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German Pages 2104 [2152] Year 2007
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Nürnberger Künstlerlexikon Bildende Künstler, Kunsthandwerker, Gelehrte, Sammler, Kulturschaffende und Mäzene vom 12. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts Herausgegeben von
Manfred H. Grieb unter Mitarbeit zahlreicher Fachgelehrter
1 A-G
K G · Saur München 2007
Bildnachweis Schutzumschlag: Meister der Dürerzeit, Ölgemälde von Friedrich Wanderer, 1901 im Besitz der Museen der Stadt Nürnberg Vorsatz vorne: Die Altstadt Nürnbergs vor der Zerstörung, Stadtplan 1928 (StadtAN) Wiedergabe mit der Genehmigung der Stadt Nürnberg - Amt für Geoinformation und Bodenordnung - Nr. 285 Vorsatz hinten: Topographische Karte Nürnberg, Ausgabe 2006 Wiedergabe mit der Genehmigung der Stadt Nürnberg - Amt für Geoinformation und Bodenordnung - Nr. 285
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. ® Gedruckt auf säurefreiem Papier / Printed on acid-free paper © 2007 by Κ. G Saur Verlag, München Ein Imprint der Walter de Gruyter GmbH & Co. KG Alle Rechte vorbehalten / All Rights Strictly Reserved Jede Art der Vervielfältigung ohne Erlaubnis des Verlags ist unzulässig Druck und Bindung / Printed and bound by Strauss GmbH, Mörlenbach Printed in Germany ISBN 978-3-598-11763-3 (Set)
Inhaltsverzeichnis
Band 1 Vorwort Einfuhrung und Benutzerhinweise Verzeichnis der Mitarbeiter und Beiträger Abkürzungsverzeichnis Literaturverzeichnis Ausstellungsverzeichnis Biographische Artikel A - G
VII IX XIX XX XXII XXXVIII 3
Band 2 Biographische Artikel H - Pe
539
Band 3 Biographische Artikel Pf - Ζ
1137
Band 4 Übersicht über das chronologische Berufsgruppenregister Chronologisches Berufsgruppenregister Hinweise zum Ortsregister Ortsregister Glossar
1743 1745 1996 1997 2035
Vorwort Wer an die Stadt Nürnberg denkt, verbindet sie mit Kunst und Kultur. Der Name der Stadt ist untrennbar mit berühmten Namen verbunden: Dazu zählen in erster Linie Künstler wie Albrecht Dürer, Veit Stoß, Adam Kraft und Hans Sachs oder prägende Persönlichkeiten der Geistesgeschichte der deutschen Renaissance wie Hartmann Schedel, Conrad Celtis, Willibald und Caritas Pirckheimer und Philipp Melanchthon, um hier nur die bekanntesten zu nennen. Es war dieses „Goldene Zeitalter" des späten 15. und frühen 16. Jahrhunderts, in dem die Reichsstadt ihre kulturelle Blüte erlebte und in dem Künstler und Intellektuelle aus Nürnberg nicht nur lokale oder überregionale, sondern sogar europäische Geistes- und Kunstgeschichte schrieben. Noch heute verdankt die Stadt ihren Ruf nicht unwesentlich jenen Jahrzehnten um 1500. Doch auch in den Jahrhunderten davor und danach war Nürnberg kulturell und künstlerisch ein bedeutendes Zentrum, wenn auch zeitweise begrenzt auf die Region. Man denke nur an die Produkte der Kunsthandwerker, die vom 15. bis ins 18. Jahrhundert hinein von Nürnberg aus nach ganz Europa exportiert wurden! Für den frühen Buchdruck war die Reichsstadt eines der wichtigsten Zentren im deutschsprachigen Raum, dann nach dem Dreißigjährigen Krieg immer noch ein bedeutender Standort in Süddeutschland. Um 1800 zog die romantische Entdeckung der Stadt viele Künstler, Schriftsteller und Intellektuelle aus ganz Deutschland an. Das Nürnberger Künstlerlexikon hat sich zum Ziel gesetzt, einen Gesamtüberblick über all jene Personen zu geben, die das reiche kulturelle Leben dieser Stadt hervorbrachten und ermöglichten. Zum ersten Mal werden die biographischen Daten zu Leben und Werk möglichst aller bildenden Künstler und Kunsthandwerker, Verleger und Kunsthändler, Literaten, Musiker, Gelehrten, aber auch Mäzene und Sammler zusammengestellt, wobei die Zeitspanne vom 12. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts reicht. So kann man schon allein an der Menge der hier zusammengetragenen ca. 20.000 Biographien die enorme Ausstrahlung und die überregionale, ja internationale Bedeutung Nürnberger Künstler und Handwerker, Kunst und Kultur in früheren Jahrhunderten ablesen. Das etwa 3.000 Ortsnamen umfassende Ortsregister zum Nürnberger Künstlerlexikon unterstreicht einmal mehr die ganz Europa umfassenden, räumlich dem Nürnberger Handel entsprechenden Verbindungen der Kunst- und Kulturschaffenden der Stadt. Um alle jene vorzustellen, die in der Stadt wirkten, hat Manfred H. Grieb, Nürnbergliebhaber und -forscher, Kenner und Sammler von Nürnberger Stadtansichten, vor vielen Jahren begonnen, aus Lexika, Nürnberg-Literatur und archivalischen Quellen biographische Daten zusammenzutragen. Aus dieser jahrelangen Forschungsarbeit entstand das vorliegende, vier Bände umfassende Nürnberger Künstlerlexikon. Ziel des Werkes ist es, alle Kulturschaffenden vorzustellen, ohne sich dabei auf eine Epoche oder eine Berufsgruppe zu beschränken. In der Quantität - es gibt über 20.000 biographische Einträge - liegt zugleich die besondere Qualität dieses Künstlerlexikons begründet: Während die Namen der großen Meister in den verschiedensten Lexika nachgeschlagen werden können - angefangen von Meyers Konversationslexikon über das bekannte Künstlerlexikon Thieme-Becker bis hin zum Stadtlexikon Nürnberg - oder über Einzelpublikationen erforscht sind, existieren über die weniger bekannten Künstler und Kunsthandwerker bislang keine oder nur äußerst spärliche Informationen. Ohne auf die allseits bekannten Namen zu verzichten, werden hier erstmals Informationen zu bislang wenig bekannten bis unbekannten Personen aus allen Sparten des Nürnberger Kunst- und Kulturlebens veröffentlicht. Dabei finden nicht nur diejenigen Berücksichtigung, die in Nürnberg geboren sind, hier aufwuchsen und ein Leben lang wirkten, sondern auch jene Personen, deren Wirken nur eine Zeitlang mit der Stadt in Verbindung stand. Das Nürnberger Künstlerlexikon wurde im Gegensatz zu vergleichbaren Werken nicht ausschließlich für den akademischen Leser zusammengetragen, sondern ist auf die Ansprüche eines größeren, an der Geschichte und Entwicklung der Stadt Nürnberg interessierten Publikums zugeschnitten. Der Herausgeber möchte neben dem Wissenschaftler auch den Bürger der Stadt oder den Norica- und Kunstsammler ansprechen. Durch die Übersichtlichkeit der biographischen Artikel, das chronologische Berufs- und Personengruppenregister sowie ein Ortsregister und Glossar ist das Werk schnell und unkompliziert für jeden zugänglich, der Informationen zu Nürnberger Künstlern und Kunsthandwerkern einholen möchte. Qualität und höchster Anspruch sind durch die Zusammenarbeit mit zahlrei-
Vorwort
Vili
chen Wissenschaftlern aus allen Sparten gesichert. Ohne diese breite Kooperation hätte das gewaltige Projekt nicht realisiert werden können. Daher war es auch naheliegend, als wissenschaftlichen Kooperationspartner das Stadtarchiv Nürnberg und als Partner auf der Verlagsseite den K. G. Saur Verlag aus München zu wählen, der - spezialisiert auf enzyklopädische Publikationen - auf dem internationalen Buchmarkt eine herausragende Stellung inne hat. Grundlage für ein Mammutprojekt wie das Nürnberger Künstlerlexikon ist eine Datenbank, die in Zukunft im Stadtarchiv Nürnberg gepflegt werden wird. Es ist zu wünschen, daß das nun vorliegende Werk nicht nur vielen Nutzern weiterhilft, sondern auch dazu anregt, sich mit den darin skizzierten Personen auseinanderzusetzen und die Datenbank mit Hinweisen und Korrekturen zu ergänzen. Nürnberg, August 2007 Dr. M i c h a e l D i e f e n b a c h e r Direktor des Stadtarchivs Nürnberg
Einführung und Benutzerhinweise Entstehung Der Gedanke zu diesem Werk resultiert aus eigenen leidvollen Erfahrungen als Norica-Sammler bei der Suche nach weniger bekannten Künstlern und anderen mit der Kunst- und Kulturgeschichte verbundenen Namen. Die Standardwerke wie Thieme-Becker, Vollmer, Nagler, v. Boetticher und Bénézit liegen länger zurück. Das in Arbeit befindliche Allgemeine Künstlerlexikon (AKL) von K. G. Saur kann, ähnlich wie seine Vorgänger, nicht auf lokale Einzelheiten eingehen, da dies den Rahmen eines globalen Lexikons sprengen würde und wirtschaftlich nicht vertretbar wäre. Am vollständigsten wurden die bildenden Künstler Nürnbergs im Thieme-Becker bis einschließlich G behandelt, welcher Teil vorwiegend von Theodor Hampe bearbeitet wurde. Berufsgruppen außerhalb bildender Künstler wurden dabei kaum berücksichtigt. Der Sinn dieses Werkes soll sein, die bisher in vielen Publikationen und Archiven verstreuten Daten und Erkenntnisse zusammenzufassen und einen Überblick über den Beitrag Nürnbergs zur Kunst, Kunstgeschichte und Gelehrsamkeit zu geben. Dabei sollte nicht vergessen werden, daß Kunst und Künstler früher mit Handwerk und Meistern gleichzusetzen waren. Umfang Wenn wir die großen Künstlerlexika als Kunstatlas betrachten, so wäre die vorliegende Arbeit als Stadtplan zu verstehen, der Wege und Bedingungen zur Entstehung der Werke in vielen Verästelungen zeigt. Dabei wurde versucht, alle Bereiche der Kunst und des Kunsthandwerks, der Musik, Literatur und der Kultur im althergebrachten Sinne, d. h. alle Kulturschaffenden zu erfassen, die zu den reichen künstlerischen, kunsthandwerklichen und wissenschaftlichen Leistungen in der ehemaligen Reichsstadt beigetragen haben. Dazu rechne ich auch die Personen, welche dieses Wissen erforscht und die Werke erhalten haben, wie Chronisten, Kunsthistoriker und Sammler. Um die angestrebte Vielseitigkeit zu erreichen, verbot sich eine zu enge Auslegung der Aufnahmekriterien. Dabei sollte man sich vielleicht auch des Begriffs der humanistischen Bildung des ausgehenden Mittelalters und der frühen Neuzeit bewußt sein. Dieser umfaßte alle Wissensgebiete, wie Medizin, Theologie, Jura, Mathematik, Astronomie und setzte gute Kenntnisse der lateinischen und griechischen Sprache voraus. Ein Humanist stand also für den Universalgelehrten schlechthin, der richtungsweisende Denkanstöße gab. Viele Künstler dieser Zeit strebten diesem Bildungsideal nach, allen voran Dürer, der in Willibald Pirckheimer ein leuchtendes Vorbild zum Freund hatte. Die Kenntnis der in den Kunstwerken enthaltenen Symbolik, die früher vom Bürgertum gepflegt und von den Künstlern umgesetzt wurde, ging uns heute weitgehend verloren; ebenso das Bildungsideal des Humanismus, an dessen Stelle trat die Humanität, worunter häufig nur Geben und Nehmen verstanden wird. Aufnahmekriterien, erstellt unter Mitarbeit von Dr. Rolf Koerber: 1. Meister in Nürnberg, soweit künstlerischer oder kunsthandwerklicher Beruf. 2. Die Person muß in Nürnberg Werke geschaffen oder hinterlassen haben, die in der Literatur nachweisbar sind oder noch bestehen. 3. Erwähnung in der wissenschaftlichen Literatur als in Nürnberg tätiger oder aus Nürnberg stammender Künstler oder Kunsthandwerker. 4. Die künstlerische, kunsthandwerkliche oder wissenschaftliche Ausbildung erfolgte in Nürnberg. 5. Literaten oder Gelehrte müssen in Nürnberg geboren oder Nürnberger Bürger gewesen sein, und es muß mindestens eine Publikation vorliegen. Bei nicht in Nürnberg geborenen oder wohnhaften Literaten oder Gelehrten muß mindestens eine größere Publikation über Nürnberg erschienen sein. 6. Die Schaffensperiode für Künstler des 20. Jahrhunderts muß vor 1960 begonnen haben. Jung verstorbene Künstler wurden berücksichtigt, soweit eine außergewöhnliche Lebensleistung hierzu berechtigt.
Einführung und Benutzerhinweise
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7. Geburtsort Nürnberg für anerkannte Künstler oder Kunsthandwerker, soweit der Bezug zu Nürnberg über das Kindesalter hinausgeht, oder aus einer Nürnberger Künstlerfamilie stammend. 8. Nürnberger Kunstmäzene, Stifter oder Sammler, deren Name mit einem bedeutenden Kunstwerk, einer Kunst-/Kulturstiftung oder Kunstsammlung in Verbindung gebracht wird. Voraussetzung für die Aufnahme ist eine dokumentierte und bis heute nachvollziehbare Bedeutung. 9. Grauzonen bei Anwendung der Aufhahmekriterien ergaben sich durch die Berücksichtigung von Künstlern, die auf Nürnberg bezogene Arbeiten geschaffen haben. In Augsburg ansässige Kupferstecher, die in großer Zahl Nürnberger Stiche fertigten oder auswärtige Medailleure, die Nürnberger Bürger portraitierten, sollen selbstverständlich nicht als Nürnberger Künstler vereinnahmt werden. Eine Aufnahme erfolgte im Interesse von Norica-Sammlern, die zu den Künstlern ihres Sammelgebietes kurze Informationen finden sollen. Darüber hinaus zeigt sich die Rezeption fremder Einflüsse durch Wanderungsbewegungen und Reisen Nürnberger Künstler, ebenso wie der Einfluß Nürnbergs auf auswärtige Künstler sichtbar wird.
Erfassungsgebiet Das reichsstädtische Territorium erfuhr Anfang des 16. Jahrhunderts eine wesentliche Erweiterung. König Maximilian übergab mit Urkunde vom 7.7.1504 zu ewigen Zeiten die von Nürnberg im Bayerischen Erbfolgekrieg eroberten namentlich aufgeführten Städte, Schlösser und Gebiete, u. a. die Pflegämter Lauf, Hersbruck, Reicheneck, Engelthal, Betzenstein und Altdorf. Damit besaß Nürnberg die größte territoriale Ausdehnung aller deutschen Reichsstädte. Für das vorliegende Werk wurde auch das Landgebiet bis zum Übergang an das Königreich Bayern 1806 berücksichtigt, wobei lediglich Altdorf als Universitätsstadt bei den Einträgen einige Bedeutung erlangt.
Quellen Als Quellen dienen die heute noch weitgehend vorhandenen Aufzeichnungen von Kirche und Verwaltung über Taufe, Heirat, Begräbnisse, Bürger- und Meisterrechte, sowie Grundverbriefungsbücher. Daneben sind die Ratsverlässe von 1449 bis 1806 eine fast unerschöpfliche Fundgrube, die auf nahezu einer Million Schmalfolioseiten in fast 4500 Heften, jedes über einen Zeitraum von vier Wochen, das reichsstädtische Alltagsleben sehr genau wiedergeben. Die Ratsverlässe sind praktisch das Tagebuch der Reichsstadt. In den täglichen Sitzungen des Jungen und des Alten Bürgermeisters mit dem Ratschreiber wurden, außer an Sonntagen, insbesondere Verstöße gegen Zensur, Kleider-, Hochzeits- und Begräbnisordnung, Handwerksordnung, Raufhändel, Unglücksfalle, Zerwürfnisse mit Nachbarn, Ehestreitigkeiten, Schulden und Forderungen usw. behandelt und entschieden. Auch Bürgerrechte und Reisegenehmigungen wurden in diesen Sitzungen erteilt oder abgelehnt. Der Junge und der Alte Bürgermeister wechselten im vierwöchigen Turnus, so daß in der Woche vor Ostern je 13 Personen (13 χ 4 = 52 Wochen) für diese beiden Ämter gewählt wurden. Obwohl es gegen Ratsverlässe keine Rechtsmittel gab, war es durch den Wechsel der Entscheidungsträger in manchen Fällen möglich, durch erneute Eingaben andere Entscheidungen zu bewirken. Die Daten und Angaben dieses Lexikons basieren auf der Arbeit vieler Kunsthistoriker, Historiker, Gelehrter, Doktoranden usw., die in zahlreichen Publikationen die Ergebnisse ihrer Forschungen veröffentlicht haben oder die Ergebnisse aus der Auswertung von Primärquellen für dieses Werk zur Verfugung stellten. Besondere Erwähnung und Dank verdient in diesem Zusammenhang Herr Friedrich von Hagen (t), welcher viele Jahre in Nürnberger Archiven forschte und große Datenmengen zu diesem Werk beitrug. Auch viele andere Forscher, die im folgenden Verzeichnis genannt sind, haben zum Gelingen dieses Werkes beigetragen. Viele Daten des 19. Jahrhunderts stammen aus der Datenbank des Stadtarchivs Nürnberg, insbesondere aus der Datenbank C 21/11. Auf das Zitieren der Primärquellen wurde bewußt verzichtet. Der kundige Benutzer weiß, daß Geburts- und Taufdaten, Eheschließungen und Sterbedaten in den Kirchenbüchern zu finden sind, andere Daten in den Meisterbüchern, den Amts- und Standbüchern usw., die im Landeskirchlichen Archiv oder im Staats- und dem Stadtarchiv Nürnberg aufbewahrt werden. Der Zweck des Lexikons ist es, einen Überblick über den Wissensstand zu geben, nicht diesen aus den Quellen zu belegen.
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Einführung und Benutzerhinweise
Aufbau der Artikel Die Artikel wurden nach einheitlichen Grundsätzen bearbeitet. Es ist jedoch klar, daß sich die Überlieferung wie der Fokus der Forschung im Lauf der Jahrhunderte änderte. So wurden ζ. B. für die früheren Jahrhunderte die Familienverhältnisse, wie Anzahl der Eheschließungen und Kinder, wesentlich stärker erforscht, um das soziale Umfeld und auch nachfolgende künstlerisch tätige Generationen zu erfassen. Für das 19. und frühe 20. Jahrhundert wurden diese Daten nicht mehr allgemein gesammelt. Wandeijahre waren früher bei einzelnen Berufen üblich, bei den gesperrten Handwerken verboten, während Studienreisen ab dem 19. Jahrhundert fast zur Ausbildung zählten. Hieraus ergibt sich, daß trotz gleicher Bearbeitungsgrundsätze keine Standardisierung möglich und angestrebt war.
Biographische Daten Die Länge eines Artikels steht in manchen Fällen nicht im Verhältnis zur Bedeutung des Künstlers, sondern hängt vom Umfang des zur Verfügung stehenden Datenmaterials ab. Dabei sind die verschiedenen Berufsgruppen und Zeiträume unterschiedlich stark erforscht. Es ist also durchaus möglich, daß weniger wichtige Leute mit einer längeren Biographie erscheinen, als bedeutende Personen, deren Wirken teilweise im Dunkeln liegt. Es würde jedoch nicht der Zielsetzung dieses Werkes entsprechen, bekannte biographische Daten zu kürzen oder fehlende Daten durch Vermutungen zu ersetzen, um die Bedeutung einer Person durch die Artikellänge zu dokumentieren. Die häufig zitierten Ratsverlässe sind amtliche Verfügungen und Urteile zu bekanntgewordenen Abweichungen der früher minutiös geregelten Lebens- und Arbeitsbedingungen, so daß Bürger, die nicht mit der Obrigkeit in Konflikt gerieten, weniger in den Akten erscheinen. Bis Ende des 15. Jahrhundert war es üblich, Meister in Archivalien nur mit Vornamen zu nennen. Albert Gümbel versuchte durch Vergleiche das archivalische Material zweifelsfrei zuzuordnen. Soweit bekannt, wurden auch Adressen aufgenommen, da diese in früheren Jahrhunderten ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal bei häufiger vorkommenden Namen darstellten. Heute so selbstverständliche Dinge wie der Besitz eines Grabes geben Hinweise auf einen gewissen Wohlstand. Viele der kunstvollen Epitaphien auf dem Johannis- und Rochusfriedhof sind noch auf den Gräbern vorhanden, teilweise befinden sie sich im Germanischen Nationalmuseum (GNM). Die Datierung der Gräber entspricht nicht immer dem Sterbejahr, da Gräber und Grabsteine teilweise zu Lebzeiten gekauft wurden und die Epitaphien vor dem Ableben angefertigt wurden. Beim Besitzwechsel wurden teilweise die alten Grabsteine belassen, so daß auch Doppeldatierungen vorkommen. Eine kunsthistorische oder stilkritische Würdigung der Künstler und ihrer Arbeiten war nicht primäre Zielsetzung dieses Werkes, da der Zeitgeschmack Veränderungen unterliegt. Auch ist es nicht Aufgabe eines biographischen Nachschlagewerkes, die Meinungsbildung des Benutzers zu beeinflussen. Für die bedeutenden Künstler liegen ohnehin Monographien oder Fachveröffentlichungen vor, welche die künstlerische Arbeit einordnet. Dies schließt jedoch nicht aus, daß zeitgenössische Urteile erwähnt werden oder eine Beurteilung von Fachgelehrten nach heutigen Kriterien eingeflossen ist. Insgesamt liegt das Hauptgewicht auf den biographischen Daten, so daß hinter der handwerklichen Kunst der Mensch sichtbar wird. Ein zweiter Schwerpunkt ist, über Archivalien und Meisterlisten einen Überblick über die Besetzung der einzelnen Handwerke über die Jahrhunderte zu bekommen, auch wenn keine Werke bekannt sind. Hierzu dient das chronologische Berufsgruppenregister.
Schreibweise der Namen Einträge in den Archivalien bis zum 18. Jahrhundert wurden von der Phonetik her umgesetzt, so daß es in den Dokumenten häufig verschiedene Schreibweisen gab, die auch von den Namensträgern selbst verwendet wurden. Erst im 19. Jahrhundert hat der Familienname eine fixierte Form angenommen. Herr Prof. Dr. Franz Krautwurst hat am Beispiel der Handwerkerfamilie Biller festgestellt, daß der Name in 25 verschiedenen Schreibweisen vorkommt (MVGN 70, 1983). Für das Nürnberger Künstlerlexikon wurde auf eine Modernisierung verzichtet, sondern die in der bisherigen Literatur häufigste Form gewählt; nur bei Familien wurde, wenn vertretbar, die Schreibweise vereinheitlicht.
Einführung und Benutzerhinweise
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Weitere Abweichungen ergaben sich durch die unterschiedliche Entzifferung alter Handschriften. Durch Querverweise wurde versucht, viele der in den Archivalien und der Literatur verwendeten Schreibweisen zu erfassen. Besonders problematisch sind die Namensstämme um Bauer und Bayer (Bair, Baur, Bayer, Bayr, Beyer, Pair, Pauer, Pawer, Peuer), sowie Maier und Müller, da es fast Zufall war, wenn der Name einer Person zweimal in der gleichen Schreibweise erschien. Die unterschiedlichen Schreibweisen sind besonders auffallend, wenn man die Totengeläutbücher von St. Sebald und St. Lorenz (siehe Burger 1961 und 1967) vergleicht, in welchen die selben Verstorbenen häufig mit verschiedenen Schreibweisen verzeichnet sind. Hier kann das chronologische Berufsregister eine gute Hilfe zum Auffinden sein, da Beruf, Vorname und Zeitraum verhältnismäßig sichere Anhaltspunkte geben. Die im 15. bis 17. Jahrhundert vorgenommenen latinisierten Schreibweisen, wie Agricola, Regiomontanus usw. wurden übernommen, soweit sie in der Literatur allgemeinen Eingang gefunden haben. In diesen Fällen ermöglichen Querverweise ein müheloses Auffinden. Bei den Vornamen ist zu beachten, daß Johann häufig in Hans, Georg in Jörg, Andreas in Endres und Egidius in Gilg abgewandelt wurde, ähnlich verhält es sich bei Carl und Karl oder Conrad (Cunz) und Konrad. Es wurde die in den Akten oder in der bisherigen Literatur vorwiegend verwendete Schreibweise beibehalten. In diesen Fällen kann die Mühe eines Vergleichs nicht erspart werden.
Geburts- und Sterbedaten In der älteren Literatur wurde oft nicht zwischen Geburts- und Taufdatum, sowie Sterbe- und Begräbnisdatum unterschieden. Die Kirchenregister verzeichneten bis Anfang des 19. Jahrhunderts nur Taufen und Begräbnisdaten. Bei Geburten erfolgte die Taufe häufig noch am gleichen Tag, bei Abend- oder Nachtgeburten am folgenden Tag. Bei Beerdigungen liegen die Zeiträume bei einem bis drei Tagen, im Winter bei gefrorenen Böden auch etwas länger. In vielen Fällen konnten die Daten gekennzeichnet werden, bei der Fülle des Materials bleibt aber sicher noch manche Lücke. Ebenfalls am Beispiel der Familie Biller stellte Herr Prof. Dr. Franz Krautwurst fest, daß sich im Zeitraum von 1533 bis 1571 nicht weniger als 24 Taufen in dieser Familiengruppe nachweisen lassen, bei denen der Täufling den Vornamen Hans trug. Hieraus lassen sich die Schwierigkeiten ermessen, die sich bei der Zuordnung mancher Daten ergeben, obwohl meist lückenloses Archivmaterial zur Verfügung steht, insbesondere wenn die Väter den gleichen Beruf ausübten. Adressenangaben haben die Zuordnung in vielen Fällen ermöglicht.
Julianischer/Gregorianischer Kalender Im Jahre 1582 wurde vom Papst Gregor XIII. der Gregorianische Kalender proklamiert, welcher das Datum nach dem 4. Oktober auf den 15. Oktober korrigierte, was in den katholischen Territorien Deutschlands bis 1585 durchgeführt wurde. In den meisten evangelischen Territorien Deutschlands, wozu auch die Reichsstadt Nürnberg mit ihrem Landgebiet zählte, erfolgte die Umstellung erst vom 18. Februar auf den 1. März 1700. Für das vorliegende Werk wurden die amtlichen Daten der Reichsstadt verwendet. Es wäre daher in Einzelfallen möglich, daß in Zeittafeln anderer Gebiete abweichende Daten erscheinen. Diese scheinbaren Widersprüche von zehn Tagen könnten ihre Erklärung in der zu verschiedenen Zeitpunkten durchgeführten Kalenderreform finden.
Kleiner Rat und Genannte Der Rat setzte sich über fast fünf Jahrhunderte aus 42 patrizischen Familien zusammen, von denen höchstens zwei Mitglieder einer Familie dem Kleinen Rat angehören durften. Erst im 18. Jahrhundert wurden einige neue Familien kooptiert, nachdem ein Teil der älteren Familien ausgestorben war. Der Kleine Rat bestand aus 42 Ratsherren, davon waren 34 patrizischer Herkunft (Innerer Rat), von denen je 13 Alte und Junge Bürgermeister im vierwöchigen Tumus die Tagesgeschäfte erledigten
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Einfuhrung und Benutzerhinweise
(siehe Absatz Quellen). Die Septemvirn oder sieben Älteren Herren setzten sich vorwiegend aus den Älteren Bürgermeistern zusammen und trafen die grundsätzlichen politischen Entscheidungen. Drei Septemvirn waren identisch mit dem Triumvirat der Obersten Hauptleute, von welchen je einer für die Sebalder und Lorenzer Stadtseite zuständig war. Diese beiden waren die Duumvirn, d. h. der Erste und der Zweite Losunger. Der dritte Oberste Kriegshauptmann hatte die Oberaufsicht über das Kriegsamt und damit über die Bürgerschaft einschließlich des Landgebietes. Weitere acht Ratsherren aus dem Handwerk hatten bestenfalls einen beratenden Einfluß auf die Entscheidungen. Bei Abstimmungen wurden ihre Stimmen der Mehrheit der patrizischen Ratsherren zugeschlagen. Dies trifft auch auf den Dritten Losunger zu, welcher aus den acht Ratsherren bürgerlicher Herkunft gewählt wurde. Die Wahl zum Ratsherrn erfolgte auf Lebenszeit und wurde durch Tod oder wichtigen Grund (Gebrechlichkeit) beendet. Zuwahlen erfolgten durch den Kleinen Rat selbst. Obwohl die patrizischen Ratsherrn ab dem 16. Jahrhundert fast alle studierten und ausgedehnte Bildungsreisen unternahmen, gab es in der 500jährigen Geschichte des Nürnberger Rats keinen promovierten Ratsherrn. Es war ein ungeschriebenes Gesetz, daß eine Promotion eine Ernennung zum Ratsherrn ausschloß. Die Macht des Nürnberger Rats nach innen war nahezu unbegrenzt, nach außen wurde sie durch Rücksichtnahme auf den Kaiser und politische Erwägungen bestimmt. Neben dem Kleinen Rat gab es die Genannten des Größeren Rats, dessen Mitgliederzahl nicht begrenzt war und mit über 500 Mitgliedern im 17. Jahrhundert ihren Höchststand erreichte. Patriziersöhne erwarben mit ihrer Verehelichung automatisch die Anwartschaft und wurden, ebenso wie neue Mitglieder aus der Bürgerschaft, vom Kleinen Rat in der Woche vor Ostern ernannt. Für Handwerksmeister und Kaufleute bewirkte die Berufung als „Genannter" eine Aufwertung der gesellschaftlichen Stellung. Als Vorrecht durften je zwei Genannte amtliche Urkunden, wie Kaufverträge, Testamente usw. beglaubigen. Die Ernennung erfolgte ebenfalls auf Lebenszeit, bei Fehlverhalten wurden Genannte zeitweise oder dauerhaft ihres Amtes „entsetzt".
Bürgerrecht Das Bürgerrecht wurde durch Geburt als Bürgersohn erworben und war Voraussetzung fur eine selbständige Tätigkeit in der Stadt. Zugewanderte Meister und Gesellen mußten für eine selbständige Tätigkeit das Bürgerrecht beantragen. Wollte man neue Handwerkszweige fördern oder bestehende ausbauen, so wurden Bürgerrechte großzügig erteilt. War ein Handwerkszweig notleidend oder überbesetzt, bestand für einen Gesellen wenig Aussicht, eingebürgert zu werden. Die fast einzige Möglichkeit war dann, eine Witwe mit minderjährigen Kindern zu heiraten, da das Bürgerrecht auch zur Sozialpolitik eingesetzt wurde. Die Mindestgebühr für das Bürgerrecht betrug bis Ende des 15. Jahrhunderts 2 fl., im 16./17. Jahrhundert 4 fl. bei einem Vermögen bis 100 fl. Höhere Gebühren weisen auf höhere Vermögen hin; ein „geschenktes" Bürgerrecht zeigt, daß der Rat ein Interesse daran hatte, einen guten Handwerker in die Stadt zu holen oder zu halten. Zwischen den Ratsverlässen zur Annahme als Bürger und der Eintragung in die Bürgerliste mit Bezahlung des Bürgergeldes bestehen zeitliche Unterschiede, so daß sich Abweichungen ergeben können, je nach den Quellen. Bei Gesellen können die Zeitunterschiede zwischen konditionaler Zusage „nach bestandener Meisterprüfung" und der Eintragung in das Bürgerbuch einige Jahre betragen. Soweit bekannt wurde bei den Daten vermerkt, ob es sich um die Zusage oder um die Eintragung des Bürgerrechts handelte. Wohlhabende Neubürger wurden in das sog. „Pergamentene Bürgerbuch" eingetragen. Frauen waren von Geburt oder wurden durch Eheschließung Bürgerinnen. Einbürgerungen von alleinstehenden Frauen sind praktisch nicht erfolgt. Ausgenommen waren Witwen Nürnberger Herkunft, die nach dem Tod ihres Mannes nach Nürnberg zurückkehrten. Seit der Reformation 1525 bis zum Ende als Reichsstadt 1806 konnten Katholiken kein Bürgerrecht in Nürnberg erwerben, ebensowenig wie Knechte oder Dienstboten; sie konnten jederzeit der Stadt
Einführung und Benutzerhinweise
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verwiesen werden. Bestenfalls wurde wichtigen Personen oder Facharbeitern, wie ζ. B. italienischen Stukkateuren, ein befristetes Aufenthaltsrecht als „Schutzverwandter" gewährt. Juden waren als Schutzbefohlene des Kaisers nie Bürger. Seit dem letzten Pogrom 1499 waren sie bis Ende der 1820er Jahre auch vom Aufenthaltsrecht und selbst vom Übernachtungsrecht ausgeschlossen. Das erste Bürgerrecht für einen Juden wurde 1850 erteilt. Bei einem Wegzug mußte das Bürgerrecht aufgegeben werden, wobei im allgemeinen 7,5% bis 10% des Vermögens als Steuer zu entrichten waren.
Handwerksrecht und Eheschließungen In Nürnberg gab es keine Zünfte. Seit dem Handwerkeraufstand von 1348 waren Zünfte für alle Zeiten verboten, was bis zum Ende der reichsstädtischen Zeit 1806 beibehalten wurde. Alle Handwerksbetriebe unterstanden, wie auch die Bürger, unmittelbar dem Rat. Dieser erließ die Handwerksordnungen, bestimmte teilweise die Zahl der zugelassenen Betriebe und verbot gegebenenfalls die Ausfuhr bestimmter Erzeugnisse, wie ζ. B. Waffen, die gegen den Kaiser oder befreundete Fürsten und Städte verwendet werden konnten. Auch die Ausbildungszeiten und Anzahl der erlaubten Lehrlinge wurden vom Rat festgelegt, ebenso wie die Zahl der Gesellen für Handwerksbetriebe meist auf zwei begrenzt wurde. Eine beschränkte Selbstverwaltung wurde durch die „geschworenen Meister" oder „Vorgeher" ausgeübt, welche vom Rat auf drei bis vier Jahre ernannt wurden. Diese konnten kleinere Differenzen innerhalb des Handwerks entscheiden. War eine Einigung nicht möglich, gelangte die Angelegenheit vor das Rugamt, das mit fünf Ratsherren des Inneren Rates besetzt war. Etwa 18 Handwerke (siehe Glossar) wurden im Laufe der Zeit als gesperrt erklärt. Den Gesellen war die Wanderschaft verboten, und nur in Ausnahmefallen wurde Meistern oder Gesellen eine Reiseerlaubnis erteilt, meist mit der Auflage, ihren Beruf andernorts nicht auszuüben, um die fuhrende Stellung Nürnbergs in diesen Berufen nicht zu schwächen. Für etwa 100 Handwerke wurden vom Rat Handwerksordnungen erlassen. Eine Besonderheit war, daß, von wenigen Ausnahmen abgesehen, nur unverheiratete Gesellen zur Meisterprüfung zugelassen wurden, daher die vielen Eheschließungen im Jahr der Meisterprüfung. Diese Beschränkung galt nicht für die etwa 140 „freien" Berufe ohne Handwerksordnung.
Meisterlisten und Ämterbüchlein Zwischen der Meistersprechung und dem Eintrag in die Meisterliste können zeitliche Unterschiede von einigen Tagen, in Ausnahmefällen auch von einigen Wochen oder Monaten bestehen, je nachdem aus welchen Quellen die Daten stammen. Soweit bekannt wurden die Daten gekennzeichnet. Die Ämterbüchlein wurden jeweils in der Woche vor Ostern angelegt. Daher können neue Meister vom Januar bis März/April als Nachtrag bereits im Ämterbüchlein des Vorjahres erscheinen. Über Zweck und Umfang der über Jahrhunderte geführten Ämterbüchlein und die darin verzeichneten Ämter und Berufe gibt der Artikel von Peter Fleischmann im Werk „Das Nürnberger Buchwesen", herausgegeben vom Stadtarchiv Nürnberg, 2003 erschöpfende Auskunft.
Hausbesitz und Wertangaben Dank der jahrzehntelangen Forschungsarbeit von Herrn Karl Kohn ist es erstmals möglich, in größerem Umfang den Hausbesitz nachzuweisen. Die teilweise Unterteilung in östlichen oder westlichen Teil bezieht sich auf die heutige Adressenangabe und hängt damit zusammen, daß Grundstücke später zusammengelegt und neu bebaut wurden, damals handelte es sich jedoch um selbständige Einheiten. Es war damals nicht erforderlich, Hausbesitz in die Grundverbriefungsbücher (libri litterarum) eintragen zu lassen, was mit Kosten verbunden war. Ein Privatvertrag, von zwei Genannten unterschrieben, genügte als Besitznachweis. Diese Privaturkunden sind heute weitgehend verschollen, so daß bei den Nachweisen Lücken vorhanden sind. Fehlende Angaben schließen den Besitz eines Hauses nicht aus.
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Einführung und Benutzerhinweise
Soweit bekannt sind Wertangaben eingeflossen. So erlauben Hinweise auf die Preise der Arbeiten, oder Angaben zum Wert des Hausbesitzes bessere Rückschlüsse auf beruflichen Erfolg und gesellschaftliche Stellung, als dies Kommentare könnten. In den 1630/40er Jahren gingen die Haus- und Grundstückspreise stark zurück, da die Einwohnerzahl Nürnbergs 1633/34 durch die Pest um fast die Hälfte dezimiert wurde und der Dreißigjährige Krieg der Stadt erheblich zusetzte.
Adressenangaben Frühe Adressenangaben waren teilweise ohne Straßenbezeichnung und grundsätzlich ohne Hausnummer. Neben den beiden Stadthälften Lorenz und Sebald behalf man sich mit Angaben von wichtigen Gebäuden, Plätzen, Brunnen oder Wirtshäusern, mit dem Zusatz „bei" oder „gegenüber". Dabei konnte das Haus durchaus um die Ecke in einer anderen Straße sein. Auch Verkäufe wurden mit Hilfskonstruktionen wie „zwischen den Häusern des A und des Β gelegen" beurkundet. Die jahrzehntelangen Forschungen von Herrn Karl Kohn konnten in vielen Fällen die bisherigen schwammigen Ortsbezeichnungen durch genaue Adressenangaben ersetzen. 1796 wurden die Häuser auf Druck der französischen Besatzung durchgehend numeriert, um die Einquartierung der Soldaten zu erleichtern. Die Lorenzer und Sebalder Stadthälften wurden durch die Buchstaben L. bzw. S. unterschieden. 1865/67 wurde die Numerierung straßenweise durchgeführt. Die in (Klammern) vermerkten konkordanten Bezeichnungen zu den alten L.- und S.-Nummern wurden der Aufstellung im Adreßbuch von 1870 entnommen. Durch den Wiederaufbau nach 1945 und die Stadtentwicklung können Verschiebungen zu den heute verwendeten Hausnummern stattgefunden haben, einige Gassen wurden auch ganz eingezogen oder verlegt.
Jahreszahlen Soweit Jahreszahlen zur Tätigkeit, zu Reisen, Mitgliedschaften oder bei Wohnadressen usw. angegeben sind, handelt es sich um feststellbare Zeiträume, die auch früher beginnen oder später enden können. Eine lückenlose Erfassung war weder beabsichtigt, noch wäre diese möglich.
Literaturhinweise Für die Materialsammlung wurden einige tausend Werke und Aufsätze ausgewertet; für das Literaturverzeichnis wurden jedoch nur die wichtigsten Titel ausgewählt. Soweit Monographien oder Bibliographien vorhanden sind, wird auf diese bei den Einträgen verwiesen, ebenso auf die nur einzelne Künstler betreffenden Veröffentlichungen. Ältere und lokale Literatur, wie Doppelmayr, Will GL, Neudörfer-Lochner, Mummenhoff und die Diptycha von Hirsch/Würfel ermöglichen dem Benutzer, das heutige Wissen durch ein zeitnäheres Persönlichkeitsbild zu ergänzen. Eine Fundgrube sind die 7366 von Theodor Hampe zusammengestellten Ratsverlässe, deren Zitierung sehr umfangreich erfolgte und die ein beredtes Zeugnis über das Leben der Menschen und die damaligen sozialen und kulturellen Verhältnisse geben. In der angegebenen Literatur finden sich zum Teil sehr umfangreiche Literaturverzeichnisse, die ein weiterführendes Studium ermöglichen. Hinweise wie „Will Münzbel.", „Habich, Schaumünzen" oder „Erlanger/Fischer, 2000" sagen dem Benutzer, daß auf die betreffenden Personen Medaillen geprägt wurden. Der Vermerk „Panzer" weist auf existierende Portraitstiche hin, die meist im GNM oder in der Graphischen Sammlung der Stadt Nürnberg vorhanden sind. Seitenzahlen wurden vorwiegend dann aufgenommen, wenn in den Werken keine Register vorhanden sind.
Ausstellungskataloge Das Ausstellungsverzeichnis umfaßt einen Zeitraum von etwa 190 Jahren und beginnt mit dem frühesten mir bekannten gedruckten Verzeichnis von 1817, wobei über 1000 Kataloge durchgesehen wurden. Der Aufgabe entsprechend beschränkte sich die Katalogbearbeitung auf Nürnberger Ausstellungen, nur in Ausnahmefallen wurden auswärtige Ausstellungen mit Beteiligung Nürnberger Künstler
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berücksichtigt, so in den 1930er Jahren auf der Plassenburg, oder in den 1950er Jahren in München. Durch eine umfangreiche Auflistung der Ausstellungsbeteiligungen oder posthumer Ausstellungen ist es vor allem bei den bildenden Künstlern des 19. und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts möglich, sich ein gutes Bild über Motivwahl, ζ. B. Architektur-, Landschafts- oder Portraitmalerei bei den Malern, über Material- und Sujetwahl bei den Bildhauern usw. zu verschaffen. Die in vielen Fällen in den Katalogen enthaltenen Illustrationen ergänzen die Angaben. Andere Kataloge vermitteln ein Bild über den städtischen Kunstbesitz oder die Schätze privater Sammler, welche früher oft genannt wurden. Viele Kataloge enthalten auch biographische Angaben, die teilweise auf Selbstauskünften der Künstler basieren. Die meisten Kataloge sind in der Stadtbibliothek oder bei der Graphischen Sammlung der Stadt Nürnberg einsehbar.
Berufsgruppen Bei Malern und Kupferstechern ermöglichte das Werk von Herrn Professor Dr. Andreas Tacke „Der Maler Ordnung und Gebräuch in Nürnberg" mit den Forschungsarbeiten von Friedrich von Hagen ( t ) die Ergänzung und Berichtigung vieler Daten. Bei den Goldschmieden stammen viele Angaben von der Forschungsgruppe Goldschmiede, die im Germanischen Nationalmuseum angesiedelt ist (Archiv zur Nürnberger Goldschmiedekunst (GSK) im GNM). Die biographischen Daten stammen weitgehend aus Primärquellen der Nürnberger Archive. Zusätzlich stellte Frau Dr. Ursula Timann viele Ergänzungen für Zeiträume außerhalb des Forschungsauftrages zur Verfügung. Die Bezeichnung Juwelier hatte in früheren Jahrhunderten auch die Bedeutung eines Händlers mit Goldschmiede- und Silberschmiede-Erzeugnissen. Gelehrte in Nürnberg und Altdorf schufen die Voraussetzungen für die Arbeit der wissenschaftlichen Instrumentenmacher, aber auch der Formschneider und Buchdrucker seit dem letzten Viertel des 15. Jahrhunderts, wie umgekehrt diese Handwerker eine wesentliche Voraussetzung zur Veröffentlichung der wissenschaftlichen Arbeiten waren. Gedruckt in Lateinisch, Griechisch, Französisch, Italienisch und vielen anderen, einschließlich orientalischer Sprachen, mit mathematischen, astronomischen, medizinischen, natur- und rechtswissenschaftlichen Inhalten und Abbildungen, erforderte die Herstellung dieser Werke außerordentliche Kenntnisse in einer Zeit, die von einem weitverbreiteten Analphabetentum geprägt war. Die „schwarze Kunst" setzte eine umfassende Bildung voraus, und eine Aufnahme der früheren Drucker und Verleger wird vielleicht das Wissen mancher Archivare und Sammler bereichern. Organisten und Kantoren waren, neben den Stadtpfeifern, die Hauptträger des musikalischen Lebens der Reichsstadt, wie schon Herr Prof. Dr. Franz Krautwurst feststellte. Harold Eugene Samuel sprach von Nürnberg als der Heimat des deutschen Orgelspiels, so daß diese Gruppe als bedeutender Kulturträger in vollem Umfang berücksichtigt wurde. Viele Daten zu Musikern und Komponisten verdanke ich Herrn Prof. Dr. Franz Krautwurst, der die Arbeit mit seinem Wissen über die Nürnberger Musikgeschichte bis zum Schluß forderte und dessen umfangreiches Archiv ich auswerten durfte. Musikinstrumentenmacher waren über viele Jahrhunderte ein bedeutender, wenn auch im Zusammenhang mit Nürnberg wenig bekannter Handwerkszweig. Das Spektrum umfaßte alle gebräuchlichen Musikinstrumente, wie Holz- und Blechblasinstrumente, Saiten- und Tasteninstrumente. Besonderen Dank sage ich Herrn Dr. Theodor Wohnhaas, der durch seine Forschungen zum süddeutschen Orgelbau und über die Nürnberger Musikdrucker das Werk bereicherte. Die Meistersinger haben in der Dissertation von Frau Dr. Irene Stahl ( | ) eine solide Grundlage, was biographische Daten und Tätigkeit betrifft, teilweise ergänzt durch weitere Erkenntnisse, die in manchen Fällen eine interdisziplinäre Verknüpfung ermöglichen. Schauspieler und Sänger des 19. und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts umfassender zu berücksichtigen ist ein Desiderat, das vielleicht in einem Nachtrag verwirklicht werden kann. Für Architekten und Kunsthandwerker um die Wende zum 20. Jahrhundert bis zum Ersten Weltkrieg bildet die Dissertation von Claus Pese „Das Nürnberger Kunsthandwerk des Jugendstils", die in
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mehreren Auflagen erschien, eine wichtige Grundlage. Nach dem Ersten Weltkrieg schwoll die Zahl bei diesen Berufsgruppen ungeheuer an, so daß eine reine Auswertung von Berufs- und Branchenregistern ohne umfangreiche Untersuchungen zu einer Verwässerung und Aufblähung gefuhrt hätte. Für die Zeit nach 1918 werden im wesentlichen nur die durch größere Arbeiten bekannten Namen erfaßt. Rotschmiede und Rotgießer bilden nach den Malern die größte Berufsgruppe und waren über viele Jahrhunderte ein sehr bedeutender Handwerkszweig. Hermann P. Lockner verzeichnete in seinem Werk viele Meisterzeichen. Die dort aufgeführten Namen konnten inzwischen um über 1000 Meister auf 3000 Einträge aus früheren und späteren Zeiträumen erweitert werden, in vielen Fällen ergänzt mit biographischen Daten und Angaben zu den Werken. Verleger bedeutet bei handwerklichen Berufen, daß Erzeugnisse von anderen Werkstätten dazugekauft wurden um das eigene Sortiment zu ergänzen. Bei Stiftern und Sammlern, welche als Kunstförderer berücksichtigt wurden, hätte man einen Großteil des Patriziats aufführen können, welches über Jahrhunderte Sammlungen und Archive pflegte und ζ. T. bis heute durch Stiftungen gemeinnützig tätig ist. Hier mußte eine Beschränkung auf die wichtigsten Vertreter erfolgen, da Stifter und Sammler nur eine Randgruppe des Künstlerlexikons sind. Werke Das Lexikon ist nicht als Werkverzeichnis konzipiert, was bei etwa 20.000 Einträgen den gesetzten Rahmen sprengen würde. Soweit bekannt, wurde auf vorhandene Werkverzeichnisse verwiesen. Werke wurden aufgenommen: 1. wenn es sich um bedeutende Arbeiten für den betreffenden Künstler handelt, 2. um einen exemplarischen Einblick in das Arbeitsgebiet zu geben, ζ. B. bei bildenden Künstlern, Architekten, Komponisten oder Literaten, 3. um die Aufnahme eines auswärtigen Künstlers in das Lexikon zu begründen, 4. um Arbeitsstile oder eine Signatur anhand wichtiger Werke zu vergleichen. Museen und Sammlungen (MuS) Bei diesen Angaben kann es sich nur um eine Auswahl der wichtigsten Aufbewahrungsorte handeln. Auf eine Einzelaufzählung wurde zugunsten eines Sammelverweises verzichtet, ζ. B. MStN, StadtBN oder GNM, um auszudrücken, daß sich dort Werke oder Archivalien dieses Künstlers befinden. Eine Fundgrube ist dabei insbesondere die Graphische Sammlung der Stadt Nürnberg (MStN) mit wohl über 50.000 Stücken vorwiegend Nürnberger Maler und Kupferstecher, deren Bestand teilweise ausgewertet wurde. Die Standorte wurden, mit Ausnahme von Nürnberg, meist aus der Literatur entnommen. Eine Überprüfung, ob die Stücke zum Zeitpunkt der Bearbeitung dort noch vorhanden waren, ist nicht erfolgt. Die weltweite Verbreitung Nürnberger Handwerkskunst macht eine lückenlose Erfassung unmöglich. Chronologische Berufsgruppenregister Das chronologische Register ist in 20 Berufsgruppen und einige Untergruppen unterteilt und • • • •
erschließt die Bedeutung der einzelnen Berufsgruppen über die Jahrhunderte, kann zur Auflösung von Monogrammen beitragen, erleichtert innerhalb einer Berufsgruppe unbekannte Namen ausfindig zu machen, beschleunigt die Auffindung von Personen bei abweichenden Schreibweisen, wenn man Beruf und Zeitraum kennt.
Insbesondere zeigt das Berufsgruppenregister auch die Vielseitigkeit des Nürnberger Kunsthandwerks über viele Jahrhunderte. Die Gruppen „Frauen als Künstlerinnen und Stifterinnen" und „Theologen und Klosterfrauen" sind ein Auszug aus den übrigen Gruppen, um den Anteil dieses Personenkreises zu zeigen.
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Dank und Anerkennung Dank und Anerkennung gebührt den vielen ungenannten Archivaren, Stadtschreibern und Historikern der vergangenen Jahrhunderte, welche durch ihre mühevolle Arbeit die Grundlagen für das heute so reiche Wissen über die reichsstädtische Zeit schufen. Lob und Würdigung verdienen auch die vielen Bearbeiter dieser Archivalien, die durch ihre Forschungsarbeiten dieses Wissen erschlossen und der Auswertung zugänglich gemacht haben. Herzlichen Dank auch meiner Mitarbeiterin, Frau Dr. Ursula Timann, die in den letzten Jahren mit viel Begeisterung zur Bereicherung und Fertigstellung des Werkes beitrug. Dank sage ich auch meiner lieben Frau Isolde, welche über einen langen Zeitraum Geduld und Verständnis für meine Arbeit aufbrachte.
Fortschreibung Dieses Lexikon ist eine Zusammenfassung vieler Daten, die bei sorgfaltiger Arbeit mit den gegebenen Möglichkeiten erfaßbar waren, um den heutigen Wissensstand wiederzugeben. Bei der Fülle des Materials könnte es trotz aller Sorgfalt vorkommen, daß Irrtümer aus früheren Forschungen und Veröffentlichungen übernommen oder Angaben übersehen wurden. Auch werden neue Namen und Erkenntnisse auftauchen, welche es verdienen, dauerhaft festgehalten zu werden. Ich bitte daher alle Benutzer, ein besseres Wissen für die Fortschreibung zur Verfügung zu stellen, um das Werk von Fehlern zu befreien und einer Vervollständigung näherzubringen. Für eventuellen Ergänzungen und konstruktive Vorschläge sei allen Einsendern bereits im voraus herzlich gedankt.
Nürnberg, August 2007
Zuschriften bitte an:
Stadt Nürnberg Stadtarchiv Marientorgraben 8 90402 Nürnberg
M a n f r e d H. Grieb
Verzeichnis der Mitarbeiter und Beiträger (Einzelauskünfte bei Artikeln erwähnt) Bach-Damaskinos, Ruth, Μ. Α., Archivarin, Nürnberg Bär, Frank Peter, Dr. phil., Musikwissenschaftler, Nürnberg Bauemfeind, Walter, Dr. phil., Archivar, Nürnberg Bayer, Lydia ( f ) , Dr. phil., Museumsleiterin, Nürnberg Beer, Helmut, Dr. phil., Archivar, Nürnberg Beyerstedt, Horst-Dieter, Dr. phil., Archivar, Nürnberg Bock, Hartmut, Dr., Kelkheim Buhl, Wolfgang, Prof. Dr. phil., Literaturwissenschaftler, Nürnberg Colditz-Heusl, Silke, Μ. Α., Nürnberg Diefenbacher, Michael, Dr. phil., Achivdirektor, Nürnberg Dienst, Barbara, Dr. phil., Kunsthistorikerin, Friedrichhafen Dupont, Anneliese, Malerin, Nürnberg Dyballa, Katrin, Μ. Α., Erlangen Ebneth, Bernhard, Dr. phil., Historiker, München Engelhard, Ludwig, Uhrensachverständiger, Nürnberg Eser, Thomas, Dr. phil., Kunsthistoriker, Nürnberg Fischer, Dieter P. W., Numismatiker, Nürnberg Fischer, Manfred F., Prof. Dr. phil., Kunsthistoriker, Landeskonservator i. R., Bamberg Fischer-Pache, Wiltrud, Dr. phil., stv. Archivdirektorin, Nürnberg Fleischmann, Peter., Dr. phil., Archivdirektor, Augsburg Focht, Josef, Dr. phil., Musikwissenschaftler, München Fürst, Ulrike, Μ. Α., Schwabach Gaab, Hans, Mathematiker, Nürnberg Gebhardt, Walther, Dipl.-Archivar, Nürnberg Glanz, Viviane, Μ. Α., Kunsthistorikerin, Erlangen Glaser-Schnabel, Silvia, Dr. phil., Kunsthistorikerin, Nürnberg Gold, Renate, Μ. Α., Kunsthistorikerin, Forschungsarbeiten zu Wismutmalern, Nürnberg Grimm, Rolf, Professor, Hemmingen Große, Peggy, Μ. Α., Kunsthistorikerin, Nürnberg Grüber, Pia Μ., Μ. Α., Kunsthistorikerin, Nürnberg Habib, Said, Μ. Α., EDV-Bildbearbeitung, Nürnberg Hagen, Friedrich von ( f ) , Polizeibeamter, Genealoge, Nürnberg Haller, Bertold Frhr. von, Historiker, Genealoge, Großgründlach Hauschke, Sven, Dr. phil., Kunsthistoriker, Fürth Helfrecht, Josef, Dr. phil., Germanist, Nürnberg Herrmann, Marion, Kunsterzieherin, Nürnberg Hoffmann, Torsten, Programmierer, Nürnberg Horling, Thomas, Dr. phil., Historiker, München Huber, Bernhard, Dr.-Ing., Neustadt/Aisch Hurtienne, René, wissenschaftl. Mitarbeiter, Erlangen Janeck, Axel, Dr. phil., Kunsthistoriker, Katzenbach Juhre, Eike, wissenschaftl. Mitarbeiter, Erlangen Jürgensen, Renate, Dr. phil., Literaturwissenschaftlerin, Nürnberg Jürgensen, Werner, Oberkirchenrat, Nürnberg Kammel, Frank Matthias, Dr. phil., Kunsthistoriker, Nürnberg Kertz, Peter, Dr. phil., Musikwissenschaftler, München Koerber, Rolf, Dr. phil., Historiker, Germanist, Dresden Kohn, Karl, Historiker, Nürnberg
König, Wolfgang, Prof. Dr., Sammler, Einbeck Krautwurst, Franz, Prof. Dr. phil., Musikwissenschaftler, Erlangen Kubach-Reutter, Ursula, Dr. phil., Kunsthistorikerin, Nürnberg Lada, Sabine, Dr. phil., Kunsthistorikerin, Berlin Legal, Barbara, Museumsmitarbeiterin, Nürnberg Lohrey, Angela, Μ. Α., Kunsthistorikerin, Nürnberg Luther, Edith, Μ. Α., Kunsthistorikerin, Nürnberg Martius, Klaus, Restaurator Musikinstrumente, Nürnberg Maué, Claudia, Dr. phil., Kunsthistorikerin, Nürnberg Maué, Hermann, Dr. phil., Kunsthistoriker, Nürnberg Mende, Matthias, Dr. phil. h. c., Kunsthistoriker, Nürnberg Merkel'sche Familienstiftung, Braunschweig Müller, Annemarie, Archivarin, Nürnberg Neidiger, Christof, Archivar, Nürnberg Neukam, Gerhard, EDV-Beratung, Nürnberg Niekisch, Manfred, Prof. Dr. rer. nat., Zoologe, Greifswald Ollinger, Klaus, Püttlingen Raab, Johann, Dipl.-Ing., Nürnberg Recknagel, Hans, Gymnasiallehrer, Archivar, Altdorf Reichmacher, Kurt, Archivmitarbeiter, Nürnberg Röder, Thomas, Dr. phil., Musikwissenschaftler, Nürnberg Roller, Stefan, Dr. phil., Kunsthistoriker, Frankfurt/M. Rosenbauer, Ulrike, Μ. Α., Kunsthistorikerin, Nürnberg Rosenberg, Leibi, Archivar, Nürnberg Sauer, Christine, Dr. phil., Bibliothekarin, Nürnberg Schnebel, Hanns-Helmut, Archivleiter, Langenfeld Schnurrer, Ludwig, Dr. phil., Gymnasiallehrer, Archivar, Rothenburg/Tauber Schoch, Rainer, Dr. phil., Kunsthistoriker, Nürnberg Schöler, Eugen, Heraldiker, Schwabach Scholz, Hartmut, Dr. phil., Kunsthistoriker, Freiburg/Br. Scholz, Rüdiger, Μ. Α., Kunsthistoriker, Nürnberg Schraudolph, Erhard, Dr. phil., Sammler, Erlangen Schreyl, Karl Heinz ( f ) , Dr. phil., Museumsdirektor, Nürnberg Schübel, Birgit, Μ. Α., Kunsthistorikerin, Fürth Schultheiß, Werner, Dr. jur., Richter, Nürnberg Schürer, Ralf, Dr. phil., Kunsthistoriker, Nürnberg Seelos, Alexander, Μ. Α., Historiker, Lektor, München Sporhan-Krempel, Lore (t), Dr. phil., Stadler, Daniela, Archivarin, Nürnberg Stadtarchiv Nürnberg Tacke, Andreas, Prof. Dr. ing., Dr. phil., Kunsthistoriker, Trier Tebbe, Karin, Dr. phil., Kunsthistorikerin, Nürnberg Timann, Ursula, Dr. phil., Kunsthistorikerin, Nürnberg Tschoeke, Jutta, Dr. phil., Kunsthistorikerin, Nürnberg Wächter, Clemens, Dr. phil., Bibliothekar, Erlangen Weingärtner, Helge, Μ. Α., Kunsthistoriker, Nürnberg Weiser, Georg Frhr. von, München Willers, Johannes, Dr. phil., Kunsthistoriker, Nürnberg Wohnhaas, Theodor, Prof. Dr. phil., Musikwissenschaftler, Nürnberg Zahn, Peter, Prof. Dr. phil., Historiker, München
Abkürzungsverzeichnis
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t 00
a.o. a/ AB, ... Abb. Abt. AdBK AMP amtl. angew. Anm. Anz. Aug. Aukt. Ausst. BAM BBK Bd., Bde. BDG bearb. begr. bez. Bibl. Bibliogr. Bl., Bll., BM BNM BStBibl. BStGs BZ bzw. d. d. Ä. d.h. d. J. dän. Dat., dat. Ders. Dez. DGMK DHM Dipl. Diss.
geboren (bei Fleischmann, RStR * Hinweis auf vermögende Bürger) Wiederholung der vorhergegangenen Angaben, Ort, Standort Verweis gestorben Eheschließung, co I) erste, II) zweite Ehe außerordentlich(er) auf Altstadtbericht, Jahr Abbildungen) Abteilung(en) Akademie der Bildenden Künste Archiv für Medaillen- und Plakettenkunde amtlich angewandt Anmerkung Anzeiger August Auktion(en), AuktionsAusstellung(en), AusstellungsBayerisches Armeemuseum, früher München, jetzt Ingolstadt Berufsverband Bildender Künstler, Mitgliederverzeichnis 1984 Band, Bände Bund Deutscher Gebrauchsgraphiker (heute Graphik-Designer) bearbeitet begraben bezeichnet Bibliothek, BibliotheksBibliographie Blatt Blätter British Museum (London) Bayerisches Nationalmuseum München Bayerische Staatsbibliothek Bayerische Staatsgemäldesammlungen, München Bildungszentrum beziehungsweise Pfennig (denarius) der Ältere das heißt der Jüngere dänisch Datierung(en), datiert Derselbe Dezember Deutsche Gesellschaft fur MedaillenKunst Deutsches Historisches Museum Berlin Diplom Dissertation
dt. EA ev. evtl. Febr. fee. FHS fl. fl.rh. fol. Forts. FOS Frhr. franz. FS geb. gegr· get. GewMus. der LGA gez. GL GNM GS Gs. H. Hist. Mus. Hl., hl. hlr. Hrsg. Hs. Hschn. IHK JbfFL Ing. Inst. Inv. ital. Jan. Jb. Jg· Jh. Kab. Kat. kath. kgl. KhM Khw KL Kons. Kpst. Kpstkab. KS Kunstgew. Kunsth. kunsthist.
deutsch Einzelausstellung(en) evangelisch eventuell Februar fecit Fachhochschule Gulden (florenus) rheinische Gulden Folio (Blatt) Fortsetzung Fachoberschule Freiherr französisch Festschrift geboren(e) gegründet getauft Gewerbemuseum der Landesgewerbeanstalt Bayern in Nürnberg (im GNM) gezeichnet Gelehrtenlexikon Germanisches Nationalmuseum Nürnberg Graphische Sammlung Gemäldesammlung Hälfte, Heft Historisches Museum Heilige(r), heiligHeller Herausgeber Handschrift Holzschnitt(e) Industrie- und Handelskammer Jahrbuch für Fränkische Landesforschung Ingenieur Institut Inventar italienisch Januar Jahrbuch Jahrgang Jahrhundert(s) Kabinett Katalog(e) katholisch königlich Kunsthistorisches Museum Kunsthandwerk Künstlerlexikon Konservatorium Kupferstich(e) Kupferstichkabinett Kunstsammlung(en) Kunstgewerbe Kunsthalle kunsthistorisch
XXI KV lat. Ib. LGA Lit. Lit.-Verz. Lith. lithogr. LkA Lkr. lt. Lw. Mag. MhM MIS Mitt. monogr. MStN MuS Mus. MVGN Mz Nbg. ngm NHG Nov. Nr. 0. o.J. Obb. Okt. OÖ Opf. österr. P.B1.0. Pfb. Pfd. pinx. Prof. prokl. Rad. RdbK
Abkürzungverzeichnis Kunstverein lateinisch libra (Pfund) Landesgewerbeanstalt Literatur Literaturverzeichnis Lithographie(n) lithographisch, lithographiert Landeskirchliches Archiv Landkreis laut Leinwand Magister Musikhistorisches Museum Musikinstrumentensammlung Mitteilung(en) monogrammiert Museen der Stadt Nürnberg Museen und Sammlungen Museum Mitteilungen des Vereins fur Geschichte der Stadt Nürnberg Meisterzeichen, Merkzeichen Nürnberg Nürnberger Gobelin Manufaktur Naturhistorische Gesellschaft November Nummer ordentlicher (Professor) ohne Jahr Oberbayern Oktober Oberösterreich Oberpfalz österreichisch Pegnesischer Blumenorden Pfarrerbuch Pfund pinxit (gemalt) Professor proklamiert, verkündet Radierungen) Reichskammer der bildenden Künste
Rep.f.Kw. RTB
rtlr. Rv. RvbK S. s.a. sei. Sept. sh. sign. Slg., Sign. SS St. staatl. StadtA StadtBN StAN StGS Stst. Suppl. Taf. ΤΗ theol. TU tw. UB undat. Univ. usw. V&A v.a. Verz. VHS WS WV Zschr. zugeschr. zw.
Repertorium für Kunstwissenschaft Ratstotenbuch, verzeichnet bei auswärts verstorbenen Bürgern den Tag, an dem die Todesnachricht in Nürnberg bekannt und eingetragen wurde Reichstaler Ratsverlaß, Ratsverlässe Reichsverband bildender Künstler Seite(n) siehe auch selig September Schilling signiert Sammlung, Sammlungen Sommersemester Sankt, Stück staatlich(e) Stadtarchiv Stadtbibliothek Nürnberg Staatsarchiv Nürnberg Staatliche graphische Sammlung (München) Stahlstich Supplement(e) Tafel(n) Technische Hochschule theologisch Technische Universität teilweise Universitätsbibliothek undatiert Universität und so weiter Victoria & Albert Museum (London) vor allem Verzeichnis(se) Volkshochschule Wintersemester Werkverzeichnis Zeitschrift zugeschrieben zwischen
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Andresen
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Dipt. Frauenkirche
Dipt. Heilig Geist
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XXV
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Sporhan-Krempel, 1966 Sporhan-Krempel, 1968 Sporhan-Krempel/ Wohnhaas, 1973 St. Lorenz Stadtlexikon 2000 Stahl, 1982 Stahl, Rv. Stalzer, 1989 Steiger, 1926 Steinmetz/Griebel, 1983
Stimmen der Kunst, 1924/25 Stockbauer, 1893 Stolz, 1993 Stopp, 1974 Strauss, 1975 Strieder, 1993 Stüwe, Dürer in der Kopie, 1997 Sulzer, 1989 Syndram, 1989 Tacke, 1995 Tacke, 2001
Thielen, 1953 Thieme-Becker Thode, 1891 Tiggesbaumker, 1988 Timann, 1993
Trechsel, 1735
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Hans W. Singer: Die moderne Graphik, Leipzig 1922 Karl Sitzmann: Künstler und Kunsthandwerker in Ostfranken, 2. Auflage, Kulmbach 1983 Schweizerisches Künstler-Lexikon, Herausgegeben vom Schweizerischen Kunstverein; redigiert unter Mitwirkung von Fachgenossen von Carl Bran, 4 Bände, Frauenfeld, 1905-1917 Lore Sporhan-Krempel: Kartenmaler und Briefmaler in Nürnberg, in: Philobiblion, Jg. X, H. 3, Hamburg, September 1966 Lore Sporhan-Krempel: Nürnberg als Nachrichtenzentrum zwischen 1400 und 1700 (Nürnberger Forschungen, Band 10), Nürnberg 1968 Lore Sporhan-Krempel/Theodor Wohnhaas: Zum Nürnberger Buchhandel und graphischen Gewerbe im 17. Jahrhundert, in: A G B 13, 1973 Verein zur Erhaltung der St. Lorenzkirche in Nürnberg e.V., Mitteilungsheft Stadtlexikon Nürnberg, herausgegeben von Michael Diefenbacher und Rudolf Endres, Nürnberg 2000 Irene Stahl: Die Meistersinger von Nürnberg (Nürnberger Werkstücke, Band 33), Nürnberg 1982 Irene Stahl (Bearb.): Die Nürnberger Ratsverlässe, H. 1, 1449-1450, Neustadt/Aisch 1983 Franz Stalzer (Bearb.): Kataloge der Staatlichen Münzsammlung München, Rechenpfennige, Band 1: Nürnberg, Signierte und zuweisbare Gepräge, München 1989 Hugo Steiger: Das Melanchthongymnasium in Nürnberg (1626-1926), München Berlin 1926 Horst Steinmetz/Armin Griebel: Volksmusikinstrumente in Franken, Ausstellung im Fränkischen Freilandmuseum des Bezirks Mittelfranken in Bad Windsheim vom 17.9. bis 2.11.1983 Stimmen der Kunst, Nürnberger Blätter fur bildende Kunst, Hefte vom Juli 1924 bis Juni 1925 Jakob Stockbauer: Die Nürnberger Gold- und Silberschmiede von 1285 bis 1868, in: Beilage zur Bayer. Gewerbezeitung 1893 Georg Stolz: St. Lorenz, die Schätze der Kirche, Nürnberg 1993 Frederick John Stopp: The Emblems of the Altdorf Academy, Medals and Medal Orations 1577-1627, London 1974 Walter L. Strauss: The German Single-Leaf Woodcuts 1550-1600, New York 1975 Peter Strieder: Tafelmalerei in Nürnberg 1350-1550, Königstein 1993 Rainer Stüwe: Dürer in der Kopie, Die Gemälde und Graphiken der Nürnberger Dürer-Kopisten des 15. und 17. Jahrhunderts zwischen altdeutscher Manier und barockem Stil, Diss. Heidelberg, 1997 Alfred R. Sulzer: 150 Jahre Feinste Zinn-Compositions-Figuren Ernst Heinrichsen, Nürnberg - Zürich 1989 Dirk Syndram (Bearb.): Wissenschaftliche Instrumente und Sonnenuhren, Kunstgewerbesammlung der Stadt Bielefeld, Stiftung Huelsmann, München 1989 Andreas Tacke: Die Gemälde des 17. Jahrhunderts im Germanischen Nationalmuseum, Bestandskatalog, Mainz, 1995 Andreas Tacke (Hrsg.): Der Mahler Ordnung und Gebrauch in Nürnberg, Die Nürnberger Maler(zunft)bücher ergänzt durch weitere Quellen, Genealogien und Viten des 16., 17. und 18. Jahrhunderts, bearb. von Heidrun Ludwig/Ursula Timann, Genealogien und Viten von Friedrich von Hagen, München - Berlin 2001 Peter Gerrit Thielen: Die Kultur am Hofe Herzog Albrechts von Preußen (15251568) (Göttinger Bausteine zur Geschichtswissenschaft, Band 12), Göttingen 1953 Ulrich Thieme und Felix Becker (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart, 37 Bände, Leipzig, 1907-1950 Henry Thode: Die Malerschule von Nürnberg im XIV. und XV. Jahrhundert, Frankfurt/Main 1891 Günter Tiggesbaumker: Handgezeichnete Karten und Pläne der Stadtbibliothek Nürnberg, Nürnberg 1988 Ursula Timann: Untersuchungen zu Nürnberger Holzschnitt und Briefmalerei in der ersten Hälfte des sechzehnten Jahrhunderts, mit besonderer Berücksichtigung von Hans Guldenmund und Nielas Meldemann, Münster - Hamburg 1993 Johan Martin Trechsel, Großkopf genannt: Verneuertes Gedächtnis des Nürnbergischen Johannis-Kirch-Hofs; Samt einer Beschreibung der Kirche und Capelle daselbst ... Ingleichen mit M. Georg Jacob Schwindels Vorbericht von denen scriptoribus epitaphiorum, Frankfurt und Leipzig 1735 Beatrice Trost: Die Bildhauerfamilie Mutscheie, Neustadt/Aisch 1987
Literaturverzeichnis Tucher Haushaltsbuch Vollmer Wächter, 1999
Wagner, 1927 Wagner, 1929 Wagner, 1931 Wagner, Sonnenuhren 1997 Waldau, Dipt. 1779
Waldau, Zion 1787
Wallraff, 1976
Weber, Renaissanceplaketten 1975 Weilandt, 2007 Weilbach KL Weiß, 1910 Wetzel, Liederdichter Wetzer-Welte
Will, Geschichte der Universität Altdorf 1801 Will, GL
Will, Münzbel. Willers, 1973 Will-Nopitsch, 1801
Winkelmann, 1842
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XXXVI Wilhelm Loose (Hrsg.): Anton Tuchers Haushaltsbuch (1507-1517), Tübingen 1877 Hans Vollmer: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts, 6 Bände, Leipzig 1952-1962 Clemens Wächter: Kultur in Nürnberg 1945-1950, Kulturpolitik, kulturelles Leben und Bild der Stadt zwischen dem Ende der NS-Diktatur und der Prosperität der fünfziger Jahre (Nürnberger Werkstücke, Band 59), Nürnberg 1999 Rudolf Wagner: Die Geschichte der Orgeln in der Spitalkirche, in: Zeitschrift für evangelische Kirchenmusik, Oktober/November 1927, S. 247-253 Rudolf Wagner: Die Organisten der Kirche zum Hl. Geist in Nürnberg, in: Zeitschrift für Musikwissenschaft 12, 1929/30, S, 458-471 Rudolf Wagner: Nachträge zur Geschichte der Nürnberger Musikdrucker im sechzehnten Jahrhundert, in: MVGN 30, 1931, S. 107-152 Gerhard G. Wagner (Bearb.): Sonnenuhren und wissenschaftliche Instrumente aus den Sammlungen des Mainfränkischen Museums Würzburg, 1997 Georg Ernst Waldau: Diptycha Ecclesiarum Norimbergensium Continuata, das ist: Verzeichniße und Lebensbeschreibungen aller Herren Geistlichen in der Reichsstadt Nürnberg von 1756 bis zum Schluß des Jahres 1778 fortgesetzt..., 1779; (beigeb.) ders.; Lebensbeschreibungen aller Herren Geistlichen in den zu Nürnberg gehörigen Landstädten und Dörfern von 1756 biß zum Schluß des Jahrs 1778 fortgesetzt durch Georg Ernst Waldau, Nürnberg 1779/80 Georg Ernst Waldau: Nümbergisches Zion oder Nachricht von allen Nürnbergischen Kirchen, Kapellen, Klöstern u. lateinischen Schulen in und ausser der Stadt und den daran bediensteten Personen, verbessert und bis auf unsre Zeiten fortgesetzt von Georg Ernst Waldau, Nürnberg, in eignem Verlage, 1787 Helmut Tenner, Heidelberg: Auktion 110/111 vom 6.-8. Mai 1976, Dekorative Graphik, Gemälde, Zeichnungen, enthält die Norica-Sammlung von Heinrich I. Wallraff Ingrid Weber: Deutsche, Niederländische und Französische Renaissanceplaketten 1500-1650, 2.Bände, München 1975 Gerhard Weilandt: Die Sebalduskirche in Nürnberg, Bild und Gesellschaft im Zeitalter der Gotik und Renaissance, Petersberg 2007 Frederik Weilbach: Kunstnerleksikon, Bände 1-3, Kopenhagen 1947-52, Neuauflage 1994-98,1-V1II Konrad Weiß: Geschichte der Stadt Nürnberg, Nürnberg o. J. [1. Auflage um 1910] Johann Caspar Wetzel: Hymnopoeographia oder Historische Lebensbeschreibung der berühmtesten Lieder-Dichter, 4 Teile, Herrnstadt, 1719-1728 H. J. Wetzer und B. Welte: Kirchenlexikon oder Encyklopädie der katholischen Theologie und ihrer Hülfswissenschaften, 12 Bände und 1 Registerband, Freiburg 1886-1903 Georg Andreas Will: Geschichte und Beschreibung der Nürnbergischen Universität Altdorf, Neudruck der 2. Ausgabe Altdorf 1801, mit Nachträgen von Christian Conrad Nopitsch, Nachdruck Aalen 1975 Georg Andreas Will: Nürnbergisches Gelehrten-Lexicon oder Beschreibung aller Nürnbergischen Gelehrten, in vier Teilen, Nürnberg und Altdorf 1755-1758; Fortsetzung mit den Teilen V-VIII von Christian Conrad Nopitsch, Nürnberg 1808 Georg Andreas Will: Die Nürnbergischen Münzbelustigungen, I.-IV. Teil und Hauptregister, Altdorf 1764-67 Johannes Karl Wilhelm Willers: Die Nürnberger Handfeuerwaffe bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts (Nürnberger Werkstücke, Band 11), Nürnberg 1973 Georg Andreas Will/Christian Konrad Nopitsch: Geschichte und Beschreibung der Nürnbergischen Universität Altdorf, Altdorf 1795; 2. Ausgabe, Altdorf 1801, Neudruck Aalen 1975 Ludwig v. Winkelmanns neues Malerlexikon zur nähern Kenntniß alter und neuer guter Gemälde, nebst den Monogrammen, 3. umgearbeitete Auflage von Joseph Heller, Augsburg 1842 Kurt Winschiers: 500 Jahre Karte und Vermessung in Bayern, in: Mitteilungsblatt Deutscher Verein für Vermessungswesen, Landesverein Bayern e. V., 34. Jg., Sonderheft 2/1982 Weltkunst Theodor Wohnhaas: Nürnberger Gesangbuchdrucker und -Verleger im 17. Jahrhundert, Sonderdruck aus Stäblein-Festschrift, Kassel 1967 S. 301-315 Dieter Wölfel: Nürnberger Gesangbuchgeschichte (1524-1791) (Nürnberger Werkstücke zur Stadt- und Landesgeschichte, Stadtarchiv Nürnberg, Band 5), Nürnberg 1971
XXXVII
Literaturverzeichnis
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Zinner, 1925 Zinner, 1956 Zirnbauer, 1965 Zschr. f. Mw. ZUlch, 1935
Willi Wörthmüller: Die Nürnberger Trompeten- und Posaunenmacher des 17. und 18. Jahrhunderts, in: M V G N 45, 1954 und 46, 1955 Andreas Würfel: Historische, genealogische und diplomatische Nachrichten zur Erläuterung der Nümbergischen Stadt- und Adelsgeschichte, Nürnberg 1768 Dietrich von Wurmb: Die städtebauliche Entwicklung Nürnbergs von 1806-1914, Nürnberg 1969 Alfred von Wurzbach: Niederländisches Künstlerlexikon, 3 Bde., Wien und Leipzig 1906-1911, Reprint 1974 Peter Zahn: Die Endabrechnung über den Druck der Schedel'schen Weltchronik vom 22. Juni 1509, in: GJB 1991 Peter Zahn: Die deutschen Inschriften, Die Inschriften der Friedhöfe St. Johannis, St. Rochus und Wöhrd zu Nürnberg, Band 1, Nr. 1-1414, München 1972; Band 2, Nr. 1419-2969, München, 2007; Band 3, Nr. 3000-4481 (in Arbeit) Albert von Zahn (Hrsg.): Jahrbücher für Kunstwissenschaft, 6 Bde., Leipzig 18681873 Johann Heinrich Zedier: Grosses Universal-Lexicon aller Wissenschafften und Künste ..., 64 Bände und IV Supplementbände, Halle - Leipzig 1732-1754 (Nachdruck Graz 1999) Ernst Zinner: Verzeichnis der astronomischen Handschriften des deutschen Kulturgebietes, München 1925 Ernst Zinner: Deutsche und niederländische astronomische Instrumente des 11. bis 18. Jahrhunderts, München 1956, unveränderter Nachdruck München 1967, 1979 Heinz Zirnbauer: Musik in der alten Reichsstadt Nürnberg, Ikonographie zur Nürnberger Musikgeschichte, Nürnberg 1965 Zeitschrift für Musikwissenschaft W. K. Zülch: Frankfurter Künstler 1223-1700, unveränderter Nachdruck der Ausgabe von 1935, Frankfurt/Main 1967
Ausstellungsverzeichnis (Auswahl)
1817/1 Verzeichniß derjenigen Kunstwerke, welche vom Nürnbergischen Verein von Künstlern und Kunstfreunden bei Gelegenheit der 25jährigen Jubelfeyer desselben ausgestellt worden sind, im Oktober 1817 1821/1 Katalog der Kunstausstellung der Königlichen Kunstschule zu Nürnberg, im Oktober 1821 1824/1 Katalog der Kunstausstellung der Königlichen Kunstschule zu Nürnberg, im September 1824 1827/1 Katalog der Kunstausstellung der Königlichen Kunstschule zu Nürnberg, im Oktober 1827 1828/1 Das Dürer-Stammbuch von 1828, Ausstellung zum 300. Todestag Albrecht Dürers auf der Burg, zusammengestellt von Kunstschul-Direktor Albert Reindl. Aus den Beständen der Museen der Stadt Nürnberg 1973 erneut zusammengestellt ( 1973/2) 1829/1 Der Königliche Bildersaal in der St. Moritzkapelle zu Nürnberg, Nürnberg 1829 1830/1 Katalog der Kunstausstellung der Königlichen Kunstschule zu Nürnberg, im Oktober 1830 1831/1 Über die plastische Darstellung lebender Bilder durch mehrere Mitglieder des Nürnberger Vereins von Künstlern und Kunstfreunden auf dem großen Rathhaus-Saale in Nürnberg am 7ten, 13ten und 17ten Sept. 1831 in einem freundschaftlichen Briefe, Nürnberg 1831 1833/1 Catalog der durch den Nürnbergischen Verein von Künstlern und Kunstfreunden zur Feier des Geburts- und Namensfestes Seiner Majestät des Königs Ludwig von Bayern veranstalteten Ausstellung von Werken Nürnbergischer Künstler, eröffnet den 25. August 1833 1834/1 Catalog der durch den Nürnbergischen Verein von Künstlern und Kunstfreunden zur Feier des Geburts- und Namensfestes Seiner Majestät des Königs Ludwig von Bayern veranstalteten Ausstellung von Werken Nürnbergischer Künstler, eröffnet den 25. August 1834 1836/1 Jahres-Chronik des Nürnberger KunstVereins fur 1836. Mit Ausstellungskatalog der „Permanenten Kunstausstellung" im Albrecht-Dürer-Haus (vom Januar bis Dezember 1836) 1836/2 Katalog der von dem Nürnberger KunstVerein im Saal der Herrentrinkstube veranstalteten grössern Kunstausstellung, beginnend mit dem 20. August, geschlossen am 20. September 1836 1838/1 Jahres-Bericht des Albrecht Dürer-Vereins in Nürnberg für 1838 mit ausserordentlicher Kunstausstellung in der königlichen Burg, vom 22.8. bis 5.10. 1838 1839/1 Jahres-Bericht des Albrecht Dürer-Vereins in Nürnberg fur 1839/40, mit permanenter KunstAusstellung im Albrecht-Dürer-Hause 1840/1 Verzeichnis der königlichen und städtischen Gemälde, welche in der Königlichen Gemäldegalerie in Nürnberg im Landauerbrüderhaus aufgestellt sind, Nürnberg 1840 1840/2 Jahres-Bericht des Albrecht Dürer-Vereins in Nürnberg für 1840/41, mit permanenter Kunst-Ausstellung im Albrecht-Dürer-Haus
1840/3 Katalog der von dem Albrecht Dürer-Verein in Nürnberg in den unteren Sälen der k. Burg daselbst zur Feyer der Enthüllung der Albrecht Dürer-Statue veranstalteten großen Kunst-Ausstellung, welche am 17.5.1841 beginnt und bis zum 20.6.1841 dauert 1840/4 Verzeichnis aller Gegenstände, welche zu der für das Jahr 1840 in Nürnberg allerhöchst angeordneten allgemeinen Industrie-Ausstellung für das Königreich Bayern eingeliefert wurden, Ausstellung vom 25.8. bis 25.9.1840 1840/5 Amtlicher Bericht der allerhöchst angeordneten Königlich Bayerischen Central-Industrie-Ausstellungs-Commission über die im Jahre 1840 aus den acht Kreisen des Königreichs Bayern in Nürnberg stattgehabte Industrie-Ausstellung, Nürnberg 1842 1840/6 Verzeichnis der Königlichen und städtischen Gemälde, welche in der Königlichen Gemäldegalerie in Nürnberg im Landauerbrüderhause aufgestellt sind, Nürnberg 1840 1841/1 Jahres-Bericht des Albrecht Dürer-Vereins in Nürnberg für 1841/42, mit permanenter Kunst-Ausstellung im Albrecht-Dürer-Haus 1841/2 Katalog der von dem Albrecht Dürer-Verein in Nürnberg in den unteren Sälen der k. Burg daselbst veranstalteten großen Kunst-Ausstellung, welche am 22.8.1841 beginnt und bis zum 19.9.1841 dauert 1842/1 Katalog der von dem Albrecht Dürer-Verein in Nürnberg in den unteren Sälen der k. Burg daselbst veranstalteten großen Kunst-Ausstellung, welche am 21.8.1842 beginnt und bis zum 25.9.1842 dauert 1845/1 Verzeichnis der Local-Industrie-Ausstellung der königlich bayerischen Stadt Nürnberg im Jahre 1845 1848/1 Katalog der von dem Albrecht-Dürer-Verein in Nürnberg [...] veranstalteten Kunstausstellung 1848 1851/1 Weltausstellung London 1851 1855/1 Weltausstellung Paris 1855 1858/1 Johann Andreas Engelhart, Erinnerungsausstellung im Dürerhaus Nürnberg 1858 1860/1 Verzeichnis der königlichen und städtischen Gemälde, welche in der Königlichen Gemälde-Galerie in Nürnberg im Landauer-Brüderhaus aufgestellt sind, 2. Auflage, Nürnberg 1860 1862/1 Weltausstellung London 1862 1867/1 Weltausstellung Paris 1867 1871/1 Katalog über die zur Feier des 400jährigen Geburtstages Albrecht Dürer's im Germanischen Museum veranstalteten Ausstellung, Nürnberg 1871 1873/1 Weltausstellung Wien 1873 1876/1 Weltausstellung Philadelphia 1876. Deutsche Abteilung, Amtlicher Katalog Berlin 1876 1877/1 Ausstellung von Arbeiten der vervielfältigenden Künste im Bayer. Gewerbemuseum zu Nürnberg 1877 1878/1 Weltausstellung Paris 1878 1879/1 Weltausstellung Sydney 1879/80 1880/1 Weltausstellung Melbourne 1880/81 1882/1 Bayerische Landes-Industrie-Gewerbe- und Kunstausstellung in Nürnberg 1882, Offizieller Kata-
XXXIX log d e r K u n s t , H r s g . : B a y e r i s c h e s G e w e r b e m u s e u m Nürnberg 1882/2 Die Beteiligung der Königl. Industrieschule zu N ü r n b e r g a n d e r B a y e r i s c h e n L a n d e s - I n d u s t r i e G e w e r b e - u n d K u n s t - A u s s t e l l u n g in N ü r n b e r g 1882 1882/3 Bayerische Landes-Industrie-Gewerbe- und K u n s t - A u s s t e l l u n g in N ü r n b e r g 1882, G r u p p e XI1-X1II ( G r u p p e XII = B i l d e n d e K ü n s t e , G r u p p e XIII = F a c h gewerbliches Bildungswesen), Bayer. G e w e r b e m u s e u m in N ü r n b e r g , 1882 1882/4 Bayerische Landes-Industrie-, Gewerbe- und K u n s t a u s s t e l l u n g in N ü r n b e r g 1882, V e r z e i c h n i s d e r prämierten Aussteller nebst Mitteilungen über das Preisgericht, M ü n c h e n 1882 1882/5 Bayerische Landes-Industrie-Gewerbe- und K u n s t a u s s t e l l u n g in N ü r n b e r g 1882, V e r z e i c h n i s d e r Aussteller 1883/1 W e l t a u s s t e l l u n g A m s t e r d a m 1 8 8 3 1885/1 I n t e r n a t i o n a l e A u s s t e l l u n g v o n A r b e i t e n a u s e d l e n M e t a l l e n u n d L e g i e r u n g e n in N ü r n b e r g 1885 1 8 8 5 / 3 Ü b e r d i e k i r c h l i c h e K u n s t a u f d e r internationalen Ausstellung von Arbeiten aus edlen Metallen u n d L e g i e r u n g e n in N ü r n b e r g 1885; I m A u f t r a g v o m A u s s c h u ß d e s V e r e i n s f ü r c h r i s t l i c h e K u n s t in d e r evangelischen Kirche Bayerns, ausgearbeitet von Hermann Steindorff 1888/1 W e l t a u s s t e l l u n g K o p e n h a g e n 1 8 8 8 1888/2 Weltausstellung Melbourne 1888/89 1889/1 W e l t a u s s t e l l u n g P a r i s 1 8 8 9 1891/1 K u n s t - A u s s t e l l u n g v o n W e r k e n N ü r n b e r g e r K ü n s t l e r d e r n e u e r e n Z e i t , v e r a n s t a l t e t v o n der G e s e l l schaft Künstlerklause im Ausstellungsgebäude des Bayer. G e w e r b e m u s e u m s am Marientorgraben Nürnberg, v o m 1.6. b i s 1.10.1891 1893/1 W e l t a u s s t e l l u n g C h i c a g o 1893. A m t l i c h e s Verzeichnis der zur deutschen Abteilung zugelassenen Aussteller 1894/2 W e l t a u s s t e l l u n g A n t w e r p e n 1894 1896/1 B a y e r i s c h e L a n d e s - I n d u s t r i e - G e w e r b e - u n d K u n s t - A u s s t e l l u n g in N ü r n b e r g , II. A b t e i l u n g des v o m B a y e r . G e w e r b e m u s e u m in N ü r n b e r g h e r a u s g e g e b e n e n o f f i z i e l l e n K a t a l o g s B i l d e n d e K u n s t , 3. A u f l a g e 1896/2 Bayerische Landes-Industrie-, Gewerbe- und K u n s t a u s s t e l l u n g in N ü r n b e r g 1896. I. A b t e i l u n g . G e w e r b e - u n d I n d u s t r i e - P r o d u k t e . III. bis VIII. A b t e i lung, N ü r n b e r g 1896 1896/3 B a y e r i s c h e L a n d e s - I n d u s t r i e - , G e w e r b e - u n d K u n s t a u s s t e l l u n g in N ü r n b e r g 1896, V e r z e i c h n i s d e r prämierten Aussteller nebst Mitteilungen über das Preisgericht, N ü r n b e r g 1896 1897/1 W e l t a u s s t e l l u n g B r ü s s e l 1897 1900/1 W e l t a u s s t e l l u n g Paris 1900, A m t l i c h e r Katalog der Ausstellung des Deutschen Reichs 1902/1 D ü r e r - B u n d N ü r n b e r g , II. K u n s t a u s s t e l l u n g v o m 2. N o v e m b e r bis M i t t e D e z . 1902, in V e r b i n d u n g mit einer A u s s t e l l u n g v o n m o d e r n e m N ü r n b e r g e r Kunstgewerbe 1903/1 D ü r e r - B u n d N ü r n b e r g . III. K u n s t a u s s t e l l u n g v o m 1.11. bis M i t t e D e z . 1903, in V e r b i n d u n g mit e i n e r Ausstellung von modernem Nürnberger Kunstgewerbe 1904/1 D ü r e r - B u n d N ü r n b e r g . IV. K u n s t a u s s t e l l u n g v o m 3 0 . 1 0 . bis M i t t e D e z . 1904, in V e r b i n d u n g m i t einer Ausstellung von m o d e r n e m Nürnberger Kunstgewerbe
Ausstellungsverzeichnis 1 9 0 4 / 2 W e l t a u s s t e l l u n g St. L o u i s 1904, A m t l i c h e r Katalog Ausstellung des Deutschen Reichs 1906/1 Bayerische Jubiläums-Landes-Industrie-Gew e r b e - u n d K u n s t a u s s t e l l u n g N ü r n b e r g 1906. O f f i z i e l ler K a t a l o g d e r K u n s t - A u s s t e l l u n g 1906/2 Katalog der Historischen Ausstellung der Stadt N ü r n b e r g auf der Jubiläums-Landesausstellung. N ü r n b e r g 1906 1906/3 Bayerische Jubiläums-Landes-Industrie-, G e w e r b e - u n d K u n s t a u s s t e l l u n g N ü r n b e r g 1906, V e r zeichnis der prämierten Aussteller. N ü r n b e r g 1906 1906/4 Bayerische Jubiläums-Landes-Industrie-Gew e r b e - u n d K u n s t a u s s t e l l u n g N ü r n b e r g 1906, O f f i z i e l ler K a t a l o g ( G e s a m t k a t a l o g ) 1 9 0 6 / 5 D i e m e t a l l e n e C h r o n i k v o n N ü r n b e r g 18061906 ( G e d e n k m e d a i l l e n ) , z u s a m m e n g e s t e l l t v o m V e r e i n f ü r M ü n z k u n d e in N ü r n b e r g e . V . , a u s g e s t e l l t im R a u m VII. der Sonderausstellung der Stadt N ü r n b e r g anläßlich der Bayerischen Jubiläums-Landes-Ausstell u n g 1906 1906/6 Bayerische Jubiläums-Landes-Industrie-Gew e r b e - u n d K u n s t - A u s s t e l l u n g N ü r n b e r g 1906, O f f i zieller K a t a l o g d e r K u n s t g e w e r b e - A u s s t e l l u n g 1906/7 Bayerische Jubiläums-Landes-Ausstellung 1906, S o n d e r - A u s s t e l l u n g d e r Stadt N ü r n b e r g 1906/8 Bayerische Jubiläums-Landes-Industrie-, Gew e r b e - u n d K u n s t - A u s s t e l l u n g N ü r n b e r g 1906, K a t a log f ü r d i e A u s s t e l l u n g d e s B a y e r i s c h e n G e w e r b e m u seums Nürnberg 1 9 0 6 / 9 O f f i z i e l l e r B e r i c h t ü b e r die B a y e r i s c h e Jubiläums-Landes-, Industrie-, G e w e r b e - und Kunsta u s s t e l l u n g N ü r n b e r g 1906, v e r f a ß t v o n P r o f . Dr. P a u l Johannes Rèe 1907/1 Dürerbund-Ausstellung veranstaltet von der N ü r n b e r g e r K u n s t g e n o s s e n s c h a f t im B a y e r i s c h e n G e w e r b e m u s e u m in N ü r n b e r g , v o m 2 9 . 9 . b i s z u m 3 1 . 1 0 . 1907 1907/3 Katalog der Historisch-geographischen Ausstellung, XVI. Deutscher G e o g r a p h e n t a g N ü r n b e r g 1907 1908/2 Weihnachtsausstellung von Werken des N ü r n b e r g e r H a n d w e r k s : K u n s t im B a y e r i s c h e n G e w e r b e m u s e u m N ü r n b e r g , v o m 2 1 . 1 1 . bis 2 4 . 1 2 . 1 9 0 8 1909/1 B e s c h r e i b u n g d e r S t ä d t i s c h e n K u n s t s a m m l u n g im A u s s t e l l u n g s - G e b ä u d e a m K ö n i g s t o r in N ü r n b e r g , v o n Dr. Fritz T r a u g o t t S c h u l z , N ü r n b e r g 1909, Selbstverlag des Stadtmagistrats 1910/1 Ausstellung von W e r k e n N ü r n b e r g e r Künstler, v e r a n s t a l t e t v o n d e r N ü r n b e r g e r K u n s t g e n o s s e n schaft im Künstlerhaus, aus A n l a ß der E i n w e i h u n g des K ü n s t l e r h a u s e s , v o m 3. bis 2 2 . 7 . 1 9 1 0 1 9 1 0 / 2 W e l t a u s s t e l l u n g B r ü s s e l 1910, G . S t o f f e r s ( H r s g . ) : D e u t s c h l a n d in B r ü s s e l 1911/1 Ausstellung von W e r k e n N ü r n b e r g e r Künstler, v e r a n s t a l t e t v o n d e r N ü r n b e r g e r K u n s t g e n o s s e n s c h a f t im K ü n s t l e r h a u s , v o m 18.5. bis 1 4 . 6 . 1 9 1 1 1 9 1 1 / 3 F. T . S c h u l z : N a c h t r a g z u r B e s c h r e i b u n g d e r S t ä d t i s c h e n K u n s t s a m m l u n g im A u s s t e l l u n g s - G e b ä u d e a m K ö n i g s t o r in N ü r n b e r g , N ü r n b e r g 1911 1912/1 A u s s t e l l u n g v o n n e u e r e n K u n s t w e r k e n a u s N ü r n b e r g e r Privatbesitz, veranstaltet v o m Albrecht D ü r e r - V e r e i n im K ü n s t l e r h a u s z u N ü r n b e r g , M ä r z 1912 1912/2 Ausstellung von Werken Nürnberger Künstler, v e r a n s t a l t e t v o n d e r N ü r n b e r g e r K u n s t g e n o s s e n -
Ausstellungsverzeichnis schaft im Künstlerhaus, vom 12. bis 31.12.1912 (mit Preisangaben) 1913/1 Kunstausstellung 1913 der Nürnberger Kunstgenossenschaft in der städt. Kunstausstellungshalle am Marientor zu Nürnberg, vom 12.10. bis 31.12. 1913 (mit Preisangaben) 1914/1 Ausstellung Vereinigung Nürnberger Architekten (V.N.A.) in der Städt. Kunstausstellungshalle am Marientor zu Nürnberg, vom 15.1. bis 15.2.1914 1914/2 Weihnachts-Ausstellung der Nürnberger Kunstgenossenschaft in der städt. Kunstausstellungshalle am Marientor zu Nürnberg, vom 29.11. bis 24.12. 1914 (mit Preisangaben) 1915/1 Weihnachts-Ausstellung der Nürnberger Kunstgenossenschaft in der städt. Kunstausstellungshalle am Marientor zu Nürnberg, vom 28.11. bis 24.12. 1915 (mit Preisangaben) 1915/2 Albrecht-Dürer-Verein Nürnberg, SammelAusstellung Adolf Schinnerer in der Kunstausstellungshalle am Marientor, Mai 1915 1916/1 Winter-Ausstellung 1916 der Nürnberger Kunstgenossenschaft in der Städt. Kunstausstellungshalle am Marientor, veranstaltet vom Albrecht-DürerVerein Nürnberg (mit Preisangaben) 1917/1 Mai-Ausstellung in der Städt. Kunstausstellungshalle am Marientor, Kriegsmalerei, neuzeitliche und illustrative Kunst, Grabmalsentwürfe 1917/2 Winter-Ausstellung 1917 der Nürnberger Kunstgenossenschaft in der Kunsthalle am Marientor (mit Preisangaben) 1918/2 1. Sammel-Ausstellung 1918 in der Kunsthalle am Marientor, F. B. Neuhaus - München, Prof. Fritz Beckert - Dresden, Albert Weisgerber f 1918/3 Winter-Ausstellung 1918 der Nürnberger Kunstgenossenschaft in der Kunsthalle am Marientor, vom 8.12. bis 24.12.1918 (mit Preisangaben) 1919/1 Frühjahrs-Ausstellung 1919 in der Kunsthalle am Marientor, Hans Röhm - München, Karl Schmoll von Eisenwerth - Stuttgart, vom 14.2. bis 23.3.1919 1919/2 Winter-Ausstellung 1919 der Nürnberger Kunstgenossenschaft in der Kunsthalle am Marientor, vom 22.11. bis 22.12.1919 (mit Preisangaben) 1920/1 Winter-Ausstellung 1920 der Wirtschaftlichen Vereinigung Nürnberger Künstler und Kunsthandwerker in der Kunsthalle am Marientor, vom 27.11. bis 31.12.1920 (mit Preisangaben) 1921/1 Albrecht-Dürer-Verein: Ausstellung der Vereinigung Nürnberger Künstler und Kunsthandwerker in der Kunsthalle am Marientor, vom 1. bis 24.12.1921 1922/1 Albrecht-Dürer-Verein: Herbst-Ausstellung der Nürnberger Kunstgenossenschaft in der Kunsthalle am Marientor, vom 17.9. bis 31.10.1922 1922/2 Nürnberger Sezession, II. Ausstellung in der Kunsthalle am Marientor in Nürnberg, vom 19.11. bis 31.12.1922 1924/1 Künstlergruppe Die Hütte, Bach - Bosch Fischer - Jofbauer - C. Keller - Kuch - Zeitträg. Nürnberg 1924 1924/2 Jahresschau Nürnberger Kunst 1924 im Glaspalast am Marientorgraben, veranstaltet von der Nürnberger Kunstgenossenschaft, den Vereinigungen Nürnberger Künstler und Kunsthandwerker, dem BDA, Kreisgruppe Mittel- und Oberfranken, Nürnberger Sezession, Die Hütte, vom 13.7. bis 28.9.1924
XL 1927/1 R. A. Peltzer und J. Blatner (Hrsg.): Nürnberger Schützenbildnisse aus dem 16. Jahrhundert, Ausstellung München 1927 1927/2 Ausstellung Ria Picco-Rückert in der Norishalle mit ca. 60 Werken, Mai-Juni 1927 1928/1 Katalog der Ausstellung Deutscher Kunst der Gegenwart 1928, Nürnberg in der Norishalle am Marientorgraben, zusammengestellt von Prof. Dr. Fritz Traugott Schulz, vom 12.4 bis 2.9.1928 1928/2 Albrecht-Dürer-Ausstellung im GNM, AprilSeptember 1928, Nürnberg 1928, 3. Auflage 1928/3 Herbst-Ausstellung 1928, Künstlerbund „Freie Sezession" e.V. Nürnberg 1928/7 Festschrift zum Künstlerfest „Das Bunte Zelt", im Januar 1928 1929/1 3. Ausstellung 1929, Künstlerbund „Freie Sezession" e.V. Nürnberg 1929/2 Ausstellung Deutscher Handzeichnungen und Aquarelle in der Norishalle am Marientorgraben in Nürnberg, vom 6.8. bis 13.10.1929 1929/3 Anselm-Feuerbach-Gedächtnis-Ausstellung in der Städtischen Galerie Nürnberg, vom 6.8. bis 1.9.1929 1929/4 Ausstellung Nürnberger Künstler in Budapest im November 1929 1929/10 Weltausstellung Barcelona 1929/30 1930/1 Staatsschule fur angewandte Kunst, Ausstellung von Schülerarbeiten in der Kunsthalle am Marientorgraben, vom 29.3. bis 22.4.1930 1930/2 2. Kunstausstellung des Bundes Fränkischer Künstler der „Feierabendgesellschaft" im Industrieund Kulturverein Nürnberg, auf der Plassenburg ob Kulmbach, vom 17.6. bis Anfang Oktober 1930 1930/3 Nümberg-Udstillingen/Dänemark, GammelKunst, Nyere Kunst, Historie, Ausstellung auf Schloß Charlottenburg 1930 1931/1 3. Kunstausstellung des Bundes Fränkischer Künstler der „Feierabendgesellschaft" auf der Plassenburg ob Kulmbach, vom 7. Juni bis Anfang Oktober 1931 1931/2 Nordbayerische Kunst-Ausstellung in der Norishalle am Marientorgraben, Nürnberg, vom 25.6. bis 11.10.1931 1931/3 Kunstausstellung der Freien Sezession (Sommer 1931) im alten Justizpalast, Winklerstraße 1931/4 Nürnberger Malerei 1350-1450, Ausstellung im GNM, Juni bis August 1931 1931/5 Ausstellung Katholische Gegenwartskunst in der Kunsthalle am Marientor, anläßlich des 70. Katholikentages in Nürnberg, vom 9.8. bis 20.9.1931 1931/6 Sudetendeutsche Kunstausstellung in der Norishalle am Marientorgraben, vom 22.2. bis 3.5.1931 1931/7 Kunst-Ausstellung „Sonderschau Max Herterich" 1931 1932/1 Kunstausstellung der Freien Sezession (Sommer 1932) im alten Justizpalast, Winklerstraße, aus Anlaß des fünfjährigen Bestehens des Bundes 1932/2 Rudolf Schiestl Gedächtnisausstellung in der Norishalle Nürnberg, veranstaltet von der Staatssehule für angewandte Kunst, der Nürnberger Sezession und dem Albrecht Dürer-Verein Nürnberg, vom 3.4. bis 8.5.1932 1932/3 4. Kunstausstellung des Bundes Fränkischer Künstler der „Feierabendgesellschaft" auf der Plassen-
XLI burg ob Kulmbach, vom 11. Juni bis Anfang Oktober 1932 1932/5 Herbst-Sonderausstellung 1932 der Kunstmaler Prof. Willy Krauß Schwabach und Kunz Weidlich Nürnberg, im alten Justizgebäude, Winklerstraße 1932/6 Gesellschaft für zeichnende Künste in Franken und Oberpfalz, 1. Ausstellung im Cramer-KlettPalais, Äußere Cramer-Klettstraße 4, vom 13.2. bis 15.3.1932 1932/7 Gesellschaft für zeichnende Künste in Franken und Oberpfalz, Ausstellung Textilien und Keramik, vom 3.12. bis 24.12.1932 1933/1 5. Kunstausstellung des Bundes Fränkischer Künstler der „Feierabendgesellschaft" auf der Plassenburg ob Kulmbach, vom 27. Mai bis Anfang Oktober 1933 1933/3 Nordbayerische Kunst-Ausstellung in der Norishalle Nürnberg, vom 6.8. bis 15.10.1933 1933/4 Veit Stoß, Katalog der Ausstellung im GNM, Juni bis August 1933 1934/1 Süddeutsche Kunst in München, Nordbayern, Ostmark, Württemberg, Baden, Hessen, Pfalz, Saar; Neue Pinakothek, veranstaltet von der Ausstellungsleitung München e.V., Münchener Künstlergenossenschaft, Verein Bildender Künstler Münchens, „Secession" e.V., Münchener Neue Secession, vom 22.0ktober bis Ende Dezember 1934 1934/2 6. Kunstausstellung des Bundes Fränkischer Künstler der „Feierabendgesellschaft" auf der Plassenburg ob Kulmbach, vom 10. Mai bis Anfang Oktober 1934 1934/3 Führer durch die Nordbayerische Kunstausstellung in der Norishalle am Marientorgraben, vom 3.6. bis 30.9.1934 1935/1 Führer durch die Nordbayerische Kunstausstellung in der Norishalle am Marientorgraben, vom 7.6. bis 30.9.1935 1935/2 7. Kunstausstellung des Bundes Fränkischer Künstler, Mitglied des Bundes deutscher Künstlervereine e.V. der Reichskammer der bildenden Künste, auf der Plassenburg ob Kulmbach, vom 26. Mai bis Anfang Oktober 1935 1935/3 Das alte Nürnberg in neuen Lichtbildern, Ausstellung zum 50jährigen Bestehen der Staatlichen Bildstelle 1885-1935, Berlin, August 1935 1936/1 Führer durch die Nordbayerische Kunstausstellung in der Norishalle am Marientorgraben, vom 26.6. bis 30.9.1936 1936/2 8. Kunstausstellung des Bundes Fränkischer Künstler, Mitglied der Reichskammer der bildenden Künste, auf der Plassenburg ob Kulmbach, vom 24. Mai bis Anfang Oktober 1935 1936/3 Ludwig Kühn, Gedächtnisausstellung in der Fränkischen Galerie 1936 1937/1 9. Kunst-Ausstellung des Bundes Fränkischer Künstler, Mitglied der Reichskammer der bildenden Künste, auf der Plassenburg ob Kulmbach, vom 2. Mai bis Ende September 1937 1937/2 Große Deutsche Kunstausstellung 1937 im Haus der Deutschen Kunst zu München, vom 18.7. bis 31.10.1937 1937/4 Nürnberg die deutsche Stadt, von der Stadt der Reichstage zur Stadt der Reichsparteitage, Reichsparte ¡tag 1937
Ausstellungsverzeichnis 1937/5 Sonderausstellung Andreas Bach, Fränkische Galerie am Marientor April-Mai 1937 1938/1 Große Deutsche Kunstausstellung 1938 im Haus der Deutschen Kunst zu München, vom 10.7. bis 16.10.1938 1938/2 10. Kunst-Ausstellung, Jubiläums-Ausstellung, des Bundes Fränkischer Künstler, Mitglied der Reichskammer der bildenden Künste, auf der Plassenburg ob Kulmbach, vom 22.5. bis 25.9.1938 1938/3 Kunstausstellung Hilfswerk fur deutsche bildende Kunst in der NS-Volkswohlfahrt, in den Räumen der Fränkischen Galerie Nürnberg, vom 13.4. bis 8.5.1938 (mit Verkaufspreisen) 1938/4 Der fränkische Künstler Hans Blum 18581938, Ausstellung in der Fränkischen Galerie, Nürnberg, Marientor, veranstaltet vom Albrecht-DürerVerein e.V. Nürnberg, vom 14.5. mit 19.6.1938 1939/1 Große Deutsche Kunstausstellung 1939 im Haus der Deutschen Kunst zu München, vom 16.7. bis 15.10.1939 1939/2 11. Kunst-Ausstellung des Bundes Fränkischer und Bayrisch-Ostmärkischer Künstler eV, Mitglied der Reichskammer der bildenden Künste, auf der Plassenburg ob Kulmbach, vom 14.5. bis 17.9.1939 1940/1 Weihnachts-Verkaufsausstellung Nürnberger Künstler, Fränkische Galerie am Marientor, vom 23.11. bis 22.12.1940 1940/2 Ausstellung von Werken lebender fränkischer Künstler in der Norishalle am Marientorgraben, Landschaftliche Kunstschau junger Künstler der Gaue Franken, Mainfranken und Ostmark in der Fränkischen Galerie am Marientor, von Mitte April bis Ende Mai 1940 1940/3 Ausstellung zum 80. Geburtstag des Kunstmalers Wilhelm Ritter in der Fränkischen Galerie am Marientor, August/September 1940, Ausstellung mit 113 Werken 1940/4 Große Deutsche Kunstausstellung 1940 im Haus der Deutschen Kunst zu München, vom Juli bis Oktober 1940 1940/7 Gutenberg-Ausstellung in der Norishalle am Marientorgraben, die Entwicklung der Buchdruckerkunst, Höchstleistungen Nürnberger Drucker aus fünf Jahrhunderten, vom 15.6. bis 31.7.1940 1941/1 Weihnachts-Verkaufsausstellung Nürnberger Künstler in der Fränkischen Galerie am Marientor, vom 1. mit 21.12.1941 1941/2 Ausstellung „Vom Biedermeier bis zum Kaiserreich", Ein Jahrhundert deutsche Aquarelle, Zeichnungen und Graphiken, Städtische Galerie am Königstor, Nürnberg, Frühjahr 1941 1941/3 Große Deutsche Kunstausstellung 1941 im Haus der Deutschen Kunst zu München, vom Juli 1941 bis auf weiteres 1941/4 Ausstellung „Neue Lehrer an der Akademie der bildenden Künste", Irma Goecke, Ernst Andreas Rauch, Otto Michael Schmidt, Blasius Spreng, Städtische Galerie am Königstor Nürnberg, September bis Dezember 1941 1941/5 Johann Adam Klein und Johann Christoph Erhard, zwei Nürnberger Maler und Graphiker des neunzehnten Jahrhunderts, Galerien und Kunstsammlungen der Stadt Nürnberg, Ausstellung in der Städtischen Galerie am Königstor, Sommer und Herbst 1941
Ausstellungsverzeichnis 1941/6 Ausstellung von Werken lebender fränkischer Künstler, Kunstschau junger Künstler der Gaue Franken, Mainfranken und Bayer. Ostmark in der Norishalle am Marientorgraben, Nürnberg, vom 9.4. bis Ende April 1941 1941/7 12. Kunst-Ausstellung des Bundes Fränkischer und Bayrisch-Ostmärkischer Künstler e.V., Mitglied der Reichskammer der bildenden Künste, auf der Plassenburg ob Kulmbach, vom 25. Mai bis Mitte September 1941 1941/8 Aus dem Schaffen von Max Körner, Ausstellung in der Fränkischen Galerie am Marientor, vom 21.6. bis 20.7.1941 1941/9 Ausstellung von Werken der Industriemalerin Ria Picco-Rückert in der Fränkischen Galerie am Marientor, vom 16.8. bis 14.9.1941 1941/11 Gemälde und Zeichnungen von Anton Leidl, Ausstellung in der Fränkischen Galerie am Marientor, vom 4.10. bis 16.11.1941 1941/12 Krieg u. Kunst, Ausstellung von Werken feldgrauer Künstler, veranstaltet vom Wehrkreiskommando XIII, vom 6.9. bis 19.10.1941 1941/13 Ausstellung Krieg in Buch und Bild, veranstaltet vom Wehrkreiskommando XIII in Zusammenarbeit mit der Gaupropagandaabteilung Franken und der Stadt der Reichsparteitage Nürnberg in der Fränkischen Galerie am Marientor, vom 1.3. bis 30.4.1941 1941/14 Fränkische Ausstellung für Architektur und Kunsthandwerk in der Norishalle am Marientor, vom 20. September bis Ende Oktober 1941 1941/15 Kleine Bildnisschau aus dem Schaffen von Alois Rauschhuber in der Rundhalle der Städtischen Galerie Nürnberg, März/April 1941 1942/1 Ausstellung 150 Jahre Nürnberger Kunst anläßlich der Gründung des Albrecht-Dürer-Vereins, der Freunde bildender Künste im Jahre 1792, Galerien und Kunstsammlungen der Stadt Nürnberg 1942 1942/2 Große Deutsche Kunstausstellung 1942 im Haus der Deutschen Kunst zu München, vom Juli bis auf weiteres 1942/3 Ausstellung der Neuerwerbungen im Kriegsjahr 1942, Fränkische Galerie am Marientor, Januar bis April 1942 1942/4 Ausstellung Meisterwerke japanischer Kunst aus der Sammlung Fuchs, in der Städtischen Galerie am Marientor, Frühjahr und Sommer 1942 1942/5 Junge Künstler stellen aus, Fränkische Galerie am Marientor, vom 10.10. bis Weihnachten 1942 1942/6 Hans Wimmer, Kleine Schau aus dem Schaffen in der Fränkischen Galerie am Marientor, vom 17.1. bis 22.2.1942 1942/7 Karl Hemmeter, Kleine Schau aus dem Schaffen in der Fränkischen Galerie am Marientor, vom 25.2. bis 6.4.1942 1943/1 Große Deutsche Kunstausstellung 1943 im Haus der Deutschen Kunst zu München, vom Juni bis auf weiteres 1943/2 14. Kunst-Ausstellung des Künstlerbundes Plassenburg e.V. auf der Plassenburg ob Kulmbach, vom 30. Mai bis Ende September 1943 1943/3 Deutsche Landschaft, Werke von Hermann Gradi, Ausstellung anläßlich seines 60. Geburtstages in der Fränkischen Galerie am Marientor, Nürnberg, Frühjahr 1943
XLII 1943/4 Berliner Zeichner und Graphiker, Ausstellung in der Fränkischen Galerie am Marientor, Frühjahr 1943 1943/5 Landschaften und Bildnisse von Hans Blum, Walter Conz und Oskar H. Hagemann in der Galerie am Königstor, Frühjahr 1943 1943/6 Junge Kunst im Deutschen Reich im Künstlerhaus Wien, vom Februar bis März 1943 1944/1 15. Kunst-Ausstellung des Künstlerbundes Plassenburg e.V. auf der Plassenburg ob Kulmbach, vom 14. Mai bis Mitte September 1944 1944/2 Künstler aus Nürnberg und Franken, Schlesisches Museum der bildenden Künste, Ausstellung in Breslau, Juli/August 1944 1944/3 Gäste des Albrecht-Dürer-Vereins stellen aus in der Fränkischen Galerie am Marientor, Nürnberg, vom Februar bis April 1944 1945/1 Amt für Bildung und Kultur der Univ.-Stadt Erlangen, Weihnachts-Ausstellung für freie und angewandte Kunst, Dezember 1945 1946/1 3. Ausstellung Malerei - Plastik - Graphik der bildenden Künstler in der Gewerkschaft der geistig und kulturell Schaffenden, in der Fränkischen Galerie am Marientor, Nürnberg, vom 19.10. bis 1.12.1946 1946/2 Aquarell und Schwarz-Weiss, Kunstausstellung, veranstaltet von der Fachgruppe Bildende Künstler, Verband der Kulturschaffenden im Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbund Nürnberg im Vortragshaus des A.D.G.B. Nürnberg, vom 18.4. bis 26.5.1946 1946/3 Ausstellung Fränkischer Künstler, Fachgruppe „Bildende Künstler" in der Gewerkschaft der geistig und kulturell Schaffenden, Nürnberg, Gemälde - Plastik - Graphik, Roth b. Nürnberg, Saal des Alten Krankenhauses, vom 2.11. bis 1.12.1946 1946/4 Peter Flötner und die Renaissance in Deutschland, Ausstellung anläßlich des 400. Todestages Peter Flötners, veranstaltet von der Stadt Nürnberg und dem GNM, in der Fränkischen Galerie am Marientor, vom 14.12.1946 bis 28.2.1947 1947/1 Ausstellung Malerei - Plastik - Graphik, in der Fränkischen Galerie am Marientor, Nürnberg, vom 15.8. bis 21.9.1947 1947/2 Kunst mit neuen Augen, Ausstellung in der Fränkischen Galerie am Marientor, Städtische Kunstsammlungen Nürnberg, von Ende März bis Mitte Mai 1947 1947/3 Nürnberger Künstlergruppe „Der Kreis": 1. Ausstellung 1947 in der Galerie Maier-Lengeling, Nürnberg, Josephsplatz 19, vom 1. bis 31.12.1947 1947/4 Ausstellung Zeitgenössischer Kunst, Neue Sammlung München, Prinzregentenstraße, vom 18.3. bis 7.4.1947 1948/1 Frühjahrs-Ausstellung 1948 in der Fränkischen Galerie am Marientor, Nürnberg, vom 17.4. bis 17.5.1948 1948/2 Fränkische Künstler, Galerie der Kunstfreunde München im Hertie-Haus, vom 25.2. bis 5.4.1948 1948/3 Kunstausstellung Nürnberger Künstler im Amerika-Haus, Nürnberg, Spittlertorgraben 23, vom 26.6. bis 24.7.1948 1948/4 Zwölf Fränkische Künstler, Verein fur Kunst, Literatur und Kunsthandwerk Bamberg e.V., Neue Residenz Bamberg, vom 6.9. bis 5.10.1948
XLIII 1948/5 Nürnberger Künstlergruppe „Der Kreis" stellt aus: Malerei - Plastik - Graphik, Fränkische Galerie am Marientor, Nürnberg, vom 17.10. bis 14.11.1948 1949/1 Sommerausstellung der Nürnberger Künstlerschaft, Malerei - Plastik - Graphik - Kunstgewerbe, vom 2. bis 28.8.1949 1949/2 Nürnberger Künstlergruppe „Der Kreis": Malerei - Plastik - Graphik, Fränkische Galerie am Marientor, Nürnberg, vom 9.10. bis 6.11.1949 1950/1 Weihnachts-Verkaufs-Ausstellung 1950: Malerei - Plastik - Graphik - Kunsthandwerk, Fränkische Galerie am Marientor, Nürnberg, vom 9. bis 31.12.1950 1950/3 Nürnberger Künstlergruppe „Der Kreis" stellt aus: Malerei - Plastik - Graphik, Fränkische Galerie am Marientor, Nürnberg, vom 22.10. bis 8.11.1950 1950/4 Malerei - Plastik - Graphik, Ausstellung des Berufsverbandes Bildender Künstler Nürnberg e.V., in der Fränkischen Galerie am Marientor, vom 11.11. bis 3.12.1950 1951/1 Ausstellung Nürnberger Künstler im Pavillon alter Botanischer Garten, München, vom 21.3. bis 8.4.1951 1951/2 Winter-Ausstellung 1951: Malerei - Plastik - Graphik - Kunsthandwerk, Fränkische Galerie am Marientor, Nürnberg, vom 11.11. bis 2.12.1951 1951/3 Herbstschau der Nürnberger Künstlergenossenschaft in der Fränkischen Galerie am Marientor, Nürnberg, vom 15.9. bis 7.10.1951 1951/4 „Der Kreis" stellt aus: Malerei - Plastik - Graphik, Fränkische Galerie am Marientor, Nürnberg, vom 14.10. bis 4.11.1951 1951/5 Malerei - Plastik - Graphik. Ausstellung des Berufsverbandes Bildender Künstler Nürnberg e.V., in der Fränkischen Galerie am Marientor, vom 6.12. bis 24.12.1951 1952/1 Albrecht-Dürer-Verein Nürnberg: Sommerschau Fränkischer Künstler in der Fränkischen Galerie am Marientor, Nürnberg, vom 15.6. bis 13.7.1952 1952/2 Nürnberger Künstler: Malerei - Plastik - Graphik - Kunsthandwerk. Ausstellungspavillon Sophienstraße 7a (Alter Botanischer Garten), München, vom 16.9. bis 1.10.1952 1952/3 Winter-Ausstellung 1952: Malerei - Graphik - Plastik, Fränkische Galerie am Marientor, vom 11.12. bis 31.12.1952 1952/4 Nürnbergs Blüte- und Reifezeit in archivalischen Zeugnissen, Ausstellung aus Beständen des Staatsarchivs, Stadtarchivs, Landeskirchlichen Archivs und der Stadtbibliothek zu Nürnberg, vom 6. bis 20.8.1952 1952/5 Aufgang und Neuzeit. Deutsche Kunst und Kultur von Dürers Tod bis zum Dreißigjährigen Kriege 1530-1650. Ausstellung im GNM, vom 15.7. bis 15.10. 1952 1952/6 Künstlergruppe DIE HÜTTE: Malerei - Plastik - Graphik, Ausstellung in der Fränkischen Galerie am Marientor, Nürnberg, vom 24.2. bis 16.3. 1952 1952/7 Berufsverband Bildender Künstler Nürnberg e.V.: Malerei - Plastik - Graphik in der Fränkischen Galerie am Marientor, vom 16.11. bis 7.12.1952
Ausstellungsverzeichnis 1952/8 Ellinger Freie Gruppe: Ausstellung im Pavillon Alter Botanischer Garten, München, Januar 1952 1952/9 Ellinger Freie Gruppe: Ausstellung in der Städtischen Galerie, Nürnberg, September 1952 1952/10 Kunstverein Erlangen e.V., Große Weihnachtsausstellung 1952 1953/1 Winter-Ausstellung 1953: Malerei - Graphik - Plastik, Fränkische Galerie am Marientor, Nürnberg, vom 30.10. bis 25.11.1953 1953/2 Kunstausstellung im UNIVERSA-Haus Nürnberg, Winter-Quartal 1953/54 1953/3 Albrecht-Dürer-Verein Nürnberg e.V., Fränkische Kunstausstellung 1953, Fränkische Galerie am Marientor, Nürnberg, Juni-Juli 1953 1953/4 Werke Deutscher Malerei des 19. Jahrhunderts aus dem Besitz der Stadt Nürnberg, Ausstellung in der Fränkischen Galerie am Marientor, Nürnberg, vom 19.7. bis Mitte August 1953 1953/5 Johannes Speri und der Leibi-Kreis, Ausstellung in der Fränkischen Galerie am Marientor, Nürnberg, Januar-Februar 1953 1953/7 Schutzverband bildender Künstler im DGB: Nürnberger Künstler, Malerei - Graphik - Plastik, Ausstellung vom 14.8. bis 6.9.1953 1953/8 Kunstgemeinde Fürth e.V., Kunstausstellung Fränkischer Künstler im Rathaus Fürth, vom 18.10. mit 1.11.1953 1953/9 Farbige Graphik 1953, Ausstellung u.a. in der Fränkischen Galerie am Marientor, Nürnberg, vom 5.9.1953 1953/10 Altstadtmuseum im Fembohaus zu Nürnberg, Führer durch die Sammlung 1953 1953/11 „Der Kreis", Ausstellung Pavillon im Alten Botanischen Garten, München, vom 18.3. bis 12.4.1953 1953/12 Malerei - Plastik - Graphik - Kunsthandwerk, Ausstellung des Berufsverbandes Bildender Künstler Nürnberg e.V. in der Fränkischen Galerie am Marientor, vom 1.12. bis 24.12.1953 1954/1 Winter-Ausstellung 1954: Malerei - Graphik - Plastik. Fränkische Galerie am Marientor, Nürnberg, Dezember 1954 1954/2 Ausstellung der Nürnberger Künstlergruppen Die Hütte - Der Kreis - Nürnberger Künstler-Genossenschaft: Malerei - Plastik - Graphik, Fränkische Galerie am Marientor, Nürnberg, vom 15.4. bis 16.5.1954 1954/3 Nürnberger Bildnisse aus vier Jahrhunderten (1550-1930) in der Fränkischen Galerie am Marientor, Nürnberg, vom 23.5. bis 20.6.1954 1954/4 Ausgewählte Aquarelle, Zeichnungen und Graphiken des 20. Jahrhunderts aus dem Besitz der Stadt Nürnberg. Ausstellung in der Fränkischen Galerie am Marientor, vom 29. August bis Anfang Oktober 1954 1954/5 Kunstausstellung im Universa-Haus: Christian Klaiber - Eitel Klein - Gudrun Kunstmann - Hans Langhojer - Georg Weidenbacher, 3. Quartal 1954 1954/6 Keramik 1895-1954 im GNM, Gobelins 1950-1954 der Nürnberger Gobelinmanufaktur GmbH, in der Fränkischen Galerie am Marientor 1954 1954/7 Fränkische Künstler: Malerei - Plastik - Graphik, Ausstellung im Vorraum zum Vortragssaal des SSW-Verwaltungsgebäudes Erlangen, vom 27.2. bis 14.3.1954
Ausstellungsverzeichnis 1954/8 Dokumente zur Deutschen Sprach- und Literaturgeschichte aus Nürnberg, Ausstellung anläßlich der Tagung des deutschen Germanisten-Verbandes in Nürnberg 1954, im Altstadtmuseum Fembohaus, vom 27.9. bis 10.10.1954 1954/10 Schutzverband Bildender Künstler München: Ausstellung Malerei - Graphik - Plastik, in der Städtischen Galerie, München, Luisenstraße 33, vom 5.10. bis 12.11.1954 1954/11 Wir stellen juryfrei aus: Malerei - Plastik - Graphik, Ausstellung durch den Berufsverband Bildender Künstler Nürnberg e.V., in der Fränkischen Galerie am Marientor, vom 17.11. bis 2.12.1954 1955/1 Fränkische Kunstausstellung 1955 in der Fränkischen Galerie am Marientor, Nürnberg, vom 17.7. bis 21.8.1955 1955/2 Winter-Ausstellung 1955: Malerei - Graphik - Plastik, Fränkische Galerie am Marientor, Nürnberg, November 1955 1955/3 Ausstellung der Nürnberger Künstlergruppen Die Hütte - Der Kreis - Nürnberger Künstler-Genossenschaft: Malerei - Plastik - Graphik, Fränkische Galerie am Marientor, Nürnberg, vom 27.3 - 24.4.1955 1955/4 Nürnbergisch-Fränkische Landschaftsmaler und -Zeichner aus vier Jahrhunderten (um 1500-1930), Fränkische Galerie am Marientor, Nürnberg, vom 8.5. bis 5.6.1955 1955/5 Hans Sachs und der Meistergesang, Ausstellung der Stadtbibliothek, des Stadtarchivs, der städt. Kunstsammlungen und des Staatsarchivs in den Räumen des Staatsarchivs Nürnberg, vom 17.6. bis 15.7. 1955 1955/6 Fränkische Kunstausstellung 1955: Malerei - Graphik - Plastik, in der Fränkischen Galerie am Marientor, Nürnberg, vom 17.7. bis 21.8.1955 1955/9 Berufsverband Bildender Künstler Nürnberg e.V.: Wir stellen juryfrei aus: Malerei, Plastik, Graphik, in der Fränkischen Galerie am Marientor, vom 17.11. bis 2.12.1955 1955/10 Jahresausstellung des Berufsverbandes Bildender Künstler, Nürnberg, in der Fränkischen Galerie am Marientor, vom 4.12. bis 24.12.1955 1955/11 Hans Wimmer, Ausstellung in der Fränkischen Galerie am Marientor, Februar bis März 1955 1955/12 Ausstellung Nürnberger Künstler im Pavillon Alter Botanischer Garten, München, vom 31.8. bis 27.9.1955 1956/1 Fränkische Kunstausstellung 1956 in der Fränkischen Galerie am Marientor, Nürnberg, vom 29.7. bis 2.9.1956 1956/2 Ausstellung Nürnberger Künstler im Pavillon Alter Botanischer Garten, München, vom 29.8. bis 23.9.1956 1956/3 Winter-Ausstellung 1956: Malerei - Graphik - Plastik, veranstaltet vom Schutzverband Bildender Künstler in der Fränkischen Galerie am Marientor, Nürnberg, vom 25.11. bis 23.12.1956 1956/4 Fränkische Künstlerpersönlichkeiten 1800 bis 1930, Ausstellung in der Fränkischen Galerie am Marientor, Nürnberg, vom 15.6. bis 15.7.1956 1956/5 Ausstellung der Nürnberger Künstlergruppen Die Hütte - Der Kreis - Nürnberger Künstlergenossenschaft: Malerei - Plastik - Graphik, in der Fränkischen Galerie am Marientor, Nürnberg, vom 13.5. - 10.6.1956
XLIV 1956/6 Malerei - Plastik - Graphik - Kunsthandwerk, Ausstellung des BBK in der Fränkischen Galerie am Marientor, Nürnberg, vom 24.10. bis 20.11.1956 1956/7 Paul Benedict, Gedächtnis-Ausstellung in der Fränkischen Galerie am Marientor, Nürnberg, vom 12.8. bis 2.9.1956 1956/8 Hans Werthner 1888-1955, GedächtnisAusstellung in der Fränkischen Galerie am Marientor, Nürnberg, vom 16.9. bis 7.10.1956 1956/9 Aus dem Schaffen von Rudolf Schiestl 18781931, Ausstellung in der Fränkischen Galerie am Marientor, Nürnberg, vom 2. bis 23.12.1956 1956/11 Ausstellung von Arbeiten der Studierenden der AdBK Nürnberg in der Fränkischen Galerie am Marientor, Nürnberg o. J. (1956) 1956/12 Schorsch Winter, Gedächtnis-Ausstellung in der Fränkischen Galerie am Marientor, Nürnberg, vom 28.10. bis 20.11.1956 1957/1 Zimelienausstellung der Stadtbibliothek Nürnberg, eröffnet am 14.12.1957 anläßlich der Einweihung des Neubaus 1957/2 Winter-Ausstellung 1957: Malerei - Graphik - Plastik, veranstaltet vom Schutzverband Bildender Künstler in der Fränkischen Galerie am Marientor, Nürnberg, vom 3. bis 24.11.1957 1957/3 Malerei - Graphik - Plastik, Freie Gruppe Nürnberg, 1. Ausstellung in Ansbach zur Zeit der Bachwoche 1957, Karlshalle, vom 21.7. bis 3.8.1957 1957/4 Nürnberger Künstlergruppe Der Kreis: Ausstellung in der Fränkischen Galerie am Marientor, Nürnberg, vom 23.6. bis 21.7.1957 1957/5 Martin Behaim und die Nürnberger Kosmographen, Ausstellung anläßlich des 450. Todestages von Martin Behaim im GNM, Juli bis September 1957 1957/6 Kollektivausstellung Karl Meisenbach München, Leo Smigay - Nürnberg, in der Fränkischen Galerie am Marientor, Nürnberg, vom 24.2. - 17.3.1957 1957/7 Gedächtnis-Ausstellungen Theodor H. Fenners (1877-1956) - Ludwig Stieg (1904-1956), Fränkische Galerie am Marientor, Nürnberg, vom 28.7. bis 18.8.1957 1957/8 Gedächtnis-Ausstellung Prof. Carl Dotzler (1874-1956), Fränkische Galerie am Marientor, Nürnberg, vom 28.7. bis 18.8.1957 1957/9 Die Hütte - Nürnberger Künstlergenossenschaft: Malerei - Plastik - Graphik, Ausstellung in der Fränkischen Galerie am Marientor, Nürnberg, vom 28.7. bis 25.8.1957 1957/10 Kollektivausstellungen Eduard Aigner München, Reinhold Pallas - München, Fränkische Galerie am Marientor, Nürnberg, vom 6. bis 27.10.1957 1957/11 Ausstellung des Schutzverbandes Bildender Künstler Nürnberg in der Gewerkschaft Kunst, im Pavillon Alter Botanischer Garten, München, vom 11.10. bis 3.11.1957 1957/12 Jahresschau 1957: Malerei - Plastik - Graphik - Kunsthandwerk, Ausstellung des BBK in der Fränkischen Galerie am Marientor, Nürnberg, vom 1. bis 23.12.1957 1957/13 Alexander Fischer, Ausstellung Fränkische Galerie am Marientor, Nürnberg, vom 24.3. - 4.4.1957 1957/14 Constantin von Collande, Gedächtnisausstellung in der Fränkischen Galerie am Marientor, Nürnberg 1957
XLV 1957/15 Zeichnungen und Lithographien von Leo Marschütz, geb. 1903, Ausstellung in der Fränkischen Galerie am Marientor, Nürnberg, vom 8.9. bis 29.9.1957 1957/16 Heiner Dikreiter, Würzburg/Fried Heuler, Veitshöchheim, Ausstellung in der Fränkischen Galerie am Marientor, vom 19.5. bis 10.6.1957 1957/17 Farbige Graphik 57, Fränkische Galerie am Marientor, Nürnberg u.a. 1957 1957/18 Die fränkische Stadt in vier Jahrhunderten (15. bis 19. Jh.), Ausstellung in der Fränkischen Galerie am Marientor, Nürnberg, vom 5.5. bis 10.6.1957 1957/19 Deutsche Bibeldrucke aus sechs Jahrhunderten, Ausstellung des G N M anläßlich der Evangelischen Bibelwoche, vom 17.11. bis 15.12.1957 1958/1 Fränkische Künstler sehen Nürnberg heute. Ausstellung in der Fränkischen Galerie am Marientor, Nürnberg, vom 5.1. bis 2. 2.1958 1958/2 Neuerwerbungen der Städtischen Kunstsammlungen seit 1948, Fränkische Galerie am Marientor, Nürnberg, vom 1. mit 22.6.1958 1958/3 Winter-Ausstellung 1958: Malerei - Graphik - Plastik, veranstaltet vom Schutzverband bildender Künstler in der Fränkischen Galerie am Marientor, Nürnberg, vom 29.12. bis 23.12.1958 1958/4 Luther und die Nürnberger Reformation, Ausstellung der Stadtbibliothek Nürnberg, eröffnet am 10.10.1958 1958/5 Fränkische Künstler in der Fremde um 1800 bis 1930. Ausstellung in der Fränkischen Galerie am Marientor, Nürnberg, vom 20.4. bis 18.5.1958 1958/6 sechs Nürnberger, Ausstellung im UNIVERSA-Haus, Nürnberg, vom 29.5. bis 6.7.1958 1958/7 Christian Krück, Farblithographien, Ausstellung im UNIVERSA-Haus, vom 16.10. bis 30.11.1958 1958/8 Die Deutsche Reichsstadt, Werden und Wesen - in Buch und Graphik, Ausstellung der Stadtbibliothek Nürnberg, eröffnet am 17.5.1958 1958/9 Aus der Geschichte des Nürnberger Gaststätten- und Beherbergungsgewerbes, Ausstellung der Stadtbibliothek Nürnberg, eröffnet am 2.8.1958 1958/10 Weihnachtliche Bilder in Handschriften und Drucken der Nürnberger Stadtbibliothek, eröffnet am 8.12.1958 1958/11 Fränkische Kunstausstellung 1958, Fränkische Galerie am Marientor, Nürnberg, vom 8.8. bis 14.9.1958 1958/12 Jahresschau 1958, Malerei - Plastik - Graphik - Kunsthandwerk, veranstaltet vom BBK in der Fränkischen Galerie am Marientor, Nürnberg, vom 24.10. bis 19.11.1958 1958/13 Ausgewählte Werke Ostasiatischer Kunst aus dem Besitz der Stadt Nürnberg (Sammlung Fuchs), Ausstellung in der Fränkischen Galerie am Marientor, Nürnberg, vom 23.3. bis 13.4.1958 1958/14 Jakob Spaeth, Brannenburg, Ausstellung in der Fränkischen Galerie am Marientor, Nürnberg, vom 12.1. bis 2.2.1958 1958/16 Lebendige Amtsgraphik, Ausstellung des graphischen Schaffens bei der Stadtverwaltung Nürnberg mit historischer Rückschau, Fränkische Galerie am Marientor, Nürnberg, vom 27.4. bis 18.5.1958 1959/1 Jahresausstellung Fränkischer Künstler im Schutzverband bildender Künstler im DGB, im Pavil-
Ausstellungsverzeichnis lon Alter Botanischer Garten, München, vom 17.2. bis 8.3.1959 1959/2 Weihnachts-Ausstellung 1959 Malerei Graphik - Plastik veranstaltet vom Schutzverband bildender Künstler in der Fränkischen Galerie am Marientor, Nürnberg, vom 6.11. bis 29.11.1959 1959/3 Schiller - Wallenstein - Abraham a Sancta Clara, Ausstellung der Stadtbibliothek Nürnberg, eröffnet am 10.11.1959 in der Eingangshalle der Stadtbibliothek 1959/4 Kunstwerke aus Nürnberger Privatbesitz um 1500 bis um 1850, Ausstellung in der Fränkischen Galerie am Marientor, Nürnberg, vom 9.10. bis 1.11. 1959 1959/6 Leistungen der Nürnberger Frau auf dem Gebiete der Literatur, Kunst, und Musik, Ausstellung der Stadtbibliothek Nürnberg, eröffnet am 10.4.1959 1959/8 Nürnberger Musik zwischen Gotik und Barock, Ausstellung der Stadtbibliothek Nürnberg, eröffnet am 21.7.1959 1959/9 Aus der Geschichte des Nürnberger Sports, Ausstellung der Stadtbibliothek Nürnberg, eröffnet am 18.9.1959 1959/10 Gedächtnis-Ausstellung der drei Brüder Georg, August Friedrich und Carl Kellner, Fränkische Galerie am Marientor, Nürnberg, vom 31.5.-21.6.1959 1959/11 700 Jahre Nürnberger Medizinalwesen. Ausstellung mitgestaltet durch die Stadtbibliothek Nürnberg, eröffnet im Januar 1959 1959/12 Deutsche Zeichnung heute, Ausstellung in der Fränkischen Galerie am Marientor, Nürnberg, März-April 1959 1959/13 Ausstellung der Nürnberger Künstlergruppen „Die Hütte", „Der Kreis": Malerei - Graphik - Plastik in der Fränkischen Galerie am Marientor, Nürnberg, vom 31.7. bis 23.8.1959 1959/14 Weihnachtsschau 1959: Malerei - Plastik - Graphik - Kunsthandwerk, Berufsverband bildender Künstler Nürnberg, in der Fränkischen Galerie am Marientor, Nürnberg, vom 4.12. bis 23.12.1959 1959/15 Ausstellung der Nürnberger Künstlergruppen „Freie Gruppe" und „Nürnberger Künstlergenossenschaft": Malerei - Graphik - Plastik, in der Fränkischen Galerie am Marientor, Nürnberg, vom 29.5. bis 21.6.1959 1959/16 Der werbende Umschlag und die besten Plakate des Jahres, Eine Ausstellung des Bundes Deutscher Gebrauchsgraphiker in den Räumen der Stadtbibliothek Nürnberg am Egidienberg, vom 6.3. bis 7.4.1959 1959/17 Farbige Graphik 59, Fränkische Galerie am Marientor, Nürnberg u.a., 1959 1959/19 Andreas Gering 1892-1957, GedächtnisAusstellung in der Fränkischen Galerie am Marientor, Nürnberg, vom 2.8. bis 23.8.1959 1959/21 Hanna Nagel, Ausstellung in der Fränkischen Galerie am Marientor, Nürnberg, vom 22.3. bis 15.4.1959 1959/22 Georg Ort 1888-1958 - Karl Roeger 18791958, Gedächtnis-Ausstellung in der Fränkischen Galerie am Marientor, Nürnberg, vom 5.7. - 26.7.1959 1959/23 Oskar Koller, Ausstellung in der Fränkischen Galerie am Marientor, Nürnberg, vom 11.9. bis 30.9.1959
Ausstellungsverzeichnis 1959/25 Clairette G r u b e r - B a y e r - E r w i n G r u b e r - Georg Weidenbacher, Ausstellung Gemälde und Z e i c h n u n g e n in der Galerie S. M a r c o , V i a del B a b u i n o 61, R o m , v o m 10. bis 19.9.1959 1 9 5 9 / 2 6 Kaiser M a x i m i l i a n I . ( 1 4 5 9 - 1 5 1 9 ) u n d die Reichsstadt N ü r n b e r g , A u s s t e l l u n g im G N M in V e r b i n d u n g mit d e m Staatsarchiv N ü r n b e r g z u m 500. Geburtstag Maximilians 1 9 5 9 / 2 7 A u s der Frühzeit d e r e v a n g e l i s c h e n Kirche, A u s s t e l l u n g des G N M z u m D e u t s c h e n E v a n g e l i s c h e n Kirchentag, M ü n c h e n 1959 1959/28 Mitgliederverzeichnis des B u n d e s Deuts c h e r Architekten B A , K r e i s v e r b a n d N ü r n b e r g - F r a n ken-Oberpfalz 1 9 5 9 / 3 0 M a x Körner: Bilder - A q u a r e l l e - Zeichn u n g e n , A u s s t e l l u n g in der F r ä n k i s c h e n Galerie am Marientor, N ü r n b e r g , v o m 11.10. bis 1.11.1959 1 9 6 0 / 1 N ü r n b e r g e r Künstler stellen in M ü n c h e n aus. A u s s t e l l u n g des S c h u t z v e r b a n d e s bildender Künstler N ü r n b e r g im Pavillon Alter Botanischer Garten, v o m 3.11. bis 2 7 . 1 1 . 1 9 6 0 1960/2 Fränkische K u n s t a u s s t e l l u n g 1960 in der Fränkischen Galerie a m Marientor, N ü r n b e r g , v o m 15.7. bis 2 1 . 8 . 1 9 6 0 1 9 6 0 / 3 Ausstellung 1960: M a l e r e i - G r a p h i k - Plastik, veranstaltet v o m S c h u t z v e r b a n d bildender Künstler in der Fränkischen Galerie a m Marientor, N ü r n b e r g , v o m 2.12. bis 2 4 . 1 2 . 1 9 6 0 1 9 6 0 / 5 K u n s t w e r k e aus N ü r n b e r g e r Privatbesitz u m 1850 bis u m 1950, A u s s t e l l u n g in der Fränkischen Galerie a m Marientor, N ü r n b e r g , v o m 30.4. bis 29.5. 1960 1 9 6 0 / 8 M e l a n c h t h o n u n d N ü r n b e r g , A u s s t e l l u n g der Stadtbibliothek N ü r n b e r g , e r ö f f n e t a m 2 9 . 4 . 1 9 6 0 1 9 6 0 / 1 0 Die Welser, A u s s t e l l u n g der Stadtbibliothek Nürnberg, eröffnet am 2.9.1960 1 9 6 0 / 1 1 N ü r n b e r g e r K i n d e r - u n d J u g e n d b ü c h e r aus vier Jahrhunderten, A u s s t e l l u n g d e r Stadtbibliothek N ü r n b e r g , e r ö f f n e t a m 1.12.1960 1 9 6 0 / 1 2 J a k o b Dietz, G e d ä c h t n i s - A u s s t e l l u n g in der Fränkischen Galerie am Marientor, N ü r n b e r g , v o m 4. bis 2 5 . 9 . 1 9 6 0 1 9 6 0 / 1 3 Margret W o l f i n g e r 1891-1954, A u s s t e l l u n g in der Fränkischen Galerie a m Marientor, N ü r n b e r g , v o m 24.7. bis 21.8.1960 1 9 6 0 / 1 4 Eitel Klein, A u s s t e l l u n g in d e r Fränkischen Galerie a m Marientor, N ü r n b e r g , v o m 3.3. - 2 7 . 3 . 1 9 6 0 1 9 6 0 / 1 6 Friedrich Trost d. J. 1878-1959, Ausstellung in der Fränkischen Galerie a m Marientor, N ü r n berg, v o m 24.7. bis 2 1 . 8 . 1 9 6 0 1 9 6 0 / 1 7 Prof. Paul P f a n n 1860-1919, G e d ä c h t n i s A u s s t e l l u n g in der F r ä n k i s c h e n Galerie am Marientor, N ü r n b e r g , v o m 12.6. bis 3.7.1960 1 9 6 0 / 1 8 Karl H e m m e t e r , M ü n c h e n - S v e n Bjerregard, N ü r n b e r g , A u s s t e l l u n g in d e r Fränkischen Galerie am Marientor, N ü r n b e r g , v o m 4. bis 2 4 . 1 2 . 1 9 6 0 1 9 6 0 / 1 9 E v a Stein - Erich Fuchs, Kunstausstellung im U N I V E R S A - H a u s N ü r n b e r g , v o m 21.7. - 14.8.1960 1 9 6 0 / 2 0 Jahresschau 1960: Malerei - Plastik - G r a phik - K u n s t h a n d w e r k , veranstaltet v o m B B K in der Fränkischen Galerie am Marientor, N ü r n b e r g , v o m 6. bis 2 7 . 1 1 . 1 9 6 0 1 9 6 0 / 2 1 Handel und W a n d e l mit aller Welt, A u s N ü r n b e r g s großer Zeit, A u s s t e l l u n g im G N M 1960
XLVI 1 9 6 0 / 2 2 E g o n Eppich, Kollektivausstellung in der Fränkischen Galerie a m Marientor, N ü r n b e r g , v o m 24.1. bis 14.2.1960 1 9 6 0 / 2 3 Fritz Griebel, Städtische Kunstsammlung K a r l - M a r x - S t a d t ( C h e m n i t z ) : A q u a r e l l e und Zeichn u n g e n , A u s s t e l l u n g im M u s e u m a m Theaterplatz, v o m 1.10. bis 20.11.1960 1 9 6 1 / 1 W i n t e r - A u s s t e l l u n g 1961: Malerei - G r a p h i k - Plastik, veranstaltet v o m S c h u t z v e r b a n d bildender Künstler in der Fränkischen Galerie a m Marientor, N ü r n b e r g , v o m 3.11. bis 2 6 . 1 1 . 1 9 6 1 1961/2 Rhein - M a i n - D o n a u , Ausstellung d e r Stadtbibliothek N ü r n b e r g , e r ö f f n e t a m 29.8.1961 1 9 6 1 / 3 Arbeit a m Buch, A u s s t e l l u n g d e r Stadtbibliothek N ü r n b e r g , e r ö f f n e t am 2 4 . 2 . 1 9 6 1 1 9 6 1 / 4 Die Haller v o n Hallerstein, A u s s t e l l u n g der Stadtbibliothek N ü r n b e r g im Pellerhaus, e r ö f f n e t a m 21.4.1961 1 9 6 1 / 5 Original und R e p r o d u k t i o n , A u s s t e l l u n g der Stadtbibliothek N ü r n b e r g , e r ö f f n e t a m 7.7.1961 1 9 6 1 / 6 6 0 0 Jahre G e n e a l o g i e in N ü r n b e r g , Ausstellung der Stadtbibliothek N ü r n b e r g , e r ö f f n e t a m 10.11. 1961 1 9 6 1 / 8 Meister u m A l b r e c h t Dürer, Ausstellung im G N M , v o m 4.7. bis 17.9.1961 (Anzeiger des G N M 1961) 1 9 6 1 / 9 Jahresschau 1961: Malerei - Plastik - Graphik - K u n s t h a n d w e r k , veranstaltet v o m B B K N ü r n berg, v o m 1. bis 23.12.1961 1 9 6 1 / 1 0 A u s s t e l l u n g d e r N ü r n b e r g e r Künstlergruppen D e r Kreis - N ü r n b e r g e r K ü n s t l e r g e n o s s e n s c h a f t : Malerei - Graphik - Plastik, F r ä n k i s c h e Galerie a m M a n e n t o r , N ü r n b e r g , v o m 16.6. bis 16.7.1961 1 9 6 1 / 1 1 J a k o b Dietz ( 1 0 . 3 . 1 8 8 9 - 5.8.1960) G e m ä l de, Aquarelle, Z e i c h n u n g . G e d ä c h t n i s a u s s t e l l u n g des Kunstvereins Erlangen e.V., Orangerie, v o m 5.8. bis 17.8.1969, Mit e i n e m N a c h r u f v o m Maler u n d Bildhauer O s k a r Rieß und einer L e b e n s b e s c h r e i b u n g v o n Christian Kazner, Erlangen ( 1 9 6 1 ) 1 9 6 1 / 1 2 A n d r e a s Bach, g e b o r e n 1886, Ausstellung in der Fränkischen Galerie a m Marientor, N ü r n b e r g , v o m 20.9. bis 15.10.1961 1961/14 Z e i c h n u n g e n und R a d i e r u n g e n aus d e m S c h a f f e n von A d o l f Schinnerer 1876-1849, Ausstellung in der Fränkischen Galerie a m Marientor, v o m 2. bis 2 3 . 1 2 . 1 9 6 1 1 9 6 1 / 1 5 T h o m a s B a c h m e i e r 1895-1960, GedächtnisA u s s t e l l u n g in d e r Fränkischen Galerie am Marientor, N ü r n b e r g , v o m 29.3. bis 23.4.1961 1 9 6 1 / 1 6 A n t o n Leidl, A u s s t e l l u n g in der Fränkischen Galerie a m Marientor, N ü r n b e r g , Juni bis Juli 1961 1 9 6 1 / 1 7 Michael M a t h i a s Prechtl, Ausstellung in der Fränkischen Galerie a m Marientor, N ü r n b e r g , v o m 15.1. bis 5.2.1961 1 9 6 1 / 1 8 Toni Burghart, E g o n Eppich, Oskar Koller, A u s s t e l l u n g im U N I V E R S A - H a u s , v o m 21.9. bis 22.10.1961 1 9 6 1 / 1 9 J u n g e Künstler der N ü r n b e r g K u n s t a k a d e mie, Kunstausstellung im U N I V E R S A - H a u s , v o m 18.8. bis 17.9.1961 1 9 6 1 / 2 0 A u s s t e l l u n g der N ü r n b e r g e r Künstlergruppen „ D i e H ü t t e " und „Freie G r u p p e " : Malerei - Graphik - Plastik, in d e r Fränkischen Galerie am Marientor, N ü r n b e r g , v o m 21.7. bis 2 0 . 8 . 1 9 6 2
XLVII 1961/21 Otto Wirsching (1889-1919), GedächtnisAusstellung in der Fränkischen Galerie am Marientor, Nürnberg, vom 23.7. bis 20.8.1961 1961/23 Ausgewählte Werke des 19. und 20. Jahrhunderts aus dem Kunstbesitz der Stadt Nürnberg, Ausstellung in der Fränkischen Galerie am Marientor, Nürnberg, vom 17.2. bis 19.3.1961 1961/24 schwarz - weiss 61, Ausstellung in der Fränkischen Galerie, Nürnberg u.a. 1962/1 Fränkische Kunstausstellung 1962 in der Fränkischen Galerie am Marientor, Nürnberg, vom 3.8. bis 9.9.1962 1962/2 Jahres-Ausstellung Fränkischer Künstler, Gemälde - Graphik - Plastik, veranstaltet vom Schutzverband bildender Künstler im Pavillon Alter Botanischer Garten, München, vom 17.10. bis 7.11.1962 1962/3 Winterschau 1962, Malerei - Graphik - Plastik, veranstaltet vom Schutzverband bildender Künstler in der Fränkischen Galerie am Marientor, Nürnberg, vom 30.11. bis 23.12.1962 1962/5 Barock in Nürnberg 1600-1750. Ausstellung im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg, vom 20.6. bis 16.9.1962 1962/6 Der Kaiser in Nürnberg, Archivalienausstellung des Staatsarchivs Nürnberg u.a. auf der Kaiserburg zu Nürnberg, im Juli 1962 1962/8 „die ganze weit im puppenspiel", Ausstellung im Gewerbemuseum der bayerischen Landesgewerbeanstalt Nürnberg, vom 23.2. bis 29.4.1962 1962/9 Nürnberger illustrierte Vogelbücher, Ausstellung der Stadtbibliothek Nürnberg, eröffnet im Mai 1962 1962/12 Johann Adam Delsenbach, Ausstellung der Stadtbibliothek Nürnberg, eröffnet am 7.12.1962 1962/13 Aus dem Schaffen von Prof. Carl Fleischmann 1853-1935, Ausstellung in der Fränkischen Galerie am Marientor, Nürnberg, vom 19.5. bis 11.6. 1962 1962/14 Aus dem Schaffen von Christian Klaiber, geb. 1892, Ausstellung in der Fränkischen Galerie am Marientor, Nürnberg, vom 7.10. bis 28.10.1962 1962/15 Ausgewählte Werke des 20. Jahrhunderts aus dem Kunstbesitz der Stadt Nürnberg, Ausstellung in der Fränkischen Galerie am Marientor, Nürnberg, vom 17.5. bis 16.6.1963 1962/16 Max Söllner, Ausstellung in der Fränkischen Galerie am Marientor, Nürnberg, vom 11.3. bis 1.4.1962 1962/17 Aus dem Schaffen von Hermann Fischer 1877-1947, Ausstellung in der Fränkischen Galerie am Manentor, Nürnberg, vom 14.4. bis 6.5.1962 1962/18 10 Nürnberger Künstler, Kunstausstellung im UNIVERSA-Haus, Nürnberg, vom 15.11. bis 16.12. 1962 1962/19 Ausstellung des Kollegiums der AdBK in Nürnberg aus Anlaß des dreihundertjährigen Bestehens der Akademie, Fränkische Galerie Nürnberg u.a., JuniJuli 1962 1962/20 Jahresausstellung bildender Künstler '62, veranstaltet vom BBK in der Fränkischen Galerie am Marientor, Nürnberg, vom 2. bis 25.11.1962 1962/21 Die deutsche Stadt in vier Jahrhunderten. Ausstellung in der Fränkischen Galerie am Marientor, Nürnberg, Januar - Februar 1962
Ausstellungsverzeichnis 1962/22 Christian Klaiber: Gemälde, Ausstellung des Kunstvereins Erlangen e.V., vom November bis Dezember 1962 1963/1 Ausstellung der Nürnberger Künstlergruppe „Die Hütte" und „Nürnberger Künstlergenossenschaft" in der Fränkischen Galerie am Marientor, Nürnberg, vom 2.8. bis 25.8.1963 1963/2 Jahres-Ausstellung Fränkischer Künstler, Gemälde - Graphik - Plastik, im Pavillon Alter Botanischer Garten, München, vom 22.10. bis 16.11.1963 1963/3 Winter-Ausstellung 1963, Gemälde - Graphik - Plastik, in der Fränkischen Galerie am Marientor, Nürnberg, vom 2.11. bis 24.11.1963 1963/5 Rudolf Koch - Hermann Zapf, Ausstellung der Stadtbibliothek Nürnberg, eröffnet am 7.2.1963 1963/6 Kunstwerke aus einer Nürnberger Privatsammlung um 1900-1950 (Dr. Joseph E. Drexel), Ausstellung in der Fränkischen Galerie am Marientor, Nürnberg, vom 22.2. bis 24.3.1963 1963/7 Ausgewählte Werke des 20. Jahrhunderts aus dem Kunstbesitz der Stadt Nürnberg, Ausstellung in der Fränkischen Galerie am Marientor, Nürnberg, vom 17.5. bis 16.6.1963 1963/8 Münze und Medaille in Franken, Ausstellung im GNM, vom 31.3. bis 15.6.1963 1963/9 Die Löffelholz von Colberg, Ausstellung der Stadtbibliothek Nürnberg, eröffnet am 20.4.1963 1963/10 Geistliche Musik des Mittelalters und der Renaissance, Ausstellung der Stadtbibliothek Nürnberg, eröffnet am 18.5.1963 1963/11 Anton Koberger, Ausstellung der Stadtbibliothek Nürnberg 1963 1963/12 Nürnberger und Altdorfer Stammbücher, Ausstellung der Stadtbibliothek Nürnberg, eröffnet am 13.12.1963 1963/13 Mitglieder der Gruppe Franken des Bundes Deutscher Gebrauchsgraphiker (BDG), Stand 1963 1963/14 Hermann Buschmann 1875-1961, Gedächtnis-Ausstellung in der Fränkischen Galerie am Marientor, Nürnberg, vom 30.6. bis 21.7.1963 1963/15 Josef Sauer, Kollektiv-Ausstellung in der Fränkischen Galerie am Marientor, Nürnberg, vom 2.11. bis 24.11.1963 1963/16 Wilhelm Uhlig, Ausstellung in der AdBK Nürnberg, vom 7. bis 18.1.1963 1963/19 Ausstellung der „Freien Gruppe", Malerei - Graphik - Plastik, in der Fränkischen Galerie am Marientor, Nürnberg, vom 28.6. bis 21.7.1963 1963/21 Jahresausstellung bildender Künstler '63, veranstaltet vom Berufsverband Bildender Künstler in der Fränkischen Galerie am Marientor, Nürnberg, vom 29.11. bis 22.12.1963 1963/23 Kolbe - Thieg-Karkosch - Kühler - Gerstner, Kunstausstellung im UNIVERSA-Haus, Nürnberg, vom 22.8. bis 22.9.1963 1963/24 Ferdinand Dunkel - Anton Kimmler - Winrich Rütjer Rühle, Kunstausstellung im UNIVERSAHaus, Nürnberg, vom 20.6. bis 14.7.1997 1963/25 Ausstellung Burgschmiet - Lenz in den Räumen der Handwerkskammer Nürnberg, vom 15.5. bis 16.6.1963 1963/27 Dollhopf - Knoop - Mayerle - Müller, Gemälde und Grafik, Kunstausstellung im UNIVERSAHaus, Nürnberg, vom 5.12.1963 bis 5.1.1964
Ausstellungsverzeichnis 1964/1 Winter-Ausstellung 1964: Malerei - Graphik - Plastik, Fränkische Galerie am Marientor, Nürnberg, vom 29.11. bis 23.12.1964 1964/2 Johann Baptist Homann und seine Erben, Ausstellung der Stadtbibliothek und des Stadtarchivs Nürnberg, eröffnet am 6.3.1964 1964/3 Heinz Zirnbauer (Bearb.): Nürnberger Gärten, Ausstellung der Stadtbibliothek Nürnberg, eröffnet am 8.5.1964 1964/6 Fränkische Literatur im 20. Jahrhundert, Ausstellung der Stadtbibliothek Nürnberg, eröffnet am 10.10.1964 1964/7 Hans Leo Hassler - Leben und Werk, Ausstellung der Stadtbibliothek Nürnberg u.a., vom 23. Oktober bis Dezember 1964 1964/9 Fritz Griebel, Arbeiten aus vier Jahrzehnten, Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen, Papierschnitte. Fränkische Galerie am Marientor, Nürnberg, vom 11.4. bis 10.5.1964 1964/10 Deutsche Druckgraphik der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts aus dem GNM, Ausstellung im Stadtmuseum Ludwigshafen am Rhein, vom 19.9. mit 1.11.1964 1964/11 Malerei - Plastik, Ausstellung des Schutzverbandes bildender Künstler Nürnberg in der Stadthalle Bayreuth, vom 1. bis 23.8.1964 1964/12 Jahresausstellung bildender Künstler '64, Ausstellung des BBK in der Fränkischen Galerie am Marientor, Nürnberg, vom 1.11 bis 22.11.1964 1964/13 Ausgewählte Werke Ostasiatischer Kunst aus dem Besitz der Stadt Nürnberg (Sammlung Fuchs), Ausstellung in der Fränkischen Galerie am Marientor, Nürnberg, vom 7. bis 22.11.1964 1964/14 Fränkische Kunstausstellung 1964 in der Fränkischen Galerie am Marientor, Nürnberg, vom 10.7. bis 16.8.1964 1964/15 Hans Barthelmess 1887-1916, Ausstellung in der Fränkischen Galerie am Marientor, Nürnberg, vom 18 4. bis 10.5.1964 1964/16 Lydia Hasselt - Horst Heidolph, Kunstausstellung im UNIVERSA-Haus Nürnberg, vom 13.2. bis 15.3.1964 1964/17 H. E. Köhler, Karikaturen unserer Zeit, Ausstellung in der Fränkischen Galerie am Marientor, Nürnberg, vom 28.2. bis 30.3.1964 1964/19 Brigitta Heyduck, Ausstellung in der Fränkischen Galerie am Marientor, Nürnberg, vom 29.5. bis 2. 6.1964 1964/20 Konrad Volkert, Ausstellung in der Fränkischen Galerie am Marientor, Nürnberg, vom 2.9. bis 27.9.1964 1965/1 Sommerausstellung der Nürnberger Künstlergenossenschaft: Malerei - Graphik - Plastik, in der Fränkischen Galerie am Marientor, Nürnberg, vom 29.9. bis 12.9.1965 1965/2 Winter-Ausstellung 1965: Malerei - Graphik - Plastik in der Fränkischen Galerie am Marientor, Nürnberg, vom 21.11. bis 5.12.1965 1965/3 Die Nürnberger Förderungspreisträger, Ausstellung der Stadtbibliothek Nürnberg, eröffnet am 5.7.1965 1965/6 Fränkische Literatur im 20. Jahrhundert, Ausstellung der Stadtbibliothek Nürnberg, eröffnet am 10.10.1964
XLVIII 1965/7 100 Jahre Stadtarchiv Nürnberg, Ausstellung der Stadtbibliothek Nürnberg, eröffnet am 5. Januar 1965 1965/8 Tradition und Avantgarde, Deutsche Malerei zwischen Naturalismus und Abstraktion am Beispiel der Gemäldesammlung einer Stadt, Fränkische Galerie am Marientor, Nürnberg, vom 23.4. bis 16.5.1965 1965/9 Albrecht Dürer und Künstler unserer Zeit, Eine Ausstellung der Albrecht-Dürer-Gesellschaft Nürnberg in den Sonderräumen der Fränkischen Galerie am Marientor, Nürnberg, vom 19.9.- 17.10.1965 1965/10 Die Nürnberger Höheren Schulen, Ausstellung der Stadtbibliothek Nürnberg, eröffnet am 14.10. 1965 1965/11 Die Geuder von Heroldsberg, Ausstellung der Stadtbibliothek Nürnberg, eröffnet am 11.12.1965 1965/13 Rothenburger Künstlerbund, Katalog der kunstschaffenden Mitglieder 1965 1965/15 Karl Walther, Ausstellung in der Fränkischen Galerie am Marientor, Nürnberg, vom 28.3. bis 19.4.1965 1965/16 Jahresausstellung bildender Künstler 1965 in der Fränkischen Galerie am Marientor, Nürnberg, vom 10. bis 23.12.1965 1965/17 Freie Gruppe Nürnberg: Malerei - Grafik, Ausstellung in der Fränkischen Galerie am Marientor, Nürnberg, vom 29.8. bis einschl. 12.9.1965 1965/19 4 Nürnberger Künstler, Kunstausstellung im UNIVERSA-Haus, Nürnberg, vom 2.12.1965 bis 9.1.1966 1965/20 Fritz Schwarzbeck, Ausstellung in der Fränkischen Galerie am Marientor, Nürnberg, vom 16.1. bis 7.2.1965 1965/21 Wilhelm Uhlig, Ausstellung in der Fränkischen Galerie am Marientor, vom 24.4. bis 16.5.1965 1965/22 G. Bodo Boden - Werner Hofmann, Kunstausstellung im UNIVERSA-Haus Nürnberg, vom 15.7. bis 15.8.1965 1965/23 Siegfried Beck - Jens-Heino Johannsen - Karl-Friedrich Walter - Siegfried Pfeuffer, Kunstausstellung im UNIVERSA-Haus Nürnberg, vom 25.3. bis 25.4.1965 1965/24 Nürnberg und seine nähere Umgebung in der Graphik des 19. Jahrhunderts, Ausstellung in der Fränkischen Galerie am Marientor, Nürnberg, vom 21.11. bis 23.12.1965 1965/26 Deutsche Graphik 1900-1965, Aus den Erwerbungen der Städtischen Kunstsammlungen seit 1945, Ausstellung in der Fränkischen Galerie am Marientor, Nürnberg, vom 25.7. bis 22.8.1965 1965/27 Akademie Nürnberg, Ausstellung junger Künstler in der Fränkischen Galerie am Marientor, Nürnberg, vom 26.6. bis 18.7.1965 1965/28 Nürnberg und Italien, die kulturellen und wirtschaftlichen Beziehungen, Ausstellung der Stadtbibliothek und des Stadtarchivs Nürnberg im Pellerhaus, eröffnet am 5.3.1965 1965/31 Kunstausstellung im UNIVERSA-Haus Nürnberg, vom 29.4. bis 30.5.1965 1966/1 Fränkische Kunstausstellung 1966 in der Fränkischen Galerie am Marientor, Nürnberg 1966/2 Winter-Ausstellung 1966: Malerei - Graphik - Plastik, in der Fränkischen Galerie am Marientor, Nürnberg, vom 11. bis 23.12.1966
XLIX 1966/3 Fritz Schnelbögl: Nürnberger Kartographie, Ausstellung der Stadtbibliothek Nürnberg anläßlich des 15. Kartographentages in Nürnberg, vom 1. bis 4.6.1966 1966/4 Das ist Nürnberg, Graphische Ansichten aus vier Jahrhunderten, Ausstellung im Rathaus Wölfischer Bau, Nürnberg 1966/5 Mundartforschung und Mundartdichtung in Franken, Ausstellung der Stadtbibliothek Nürnberg, eröffnet am 6.7.1966 1966/6 Hegel in Nürnberg, Ausstellung der Stadtbibliothek Nürnberg, eröffnet am 15.9.1966 1966/7 Professor Dr. Friedrich Rückert, Ausstellung des Instituts fur Fränkische Literatur und der Stadtbibliothek Nürnberg aus Anlaß des 100. Todestages des Dichters und Orientalisten, eröffnet am 28.1.1966 1966/10 Christsein 66, Evangelische Wochen Nürnberg, Ausstellung christlich-religiöser Kunst in der Fränkischen Galerie am Marientor und in St. Egidien, Nürnberg, vom 25.9. bis 9.10.1966 1966/12 Jörg Remé - F. H. Schröner, Kunstausstellung im UNIVERSA-Haus Nürnberg, vom 28.4. bis 29.5.1966 1966/15 Herbert Bessel, Ausstellung mit Aquarellen und Studien zur Glasmalerei in der Galerie Defet, Nürnberg, vom 7.5. bis 11.6.1966 1966/16 Die Zeit der Aufklärung in Nürnberg 17801810, Quellen zur Geschichte und Kultur der Stadt Nürnberg, Ausstellungskatalog mit Dokumentation bearbeitet von Stadtarchiv und Stadtbibliothek Nürnberg, Nürnberg 1966 1967/1 Nürnberger Künstler '67, Ausstellung in der Kunsthalle am Marientor, Nürnberg, vom 15.9. bis 15.10.1967 1967/2 Das Leben und Wirken Dr. Martin Luthers, Ausstellung der Stadtbibliothek Nürnberg, eröffnet am 26.10.1967 bis 2.1.1968 1967/3 Die Ebner von Eschenbach, Ausstellung der Stadtbibliothek Nürnberg, eröffnet am 19.1.1967 1967/8 Naturwissenschaft, Medizin und Technik vom 15. bis 17. Jahrhundert in Nürnberg, Ausstellung der Stadtbibliothek Nürnberg, eröffnet am 4.9.1967 1967/9 Kostbarkeiten aus Nürnberger Kirchen, Liturgische Bücher aus der Zeit vor und nach der Reformation, Ausstellung des Landeskirchlichen Archivs in der St. Egidienkirche in Nürnberg, vom 20.10. bis 12.11.1967 1967/10 Bibel und Gesangbuch im Zeitalter der Reformation. Ausstellung des GNM, vom 8.7. bis 27.8.1967 1967/11 Sonderausstellung für Maria Sybilla Merian im GNM 1967/12 Das ist Nürnberg, Graphische Ansichten aus vier Jahrhunderten, Ausstellung des Kunst- und Kulturreferats/Städt. Kunstsammlungen im Rathaus Wölfischer Bau Nürnberg, Nürnberg o. J. [1967] 1967/13 Der Griechen-Haller, Gedenkausstellung des Vereins fur Geschichte der Stadt Nürnberg 1967 1968/1 Drei Fränkische Autoren: Friedrich Schnack, Jakob Wassermann, Dr. Georg Gustav Wieszner, Ausstellung der Stadtbibliothek Nürnberg, eröffnet am 1.3.1968-Anfang Mai 1968 1968/2 Fränkische Künstler 1968, Ausstellung in der Kunsthalle Nürnberg, vom 24.11.1968 bis 12.1.1969
Ausstellungsverzeichnis 1968/3 Gebt uns den Frieden, Aus den Anfangen des Pegnesischen Blumenordens, Ausstellung der Stadtbibliothek Nürnberg, eröffnet am 14.6.1968 1968/4 Friedrich Hagen, Ausstellung der Stadtbibliothek Nürnberg, eröffnet am 19.7.1968 1968/7 Schreibmeister einst und heute, Ausstellung der Kunsthalle Nürnberg im Fembohaus, vom 31.5. bis 25.8.1968 1968/8 Deutscher Künstlerbund, 16. Ausstellung Nürnberg 1968 in der Kunsthalle, Lorenzerstraße 32 und im Künstlerhaus am Königstor, vom 20.7. bis 1.9.1968 1968/9 Der Himmel über Nürnberg, Astronomische Instrumente, Karten, Handschriften, Bücher und grafische Darstellungen, Ausstellung im G N M , vom 20.9. bis 15.10.1968 1968/11 Augsburger Barock, Ausstellung im Rathaus und Holbeinhaus, Augsburg, vom 15.6. bis 13.10.1968 1968/12 Max Söllner, Collagen und Keramik. Ausstellung in der Galerie Defet, Nürnberg, vom 2.3. bis 25.3.1968 1969/1 Winterausstellung 1969: Malerei - Graphik Plastik, im Kunstverein Erlangen, Wassersaal der Orangerie, vom 29.11.1969 bis 1.1.1970 1969/3 Landesgewerbeanstalt Bayern in Nürnberg, Katalog Gewerbemuseum, herausgegeben 1969 1969/4 Andreas Moritz, Silber- und Goldschmiedearbeiten 1925-1969, Ausstellung der Albrecht-DürerGesellschaft im GNM, vom 18.5. bis 13.7.1969 1969/6 Die Scheurl von Defersdorf, Ausstellung der Stadtbibliothek Nürnberg, eröffnet am 14.2.1969 1969/7 Die fränkische Stadt in der Schönen Literatur, Ausstellung der Stadtbibliothek Nürnberg, eröffnet am 30.6.1969 1969/10 Kurt Karl Doberer, Ausstellung der Stadtbibliothek Nürnberg, eröffnet am 11.9.1969 1969/12 Jamnitzer - Lencker - Stoer, Drei Nürnberger Konstruktivisten des 16. Jahrhunderts, Ausstellung der Albrecht-Dürer-Gesellschaft im Fembohaus, Nürnberg, vom 20.4. bis 1.6.1969 1969/14 Künstler sehen fränkische Städte, Ausstellung im Künstlerhaus Nürnberg u.a., vom 21.11.1969 bis 6.1.1970 1970/1 Fränkischer Kunstsommer '70, Künstler in Franken, Ausstellung im Künstlerhaus Nürnberg am Königstor, vom 28.3. bis 26.4.1970 1970/2 Fränkischer Kunstsommer '70, Handzeichnungen - Druckgrafik, Ausstellung im Künstlerhaus Nürnberg am Königstor, vom 6.6. bis 5.7.1970 1970/3 Tarock - Skat - 17+4, Spielkarten in Nürnberg, Ausstellung der Stadtbibliothek Nürnberg, eröffnet am 23.1.1970 1970/5 500 Jahre Buchdruck in Nürnberg, Ausstellung der Stadtbibliothek Nürnberg 1970 1970/7 600 Jahre Stadtbibliothek, Ausstellung der Stadtbibliothek Nürnberg, eröffnet am 16.10.1970 1970/9 Egon Eppich, Bilder - Graphik - Zeichnungen, Ausstellung in der Galerie Defet, Nürnberg, vom 23.5. bis 18.6.1970 1970/10 Fränkischer Kunstsommer '70 „Freie Gruppe", Ausstellung im Künstlerhaus Nürnberg am Königstor, vom 11.7. bis 9.8.1970 1970/11 Der Kreis, Ausstellung im Künstlerhaus Nürnberg am Königstor, vom 11.7. bis 9.8.1970
Ausstellungsverzeichnis 1970/12 Die Patrizierfamilie Peller 1581-1870, Historische Ausstellung des Stadtarchivs Nürnberg im Pellerhaus, vom Juli bis September 1970 1971/1 Bund Fränkischer Künstler e.V., Kunstausstellung auf der Plassenburg: Malerei - Graphik Plastik, vom 16.5. bis 12.9.1971 1971/3 Albrecht Dürer 1471-1971, Katalog zur Dürer-Ausstellung im GNM, vom 21.5. bis 1.8.1971 1971/5 Die Imhoff, Ausstellung der Stadtbibliothek Nürnberg, eröffnet am 18.6.1971 1971/7 Sigmund Schuckert 1846-1895, Ausstellung der Stadtbibliothek Nürnberg, eröffnet am 18.10.1971 1971/8 Nürnberger Dürerfeiern 1828-1928, Ausstellung der Museen der Stadt Nürnberg und des Stadtarchivs Nürnberg im Dürerhaus, vom 30.7. - 31.12.1971 1971/9 Mit Dürer unterwegs, Ausstellung der Albrecht-Dürer-Gesellschaft und der Stadt Nürnberg im GNM, vom 12.9. bis 28.11.1971 1971/10 Kirchenmusik an St. Lorenz in sechs Jahrhunderten, Ausstellung im Chorumgang der St. Lorenzkirche, Mai bis Okt. 1971 1971/11 Druckgraphik Nürnberger Künstler der Gegenwart, Ausstellung in der Kunsthalle Nürnberg am Marientor, vom 25.9. - 28.11.1971 1971/14 Das Tanzstatut von 1521 zur Nürnberger Ratsverfassung, Ausstellung des Stadtarchivs Nürnberg, vom Mai bis September 1971 1972/1 Fränkische Künstler Heute im Kunsthaus Hamburg, Ferdinandstor 1, vom 21.7. mit 20.8.1972 1972/2 Fränkische Künstler Heute, im Künstlerhaus am Königstor, Nürnberg, vom 14.7. mit 20.8.1972 1972/3 Kunstausstellung auf der Plassenburg: Malerei - Graphik - Plastik, vom 7.5. bis 17.9.1972 1972/4 Fränkische Künstler der Gegenwart: Malerei - Graphik - Plastik, Kronach Großer Rathaussaal, vom 17.9. bis 15.10.1972 1972/5 Die Nürnberger Kaiserburg in Aquarellen und Handzeichnungen aus städtischem Besitz, Ausstellung der Museen der Stadt Nürnberg, 1972 1972/6 Der Ludwigs-Donau-Mainkanal, Ausstellung der Museen der Stadt Nürnberg im Stadtmuseum Fembohaus anläßlich der Eröffnung des Nürnberger Staatshafens, Nürnberg 1972 1972/7 Karl Grillenberger, Ausstellung der Stadtbibliothek Nürnberg, eröffnet am 19.10.1972 1972/9 Die Freimaurerei in Nürnberg, Ausstellung der Stadtbibliothek Nürnberg, eröffnet am 14.1.1972 1972/10 Die Praun, Zur Geschichte einer Patrizierfamilie, Ausstellung der Stadtbibliothek Nürnberg, eröffnet am 4.5.1972 1972/11 Dr. Ludwig Feuerbach, Ausstellung der Stadtbibliothek Nürnberg, eröffnet am 13.9.1972 1972/12 Johann Christoph Erhard, Gedenkausstellung zum 150. Todestag im Dürerhaus Nürnberg, vom 9.3. bis 14.5.1972 1972/13 Nürnberger entdecken die Welt, Reisebücher aus vier Jahrhunderten, Ausstellung der Stadtbibliothek Nürnberg, eröffnet am 8.12.1972 1972/14 Hermann Wilhelm 1897-1970, Ausstellung im GNM, vom 20.10. bis 30. 11.1972 1972/15 Nürnberger Weihnachtsmarkt '72, Ausstellung durch den Arbeitskreis der Nürnberger Künstlerverbände und Künstlergruppen - Berufsverband Bildender Künstler Nürnberg e.V., Schutzverband Bil-
L dender Künstler im DGB, Der Kreis, Die Hütte, Freie Gruppe, Nürnberger Künstlergenossenschaft - in Zusammenarbeit mit der Stadt Nürnberg veranstaltet 1972/16 Hans Freiherr von und zu Aufseß und die Anfange des GNM, Ausstellung im GNM zum 100. Todestag seines Gründers am 6.5.1972, vom 1.7. bis 1.10.1972 1973/1 Kunstausstellung auf der Plassenburg, Malerei - Graphik - Plastik, veranstaltet vom Bund Fränkischer Künstler e.V., vom 20.5. bis 16.9.1973 1973/2 Das Dürer-Stammbuch von 1828, herausgegeben von den Museen der Stadt Nürnberg, Ausstellung im Dürerhaus, Nürnberg, vom 18.5. bis 2.9.1973. Bearbeiter: Matthias Mende und Inge Hebecker 1973/3 Fränkische Künstler '73, Malerei - Graphik - Plastik, Ausstellung in der Kunsthalle am Marientor in Nürnberg, vom 7.9. bis 29.10.1973 1973/5 Jakob Wassermann, Ausstellung der Stadtbibliothek Nürnberg, eröffnet Mitte März 1973 1973/6 Christoph Haller von Hallerstein, Ausstellung im Stadtmuseum Fembohaus, Nürnberg, vom 8.2. bis 1.4.1973 1973/7 Friedrich Hagen, Zeichnungen - Aquarelle Schriften, Ausstellung anläßlich seines 70. Geburtstages in der Kunsthalle Nürnberg am Marientor, vom 7.9. bis 28.10.1973 1973/9 Willi Wörthmüller (Hrsg.): Die Nürnberger Musikverleger und die Familie Bach, Werke der Familie Bach in Nürnberger Erstdrucken, Ausstellung zum 48. Bach-Fest in Nürnberg im Hirsvogelsaal des Fembo-Hauses, vom 30.5. bis 11.6.1973 1973/10 48. Bach-Fest der neuen Bach-Gesellschaft, vom 30.5. bis 3.6.1973 in Nürnberg 1974/1 Kunstausstellung auf der Plassenburg, Malerei - Graphik - Plastik, veranstaltet vom Bund Fränkischer Künstler e.V., vom 19.5. bis 15.9.1974 1974/3 Nürnberger illustrierte Pflanzen- und Tierbücher, Ausstellung der Stadtbibliothek Nürnberg, 1974 1974/4 Michael Mathias Prechtl, Das lithographische Werk 1952 bis 1973, Ausstellung Nürnberg, 1974 1974/5 Max Söllner, Objekte + Grafik, Ausstellung der Albrecht-Dürer-Gesellschaft Nürnberg im Pilatushaus, vom 16.6. bis 14.7.1974 1974/6 Nürnberger Brillenmacher, Ausstellung des Stadtarchivs Nürnberg im Pellerhaus, vom Januar bis Mai 1974 1974/8 Christian Mischke, Zeichnungen - Radierungen, Ausstellung im Studio der Kunsthalle Nürnberg am Marientor, vom 26.6. bis 25.8.1974 1974/11 Jules Stauber, Cartoons, Graphik Design, Ausstellung der Stadtgeschichtlichen Museen Nürnberg, 1974 1975/1 Fränkische Künstler '75/76, Teil 1: Malerei - Graphik - Plastik, Ausstellung in der Kunsthalle am Marientor in Nürnberg, vom 13.12.1975 bis 11.1.1976 1975/2 Kunstausstellung auf der Plassenburg, Malerei - Graphik - Plastik, veranstaltet vom Bund Fränkischer Künstler, vom 25.5. bis 14.9.1975 1975/3 Die Bibliothek des Nürnberger Arztes und Humanisten Georg Palma (1543-1591), Ausstellung der Stadtbibliothek Nürnberg, 1975 1975/4 Johann Adam Klein 1792-1875, Zeichnungen und Aquarelle aus dem Besitz der Stadt Nürnberg, Ausstellung der Stadtgeschichtlichen Museen
LI 1975/5 Südamerikanische Impressionen, Wandteppiche aus Bolivien von Erika Steinmeyer, Ausstellung der Albrecht-Dürer-Gesellschaft im GNM, vom 10.7. bis 31.8.1975 1975/6 Karl Heinz Schreyl: Günter Dollhopf, Das druckgraphische Werk 1958-1975, Ausstellung im Albrecht-Dürer-Haus, Nürnberg, vom 19.11.1975 bis 18.1.1976 1975/7 Diet Sayler, Ausstellung in der Kunsthalle Nürnberg, im Dezember 1975 1975/12 Karl Knappe, Gedächtnisausstellung in der Galerie Franke, München, Eröffnung am 12.4.1975 1976 Gemälde - Zeichnungen - Graphik des 15. bis 20. Jahrhunderts, Auktion der Sammlung des 1933 verstorbenen Nürnberger Oberbaurats Heinrich Wallraff am 6. und 7.5.1976 bei Dr. Helmut Tenner, Heidelberg 1976/1 Fränkische Künstler '75/76, Teil 2: Malerei - Graphik - Plastik, Ausstellung in der Kunsthalle am Marientor in Nürnberg, vom 23.1. bis 15.2.1976 1976/la Jules Stauber spielt mit Hans Sachs, Sonderausstellung im Studio der Kunsthalle Nürnberg in Verbindung mit den Fränkischen Künstlern 75/76, vom 23.1. bis 15.2.1976 1976/2 Kunstausstellung auf der Plassenburg, Malerei - Graphik - Plastik, veranstaltet vom Bund Fränkischer Künstler e.V., vom 23.5. bis 26.9.1976 1976/6 Grafik im Dienste der Stadt Nürnberg, Ausstellung der Stadtbibliothek Nürnberg, eröffnet am 24.9.1976 1976/7 Bücher zum Schulunterricht des 16. bis 18. Jahrhunderts, Ausstellung der Stadtbibliothek Nürnberg, eröffnet im November 1976 1976/8 Matthias Mende: Wirkung und Nachleben Dürers, Neuerwerbungen und Leihgaben der letzten Jahre, Ausstellung im Albrecht-Dürerhaus, Nürnberg, vom 30.4. bis 30.5.1976 1976/9 500 Jahre Regiomontan - 500 Jahre Astronomie, Ausstellung der Stadt Nürnberg u.a. im GNM, vom 2.10.1976 bis 2.1.1977 1976/12 Von der Gemeinde der Aussätzigen zur Großstadtgemeinde, 75 Jahre St. Peterskirche Nürnberg, Ausstellung des Landeskirchlichen Archivs im ev. Gemeindehaus St. Peter, Nürnberg, vom 22.6. bis 18.7.1976 1976/13 Die Welt des Hans Sachs, 400 Holzschnitte des 16. Jahrhunderts, Ausstellung der Stadtgeschichtlichen Museen Nürnberg 1977/1 St. Johannis - ein Nürnberger Stadtteil in Aquarellen und Handzeichnungen aus städtischem Besitz, Ausstellung der Stadtgeschichtlichen Museen Nürnberg, 1977 1977/2 Der Kreis 1947-1977, Selbstdarstellung einer Nürnberger Künstlervereinigung, Ausstellung in der Kunsthalle Nürnberg am Marientor, vom 16.9. bis 6.11.1977 1977/3 Hans Baidung Grien 1484/85-1545, Holzschnitte, Ausstellung der Stadtgeschichtlichen Museen Nürnberg, vom 3.12.1977 bis 8.1.1978 1977/5 Musik als Bindeglied zwischen Stadtgesellschaft und Kirche in Nürnberg, Ausstellung der Stadtbibliothek Nürnberg, eröffnet im April 1977 1977/6 Führer durch die Ausstellung des alten Johannis, Karten und Bilder aus fünf Jahrhunderten,
Ausstellungsverzeichnis vom 23.6. bis 6.7.1977 im Brautzimmer und Jugendraum der Friedenskirche Nürnberg 1977/7 Gestalt und Beziehung, Werkschau Helmut Ammann, Ausstellung des Landeskirchlichen Archivs in der St. Egidienkirche Nürnberg, vom 4.11. bis 18.12.1977 1977/8 125 Jahre GNM 1852-1977, Meisterwerke aus dem Kupferstichkabinett, Ausstellung vom 21.5. bis 2.10.1977 1977/10 Deutsche Malerei im 19. Jahrhundert, Katalog zur Ausstellung der Sammlung Georg Schäfer, Schweinfurt, im GNM 1977 1977/11 Georg Karl Pfahler, Ausstellung der Kunsthalle Nürnberg u.a., vom 25.11. bis 29.1.1978 1977/12 Georg Meistermann, Ausstellung in der Galerie Hennemann, vom 11.2. bis 29.3.1977 1978/1 Aquarellmalerei aus Nordbayern, Ausstellung der Stadtgeschichtlichen Museen Nürnberg im Albrecht-Dürer-Haus, vom 21.7. bis 24.9.1978 1978/2 Bund Fränkischer Künstler 1928-1978, Jubiläumsausstellung auf der Plassenburg über Kulmbach, vom 7.5. bis 3.9.1978 1978/3 Das alte Nürnberger Rathaus, Bearbeitet von Matthias Mende, Katalog zur Ausstellung der Stadtgeschichtlichen Museen Nürnberg, vom 16.6. bis 20.8. 1978 1978/5 Nürnberg im Buch, Ausstellung der Stadtbibliothek Nürnberg, eröffnet im Februar 1978 1978/6 Kaiser Karl IV. 1316-1378, Staatsmann und Mäzen, Ausstellung des BNM auf der Kaiserburg in Nürnberg, vom 15.6. bis 15.10.1978 1978/8 Eitel Klein, Eine Ausstellung der AlbrechtDürer-Gesellschaft im Pilatushaus Nürnberg, im Sommer 1978 1978/9 Ruth Stahl, Eine Ausstellung der AlbrechtDürer-Gesellschaft im Pilatushaus Nürnberg, im Sommer 1978 1978/11 Andreas Moritz, Gold- und Silberschmiedearbeiten aus 50jährigem Schaffen, Auswahl-Ausstellung anläßlich der Stiftung des Lebenswerkes an das GNM, vom 21.3. bis 30.4.1978 1978/12 Fränkische Künstler '78/79, Teil 1: Zeichnung und Kleinplastik, Ausstellung in der Kunsthalle und in der Norishalle Nürnberg, vom 30.9. bis 5.11.1978 1978/14 Zeichnungen und Druckgraphik der Brüder Schiestl, Eine Gemeinschaftsausstellung der Städt. Galerie Würzburg, vom 10.12.1977 bis 8.1.1978 und der Stadtgeschichtlichen Museen Nürnberg, vom 18.2. bis 26.3.1978 1978/15 Bildteppiche aus der Sebalduskirche in Nürnberg, Sonderausstellung zur Sechshundertjahrfeier der Chorweihe von St. Sebald 1978/16 Dokumente zu Leben und Werk des Bildhauers Bernhard Bleeker 1881-1968, Sonderausstellung des Archivs für Bildende Kunst im GNM, vom 26.8. bis 10.10.1978 1978/17 Fritz Koelle, Bildhauer 1895-1953, Dokumente zu Leben und Werk, Ausstellung im GNM, vom 15.4. bis 4.6.1978 1979/2 Kirche und Pfarrhof St. Sebald in Aquarellen und Handzeichnungen aus städtischem Besitz, Ausstellung der Stadtgeschichtlichen Museen Nürnberg im Stadtmuseum Fembohaus, vom 13.10. bis 25.11.1979
Ausstellungsverzeichnis 1979/3 Kunstausstellung auf der Plassenburg ob Kulmbach, Malerei - Graphik - Plastik, veranstaltet vom Bund Fränkischer Künstler, vom 13.5. bis 30.9.1979 1979/5 Nürnberg im Dritten Reich, Ausstellung der Stadtbibliothek Nürnberg, 1979 1979/7 Paul Wolfgang Merkel und die Merkeische Familienstiftung, Ausstellung des GNM in Verbindung mit dem Stadtarchiv Nürnberg 1979/8 Ernst Pflaumer, Radierungen, Ausstellung im Stadtmuseum Fembohaus, Nürnberg, vom 1.5. bis 10.6.1979 1979/9 Reformation in Nürnberg - Umbruch und Bewahrung, Ausstellung im GNM zum 18. Deutschen Evangelischen Kirchentag 1979, vom 12.6. bis 2.9. 1979 1979/12 Der heilige Sebald, seine Kirche und seine Stadt, Ausstellung des Landeskirchlichen Archivs im Stadtmuseum Fembohaus, Nürnberg, vom 24.8. bis 28.10.1979 1979/13 Landesgewerbeanstalt Bayern in Nürnberg, Ausgewählte Werke, Nürnberg 1979 1979/17 Max Söllner, Zeichnungen, Collagen, Objekte u.a. zum Thema Stuhl, Ausstellung in der Schmidtbank-Galerie Nürnberg, vom 5.4. bis 25.5.1979 1979/19 Gerhard Mareks, Dokumente zu Leben und Werk, Ausstellung im GNM, vom 12.5.1979 bis 29.7. 1979 1980/1 Kunstausstellung auf der Plassenburg ob Kulmbach, Malerei - Graphik - Plastik, veranstaltet vom Bund Fränkischer Künstler, vom 11.5. bis 21.9. 1979 1980/2 Peter Behrens und Nürnberg, Ausstellung im GNM, vom 20.9. bis 9.11.1980 1980/6 Der Humanist Willibald Pirckheimer, Ausstellung der Stadtbibliothek Nürnberg, eröffnet im November 1980 1980/9 Nützliche Anweisung zur Zeichenkunst, Illustrierte Lehr- und Vorlagebücher, Ausstellung der Bibliothek des GNM, vom 26.6. bis 7.9.1980 1980/10 Dieter Weinmann, Malerei, Handzeichnungen, Druckgraphik, Ausstellung der Galerie Orth Nürnberg, vom 19.9. bis 17.10.1980 1980/11 Lebensgeschichten, Zur deutschen Sozialgeschichte 1850-1950, Ausstellung in der Norishalle Nürnberg, vom 31.7. bis 21.9.1980 1980/13 Jamnitzer, Lencker, Stoer, Drei Nürnberg Konstruktivisten, Ausstellung der Albrecht-DürerGesellschaft Nürnberg 1980/14 Alte und neue Kinderbücher aus den Beständen der Stadtbibliothek Nürnberg, 1980 1980/16 Welt im Umbruch, Augsburg zwischen Renaissance und Barock, Ausstellung der Stadt Augsburg in Zusammenarbeit mit der EvangelischLutherischen Landeskirche in Bayern, 2 Bde., Augsburg 1980 1981/1 Die Meistersinger und Richard Wagner, Eine Ausstellung des GNM und des Theatermuseums des Instituts fur Theater, Film- und Femsehwissenschaft der Universität Köln, Ausstellung im GNM, vom 10.7. bis 11.10.1981 1981/2 Hans Sachs und die Meistersinger in ihrer Zeit, Eine Ausstellung des GNM im Neuen Rathaus Bayreuth, vom 26.7. bis 30.8.1981
LII 1981/3 Künstlergrüße, Eine Ausstellung der Albrecht-Dürer-Gesellschaft Nürnberg im Pilatushaus, im Januar 1981 1981/7 Hegel in Franken, Ausstellung der Stadtbibliothek Nürnberg, eröffnet am 30.1.1981 1981/10 Michael Mathias Prechtl, Bilder und Zeichnungen 1956-81, Ausstellung der Kunsthalle am Marientor, Nürnberg, vom 27.11.1981 bis 21.2.1982 1981/11 Zeitgenössische Kunst auf der Plassenburg, Ausstellung des Bundes Fränkischer Künstler, vom 17.5. bis 13.9.1981 1981/12 Georg Meistermann, Werke und Dokumente, Ausstellung des Archivs für Bildende Kunst am GNM u.a., vom 16.6. bis 23.8.1981 1981/16 Erich Hauser, Ausstellung im GNM, vom 13.11.1981 bis Anfang 1982 1981/18 Bauten der Ludwig-Süd-Nord-Bahn, Sonderausstellung des Verkehrsmuseums Nürnberg, vom 12. Oktober 1981 bis Ostern 1982 1981/21 Zeitgenössische Kunst in Franken, Ausstellung auf Schloß Pommersfelden, vom 12.7. - 9.8.1981 1981/22 Elfi Dorn, Hinterglasbilder, Ausstellung der Stadtgeschichtlichen Museen Nürnberg im Stadtmuseum Fembohaus, September bis November 1981 1982/1 Heinrich Rettner, Aquarelle und Druckgraphik, Ausstellung im Stadtmuseum Fembohaus, Nürnberg, Januar-März 1982 1982/4 Bibliotheken in der Stadtbibliothek (14. bis 20. Jahrhundert), Ausstellung der Stadtbibliothek Nürnberg, vom September 1982 bis Januar 1983 1982/5 Caritas Pirckheimer 1467-1532, Katalog zur Ausstellung der katholischen Stadtkirche Nürnberg auf der Kaiserburg, vom 26.6. bis 8.8.1982 1982/6 Gustav Adolf - Wallenstein - und der Dreißigjährige Krieg in Franken, Ausstellung des Staatsarchivs Nürnberg zum 350. Gedenkjahr (1632-1982), vom 22.6. bis 31.7.1982 1982/7 Zeichen am Himmel, Flugblätter des 16. Jahrhunderts, Wechselausstellung der Graphischen Sammlung des GNM, vom 12.3. bis 29.8.1982 1982/10 Zeichnungen und Plastiken aus der Bildhauerklasse Uhlig an der AdBK Nürnberg, Ausstellung in der Galerie in der Sterngasse Nürnberg, vom 3.6. bis 25.6.1982 1983/1 Kunstausstellung auf der Plassenburg ob Kulmbach: Malerei - Graphik - Plastik, vom 29.5. bis 28.8.1983 1983/2 Veit Stoß in Nürnberg, Werke des Meisters und seiner Schule in Nürnberg und Umgebung, hrsg. vom GNM aus Anlaß des 450. Todestages des Bildhauers, 1983 1983/5 Rothenburger Künstlerbund, Katalog der kunstschaffenden Mitglieder, o. J. (um 1983) 1983/7 Herbert Bessel, Grafik, Eine Ausstellung der Albrecht-Dürer-Gesellschaft Nürnberg e.V. im Studio der Kunsthalle Nürnberg, vom 26.6. bis 17.7.1983 1983/8 Gisela Habermalz, Zeichnungen und Linolschnitte, Ausstellung im Stadtmuseum Fembohaus, Nürnberg, vom August bis November 1983 1983/9 Ernst Haas, Landschaften, Ausstellung der Galerie Orth Nürnberg, vom 25.11. bis 14.12.1983 1983/11 Der Kreis, Nürnberger Künstlervereinigung seit 1947, Ausstellung in der Galerie Sulzbeck, Erlangen-Tennenlohe, vom 22. bis 27.7.1983
LUI 1983/12 AdBK Nürnberg, Arbeiten der Professoren, Ausstellung in der Kunsthalle Nürnberg, 1983 1983/13 Luther und Nürnberg, Ausstellung des Landeskirchlichen Archivs in der Dresdner Bank Nürnberg, vom 29.6. bis 25.9.1983 1983/16 Kunstverein Erlangen und Berufsverband Bildender Künstler, Gruppe Oberfranken e.V., zeigt Werke der Malerei, Grafik und Plastik, Neue Residenz Bamberg, vom 15.5. bis 26.6.1983 1983/17 Zeitgenössische Kunst in Franken, Ausstellung auf Schloß Pommersfelden/Ofr., vom 17.7. bis 15.8.1983 1983/18 Max Söllner, Zeichnungen, Collagen, Objekte, Ausstellung im Kunstverein Erlangen, Palais Stutterheim, vom 7.3. bis 2.4.1983 1983/21 Richard Riemerschmid, Vom Jugendstil zum Werkbund, Werke und Dokumente, Ausstellung in München, Köln und im GNM, vom 8.4.1983 bis 22.5.1983 1983/22 From a Mighty Fortress, Prints, drawings and books in the age of Luther, Katalog der Ausstellung im Detroit Institute of Arts, vom 3.10. bis 22.11. 1981, in der National Gallery of Canada, Ottawa, vom 4.12.1981 bis 31.1.1982, in den Kunstsammlungen der Veste Coburg, vom 8.7. bis 5.8.1982, Bearbeitet von Christiane Andersson und Charles Talbot, Detroit 1983 1984/1 Zeitgenössische Kunst auf der Plassenburg, Ausstellung des Bundes Fränkischer Künstler, vom 13.5. bis 26.8.1984 1984/2 Aus dem Wirtshaus zum Wilden Mann, Funde aus dem mittelalterlichen Nürnberg, Eine Ausstellung des GNM, vom 5.7. bis 16.9.1984 1984/3 Fränkische Kunst '84, Ausstellung veranstaltet von der Aktionsgemeinschaft Nürnberger Künstlerhaus - Freunde Fränkischer Kunst e.V. im Kunsthaus Nürnberg und im Kemenatenbau der Kaiserburg, vom 15.7. bis 9.9.1984 1984/4 Fremdsprachiger Buchdruck in Nürnberg, Ausstellung der Stadtbibliothek Nürnberg, eröffnet im Januar 1984 1984/5 Nürnberger Bibeln aus Reichstädtischer Zeit, Ausstellung der Stadtbibliothek Nürnberg, eröffnet im Oktober 1984 1984/7 Frydl Prechtl-Zuleeg, Zeichnungen, Linolhanddrucke, Lithographien, Ausstellung der Galerie Weigl, Nürnberg, vom 18.10. bis 10.11.1984 1984/8 Hermann Thomas Schmidt, Bilder aus Nürnberg, Ölgemälde zwischen 1952-1974, Ausstellung im Stadtmuseum Fembohaus, Nürnberg, April bis Mai 1984 1984/10 Peter Thiele, Radierungen, Gouachen, Aquarelle, Zeichnungen, Ausstellung der AlbrechtDürer-Gesellschaft Nürnberg, 1984 1984/16 Rudolf Koch 1876-1934, Ausstellung im GNM, im September 1984 1984/17 Linde Kruck-Kömer, Malerei - Zeichnung, Ausstellung im Dominikanerkloster Frankfurt/Main, vom 6.7. bis 3.8.1984 1984/19 Johann Christoph Volckamer, Nürnberger Hesperiden, Verkaufsausstellung mit 101 Exponaten bei E+R Kistner, Nürnberg 1984 1984/21 Städtische Kunstsammlungen Augsburg: Deutsche Barockgalerie, Katalog der Gemälde, Zweite vermehrte und überarbeitete Auflage, Augsburg 1984
Ausstellungsverzeichnis 1984/22 Max Söllner, Collagen, Objekte, Zeichnungen, Radierungen, Katalog 1984 1984/23 Georg Meistermann. Gemälde, Ausstellung des Suermondt-Ludwig-Museum der Stadt Aachen, vom 24.6. bis 19.8.1984 1985/1 Fränkische Impressionen, Ausstellung mit dem Schutzverband bildender Künstler in der Dresdner Bank Nürnberg, vom 27.2. bis 9.4.1985 1985/2 Berufsverband Bildender Künstler, Ausstellung im Kunsthaus Nürnberg, vom 19.9. bis 6.10.1985 1985/5 Wenzel Jamnitzer und die Nürnberger Goldschmiedekunst 1500-1700, Eine Ausstellung im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg, vom 28.6. bis 15.9.1985 1985/6 Zeitgenössische Kunst auf der Plassenburg über Kulmbach, Ausstellung des Bundes Fränkischer Künstler, vom 2.6. bis 15.9.1985 1985/7 Hermann Wilhelm (1897-1970), Reiseskizzen, Schenkung Wett Wilhelm, Ausstellung im Albrecht-Dürer-Haus Nürnberg, vom 1.6. bis 28.7.1985 1985/11 Christoph Gerling, Objekte und Collagen 1982-1985, Ausstellung im Kunsthaus Nürnberg, vom 18.4. bis 26.5.1985 1985/16 Der Kreis, Nürnberger Künstlervereinigung seit 1947, Ausstellung im Kunsthaus Nürnberg 1985 1985/17 Im Zeichen der Waage, Wirtschaft und Gesellschaft im Wandel, 425 Jahre Nürnberger Handelsvorstand 1560-1985 1985/21 Otto Grau, Zeichnungen, Aquarelle, Serigraphien, Acryl- und Ölgemälde, Ausstellung im Foyer der Bayer. Versicherungskammer, München, Maximilianstraße 53, vom 26.9. bis 31.10.1985 1985/22 Zeitgenössische Kunst in Franken, Ausstellung auf Schloß Pommersfelden, vom 13.7. bis 11.8. 1985 1986/1 Künstlerklause Nürnberg e.V.: Ausstellung in der Dresdner Bank Nürnberg, vom 13.3. bis 13.4.1986 1986/2 Matthias Mende/Inge Hebecker: Nürnberg zur Zeit Ludwigs I., Zeichnungen von Georg Christoph Wilder aus dem Besitz der Stadt Nürnberg, Ausstellung der Stadtgeschichtlichen Museen Nürnberg im Stadtmuseum Fembohaus, vom 19.7. bis 28.9.1986 1986/3 Kunsthandwerk im Stadtmuseum Fembohaus Nürnberg, Verkaufsausstellung, vom 29.11. bis 14.12. 1986 1986/4 Günter Tiggesbaumker: Die Reichsstadt Nürnberg und ihr Landgebiet im Spiegel alter Karten und Ansichten, Ausstellung aus Beständen der Stadtbibliothek Nürnberg, vom 3.9. bis 29.12.1986 1986/5 Consument ART 86, Kunstmarkt Nürnberg in der Frankenhalle, vom 1. bis 9.11.1986 1986/6 Bier und Hopfen im Bild, Eine Dokumentation der Stadtgeschichtlichen Museen zur Ausstellung 1986 1986/7 Nürnberg 1300-1550 Kunst der Gotik und Renaissance, Ausstellung im GNM, vom 25.7. bis 28.9.1986 1986/8 Der Traum vom Raum, Gemalte Architektur aus sieben Jahrhunderten, Eine Ausstellung der Albrecht-Dürer-Gesellschaft Nürnberg und der Kunsthalle Nürnberg, vom 13.9. bis 23.11.1986 1986/9 Karl Bröger zum 100. Geburtstag, Ausstellung der Stadtbibliothek Nürnberg, eröffnet am 10.3. 1986
Ausstellungsverzeichnis 1986/11 Louis Braun, Panoramen von Krieg und Frieden aus dem Deutschen Kaiserreich, Ausstellung: Hällisch-Fränkisches Museum Schwäbisch Hall, vom 8.10. bis 14.12.1986 1986/12 Mit Zirkel und Richtscheit, Albrecht Dürers Unterweisung der Messung, aus Anlaß des 70. Geodätentages in Nürnberg vom 3. bis 6.9.1986, Ausstellung im Albrecht-Dürer-Haus, Nürnberg, vom 2.9. bis 30.12. 1986 1986/14 Förderpreis 1956/1986, 28 Förderpreisträger für bildende Kunst, Ausstellung in drei Teilen im Kunsthaus Nürnberg, vom 15.6.1986 bis 18.1.1987 1986/15 Spiel, Spiele, Kinderspiel, Ausstellung des GNM, vom 8.3. bis 4.5.1986 1986/20 Eine Form finden, 10 Bildhauer in Franken, Ausstellung in der Kunsthalle Nürnberg, vom 5.7. bis 17.8.1986 1986/21 Ausstellung der Künstlervereinigung Erlenstegen im Kunsthaus Nürnberg, vom 10.4. bis 3.5.1986 1986/24 Aus der Bibliothek des Melanchthon-Gymnasiums, Ausstellung der Stadtsparkasse Nürnberg, vom 17.10. bis 14.11.1986 1986/27 Carl Haller von Hallerstein in Griechenland 1810-1817, Architekt, Zeichner, Bauforscher, Ausstellung im Albrecht Dürerhaus und Fembohaus, Nürnberg u.a., 1986 1986/28 Richard Lindner, Sammlungskatalog der Kunsthalle Nürnberg 1986-87 1986/30 Kaiser und Reich, Ausstellung im G N M 1986 1987/1 Große Kunstausstellung im Haus der Kunst, München, vom 27.6. bis 13.9.1987 1987/2 Künstler aus Franken, 15. bis 19. Jahrhundert (Sammlung Friedbert Ficker), Ausstellung in der Kreisbibliothek - Schulzentrum Kronach, vom 4.12. 1987 bis 31.1.1988 1987/3 Künstler aus Franken, 20. Jahrhundert (Sammlung Friedbert Ficker), Ausstellung in der Kreisbibliothek - Schulzentrum Kronach, vom 4.12. 1987 bis 31.1.1988 1987/4 Elisabeth Schraut: Stifterinnen und Künstlerinnen im mittelalterlichen Nürnberg, Ausstellung des Stadtarchivs Nürnberg in Verbindung mit der Stadtbibliothek Nürnberg, Oktober 1987 bis Januar 1988 1987/5 Elisabeth Schraut/Claudia Opitz: Frauen und Kunst im Mittelalter, Katalog zur Ausstellung des Stadtarchivs Nürnberg, vom Oktober bis Dezember 1987 1987/6 Zeichner für Emst und Wilhelm Heinrichsen, Ausstellung des Deutschen Zinnfigurenmuseums auf der Plassenburg zu Kulmbach, vom 16.10. bis 15.10. 1987 1987/8 Stadtgeschichtliche Museen Nürnberg (Hrsg.): Kunsthandwerk im Fembohaus, Zeitgenössische Künstler aus Nürnberg und Mittelfranken, Ausstellung, vom 28.11. bis 13.12.1987 1987/10 Elf mittelfränkische Künstler Jahrgänge 1902-1925. Ausstellung in der Karlshalle Ansbach, vom 4.9. bis 24.9.1987 1987/12 Georg Karl Frommann 1814-1887, Ausstellung im GNM Nürnberg, vom 22.1. bis 8.3.1987 1987/13 Vierzig Jahre Nürnberger Künstlergruppe „Kreis", Katalog und Dokumentation „Kreis im Fluß", am 17. bis 19.7.1987
LIV 1987/15 Druck & Buch, Handpressen und Büchermacher, Eine Ausstellung der Albrecht Dürer Gesellschaft in der Norishalle Nürnberg, vom 13.6. bis 5.7. 1987 1987/17 Egon Eppich, Gedenkausstellung des Kunstvereins Erlangen e.V. in der Großen Galerie im Palais Stutterheim, vom 3.5. bis 24.5.1987 1987/18 Deutsche Goldschmiedekunst vom 15. bis zum 20. Jahrhundert aus dem Germanischen Nationalmuseum, Ausstellung des GNM u.a., 1987 1987/20 Kurt Engelhardt: Reiseskizzen, Ausstellung im Stadtmuseum Fembohaus Nürnberg, vom März bis Mai 1987 1987/21 Biedermeiers Glück und Ende, Die gestörte Idylle 1815-1848, Ausstellungskatalog Münchner Stadtmuseum, 1987 Í988/1 ConsumentART 88, Kunstmarkt Nürnberg in der Frankenhalle, vom 29.10. bis 6.11.1988 1988/2 Quellen des Hasses - Aus dem Archiv des „Stürmer" 1933-1945, Ausstellung des Stadtarchivs Nürnberg, vom Oktober 1988 bis Februar 1989 1988/5 Hans Schäufelein, Holzschnitte, Ausstellung im Stadtmuseum Nördlingen vom 9.5. bis 26.6.1988, im Albrecht-Dürer-Haus Nürnberg, vom 2.7. bis 31.7. 1988 1988/8 Georg Himmelheber - Ulrich Schneider (Bearb.): Schönes Schach, Ausstellung im BNM vom 11.6. bis 31.7.1988 und im GNM, vom 20.8. bis 2.10.1988 1988/13 Drang nach Draußen, Eine Ausstellung in den Fenstern und an der Fassade des Kunsthauses Nürnberg, unter Beteiligung von 64 Künstlern, vom 7.7. bis 28.7.1988 1988/22 Philipp Ziegler, Radierungen 1921-1975. Ausstellung im Stadtmuseum Fembohaus Nürnberg, vom August bis November 1988 1988/24 Herbert Bessel, Aquarelle, Zeichnungen, Radierungen, Glasbilder 1950-1988, Ausstellung im Stadtmuseum Fembohaus, vom 3.6. bis 4.9.1988 1988/26 Günter Dollhopf: Verkörperung, Bilder, Zeichnungen, Grafiken, Objekte, Briefe 1978-1988, Katalog 1988 1988/27 200 Jahre Friedrich Rückert, Gedenkausstellung zu Rückerts 200. Geburtstag, im Ausstellungspavillon des Kunstvereins Coburg, vom 8.5. bis 19.6. 1988 1989/1 Nürnberger Malerei 1945-1950, aus den Beständen der Stadtgeschichtlichen Museen, Ausstellung im Fembohaus Nürnberg, im Juli bis August 1989 1989/3 Krakau und Nürnberg, Eine Gemeinschaftsausstellung des Historischen Museums der Stadt Krakau und der Stadtgeschichtlichen Museen Nürnberg im Stadtmuseum Fembohaus, vom 2.12.1989 bis 4.3.1990 1989/4 Kunsthandwerk aus Nürnberg und Mittelfranken im Stadtmuseum Fembohaus Nürnberg, Verkaufsausstellung, vom 2. bis 17.12.1989 1989/6 Michael Diefenbacher: 650 Jahre Hospital zum Heiligen Geist in Nürnberg 1339-1989, Katalog zur Ausstellung des Stadtarchivs Nürnberg, vom 9.11. bis 1.12.1989 1989/9 Museumsskizze, aus den Beständen der Kunsthalle Nürnberg, Katalog zur Ausstellung in der Norishalle, vom März bis November 1989
LV 1989/10 Die Grafen von Schönborn, Kirchenfursten, Sammler, Mäzene, Ausstellung im G N M , vom 18.2. bis 23.4.1989 1989/13 Wilhelm Holzberger, Federzeichnungen, Ausstellung im Stadtmuseum Fembohaus, Nürnberg, vom März bis Mai 1989 1989/21 Zeitgenössische Kunst in der Deutschen Bank Nürnberg, Verzeichnis der Werke, 1989 1989/22 3 5 0 Jahre Stiftung der Elisabeth Krauß, Ausstellung des Stadtarchivs Nürnberg im Pellerhaus, April bis Juni 1989 1989/24 Fränkische Kunst '89, Ausstellung in der Kunsthalle Nürnberg u.a., v o m 9.2. bis 2 6 . 3 . 1 9 8 9 1989/25 Hans-Otto Keunecke (Hrsg.): Hortus Eystettensis, zur Geschichte eines Gartens und eines Buches, Ausstellung der U B Erlangen, vom 28.11. bis 16.12.1989 1989/26 Franz von Stuck und seine Schüler, Ausstellung in der Villa Stuck, München, v o m 7.6. bis 3.9. 1989 1989/28 Zeitgenössische Kunst in Franken, Ausstellung auf Schloß Pommersfelden/Ofr., vom 15.7. bis 13.8.1989 1989/29 Günter Dollhopf, Bilder, Zeichnungen, Grafiken, Objekte, Briefe, Skizzenbücher, Ausstellung im Oberpfälzer Künstlerhaus Schwandorf-Froberg, vom 6.5. bis 18.6.1989 1989/30 Gerhard Mareks, Briefe und Werke, Ausstellung im G N M , 1989 1989/31 Das Gewerbemuseum der Landesgewerbeanstalt im G N M , Ausstellungskatalog anläßlich der Übergabe der Sammlung des Gewerbemuseums an die LGA 1990/1 Kunsthandwerk aus Nürnberg und Mittelfranken, im Stadtmuseum Fembohaus, Nürnberg, Verkaufsausstellung, v o m 1. bis 16.12.1989 1990/4 Johann H. Schmidt-Rednitz, Aquarelle, Ausstellung im Stadtmuseum Fembohaus, Nürnberg, vom 15. September bis N o v e m b e r 1990 1990/5 Horst-Dieter Beyerstedt/Herbert Schmidt: 125 Jahre Stadtarchiv Nürnberg, Eine Ausstellung des Stadtarchivs Nürnberg, Juli-September 1990 1990/6 ConsumentART 90, Kunstmarkt Nürnberg in der Frankenhalle, vom 27.10. bis 4 . 1 1 . 1 9 9 0 1990/7 Ausstellung Fränkischer Dichter und Schriftsteller in buchkünstlerischen Werken, Stadtbibliothek Nürnberg, Ausstellung Anfang Dezember bis Mitte März 1991 1990/10 Liturgisches Gerät aus Nürnberger Kirchen, Eine Ausstellung der Spar- und Kreditbank in der evang. Kirche in Bayern, vom 7 . 1 2 . 1 9 9 0 bis 11.1.1991 1990/11 Kinderbücher des Nürnberger Verlages Ernst Nister, Nürnberg, Ausstellung im Spielzeugmuseum, v o m 9.3. bis 6.5. 1990 1990/12 800 Jahre Deutscher Orden, Ausstellung des G N M in Zusammenarbeit mit der Internationalen Historischen Kommission zur Erforschung des Deutschen Ordens, vom 30.6. bis 3 0 . 9 . 1 9 9 0 1990/16 A d B K Nürnberg, Klasse Dollhopf, Malerei - Plastik - Grafik - Installation - Film, Ausstellung in der Kebbel-Villa, Oberpfälzer Künstlerhaus Schwandorf-Fronberg, v o m 25.6. bis 12.8.1990 1990/17 Gold- und Silberschmiedeklasse Hössle, Akademie der Bildenden Künste, Nürnberg 1990
Ausstellungsverzeichnis 1 9 9 0 / 2 0 Zehnvorzweitausend, Kunst in Nürnberg 1990 - 10 vor 2 0 0 0 auf dem Hauptmarkt, veranstaltet von der Künstlervereinigung „Der Kreis", v o m 23.6. bis 1.7.1990 1990/21 5 0 0 Jahre - die Türme von St. Sebald, Katalog zur Ausstellung in der Dresdner Bank Nürnberg, v o m 26.3. bis 19.4.1990 1 9 9 0 / 2 2 5 0 0 Jahre - Grabmal der Familien Schreyer und Landauer von A d a m Kraft, Katalog zur Ausstellung in der Dresdner Bank Nürnberg, v o m 15.4. bis 15.5.1990 1 9 9 0 / 2 3 A R T Nürnberg 6, Ausstellung im Messezentrum Nürnberg, v o m 26. bis 2 9 . 4 . 1 9 9 0 1990/25 Beatrice Hernad: Die Graphiksammlung des Humanisten Hartmann Schedel, Katalog zur gleichnamigen Ausstellung der Bayerischen Staatsbibliothek München, v o m 20.6. bis 15.9.1990 1991/1 D a s Dürerhaus in Nürnberg, Geschichte und Gegenwart in Ansichten von 1714 bis 1990, Ausstellung der Stadtgeschichtlichen Museen Nürnberg, v o m 22.5. bis 29.9.1991 1991/2 Kunsthandwerk aus Nürnberg und Mittelfranken, Verkaufsausstellung im Stadtmuseum Nürnberg, vom 30.11. bis 15.12.1991 1991/5 Peter Fleischmann: Der Nürnberg-Zeichner, Baumeister und Kartograph Hans Bien ( 1 5 9 1 - 1 6 3 2 ) , Eine Ausstellung des Staatsarchivs Nürnberg zum 4 0 0 . Geburtstag des Künstlers, v o m 8.6. bis 2 8 . 7 . 1 9 9 1 1991/7 Ville de Luxembourg: À La Croisée des Chemins, Regard sur l'oeuvre d'Albrecht Dürer, Galerie d'Art Municipale - Villa Vauban, Ausstellung v o m 26.1. bis 25.3.1991 1991/11 Michael Mathias Prechtl, Gemälde, Zeichnungen, Druckgraphik 1 9 5 9 - 1 9 8 2 - Sammlung Dipl. -Ing. Dieter Dietrich t , Architekt B D A , Schenkung an die Stadt Nürnberg, Ausstellung im Stadtmuseum Fembohaus, v o m 21.9. bis 2 4 . 1 1 . 1 9 9 1 1 9 9 1 / 1 4 Werner Tübke, Zeichnungen zum Nürnberger Rathaussaal, Studioausstellung der Stadtgeschichtlichen Museen Nürnberg und der Albrecht-DürerHaus-Stiftung e.V. Nürnberg, anläßlich der Erwerbung der Zeichnung „Triumphwagen Kaiser Maximilians I.", ( 1 9 8 2 ) von Werner Tübke nach Dürer, Ausstellung im Albrecht-Dürer-Haus Nürnberg, v o m 2.3. bis 5.5.1991 1991/15 „Fränkische Motive", Eine Ausstellung der Künstlerklause Nürnberg in der Dresdner Bank, v o m 15.4. bis 31.5.1991 1991/17 A R T Nürnberg 6, Forum für aktuelle Kunst im Messezentrum Nürnberg, vom 20. bis 2 3 . 6 . 1 9 9 1 1992/1 Im N a m e n Dürers, Druckgraphische Jahresblätter 1833-1874 des Albrecht-Dürer-Vereins in Nürnberg, Ausstellung im Albrecht-Dürer-Haus, August bis Dezember 1992 1992/2 Freunde und Verwandte, Künstler aus Nürnberg. Ausstellung der Kunsthalle Nürnberg, v o m 17.12. 1992 bis 7 . 2 . 1 9 9 3 1992/3 Focus Behaim Globus, Ausstellung im G N M , vom 2 . 1 2 . 1 9 9 2 bis 2 8 . 2 . 1 9 9 3 , 2 Bände 1992/6 Theodor Reichart, Gemälde und Graphiken 1953-1960, Ausstellung im Stadtmuseum Fembohaus Nürnberg, vom Juni bis August 1992 1992/8 Manfred Distler, Landschaften, Ausstellung im Stadtmuseum Fembohaus Nürnberg, v o m 15. September bis N o v e m b e r 1992
Ausstellungsverzeichnis 1 9 9 2 / 1 0 Kunsthalle N ü r n b e r g , A u s der S a m m l u n g Seit 25 Jahren, A u s s t e l l u n g in d e r N o r i s h a l l e N ü r n b e r g , v o m 8.3. bis 2 1 . 6 . 1 9 9 2 1992/11 Künstlerinnenportraits, A u s s t e l l u n g im K o m m N ü r n b e r g , u.a., v o m 7.5. bis 5.6.1992 1 9 9 2 / 1 6 A R T N ü r n b e r g 7, A u s s t e l l u n g v o m 9. bis 12.4.1992 1 9 9 2 / 1 7 Meister d e r Z e i c h n u n g , Z e i c h n u n g e n u n d A q u a r e l l e aus der G r a p h i s c h e n S a m m l u n g des G N M , A u s s t e l l u n g v o m 6.6. bis 17.9.1992 1 9 9 2 / 1 8 Schätze D e u t s c h e r G o l d s c h m i e d e k u n s t v o n 1500 bis 1920 aus d e m G N M , K a t a l o g 1992 1 9 9 3 / 1 H e l m u t B e e r - M a x i m i l i a n Rosner: G r ü ß e aus N ü r n b e r g , N ü r n b e r g in Ansichtskarten u m 1900 „ A u f d e m W e g z u r G r o ß s t a d t " , Eine Ausstellung des Stadtarchivs N ü r n b e r g , v o m 16.1. bis 3 1 . 3 . 1 9 9 3 1 9 9 3 / 2 10 Jahre M e r c e d e s B e n z u n d K u n s t in N ü r n berg, A u s s t e l l u n g bei M e r c e d e s - B e n z in N ü r n b e r g , W i l h e l m s h a v e n e r Straße 10, v o m 17.3. bis 15.6.1993 1 9 9 3 / 3 Kaiser M a x i m i l i a n I . hält Albrecht D ü r e r die Leiter, Studioausstellung d e r Stadtgeschichtlichen M u s e e n N ü r n b e r g im A l b r e c h t - D ü r e r - H a u s , vom 2.4. bis 16.5.1993 1 9 9 3 / 4 Art N ü r n b e r g 8, F o r u m f ü r aktuelle Kunst, A u s s t e l l u n g im M e s s e z e n t r u m N ü r n b e r g , v o m 22. bis 25.4.1993 1 9 9 3 / 7 H e l m u t B e e r - M a x i m i l i a n Rosner: G r ü ß e aus N ü r n b e r g , N ü r n b e r g in A n s i c h t s k a r t e n u m 1900 „Ereignisse, Feste, Freizeit", A u s s t e l l u n g des Stadtarchivs N ü r n b e r g , v o m 11.12.1993 bis 31.3.1994 1 9 9 3 / 8 Altdeutsche Spielkarten 1500-1650, Katalog der Holzschnittkarten mit d e u t s c h e n Farben aus d e m Deutschen Spielkarten-Museum und dem Germanischen N a t i o n a l m u s e u m , A u s s t e l l u n g im D e u t s c h e n S p i e l k a r t e n - M u s e u m in L e i n f e l d e n - E c h t e r d i n g e n , v o m 12.2. bis 31.12.1993; im G N M , J u n i - S e p t e m b e r 1994 1 9 9 3 / 1 0 L a n d e s m u s e u m M a i n z (Hrsg.): Unter G l a s u n d R a h m e n , D r u c k g r a p h i k der R o m a n t i k aus den Beständen des L a n d e s m u s e u m s M a i n z u n d aus Privatbesitz, L a n d e s m u s e u m M a i n z , v o m 9.5. bis 20.6.1993, Stadtgeschichtliche M u s e e n N ü r n b e r g , v o m 2.7. bis 26.9.1993, M u s e u m f ü r K u n s t und Kulturgeschichte der Hansestadt L ü b e c k , v o m 23.1. bis 27.3.1994 1 9 9 3 / 1 5 M a x Söllner, Arbeiten z u m T h e m a Schach, A u s s t e l l u n g im S t a d t m u s e u m F e m b o h a u s , v o m 30.1. bis 18.4.1993 1 9 9 3 / 1 6 Luis R a u s c h h u b e r 1904-1973, Ausstellung im C a r i t a s - P i r c k h e i m e r - H a u s 1 9 9 3 / 1 9 N a c h l a ß P r o f e s s o r L u d w i g K ü h n (18591936), V e r m ä c h t n i s v o n A n n e m a r i e K ü h n , der Enkelin des Künstlers an die Stadt N ü r n b e r g , A u s s t e l l u n g der Stadtgeschichtlichen M u s e e n N ü r n b e r g im Stadtmuseu m F e m b o h a u s , im S o m m e r 1993 1 9 9 3 / 2 1 W e r n e r K n a u p p , A u s s t e l l u n g in der Kunsthalle N ü r n b e r g , v o m 17.6. bis 2 9 . 8 . 1 9 3 3 1 9 9 3 / 2 2 K u n s t R a u m F r a n k e n ' 9 4 , A u s s t e l l u n g in der K u n s t h a l l e N ü r n b e r g , v o m 9. D e z e m b e r 1993 bis A n f a n g Februar 1994 1 9 9 4 / 3 h a n d b u c h kultur, Erschienen zur Kulturbörse '94, Kultur in der R e g i o n , N o v e m b e r 1994 1 9 9 4 / 4 Kunstpreis der N ü r n b e r g e r Nachrichten für Malerei u n d Plastik, Sonderausstellung im R a h m e n der C o n s u m e n t A r t im M e s s e z e n t r u m N ü r n b e r g , v o m 22.10. bis 1.11.1994
LVI 1 9 9 4 / 6 9 0 Jahre K u n s t in Erlangen, A u s s t e l l u n g im S t a d t m u s e u m E r l a n g e n , v o m 13.11.1994 bis 8.1.1995 1994/7 Winterausstellung 1994 des K u n s t v e r e i n s Erlangen e.V. im Palais Stutterheim, v o m 27.11. bis 30.12.1994 1994/8 Peter Leonhardt, Stadt u n d L a n d s c h a f t , A q u a r e l l e und Z e i c h n u n g e n , A u s s t e l l u n g im CaritasP i r c k h e i m e r - H a u s N ü r n b e r g , v o m 23.3. bis 31.5.1994 1 9 9 4 / 9 Peter F l e i s c h m a n n : D e r Pfinzing-Atlas v o n 1594, Eine A u s s t e l l u n g d e s Staatsarchivs N ü r n b e r g , v o m 9.9. bis 23.10.1994 1 9 9 4 / 1 0 S a m m l u n g F r a n z X a v e r Müller, W ü r z b u r g , Ausstellung im M a r t i n - v o n - W a g n e r - M u s e u m der Universität W ü r z b u r g , v o m 23.10. bis 4.12.1994 1994/11 H e l m u t Beer: G r ü ß e aus N ü r n b e r g 3, N ü r n b e r g in Ansichtskarten u m 1900 „ L e b e n d i g e Altstadt", Eine A u s s t e l l u n g d e s Stadtarchivs N ü r n b e r g , v o m 4 . 1 2 . 1 9 9 4 bis 30.4.1995 1 9 9 4 / 1 3 D i e Kunst d e s S a m m e i n s , D a s P r a u n s c h e Kabinett, M e i s t e r w e r k e v o n D ü r e r bis Carracci, A u s stellung im G N M , v o m 3.3. bis 15.5.1994 1 9 9 4 / 2 0 Friedrich N e u b a u e r , „ K u n s t z u m A n f a s s e n " , W e n d e - O b j e k t e , Kulissen-Bilder, Material-Bilder, A u s stellung im S t a d t m u s e u m F e m b o h a u s N ü r n b e r g , Juni bis A u g u s t 1994 1 9 9 4 / 2 2 L u c a s Cranach, Ein M a l e r - U n t e r n e h m e r aus Franken, Katalog zur Landesausstellung F e s t u n g R o s e n b e r g , K r o n a c h , v o m 17.5. bis 21.8.1994 1 9 9 4 / 2 4 T h e C u r r e n c y o f F a m e , Portrait M e d a l s o f the Renaissance, bearb. v o n Stephen K . Scher, T h e Frick Collection, N e w Y o r k 1994 1995/1 Zeitgenössische Malerei und Plastik in Franken, Kunstpreis der N ü r n b e r g e r Nachrichten, A u s stellung auf Schloß W e i ß e n s t e i n in P o m m e r s f e l d e n , v o m 14.7. bis 13.8.1995 1 9 9 5 / 2 j u n g nach '45, K u n s t in N ü r n b e r g , Eine A u s s t e l l u n g d e r Kunsthalle N ü r n b e r g im S c h l o ß Faber-Castell, Stein b. N b g . , v o m 20.5. bis 9.7.1995 1 9 9 5 / 3 B a u e n in N ü r n b e r g 1933-1945, Architektur und B a u f o r m e n des Nationalsozialismus, A u s s t e l l u n g des Stadtarchivs N ü r n b e r g , v o m 11. A u g u s t bis 31. O k t o b e r 1995 1995/7 V o l k e r K r a h n (Hrsg.): V o n allen Seiten schön, B r o n z e n d e r R e n a i s s a n c e und des B a r o c k , K a t a l o g zur A u s s t e l l u n g der S k u l p t u r e n s a m m l u n g der Staatlichen M u s e e n zu Berlin - Preußischer K u l t u r b e sitz, im A l t e n M u s e u m Berlin, v o m 31.10.1995 bis 28.1.1996 1995/8 Jürgen Peter Schindler: Die N ü r n b e r g e r S t a d t o r g e l m a c h e r und ihre Instrumente, Ausstellungen: O r g e l b a u m u s e u m Schloß Hanstein, O s t h e i m / R h ö n , v o m 9.7. bis 15.10.1995, u n d G N M N ü r n b e r g , v o m 19.10.1995 bis 7.1.1996 1 9 9 5 / 1 7 N a t u r im Bild: A n a t o m i e und Botanik in der S a m m l u n g des N ü r n b e r g e r Arztes Christoph J a k o b T r e w , Eine Ausstellung aus A n l a ß seines 300. G e burtstages in der Universitätsbibliothek Erlangen, v o m 8.11. bis 10.12.1995 1996/1 Werner Broda: Dreiecks-Verhältnisse: Architektur- und Ingenieurzeichnungen aus vier Jahrhunderten, A u s s t e l l u n g im G N M , v o m 25.7. bis 22.9. 1996 1996/2 Johann Christoph Erhard (1795-1822), A u s s t e l l u n g im G N M , v o m 3.10. bis 24.11. 1996
LVII 1996/3 Im Anfang war das Wort, Nürnberg und der Protestantismus, Ausstellung aus Anlaß des 450. Todestages von Martin Luther im Stadtmuseum Fembohaus Nürnberg, vom 10.5. bis 3.11.1996 1996/4 Hermann Harrassowitz: Kirchenmusik in Franken von der Reformation bis 1800, Ausstellung in St. Egidien, Nürnberg, vom 10.5. bis 31.10.1996 1996/7 KunstRaumFranken, Figur-Körper-Gestalt, Ausstellung in der Kunsthalle Nürnberg, vom 12.12. 1996 bis 26.1.1997 1997/1 Hermann Wilhelm 1897-1970, Ausstellung zum 100. Geburtstag in der Ehrenhalle des alten Rathauses in Nürnberg, vom 5. bis 29.9.1997 1997/2 Der Kreis, Eine Künstlergruppe in Nürnberg 1947-1997, Ausstellung der Kunsthalle Nürnberg, vom 18.12.1997 bis 25.1.1998 1997/4 Maria Sibylla Merian 1647-1717, Künstlerin und Naturforscherin, Ausstellung im Historischen Museum Frankfurt am Main, vom 18.12.1997 bis 1.3. 1998 1997/5 Judith Zilczer: Richard Lindner, Gemälde und Aquarelle 1948-1977, Haus der Kunst, München, vom 7.3. bis 27.4.1997 1997/6 Das Beste wartet im Himmel, Deutsche Malerei der Dürerzeit und Renaissance, Ausstellung im GNM, vom 8.10.1997 bis 15.1.1998 1998/5 „da berühren sich himmel und erde", Eine Ausstellung zu den Festtagen Nürnberg-Fürther Kirchen, Juli bis September 1998 1998/6 Geschichte der Frauen in Bayern: Von der Völkerwanderung bis heute, Katalog zur Landesausstellung 1998 in den Ausstellungshallen im Klenzepark in Ingolstadt, vom 18.6. bis 11.10.1998 1998/7 Kunstpreis der Nürnberger Nachrichten für Malerei und Plastik, Sonderausstellung im GNM, vom 5.11. bis 6.12.1998 1998/8 Fotoschätze aus dem Stadtarchiv, Ausstellung vom 3.7. bis 18.10.1998 1998/9 Kunststücke, Holzspielzeugdesign vor 1914, Spielzeugmuseum Nürnberg, vom 18.11.1998 bis 11.4. 1999 1998/11 Von teutscher Not zur höfischen Pracht 1649-1701, Ausstellung im GNM, vom 2.4. bis 16.8. 1998 1998/12 Thomas Eser: Schiefe Bilder, Die Zimmernsche Anamorphose, Ausstellung im GNM, vom 19.6. bis 4.10.1998 1999/1 Im Wandel - Nürnberg vor 100 Jahren, Fotografien von Ferdinand Schmidt 1860-1909, Ausstellung des Stadtarchivs Nürnberg u.a., vom 21.10. 1999 bis 2.4.2000 1999/5 Geburt der Zeit, Eine Geschichte der Bilder und Begriffe, Ausstellung der Staatlichen Museen Kassel, vom 12.12.1999 bis 19.3.2000 2000/1 Die Malerfamilie Kertz 1880-1950, Ausstellung im Stadtmuseum Fembohaus Nürnberg, vom 27. April bis 21. Mai 2000 2000/2 Paradestücke, Zinnfiguren aus Nürnberg und Fürth, Ausstellung im Spielzeugmuseum Nürnberg, vom 27.5. bis 15.10.2000 2000/4 Nürnberger Kinderbücher in alter und neuer Zeit, Ausstellung der Stadtbibliothek Nürnberg in der Eingangshalle des Pellerhauses, Egidienplatz 23, vom 21.1.-24.3.2000
Ausstellungsverzeichnis 2000/5 Norenberc - Nürnberg 1050-1806, eine Ausstellung des Staatsarchivs Nürnberg zur Geschichte der Reichsstadt, Kaiserburg Nürnberg, vom 16.9. bis 12.11.2000 2000/6 Leibi Rosenberg: Spuren und Fragmente, Jüdische Bücher, Jüdische Schicksale in Nürnberg, Ausstellung der Israelitischen Kultusgemeinde Nürnberg und der Stadtbibliothek Nürnberg im Pellerhaus, vom 18.4.2000 bis 2.7.2000 2000/7 Albrecht Dürer, 80 Meisterblätter, Holzschnitte, Kupferstiche und Radierungen aus der Sammlung Otto Schäfer, Katalog zur Ausstellung im G N M , vom 21.9.2000 bis 9.1.2001 2000/8 Die Goldenen Äpfel, Wissenswertes rund um die Zitrusfrüchte, Ausstellungskatalog des Botanischen Gartens/Botanisches Museum Berlin-Dahlem, hrsg. vom Förderkreis der naturwissenschaftlichen Museen Berlins e.V., Berlin 1996 2000/9 Die Goldenen Äpfel in Nürnbergs Hesperidengärten, Begleitheft zur Ausstellung der Stadtbibliothek und des Gartenbauamtes Nürnberg in der Eingangshalle der Stadtbibliothek und im Barockgarten, Johannisstraße 13, vom 15.7. bis 15.10.2000, in Zusammenarbeit mit dem Botanischen Garten Berlin 2000/11 Matthias Mende: Albrecht Dürer - ein Künstler in seiner Stadt, Mit Beiträgen von Rudolf Endres, Franz Machilek und Karl Schlemmer, Herausgegeben von den Museen der Stadt Nürnberg und der Albrecht-Dürer-Haus-Stiftung e.V. Nürnberg, anläßlich der Ausstellung vom 23.7. bis 17.9.2000 2000/12 Spiegel der Seligkeit, Privates Bild und Frömmigkeit im Spätmittelalter, Ausstellung im G N M , vom 31.5. bis 22.10.2000 2000/13 Positionen - Deutsche Kunst nach 1945, Zeitgenössische Kunst in Franken, Ausstellung in der Galerie Alte Reichsvogtei, Schweinfurt, 2000 2001/1 Prechtls Welttheater, Michael Mathias Prechtl, Bilder und Zeichnungen zur Geschichte und Literatur 1958-2000, für das Deutsche Historische Museum, herausgegeben von Kai Artinger 2001/4 Fränkische Kinderbücher aus fünf Jahrhunderten, Ausstellungskatalog hrsg. von Christina Hofmann-Randall, Ausstellung der Universitätsbibliothek Erlangen, vom 19.10. bis 11.11.2001 2001/5 Herbert Bessel - Späte Bilder, Ausstellung im Stadtmuseum Fembohaus, vom 21.9. bis 25.11.2001 2001/6 Der Hauptmarkt im Spiegel der Zeit, Ausstellung im Stadtmuseum Fembohaus, vom 31.5. bis 2.9.2001 2001/7 Die Apostel aus St. Jakob, Nürnberger Tonplastik des weichen Stils, Ausstellung im G N M , vom 5.12.2001 bis 8.9.2002 2002/1 Quasi Centrum Europae, Europa kauft in Nürnberg 1400-1800, Ausstellung des GNM, vom 20.6. bis 6.10.2002 2002/3 Hermann Zapf, Meister der Schrift, Ausstellung der Stadtbibliothek Nürnberg, vom 25.9. bis 10.1. 2003 2002/4 „auserlesene und allerneuste Landkarten", Der Verlag Homann in Nürnberg 1702-1848, Ausstellung des Stadtarchivs Nürnberg und der Museen der Stadt Nürnberg mit Unterstützung der Staatsbibliothek zu Berlin, im Stadtmuseum Fembohaus Nürnberg, vom 19.9. bis 24.11.2002
Ausstellungsverzeichnis 2002/5 Wunschbilder 1, Gemälde und Skulpturen für eine neue Fränkische Galerie, Ausstellung der Museen der Stadt Nürnberg im Kunsthaus, Königstraße 93, vom 6.10. bis 1.12.2002 2003/1 Max Söllner, Zeichnungen, Collagen, Objekte, Ausstellung im Stadtmuseum Fembohaus Nürnberg, vom 17.1. bis 9.3.2003 2003/2 Günter Dollhopf, Malerei 1970-2002, Ausstellung im Kunsthaus Nürnberg, vom 27.2. bis 30.3. 2003 2003/3 In den hellsten Farben, Aquarelle von Dürer bis Macke aus der Graphischen Sammlung des GNM, Ausstellung vom 16.10.2003 bis 25.1.2004 2003/4 Andrea K. Thurnwald (Hrsg.): Trauer und Hoffnung, Sterbebräuche, Totengedenken und Auferstehungsglauben in evangelischen Gemeinden, Ausstellung im Fränkischen Freilandmuseum Bad Windsheim, vom 8.11. bis 14.12.2003 2004/3 Faszination Meisterwerk, Dürer - Rembrandt - Riemenschneider, Katalog zur Ausstellung im GNM 2004 2004/4 Helmut Beer: Südstadtgeschichte, Aus der Vergangenheit der Nürnberger Südstadt Ausstellung des Stadtarchivs Nürnberg, vom 2.4. bis 30.6.2004 im FrankenCampus 2004/5 Hans Recknagel und Gerhard Rechter (Hrsg.): Das Territorium der Reichsstadt Nürnberg, Ausstellung der Altnürnberger Landschaft, des Staatsarchivs und der Stadtarchive Nürnberg und Lauf, 2004 2004/6 Spuren des Glaubens, Kirchenschätze im Erlanger Raum, Ausstellung im Stadtmuseum Erlangen, vom 28.11.2004 bis 23.1.2005 2004/7 Franz Vornberger, Aktuelle Arbeiten, Ausstellung im Stadtmuseum Fembohaus, vom 15.10. bis 28.11.2004
LVIII 2005/1 Andachtsliteratur als Künstlerbuch, Dürers Marienleben, Eine Ausstellung der Bibliothek Otto Schäfer zu einem Buchprojekt des Nürnberger Humanismus, Schweinfurt, 2005 2005/2 Peter Parshall und Rainer Schoch (Hrsg.): Die Anfänge der europäischen Druckgraphik. Holzschnitte des 15. Jahrhunderts und ihr Gebrauch, Katalog National Gallery of Art Washington und Germanisches Nationalmuseum Nürnberg, Nürnberg 2005 2005/3 Von Kaisers Gnaden, 500 Jahre Pfalz-Neuburg (Veröffentlichungen zur Bayerischen Geschichte und Kultur 50/2005), Katalog zur Bayerischen Landesausstellung 2005, Neuburg an der Donau, vom 3.6. bis 16.10.2005 2005/4 Der Kaiser kommt, Ausstellung im Stadtmuseum Fembohaus, vom 9.6. bis 27.11.2005 2006/1 Paul Wolfgang Merkel (1756-1820), Kaufmann, Reformer, Patriot, Ausstellung des Stadtarchivs Nürnberg und der Museen der Stadt Nürnberg im Stadtmuseum Fembohaus, vom 1.4.2006 bis 2.7.2006 2006/2 Ausstellung der Künstlergruppe „Der Kreis" in den Räumen der N-Energie in der Fürther Straße, im Mai 2006 2006/3 Vom Adler zum Löwen, Die Region Nürnberg wird bayerisch 1775-1835, Eine Ausstellung des Stadtarchivs und des Staatsarchivs Nürnberg, der Stadtbibliothek Nürnberg, des Stadtarchivs Erlangen, des Universitätsarchivs und der Universitätsbibliothek Erlangen und des Stadtarchivs Schwabach, 2006 2006/4 Romantisches Entdecken - Johann Adam Klein 1792-1875, Gemälde, Zeichnungen, Druckgraphik, Ausstellung im Stadtmuseums Fembohaus, vom 28.7. bis 26.11.2006
A-G
A Aa, Pieter van der (P. Boudewijnsz), niederl. Verleger und Kupferstecher, * 1682 Leiden - f 1733 Leiden. Nach AKL vorwiegend Verleger, nicht Stecher. Als Stecher war u.a. sein Bruder Hillebrand I. für ihn tätig. Bekannt sind zwei von Aa herausgegebene Kupferstiche mit Gesamtansichten von Nürnberg. Die Größe 21,5 χ 27 cm wurde mit einer Umrahmung von einer zweiten Kupferplatte gedruckt. Die Größe 40 χ 51 cm aus „La galérie agréable du monde" soll nur eine Auflage von 100 Exemplaren erreicht haben. MuS: NÜRNBERG, MStN: Territoire de Nuremberg: Katzwang - Erlangen - Herspruck - Rasch; je ein Portrait von Albrecht Dürer und Willibald Pirckheimer. Lit.: AKL; Bénézit 1976. Aach s. Ach Aarland, Johann Carl Wilhelm, Holzstecher, * 16. 2. 1822 Leipzig. In Leipzig ansässig, wo er nach Vorlagen verschiedener Meister arbeitete. Aus der Zeit um 1860-1880 gibt es von ihm Holzstiche mit Nürnberger Ansichten, Nürnberger Markttypen (Bauern und Bäuerinnen) sowie ein Portrait des Hans -»Sachs. Aarland galt als populärer Illustrator in der zweiten Hälfte des 19. Jh., u.a. arbeitete er für die „Gartenlaube". Lit.: Busse; Müller-Singer. Ausst.: 1986/6. Abbeck, Hans Heinrich, Stadtschreiner, 1627 Meister. Er arbeitete bereits um 1622 zusammen mit dem Bildhauer Veit -»Dümpel an einem Holzportal, das sog. „Türgericht", welches sich ursprünglich in der „Regimentsstube" (ehemals im 2. Stock des Rathauses, später als Trauzimmer verwendet), befand. Hans Heinrich Abbeck und Veit Dümpel wurden dafür mit 300 fl. sowie mit 3 fl. Trinkgeld und einem Taler für das Firnissen entlohnt. Abbeck scheint weitere größere Arbeiten im Rathaus ausgeführt zu haben, denn für 1622 belaufen sich sein erster Quartalszettel auf 227 fl., sein zweiter auf 138 fl. und sein dritter auf 211 fl. 1632 fertigte er die Predella mit Seitenflügeln für den Hochaltar zu St. Jakob in Nürnberg. Er war Besitzer des väterlichen Anwesens Breite Gasse 54 und des Hinterhauses Brunnengasse 55. Das Hinterhaus wurde 1635 um 550 fl. von der Witwe Margaretha verkauft. Von der Familie Abbeck sind vom Anfang des 16. Jh. bis Mitte des 17. Jh. zehn Schreinermeister belegt. Lit.: AKL; Thieme-Becker unter Veit Dümpel; Mummenhoff, Rathaus, S. 146; Kohn, NHb Lorenz. Abel, Alfons, Maler, Glasmaler, Entwerfer für Kirchenausstattung, * 19. 1. 1908 Nürnberg - f 24. 6. 1994 Nürnberg, oo Klothilde Haunold (* 1.11.1910 t 1994), drei Töchter. Besuch der Kunstgewerbeschule Nürnberg unter Georg -»Vogt und Rudolf -»Schiestl. 1928/29 Studium an der AdBK München bei Franz Klemmer und 1929/34 an der AdBK Berlin bei Prof. Wolfsfeld. 1934 richtete er in Sofia/Bulgarien eine Glasmalerei im Auftrag des Reichsverbandes Deutscher Glasmalereien, Leipzig, ein. Ab 1935 freischaffender Maler und Glasmaler in Nürnberg. 1940-1946 Kriegsdienst und Gefangenschaft, an einer engl. Kunstschule in Heliopolis/Ägypten tätig. Seit 1947 wieder in Nürnberg tätig. Er arbeitete sehr viel für
kirchliche und öffentliche Auftraggeber vorwiegend in Nürnberg und im fränkischen Raum, seine Arbeiten finden sich in Rathäusern, Schulen, Sparkassen, Banken, Krankenhäusern, Leichenhallen und in sehr vielen Kirchen und Gemeindesälen. Für die Herz-Jesu-Kirche in Nbg.-Lichtenhof fertigte er im Laufe der Jahre 7 Fenster, 6-10 m hoch. Daneben zählten auch die Industrie und private Auftraggeber zu seinen Kunden. Er wohnte viele Jahre in Nürnberg, Effeltricher Straße 19. Mitglied der Künstlerklause, 1981 Ehrenmitglied. 1936 Künstlermitglied der Deutschen Gesellschaft für christliche Kunst, München. 1988 Träger des Verdienstordens der BRD. Werke: N Ü R N B E R G , Lorenzkirche: Wiederherstellung der Rosette nach dem Krieg. - , Lorenzkirche: Stadtwappenfenster hinter dem Altar (Entwurf). - , Methodistenkirche, Gugelstraße: Glasfenster. Nbg.-Fischbach, Auferstehungskirche: Altartisch mit Flügelretabel in Emailtechnik, 1933 (zusammen mit Christof Kreuzer, Schmied). Nbg.-Großreuth b. Schweinau, Thomaskirche: drei Glasfenster im Chorraum, 1957. Bratwurst-Röslein: SchimpfwörterFenster. Sein 1988 erstelltes WV umfaßt über 150 Arbeiten. Lit.: KDM Nürnberg, 1977; Ausk. Christa Volland, geb. Abel. Ausst.: 1940/1; 1941/6; 1986/1. Abel, Christian, Kunstglaser, Glasmaler, f ' 9 3 6 Nürnberg. Vater des -»Alfons, oo Sofie. Inhaber einer Werkstätte fur Glasmalerei. 1904-34 auch Fachlehrer und Meisterprüfer für Kunstglaser. 1932 wohnte er in der Parkstraße 13. Abel, Hans, Glasermeister, f ' 6 0 7 Nürnberg. Wurde 1569 Meister. Abel (Abelini), J. P., Verleger in Frankfurt/Main. Seine Historische Chronik 1629-32 enthält eine Karte des Frankenlandes mit dem Nürnberger Gebiet, die auch für das Theatrum Europaeum von Matthäus -»Merian d. Ä. Verwendung fand, sowie eine Karte des Schwedischen Lagers bei Fürth 1632 mit dem kaiserlichen Gegenlager auf dem Altenberg. Lit.: C. G. Müller, 1791, S. 2, 136. Abel, Kaspar, Rotgießermeister, war 1870/78 Besitzer des Hauses Oberer Judenhof 7. Abel & Klinger, C., Erdgloben- und Spielwarenfabrikanten. Ursprünglich als Kunstverlags-Handlung gegründet, erweiterte später das Sortiment auf Spielwaren und Globen und nannte sich spätestens seit 1870 Fabrik. Die Firma war in der Füll 14 ansässig. 1870 waren die Inhaber Robert und Carl Abel. Die Erzeugnisse der Firma wurden wiederholt mit Medaillen prämiert. Lit.: Sichling, 1870. Ausst.: 1882/3,-/5. Abenberger (Amberger), Hans, Goldschmied, t zw. 17. 9. u. 17. 12. 1449 Nürnberg. 1445 leistete er den Goldschmiedeeid. Lit.: Burger, 1961 Nr. 759; Schürstab, Kriegsberichte, S. 344. Abenberger, Wolfgang, Rotschmied, 1486 Bürger. Abend (Abent), Christian Victor, Rotschmied, Gewichtmacher, * um 1747 Nürnberg - t 3. 9. 1810 Nürnberg, oo 1) Christina Margaretha Siegling, mind, ein Sohn -»Johann Zacharias; II) Katharina. Wurde am 5.8.1783 Meister. 1809/10 Geschworener. Mz: Kruzi-
Abend fix, ab 1791: zwei gekreuzte Spritzen. Zuletzt wohnte er in S. 1654 (Schmausengasse 16/Vordere Fischergasse 13). Seine Witwe heiratete am 7.8.1816 den Zinngießer Jacob Heinrich -»Otto. Lit.: AKL; Lockner Nr. 1622; Stengel, in: G N M M, 1918/19, S. 118 u. 149. Abend (Abent), Georg I., Rotschmied, Gewichtmacher, * Nürnberg - f nach 1799 Nürnberg. Sohn des -•Zacharias, Gewichtmacher. Am 27.9.1763 wurde er in die Meisterliste eingetragen. Seine Meisterstücke waren ein vierpfundiges Silbergewicht, ein Schüsselring und ein Tischleuchter. 1795/96-1798/99 Geschworener. Mz: Storch zw. Initialen A - G ; bis 1781 besaß er auch das Mz. „Zepter", das er von Georg Jakob -»Himmler geerbt hatte. MuS: NÜRNBERG, GNM: Einsatzgewicht. Lit.: AKL; Lockner Nr. 1499; Stengel, in: GNM M, 1918/19, S. 141, 145 u. 151. Abend (Abent), Georg II., Rotschmied, * um 1797 Nürnberg - f 17. 10. 1833 Nürnberg. Sohn des -»Johann Augustin. oo 20.12.1826 Margaretha (* 1798 - t 21.5.1836); Tochter des Konrad Wolfermann, Weber. 1826 Meister. Seine Meisterstücke waren ein Rauchfaß und eine Judenlampe (Chanukkaleuchter). Mz: Storch. 1829 in S. 1103 (Oberer Judenhof 13) ansässig. Lit.: AKL; Lockner Nr. 1907; Stengel, in: GNM M, 1918/19, S. 151. Abend, Georg III., Glockengießer, 1891-96 in Nürnberg nachweisbar. Lit.: Glockenatlas, 1973, S. 109 Anm. 265. Abend (Abent), Hans Leonhard, Rotschmied, Gewichtmacher, * Nürnberg - f 1723 oder später Nürnberg. Sohn des -»Leonhard, Leuchtermacher. 1690 Meister, 1721-23 Geschworener. Mz. ab 1707: Storch. 1722 wurde er in den Grundverbriefungsbüchern erwähnt. MuS: KÖLN, Stadtmus.: Einsatzgewicht. Lit.: AKL; Lockner Nr. 1027; Stengel, in: GNM M, 1918/19, S. 151. Abend (Abent), Johann Augustin, Rotschmied, Gewichtmacher, f 8. 3. 1826 Nürnberg. Vater des -»Georg II. oo Margaretha Bräunlein (* um 1779 - f 19.6.1863). 1794 Meister. Mz. bis 1804: Zepter; ab 1804: Storch. Zuletzt wohnte er in L. 1537 (Obere Kreuzgasse 28). Lit.: AKL; Lockner Nr. 1688; Stengel, in: GNM M, 1918/19, S. 146 u. 151. Abend, Johann Kaspar, Rotschmied, Gewichtmacher, Sohn des -»Johann Zacharias, Gewichtmacher. War 1850 in S. 1099 (Oberer Judenhof 7) ansässig, das damals seinem Vater gehörte und das vor 1863 in seinen Besitz überging. 1881 noch erwähnt. Lit.: Sichling, 1870. Ausst.: 1882/5. Abend, Johann Philipp, Rot- und Glockengießer, Gewicht- und Waagmacher, 1850 war er in S. 1099 (Oberer Judenhof 7) ansässig, das damals Johann Zacharias -»Abend gehörte. 1863/81 Besitzer des Hauses S. 1137 (Tucherstraße 35). Lit.: Sichling, 1870. Abend, Johann Zacharias, Rotschmied, Gewichtmacher, * um 1792 N ü r n b e r g - f 5. 5. 1851 Nürnberg. Sohn des -»Christian Victor, Gewichtmacher, oo 25.6. 1820 Anna Maria Seibold (* um 1785 - f 24.8.1858), Rotgießermeisterswitwe. 1820 Meister. Sein Meisterstück war ein 10 Pfund Einsatzgewicht nach bayer. Eichordnung. Mz: „Hahn". 1829/51 war er Besitzer des Hauses S. 1099 (Oberer Judenhof 7). 1850 wurde er als Privatier bezeichnet. Lit.: AKL; Lockner Nr. 1856; Stengel, in: GNM M, 1918/19, S. 124.
4 Abend (Abent), Leonhard, Rotschmied, Leuchtermacher, Vater des -»Hans Leonhard, Gewichtmacher. 1650 Meister. Mz. vor 1667 bis um 1707: Storch zwischen L - A . Lit.: AKL; Lockner Nr. 780. Abend (Abent), Peter, Rotgießer, 1681 Meister. Lit.: AKL; Lockner Nr. 960. Abend (Abent), Johann Zacharias, Rotschmied, Gewichtmacher, Am 16.7.1739 wurde er in die Meisterliste eingetragen. Mz: bis 1764/65: Storch mit bzw. zw. Initialen Z - A . Seine Tochter Barbara Catharina heiratete am 11.5.1778 den Goldschmied Gallus Wilhelm -»Drechsel. MuS: UTRECHT, Central Mus.: Einsatzgewicht. Lit.: AKL; Lockner Nr. 1345. Abent s. Abend Abraham, Zeichner, kopierte 1831 eine Karte des Kgl. Bayer. Landgerichts Altdorf, nach einem Original von Johann Leonhard -»Späth von 1808. Lit.: Tiggesbaumker, 1988 Nr. 43. Abraham ben Josef, jüdischer Dichter, γ 1.8. 1298 Nürnberg, bei Pogrom. Lit.: Pfeiffer, 1971, S. 32. Abschrot, Heinrich (Heintz), Steinmetz, wurde 1415 Bürger und zahlte 1 fl., bis 1423 erwähnt. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Bénézit 1976. Ach s.a. Lamprecht Ach, Caspar Conrad von, Rotschmied, Waagmacher, Vater des -»Georg Jacob, Waagmacher. 1640 Meister. Mz. 1656 bis 1689: Kleeblatt (im Kranz) mit lat. A. Lit.: AKL; Lockner Nr. 739; Stengel, in: GNM M, 1918/19, S. 129. Ach, Christoph Wilhelm von, gen. Lamprecht, Rotgießer, Leuchter- und Waagmacher, * 1696 Nürnberg - t 1761 Nürnberg. Sohn eines Meisters. Wurde am 31.7.1729 Meister. 1755 Geschworener, 1758-61 Genannter. Mz: Engelskopf und Name (C.W.-VA). Sein Portrait befindet sich im Geschworenenbuch der Rotschmiede. Werke: NÜRNBERG, Johannisfriedhof: Epitaph auf Grab E 59, dat. 1748. Lit.: AKL; Lockner Nr. 1269; Roth, 1802; Stengel, in: GNM M, 1918/19, S. 120; BFFK 1936, S. 104; KDM Nürnberg, 1977. Ach, Felizitas von, Rotschmieds-Witwe, t nach 1715 Nürnberg. Vermutlich Witwe des -»Johann I., Leuchtermacher. Die Witwe erscheint nicht in der Meisterliste, hat aber etwa ab 1711, nach dem Tod ihres Mannes, die Werkstatt selbständig fortgeführt. Sie verwendete ein eigenes Mz: ab 1711 Schlange, ab 1715 auch Eichel. Lit.: AKL; Lockner Nr. 936a; Stengel, in: GNM M, 1918/19, S. 118 u. 146. Ach, Friedrich von, Rotschmied, Waagmacher, 1564 Meister. Lit.: AKL; Lockner Nr. 213. Ach, Georg von, Rotschmied, 1568 Meister. Lit.: AKL; Lockner Nr. 246. Ach, Georg von, Rotschmied, Waagmacher, * Nürnberg - t 1· 5. 1686 Nürnberg. Vater des -»Caspar Conrad, Waagmacher. 1637 Meister. 1659-86 Genannter. Er war auch Gewichteicher. Mz: Kreuz und Name, vermutl. Initialen G V - A . Lit.: AKL; Lockner Nr. 728; Roth, 1802; Stengel, in: GNM M, 1918/19, S. 130. Ach, Georg Jacob von, gen. Lamprecht, Rotschmied, Waagmacher, * Nürnberg - t 1727 Nürnberg, Grab Nr. 1620 auf dem Johannisfriedhof. Sohn des -»Caspar Conrad, Waagmacher, oo Maria Magdalena. 1684 Meister. 1709-27 Genannter. 1709 war er auch Eichmeister. 1689-97 übernahm er das Mz. seines
5 Vaters: Kleeblatt über A darüber Initialen G I - V A ; ab 1697 übernahm er das Mz. seines Vetters Friedrich -»Holzmann: Kreuz. Lit.: A K L ; Loekner Nr. 9 7 6 ; Stengel, in: GNM M, 1918/19, S. 129; Trechsel, 1735; Roth, 1802. Ach, Hans von, gen. Lamprecht, Rotschmied, wurde 1564 Meister. 1568 erwarb er um 2 2 0 fl. rh. ein Haus bei der Schmelzhütte im Taschental (Untere Talgasse 9), das die drei Geschwister Ach (wohl die Kinder) 1603 um 4 5 0 fl. verkauften. Lit.: A K L ; Loekner Nr. 2 0 7 ; Kohn, NHb Sebald. Ach, Hans Christoph von, Rotschmied, Waagmacher, auch Verleger, get. 27. 10. 1621 Nürnberg begr. 15. 1. 1684 Nürnberg. Wohl Sohn des -»Peter, Waagmacher, oo I) Ursula Apollonia Blanck; II) Anna Sibylla (get. 7.4.1660 - begr. 18.3.1698), Tochter des Daniel -»Preißler, Maler. 1649 Meister. 1682-84 Genannter. Mz: um 1667 Bischofsstab mit Initialen HCVA. Vor 1671 wurde er Besitzer des (väterlichen) Anwesens Waaggasse 6. Seine Witwe heiratete am 29.10.1685 Georg Martin Hilling, Waagmeister. Lit.: A K L ; Loekner Nr. 775; Stengel, in: GNM M, 1918/19, S. 117; Roth, 1802; Kohn, NHb Sebald. Ach, Hans Stephan von, Rotschmied, Gewichtmacher, * Nürnberg - f 1714 Nürnberg. 1680 Meister, 1692 Geschworener. Mz: 1684 bis nach 1714 Pfau und Name (vermutlich Initialen H oder I - V A ) . 1686 erwarb er das Haus Paniersplatz 23 (westlicher Teil), das er 1702 um 1500 fl. wieder verkaufte. Seine Tochter heiratete Georg Martin -»Fleischmann, Gewichtmacher. Lit.: A K L ; Loekner Nr. 943; Stengel, in: GNM M, 1918/19, S. 141; Kohn, NHb Sebald. Ach, J a c o b von, Rotschmied, Waagmacher, 1669 Meister. Lit.: A K L ; Loekner Nr. 879. Ach, Johann I. von, Rotschmied, Leuchtermacher, * Nürnberg - f um 1711 Nürnberg. Vermutlich Ehemann der -»Felizitas und damit Vater des Johann II. 1679 Meister, 1692 Geschworener. Mz: evtl. Kleeblatt, nicht mit Sicherheit feststellbar. Lit.: A K L ; Loekner Nr. 936; Stengel, in: GNM M, 1918/19, S. 129. Ach, Johann II. von, gen. Lamprecht, Rotgießer, Waag- und Gewichtmacher, auch Eichmeister. * 30. 8. 1688 Nürnberg - f 1761 Nürnberg. Wohl Sohn des -»Johann I. Am 13.7.1713 wurde er Meister. Um 1748 Geschworener. Mz. ab 1713 vermutl. „liegende Schlange"; nach 1748: Bischofsstab mit den Initialen I - V A . Sein Portrait befindet sich im Geschworenenbuch der Rotschmiede. Lit.: A K L ; Loekner Nr. 1175; Stengel, in: G N M M, 1918/19, S. 129. Ach, Johann Georg I. von, gen. Lamprecht, Rotschmied, Zapfenmacher, * Nürnberg - f um 1736 Nürnberg. Am 26.10.1723 Meister, 1729-33 Geschworener. 1736 letzte Erwähnung. Mz: Eichel und Namen (vermutl. Initialen I G - V A ) . Sein Portrait befindet sich im Geschworenenbuch der Rotschmiede. Das Mz. Eichel ging 1736 in den Besitz des Wolfgang Andreas -»Staudt über. Lit.: A K L ; Loekner Nr. 1241; Stengel, in: GNM M, 1918/19, S. 118. Ach, Johann Georg II. von, gen. Lamprecht, Rotgießer, Leuchtermacher, * Nürnberg - t nach 1794 Nürnberg. Meistersohn. Wurde am 4 . 1 2 . 1 7 6 0 Meister, 1786 Geschworener. Mz: ab 1763/64 Engelskopf, später auch Kreuz. W e r k e : N Ü R N B E R G , Rochusund Johannisfriedhof: 8 Epitaphien, dat. 1774-92,
Achant Verz. s. K D M Nürnberg, 1977. Lit.: A K L ; Loekner Nr. 1479; Stengel, in: GNM M, 1918/19, S. 120. Ach, L a m p r e c h t von, Rotschmied, Gewicht- und Waagmacher, f zw. 1542 und 1545 Nürnberg, oo Anna ( t nach 1545). Vermutlich ist er mit Hans -»Lamprecht identisch, der von Neudörfer als berühmter Hersteller von kleinen und großen Waagen bezeichnet wurde. 1503 erwarb er um 6 0 fl. rh. ein Haus bei der Schmelzhütte (Untere Talgasse 5, westl. Teil), 1542 wurde er auch als Besitzer des mittl. Teils des großen Eckhauses Untere Talgasse 5 erwähnt; die beiden Häuser verkaufte seine Witwe Anna 1545 um 213 fl. an den Waagmacher Sebastian von -»Ach, seinen Sohn. Die Lamprechtstraße wurde nach ihm benannt. Lit.: Doppelmayr, 1730; Neudörfer-Lochner, 1875, S. 158. Kohn, NHb Sebald. Ach, Nicolaus von, gen. Lamprecht, Rotschmied, Waagmacher, * Nürnberg - f 1653 Nürnberg, ehemals Grab Nr. 1706 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. um 1622, nicht erhalten, oo Margaretha. 1601 Meister. 1647-53 Genannter. M z um 1624: A darüber Kleeblatt. Lit.: A K L ; Loekner Nr. 4 8 9 ; Zahn, DI-N Nr. 3 7 4 8 . Ach, Paulus von, Rechenmeister. Seine Witwe heiratete am 7 . 5 . 1 6 4 9 den Rechenmeister Georg -»Hertel. Lit.: Heisinger, 1927, S. 15. Ach, Peter von, gen. Lamprecht, Rotschmied, Waagmacher, Wohl Vater des -»Hans Christoph, Waagmacher. 1597 Meister. 1623 erwarb er um 4 0 0 0 fl. das Haus Waaggasse 6, das vor 1671 in den Besitz des Hans Christoph von -»Ach überging. Lit.: A K L ; Loekner Nr. 4 5 2 ; Kohn, NHb Sebald. Ach, Sebastian d. Ä. von, gen. Lamprecht, Rotschmied, Waagmacher, * Nürnberg - f vor 1583 Nürnberg, ehemals Grab Nr. Ν 3 9 8 auf dem Johannisfriedhof, das 1571 dat. Epitaph befindet heute auf Grab Nr. 72. Sohn des -»Lamprecht, Waagmacher, oo 7.2. 1536 Elisabeth. 1536 Meister. Mz. ein A auf einem Dreiberg mit darüber schwebendem Kleeblatt (Rückschluß aus seinem Epitaph). 1545 erwarb er um 213 fl. von der Witwe des Lamprecht von -»Ach ein Haus bei der Schmelzhütte (Untere Talgasse 5, mittl. Teil), das seine Erben 1583 um 5 5 0 fl. und 20 fl. Eigenschaft ( 4 0 0 fl. Hypothek) an den Waagmacher Sebastian von -»Ach d. J. verkauften. Lit.: A K L ; Loekner Nr. 19; Stengel, in: GNM M, 1918/19, S. 129; Schornbaum, 1949 Nr. 4 2 2 5 ; Zahn, DI-N Nr. 1197; K D M Nürnberg, 1977; Kohn, NHb Sebald. Ach, Sebastian d. J. von, Rotschmied, Waagmacher, * Nürnberg - t um 1586 Nürnberg, oo Ursula ( t nach 1586). 1583 erwarb er von den Erben des Sebastian von -»Ach d. Ä. ein Haus bei der Schmelzhütte (Untere Talgasse 5, mittl. Teil), das seine Witwe Ursula 1586 um 2 0 0 fl. und 20 fl. Eigenschaft ( 4 0 0 fl. Hypothek an den Goldschmied Stephan -»Feil verkaufte. Lit.: Kohn, NHb Sebald. Achahildis, Wohltäterin, Kirchenstifterin in Wendelstein, lebte um 1100 und liegt vermutlich in der St. Georgskirche in Wendelstein begraben. Sie ist dargestellt auf einem Flügelaltar um 1510/15, ursprünglich in der St. Georgskirche in Wendelstein, heute im GNM. In Nbg.-Moorenbrunn wurde ein Weg nach ihr benannt. Lit.: Gruber, 1989; Löcher, 1997, S. 3 5 5 . Achant, Schlosser, t Aug./Sept. 1476 Nürnberg. Er war vielleicht identisch mit dem Schlosser Hermann
Achaz Achauer, der 1441 Meister wurde. Lit.: Burger, 1961, Nr. 2774. Achaz, Hafner, * Nürnberg? 1580-82 als Meister in Krembse k/Kremsmünster belegt, dabei als aus Nürnberg stammend bezeichnet. Er soll Töpferwaren nach fränk. Vorbild (smaragdgrüne Glasuren, häufig mit Eichenblattmotiv) geschaffen haben. Lit.: AKL. Achler s. Aichler Achtelstetter (Achtelstätter), Georg, Maler, Gebrauchsgraphiker, Buchillustrator, Heimatschriftsteller, * 5. 5. 1883 Oberpfalz - t März 1973 Cham. Neben Ölgemälden und Aquarellen fertigte er Radierungen und Holzschnitte und war auf dem Gebiet der Buchillustration tätig. 1913 wohnte er in Nürnberg, Praunstraße 22, 1932/43 Hummelsteiner Weg 47. 1928/32 war er Mitglied der Freien Sezession. Am 26.4.1929 Eintritt in den P.Bl.O., 1934 ausgetreten. Ehrenmitglied der Künstlerklause. Ein Teil seines schriftlichen Nachlasses befindet sich im Archiv für Bildende Kunst des GNM. MuS: NÜRNBERG, MStN: Gemälde, Aquarelle. Lit.: AKL, Ergänzungen; Künstlerklause, 1958. Ausst.: 1913/1; 1928/3; 1929/1; 1931/3; 1932/1; 1938/1; 1940/2; 1979/2. Ackermann, Alexander, Goldschmied, wurde mit Rv. vom 15.10.1561 eine „Fechtschul vergönnt"; wahrscheinlich war er nur Geselle. Lit.: Hampe, Rv. Ackermann, C., Rotschmieddrechsel, oo Margareta. 1870 wohnte er Hübnersplatz 14. 1878 wurde seine Witwe erwähnt. Lit.: Sichling, 1870. Ackermann, Christoph, Goldschmied, Goldarbeiter, * Freiberg/Sachsen, Sohn des Christoph, Hofgoldschmied. oo Nürnberg 19.1.1663 Judith, Tochter des Dominikus Beer, Theologe. Ab 5.2.1649 Lehre bei Samuel Klemm in Freiberg. Am 12.8.1661 bestand er die Meisterprüfung in Nürnberg. Von ihm stammte das bei Nagler erwähnte Blättchen, signiert mit CAM 1661 (alles seitenverkehrt), welches eine Landschaft zeigt, in der vier kleine Häuser und vorn ein Schädel auf kreuzförmig gelegten Knochen zu sehen sind, sowie die Inschrift „Mors Ultima Rerum est finis". Gestochene Platten dieser Art legten die Goldschmiede als Probe in der Gravierkunst bei der Meisterprüfung vor. Sie wurden in der Lade aufbewahrt, jedoch Anfang des 19. Jh. als Altmetall verkauft. 1665-70 hatte er Justinus Johann -»Ühlen als Lehrling, der später nach Stockholm ging, wo er sich von Yhlen nannte. 1670 wurde Ackermann beschuldigt, er habe ein Silbergeschmeide aus dem Besitz des Wolf Adolf Marschalk, das er umarbeiten sollte, ebenso wie andere Wertgegenstände aus fremdem Besitz im Leihhaus versetzt. Der Goldschmied sollte in den Schuldturm verbracht werden und sein Vermögen unter Arrest kommen, doch stellte sich heraus, daß er im Juli 1670 aus der Stadt entwichen war. Lit.: Nagler, Monogr. IV, 1553; Stockbauer, 1893 Nr. 852; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 1. Ackermann, Georg Dominikus, Rotschmieddrechsel, oo Anna Barbara. Am 13.4.1768 wurde er in die Meisterliste eingetragen. Seine Witwe scheint die Werkstatt fortgeführt zu haben, denn sie erscheint 1829 mit der Adresse S. 1486 (Vordere Beckschlagergasse 18). 1829 war sie auch Mitbesitzerin der Rotschmieddrechselmühle S. 1713 (Kleine Insel Schütt 11), gen. die Katz. Lit.: AKL; LocknerNr. 1539.
6 Ackermann, Hans, Plattner, war um 1448 in Nürnberg tätig. Lit.: AKL. Ackermann, Hans, Salwürke (Panzerhemdenmacher), t 30. 9. 1484 Nürnberg. Er kam als 207. Bruder in das Mendelsche Zwölfbrüderhaus, sein Portrait befindet sich im Hausbuch. Lit.: Murr, Journal, T. 5, S. 123; Hausbuch Mendel, Textband, S. 134; Bildband, S. 159. Ackermann, Johann I., Rotschmieddrechsel, * um 1781 Nürnberg - t 22. 3. 1814 Nürnberg. Sohn des Johann Adam I. oo 24.3.1811 Anna Barbara Berger (* um 1775 Ansbach - f 2.10.1852), Dienstmagd, Kinder. 1810 Meister. Sein Meisterstück waren 2 Tafelleuchter. 1811 wohnte er in S. 1669c (Hübnersplatz 14). Lit.: AKL; LocknerNr. 1793. Ackermann, Johann II., Rotschmieddrechsel, oo Elisabetha Johann Schönberger, Kinder. Vor 1863 erwarb er das Anwesen S. 1669c (Hübnersplatz 14), das früher dem Rotschmieddrechsel Johann Konrad -»Springer gehört hatte. Ackermann, Johann Adam I., Rotschmieddrechsel, oo Anna Barbara Huzelmeyer, Kinder. Am 16.5. 1775 wurde er in die Meisterliste eingetragen. Lit.: AKL; Lockner Nr. 1570. Ackermann, Johann Adam II., Rotschmieddrechsel, * um 1777 Nürnberg - t 20. 11. 1834 Nürnberg. Wohl Sohn des -»Johann Adam I. oo I) Elisabetha Johanna Schönberger (f 16.7.1822); II) 17.2.1831 Catharina Elisabetha Ruprecht (* um 1794 - f 7.6. 1848). Am 13.10.1807 wurde er in die Meisterliste eingetragen. 1829/34 war er in S. 1701 (Hintere Insel Schütt, Drechselmühle) ansässig, 1829 war er auch Mitbesitzer der Rotschmieddrechselmühle S. 1713 (Kleine Insel Schütt 11), gen. die Katz. Lit.: AKL; LocknerNr. 1788. Ackermann, Johann Adam III., Rotschmied, t 19. 10. 1858 Nürnberg. Wohl Sohn des -»Johann Adam II. oo Anna Dorothea ( t 10.3.1852), 1836 Meister. Als er starb wohnte er in S. 1538 (Wöhrdertorstraße 4). Lit.: AKL. Ackermann, Johann Christian Gottlieb, Dr. med., Arzt, * 17. 2. 1756 Zeulenroda/Voigtland - t 9. 3. 1801 Altdorf. Sohn des Johann Samuel, Arzt, oo Zeulenroda Eleonora Friederike von Wolfersdorf, neun Kinder. 1771 Medizinstudium in Jena und Göttingen. 1775 Promotion in Göttingen, im selben Jahr Habilitation in Halle. Anschließend Privatdozent in Halle. 1777-86 Arzt in Zeulenroda. Ab 1786 Lehrer für Heilkunde und Chemie in Altdorf, später unterrichtete er auch Therapie. Er war zweimal Rektor und wiederholt Dekan. 1792 auch Stadtarzt der Stadt und des Pflegamtes Altdorf. 1793 übernahm er von Chr. Gottlieb -»Hofmann die Anstalt fur arme Kranke, eine Art Krankenkasse und -Versorgung der ärmeren Bevölkerung. 1780 Mitglied der Kaiserlichen Akademie der Naturforscher unter dem Namen „Panthemus II." und Ehrenmitglied der mineralogischen Gesellschaft zu Jena. Panzer verzeichnete sein Portrait in mehreren Varianten. Eines davon befindet sich in „Schattenrisse der jetztlebenden Altdorfischen Professoren", Altdorf 1790. Sein gleichnamiger Sohn heiratete die Zeichnerin Maria Dorothea -»Malther. Werke: Nachricht von der Anstalt für arme Kranke, Altdorf 1793-1800. Verzeichnis seiner vielen Schriften s. Sauer-Haeberlein,
7 1969, S. 170-178. Lit.: N D B ; Will, G L V, S. 3-7; Flessa, 1969, S. 72. A c k e r m a n n , K o n r a d , Rotschmiedmeister, * um 1 8 1 9 - t 1 7 . 3 . 1873 Nürnberg. A c k e r m a n n , Leonhard, Schreiner, f Nürnberg, Grab Nr. 2163 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1664. 1659 schuf er die Kanzel für St. Sebald (mit Schnitzwerk von G e o r g -»Schweigger), von der nur eine hölzerne Christusfigur in der südl. Turmhalle erhalten ist. 1640 erwarb er um 267 fl. das Haus Plattnershof 2 beim Rosenbad, das er 1641 um 217 fl. wieder verkaufte. Lit.: A K L ; K D M N ü r n b e r g 1977; Kohn, N H b Sebald. A c k e r m a n n , Peter, Zinngießer,* Nürnberg? t nach 1683. 1642 wurde er Bürger in Burghausen/Salzach, dabei als aus Nürnberg stammend bezeichnet. 1655 wurde er in Tarsdorf/OÖ. erwähnt. 1663 erhielt er 9 fl. für sechs Zinnleuchter und Reparaturarbeiten in der Pfarrkirche St. Jakob in Burghausen. Lit.: A K L . A d a m , Plattner, wurde am 19.4.1475 in einem Rv. gerügt, weil er einen Gesellen beschäftigte. Evtl. identisch mit A d a m -»Geyselmann. Lit.: Hampe, Rv. 1, 100. Adam von Wurmbs (Worms), Maler, am 26.11.1408 im Harnischbuch erwähnt, er wohnte im Salzmarktviertel. Murr nennt ihn fur das Jahr 1421. A m 7.1.1423 ist er im „Salzbüchlein" eingetragen, als er eine Scheibe Salz einlagern mußte. A m 10.7.1423 gab er sein Bürgerrecht auf. Murr schrieb ihm drei Wandgemälde im Chor der Sebalduskirche zu (kniende Stifterfigur des H a n s Starck mit Wappen, Abendmahl mit F u ß w a s c h u n g und Ölberg) und datierte sie auf 1423. Dies kann jedoch nicht zutreffen, da die Malereien zum Epitaph des 1473 verstorbenen Hans Stark gehören und erst wesentlich später als 1423 entstanden sein können. Lit.: A K L ; Thieme-Becker; Murr, Journal T. 15, S. 30; Gümbel, 1906, S. 331; Pilz, 1956. A d a m , Albrecht, Pferde-, Schlachten- und Bildnismaler, * 16. 4. 1786 Nördlingen - f 28. 8. 1862 München. Stammvater der Münchner Künstlerfamilie. Sohn des Veit Jeremias, Konditor; Bruder des -»Heinrich, Maler. 1804-05 Konditorlehre in Nürnberg, gleichzeitig besuchte er die Zeichenschule von Chr. Ph. -»Zwinger. Seine ersten Radierungen wurden 1806 von F. -»Campe verlegt. 1807-09 Studium in M ü n c h e n . Tätig meist in M ü n c h e n , hauptsächlich fur das bayer. Königshaus, den Herzog von Leuchtenberg und den Fürsten Wrede als Pferde- und Schlachtenmaler. Panzer verzeichnete von ihm das Bildnis des Nürnberger Bürgers Lorenz Paul Sörgel, das als Vorlage zu einem Portraitstich von 1806 diente. Werke: W V s. A K L . M u S : N Ü R N B E R G , G N M ; - , M S t N . Lit.: A K L ; Thieme-Becker; Boetticher. Ausst.: 1942/1; 1953/4; 1954/3; 1955/4; 1959/4. Adam, Endres (Andreas), Briefmaler, get. 14. 4. 1538 Nürnberg - begr. 31. 10. 1572 Nürnberg. Sohn des -»Hans, Briefmaler, oo 16.3.1568 Anna, Tochter des Christoph -»Lohe, Briefmaler. A m 11.9.1571 erhielt er das Nürnberger Bürgerrecht. 1572/73 war er als Briefmaler im Ämterbüchlein eingetragen und wohnte beim Weinmarkt. Lit.: A K L ; Zahns Jb. 1, 1868; Hampe, Rv.; Grieb, Buchgewerbe 2003.
Adam A d a m , Georg, Kupferstecher, Radierer, Zeichner, als Maler vorw. Aquarellist, get. 7. 9. 1785 N ü r n b e r g t 27. 2. begr. 2. 3. 1823 Nürnberg. Sohn des Johann, Gärtner. Unverheiratet. Schüler von A b r a h a m W o l f g a n g -»Küffner in Nürnberg, anschließend längerer Aufenthalt in München, w o er sich bei den dortigen Landschaftsmalern und Zeichnern weiterbildete. Er m a c h t e wiederholt Reisen nach Tirol und in das Salzkammergut. Hauptsächlich schuf er Landschaftsradierungen nach eigenen Zeichnungen, gelegentlich auch nach Vorlagen von Johann Christoph -»Erhard. Die meisten seiner zahlreichen radierten und gestochenen Blätter erschienen im Verlag Friedrich -»Campe, fur den er auch als Zeichner von Bilderbogen tätig war. Einige Blätter wurden von Conrad -»Riedel verlegt. A d a m wohnte im Stadtteil Gärten vor dem Vestnertor 128 (spätere Nebengasse 44, heute: Pilotystraße). W e r k e : N Ü R N B E R G und U m g e b u n g , Radierungen: Burg von Nbg. von der Mittagsseite, 12,8 χ 21,2 cm. D i e Burg von der Abendseite, 8 x 1 2 cm; N b g . von der Morgenseite und Nbg. von der Abendseite, je. ca. 13,5 χ 29 cm. - , Vestnerkirche (Walpurgiskapelle), 12 χ 14,8 cm. Ansicht eines Gärtchens in der Kartause, 22,5 χ 17,5 cm. Die Dooser Brücke in Fürth. Folge von 8 Radierungen aus Nbgs. U m g e b u n g : K u g e l h a m m e r bei Steinach. Das zerstörte Nonnenkloster bei G n a d e n b e r g (bei Altdorf). Burgthann von Nordwesten, Burgthann von Südwesten. Bairische Volkstrachten, aus der G e g e n d um Nürnberg, um 1800. Verz. seiner Prospekte s. C. G. Müller, 1791 Forts. II, S. 9 - 1 2 , 14, 17. M u S : C O B U R G : KS der Veste. N Ü R N B E R G , M S t N : Z w e i Zeichnungen und Druckgraphik. Lit.: A K L ; Thieme-Becker; Nagler, K L u. Monogr.; MüllerSinger; Schrötter, 1908; Bénézit 1976. Ausst.: 1906/2; 1979/6. Friedrich von Hagen A d a m , Hans, Briefmaler, Zeichner, Buchdrucker, Schriftsetzer, Verleger, Komödiant, begr. 5. 2. 1568 Nürnberg. Vater des -»Endres, Briefmaler, oo 16.8. 1535 Elisabeth (begr. 28.12.1569), Witwe des Heinrich Lohe, Schuhmacher. A m 9.8.1536 w u r d e er N ü r n berger Bürger und zahlte 4 fl. Mit Rv. v o m 21.8.1550 erhielt er vom Rat die Erlaubnis zum Verkauf eines in A u g s b u r g gedruckten Holzschnitts, vierftißige T a u b e n darstellend. 1560 wurde er als Schriftsetzer des Buchdruckers Johann vom Berg (-»Montanus) genannt, 1552-63 war er als Buchdrucker, 1564-68 als B r i e f m a ler im Ämterbüchlein eingetragen. A d a m gab u.a. Holzschnitte zu Zeitereignissen heraus w i e „Die Schlacht bei Sievershausen", 1553, die er mit „ H A zw. Schild, darin nackter A d a m mit A p f e l " signierte. Die von A d a m gedruckten Blätter sind bei Nagler, Monogr. und bei Meyer, KL verzeichnet. 1555/56 trat er auch als Laienschauspieler in Erscheinung. Laut Feuerschauprotokoll von 1561 war er Mieter bei Gabriel Winkler im A n w e s e n Innere Laufer Gasse 3. Zuletzt wohnte er beim Gasthaus zum Wilden M a n n am Weinmarkt. 1568/69 war seine W i t w e bei den Briefmalern eingetragen. Bei ihrem Tod wohnte sie beim Rosenbad, vielleicht bei ihrer Tochter, die mit d e m Maler Matthes -»Strobel verheiratet war. Im Totengeläutbuch wurde sie irrtümlich als Ehefrau eines (nicht existenten) Briefmalers Wolf A d a m eingetragen. MuS: N Ü R N B E R G , G N M . - , M S t N . Lit.: A K L ; Thieme-Becker; Meyer, K L ; Nagler, KL u.
Adam Monogr.; C. G. Müller, 1791, S. 199; Hampe, 1900; Hampe Rv.; Benario, 1928; Schornbaum, 1949, Nr. 1430; Burger, 1972, Nr. 8855, 9408; Pilz, 1977, S. 223; Prein, 1989/91; Timann, 1993, S. 54, 186; Grieb, Buchgewerbe 2003; Kohn, N H b Sebald. Aussi.: 1952/5; 1968/9. Adam, Heinrich, Landschafts- und Vedutenmaler, Radierer, Lithograph, * 27. 3. 1787 Nördlingen - t 15. 2. 1862 München. Bruder des -»Albrecht, Maler. 1807 kam er nach München. Unter seinem umfangreichen Oeuvre befinden sich auch 24 kolorierte Handzeichnungen bayerischer Städte von 1826, darunter Nürnberg und Fürth, die von Gustav Wilhelm -»Kraus lithographiert wurden. MuS: MÜNCHEN, BStGs. - , StGS. NÜRNBERG, MStN: Lithographie mit Blick von der Tullnau auf die Stadt Nürnberg, ca. 43 χ 59 cm; - , Slg. Grieb: Zeichnung, 5.(18)47 dat. Lit.: AKL; Thieme-Becker. Ausst.: 1955/4; 1958/5; 1989/3. Adam, Wolf (Briefmaler, 1569) s. Adam, Hans Addir (Addies), Cornelius, Bildnismaler, * Antwerpen - begr. 21. 3. 1588 Nürnberg, oo Nürnberg 30.9.1579 Susanna (get. 27.5.1561 - f nach 1594), Tochter des Hans -»Werner, Münzwardein, ein Sohn, zwei Töchter. Mit Rv. vom 25.1.1564 wurde einem Maler Cornelius von Antwerpen erlaubt, acht Tage seine Gemälde unter dem Rathaus feilzuhalten. Es ist fraglich, ob es sich dabei um den seit 1579 in Nürnberg ansässigen Maler handelte, welcher bei der Fleischbrücke auf der Lorenzer Stadtseite wohnte. Werke von ihm sind nicht bekannt. Nach dem Tod ihres Mannes bat die Witwe, noch zwei Jahre ohne Bürgerrecht in Nürnberg wohnen zu dürfen. Durch die Heirat mit einem „Ausländer" hatte Susanna Addir ihr Bürgerrecht verloren. Mit Rv. vom 29.6.1594 gab ihr der Rat ein Vierteljahr Zeit, das Bürgerrecht zu beantragen oder wegzuziehen; bei dieser Gelegenheit wurde Addir als „Conterfetter" bezeichnet. Seine Tochter Barbara heiratete am 30.4.1604 Lienhard -»Walch, Maler. Lit.: AKL; Thieme-Becker; K. Pilz, in: MVGN 43, 1952, S. 81; Hampe, Rv.; Tacke, 2001, S. 345 u. Stammtafel 92. Adelbulner (Adelbuller, Adelbullner), Johann Ernst, Buchdrucker, Verleger, get. 14. 1. 1665 Nürnberg - begr. 9. 9. 1737 Nürnberg, Grab Nr. 186 auf dem Johannisfriedhof. Sohn des Ferdinand, Grünfischer. oo 25.1.1701 Anna Barbara Ammon. 1699 erwarb er die Druckerei des Wolfgang Moritz -»Endter in Nürnberg. 1700-37 war er als Buchdrucker im Ämterbüchlein eingetragen, 1703-37 war er fast durchgehend einer der Vorgeher. 1714-33 Genannter. Er druckte auch lateinische und spanische Schriften. Nach seinem Tod wurde die Offizin kurze Zeit von seinem Sohn -»Michael weitergeführt und 1741 an Johann Joseph -»Fleischmann verkauft. Panzer verzeichnete sein Portrait. Seine Tochter Catharina Barbara heiratete am 5.2.1737 den Buchdrucker Paul Jonathan I. -»Felsecker. MuS: NÜRNBERG, StadtB. - , GNM. Lit.: Ernesti, 1733; Trechsel, 1735; Roth, 1802; Benzing, 1963; Sporhan-Krempel/Wohnhaas, 1973; 333 Jahre Felsecker Sebald, 1990; Grieb, Buchgewerbe 2003. Ausst.: 1980/9. Adelbulner, Michael, Dr. med., Mathematiker, Arzt, Philosoph, Buchdrucker, * 3. 2. 1702 N ü r n b e r g t 21. 7. 1779 Altdorf. Sohn des ^Johann Ernst, Buch-
8 drucker. oo 12.11.1737 Maria Barbara Wachau (f 1773). Nach dem Besuch des Egidiengymnasiums zog er 1720 nach Leipzig, um die bei seinem Vater erlernte Buchdruckerei weiter zu vervollkommnen; nebenbei studierte er täglich einige Stunden Humaniora und Philosophie. Um 1721 kehrte er nach Nürnberg zurück und nahm bei Johann Gabriel -»Doppelmayr und Johann Leonhard -»Rost Unterricht in Mathematik und Astronomie. 1725 ging er nach Altdorf, wo er weitere Vorlesungen in Humaniora, Mathematik und Philosophie hörte. In Nürnberg wurde er von Christoph Jacob -»Trew und Johann Jacob Cnopf in die Medizin- und Arzneiwissenschaft, eingeführt, die er anschließend in Altdorf studierte und 1738 mit der Promotion abschloß. Nach dem Tod seines Vaters übernahm er vorübergehend dessen Buchdruckerei und war 1737-41 als Drucker im Ämterbüchlein eingetragen. Auf Anregung des durchreisenden Anders Celsius gab er mit dem Commercium litterarium ad astronomiae incrementum (frei übersetzt: Mitteilungsblatt zur Förderung der Astronomie) die erste rein astronomische Fachzeitschrift heraus. Zwischen Oktober 1733 und Mai 1736 erschienen fünfzig Ausgaben, in denen ständig auf aktuelle Himmelsereignisse hingewiesen wurde. Ab Mai 1736 brachte er statt der lateinischen eine deutsche Zeitschrift mit dem Titel „Merkwürdige Himmelsbegebenheiten" heraus. Die 34. und letzte Ausgabe erschien im Dezember 1740. 1741 verkaufte Adelbulner die Druckerei an Johann Joseph -»Fleischmann. 1743 wurde er Professor fur Mathematik, damit war auch die Aufsicht über die Altdorfer Sternwarte verbunden, wo er selbst astronomische Beobachtungen durchführte. 1766 erhielt er auch den Lehrstuhl fur Logik. Er war wiederholt Rektor und mehrmals Dekan. Seit 1743 gab er den Christen-, Juden- und Türken-Kalender heraus. Er besaß eine umfangreiche Sammlung physikalischer und astronomischer Geräte, die bei seinem Tod von der Universität aufgekauft und in der Sternwarte aufgestellt wurde. 1736 Mitglied der Preuß. Akademie der Wissenschaften, 1741 der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften (Leopoldina) unter dem Namen Aristarchus Samius. Werke: Verz. seiner Schriften s. Will, GL I, S. 3-5 und V, S. 8. Hervorzuheben ist seine Zeitschrift „Merkwürdige Himmelsbegebenheiten", Nürnberg 1736f. MuS: NÜRNBERG, StadtB. Lit.: ADB; C. G. Müller, 1791, S. 203; Pilz, 1977; Hans Gaab: Michael Adelbulner (1702-1779), Zum 300. Geburtstag des Nürnberger Astronomen. In: Regiomontanusbote 15 (1/2002), S. 39-42. Adelhard, Gustav, Holzmosaikbildner, Holzbildhauer, * 1865 ? Sein kunstgewerbliches Atelier befand sich 1932 in der Flaschenhofstraße 18. Adelhard, Johann Adam, Kunstschreiner, * 1827 t 1887 Nürnberg. 1854 Gründung der Werkstätte. 1856 fertigte er zusammen mit dem Bildhauer Ernst -»Thieme für die Kirche Unserer Lieben Frauen in Kobolzell b. Rothenburg/Tauber ein neugotisches Altargehäuse. 1854-57 war er unter Karl Alexander -»Heideloff an der Ausstattung der Jakobskirche in Rothenburg/Tauber beteiligt, u.a. Ausführung des Altars, ebenfalls mit Thieme (Entwurf von Georg II. -»Eberlein), 1855 Kanzel (nach Plänen von Heideloff). Nach eigener Werbung erfand er im Jahre 1875 die
9 Holzmosaikbilder; er war neben Christian -»Bauer und Hans -»Starck der Hauptvertreter dieser für Nürnberg typischen „Kleinkistelei". Die Bilder bestanden aus 1000-8000 Naturholzteilchen und zeigten meist Stadtbilder von Nürnberg. Verwendet wurden 30-60 inländische und überseeische Hölzer, wobei lediglich die Farben Grün und Blau gefärbt wurden. Das eingeritzte M o n o g r a m m JA ermöglicht eine Identifizierung. Die Zahl der überlieferten Stücke läßt auf eine umfangreiche Produktion schließen. H ä u f i g waren die Bilder mit aufwendigen neugotischen oder Gründerzeit-Rahmen ausgestattet. 1870 w a r die Firma in der Marienstraße 5, später in der Flaschenhofstraße 18 ansässig, w o sie als Kunstanstalt für Holzmosaikbilder firmierte. Die Firma war auf den Weltausstellungen 1883 in Amsterdam und 1893 in Chicago vertreten. M u S : N Ü R N B E R G , G N M ; - , Slg. Grieb. Lit.: A K L ; Sichling, 1870; K D M 8 Rothenburg, 1959; Schnell, Kl. Kunstf., Rothenburg 1957; Pese 1980, S. 119, 309. Aussi.: 1882/5; 1896/2; 1 9 0 6 / 6 , - / 1 0 . Adelhard, Michael, Zinngießer, gab 1552 sein Bürgerrecht auf. Lit.: A K L ; Hintze VI, 1965. Adelhart, Georg, Zirkelschmied, f Nürnberg, ehemals Grab Nr. 477 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1560, nicht erhalten, oo I) Anna (f 1562); II) Margaretha ( t 1571). Laut Feuerschauprotokoll von 1561 war er in der in Elenden Gasse (Rosental) ansässig, w o er auch beim Tod seiner beiden Frauen wohnte. Lit.: Trechsel, 1735; Gugel, Friedhöfe; Burger, 1972, Nr. 7086; Zahn, DI-N Nr. 937. Adelhart (Adelhardt), Hans, Buchdrucker, begr. 7. 5. 1586 Nürnberg. 1555-56 war er als Setzer bei Friedrich -»Gutknecht im Ämterbüchlein eingetragen, 1557 gestrichen. 1572 Setzer bei Wendel -»Porst, 1573 gestrichen. Laut Rv. v o m 7.2.1576 wurde er als einer der Aufseher der Mühlen eingestellt, die lesen und schreiben konnten. Bei seinem Tod wohnte er „auf der Seeg" (bei der unteren Kreuzgasse), dabei als Buchdrucker und Hochzeitslader bezeichnet. Seine Tochter Ursula heiratete am 21.5.1593 den Buchdrucker Abraham -»Wagenmann. Sein Sohn Sebald (* 1579) war 1614-15 Setzer bei -»Wagenmann. Lit.: Grieb, Buchgewerbe 2003, S. 589, Nr. 301-304. Adelhart, Michael, Kupferschmied, * 1574 t 1632 Nürnberg. 1617/18 schmiedete er den großen Reichsadler für die Wappenkartusche über dem Mittelportal des W o l f f s c h e n Rathauses, nach einem Entwurf von Christoph -»Jamnitzer. Der Reichsadler wurde 1889 durch eine Kopie ersetzt, das Original befindet sich im G N M . Lit.: Masa, Freiplastiken, S. 50. Adelheid von Streitberg, N o n n e und um 1364 Äbtissin des Klarissenklosters St. Klara, Schreiberin, t 5. 2. 1387 Nürnberg. In der 2. Hälfte des 14. Jh. im Skriptorium des Klarissenklosters Nürnberg tätig. Sie schrieb eine umfangreiche Pergamenthandschrift mit den Legenden der Heiligen Maria Magdalena, Martha und Lazarus. M u S : B A M B E R G , StB. Ausst.: 1931/4; 1982/5, S. 93 Nr. 77; 1987/4. Christine Sauer Adelmann, Claus, Zirkelschmied, wurde 1546 in den Grundverbriefungsbüchern genannt. Adelmann, Cunz, Plattner. Am 17.4.1529 stellte der Rat den Geschworenen anheim, ob sie Adelmann zur Meisterprüfung zulassen wollten. Lit.: Hampe, Rv. I, 1693.
Adler A d e l m a n n , Hans, Goldschmied, begr. 2. 7. 1483 Nürnberg. Lit.: Burger, 1961 Nr. 3316; Burger, 1967 Nr. 2171. A d e l m a n n , J o h a n n Christian W i l h e l m , Kupferstecher, * um 1780 Nürnberg, oo Elisabetha Backrass ( t 23.5.1857 als Witwe, w o h n h a f t in L. 1002 = Jakobstraße 7). Schüler des A m b r o s i u s -»Gabler. Er war hauptsächlich für Verleger tätig. Panzer verzeichnete sechs Portraitstiche Nürnberger Bürger mit seiner Signatur, für die er die Vorlagen selbst fertigte. Lit.: A K L ; Thieme-Becker; Bénézit 1976; M e y e r s KL; Panzer, 1790 Forts. II, S. 1, 2, 6, 10, 12, 16; Schrötter, 1908. A d e l m a n n von Adelmannsfelden, Wilhelm, M ö n c h des Predigerklosters und Schreiber. Er schrieb zwischen 1497 und 1502 vier Handschriften f ü r den Dominikanerkonvent in Nürnberg. M u S : N Ü R N B E R G , StadtB. Lit.: A K L ; F. Bock, in: M V G N 25, 1924, S. 185; K. Schneider, 1967, S. 45, 112, 133, 260. Christine Sauer Adelsberger, A b r a h a m , Fabrikbesitzer, K o m m e r zienrat, f 1930 Nürnberg. Bedeutender S a m m l e r europäischer und ostasiatischer Keramik. 1906 wohnte er in der Solgerstraße 21, zuletzt in der Sigenastraße 4. Lit.: Auktionskatalog S a m m l u n g A. Adelsberger, Nürnberg, I. und II. Teil, H. Helbing, M ü n c h e n 1930. Adelung, J o h a n n Friedrich, Architekt, Bautechniker, war 1878/81 in der Jakobstraße 4 8 ansässig. W e r k e : u.a.: F Ü R T H , Ottostraße 20, 1879. Lit.: Habel, Stadt Fürth 1994. Adelung, Johann Rudolf, Schriftgießer, + Mai 1781 Nürnberg. 1742 übernahm er die Schriftgießerei des Peter -»Bätzmann, die er bis zu seinem Tod weiterführte. Danach wurde sie von dem Stempelschneider Fr. -»Meyer fortgeführt. Lit.: Gerlach, 1930; Mitt. a.d. StadtBN, Jg. 4, H. 4, Jan. 1956. Ader, Hans, Rotschmied. Mit Rv. v o m 17.6.1546 wurde ihm vom Nürnberger Rat erlaubt, für 2 Monate nach Kulmbach zu gehen, um dort Endres -»Pegnitzer d. J. beim Ausbereiten der Büchsen zu helfen. Lit.: Hampe, Rv.; E. N e u h a u s , in: G N M A, 1933. Aderlauer, Heintz, Glaser, Glasmaler, Bürgerrecht 1494. Lit.: Gümbel 1907, S. 61. Adler, Friedrich, Kunsthandwerker, Bauplastiker, *29. 4. 1878 Laupheim/Baden-Württemberg - t 8. 5. 1942 KZ Auschwitz/Polen, oo Laupheim 21.5.1907 Bertha H a y m a n n , Lehrerstochter, Textilkünstlerin. 1894-98 Besuch der Kunstgewerbeschule München, weitere Ausbildung bei H. Obrist und W . von Debschitz. 1898-1903 freischaffender Künstler in München, w o er zahlreiche E n t w ü r f e für Keramiken, Stickereien und Metallarbeiten schuf, letztere verkaufte er u.a. an die Firmen Walter -»Scherf & Co. und Georg Friedrich -»Schmidt (Osiris) in Nürnberg, ebenso an P. Bruckmann & Söhne, Heilbronn. 1902 bis A n f a n g 1903 renovierte Adler die Synagoge seiner Heimatstadt Laupheim. Im Oktober 1903 wurde er als Lehrer fur o m a m e n t a l e Architektur und Metallgußtechnik an die „Lehr- und Versuchs-Ateliers f ü r angewandte und freie Kunst, H e r m a n n Obrist und Wilhelm v. Debschitz" (Debschitzschule) in München berufen. Seit 1.4.1907 Lehrtätigkeit an der Staatlichen Kunstgewerbeschule Hamburg, w o er A n f a n g der 1920er Jahre zum Professor ernannt wurde; 1933 wurde er
Adler zwangspensioniert. Zwischen 1910-13 war er Leiter von vier kunstgewerblichen Meisterkursen an der Bayer. Landesgewerbeanstalt Nürnberg. Schwerpunkte seines künstlerischen Schaffens waren Elfenbeinarbeiten, Holzschnitzereien, Zimmereinrichtungen, Teppiche und jüdische Kultgeräte. 1899-1902 Mitglied der Darmstädter Künstlerkolonie. Werke: NÜRNBERG: künstlerische Ausschmückung der Totenhalle auf dem neuen israelitischen Friedhof. MuS: NÜRNBERG, Gewerbemus. im GNM. Lit.: AKL; Pese, 1983; Katalog zur Ausstellung „Friedrich Adler" im GNM vom 21.4. bis 5.6.1994; Stadtlexikon 2000. Ausst.: 1980/2. Adler, Johann, Schreiber, Zeichner. Gerichtsschreiber des Grafen Ladislaus zum Hage, später Kammergerichtssekretär in Speyer. Als solcher fertigte er Lehensbriefe, Adelspatente und andere Urkunden aus. In einem der Formularbücher der Heidelberger Universitätsbibliothek (Pal. Germ. No. 491 Fol 393 B) befindet sich eine Federskizze der Stadt Nürnberg von der Mitte des 16. Jh. Lit.: MVGN 19, 1911, S. 244246, mit Abb. Adler, Johann Gottlieb (Johann Gottlob), Goldarbeiter,* 1808 Regnitzlosau, Sohn des Johann Christian, oo I) Margaretha Wilhelmine Lober ( t 11.3.1857); II) 10.6.1866 Margaretha Loberer. 1857 wohnte er in S. 425 (Bergstraße 21), 1878 in Gostenhof, Hauptstraße 53 und 1881 Obere Kreuzgasse 29. Adler, Philipp, kaiserlicher Rat, Stifter, wurde früher irrtümlich als Kupferstecher und Goldschmied bezeichnet, was auf die falsch gedeutete Inschrift einer von Daniel -»Hopfer gestochenen Darstellung eines Altars zurückgeht, den Adler gestiftet hatte. 1484 in Nürnberg belegt, 1515 war er kaiserlicher Rat in Augsburg. Lit.: AKL; Thieme-Becker, Bénézit 1976. Adlerstrom, Christoph Ferdinand von, Sanduhrmacher, t 22. 3. 1719 Nürnberg. Lit.: Abeler, MdU, S. 32. Adler-Werkstatt, von 1477 bis 1514 in Nürnberg tätige Buchbinderwerkstatt, seinerzeit das größte Unternehmen dieser Art in Nürnberg. Verwendet wurden 77 einzelne Stempel, 3 Rollstempel und 6 Schildstempel. Der Name leitete sich von einem Stempel mit Adlerpunzierung ab, der auf 58 Einbänden nachgewiesen ist, einschl. auf dem sog. Gänsebuch des Anton ^ K r e ß . MuS: NÜRNBERG, GNM. Ausst.: 1986/7 S. 102. Adolfi, Franz, Sänger, Komponist, * 23. 3. 1850 Gundskirchen/Oberösterreich - f 29. 6. 1921 Coburg. Sohn eines Oberlehrers und Organisten. Erster Unterricht beim Vater, mit 11 Jahren Solo-Sopranist im Kloster Kremsmünster, mit 18 Jahren Besuch der Hofopernschule Wien. Nach Aufenthalten in Linz, Chemnitz, Köln und Brünn war er 1878-81 Bassist am Stadttheater Nürnberg, 1888-94 erster Bassist am Stadttheater in Riga. Weitere Stationen waren Gent, Düsseldorf und Breslau. Lit.: Rudolph, 1890; Scheunchen, 2002. Adolph, Johann, Buchhändler, Verleger, f 14. 8. 1716 Nürnberg, oo Witwe des Johann Leonhard Rönnagel, Gold- und Silberhändlers. 1706-15 war er als Buchführer im Ämterbüchlein eingetragen, die ersten drei Jahre zusammen mit Wolfgang -»Michahelles, mit dem er auch später als Verleger zusammenarbeitete. Am 25.5.1716 ersteigerte er ein Haus auf dem Ponersberg. 1716-18 war seine Witwe als Buchhändlerin
10 eingetragen. Seine Beerdigung erfolgte mit zwei Kutschen. Der Buch- und Musikdrucker Johann Wilhelm -»Rönnagel war sein Stiefsohn. MuS: N Ü R N BERG, StadtB: Druckwerke von 1706-18. Lit.: Doll/Stein, 1991; Grieb, Buchgewerbe 2003. Adolph (Adolf), Johann Traugott, Dr. med., Arzt, Stifter, Dichter, * 4. 12. 1728 Hirschberg/Schlesien t 11. 4. 1771 Altdorf. Sohn des Johann Benjamin, Handelsmann. Unverheiratet. Ab 1750 Medizinstudium in Jena, 1754 in Berlin, 1758 in Halle, dort 1759 Promotion. 1760 Professor in Helmstedt, 1768 Professor für Anatomie, Chirurgie und Physiologie in Altdorf. Der Universität vermachte er seine Bibliothek und einen Großteil seines Vermögens, der Fakultät seine Sammlung optischer und chirurgischer Instrumente. Panzer verzeichnete sein Portrait in zwei Varianten. Werke: Verzeichnis seiner Schriften s. Sauer-Haeberlein, 1969, S. 157-159. Lit.: Will, GL V, S. 9-12; Will, Geschichte der Universität Altdorf 1801, S. 228; Flessa, 1969, S. 61. Aeiner, Bartholomäus, Rotschmied, * Nürnberg t Nürnberg, wurde 1580 Meister. Lit.: AKL; Lockner Nr. 318. Aeiner (Ainer), Christoph, Rotschmied, * Nürnberg - t Nürnberg, Grab Nr. 1610 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1622, nicht erhalten, oo Maria Salome. 1604 Meister. Lit.: AKL; Lockner Nr. 517; Gugel, 1682; Zahn, DI-N Nr. 3670. Aeiner, Georg, Rotschmied, Gewichtmacher, * Nürnberg - f Nürnberg. Er wurde 1625 Meister. Lit.: AKL; Lockner Nr. 673. Aeiner (Aimer), Lorenz, Rotschmied, * wohl Nürnberg - t Nürnberg. 1558 Meister. Eine Rotschmiedsfrau Katharina Ayner wurde 1583 der Hurerei bezichtigt, sie könnte die Frau von Lorenz oder Christoph Aeiner gewesen sein. Lit.: Lockner Nr. 673; Friedrich Bock, in: MVGN 45, 1954, S. 65. Aelffa s.a. Alfa Aelffa (Aeilffa, Ailfa, Alfe,), Johann Michael, Rotschmied, Stück- und Glockengießer, get. 28. 10. 1737 Nürnberg - t 21. 4. 1796 Augsburg. Sohn des -»Pankraz, Rotschmied, oo Augsburg 9.1.1775 Elisabeth Magdalena Fink. Nach der Hochzeit ließ er sich in Augsburg nieder und wechselte wohl die Konfession. 1790-96 erschien er als Stadt-, Stück- und Glokkengießer in den Augsburger Akten. Seine Witwe heiratete am 2.10.1797 den ebenfalls aus Nürnberg stammenden Stück- und Glockengießer Adam -»Schuster. Werke: BURGBERG b. Sonthofen: Glocke, 1792/93 (Zuschr.). SEIFERTSHOFEN b. Krumbach: Kapellenglöckchen, 1795. Lit.: AKL; Glockenatlas Mittelfranken 1973, S. 61, 109 Anm. 268. Aelffa (Aeilffa, Alfa, Ailfa), Pankraz, Rotschmied, Zapfenmacher, * Nürnberg - f 1746 Nürnberg. Vater des -»Johann Michael, Stück- und Glockengießer. Am 12.6.1736 wurde er in die Meisterliste eingetragen. Lit.: AKL; Lockner Nr. 1321; AKL; Glockenatlas, 1973, S. 109 Anm. 268. Aelffa (Alfa), Johann Thomas, Rotschmied, auch Waagmacher, * Nürnberg - f Nürnberg. 1870 in der Hinteren Ledergasse 14, 1878 in der Weintraubengasse 1 ansässig. Lit.: Sichling, 1870. Aerithae, Arnold, Malerdilettant, Stifter, * um 1656. 1681 stiftete er als Vorsinger in der Kirche St.
11 Johannis ein Bildnis Martin Luthers f ü r diese Kirche, das er selbst „illuminieret" hatte. Das betreffende Bild, möglicherweise nur ein kolorierter Kupferstich, ist heute nicht m e h r mit Sicherheit nachzuweisen. Lit.: Thieme-Becker. Aeygner s. Eigner Aeyring, Leonhard, Rotgießer, * Nürnberg t Nürnberg. 1548 Meister. Lit.: A K L ; Lockner Nr. 87. Affeltranger, Jean, Schweiz. Maler, Graphiker, * 22. 4. 1874 T ö ß - t 21. 1. 1955 Winterthur. A u f seinen Studienreisen durch Europa scheint er auch in Nürnberg gewesen zu sein. Die Museen der Stadt Nürnberg besitzen von ihm vier Bleistiftzeichnungen mit Nürnberger Motiven von 1906. Lit.: A K L . Afinger, Johann Bernhard, Bildhauer, * 6. 5. 1813 Nürnberg - t 25. 12. 1882 Berlin. Bruder des - N i k o laus, Kupferstecher, oo Sophia Carolina Schubarth, 2 Söhne, 4 Töchter. 1826-30 Klempnerlehre in Nürnberg. Bis 1838 Wanderjahre, 1838 in der Nürnberger Silberplattieranstalt tätig, gleichzeitig Besuch der Kunstgewerbeschule unter Albert -»Reindel. 1840-41 und 1843 im Atelier von Chr. Daniel -»Rauch in Berlin, 1843-44 im Atelier von Ernst Julius Hähnel in Dresden. Seit 1846 besaß er eigene Werkstatt in Berlin. 1876 Professor und Mitglied des Senats der Kgl. Akademie der Künste in Berlin. Seine umfangreiche Tätigkeit u m f a ß t e Denk- und Grabmale, Büsten und Portraitstatuen, daneben fertigte er viele Bildnismedaillen und hatte Anteil an der Wiederbelebung der Gußmedaillen Mitte des 19. Jh. Werke: N Ü R N B E R G , Johannisfriedhof: Grab Nr. 1225/26 W a p p e n epitaph für Tucher mit A u f e r w e c k u n g des Lazarus 1846; - , Schulhaus Adam-Kraft-Straße 2, Südeingang: Relief Albrecht Dürer, dat. 1840. Werke außerhalb Nürnberg s. A K L . M u S : N Ü R N B E R G , M S t N . Lit.: A K L ; Thieme-Becker; Meyer, KL; D G M K , 1997. Ausst.: 1840/2 und 3; 1840/4 Nr. 128; 1841/2; 1842/1. Frank Matthias Kammel Afinger, Nikolaus, Kupferstecher, * 20. 12. 1818 Nürnberg - f 10. 10. 1852 Nürnberg, von Verwandten ermordet. Bruder des -»Bernhard, Bildhauer. Als Stecher lieferte er in seinen letzten Lebensjahren vor allem Blätter für Volkskalender und andere illustrierte Schriften. N a c h zeitgenössischer Meinung waren diese ohne künstlerische Bedeutung. Wahrscheinlich ist er identisch mit einem 1850 in N e w York belegten N . Afinger. Lit.: A K L ; Thieme-Becker; Meyers K L ; Bénézit 1976. Agier, A d a m , Rotgießer, * Nürnberg. 1691-95 w a r er Mitarbeiter in der Geschützgießerwerkstatt von M. Reig in Graz, dabei als aus N ü r n b e r g stammend bezeichnet. Lit.: A K L . Agnes, Briefmalerin, von Murr 1474-76 erwähnt, wohnhaft auf der Lorenzer Stadtseite. Lit.: Murr, Journal, T. 2, S. 134; Murr, Journal, T. 15, S. 40; Thode, 1891. Agrell, J o h a n n Joachim, Musiker, Komponist, * 1. 2. 1701 Löth/Schweden - t 19. begr. 23. 1. 1765 Nürnberg, ehemals Grab auf dem Rochusfriedhof, Epitaph nicht erhalten. Sohn des Johannes Jonas, Pastor, oo N ü r n b e r g 3.9.1749 -»Margaretha (f 16.5. 1752), Stadtdiskantistin, Tochter des W o l f g a n g -»Förtsch, Organist. 1721-23 Studium an der Universität Uppsala. 1734 in der Kapelle des Kronprinzen
Agricola Maximilian, 1737 und 1742 bei der H o f k a p e l l e des Landgrafen Wilhelm VIII. von Hessen-Kassel nachweisbar. Als Virtuose für Klavier und Violine machte er Reisen nach England, Frankreich und Italien. 1746 wurde er Leiter der Stadtkapelle in N ü r n b e r g mit einem Gehalt von 150 fl. p.a. Mit Dienstantritt übernahm er auch die Ä m t e r als Leiter des Musikchores (100 fl. Gehalt), des Stadtschenken (40 fl. Gehalt) sowie des „vordersten Hochzeitladers und LeichBitters". Die beiden letzten Ä m t e r überließ er j e d o c h nach einem Jahr seinem A d j u n k t e n J. -»Schwindel, da er nicht ganz geläufig deutsch sprach und sehr schüchtern war. Mit den Einkünften, die sich aus seinen Kompositionen fur Hochzeits-, Festtags- und Leichenmusiken ergaben, kam er im Jahr 1747 nach eigenen Angaben auf G e s a m t e i n n a h m e n von 1000 fl. 1747-64 war er als Stadtmusiker im Ämterbüchlein verzeichnet. Gegen Ende seines Lebens scheint er in bescheidenen Verhältnissen gelebt zu haben, wie aus seiner „unbesungenen" Beerdigung zu schließen ist, bei der kein Geistlicher a n w e s e n d war. Panzer verzeichnete sein Portrait. Seine Tochter Ursula Barbara heiratete Johann Georg -»Nothnagel, Schulkollege und Organist. Werke: Verz. seiner Kompositionen s. M G G 15, 59-63; Dupont, 1971. Lit.: A D B ; Grove, 1980; Will, G L V, S. 8; Krautwurst, 1971; Harrassowitz, 1987; Stadtlexikon 2000. Agrelli, Andreas Camillo, Sänger, * 21. 2. 1928 Baden b. Wien - f 1993 Nürnberg. 1965-93 Bariton am Opernhaus Nürnberg. Lit.: Kutsch/Riemens, 1997. Agricola (Bauer), Conrad, Buch- und Musikdrukker, N ü r n b e r g - t 5. 11. 1619 Altdorf? Sohn des Hans Bauer, oo I) 27.7.1568 Katharina P o m s t e r (begr. 25.5.1597); II) Margaretha K n a u p p . 1572 Setzer bei Ulrich -»Neuber, 1573-92 Setzer bei Dietrich -»Gerlach, später bei dessen Witwe -»Katharina. 1600-1607 als B u c h f u h r e r genannt, 1608 gestrichen. Mit Rv. vom 4.8.1608 wurde ihm erlaubt, eine Druckerei in Altdorf einzurichten. A m 19.2.1609 verkaufte er um 800 fl. sein Haus in der Kreuzgasse in Nürnberg. 1609 beschäftigte er 5-6 Gesellen in Altdorf. Dort g a b er 1609 eine frühe, brauchbare Bibelkonkordanz heraus und den Pflanzenkatalog von L u d w i g -»Jungermann. 1613 soll er auch dessen Textteil zum „Hortus Eystettensis" des Basilius -»Besler gedruckt haben, w a s aus den verwendeten Lettern geschlossen werden kann. Panzer verzeichnete sein Portrait. MuS: NÜRNBERG, StadtB. Lit.: Will, G L I, S. 6; Doppelmayr, 1730; Ernesti, 1733; Wohnhaas, 1967; Sporhan-Krempel/ Wohnhaas, 1973; Grieb, B u c h g e w e r b e 2003. Agricola, Herbert, Maler, Gebrauchsgraphiker, * 7. 5. 1912 Nürnberg - f nach 1983. Nach seiner Ausbild u n g als Dekorationsmaler in N ü r n b e r g folgte 1930-34 ein Studium an der Staatsschule für a n g e w a n d t e Kunst in M ü n c h e n bei Emil Pretorius und F. H. Ehmcke. Bis 1939 war er vorwiegend als Gebrauchsgraphiker und im kunstgewerblichen Bereich tätig. 1940 wurde er als Kriegsmaler an die Front geschickt, ab 1942 verwirklichte er Kriegsbilder im A u f t r a g des Kriegsministeriu m s und des dt. Heeresmuseums. Nach 1945 war er vorwiegend in München tätig. Sein Arbeitsgebiet u m f a ß t e Veduten, später auch romantisierende Landschaften aus Oberbayern und Tirol, Portraits und Akte in impressionistischer und konstruktivistischer A u f f a s -
Agricola sung. Hinzu kamen abstrakte Kompositionen (bes. Graphik), große Wandbilder, u.a. für Autobahnraststätten in Metall- und Dickglasornamentik sowie Collagen in Transparentfolie. Lit.: AKL; Davidson, 1988-92. Agricola, Johannes (Noricus), Komponist, Kantor, Kirchenliederdichter, 1594 Diskantist an der Weimarer Hofkapelle, später Kantor am Gymnasium in Erfurt. 1601 bezeichnete er sich am dortigen Gymnasium als Schulkollege. Im selben Jahr ließ er in Erfurt mehrere von ihm gesetzte Motetten drucken, die er dem Stadtmagistrat widmete. Die von ihm verwendete Bezeichnung „Noricum" wurde häufig als aus Nürnberg stammend ausgelegt, wahrscheinlich bezieht sie sich jedoch auf Teile von Bayern, Österreich und der Steiermark, die früher als Noricum bezeichnet wurden. Lt. Will GL soll er 1570 geboren und nach 1648 gestorben sein. Werke: Verz. s. Eitner. Lit.: Will, GL I, S. 7 und V, S. 15; BMLO, 2006. Agricola, Paulus, Briefmaler, oo Wöhrd b. Nbg. 18.2.1594 Catharina, Tochter des Hans -»Grieser d. J., Briefmaler. Ahl, Andreas, Bildhauer, f 17. 12. 1873 Nürnberg. Ahrens, Johann Thomas, Mathematiker, Kartograph, * 1786 - t 1841. Doktor der Philosophie, kgl. Kriegsgeometer und Lehrer am physio-techn. Institut in Nürnberg. MuS: NÜRNBERG, StadtB: Gartenplan des Friedrich Wilhelm Bock sowie Plan des ValznerWeiher und der umliegenden Parzellen aus den Jahren 1813-14. Lit.: Tiggesbaumker, 1988 Nr. 80, 127. Aich, Leonhard zu der (Verleger, 1522) s. Eich, Leonhard zu der Aichenauer (Aichenawer; Eichenauer, Hans von Frankfurt), Hans, Buchdrucker, oo Barbara, Tochter des Hieronymus -»Holzel, Drucker, eine Tochter Eva. 1526 wurde er Bürger. 1526-1527 war er Setzer bei Friedrich -»Peypus. 1528 verließ er wegen Schulden die Stadt und ging nach Hagenau, wo er vor dem 29.7.1535 verstarb. Seine Tochter kam unter die Vormundschaft des Nürnberger Formschneiders Friedrich -»Hamer. Lit.: GNM, Wagner, 1931, S. 116; Hans-Otto Keunecke: Friedrich Peypus, in: MVGN 72, 1985, S. 41; Timann, 1993, S. 168f., 200. Aichler s.a. Eichler Aichler (Achler, Eichler), Georg, Meistersinger, Schuhmacher, Wirt, get. 4. 5. 1613 Nürnberg - begr. 9. 1. 1688 Nürnberg. Sohn Nielas, Schuhmacher, oo I) 13.11.1638 Witwe Katharina Pfau; II) 28.4.1646 Anna Wirth. Ausbildung als Schuhmacher durch den Vater. 1638, 1639 und 1643 trat er je einmal an einer Zeche als Singer auf. 1649 übte er auch das Amt eines Torsperrers aus. 1641 erwarb er um 250 fl. das Anwesen Albrecht-Dürer-Straße 29, das vor 1663 in fremden Besitz überging. Seit 1660 als Wirt „Zur Grünen Weintraube" am Alten Weinmarkt (Karlstraße 11) nachweisbar. Das Haus gehörte zunächst seinem Bruder -»Hans und wurde später von ihm erworben. Im Juli 1675 kaufte er um 825 fl. das Anwesen Obere Wörthstraße 9, das ihm 1685 nicht mehr gehörte. Ebenfalls 1675 erwarb er von den Erben der Witwe seines Bruders Hans um 1400 fl. das Haus Karlstraße 14. Lit.: Stahl, 1982; Kohn, N H b Lorenz u. Sebald. Ausst.: 1955/5. Aichler, Hans, Meistersinger, Schuhmacher, get. 26. 6. 1611 Nürnberg - begr. 1. 6. 1674 Nürnberg.
12 Sohn des Nielas, Schuhmacher; Bruder des -»Georg, Meistersinger, oo Barbara ( t um 1675). Ausbildung als Schuhmacher. 1637-39 ist er bei einigen Zechen als Singer belegt. Im Mai 1651 kaufte er um 1600 fl. das Wirtshaus „Zur Grünen Weintraube" (Karlstraße 11), das ab 1660 von seinem Bruder -»Georg bewirtschaftet wurde. Im Jahre 1654 erwarb er für 1400 fl. das Eckhaus Karlstraße 14 (westlicher Teil), das er in zwei Raten im selben Jahr bezahlte. Dieses Anwesen verkauften die Erben seiner Witwe Barbara 1675 um 1400 fl. an seinen Bruder Georg. Lit.: Stahl, 1982; Kohn, NHb Sebald. Ausst.: 1955/5. Aichler (Achler), Markus, Rotschmied, Ausbereiter, * Nürnberg - f Nürnberg. 1699 Meister. Mz: stehender Löwe. Lit.: AKL; Lockner Nr. 1087; Stengel, in: G N M M, 1918/19, S. 133. Aichler, Veit, Meistersinger, Schuhmacher, get. 13. 3. 1595 Nürnberg - begr. 22. 8. 1672 Nürnberg. Sohn des Wilhelm, Schuhmacher, oo I) 24.4.1626 Ursula Walther; II) 13.11.1637 Maria Senneb aus Hof. In den Jahren 1637 und 1639 nahm er dreimal an Zechsingen teil. Ein geerbtes Anwesen am Färberbrücklein verkaufte er im Juli 1653 fur 800 fl. in bar. Bei seinem Tod wohnte er am Alten Weinmarkt, vermutlich im Haus seines Neffen Hans -»Aichler. Lit.: Stahl, 1982. Aichler, Wilhelm, Meistersinger, Schuhmacher, get. 14. 6. 1550 Nürnberg - begr. 18. 4. 1615 Nürnberg. Sohn des Augustin, Schuster, Vater des -»Veit, oo I) 8.8.1580 Barbara Kraft; II) 24.11.1589 Apollonia Bauer aus Lauf/Pegn.; III) 23.7.1605 Witwe Anna Kratzer. In den Jahren 1579, 1589, 1590 und 1595 trat er wiederholt als Meistersinger auf. Von 1599 bis zu seinem Tod hielt er jährlich eine Fechtschule ab, wobei er bei einem Umzug am 16.4.1615 auf der Barfüßerbrücke tot umfiel. Lit.: Stahl, 1982. Aichler, Wolf, Goldschmied, gab am 28.3.1585 das Bürgerrecht auf. Lit.: Archiv zur Nbger. GSK im GNM. Aigen, Georg, Meistersinger, Barchentweber. Im August 1671 sang er ein einziges Mal in einer Singschule, nachdem er sich am 4.6.1671 in die Meistersingergesellschaft eingekauft hatte. 1672 wurde er nochmals als Mitglied genannt. Er wohnte auf dem Schwabenberg in den Sieben Zeilen. Da es jedoch mehrere Barchentweber gleichen Namens gab, ist eine Zuordnung der biographischen Daten nicht möglich. Lit.: Stahl, 1982. Aigen (Aygen, Eigen), Johann Joachim, Goldschmied, * Nürnberg, Sohn eines Nürnberger Bürgers. 1666-72 Lehre bei Conrad -»Kerstner. Nach einem Rv. vom 2.12.1676 zog er nach Olmütz, dort legte er am 5.1.1677 die Meisterprüfung ab und wurde am 5.5. 1678 Bürger. Später war er dort Stadtadvokat. 1677-79 schuf er Silbergerät für die Kirche des Prämonstratenser-Klosters Hradisko. Seine vier Söhne waren ebenfalls künstlerisch tätig: 1) Johann Franz, Goldschmied und Maler, * 12.4.1680; 2) Joachim Ignaz, Goldschmied, * 17.12.1682; 3) Karl Josef, Maler, * 8.10. 1685 Ölmütz - f 22.10.1662 Wien; 4) Anton Franz, Bildhauer, * 21.9.1694. Lit.: AKL; Archiv zur Nbger. GSK im GNM. Aigner, Eduard, Maler, Illustrator, * 6. 8. 1903 Neuhaus/Pegnitz - f 22. 12. 1978 München. 1919-22 Lithographenlehre in Nürnberg. 1923-29 Studium an
13 der AdBK München bei Adolf -»Schinnerer und Hugo von Habermann, anschließend Studienreisen nach Paris, Italien und Spanien. 1932 erhielt er den Albrecht-Dürer-Preis der Stadt Nürnberg. 1933 war er in München ansässig, 1940 zur Wehrmacht einberufen. 1948-54 war er Präsident der Münchner Künstlergenossenschaft. Seine vielen Ausstellungsbeteiligungen in Nürnberg belegen einen engen Kontakt und eine häufige Anwesenheit in der Stadt. 1953 stellte er in der Fränkischen Galerie am Marientor in Nürnberg ein Ölgemälde „Nürnberger Tiergarten" aus. MuS: NÜRNBERG, MStN: 2 Ölgemälde. Lit.: AKL; Vollmer; Lohrey, 1989. Ausst.: 1930/2; 1931/1; 1932/3; 1933/1; 1933/3; 1934/2; 1934/3; 1935/2; 1936/2; 1937/1; 1938/2; 1939/2; 1941/7; 1943/2,-/6; 1 9 5 3 / 2 , /3; 1956/1; 1957/10 EA; 1958/2,-/11; 1960/2; 1962/1; 1963/7; 1964/14; 1965/26; 1971/1; 1972/3, - / 4 ; 1973/1; 1974/1; 1975/2; 1976/2; 1978/2; 1980/1. Aigner, Heinrich, Maler, * 1884 Nürnberg - f um 1970 Bad Aibling. Studium an der Kunstgewerbeakademie in Dresden und an der AdBK München bei Martin von Feuerstein, Julius Diez und Carl von Marr. Sein Arbeitsgebiet waren Portraits, Akte, Stilleben und Landschaften in akademischer Tradition. Lit.: AKL; Vollmer. Ausst.: 1942/2. Ailffer, Michael, Meistersinger, sang Pfingsten 1559 auf einer Zeche. Lit.: Stahl, 1982. Aimer, Ainer (Rotschmiede, 16./17. Jh.) s. Aeiner Ainbeckh (Linbeck, Zanzer, Zatzer), Hans, Zinngießer, * Nürnberg. Geselle bei H. Jungwirth in Augsburg, mit dem er 1606 in Streit geriet, wobei er zu 50 fl. Strafe verurteilt wurde. 1609 war er Bürger von Wels/OÖ, 1612 Landmeister der Linzer Lade und ab 1618 Lehrmeister des Gießers S. Ziegler. Lit.: AKL. Ainer (Rechenpfennigmacher, 18. Jh.) s. Annert Ainmiller, Max Emanuel, Glas-, Porzellan- und Architekturmaler, * 14. 2. 1807 München - f 8. 12. 1870 München, oo 1832 Antonia, Tochter des F. A. Weishaupt, Silberschmied in München. Ab 1822 Malerausbildung in der Porzellanmanufaktur Nymphenburg, nebenher Schüler Friedrich von Gärtners an der AdBK Münchner (Architektur und Ornamentik). Seit 1825 Maler an der Manufaktur und bald auch Mitarbeiter in der Glasmalereiabteilung. 1844 wurde er Vorstand der selbständig gewordenen GlasmalereiAnstalt. Unter seiner Leitung erfolgten Verglasungen u.a. fur die Dome in Köln und Speyer, für die Universitätskirche in Cambridge und die Paulskathedrale in London. Außerdem war Ainmiller als Architekturmaler tätig; die Staffagen in seinen Bildern wurden meist von anderer Hand (Moritz von Schwind und J. Petzl) gemalt. Boetticher verzeichnet drei Innenansichten der Lorenzkirche in Nürnberg (Nr. 4, 27, 28). MuS: NÜRNBERG, Slg. Grieb: Innenansicht der Lorenzkirche gegen Westen, Öl a/Lw. 97 χ 77 cm. Das Bild diente als Vorlage zum Stahlstich von Friedrich -»Geißler, der 1837 als Jahresgabe an die Mitglieder des Albrecht-Dürer-Vereins verteilt wurde. Lit.: NDB; AKL mit Literatur- u. WV; Thieme-Becker; Meyers KL; v. Boetticher; Bénézit 1976. Ausst.: 1836/2, 1977/10. Alamire (Musiker, Kalligraph) s. ImhofT, Petrus Alart, Johann, Briefmaler, oo Nürnberg 16.12.1583 Catharina Welz. Evtl. identisch mit dem gleichnami-
Albert gen Augsburger Briefmaler. Lit.: Ausk. Lore SporhanKrempel. Alban, Georg, Goldschmied, wurde 1533 Bürger. Lit.: Archiv zur Nbger. GSK im GNM. Alber, Balthasar, Goldschmied, legte am 20.10. 1467 den Meistereid ab und erwarb im selben Jahr das Bürgerrecht. Vielleicht identisch mit Balthasar ->Kolb. Alber, Hans, Zirkelschmied, oo 1.1.1527 Margaretha Piger (oder Pilger). 1527 Bürgerrecht. Am 13.3.1528 zahlte er seiner Stieftochter Magdalena, die seit dem 4.2.1527 mit dem Drechsler Georg Lobsinger (Lepsinger) verheiratet war, ihr elterliches Erbteil aus. Lit.: Schornbaum, 1949 Nr. 1414. Alber, Johann Eberhard (nicht Nepomuk), Kupferstecher, t 1763/64 Nürnberg. 1726-31 und 1755-63 im war er im Ämterbüchlein als selbständiger Kupferstecher eingetragen, 1664 gestrichen. Dazwischen scheint er außerhalb gearbeitet zu haben. Bekannt sind Blätter aus Mappenwerken, u.a. Ansicht von Bratislava (Preßburg) in: Comitatus Posoniensis X Curantibus ..., Nürnberg 1757; Titelkupfer und Landkarten zu S. J. Baumgarten, Allg. Welthistorie, Halle 1744f. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Zahns Jb. I, 1868. Albersdörfer, Maler, * Gostenhof b. Nbg. Er war Zögling der Nürnberger Kunstschule. 1827 stellte er eine Kreidezeichnung „Kopf der Hersilia", nach David aus. Ausst.: 1827/1. Albersdoerfer (Albersdörffer), Johann Jacob, Zinngießer, * Nürnberg - | 20. 10. 1866 Nürnberg. Sohn des Johann Jacob Daniel, Wirt, oo Lisette Meek (* um 1805 - t 30.9.1873). 1823-26 Lehre bei seinem Stiefvater Johann Andreas -»Gugler. Als Gesellenstück fertigte er eine große Terrine. Am 4.11.1842 wurde er Meister und übernahm im selben Jahr von der Witwe des Rudolph Peter Otto ->Doering die Werkstatt. Mz: Jungfrauenadler mit Initialen I.I. A. 1850 war er in S. 723 (Paniersplatz 41) ansässig. 1878 wurde ein Zinngießer Heinrich Albersdörfer erwähnt, der ebenfalls am Paniersplatz 41 wohnte, 1881 erscheint hier seine Witwe Jakobine. Lit.: AKL; Hintze, Nr. 558 mit Abb. des Mz. Albert s.a. Albrecht Albert, Andreas Gottfried, Bildhauer, * 17. 8. 1904 Münnerstadt/Ufr. 1924-26 Studium der Malerei und Bildhauerei an der AdBK München bei Karl Killer und N. Fleischmann. Ab 1926 Besuch der Kunstgewerbeschule Nürnberg (1928 in Staatsschule für angewandte Kunst umbenannt), 1928-32 Meisterschüler bei Georg -•Vogt. In dieser Zeit endgültige Zuwendung zur Plastik. 1938-40 Dozent für Kunstgestaltung auf Burg Giebichenstein, 1939 Kulturpreis der Stadt Halle. Ab 1946 in Feldkirchen/Obb. ansässig, seit 1954 Leiter der Mosaikabteilung eines keram. Konzerns im Rheinland, daneben noch als Portraitbildhauer tätig. Werke: BEYHARTING/Tuntenhausen, kath. Pfarrkirche: zwei Pfeilerfiguren St. Anton und Bruder Konrad, Holz, 1947/49; MÜNNERSTADT, Pfarrkirche: Titaaltar, um 1930. Lit.: AKL. Ausst.: 1930/1; Gr. Dt. Kunstausstellung im Haus der Kunst München: 1940, 1941 und 1943. Albert, Hans, Photograph, wohnte 1897/98 Johannisstraße 16. MuS: N Ü R N B E R G , MStN: Fotoserie vom Empfang Kaiser Wilhelms II. und Prinzregent Luitpolds von Bayern in Nürnberg am 23.9.1897.
Albert Albert, Hans Leo, Bildhauer, Architekturzeichner, * 17. 7. 1899 Nürnberg - f 1973 Nürnberg. 1920-24 Besuch der Nürnberger Kunstgewerbeschule. 1930 Meisterprüfung als Steinbildhauer. 1924-28 Architekturzeichner, Bauführer und Bildhauer bei Wiederherstellungsarbeiten an der Lorenzkirche Nürnberg. Dazwischen zweijähriger Aufenthalt an der AdBK München. Nach 1945 war er als Bildhauer an den Wiederherstellungsarbeiten von St. Sebald (Ostchor 1953) und St. Lorenz in Nürnberg beteiligt. 1932/52 wohnte er in der Wirthstraße 27. Werke: NÜRNBERG, Frauenkirche: Ergänzungen an der südwestl. Fassade (Kruzifix und die beiden Fürbitter), um 1935; - , Luitpoldhein, Gefallenendenkmal, 1929; - , Bahnhofsplatz, Hauptpostgebäude: plast. Schmuck, 1934 (Beteiligung); - , Westfriedhof: Gedächtnismal fur die Opfer der Staedtler-Katastrophe, 1930; Nbg.-Fischbach: ev. Auferstehungskirche: Plastik an der Turm-Westseite, Christus der Auferstehungskönig. SCHEINFELD: Kriegerdenkmal, 1925 (Modell des Phoenix, Gesamtentwurf von Max -»Heilmeier). Lit.: AKL; Pilz, 1956; KDM Nürnberg 1977. Albert, Josef, Photograph, Lithograph. Seit etwa 1896 tätig. 1906 unter den Lithographischen Anstalten aufgeführt, ansässig in der Neuen Gasse 18, Geschäftslokal in der Unteren Talgasse 5. Werke: NÜRNBERG; MStN: Nürnberger Neubauten, 50 Tafeln Photographie und Lichtdruck, München 1896. Albert, Josef, Bildhauer, Mosaik- und Glasgestalter, seit 1898 in Nürnberg tätig. Er schuf Kriegerdenkmäler, meist Reitergruppen (St. Georg) in Effeltrich, Eggolsheim, Helmbrechts, Rattelsdorf (St. Nepomuk). 1906/43 war er in der Wirthstraße 27 ansässig. Werke: N Ü R N B E R G : Kreuztragender Christus, Solnhofener Stein, um 1920 (Kriegergedenktafel); Auferstehung Christi, Solnhofener Stein, um 1920 (Krieggedenktafel). Nbg.-Gebersdorf, Dreieinigkeitskirche: Taufstein, im Krieg zerstört. Lit.: Sitzmann, 1983. Ausst.: 1906/04 S. 86. Alberti s.a. Albertus, Albrecht Alberti, August, Theologe, Dichter, * 22. 11. 1672 Lauf a. d. Pegnitz - f 4. 4. 1738 Nürnberg. Sohn des Paul Martin d. Ä., Pfarrer, oo 6.6.1698 Anna Maria Fuchs, Ratstochter aus Nürnberg, zwei Söhne, zwei Töchter überlebend. Besuch der Lorenzer Lateinschule. 1686/90 in Altdorf immatrikuliert, dort 1693 Magister. Reise nach Holland. Am 14.5.1695 in Altdorf ordiniert. 1694 Pfarrer-Adjunkt in Eschenbach, 1696 Pfarrer. 1716 Diakon bei St. Lorenz in Nürnberg, 1737 Schaffer. Er verfaßte Gedichte und geistliche Lieder, u.a. 1732 das Leichengedicht für Karl -»Freund. Panzer verzeichnete sein Portrait. Lit.: Dip. Lorenz, S. 70; Will, GL I, S. 13f.; Simon, Pfb. Nr. 5. Ausst.: 1971/10. Albertus (Albertus slozzer de Sulzpach), Schlosser, * Sulzbach. Wurde 1308 Bürger in Nürnberg. Am 12.10.1323 trat er bei einer Bürgeraufnahme als Bürge auf. Lit.: Bürgerbücher I, 1974, S. 13, Nr. 190, S. 41 Nr. 616. Albertus (Alberti), Salomon, Arzt, Dichter, * 1540 Naumburg - t 29. 3. 1600 Dresden. Sohn des Hans -»Albrecht, Baumeister, oo I) Ursula, Tochter des Gregor Bureni; II) Magdalena, Tochter des Johannes Kenntmann, Witwe des Dr. Franz Faber. Mit seinen
14 Eltern kam er kurz nach seiner Geburt nach Nürnberg. Studium in Wittenberg, dort Magister und Promotion zum Dr. med. Er wurde Professor der Physik, war ein bedeutender Anatom, seit 1592 kurfürstlicher Leibarzt in Dresden. Nach Will soll er ein guter lateinischer Dichter gewesen sein. Panzer verzeichnete sein Portrait. Werke: Verz. seiner vielen Schriften s. Will, GL I, S. 9f. und V, S. 16-18. Lit.: ADB; NDB; Brusniak, in: M V G N 6 9 , 1982, S. 39. Albrecht, Malerin, wurde am 23.9.1392 in einer Steuerliste erwähnt, wohnhaft bei der Stöpselgasse. Sie war vermutlich die Witwe eines Malers. Lit.: AKL; Gümbel, 1906, S. 332. Albrecht, Kartenmaler, 1446 unter den waffenfähigen Nürnberger Hintersassen in Feucht erwähnt. Am 14.10.1448 wurde er von Johann Ulmer verklagt. Lit.: Gümbel, 1916, S. 56. Albrecht (Meister Albertus), Bildschnitzer und Maler, f Dezember 1538 Nürnberg, unverheiratet. Im Mai/Juni 1536 wurde er von Dr. Christoph -»Scheurl für das Fassen eines Geweihleuchters mit Frauenbüste bezahlt. Der Leuchter, den der Auftraggeber von seinen Eltern geerbt hatte, trug das Scheurl- und Tucher-Wappen und war Christoph Scheurl dem Älteren von seinem Schwager Stefan Tucher 1482 anläßlich seines Einzuges in sein neues Haus geschenkt worden. Außerdem wurde Albrecht entlohnt für das Vergolden einer Frauenfigur aus Messing, versehen mit dem Wappen der Scheurl und Fütterer. Albrecht wohnte bei der Schildröhre, in der Nähe Scheurls, der ihn als Nachbarn bezeichnete. Lit.: Bösch, in: GNM M, S. 278; Heerwagen, 1908, S. 106; Burger, 1972 Nr. 1949. Albrecht von Nürnberg, (Bartholomäusmeister), Bildhauer, war verheiratet und hatte Kinder. Dem Namen nach stammte er wohl aus Nürnberg. 14921531 in Bern fast ununterbrochen als Bildhauer nachweisbar. Lit.: AKL (S. 157); Thieme-Becker, SKL. Albrecht, Albert (Albrecht), Steinmetz, f um 1593 Nürnberg, ehemals Grab Nr. 65 auf dem Rochusfriedhof, Epitaph dat. 1593, heute im GNM, noch vorhanden. Wurde am 3.5.1564 Bürger. 1586 besserte er das schadhafte große Radfenster (Rosette) in der Lorenzkirche aus. Sein Bildnis erscheint auf einer 1583 angelegten Urte der Nürnberger Steinmetze im GNM. 1576 erwarb er um 72 fl. das Haus Wäschershof 3 (hinter dem Haus Nr. 19 in der Breiten Gasse), das er 1580 um 72 fl. wieder verkaufte. 1580 kaufte er um 328 fl. das Haus Breite Gasse 17. MuS: NÜRNBERG, GNM. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Gugel, Friedhöfe; Boesch, 1891 Nr. 76; Hampe, Rv.; K. Pechstein, in: GNM A, 1975; Zahn, DI-N Nr. 2093; Kohn, NHb Lorenz. Albrecht, Andreas (Endres), Bildhauer, Bildschnitzer, begr. Anf. Aug. 1560 Nürnberg. Mit Rv. vom 21.6.1549 wurde ihm das Bürgerrecht zugesagt und am 26.6.1549 wurde er als „Kunstner" (Kunstgießer, Modellschnitzer) in das Bürgerbuch eingetragen, wobei er 2 fl. bezahlte. Er arbeitete mit Wenzel -»Jamnitzer zusammen, mit dessen Unterstützung er am 23.7.1552 die Erlaubnis erhielt, fur zwei Jahre nach Lyon zu gehen, ohne das Bürgerrecht aufgeben zu müssen; diese Erlaubnis wurde am 18.12.1554 um ein Jahr verlängert. Er ist vermutlich identisch mit dem Bild-
15 hauer Endres Hauer, dessen Gesuch am 6.7.1552 vom Rat zunächst abgelehnt worden war, drei Jahre in Lyon zu arbeiten, ohne das Bürgerrecht aufzugeben. Möglicherweise stammen von seiner Hand Gußmodelle, die Jamnitzer fur seine Goldschmiedearbeiten verwendete, wie die Statuette der Mutter Erde fur den Merkeischen Tafelaufsatz. Bei seinem Tod wohnte er beim Judenkirchhof in Nürnberg, welcher nur noch als Ortsbezeichnung existierte. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Bosch, in: G N M M, 1889, S. 278; Hampe, Rv. I, 3178; Burger, 1972 Nr. 6632; Jamnitzer, 1985, S. 405 u. Nr. 502, 503. Albrecht (Alberti), Andreas, Zeichner, Mathematiker, Ingenieurhauptmann, Instrumentenmacher, Herausgeber, * 1586 Nürnberg - f 1628 Hamburg, wohl auf einer Reise. Er studierte Kriegswissenschaften, darüber hinaus scheint er ein vielseitig ausgebildeter Mann gewesen zu sein. Er brachte zwei illustrierte Schriften zur Feldmeßkunst und Arithmetik heraus, für die er die Vorzeichnungen zu den Abbildungen selbst anfertigte: „Eigentlicher Abriß und Beschreibung eines sehr nützlichen und notwendigen Instrument zur Medianica...", Nürnberg 1620, und „Richtige Anweisung und Vorstellung eines sonderbaren und nützlichen Instruments zur Architectur", Nürnberg 1622. Weiter veröffentlichte er „Zwey Bücher, das erste von der ohne und durch die Arithmetica gefundenen Perspectiva, das andere von den dartzu gehörigen Schatten", mit 139 Abb., Nürnberg 1623 im Selbstverlag, gedruckt bei Simon -»Halbmayr. Für die letzten beiden Werke verehrte ihm der Nürnberger Rat 250 fl. Das Werk erschien 1671 unter dem Titel „Duo libri" auch in Latein. Am 17.7.1623 beschloß der Rat der Stadt Nürnberg, ihm einen jährlichen Sold von 100 fl. zu bezahlen unter der Bedingung, die ihm angewiesenen Leute in seinen Künsten zu unterrichten. Albrecht fertigte geometrische, Architektur- und Werkzeichnungen sowie zwei Flußkarten der Pegnitz von dem Städtchen Lauf bis zur Mündung in die Rednitz. Für die eine Karte erhielt er am 13.6.1623 fünfundzwanzig fl., für die andere am 20.10.1623 sechzehn fl. Auch fertigte Albrecht Prospekte, darunter „Velden und Umgebung aus der Vogelschau", „Heidelberg" und die Umgebung von „Uttenheim" (Tirol). Um 1625 erscheint er auch als Kompaßmacher, daneben konstruierte er mathematische Geräte. Panzer verzeichnete sein Portrait. Werke: „Löbleins-Garten am Judenbühl", dat. 1615; Verz. seiner Schriften s. Will, GL I, S. 21 und V, S. 22-35. MuS: NÜRNBERG, GNM: Meßtisch u. math. Instrumente; - , MStN: vier Zeichnungen, dat. 1612, drei Zeichnungen vom Wasserlauf der Pegnitz, 1620, 1623, 1624; „Der Überfall auf Velden im Jahre 1627", Kupferstich von Georg -»Köler nach Vorlage von Andreas Albrecht. - , StAN. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Doppelmayr, 1730; C. G. Müller, 1791, S. 18, 86, 136; Bezold, in: GNM M, 1897, S. 1-14; Barock, 1962, S. 197; Werner, in: MVGN 53, 1965, S. 69-149; KDM Lauf, 1966, S. 502; Wallraff, 1976 Nr. 2660, 2737a; Gouk, 1988; Tiggesbaumker, 1988; Fleischmann, 1998. Ausst.: 1907/3; 1966/3; 1980/9; 1986/4. Albrecht, Bartholomäus, Großkaufmann, Viehhändler, Wechselsensal, Münzer und Erzkäufer, * 1543 Nürnberg - t 10. 4. 1609 Prag. Sohn des Hans,
Albrecht Viehhändler, Enkel des -»Hans, Maler, oo I) 1568 Magdalena Elzbach ( t 10.11.1574, ehemals Grab Nr. 66 auf dem Rochusfriedhof); II) 1575 Ursula Öttinger, acht Kinder. 1568 Bürger, 1569 Genannter. Neben dem Viehhandel lieferte er seit 1575 Waffen, Tuche und Lebensmittel an das kaiserliche Heer, ebenso trat er als Kreditgeber Kaiser Rudolphs II. auf. Zusammen mit Verwandten war er Pächter der kaiserlichen Münzstätten, 1578 in Wien und Prag, 1580 in Kuttenberg/ Böhmen. Mit Schreiben vom 22.7.1585 erhielt er auch das Privileg für Nürnberg, wo er in fünf Monaten 228.648 Dukaten prägte. 1581-91 hatte er Streit mit dem Nürnberger Rat wegen des Gold- und Silberaufkaufs und Scheidens. 1595 Haft, Beschlagnahme seines Vermögens, darunter 70.000 fl. in bar und Ausstoßung als Genannter. 1595 Haftentlassung und Flucht nach Ansbach, 1596 in Speyer, seit 1604 in Prag. Albrecht gilt vielfach als Urheber der Münzverschlechterung durch Kipper und Wipper (Inflation). 1587 erwarb er um 5000 fl. das Haus Burgstraße 8 mit Hinterhaus Brunnengäßchen 9, das die Gläubigervertreter 1588 um 6000 fl. verkauften. 1575 war er Eigentümer eines Hauses auf dem Neuen Bau (Maxplatz 44), mit Hof, Hinterhaus und Seitengebäuden, das sein Vater zusammen mit seiner Großmutter Anna Albrecht 1545 gekauft hatte. Er erwarb noch ein benachbartes Grundstück mit einer Ausfahrt zur Weißgerbergasse hinzu. 1582 kaufte er um 265 fl. ein Haus in der Irrergasse (Weißgerbergasse 27), 1591 um 400 fl. auch das Nachbarhaus Weißgerbergasse 29; letzteres veräußerte seine Witwe Ursula 1612 um 550 fl. Panzer verzeichnete sein Portrait von 1568, auf dem er als Ochsenherr bezeichnet wurde. Lit.: NDB; Will, GL V, S. 23; Will, Münzbel. Bd. II, S. 46 u. 287; Gebert, 1894; Boesch, in: G N M M 1886, S. 235-238; Hampe, Rv.; StadtAN, GSI 152; Zahn, DI-N Nr. 1256; Stadtlexikon 2000; Kohn, N H b Sebald. Albrecht, Erhard (Kupferstecher, 1726) s. Alber, Johann Eberhard Albrecht, Hans, Maler, f vor 1521 Nürnberg, oo I) Ursula, Tochter des Nielas Nützel; II) Anna (f Nov. 1548). Am 3.8.1499 wurde er Bürger und bezahlte 4 fl. Seine Frau erhielt am 5.10.1504 ihr Heiratsgut, dessen Empfang Hans Albrecht bestätigte. Am 3.8.1508 sollte er wegen seiner „geprechlikait" in Verwahrung genommen werden. 1515 zahlte ihm Anton -»Tucher 1Ά fl. fur die Vergoldung eines geschnitzten hl. Sebald, der für die Schwiegertochter bestimmt war, und 10 fl. für die Vergoldung eines Handtuchhalters mit „Gesichtern", den der Schreiner (Lienhard) -»Stengel gefertigt hatte. Am 18.4.1515 erwarb Albrecht für 60 fl. und 5 fl. rh. Eigenzins (100 fl. rh. Hypothek) ein Haus in der Egidiengasse (Tetzeigasse 15), das seine Witwe Anna 1545 für 450 fl. verkaufte. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Neudörfer-Lochner, 1875, S. 135f.; Tucher, Haushaltsbuch, S. 180; Hampe, Rv.; Gümbel, 1906, S. 331; Gümbel, in: MVGN 29, 1928, S. 29; Burger, 1972 Nr. 3884; Kohn, N H b Sebald. Albrecht (Alberti), Hans (Johann), Baumeister, Steinmetz, * Naumburg - f 1541 Nürnberg. Vater des Salomon -»Albertus, oo Tochter des Bürgermeisters Kölbel in Naumburg. Ihm wurde am 31.7.1539 das Bürgerrecht geschenkt, weil er „für ein künstner berümpt" sei. Es wurde ihm freigestellt, auch seine
Albrecht Gesellen mitzubringen. Nach Will kam er 1540 nach Nürnberg und starb bereits ein Jahr danach. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Will, GL V, S. 17; Hampe, Rv. Albrecht (Alberti), Ignaz, Landkartenstecher, * 11. 4. 1760 Wien - f 31. 8. 1794 Wien. Studium an der Kupferstecher-Akademie in Wien, danach eigene Werkstatt, die 1787 zwanzig Stecher beschäftigte. Sie war spezialisiert auf Landkarten und Illustrationen botanischer Werke. MuS: N Ü R N B E R G , MStN: Die freye Reichsstadt Nürnberg mit ihrem Gebiete, Kpst. von 1791. TROGEN, KantonsB: Topographische Karte des Kantons Appenzell. Lit.: AKL. Albrecht, Johann, Verleger, Buchhändler, f 2. 10. 1730 Salzburg. Starb während eines Messebesuchs, oo Maria Magdalena, Kinder. 1716-30 war er im Ämterbüchlein eingetragen. Um 1713-36 wurden vor allem theologische Werke verlegt. 1723 erwarb er um 3000 fl. das Haus Pfannenschmiedsgasse 4 mit einem großen Hinterhaus zur Brunnengasse. Panzer verzeichnete sein Portrait. Nach seinem Tod erschien die Firma bis 1762 weiter im Ämterbüchlein unter den Bezeichnungen Albrechts Erben, Albrechts Wittib und Albrechtische Handlung. MuS: NÜRNBERG, StadtB. Lit.: Panzer, 1790, S. 3; Grieb, Buchgewerbe 2003; Kohn, N H b Lorenz. Ausst.: Klaus Bayrer u. Hans-Christian Täubrich: Der Brief, eine Kulturgeschichte der schriftlichen Kommunikation. Frankfurt 1996. Albrecht, Johann Adam, Holzbildhauer, f 27. 9. 1867 Nürnberg. Bei seinem Tod wohnte er in S. 218 (Weißgerberstraße 34). Albrecht, Johann Christoph d. Ä., Kalligraph, Zeichner, * 13. 3. 1710 Nürnberg - t 17· 10. 1777 Nürnberg, oo 1740 N. N., ein Sohn. Besuch der Spitalschule. Nach eigenen Angabe erhielt er seine Ausbildung als Kalligraph durch Michael -»Bauernfeind, der ihn so beeindruckte, daß er seinen Lehrer rühmte, alle Schönschreiber in Europa zu übertreffen. Albrecht arbeitete ein Jahr bei Notar Schütz und anschließend sechs Jahre als Schreiber am Vormundamt beim Vormundschreiber Johann Albrecht Spieß, 1732 Substitut im Vormundamt; 1735 wieder Schreiber bei Notar Schütz. Mit Rv. vom 19.2.1767 wurde ihm ein zweijähriger auswärtiger Aufenthalt unter Beibehaltung des Bürgerrechts gestattet. Von ihm stammen mit der Feder gezeichnete Quodlibets, die als zierlich gerühmt wurden. In einer von ihm verfaßten Folge von 500 „Versalien" ist jede Initiale mit einem Genrebildchen geschmückt, das den Buchstaben charakterisiert, meist Handwerker bei der Arbeit darstellend. Daniel Adam -»Hauer und Adam Ludwig -»Wirsing stachen nach seinen Zeichnungen Bildnisse Friedrichs II., die sich aus feinsten kalligraphischen Zügen zusammensetzen. 1769 zeichnete er ein Kartenspiel als kalligraphisches Lehrspiel, dessen detailreiche Figuren aus einem einzigen Federzug bestehen. Das Spiel wurde 1993 von der Spielkartenfabrik ASS Leinfelden nachgedruckt. Werke: Kurzgefaßte Anweisung zur Schreibkunst, Nürnberg; 500 Variationes von Zierfracturbuchstaben, 1. Tl., Nürnberg. MuS: BAMBERG, BStB: 2 Bildnisse Friedrich des Großen zu Pferde, Feder (davon 1 Bl. betitelt Fridericus Rex Borussiae, sign. Albrecht fee.). COBURG, KS der Veste. DRESDEN, Kpstkab. NÜRNBERG, MStN: Reitender Postillon, Kpst. um 1750. - , StadtB: Buch von 1750.
16 Lit.: AKL; Thieme-Becker; Will, GL V, S. 25; GNM M, 1886; Heisinger, 1927, S. 30, 32; Lang, Spielkarten 2001. Ausst.: 1968/7. Nr. 42. Albrecht, Johann Christoph d. J., Kalligraph, Zeichner, * um 1740 Nürnberg, Sohn des -»Johann Christoph d. Ä., Kalligraph. Etwa ab 1760 tätig, war ebenfalls Schönschreiber. Mit Rv. vom 19.2.1767 wurde ihm gestattet, unter Beibehaltung des Nürnberger Bürgerrechts zwei Jahre in Ansbach zu wohnen. Neben Portraits scheint er auch Vorlagen zu Ornamentstichen gefertigt zu haben. Lit.: AKL; ThiemeBecker. Albrecht, Urban, Haubenschmied, wurde um 1519 in den Grundverbriefungsbüchern genannt. Aider s. Alter Aletzheimer, Otto, Rotschmied, f nach 1512 Nürnberg. 1478 Meister. 1485 besaß er ein Haus „bei der Schmelzhütte" (Untere Talgasse 5, westlicher Teil), das er 1503 für 60 fl. rh. an Lamprecht von -»Ach verkaufte. 1488 erwarb er um 36Ά fl. ein weiteres Haus bei der alten Schmelzhütte (Untere Talgasse 5, mittl. Teil), das er 1503 Erhard -»Etzlaub „zum Ausgleich fur geleistete Wohltaten" übergab. Er behielt sich ein lebenslanges Wohnrecht vor, ebenso ein Heimfallrecht im Überlebensfalle; Letzteres wurde 1512 abgelöst. Lit.: AKL; MVGN 39, 1944, S. 135; Kohn, NHb Sebald. Alex, Franz, Zeichner, * 4. 2. 1891 München t 27. 11. 1914 gefallen bei Apremont/Frankreich. Im Gefallenengedenkbuch der Stadt Nürnberg 1914-18 wurde er als kunstgewerblicher Zeichner aufgeführt. Alex, Justus, Fayencemaler, arbeitete 1722 in der Nürnberger Fayencemanufaktur. Lit.: AKL; Riesebieter, Fayencen, 1921, S. 74; Hüseler, 1956, Bd. 1, S. 27. Alexander, Andreas, Mathematiker, Instrumentenmacher, * Mark Brandenburg - f Holland. Um 1660 kam er nach Nürnberg, wo er Privatunterricht in den mathematischen Wissenschaften erteilte. Johann Philipp von -»Wurzelbaur war einer seiner Schüler. Auch fertigte er mathematische Instrumente aus Messing und veröffentlichte zwei Schriften. 1665 ging er nach Holland. Lit.: Doppelmayr, 1730; Will, GL I, S. 22, IV, S. 321; Hans Gaab, Wurzelbau 2005, S. 47114, hier, S. 48f. Alfa, Alfe (Rotgießer, 18. Jh.) s. Aelffa Alfa, Johann, Dosenmaler, * um 1806 Nürnberg, oo 22.6.1834 N.N. 1878 war er in der Plobenhofstraße 10 ansässig, 1881 in der Peter-Vischer-Straße 6. Alfa, Johann Thomas, Rotgießer, * 1831. Sohn des Johann, oo 10.6.1855 Barbara Friederike Bohrer (* 1831). Er wohnte in L. 755 (Peter-Vischer-Straße 35). Alfa, Maria, Kartenmalerin, t 24. 10. 1836 Nürnberg, im Heilig-Geist-Spital. Algeyer (Algeier, Algöwer), Michael (Melchior), Büchsenschmied, oo Nürnberg 10.7.1536 Anna Kleczerin. Wohl aus der Ulmer Rotschmiedefamilie Algöwer stammend. Mit Rv. vom 10.7.1536 wurde ihm das Nürnberger Bürgerrecht zugesagt. Im März 1538 errichtete er unerlaubt eine zweite Esse, was auf eine gute Auslastung der Werkstatt hinweist. Da er sich dem Ratsbefehl, die zweite Esse wieder abzubauen, widersetzte, kam er vorübergehend ins Loch. In den Rv. erscheint er mehrfach wegen Verstößen, u.a.
17 wurde ihm 1541 auf drei Jahre verboten, außerhalb des Hauses zu zechen. 1553 lieferte er Hakenbüchsen an den Rat. Bis 1562 nachweisbar. 1540 wurde er in den Grundverbriefungsbüchern erwähnt. Sein Bruder Georg ( t 1542) war Zeugmeister und Geschützgießer des poln. Königs Sigismund in Krakau. Lit.: Hampe Rv.; Willers, 1973; Schornbaum, 1949 Nr. 3387. Ausst.: 2002/1. Algeyer, Veit, Rechenpfennigschlager, Spengler, t 25. 11. 1567 Nürnberg, Grab Nr. 197 auf dem Rochusfriedhof, Epitaph dat. 1562, noch vorhanden, oo 17.11.1533 Magdalena ( t 1562), Magd bei Rosners; II) Ν. N. 1544 Meister. 1557 besaß er das Haus Hintere Ledergasse 16, wo er bis zum Schluß wohnte. Eine am 26.11.1586 unter seinem Namen gemachte Eingabe an den Rat geht auf seine Witwe zurück, welche die Werkstatt ihres Mannes weiterführte. Lit.: C. F. Gebert, in: MBNG, 1917; Schornbaum, 1949; K D M Nürnberg, 1977; Burger, 1972 Nr. 7156, 8792; Zahn, DI-N Nr. Nr. 983; Kohn, N H b Lorenz. Algöwer s. Algeyer Allanson, John, Holzschneider, Graphiker, * nach 1800 Newcastle upon Tyne - t 1859 Toronto. Um 1840 in Leipzig und Frankreich tätig, seit etwa 1849 in Toronto. Bekannt sind seine Holzstiche, u.a. nach Ludwig -»Richter. 1845 fertigte er einen Holzstich als Widmungsblatt für die Versammlung deutscher Naturforscher und Ärzte in Nürnberg. Lit.: AKL; ThiemeBecker. Ausst.: 1986/2. Allendörfer (Attendörfer), Paulus, Glaser, * 7. 10. 1707 Frankfurt/Main - t 15. 9. 1758 Nürnberg. Wurde am 13.10.1727 mit seinem Wappen im Gesellenbuch der Glaser eingetragen. Am 26.8.1728 in die Meisterliste aufgenommen, 1734 Geschworener, 1740-58 Genannter. 1742 war er Besitzer des Hauses Ludwigstraße 11. Sein Portrait befindet im Geschworenenbuch der Glaser. Lit.: Roth, 1802; BFFK 1936, S. 104; Bartelmeß, in: MVGN 74, 1987, S. 197; Kohn, N H b Lorenz. Allgeyer, Johann Friedrich, Zinngießer, * 21. 5. 1822 Fürth - f 4. 1. 1876 Fürth. Sohn des Johann Christian, Zinngießer in Fürth, oo Anna Kunigunde Walter (* 4.11.1819 - 1 22.4.1887), vier Kinder. 183639 Ausbildung im väterlichen Betrieb in Fürth, dort anschließend bis April 1844 als Geselle tätig. Nach einem Jahr in Berlin legte er 1845 in Nürnberg die Meisterprüfung ab. Sein Niederlassungsgesuch in Nürnberg wurde genehmigt, nach dem Tod seiner Mutter ging er jedoch zurück nach Fürth, wo er 1850 den väterlichen Betrieb übernahm. Die Firma befand sich in der früheren Königstraße 413a (ab 1890 Nürnberger Straße 12). Der Schwerpunkt der Fertigung lag bei Zinnfiguren. Das Geschäft führte der Sohn Erhard Konrad Anton weiter. Lit.: AKL; Hintze; E. Schraudolph: Allgeyer - ein bedeutender Fürther Zinnfigurenhersteller, in: Fürther Heimatblätter, 41. Jg. (1991), Nr. 4; Ders.: „Die Offizin Allgeyer", in: Figurina Helvetica, 51. Jg. (1992). Ausst.: 2000/2. Alman, Hans, Steinmetz. 1440 wurde ihm das Meister- und Bürgerrecht in Nürnberg geschenkt, was von einer Wertschätzung seiner handwerklichen Leistung zeugt. Lit.: AKL; Thieme-Becker. Alphons, Theodor, österr. Maler, Radierer, Kunsterzieher, * 28. 10. 1860 Krakau - t 2. 9. 1897 Graz,
Alt durch Suizid. Seit 1879 Studium an der AdBK Wien bei E. Lichtenfels (Landschaft) und bei J. Sonnenleiter (Kupferstich), ab 1885 Schüler bei W. Unger. Er arbeitete auf der Gebiet der Landschafts- und Architekturmalerei; seine Radierungen fertigte er nach eigenen Entwürfen und nach Vorlagen anderer Maler. Es gibt von ihm eine Anzahl Aquarelle mit Nürnberger Motiven. MuS: N Ü R N B E R G , Slg. Grieb. Lit.: AKL; Thieme-Becker. Alsen, Elsa, Sängerin, * 7. 4. 1880 Obra/West-Polen - t 31. 1. 1975 New York. War 1911-13 als Sopran am Stadttheater Nürnberg engagiert. Lit.: Kutsch/ Riemens, 1997. Alt, Erhart, Zinngießer, gab 1544 sein Bürgerrecht in Nürnberg auf. Lit.: AKL; Hintze. Alt, Franz, Maler, Aquarellist, * 16. 8. 1821 Wien t 13. 2. 1914 Wien. Sohn des Jacob, Maler, Bruder des -»Rudolf, Maler. Ausbildung durch den Vater, ab 1836 Studium an der AdBK Wien. Auf seinen Reisen scheint Alt auch in Nürnberg gewesen zu sein. Boetticher verzeichnete unter der Nr. 31 : „Der schöne Brunnen", 46 χ 55 cm, das 1882 auf der Wiener internat. Kunstausst. gezeigt wurde. MuS: N Ü R N B E R G , Slg. Grieb: „Hauptmarkt mit Schönem Brunnen und Frauenkirche", 26 χ 36 cm, dat. 1887. Lit.: AKL; ThiemeBecker; Boetticher; Müller-Singer; Bénézit 1976. Alt, Georg, Losungschreiber, Humanist, Übersetzer, * um 1450 Augsburg - f 28. 7. 1510 Nürnberg, oo Christina ( t 1506). 1466 Studium in Erfurt. 1473 kostenloses Bürgerrecht und Schreiber in Nürnberg. 1476 kaiserlicher Notar und Gerichtsprokurator, 1485 wurde er zum Losungschreiber bestellt. 1492 verfaßte er eine auf Sigismund -»Meisterlin basierende „Descriptio Norimbergae" sowie eine deutsche Beschreibung der Stadt, die beide handschriftlich überliefert sind. Er wurde durch die deutsche Übersetzung der 1493 erschienenen Schedeischen Weltchronik bekannt sowie der ersten deutschen Fassung der „Norimberga" des Conrad -»Celtis. 1479 wohnte er zur Miete bei Dorothea, Witwe des Goldschmieds Georg -»Dietherr. 1494 erwarb Alt für 300 fl. rh. das Haus Obere Krämersgasse 20. MuS: N Ü R N B E R G , StadtB: Manuskripte. Lit.: ADB; N D B (in Art. Celtis); AKL; Will, GL 1, S. 22; Will, Münzbel. Bd. IV, S. 143; MStB Jg. 3, H. 4, 1955; Reske, Die Produktion der Schedeischen Weltchronik, 2000; Stadtlexikon 2000; Kohn, N H b Sebald. Ausst.: 1957/1; 2002/1. Alt, Johann Heinrich, Bildhauer, war 1857/63 Besitzer des Hauses L. 1558 (Mittlere Kreuzgasse 10), 1878 wohnte er am Äußeren Laufer Platz 2. Alt, Jacob, Maler, vorw. Aquarellist, Lithograph, * 27. 9. 1789 Frankfurt/Main - t 30. 9. 1872 Wien. Sohn des Johann Leonhard, Schreinermeister; Vater des -»Rudolf und des -»Franz, beide Maler, oo 1811 Anna Maria Schaller. Erste Ausbildung in Wien, ab 1811 Studium an der AdBK in Wien. Früh verlegte er sich auf Landschafts- und Vedutenmalerei, auch war er in größerem Umfang als Lithograph für Ansichtenwerke nach eigenen Vorlagen tätig. Auf seinen ausgedehnten Reisen scheint er auch in Nürnberg gewesen zu sein. Boetticher verzeichnete unter der Nr. 17: „Die Sebalduskirche in Nürnberg", Aquarell, 32 χ 24 cm, das 1877 auf der Internat. Kunstausst. gezeigt wurde und später im Besitz von Erzherzog Karl Ludwig war.
Alt Ein weiteres Aquarell zeigt den Vorhof der Nürnberger Burg mit Brunnenhaus, Luginsland und Abgang zum Himmelstor, 18 χ 23 cm, dat. 1820, das aus einer Versteigerung bei Neumeister in München bekannt ist. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Bénézit 1976. Alt, Moritz, Maler, stellte 1841 im Dürerverein aus und wurde dabei als in Coburg ansässig bezeichnet. Er ist vermutlich identisch mit dem Maler, von dem 1841 im Versteigerungskatalog Haller zwei Landschaftszeichnungen angeboten wurden, signiert mit „M. Alter inv. et fecit" bzw. „Moritz Alter fecit Norimb.". MuS: NÜRNBERG, Slg. Grieb: Partie der Kaiserstallung von N O mit Luginsland und Fünfeckigem Turm, von Norden her gesehen, Öl /Lw. 60 χ 43 cm, sign. M. Alt pinxit, dat. 1844, a/Rs. Preis 50 Gulden. Lit.: Auktionskatalog III Haller, 1841, Nr. 1498. Ausst.: 1841/2. Alt, Rudolf von, Architektur- und Landschaftsmaler, Aquarellist, Zeichner, Lithograph, * 28. 8. 1812 Wien - t 12. 3. 1905 Wien, begr. auf dem Wiener Zentralfriedhof. Sohn des -»Jacob; Bruder des -»Franz, beide Maler, oo I) 9.8.1841 Hermine Oswald (f 1843), zwei Kinder; II) Feb. 1846 Berta Malitschek aus Troppau ( t 15.9.1881), fünf Kinder. Ausbildung durch den Vater. Studium an der AdBK Wien. Dieser bedeutende österreichische Aquarellist war wiederholt in Nürnberg, wie eine größere Anzahl Ansichten belegen. Thieme-Becker nennt Nürnberg-Besuche fur die Jahre 1852, 1864 und 1868. Boetticher verzeichnete unter den Nrn. 46, 49, 65, 129, 131, 140, 154 sieben Nürnberger Ansichten. Weitere Nürnberger Aquarelle befinden sich im Besitz der MStN oder tauchten in den letzten Jahrzehnten im Handel bzw. bei Auktionen auf. MuS: NÜRNBERG, MStN: Nürnberg, Haus zum Gläsernen Himmel, Aquarell, 1853; - , Hauptmarkt in Nürnberg mit dem Schönen Brunnen, 1865; - , GNM. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Bénézit 1976. Ausst.: 1953/10, Nr. 192; 1957/18; 1966/4; 1977/8 Nr. 69; 1989/3; 1999/1 S. 107; 2003/3, Nr. 69-71. Alt (Alten), Susanna Maria, Malerin-Dilettantin, get. 5. 6. 1707 Nürnberg - t 1769 angebl. Nürnberg. Tochter des Lorenz -»Sandrart, Maler, oo nach 1727 Johann Adam Willibald Alt(en), reichritterschaftl. Sekretär. Wahrscheinlich ging sie 1710 mit ihrer Familie nach Berlin. Aus einem Nürnberger Rv. vom 19.3.1727 geht hervor, daß sie nach Stuttgart ziehen wollte, wo ihr Vater Galerieinspektor wurde. Das einzige von ihr bekannte Gemälde ist ein Küchenstück in Deckfarben und befindet sich in der StB Bamberg, sign. S. M. Alt, née de Sandrart. Lit.: Thieme-Becker; Füßli, KL; Woods, 1984; Ludwig, 1998, S. 309. Alt, Theodor Zacharias Friedrich, Maler und Zeichner, * 23. 1. 1846 Döhlau b. Hof - f 8· 10· 1937 Ansbach. 1861-63 Besuch der Kunstgewerbeschule Nürnberg unter August von -»Kreling, zusammen mit Johannes -»Speri und Rudolf -»Hirth du Frênes. 186473 Studium an der AdBK München, Meisterklasse Arthur von Ramberg, dort 1866 Anschluß an den Leibi-Kreis. Seit 1873 in Petersaurach, 1878-1901 meist in Adelshofen und Rothenburg/Tauber tätig, seit 1901 in Ansbach. Sein umfangreicher zeichnerischer Nachlaß befindet sich im Reichsstadtmuseum Rothenburg/Tauber, detailliertes Inventar im Museum und im StadtA Rothenburg. MuS: HANNOVER, Landesmus. KARLSRUHE, Kunsthalle. MÜNCHEN, BStGs. - ,
18 StGS. NÜRNBERG, GNM; - , MStN. Lit.: AKL mit Werk- u. Lit.-Verz.; Thieme-Becker; Meyers KL; Theodor Köberlin: Romantisches Rothenburg und seine Umgebung, Zeichnungen von Theodor Alt, Rosenheim 1981; Ausk. Ludwig Schnurrer. Ausst.: 1925/1; 1953/4; 1953/4; -/5; 1954/3; 1955/4; 1956/4; 1958/2; 1961/23. Altenburg, Christian Georg, Illuminist, * 1804/09. Sohn des -»Johann Leonhard, oo 17.4.1834 Margaretha Göppner (* 1794 - f 27.5.1851). 1850 wohnte er in L. 1510 (Waizenstraße 1/Mühlgasse 12). Altenburg, Christoph I., Dosenmaler, Lackmaler, Sohn des -»Michael, Kunstlackierer; Vater des -»Johann Georg, oo I) 21.2.1786 Christina (begr. 19.6. 1789), Tochter des Jacob -»Eberger, Großpfragner und Kartenmacher; II) 12.3.1792 Maria Ursula ( t 11.6. 1834), Tochter des Thomas Weidner, Amtsdiener in Günzenhausen. 1789 wohnte er in der Weißgerbergasse; 1829/34 war er in L. 1540 (Westtor-Mauer 12) ansässig. Altenburg, Valentin Christoph II., Maler, f 12. 2. 1866 Nürnberg, oo Babette Eberlein (f 7.10.1856). 1854/66 wohnte er in S. 716 (Paniersplatz 27). Altenburg, Johann Georg, Zinngießer, * um 1787 Nürnberg - f Jan. 1830 Nürnberg. Sohn des -»Christoph, Lackmaler, oo 18.9.1814 Anna Elisabetha Hüttinger (* 1792 - f 7.7.1835, wohnhaft in L. 908, Vordere Sterngasse 23). Seine Meisterstücke arbeitete er ab 21.8.1814 innerhalb fünf Wochen bei Jacob Heinrich -»Otto und wurde daraufhin Meister. Mz: Jungfrauenadler mit Initialen IG A. 1829 war er in L. 964 (Klaragasse 13) ansässig. Lit.: AKL; Hintze 518 und 519 mit Abb. Mz. Altenburg, Johann Leonhard, Maler, Vater des -»Christian Georg, Illuminist. oo Dorothea Erber. Beim Tod seines Sohnes Johann Friedrich am 19.5.1812 wohnte er in L. 1287 (Engelhardsgasse 11). Altenburg, Michael, Maler und Kunstlackierer, oo Anna Maria (begr. 10.5.1789), Kinder. 1763/64 bemühte er sich um Aufnahme in den „Numerum" der Kunstmaler. Bei der Heirat seines Sohnes -»Christoph wurde er als 1786 als Kunstlackierer, Maler und Leutnant bezeichnet. Laut Sterbeeintrag für seinen Sohn Georg Philipp Michael wohnte er auf dem Hohen Pflaster (Zirkelschmiedsgasse), beim Tod seiner Frau 1789 war er im Betzengäßlein ansässig. Altenkirch (Kirchpach), Peter, Goldschmied, Goldarbeiter, t Dez. 1503 Nürnberg, oo Catharina (f Dez. 1503), Tochter des Hans Praun. Am 18.11. 1497 erwarb er das Bürgerrecht. 1499 wurde er als Meister vereidigt. Im Ämterbüchlein von 1504 war er bei den Goldschmieden verzeichnet, wegen seines zwischenzeitlichen Todes wurde sein Namen wieder ausgestrichen. Er verstarb unmittelbar nach seiner Frau. Sein Sohn Lorenz, ebenfalls Goldschmied, gab am 24.9.1547 sein Bürgerrecht auf und zog nach Giengen. Seine Tochter Katharina heiratete um 1523 den Faktor Hans Heuß. Lit.: Stockbauer, 1893 Nr. 184; Burger, 1961 Nr. 5046, 5047; Burger, 1967 Nr. 3885; Archiv zur Nbger. GSK im GNM. Altentaler, Hans, Plattner, f März/Juni 1517 Nürnberg. 1471 Bürger, 1476 Meister. 1479 gehörte ihm das Anwesen Obere Krämersgasse 5. Lit.: Kohn, NHb Sebald.
19 Altentaler (Altenthaler), Pangratz, Plattner, f 6. 4. 1538 Nürnberg, oo Ursula vom Dorf (f 1542). Wurde 1486 Bürger; 1525-38 Genannter. 1510-1530 sind er und seine Frau als Mitglieder der Gottesleichnambruderschaft zu St. Stefan in Wien belegt. 1522 erwarb er um 920 fl. das Haus Spitalgasse 1 in Nürnberg. Lit.: Roth, 1802; Perger, in: MVGN 63, 1976, S. 37; Kohn, NHb Sebald. Alter (Aider), Andreas, Rotschmied, Ringmacher, * Nürnberg - t Nürnberg. Am 9.2.1708 wurde er in die Meisterliste eingetragen. 1723 in den Grundverbriefungsbüchern erwähnt. Lit.: AKL (dort Alder genannt); Lockner Nr. 1146. Alter, Anton, Schlosser, Büchsen- und Feuerschloßmacher, Sohn des -»Johann Adam; Bruder des -•Matthäus und -»Nicolaus, alle Büchsenmacher. 1755 in Nürnberg erwähnt. Am 10.10.1775 wurde er in die Meisterliste eingetragen, bis um 1800 nachweisbar. Lit.: AKL. Alter, Anton, Stempelschneider, war in den 1780er Jahren im Ämterbüchlein als Siegelgraber eingetragen. Lit.: Zahns Jb. I, 1868. Alter, Johann Adam, Büchsen- und Feuerschloßmacher, begr. 30. 10. 1788 Nürnberg. Vater des -»Anton, -»Matthäus und -»Nicolaus, alle Büchsenmacher. Ab 1733 Lehre in Wien. Am 12.9.1741 wurde er in das Nürnberger Meisterbuch eingetragen. Er fertigte auch Zinnfiguren, wahrscheinlich im Nebenerwerb. Er wohnte am Zeughausgraben (Kornmarkt). Bei seinem Tod wurde er als ältester Zeugwart bezeichnet. Nach Demmin evtl. identisch mit einem Johann Alter, von dem eine Radarkebuse mit Inschrift bezeugt ist. MuS: NÜRNBERG, GNM: ein Paar Wenderpistolen mit Steinschnappschloß. Lit.: AKL; Hampe, 1924; FS 1965, Schlosserinnung, S. 60. Ausst.: 2000/2. Alter, Matthäus, Büchsen- und Feuerschloßmacher, Sohn des -»Johann Adam, Bruder des -»Anton und des -»Nicolaus, alle Büchsenmacher. Am 11.1.1774 wurde er in die Meisterliste eingetragen, bis 1801 erwähnt. Lit.: AKL. Alter, Nicolaus, Büchsenmacher, f 25. 10. 1823 Nürnberg. Sohn des -»Johann Adam; Bruder des -»Anton und -»Matthäus, alle Büchsenmacher, oo I) vor 1792 Johanna Pickelmann, Kinder; II) Eva Margaretha ( t 16.9.1836). Ab 1760 erwähnt. Am 26.8.1779 wurde er in die Meisterliste eingetragen. Seine Witwe war Besitzerin des Hauses L. 1195 (Färberstraße 48). 1850 wurden ihre Erben erwähnt. Seine Tochter Maria Felizitas heiratete am 16.3.1817 Franz Carl -»Zodet, Büchsenmacher. Lit.: AKL. Altglass, Max, Sänger, * 16. 2. 1890 Warschau t 13. 2. 1952 New York. 1913-17 und 1918-21 als Tenor am Stadttheater Nürnberg engagiert, dazwischen in Kiel. Lit.: Kutsch/Riemens, 1997. Althof, Karl, Kunstmaler, wohnte 1906/07 in der Fürther Straße 18. Altzenbach, Gerhard, Kupferstecher, Verleger, Kunsthändler, f nach 1672 vermutl. Köln. Erstmals 1609 als Inhaber einer Verkaufsstelle auf dem Domhof in Köln nachweisbar. Er stach das Titelkupfer und 15 Kupferstiche fur Ira Barion: Neues Vögel Büchlein nach dem Leben gezeichnet, verlegt um 1660 von Johann Jacob -»Schollenberger, Nürnberg. Lit.: AKL; Barock in Nürnberg, Nr. Β 21.
Amberger Alwein, Jörg, Goldschmied, stammte aus Schwaz. Mit Rv. vom 29.11.1532 wurde ihm das Bürgerrecht zugesagt. Lit.: Hampe, Rv. I, Nr. 1956. A m Ende (Amende, Amendo), Johann Heinrich, Portrait- und Historienmaler, * 24. 8. 1645 Pirna t 25. 4. 1695 Leipzig. Sohn des Constantin, Ratsherr. Er war ein geschätzter Portraitmaler der Leipziger Bürgerschaft, und galt als dekorativer Historienmaler. Von Ende 1668 bis August 1669 hielt er sich als Gast im Haus des Stadtmusikers Jacob -»Lang in Nürnberg auf, anschließend reiste er nach Italien weiter. Wohl aus dieser Zeit stammen die Bildnisse des Patriziers Andreas V. Imhoff und des Kaufmanns Benedikt Winkler, die Panzer als Vorlagen fur Portraitstiche verzeichnete. MuS: LEIPZIG, Mus. der bild. Künste. Lit.: ADB; AKL; Thieme-Becker (unter Ende); Nagler, KL; Tacke, 2001, S. 397. Aman, Wolf, Seidensticker. Seine Tochter Katharina, Ehefrau des Eustachius Mandauer, quittierte am 19.12.1520 ihr mütterliches Erbteil. Amann s.a. Ammann, A m m o n Amann, Jeremias, Meistersinger, sang 1624 ein einziges Mal an einer Zeche. In der Meisterliederhandschrift in der StBN findet sich eine Anzahl von ihm gedichteter Lieder. Lit.: Stahl, 1982. Amann, Ulrich, Büchsenschmied, wurde am 1.2.1532 Bürger in Nürnberg. Lit.: AKL; Hampe, Rv. I, 1903; Willers, 1973. Amarantes Pseudonym für Herdegen, Johann Amasöder (Ameisöder), Johann Georg, Kupferstecher, * 1750 Nürnberg - t 5. begr. 16. 9. 1803 Nürnberg. 1783-92 war er im Ämterbüchlein als selbständiger Kupferstecher eingetragen, der 1793 angebrachte Vermerk „ t " ist unrichtig. In den folgenden Jahren wurde er jedoch nicht mehr eingetragen. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Meyer, KL; Zahns Jb. 1, 1868; Grieb, Buchwesen 2003. Amberger, Christoph, Maler, Graphiker, Zeichner, * um 1500/05 Nürnberg? - f zw. 1. 11. 1561 u. 19. 10. 1562 Augsburg, oo I) Augsburg 15.5.1530 Barbara, Tochter des Leonhard Beck, vier Söhne; II) Anna ( t nach 1562), geb. Karg, Witwe des Michael Rot. Dieser bedeutende Augsburger Maler wurde nach -»Doppelmayr und Will in Nürnberg geboren, was jedoch mit keiner zeitgenössischen Quelle belegt werden kann. Lehre vermutlich bei Leonhard Beck in Augsburg, dessen Tochter er heiratete. A m 15.5.1530 wurde er Meister in Augsburg. Er arbeitete vorwiegend als Portraitmaler, in kleinerem Umfang malte er auch religiöse Motive. MuS: A U G S B U R G , Städt. KS. MÜNCHEN, BStGs. NÜRNBERG, GNM. STUTTGART, Württ. Staatsgalerie. Und in vielen anderen Museen. Lit.: NDB; AKL mit Werk- und Lit.-Verz.; Thieme-Becker; Nagler, KL; Müller-Singer; Doppelmayr, 1730; Will, GL V, S. 31; Murr, 1801; Hollstein, 1954; Löcher, 1997. Ausst.: 1952/5. Amberger, Erasmus, Rotschmied, Waagmacher, später Knopfmacher, Vater des -»Georg Conrad, oo Jakobina Schlauersbach, Kinder. Am 30.10.1806 wurde er in die Meisterliste eingetragen. Am 30.11. 1811 gab er seinen Beruf auf und wurde mit dem gleichen Tag als Knopfmacher anerkannt. 1810 wohnte er in S. 1322 (Hirscheigasse 33). Lit.: AKL; Lockner Nr. 1783.
Amberger Amberger, Franz, Steindrucker, 1873-78 in Nürnberg nachgewiesen. Amberger, Georg Conrad, Dosenlackierer, Dosenmaler, * 22. 10. 1810 Nürnberg, Sohn des -»Erasmus, Knopfmacher, oo 21.10.1832 Margaretha (* um 1810), Tochter des Sigmund -»Geißler, Dosenmaler. Amberger, Georg Paul, G r o ß k a u f m a n n , Magistratsrat, Chronist, Sammler, Stifter, * 21. 7. 1789 Nürnberg - f 20. 8. 1844 Nürnberg, Grab Nr. E 142 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1842, noch vorhanden. Sohn des Johann, Spezereihändler. oo 4.7. 1813 Maria Clara, Tochter des Johann Georg Jakob Leykam, Brauereibesitzer, drei Söhne, zwei Töchter. 1810 übernahm er die Leitung der väterlichen Spezereihandlung. Seit 1819 Distriktsvorsteher, seit 1829 Mitglied des Annenpflegschaftsrats und 1834-39 im Magistratsrat. Privat begann er 1801 mit der Erstellung und Fortschreibung der Nürnberger Stadtchronik, die seit 1844 bis heute v o m Stadtarchiv weitergeführt wird. Seine B ü c h e r s a m m l u n g mit 827 Bänden, 102 Faszikeln, Handzeichnungen und Stichen vermachten er und seine Ehefrau der Stadt Nürnberg. Die Zinsen des dem Legat beigefugten Kapitals sollten für Ordnungs- und Reinigungsarbeiten verwendet werden. Die Bibliothek wird bis auf den heutigen T a g unter der Signatur „ A m b . " mit Norica-Literatur ergänzt und fortgeführt. Er zählte zu den regelmäßigen Kunden des Zeichners Georg Christoph -»Wilder. Sein von Carl -»Kreul gemaltes Bildnis befindet sich im Besitz der MStN. Die Ambergerstraße in N ü r n b e r g wurde nach ihm benannt. M u S : N Ü R N B E R G , M S t N ; - , StadtB. Lit.: K D M Nürnberg, 1977; Stadtlexikon 2000. Ausst.: 1982/4; 1986/2. Amberger, J o h a n n Georg, Rotschmied, wurde am 13.6.1775 in die Meisterliste eingetragen. Lit.: A K L ; L o c k n e r N r . 1572. Amberger, T h o m a s , Kupferstecher, wohnte 1860 in S. 1046 (Obere Talgasse 7/Untere Talgasse 16). Ambling s. A m l i n g Ambschier s. A m s c h l e r Ameisöder s. A m a s ö d e r Amersdorfer (Ammersdörfer), G e o r g Heinrich, Goldschmied, Gold- und Silberarbeiter, Juwelier, * um 1798 Regensburg — t 25. 11. 1870 Nürnberg. Sohn des Johann Christian, Orangenlikörfabrikant. oo 21.3.1830 Barbara Catharina (* 1803), Tochter des Andreas Thaler, Schreinermeister in Feucht. A m 18.11.1829 wurde er Meister, sein Meisterstück war eine goldene Schließe von Kömerarbeit und koloriertem Gold, mit Rosetten und Perlenfassungen. Er bildete folgende Lehrlinge aus: Nicolaus Friedrich -»Koerber (183135); Johann Conrad L u d w i g Raum (1833-37); F. Buck (ab 1843). 1831 war er Besitzer des Hauses L. 336 (Karolinenstraße 12), w o er bis zu seinem Tod wohnte. Vor 1850 erwarb er das Gasthaus zum Jammertal S. 668 (Schildgasse 4), 1850 wurde er als Juwelier, Goldund Silberarbeiter und Wirt bezeichnet. Das Gasthaus verkaufte er vor 1863. Z u dieser Zeit hatte er auch ein Auktionsbüro in seinem A n w e s e n in der Karolinenstraße. 1870 wurde er als Privatier bezeichnet. Werke: S C H N A I T T A C H , H e i m a t m u s e u m : ein Paar Rimonim. Lit.: Stockbauer, 1893; Goldschmiedekunst, 2007, 2. Amersdorffer, Heinrich, Maler, Graphiker, Kunsterzieher, * 10. 12. 1905 Berlin - f 1986 Nürnberg. In
20 Berlin als Kunstpädagoge tätig. Er wurde u.a. mit dem Dürerpreis ausgezeichnet. Später kam er nach Nürnberg, w o er 1975-83 als M u s e u m s f ü h r e r im Tucherschloß tätig war, w o er auch wohnte. MuS: N Ü R N B E R G , M S t N : Ölgemälde „Landschaft im ElbHavelwinkel", dat. 1934. Lit.: A K L ; Mende, 1993, Schreyl, S. 115. A m e r s d o r f f e r (Ammersdörfer), J o h a n n Christian, Lithograph, war 1829 in L. 73 (Lorenzer Platz 10) ansässig, 1857 in S. 362 (Agnesgasse 8). Amersdorffer, Johann Leonhard, Kalligraph, Lithograph und Kunstanstaltsbesitzer, * 5. 11. 1792 Regensburg - t 13. 3. 1852 Nürnberg, oo Doris. Wenige Jahre nach seiner Übersiedlung nach Nürnberg, w o er sich zunächst der Kalligraphie widmete, erhielt er 1825 die Konzession für eine lithographische Kunstanstalt. A m 14.10.1825 erwarb er das Nürnberger Bürgerrecht. Bekannt wurde das Unternehmen besonders für kalligraphisch aufwendige und anspruchsvolle Drucke wie Prägeetiketten, Stadtpläne oder Bankschecks. U m 1830 trat Amersdorffer auch als Musikverleger in Erscheinung. 1843 war er in der Albrecht-Dürer-Straße 7 ansässig, w o er bis zu seinem Tod wohnte. Seine Witwe heiratete 1854 den Lithographen Franz Ignaz -»Echle, der den Betrieb bis zu seinem Tod 1862 weiterführte. Die Kunstanstalt wurde in die Bergstraße 15, dann in die Untere Wörthstraße 2-4 und schließlich in die Pestalozzistraße 21 verlegt. A m 1.5.1870 erwarb Balthasar -»Schwarz ( t um 1898) die Firma, in welcher er als Lithograph gearbeitet hatte. 1898 kam das Unternehmen an Kommerzienrat Martin Gregorius, das bis zu seiner Löschung im Jahr 1984 im Familienbesitz verblieb. 1927 trat Gregorius' Schwiegersohn Oscar Ludwig Hirt (f 1964) ein, ihm folgte sein Sohn Rolf. 1896 und 1906 wurden die Druckerzeugnisse der Firma auf der Landesausstellung mit Silbermedaillen ausgezeichnet. M u S : N Ü R N B E R G , M S t N : Eine Federzeichnung und Lithographien. - , StadtB. Lit.: Sichling, 1870; Billmann, 1922; Gerlach, 1930; F. Zink, in: M V G N 64, 1977 Abb. 8. u. 9; F. Zink, in: M V G N 64, 1977, S. 290. Ausst.: 1827/1; 1882/3, 5; 1896/2, - / 3 ; 1906/3, - / 4 ; 1971/8; 1986/2; 1994/11, Abb. 209. Walter Gebhardt Amigo, Martin, Maler. 1672 stach Jacob -»Sandrart das Portrait des Johann Golling d. J. nach einer Vorlage von Martin Amigo. Golling lebte von 1661 bis 1672 in Bilbao, von w o er erst kurz vor seinem Tod nach Nürnberg zurückkehrte; er wurde am 14.7.1672 begraben. Ein Maler namens A m i g o ist in Nürnberg nicht feststellbar, vielleicht brachte er das Portrait aus Spanien mit, oder es handelt sich hier um ein Pseudonym. Lit.: A K L ; Thieme-Becker; Panzer, 1790, S. 78. Amling (Ambling, Ameling), Carl Gustav (von), Zeichner, Kupferstecher, get. 25. 3. 1650 Nürnberg t 1. 1. 1703 M ü n c h e n . Sohn eines bayer, und kaiserl. Offiziers, oo München 25.3.1673 Maria Regina, Tochter des Juweliers Franz Oxner. Bereits in j u n g e n Jahren verließ er Nürnberg und wurde in Lüttich zum Kupferstecher ausgebildet. Weiterbildung wohl in Antwerpen und Paris. A b 1.10.1671 wurde er kurfürstl. Hofkupferstecher in München. 1677 erhielt er ein Wartegeld von 400 fl., Arbeiten fur den Hof wurden extra bezahlt. Nach 1693 wurde das Wartegeld mit Aufträgen verrechnet. Sein Hauptarbeitsgebiet waren Portrait-
21 Stiche, häufig nach eigenen Vorlagen. Auch stach er Kupfertafeln zu Joachim von -»Sandrarts „Academie ...". Panzer verzeichnete sein Portrait nach einem Bildnis von Joachim von Sandrart, gestochen von Georg Christoph -»Kilian, sowie das von ihm gestochene Portrait des Nürnberger Ratsherrn Carl -»Weiser. MuS: M Ü N C H E N , StGS. N Ü R N B E R G , M S t N . Lit.: A K L ; Thieme-Becker; Nagler, KL; Müller-Singer; Doppelmayr, 1730; Barock, 1962. Amling, Justus, Maler, Portraitist, get. 3. 8. 1659 Nürnberg - begr. 30. 6. 1698 Nürnberg, ehemals Grab Nr. 778 auf dem Johannisfriedhof. Sohn des Paulus, Tuch- und Leinwandhändler, oo Kraftshof 16.2.1685 Maria Helena (begr. 27.2.1715), Tochter des Johann Wolf Hübner, zwei Kinder. Justus war mit sechs Jahren Vollwaise. Durch Verlaß des Spitalpflegers v o m 4.11.1692 erhielt er das A m t des Spitalmalers, d.h. er wurde zu Malerarbeiten im Heilig-Geist-Spital herangezogen, als Nachfolger von Paul -»Juvenell d. J. Er wohnte beim Fechthaus (Insel Schutt). Seine Tochter Helena Juliana heiratete am 24.4.1708 Michael -»Bauernfeind, Notar und Kalligraph. Lit.: A K L ; Tacke, 2001, S. 345. A m m a n (Rotschmiede) s. Amnion A m m a n , Conrad, Goldschmied. Er ist im 1363 angelegten Meisterbuch der Stadt eingetragen. Im Ämterbüchlein von 1396 ist sein N a m e mit einem Kreuz versehen. A m m a n (Aman), Hans, I., Briefmaler, f 2. 1. 1560 Nürnberg. 1559 wurde ihm wegen rückständiger Steuern das Bürgerrecht aberkannt. Er starb im HeiligGeist-Spital. Lit.: Thieme-Becker; Hampe, Rv I. A m m a n ( H a m m o n , Straffer, Strasser), Hans II., Briefmaler, begr. 29. 4. 1603 Nürnberg. Vater des Paulus -»Ammon, Briefmaler, oo I) A n n a (begr. 14.4. 1574); II) 20.7.1574 Dorothea. Mit Rv. vom 5.7.1570 wurde ihm das Bürgerrecht zugesagt, dabei als Maler Hans Hamann bezeichnet. Am 9.8.1570 wurde er in das Bürgerbuch eingetragen und zahlte 4 fl., auch hier wurde er als Maler gefuhrt. 1572 war er als Hans Straffer (Strasser) gen. A m m a n im Ämterbüchlein bei den Briefmalern eingetragen, ab 1574-1603 dort als A m m a n , A m m o n und H a m m o n verzeichnet. Vom 15.9. bis 12.10.1590 wurde er im Heilig-Geist-Spital aufgenommen. Er wohnte in der Ledergasse (Hintere oder Vordere Ledergasse). 1603-10 war seine Witwe Dorothea im Ämterbüchlein verzeichnet. Lit.: A K L ; Thieme-Becker; Zahns Jb. I, 1868 (unter H a m m o n ) ; Hampe, Rv. I, 4279; Sporhan-Krempel/Wohnhaas, 1973; Grieb, Buchgewerbe 2003, Teil II. A m m a n (Ammon), Jost (Jos, Jobst), Zeichner, Radierer, Formschneider, Maler, get. 13. 6. 1539 Zürich im Großmünster - f 15. begr. 17. 3. 1591 Nürnberg. Sohn aus dritter Ehe des Johann Jakob, Chorherr und Professor der Rhetorik, Logik und alten Sprachen, oo I) 24.11.1574 Barbara (begr. 1.6.1586), Witwe des Goldschmieds Wilhelm -»Wilcke, zwei Söhne, zwei Töchter; II) 5.12.1586 Elisabeth, geb. Schwarz, verwitwete Maler. Er erhielt eine protestantisch-humanistische Erziehung und besuchte das Collegium Carolinum in Zürich. Über seine künstlerische Ausbildung ist nichts bekannt. 1559 kam er vermutlich nach Schaffhausen, worauf eine Zeichnung des Bruderhauses und der Kapelle in Stein bei Schaff-
Amman hausen (Würzburg, U B ) hinweist. Für 1559/60 wird ein Aufenthalt beim Glasmaler Ludwig Ringler in Basel a n g e n o m m e n aufgrund einiger Scheibenrisse, die in Basel entstanden sind und A m m a n zugeschrieben werden. 1561 kam er nach Nürnberg, w o er vermutlich in der Werkstatt des Virgil -»Solis d. Ä. arbeitete und später selbständig A u f t r ä g e auch auswärtiger Besteller übernahm. 1575 verkaufte er sein H a u s in Zürich, 1577 legte er sein Zürcher Bürgerrecht ab. Mit Rv. v o m 14.6.1577 schenkte ihm der Nürnberger Rat das Bürgerrecht, „da er durch seine Kunst so b e r ü h m t und trefflich sei und seiner Bedeutung als M a l e r und Kunstreißer w e g e n " ; der Eintrag in das Bürgerbuch erfolgte am 20.6.1577. Die Druckgraphik seiner Werkstatt u m f a ß t an die 5000 Holzschnitte und Radierungen, fur die er meist nur die zeichnerischen E n t w ü r f e lieferte. Er fertigte die Vorzeichnungen auf den Holzstöcken, die Schneidarbeiten wurden von Mitarbeitern der Werkstatt ausgeführt; die Radierungen führte er meist selbst aus. Seine Arbeiten haben die Künstler und K u n s t h a n d w e r k e r seiner Zeit nachhaltig beeinflußt. Sie zählen zu den bedeutsamsten Bildquellen des bürgerlichen Lebens im 16. Jh. Zu A m m a n s wichtigen Werken zählen u.a.: das Turnierbuch, 1566, das Ständebuch 1568 mit Versen von Hans -»Sachs, das Kriegsbuch 1573, das Trachtenbuch „Habitvs praecipvorvm p o p v l o r v m ..." mit 219 Holzschnitten, erschien bei 1577 H a n s -»Weigel d. Ä. (ein Nachdruck erfolgte 1639 in Ulm, eine Neuausgabe 1969), Kunst- und Lehrbüchlein, 1578, das Wappen- und S t a m m b u c h 1579, das Stamm- und Gesellenbuch 1579, das Trachtenbuch der kath. Geistlichkeit 1585, das Frauentrachtenbuch 1586 (Neuausgabe 1972), das Kartenspielbuch 1586, das Kunstbüchlein, 1599. Auch lieferte er Holzstöcke zu -»Apians Landtafeln. Daneben entstanden viele Scheibenrisse und Entwürfe für Goldschmiedearbeiten, Illustrationen zu Tier- und Kräuterbüchern u.a.m. Erwähnenswert sind die Miniaturen in der als „ T u c h e r b u c h " bekannten Prunkhandschrift von 1590/96 (im StadtAN). Im Besitz der Familie L ö f f e l h o l z erhielt sich auch ein S t a m m b a u m des Nürnberger Patriziergeschlechtes Pfinzing, Wasserfarben auf Pergament, 94 χ 78 cm; die Zeichnung stammt von A m m a n und w u r d e von G e o r g -»Mack d. Ä. illuminiert. D a n e b e n w a r er auch als Portraitstecher tätig und arbeitete f u r die Nürnberger Patrizierfamilien Pfinzing und Tucher. Er radierte die Platten zu Wenzel -»Jamnitzers „Perspectiva corporum regularium", 1567/68 und seine zwei größten Platten nach Jamnitzers Vorzeichnungen: Die Apotheose Maximilians IL, 1571 und den T r i u m p h der christlichen Kirche, 1571. Die „Meßscheibe", ein astronomisches Instrument von Wenzel Jamnitzer, wurde 1578 von A m m a n auf vergoldetes M e s s i n g graviert (heute im Mathemat.-Physikal. Salon des Zwingers in Dresden). Über 25 Jahre arbeitete er mit dem Frankfurter Verleger Sigmund Feyerabend zusammen, f ü r dessen Werke er zahlreiche Illustrationen anfertigte. Sein frühestes M o n o g r a m m w a r IAG (Jost A m m a n Glasmaler), seit 1560 I A G V Z (Jost A m m a n Glasmaler von Zürich); soweit er seinem M o n o g r a m m ein kleines Schneidmesser hinzufugte, war er selbst als Formschneider tätig. Daneben erscheint das M o n o g r a m m IA bis ins 19. Jh. auf Blättern, die im Stile Jost A m m a n n s angefertigt wurden. 1579 fertigte er Visie-
Ammann rungen fur das Juliusspital in Würzburg; im Winter 1586/87 war er in Würzburg und machte Entwürfe zum Bau der Universitätskirche (Neubaukirche) und des Portals. 1590 unterwies Amman einen englischen Grafen in Altdorf im Zeichnen. Durch seine erste Eheschließung kam er in den Besitz des Hauses Obere Schmiedgasse 3, das seine Witwe Elisabeth 1591 um 400 fl. verkaufte. Er starb an einem Magenleiden. Panzer verzeichnete sein Portrait. Die Ammanstraße in Nürnberg wurde nach ihm benannt. Werke: NÜRNBERG, Lorenzkirche: Tucherfenster Nord, 1590, nach Visierungen von Jost Amman. Verz. s. Kurt Pilz: Die Zeichnungen und das Graphische Werk des Jost Amman, Diss. phil. München, 1931, tw. veröffentlicht in: Anzeiger für Schweizerische Altertumskunde, Bd. XXXV, 1933; O'Dell-Franke: Jost Ammans Buchschmuck-Holzschnitte fur Sigmund Feyerabend, Wiesbaden 1993, darunter: „Stam- und Wapenbuch hochs und niders Standts", Frankfurt 1579. Kunstbüchlin, Frankfurt/M., 1580. MuS: BASEL, Kunstmus. MÜNCHEN, BNM: Das letzte Gesellenstechen Nürnberger Patrizier auf dem Hauptmarkt in Nürnberg am 3.3.1561, Deckfarbenmalerei. NÜRNBERG, GNM; - , MStN; - , StadtA; - , StadtB und in vielen weiteren Museen. Lit.: ADB; AKL; Thieme-Becker; Nagler, KL u. Monogr.; Sandrart, Academie; Will, GL I, S. 29 und V, S. 31; Waldau, 1788; C. G. Müller, 1791, S. 98-99, 129, Forts. I., S. 23-24; Hampe, Rv.; K. Pilz, in: MVGN 37, 1940; Hollstein; S1KART 1998; Stadtlexikon 2000; Markus Josef Maier, in: Mainfränkisches Jb. für Geschichte und Kunst 57, 2005, S. 139-173; Kohn, N H b Sebald. Ausst.: 1906/2; 1952/5; 1955/4; 1970/3; 1980/9; 1980/2 Nr. 124; 1992/17. Ammann, Johann Daniel, Goldschmied, get. 9. 12. 1714 Nürnberg - f 3. 7. 1798 Hemmenthal/Schweiz. Sohn des -»Samuel, Goldschmied. 1732-37 Goldschmiedelehre bei Johann Lorenz - · Weinberger in Nürnberg, einem Verwandten seiner Mutter, die eine geborene Weinberger war. Ferner erhielt er Zeichenunterricht bei Johann Daniel -»Preißler. 1740 Theologie-Studium in Basel, danach Pfarrer in Hemmenthal/Kt. Schaffhausen und Aufgabe der künstlerischen Tätigkeit. Lit.: AKL; Will, GL V, S. 32-34; Archiv zur Nbger. GSK im GNM. Ammann, Helmut, Bildhauer, Maler, Zeichner, * 21. 10. 1907 Schanghai, Sohn des Waldemar Ammann, Arzt, oo 1935 Agnes Ines Stubenrauch (f 1976). Seit 19U in Deutschland. Studium der Bildhauerei an der AdBK Berlin unter Wilhelm Gerstel und Otto Hitzberger, Studium der Graphik an der AdBK München bei Adolf -»Schinnerer. Seit 1935 freischaffender Maler und Bildhauer in München. Die sakrale Kunst nimmt in seinem Gesamtschaffen eine bedeutende Rolle ein. 1987 wohnte er in Pöcking, Atelier in München-Großhadern, Canisiusstraße 2. Werke: NÜRNBERG, Bahnhofstraße 7-9, Landeszentralbank: Felsenbrunnen, 1973. - , l.eonhardskirche: Chorfenster. WV. s. Kat. 1977/7. Lit.: AKL; Vollmer; Braun/ Carbon, Brunnen 2003, S. 44; Masa, Freiplastiken, S. 384. Ausst.: 1977/7 EA; 1987/1. Ammann, Samuel, Goldschmied, Handelsmann, * 24. 9. 1674 Schaffhausen - f 1740 Nürnberg. Vater des -»Daniel, Goldschmied, oo Katharina Rosina, Tochter des Dr. Johann Weinberger, Advokat. Wurde
22 um 1717 Bürger und war anschließend in Nürnberg tätig. Lit.: AKL; Will, GL V, S. 32. Ammelung, Georg, Geometer, Zeichner, * 1687 Nürnberg. 1702 fertigte er im Alter von 15 Jahren zwei Pläne mit Entfernungsmessungen. MuS: NÜRNBERG, StAN. Lit.: Fleischmann, 1998 Nr. 242/1, 2. Ammerbacher, Andreas, Holzbildhauer, Firmenmaler, wohnte 1906 in der Penzstraße 6. Ammermüller, Joseph Ehrenreich, Buchhändler, Verleger, t um 1775 Nürnberg, oo vor 1768 Maria Magdalena, geb. Bläsel, Witwe des Johann Maurer, Seifensieder, Kinder. Seine Frau brachte das Anwesen Pfannenschmiedsgasse 12 mit Hinterhaus zur Brunnengasse mit in die Ehe, das sie 1768 um 5200 fl. verkaufte. Ammermüller erwarb die Buchhandlung des Ernst Ludwig Sigmund -»Pollmann und war 1767-75 als Buchhändler im Ämterbüchlein eingetragen. Um 1773 scheint er auch in Leipzig tätig gewesen zu sein. 1776-81 war seine Witwe im Ämterbüchlein verzeichnet, die am 3.11.1783 die Buchhandels-Gerechtigkeit um 150 fl. an Johann Gottfried -»Stiebner verkaufte. MuS: NÜRNBERG, StadtB: Werke von 1768-73. Lit.: Grieb, Buchgewerbe 2003; Kohn, NHb Lorenz. Ammersdörfer s. AmersdorfTer Amnion s.a. Amman Ammon, Barthelmeß, Harnischpolierer, oo 16.4. 1526 Veronica. Lt. Feuerschauprotokoll von St. Lorenz wohnte er 1561 „auf der Schwabenmühle", vermutlich im Wohnhaus des Müllers, ehemals Kaiserstraße 22. Ein ohne Beruf genannter Bartl Amman besaß damals ein Haus auf dem Platz hinter St. Lorenz, vermutlich in der Kühnertsgasse, wo sein Schwiegersohn, der Buchdrucker Valentin -»Schumann sowie der Hörnleinmacher Jörg Stettner zur Miete wohnten. Lit.: Schornbaum, 1949 Nr. 225. Ammon, Benedikt, Münzmeister, Juwelier, Händler, t 21. 5. 1610 Nürnberg, ehemals Grab auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1593, nicht erhalten, oo Nürnberg 14.10.1577 Maria Schultheiß. Am 7.6.1578 wurde er Bürger, wobei das erhöhte Bürgergeld von 10 fl. ein größeres Vermögen vermuten läßt. 1580-1610 Genannter, 1583-96 Amtmann an der Nürnberger Schau und fränkischer Kreismünzwardein. Die Stadtrechnungsbelege weisen ihn auch als Händler aus, der dem Rat Goldschmiedearbeiten lieferte. 1600 zählte Landgraf Moritz zu Hessen zu seinen Kunden. 1582 erwarb er um 1000 fl. und 40 fl. Eigenzins (800 fl. Hypothek) das Haus Burgstraße 23, das er 1610 um 5000 fl. verkaufte. 1592 erwarb er um 1700 fl. das Haus Burgstraße 14, das er 1594 um 1800 fl. wieder verkaufte. Lit.: AKL; Will, Münzbel. Bd. I, S. 168; Roth, 1802; Drach, Silberarbeiten, Cassel 1888, S. 28; Hampe, Rv.; Scholler, 1916; Forrer; Zahn, DI-N Nr. 2096; Archiv zur Nbger. GSK im GNM; Kohn, N H b Sebald. Ammon, C. Zinnfigurenfabrik. Nach dem Verkauf 1900 durch Christian Friedrich -»Ammon wurde die Firma kurzzeitig von Wilhelm Rub geführt, am 8.9. 1900 von Adam Kölbel übernommen und ging am 1.3.1901 an Arnold Mandelbaum. Die Werkstatt befand sich jetzt in der Schlotfegergasse 9. Am 9.1. 1904 übernahmen die Brüder Daniel und Louis Rothbarth den Betrieb, der am 15.2.1910 an den Zinnfigurenhersteller Wilhelm Heinrich in Fürth verkauft
23 wurde. Am 22.9.1922 stellte diese Firma den Betrieb ein. Lit.: E. Schraudolph, in: MVGN 81, 1994. Ammon, Christian Friedrich, Zinngießer, Graveur, * 12. 5. 1845 Nürnberg - t 1921 Nürnberg. Sohn des -»Christoph, Zinngießer, oo 10.9.1871 Katharina Adelheid Spenkuch (* 17.12.1845 - f 1917), Schwester des Georg Barnabas -»Spenkuch, Zinngießer, mind, zwei Kinder. Spätestens seit 1865 im väterlichen Betrieb tätig, den er 1873 übernahm. Zum großen Teil gravierte er seine Arbeiten selbst. 1876 verlegte er den Betrieb von der Neutorstraße in die Gartenstraße 10. Am 6.2.1900 verkaufte er die Firma, meldete das Geschäft ab und lebte vorläufig als Privatier. Die Firma wurde unter C. -»Ammon weitergeführt. 1906 erscheint Ammon erneut mit einem Verkaufsstand auf der Bayerischen Jubiläums-Landesausstellung in Nürnberg. Unter der Firma „Friedrich Ammon" fabrizierte er Zinnfiguren im ersten Stock des Anwesens Gostenhofer Hauptstraße 55. Trotz Zahlungsschwierigkeiten 1908 sind noch bis November 1921 Werbeanzeigen nachweisbar. Die Firma bestand bis etwa 1925 unter der Leitung des Kaufmanns Heinrich Baum. MuS: FRANKFURT/Main, Hist. Mus.: Fürst im Hermelinmantel, sign. C. Ammon/Nürnberg; Herold, sign. C.A. Lit.: AKL; Hampe, 1924; E. Schraudolph, in: MVGN 81, 1994. Ausst.: 1906/04. Ammon, Christoph, Zinngießer, * 19. 1. 1812 Nürnberg - t 20. 12. 1872 Nürnberg. Sohn des -»Johann Wolfgang, Zinngießer, oo 12.8.1838 Margaretha Barbara Heubach (*1817), sechs Kinder. Vom 19.7.1826 bis 30.5.1828 Lehre bei Jacob Heinrich -»Otto. Am 30.5.1828 wurde er mit einem Probestück „Deckelschüssel und Teller" Geselle. Anschließend trat er in die elterliche Gießerei ein, die seine Mutter leitete. Am 21.9.1836 Meisterprüfung (drei Schachteln Zinnfiguren mit Eisenbahn, Kunstreitern und kämpfenden Rittern), am 26.11.1836 Meistersprechung. Im selben Jahr übernahm er die elterliche Offizin. Er fertigte ausschließlich Kinderspielzeug. Um 1854 beschäftigte er 20 Personen und verbrauchte 160 Ztr. Rohmaterial. 1871 waren 75 Heimarbeiterinnen (Malerinnen) für ihn tatig und etwa 20 Personen in der Fabrik, der Materialverbrauch betrug 260 Ztr. Blei und 100 Ztr. Zinn. Um 1900 wird berichtet, daß er in der Hauptzeit ca. 100 Personen beschäftigte; 12 Gießerinnen fertigten täglich 25.000-26.000 Figuren. Sein Antrag, 20 Arbeitsmädchen über 17 Jahre für 30 Tage von morgens 7 Uhr bis abends 10 Uhr zu beschäftigen, mit einer 1/2 Stunde Frühstücks-, einer Stunde Mittags· und 1/2 Stunde Abendpause wurde behördlich genehmigt. 1850 war er Besitzer des Anwesens S. 333 (Neutorstraße 6), wo er bis zu seinem Tod wohnte und arbeitete. Preismedaillen: 1840 in Nürnberg, 1850 in Leipzig, 1854 in München, 1873 Wien. MuS: NÜRNBERG, GNM: Mehrere Schachteln Zinnfiguren. Lit.: AKL; Hintze, Nr. 552; Hampe, 1924; E. Schraudolph, in: MVGN 81, 1994 und 82, 1995; Stadtlexikon 2000. Ausst.: 1840/4 Nr. 430; 1845/1; 1882/5; 2000/2. Ammon, Christoph Wilhelm I., Rotschmied, * um 1784 Nürnberg - t 21. 8. 1854 Nürnberg. Sohn des -»Michael II. oo I) 14.10.1816 Anna Dorothea Körper (* 1784 Fürth); II) 13.12.1820 Maria Magdalena (* 1 7 8 8 - t 14.9.1823), Tochter des Christoph Wilhelm -»Körnlein, Rotschmied; II) 31.12.1823 Margaretha
Ammon Barbara Keßler (* Langenzenn um 1796 - f 28.10. 1874). 1816 Meister. 1829 wohnte er in S. 1531c (Spitzenberg 30). Lit.: AKL. Ammon, Christoph Wilhelm II., Rotschmied, Former, * um 1784 Nürnberg - f 4. 4. 1844 Nürnberg, oo I) Anna Dorothea ( t 11.4.1826); II) 2.11.1826 Elisabeth Schäffer (* 1800), Schreinermeistertochter. 1820 Meister. 1826/44 in S. 1607 (Schmausengasse 7) ansässig. 1850 wurde unter dieser Adresse die Witwe eines Georg Wilhelm Ammon, Gewichtmacher erwähnt. Lit.: AKL; Lockner Nr. 1860. Ammon, Christoph Wolfgang, Rotschmied, Former, * Nürnberg - f Nürnberg. 1850/70 war er in S 1669 (Hübnersplatz 14), 1878 an der Laufertormauer 17 ansässig. Lit.: Sichling, 1870. Ammon, Conrad, Maler, get. 2 1 . 7 . 1575 Nürnberg. Sohn des Conrad d. Ä., Wirt zum Schwarzen Kreuz, oo 9.3.1613 Barbara (get. 23.11.1591), Tochter des Hieronymus -»Oertel, Notar und Schreibmeister, 1614-23 vier Söhne, eine Tochter in Nürnberg getauft. Am 21.11.1611 wurde er Meister mit dem Probestück „Die Flucht nach Ägypten". 1613-17 hatte er Hans -»Weber und 1618-22 Hans Wenzel -»Maler als Lehrlinge. Der letzte urkundliche Nachweis ist ein Taufeintrag vom 27.2.1623, danach verließ er offensichtlich die Stadt. Nagler weist ihm mehrere allegorische Feder- und Tuschezeichnungen zu, die mit CA signiert sind. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Nagler, Monogr. I, 2169; Bosch, in: G N M M, 1899, S. 126f.; Tacke, 2001, S. 346 und Stammtafel 1. Ammon, D. (Maler, 1587) s. Ammon, Hans Ammon, Georg d. Ä., Rotschmied, Leuchtermacher, * Nürnberg - f zw. 8. 3. u. 7. 6. 1514 Nürnberg. Sohn des -»Lorenz, Rotschmied, oo Katharina ( t Aug. 1541, wohnhaft auf der Hinteren Füll, heutige Lammsgasse). 1496 Meister. Er erbte das väterliche Anwesen mit Hof, Seitenflügel, Garten und Hausbrunnen in der Alten Ledergasse (Tucherstraße 47). 1529 hatte er das Haus vorübergehend verpfändet, löste es später aber wieder aus. Seine Ehefrau Katharina führte die Werkstatt zunächst mit einem Gesellen, dann mit ihren beiden Söhnen -»Hans II. und -»Georg d. J. weiter. Im April 1529 wurde ein detailliertes Inventar des Hausrats und der Werkstatt der Katharina Ammon erstellt, das in den MVGN 69, 1982 verzeichnet ist. Lit.: Burger, 1961 Nr. 6147 u. 1972, Nr. 2402; Otto Baumgärtel, in: MVGN 69, 1982, S. 167-184; Kohn, N H b Sebald. Ammon, Georg d. J., Rotschmied, t Aug./Sept. 1546 Nürnberg. Sohn des -»Georg d. Ä., Rotschmied. 00 24.5.1530 Clara Gscheid. 1531 Meister. Er war Besitzer des väterlichen Anwesens Tucherstraße 47, das nach seinem Tod auf seinen Schwager Conrad Bischof, Gürtler, überging. Lit.: Schornbaum, 1949 Nr. 1009; Burger, 1972 Nr. 3353; Otto Baumgärtel, in: MVGN 69, 1982. Ammon, Georg, Musikinstrumentenmacher, * vor 1542 Nürnberg - f n a c h ' 5 8 2 Erfurt. Stiefsohn des Hans -»Weber, Lautenmacher. 1582 verkaufte er mit seinen (Stief-)Brüdern das elterliche Anwesen Judengasse 14/Wunderburggasse 17-19 in Nürnberg. Er war nach Erfurt gezogen. Lit.: Kohn, NHb Sebald. Ammon, Hans, Rotschmied, Messingschlager. In den Archivalien erscheinen folgende gleichnamige
Ammon Rotschmiede: I) wurde 1410 Bürger; II) wurde 1415 Bürger und zahlte 3 fl.; III) gab 1418 sein Bürgerrecht auf. Lit.: Ausk. Franz Krautwurst. Ammon, Hans, Rotschmied, wurde 1418 Bürger. Ammon, Hans I., Rotschmied, 1474 Meister. Wohl identisch mit dem Rotschmied Amon, der am 7.2.1494 Michael Behaim sieben Lampen fur einen Geweihleuchter lieferte. Lit.: Kamann, in: MVGN 6, 1886, S. 73; Otto Baumgärtel, in: MVGN 69, 1982. Ammon (Ammon), Hans II., Rotschmied, f 1531 Nürnberg, ehemals Grab Nr. 668 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1531, später (1581) auf Grab Nr. 595, nicht erhalten. Sohn des -»Georg I., Rotschmied, oo 24.9.1526 Elisabeth Kern. 1527 Meister. 1534, 1539 und 1542 posthum in den Grundverbriefungsbüchern genannt. Lit.: Otto Baumgärtel, in: MVGN 69, 1982; Schornbaum, 1949 Nr. 1413; Zahn, DI-N Nr. 279 und 1118. Ammon (Amman), Hans, auch Peter Leberwurst, Maler und Radierer, Schauspieler, * 24. 4. 1587 Nürnberg - begr. 24. 2. 1632 Nürnberg, ehemals Grab auf dem Rochusfriedhof, Epitaph nicht erhalten. Sohn des Conrad, Lebküchner. oo 6.2.1632 Maria (* 1588 begr. 12.4.1664), Tochter des Franz -»Schmidt, Scharfrichter. 1607-11 Lehre bei Martin -»Beheim, wofür er 25 fl. Lehrgeld zahlte. 1613 war er als Geselle des Jobst -»Harrich an der Restaurierung des großen Rathaussaales beteiligt. Am 2.5.1616 wurde er Meister mit dem Probestück „Eine Nymphe hält ein Haupt in ihren Händen". Ein 1778 noch im Rathaus aufgehängtes Gemälde, 1616 dat. und H. A M M O N sign., könnte sein Meisterstück gewesen sein. Von Johann -»Hauer wurde er als feiner Maler und guter Komödiant bezeichnet, der Italien und andere Länder bereist hatte. Als Schauspieler wirkte er in der Truppe des Hans -»Mühlgraf als Peter Leberwurst mit und war u.a. bei der Einweihungsaufführung am 16.6.1628 im neu errichteten Fecht- und Komödienhaus beteiligt. Erst kurz vor seinem Tod heiratete er und durfte sich wegen seiner schweren Erkrankung ausnahmsweise zu Haus trauen lassen. Der Heirat waren seit Ende 1630 mehrere Anfragen des Nürnberger Rates nach auswärts vorausgegangen, wie die Eheschließung mit der Tochter eines ehemaligen Scharfrichters zu bewerten sei; es gab schließlich keine Einwände mehr, da Franz Schmidt vom Kaiser selbst wieder „ehrlich" gemacht worden war. Ammon wohnte zuletzt im Haus seines Schwiegervaters im Oberen Wöhr (Obere Wörthstraße 10). Panzer verzeichnete sein von ihm selbst radiertes Portrait als Gaukler. MuS: NÜRNBERG, MStN. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Nagler, KL u. Monogr.; Bosch, in: GNM M, 1899, S. 126; Hampe, 1900; Barock, 1962, S. 47; Tacke, 2001, S. 347; Kohn, N H b Lorenz. Ausst.: 1978/3. Ammon, Hans, Rotschmied, f Nürnberg, wohl ehemals Grab Nr. 668 auf dem Johannisfriedhof. 1594 Meister. Lit.: AKL; Lockner Nr. 415; Gugel, Friedhöfe, S. 98; Trechsel, 1735, S. 392; Zahn, DI-N Nr. 1118; Otto Baumgärtel, in: MVGN 69, 1982, S. 170. Ammon, Heinrich, Werkmeister, f 1411? Nürnberg. 1396-1411 Genannter. Als städt. Beamter war er nach 1403 mitbeteiligt an der Überwachung der Arbeiten am Bau der Lorenzkirche, wohl vor Rudolf -»Gundelfingen Lit.: Thieme-Becker; Priem, 1875.
24 Ammon, Heinrich, Tüncher, Maler, get. 22. 3. 1613 Nürnberg - begr. 28. 1. 1666 Nürnberg, ehemals Grab auf dem Rochusfriedhof. Sohn des Georg, Tüncher und Schweinestecher, oo 19.10.1636 Gertraud Schmid (get. 26.10.1613), elf Kinder. Ausbildung als Tüncher. 1658 wurde er vor das Rugamt zitiert, weil er am Wirtshaus zum Störchlein (ehemals Innere Laufer Gasse 26) „welsche Fensterumrahmungen gemalt, den Storch am Hinterhaus zur Judengasse gemalt und mit einem Rautenkranz eingefaßt, dann den Storch am Vorderhaus mit Silberfarbeinfassung gemacht" habe, was Flachmalern vorbehalten sei. Die Rugsherren konnten sich jedoch nicht entschließen, Ammon zu bestrafen. 1658 erwarb er ein Haus beim Blauen Stern (Vordere Sterngasse). Lit.: Schwemmer, in: MVGN 60, 1973, S. 228; Tacke, 2001, S. 349 u. Tafel 53. Ammon, Hieronymus, Notar, Dichter, get. 14. 7. 1591 Nürnberg - begr. 4. 7. 1659 Nürnberg. Sohn des Conrad, Wirt zum schwarzen Kreuz; Bruder des -»Conrad, Maler, oo I) 21.2.1621 Ursula Buckel (get. 24.10.1588 - t 10.8.1647), mind ein Sohn; II) 8.11. 1654 Maria Magdalena Schwebel (* Pfraundorf). 1610 Studium in Altdorf, später in Jena. Er verfaßte viele Gedichte, die er 1630 und 1640 veröffentlichte. 1649 brachte er ein zweisprachiges Emblembuch Lateinisch/Deutsch unter dem Titel: „Imitatio Crameriana" heraus, das 1999 nachgedruckt wurde. Das Buch enthält die Zusammenstellung von 40 Herz-Emblemen aus Daniel Cramers „Emblemata Sacra". Seine Witwe Maria Magdalena heiratete am 28.4.1662 Peter -»Limburger, Pfarrer in Kraftshof. Werke: Delicias domesticas, 1630; Viretum, 1640. Lit.: Will, GL 1, S. 31 und V, S. 34; Tacke, 2001. Ammon, Jacob I, Buchdrucker, Schriftgießer, * Erfurt - begr. 2 1 . 2 . 1660 Nürnberg. Sohn des Stephan, Krämer, oo Nürnberg 4.3.1633 Anna Brenner. Wurde 1644 Bürger. 1640-44 war er als „Setzer" bei Wolf Endter d. Ä. im Ämterbüchlein eintragen. 164460 war er als Buchdrucker selbständig und beschäftigte mehrere Mitarbeiter. Lit.: Sporhan-Krempel/Wohnhaas, 1973; Grieb, Buchgewerbe 2003. Ammon, Jacob II, Stecher, Typograph, Buchdrukker, * Nürnberg. 1663 erscheint er als Nürnberger Konvertit und fahrender Buchdrucker bei G. Hauff in Luzern, geht aber nach Lohnstreitigkeiten 1664 nach Einsiedeln/Kt. Schwyz, wo er im dortigen Kloster bis 1668 Faktor der Offizin war. Seine weitere Tätigkeit in verschiedenen Orten der Schweiz ist bis 1686 belegt, danach verliert sich seine Spur. Lit.: AKL. Ammon, Jakob Wilhelm, Schriftgießer, begr. 8 . 1 1 . 1697 Nürnberg. Sohn des -»Jakob I., Buchdrucker, oo I) 25.9.1658 Anna Magdalena Sauerzapf; II) 29.9.1673 Magdalena Bock. Lit.: Sporhan-Krempel/Wohnhaas, 1973; Grieb, Buchgewerbe 2003. Ammon, Johann (Hans), Bildhauer, Stukkateur, Steinmetz, Baumeister, * 16. 6. 1657 Ansbach, Sohn des Abraham, Bildhauer. 1679 Geselle des Bildhauers P. Preyß in Bildhausen bei Kissingen, wo er wohl fur das Zisterzienserkloster arbeitete. 1682 in Triesdorf tätig, 1689-96 im Dienst des Bischofs von Eichstätt nachweisbar. 1696 Berufung als Holzbildhauer nach Ansbach durch Markgraf Georg Friedrich. Um 1710 in Bamberg tätig, danach in Darmstadt ansässig. 1739-41 war er am Umbau des Ebracher Hofes in Nürnberg
25 beteiligt, Stuckreste befinden sich im GNM. Lit.: AKL. Ammon, Johann Carl, Rotschmied, Ringschmied, t 1755 Nürnberg. Am 4.4.1732 wurde er in das Meisterbuch eingetragen. Lit.: AKL; Lockner Nr. 1293. Amnion, Johann Carl, Rotschmied, Zapfen- und Leuchtermacher, war 1870/78 in der Tucherstraße 41 ansässig. Lit.: Sichling, 1870. Ammon, Johann Felix (1. F. W.), Glockengießer, Rotgießer, * um 1813 - f 4. 8. 1867 Nürnberg. 1850 war er Besitzer des Hauses S. 1089 (Unterer Judenhof 13), vor 1863 erwarb er auch das Anwesen S. 1088 und 1089 (Unterer Judenhof 11). 1863 gehörte ihm auch das Haus S. 1141 (Tucherstraße 43). Um 1870 war Johann Carl -»Ammon der Inhaber. Die Firma bestand bis in die 1930er Jahre in der Tucherstraße 4143. Lit.: Gerlach, 1930. Ausst.: 1882/5. Ammon, Johann Friedrich, Rotgießermeister, Verleger, * 1785 Nürnberg. Sohn des Georg Hieronymus. oo I) 29.3.1815 Maria Johanna Rebekka (* 1800 - t 2.10.1824), Tochter des Johann Cornelius -»Burukker, Zirkelschmied; II) 4.4.1825 Magdalena (oder Margaretha) Christina (* 1796), Tochter des Friedrich Christoph Dorn, Bierbrauer. 1815 Meister. Mz seit 1829: fliegender Merkur. 1829 war er Besitzer des Hauses S. 1659 (Schmausengasse 6). Seine Witwe heiratete am 7.1.1830 den Rotschmied Johann Caspar -•Fleischmann. Lit.: AKL; Lockner Nr. 1810; Stengel, in: GNM M, 1918/19, S. 137. Ammon, Johann Paul, Rotgießer, * 1776 Nürnberg - t Nürnberg, evtl. Grab Nr. 1780 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1822, noch vorhanden. Sohn des -»Wolfgang Christoph, oo 17.5.1819 Magdalena Barbara (* 1784 - t 24.6.1838, wohnhaft in S. 616, Burgstraße 28), Tochter des Stephan Wolf, Schuhmacher; Kinder. 1819 Meister. 1819 wohnte er in S. 1060 (Rotschmiedsgasse 20). Lit.: AKL; Lockner Nr. 1846; KDM Nürnberg, 1977. Ammon, Johann W., Architekt, um 1903/10 tätig. Werke: N Ü R N B E R G , Jugendstilhäuser: Gebhard-OttStraße 8 (1907); Idastraße 1 (1906); Leibnizstraße 29 (1909). Lit.: Willenberg, in: MVGN 75, 1988. Ammon, Johann Wilhelm, Schriftgießer, Schriftschneider, t um 1730 Nürnberg. 1684 hatte er eine Forderung gegen den Buchdrucker Johann Gebhard in Bayreuth. Neben eigenen Erzeugnissen bot er Ende des 17. Jh. auch Schriftschnitte der Lutherschen Schriftgießerei in Frankfurt/Main an. Seit 1733 ist Ulrich -»Pfeiffer als Nachfolger belegt. Lit.: Mitt. a. d. StadtBN, Jg. 4, H. 4, Jan. 1956; Grieb, Buchwesen 2003 Nr. 2099. Ammon, Johann Wolfgang Simon, Zinngießer, get. 9. 11. 1765 Nürnberg - f 2. 9. 1811 (andere Angaben unrichtig) Nürnberg. Sohn des Johann Ludwig, Rotbierbrauer; Vater des -»Christoph, Zinngießer, oo 24.1.1795 Sophia Magdalena Hartländer (* 1773 t 20.3.1836), Tochter eines Seilers, mind, vier Kinder. Vom 17.9.1780 bis 17.5.1785 Lehre bei Johann Christian -»Günther. Seine Meisterstücke arbeitete er bei Johann Jobst -»Hoffmann und wurde am 12.8.1794 in die Meisterliste eingetragen. Mz: I.W.A. mit Stadtwappen, ab 1812 mit Jungfrauenadler. Neben Gebrauchs- und Ziergegenständen aus Zinn stellte er bereits Zinnfiguren her. 1800 wohnte er zur Miete in S.
Ammon 333 (Neutorstraße 6). Seine Witwe erwarb um 1812 für 900 fl. dieses Anwesen und führte die Offizin weiter, die dann vom Sohn -»Christoph übernommen wurde. Lit.: AKL; Hintze 483-486 mit Mz; Hampe, 1924; E. Schraudolph, in: MVGN 81, 1994; Stadtlexikon 2000. Ammon, Konrad, Schriftgießer, erhielt am 23.2.1866 eine Konzession zum Betrieb einer Schriftgießerei, auf die er am 20.3.1867 zugunsten von Adolf -»Hoffmann verzichtete. Lit.: Mitt. a. d. StadtBN, Jg. 4, H. 4, Jan. 1956. Ammon (Amman), Lorenz I., Rotschmied, f Jan. 1489 Nürnberg. 1456 Meister. 1478 erwarb er ein Haus mit Hof, Seitenflügel, Garten und Hausbrunnen in der Alten Ledergasse (Tucherstraße 47). Lit.: Hampe, Rv. I, 179; Burger, 1961 Nr. 3729; Otto Baumgärtel, in: MVGN 69, 1982, S. 169; Kohn, N H b Sebald. Ammon, Matthäus Ferdinand, Stempelschneider, wurde am 22.6.1790 in das Meisterbuch eingetragen. Bis 1806 war er im Ämterbüchlein als Siegelgraber verzeichnet, danach wurden die amtlichen Aufzeichnungeneingestellt. Lit.: Zahns Jb. I, 1868. Ammon, Michael I., Rotschmied, Former, Am 4.12.1745 wurde er in die Meisterliste eingetragen. Lit.: AKL; Lockner Nr. 1385. Ammon, Michael II., Rotschmied, f 18. 1. 1819 Nürnberg. Sohn eines Meisters, oo Maria Magdalena Kolb ( t 21.8.1820). Am 21.6.1785 wurde er in die Meisterliste eingetragen. Bei seinem Tod wohnte er in 5. 1431 (Äußerer Laufer Platz 18). Lit.: AKL; Lockner Nr. 1632. Ammon (Aman), Paulus, Briefmaler, get. 28. 10. 1583 Nürnberg - t 1625/26 Nürnberg. Sohn des Hans -»Amman, Briefmaler, oo 3.5.1619 Apollonia, Witwe des Michael Karg. 1609 Meister. 1610-25 war er als Briefmaler im Ämterbüchlein eingetragen, 1626 gestrichen. Er wohnte in der alten Ledergasse (Tucherstraße). Seine Witwe heiratete 1626 emeut, dabei wurde sie als Goldspinnerin bezeichnet. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Hampe, Rv.; Sporhan-Krempel/ Wohnhaas, 1973; Grieb, Buchgewerbe 2003, Teil II. Ammon, Peter, Bildhauer, * 15. 12. 1890 Großgründlach - t 25. 10. 1914 gefallen bei Vionville/ Frankreich. Lit.: Gefallenengedenkbuch, 1929. Ammon, Sebald, Rotschmied und Gießer, f 28. 5. 1544 Nürnberg. 1503 Meister. Um 1544 wurde er in das Landauer Zwölfbrüderhaus aufgenommen. Lit.: Hausbuch Landauer; Otto Baumgärtel, in: MVGN 69, 1982, S. 169. Ammon, Sebastian, Rotschmied, wurde 1558 Meister. Lit.: AKL; Lockner Nr. 155; Otto Baumgärtel, in: MVGN 69, 1982. Ammon, W., Zeichner. MuS: N Ü R N B E R G , MStN: „Ein Nürnberger Mittelwächter", Bleistiftzeichnung, dat. 1854. Ammon, Wilhelm Jacob, Schriftgießer, 1658-97 in Nürnberg tätig. Lit.: Grieb, Buchgewerbe 2003. Ammon, Wolfgang Christoph (Christian), Rotschmieddrechsel, f 21. 3. 1818 Nürnberg. Vater des -»Johann Paul, Rotgießer. Am 16.6.1791 wurde er in die Meisterliste eingetragen. Bei seinem Tod wohnte er in S. 1060 (Rotschmiedsgasse 20). Lit.: AKL; Lockner Nr. 1661.
Ampler Ampler, Cornelius, Glasmaler, war laut einer Frankfurter Quelle vor 1607 Lehrherr des Hans II. -»Unverdorben. Evtl. liegt hier eine Verwechslung mit dem aus Mainz stammenden Glasmaler Theobald -»Amschler vor, der wohl in die Familie Unverdorben einheiratete. Lit.: AKL; Zülch, 1935, S. 480. Amschel, Conrad I., Lötschlosser, Meistersinger, Vater des -»Conrad II. oo vor 1608 Ursula Bindner. Lit.: Stahl, 1982, S. 75. Amschel, Conrad II., Meistersinger, Lötschlosser, get. 24. 12. 1608 Nürnberg - begr. 6. 3. 1673 Nürnberg, Grab Nr. 176 auf dem Rochusfriedhof. Sohn des -»Conrad I. oo I) evtl. auswärts, N. N.; II) 8.11.1641 Witwe Ursula Lierhammer; III) 16.8.1652 Witwe Rosina Rietner; IV) 16.4.1667 Ursula Fischer. 162435, 1641 und 1646-51 nahm e r a n den Singschulen teil. 1649 und 1651 war er auch Singschulhalter, erst 1648 unterschrieb er die Schulordnung. Er wohnte in einem Haus auf der Walch (Färberstraße), das zuvor seinem Vater gehört hatte. Lit.: Stahl, 1982, S. 75. Amschel, Hans, Lötschlosser, Nürnberg, Grab Nr. 176 auf dem Rochusfriedhof, Epitaph dat. 1604, noch vorhanden, oo Barbara (f 4.4.1605). Sein Epitaph zeigt drei Vorhängeschlösser mit Schlüsseln. Lit.: Gugel Rochus S. 115; K D M Nürnberg, 1977; Zahn, DI-N Nr. 2712 u. 2767. Amschler, Andreas Ernst, Glashändler und Almosglaser, * 10. 7. 1663 Nürnberg - f 19. 8. 1720 Nürnberg. 1697 Meister, 1715 Geschworener, 1719-20 Genannter. 1715 war er Besitzer des Hauses Ludwigstraße 11 mit Hinterhaus zur Breiten Gasse, das 1723 seiner Witwe gehörte; er wurde damals als gewesener Stadtglaser bezeichnet. Sein Portrait befindet sich im Geschworenenbuch der Glaser. Lit.: Roth, 1802; Hampe, 1919; BFFK 1936, S. 104; (Cohn, NHb Lorenz. Amschler, Ernst, Glashändler und Almosglaser, * 7. 6. 1638 Nürnberg - t 1. 8. 1706 Nürnberg. 1657 Meister, 1660 Geschworener, 1673 -1706 Genannter. 1697 war er Besitzer des Hauses Ludwigstraße 11 mit Hinterhaus zur Breiten Gasse. Ein Enghalskrug mit seinem Wappen, datiert 1686, befand sich im ehem. Kunstgewerbemus. im Schloßmus. Berlin (Inv. Nr. M 1667, Kriegsverlust), die Bemalung wird Abraham -»Helmhack zugeschrieben. Lit.: Roth, 1802; Hampe, 1919; BFFK 1936, S. 104; Bosch, Hausmaler 1984, S. 229; Kohn, NHb Lorenz. Amschler, Hans Peter, Händler mit Glaswaren, t 1644 Nürnberg. 1603 Bürger, 1635-44 Genannter. Lit.: Hampe, 1919. Amschler, Hans Sebastian, Glaser und Händler, t 11. 11. 1654 Nürnberg. Wohl Sohn des ^Theobald. 1632 Meister. 1634-54 Genannter. 1642 war er Besitzer des Hauses Ludwigstraße 11 mit Hinterhaus zur Breiten Gasse. Lit.: Roth, 1802; Kohn, N H b Lorenz. Amschler (Amscheler), Theobald, Glaser, Glasmaler, Glashändler, * Mainz - f 1632 Nürnberg. Mit Rv. vom 3.11.1595 wurde ihm das Bürgerrecht zugesagt. 1609 war er Besitzer des Anwesens Ludwigstraße 11 mit Hinterhaus zur Breiten Gasse. Bei einem gleichnamigen Glaser, der laut Meisterliste bereits vor 1569 Meister wurde und 1607 starb, dürfte es sich um eine Verwechslung handeln. Lit.: Hampe, Rv. I, Nr. 1398; Hampe, 1919; Kohn, N H b Lorenz. Andernach, Hans von s. Hans von Andernach
26 Andersohn, Georg, Buchdrucker, wohl Geselle, begr. 29. 10. 1717 Nürnberg. Er wurde im Endterschen Buchdruckergrab auf der Johannisfriedhof beigesetzt. Lit.: Sporhan-Krempel/Wohnhaas, 1973. Anderson, Alfred Charles Stanley, Maler und Graphiker, * 11. 5. 1884 Bristol/England - f 4. 3. 1966 Towersey b. Thame/Oxon. Lehre als Wappenstecher beim Vater; weitere Ausbildung an der Kunstschule in Bristol und am Royal College of Art in London. 1928 machte er im Dürer-Jahr in Nürnberg Station, dabei fertigte er eine Radierung vom Dürerhaus, 20,8 χ 23,5 cm, undat., links das Pilatushaus, in der Bildmitte der Tiergärtnertorplatz mit reicher Staffage. MuS: LONDON, BM. NÜRNBERG, MStN. Lit.: AKL; Vollmer. Ausst.: 1991/1. Anderson, Oswald, Goldschmied, * 28. 5. 1564 Ansbach - f vor 1608 vermut!. Danzig. Sohn des Hans, Schott genannt. Sein erstes Gesuch um das Bürgerrecht wurde am 18.1.1594 abgelehnt. Mit Rv. vom 29.4.1594 wurde es ihm nach bestandener Meisterprüfung zugesagt. Um 1598 siedelte er nach Danzig über, wo er am 9.9.1600 Bürger wurde. Lit.: Hampe, Rv.; Archiv zur Nbger. GSK im GNM. André, Rudolf (Rezsoe), Illustrator, Graphiker, Maler, * 1. 1. 1873 Kisbér/Ungarn - t 1920 Nürnberg. Ausbildung an der Kadettenschule Sopron, wo er erste autodidakt. Malversuche am Schulgebäude machte. 1887 Übersiedlung nach Graz. 1896/97 Studium an der AdBK Wien bei S. L'Allemand und Ch. Griepenkerl, danach an der Akademie München bei N. Gysis und L. von Löfftz. Dort auch Mitgl. der Malergruppe „Die Scholle". Um 1910 als Kunsterzieher in Haubinda/ Thür., wo er nach einem Zwischenaufenthalt 1914 in Graz längere Zeit lebte. André schuf vor allem Illustrationen fur Jugendpublikationen, darunter fur Märchen in der „Jugendlust" (Nürnberg), für die „Jugendblätter" (München) und zu D. Defoe: „Robinson Crusoe", Stuttgart 1909. Er lieferte auch Entwürfe fur Handwebereien. Zu einem unbekannten Zeitpunkt übersiedelte er nach Nürnberg. Lit.: AKL; Thieme-Becker. Andreae (Andrea, Andree, Andres, Endres, Enderlein, Formschneider, Grapheus, aber niemals Apsch), Hieronymus (Jeronymus), Formschneider, Drucker, Stempel- und Münzeisenschneider, Schriftgießer, * 1485/90 Mergentheim - t 7. begr. 8. 5. 1556 Nürnberg, ehemals Grab Nr. 558 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph nicht erhalten. Wahrscheinl. Sohn des Fritz Enderlein, oo Veronika (begr. 29.9.1557, der im Totengeläutbuch erscheinende Witwenname Apollonia beruht auf einem Eintragungsfehler), Tochter des Marx -»Morsberger, Zimmermann. 1504 an der der Universität Leipzig immatrikuliert, wobei seine Herkunft aus Mergentheim erwähnt ist. Laut Neudörfer (Ausg. Campe) soll ihn Maximilian I. in Nürnberg in seiner Werkstatt aufgesucht haben, was spätestens 1512 beim letzten Besuch des Kaisers in der Freien Reichsstadt hätte geschehen müssen. Seit 1515 ist Andreaes Tätigkeit in Nürnberg sicher nachweisbar, als ihm Maximilian sechs Ellen Tuch als Geschenk überbringen ließ. Er gehörte wohl auch zu den fremden Formschneidern, denen der Nürnberger Rat bei einer Teuerung 1517 kein Brotzeichen erteilen wollte, mit dem sie verbilligtes städtisches Getreide erhalten konnten. Seine hohe handwerkliche Kunstfertigkeit brachte ihm die Zu-
27 sammenarbeit mit Dürer ein, für den er seit etwa 1515 an den Holzstöcken fur die Ehrenpforte Kaiser Maximilians I. arbeitete. Nach dem Tod des Kaisers waren alle 195 Holzstöcke in Andreaes Besitz (bis 1526). Da das Unternehmen zu erliegen drohte, gab Andreae Anfang der 1520er Jahre Gedächtnisblätter heraus, wohl um sich schadlos zu halten. Ferner schnitt er den „Kleinen Triumphwagen mit der Burgundischen Verlobung" nach Dürers Zeichnungen für den Triumphzug Maximilians (1516-18). Dieser erschien nur in der ersten Ausgabe des Triumphzugs, dann ging der Stock verloren. Er schnitt wohl 1518 auch den großen Triumphwagen mit zugehöriger Frakturschrift, den Dürer 1522 in deutscher und 1523 in lateinischer Ausgabe publizierte. Johann Stabius berichtete 1519/ 1520, daß Andreae auf Wunsch Maximilians auch die Holzstöcke nach Dürers Entwürfen für den „Freydal" hätte schneiden sollen, wofür eine Bezahlung von 1000 fl. vorgesehen war, doch kam das Projekt nicht mehr zustande. Nach Maximilians Tod wurden die kaiserlichen Aufträge eingestellt. Laut Rv. vom 18.6. 1519 hatte Andreae zusammen mit dem Medailleur Hans -»Schwarz und Hans -»Neuschel eine verbale Auseinandersetzung mit dem Schreiner Leonhard -»Stengel, der sie verspottet hatte, daß sie nun nicht mehr „keiserisch" seien. 1521 schnitt er für den Rat das Wappen fur das Gesetzeswerk „Reform der Stat Nuremberg", nach Vorlage von Albrecht Dürer, wofür er 7 fl. erhielt; der von ihm signierte Druckstock befindet sich im Berliner Kupferstichkabinett. Im Besitz der Wiener Albertina befinden sich außerdem 40 Holzstöcke aus der Werkstatt Andreaes, drei davon mit seinem Meisterzeichen, die in ihrer Gesamtheit ein System aller halbregulären Polyeder und ihrer Erzeugung durch Abstumpfen von regulären Polyedern darstellen. Diese Holzschnitte wurden anscheinend nie gedruckt. Am 9.5.1523 wurde er Bürger und zahlte die Mindestgebühr von 4 fl. Am 15.3.1525 wurde er „wegen bösen ungeschickten reden" und seiner Verbindung mit aufrührerischen Bauern in Untersuchungshaft genommen. Später geriet er wiederholt, besonders wegen Verbalinjurien und Querulantentum in Konflikte mit der Obrigkeit und verschiedenen Handwerkern. Im Rv. vom 27.3.1527 heißt es, daß er bei der Herstellung der von Hans -»Guldenmund gedruckten Schrift: „Die Weissagungen über das Papsttum", mit Vorrede von Andreas -»Oslander und Reimen von Hans -»Sachs, als Formschneider geholfen habe; ferner, daß er kürzlich eine Druckerpresse installiert, aber noch nicht Pflicht (Buchdrucker-Eid) getan habe. Es wurde beschlossen, „Ime in die Pflicht als andern Buchtrucker zu nehmen". Von 1527-56 erscheint er als Drucker und Formschneider im Ämterbüchlein, wobei er 1544-49 als „Setzer" bei Georg -»Wächter arbeitete. Der erste von ihm bekannte Druck war 1525 Dürers Unterweisung der Messung; dabei fand die von Johann -»Neudörfer d. Ä. entworfene und von Andreae gegossene Schrift Anwendung (Neudörfer-Andreae-Fraktur), die einen wichtigen Schritt von der handgeschriebenen Fraktur zur Drucktype darstellt. Die 1538 erschienene zweite Auflage stammt ebenfalls aus Andreaes Offizin. 1527 gab er Dürers Befestigungslehre und 1528 dessen Proportionslehre heraus. Andreae druckte auch LutherWerke, wie das Betbüchlein und den Katechismus,
Andreae ferner Flugschriften, Almanache und Kalender. Wegen seiner qualitätvollen Notentype war er als Musikdrukker geschätzt. Er arbeitete für Hans -»Ott, nach dessen Tod Andreae Vormund seiner Kinder war, und fur Hans -»Gerle. In seinen Drucken nannte er sich Hieronymus Formschneider, vereinzelt auch Hieronymus Grapheus. Neudörfer rühmt an Andreaes Kunst die große Geschicklichkeit und Sauberkeit, mit der er Schriften sowohl in Holz wie auch in stählerne Punzen eingeschnitten habe. Mit Rv. vom 17.4.1535 erhielt er das Amt des städt. Eisengrabers, welches er jedoch 1542 wegen mißliebiger Äußerungen über den Älteren Bürgermeister verlor und als Folge aus der Stadt floh. Vorübergehend fand er Aufenthalt bei Pfalzgraf Ottheinrich. Auf dessen Bitte wurde seine Rückkehr erlaubt, er mußte jedoch zur Strafe 14 Tage auf dem Turm verbringen. Am 26.11.1550 trat er als Testamentsvollstrecker von Anna, Witwe des Burckhard -»Krell auf; Krell war der Stiefvater seiner Frau Veronica. 1523 besaß er Haus Frauengasse 10, das früher seinem Schwiegervater gehört hatte. Durch seine Eheschließung wurde er auch Mitbesitzer des Nachbarhauses Wäschershof 9, das er 1555 um 110 fl. rh. verkaufte. 1525 portraitierte Dürer seine Frau. Sein Nachlaß wurde zwischen seiner Witwe und seiner Mergentheimer Verwandtschaft aufgeteilt. Christoph -»Heußler erwarb am 23.6.1558 für 282 fl. die Druckereineinrichtung. MuS: N Ü R N B E R G , MStN: Ehrenpforte für Kaiser Maximilian I., nach Dürer. - , StadtB. WIEN, Albertina: Druckstöcke u.a. zur Ehrenpforte. Lit.: NDB; AKL; Thieme-Becker; MGG; Johann Neudörfer, Nachdruck Campe 1828, S. 46f.; NeudörferLochner, 1875; Eitner, 1900; Gümbel, 1906; Hampe, Rv.; Scholler, 1916; Wagner in: MVGN, 30, 1931; Benzing, 1963; Zahn, DI-N Nr. 824; Timann, 1993; Stadtlexikon 2000; Grieb, Buchgewerbe 2003, Teile I u. II; Dürer, Holzschnitte 2002; Dürer, Buchillustrationen 2004; Kohn, N H b Lorenz; Ausk. Peter Schreiber. Ausst.: 1970/5; 1971/3; 1973/9. Andreae, Mag. Johann Ludwig, Pfarrer, Globusmacher, * 1. 7. 1667 Meßstetten b. Ebingen - f 1 . 7 . 1725 Esslingen. Sohn des Johann Ludwig, Pfarrer. Vater des -»Johann Philipp, Globusmacher. oo Esslingen 27.11.1693 Anna Rosina Spielbuehler, mind, ein Sohn, eine Tochter. Studium in Tübingen, dort 1688 Magister. 1692-94 Feldprediger bei der Garde zu Pferd in Stuttgart, 1694 Pfarrer in Hausen an der Lauchert, 1710 in Dürrwangen. 1711 in Esslingen, wahrscheinlich nicht mehr im kirchl. Dienst. Um diese Zeit begann er mit der Globenherstellung. Ab 1714 bis März 1718 hielt er sich in Nürnberg auf, wo er mit seiner Familie in einem Garten der Familie Scheurl im Norden vor der Stadt wohnte. 1716 bei der Taufe seiner Tochter wurde er als gewesener Pfarrer im Württembergischen bezeichnet. 1721 bei der Heirat seines Sohnes wurde er als Prediger in Stuttgart eingetragen, demnach ist er in den kirchlichen Dienst zurückgekehrt. 1724 nannte er sich auf einer Inschrift eines Sternkegels „Pastor Würtembergensis". Der Schwerpunkt seiner Globenfertigung dürfte demnach in den Jahren 1715-17 in Nürnberg gelegen haben, wo er Kugeln und Gestelle fur Globen unterschiedlicher Größe in Auftrag gab und auch die Kupferstichsegmente anfertigen ließ. Die erhaltenen Globen haben
Andreae meist 48 cm 0 . Zum Gebrauch seiner Globen gab Andreae das Buch heraus: „Mathematische und historische Beschreibung des gantzen Welt=Gebäudes. Zum nutzlichen Gebrauch zweyer auf eine neue Art verfertigten Himmels= und Erdkugeln ...", Nürnberg 1718. Nach Will GL soll Samuel -»Faber, Rektor am Egidiengymnasium, Andreae bei der Ausarbeitung seiner Globen zur Hand gegangen sein. Nach Andreaes Weggang scheint sein Sohn -»Johann Philipp die Globenfertigung in Nürnberg weiterbetrieben zu haben. Werke: Verz. s. A. Fauser, 1964, S. 39-47 und Allmayer-Beck, Wien 1997. MuS: ANSBACH, Kreisund Stadtmus. DILLINGEN, Kreis- und Studienbibliothek. MÜNCHEN, BNM. NÜRNBERG, GNM. POMMERSFELDEN, Gräfl. Schönborn'sche Bibliothek. REGENSBURG, Mus. der Stadt. ROTHENBURG ob der Tauber, Stadtarchiv. Lit.: AKL; Barock, 1962, S. 200; Zinner, 1967, S. 231; Pilz, 1977, S. 307309. Ausst.: 1966/3; 2002/4. Andreae, Johann Philipp, Globusmacher, Mathematiker, Mechanikus, Sonnenuhr- und Kompaßmacher, * um 1700 Hausen an der Laudiert - f 1762 Schwabach. Sohn des -»Johann Ludwig, Pfarrer und Globusmacher. oo 1721 Ν. N. Er kam wohl 1714 mit seinem Vater nach Nürnberg. Nach dessen Wegzug verblieb er hier und betrieb die Globenfertigung weiter. Er wohnte wie sein Vater in einem Garten außerhalb der Stadt. 1719 bat er um den Stadtschutz, 1720 wurde ihm das Bürgerrecht zugesagt und nach seiner Eheschließung 1721 auch erteilt. 1725 restaurierte er lt. Inschrift den Globus des Johann -»Schöner von 1520. Wegen Schmähschriften gegen den Nürnberger Rat wurde er 1732 angeklagt und am 11.2.1734 zu lebenslangem Zuchthaus verurteilt. Am 27.3.1734 gelang ihm die Flucht nach Schwabach. Dort betrieb er eine leonische Gold- und Silberfabrik und eine „Fabrique de globorum". Nach eigener Aussage wurde er bereits vor seiner Verurteilung vom Fürsten von Pommersfelden beauftragt, zwei große Globen für die Ritterakademie in Wien anzufertigen. 1740 liefert er Globen zur Leipziger Messe. In den „Unterrichtenden Briefen" zeigte er 1756 an, seit 1718 „viel hundert Paar" Globen gefertigt zu haben, in den Größen 1, 1,5 und 3,5 Schuh (30,4 cm, 45,6 cm und 106 cm 0 ) . Kurze Zeit später machte er Konkurs. Eine Anzahl seiner Globen haben sich in Sammlungen und Museen erhalten. 1754-57 versuchte er wiederholt schriftlich, eine Aufenthaltsgenehmigung für Nürnberg zu bekommen, die jedoch nicht erteilt wurde. Seine Kupferplatten kamen um 1830 in den Besitz der Firma Johann Georg -»Klinger. Werke: Verz. s. A. Fauser, 1964, S. 39-47 und Allmayer-Beck, 1997. MuS: KASSEL, Mus. fur Astronomie und Technikgeschichte, sign. u. 1721 dat. MÜNCHEN, Dt. Mus.: Himmelsglobus, 13,5 cm 0 , dat. 1726. NÜRNBERG, GNM. SALZBURG, Mus. Carolino Augusteum: Säulchensonnenuhr, Holz mit Kpst. bezogen, sign, und 1721 dat.; Erdund Himmelsglobus, 93 cm 0 , dat. 1759. Lit.: AKL; Theodor Hampe, in: MVGN 22, 1918, S. 244-279; Barock, 1962, S. 200; Fauser, 1967, S. 47; Abeler, MdU, S. 38; K. Pilz, 1977; Ausk. Karl Kohn. Ausst.: 1966/3; 2002/4. Andreae, Tobias, Landschaftsmaler, * 6. 3. 1823 Frankfurt/Main - t 22. 4. 1873 München (Suizid). Das
28 bei Boetticher unter Nr. 3 verzeichnete Gemälde „Nürnberg bei Nacht" hat eine Größe von 90 χ 145 cm und zeigt die Burg bei Mondschein von der Rosenau aus gesehen. Das Gemälde befand sich 1992 im Hotel Axelmannstein, Bad Reichenhall. Lit.: AKL; ThiemeBecker; Boetticher. Andreas s.a. Endres Andreas, Glockengießer. Er wurde als Meister Andreas aus Nürnberg bezeichnet. 1420 goß er eine Glocke fur Mühldorf/Inn. In Nürnberg ist er archivalisch nicht nachweisbar. Lit.: AKL; Glockenatlas, 1973, S. 22, 86 Anm. 67. Andreas (Endres), Maler, war in der Vorstadt Wöhrd ansässig. 1433 verklagte ihn H. Decker aus Dinkelsbühl um 10 Groschen. Im selben Jahr bot er die verpfändete Habe eines H. von Abenspergk auf. Lit.: Gümbel, 1916, S. 57. Andreas (Andres, Andreß), Stadtpfeifer, wurde 1458 als 2. Stadtpfeifer erwähnt. In den Stadtrechnungen 1460, 1469 und 1470 wurde die Bezahlung für einen Andreß, zweiter Stadtpfeifer eingetragen. Andreas von Löwen, Kantor, wurde 1526 wegen Schwärmerei der Stadt verwiesen. Lit.: Wagner, in: MVGN 38, 1941, S. 342; MVGN 63, 1976, S. 101. Andreoli, Francesco Gerolamo, Stukkateur, * 16. 10. 1711 Muzzano/Lugano - f 22. 6. 1758 Dresden. Sohn des Galeatto. oo 13.2.1740 Appollonia Quadri, sechs Kinder. Ab 1726 arbeitete er in der Nürnberger Werkstatt des Donato -»Polli bis zu dessen Tod 1738. Er war als dessen Nachfolger vorgesehen, übernahm jedoch die Werkstatt nicht. Als Gruppenleiter Pollis arbeitete er in verschiedenen bayerischen Städten. Aus dem früheren Nürnberger Landgebiet sind 1732 Arbeiten im Langhaus der kath. Pfarrkirche St. Johann Bapt. in Hilpoltstein belegt, fur die er 1733/34 ein Entgelt von 700 fl. quittierte. Die Arbeiten zeichnen sich durch den Einsatz starker plastischer Akzente aus, wie Baldachine und Putti; Pilaster und Fensterverdachungen gliedern die Wände. Lit.: AKL; Dehio, Bayern I, Franken, S. 375. Andres s.a. Andreas, Endres Andres, Buchdrucker, wird von Murr im Steuerbuch von 1480 aufgeführt, wohnhaft auf der Lorenzer Seite. Murr setzte ihn mit Andreas -»Frisner aus Wunsiedel gleich. Lit.: Murr, 1801, S. 675. Andres von Prewsen (Preußen), Maler in Nürnberg, erscheint laut Murr 1438 im Steuerregister der Sebalder Stadtseite. Unklar ist, ob er etwas mit den Malern Andres -»Eysenploser oder mit -»Endres Moler zu tun hat. 1462 gab eine Elsbeth Andres Prewssin ihr Bürgerrecht auf, ob sie etwas mit dem Maler zu tun hatte, ist unbekannt. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Bénézit 1976; Murr, Journal, T. 15, S. 31; Gümbel, 1906, S. 346. Andres, Conrad (Plattner, 1476) s. Endres, Conrad Andres, Fritz (Plattner, 1531) s. Endres, Fritz Andres, Heinrich, Schwertfeger, besaß 1365 das Haus Burgstraße 24, das vor 1379 in den Besitz des Katharinenklosters überging. Lit.: Kohn, NHb Sebald. Andres, Simon, Zirkelschmied, oo 26.2.1527 Margaretha Keeser. Lit.: Schornbaum, 1949 Nr. 4080. Andresen, Andreas, Dr. phil., Kunsthistoriker, Kunstschriftsteller, * 14. 11. 1830 Loit/Schleswig t 1. 5. 1871 Leipzig. Studium in Kiel, Berlin, Bonn,
29 München, Promotion in Tübingen. Im Winter 1857 unbezahlter Mitarbeiter am GNM, 1.10.1858-1.9.1862 zunächst Konservator der Bibliothek, seit 1859 Inspektor des Generalrepertoriums, seit 1861 Konservator der Kunstsammlung. In dieser Zeit erstellte er ein Manuskript für ein Verzeichnis der Nürnberger Kupferstecher. Seit 1862 in Leipzig Hauptleiter des Archivs für die zeichnenden Künste und Bearbeiter der Auktionskataloge der Firma Rudolf Weigel. Nach dessen Tod Leiter und am 1.1.1870 Kauf der Firma. Er veröffentlichte zahlreiche Werke, besonders zur Geschichte der Druckgraphik, darunter „Der deutsche PeintreGraveur, Bde. 1-5, Leipzig 1864-78; „Die deutschen Maler-Radierer", Bde. 1-5, Leipzig 1866-74; Handbuch für Kupferstichsammler ..., Leipzig, 1870-73. Lit.: FS GNM, 1977, S. 1111. Anert (Rechenpfennigschlager) s. Annert Angel, Georg, I. und II. Bildhauer, wohnte 1906 in der Helmstraße 43/11; er wurde auch als Steinmetz bezeichnet und besaß den Meistertitel. Ein gleichnamiger Bildhauer wohnte in der Helmstraße 45/1. 1932 ist ein Steinmetzmeister fur Grabdenkmäler Georg Angel aufgeführt und eine Bildhauerswitwe Margarethe Angel, beide wohnhaft in der Johannisstraße 95. Angel, Marx, Steinmetzmeister, Bildhauer, wohnte 1932 in der Marxstraße 47. Angerer, Stephan, Meistersinger, Schuhmacher, * Klosterneuburg/Österreich - begr. 11. 1. 1646 Nürnberg. oo I) 11.5.1607 Margaretha Fritsch; II) 26.8.1644 Barbara Horn. Seit Oktober 1598 in Nürnberg nachweisbar, am 19.10.1611 wurde er Bürger. 1598 trat er erstmals als Singer auf, seit 1602 ist er auch als Singschulhalter belegt. 1617 wurde er gefreit, bis 1632 nahm er regelmäßig an den Singschulen teil. Im sog. Singschulstreit von 1624 stand er auf konservativer Seite, spätestens 1634 wurde er zum Merker gewählt, von da an sang er nur noch selten. 1635 machte er sich um die Verbesserung der Singschulordnung verdient. 1616 erwarb er um 700 fl. das Anwesen seines verstorbenen Schwiegervaters in der Inneren Laufer Gasse 4, davon wurden 206 fl. als Erbteil seiner Frau Margaretha abgegolten. Später scheint sich die wirtschaftliche Situation wesentlich verschlechtert zu haben, denn die Witwe Barbara verlor das Haus 1646 durch Zwangsvollstreckung. Panzer verzeichnete sein Portrait. MuS: NÜRNBERG, GNM. Lit.: Stahl, 1982; Kohn, NHb Sebald. Ausst.: 1955/5; 1959/8; 1981/2 Nr. 109. Angermann, David, Rotschmied, Ringmacher, wurde am 18.5.1706 in die Meisterliste eingetragen. Lit.: AKL; LocknerNr. 1136. Angern, Lamprecht von, Goldschmied, Gold- und Silberarbeiter, * Riga - begr. 6. 5. 1662 Nürnberg. Sohn des Hans, Goldschmied, oo 1.12.1634 Euphrosina, Tochter des Hans Kellner, Goldschmied. Erstmals wurde er am 12.11.1625 in einem Rv. erwähnt: „Wegen Lambrecht von Angerns, goldschmidegesellen, bey den geschwornen nachfragen, ob sie ihn leiden mögen, und uff solchen fall ihme das bürgerrecht zusagen, doch uff bewehrung der meisterstückh". Am 1.1.1630 bestand er die Meisterprüfung und wurde am 30.1.1636 als Meister vereidigt. 1650-62 Genannter, 1654-62 Geschworener. Er bildete folgende Lehrlinge aus: Leonhard Ludwig (1637-43); Jeremias Schmidt
Annert (1649-55); Conrad ^ W e i ß (1652-58); Elias Rachwitz aus Riga (1658-62), ging später nach Stockholm; Hans Brettaw aus Stettin (1661-62), von Angern starb vor Beendigung der Lehrzeit. 1642 erwarb von Angern um 1000 fl. das schwiegerväterliche Haus in der Oberen Schmiedgasse 24 mit großem Hinterhaus A m Ölberg 17, wo er bis zu seinem Tod wohnte. Lit.: Roth, 1802; Stockbauer, 1893; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 3; Kohn, N H b Sebald. Anheisser, Roland, Maler, Zeichner, * 18. 12. 1877 Düsseldorf - f 16. 3. 1949 Jugenheim/Bergstraße. Er schuf zahlreiche topographische Darstellungen, darunter auch von Nürnberg. MuS: N Ü R N B E R G , MStN: 4 Bleistiftzeichnungen dat. 1903-04. Lit.: AKL; Vollmer; Mitt. a. d. StadtBN, Jg. 5, H. 1, 1956. Ank, Heinrich, Glockengießer, Kupferschmied, 1392 erhielt er das Nürnberger Bürgerrecht. In dieser Zeit war es nicht üblich, Glocken zu signieren, so daß keine Werke nachweisbar sind. Lit.: AKL; Glockenatlas, 1973, S. 21. Annert (Ainer, Ändert), Christoph Sigmund, Rechenpfennigschlager, f vor 1768 Nürnberg. Vater des -»Wolfgang Magnus, Rechenpfennigschlager, oo Maria Sibylla ( t 10.4.1777). Am 6.4.1734 wurde er Meister, 1741-44 und 1751-54 Geschworener. Mz: CSA. Am 29.6.1766 nahm er Georg Friedrich -»Wild als Lehrling an. Er wohnte im unteren Taschental (Untere Talgasse). Seine Witwe führte das Geschäft bis zu ihrem Tod weiter und lieferte 12 Stempel bei der Stempelrevision am 22.2.1768 ab. MuS: N Ü R N BERG, GNM. Lit.: C. F. Gebert, in: MBNG, 1917; Katalog Slg. Perko im GNM; Mitchiner, 1988. Annert, Friedrich Albrecht, Zeichner- u. Kupferstecher-Dilettant, Posamentier, Verleger, Organist, * 25. 5. 1759 Nürnberg - f 9. 11. 1800 Nürnberg. Sohn des -»Leonhard Christoph, Rechenpfennigschlager. Ursprünglich Posamentier, dann Assessor der Rentkammer in Nürnberg. 1799-1800 Genannter. Erst spät wandte er sich der Kunst zu, dabei wurde er besonders als Stecher und Holzschneider von Prospekten der Nürnberger Umgebung bekannt. Die Auffahrt des Luftschiffers Blanchard vom Judenbühl 1787 gilt als sein erstes Blatt. 1788 gab er 12 Darstellungen Nürnberger Herrensitze heraus, 1791 stach er für die Patrizierfamilie Fürer 12 Ansichten von Gütern um den Moritzberg in der nüchternen Auffassung des frühen Klassizismus. Von ihm stammt ein sehr detailreicher „Geometrischer Grundriß der Reichs-Stadt Nürnberg" aus dem Jahr 1793. Vom 10.12.1766 bis 8.8.1772 war er auch Organist an der Spitalkirche. Panzer verzeichnete einen Portraitstich des Johann Leonhard -»Wassermann mit seiner Signatur. Werke: Verz. seiner Nürnberger Prospekte s. C. G. Müller, 1791, S. 68f., 88, 96f., 174, Forts. I, S. 7, 10, 15, 18, 19, 30, 48-49, FS. Il, S. 5, 32. MuS: N Ü R N B E R G , GNM; - , MStN: Johannisfelder und Lange Zeile von Westen, Gouache, um 1790, sowie 3 Zeichnungen; - , StadtB.: Grundriß. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Meyer, KL; Roth, 1802; Wagner, 1929, S. 471; Schwemmer, 1974. Ausst.: 1906/2; 1907/3; 1977/1; 1986/4. Annert, Johann Christoph Andreas, Organist, t 8. 8. 1872 Nürnberg. Lit.: BMLO, 2006. Annert, Leonhard Christoph, Organist, Posamentier, t 25. 10. 1866 Nürnberg. Ab 5.6.1857 Organisten-
Anneri Verweser an St. Sebald anstelle von Johann Philipp -»Nusbiegel. Ab 24.5.1864 bis zu seinem Tod war er Organist an der Spitalkirche. Lit.: Wagner, 1929, S. 471; BMLO, 2006. Annert, Wolfgang Magnus, Rechenpfennigschlager, Sohn des ->Christoph Sigmund, Rechenpfennigschlager. oo Anna Christina (* 1744 - f 20.10.1816, als Witwe). Am 1.5.1769 als Geselle erwähnt, am 18.8.1778 wurde er Meister. Mz: WMA. Die von ihm geprägten Rechenpfennige sind sehr selten und wurden von Gebert als „ganz kunstlose Stücke" bezeichnet. Beim Tod seiner Witwe wurde vermerkt, daß sie das Gewerbe nicht mehr betrieben hat. MuS: N Ü R N BERG, GNM. Lit.: C. F. Gebert, in: MBNG, 1917; Katalog S lg. Perko im GNM; Mitchiner, 1988. Ansbach, Fritz von (Goldschmied, 1383) s. Fink, Fritz Ansbach, Simon von (Kartenmaler, 1528) s. Simon von Ansbach. Anschiitz, Sebastian, Buchdrucker, * Goslar, 16421664 in Nürnberg nachgewiesen. 1650-1653 war er im Ämterbüchlein eingetragen, 1654 gestrichen. Lit.: Grieb, Buchgewerbe 2003. AnOhelm, Bartholomäus, Goldschmied, * Elbing t 4. 3. 1626 Rom, begr. in S. Maria dell'Anima. Mit Rv. vom 16.6.1596 wurde ihm das Bürgerrecht nach bestandener Meisterprüfung zugesagt. Offensichtlich hat er die Prüfung in Nürnberg nicht angetreten, sondern zog weiter nach Rom. Bei seinem Tod wurde er als Silberschmied bezeichnet. Lit.: Hampe, Rv.; Archiv zur Nbger. GSK im GNM. Anthoni, Heinrich, Goldschmied, Goldarbeiter, * Groningen oder Wenigen/Westfriesland - begr. 7. 9. 1601 Nürnberg, oo um 1582 Helena (begr. 9.10.1615). Als Geselle arbeitete er in Fürth, wo er von den Nürnberger Goldschmieden als „Störer" empfunden wurde. Nach dem Meisterbuch wurde ihm ein Teil der für die Meisterprüfung vorgeschriebenen Gesellenzeit erlassen, was er angeblich der besonderen Beziehung seiner Frau zur Ehefrau eines der damaligen Losunger, Balthasar Derrer, zu verdanken hatte. Am 26.8.1582 bestand Anthoni die Meisterprüfung und wurde am 10.10.1582 als Meister vereidigt. Das Bürgerrecht erhielt er am 26.11.1582, das dabei bezahlte Bürgergeld von 10 fl. weist auf ein größeres Vermögen hin. Er bildete Gerhard Lindenberger aus Aachen aus, der 1592 Meister in München wurde. 1586 erwarb Anthoni um 850 fl. rh. und 25 fl. Eigenzins (500 fl. Hypothek) ein Haus am Zotenberg (Eckhaus Dötschmannsplatz 13), wo er bis zu seinem Tod wohnte. Lit.: Stockbauer, 1893 Nr. 521; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 4; Kohn, N H b Sebald. Apel s. Appel Apelt s.a. Appelt Apelt, Hans Wolf, Wildruf- und Horndreher, Jägerhornmacher, get. 22. 6. 1643 Nürnberg - begr. 26. 7. 1695 Nürnberg. Sohn des Hans, Wirt, oo I) N. N.; II) 8.8.1692 Kunigunda, Tochter des Ulrich -.Nagel, Homdreher. 1667 unterschrieb er den Vergleich mit den Drechslern, womit er gleichzeitig als Meister anerkannt war. Er war auch Zöllner unter dem Laufer Tor. Lit.: Nickel, 1967, S. 120, 159. Apelt (Appelt), Johann Andreas, Wildruf- und Horndreher, Jägerhornmacher, get. 30. 11. 1670 Nürn-
30 berg - begr. 18. 12. 1721 Nürnberg. Sohn des -»Hans Wolf, Wildruf- und Horndreher, oo 27.9.1700 N. N. Erscheint in einer Meisterliste um 1719/21. Wie sein Vater war er zugleich Zöllner unter dem Laufer Tor. Lit.: Nickel, 1967, S. 159. Apelt, Wilhelm Gottfried, Wildruf- und Homdreher, Jägerhommacher, get. 18. 6. 1693 Nürnberg begr. 22. 12. 1721 Nürnberg. Sohn des ^ H a n s Wolf, Wildruf- und Horndreher. Er war am Lorenzer Graben ansässig. Lit.: Nickel, 1967, S. 159. Apian (Apiano), eigentl. Bennewitz, Philipp, Mathematiker, Geograph, Kartograph, Drucker, * 14. 9. 1531 Ingolstadt - t 14. 11. 1589 Tübingen, sein Grabmal befindet sich in der Stiftskirche St. Georg. Sohn des Peter, Mathematiker und Geograph, oo 1564 Sabina, Tochter des Joachim Scheuenstuel. Ausbildung durch den Vater und 1542 Studium der Mathematik in Ingolstadt. 1552 Nachfolger seines Vaters als „lector matheseos". 1554 erhielt er durch Albrecht V. von Bayern den Auftrag, eine Karte Altbayems zu erstellen, die 1563 fertig wurde in einer Größe von 484 Quadratfuß (ca. 4,7 m 2 ). Die Karte wurde verkleinert und 1568 in der von seinem Vater übernommenen Druckerei auf 24 Tafeln als sog. Bayer. Landtafeln gedruckt und zu einem Atlas gebunden. Die Holzstökke hierzu wurden in der Werkstatt des Jost -»Amman in Nürnberg geschnitten und befinden sich heute im BNM München. Apians Landtafeln waren bis zu Beginn des 19. Jh. die Grundlage für alle bedeutenden Karten von Bayern, da sie an Genauigkeit andere zeitgenössische Karten übertrafen. Darunter befindet sich auch die Karte des Nürnberger Landgebietes. Die Landtafeln wurden wiederholt nachgedruckt, zuletzt 1966 als Faksimileausgabe nach dem kolorierten Exemplar in der Bayer. Staatsbibliothek. 1557 und 1564 studierte Apian Medizin in Italien und promovierte 1564 zum Dr. med. in Bologna. Im Zuge der Gegenreformation verweigerte er 1568 den Eid auf das Tridentinum, worauf er die Professur in Ingolstadt verlor und 1569 der Stadt verwiesen wurde. Trotz des Landesverweises berief ihn Albrecht V. nach München, um sich 1575 unter seiner Betreuung einen Globus anfertigen zu lassen, der sich heute in der Bayer. Staatsbibliothek München befindet. Er übersiedelte nach Tübingen, wohin er auch die Druckerei überführte. 1569 erhielt er dort eine Professur in Mathematik, die er 1583/84 ebenfalls aus Glaubensgründen aufgeben mußte. Er blieb jedoch in Tübingen und arbeitete privat an einer Beschreibung Ober- und Niederbayerns, mit einer Wappensammlung und in Holz geschnittenen Ortsansichten. Diese „Descriptio Bavariae" wurde anläßlich der 700-Jahr-Feier des Hauses Wittelsbach 1880 veröffentlicht. MuS: MÜNCHEN, BNM. Lit.: AKL mit Lit.-Verz.; C. G. Müller, 1791, S. 12, FS. I, S. 5f.; Winschiers, 1982, S. 26. Ausst.: 1966/3. Apiarius, eigentl. Biener, Matthias, Buchdrucker, Komponist, * zw. 1495 u. 1500 Berching/Mfr. - f Sept. 1554 Bern/Schweiz oo N. N., zwei Söhne. Seit 1528 benutzte er die latinisierte Form des Namens. Nach seiner Lehre als Buchbinder war er einige Jahre als Geselle in Nürnberg tätig. Anschließend ging er nach Basel, wo er am 10.12.1525 in die Safranzunft aufgenommen wurde und am 3.4.1527 das Bürgerrecht
31 erhielt. 1534-47 arbeitete er als Buchdrucker in Straßburg, wo er neben reformatorischen Schriften Musikdrucke herausgab. 1537 eröffnete er die erste Buchdruckerei in Bern und beschäftigte mehrere Buchdrukker, Formschneider und Buchbinder. Neben mathematischen Werken, Kalendern und allgemeinen Drucken entstanden besonders qualitätsvolle Notendrucke. Als Komponist trat er mit zwei Zwiegesängen in Erscheinung. Werke: Verz. der Musikdrucke s. MGG. Lit.: ADB, NDB; AKL. Apinus (Apin, Biene), Johann Ludwig, Stadtarzt in Hersbruck, get. 20. 11. 1668 Öhringen - t 28. 10. begr. 2. 11. 1703 Altdorf. Sohn des Johann Friedrich, Pfarrer, oo I) Ν. Ν.; II) Susanna Maria Funck, vier Kinder. 1686 Studium der Medizin in Altdorf, nebenbei Tätigkeit als Lehrer und als Korrektor in der Drukkerei des Johann Paul -»Meyer. 1690 Promotion zum Dr. med., 1691-1702 Arzt in Hersbruck, seit 1697 auch Leibarzt des Herzogs von Pfalz-Sulzbach. 1699 Mitglied des Collegium medicum in Nürnberg. 1702 Professur für Physiologie und Chirurgie in Altdorf. 1695 Mitglied der Leopoldina als „Nonus". Panzer verzeichnete sein Portrait (mit Sterbedatum 27.10. 1703). Die Apinusstraße in Nürnberg wurde nach ihm benannt. Seine Witwe heiratete den Theologen Johann Wilhelm -»Baier. Werke: Verzeichnis seiner Veröffentlichungen s. Sauer-Haeberlein, 1969, S. 73-76. Lit.: NDB; Will, GL I, S. 33 und V, S. 37; Flessa, 1969, S. 36; Bosl II; Stadtlexikon 2000. Apinus (Biene), Mag. Siegmund Jacob, Philologe, Pädagoge, * 7. 6. 1693 Hersbruck - f 24. 3. 1732 Braunschweig. Sohn des -»Johann Ludwig, Arzt, oo 13.9.1722 Susanna Maria, Tochter des Johann Jacob -»Baier, Naturforscher, drei Söhne, zwei Töchter. 1713 Magister phil. et theol. der Universität Altdorf. Studium in Jena, Aufenthalt in Halle, Leipzig und Wittenberg. 1715 wieder in Altdorf, dort 1720-22 Inspektor des Alumneums. 1722 Professor der Logik und Metaphysik am Nürnberger Egidiengymnasium. 1729 Rektor der Egidienschule in Braunschweig. Verfasser vor allem philosophischer, pädagogischer, biblischarchäologischer, natur- und literaturgeschichtlicher und gelehrtenkundlicher Schriften. 1726 als „Solinus II" Mitglied der kaiserl. Academia Naturae Curiosorum. Panzer verzeichnete sein Portrait in mehreren Varianten. Werke: Unvorgreifl. Gedanken wie man Dissertationes Académicas sammeln soll, Nürnberg 1719; Grammaticalisches Lexicon, Nürnberg 1727; Verz. seiner vielen Veröffentlichungen s.a. Will, GL I, S. 34 und V, S. 37. Lit.: NDB; Will, Geschichte der Universität Altdorf 1801, S. 414; Stadtlexikon 2000. Apotheker (Mathematiker, 1387) s. Cunradus Apotheker, Friedrich, Goldschmied, Silberarbeiter, begr. 30. 1. 1492 Nürnberg. Vater des -»Hans, Goldschmied. oo Dorothea, Tochter des Georg I. -»Dietherr, Goldschmied, Kinder. Nach dem 10.3.1467 wurde er Bürger, wofür er 3 fl. Bürgergeld bezahlte. Am 19.10. 1467 wurde er Meister gegen die übliche Gebühr von 10 fl. 1481 erscheint er im Ämterbüchlein bei den Goldschmieden. 1479 besaß er ein Haus „undter der Vesten" (Burgstraße 18), das er bis zu seinem Tod bewohnte. Mit Rv. vom 1.9.1473 wurde er zum Gassenhauptmann ernannt. Seine Witwe heiratete den Goldschmied Heinrich -»Erg. Eine Verwandtschaft mit
Appel der in Nördlingen, Ulm und Freiburg tätigen Goldschmiedefamilie Apotheker ist wahrscheinlich. Lit.: Stockbauer, 1893 Nr. 121; Burger, 1961 Nr. 3939 u. 1967 Nr. 2788; Hampe, Rv.; Timann, 1993; Kohn, NHb Sebald; Archiv zur Nbger. GSK im GNM. Apotheker, Hans, Goldschmied, * Nürnberg. Sohn des -»Friedrich, Goldschmied. 1495 verkaufte seine Mutter zusammen mit ihren Kindern ein Haus in Nürnberg. Wohl identisch mit dem gleichnamigen Goldschmied, der am 4.12.1498 Bürger in Würzburg wurde, das Bürgerrecht wurde ihm „ex gratia" erteilt. Am 5.7.1532 wurde er mit dem Wohnort „Grym" (Grimma?) erwähnt. 1533 vermachte ihm seine Schwester Kathrina, Witwe des Jacob -»Wigelein, 300 fl., wofür 25 fl. Nachsteuer erhoben wurden. Lit.: AKL (dort Appotheker genannt); Timann, 1993, S. 87; Ausk. Hans-Peter Trenschel. Appel, zweiter Stadtpfeifer, wurde 1397 urkundlich erwähnt. Lit.: Ausk. Franz Krautwurst. Appel, Georg d. Ä., Zinngießer, * Nürnberg t 1683 Kulmbach. Sohn des -»Lorenz, Zinngießer, oo Kulmbach 1656 Witwe des Zinngießers Balthasar Meyer, mind, ein Sohn. 1656 wurde er Bürger in Kulmbach. 1657 übernahm er das Anwesen seiner Frau als Lehen. Er war bei seinem Tod Ratsverwandter. Lit.: AKL; Sitzmann, 1983. Appel, Georg d. J., Zinngießer, Sohn des -»Georg d. Ä., Zinngießer, oo Barbara ( t 1722 als Witwe, 62 Jahre alt), Tochter des Wolfgang -»Stammler, Zinngießer in Nürnberg. 1683 wurde er Bürger in Kulmbach. Wahrscheinlich machte er seine Ausbildung in Nürnberg bei seinen Verwandten oder bei seinem späteren Schwiegervater. MuS: DRESDEN, Mus. für Khw. Lit.: AKL; Sitzmann, 1983. Appel (Apel), Hans, Kupfer- und Büchsenstecher, Wirt und Weinschenk, f vor 1642 Nürnberg. 1621 erwarb er um 1000 fl. das Haus Breite Gasse 40, in dem sich das Wirtshaus zur Goldenen Sonne befand, das seine fünf Kinder 1642 um 800 fl. verkauften. Anläßlich der Hochzeit seines Sohnes -»Michael am 21.6.1654 wurde der Vater als ehemaliger Kunststecher sowie Wirt und Weinschenk bezeichnet. Lit.: Zülch, 1935, S. 556; Kohn, NHb Lorenz. Appel (Apel, Apellus), Johann, Dr. iur. utr., Ratskonsulent, * um 1486 Nürnberg - f 28. 4. 1536 Nürnberg, ehemals Grab auf dem Rochusfriedhof. Sohn des Johann, Tuchmacher, oo um 1523 mit einer adeligen Nonne, die er aus dem Kloster St. Marx, Oellingen entführte, drei Söhne, drei Töchter. 1502 Studium in Wittenberg, dort Promotion. Chorherr am Neumünster zu Würzburg und bischöflicher Rat. Nach seiner Eheschließung wurde er aller Pfründen beraubt und nach längerer Gefangenschaft aus dem Bistum verbannt. Anschließend Rektor zu Wittenberg. 1534 kam er nach Nürnberg und wurde Ratskonsulent. Er war der Schwager des Dominikus -»Schleupner. Zum Schluß wohnte er im Krönergeßlein hinter s. Catharina (wohl Kühnertsgasse). Panzer verzeichnete sein Portrait. Der Tuchmacher und Färber Nicolaus Apel (Appel, 154262 Genannter, 1551 Ratsherr, 1561 Losunger, gest. 14.8.1562), wohl ein Bruder, verfaßte 1523 eine Schrift über die Heirat, die Verhaftung und die Entlassung von Dr. Johann Appel und Dr. Friedrich Fischer. Lit.: ADB; NDB; Will, GL I, S. 31 und V, S. 35-37;
Appel s.a. Roth, 1802, S. 66f.; Burger, 1972 Nr. 1561; Zahn, DI-N, Nr. 383; Stadtlexikon 2000. Appel (Aboldt, Apel, Apelt), Lorenz, Zinngießer, * 1604 - t Juli 1658 Nürnberg. Vater des -»Georg d. Ä. und des -»Ulrich, beide Zinngießer, co 1.11.1630 Barbara, geb. Krebs, Witwe des Christoph -»Emst, Zinngießer. Im Oktober 1630 arbeitete er seine Meisterstücke bei Michael -»Hemersam d. J. und wurde am 17.10.1630 Meister, 1644-47 und 1656-58 Geschworener. Er verwendete häufig Modelle anderer Werkstätten. Seine Witwe heiratete 1659 den Zinngießer Hans Friedrich -»Schmauß. MuS: BERLIN, Kunstgewerbemus. DRESDEN, Mus. f. Khw. LEIPZIG, Mus. f. Khw. MÜNCHEN, BNM. Lit.: AKL; ThiemeBecker; Hintze, Nr. 266-270 mit Abb. Mz.; Krauß, Exulanten 2006, S. 9; Ausk. Christoph Speri. Appel, Michael, Zinngießer, Sohn des -»Hans, Kupferstecher, oo 21.6.1654 N. N. Appel, Paulus, Goldschmied, Goldarbeiter, get. 14. 2. 1556 Nürnberg - begr. 13. 4. 1615 Nürnberg. Sohn des Claus, Barbier, oo 2.3.1586 Ursula (begr. 1.11. 1625), Tochter des Linhart Ringsgewand, Bürstenbinder. 1585 Meister, 1593/94 -1597/98 Geschworener. 1596-1601 hatte er Philipp Jacob Burger als Lehrling. 1593 erwarb er von den Miterben um 1300 fl. das schwiegerväterliche Haus Judengasse 6, wo er bis zu seinem Tod lebte und arbeitete. Seine Schwester Corona heiratete vor 1579 den Rechenpfennigmacher Kilian -»Koch. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Stockbauer, 1893 Nr. 530; Hampe, Rv.; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 5; Kohn, N H b Sebald. Appel (Aboldt, Apel, Apelt), Ulrich, Zinngießer, * Anfang 1634 Nürnberg - t 2. 8. 1707 Nürnberg. Sohn des -»Lorenz, Zinngießer, oo 1659 N. N. Seine Meisterstücke arbeitete er 1659 bei Nielas -»Christian d. J. und wurde am 11.6.1659 Meister, 1668-71 und 1684-87 Geschworener, 1696-1707 Genannter. Nach 1680 vermutlich häufige Verwendung von Modellen berühmter Werkstätten. Hintze weist drei verschiedene Stadt- und Meisterzeichen nach, jeweils mit Initialen V A und Stadtwappen. MuS: ERFURT, Anger-Mus. LEIPZIG, Mus. für Khw. MÜNCHEN, BNM. Weitere Arbeiten bei Hintze. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Hintze 307-309; Roth, 1802; Kohn, N H b Lorenz. Appel (Apolt), Valentin, Zinngießer, war 1683 Besitzer des Hauses Karolinenstraße 53. Lit.: Kohn, N H b Lorenz. Appelt s.a. Apelt Appelt (Apel), Johann Peter, Zimmermann, * um 1669 - begr. 4. 12. 1754 Nürnberg, Grab Nr. 1878 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1728, noch vorhanden. oo I) 1724 Anna Maria Oy aus Hersbruck; II) 1744 Johanna Margaretha Langhanns aus Nürnberg. Er war auch als Feuerschauer, Wassermeister und Artilleriekorporal tätig. Werke: BEERBACH, St. Egidien (ehem. Patronatskirche der Freiherren von Welser): Empore mit Schneckenstiege, 1715 (Riß im Pfarrarchiv). NEUNHOF b. Lauf, Schloß: Große Schneckenstiege vom Parterre zum Dachgeschoß und 4 zugehörige Türeinfassungen in der Eingangshalle mit Wappen der Freiherren von Welser, 1714 (Riß im Gutsarchiv Neunhof). Lit.: AKL; KDM Lauf, 1966. Appenzeller (Appezoller) al. Eberlein, Hieronymus, Zeugmeister, f 9. 2. 1540 lt. Epitaph (zw. 19. 5.
32 u. 15. 9. 1540 lt. Totengeläutbuch) Nürnberg, ehemals Grab auf dem Rochusfriedhof. oo Barbara (f Mai/Juni 1537). 1520 wurde er zum Unterzeugmeister mit einem Gehalt von 36 fl. bestellt. Am 25.3.1523 wurde er Zeugwart im Zeughaus mit einem Jahressold von 50 fl., wobei er sich verpflichtete, dieses Amt 10 Jahre lang auszuüben. 1521 wurde er in den Grundverbriefungsbüchern bei Vormundschaftsangelegenheiten erwähnt. 1537 verkaufte er mit seiner Ehefrau Barbara um 132 fl. rh. das Haus Schildgasse 14 (am Ponersberg) an den Buchbinder Hans Preu. Lit.: AKL; Roth, 1802, S. 33; Burger, 1972 Nr. 1724, 2169; Zahn, DI-N Nr. 444; Kohn, N H b Sebald. Appold, Johann Leonhard, Kupfer- und Stahlstecher, * 12. 10. 1809 Dennenlohe (Tennenlohe) b. Wassertrüdingen - f 5. 12. 1858 Nürnberg. Sohn des Johann; Vater des -»Karl, Kupferstecher, oo 27.12. 1835 Anna Christina Carolina Stockei (* 1807 - f 14.4.1849). Schüler von Christoph -»Grünewald in Nürnberg. Er arbeitete besonders für Buchhändler, u.a. für den Payne Verlag in Leipzig und fur Lloyd in Triest. Seine kleinformatigen Farbstiche waren bekannt. Er stach Portraits, das von darunter Daniel -»Burgschmiet sowie Genremotive nach Vorlagen von Johann Adam -»Klein, F. Amerling, A. van Ostade u.a. 1850 war in S. 1592 (Rosental 28) ansässig und zum Schluß im Rennweg. MuS: NÜRNBERG, MStN. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Meyer, KL. Appold, Karl, Kupferstecher, Graphiker, Zeichner, Illustrator, Maler, * 25. 1. 1840 Nürnberg - f 25. 9. 1884 München. Sohn des -»Johann Leonhard, Kupferstecher. Ausbildung durch den Vater, nach dessen Tod gab er wegen eines Augenleidens den Kupferstich auf. 1860 ging er nach München, wo er 1865-66 Malerei an der dortigen AdBK bei Philipp von Foltz und Moritz von Schwind studierte. Anschließend arbeitete er als Illustrator für Buchhändler und Zeitungen und als Zeichner für den Holzschnitt. Er war spezialisiert auf Genredarstellungen. Zu seinen besten Arbeiten werden gezählt: Vom weißen Wolf und das Lumpengesindel, Münchener Bilderbogen Nr. 360, 375; Legende des St. Christoph, Bilderbibel 1880. MuS: NÜRNBERG, MStN: großer Bestand an Zeichnungen. Lit.: ADB; AKL; Thieme-Becker; Meyer, KL. Ausst.: 1891/1. Appolt, Lorenz, Briefmaler, f um 1789 Nürnberg. Am 1.12.1763 wurde er in die Meisterliste eingetragen. 1763-89 war er als Briefmaler im Ämterbüchlein verzeichnet, 1790 gestrichen. Lit.: Zahns Jb. I, 1868; Grieb, Buchgewerbe 2003. Aprell, Hans (Jean), Glasmaler, Glaser, * Biel/ Schweiz - t 1620 Biel. 1582 war er Geselle in Nürnberg, 1583 wieder in Biel, wo er von 1607 bis zum Tod Bürgermeister war. Lit.: AKL; SKL. Arbeiter, Martin, Stadtpfeifer, wurde am 8.3.1491 in einem Rv. erwähnt. Arenz, Max, Maler, * 14. 4. 1868 Nürnberg. Studium an der AdBK München bei Karl -»Raupp, Otto Seitz und Franz von Defregger. Um 1908 in Caputh bei Berlin, danach vermutl. in Potsdam ansässig, wo er noch 1921 an der Ausstellung „Potsdamer Kunstsommer" beteiligt war. Mit Bildnissen und Genredarstellungen volkstümlicher Typen zählte er zum weiten Umkreis der Defreggerschule. Lit.: AKL; Dressler, 1930; Bénézit 1976; Münchner Maler im 19. Jh., 1981.
33 Arg, Albrecht, Steinmetz, 1363 und 1370 in den Meisterlisten verzeichnet. Lit.: Baader, 1860/62, S. 3; Gümbel, Weinschröter 1904, S. 21 A n m . 27. Arg, Friedrich, Rotschmied, oo Ursula (begr. März 1500 bei St. Sebald). Lit.: Burger, 1961 Nr. 4620. Arg, Heinrich, Organist, t 1483 Nürnberg. 1482 an St. Sebald tätig. Lit.: Ausk. Franz Krautwurst. Arg, Ulrich, Bildhauer, Steinmetz, war um 1380 in Nürnberg tätig. 1388 wurde er im Rechnungsbuch über die Ausgaben der Stadt Nürnberg im großen Städtekrieg erwähnt. Lit.: Baader, 1860/62, S. 3; Gümbel, Groland 1921, S. 4, A n m . 3. Arid, Heinrich, M ü n z e n und Medaillenhandlung, 1906 waren die Inhaber H e r m a n n Schloß und Sigmund Rau. N e b e n Münzen und Medaillen fertigte die Firma geprägte Marken, Karneval-, Theater und Trachtenschmuck. Ausst.: 1906/04. Arldt, Carl Wilhelm, Lithograph, Zeichner, * 19. 1. 1809 Nieder-Ruppersdorf/Oberlausitz - t 27. 10. 1868 Löbtau b. Dresden. Sohn eines Uhrmachers, oo Dresden 1835 N . N., mind, drei Söhne. Zeichenunterricht in Zittau, Studium an der A d B K Dresden. Er war fur verschiedene lithographische Anstalten in Dresden tätig. Seine Arbeiten wurden häufig zur Illustration von Büchern verwendet. A u f seinen Studienreisen entstanden zahlreiche Landschafts- und Stadtansichten, darunter Ansichten von Nürnberg. Werke: Nürnberg, Lorenzkirche, Lithographie 7,4 χ 11,2 cm; Heidenturm auf der Burg in Nürnberg, Lithogr. mit Tonpl. Lit.: AKL. Arlman, Hans, Goldschmied, Silberarbeiter, wurde vor 1514 Meister in Nürnberg. Lit.: Stockbauer, 1893 Nr. 150. Armherr, Georg (Jörg), Zirkelschmied, f zw. 15. 9. u. 15. 12. 1568 Nürnberg, oo 20.8.1526 Anna (Agnes, t April 1548). 1543 und 1546 in den Grundverbriefungsbüchern genannt. 1548 wohnte er in der Elenden Gasse (heute Rosental) und zum Schluß auf dem Neuen Bau (Maxplatz). Lit.: Schornbaum, 1949 Nr. 1008; Burger, 1972 Nr. 3751, 9059. Armherr, Hans, Buchbinder, t 1615 Nürnberg, Grab Nr. 431/432 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1592, noch vorhanden, oo Barbara. 1581 Meister, 1590, 1604 und 1613 Vorgeher. Monogr.: H.P.A. auf Schild, das Ρ hochgestellt; Haebler weist ihm drei Rollen- und f ü n f Plattenstempel zu. Fünf davon erscheinen auf dem Ledereinband von Maior: „Enarratio psalmorum", Wittenberg 1565 (vermutl. später gebunden). Lit.: A K L ; Gugel, Friedhöfe; Trechsel, 1735; Helwig II, 1954; K. Haebler, Rollen- und Plattenstempel des 16. Jh., 1928 (Reprint 1968); K D M Nürnberg, 1977; Zahn, DI-N Nr. 2004. Armherr, Jacob, Buchbinder, * 12. 1. 1594 Nürnberg - begr. 18. 11. 1675 Nürnberg. Sohn des -»Hans, Buchbinder, oo I) 11.5.1618 Magdalena Fenn; II) 1.12. 1652 A n n a Schwarz, mind, ein Sohn. 1618 Meister. 1668 wurde er als Nachbar des Anwesens Kapadocia 3 erwähnt. Lit.: Sporhan-Krempel/Wohnhaas, 1973; Kohn, N H b Sebald. Arn (Arm), Balthasar d. Ä., Goldschmied, Silberarbeiter, Kunststecher, f vor 1526 Nürnberg, oo um 1514 Margaretha. A m 7.1.1514 wurde er Bürger und am 4.2.1514 als Meister vereidigt. Im retrospektiv angelegten Meisterbuch von 1652 wurde er als Kunst-
Arnold stecher und Silberarbeiter bezeichnet. 1522 erhielt eine Fürschrift an Landgraf Philipp von Hessen w e g e n Forderungen, die er gegen die Brüder J o h a n n und Wilhelm Bartel, Steinschneider und G o l d s c h m i e d e zu Marburg, erhob. Evtl. ist er mit dem „Meister Balthazar uff der Flaischbrücken" identisch, der a m 19.3. 1523 w e g e n verbotenem Fleischessens in der Fastenzeit mit T u r m h a f t bestraft werden sollte; die Strafe wurde a u f Fürbitte des j u n g e n Herzogs G e o r g von P o m m e r n ermäßigt, dann erlassen. Zuletzt w u r d e er am 21.10.1523 als lebend erwähnt, am 8.8.1526 w u r d e er als verstorben bezeichnet. Seine Witwe heiratete vor dem 30.4.1526 den Goldschmied H a n s I. -»Wittich, seine Tochter Anna am 12.8.1533 den G o l d s c h m i e d Jobst II. -»Eisler. Die folgenden drei G o l d s c h m i e d e , welche die N a m e n der Hl. Drei Könige trugen, dürften seine Söhne gewesen sein. Lit.: Stockbauer, 1893 Nr. 212; Hampe, Rv. I, 1376; Archiv zur N b g e r . G S K im GNM. Arn (Arm), Balthasar d. J., Goldschmiedegeselle, t Sept. 1540 auswärts. Wohl Sohn des -»Balthasar d. Ä., Goldschmied. Sein Tod wurde im Totengeläutbuch St. Sebald eingetragen; er dürfte Nürnberger Bürger gewesen sein und hier seine Ausbildung abgeschlossen haben. Er ist wohl auf der Wanderschaft gestorben. Lit.: Bosch, in: G N M M, 1889; Burger, 1972 Nr. 2220. A r n (Arm), Caspar, Goldschmiedegeselle, f 1542 auswärts. Wohl Sohn des -»Balthasar d. Ä., Goldschmied. Sein Tod wurde zwischen d e m 6.10. und 20.12.1542 im Totengeläutbuch vermerkt. Lit.: Bosch, in: G N M M, 1889; Burger, 1972 Nr. 2608. A r n , Melchior, Goldschmied, wohl Sohn des -»Balthasar d. Ä., Goldschmied, oo W ö h r d b. N b g . 20.9. 1542 Margaretha Grössin. Lit.: S c h o r n b a u m , 1949 Nr. 3389. A r n d t , Hans, Maler, Glasmaler, * 30. 9. 1876 N ü r n berg - t vor 1953. Besuch der Kunstgewerbeschule N ü r n b e r g und Studium an der A k a d e m i e in M ü n c h e n . Ansässig in München, dort Mitinhaber der Firma Arndt & Kaltmeier. Er führte Glasmalereien in Kirchen Deutschlands und der U S A aus, 1930 letztmalig erwähnt. Er war Mitglied des R v b K . M u S : M Ü N C H E N , Krankenhaus Schwabing: Glasgemälde. Lit.: A K L ; Dressler, 1930; Vollmer. Ausst.: 1902/1. A r n d t (Amet) Johann, Schreib- und R e c h e n m e i ster, mit Rv. vom 10.7.1661 wurde ihm die E r ö f f n u n g einer Teutschen Schule erlaubt. Gleichzeitig erhielt er die Ermahnung, sich im Schreiben besser zu üben. Er war auch Vorsinger bei St. Johannis, w o er von den Predigern ein gutes Zeugnis erhielt. Lit.: Heisinger, 1927, S. 12, 40. A r n d t , Peter, Lithograph. Er w a r 1881 in der T u c h erstraße 36 ansässig. 1886 schenkte er dem G N M eine Archivalie. MuS: N Ü R N B E R G , M S t N : Plan der bayer. Stadt Nürnberg, Lithographie von 1878. Lit.: G N M M, 1886, S. 235. Ausst.: 2004/4 S. 164f. Arnhold s. Arnold Arnold, Panzerhemdenmacher, am 7.8.1312 als Bürge erwähnt, dabei als „sarwurt" (Salwürke) bezeichnet. Lit.: Bürgerbuch, 1974 Nr. 374. Arnold, A d a m , Zirkelschmied, oo 11.1.1647 Susanna Zwölfer (* Bruck/Westböhmen). Lit.: Krauß, Exulanten 2006, S. 78.
Arnold Arnold, Andreas, Theologe, Kirchenliederdichter, * 24. 3. 1656 Nürnberg - f 31. 10. 1694 Nürnberg. Sohn des -.Christoph, Pfarrer, oo 8.10.1692 Katharina Helena Vierer, Bankierstochter aus Nürnberg, Kinder nicht überlebend. Unterricht am Egidiengymnasium und durch seinen Vater. 1674 Studium in Altdorf, 1680 in Leiden. Mehrjährige Reise nach England und Frankreich. Am 6.2.1687 in Altdorf ordiniert. 1687 Diakon an der Frauenkirche und Professor der Geschichte, Beredsamkeit, Poesie und der griechischen Sprache am Egidiengymnasium. Daneben betätigte er sich als Dichter von Kirchenliedern. Er hinterließ eine stattliche Bibliothek, die 1728 in Nürnberg verkauft wurde, Sebastian Jacob -»Jungendres erstellte den Katalog. Panzer verzeichnete sein Portrait. Lit.: Will, GL 1, S. 41 und V, S. 39f.; Dipt. Frauenkirche, S. 55f.; Simon, Pfb. Nr. 22; Goldmann, Stammbücher 1981 Nr. 25. Arnold, Christian, Maler, * 11. 3. 1889 Fürth - f 4. 4. 1960 Bremen. Ausbildung als Holzbildhauer an der Fachschule für Holz in Fürth. Seit 1908 in Bremen ansässig. Nach einer Verwundung im Ersten Weltkrieg Lähmung der linken Hand und Hinwendung zur Malerei. Er malte vorwiegend Landschaften und Stadtansichten in Öl und Aquarell, daneben Holzschnitte. Unter seinen Arbeiten befinden sich auch Ansichten von Nürnberg. Werke: Werkverzeichnis Verlag Hauschild, Bremen 1980. Lit.: AKL. Ausst.: 1953/8. Arnold, Christian Gottlieb, Sonnenuhrmacher, * um 1772 - t 24. 7. 1845 Nürnberg. Arnold, Christoph, Goldschmied, Goldarbeiter, get. 30. 10. 1593 Nürnberg - begr. 7. 8. 1628 Bayreuth. Sohn des -»Georg I.; Bruder des -»Heinrich und -»Georg II., alle Goldschmiede, oo I) 10.4.1616 Ursula (begr. 31.3.1618), Tochter des Hans ^Kellner, Goldschmied, ein Sohn; II) Bayreuth 20.6.1620 Witwe des Theodor Dörfler; III) Nürnberg 26.7.1621 Apollonia, Tochter des Hieronymus Braun, ein Sohn (* 1622), eine Tochter (* 1624) in Nürnberg getauft. 1607-1611 Lehre bei seinem Vater. Mit Rv. vom 22.8.1615 wurde er zur Meisterprüfung zugelassen, am 4.2.1616 Meister. Er wohnte in der Schustergasse in Nürnberg. 1619 wurde er als Nürnberger Juwelier bezeichnet, der dem Frankfurter Goldschmied Tobias Custodes 700 fi. schuldete. 1621/22 war er Pächter und Leiter der Kulmbacher Münze. Anschließend dürfte er sich in Bayreuth niedergelassen haben. 1622 stiftete er der ev. Stadtpfarrkirche Bayreuth eine noch vorhandene silberne Abendmahlskanne mit Wappen und Widmung, die Hans -»Utten gefertigt hatte. 1624 wurde er in den Nürnberger Rv. als „ausgetrettener" und „ausgewichen" Bürger bezeichnet. Reinhold Mühl und andere verklagten ihn vor dem Rat. Lit.: AKL; Zülch, 1935, S. 436; Sitzmann, 1983; Stockbauer, 1893 Nr. 687; Hampe Rv. II, 2730; Jamnitzer, 1985; Scheffler, 1989, S. 70 Nr. 20; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 6. Arnold, Mag. Christoph, Theologe, Kirchenliederdichter, * 13. 4. 1627 Hersbruck - t 30. 6. 1685 Nürnberg. Sohn des Caspar, Pfarrer, oo I) 19.4.1653 Sibylla Deinhard ( t 30.3.1666), ein Sohn überlebend; II) 21.1.1667 Anna Maria Frenzel ( t Sept. 1710), eine Tochter überlebend. Studium in Altdorf, dort 1649 Magister. Reisen nach Holland und England. Am 30.11.1652 in Altdorf ordiniert. 1653 wurde er Diakon
34 an der Frauenkirche und Professor der Beredsamkeit, der Poesie, der griechischen Sprache und der Geschichte am Egidiengymnasium. Seine Arbeiten zur vergleichenden Religionsgeschichte, insbesondere zum byzantinischen Kulturkreis, und seine Arbeiten zur Numismatik, brachten ihm hohes Ansehen unter den Gelehrten ein. Weite Verbreitung fand seine lateinische Sprachlehre „Lingua latinae ornatus", die 1657 erstmals in Nürnberg erschienen ist. Er schrieb Gedichte zu Maria Sybilla -»Merians „Raupenbuch" und trat auch als Kirchenliederdichter in Erscheinung. 1645 wurde er als „Lerian" (Heckenrose) in den P.BI.O. aufgenommen. Seine reichhaltige Bibliothek wurde 1725 versteigert. Panzer verzeichnete sein Portrait. Werke: Verz. seiner Schriften s. Will. GL I, S. 38f. und V, S. 38. MuS: NÜRNBERG; Pfarramt St. Sebald: Sylloge numismatum aureorum, argenteorum, aereorum, que antistes beatissimus J. Mich. Dilherrus collegio Sebaldino lubens testamento reliquit. o. O., o. J. Lit.: ADB; Dipt. Frauenkirche, S. 53; Simon, Pfb. Nr. 23; Goldmann, Stammbücher 1981 Nr. 26; Jürgensen, 1994; Ludwig, 1998; Grieb, Buchgewerbe 2003. Ausst.: 1963/8. Arnold (Arnolt), Christoph Gottlieb (Christian Gottlob), Rotschmied, Stückarbeiter, Meistersohn, oo I) Agnes Barbara (f 5.5.1812, wohnhaft in S. 1259, Maxtormauer/Lange Gasse); II) Margaretha Barbara ( t 12.9.1838, wohnhaft in S. 694, Stöpselgasse 13). Am 27.7.1798 wurde er in die Meisterliste eingetragen. 1829 war er in S. 1262a (Lange Gasse 23) ansässig. Lit.: AKL. Arnold (Arnolt), Conrad, Plattner, f Nürnberg, Grab Nr. 234 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1556, noch vorhanden, oo I) Katharina (f Mai/Juni 1568); II) Magdalena. 1563 erwarb er um 720 fl. das Haus Unteres Söldnersgasse 7, das seine Witwe 1593 um 200 fl. verkaufte. Lit.: G N M M, 1889; Burger, 1972 Nr. 8947; Zahn, DI-N Nr. 834; KDM Nürnberg, 1977; Kohn, NHb Sebald. Arnold, Egidius, Handelsmann, Eisenhändler, Stifter, get. 11. 10. 1550 Nürnberg - t 8. begr. 12. 5. 1608 Nürnberg, Grab Nr. 771 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph noch vorhanden. Ein zweites Epitaph befand sich ursprünglich auch auf Grab Nr. 2010 des Sebastian Arnold. Sohn des -»Moritz, Büchsenschäfter. oo 20.5.1589 Apollonia Pömer (get. 28.10.1560 - begr. 26.8.1629), kinderlos. Kaufmännische Ausbildung in Nürnberg. Lt. Grabinschrift lebte er 26 Jahre in Westindien (Amerika) unter wilden Völkern, was angesichts des Geburts- und Heiratsdatums zweifelhaft ist. Tatsächlich hielt er sich viele Jahre in Peru auf, wo er im Bergbau großen Reichtum erwarb. 1589 kehrte er nach Nürnberg zurück, wo eine Tätigkeit als Metallhändler angenommen wird; auch Geldgeschäfte sind belegt. 1590-1608 Genannter. Aus seinem Vermögen gründete er eine Stiftung für arme und kranke Handwerker, wobei er 27 Handwerksgruppen mit Legaten zwischen 200 und 700 fl. bedachte. Die Stiftung ist mit der Inflation 1921/23 untergegangen, wurde jedoch formell erst am 20.12.1966 aufgelöst. 1602 war er Besitzer des großen Eckhauses Judengasse 2. In den letzten Jahren wohnte er im Oberen Wehr (Obere Wörthstraße). Lit.: Roth, 1802; K. Pilz, in: MVGN 62, 1975; KDM Nürnberg, 1977; Johannisfriedhof, 1991;
35 Stadtlexikon 2000; Zahn, DI-N Nr. 2939; Kohn, NHb Sebald. Arnold, Emil, Kaufmann, Zeichner. Von ihm befindet sich eine mit E. Arnold signierte Bleistiftzeichnung „Vestnertorgraben 3", dat. 1862, im Besitz der MStN. Das Haus gehörte damals dem Kaufmann Georg Arnold. 1878 wohnte auch Emil Arnold am Vestnertorgraben 3. Vielleicht stammt von ihm eine Federzeichnung „Der schöne Brunnen ... gegen Morgen", signiert mit Arnold, die als Vorzeichnung für eine Radierung diente und 1976 im Kunsthandel angeboten wurde. Lit.: Auktion Tenner, Heidelberg, Mai 1976. Arnold, Franz, Goldschmied, oo 30.1.1525 Anna Ring. Lit.: Schornbaum, 1949 Nr. 855. Arnold (Arnhold), Franz, Rechenpfennigschlager, wurde 2.11.1823 Geselle, am 21.7.1830 Meister. Mz: F.A. Am 11.4.1843 wurde seine Werkstätte wegen Nichtbetrieb vom Magistrat der Stadt Nürnberg für erloschen erklärt. Er scheint nur kurze Zeit und wenige Rechenpfennige geprägt zu haben, denn diese sind sehr selten, und es sind nur zwei Sorten von ihm bekannt. Seine Konzession ging auf Christian Ludwig -»Lauer über. MuS: NÜRNBERG, GNM. Lit.: C. F. Gebert, in: MBNG, 1917; Katalog Slg. Perko im GNM; Mitchiner, 1988. Arnold, Georg 1. (Jörg), Goldschmied, Goldarbeiter, Ornamentstecher, * um 1563 Augsburg - begr. 23. 6. 1636 Nürnberg, Grab Nr. 187, erworben 8.2.1596, Epitaph um 1650, noch vorhanden. Stammvater der Nürnberger Goldschmiedefamilie. Sohn des Weygand, Kunstschreiner in Augsburg; Vater des -»Christoph, -»Georg II. und -»Heinrich, alle Goldschmiede. oo I) Nürnberg 14.8.1591 Magdalena Winter (begr. 17.10.1614), sechs Söhne, neun Töchter; II) 17.4.1615 Anna, geb. Prünsterer, Witwe des Malers Peter -»Hoehheimer. Ab 7.10.1578 Lehre bei dem Augsburger Goldschmied Hans III. Nathan. Mit Rv. vom 5.7.1591 wurde er als Bürger in Nürnberg angenommen und am 3.11.1593 in das Bürgerbuch eingetragen, wobei er ein erhöhtes Bürgergeld von 10 fl. leistete, er war also vermögend. Am 4.2.1593 bestand er die Meisterprüfung. Am 23.10.1613 kaufte Martin -»Peller bei ihm ein Paar Armbänder mit Steinen im Wert von 50 fl. Arnold gilt als einer der ersten süddeutschen Meister, von denen Vorlagen zur Niello-Technik bekannt wurden. Zwei Vorlagenfolgen (Bll. 1-6, 1586; Bll. 7-12, 1589) gehören zu den ältesten datierten Stichen ihrer Art überhaupt. Sie sind mit IA, IAF (Jörg Arnold Fecit) oder GA. (Georg Arnold) signiert. Arnold bil-dete folgende Lehrlinge aus: Hans Koch aus Gräfenthal (1595-99); Philipp Herdeltt aus Frankfurt (1598-1604); ferner seine Söhne -»Christoph (1607-11); Paul (1610-14); - G e o r g II. (1615-19). Am 3.5.1596 erwarb Arnold um 500 fl. das Anwesen Untere Söldnersgasse 3, am 31.7.1602 kaufte er um 550 fl. auch das Nebenhaus Untere Söldnersgasse 5; die Bezahlung erfolgte verzinslich in Raten bis 1606. Er starb durch einen Unfall in Hersbruck, wahrscheinlich besuchte er seine Tochter Ursula, die seit 1633 mit dem dortigen Kantor Georg -»Perian verheiratet war. Seine Tochter Magdalena heiratete am 16.5.1614 den Goldschmied Tobias -»Ockerseel. Lit.: AKL; Gugel, Friedhöfe; Trechsel, 1735; Stockbauer, 1893 Nr. 578;
Arnold Hampe, Rv.; Jamnitzer, 1985; Zahn, DI-N Nr. 4466; Tacke, 2001, S. 361; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 7; Kohn, N H b Sebald. Arnold, Georg II., Goldschmied, Goldarbeiter, get. 25. 12. 1601 Nürnberg - begr. 19. 11. 1669 Nürnberg. Sohn des -»Georg I.; Bruder des -»Christoph und des -»Heinrich, Goldschmiede, oo I) 2./4.1.1631 Margaretha (begr. 27.5.1658), Witwe des Goldschmieds Paul -»Roth; II) 20.9.1658 Anna Maria (begr. 8.8.1660), geb. Gwinner, Witwe des Goldschmieds Franz -»Braunacker; III) 13.1.1662 Anna Margaretha (begr. 5.10.1691), geb. Prueffer, Witwe des Goldschmieds Georg -»Barst, ein Sohn. 1615-19 Lehre bei seinem Vater. Am 21.3.1630 bestand er die Meisterprüfung und wurde am 16.4.1631 als Meister vereidigt, wobei er als Meistersohn von der üblichen Gebühr von 10 fl. befreit war. 1632-42 Geschworener, 1653-69 Genannter. Er war auch Gold- und Silberbeschauer im Leihhaus. Arnold bildete folgende Lehrlinge aus: Hans Philipp Arnold (1631-36); Caspar -»Paulus (1636-39); Christoph Nikolaus Kohler (1636-43); Hans Philipp -»Hufnagel (1641-47). 1639 erwarb er um 525 fl. ein Haus beim Weinmarkt (Karlstraße 18); später wohnte er im elterlichen Anwesen in der Unteren Söldnersgasse 3, das er 1668 übernahm. Seine Witwe heiratete am 7.11.1670 in dritter Ehe den Goldschmied Zacharias -»Holhagen. Eine Tochter Susanna heiratete am 20.10.1619 den Goldschmied Hieronymus -»Krauß. Lit.: AKL; Roth, 1802; Stockbauer, 1893; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 8; Kohn, N H b Sebald. Arnold, Georg III., Goldschmied, Goldarbeiter, Kaufmann, get. 13. 8. 1664 Nürnberg. Sohn des -»Georg II., Goldschmied, oo I) Nürnberg 6.2.1684 Ursula Susanna (begr. 1.12.1684), Tochter des Sebald Gunzenhäuser, ein Sohn; II) 25.11.1685 Anna Maria (begr. 22.3.1694), Tochter des Heinrich Schmidt, Handelsmann, drei Söhne, zwei Töchter. 1677-83 Lehre bei Paulus -»Kindermann. Zunächst in Nürnberg tätig, später in Leerstetten und Roßtal; der Zeitpunkt zu welchem er als Kaufmann tätig wurde ist nicht bekannt. Lit.: AKL; Archiv zur Nbger. GSK im GNM. Arnold, Georg Michael Daniel, Kaufmann, Kunstsammler, * 18. 5. 1811 Arteishofen - f 3. 12. 1893 Nürnberg, Grab Nr. Β 90 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph noch vorhanden, oo Babette, zwei Söhne, zwei Töchter überlebend. Kaufmännische Lehre bei seinem Onkel Johann Jakob -»Hertel in Nürnberg. 1839 erhielt er Nürnberger Bürgerrecht. Er war Mitinhaber der Firma G. G. Fendler. Arnold war viele Jahre Handelsappellationsrichter und Magistratsrat in Nürnberg. Seine literarischen Interessen und gute Englischkenntnisse führten zu Übersetzungen u.a. von Arbeiten des mit ihm befreundeten amerikanischen Dichters Longfellow. Arnold besaß eine bedeutende Gemälde- und Kupferstichsammlung, die er teilweise von seinem Onkel geerbt hatte. Der aus NORICA bestehende Teil der Sammlung wurde 1895 von der Stadt Nürnberg fur 23.600 M. erworben. Eine von Hans -»Boesch vorgenommene Schätzung ergab einen Wert von 15.150 M., doch zahlte die Stadt den von den Erben geforderten höheren Preis angesichts der kunstgeschichtlichen Bedeutung der Sammlung. Diese enthielt u.a. 13 Ölgemälde und 248 Aquarelle und Handzeichnungen
Arnold von Johann Adam -»Klein, 86 Blätter der Künstlerfamilie -»Dietzsch, zehn Aquarelle von Auguste -»Mathieu, 53 Blätter von Georg Christoph -»Wilder d. J. und 62 Aquarelle und Zeichnungen von Karl -»Kappel. Nach einer kurzen Ausstellung der Stücke 1896 im großen Rathaussaal wurden 1897 über 700 Blätter der Amold'schen NORICA-Sammlung dem GNM als Depositum der Stadt Nürnberg übergeben, ausgenommen waren lediglich die 13 Ölgemälde von J. A. Klein und eine Zeichnung der Insel Faial, die angeblich von Martin -»Behaim stammte. Ein weiterer Teil der Sammlung mit 1790 Positionen aus dem Besitz der Erben wurde 1878 versteigert: Catalog der ausgezeichneten Sammlung von Kupferstichen, Radierungen, Holzschnitten, Originalzeichnungen und Büchern des Herrn Georg Arnold in Nürnberg, welche Montag den 9.12.1878 ... zu München im Auctionslokale der Montmorillon'schen Kunsthandlung und Auctionsanstalt, Karlstraße 21, München, öffentlich versteigert werden (Katalog bei den MStN). 1840 Mitglied im Literarischen Verein, später im P.Bl.O. Lit.: Stadtchronik 1893/94; Bosl; Mende, 1986; Ludwig, 1998, S. 395; Reinhard Jakob, in: MVGN 88, 2001, S. 171-185; KDM Nürnberg, 1977. Ausst.: 1941/2; 1975/9; 1986/2. Arnold, Georg, Maler, f 12. 3. 1868 Nürnberg. Arnold (Arnolt), Hans, Maler, t um 1503 Nürnberg. oo Dorothea. Er wurde vor Ostern 1489 Bürger und zahlte 2 fl. Am 21.8.1500 verbürgte er sich bei Albrecht -»Dürer fur seinen Bruder Jakob, der als Wanderhändler Dürer-Graphik verkaufte. Seine Frau Dorothea klagte am 16.5.1491 auf die Herausgabe ihres mütterlichen Erbteils aus dem Nachlaß des Ansbacher Bildschnitzers Ulrich, dessen Enkelin sie war. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Gümbel, Ansbacher Malerlisten 1906, S. 150f.; Gümbel, 1906, S. 332. Arnold, Hans, Buchdrucker, * „Pergel" (Marktbergel?). 1518 mußte er eine Geldbuße von 4 lb zahlen. 1524-26 war er in den Ämterbüchlein verzeichnet, er war Geselle bei Hans -»Hergot. Lit.: Grieb, Buchgewerbe 2003, S. 572. Arnold, Hans, Meistersinger, wurde erstmals 1585 in der Liste der Singer verzeichnet, 1586-94 ist er als Singer und Schulhalter belegt. Bei der Häufigkeit dieses Namens in den Nürnberger Archiven war eine Zuordnung von biographischen Daten nicht möglich. Lit.: Stahl, 1982. Arnold, Hans, Glockengießer, aus Nürnberg stammend, fertigte um 1593 eine Glocke für die Kirche St. Nikolaus in Laub bei Prichsenstadt. Lit.: AKL. Arnold, Hans Heinrich, Hafner, oo Maria (get. 10.11.1591 - begr. 28.6.1642), geb. Emmerling, Witwe des Hafners Georg -»Leupold. Arnold (Arnolt), Heinrich (Hieronymus), Goldschmied, Goldarbeiter, Emailleur, get. 28. 3. 1606 Nürnberg - begr. 9. 5. 1668 Nürnberg. Sohn des -»Georg I; Bruder des -»Christoph und -»Georg II., alle Goldschmiede, oo 1633 Magdalena (begr. 20.11.1664), Witwe des Bambergischen Custors Christian Wisel. 1619-23 Lehre. Am 15.11.1632 bestand er die Meisterprüfung und wurde am 13.4.1633 als Meister vereidigt, wobei er als Meistersohn von der üblichen Gebühr von 10 fl. befreit war. 1648-52 Geschworener, 1662-68 Genannter. 1661 verkaufte er dem Rat ein
36 Schmuckstück mit Anhänger im Wert von 94 fl. 1652 legte er zusammen mit den Meistern Stefan -»Winckler, Veit Engelhard -»Schröder, Thomas -»Stoer und Conrad -»Pfister das Verzeichnis der Nürnberger Goldund Silberschmiede seit 1285 an, welches bis 1868 fortgeführt wurde. Er bildete folgende Lehrjungen aus: Hans Heinrich Hoffmann (1634-40); Melchior Schmidt aus Schwabach (1636-41); Mathäus Böhmer (1639-43); Elias ^Drechsler (1641-47); Johann Paul -»Hauer (1642-48); Antoni -»Poritsch (1646-52); Hans Paulus Schaben (1654-59); Friedrich ^Bischof (165864); Michael Jenisch (1663-68); Paulus Frencking (1665-68). Zusammen mit seiner Ehewirtin Magdalena stiftete er am 29.11.1644 dem Heilig-Geist-Spital einen heute noch erhaltenen Kelch mit Emailarbeit, siebenpassigem Fuß und siebenrippigem Schaft, mit Inschrift, und zugehöriger Patene. 1637 übernahm er das elterliche Anwesen in der Unteren Söldnersgasse 3, wo er bis zu seinem Tod wohnte. Lit.: AKL; Rosenberg 4210; Roth, 1802; Stockbauer, 1893; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 9; Kohn, NHb Sebald. Ausst.: 1906/2. Arnold (Arnoldt), Johann, Schreib- und Rechenmeister, t 1708 Nürnberg. 1676-1708 Genannter. Er errichtete vor 1671 eine Teutsche Schule, die auch von auswärtigen Schülern besucht wurde. Er gab heraus: Gebeth und Sprüchlein über die gewöhnliche Fest- und Sonntags-Evangelia, Nürnberg 1689. Neben seinem Beruf als Rechenmeister war er auch Feuerwerker. Seine Frau wurde mit einer Hoffartstrafe belegt. 1696 war er in der Weißgerbergasse ansässig. Lit.: Will, GL V, S. 40; Schultheiß, Schulen, 2. H., S. 27 u. 3. H„ S. 14; Heisinger, 1927, S. 25, 52. Arnold (Arnolt), Michael, Rotschmied, Leuchtermacher, get. 31. 12. 1663 Nürnberg - 1 Moskau? Sohn des Valentin, Buchdrucker. Vater des -»Wolfgang Tobias Paulus, Rotschmied, oo 4.10.1690 Helena ( t 1714), Tochter des Leonhard Liebermann, Pflasterer. 1691 Meister. Sein Mz. zwei gekreuzte Spritzen und Name wurde 1726 von seinem Sohn übernommen. 1699 mißlang ihm der Guß eines Geläuts für Roßtal. 1701 in den Grundverbriefungsbüchem erwähnt. Bei der Trauung seines Sohnes 1725 heißt es, daß Arnold sich schon seit 24 Jahren in Moskau befinde. Lit.: AKL; Lockner Nr. 1031; Stengel, in: GNM M, 1918/19, S. 149; Glockenatlas, 1973, S. 54, 102 Anm. 211. Arnold, Michael, Buchdrucker, f 5. 6. 1759 Nürnberg. oo 12.4.1730 Barbara (begr. 30.12.1772), Tochter des Daniel Förster, Gärtner, drei Söhne, vier Töchter. 1729-58 im Ämterbüchlein eingetragen, 1732-35 Vorgeher. 1752 wurde er als Besitzer des Hauses Obere Krämersgasse 8 erwähnt. 1759-73 führte seine Witwe die Offizin weiter. Seine Tochter Magdalena heiratete 1) Michael Omeis, 2) am 30.4.1771 Johann Eberhard -»Zeh, Buchhändler. MuS: NÜRNBERG, StadtB: Werke dat. 1729-68. Lit.: Grieb, Buchgewerbe 2003; Kohn, N H b Sebald. Arnold, Moritz, Büchsenschäfter, Büchsenfasser, t 5. 2. 1577 Nürnberg. Vater des -»Egidius, Handelsmann, Stifter oo 2.9.1539 Regina Appozeller (begr. 8.9.1583), Büttnerstochter aus Heidelberg, acht Kinder. Mit Rv. vom 2.7.1539 wurde ihm das Bürgerrecht zugesagt. Am 14.11.1560 bestätigte er die Rückzah-
37 lung eines Kredites von 300 fi., den er Berthold Pfinzing gegeben hatte. Am 11.8.1544 kaufte um 200 fl. das Haus Radbrunnengasse 9. Bei seinem Tod ist als Wohnort die Judengasse, im Hessenhof angeben, bei dem es sich um eine große Hofanlage an der Westseite der Rotschmiedsgasse handelte, nicht weit von der Kreuzung mit der Judengasse (vgl. Kohn, NHb). Arnold wurde als Büchsenschäfter und gewesener Mehlschauer bezeichnet. Sein Sohn Valentin wurde Pfarrer bei St. Lorenz. Lit.: AKL; Hampe, Rv. I, 2418; Willers, 1973; Pilz, in: MVGN 62, 1975; Brusniak, in: MVGN 69, 1982, S. 39; Kohn, N H b Sebald. Arnold (Arnolt), Pangratz, Goldschmied, Silberarbeiter, t Nov ./Dez. 1534 Nürnberg, oo Magdalena (f Sept. 1539, wohnhaft bei der Fleischbrücke), Witwe des Hans von -»Zenn, Goldschmied. Am 4.9.1508 wurde er als Meister vereidigt. Zum Schluß wohnte er in der S. Gilgengasse (Theresienstraße). Lit.: Bosch, in: GNM, M 1889; Stockbauer, 1893 Nr. 210; Burger, 1972 Nr. 1385, 1388, 2047; Archiv zur Nbger. GSK im GNM. Arnold, Sebastian, Rotschmied, Ringmacher, f 9. 9. 1817 Nürnberg. Meistersohn, oo Maria (f 3.6.1822, im Heilig-Geist-Spital). Er wurde am 15.9.1761 in die Meisterliste eingetragen. Zuletzt wohnte er in L. 449 (Breite Gasse 51/Frauengasse 20). Lit.: AKL; Lockner Nr. 1488. Arnold, Stephan, Büchsenschmied, f 1547 PragAltstadt. Mit Rv. vom 5.12.1528 sollte ihm das Bürgerrecht erteilt werden, doch erscheint er nicht im Bürgerbuch. Im gleichen Jahr wurde er als Erbe seines Bruders Sebald erwähnt, der Geschäftsbeziehungen nach Prag unterhalten hatte. 1547 wurde Stephan Arnolds Nachlaß unter seinen Verwandten in Nürnberg aufgeteilt. Lit.: Willers, 1973; K. Pilz, in: MVGN 62, 1975, S. 106; Hampe, Rv. I, 1655. Arnold, Wolfgang Tobias Paul, Rotschmied, Zapfenmacher, * Nürnberg - f Nürnberg. Sohn des -•Michael, Leuchtermacher, oo 1725 N. N. Am 10.2. 1724 wurde er in die Meisterliste eingetragen. Ab 1726 verwendete er das Mz. seines Vaters, „zwei gekreuzte Spritzen". Lit.: AKL; Lockner Nr. 1244. Arnolt s. Arnold Arnout (Arnould), Jean Baptiste, Maler, Zeichner, Graphiker, Lithograph, * 24. 6. 1788 Dijon - f 1865. Er war in Paris tätig und stellte 1819-65 in den Salons aus. Er malte und zeichnete Landschaften in Aquarell und Sepia, bekannt wurde er jedoch als Lithograph von Stadtansichten und berühmten Bauwerken. Darunter befindet sich eine kolorierte Lithographie nach -»Billmark: „Notre Dame" (Frauenkirche in Nürnberg), um 1835. MuS: NÜRNBERG, MStN. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Meyers KL (mit Verz. der im Salon ausgest. Werke); Bénézit 1976. Arnschwanger, Mag. Johann Christoph, ev. Theologe, Liederdichter, * 28. 12. 1625 Nürnberg t 10. 12. 1696 Nürnberg. Sohn des Georg, Handelsmann aus Crailsheim und der Margaretha, geb. Rosenhart, gen. Glockengießer aus Nürnberg, oo I) Nürnberg 8.9.1652 Margaretha Agathe Böhmer, Advokatentochter ( t 15.5.1656); II) 10.11.1656 Maria Magdalena Sachs (begr. 10.4.1696), drei Söhne. Besuch des Egidiengymnasiums unter J. M. -»Dilherr. 1644 Studium in Altdorf, 1647 Vorlesungen bei Johann Gerhard
Artemisius in Jena, dort 9.8.1647 Magister. 1648 in Leipzig, 1649 Helmstedt. Auf der Reise nach Hamburg wurde er von marodierenden Soldaten überfallen und ausgeplündert. Auf der Rückreise in Helmstedt hatte er Kontakt mit den Professoren Calixt und Horneius. 1650 kehrte er nach Nürnberg zurück. Am 14.5.1653 in Altdorf ordiniert, 1651 Stadtvikar in Nürnberg, 1652 Diakon bei St. Egidien und Montagsprediger bei St. Salvator, 1654 auch Frühprediger bei St. Walpurgis. Ab 25.7. 1659 Diakon bei St. Lorenz, 1679 Senior und 1690 bis zu seinem Tod Schaffer bei St. Lorenz. Anläßlich des 100. Jahrestages des Religionsfriedens am 25.9.1655 trug er im Auditorium des Egidiengymnasiums eine aus 337 lateinischen Versen bestehende Rede vor. Er zählte zu den bedeutendsten lokalen Lieddichtern fur Kirchenlieder, zu welchen die Musik von Nürnberger Komponisten geschrieben wurde. Er verfaßte Spruchund Reimgebete, Fastenpredigten und schrieb fur den Rat Beiträge zur Verherrlichung politischer Festlichkeiten. Am 4.8.1675 wurde er als „Der Unschuldige" in die Fruchtbringende Gesellschaft aufgenommen. Sein von Georg -»Strauch gemaltes Bildnis befindet sich im GNM. Panzer verzeichnete sein Portrait in mehreren Varianten. Werke: Memoria pacis religiosae secularis, Nürnberg 1655; ca. 400 Kirchenlieder, u.a. „Kommt her, ihr Christen voller Freud"; Spruchund Reimgebete und Fastenpredigten. Verz. s. M G G 15, 298. Lit.: ADB; NDB; Dipt. Lorenz, S. 49; Will, GL I, S. 42 und V, S. 40; Will, Münzbel. Bd. I, S. 29; Eitner, 1900; Simon, Pfb. Nr. 26; Bosl; Stadtlexikon 2000; BMLO, 2006. Ausst.: 1977/5. Arold, Johann Gottlieb, Posamentier, * 1880 Nürnberg. 1902 nahm er an den vom Bayer. Gewerbemuseum veranstalteten kunstgewerbl. Meisterkursen für Stickerei, Spitzen und Bucheinbände bei Peter -»Behrens teil, 1903 besuchte er Kurse bei Richard -»Riemerschmid. 1906 übernahm er die Werkstatt des Leo -»Arold von dessen Witwe, die jedoch unter Jean Arold firmierte. Nachweisbare Arbeiten zeigen zuerst konstruktiv-lineare Bandornamente (von Behrens beeinflußt), dann vegetabile einfache Jugendstildekore auf gestickten Borten. 1910 stellte die Firma auf der Weltausstellung in Brüssel „sehr schöne Posamenterien" aus und erhielt eine „ehrenvolle Erwähnung" zugesprochen. Lit.: AKL; Pese, 1983. Arold, Jean, Posamentierwerkstatt, 1862 gegründet. Über die weitere Entwicklung siehe -»Leo und -»Johann Gottlieb Arold. 1881 war sie in der Karlstraße 2 ansässig. Lit.: Pese, 1983. Ausst.: 1903/1; 1904/1; 1908/2. Arold, Leo, Posamentier, | um 1906 Nürnberg, oo Charlotte. 1892 führte er die Firma -»Jean Arold, Posamenten und Möbelgalanteriewaren; damals waren drei Gehilfen und fünf Arbeitsmädchen in der Kraußstraße 4 beschäftigt. Anläßlich der Bayer. Landesausstellung 1896 erhielt er eine Silbermedaille. Um 1900 beschäftigte er etwa 25 Arbeiter. 1902 nahm er bei Peter -»Behrens in Nürnberg und 1903 bei Richard -»Riemerschmid an kunstgewerblichen Meisterkursen für Stickerei, Spitzen und Bucheinbände im Gewerbemuseum teil. 1906 verkaufte seine Witwe Charlotte die Firma an -»Johann Gottlieb Arold. Lit.: AKL; Pese, 1983. Artemisius, Fredericus s. Peypus, Friedrich
Artillion Artillion (Atalian, Ardelio), J a n , Goldschmied, Filigranarbeiter, * Binche/Belgien - f zw. 1623 u. 1635. Sohn des Michael Atalian, Schuster, oo Nürnberg 7.11.1603 Sara (begr. 17.2.1623), Tochter des Peter Falck, Goldschmied in Antwerpen. Mit Rv. vom 16.8.1602 wurde ihm das Bürgerrecht zugesagt und am 21.2.1607 in das Bürgerbuch eingetragen; das erhöhte Bürgergeld von 10 fl. weist auf ein gewisses Vermögen hin. Am 7.8.1603 bestand er die Meisterprüfung. Am 17.8.1618 wurde Atalian wegen Falschgeldes beschuldigt, doch konnte bei ihm nichts gefunden werden. Beim Tod seiner Frau 1623 wohnte er in der Kartäusergasse. Er selbst ist nicht in den Totenbüchern Nürnbergs eingetragen, möglicherweise starb er auswärts. Bei der Bestattung seiner Tochter Ursula am 31.3.1635 war er nicht mehr am Leben. Lit.: AKJL; Stockbauer, 1893 Nr. 619; Hampe, Rv.; H. Neidinger, in: MVGN 43, 1952, S. 241; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 11. Arzberger, Christoph Daniel, Kupferstecher, * 1753 Creglingen. Lehre bei Christoph Wilhelm -»Bock in Nürnberg. Um 1793 in Erlangen tätig. Er fertigte Stiche als Buchschmuck und Portraits, u.a. 1781 sein eigenes Medaillon-Bildnis nach einer Zeichnung seines Lehrers Christoph Wilhelm Bock. Lit.: A K L ; Thieme-Becker; Meyers K L ; Sitzmann, 1983. Arzberger, Gustav, Waag- und Gewichtmacher. 1882 stellte er auf der Bayer. Landes-IndustrieGewerbe- und Kunst-Ausstellung in Nürnberg aus. Ausst.: 1882/5 S. 22. Arzberger, Rudolf W . , Maler, Holzschneider. Bekannt ist eine Folge von 6 Holzschnitten „Alt Nürnberg" von 1923, gedruckt von Hans Kammerer, sowie Motive der Fränkischen Schweiz. 1919 wohnte er in Nürnberg, Lutherplatz 4. MuS: N Ü R N B E R G , MStN: 8 Holzschnitte. Ausst.: 1919/2; 1965/31. Asberger, Matthäus, Zeichner, Kartograph, Lehrer. 1906 wohnte er in der Fürther Straße 78 und 1932 in der Glockendonstraße 2, damals als Bezirksschulrat und Oberlehrer bezeichnet. W e r k e : Nürnberg, Plan der Nürnberger Altstadt, nach einer Vorzeichnung von Asberger um 1910; Lithographie um 1935. Aschauer, Andreas (Goldschmied, 1500) s. K a schauer, Endres Aschauer, Hans, Goldschmied, Silberarbeiter, * Zangberg - f zw. 16. 9. u. 16. 12. 1551 Nürnberg. Sohn des Heinrich, Schmied, oo I) um 1508 Helena ( t 1512), Tochter des Hans Rubein, Kürschner; II) 1513 Margaretha ( f 1538), Tochter des Hans Schwab, gen. Glaser; Kinder. 1492-98 Lehre bei Pangratz Weilkircher in Landshut. Am 2 8 . 5 . 1 5 0 7 erwarb er das Nürnberger Bürgerrecht, wofür er 5 fl. entrichtete; er brachte ein Vermögen zwischen 2 0 0 und 500 fl. mit. Am 4.9.1508 wurde er als Meister vereidigt. 1529/32 Geschworener; 1525-51 Genannter. 1533 w a r e r e i n e r der Testamentsvollstrecker von Veit ->Stoß. Sein Familienwappen enthielt eine schrägstehende Zange, wohl eine Anspielung auf den Herkunftsort Zangberg (Abb. in Stadtbibl. Nbg., Amb 173.2°, S. 142, c). 1509 verkaufte seine Frau Helena ein Haus im Brunnengäßlein 26 und Aschauer selbst das Nachbarhaus Brunnengäßlein 2 4 ; beide Anwesen hatten früher Helenas Vater gehört. 1509 kaufte er fur 225 fl. rh. ein kleines Eckhaus östlich des Anwesens Theresienstraße 10, das
38 früher dem Goldschmied Stephan -»Keym gehört hatte; hier wurde er noch 1535 erwähnt. Beim Tod seiner Frau Margarethe 1538 wohnte Aschauer am Zotenberg. Seine Tochter Helena heiratete am 2.1.1527 den Steinschneider Daniel -»Engelhard. Lit.: Bosch, in: GNM M, 1889; Stockbauer, 1893 Nr. 216; Hampe, Rv.; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 10; Kohn, NHb Sebald. Aschauer, Paulus, Goldschmied, Sohn des -»Hans, Goldschmied. Am 24.5.1555 wurde er als Trabant in Diensten König Maximilians erwähnt. Lit.: Hampe, Rv.; Archiv zur Nbger. G S K im G N M . Aschbach, Adam (Maler, 1558) s. Aspach, Adam Asendorpf, Bartold, Maler, Zeichner, Graphiker, * 14. 5. 1888 Stettin - t Febr. 1946 Buchenwald (Internierungslager). oo Grete Steinmetz ( f 1973). Seit 1917 in Bad Berka/Thür, ansässig. Anläßlich des Dürerjahres 1928 entstand das Gemälde „Melancholie" nach Dürer, wohl sein malerisches Hauptwerk. Es befindet sich im Besitz der Albrecht-Dürer-HausStiftung Nürnberg. Lit.: A K L ; Vollmer. Aspach (Aschbach), Adam, Maler, Unterkäufel, * Bacharach? - t zw. Mai 1582 und Ende 1585. co 2 7 . 7 . 1 5 5 8 Margaretha (begr. 25.3.1572), Tochter des Endres -»Schmid, Uhrmacher, fünf Kinder; II) 21.1.1573 Anna (begr. 7.1.1586), Witwe des Hans Pauli, drei Kinder. Nach erster Ablehnung am 10.1. 1559 wurde ihm mit Rv. vom 14.3.1560 das Bürgerrecht zugesagt, wobei er als Maler bezeichnet wurde. Unklar ist, ob er mit dem Goldschmied Melchior Bacharach, genannt Aschbach, verwandt war, der 1561 mit Familie von Antwerpen nach Frankfurt/Main übersiedelte. 1576 erhielt Adam Aspach das Unterkäufelamt am Markt. Um diese Zeit begannen finanzielle Schwierigkeiten, denn sein Haus Obere Söldnersgasse 1 (Haus zum Hahnenkamm), das er von seinem Schwiegervater Endres Schmid übernommen hatte, stand gerichtlich zum Verkauf. Ihm wurde vorgeworfen, er habe einen vergoldeten Spiegel in silbernem Rahmen, offenbar ein Werk des kaiserl. Hofgoldschmieds Erasmus -»Hornick, das ihm dieser zum Verkauf übergeben hatte, auf eigene Rechnung versetzt. Seit April 1581 war er deswegen in Prag in Haft, wo er sich am 5.5.1582 noch befand (letzte Erwähnung). Nach Doppelmayr soll er als Bildnismaler, sowohl was seine Kunst als auch die Ähnlichkeit der Dargestellten betrifft, ein „habiler Meister" gewesen sein. Werke von ihm sind nicht bekannt. Nach dem Tod seiner Witwe wurde 1587 das Haus in der Oberen Söldnersgasse 1, das „ganz pruchfellig war", um 3 0 0 fl. zuzüglich 135 fl. aufgelaufener Zinsen verkauft. Lit.: A K L ; Thieme-Becker; Meyer, K L ; Doppelmayr, 1730; Bosch, in: GNM M, 1889; Hampe Rv.; Burger, 1972 Nr. 10098; Zülch, 1935, S. 368f.; Tacke, 2001, S. 350; Kohn, NHb Sebald. Asselineau, Léon-Auguste, frz. Lithograph, Maler, * 1808 Hamburg - f 1889 Rouen. Er arbeitete hauptsächlich als Illustrator. Bedeutend ist seine Mitarbeit an dem Werk „Moyen Age Pittoresque", das viele Ansichten von Denkmälern und Städten enthält. Aus Nürnberg ist eine kolorierte Lithographie mit dem Schönen Brunnen bekannt, mit den Kolonnaden und der Frauenkirche im Hintergrund, Größe 30 χ 21 cm, um 1835. Lit.: A K L ; Thieme-Becker; Bénézit 1976.
39 Assenbaum, Johann, Wismutmaler, * um 1744 t 9. 4. 1819 Nürnberg. Vater des -»Johann Sebastian, oo Ι) Ν. N., Kinder; II) vor 1802 Anna Elisabetha Herzog (* um 1782), Kinder. 1762 wurde er zum Gesellen gesprochen und zahlte 30 Kreuzer Beitrag an das Handwerk. Er arbeitete bei Michael Carl -»Harrer und Wolf Ludwig -»Schmid. Am 13.6.1769 wurde er in die Meisterliste eingetragen. Ab 1774 bildete er Johann Georg -»Landeck aus, gegen ein Lehrgeld von 25 fl., und ab 1786 Philipp Friedrich -»Reitzammer, das Lehrgeld betrug 50 fl. Am 22.7.1799 verkaufte er das Haus S. 1402 (Manggasse 9) an den Rotgießer Georg Rudolph ^ B e c k . Laut Quartiergeldliste 1797/98 und 1800 war er als Mieter in L. 78 (Königstraße 41) ansässig, wo er bis zu seinem Tod wohnte. Seine Witwe heiratete am 10.9.1820 Franz Caspar Reuß. Assenbaum, Johann Sebastian, Wismutmaler, Sohn des -»Johann, Wismutmaler, oo Maria Agatha Hederohl (oder Federwolf, * Dürzbach 1783), Kinder. Am 21.9.1793 wurde er als Geselle erwähnt, am 1.12.1796 in die Meisterliste eingetragen. Ab 1804 bildete er Conrad -»Schlosser aus. In den Akten ist er bis zum 23.10.1805 erwähnt, am 22.10.1806 erscheint hier seine Witwe. Laut Quartiergeldliste 1800 war er Mieter in L. 89 (Lorenzer Platz 19). Seine Witwe heiratete am 8.12.1814 seinen früheren Lehrling Conrad -»Schlosser. Assmus (Erasmus), Ludwig, Zinngießer, * Danzig t Feb. 1680 Nürnberg, oo 29.3.1676 Margaretha, Witwe des Hans Nicolaus -»Spatz, Zinngießer. Lehre bei Caspar -»Wadel d. J. in Nürnberg. Seine Meisterstücke arbeitete er bei Burckhardt -»Khin und wurde am 12.3.1676 Meister. 1685 wurde er in den Grundverbriefungsbüchern erwähnt. Seine Witwe heiratete am 14.9.1680 in dritter Ehe Leonhard -»Honnegel. Lit.: Hintze, Nr. 330 mit Abb. Mz. Assmus, Robert, Maler, Graphiker, Illustrator, * 25. 12. 1837 Stuhm/Westpreußen - t 30. 5. 1904 Dießen am Ammersee. 1859 in Berlin ansässig, 1863 Leipzig, dann Stuttgart, ab 1871 in München und zum Schluß in Dießen. Er arbeitete als Illustrator für die „Gartenlaube", die „Leipziger Illustrierte Zeitung" und „Daheim", unter seinen Arbeiten befanden sich auch Nürnberger Ansichten. MuS: NÜRNBERG, MStN: „Am alten Stadtgraben in Nürnberg", Holzstich nach einer Zeichnung von Assmus in: „Die Gartenlaube", 1874, und „Über Land und Meer", 1874. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Boetticher. Atalian, Jan (Goldschmied, 1602) s. Artillon, Jan Au, Georg Sigmund, Verleger, in Altdorf ansässig. Sein Stammbuch enthält Eintragungen von 1721 bis 1752 und befindet sich heute im BM in London. MuS: NÜRNBERG, MStN: „Prospekt der zu Grünsperg bei Altdorff befindlichen Sophien-Quelle", G. Sigm. Au Exc. zu Altd., Kupferstich (G. D. Heumann sc.). Lit.: C. G. Müller, 1791; Goldmann, Stammbücher 1981 Nr. 29. Aubry, Abraham, Kupferstecher, Stichverleger, * Oppenheim - t nach 1682 Straßburg. Sohn des -»Peter I., Kupferstecher. Zunächst in Straßburg ansässig, wo er 1650 für den Kunstverlag seines Bruders arbeitete. Um 1653 war er in Frankfurt/Main in der Mainzer Gasse wohnhaft. Später war er in Köln bei dem Verleger G. Altzenbach bis 1682 beschäftigt. Er
Auer war er auch für Paulus -»Fürst in Nürnberg tätig, nach Bénézit soll er sich nach seiner Tätigkeit in Frankfurt vorübergehend in Nürnberg aufgehalten haben. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Nagler, KL; Zülch, 1935; Bénézit. Aubry, Peter II., Portraitstecher und Kunstverleger, * 1596 Oppenheim - t 1666 Straßburg. Sohn des Peter I., Vater des -»Abraham, beide Kupferstecher. Panzer verzeichnete acht Portraitstiche Nürnberger Bürger mit der Signatur P. Aubry, die nach der Entstehungszeit wohl Peter II. zugeschrieben werden können. Lit.: AKL; Thieme-Becker. Audenrith, Johann Heinrich, Zeichner, Aquarellmaler, * 8. 4. 1816 Siegritz b. Ebermannstadt - f 13.4. 1896 Nürnberg. Ursprünglich als Weber tätig, später Faktor in einer Nürnberger Drahtfabrik. Daneben malte er zahlreiche Ansichten, die von großem Geschick zeugen. Die Staffage wurde gelegentlich von anderen Künstlern, wie Karl -»Appold, Carl -»Daumerlang, Karl -»Jäger, Georg -»Krämer, Lorenz -»Ritter, Friedrich -»Wanderer, Konrad -»Weigand u.a. hinzugefugt. 1873 erschienen Audenriths Originalzeichnungen von Nürnberg und seiner Umgebung, hrsg. von F. -»Leyde. Eine Neuausgabe erfolgte 1881 durch W. -»Biede. 1891 gingen etwa 100 graph. Arbeiten mit Nürnberger Motiven durch Schenkung in den Besitz der Stadt Nürnberg über. Er war Mitglied der Künstlerklause. MuS: NÜRNBERG, MStN: 42 Zeichnungen. Lit.: AKL; Thieme-Becker; MVGN 40, 1949, S. 174. Ausst.: 1882/3; 1906/2; 1942/1; 1972/5 Nr. 119122, 128; 1977/1. Auemann s. Avemann Auer, Barbara, Zinnfigurenmalerin, f 19. 7. 1856 Nürnberg. Tochter des Johann Auer, Bleistiftarbeiter. Zuletzt wohnte sie in L. 1049 (Färberstraße 35). Auer, Dorothea Maria, Malerin, Zeichnerin, get. 31. 5. 1641 Nürnberg - begr. 28. 12. 1707 Nürnberg. Schwester des -»Johann Paul, Maler. Unverheiratet. Aus der Korrespondenz von Maria Sybilla -»Merian mit Clara Regina -»Imhoff von 1684/85 geht hervor, daß Dorothea Maria Auer Malunterricht bei Maria Sybilla hatte, die ihr noch von Frankfurt aus Farben und Firnis schickte. 1697 erteilte sie Dorothea Maria, der Tochter des Wolfgang Andreas -»Endter, vier Monate Malunterricht. Lit.: Ludwig, 1998; Grieb, Buchgewerbe 2003. Ausst.: 1967/11 EA. A u e r , E. (Maler, 1638) s. A u e r , Johann Paul Auer, Johann Paul, Maler, * 20. get. 21. 9. 1638 Nürnberg - t 16. begr. 20. 10. 1687 Nürnberg, Grab Nr. 2086 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph noch vorhanden. Sohn des Andreas, Weinhändler, dessen Vater 1602 als Exulant aus Villach/Kärnten nach Nürnberg kam. oo 6.8.1683 Susanna Maria von -»Sandrart (* 1658 - t 1716), Tochter des Jakob von -»Sandrart, Kupferstecher, zwei Söhne, nicht überlebend. 1654-58 ging er in Regensburg bei Georg Christoph -»Eimmart d. Ä. in die Lehre und heiratete 1683 dessen Enkelin. In Regensburg lebte auch Johann Pauls Onkel, der Arzt Heinrich Magnus Heugel. Nach kurzen Aufenthalten in Nürnberg, Augsburg und München reiste er 1660 zu Pietro Liberi nach Venedig. Dort lernte er Giovanni Battista Molinari kennen, bei dem er sich einige Zeit in Brescia aufhielt. Er lebte vier Jahre in Rom, begab sich dann über Florenz,
Auer Livorno, Genua, Mailand, Turin nach Lyon und Paris. 1670 kehrte er über Straßburg und Württemberg nach Nürnberg zurück. Auch in der Folgezeit unternahm er zahlreiche Reisen, die ihm Aufträge als Portraitist einbrachten. Am 2 9 . 1 0 . 1 6 7 8 erschien er in den Rechnungen über den Schloßbau in Aschaffenburg, wo er für Freskoarbeiten 9 0 0 fl. erhielt. Vor allem adelige Auftraggeber schätzten seine Portraits, Historien- und Genrebilder. 1672-87 war er Direktor der 1662 gegründeten Nürnberger Malerakademie und wurde posthum 1740 im Goldenen Buch mit einer Portraitdarstellung von Georg Martin -»Preißler gewürdigt. Seine gedruckte Trauerrede, gehalten von Paul -»Weber, Diakon bei St. Sebald, befindet sich in der Stadtbibliothek Nürnberg (Sign. Gen. A. 27,1). Darin wurde ein gelungenes Bildnis des Bischofs von Bamberg, Marquard Sebastian Schenk von Stauffenberg, erwähnt, das Auer, nachdem er vom Nürnberger Rat empfohlen worden war, zur größten Zufriedenheit seines Auftraggebers gemalt habe. Auer wohnte in Nürnberg auf dem Neuen B a u (Maxplatz), wo sich anfanglich auch die Kunstakademie befunden hatte. Panzer verzeichnete acht Bildnisse Nürnberger Bürger als Vorlagen zu Portraitstichen. Sein Portrait wurde von seinem Schwager Joachim von -»Sandrart d. J. gestochen. Auers Witwe heiratete am 8.5.1695 Wolfgang Moritz -»Endter, Buchdrucker. W e r k e : A B E N B E R G , Kloster Marienberg: Anbetung der Hirten, Altarblatt, 1687. GÖTTWEIG/NÖ., Benediktinerstift: Porträt. MuS: B E R L I N , Kpstkab.: Zwei schwebende Putten, Blumen ausstreuend, braun laviert über Kohleskizze, weiß gehöht auf braungetöntem Papier, sign. J.P. Auer Fee. H A I M E N D O R F , Schloß: Jagdbildnis des Carl Gottlieb Fürer von Haimendorf mit Gemahlin Susanna Sibylla und Sohn Ulrich Sebastian, 1676. N Ü R N B E R G G N M : Bildnis Georg Schweigger, Öl auf Kupfer, 1658. Lit.: A D B ; A K L ; Thieme-Becker; Nagler, K L ; Meyers K L mit 10 verz. Werken; Doppelmayr, 1730; Panzer, S. 6, 48, 97, 106, 170, 1 7 7 , 2 2 5 , 253, 269, Forts. I, 43; A d B K , 1933; Barock, 1962, S. 66, 70; Tacke, 1995 u. 2 0 0 1 , S. 351. Ausst.: 1959/4. Auer, Konrad, Lithograph, Musiker, * um 1816 t 5. 11. 1873 Nürnberg, oo Anna Maria ( * um 1826 t 30.12.1869). Beim Tod seiner Frau wohnte er in Gärten bei Wöhrd 3 (Kirchhofstraße 4 8 ) und zum Schluß Michelsgarten 7. Auer, Maria Magdalena, Zinnfigurenmalerin, "f" 11. 12. 1852 Nürnberg. Auer, Robert, Graphiker, war 1930 Schüler der Staatsschule fur angewandte Kunst Nürnberg bei Rudolf-»Schiestl. Ausst.: 1930/1, S. 7. Auer, Simon, Schriftgießer, Drucker, oo Anna ( t 1572). Am 16.1.1555 wurde er Bürger in Nürnberg, dabei als Buchdrucker bezeichnet. 1560 goß er im Auftrag von Baron Hans Ungnad auf Sonnegg die von Hans -»Hertwig geschnittene glagolitische Druckschrift. 1561 wohnte er zur Miete beim Wirt Contz Fromolt am Fischbach (Wirtshaus zum goldenen Löwen, ehem. Karolinenstraße 8). 1570 erwarb er um 140 fl. das Haus Judengasse 30, das er im selben Jahr um 162 fl. wieder verkaufte. Beim Tod seiner Frau 1572 wohnte er in der Breiten Gasse. Dies bezieht sich wohl auf das Anwesen Wäschershof 4, das er zu einem unbekannten Zeitpunkt erworben hatte und das seine
40 Bürgen 1582 um 97 fl. verkauften. Lit.: G. Mori, in: Mitt. a. d. StadtBN, Jg. 4, H. 4, 1956; Burger, 1972 Nr. 10200; Kohn, NHb Lorenz u. Sebald. Auer, Susanna Maria (Kupferstecherin, 1658) s. Sandrart, Susanna Maria Auer, W o l f (Goldschmied, 1498) s. Wolfauer, Andreas Auernheimer s. Aurnheimer Aufdinger, Georg (Jörg), Goldschmied, Goldarbeiter, Sohn des -»Simon, Goldschmied. Am 7.6.1589 sagte er sein Bürgerrecht auf und zahlte 5 fl. Nachsteuer. Lit.: Hampe, Rv. II, 1004; Archiv zur Nbger. G S K im G N M . Aufdinger (Aufdiner), Hastrubal (Osterwald), Glasmaler, Nürnberg, ehemals Grab Nr. 1907 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph nicht erhalten. Vermutlich Sohn des -»Simon, Goldschmied, oo Anna. Der als Glaser und Glasmaler bezeichnete Aufdinger reparierte im Auftrag der Familie Tucher Glasfenster in der Kirche von St. Leonhard, wofür er am 13.10.1586 mit 3 fl. 4 kr. 6 d. entlohnt wurde; sein Geselle bekam 3 kr. Trinkgeld. Im Versteigerungskatalog der Sammlung Anton Paul -»Heinlein von 1832, S. 4 0 ist bei den Glasmalereien eine Darstellung von Josephs Auslegung des Traums des Pharaos aus der zweiten Hälfte des 16. Jh. aufgeführt, die mit HAG signiert ist (vgl. Abb. bei Nagler, Monogr. III, 6 2 0 ) ; das Monogramm könnte sich evtl. als Hastrubal Aufdinger Glaser auflösen lassen. Seine Tochter Elena heiratete am 22.3.1620 den Buchbinder Eberhard Kuefues. Lit.: Sporhan-Krempel/Wohnhaas, 1973 Sp. 1053; Scholz, Glasmalerei 2 0 0 2 , S. 576. Aufdinger, Simon, Goldschmied, Goldarbeiter, begr. 24. 7. 1567 Nürnberg, ehemals Grab Nr. 1907 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph nicht erhalten, oo 15.2.1542 Ursula ( t 1588), Tochter des Caspar Altmühlsteiner, Zaummacher. Er stammte möglicherweise aus Coburg, wo sich ein Goldschmied Jörg Auffdinger nachweisen läßt, der zwischen 1495 und 1528 tätig war. Am 23.4.1541 bestand er die Meisterprüfung, den Meistereid leistete er am 15.2.1542. Mit Rv. vom 16.12.1541 wurde ihm das Bürgerrecht zugesagt, am 4.1.1542 erfolgte der Eintrag in das Bürgerbuch. 1547-51 Geschworener. 1563 verkaufte Aufdinger für 525 fl. das Haus Untere Söldnersgasse 9, das aus der Erbschaft seiner Ehefrau stammte. 1560 erwarb er das schwiegerväterliche Haus Tetzeigasse 23, wo er bis zu seinem Tod wohnte. Seine Witwe verkaufte 1572 das Anwesen um 8 0 0 fl. Seine Tochter Ursula heiratete am 14.8.1594 den Goldschmied Hans -»Beutmüller. Lit.: Stockbauer, 1893 Nr. 320; Hampe, Rv.; Schornbaum, 1949 Nr. 4 0 8 5 ; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 12; Kohn, NHb Sebald. Aufsberg, Lala, Photographin, * 26. 2. 1907 Sonthofen - t 18· 5. 1976 Sonthofen. 1926-37 bei den Firmen Foto-Seitz und Photo-Porst als Fotoverkäuferin in Nürnberg tätig. Während dieser Zeit machte sie sehr viele Aufnahmen der Stadt. Anschließend Ausbildung zur Photographin an der Staatsschule für Handwerk und angewandte Kunst in Weimar. Auch nach 1950 wiederholte Besuche in Nürnberg. Das Stadtarchiv Nürnberg erwarb 1995 rund 1200 Originalabzüge mit allen Bildrechten. MuS: N Ü R N B E R G , StadtA. Lit.: Stadtlexikon 2 0 0 0 . Ausst.: 1998/08.
41 Aufseeser, Ernst, Maler, Graphiker, Illustrator, Lithograph, Holzschneider, * 29. 5. 1880 Nürnberg t 12. 12. 1940 Düsseldorf, oo 1907 Ν. N. Nach Schulbesuch in Nürnberg arbeitete er zwei Jahre in einer Exportfirma und verbrachte zwei Jahre in England. 1900-03 Ausbildung als Gebrauchsgraphiker und Tätigkeit in den Steglitzer Werkstätten, bis 1905 bildete er sich bei verschiedenen Kunstmalern weiter. Nach zwei weiteren Jahren in England ließ er sich 1907 als selbständiger Kunstmaler in Düsseldorf nieder und fertigte Textilentwürfe. 1910 stellte er erstmals „Florstickereien" im dortigen Kunstgewerbemuseum aus. 1914-18 Kriegsdienst. 1919 übernahm er die Leitung der Klasse für Gebrauchsgraphik an der Kunstakademie Düsseldorf, bis er 1933 wegen seiner jüdischen Abstammung entlassen wurde. Er lieferte Entwürfe für Textilien (Wandbehänge, Möbelstoffe, Gardinen, Florstickereien), Tapeten, Glasmalerei, Keramik, Bucheinbände, auch Lithographien und Holzschnitte, Gebrauchsgraphik, Exlibris und Illustrationen (z.B. zu G. A. Bürger, „Wunderbare Reisen zu Wasser und zu Lande" und „Aus der Märchenschublade", bei Düssel-Verlag, Düsseldorf 1913). Lit.: AKL; Vollmer; Prölß-Kammerer, 2000, Anm. 41, S. 263. AufseD, Hans Philipp Werner Frhr. von und zu, Dr. jur., Dr. phil. h.c., Jurist, Historiker, Gründer des GNM, * 7. 9. 1801 Schloß Oberaufseß/Ofr. - f 6. 5. 1872 Münsterlingen/Schweiz, begr. am 10.5. in Unteraufseß. Sohn des Friedrich Wilhelm Ernst, oo 7.9.1824 Charlotte von Seckendorff-Aberdar ( t 1882), fünf Söhne, vier Töchter. 1817 Beginn des Studiums der Rechtswissenschaften in Erlangen. 1821, nach dem Tod des Vaters, wurde er für volljährig erklärt und übernahm die Verwaltung der Familiengüter. 1822 legte er die juristische Staatsprüfung ab, bis 1824 war er Rechtspraktikant in Bayreuth und Gräfenberg. Er nahm seinen Wohnsitz in der Burg Unteraufseß, ordnete dort Archiv und Bibliothek, erweiterte die Kunstsammlungen der Familie und begann umfangreiche Studien zur deutschen Geschichte und Kulturgeschichte. Angeregt durch ein Schreiben König Ludwigs I. von Bayern, zog er 1832 mit seiner Sammlung nach Nürnberg in das Scheurlhaus, Burgstraße 10, wo er 1833 die „Gesellschaft zur Erhaltung der Denkmäler älterer deutscher Geschichte, Literatur und Kunst" gründete und den „Anzeiger für das deutsche Mittelalter" herausgab. Nachdem seine Vorhaben auf Widerstand stießen, zog er sich 1834 enttäuscht nach Aufseß zurück. Aufgrund seiner zahlreichen Veröffentlichungen zur fränkischen Geschichte und Rechtsgeschichte wurde er am 15.8.1845 von der Universität Erlangen zum Dr. iur. utr. promoviert. 1850 zog er mit seinen Sammlungen nach Nürnberg um, die er im Pilatushaus und im Tiergärtnertorturm unterbrachte. Am 17.8.1852 erfolgte die Erklärung Johann von Sachsens auf der Versammlung deutscher Geschichts- und Altertumsforscher in Dresden zur Gründung des Museums unter der Leitung von Hans von Aufseß, das am 18.2.1853 als Stiftung genehmigt und am 15.6.1853 feierlich eröffnet wurde. 1862 trat Aufseß als 1. Vorstand zurück und wurde zum Ehrenvorstand ernannt. 1863/64 erwarb das Museum die Aufseßischen kunst- und kulturgeschichtlichen Sammlungen für 120.000 fl. Die Sammlung soll aus 20.000 bis 30.000 Objekten be-
Auracher standen haben. Aufseß vertrat seine Ziele bis ins hohe Alter kämpferisch und streitbar. Subjektive Reaktionen in persönlichen Dingen verwehrten ihm manchmal die objektive Beurteilung, auch in Bezug auf sein Lebenswerk, das GNM. 1852-57 war er Besitzer des Pilatushauses in Nürnberg. Mitglied im P.Bl.O. seit 11.5.1847, im Albrecht-Dürer-Verein seit 19.4.1849, im Industrie- und Kulturverein seit 1.7.1849 und vieler anderer Vereine. Er verstarb an den Folgen einer Verletzung, die ihm junge Leute anläßlich der Gründungsfeier der Universität Straßburg am 1. Mai 1872 beigebracht hatten. Der Aufseßplatz in Nürnberg wurde nach ihm benannt. Seine Büste befindet sich im GNM. Lit.: ADB; NDB; GNM, A 1886; GNM, FS 1902; FS GNM, 1977, S. 1113; G. Bezold, in: Lebensläufe aus Franken 1, 1919; Endres/Fleischmann, 1996; Erlanger/ Fischer, 2000; Stadtlexikon 2000. Ausst.: 1972/16 EA. Auglstett, Michael (Goldschmied, 1506) s. Aygenstettner, Michael Augsburg (Ortsbezeichnung) s. Vornamen Augustin (Bildschnitzer, um 1486) s. Schmid, Augustin Augustin, Lorenz, Büchsenschmied, 1522 erwarb er um 66 fl. ein Haus in der Beckschlagergasse. Mit Rv. vom 20.5.1536 wurde er erneut als Bürger angenommen, demnach scheint er sich längere Zeit auswärts aufgehalten zu haben. 1537 erhielt er einen Auftrag über 500 Hakenbüchsen. Lit.: Hampe, Rv. I, 2177; Willers, 1973. Augustin, Paulus, Büchsenschmied, oo 11.2.1533 Anna Hasenpartin. Lit.: Schornbaum, 1949 Nr. 3835. Augustinerkloster, unterhielt eine eigene Druckerei, aus welcher die ersten Bücher von 1479 und 1480, das letzte von 1490 datieren. Insgesamt sind sieben Werke bekannt, welche die Signatur „Fratres Eremitarum Sancti Augustini" tragen. Lit.: Fischer, in: MVGN 28, 1928; Will, Münzbel. Bd. III, S. 30. Augustini, Franz Anton, Stukkateur, * Agno bei Lugano, oo 1739 Witwe des Donato -»Polli, die Hochzeit erfolgte im Gasthaus am Schießgraben. 1722-30 in Ottobeuren ausgebildet. Seit 2.6.1730 war er Schüler und Mitarbeiter von Donato -»Polli in Nürnberg. Nach dessen Tod 1738 war er der einzige bedeutende Stukkateur in Nürnberg. Am 28.5.1739 erhielt er Stadtschutz (als Katholik konnte er nicht Bürger werden); er sollte einen Lehrling ausbilden. Ihm wird der Deckenschmuck mit Laub- und Bandelwerk in der Johannisstraße 39 zugeschrieben (um 1738/39). 1753-54 fertigte er, zusammen mit Johann Baptist -»Pedrozzi, den Stuck im Langhaus der ev. Stadtpfarrkirche St. Lorenz in Altdorf. 1754 verließ er Nürnberg und ging nach Italien. Lit.: AKL; Joh. Bischoff in ANL, Heft 3, Dez. 1965; Heller, 1971; KDM Nürnberg, 1977, S. 473; W. Schwemmer, in: M V G N 64, 1977, S. 191; Dehio, Franken, 1979. Aumann s. Avemann Aumüller, Theodor, Organist, 1920-22 an St. Sebald tätig. Lit.: Ausk. Franz Krautwurst. Aur s. Auer Auracher, Engelhart, Goldschmied, f zw. 25. 2. u. 27. 5. 1450 Nürnberg, oo N. N. ( t 1449), wurde 1432 Meister. Er wurde in den bis 1445 erhaltenen Ämterbüchlein aufgeführt. Lit.: Schürstab, Kriegsberichte, S. 344; Burger, 1961 Nr. 849.
Auracher Auracher, Stephan, Rotschmied, wurde 1428 Bürger und zahlte 2 fl. Aurifex, Cunradus, Goldschmied, * Bamberg. Murr weist ihn für 1333 unter dem Namen „C. Aurifex de Babenberg" nach. Vielleicht identisch mit Chunradus aurifaber, der 1315 in das pergamentene Bürgerbuch eingetragen wurde. Lit.: Murr, Journal, T. 13, S. 21; Stockbauer, 1893 Nr. 4; Bürgerbücher I, 1974, Nr. 464. Aurnheimer (Aurnheimer), Georg Leonhard, Gastwirt und Theatergründer, * 21. 5. 1766 Nürnberg - t 1. 11. 1829 Nürnberg, Grab Nr. H 25 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1821, noch vorhanden. Sohn des Simon, Gastwirt, oo I) Erlangen 7.7.1788 Maria Regina Plochmann, zwei Söhne, vier Töchter; II) Nürnberg Februar 1803 Albertina Regina Eger, zwei Söhne, zwei Töchter. Ausbildung im Gasthaus Walfisch in Erlangen, 1788 Rückkehr nach Nürnberg. 1788 erwarb er um 6 3 0 0 fl. das Anwesen mit Gaststätte „Zum Goldenen Reichsadler" in der Adlerstraße 15, das noch mit einer Hypothek von 1000 fl. belastet war. 1796 verkaufte er es um 10.000 fl. an seinen Bruder Johann, 1798 übernahm er es wieder und verkaufte es 1805 um 28.500 fl. rh. 1803 erwarb er für 7.000 fl. das Haus L. 392 (Karolinenstraße 37), das er drei Jahre später für 10.000 fl. verkaufte. 1801 Privatinitiative zur Gründung des Nürnberger Nationaltheaters, unter seiner Leitung 1801 Einweihung des Theaterneubaus am Lorenzerplatz. 1808 verkaufte er sein Theaterprivileg und betätigte sich wieder als Gastwirt. Die Gründung der Gesellschaft „Museum" geht auf seine Initiative zurück. Panzer verzeichnete sein Portrait. Von Johann Lorenz -»Kreul gemalte Portraits von Aurnheimer und seiner Frau befinden sich im Besitz von Frau Lilli Schumann. Lit.: Hampe, 1900; Peter Kertz, in: M V G N 50, 1960; K D M Nürnberg, 1977; Schultheiß/Schultheiß, 1990; T. Kemper: Johann Lorenz Kreul ( 1 7 6 4 - 1 8 4 0 ) , Leben und Werk, München 1996, S. 70; Stadtlexikon 2 0 0 0 ; Kohn, NHb Lorenz. Auspurger, Goldschmied, war 1315 Bürge für Ulin de Eybach, der in das pergamentene Bürgerbuch eingetragen wurde, das den vermögenden Neubürgern vorbehalten war. Lit.: Murr, Journal, T. 2, S. 54; Stockbauer, 1893 Nr. 2; Bürgerbücher I, 1974, Nr. 461. Autenried, Johann H. (Graphiker, 1816) s. Audenrith, Johann Heinrich Autenrieth, Georg Leonhard, Dr. phil., Philologe, Lehrer, * 3. 11. 1833 Schwand b. Schwabach - t 8. 6. 1900 Nürnberg, Grab Nr. 1879 auf dem Johannisfriedhof. Sohn des Johann Leonhard Ferdinand, Lehrer und Kantor, oo 1874 Maria Kleemann. Nach dem Tod des Vaters übersiedelte er mit der Mutter nach Nürnberg, wo er das Gymnasium besuchte. 1852-56 Studium der Philosophie, Philologie und Theologie in Erlangen. 1857-72 Lehrer für Latein, Geschichte und Französisch am Erlanger Gymnasium. 1862/63 Stellvertreter des zweiten Bibliothekars an der Universitätsbibliothek Erlangen. 1872-84 Rektor des Gymnasiums in Zweibrücken. 1884-1900 Rektor des Alten Gymnasiums (Melanchthongymnasium) in Nürnberg. Sein Hauptforschungsgebiet war Homer, sein Lieblingsfach die Sprachwissenschaft. U.a. gab er heraus: „Wörterbuch zu den Homerischen Gedichten", Leipzig 1873. Seine Verdienste wurden 1878 mit dem Ritterkreuz
42 des Verdienstordens vom Hl. Michael I. Klasse gewürdigt. W e r k e : Verz. seiner Schriften s. K. Loesch, in: Jahresber. über die Fortschritte der klass. Altertumswissenschaft 107, 1900, S. 153-184. Lit.: Georg Bock, in: Lebensläufe aus Franken I, 1919; Bosl; Pilz, 1984, S. 80; Stadtlexikon 2000. Autumnus (Musiker, 1588) s. Herbst, Andreas Aveline, Antoine, franz. Zeichner, Kupferstecher, * 1691 Paris - f 22. 3. 1743 Paris. Sohn des Pierre d. Ä., Zeichner u. Kupferstecher. Er stach Ansichten von französischen Schlössern und Städten. 1737 gab er sechs Hefte mit Omamentmustern und Modefiguren im Rokokostil heraus. Unter seinen topographischen Ansichten befindet sich eine Gesamtansicht „Nürnberg von Osten", in der Art eines Guckkastenblattes, 22 χ 32 cm, um 1720/40, erschienen bei -»Crepy, Paris. MuS: N Ü R N B E R G , MStN. Lit.: A K L ; ThiemeBecker; Meyers K L mit Werkverz. Ausst.: 1989/3. Avemann (Auemann, Aumann), Wolf, Maler, * Kassel - t nach 1620 in Hessen erstochen. 1610 wurde er erstmals in zwei Rv. als Geselle aus Kassel in Nürnberg erwähnt, wo er als „berühmter Künstler" trotz des Widerstandes der ortsansässigen Maler am 4 . 7 . 1 6 1 0 die Zusage des Bürgerrechts erhielt. Der Eintrag in das Bürgerbuch ist nicht feststellbar. Das Jahr 1611 verbrachte er vermutlich in Italien. Nach seiner Rückkehr legte er sein Probestück vor und wurde am 28.7.1612 in Nürnberg zum Meister gesprochen. Danach scheint er die Stadt wieder verlassen zu haben, da weitere Nachrichten fehlen; Hauer berichtete mit einem Randvermerk, Avemann sei in Hessen erstochen worden. Avemann malte Perspektivansichten von Kircheninterieurs in der Art des Hendrik van Steenwijk. Die bisher bekannten Gemälde „Inneres einer gotischen Kirche" und „Kircheninneres mit Christus und die Ehebrecherin", beide Öl, dat. 1609, also vor Avemanns Ankunft in Nürnberg, wurden aus der ehem. Anhaltinischen Gemälde-Galerie Dessau 1945 in das Bergwerk Solvayhall ausgelagert und sind seither verschollen. Zwei undatierte Gemälde: „Kirchinneres" und „Das Emmausmahl", beide Öl auf Kupfer, wurden 2005 bei Christies in New York bzw. bei Lempertz versteigert. Lit.: A K L ; Thieme-Becker; Doppelmayr, Bosch, in: GNM M, 1899, S. 126f.; Hampe Rv. II, 2341, 2344; M. Bernhard: Verlorene Werke der Malerei, Berlin 1965; Tacke, 2001, S. 352. A v e r s. Auer Avril, Hans, Musiker, Komponist, * 1. 9. 1879 Nürnberg - f 14. 10. 1951 Köln. Sohn des Johann Michael, königlicher Gerichtsschreiber. W e r k e : Verz. s. Dupont, 1971. Axell, Axelt s. Azelt Axter, Christoph, Diamantschneider, oo 6.6.1538 Cristina Schleiin. 1540 erhielt er das Bürgerrecht. Laut Feuerschauprotokoll von 1561 wohnte er zur Miete bei der Witwe Christoph Hallers in der Hofanlage Webersplatz 11-13/Paniersplatz 30-32. Lit.: Schornbaum, 1949 Nr. 358; Kohn, NHb Sebald. Axter, Hans, Steinschneider, Vater des -»Michael, oo Ν. N, Kinder. Axter, Michael, Steinschneider, get. 1. 10. 1535 Nürnberg - begr. 24. 10. 1613 Nürnberg. Sohn des -»Hans, oo I) 8.2.1558 Helena Tayg (begr. 26.7.1575), ein Sohn, drei Töchter; II) 21.2.1576 Sibylla Peck
43 ( t 22. begr. 24.10.1613). 1575 wohnte er am Bonersberg (Paniersplatz) und zuletzt in der Vorderen Füll. Seit 1600 war er auch Kirchner bei St. Sebald. Seine für den 22.10.1613 vorgesehene Beerdigung wurde verschoben; da seine Frau an diesem Tag an der Pest gestorben war, wurden die Eheleute zwei Tage später gemeinsam begraben. Lit.: Tacke, 2001. Axter, Sebastian, Diamantschneider. Mit Rv. vom 14.4.1540 wurde ihm das Bürgerrecht zugesagt, wobei ihm mit Rücksicht auf seinen Vater Hans das halbe Bürgergeld erlassen wurde. Lit.: Hampe, Rv. I, 2497. Aych, Leonhard zur (Buchhändler, 1522) s. Eich, Leonhard zur Aycher, Wolf, Plattschlosser, wurde am 5.7.1553 in das Meisterbuch der Stadt eingetragen. Ayden, Hieronymus, Glaser, Glasmaler, oo 1.10. 1532 Katharina, Dienerin des Peter West. Lit.: Schornbaum, 1949, Nr. 1419. Ayermann, Georg, Handelsmann, Musikfreund, * 1576 - t 9. 3. 1651 Nürnberg. Vor 1600 kam er von Bamberg nach Nürnberg. 1608-51 Genannter. 1623 von Kaiser Ferdinand II. geadelt. 1631 zog er nach Leipzig, ohne seinen Nürnberger Besitz aufzugeben. Er war eine der bedeutendsten Unternehmerpersönlichkeiten seiner Zeit. 1632 begann sein Niedergang, da seine Schuldner, allen voran Georg I., Kurfürst von Sachsen, wohl infolge des Dreißigjährigen Krieges zahlungsunfähig waren. Seine Außenstände betrugen ca. 300.000 fl. 1623 kaufte er um 6500 Reichstaler ein großes Anwesen mit Garten beim Laufer Tor in Nürnberg (früher Äußerer Laufer Platz 17, heute etwa Äußerer Laufer Platz 19 und 23), wo am 31.5.1643 das „Historische Konzert" im großen Saal des Rückgebäudes stattfand. Das Anwesen verkaufte er 1645 um 17.206 fl. an Johann Jobst Schmiedmaier von Schwarzenbruck. Bereits 1609 erwarb er fur 3850 fl. das Haus Karolinenstraße 19, das er 1610 fur 3900 fl. verkaufte. Daneben besaß er das Haus Bindergasse 16 mit Hinterhaus Platnersgasse 3, wo er bei seinem Tod wohnte. Lit.: Roth, 1802; Harrassowitz, 1987; Paul, 2002, S. 106f. ; Kohn, Ν Hb Lorenz u. Sebald. Ayerschöttel s. Eyerschöttel Aygenstettner (Auwglstett), Michael, Goldschmied, Silberarbeiter, t wohl vor 1512 Nürnberg, oo um 1506 Elisabeth. Am 12.9.1500 erhielt er das Bürgerrecht. Am 18.8.1506 wurde er als Meister vereidigt. 1508 kaufte er um 52 fl. rh. das Haus Tetzeigasse 9 (westl. Teil). Seine Witwe heiratete Hans ->Folz, Meistersinger und in dritter Ehe den Bierbrauer Conz Paur. Lit.: Stockbauer, 1893 Nr. 204; Archiv zur Nbger. GSK im GNM; Kohn, NHb Sebald. Ayrer, Caspar, Münzmeister, f 1636 Frankfurt/Main. oo Nürnberg Okt. 1616 Magdalena Beutmüller ( t 1622), eine Tochter; II) Elisabeth Eisner, ein Sohn, eine Tochter. Bis 1616 war er Stellv. Münzmeister in Nürnberg. Am 20.4.1618 wurde er Münzmeister in Frankfurt/Main, wo er am 26.3.1618 Bürger wurde. Lit.: Zülch, 1935; E. Kroker, in: MVGN 14, 1901. Ayrer, von Landseck, Christian Victor (Christoph), Spitalmeister, Radierer-Dilettant, * 15. 6. 1650 Bernburg - t 12. 11. 1719 Nürnberg. Sohn des Paul V., Juwelier in Dresden, oo I) 1677 N. Posch, eine Tochter; II) Katharina Esther Tetzel ( t 18.5.1743), ohne Nachkommen. 1688-1719 Genannter. 1694-1719
Ayrer Spitalmeister bei Heilig Geist. Seine Radierungen, oft Darstellungen von Verwandten, werden als mäßige Arbeiten beurteilt. Er und seine Frau hinterließen ihr Vermögen mildtätigen Stiftungen. Panzer verzeichnete sein Selbstportrait sowie vier weitere Bildnisstiche Nürnberger Bürger mit seiner Signatur. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Meyers KL; Nagler Monogr.; Will, Münzbel. Bd. IV, S. 199; Roth, 1802; E. Kroker, in: MVGN 14, 1901; Knefelkamp, 1989, S. 376. Ayrer, Christoph, Bildhauer, Steinmetz, * um 1500 Nürnberg. Sohn des Hans III.; Vater des -»Jacob d. Ä., Eisenhändler, oo I) Ν. N., drei Kinder; II) vor 1544 Anna Maria Schirlinger aus Pfaffenhofen, vier Kinder. Am 18.3.1521 wurde er Bürger und zahlte 4 fl. Er wohnte 15 Jahre auf der Peunt. Bei der Proklamation der Heirat seines Sohnes Jacob am 25.2.1568 war er nicht mehr am Leben. Lit.: AKL; Ernst Kroker: Die Ayrerische Silhouettensammlung, Leipzig 1899; E. Kroker, in: MVGN 14, 1901; H. Müller-Lobeda, in: MVGN 43, 1952, S. 510. Ayrer, Franz, Rechenpfennigschlager, * 1505 Nürnberg - t 1565 Frankfurt/Oder. Sohn des Nicolaus, 1524 Genannter, oo 1533 Susanna Goltzner aus Suhl ( t Dez. 1558), elf Kinder. Mit Rv. vom 1.6., 3.6. und 1.10.1535 wurde ihm das Prägen von Rechenpfennigen in Nürnberg gestattet, außerdem durfte er einen Gesellen einstellen. Stücke mit seinem Namen sind nicht bekannt. Bei seinem Tod wurde er als Syndikus bezeichnet. Lit.: C. F. Gebert, in: MBNG, 1917; E. Kroker, in: MVGN 14, 1901, S. 148-204. Ayrer, Georg, Ätzmaler, oo 28.1.1538 Katharina Pertin ( t 1539), ein Sohn Jorgle. 1539 wurde er als Bürger von Nürnberg bezeichnet. Das beim Tod seiner Frau in diesem Jahr erstellte Inventar ergab nach Abzug der Schulden die Summe von 17 fl., 3 Pfund und 11 Pfennigen. Ayrers Tätigkeit eines „Ätzmalers" bestand in der Verzierung (Ätzen) von Harnischen und Waffen, evtl. auch von steinernen Tischplatten. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Burger, Ehebuch 1951, Nr. 3365. Ayrer, Jacob d. Ä., Eisenhändler, Notar, Schauspieldichter, * zw. 23. und 29. 3. 1544 Nürnberg 124. begr. 26. 3. 1605 Nürnberg. Sohn des -»Christoph, Bildhauer, Eisenhändler, oo 25.2.1568 Susanna ( t 1617), Tochter des Hans Neukam, elf Kinder. Nachdem sein Eisenhandel in Nürnberg fallierte, wurde er 1570 Bürger in Bamberg. Dort war er 157093 als Prokurator tätig. Hier verfaßte er eine Reimchronik zur bambergischen Geschichte sowie eine Psalter-Bearbeitung. Im Sommer 1593 wurde er der Stadt verwiesen, weil sein Sohn -»Jacob d. J. eine Nonne heiratete. Rückkehr nach Nürnberg, w o er 1594 Bürger und Prokurator am Stadtgericht wurde, 1595 auch Notar. Seine wohl ausschließlich in Nürnberg entstandenen dramatischen Werke machten ihn neben Hans -»Sachs zum wohl bedeutendsten deutschen Dramatiker des 16. Jh. Als Stoffvorlagen dienten ihm Schwanksammlungen, Volksbücher sowie ältere Dramen. Formal stand er in der Tradition des Hans Sachs, er übernahm aber auch als erster deutscher Dramatiker Elemente der englischen Komödianten. Er hinterließ 106 Theaterstücke, Komödien, Tragödien, Fastnachtsspiele und Singspiele. Verloren sind seine biblischen Dramen. Der Dreißigjährige Krieg und neue
Ayrer Tendenzen des Theaters verhinderten eine nachhaltige Rezeption seiner Werke. Bei seinem Tod wohnte er im Heugäßchen. Panzer verzeichnete sein Portrait; ebenso gibt es eine Portraitmedaille. Die Ayrerstraße in Nürnberg wurde nach ihm benannt. Werke: Opus Theatricum ..., enthält 30 ernste und 36 heitere Spiele, 6 Bde. Nürnberg 1618; Neuausgabe von A. von Keller, 5 Bde., 1864/65. Lit.: ADB; NDB; Will, GL V, S. 41f.; Hampe, 1900; Hampe, in: GNM M, 1903; Hampe, Rv.; E. Kroker, in: M V G N 14, 1901; Müller-Lobeda, in: MVGN 43, 1952, S. 510; Bock, in: MVGN 53, 1965; Buhl, 1971; Stadtlexikon 2000; Paul, 2002. Ayrer, Jacob d. J., Dr. iur., Advokat, juristischer Schriftsteller, get. 30. 1. 1569 Nürnberg - t Herbst/ Winter 1625 Amberg/Opf. Sohn des -»Jacob d. Ä., Eisenhändler, Dichter, oo I) Nürnberg 24.7.1593 Dorothea ( t 3.1.1599), ehem. Klarissin aus Bamberg, Tochter des Fabian Göpner, drei Söhne, eine Tochter; II) 1599 Maria, Tochter des Balthasar Steinhauser, drei Söhne, eine Tochter. Seit 1588 Studium der Rechtswissenschaften in Leipzig, dort Lizentiat beider Rechte. Der von ihm später geführte Titel Dr. iur. utr. konnte durch die Forschung nicht belegt werden. 16.7.1593 erhielt er die Zusage des Bürgerrechts und die Zulassung als Advokat in Nürnberg, am 13.10. 1593 wurde er in das Bürgerbuch eingetragen; das erhöhte Bürgergeld von 10 fl. weist ihn als vermögend aus. 1598-1632 Genannter. Er wohnte in Nürnberg am Fischbach (Karolinenstraße). 1600-02 war er Stadtschreiber und bis 1608 Advokat in Weiden. 1614 gab er seine Zulassung als Advokat in Nürnberg zurück, es ist jedoch nicht bekannt, ob er dazwischen wieder in Nürnberg lebte oder ob er von Weiden direkt nach Amberg übersiedelte. Seit 1616 war er dort kurfürstlich-pfälzischer Hofgerichtsadvokat. Sein „Historischer Processus juris", 1597 in Frankfurt/Main erschienen, machte ihn berühmt. Dabei handelt es sich um eine frühe Bearbeitung des „Belial" von Jakob von Theranus, in dem sich Lucifer über Jesum beklagte, daß er ihm die Hölle zerstöret. Lit.: ADB: NDB; Will; GL I., S. 46 und V, S. 42; Will, Münzbel. Bd. IV, 58, 116; E. Kroker, in: MVGN 14, 1901; Hans Müller, in: MVGN 45, 1954, S. 397-409; Bosl; Stadtlexikon 2000. Ayrer (Airer), Johann, Zeichner. Nach Nagler Monogr. hinterließ er „Zeichnungen, welche einen geschickten Dilettanten" verraten. Eine farbige Federzeichnung mit dem Monogr. I.A. und der Jahreszahl 1579 zeigt die Stigmatisation des hl. Franziskus, nach einem Holzschnitt Dürers (Bartsch 110). Identisch mit -»Julius? Lit.: AKL; Thieme-Becker; Meyer, KL; Nagler, Monogr. III, 1782. Ayrer, Johann Egidius, Sammler, * 20. 2. 1598 Nürnberg - f 27. 9. 1674 Nürnberg, Grab Nr. 1125 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1626, noch vorhanden. Sohn des -»Julius, Sammler, oo I) 20.8.1621 Magdalena Haller (* 10.3.1603 - f 21.4.1666), acht Kinder; II) Felicitas Coler (* 28.3.1625). 1625-74 Genannter. Von seinem Vater erbte er die Sammlung wissenschaftlicher Instrumente, die nach seinem Tod von den Erben aufgelöst und teilweise von der Stadt Nürnberg erworben, wurde. Panzer verzeichnete sein Portrait. Lit.: Roth, 1802; Bosch, in: GNM M, 1897; Zahn, DI-N Nr. 3949 u. 3966; KDM Nürnberg, 1977; StadtAN, GSI 152.
44 Ayrer, Julius, Sammler, Privatier, * 20. 8. 1555 Nürnberg - f 19. begr. 22. 3. 1612 Nürnberg, ehemals Grab auf dem Johannisfriedhof. Sohn des -»Melchior, Arzt, oo 8.3.1587 Magdalena Bosch (* 23.2.1566 t 17.3.1621), sechs Kinder. 1587-1612 Genannter. Von seinem Vater erbte er das Anwesen Kaiserstraße 4 sowie ein bedeutendes Kunstkabinett, dessen Sammlung von Kupferstichen, Holzschnitten und Zeichnungen er auf 20.000 Stück vermehrte. Der nächste Erbe war sein Sohn Johann Egidius -»Ayrer, von dessen Erben die Sammlung aufgelöst wurde. Panzer verzeichnete sein Portrait. Lit.: Will, Münzbel. Bd. IV, S. 64; E. Kroker, in: MVGN 14, 1901; Hampe, Rv.; Schwemmer, in: MVGN 40, 1949; Zahn, DI-N Nr. 3832; Grieb, Buchgewerbe 2003. Ayrer, Marcus (Marx), Buchdrucker, * um 1455 Nürnberg - t nach 1506 Frankfurt/Oder? Sohn des Heinrich, Salzhändler, oo I) um 1482 Kunigund zu Bamberg, zwei Kinder; II) um 1490 N. N. 1477 in Ingolstadt immatrikuliert, 1480 Bakkalaureus, wurde Wanderdrucker. 1483-89 besaß er eine kleine Presse in Nürnberg. 1488 schuldete er Hans Rosner 14 fl., wofür er eine Druckpresse mit Zubehör verpfändete, 1489 war er Schuldner des Schreiners Cunz -»Kraft und 1490 von Stefan Lochner. Sein Vater Heinrich zahlte ihm 24.5.1490 „aus Mitleid" weitere 150 fl. aus, nachdem Ayrer bereits 1482 das ihm zustehende Erbteil erhalten hatte. 1490/91 war er in Regensburg, 1492/93 in Bamberg, 1496/97 in Ingolstadt tätig, wo er zusammen mit Georg Würfel d. J. druckte, 1498 hielt er sich in Erfurt auf. Seit mindestens 1502 war er in Frankfurt/Oder nachweisbar, sein letzter bekannter Druck erschien 1506. Er druckte vor allem deutschsprachige und volkstümliche Schriften. MuS: NÜRNBERG, StadtB: von 1487-94. Lit.: NDB; Will, Münzbel. Bd. III, S. 31; E. Kroker, in: MVGN 14, 1901; Geldner, 1968, S. 176; Zahn, 1991, S. 193; Timann, 1993; Stadtlexikon 2000. Ausst.: 1971/3. Ayrer (Eierer, Eirer, Ayerer, Airer), Melchior, Dr. med., Arzt, Mathematiker, Sammler, * 10. 4. 1520 Nürnberg - t 17./19. 3. 1579 Neumarkt/Opf. Sohn des Heinrich IV., bis 1537 Besitzer des Hammerwerks in Lauf, oo I) Nürnberg 14.2.1548 Cäcilie Fümberger (* 15.4.1525 - t 17.7.1558), ein Sohn, eine Tochter. II) 18./19.3.1561 Maria Hopfer (* 1539 - f 4.4.1595), kinderlos. Studium der Humaniora in Erfurt, dort 1536 Bakkalaureus, dann in Wittenberg bei Philipp -»Melanchthon, am 20.4.1542 Magister. Anschließend eineinhalb Jahre Medizinstudium in Leipzig und drei Jahre an mehreren italienischen Universitäten; 1546 Promotion zum Dr. med. in Bologna. Stadtarzt und 1549 Spitalarzt in Nürnberg, später nur noch Privatpraxis. 1558-79 Genannter. Seit 1570 Leibarzt der Witwe Dorothea des Kurfürsten und Pfalzgrafen Friedrich II., welche in Neumarkt/Opf. wohnte. Zusammen mit seinem Bruder Egidius wurde er am 2.11.1561 von Kaiser Ferdinand I. geadelt. Er begründete die Ayrerische Kunstkammer in Nürnberg mit vielen Kupferstichen, Gemälden und Büchern, die er seinem Sohn -»Julius hinterließ. Sein Erd- und Himmelsglobus sowie seine teilweise von ihm entwickelten und gefertigten mathematischen Instrumente befinden sich im GNM als Leihgabe der Stadt Nürnberg. 1560 wurde er als Besitzer des Hauses Untere
45 Schmiedgasse 2 mit Hinterhaus Untere Krämersgasse 13 erwähnt. 1561 gehörte ihm auch das Haus Kaiserstraße 4. 1579 zahlte er 272 fl. Steuern, womit er zu den 100 reichsten Bürgern Nürnbergs zählte. Panzer verzeichnete sein Portrait; ebenso wurden einige Medaillen auf ihn geprägt. MuS: NÜRNBERG, GNM. Lit.: Will, GL I, S. 45 und V, S. 41; Will, Münzbel. Bd. IV, S. 57ff. u. U 3 f f . ; Imhoff II, 1782, S. 691 f.; E. Kroker, in: M V G N 14, 1901., S. 148-204; Habich, Schaumünzen; Schwemmer, in: MVGN 40, 1949; D. Wolfangel: Dr. Melchior Ayrer, Würzburg 1957; Pilz, 1977; Bauernfeind, 2000; Stadtlexikon 2000; Kohn, NHb Sebald. Ausst.: 1959/11. Ayrer (Airer), Sebald, Plattner, 1579 in Nürnberg erwähnt. Lit.: AKL (unter Airer). Ayrer, Stephan, Steinätzer. Er soll um 1513 in Nürnberg tätig gewesen sein, wo er Sonnenuhren und Tischplatten aus Marmor und Solnhofener Stein fertigte. In Nürnberger Quellen nicht nachgewiesen. Lit.: AKL. Aysler s. Eisler Aystet, Herman de (Maler, 1363) s. Hermann von Eichstätt. Aysteter (Buchmayer), Georg (Jörg), Maler, * Eichstätt - t 1547/48 St. Gallen? Sohn des Hans Buchmaier, Maler in Eichstätt. Bei seiner Einbürgerung in Nürnberg am 19.11.1496 wurde er nach seinem Herkunftsort „Aysteter" genannt. Nach dem Reichssteuerregister von 1497 wohnte er auf der Lorenzer Stadtseite (wohl als Mieter in der Kaiserstraße 14). Am 15.10.1499 einigte er sich mit seinem Bruder über das elterliche Erbe. 1507 war er in St. Gallen, wo er bis 1515 für Ratsaufträge (Fahnen, Tafelbilder) bezahlt wurde. Er beschäftigte vor 1525 vermutl. den Maler Kaspar Hagenbuch. Unter dessen Mitarbeit malte er trotz des Bilderverbots Altäre, wofür er verurteilt wurde und diese zerstören mußte. Danach bemalte er im städt. Auftrag Büchsen, den
Azelt Marktbrunnen und das Zifferblatt der Münsteruhr. Lit.: AKL (unter Aysteter und Buchmayer); ThiemeBecker (unter Buchmeyer); SKL 1905 (unter Buchmeyer); Gümbel, 1906, S. 331; Gümbel, 1916, S. 5758; Fleischmann, RStR von 1497 Nr. 1888; Kohn, N H b Lorenz. Azelt, A. oder L. bei Panzer falsch fur Azelt, Johann Azelt (Arzoldt, Atzeid, Axel, Atzold), Johann, Zeichner, Kupferstecher, get. 26. 3. 1654 Nürnberg begr. 19. 10. (26. 3.) 1692 Nürnberg. Sohn des Peter, Rindermetzger, oo 2.7.1677 Anna Martha Nerreter (get. 16.12.1651 - begr. 18.12.1699), drei Söhne, vier Töchter. 1674-91 war er als Kupferstecher im Ämterbüchlein eingetragen, 1692 gestrichen. 1680 erhielt er einen strengen Verweis wegen Stechens von Spielkarten mit unzüchtigen Versen. In dieser Zeit fertigte er auch eine Ansicht von Onolzbach (Ansbach), sign. J. Azelt sc. Er stach besonders Portraits, Veduten, Historienmotive, Wappen, Titelbll. u.ä., die häufig einen Bezug zu Ungarn haben, z.B. für W. Dillich „Ungar. Städt-Büchlein", Nürnberg 1688 und zu Ch. Boethius „Rumbelorberter Kriegshelm", 3 Bde., Nürnberg 1688. Im Jahre 1689 entstand ein Stich der Wallfahrtskirche Vierzehnheiligen. Er arbeitete auch als Kupferstecher für Endter-Bibeln. Meyers KL nennt 25 Arbeiten und 3 Selbstportraits. Panzer verzeichnete ca. neun Portraitstiche Nürnberger Bürger mit seiner Signatur. Ein zeitweiser Aufenthalt im Herzogtum Krain ist unrichtig, da seine Anwesenheit in Nürnberg lückenlos belegbar ist. Zuletzt wohnte er in der Weißgerbergasse. MuS: NÜRNBERG, GNM: Kupferstich-Kartenspiel, um 1680; - , MStN: Kupferstiche. Lit.: AKL; ThiemeBecker; Nagler, Monogr.; Meyers KL; C. G. Müller, 1791, S. 74, 87, 167; Zahns Jb. I, 1868; Müller, in: MVGN 49, 1959, S. 137; Barock, 1962; SporhanKrempel/Wohnhaas, 1973; H. Oertel, in: M V G N 70, 1983, S. 113; Grieb, Buchgewerbe 2003. Ausst.: 1957/18; 1989/3.
Β Β s.a. Ρ Baader (Bader), Joseph, Historiker, Archivar, * 28. 10. 1812 Mittenwald - t 6. 6. 1884 München. Sohn des Johann, Instrumentenverleger, oo 1847 Albertine Pabst (f 1880). Gymnasiumbesuch in München, wo er 1832-36 Philologie und Theologie studierte. Anschließend bis 1842 als freier Literat und 1842-44 als Journalist für die Augsburger Postzeitung tätig. 1844 Praktikant am Reichsarchiv München und 1852 am Archivkonservatorium (heute Staatsarchiv) Bamberg. Seit 1853 am Staatsarchiv Nürnberg, 1854 dessen kommissarischer Leiter, 1856 Amtsvorstand und Archivkonservator. 1869 wechselte er als Reichsarchivrat an das Münchner Reichsarchiv, wo er 1877 auf eigenen Wunsch in den Ruhestand ging. Er erwarb sich große Verdienste um die Ordnung des Nürnberger Staatsarchivs sowie durch Quellenpublikationen und viele kultur- und kunstgeschichtliche Beiträge. Werke: Beiträge zur Kunstgeschichte Nürnbergs, 1. Teil, 1860; 2. Teil, 1862. Lit.: Erinnerungen an Joseph Baader, Beilage der „Augsburger Postzeitung", Nr. 56, 58 (1884); Leesch, 1992, S. 40; Stadtlexikon 2000. Michael Diefenbacher Babst s. Pabst Bach, Abraham, Maler, Zeichner, kam aus Fürth und war Zögling der Kunstschule und von J. A. -»Engelhardt. 1830 stellte er zwei Kreidezeichnungen aus. Ausst.: 1830/1. Bach, Andreas, Maler, Graphiker, Illustrator, Lithograph, * 21. 4. 1886 Nürnberg - f 1963 Nürnberg. Lehre und Tätigkeit als Lithograph in der Kunstanstalt -»Nister, daneben besuchte er 1901-07 Abendkurse an der Nürnberger Kunstgewerbeschule bei Heinrich -»Heim. 1909-14 Studium an der Akademie München unter Angelo Jank und Meisterschüler bei Heinrich von Zügel; während des Studiums wurde er mit der Kleinen und Großen Silbernen Medaille ausgezeichnet. Seit 1916 leistete er Kriegsdienst. Seit 1918 freischaffender Maler in Nürnberg. Neben Tierbildem malte er Nürnberger und fränk. Szenen, meist mit Darstellungen handwerklicher Tätigkeiten im Stile des dt. Impressionismus bzw. Nachimpressionismus; auch Blumenbilder und Stilleben zählen zu seinen Arbeiten. 1913/52 wohnte er in der Imhoffstraße 8, 1929/32 war sein Atelier in der Rothenburger Straße 14. 1922 Mitglied der Nürnberger Kunstgenossenschaft, 1924 Gründungsmitglied der Künstlergruppe „Die Hütte". Werke: NÜRNBERG, Fassade der IHK: Kaufmannszug, 1950 (zusammen mit Carl -»Kellner). MuS: NÜRNBERG, MStN: ca. 48 Gemälde, mehrere Zeichnungen, darunter „Eismannsberger Tal", Aquarell für das „Luppe-Album", 1928. Lit.: AKL; Vollmer; Rösermüller, 1928; Lohrey, 1989. Ausst.: 1913/1; 1914/2; 1915/1; 1916/1; 1917/2; 1918/3; 1919/2; 1920/1; 1921/1; 1922/1, - / 2 ; 1924/1, - / 2 ; 1928/1; 1929/2, - / 4 ; 1930/3; 1931/1, -12; 1933/3; 1934/3; 1935/1; 1936/1; 1937/5 EA; 1938/1, - / 3 ; 1940/, -12; 1941/1,-/6; 1942/1; 1943/2; 1944/1,-/2; 1946/1,-/2, - / 3 ; 1947/1; 1949/1; 1951/1, -12; 1952/1, - / 3 , - / 6 ;
1953/1, - / 3 , - / 7 , - / 8 ; 1954/1, -12; 1955/1, -12, - / 3 ; 1956/1, -12, - / 3 , - / 5 ; 1957/2, -19, - / I I ; 1958/1, -12, - ß , - / I I ; 1959/1, -12, - / 1 3 ; 1960/1, -12, - / 3 , - / 2 0 ; 1961/12 EA; 1 9 6 2 / 1 , - / 2 , - / 3 ; 1963/1; 1989/1; 2002/5. Bach, Babette, Fabrikbesitzerswitwe, Stifterin, oo Joseph. 1903 stiftete sie den Minnesängerbrunnen für 40.000 Mark, fertiggestellt 1905 von Philipp -»Kittler. Der Brunnen befindet sich heute in der Rosenau. 1906 wohnte sie Spittlertorgraben 23. Lit.: Braun/Carbon, Brunnen 2003, S. 114. Bach, Carl Ludwig August, Musikdirektor, * 1810 Nürnberg, Sohn des -»Johann Georg, Kantor, oo 16.1. 1836 Magdalena Carolina Kunigunda Raw, geschiedene Mulzer (* um 1804 - 1 12.2.1858). Bach, Ferdinand, Bildhauer, wohnte 1932/52 in der Austraße 60. Bach, Georg, Rotschmied, Waagmacher. 1870 war er in der Johannesgasse 26, 1878 an der Laufertormauer 9 ansässig. Lit.: Sichling, 1870. Bach, Hermann, Goldschmied, Geschäft in den 1930er Jahren: Adlerstraße 16. Bach, Johann Gabriel, Rotschmied, Waagmacher, oo Anna Katharina. Am 20.11.1806 wurde er in die Meisterliste eingetragen. Mz: Loßkopf und Name. 1829 war er Besitzer des Hauses L. 817 (Johannesgasse 26), wo seine Witwe 1850 noch wohnte. Lit.: Lockner Nr. 1784; Stengel, in: G N M M, 1918/19, S. 133. Bach, Johann Georg, Kantor, oo vor 1810 Regina Meyerlein. 1829/37 bei Heilig Geist tätig. Er wohnte i n S . 860 (Spitalplatz 1). Bach, Johann Stephan, Rotschmied, Ringmacher, Stückarbeiter, * um 1772 - t 14. 5. 1844 Nürnberg, oo Elisabetha Barbara Kreutzer ( · um 1775 — t 17.5. 1839), Kinder. Am 3.7.1805 wurde er in die Meisterliste eingetragen. 1829/44 war er Besitzer des Hauses S. 1422 (Kupferschmiedshof 3), wo er 1810 bereits wohnte. Lit.: Lockner Nr. 1773. Bach, Max, Maler, Zeichner, Kunsthistoriker, * 17. 10. 1841 Stuttgart - f Feb. 1914 Stuttgart. Schüler der Stuttgarter Kunstschule. 1868-70 in Nürnberg tätig, seit 1877 in Ulm und Stuttgart. 1877 veröffentlichte er „Architektur-Skizzen und Malerische Radierungen von Nürnberg", die bei der Verlagshandlung A. -»Daiber erschienen. Werke: Die Mauern Nürnbergs, Geschichte der Befestigung der Reichsstadt, in: MVGN 5, 1884, Forts, in: MVGN 13, 1899. MuS: NÜRNBERG, GNM; - , MStN: 11 Architekturskizzen und Zeichnungen aus Nürnberg, ferner Radierungen; - , Slg. Grieb. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Mende, Rathaus 1979; Nagel, 1986, S. 18. Ausst.: 1877/1; 1942/1; 1953/10; 1972/5 Nr. 129, 130, 131, 143; 1986/6, Nr. 47; 1990/21. Bach, Reinhold, Maler, Graphiker, Radierer, * 3. 4. 1880 Tübingen. Seit 1923 in Nürnberg tätig, bis 1950 nachweisbar. 1928 malte er ein Aquarell fur das Luppe-Album, das sich heute im Besitz der AlbrechtDürer-Haus-Stiftung e.V. bei den MStN befindet. 1924 war er Mitglied der Nürnberger Kunstgenossenschaft. Werke: Alt-Fürth, Mappe mit 6 Radierungen, um
47 1920. „Fränkische Dorfpartie". Lit.: Rösermiiller, 1928; Dressier, 1930; Mitt. a. d. StadtBN, Jg. 5, H. 1, Mai 1956. Ausst.: 1924/2. Bachelier, Charles Claude, Landschafts- und Architekturmaler, Lithograph, * Paris - f vor 1887. Zwischen 1834 und 1880 nachweisbar. Unter Anleitung von -»Chapuy wandte er sich der topographischen Lithographie zu. Er schuf zahlreiche Ansichten von Städten, Kirchen Burgen, Schlössern und Denkmälern aus Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, Rußland und anderen Ländern, die meist für Publikationen bestimmt waren. Darunter befinden sich auch Ansichten der Nürnberger Lorenzkirche und der Sebalduskirche. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Meyer, KL; Bénézit. Bacher, Peter, Steinmetz, * vor 1540 Nürnberg? (nicht im Taufbuch) - begr. 3. 11. 1610 Ulm. 1563 wurde er in Ulm in die Schmiedezunft aufgenommen. 1565 arbeitete er in der städt. Steinmetzhütte und wurde im Sterbeeintrag als Hüttenmeister bezeichnet, also Meister beim Ulmer Münsterbauamt. Lit.: AKL. Bachhuber, Johann Michael, Gerichts- und Bergschreiber zu Wendelstein, um 1731/38 als Kartenzeichner nachweisbar. MuS: NÜRNBERG, MStN: Federzeichnung, dat. 1731. - , StadtB: gezeichnete und aquarellierte Frais- und Wildbannkarte des Altdorfer Gebietes, dat. 1732. - , StAN. Lit.: Verst. Katalog III Haller, 1841, Nr. 1379; Tiggesbaumker, 1988; Fleischmann, 1998. Ausst.: 1907/3. Bachmann, Carl August, Bildhauer, * 22. 2. 1885 Nürnberg - f 23. 5. 1924 München. Lehre als Holzschnitzer in der väterlichen Werkstatt in Kulmbach sowie 1900-02 bei Karl -»Lehmann in Nürnberg. 190205 Besuch der Kunstgewerbeschule Nürnberg, 1906 kurze Zeit Studium an der Akademie München, dort Schüler von Erwin Kurz. Tätig als Fassaden-Stukkateur, Modelleur und Steinmetz in Mainz, Darmstadt, Heidelberg, später in Frankfurt/Main und Düsseldorf. Dort führte er als Steinbildhauer monumentale Giebelfelder am Neubau der Eisenhütte bei der Firma Holzmann aus. 1909 in Böhmen und in der Schweiz tätig. Ab 1910 Studium an der Akademie München bei Balthasar Schmitt, Becker-Gundahl und Fritz Behn, 1912 bei Hermann Hahn. 1917/18 Kriegsdienst, danach in München tätig. Er schuf Bauplastiken und Grabmale in Gips und Stein, seltener in Bronze, auch freie figürliche Bildwerke, häufig fur Denkmale; daneben auch humorvolle Kleinplastiken sowie Medaillen und Plaketten. Zahlreiche Preise und Stipendien, u.a. 1915 bayr. Staatsstipendium, 1918/19 Rompreis. Hans Faulhaber schuf sein Grabmal. Werke: Verz. s. AKL. Lit.: Vollmer. Bachmann, Conrad, Rotschmied, * um 1559 t 15. 2. 1626 Nürnberg, ehemals Grab A 22b auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1622, nicht erhalten (Grab zusammen mit Jobst Bachmann), oo Margaretha. 1589 Meister. 1611 erwarb er um 400 fl. ein Haus im Judenhöflein (Unterer Judenhof 5 bei der Rotschmiedsgasse), das er 1612 zum gleichen Preis an den Rotschmied Hans -»Schlecht verkaufte. Zuletzt wohnte er im Mendelschen Zwölfbrüderhaus. Lit.: Lockner Nr. 381; Hausbuch Mendel; Zahn, DI-N Nr. 3673; Kohn, NHb Sebald. Bachmann, Georg, Maler, * 1613 Friedberg/ Böhmen oder Friedburg/OÖ - f 1 1 . 9 . 1652 Wien. In
Bachmeier Wien und Österreich seit 1641 nachweisbar. Er arbeitete vorwiegend als Kirchenmaler, galt jedoch auch als vorzüglicher Portraitist. Panzer verzeichnete drei Vorlagen zu Stichen Nürnberger Bürger, darunter G. Ph. -»Harsdörffer und Christoph III. -»Ritter. Lit.: AKL; Thieme-Becker. Bachmann, Heinrich, Maler, * 14. 2. 1913 - f 1993 Nürnberg-Altenberg. 1958 wohnte er in Nbg., Sieglindenstraße 13, später in Oberasbach-Altenberg, Sandstraße 4. Seit 1948 Mitglied der Künstlerklause, 1950 Mitglied im BBK. Lit.: Künstlerklause, 1958. Ausst.: 1949/1; 1950/4; 1951/5; 1952/1,-/7. Bachmann, J., Lithograph, um 1839/1863 in Frankreich tätig. Er fertigte u.a. Lithographien mit Ansichten von Nürnberg nach Vorlagen von Daniel -»Ramée für das bei Lemercier in Paris gedruckte und von A. Hauser herausgegebene Werk „Le Moyen Age Pittoresque" bzw. „Le Moyen-Age Monumental et Archéologique". Lit.: AKL. Bachmann, Jobst, Rotgießer, t Nürnberg, ehemals Grab Nr. A 22b auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1622, nicht erhalten (Grab zusammen mit Conrad Bachmann). oo Barbara. 1594 Meister. 1600 erwarb er um 240 fl. ein Haus im Judenhöflein (Unterer Judenhof 4 bei der Rotschmiedsgasse), das er 1612 um 350 fl. an den Zirkelschmied Hans -»Neser verkaufte. 1611 kaufte er um 725 fl. das Haus Heldengäßchen 10. Lit.: Lockner Nr. 421; Zahn, DI-N Nr. 3673; Kohn, N H b Lorenz u. Sebald. Bachmayer s.a. Bachmeyer Bachmayer, Conrad, Rotschmied, Leuchtermacher, Ausbereiter, t 1760 Nürnberg. Er wurde am 1.6.1728 in die Meisterliste eingetragen. Lit.: Lockner Nr. 1265. Bachmayer, Erhard, Schreib- und Rechenmeister, hatte 1696 seine Schule beim Goldenen Schild (Schildgasse). Lit.: Schultheiß, Schulen, 3. H., S. 14. Heisinger, 1927, S. 22. Bachmayer, Johann Andreas, Rotschmied, Leuchtermacher, wurde am 27.7.1741 in die Meisterliste eingetragen. Lit.: Lockner Nr. 1355. Bachmayer (Bachmeyer), Johann Wilhelm, Rotschmied, Leuchtermacher, f nach 1748 Nürnberg. Am 19.8.1710 wurde er in die Meisterliste eingetragen. Mz: Mörser und Namen (Initialen). 1724 in den Grundverbriefungsbüchern erwähnt. Lit.: Lockner Nr. 1157; Stengel, in: GNM M, 1918/19, S. 138. Bachmeier, Thomas, Landschaftsmaler, Graphiker, * 31. 5. 1895 Nürnberg - f 29. 8. 1960 Nürnberg. Lithographenlehre in der Kunstanstalt -»Nister, wo ihn Ludwig -»Kühn forderte und wo ihm aufgrund seiner hervorragenden Leistungen ein Teil seiner Lehrzeit erlassen wurde. 1911-18 Besuch der Kunstgewerbeschule Nürnberg unter Rudolf -»Schiestl, 1914-18 durch Kriegsdienst unterbrochen, anschließend Studium an der Akademie München. Studienreisen durch Deutschland. Graphiker bei Zerreiss & Co. und 192223 Reklamechef bei der Neumeyer AG, Nürnberg. Seit 1923 freischaffender Maler und Graphiker in Nürnberg. 1939/42 Kriegsmaler an der Westfront. Er war vor allem Landschaftsmaler, wobei er über Jahrzehnte Rhönlandschaften bevorzugte. Nach 1945 malte er auch Ruinenbilder von Nürnberg. 1932 wohnte er Kirschgartenstraße 21/IV, 1954 Rothenburger Straße
Bachmeyer 12. Mitglied der Nürnberger Kunstgenossenschaft, des Künstlervereins, der Künstlerklause, der Nürnberger Künstlergenossenschaft sowie den Künstlergruppen „Die Hütte" und „Freie Gruppe". Werke: NÜRNBERG, Christuskirche: Glasmalerei südl. Rosette unter Leitung von Georg -»Kellner. MuS: NÜRNBERG, MStN: ca. 39 Gemälde, 54 Zeichnungen; - , Slg. Grieb: 7 Ölgemälde. Lit.: AKL; Vollmer; Rösermüller, 1928; Dressler, 1930; Künstlerverein, 1954; Künstlerklause 1958; Lohrey, 1989, S. 9. Ausst.: 1920/1; 1924/2; 1928/1; 1930/2, - / 3 ; 1931/1, -12; 1932/3; 1933/1; 1934/2, - / 3 ; 1935/1, - / 2 ; 1936/1, - / 2 ; 1937/1; 1938/2, —/3; 1939/2; 1940/1, - / 2 ; 1941/1, - / 3 , - / 6 , - / 7 , - / 1 2 , —/13; 1942/1, - / 2 ; 1948/1; 1949/1; 1951/3; 1954/2; 1955/3; 1956/5; 1958/2, - / 1 5 ; 1960/2; 1961/10; 1961/15 EA; 1966/4; 1972/5, Nr. 155-162, 174; 1989/1; 1994/5; 2002/5. Bachmeyer (Bachmeier), Johann Jakob, Rotschmied, Waag- und Gewichtmacher, * um 1809 t 21. 5. 1851 Nürnberg. 1850/51 war er in S. 1481 (Vordere Beckschlagergasse 21). Ein gleichnamiger jüngerer Rotschmied war 1870 im Täubleinshof 6 und 1878 in der Hirscheigasse 26 ansässig. Lit.: Sichling, 1870. Bachmeyer, Paul, Rotschmied, Clausurmacher, f wohl nach 1678 Nürnberg, Grab Nr. D 21 a auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1653, noch vorhanden. Ein weiteres Epitaph, dat. 1678, befindet sich auf Grab Nr. E 12 auf dem Johannisfriedhof, noch vorhanden, oo I) N. N.; II) N. N.; III) Anna. Lit.: KDM Nürnberg, 1977. Backandey, Hans (Bildschnitzer, Maler, 1393) s. Vackandey, Hans Backer, Hans, Gesangslehrer, Chorkomponist, * 17. 10. 1908 Nürnberg. Besuch der Lehrerbildungsanstalt Eichstätt, Studium am Konservatorium Nürnberg. 1932-39 Volksschullehrer in Böhmfeld/Mfr. Anschließend Wehrdienst und drei Jahre Kriegsgefangenschaft in Rußland. Zunächst nebenamtlich Singschullehrer unter Waldemar -»Klink an der Nürnberger Singschule, 1954 Staatsprüfung als Singschullehrer und Chorleiter, 1955 Lehrer an der Städt. Singschule Nürnberg, seit 1968 auch Kreischorleiter im Sängerkreis Nürnberg. 1979 Ruhestand. Werke: Verz. s. Dupont, 1971. Lit.: Brusniak, Sängerbund 1991. Backer, Hjilmar Johannes, Lithograph, * 17. 9. 1804 Dordrecht - f 1· 5. 1845 Dordrecht. Von ihm wurde eine Lithographie „Blick auf Nürnberg" 1994 im Kunsthandel angeboten. Lit.: AKL. Backofen, Andreas Bartholomäus, Spielkartenmacher, get. 7. 7. 1693 Nürnberg - begr. 31. 10. 1777 Nürnberg. Sohn des -»Johann Jobst, Kartenmacher, oo nicht in Nürnberg vor 1718 Sabina Maria, ließ am 4.5.1718 ein Kind in Nürnberg taufen. MuS: BIELEFELD, Dt. Spielkarten-Mus. Lit.: AKL; SporhanKrempel/Wohnhaas, 1973. Backofen (Pachofen, Ponhofen), Hans Heinrich, Goldschmiedegeselle, begr. 18. 9. 1564 Nürnberg. Bei seinem Tod wohnte er in der Judengasse bzw. in der Neuen Gasse. Trotz abweichender Schreibweise und unterschiedlicher Wohnadressen in den Quellen dürfte es sich um den gleichen Goldschmied handeln. Lit.: Bosch, in: GNM M, 1889; Archiv zur Nbger. GSK im GNM.
48 Backofen, Heinrich, Kartenmacher, wurde am 27.5.1793 in die Meisterliste eingetragen. Backofen, Jobst Wilhelm, Kartenmacher, Sohn des -»Johann Ernst, Kartenmacher. 1840 Meister. 1850 war er in S. 591 (Tetzeigasse 7) ansässig, bis 1857 in den Adreßbüchem verzeichnet. Lit.: Lang, Spielkarten 2001, S. 11. Backofen, Johann, Kartenmacher, * 28. 4. 1688 t 28. 9. 1710 Nürnberg. Er ist nur bekannt durch sein bei Panzer verzeichnetes Portrait, gestochen von Johann Georg -»Puschner. Backofen, Johann Ernst I., Kartenmacher, wurde am 27.5.1743 Meister. Backofen, Johann Ernst II., Kartenmacher, Stadtpfeifer, Oboist, * 25. 4. 1770 Durlach - f 19. 4. 1844 Nürnberg. Sohn des -»Johann Matthäus, oo Katharina Susanna Hessel (f nach 1850), Kinder. 1780 kam er mit seinen Brüdern -»Johann Georg Heinrich und -»Gottfried nach Nürnberg, wo er seit 1787 als Akzessist und seit 1802 als Vikarius der Stadtpfeifer im Ämterbüchlein erschien. Er war auch als Kartenmacher tätig. Von ihm ist heute noch die sog. „Breite Karte" bekannt. 1797 erwarb er das Haus Egidienplatz 17 (S. 760) mit Nachbarhaus Tetzeigasse 28, wo sich bis zuletzt auch die Geschäftsräume befanden. Nach seinem Tod führten Witwe und Tochter die Firma noch einige Jahre weiter. 1878 befand sich die Spielkartenfabrik in der Kaiserstraße 32. MuS: N Ü R N BERG, GNM. Lit.: MGG 15, 306; Murr, 1801, S. 628; Deutsche Spielkarten 1650-1900; Lang, Spielkarten 2001, S. 11; Kohn, NHb Sebald. Ausst.: 1970/3. Backofen, Johann Georg Friedrich, Kartenmacher, * 1769 Nürnberg. Sohn des -»Johann Matthäus, Kartenmacher, Musiker. Am 4.3.1790 Meister. 1798 erwarb er das Haus S. 199 (Weißgerbergasse 7), wo er auch seine Werkstatt unterhielt; hier war er auch laut Quartiergeldliste von 1800 ansässig. Später verkaufte er das Haus an Christian Heinrich -»Reuter und verließ die Stadt. Nach einigen Jahren kehrte er zurück und versuchte sich erneut als Spielkartenfabrikant. Da er jedoch keine Konzession erhielt, mußte er wieder aufhören. Bei Geldspekulationen verlor er sein gesamtes Vermögen und lebte von der Armenkasse. Lit.: Lang, Spielkarten 2001, S. 11; Kohn, NHb Sebald. Backofen, Johann Georg Heinrich, Klarinettist, Harfenist, Komponist, * 1768 Durlach - 1 1839 Darmstadt. Sohn des -»Johann Matthäus, Kartenmacher, Musiker. 1780 kam er mit seinen Brüdern -»Johann Ernst und -»Gottfried zur musikalischen Ausbildung nach Nürnberg, wo er bei G. W. -»Gruber Unterricht in Komposition und bei H. Birckmann in Klarinette erhielt. Zusätzlich vervollkommnete er sich in der Zeichenkunst und erlernte Fremdsprachen. Nach 1789 unternahm er mehrere Auslandsreisen als Klarinettist, 1790 war er in Lyon, etwa zwei Jahre in Spanien. Seit mindestens 1792 Mitglied des Nürnberger Musikchors, 1794 wurde er Flötist und Vikar des Musikchores. 1802 hielt er sich eine Zeitlang in Gotha auf, anschließend erneut in Nürnberg, wo er seinen festen Wohnsitz von 1780 bis 1806 hatte. Am 16.12.1804 wurde er zum herzoglich Sachsen-Gothaischen Kammermusiker und Direktor der Blasinstrumente ernannt. 1811 übersiedelte er nach Darmstadt und wurde Mitglied der Hofkapelle; dort soll er auch eine Manufaktur fur Klarinetten
49 betrieben haben. Werke: Verz. s. M G G 15, 396 und Dupont, 1971. Lit.: Murr, 1801, S. 628; Adreßbuch 1792, S. 107. Backofen, Johann Gottfried, Kartenmacher, Violinist, Stadtpfeifer, * 1771 Durlach - f 1850 Nürnberg. Sohn des -»Johann Matthäus, Kartenmacher, Musiker. 1780 kam er mit seinen Brüdern -»Johann Georg Heinrich und -»Johann Ernst nach Nürnberg, wo er seit 1792 als Akzessist und 1805 als Vikarius der Stadtpfeifer im Ämterbüchlein erschien. 1850 war er noch als Stadtmusikus verzeichnet. 1809 wurde er Meister als Kartenmacher, um 1813 ist er als Briefmaler erwähnt. Die Konzession als Kartenmacher gab er kurz vor seinem Tod zurück. 1829/50 war er Besitzer des Hauses Gostenhof Nr. 104 (Gostenhofer Hauptstraße 12). M u S : NÜRNBERG, GNM. Lit.: Murr, 1801, S. 628; Lang, Spielkarten 2001. Ausst.: 1970/3. Backofen, Johann Jobst I., (Jodocus), Kartenmacher, Burgfuhrer, get. 1. 3. 1666 Nürnberg - begr. 14. 7. 1730 Nürnberg. Sohn des Hans, Gold- und Silberspinner. oo I) 11.11.1689 Apollonia, Witwe des Gottfried -»Bleul, Kartenmacher; II) 1.12.1690 Ursula, Tochter des Georg -»Hagen, Buchdrucker, mind, zwei Söhne; III) 29.9.1727 Margarete Barbara Schmidt aus Schwabach. Durch die Heirat mit der Witwe eines Kartenmachers erhielt er 1689 den Meistertitel. Er wurde zum Stammvater einer Kartenmalerfamilie, die bis nach der Mitte des 19. Jh. tätig war. Lit.: SporhanKrempel/Wohnhaas, 1973; Lang, Spielkarten 2001, S. 10. Backofen, Johann Jobst II., Kartenmacher, Stadtpfeifer, Sohn des -»Jonas, Kartenmacher. Am 19.2.1767 wurde er Meister als Kartenmacher. Er führte die väterliche Werkstatt weiter. Im Ämterbüchlein war er als Stadtmusiker eingetragen, 1766 Supernumerarius, 1769 gestrichen, seit 1771 wieder eingetragen, 1772 Vikarius, 1773/74 excess. Backofen, Johann Matthäus, Kartenmacher, Fagottist, Stadtpfeifer, » 19. 5. 1739 Nürnberg. Sohn des -»Jonas, Kartenmacher, oo N. N., fünf Söhne. Nach seiner Ausbildung in Nürnberg als Kartenmacher und Musiker übersiedelte er nach Durlach, wo er als Oboist im Orchester des Markgrafen spielte. 1778 Rückkehr nach Nürnberg, am 8.7.1779 Meister als Kartenmacher. Von ihm haben sich eine größere Anzahl Kartenspiele erhalten. Seit 1780 war er im Ämterbüchlein auch als Stadtmusiker eingetragen, 1789 Vikarius, 1791 Stadtpfeifer (Ordinarius). 1780 erwarb er das Eckhaus Obere Krämersgasse 24/Bergstraße, das er 1790 wieder verkaufte. Laut Quartiergeldliste 1800 besaß er das Anwesen S. 225 (Maximiliansplatz 15/ Hintere Nägeleinsgasse 8), dabei als Stadtmusicus und Kartenmacher bezeichnet. Panzer verzeichnete sein Portrait. MuS: NÜRNBERG, GNM. Lit.: Murr, 1801, S. 628; Adreßbuch 1792, S. 106; Kohn, Ν Hb Sebald. Ausst.: 1970/3. Backofen, Jonas, Kartenmacher, get. 2. 11. 1694 Nürnberg - begr. 20. 5. 1762 Nürnberg. Sohn des -»Johann Jobst, Kartenmacher, oo Nürnberg 27.9.1730 Maria Margareta Lauermeyer (* Schwabach - f nach 1766), drei Söhne. 1744 erwarb er um 800 fl. das Haus Bergstraße 11 (südl. Teil), das vor 1772 in den Besitz des nördlichen Nachbarn überging. Lit.: SporhanKrempel/Wohnhaas, 1973; Kohn, N H b Sebald.
Baer Backofen, Regina, später verh. Steinert, Sängerin, um 1800 in Nürnberg tätig, trat 1819 in Hildburghausen und 1829 in Nürnberg erneut in Erscheinung. Lit.: Murr, 1801, S. 628; Ausk. Franz Krautwurst. Bader, Anna und Maria, Illuministinnen, waren 1850 in S. 1458 (Münzgasse 30) ansässig. Anna könnte mit der Malerin Anna Margaretha Bader identisch sein, die am 3.11.1860 mit 58 Jahren starb. Maria könnte mit der Illuminatorin Maria Magdalena Bader identisch sein, die noch 1863 in Nürnberg tätig war. Lit.: AKL, Archiv. Bader, Johann Baptist, Kaufmann, Kalligraph, handelte mit Manufakturwaren und war 1831 in L. 542 (Hans Sees Hof an der Breiten Gasse) ansässig. Er stellte 1831 eine kalligraphische Arbeit aus. Ausst.: 1831/1. Badeschneider, Herbert, Graphiker, Werke: Die Roßtreppe an der Nürnberger Burg, Linolschnitt 1960. Badstüber, Christoph, Kupferplattenfertiger, * 1613 - t nach 1674 Nürnberg. Wohl Sohn des Christoph, Kupferschmied. Zuweilen wird er als Kupferstecher bezeichnet, wahrscheinlich lieferte er nur die Platten. Panzer verzeichnete sein Portrait, das 1674 „ad vivum" von Georg -»Fenitzer gestochen wurde. Lit.: Thieme-Becker. Bächert s. Bechert Bachtel, Jacob, Zirkelschmied, wurde am 26.2.1793 in die Meisterliste eingetragen. Laut Quartiergeldliste von 1800 war er Mieter in S. 1457 (Münzgasse 30). Bäckelmann s. Böckelmann Bähr s. Bär, Beer Bälz (Beiz), Friedrich, Goldschmied, Silberarbeiter, * 7. 4. 1823 Gibitzenhof b. Nbg. - f nach 1876 Nürnberg. Sohn der ledigen Apollonia Bälz, Schneidermeisterstochter aus Ansbach, oo 11.9.1864 Anna Rosina (* 14.2.1833 - t 1.6.1867), Tochter des Johann David Hofer, Privatier. 1837-40 Lehre bei Georg Stephan -»Reuter. Am 26.10.1861 wurde er als Meister vereidigt und erhielt die Konzession des Johann Friedrich Carl -»Krauß. Von ihm ist ein Pokal aus Silberfiligran erhalten, der sich zusammen mit dem zugehörigen Futteral im GNM als Leihgabe der Stadt Nürnberg befindet. 1861/63 wohnte Bälz im Haus S. 1618 (Rosental 2), in dem zeitweilig auch sein früherer Lehrherr Georg Stephan Reuter lebte. Mit Reuter betrieb er unter dem Namen Reuter & Bälz ein gemeinsames Silber-Filigran-Geschäft, 1870 auf dem Inneren Laufer Platz 6, 1873 auf der Hinteren Insel Schütt 6. 1882 stellte er eine Vase mit Blumen aus Silberfiligran aus. MuS: N Ü R N B E R G , GNM. Lit.: Sichling 1870; Stockbauer, 1893; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 13. Ausst.: 1882/5. Bär s.a. Beer, Per Baer, Christian Maximilian, Maler, * 24. 8. 1853 Nürnberg - f 31. 1. 1911 München. Sohn des Johann W. Baer, Pfarrer bei St. Sebald. Ausbildung an der Kunstschule Nürnberg bei Karl -»Raupp. A b 1874 Studium an der AdBK München, wo er bereits während der Ausbildungszeit zwei Silbermedaillen gewann. Später Anschluß an den Leibi-Kreis, fur den Baers Haus am Chiemsee Treffpunkt wurde. Er malte Jagd-Stilleben und -Szenen, häufig für Schloßsäle, auch Interieurs mit Staffage und Bildnissen, Genreszenen und Gartenbilder (Motive der Fraueninsel). 1883
Bär entstand das G e m ä l d e „Martin Behaim erklärt den Globus", das vom rumänischen König fur Schloß Sinaia angekauft wurde. 1894 gestaltete Baer die Gruppe „Volk und Typen aus Hans Sachsischen Gedichten" für das Hans-Sachs-Fest. 1898 restaurierte er das Fresko außen über der Nordtür der Johanniskirche. Er vertrat einen malerischen Realismus, später einen impressionistischen Stil. 1878 wohnte er in der Nebengasse 30, 1881 Äußerer Laufer Platz 22, 1888 Rollnerstraße 68, 1889/97 am Maxfeld 29 und 1906/11 Kobergerstraße 8. W e r k e : F O R T H b. Lauf, ev. Pfarrkirche: Kanzelgemälde. N Ü R N B E R G , Johanniskirche: Malereien. S C H Ö N B E R G b. Lauf, ev. Pfarrkirche, um 1901. M u S : M Ü N C H E N , N e u e Pinakothek. Lit.: A K L ; M u m m e n h o f f , 1899, S. 43; Herold, 1917, S. 77; Schwemmer, Fembohaus. Ausst.: 1874/1; 1909/1; 1879 - 1907 M ü n c h e n , Glaspalast; 2004/6, S. 89. Bär, Conrad, Maler, stammte aus Rückersdorf b. Nbg. 1827-30 war er Zögling der Nürnberger Kunstschule. Ausst.: 1827/1; 1830/1. Baer, Friedrich, Maler, war 1857 in S. 1176 (Spitalplatz 6) ansässig, 1863 in L. 1497 (Mohrengasse 6) und 1870 in der Hinteren Ledergasse 29. Baer, Joachim Ernst, Maler. Seine mit Maria Luzia Charlotta Reitz gezeugte Tochter Regina starb am 8.10.1853. Baer wohnte 1857 in Gostenhof 56 (Hauptstraße 41), 1863 in L. 241 (Hintere Ledergasse 29) und 1870 in der Steinbühler Straße 24, hier auch als Spielwarenmacher bezeichnet. Bär, Johann Christoph, Schlosser, Büchsenmacher, wurde am 7.10.1794 in die Meisterliste eingetragen. Laut Quartiergeldliste von 1800 wohnte er zur Miete in L. 917 (Hintere Sterngasse 3). Bär, Johann Georg, Maler, war 1870 am Theresienplatz 6 ansässig. Baer, Joseph, Rechenpfennigschlager, * Marloffstein, wurde am 26.9.1835 als Lehrling bei Johann W o l f g a n g -»Götz auf 3 Jahre eingeschrieben. Lit.: C. F. Gebert, in: M B N G , 1917. Bärenreuther, J o h a n n Peter, Maler, * um 1791 Steinbühl. b. N b g . Sohn des Johann Kaspar, oo 7.2.1819 Johanna Sabina Reichenbach (* um 1797). A m 7.10.1840 wurde er beim Sterbeeintrag seiner Tochter Margaretha Katharina erwähnt. Bärenstecher (Baehrenstecher, Bährenstecher, Boehrenstecher), Johann Gottlieb, (irrtüml. auch Nicolaus), Maler, Zeichner, Kupferstecher, * 12. 6. 1768 Ludwigsburg - f 3. begr. 8. 5. 1801 Nürnberg, Grab Nr. 649 (Dürer-Grab) auf dem Johannisfriedhof. Sohn des Elias David, herzogl.-württ. Kammerdiener und Galerieinspektor in Ludwigsburg. Seit 1789 besuchte er die Zeichenstunden der Karlsschule in Ludwigsburg. Das Kupferstechen erlernte er unter der Leitung von Johann Gotthard Müller an der Akademie Stuttgart. U m 1795 ließ er sich in N ü r n b e r g nieder und trat in Verbindung mit Johann Friedrich -»Frauenholz, fur den er als Reproduktionsstecher arbeitete. Daneben war er auch als Maler tätig und zeichnete Kopien nach Werken alter Meister (u.a. Rembrandt). 1798 war er Mitarbeiter bei der Nürnberger N e u a u s g a b e des Vorlagenbuches von Giovanni Volpato und Raphael Morghen „Principes du dessin d'après les gravures qui ont été publiées sur les statues antiques". Panzer verzeichnete vier Portraitstiche Nürnberger Bürger mit seiner
50 Signatur, für die er auch die Vorlagen selbst erstellte. Mitglied der Malerakademie und ab 1796 des Vereins von Künstlern und Kunstfreunden in Nürnberg. W e r ke: Gemälde: Bildnis Johann Konrad Gräbel, 1797 (verschollen), 1797 von ihm selbst und 1809 von Christoph Wilhelm -»Bock gestochen, 1819 Nachstich von Friedrich Fleischmann. Stiche: Begräbnis des Generals Simon Fraser, zus. mit Aloys Kessler, nach Singleton Copley; Bildnis Johann Heinrich Haeslein; Bildnis Johann A d a m Hutzier (nach einem Gemälde von Johann Eberhard Ihle); Bildnis Johann Heinrich Wilhelm Witschel. W V s. A K L . Lit.: A K L ; ThiemeBecker (dort unter Nicolaus Gottlieb Bärenstecher); Nagler, KL; Meyer, KL 1872; E. Luther, 1988. Ausst.: 1817/1. Matthias Mende Bärnreuter, Hans s. Bernreuter, Hans Baeschlin, Johann Jakob, Maler, Kupferstecher, * 1745 Schaffhausen - f 1789 Schaffhausen. Er malte Pastelle und schuf auch einige Radierungen und Schabkunstblätter nach eigenen Vorlagen. Panzer verzeichnete sein Portrait und erwähnte in seinem Verzeichnis, 1. Fs. S. 3, daß er sich lange in Nürnberg aufgehalten habe. Lit.: A K L ; Thieme-Becker; Meyer, KL; SKL, 1905. Bäselsöder, Hans (Johann Michael Jakob), Zinngießermeister, * 28. 10. 1864 N ü r n b e r g - j 1928 Nürnberg. Sohn des -»Johann Andreas, Zinngießer, oo Anna. Z u s a m m e n mit seinem jüngeren Bruder -»Jean führte er das väterliche Geschäft weiter. Lit.: E. Schraudolph, in: M V G N 85, 1998. Ausst.: 2000/2. Bäselsöder, Johann Carl Wilhelm, Rotgießer, * 1838, Sohn des Johann Leonhard, oo 22.5.1864 Christiane Feyerabend. Er war 1870 in der Glockenhofstraße 30 ansässig. Lit.: Sichling, 1870, S. 116. Bäselsöder, Jean (Johann Michael Karl), Zinngießermeister, * 4. 11. 1871 N ü r n b e r g - t 1954 Nürnberg. Sohn des -»Johann Andreas, Zinngießer. Z u s a m m e n mit seinem Bruder -»Hans und später mit dessen Witwe A n n a führte er das väterliche Geschäft bis zu seinem Tod weiter. Lit.: E. Schraudolph, in: M V G N 85, 1998. Bäselsöder, J o h a n n Andreas, Zinngießermeister, * 6. 1. 1835 N ü r n b e r g - t 25. 2. 1892 Nürnberg. Sohn des Johann Leonhard, Wurzelschneider, oo 3.5.1863 Barbara Elisabetha Maria Wenrich (* Roth 30.1.1838), mind, f ü n f Kinder. 25.6.1849 bis 10.5.1852 Lehre bei Johann Andreas -»Schmidt. Als Gesellenstück fertigte er eine Wärmflasche mit Bechern. Nach Wanderjahren gründete er am 10.3.1858 ein Geschäft im früheren Augustinerkloster mit der vakanten Konzession der Witwe des Christoph -»Wagner. A m 16.9.1859 Meisterprüfung, am 6.2.1860 Meistersprechung. Seit 1908 Wz. JAB. Im selben Jahr beschäftigte er einen Gesellen. Er war spezialisiert auf Zinnspielwaren für Puppenstuben und kirchliches Altargerät im Miniaturformat, die er auf mehreren Weltausstellungen präsentierte und für die ihm goldene und silberne Medaillen verliehen wurden. Später kamen Zinnfiguren in den Größen 30-54 m m hinzu. U m 1870 erwarb er das Anwesen L. 1111 (Jakobstraße 6), in den späten 1880er Jahren kaufte er auch das Nachbarhaus Jakobstraße 4. Mitglied im Gemeindekollegium und Armenpfleger. Seine Witwe führte zusammen mit den beiden Söhnen -»Hans und -»Jean das Geschäft weiter, das am 8.10.
51 1895 von den Söhnen allein übernommen wurde. Die Firma bestand bis Anfang 1955 und befand sich zuletzt am Unschlittplatz. Lit.: AKL; Hintze, Nr. 571; Sichling, 1870; E. Schraudolph, in: MVGN 85, 1998. Ausst.: 1882/1 u. 4; 1896/1, -12, -/3; 1906/4; 2000/2; Weltausstellungen: Amsterdam, 1883; Chicago, 1893; Paris, 1900. Baetz (Bätz), Johann Daniel Julius, Porzellanmaler, * um 1810 Nürnberg - f 24. 7. 1852 Nürnberg. Unehelicher Sohn des Johann Christian Paul Baetz, Büchsenmacher, und der Anna Regina Herr, oo 17.11. 1848 Katharina Elisabetha (um 1808 - f 28.8.1855, als Witwe), Tochter des Heinrich Kugler, Bleistiftmacher, Kinder. 1848 wohnte er in S. 1112 (Judengasse 22), 1850 war er in L. 668 (Rittershof 7) ansässig. Seine Schwester Anna Catharina heiratete am 16.5.1830 den Rotschmiedmeister Johann Adam -»Gulden. Bätzmann, Peter, Schriftgießer, übernahm um 1717 die Schriftgießerei des Constantin -»Hartwig, die 1742 in den Besitz von Johann Rudolf -»Adelung überging. Lit.: Gerlach, 1930; Mitt. a. d. StadtBN Jg. 4, H. 4, Jan. 1956. Bäuerlein s. Beuerlein Bäumler, Wolfgang Adam, Stadthafner, * 1668 Kohlberg/Opf. - t nach 1734 Nürnberg, Trechsler verzeichnete fur ihn die Gräber Nr. E 228 und F 50 auf dem Johannisfriedhof, letzteres mit Epitaph, dat. 1731. Sohn des Conrad, Hufschmied und Richter in Kohlberg. oo Barbara Schlauersbach (get. 5.12.1663 - begr. 3.4.1708), Witwe des 1) Georg -»Leupold und 2) des Johann Georg -»Leupold. 1697 Meister, 1720-34 Genannter. Mz: WAB. Bäumler verwendete Hohlformen mit eigenem Signum mit den personifizierten Darstellungen der Wissenschaften für einen Ofen auf der Nürnberger Burg; die Modelle stammten ursprünglich von Georg -»Vest, der sie um 1620 fur einen Ofen des Städtischen Brauhauses in Nürnberg verwendet hatte. 1734 lieferte Bäumler einen Schrankofen für den kleinen Saal des Weiserschlosses in Neunhof b. Lauf. 1708 erwarb er von den Töchtern des Johann Georg Leupold um 2200 fl. ein Haus am alten Milchmarkt (Bergstraße 2). 1729 gehörte ihm auch das Anwesen Brunnengäßchen 24. Lit.: AKL; Trechsel, 1735; MVGN, 53, 1965, S. 344a; KDM Lauf, 1966; StadtAN, GS1 152; Kohn, NHb Sebald. Bäumler, Carl Ferdinand, Maler, oo Sofia Barbara Winter (f 15.2.1837). Er war 1829 in S. 373 (AlbrechtDürer-Straße 26) ansässig. Beim Tod seiner Frau 1837 wurde er als Fabrikaufseher bezeichnet. Bäumler, Michael Gottlieb, Verleger, Kunsthändler, * 1802 Nürnberg. Sohn des Georg Daniel, oo 30.5.1835 Susanna Dorothea Mayer (* um 1807 t 28.12.1837). 1846 veröffentlichte er eine Folge von 13 Kupferstichen „Nürnberg's untergegangene Baudenkmale". 1850 war er in S. 1223 (Fetzergasse 14) ansässig. MuS: NÜRNBERG, StadtB: Druckwerke von 1834-42. Lit.: Mende, Rathaus 1979. Bagge, Bertha (Johanna Elisabeth Bertha), Malerin, Radiererin, » 5.3.1859 Frankfurt/Main - t 11.7. 1939 Frankfurt/Main. Sie schuf lokalhistorisch interessante Radierungen nach Federzeichnungen sowie Heliogravüren, dazu Exlibris und Landschaften in Aquarell, Pastell und Öl. MuS: NÜRNBERG, MStN: Radierung der Gerbermühle, dat. 1892. Lit.: AKL.
Baier Bahndorf, Heribert, Landschafts- und Marinemaler, * 3. 7. 1877 Leipzig - f 1958 Friedrichsroda. 1894/95 besuchte er die Akademie Leipzig, 1897/98 die Akademie Berlin (Prof. Saltzmann, Meisteratelier Hans Gudel). MuS: NÜRNBERG, MStN: Alt Nürnberg, Blick auf St. Lorenz, Pastell, dat. 1945. Lit.: AKL; Dressler, 1930. Baier s.a. Bair, Bauer, Bayer, Bayr, Beyer, Pair Baier (Bair, Bayr), Bernhard, Goldschmied, Silberarbeiter, oo um 1508 N. N. Am 4.9.1508 wurde er als Meister vereidigt. Am 25.10.1520 bestätigte er in Vertretung von Hans -»Sidelman den Kirchenpflegern von Schnaittach, daß noch ausstehende 25 fl. für eine Monstranz jetzt bezahlt waren. In einem Rv. vom 28.2.1528 wurde einem Goldschmied Bernhard erlaubt, ein messingenes Uhrgehäuse zu vergolden; hier dürfte Baier gemeint sein. Am 5.7.1532 war er mit Lorenz -»Kellner Nachlaßverwalter von Dorothea, Ehefrau von Jobst Guldenmund. 1534 trat als er einer der beiden Testamentsvollstrecker für Wilhelm IV. Haller von Hallerstein auf und erhielt zusammen mit seiner Frau ein Legat von 3 fl., dabei als „sonders guter Freund" des Erblassers bezeichnet. Am 12.11. 1537 wurde Baier als Vormund erwähnt für Hans, Sohn des Benedict I -»Praunskorn; dies ist zugleich der letzte Nachweis des Goldschmieds (s.a. Zacharias -»Beheim). Lit.: Stockbauer, 1893 Nr. 203; Archiv zur Nbger. GSK im GNM. Baier (Bayer, Peyer), Conrad (Cunz), Plattner, 1485 Bürger, 1486 Meister. 1489 erwarb er das Haus Obere Schmiedgasse 22 mit Hinterhaus Am Ölberg 15, das 1536 auf seinen Sohn -»Thomas überging. Lit.: Kohn, NHb Sebald. Baier (Bair, Bayer, Payr usw.), Erhard, Plattner, oo Kunigunde ( t 1531). 1478 Meister. Vom 27.8.1499 bis 25.6.1517 wurde er mehrmals in Rv. erwähnt. 1489 erwarb er um 40 fl. rh. und 24 Pfd. Eigenzins (480 Pfd. Hypothek) das Haus Obere Schmiedgasse 3. 1490 kaufte er das Anwesen Obere Söldnersgasse 3 für 90 fl., das mit einem Eigenzins von 4 fl. (80 fl. Hypothek) belastet war. 1502 gehörte ihm auch das Nachbarhaus Obere Söldnersgasse 5, das er 1510 für 115 fl. verkaufte. Lit.: Bosch, in: GNM M, 1889; Hampe, Rv.; Burger, 1972 Nr. 994; Kohn, NHb Sebald. Baier, Ferdinand Jakob, Naturforscher, Arzt, Schriftsteller, * 13. 2. 1707 Altdorf - t 23. 10. 1788 Ansbach. Sohn des -»Johann Jacob, Naturforscher, oo I) N. N; II) N. N.; III) seine Haushälterin, insgesamt mind, zwei Söhne, eine Tochter. 1770 wurde er Direktor des Collegium Physicum in Nürnberg, als Nachfolger von Christoph Jacob -»Trew. Er war Hof- und Pfalzgraf und Präsident der Akademie der Naturforscher. 1773 gab er das Nürnberger Bürgerrecht auf und ging als markgräflicher Hofrat nach Ansbach. Panzer verzeichnete sein Portrait. Werke: Verz. seiner Veröffentlichungen s. Will, GL V, S. 49-52. MuS: NÜRNBERG, StadtB. Lit.: C. G. Müller, 1791, S. 207. Baier, Georg (Jörg), Plattner, 1474 Bürger, 1476 Meister. 1486 erwarb er das Haus Plattnershof 4. Im selben Jahr kaufte er um 86 fl. rh. das Haus Untere Krämersgasse 16, das er 1494 zum gleichen Preis wiederverkaufte. Lit.: Kohn, NHb Sebald. Baier (Peyren), Georg, Panzermacher, wurde am 16.10.1535 in einem Rv. erwähnt. Lit.: Hampe, Rv.
Baier Baier, Georg, Bildhauer, wohnte 1878 Hummelsteiner Weg 20. Baier (Bayr, Bayer), Georg Albrecht, Rubinsteinschneider, * 22. 8. 1602 Nürnberg. Sohn des -»Jobst, Organist, oo I) 14.2.1626 Margaretha, Witwe des David Strempel, Goldschmied in Berlin; II) 2.3.1630 Dorothea, Tochter des Sebastian Koppel; III) Maria Martha. Er war auch Corporal unter den Dragonern. Seine Witwe heiratete am 29.4.1650 den Goldschmiedegesellen Sixtus -.Traut. Lit.: Tacke, 2001, S. 597; Ausk. Wolfgang Killinger, Leinfelden-Echterdingen. Baier (Burckhart, Bair genannt), Hans, Panzerhemdenmacher, t Juni/Juli 1534 Nürnberg, wohnhaft am Paniersplatz, oo Margaretha (f Juli 1533). Lt. Rv. vom 13.5.1479 wurde er wegen Ungehorsams mit zwei Tagen Turmhaft bestraft. Lit.: Hampe, Rv. I, 189; Burger, 1972 Nr. 1236, 1336. Baier (Bair, Pair), Hans I., Plattner, wurde 1490 Bürger, 1498 Meister. Evtl. identisch mit dem Plattner Hans Pair, der lt. einem Rv. vom 28.3.1525 versuchte, Außenstände einzutreiben. Lit.: Hampe, Rv. I, 1480. Baier (Bayer, Bair, Pair), Hans, Maler, Schnitzer, oo 28.11.1530 Afra Aurin. Am 11.9.1540 zahlte ihm der Rat 40 fl. für ein hölzernes Modell der Stadt Nürnberg „von wegen der Conterfactur Nurmberg, auf ein prêt gesetzt, mit allen heusem, gassen und anderem etc". Baier wurde jedoch befohlen, er solle künftig derlei Dinge nicht mehr machen. Dabei handelt es sich um das mit HP monogrammierte und 1540 datierte Nürnberg-Modell, das sich heute im BNM München befindet. Es ist das wohl älteste deutsche Stadtmodell überhaupt. Eine Kopie von Sigmund Pfreundtner und Alfred Baumann von 1941/42 befindet sich im Besitz der MStN. Am 4.6.1541 erhielt Baier vom Rat 8 fl. für ein „Patron" (wohl das zugehörige Gipsmodell) der Stadt Nürnberg. Dabei wurde ihm zur Auflage gemacht, „ferner dergleichen nit mehr weder zu schnitzen noch zu malen". Lit.: AKL; Thieme-Becker; Hampe, Rv. I, 2588; Schornbaum, 1949 Nr. 1474; Fleischmann, 1998 Nr. 12 (hier noch Hans -»Beheim zugewiesen). Ausst.: 1966/3. Baier, Hans, II., Plattner, Sohn des -»Conrad, Plattner, wurde 1536 in den Grundverbriefungsbüchem genannt. Baier, Hans (Goldschmied, 1545) s. Baier, Heinrich Baier, Hans, III., Plattner, oo Ursula. 1607 besaß er das Haus Burgstraße 38, das seine Witwe Ursula 1613 um 400 fl. an den Plattner Lucas -»Baier verkaufte. Lit.: Kohn, N H b Sebald. Baier (Bair, Bayr, Payr), Heinrich (Hans), Goldschmied, Silberarbeiter, oo 8.9.1545 Cecilia Ehemann. Am 10.5.1545 bestand er die Meisterprüfung, am 13.5.1545 legte er den Meistereid ab. Im 1652 angelegten Meisterbuch wird er Hans Bayer genannt, ebenso im Nadelverzeichnis und in einem (heute verlorenen) 1531 angelegten Meisterbuch, in den städtischen Quellen sowie im Ehebuch hingegen immer Heinrich. Von späterer Hand wurde im Meisterbuch 1652 der Vermerk eingetragen „zu Ulm". Ein Hans oder Heinrich Bayr läßt aber nicht in dem von Haberle 1934 publizierten Ulmer Meisterverzeichnis nachweisen. Lit.: Rosenberg 3876; Stockbauer, 1893 Nr. 338; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 42.
52 Baier, Hieronymus Jobst, Organist, auch Orgelbauer, Sohn des -»Jobst, Organist. 1605 sollte er auf Kosten des Nürnberger Rats zu Andrea Gabrieli nach Venedig geschickt werden; Caspar -»Hassler und Hans Christoph -»Haiden wurden nach ihrem Urteil befragt, „ob etwas aus ihn werden könne". Er zog mit Frau und Kindern von Nürnberg nach Windsheim und wurde dort am 15.11.1615 als Organist eingestellt. Ab 1617 ist bereits ein neuer Organist belegt. Lit.: FS. zur Einweihung der neuen Orgel in der St. Kilian-Kirche Bad Windsheim, 1986, S. 23. Baier (Bayr), Jeremias, Maler, get. 22. 8. 1576 Nürnberg - begr. 17. 6. 1613 Nürnberg. Sohn des Hans, Weinschenk, oo 16.4.1599 Elisabeth Baudenbacher (get. 28.1.572 - begr. 11.8.1622), Schwester des Georg -»Baudenbacher, Maler, vier Kinder. Am 16.10.1604 wurde er zum Meister gesprochen. Bereits 1599-1603 hatte er Barthel -»Wemlein als Lehrling. Weitere Lehrlinge waren Matthes -»Trost (1603-07) und Christoph -»Melonius (um 1610). Er wohnte am Sand. Seine Schwester war mit Jacob -»Hatzmann, Maler verheiratet. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Bosch, in: GNM M, 1899, S. 126f.; Tacke, 2001, S. 354 u. Stammtafel 3. Baier (Bair), Jobst, Organist, get. 28. 5. 1544 Nürnberg - begr. 27. 12. 1610 Nürnberg. Sohn des -»Melchior, Goldschmied; Vater des -»Georg Albrecht, Rubinsteinschneider, des -»Hieronymus, Organist, und des -»Paulus, Goldschmied, oo I) 13.12.1568 Anna Zolcher; II) 18.2.1583 Christoffera (* Amberg), Tochter des Dr. Benedict Dobler, Advokat in Kitzingen. 1578-1579 war er Organist in Hilpoltstein, später in Wöhrd b. Nbg. 1579 verkaufte er zusammen mit Ehefrau Anna für 1900 fl. das väterliche Anwesen in der Egidiengasse (Theresienstraße 20/Bindergasse 11). 1589 erwarb er um 280 fl. das Haus Leonhardsgäßchen 1, wo er bis zu seinem Tod wohnte und das seine Witwe 1611 für 700 fl. verkaufte. Lit.: Stahl, 1982; U. Hitz, in: BFFK 26, 2003, S. 163; Kohn, NHb Sebald; Ausk. Wolfgang Killinger. Baier, Johann, Porzellanmaler, oo Sophia Erhard. Seine Tochter Margaretha (* Nürnberg um 1802) heiratete am 19.11.1826 den Flaschner Johann Friedrich Heider. Baier, Johann Friedrich Konrad, Rotschmieddrechsel, oo Anna Kunigunda Katharina Gemmel (* um 1826 - t 12.5.1858). 1870 im Rosental 17, 1878 in der Kirchhofstraße 39 ansässig. Lit.: Sichling, 1870. Baier, Johann Jacob, Dr. med., Stadtarzt in Altdorf, Naturforscher, Sammler, Herausgeber, * 14. 6. 1677 Jena - f 14. 7. 1735 Altdorf, Epitaph an der Nordwand der Friedhofskirche, noch vorhanden. Sohn des Johann Wilhelm d. Ä., Theologe, oo I) 1701 Juliana Maria Barbara Bachmaier (f 17.8.1719), zwei Söhne, zwei Töchter; II) 1720 Sophia Magdalena Schöner. 1693-99 Studium der Medizin in Jena und Halle. Studienreise durch Nordeuropa. 1700 Magister der Philosophie und Promotion zum Dr. med. in Jena. Aufnahme in das Collegium Medicum in Nürnberg. 1701-03 Stadt- und Militärarzt in Regensburg. 1704 Professor für Anatomie und Chirurgie an der Universität Altdorf, später übernahm er den Lehrstuhl fur Theoretische Medizin und Physiologie. Ab 1713 war
53 er Primarius für die Lehre der Therapie, C h e m i e und Botanik, außerdem war er für den Hortus Medicus zuständig. Er war zweimal Rektor und achtmal Dekan, außerdem Leibarzt des Markgrafen von Ansbach. Die Beschreibung seines umfangreichen und mustergültig geordneten Naturalienkabinetts ist in der Oryctographia Norica von 1708 (2. Auflage 1758) überliefert, die 1958 in deutscher Übersetzung und mit der Autobiographie Baiers von Freyberg neu herausgegeben wurde. Sein Sohn Ferd. Jacob Baier gab 1757 als Supplement zur Oryctographia die „ M o n u m e n t a rerum petrificatarum" heraus. Zu seinem Naturalienkabinett gehörten auch eine Kunstblättersammlung und eine Bibliothek. Mit seinen Veröffentlichungen war er Mitbegründer der Fossilienkunde. Baier war einer der ersten Geschichtsschreiber der Stadt Altdorf. 1701 Mitglied des Collegium M e d i c u m Norimbergense und 1708 der Leopoldina unter dem N a m e n „Eugenianus I.". Panzer verzeichnete sein Portrait. 1730 wurde eine Medaille auf ihn geprägt. Seine Tochter Susanna Maria heiratete am 13.9.1722 den Philologen Sigmund Jacob ->Apin. W e r k e : G e m m a r u m affabre sculptarum Thesaurus ..., 1720; Beschreibung der N ü m b e r g i s c h e n Universitäts-Stadt Altdorf, 1714 (2. Auflage 1717); Vitae Medicorum Altofinorum; Verzeichnis seiner vielen Schriften s. Sauer-Haeberlein, 1969, S. 76-88. MuS: N Ü R N B E R G , G N M . Lit.: N D B ; Will, G L I, S. 57, V, S. 47; Will, Münzbel. I, 209, 213, IV, 99; Imhoff II, 1782, S. 693; C. G. Müller, 1791, S. 9, 16, 90, 188, Forts. I, S. 18; Freyberg, 1958; Barock, 1962; Haarländer, 1964; Flessa, 1969, S. 38-40; Stadtlexikon 2000. Baier, Mag. J o h a n n Wilhelm d. Ä., Theologe, * 11. I I . 1647 N ü r n b e r g - f 16. 10. 1695 Weimar. Sohn des Johann Wilhelm, Kaufmann, oo A n n a Katharina Musäus (* Jena), drei Söhne. Studium in Altdorf, 1667 Magister. Anschließend Studium in Jena, dort 1674 Promotion. Professor für Theologie und Kirchengeschichte in Jena. 1694 Professor der Theologie in Halle. 1695 Konsistorialrat, Hofprediger und Stadtpfarrer in Weimar. Panzer verzeichnete sein Portrait in mehreren Varianten. 1672 Medaille. Werke: Verz. seiner vielen Schriften s. Will; G L I, S. 47 u. V, S. 46. Lit.: NDB; I m h o f f II, 1782, S. 691; Will, Münzbel. Bd. I, 209. Baier, Johann Wilhelm d. J., Dr. theol., Theologe, Philosoph, Mathematiker, * 12. 6. 1675 J e n a - j 11. 5. 1729 Altdorf. Sohn des -»Johann Wilhelm d. Ä „ Theologe, oo I) 14.7.1705 Susanna Maria, geb. Funck, Witwe des Johann -»Apin, Arzt, zwei Töchter, nicht überlebend; II) 1716 Susanna Margaretha Kraft (* Sulzbürg - t 1779), drei Söhne, drei Töchter überlebend. 1692 Studium in Jena, 1694 in Halle, anschließend erneut in Jena, dort am 4.3.1694 Magister. 1699 Adjunkt der Phil. Fakultät in Jena. 1704 Professor der Mathematik und Physik in Altdorf. A m 16.10.1709 in Altdorf ordiniert. 1710 Diakon und Professor der Theologie in Altdorf, 1717 bis zu seinem Tod Antistes und Prof. der hebräischen und griechischen Sprache. Er war dreimal Rektor und siebenmal Dekan. Panzer verzeichnete sein Portrait. W e r k e : Verz. seiner vielen Schriften s. Will, GL I, S. 53 und V, S. 47. Lit.: N D B ; Dipt. Landgebiet I, 1759, S. 66; Simon, Pfb. Nr. 46, Ausk. Hans Gaab.
Baier Baier, Lucas, Plattner, kaufte 1613 f ü r 400 fl. das H a u s Burgstraße 38 von der W i t w e des Plattners H a n s -»Baier. Lit.: Kohn, N H b Sebald. Baier (Payr), Martin, Plattner, Sohn des -»Sebald, Plattner. 1567 erwarb er um 185 fl. das H a u s Untere Söldnersgasse 3, das er 1570 um 4 0 0 fl. wieder verkaufte. 1570 erbte er das väterliche A n w e s e n Obere Schmiedgasse 42 mit Hinterhaus A m Ölberg 29, das er 1572 um 110 fl. an den Plattner Carl -»Besler veräußerte. Lit.: Kohn, N H b Sebald. Baier (Bair, Bayr, Payer etc.), M e l c h i o r I., Goldschmied, Silberarbeiter, Medailleur, * 1495 - t 3. begr. 6. 8. 1577 Nürnberg, oo zw. 22. u. 29.1.1525 A n n a Funk (f Herbst 1548), mind, ein Sohn, eine Tochter. A m 4.2.1525 Bürger und zahlte 4 fl. A m 6.2.1525 wurde er als Meister vereidigt, 1534-38 und 1552 Geschworener. Zwischen 1530-50 war er der bevorzugte Goldschmied des Rats für Silberarbeiten zu Geschenkzwecken, w o z u vor allem Trinkgefaße gehörten. 1540 fertigte er das Ehrengeschenk für Kaiser Karl V., w o f ü r der Rat 460 fl. bezahlte. Es handelte sich um einen Pokal mit den sieben Planeten in Emailarbeit, der 1541, gefüllt mit Münzen im Wert von 2000 fl. Kaiser Karl V. anläßlich seines ersten Besuchs in N ü r n b e r g überreicht wurde (verschollen). Baiers bekanntestes Werk dürfte der für König Sigismund I. von Polen gefertigte Silberaltar sein, der 1531-38 in Z u sammenarbeit mit Hans -»Dürer, Peter I. -»Flötner und Pankraz -»Labenwolf entstand; das 1538 dat. Werk war für die Jagellonenkapelle (heute Sigismundkapelle) des D o m s zu Krakau bestimmt. 1533 lieferte er für König Sigismund auch das Sigismundreliquiar aus Gold sowie 1533 einen Silberleuchter, 72 cm hoch, beide W e r k e befinden sich ebenfalls im Krakauer D o m . Baiers Verbindungen zum polnischen Königshof werden auch in einem Rv. vom 28.2.1545 erwähnt, als der Ratsschreiber Balthasar Derrer sich bereit erklärte, Baier, Nicolaus -»Nonhart und Rüdiger auf der -»Burg ein Schreiben zu ihren Gunsten nach Krakau zu erteilen, sie j e d o c h davor warnte, einflußreiche Leute am H o f e , wie den gebürtigen Nürnberger G e o r g Aichinger, zu verärgern. Erhalten hat sich eine Schale von Melchior Baier in der Schatzkammer der Residenz in M ü n c h e n , die aus dem Besitz des polnischen Königshauses stammt. Baier verwendete als einer der wenigen Nürnberger Goldschmiede des 16. Jh. die Emailtechnik zur Dekoration seiner Werke und gilt auch als Schöpfer der Pfinzing-Schale im G N M . Von Baier sind Werke mit amelierten Wappen von Augustin -•Hirsvogel und Virgil -»Solis durch Quellen überliefert. 1532-40 arbeitete er u.a. für Dr. Christoph II. -»Scheurl und lieferte durch dessen Vermittlung 153234 ein größeres Silbergeschirr für Kardinal Bernhard von Cles nach Trient. Weitere Auftraggeber Baiers waren A d a m Graf von Beichlingen, für den er 1531 ein silbernes Waschgeschirr fertigte, Lienhard I. -»Tucher, Andreas II. -»Imhoff. Z u s a m m e n mit Wenzel -»Jamnitzer und Hans -»Petzold zählt er zu den großen Nürnberger Renaissance-Goldschmieden. 1532-38 hatte er Heinrich -»Lautensack als Lehrling. Laut Rv. v o m 25.12.1548 beklagte sich die Frau des Goldschmieds, daß ihr Mann „kindisch und w o n w i t z " (wahnwitzig) sei. Möglicherweise kündigte sich hier der Niedergang von Baiers Werkstatt an, da der Rat
Baier seitdem keine Einkäufe mehr bei ihm tätigte. 1537 besaß Baier ein Haus in der Egidiengasse (Theresienstraße 20 mit Rückgebäude Bindergasse 11), wo er bis zum Schluß wohnte. Bei seinem Tod hinterließ er ein Vermögen in Höhe von 1852 fl. Im Rückgebäude Bindergasse 11 wohnte zeitweise sein Schwiegersohn Christoph -»Steingrüner d. Ä., der am 23.11.1557 Baiers Tochter Catharina heiratete. Baiers Sohn -»Jobst, Organist in Hilpoltstein, verkaufte die beiden Häuser 1579 um 1900 fl. an den Goldschmied Wolf II. -»Mayer. MuS: DRESDEN, Grünes Gewölbe. KRAKAU, Dom: Silberaltar, dat. 1538; Reliquiar, dat. 1533; Leuchter, dat. 1536. MÜNCHEN, Schatzkammer der Residenz. N Ü R N B E R G , G N M : u.a. PfinzingSchale, 1536, Holzschuher-Pokal, um 1540. TRIENT, Diözesanmus.: Paxtafel, dat. 1534 (zugeschrieben). Lit.: NDB; AKL; Thieme-Becker; Rosenberg 3806; Doppelmayr, 1730; Stockbauer, 1893 Nr. 266; Hampe, Rv.; Heerwagen, 1908; Bernhart, 1920, S. 272; Kohlhaussen, 1968; Weber, Renaissanceplaketten 1975; Jamnitzer, 1985; Fischer/Maué, 2000; Stadtlexikon 2000; Kohn, NHb Sebald; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 14. Ausst.: 1906/2; 1946/4; 1952/5; 1987/18; 1992/18; 2002/1 Abb. S. 204, 205, 207, 209; 2004/1; 2004/6 S. 38. Baier (Bayr), Melchior II., Goldschmied, * um 1550 Nürnberg - f 1634 Augsburg, oo Augsburg 1606 Felicitas, Witwe des Georg Endris, Tochter des Hans Reiser, Goldschmied. Tätig in Augsburg, dort 1576 Meister. Am 19.2.1579 erhielt er eine Fürschrift des Augsburger Rats wegen der Vollstreckung des Testaments von Melchior I. -»Baier. Er wurde als dessen Vetter bezeichnet, wobei der Verwandtschaftsgrad im 16. Jh. weiter gefaßt war als heute. 1607 arbeitete Paulus -»Baier als Geselle bei ihm. Lit.: AKL (unter Bayr); Archiv zur Nbger. GSK im GNM. Baier, Michael, Bildhauer, wohnte 1932 in der Pfinzingstraße 1. Baier, Moritz, Glasmaler, wohnte 1932 in der Helmstraße 10. Baier (Bair, Bayr), Paulus, Goldschmied, Silberarbeiter, Meistersinger, get. 14. 4. 1588 Nürnberg - f zw. 15. 12. 1632 u. 15. 7. 1655. Sohn des -»Jobst, Organist, Enkel des Melchior I. -»Baier, Goldschmied, oo 31.7. 1611 Susanna (get. 21.9.1593 - begr. 15.12.1632), Tochter des Hans -»Egerer d. Ä., Goldschmied, Kinder. Als Geselle arbeitete er bei Hans -»Fröhlich und Michael -»Haußner in Nürnberg und 1607, während seiner Wanderjahre, bei Melchior II. -»Baier in Augsburg. Am 11.7.1613 bestand er die Meisterprüfung. Er war auf die Herstellung von Traubenpokalen spezialisiert. Als sprechendes Zeichen verwendete er einen Bärenkopf, wovon zwei verschiedene Stempel bekannt sind. 1620 verehrte er der Meistersingergesellschaft einen Dankpfennig, der an das Schulkleinod gehängt wurde. 1622 erwarb er vom Goldschmied Martin -»Dumling um 1650 fl. das Haus Judengasse 39, das er wohl nicht lange besaß; beim Tod seiner Frau 1632 wurde als Adresse die Beckschlagergasse angegeben. Bei der Hochzeit seines Sohns Christoph wurde er als verstorben bezeichnet. Pauls Bruder Peter wurde ebenfalls Goldschmied, aber nicht Meister. MuS: DRESDEN, Grünes Gewölbe: Traubenpokal, Silber vergoldet. HAUSEN, Kirche: Abendmahlskelch,
54 Silber vergoldet. Lit.: AKL (unter Bair); ThiemeBecker; Rosenberg 4159; Stockbauer, 1893 Nr. 673; Hampe, Rv.; Stahl, 1982; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 15; Kohn, N H b Sebald. Baier (Bayr), Sebald, Plattner, t April 1570 Nürnberg. Vater des -»Martin, Plattner. oo Magdalena ( t 1567, im Totengeläutbuch als Rotschmiedin Sebald Beyrin bezeichnet, nach der Adresse jedoch wohl die Frau des Plattners). 1552 erwarb er um 184 fl. rh. das Haus Plattnershof 6 beim Rosenbad, das er 1559 um 170 fl. wieder verkaufte. 1558 erwarb er um 300 fl. das Haus Obere Schmiedgasse 42 mit Hinterhaus Am Ölberg 29, wo er bis zum Schluß lebte. Lit.: H. Bosch, in: GNM M, 1889; Burger, 1972 Nr. 8651, 9484; Kohn, N H b Sebald. Baier (Payr), Thomas, Plattner, Sohn des -»Conrad, Plattner. oo I) Barbara (f 1564); II) Apollonia. 1536 wurde er Eigentümer des väterlichen Hauses in der Oberen Schmiedgasse 22 mit Hinterhaus, Am Ölberg 15. Am 2.5.1571 und 1577 wurde er in bei Verkäufen der Nachbarhäuser noch erwähnt, offensichtlich war er damals noch am Leben. Seine Witwe Apollonia und die Miterben verkauften das Haus 1583 um 455 fl. an den Goldschmied Bernhard -»Goldschmidt. Lit.: Burger, 1972 Nr. 7969; Kohn, NHb Sebald. Baier, Wolf, Panzermacher, oo 6.2.1537 Witwe Anna. Mit Rv. vom 31.8.1537 wurde ihm das Bürgerrecht zugesagt. Lit.: Hampe, Rv. I, 2273; Schornbaum, 1949 Nr. 4441. Baierlein s.a. Bayerlein Baierlein, Fritz, Bildhauer, wohnte 1932 in der Reichelsdorfer Hauptstraße 141. Baierlein, Georg, Steindrucker, betrieb 1838 eine Steindruckerei in Nürnberg. Im selben Jahr machte er eine Eingabe gegen die Errichtung einer Lithographieanstalt von Renner & Co. Lit.: Reynst, 1962. Baierlein, Michael, Bildhauer, f 20. 10. 1875 Nürnberg. Bair s.a. Baier, Bayer, Bayr, Beyer, Payr Bair, Hans, Zirkelschmied, Vater des -»Hans, Organist und Instrumentist. Bei der Heirat seines gleichnamigen Sohnes am 24.5.1619 war er bereits verstorben. Lit.: Archiv zur Nbger. GSK im GNM. Bair (Bayer), Hans, Schul- und Rechenmeister, oo 1) Katharina (begr. 17.10.1631); II) Magdalena. Mit Rv. vom 19.3.1618 wurde ihm erlaubt, zu Ostern drei Komödien mit seinen Schülern aufzufuhren. Er wohnte gegenüber dem Gelben Löwen (bei der Schildgasse). 1650 wurde seine Witwe erwähnt. Lit.: Hampe, 1900; Heisinger, 1927, S. 22, 39. Bair, Hans, Organist, Instrumentist, Sohn des Hans, Zirkelschmied, oo 24.5.1619 Rosina, Tochter des Hans -»Steingrüner, Goldschmied. 1620 in einem Rv. erwähnt. Lit.: Ausk. Franz Krautwurst. Bair, Michel, Buchdrucker, wurde 1486 Bürger. Lit.: GNM, AKdV, 1860, S. 119. Bair, Michel, Steinmetz, erstmals 1489 erwähnt. 1490 erscheint er in der Nürnberger Stadtrechnung bei den Zimmerleuten und Maurern, die als Feuermeister einen Eid ablegen mußten. Dafür erhielt er ein Pfund neu. Lit.: Baader, 1860/62, S. 3. Bair (Baier), Nicolaus, Bildschnitzer, wurde am 8.7.1503 Bürger und zahlte 4 fl. Lit.: AKL; ThiemeBecker; Gümbel 1906, S. 333.
55 Bair, Ulrich, Kupferschmied, f ' 5 3 8 Nürnberg. Als Beckenschläger führte er Arbeiten für Anton -»Tücher aus. Lit.: AKL; A. Walcher-Molthein, Geschlagene Messingbecken, in: Altes Kunsthandwerk 1, 1927, 8. Bair (Payer), Wolf, Buchdrucker, co 14.10.1526 Clara Bernzeller. 1528 Bürger, 1548 in den Grundverbriefungsbüchem erwähnt. Lit.: Schornbaum, 1949 Nr. 4548. Baiter, Georg, Zinngießer, war seit 1610 auch als Stadtknecht angestellt. Lit.: Bock, in: MVGN 49, 1959, S. 14. Baldauf, Johann Adam, Kunstschreiner, * 1856 t um oder nach 1928 Nürnberg. Sohn des Johann Adam, der 1853 eine Kunst- und Möbeltischlerei gründete. 1881 übernahm der Sohn die Bau- und Möbelschreinerei seines verstorbenen Vaters in der Hirscheigasse 24, die damals drei Gesellen und zwei Lehrlinge beschäftigte. Noch im selben Jahr gewann er die Silbermedaille der König-Ludwig-Preisstiftung für einen Schrank in guter technischer Ausführung mit Benutzung alter Vorbilder. 1893 war er auf der Weihnachtsausstellung des Bayerischen Gewerbemuseums vertreten. 1896 zeigte er auf der Bayer. Landesausstellung eine Renaissancegarnitur, fur die er eine Silbermedaille erhielt. An der Ausstattung des Neubaus des Bayerischen Gewerbemuseums war er mit Holzarbeiten beteiligt; seit dieser Zeit bezeichnete er sich als Kunstschreiner. An der Weltausstellung in Brüssel 1910 beteiligte sich die Firma mit einem Prunkschränkchen, für welches sie eine Bronzemedaille erhielt. 1928 übernahm sein Sohn Konrad den Betrieb, in dem er seit 1914 mitgearbeitet hatte. Lit.: Gerlach, 1930; Pese, 1983. Ausst.: 1882/5. Baldid, Bastian (Goldschmied), falsch fur Walch, Sebastian I. Baldner, Oswald, Büchsengießer, Geschützgießer, t um 1575 Wilnius. oo Anna, Witwe des Hans Kenntz. Mit Rv. vom 16.6.1540 wurde ihm das Bürgerrecht zugesagt, wobei ihm das Bürgergeld als Nachfolger von Endres -»Pegnitzer d. Ä. als städt. Büchsenmeister erlassen wurde. 1546 goß er Haubitzen für das Nürnberger Zeughaus. 1547 kam er in Turmhaft wegen Anwerbung von Rotschmieden, vermutl. für fremde Kriegsdienste. Am 24.11.1547 sagte er sein Nürnberger Bürgerrecht auf, das ihm nach seiner Rückkehr am 8.11.1549 erneut zuerkannt wurde. 1551 kam er erneut in Haft wegen Schmähung und Werkzeugdiebstahls. Er goß drei Falkonetten und „Müsterlein" (Geschützmodelle) fur die Statthalterin der Niederlande, Königin Maria von Ungarn. 1555 fertigte er 18 kleine Stückbüchsen für Kurfürst August I. von Sachsen; 1556 lieferte er etliche kleine Geschütze nach Frankfurt/Main. Zwei 1557 datierte Stückbüchsen mit reich verzierten Rohren für König Sigismund II. August von Polen befinden sich heute in Stockholm, wohin sie als schwed. Kriegsbeute verbracht wurden. 1559 trat er als kgl. Geschützgießer in die Dienste des Königs von Polen in Krakau, gab sein Nürnberger Bürgerrecht jedoch nicht auf. 1560 Übersiedlung nach Wilnius (damals Polen), doch wurde er noch 1564 als Besitzer des Hauses Winklerstraße 9 in Nürnberg erwähnt. Dieses hatte er durch seine Eheschließung erworben. 1567 kaufte er um 1000 poln. Gulden ein Haus in Krakau. Aus dieser Zeit sind keine Arbeiten für Polen,
Baidung aber ein Bronze-Vorderlader mit Sign.: O S W A L D U S B A L D N E R U S CRACOVIE ME FECIT A N N O MDLXI für Herzog Albrecht von Preußen in Königsberg belegt. Die künstlerisch wertvollen Geschützrohre Baldners sind meist signiert und datiert. Für die Verzierungen, auch der Glocke für Olpiny, z.T. in fast vollrundem Hochrelief, dienten häufig Vorlagen von Peter -»Flötner. Werke: OLPINY/Galizien, Kirche: Glocke mit Flachrelief Urteil des Paris, 1569. MuS: NEW YORK, Metropolitan Mus. STOCKHOLM, Kgl. Artilleriemus.: 2 Stückbüchsen, 1557, sign. T A R N Ò W , Diözesanmus. : 2 Handglocken mit Flachreliefs (zugeschr.). Lit.: NDB; AKL; Thieme-Becker; Hampe, Rv.; E. Neuhaus, in: G N M A, 1933; Kohn, N H b Sebald. Ausst.: 1986/7 Nr. 279. Baidung, Hans, gen. Grien, Maler, Kupferstecher, Zeichner für den Holzschnitt, Entwerfer für Glasgemälde und Tapisserien, * zw. Juli 1484 und Juli 1485 Schwab. Gmünd oder Weyersheim b. Straßburg t Sept. 1545 Straßburg, begr. auf dem neuen protestantischen Friedhof von St. Helena, Grab nicht erhalten, oo Straßburg 1509/10 Margaretha Herlin ( t 1552), kinderlos. Auf der Rückseite des Freiburger Hochaltars von 1516 gibt Baidung seine Herkunft mit (Schwäbisch) Gmünd an (JOANNES.BALDVNG.COG. GRIEN. GAMVNDIANVS). In der Straßburger Chronik von Sebald Büheler d. J. wird jedoch als Geburtsort Weyersheim bei Straßburg genannt. Sein ungefähres Geburtsjahr läßt sich aus einem lateinischen Distichon von 1534 erschließen, in dem sein Alter mit 49 Jahren angegeben ist. Eine in der Literatur behauptete Malerlehre 1498-1502 in Straßburg ist archivalisch nicht belegt. Ein vermutlich nach Abschluß der Ausbildung gezeichnetes Selbstbildnis entstand um 1502 in Basel, es läßt aber keine Rückschlüsse auf den Ausbildungsort zu. Die Nürnberger Zeit 1503-1507: In -»Dürers Werkstatt muß Baidung um 1503 als fertig ausgebildeter Geselle eingetreten sein. Der wichtigste Auftrag, den die Werkstatt bei Dürers Abreise im Herbst 1505 ausführte, war ein großer Altar für Kurfürst Friedrich den Weisen von Sachsen und seinen Bruder Johann. Diesen sog. Ober St. Veiter Altar führte weitgehend Hans -»Schäufelein aus, doch ist eine untergeordnete Mitarbeit Baidungs nicht auszuschließen. Baidung arbeitete gleichzeitig an einem kleineren Altar, von dem nur noch die Flügel in Schwabach erhalten sind. Für den Magdeburger Erzbischof Ernst von Sachsen lieferte er zwei Retabel: den Dreikönigsaltar, heute in Berlin, und den 1507 datierten Sebastiansaltar, heute in Nürnberg. Sein sicheres Formgefühl und ein hochentwickelter Farbsinn machten Baidung besonders geeignet für das Entwerfen von Glasmalereien. Von seinen Nürnberger Glasfenstern blieb allein das sog. Löffelholz-Fenster von 1506 am alten Standort in der Lorenzkirche. Vor allem mit der Verglasung des Kreuzgangs der Karmeliterkirche war ab 1504 die DürerWerkstatt beschäftigt. Die von Veit -»Hirsvogel d. Ä. ausgeführten Scheiben wurden nach dem Abbruch des Kreuzgangs 1557 zerstreut; die Bildfenster nach Baidungs Rissen haben sich in den Kirchen von Großgründlach und in Nbg.-Wöhrd erhalten. Zudem waren die Mitarbeiter der Dürer-Werkstatt mit Zeichnungen für Buchholzschnitte beschäftigt. Der im Oktober 1505
Baidung in Nürnberg erschienene „Beschlossen Gart" von Ulrich ->Pinder enthält über 1000 Illustrationen, von denen viele von Baidung entworfen sind. 15 unsignierte und undatierte Einzelholzschnitte Baidungs aus dieser Zeit blieben nach seinem W e g g a n g im Besitz der Werkstatt. Vielleicht waren es Abdrucke dieser Stöcke, die Dürer 1521 in Antwerpen verteilte. In seinem Tagebuch der Reise in die Niederlande ist von Holzschnitten des „Hans G r u n " die Rede, die er mit sich führte. A n anderer Stelle notiert er, daß er „des Grünhanßen ding" verschenkt habe. Die Lösung von Dürer geschah allmählich. Die Abwesenheit des Meisters 1505/07 nutzte Baidung, um seinen Individualstil auszubilden. Auch ohne Signatur fällt es nicht schwer, seine Zeichnungen und die von ihm entworfenen Holzschnitte herauszufinden. Weniger umfangreich ist sein Kupferstich werk: seine Versuche im Tiefdruck datieren von 1507 bis 1510, dann gab er ihn auf. Den Beinamen Grien (Grün, Grun) wird Baidung in der Dürer-Werkstatt erhalten haben. Auf den Necknamen Grien könnte auch die Rebblatt-Signatur verweisen, die Baidung in diesen Jahren als Gesellenzeichen verwendete. 1505 führte er das M o n o g r a m m Η Β ein, 1510 in Straßburg fugte er dem Η Β ein G fur Grien hinzu. Urkundlich wird der N a m e Grien erstmals 1516 faßbar. Mit Dürer scheint ihn eine Freundschaft verbunden zu haben, was durch die Tatsache belegt ist, daß ihm nach dem T o d e Dürers eine Locke des Meisters übersandt wurde. 1508 ist Baidung letztmals in N ü r n b e r g nachweisbar. Erste Straßburger Zeit: Im April 1509 erwarb er das Bürgerrecht in Straßburg und trat der Z u n f t zur Steltzen bei. Aus der Zeit um 1510/11 stammen seine großen Holzschnitte, die er mit zusätzlichen Tonplatten druckte. Mit der Hexenthematik ging er eigene, neue Wege. Bei einigen Blättern hat man den Eindruck bewußter Gegenbilder zu Dürer. Ein wichtiger Auftraggeber war Markgraf Christoph I. von Baden. Neben der sog. Markgrafentafel in Karlsruhe, vielleicht Teil eines verlorenen Altars, entstanden 1511 ein Portraitholzschnitt des Fürsten und 1515 ein gemaltes Bildnis, das sich heute in München befindet. 1511 schuf Baidung f u r die Johanniterkomturei in Straßburg eine dreiteilige Tafel, deren Teile sich in Cleveland, in Washington und in Privatbesitz befinden. Freiburger Zeit 1512-17: A m 22. Mai 1512 wurde Baidung erstmals urkundlich in Freiburg im Breisgau genannt, w o er bis 1517 am Hochaltar für die Stadtpfarrkirche Unserer Lieben Frauen arbeitete. D a s Gesamthonorar betrug an die 600 fl. In dieser Zeit lieferte er außerdem fur private Besteller kleinere Altäre, Andachtsbilder und Portraits. Daneben spezialisierte er sich auf Szenen mit weiblichen Akten. Für Kapellen des Freiburger Münsters und für die Kartause entwarf er mit Gehilfen umfangreiche Zyklen von Glasfenstern. 1515 arbeitete Baidung an den RandZeichnungen des Gebetbuches für Kaiser Maximilian I. (Baidungs Anteil in Besançon). Zweite Straßburger Zeit 1517-45: A m 5.5.1517 erneuerte Baidung sein Straßburger Bürgerrecht. 1527 wurde er Eigentümer eines Hauses in der Brandgasse. Von Vermögen und Ansehen her gehörte er zur städtischen Oberschicht. Der ab 1520 im Werk sich abzeichnende Stilwandel - A b w e n d u n g von den Normen
56 der Dürerschen Klassik, H i n w e n d u n g zu einer zum Manierismus tendierenden Kunstauffassung - bezeugt, daß für Baidung die Rückkehr nach Straßburg eine U m - und Neuorientierung bedeutete. Um 1518 entstand unter Mitarbeit von Gesellen ein Johannesaltar für die Dominikaner in Frankfurt/Main. Kardinal Albrecht von Brandenburg bestellte 1522 eine Tafel mit der Steinigung des hl. Stephanus (1947 verbrannt) - das erste manieristische G e m ä l d e der deutschen Kunstgeschichte. Wie sich Baidung zu den reformatorischen Ereignissen stellte, bleibt offen. Er arbeitete für Anhänger des alten Glaubens wie f ü r protestantisch Gesinnte. Er und seine Frau waren tüchtige Geschäftsleute. In auffalliger Parallele zu Dürer beschäftigte sich Baidung in der ersten Hälfte der 1520er Jahre mit mathematischen und fortifikatorischen Problemen (Konstruktion des Goldenen Schnitts, sog. platonische Körper, physiognomische Studien; Befestigungen der Insel Rhodos, die 1522 an die Türken fiel). Von 1533 bis zu seinem Tod bekleidete er eines der 15 Schöffenämter seiner Z u n f t , und im Todesjahr 1545 wurde er Ratsherr. Im Ansehen rangierte er im Urteil der humanistischen Zeitgenossen gleich hinter Dürer. Werke: N Ü R N B E R G , Lorenzkirche: Löffelholz-Fenster, um 1506. S C H W A B A C H b. Nbg., Stadtpfarrkirche: Hll. Katharina und Barbara, um 1503/04. Der überlieferte Bestand des künstlerischen Werkes umfaßt rund 100 Altäre und Tafelbilder, über 250 Zeichnungen, 80 Einzelholzschnitte und mehr als 400 Buchillustrationen. MuS: B E R L I N , Gemäldegalerie, Dreikönigsaltar, um 1506; C L E V E L A N D , M u s . of Art. M Ü N C H E N , Alte Pinakothek: Bildnis Markgraf Christoph I. von Baden, 1515; Bildnis Pfalzgraf Philipp der Kriegerische 1517; Geburt Christi, 1520; Zwei allegor. Frauengestalten, 1529. N E W Y O R K , Metropolitan Mus. N Ü R N B E R G , G N M : Sebastiansaltar, 1507; Maria mit dem Kinde im Gemach, 1516; Judith mit dem Haupt des Holfernes, 1525; Bildnis eines 29jährigen Mannes, 1526; Maria mit dem Kind, frei nach Jan Gossaert, 1530; Maria mit Papageien, 1533; - , MStN. WAS H I N G T O N , National Gallery of Art. Weitere Standorte in Museen s. A K L . Lit.: A D B ; N D B ; A K L ; C. Koch, Die Zeichnungen Hans Baidung Grien, 1941; Karl Oettinger u. Karl-Adolf Knappe: Hans Baidung Grien und Albrecht Dürer in Nürnberg. Nürnberg 1963; Marianne Bernhard: Hans Baidung Grien. Handzeichnungen, Druckgraphik, 1978; Matthias Mende, Hans Baidung Grien, Das Graphische Werk, Vollständiger Bilderkatalog der Einzelholzschnitte, Buchillustrationen und Kupferstiche. Unterschneidheim 1978; Gert von der Osten: Hans Baidung Grien, 1983; Scholz, Glasmalerei 1991; Löcher, 1997; Hollstein; Stadtlexikon 2000; Saskia Duarian-Ress (Hrsg.): Hans Baidung Grien in Freiburg, 2001; Scholz, Glasmalerei 2002. Ausst.: 1952/5; H.B.G., Ausst.-Kat., Karlsruhe 1959 (mit Verz. der Druckgraphik von E. Brochhagen u. J. Lauts); 1961/8; 1971/3; 1976/8; 1977/3; 1986/7. Matthias Mende Baldus, Adolf, Pressephotograph, * 1897 - t Mai 1968 Nürnberg. 1920 begann er als Photograph beim 8-Uhr-Blatt und arbeitete bis zu seinem Tod als Pressephotograph. 1952 wohnte er in der Hastverstraße 24. Lit.: N Z 25.5.1968. Balier (Steinmetz, 1378) s. Beheim, Heinrich
57 Ball, Walter, Maler, Radierer, Holzschneider, Lithograph, wohnte 1933/36 in Nürnberg. M u S : N Ü R N B E R G , M S t N : Druckgraphik. Ausst.: 1933/3; 1935/1; 1936/1; 1954/4. Ball, Wilfried Williams, Maler, Zeichner, Radierer, Illustrator, * 1. 4. 1853 London - f 14. 2. 1917 Khartoum. Um 1891 malte er Aquarelle, dazu brachte er eine Folge mit Radierungen Nürnberger Ansichten heraus. Lt. britischem Steuerzensus von 1881 wohnte er in Putney/Surrey zur Untermiete bei Frederick Farmer. Lit.: A K L ; Thieme-Becker. Bailador, Johann Georg, Edelsteinschneider, * Nürnberg? - t 1757 Amsterdam. Schüler des Christoph -»Dorsch in Nürnberg. Später übersiedelte er nach Amsterdam. Seine bekannteste Arbeit ist ein in Karneol geschnittenes Bildnis des italienischen Kardinals und Kunstsammlers Angelo Maria Querini. Lit.: AKL. Ballhorn, Hermann, Buchhändler, Verleger, Büchersammler, * 5. 11. 1828 - t Mai 1904 Würzburg. Er führte den Verlag des Sigmund Ferdinand von -•Ebner weiter. Durch W e r k e von 1867-91 in der StadtB nachweisbar. 1861 Mitglied im Literarischen Verein, 1874 im P.Bl.O., am 26.6.1891 zum Ehrenmitglied ernannt. 1878 war er Mitbegründer des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg. Später übersiedelte er nach Würzburg. M u S : N Ü R N B E R G , StadtB. Lit.: M V G N 1, 1879. Ausst.: 1877/1. Ballier (Bailly, Balli), A b r a h a m , Maler, get. 12. 2. 1635 Nürnberg - begr. 14. 4. 1683 Nürnberg, ehemals Grab auf dem Rochusfriedhof, Epitaph nicht erhalten. Sohn des Benjamin, K a u f m a n n , oo 29.9.1673 Maria (get. 24.7.1649), Tochter des Wilhelm H o f m a n n , Nadler, zwei Söhne. 1649-53 Lehre bei Georg -»Krauß. Bei seinem Ableben wurde er als „erbar und kunstreicher Maler und Conterfayer", w o h n h a f t in der Schlotfegergasse, bezeichnet. Lit.: A K L ; Thieme-Becker; Bosch, in: G N M M, 1899; Tacke, 2001, S. 352. Balmberger, Conrad (Conrad), Medailleur, * 6. 5. 1838 Stein b. Nbg. 1872 gründete er eine Münzprägeanstalt in der Nürnberger Innenstadt, die 1883 in die Gostenhofer Hauptstraße 53 verlegt wurde. 1886 übernahm der Sohn Johann Friedrich den Betrieb, den er als Spiel- und Rechenpfennigfabrik anmeldete und 1901 in die Obere Kanalstraße 1 verlegte. 1907 übersiedelte er in die Fürther Straße 199, w o die Firma als Fabrikbetrieb arbeitete. 1928 sind Friedrich, Karl und Fritz Balmberger als Inhaber belegt, welche die Firma 1968 dem Architekten Horst Streubert verkauften. Die Firma wurde 1981 unter Beibehaltung des alten Firm e n n a m e n s nach Fürth-Stadeln, E g g e n w e g 12 verlegt, 1990 erloschen. Die Firma Balmberger prägte eine große Zahl Nürnberger Medaillen und Plaketten. Werke: Verz. s. Fischer, 2000. M u S : N Ü R N B E R G , G N M . Lit.: Mende, 1983; Katalog Slg. Perko im G N M ; Mitchiner, 1988. Ausst.: 1896/2. Balthasar, Goldschmied, wurde im März 1523 wegen verbotenen Fleischessens an den Fasttagen mit Turmhaft bestraft. Er wohnte auf der Fleischbrücke. Der Eintrag könnte sich auf Balthasar -»Arn, Balthasar -•Knoblauch oder Balthasar ->Kolb beziehen. Lit.: Hampe, Rv. I, Nr. 1577. Bamberger, F., Goldschmied, wurde 1403 Bürger in Nürnberg. Lit.: Archiv zur Nbger. GSK im G N M .
Bang B a m b e r g e r , Hans, Zinngießer, wurde 1463 in das Meisterbuch der Stadt eingetragen und erwarb im selben Jahr das Bürgerrecht. Bamberger, Jakob, Büchsenschäfter, erschien 1567 in den Akten, als er um das A m t eines Ballenbinders nachsuchte. Lit.: H a m p e Rv.; Willers, 1973. B a m m e s s e l , Georg, Organist, war 1903-20 an St. Sebald tätig. Lit.: Ausk. Franz Krautwurst. Bändel, Joseph Ernst (von), Bildhauer, * 17. 5. 1800 A n s b a c h - f 25. 9. 1876 Italien, begr. in N e u deck b. Donauwörth. Sohn des G e o r g Carl Friedrich, Appellationsgerichtsdirektor, oo 9.12.1827 Dorothea Carolina (* Königsberg um 1802), Tochter des Theodor Heinrich von Kohlhagen. Seit 1814 Zeichenunterricht bei Albert Christoph -»Reindel sowie erste Portraitreliefs (nicht erhalten). 1816 ging er nach M ü n chen, um Förster zu werden, entschloß sich aber dann doch zu künstlerischer Betätigung; Studium der Malerei und der Bildhauerei an der A k a d e m i e M ü n c h e n . 1821-23 war er unter seinem ersten Lehrer Reindel an der Erneuerung des Schönen Brunnens mit 11 der 40 Figuren beteiligt (in Sandstein teils eigenhändig, teils durch Jakob Daniel -»Burgschmiet). Als sein Hauptwerk gilt das H e r m a n n s d e n k m a l bei Detmold, ein von ihm lebenslang unter persönlichen Opfern verfolgtes Anliegen. Er w a r Ehrenbürger von Ansbach. W e r k e : Verz. s. A K L . M u S : N Ü R N B E R G , G N M . Lit.: A D B ; N D B ; A K L ; Thieme-Becker; E m s t Anemüller, in: Lebensläufe aus Franken 4; Elisabeth FuchsgruberWeiß: Ernst Josef von Bändel aus Ansbach. Leben und Werk (1800-1876). Ansbach 2000. Frank Matthias Kammel Bang, Dietrich (Goldschmied, 1599) s. Bang, Theodor Bang, Georg, Goldschmied, Silberarbeiter, Ornamentstecher, get. 10. 7. 1591 Nürnberg - begr. 7. 6. 1654 Nürnberg. Sohn des -»Hieronymus, Goldschmied. oo 31.1.1644 Helena (begr. 10.11.1758), Tochter des Melchior -»Mager, Goldschmied. 1605-09 Lehre bei seinem Vater. A m 1.2.1626 bestand er die Meisterprüfung und wurde a m 19.4.1634 als Meister vereidigt, wobei er als Meistersohn keine G e b ü h r bezahlen mußte. Zunächst arbeitete er offensichtlich in der Werkstatt seines Vaters weiter. Von 1627 und 1630 stammen zwei Arbeiten, die mit d e m Meisterzeichen seines Vaters Hieronymus bestempelt, j e d o c h inschriftlich von Georg B a n g signiert sind: eine 1973 bei Christies in London versteigerte silberne G e m s e von 1627 und eine 1630 datierte chinesische Porzellanschale in der R ü s t k a m m e r des Kreml. Während seiner Gesellenzeit betätigte sich Bang auch als Ornamentstecher. Erst zehn Jahre nach A b l e g u n g des Goldschmiedeeides entschloß er sich zur Heirat. Offensichtlich hatte er z u s a m m e n mit seiner Mutter die Leitung der väterlichen Werkstatt ü b e r n o m m e n . N a c h Tod der Mutter 1643 mußte B a n g vermutlich eine Ehe eingehen, als Voraussetzung, um die Werkstatt alleine weiterfuhren zu dürfen. Er bildete folgende Lehrlinge aus: Hans Jakob von Falckenburg aus Frankfurt/Main (1637-43), wurde in seiner Heimatstadt Meister; H a n s Martin Gabler (1651-54). Bei seinem Tod wohnte Bang beim Gelben Löwen am Paniersplatz. W e r k e : N e u e s Grotesken-Büchlein, Folge von 10 Bll. mit Tieren und Blumen, um 1620. M u S : M O S K A U ,
Bang Rüstkammer des Kreml: Fassung einer Porzellanschale, 1630. N Ü R N B E R G , G N M : Silberarbeiten und Musterbuch fur K o m p a ß m a c h e r , 1620. Lit.: A K L ; Thieme-Becker; Rosenberg 4200; Stockbauer, 1893; Berliner/Egger, 1981; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 20. Bang, Hieronymus, Goldschmied, Silberarbeiter, Ornamentstecher, Kunstverleger, * um 1553 Osnabrück - begr. 17. 5. 1630 Nürnberg. Bruder des -.Theodor? oo 1) 6.6.1589 Margaretha (begr. 4.7.1610), Tochter des Hans Nagel; 11) 12.8.1612 Anna (begr. 30.4.1616), Tochter des W o l f g a n g Bosch, Gürtler in Weiden; III) Okt./Nov. 1619 Walburg (begr. 25.6. 1643), Tochter des Lienhard Adelein aus Weißenburg. 1587 kam er als Goldschmiedegeselle nach Nürnberg. A m 23.4.1589 bestand er die Meisterprüfung. Mit Rv. vom 14.10.1587 wurde ihm das Bürgerrecht zugesagt, am 12.7.1589 erfolgte der Eintrag in das Bürgerbuch. 1616 fertigte er fur den Rat ein Scherzgefäß in Form eines Tischbrunnens mit Blumenkorb, durch den ahnungslose Betrachter naßgespritzt werden konnten; 1628 war er an der Restaurierung des Nürnberger Sebaldusschreines beteiligt. Ein beträchtlicher Teil von Bangs bekanntem Oeuvre besteht aus Fassungen von Gefäßen aus anderen Materialien wie einem Serpentinhumpen im G N M oder einer chinesischen Porzellanflasche aus der S a m m l u n g der Baronin James Rothschild, London. Auch für die Familie Scheurl war er tätig. Bei den von B a n g signierten Ornamentstichen ist ungeklärt, ob er diese selbst gestochen hat oder nur er nur der Verleger war. 1596 gab er Ornamentstiche von Johann ->Sibmacher heraus. In der Sammlung Boerner befand sich von ihm ein Stammbuchblatt, dat. 1621. B a n g bildete folgende Lehrlinge aus: Jacob Michel (1598-1604); seinen Sohn -»Georg (1605-09); Paulus Kriegbaum (1628-33). Seit mindestens 1609 war Bang in der Hirscheigasse, hinter der Allerheiligenkapelle ansässig. Seine Witwe führte die Werkstatt weiter. Panzer verzeichnete sein Portrait von 1629 im Alter von 76 Jahren. MuS: H A M B U R G , Mus. für Kunst und Gewerbe: Blumenstrauß auf dem Deckel eines Humpens, Silber, emailliert. N Ü R N B E R G , G N M . Lit.: A K L ; Thieme-Becker; Nagler, KL und Monogr.; Rosenberg 4056, 4057; Boerner, Auktionskatalog Nov. 1864, S. 47, Nr. 530; Stockbauer, 1893 Nr. 545; Hampe, Rv.; Barock, 1962, S. 141; Berliner/Egger, 1981; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 21. Ausst.: 1987/18. Bang, Karl Sigmund Elias, Instrumentenmacher, Kunstschreiner, Zeichenlehrer, * 1802 N ü r n b e r g t 22. 8. 1852 Nürnberg. Sohn eines Schreiners. Ausbildung bei Georg Wilhelm -»Birkmann. Er war Zeichenlehrer an der Handwerksschule, seit 1833 auch an der Sonntags-Zeichenschule, daneben erteilte er Handwerkslehrlingen und Gesellen privaten Zeichenunterricht. Im Gewerbekataster wurde er am 17.5.1844 als Schreinermeister und Tasteninstrumentenmacher eingetragen. 1845 stellte er auf der Local-IndustrieAusstellung als Kunstschreiner aus. Im Adreßbuch von 1850 und in den Akten 1851 steht er als Klaviermacher. Er wohnte und arbeitete in S. 1235 (Neuen Gasse 38). Bei seinem Tod 1852 w u r d e er als „Schreiner und Zeichenlehrer" geführt, offenbar hatte B a n g in seinem letzten Lebensjahr den Klavierbau aufgegeben. Mit-
58 glied beim Kunst-Verein und beim Albrecht-DürerVerein. Lit.: Schultheiß, Schulen, 4. H., S. 50; Th. Wohnhaas, in: M V G N 54, 1966. Ausst.: 1836/1; 1838/1 ; 1840/4 Nr. 949; 1845/1. Theodor Wohnhaas Bang, T h e o d o r (Dietrich), Goldschmied, Silberarbeiter, Ornamentstecher, * Osnabrück - f um 1625. Wohl Bruder des -»Hieronymus. Mit Rv. v o m 6.10.1599 wurde ihm das Bürgerrecht nach bestandener Meisterprüfung zugesagt, die er am 19.1.1606 ablegte. Er ist wohl identisch mit Dietrich Bang, der mit Signaturen auf Ornamentstichen in Erscheinung trat. Diese dienten als Stickereivorlagen und zeigten ein reiches Rankenwerk voller Getier und Blumen bzw. Jagd- und Handwerks-Motiven. Verlegt wurden die Blätter tw. von -»Hieronymus Bang, zw. 1600-22 bei Balthasar -»Caymox. Zuletzt wurde Bang am 8.8.1622 erwähnt, als er sich mit den Erben des Johann Philipp von der -»Pütt um 400 fl. stritt. Werke: A n sicht von Bamberg, 1611. Lit.: A K L ; Thieme-Becker; Rosenberg 4127; Meyer, KL; Stockbauer, 1893 Nr. 630; Hampe, Rv. II, Nr. 1610; Berliner/Egger, 1981; Hollstein; Prein, 1989/91; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 19. Bangel s. Bankel Bankel (Bangel), Andreas, Rotschmied, Waag- und Gewichtmacher, * 1798 Nürnberg. Sohn des Johann, oo 9.4.1826 Katharina Margaretha (* 1798), Tochter des Ulrich -»Linzmeyer, Dosenmacher. 1826 Meister; sein Meisterstück war ein Waagbalken. 1829 war er in S. 1144 (Tucherstraße 51) ansässig, w o auch der Rotschmied Georg A d a m -»Engelhard seine Werkstatt hatte. 1850 war Bankel Besitzer des Hauses S. 858 (Spitalgasse 21), w o er sein G e w e r b e ausübte. Lit.: Lockner Nr. 1901; Stengel, in: G N M M, 1918/19, S. 146. Ausst.: 1840/4 Nr. 429. Bankel, Johann, Kupferstecher, Radierer, * 1837 Nürnberg - f 12. 6. 1906 M ü n c h e n . Ausbildung bei seinem Schwager Albrecht -»Schultheiß in München. A b 31.10.1855 Studium an der A d B K München (Antikenklasse), 1866-67 in Paris. In seiner Frühzeit arbeitete er vorwiegend als Reproduktionsstecher, ab 1874 auch als Portraitstecher nach eigenen Vorlagen. Seit 1870 Mitglied des Münchner Kunst-Vereins. Für seine Arbeiten erhielt er 1880 in Berlin eine Kleine Goldmedaille und in Düsseldorf eine Goldene Staatsmedaille. M u S : N Ü R N B E R G , M S t N : 1 Kupferstich. Lit.: A K L ; Thieme-Becker. Bankel, Johann Christoph, Graphiker, Illustrator, * 16. get. 26. 3. 1854 L a u f - t 12. 10. 1931 Nürnberg, begr. auf dem Wöhrder Friedhof. Sohn des Johann Georg, Hafnermeister, oo Nürnberg 3.5.1888 Marie Schunk (* Hersbruck - t 26.9.1894, begr. auf dem Wöhrder Friedhof), ein Sohn —Willi. 1867-71 Lithographielehre bei Buchner & Sessner in Nürnberg, nebenbei Besuch der Kunstgewerbeschule Nürnberg. 1871-76 Lithograph bei der Kunstanstalt C. A. -»Pocher. 1876-77 Studium an der Akademie der Künste und am Deutschen G e w e r b e m u s e u m in Berlin, w o er mehrere Auszeichnungen und Belobigungen erhielt. Anschließend Studium an der Kunstgewerbeschule N ü r n b e r g unter Adolf -»Gnauth und Friedrich -»Wanderer, w o er Assistent im Fach Aktmalerei wurde und auch später nebenberuflich unterrichtete. Ein ihm angetragenes ständiges Lehramt lehnte er ab. Er be-
59 vorzugte eine Anstellung ab 1882 als künstlerischer Leiter bei der Kunstanstalt -»Nister, die zu den bedeutendsten europäischen graphischen Betrieben zählte. Bankel fertigte Entwürfe für Kinder- und Märchenbücher, für Sagen, für Gebrauchsgraphik und Karikaturen. Viele seine Arbeiten tragen die Signatur Ch. BKL. Durch den Krieg kam das große Auslandsgeschäft der Firma Nister zum Erliegen, und Bankel ging 1917 nach 35 Jahren erfolgreicher Tätigkeit in den vorzeitigen Ruhestand. Auch privat setzte er seine künstlerischen Fähigkeiten ein und entwarf Ehrenurkunden für die Stadtverwaltung seiner Laufer Heimatgemeinde, Schmuckblätter und Festprogramme für Vereine. Sein großes Verdienst sind j e d o c h viele genaue zeichnerische und aquarellierte Darstellungen historischer Bauten und malerischer Winkel in N ü r n b e r g und seiner fränkischen Heimat. Der frühe Tod seiner Frau traf Bankel schwer, er blieb Witwer. Die Inflation vernichtete sein Vermögen, Resignation, Verbitterung und ein nervöses Magenleiden überschatteten seine letzten Lebensjahre. M u S : L A U F , Städtische S a m m lungen: Uber 150 Skizzenblätter und aquarellierte Zeichnungen. N Ü R N B E R G , M S t N : Aquarelle, graphische Blätter. Lit.: A d B B , 1933; Glückert, 2002, S. 90112. Ausst.: 1 8 8 2 / 3 , - / 5 ; 1891/1; 1993/7, Abb. 12. Bankel, Willi, Sohn des -»Johann Christoph. Er besuchte die Nürnberger Kunstschule. Später wurde er ein erfolgreicher Schauspieler und Spielleiter am Theater zu Erfurt. M u S : N Ü R N B E R G , M S t N : Stadtmauerpartie mit Luginsland, Aquarell. Lit.: Glückert, 2002, S. 109. Bapst s.a. Pabst Barbari, Jacopo d e (Walch, Jacob), it. Maler, Kupferstecher, Holzschneider, * Venedig - f vor 1516. Ausbildung wahrscheinlich in der Schule von Alvise Vivarini. A u f Dürers erster venezianischer Reise (1494-95) zeichnete Barbari ihm anatomisch richtig konstruierte menschliche Körper vor, was Dürer sehr beeindruckte. Barbaris wichtigstes Werk ist der Entwurf zu der berühmten und detailgetreuen Ansicht von Venedig aus der Vogelperspektive. Diese ließ der in Venedig ansässige Nürnberger K a u f m a n n Anton -»Kolb 1497-1500 als Holzschnitt a u f sechs Stöcken reproduzieren, Größe 283 χ 136 cm (Druckstöcke heute im Museo Correr, Venedig). Wahrscheinlich auf Vermittlung Kolbs wurde Barbari am 8.4.1500 durch Kaiser Maximilian 1. auf ein Jahr als „contrafeter und illuminist" nach N ü r n b e r g verpflichtet, mit einem jährlichen Salär von 100 rheinischen fl. A m 15.4.1500 wurden dem Maler 24 fl. für den Kauf eines Pferdes ausgezahlt, am 6.11. d. J. weitere 25 fl. à conto „seiner provision". 1500 entstand das Bildnis des hl. Oswald (Ungarn, Priv.-Slg), mit dem Merkurstab (Caduceus) als Signet, das fortan sein künstlerisches Zeichen sein sollte und auf den späteren Werken neben der Signatur IB erscheint. Nach dem Brief Maximilians vom 29.2.1504 an Johann von Stetten, der auch in Deutschland die Zusammenarbeit zwischen Barbari und Kolb bezeugte, erhielt der Maler restliche Zahlungen in Höhe von 100 und 154 fl., Kolb bekam 200 fl. Mitte 1501 bat Barbari Friedrich den Weisen von Sachsen in einem Brief, sich für die Wiederaufnahme der Malerei in die freien Künste zu bemühen. Dadurch wurde Friedrich, königlicher Statthalter beim Nürn-
Barbeck berger Reichsregiment, auf ihn a u f m e r k s a m und verpflichtete ihn 1503-1505 als Hofmaler für 100 fl. Aus den kurfürstlichen Rechnungsbüchern geht hervor, daß er in Torgau, N a u m b u r g , Lochau, W e i m a r und Wittenberg tätig war, z.T. z u s a m m e n mit Lucas Cranach d. Ä., dessen Sohn Bilder von ihm besaß, die sich heute in Dresden befinden. 1504 traf Barbari in Wittenberg erneut mit Dürer z u s a m m e n . Barbara Butts vermutet, daß er in dieser Zeit Hans von -»Kulmbach ausbildete, der später Geselle bei Dürer in N ü r n b e r g wurde. N a c h f o l g e n d war er f ü r Joachim I. von Brandenburg tätig. Als Philipp von Burgund sein Schloß Suytburg neugestalten ließ, war 1509 auch Barbari unter den verpflichteten Malern. 1510 war er H o f m a l e r und „varlet de c h a m b r e " der Statthalterin der Niederlande, Margarete von Österreich. Im S o m m e r 1511 erkrankte er. 1512 setzte ihm die Erzherzogin eine jährliche Pension von 100 Livres aus. Im Besitz von Margarete befanden sich u.a. 23 druckfertige K u p f e r platten sowie sein Zeichenbuch. Als Dürer am 7.6.1521 bei seiner Reise in die Niederlande die Erzherzogliche S a m m l u n g besichtigte, würdigte er die Werke Jacopos und bat Margarete vergeblich, ihm dessen Skizzenbuch zu schenken. In den S a m m l u n g e n der Nürnberger Paulus -»Praun und des Johann Friedrich -»Frauenholz befanden sich Werke von Barbari. Panzer verzeichnete sein Portrait. MuS: N Ü R N B E R G , G N M . Lit.: A K L , mit Werk- und Lit.-Verz.; Thieme-Becker; Doppelmayr, 1730; NeudörferLochner, 1875, S. 13Of. Ausst.: 1971/3. Barbeck, Hugo, Antiquar, Verleger, Sammler, Mundartdichter, * 2. 8. 1851 Fürth - f 11. 11. 1907 Nürnberg. Sohn des Johann Michael, Antiquar in Fürth. Nach dem Besuch der Gewerbeschule in seiner Vaterstadt wurde er Buchhandelslehrling im Antiquariat des Johann Friedrich -»Heerdegen. A m Feldzug 1870/71 nahm er als Junker des 14. Infanterieregiments teil, in Sedan schwer verwundet und wurde mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet. Nach dem Krieg übernahm er die Firma seines Lehrherrn und brachte die " H e e r d e g e n - B a r b e c k ' s e h e B u c h h a n d lung und Antiquariat" als Versandantiquariat von Restauflagen zu hoher Blüte. Das Geschäft verlegte er von der Winklerstraße 11 in die Mauthalle. Barbeck gliederte der Buchhandlung einen Verlag an, in dem er neben eigenen Werken, darunter seine Kriegserlebnisse 1870/71, vorwiegend Mundartdichtung, darunter Neuausgaben von -»Grübel, -»Weickert und -»Wehefritz, sowie Postkarten herausbrachte. Politisch engagierte sich Barbeck als Magistratsrat und Abgeordneter. Gesellschaftlich trat der als besonders humorvoll geltende Verleger u.a. als Mitglied des Vereins M e r kur, des Literarischen Vereins und des P.Bl.O. in Erscheinung. 1906 übernahm Bruno Hennings die Firma, 1931 wurde sie von Bernhard Koch, d e m damaligen Eigentümer der Buchhandlung Carl Koch erworben. W e r k e : Alt-Nürnberg, kulturgeschichtliche Bilder aus Nürnbergs Vergangenheit in 14 Lieferungen [Mappenwerk], 1894-1902; Geschichte der Juden in Nürnberg und Fürth, 1878; Mein Kriegstagebuch vom 29. Juli bis 1. September 1870, 1871; Als N ü r n b e r g freie Reichsstadt war, 1895. M u S : N Ü R N B E R G , StadtB. Lit.: Sichling, 1870; Stadtlexikon 2000. Ausst.: 1966/5; 2000/4. Waller Gebhardt
Barchers Barchers, Eduard, Bildhauer, war 1857 in S. 1549b (Hintere Beckschlagergasse 10) ansässig. Barfuß, Carl Franz, Vergolder, Restaurator, Maler, * 19. 8. 1875. Er kam aus München und erlernte das Vergolderhandwerk. Mit 17 Jahren ging er nach Tirol, wo er sich wohl als Restaurator und Kirchenmaler weiterbildete. 1904-05 war er an der Restaurierung des Rathaussaales in Nürnberg beteiligt. Seit 1920 Restaurator im GNM. Er restaurierte den Hochaltar der Jakobskirche, den Deocarus-, Katharinen- und Rochusaltar und den Sakristeialtar der Lorenzkirche. Bis 1955 in Nbg. nachweisbar. Lit.: Mende, Rathaus 1979; GNM Tätigkeitsberichte; N. N. vom 23.9.1955. Barfuß, Paul, Kupferstecher, * 17. 8. 1823 Großgründlach b. Nbg. - t 24. 3. 1895 München. Schüler der Kunstschule Nürnberg und der Akademie in Leipzig. Später war er in München tätig, wo er hauptsächlich als Reproduktionsstecher arbeitete. Er reproduzierte „Auerbachs Keller" nach Vorlage von Wilhelm von -»Lindenschmit, der Stich wurde 1888 als Jahresprämie des Vorjahres unter den Mitgliedern verteilt. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Busse; Dammer, 1889, S. 45. Ausst.: 1941/2. Barnfliss, Daniel, Bildhauer, * 1600, nur bekannt durch sein bei Panzer verzeichnetes Portrait von 1626. Lit.: Panzer, 1790, S. 10. Baron, Ernst Gottlieb (Theophil), kgl.-preußischer Kammermusikus, Komponist, * 17. 2. 1696 Breslau t 12. 4. 1760 Berlin. Sohn des Michael, Posamentier. 1715 Studium der Jurisprudenz und Philosophie in Breslau. 1720 Lautenist in Jena, kurzes Studium bei Silvius Leopold Weiß in Dresden. 1727 war er in Nürnberg, wo er bei J. F. -»Rüdiger seine „Historischtheoretisch und praktische Untersuchung des Instruments der Lauten" drucken ließ. 1728 Hoflautenist in Gotha, 1732 in Eisenach, 1737 von Kronprinz Friedrich zum Kammertheorbisten und nach dessen Inthronisation als Friedrich II. zum kgl. Kammermusikus in Potsdam mit einem Jahresgehalt von 300 Talern ernannt. Die letzten Jahre verbrachte er in Berlin. Lit.: Schlesisches Musiklexikon, 2001; DTB V, XVI. Ausst.: 1959/8. Barra, Joannes (Jan, Johan), holl. Kupferstecher, * 1581 Bois le Duc oder Middelburg - f 1634 England. Lt. AKL soll er 1599 in Nürnberg gewesen sein, was sich jedoch nicht in den Archivalien der Stadt nachweisen läßt. Lit.: AKL. Barst (Parst), Georg, Goldschmied, Silberarbeiter, * Jahrsdorf/Opf. - begr. 13. 9. 1661 Nürnberg. Sohn des Wilhelm, Pfarrer zu Jahrsdorf/Opf. oo I) 10.3.1629 Agatha, Tochter des Caspar Schmidt, Bierbrauer; II) 16.3.1636 Barbara (begr. 6.2.1656), Witwe des Hans BIaß, Wirt in Geiselwind; III) 16.7.1656 Anna Margaretha, Tochter des Stephan Prueffer, Kaiserlichen Stadtrichters in Enns/NÖ. Am 31.5.1623 wurde ihm das Bürgerrecht zunächst abgelehnt, mit Rv. vom 31.10.1623 jedoch nach bestandener Meisterprüfung zugesagt. Am 28.11.1627 legte er die Meisterprüfung ab und am 14.3.1629 den Meistereid. 1641-45 Geschworener, 1647-61 Genannter. Von Barst sind vor allem Silberfassungen an Kristall- und Elfenbeingefaßen bekannt, darunter eine Elfenbeinkanne aus dem Schloßmuseum Gotha, ein Ziborium aus Bergkristall im Nationalmuseum in Stockholm, ein Perlmuttpokal
60 und ein Kristallpokal im Kunsthistorischen Museum Wien. Um 1646 faßte er für Hans Jacob Behaim zwei von Georg ->Schwanhardt d. Ä. geschnittene Gläser, wofür er 9 fl. erhielt (inkl. Materialkosten im Gewicht von 7 Lot). Eine vom Nürnberger Buchdrucker Jeremias -»Dümler gestiftete Abendmahlskanne von Barst befindet sich in St. Jakob in Rothenburg. 1639-43 hatte er Melchior Nürnberger als Lehrling. 1644 stiftete Barst den vergoldeten Schild für den neu angeschafften Handwerkerstuhl der Goldschmiede in St. Sebald. 1643 erwarb er das Haus Obere Schmiedgasse 20, wo er bis zu seinem Tod lebte. Er war Leutnant der Bürgerschaft. Seine Witwe heiratete am 13.1.1662 den Goldschmied Georg II. - A r n o l d . MuS: KOPENHAGEN, Nationalmus. NÜRNBERG, GNM: Sargschild der Bierbrauer. WIEN, KhM. Lit.: AKL; ThiemeBecker; Rosenberg 4202; Stockbauer, 1893; Barock, 1962, S. 145; Meyer-Heisig, 1963, S. 220; Jamnitzer, 1985; StadtAN, GSI 152; Kohn, NHb Sebald; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 22. Ausst.: 1906/2. Bart s.a. Barth Bart, Bartholomäus, gen. Winsheim, Goldschmied, stammte aus Nürnberg, wurde am 22.11.1501 Meister und am 16.8.1502 Bürger in Würzburg, 1504/05 Zweiter Geschworener der Zunft. Er besaß 1503-15 ein Haus im Bestheimer Viertel „unter den Gadenen" und 1517-20 ein Haus am Markt. Später ist er nicht mehr nachweisbar. Es ist unklar, ob er etwas zu tun hatte (Vater?) mit einem gleichnamigen Kaplan bei St. Jacob in Nürnberg, dem der Rat am 21.3.1532 zusammen mit zwei anderen Kaplänen je 8 fl. verehrte. Lit.: Κ. Schottenloher, in: GNM M, 1917, S. 68, Anm. 2; Simon, Pfb. Nr. 53; Volker Liedke: Goldschmiede in Bürgerbüchern von Würzburg (1438-1508), in: Ars Bavarica 15/16, 1980, S. 159; Ausk. Hans-Peter Trenschel. Bartel, Max, Bildhauer, wohnte 1906 in der Kirchhofstraße. 49. Bartel, Wilhelm (Wappensteinschneider, 1522) s. Barthel, Wilhelm Barth (Bartt), Anthoni, Zinngießer, f 1550 Nürnberg. Er wurde 1517 in das Meisterbuch der Stadt eingetragen. Am 13.2.1520 quittierte ihm Ursula, Witwe des Zinngießers Nicolaus -»Streun die Bezahlung von 40 fl. für Zinngießerwerkzeug. Lit.: Hintze, Nr. 31. Barth, August, Zeichner, Redakteur, wohnte 1932 in der Erlenstegenstraße 58. MuS: NÜRNBERG, MStN: Ausflugskarte der Umgebung von Erlenstegen, sign. Aug. Barth del., 1932. Barth, Carl, Kupferstecher, Zeichner, Maler, Illustrator, Schriftsteller, * 12. 10. 1787 Eisfeld - f 11. 9. 1853 Kassel, durch Suizid. Er begann eine Goldschmiedelehre in der Werkstatt seines Vaters in Hildburghausen. Gefördert von der Fürstin von Thum und Taxis erlernte er 1805-10 bei Johann Gotthardt von Müller in Stuttgart das Kupferstechen und stach dort für die Cotta'sche Buchhandlung u.a. einen Großteil der Tafeln für die Riepenhausensche „Geschichte der Malerei in Italien". Weitere Studien in München und 1817-21 in Rom. Bereits 1814 hatte er J. J. -»Kirchner in München kennengelernt, der ihn vermutlich veranlaßte, anschließend an seinen Rom-Aufenthalt einige Zeit in Nürnberg zu verbringen. Später war Barth
61 Leiter der Herderschen Kunstanstalt in Freiburg/ Breisgau. Schließlich Rückkehr nach Hildburghausen, w o er seit 1830 f ü r das Bibliographische Institut seines Freundes Joseph Meyer vorwiegend als Portraitstecher arbeitete. Er war auch schriftstellerisch tätig. Werke: Frauentaschenbuch für das Jahr 1821, Nürnberg, Schräg 1821. M u S : N Ü R N B E R G , G N M . Lit.: N D B ; A K L ; Thieme-Becker; Meyer, KL 1885; M. Mende, in: Fränkische Lebensbilder, 16, 1996 (unter J. J. Kirchner). Ausst.: 1821/1; 1877/1; 1941/2; 1964/10; 1993/10. Matthias Mende Barth, Ferdinand, Maler, Zeichner, Bildhauer, * 11. 11. 1842 Partenkirchen - t 30. 8. 1892 Partenkirchen. Seine malerische Ausbildung erhielt er in Nürnberg unter August von -»Kreling, später bei Ludwig Folz und Theodor von Piloty in München. Lit.: A K L ; Thieme-Becker. Barth, Georg, Trompetenmacher, get. 13. 3. 1623 Nürnberg - begr. 30. 3. 1687 Nürnberg, ehemals Grab Nr. Ν 222 auf dem Johannisfriedhof. Sohn des Lorenz, Kürschner und Ratsherr; Vater des -»Johann Adam, oo 9.7.1645 A n n a Maria Stammler (begr. 27.4.1683), neun Kinder. Lehre bei seinem Schwager Georg -»Ehe, der seit 26.1.1635 mit Barths Schwester verheiratet war. Anschließend arbeitete er dort als Geselle, 1642 war das Verhältnis so zerrüttet, daß er dort nicht weiterarbeiten wollte. Selbst eine Intervention des Rats und des gemeinsamen Schwiegervaters konnte daran nichts ändern. Da die Zahl der Meister auf zwölf begrenzt war, konnte Barth zunächst nicht zur Meisterprüfung zugelassen werden. Der Rat stellte ihm anheim, außerhalb zur arbeiten, w a s bei einem „gesperrten" H a n d w e r k sehr ungewöhnlich war. Barth blieb jedoch in der Stadt, mit seiner Eheschließung 1645 verlor er das Recht Meister zu werden. Nach dem Tod seines Schwagers 1668 stellte er erneut den Antrag zur Meisterprüfung, er erhielt lediglich die Erlaubnis zur Fertigung der „kleinen Arbeit", d.h. er konnte als Stückwerker für andere Meister arbeiten und durfte keine Lehrlinge oder Gesellen halten. Die Instrumente trugen damit das Mz. der auftraggebenden Meister, so d a ß keine von Barth gefertigten Instrumente feststellbar sind. Insgesamt dürfte er in bescheidenen Verhältnissen gelebt haben. Zuletzt wohnte er in der Äußeren Laufer Gasse. Lit.: Trechsel, 1735; Wörthmüller, in: M V G N 45, 1954, S. 220, 263. Barth, Hans, Organist, Tuchscherer, * Nürnberg. Ausbildung wohl in Nürnberg. 1496-1511 mit Unterbrechungen, von 1511-21 durchgehend in Windsheim tätig. Lit.: FS. zur Einweihung der neuen Orgel in der St. Kilians-Kirche Bad Windsheim, 1986, S. 21. Barth, Johann, Organist, oo I) Ν . Ν.; II) Wöhrd b. Nbg. 12.10.1653 Ursula Krafft. Als Organist in Wöhrd tätig. Lit.: Krauß, Exulanten 2006, S. 166; 308. Barth, Johann A d a m , Trompetenmacher, * Nürnberg - begr. 9. 1. 1708 Nürnberg. Sohn des -»Georg, Trompetenmacher. Unverheiratet. Barths Antrag von 1686 auf Verleihung des Meisterrechts wurde, wie bei seinem Vater, dahin entschieden, daß er lediglich die „kleine Arbeit" als Stückwerker ohne Lehrjungen und Gesellen ausführen durfte. Nach einem weiteren Antrag von 1689 wurde ihm erlaubt, Wald- und Jägerhörnlein und noch einige kleinere Stücke zu fertigen, unter der Bedingung, keinen Lehrjungen oder
Barthel Gesellen zu beschäftigen und sein Leben lang nicht von hier wegzuziehen. Lit.: Wörthmüller, in: M V G N 45, 1954, S. 264. Barth, J o h a n n Christoph, Goldschmied, Goldarbeiter, get. 12. 3. 1662 N ü r n b e r g - f 16. 1. 1731 Nürnberg. Sohn des Johann Wolfgang, Musiker in Nürnberg, später H o f m u s i k u s zu Weißenfels. Unverheiratet. 1674-80 Lehre bei Caspar -»Paulus. A m 2.2.1688 bestand er die Meisterprüfung. Lt. Rv. v o m 15.9. und 17.9.1704 bat er um Beschleunigung seines Eheprozesses. Zuletzt wohnte er am Schießgraben, im Totenbuch wurde er als Goldschmiedegeselle bezeichnet. Lit.: Stockbauer, 1893; Jamnitzer, 1985; Archiv zur Nbger. G S K im G N M . Barth, J o h a n n Christoph, Stadtmusikus. A m 16.2.1662 lieh er dem Buchdrucker Christoph II. -»Lochner 200 fl., die 1665 von dessen Sohn Leonhard Christoph -»Lochner zurückbezahlt wurden. 1690-1707 war er als Stadtpfeifer im Ämterbüchlein eingetragen. 1675 gehörte ihm das Haus Karolinenstraße 24. Lit.: Grieb, B u c h g e w e r b e 2003; Kohn, N H b Lorenz. Barth, J o h a n n Philipp, Goldschmied, * Nürnberg, oo Wien 1657 Margaretha Lauch, Goldschmiedstochter aus Quedlinburg. 1641 kaiserl. K a m m e r - G o l d schmied in Wien, dabei als aus N ü r n b e r g stammend bezeichnet. Lit.: A K L . Barth (Bartl), Nicolaus, Buchbinder, wurde 1573 Meister. Lit.: Helwig, 1954. Barthel, Karolina Babette, Zinnfigurenmalerin, t 17. 7. 1859 Nürnberg. Barthel, Otto, Lehrer, Schulrat, Schriftsteller, * 15. 1. 1895 Marktbreit - t 20. 9. 1975 Nürnberg. Sohn des A d a m Sebastian, Bautechniker, oo I) Ν. N., drei Söhne, eine Tochter; II) Charlotte. 1913 L e h r a m t s p r ü f u n g in Würzburg. 1922 Volksschullehrer in Nürnberg, 1944 Rektor der Volksschule Saarbrückener Straße. 1945 B e r u f u n g in das Nürnberger Stadtschulamt, 1946 staatlicher Schulrat, 1950 städtischer Schulrat, 1955 Oberschulrat. Er machte sich um den W i e d e r a u f b a u des Nürnberger Volksschulwesens nach dem Krieg verdient und verfaßte - neben Schulbüchern - W e r k e zur Nürnberger Schulgeschichte sowie Theater- und Musikkritiken. 1961 Bundesverdienstkreuz, 1963 Bürgermedaille der Stadt Nürnberg, Ehrenmitglied im Lehrerverein. W e r k e , Auswahl: Heimatgeschichtliches Lesebuch, 1962; Die Schulen in Nürnberg 1905-1960, N ü r n b e r g [um I960]; W o l f g a n g Konrad Schultheiss, 1970. Lit.: Bosl; Stadtlexikon 2000. Clemens Wächter Barthel (Bartel, Bertold), Wilhelm, Wappensteinschneider, Goldschmied, * Marburg, oo Margaretha, Tochter des -»Hans von Heidelberg, Maler. 1522 wurde er erstmals in Nürnberg erwähnt, als der Goldschmied Balthasar -»Arn vom Rat eine Fürschrift an Landgraf Philipp von Hessen erhielt w e g e n Forderungen, die er gegen die Brüder Johann und Wilhelm Bartel, Steinschneider und Goldschmiede zu Marburg, erhob. A m 30.12.1525 Schloß Barthel mit seinem Schwiegervater einen Erbvertrag ab, bei dem es auch um dessen H a u s a m Ponersberg (Schildgasse 41) ging, in dem Barthel mit seiner Frau w o h n e n durfte. A m 30.8.1527 ließ der Rat erkunden, ob er Bürger in N ü r n b e r g war und forderte den Wappensteinschneider auf, eine nicht näher beschriebene Eingabe in passender Weise zu verfassen, woraufhin er eine Fürschrift
Barthelmess erhalten sollte. Lit.: Zahns Jb. I, 1868; H a m p e Rv. I, 1582; Archiv zur Nbger. G S K im G N M . Barthelmess, Hans, Radierer, Lithograph, Bildnisu. Landschaftsmaler, * 5. 12. 1887 Erlangen - f gef. 1 1 . 7 . 1916 bei Verdun. 1904-06 Besuch der Kunstgewerbeschule Nürnberg, Abschluß mit Zeichenlehrerexamen. 1906-08 Studium an der A d B K München unter Peter von Halm, 1908-09 an der A d B K Stuttgart unter Christian Landenberger. Zuerst freischaffender Künstler in Erlangen, vom Mai 1909 bis Herbst 1910 in Staffelstein, dazwischen 1910 Besuch der Malschule in Berlin. 1912 Übersiedlung nach München, Wittelsbacherstraße 16/IV, Besuch der A d B K München mit Aktstudien bei Franz von Stuck. 1905 Bekanntschaft mit dem in Tennenlohe b. Nbg. w o h n e n d e n Maler und Radierer Adolf -»Schinnerer. Studienreisen 1908 und 1909 nach Holland, 1911 Straßburg und Paris, 1913 nach Italien mit den Freunden Buschor, Pretzfelder und Sauermann. Seit 1915 Militärdienst. MuS: ERL A N G E N , zahlreiche Gemälde. N Ü R N B E R G , M S t N . Lit.: H. Wilhelm, in: Fränk. Heimat H. 2/3, 1939; H. Wilhelm, in: Nürnberger Hefte, 6/1949. Ausst.: 1913/1; 1942/1; 1955/4; 1956/4; 1958/5; 1960/5; 1964/15 EA; 1994/6. Barthelmess, Nikolaus (Nikolaus Georg), Kupferstecher, * 27. 6. 1829 Erlangen - t 29. 8. 1889 Düsseldorf. Ausbildung in N b g . unter Carl -»Mayer. Das von ihm gestochene Blatt „In der Kirche" als Jahresgabe des Albrecht-Dürer-Vereins 1865 erhielt 1867 im Pariser Salon die große Goldene Medaille. MuS: N Ü R N B E R G , MStN: Stahl- und Kupferstiche. Lit.: A K L ; Müller-Singer. Ausst.: 1992/1. Barthelmeß, Wolfgang, Goldschmied, wurde 1485 Bürger. Um 1505 in den Grundverbriefungsbüchern genannt. Bartholomäus (Bartolmes) von Keczz, Maler, * Ketsch am Rhein? A m 25.5.1421 erhielt er das Bürgerrecht geschenkt, w a s auf ein gewisses Ansehen als Künstler schließen läßt. Lit.: A K L ; ThiemeBecker; Baader 1860/62; Gümbel, 1906, S. 333. Bartholomäus von Schwäbisch Hall, Mönch im Benediktinerkloster St. Egidien, Schreiber. Von seiner Hand stammen vier zwischen 1444 und 1461/62 entstandene theologische Handschriften aus St. Egidien; wahrscheinlich kann ihm auch ein f ü n f t e r Codex von 1427/28 zugewiesen werden. MuS: LEIPZIG, UB; N Ü R N B E R G , StadtB. Lit.: Fischer, in: M V G N 28, 1928; Schneider, 1967, S. 77, 198, 224, 293. Christine Sauer Bartl, Max, Bildhauer, Stukkateurmeister, wohnte 1932/43 in der Äußeren Sulzbacher Straße 39. Bartschmidt, Martin, Stempelschneider, f u m 1730 Nürnberg. 1720 wurde er in die Meisterliste eingetragen. In den 1720er Jahren war er im Ämterbüchlein als Siegelgraber verzeichnet, 1730 als verstorben bezeichnet. Lit.: Zahns Jb. I, 1868. Bartschmidt, Paul, Gürtler und Stempelschneider. In den 1680er Jahren bis nach 1720 war er im Ämterbüchlein als Siegelgraber verzeichnet. 1689 besaß er das Haus Neue Gasse 7, das um 1695 in fremden Besitz überging. Lit.: Zahns Jb. I, 1868; Kohn, N H b Sebald. Base, Miloslav, tschech. Bildhauer, Zeichner, Karikaturist, * 23. 3. 1887 Pecky/Ostböhmen - f 7. 11.
62 1959 Pardubice. Besuch der Bildhauer-Schule in Horice, Studium an der A d B K Krakau. Studienreise nach Florenz. Anschließend drei Jahre in Karlsruhe, Nürnberg und Berlin tätig. 1915 Gefangenschaft an der Ostfront, Eintritt in die Tschechoslowakische Legion in Rußland. 1920 Rückkehr nach Pardubice. Seine Arbeiten sind der tschech. realist. Plastik zuzuordnen. Er schuf verschiedene Denkmale und Kleinplastik. Lit.: A K L . Basel, Kaspar von (Briefmaler, 1488) s. Kaspar von Basel Basler, G. C., Geometer. Eine aquarellierte Zeichnung: St. Peter, Neubleiche, „Blaichers-Weyer", 27 χ 45 cm, 1783 wurde 2001 im Handel angeboten. MuS: N Ü R N B E R G , StadtB: 3 Zeichnungen, dat. 1783. Lit.: Tiggesbaumker, 1988. Basler (Baßler), Johann Ulrich, Goldschmied, Gold- und Silberarbeiter, * 7. 8. 1805 Nürnberg t vermutl. vor 1850 Nürnberg. Sohn des Johann Michael, Rotbierbrauer, oo 6.2.1842 Susette Henriette (* um 1819 - t 16.3.1884), Tochter des Johann Albrecht Krafft, Fruchtlikörfabrikant. V o m 23.5.1821 bis 24.5. 1824 Lehre bei Caspar Gottlieb -»Winter. Anschließend war er einige Jahre auswärts tätig. A m 22.11. 1834 legte er sein Meisterstück vor, das aus einer Brosche in Form eines Schmetterlings mit Brillanten und Smaragden bestand; die Arbeit wurde als ausgezeichnet bewertet. A m 23.11.1834 wurde er als Meister vereidigt. A u f der Industrieausstellung 1840 in Nürnberg präsentierte er u.a. Rosetten-Ohrringe, eine Rosetten-Vorstecknadel, Ringe und ein Diamantentableau. Besondere Beachtung fand seine kostbare, mit Brillanten besetzte Tabatière. Basler bildete folgende Lehrlinge aus: Johann Michael -»Stadelmann (183639); Lorenz Ludwig Hartmann (1836-39); Wilhelm Schlichting (Schlüchting) aus Obermichelbach (bis 1841); Joseph Beck (1843-46); Theobald Goetze (1843-46). Lit.: Priem, 1875, S. 510; Stockbauer, 1893; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 23. Ausst.: 1840/4; 1845/1. Batty, Capt. Robert, engl. Maler, Zeichner, Aquarellist, Illustrator, Radierer, * 1789 London - f 20. 11. 1848 London. Sohn des Robert. Zwischen 1822 und 1833 veröffentlichte er Radierserien nach seinen Zeichnungen mit Ansichten aus verschiedenen europäischen Ländern, darunter sechs Ansichten von Nürnberg in der Folge „ G e r m a n Scenery", erschienen in bei Rodwell & Martin in London 1823. Sein Hauptverdienst liegt in der topographisch genauen Wiedergabe von Architekturen, Stadtansichten und Landschaften unter akribischer Beachtung von Proportion und Perspektive. M u S : N Ü R N B E R G , MStN. Lit.: A K L ; Thieme-Becker. Bauch, A d a m , Goldschmied, Silbergießer, get. 1. 9. 1580 Nürnberg - begr. 15. 5. 1613 Nürnberg. Sohn des -»Meinrad d. Ä. oo 7.1.1611 Margaretha, Witwe des Hans Götz, Schreiber. Bei seinem Tod wohnte er am Paniersplatz beim Gasthaus zum Gelben Löwen, bezeichnet als Hohlgießer Seine Witwe heiratete den Goldschmied Joachim -»Lobsinger. Lit.: Archiv zur Nbger. G S K im G N M . Bauch, Alfred, Dr., kgl. Kreisarchivar, Literat, * 31. 1. 1851 Laskowitz b. Ohlau/Schlesien - f 14. 8. 1901 Nürnberg. Sohn eines ev. Pfarrers, oo 1892 Marie
63 Grosser. Besuch des Elisabethengymnasiums in Breslau; 1885 Promotion in Breslau. 1886-1889 am Münchner Reichsarchiv tätig, a b 1889 beim Kreisarchiv Amberg. Im Oktober 1891 Versetzung nach Nürnberg, seit Juni 1896 Leiter des Kreisarchivs. 1898 -1901 gehörte er dem erweiterten Vorstand des Vereins fur Geschichte der Stadt N ü r n b e r g an. Er forschte zur Reichsgeschichte und zur Geschichte Schlesiens und schrieb Aufsätze fur verschiedene Zeitschriften, darunter fur die M V G N . Sein literarisches Hauptwerk, „Barbara Harscherin, Hans Sachsens zweite Frau", erschien 1896 in der Rawschen Buchhandlung. Lit.: Nekrolog in: M V G N 15, 1902, S. 168-175; Leesch, 1992. Michael Diefenbacher Bauch, Ambrosius, Goldschmied, Goldarbeiter, get. 12. 2. 1552 Nürnberg - begr. 29. 11. 1588 Nürnberg. Sohn des -»Caspar d. Ä., Goldschmied, oo 30.5.1581 Magdalena (begr. 8.9.1600), Tochter des Hannibal Rosentaler, Handelsmann. Als Geselle in Augsburg beteiligte er sich 1575 finanziell an der A n s c h a f f u n g eines Epitaphs f u r f r e m d e Goldschmiedsgesellen. A m 26. Juli 1579 meldete er sich zur Meisterprüfung in Nürnberg an und begann vermutlich im N o v e m b e r 1580 mit der Anfertigung der Meisterstücke. Er bestand die P r ü f u n g am 5.3.1581, nachdem ihm eine Nachfrist von drei Wochen eingeräumt worden war. Bei seinem Tod wohnte er am Ponersberg beim Radbrunnen, vermutlich im Hause seines Bruders -»Meinrad am Paniersplatz 21. Lit.: A K L ; ThiemeBecker; Rosenberg 4015; Stockbauer, 1893 Nr. 512; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 24. Bauch, C a s p a r d. Ä., Goldschmied, Silberarbeiter, t 28. begr. 30. 11. 1583 Nürnberg. Vater des -»Ambrosius, -»Caspar d. J. und -»Meinrad d. Ä., alle Goldschmiede. oo 28.2.1541 Sibylla (begr. 27.1.1592), Tochter des Wolf -»Richel, Goldschmied, mind, vier Söhne, vier Töchter. Mit Rv. vom 28.6.1540 wurde ihm das Bürgerrecht zugesagt, am 30.3.1541 erfolgte der Eintrag ins Bürgerbuch. Vermutlich bestand er die Meisterprüfung am 8.4.1540, am 6.4.1541 wurde er als Meister vereidigt. 1567-71 Geschworener. Mz: K B im Queroval. 1554 hat er sein Zeichen gegen die O r d n u n g auf eine Arbeit seines Schwagers Georg -»Ernst geschlagen. Seit 1553 war er u.a. für Kurfürst August von Sachsen tätig. 1560 wurden Caspar Bauch, Bonaventura -»Hegen und Jacob -»Hoffmann auf einer Reise nach Sachsen ausgeraubt. Offensichtlich war die Auftragslage von Bauch gut, da er seine Gesellen gegen Zusatzlohn auch außerhalb der Arbeitszeit beschäftigte; darüber beschwerten sich am 14. April 1572 die Geschworenen beim Rat. Mit rund 42 Jahren war Caspar Bauch eine verhältnismäßig lange Schaffenszeit beschieden. Aus seiner Frühzeit stammen ein Trichterbecher aus der S a m m l u n g Eugen Gutmann und ein Becher auf Schellenfußen aus der Pfalzgalerie in Kaiserslautern. Zu seinen späteren Werken zählen ein Doppelpokal im Grünen Gewölbe in Dresden, der an der Wandung Rollwerkformen und Maureskendekor vereint, und ein Renaissancepokal in der Rüstkammer des Kreml. Von Bauchs Meistermarke sind drei Varianten bekannt. A m 22.6.1573 wurde er als V o r m u n d der Kinder des Hans -»Bauch erwähnt. 1561 war er Besitzer des schwiegerväterlichen Hauses Obstgasse 1, w o er bis zu seinem Tod wohnte. Seine Tochter
Bauch Sibylla heiratete am 16.7.1564 den Juwelier Pankraz -»Henn, Tochter Ursula am 20.8.1571 den Goldschmied Hans -»Zeitler, Catharina am 3.3.1572 den Goldschmied David -»Stechmesser und Maria am 12.1.1586 den G o l d s c h m i e d Urban -+Wolff. Lit.: N D B ; A K L ; Thieme-Becker; Rosenberg 3856-57; Stockbauer, 1893 Nr. 318; H a m p e , Rv.; Schornbaum, 1949 Nr. 387; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 25; Kohn, N H b Sebald. Ausst.: 2002/1. Bauch, Caspar d. J., Goldschmied, Silberarbeiter, get. 27. 2. 1562 N ü r n b e r g - begr. 6.2. 1592 Nürnberg. Sohn des -»Caspar d. Ä., Goldschmied, oo 7.9.1590 Margaretha, Tochter des Martin Rodtschuh. A m 14.9. 1590 bestand er die Meisterprüfung. Bei seinem Tod wohnte er am S c h w a b e n b e r g (Webersplatz/Sieben Zeilen). Seine Witwe heiratete am 10.1.1596 Georg Algeyer von Landshut. Lit.: A K L ; Thieme-Becker, Rosenberg 4048; Stockbauer, 1893 Nr. 551; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 N r . 2 6 . Ausst.: 1906/2 Nr. 273. Bauch, Conrad (Kunz), Goldschmied, Silberarbeiter, wurde am 8.2.1549 in einem Rv. w e g e n einer unerlaubten Vergoldung erwähnt. Evtl. identisch mit Caspar -»Bauch d. Ä. Lit.: A K L ; Thieme-Becker; Hampe, Rv. I, Nr. 3156. Bauch, Georg, Goldschmied, Goldarbeiter, get. 8. 5. 1558 Nürnberg - | 1. 1. 1603 im R T B eingetr., N e u hausen. Sohn des -»Hans d. Ä.; Stiefbruder des Hans d. J., Goldschmiede, oo 5.8.1584 Lukretia (begr. 30.7. 1632), Tochter des A n d r e a s Langer aus Magdeburg. Lehrzeit bei seinem Vater. Sein erstes Meisterstück wurde am 18.2.1584 zurückgewiesen, die zweite Prüfung am 31.12.1584 bestand er „midtt j a m e r " . Vermutlich wurde er 1585 als Meister vereidigt. 1587 wurde er beschuldigt, zwei anderen Goldschmieden gehörige A r m b ä n d e r an Fürther Juden versetzt zu haben. Am 8. M ä r z 1596 quittierte er z u s a m m e n mit seinem Bruder -»Hans den E m p f a n g des elterlichen Erbes. Im Ratstotenbuch wird G e o r g Bauch als „geweßner goldschmidt" bezeichnet, er hatte offensichtlich seinen Beruf aufgegeben. Lit.: A K L ; ThiemeBecker; Rosenberg 4035; Stockbauer, 1893 Nr. 527; Hampe, Rv. II, 923 f.; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 27; Grieb, Nürnberger B u c h g e w e r b e 2003, Nr. 83 und 84. Bauch, Hans d. Ä., Goldschmied, Silberarbeiter, begr. 14. 12. 1595 Nürnberg, Grab 1619 auf dem Johannisfriedhof, dat. 1622, Epitaph noch vorhanden. Vater des -»Georg und des -»Hans d. J., beide Goldschmiede. oo I) 8.10.1549 A n n a Maertin (begr. 22.10. 1564), mind, ein Sohn, drei Töchter; II) 25.6.1566 Brigitta H o f m a n n , mit erlaubtem Abendtanz, (begr. 20.3.1581), mind, ein Sohn; III) 28.8.1581 Margaretha Rasch (begr. 6.12.1618). Mit Rv. v o m 5.7.1549 wurde ihm das Bürgerrecht zugesagt, am 24.7.1549 erfolgte der Eintrag in das Bürgerbuch. Vermutl. am 20.7.1548 bestand er die Meisterprüfung, am 13.7.1549 wurde er als Meister vereidigt. 1561-67 hatte er Eberhard Hock aus Frankfurt/Main als Lehrling, der später in seiner Heimatstadt Meister wurde. 1550 erwarb er von dem Goldschmied Valentin -»Werner um 910 fl. das H a u s Bergstraße 6. 1568 war Bauch verschuldet, sein verpfändetes Haus verkauften seine Kinder 1573 um 900 fl. an den Goldschmied A d a m -»Richter. Bei seinem
Bauch Tod wohnte er auf dem alten Roßmarkt neben dem schwarzen Bären (Adlerstraße). Drei seiner Töchter heirateten ebenfalls Goldschmiede, Hester am 22.12. 1579 Martin ->Malfeit; Anna am 1.2.1580 Friedrich -»Hillebrandt; Barbara, am 2.8.1586 Jacob II. -»Bavy. Seine Töchter Ursula und Barbara kauften 1622 das Grab Nr. 1619 auf dem Johannisfriedhof. MuS: MOSKAU, Rüstkammer des Kreml: Buckelpokal. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Rosenberg 4090; Bosch, in: GNM M, 1889; Stockbauer, 1893 Nr. 356; E. Wernicke, in: M V G N 10, 1893; Hampe, Rv.; KDM Nürnberg, 1977; Zahn, DI-N Nr. 3675; Jamnitzer, 1985; Johannisfriedhof, 1991; Kohn, NHb Sebald; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 28. Bauch, Hans, d. J., Goldschmied, Silberarbeiter, get. 30. 11. 1568 Nürnberg. Sohn des -»Hans d. Ä., Goldschmied; Stiefbruder des -»Georg, Goldschmied, oo 23.2.1596 Barbara (* Bamberg), geb. Breitner, Witwe des Hans Schramm. Am 26.10.1595 bestand er die Meisterprüfung. 1599-1605 arbeitete er beim Goldschmied und Medailleur Hieronymus -»Berckhauser. Auf der Wanderschaft 1607 in Weimar scheint er zeitweise geistesgestört gewesen zu sein. Am 17.3. 1610 gab er sein Nürnberger Bürgerrecht auf und zog vermutlich nach Bamberg. Mz: HB lig. Sitzmann und Scheffler verzeichneten einen Goldschmied Hans Bauch in Bamberg (f 26.11.1676), der sein Sohn sein könnte. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Rosenberg 4089; Sitzmann, 1983; Scheffler, Oberfranken 1989, S. 22, Nr. 109; Hampe, Rv II, 1408; KDM Nürnberg, 1977; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 29. Bauch, Jacob (Goldschmied) s. Bavy, Jacob Bauch, Matthäus (Mathes), Goldschmied, Juwelier und Händler, get. 7. 9. 1553 Nürnberg - begr. 7. 2. 1603 Nürnberg. Sohn des -»Caspar d. Ä., Goldschmied. oo 1580 Ursula Kanler (get. 2.2.1561), mind, ein Sohn, zwei Töchter. Kam um 1570 aus Augsburg nach Nürnberg. Er soll (nach O'Bryn) zusammen mit anderen Nürnberger Goldschmieden fur August von Sachsen ein Astrolabium angefertigt haben. Lit.: N D B ; AKL; Thieme-Becker; Hampe, Rv. Bauch, Meinrad d. Ä., Goldschmied, Silberarbeiter, get. 24. 3. 1549 Nürnberg - begr. 22. 4. 1623 Nürnberg, ehemals Grab Nr. 459 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. vor 1580, nicht erhalten. Sohn des -»Caspar d. Ä., Bruder des -»Ambrosius und des -»Caspar d. J., Vater des -»Meinrad d. J. oo 13.5.1577 Ursula (begr. 11.10.1626), Tochter des Georg Schmidt, Nagelschmied. Am 13.3.1575 bestand er die Meisterprüfung, nachdem er am 25.8.1574 und am 20.2.1575 zweimal durchgefallen war. 1609-13 Geschworener. Mz: MB ligiert im Kreis oder Queroval. Obwohl Bauch die Prüfung zweimal nicht bestand, scheint er ein tüchtiger und produktiver Meister gewesen zu sein. Es ist ein vergleichsweise umfangreiches Oeuvre von ihm erhalten, wobei die Herstellung von Jungfrauenbechern eine Spezialität gewesen zu sein scheint. Daneben sind von ihm Trinkgeschirre in Tiergestalt und andere figürliche Gefäße bekannt, darunter auch Scherzgefäße. Häufig verwendete er fur seine Arbeiten Perlmutter. 1579 stritten sich Bauch und Bartel -»Jamnitzer mit ihrem gemeinsamen Schwiegervater Georg Schmidt um das mütterliche Erbe ihrer Frauen. 1587 mußte Bauch unter Strafandrohung einen nicht
64 genehmigten Backofen wieder abreißen. 1578 erwarb er um 450 fl. das Haus Paniersplatz 21, das er 1593 um 900 fl. wieder verkaufte. Bf i seinem Tod wohnte er im Krämersgäßlein, vielleicht im Hause seines Schwiegersohnes Tobias -»Wolff in der Oberen Krämersgasse 14, der am 3.7.1604 seine Tochter Ursula heiratete. Bauch starb möglicherweise an einer Seuche, die innerhalb weniger Tage auch Tochter und Schwiegersohn dahinraffte. MuS: DRESDEN; Grünes Gewölbe. KOPENHAGEN, Nationalmus. LONDON. BM. MOSKAU, Rüstkammer des Kreml. NÜRNBERG, GNM. St. PETERSBURG, Eremitage. Lit.: NDB; AKL; Thieme-Becker; Rosenberg 3993; Stockbauer, 1893 Nr. 478; Hampe, Rv.; Zahn, DI-N Nr. 1482a; Jamnitzer, 1985; Stadtlexikon 2000; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 30; Kohn, N H b Sebald. Ausst.: 1992/18. Bauch, Meinrad d. J., Goldschmied, Silberarbeiter, get. 16. 2. 1583 Nürnberg - begr. 9. 1. 1633 Nürnberg. Sohn des -»Meinrad d. Ä. oo I) 3.5.1615 Margaretha (begr. 19.3.1630), Tochter des Hans -»Multerer d. J., Goldschmied; II) 31.8.1630 Dorothea Creutzer (* Wunsiedel). Ab 1595 Lehre bei Peter Cramer in Leipzig. Am 13.12.1612 bestand er die Meisterprüfung. Mz: M B im Querrechteck Er wohnte am Paniersplatz. Sein Sohn Andreas wanderte nach Klagenfurt aus. MuS: LUGANO, Slg. Thyssen-Bomemisza: Buckelpokal. Lit.: NDB; AKL; Thieme-Becker; Rosenberg 4148; Stockbauer, 1893 Nr. 668; Hampe, Rv.; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 31. Bauch, Wolf, Goldschmied, f 1581? Er starb noch bevor er Meister wurde. Lit.: AKL; Thieme-Becker. Baudenbacher (Bauttenpacher), Georg (Jörg) d. Ä., Sattler, Meistersinger-Liebhaber, Sammler, begr. 23. 2. 1607 Nürnberg. Vater des -»Georg d. J., Maler, oo 12.3.1566 Elisabeth Herneisen (begr. 20.7.1612), Witwe des Hans Hofmann, Sattler, mind, ein Sohn, zwei Töchter. Am 22.11.1564 wurde er Meister. Als Singer oder Dichter nicht nachgewiesen, sein Anliegen war die Sammlung und Überlieferung der Lieder, die sich als Handschriften in der Sächsischen Landesbibliothek Dresden erhalten haben. Er besaß ein Anwesen am Kornmarkt (Josephsplatz 12), das er durch Heirat erworben hatte. 1589 verkaufte er den rückwärtigen Teil an der Hinteren Ledergasse an seinen östlichen Nachbarn, den Wirt zum Roten Hahn. Den Rest verkaufte er 1605 für 1980 fl.; er behielt sich aber ein lebenslängliches Wohnrecht im Obergeschoß gegen 14 fl. Jahresmiete vor. Seine Tochter Elisabeth heiratete am 16.4.1599 Jeremias -»Baier, seine Tochter Margaretha am 6.5.1605 Wolfgang -»Fischer; beide waren Maler. Lit.: Stahl, 1982; Tacke, 2001, S. 606; Kohn, NHb Lorenz. Baudenbacher, Georg (Jörg) d. J., Maler, Zeichner, get. 4. 4. 1570 Nürnberg - begr. 14. 3. 1621 Nürnberg. Sohn des -»Georg, Sattler, oo vor 1596 Sabina (begr. 22.12.1636), zehn Kinder. Bei Einfuhrung der Malerordnung 1596 war er bereits Meister, so daß er kein Probestück vorlegen mußte. 1597-99 hatte er Moritz -»Legat als Lehrling. Bei seinem Tod wohnte er auf der hinteren Füll beim Neuen Tor (Lammsgasse). Seine Witwe war mit ihren Kindern später in der Kartäusergasse ansässig. Seine Tochter Susanna heiratete am 4.4.1638 den Schul- und Rechenmeister Georg
65 -.Sauer. M u S : N Ü R N B E R G , GNM. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Bosch, in: G N M M, 1899, S. 126f.; GNM Jb. 94, 1949, S. 71; Barock, 1962; Ludwig, 1998; Tacke, 2001, S. 353 u. Stammtafel 3. Baudenbacher, Johann Andreas, Rotgießermeister, * 1822 Nürnberg, oo I) Elisabetha; II) 19.9.1852 Katharina Margaretha Seyboth (* 1822 Wilhermsdorf). 1863 war er Besitzer des Hauses L. 902 (Hintere Sterngasse 21). Lit.: Sichling, 1870, S. 116. Baudenbacher, Maria, Maler-Dilettantin, get. 25. 6. 1609 Nürnberg - begr. 21. 8. 1645 Nürnberg, ehemals Grab auf dem Rochusfriedhof. Tochter des Georg -•Baudenbacher d. J., Maler, oo 19.8.1639 Bonaventura -»Heimert, Uhrmacher. Mit Rv. vom 26.7.1638 wurde ihr das „pronier gold oder dergleichen Malerei" auf Antrag der Malervorgeher vom Rugamt verboten, und sie wurde mit 1 fl. bestraft. Lit.: Heidrun Ludwig: Nürnberger Blumenmalerinnen um 1700 zwischen Dilettantismus und Professionalität, in: Kritische Berichte, Zeitschrift für Kunst- und Kulturwissenschaften 4/1996, S. 21-29; Tacke, 2001, S. 442 u. Stammtafel 3. Baudenbacher, Nicolaus, Maler, get. 29. 11. 1604 Nürnberg - f 26. 2. begr. 2. 3. 1647 Nürnberg, ehemals Grab auf dem Rochusfriedhof. Sohn des -»Georg, Maler, co 17.10.1638 Anna Maria (get. 21.5.1617 begr. 16.9.1673), Tochter des Georg -»Gärtner d. J., Maler, sieben Kinder. 1622-26 Lehre bei Hans -»Minckh, wofür er 20 fl. Lehrgeld zahlte. Am 15.6. 1637 wurde er zum Meister gesprochen, obwohl die Vorgeher viele Mängel an dem Probestück „Maria Magdalena mit den Aposteln Peter und Johannes neben dem Grab Christi" fanden. Er wohnte am Fischbach (Karolinenstraße). Seine Witwe heiratete am 20.7.1654 Christoph ^ H a a g , Maler. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Bénézit, 1976; Bosch, in: GNM M, 1899, S. 126f.; Tacke, 2001, S. 353 u. Stammtafel 3. Baudenbacher, Susanna (Malerin, 1638) s. Art. Sauer, Georg Bauder, Albrecht, Rotgießer, Waag- und Gewichtmacher, oo 5.4.1857 Magdalena Förtsch (*1829 t 10.1.1861, wohnhaft Johannesgasse 26); II) 7.4.1861 Maria Magdalena Christine Dorothea Hutzer. 1870 war er in Gostenhof, Eberhardshofstraße 30 ansässig. Lit.: Sichling, 1870, S. 116. Bauder, Christian, Maler, war 1924 Mitglied in der Vereinigung Nürnberger Künstler und Kunsthandwerker und stellte in Nürnberg aus, darunter ein Ölgemälde „Altes Schlößchen in GibitzenhoP. Werke: NÜRNBERG, Ev.-Luth. Pfarrgemeinde Christuskirche: Gemälde mit Ansicht der Christuskirche, sign, und 1956 dat. Ausst.: 1924/2, S. 13. Bauder, Johann Friedrich, Handelsmann, Sammler, Stifter, * 8. 1. 1713 Hersbruck - f 31. 5. 1791 Altdorf, Epitaph in der Grufthalle des Friedhofs, noch vorhanden. Sohn des Conrad, Bürgermeister und Stadtkämmerer- oo 1734 Anna Maria Schmidt ( t 1786), sechs Kinder. Ausbildung als Lebküchner. Reisen durch Bayern, Österreich, Mähren, Schlesien, Brandenburg und Sachsen. 1734 ließ er sich in Altdorf nieder, wo er zunächst einen Eisenhandel und später Wein- und Hopfenhandel betrieb. Seit 1746 war er im Stadtrat, 1770-84 Bürgermeister. Eigener Hopfenanbau ermöglichte es ihm, diesen für die Altdorfer
Bauer Gegend wichtigen Landwirtschaftszweig zu verbessern, worüber er 1776 eine Abhandlung veröffentlichte. Die durch ihn errichtete Schleiferei wurde für das Polieren des „Altdorfischen Marmors", einer fossilreichen Schicht des Lias E, bekannt, den man seinerzeit den Bauderschen Marmor nannte. Hergestellt wurden Tischplatten, Grabsteine, Dosen und andere Dinge. Bauder war ein bedeutender Sammler von Petrefakten. Neben seinem eigenen Naturalienkabinett bestückte er damit auch fürstliche Sammlungen und Museen. Seine Erfahrungen und Kenntnisse legte er in einigen Veröffentlichungen nieder. 1754 stiftete er den Taufstein für die Stadtpfarrkirche in Altdorf. Lit.: Will, GL V, S. 59-61; Simon, Pfb. Nr. 602; B. von Freyberg: Johann Fr. Bauder und seine Bedeutung für die Versteinerungskunde in Franken, in: Franken, Geologische Blätter für NO-Bayern, Heft 2, 1958; KDM Landkreis Nürnberg, 1961, S. 9 u. 12. Bauer s.a. Baier, Baur, Pauer Bauer (Zinngießerfamilie, 16. Jh.) s. Pauer Bauer, Andreas (Andres), Schlosser, 1590 Meister. Bauer, Anna, Glockengießerei, ging 1924 aus der Firma J. G. -»Petritsch's Nachf. Jean -»Bauer hervor und war in der Münzgasse 21-23 ansässig. 1930 wurde sie von den Brüdern Hans und Ludwig Bauer weitergeführt. Lit.: Gerlach, 1930. Bauer, Artur, Hauptmann, Aquarellist und Zeichner. Er malte Aquarelle von fränkischen Landschaften und zeichnete Portraits, die er 1839-41 in Nbg. ausstellte. Ausst.: 1839/1; 1840/2; 1841/2. Bauer, Balthasar, Meistersinger, sang 1598 an einer Zeche. Da um 1600 mehrere Träger dieses Namens in den Nürnberger Archiven erscheinen, ist eine Zuordnung biographischer Daten nicht möglich. Lit.: Stahl, 1982. Bauer, Carl Johann Sigmund, Mechaniker, Drechslermeister, Globenmacher, Photograph, * 1780 Nürnberg - t ' 8 5 7 Nürnberg. Sohn des -»Johann Bernhard, Mechaniker. Er scheint das Geschäft seines Vaters übernommen zu haben. Mindestens teilweise brachte er seine Globen im Verlag von Friedrich -»Campe heraus, wobei er mit dem Kupferstecher und Kartographen Christoph -»Grünewald zusammengearbeitet haben soll. Von Carl Bauer und seinem Vater sind Globen von 5,5 bis 11 cm bekannt. Darunter befinden sich auch Faltgloben und Globen in Holzkästchen. Zusammen mit seinem Vater und seinem Bruder -»Peter war Bauer an der Restaurierung des Behaimglobus von 1821/22 beteiligt. 1847 wurde unter der Aufsicht von Albert -»Reindel, Direktor der Nürnberger Kunstakademie, eine Kopie des Behaimglobus angefertigt. Carl Johann Sigmund Bauer fertigte hierzu das Gestell und die aus Metall bestehende Kugel. Im Oktober 1839 zeigte e r d e n Mitgliedern des Bamberger Kunstvereins seine ersten in Nürnberg hergestellten photographischen Aufnahmen. Eine erste Ausstellung von Daguerrotypien in Nürnberg erfolgte 1840, u.a. wurden eine Ansicht der Nürnberger Burg und der Kirchtürme von St. Egidien gezeigt. 1829 war er Besitzer des Hauses S. 740 (Paniersplatz 2), 1850 gehörte ihm das Anwesen S. 657 (Schildgasse 15). Lit.: G N M A, 1984, S. 120; Mende, 1986; AllmayerBeck, 1997, S. 244. Ausst.: 1840/1; 1845/1; 1986/2; 1993/2; 2002/4.
Bauer Bauer, Christian, Kunstschreiner, * Untermusbach, Ldkr. Freudenstadt. 1883 gründete er die „Erste bayerische Intarsienwerkstätte N ü r n b e r g " an der Laufertormauer 12, „ohne Personal". Der Firmenname entsprach jedoch nicht den Tatsachen, denn A d a m ->Adelhard hatte bereits 1854 sein „Kunstgewerbliches Atelier f ü r Holzmosaikbilder" angemeldet. Seit 1899 beschäftigte Bauer einen Mitarbeiter. 1901 verlegte er seinen Betrieb in die Solgerstraße 6a, w o er als „Nürnberger Intarsien- und Marqueterie-Werkstätte" firmierte. A u f der Bayer. Landesausstellung erhielt Bauer 1906 eine Goldmedaille. In Gemeinschaftsarbeit mit einem weiteren Kunstschreiner präsentierte er 1910 auf der Brüsseler Weltausstellung eine Schmuckkassette und zwei Hausapotheken, die von Martin -»Eberlein entworfen waren. 1909 befand sich die Werkstätte in der Hochstraße 10, 1914 wurde sie aufgelöst. Lit.: Adreßbücher, Pese, 1983. Ausst.: 1906/1,-/3,-/4. Bauer, Georg Christoph, Organist, 1826-29 Organisten· Verweser, 1829-45 Organist an der Spitalkirche in Nürnberg. Anschließend wechselte er zur Egidienkirche. 1850 war er im Ausschuß des Musikalischen Vereins. Lit.: Wagner, 1929, S. 471. Bauer, Conrad (Buchdrucker, 1572) s. Agricola, Conrad Bauer, Conrad, Meistersinger, Bortenmacher, begr. 8. 3. 1657 Nürnberg, oo Ursula (begr. 14.3.1657). 1635 trat er der Meistersingergesellschaft bei, 1637, 1638 und 1644 ist er als Singer, 1638-43 als Schulhalter belegt. Bei seinem Tod war er Gassenhauptmann in der Neuen Gasse auf dem Steig (Entengasse); hier war er auch Hausbesitzer. Lit.: Stahl, 1982. Bauer, Conrad, Goldschmied, Gold- und Silberarbeiter, Juwelier, get. 17. 12. 1718 Nürnberg - begr. 28. 5. 1797 Nürnberg, St. Rochus, Grab Nr. 150. Sohn des Daniel, Bedienter beim Stadtgericht, oo 1) 10.2. 1745 Barbara, Witwe des Justus Jakob Negelein; II) 6.8.1765 Maria Sibylla Catharina (begr. 26.4.1796), Tochter des Johann Michael König, Hofmeister bei St. Jobst. 1732-38 Lehre bei Rudolph Christoph - . W e g witz. A m 21.12.1744 bestand er die Meisterprüfung und wurde am 9.1.1745 als Meister vereidigt. Er war der erste Goldschmied, der bei seiner Meisterprüfung nur einen gefaßten Ring und ein geschnittenes Siegel vorlegen mußte. Der Pokal als Meisterstück der Silberarbeiter war ihm erlassen worden, w o f ü r er 25 fl. entrichtete, davon kamen 12 fl. an die Geschworenen und 13 fl. in die Lade der Goldschmiede. 1761-97 Genannter, 1764-68 Geschworener. Er bildete folgende Lehrlinge aus: Christian W e m b e r g e r (bis 1750); Justus Christian -»Bolster (1750-55); Philipp Jacob -»Dörrbaum (1755-1760); Conrad K o r n h a m m e r (176671). 1755 mußte Bauer 1 fl. Strafe zahlen, weil er bei seinem Lehrling Philipp Jacob Dörrbaum eine zu lange Probezeit verlangt hatte. Bauer wohnte 1747 in der Judengasse und zum Schluß „auf der Veste"; er erhielt ein „unbesungenes" Begräbnis, an dem kein Geistlicher teilnahm. Sein Portrait befindet sich im Vorgeherbuch der Goldschmiede, Bl. 39. Lit.: Roth, 1802; Stockbauer, 1893; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 32; Archiv zur Nbger. GSK im G N M . Bauer, David, Juwelier, 1604-14 Genannter. Lit.: Roth, 1802.
66 Bauer (Baier), Egidius (Ägydius), Plattschlosser, Organist, * 1717 Nürnberg - begr. 14. 1. 1810 Nürnberg. 1753-1806 Genannter. Seit 1783 war er Organist bei St. Sebald, 1792 hatte er Johann Leonhard -»Seybold als Adjunkt. Er war Besitzer des Hauses Wunderburggasse 14, in das er 1747 eine Esse einbauen durfte. Seine Tochter A n n a Margaretha heiratete am 13.6. 1764 Johann Nikolaus -»Berger, Siegel- und Wappenschneider. Lit.: A K L (unter Johann Nicolaus Berger); Roth, 1802; Wagner, 1929, S. 468; Barthelmeß, 1985, S. 46; Kohn, N H b Sebald. Bauer, Erich, Orgelbaumeister, * 1914 Stuttgart. Ausbildung bei Walcker in Ludwigsburg. Er arbeitete bei Holländer, Weißenborn, Poppe und Stahlhut. 1950 machte er sich in Nürnberg selbständig, 1955 übersiedelte er nach Oberasbach. Er baute Schleifladenwerke (5/15 Register) und modernisierte zahlreiche ältere (romantische) Werke. 1977 übernahm Hans Voglrieder den Betrieb. Lit.: Orgelbauerlexikon, 1994; Fischer/ Wohnhaas, 2001. Theodor Wohnhaas Bauer, Franz, Pädagoge, Mundartdichter, * 2. 5. 1901 N ü r n b e r g - f 8. 12. 1969 Nürnberg, Grab Nr. 9/10 auf dem Johannisfriedhof. Besuch des Schullehrerseminars Schwabach. Anschließend war er Lehrer und Rektor in Nürnberg, 1943-45 an der Bismarckschule, 1953-66 an der Schule Saarbrückener Straße. Bauer wurde als Verfasser mundartlicher Dichtung bekannt. Seine einfach strukturierten Dialektgedichte, Stücke und Erzählungen, die er teils für Jugendliche verfaßte, wurden in einer hohen Auflagenzahl verlegt. In den während des Dritten Reiches entstandenen Werken finden sich starke Bezugnahmen auf die NSIdeologie. 1954 wurde er Mitglied des Künstlervereins und erhielt 1970 posthum die Bürgermedaille. Der Franz-Bauer-Weg in Kornburg ist nach ihm benannt. Werke: Verz. s. Deutsches Literaturlexikon. MuS: N Ü R N B E R G , StadtB. Lit.: Barthel, Schulen; Künstlerverein, 1954; N Z v. 21.5.1997; Stadtlexikon 2000. Ausst.: 1964/6; 1966/5. Clemens Wächter Bauer, Friedrich, Organist, Musiklehrer, 1850 war er Organist an St. Egidien. Er wohnte in S. 1144 (Tucherstraße 51). Bauer, Friedrich, Ölmaler, wohnte 1857 in S. 1126 (Heugäßlein 12). Bauer, Georg, Buchbinder, t Nürnberg, ehemals Grab Nr. 1959 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1610, nicht erhalten, oo 23.1.1581 A n n a Rab. 1581 Meister. 1584 erwarb er um 600 fl. ein Haus in der Egidiengasse (Tetzeigasse 11). 1606 noch erwähnt. Lit.: Gugel, Friedhöfe; Trechsel, 1735; SporhanKrempel/Wohnhaas, 1973; Zahn, DI-N Nr. 3088; Kohn, N H b Sebald. Bauer, Georg, Buchhändler, Herausgeber, Verleger, * 10. 11. 1721 Nürnberg - t 24. 1. 1769 Nürnberg, oo N . N., mind, ein Sohn. Ausbildung in der Monathschen Buchhandlung, für die er später die Niederlassung in Wien leitete. Nach seiner Rückkehr nach Nürnberg erwarb er 1746 die Martin Endtersche Buchhandlung von den Erben. 1760-69 Genannter. 1760-69 war er im Amterbüchlein eingetragen, 1769 gestrichen. Er verfaßte auch Schriften zur Numismatik. Seine Witwe verkaufte 1768 die Handlung an Johann Eberhard -»Zeh. W e r k e : Auserlesene und nützliche Neuigkeiten für alle Münzliebhaber, 14 Folgen, 1764-67; sein
67 Nachfolger J. E. ->Zeh brachte 1769 weitere sechs Folgen und ein Hauptregister heraus. MuS: NÜRNBERG, GNM. Lit.: Will, GL V, S. 63; Roth, 1802; Heussner, 1968; Grieb, Buchgewerbe 2003. Ausst.: 1963/8; 2001/4. Bauer, Georg, Glaser, * 29. 6. 1739 Nürnberg t 19. 9. 1778 Nürnberg. Am 21.2.1760 wurde er samt seinem Wappen in das Gesellenbuch der Glaser eingetragen. 1764 Meister, 1767 Geschworener. Sein Portrait befindet sich im Geschworenenbuch der Glaser. Lit.: BFFK 1936, S. 104; Bartelmeß, in: MVGN 74, 1987, S. 198. Bauer, Georg Lorenz, evang. Theologe, Orientalist, * 14. 8. 1755 Hiltpoltstein - f 13. 1. 1806 Heidelberg. Sohn des Georg Wolfgang, Theologe, oo Margaretha Barbara Schütz, zehn Kinder. Besuch der Lorenzer Schule in Nürnberg und des Auditoriums am Egidiengymnasium. 1772 vielseitiges Studium in Altdorf, mit Schwergewicht orientalische Sprachen. 1775 Magister. 1775/76 Hofmeister fur die Söhne der Familie Geuder. 1776 Frühprediger bei der Margarethenkapelle auf der Nürnberger Burg. 1780 Studium und Aufenthalt in Jena, Halle und Leipzig. 1786 Lehrer, 1787 Konrektor an der Sebalder Schule in Nürnberg. 1789 Professor für morgenländische Sprachen an der Universität Altdorf. 1805 wurde er nach Heidelberg berufen, wo er kurze Zeit später starb. Werke: Verz. seiner Schriften s. Will, GL V, S. 64-67. MuS: NÜRNBERG, StadtA: „Wie kann Nürnberg die blühendste Universität Deutschlands werden?", autographische Niederschrift. - , StadtB. Lit.: ADB; NDB. Ausst.: 1966/16. Bauer, Hans (Buchdrucker, 1619) s. Lauer, Hans Bauer, Hans (Kartenmaler, 1445) s. Paur, Hans Bauer (Pauer, Pawr), Hans, Steinmetz, Werkmeister, * Anf. 15. Jh. Ochsenfurt - f 3./5. 7. 1462 Nürnberg. 1440 erbaute er die Michaelis-Kapelle in Ochsenfurt. Am 17.5.1458 wurde er unter seinem Vetter Konrad -»Roritzer erster Parlier und Bauleiter am Chor von St. Lorenz. Das Nürnberger Bürgerrecht wurde ihm am 19.5.1458 geschenkt, wofür er dem Rat zum Zeichen seiner Erkenntlichkeit ein vermutlich von eigener Hand hergestelltes Marienbild fur die Losungstube übergab. Bauer leitete den Chorbau von St. Lorenz bis zu seinem Tod. Lit.: AKL; ThiemeBecker; Gümbel, 1927. Bauer (Paur), Hans, Briefmaler. Zwei Einblattholzschnitte sind von ihm bekannt, darunter einer „Vom Haushalten", den Rainer Schoch um 1480/85 datiert. In einem Rv. vom 9.4.1492 wurde er im Zusammenhang mit von ihm erworbenen Pokalen erwähnt, die gefälschte Beschauzeichen trugen. 1492-97 wohnte er in einem Haus bei der Pfannenmühle hinter dem Haus von Hans und Ulrich Starck (Zwischen den Fleischbänken 16), an welche er einen jährlichen Zins von 8 fl. rh. zahlte. MuS: MÜNCHEN, StGSM. Lit.: Thieme-Becker (unter Paur); Hampe, Rv. I, 470; Gümbel 1920, S. 120; Kohn, Ν Hb Sebald. Ausst.: 1986/7, S. 96; 2005/2, Kat. Nr. 60. Bauer (Baur), Hans, Maler, f um 1530 Nürnberg, oo Elsbeth. Am 19.5.1530 wurde seine Witwe erwähnt, die Jörg Salzmann 16 fl. fur Leinwand schuldete. Bauer, Hans, Bildschnitzer, Mit Rv. vom 17.9.1540 wurde seine Bittschrift zurückgewiesen. Evtl. identisch mit dem Schreiner Hans Pawr, der am 30.8.1535 das
Bauer Bürgerrecht erwarb. Dieser kaufte 1551 um 301 fl. das Haus Paniersplatz 3. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Hampe, Rv. I, 2539; Kohn, N H b Sebald. Bauer (Paur), Hans, Schlosser, Windenmacher. 1573 fertigte er ein datiertes und voll signiertes militärisches Spreizgerät. Die beiden Zahnstangen und der Kasten mit dem Antrieb der Brechschrauben sind aufwendig geätzt oder graviert (Abb. Kat. 2002/1 Nr. 33). 1558 erwarb er um 280 fl. ein Haus beim Tiergärtnertor (Obere Schmiedgasse 60), das er 1596 um 250 fl. wieder verkaufte. MuS: TURIN, Armeria Reale. Lit.: Kohn, NHb Sebald. Ausst.: 2002/1 Nr. 33. Bauer, Hans, Bildhauer, * 6. 9. 1888 Küps b. Kronach - f 16. 2. 1915 Frankreich (gefallen). 190610 Besuch der Kunstgewerbeschule Nürnberg unter Max -»Heilmeier, dessen Mitarbeiter er nach 1910 wurde. Durch den frühen Tod an der Westfront kam die künstlerische Arbeit von Bauer über unvollendete Ansätze nicht hinaus. Er orientierte sich an der fränkischen Plastik des 16. und 17. Jh., z.B. in einer holzgeschnitzten Wandfullung mit Putten (vor 1912), nahm aber auch Anregungen des späten Jugendstils und der Reliefauffassung von Adolf von Hildebrand auf. Eigenständige Ansätze zeigen Versuche mit glasierten lebensgroßen Plastiken: Büsten der Evangelisten Markus (Entwurf für Majolika) und Matthäus (Majolika, Ausführung Keram. Fachschule Landshut, beide vor 1912). Werke: N Ü R N B E R G , Schweppermannbrunnen II, 1914 (1944 zerstört). Lit.: AKL; Vollmer; Das Bayerland 25. Jg. 1913/14, S. 758. Ausst.: 1986/2. Bauer, Heinrich, Rotschmied, * um 1827 - t 27. 4. 1871 Nürnberg, oo Anna Kunigunda Vogelreuther (* um 1 8 2 6 - t 20.2.1863). Bauer, Heinrich, Architekt, städt. Oberbaurat, Landschaftsmaler, * 3. 9. 1878 Nürnberg - f 12. 10. 1941 Nürnberg, Grab Nr. 1128 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph noch vorhanden. In 40jähriger Dienstzeit machte er sich besonders um Alt-Nürnberg verdient. 1928 leitete er zusammen mit Heinrich -»Höhn die Restaurierung und Neueinrichtung des AlbrechtDürer-Hauses. 1932 wohnte er im Brunnengäßchen 10. Werke: NÜRNBERG, Pläne des Hauses Karolinenstraße 34 (Herdegenhaus), 1903. Lit.: Dressler, 1930; Mende, Rathaus 1979; Johannisfriedhof, 1991, S. 40. Ausst.: 1929/4. Bauer, Heinrich, Kunstmaler, wohnte 1932 in der Wagenseilstraße 10. Bauer, Hermann, Maler, stellte 1906 aus. Er wohnte in der Katharinengasse 7 und wurde als Dekorationsmaler und Vergolder bezeichnet. Lit.: Adreßbücher. Ausst.: 1906/4. Bauer, Jakob Johann Bildhauer, wohnte 1881 an der Frauentormauer 76. Bauer, Johann, Glaser, * 8. 2. 1700 Alzey - f 14. 4. 1753 Nürnberg. Wurde 1730 Meister, 1733 Stadtglaser, 1736 Geschworener. Sein Portrait befindet sich im Geschworenenbuch der Glaser. Bauer, Johann, Rotschmied, Zapfenmacher. Am 29.4.1717 wurde er in die Meisterliste eingetragen. Mz. ab 1721: „Reh", das er 1721 von Andreas ->Ziegengeist kaufte; das Mz. Friedenstaube mit Ölzweig oder Olblatt wurde ihm 1721 vom Handwerk streitig gemacht. Lit.: Lockner Nr. 1192; Stengel, in: G N M M, 1918/19, S. 143 u. 152.
Bauer Bauer, Johann, Rotschmied, Stückarbeiter. 1850 war er in S. 1065 (Rotschmiedsgasse 8) ansässig. Bauer, Johann Albrecht, Glockengießer. Im Juli 1879 erwarb er die Werkstatt des J. G. ->Petritsch, die als J. G. Petritsch's Nachfolger Jean Bauer firmierte. 1887 ging die Firma an den Sohn Johann Paulus -»Bauer über. Lit.: Gerlach, 1930. Bauer, Johann Bernhard, Mechaniker, Drechsler, Kartograph, Globusmacher, * 1752 Nürnberg - f 3. 6. 1839 Nürnberg. Vater des -»Carl, Johann Sigmund, Globenmacher. 1797-1806 Genannter. Am Anfang arbeitete er allein, später halfen ihm seine Söhne -»Carl und -»Peter. Er stellte verschiedene kleine Globen her. Für die Segmente arbeitete er mit dem Kupferstecher Johann Georg -»Klinger zusammen, an dessen Firma er anscheinend eine Beteiligung erwarb, wie aus der Firmenbezeichnung Bauer & Klinger hervorgeht. Er handelte auch mit Armillarsphären, Wettergläsern und Wärmemessern, Elektrisiermaschinen sowie mit Modellen und geometrischen Körpern, die zur Unterweisung in der Mathematik dienten. 1793 war Bauer Eigentümer des Hauses Schildgasse 15, hier wird er auch noch 1829 erwähnt. Vor 1797 besaß er auch das Anwesen Grundherrngäßchen 3. Werke: Neuerfundene Kopiermaschine für Geometer, Maler und Zeichner, durch welche man von einem Original drei Kopien in drei verschiedenen Verhältnissen zugleich oder auch jede einzeln verfertigen kann: mit Abbildung der in Kupfer gestochenen Maschine. Nürnberg: Monath 1804. MuS: NÜRNBERG, GNM: Globus, Quecksilberbarometer (WI 213), Tellurium (WI 123). Lit.: Roth, 1802; Pilz, 1977; Kohn, N H b Sebald. Ausst.: 1907/3; 1992/3; 2002/4. Bauer, Johann Caspar, Stadtschlosser, f 1758 Nürnberg, oo Kunigunda. 1733-58 Genannter. Seine Frau Kunigunda verkaufte 1741 um 1050 fl. das Haus Breite Gasse 38. Das Ehepaar besaß noch das Anwesen Breite Gasse 36, das zwei Seitenflügel, ein Höflein und ein Hinterhaus zur Brunnengasse hatte. Lit.: Roth, 1802; Kohn, N H b Lorenz. Bauer, Johann Christoph, Goldschmied, Filigranarbeiter, get. 5. 1. 1767 Nürnberg - begr. 20. 7. 1796 Nürnberg. Sohn des Peter, Großpfragner. oo 1.12.1792 Anna Sabina (f 20.1.1833), Tochter des Johann Conrad Redlingshöfer, Gürtler. 1783-88 Lehre bei Leonhard -»Bub. Als Meisterstück legte er am 23.11.1792 ein Paar goldene Ohrringe vor und wurde am 24.11. 1792 als Meister vereidigt. 1796 hatte er Andreas Christian -»Krauß als Lehrling. Bei seinem Tod wohnte er beim Weißen Turm, vermutlich in der Breiten Gasse 97, wo seine Witwe im Jahre 1800 als Mieterin erwähnt ist. Lit.: Stockbauer, 1893; Kohn, NHb Lorenz; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 33. Bauer, Johann Conrad, Kupferstecher, fertigte 1683 einen Portraitstich des Weizenbierbrauhausverwalters Johann Conrad Holtzmann. Lit.: Panzer, 1790, S. 109. Bauer, Johann Cornelius, Glasschleifer, f 1782 Nürnberg. Lit.: Hampe, 1919. Bauer, Johann Friedrich August, Goldschmied, * 30. 12. 1815, get. 7. 1. 1816 Nürnberg - 1 9. 2. 1854 Nürnberg. Sohn des -»Peter, Mechaniker, oo 27.6.1852 Juliana Maria (* 12.12.1820), Tochter des Christian Sebald Schütz, Registrator, Kinder. Vom 1.11.1829 bis
68 1.11.1832 Lehre bei Christoph -»Pillmann. Als Gesellenstück fertigte er ein Paar Salzfässer. Am 5.11.1849 bestand er die Meisterprüfung und wurde am gleichen Tag als Meister vereidigt. Am 28.9.1849 erhielt er die Konzession des Johann Leonhard -»Zimmermann. 1850 wohnte er in L. 1491 (Mohrengasse 16), das Geschäft befand sich in S. 154 (Karlstraße 4), wo Bauer zum Schluß auch ansässig war. Seine Witwe verzichtete auf die Konzession, die am 13.4.1860 auf Friedrich Wilhelm Alexander Heinrich Oskar -»Gran überging. Lit.: Stockbauer, 1893; Adreßbücher; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 34. Bauer, Johann Gabriel, Maler, oo Louise Margaretha Höhn (* um 1811 - 1 25.5.1861, als Witwe). Bauer, Johann Georg, Dosenmaler, f 11. 5. 1813 Nürnberg. Sohn des Georg, wohnte bei seinem Tod in L 1067 (Hintere Kartäusergasse 23/Frauentormauer 44/48). Bauer, Johann Georg, Maler, Zeichner, f 18. 7. 1825 Nürnberg. Sohn des Carl. Bauer, Johann Jacob (Goldschmied, 1600) s. Bavy, Hans Jacob Bauer, Johann Jacob, Buchhändler, Verleger, * 16. 9. 1706 Straßburg begr. 3. 2. 1762 Nürnberg. Sohn eines Weinhändlers, oo I) 1733 Susanna Margareta ( t 1738), Witwe des Adam Jonathan -»Felsecker; II) Barbara Schwemmer. Ausbildung in Straßburg. 1728 kam er nach Nürnberg, wo er wohl in der Firma des Adam Jonathan Felsecker arbeitete. Ab 1730-37 führte er die Firma treuhänderisch für die Erben weiter. 1745 gründete er seine eigene Buchhandlung. Seit 1747-59 war er als Buchführer im Ämterbüchlein eingetragen. Er begann ein Verzeichnis seltener Bücher unter dem Titel „Bibliothecam librorum rariorum universalem" anzulegen, von dem jedoch nur einige Bögen gedruckt wurden. Das Werk wurde später von G. A. -»Will vollendet und 1770-72 veröffentlicht. Die Firma wurde von seiner Witwe und dem Sohn -»Martin Jacob bzw. dessen Erben bis 1682 weitergeführt. MuS: NÜRNBERG, StadtB. Lit.: Will, GL I, S. 68, V, S. 62; Grieb, Buchwesen 2003, Teil II. Bauer, Johann Jacob, Wachsbossierer, oo Kunigunda (f 31.10.1814). 1782 war er Besitzer des Hauses Oberer Bergauer Platz 10 (L. 24), wo auch seine Witwe bei ihrem Tod wohnte. Lit.: Kohn, NHb Lorenz. Bauer, Johann Michael, Buchhändler, Verleger, * 1781 Erlangen - f 1835 Nürnberg. Sohn des Georg Christoph, Wirt. Siehe Artikel -»Bauer & Raspe. Bauer, Johann Paulus, Glockengießer, Sohn des -»Johann Albrecht, übernahm 1887 die väterliche Werkstatt. Lit.: Gerlach, 1930. Bauer, Josef, gen. Jofbauer, Bühnenmaler, * 19. 8. 1885 Nürnberg - f 9. 12. 1924 Lugano/CH. Sohn eines Dekorationsmalers. Besuch der Kunstgewerbeschule Nürnberg. Studium an der AdBK München. Tätig als Bühnenmaler in Bayreuth, kurzzeitiger, künstlerisch erfolgloser Aufenthalt in den USA. Rückkehr nach Nürnberg, wo er 1922 in der Schnieglinger Straße 336 wohnte. 1924 Mitglied der Künstlergruppe „Die Hütte". Auf Einladung eines Mäzens ging er kurz vor seinem Tod in die Schweiz. Lit.: Stimmen der Kunst, Januar 1925, S. 6. Ausst.: 1920/1; 1922/2; 1924/1,-/2; 1956/4.
69 Bauer, Karlheinz, Maler, Illustrator, Photograph, * 6. 9. 1925 Bamberg - f 17. 12. 1976 Bamberg, oo Erika. Nach Kriegsdienst und Gefangenschaft 1947/48 Studium an der Nürnberger AdBK unter Hermann -»Wilhelm. Er kehrte nach Bamberg zurück, wo er das elterliche Photogeschäft übernahm. Er klebte Kollagen aus alten Stichen. Lit.: AKL. Bauer, Lorenz, Kunsthändler, war Pate des am 12.10.1649 getauften späteren Malers Christoph Carl Gottlieb -»Conrad. Er wurde auch noch am 8.8.1671 als solcher urkundlich erwähnt. Bauer, Lucas, Zirkelschmied, wurde am 26.7.1729 in die Meisterliste eingetragen. Bauer, Magda, Textilkünstlerin, * 20. 7. 1909 Nürnberg, Tochter des Josef -»Bauer, gen. Jofbauer, Maler. Ausbildung an den Städt. Textilwerkstätten und der Staatsschule für angewandte Kunst Nürnberg. 1931 Praxis in Marina de Vitrie bei Salerno/Italien. Sie lebte und arbeitete in Nürnberg. Lit.: H. Wilhelm, in: GfzK Nr. 4, 1932. Ausst.: 1932/7. Bauer (Pauer, Paur), Martin, Briefmaler, begr. 8. 1. 1632 Nürnberg, oo I) 7.8.1614 Margareta, Tochter des Erhard Roth; II) 21.2.1625 Dorothea, Witwe des Hans Merckel, Scheibenzieher. Im Dezember 1602 beantragte er das Bürgerrecht und wurde im selben Jahr Bürger, 1603 Meister. 1604-31 war er als Briefmaler im Ämterbüchlein eingetragen. Er wohnte im Doktorshof. 1632 war seine Witwe im Ämterbüchlein eingetragen, 1633 gestrichen. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Hampe, Rv.; Grieb, Buchgewerbe 2003. Bauer, Martin, Stempelschneider,* Nürnberg, Sohn eines Meisters. Am 26.2.1786 wurde er in die Meisterliste eingetragen. Bis 1806 war er im Ämterbüchlein als Siegelgraber verzeichnet, mit dem Ende der Reichsstadt wurden die Aufzeichnungen eingestellt. Lit.: Zahns Jb. I, 1868. Bauer, Martin Jacob, Buchhändler, Verleger, get. 4. 6. 1745 Nürnberg - begr. 28. 8. 1775 Nürnberg. Sohn des -»Johann Jacob, Buchhändler, oo I) 3.1.1769 (Magdalena) Barbara Duscher (get. 31.1.1748 - begr. 24.6.1801), zwei Söhne, zwei Töchter. Mit der Volljährigkeit übernahm er die väterliche Buchhandlung von seiner Mutter. Zum Verlagsprogramm gehörte u.a. numismatische Literatur. Bauer wohnte in der Egidiengasse (Theresienstraße/Tetzelgasse). 1767-82 firmierte die Handlung unter Martin Jacob Bauer, die letzten Jahre wurde sie jedoch von den Erben weitergeführt. Bauers Witwe heiratete am 13.7.1777 den Kaufmann Paulus Kleinknecht. 1783 bezeichnete sich Johann Georg Friedrich von Hagen als „zuständig" fur die Buchhandlung und verkaufte sie am 30.4.1783 an Valentin -»Bischoff. Fortan firmierte die Firma Martin Jakob Bauer u. Valentin -»Bischoff. Werke: Auserlesene und nützliche Neuigkeiten für alle Münzliebhaber. Beschreibung der Silber-Münzen der wohll. F. R. Stadt Nürnberg Erster Teil, enthaltend Thaler, Guldenthaler, Gulden und nach denselben gebildete und ausgestückelte kleinere Silber-Münzen. Erste Auflage von J. G. F. von Hagen auf eigene Kosten herausgegeben, die zweite Auflage erschien im Bauer'schen Verlag. Die dritte Auflage erschien 1769 bei Jacob Martin -»Bauer. Münzliebhaber, Nürnberg 1764-72. MuS: NÜRNBERG, StadtB: dat. Werke von 1766-81. Lit.: Grieb, Buchgewerbe 2003, Teil II.
Bauer Bauer, Melchior, Glaser. Laut Feuerschauprotokoll von 1561 war er Mieter bei Gabriel Winkler in der Inneren Laufer Gasse 3. Vermutlich identisch mit dem gleichnamigen Glaser, der 1569 in der Meisterliste erwähnt wurde. Lit.: Kohn, NHb Sebald. Bauer, Michael, Meistersinger, trat 1623 und 1624 je einmal an einer Nürnberger Singschule auf. Ein Michael Bauer wurde 1607 Mitglied der Ulmer Meistersingergesellschaft bei, 1639 leistete er dort einen Beitrag von 6 fl. zur Anschaffung einer neuen Schultafel; er starb am 26.7.1663. Es ist ungeklärt, ob er sich hierbei um die gleiche oder um verschiedene Personen handelt. Lit.: Stahl, 1982. Bauer, Michael, Holzschnitzer, wohnte laut Quartiergeldliste 1800 zur Miete in L. 1292 (Engelhardsgasse 19). Bauer, Johann Michael Herbert, Dosenmaler, f 9. 5. 1833 Nürnberg. 1831 war er in L. 1171 (Nadlersgasse 11) ansässig, wo er bis zum Schluß wohnte. Bauer, Michael, Möbelkunstschreiner, * 3. 7. 1862 Burgfarrnbach - f 1954 Nürnberg. Ausbildung bei der Firma -»Eyser in Nürnberg. Er fertigte u.a. Kopien nach Nürnberger Bildwerken, speziell Nürnberger Madonnen. Sein Geschäft befand sich in Nbg., Paniersplatz und Albrecht-Dürer-Platz. 1906 erhielt er auf der Landesausstellung eine Goldmedaille. MuS: NÜRNBERG, MStN. CHICAGO, Cathedral Hall des University Club: Wappenschilde. Ausst.: 1906/3, -14. Bauer, Nanette, Zinnfigurenmalerin, wohnte beim Tod ihres Sohnes am 25.1.1835 in L 1251 (Zirkelschmiedgasse 9). Bauer, Otto, Maler, Graphiker, Zeichner, * 25. 2. 1878 Tomaszów Piotrkowski/Polen - t 1910 Kalifornien. Besuch der Kunstgewerbeschule Nürnberg, Studium an der Akademie München bei Carl von Marr und Wilhelm von Diez. Längere Aufenthalte in Zakopane und Florenz, wanderte 1907 in die USA aus. Er malte Landschaften und Portraits in Öl und fertigte Lithographien und Farbzeichnungen. Lit.: AKL. Bauer, P. jun., Zeichner. MuS: NÜRNBERG, MStN: „Grundriß v. Nürnberg", gez. von P. Bauer jun., verlegt von Friedr. Campe, Kupferstich um 1820. Lit.: C. G. Müller, 1791 Forts. I, S. 51, Forts. II, S. 5. Bauer, Johann Paulus, Bildhauer, wohnte 1881 in der Theatergasse 9. Bauer, Peter, Drechsler, Mechaniker, Optiker, Globenmacher, * 1783 Nürnberg - f 1847 Nürnberg. Sohn des -»Johann Bernhard, Mechaniker; Vater des -»Johann Friedrich August, Goldschmied, oo Christiana Barbara Hamer. Er stellte Erd- und Himmelsgloben her, die er in der Johann Georg -»Klingerschen Kunsthandlung herausbrachte. Zusammen mit seinem Vater und seinem Bruder -»Carl Johann Sigmund war er an der Restaurierung des Behaimglobus von 1821/22 beteiligt. 1821 lieferte er einen Kostenvoranschlag zur Wiederherstellung des Spiel- und Musikwerks fur das Männleinlaufen an der Frauenkirche. Lit.: AllmayerBeck, 1997, S. 244; Bernhard J. Huber und Hans R. Mackenstein: Das Männleinlaufen an der Frauenkirche in Nürnberg, in: Deutsche Gesellschaft fur Chronometrie, Bd. 44, Jahresschrift 2005, S. 137. Ausst.: 1840/4 Nr. 857; 1845/1; 1993/2; 2002/4. Bauer, Rosine, Illuminatorin, wohnte 1857 in S. 384 (Pirckheimershof 2).
Bauer Bauer, Samuel, Plattschlosser, wurde am 9.5.1743 in die Meisterliste eingetragen. Bauer, Tobias (Johann Tobias), Kupfer- und Stahlstecher, * 2. 11. 1827 N ü r n b e r g - t 1883 Nürnberg, oo Ν. N . Ausbildung in Nürnberg. Er war überwiegend Reproduktionsstecher, vereinzelt nach alten Meistern, sonst nach zeitgenössischen Künstlern wie Franz Adam, Max A d a m o , Rudolf -»Geißler, Carl -»Jäger, Josef Obwexer, Friedrich Pecht, Arthur von Ramberg, Ludwig -»Richter und Friedrich Wilhelm -»Wanderer. Neben der Illustration von Klassikern der Literatur (Shakespeare, Goethe, Schiller) stach Bauer religiöse Andachtsbilder, u.a. für den Regensburger Verlag G. J. M a n z und für den Verein zur Verbreitung relig. Bilder in Düsseldorf. Er arbeitete auch für den BrockhausVerlag, für den Verlag der Literar.-artist. Anstalt Darmstadt sowie für Gutknecht in Bern. 1855 Mitglied des Nürnberger Künstlervereins. Ein Teil des schriftlichen Nachlasses befindet sich als Leihgabe im Archiv für Bildende Kunst des G N M . 1873/75 wohnte er in der Obstgasse 3, 1878 in der Schildgasse 35 und 1881 in der Bucher Straße 41. Seine Schwester Margaretha heiratete den Maler Carl -»Jäger. M u S : N Ü R N B E R G , G N M : 55 Stiche aus dem Nachlaß. Lit.: A K L ; Thieme-Becker; Müller-Singer; Künstlerverein, 1954; Schwemmer, 1972; Bénézit I, 1976; M. Mende, Im N a m e n Dürers, N ü r n b e r g 1992, N r . 36. Ausst.: 1882/3; 1891/1. Bauer & Raspe, Verlagsbuchhandlung, Der Doppelname entstand 1818, als Johann Michael -»Bauer (* 1781 Erlangen - t 1835) den Verlag des Gabriel Nicolaus -»Raspe am 16.9.1818 für 10.000 fi. erwarb. Bauer hatte dort bereits zwei Jahre als Geschäftsführer gewirkt. 1829 war die Firma in S. 71 (Winklerstraße 23) ansässig, das Haus gehörte Johann Michael Bauer. In den etwa 20 Jahren unter Bauers Führung widmete sich der Verlag verstärkt den Kinderbüchern, von welchen er etwa 80 Titel herausbrachte. 1835 ging die Firma an Julius Wilhelm -»Merz über, der sie mit dem Verlag -»Schneider & Weigel vereinigte. 1854 begann M e r z mit der Neuausgabe der -»Sibmacherschen Wappenbücher. In diesem sogenannten "Neuen Sibmacher" sind den Wappenabbildungen Texte zur Herkunft und Geschichte der Familien beigegeben, die ihn zu einer grundlegenden Quelle fur die genealogische Forschung werden ließen. Bis 1914 erschienen 564 Lieferungen, bis 1967 insgesamt 622 Lieferungen, seither erscheinen dort deren Reprintausgaben sowie andere heraldische Werke. 1867 wurde die Firma an Ludwig Korn, 1872 an Emil Küster verkauft. Danach ging das Unternehmen in den Besitz seines N e f f e n Hans Krauß, später von dessen Tochter Betty Krauß über. Seit 1969 gehört die Firma der Verlagsgruppe Degener in Neustadt a .d. Aisch an. Sichling, 1870; Stadtlexikon 2000 (unter Raspe). Ausst.: 1970/5; 2000/4; 2001/4. Walter Gebhardt Bauer & W e i c h t (Weight), Verleger, 1804-05 im Ämterbüchlein eingetragen, 1806 gestrichen. MuS: N Ü R N B E R G , StadtB: zwei Werke von 1804. Lit.: Grieb, Buchgewerbe 2003. Bauereiß, Christoph, Kantor, Komponist, get. 23. 2. 1735 Nürnberg - begr. 4. 5. 1806 Nürnberg. Sohn des Andreas, Wirt, oo 18.1.1763 Albertina Maria Popp. Lehrer und Kantor an St. Jakob, 1772 bis zu seinem
70 Tod Kantor an St. Lorenz. Lit.: Waldau, Zion 1787; Harrassowitz, 1987; Krautwurst, in: M V G N 75, 1988. Bauereiß, Karl (Carl), Maler, * 15. 10. 1901 Nürnberg - t 1979 Nürnberg. Studium an der Kunstgewerbeschule Nürnberg. 1946 wohnte er in der Siedlung Moorenbrunn, 1953 in der Wölckernstraße 63, später Espanstraße 16. 1959 Mitglied der Künstlergruppe „Freie G r u p p e " und im Schutzverband bildender Künstler Nürnberg. M u S : N Ü R N B E R G , M S t N : 2 Gemälde; Zeichnungen; ferner der künstl. Nachlaß, ca. 500 Werke. Ausst.: 1940/1, - / 2 ; 1946/2; 1949/1; 1950/1; 1951/1; 1952/2, - / 3 ; 1953/3, - / 7 , - / 8 ; 1954/1, -710; 1955/12; 1 9 5 6 / 1 , - / 3 ; 1 9 5 7 / 2 , - / 1 1 ; 1 9 5 8 / 3 , - / 1 1 ; 1959/1, -12, —/15 1960/1, -12, - / 3 ; 1961/1, - / 1 0 ; 1962/2; 1963/1, - / 3 ; 1964/1; 1965/1, - / 2 ; 1966/2; 1967/1; 1970/1; 1972/1, -12, - / 1 5 ; 1973/3; 1975/1; 1976/1; 1978/13. BauernfeinMatthes, Goldschmied. Lit.: Thieme-Becker; H. Bosch, in: GNM M, 1889; Hampe, Rv.; Burger, 1972 Nr. 651. Baumgärtner (Paumgartner), Martin II., Goldschmied, Silberarbeiter, * um 1497 - f 19. 2. 1575 Nürnberg. Vermutlich Sohn des -»Martin I. oo 26.4. 1529 Barbara Hüffler ( t 1572, wohnhaft im aufgelösten Kartäuserkloster), mind, eine Tochter überlebend. Wurde 1529 Bürger und am 5.5.1529 als Meister vereidigt, 1542-46 Geschworener. 1533 wurde er im Testament von -»Matthes erwähnt, der vermutlich sein Bruder war; sein Erbteil bestand aus dem Goldschmiedewerkzeug. 1549 wird von seinem Vogelhandel berichtet. 1564 portraitierte ihn Andreas -»Herneisen als Schützenmeister im Alter von 67 Jahren. Zuletzt wohnte er im Kartäuserkloster. Er war vielleicht identisch mit dem ohne Vornamen genannten Goldschmied Baumgartner, der laut Feuerschauprotokoll von 1529 in der Nähe des Schießgrabens ansässig war. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Rosenberg 3817; H.
74 Bosch, in: GNM M, 1889; Stockbauer, 1893 Nr. 276; Hampe, Rv.; Schornbaum, 1949 Nr. 3396; Burger, 1972 Nr. 10141; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 37. Ausst.: 1927/1. Baumgärtner (Baumgartner), Matthes, Goldschmied, t Juli/August 1534 Nürnberg. Sohn des -»Martin I. oo um 1518 Anna, Tochter des Albrecht Öttinger. Am 14.9.1518 wurde er als Meister vereidigt. Am 21.10.1518 quittierte er seiner Schwiegermutter den Empfang von 200 fl. Mitgift seiner Frau, davon wurden 100 fl. bar ausbezahlt, 100 fl. in Form einer Hypothek auf dem Haus in der Oberen Schmiedgasse 52. Matthes Baumgartner brachte 300 fl. als Mitgift in die Ehe, und zwar in Form von Hypotheken an zwei Häusem. Bei seinem Tod wohnte er im erwähnten Haus Obere Schmiedgasse 52, das sich in seinem Besitz befand. Zu seinen Erben gehörte Martin -»Baumgartner, der sein Goldschmiedewerkzeug erhielt; er war möglicherweise sein jüngerer Bruder. Seine Witwe heiratete Sebald Rosenzweyd. Lit.: AKL; H. Bosch, in: GNM, M 1889; Hampe, Rv.; Burger, 1972 Nr. 1348; Archiv zurNbger. GSK im GNM. Baumgärtner (Baumgartner), Sebald d. Ä., Rotschmied, t Jan. 1543 Nürnberg. Er wohnte im (aufgelösten) Predigerkloster. Lit.: Burger, 1972 Nr. 2656. Baumgärtner, Wolf, Rotschmied, 1537 Meister. 1547 in den Grundverbriefungsbüchern genannt. Lit.: Lockner Nr. 25. Baumgartner s.a. Paumgartner Baumgartner Christian Glockengießer, 1419 wurde er Bürger als Tagwerker auf Glockenguß, 1420 Meister als „Kessler". Später nannte er sich Glockengießer. 1456 verfaßte er sein Testament. Lit.: AKL; Glockenatlas, 1973, S. 21, 86 Anm. 64. Baumgartner (Paumgartner), Hans, Rotschmied, 1482-87 wurde er in einigen Rv. erwähnt. 1483 wurden zwei seiner Gesellen ins Lochgefängnis verbracht. Am 29.8.1523 wurde ein Rotschmied Paumgartner ohne Vornamen in einem Rv. erwähnt. Lit.: Hampe, Rv. Baumgartner (Paumgartner), Hans Rotschmied, oo 12.2.1532 Agatha Hemlerin. Lit.: Schornbaum, 1949 Nr. 2286. Baumgartner, Hans, Zirkelschmied, f nach 1735 Nürnberg, Grab Nr. 1844 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph nicht erhalten. Lit.: Trechsel, 1735, S. 516. Baumgartner, Hieronymus (Ratsherren, 16. Jh.) s. Paumgartner, Hieronymus Baumgartner (Paumgartner), Lorenz, Plattner, wurde am 22.10.1520 mit acht Tagen Turmhaft bestraft. Mit Rv. vom 8.11.1520 wurde er trotz Proteste anderer Plattner zur Meisterprüfung zugelassen. Im Metropolitan Museum New York befindet sich ein Riefelharnisch aus dem 1. Viertel des 16. Jh. mit der Meistermarke LB, welcher starke Ähnlichkeit mit einem Riefelharnisch des Wilhelm von -»Wormbs hat, welcher um 1530 entstanden ist. Vielleicht hat Baumgartner seine Ausbildung bei Wormbs gemacht. Lit.: Hampe, Rv. I, 1278, 1280. Ausst.: 1986/7 S. 458. Baumgartner, Martin, Rotschmied, oo Dorothea (begr. Feb./März 1499). Lit.: Burger, 1961 Nr. 4545. Baumhauer Florian, Musiker, * Nürnberg, Sohn des -»Sebald d. Ä., Maler. Am 23.2.1523 wurde ihm das mütterliche und schwesterliche Erbteil ausbezahlt.
75 Er war damals Organist bei Kurfürst Joachim von Brandenburg. Baumhauer, Jacob, Rechenmeister, f Sept./Okt. 1563 Nürnberg. Sohn des -»Sebald, Maler, oo Anna ( t Juli/Aug. 1563), Tochter des Albrecht -»Glockendon, Briefmaler. Am 25.11.1562 quittierte Baumhauer ererbtes Geld, das in der Losungstube angelegt worden war. Er wohnte am Paniersplatz. Lit.: Burger, 1972 Nr. 7687, 7729. Baumhauer, Paulus, Kartenmaler, nach einem Rv. vom 24.10.1578 sollte er im Lochgefängnis verhört werden. Seine Tochter Anna heiratete am 14.12.1606 den Wismutmaler Hans -»Heckenbach. Lit.: Hampe, Rv. 1, Nr. 360. Baumhauer (Paumhauer), Sebald d. Ä., Maler, Kirchner, t kurz vor 2. 7. 1533 Nürnberg, oo I) Ottilie ( t Sept. 1517), mind, zwei Söhne und zwei Töchter; II) Anna (f Juli/August 1562, wohnhaft auf dem Neuen Bau = Maxplatz). Seit 1480 nachweisbar, ab 1510 auch als Kirchner an St. Sebald tätig. Albrecht -»Dürer soll ihn laut -»Neudörfer einen guten alten Meister genannt haben. 1517 hatte er Streit mit seinem Schwiegersohn, dem Zinngießer Bartholomäus -»Preissensin. Vielleicht war Baumhauer identisch mit „maister Sebolt, maier", der 1497 fur Michael -»Behaim eine Schembart-Maske fertigte und 1501 u.a. 34 (Wappen-) Schilde lieferte; sie wurden im Gang von Behaims Haus angebracht. Derselbe Künstler fertigte auch Tüchleinmalereien für Behaims Garten. 1502 malte er für Behaim einen Jesus sowie ein Wandgemälde an einem Pfründhaus. Möglicherweise ist er mit dem Maler Sebald identisch, dessen drei Enkel (Kinder seiner Tochter) laut Rv. vom 22.3.1530 in die Findel verbracht werden sollten, bis er wieder gesund sei. 1499 erwarb Baumhauer um 520 fl. vom Rat der Stadt das Haus des Juden Seligmann Sack in der Judengasse (Wunderburggasse 6), das er 1526 um 200 fl. und 20 fl. rh. Eigenschaft (400 fl. Hypothek) wieder verkaufte. Seit 1510 wohnte er im Mesnerhaus Füll 2. Am 2.7.1533 wurde sein Nachfolger als Kirchner bestimmt. MuS: BUDAPEST; Nationalgalerie: Landschaft, Tuschfederzeichnung; a/Rs. 1480 dat. und Baumhauer sign. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Meyer, KL; Waldau, Zion 1787, S. 19; Neudörfer-Lochner, 1875, S. 180; Tucher Haushaltsbuch, S. 141; Kamann, in: MVGN 6, 1886, S. 78, 88 und 91; Bosch, in: GNM M, 1889 u. 1896, S. 9; Hampe, Rv. I, 857, 1105, 1106, 1404, 1765, 1787, 1995; Burger, 1961 Nr. 6445; Burger, 1972 Nr. 1230, 7205; Kohn, N H b Sebald. Baumhauer Sebald d. J., Maler, * um 1497 Nürnberg. Sohn des -»Sebald d. Ä. Am 24.6.1522 quittierte er den Empfang seines mütterlichen und schwesterlichen Erbes. 1525 war er mit der WiedertäuferBewegung in die Wirren um die sog. gottlosen Maler Barthel und Sebald -»Beham und Georg -»Pencz verwickelt. Später trat er in Nürnberg nicht mehr in Erscheinung. B a u r , Georg, Schlosser, oo 21.4.1539 Margaretha Kungin. Lit.: Schornbaum, 1949 Nr. 1028. Baur (Bauer, Paur), Jacob, Posaunen- und Trompetenmacher, begr. 2. 7. 1612 Nürnberg, oo Margaretha (begr. 26.6.1625), neun Kinder. 1595 Meister. Zuletzt wohnte er dem Brauhaus gegenüber (heute KarlGrillenberger-Straße). Seine Tochter Sophie heiratete
Bauriegel am 10.8.1602 den Trompetenmacher Simon -»Reichard. Seine Witwe ehelichte am 1.11.1613 den Trompetenmachergesellen Hans -»Kümmelmann, wodurch dieser als Meister zugelassen wurde. Lit.: Wörthmüller, in: M V G N 45, 1954, S. 214. Baur, Thomas, Glockengießer, wurde 1615 in Nürnberg urkundlich erwähnt. Lit.: AKL; Glockenatlas, 1973. Baureis s.a. Bauerreiß Baurenfeind s. Bauernfeind Bauriedel, Gusti, Landschaftsmalerin, wohnte 1912/30 in Nürnberg, Hintere Fischergasse 3. 1921 war sie auch in München ansässig. Mitglied der Nürnberger Kunstgenossenschaft. Sie ist mit Paul Georg -»Bauriedel verwandt, der 1906 eine Kunstmühle und eine Oblatenfabrik in der Hinteren Fischergasse 3 besaß. Lit.: Dressler, 1930. Ausst.: 1912/2; 1913/1; 1914/2; 1915/1; 1916/1; 1917/2; 1918/3; 1919/2; 1920/1; 1922/2. Bauriedel, J. M., Drucker, 1840-45 durch Werke in der StadtB nachweisbar. Er gab das Theaterjournal heraus. Ausst.: 1841/1. Bauriedel, Paul Georg, Pseud. Paul vom Sand, Oblatenfabrikant, Müller, Kommerzienrat, Mundartdichter, * 24. 5. 1849 Nürnberg - f 2. 4. 1931 Nürnberg. Besuch der Handels- und Kreisgewerbeschule in Nürnberg. 1867 trat er in das väterliche Geschäft (Kunstmühle) ein. 1870/71 Kriegsdienst als Leutnant. 1889 übernahm er den väterlichen Betrieb und gründete zusätzlich eine Oblatenfabrik. Die beiden Betriebe befanden sich in der Hinteren Fischergasse 3. Er war 12 Jahre Erster Vorsitzender des Verbandes deutscher Müller. 1912 gründete er die süddeutsche Müllerzeitung, die er 12 Jahre leitete. Er schrieb auch Gedichte in Mundart, Reiseberichte und das Buch „Meine Kriegserinnerungen". 1909 wurde Bauriedel zum Kommerzienrat ernannt. Er gehörte der deutschen Sektion des deutsch-österreichischen Alpenvereins an. MuS: N Ü R N B E R G , StadtB. Ausst.: 1966/5. Bauriedel, Mag. Paul Joachim Sigmund, Theologe, Dichter, * 17. 5. 1723 Altdorf - f 20. 2. 1773 Nürnberg. Sohn des Stephan, Pfarrer, oo Nürnberg 5.12.1768 Anna Katharina Maurer, kein Kind überlebend. Besuch der Spitalschule in Nürnberg. 1742 Studium der Philosophie und Theologie in Altdorf, dort 1745 Magister. 1747 Studium in Leipzig, dort als Prediger an verschiedenen Kirchen tätig. 1748 Hauslehrer in Nürnberg. 1649 Frühprediger an St. Walburg in Nürnberg. Am 8.2.1756 in Altdorf ordiniert. 1756 Pfarrer in Schwimbach. 1765 bis zu seinem Tod Diakon bei St. Sebald. Er war Verfasser vieler Gelegenheitsgedichte. 1750 Mitglied im P.Bl.O., Ordensname „Philaretes"; Mitglied der Kgl. Deutschen Gesellschaft zu Göttingen und der Deutschen Gesellschaft in Altdorf. Seine beiden Stammbücher befinden sich in der StadtBN. Seine Witwe heiratete am 27.8.1776 Johann -^Dreykorn, Pfarrer. Lit.: Will, GL I, S. 71, V, S. 69; Dipt. Landgebiet II, 1759, S. 569; Simon, Pfb. Nr. 64; Goldmann, Stammbücher 1981, Nr. 60-61. Bauriegel (Bauregel), Johann, Maler, Zeichner, Kupferstecher, * um 1782 - f 5. 5. 1834 Nürnberg, oo Anna (* um 1770 - f 11.12.1834). 1808-34 in Wöhrd Nr. 159 (Wöhrder Kreuzgasse 11) ansässig. MuS:
Bauschinger NÜRNBERG, StadtB: „Feierliche Einführung des ersten Erntewagens in Wöhrd am 25. Juli 1817", kolorierte Radierung. Lit.: AKL; C. G. Müller 1791, Forts. II, S. 21; MVGN 22, 1918, S. 302. Bauschinger (Pauschinger), Justin, Rotschmied, 1687 Meister. Mz: Doppelkreuz, mit Bewilligung seines Lehrmeister Hans -»Künzel. Lit.: Lockner Nr. 990; Stengel, in: G N M M, 1918/19, S. 131. Bausenwein, Friedrich, Kantor und Organist, um 1829/50 an der Frauenkirche tätig. Er wohnte in L. 15 (Lorenzerplatz 3). Bauttner, Wolff, Dachdecker, Meistersinger, get. 27. 3. 1573 (7.11.1567?) N ü r n b e r g - b e g r . 1. 12. 1634 Nürnberg. Sohn des Hans, Prisilstoßer. oo I) 6.12.1591 Anna Gemi; II) 23.9.1628 Elisabeth, Witwe des Lorenz -»Wasinger, Rotschmied; beide Ehen kinderlos. Die Regeln des Meistergesangs erlernte er bei Abraham -Prey, Zinngießer, ein Sohn; II) 23. 2.1635 Eva Babinger aus Windsheim, fünf Söhne, drei Töchter. Bei der Erteilung des Bürgerrechts in Rothenburg am 14.8.1633 wurde seine Herkunft aus Nürnberg vermerkt. 1635 übernahm er dort das Amt des städt. Zinnbeschauers. Er wohnte in der Hafengasse. Lit.: Hintze VI, Nr. 1191 ; Schnurrer, 1981. Bayerlein (Baierlein, Beuerlein), Adam, Goldschmied, Gold- und Silberarbeiter, get. 30. 10. 1739 Nürnberg - begr. 5 . 5 . 1783 Nürnberg. Sohn des Georg Jacob Bäuerlein, Buchdruckerei-Verwandter, oo 20.11. 1769 Anna (f 11.3.1811), Tochter des Johann Adam -»Lauer, Goldschmied. 11.8.1756 bis 11.8.1762 Lehre bei Johann Adam -»Lauer. Am 10.4.1769 legte er zur Meisterprüfung zwei Leuchter vor, mit denen er „wohl" bestand; am 12.4.1769 wurde er als Meister vereidigt. Am 21.3.1769 zahlte er das Bürgergeld und wurde am 14.3.1770 als Bürger vereidigt. 1780-86 hatte er seinen Neffen Johann Leonhard -»Bayerlein als Lehrling. Bayerlein wohnte hinter St. Egidien, vermutlich im Anwesen Egidienplatz 30, das 1788 seiner Witwe gehörte. Er war zudem Korporal „unter der Löblichen Bürgerschaft". Seine Witwe führte die Werkstatt weiter. Lit.: Stockbauer, 1893; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 16. Bayerlein, Andreas, Wismutmaler, t v ° r 27. 9. 1751 Nürnberg. 1728-32 zahlte er als Geselle seinen Beitrag an das Handwerk. Am 1.6.1734 wurde er in die Meisterliste eingetragen und zahlte 3 Taler. 17341749 entrichtete er als Meister seine Beiträge an das Handwerk, 1751 wurde an seiner Stelle seine Witwe Christina genannt. Ab 1742 bildete er Conrad -»Weigel aus, ab 1751 Michael Carl -»Harrer. Bayerlein, Fritz, Maler, * 9. 1. 1872 Bamberg t 19. 6. 1955 Bamberg. 1889-93 Besuch der Kunstgewerbeschule Nürnberg, 1893-97 Studium an der AdBK München. Bis 1943 in München ansässig. Zahlreiche
78 Studienreisen nach Italien, Österreich und in die Schweiz. Er malte Landschaften, Architektur- und Historienbilder, für die er wiederholt mit Gold- und Silbermedaillen ausgezeichnet wurde. Einen größeren Teil seines Werkes widmete er der fränkischen Landschaft, dabei pflegte er den Kontakt zu seiner Heimatstadt Bamberg, aber auch zu Nürnberg, wie seine vielen Nürnberger Ausstellungsbeteiligungen zeigen. Sein Gemälde „Albrecht Dürer kommt zu Wolgemut in die Lehre", Öl a/Lw., dat. 1895, wurde von der Stadt München für das ehemalige St. Martins-Hospital erworben; 1912 wurde es in Nürnberg ausgestellt und war damals im Besitz von Frau Clara Forchheimer. 1943 übersiedelte Bayerlein nach Bamberg. MuS: MÜNCHEN, BStGs. NÜRNBERG, MStN. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Baumgartl, 1993. Ausst.: 1912/1; 1930/2, - / 3 ; 1931/1; 1932/3; 1933/1; 1934/2, - / 3 ; 1935/2; 1936/2; 1937/1,-/2; 1938/1,-/2; 1939/1,-/2; 1940/2, —/4; 1941/3, 7; 1942/2; 1943/1; 1944/1; 1960/5; 1969/14; 1980/2, Nr. 306; 1991/1. Bayerlein, Georg Michael, Lithograph, * 1805 Nürnberg. I) Margaretha; II) 10.11.1844 Katharina Philipp (* Offenbau 1816). Er war Besitzer einer Steindruckerei in L. 1488 (Mohrengasse/Obere Kreuzgasse). Bayerlein, Hans (Wismutmaler, 1689), s. Beuerlein, Johann Bayerlein, Hans, Rotschmied, 1594 Meister. Lit.: Lockner Nr. 420. Bayerlein, Hans, Landschafts-, Blumen- und Stillebenmaler, * 30. 3. 1897 Bütthard/Ufr. - f um 1978 Nürnberg. Besuch der Kunstgewerbeschulen in Nürnberg und Würzburg. Weiterbildung als Autodidakt, seit 1923 freischaffend in Nürnberg tätig. 1928 schuf er Fresken in Pottenstein, 1939 in Pegnitz. Er wohnte 1929 in Nürnberg, Spenglerstraße 15, 1932 Burgkmairstraße 1; in den 1960er Jahren hatte er sein Atelier in der Grünewaldstraße und wohnte in der Burgschmietstraße. 1975 in Nürnberg noch nachweisbar. Teile seines künstlerischen Nachlasses befinden sich in der Städt. Galerie Würzburg. MuS: ERLANGEN, Stadtmus. NÜRNBERG, MStN: Ölgemälde und Zeichnungen. Lit.: AKL; Vollmer. Ausst.: 1929/4; 1930/3; 1931/2; 1942/1. Bayerlein, Jakob, Rotschmied, 1621 Meister. Lit.: Lockner Nr. 663. Bayerlein (Baierlein), Johann Adam, Goldschmied, Gold- und Silberarbeiter, get. 8. 9. 1770 Nürnberg - f 26. 6. 1829 Nürnberg, im Sebastianspital. Sohn des -»Adam; Vater des -»Sigmund, Buchhändler. oo 15.11.1806 Anna Dorothea Ernestine ( t 31.10.1823), Tochter des Conrad Winter, Registrator des Landalmosenamtes, Kinder. 1787-1792 Lehre bei Ludwig Friedrich -»Glandorf. Am 11.12.1797 bestand er die Meisterprüfung und wurde am 14.12. 1797 als Meister vereidigt. Als Meisterstück fertigte er eine korbförmige Zuckerschale mit blauem Glaseinsatz nach eigener Zeichnung, die mit „ziemlich gut" bewertet wurde. Baierlein kann ein mit A B gemarktes Patendöschen zugewiesen werden, das laut Beschaumarke nach 1820 entstanden sein muß. Frühere Arbeiten sind bisher unbekannt, möglicherweise war er in der Werkstatt seines Vaters tätig, die von seiner Mutter weitergeführt wurde. 1807-12 hatte er Christoph Carl Bene-
79 dikt Winter als Lehrling. 1806 war er Besitzer des väterlichen Hauses S. 773 (Egidienplatz 30). 1829 waren seine Geschäftsräume in L. 1377 (Ludwigstraße 37). Zu einem unbekannten Zeitpunkt gab er sein Handwerk auf. Beim Eintrag in das Totenbuch des Sebastiansspitals wird Bayerlein als ehemaliger Goldschmied bezeichnet. Seine Tochter Eva Magdalena heiratete am 26.12.1842 Gottlieb Andreas -»Serz, Kupferstecher. Lit.: Stockbauer, 1893; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 17. Bayerlein, Johann Leonhard, Goldschmied, Goldund Silberarbeiter, get. 5. 4. 1765 Nürnberg - f 2. 3. 1832 Nürnberg. Sohn des Johann, Nagelschmiedgeselle. oo 21.6.1792 Gertraud Maria ( t 8.2.1837), Tochter des Johann Adam -»Galster, Sanduhrmacher. 1780-86 Lehre bei seinem Onkel Adam -»Bayerlein. Er erhielt vom Losungrat eine Sondergenehmigung, um die Meisterprüfung ablegen zu dürfen. Wegen fehlender Gesellenzeit mußte er 50 fl. in die Goldschmiedelade bezahlen. Als Meisterstück fertigte er ein Paar Sporen. Am 23.2.1792 bestand er die Prüfung wurde am 25.2.1792 als Meister vereidigt. Am 10.2.1792 bezahlte er das Bürgergeld und leistete am 7.2.1792 den Bürgereid. 1796 wohnte er in der Mostgasse, 1800 war er Mieter im Anwesen L. 871 (Hallplatz 11). 1829 waren seine Geschäftsräume im eigenen Haus L. 771 (Theatergasse 5), wo er bis zu seinem Tod wohnte. Die Konzession ging 1834 an Michael Philipp -»Zwanziger über. Lit.: Stockbauer, 1893; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 18. Bayerlein, Johann Michael, Lithograph, war 1850 in L. 1138 (Jakobstraße 56) ansässig. Bayerlein, Karl, Architekt, * 2. 12. 1843 Ingolstadt - t 4. 8. 1899 Nürnberg. Besuch der Bauschule Regensburg und des Polytechnikums München. Erst in staatlichen Diensten, dann selbständig. Er führte bedeutenden Bauvorhaben aus, darunter den Neubau des Bayer. Gewerbemuseums und Bau von Teilen der Schuckertschen Fabrik in Nürnberg. 1896 Bevollmächtigter im Gemeindekollegium. Lit.: Willenberg, in: MVGN 75, 1988. Bayerlein (Beyerlein), Johann Sigmund Adam, Buchhändler, Landkartenverleger, * 13. get. 20. 9. 1807 Nürnberg - f 24. begr. 26. 6. 1874 Nürnberg, ehemals Grab auf dem Johannisfriedhof. Sohn des -»Johann Adam, Goldschmied. Unverheiratet. Ausbildung bei J. A. -»Endter als Buchhändler. 1836-46 bei -»Riegel & Wießner tätig. Ab 1846-51 war er Geschäftsführer in der Firma seines Schwagers Gottlieb Andreas -»Serz. 1851 erwarb Bayerlein um 2.250 fl. von Christoph Melchior -»Fembo die Verlagsgerechtigkeit des ->Homann/-»Fembo-Verlags und wohl den gesamten Bestand an Kupferplatten. Dabei wurde vereinbart, daß er diese nur mit eigener Firmenbezeichnung nachdrucken durfte. 1852 erhielt Sigmund Bayerlein das Bürgerrecht und eine Konzession als Buch- und Landkartenhändler. 1856 erwarb er von Theodor -»Cramer-Klett für 950 fl. eine Buchhandelskonzession, die vormals Friedrich Napoleon -»Campe besessen hatte. Von den Landkarten-Nachdrucken sind derzeit nur zwei Karten mit dem Impressum Bayerleins bekannt. Zuletzt wohnte er in S. 373 (AlbrechtDürer-Straße 26), wo sich auch die Firma seines Schwagers befand. Ausst.: 2002/4.
Bayr Bayerlein, Wilhelm, Musiklehrer, Musikdirektor, * 18. 5. 1842 Cadolzburg - f 24. 6. 1913 Nürnberg. Seit 1872 war er Privatmusiklehrer und Organist in Nürnberg. Vom 17.9.1872 bis 1.5.1883 Organist an der Spitalkirche. 1875-92 Leiter des Privatmusikvereins. Seit 1882 Leiter der städt. Singschule, vom 1.5.1885 bis 1911 Kirchenmusikdirektor, dem die Prokantoren der fünf Innenstadtkirchen unterstanden. Bis 1912 auch Leiter des Konservatoriums Nürnberg. Er war Mitglied des Festausschusses bei der Bayerischen Jubiläumsausstellung 1906. Er stiftete dem GNM wertvolle Practica und Theoretica des 18. Jh. Lit.: GNM A, 1913, S. 83; Wagner, 1929, S. 471; Harrassowitz, 1987; Ausk. Franz Krautwurst. Ausst.: 1906/9, S. 49. Bayot, Adolphe Jean-Baptiste, franz. Genremaler und Lithograph, * 8. 1. 1810 Alessandria, Piémont/ Italien. Er war Autodidakt und spezialisierte sich auf lithographische Verfahren. Erste Erfolge hatte er mit seinen Platten fur die „Voyages pittoresques" 1832-37. Teilweise arbeitete er nach fremden Vorlagen, u.a. von -»Chapuy, -»Matthieu und -»Billmark oder ergänzte fremde Werke mit Staffagen. 1863-66 stellte er im Salon aus. Unter seinen Arbeiten befinden sich auch Ansichten der Lorenzkirche, des Nassauer Hauses, der Karolinenstraße und des Hauptmarktes mit der Frauenkirche in Nürnberg. MuS: N Ü R N B E R G , MStN. Lit.: AKL; Bénézit. Ausst.: 1989/3, Kat. Nr. 61, Abb. 71. Bayr s.a. Baier, Bair, Bayer, Beyer Bayr (Peyer), Rotschmied, seine Frau starb zw. 4.6.17.9.1449. Lit.: Burger, 1961 Nr. 686. Bayr, Andreas, Rotschmied, 1575 Meister. Lit.: Lockner Nr. 294. Bayr (Payr), Barthelmes, Rotschmied, oo 18.2.1538 Catharina Ströber. Lit.: Schornbaum, 1949 Nr. 304. Bayr, Georg, Rotschmied, Waagmacher, f Nürnberg, Grab Nr. 305 auf dem Rochusfriedhof, Epitaph dat. 1590, heute auf Grab Nr. 777. oo Dorothea Fentzel. 1579 Meister. Lit.: Lockner Nr. 313; Zahn, DI-N Nr. 1886; KDM Nürnberg, 1977. Bayr, Georg, Rotschmied, 1607 Meister. Lit.: Lockner Nr. 546. Bayr, Georg, Glaser, wurde 1681 Meister. Bayr (Payr), Hans, Rotschmied, wurde 1417 Bürger und zahlte 3 fl. Bürgergeld. Bayr (Peyer), Hans, Rotschmied, begr. 12. 9. 1494 Nürnberg, wohnhaft auf der Lorenzer Stadtseite. Lit.: Burger, 1967 Nr. 3045. Bayr (Bayer), Hans I., Rotschmied, f 1567 Nürnberg. Sohn des -»Michael, Rotschmied, oo 13.11.1525 Ursula, Tochter des Spitzenwirts. 1527 war er Besitzer des väterlichen Anwesens Neue Gasse 21, das er oder einer der jüngeren Rotschmiede gleichen Namens 1564 für 370 fl. verkaufte. Möglicherweise bezieht sich der folgende Chronikeintrag auf ihn: 1567 entstand durch Fahrlässigkeit ein Feuer im Fröschturm, in dem zu dieser Zeit zwei „sinnlose Personen" verwahrt wurden. Die beiden erstickten durch die gewaltige Rauchentwicklung. Neben einer Frau kam der Rotschmied Hans Bayer, der schon „in die 30 Jahr darin gelegen", ums Leben. Lit.: Chronica und Urthel-Buch, StadtBN, Amb. 155.2°; Schornbaum, 1949 Nr. 1448. Kohn, N H b Sebald.
Bayr Bayr, Hans, Stadtwerkmann, t Nürnberg, Grab Nr. 550 auf dem Rochusfriedhof, Epitaph dat. 1539, noch vorhanden. Lit.: Zahn, DI-N Nr. 436; KDM Nürnberg, 1977. Bayr, Hans II., Rotschmied, t Jan./Feb. 1568 Nürnberg. 1550 Meister. Laut Feuerschauprotokoll 1561 und laut Totengeläutbuch wohnte ein Rotschmied Hans Bayr in der Alten Ledergasse. Vielleicht handelt es sich hier um das Anwesen Tucherstraße 31, das 1499 im Besitz des Rotschmieds -»Michael Bayr war und 1572 einem Ausbereiter Hans Bayr gehörte. Im Totengeläutbuch wurde Hans Bayr als der Ältere bezeichnet, vermutlich zur Unterscheidung von dem gleichnamigen Rotschmied, der 1554 Meister wurde. Lit.: Lockner Nr. 105; Burger, 1972 Nr. 8843; Kohn, N H b Sebald. Bayr, Hans III., Rotschmied, 1554 Meister. Er ist vielleicht identisch mit dem Ausbereiter Hans Bair, dem 1572 das Anwesen Tucherstraße 31 gehörte und der 1579 in einem Baustreit verklagt wurde. Er war der Neffe des Vorbesitzers Michael -»Bayr; s.a. Hans -»Bayr II., Rotschmied. Lit.: Lockner Nr. 128; Kohn, N H b Sebald. Bayr, Hans IV., Rotschmied, wurde 1587 Meister. Lit.: Lockner Nr. 367. Bayr (Payr), Heintz, Rotschmied, begr. 18. 3. 1458 Nürnberg, so eingetragen im Lorenzer Totengeläutbuch. Er ist wohl identisch mit dem Rotschmied Heinz -»Meyer, der zur gleichen Zeit im Sebalder Totengeläutbuch aufgeführt ist. Lit.: Burger, 1961 Nr. 1316; Burger, 1967 Nr. 238. Bayr (Beyer, Peyr), Hermann, Rotschmied, Gewichtmacher, oo Katharina (begr. 3.1.1498). 1479 wurde er als Besitzer des Hauses Neue Gasse 21 erwähnt, das 1494 auf den Rotschmied Michael -»Bayr überging. Lit.: Burger, 1967 Nr. 3308; Kohn, N H b Sebald. Bayr, Linhart, Trompetenmacher, in einem Rv. vom 31.12.1534 wurde er als „Pfeifenmacher" bezeichnet. Lit.: Nickel, 1971, S. 40. Bayr, Lorenz, Kunstschreiner, * um 1554 Hof t vermutlich 1628 Augsburg, oo Augsburg 15.5.1583 Maria Krieger. 1608 arbeitete er an der Wandvertäfelung der Schönen Stube im Haus Egidienplatz 23 des Martin -»Peller; 1611 lieferte er ihm ein Prunkbett. Zusammen mit Wolfgang Ebner fertigte er 1616/21 die kostbare Täfelung für das Rathaus in Augsburg. Lit.: Büchner, 1995; Bayr (Pair), Michael, Rotschmied, t zw. 22.7. u. 8. 8. 1522 Nürnberg, ehemals Grab Nr. 271 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph nicht erhalten. Sohn des -»Hermann, Rotschmied, oo Margaretha ( t 1549). 1494 war er Besitzer des väterlichen Anwesens Neue Gasse 21, das 1527 in den Besitz seines Sohnes -»Hans überging. 1499 gehörte ihm auch ein Haus in der Alten Ledergasse (Tucherstraße 31). Sein Bronzeepitaph zeigte einen Tischleuchter und ein Einsatzgewicht. Seine Tochter Barbara heiratete den Zinngießer Hans -»Wagner. Lit.: Hampe, Rv.; Burger, 1972 Nr. 503; Zahn, DI-N Nr. 126; Kohn, NHb Sebald. Bayr (Baier), Michael, Geschützgießer, stammte aus Nürnberg, 1561-82 in Riga tätig. Um 1910 waren noch von den in Riga gegossenen, reich ornamentierten und mit Inschriften geschmückten Geschützen fünf
80 Stück im Artillerie-Museum in St. Petersburg, fünf im Dommuseum in Riga und eins aus dem Jahre 1579 mit dem Wappen der Schwarzhäupter im Besitz dieser Gesellschaft erhalten. Lit.: Thieme-Becker, Meyer, KL, 1878. Bayr (Payr), Peter Rotschmied, wurde 1698 posthum in den Grundverbriefungsbüchem erwähnt. Bayr (Bair), Sebald, Rotschmied, t Sept./Okt. 1564 Nürnberg, wohnhaft in der Neuen Gasse. Sohn des -»Michael, Rotschmied. Bei der „Magdalena Sebald Beyrin, rotschmidin beym Thiergartner Thor in der Obern Schmidgas", die im April 1567 in das Totengeläutbuch eingetragen wurde, dürfte es sich wohl wegen der angegebenen Adresse eher um die Frau des Plattners Sebald -»Baier handeln. Lit.: Burger, 1972 Nr. 8013, 8651. Bayr, Sebastian, Rotschmied, wurde 1592 Meister. Lit.: Lockner Nr. 400. Bayr, Wilhelm, Rotschmied, wurde 1609 Meister. Lit.: Lockner Nr. 563. Bayr, Wolf, Glaser, war Mieter bei Hans Mayr. Am 9.5.1530 wurde entschieden, daß er noch das ganze Jahr als Mieter in der Wohnung bleiben dürfe, wenn er binnen acht Tagen Sicherheiten fur die kommende vierteljährliche Miete aufbringe. Bayrer, Ferdinand (Kupferstecher, 1641) s. Beurer, Ferdinand Bayreuther (Bereutter), Georg (Jörg), Schlosser, begr. 27. 1. 1499 Nürnberg. 1458 Meister. 1483 wurde er für die Hilfe beim Transport einer Uhrglocke für St. Sebald bezahlt. 1479 war er Besitzer des Hauses Adlerstraße 24 (westl. Teil), das seine Witwe Anna 1503 um 250 fl. rh. an ihre Schwiegertochter Barbara verkaufte. 1497 wurde er im Reichssteuerregister erwähnt, er war damals Gassenhauptmann. Lit.: Gümbel, in: MVGN 21, 1915, S. 30; Burger, 1967 Nr. 3380; Fleischmann, RStR von 1497; Kohn, NHb Lorenz. Bayreuther, Hans, Schlosser, wurde 1427 Meister. Beatus, Elias, jüd. Buch- und Steindrucker, kam um 1911 aus Kalisch/Polen nach Nürnberg, wo er 1921 eine lithographische Anstalt eröffnete; sie befand sich in der Leonhardstraße 22. 1932 wohnte er in der Nadlersgasse 5. Lit.: Mosche Ν. Rosenfeld: Isaak Bulka, in: Nachrichten für den jüdischen Bürger Fürths, 1984, mit Verz. seiner verlegten Werke; Ausk. Leibi Rosenberg. Becher, Georg, Novellant, Schreiber, * März 1638 Nürnberg. Sohn des -»Matthäus, Plattner. oo I) 1662 Anna Meusel aus Hersbruck; II) Anna Thumer. 1664 wurde er zur Rede gestellt, weil er verbreitet hatte, daß der Kurfürst von Mainz beabsichtige, Mainz anzugreifen. Zwischen 1662 und 1667 lieferte er an den Nürnberger Rat geschriebene Wochenzeitungen. 1669 kam er aus unbekanntem Grund in Turmhaft. Zuletzt wurde er 1672 bei der Taufe eines seiner Kinder als lebend erwähnt. Lit.: Sporhan-Krempel, 1968, S. 122. Becher (Bocher), Hans d. Ä., Plattner, get. 2. 11. 1553 Nürnberg - f 7. 4. 1592 Nürnberg, ehemals Grab Nr. 854 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1589, nicht erhalten. Sohn des Hans, oo 12.10.1574 Elisabeth (get. 23.8.1541 - f nach 1606), Tochter des Stefan Osterlein, Klingenschmied, mind, drei Kinder. Seine Witwe heiratete in zweiter Ehe Hans Korn. Seine drei
81 Kinder verkauften 1606 das Haus Burgstraße 34 um 260 fl. an ihren Bruder -»Hans d. J. Lit.: Kühnlein, in: BFFK 18, 1995, S. 251; Kohn, NHb Sebald. Becher, Hans, d. J. Plattner, t Nürnberg. Sohn des -»Hans d. Ä., Plattner. 1606 erwarb er von seinen Geschwistern um 260 fl. das väterliche Anwesen in der Burgstraße 34. Am 2.7.1611 kaufte er um 450 fl. ein Haus am Ponersberg (Paniersplatz 19) und 1613 um 700 fl. eine weiteres in der Burgstraße 36. Lit.: Gugel, Friedhöfe; Trechsel, 1735; Zahn, Dl-N, Nr. 1863; Tacke, 2001; Kohn, NHb Sebald. Becher (Pecher), Matthäus (Mathias), Plattner, Vater des -»Georg, Novellant. 1645 war er Besitzer des Hauses Burgstraße 34. Lit.: Sporhan-Krempel, 1968, S. 122; Kohn, N H b Sebald. Becher, Sebald, Plattner, get. 9. 7. 1578 Nürnberg begr. 14. 3. 1625 Nürnberg. Sohn des -»Hans d. Ä., Plattner. oo 22.6.1612 Anna (get. 9.9.1589), Tochter des Jobst Küffner, Nagler, mind, eine Tochter Maria. Lit.: Kühnlein, in: BFFK 18, 1995, S. 250. Becherer (Bechert), Lorenz, Rotschmied, * 1561 t 1616. 1587 Meister. Lit.: LocknerNr. 375. Becherer, Magdalena, Stifterin, unverheiratet. 1418 schenkte sie dem Dominikanerkloster ein illuminiertes Werk des Thomas von Aquin „In 4. librum sententiarum" (Kommentarbuch zum 4. Sentenzenbuch des Petrus Lombardus), das sie beim Schreiber Conradus -»Wyser aus Eichstätt in Auftrag gegeben hatte. Sie stiftete einen Jahrtag in das Predigerkloster, ebenso das Ehepaar Hermann und Ella Becherer, bei denen es sich um ihre Eltern handeln könnte. Hermann Becherer besaß 1418 das Haus Obere Söldnersgasse 11, das er neu erbauen ließ. Außerdem gehörte ihm das Anwesen Obere Schmiedgasse 6/Obere Schmiedgasse 8, fur das 1428 sein Sohn Hans als Erbe eingesetzt wurde. Lit.: Kohn, NHb Sebald. Ausst.: 1987/4, S. 23f., Abb. S. 26. Bechert, Andreas, Rotschmied, Zapfenmacher, am 18.6.1744 wurde er in die Meisterliste eingetragen. Lit.: LocknerNr. 1375. Bechert (Beget, Begert, Bächert), Christoph Magnus, Alabasterdreher und -Schneider, f um 1738? Nürnberg. 1725-34 Geselle, wurde am 13.7.1734 Meister. Lit.: Heller, 1971. Bechert (Pechert), Georg Leonhard, Rotschmied, Ring- oder Rollenmacher, Bügeleisenmacher, oo Anna Maria Nähbauer. Am 23.9.1783 wurde er in die Meisterliste eingetragen. Mz: Kranz. Lit.: Lockner Nr. 1626; Stengel, in: GNM M, 1918/19, S. 130. Bechert, Hans d. Ä., Alabasterdreher und Schneider, t um 1716? Nürnberg Er war Meister vor Verkündung der Handwerksordnung 1698 und leistete als solcher 1699-1716 Zahlungen an das Handwerk. Lit.: Heller, 1971, S. 16. Bechert, Hans d. J., Alabasterdreher und -Schneider, t 1748? Nürnberg. 1699 war er Geselle. 1700-48 leistete er als Meister Zahlungen an das Handwerk. 5.8.1715 - 1.5.1718 und ab 1.5.1724 Vorgeher. Lit.: Heller, 1971, S. 16. Bechert, Hans Michael, Alabasterdreher und -Schneider, t um 1726/27 Nürnberg. 1699-1702 war er Geselle. 1703-26 leistete er als Meister Zahlungen an das Handwerk. 1.5.1720 bis 1.5.1723 Vorgeher. 172751 Fortzahlung durch die Witwe. Lit.: Heller, 1971, S. 16.
Beck Bechert, Johann, Rotschmied, Ringmacher. A m 10.4.1749 wurde er in die Meisterliste eingetragen. Lit.: LocknerNr. 1409. Bechert, Johann, Rotschmied, Leuchtermacher. Am 16.10.1800 wurde er in die Meisterliste eingetragen. Lit.: LocknerNr. 1739. Bechert, Johann Georg, Alabasterdreher und -Schneider, | um 1792 Nürnberg. 1734-42 war er Geselle. Am 21.8.1742 wurde er Meister und leistete als solcher bis 1792 Zahlungen an die Handwerkerkasse. 1751 Vorgeher. Lit.: Heller, 1971, S. 16. Bechert, Johann Michael, Alabasterdreher und -Schneider, f u m 1740 Nürnberg. 1728-40 war er Geselle. Am 11.8.1749 wurde er Meister und leistete als solcher bis 1770 Zahlungen an das Handwerk. Fortzahlung durch die Witwe 1773 bis zu ihrem Tod 1784. Lit.: Heller, 1971, S. 16. Bechert, Johann Peter, Rotschmied, Leuchter- und Gewichtmacher. Am 14.3.1758 wurde er in die Meisterliste eingetragen; 1789 Geschworener. Mz: Stulpenstiefel mit Initialen I Ρ Β. Lit.: Lockner Nr. 1460. Bechert, Johann Peter, Zirkelschmied, oo Anna ( t 18.3.1826). Am 23.1.1798 wurde er in die Meisterliste eingetragen. Bechert, Paul, Rotschmied, Leuchtermacher, * Nürnberg - f 6. 12. 1814 Nürnberg. Sohn eines Meisters, oo Barbara Maria Magdalena Apollonia Albrecht, Kinder. Am 3.7.1792 wurde er in die Meisterliste eingetragen. Am 7.12.1802 gab er seinen Beruf auf und wurde Krämer. Zuletzt wohnte er in S. 1482 (Vordere Beckschlagergasse 23). Seine Witwe heiratete am 11.8.1816 Johann Jacob IV. -»Pabst. Lit.: LocknerNr. 1672. Bechert (Becherer), Peter, Rotgießer, Ringmacher, * 1758 Nürnberg, Sohn eines Meisters, oo I) Margaretha (9.6.1814); II) 28.10.1818 Katharina Leutner (* 1776 Poppenreuth); III) 5.9.1827 Witwe Johanna Margaretha Falkner Am 6.3.1787 wurde er in die Meisterliste eingetragen. 1829 war er Besitzer des Hauses S. 1623 (Stelzengasse 23), wo er 1814 bereits wohnte. Lit.: LocknerNr. 1640. Bechtel, Bechtelius s.a. Brechtel, Bartholomäus Bechtel, Anna, Zinnmalerin, * um 1832 - f 8. 3. 1862 Nürnberg. Tochter des Georg. Bechtold, Meister (Maler, 1396) s. Landauer, Berthold Bechtold, Leonhard, Goldschmied, Geschäft in den 1930er Jahren: Bergstraße 5. Beck s.a. Beckh, Pech, Peck, Pistorius Beck (Peck), Abraham, Maler, * Augsburg, oo Proklamation am 13.5.1554 mit Witwe Anna Kern, wohnhaft in der Pfaffengasse (heute Pfarrgasse). Mit Rv. vom 8.1.1555 wurde Beck das Bürgerrecht zugesagt. Laut Feuerschauprotokoll von 1561 war er Besitzer eines Hauses im Nägeleinsgäßchen, auf das er 1559 und 1565 Hypotheken aufnahm. Am 4.1.1566 wurden er und seine Frau Anna als Schuldner des Breslauer Bürgers Bernhard Seel erwähnt; den ausstehenden Betrag von 96'Λ fl. sollten sie nach einer Vereinbarung im Schuldverbriefungsbuch an den Goldschmied Adam -»Richter bezahlen. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Hampe, Rv. Beck, Bernhard (falsch: Leonhard), Organist, Priester, 1487-88 an St. Sebald tätig. Am 4.6.1488
Beck wurde er auf sein Ansuchen und nach Vorlage von Bittbriefen von Domkapitel und Rat zu Straßburg von seinem Organistenamt entbunden. Lit.: Moser, 1929, S. 89; Hampe, 1928, S. 201; Wagner, in: MVGN 38, 1941, S. 345. Beck, C. W. Georg, Konditor, kunstgewerbl. Maler, Mundartdichter, * 4. 4. 1854 Großreuth h.d.V. b. Nbg. - t 12. 4. 1912 Nürnberg. Sohn eines Lehrers. 1865/66 Besuch der Handelsschule. Bis 1876 Ausbildung als Konditor. Anschließend Italienreise und eineinhalb Jahre Aufenthalt in Leipzig. Er führte kunstgewerbliche Malereien in Nürnberg aus. 1906 dichtete er „Peiterla und Schwommkniedla" in Nürnberger Mundart. MuS: NÜRNBERG, StadtB. Ausst.: 1966/5. Beck, Christoph, Dr., Oberstudiendirektor, Mundartdichter, * 28. 4. 1874 Pretzfeld - t 20. 12. 1939 Nürnberg. Zunächst Gymnasiallehrer in Bamberg, später Leiter des Realgymnasiums in der Landauergasse in Nürnberg. Nach der Machtübernahme durch die NS ließ er sich am 4.10.1933 frühpensionieren. Bekannt wurde er durch seine belletristischen Veröffentlichungen und durch seine Forschungen in Entwicklungspsychologie, Heimatkunde und Geschichte. Werke: „Pretzfelder Landsleut"; „Der Weinmüller von Ebermannstadt"; „Der letzte Schlüsselburger", 1928; „Ebermannstädter Heimatbuch"; „Wie die Wisent rauscht"; „Von der Altenburg erlauscht". MuS: NÜRNBERG, StadtB. Ausst.: 1966/5. Beck, Christoph Engelhard, Meistersinger, Scheibenzieher, f 10. 12. 1715 Nürnberg. Sohn des -»Thomas, Bruder des -»Hans Leonhard, oo I) 30.6.1666 Witwe Helena Nützel; II) Febr./März 1671 Susanna (begr. 10.10.1684); III) 18.7.1685 Anna Gebhard (begr. 11.5.1695), IV) 1695/96 Barbara (begr. 14.12. 1713). 1657 Meister. Seine ersten beiden Ehen scheinen ihm durch Erbschaft einen gewissen Wohlstand eingebracht zu haben, denn er erscheint mehrmals als Hausverkäufer. 1650 sang er erstmals an einer von seinem Vater gehaltenen Singschule, dann erst wieder 1658, in welchem Jahr er der Meistersingergesellschaft beitrat. 1660 hielt er seine erste Schule, in der er gefreit wurde, 1680 wurde er zum Merker gewählt. Bis 1688 erscheint er in den Protokollen, die 1689 abbrechen, als Schulhalter und Merker. Seine künstlerische Hinterlassenschaft sind zwei Lieder und ein Ton. Lit.: Stahl, 1982. Beck, Christoph Engelhard, Rotschmied, 1694 Meister. Mz. seit 28.7.1695: 3 Herzen. Lit.: Lockner Nr. 1046; Stengel, in: G N M M, 1918/19, S. 125. Beck, Conrad, Rotgießer, Ringmacher, * 2. 1. 1645 Nürnberg t nach 1702 Nürnberg. 1690 Meister. Panzer verzeichnete sein Portrait. Lit.: Lockner Nr. 1022; Stengel, in: GNM M, 1918/19, S. 117. Beck, Conrad, Meistersinger, Scheibenzieher, get. 13. 4. 1651 Nürnberg - begr. 17. 7. 1730 Nürnberg. Sohn des -»Hans Leonhard, oo 16.5.1677 Helena Katharina Fischer. 1675 Meister. Spätestens ab 1675 hatte er auch das Amt des Hochzeitsladers und Leichenbitters inne, dessen Vorsteher er später wurde. Seit 1665 ist er regelmäßig als Singer belegt, 1668 trat er der Meistersingergesellschaft bei, der er bis zu seinem Tod angehörte. 1672 hielt er seinen ersten Singkranz, 1676 seine erste Singschule, an der er gefreit wurde, nach 1689 wurde er zum Merker ge-
82 wählt. Bei seinem Tod wohnte er an der Steinernen Brücke (Maxbrücke). Lit.: Stahl, 1982. Beck (Peck), Georg, Briefmaler, begr. 7. 12. 1565 Nürnberg, oo Kunigunda ( t nach 1565). Am 7.10.1549 wurde er als Briefmalergeselle wegen übler Nachrede bestraft. Mit Rv. vom 5.2.1550 wurde ihm das Bürgerrecht zugesagt. 1550-65 war er als Briefmaler im Ämterbüchlein eingetragen, 1566 als verstorben gestrichen. Er war auch als Ballenbinder und Nachtwächter bei der Stadt angestellt und wohnte „bey dem weissen Bierpreu uff der Seeg" (bei der Unteren Kreuzgasse). Lit.: AKL; Thieme-Becker; Zahns Jb. 1, 1868; Hampe, Rv.; Grieb, Buchgewerbe 2003. Beck (Pistorius), Georg, Maler, * um 1588 Unterasbach b. Günzenhausen (nicht b. Nürnberg). Sohn des Johann Pistorius, Pfarrer, oo 16.3.1612 Barbara (get. 23.11.1587), Tochter des Alexius -»Lindner, Maler. 1602-1606 Lehre bei Hans I. -»Weyer, wofür er 36 fl. Lehrgeld zahlte. Trotz Eheschließung mit einer Bürgerstochter wurde ihm mit Rv. vom 25.5.1612 das Bürgerrecht verweigert, woraufhin er die Stadt verließ. Frühere Angaben, er sei 1611-15 Vorgeher gewesen, beruhen auf eine Verwechslung mit Peter -»Beck. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Bosch, in: GNM M, 1899, S. 126f.; Hampe, Rv. II, 2482; Tacke, 2001, S. 354. Beck, Georg d. Ä., Rotschmied, Waagmacher, t 1702 Nürnberg. 1662 Meister, 1690-1702 Genannter. Mz: ab 1689 Löwenkopf mit Ring und Name (Initialen G B). 1683 in den Grundverbriefungsbüchern erwähnt. Lit.: Lockner Nr. 850; Stengel, in: GNM M, 1918/19, S. 134; StadtAN, GSI 152. Beck, Georg d. J., Rotschmied, Leuchtermacher, * Nürnberg - f um 1715 Nürnberg. Vermutl. Sohn des -»Hans u. Vater des -»Wolfgang Hieronymus, beide Leuchtermacher. 1674 Meister. Mz. ab 1688: Säbel zwischen G-B. 1709 in den Grundverbriefungsbüchern erwähnt. MuS: BRUCK b. Erlangen, ev. Pfarrkirche: zwei Altarleuchter, 1889. Lit.: Lockner Nr. 909; Stengel, in: GNM M, 1918/19, S. 145. Ausst.: 2004/6 S. 68. Beck, Georg, Zirkelschmied, * 1759 Schwabach. t 8. 3. 1819 Nürnberg, oo 14.11.1813 Kunigunda Margaretha Loos (* 1769 Lauf), Dienstmagd. Am 8.2.1796 wurde er in die Meisterliste eingetragen. 1813 wohnte er in L. 983 (Entengasse). Seine Witwe heiratete am 12.8.1825 Georg Thomas Burger, Ausläufer. Beck, Georg, Maler, Zeichner. Er war spezialisiert auf gewerbliche Malerei und Eidographie, eine Variante der Lithographie, bei der die Zeichnung direkt auf eine Metallplatte erfolgte. 1900 wohnte er in der Ottostraße 13, 1906 in der Wodanstraße 66. Beck, Georg, Goldschmied, Gold- und Silberarbeiter, war 1930 Schüler der Staatsschule fur angewandte Kunst Nürnberg, Klasse Josef -»Pöhlmann. Ausst.: 1930/1. Beck, Georg Friedrich, Schlosser, wurde am 5.7.1746 Meister. Die gezeichnete Vorlage für sein Meisterstück als Glötschlosser ist erhalten. Lit.: FS Schlosserinnung 1965, S. 32; Barthelmeß, 1985, S. 38. Beck, Georg Rudolf, Rotschmied, Leuchtermacher. Am 16.12.1799 wurde er in die Meisterliste eingetragen. Mz: Handsäge. Am 22.7.1799 kaufte er vom Wismutmaler Johann -»Assenbaum das Haus S. 1402
83 (Manggasse 9). Lit.: Lockner Nr. 1736; Stengel, in: GNM M, 1918/19, S. 145. Beck, Hans, Panzermacher, oo 2.1.1531 Dorothea Steger. Lit.: Schornbaum, 1949 Nr. 1473. Beck (Peck), Hans, Diamantschneider, Steinschneider, * Nürnberg. Sohn des Cunz, Schreiner; Bruder des -»Sebald, Kunstschreiner, oo I) 6.10.1533 Ursula Mostanin (f 1549); II) Barbara (f 1557); III) Helena (begr. 22.2.1565, als Witwe). Am 24.9.1563 trat er zusammen mit dem Goldschmied Conrad -»Wibel als Vormund auf. 1549 verkaufte er das Haus Tetzeigasse 31, das er von seinem Vater geerbt hatte. 1551 veräußerte er mit seiner Frau sechs Zinshäuser am Spitzenberg. Sein Portrait befindet sich auf einer Medaille um 1530 (im GNM), zusammen mit seinem Vater und seinen zwei Brüdern. Seine Witwe Helena wohnte bei ihrem Tod beim Inneren Laufer Tor in des Schmids Haus. Lit.: AKL; Thieme-Becker; GNM M, 1889; E. Wernicke, in: MVGN 10, 1893; Hampe Rv.; Schornbaum, 1949 Nr. 1481; Burger, 1972 Nr. 5746; GNM A, 2001, S. 207; Kohn, N H b Sebald. Beck, Hans, gen. Hofmann, Büchsenfasser, Büchsenschäfter, t zw. 21. 5. u. 10. 9. 1559 Nürnberg. 1548/51 war er Besitzer eines Hauses beim Katharinenkloster, auf das er 1552 eine Hypothek von 50 fl. aufnahm. Hier wohnte er bis zum Schluß. Lit.: Burger, 1972 Nr. 6361; Willers, 1973. Beck, Hans, Kartenmaler, am 1.10.1582 als Geselle belegt. Seine Witwe heiratete am 11.1.1602 erneut. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Hampe, Rv. Beck (Bechh), Hans, Schlosser, 1590 Meister. Beck, Hans, Rotschmied, Leuchtermacher, vermutl. Vater des -»Georg, Leuchtermacher. 1640 Meister, 1652 Geschworener. Mz: Säbel zwischen Η - Β, auch ohne Initialen. Lit.: Lockner Nr. 741; Stengel, in: GNM M, 1918/19, S. 145. Beck, Hans, Rotschmied, Glockengießer, f Nürnberg, Grab Nr. 1674 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1657, noch vorhanden, oo Anna Zencker. Lit.: Thieme-Becker; KDM Nürnberg, 1977. Beck, Hans, Rotschmied, Ringmacher, 1671 Meister. 1683 in den Grundverbriefungsbüchern erwähnt. Lit.: Lockner Nr. 889. Beck, Hans, Rotschmied, Ringmacher, f 15. 6. 1820 Nürnberg, oo Eva Margaretha Katharina Wolfinger (* um 1766 - t 8.11.1850). Am 9.3.1790 wurde er in die Meisterliste eingetragen. 1799 war er Besitzer des Hauses L. 183 (Obere Wörthstraße 1/Hintere Ledergasse 4), wo er bis zu seinem Tod wohnte. Lit.: Lockner Nr. 1651; Kohn, N H b Lorenz. Beck, Hans Georg s. Beck, Johann Georg Beck, Hans Leonhard (Johann Leonhard), Scheibenzieher, Meistersinger, Hochzeitslader und Leichenbitter, get. 16. 9. 1628 Nürnberg - begr. 12. 10. 1719 Nürnberg. Sohn des -»Thomas, Drahtzieher; Bruder des -»Christoph Engelhard, oo I) 3.9.1649 Maria Magdalena Degen; II) 14.1.1663 mit Katharina Kühl; III) 19.6.1689 Esther Walther. 1649 Meister, später auch Geschworener. Ab 1663 ist er auch als Hochzeitslader nachweisbar. Als Scheibenzieher ordnete er die Überlieferung seines Handwerks und legte 1677 ein Meisterbuch an, welches sich im StadtAN erhalten hat. Auch verfaßte er handschriftlich eine Nürnberger Chronik, mit einer Vorliebe für Skandale, Verbrechen,
Beck Hinrichtungen und Unglücksfälle, deren Vorrede vom 7.1.1707 datiert und die in der StadtB Nürnberg aufbewahrt wird (Sign. Amb. 17.2°). 1645 trat er der Meistersingergesellschaft bei und war bis 1650 regelmäßiger Teilnehmer an den Singschulen; nach einer Pause sang er 1661-81 noch einige Male. Für 1649 und 1673 sind zwei Singkränzlein von ihm belegt. Als Liederdichter trat er nicht groß in Erscheinung, eine von ihm geschriebene Sammlung von Meisterliedern befindet sich heute in Weimar. MuS: N Ü R N B E R G , StadtB - , StadtA. WEIMAR: Zentralbibl. der dt. Klassik. Lit.: F. Bock, in: MVGN 44, 1953; Stahl, 1982. Beck, Hans Leonhard, Rotschmied, Ausbereiter, 1660 Meister. Mz vor und nach 1667: Brezel und sein Name. Lit.: Lockner Nr. 834; Stengel, in: GNM M, 1918/19, S. 117. Beck (Peckh), Heinrich, Flach- und Ätzmaler, get. 29. 2. 1588 Nürnberg - begr. 31. 12. 1632 Nürnberg. Sohn des -+Peter, Ätzmaler, oo 12.8.1611 Ursula (get. 27.10.1583 - begr. 30.11.1654), Tochter des Michael -»Wendel, Drahtzieher, drei Kinder. Nachdem er bereits bei seinem Vater das Ätzmalen gelernt hatte, ging er 1604-06 beim Flachmaler Wolfgang -»Ritter in die Lehre, wofür sein Vater 20 fl. bezahlte. Am 4.9. 1610 wurde er mit dem Probestück „Begräbnis Christi" zum Meister gesprochen; da das Stück jedoch Mängel aufwies, durfte er zwei Jahre keine Lehrlinge halten. 1616 verbüßte er eine dreitägige Turmstrafe wegen Hehlerei, weil er von seinem Lehrjungen gestohlene Sachen angenommen hatte. 1631 erhielt er die Stelle eines Aufwarters vor der Cantzley, was ihm 1 fl. wöchentlich einbrachte. Bei seinem Tod wohnte er in der Judengasse. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Mummenhoff, Rathaus, S. 294; Bosch, in: G N M M, 1899, S. 126f.; Hampe Rv.; Tacke, 2001, S. 355. Beck (Peck), Hermann, Zirkelschmied, t zw. 19. 2. u. 21. 5. 1570 Nürnberg, oo 10.5.1540 Anna Kebe. 1547 in den Grundverbriefungsbüchern genannt, er wohnte in der Beckschlagergasse. Lit.: Schornbaum, 1949 Nr. 2350; Burger, 1972 Nr. 9472. Beck, Hieronymus, Rotschmieddrechsel, * Nürnberg - t 1753 Nürnberg. Sohn eines Meisters. Am 4.7.1719 wurde er in die Meisterliste eingetragen, 1737 Geschworener. Lit.: Lockner Nr. 1207. Beck, Joachim, Goldschmied, Goldarbeiter, * Liegnitz. oo 23.3.1584 Cordula, Tochter des Mag. Johann -»Zeileisen, Schulmeister. Mit Rv. vom 3.10.1583 wurde ihm das Bürgerrecht zugesagt und am 15.1.1586 wurde er in das Bürgerbuch eingetragen. Nach jahrelangem Widerstand der Geschworenen verordnete der Rat am 17.12.1584 bei Strafe, ihn spätestens bis Ostern 1585 das Meisterstück machen zu lassen. Bei der ersten Prüfung 1585 ließen ihn die Geschworenen durchfallen, 1586 bestand er. 1585 erwarb er mit seiner Frau Cordula um 600 fl. das Grolandhaus (Paniersplatz 20) von den Erben des Malers Hieronymus -»Beheim d. J., das er 1591 fur 350 fl. verkaufte. 1588 kaufte er um 320 fl. das Anwesen Tetzeigasse 61, das er 1591 um 275 fi. wieder verkaufte. Nach 1591 verzog er nach Tirnov, wo 1607 sein Nachlaßinventar erstellt wurde. Lit.: Stockbauer, 1893 Nr. 531; Hampe, Rv.; Jamnitzer, 1985; Tacke, 2001, S. 358; Kohn, NHb Sebald; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 43.
Beck Beck, Johann, Rotschmied, Former, * 1824 Wöhrd b. Nbg. Sohn des -«Johann Thomas, oo 25.8.1850 Kunigunda Bauer (* um 1824 - f 30.12.1869). 1870/81 war er Besitzer des Hauses Münzgasse 23, das vorher Johann Thomas -»Beck gehört hatte. Lit.: Sichling, 1870. Beck, Johann, Bildhauer, wohnte 1932 in der PeterHenlein-Straße 78. Beck (Becke), Johann Baptist (Johann Joseph), Flötist, Komponist, * 24. 8. 1743 Nürnberg. Bruder des -»Leonhard, Stadtpfeifer. Seit etwa 1770 bei der Hofkapelle München, mit 475, 500 und zuletzt mit 700 fl. Gehalt. Er trat auch in Stuttgart, Mannheim und der Schweiz in Erscheinung. Lit.: Eitner, 1900; BMLO, 2006. Beck, Johann Christoph, Zirkelschmied, t 12. 6. 1824 Nürnberg. Er wurde am 25.9.1798 in die Meisterliste eingetragen. Beck, Johann Friedrich, Rotschmied, Former, oo Anna Henriette Friederika Schaum (* um 1848 t 16.9.1874). 1870/81 war er in der Münzgasse 23 ansässig. Lit.: Sichling, 1870, S. 116. Beck, Johann Georg, (Hans Georg), Rot- und Kunstgießer, Leuchtermacher, Verleger, f 1709 Nürnberg, ehemals Grab Nr. 1744 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph nicht erhalten. Wurde 1665 Meister und war 1688-91 Geschworener, 1690-1709 Genannter. Ab 1690 hatte er Johann Georg ->Romsteck als Lehrling. Von ihm hat sich ein gemarkter Weihwasserkessel erhalten, der für den Export nach Italien hergestellt wurde. Das Mz. „Hufeisen" hat er 1680 von Ruprecht -»Finck gekauft und mit „BECK" oder Initialen Η Β geschlagen. Auf seinem Portrait im Geschworenenbuch der Rotschmiede ist ferner ein Schild mit gekreuzten Spritzen und ein Schild mit einem Leuchter abgebildet. Seine Tochter Barbara heiratete am 30.1.1702 den Goldschmied Johann Leonhard -»Eisler. Werke: NÜRNBERG, Johannisfriedhof: Epitaph auf Grab Nr. E 338, dat. 1704. MuS: NÜRNBERG, GNM. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Doppelmayr, 1730; Lockner Nr. 858; Stengel, in: GNM M, 1918/19, S. 127; BFFK 1936, S. 104; KDM Nürnberg, 1977; StadtAN, GSI 152; GNM A, 2002, S. 186; Archiv zur Nbger. GSK im GNM. Beck, Johann Heinrich, Maler, Zeichner, * 18. 12. 1788 Dessau - t 6. 3. 1875 Dessau. Sohn eines Schuhmachers. Studium an der AdBK Dresden, seit 1818 Hofmaler und Konservator der herzoglichen Kunstschätze in Dessau, 1828 Zeichenlehrer an der Hauptschule in Dessau. Er unternahm Studienreisen nach West- und Süddeutschland (1824), später in das Salzkammergut, nach Mecklenburg und an den Chiemsee. Er malte Portraits, Landschaften und Historienbilder. 1828 war er Mitglied Künstler-Vereins Nürnberg. MuS: NÜRNBERG, MStN: „Der Nürnberger Stadtgraben beim Neutor", Tuschzeichnung. Lit.: AKL. Ausst.: 1941/2, Nr. 3. Beck, Johann Leonhard, Zirkelschmied, * Nürnberg, Sohn eines Meisters, wurde am 25.11.1800 in die Meisterliste eingetragen. Beck, Johann Thomas, Rotschmied, Former, * um 1799 Nürnberg - t 1. ' · 1862 Nürnberg. Sohn des Georg Rudolph, oo 27.6.1827 Eva Margaretha Gsundbrunnen (* um 1799 - t 21.12.1853), Kinder. 1827
84 wurde er Meister. 1829 war er in S. 1452 (Münzgasse 7) ansässig. 1850/62 erscheint er als Besitzer des Eckhauses S. 1457 (Münzgasse 23). Lit.: Lockner Nr. 1912. Beck, Leonhard (Lienhard), Kartenmaler, Sohn des -»Sigmund, Kartenmaler. 1544 wurde er bei der Erfassung des Nachlaßinventars seiner Mutter erwähnt. Am 7.7.1557 bürgte er zusammen mit Leonhard -»Hamer für den Kartenmaler Hans -»Erb d. Ä. Er war laut Feuerschauprotokoll von 1561 Mieter im Haus des Seidenstickers Endres -»Burckhard in der Unteren Wörthstraße 10. Lit.: Kohn, N H b Lorenz. Beck (Becke), Leonhard, Stadtpfeifer, Oboist, * 1730 Nürnberg - f um 1780 Nürnberg. Bruder des -»Johann, Flötist. 1757 Vicarius, 1764 Supernumerarius beim städt. Musikkorps. 1780 im Ämterbüchlein gestrichen. Lit.: Eitner, 1900; BMLO, 2006. Beck, Magnus Melchior, Stadtpfeifer, f vermutlich 1782 Nürnberg. 1766 Vicarius der Stadtpfeifer, 1782 im Ämterbüchlein gestrichen. Lit.: Ausk. Franz Krautwurst. Beck, Melchior, Rotgießer, Former, 1609 Meister, 1638 Geschworener. Lit.: Lockner Nr. 561. Beck, Peter, Goldschmied, von Murr für 1471 erwähnt, wohnhaft auf der Sebalder Stadtseite. Lit.: Murr, Journal, T. 2, S. 60; Stockbauer, 1893 Nr. 108. Beck (Peckh), Peter, Ätzmaler, begr. 11. 2. 1622 Nürnberg, Grab Nr. 1088 auf dem Rochusfriedhof, Epitaph dat. 1592, noch vorhanden. Vater des -»Heinrich, Maler, oo I) 26.9.1575 Kunigunda Bremin (begr. 8.11.1586), vier Kinder; II) 13.3.1587 Ursula Hirpin (* Groningen b. Ansbach - begr. 8.6.1599), fünf Kinder; III) 12.11.1599 Margareta Herlitzen (begr. 16.5.1632), zwei Töchter. Bei Einführung der Malerordnung 1596 war er bereits Meister, 1611-15 Vorgeher. 1608 gehörte ihm ein Haus in der Judengasse (Oberer Judenhof 5), das seine Tochter Elena 1624 um 1000 fl. verkaufte. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Bosch, in: GNM M, 1899, S. 126; Zahn, DI-N Nr. 2006; KDM Nürnberg, 1977; Tacke, 2001, S. 355; Kohn, NHb Sebald. Beck, Philipp, Spielmarkenfabrikant, * 1797. oo I) Ν. Ν.; II) 21.8.1831 Witwe Babette Pfeiffer, gesch. Felsecker (* um 1795). war 1829 in L. 1417 (Mostgasse 4) ansässig. Ausst.: 1845/1. Beck, Sebald, Kunstschreiner, Bildhauer, Steinmetz, Gießer, Baumeister, * Nürnberg - f Dezember 1545 Nürnberg. Sohn des Conrad, Schreiner; Bruder des -»Hans, Diamantschneider, oo 18.9.1534 Anna Ebenpech ( t 1545), mind, drei Söhne: Hans, Kunz und Lienhard. Zunächst als Schreiner tätig, danach künstlerische Ausbildung in Italien. Nach Johann -»Neudörfer d. Ä. hat er seine Kunst „aus Welschland (Italien) gebracht". Neben baugebundenen Arbeiten fertigte er auch Musterzeichnungen fur Kunstschreiner. 1538 erhielt er das Privileg, von den geschworenen Schreinern akzeptiert zu werden, da er bereits vor Einfuhrung der Meisterprüfung das Handwerk ausgeübt hatte und sich darin als sehr geschickt bewährt habe. Als „Bildhauer" bekam er zwei Linden aus dem Reichswald bewilligt. Er fertigte 1538 ein Stadtmodell mit den von -»Fazuni vorgeschlagenen neuen Stadtmauerbefestigungen, wofür der Rat die hohe Summe von 181 fl. bezahlte. Er lieferte auch einige Visierungen fur die
85 Bastei zusammen mit Georg -»Pencz, für die er 1542 bezahlt wurde. Am 30.3.1541 wurde er mit 70 fl. entlohnt für die Steinpilaster mit ornamentalen und figuralen Flachreliefs, die zur Anbringung des Vischer-Gitters im großen Rathaussaal dienten (1945 zerstört). 1542 lieferte er Steinmetzarbeiten zu einem Kamin auf der Burg. 1544 fertigte er das Modell fur eine Schlagbrücke beim Tiergärtnertor und überwachte die Ausführung. 1544 erhielt er neben Zahlungen für Visierungen zu einer Pforte am Vestnertor auch eine Zahlung für einen Wappenstein an der Bastei sowie die Erlaubnis, seine Steinmetzhütte noch nach Abschluß der Arbeiten stehen zu lassen. Der Nürnberger Patrizier Hans -»Ebner besaß eine Sammlung heute verlorener Säulen, Güsse, Schreinerarbeiten und Risse von Becks Hand. Bei seinem Tod wohnte Beck hinter dem Tetzel, wohl im Anwesen Tetzeigasse 31, das früher seinem Vater gehört hatte und das später sein Bruder Hans verkaufte. Sebalds Portrait befindet sich auf einer Medaille um 1530 (im GNM), zusammen mit seinem Vater und seinen zwei Brüdern. Sein Bruder Lienhard, der ebenfalls Steinschneider war, ging nach Breslau; er erbte von Sebald 154 fl. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Baader, 1860/62; Neudörfer-Lochner, 1875, S. 157f.; Hampe, Rv.; Mummenhoff, Rathaus; Mummenhoff, in: Fränkische Heimat, Heft 15, 1924, S. 327-333; M. Bernhart, in: MBNG, 1936; Burger, 1972 Nr. 3229, 3250; H.-J. Neubauer, in: MVGN 69, 1982; GNM A, 2001, S. 207. Ausst.: 1966/3; 1978/3, S. 8, 67. Beck (Peck), Sigmund, Kartenmaler, begr. 6. 9. 1564 Nürnberg. Vater des -»Leonhard, Kartenmaler, oo Elisabeth ( t vor 13.6.1544), mind, drei Kinder. Am 12.6.1531 wurde ihm das Bürgerrecht zunächst verweigert, am 19.6.1531 erhielt er die Zusage. A m 12.9.1547 trat er als Nachlaßverwalter des Steinmetzen Georg Manner auf. 1559 und 1561 wurde er als Vormund erwähnt. Laut Feuerschauprotokoll von 1561 war er Mieter beim Bäcker Nicolaus Peurl am Fischbach (Karolinenstraße 33), einem Haus, das mit seinen Seitengebäuden weit in die heutige Krebsgasse hineinreichte; hier wohnte er bis zum Schluß. Nach dem Tod seiner Frau wurde am 13.6.1544 ein Inventar erstellt, das im Inventarbuch des Nürnberger Stadtgerichts verzeichnet ist. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Baader, 1860/62; GNM M, 1886; Hampe Rv.; Gümbel, 1906, S. 334; Burger, 1972 Nr. 7974. Beck, Sigmund (Simon), Buchdrucker, Buchhändler, get. 13. 5. 1614 Nürnberg - begr. 15.5.1665 Nürnberg. Sohn des -»Heinrich, Maler, oo 2.12.1650 Magdalena Stang. Lit.: Sporhan-Krempel/Wohnhaas, 1973; Grieb, Buchgewerbe 2003. Beck, Thomas, Seidensticker, wohnte laut Feuerschauprotokoll 1561 zur Miete bei Wenzel Kosmann, Wirt zum Radbrunnen (Neutorstraße 2/Radbrunnengasse 3-5). Beck, Thomas, Meistersinger, Scheibenzieher, get. 21. 12. 1594 Nürnberg - begr. 10. 9. 1675 Nürnberg, begr. auf dem Johannisfriedhof, das Epitaph war bereits 1735 verloren. Sohn des Hans, Scheibenzieher in Unterbürg b. Nbg. oo 2.7.1621 Magdalena, Tochter des Leonhard -»Herdegen, Bürstenbinder, mind, ein Sohn. 1621 Meister. 1618 trat er erstmals als Singer auf. 1624 kaufte er sich in die Meistersingergesell-
Beck schaft ein, bis 1635 nahm er regelmäßig, bis 1647 nur noch selten an Singschulen teil. 1625 bis 1650 ist er als Singschulhalter belegt. Lit.: Trechsel, 1735; Stahl, 1982. Beck (Beckh), Tobias Gabriel, Kupferstecher, get. 4. 10. 1685 Nürnberg - begr. 16. 10. 1755 Nürnberg, ehemals Grab Nr. 1686 auf dem Rochusfriedhof. Sohn des Conrad, Bäcker, Genannter. 1705-13 und 1727-55 war er im Ämterbüchlein eingetragen, 1756 gestrichen. Beim Eintrag 1714 wurde „in Augsburg" vermerkt. Er stach u.a. Tafeln zu J. C. -»Volkamers Hesperiden und Portraits für Friedrich -»Rotscholzens neu eröffneten Bildersaal sowie für das Werk „Fürst!. Baumeister" des Augsburger Verlegers Paul -»Decker d. Ä. Von ihm stammen die beiden Prospekte des Feuerwerks von 1712 in Nürnberg zu Ehren Karls VI. nach Zeichnungen von Johann Daniel -»Preissler. Panzer verzeichnete ca. 32 Portraitstiche Nürnberger Bürger mit seiner Signatur, fünf weitere ohne Vornamen können ihm zugeschrieben werden. Für etwa 7 Portraitstiche fertigte er auch die Vorlagen. Sein Portrait wurde 1716 von Johann Adam -»Delsenbach gestochen. 1721 verkaufte er das ehemals väterliche Anwesen Ludwigstraße 2/Vordere Ledergasse 1. Zuletzt wohnte er in der Bindergasse, er starb an Altersschwäche. Werke: WV. s. Heinecken, KL und Le Blanc, 1854. MuS: N Ü R N B E R G , MStN: Kupferstiche. Lit.: AKL; Thieme-Becker; C. G. Müller, 1791, S. 133; Zahns Jb. I, 1868; Kohn, NHb Lorenz. Beck, Tobias Martin, Rotschmied, Leuchter- und Rollenmacher. Am 23.5.1709 wurde er in die Meisterliste eingetragen. 1730-34 Geschworener. Mz: sein Name. Lit.: Lockner Nr. 1151; Stengel, in: GNM M, 1918/19, S. 138. Beck, Ulrich Sebastian, Goldschmied, Goldarbeiter, get. 23. 8. 1716 N ü r n b e r g - b e g r . 4. 5. 1771 Fürth. Sohn des Johann Leonhard, Handlanger, oo 1746 N., Tochter des Johann Schuhmann. 1731-36 Lehre bei Christian -»Seidenschnur. Beim ersten Versuch am 3.1.1744 die Meisterprüfung zu bestehen stellte sich heraus, daß er anstelle des von ihm selbst zu fertigenden Meisterstücks eine Arbeit von Johann Jacob -»Engelschall vorgelegt hatte. Wegen des versuchten Betrugs erhielt er eine Geldstrafe von 4 fl. Lt. Meisterbuch bestand er schließlich am 27.4.1746 die Prüfung, nachdem er 2Ά Jahre an seinem Meisterstück gesessen war; am 24.9.1746 wurde er als Meister vereidigt. Im selben Jahr wurde er jedoch aus der Stadt verbannt, weil er Catharina Ebersberger geschwängert, jedoch nach dem „Fehltritt" nicht die Mutter des Kindes, sondern in Markt Neuhaus eine andere geheiratet hatte. Der Rat ließ sogar die Ehe anfechten. Am 3. April 1747 wurde Becks mit Catharina Ebersberger gezeugter unehelicher Sohn Johann Sebastian begraben. Nachdem der Goldschmied sich trotz seiner Verbannung 1747 in der Stadt wieder eingefunden hatte, wurde er zu einer Prangerstrafe verurteilt. Seit 1748 ist Beck in Fürth nachweisbar. 1749 hielt er sich jedoch erneut in Nürnberg auf, woraufhin ihn der Rat ins Zuchthaus bringen, auspeitschen und anschließend aus der Stadt schaffen ließ. Lit.: Schwammberger, Fürth von A bis Z, S. 41; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 44. Beck, Wolf, Rotschmied, Waagmacher, wurde 1687 Meister. Lit.: Lockner Nr. 988.
Beck Beck, W o l f g a n g Hieronymus, Rotschmieddrechsel, Leuchtermacher, γ 1761 Nürnberg. Vermutl. Sohn des -•Georg d. J., Leuchtermacher. A m 3.7.1714 wurde er in die Meisterliste eingetragen. Mz. ab 1715, das er von seinem Vater erbte: Säbel zwischen W - B. 1724 in den Grundverbriefungsbüchern erwähnt. Lit.: Lockner Nr. 1179; Stengel, in: G N M M, 1918/19, S. 145. Beckensteiner, Johann Samuel, Goldschmied, Silberarbeiter, auch Goldarbeiter, * 17. 10. 1718 N ü r n berg - begr. 17. 6. 1781 Nürnberg. Sohn des -»Matthäus II. oo I) 20.8.1744 Helena Margarethe (begr. 20.3.1760), Tochter des Philipp Ludwig Langheinrich, Rotbierbrauer; II) 26.8.1760 Barbara (begr. 1.4.1762), Tochter des Justus Jonas Kopp, K a m m a cher; III) 13.6.1762 Maria Margaretha (begr. 17.3.1799), Tochter des Johann Conrad Frank, Gräflich Pappenheimer Tafeidecker und Mundschenk. 1731-36 Lehre bei seinem Stiefvater Johann -»Gemeinhart. A m 12.8.1743 bestand er die Meisterprüfung und wurde am 9.1.1745 als Meister vereidigt. 1761-65 und 1773-77 Geschworener. Wie aus seinem erhaltenen umfangreichen Oeuvre und aus archivalischen Quellen hervorgeht, war Beckensteiner ein gefragter Meister. So erscheint er häufig als Lieferant für die Patrizierfamilie Kress, aber auch v o m Rat der Stadt erhielt er Aufträge. Sein Oeuvre umfaßt vor allem das im 18. Jh. beliebte Tafelsilber, Kaffeekannen, Zuckerdosen, Besteckteile usw. Ferner fertigte er zahlreiches Kirchengerät in allen Größen und Preislagen, das von den Kirchen Nürnbergs und des U m l a n d e s erworben wurde. Daneben sind auffallend viele Judaica von ihm bekannt, darunter eine Torakrone für Schnaittach. Kennzeichnend für das Werk des Goldschmieds ist seine Vorliebe für auffallend stark gewellte Faltenzüge an den Wandungen seiner Gefäße. Diese Eigenheit ist auch in den Quellen genannt; so lieferte er 1766 für die Familie Kreß eine „ C o f f e Kandel gewäßert gemacht" und 1767 eine „gewundene wellet Thee Kandel". Seine Arbeiten werden als gediegen und solide mit einem hohen kunstgeschichtlichen Wert eingestuft, welche die große Tradition Nürnberger Goldschmiedekunst auch im 18. Jh. fortfuhren. Er bildete folgende Lehrlinge aus: Johann Wilhelm Schaumann (1747-vor 1753), brach die Lehre ab und wurde Schlosser; Johann Georg -»Helbling (1749-55); Johann Jacob I. -»Rademacher (1755-61); Johann Carl Stadelmann (1761-67); Johann Stephan Kiefhaber (1764-69); Zacharias Tobias Beckensteiner (1765-70). Zeitweise wohnte er beim Haus zum Goldenen Schild, evtl. im A n w e s e n Schildgasse 18, das früher sein Stiefvater besessen hatte; 1747 gehörte das Haus seiner Mutter, die hier bis zu ihrem Tod 1767 wohnte. Zum Schluß wohnte Beckensteiner in der Oberen Schmiedgasse. Sein Begräbnis als 5-Herren-Leiche zeugt v o m Ansehen des Goldschmieds. Sein Portrait mit Mz. befindet sich im Vorgeherbuch der Goldschmiede, Bl. 36, gemalt 1765 von G. C. G. von -»Bemmel. Sein Markenzeichen, ein Pelikan, der in einer Kralle einen Stein hält, ist zugleich das W a p p e n e m b l e m der Bekkensteiner. Werke: GROSSGRÜNDLACH, ev. Pfarrkirche: zwei Abendmahlskannen, 1759 u. 1767. N Ü R N B E R G , Sebalduskirche: Kelch; - , St. Leonhard: Kelch. R E I C H E N S C H W A N D , ev. Pfarrkirche. WEI-
86 S E N D O R F b. Erlangen, ev. Pfarrkirche: Patene. MuS: N E W Y O R K , The Jewisch Mus.: Torakrone. N Ü R N B E R G , G N M . - , M S t N . Lit.: A K L ; Rosenberg 4295; Stockbauer, 1893; Barock, 1962, S. 150; Jamnitzer, 1985; G N M A, 1989, S. 49-56; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 45. Ausst.: 1992/18; 2004/6 S. 93, 120, 200. Beckensteiner, Matthäus I., Goldschmied, Goldund Silberarbeiter, Vater des -»Matthäus II. oo Fürth 20.3.1671 Dorothea, Tochter des Lorenz Goppel, Silberdrahtzieher. Er kam aus Augsburg, kein Nürnberger Bürger, offensichtlich nur Schutzverwandter. Lit.: Archiv zur Nbger. G S K im G N M . Beckensteiner, Matthäus II., Goldschmied, Goldund Silberarbeiter, get. 20. 10. 1679 Nürnberg - begr. 13. 5. 1721 Nürnberg. Sohn des -»Matthäus I.; Vater des -»Johann Samuel, Goldschmiede, oo 3.3.1716 A n n a Maria (begr. 18.9.1769), Tochter des W o l f g a n g Lottes, Kalkmesser. 31.5.1692 bis 31.5.1698 Lehre bei Christoph Hieronymus -»Clauß. A m 2.2.1716 bestand er die Meisterprüfung und wurde am 13.2.1716 als Meister vereidigt. Bei der Meistersprechung wurde er als „Fremder" bezeichnet; sein Vater war offensichtlich ein Schutzverwandter. A m 25.3.1716 erhielt er das Bürgerrecht. Er wohnte am Stelzenbach (Stelzengasse). Seine Witwe heiratete am 1.12.1727 den Goldschmied Johann -»Gemeinhart. Sein jüngerer Bruder Benedikt Jakob Beckensteiner, der ebenfalls bei -»Clauß in die Lehre gegangen war, wurde Meister in Breslau. M u S : N Ü R N B E R G , G N M : Kelch und die Fassung eines Fayencekruges. Lit.: Stockbauer, 1893; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 46. Becker, Christoph, Maler, stammte aus Kassel, war 1821 Zögling der Kunstschule Nürnberg. Ausst.: 1821/1. Becker, Friedrich, Steinbildhauer, wohnte 1932 in der Turnerheimstraße 10. Becker, Peter, Maler, Aquarellist, Zeichner, Radierer, Lithograph, * 10. 11. 1828 Frankfurt/Main - f 18. 8. 1904 Soest. 1844-51 Ausbildung am Städelschen Kunst-Institut. Im R a u m Frankfurt und in Oberwesel ansässig. M u S : N Ü R N B E R G , G N M : Nürnberg zur Zeit Albrecht Dürers, Zeichnung v. 1884. Lit.: AKL. Ausst.: 1965/24; 1966/4. Becker, Roland M., Maler, Graphiker, * 27. 9. 1934 Nürnberg. 1950-53 Besuch der Fachschule für Grafik in Nürnberg. Freischaffender Maler und Graphiker. Neben Landschaften gestaltet er in kleinformatigen, meist quadrat. Tafelbildern in altmeisterl. Technik Kompositionen von synoptischer Symbolik, z.B. Materia secunda. 1985 wohnte er in Nürnberg, A m Messehaus 23. Mitglied im B B K und im Schutzverband Bildender Künstler. M u S : N Ü R N B E R G , M S t N . Lit.: A K L . Ausst.: 1952/3; 1953/7; 1963/3; 1964/1; 1983/17; 1 9 8 5 / 1 , - / 2 , - / 1 5 EA; 1988/13. Becker-Ranco, Louise, Opernsängerin, * 26. 5. 1868 Nürnberg - f 18. 4. 1902 Altenburg. Lit.: Jb. Bettelheim für 1902, Berlin 1905, Sp. 10; Ausk. Franz Krautwurst. Beckert, Fritz (Carl Fritz), Prof., Architekturmaler, * 8. 4. 1877 Leipzig - f 28. 9. 1962 Dresden. 1894-98 Studium an der Akademie für Graphische Künste Leipzig, anschließend bis 1900 an der A d B K Dresden bei Friedrich Preller d. J. (Landschaftsklasse) und Meisterschüler bei Gotthart Kühl. Seit 1908 unterrich-
87 tete er Architekturmalerei und -zeichnen an der TU Dresden, dort von 1921-45 Ordinarius des Lehrstuhls. Seit 1901 bereiste er im Sommer regelmäßig Franken. Bei einer Ausstellung 1918 waren unter 87 Exponaten fünf Aquarelle mit Nürnberger Motiven. Bei der Bombardierung Dresdens verlor er sein Atelier und den Großteil seiner Werke. Lit.: AKL; ThiemeBecker; Busse. Ausst.: 1918/2; 1994/10. Beckh, F. G., erwähnt bei Panzer, vermutlich falsch für Tobias Gabriel -»Beck. Beckh, Hermann, Dr., Rechtsanwalt, Gutsbesitzer, Sammler, * 15. 10. 1832 Nürnberg - t 1. 4. 1908 Nürnberg. Sohn des Friedrich Jakob, Jurist, oo 1862 Katharina Sörgel, drei Söhne, vier Töchter. 1888 stand seine Sammlung zum Verkauf, sie enthielt 45 Radierungen und fünf Aquarelle von Johann Adam -»Klein. 1879 wohnte er in Rathsberg b. Erlangen. Mitglied im P.Bl.O. Sein von Carl -»Jäger 1883 gemaltes Bildnis befindet sich im Besitz der MStN, ebenso das Bildnis seiner Ehefrau. Lit.: Mende, Rathaus 1979; MVGN 1, 1879; Stadtlexikon 2000. Ausst.: 1906/2; 1975/9. Beckmann, Hans, (Glaser, 1559) s. Berckmann, Hans Beckmann (Beckermann, Pechmann, Pegmann, Peegmann, Pechmair), Hermann, Siegelgraber, Steinschneider, oo 7.11.1530 Brigitta Sengeisen. 1535 schnitt er ohne Auftrag ein Siegel mit dem Wappen der Patrizierfamilie Kreß und wurde deswegen vom Rat verhört. 1550 wurden ihm der Besuch aller Wein- und Wirtshäuser verboten. Am 10.2.1552 erhielt seine Frau wegen Beleidigung eine Prangerstrafe. Er war „uf der Barfüßerbrücke" (Museumsbrücke) ansässig. Seine Frau (Witwe?) wurde im August 1562 als Lehrherrin erwähnt. Lit.: Thieme-Becker; Hampe, Rv.; Burger, Ehebuch 1951 Nr. 1389. Beckmann, Hermann Anton Eduard, Goldschmied, t nach 1878 Nürnberg. Am 28.9.1864 wurde er als Meister vereidigt; er wohnte in den Gärten b. Wöhrd Nr. 168 (Sulzbacher Straße 19a). Am 7.12. 1870 gab er das Goldschmiedegewerbe auf und wurde Teilhaber der Goldwarenfabrik Beckmann & Heß; in den Adreßbüchern von 1876, 1878 und 1881 wird er als solcher bezeichnet. 1884 war er Gründungsmitglied der Goldschmiede-Innung. Lit.: Stockbauer, 1893; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 47. Ausst.: 1882/5. Beckmesser (Peckmesser, Beckmesserer), Sixtus, Meistersinger, f vor 1527? Von ihm sind drei Töne und ein Lied überliefert. Dennoch konnte er in Nürnberger Archiven nicht belegt werden. Nach Ansicht von Rosenfeld könnte er Sixt Beck geheißen haben und von Beruf Messerer (Messerschmied) gewesen sein; ein Messerschmied dieses Namens ist allerdings nicht in Nürnberg nachweisbar. 1539 wird die Witwe eines Sixt Beck in den Grundverbriefungsbüchern erwähnt. Bekannt ist Beckmesser als Opernfigur in Richard Wagners „Die Meistersinger von Nürnberg". Beckmesserei wurde zum Inbegriff kleinlicher, nörgelnder Kritik. Werke: Verz s. Dupont, 1971. Lit.: NDB; Hellmut Rosenfeld: Der historische Meistersinger Sixt Beckmesser und der Meistergesang, in: Euphorion 47, 1953; Stahl, 1982; Stadtlexikon 2000. Beeg, Johann Caspar, Dr., Lehrer, Technologe, * 4. 10. 1809 Nürnberg - f 26. 1. 1867 Nürnberg, begr. auf dem Rochus-Friedhof. Sohn des Johann Wilhelm,
Beer Seifensieder, oo Fürth Mai 1850 Mathilde (* 19.11. 1826 - t 1.1.1905), Tochter des Hans von -»Aufseß, sechs Kinder. 1826-28 Stipendiat des Altdorfer Lehrerseminars. 1826-28 in Nürnberg und München als Lehrer tätig. 1834-37 Schul- und Seminarinspektor in Griechenland, Reisen durch die Türkei. 1837 Rückkehr nach Deutschland. 1837-38 Privatsekretär und Hauslehrer bei dem Grafen Armannsperg auf Schloß Egg b. Regensburg. 1839-41 Studium der Naturwissenschaften an der Polytechnischen Schule und der Universität München, 1844 Promotion an der Universität Erlangen. 1841-44 Erzieher bei dem Grafen Rechberg-Rötenlöwen in Donzdorf/Württ. 1844 Lehrer, 1845-64 Rektor an der Gewerbeschule Fürth. Mitbegründer des Nürnberger Gewerbemuseums. Mitarbeiter und Stellvertreter seines Schwiegervaters Hans von -»Aufseß beim Aufbau des GNM. Ehrenbürger der Stadt Fürth. Er wohnte in Nürnberg, am Egidienberg und veröffentlichte Arbeiten zur Nürnberger Gewerbegeschichte sowie das Gedenkbuch des in Nürnberg begangenen Sängerfestes 1861. MuS: N Ü R N B E R G , MStN: Illustrationsentwürfe zu Spielkarten, Handzeichnungen und Holzschnitte. Lit.: ADB; NDB; FS GNM, 1977, S. 113; Sonnenberger/Schwarz: Johann Caspar Beeg, 1989; Stadtlexikon 2000. Beeg (Ille-Beeg), Marie, Pseudon. „Marienberg" und „M. Abeg", Kinderbuchautorin, Illustratorin, * 14. 9. 1855 Fürth - t 28. 11. 1927 München, Feuerbestattung am 30.11.1927 auf dem Münchner Ostfriedhof. Tochter des -»Johann Caspar, oo Juni 1889 Eduard Valentin Joseph Karl -»Ille, Maler, Illustrator und Dichter. 1869-73 Besuch der Nürnberger Kunstschule unter August von -»Kreling und Friedrich Carl -»Mayer. Nach einer Zeit als Gesellschafterin ihrer Tante von Spiegel kehrte sie nach Nürnberg zurück, wo sie zunächst Illustrationen fur den Verlag B. Dorndorf in Frankfurt/Main schuf. Um 1881 begann sie mit dem Verfassen von Kinderbüchern, die sie z.T. selbst illustrierte. Daneben schrieb sie für Zeitungen und Zeitschriften. Sie arbeitete u.a. für den NitzschkeVerlag in Stuttgart, Schimpf in Nürnberg und Düms in Wesel. 1887 ließ sie sich in München nieder, 1903-06 in Berlin ansässig. Um 1900 zählte sie zu den beliebtesten deutschen Jugendschriftstellerinnen. Werke: Verz. mit 91 Nummern s. Aiga Klotz: Kinder- und Jugendliteratur in Deutschland 1840-1950. Lit.: AKL; K. Ulshöfer, in: MVGN 85, 1998. Beer s.a. Bär, Per Beer, Amalia (Malerin, 1688) s. Pachelbel, Amalia Beer, Andreas Paul, Buchhändler, Antiquar, Buchdrucker, Stempelschneider, * um 1630 Lauf? - begr. 5. 3. 1690 Nürnberg. Sohn des Dominik, späterer Diakon bei St. Lorenz, oo 13.4.1657 Barbara Regina, Tochter des Emanuel -»Dorsch (Dürsch), Goldschmied. 165889 war er als Buchführer im Ämterbüchlein eingetragen. Panzer verzeichnete sein Portrait. Lit.: Meyer, KL; Sporhan-Krempel/Wohnhaas, 1973; Grieb, Buchgewerbe 2003. Beer, Christoph, Goldschmied, Gold- und Silberarbeiter, get. 29. 11. 1639 N ü r n b e r g - b e g r . 24. 10. 1701 Nürnberg. Sohn des Daniel, Güterbestatter, oo 19.11.1679 Susanna (begr. 3.9.1717), geb. Hoffer, Witwe des Paulus -»Hanias, Goldschmied. 1651-57 Lehre bei Georg -»Rötenbeck. Am 2.11.1677 bestand
Beer er die Meisterprüfung, am 3.1.1680 wurde er als Meister vereidigt. Im Meisterbuch steht von anderer Hand der Vermerk „war wol auß gnadten", der Goldschmied war bei der Meisterwerdung bereits 41 Jahre alt. Von ihm stammte das bei Nagler erwähnte Blatt, signiert mit BC und 1677 (alles seitenverkehrt), welches eine Tulpe und eine Narzisse in einem Viereck zeigte. Gestochene Platten dieser Art legten die Goldschmiede als Probe in der Gravierkunst bei Erlangung der Meisterschaft vor, sie wurden in der Lade aufbewahrt. 1694-1701 war Beer Genannter Er ist wohl identisch mit dem „Meister mit dem Schwein", das Schwein wird nach neuerer Forschung als Bär interpretiert und unter Vorbehalt dem Goldschmied Christoph ->Beer zugewiesen. An Arbeiten mit dieser Marke sind vor allem Kugelfußbecher und Römer mit getriebenem Blumendekor bekannt. Er bildete folgende Lehrlinge aus: Sigmund -»Dockler (1680-85); Johann Jacob -•Hanias, seinen Stiefsohn (1682-87); Philipp Simon Burmeister (1683-89); Johann Oth (1689-95); Balthasar Bartholomäus Braunstein (1695-1701). Aus einem Rv. vom 17.9.1701 geht hervor, daß Beers Ehe unglücklich war und der Goldschmied wohl nicht mehr arbeiten konnte. Der Meister reichte beim Rat ein Gesuch ein, daß seine Frau veranlaßt werde, ihm seinen Vermögensanteil auszuzahlen. Er wollte sich davon in ein Spital oder eine ähnliche Institution einkaufen, um vor seiner Frau und seinem Stiefsohn sicher zu sein. 1695 u. 1696 wurde er in den Grundverbriefungsbüchern erwähnt. Bei seinem Tod wohnte er in der Zisselgasse (heute Albrecht-Dürer-Straße); er starb an der Schwindsucht. MuS: NÜRNBERG, MStN: Kugelfußbecher, um 1680. Lit.: AKL; Nagler, Monogr. I, 1733; Roth, 1802; Stockbauer, 1893; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 48. Beer (Per), Conrad, Maler, wurde am 25.5.1428 Bürger und zahlte 2 fl. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Baader, 1860/62; Gümbel 1906, S. 334. Beer, Conrad (Cuntz), Schlosser, oo 13.5.1532 Margaretha Holer. Wurde 1532 Meister und zahlte 3 fl. Seine Heirat erfolgte im Pilgrimspital Heilig Kreuz. Lit.: Schombaum, 1949 Nr. 376. Beer, Fritz, Meistersinger, Messerschmied, begr. 16. 4. 1599 Nürnberg. Möglicherweise Sohn des Scheidenmachers Fritz Per, der am 12.4.1539 Nürnberger Bürger wurde und laut Ehebuch Lorenz am 26.8.1539 Anna Koch heiratete, oo 25.6.1565 Elisabeth, Tochter des Wilhelm Hatzmann, Weinschenk. 1560-61 als Geselle nachweisbar. Sein erstes Meisterstück wurde 1564 zurückgewiesen, erst am 3.4.1566 wurde er Meister. In den Jahren 1579-84 und 1587-88 trat er als Singer auf. 1589 wurde er zusammen mit Hans -»Weber, Hans -»Lederer und Hans -»Glöckler wegen eines öffentlich angeschlagenen Schmähgedichts belangt. Zwei von ihm verfaßte Meisterlieder sind überliefert, ebenso ein dreiteiliges Spruchgedicht auf den Schönen Brunnen. Lit.: Stahl, 1982, S. 89f. Beer (Ber), Georg, Rotschmied, wurde 1464 Bürger. Beer, Gotthart Friedrich Emanuel, Rotschmieddrechsel, war 1850 in S. 1103 (Oberer Judenhof 13) ansässig. Beer, Gotthold Friedrich Emanuel, Rotschmiedmeister, * um 1812 Nürnberg - f 15. 7. 1854 Nürnberg. Sohn des Johann Georg, Leistenschneider, co
88 24.5.1837 Maria Magdalena (* um 1811 - f 12.7. 1875), Tochter des Johann Georg -»Grosshauser, Zinngießermeister. Beer (Per) Hans, Rotschmied, wurde im Salzbüchlein von 1447 aufgeführt, wohnhaft auf der Sebalder Stadtseite. Beer (Ber), Hans, Steinmetz, Baumeister, erscheint 1465 in den Baurechnungen für den Chorbau von St. Lorenz. 1481 war er im Ämterbüchlein unter den für den Rat tätigen Maurermeistern eingetragen. Er hatte die Bauleitung der Augustiner-Klosterkirche St. Veit inne, eine dreischiffige Hallenkirche mit schlanken Säulen und Fächergewölbe, 1479-85 errichtet (1486 geweiht, 1816 abgebrochen), nach Plänen von Heinrich -»Echser. Sein Tageslohn betrug zunächst 24 dann 28 Pfennige und 4 Pfennige pro Woche Badlohn. 1483 soll er auch die Hauskapelle St. Maria und die Vierzehn Nothelfer im Ebracher Hof (ehemals Karolinenstraße 32) erbaut haben, mit reichem Netzgewölbe und steinerner Empore. Die Kapelle wurde 1917/18 im Galeriebau des GNM untergebracht. Beide Werke belegen die Meisterschaft des Baumeisters. 1490 erschien er in der Nürnberger Stadtrechnung bei den Zimmerleuten und Maurern, die als Feuermeister einen Eid ablegen mußten, dafür erhielt jeder I Ib. neu ausbezahlt. MuS: Nürnberg: GNM. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Murr, 1801; Baader, 1860/62; Gümbel 1910, S. 47; J. Rosenthal-Metzger, in: MVGN 30, 1931, S. 15. Beer, Hans, Buchdrucker, oo 8.11.1529 Anna Teufflin. Lit.: Schornbaum, 1949 Nr. 1470. Beer (Behr), Hans, Goldschmied, Goldarbeiter, * Holstein - t 28. 9. 1588 Frankfurt/Main, anläßlich eines Messebesuchs, am 16.10.1588 im RTB in Nbg. eingetragen, oo Nürnberg 4.9.1577 Magdalena, Tochter des Werner Kolb, Kinder. Am 8.12.1568 wurde er erstmals als Goldschmiedegeselle in einem Rv. erwähnt. Mit Rv. vom 30.5.1577 wurde ihm das Bürgerrecht zugesagt, bei seinem Eintrag ins Bürgerbuch am 8.7.1579 zahlte er aufgrund seines Vermögens ein erhöhtes Bürgergeld von 10 fl. und wurde als Silberhändler bezeichnet. Am 22.12.1582 bestand er die Meisterprüfung. Durch Erbschaft kamen das Anwesen Paniersplatz 2, wo Beer vermutlich 1585 bereits wohnte, und das benachbarte Eckhaus Schildgasse 37 in den Besitz der Familie,. Das Haus Schildgasse 37 verkaufte seine Witwe 1593 um 500 fl. an den Goldschmied Hans -»Dessenauer; das Haus Paniersplatz 2 verkauften seine Kinder 1594 um 330 fl. an den Goldschmied Gallus -»Wernlein. Seine Witwe hatte 1593 ein uneheliches Kind mit dem Goldschmied Hans -»Krieger. Die Tochter Barbara heiratete am 7.1.1601 Ananias -»Büttner, Steinschneider. Lit.: AKL; Stockbauer, 1893 Nr. 522; Zülch, 1935, S. 419; Hampe, Rv.; Jamnitzer, 1985; Tacke, 2001, S. 568; Kohn, NHb Sebald; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 49. Beer, Hans Christoph, Wismutmaler, get. 1. 11. 1598 Nürnberg - begr. 6. 10. 1632 Nürnberg. Sohn des Christoph, oo 23.8.1620 Margaretha, Tochter des Sebastian Hertz, Barchentweber. Lehre bei Bernhard -»Scharnagel. Am 24.6.1623 wurde er der 11. Meister bei den Wismutmalern, 1631-32 Geschworener. Er wohnte in der Lodergasse (Ottostraße). Lit.: AKL; Thieme-Becker.
89 Beer (Ber), Heinz, Steinmetz, wurde 1462 erwähnt, vielleicht identisch mit Hans -»Beer. Lit.: Baader, 1860/62, S. 4. Beer, Johann Christoph, Schriftsteller, Korrektor, * 17./19. 9. 1638 Nürnberg - f 25. 11./12. 1712 Nürnberg. Sohn des Dominicus, Pfarrer, Bruder des -»Martin. 1656 Theologiestudium in Altdorf, anschließend in Jena. Er war Korrektor bei -»Endter und bei -»Felsecker und betätigte sich als Übersetzer aus dem Italienischen und Französischen. Bei Geburts- und Sterbedaten Abweichungen zwischen Will GL und dem bei Panzer verzeichneten Portrait. Werke: „Neuvermehrte Eichhornische Geistliche Rüst- und Schatzkammer. Mit vielen schönen Gebeten, Liedern, Reimen und annehmnlichen Kupfern vermehrt von Johann Christoph Beern", Johann Hoffmann, Nürnberg 1683. Verz. seiner Schriften s. Will, GL I, S. 78-80. MuS: NÜRNBERG, LkAN. Ausst.: 1967/9; 1971/10. Beer, Lorenz, Goldschmied, Sohn des Wolfgang, Kammacher und Verleger, oo Zwangskopulation auf dem Luginsland 11.6.1734 Maria Eleonora, Tochter des Johann Michael Bernhard; Alabasterer. 1726-32 Lehre bei Friedrich Jobst -»Wolrab. Lit.: Archiv zur Nbger. GSK im GNM Beer (Ursinus), Martin, Lehrer, Prediger, Polyhistor, * 14. 12. 1617 Nürnberg - f 4. 9. 1692 Nürnberg, Grab Nr. 1594 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph nicht erhalten. Sohn des Michael, Pfarrer, oo I) 24.5.1648 Witwe Magdalena Gärtner (f 17.4.1662), kein Kind überlebend; II) 11.11.1662 Anna Maria Eckenbrecht, zwei Töchter überlebend. Besuch der Lorenzer Lateinschule. 1632 Studium in Altdorf, 1635 in Jena, dort 1637 Magister, anschließend in Marburg, 1640 in Straßburg. Am 12.9.1647 in Altdorf ordiniert. 1643 Inspektor der Alumnen in Altdorf, 1647 DiakonVerweser an der Frauenkirche und Professor am Auditorium des Egidiengymnasiums in Nürnberg. 1649 Diakon an der Frauenkirche, 1652 Prediger bei Heilig-Geist. 1689 ging er als Prediger, im Juni 1691 als Professor in den Ruhestand. Er erblindete im Alter. Panzer verzeichnete sein Portrait. Werke: Verz. seiner Schriften s. Will GL I, S. 82-84, V, S. 74. Lit.: Doppelmayr, 1730; Simon, Pfb. Nr. 86; Trechsel, 1735. Beer, Martin, Buchhändler, Kupferstecher, * Nürnberg - t Rothenburg/Tauber Sohn des Dominicus, Diakon an St. Lorenz in Nürnberg, Bruder von -»Johann Christoph. Ausbildung wohl in Nürnberg. Am 11.9.1668 erhielt er das Bürgerrecht in Rothenburg. 1673 dort als Kupferstecher und Buchhändler belegt. Er verlegte u.a. die berühmte Orgelpredigt des Johann Ludwig Hartmann. Lit.: Ernst Schmidt, in: Zur Geschichte des Gottesdienstes und der Kirchenmusik in Rothenburg o. d. T., S. 43-59, Rothenburg 1905. Beer, Wilhelm, Steinmetz, sein Bildnis erscheint auf einer Urte der Nürnberger Steinmetze im GNM, angelegt 1583. Im Jahr 1595 fertigte er Visierungen und zwei Gutachten fur die neu zu erbauende Fleischbrücke. MuS: NÜRNBERG, GNM. Lit.: Κ. Pechstein, in: G N M A, 1975. Beerin, Amalia s. Pachelbel, Amalia Beget s. Bechert Behaim s.a. Beham, Beheim Die Schreibweise Behaim mit „ai" ist nach Nürnberger Gepflogenheit der Patrizierfamilie vorbehalten.
Behaim Behaim von Schwarzbach, Anna Elisabetha, geb. von Schönberg, Patrizierin, Dichterin, f 21. 2. 1716 Hirschfeld/Sachsen, oo 9.11.1702 Georg Friedrich Behaim von Schwarzbach. Von ihren Eltern brachte sie das Gut Zechau mit in die Ehe. Sie verfaßte Kirchengesänge nach den Psalmen Davids, die 1723 bei -»Monath in Nürnberg veröffentlicht wurden. MuS: N Ü R N B E R G , StadtB. Lit.: Will GL I, S. 89. Ausst.: 1959/6 Nr. 67. Behaim von Schwarzbach, Georg Friedrich I., Patrizier, Ratsherr, Musiker, Stifter, * 15. 3. 1616 (5.3.1616 lt. Will) Nürnberg - t 4. 12. 1681 Nürnberg. Sohn des -»Lucas Friedrich, oo I) 1642 Maria Salome, Tochter des Georg Tücher; II) 3.3.1657 Barbara Helena (* 12.3.1633 - t 21.1.1705), Tochter des Christoph II. Praun. Studium in Altdorf. Größere Reisen, darunter zweijähriger Aufenthalt in England. 1643-81 Genannter. Kurator der Universität in Altdorf. 1664-66 Oberalmosenpfleger für das Stadt- und Landalmosen. 1669-76 Pfleger bei St. Leonhard. Will bezeichnete ihn als vortrefflichen Musiker. Auch trat er als Übersetzer in Erscheinung. Er erbte das väterliche Anwesen Albrecht-Dürer-Straße 4, das er 1676 um 2000 fl. an Christoph Jacob Behaim verkaufte. 1689 erwarb die Witwe des Georg Friedrich das Haus zurück und bestimmte es nach ihrem Tod zum Behaim'schen Stiftungshaus. Zusammen mit seiner Witwe Barbara Helena stiftete er vier Stipendien und 32.000 fl., die tw. der Familienstiftung dienten, tw. sollten je 100 arme Männer und Frauen mit jährlich 1 fl. unterstützt werden. Panzer verzeichnete sein Portrait. Werke: Verzeichnis seiner Übersetzungen aus dem Englischen s. Will, GL I, S. 88f. Lit.: Waldau, Zion 1787, S. 58, 96; Roth, 1802; Goldmann, Stammbücher 1981, Nr. 71-72; Stadtlexikon 2000; Grieb, Buchgewerbe 2003; Kohn, N H b Sebald. Behaim, Leonhard, Patrizier, Ratsherr, Stifter, * 25. 11. 1433 Nürnberg - f 1. 12. 1486 Nürnberg, begr. bei St. Sebald. Sohn des Michael III. oo 1455 Kunigunda (* 1433 - t 5.4.1496), Tochter des Sebastian Volckamer. 1455-86 Genannter. 1479 Ratsherr, 1484 Pfleger der Knaben- und Mädchenfinde!. 1478 hatte er Streit mit Nicolaus -»Topler, der ein von ihm gestiftetes Retabel durch ein neues ersetzen ließ (der heutige Petersaltar im Ostchor von St. Sebald). Zusammen mit seiner Frau stiftete er einen Altar mit Pfründe nach Forchheim. 1487 goß Hans -»Gutbier sein Epitaph für St. Sebald. Lit.: Biedermann, 1748 Taf. VII; Roth, 1802; Rv I, 143-145, 153; J. Kamann, in: M V G N 6, 1886, S. 66; Hampe, M V G N 22, 1918, S. 110. Behaim, Lucas Friedrich, Patrizier, Handelsherr, Rats- und Musikherr, Septemvir, * 17. 7. 1587 Nürnberg - t 22. begr. 28. 6. 1648 Nürnberg, Grab Nr. 2116 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1647, noch vorhanden. Sohn des -»Paulus II. oo 4.10.1613 Anna Maria Pfinzing (* 1.9.1591 - f 1654), mind, ein Sohn, eine Tochter. 1603 Studium der Philosophie und Ethik, Rechts- und Staatswissenschaften, Geschichte und Literatur, dazu Latein in Altdorf. Seine musikalische Begabung ließen ihn Spinett, Orgel, kleine und große Geige mit Freude erlernen; einer seiner Lehrer war 1602 Caspar -»Häßler. Seine Bildungsreise führte ihn 1608 für zwei Jahre nach Frankreich, im Dezember
Behaim 1610 Rückkehr nach Nürnberg. Im April 1611 Fortsetzung der Bildungsreise nach Italien, den Vorderen Orient und Jerusalem, von wo er im Mai 1612 zurückkehrte. 1614-48 Genannter, Ratspfleger für Musik, der auch selbst eine umfassende Hausmusik pflegte. Neben dem bekannten Spinett erwarb er 1619 fur 223 fi. auch eine Hausorgel. 1633-40 Oberalmosenpfleger. 1643-48 Kirchenpfleger bei St. Sebald und St. Lorenz. Er erbte das väterliche Anwesen Albrecht-DürerStraße 4. Bei seinem Tod auch Ephorus der Universität Altdorf. Sein 1637 von Michael -»Herr gemaltes Bildnis wird im GNM aufbewahrt. Zwei seiner Stammbücher befinden sich im Behaim'schen Familienarchiv im StadtAN. Panzer verzeichnete sein Portrait; 1633 entstand eine Gedenkmedaille. MuS: NÜRNBERG, GNM: Spinett des L. F. Behaim, um 1619 bemalt von Frederick van Valckenborch. - , StadtA: Stammbuch. Lit.: NDB; GNM: Behaim-Archiv; Will, GL I, S. 86; Imhoff II, 1782, S. 306; Waldau, Zion 1787, S. 57; Roth, 1802; Zirnbauer: Lucas Friedrich Behaim, in: MVGN, 50, 1960, S. 330-351; Zirnbauer 1965; Zahn, DI-N Nr. 4402; KDM Nürnberg, 1977; Goldmann, Stammbücher 1981, Nr. 74-75; Harrassowitz, 1987. Behaim, Martin II., Patrizier, Kaufmann, Seefahrer, Kosmograph, * 6. 10. 1459 Nürnberg - t 29. 7. 1507 Lissabon, begr. in der dortigen Dominikanerkirche. Sohn des Martin, Kaufmann und Ratsherr, oo Azoren vor 1489 Johanna (Joäna) de Macedo, ein Sohn. Ausbildung als Tuchhändler in Mecheln/Flandern und Antwerpen. Seine astronomischen Kenntnisse könnten auf -»Regiomontanus zurückgehen. 1479, 1481, 1484 Reisen nach Lissabon, 1484/85 Mitglied der portugiesischen Junta fur nautische Entdeckungen, Teilnehmer einer Expedition zur Westküste Afrikas fast bis an das Kap der Guten Hoffnung. Nach seiner Rückkehr wurde ihm am 18.2.1485 der Titel eines Ritters vom Christusorden verliehen. Vor 1489 Übersiedlung auf die Azoren, dort Heirat mit der Tochter des Flamen Jobst von Hurter (Josse d'Utra), Statthalter der Azoreninseln Fayal und Pico. 1491-93 Aufenthalt in Nürnberg. 1492 entwarf er zusammen mit Hieronymus -»Münzer und Hartmann -»Schedel den ersten erhaltenen Erdglobus, bemalt von Georg -»Glockendon. Vereinsamt und verarmt starb er im deutschen Bartholomäusspital zu Lissabon. 1519 stiftete der Sohn Martin (f 1511) einen Totenleuchter in die Katharinenkirche (heute im GNM). Panzer verzeichnete sein Portrait. Die Martin-Behaim-Straße und die MartinBehaim-Schule in Nürnberg wurden nach ihm benannt; Behaimdenkmal auf dem Theresienplatz, Einweihung am 17.9.1890, Entwurf von Friedrich -»Wanderer und Hans -»Rössner. MuS: NÜRNBERG, StadtA. - , GNM: Globus 1492. Lit.: NDB; Doppelmayr, 1730; Will, GL I, S. 85, V, S. 74-77; C. G. Müller, 1791; F. Witte, in: G N M M, 1909; F. W. Ghillany: Geschichte des Seefahrers Ritter Martin Behaim, Nürnberg 1853; E. G. Ravenstein: Martin Behaim, his life and his globe, London 1908; H. Kellenbenz, in: Lebensbilder Franken 3, 1969; Erlanger/Fischer, 2000; Stadtlexikon 2000. Ausst.: 1906/2; 1907/3; 1957/5 EA; 1966/3; 1971/3; 1992/3 Focus Behaim Globus. Behaim, Michael IV., Patrizier, Ratsherr, Stadtbaumeister, Stifter, * 1459 N ü r n b e r g - f 19. 10. 1511
90 Nürnberg. Sohn des Leonhard; Vetter des -»Martin, Seefahrer, oo 23.8.1486 Margaretha (* Augsburg t 1519), Schwester des Georg -»Winter, Goldschmied, sechs Kinder. Kaufmännische Lehre in Italien. Nach seines Vaters Tod betrieb er ein ausgedehntes Handelsund Geldgeschäft, hauptsächlich mit Italien. 14871511 Genannter. Vom 15.7.1489 bis 15.8.1489 wurde er das erste Mal Junger Bürgermeister und verblieb bis zu seinem Tod einer der Alten Genannten. Er war Findelpfleger und in weiteren öffentlichen Ämtern. Am 9.6.1503 wurde er Stadtbaumeister, welches Amt er bis zu seinem Tod führte. Von ihm sind sechs Rechnungsbücher über das Hauswesen 1487-1511 erhalten (im GNM), zwei gingen verloren. Teile hiervon über Löhne und Materialkosten aus der Zeit 1503-1511 wurden in den M V G N 6, 1886 S. 66-104 und im GNM M 1914/15, S. 141-209 veröffentlicht. Behaim machte verschiedene Stiftungen fur Arme und Kranke, für Kirchen und Klöster. Er wohnte in der Zistelgasse (Albrecht-Dürer-Straße 4). 1499 verkaufte er Anton -»Koberger ein Haus auf dem Egidienberg. Laut Neudörfer wurde er von Jacob Walch (Jacopo de -»Barbari) portraitiert. MuS: NÜRNBERG, GNM. Lit.: NDB; AKL; GNM AKDV, 21, 1874, S. 106; Neudörfer-Lochner, 1875, S. 131; Sachs, in: GNM M, 1914/15; MVGN lt. Reg.; Burger, 1961 Nr. 5922; Fleischmann, RStR von 1497. Behaim, Paul, angebl. Glasmaler. Bei dem im AKL für 1613 verzeichneten angeblichen Glasmaler handelt es sich vermutlich um Paulus II. -»Behaim, welcher das dort erwähnte Glasfenster mit Wappen der Patrizierfamilie Behaim mit Architektur- und Landschaftsmotiven stiftete. Lit.: AKL; F. Trautmann, in: Kunst und Kunstgewerbe vom frühen MA bis zum Ende des 18. Jh., Nördlingen 1869, S. 125. Behaim, Paulus I., Patrizier, Ratsherr, Handelsherr, Sammler, * 25. 1. 1519 - f 22723. 8. 1568 Nürnberg. Sohn des Friedrich VIL, Vetter des Willibald -»Imhoff. c o l ) 7.1.1549 Barbara (* 1526 - t 13.4.1551), Tochter des Georg II. Kötzler, drei Kinder; II) Anfang 1554 Magdalena Römer, neun Kinder. Nachdem er fast 12 Jahre dem Imhoffschen Familienunternehmen gedient hatte, trat er am 23.8.1548 mit einer Kapitaleinlage von 4686 fl. in die Handelsgesellschaft von Endres Imhoff als wirklicher Teilhaber ein. 1549-68 Genannter, am 20.4.1550 Alter Genannter, 1561 Alter Bürgermeister. Bekannt war seine Sammlung venezianischer Gläser und Majoliken. Seine Haushaltungsbücher vom 1.8.1548-1568, veröffentlicht in den MVGN 6 und 7, geben einen umfassenden Einblick in die Lebensführung und Kosten eines patrizischen Haushalts, auch liefern sie einen Beitrag zur Kultur- und Wirtschaftsgeschichte Nürnbergs. Behaim wohnte in der Zisselgasse, jetzt Albrecht-Dürer-Straße 4. Bei seinem Tod war er Oberster Kriegsherr, also Mitglied des Trimvirats. Für sein 1567 von Nicolas -»Neufchatel gemaltes Bildnis zahlte er dem Maler 12 Taler, plus Materialkosten. Panzer verzeichnete sein Portrait. 1567 Gedenkmedaille. MuS: NÜRNBERG, StadtAN: Behaim-Archiv. - , GNM: Korrespondenz. Lit.: Imhoff II, 1782, S. 301; MVGN 3, 1881; MVGN 6, 1886, S. 57-122; MVGN 7, 1888, S. 39-168; MVGN 31, 1933, S. 134; Burger, 1972 Nr. 4530, 9006., Kohn, NHb, Sebald.
91 Behaim, Paulus II., Patrizier, Ratsherr, Handelsherr, Musikfreund, * 8. 10. 1557 Nürnberg - t 13. 12. 1621 Nürnberg, ehemals Grab Nr. 1442 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph nicht erhalten. Sohn des -»Paulus I. oo I) 4.3.1583 Ursula (f 11.4.1591), Tochter des Lucas II. Sitzinger, von den vier Söhnen überlebte nur ->Lucas Friedrich die Mutter; II) 1591 Rosina ( | 1610), Tochter des Hieronymus Paumgartner, von den acht Kindern überlebten sieben; III) 1611 Maria Magdalena, Tochter des Stephan II. Bayer. Studium der Rechte in Leipzig und Padua. Reisen nach Rom, Prag, Köln und Wien. 1583-1621 Genannter, ferner Vorderster Losunger und Reichsschultheiß. 1620-21 Pfleger des Heilig-Geist-Spitals, 1620-22 auch Oberpfleger der Klöster St. Clara und Pillenreuth. 1587 betrieb er zusammen mit dem Herzog von Bayern Silber-, Bleiund Kupferbergwerke in Oberbayern, Südtirol, der Steiermark und Böhmen, zunächst als Teilhaber der Firma „Lukas Sitzinger Erben". 1567 erhielt er Musikunterricht von Paulus III. -»Lautensack; er war Mitbegründer der Musikgesellschaft von 1588. Er begründete die Behaim'schen Sammlung, die von seinem Sohn -»Paulus III. fortgeführt wurde. Er wohnte im väterlichen Anwesen Albrecht-Dürer-Straße 4; auch war er Besitzer des Hauses Albrecht-Dürer-Straße 17. 1621 erwarb er um 5200 fl. das Haus Adlerstraße 22, das sein Sohn 1628 um 5000 fl. wieder verkaufte. Sein Stammbuch befindet sich im BM London. Panzer verzeichnete sein Portrait; ebenso wurden einige Medaillen auf ihn gefertigt. Hilpert erwähnt seine Totentafel in St. Lorenz. Lit.: NDB; Trechsel, 1735; Imhoff II, 1782, S. 303; Waldau, Zion 1787, S. 34, 66; Hilpert, 1827, S. 167; Kamann, in: MVGN 3, 1881; Habich, Schaumünzen; Weber, Renaissanceplaketten; Zahn, DI-N Nr. 3620; StadtAN, GSI 152; Goldmann, Stammbücher 1981, Nr. 76; Kohn, NHb Sebald. Behaim, Paulus III., Patrizier, Zoll- und Waagamtmann, Sammler, * 2. 9. 1592 Nürnberg — γ 12. begr. 15. 9. 1637 Nürnberg. Sohn des -»Paulus II. oo 17.4.1615 Anna Maria ( t Nov. 1639), Tochter des Conrad Koch, Handelsmann, sechs Söhne, eine Tochter. Im November 1612 hielt er sich in Angers/Frankreich auf. 1616-37 Genannter. Am 9.12.1618 beendete er den eigenhändig geschriebenen Katalog seiner Holzschnitt- und Kupferstichsammlung, der in der Graphischen Sammlung Berlin aufbewahrt wird. Die Sammlung enthielt u.a. 71 Kupferstiche von Dürer, neben vielen Stichen deutscher, niederländischer, französischer und italienischer Meister. Nagler berichtet, daß Paulus Behaim 1623 von den Witwen des Georg -»Lang und des Michael -»Georg 3616 Holzstöcke samt einer Presse, ehemals im Besitz von Georg Lang, erwarb. Er beschrieb die Holzstöcke in dem handschriftlichen Katalog seiner Sammlung. 1628 verkaufte er für 5000 fl. das väterliche Anwesen Adlerstraße 22. Sein Stammbuch befindet sich im BM London. Lit.: Nagler, Monogr. III, 119; Biedermann, 1748 Taf. IX; J. E. Wessely, in: Rep. f. Kw. Bd. 6, 1883, S. 5463; MVGN 31, 1933, S. 136, 157, 161, 197f„ Schwemmer, in: MVGN 40, 1949; StadtAN, GSI 152; Goldmann, Stammbücher 1981, Nr. 77. Behaim, Stephan, Patrizier, Kaufmann, Stifter, t Juni 1511 Nürnberg. 1500-11 Genannter. Um 1490 stiftete er einen großen geschnitzten Leuchter mit
Beham „Maria im Rosenkranz" in die Katharinenkirche. Lit.: StadtAN, GSI 152; W. Fries, in: MVGN 25, 1924, S. 117. Behaim, Wolf, Patrizier, Kaufmann, LiebhaberAstronom, * Nürnberg - f 20. 3. 1507 Lissabon. Sohn des Martin, Kaufmann und Ratsherr; Bruder des -»Martin II. Er sammelte Schriften über Planeten und führte bereits 1479 Sternbeobachtungen mit dem Jakobsstab durch. 1491/96 war er fur das Handelshaus Tucher in Lyon tätig, später in Genf. 1503 trat bei Turnieren in Nürnberg in Erscheinung. Sein Onkel Linhard Hirschvogel sandte ihn um 1505 als Faktor nach Lissabon, wo er starb. MuS: N Ü R N B E R G , GNM: „Geburts- und Planetenbuch.", Handschrift, um 1480. Lit.: Pilz, 1977; Werner, in: M V G N 53, 1965. Beham s.a. Behaim, Beheim, Böhm Beham (Beheim, Beheym, Böhm), Barthel, Maler, Kupferstecher, Reißer für Holzschnitte, * um 1502 Nürnberg - f 1540 Italien. Bruder des -»Sebald, oo München N. N., Kinder. Sein Geburtsjahr läßt sich aus der Umschrift eines von Ludwig Neufarer 1531 gefertigten Medaillenbildes errechnen, das Beham im Alter von 29 Jahren zeigt. Erstmals wurde er am 30.12.1522 in einem Rv. wegen eines verbrannten Rocks erwähnt. Ende Januar 1525 wurde er als „gottloser Maler" mit seinem Bruder Sebald und Georg -»Pencz aus der Stadt verwiesen. Mit Rv. vom 16.11.1525 erhielt er die Erlaubnis zur Rückkehr auf Fürbitte Melchior -»Pfinzings. 1527 übersiedelte er nach München, seit 1530 für den herzoglichen Hof tätig. 1537 Schloß er mit Herzog Ludwig X. von Bayern-Landshut einen Vertrag, der ihn ab 2.2. des Jahres für ein Jahr verpflichtete, mit einem Grundgehalt von 24 fl. und Sachleistungen. In seinem Frühwerk orientierte sich Beham an Stichen Albrecht -»Dürers, Albrecht Altdorfers und der Italiener Marcantonio Raimondi und Agostino Veneziano. Als Maler gehörte er der weiteren Dürerschule an, kam aber um 1529 offensichtlich auch mit niederländischer Kunst in direkte Berührung. Thematisch dominieren in seinem Kupferstichwerk Marienbilder, Akte mit erotischer und moralischer Implikation, historische Themen, Vanitas- und Todesbilder und sittenbildliche Darstellungen, außerdem Ornamentstiche. Von den ihm zugeschriebenen Holzschnitten ist keiner gesichert, es werden ihm Illustrationen zur Apokalypse in der von Hans -»Hergot 1524 gedruckten Bibelübersetzung Martin Luthers zugewiesen, ferner Einblattholzschnitte wie die „Bauernkirchweih", „Kirchweih zu Mögeldorf' und die „Spinnstube", die möglicherweise während seiner Verbannung publiziert wurden. Von seinen Gemälden ist keines fur seine Nürnberger Zeit gesichert. Er verwendete als Monogramm BP, ab 1527/28 BB, jeweils durch Querstrich verbunden. Laut Neudörfer starb er 1540 während einer Italienreise, auf die ihn Herzog Wilhelm IV. geschickt hatte. Panzer verzeichnete sein Selbstportrait sowie einen Portraitstich des Nürnberger Ratskonsulenten Erasmus Baldermann. Seine Witwe heiratete den Münchner Maler Ludwig Refinger. Werke: Verz. s. Jean Müller: Barthel Beham, Kritischer Katalog seiner Kupferstiche, Radierungen, Holzschnitte. Baden-Baden 1958. MuS: HAMBURG, Kunsthalle. MÜNCHEN, BStGs. N Ü R N B E R G , GNM; - , MStN. WIEN: KhM. Lit.: NDB; AKL; Thieme-Becker;
Beham Hollstein; Neudörfer-Lochner 1875; A. Rosenberg: Sebald und Barthel Beham, Leipzig, 1875; A. Bauch, in GNM M, 1896; Hampe, Rv.; Habich, Schaumünzen; Strieder, 1993; Kurt Löcher: Barthel Beham, München 1999 mit WV für 70 Gemälde und 10 Zeichnungen; Stadtlexikon 2000. Ausst.: 1952/5; 1961/8; 1971/3. Beham, Hans (Maler, 1485) s. Beheim, Hans Beham (Behaim, Pechheim), Hans I., Goldschmied, Goldarbeiter, f März 1524 Nürnberg, oo um 1521 Ursula (f zw. 16.9. u. 16.12.1523) Am 9.8.1521 wurde er als Meister vereidigt. Er wohnte am Zotenberg (Martin-Treu-Straße). Lit.: Stockbauer, 1893 Nr. 254; Burger, 1972 Nr. 578, 613; Jamnitzer, 1985. Beham, Hans, Zinngießer, * Nürnberg - f 1563 Nürnberg. Vater des -»Paulus, oo 1550 Ν. N. 1544 arbeitete er seine Meisterstücke bei Endres -»Zinck, wurde 1550 Meister und am 17.1.1550 in das Meisterbuch der Stadt eingetragen. MuS: DRESDEN, Mus. f. Khw: Zinndeckel auf Raerener Steinzeugkrug, 1561. Lit.: AKL; Hintze, Nr. 89 mit Abb. Mz. Beham, Hans II., Goldschmied, gab am 11.1.1531 sein Bürgerrecht auf. Lit.: Hampe, Rv.; Archiv zur Nbger. GSK im GNM. Beham, Heinrich, Trompeter und Einspänniger, t 5. 3. 1610 Ansbach. Er war längere Zeit in Nürnberg „zwischen zweien Stegen" (Kleine Insel Schutt), ansässig. Lit.: Ausk. Franz Krautwurst. Beham (Behaim, Böham), Hieronymus (Jeronymus), Goldschmied, Silberarbeiter, get. 10. 2. 1564 Nürnberg - begr. 24. 1. 1610 Nürnberg. Sohn des -»Sebald, oo 26.9.1593 Benigna Rohleder (get. 21.12. 1561 - begr. 11.12.1632). Am 25.2.1593 bestand er die Meisterprüfung. Am 4. November 1596 wurde ihm der Erlaß einer Strafe verweigert. Von ihm sind mehrere Renaissancepokale bekannt, von denen sich drei aus altem Zarenbesitz in der Rüstkammer des Kreml befinden. Einen Humpen mit Traubenbuckeln besitzt die Sammlung Huelsmann in Bielefeld, und ein Doppelpokal aus der Gilbert Collection wird im Victor & Albert-Museum aufbewahrt. Bei seinem Tod wohnte Beham am alten Milchmarkt (Albrecht-Dürer-Platz). Seine Witwe heiratete am 5.10.1612 den Goldschmied Heinrich -»Mack. Seine Tochter Barbara heirate am 1.8.1618 den Goldschmied Michael -»Müllner; die Tochter Anna heiratete am 22.5.1627 den Goldschmied Hans -»Bott. MuS: BIELEFELD, Kunstgew.Slg., Stiftung Huelsmann. M O S K A U , Kreml, Rüstkammer. Lit.: AKL (dort Behaim); Rosenberg 4068; Stockbauer, 1893 Nr. 575; Hampe, Rv.; Jamnitzer, 1985; Tacke 2001, Stammtafel 54; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 51. Beham, Johannes, Komponist, erscheint als vermutlich Nürnberger Autor in einer Musikhandschrift des Sebald-»Nachtigall. Lit.: Krautwurst, 1971. Beham (Beheim, Behem, Böhem, Peham), Paulus, Zinngießer, * Nürnberg - f 20. 2. 1610 Nürnberg. Sohn des -»Hans, Zinngießer, oo 1589 Ν. N. 1576-81 Lehre bei Nicolaus -»Horchaimer. Er arbeitete seine Meisterstücke bei Caspar -»Lebenter und wurde am 5.8.1589 Meister, 1609-10 Geschworener. MuS: DRESDEN, Mus. f. Khw: Deckelbecher, vasenförmig, mit Arabesken aus der Slg. Demiani, trägt die Nürnberger Marke und die Initialen BP. Lit.: AKL; Hintze Nr. 172-173, mit Abb. Mz.
92 Beham (Beheim, Beheym, Böhm usw.), Sebald (nicht Hans Sebald), Kupferstecher, Radierer, Zeichner, Reißer für Holzschnitte und Glasgemälde, Miniaturmaler, * um 1500 Nürnberg - f 22. 11. 1550 Frankfurt/Main. Bruder des -»Barthel. oo I) vor 10.5.1525 Clara, Tochter des Georg -»Beheim, Maler; II) vor 1537 Anna; III) Frankfurt 16.10.1549 Elisabeth, Tochter des Matthes Wolff, Schuhmacher in Büdingen. Das Geburtsjahr läßt sich anhand des 1540 datierten Modells einer Bildnismedaille von Matthes -»Gebel (Berlin, Staatl. Mus., Münzkabinett) errechnen, das Beham im Alter von 40 Jahren zeigt. Ausbildung vermutlich u.a. bei Albrecht -»Dürer. Die erste bekannte, mit dem eigenen Monogramm HSP signierte Zeichnung ist ein Skizzenblatt mit acht Kopfstudien, datiert 1518 (Braunschweig, Herzog Anton UlrichMus.); seit etwa 1531 verwendete er das Monogramm HSB. Er war einer der drei „gottlosen Maler" und wurde wie sein Bruder -»Barthel und Georg -»Pencz im Januar 1525 wegen Verbreitung von radikalreformatorischen Ideen u.a. von Andreas Bodenstein, gen. Karlstadt und Thomas Müntzer sowie aufrührerischer Betätigung und Nichtanerkennung der Stadtobrigkeit aus der Stadt verbannt; die Rückkehr wurde im November des Jahres nach Fürsprache von Melchior -»Pfinzing erlaubt. Am 22.7.1528 verbot der Rat ihm und Hieronymus -»Andreae, ihre Schrift über die körperliche Proportion zu veröffentlichen, bevor nicht die von ihnen unrechtmäßig benutzte Proportionslehre von Albrecht Dürer gedruckt sei. Als im August des Jahres nur die Lehre über die Proportion der Pferde, entstanden unter Verwendung der entsprechenden Vorarbeiten Dürers, erschien, beschlagnahmte der Rat die Auflage. Behaim entzog sich der Verhaftung durch Flucht nach Ingolstadt; am 6.2.1529 wurde ihm die Strafe erlassen. 24.7.1535 gab er das Bürgerrecht auf und wurde 1540 Bürger in Frankfurt, wo er sich schon um 1532 niedergelassen hatte. Hier schuf er u.a. 1533 fur den Verleger Christian Egenolff Vorlagen für Bibel-Illustrationen. Seine künstlerische Bedeutung liegt auf dem Gebiet der Graphik, als Maler trat er fast nur auf dem Gebiet der Buchmalerei in Erscheinung. Gustav Pauli weist ihm etwa 1100 Holzschnitte für Einzelblatt-Darstellungen und Buchillustrationen zu, ferner sind von seiner Hand ungefähr 270 Kupferstiche bekannt. Unter den sog. Nürnberger Kleinmeistern gilt er neben seinem Bruder Barthel und Pencz als der bedeutendste Kupferstecher und Buchillustrator. Außerdem entwarf er Glasmalereien. Die von ihm behandelten Themen umfassen tradierte religiöse Motive, aber auch antiklerikale und sozialkritische Darstellungen; daneben bearbeitete er Themen aus der Mythologie und schuf Ornamentstiche. Er arbeitete auch fur hochrangige katholische Auftraggeber, entwarf Holzschnitte zur „Christlichen Auslegung der Evangelien" des Johannes Eck und schuf 1530/31 Miniaturen im Auftrag Kardinal Albrechts von Brandenburg. Von 1550 datiert ein von ihm signiertes gemaltes Wappen der Familie Holzhausen. Im selben Jahr schenkte er dem Frankfurter Rat die Darstellung einer Ehrenpforte, wofür er 12 Taler erhielt. Behams Frühwerk stand noch deutlich unter den Einfluß Dürers, dessen Stil er ebenso kopierte wie zuweilen auch dessen Monogramm. Später wird zunehmend die
93 Auseinandersetzung mit Hans -»Baidung, gen. Grien und Lucas Cranach d. Ä. spürbar. Panzer verzeichnete sein Portrait in einigen Varianten, ebenso wurden auf ihn und seine Frau Medaillen gefertigt. Werke: Verz. s. Gustav Pauli: Hans Sebald Beham. Ein kritisches Verzeichnis seiner Kupferstiche, Radierungen und Holzschnitte, Straßburg 1901; Ders.: Hans Sebald Beham, Nachträge zu dem kritischen Verzeichnis, Straßburg 1911; H. Röttinger: Ergänzungen und Berichtigungen des Sebald Beham-Katalogs Gustav Paulis, Straßburg 1927. MuS: BERLIN, Kpstkab. ERLANGEN, UB. NÜRNBERG, GNM; - , MStN. - , StadtB. WIEN: GS Albertina. Lit.: NDB; AKL; Thieme-Becker; Neudörfer-Lochner, 1875; Habich, Schaumünzen I, Nr. 1180-1181; Hollstein; The Illustrated Bartsch 15, 1978; H. Zschelletzschky: Die „drei gottlosen Maler" von Nürnberg, Sebald Beham, Barthel Beham und Georg Pencz, Leipzig 1975; J. C. Smith, in: GNM A, 1987, S. 205f.; Merkl, 1999. Ausst.: 1957/1; 1961/8; 1971/3; 1976/8; 1980/9; 1981/2 Nr. 77; 2002/1. Beham (Behaim, Böham), Sebald, Goldschmied, Goldarbeiter, begr. 11. 11. 1564 Nürnberg, oo 19.6. 1559 Graciosa (begr. 17.7.1616), Tochter des Jacob Neufang, Vormundknecht. Am 12.12.1558 bestand er die Meisterprüfung und wurde am 28.6.1559 als Meister vereidigt. 1561 war er Besitzer des Hauses Obere Schmiedgasse 1, das er bis zu seinem Tod bewohnte. Seine Witwe heiratete am 13.11.1565 den Goldschmied Bartel -»Gressel. Lit.: Rosenberg 3933; Stockbauer, 1893 Nr. 400; Burger, 1972 Nr. 8034; Jamnitzer, 1985; Kohn, N H b Sebald; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 50. Beham (Behem), Sebolt, Goldschmied, 1510 erwarb er das Bürgerrecht in Rothenburg/Tauber, wobei er als „von Nürnberg" bezeichnet wurde. Seine Witwe Magdalena klagte 1520 auf 50 fl. aus der Hinterlassenschaft des Hans Gundlach, wobei sie vom Nürnberger Bürger Linhart Mosser vertreten wurde. Lit.: Schnurrer, 1977. Beheim s.a. Behaim, Beham, Behem, Parier Beheim, Geschütz- und Glockengießerfamilie, 1350-1600 in Nürnberg tätig. Lit.: Schaper, in: MVGN 51, 1962, S. 169-213; Stadtlexikon 2000. Beheim, Baumeisterfamilie, Stammbaum s. Schaper, in: MVGN 48, 1958. Beheim (Behaim, Beham, Behem), Christoph, Maler, get. 15. 1. 1544 Nürnberg - f 14. begr. 16. 5. 1596 Nürnberg. Sohn des -»Hieronymus d. Ä., Maler, oo 18.6.1566 Kunigunda (* zw. 13. u. 19.8.1542 begr. 7.1.1600), Tochter des Caspar Forster, Lederer, acht Kinder. Ausbildung wahrscheinlich durch seinen Vater. 1570 arbeitete er wie dieser an der Bemalung der Ehrenpforte, die zum Empfang Kaiser Maximilians II. aufgerichtet wurde. Laut Rv. vom 15.7.1581 wurde er dem Maler Endres ->Solis als Gutachter empfohlen. Ende Sept. 1583 verletzte er seinen als streitsüchtig bekannten Schwager Hieronymus Kestner in Notwehr durch einen Messerstich so schwer, daß er starb und am 1.10. begraben wurde. 1568 war er mit seiner Frau am Verkauf eines Hauses in der Vorderen Ledergasse (Teil des Anwesens Nr. 12) beteiligt, das früher seinem Schwiegervater gehörte. Er lebte mit seiner Familie in der Judengasse neben dem Sonnenbad
Beheim (dieses befand sich ehemals in der Judengasse 23). Das Inventar nach dem Tod seiner Frau ergab ein Vermögen von 283 fl., dem 225 fl. Schulden gegenüberstanden. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Hampe, Rv.; Tacke, 2001, S. 360 u. Stammtafel 4; Kohn, N H b Lorenz. Beheim (Peham, Peheim), Conrad I. (Cunz), Rotschmied, t zw. 4. 3. u. 3. 6. 1444 Nürnberg. Sohn des Hans Peheim (f vor 1392), Amboßmeister am Laufer Schlagturm, oo I) N. N.; II) vor 1430 Elsbeth Beheim (begr. 11.3.1474), Bierbrauerstochter, mind, zwei Söhne, -»Lorenz und -»Hans. 1426 wurde er Bürger und zahlte 4 fl. 1427 erschien er als Rotschmied im Meisterbuch. 1433, 1438 und 1440 in den Sebalder Losunglisten genannt. Er wohnte wie sein Vater am Laufer Schlagturm (später Schießgraben genannt). Seine Witwe erwarb am 22.3.1453 drei weitere Häuser vor dem Inneren Laufer Tor (am Laufer Schlagturm). Lit.: Schaper, in: MVGN 51, 1962, S. 160-213; Burger, 1961 Nr. 316 u. 1967 Nr. 1394. Beheim, Conrad II. (Contz), Rotschmied, wurde 1459 Bürger. Beheim (Beham), Conrad (Cunz), Plattner, f Dez. 1481 Nürnberg. 1474 wurde er Bürger, 1475 Meister. Er wohnte auf der Sebalder Stadtseite. Lit.: Burger, 1961 Nr. 3175. Beheim, Conrad, Architekt, Steinmetz, Stadtmeister, t 1534 Nürnberg, Grab Nr. 643 auf dem Rochusfriedhof, Epitaph dat. 1582, noch vorhanden. Bruder des -»Hans d. Ä., Stadtbaumeister, oo Magdalena. Am 22.6.1510 Bürger. 1514 von der Stadt zur vorübergehenden Tätigkeit in Windsheim empfohlen. Zusammen mit Veit -»Wirsberger schuf er 1518 das Sakramentshaus fur die Pfarrkirche in Katzwang. Er besaß eine Hofstatt auf der Insel Schütt, die 1552 nach dem Tod seiner Witwe Magdalena verkauft wurde. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Christa Schaper, in: M V G N 51, 1962, S. 160-213; KDM Nürnberg, 1977; Bacigalupo 1987, S. 110; Rochuskirchhof, 1989; Zahn, DI-N Nr. 1494. Beheim, Conrad III., Rotschmied, Ringmacher, t nach 1577. Sohn des -»Conrad, Steinmetz und Stadtmeister. 1534 wurde er im Testament seines Vaters unter dem Namen „Kunnzlein" erwähnt. Er gab am 23.6.1551 sein Bürgerrecht auf, um in die Dienste bei Herzog Heinrich von Braunschweig-Wolfenbüttel zu treten. Der Rat erteilte die Erlaubnis, nachdem die Geschworenen Meister erklärt hatten, daß an ihm „nit vyl gelegen" sei. Vermutlich war er identisch mit Cunz Beheim, der in einem Rv. vom 2.12.1577 als in Braunschweig-Lüneburg ansässig erwähnt wurde. Lit.: Hampe, Rv. I, 3325, 3326; II, 302; Christa Schaper, in: MVGN 48, 1958, S. 125-182. Beheim (Beham), Franz, Plattner, f zw. 4. 6. u. 17. 9. 1460 Nürnberg. Wurde 1440 Bürger. A m 10.5.1460 wurde er in einem Rv. erwähnt. Er wohnte auf der Sebalder Stadtseite. Lit.: Hampe, Rv.; Burger, 1961 Nr. 1472. Beheim (Behaim), Georg, Theologe, Rektor der Lorenzer Schule, Stifter, * 1448 Nürnberg - t Mai/ Juni 1520 (nicht 3.4.1521 lt. Will) Nürnberg, begr. in der Lorenzkirche mit Bronzegrabmal. Zweiter Sohn des -»Lorenz d. Ä., Rotschmied, Bruder des -»Sebald d. Ä. Aus der Nürnberger Rotschmiedefamilie stammend, welche einen halben Mann mit drei Blumen in der Hand im Wappen führte. 1481 Studium in Leipzig.
Beheim Zunächst als Domherr und Professor in Mainz tätig. 1513 wurde er Nachfolger von Anton -»Kreß als Propst von St. Lorenz in Nürnberg. Er stiftete der Kirche ein samtenes Meßgewand, das im Inventar von 1524 aufgeführt ist. Panzer verzeichnete sein Portrait. Lit.: Will, GL I, S. 86; Hilpert, 1827, S. 195; Christa Schaper, in: MVGN 50, 1960 und 51, 1962; Burger, 1972 Nr. 276; Schleif, 1990, S. 240. Ausst.: 1971/3. Beheim, Georg, Maler, f vor dem 10. 5. 1525 Nürnberg. Sohn des -»Hans, Maler. Am 22.9.1509 hatte er einen Rechtsstreit mit Sebald Kaufmann. Seine Tochter Clara heiratete am 10.5.1525 Sebald -»Beham, Maler; die Tochter Margaretha um 1523 Matthes -»Gebel, Medailleur. Lit.: Gümbel, 1916, S. 58-60. Beheim, Georg I., Rotschmied, Geschützgießer, Sohn des -»Conrad, Plattner. oo vor 1498 Magdalena, Tochter des Hans I. ->Beheim, Rotschmied, einige Kinder. Am 7.2.1505 wurde er vier Wochen wegen Ehebruchs auf einen Turm gesperrt, nachdem seine Frau zwei Tage vorher seiner Geliebten die Nase abgeschnitten und durch Messerstiche verletzt hatte. 1514 in den Grundverbriefungsbüchern genannt. 1519 begab er sich vorübergehend nach Halle, um dort einige Büchsen (Kanonen) zu gießen. 1534 stand er im Dienst des hessischen Landgrafen Philipp des Großmütigen. Lit.: Zahns Jb. I, 1868; Hampe, Rv.; Schaper, in: MVGN 51, 1962, S. 107-208. Beheim (Baum, Beham), Georg, Schwertfeger, oo 23.8.1535 Elisabeth Wolff. 1534 und 1540 in den Grundverbriefungsbüchern genannt. Lit.: Schornbaum, 1949 Nr. 1025. Beheim, Georg II., (Jörg), Rotschmied, 1542 in den Grundverbriefungsbüchern genannt. Beheim, Georg III. (Jörg), Glockengießer aus Nürnberg. 1583 goß er zusammen mit Hans Zeidler aus Küstrin (Kostrzyn) eine Kirchenglocke fur Dalldorf b. Berlin. MuS: BERLIN, Märk. Mus.: Glocke, 1583 (ehem. im Rathaus von Berlin Mitte). Lit.: AKL (unter Jörg Beheim). Beheim (Behem, Pehem), Hans, Rotschmied, Büchsenmeister, 1390 erstmals erwähnt. 1401 Meister, 1407 als Rotschmied und Büchsenmeister genannt. Lit.: Schaper, in: M V G N 51, 1962, S. 161; Pilz, 1956. Beheim (Behaim), Hans, Rotschmiede, in Archivalien erwähnt: I) wurde 1401 Bürger; II) gab 1412 sein Bürgerrecht auf; III) wurde 1413 unentgeltlich als Bürger angenommen, dabei als Büchsenmeister bezeichnet. Es dürfte es sich um verschiedene Personen handeln, angesichts der Namenshäufigkeit sind Unterscheidungsmerkmale nicht zuzuordnen. Lit.: Ausk. Franz Krautwurst. Beheim (Behaim, Beham, Beheimb, Peham, Pehem), Hans d. Ä., Steinmetz, Stadtbaumeister, * um 1460 Sulzbach/Opf.? - f 21. begr. 25. 8. 1538 Nürnberg, Grab Nr. 643 auf dem Rochusfriedhof, Epitaph dat. 1582, noch vorhanden. Sohn des Hans, Steinmetz; Bruder des -»Conrad, Steinmetz; Vater des -»Paulus, Baumeister; mit dem patrizischen Stadtbaumeister Michael -»Behaim nicht verwandt, oo I) um 1485 Margaretha (* um 1460 - f vor 1501), mind, fünf Kinder; II) 1502 Barbara (* um 1470 - f nach Pfingsten 1506), Tochter des Sebald Mark, Färber, Witwe des Leonhard Ostermann, Färber, kinderlos; III) 1507 Clara (* um 1480 - t Juni 1537), Tochter des Hans
94 Volkhart, kinderlos. 1488 war er Bürger in Sulzbach/Opf., dort Stadtbaumeister und Werkmeister des Herzogs Otto von Bayem-Neumarkt, arbeitete auch in Waldsassen und Neumarkt. 1488/89 in Windsheim an den Befestigungsanlagen am Heinser- (Johanniter-)Tor tätig. Um 1490 kam er nach Nürnberg, am 1.5.1491 wurde ihm das Bürgerrecht geschenkt. Mit Rv. vom 12.9.1491 wurde er zunächst als Steineicher bestellt, dem die Vermessung der aus den städt. Steinbrüchen gelieferten Quader zu kommunalen Bauten oblag. Vor 1500 zum Stadtmeister, Werkmeister der Steinmetzen und Stadtbaumeister verpflichtet, verlängerte der Rat 1500 die Bestellung als Stadtmeister fur weitere 10 Jahre und vergab das Amt des Steineichers anderweitig. Mit Rv. vom 2.5.1503 zum Anschicker auf der Peunt unter Michael -»Behaim ernannt. Damit war er zusammen mit dem städt. Zimmermeister verantwortlich für die Ausarbeitung von Bauplänen zu kommunalen Projekten in der Stadt und auf dem Land und Vorgesetzter der Werkleute und Parlierer. Er bezog einen gleichbleibenden Lohn von 8 Pfd. 12 Pfg. = 1 fl. rhein. wöchentlich und wohnte zinsfrei in den Hengeis Häusern bei der Peunt. Daneben bezog er ein Einkommen aus der Eichung der für die Stadt gelieferten Reuhelbergsteine, fur 1504 waren dies 35 Pfd. 1514 wurde er auf eigenen Wunsch von den Aufgaben als Landbaumeister entbunden, die sein Neffe Hans -»Beheim d. J. übernahm. 1520-38 Genannter des Größeren Rats. Bis zu seinem Tod stand er als Stadtwerkmeister 48 Jahre in städtischen Diensten. Am 17.8.1514 verkaufte er um 200 fl. ein Haus beim Jakobsbrunnen in der Lößlgasse (vermutlich identisch mit der Maiengasse). Das große Kopfhaus Breite Gasse 55/Schwarzadlergasse, das er von seiner zweiten Frau Barbara 1505 erhalten hatte, verkauften seine Testamentsvollstrecker 1538 um 980 fl. rh. Von Neudörfer-Lochner wurde Beham als frommer und gottesfurchtiger Charakter bezeichnet, von allzeit gütigem und freundlichem Wesen dem arbeitsamen Volke gegenüber. Er war einer der bedeutendsten Baumeister der Spätgotik, dessen Bauten entscheidend zur baulichen Gestaltung Nürnbergs beitrugen. Gelegentlich wurde er auch an andere Städte und Fürsten ausgeliehen, die seine Kenntnisse schätzten, u.a. nach Torgau (1494), Rothenburg/Tauber (1501), Coburg (1502), Forchheim und Bamberg (1502), Ansbach (1504, 1510, 1521/22), Bamberg (1505, 1506, 1516/17, 1518/19, 1521/22), Regensburg (1519). Trotz der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg sind die erhaltenen oder wieder errichteten Bauten immer noch herausragende Beispiele ihrer Zeit. Städt. Steinbauten: Sein erstes, im städt. Auftrag errichtetes Bauwerk war das sog. Unschlitthaus, ein Kornhaus auf dem ehem. Stadtgraben, erb. 1490/91. Das Kornhaus auf der Burg (später Kaiserstallung) mit 6 Dachböden über 2 Geschossen folgte 1494/95 (Wiederaufbau 1951/52). Die Alte Waage, auch Herren- oder Fronwaage (1945 zerstört), mit der Herrentrinkstube des Rats, entstand 1487/98. Die Große Waage und das dritte Kornhaus, die spätere Mauthalle als reichsstädtisches Zollamt, gleichfalls mit 6 Dachböden über 2 Geschossen und einem Windenerker ehem. in Fachwerk, wurde 14981502 über dem früheren Stadtgraben erbaut. Die beiden Giebel zeigten ein in Backstein ausgeführtes
95 Maschenwerk, die Kellergewölbe waren über Quarzitsäulen errichtet (Zimmerarbeiten von Jörg -»Stadelmann); Tympanon mit Wappendreiverein am Ostportal von Adam Kraft; Geschosse und Keller beim Umbau 1897/98 bzw. vor 1936 verändert, der Westgiebel beim Wiederaufbau 1951-53. 1505 erfolgte der Umbau des Rathauses. 1506/07 erbaute Beheim fur das Landauersche Zwölfbrüderhaus die Allerheiligen-Kapelle (1956 Wiederherstellung). Das Sebastian-Spital fur Pestkranke in der Johannis-Vorstadt wurde 1509-13 zusammen mit einer Kapelle errichtet (Abbruch 1552, später ohne Kapelle neu erbaut). Die reichsstädtische Münze (später Marstall, 1945 zerstört) im alten Stadtgraben war ein Fachwerkbau, ebenso wie das ehemalige Schulhaus (1510/11 erbaut, 1945 zerstört) von St. Sebald am Rathausplatz. 1506-27 führte Beheim den Neubau des Heilig-Geist-Spitals in zwei Bögen über einem Arm der Pegnitz und auf einer Pegnitz-Insel aus. Es entstanden der sog. Kreuzigungshof (1951/52 wiederaufgebaut) sowie ein geheimes Gewölbe im Spital zur Bergung bei Gefahr der in der Heilig-GeistKirche aufbewahrten Reichskleinodien. In diesem Zusammenhang entstand ein Manuskript „Wie einer über das Wasser bauen soll" (1511). Von Beheim stammt vermutlich auch die Kapelle auf dem JohannisKirchhof (1506/07), ein Zentralbau mit Sterngewölbe in Nachbildung des Hl. Grabes (ab 1523 Grablege der Holzschuher). 1514 erfolgte der Umbau der St. Kunigunden-Kapelle auf dem Lorenzer Kirchhof. Am Nürnberger Rathaus war Beheim 1514-22 erneut tätig: 1514 wurden 2 ältere Bürgerhäuser einbezogen und umgebaut, dazu kamen der Anbau mit der spätgotischen Maßwerk-Galerie und eine Wendeltreppe im Großen Rathaushof (1945 zerstört). 1515 folgte die Erweiterung der Ratsstube zur Rathausgasse hin mit spätgotischen Ornamentierung im 1. und 2. Geschoß sowie der Kleine Rathaushof mit Steinerker, versehen mit spätgotischen Maßwerkornamenten. 1520/21 Instandsetzung des großen Rathaussaals. 1515/16 führte er (oder Hans Beheim d. J.) Rundtürme an der Nürnberger Festung Lichtenau bei Ansbach aus, 1515 und 1520 nicht bekannte Arbeiten an der Burg in Nürnberg. Das Kornhaus von 1516 auf dem ehemaligen Areal der Deutschordenskommende blieb als Teil des heutigen Polizeipräsidiums erhalten. In der Lorenzkirche errichtete Beheim 1517-19 im Ostchor den Treppenaufgang von der unteren zur oberen Sakristei sowie einen kleinen Chor im Mittelfenster der oberen Sakristei. 1519 entwarf Beheim die Pläne für die Rochus(Imhoff-)Kapelle auf dem Rochus-Friedhof, ausgeführt durch den Sohn Paulus -»Beheim (1521 eingeweiht). Nach Rv. von 1520 übernahm Beheim den Umbau des Almosenhauses (1454 erbaut) neben der Sebalduskirche zum städt. Schau- und Losungamt (Abbruch 1809). Zugeschrieben werden ihm der 1522 vollendete Chor und das Kranzgeschoß des Turmes der Kirche St. Peter und Paul in Poppenreuth b. Fürth. 1527 erfolgte ein Brückenbau in Schwarzenbruck b. Nürnberg (Lohnabrechnung im StAN). Privatbauten: Bei seinen Patrizier- und Bürgerhäusern sind die Außenfassaden entsprechend der Baugesinnung zurückhaltend behandelt. Erst im Innern und in den Hofanlagen mit steinernen Galerien und spätgotischen MaßwerkBrüstungen entfaltete Beheim Reichtum: 1496/97
Beheim Kaiserhof fur Heinrich Wolff von Wolfsthal, Winklerstraße 5 (1945 zerstört) mit Freitreppe und SteinGalerie im Hof. Erhalten sind Fragmente der Galeriebrüstung vom Hof des Hauses Adlerstraße 21 (1498), heute im GNM. Um 1500 entstand der sog. Historische Hof, Tucherstraße 20 (1945 zerstört), für Peter Imhoff (wird meist Adam -»Kraft zugeschrieben); 1509-12 fur Jakob Welser das Haus Zu der Rosen (Theresienstraße 7; seit dem 19. Jh. Teil des Rathauses; spätgotische Fassade und gewölbte Eingangshalle 1945 zerst., 1961 in mißverstandener Form neu errichtet). Der erhaltene Hof besitzt an drei Seiten Galerien mit MaßwerkBrüstung und einen offenen Treppenturm. Zugeschrieben wird Beheim auch noch der Umbau (vermutlich bald nach 1498) des Hauses Zur Krone (Bindergasse 26; 1945 zerstört) im Auftrag Anton II. -»Tuchers. Auswärtige Tätigkeit: Immer wieder erhielt Beheim Berufungen von Fürsten oder Städten als Berater oder zur Bauausführung: 1494 war er in Torgau auf Schloß Hartenfels wegen eines Brückenbaus für Kurfürst Friedrich den Weisen von Sachsen. 1499 erbaute Beheim wahrscheinlich den Turm der Kirche St. Johannes in Burgfarrnbach/Fürth. Um 1500 entstand der Dicke Turm der Stadtbefestigung von Ansbach. 1502 war Beheim in Coburg als Gutachter für einen geplanten Neubau auf der Veste anstelle des 1500 abgebrannten Fürstenhauses und wegen bischöfl. Bauten in Forchheim und Bamberg. In Bamberg 1505 zur Visierung eines (nicht ausgeführten) Baus in der Alten Hofhaltung, 1506 wegen Wasserbauten; 1511 in Ulm, 1512 in Römhild/Thür.; 1515/16 in Forchheim wegen der Visierung zum Bau der runden Bastion am Bamberger Tor; 1516/17 zur Visierung einer Kemenate (nicht ausgeführt). 1517-18 abermals in Bamberg. Anfang des 16. Jh. war er möglicherweise in Kronach tätig, wo ihm der Westbau und das Nordportal der Johanneskirche zugeschrieben werden, wie auch die St. Anna-Kapelle (1512/13) im Osten des Chors auf dem Zwinger der Stadtmauer. 1519 hielt sich Beheim in Augsburg auf wegen der Luginslandbastei und legte in Regensburg die Planung für die Wallfahrtskirche Zur Schönen Maria (Ablehnung durch den Rat) vor. 1521-23 vollendete er den spätgotischen Chor mit Netzgewölbe und Gumbertus-Erker an der Gumbertuskirche in Ansbach (jetzt Kapelle des Schwanenritterordens). Zwischen 1522 und 1528 baute er zusammen mit Hans d. J. -»Beheim die Wasserburg (nicht erhalten) der Hohenzollern in Ansbach um. 1534 war er als Berater von Graf Philipp IV. in Hanau. Sein Mz. befindet sich als Petschaftssiegel auf einem eigenhändigen Schreiben v. 24.6.1488 (GNM, Windsheimer Arch.: HP über Rundschild mit Hauszeichen), ein neues Wappensiegel auf einer Urkunde des Hans Behaim d. J. vom 16.9.1528 (StAN: SN Hans Peh, Wappen mit herald. Flug). Panzer verzeichnete sein Portrait. Werke: N Ü R N B E R G : Unschlitthausl490-91; - , Kaiserstallung, 1494-95; - , Stadtwaage und Herrentrinkstube, 1497-98; - , Haus Winklerstraße 5, 1496; - , Mauthalle 1498-1502; - , Historischer Hof, Tucherstraße 20, um 1500; - , Weiserhof, Theresienstraße 7, 1509-12; - , Allerheiligenkapelle des Landauer Zwölfbrüderhauses, 1506-07; - , Sebalder Schulhaus, 15ΙΟΙ 1 ; - , Holzschuherkapelle auf dem Johannisfriedhof, 1506/07; - , Kornhaus des Deutschen Ordens, 1516; - ,
Beheim Rochuskapelle, 1518; - , Ostfassade des alten Rathauses, 1514-22; - , U m - und Ausbau des Heilig-GeistSpitals, 1506-25. Lit.: N D B (dort Behaim); A K L ; Gugel, Friedhöfe; Hampe, Rv.; Wilhelm Doederlein, Zur Vorgeschichte des „Neuen B a u e s " am Rathaus zu Rothenburg, in: Historisches Jb. 61 (1941), S. 257f.; W. Schultheiß, in: M V G N 47, 1956; Schaper, in: M V G N 48, 1958; Burger, 1961 Nr. 5471; Burger, 1972 Nr. 1731, 1898; Zahn, DI-N Nr. 1494; Ernst Eichhorn: Hans Beheim. Nürnbergs Stadtbaumeister der Dürerzeit. M ü n c h e n 1990; Stadtlexikon 2000; Rainer Hambrecht, in: Hortulus floridus Bambergensis. Studien zur Fränkischen Kunst- und Kulturgeschichte. FS Renate Baumgärtl-Fleischmann. Petersberg 2004, S. 233-250; Kohn, N H b Lorenz. Ulrike Fürst Beheim, Hans, d. Ä., Maler, f um 1485/87 Nürnberg. Vater des -»Hans d. J. oo I) Christina, eine Tochter Margaretha; II) Elsbeth, zwei Söhne: -»Georg und -»Hans, beide Maler. M u r r erwähnt einen Maler H. Beheim bzw. Hans Beheim fur die Jahre 1464-1480, ansässig auf der Sebalder Stadtseite. A m 28.11.1485 einigte sich seine Tochter aus erster Ehe mit ihrer Stiefmutter Elisabeth. A m 4.5.1487 wurde seine Witwe erwähnt. Sie hatte Mietschulden bei Georg Schedel, weshalb sie diesem Handwerkszeug ihres Mannes und Hausrat verpfändete. 1488 lösten die V o r m ü n d e r ihrer Söhne die Pfänder wieder aus und überließen sie Elisabeth fur ein Jahr zum Gebrauch. Lit.: A K L ; Thieme-Becker; Murr, Journal, T. 15, S. 34-41; Gümbel, 1916, S. 58-60. Beheim, Hans, Rotschmied, begr. 30. 4. 1484 Nürnberg. Lit.: Burger, 1967 Nr. 2229. Beheim, Hans I., Rot- u. Geschützgießer, t 25. 3. 1498 Nürnberg. Sohn des -»Conrad I., Rotschmied; Vater des -»Lorenz II. und -»Hans IL, beide Geschützgießer. oo I) Margaretha (f 1474), mind, zwei Töchter; II) vor 1480 Katharina ( t Ende 1527), zwei Söhne, zwei Töchter. 1468 Meister. Zunächst arbeitete er mit seinem Bruder -»Lorenz d. Ä. Dabei übernahm Hans, als der Jüngere, meist die A u f t r ä g e welche außerhalb zu erfüllen waren, während Lorenz die Nürnberger Werkstatt leitete. 1492/94 führte er wiederholt Aufträge für Kurfürst Friedrich den Weisen von Sachsen in Torgau aus, wobei es sich um größere Arbeiten gehandelt haben muß, wie aus d e n Abrechnungen hervorgeht. 1493 brachte er Werkzeuge aus Nürnberg mit und als Geschenk für den Kurfürsten ein Hirschgeweih. Vermutlich handelt es sich auch um diesen Beheim, der 1494 von König Maximilian beauftragt wurde, f ü r den König von Neapel 12 Büchsenmeister anzuwerben, welche die Stadt noch auf ihre Kunstfertigkeit prüfen sollte. Seine eigene Gießhütte befand sich a m Schießgraben, neben dem Haus seines Bruders -»Lorenz. Seine Witwe heiratete 1498 Endres -»Pegnitzer d. Ä. Seine Tochter Katharina heiratete vor 1498 Conrad -»Rössner, Rotgießer; eine Tochter Magdalena heiratete vor 1498 Georg I. -»Beheim, Rotgießer. Lit.: Hampe, Rv I, 551; Schaper, in: M V G N 51, 1962, S. 206-208. Beheim (Behaim), H a n s d. J., Landbaumeister, Steinmetz, * um 1470 Sulzbach/Opf.? - t 13. 6. 1535 Nürnberg, ehemals Grab Nr. 717 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1555, nicht erhalten. N e f f e des
96 -»Hans d. Ä., jedoch meist als Vetter bezeichnet, oo I) vor Februar 1495 Dorothea (f Dez. 1514), Tochter des Fritz Ernst; II) vor 28.9.1518 A n n a ( t Frühjahr 1533), Tochter des Ulrich -»Mock, Goldschmied, vier überlebende Kinder. 1494 erhielt er das Nürnberger Bürgerrecht, 1496 wurde er Meister. Er arbeitete zunächst als Steinmetz. Mit Bestallungsvertrag vom 18.9.1514 wurde er für 10 Jahre als Steinmetz-Werkmeister verpflichtet und gleichzeitig zum Landbaumeister bestellt, als Nachfolger seines Onkels Hans -»Beheim d. Ä. 1518 versuchte er die Vertragslösung, blieb aber weiter im kommunalen Dienst. 1520-35 Genannter. Für den Nürnberger Rat war Beheim an der Befestigung Nürnbergs beteiligt (sog. Kanzlisten-Zwinger beim Hallertürlein). Ihm oder Hans Beheim d. Ä. zugeschrieben wird der Bau der Rundtürme 1515/16 der Nürnberger Festung Lichtenau b. Ansbach. Lt. Rv. v o m 30.10.1515 wurde er f ü r den Bau des SebastianSpitals (1516-18) in der Johannis-Vorstadt verpflichtet. Als Landbaumeister hat er wohl nur eine geringe, künstlerische Tätigkeit entfaltet und mehr auf techn.konstruktivem Gebiet sowie beim Festungsbau gearbeitet. 1527 reiste er mit seinem Vetter -»Paul im A u f t r a g des Rates nach Venetien (Venedig, Treviso, Padua) und nach Brixen, um dort Festungs- und Wasserbauten als Anregung fur Arbeiten an der Pegnitz im Nürnberger Vorort Wöhrd zu besichtigen. Er erhielt auch auswärtige Berufungen oder wurde vom N ü r n berger Rat an befreundete Fürsten oder Städte ausgeliehen: 1511 Sachverständiger eines Turmbaus in Ulm. 1512 hielt er sich bei den Grafen von Mansfeld auf, um die Befestigung und ein neues Gebäude ihres Schlosses zu gestalten. 1516 in Ulm beim Bau des nahegelegenen Schlosses des Grafen von Helfenstein, w o seine Erfahrungen gelobt wurden. 1517/18 baute er die südl. Vorhalle (dat. 1518) mit Ölberggehäuse an die St. Johannis-Kirche in Burgfarrnbach b. Fürth. 1519/20 in Augsburg. 1520/22 zus. mit Hans Beheim d. Ä. in Bamberg. Ebenfalls mit seinem Onkel Hans baute er 1522-28 die (nicht erhaltene) Wasserburg der Hohenzollern in Ansbach um. 1528 war er erneut für den Markgrafen Georg den Frommen zu AnsbachBrandenburg tätig, u.a. bei der Befestigung der Plassenburg bei Kulmbach. Für den gleichen Auftraggeber soll er 1530 am Neubau von Schloß Jägerndorf/ Schlesien mitgearbeitet haben, obwohl von einer Reise nach Schlesien nichts bekannt ist. 1531 beriet Beheim die Stadt Ulm in Befestigungsfragen. 1533/34 in Augsburg. Sein Mz. bzw. Steinmetzzeichen, ein großes lat. Y mit Hausmarke, Schriftband mit S Hans Beham, befindet sich an einer Urkunde vom 2.5.1524 ( G N M , Arch.). A u f einer eigenhändigen Urkunde vom 4.9. 1527 (StAN, Stadtrechnungsbelege) ist das etwas geänderte Mz. neben die Unterschrift gesetzt. Sein Nachfolger im Dienst des Nürnberger Rates wurde lt. Rv. v o m 25.8.1535 der Steinmetz Simon -»Rößner. Hausbesitz: A m 19.2.1495 kaufte er mit seiner Frau Dorothea um 115 fl. das Haus Obere Wörthstraße 16, das er 1511 um 88 fl. verkaufte. 1498 erwarb er um 86 fl. das Haus mit einer Fischgrube Untere Wörthstraße 10, das er 1510 um 245 fl. wieder verkaufte. A m 12.12.1509 kaufte er um 502 fl. rh. ein Haus in der hinteren Füll (Lammsgasse 7), das er am 10.2.1525 um 600 fl. verkaufte. A m gleichen Tag zahlte er 250 fl. fur
97 das Eckhaus Judengasse/Ecke Untere Talgasse 20, dem Sonnenbad gegenüber, w o er 1533 wohnte. 1511 erwarb er um 370 fl. das Eckhaus Weinmarkt 7/Karlstraße 20, das er 1526 um 966 fl. 5 lb. 20 d. wieder verkaufte. 1514 kaufte er Grundstücke in Burgfarrnbach. 1515 erstand er für 500 fl. rh. das Haus Innere Laufer Gasse 24 mit Hinterhaus Judengasse 33, das er im folgenden Jahr um 750 fl. wieder verkaufte. 1518 erwarb er um 1125 fl. rh. das Erbrecht an verschiedenen Weihern, darunter auch Weiher und Güter beim Kloster Pillenreuth, die ihm allerlei Streitigkeiten mit dem Kloster und anderen Nachbarn eintrugen. Ein Haus am Obstmarkt 3 verkaufte er 1532 um 1800 fl. Aus dem N a c h l a ß des Veit -»Stoß erwarb er 1534 um 1000 fl. rh. dessen Eckhaus in der Judengasse (alte Prechtelsgasse 14). Bei seinem Tod wohnte er in der Judengasse. Panzer verzeichnete sein Portrait. Lit.: A K L ; Thieme-Becker; Trechsel, 1735; M u m m e n h o f f , Rathaus; Hampe, Rv.; W. Schultheiß, in: M V G N 47, 1956; Ch. Schaper, in: M V G N 51, 1962, S. 160-213; Fleischmann, RStR von 1497, Nr. 1981; Zahn, DI-N Nr. 813; Kohn, N H b Sebald. Ulrike Fürst Beheim, Hans, Glaser, wurde 1473 Bürger. Lit.: Gümbel 1907, S. 61. Beheim, H a n s II., Stück- und Glockengießer, * um 1480 Nürnberg - 1 vor dem 16. 11. 1532 Krakau. Sohn des -»Hans I.; Bruder des -»Lorenz II., beide Geschützgießer. oo Elisabeth, Tochter des Conrad -»Rößner, Rotschmied, mind, ein Sohn. Seine Ausbildung zum Geschütz- und Glockengießer erfolgte wohl durch seinen Stiefvater Andreas -»Pegnitzer oder durch seinen Vetter Sebald -»Beheim d. Ä. Dessen Gießhütte lag unmittelbar neben der väterlichen Werkstatt und wurde wohl während der zeitweisen Abwesenheit des -»Hans I. durch Sebald betreut. 1501/02 verkaufte Hans IL Büchsen nach Bamberg. 1506/07 arbeitete er für Kurfürst Friedrich den Weisen in Torgau, w o f ü r ihm 228 fl. und 1091 fl. ausbezahlt wurden. 1507 scheint er wieder in Nürnberg gewesen zu sein, denn Friedrich der Weise kaufte für 693 fl. Kupfer bei ihm. 1508 goß er Büchsen (Geschütze) für den Grafen von Mansfeld. 1511 goß er mit seinem Vetter Sebald -»Beheim d. Ä. die große Glocke (50 Zentner) für die ev. Stadtpfarrkirche von Bayreuth (1605 beim Stadtbrand zerstört). 1514/15 wurde über ein neues Geschütz für B a m b e r g verhandelt; 1516/17 wurde er erneut in den Bamberger Rechnungen genannt. 1517 lieferte er 35 Bombarden mit 290 Zentnern nach Krakau, und er scheint A n f a n g 1518 dorthin übergesiedelt zu sein. Im selben Jahr wurde eine unsignierte Glocke in Raciborowice b. Krakau gegossen, die ihm auf Grund stilistischer Ähnlichkeiten mit der großen Sigismund-Glocke in Krakau zugeschrieben wird. 1520 goß er dann die größte Glocke Polens, die Sigismund-Glocke für die Kathedrale auf dem Wawel (Durchmesser 2420 m m , 10980 kg), für die 3000 polnische Gulden bezahlt wurden. A m 27.11.1524 verpflichtete ihn König Sigismund I. von Polen auf 10 Jahre als kgl. Geschützmeister, dabei hatte er auch das Amt des Zeugmeisters inne und goß wahrscheinlich auch Geschütze. In Krakau besaß er am Ende der Töpfergasse ein Haus mit Garten, zu dem Fischteiche, Gehege und allerlei Baulichkeiten gehörten und das seine Erben am 28.4.1536 um 300 fl. verkauften. A m
Beheim 16.11. 1532 erscheint er in den Nürnberger A k t e n als verstorben. A m 21.5.1533 wurde in Krakau seine W i t w e und ein minderjähriger Sohn Sebastian erwähnt. Lit.: A K L ; Thieme-Becker (dort Behem); Sitzmann, 1983; Glockenatlas 1973; Christa Schaper, in: M V G N 51, 1962, S. 181, 210-213. Beheim (Beham), Hans, Plattner, t N o v . 1537 Nürnberg. Wohl Vater des -»Sebald, Plattner. oo A g n e s ( t Mai 1532). Seit 1499 wurde er m e h r m a l s in den Grundverbriefungsbüchern genannt. 1509 besaß er das A n w e s e n Obere Söldnersgasse 11, 1521 e r w a r b er für 145 fl. auch das Nachbarhaus Obere Söldnersgasse 9; beide Häuser gehörten später Sebald -»Beheim Plattner. Lit.: Bosch, in: G N M M, 1889; H a m p e , Rv.; Burger, 1972 Nr. 1105, 1781; Kohn, N H b Sebald. Beheim, Hans III., Glockengießer, f 5. 10. 1525 Nürnberg, Grab Nr. 1087 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph noch vorhanden. Sohn des -»Sebald d. Ä., Bruder des -»Sebald d. J., beide Geschützgießer. Lit.: Schaper, in: M V G N 51, 1962, S. 191; Glockenatlas, 1973; Zahn, DI-N Nr. 3482; K D M Nürnberg, 1977. Beheim (Behaim), Hans, d. J., Maler, f 1537/38 Nürnberg. Sohn des -»Hans d. Ä., Maler, oo I) Cristina Müllner; II) vor 1528 Elsbeth Gering (begr. 29.11. 1568). 1511 arbeitete er z u s a m m e n mit Veit -»Wirsberger im A u f t r a g der Elisabeth von Crossen am Gutenstettener Altarretabel. Beheims Signatur auf dem Altar wurde in der älteren Literatur als „Jehen" mißdeutet. Er lieferte gemalte Tafeln für die St. A n n a Bruderschaft in Münchsteinach, von deren Bezahlung 1520 noch 35 fl. ausstanden; für die Begleichung dieses Betrages bat der Rat der Stadt N ü r n b e r g 1531 um Unterstützung beim Markgrafen von BrandenburgAnsbach. Beheim wurde auch die Anfertigung des mit H P signierten Nürnberger Stadtmodells zugeschrieben (heute im B N M München), das v o m Rat a m 11.9.1540 um 4 0 fl. erworben wurde. Hierbei handelt es sich j e d o c h um den Maler Hans -»Baier (Paier), der beim A n k a u f in den Stadtrechnungen einmal Bair und einmal Beheim genannt wurde. A m 13.7.1528 wurde Beheim als V o r m u n d seines N e f f e n Heinz Müllner erwähnt. A m 2.3.1529 verkaufte er einen jährlichen Gatterzins (2. Hypothek) von 3 fl. auf seinem Haus in der Grasersgasse für 60 fl. rh. 1537 verfaßte Beheim sein Testament; am 2.3.1538 wurde er in einem Eintrag in den Schuldverbriefungsbüchern als verstorben bezeichnet; einer seiner Nachlaßverwalter war der Maler Michael -»Graff. Seine Witwe w o h n t e 1561 noch in der Grasersgasse, bei ihrem Tod beim Hiserlein[brunnen] beim Henkersteg. M u S : G U T E N S T E T T E N , ev. Pfarrkirche: Johannisaltar. Lit.: A K L ; Thieme-Becker; M V G N 5, 1884, S. 49; Bosch, in: G N M M, 1889; H a m p e Rv.; W. Funk: Funde und Vermutungen zur fränk. Kunstgeschichte in: Fränkische Monatshefte, 8. Jg., 1929, S. 319; Bacigalupo 1987; Fleischmann, 1998 Nr. 12; Dehio, Bayern I: Franken, S. 416. Beheim (Behem), Hans, Maler. Ihm w u r d e mit Rv. vom 1.4.1616 erlaubt, einem Gast fur zwei Tage Unterkunft zu gewähren. Lit.: A K L ; Thieme-Becker; Hampe, Rv. II, 2765. Beheim (Behem), Hans Georg, Maler, get. 7. 9. 1569 Nürnberg, Sohn des -»Hieronymus d. J., Maler. N a c h dem Tod seines Vaters wurde Alexius -»Lindner einer seiner Vormünder, bei dem er auch gelernt haben
Beheim könnte. Mit Rv. v o m 21.4.1591 g a b er sein Bürgerrecht auf, 1615 wurde er als Maler und Bürger in Regensburg erwähnt. Lit.: A K L ; Thieme-Becker; H a m p e Rv. II, Nr. 1093; Tacke, 2001, S. 358 u. Stammtafel 4. Beheim (Behaim, Böheim, Böhm), Hans Wilhelm (Johann W.), Kunstschreiner, Bildschnitzer, Architekt, get. 2. 11. 1570 N ü r n b e r g - f 17. begr. 20. 11. 1619 Nürnberg, Grab Nr. 1301 auf d e m Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1606, noch vorhanden. Sohn des -»Heinrich II., Schreiner, oo 26.9.1597 A n n a Wednitzer (* Auerbach - f 1625), eine Tochter. 1597 Meister. Lt. Neudörfer zeichnete er viele Visierungen von Gebäuden, Portalen und Getäfel. Nach Doppelmayr war er Liebhaber der Geometrie, Architektur und Mathematik. Das früheste Werk ist die 1595 dat. Handwerkslade der Nürnberger Schreinergesellen mit aufwendigem architektonischen Dekor und Einlagen aus verschiedenen Edelhölzern sowie Alabaster, Perlmutt, Glas und Zinn (im G N M ) . Das einzige Zeugnis für seine Architektentätigkeit ist ein 1611 dat. und mit H W B sign. Bauplan für den Herrensitz der Patrizierfamilie -»Praun in Almoshof bei N ü r n b e r g (im StadtAN). Das entwurfsgemäß ausgeführte mehrstöckige Gebäude mit vier Ecktürmen wurde 1632 zerstört. Vor 1616 fertigte er fur die Prauns außerdem zwei nicht erhaltene Tische aus Ebenholz, N u ß b a u m und Jacaranda mit Einlagen aus kostbaren Steinen. Ein Antrag zur Veranstaltung eines Glückshafens „behufs Absatzes künstlicher Schreinerarbeiten" wurde mit Rv. v o m 4. und 9. Januar 1613 abgelehnt. Vor dem 14.8.1613 lieferte er mehrere Risse für hölzerne Kronleuchter im großen Rathaussaal. Der einzige angefertigte Leuchter wurde nach Verbesserungen am 10.7.1615 im Großen Rathaussaal aufgehängt und 1620 vergoldet; Beheim erhielt dafür 400 tl. U m 1613/16 fertigte er im A u f t r a g des Rates ein Stadtmodell mit den Wehranlagen (im Stadtmuseum Fembohaus). 1619 begann er die Kassettendecke für den Kleinen Rathaussaal, welche 1620 aufgehängt und vom Bildhauer Emanuel -»Schweigger mit plastischem Zierat versehen wurde. 1622 erhielt seine Witwe für die Decke eine Restzahlung von 150 fl. Nach Sturm gab Beheim 1617 eine dt. Übersetzung der Regola delli cinque ordini d'archit. des Giacomo Barozzi da Vignola in der venez. Ausg. von 1595 heraus, die jedoch nicht nachgewiesen werden konnte. Bis zu seinem Tod wohnte er auf dem Schwabenberg. Panzer verzeichnete sein Portrait. Seine Tochter Katharina heiratete Christoph Kurtz, Unterpfleger in Gostenhof, in zweiter Ehe am 21.5.1640 den Maler Veit -»Reichert. Lit.: N D B ; A K L ; Thieme-Becker; Doppelmayr, 1730; Will, G L I, S. 90; E. M u m m e n hoff, in: M V G N 8, 1889, S. 250f.; Ders., Rathaus, S. 119, 144 u. 335; K D M Nürnberg, 1977; Zahn, DI-N Nr. 2840; Stadtlexikon 2000. Ausst.: 1966/3; 1994/13 Nr. 161. Beheim (Bheiheim, Meister Heinrich der Parlier, Heinrich Parlirer), Heinrich, Steinmetz, Architekt, * B ö h m e n ? - f 1403/05. oo Kunigunde, mind, eine Tochter Anna. 1363 und 1370 in den Meisterlisten als „H(einrich) Bheiheim" (Christa Schaper liest Bleihaim) verzeichnet und als einziger der Steinmetzen mit dem Beinamen „parlir" versehen. Nach H a m p e vielleicht auch identisch mit dem in den Ämterbüchlein
98 erwähnten „parlirer Sebaldi". Er könnte am Bau des 1361-78 errichteten Ostchor der Sebalduskirche beteiligt gewesen sein. H a m p e erwähnt ein Bronzeschildchen mit einem Zeichen in Form eines nach unten geöffneten Sparren und in dessen Winkelraum ein mantuanisches Kreuz, das bei der Restaurierung des Ostchors g e f u n d e n wurde und möglicherweise mit Beheim in Z u s a m m e n h a n g gebracht werden kann. Beheim ist vermutlich identisch mit dem Meister Heinrich der Parlier, der urkundlich erwähnt ist bei der Errichtung des Schönen Brunnens auf dem Hauptmarkt sowie bei der Z u f ü h r u n g einer neuen Wasserleitung dorthin in den Jahren 1385-96. Heinrich der Parlier erhielt 1392 sechs Pfund Heller, die ihm der Rat noch vom Brunnen am Sebalder Kirchhof schuldig war. 1380 wurde er bei der A u s m e s s u n g des Areals für das neu gestiftete Kartäuserkloster erwähnt, 1382 im Z u s a m m e n h a n g mit einem Steinbruch, und 1386 erhielt er 35 Schillinge ausbezahlt „zu einem geheimen Z w e c k e " (vermutlich die Stadtbefestigung betreffend). 1388 und 1392 bekam er Geldgeschenke für die Unterweisung, die er dem Ratsherrn Martin Haller erteilte, um über die vermittelst Sperrhähnen regulierbaren Auslässe das überschießende Wasser des Schönen Brunnens nach drei Richtungen weiterzuleiten. Im Jahre 1400 war Beheim Vormund der Kinder des verstorbenen Steinmetzen Markart -»Schedel. Im Barfüßerkloster wurde für Beheim, seine Frau Kunigunde und seine Tochter Anna ein Jahrtag begangen. Lit.: Thieme-Becker; Baader, 1860/62, S. 11-14; Albert Gümbel: Meister Heinrich der Parlier der Ältere und der Schöne Brunnen, in: 53. Jb. des Historischen Vereins von Mittelfranken 1906, S. 49-96; A. Legner (Hrsg.): Die Parier und der Schöne Stil 1350-1400, ein Handbuch zur Ausstellung des Schnütgen-Museums und der Kunsthalle Köln, 3 Bde., 1978; Schaper, in: Baier, St. Sebald 1979, S. 170; Günther Bräutigam: Bildwerke des Spätmittelalters, in: Rudolf Pörtner (Hrsg.): Das Schatzhaus der deutschen Geschichte, Düsseldorf/Wien 1982, S. 199—226. Ausst.: 1986/7, Kat. Nr. 14. Frank Matthias Kammel Beheim, Heinrich, Schreiner, f 1600 Nürnberg. Vater des -»Hans Wilhelm, Schreiner, oo I) 1569 Barbara Schedin (begr. 22.1.1585), mind, ein Sohn -»Hans Wilhelm; II) 10.5.1585 Anna, Tochter des Matthes -»Strobel, Maler. 1580 wurde er als Vormund erwähnt. Lit.: G N M A, 1992, S. 249; Tacke, 2001, S. 563. Beheim (Böheimb, Behaim), Hieronymus d. Ä., Maler, * um 1510 - begr. 27. 5. 1578 Nürnberg, ehemals Grab Nr. 303 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1556, nicht erhalten, oo 3.10.1536 Helena Schmidt (* um 1515 - begr. 1.9.1568), 13 Kinder. 1533/36 arbeitete er am Hallerschen Geschlechterbuch mit, zusammen mit den Malern Nielas -»Stör, Hans -»Plattner, Georg -»Pencz und Erasmus -»Süß. Von 1544/45 stammt eine farbige Pinselzeichnung des Pegnitztales zwischen Malmsbach und Oberbürg, monogr. „IB", versuchsweise als Jeronymus Beheim aufgelöst. Vermutlich wurde er nach 1550 zum Stadtmaler ernannt. A m 2.4.1565 ist er im Ausgabenbuch des Paulus Behaim eingetragen und erhielt 4 fl. „von 9 dartschen, die Pehaimschilt darauf zu malen". 1570 arbeitete er an der B e m a l u n g der Ehrenpforte, die zum
99 Empfang Kaiser Maximilians II. aufgerichtet wurde. Es ist anzunehmen, daß er seine beiden Söhne -»Hieronymus d. J. und -»Christoph zu Malern ausbildete. 1561 wohnte er im Haus des Messingbrenners Conrad Zeunlein (frühere Schildgasse 18) zur Miete. Später war er Besitzer des „Grolandhauses", Paniersplatz 20. Seine Tochter Margaretha heiratete am 26.11.1571 den Maler Thomas -»Ölgast. Lit.: AKL; Thieme-Becker; J. Kamann in: M V G N 17, 1888, S. 153; Hampe, Rv.; Burger, 1972 Nr. 9009; Fleischmann, 1998 Nr. 16; Tacke, 2001, S. 356 u. Stammtafel 4; Kohn, NHb Sebald. Beheim, Hieronymus d. J., Maler, get. 25. 1. 1538 Nürnberg - t 28. 6. 1583 im RTB eingetragen, auswärts. Sohn des -»Hieronymus d. Ä.; Vater des -»Martin, beide Maler, oo 5.5.1562 Anna (get. 22.4.1541), Tochter des Hans Bock, zehn Kinder. Seine Ausbildung erfolgte wahrscheinlich durch den Vater. Johann -»Hauer nannte ihn in seinen Aufzeichnungen „der Dicke". 1571 malte er den letzten Schembartlauf (von 1524) mit Andreas -»Oslander in der Hölle. Das auf dem Markt zum Verkauf angebotene Bild erregte das Mißfallen des Rates und wurde auf dessen Anordnung zerschnitten. Seine Frau war Erbin des „Hirschvogelhauses" (Königstraße 2), das sie am 30.8.1569 um 3100 fl. rh. an Bartholomäus -»Viatis verkaufte. Am 7.12.1579 wurde Beheim wegen Mißhandlung seiner Frau verurteilt, woraufhin er aus der Stadt entwich. Am 11.2.1580 wurde er auf Ersuchen seiner Frau begnadigt und kehrte zurück. Er wohnte im väterlichen Anwesen am Ponersberg (Paniersplatz 20). Bei seinem Tod war das Haus mit Schulden belastet und wurde von seiner Witwe und den Kindern am 14.5.1585 um 600 fl. an den Goldschmied Joachim -»Beck verkauft. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Hampe, Rv.; Tacke, 2001, S. 357 u. Stammtafel 4. Beheim (Böheim), Leonhard (Linhart), Rotschmied, oo Elisabeth ( t 1571, wohnhaft in der Alten Ledergasse). 1540 Meister. 1542 in den Grundverbriefungsbüchern genannt. 1573 als Erbe erwähnt. Lit.: LocknerNr. 37; Burger, 1972 Nr. 10021. Beheim (Beham), Lorenz I., Rotschmied, Büchsengießer, * um 1430 Nürnberg - begr. 19. 4. 1494 Nürnberg. Sohn des -»Conrad; Bruder des -»Hans I.; Vater des -»Paulus d. Ä., alle Rotgießer, oo I) nach 1450 Elsbeth Negwein (begr. 28.8.1479), fünf Söhne, und drei Töchter überlebend; II) 1482 Anna ( t zw. 19.2. u. 14. 5. 1486), Witwe des Conrad Lederer, welche sechs Söhne und eine Tochter aus erster Ehe mitbrachte. 1456 Meister. 1480-94 Genannter. Am 19.6.1475 explodierte eine Hakenbüchse in seiner Werkstatt. Sicher dürfte er zu den bedeutenden Büchsengießern Nürnbergs gezählt haben, auch wenn sich einzelne Lieferungen nicht belegen lassen. 1478 wurde ihm auch das Messingbrennen und -gießen erlaubt. 1480 begann er mit dem Bau einer Drahtziehermühle in Doos, an der auch Hans -»Staudt und Hans Amelreich beteiligt waren; diese Gesellschaft wurde 1485 wieder aufgelöst, Beheim war jedoch bis an sein Lebensende an der Mühle beteiligt. Mit Rv. vom 7.4.1481 wurde Beheim vom Rat aufgefordert, den Beruf des Rotschmieds ruhen zu lassen und sich nur als Messingschlager zu betätigen. Aus einem Gewerkbuch von Goldkronach geht hervor, daß er um 1481/83 auch
Beheim Mitbesitzer einer Kuxe an einer der vier Zechen bei Goldkronach war. Später war er wieder als Geschützgießer in Nürnberg tätig, wo er 1489 in der städt. Gießhütte eine neue Gießkunst ausprobierte. In Nürnberg besaß er ein Eckgrundstück am Schießgraben sowie weitere Grundstücke, 1478 einen Garten mit 6,39 Tagwerk in Wöhrd und Grundstücke an der Hirscheigasse, die aus dem Nachlaß seiner Mutter stammten; dazu sind Häuser am Wöhrder Türlein und am Sand belegt. Sein Sohn -»Sebald führte die väterliche Gießhütte weiter. Seine Tochter Ottilia heiratete am 4.2.1497 Wolfgang -»Eisen, Handelsmann. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Hampe, Rv.; Burger, 1961 Nr. 3005, 3521, 4149 u. 1967 Nr. 1849, 2994; Christa Schaper, in: MVGN 51, 1962, S. 160-213; Willers, 1973; Glockenatlas, 1967, S. 92 Anm. 108; StadtAN, GSI 152. Beheim, Lorenz, Dr. iur. utr., Theologe, Humanist, Sammler, * um 1457 Nürnberg - f 11. 4. 1521 Bamberg. Ältester Sohn des -»Sebald d. Ä., Rotschmied, Bruder des -»Georg, Theologe. 1482 ging er nach Rom, wo er 22 Jahre blieb. Er wurde Kuriale in Rom und später Chorherr in Bamberg. Behaim war ein begeisterter Sammler von Landkarten und Globen. Seit 1495 Freundschaft mit Willibald -»Pirckheimer und Albrecht -»Dürer. Lit.: Will, GL IV, S. 373, V, S. 97; Christa Schaper, in: M V G N 50, 1960 u. 51, 1962, S. 170; Bosl; Pilz, 1977; Zahn, DI-N Nr. 739; Nürnberger Glockenbuch, 2003, S. 304. Ausst.: 1966/3; 1971/3. Beheim, Lorenz II., Büchsengießer, Geschützgießer, * um 1487 Nürnberg - t vor 13. 12. 1527 Königsberg. Sohn des -»Hans I., Geschützgießer; Bruder des -»Hans II., Stück- und Glockengießer. Seine Ausbildung zum Geschützgießer erfolgte wohl durch seinen Stiefvater Andreas -»Pegnitzer oder seinen Vetter Sebald -»Beheim d. Ä., dessen Gießhütte unmittelbar neben der väterlichen Werkstatt lag; zumindest scheint er bei Letzterem zeitweise gearbeitet zu haben. Lorenz verließ Nürnberg und verdingte sich beim Kurfürsten von Brandenburg in der Mark. Mit Rv. vom 10.9.1523 wurde Balthasar -»Renz, Geselle bei Peter -»Vischers d. Ä. erlaubt, als Büchsengießer bei ihm zu arbeiten. 1524 übersiedelte Beheim nach Königsberg/Ostpr., wo er in die Dienste des Hochmeisters Albrecht von Brandenburg trat. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Hampe, Rv.; Schaper, in: M V G N 51, 1962, S. 184, 209. Beheim (Beham), Ludwig, Rotschmied, begr. 11.5. 1481 Nürnberg. Lit.: Burger, 1961 Nr. 3130; Burger, 1967 Nr. 1995. Beheim, Martin, Flach- und Ätzmaler, get. 3 1 . 7 . 1572 N ü r n b e r g - begr. 18. 2. 1623 Nürnberg. Sohn des -»Hieronymus d. J., Maler, oo I) 8.8.1592 Magdalena Rinckauer (* 1572? - begr. 29.8.1596), zwei Söhne, nicht überlebend; II) 27.12.1596 Catharina (get. 22.5. 1574 - begr. 4.11.1632), Tochter des Jacob -»Kautz, Schreibmeister, kinderlos. Beim Tod seines Vaters war Alexius -»Lindner einer seiner beiden Vormünder, bei dem er auch gelernt haben könnte. Vor Einführung der Malerordnung 1596 wurde er Meister; 1599-1603 Vorgeher. 1615 restaurierte er den sog. Tucheraltar, der sich früher im Augustinerkloster befand und damals in die Kartäuserkirche überfuhrt wurde; dafür erhielt er 46 fl. Er bildete folgende Lehrlinge aus: Jobst -»Harrich (1595-99); Jakob -»Stretz; Lienhart
Beheim -»Brandmüller (1599-1603); Lienhart -»Pantzer (16031607); Hans -»Ammon (1607-11); Hans Adam -»Leibinger (1613-17); Simon -»Zeiß (1617-20); Hans Hieronymus -»Kohl, seinen Neffen (1620-25). Nach Anzahl der Lehrlinge scheint er eine größere Werkstatt betrieben zu haben. 1596 wohnte er beim Neutor. Spätestens seit 1612 wohnte er im ehemaligen Kartäuserkloster, wo der Stiefvater seiner Frau das Amt des Kastners innehatte. Nach dessen Tod 1615 übernahm Beheim das Amt des Kastners und Almosdieners. 1616 erwarb er das Grabrecht auf das Grab Nr. 303 auf dem Johannisfriedhof, das ursprünglich seinem Großvater Hieronymus Beheim d. Ä. gehört hatte. Am 6.2.1617 kaufte er um 10 fl. ein weiteres Grab. Das am 28.7. 1615 gemeinsam mit seiner Frau errichtete Testament ist erhalten (StAN, Rst. Nbg., Rep. 78, Nürnberger Testamente Nr. 78). Seine Witwe führte die Werkstatt zunächst weiter und heiratete 24.9.1623 den Maler Jacob -»Martin. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Bosch, in: GNM M, 1899; Hampe, Rv.; Tacke, 2001, S. 358 u. Stammtafel 4. Beheim, Mathes, Glaser, wurde 1497 Bürger. Lit.: Gümbel 1907, S. 61. Beheim, Maximilian, Maler, get. 28. 1. 1571 Nürnberg. Sohn des -»Christoph, Maler, oo 18.9.1599 Anna (get. 31.5.1579 - begr. 8.2.1604), Tochter des Nicolaus Herrbeck, eine Tochter. Ausbildung vermutlich durch den Vater. Er wurde Meister vor Einführung der Malerordnung 1596, so daß er kein Probestück vorlegen mußte. 1602 erbten er und seine noch lebenden Geschwister das Haus Untere Söldnersgasse 5 von Catharina, Tochter des Plattners Hans -»Endres, das am 31.7.1602 für 550 fl. an den Goldschmied Georg I. -»Arnold weiterverkauft wurde. Er wohnte am Kappenzipfel (an der Heugasse). Laut Sterbeeintrag für seine Tochter Agnes am 13.6.1616 war Beheim damals nicht mehr am Leben. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Tacke, 2001, S. 361 u. Stammtafel 4; Kohn, NHb Sebald. Beheim (Beham), Paulus, Steinmetz, Architekt, Festungsbaumeister, * um 1496 Nürnberg - f 5. 9. 1561 Nürnberg, Grab Nr. 304 auf dem Rochusfriedhof, Epitaphien dat. 1536 und 1561 noch vorhanden. Sohn des -»Hans d. Ä., Stadtbaumeister, oo I) 6.5.1526 Catharina (f 1528), Tochter des Hans I. Strolunz, Tuchhändler, und Schwester des Lienhard -»Strolunz, Kaufherr, Sammler, kinderlos; II) 20.4.1529 Ursula (* 1514 - t 1536), Tochter des Hermann -»Vischer d. J., Erzgießer, kinderlos; III) 15.11.1541 Martha ( t 11.3.1560), Tochter des Leonhard Pregel, Färber, zwei Söhne, drei Töchter, nur ein Sohn Hans überlebend. Aufgewachsen in der Peunt, dem städt. Bauhof. Ausbildung beim Vater und auf verschiedenen auswärtigen Baustellen. Meisterprüfung als Steinmetz. 152021 erbaute er für die Patrizierfamilie Imhoff nach den Plänen seines Vaters die Rochuskapelle auf dem Rochusfriedhof in Nbg. Nach eigenen Angaben trat er 1523 in den Dienst des Rats. 1527 reiste er in dessen Auftrag mit seinem Vetter -»Hans d. J. zum Studium von Befestigungs- und Wasserbauten nach Venedig, Treviso, Padua und Brixen. Nach seiner Rückkehr im selben Jahr erhielt er vom Rat 25 fl. als Geschenk. 1536 neuer Dienstvertrag mit dem Rat der Stadt, 1541 wurde er als Nachfolger von Jörg -»Weber zum An-
100 schicker auf der Peunt bestellt, damit erhielt er das Amt, das sein Vater als Stadtbaumeister viele Jahre innehatte; er bezog dessen Diensthaus auf der Peunt. 1536-61 Genannter. Bauten für Nürnberg: 1525 wurde er mit dem Renaissance-Umbau der Burg von Kaiser Karl IV. (sog. Wenzelschloß) in Lauf/Pegnitz beauftragt, der 1526/27 ausgeführt wurde, gleichzeitig erfolgte der Einbau einer Wohnung für den Nürnberger Verwalter. Die Bauabnahme ist im Rv. vom 11.3.1527 erwähnt. Das dazugehörige Torhaus, dem Wenzelsturm vorgebaut, folgte 1528. Nach dem Brand 1553 während des Markgrafenkrieges erstellte Beheim 1554 ein Baugutachten und führte bis 1555 den erneuten Umbau und die Bedachung aus. Für die Patrizierfamilie Tucher entstand 1533-44 in der Hirscheigasse unter Beteiligung von Peter -»Flötner das Tuchersche Landhaus als Gartenanwesen, ein Werk der dt. Frührenaissance nach frz. Vorbild. 1538-45 leiteten Beheim und Simon -»Rößner die Befestigungsarbeiten der Burgbastei zwischen Vestner- und Tiergärtnertor, wobei die gewinkelten ital. Bastionen von den 1538 ausgearbeiteten Befestigungsvorschlägen des Antonio -»Fazuni übernommen wurden. Er war auch Ratgeber beim Innenausbau des Nürnberger Pflegschlosses in Velden/Pegnitz (erbaut 1540-43 durch Jörg -»Weber). Nach Beheims Bauplan erfolgte 1557 der Wiederaufbau des 1553 zerstörten Herrensitzes der Pfinzing in Henfenfeld bei Hersbruck. Er war verantwortlich für den Wiederaufbau der 1553 zerstörten Festung Lichtenau bei Ansbach (1558 Kasematteneinbau und Errichtung des Südwestturms), dort wird ihm die Zierspindel mit dem in der Kuppel hängenden KielbogenMaßwerk zugeschrieben. Bauten für auswärtige Auftraggeber: Beheim war ein vielgefragter Berater für Zivil- und Festungsbauten. 1532 kam er in Kontakt mit dem baufreudigen Herzog Ottheinrich, für den er 1536/37 eineinhalb Jahre (mit Unterbrechungen) mit Erlaubnis des Rates für den Neubau des Schlosses in Neuburg/Donau weilte und auch später noch an die 20 Jahre als Berater zur Verfügung stand. 1533/34 war er für die Fürstbischöfe von Würzburg und Bamberg tätig, wobei er Bamberg auch später noch oft besuchte. 1534 war er beim Grafen von Hanau, 1536 bei Christoph Bischof von Eichstätt. Anläßlich des Besuchs 1537 bei Pfalzgraf Philipp dem Kriegerischen in Neuburg erhielt er vom Nürnberger Rat keine Erlaubnis zur Bautätigkeit. 1541 reiste er an den englischen Hof Heinrichs VIII., um eine von ihm entworfene Visierung zu einer Kriegsfestung zu überbringen. 1543 weilte er in Coburg bei Herzog Johann Ernst, wo er am Bauvorhaben von Schloß Ehrenburg zusammen mit Nicolaus Grohmann und Caspar Fischer beteiligt war. 1545/46 war er in Hallstadt bei Bamberg Sachverständiger für einen Brückenbau, ebenso 1550 in Ansbach. 1552 Berater der Stadt Ulm für die Befestigung und für verschiedene Bauten innerhalb und außerhalb Ulms. Nach einem Brand in der Altenburg 1553/54 weilte er in Bamberg, Baumaßnahmen folgten. Ihm wird die Errichtung der St. Veitsbastion 1553 mit den seitl. Kurtinen in Forchheim zugeschrieben, wo er 1555/60 nochmals Ratgeber für Befestigungen war. 1557 bestellte ihn der Bamberger Bischof Georg Fuchs von Rügheim zum
101 Werkmann. 1559/60 hielt er sich erneut in Bamberg auf, 1556 und 1558 auch in Kronach. Für Bischof Melchior Zobel von Würzburg sowie dessen Nachfolger Bischof Friedrich war er beratend tätig und besuchte u.a. das würzburgische Königshofen im Grabfeld. Am 11.3.1527 erwarb er fünf Häuser am Sand, die er jedoch nicht bewohnte, später kam weiterer Immobilienbesitz hinzu. 1544 verkaufte er das Haus Breite Gasse 57, das aus der Erbschaft seiner Frau Martha stammte. Panzer verzeichnete sein Portrait. Lit.: NDB; AKL (dort Behaim); Thieme-Becker; Hampe, Rv.; Christa Schaper, in: MVGN 48, 1958; KDM Nürnberg, 1977; Sitzmann, 1983; Rochuskirchhof, 1989, S. 10f.; St. Lorenz, 1994; Zahn, Dl-N Nr. 970; StadtAN, GSI 152; Kohn, N H b Lorenz. Beheim, Paulus, Goldschmied, Filigranarbeiter, bestand am 10.7.1628 die Meisterprüfung. In der Sebalder Almosentafel von 1659 fehlt sein Name, er muß also vorher verstorben oder fortgezogen sein. Wegen der Häufigkeit des Namens können Paulus Beheim keine weiteren biographischen Daten zugewiesen werden. Lit.: Jamnitzer, 1985; Stockbauer, 1893; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 52. Beheim, Roland, Musikus, begr. 21. 10. 1634 Nürnberg. Lit.: Ausk. Franz Krautwurst. Beheim (Böheim), Sebald d. Ä., Rot-, Büchsen- und Glockengießer, auch Beckenschlager, * um 1468 N ü r n b e r g - f 13. begr. 20. 3. 1534 Nürnberg, Grab Nr. 1087 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph noch vorhanden. Sohn des -»Lorenz I.; Vater des -»Sebald d. J. und des -»Hans III. oo I) vor 1490 N. N „ ein Sohn; II) um 1493 Witwe Anna Bühler, geb. Strang (f 23.4.1503), kinderlos; III) vor 24.1.1505 Agnes (f 1543), Tochter des Bartholomäus Gauch, zwei Söhne, drei Töchter. Wohl bedeutendstes Mitglied der Nürnberger Rotschmiedefamilie Beheim. 1493 (erneutes) Bürgerrecht, was darauf hinweist, daß er sich längere Zeit außerhalb aufhielt und sein Bürgerrecht aufgegeben hatte. 1493 Meister der Rotschmiede, 1494 auch Meisterprüfung als Beckenschlager, wofür er 10 fl. bezahlte. 1511-34 Genannter. Er führte die Gießhütte seines Vaters am Schießgraben weiter. Seine Spezialität waren Feldund Belagerungsgeschütze. 1499 fertigte er Büchsen und die dazu gehörigen Geschosse für Herzog Heinrich d. Ä. von Braunschweig-Lüneburg. Während des Bayer. Erbfolgekrieges 1504 wurde ihm verboten, ohne Erlaubnis des Rats für fremde Auftraggeber Büchsen zu gießen. 1505 goß er für den Rat der Stadt Nürnberg eine große Kanone, 99 Zentner und 51 Pfund schwer, welche Eule genannt wurde (in Müllners Annalen erwähnt) und 1519 zwei schwere Schlangen. Die Bamberger Bischöfe gehörten zu seinen regelmäßigen Kunden. 1502/03 lieferte er um 1626 fl. sieben neue Büchsen (Kanonen), fur 32 fi. weitere 20 Hakenbüchsen, 1509 weitere 200 Hakenbüchsen, 1512/13 vier neue Messing-Mörser und Zubehör für Bamberg; 1515 eine Apostelkanone für Forchheim (das zum Bamberger Hochstift gehörte) und 1517/18 eine 15,63 Ztr. schwere Feldschlange für 136 fl. Auch nach der Reformation in Nürnberg gingen die Lieferungen an das katholische Bamberg weiter, Bischof Weigand von Redwitz in Bamberg bestellte 1526-29 einen neuen Pulvermörser, 204 Handröhrchen (Handbüchsen) aus Messing sowie 51 Messingformen. 1509 sind Liefe-
Beheim rungen an den Grafen von Hohenlohe, 1510 einige Mörser an Kurfürst Friedrich von Sachsen, 1515 eine Lieferung an Herzog Johann von Sachsen und 1523 eine Schlangenbüchse von über 15 Zentnern an den Grafen Albrecht von Mansfeld belegt. Sein langjähriger Geselle war Cunz -»Helfer, den er 1506 an den Kurfürsten Friedrich von Sachsen ausgeliehen hatte. Beheim selbst lehnte verschiedene Angebote adeliger Auftraggeber ab, für diese außerhalb zu arbeiten. Insgesamt dürfte er einer der führenden Geschützgießer seiner Zeit in Nürnberg gewesen sein. Beheim war auch ein bedeutender Glockengießer. Obwohl er seine Glocken nicht signierte, konnten ihm eine größere Anzahl zugewiesen werden. Unter anderem goß er die Schlagglocke für das „Männleinlaufen" auf der Frauenkirche in Nürnberg, wobei er die alte Glocke in Zahlung nahm. Am 6.11.1495 verkaufte er ein Haus am Sand, das sein Vater gemeinsam mit seinem Bruder -»Hans I. besessen hatte, 1496 verkaufte er auch den väterlichen Anteil an einer gewerblichen Anlage in Doos. Aus dem elterlichen Nachlaß erwarb er ein Anwesen beim Wöhrder Türlein. Daneben besaß er das väterliche Haus am Schießgraben mit einer Gießhütte, eine zweite Gießhütte besaß er mit seinem Onkel -»Hans I. gemeinsam. Am 12.7.1512 verkaufte er die von seinem Vater erbaute Drahtziehmühle in Doos und erwarb am 12.10.1512 um 1225 fl. von Hans und Cunz Dorsch deren Drahtziehmühle mit weiteren Häuslein in Wöhrd, die bis 1598 im Familienbesitz blieb. Im Reichssteuerregister von 1497 ist er unter den wohlhabenden Bürgern aufgeführt. Panzer verzeichnete sein Portrait. Werke: Folgende mit Gußjahr dat. Glocken sind nachgewiesen: BAYREUTH, ev. Stadtpfarrkirche, 151 1 (50,88 Ztr.-Glocke für 534 fl., zus. mit seinem Vetter -»Hans Beheim d. J., 1605 beim Stadtbrand zerstört); - , Linhards-Kapelle, 1511 (180 Pfund). BURGOBERBACH, 1512. K A T T E N H O C H STATT, 1517. LEUTERSHAUSEN, 2 Glocken, 1517. N Ü R N B E R G , Frauenkirche, 1509. O B E R S U L Z BACH?, 1519. SEUBERSDORF, 1515. WEIMERSHEIM, 1520. WEISSENKIRCHBERG, 1521. Glocken mit nicht nachgewiesenem Gußjahr in: ERLINGSHOFEN, HOLZINGEN, INSINGEN, KIRCHFARRNBACH, KRAFTSBUCH, LAUF, LEHENGÜTINGEN, LEHRBERG, LINSEN, MARKT ERLBACH, MINDORF, MÖCKENLOHE, NÜRNBERG-Eibach, PFRAUNFELD, WEILTINGEN?, WEISSENKIRCHBERG. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Doppelmayr, 1730; Hampe, Rv.; Christa Schaper, in: MVGN 51, 1962, S. 173-192; Glockenatlas II (BayrischSchwaben) 1967 Nr. 1705 und III (Mittelfranken), S. 92 Anm. 108, S. 443; Burger, 1972 Nr. 1311, 2768; Willers, 1973; KDM Nürnberg, 1977; Zahn, DI-N Nr. 3482; Sitzmann, 1983; Fleischmann, RStR von 1497, Nr. 499; Nürnberger Glockenbuch, 2003, S. 304; StadtAN, GSI 152; Bernhard J. Huber und Hans R. Mackenstein: Das Männleinlaufen an der Frauenkirche in Nürnberg, in: Deutsche Gesellschaft für Chronometrie, Bd. 44, Jahresschrift 2005, S. 131f. Beheim, Sebald d. J., Rot- und Geschützgießer, Messingschläger, * um 1505 Nürnberg - begr. 29. 4. 1538 Nürnberg, Grab Nr. 1087 auf dem Johannisfriedhof. Sohn des -»Sebald d. Ä. Bruder des -»Hans III. oo 12.5.1528 Katharina Dorn (* Forchheim - f 1559),
Beheim drei Söhne, drei Töchter. Sebald d. J. erhielt von seinem Vater zur Hochzeit 500 fl., seine Frau brachte 4 0 0 fl. mit in die Ehe. Ausbildung beim Vater. 1528 Meister der Rotgießer, 1535 auch Meister der Messingschlager. 1531-38 Genannter. U m 1533 übernahm er die väterliche Werkstatt. Glocken von ihm sind bisher nicht nachgewiesen. 1533 erwarb er einen Stadel nebst Gärtlein in der Elenden Gasse (Rosental), 1537 kaufte er um 800 fl. ein A n w e s e n in der Beckschlagergasse. Von seiner Mutter A g n e s erwarb er am 1.4.1538 ein Haus in der Elenden Gasse (Rosental), das er bisher gegen Zins bewohnt hatte, sowie die Brenn- und Gießhütte am Schießgraben, w o f ü r er insgesamt 1500 fl. bezahlte. Ebenso gehörten ihm die Drahtziehermühle in Wöhrd und das H a m m e r w e r k in Diepersdorf. Er starb in seinem Haus im Rosental. Seine Witwe heiratete 1539 den Messingbrenner Nicolaus Grüner, dem sie weitere vier Kinder schenkte. Seine Söhne Sebald, Andreas und Christoph erhielten durch das Testament der Mutter die Gerätschaften des Vaters ("... so zum püchsen-, glocken- und messingslager-handwerk gehörig ...") überschrieben. Die Glockenmodel tauchen später bei seinem Schwiegersohn Christoph -»Glockengießer d. Ä . wieder auf, der am 13.10.1556 die Tochter Catharina heiratete. Lit.: A K L ; Thieme-Becker; Hampe, Rv. 1 Nr. 3057; Christa Schaper, in: M V G N 51, 1962, S. 192-199; Glockenatlas, 1973, S. 44, 94 A n m . 158, S. 445; Zahn, DI-N Nr. 3482 (unter Loß); StadtAN, GSI 152. Beheim (Behaim, Beham), Sebald, Plattner, f Nov. 1541 Nürnberg. Wohl Sohn des -»Hans, Plattner. oo 22.11.1524 Margaretha, Tochter des Stephan -•Schwarz, Goldschmied; II) A n n a (f Sept. 1532); III) 17.12.1532 Magdalena Fürnholzin. 1525 besaß er das Haus Obere Söldnersgasse 9, 1538 auch das Haus Obere Söldnersgasse 11 ; beide A n w e s e n gehörten zuvor dem Plattner Hans -»Beheim. Lit.: G N M M, 1889; Schornbaum, 1949 Nr. 4 0 8 7 u. 4098; Burger, 1972 Nr. 1151, 2449; Kohn, Ν H b Sebald. Beheim, Sebastian, Maler, get. 21. 1. 1559 Nürnberg - t 31. 1. 1583 im R T B eingetr., auswärts. Sohn des -»Hieronymus d. Ä., Maler. Unverheiratet. Lit.: Tacke, 2001, S. 356, 528 u. Stammtafel 4. Beheim, Stefan, Zinngießer, wurde 1484 Bürger und Meister. Beheim, Wilhelm, Rotgießer, Geschmeidemacher, wurde am 22.11.1586 in einem Rv. erwähnt. Lit.: Hampe, Rv. II, 890. Beheim (Peheim), Zacharias, Goldschmied, wurde am 25.9.1559 in einem Rv. erwähnt. Ein Goldschmied Zacharias heiratete am 21.8.1525 Barbara, die Tochter des „Bernhart Payer", eine Identität mit Zacharias Beheim wäre möglich. Beim Schwiegervater könnte es sich um den Goldschmied Bernhard -»Baier handeln. Lit.: Hampe, Rv.; Schornbaum, 1949 Nr. 4784. Behem (Bohemus), Mag. Andreas, Schulmann, Altphilologe, Dichter, * 12. 4. 1538 Nürnberg - t 23. begr. 26. 9. 1611 Nürnberg, Grab Nr. 1139 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1590, noch vorhanden. Sohn des des -»Sebald, Plattner; Vater des -»Lorenz, Stadtpfeifer, oo 1568 Clara ( t 1622), Tochter des Hans Haas, zehn Kinder. 1538 Studium in Wittenberg bei Melanchthon, 1563 Magister. 1562-71 Inspektor der 12 Choral-Knaben an der Spitalschule in Nürnberg.
102 1568 Lehrer an der Egidien-Schule und 1568 Gründungsmitglied der Musikgesellschaft Kränzlein. 15711611 Rektor an der Lorenzer Schule. Wenige Monate vor seinem Tod wurde er Rektor der Sebalder Schule. Er galt als guter Poet, doch sind Werke nicht bekannt. Lit.: Will, GL I, S. 90, V, S. 78; Martin, in: M V G N 49, 1959; K D M Nürnberg, 1977; Harrassowitz, 1987; Zahn, DI-N Nr. 1887. Behem, Hans (Geschütz- und Glockengießer, 1480) s. Beheim, H a n s Behem (Pecham), Hans, Glaser, begr. 30. 4. 1468 Nürnberg. Wurde 1448 Bürger. Er wohnte auf der Lorenzer Stadtseite. Lit.: G ü m b e l 1907, S. 61; Burger 1967, Nr. 950. Behem, Johann Jakob, Rotschmied, Waagmacher, A m 26.6.1764 wurde er in die Meisterliste eingetragen. Mz: Bischofsstab mit II B. Lit.: Lockner Nr. 1504. Stengel, in: G N M M, 1918/19, S. 117. Behem, Lorenz, Posaunist, Stadtpfeifer, Sohn des -»Andreas, Schulmann. A m 6.11.1611 erschien er als Posaunist anläßlich eines Konzerts in der Lorenzkirche zu Ehren von Markgraf Joachim Ernst von Ansbach in den Akten. Ein Stadtpfeifer gleichen N a m e n s wurde 1595 und 1615 erwähnt. Lit.: Will, GL V, S. 78; Harrassowitz, 1987. Behl, Friedrich Gottlieb, Meerschaum- und Elfenbeinwarenfabrikant, * 8. 5. 1813 Nürnberg - t 20. 9. 1893 Nürnberg. Wohl Sohn des -»Johann Gottlieb. Ende des 19. Jh. beschäftigte er so bedeutende Elfenbeinschnitzer wie Emil -»Kellermann und Ferdinand -»Semmelroth. 1870 war er in der Kaiserstraße 37 ansässig. 1896 erhielt die Firma eine Goldmedaille. Begründer des Verschönerungsvereins Nürnberg und Umgebung. M u S : N Ü R N B E R G , M S t N . Lit.: Sichling, 1870; Erlanger/Fischer, 2000. Ausst.: 1882/5; 1896/2,-/3. Behl, Johann Gottlieb, Kunstdrechsler, wohl Vater des -»Friedrich Gottlieb. 1802 erwarb er um 1600 fl. rh. das Haus L. 147 (An der Karlsbrücke 4), das 1829 noch in seinem Besitz war. Lit.: Kohn, N H b Lorenz. Behl, Wilhelm, Dr., Zeichner, Elfenbein- und Meerschaumfabrikant, Mitinhaber der Elfenbein- und Meerschaumpfeifenfabrik F. G. Behl, ansässig in der Kaiserstraße 37. 1894-1901 Historiker und Meister vom Stuhl der Loge Joseph zur Einigkeit, anschließend deren Ehrenmeister. 1911 wurde auf ihn eine Plakette angefertigt. M u S : N Ü R N B E R G , M S t N : Orientierungskärtchen fur Schmausenbuck und Umgebung, entworfen von Wilh. Behl, Lithographie von Carl Meyer's Kunstanstalt um 1890-1900. Lit.: Erlanger/Fischer, 2000. Behlert, Jacob, * Belrieth/Sachsen-Meining. 1824 war er Zögling von Friedrich -»Fleischmann und stellte vier Kreidezeichnungen in der Nürnberger Kunstschule aus. Ausst.: 1824/1. Behmer s.a. Bemer B e h m e r (Behmmer), Bartholomäus, Schlosser, zwei gleichnamige Schlosser wurden 1590 Meister. Behnisch, Max, Holzbildhauer, f vor 1952, oo Julie. 1934 erhielt er eine Belobigung fur seine Holzbildhauerarbeiten. Er war 1945 Lehrer von Werner -»Ramser. 1906 wohnte er in der Waizenstraße 34, 1932 in der Pachelbelstraße 24, Geschäftslokal Dilherrstraße 1. Lit.: Mitt, der Handwerkskammer Nr. 2 ν. 15.1.1935.
103 Behr s.a. Bär, Beer Behr, Hans, Plattner, wurde 1546 im Testament seiner Tante Anna, Ehefrau des Hans Korn d. Ä., Handelsmann, erwähnt (StadtBN, Amb 173.2°, S. 164, d). Vielleicht identisch mit dem Plattner Hans II. -»Baier. Behr (Beer), Johann Anton, Glockengießer, * 1677 Nürnberg - t 30. 8. 1746 Olmütz. Ab 1704 in Olmütz nachweisbar, wo er 1708 Bürger wurde. 1711 errichtete er eine Gießerei vor der Stadt (ab 1719 dort auch ansässig), die er zusammen mit seinem Sohn Anton und dem Gesellen Olaus Oberg aus Stockholm betrieb; Letzterer übernahm nach Streitigkeiten eine andere Gießerei in Olmütz. Ab 1711 goß Behr über hundert mittelgroße Glocken mit lateinischen, deutschen und tschechischen Inschriften sowie mit Reliefbildnissen und -schmuck fur Kirchen in Mähren und Oberschlesien. Vor 1914 waren noch über dreißig Glocken vorhanden, u.a. in Kojetin, 1716; Slatinice, 1716; Moravicany, 1718; Mankovice, 1725; Újezd b. Unicov, 1730. Sein Sohn Anton war 1732 als Glockengießergeselle in Brünn nachweisbar. Lit.: AKL. Behrends, Heinrich Erhard, Rotgießermeister, * um 1827 Nürnberg, Sohn des Heinrich, oo 2.5.1858 Maria Katharina (* Wöhrd b. Nbg. um 1831), Tochter des Christian Friedrich Ott, Hafnermeister. Behrens, Peter, Maler, Zeichner, Architekt, Kunsthandwerker, * 14. 4. 1868 Hamburg-Borgfelde - f 27. 2. 1940 Berlin, oo 30.12.1889 Lilii Krämer. 1885-87 Malunterricht an der Vorschule der Akademie Karlsruhe. 1888-89 Privatunterricht beim Maler Ferdinand Brütt in Düsseldorf. 1889 übersiedelte er nach München, wo er seine Ausbildung bei H. Kotschenreiter fortsetzte. Ab 1892 selbständige Tätigkeit, die sich zur Buchkunst und zum Kunsthandwerk weiterentwickelte. Er zählte zu den wichtigsten Vertretern des Münchner Jugendstils. 1898 Mitarbeiter der Vereinigten Werkstätten fur Kunst und Handwerk München. 1901 wurde er von Theodor von -»Kramer nach Nürnberg berufen, wo er 1901/02 die ersten beiden Meisterkurse am Bayerischen Gewerbemuseum leitete. Hierfür erhielt er das fur damalige Verhältnisse horrende Honorar von 3000 Mark pro Kursus. In dieser Zeit richtete er auch den Verkaufsladen für Nürnberger Handwerkskunst in der Kaiserstraße 33 ein, in dem nur Erzeugnisse des Jugendstils angeboten wurden. 1893 Mitbegründer der Münchner Sezession. 1899 wurde er von Großherzog Ernst Ludwig von Hessen-Nassau an die Künstlerkolonie Darmstadt berufen, wo er ein Jahresgehalt von 3600 Mark bezog. 1903 Mitglied des Nürnberger Künstlervereins. Werke: s. G. Moeller, in: Ribbe/Schäche, 1987, S. S. 357-363. MuS: NÜRNBERG, GNM. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Peter Behrens und Nürnberg, Katalog zur Ausst. im GNM, 1980; Stadtlexikon 2000. Behrens, Wilhelm, Maler, Zeichner, Exlibriskünstler, * 16. 10. 1860 Eldagsen b. Hannover - t 24. 10. 1904 Nürnberg. Studium an den Akademien München und Wien. 1883-98 Lehrer an der Kunstgewerbeschule Kassel, 1898-1904 Professor für ornamentales Zeichnen an der Kunstgewerbeschule Nürnberg. Anfangs Heraldiker, ging später zur figürlichen Malerei über. Seine Zeichnungen umgab er öfter mit floralen Rahmen. Bekannt sind auch zw. 1892 und 1903 entstande-
Beißer ne Exlibris, u.a. für Großherzog Friedrich Franz II. zu Mecklenburg-Schwerin. In diesen Bll. werden die Übergänge von Behrens Orientierung an der Heraldik zu Anfangen des Jugendstils deutlich. Zu seinen Hauptwerken gehörte das Wandgemälde im Saal des Nürnberger Rathauses (durch Kriegseinwirkung zerstört). MuS: FRANKFURT/Main, Hist. Mus.: Tusche-Zchng. Exlibris-Slgn. FREDERIKSHAVN, Kunst-Mus. GÜTERSLOH, StadtB, GS der Dt. Exlibris-Ges. MAINZ, Gutenberg-Mus. N Ü R N B E R G , MStN: Federzeichnungen; Lichtdruck „Frauentor" nach Zeichnung, 1902. - , GNM. SPEYER, LandesBibl. Lit.: AKL; AdBK, 1933; Mende, Rathaus 1979. Behrer, Christian (Briefmaler, 1784) s. Bohrer, Christian Behringer s.a. Beringer Behringer, Elias, Goldschmied, * Nürnberg - begr. 11.9. 1647 Kulmbach. Ausbildung wohl in Nürnberg. Später übersiedelte er nach Thurnau, wo 1626-32 seine vier Kinder getauft wurden, die im Juli 1634 starben. Seit Ende 1633 war er in Kulmbach, wo er am 30.12. 1634 das Bürgerrecht erhielt. Er beschäftigte Israel Dressel (begr. 26.4.1634) als Gesellen. MuS: KULMBACH, Petri-Kirche: Hostien-Dose mit Thurnauer Beschau (Turm) und Marke EB in Rechteck, 1633 gestiftet. Lit.: AKL; Sitzmann, 1983; Scheffler, 1989. Behringer (Böhringer), Gottlieb, Dosenmaler, f 28. 12. 1846 Nbg.-Tafelhof. Behringer, Heinrich, Dosenmaler, wohnte 1850/57 in L. 1531 (Obere Kreuzgasse 14). 1878 wurde eine Malerswitwe Katharina Behringer erwähnt, ansässig in der Ludwigstraße 40; es ist ungewiß, ob sie mit dem Dosenmaler etwas zu tun hatte. Behringer, Rudolf (Rolf), Architekt, * 8. 8. 1872 Bayreuth - t 24. 12. 1939 Nürnberg. Studium an der TH Dresden. Später in Nürnberg, Franken und der Oberpfalz tätig. 1913 wohnte er in Nürnberg, Vestnertorgraben 37, um 1930: Wielandstraße 38. Mitglied im BDA. Werke: BERG/Opf.: kath. Pfarrk. St. Vitus (unter Verwendung historischer Bauteile), 1917-21. MAINLEUS b. Kulmbach: St. Anton, 1936. N Ü R N BERG: Keßlerplatz 1 u. 5 (1908/11); P Y R B A U M / Opf.: ev. Pfarrk. St. Georg (Neuausbau nach Brand 1926). REICHELSDORF, kath. Pfarrkirche, 1929/30 (1967/68 erweitert). Lit.: AKL; Vollmer, 1953; Dressler, 1930; Dehio-Bayern I, Franken, 1979; Willenberg, in: M V G N 75, 1988. Ausst.: 1913/1; 1924/2. Beichling, Hermann, Radierer, Zeichner, Sohn des -»Karl Heinrich. MuS: N Ü R N B E R G , MStN: Burgamtsmannswohnung von Süden, Bleistiftzeichnung, dat. 1862. Lit.: AKL; Thieme-Becker. Ausst.: 1972/5 Nr. 125. Beichling, Karl Heinrich, Architektur- und Landschaftsmaler, Radierer, Lithograph, * 28. 4. 1803 Dresden - f 9. 9. 1876 Tilsit. Studium an der Akademie Dresden. Es gibt von ihm eine gemalte Innenansicht der Lorenzkirche. Lit.: AKL; Thieme-Becker. Beierl, Josef, Kunstmaler, wohnte 1907 in der Bismarckstraße 4 und 1932 er in der Grolandstraße 34, bezeichnet als Kunstmaler und Fabrikbesitzer. Bein, I. G. (Radierer, 1780) s. Dein, Johann Georg Beißer, Gottfried, Zirkelschmied, * Nürnberg. Sohn eines Meisters, wurde am 16.1.1748 in die Meisterliste eingetragen.
Beißer Beißer, Hans, Zirkelschmied, wurde am 1.9.1705 in die Meisterliste eingetragen. Beißer, Johann, Zirkelschmied, wurde am 6.2.1727 in die Meisterliste eingetragen. Beitelrock, Plagius Augustin, Uhrmacher, * 1729 Nürnberg? - f 5. 12. 1803 Eichstätt. In Nürnberger Taufbüchern ist er nicht nachgewiesen. Er bat 1764 um Hofschutz des Eichstätter Fürstbischofs, seit 7.3.1803 in Eichstätt niedergelassen. Lit.: AKL; Abeler, MdU, S. 64. Beitmiller, Beitmiiller s. Beutmüller Beitter, Hans, Architekt. 1914 hatte er sein Büro in der Karolinenstraße 19. Auf der Ausstellung der Vereinigung Nürnberger Architekten 1914 war er mit 24 Exponaten vertreten, darunter mit einer Zeichnung des von ihm erbauten Geschäftshauses Emma Kaufmann in der Karolinenstraße 51. 1932 war er am Kaulbachplatz 9 ansässig, damals auch gerichtlich vereidigter Schätzer. Werke: N Ü R N B E R G , Jugendstilhäuser: Adam-Klein-Straße 67 (1908); Freytagstraße 9 u. 11 (1910/11); Karolinenstraße 51 (1911); Riehlstraße 4 (1910); Roonstraße 1, 3 u. 5 (1908/09). Lit.: Willenberg, in: MVGN 75, 1988. Ausst.: 1914/1; 1980/2, Nr. 347. Beitzer s. Peysser Bek s. Beck Bek-Gran (bis 1894 Bek), Hermann, Maler, Graphiker, * 20. 9. 1869 Mainz - f 9. 7. 1909 Nürnberg, ehemals Grab Nr. 717 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph nicht erhalten, oo Ν. N., ein Sohn Robert. Besuch der Kunstgewerbeschule Nürnberg unter Heinrich -»Heim u. Karl -»Hammer. 1889-94 Studium an der Akademie in München, u.a. bei Gabriel von Hackl und Wilhelm von -»Lindenschmit. Danach als freiberuflicher Künstler in München tätig. 1905 Professur für Ornamentzeichnen an der Kunstgewerbeschule Nürnberg, ab 1907 für Graphik und kunstgewerbliches Zeichnen, Buchschmuck, Diplome, Adressen usw., später auch Akt und Studienkopfzeichnen. Seine Spezialität war die gebrauchs- und buchgraphische Gestaltung von Ball-, Wein- und Speisekarten, Exlibris, Buchschmuck, Vignetten und Zierleisten fur Zeitschriften, wie die „Jugendblätter" in München (1902-05), die „Jugendlust" in Nürnberg (1904-09), „Kind und Kunst" in Darmstadt (1904) und „Kunst und Handwerk" (1897, 1904) sowie zahlreiche, oft anekdot. aufgefaßte Plakate (Redoute, Gesellige Ver. München, 1899; Alt-Münchner Fest/Frühlingsfest, 1904). Für die Schriftgießerei-Stempel entwarf er neben Satzschmuck 1906 die „Bek-Gran-Gotisch" genannte halbgotische Schrift-Type, die Züge der Schwabacher und der Antiqua kombiniert. 1908 führte er fur die Nürnberger Poliklinik ein Wandgemälde aus. Er arbeitete anfangs in Öl, dann in Tempera, Gouache, Kohle, Farbstift und Lithographie, aber auch mit Tusche und Pinsel, den er selbst fur die feinsten Haarstriche seiner stets typographisch gedachten SchwarzWeiß-Illustrationen (z.B. in „Heute roth - morgen tot, Dt. Soldatenlieder", 1900) einsetzte. Hier verband er eine alt-dt. anmutende, an Holzschnitte gemahnende Formensprache mit dem schwingenden Lineament des Jugendstils. Auch in den gebrauchsgraphischen Arbeiten gelang ihm die Verschmelzung des für München typischen, vom Historismus übernommenen, humor-
104 voll eingesetzten Formenvorrats (Putten, spielende Kinder, Blumen- und Früchte-Ornamentik) mit dem dekorativen Geist der Jh.-Wende, dem er zugleich Züge der Heimatkunst hinzufügte. Er wohnte 1907 in Nürnberg, Obere Pirckheimerstraße 59/IV. Seit 1894 Mitglied des Bayer. Kunstgewerbe-Verereins, 1902 Gründungs-Mitglied des Bundes Zeichnender Künstler München und Mitglied der Nürnberger Kunstgenossenschaft. Werke: Buchveröffentlichungen: Die deutsche Frau: eine Bilderreihe, Berlin [1903]; Heute roth - morgen tot (Soldatenlieder), Berlin 1900; Eine moderne Schlafstubeneinrichtung, Berlin 1897. MuS: N Ü R N B E R G , MStN: „Abendklatsch", „Trinkender Landsknecht"; Zeichnungen; Plakatentwürfe; Lithographien; Farbdrucke. - , GNM: 2 Friese, PinselZeichnung, gehöht; 1 Lith., 1908. Lit.: AKL; ThiemeBecker; Vollmer; AdBK, 1933; F. T. Schulz: Nachtrag zur Beschreibung der städt. Kunstsammlungen; C. Pese, 1980. Ausst.: 1905 Internat. Kunst-Ausst. München; 1906/4 Nr. 756; 1907/1; 1911/3; 1912/1; 1980/2. Waller Gebhardt Beler, Georg, Briefmaler, oo Januar 1555 Cristina Dolweininger. Belgrad, Anna, Malerin, wohnte 1857 in S. 1254 (Lange Gasse 6). Belgrad, Christian Stephan, Rotschmied, * um 1796 - t 25. 7. 1854 Nürnberg. Sohn des -»Johann Friedrich, oo 16.11.1826 Magdalena Jacobina (* um 1800 - t 6.3.1860), Tochter des Christoph Carl Steuring, Kammachermeister. 1825 wurde er Meister; seine Meisterstücke waren ein Bügeleisen und ein Schlauchhahnen. 1826/54 wohnte er in S. 1673 (Hintere Fischergasse 1/Vordere Fischergasse 12). Lit.: Lockner Nr. 1890. Belgrad, Georg Thomas, Rotgießer, * Nürnberg, Meistersohn, oo Susanna Kurzmantel (f 23.4.1834). Am 15.12.1801 wurde er in die Meisterliste eingetragen. 1829 war er Besitzer des Hauses S. 1085 (Unterer Judenhof 5), wo er 1820 bereits wohnte. Lit.: Lockner Nr. 1748. Belgrad (Belgradt), Johann, Holz-, Bein-, Metallund Silberdrechsler, Sohn des Christoph Gustav Leonhard. oo 13.3.1762 Kunigunda, Tochter des Paulus Hoffmann, Weißgerber. Belgrad, Johann Christoph, Rotschmied, Waagmacher. Am 7.8.1761 wurde er in die Meisterliste eingetragen. Mz. seit 1764: Weintraube. Lit.: Lockner Nr. 1482; Stengel, in: GNM M, 1918/19, S. 154. Belgrad, Johann Friedrich, Rotschmied, Waagmacher, * 1769 Nürnberg - t 23. 10. 1819 Nürnberg. Sohn eines Meisters, oo I) Anna Breitschopf, mind, ein Sohn -»Christian Stephan; II) 6.6.1813 Barbara Buck (* 1772). Am 10.3.1795 wurde er in die Meisterliste eingetragen. Mz: Mörser. Zuletzt wohnte er in S. 1681 (Vordere Fischergasse 8). Lit.: Lockner Nr. 1690; Stengel, in: G N M M, 1918/19, S. 138. Belgrad, Matthias (Matthäus), Rotschmied, Former, * um 1799 Nürnberg, Sohn des -»Johann Friedrich. oo 29.12.1830 Theodora Sophia (Erlangen * um 1800 - t 30.3.1856), Tochter des Johann Michael Weick, Sattlermeister. Wurde 1830 Meister. 1850 besaß er das Haus S. 1673 (Hintere Fischergasse 1/ Vordere Fischergasse 12), wo er schon 1830 ansässig war. Lit.: Lockner Nr. 1937.
105 Belgrad, Paul, Rotschmieddrechsel, * um 1815 Nürnberg, Sohn des -»Georg Thomas, oo 28.9.1845 Magdalena Margaretha (* um 1820), Tochter des Leonhard Schindler, Oberlehrer. 1845 wohnte er in L. 1090 (Hintere Kartäusergasse 37/39), 1850 in L. 1305 (Engelhardsgasse 22). Bella, David, Steinmetz, fertigte 1595 Visierungen fur die neu zu erbauende Fleischbrücke. Sein Portrait erscheint auf einer Urte der Nürnberger Steinmetze im G N M , angelegt 1583. M u S : N Ü R N B E R G , G N M . Lit.: Κ. Pechstein, in: G N M A, 1975. Bellenmair (Palmair, Pellmayer), Hans, Meistersinger, Schumacher, * Leonberg b. R e g e n s t a u f - begr. 22. 4. 1639 Nürnberg, oo I) 10.4.1604 Anna, Tochter des Hans Gilg, Schuhmacher, und Schwester des Georg ->Gilg; II) 8.3.1636 Barbara Küner. A m 5.6.1605 wurde er Bürger. Der Meistersingergesellschaft scheint er in erster Linie organisatorisch verbunden gewesen zu sein, sein N a m e steht unter der Schulordnung von 1635, er war also Mitglied. 1632-36 hielt er ein paar Mal Kranz und Schule. 1632 stiftete er einen Taler zum Versingen. Im Juni 1621 kaufte er von Heinrich Gilg fur 1200 fi. das Haus Schustergasse 10, das früher seinem Schwiegervater Hans Gilg gehört hatte. Lit.: Stahl, 1982, S. 88; Kohn, N H b Sebald. Beiz s. Pelz, Piltz Belziter, J. H., Rotschmied, war 1870 in der Äußeren Laufer Gasse 19 ansässig. Lit.: Sichling, 1870, S. 116. Beizner, Wilhelm Friedrich, Rot- und Glockengießer, Mundartdichter, * 30. 7. 1863 N ü r n b e r g - f 1919 Nürnberg. Der Beiznerweg wurde nach ihm benannt. M u S : N Ü R N B E R G , StadtB. Lit.: Hörber: Die Nürnberger Mundart, 1926; E. Kusch, A u f gut Nürnbergisch, 1951; H. Maas in: M V G N 81, 1994. Ausst.: 1966/5. B e m e r (Benner), Balthasar, Rotschmied, * 28. 1. 1586 Nürnberg. Sohn des -»Pangraz. oo 1613 Ν. N. Er wurde 1613 Meister. Lit.: L o c k n e r N r . 595. Bemer, Barnabas (Baumeister, 1541) s. Pömer, Barnabas B e m e r (Behmer) Pankraz, Rotschmied, Glockengießer, Ballenbinder, f nach 1613 Nürnberg, oo 17.5.1574 A n n a Kurtz (begr. 12.12.1628), neun Kinder. A m 23.8.1564 erhielt er das Bürgerrecht in Nürnberg. Mit Rv. v o m 27.2.1583 wurde ihm erstmals gestattet, in der städtischen Gießhütte beim Frauentor eine Glocke zu gießen. A m 19.8.1583 wurde die Erlaubnis dahingehend erweitert, daß er die städtische Gießhütte für 12 fl. Zins p.a. benützen konnte, j e d o c h bei Bedarf dem städtischen Büchsengießer Raum und Platz geben mußte. Die auf den Glockenflanken angebrachten Heiligen auf Konsolen stammen wohl aus Vorlagen des zuvor in N ü r n b e r g tätigen Hans III. -•Glockengießer. Datierte Glocken stammen aus den Jahren 1583-88. Die Glocken sind mit Bhemer, Bemer, Behmer, Behme, Pehmer signiert. Die kurze Schaffenszeit als Glockengießer erklärt sich wohl auch durch die überragende Stellung, die Christoph II. -•Glockengießer etwa ab 1588 erlangte, die vorübergehend keinem anderen Glockengießer in N ü r n b e r g Arbeitsmöglichkeiten ließ. Die Berufsbezeichnung „Rotschmied und Ballenbinder" beim Tod seiner Witwe deutet wohl auf einen Berufswechsel in späte-
Bemmel ren Lebensjahren. Er wohnte in der Engelhardsgasse. 1613 bei der Hochzeit seines Sohnes -»Balthasar wurde er nicht als verstorben bezeichnet. W e r k e : Sieben nachgewiesene Glocken, davon sechs heute noch vorhanden: BUTTENDORF, Lkr. Fürth, 1583. C R E G L I N G E N , ehemals in der ev. Stadtkirche (heute im Friedhof), 1588. G O L L H O F E N / U f f e n h e i m , ev. Pfarrkirche, 1588. K R A I L S H A U S E N / S c h r o z b e r g , ev. Pfarrkirche, 1585. O B E R A S B A C H , Lkr. Fürth, ev. Kirche, 1584. R O S S T A L b. Fürth, ev. Pfarrkirche, 1585 (nicht erhalten). U F F E N H E I M , 1583. Lit.: A K L ; Thieme-Becker; Gustav Bossert, in: M V G N 6, 1886, S. 264; H a m p e , Rv.; Glockenatlas, 1967, S. 47, 97 A n m . 168-171. B e m m e l (van, von), Malerfamilie. Der in den Niederlanden ausgebildete Stammvater der Familie, Willem van B e m m e l , brachte die Landschaftsmalerei zu einem Zeitpunkt nach Deutschland, als diese w e g e n des Dreißigjährigen Krieges zum Erliegen g e k o m m e n war. Bemmel hatte einen großen Schülerkreis. Die ältere Schule verblieb mit der Werkstatt des Gründers in Nürnberg, die j ü n g e r e Schule in der N a c h f o l g e des Sohnes Peter von B e m m e l arbeitete an wechselnden Standorten. Sechs Generationen lang waren die Familienmitglieder vorwiegend in Franken tätig. Die Werke der Werkstatterben/-mitarbeiter sind in der Regel unsigniert bzw. nur „gemarkt". Die 1798/99 publizierten „Biografien aller B e m m e l " durch einen Urenkel sind z.T. archivalisch widerlegt. Lit.: B e m m e l / M e u s e l 1798/99; Wilh. S c h w e m m e r , in: Fränkische Lebensbilder 8, 1978. Wolf Eiermann Bemmel, Burkhard Albrecht von, Tiermaler und -Zeichner, get. 23. 3. 1743 N ü r n b e r g - t 4. begr. 8. 1. 1755 Nürnberg. Sohn des -»Johann Noa. Er galt als Wunderkind. A n Markttagen beobachtete er die Tiere und zeichnete sie in allen Stellungen. Trotz seines kurzen Lebens wurden einige seiner Tierzeichnungen von Christoph Wilhelm -»Bock radiert. Panzer verzeichnete sein Portrait. Er starb an einer N e r v e n k r a n k heit. Lit.: A K L ; Thieme-Becker; Wilh. S c h w e m m e r , in: Fränkische Lebensbilder 8, 1978. B e m m e l (Karl) Carl Sebastian von, Landschaftsmaler, * 1 . 4 . 1743 B a m b e r g - begr. 25. (nicht 27.) 11. 1796 Nürnberg. Ältester Sohn des -»Johann Christoph (nicht des Christoph), oo I) N ü r n b e r g 18.2.1766 Sophia Kielmaier (Kühlmayer, begr. 24.8.1768), kinderlos; II) 2.5.1769 A n n a Maria Eleonora Reuter (begr. 16.4.1806), kinderlos. Schüler seines Vaters in B a m berg und seiner Verwandten in Nürnberg. A m 4.1.1765 trat er vom röm.-kath. z u m ev.-luth. Glauben über und wurde 1766 Bürger in Nürnberg. A u f die Schwächen des Kunstmarktes reagierte er mit einem Wechsel von der Ölmalerei zur Gouachetechnik, die ihm auch K ä u f e r in England sicherte. Dabei profitierte er von dem reichen Nürnberger Werkstattbestand an Zeichnungen des 17. Jh. Beim Wechsel der Maltechnik gingen ihm die Brüder Ernst Friedrich Carl u. Ernst Johann Benedikt -»Lang mit Unterweisung an die Hand. Mit seinen stimmungsvollen Landschaftsaquarellen war er namentlich in England erfolgreich und trug dort zur Popularisierung der deutschen Landschaftsmalerei bei. Schon in seinen besten Jahren hatte er unter einer zunehmenden N e r v e n l ä h m u n g seiner rechten Hand zu leiden, „doch malte er noch lange die
Bemmel schönsten Stücke". Panzer verzeichnete sein Portrait nach Vorlage von Alois -»Schweigländer, gestochen von Christoph Wilhelm - B o c k . MuS: BUDAPEST, Mus. der Bild. Künste. COBURG; Veste. FRANKFURT/Main, Stadel. N Ü R N B E R G ; MStN: Ansichten aus der Umgebung Nürnbergs, 14 Gouachen. - , GNM. In vielen weiteren Museen und privaten Sammlungen. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Schwemmer, in: Fränkische Lebensbilder 8, 1978; Ausk. Friedrich von Hagen. Ausst.: 1942/1; 1955/4; 1979/6. Bemmel, Christoph von, Landschaftsmaler, get. 3. 2. 1714 Nürnberg - f 20. 11. 1782 Straßburg. Sohn des -»Peter; Taufpate war der Kunsthändler Christoph -»Weigel d. Ä. Schüler seines Vaters. Nach dessen und seines Großvaters -»Wilhelm Vorlagen widmete er sich vorwiegend der Landschaftsmalerei, wobei er der Malweise seiner Vorfahren folgte. Nach seiner Heirat war er in Mannheim und später in Straßburg tätig. MuS: BAMBERG, Neue Residenz: Supraporten. MANNHEIM, Schloß: 4 Supraporten im Kab., sign. MÜNCHEN, BStGs: Sommer-, Winterlandschaft. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Barock, 1962; Wilh. Schwemmer, in: Fränkische Lebensbilder 8, 1978. Bemmel, Georg Christoph Gottlieb I. von, Portrait·, Schlachten- und Landschaftsmaler, Radierer, get. 28. 7. 1738 Nürnberg - f 4. begr. 7. 2. 1794 Nürnberg, ehemals Grab Nr. A 55b auf dem Johannisfriedhof, Epitaph nicht erhalten. Sohn des -»Johann Noah. CD 22.8.1764 Theodora Sommerauer (get. 25.4.1737 - b e g r . 19.2.1809), f ü n f K i n d e r , n u r - G e o r g Christoph Gottlieb II. überlebend. Malunterricht durch seinen Vater, Zeichenunterricht durch Georg Martin -»Preißler. Ab 1755 Studium an der Malerakademie Nürnberg unter Johann Justin -»Preißler. Ab 1758 als geschätzter Portraitmaler tätig. Später malte er auch Schlachtenbilder und Nürnberger Ansichten in Gouache. Die von ihm radierten Prospekte zeigen Nürnberger Befestigungswerke. Neben seiner Kunst trieb er staatswissenschaftliche, genealogische und heraldische Studien. Panzer verzeichnete sein Portrait sowie vier Bildnisse Nürnberger Bürger, die als Vorlagen zu Portraitstichen dienten. Seine Witwe Theodora wohnte laut Quartiergeldliste 1800 zur Miete in S. 1638 (Grübelstraße 20/Stelzengasse 19). Werke: SIMMELSDORF, Schloß: Damenportrait, dat. 1761, Öl auf LW. Verz. seiner Nürnberger Prospekte s. C. G. Müller 1791, S. 67f., Forts. I, S. 10, 19, 22, Forts. II, S. 13, 15, 17. MuS: NÜRNBERG, MStN: Zeichnungen. WEIMAR, KS: 2 Zeichnungen. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Verst. Katalog III Haller, 1841, Nr. 1385; KDM Lauf, 1966, S. 487; Schwemmer, in: Fränkische Lebensbilder 8, 1978. Bemmel, Georg Christoph Gottlieb II. von, Landschaftsmaler, Zeichner, Kupferstecher, Flötenvirtuose, * 12. get. 13. 5. 1765 Nürnberg - f 7. 3. 1811 Nürnberg, begr. im Grab A 55b auf dem Johannisfriedhof, Epitaph nicht erhalten. Sohn des -»Georg Christoph Gottlieb I. oo Erlangen 1788 Friderika Clara Regina ( t 23.10.1818), Tochter des Johann Christoph - K e l l e r , Maler, zwei Söhne, davon ein Sohn -»Georg Christoph Gottlieb III. überlebend, mind, eine Tochter. Schüler seines Vaters, der versuchte, ihn zum Portraitmaler auszubilden. Er entschied sich jedoch fur die Landschaftsmalerei und bildete sich weiter nach Vorlagen
106 der Familie -»Dietzsch, des Carl Sebastian von -»Bemmel und von Johann Franz -»Ermels. Der Schwerpunkt seiner Arbeit lag bei den Landschaftsaquarellen, auch radierte er einige Landschaften und Blätter mit Soldaten in Uniform. Er war ein bedeutender Flötenvirtuose und verfaßte die Biographien der Bemmel zu J. G. Meusel, Neue Misc. artist. Inhalts fur Künstler und Kunstliebhaber, 1797, mit Ergänzung 1798/99. Laut Quartiergeldliste von 1800 wohnte er als Mieter in S. 1483 (Vordere Beckschlagergasse 25), zum Schluß war er in S. 1636 (Grübelstraße 16) ansässig. Panzer verzeichnete sein Portrait. Werke: Verz. seiner Soldatenblätter s. C. G. Müller, 1791 Forts. II, S. 18, 20, 24. MuS: COBURG, Veste. NÜRNBERG, GNM; - , MStN; - , Slg. Grieb. SCHWERIN, Staatl. Mus. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Wilh. Schwemmer, in: Fränkische Lebensbilder 8, 1978. Ausst.: 1906/2; 1941/5; 1955/4; 1957/18; 1965/24. Bemmel, Georg Christoph Gottlieb III. von, Maler, Zeichner, Radierer, * 16. get. 17. 9. 1788 Nürnberg. Sohn des -»Georg Christoph II. War als Maler tätig, jedoch als Künstler wenig bekannt. Er starb in jungen Jahren als letzter Sproß der Malerfamilie Bemmel. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Wilh. Schwemmer, in: Fränkische Lebensbilder 8, 1978. Bemmel, Joël Paul, von, Landschafts- und Historienmaler, get. 25. 2. 1713 Nürnberg, Sohn des -»Johann Georg. Unterricht durch seinen Vater und Studium an der Malerakademie Nürnberg unter Johann Daniel -»Preißler und Johann Martin -»Schuster. 1734-37 preuß. Unteroffizier, danach als Landschafts- und Historienmaler in Rheinsberg/Brandenburg tätig. Mit einem dort ansässigen General unternahm er eine Rheinreise nach Köln, Bonn, Neuß, Kaiserswerth usw., auf welcher über 100 Zeichnungen und Aquarelle entstanden. Dessen Versuche, ihn zum Katholizismus zu überreden, führten zum Entschluß, nach Nürnberg zurückzukehren. In Frankfurt/Main wurde er von einem Freund veranlaßt, in kaiserliche Kriegsdienste zu treten, danach war er verschollen. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Wilh. Schwemmer, in: Fränkische Lebensbilder 8, 1978. Bemmel, Johann Caspar von, Landschaftsmaler, * 28. 6. 1755 Bamberg - f 1799 Leipzig. Sohn des -»Johann Christoph. Ausbildung durch seinen Vater, dann bis 1778 als Landschaftsmaler in Bamberg tätig. Auf der anschließend beabsichtigten Wanderschaft fiel er preußischen Werbern in die Hände, die ihn wegen seiner Körpergröße zu den sog. „Langen Kerls" der preußischen Garde anwarben. Bis zu seiner Rückkehr nach Bamberg 1792/93 ist über seinen Aufenthalt nichts bekannt. Nach einiger Zeit als Landschaftsmaler zog es ihn wieder in die Fremde, wo er als Laienbruder in Mainz in ein Kloster eintrat, das wenig später aufgehoben wurde. Nun wurde er nochmals preuß. Soldat in Wesel, von wo er desertierte und nach Leipzig floh. MuS: BAMBERG, Städt. KS. MÜNCHEN, BStGs. NÜRNBERG, MStN. Lit.: AKL; ThiemeBecker; Wilh. Schwemmer, in: Fränkische Lebensbilder 8, 1978. Ausst.: 1942/1; 1955/4. Bemmel, Johann Christoph von, Landschaftsmaler, get. 1 . 3 . 1717 Nürnberg - t 1. 7. 1788 Bamberg. Sohn des -»Peter, oo I) 3.12.1736 Anna Maria Mohr (* Windsheim - begr. 15.9.1739 Nbg.); II) 24.5.1740
107 Susanna Maria Köhler, Witwe des Franz Joseph Anton von Dubillier, Hochfürstl. Bambergischer Wachtmeister Lieut.; Il/Ili?) B a m b e r g 1742 Ν. Ν., mind, zwei Söhne: -»Carl Sebastian und -»Simon Joseph; II/IV?) Catharina Maria Susanna, Malerstochter aus Staffelstein, mind, ein Sohn: -»Johann Caspar. Ausbildung durch seinen Vater, in dessen Art er arbeitete. Nach seiner zweiten Heirat übersiedelte er nach Bamberg und trat zum Katholizismus über. Bei der II./III. Eheschließung ist ungeklärt, ob es sich evtl. um die katholische Legalisierung der in N ü r n b e r g geschlossenen zweiten Ehe handelt. MuS: B A M B E R G , Städt. KS. M Ü N C H E N , BStGs. Lit.: A K L ; Thieme-Becker; Barock, 1962; Schwemmer, in: Fränkische Lebensbilder 8, 1978; Sitzmann, 1983. Ausst.: 1955/4. Bemmel, Johann G e o r g von, Landschafts-, Tierund Schlachtenmaler, Radierer, get. 30. 11. 1669 Nürnberg - begr. 29. 7. 1723 Nürnberg, ehemals Grab A 55b auf dem Johannisfriedhof, Epitaph nicht erhalten. Sohn des -»Wilhelm, oo 1.6.1703 Zwangsheirat mit Anna Maria Helbling (* um 1671 - begr. 29.2. 1748), Tochter eines Laßeisenmachers, acht Kinder, zwei Söhne überlebend, -»Joel Paul und -»Johann Noah. Ausbildung als Landschaftsmaler und Zeichner durch seinen Vater. Als früherer Mitarbeiter und Erbe führte er die Werkstatt seines Vaters fort. Dabei hatte er mehrerer Mitarbeiter, u.a. seine Söhne und seinen Bruder -»Peter. Als Tiermaler soll er bei Johann Philipp -»Lemke gelernt haben. Johann Georg war jedoch erst 14 Jahre, als L e m k e 1683 nach Stockholm ging, wahrscheinlicher ist, daß er sich an dessen Werken weiterbildete. Seine schwache Gesundheit hinderte ihn an größeren Studienreisen. Er war j e d o c h ein gefragter Künstler, dessen Landschaften und Genrebilder in der Art seines Vaters und seines Onkels Jacob Gerritsz van Bemmel nicht nur in N ü r n b e r g großen Beifall fanden. Man lobte besonders das Kolorit sowie die Licht- und Schattenverteilung. Auch mit Radierungen trat er hervor. An den Gemälden des Vaters war er gelegentlich mit Staffagefiguren beteiligt. Die älteren Angaben, wonach sein Tätigkeitsfeld auch die Tier- und Schlachtenmalerei umfaßte beziehen sich offenbar nur auf Arbeiten auf Papier. Zuletzt litt er an Podagra und Chiragra, so daß er den Pinsel oder Stift nur noch mit zwei Fingern halten konnte. Als Wohnadresse ist für ihn beim Tod seiner Tochter 1708 die Söldnersgasse unter der Veste überliefert, vielleicht bezog sich dies auf das Haus Burgstraße 36, das an der Söldnersgasse lag und den Kindern des Laßeisenmachers Matthias Helbling gehört hatte. Später wohnte die Familie am Bonersberg (Paniersplatz). Panzer verzeichnete sein Selbstportrait, gestochen 1798 von Christoph Wilhelm -»Bock, ein weiteres Portrait wurde von Georg Christian -»Kilian radiert. MuS: B E R L I N , Kpstkab. DESSAU, Staatl. Gal. D R E S D E N , Staatl. KS. K O B L E N Z , Mittelrhein. Mus. N Ü R N B E R G , G N M ; - , MStN. W I E S B A D E N , Mus. Lit.: A K L ; Thieme-Becker; Doppelmayr, 1730; Barock, 1962; Heffels, 1969; Wilh. Schwemmer, in: Fränkische Lebensbilder 8, 1978; Tacke, 2001, S. 363; Kohn, N H b Sebald. Wolf Eiermann Bemmel, Johann Noah von, Portrait-, Tier- und Schlachtenmaler, get. 3. 1. 1716 Nürnberg - f 15. begr. 19. 2. 1758 Nürnberg. Sohn des -»Johann Georg.
Bemmel oo 27.5.1737 Maria Magdalena Kurzmantel (get. 6.1.1710 - begr. 18.2.1788), vier Kinder, zwei Söhne -»Georg Christoph Gottlieb I. und -»Burkhard Albrecht überlebend. A u s b i l d u n g durch seinen Vater und Besuch der Malerakademie Nürnberg unter Johann Daniel -»Preißler und Johann Martin -»Schuster. Weiterbildung als Bildnismaler bei Johann -»Kupezky, dessen Malweise fur Portraits er übernahm. In der Art seines Vaters malte er Schlachten- und Jagdszenen, holländische Bauern-, Galanterie- und Tierstücke. Panzer verzeichnete von ihm f ü n f Bildnisse N ü r n b e r ger Bürger, die als Vorlagen zu Portraitstichen dienten. Lit.: A K L ; Thieme-Becker; Wilh. S c h w e m m e r , in: Fränkische Lebensbilder 8, 1978. B e m m e l , Peter von, Landschaftsmaler, Radierer, get. 18. 8. 1685 N ü r n b e r g - f 22. 10. 1753 R e g e n s burg. Sohn des -»Wilhelm; Vater des -»Christoph und des -»Johann Christoph, oo 1.3.1706 A n n a Maria Susanna (* um 1676 - begr. 11.1.1754 N b g . als Witwe), Tochter des Johann Georg Lindner, Z e u g m a c h e r , drei Söhne, drei Töchter. Peter ist der Begründer der jüngeren Nürnberger Landschaftsmalerschule des 18. Jh. A u s b i l d u n g durch seinen Vater, von dessen Malstil er j e d o c h ab etwa 1715 abwich. Er gab die strenge B e o b a c h t u n g der Naturgesetze bald auf. Seine verrätselten, mitunter dramatischen Kompositionen beinhalten eine christliche Symbolik. D e r B e i n a m e „ G e w i t t e r b e m m e l " bezieht sich auf die h ä u f i g wiederkehrenden M o t i v e der Blitze und der durch Blitzeinschlag geborstenen B a u m s t ä m m e . Bei seinen Landschaftsdarstellungen zeigte er eine Vorliebe fur Birken. Peter ließ sich die Figurenstaffagen von seinem Bruder -»Johann G e o r g und von dessen Sohn -»Johann N o a h malen. Seine W e r k e sind meist signiert. Die h a n d w e r k liche Vorbereitung seiner Ölmalereien schwankt. Mehrere N a c h f o l g e r tradierten seinen originellen Malstil. Die älteren Angaben, w o n a c h er Tiere und Schlachten gemalt habe, wurde bereits durch die Korrektur der „Biographien aller B e m m e l " 1799 widerlegt. Reisen Bemmels an die H ö f e der Fürstbischöfe von B a m b e r g und Würzburg sowie Aufenthalte 1724 und 1740 in Augsburg sind belegt. Sechs seiner Landschaftsbilder brachte er als Radierungen heraus, die in einer Folge 1716 bei H. J. Ostertag in A u g s b u r g erschienen. Die 1737 erschienenen Anleitungen zur Landschaftsmalerei des Zeichenschuldirektors Johann Daniel -»Preißler stehen mit seinen Bildkonstruktionen in einer gewissen Übereinstimmung. B e m m e l s N ü r n berger Wohnsitz w a r 1724 am Bonersberg (Paniersplatz), 1742 beim Tod seiner Tochter in der Inneren Beckschlagergasse. Zuletzt hielt er sich in R e g e n s b u r g auf. Seine W i t w e starb hingegen in N ü r n b e r g an Auszehrung, damals w o h n h a f t im Cappadocia im Mehlgäßlein (Hans-Sachs-Gasse). Sie w u r d e ebenso wie bereits 1742 Tochter Susanna Sabina „unbesung e n " ohne Begleitung eines Geistlichen beerdigt. Seine Tochter Sibylla Barbara heiratete am 16.2.1756 den Scheibenzieher W o l f g a n g -»Dorsch. M u S : A U G S B U R G , Städt. KS. B R A U N S C H W E I G , H e r z o g A n t o n Ulrich-Mus. G Ö T T I N G E N , Kunst-Slg. der Univ. N Ü R N B E R G , G N M ; - , M S t N : ca. 9 G e m ä l d e ; 2 Zeichnungen auf Pergament; - , Slg. Grieb. R E G E N S B U R G , M u s . der Stadt. W E I M A R , KS. Auch in vielen weiteren M u s . und priv. Sign. Lit.: A K L ; Thieme-
Bemmel Becker; Bemmel/Meusel, 1798/99; Rettberg, 1854; Barock, 1962; Wilh. S c h w e m m e r , in: Fränkische Lebensbilder 8, 1978; Augsburger Barock, 1984; Tacke, 2001, S. 364. A u s s t . : 1955/4; 1962/21. Wolf Eiermann Bemmel, Simon Joseph von, Landschaftsmaler, * 17. 4. 1747 B a m b e r g - f 1791 Klosterneuburg b. Wien. Sohn des -»Johann Christoph; unverheiratet. Ausbildung wohl durch seinen Vater, anschließend brachte er 18 Jahre auf Reisen zu. Er arbeitete einige Zeit in Augsburg, bereiste alle Kantone der Schweiz, war in Straßburg, Wien und Regensburg und kam mehrfach nach Nürnberg, ohne j e d o c h einen festen Wohnsitz zu nehmen. 1777 erhielt er Zahlungen v o m Münster in Konstanz für verschiedene (nicht erhaltene) Bilder. Lit.: A K L ; Thieme-Becker; Wilh. Schwemmer, in: Fränkische Lebensbilder 8, 1978. Bemmel, Wilhelm Gerritsz. van (Willem van), Landschaftsmaler, * 10. 6. 1630 Utrecht - t 20. begr. 23. 12. 1708 Wöhrd b. N b g . , Grab auf dem Wöhrder Friedhof. Spätere Familienmitglieder wurden meist im Grab Nr. A 55a auf dem Johannisfriedhof beigesetzt, auf dem noch das Epitaph des Gottfried Pisano erhalten ist, jedoch kein Epitaph der Familie Bemmel. Sohn des Gerrit (Gerhard), Stadtmayor; Vater des -»Wolf Hieronymus, des -»Johann Georg und des -»Peter, oo Nürnberg 26.11.1662 A g n e s (get. 30.11.1641 - begr. 3.3.1710, wohnhaft auf der Veste), Tochter des Gottfried Pisanus, Kürschner u. Genannter, f ü n f Söhne, sechs Töchter, drei Söhne und eine Tochter überlebend. Bemmel war evangelisch-reformierten Glaubens und entstammte einer großbürgerlichen Utrechter Familie. Als erster Biograf lobte ihn Sandrart 1675 und bezeichnete ihn 1683 als Lehrer der Deutschen, der eine neue Vorstellung von der Schönheit der Landschaft vermittle. B e m m e l begann seine Lehre in sehr j u n g e n Jahren und war Schüler bei H e r m a n n Saftleven in Utrecht, w o er wohl auch von Jan Both beeinflußt wurde. Über seine Wanderjahre gibt es widersprüchliche Überlieferungen. 1647 soll er Venedig besucht haben. 1650 entstand ein „ K i r c h d o r f ' in niederländischer Tradition, 1652/53 Rheinansichten bei St. Goar fur den Landgrafen Ernst von Hessen. 1654 Radierfolge (Baumdarstellungen) in der Art des H. Saftleven. Anhand mehrerer Arbeiten ist eine Zeichnungstätigkeit von Motiven in der Gegend um R o m in den Jahren 1655-1660 anzunehmen. Eine England-Reise ist archivalisch nicht belegt, doch wurde sie in den von Georg Christoph Gottlieb II. B e m m e l verfaßten Biographien erwähnt. Nach einem kurzen Aufenthalt in Augsburg, w o er mit Joachim von -»Sandrart bekannt wurde, kam er 1662 nach N ü r n b e r g und ließ sich in der Vorstadt Wöhrd nieder, w o er bis zum Schluß wohnte. Bemmel war ausschließlich Landschaftsmaler. Sein Oeuvre umspannt italianisierende Landschaften, Wasserfalle, Berg- und Waldlandschaften, Grottenhallen, Meeresküsten und seltener Stadtveduten. Die idealen Kompositionen beruhen dabei auf natürlichen Gesetzen, diese werden auch in den atmosphärischen Erscheinungen streng beachtet. H ä u f i g schuf er auf Naturstimmungskontraste angelegte Gemäldependants. Die eigene Manier k o m m t ab der Nürnberger Zeit in den pastoralen Landschaften zum Ausdruck. Die Staffagen stammen meist von Johann Franz -»Ermels
108 (Nbg.) und Johann Heinrich Roos (Frankfurt/Main), f e m e r von Johann Philipp -»Lemke, Johann -»Murrer, a b den 1680er Jahren auch von seinem Sohn -»Johann Georg. Seit den 1690er Jahren pflegte er einen phantasievollen Spätstil unter zunehmender Werkstattbeteiligung, die Formate reichten bis zur Größe von 164 χ 264 cm. Seine Bilder dienten bis zur Dresdner Frühromantik als Vorlagen für Radierer und Kupferstecher, darunter für Johann G e o r g Wagner und Christian Wilhelm Ernst Dietrich. Das Nürnberger Bürgerrecht erwarb Bemmel nicht. 1679 wurde er wegen Ehebruchs von der reformierten Kirchengemeinde gerügt, worauf er ernsthafte Besserung versprach. Panzer verzeichnete sein Portrait. M u S : Gemälde: B A M B E R G , Städt. Kunstslg. B R A U N S C H W E I G , Herzog Anton Ulrich-Mus. D R E S D E N , Gem.-Gal. Alter Meister. K A R L S R U H E , Staatl. Kunsth. M Ü N C H E N , BStGs. - , StGS. N Ü R N B E R G , G N M ; - , M S t N . - , Slg. Grieb. S T U T T G A R T , Staatsgal. W E I M A R , KunstSlgn. W I E N , K h M . W Ü R Z B U R G , Martin-vonWagner-Mus. Weitere G e m ä l d e sind in vielen deutschen und ausländischen Mus. u. Privatslg. vorhanden. Zeichnungen in: B O R D E A U X , Musée des Arts. BRAUNSCHWEIG, Herzog-Anton-Ulrich-Museum. E R L A N G E N , G S der UB. O B E R L I N (USA), Allen Memorial Art Museum. S C H W E R I N , Staatl. Museen. W I E N , Albertina. Lit.: A K L ; Thieme-Becker; Doppelmayr, 1730; K. Pilz, in: M V G N 43, 1952; Barock, 1962; Schwemmer, in: Fränkische Lebensbilder 8, 1978; Tacke, 1995; Tacke, 2001, S. 361; Gerhard Bott (Hrsg.), La Pittura Tedesca, Milano 1996, 2. Band; Stadtlexikon 2000; Wolf Eiermann: Willem van B e m m e l (1630-1708), mit WV, Petersberg 2006. Ausst.: 1906/2; 1954/3; 1955/4. Wolf Eiermann B e m m e l (Bommel), W o l f g a n g H i e r o n y m u s von, Kupfer- und Ornamentstecher, get. 12. 12. 1667 Nürnberg, Sohn des -»Wilhelm; Taufpate war Wolf Hieron y m u s -»Herold, Glockengießer. 1683-88 Lehre bei Goldschmied Caspar -»Götz. Er fertigte zwei Ornamentstich-Folgen fur Goldschmiede, deren erste um 1700 Leonhard -»Loschge herausgab. Eine zweite Folge mit Darstellungen von Anhängern, wilden und z a h m e n Tieren, Reitern und Hirten erschien bei Joh. Chr. -»Weigel. W e r k e : „Neu ersonnene Gold=Schmieds Grillen", zwei Folgen mit insgesamt 12 Blättern. MuS: N Ü R N B E R G , G N M : Ornamentstiche. Lit.: A K L ; Thieme-Becker; Nagler, Monogr. V, 1788; Rosenberg 4281 (unter Bömmel); Jamnitzer, 1985; Stadtlexikon 2000. Ausst.: 1987/18. Bemsel s.a. Pemsel Bemsel, Johann, Kupferstecher, * 1755, im letzten Jahrzehnt des 18. Jh. in Nürnberg mit eigener Werkstatt tätig. Er wohnte am Milchmarkt (Albrecht-DürerPlatz). Evtl. identisch mit Johann Christoph -»Pemsel. Lit.: A K L ; Thieme-Becker; Schrötter, 1908; Schwemmer, 1974. Bencker s. Lencker Benckert (Benchert), Hermann, Glas- und Fayencemaler, get. 28. 10. 1652 Stockholm, Sohn des Hans, Schneider. Urkundlich kaum nachzuweisen, ist Benckert im wesentlichen durch Signaturen und Datierung seiner Werke a b 1677 belegt. 1678 sign, er mit dem Tätigkeitsort Lauf b. Nürnberg und der Bezeichnung seiner Stockholmer Herkunft. Einzige
109 Archivalie ist ein Nürnberger Rv. von 1678, mit dem Benckert ein einjähriges Aufenthaltsrecht in Nürnberg gewährt wurde. Letzter Nachweis ist ein 1681 dat. Birnkrug, dessen Signatur Anlaß zur Vermutung eines bislang nicht belegten Aufenthalts in Frankfurt/Main gibt. Zahlreiche erhaltene Gläser mit Ansichten Nürnbergs oder der Umgebung sprechen jedoch eher dafür, daß Benckert auch nach 1681 in Nürnberg tätig war. Er bemalte zylindrische Nürnberger Glasbecher auf Kugelfußen und Hanauer bzw. Frankfurter FayenceBirnkrüge in der von Johann -»Schaper in Nürnberg eingeführten Technik der monochromen Schwarzlotmalerei. Nur drei Fayencen (um 1681) zeigen einzelne purpurrote Farbeffekte. Charakteristisch sind umlaufende Darstellungen nach Radierungen u.a. von J. C. -•Renner und Matthäus -»Merian d. Ä. auf meist dunkler Terrainlinie mit Pinselzeichnungen in punktierten Linien, kurzen Schraffuren und Tupfern mit radierten Konturen. Die verbleibende Fläche über den Friesstreifen dekorierte Benckert gern mit Verspaaren oder Dreireimen in Fraktur und mit floralen Ranken und Draperien. Von diesem Schema weichen fünf Gläser mit umkränzten Rundmedaillons ab. Mehr als die Hälfte seines Werkes zeigt Nürnberger Veduten oder Bauwerke, auch Thüringer Ansichten, selten Ideallandschaften. MuS: FRANKFURT/Main, Hist. Mus.: Birnkrug, Frankfurter? Fayence, mit Feigenbaum, sign., 1681. M A N N H E I M , Reiß-Mus.: Birnkrug, Hanauer oder Frankfurter Fayence, mit Ansicht von Regensburg, sign., dat. 1678. NÜRNBERG, GNM; - , MStN, Tucher-Schloß: 3 Glasbecher mit Ansicht von Winterstein, sign., dat. 1678, von Simmelsdorf, sign., um 1678, und von St. Helena, um 1678 (Zuschr.). PRAG, KgMus.: Glaspokal mit allegor. Figuren und Ansicht von Halberstadt, sign., dat. 1677; Birnkrug, Hanauer oder Frankfurter Fayence, mit Feigenbaum, sign., dat. 1677. Lit.: AKL; ThiemeBecker; Zülch, 1935, S. 576; Barock, 1962, S. 168, 170; Bosch, Hausmaler 1984, mit WV und Zuschr. Ausst.: 1989/31, S. 194. Bendel, Joachim, Schreib- und Rechenmeister. Er war wahrscheinlich ein Schüler des Johann -»Neudörffer d. Ä. Hampe erwähnt ein Pergamentblatt von ihm im Besitz des Germanischen Nationalmuseums Nürnberg: „Kurtze ordennung unndt Gründliche Fürweisung artliches Schreibens" (Schrift und Druck: 1548). Lit.: Hampe, 1897, S. 10. Bender (Goldschmiede, 16. Jh.) s. Binder Bender, Georg (Jörg), Zinngießer, * Nürnberg begr. 1. 1. 1631 Nürnberg. Sohn des Matthes, Schreiner. oo 4.10.1602 Ν. N. 1589-94 Lehre bei Jörg -»Christian II. Er arbeitete seine Meisterstücke bei Jacob II. -»Koch und wurde am 23.8.1602 Meister. Lit.: AKL; Hintze, Nr. 189. Benedict, G., Stahlstecher, war 1836 in Nürnberg ansässig und stellte beim Nürnberger Kunstverein Stahlstiche aus. Ausst.: 1836/1,-/2. Benedict, Paul, Portrait- und Landschaftsmaler, Zeichner, * 4. 11. 1889 Nürnberg - t 9. 3. 1952 Nürnberg. Sohn des August, Fabrikdirektor. Er besuchte die Lehrerbildungsanstalt in Schwabach und die Kunstgewerbeschule Nürnberg unter Hermann -»Bek-Gran. Anschließend studierte er sechs Jahre an der AdBK München unter Gabriel von Hackl und Hugo Frhr. von
Benz Habermann, dessen Meisterschüler er war. Während seiner Akademiezeit erhielt er eine Bronze- und eine Silbermedaille. 1909-11 Mitarbeit bei der Zeitschrift Jugendlust und Ausstellungsbeteiligungen im Glaspalast. 1914 Studienreise nach Norddeutschland und zur Insel Sylt. 1914-18 Kriegsdienst, zuletzt an der Westfront. Seit 1918 freischaffend in Nürnberg. Studienreisen nach Paris, durch den Balkan. Benedict war ein guter Portraitmaler, daneben entstanden an den frz. Impressionisten und an van Gogh geschulte Landschaften, u.a. Stadtansichten im Winter, Stilleben und Akte in Ol, auch Aquarell- und Kohle-Zeichnungen. Ab 1933 offiziell ignoriert und eingeschränkt tätig, malte er nach 1945 in der leuchtenden und kontraststarken Farbigkeit der Fauves, die er in Paris kennengelernt hatte. 1929/32 wohnte er in Nürnberg, Kressenstraße 5, 1952 in der Schilfstraße 15. 1928 große Goldmedaille für Kunst des ungarischen Staates. 1922/24 Mitglied der Nürnberger Sezession, 1952 Mitglied der Künstlergruppe „Die Hütte". Nach 1948 war er eng mit Gisela -»Habermalz befreundet. Werke: N Ü R N B E R G , Friedenskirche: Christus in der Verklärung, dat 1928. MuS: BAYREUTH, Rathaus. N Ü R N B E R G , MStN: ca. 22 Gemälde; - , Slg. Grieb. Lit.: AKL; Vollmer; Rösermüller; Fränk. Tagespost v. 14.3.1952 (Nekrolog.); Schweers I, 1981. Ausst.: 1922/2; 1924/2; 1928/1; 1929/4; 1930/3; 1931/2; 1936/1; 1942/1; 1946/1; 1952/6; 1954/3; 1955/4; 1956/7 EA; 1958/2; 1960/5; 1961/23; 1963/7; 1989/1; 1994/5; 2002/5. Benedikt-Meister, Glasmalerei-Entwurfszeichner, benannt nach einem Zyklus aus dem Leben des hl. Benedikt, der möglicherweise als Entwurf fur das Egidienkloster vorgesehen war. Seit Friedrich Winkler wird die Folge von den meisten Forschern als Frühwerk Albrecht -»Dürers d. J. um 1495 oder 1496 bestimmt, von Koreny neuerdings jedoch Hans -»Schäufelein zugewiesen und um 1505/06 datiert. Lit.: Thieme-Becker, Bd. 37; Friedrich Winkler: Die Zeichnungen Albrecht Dürers, Bd. 1, 1936, S. 133146; Scholz, Glasmalerei 1991, S. 43-48; Fritz Koreny: Albrecht Dürer oder Hans Schäufelein? Eine Neubewertung des „Benediktmeisters", in: Zeitschrift des deutschen Vereins für Kunstwissenschaft 56/57, 2002/03, S. 144-161. Bener s. Boener Benner, Balthasar (Rotschmied, 1586) s. Bemer, Balthasar Benoist, Philippe, franz. Maler und Lithograph, * 1813 Genf - t um 1905. Meist in Vincennes tätig. Schüler von Daguerre, der ihm die Bedeutung des Bildausschnitts vermittelte. Er malte und lithographierte Architekturstücke, Innenansichten von Kirchen, Straßen und Landschaften. Unter seinen Arbeiten befinden sich eine Außenansicht von St. Sebald in Nürnberg und das Sakramentshaus von Adam -»Kraft in St. Lorenz, beide nach -»Chapuy. MuS: N Ü R N BERG, MStN. Lit.: AKL; Thieme-Becker. Ausst.: 1989/3; 1992/1, S. 194. Benz s.a. Pentz, Penz Benz, Conrad, Kupfer- und Stahlstecher, * 1. 1. get. 13. 1. 1834 Nürnberg - t Leipzig? Sohn des Johann Kaspar, oo 8.3.1857 Anna Barbara (* 16.10.1833 t nach 1884), Tochter des Johann Georg Rost, Fabrik-
Benz arbeiter, fünf Söhne, fünf Töchter, drei Kinder überlebend. Lehre in der Kunstanstalt Carl -»Mayer, wo er als Stahlstecher arbeitete. Er wohnte 1857 in S. 115 (Maximiliansplatz 10/16), 1863/81 in der Vorderen Beckschlagergasse 7, später in der Neutorstraße 13 und am Geiersberg 8. Am 7.11.1884 ist er mit seiner Ehefrau und drei Kindern nach Leipzig verzogen. Lit.: Sichling, 1870. Benz, Georg Franz, Kunstmaler, Oberlehrer, * 25. 12. 1905 - t 5. 2. 1944. War 1936 in Nürnberg ansässig. Ausst.: 1936/1. Benz, Johann Christian, Dosenmaler, t 1. 12. 1834 Nbg.-Gostenhof. oo Barbara Meinetsberger. Er starb in Gostenhof 127 (Schulgasse 8). Seine Tochter Walburga heiratete am 7.7.1835 den Glaszieratschneider Christoph -«Ziegler. Benz, Johann Friedrich, Maler, Musiker, f 10. 8. 1823 Gostenhof b. Nbg. Er starb in Gostenhof 91 (Hauptstraße 46). Benz, Matthias, Dosenmaler, oo vor 1784 Anna Maria Stengel, Kinder. Um 1784 war er im Vorort Großreuth ansässig; er war katholisch. Am 2.4.1815 wurde er bei der Heirat seiner Tochter Susanna mit dem Dosenpolierer und Musikanten Karl Tränkel erwähnt. Benz, Michael, Kupferstecher, wohnte 1860 in S. 961 (Ebnersgasse 2). Benz, Peter, Goldschmied, Gold- und Silberarbeiter, * um 1707 Kopenhagen - begr. 24. 3. 1754 Nürnberg, ehemals Grab auf dem Rochusfriedhof. oo 1746/47 Regina Sibilla (begr. 5.3.1771). Am 2.9.1744 bestand er die Meisterprüfung und wurde am 27.8.1746 als Meister vereidigt. 1747 wurde er wegen Mißhandlung seiner Ehefrau belangt. Bei seinem Tod wohnte er in der Oberen Schmiedgasse neben dem Tiergärtnertor; er erlag mit 47 Jahren den Folgen eines Blutsturzes. Seine Witwe starb im Armen- und Arbeitshaus. Lit.: Stockbauer, 1893 Nr. 1025; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 54. Benziger, Holzstecher, schuf um 1870 einen Holzstich über das Schembartlaufen in Nürnberg im Jahre 1350. Nicht identisch mit dem Schweizer Portraitmaler. Ber s. Beer Berchem (Bertheim, Berchheim, Perden), Ephraim von, Goldschmied, Filigranarbeiter, * Antwerpen begr. 14. 11. 1617 Nürnberg. Sohn des Jacob von Bertheim, Messingarbeiter, der 1585 aus Glaubensgründen aus den Niederlanden floh, 1585-1602 war er Bürger in Aachen und übersiedelte dann nach Frankfurt/Main. 1615 erhielt Ephraim von Berchem ein Geburtsattest der Stadt Frankfurt/Main für die Wanderschaft. Mit Rv. vom 14.8.1615 wurde ihm das Nürnberger Bürgerrecht nach bestandener Meisterprüfung zugesagt. Er war Geselle bei Florian von der -»Bruck auf dem Neuen Bau an der steinernen Brücke (Maxbrücke) und starb in Nürnberg ledigen Standes. Testamentsvollstrecker waren die Nürnberger Goldschmiede Heinrich von der -»Bruck und Jacob -»Mundicke. Lit.: AKL; Zülch, 1935, S. 499; Hampe, Rv.; Archiv zur Nbger. GSK im GNM. Berchinger (Perchinger), Jacob, Kartenmaler, wurde 1477 Bürger. Murr nennt in den Steuerlisten fur 1478/80 einen Jacob Carttenmaler, wohnhaft auf der
110 Lorenzer Stadtseite, der vielleicht mit Berchinger identisch war; 1481/82 führte er ihn unter Perchinger Carttenmaler auf. 1491 schuldete Berchinger dem Kartenmaler Hans -»Schürstab 6 fl. Lit.: Murr, Journal, T. 2, S. 137; Murr, Journal, T. 15, S. 41f.; Murr, 1801, S. 678; Gümbel, 1906, S. 334. Berchtold s.a. Berthold Berchtold (Goldschmiede, 15./16. Jh.) s. Bertholdt Berchtold, Organist, war 1439 Spitalorganist und Stiftsinsasse (Chorschüler) im Heilig-Geist-Spital. Lit.: Hans Joachim Moser, 1929, S. 88; Wagner, 1929, S. 459. Berchtold, Organist, 1466/67 an der Spitalkirche tätig. Evtl. identisch mit Vorstehendem. Lit.: Wagner, 1929, S. 469. Bercker, Nicolaus, Goldschmied, * Northampton/ England, oo 11.3.1607 Anna, Tochter des Heinrich -»Caesar, Steinschneider. Bei seiner Heirat wurde er als Goldschmiedgeselle und Abrichter von Pferden bezeichnet. Berckhauser (Berghauser, Burghauser usw.), Hieronymus d. Ä., Gold- und Silberarbeiter, Medailleur, Ornamentstecher, Steinschneider, * 1567 Lüneburg - begr. 17. 8. 1656 Nürnberg, Grab 1755 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1636, noch vorhanden. Sohn des Paulus, oo Nürnberg 26.7.1596 Magdalena (begr. 26.7.1643), Tochter des Caspar Bernstein, Sporenmacher. Ab 1582 Lehre in Lüneburg bei Ludleff Hencke. Am 21.9.1598 bestand er die Meisterprüfung in Nürnberg. Am 11.10.1598 wurde er Bürger, wobei er 4 fl. bezahlte. 1648-56 Genannter. Während seiner Gesellenzeit, vor seiner Ankunft in Nürnberg, betätigte sich Berckhauser als Ornamentstecher. Zu diesen Arbeiten zählen zwei Stiche von 1592 aus einer Folge von Vorlagen fur Juweliere: ein Titelblatt mit der Signatur: FECIT.IERONIMVS.BERCKHVSEN. 1.5.9.2. und ein zweites Bl. mit der Sign. I.B.F (für „fecit"). 1616/17 verbüßte er eine Turmstrafe. 1619 hat er die Grundstein-Medaille für das Neue Rathaus in Nürnberg „verschnitten". Sein Name befindet sich auf der Rückseite der Medaille; Entwurf von Jacob -»Wolff d. J., Wachsmodell von Georg -»Holdermann, Gießer waren Hans -»Geiger und Endres -»Flötner. Berckhauser erhielt 35 fl. für das Verschneiden, d.h. die Ziselierung und Vollendung der Medaille. Er bildete folgende Lehrlinge aus: Hans Bauch (15991605); seinen Bruder Caspar Berckhauser (1605-11); Stefan Sansir (1610-17); seine Söhne -»Hieronymus (1612-16, wurde Organist in Ansbach), und Gabriel (1617-21); Jeremias Schell (1613-19); Gabriel Kandier (1617-21); Hans -»Seyfried (1627-31); Bartholomäus -»Stein (1633-37); Alexander Krauti (1637-43, ging nach Neusohl/Ungarn); Tobias Trew aus Altdorf (1641-47). 1613 kaufte er vom Goldschmied Hans -»Egerer das Haus Sonnengasse 5, wo er bis zu seinem Tod wohnte. Panzer verzeichnete sein Portrait. Die Berckhauserstraße wurde nach ihm benannt. Seine Tochter Magdalena heiratete am 9.12.1657 den Goldschmied Bartholomäus -»Stein. MuS: BERLIN, Staatl. Kunst-Bibl.: Ornamentstiche, 1592 (Nachbildungen). NÜRNBERG, GNM, Kpst.-Kab.: Alphabet, Ornamentstich, sign. - , GNM, Münzkabinett. Lit.: AKL; Thieme-Becker (unter Berghauser); Rosenberg 4088; Will, Münzbel. Bd. 1., S. 409, 412; Stockbauer, 1893
I l l Nr. 593; Mummenhoff, Rathaus, 1891; Hampe, Rv.; KDM Nürnberg, 1977; Zahn, DI-N Nr. 4229; Stadtlexikon 2000; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 55. Berckhauser, Hieronymus d. J., Musicus Instrumentalis, Organist, get. 7. 10. 1598 Nürnberg. Sohn des Hieronymus d. Ä. oo 1624 Anna Maria (f 21.1. 1660 Nürnberg), Tochter des Wolfgang Walter. Die von 1612-16 angesetzte Lehre bei seinem Vater als Goldschmied beendete der junge Hieronymus nicht. Mit Rv. vom 25.2. und 11.5.1624 wurde er wegen eines Wartegeldes als Musiker in Nürnberg abgewiesen und auf später vertröstet. Er wurde dann Stadtorganist in Ansbach. Lit.: Ausk. Franz Krautwurst. Berckmann s.a. Bergmann Berckmann, Contz, Zirkelschmied, oo 19.4.1534 Margaretha Reiff. Lit.: Schornbaum, 1949 Nr. 379. Berckmann (Beckmann), Hans, Glaser, Glasmaler, Glasschneider, f 20. 5. 1584 Nürnberg, Grab Nr. 851 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph noch vorhanden, oo Katharina (f 1559). Er ist identisch mit dem um 1560 in Akten der Stadt Frankfurt/Main erwähnten Hans Beckmann, der Lieferant von bemalten und geschnittenen Gläsern an Maximilian Brotz war. Lt. Feuerschauprotokoll von 1561 wohnte er in Nürnberg als Mieter im Haus des Bäckers Nielas Müllner (Egidienplatz 2). 1563 erwarb er für 61214 fl. und 12 fl. Eigenzins (240 fl. Hypothek) das Anwesen Innere Laufer Gasse 2. Lit.: Zülch, 1935, S. 337; Burger 1972, Nr. 6254; Zahn, Dl-N Nr. 1626; KDM Nürnberg, 1977; Kohn, NHb Sebald. Berckmann, Simon, Glaser, wurde 1628 Meister. Berckmeister (Bergmeister), Conrad II., Stadtapotheker, Mathematiker, Astronom. * um 1350 Nürnberg - t um 1420 Nürnberg. Studium in Erfurt. 1387-1406 war er Stadtapotheker in Nürnberg; er besaß die Prediger-Apotheke im sog. Platenhaus, später in der Theresienstraße 6, 1388 wurde er in den Stadtrechnungen erwähnt. Er berechnete ein größeres Sternenverzeichnis für das Jahr 1400, das in einer Handschrift von Nicolaus -»Heybeck erwähnt ist. Auch erstellte er Tafeln zur Berechnung der mittleren Neu- und Vollmonde und befaßte sich wohl auch mit medizinischastrologischen Studien. Er wohnte in der Burgstraße 1, wo er 1399 und 1420 in zwei Nachbarschaftsnennungen erwähnt ist. Lit.: Böhner, in: MVGN 38, 1941, S. 34-39; Theodor Gustav Werner, in: MVGN 53, 1965, S. 83; Pilz, 1977, S. 45f.; Kohn, N H b Sebald. Ausst.: 1968/9. Berckmiiller, Caspar, Kupferstecher (Dilettant?). Panzer verzeichnete ein von ihm gestochenes Portrait des Sebastian -»Curtius, bez. „Caspar Berckmüller huic sculpsit et dedieavit 1615". Berdau (Berttau, Bredau), Thomas, Maler, * 1625 Stettin - t um 1680 Nürnberg. Sohn eines gleichnamigen Goldarbeiters, oo 19.10.1657 Agnes (* 1615 begr. 4.7.1684, als Witwe, wohnhaft in der Stöpselgasse), kinderlos, Witwe des Georg -»Krauß, Maler. Mit Rv. vom 22.7.1657 wurde ihm das Nürnberger Bürgerrecht zugesagt und am 24.3.1658 eingetragen, wobei Berdau 200 fl. Vermögen angab und 4 fl. bezahlte. Im Zuge der Renovierung der Kirche St. Sebald erhielt er 1657 fur Gewölbemalereien 6 fl. Am 8.10.1658 wurde er Meister; sein Probestück war die „Jungfrau Maria mit dem Kindlein Jesu". 1658-61 hatte er Christoph
Berg -»Schiller als Lehrling. MuS: DESSAU, Staatl. Gal. Schloß Georgium: Orientalischer. Markt, 1677. KREMSMÜNSTER, Benediktinerstift, Gem.-Slg.: Apostel Petrus und Paulus. NÜRNBERG, MStN: Kreidezeichnung. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Bosch, in: GNM M, 1899; Tacke, 2001, S. 365. Bere (Ber), Paul, Seidensticker, erschien seit 1474 in den Frankfurter Akten, w o seine Herkunft aus Nürnberg erwähnt wurde. 1483 forderte ihn der Frankfurter Rat auf, Bürger zu werden. 1490 wurde er vom Frankfurter Barflißerkloster für eine bestickte Fahne bezahlt. 1491 kam er in Haft, weil er einen Schreiner schwer verwundet hatte; sein Vermögen wurde als Ersatz fur die Körperverletzung beschlagnahmt. Er kehrte nach Nürnberg zurück und wurde hier 1496 Bürger. Lit.: AKL; Zülch, 1935, S. 206. Berend, Christian, Kupferstecher, * 1707, in Nürnberg ansässig, war besonders fur Buchhändler und Verleger tätig. Lit.: AKL; Meyer, KL. Berer (Börer), Hans, Maler, begr. 14. 2. 1600 Nürnberg, oo 17.6.1578 Barbara Hemmerlein aus Rothenburg, kinderlos. Er wurde vor Einführung der Malerordnung 1596 Meister, so daß er kein Probestück vorlegen mußte. Seit 1597 bildete er Martin -»Hempf aus, der seine Lehrzeit 1601 bei seiner Witwe beendete. Berer wohnte beim Sonnenbad. Seine Witwe heiratete am 20.7.1602 Lienhard -»Tretwein, Ätzmaler aus Velden. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Bénézit, 1976; Hampe, Rv. II, 728; Tacke, 2001, S. 365. Berg (von Bergen), Antonius Leonhard, Bildhauer, oo Marie Helene. Bei der Taufe seines Sohnes -»Johann Bartholomäus 1698 wohnte er im Himpfelshof. Bei dessen Heirat am 9.9.1726 war der „Bild- und Kunsthauer" Antonius Leonhard von Bergen nicht mehr am Leben. Berg, Carl Joseph, Kupferdrucker und Verleger, * um 1809 Butzbach, Sohn des Johann Georg, Schneidermeister. oo 30.3. 1834 Anna Babetta (Catharina, * Langenzenn um 1811), Tochter des Johann Michael Bub, Sattlermeister. Er war 1850/78 Besitzer des Anwesens S. 536 (Burgstraße 17). 1881 wurde hier seine Witwe erwähnt. Lit.: Mende, Rathaus 1979. Berg, Dietrich vom Formschneider, Buchdrucker, t Feb. 1561 Nürnberg, oo 28.12.1557 Margaretha Premb. Am 1.6.1558 wurde er Bürger und zahlte 4 fl.; dabei wurde sein Beruf mit Formschneider angegeben. Bei seinem Tod wurde er als Buchdrucker bezeichnet. MuS: N Ü R N B E R G , G N M , GS. Lit.: AKL; ThiemeBecker. Berg, Jakob, Rechenpfennigschlager, begr. 6. 4. 1737 Nürnberg, oo N. N., mind, eine Tochter (f 1730). Am 11.9.1714 wurde er Meister. 1721-23 Geschworener. 1730 wohnte er in der Judengasse, bei seinem Tod in der Lodergasse (Ottostraße). Lit.: C. F. Gebert, in: MBNG, 1917; Mitchiner, 1988. Berg, Johann & Ulrich Neuber s. -»Montanus, Johannes und -»Neuber, Ulrich, von 1542-64 durch etwa 60 Werke in der StadtBN nachweisbar. Die Erben druckten noch 1590. MuS: NÜRNBERG, StadtB. - , GNM. - , LkA. Ausst.: 1957/19; 1959/8; 1967/9; 1984/5. Berg, Johann, Kupferdrucker. Er druckte um 1900 für Lorenz -»Ritter, die Werke erschienen im Verlag J. A. -»Stein. MuS: N Ü R N B E R G , MStN.
Berg Berg (von Bergen), Johann Bartholomäus, Bildhauer, get. 25. 8. 1698 Nbg.-St. Leonhard. Sohn des -»Antonius Leonhard, Bildhauer; Vater des -»Johann Christoph, -»Johann Jakob und -»Johann Michael, oo 9.9.1726 Magdalena (Martha Helena?), Tochter des Carl Lott, Schneider in Schweinau. Bei seiner Taufe wohnten seine Eltern im Himpfelshof, vor den Toren Nürnbergs, der zum Territorium der Deutschordensbai lei gehörte. Bei seiner Heirat 1726 gab Berg an, er komme aus Herzogenaurach, wohne aber im Himpfelshof. Als deutschordischer Schutzverwandter im Dienst der Bailei Franken des Deutschen Ordens in den Kommenden Nürnberg und Ellingen sind von ihm in den Nürnberger Archiven keine Unterlagen vorhanden. Seine drei Kinder wurden in Nürnberg geboren, so daß er hier mindestens von 1727-35 ansässig war. Vielleicht war er identisch mit dem am 15.1.1787 bestatteten Bildhauer Johann Berg im Himpfelshof gestorben im 93. Jahr, der auf dem St. Rochus-Friedhof beigesetzt wurde. Lit.: Trost, 1987, S. 71. Berg, Johann Christoph, Bildhauer, Stukkateur, get. 12. 1. 1729 Nürnberg - t 1. 7. 1808 Ansbach. Sohn des -»Johann Bartholomäus; Bruder des -»Johann Jakob und des -»Johann Michael, oo I) Bamberg 1.3.1756 Elisabeth Eva Magdalena, Tochter des Georg Mutscheie, Bildhauer in Bamberg, mind, zwei Söhne, darunter -»Joseph Bonaventura, eine Tochter; II) vor 1775 Anna Rosina Gilger, 1775 erste Tochter geboren. Ausbildung in Nürnberg, wo er zunächst auch tätig war. 1756/57 fertigte er für 311 fl. die Außenplastik von Vierzehnheiligen; 1763/64 als Zierbildhauer für die Ansbacher Residenz genannt, etwa gleichzeitig Werkstatt in Nürnberg, wo 1770 sein Sohn geboren wurde. 1769 fertigte er zwei Totenschilde fur Carl Friedrich Behaim von Schwarzbach. Nach der Trennung von seiner Frau zog Berg wohl nach Ansbach, dort wurde am 12.1.1772 einem „Bildhauer Berg" durch den Markgrafen der Hofschutz bewilligt. Nach den Hofbauakten Ansbach wollte sich Berg 1781 einige Zeit außer Landes begeben, seine Ehefrau „in Anlehnung ihres schwächlichen Körpers" mit den Kindern aber in Ansbach zurücklassen. Werke: VIERZEHNHEILIGEN, kath. Pfarr- und Wallfahrtskirche Maria Himmelfahrt, Außenplastik: Salvator Mundi als Giebelfigur, auf den Giebelschrägen Fides, Spes, auf Attikabalustrade Petrus und Paulus, 1756-57; - , Ehem. Propstei, Statue des hl. Bernhard von Clairvaux. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Dehio Franken, 1979; Sitzmann, 1983, Trost, 1987. Berg, Johann Jacob, Bildhauer, Stukkateur, Architekt, get. 9. 9. 1727 Nbg.-Himpfelshof - begr. 7. 3. 1786 Nürnberg, ehemals Grab Nr. 339 auf dem Rochusfriedhof, Epitaph nicht erhalten. Sohn des -»Johann Bartholomäus; Bruder des -»Johann Christoph und des -»Johann Michael, oo Tochter des Simon Thaddäus Plager, kurfurstl. Gerichtsschreiber und Gräfl. Holnstein. Pflegverwesers in Holnstein, zwei Söhne in Eichstätt getauft; 1768 Anton Alexius und 1777 Johann Michael. Schüler seines Vaters, Zeichenausbildung an der Malerakademie Nürnberg, auf der Wanderschaft Ausbildung als Stukkateur. Zunächst fur die Markgrafen von Brandenburg in Ansbach tätig. Am 8.10.1760 zum Hofbildhauer und Stukkateur des Fürstbischofs von Eichstätt mit einem jährlichen
112 Wartgeld von 80 fl. und Bezahlung nach Vereinbarung der betreffenden Arbeiten ernannt. 1762 beschwerte sich Johann Baptista -»Pedrozzi über Berg, weil er an verschiedenen Nürnberger Häusern Stukkaturarbeiten ausführte, was ihm am 4.2.1762 durch Rv. untersagt wurde; zu dieser Zeit wohnte Berg in der Vorstadt Schweinau. Seine einzige bekannte Arbeit als Architekt ist der Entwurf des Zentralbaus der kath. Kirche St. Maria in Simbach, 1765 (Staatsarchiv Amberg, Risse 110-115). Seit 1783 war er in Nürnberg tätig, unter Beibehaltung seines Eichstätter Amtes. Er starb im Männereisen (Schuldturm). Werke: AMORBACH, Abtei: Schnitzereien im Bibliothekssaal. BIRKENFELD, Schloß: Stukkaturen, 1752-55. EICHSTÄTT, ehem. furstbischöfl. Residenz (heute Landratsamt): vier Steinputten (die vier Elemente, sign., 1767) im Treppenhaus des Westflügels, ferner Stukkaturen im Treppenhaus und Spiegelsaal und Entwürfe für Kunstschmiedearbeiten, um 1768. - , Ehem. furstbischöfl. Sommerresidenz (jetzt Universität): Stukkaturen des Mittelpavillons der Gartenmauer sowie GartenFiguren, Artemis und Aktäon, 1765. - , kath. Friedhofs-Kapelle Maria Schnee und Ostengottesacker: Epitaph für Baumeister Dominikus Barbieri, 1764. - , Domkreuzgang, Ostflügel: Grabdenkmal des Gebhard von Bodmann (f 1771) von Josef Anton Breitenauer oder von Berg. - , Residenzplatz: Figuren des Marienbrunnens, 1778-80. - , Benediktinerkloster: Stuckdecken in den Abtei-Flügeln. HIRSCHBERG, ehem. fürstbischöfl. Jagd-Schloß: Nischen-Figuren (zwergenhafte Bedienstete) am Eingang des Hauptbaus sowie Stuck in sämtl. Repräsentations- und Wohnräumen, um 1760. MÜHLDORF am Inn, Stadtplatz: zwei Putten (aus Stift Rebdorf). PLANKSTETTEN, Klosterkirche Mariä Himmelfahrt, Kap. der schmerzhaften Muttergottes (im südl. Seitenschiff) der Klosterkirche: Stukkaturen und Wappen des Abtes Dominikus IV. Fleischmann, der um 1780 die etwas früher erbaute Kirche ausgestalten ließ. Lit.: AKL; Nagler, KL; Bosl; Schwemmer, 1974, S. 60; Herbert Schindler: Bayerische Bildhauer. München 1985, S. 252, 262; Trost, 1987, S. 71. Berg, Johann Magnus I., Rechenpfennigschlager, Vater des -»Johann Magnus II. 1765-67 und 1777-80 Geschworener. Lit.: C. F. Gebert, in: MBNG, 1917; Mitchiner, 1988. Berg, Johann Magnus II., Rechenpfennigschlager, Sohn des -»Johann Magnus I. Ausbildung bei seinem Vater, am 1.11.1767 Geselle, am 29.7.1777 Meister. 1798 und 1800-1802 Geschworener. Lit.: C. F. Gebert, in: MBNG, 1917; Mitchiner, 1988. Berg, Johann Michael, Bildhauer, Stukkateur, get. 22. 8. 1731 Himpfelshof b. Nbg. - t 27. 4. 1763 Nürnberg. Sohn des -»Johann Bartholomäus, Bruder des -»Johann Jakob und des -»Johann Christoph, oo I) Nürnberg 21.1.1755 Maria Magdalena, Tochter des Conrad Jordan (1761 Scheidung); II) Ansbach 8.6.1761 Anna Barbara, Tochter des Johann Eppelein in Wöhrd b. Nbg. 1757 als Stukkateur zu Ellingen genannt, im selben Jahr führt er die RocaillenStuckierung in der Stadt-Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Berching aus. Berg war u.a. im Gebiet der heutigen Oberpfalz tätig. 1758 arbeitete er an der Ausstattung der kath. Pfarrkirche von Sulzbürg, fertig-
113 te dort Stukkaturen, lieferte Bildhauerarbeiten fur die Altäre und schnitzte die Wangen des Gestühls. 1761 stuckierte er in den Fürstenzimmern des Ellinger Schlosses. Er wohnte vor den Toren Nürnbergs, 1755 in Himpfelshof und 1761 im damaligen Vorort Schweinau. Werke: GRIESSTETTEN, kath. Pfarrkirche St. Martin: Stukkaturen, um 1759. HOHENSCHAMBACH, kath. Pfarrkirche: Stukkaturen, 1756/58. WALTERSBERG, kath. Pfarrkirche: Stukkaturen, um 1760. Lit.: AKL; Dehio, Bayern V, Regensburg; Trost, 1987, S. 71, 198. Berg, Karl Joseph, Kupferdrucker, Radierer, seit 1863 nachweisbar, er betrieb eine Kupferdruckerei. 1870 in der Burgstraße 17 ansässig. 1882 stellte er auf der Bayerischen Landes-Industrie-Gewerbeund Kunstausstellung in Nürnberg aus. Lit.: Sichling, 1870. Ausst.: 1882/3, Nr. 1930. Berg, Joseph Bonaventura, Bildhauer, Stukkateur, get. 5. 12. 1770 Gostenhof b. Nbg. - f 3. 12. 1836 Riedern/Erftal. Sohn des -»Johann Christoph, oo Amorbach 1800 N. N., mind, ein Sohn Karl. Er verbrachte seine Jugend wahrscheinlich in Bamberg, wo sein Onkel Martin Franz -»Mutscheie als Bildhauer des Domkapitels arbeitete. Ab 1783 Lehre als Holz- und Steinbildhauer bei Georg Hoffmann in Bamberg, 1789 wohl Ausbildung in Stuck bei Johann Bernhard Kamm. Anschließend ausgedehnte Wanderschaft. 1794 erster urkundlicher Nachweis eines Aufenthaltes in Amorbach, wo er vermutlich für das Kloster arbeitete. Auch nach der Säkularisation 1803 arbeitete er weiter für das Kloster und fur andere umliegende Kirchen. 1830 noch in Amorbach nachweisbar. Werke: s. AKL. Lit.: Thieme-Becker; Ludwig J. Müller, in: Die Amorbacher Bildhauerfamilie Berg, in: 700 Jahre Stadt Amorbach, Amorbach 1953, S. 169-191; Sitzmann, 1987, S. 41; Trost, 1987, S. 71. Berg, Oskar s. Korn & Berg Berg, Wolf Dietrich s. Korn & Berg Bergau, Friedrich Rudolf Julius, Architekt, Kunsthistoriker, Privatgelehrter, * 6. 1. 1836 Nürnberg - f 26. 3. 1905 Nürnberg. Ab 1868 war er Sekretär und Lehrer für kunstgeschichtliche Vortrage und Perspektive an der Kunstgewerbeschule. Am 7.1.1879 erhielt er den Auftrag der preußischen Regierung zur Erarbeitung eines Inventars des Kunst- und Denkmalsbestandes der Prov. Brandenburg. Er hatte auch ein Kunstgutachten über die alte Eitorfer Kirche (Erzdiözese Köln) zu erstellen. Er ließ den Praunschen Herrensitz Almoshof auf das Anwesen Nebengasse 31 (spätere PilotyStraße) übertragen und wohnte hier bis 1895. Später wohnte er in der Sulzbacher Straße und der Meuschelstraße. 1878 Mitbegründer des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg. Sein Stammbuch mit Einträgen von 1856 bis 1904 befindet sich in der StadtBN. Lit.: MVGN 1, 1879; Goldmann, Stammbücher 1981, Nr. 102. Bergen, Fritz, Maler, Zeichner fur den Holzschnitt, Portraitist, * 5. 11. 1857 Dessau - t 9. 1. 1941 München. Sohn des Ludwig, Schauspieler, Bühnenbildner. 1877-79 Studium an der Akademie Leipzig, 1879-81 in München. Vorwiegend in München als Illustrator für Zeitungen, Zeitschriften und Verlage tätig, darunter befinden sich auch Arbeiten zu Tagesereignissen in Nürnberg. Lit.: AKL; Thieme-Becker.
Berger Berger (Perger, Pergner), Abel, Plattschlosser, wurde am 18.11.1562 in das Meisterbuch der Stadt eingetragen. 1570 erwarb er um 260 fl. ein Haus beim Tiergärtnertor (Bergstraße 28), das er 1572 um 230 fl. wieder verkaufte. Lit.: Kohn, N H b Sebald. Berger (Perger), Andreas, Schlosser, wurde 1524 in das Meisterbuch der Stadt eingetragen. Berger, Barbara Rosemarie, Bildhauerin, Holzschnitzerin, wohnte 1878/81 in der Königstraße 73, als Witwe bezeichnet. Berger, Christoph Benjamin (irrt, auch Christian Benjamin), Siegel- und Wappenschneider, Gürtler, * 1. 9. 1698 Langenau b. Freiberg in Sachsen - f 14. 12. 1761 Nürnberg, begr. auf dem Rochusfriedhof. Sohn des Johann Caspar, Gürtler, oo Nürnberg 23.11.1733 Margaretha, Witwe des Johann Andreas Eberhardt, Gürtler, Spangen- und Klausurmacher. 1734 Meister, 1737 und 1751 Executor des Gürtlerhandwerks, 1747 und 1755 Geschworener. Von 1740 bis nach 1760 war er im Ämterbüchlein als Siegelgraber eingetragen. Zum Schluß wohnte er beim (Gasthaus) „Goldenes Tischlein" beim Unschlittplatz. Lit.: Thieme-Becker; Meyer, KL III, 1885; Forrer I, 1904. Zahns Jb. I, 1868. Berger, Joachim Henry, Schlosser, 1654 Meister. Berger, Johann Caspar Gottlieb, Siegel- und Stempelschneider, * 1744 Nürnberg - f 1825 Nürnberg. Sohn des -»Johann Gottlieb. In den 1770er Jahren bis nach 1790 war er im Ämterbüchlein als Siegelgraber verzeichnet. Lit.: Thieme-Becker; Zahns Jb. I, 1868. Berger, Johann Gottlieb, Siegel- und Wappenschneider, Gürtler, Spangen- und Klausurmacher, * 8. 2. 1713 Zwickau - begr. 2. 9. 1763 Nürnberg, ehemals Grab auf dem Rochusfriedhof. Sohn des Johann Adam, Gürtler in Zwickau; Vater des -»Johann Nikolaus und des -»Johann Caspar Gottlieb, oo I) 15.8.1734 Regina, Witwe des Veit Georg Regenfuß, Gürtler; II) 18.7. 1735 Anna Magdalena, Tochter Johann Christoph -»Burkhard, Gürtler und Siegelschneider; III) 7.11.1736 Margaretha Kunigunde, Tochter des Michael Leberer, Wagner und Sieber, mind, drei Söhne. 1734 Meister bei den Gürtlern, 1739 und 1758 Executor des Gürtlerhandwerks, 1753 Geschworener. Mz: stehender Mann, in der Rechten einen Gürtel, in der Linken einen Winkel haltend. Seit 1750 war er auch als Siegelgraber im Ämterbüchlein eingetragen. Zum Schluß wohnte er in der Schlotfegergasse. Sein Sohn Simon Gottlieb (* 1756) war ebenfalls als Gürtler, Stangenund Klausurmacher tätig. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Zahns Jb. I, 1868, S. 250. Berger, Johann Nicolaus, Siegel- und Wappenschneider, Gürtler, Spangen- und Klausurmacher, get. 14. 6. 1739 Nürnberg - f 1801 Nürnberg. Sohn des -»Johann Gottlieb, oo I) 1.7.1762 Barbara, Tochter des Martin Heußler, Kammacher; II) 13.6.1764 Anna Margaretha, Tochter des Egidius -»Bauer, Plattschlosser. 1761 Meister, 1772 Executor des Gürtlerhandwerks, 1786 Geschworener. 1777-1801 Genannter. Er war von 1770 bis nach 1790 im Ämterbüchlein als Siegelgraber verzeichnet. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Roth, 1802; Zahns Jb. I, 1868, S. 250. Berger, Leonhard Friedrich Hermann, Waagmacher, Orchester-Pauken-Hersteller. 1882 stellte er seine Erzeugnisse auf der Bayer. Landes-Industrie-Gewerbe-
Berger und Kunst-Ausstellung in Nürnberg aus. Er war in der Adlerstraße 2 ansässig. Ausst.: 1882/5 S. 22. Berger (Perger), Marx, Maler, Mit Rv. vom 6.9.1542 wurde ihm das Bürgerrecht zugesagt; zwischen dem 20.9. und 1.11.1542 wurde er in das Bürgerbuch eingetragen. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Hampe, Rv. Berger (Perger), Michael, Goldschmied, oo vermutl. 1520 Margaretha. Am 1.3.1520 wurde er Bürger; am 16.3.1520 leistete er den Goldschmiedeeid und zahlte das Meistergeld. Am 21.6.1520 wurde er von Wolf -»Richel, Goldschmied, verklagt. Der Rat wies am 23. des Monats Bergers Antrag auf Straferlaß zurück. Sein Geselle sollte laut Rv. vom 30.12.1521 verhaftet werden, nachdem er einen Lehrjungen wegen eines angeblichen Diebstahls bedroht und wohl auch mißhandelt hatte. Am 15.9.1522 wurde Berger als Gläubiger des Mainzers Hans Weyhberger erwähnt. Lit.: Hampe Rv. I, 1259, 1334; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 636. Berger, Otto, Goldschmied?, wurde 1492 in Rv. im Zusammenhang mit gefälschten Beschauzeichen auf Pokalen erwähnt. Lit.: Hampe, Rv. Berger, Otto, Büchsenmacher, * Nürnberg. 1501 wurde er auf vier Jahre als Büchsenmeister in Frankfurt/Main angestellt, dabei ist seine Herkunft aus Nürnberg erwähnt. 1508 bot er abermals seine Dienste an, wurde aber nicht angenommen. 1505 setzte er sein Testament auf, in dem er Johann von Melem mit der Werkstattausstattung („Muster und Werkgezug") bedachte. Lit.: AKL; Zülch, 1935, S. 261. Berger, Wilhelm, Maler, wohnte 1857 in S. 761 (Egidienplatz 19). Berghauser s. Berckhauser Bergmann s.a. Berckmann Bergmann (Berckmann), Andreas, Goldschmied, Gold- und Silberarbeiter, Juwelier, * 29. 11. 1619 Nürnberg - t 27. 8. 1688 Nürnberg. Sohn des Paulus, Scheibenzieher und Wiener Ordinaribote, oo 9.6.1653 Susanna Barbara (begr. 3.9.1691), Tochter des Stefan -»Winckler, Goldschmied. 1634 Lehre bei Leonhard -»Vorchhamer, der im selben Jahr verstarb, 1635-40 Fortsetzung und Beendigung der Lehre bei Stefan -•Winkler. Am 17.3.1651 bestand er die Meisterprüfung. 1662-67 Geschworener, 1669-88 Genannter, 1684 Ratsherr. Mz: „ A B M " über einer Halbfigur. Von Berckmann sind vor allem Becher mit getriebenem Blütendekor bekannt, daneben Humpen und Kirchengerät. Um 1660 fertigte er zwei Silbergloben. Er bildete folgende Lehrlinge aus: Hans Wolf Nagel (1653-59); Georg Hieronymus Schultheis (1663-69); Hans Ziegler aus Coburg 1668-74); Hans Friedrich -»Straub (1657-63, wurde Meister in Karlstad/Schweden). Am 6.5.1657 stiftete Bergmann Geld zur Renovierung der Sebalduskirche. 1664 war er Besitzer des Hauses Maxplatz 34, wo er bis zu seinem Tod wohnte. Panzer verzeichnete sein Portrait. Seine Tochter Barbara heiratete am 8.8.1677 den Goldschmied Jacob -»Pfaff, eine weitere Tochter Ursula am 27.5.1690 den Goldschmied Cornelius -»Moreau. MuS: KASSEL, Hess. Landes-Mus.: Deckelhumpen, Silber mit Emailmedaillons, dat. 1657. NÜRNBERG, GNM: Patenlöffel, Silberguß, um 1670; Buckelpokal, Silber getrieben, vergoldet, Deckel von einem unbek. Gold-
114 schmied, Leihgabe der Stadt Nürnberg; Silbermontierung eines Birnkruges (Leihgabe des Gerwerbemus, im GNM). ZÜRICH, Slg A. Neresheimer: 2 Satzbecher eines lOteiligen Sets (wahrsch. zus. mit Hanns -»Zeiher). Lit.: AKL; Thieme-Becker; Rosenberg 4228-29; Roth, 1802; Stockbauer, 1893; Barock, 1962; Jamnitzer, 1985; Allmayer-Beck, 1997, S. 245; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 56; Kohn; N H b Sebald. Ausst.: 1987/18. Bergmann, Ignaz, Miniaturmaler, Lithograph, * 1797 Au b. München - f 1865 München. Erste Ausbildung bei Hermann Joseph Mitterer. Um 1817 Studium an der AdBK München. Lithographieausbildung bei Nepomuk Strixner. Zunächst arbeitete Bergmann als Miniatur-Bildnismaler und kopierte Gemälde alter Meister. Bekannt sind auch seine Lithographien nach alten Meistern und nach eigenen Vorlagen. Darunter befindet sich eine Lithographie des Nürnberger Hauptmarktes um 1833 nach Domenico -»Quaglio. MuS: NÜRNBERG, GNM. Lit.: AKL. Ausst.: 1981/1, Nr. 2. Bergmann (Berckmann), Johann, Goldschmied, Gold- und Silberarbeiter, Juwelier, get. 13. 5. 1668 Nürnberg - f zw. 1741 u. 1753 wohl Nürnberg. Sohn des -»Andreas, oo I) 23.2.1692 Martha Magdalena (begr. 29.3.1698), Tochter des Friedrich -»Hinderhäusel, Rotgießer; II) 5.9.1698 Maria Elisabetha (begr. 11.5.1707), Tochter des Jacob Rosenwirth, Güterbestatter; III) 5.8.1716 Maria Magdalena (* 1657 - begr. 15.4.1732), Tochter des Johann Georg Richter, Ratskonsulent, Witwe 1) des Andreas Unglenk, Pfarrer, 2) des Hieronymus -»Müller, Diamantschneider. 1683-88 Lehre bei Jacob -»Pfaff. Am 6.8.1691 bestand er die Meisterprüfung und wurde am 12.3.1692 als Meister vereidigt, wobei er als Meistersohn keine Gebühr bezahlte. 1711-15 und 1725-29 Geschworener, 1712-29 Genannter. Von ihm sind vor allem Trinkgefaße, Prunkplatten und Besteckteile bekannt. Außerdem fertigte er Kirchengerät und Judaica. Er bildete folgende Lehrlinge aus: Andreas -»Roscher (16961702); Johann Cornelius Moreau (1710-15); Johann Matthäus Pfaff (1729-35). 1701, 1705 und 1710 wurde er in den Grundverbriefungsbüchern erwähnt. Panzer verzeichnete die Portraitvorlage fur seinen Vater. Seine zwei Töchter verkauften 1710 um 1715 fl. ein Haus auf dem Neuen Bau (Weintraubengasse 7), das aus der Erbschaft des Friedrich -»Hinderhäusel stammte. Seine Tochter Maria Katharina heiratete am 13.3.1715 den Goldschmied Andreas -»Roscher. MuS: NÜRNBERG, GNM: Becher der Schützengesellschaft mit graviertem Wappen, dat. 1693. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Rosenberg Nr. 4272; Bénézit, 1976; Roth, 1802; Stockbauer, 1893; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 57; Kohn, NHb Sebald. Bergmann, Johann, Lithograph, wohnte 1837 in S. 406 (Füll 14/Agnesgasse 13). Bergmann, Josef, Zeichner, Lithograph, Verleger, * 1795 I n g o l s t a d t - t 19. 11. 1842 Nürnberg. 1832-35 in Ansbach tätig, wo er bis 1835 eine lithographische Serie „Merkwürdigkeiten des Rezat-Kreises" mit Stadt- und Architekturansichten verlegte, eine Folge von mind. 66 Lithographien, darunter 13 Ansichten von Nürnberg. Die meisten Blätter sind mit J. Bergmann sign, und entstanden nach eigenen Vorlagen.
115 Zum Schluß wohnte er in Nürnberg, S. 1492 (Vordere Beckschlagergasse 4/Hintere Beckschlagergasse 3). Es ist unklar, ob er mit dem gleichnamigen Lithographen in Konstanz identisch ist, der dort um 1825 tätig war. MuS: NÜRNBERG, MStN. Lit.: AKL; Mitt. a. d. StadtBN, Jg. 6, H. 2, 1957. Ausst.: Josef Bergmann, eine Verkaufsausstellung bei E+R Kistner, Dez. 1987; 1989/3; 1990/21. Bergmann, Joseph, Freskomaler, Entwurfszeichner fur Glasmalerei und Mosaiken, Aquarellist, * 1. 11. 1888 Amberg/Opf. - f 26. 9. 1952 München. Studium an der HBK Weimar und an der AdBK München unter Georg Egger-Lienz und Carl Johann Becker-Gundahl. 1914-18 Kriegsdienst. Nach dem Krieg Meisterschüler bei Becker-Gundahl. Studienreisen nach Ravenna, Assisi und Rom. Seit 1935 Leiter des Seminars fur Zeichenlehrer am Luitpold-Gymnasium in München. Daneben widmete sich hauptsächlich der Freskomalerei für sakrale Räume. Werke: NÜRNBERG, St. Ludwig-Kirche: Fresken. Lit.: AKL mit Werk- und Lit.Verz.; Vollmer. Ausst.: 1943/6. Bergmeister s. Berckmeister Bergmüller, Heinrich, Zeichner, um 1827 tätig. MuS: NÜRNBERG, MStN: „Schloß Oberbürg", Federzeichnung von 1827. Bergner s.a. Beringer Bergner, Georg, Schlosser, wurde 1696 Meister. Bergner, Peter Paul, Zirkelschmied, wohnte 1850 in L. 737 (Dörrersgasse 16). 1863 war er Besitzer des Hauses S. 1464 (Münzgasse 16). Berhart, Rotschmied, oo Ν. N. (begr. zw. 27.5. u. 16.9.1450). Lit.: Burger, 1961 Nr. 880. Beringer s.a. Behringer, Bergner, Peringer Beringer (Bergner), Albrecht, Rotschmied, Ring-, Rollen- und Leuchtermacher, wurde am 3.5.1707 in die Meisterliste eingetragen. Mz. 1713-15: Sichel und Name; ab 22.1.1715: zwei gekreuzte Schwerter mit Initialen Α - Β, dieses Mz. hatte er mit den Gußformen von Hans Christian -»Lutz gekauft. Lit.: Lockner Nr. 1143; Stengel, in: GNM M, 1918/19, S. 148f. Beringer, Caspar, Goldschmied, verklagte am 10.11.1522 den Kleinodienhändler Matthes von Ach (oder Oech) wegen der Bezahlung von Schmuck. Laut Rv. vom 3.11.1524 hielt er sich am Hofe Erzherzog Ferdinands in Wien auf, dabei als Goldschmied bezeichnet. Lit.: Hampe, Rv. I, 1468. Beringer (Peringer), Conrad (Cuntz), Schlosser, wurde 1496 in das Meisterbuch der Stadt eingetragen. Beringer, David, Mechaniker, Kompaß- und Sonnenuhrmacher, Instrumentenmacher, Verleger, * 12. get. 25. 1. 1756 Nürnberg - t 28. 10. 1821 Nürnberg. Sohn des Friedrich, Ahlenschmied, oo 21.5.1777 Anna Ottilie Hofmann ( t 18.9.1829). Am 29.4.1777 wurde er Meister. Er stellte Erd- und Himmelsgloben her, für die er die Kugeln, Meridiane und Horizontalgestelle teilweise von I. E. Bode und D. F. -»Sotzmann aus Berlin bezog. 1798 lieferte er um 28 fl. einen Globus an J. W. von Goethe nach Weimar. Er fertigte auch Würfel-, Taschen- und Tischsonnenuhren. Sein Mz. war eine „Lilie", das früher von der Familie -»Müller verwendet wurde. Auf vielen Instrumenten erscheint sein Mz. zusammen mit der „Hand" von Georg Paul -»Seyfried, es scheint also zeitweise eine engere Zusammenarbeit der beiden Meister bestanden zu haben.
Beringer Beringer gehörte laut Quartiergeldliste 1800 das Haus L. 1002 (Jakobstraße 7). Der Nürnbergflihrer von G. Rauh von 1847 verzeichnet noch einen gleichnamigen Kompaßmacher. Lt. AKL ist 1725/76 ein weiterer Kompaß- und Sonnenuhrmacher D. Beringer in Dieppe/Frankreich und Augsburg nachgewiesen. Werke: Verzeichnis s. Zinner, 1956. MuS: BERLIN, Ermelerhaus: Himmelskugel in Gestell. CHICAGO, Adler Planetarium. KASSEL, Mus. fur Astronomie und Technikgeschichte: Klappsonnenuhr. MÜNCHEN, BNM: Tischsonnenuhr; - , Deutsches Mus. NEW YORK, Metrop. Mus. Klappsonnenuhr, Holz und Papier, um 1800. OXFORD, Mus. of History of Science. WÜRZBURG, Mainfränkisches Mus. WEIMAR, Goethe-Nationalmus.: Erdglobus, dat. 1798. WIEN, Uhrenmus. Lit.: AKL; Barock, 1962, S. 201; Lunardi, 1974, S. 37, 60; Pilz, 1977, S. 330; Abeler, MdU, S. 68f.; Katalog Uhrenmuseum Wien, 1982 Nr. 25; Syndram, 1989; Allmayer-Beck, 1997, S. 245; Wagner, Sonnenuhren 1997. Ausst.: 1966/3. Beringer, Georg, Winden- und Instrumentenmacher, * 16. 3. 1671 Regensburg - f 5. 8. 1720 Nürnberg. Ausbildung bei Christian Ellerich in Regensburg. Nach Aufenthalten in Nürnberg, Breslau und Leipzig ließ er sich 1692 in Nürnberg nieder, wo er zunächst bei Daniel I. -»Probes arbeitete. Um 1696 dürfte er sich selbständig gemacht haben. Er fertigte Spindelpressen für Münzprägungen, Walz- und Plättwerke, Dreh- und Schneidwerkzeuge, Endlosschrauben und schwere Hebezeuge. Zu seinen Abnehmern sollen Kunden in Lothringen und Moskau gehört haben. Lit.: Doppelmayr, 1730. Beringer, Georg Christoph, Rotschmied, Ringmacher, * 9. 9. 1685 - t 1752 Nürnberg. Am 23.4.1705 wurde er in die Meisterliste eingetragen. 1744 Geschworener. Mz: Marienbild (Rückschluß aus seinem Portrait im Geschworenenbuch der Rotschmiede). Lit.: Lockner Nr. 1123; Stengel, in: GNM M, 1918/19, S. 136; BFFK 1936, S. 105. Beringer, Georg Christoph (Georg Christian), Kunstmaler, wohnte 1863 in S. 1614 (Innerer Laufer Platz 13), 1870 in der Vorderen Landauergasse 4, 1873/1881 am Oberen Bergauerplatz 2. Beringer (Bergner, Behringer, Berringer), Georg Leonhard, Rotschmied, Ringmacher, * Nürnberg - t Nürnberg. Sohn eines Meisters; Vater des -»Leonhard Albrecht, Rotschmied. Am 16.8.1753 wurde er in die Meisterliste eingetragen, 1780/1781 Mitgeschworener. Mz. ab 1763/64: Marienbild. Lit.: Lockner Nr. 1437; Stengel, in: GNM M, 1918/19, S. 136 u. 138. Beringer, Georg Nicolaus, Rotschmied, Waagmacher, wurde am 7.3.1803 in die Meisterliste eingetragen. Lit.: Lockner Nr. 1753. Beringer (Peringer), Hans, Hafner, wurde 1564 Bürger. Lit.: Walter Stengel, in: GNM M, 1908, S. 23. Beringer, Hans, Rotschmied, wurde 1610 Meister. Lit.: Lockner Nr. 568. Beringer, Hans Leonhard, Rotschmied, Zapfenmacher, wurde 1697 Meister. Lit.: Lockner Nr. 1071. Beringer, Hermann Jakob, Maler, Porzellanmaler, * um 1806 Nürnberg f 18. 6. 1849 Nürnberg. Sohn des Johann Leonhard, Ausläufer, oo 15.6.1834 Margaretha Johanna (* um 1804 - t 15.4.1849), Tochter des Johann Sigmund Emilius, Musikant, Kinder. 1827-30
Beringer Zögling der Nürnberger Kunstschule, wo er Ölgemälde und Kreidezeichnungen ausstellte. 1835/37 wohnte er in S. 1190 (Neue Gasse 27) und zum Schluß in S. 1074 (Am Sand 10/12). 1849 wurde sein Nachlaß versteigert. Ausst.: 1827/1; 1830/1. Beringer, Johann Albrecht, Rotschmied, Ringmacher, * Nürnberg — t Nürnberg. Sohn eines Meisters, wurde am 15.7.1783 in die Meisterliste eingetragen. Beringer, Johann Georg, Rotschmied, Ring- oder Rollenmacher, * Nürnberg - f Nürnberg. Sohn eines Meisters, wurde am 26.2.1760 in die Meisterliste eingetragen. Lit.: LocknerNr. 1473. Beringer (Bergner), Johann Michael, Rotschmied, Leuchtermacher, wurde am 21.11.1720 in die Meisterliste eingetragen. Mz: stehender Löwe mit Initialen 1 Μ Β. Lit.: Lockner Nr. 1212; Stengel, in: GNM M, 1918/19, S. 133. Beringer, Johann Michael, Rotschmied, Leuchtermacher, verwendete 1738 einen „Doppeladler" als Mz. Lit.: Stengel, in: G N M M, 1918/19, S. 115. Beringer, Johann Paul, Rotschmied, Leuchtermacher, wurde am 26.2.1716 in die Meisterliste eingetragen. Lit.: LocknerNr. 1186a. Beringer, Johann Ulrich, Mechaniker, Sonnenuhrund Kompaßmacher, vermutl. Sohn des -»David. 1829/50 war er Besitzer des Hauses L. 1002 (Jakobstraße 7), ebenso besaß er 1829 die Hälfte des Hauses L. 997 (Am Gräslein 6). 1840 stellte er eine Universalsonnenuhr aus. Lit.: Adreßbücher 1829, 1850. Ausst.: 1840/4 Nr. 888. Beringer (Peringer), Leonardo, Hafner, erscheint 1518 in Venedig als „Porzellanarkanist", der behauptete, „bone et optime lavori di ogni sorte de porzelane" verfertigen zu können und auf sein Wissen eine Art Urheberschutz einforderte. Vermutlich handelte es sich jedoch bei seinen Arbeiten um Fayencen. Nach Stengel war er wohl identisch mit einem in dieser Zeit erwähnten „Leonardo qum. Arnoldo Teutonico di nurimberg". Lit.: Thieme-Becker; Walter Stengel, in: GNM M, 1908, S. 23. Beringer (Bergner), Leonhard, Rotschmied, Ringund Schnallenmacher, * 1702 Nürnberg - f Nürnberg. Sohn eines Meisters, wurde am 1.11.1729 in die Meisterliste eingetragen. 1759 Geschworener. Mz: stehende Schlange (Rückschluß aus dem Portrait im Geschworenenbuch der Rotschmiede). Lit.: Lockner Nr. 1270; Stengel, in: GNM M, 1918/19, S. 146; BFFK 1936, S. 105. Beringer (Johann) Leonhard Albrecht, Rotschmied, Ring- oder Rollenmacher, * Nürnberg - f 27. 6. 1836 Nürnberg, im Heilig-Geist-Spital. Sohn des -•Georg Leonhard, Ringmacher, oo Anna Maria Schobel (* um 1775 - t 30.7.1855). Am 15.7.1783 wurde er in die Meisterliste eingetragen. Mz: Marienbild. 1801-06 Genannter. Lit.: Roth, 1802; Lockner Nr. 1621; Stengel, in: G N M M, 1918/19, S. 136. Beringer (Bergner), Lucas Friedrich, Rotschmied, Ring- oder Rollenmacher, t um 1775 Nürnberg. Sohn des -»Martin? Am 2.5.1720 wurde er in die Meisterliste eingetragen. Mz. ab 1737: 3 und Name; außerdem hatte er das Mz. „Roß" bis 1775 im Besitz. Seine Tochter heiratete den Rotschmied Johann Jakob -»Besold. Lit.: Lockner Nr. 1209; Stengel, in: GNM M, 1918/19, S. 139 u. 144.
116 Beringer (Peringer), Martin, Hafner, oo Anna ( t 1564). Beim Tod seiner Frau wohnte er bei der Allerheiligenkapelle der Landauerschen Zwölfbrüderstiftung. Lit.: Thieme-Becker; Walter Stengel, in: G N M M, 1908, S. 23; Burger, 1972 Nr. 7927. Beringer (Berringer, Bergner), Martin, Rotschmied, Ringmacher, * 1654 - | 1733 Nürnberg. 1680 Meister, 1704 Geschworener. Mz: 3 mit Namen. 1686 und 1706 wurde er in den Grundverbriefungsbüchern erwähnt. Lit.: Lockner Nr. 942; Stengel, in: GNM M, 1918/19, S. 139. Beringer, Martin, Rotschmied, Zapfenmacher, wurde am 30.6.1767 in die Meisterliste eingetragen. Lit.: LocknerNr. 1532. Beringer, Nicolaus (Clas), Schlosser, wurde 1507 in das Meisterbuch der Stadt eingetragen. Beringer, Nicolaus, Rotschmied, Gewichtmacher, wurde 1654 Meister. Lit.: LocknerNr. 809. Beringer (Behringer), Johann Nicolaus, Rotgießer, * Nürnberg - f 4. 11. 1834 Nürnberg, Grab Nr. 51 auf dem Rochusfriedhof, Epitaph dat. 1808/12, noch vorhanden. Meistersohn, oo I) Sibylla Schmidt, Kinder; II) Albertina Carolina Supf. Am 6.6.1780 wurde er in die Meisterliste eingetragen. 1792/1829 war er Besitzer des Eckhauses L. 686 (Lorenzer Straße 35/Marientormauer 32). Seine Tochter Margaretha Anna Felizitas heiratete am 23.10.1825 den Rotgießer Joachim Ernst - H e r o l d . Werke: NEUNKIRCHEN am Sand, Pfarrkirche: Epitaphien fur Daniel Bihn (f 1784) und dessen Mutter ( t 1777). NÜRNBERG, Johannis- und Rochusfriedhof: 11 Epitaphien, dat. 1786/1816, Verz. s. K D M Nürnberg, 1977. Lit.: AKL; LocknerNr. 1597; Sitzmann, 1983, S. 37. Beringer, Oskar, Bildhauer, Architekt, Graphiker, Heraldiker, * 9. 10. 1865 Nürnberg - f 1. 10. 1953 Bernau/Chiemsee. Sohn des Joseph, Holzornamentenfabrikant. oo 1899 N. N. 1884-88 Studium an der TH und der AdBK München. Er schuf mehrere Kriegerdenkmäler und beherrschte die klösterliche Schriftkunst. 1906 wohnte er in Nürnberg, Bucher Straße 9b/I u. II. 1915 Obersiedlung nach München. Nach dem Zweiten Weltkrieg lebt er in Bernau am Chiemsee, Widderhof. 1893 Mitglied im P.Bl.O., 1944 Ehrenmitglied; von ihm stammen Zeichnungen fur den Orden sowie Entwürfe von Gedenktafeln im Irrhain b. Nbg. Mitglied des Nürnberger Künstlervereins. MuS: NEUSTADT a. d. Aisch: Kriegerdenkmal. NÜRNBERG, MStN: Entwurf einer Menukarte zur Feier der Grundsteinlegung der Herz-Jesu-Kirche. ROM, Vatikan, Slg: Adressen an den Papst. ST. OTTILIEN b. München: Kriegerdenkmal. Lit.: AKL; Vollmer; Künstlerhaus, 1910; Künstlerverein, 1954; Archiv des P.Bl.O. Beringer, Paul Philipp, Sonnenuhr- und Kompaßmacher, * 10. 11. 1760 Nürnberg, Bruder von -»David, oo vor 1783 N. N. 1783 Meister. Er arbeitete gemeinsam mit seinem Onkel Georg Paul -»Seyfried. 1829/50 wohnte er in L. 1255b (Zirkelschmiedsgasse 2). MuS: KASSEL, Mus. fur Astronomie und Technikgeschichte. Lit.: Wagner, Sonnenuhren 1997. Beringer, Paulus, Rotschmied, wurde 1580 Meister. Lit.: LocknerNr. 319. Beringer (Peringer), Paulus, Hafner, begr. 4. 2. 1601 Nürnberg. Er ist nur durch seinen Sterbeeintrag bekannt. Lit.: AKL; Thieme-Becker.
117 Beringer (Peringer), Sebald, Schlosser, wurde 1496 in das Meisterbuch der Stadt eingetragen. Beringeroth s. Bernigeroth Berma η (Bermau), Jakob (Jaque), Ornamentstecher. Von ihm ist bisher nur ein ornamentales Vorlagenwerk (Schloßbeschläge, Gitter, Schilder) bekannt: „Erster Theil, Neues Schlosser Büchlein, invendirt und gezeichnet von Jaque Bermau", 6 Bll. verlegt von Johann -»Trautner in Nürnberg. Lit.: AKL; ThiemeBecker; Meyer, KL. Bermann, J., Verleger in Wien, vertrieb um 1830/35 eine Lithographie „Nürnberg von Osten", Kopie nach Gustav -»Kraus mit veränderter Staffage. MuS: NÜRNBERG, MStN. Ausst.: 1989/3. Bermating, Andreas, Buchbinder, Mönch, 1489 erstmals belegt, 1495-98 als Buchbinder im Nürnberger Dominikanerkloster tätig. MuS: NÜRNBERG, StadtB: Undat. Druck, Sign. Η 11 799, 1489; Theol. 40 309 Sammelband mit Inkunabel, Sign. HC 924, lt. handschriftl. Eintragung beide von B. gebunden, mit Kloster-Hausmarke. Lit.: AKL; E. Kyriss, Nürnberger Klostereinbände der Jahre 1433-1523, Diss. Erlangen 1940, 31,34; Helwig II, 1954. Bermett, Sixt, Briefmalergeselle, 1 7 . 2. 1564 Nürnberg, im Heilig-Geist-Spital. Er war ein Findelkind. Bernalt, Paulus, Kartenmacher, * Steyr. Sohn des Philipp, Kornmesser aus Steyr. oo Nürnberg 23.11. 1646 Jakobina, Tochter des Hans Dombach, Kartenmacher. Sein letztes Kind ließ er 1647 taufen. 1652 heiratete seine Witwe Hans Vogel. Lit.: SporhanKrempel/Wohnhaas, 1973 Sp. 1026. Bernatz, Max, Maler, Restaurator, * 2. 6. 1862 Aitrang/Schwaben - t 5. 8. 1932 München. 1879-85 Ausbildung als Maler relig. Themen an der AdBK München. Zunächst war er als Restaurator in Wiesentheid und Augsburg tätig. 1902 Assessor im Restaurationsatelier der Alten Pinakothek, 1909 Kustos, 1917 ausgezeichnet mit dem Titel eines kgl. Professors. 1927 Ruhestand. Es ist von ihm ein Bild „Zimmer an der Tetzeigasse" bekannt, das sich im GNM befindet. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Dressier, 1930. Bernauer s. Brenauer Berndt, Johann Christian, Zeichner, Kupferstecher, Kunstverleger, * 15. 4. 1748 Nürnberg - t 26. 2. 1812 Frankfurt/Main. Sohn des -»Johann Christoph, oo Frankfurt 1780 Ν. N. Schüler seines Vaters, von Johann Justin -»Preißler in Nürnberg und von Adam Friedrich Oeser in Leipzig. Weitere Aufenthaltsorte waren Wien und Würzburg. Seit 1775 in Frankfurt belegt, wurde dort 1780 Bürger. Nachweisbar sind von ihm Portraitstiche, Buchillustrationen, Landkarten, Veduten und Bll. zu historischen Ereignissen, darunter 30 Tafeln zu Joh. David Steingrubers „Architektonisches Alphabet", bestehend aus dreißig Rissen, 1773; Prospect der Hochfurstlichen Residens zu Würzburg, um 1775; Des Kaiserlichen und Reichs-CammerGerichts Kalender auf das Jahr 1789. Panzer verzeichnete einen Portraitstich des Gustav Philipp -Humler in Nürnberg. Er lebte in Stockholm, ab 1689 war er Hofjuwelier von Karl XI., danach erster Kammerdiener bei Hedvig Eleonora und Ulrika Eleonora. 1719 wurde er geadelt, aber nicht eingeführt. Er war kein Angehöriger des Stockholmer Goldschmiedeamtes. Lit.: AKL; Archiv zur Nbger. GSK im GNM. Bleichner (Blechner, Plecher), Andreas (Endres), Rotschmied, Leuchtermacher, f Sept. 1570 Nürnberg, Grab Nr. 574 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph noch vorhanden, oo Katharina. 1548 Meister. Sein Epitaph zeigt einen Tischleuchter, einen Weinzapfen und einen Laßkopf; ein Halbmond könnte als Mz. betrachtet werden. 1555 erwarb er um 700 fl. ein Haus mit Höflein und Seitenflügel in der Alten Ledergasse (Tucherstraße 34), wo er bis zu seinem Tod wohnte und arbeitete. Lit.: Lockner Nr. 90; Stengel, in: GNM M, 1918/19, S. 137; Burger, 1972 Nr. 9601; Zahn, DIN Nr. 1166; Κ DM Nürnberg, 1977; Kohn, NHb Sebald. Bleihaim (Steinmetz, 1363) s. Beheim, Heinrich Bleil s. Bleul Bleimer s. Blaimer Bleisteiner, Johann?, Organist, wurde am 23.7. 1887 bei St. Bartholomäus in Wöhrd bestellt. Blendinger, Georg, Landschafts- und Architekturmaler, * 18. 7. 1667 Hirschbach/Opf. - t 4. begr. 9. 3. 1741 Nürnberg. Bruder des -»Johann Friedrich, Goldschmied. Er kam als Waise nach Nürnberg und wurde als Famulus in die Familie des Ratsherrn Ebner aufgenommen. Seit 1685 war er Schüler des Johann Franciscus -»Ermels. Nach dessen Tod 1693 ging er nach Wien und München, woran sich ein 12jähriger Italienaufenthalt anschloß, der ihn u.a. nach Venedig, Florenz, Rom und Neapel führte. Nach seiner Rückkehr nach Nürnberg trat er erneut in die Dienste von Ebner, bis er sich als selbständiger Künstler etablieren konnte. Eine Freundschaft verband ihn zunächst mit Johann -»Kupezky, den er in seinem Hause aufnahm. Mit Rv. vom 11.1.1735 beschwerte sich Blendinger jedoch, daß Kupezky und dessen Ehefrau, mit denen er in Feindschaft geraten sei, Schmähschriften über ihn verteilen und diese an den Türen in der Nähe von Kupezkys Wohnhaus befestigten. Sein von Kupezky gemaltes Bildnis befindet sich im BNM. Panzer ver-
147 zeichnete sein Portrait in mehreren Varianten sowie zwei von ihm gemalte Bildnisse Nürnberger Bürger als Vorlagen zu Portraitstichen. MuS: BRAUNS C H W E I G , Herzog Anton Ulrich-Mus.: Ruinen mit Brunnen; Ruinen mit Vase, beide Öl auf Kupfer. N E U N H O F b. Lauf, Welserschloß: Die Quelle bei Beerbach; die Klause bei N e u n h o f . N Ü R N B E R G , M S t N . Lit.: A K L ; Thieme-Becker; Barock, 1962; K D M Lauf, 1966; Schwemmer, 1974. Ausst.: 1955/4; 1986/8. Blendinger, Herbert, Bratschist und Komponist, * 3. 1. 1936 Ansbach. 1951-57 Ausbildung a m Nürnberger Konservatorium für Musik bei Prof. Willy ->Horvath und Max -»Gebhard, anschließend Studium an der Staatl. Hochschule fur Musik in München, Staatsexamen fur das tonkünstlerische Lehrfach an Höheren Schulen. 1962 Förderungspreis der Stadt Nürnberg. Ausst.: 1965/3. Blendinger (Plendinger), Johann Friedrich, Goldschmied, Goldarbeiter, * Eschenbach/Opf. - begr. 15. 5. 1740 Nürnberg. Sohn des Sylvester, Schneider, Bruder des -»Georg, Maler, oo 2.5.1733 Susanna Margarethe (begr. 20.11.1741), geschieden vom Bierwirt Conrad Friedrich. 1688-94 Lehre bei Hans Heinrich -»Schröder. A m 10.4.1722 wurde er Bürger. A m 24.11.1722 bestand er die Meisterprüfung und wurde am 7.6.1723 als Meister vereidigt. 1736-40 Geschworener. Durch seine Heirat wurde er Mitbesitzer des Anwesens Stöpselgasse 5, w o er bis zu seinem Tod wohnte. Er starb in ärmlichen Verhältnissen. Lit.: Stockbauer, 1893; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 79; Kohn, N H b Sebald. Blessing, Fritz, Architekt, war Ende des 19. Jh. in Nürnberg tätig. W e r k e : N Ü R N B E R G : Ludwigstraße 40 (1889); Schlehengasse 2 (1890), beide z u s a m m e n mit Franz-»Ruepp. Lit.: Götz, 1981, S. 188. Blessing, J. M., Kunstdrechsler, wurde 1840 Meister. Ausst.: 1906/2: Nr. 1021 Dosenkugel aus Ebenholz und Elfenbein, Meisterstück 1840. Blessing, J o h a n n Peter, Holzdrechsler, oo Anna Katharina Heubeck, Kinder. 1840 stellte er verschiedene Dosen und vier Nähpulte aus. Ausst.: 1840/4 Nr. 543. Bletner, Hans, Rotschmied, wurde 1612 Meister. Lit.: L o c k n e r N r . 589. Bleul (Bleil), Gottfried, Holzschneider, Spielkartenmacher, * Breslau - f 7. 5. 1688 Nürnberg. Sohn des Balthasar, oo I) N ü r n b e r g 17.6.1651 Kunigunde Gronauer; II) 14.6.1675 Apollonia Wolff. Wurde 1654 Bürger in N ü r n b e r g und gab dabei ein Vermögen von 150 fl. an. 1674 arbeitete bei ihm Georg Zeilinger aus Augsburg als Geselle. Er war auch Korporal der Bürgerwehr. Seine Witwe heiratete am 11.11.1689 Johann Jobst -»Backofen. Lit.: Sporhan-Krempel/ Wohnhaas, 1973. Bleul (Bleil), Hans Basilius, Holzschneider, Spielkartenmacher, get. 20. 8. 1659 N ü r n b e r g - begr. 6. 4. 1719 Nürnberg. Sohn des -»Gottfried, Kartenmacher, oo I) 23.2.1680 Maria Magdalena Feld; II) 18.6.1688 Witwe Dorothea Philippina Faber, geb. Eberstein. Er kaufte 1703 um 1400 fl. das Haus Breite Gasse 34. Lit.: Sporhan-Krempel/Wohnhaas, 1973; R. Sabela, A discovery of playing-cards in Breslau, in: Playing-card 19, 1991 (4) 142-144; Kohn, N H b Lorenz.
Block Bleul (Blevll, Bleil, Bley), M a t t h ä u s (Matthias), Rotschmied, Leuchtermacher, f 1745 N ü r n b e r g , ehemals Grab Nr. E 123 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph nicht erhalten. A m 1.6.1717 wurde er in die Meisterliste eingetragen. Er fertigte in größerem U m f a n g Epitaphien, auch fur auswärtige A u f t r a g g e b e r . Mz: N a m e ; ab 1730: Tanne und N a m e . W e r k e : N Ü R N B E R G , Johannisfriedhof: 9 Epitaphien, Verz. s. K D M Nürnberg, 1977. Lit.: A K L ; Trechsel, 1735; Lockner Nr. 1193; Stengel, in: G N M M, 1918/19, S. 151; K D M Rothenburg 1959. Bleul (Bleyl), Peter Paul, Buch- und Kunsthändler, get. 18. 2. 1654 N ü r n b e r g - begr. 7. 12. 1728 Nürnberg. Sohn des -»Gottfried, oo 14.10.1678 Maria Magdalena Beck. 1685-1727 im Ämterbüchlein verzeichnet, 1728 gestrichen. 1690-1728 Genannter. Panzer verzeichnete sein Portrait. Lit.: SporhanKrempel/Wohnhaas, 1973; Roth, 1802; Grieb, Buchgewerbe 2003. Bleyl s. Bleul Bliminger (Schlosser, 1590) s. Plüminger, Wilhelm Blindhamer, Adolf, Lautenist, Komponist, * um 1475 - t 1522/32. Seit 1503 als Hoflautenist Kaiser Maximilians I. nachweisbar. A m 5.8.1514 schenkte ihm der Rat das Bürgerrecht in N ü r n b e r g und stattete ihn am 28.8.1515 mit jährlich 20 fl. Wartegeld auf zwei Jahre aus, „um die Jungen auf der Laute und andern Instrumenten zu lernen". Als ihn -»Dürer um 1520 mit dem Antwerpener Lautenisten Felix Hungersperger portraitierte, dürfte er noch gelebt haben, dagegen bezeugte ihn H. -»Gerle 1532 als verstorben. Lit.: Eitner, 1900; Krautwurst, 1971; Krautwurst, in: M G G , 2. Aufl. Franz Krautwurst Bloch, Heinrich Karl, Maler, * 7. 2. 1887 - f vor 1983. Seit 1935 Mitglied der Künstlerklause, 1958 wohnte er in Zirndorf, Hauptstraße 2. Block, A n n a Catharina, geb. Fischer, Portrait-, Landschafts- und Blumenmalerin, * 1642 N ü r n b e r g begr. 19. 7. 1718 auf dem Friedhof St. Lazarus in Regensburg. Tochter des Johann T h o m a s -»Fischer, oo Halle 1664 B e n j a m i n Block, Portraitmaler, zw. 17.8.1665 und 28.4.1670 drei Kinder in N ü r n b e r g getauft. Schülerin ihres Vaters. 1660 w u r d e sie als Blumenmalerin an den H o f von Herzog August von Sachsen-Weißenfels nach Halle berufen, w o sie die Prinzessinnen in der Blumenmalerei unterrichtete. Weitere Ausbildung in der Öl- und Pastellmalerei durch ihren Mann. In den 1670er Jahren zog die Familie nach Regensburg. A n n a Catharina signierte ihre qualitätvollen Werke h ä u f i g mit A.C.B. Ihre A u f n a h m e in Sandrarts Teutsche A c a d e m i e spiegelt ihre zeitgenössische Wertschätzung wider. MuS: B A M B E R G , Staatsbibliothek: Landschaft, Z e i c h n u n g 1703. B R A U N S C H W E I G , Herzog Anton UlrichMus.: Blumenstilleben, Gouache, 1663. K R A K A U , Muz. N a r o d o w e : Landschaft mit Schafen, Öl auf Holz. N Ü R N B E R G , MStN.: 2 Hinterglasbilder. S C H W E RIN, Staatl. Mus.: Blumenstilleben, Öl auf Holz. Lit.: N D B ; A K L ; Thieme-Becker; Sandrart, A c a d e m i e ; Doppelmayr, 1730; Füßli, KL; Neudörfer-Lochner, 1875; Ludwig, 1998, S. 314; Tacke, 2001, S. 402. Block, Benjamin von, Portraitmaler und Mezzotinto-Stecher, get. 4. 10. 1631 Lübeck - j 19. begr. 23. 10. 1689 Regensburg, Grab auf dem dortigen Peters-
Bloemaert friedhof. Sohn des Daniel, Portraitmaler; Bruder des Daniel Friedrich, oo Halle 1664 -»Anna Katharina, Blumenmalerin, Tochter des Johann Thomas -»Fischer, Maler; mind, drei Kinder. Ausbildung vermutlich durch seinem Vater. Lt. Sandrart malte Block bereits 1647 den Herzog Adolph Friedrich zu MecklenburgSchwerin „nach dem Leben". 1653 entstand fur die Nicolaikirche in Wismar eine Kreuzigung nach Rubens. In dieser Zeit ging er als Portraitmaler an den Hof von Herzog August von Sachsen-Weißenfels in Halle. 1655 reiste er mit einem herzogl. Empfehlungsschreiben „für eine Reise nach Italien" über Dresden nach Wien. Dort wurde er von seinem Bruder Daniel Friedrich, Kanonikus in Bautzen und Dechant in Böhmisch-Leipa, an den ungarischen Grafen Franz von Nádasdy-Fogáras vermittelt, in dessen Dienst er drei Jahre stand. 1659 ging Block im Auftrag von Nádasdy nach Rom, um den Jesuiten Athanasius Kircher, Papst Alexander VII. und andere berühmte Persönlichkeiten zu portraitieren. Weitere Stationen in Italien waren Siena, Venedig und Florenz, wo er die herzogl. Familie malte. 1664 war er wieder in Halle, wo er erneut für den herzoglichen Hof arbeitete. Nach seiner Eheschließung ließ er sich 1665 in Nürnberg nieder. Von hier aus war er nicht nur fur die Markgrafen von Ansbach und den Wiener Hof tätig, sondern begann auch die neuartige Schabkunsttechnik (Mezzotinto) zu perfektionieren. 1670 zog er nach Regensburg, wo er - von wiederholten Aufenthalten in Wien unterbrochen - bis zu seinem Tod wohnte. Block gehörte zu den produktivsten Portraitisten seiner Zeit. Anläßlich seines 1684 von Kaiser Leopold I. ausgestellten Adelsbriefes (aufgrund des schon seinem Großvater verliehenen polnischen Adels) ist von über 560 flirstl. Portraits die Rede. Von diesen sind nur wenige erhalten bzw. durch Nachstiche, die bei Hollstein aufgelistet sind, bekannt. Stilistisch stehen seine Bilder weniger der italienischen, als vielmehr der in Wien vorherrschenden Velázquez-Schule nahe. Panzer verzeichnete sein Portrait, gestochen von Sandrart sowie ca. neun Bildnisse Nürnberger Bürger als Vorlagen für Portraitstiche. MuS: ANSBACH, Residenz. BADEN-BADEN, Zähringer-Mus. BUDAPEST, Hist. Gem. Gal. DRESDEN, Staatl. Kunst-Slg. MÜNCHEN, BStGs. N Ü R N B E R G , GNM: Portrait Johann Georg Volckamer. Und in vielen weiteren Mus. und Sign. Lit.: NDB; AKL; Thieme-Becker; Martin Krieger, in: JHVM 85, 1969/70, S. 77-103; Tacke, 1995; Ludwig, 1998, S. 314. Ausst.: 1906/2. Bloemaert (Blomart, Blumart), Abraham, Handelsmann, Kunsthändler, Bankier, * 1584 Gent - t 23. 6. 1656 Nürnberg, Grab Nr. 1470 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph noch vorhanden. Sohn des Joos. oo 26.8.1612 Esther de la Rue (* 1594 Nürnberg - t 1642 Nürnberg), 12 Kinder. Mit Rv. vom 13.6.1612 wurde ihm das Bürgerrecht zugesagt (nicht identisch mit dem Maler gleichen Namens). Am 26.3.1613 erwarb er um 2200 fl. das Haus zum Greifen unterhalb der Judengasse (alte Prechtelsgasse 10). Er spielte später in Nürnberg als Kunsthändler eine bedeutende Rolle, auch beim Verkauf von Kunstsachen aus dem Kunstkabinett des Willibald -»Imhoff d. Ä. Das Bild von Dürers Mutter verkaufte er nach Amsterdam, er selbst erwarb Dürer-Zeichnungen. Seine Enkelin Esther Barbara
148 heiratete Joachim von -»Sandrart. Lit.: Sandrart, Academie; Hampe, Rv. II Nr. 2486 Anm.; A. Bredius, in: Rep. f. Kunstw., XVII, S. 409; KDM Nürnberg, 1977; G. Seibold, in: MVGN 68, 1981, S. 164-220; Kohn, NHb Sebald. Blömer, Hermann Bernhard, Buchillustrator, Pressezeichner, Karikaturist, Maler, * 10. 6. 1888 München - f 29. 3. 1956 München. Studierte zunächst Musikgeschichte und promovierte zum Dr. phil. 192433 arbeitete er für die „Fliegenden Blätter" und 192533 für die „Meggendorfer Blätter". 1936-41 beteiligte er sich an Ausstellungen in Nürnberg; 1942-46 beim Sebaldus-Verlag tätig. Werke: Marianne Saemann, die Blumenhochzeit, 1942; Josef Steck: Doktor Quack, 1946; JosefSteck: der Wurzelsepp, 1946. Lit.: AKL. Blösel (Bläßel, Blössel), Georg Samuel, Rotschmied, Leuchtermacher, f um 1767 Nürnberg. Am 11.8.1750 wurde er in die Meisterliste eingetragen. 1767 Genannter, 1775/1776 Geschworener. Werke: NÜRNBERG, Johannisfriedhof: Epitaph auf Grab 634, dat. 1780. Lit.: Lockner Nr. 1417; Stengel, in: GNM M, 1918/19, S. 153; Roth, 1802; KDM Nürnberg, 1977. Bloß, Charlotte, Bildhauerin, wohnte 1952 in der Hiltpoltsteiner Straße 70. Bloß, Willy, Kunstschmied, Bildhauer, * 12. 4. 1906 Nürnberg - f 16. 9. 1946 Barinc-Kowa b. Charkow. Lehre als Kunstschmied; Weiterbildung als Bildhauer am Offenen Zeichensaal in Nürnberg, in Dessau, Berlin und an der AdBK München bei Hermann Hahn. 1932 wohnte er in Nürnberg, Knauerstraße 25. 1942 wurde er zur Polizei einberufen. Er starb in russ. Kriegsgefangenschaft. Er schuf Portraitköpfe von Alfons -»Dressel sowie 1933 von Prof. Walter -»Körner. MuS: NÜRNBERG, MStN: Selbstbildnis, Ton, um 1930; Statuette Martin Luther, Gips, um 1938. Lit.: AKL; Vollmer; Erlanger/Fischer, 2000. Ausst.: 1936/1; 1937/1; 1938/2; 1939/2; 1940/2; 1941/7; 1942/1; 1958/2. Blüher, Carl Friedrich, Rotschmied, Glockengießer, * 1740 Leipzig - t 20. 3. 1799 Stuttgart. 1773 übernahm er die Stuttgarter Gießhütte, wo er als Glockengießer arbeitete. Im September 1788 erhielt er aus unbekannten Gründen einen Nürnberger Meisterbrief. Lit.: AKL; Lockner Nr. 1645a. Blümlein, Johann Georg, Porzellanmaler. Seit 1821 in Nürnberg nachweisbar. 1829 gehörte ihm das Eckhaus L. 1000a (Jakobstraße 1), wo er auch noch 1850 ansässig war, er wurde allerdings nicht mehr als Hausbesitzer aufgeführt. MuS: NÜRNBERG, MStN. Ausst.: 1971/8 Nr. 22. Blümlein (Blümel, Plümel), L e o n h a r d (Lienhard), Briefmaler, Pergamentmacher, Verleger, begr. 30. 6. 1590 Nürnberg. Vater des -»Matthes. oo 1) 8.11.1558 Kunigunda Mösch; II) 14.7.1585 Brigitta, Witwe des Wolf Müller. Mit Rv. vom 4.8.1559 wurde ihm das Bürgerrecht zugesagt, dabei als Pergamentmacher bezeichnet. 1563-90 war er als Briefmaler im Ämterbüchlein eingetragen, 1591 gestrichen. 1568 gab er die Druckschrift „Ein Christi. Gebet in Creutz, Not vnd anfechtung, des Durchleuchtigen ... Fürsten ... Herrn Johanns Friderichen des Eltern, Hertzogen zu Sachsen..." heraus; eine solche Schrift war mit Rv. vom 31.7.1548 Stefan -»Hamer noch untersagt worden.
149 Strauß verzeichnete vier Einblattholzschnitte von Blümlein, darunter den Einblattdruck eines Meteors aus dem Jahre 1581. Zunächst wohnte er beim Neutor, hinter dem Gasthaus zum Goldenen Stern, das sich früher in der Neutorstraße 13/15 befand. Ab 1583 war er, zusammen mit seiner Ehefrau, auch als Hüter auf der Schießhütte im Ämterbüchlein eingetragen und nannte seitdem als Wohnort in seiner Druckadresse die Schießhütte in St. Johannis. Lit.: AKL; ThiemeBecker; Zahns Jb. I, 1868; Hampe, Rv. I, 3775; Strauss, 1975 Bd. 1, S. 121f.; Pilz, 1977; Grieb, Buchgewerbe 2003. Ausst.: 1968/9. Blümlein (Plümlein), Matthes, Briefmaler, get. 12. 6. 1563 Nürnberg - begr. 31. 10. 1600 Nürnberg. Sohn des -»Leonhard, oo 23.4.1587 Magdalena Kepffin. War 1588-1600 als Briefmaler im Ämterbüchlein verzeichnet, 1601 gestrichen. Er wohnte in der Grasersgasse. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Sporhan-Krempel/Wohnhaas, 1973; Grieb, Buchgewerbe 2003. Blum, Georg, Pianist, Komponist, Musiklehrer, * 26. 2. 1855 Doos b. Nbg. - f 25. 8. 1939 Nürnberg. 1906 wohnte er Hadermühle 4. Werke: Verz. s. Dupont, 1971. Lit.: Nürnberger Schau, 1939, S. 330. Blum, Hans, Portrait- und Genremaler, Architekturund Landschaftsmaler, * 23. 1. 1858 Nümberg-Doos t 13. 4. 1942 München. 1873 Besuch der Kunstgewerbeschule Nürnberg unter Carl -»Jäger, Friedrich -»Wanderer, Karl -»Raupp und Conradin -»Walther, 1876 Studium an der AdBK München bei Ludwig von Löfftz und Wilhelm von -»Lindenschmit d. J. Nach Abschluß der Ausbildung war er 1884-90 als Bildnismaler in Nürnberg tätig. Sein Atelier befand sich in der Karlstraße, später in der Friedrichstraße. 1890 übersiedelte er nach München, wo er 1891 zum Professor für Akt- und Figurenzeichnen an der Kunstgewerbeschule ernannt wurde. Stilistisch sind seine Gemälde von der Freilichtmalerei geprägt. Dazu gehören Aquarelle mit Architektur- und Landschaftsdarstellungen, in denen er seine Reiseeindrücke verarbeitete. Die Verbindung zu Nürnberg pflegte er bis an sein Lebensende, was die vielen Ausstellungsbeteiligungen in seiner Geburtsstadt bezeugen; 1934 zeigte er das Ölgemälde „Portal eines alten Patrizierschlößchens in Rentzendorf bei Nürnberg". 1913/16 wohnte er in München, RichardWagner-Straße 10. Mitglied der Nürnberger Kunstgenossenschaft und im Bund fränkischer Künstler. MuS: NÜRNBERG, MStN: ca. 9 Gemälde, darunter „Das Dürerhaus in Nürnberg", 1883; „Städtisches Archiv in Nürnberg", 1892; „Hof an der Tetzeigasse in Nürnberg", 1933; Zeichnungen. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Vollmer; Lohrey, 1989. Ausst.: 1902/1; 1903/1; 1904/1; 1909/1; 1912/1; 1913/1; 1916/1; 1924/2; 1930/2; 1931/1; 1932/3; 1933/1; 1934/2, - / 3 ; 1935/2; 1936/2; 1937/1; 1938/1; - / 2 ; -74; -75 EA; 1939/1; -72; 1940/2; -74; 1942/1,-/6; 1943/5; 1953/4; 1954/3,-/4; 1955/4; 1960/5; 1961/23; 1991/1; 1994/5. Blum, Karl, Lithograph, wohnte 1906 Obere Kanalstraße 29. Vielleicht identisch mit dem Zeichner C. F. Blum, der eine runde Lithographiepostkarte von der Jubiläumsausstellung 1906 für die Ofenfabrik Oettinger schuf. Ausst.: 1993/7, Abb. 1. Blumenauer, Balthasar, Rotschmied, oo Kunigunda. Am 17.5.1555 kaufte er mit seiner Frau um 241 fl. ein Haus in der Elenden Gasse (Rosental).
Blumröder Blumenauer, Bartholomäus, Rotschmied, wurde 1557 Meister. Lit.: L o c k n e r N r . 148. Blumenauer, Eustachius, Rotschmied, f Aug. 1563 Nürnberg, wohnhaft beim Sandbad. Lit.: Burger, 1972 Nr. 7688. Blumenreisinger, Karl Nepomuk, Maler, f 10. 8. 1843 Nürnberg. Bei seinem Tod wohnte er in Nbg.Gostenhof 110 (später zum Anwesen Hauptstraße 8 gehörig). Blumentritt, Günther Architekt, Baurat und Mitarbeiter des Hugo von -»Höfl. Nach dessen frühen Tod 1910 führte er die Planung und Bauleitung am Justizpalast in der Fürther Straße 110 weiter, der am 11.9.1916 in Anwesenheit des bayerischen Königs Ludwig III. eingeweiht wurde. Lit.: KDM Nürnberg, 1977, S. 340; Masa, Freiplastiken, S. 402. Blume-Siebert, Ludwig, Genremaler, Illustrator, * 23. 9. 1853 Arolsen - f 1929 München. 1870/71 Besuch der Kunstgewerbeschule Nürnberg unter August von -»Kreling. Anschließend Studium in Düsseldorf und München. 1874-79 Aufenthalt in New York. Er zählte zu den Malern der „Münchner Schule", in seinen Genregemälden enge Anlehnung an Franz von Defregger. Als Illustrator arbeitete er für die „Gartenlaube" und die „Illustrierte Leipziger Volkszeitung". Lit.: AKL. Bluminger, Wilhelm (Schlosser, um 1564) s. Plüminger, Wilhelm Blumröder, Johann Ernst Gottfried, Stadtmusikdirektor, Komponist, * 27. 4. 1776 Burghausen - f 8. 2. 1858 Nürnberg, Grab Nr. F 5 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1815, noch vorhanden. Studium bei Peter von Winter in München. 1815 Stadtmusikdirektor, in Nürnberg. 1821 Gründung einer Singschule in Nürnberg, die 1883 in die städt. Musikschule umgewandelt wurde. 1828 bis zu seinem Tod Kantor an St. Sebald. 1829 war er Mitbegründer der Liedertafel, von welcher sich auf Veranlassung Blumröders 1837 der Singverein abspaltete. Blumröder scheint sich auch mit der Verbesserung von Musikinstrumenten beschäftigt zu haben. Auf der Industrieausstellung 1840 stellte er zwei Pauken mit Gestellen, „nach neuer Konstruktion und mit Verbesserungen" aus. Diese konnten „augenblicklich und ohne Geräusch von einer Tonart in die andere umgestimmt werden". Er wohnte in S. 911 (Bindergasse 8). Werke: Verz. s. Dupont, 1971. Lit.: Eitner, 1900; Krautwurst, in: MGG; KDM Nürnberg, 1977; Harrassowitz, 1987; G. Hirschmann, in: Quaestiones in musica, Tutzing 1989; Brusniak, Sängerbund 1991; Erlanger/Fischer, 2000. Ausst.: 1840/4 Nr. 418; 1840/5. Blumröder, Gustav Philipp, Pseud. Antonio Anthus, Arzt und Schriftsteller, * 27. 6. 1802 Nürnberg - t 23. 12. 1853 Nürnberg, begr. auf dem Johannisfriedhof. Sohn des Johann Friedrich, Lederhändler, oo Hersbruck 1835 Sabina Elisabetha Schmidt (* 1807 - 1 1 8 4 0 ) , ein Sohn, drei Töchter. Zunächst Theologie-, dann Medizinstudium in Erlangen und Würzburg. Zur praktischen Ausbildung arbeitete er an Kliniken in Berlin, Wien und Paris. 1828 Armen- und Spitalarzt in Hersbruck. Seit 1835 war er Gerichtsarzt in Kirchenlamitz/Fichtelgebirge. 1850 Ruhestand und Rückkehr nach Nürnberg. Er verfaßte zahlreiche wissenschaftliche Beiträge auf dem Gebiet der Psychiatrie und war
Boas auch Mitherausgeber der Blätter fur Psychiatrie. Daneben stammen auch literarische Werke von ihm. 1827 Mitglied im P.Bl.O. Die Blumröderstraße in Nürnberg-Mögeldorf wurde nach ihm benannt. Lit.: A D B ; Bosl; Stadtlexikon 2000. Boas, Ulrich (Goldschmied, 1550) s. Ulrich, Boas Boch s. Bock Bock s.a. Buck Bock, Agnes, Illuministin, wohnte 1857 in L. 1025 (Entengasse 20). Bock, Christoph W i l h e l m , Kupferstecher, Zeichner, Pastellmaler, * 3. 3. 1755 Nürnberg - t 17· 8. 1836 Nürnberg. Sohn des Johann, Hochzeitslader, oo I) 4.12.1782 Susanna Barbara (* 2.2.1744 - f 27.7. begr. I.8.1783), Tochter des G e o r g Michael -»Mann, Schaua m t m a n n ; II) N . N., drei Töchter. Schüler Johann ->Nusbiegels. Anschließend besuchte er drei Jahre die Leipziger Akademie unter A d a m Friedrich Oeser und ein halbes Jahr die Wiener A k a d e m i e bei Jakob Schmutzer. An der Militärakademie in Mecheln lernte er zwei Jahre den Landkartenstich, dort arbeitete er auch jahrelang als Vignettenstecher für Kaiser Joseph II. 1783-1806 war er im Ämterbüchlein als Kupferstecher verzeichnet, mit dem Ende der Reichsstadtzeit endeten die amtlichen Aufzeichnungen. Z u s a m m e n mit seinem Bruder -»Johann Carl zählte er zu den letzten bedeutenden Portraitstechern in Nürnberg. 1798-1802 entstand als Hauptwerk die 128 Bll. umfassende „Gallerie Nürnbergischer Bürger und Bürgerinnen aus verschiedenen Staenden" nach eigenen Vorlagen. Panzer verzeichnete sein Selbstportrait sowie über 350 Stiche Nürnberger Bürger, davon etwa 310 nach eigenen Vorlagen. Auch einige Nürnberger Veduten und Landschaftsdarstellungen wurden vom ihm gestochen. Laut Quartiergeldliste von 1800 wohnte er als Mieter in S. 1334 (Äußerer Laufer Platz/Maxtormauer). 1829 befanden sich seine Geschäftsräume in S. 693/694 (Stöpselgasse 17/19), 1838 wohnte er in L. 126 (An der Fleischbrücke 4). Er starb im HeiligGeist-Spital. Mitglied des Nürnberger Kunst-Vereins. Seine Tochter Maria Magdalena (* um 1787 - t 20.9. 1811) arbeitete als Miniaturmalerin. Werke: „Galerie Nürnbergischer Bürger und Bürgerinnen aus verschiedenen Ständen", 1797-1801; „ S a m m l u n g berühmter Gelehrter und Künstler" sowie andere Tafelwerke. M u S : N Ü R N B E R G , M S t N : 6 PinselzeichnungenPortraits; Radierungen; Kupferstiche von 1771-1816; Lithographien. - , StadtB; - , G N M . Lit.: A K L ; Thieme-Becker; C. G. Müller, 1791, S. 95, 198, Forts. I., S. 36, Forts. II, S. 30; A. N . Riedner: Kurze Biographien I, Nürnberg 1811; Zahns Jb. I, 1868; Schrötter, 1908; Gürsching, in: M V G N 40, 1949; Reynst, 1962; Schwemmer, 1974. Ausst.: 1817/1; 1981/1. Bock, August Eduard Moritz, Goldschmied, Goldund Silberarbeiter, * 1. 8. 1812 Nürnberg. Sohn des Friedrich Wilhelm, Stiftungsadministrator, oo 19.5. 1839 Magdalena Sophie, Tochter des Johann Sixtus Lechner, Poliermeister. 13.6.1827 bis 5.5.1831 Lehre bei Johann Samuel -»Schönberg. Als Gesellenstück fertigte er zwei Leuchter, die er am 20.8.1830 vorwies. A m 21.9.1838 übernahm er die Konzession des Georg A d a m -»Trautz von dessen Witwe, am 26.10.1838 wurde er als Meister a u f g e n o m m e n . 1852-65 Geschworener, 1860 Magistratsrat. Ihm wird unter Vor-
150 behalt eine Meistermarke mit den Buchstaben E B zugeschrieben, sie läßt sich auf einem Teelöffel aus Kirchenbesitz nachweisen. Laut einem „Verzeichniß einflußreicher Persönlichkeiten der Einwohnerschaft von N ü r n b e r g mit A n g a b e ihrer politischen Haltung" von 1854 war Bock Gold- und Silberarbeiter sowie Zahnarzt und Gemeindebevollmächtigter. Er wurde beurteilt als „Früher der demokratischen Parthei sehr ergeben, nun aber ein ganz conservativer Mann, zumal seit ihm die A u s ü b u n g der Zahnheilkunde, für welche er vollkommen befaehigt ist, gestattet wurde". Er bildete folgende Goldschmiedelehrlinge aus: Georg Metzger (1839-42); Friedrich Benz (1841-44); Georg Stahl (bis 1847); Johann Carl -»Seger (1847-50); J. Kleemann (bis 1849); N. Eismann (1850-53); N. Maulwurf (ab 1853); Gottlieb Distelbarth (1855-59); Ferdinand T h u m (1862-63). 1869 meldete Bock sein Goldschmiedegewerbe ab, wobei er angab, daß dieses schon seit April 1864 ruhe. 1842/1850 besaß er das A n w e s e n S. 188 (Weißgerbergasse 31), 1863 war er Eigentümer des Hauses S. 41 (Zwischen den Fleischbänken 4). 1878 gehörte ihm das Anwesen Theresienstraße 18/Bindergasse 9, w o er als Privatier wohnte; 1881 wurde hier seine Witwe erwähnt. Bocks Portrait befindet sich im Vorgeherbuch der Goldschmiede, Bl. 85. M u S : N Ü R N B E R G , G N M : Deckelfigur eines Schützenpokals. Lit.: Stockbauer, 1893; Pfeiffer, in: M V G N 65, 1978, S. 367; C. Bühl, in: M V G N 85, 1998, S. 274; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 80. Bock, Friedrich, Dr. phil., Altphilologe, Bibliothekar, Schriftsteller, * 26. 5. 1886 Ellingen - f 2. 10. 1964 Erlangen. Sohn des Friedrich, kgl. Amtsgerichtsrat. oo Erlangen 1915 Ottilie Kübler (* 1890 - 1 1975), ein Sohn, drei Töchter. Nach dem Studium der Altphilologie und Geschichte in München und Berlin absolvierte Bock die Ausbildung zum höheren Bibliotheksdienst, die er 1911 mit der Staatsprüfung abschloß. Zunächst war er an den Universitätsbibliotheken in Erlangen und München tätig. 1921-51 war er Direktor der Stadtbibliothek Nürnberg. Als einer der wenigen Entscheidungsträger im Kulturbereich wurde er 1945 nicht suspendiert und erwarb sich in der Nachkriegszeit große Verdienste um den Wiederaufbau des Nürnberger Bibliothekswesens. Publizistisch beschäftigte er sich vielfach mit der Geschichte der Stadt Nürnberg. 1922-33 und 1939-44 gehörte er dem erweiterten Vorstand des Vereins für Geschichte der Stadt N ü r n b e r g an, 1951 wurde er Ehrenmitglied. Sein 1955 von Erich -»Kohout gemaltes Bildnis befindet sich im Besitz der M S t N . Die Friedrich-Bock-Straße im Stadtteil Thon wurde nach ihm benannt. Werke: Verz. seiner Veröffentlichungen s. Armin Dietzel: Bibliographie Friedrich Bock, Erlangen 1966. Lit.: DBE; Mitt. a. d. StadtBN, Jg. 5, H. 1, 1956; G e o r g Gustav Wieszner, in: Norica, 1961; Schultheis, in: M V G N 53, 1965 (Nekrolog); Stadtlexikon 2000. Ausst.: 1966/5; 1970/7. Clemens Wächter Bock (Flock), Georg, Goldschmied, Silberarbeiter, * Breslau - begr. 19. 5. 1578 Wöhrd b. Nbg. oo 10.12.1555 Elisabeth Renter (begr. 19.8.1589, wohnhaft in der heutigen Rosengasse). Am 8.11.1555 bestand er die Meisterprüfung und wurde 14.12.1555 als Meister vereidigt. Mit Rv. v o m 29.1 1.1555 wurde ihm das Bürgerrecht zugesagt und am 4.12.1555 wurde
151 er in das Bürgerbuch eingetragen. Als einzige Arbeit von ihm ist ein mit G B gemarkter Renaissancepokal aus der Zeit um 1560 in der Rüstkammer des Kreml in Moskau bekannt. 1560 erwarb er um 300 fl. rh. und 25 fl. rh. Eigenschaft (500 fl. rh. Hypothek) ein Haus im Taschental bei der Judengasse (Rotschmiedsgasse 8), das er 1567 zum gleichen Preis wieder verkaufte. Am 27.4.1573 gab er sein Bürgerrecht auf; ob er weiter wegzog oder sich nur im Vorort Wöhrd niederließ, wo er starb, ist nicht bekannt. Lit.: AKL; Rosenberg 3922; Stockbauer, 1893 Nr. 390; Hampe, Rv.; Burger, 1972 Nr. 6379; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 81; Kohn, NHb Sebald. Bock, Georg Leonhard I., Zirkelschmied, t 10. 10. 1833 Nürnberg. 1829 war er in S. 1496 (Hintere Beckschlagergasse 15) ansässig. Bock, Georg Leonhard II., Zirkelschmied, 1850 war er Besitzer des Hauses S. 1619 (Rosental 8), das er später verkaufte. 1863/70 erscheint er als Besitzer des Hauses S. 1575 (Spitzenberg 17). Bock, Georg Michael, Zirkelschmied, f 10. 3. 1818 Nürnberg, oo Barbara ( t 16.6.1825). Am 18.3.1760 wurde er in die Meisterliste eingetragen. Im selben Jahr erwarb er von seiner Mutter Anna um 1800 fl. das Haus Paniersplatz 33. Laut Quartiergeldliste 1800 wohnte er zur Miete im Hinterhaus von S. 1607 (Schmausengasse 7/Rosental 20), wo er bis zum Schluß ansässig war. Lit.: Kohn, N H b Sebald. Bock, Georg Nicolaus, Zirkelschmied, * Nürnberg, Sohn eines Meisters. Am 16.8.1803 wurde er in die Meisterliste eingetragen. 1829 war er in S. 1496 (Hintere Beckschlagergasse 15) ansässig. Bock, Hans, Goldschmied, Ausbereiter, * Dinkelsbühl. oo 20.2.1537 Barbara Lemlerin. Mit Rv. vom 10.9.1537 wurde ihm das Bürgerrecht zugesagt und am 3.10.1537 wurde er in das Bürgerbuch eingetragen. Er war kein Meister. Mit Rv. von 1541/42 wurde ihm das Ausbereiten untersagt, mit Rv. vom 8.3.1542 wieder erlaubt „dweil großer Mangel daran". Mit Rv. vom 9.10.1543 wurde er erneut aufgefordert, nach Fertigstellung der vorliegenden Arbeiten sich des Ausbereitens bis auf weiteren Bescheid zu enthalten. Am 27.2.1552 wurde seine Witwe erwähnt, welche die Ausbereiter-Werkstatt anscheinend weiterführte. Lit.: Hampe, Rv.; Archiv zur Nbger. GSK im GNM. Bock, J., Zeichner, Kartograph. MuS: N Ü R N BERG, StadtB: Grundriß des Kaiserschlosses und der Burg zu Nürnberg. Federzeichnung 23 χ 28,5 cm, um 1810. Lit.: Tiggesbaumker, 1988 Nr. 194. Bock, Johann Carl, Kupferstecher, get. 2. 9. 1757 Nürnberg - f 6. begr. 9. 3. 1843 Nürnberg, ehemals Grab auf dem Rochusfriedhof, Epitaph nicht erhalten. Sohn des Johann, Hochzeitslader; Bruder des -•Christoph Wilhelm, co 10.1.1786 Sophie Helena, Tochter des Johann Grasser, Stadtknecht. 1783-1806 als Kupferstecher im Ämterbüchlein verzeichnet. 1784 hielt er sich außerhalb Nürnbergs auf, wahrscheinlich reiste er in diesem Jahr mit seinem Bruder in die Niederlande. Er nahm am 13.10.1792 an der Gründungsversammlung der Gesellschaft der Nürnberger Künstler und Kunstfreunde teil, die im Haus von Johann Peter -»Rosier stattfand. 1797-1806 Genannter. Er spezialisierte sich auf Kupferstiche für naturgeschichtliche Werke nach fremden Vorlagen. Herausra-
Bocksberger gend sind seine Stiche zu Johann Wolfs „NaturGeschichte der Vögel Deutschlands" nach Ambrosius -•Gabler und Johann Matthias -»Hergenröder und zu Eugen Espers „Schmetterlinge nach der Natur". 1800/29 hatte er seine Geschäftsräume in S. 158 (Augustinerstraße 19), wo er auch wohnte. Bei seinem Tod war er in S. 259 (Maximiliansplatz 6/8) ansässig. Seit 1794 Mitglied der Nürnberger Malerakademie. Zusammen mit seinen Bruder -»Christoph Wilhelm zählte er zu den letzten bedeutenden Kupferstechern Nürnbergs. Panzer verzeichnete ca. zehn Portraitstiche Nürnberger Bürger mit seiner Signatur. Werke: s. Ludwig, 1998, S. 315 f. MuS: N Ü R N B E R G , MStN: Kupferstiche von 1784 - ca. 1815. Lit.: AKL; ThiemeBecker; Bénézit; Füßli, KL; Nagler, KL; C. G. Müller 1791, Forts. 1, S. 53, Forts. II, S. 26 f.; Roth, 1802; Zahns Jb. I, 1868; Schrötter, 1908; Gürsching, in: MVGN 40, 1949; Pilz, in: M V G N 43, 1952; Sitzmann, 1983, S. 306. Bock, Johann Christoph, Kupferstecher, * 1752 Nürnberg, Bruder des -»Christoph Wilhelm und des -»Johann Carl. Lebensumstände und Arbeiten sind unbekannt. Lit.: Bénézit, 1976; Meusel, 1778. Bock, Johann Leonhard, Zirkelschmied, * 1772 Nürnberg. Sohn eines Meisters, oo I) Anna Elisabetha Werner; II) Maria Clara (f 27.10.1825); III) Anna Margaretha Röder (* 1789 Lonnerstadt), Bauerntochter. Am 23.2.1802 wurde er in die Meisterliste eingetragen. 1810 wohnte er in S. 1631 (Grübelstraße 6), 1825 in S. 1496 (Hintere Beckschlagergasse 15). 1829 war er Besitzer des Hauses S. 1619 (Rosental 8). Bock, Julius, Zeichner. MuS: N Ü R N B E R G , MStN: 12 Federzeichnungen mit Nürnberger Motiven, entstanden zwischen 1835 und 1838. Bock, Leo, Xylograph, war 1850/57 in L. 165 (Obere Wörthstraße 14) ansässig. Bock, Lienhard, Goldschmied. Am 20.1.1550 mußte er als Goldschmiedgeselle wegen Verwundung von Endres -»Plödt d. J. 20 lb. an das Opfer zahlen sowie 60 lb. Strafe. Am 28.12.1584 wurde er wegen vier rückständiger Losungen in den Rv. erwähnt. Lit.: Hampe, Rv. II, 760; Archiv zur Nbger. GSK im GNM. Bock, Ludwig, Dr. med., praktischer Arzt, MalerDilettant, * 1803 - t 1868 Nürnberg. 1824 besuchte er als Medizinstudent auch die Nürnberger Kunstschule und stellte dort aus. 1846 war er auch Krankenhausarzt, später unterhielt er eine Privatheilanstalt fur Flechtenkranke auf der Hinteren Insel Schütt Nr. 2. Mitglied des Kunst-Vereins. Lit.: Fritz Zink, in: MVGN, 64 1977, S. 294, 303. Ausst.: 1824/1; 1836/1. Bock, Martin, Architekt, Werke: N Ü R N B E R G , Kornmarkt: CVJM-Haus (1959/60). Lit.: Riestra, 2005 S. 15. Bock, Melchior, Zirkelschmied, wurde am 2.8.1731 in die Meisterliste eingetragen. Bock, Sixtus, Rotschmied, Former, wurde am 14.3.1758 in die Meisterliste eingetragen. Lit.: LocknerNr. 1459. Bock, Susanna Regina, Malerin, wohnte 1857 in L. 949 (Klaragasse 20). Bocksberger, Johann Melchior (Hans), Maler, * 1525/35 Salzburg - f 1587 Regensburg. Sohn des Hans, Fresko- und Wandmaler. Dieser bedeutende Maler war vorwiegend im süddt. Raum tätig (Ingoi-
Bocksdörfer Stadt, Passau, Wien, München, Regensburg, Landshut). Bei einem Aufenthalt in N ü r n b e r g empfahl der Rat den Meistern am 5.2.1564, Bocksberger nicht zu fordern. Anscheinend hatte er um diese Zeit Schwierigkeiten mit dem Handwerk in Regensburg. Er arbeitete offensichtlich mit Jost -»Amman zusammen, es sind 79 Vorzeichnungen zu Holzschnitten von A m m a n s Bibelund Livius-Illustrationen erhalten (Weimar, Landesmuseum). Lit.: A K L ; Thieme-Becker; Rettberg, 1854, S. 177; Hampe, Rv. 1,3998. Bocksdörfer (Poxtorffer), C o n r a d (Cuntz), Blechschmied, Schlosser, f 1434 Nürnberg. Er lebte zum Schluß im Mendelschen Zwölfbrüderhaus. Ausst.: 2002/1, S. 118. Bocksdörfer, Heinrich, Schlosser, wurde 1437 Meister. Im Salzbüchlein von 1443 wurde er noch erwähnt, aber wieder gestrichen. A m 28.5.1437 erwarb er das Haus Obere Schmiedgasse 20. Lit.: Kohn, N H b Sebald. Bocksheimer (Bockshammer), Heinrich, Formschneider, Sohn des Daniel, oo N ü r n b e r g 20.2.1682 Maria H ü m p e l m a n n . A m 28.3.1682 wurde er Bürger und zahlte 4 fl. bei einem Vermögen von 300 fl. 168182 war er als Formschneider im Ämterbüchlein verzeichnet, 1683 gestrichen. Evtl. identisch mit einem 1709 in Breslau erwähnten Formschneider gleichen Namens. Lit.: A K L ; Thieme-Becker; SporhanKrempel/Wohnhaas, 1973; Grieb, Buchgewerbe 2003. Bode, Paul, Architekt, in Kassel ansässig. 1952 schuf er die Pläne fur den Atlantik-Palast, Karolinenstraße 35-37. Lit.: Architektur Nürnberg 1904-1994. Bodechtel, Christoph, Orgelbauer, Organist, get. 9. 3. 1734 Nürnberg - begr. 19. 8. (nicht Sept.) 1788 Nürnberg. Sohn eines Nürnberger Schreiners; Vater des -»Johann Jakob, oo 21.4.1767 Barbara Wirth, Kinder. Schreinerlehre wohl bei seinem Vater. Den Orgel- und Klavierbau lernte er f ü n f Jahre bei Johann Christoph -»Kittelmann, w o er anschließend noch als Geselle tätig war. A u f seiner Wanderschaft arbeitete er bei Johann Christian Köhler in Frankfurt/Main, Andreas Silbermann in Straßburg und bei Johann Andreas Stein in Augsburg. U m 1763 kehrte er nach Nürnberg zurück und arbeitete zunächst wieder bei Kittelmann. 1764 machte er sich selbständig. 1772 wurde er zum Stadtorgelmacher ernannt, welches A m t er bis 1788 ausübte; ebenso w a r er bis zu seinem Tod Spitalorganist. Er wohnte wie Kittelmann, dessen Werkstatt er wahrscheinlich ü b e r n o m m e n hat, in der Katharinengasse, Von ihm sind nur kleine Orgelwerke mit 6 - 1 1 Registern bekannt, u.a. in Altdorf, Altensittenbach, Bad Windsheim, Illesheim, Kirchrüsselbach, Kraftshof, Nürnberg (St. Leonhard, St. Lorenz, Walpurgis), Sugenheim. W e r k e : Verz. s. Fischer/Wohnhaas, in: Musik in Bayern, Bd. 50, 1995. Lit.: Orgelbauerlexikon, 1994; Harrassowitz, 1987; Schindler, 1995; Fischer/Wohnhaas, 2001. Ausst.: 1995/8. Theodor Wohnhaas Bodechtel, Fritz, Musikinstrumentenfabrikant, um 1933 in Nürnberg tätig. Bodechtel, Johann Jakob, Klavier- und Orgelbauer, Organist, get. 9. 2. 1768 N ü r n b e r g - f 5. 5. 1831 Nürnberg. Sohn des -»Christoph, oo 15.9.1795 Ν . N.; II) 27.5.1811 Eleonora Charlotte Kölbel (* um 1786 t nach 1863). Ausbildung bei seinem Vater. Am
152 31.7.1788 wurde er mit 20 Jahren Meister und führte die Werkstatt seines Vaters weiter; ebenso wurde er trotz seines jugendlichen Alters Spitalorganist und Stadtorgelmacher. Er galt auch als hervorragender Pianoforte- und Clavichordmacher, dessen Werke sich in verschiedenen Museen erhalten haben. Das Amt des Stadtorgelmachers in N ü r n b e r g ist mit ihm erloschen. 1800/1831 befanden sich seine Geschäftsräume im eigenen H a u s L. 582 (Katharinengasse 8), w o seine W i t w e 1863 noch lebte. Sein Eintrag im Bestattungsbuch von Heilig Geist läßt darauf schließen, daß er im Spital starb. Panzer verzeichnete sein Portrait. W e r k e : Verz. s. Fischer/Wohnhaas, in: Musik in Bayern, Bd. 50, 1995. M u S : N Ü R N B E R G , G N M : 3 Tafelklaviere, 1 Clavichord. Lit.: Wohnhaas, in: M V G N 54, 1966; Harrassowitz, 1987; Huber, 1989; Orgelbauerlexikon, 1994; Schindler, 1995; Fischer/Wohnhaas, 2001. Ausst.: 1995/8. Theodor Wohnhaas B o d e n , Günter Bodo, Maler, Graphiker, * 2. 12. 1937 Rheine, 1958-59 vier Semester Graphikstudium an der Werkkunstschule Dortmund, 1960-65 neun Semester freie Graphik an der A d B K Nürnberg. Vor 1965 längere Tätigkeit als Reiseleiter. Dozent am BZ Nürnberg und freischaffend tätig. 1965 wohnte er Nürnberg, Rothenburger Straße 46. Seit 1979 Professor an der FH Bochum, Fachbereich Architektur. 1980 Obersiedlung nach Recklinghausen. 1971 Förderpreisträger der Stadt Nürnberg. Mitglied im B B K . MuS: N Ü R N B E R G , M S t N : ca. 6 Gemälde. Ausst.: 1961/9; 1962/1; 1963/21; 1964/12; 1962/20; 1965/16; 1965/22 SA; 1 9 6 6 / 1 , - / 1 0 ; 1967/1; 1968/2; 1971/11; 1972/15; 1981/3; 1986/14; 2002/5. Bodenehr, Gabriel d. Ä., Zeichner und Kupferstecher, Kartograph, * 8. 2. 1673 Augsburg - f 21. 8. 1765 Augsburg. Sohn des -»Johann Georg, Kupferstecher. 1717 übernahm er den Stridbeck'schen Verlag in Augsburg. Panzer verzeichnete mehrere Portraitstiche Nürnberger Bürger mit seiner Signatur. Ebenso brachte er einige Karten des Nürnberger Stadt- und Landgebietes heraus. M u S : N Ü R N B E R G , MStN: 4 Kupferstiche, u.a. Nürnberg mit seinen Vorstädten und Schanzenanlagen. Lit.: A K L ; Thieme-Becker; C. G. Müller, 1791, S. 8, 10, 14, Forts. I, S. 14. Ausst.: 1968/11. Bodenehr, Moritz, Zeichner und Kupferstecher, * 1665 Augsburg - t 1748 Augsburg oder 9. 3. 1749 Dresden. Sohn des Johann Gabriel, Hofkupferstecher in Dresden. Er malte das Bildnis des Bernhard Walter -»Marperger, das als Vorlage für den bei Panzer verzeichneten Portraitstich diente. Lit.: A D B ; A K L ; Thieme-Becker; Nagler, KL. Bodenmair, Wolf, Wildruf- und Horndreher, Pfragner, get. 4. 8. 1651 N ü r n b e r g - begr. 14. 4. 1716 Nürnberg. Sohn des Johannes, Pfragner. 1667 als Lehrling erwähnt. U m 1682 wurde er Meister. Er war in der Hinteren Beckschlagergasse ansässig. Lit.: Nickel, 1971, S. 160. Bodig, Johann, Glockengießer, trat 1759 in Graz als aus N ü r n b e r g stammend in Erscheinung. Lit.: F. Popelka, Die Bürgerschaft der Stadt Graz von 1720 bis 1819, Baden b. Wien 1941. Bodisco, Gerda von, geb. Romstoeck, Graphikerin, Malerin, * 24. 4. 1913 Nürnberg - f 15. 7. 1981 Lindau, oo Boris von Bodisco. Studium Bühnenbild und Graphik an der A d B K München unter Emil Preto-
153 rius. Sie arbeitete u.a. als Gebrauchsgraphikerin, ihre Zeichnungen, Linolschnitte und Siebdrucke hatten eine phantastische, z.T. an den Jugendstil erinnernde, abstrakte Ornamentik. Ab 1944 lebte sie in Lindau am Bodensee. Lit.: AKL. Ausst.: 1971/11. Bodner, Paul Friedrich, Meistersinger, Hochzeitslader, get. 29. 6. 1578 Nürnberg - t nach Mai 1631 Nürnberg, oo I) 11.12.1598 Barbara Rösner; II) 7.2. 1621 Margarethe Reichl. Urkundlich nur als Hochzeitslader bezeichnet. Von 1605-11 nahm er regelmäßig, von 1614-20 nur noch vereinzelt an Singschulen teil, von 1608-18 hielt er selbst einige Singschulen ab. Lit.: Stahl, 1982. Böckel, Georg Franz, Malerlehrling, get. 27. 5. 1611 Nürnberg, Sohn des Jeremias, Handelsdiener. 1624 begann er seine Lehre bei Leonhard -»Walch, wofür 50 fl. Lehrgeld vereinbart waren. Das Lehrverhältnis wurde vom Rugamt beendet, wann und warum ist unbekannt. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Bosch, in: GNM M, 1899, S. 126; Tacke, 2001, S. 367. Böckelmann, Albrecht, Goldschmied, Gold- und Silberarbeiter, * Lübeck - t 1707 Nürnberg. Sohn des Dietrich, Wirt in Lübeck, oo I) 28.5.1677 Anna, Witwe des Cornelius von -»Brecht, Goldschmied; II) Ursula Helena (* 13.4.1664 - f nach 1735), Tochter des Johann Ferber d. J., Pfarrer in Alfeld. 1673 wurde er als Geselle in Nürnberg erwähnt. Am 1.5.1677 bestand er die Meisterprüfung und wurde am 18.7.1777 als Meister vereidigt. Am 12.3.1679 wurde er Bürger, 1689-93 Geschworener. Ihm wird eine Marke mit den Buchstaben AB/M zugewiesen. An Arbeiten sind ein Pokal in Form eines Flügelglases mit barockem Blumendekor an der Cuppa bekannt und ein 1679 datierter Kelch mit Patene aus der Stadtkirchengemeinde Hersbruck. 1685 lieferte er eine Gießgarnitur für Christian Albrecht Herzog von Gottorf, ferner reinigte und vergoldete er ein Gießbecken, zwei Leuchter und zwei Tischbecher. Er bildete zwei Lehrlinge aus: Peter Quartor aus Lübeck (1690-96); Philipp Kastner (16981704). Wegen Auftragsmangels verlegte er sich später auf die Herstellung von zinnernen Knöpfen. Auch scheint er sich ab 1700 häufiger außerhalb Nürnbergs aufgehalten zu haben. 1694-1700 war er Gassenhauptmann. Seine Witwe heiratete 1716 Johann Seitz, Bürger und Pfründer im Spital in Hersbruck. Lit.: AKLjDipt. Landgebiet II, 1759, S. 4; Stockbauer, 1893; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 82. Böckelt, Leonhard, Bildhauermeister, wohnte 1906 in der Lindengasse 46. Böcklein, Christian Philipp, Bildhauer, oo N. N„ Kinder, wohnte 1870/81 in der St. Johannisstraße 72. Lit.: Sichling, 1870. Böcklein, Johann, Zirkelschmied, * 1787 Röthenbach/St. Wolfgang. Sohn des Friedrich, oo 12.11.1817 Elisabeth Katharina (* 1796), Tochter des Johann Paul -»Neidhard, Zirkelschmied. 1813 wohnte er in S. 1546 (Hintere Beckschlagergasse 20/22), 1829 in S. 1405 (Manggasse 6-8). Böckler s.a. Peckler Böckler, Georg Andreas, Baumeister, Schriftsteller, Ingenieur, * um 1617 Straßburg oder Sachsen t 21.122. 2. 1687 Ansbach. Um 1644 nachweisbar, er lebte in Straßburg, dann abwechselnd in Frank-
Böhm furt/Main und in Nürnberg. Gegen 1679 trat er in die Dienste des Markgrafen Johann Friedrich in Ansbach. Von seinen Bauwerken ist wenig bekannt, doch trat er als Fachschriftsteller öfter in Erscheinung, Seine Werke erschienen in Frankfurt und Straßburg, vor allem aber folgende Titel in Nürnberg: „Theatrum machinarum novum", 1661 und weitere Auflagen bis 1703; „Architectura curiosa nova" oder Bau- und Wasserkunst, 3 Tie., bei Paul -»Fürst; 1664, „Ars heraldica", 1688; sowie sein letztes und bedeutendstes Werk „Die Baumeisterin Pallas oder der in Teutschland entstandene Paladius", 1698, eine Übersetzung der zwei ersten Bände Palladlos mit Anmerkungen und Erläuterungen. Panzer verzeichnete sein Portrait von 1681. Lit.: NDB; AKL; Thieme-Becker; Nagler, KL; Doppelmayr. Böheim, Böheimb s.a. Behaim, Beheim, Böhm Böheim (Behem), Christoph Hieronymus, Goldschmied, Gold- und Silberarbeiter, get. 6. 2. 1657 Nürnberg - begr. 9. 3. 1693 Nürnberg. Sohn des Hans, Wirt und Weinhändler, oo 1.12.1686 Margaretha (begr. 14.6.1715), Tochter des Hans Schmidt, Fingerhutmacher. 1668-75 Lehre bei Hans Georg -»Schwarz. Am 4.11.1686 bestand er die Meisterprüfung und wurde am 19.1.1687 als Meister vereidigt. Nachdem an einem seiner Meisterstücke, dem Akeleipokal, Mängel festgestellt worden waren, wurde Böheim nur nach Fürsprache zum Meister gesprochen, mußte aber drei Taler Strafe zahlen. Als bisher einzige Arbeit ist von ihm die silbervergoldete Fassung eines Glasbechers bekannt, der sich im G N M befindet. Bei seinem Tod wohnte er beim Rosenbad. Seine Witwe heiratete am 6.7.1696 den Goldschmied Severinus Conrad -»Weiß. Lit.: AKL; Rosenberg 4266; Meyer-Heisig, 1963; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 83. Böhm s.a. Beham, Beheim Böhm, Adam Gotthard, Kupferstecher, Formschneider, t 10. 12. 1836 Nürnberg, oo Maria Magdalena Wild ( t 27.12.1838). 1829 war er in S. 1508 (Wöhrdertorstraße 7) ansässig und zum Schluß in S. 1445 (Wöhrdertorstraße 31). Mitglied des Nürnberger Kunst-Vereins. Ein ohne Vornamen genannter Böhm stellte 1824 eine Federzeichnung mit der Darstellung der Völkerschlacht bei Leipzig in der Nürnberger Kunstschule aus; es ist unklar, ob er mit dem Stecher identisch ist. Ausst.: 1824/1; 1836/1. Böhm, Alfred, Maler, wohnte 1948 in NürnbergSchauberg und stellte Ansichten von Paris (Ölkreide) und Venedig (Aquarell) aus. Im Adreßbuch 1952 ist ein gleichnamiger Maler erwähnt, wohnhaft in der Erhardstraße 13. Ausst.: 1948/1. Böhm, Amadeus Wenzel, Kupferstecher, Lithograph, Zeichner, * 2. 5. 1769 Prag - f 1. 5. 1823 Leipzig. Studium in Wien. Seit 1797 Lehrer an der Akademie in Leipzig. Sein graphisches Werk wird auf ca. 200 Kupferstiche und Radierungen geschätzt. Er fertigte Illustrationen für Taschenbücher und Almanache, darunter für Johann Leonhard -»Schräg in Nürnberg. MuS: N Ü R N B E R G , MStN: Frauentaschenbuch für das Jahr 1819, 1820 und 1821, Schräg Nbg.; W. G. Bechers Taschenbuch, 1822. Lit.: AKL; ThiemeBecker. Böhm, Carl, Organist, Musikdirektor, * 23. 4. 1877 Altdorf - t 15. 4. 1928 Nürnberg, begr. 18.4. in Alt-
Böhm dorf. Sohn des Johann, Lehrer; unverheiratet. 1897 absolvierte er das Lehrerseminar in Altdorf. Für Theorie und Orgelspiel Schüler von Prof. Karl Wolfrum in Altdorf, später in Klavierspiel von Reinhold Mannschedel in Nürnberg. Lehrer an verschiedenen Schulen im Nürnberger Landgebiet, seit 1908 Lehrer in Nürnberg. 1913 Organist und Chordirektor bei St. Leonhard, wo er auch einen Kirchenchor gründete. 1917-23 Organist beim Verein für klassischen Chorgesang, seit 1923 Organist und Chordirektor an der Sebalduskirche, 1925 auch Hauptvereinsmusikdirektor des bayer, ev. Gesangvereins. Böhm war auch Glockensachverständiger. Lit.: Frank-Altmann, 1927; Zschr. für ev. Kirchenmusik Okt./Nov. 1927, S. 260 und Juli 1928; Ausk. Franz Krautwurst. Böhm, Caroline, Gold- und Straminstickerin, stellte 1840 eine Bildstickerei und einen gestickten Schleier aus. Ausst.: 1840/4 Nr. 700. Böhm, Franz, Maler, Zeichner, * 29. 2. 1888 Erlangen - t 6. 12. 1935 Zirndorf? Besuch der Kunstgewerbeschule Nürnberg, Schüler von Emil -»Stahl. Studium an der AdBK München, wo er unter Peter Kalmann arbeitete, anschließend im Meisteratelier von Prof. H. Kaspar tätig. Während des Ersten Weltkriegs war Böhm Kriegsberichterstatter als Maler und Zeichner. Anschließend arbeitete er als freischaffender Künstler, wobei er sich besonders figürlichen Arbeiten widmete. 1933/34 wohnte er in Zirndorf. MuS: NÜRNBERG, MStN: Aus Mainfranken, Aquarell, 1934. Ausst.: 1933/3; 1934/1,-/3. Böhm (Bohem, Böheim), Friedrich, Glockengießer, stammte aus Nürnberg. Am 7.3.1661 wurde er Bürger in Amberg, dort bis 1682 nachweisbar. Werke: Glokken: HARTMANNSHOF, 1677. NEUMARKT/Opf., 1670. Lit.: AKL; Glockenatlas Mittelfranken, 1973. Böhm, Hans, Prof., Maler, von 1892-96 durch datierte Arbeiten nachweisbar. Werke: Der Sternhof, Aquarell, dat. 1893; weitere 10 Handzeichnungen und Aquarelle aus Nürnberg. MuS: NÜRNBERG, MStN. Lit.: Mitt. a. d. StadtBN, Jg. 5, H. 1, Mai 1956. Ausst.: 1959/9 Nr. 41. Böhm, Johann Friedrich, Schulkollege, 1757 Lehrer an der Lorenzer Schule. Lit.: Waldau, Zion 1787, S. 30; Böhm, Johann Michael, Dosenmaler, Musiker, * um 1821 - t 16. 4. 1868 Nürnberg, oo Anna Maria Volkert (* um 1822 - t 22.2.1859). 1859/68 war er Besitzer des Hauses L. 1337c (Frauentormauer 90). 1870 wohnte eine Dosenmalerwitwe Bock in der Ottostraße 10. Böhm, Johann Paulus I., Rotschmieddrechsel, * 1808/12 - t 5. 12. 1862 Nürnberg, durch Selbstmord. Sohn des -»Stephan, Messingbrenner, oo 24.4.1836 Elisabeth (* um 1812), Tochter des Johann Adam 11. -»Ackermann, Rotschmieddrechsel. 1834 Meister. 1850 war er in S. 1689 (Kleine Insel Schütt 6) ansässig und zum Schluß in S. 1554 (Rosental 1). Lit.: LocknerNr. 1953. Böhm, Johann Paulus 11. Rotschmieddrechsel, * um 1831 Nürnberg, Sohn des -»Karl, Rotgießermeister. oo 10.7.1859 Margaretha Caroline (* um 1831), Tochter des Johann Dumbeck, Hafnermeister. 1863/70 war er Besitzer des väterlichen Hauses L. 900 (Vordere Sterngasse 29). Lit.: Sichling, 1870, S. 116.
154 Böhm, Karl, Rotgießer, Messinggießer, * um 1805, Sohn des Stephan, Messinggießer, oo 27.2.1831 Kunigunda (* um 1804), Tochter des Martin Luther Schäfer, Schreiner in Neunhof b. Kraftshof. 1831 wurde er Meister. 1850 war er Besitzer des Hauses L. 900 (Vordere Sterngasse 19), das vor 1863 in den Besitz von Johann Paul -»Böhm überging. Lit.: Lockner Nr. 1940. Böhm, Kaspar Gottlieb, Glockengießer, get. 21. 9. 1815 Nürnberg - f 7. 1. 1873 Lauingen. Sohn eines Bierbrauers. 1846 übersiedelte er nach Lauingen, wo er die Glockengießerei des nach Augsburg verzogenen Johannes Niederwieser übernahm. Lit.: Glockenatlas Bayrisch Schwaben, 1967; Glockenatlas Mittelfranken, 1973, S. 110 Anm. 270. Böhm, Margarethe, Porzellanmalerin, wohnte 1857 in L. 1246 (Zirkelschmiedsgasse 21). Böhm, Margaretha Kunigunda, Illuministin, wohnte 1850/57 in S. 1447 (Münzgasse 3). Böhm, Max, Lehrer, Organist, * 3. 5. 1889 Nürnberg. oo 14.7.1919 in St. Lorenz. Ab 16.8.1914 Organist an St. Lorenz, Ende 1915 zum Militärdienst einberufen. Ab 1.1.1918 ging er in den Schuldienst. 1928 promovierte er in Erlangen zum Dr. phil. und wurde 1935 Professor fur Musikerziehung an der Lehrerbildungsanstalt in München-Pasing. Lit.: Harrassowitz, 1987. Böhm, Paul Karl (Paul Johann Karl), Kupferstecher, Zeichner, t 5. 12. 1852 Nürnberg. 1850 war er in S. 381 (Albrecht-Dürer-Straße 29) ansässig, wo er bis zum Schluß wohnte. MuS: NÜRNBERG, Slg. Grieb: Blick auf Sinwellturm, links Walpurgiskapelle, Bleistiftzeichnung. Böhme, Richard, Kunstschriftschreiber, Kalligraph. 1906 ist eine gleichnamige Weinhandlung und schreibtechnische Anstalt erwähnt, ansässig in der Ludwigstraße 14. Lit.: GNM A, 1913/1, S. 19/20. Böhmer (Börner), Georg, Kupfer- und Büchsenstecher, Pfarrknecht, auch Leinwandhändler, * Probstzella b. Gräfenthal - f Nürnberg, Grab Nr. 1952 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1618, noch vorhanden. Sohn des Johann, oo I) Nürnberg 17.8.1612 Elisabeth Beuerlin; II) 13.12.1615 Anna Wobalt; III) 26.2.1634 Katharina Lochner. Bis 1641 in den Nürnberger Akten erwähnt. Lit.: Gugel, Friedhöfe; Sporhan-Krempel/ Wohnhaas, 1973; Zahn, DI-N Nr. 3439. Böhmer, Johann Caspar, Sanduhrmacher, | 3. 7. 1711 Nürnberg. 1705 erwarb er um 1200 fl. das Haus Breite Gasse 16. Lit.: AKL; Abeler, MdU, S. 83; Kohn, NHb Lorenz. Böhmer (Börner), Wolf, Kartenmaler, war am 9.8.1553 Gläubiger des Valentin -»Geißler. Am 1.7. 1564 verkaufte er 27 Kartenmodeln für 30 fl. an Lorenz-»Mayr. Lit.: Timann, 1993, S. 193. Böhmländer, Christoph Philipp, Glas- und Porzellanmaler, Schreibmeister, Photograph, * 1. get. 5. 11. 1809 Nürnberg - f 1893 Nürnberg. Sohn des Johann, Ahlenschmied, oo 18.11.1834 Eva Rosina (* Sausenhofen um 1812), Tochter des Johann Adam; Loy, Ökonom in Sausenhofen. 1827-30 war er Zögling der Kunstschule und Schüler von Franz Josef -»Sauterleuthe. Er bemalte u.a. Porzellan-Pfeifenköpfe mit farbigen Portraits und Genremotiven. Im Schweriner
155 Schloß ist ein Glasgemälde von ihm nachgewiesen. 1850 war er in L. 1262 (Zirkelschmiedsgasse 16) ansässig, 1857/60 in S. 1221 (Fetzergasse 10); 1870 wohnte er im Dürerhaus (Albrecht-Dürer-Straße 39). MuS: NÜRNBERG, MStN. Lit.: AKL; Priem, 1875; Pazaurek, 1925; Neuwirth, 1977; Blattei, 1992; E. Vaasen, 1997. Ausst.: 1827/1; 1830/1; 1833/1; 1838/1; 1845/1; 1874/1; 1891/1, Nr. 737-748; 1906/2 Nr. 1080. Böhmländer, Johann Simon, Bildhauer, oo Rosina Margarethe ( t 7.6.1863), wohnte beim Tod seiner Frau in S. 659 (Schildgasse 11). Böhner, Maler, von ihm stammt die Deckenmalerei „Himmelfahrt Christi" in der ev. Pfarrkirche in Weisendorf b. Erlangen, bez. Böhner Nürnberg, 1884. Ausst.: 2004/6 S. 120. Böhner, Christoph, Maler, * 9. 1. 1881 Nürnberg t 5. 9. 1914 gefallen bei Nancy. 1897-1900 Besuch der Kunstgewerbeschule Nürnberg, 1901 -11 Studium an der AdBK München u.a. bei Martin von Feuerstein. Zweimal erhielt er die große Silber-Medaille und 1910 den 1. Preis fur einen Entwurf für den Freskenzyklus der Herz-Jesu Kirche in Augsburg (Hauptwerk, zus. mit dem Architekten Michael Kurz). Weiterhin sind fünf Historienbilder als Ausstattung eines Augsburger Restaurants überliefert. Trotz des kleinen Oeuvres ist Böhner mit seiner auf Ornamentalität und Flächigkeit ausgerichteten Malweise ein wichtiger Vertreter des Jugendstils. MuS: AUGSBURG, Herz-Jesu Kirche: Chorausmalung, 1912/13; zwei Beichtstuhlbilder, Öl, 1913. DORSCHHAUSEN/Schwaben, kath. Pfarrkirche Mariä Heimsuchung: Chorausmalung, 1910. RIEDEN/ Schwaben, St. Mauritius: zwei Seitenaltäre, Öl, 1913. Lit.: AKL; Vollmer. Böhner, Georg Michael, Buch- und Kunsthändler, get. 29. 9. 1736 Nürnberg - f 11. begr. 14. 3. 1814 Nürnberg. Sohn des Michael, Prisilstoßer (Brasilholzstoßer). oo I) Witwe Catharina Margaretha Haunig (begr. 27.5.1789); II) 5.5.1790 Maria Catharina Krapf (* um 1749 - t 29.9.1828 als Pfründnerin im Spital). 1766-89 war er als Buchhändler, 1766-1806 auch als Kunsthändler im Ämterbüchlein eingetragen. Mit dem Ende der Reichsstadtzeit 1806 endeten die amtlichen Aufzeichnungen. 1789 wohnte er unter den Hutern (Kaiserstraße), bei seinem Tod wohnte er in L. 1517 (Obere Kreuzgasse 8). Lit.: Grieb, Buchgewerbe 2003. Böhner, Johann Conrad, Zirkelschmied, wurde am 5.4.1735 in die Meisterliste eingetragen. Böhner, Johann Ludwig (Louis), Komponist, Kapellmeister, * 7. 1. 1787 Töttelstädt - f 28. 3. 1860 Gotha. Sohn eines Lehrers und Kantors. Erste Ausbildung in Klavier, Orgel, Violine und Komposition durch seinen Vater. 1798 Besuch des Gymnasiums und des Seminars in Erfurt. Nach der Abschlußprüfung ging er 1805 nach Gotha. Um 1811-15 Musikdirektor am Nürnberger Stadttheater, nach mehrfacher Unterbrechung durch Konzertreisen kehrte er 1815 nach Gotha zurück. Nach 1820 geistiger Zusammenbruch des hochbegabten Komponisten. Lit.: ADB; MGG 15, 884. Böhner, Johann Wolfgang, Bildhauer, wohnte 1878/81 in der Prechtelsgasse 16. Böhnlein, Hella (Bildhauerin, 1950) s. RossnerBöhnlein, Hella
Böllinger Bohrer (Behrer), Christian, Briefmaler, oo Anna ( t 19.7.1825). Am 23.11.1784 wurde er in die Meisterliste eingetragen und war 1784-89 im Ämterbüchlein verzeichnet, 1790 gestrichen. Lit.: Zahns Jb. I, 1868; Grieb, Buchgewerbe 2003. Bohrer, Christoph Friedrich, Zeichen- und Musiklehrer, wohnte 1857 in S. 1256 (Lange Gasse 5/7), 1863/73 am Laufer Schlagturm 4. Bei seinem Tod wurde er als Musik- und Zeichenlehrer bezeichnet. Bohrer (Boerer), Conrad, Medailleur, Stempelschneider, * 3. 1. 1712 Wöhrd b. Nbg. - f 26. 8. 1756 Augsburg. Sohn des Paulus, Steinmetz. 1731-56 in Augsburg tätig. Er führte den Titel eines fürstlichansbachischen Hofmedailleurs. Er fertigte vorwiegend Portraitmedaillen, 1748 eine Gedenkmünze zur 100Jahrfeier des Westfälischen Friedens. MuS: N Ü R N BERG, GNM. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Fischer/ Maué, 2000. Ausst.: 1981/1. Bohrer, Johann Adam (Georg Adam), Rotschmied, Stückarbeiter, * 1799 Nürnberg, f 5. 8. 1837 Nürnberg. Sohn des -»Johann Georg, Rotschmied, oo 7.11. 1826 Margaretha Barbara (* 1803), Tochter des Johann Simon Sighard, Bierbrauer. 1826 Meister. 1829 war er in S. 1100 (Oberer Judenhof 9) ansässig. Lit.: LocknerNr. 1906. Bohrer, Johann Christian, Baumeister, Zeichner, * 1817 - t 1865 Nürnberg. 1850 Prof. für Baukunde und Zeichnen als Nachfolger Manfred -»Heideloffs am Nürnberger Polytechnikum. MuS: N Ü R N B E R G , MStN: mehrere Skizzenbücher um 1840; „Augustinerkirche", gez. und gest. von Bohrer, Verlag von Gottlieb Baeumler, Kupferstich 1846. Lit.: Mitt. a. d. StadtBN, Jg. 8, H. 2, 1959. Bohrer (Berer, Börrer), Johann Georg I., Rotschmied, Vater des -»Johann II. Georg, oo Maria Katharina Schmidt. Wurde am 4.1.1795 Meister. Im Hertelschen Nachlaß ist eine kunstvolle Waage aus Messing aufgeführt, die mit J. G. Bohrer fecit 1784 beschriftet war. Lit.: L o c k n e r N r . 1630; Hertel, 1841, S. 306. Bohrer, Johann Georg II., Rotschmied, Waagmacher, * 1786 Nürnberg - t 30. 3. 1856 Nürnberg. Sohn des -»Johann Georg I. oo 10.7.1816 Anna Barbara (* um 1795 - t 27.2.1868), Tochter des Christoph Baumgärtner, Fruchtträger, Kinder. 1816 Meister. 1829 war er in S. 1100 (Oberer Judenhof 9) ansässig. Lit.: Lockner Nr. 1826; Gesellschaft für fränk. Familienforschung, StAN, Mappe 319. Bohrer, Johann Georg III., Waagmacher, war 1829 in L. 1536 (Obere Kreuzgasse 26) ansässig. Bohrer, Nicolaus Conrad, Stempelschneider, war 1750 bis nach 1790 als Siegelgraber im Ämterbüchlein verzeichnet. Lit.: Zahns Jb. I, 1868. Bohrer, Ulrich, Rotschmied, Waagmacher, wurde am 26.7.1759 in die Meisterliste eingetragen. Lit.: LocknerNr. 1465. Böler, Cunz (Plattner, 1474) s. Poler, Conrad Boll, Hans (Brief- und Spiegelmaler, 1575) s. Poll, Hans Böllert, Paul, akademischer Kunstmaler, war 1932 in der Findelwiesenstraße 2 ansässig. Böllinger, Konrad, Photograph, Zeichner, 1910-17 nachweisbar. Er war vermutlich identisch mit dem gleichnamigen städtischen Ingenieur, der 1906/32 in
Böllmann der Krelingstraße 40 wohnte und Mitglied des Bauausschusses bei der Bayerischen Jubiläumsausstellung 1906 war. M u S : N Ü R N B E R G , MStN: Zeichnungen und Fotos von Nürnberger Baudenkmalen. Ausst.: 1906/9, S. 50. Böllmann, Friedrich Jakob, Rotschmied, wurde am 27.6.1747 in die Meisterliste eingetragen. Lit.: LocknerNr. 1395. Böllmann (Bölmann), Hieronymus, Kupferstecher, Kunstverleger, f 1735/36 Nürnberg. 1705 wurde er in die Meisterliste eingetragen und war 1705-35 im Ämterbüchlein verzeichnet, 1736 gestrichen. Er fertigte seine signierten Kupferstich-Folgen häufig nach fremden Vorlagen, z.T. wurden seine eigenen Serien aber auch von anderen Verlegern, wie z.B. Joh. Chr. -tWeigel, herausgegeben. Sein vielseitiges Oeuvre umfaßte Tier- und Monats-Darstellungen und Vorlagen für Schmiedearbeiten, er stach Illustrationen zu Endter-Bibeln und Tafeln zu J. C. -»Volkamers Hesperiden. Für Johann Daniel -»Preißler arbeitete er sowohl als Verleger wie als Kupferstecher. Panzer verzeichnete ca. acht Portraitstiche Nürnberger Bürger mit seiner Signatur. Für die Jahre 1736-37 wurden seine Erben als Kunsthändler genannt, so daß die Firma nur kurze Zeit weiter bestand. Werke: Allerhand Arten von Larven ... zu finden in Nürnberg bey Hieronym. Bölman, 5 Kpst.; Sprang und Schlosser-Werck, 6 Kpst. nach P. Decker. MuS: NÜRNBERG, GNM; - , MStN: „Ehrenpforte für Karl VI", Kpst. 1712; und weitere Kupferstiche. Lit.: AKL; Thieme-Becker; C. G. Müller, 1791, S. 86, 132; Zahns Jb. I, 1868; H. Oertel, in: MVGN 70, 1983, S. 113. Ausst.: Der Kaiser in Nürnberg, 1962/6; 2004/4, Nr. 39. Böllmann, Johann, Meistersinger, Scheibenzieher, get. 25. 10. 1668 Nürnberg, oo 11.10.1697 Anna Magdalena Weidner. Am 11.9.1697 wurde er Meister und am 18.12.1701 Mitglied der Meistersingergesellschaft. Ein Lied von ihm ist überliefert. Lit.: Stahl, 1982. Böllmann, Johann, Schwertfeger, wurde am 14.11.1737 in die Meisterliste eingetragen. Bölsche, Rudolf, Maler, Holzschneider, Steinforscher, * 25. 10. 1904 Oelze/Kreis Rudolstadt, f 1965 Nürnberg. Besuch der Kunstgewerbeschule Nürnberg unter Rudolf -»Schiestl. Studium an der Akademie Kassel unter Alfons Niemann und Georg Burmester. Studienreisen nach Italien und Frankreich. Seit 1928 freiberuflich in Nürnberg tätig. Er hatte international Erfolge als Maler und als Restaurator von Gemälden und Fayencen und war ein anerkannter Mineraloge und Edelsteinkenner. Bölsche konstruierte neuartige mikroskopische Prüfgeräte fur Steine. 1932 wohnte er am Webersplatz 13, 1952 in der Creußener Straße 4. Mitglied der Freien Sezession Nürnberg. MuS: NÜRNBERG, MStN: 2 Gemälde, darunter das Bildnis des Stadtarchivars Georg Wolfgang Karl -»Lochner, dat. 1932; 3 Zeichnungen. Lit.: AKL; Vollmer. Ausst.: 1931/3; 1942/1. Börner s. Berner, Böhmer Bommel s. Bemmel Boener (Bäner, Böhner, Poner), Johann Alexander, Kupferstecher, Radierer, Zeichner, Kunsthändler, get. 18. 1. 1647 Nürnberg - f 2. begr. 5. 11. 1720 Nürnberg. Sohn des gleichnamigen Vaters, Auflader, oo I) 29.9.1679 Maria Magdalena (get. 23.8.1635 - begr.
156 6.3.1684 auf dem Rochusfriedhof), geb. Hartmann, Witwe des Georg Friedrich -»Hirschvogel, Maler; II) 1684/85 Magdalena (f Leipzig 23.2.1693), ein Sohn, eine Tochter; III) 4.9.1693 Margaretha Sophia (begr. 12.7.1727), Tochter des Andreas -»Knorz, Buchdrukker, Ehe vor 30.4.1709 geschieden. Lehre als Kupferstecher bei Mathias van -»Somer in Nürnberg, anschließend Wanderjahre. 1669 gründete er eine eigene Werkstatt und war 1669-1716 als Kupferstecher im Ämterbüchlein eingetragen, 1717 gestrichen. Um 1684 gründete er seinen eigenen Verlag und trat ab 1690 auch als Kunsthändler auf, als solcher war er 16901716 im Ämterbüchlein eingetragen, 1717 gestrichen. Er schuf zahlreiche Kupferstiche mit Nürnberger Ansichten, einschl. der Titelblätter verzeichnete C. G. Müller 50 Stiche einschl. Varianten, in Forts. 2 neun weitere Prospekte. Hinzu kommen viele Blätter aus umliegenden Städten, Dörfern und Schlössern, insgesamt sind über 400 Stiche bekannt. In seinem A. B. C. Büchlein wurden 24 Kleider-Trachten veröffentlicht, erschienen 1688, weitere Ausgaben 1689, 1690 und 1700, vertrieben in Nürnberg bei Friedrich Wilhelm -»Geyer. Er arbeitete auch als Illustrator für EndterBibeln. Panzer verzeichnete ca. 45 Bildnisse als Vorlagen zu Portraitstichen sowie ca. 127 Portraitstiche Nürnberger Bürger. Hinzu kommen zahlreiche Portraits auswärtiger Persönlichkeiten. Seit 1710 war er kränkelnd und nicht mehr leistungsfähig. Seit seiner Heirat 1679 wohnte er im Anwesen Karolinenstraße 29 (östl. Teil), das seine Frau Mara Magdalena mit in die Ehe gebracht hatte. Das Haus verkaufte er 1697 um 3300 fl. Im selben Jahr erwarb er das Haus Mostgasse 3, wo er bis zu seinem Tod wohnte. Die Bönerstraße wurde nach ihm benannt. Werke: Verz. seiner Nürnberger Prospekte u. Trachten s. C. G. Müller 1791, 5. 7f., 15-18, 24-45, 70, 81, 103-106, 120f., 123, 152, 165, Forts. I., S. 8, 15, 26; Nürnbergische KleiderTrachten und Handwerks-Umzüge, Nürnberg 1688, 1689, 1690 und 1700, mit fünf verschiedenen Titelblättern. MuS: NÜRNBERG, GNM; - , MStN. - , StadtB. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Doppelmayr, 1730; Will, GL I, S. 129; Barock, 1962; SporhanKrempel/Wohnhaas, 1973; Oertel, in: MVGN 70, 1983, S. 113; Stadtlexikon 2000; Kohn, NHb Lorenz. Ausst.: 1906/2; 1977/1; 1986/4; 2006/3 Abb. 16, 17. Boener, Johann Jacob, Kupferstecher, Kunsthändler, get. 4. 12. 1691 Nürnberg - begr. 3. 12. 1727 Nürnberg. Sohn des -»Johann Alexander, Kupferstecher. oo 11.5.1722 Walburga Demmel, ein Sohn. Von ihm sind keine eigenen Arbeiten bekannt. Möglicherweise beschränkte er sich als Kunsthändler auf die Verwertung des Nachlasses seines Vaters. Er wurde „unbesungen", d.h. ohne Begleitung eines Geistlichen begraben. Böneter (Benetter), Johann Jakob, Rotschmied, oo Susanna Maria Schmidt, Kinder. Wurde 1789 Meister. Lit.: LocknerNr. 1646. Börer s. Berer und Bohrer Boerner, Dorothea Barbara Amalie, geb. Spieß, Radiererin aus Liebhaberei, * 1793 Nürnberg - f 17. 6. 1830 Nürnberg, oo 8.3.1823 Johann Andreas -»Boerner. Lit.: Thieme-Becker; Bénézit, 1976; Eye u. Andresen, in: Naumanns Arch, für die zeichnenden Künste IX, 1863.
157 Boerner, Eleonore Philippine Louise, Radiererin aus Liebhaberei, f um 1834 Nürnberg Schwester des Johann Andreas -»Boerner. Lit.: Thieme-Becker; Bénézit, 1976; Eye u. Andresen in Naumanns Arch, fur die zeichnenden Künste IX, 1863. Boerner, Johann Andreas, Buch- und Kunsthändler, Auktionator, Liebhaber-Radierer, Sammler, * 16. 3. 1785 Nürnberg - f 24. 2. 1862 Nürnberg. Sohn des Georg Wolfgang, Handelsmann, Marktvorsteher und Handelsgerichts-Assessor, oo 8.3.1823 Dorothea Barbara Amalie Spieß (f 17.6.1830), eine Tochter. Ausbildung zum Kaufmann in der Manufakturwarenhandlung seines Vaters. Nach dessen Tod 1810 gab er das väterliche Geschäft auf und trat als Mitarbeiter und Teilhaber in die Kunsthandlung des Johann Friedrich -»Frauenholz ein. Nach dessen Tod 1822 übernahm er die Geschäftsführung bis zur Liquidation der Firma. Seit 1830 war er als Bücher- und Kunstauktionator in Nürnberg selbständig und erstellte bis 1852 insgesamt 127 Auktionskataloge. Nebenher betrieb er kunstwissenschaftliche Studien auf dem Gebiet der graphischen Künste. Er hatte künstlerisches Talent und eine Begabung für Karikaturen. Zum privaten Zeitvertreib entstanden 1800-08 Radierungen und 1811 Lithographien nach Vorlagen bekannter Künstler, die er nicht in den Handel brachte, sondern an Freunde verschenkte. Er war in der Winklerstraße 11 ansässig. Seine umfangreiche Kunstsammlung, vorwiegend alte und neue Graphik, wurde im Auftrag der Erben vom Januar 1863 bis November 1864 und im Januar 1869 auf insgesamt acht Auktionen von R. Weigel in Leipzig versteigert. Werke: Verz. der radierten Bätter s.: A. Andresen, in: Archiv fur die zeichnenden Künste 9, 1863, S. 8-18. Versteigerungskatalog in den MStN, Kurzinventar bei Ludwig, 1998. MuS: N Ü R N B E R G , MStN. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Bénézit, 1976; Gürsching, in: M V G N 40, 1949; E. Luther: Johann Friedrich Frauenholz, 1988; Ludwig, 1998, S. 397; Stadtlexikon 2000. Ausst.: 1942/1; 1980/2. Borsch, Alois, Medailleur, Graveur, Stempelschneider, * 1. 3. 1855 Schwäb. Gmünd - f 10. 4. 1923 München. Lehre als Stahlgraveur, 1874 Graveurgehilfe am Münchner Hauptmünzamt. 1874-79 Weiterbildung an der Kunstgewerbeschule München, 1878-82 an der AdBK München. 1885 Paris-Aufenthalt. 1888 Ernennung zum Münzmedailleur, 1918 zum kgl. Münz- und Hofmedailleur, 1920 Ruhestand. Unter seinen vielen Arbeiten befinden sich 13 Medaillen mit NürnbergBezug, verz. bei Erlanger/Fischer 2000. Lit.: AKL; Karl Gebhardt: Alois Borsch, München 1998; Heidemann, 1998. Börtly (Börtel, Pörtel), Hans, Zinngießer, stammte aus Nürnberg und wurde 1453 Bürger in Zürich. Im Briefeinlaufregister des Nürnberger Rates sind 1453, 1454 und 1455 drei Schreiben des Züricher Rates nach Nürnberg aufgeführt, die Börtly betrafen, im letzten Brief wurde um Rechtsbeistand für den Zinngießer ersucht. Er war möglicherweise verwandt mit Hans -»Pörtzel. Lit.: AKL; Rübsamen, 1997 Nr. 4271, 5251, 6889. Bösch, Hans, Kulturhistoriker, * 23. 6. 1849 Ansbach - t 12. begr. 15. 11. 1905 Nürnberg, ehemals Grab auf dem Johannisfriedhof. Sohn eines Kaufmanns. Besuch der Volksschule und Gewerbeschule in
Böttger Ansbach. Sein Wissen erweitere er als Autodidakt. 1867 Kanzlist am GNM. 1879 Vertreter (Sekretär) des ersten Direktors. Seit dem 30.5.1890 Zweiter Direktor. Ab 1892 gleichzeitig Leiter des Kupferstichkabinetts. 1890-1905 Leiter des Finanzwesens des GNM. Er veröffentlichte mehrere Tafelwerke und zahlreiche Aufsätze zur Kunst- und Kulturgeschichte Nürnbergs. Mitglied im Verein für Geschichte der Stadt Nürnberg, fur den er viele Jahre Schriftführer war. Werke: Verz. seiner Veröffentlichungen s. GNM, FS 1977, S. 1115. Lit.: Nekrolog im G N M A, 1905, S. 33f; Nekrolog in: MVGN 17, 1906, S. 281-286; Bosl. Böschenstein, Johann, Hebräist, * 1472 Esslingen t 1540 Nördlingen. Sohn des Heinrich aus Stein am Rhein. Ab 1489 lernte er Hebräisch bei Moses Möllin in Esslingen. Später studierte er Theologie und wurde 1494 zum Priester geweiht. Bis 1505 lehrte er Hebräisch in Esslingen, dann ging er als Dozent an die Universität Ingolstadt, wo er auch Mathematikunterricht erteilte. 1513 wechselte er nach Augsburg. 1518 wurde er als erster deutscher Professor für die hebräische Sprache nach Wittenberg berufen. Wohl aus finanziellen Gründen wechselte er bereits 1521 nach Heidelberg, doch erhielt er keine Planstelle. 1522 ging er nach Antwerpen und Zürich, im folgenden Jahr nach Augsburg und Nördlingen. 1525 kam er nach Nürnberg, wo er zunächst am Augustinerkloster Hebräisch unterrichtete. 1526 wurde er Dozent am neugegründeten Egidiengymnasium, daneben soll er eine deutsche Schule betrieben haben, in der auch Rechenunterricht erteilt wurde. Doch scheint er auch Nürnberg bald wieder verlassen zu haben. Ab 1533 ist er wieder in Nördlingen nachweisbar. Hier starb er 1540 im Hause seines Sohnes Abraham, Rechenmeister zu Nördlingen. Böschenstain ist vor allem für seine Herausgabe von Lehrbüchern der hebräischen Sprache bekannt. 1514 erschien aber auch sein „Rechenbuch für Kinder", das als Begleitlektüre für den Schulunterricht dienen sollte. Werke: Verz. seiner Schriften s. Will, GL I, S. 129. Lit.: Paul C. Martin, in: Rainer Gebhardt, (Hrsg.), Bd. 14, 2002, S. 145-152. Bößenecker, Karl, Steinbildhauer, Maler, * 1. 12. 1895 Fürth - f 8. 4. 1954 Fürth. Lehre als Steinmetz, dann Besuch der Kunstgewerbeschule Nürnberg und der AdBK München. Studienreisen nach Frankreich, Spanien, Nordafrika. Seit 1924 freischaffend in Fürth tätig. 1929 wohnte er in Fürth, Schindelgasse 9. Die Verhältnisse im Dritten Reich veranlaßten ihn, sich in Spanien niederzulassen, während des Spanischen Bürgerkriegs floh er in die Schweiz. 1945 Rückkehr nach Deutschland, zuletzt wohnte er in Fürth. Er war Mitglied der Nürnberger Sezession. MuS: N Ü R N BERG, MStN: 3 Gemälde. Lit.: Rösermüller, 1928; Schwammberger, Fürth von A bis Z, S. 65. Ausst.: 1922/2; 1929/4; 1930/3; 1949/1. Böttger (Böttcher), Carl Friedrich, Lithograph, Graveur, Medailleur, * um 1799 Gera. Sohn des Friedrich Ferdinand, oo 9.6.1822 Maria Anna Magdalena (* um 1792 - t 20.7.1826 Nürnberg), Tochter des Karl Sigmund Elias Rößner, Stiftungsverwalter. 1821 Zögling der Nürnberger Kunstschule. 1822 wohnte er in L. 298 (Josephsplatz 25) und beim Tod seiner Frau 1826 in S. 404 (Füll 1 O/Agnesgasse 9). Bis 1850 in Nürnberg nachgewiesen. Ausst.: 1821/1.
Böttger
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Böttger, Georg, Photograph, Kupferstecher, Lithograph, * 9. 7. 1821 Hildburghausen - t 27. 11. 1901 München. Lehre als Kupferstecher und Lithograph in Nürnberg, wo er weitere 12 Jahre als Lithograph tätig war. 1847 konstruierte er mit Theodor -»Schräder eine Lithographie-Schnelldruckpresse, auf die sie ein fünfjähriges kgl. Privileg erhielten. 1850 wurde er erstmals als Photograph zusammen mit einem Partner -»Poltschik nachgewiesen. Er fertigte Talbottypien, gab aber die Lithographie nicht auf. Die erfolgreichere Kollodium-Technik veranlaßte ihn schließlich, sich völlig der Photographie zuzuwenden. Er zog zunächst nach Erlangen, 1852 eröffnete er in München ein Photostudio und verkaufte Landschaftsaufnahmen, Stadtansichten, Fotografien von kgl. Gebäuden, Denkmälern, Kunstwerken etc. Zu den Hauptwerken zählt das 1858 vom Turm des Alten Peter aufgenommene Panorama Münchens, das er anläßlich der 700-Jahr Feier von München anfertigte (aus 11 Aufnahmen zusammengesetzt, 6 m lang). Neben Papier-Bildem stellte er auch Photo-Portraits in Medaillons u. ä., sowie Stereoskopien her. Etwa ab 1857 gab er Unterricht in Photographie und vertrieb Photoapparate. In dieser Zeit wohnte er in Nürnberg, S. 331a (Neutorstraße 2/Radbrunnengasse 3). 1865 brachte er Trockenplatten in den Handel, die eine größere Haltbarkeit als das herkömmliche Material aufwiesen. 1872 wurde er Hof-photograph. Der Großteil seiner Negative ist durch den Zweiten Weltkrieg verlorengegangen. MuS: ERLANGEN, Stadtmus. MÜNCHEN, Photo-Mus. im Stadtmus. Lit.: AKL; Gebhardt, 1978.
erster der Zwölf Alten Meister. Ein von ihm verfaßter Ton ist überliefert. Lit.: Wagenseil, 1697; Stahl, 1982. Bogojevié (Bogojevitsch), Hans, Maler, Radierer, Sänger, * 4. 10. 1894 Mitrovica/Slavonien (Kroatien) - t 23. 11. 1967 Bayreuth, oo Emilie (* 1898), ein Sohn, eine Tochter überlebend. Bis 1920 ist er in Graz nachgewiesen, wo er eine Lehre als Friseur, später als Tischler machte. Künstlerische Ausbildung in Graz und Wien sowie bei Lovis Corinth in Berlin. Ab 1918 trat er in Graz, Laibach (Ljubljana) und Wien auch als Opernsänger auf. Bei seiner Übersiedlung am 1.9.1924 nach Nürnberg gab er seine Berufe mit Sänger und Kunstmaler an; er wohnte in der Körnerstraße 115. Von 1929 bis 1945 war er in der Brehmstraße 19 ansässig, 1932 als Kunstmaler und Radierer bezeichnet. Am 16.3.1945 gab er seinen Nürnberger Wohnsitz auf und war vom 18.3.1945 bis 1.8.1963 in Dietenhofen ansässig, wo er sich als akademischer Maler bezeichnete. Mit dieser Berufsbezeichnung erschien er auch nach seiner Übersiedlung in Bayreuth. Er scheint vorwiegend als Landschaftsmaler im Stil der Spätimpressionisten tätig gewesen zu sein. Er wurde besonders gefordert von Kaiserin Hermine, die Werke von ihm ankaufte. Seine Staatsangehörigkeit und griech.-orthodoxe Glaubenszugehörigkeit behielt er auch in Deutschland bei. 1930 stellte er in Paris auf der Revue moderne aus. 1928 Mitglied der Nürnberger Künstlergruppe „Freie Sezession", 1950 im BBK. MuS: NÜRNBERG, MStN: 2 Gemälde. Lit.: Ausk. Bruno Schwarzkopf. Ausst.: 1928/3; 1929/1; 1933/2; 1933/3; 1946/1; 1948/1; 1949/1; 1950/4; 1951/5.
Böttinger, Johann Leonhard, Portrait- und Porzellanmaler, * um 1802 Ansbach - f 23. 11. 1843 Nürnberg. Sohn des Johann Friedrich, Wagnermeister, oo 13.10.1830 Karolina Friderika Hanser (* Bächingen um 1801), Pfarrerstochter. 1830 war er Zögling der Nürnberger Kunstschule. Bis 1842 zeigte er in Nürnberger Ausstellungen Ölgemälde, bemalte Porzellanteller, Pfeifenköpfe und Tassen. 1842 malte er für K. Schmidt in Bamberg eine Platte mit Aposteldarstellungen nach Dürer, die auf der Allgemeinen Deutschen Industrie-Ausstellung in Mainz gezeigt wurde. Er war auch als Porzellanmaler am Hofe König Ludwigs I. tätig; 1919 wurden Werke von ihm in der Neuen Pinakothek in München erwähnt. Im Königsberger Museumskatalog von 1928 sind von ihm weitere Werke genannt. 1831 wohnte er in S. 735 (Schildgasse 45) und zum Schluß in S. 1628 (Schmausengasse 3/Stelzenbgasse 1), er starb an Lungenlähmung. Mitglied des Nürnberger Kunst-Vereins. Werke: TENN E N L O H E b. Erlangen, ev. Pfarrkirche: Altarblatt, 1836. Lit.: AKL; Ausst.: 1830/1; 1833/1; 1836/1,-/2; 1838/1; 1839/1; 1840/2 und 3; 1840/4 Nr. 365; 1842/1; 1906/2 S. 251; 2004/6 S. 115.
Bohrer, Conrad, Architekt, Werke: NÜRNBERG. Jugendstilhaus: Äußere Bayreuther Straße 53 (1910). Lit.: Willenberg, in: MVGN 75, 1988. Bolomus, Wilhelm, Trommelschmied, war 1479 Besitzer des Eckhauses Untere Schmiedgasse 14/ Obere Schmiedgasse 9, das 1486 dem Plattner Hans -»Kleberger gehörte. Ihm gehörte auch das Nachbarhaus Obere Schmiedgasse 7, das er schuldenhalber verlor; es wurde 1486 von Sebald Pfinzing erworben. Vermutlich war Bolomus identisch mit Wilhelm -»Planius. Lit.: Kohn, NHb Sebald. Bolster s.a. Polster Bolster (Polster), Christian Andreas, Goldschmied, Gold- und Silberarbeiter, Kupferstecher, * 1697 Engelthal - begr. 27. 7. 1748 Nürnberg. Sohn des Johann Georg, Pfarrer in Engelthal; Vater des -»Justus Christian und des -»Michael Christoph, oo 17.6.1726 Catharina Dorothea (begr. 4.11.1785), Tochter des Balthasar Ebersberger, Pfarrer. 1713-19 Lehre bei Johann Samuel -»Spörl. Am 21.2.1726 bestand er die Meisterprüfung und wurde am 6.7.1726 als Meister vereidigt. 1748-49 Geschworener. Er ist wohl identisch mit dem gleichnamigen Kupferstecher, der 1726 eine Folge von Stichtafeln mit Goldschmiedeornamenten herausgab, von denen sich drei Blätter im Museum fur Angewandte Kunst in Wien befinden. Am 24.4.1731 und am 21.6.1736 wurde das Gesuch des Meisters nach einer Konzession als Kaffeewirt zurückgewiesen. 1738 machte er in dieser Angelegenheit eine Eingabe an den Kaiserhof in Wien, ein Jahr später wurde er wegen Betreibens eines illegalen Kaffeehauses mit Billardspiel belangt. Laut Rv. vom 1.7.1740 hatte Bolster mit seinem Lehrling Christian Wilhelm Starck, den er
Bogenschab, Gabriel, Schreiner, stammte aus Nürnberg, war 1626 an der Fertigung des Hochaltars fur die Kirche in Altenkirchen/Ndb. beteiligt. Lit.: KD von Bayern IV (Niederbayern)/5 (Vilsbiburg), 1921, S. 20. Bogner (Pogner), Hans (Veit), Meistersinger, t vor 1485 Nürnberg. Im Dichterkatalog Konrad -»Nachtigalls wird er in der Ausgabe A mit dem Vornamen Hans, in der Ausgabe Β mit dem Vornamen Veit erwähnt. In der Literatur des 17. Jh. erscheint er als
159 wegen seines Lebenswandels hatte züchtigen wollen eine tätliche Auseinandersetzung, wobei ihn Starck verletzte. Bolster bildete folgende Lehrlinge aus: Wolfgang Jacob Wolff (1730-36, ging nach St. Petersburg); Christian Wilhelm Starck (1736 - vor 1743); Daniel -»Raschka (1742-47); seinen Sohn -»Michael Christoph (1746-52). Bei seinem Tod wohnte Bolster in der Neuen Gasse am Spitalkirchhof. Lit.: AKL; Dipt. Landgebiet 1759, S. 72; Stockbauer, 1893; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 84. Bolster, Justus Christian, Goldschmied, Gold- und Silberarbeiter, get. 27. 9. 1735 Nürnberg - f 16. 9. 1805 Nürnberg. Sohn des -»Christian Andreas, oo 29.10.1760 Clara Susanna (begr. 7.6.1807), Tochter des Daniel Bauer, Schreiberei-Verwandter, Hochzeitslader und Leichenbestatter. Vom 1.8.1750 bis 1.8.1755 Lehre bei Conrad -»Bauer. Am 8.4.1760 bestand er die Meisterprüfung und wurde am 19.4.1760 als Meister vereidigt. Als Meisterstück legte er ein „Bazel" (Anhänger) mit 36 Rosetten vor. 1774-78 und 1786-88 Geschworener. Ihm wird unter Vorbehalt eine Meistermarke mit den Buchstaben IC/B zugewiesen. An Arbeiten mit diesem Stempel sind bisher ein sogenannter Bauernring und fünf silberne Jackenknöpfe bekannt, die im Kunsthandel angeboten wurden. 1765-70 hatte er Christoph Jacob Coumont als Lehrling. 1800 war er Besitzer des Anwesens S. 955 (Dötschmannsplatz 13), wo er bis zu seinem Tod wohnte. Lit.: Rosenberg 4300; Stockbauer, 1893; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 85. Bolster, Michael Christoph (nicht Michael Andreas), Goldschmied, Goldarbeiter, get. 15. 4. 1732 Nürnberg - begr. 16. 6. 1791 Nürnberg. Sohn des -»Christian Andreas, Goldschmied, co (Fürth?) Regina Sibylla Katharina Hofmann ( t 22.5.1833). 21.6.1746 bis 21.6.1752 Lehre bei seinem Vater. Am 19.11.1759 bestand er die Meisterprüfung und wurde am 22.12. 1759 als Meister vereidigt. Sein Meisterstück bestand aus zwei „Bazeln" mit 182 gefaßten kleinen Rosetten. Nachdem er 1765 wegen Unzucht mit einer Dienstmagd in Nürnberg inhaftiert worden war, zog er nach Fürth. Dort ist er 1769 als Gründungsmitglied der Innung der Gold-, Galanterie-, Uhrgehäus-, Draht- und Silberkrämer nachgewiesen. 1786 kehrte er nach Nürnberg zurück. Bei seinem Tod wurde er als Juwelier und Folienfabrikant bezeichnet, wohnhaft in der Mittleren Kreuzgasse. Lit.: Stockbauer, 1893; Schwammberger 1967; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 86. Bolsterer (Bölsterer, Polsterer, Polster), Hans, Medailleur, Bildschnitzer, Goldschmied, f 26. begr. 29. 12. 1573 Nürnberg, oo 21.4.1551 Margaretha Huber (begr. 27.3.1589), mind, ein Kind. 1540/41 schuf er Portrait-Medaillen Nürnberger Persönlichkeiten, darunter die 1540 datierte Medaille des Christoph Tetzel d. Ä. 1546-48 Aufenthalt in Frankfurt/Main und Rödelheim. Mit Rv. vom 12.5.1551 wurde er als Bürger in Nürnberg angenommen und am 3.6. wurde er in das Bürgerbuch eingetragen; da er ein guter Künstler war, wurde ihm das Bürgergeld erlassen. Bolsterer schuf qualitätvolle Portrait-Medaillen, deren Modelle er in Stein und Holz fertigte. Über 30 Medaillen, die z.T. mit „HB" und dazwischengestellter kreuzförmiger Hausmarke signiert sind, bilden den Hauptteil
Bommel seines Oeuvres. Dargestellt sind Adlige, Nürnberger und Frankfurter Bürger, aber auch Kaiser Karl V. Stilistisch zeichnen sich seine Medaillen durch weiche, runde Formen und Detailgenauigkeit aus. Damit steht er dem Werk von Mathes -»Gebel nahe. Neben kleinen ornamentalen Arbeiten, die wahrscheinlich als Goldschmiedevorlagen benutzt wurden, sind auch Epitaphien und Grabdenkmäler bekannt. Er scheint auch in Innsbruck tätig gewesen zu sein. Im Feuerschauprotokoll von 1561 war er als Mieter in einem Haus des Baumeisters Paulus -»Beheim in der Nürnberger Kotgasse (Brunnengasse 37) erwähnt. 1565 kaufte er um 320 fl. das Nachbarhaus Brunnengasse 35, das früher seinem Schwiegervater gehört hatte und wo er bis zum Schluß wohnte. Er hinterließ ein Vermögen von 570 fl. Werke: BAMBERG, Michaelskirche: Grabmal Weigand von Rednitz, Stein, 1557. MuS: M Ü N C H E N , Staatl. Münzslg. N Ü R N B E R G , G N M . - , MStN. Lit.: NDB; AKL; Thieme-Becker; Doppelmayr, 1730; Neudörfer-Lochner, 1875; Forrer, 1904; Hampe, Rv. I, 3315; Th. Hampe, in: GNM M, 1909; Habich, Schaumünzen; Jamnitzer, 1985; Stadtlexikon 2000; Kohn NHb Lorenz. Ausst.: 1952/5; 1994/24. Bolt, Johann, Kupferstecher, war 1674 im Ämterbüchlein eingetragen. Lit.: Sporhan-Krempel/Wohnhaas, 1973 Sp. 1027. Bolwiser, Conrad, Rädleinmacher, 1512 erwarb er um 150 fl. ein Haus beim Tiergärtnertor (Bergstraße 26), er ist noch 1515 erwähnt. Lit.: Wernicke, in: MVGN 10, 1893, S. 67; Kohn, N H b Sebald. Bolwiser, Heinrich, Rotgießer, verpflichtete sich am 22.8.1486 innerhalb der nächsten drei Wochen aus 67 Pfund „Zeugs", die ihm der Jude Morchonus übergeben hatte, 4 Mörser, 4 Strempfel, 60 Pfd. schwer zu gießen. Als Macherlohn sind 8 Pfennige pro Pfund angesetzt. Wahrscheinlich identisch mit dem Rotgießer Heinrich Bolbyser, welcher am 7.9.1502 vom Magistrat in Görlitz eine Bescheinigung darüber erhielt, daß er der Stadt etliche Jahre als Büchsenmeister ehrlich, fromm und gehorsam gedient habe. Lit.: Wernicke, in: MVGN 10, 1893, S. 67. Bommel, Conrad, Kleinuhrmacher, f 30. 3. 1712 Nürnberg, durch Selbstmord. Lit.: AKL; ThiemeBecker; Abeler, MdU, S. 84. Bommel, Johann, Kleinuhrmacher, * 10. 10. 1711 Nürnberg. Lit.: AKL; Abeler, MdU, S. 85. Bommel, Johann Leonhard, Kleinuhrmacher, * Nürnberg. Sohn des -»Johann Melchior, oo 21.10. 1678 Anna Maria (* 1652), Tochter des Paulus -»Hainlein, Organist. Wohl identisch mit dem Schlosser Johann Leonhard Bommel, der 1693 und 1696 als Meister erwähnt wurde. Er ist bis ca. 1725 als Uhrmacher nachweisbar. Neben kleinen Taschen- und Reiseuhren fertigte er große Tischuhren mit spätbarocken Gehäusen. Seine Arbeiten zeichnen sich durch besondere technische Präzision aus. Am 1.11.1710 wurde er in den Grundverbriefungsbüchern als Vormund der Kinder des Zuckerbäckers Johann Scherer genannt. Seine Tochter Magdalena heiratete am 29.11.1712 den Buchbinder Johann Andreas Beck. MuS: BASEL, Hist. Mus.: silberne Taschenuhr, Ende 17. Jh. B U D A PEST, Kunstgew.-Mus.: Taschenuhr mit Silberbehälter, sign., um 1720. FURTWANGEN, Dt. Uhren-Mus.: Reisewecker, um 1690 (ehem. Slg. Kienzle). N Ü R N -
Bommel BERG, GNM: Taschenuhr, Anf. 18. Jh. OXFORD, Mus. of the hist, of science: Tischuhr, um 1686. STUTTGART, Württ. Landes-Mus.: Halsuhr. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Wörthmüller, in: MVGN 45, 1954, S. 230; Sporhan-Krempel/Wohnhaas, 1973; Lunardi, 1974, S. 173, 176; Abeler, MdU, S. 85. Ausst.: 1906/2, Nr. 885,913. Bommel, Johann Melchior, Kleinuhrmacher, * 6. 5. 1644 (16. 3. lt. Doppelmayr) Nürnberg - f 25. begr. 28. 4. 1719 Nürnberg. Sohn des -»Melchior. Ausbildung durch den Vater; vermutlich identisch mit dem gleichnamigen Schlosser, der 1693 Meister wurde. Lt. Doppelmayr hat er seine Kenntnisse auf Reisen vervollkommnet. Er fertigte Sack- und andere Uhren, die wegen ihrer Genauigkeit gerühmt wurden. 1688-1719 Genannter. 1699 in den Grundverbriefungsbüchern erwähnt. Gegen Ende seines Lebens erkrankte er und starb erblindet. MuS: NÜRNBERG, GNM. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Doppelmayr, 1730; Roth, 1802; Abeler, MdU, S. 85. Bommel, Melchior, Schlosser, Kleinuhrmacher, * Lauingen — f 7. 7. 1669 Nürnberg. Sohn des Leonhard, Kleinuhrmacher. Vater des -»Johann Melchior, oo 28.2. 1642 Ursula, Tochter des Hans Anthony -»Lind, Goldschmied. 1642 Meister und Bürger in Nürnberg. In der Meisterliste ist er 1654 als Melchior Bummell bzw. Bumell zweimal bei den Schlossern erwähnt. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Abeler, MdU, S. 85; Krauß, Exulanten 2006, S. 151. Bommel (Bumel), Michael I., Uhrmacher, Instrumentenbauer, t 31. 1. 1648 Nürnberg, oo Rückersdorf 6.2.1615 Ν. N. Wurde 1601 Bürger. Bei seiner Eheschließung wurde er als Kleinuhrmacher bezeichnet. Bis 1627 durch dat. Instrumente nachweisbar. Aus den 1620er Jahren haben sich einige Geräte im GNM erhalten: Wegmesser; Geschützaufsatz mit Oktant, Senkel und Sehrohr mit Lochabsehe; Halbkreisgerät zur Höhenmessung, Taschenuhr in Form eines Buches. MuS: NÜRNBERG, GNM. Lit.: AKL; Pilz, in: MVGN 39, 1944; Pilz, 1977; Zinner, 1956, S. 276; Barock, 1962, S. 197f.; Lunardi, 1974, S. 154; Abeler, MdU, S. 85,493. Ausst.: 1952/5. Bommel, Michael II., Groß- und Kleinuhrmacher, * Nürnberg - t Oedenburg? oo I) Ν. Ν.; II) Oedenburg/Ungarn 27.8.1669 Margaretha, Witwe des Sebastian Kral. Lit.: Weber, in: BFFK, 22/23, 1999/200, S. 60. Bomund, Marius, dän. Maler, Restaurator, * 4. 9. 1882 Sonderby/Fünen - f 26. 12. 1963. 1901-02 Studium an der Techn. Schule Odense, 1905-06 Besuch der Kunstgewerbeschule Nürnberg unter Karl -»Selzer und Emil -»Stahl. 1926 Aufenthalt in Frankreich. Er malte u.a. Landschaften, ferner Portraits in gedämpften Farben, beeinflußt von der zeitgen. frz. Kunst. Auch als Restaurator am Thorvaldsens-Mus. tätig. Lit.: AKL; Weilbach, 1994. Bonacker, Christoph, Steinschneider, get. 21. 7. 1602 Nürnberg - begr. 24. 6. 1676 Nürnberg. Sohn des -»Franz, Steinschneider, oo 14.6.1624 Catharina Lehner (get. 26.10.1603 - begr. 4.11.1668), mind, ein Sohn. 1639-76 Genannter. Ein Christoph Bonacker war 1646 Besitzer des Hauses Plobenhofstraße 13. Lit.: StadtAN, GSI 152; Tacke 2001, Stammtafel 55; Kohn, NHb Sebald.
160 Bonacker, Franz, Granatenschneider, Händler, get. 21. 3. 1571 Nürnberg - begr. 13. 11. 1619 Nürnberg, ehemals Grab Nr. 290 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1603, heute im GNM. Sohn des Anthoni d. J„ Spießmacher, oo 1) Nürnberg 3.11.1595 Catharina Thum (* Dinkelsbühl - begr. 23.8.1600); II) 1.12. 1600 Anna Ebersberger (get. 4.7. 1567 - begr. 4.9. 1621), mind, ein Sohn. Mit Rv. vom 2.8.1597 wurde er wieder zum Bürger angenommen, demnach muß er sich längere Zeit, wohl während der Gesellenwanderschaft, außerhalb Nürnbergs aufgehalten haben. Lit.: Trechsel, 1735; Boesch, 1891 Nr. 93; Hampe, Rv.; Zahn, DI-N Nr. 2661; Tacke 2001, Stammtafel 55. Bonacker, Georg, Plattner, mit Rv. vom 13.3.1516 wurde ihm mitgeteilt, daß er nur unter Aufgabe seines Bürgerrechts nach Leipzig ziehen könne. Lit.: Hampe, Rv. I, 1068. Bonacker (Ponacker), Michel, Maler, get. 22. 8. 1580 Nürnberg - begr. 25. 6. 1618 Nürnberg. Sohn des -»Wolfgang; Vater des -»Paulus, beide Maler, oo 6.5.1600 Catharina (get. 22.2.1576 - begr. 12.7.1647), Tochter des Heinrich Mader, Eisenhändler, sechs Kinder. Nach Vorlage eines Probestücks wurde er am 4.12.1604 zum Meister gesprochen. Am 22.11.1600 verkauften er und seine Schwester Anna um 1000 fl. das elterliche Anwesen an der Steinemen Brücke (Maxbrücke). Bei seinem Tod wohnte er in der Kothgasse (Brunnengasse). Lit.: AKL; Thieme-Becker; Tacke, 2001, S. 368 u. Stammtafel 55. Bonacker, Paulus, Maler, get. 23. 11. 1602 Nürnberg - t 22. begr. 24. 3. 1632 Nürnberg. Sohn des -»Michael, Maler, oo 27.6.1625 Sabine (get. 7.4.1590), Tochter des Christoph -»Weber, Maler, vier Söhne, eine Tochter. Seine erste Ausbildung erhielt er bei seinem Vater. Wo er sich nach dessen Tod im Juni 1618 weiterbildete und dann als Geselle arbeitete, ist nicht überliefert. Am 14.6.1625 wurde er Meister mit einem Probestück „St. Laurentius auf dem Rost liegend". Er galt als guter Dürerkopist. Am 20.8.1627 erhielt er vom Rat 36 fl. fur Kopien von Dürers Vier Aposteln. Am 16.2.1629 wurden ihm vom Rat 18 fl. ausbezahlt, für die „4 Complexiones" (Vier Apostel), welche Herrn Joh. Valentino Andreae, Prediger zu Kalb [Calw] verehrt worden waren. Nach dem Inventar der Philipp -»Scherischen Kunstkammer von 1637 befanden sich dort ebenfalls die von Bonacker kopierten Vier Apostel Dürers und eine Kopie der Geburt Christi nach Lucas Cranach. Bonacker wohnte auf dem Plattenmarkt (heute Teil der Burgstraße). Lit.: AKL; Thieme-Becker; Bösch, in: GNM M, 1899, S. 26; Gümbel, in: MVGN 30, 1931, S. 328; Rainer Stüwe, Dürer in der Kopie, 1997, S. 178-182; Tacke, 2001, S. 369 u. Stammtafel 55. Bonacker (Ponacker), Wolfgang (Wolf), Maler, get. 5. 8. 1550 Nürnberg - begr. 18. 4. 1599 Nürnberg. Sohn des Anthoni d. Ä„ Sattler, oo I) 27.8.1577 Margaretha Geud (get. 7.5.1552 - begr. 24.1.1586), zwei Söhne, eine Tochter; II) 9.4.1589 Anna Weilinger (get. 20.3.1555 - begr. 24.9.1632), kinderlos. Er wuchs in der Egidiengasse (Theresienstraße 13) auf, das Haus hatte sein Großvater Hans Bonacker 1524 gekauft. Mit elf Jahren wurde er Vollwaise und erhielt einen Vormund; das Haus in der Theresienstraße wurde 1564 verkauft. Sein Lehrmeister ist nicht bekannt. Als
161 Geselle arbeitete er 1570 an der B e m a l u n g der Ehrenpforte fur Kaiser Maximilian II. mit. A m 6.1.1581 erwarb er um 4 0 0 fl. ein Haus auf der Steinemen Brücke (Maxbrücke) auf der Lorenzer Stadtseite. Sein Begräbnis erfolgte als 4-Herren-Leiche mit der Teiln a h m e von vier Geistlichen. Sein N a c h l a ß betrug 427 fl. Seine Witwe heiratete am 3.5.1596 den Schneider Christoph K a u f m a n n . Lit.: A K L ; Thieme-Becker; Tacke, 2001, S. 367 u. Stammtafel 55; Kohn, N H b Sebald. Bonaventura (Zinngießer, 1522) s. Schimel, Bonaventura Boner s.a. Poner B o n e r (Poner), Georg, Rubin- und Steinschneider, t Nürnberg, oo vor 1610 Ursula, Tochter des Conrad -»Schramm, Rektor der Egidienschule, mind, ein Sohn Heinrich. 1612 urkundlich als Bürger bezeichnet. Lit.: Hampe, Rv.; Simon, Pfb. Nr. 147. Boner, Hans, Zirkelschmied, t 16. 9. 1625 N ü r n berg, ehemals Grab Nr. 1250 auf dem Rochusfriedhof, Epitaph dat. 1618, nicht erhalten, oo Sabina Deching ( t 12.8.1625). Lit.: Zahn, DI-N Nr. 3440. Boner, J o h a n n Sigmund, Schriftgießer, * 2. 5. 1646 Nürnberg. Sohn des Heinrich, Diakon, oo 7.4. 1675 Margaretha Felbinger, ließ bis 1679 Kinder in Nürnberg taufen. Lit.: Sporhan-Krempel/Wohnhaas, 1973. Bong, Richard, Holzstecher, Verleger, * 14. 11. 1853 Berlin - t 1935 Berlin? 1867-69 Druckerlehre, 1869-71/72 Xylographenlehre. 1872 eröffnete er ein eigenes Atelier in Berlin. Unter seinen Arbeiten befindet sich ein Holzstich mit der „Ansicht Nürnbergs mit der Burg v o m Westtorgraben aus", nach Vorlage von Georg -»Graf. Lit.: A K L . Bonn, Α., Uhrmacher. Die bei Abeler erwähnte Nürnberger Herkunft und Tätigkeit um die Mitte des 18. Jh. läßt sich anhand von Nürnberger Quellen nicht verifizieren. Lit.: Abeler, M d U , S. 85. Bonn, Johann Wilhelm Friedrich, Maler, * um 1828 - t 18. 3. 1870 Nürnberg. Sohn des - J o h a n n David, oo 14.5.1860 Sophia Magdalena (* um 1835), Tochter des Georg Christoph Feuerstein, Dosenfabrikant. Zum Schluß wohnte er in der Brunnengasse 24. Bonn, J o h a n n David, Maler, Restaurator, * um 1797 Nürnberg, Sohn des Franz, Chirurg, oo I) 19.12. 1826 Helena Maria Regina (* um 1798), Tochter des Friedrich Ring, Wachtmeister; II) 9.7.1848 Apollonia (* um 1814), Tochter des Wilhelm Eckart, Bauer. 1821-24 Zögling der Kunstschule. 1854/55 restaurierte er Malereien an der Außenfassade der Heiligkreuzkirche. 1829 war er in L. 240 (Hintere Ledergasse 27), 1850 in L. 379 (Brunnengasse 30), 1870/73 in der Brunnengasse 24 ansässig. 1836 Mitglied des Nürnberger Kunstvereins. Lit.: Haller/Eichhorn, 1969, S. 185. Ausst.: 1821/1; 1824/1; 1834/1. Bonnart, Nicolas, Kupferstecher, Radierer, Kupferstichverleger, * um 1637 Paris - t 16. 2. 1718 Paris. Sohn des Henri. Von ca. 1674 bis zum Tod unterhielt er ein Geschäft in der Rue Saint-Jaques unter dem Firmenzeichen des Adlers. Er veröffentlichte u.a. volkstümliche Bilderbogen, Mode-Portraits, Kostüme und Almanache, darunter auch Nürnberger Trachten. M u S : N Ü R N B E R G , M S t N . Lit.: A K L ; ThiemeBecker; Mitt. a. d. StadtBN, Jg. 6, H. 2, 1957.
Bornmeister Bontemps, Johann Valentin, Porzellanmaler, * 1698 Hümbach b. Heidelberg - f 3. 11. 1775 K ü n e r s b e r g b. M e m m i n g e n . Sohn des Gerhard, Porzellanmaler, oo Ansbach 22.2.1729 N., Tochter des M a t h ä u s Bauer, Gründer der Porzellanfabrik in Ansbach. Er war in verschiedenen Fayence-Manufakturen tätig: 1716-29 in Ansbach, 1729-41 in Nürnberg, ab 1741 wieder in Ansbach, w o er 1743-51 eine eigene Braunporzellanmanufaktur betrieb. A b 1751 in Künersberg, w o er Leiter der Fayencemaler-Manufaktur wurde. Mit seinem N a m e n verbindet sich in Ansbach und N ü r n b e r g das sog. „Bontemps-Dekor", ein aus China über Delft k o m m e n d e s Muster in leuchtendem Blau und in enger Flächenfullung. B o n t e m p s malte u.a. biblische und mythologische T h e m e n sowie landschaftliche Motive, umrahmt mit einem Randdekor aus stilisierten Pflanzengirlanden. In Ansbach signierte er mit „ B o n t e m p s " und Datum, in N ü r n b e r g mit „B". M u S : D Ü S S E L D O R F , Hetjens-Mus.: 2 Schüsseln, 1710/25 und 1. H. 18. Jh.; Enghalskrug. M Ü N C H E N , B N M . Lit.: A K L ; Walter Stengel, in: G N M M, 1908; Riesebieter, Fayencen 1921, S. 64, 74; Bayer, 1928, S. 61; Barock, 1962, S. 177; Stephanie Fröschner: Künersberger Fayencen, M e m m i n g e n 1995, S. 25. Silvia Glaser B o p p s. Popp B o r m a n n , Doris Malerin, wohnte 1857 in L. 1560 (Untere Kreuzgasse 7). B o r n e m a n n (Bernemann, Phreander), Matthias, Kantor, * 1582 Zechlin/Brandenburg - f 18. begr. 21. 7. 1659 Nürnberg, Johannisfriedhof. Er war dreimal verheiratet, mind, zwei Kinder. 1610 Studium in Altdorf, 1611 Bakkalaureus, dann Rektor in N e u m a r k t / Opf. 1617-1659 Kantor an St. Lorenz. Beim Friedensmahl im großen Rathaussaal am 25.9.1649 wirkte er als Sänger mit. Lit.: Waldau, Zion 1787, S. 29; Harrassowitz, 1987, S. 149. Bornmeister (Burmeister), Mag. Simon, Schulmann, Historiker, Herausgeber, Liederdichter, * 31. 5. get. 2. 6. 1632 N ü r n b e r g - f 7./8. 12. 1688 Nürnberg. Sohn des Marx ->Burmeister, Goldschmied, oo I) 10.3. 1658 A n n a Maria Trummert; II) 19.9.1681 Maria Magdalena Wagner, Witwe des N. Ernst; insges. zehn Kinder. Studium in Altdorf, dort 1654 Magister. 1656 Lehrer, 1663-83 Rektor der Spitalschule. 1683 bis zu seinem Tod Rektor der Sebalder Schule, 1687 auch Professor für Geschichte am Egidiengymnasium. Er verfaßte Werke zur Geschichte der Monarchien in Europa, zur Landeskunde Spaniens, Frankreichs und Italiens. Auch war er Verfasser zahlreicher geistlicher Lieder sowie Hochzeits- und Trauerschriften in deutscher und lateinischer Sprache. Sein Eintrag von 1680 mit einer aquarellierten Stadtansicht vom Irrhain aus gesehen findet sich auf S. 224 von Birkens Stammbuch. Mit seinen Schülern führte er auch Theaterstükke auf. 1668 von Sigmund von Birken zum „Poeta laureatus" gekrönt und im selben Jahr als „Fontano II" (Rosmarin) Mitglied im P.Bl.O. Panzer verzeichnete sein Portrait. Seine Tochter A n n a Maria heiratete am 19.11.1699 Johann Melchior -»Krieger, Maler. Werke: s. Will, G L I, S. 136-138 u. V, S. 114; M u S : N Ü R N B E R G , StadtB: Schriften. Lit.: A D B ; N D B ; Waldau, Zion 1787, S. 16, 39; C. G. Müller, 1791, S. 156, 202; Hampe, 1900; Jürgensen, 1994, S. 53, 56; Stadtlexikon 2000; Ausst.: 1976/7; 1998/11 S. 241.
Borrmeister Borrmeister, Richard, Maler, Zeichner, * 18. 6. 1876 Gevelsberg - f 24. 8. 1938 Nürnberg. Ausbildung wahrscheinl. als Dekorationsmaler. Zunächst in Berlin tätig, ab 1923 in Nürnberg. Er malte Genreszenen, Portraits, Landschaften, Stilleben und Tiermotive in altmeisterlicher Malweise. Daneben gestaltete er Anzeigen und Werbeplakate, z.B. fur AEG, Persil usw. Als Vater von 14 Kindern nahm er aus wirtschaftlichen Gründen jeden greifbaren Auftrag an. So entstanden u.a. Hunderte von Bildpostkarten mit Silhouetten oder trivialen Figurenmotiven, die meist im Verlag Hermann Wolff, Berlin erschienen. 1932 wohnte er in Nürnberg, Hinter den Hecken 18. MuS: NÜRNBERG, MStN. Lit.: AKL. Ausst.: 1993/7, Abb. 200, 204; 1994/11, Abb. 341. Borsch (Porst), Wendelin, Buchdrucker, Verleger, Buchbinder, oo Barbara, mind, ein Sohn. 1569 Buchbindermeister. 1571-73 war er als Drucker im Ämterbüchlein mit der Druckadresse „auf dem neuen Bau bei der Kalkhütte" eingetragen, 1573 gestrichen. In den Jahren 1572/73 beschäftigte er Hans Adelhart als Setzer (Faktor). Nach einem Rv. vom 17.2.1574 sollte er bei seinem Handwerk als Buchbinder bleiben und nicht mehr drucken. Er hat nur wenige Drucke herausgebracht. Bis 1579 erwähnt. Sein Sohn Michael arbeitete als Buchbinder. Lit.: Hampe, Rv.; Benario, 1928; Benzing, 1963; Sporhan-Krempel/Wohnhaas, 1973, Sp. 1027; Grieb, Buchgewerbe 2003. Borst s. Porst Borucker s. Burucker Bos (Boß), Cornelius, niederl. Kupferstecher, Holzschneider, Graphikhändler, * 1506/10 Herzogenbusch - t ' 5 5 6 Groningen, oo Groningen vor 1546 Alyt Goosens, mehrere Kinder. 1540 Bürgerrecht in Antwerpen. 1544 wurde er als Anhänger der Antwerpener Loïsten- oder Libertijnensekte aus der Stadt verbannt, seine Güter wurden konfisziert und 1545 öffentlich versteigert. Mit Rv. vom 3.4.1546 wurde ihm erlaubt, für zwei Jahre einen eigenen Hausstand in Nürnberg zu unterhalten und seine Frau in die Stadt zu bringen. Wenzel -»Jamnitzer verwendete 1556 für seine Madrider Truhe vier Kupferstichvorlagen aus der Folge von Groteskenentwürfen von Bos, die 1546 in Paris erschienen waren. Lit.: AKL; Hampe, Rv. I, 2947; Effmert, in: G N M A 1989, S. 147f. Bosch, Friedrich (Fritz), Maler, Zeichner, * 25. 4. 1893 Nürnberg - f 9. 2. 1950 Nürnberg. 1908-12 Besuch der Kunstgewerbeschule Nürnberg, anschließend einjähriges Studium an der AdBK München unter Gabriel von Hackl. Ab 1924 freischaffend in Nürnberg tätig. Sein Arbeitsgebiet waren Landschaften und Portraits, sowie Entwürfe für Glasmalerei. 1924 wohnte er in der Großreuther Straße 154, 1929 in der Rollnerstraße 38, das Atelier war 1932/43 weiterhin in der Großreuther Straße 154. Mitglied der Künstlergruppe „Die Hütte". MuS: NÜRNBERG, MStN: ca. 30 Gemälde (Nachlaß); 3 Zeichnungen. Lit.: AKL; Vollmer; Rösermüller; Lohrey, 1989, S. 22. Ausst.: 1924/1, - / 2 ; 1928/1; 1929/4; 1930/3; 1931/2; 1933/3; 1934/1; 1934/3; 1935/1; 1940/1; 1940/2; 1941/1, - / 6 ; 1942/1; 1956/4; 1958/2; 1980/2, Nr. 318-319; 2002/5. Bosch, Lorenz, Rotschmied, Ring- oder Rollenmacher, t 1760 Nürnberg. Am 4.8.1718 wurde er in die Meisterliste eingetragen. Lit.: LocknerNr. 1199.
162 Bosch, Nicolaus, Rotschmied, wurde 1685 Meister. Lit.: LocknerNr. 985. Bossel s. Possei Bosshardt, Heinrich, Elfenbeingraveur, war 1863 Besitzer des Hauses L. 321b (Adlerstraße 12); 1870 war er am Egidienplatz 9 ansässig. Lit.: Sichling, 1870. BoBhardt, Karl, Modellbauer, schuf ein Modell des Hans-Sachs-Hauses (um 1955?). 1932 wurde ein städtischer Bauinspektor Konrad Boßhard erwähnt, ansässig Kirschgartenstraße 26; 1952 war er Bauamtmann und wohnte er in der Lerchenstraße 50. Ausst.: 1955/5. Bostel, Hans (Almosglaser, 1571) s. Possei, Hans Bothe, Holzstecher. MuS: NÜRNBERG, MStN: Das Gesellenstechen auf dem Hauptmarkt zu Nürnberg, Holzschnitt nach Albin -»Mattenheimer, dat. 1883. Bott, Clemens, Goldschmied, get. 20. 12. 1630 Nürnberg, Sohn des -»Hans, Goldschmied, oo Nürnberg 6.4.1657 Magdalena Schmid. 1649-54 Lehre bei seinem Vater. Lit.: Tacke 2001, Stammtafel 54. Bott (Pott, Rott), Hans, Goldschmied, Silberarbeiter, * Lübeck - begr. 11. 11. 1659 Nürnberg. Sohn des Hans Boet, Goldschmied in Lübeck, oo 22.5.1627 Anna (get. 6.1.1598 - begr. 6.6.1661), Tochter des Hieronymus -»Beham, Goldschmied, mind, zwei Söhne. Mit Rv. vom 8.1.1625 wurde ihm das Bürgerrecht nach bestandener Meisterprüfung zugesagt. Am 6.5.1627 legte er die Prüfung ab und wurde am 19.5.1627 als Meister vereidigt. Laut Nadelverzeichnis verwendete er eine Marke mit den Initialen HB. Auch andere Goldschmiede wie Hainrich -»Bayr, Hans I. -»Bauch, Hans II. -»Bauch und Heinrich -»Brinckmann führten die gleiche Buchstabenkombination als Mz. Die genaue Unterscheidung und Zuweisung der Marken HB an die einzelnen Goldschmiede steht noch aus. Bott bildete folgende Lehrlinge aus: Hans -»Gilch (1636-43); seine Söhne -»Clemens (1649-54) und -•Johann (1652-56). Bott wohnte am Ponersberg beim Radbrunnen als Mieter im Becherers Hof (Paniersplatz 19). Lit.: Rosenberg 4092; Stockbauer, 1893; Jamnitzer, 1985; Tacke 2001, Stammtafel 54; Kohn, NHb Sebald; 662; Archiv zur Nbger. GSK im GNM; Kohn, NHb Sebald. Bott, Johann, Pfragner, Goldschmiedegeselle, get. 25. 1. 1633 Nürnberg - begr. 28. 6. 1682 Nürnberg. Sohn des -»Hans, Goldschmied, oo 13.11.1661 Dorothea Susleber (* Schwabach - begr. 18.9.1708), zwei Kinder überlebend. 1652-56 Goldschmiedelehre bei seinem Vater. Später war er Pfragner in der Hirscheigasse, daneben arbeitete er als Goldschmiedegeselle. Nach seinem Tod wurde er urkundlich wiederholt als Gold- und Silberarbeiter bezeichnet. Seine Witwe und die beiden Kinder verkauften am 2.3.1685 das Haus in der Hirscheigasse um 825 fl. Lit.: Tacke 2001, Stammtafel 54; Archiv zur Nbger. GSK im GNM. Bott, Johann Michael, Maler- und Bildnismaler, get. 29. 9. 1667 Nürnberg - begr. 5. 11. 1734 Nürnberg. Sohn des -»Johann, Pfragner und Goldschmied, oo I) Kraftshof 23.6.1690 Anna Catharina Pfaff (* Gaildorf - begr. 19.1.1699), vier Kinder; II) 3.12. 1704 Anna Dorothea Rosenbaum (* Leutershausen), ein Sohn, eine Tochter. Um 1690 legte er sein Probe-
163 stück vor und wurde zum Meister gesprochen. 1699 wohnte er in der Judengasse beim Sonnenbad. 1707 kaufte er von den Erben des Dr. med. Johann Vierzigmann eine Wirtschaft und Garküche in der Neuen Gasse auf dem Steig (Entengasse). 1727 erwarb er um 2200 fl. das Haus Burgstraße 30, wo er bis zu seinem Tod wohnte. Lit.: Tacke, 2001, S. 370 u. Stammtafel 54; Kohn, NHb Sebald. Bourke-White, Margaret, Photographie * 14. 6. 1904 New York - t 27. 8. 1971 Stanford/Conn. Tochter des Joseph White, Erfinder und Ingenieur, oo I) 1924 Everett Chapman (geschieden 1926); II) 1939 Erskine Caldwell, Schriftsteller (geschieden 1942). 1942-45 war sie offizielle Photographin bei der USLuftwaffe. 1945 machte sie in Nürnberg Aufnahmen der zerstörten Stadt. Sie zählt zu den bedeutenden und wegweisenden Photographen des 20. Jh. Lit.: AKL. Bouyer, Georg, Zinngießermeister, oo Franziska. 1890 war er in der Schmausengasse 5 ansässig. 1900/02 war er Mitglied der Meisterprüfungskommission bei der Handwerkskammer. 1906 wurde seine Witwe erwähnt. Lit.: Jb. der mittelfr. Handwerkskammer 1900, S. 24. Bowitsch s. Poritsch Boxtörffer, Nikolaus, Rechenpfennigschlager, Spengler und Flinderleinschlager, begr. 21. 2. 1660 Nürnberg. 1637-41, 1645-48, 1652-53 und 1657-59 Geschworener. Er wohnte in der Fetzergasse. Lit.: C. F. Gebert, in: MBNG, 1917; Mitchiner, 1988. Brabant, Benedikt, Goldschmied, Silberarbeiter, * vermutl. Erfurt - f Mai/Juni 1538 Nürnberg, ehemals Grab Nr. 782 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1587, nicht erhalten. Vater des -»Hans, oo um 1514 Kunigunda Wagenmayr (f Dez. 1537). Am 5.6.1512 wurde er Bürger und am 7.3.1514 als Meister vereidigt. Um 1526-30 Geschworener. 1520 hielt er sich in Erfurt auf; seine Frau führte in dieser Zeit die Werkstatt weiter, zusammen mit dem Gesellen Mathes Sesar aus Antwerpen. Christoph II. -»Scheurl kaufte 1535 bei Brabant zwölf „Hofbecher" für 209 fl. Der Goldschmied wohnte beim Heilig-Geist-Spital. Lit.: AKL; Thieme-Becker (unter Hans Braband); Stockbauer, 1893 Nr. 223; Heerwagen, 1908, S. 110; Burger, 1972 Nr. 1808, 1865; Zahn, DI-N Nr. 1779; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 87. Brabant (Probandt), Hans, Goldschmied, Silberarbeiter, begr. 14. 3. 1569 Nürnberg. Sohn des -»Benedict. oo 14.9.1535 Cordula Kraft (begr. 22.1.1575). 1535 bestand er die Meisterprüfung und wurde am 2.10.1535 als Meister vereidigt. Brabant war ein bedeutender Vertreter der Nürnberger Goldschmiedekunst. So ist der Doppelpokal im BM London ein frühes Beispiel fur die Verwendung von Renaissanceornamentik an diesem traditionellen Gefaßtypus. Die sechs Planetengott-Darstellungen gehen auf eine Plakettenserie zurück, die stilistisch in der Nachfolge von Peter Flötner steht. 1546 war Hans Brabant offensichtlich aus der Stadt entwichen, da der Rat am 16.12.1546 eine Fürschrift fur seine Frau Cordula nach Dinkelsbühl sandte mit der Bitte, nach ihm zu forschen. Am 7.3.1548 verkaufte er einen Garten bei den Sieben Kreuzen in Nürnberg. Am 19.11.1548 wurde er als Besitzer des Anwesens Sonnengasse 5 erwähnt. Dieses gehörte ihm bis zu seinem Lebensende, doch
Bräunlein starb er im Haus des Hans -»Multerer d. J., der vermutl. sein Vetter war. Brabants Witwe Cordula blieb in der Sonnengasse wohnen; nach ihrem Tod verkauften die Kinder das Haus. Zu ihnen gehörten Brabants Töchter Clara, Ehefrau des Conrad -»Schenck, Goldschmied in Frankfurt/Main, sowie Veronica, Ehefrau des Titus Mirgel, Goldschmied in Lindau. MuS: LONDON, BM: Doppelpokal, Silber, vergoldet. MOSKAU, Rüstkammer des Kreml: Prunkbecken, Gold, Silber mit Perlmutt, um 1550. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Rosenberg 3842; Hampe, Rv. I, Nr. 2421; Boesch, in: GNM, M 1889; Stockbauer, 1893 Nr. 299; Zülch, 1935, S. 369, 391; Schornbaum, 1949 Nr. 1490; Burger, 1972 Nr. 9146; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 88; Ausk. Karl Kohn. Ausst.: 2002/1 Nr. 72. Brachmüller (Prachmullner), Hans, Plattner, besaß 1479 das Haus Obere Schmiedgasse 60. In Heinrich -»Deichslers Chronik ist eine Plattnersfrau Gerhaus Prachmulnerin erwähnt, die wegen Ehebruchs mit dem Bader Caspar Klaiber 1470 gebrandmarkt wurde. Lit.: Heinrich Deichslers Chronik, in: Die Chroniken der fränkischen Städte. Nürnberg, Vierter Band, Leipzig 1872, S. 317; Kohn, N H b Sebald. Brachvogel (Prachvogel), Valentin d. Ä., Plattner, t Aug. 1547 Nürnberg, oo Katharina ( t Dez. 1543), Tochter des Hans I. -»Eckart, Plattner, mind, ein Sohn, eine Tochter. 1532 lieferte er 300 Harnische fur den Bischof von Breslau. 1525 kaufte er das schwiegerväterliche Haus Untere Söldnersgasse 9; 1543 erwarb er um 175 fl. rh. auch das Nachbarhaus Untere Söldnersgasse 7, das er im selben Jahr um 230 fl. wieder verkaufte. Seine Tochter Margaretha heiratete am 30.1.1543 den Goldschmied Nicolaus ->Sayler. Lit.: H. Bosch, in: GNM M, 1889; Heerwagen, 1908, S. 114; Burger, 1972 Nr. 2855, 3627; Kohn, N H b Sebald. Brachvogel, Valentin d. J., Plattner. 1547 übernahm er das elterliche Anwesen Untere Söldnersgasse 9; die Hälfte des Hauses gehörte den Kindern seines Schwagers, des Goldschmieds Nicolaus -»Sayler, die er ausbezahlte. Lit.: Kohn, N H b Sebald. Brack, Hans Georg, Rotschmied, Ringmacher, wurde 1660 Meister. Lit.: L o c k n e r N r . 837. Bractis (Johannes de Brac), Joannes, Buchmaler, signierte 1473 (nicht 1467, falsches Chronogramm für 1573 im Kolophon) ein auf Pergament geschriebenes Kollektar (Nürnberg, Stadtbibliothek, Solg. Ms 5.4°). Dieses besitzt ein Blatt mit einer Randmalerei aus Blumen, Vögeln, Insekten etc. Joannes Bractis nannte sich der Zunft des Apelles zugehörig. Es handelt sich hier nicht, wie bei Thieme-Becker und AKL behaupten, um einen Nürnberger Künstler, die Handschrift ist zisterziensischen Ursprungs und dem Erzbistum Köln zuzuweisen; auch der Einband stammt aus einer Kölner Buchbinderei. Nach Neske war Joannes Bractis nur Buchmaler und nicht Schreiber. MuS: N Ü R N BERG, StadtB. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Nagler, Monogr. Nr. 2953; Ingeborg Neske: Die lateinischen mittelalterlichen Handschriften 2. Wiesbaden 1972, S. XVI und, S. 152f. Ausst.: 1906/2, Nr. 1630. Bräuning, Max Gutriel, Lithograph, t 12. 1. 1873 Nürnberg. Bräunlein (Breunlein), Martin, Goldschmied, Silberarbeiter, laut dem retrospektiv angelegten Gold-
Bräunlein schmiedeverzeichnis im Meisterbuch von 1652 wurde er vor 1514 Meister. Lit.: Stockbauer, 1893, Nr. 176. Bräunlein, Paul, Rot- und Glockengießer, * 30. 1. 1824 Wöhrd b. Nbg. - t 16. 3. 1889 Nürnberg. Sohn des Christoph Gottlieb, Gärtner, später Hefehändler, oo 19.1.1851 Clara Margarete (* 1807 - f 13.10.1880), geb. Cörper, Witwe des Konrad -»Braun, Glockengießer. Am 7.1.1851 wurde er in die Meisterliste eingetragen. Er führte die Werkstatt des Konrad -»Braun unter dem Namen „Braun und Bräunlein" weiter. Eine Glocke mit ca. 450 kg befand sich in der Kirche St. Johannes der Täufer in Nürnberg-Eibach, 1914 abgegangen. 1863 war er Besitzer des Hauses S. 1456 (Münzgasse 17/21), wo er bis zuletzt wohnte. Werke: SPEIKERN, Kr. Nürnberger Land, kath. Kapelle St. Florian: Glocke, 1857 dat und Braun und Bräunlein sign. Lit.: AKL; Glockenatlas, 1973, S. 61, 109, 450; Nürnberger Glockenbuch, 2003, S. 78, 305. Bräunler, Georg, Stadthafner, besaß 1722 das Anwesen Brunnengäßchen 24. Lit.: Kohn, N H b Sebald. Bräutigam, Andreas, Goldschmied, vor 1860 Nachfolger der Firma August -»Rudolf. 1860 befand sich das Geschäft Rathausplatz 11, 1906 Glöckleinsgasse 2, 1930/43: Rathausplatz 11. MuS: N Ü R N BERG-Gebersdorf, Stephanuskirche: Ziborium/Pokal, um 1860. Lit.: Ausk. Rüdiger Scholz. Bräutigam, Johann Max, Lithograph, oo Barbara. 1870 wohnte er am Dötschmannsplatz 10, 1878 am Paniersplatz 4. Seine Witwe Barbara wurde 1906 erwähnt, wohnhaft am Fünferplatz 5/1. Bräutigam, Karl, Architekt, 1902 assoziiert mit Waelde, 1907 mit Michael -»Wiesner. 1906 wohnte er in der Johannisstraße 3, 1932 in der Stephanstraße 31. Werke: N Ü R N B E R G : Eichendorffstraße 20 (1902); Gibitzenhofstraße 51 (1907). Lit.: Willenberg, in: MVGN 75, 1988. Braig, Adolf, Gymnasiallehrer, war 1918-25 Lehrer für Kunstgeschichte, Geschichte der technischen Künste, Stillehre und Kunstgeschichte Nürnbergs an der Kunstgewerbeschule Nürnberg. Lit.: AdBK, 1933. Braith (Prait), Hans Georg, Maler, get. 7. 10. 1605 Nürnberg - t 28. 11. 1625 im RTB eingetr., Kopenhagen. Sohn des -»Johann, Schuldiener bei St. Lorenz. 1617-22 Lehre bei Gabriel -»Weyer. Seine Gesellenwanderung führte ihn nach Kopenhagen, wo er 1625 verstarb. Lit.: Bosch, in: GNM M, 1899; Ausk. Friedrich von Hagen. Braith, Mag. Johann, Schulkollege, Komödiant, get. 25. 9. 1571 Nürnberg - begr. 29. 3. 1617 Nürnberg. Sohn des Michael, Pfragner; Vater des -»Hans Georg, Flachmalergeselle, oo I) 16.5.1603 Sibylla (begr. 3.4.1612), Tochter des Georg Pölleth, Hofmeister bei St. Martha, drei Söhne, eine Tochter; II) 12.6.1616 Witwe Ursula Schober, geb. Schmidt, ein Sohn. 1587 Studium in Altdorf. 1603 Lehrer an der Lorenzer Schule in Nürnberg. Mit Rv. vom 18.7.1612 wurde ihm erlaubt, mit seinen Schülern mehrere Theaterstücke in der Marthakirche aufzuführen, die Stücke mußten aber vorher zur Zensur vorgelegt werden. Zuletzt wohnte er unter den Hutern (Kaiserstraße). Braith wurde 1617 durch Barbara Thaler vergiftet, die im Auftrag von Paulus Blümel handelte, der mit Braiths Frau Ursula Ehebruch begangen hatte.
164 Plümel wurde mit dem Schwert hingerichtet. Lit.: Tacke, 2001, S. 370; Paul, 2002. Bram, F. Κ. Α., Maler, wohnte 1870 in der Oberen Schmiedgasse 32. Brami, Carl, Zeichner, um 1939 in München nachweisbar. MuS: NÜRNBERG, MStN: „PlastikaSchaubild von Nürnberg", „Plastika-Schaubild vom Reichsparteitagsgelände", Farblithographien, Verlag C. Lama's Nachf., München. Branca (Branca-Kent), Hedwig von, Malerin, * 29. 11. 1890 Nürnberg - f 7. 3. 1985 München. Mutter von Alexander von Branca, Architekt, Ingenieur. Mit vierzehn Jahren erhielt sie den ersten Zeichenunterricht. Später Studium bei Walter Thor, Heinrich Knirr und Moritz Heymann in München. Ab 1910 für die Zschr. „Jugend" als Illustratorin tätig. Die der Sezession nahestehende Malerin schuf u.a. Gesellschaftsszenen und Portraits bedeutender Zeitgenossen, so von Aga Khan, König Fuad von Ägypten, John Galsworthy, Thomas Mann, Richard Strauss und Gustav Stresemann. Nach 1945 lebte sie in der Schweiz, danach in Haimhausen b. München. MuS: MÜNCHEN, Städt. Gal. im Lenbachhaus: 10 Werke. Lit.: AKL. Brancko, Adam, Buchdrucker, wurde 1490 Bürger. Brand (Prant), Albrecht, Goldschmied, mit Rv. vom 21.2.1478 wurde ihm das Bürgerrecht zugesagt. Ein Albrecht Prandt (ohne Berufsangabe) erwarb 1516 um 100 fl. rh. das Haus zum goldenen Mörser am Zotenberg (Dötschmannsplatz 21). Lit.: Hampe, Rv.; Kohn, NHb Sebald. Brand (Brandt), Andreas, Schwertfeger, erwarb 1633 um 400 fl. das Haus Geiersberggasse 7. Seine Tochter Magdalena heiratete am 13.8.1662 den Kupferstecher Lucas -tWibel. Lit.: Kohn, NHb Sebald. Brand, Anthoni Wilhelm, Facetten- und Zieratschleifer (Glasschleifer), wurde am 3.11.1747 Meister bei den Glasschneidern. Er wohnte in Gostenhof. Lit.: Hampe, 1919. Brand, August, Musikdirektor am Nürnberger Theater, um 1800 tätig. Lit.: Nekrolog bei Kiefhaber III 2, 1807, S. 115. Brand (Brandt), Cäcilie, Zeichnerin, Lithographin, ab 1829 und in den 1930er in Leipzig tätig, wo sie vor allem Portraits fertigte. Sie arbeitete u.a. mit August -»Kneisel zusammen. Werke: „Albrecht Dürers Haus in Nürnberg", Lithographie von A. Kneisel nach C. Brandt, 13,5 χ 20,8 cm. Lit.: AKL. Brand, Carl, Glasmaler, wohnte 1914 in der Engelhardsgasse 21. Brand (Prant, Pranndt, Prawnt), Hans, Kartenmaler, wurde zwischen dem 2.2. und 24.3.1470 Bürger. 1499 schuldete er Erasmus Stör 25 fl. rh. für Papier. 1486 erwarb er um 195 fl. rh. ein halbes Haus östlich an der Karlsbrücke gelegen, das später zur Krötenmühle gehörte. Mit Rv. vom 29.7.1486 wurde ihm erlaubt, für drei Jahre eine Hypothek auf das Haus aufzunehmen. 1492 verkaufte er seinen Anteil an dem Anwesen um 236 fl. rh. an den Glaser Nicolaus -»Grieb, doch blieb er vermutlich hier wohnen, da er noch im Reichssteuerregister von 1497 unter dieser Adresse aufgeführt ist. Lit.: Hampe, Rv.; Gümbel, 1906, S. 337; Gümbel 1922, S. 273; Fleischmann, RStR von 1497 Nr. 1927; Kohn, NHb Lorenz.
165 Brand, Johann Anton Baptist, Kunstgießer, Entwerfer, * 1857 Nürnberg - f 12. 8. 1905 Nürnberg. 1885 gründete er in der Gartenstraße eine Feingießerei und Ziselierwerkstätte für qualitätvolle Haushaltgeräte in verschiedenen Metallen. Für den Neubau des Bayer. Gewerbemuseums lieferte er Bronzegußarbeiten. Seit 1890 beteiligte er sich in Nürnberg an der permanenten Ausstellung des Bayer. Gewerbemuseums; 1893 stellte er figürliche Bronzen und originelle Stockgriffe auf der Weihnachtsausstellung des Bayer. Gewerbemuseums aus. Für seine „sehenswerten Bronzegüsse" auf der Bayer. Landesausstellung 1906 erhielt er eine Silbermedaille. 1901-03 war er Teilnehmer an den kunstgewerbl. Meisterkursen bei Peter ->Behrens und Richard ->Riemerschmid in Nürnberg. 1903 Mitglied des Künstlervereins. Am 16.7.1901 trat Hermann -»Stauch als Teilhaber in die Firma ein, die fortan „Brand & Stauch" firmierte. Am 28. Juni 1905 trennten sich die Teilhaber, nachdem Hermann Stauch am 10.5.1905 eine kunstgewerbliche Metallwerkstätte mit zwei Mitarbeitern am Kirchenweg angemeldet hatte. Werke: NÜRNBERG, Rochusfriedhof: Epitaphien auf den Gräbern Nr. 929 u. 1033. MuS: NÜRNBERG, GewM im GNM. Lit.: AKL; Pese, 1983; Künstlerverein, 1954; KDM Nürnberg, 1977. Ausst.: 1896/2; 1902/1; 1903/1; 1904/1; 1980/2 Nr. 210-212. Brand, Johann Adam, Facetten- und Zieratschleifer (Glasschleifer), Am 17.12.1747 wurde er Meister bei den Glasschneidern. Er wohnte in Gostenhof. Lit.: Hampe, 1919. Brand, Johann Michael, Lithograph, war 1863/81 Besitzer des Anwesens Hintere Sterngasse 19. Die Druckerei befand sich 1881/1906 in der Vorderen Sterngasse 25. Brand, Lorenz, Schwertfeger, erwarb 1614 um 412 fl. das Haus Geiersberggasse 5. Lit.: Kohn, N H b Sebald. Brandenstein, Friedrich Wilhelm Ferdinand Frhr. von, Amateur-Zeichner, -Radierer, Verleger, Offizier, * 1754 - t 29. 1. 1818 Schloß Wüstenstein/Ofr. Werke: Fürth von der Seite von Poppenreuth, Kupferstich, dat. 1800, sign, „von Brandenstein (fee. 1800)". Hemmhofen, denen Freiherren Winklern von Mohrenfels, Kupferstich aus dem Reichs-Ritterschaftl. Almanach aufs Jahr 1793, Wüstenstein, in dem von Brandensteinschen Verlag. MuS: NÜRNBERG, MStN: „Prospekt der ... Muggendorfer Gebirgsgegenden ...", Nürnberg 1808 (30 Blatt). Lit.: C. G. Müller, 1791 Forts. 1, S. 19, 20. Brandl, Karl, Maler, * 1911 Nürnberg, lebte 1975 in Nürnberg. Mitglied im Schutzverband bildender Künstler Nürnberg. Ausst.: 1975/1. Brandling, Henry Charles, engl. Lithograph, Zeichner, Illustrator, Aquarell- und Miniaturmaler, get. 16. 4. 1823 Gosforth, Northumberland - t nach 1881. Sohn des Robert William, oo 13.4.1872 Mary Elisabeth Copeland, mindestens vier Kinder. Er malte Architekturansichten im Stil von Samuel -»Prout und Portraits. Von ihm sind mehrere Lithographien mit Nürnberg-Motiven nach eigenen Vorlagen bekannt, deren Datierung bis um 1870 reicht. Laut Zensus von 1881 wohnte er in 7 Royal Crest, Cheltenham, Gloucester, England. MuS: NÜRNBERG, MStN. Lit.: AKL.
Braun Brandmüller, Leonhard (Lienhart), Maler, get. 30. 3. 1584 Nürnberg, Sohn des Albrecht, Gärtner und Gastwirt. 1599-1603 Lehre bei Martin -»Beheim, das fünfte Lehrjahr wurde ihm geschenkt. Sein weiteres Schicksal ist unbekannt. Lit.: Bosch, in: G N M M, 1899, S. 126; Tacke, 2001, S. 370. Brandstettner, Helene, Glasmalerin, wohnte 1878 in der Pfeifergasse 3. Brandt, Andreas, Schwertfeger, oo vor 1632 Anna Maria. Seine Tochter Magdalena heiratete am 13.8.1662 den Kupferstecher Lucas ->Wibel; die Tochter Margaretha heiratete am 13.4.1668 den Zinngießer Bartholomäus -»Mager. Brandt, Hans, Schwertfeger, oo 29.5.1528 Marga Weber. Lit.: Schornbaum, 1949 Nr. 1464. Brandt, Lucas, Kupferstecher, oo Nürnberg 8.11. 1613 Rosina Pauer. Lit.: Sporhan-Krempel/Wohnhaas, 1973. Brandt, Th., dän. Maler. Von ihm wurde 1989 im Kunsthandel ein Ölbild mit Ansicht des Pegnitzufers und der Synagoge angeboten, um 1930, 37 χ 29 cm. Evtl. identisch mit dem dänischen Maler und Zeichner Troels Brandt (* 27.1.0.1909 Vœrtese - t 15.10.1992 Kerteminde), Sohn des Malerehepaars Viggo und Hedvig, der Landschaften und Menschen malte. MuS: N Ü R N B E R G , Slg. Grieb. Brasch s. Prasch Brattinger, Johann, Rotschmied, Gewichtmacher, wurde am 25.10.1731 in die Meisterliste eingetragen. Lit.: LocknerNr. 1288. Brauer, Eduard Franz, Maler, Graphiker, * 2. 6. 1903 Kahla/Thüringen - f nach 1976 Nürnberg. Studium am Bauhaus in Dessau bei Josef Albers und Paul Klee; 1931-32 an der Akademie in Berlin bei Karl Schmidt-Rottluff; anschließend noch vier Jahre an der Akademie in Kopenhagen. Er malte vorwiegend Landschaften in Öl und Aquarell. 1946-51 in Nürnberger Ausstellungen nachweisbar, wohnte 1946/51 in Roth b. Nbg., 1954/76 in Nürnberg, zuletzt Reinerzer Straße 36, jedoch nicht mehr im Adreßbuch von 1979 verzeichnet. 1973 NN Bericht über 70. Geburtstag des Künstlers, dort Vornamen Erhard verschrieben. Mitglied im Schutzverband bildender Künstler und im KV Erlangen. Lit.: FS KV Erlangen, 1979. Ausst.: 1946/1, —fl, - / 3 ; 1947/1; 1949/1; 1950/1; 1951/1; 1954/10; 1970/1, - / 2 ; 1972/15; 1973/1, - / 3 ; 1974/1; 1975/1; 1976/1. Brauer, Nikolaus Heinrich, Goldschmied, Juwelier, * Osnabrück, wurde mit Rv. vom 22.11.1617 das Bürgerrecht zugesagt. Lit.: Hampe, Rv. II, 2932. Braun s.a. Praun, Prawn Braun, Andreas Heinrich Christoph, Illuminist, * um 1807 Nürnberg. Sohn des Heinrich, Bierwirt, oo 23.6.1837 Margaretha Schletzer (* um 1809). Braun, Anna Magdalena, geb. Schübler, Perlenstickerin, um 1773-90 tätig. Lit.: Leonie von Wilckens, in: Kunst und Antiquitäten V (Sept./Okt.), 1982, S. 58-63. Braun, Anna Maria, geb. Pfründt, Wachsbossiererin, Medailleurin, * 1642 Lyon - t 13. 8. 1713 Frankfurt/Main. Tochter des Georg -»Pfründt. oo 1659 Baden-Durlach Johann Bartholomäus -»Braun, Wachsbossierer. Schülerin ihres Vaters. 1659 bis um 1665 in Durlach ansässig, zog dann mit ihrem Mann nach
Braun Nürnberg. Nach dessen Tod 1684 arbeitete sie u.a. für die Höfe in Gotha, Wien, M a i n z und Kassel. 1711 war sie anläßlich der K r ö n u n g Kaiser Karls VI. in Frankfurt, w o sie sich niederließ. Ihre Wachsbildnisse des Patriziats und vieler Adeligen machten sie berühmt, daneben freiplastische Arbeiten und Reliefs mit mythologischen und historischen Themen. Die ihr gelegentlich zugeschriebene Tätigkeit als Blumenmalerin ist nicht belegt. Ihre Wachsarbeiten signierte sie bis 1659 mit A. M. P., danach Α. M. B. Panzer verzeichnete ihr Portrait (als Johanna Sabina Präunin). M u S : BRAUNSCHWEIG, Herzog Anton Ulrich-Mus.: Ludwig Wilhelm, Markgraf von Baden-Baden, Wachs. G O T H A , Schloß-Mus.: Anselm Franziskus, Erzbischof von Mainz, Wachs; Friedrich I., Herzog von Gotha, Wachs. K A S S E L , Hess. Landes-Mus.: Karl, Landgraf von Hessen, Wachsstatuette, sign. WIEN, Österr. Mus. fur Kunst und Kunstgew.: Venus, sign. Lit.: A K L ; Thieme-Becker; Doppelmayr, 1730; Ludwig, 1998; Fischer/Maué, 2000; Johanna Lessmann/Susanne König-Lein: Wachsarbeiten des 16. bis 20. Jahrhunderts, Braunschweig 2002, S. 31-37. Ausst.: 1989/10 S. 1 3 1 , 2 7 6 , 2 7 7 . Braun, Bartl, Panzermacher, f Aug. 1558 Nürnberg. oo Margaretha (f Mai 1553). 1544 und 1545 wurde er in den G r u n d v e r b r i e f u n g s b ü c h e m genannt. Er wohnte am Treibberg. Lit.: Burger, 1972 Nr. 4840, 6130. Braun, Carolus, Meistersinger, Schuhmacher, get. 9. 2. 1592 Nürnberg - begr. 14. 2. 1648 Nürnberg, oo I) 14.7.1617 Magdalena Weiß, Schuhmacherswitwe; II) 18.3.1633 Margarethe Osterrieter, Wirtswitwe. Von seinem Vater erlernte er das Schusterhandwerk. Mit seiner zweiten Frau führte er die Wirtschaft „Zum gulden Rindfuß", das Stammlokal der Meistersinger in der Peuntgasse weiter. In den Schulprotokollen führte er mehrmals den Titel „Meistersinger Vater", in seinem Wirtshaus fanden Gesellenkränze und Zechsingen statt. 1637 hielt er zweimal einen Singkranz ab. 1647 verehrte ihm die Gesellschaft einen Becher, wofür er sich erkenntlich zeigte und die Meistersinger mit Braten und Wein bewirtete. Als er im folgenden Jahr starb, dichtete Hans -»Minderlein ein Klagelied für ihn. Seine Witwe heiratete 1648 und 1663 noch zweimal. Lit.: Stahl, 1982. Braun, Caspar, Goldschmied, t 1634 Hersbruck, oo Tochter des Christoph Ilsing, Barbier. Der als Goldschmied und Torsperrer in Hersbruck tätige Caspar Braun ersuchte laut Rv. vom 9.11.1630 um eine nähere medizinische und pharmazeutische Untersuchung einer von ihm im Geisloch g e f u n d e n e n Erde. Dies wurde v o m Nürnberger Rat bewilligt. Lit.: Fl. Heller, in: A N L 10, Mai 1961, S. 54-55. Braun, Christian Adolf, Buchhändler, Verleger, * 19. 7. 1828 Erlangen - f 6. 12. 1891 Nürnberg, begr. auf dem Johannisfriedhof. Sohn des Johann Leonhard, oo Altona 26.11.1853 Wilhelmine Amalie Johanna Lesser ( t 10.5.1864), Buchhändlerstochter, drei Kinder; II) Freising 14.8.1880 Witwe Maria Mayer. Braun absolvierte 1844-47 eine Buchhändlerlehre bei der Firma Blaesing in Erlangen, w o er bis 1849 blieb. Anschließend war er in Stuttgart, Passau und Altona tätig. A m 1.10.1853 erwarb er in N ü r n b e r g von Christoph Jacob Fleischmann um 20.000 fl. die Joh. Phil.
166 -»Raw'sche Buchhandlung. D e n vordem rein evangelisch-missionarischen Verlag erweiterte er um weltliche Themen. 1863 w a r er Besitzer des Hauses L. 118 (Kaiserstraße 11). Sein jüngster Sohn -»Jean übernahm am 1.7.1889 die väterliche Buchhandlung. Lit.: Hahn, 1984. Walter Gebhardt Braun, Christian Sigmund, Rot- und Glockengießer, * 12. 6. 1849 N ü r n b e r g - t 29. 2. 1932 Nürnberg. Sohn des -»Justus Christian, Glockengießer. Zusammen mit seinem Bruder -»Friedrich Johann Emmanuel führte er den väterlichen Betrieb weiter, der ab 1901 als Nürnberger Feuerlöschgeräte- und Maschinenfabrik firmierte und bis 1911 bestand. Lit.: A K L ; Glokkenatlas, 1973, S. 61, 109 A n m . 264. Braun, Conrad I., Zirkelschmied, wurde am 5.9.1724 in die Meisterliste eingetragen. Braun, Johann C o n r a d II., Zirkelschmied, γ 1 . 4 . 1814 Nürnberg. Meistersohn, Vater des -»Johann Paulus, oo Barbara A d a m , Kinder. A m 3.3.1789 wurde er in die Meisterliste eingetragen. Laut Quartiergeldliste 1800 besaß er das Haus S. 1090 (Unterer Judenhof 12), w o er bis zum Schluß wohnte. Braun, Daniel, Organist, seit mind. 1681 bis 1693/94 an der Frauenkirche tätig. Sein Gehalt betrug 52 fl. jährlich, ab 1687 zusätzlich 12 fl. f ü r Hauszins. Lit.: Ausk. Franz Krautwurst. Braun, E d m u n d Wilhelm, Dr. phil., Kunsthistoriker, * 23. 1. 1870 Epfenbach b. Freiburg i. Br. - f 23. 9. 1957 Nürnberg. 1895-97 Praktikant am G N M . 1897-1945 Direktor des Kaiser-Franz-Joseph-Mus. in Troppau. U m 1930 Professor an der deutschen Universität Prag. 1947-51 Lehrauftrag an der Universität Erlangen, speziell für Kunstgewerbe und Kleinplastik. 1947-57 wissenschaftlicher Berater am G N M . Er schrieb zahlreiche Veröffentlichungen zur Kunstgeschichte. Teile seines schriftlichen Nachlasses befinden sich im G N M . Lit.: FS G N M , 1977, S. 1115. Braun (Praun), Erasmus, Fürstl. Bambergischer Baumeister, Steinmetz, * um 1540 - f 25. 2. 1606 Nürnberg, ehemals Grab Nr. 1862 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1606, nicht erhalten, oo Margaretha Weiß ( t 23.10.1617, Epitaph in der ev. Pfarrkirche Walsdorf/Bamberg). A b 1568 in Diensten des Erzbischofs von B a m b e r g tätig, w o er die Alte Hofhaltung z u s a m m e n mit J. Weber umbaute. 1595 erhielt er als Anerkennung für seine Arbeiten u.a. am Schloß Geyerswörth und den Forchheimer Basteien eine Doppelscheuer im Wert von 168 fl. geschenkt, die der Nürnberger Goldschmied David -»Stechmesser herstellte. 1595 fertigte er z u s a m m e n mit Balthasar Hoffstedter aus Regensburg eine Visierung mit Gutachten für die neu zu erbauende Fleischbrücke in Nürnberg. A u f seinem heute verlorenen Epitaph wurde er als „Fürstl. Bamberg, gewesner Baumeister seines alters 66 Jahr" bezeichnet. M u S : N Ü R N B E R G , G N M . Lit.: A K L ; Gugel, Friedhöfe, S. 59; Trechsel, 1735, S. 495f.; K. Pechstein, in: G N M A, 1975; Sitzmann, 1983, S. 67; Annette Faber, in: Hortulus floridus Bambergensis, Petersberg 2004, S. 303; Zahn, DI-N Nr. 2824. Braun, Friedrich Johann Emmanuel, Rot- und Glockengießer, * 19. 5. 1852 Nürnberg - f 1 1 . 4 . 1900 Nürnberg. Sohn des -»Justus Christian, Glockengießer. Z u s a m m e n mit seinem Bruder -»Christian Sigmund
167 führte er den väterlichen Betrieb weiter. Lit.: AKL; Glockenatlas, 1973, S. 61, 109 Anm. 264. Braun, Gabriel, Maler, Zeichner, oo 16.7.1593 Dorothea Kröner aus Schweinfurt. Bei seiner Eheschließung wurde er als Handmaler bezeichnet. Lit.: AKL; Thieme-Becker. Braun, Gabriel, Pfeifen- d.h. Holzblasinstrumentenmacher, begr. 29. 4. 1599 Nürnberg, wohnhaft in der Grasersgasse. Lit.: Nickel, 1971, S. 40. Braun, Georg, Goldschmied, Goldarbeiter, begr. 31. 8. 1570 Nürnberg, oo 22.5.1543 Ursula (f um 1599), Tochter des Sigmund -»Schnitzer d. Ä., Holzblasinstrumentenbauer. Am 10.6.1543 bestand er die Meisterprüfung und wurde am 13.6.1543 als Meister vereidigt. 1551-55 Geschworener. 1548 erwarb er um 300 fl. ein Haus beim Tiergärtnertor (Albrecht-DürerStraße 32), das er 1561 um 800 fl. wieder verkaufte. Durch seine Eheschließung kam er nach 1557 in den Mitbesitz des schwiegerväterlichen Anwesens auf dem Neuen Bau (Maxplatz 30), wo er die letzten Jahre wohnte. Das Haus wurde 1599 von den Testamentsvollstreckern seiner Witwe Ursula um 730 fl. an Maria Braun verkauft. Lit.: Bosch, in: G N M M, 1889; Stockbauer, 1893 Nr. 327; Hampe, Rv. 1, 3200; Burger, 1972 Nr. 9585; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 89; Kohn, Ν Hb Sebald. Braun, Georg, Wappensteinschneider, trat 1548 als Vormund auf. Am 21.8.1550 gab er sein Bürgerrecht auf. Lit.: Zahns Jb. II, 74; Hampe, Rv.; O'Dell-Franke, 1977, S. 8. Braun, Georg, Kanoniker, Verleger, Mitherausgeber und Verfasser der Texte zu dem sechsbändigen Städtebuch von Braun-Hogenberg, Köln, 1572-1617, wobei jeder Band unter einem anderen Titel erschien. Der Titel des ersten Bandes war: „Civitates orbis terrarum", in welchem sich eine Gesamtansicht von Nürnberg befindet. Als Stecher beschäftigte er Franz -»Hogenberg. Lit.: C. G. Müller, 1791, S. 72. Ausst.: 1989/3. Braun, Georg, Meistersinger, nahm 1594 und 1596 j e einmal an einer Singschule teil. Lit.: Stahl, 1982. Braun, Georg, Zirkelschmied, wurde am 12.8.1777 in die Meisterliste eingetragen. Braun (Praun), Georg Lorenz, Rotschmied, Gewichtmacher, Vater des -»Johann Paul I., Gewichtmacher. 1673 Meister. 1694 in den Grundverbriefungsbüchern erwähnt. MuS: NÜRNBERG, GNM: Doppelrastrale. ZÜRICH, Schweizerisches Landesmus.: Einsatzgewicht, 4 lb. Lit.: Lockner Nr. 902 mit Abb. der Mz.; Stengel, in: GNM M, 1918/19, S. 134. Braun, Georg Martin, Zirkelschmied, * Nürnberg, Sohn eines Meisters, wurde am 25.6.1767 in die Meisterliste eingetragen. Braun, Georg Paul, Glockengießer, Sohn des -»Johann Paul II., Rotschmied. Um 1870 trat er in die väterliche Werkstatt ein, die er nach dem Tod des Vaters allein weiterführte. Die Firma bestand unter seinem Namen noch 1930 in der Vorderen Beckschlagergasse 15, inzwischen wurde sie jedoch von seinem Sohn und Enkel geführt. Lit.: Sichling, 1870, S. 116; Gerlach, 1930. Braun, Gustav, Zeichner, Geometer. MuS: NÜRNBERG, MStN: „Geometrischer Grundriß der Stadt-Graben-Abtheilung ...", aufgenommen von G.
Braun Braun 1801, kol. Federzeichnung. Lit.: Tiggesbaumker, 1988. Ausst.: 1968/9. Braun, Hans, Rotschmied, wurde 1464 Bürger. Braun (Krauß, Praun), Hans, Goldschmied, Silberarbeiter und Uhrmacher, * nach 1532 - begr. 25. 2. 1577 Nürnberg, auswärts verstorben. Sohn des Hans, Bader; Halbbruder des -»Leonhard, Goldschmied, oo Katharina. Am 15.9.1559 bestand er die Meisterprüfung bei den Goldschmieden. In einer Quelle wurde er als Hans Braun, in einer anderen als Hans Krauß eingetragen. Bei der Vereidigung, die erst am 14.7. 1571 erfolgte, wurde er als Hans Braun in das Meisterbuch der Stadt eingetragen. Ihm wird, unter Vorbehalt, die bisher nicht aufgelöste Meistermarke HBK zugewiesen, wobei die Initialen fur Hans Braun [alias] Kraus stehen könnten. Bisher sind für diesen Meister fünf Arbeiten bekannt, von denen sich zwei in der Rüstkammer des Kreml befinden. Eine dritte schenkte der russische Zar Nikolaus I. den Schwarzhäuptern zu Tallin (Reval) zur Erinnerung an seinen Besuch bei der Korporation im Jahre 1827. Die Sammlung Oetker in Bielefeld besitzt einen halben Doppelpokal mit der Marke HBK. Braun war auch als Kleinuhrmacher tätig. Als solcher wurde er bezeichnet, als ihm am 5.11.1560 seine Schwester Anna die Rückzahlung von geliehenen 50 fl. aus ihrem mütterlichen Erbe quittierte. Am 16.12.1562 schuldete er mit seiner Frau Katharina einem Schneider 29 fl. für eine Uhr, auch hier wurde er als Uhrmacher bezeichnet; ebenso 1567, als er eine Handwerksstrafe von 40 Pfund zahlen mußte. 1565 trat er als Uhrmacher zusammen mit Esaias -»Vogel und Marcus -»Stopinger in das Handwerk der Plattschlosser ein. 1561 war er Besitzer des Hauses Untere Wörthstraße 2, das an den Bader Veit Burckhard vermietet war. Er selbst wohnte damals zur Miete in der Oberen Schmiedgasse 44 mit Hinterhaus Am Ölberg 31 (westl. Teil), das den Kindern des verstorbenen Uhrmachers Gallus -»Schellhammer gehörte. 1563 wurde Braun als Besitzer des Hauses Schlüsselstraße 5 erwähnt, das früher seinem Halbbruder -»Leonhard gehörte. Beim Sterbeeintrag im Ratstotenbuch wurde er als Uhrmacher und als Goldschmied bezeichnet. MuS: M O S K A U , Rüstkammer des Kreml: Pokale. Lit.: Rosenberg 3995; Stockbauer, 1893 Nr. 402; Abeler, MdU, S. 491; Jamnitzer, 1985; J. H. Leopold: Some early clocks from Nuremberg, in: Antiquarian Horology 5, Heft 26, März 2002, S. 505526; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 90; Archiv zur Nbger GSK im GNM; Kohn, NHb Sebald. Braun, Hans, Rotschmied, wurde 1564 Meister. Lit.: Lockner Nr. 215. Braun, Hans, Kupferschmied, Scheibenzieher, oo N. N., mind, ein Sohn Georg. Um 1621 als Scheibenzieher in Nürnberg tätig. Neudörfer-Gulden schreibt: „Er hat das Kupfer auf die Guldenart zu verarbeiten gewußt, also daß man zwischen dem Guten und seiner Arbeit wenig Unterschied gefunden, war auch ein sonderlicher Künstler, die sog. stählern, bevoraus die hohen Spiegel zu gießen". Lit.: Thieme-Becker; Neudörfer-Lochner, 1875, S. 219. Braun, Hans, Landschaftsmaler, * 24. 12. 1903 Nürnberg - f 20. 3. 1956 Bonn. Studium in Berlin, 1944 Vernichtung seines ausgelagerten Werkes. 1950 zog er ins Atelierhaus Asterstein in Koblenz. MuS:
Braun K O B L E N Z , Mittelrhein. Mus. M A G D E B U R G , Kulturhist. Mus. Lit.: A K L ; Vollmer; Schweers, 1994. Braun, Hieronymus, Kanzleischreiber, Geometer, Kartograph, * 18. 4. 1566 N ü r n b e r g - f 1. begr. 4. 4. 1620 Nürnberg, ehemals Grab Nr. 1186 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. um 1620, nicht erhalten, oo I) 3.12.1592 Magdalena Luftl von Bilfeld (get. 11.7.1568 - begr. 5.1.1609); II) 5.7.1609 Maria (get. 20.7.1580 - begr. 14.10.1643), Tochter des Joachim -•Kreuzfelder, Goldschmied, verw. Pesold. 1592 Gerichtssubstitut, 1593 Loch(Gefangnis)-Schreiber, als solcher bezog er 1596 eine jährliche Besoldung von 130 fl. 1594 nahm ihn Paul -»Pfinzing d. Ä. als Schreiber in sein Viertelmeisteramt, w o er die Feldmessung erlernte. 1602 wurde er Nachfolger Johann -»Müllners als Ratschreiber. Später hatte er U m g a n g mit Baumeister Jakob -»Wolff d. Ä. und dem Kartographen Peter -»Zweidler. A u f g r u n d seiner zeichnerisch-kalligraphischen Fähigkeiten wurde Braun zum Ausfertigen von Prunkverträgen herangezogen (Silberner Vertrag mit Bamberg 1607). 1612 und 1619 fertigte er Leichentafeln fur die Kirchen anläßlich des Todes der Kaiser und lieferte häufig Zeichnungen von Münzen als Vorlagen für den Formschneider zum Druck entsprechender Mandate. Bedeutend wurde Braun durch großformatige, teils reich illuminierte, äußerst naturalistisch handgezeichnete Karten in Steilaufsicht, die zw. 1603 und 1614 entstanden. N e b e n auswärtigen Aufträgen (Pilsen 1602, Steigerwald 1603, Herrschaft Tachau/Westböhmen 1604, Herrschaft Sulzbürg 1613) sind es u.a. Nürnberger Pflegämter, die z.T. erstmals von Braun kartographisch dargestellt wurden (Betzenstein 1603, Gräfenberg-Hiltpoltstein 1603-06, Altdorf 1606, Velden 1611). Berühmt wurde er durch eine fast 2 x 3 Meter große Bildkarte Nürnbergs in Parallelperspektive von 1608 „Facies Urbis Noribergae", die zu den hervorragendsten Blättern dieses Genres überhaupt gezählt werden kann und die an Größe und Genauigkeit alle bisherigen Arbeiten übertraf. Seine Witwe heiratete am 15.9.1623 den Buchhändler Georg -»Endter d. Ä.; seine Tochter Agatha am 12.9.1626 den Maler Christoph -»Halter, seine Tochter A n n a Maria am 8.5.1631 den Handelsmann Johann Christoph Metzger. MuS: AMBERG, StA. MÜNCHEN, B H S t A M . N E U N H O F b. Lauf, Welser-Archiv. N Ü R N B E R G , G N M . - , StAN. - , StadtB. - , von-FürerArchiv. - , von Harsdorf-Archiv. Lit.: A K L ; ThiemeBecker; Doppelmayr, 1730; K. Schaefer: Des Hieronymus Braun Prospekt der Stadt N ü r n b e r g vom Jahre 1608 und seine Vorläufer, in: M V G N 12, 1896; H a m pe, Rv.; Fleischmann, 1998; Zahn, DI-N Nr. 3584; Tacke, 2001, S. 515 u. Stammtafel 6. Ausst.: 1957/18; 1966/3; 1986/4; 2000/5 S. 40; 2002/4. Braun, Jean Paul Wilhelm, Buchhändler, Verleger, * 23. 3. 1863 N ü r n b e r g - f 23. 10. 1928 Nürnberg. Sohn des -»Christoph Adolph, Buchhändler. A m 1.7.1889 übernahm er die väterliche Buchhandlung, die als -»Raw'sche Verlagsbuchhandlung firmierte. Bereits 1897 verkaufte er die Firma an die Gebrüder Ferdinand und Heinrich -»Zeiser und leitete das Unternehmen als Geschäftsführer weiter. Der angeschlossene ehemals dem Protestantismus verpflichtete Verlag wandte sich unter seiner Leitung touristischen Themen zu. 1891 erschien bei R a w der erste „Illustrierte Stadt-
168 fuhrer" von Nürnberg, f ü n f Jahre später das wohl bedeutendste Werk des Verlags: Emil -»Reickes „Geschichte der Reichsstadt Nürnberg". Z u m 1.1.1903 meldete Braun den Verlag ab. N a c h d e m er sich bereits durch die von ihm herausgegebene weit verbreitete "Illustrierte Nürnberger Fremdenzeitung" um den Tourismus in N ü r n b e r g verdient gemacht hatte, wurde er 1906 zum Direktor des Fremdenverkehrsvereins berufen - eine Funktion, die er bis zu seinem Tod ausübte. 1890 Mitglied im P.Bl.O. Lit.: Hahn, 1984. Waller Gebhardt Braun, Jeremias, Rotschmied, Zapfenmacher, wurde 1647 Meister. Lit.: L o c k n e r N r . 767. Braun, Johann, Rot- und Glockengießer, * 20. 12. 1841 Nürnberg - t 23. 11. 1888 Nürnberg. Sohn des -»Konrad, Glockengießer. Zunächst war er als Glokkengießer tätig. 1872 goß er zwei Glocken fur St. Jobst in Nürnberg (nicht erhalten). 1870 war er in der Äußeren Laufer Gasse 27 ansässig, dabei auch als Kanonenfabrikant bezeichnet. 1863 war er Besitzer des Hauses R e n n w e g alte Nr. 14 (Kirchhofstraße 67). 1878/81 erscheint er als Feuerlöschmaschinenfabrikant, Glokken- und Messinggießer in der Sulzbacher Straße 16c. Lit.: A K L ; Glockenatlas, 1973, S. 61 u. 109 A n m . 262; Sichling, 1870, S. 116; Nürnberger Glockenbuch 2003, S. 22, 75, 305. Braun, J o h a n n Bartholomäus, Maler, Wachsbossierer, Medailleur, Lautenist, get. 1 . 1 2 . 1626 Nürnberg - begr. 24. 6. 1684 Nürnberg. Sohn des Henricus, Schuhmacher, oo Karlsruhe-Durlach 1659 -»Anna Maria, Tochter des Georg -»Pfründt, Medailleur. Ausbildung wohl in Nürnberg. U m 1660/63 ist er mit einem Jahresgehalt von 70 fl. als Kammerdiener, Maler, Zither- und Lyraspieler des Markgrafen Friedrich VI. von Baden-Durlach nachgewiesen, dem er ein Blumenbuch „Flora picta" widmete. Das aus 190 Seiten bestehende Buch ist ein Konvolut von Blumen-, Vögel- und Insektendarstellungen und befindet sich heute in der Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen. Ein weiteres Blumenbuch mit 112 Gouachen auf Pergament wird in der U B Erlangen aufbewahrt. Als Medailleur arbeitete er in der Art seines Schwiegervaters Georg -»Pfründt, so daß es schwerfallt, die Werke der beiden auseinanderzuhalten. 1653 und 1672 war er u.a. für die Bischöfe von Bamberg tätig. In Nürnberg wohnte er auf der Hinteren Füll beim W o l f f (Gasthaus zum grauen Wolf, ehem. Lammsgasse 16). Bei seinem Tod wurde er als Lautenist bezeichnet. Forrer nennt einige Medaillen, die ab 1633 von einem Künstler gleichen N a m e n s in Nürnberg entstanden. Diese Angaben sind schwerlich mit dem obigen Geburtsdatum zu vereinbaren. M u S : G Ö T T I N G E N , Niedersächs. Staats- und Univ.-Bibl., Cod. Ms. Uffenbach 40e: Florilegium, Aquarell und Gouache. M Ü N C H E N , Staatl. Münz-Slg. N Ü R N B E R G , G N M . Lit.: A K L ; Thieme-Becker; Doppelmayr, 1730; Forrer, 1904; Barock, 1962, S. 128; Jamnitzer, 1985; Ludwig, 1998; Fischer/Maué, 2000. Braun, Johann Conrad, Stadtpfeifer, Stecknadler, oo Margaretha Schorrer. Er war mind, seit 1792 tätig. Lit.: Adreßbuch 1792, S. 107. Braun, Johann Conrad I., Rotschmied, Gewichtmacher, * um 1766 - t 27. 12. 1841 Nürnberg, oo Christina Barbara Maußner (* um 1775 - f 9.4.1843).
169 Am 17.4.1798 wurde er in die Meisterliste eingetragen. 1829/41 war er Besitzer des Hauses L. 713 (Lorenzer Straße 29), dabei als Stückarbeiter bezeichnet; später wohnte hier auch seine Witwe. Lit.: Lockner Nr. 1713. Braun, Johann Conrad 11., Rotschmied, Waagund Gewichtmacher, * Nürnberg - f Nürnberg, wohl Sohn des -»Johann Leonhard, Waagmacher. 1831 Meister. 1850/63 erscheint er als Besitzer des Hauses S. 1482 (Vordere Beckschlagergasse 23). Ferner war er 1850 Besitzer des Hauses S. 1520 (Rosental 10). Lit.: Lockner Nr. 1944; Sichling, 1870, S. 116. Braun, Johann Friedrich, Rotschmied, Leuchterund Zapfenmacher, * um 1695 Nürnberg - f 10. 6. 1767 Nürnberg. Am 29.7.1723 wurde er in die Meisterliste eingetragen. 1748 Geschworener. Mz. 172337: Schellen im Rautenkranz und Name; 1737-58: Hufeisen und Name (Initialen), das Mz. Hufeisen verkaufte er 1758 an Johann David -»Leykauf. Am 17.2.1760 wurde er in das Mendel'sche Zwölfbrüderhaus aufgenommen. Lit.: Lockner Nr. 1238; Stengel, in: G N M M , 1918/19, S. 127. Braun, Johann Joachim, Zirkelschmied, wurde 1719 in den Grundverbriefungsbüchern erwähnt. Braun, Johann Leonhard, Rotschmied, Waagmacher, Verleger, * 1771 Nürnberg - f 21. 8. 1824 Nürnberg. Vater des -»Justus Christian und wohl Vater des -»Johann Conrad II. oo Anna Margaretha Pflug, Kinder. Am 7.5.1799 wurde er in die Meisterliste eingetragen, 1822/1823 Geschworener. Mz: spanisches Kreuz. Er war Besitzer des Hauses S. 1620 (Rosental 10), wo 1829 seine Witwe erwähnt ist. Die Firma bestand noch 1896 und stellte Hand- und Apothekenwaagen, Gewichte und Briefwaagen aus. Lit.: AKL; Lockner Nr. 1730; Stengel, in: G N M M, 1918/19, S. 131. Ausst.: 1896/2. Braun (Praun), Johann Paul I., Rotschmied, Gewichtmacher, get. 29. 6. 1677 Nürnberg - t 1. 7. 1751 Nürnberg. Sohn des -»Georg Lorenz, Gewichtmacher. Am 8.4.1706 wurde er in die Meisterliste eingetragen. Im Meisterbuch der Rotschmiede wurde er am 15.12. 1719 mit dem Mz. seines Vaters „wilder Mann mit Baum und I Ρ Β " eingetragen. Am 28.2.1742 kam er in das Mendel'sche Zwölfbrüderhaus. Lit.: Lockner Nr. 1135; Stengel, in: G N M M, 1918/19, S. 134. Braun, Johann Paul II., Rotschmied, Former, * um 1801 Nürnberg - f 26. 3. 1872 Nürnberg. Sohn des -»Conrad II., Zirkelschmiedmeister, oo 4.6.1828 Clara Barbara (* um 1798 - f 29.6.1864), Tochter des Georg Christoph Dumbeck, Hafnermeister. 1827 Meister. 1828/29 war er in S. 1464 (Münzgasse 16) ansässig. Vor 1850 erwarb er das Anwesen S. 1463 (Münzgasse 18), wo er bis zum Schluß wohnte, und nach 1863 auch die Anwesen Vordere Beckschlagergasse 13 und 15. Um 1870 trat sein Sohn -»Georg Paul in die Werkstatt ein. Lit.: Lockner Nr. 1918; Gerlach, 1930. B r a u n , J o s e p h , Dosenmaler, * um 1813 Steinbühl b. Nbg., Sohn des Georg, oo 12.8.1840 Magdalena Wilhelmina Jakobina (* Schweinau b. Nbg. um 1817), Tochter des Franz Mörtel, Bleistiftarbeiter. Braun, Justus Christian, Rot- und Glockengießer, * 28. 2. 1814 Nürnberg - f 18. 5. 1878 Nürnberg. Sohn des -»Johann Leonhard, Waagmacher und Verleger; Bruder des -»Konrad, Glockengießer, oo I) 29.6.
Braun 1845 Sophia Karolina Susanna Siebenkees (* um 1822 - t 29.9.1857), Tochter eines Großpfragners und Bierwirts, zwei Söhne; II) 29.5.1859 Anna Margaretha Caroline Wilhelmine Fuchs, Tochter eines Gastwirts. 1845 Meister. Er machte sich als Glocken- und Messinggießer selbständig. Viele seiner Glocken sind nicht erhalten, nachweisbar sind: Nürnberg, St. Lorenz, 1851; Rittersbach, 1856; Petersgmünd, 1860; Wetzendorf b. Nbg., Gemeindestadel, zwei Glocken 1874. 1850 erscheint er als Besitzer des Hauses L. 640a (Rosengasse 23), das er vor 1863 an an den Rotgießer Georg Heinrich -»Volkert verkaufte. 1859 wurde er als Glockengießer und Messinggießereibesitzer bezeichnet, 1878 wohnte er als Metallwarenfabrikant in der Bauvereinstraße 31. Er war Erfinder einer Feuerspritze, wofür er 1896 eine Goldmedaille erhielt. Die Fabrik wurde von seinen Söhnen -»Christian Sigmund und -»Friedrich Johann Emmanuel bis 1911 fortgeführt, seit 1901 unter dem Namen „Nürnberger Feuerlöschgeräte- und Maschinenfabrik, vorm. Justus Christian Braun". Nicht erhaltene Glockengüsse durch die Söhne: Nürnberg, Heilig-Geist-Kirche, 1882; Mögeldorf, St. Nikolaus und St. Ulrich, 1889; Fischbach, Auferstehungskirche, 1893; Fischbach, St. Maria, 1893; Nürnberg-Wöhrd, St. Joseph: drei Glocken, 1896. Werke: BEERBACH, Egidienkirche: Kronleuchter, 1878 (Entwurf Georg II. Eberlein). Lit.: AKL; Glockenatlas, 1973, S. 61 u. 109 Anm. 264; Nürnberger Glockenbuch, 2003. Ausst.: 1882/5; 1896/2,-/3. Braun, Konrad, Rot- und Glockengießer, * 8. 12. 1811 Nürnberg - f 25. 6. 1849 Nürnberg. Sohn des -»Johann Leonhard, Rotgießer; Bruder des -»Justus Christian; Vater des -»Johann, oo Nürnberg-Wöhrd 24.3.1839 Clara Margarete, Tochter der Johann Georg Cörper, Dachdeckermeister in Wöhrd, mind, ein Sohn -»Johann. 1839 Meister. 1842 ist eine Glocke für Neumarkt und 1848 für Arnsgreuth/Thüringen (nicht erhalten) nachweisbar. Er war in S. 1456 (Münzgasse 17/21) ansässig. Die Witwe führte das Geschäft weiter. 1850 wurde eine Glocke nach Büchenbach geliefert (nicht erhalten). 1851 heiratete die Witwe den Glokkengießer Paul -»Bräunlein. Lit.: AKL; KDM Lauf, 1966, S. 493; Glockenatlas, 1973, S. 61 u. 109 Anm. 261. Braun, Konrad Mathias, Waag- und Gewichtmacher. 1863 machte er sich mit einer Firmengründung selbständig. 1870 war er am Spitzenberg 11 ansässig. 1896 stellte die Firma Waagen und Gewichte aus und beschäftigte 40 Arbeiter. Lit.: Sichling, 1870, S. 116. Ausst.: 1882/5; 1896/2. Braun (Praun), Leonhard (Linhart), Goldschmied, Goldarbeiter, t um 1563/66 Nürnberg. Sohn des Hans, Bader und Wundarzt, oo 14.5.1538 Catharina Körner (begr. 28.6.1580). Er wurde erstmals am 24.7.1533 erwähnt, als er sich mit Sophia Knoch einigte, mit der er ein uneheliches Kind gezeugt hatte. A m 11.4.1537 bestand er die Meisterprüfung und wurde am 18.5. 1538 als Meister vereidigt. Am 15. November 1543 gestattete der Rat, daß Braun das von Bertolt Waldstromer an ihn geschickte Geld den Barfüßermönchen zum Verzehr überreichte, doch durften diese keine Gäste zu sich einladen. 1554 hatte Braun Streit mit dem Fürther Juden Mathes. Laut Rv. vom 17.12.1558
Braun wurde Braun beschuldigt, er habe Arbeiten mit einem geringeren Reinheitsgehalt an mehrere Silberkrämer verkauft. Zunächst wohnte er im väterlichen Hause Tucherstraße 2, das er 1541 mit seinen Geschwistern an den Bruder Erasmus verkaufte. Im selben Jahr verkaufte er zusammen mit seinen Geschwistern das gleichfalls vom Vater ererbte Baderhaus Untere Wörthstraße 2 an seine Stiefmutter Kunigunde. 1551 erwarb er um 400 fl. rh. und 25 fl. rh. Eigenschaft (500 fl. rh. Hypothek) das Haus Schlüsselstraße 3-5 beim Weißen Turm. 1566 wird seine Witwe erwähnt, die einen Garten vor dem Spittlertor verkaufte. Möglicherweise war Braun bereits vor 1563 verstorben, da damals sein Halbbruder Hans ->Braun als Besitzer des Hauses in der Schlüsselstraße 5 erwähnt wurde. Lit.: Rosenberg 3850; Stockbauer Nr. 310, 1893; Hampe, Rv.; Schornbaum, 1949 Nr. 3287; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 91; Kohn, N H b Lorenz u. Sebald. Braun, Louis (Ludwig), Maler, bes. Schlachtenmaler, * 23. 9. 1836 Schwab. Hall - t 18. 2. 1916 München, Grab auf dem Nordfriedhof, beigesetzt in Anwesenheit des Prinzen Alfons und der bayerischen Generalität. Sohn des Johann Martin Ritter von Braun, Hauptmann, oo um 1863/64 Emilie Beck aus Sigmaringen. 1850 Ausbildung bei seinem 15 Jahre älteren Bruder Reinhold. 1851 Weiterbildung am Polytechnikum und an der Kunstschule Stuttgart unter Bernhard Neher, anschließend Pferdemaler im Atelier des Bruders. Bei Josef Anton Gegenbauer und bei Horace Vernet in Paris lernte er die Schlachten- und Historienmalerei. 1860 zog er nach München und arbeitete fur den Hochadel. 1864 Teilnahme am dt.-dänischen Krieg als Bildberichterstatter, 1866 Teilnahme am dt.österr. und 1870/71 am dt.-franz. Krieg. 1864 Obersiedlung nach Nürnberg, wo er zunächst an einem Bilderzyklus fur Graf Hunoldstein arbeitete und bis etwa 1869 wirkte. Das Material zur Kostüm- und Waffenkunde im G N M lieferte viele Anregungen, die sich 1866 in einer Anzahl Entwürfe für die Zinnfiguren-Offizin Ernst und Wilhelm -»Heinrichsen niederschlugen. 1870 wohnte er in der Gleisbühlstraße 2. Während seiner Nürnberger Zeit schuf Braun mehrere Gemälde mit Nürnberger Ansichten. 1900 malte er die „Große Kaiser-Parade bei Nürnberg vom 2. September 1897", die der Fabrikbesitzer und Magistratsrat Georg (Jean) -»Schönner der Stadt Nürnberg widmete. 1905 vollendete er das Gemälde „Die Kaiserparade in Nürnberg am 16. Juni 1902" für das Rathaus in Nürnberg, ein Geschenk des Kommerzienrates Johannes -•Grasser. Eine Ansicht des Hauptmarkts von Lorenz -»Ritter ergänzte er mit einem Schlachtgetümmel. Werke: Gustav Adolf auf dem Marsch nach Nürnberg im März 1632, Öl a/Holz. MuS: MÜNCHEN, BStGs. NÜRNBERG, Garnisonsmuseum: ca. 4 Gemälde, darunter „Preußische Landwehr - Parade auf dem Hauptmarkt in Nürnberg", 1867. - , GNM. Lit.: AKL; Industriekultur in Nürnberg, 1980, S. 325, Abb. Ausst.: 1909/1; 1912/1; 1957/18; 1972/16 Nr. F 15; 1986/11 (mit Monographie und Werkverzeichnis); 1987/6; 1993/7, Abb. 23; Weltausstellung Philadelphia, 1876. Braun, Sebald, Bierbrauer, Hobby-Astronom, get. 12. 3. 1644 Nürnberg - begr. 10. 10. 1708 Nürnberg,
170 ehemals Grab auf dem Johannisfriedhof. Sohn des Hans, Lebküchner. oo I) 22.7.1685 Catharina Schröpfer; II) 5.2.1689 Susanna, Witwe des Georg Schmidtlein, Weißbierbrauer. Bei seiner ersten Eheschließung wurde er als „Lebküchner" bezeichnet, bei seiner zweiten Hochzeit dagegen als Weißbierbrauer. Nach einem Handwerksbuch des Bierbrauerhandwerks aus dem Stadtarchiv Nürnberg fing er 1688 mit dem Brauen an, war 1694 Vorgeher, hörte 1695 auf, fing aber 1706 erneut mit dem Brauen an. 1699-1708 Genannter. Sebald Braun scheint eine kleine Sternwarte betrieben zu haben, denn Gottfried Kirch bat um seine Observationen des Merkurdurchgangs vom Oktober 1690 und erhielt am 17. Januar 1691 als Antwort: „Den Abend zuvor [...] als dem 30. Octob. richtete ich zu oberst auf meinem Hause meine Instrumenta zurecht / als einen Quadranten vom Holtz / einen dergleichen Grösse von Messing / zwey SonnenUhren / zwey Zeig-Uhren / meinen 6schuhigen Tubum mit vier Gläsern / durch welchen ich die Sonne auf ein Pappier scheinen lassen". Bei seinem Tod wohnte Braun „hinter dem deutschen H o f . Panzer verzeichnete sein Portrait. Lit.: Roth, 1802; Hans Gaab: Zur Geschichte der Eimmart-Stemwarte. Spezialausgabe des Regiomontanus-Boten. Nürnberg, März 2005, S. 35f. Braun, Simon, Maler, Zeichner, * 24. 12. 1834 Nürnberg - f 21. 8. 1875 München. Besuch der Kunstgewerbeschule Nürnberg. 1854 wurde er an das lithogr. Institut von Tegner und Kittendorf in Kopenhagen empfohlen, wo er sich an der Akademie weiter ausbildete. Für den Bestands-Kat. der Münchner Pinakothek lieferte er zahlr. Bll., wie auch für den graph. Betrieb von Franz Hanfstaengl, wobei er den jeweiligen Stil sehr genau wiederzugeben wußte. Er malte und lithographierte Portraits der Münchner Gesellschaft und ein Portrait von König Ludwig II. Lit.: AKL; Thieme-Becker. Braun, Stephan I., Pfeifen- d.h. Musikinstrumentenmacher, * Adorf/Vogtland. Im November und Dezember 1573 wurde er nach den Nürnberger Stadtrechnungsbelegen für die Reparaturen an Pommern und Krummhörnern fur die Stadtpfeifer bezahlt. Es ist ungeklärt, ob er dauerhaft in Nürnberg ansässig war. Lit.: Nickel, 1971, S. 40. Braun, Stephan II., Sackpfeifer und Futteralmacher, wurde 1582 erwähnt. Vermutlich nicht mit dem 1573 genannten Pfeifenmacher identisch. Lit.: Nickel, 1971, S. 40. Braun, Wendel, Bleizeugmacher und Glaser zu Wöhrd b. Nbg., wurde 1624 Meister. Lit.: Hampe, 1919. Braun, Werner, Photograph, * 12. 6. 1918 Rückersdorf-Ludwigshöhe b. Nbg. 1934 mußte er als Jude das Gymnasium verlassen und begann eine Lehre in der Polsterfabrik seines Onkels Arthur Braun, die 1935 von den Nationalsozialisten enteignet wurde. 1935 arbeitete er in der Fabrik von Hans Sitzler, dessen Sohn ihn an die Photographie heranführte. 1936 begann er eine Landwirtschafts-Lehre als Vorbereitung zur Emigration nach Israel. 1937-39 Landwirt in Schweden. 1938 eigene Rolleiflex-Kamera und Ausbildung in einem Fotolabor. 1939-43 Landwirt in Dänemark; photographierte nebenher. 1946 emigrierte
171 er nach Jerusalem, wo er im Labor eines FotoGeschäftes arbeitete. Ab 1947 eigene Dunkelkammer mit Ausrüstung. 1948 israel. Staatsbürgerschaft; wurde in die Armee eingezogen und nahe Jerusalem stationiert (bis 1949). Da er in dieser Zeit für seine photographischen Arbeiten keine Elektrizität zur Verfugung hatte, erfand er ein Gerät zur Lichtreflektierung, um Foto-Prints herzustellen. 1952 entstanden erste Unterwasseraufnahmen, 1952-55 photographierte er mit speziellen Unterwasserkameras v.a. im Roten Meer. 1955 nahm er zusammen mit dem Kameramann Edgar Hirsbain die Wildnis der Hula-Sümpfe im nördl. Galiläa auf. 1961 offizieller Photograph beim Eichmann-Prozeß in Jerusalem. 1964 Aufnahmen von der Reise Papst Paul VI. nach Israel. Um diese Zeit begann er Unterwasserphotographie zu lehren. 1967 wurde er während des Sechstagekrieges eingezogen. Später reiste er für einen Auftrag der New York Times nach Griechenland. 1973 photographischer Kriegsberichterstatter während des Yom Kippur Krieges. Seit 1984 spezialisierte er sich auf Luftaufnahmen. Braun brachte die Photographie in Israel wesentlich voran. Er ist in seinen Fotoreportagen äußerst vielseitig in thematischer und technischer Hinsicht. Einen internationalen Ruf erlangt er besonders durch seine ästhet. Landschafts- und Stadt-Ansichten Israels, wobei seine Luftund Unterwasseraufnahmen herausragen. Lit.: AKL. Braun, Wilhelm Kilian Johannes von, Maler, Zeichner, Restaurator, * 18. 10. 1810 Iphofen - t 22. 9. 1892 Ansbach. 1828 Zeichenunterricht bei Johann Andreas -»Engelhardt in Nürnberg, 1830-36 besuchte er mit Unterbrechungen die Kunstschule (ab 1833 Kunstgewerbeschule) unter Christian Friedrich -»Fues und Albert Christoph -»Reindel, wo er zum Portraitund Historienmaler ausgebildet wurde. 1833-35 Kunstmaler in Braunschweig. 1840 und 1850-52 hospitierte er an der Kunstgewerbeschule Nürnberg, 1843/44 weitere Ausbildung in München; in dieser Zeit beschäftigte er sich mit historischen Kompositionen. 1846 erfolgte die offizielle Anerkennung als Historienmaler. Er arbeitete mit dem Nürnberger Graphiker und Maler Josef -»Herrmanstörfer zusammen. 1853 kurze Zeit in Weißenburg. 1854-86 Zeichenlehrer in Ansbach. Vom dortigen Konsistorium wurde er als Historienmaler propagiert und fertigte er nach eigenen Angaben etwa 200 Altarbilder. Als Schöpfer dekorativer Kirchenkunst stand er in der Nachfolge der Nazarener. Zahlreiche seiner Gemälde befinden sich in bayer. Kirchen und in Privatbesitz. MuS: ANSBACH, Markgrafen-Mus.: Bildnis Friederike Georgine Braun, 1875 (Schenkung 1973). OETTINGEN, Heimat-Mus.: St. Petrus, Öl, 1844; Ansicht von Oettingen, Feder, 1849. Lit.: AKL; W. Timmler, in: JbfFL, Bd. 51, 1991, S. 163-166. Ausst.: 1830/1; 1838/1; 1839/1; 1840/2,-/3. Braunach s. Bronack, Braunacker, Franz, Goldschmied, Gold- und Silberarbeiter, get. 2 1 . 8 . 1604 Nürnberg - begr. 9. 12. 1652 Nürnberg. Sohn des -»Georg d. Ä.; Bruder des -»Georg d. J. und des -»Paulus, oo 8.6.1631 Anna Maria, Tochter des Wolf Gwinner in Regensburg. Am 1.5.1631 bestand er die Meisterprüfung und wurde am 11.6.1631 als Meister vereidigt, wobei er als Meistersohn von der Gebühr befreit war. 1640-44
Braunacker Geschworener, 1647-52 Genannter. Er bildete folgende Lehrlinge aus: Johannes Brenning aus Schwabach (1634-40); Johannes Burckard, aus Schwabach (163641); Hans Georg -»Burckhard aus Schwabach (163946); Melchior Geißer ( 1642-48); Constantinus Keller aus Rom (1645-49); Georg Dill (1649-50); Hans Weber aus Schwabach (1650-52). Bei seinem Tod wohnte er in der Neuen Gasse am Spitalkirchhof. Seine Witwe heiratete am 20.9.1658 Georg II. -•Arnold. Lit.: Rosenberg 4248; Roth, 1802; Stockbauer, 1893; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 92. Braunacker (Bronack, Praunacker), Georg d. Ä., Goldschmied, Goldarbeiter, * Wend-Drehna bei Luckau/Niederlausitz - begr. 5. 9. 1628 Nürnberg, ehemals Grab Nr. 285 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1605, nicht erhalten. Vater des -»Georg des J., des -»Franz und des -»Paulus, Goldschmiede, oo 23.7.1593 Catharina (begr. 16.2.1636), Tochter des Franz -»Pinder. Mit Rv. vom 6.11.1592 wurde ihm das Bürgerrecht nach bestandener Meisterprüfung zugesagt und am 14.8.1594 wurde er in das Bürgerbuch eingetragen. Am 25.7.1594 bestand er die Meisterprüfung. 1602 erwarb er um 600 fl. das Haus Schildgasse 1 beim Rosenbad, das er 1617 wieder verkaufte. Bei seinem Tod wohnte er in der Oberen Schmiedgasse. Lit.: Gugel Johannis, S. 47; Trechsel 1735, S. 556; Stockbauer, 1893 Nr. 577; E. Wernicke, in: M V G N 10, 1893; Hampe, Rv.; Jamnitzer, 1985; Zahn, DI-N Nr. 2780; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 93, Kohn, Ν Hb Sebald. Braunacker, Georg d. J., Goldschmied, Goldarbeiter, get. 20. 8. 1598 Nürnberg - t vor 24. 3. 1660 Nürnberg. Sohn des Georg d. Ä.; Bruder des -»Franz und des -»Paulus, oo I) 19.6.1622 Ursula, Witwe des Hans -»Geiger, Goldschmied; II) Wöhrd b. Nbg. 17.8.1636 Anna (begr. 24.3.1660), geb. Vorchhamer, Witwe des Felix -»Hillebrandt, Goldschmied, mind, eine Tochter. Am 26.5.1622 bestand er die Meisterprüfung und wurde am 6.7.1622 als Meister vereidigt, wobei er als Meistersohn kein Meistergeld bezahlte. 1622 arbeitete ein Georg Braunackh, Goldschmied und Bürger in Nürnberg, in der Erlanger Münze; unklar ist, ob es sich dabei um Georg d. Ä. oder d. J. handelt. Georg d. J. wird, unter Vorbehalt, eine Meistermarke mit den Buchstaben IB zugewiesen. Sollte sich dies als richtig erweisen, muß der Goldschmied nach 1650 gestorben sein, da eine seiner Arbeiten, ein Schützenpokal im GNM, aufgrund des Beschauzeichens zwischen 1650 und 1654 zu datieren ist. Er bildete folgende Lehrlinge aus: Christian von Ockerseel (1634-37); Jakob Hillebrandt (1635-42); Hans Jakob Hillebrandt (1637-43). Am 1.11.1622 lieh sich Georg d. J. zusammen mit seiner Frau Ursula bei seinem Bruder -»Franz 160 Reichstaler, auf deren Rückzahlung der Gläubiger 1630 klagte. Ursula zog als ungeledigte Nürnberger Bürgerin (ohne Aufgabe des Bürgerrechts) nach Roth. Sie wurde in einem Schreiben vom 8. Oktober 1630 aufgefordert, sich in Nürnberg einzufinden und zu verantworten. Das Ende des Streits ist unbekannt; Ursula ist vermutlich in Roth gestorben. Bei der Bestattung seiner Frau Anna 1660 wurde diese als Witwe bezeichnet. Lit.: Stockbauer, 1893; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 94.
Braunacker Brauiiacker, Paulus, Goldschmied, Silberarbeiter, get. 2. 3. 1601 Nürnberg, Sohn des -»Georg d. Ä.; Bruder des -»Franz und des -»Georg d. J. oo I) 3.1.1625 Magdalena (begr. 28.11.1631), Tochter des Georg Senwat, Schuldiener; II) 14.5.1632 Magdalena (begr. 22.2.1637), Tochter des Lienhard Eberlein, Kutscher; III) 4.12.1637 Barbara, Tochter des Hans Pflster, Heftleinmacher. Am 19.12.1624 bestand er die Meisterprüfung und wurde am 22.1.1625 als Meister vereidigt, wobei er als Meistersohn kein Meistergeld bezahlte. Möglicherweise ist ihm eine Marke PB mit Stern in Herzform zuzuweisen. Mit diesem Zeichen sind mehrere Werke aus dem dritten und vierten Jahrzehnt des 17. Jh. bestempelt, darunter ein Buckelpokal in der Rüstkammer des Kreml. 1631-36 hatte er Hans Brodtwurm, 1634-39 Reinhold -»Rühl als Lehrling, der seine Ausbildung bei Wolff -»Straub beendete, weil Braunacker aus der Stadt fortgezogen war. Er wohnte in Nürnberg in der Hinteren Beckschlagergasse. Später wurde Braunacker in Erlangen erwähnt, wo Cunz Prügel seine hinterlassenen Güter aufgekauft haben soll. Lit.: Rosenberg 4190; Stockbauer, 1893; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 95. Braunauer s. Bronauer Braun-Hogenberg, s. -»Braun, Georg und -»Hogenberg, Franz Braunskorn (Praunskorn), Benedikt d. Ä., Goldschmied, Silberarbeiter, Siegelschneider, f 10. 2. 1534 Coburg, Epitaph dat. um 1590 auf Grab Nr. 392 auf dem Nürnberger Johannisfriedhof, noch vorhanden, oo I) vor 11.2.1512 Ursula (f 1517), Tochter des Lienhard Gundelfingen II) 1517 Margareta (f April 1519), Tochter des Anthoni Schönmann, Eisenhänder; III) vor 15.10.1522 Felicitas ( t 1547), Tochter des Paul Gering. Am 27.11.1512 wurde er Bürger und zahlte ein erhöhtes Bürgergeld von 5 fl., er brachte also ein Vermögen von 100-200 fl. mit. Am 4.2.1514 wurde er als Meister vereidigt. Vor 1530 Geschworener, 153234 Genannter. Er betrieb einen umfangreichen Handel und besuchte auch die Frankfurter Messe. Seine Kunden versorgte er nicht nur mit Goldschmiedearbeiten, am 16.10.1518 belieferte er Kurfürst Friedrich den Weisen von Sachsen mit Messingröhren für einen Brunnen in dessen Schloß in Wittenberg. 1533 schuldete ihm ein Kürschner Geld für Pelzwaren. Ein wichtiger Kunde Braunskorns war Kardinal Albrecht von Brandenburg, der 1531 fünf Siegel und ein Ührlein mit einem in Gold gefaßten Kristallgehäuse kaufte; 1532 erhielt Braunskorn 100 fl. fur das große Kardinalssiegel. Im selben Jahr vermittelte er dem Kardinal hohe Kredite fur den Ankauf von Goldschmiedearbeiten, aber auch für den Neubau von dessen Residenz in Halle. Auch nach Wismar hatte Braunskorn Verbindungen, da sich der Rat dieser Stadt nach seinem Tod 1546 wegen Schulden an den Nürnberger Rat wandte. 1525 war Braunskorn Besitzer eines Hauses in der Bindergasse. Am 25.10.1531 erwarb er um 1380 fl. rh. das Anwesen Burgstraße 1, das seine Kinder aus drei Ehen 1536 um 2000 fl. rh. verkauften. Seine Witwe Felicitas heiratete am 2.6.1534 den Goldschmied Balthasar -»Nickel. Seine Tochter Felicitas heiratete am 20.6.1542 den Goldschmied Bartholomäus -»Pelz, Tochter Ursula am 22.2.1548 den Goldschmied Hans -»Breuning, eine
172 weitere Tochter Brigitta heiratete am 9.12.1550 den Goldschmied Sebald -»Mader. MuS: HALLE, StadtArch.: Großes Kardinalssiegel, 1532. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Stockbauer, 1893 Nr. 207; Hampe, Rv.; Hampe, in GNM A, 1929, S. 84; Burger, 1961 Nr. 6401 u. 1972 Nr. 156, 1308; Kohlhaussen, 1968; KDM Nürnberg, 1977; Zahn, DI-N Nr. 1918; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 664; StadtAN, GSI 152; Kohn, NHb Sebald. Braunskorn (Praunskorn), Benedikt d. J., Goldschmied, Silberarbeiter, f Feb. 1567 auswärts, Epitaph auf Grab Nr. 392 auf dem Johannisfriedhof, dat. um 1590, noch vorhanden. Sohn des -»Benedikt d. Ä. oo 24.3.1546 Anna (begr. 5.3.1586), Tochter des Georg -»Wilzl, Goldschmied. Bereits 1537 ist er in einem Nachlaßinventar als Schuldner erwähnt. Als Geselle hielt er sich in Posen auf, zu dieser Zeit war er infolge seiner Verschwendungssucht bei seinen Vormündern verschuldet. Am 20.3.1544 schickte der Nürnberger Rat einen Brief an den Posener Rat mit der Bitte, ihn nicht gegen die Forderungen der Gläubiger zu schützen. Ein Jahr später streckte ihm der Posener Goldschmied Benedikt Kamyn 142 fl. zur Begleichung seiner Schulden vor. Am 30.9.1545 bestand Braunskorn die Meisterprüfung in Nürnberg und wurde am 27.3.1546 als Meister vereidigt. 1552 wurde er wegen des übermäßigen Einsatzes von Schlaglot bei seinen Arbeiten gerügt und bestraft. Während des zweiten Markgrafenkrieges nahmen ihn Truppen des Albrecht Alcibiades gefangen und verschleppten ihn auf die Burg Hohenlandsberg. 1561 ist Braunskom zusammen mit Paul -»Tullner als Mieter beim Fingerhüter Georg Endner erwähnt. Er wohnte zeitweise auch am Milchmarkt (Albrecht-Dürer-Platz). Im Ratstotenbuch wurde er als Bruder der „Steffanin von Wertha" bezeichnet; seine Schwester Anna war mit dem Kaufmann Stefan von Werthen verheiratet. Sein Sohn Johannes wurde Arzt. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Rosenberg 3874; Stockbauer, 1893 Nr. 339; Warschauer, Kamyn 1894, S. 9; Hampe Rv. I, 3409, 3410; Burger, 1972 Nr. 8584; Jamnitzer, 1985; Zahn, DI-N Nr. 1918; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 664. Braunstein, Johann Friedrich, Bildhauer, Architekt, aus Nürnberg stammend, in Nürnberger Taufbüchern jedoch nicht belegt. Er ging nach Berlin, wo er am 14.12.1713 als Pate nachgewiesen ist. Anfang 1714 wurde er von Andreas Schlüter als „Untermeister für das Architektur- und Modellfach" nach St. Petersburg geholt, wo er in Peterhof sowie auf Kronstadt die Bauaufsicht führte. Nach Schlüters Tod, spätestens seit 1715, trat er als selbständiger Architekt auf und führte zusammen mit Mattamowi dessen Bauten weiter. Er leitete auch die Stukkaturarbeiten im Zentralsaal von Monplaisir. Als 1728 alle Ausländer in St. Petersburg entlassen wurden, reiste er nach Deutschland zurück; danach verliert sich seine Spur. Als Planer wenig bedeutend, sein Verdienst liegt in der Durchsetzung einer sparsamen, jedoch eleganten Fassadengestaltung in Petersburg, wodurch dem „Petrinischen Barock" wichtige Impulse verliehen wurden. Lit.: AKL; Renate Kroll, in: Forschungen und Berichte 17, 1976, S. 125, 131. Brecheis, Georg Paul, Kantor, Organist, * 2. 3. 1880 Nürnberg - f 10. 3. 1967 Essen, Urnenbeiset-
173 zung am 10.4.1967 auf dem Petersfriedhof in Nürnberg. oo 15.4.1909 Margarete Anna Elisabeth Roß, zwei Kinder. Lehre als Buchdrucker, dann Musikstudium in Nürnberg. Am 13.7.1913 Verpflichtung zum Prokantor an St. Lorenz, ab Ende 1915 vertrat er auch den Organisten. 1923 wechselte er als Kantor und Organist nach Nbg.-Zerzabelshof, dazu Leitung der Nürnberger Friedhofsquartette. 1933-55 Kantor und Organist an St. Egidien. 1958 übersiedelte er nach Essen. Lit.: Harrassowitz, 1987. Brecht, Andreas (Endres), Granatenschneider, war Nürnberger Bürger. Mit Rv. vom 29.7.1615 wurde ihm erlaubt, in der Vorstadt Gostenhof zu wohnen. Lit.: Hampe, Rv. Brecht, Anthoni von, Goldschmied, Filigranarbeiter, auch Händler, * Antwerpen - begr. 9. 1. 1619 Nürnberg, Grab Nr. 185 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1596, noch vorhanden. Sohn des Anthoni; Großvater des -»Cornelius, Goldschmied, oo I) Nürnberg 19.11.1589 Hester (* Antwerpen - begr. 28.9. 1612), Tochter des Florian von Schardenburg; II) Frankfurt/Main 19.10.1613 Judith (* Antwerpen begr. 9.12.1616 Nbg.), Tochter des Anthony Carlier, Handelsmann. 1574 Lehre bei Hans Douwenaert in Antwerpen. Er arbeitete fünf Jahre als Geselle in Nürnberg, dazwischen war er 16 Monate in Venedig. Am 19.7.1589 wurde er als außerordentlicher Meister zur Prüfung zugelassen. Am 31.1.1590 wurde er Bürger, das erhöhte Bürgergeld von 10 fl. weist ihn als vermögend aus. Bis 1603 wurde er in verschiedenen Rv. erwähnt. Er bildete zwei Lehrlinge aus: Ludwig Raddii aus Antwerpen (1596-1600); Anton Williarts (1597-1601), der Meister in Frankfurt/Main wurde. 1598 erwarb Brecht um 950 fl. das Haus AlbrechtDürer-Straße 39 (Dürerhaus), das er 1613 gegen das Haus Karlstraße 13 tauschte; dort wohnte er bis zu seinem Tode. Seine Tochter Susanna heiratete 1624 den reformierten Händler Benjamin Bailly. Lit.: AKL; Stockbauer, 1893; Hampe, Rv.; Zülch, 1935, S. 454; Pilz, in: MVGN 43, 1952; Zahn, DI-N Nr. 2253; K D M Nürnberg, 1977; Jamnitzer, 1985; Tacke 2001, Stammtafel 7; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 96; Kohn, N H b Sebald. Brecht, Cornelius von, Goldschmied, Gold- und Silberarbeiter, Ornamentzeichner, get. 19. 1. 1625 Nürnberg - begr. 3. 3. 1672 Nürnberg. Sohn des Cornelius, Handelsmann; Enkel des -»Anthoni, Goldschmied. oo 30.5.1655 Anna, Tochter des Thomas Dünckel, Richter in Schnabelwaid, mind, vier Töchter. 1638-44 Lehre bei Martin -»Kindsvater. Als Geselle entwarf er eine Folge von Omamentstichen für Schmuckstücke, die Johann -»Hanias 1649 stach und herausgab. Am 5.2.1652 bestand Brecht die Meisterprüfung. Er bildete zwei Lehrlinge aus: Hans Dünckel aus Schnabelwaid (1655-63); Hans Daig (1664-70). Brecht gehörte der reformierten Gemeinde von St. Martha an. Bei seinem Tod wohnte er gegenüber dem Egidienkloster. Seine Witwe heiratete am 28.5.1677 den Goldschmied Albrecht -»Böckelmann. Seine Tochter Maria heiratete am 30.6.1680 Johann Jacob von -»Sandrart. MuS: COBURG, Kunst-Slgn. der Veste: 6 Goldschmiedeentwürfe, Kpst., um 1650. WIEN, Österr. Mus. für angew. Kunst: 2 Blumenornamente, Kpst., 1649. Lit.: AKL; Thieme-Becker;
Brechtel Stockbauer, 1893; Jamnitzer, 1985; Tacke 2001, Stammtafel 7; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 97. Brecht, Georg, Granatenschneider und -setzer, 1690 in den Grundverbriefungsbüchern erwähnt. Brecht, Georg Wilhelm, Goldschmied, wurde am 31.7.1766 in die Meisterliste eingetragen. Brecht, Hans, Granat- und Edelsteinschneider, wurde 1601-07 in einigen Rv. erwähnt. Lit.: Hampe, Rv. Brecht (Precht), Hans (Johann), Rotschmied, Waagmacher, t um 1731 Nürnberg. 1699 Meister. Mz: Sanduhr und Name. Das Mz. verkaufte er 1731 an Jacob -»Siegler. Lit.: Lockner Nr. 1090; Stengel, in: GNM M, 1918/19, S. 145. Brechtel s.a. Prechtel Brechtel (Prechtel, Prechtl usw.), Albrecht, Maler, wurde am 31.5.1577 in einem Rv. als Maler genannt. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Hampe, Rv. II, 277. Brechtel (Bechtel, Prechtel usw.), Bartholomäus d. Ä„ Maler, get. 4. 12 1533 Nürnberg - begr. 18. 5. 1606 Nürnberg. Sohn des Hans, Zimmermann, Neffe des Malers Nicolaus -»Stoer. oo I) 1.11.1557 Petronella (Ella, in einigen Quellen auch Aurelia genannt) Pesoldt (begr. 2.8.1588), drei Söhne, eine Tochter; II) 29.12.1589 Maria Braun (get. 18.6.1550 - begr. 28.5.1609, wohnhaft am Roßmarkt, heute Adlerstraße), zwei Söhne. Am 5.1.1558 kam er in Untersuchungshaft ins Lochgefängnis. 1570 arbeitete er an der Bemalung der Ehrenpforte fur den Empfang Kaiser Maximilians II. in Nürnberg. 1571 kopierte er mit einem Gesellen im Auftrag des Rats die DürerBildnisse Kaiser Karls des Großen und Kaiser Sigismunds, für die er am 30.7.1571 mit 42 fl. bezahlt wurde. Am 2.1.1572 erhielt er für eine weitere Kopie Kaiser Sigismunds 32 fl., der Geselle einen Taler. Seine Bildnisse soll er mit BB signiert haben. 1579/80 wurde er im Zusammenhang mit zweifelhaften Geschäften erwähnt. Nagler erwähnt ein von Bartholomäus Brechtel, Alexius -»Lindner, Andreas -»Herneisen und Lorenz -»Strauch unterzeichnetes Gesuch um Mitteilung der Münchner Zunftstatuten von 1594, das sich in der Akten der Münchner Malerzunft befand; 1596 erhielten auch die Nürnberger Maler erstmals eine Handwerksordnung. Nach Johann Hauers Aufzeichnungen wurde Bartholomäus Brechtel 1596 als erster in das Amt eines Vorgehers der Maler gewählt, das er bis 1598 ausübte. Das Nachlaßinventar beim Tod von seiner Frau Petronella 1588 ergab einen Wert von 5145 fl., ohne Gegenschulden. Laut Feuerschauprotokoll von 1561 war Brechtel Mieter bei Hans Klarner in der Theresienstraße 2. Die bei seinem Tod angegebene Adresse hinter dem Rathaus am Obstmarkt könnte sich auf das Hinterhaus von der Theresienstraße 2 beziehen. Zusammen mit Verwandten seiner ersten Frau war er Mitbesitzer der Grabsteine auf den Gräbern Johannis Ρ 63 und Ρ 84. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Nagler, Monogr. I, 1708 (als Bartholomäus Bechtel bezeichnet); Hampe, Rv.; Tacke, 2001, S. 371; Zahn DI-N Nr. 1549, 2007; Kohn, N H b Sebald. Brechtel, Bartholomäus d. J., Maler, get. 17. 5. 1567 Nürnberg - f 29. 10. 1599 im RTB eingetr., Olmütz/Mähren. Sohn des -»Bartholomäus d. Ä„ Maler. Ausbildung wohl durch seinen Vater. Er war noch unverheiratet, als er auf einer Reise starb.
Brechtel Brechte), Bernhard, Rotschmied, Gewichtmacher, wurde 1692 Meister. Lit.: L o c k n e r N r . 1036. Brechtel, Christoph Fabius, Schreib- und Rechenmeister, Kalligraph, Radierer?, * 14. 1. 1568 Nürnberg - t 9. 2. 1622 Schwäbisch Hall. Sohn des -»Stephan d. Ä.; Bruder des -»Franz Joachim, beide Schreib- und Rechenmeister, oo 7.12.1597 Ursula, Tochter des Conrad Unger, Handelsmann, drei Söhne, zwei Töchter. Der wegen seiner Kunstschriften Ende des 16. und A n f a n g des 17. Jh. angesehene Schreibmeister wurde 1602 Genannter des Größeren Rats. 1596 und 1610 gewährte ihm der Rat Darlehen über 500 bzw. 300 fl. Bereits 1602 hatte er sich mit der Herausgabe der „Kurzen vnd Getrewen vnterweißung der Fürnemsten Teutschen Hauptbuchstaben" finanziell übernommen. Für dieses Schreibmeisterbuch verwendete er erstmals durchgängig kostspielige Kupferstiche von Heinrich -»Ulrich. In Auseinandersetzung mit den Lehrbüchern von Paul -»Frank und Anton -»Neudörfer (beide 1601) erteilte er darin allen den Versalien zugrundeliegenden geometrischen Konstruktionsprinzipien eine Absage und erhob das A u g e n m a ß zur Grundlage der Buchstabengestaltung. Seine Schreibmustertafeln zierte er gern mit figürlichen Elementen (vgl. Stephan -»Brechtel d. J.). Sein zweites Buch „Soli Deo Gloria ...", ebenfalls mit Kupfertafeln von Heinrich Ulrich brachte den endgültigen finanziellen Ruin. 1612 wurde er aus der Liste der Genannten gestrichen und floh um 1614 verarmt nach Schwäbisch Hall. Er war der Vormund von Clara, Tochter des Ochsenhändlers Melchior Morch und spätere Ehefrau des Goldschmieds Endres -»Schmidt, die ihn 1608 verklagte. Panzer verzeichnete sein Portrait. M u S : N Ü R N B E R G , StadtB: Kurtze vnnd Getrewe vnterweißung der Fürnemsten Teutschen Hauptbuchstaben etc Sampt angehengten etlich derselben newen Alphabeten, N ü r n b e r g 1602, 2. Aufl. 1636?; Tafeln von Brechtel bringt auch die Sammlung von Schriftmustern des Heinrich Ulrich: Soli Deo Gloria Etìliche Zierliche Schöne S c h a f f t e n der lieben Jugent zuvorderst zu nutzlichem vnderricht, 1605; A n w e i s u n g Kunstlicher Handschrifften die ein ieder erlernen mag, Pergament-Hs., 1610. Soli Deo Gloria, Schöne Zierliche Schrifften der lieben Jugend zu nützlichem vnterricht (gestochen von Heinrich Ulrich) 1613; Ferner: Practic-Büchlein auff allerley yetztlaufende kauffschleg. Lit.: A K L ; Thieme-Becker; Doppelmayr, 1730; Will, GL I, S. 141 ; Neudörfer-Lochner, 1875; Jaeger, 1925; W. Doede, 1938, S. 11, 22-24; W. Doede, 1958, S. 14-19, 23f. mit Nr. 35, 40-42; D. Trüjen: Ein Nürnberger Schreibmeisterbuch. Beschreib u n g der Pergamenthandschrift aus dem Jahre 1615 von Christof Fabius Brechtel, Bremen 1981; Archiv zur Nbger. G S K im G N M . Ausst.: 1968/7. Christine Sauer Brechtel (Prechtel), Franz Joachim, Schreib- und Rechenmeister, Büchsenmacher, Kupferstecher, Komponist, get. 9. 12. 1554 Nürnberg - begr. 20. 9. 1593 Nürnberg. Sohn des -»Stephan d. Ä.; Bruder des -»Christoph Fabius, beide Schreib- und Rechenmeister, oo 21.5.1583 Clara (f 10.6.1596), Tochter des Mathes Mülich, Handelsmann, ein Sohn. Die Ausbildung als Schreib- und Rechenmeister erfolgte durch den Vater. Wohl um 1581 hielt sich Brechtel während des Freiheitskampfes der Niederlande in diesem Gebiet auf; er
174 erlernte und betrieb dort die Büchsenmeisterei. 1583 soll er die ungarischen Grenzhäuser und Befestigungen besichtigt haben. Nach Nürnberg zurückgekehrt, wurde er 1592 Genannter. Als Musiker und Liederkomponist publizierte er seine Arbeiten bei dem mit ihm befreundeten Paul -»Kaufmann. Die Bedeutung seiner Musik liegt im oberstimmenbetonten homophonen deutschen Gesellschaftslied. Außerdem betätigte er sich als Dichter, Artillerist, Feuerwerker und Hersteller von Musikinstrumenten. Er besaß ein Haus am Spitzenberg in der N ä h e des Hübnertors. Seine Witwe heiratete am 25.6.1594 den Losungschreiber Bernhard Kötzler. W e r k e : Büchsenmeisterei, das ist: Kurze, doch eigentliche erklerung deren ding so einem büchsenmeister furnehmlich zu wissen von nöten, als der rechte gebrauch des grossen Geschützes, N ü r n b e r g 1591, 2. Aufl. 1599, 3. Aufl. 1613. Liedsätze: „Neue deutsche Liedlein ..." Ausgaben von 1589, 1590 und 1594; W V . s. M G G 15, 1065. und Dupont, 1971. M u S : B A M B E R G , StB.: Zu gueter gedechtnuss vnnd zu sonderm gefallen herrn Johann N e u d ö r f f e m Rechenmeister zu Nürnberg anno 1573, Hs. N Ü R N B E R G , G N M : Künstliche vnnd artliche f ü r w e i ß u n g Vielerley verwanndlung Teutscher schriefften, Daraus dann ein Jder dieselben leichtlich lernen vnnd nachmachen mag, Pergament-Hs., 1588. Lit.: N D B ; A K L ; Thieme-Becker; Will, G L I; Will, Münzbel. Bd. IV, S. 366; Hampe, Rv.; Eitner, 1900; Musikfest, 1908; Jaeger, 1925; P. Cohen: Musikdruck und Drucker zu N ü r n b e r g im 16. Jh., 1927; Krautwurst, 1971. Christine Sauer Brechtel (Prechtel), Georg, Goldschmied, * Nürnberg - t 1632 Augsburg. Mit Rv. vom 16.2.1593 sagte er sein Nürnberger Bürgerrecht auf. Er heiratete 1593 in Augsburg und wurde dort 1594 Meister und Bürger. Sein Sohn Hans Georg wurde 1628 Meister in Augsburg und heiratete im selben Jahr. MuS: N Ü R N B E R G , G N M . Lit.: A K L ; Hampe, Rv. II, 1215; Seling, 1980, Nr. 1100 u. 1438; Archiv zur Nbger. G S K im G N M . Brechtel, H a n s C o n r a d (Hans Coenradt) Goldschmied, get. 25. 9. 1609 Nürnberg - f 1675 Den Haag. Sohn des -»Christoph Fabius, Schreib- und Rechenmeister, oo Heusden 1636 Maria Steewech. 1640 wurde er als Bürger und 1641 als Goldschmied in den H a a g genannt. Z u s a m m e n mit Adriaan van den Bergh schuf er eine einzigartige Tischuhr in Filigranarbeit. 1641 fertigte er einen mit „H.C. Brechtel fee. 1641" bez. Deckelpokal mit 9 mythologischen und allegorischen Medaillon-Darstellungen im O h r m u schel-Stil sowie mit dem böhm. Königswappen im Deckelinneren, den Elisabeth von Böhmen der Stadt Leiden verehrte. Den ganz aus Gold gefertigten Krönungspokal fur König Friedrich Wilhelm III. von Dänemark signierte er mit N a m e n und seinem Herkunftsort Nürnberg. M u S : A M S T E R D A M , Nederlands Scheepvart-Mus.: Totenschild, Silber, 1661. D E N H A A G , Ev.-Luth. Gemeinde: Taufschale, Silber, 1648; Pyxis, Silber, 1648. K O P E N H A G E N , Schloß Rosenborg: Krönungspokal, Gold, 1653. L E I D E N , Sted. Mus.: Deckelpokal, Silber, 1641; Totenschild der Zimmerer, Silber, 1667. L O N D O N , V. & Α.: Uhrengehäuse, um 1660. U T R E C H T , Hoogheemraadschap Schieland: Deckelpokal, Silber, vergoldet, 1657.
175 - , Reformierte Kirche: Deckelpokal, Gold, 1677. Lit.: AKL; Rosenberg 7623 (unter den Haag); Archiv zur Nbger. GSK im GNM. Brechtel, Hans Leonhard, Maler, get. 11. 12. 1623 Nürnberg, Sohn des -»Leonhard d. J., Maler. 24.9.1637 bis 1.10.1643 Lehre bei Leonhard -»Heberlein, durch die verlängerte Lehrzeit brauchte er kein Lehrgeld zu bezahlen. Über sein weiteres Schicksal ist nichts bekannt. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Tacke, 2001, S. 375 u. Stammtafel 88. Brechtel, Joachim, Kupferstecher, get. 20. 10. 1591 Nürnberg - f 10. begr. 13. 5. 1614 Nürnberg. Sohn des -»Bartholomäus d. Ä., Maler, oo 2.7.1610 Maria (get. 26.12.1592), Tochter des Urban -»Wolff, Goldschmied, kinderlos. Wahrscheinlich arbeitete er u.a. für den Kupferstecher Heinrich -»Ulrich, der bei ihm 1613 verschuldet war. Er wohnte am Obstmarkt. Seine Witwe heiratete am 25.10.1615 Lucas -»Keller, Goldschmied. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Nagler, KL u. Monogr.; Sporhan-Krempel/Wohnhaas, 1973; Tacke, 2001, S. 372 u. Stammtafel 88. Brechtel, Jörg, Goldschmied, get. 26. 10. 1533 oder 12. 4. 1534? Nürnberg. Es ließen sich keine Anhaltspunkte finden, daß es sich bei einem der im AKL genannten Täuflinge um einen späteren Goldschmied handelt. Möglicherweise handelt es sich um eine frühere falsche Zuordnung zu -»Georg. Lit.: AKL; Archiv zur Nbger. GSK im GNM. Brechtel, Johann, Glasmaler, f 1521 Nürnberg. Er ist nur durch sein apokryphes Schabkunstbildnis der Panzerschen Portraitensammlung bekannt. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Murr, Journal, T. 15, S. 58; Hampe, 1919. Brechtel, Johann Bernhard, Porzellandreher, * um 1752 - begr. 21. 10. 1793 Nürnberg, ehemals Grab Nr. 147 auf dem Rochusfriedhof. starb laut Eintrag im Leichenjournal von St. Rochus im 42. Lebensjahr, wohnhaft in Cappadocia (bei der Hans-Sachs-Gasse). Brechtel, Katharina, Malerin, Tochter des -»Stephan d. Ä., zw. 1607 und 1609 erwähnt. Lit.: AKL. Brechtel, Leonhard d. Ä., Maler, Restaurator, Vergolder, get. 15. 9. 1558 Nürnberg - begr. 3. 11. 1632 Nürnberg. Sohn des -»Bartholomäus d. Ä., Maler; Vater des Leonhard d. J., Maler, oo I) 17.5.1585 Maria Klemel (get. 13.9.1560 - begr. 27.11.1595), ein Sohn, sechs Töchter; II) 1.3.1596 Catharina (get. 16.11.1573 - begr. 17.10.1632), Tochter des Michael -»Endter d. Ä., Buchbinder, ein Sohn, nicht überlebend. Ausbildung wohl durch den Vater. Er wurde vor Einfuhrung der Malerordnung 1596 Meister, so daß er kein Probestück vorlegen mußte. 1602-06 Vorgeher. 1598-1617 wurde er in verschiedenen Rv. erwähnt. Brechtel war ein gefragter Vergolder. Der Maler Friedrich von -»Valckenborch wurde anläßlich des Kurfurstentages 1611 mit Malerarbeiten beauftragt, die Vergoldung der Bilderrahmen überließ er Brechtel. Auch der Rat beauftragte und bezahlte ihn wiederholt. 1613/14 faßte und restaurierte er im Auftrag des Kirchenpflegers den Sebaldusaltar in St. Sebald und malte für die Predella zwei Historien; fur die Maler- und Vergolderarbeiten erhielt er 500 fl., seine fünf Gesellen bekamen ein Trinkgeld von je 6 fl. 1615 faßte er mit drei Gesellen in neun Wochen den Hochaltar der Hl. Dreifaltigkeitskirche in Bayreuth, wofür er 50 fl. und 3 fl. Leikauf
Brechtel bekam, bei freier Kost. 1617/18 faßte und vergoldete er den hölzernen Leuchter für den Rathaussaal von Hans Wilhelm -»Beheim, wofür er 570 fl. und 6 fl. Trinkgeld für seine Gesellen erhielt. Neben seinem Sohn Leonhard d. J. bildete er folgende Lehrlinge aus: Abraham -»Grundmann (Grubner, vor 1597), Leonhard -»Walch (1598-1602), Georg Hoppel (1603-07), Hans Georg Rieger (Rüeger, 1610-11), Georg Ganßer (1613-?), Wolf -»Harrich (1619-24), Georg -»Krauß (1626-28), Adam -»Jacob (1630-34), nicht alle beendeten die Lehre. Lorenz -»Strauch malte 1605 sein Bildnis, nach dem das bei Panzer verzeichnete Portrait von 1665 radiert wurde. Am 20.4.1585 kaufte Brechtel mit seiner Verlobten das schwiegerväterliche Anwesen in der Tetzeigasse 29, wofür er 320 fl. an Maria Klemels Schwester Margaretha bezahlte. Das Haus wurde 1639 von den Erben um 950 fl. verkauft. Seine Tochter Susanna heiratete am 19.2.1626 den Maler Heinrich -»Vorbruck, die Tochter Magdalena am 28.8.1631 den Rotschmied Erhard -»Weinmann. Lit.: A K L ; ThiemeBecker; Nagler, KL; Sitzmann, 1983; NeudörferLochner, 1875, S. 201; Mummenhoff, Rathaus; Bosch, in: GNM M, 1899, S. 128; Hampe, Rv.; Tacke, S. 372374; Kohn, Ν Hb Sebald. Brechtel, Leonhard d. J., Maler, get. 19. 11. 1590 Nürnberg begr. 28. 4. 1637 Nürnberg. Sohn des -»Leonhard d. Ä., Maler, oo I) 19.2.1623 Sibylla (get. 9.3.1594 - begr. 18.8.1627), Tochter des Urban -»Wolff, Goldschmied, drei Kinder; II) 27.2.1628 Catharina (get. 3.3.1589 - begr. 10.1.1631), Tochter des Wolfgang -»Waldung, Schuhmacher, Witwe des Urban -»Merlo, Granatensetzer; III) 21.1.1634 Susanna (get. 4.4.1598), Schwester des Georg -»Weingarten, Maler, eine Tochter. Ausbildung durch seinen Vater. Sein erstes Meisterstück wurde im Juni 1623 zurückgewiesen; sein zweites Probestück „die hl. Jungfrau Maria mit dem Kinde Jesu und Joseph" wurde als „nicht meisterlich" bezeichnet. Trotzdem wurde er „aus Barmherzigkeit" am 20.3.1628 Meister, weil er zu diesem Zeitpunkt bereits Frau und Kind hatte. Er durfte jedoch zwei Jahre keine Lehrlinge und Gesellen halten. Am 2.10.1628 wurde er mit 10 fl. bestraft, weil er trotzdem einen Gesellen eingestellt hatte. 1632 bemalte bzw. vergoldete er das Gesprenge des Hochaltars bei St. Jakob in Nürnberg. Er wohnte hinter dem Tetzel, wohl im Anwesen Tetzeigasse 29, das früher seinem Vater gehört hatte und 1639 von seinen Erben verkauft wurde. Seine Witwe heiratete am 2.3.1646 den 20 Jahre jüngeren Handelsmann Adam Vischer, Sohn des Goldschmieds Paulus Vischer. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Schwemmer, in: M V G N 60, 1973, S. 226; Stahl, 1982, S. 313; Tacke, 2001, S. 374 u. Stammtafel 88, 91. Brechtel, Stephan d. Ä., Schreib- und Rechenmeister, Visierer, Mathematiker, Büchsenmeister, * 1523 Bamberg - f 24. begr. 27. 6. 1574 (Will 26.6.1574) Nürnberg, Grab Nr. 601 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph noch vorhanden. Sohn des gleichnamigen Vaters, oo 28.8.1548 Veronica (f 23.9.1582), Tochter des Sebald -»Heyden, vier Söhne, vier Töchter (von sieben) überlebend. Seit etwa 1540 Schüler des Johann -»Neudörfer d. Ä. in Nürnberg. Seit 1546 Studien der Rechenkunst, Sonnenuhrherstellung und Büchsenmeisterei in Leipzig, darunter bei Leonhard Sehofer aus
Brechtel Amberg. Die zuletzt genannte Kunst übte er 1546/47 praktisch bei der Belagerung von Leipzig während des Schmalkadischen Krieges aus. 1548 wurde er Bürger in Nürnberg und unterhielt eine Schreib- und Rechenschule. Während der Pest 1561-63 hielt er sich in Bamberg auf. 1564-74 w a r er Genannter des Größeren Rats in Nürnberg. Zeugnis von seinen kalligraphischen Fähigkeiten legt ein Alphabet ab, das sein Sohn -»Christoph Fabius in seine „Unterweißung" von 1602 aufnahm. Als Schüler Neudörfers führte Brechtel dessen gestalterische Prinzipien fort. Ferner gab er Bücher über Mathematik und Feldmeßkunst heraus. 1562 fertigte er z u s a m m e n mit Leonhard Sehofer in Bamberg eine mehrbändige handschriftliche Abhandlung über die 15 Bücher des Euklid, die mit der Versteigerung der Bibliothek Ebner 1813 in die Lord Spencer Library in London gelangte. Eine zweite wertvolle Handschrift mit einer W a p p e n s a m m l u n g (Privatbesitz) stellt einen Vorgänger zum Wappenbuch des Johann -»Sibmacher dar. 1550 kaufte Brechtel das ehemalige W o h n h a u s des Veit -»Stoß d. Ä., ein großes Eckhaus mit Hof, Seitengebäude und Hinterhaus in der (später nach ihm benannten alten) Prechtelsgasse 14 (heute etwa Martin-Treu-Straße), das die Erben der Maria Magdalena Brechtel 1656 fur 1900 fi. verkauften. Brechteis Frau wurde 1570 beim Fünfergericht angezeigt, weil sie bei einer Hochzeit eine goldene Kette trug, was Handwerkerfrauen nach der Kleiderordnung verboten war. Mit Rv. v o m 12.1.1571 entschied der Rat j e d o c h , d a ß die Familie als Angehörige des Größeren Rats (Genannter) dem mittleren Stand zuzuordnen sei. Panzer verzeichnete Brechteis Portrait, auch wurde eine Medaille auf ihn geprägt. Werke: Erklärung über die gründliche Unterweisung und Demonstration Michael Stiefls zu Christoph Rudolphs deutscher Coß, Nürnberg 1554. M u S : N Ü R N B E R G , G N M : Anweisung zum Feldmessen, Hs., 1578. - , StadtB. Lit.: A D B ; N D B ; A K L ; Thieme-Becker; Doppelmayr, 1730; Trechsel, 1735; Will, G L I, S. 140; Will, Münzbel. Bd. IV, S. 363 ff. u. 423; Jaeger, 1925; W . Doede, 1958, S. 15, 24 mit Nr. 35 und 42; Habich, Schaumünzen; Zahn, 1972 Nr. 1185; Bruno Müller, in: Hist. Verein Bamberg, 118. Ber., 1982; Jamnitzer, 1985; Stadtlexikon, 2000. Christine Sauer Brechtel, Stephan d. J., Schreibmeister, get. 29. 3. 1558 Nürnberg - t 25. 10. 1587 Nürnberg. Ältester Sohn des -»Stephan d. Ä., Schreib- und Rechenmeister. Seit 1570 fertigte er „Kunst-Schrifften" fur seine Schüler an; von diesen Sammlungen an Schriftmustern haben sich zwei erhalten. Sie belegen die kalligraphische Meisterschaft und die kunstvolle Auszierung der Versalien mit figürlichen Elementen, f ü r die Brechtel gerühmt wurde. M u S : B E R L I N , StB: Schreibmusterbuch, Pergamenths., 1576; N Ü R N B E R G , StadtB: Schreibmusterbuch, Pergamenths., nicht vor 1582. Lit.: N D B ; A K L ; Thieme-Becker; Doppelmayr, 1730; Will, GL I, S. 141; Siebenkees IV, S. 673; Jaeger, 1925; E. Crous, J. Kirchner: Die gotischen Schriftarten, Braunschweig 1970, S. 23 mit Abb. 56; Berlin; Zahn, 1972 Nr. 1253 u. Abb. 111. Christine Sauer Brechter s. Prächter Bredal, Niels Andreas, dän. Maler, * 22. 6. 1841 Kopenhagen - f 14. 2. 1888 Kopenhagen. Lithographenlehre und Studium an der Kunstakademie Kopen-
176 hagen. 1872-80 Aufenthalt in Rom, w o er zentrale Person im skandinavischen Künstlerkreis war. 1885-95 Lehrer an der Techn. Schule Kolding. N e b e n zahlreichen Architekturdarstellungen schuf er vereinzelt Landschaften in Öl. Es gibt von ihm mehrere Gemälde mit Nürnberger Motiven, darunter ein Partie am N e u torgraben, die 1986 bei Lempertz versteigert wurde. M u S : N Ü R N B E R G , M S t N : Heidenturm, G m 2430. Lit.: A K L ; Thieme-Becker. Bredau, T h o m a s (Maler, 1657) s. Berdau, T h o m a s Bredel s. Pregel Bredow (Schmidt-Bredow), Edgar, Komponist, Kapellmeister, * 4. 12. 1913 Wuppertal, lebte seit 1945 in Nürnberg. Seine Kompositionen orientieren sich an der klassischen Musik und umfassen Werke fur großes Orchester, Streichorchester, Kammerorchester, Bläser und Chor. 1979 wohnte er in der Hintermayrstraße 27. Werke: Verz. s. Dupont, 1971, achtzehn Kompositionen zw. 1949 und 1970. Lit.: M G G . Bregler C., Zeichner, vermutlich Dilettant, Mitte des 19. Jh. tätig. M u S : N Ü R N B E R G , M S t N : Rotschmieddrechslermühle, aquarell. Zeichnung, dat. 1854. Brehmer, Gustav Robert, Graveur, * 30. 6. 1842 t 1918. 1871 G r ü n d u n g einer Münzpräge- und Emaillieranstalt in Markneukirchen/Sachsen. Der Enkel W o l f g a n g Brehmer (* 19.4.1910 Markneukirchen t 25.12.1989 Nürnberg) gründete 1953 die Firma in Nürnberg, 1993 verlegte sie ihren Sitz nach Langenzenn. Die Firma brachte im Laufe ihrer Geschichte eine größere Anzahl Medaillen und Plaketten mit Nürnberg-Bezug heraus. Verz. s. Erlanger/Fischer 2000. Breidenbach, Christian, Kunstmaler, Gebrauchsgraphiker, * 1887 - t 1962 Nürnberg. Er malte vor allem Stadtansichten und Landschaften. 1930 wohnte er in der Körnerstraße 89, 1943 am Obstmarkt 22, 1952 in der Helenenstraße 21. MuS: N Ü R N B E R G , M S t N . Lit.: Rösermüller; Dressler, 1930. Ausst.: 1959/2; 1 9 6 0 / 2 , - / 3 ; 1962/1; 1997/7, Abb. 139. Breig, Mathias, Architekt, Ingenieur, * 24. 2. 1856 Berkach/Württ. - f Juni 1929 Nürnberg. Seit 1890 Architekt in Nürnberg. Werke: N Ü R N B E R G : Jugendstilhaus: Humboldtstraße 114/116 (1910/12); Bismarckschulhaus (1902/04), nach Plänen von Georg - K u c h . Lit.: Willenberg, in: M V G N 75, 1988. Breisensin s. Preissensin Breissinger, Ludwig, Kleinuhrmacher, f 20. 12. 1640 Nürnberg. Lit.: Abeler, M d U , S. 92. Breitemann, Peter, Meistersinger, * Breslau, ist 1615 und 1618 als Singer in Nürnberg belegt. Lit.: Stahl, 1982. Breitenbach, Klavierbauer, inserierte 1795 in den Nürnberger Frage- und Anzeige-Nachrichten Nr. 63 v o m 7.8.1795. Breitengraser (Breytengrasser), Wilhelm, Schulmeister, Organist, Orgelkomponist, * um 1495 Nürnberg - t 23. 12. 1542 Nürnberg, oo 18.8.1528 Margarete Onspach ( t 12.12.1577). 1514 war er in Leipzig immatrikuliert, anscheinend hat er sein Studium abgebrochen. 1526 Lehrer an der Egidienschule in Nürnberg, 1531 Rektor. Seine Kompositionen waren auch vom Rat geschätzt, von dem er mehrfach Zuwendungen erhielt, zuletzt 40 fl. 1541 für Messen. Er zählte zu
177 den bedeutendsten Komponisten seiner Generation, trotzdem bestimmten wirtschaftliche Sorgen sein Leben, wozu vielleicht auch seine Trinkfreudigkeit beitrug. Er war Mitglied der Musikgesellschaft Sodalitas Sodalicium um Helius Eoban -»Hesse. Die Breitengraserstraße in Nürnberg wurde nach ihm benannt. Seine Witwe heiratete am 8.8.1543 Wolfgang Steinberger, 1559 Diakon bei St. Egidien. Werke: Verz. seiner Kompositionen s. M G G 2, 245 und Dupont, 1971. Lit.: NDB; Eitner, 1900; FS MelanchthonGymnasium, 1911; Krautwurst, 1971; Burger, 1972 Nr. 2642; Harrassowitz, 1987; Stadtlexikon 2000. Ausst.: 1996/4. Breiter, Hans, Architekt. Werke: N Ü R N B E R G : Wohnhäuser an der Roonstraße, um 1905. Lit.: Architektur Nürnberg 1904-1994. Breitfuß (Praitfuß), Virgilius, Seidennäher, Seidensticker, * vermutl. Salzburg, oo I) Anna, Tochter des Fritz -»Hackenberger, Goldschmied; II) Eva. 1487 wurde er Bürger in Nürnberg. Er kam vermutlich aus Salzburg, wo sich im 15. Jh. mehrere Goldschmiede und Seidensticker Breitfuß nachweisen lassen. Über seine erste Frau war er mit dem Bildhauer Adam -•Kraft verschwägert. 1501 erwarb er von Sebald -»Schreyer das Haus Paniersplatz 10, das seine Witwe Anna 1526 für 40 fl. verkaufte. Sein Sohn Heinrich, ging 1503-08 beim Goldschmied Paul Reitpacher in Salzburg in die Lehre und wurde dort 1517 Bürger und Meister. Beim Verkauf des Hauses am Paniersplatz wurde er erwähnt. In Salzburg heiratete er die Witwe des Michael Schwingenhammer und ist bis 1538 nachweisbar. Lit.: Gold und Silber. Kostbarkeiten aus Salzburg. Ausst. Kat. Salzburg, Dommuseum, 1984, S. 53, Nr. 153; Kohn, in: Adam Kraft, 2002, S. 53; Kohn, NHb Sebald; Archiv zur Nbger GSK im GNM. Breithaupt, Brunhilde, Musikpädagogin, Konzertkritikerin, * 15. 5. 1925 St. Georgen/Schwarzwald t 4. 5. 2005 Behringersdorf b. Nbg. oo Gustav Roeder, Chefredakteur der NZ, ein Sohn, eine Tochter. Klavierstudium am Konservatorium in Straßburg, später bei Hermann Reutter in Stuttgart und Carl Seemann. Zunächst Klavierlehrerin in Stuttgart. Seit 1963 in Nürnberg ansässig, wo sie ihre Tätigkeit als Privatlehrerin für Musik fortsetzte und auch einen Lehrauftrag an der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät erhielt. Daneben schrieb sie viele Jahrzehnte Konzertkritiken für die NZ. Lit.: N Z v. 15.5.2000 u. 7.5.2005. Breitner (Preitner), Adam, Harnischpolierer, f nach 1600 Nürnberg, Grab Nr. 897 auf dem Rochusfriedhof, dat. 1579, noch vorhanden. Lit.: Zahn, DI-N Nr. 1365; KDM Nürnberg, 1977. Breitschopf (Breitschopp), Heinrich, Porzellanmaler, * 1801 Nürnberg. Bis 1820 besuchte er die Zeichenakademie in Nürnberg, 1822-1825 die Malerakademie in Berlin. 1826 ließ er sich in Königsberg/ Ostpreußen nieder. Lit.: Ausk. Verein für Familienforschung in West- und Ostpreußen. Breitschopf, Johann Heinrich, Rotschmied, Gewichtmacher, t 10. 11. 1834 Nürnberg, oo vor 1799 Margaretha Barbara Engelhard (f 4.1.1838), Kinder. Am 31.5.1802 wurde er in die Meisterliste eingetragen. 1829 war er in S. 1253a (Stadtmauerturm schwarzes E) ansässig, dabei als Stückarbeiter bezeichnet. Lit.: LocknerNr. 1750.
Brendel Breitschopf, Johann Philipp, Rotschmied, * 1799 Nürnberg. Sohn des Heinrich, Gewichtmacher, oo 4.10.1826 Rosina Gertrud Schlauersbach (* um 1803 Nürnberg). 1826 Meister. 1829 war er in S. 1103 (Oberer Judenhof 13) ansässig, dabei als Stückarbeiter bezeichnet. Vor 1850 zog er nach S. 1253 (Lange Gasse) um. Lit.: LocknerNr. 1904. Breitschuh, Johann, Rotgießer, oo Anna Barbara Engelhard, mind, sieben Kinder. 1810 wohnte er in S. 1091 (Unterer Judenhof 10). Brell, Nikolaus, Dosenmaler, Musiker, * um 1805 Brückenau, Sohn des Johann, Sattlermeister, oo I) 4.12.1832 Henriette (* Fürth um 1804), geb. Winter, geschiedene Ehefrau des Conrad Kübler, Metallschläger; II) 30.5.1869 Barbara (« Fürth um 1823), geb. Fleischmann, Witwe des Michael Bunzel, Wundarzt. 1832 wohnte er in L 1413 (Mostgasse 9) und 1869 in L 1038 (Jakobstraße 25). Bei seiner zweiten Heirat wurde er nur noch als Musiker bezeichnet. Brem, Erasmus, Diamantschneider, wurde 1653 im Zusammenhang mit einem Kuppelei-Vergehen erwähnt. Er besaß den Spitznamen Popperlein. Lit.: Friedrich Bock, in: MVGN 45, 1954, S. 105. Bremer s. Brenner Brenauer (Brynauer), Johann Matthäus, Rotschmied, Ring- und Rollenmacher, f um 1763/1764 Nürnberg. Am 25.4.1736 wurde er in die Meisterliste eingetragen. Mz: „Männlein mit dem Kranz", das eine Bernauerin, wohl seine Witwe, 1764 an Johann Conrad -»Spiegel verkaufte. Lit.: Lockner Nr. 1320; Stengel, in: G N M M, 1918/19, S. 135. Brenauer (Bernauer), Peter (Paulus), Rotschmied, Ringmacher, wurde am 14.6.1774 in die Meisterliste eingetragen. Mz. ab 1775: Rautenkranz und Name. Lit.: L o c k n e r N r . 1560; Stengel, in: G N M M, 1918/19, S. 143. Brend'amour, Richard, Xylograph, * 14. 10. 1831 Aachen - + 22. 1. 1915 Düsseldorf. 1846 Lehre als Holzschneider und 1847-53 Besuch der Kunstschule in Köln. 1856 gründete er eine xylographische Anstalt in Düsseldorf, die sich bald zu einem fuhrenden Unternehmen in Europa entwickelte. Um 1880 beschäftigte er etwa 80 Holzstecher. In seinem Betrieb wurden 1883-87 auch Holzschnitte mit Nürnberger Ansichten hergestellt. MuS: NÜRNBERG, MStN: Holzstich nach Gemälde von Paul Ritter, 1887. Lit.: AKL. Brendel, gen. le Muet, Johann Andreas, Bildnismaler, * 1701 Thierstein - f 30. 6. 1741 Bayreuth. Sohn eines Pfarrers, war von Geburt an taubstumm. Als Zwölfjähriger Lehre bei dem Bayreuther Hofmaler Martin Simon Gläser, später bei Antoine Pesne in Berlin. Mit Rv. vom 19.2.1728 erlaubte ihm der Nürnberger Rat, bei Johann -»Kupezky in die Lehre zu gehen. Die meisten seiner Portraits sind nur durch Reproduktionsstiche überliefert. MuS: T H A M M E N HAIN, Schloß: Bildnis des A. Friedrich von Schönberg, dat. 1727. Lit.: AKL; Sitzmann, 1983; Tacke,
2001. Brendel, Johann Heinrich, Stempelschneider, war in den 1760er Jahren bis nach 1790 als Siegelgraber in den Ämterbüchlein verzeichnet. Lit.: Zahns Jb. I, 1868. Brendel, Johann Wolfgang, Bildhauer, oo Catharina Barbara, wohnte 1829 als Witwe in S. 907
Brendel (Dötschmannsplatz 9). Am 29.10.1798 unterzeichnete er eine Urkunde, in der sich die Bildhauer zum Schutz ihrer Interessen gegen fremde Konkurrenz zusammenschlossen, was am 27.2.1799 vom Rat genehmigt wurde. 1810 wurde er als Bildhauer und Spiegelfabrikant bezeichnet. Lit.: Schwemmer, 1974, S. 62. Brendel, Karl Adolf, Architekt, » 3 . 4 . 1 8 7 0 Nördlingen. Besuch der Industrieschule in Nördlingen; Studium an der TH in München und BerlinCharlottenburg. Im Architekturbüro von Lossow & Vieweger in Dresden tätig. 1901-11 Lehrer an den Kreisbauschulen in Kaiserslautern und Regensburg, bereits 1908 Planungen in Nürnberg. Ab 1911 freischaffender Architekt in Nürnberg mit der Firma „Brendel & Kälberer". Adresse 1929/32: Vordere Kartäusergasse 20. 1924 Mitglied im BDA. Werke: NÜRNBERG: Humboldtplatz 3 u. 5 (1908/09); zwischen 1924 und 1931 verschiedene Bauten in Nürnberg nachweisbar, s. 1931/2; u.a.: ev. Auferstehungskirche, 1932/33 (zus. mit Max Kälberer). Lit.: AKL; Vollmer; Willenberg, in: M V G N 75, 1988. Ausst.: 1924/2; 1929/4; 1931/2. Brendelmayer (Brendelmeier), Johann Georg, Maler, f 27. 11. 1873 Nürnberg, oo Susana Maria Jakobina Gebert (f 10.8.1867). Er wohnte 1857/60 in S. 446 (Bergstraße 16/Obere Schmiedgasse 25), später in S. 208 (Weißgerbergasse 12). Brenner s.a. Brunner Brenner, Glaser, Glasmaler, Am 3.7.1683 erhielt der Glasermeister Brenner aus Wöhrd b. Nbg. 3 fl. für das große Welserwappen im „Barkirchenfenster" in der Kirche zu Beerbach. Lit.: E. Glückert, in: ANL, 24, Mai 1975, H. 1/2, S. 23. Brenner, Christoph, Schlosser, wurde 1611 Meister. Brenner (Prener), Felix, Schlosser, wurde 1693 Meister. Brenner, Georg, Goldschmied, Silberarbeiter, get. 28. 6. 1680 Nürnberg - f 16. begr. 22. 3. 1756 Nürnberg. Sohn des Jeremias, Musketier und Zinnknopfmacher. oo 2.12.1710 Sara (begr. 21.5.1770), Tochter des Markus Maurer, Zirkelschmied in Augsburg; Kinder. Vom 28.20.1695 bis 8.10.1702 Lehre bei Heinrich Gottfried Anton -»Hamman. Aus einem Rv. vom 23.7.1718 geht hervor, daß sich Brenner als Geselle seinen Unterhalt mit der Ausstattung von Pfeifenköpfen mit Silberbeschlägen verdiente. Bei der Anmeldung zu den Meisterstücken war er bereits 56 Jahre alt und seit 25 Jahren verheiratet; er mußte daher beim Rat ein Bittgesuch um die Zulassung einreichen. Am 5.4.1736 bestand er die Prüfung und wurde am 7.4. 1736 als Meister vereidigt. Ihm werden, unter Vorbehalt, Arbeiten aus dem 18. Jh. zugewiesen, die mit den Buchstaben GB gemarkt sind. Dabei handelt es sich vor allem um Kirchengerät, Trinkgeschirre und Besteckteile. Ferner sind mehrere Judaica mit dieser Marke bekannt, die sich u.a. ehemals in den Synagogen von Schopfloch und Ellingen befanden. Eine vergleichsweise aufwendige Arbeit ist das Wappen des Bamberger Bischofs Johann Philipp Anton von Frankenstein, das sich in Privatbesitz befindet. Am 8.7. 1753 wurde Brenner in das Landauer Zwölfbrüderhaus aufgenommen, sein Portrait befindet sich im Hausbuch der Stiftung. Seine 67jährige Frau Sara kam am 27.5.
178 1755 in das Heilig-Geist-Spital, wo sie fünfzehn Jahre später starb. Seine Tochter Margaretha heiratete am 11.0.1752 den Goldschmied Johann Nicolaus -.Wollenberg. MuS: ELTERSDORF, ev. Pfarrkirche: Hostiendose. Lit.: Rosenberg 4200; Hausbuch Landauer; Stockbauer, 1893; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 98. Ausst.: 2004/6 S. 193. Brenner, Georg Andreas, Goldschmied, Silberarbeiter, get. 12. 6. 1716 Nürnberg - begr. 25. 12. 1771 Nürnberg. Sohn des -»Georg, oo Zwangsheirat kurz nach dem 1.8.1742 Anna Barbara (begr. 9.12.1787), Tochter des N. Ried, Rindermetzger. 1729-35 Lehre bei Johann Jacob -»Fern. Am 7.3.1748 bestand er die Meisterprüfung und wurde am 20.7.1748 als Meister vereidigt. 1767-71 Vorgeher. Ihm wird eine Meistermarke mit den Initialen G A B in Herzform zugewiesen (nicht bei Rosenberg). Bei den Werken mit dieser Marke handelt es sich vor allem um Kirchengerät und Tafelsilber sowie Judaica. 1754 mußte er 1 fl. Strafe zahlen, weil er „fremde Störer" in seinem Haus hatte arbeiten lassen. 1755 war er so hoch verschuldet, daß sich der Rat damit beschäftigte. 1752-57 hatte er Theodor -»Güll und 1757-62 seinen Sohn -»Georg Paul als Lehrling. Bei seinem Tod wohnte er in der Beckschlagergasse. Werke: ERLANGEN, Altstädter Pfarrkirche: Abendmahlskelch, 1750. Lit.: Stockbauer, 1893; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 99. Ausst.: 2002/1; 2004/6 S. 75. Brenner (Prenner), Hans, Büchsenschmied, gab am 15.5.1538 sein Bürgerrecht auf. Lit.: Willers, 1973, S. 262, Anm.; Hampe Rv. I, 2331. Brenner (Brener), Hans, Schlosser, wurde 1695 Meister. Brenner (Brener), Hans Siegmund I., Schlosser, wurde 1654 Meister. Brenner (Brener), Hans Siegmund II., Schlosser, wurde 1693 Meister. In der Meisterliste sind zwei Schlosser dieses Namens aufgeführt, die im selben Jahr das Meisterrecht erlangten. Ein weiterer gleichnamiger Schlosser wurde hier 1695 erwähnt. Brenner, J. M. von, Zeichner, fertigte 1786 eine Zeichnung der Nürnberger Burg, die C. F. T. -»Schad 1791 als Vorlage für einen Kupferstich verwendete. Lit.: C. G. Müller, 1791, Forts. 1, S. 14. Brenner, Johann Georg, Porzellanmaler, Oboist, t 2. 7. 1851 Nürnberg. Er wohnte bei seinem Tod in L. 559 (Wäschershof 5/7). Brenner, Johann Moritz (Jean-Maurice), Goldschmied, * 8. 1. 1720 Nürnberg - begr. 16. 1. 1793 Nürnberg. Sohn des -»Georg, oo 18.7.1746 Martha Dorothea, Tochter des Johann Wilhelm -»Oberlender, Flötenbauer. 1735-37 Lehre bei Johann Jacob -»Fern, 1737-38 bei Nicolaus Hieronymus -»Höfler. 1792 wurde er in Lausanne/Schweiz als aus Nürnberg stammend erwähnt. Vielleicht Besuch bei seinem Sohn -»Wilhelm. Lit.: F.-P. de Vevey, Manual des orfèvres de la Suisse romande, Fribourg 1985; Archiv zur Nbger. GSK im GNM. Brenner, Johann Paul Georg, Goldschmied, Goldund Silberarbeiter, get. 8. 1. 1743 Nürnberg - begr. 21. 2. 1779 Nürnberg. Sohn des -»Georg Andreas, oo 13.7.1772 Barbara (begr. 11.3.1795), geb. Steinmetz, Witwe des Daniel -»Prechtel, Goldschmied. 27.4.1757 bis 27.4.1762 Lehre bei seinem Vater. Am 19.7.1767
179 bestand er die Meisterprüfung und wurde am 1.8.1767 als Meister vereidigt. Sein Meisterstück war eine „moderne" mit Muscheln und Blumen getriebene Suppenschale, mit der er „wohl" bestand. Ihm wird unter Vorbehalt eine Marke mit den Initialen P G B zugewiesen, die zeitlich am besten zu Paul Georg Brenner paßt. Bisher sind nur zwei Arbeiten mit dieser Marke bekannt, ein Löffel und eine Terrine, die beide im Kunsthandel angeboten wurden. Der Blütendekor der Terrine, die nach der Geltungsdauer des Vorgeherbuchstabens in die Zeit zwischen 1766 und 1769 zu datieren ist, läßt an das Meisterstück Brenners denken. Bei seinem Tod wohnte er in der Beckschlagergasse. Er starb an Auszehrung und erhielt ein „unbesungenes" Begräbnis, d.h. ohne Begleitung eines Geistlichen. Lit.: Stockbauer, 1893; Aukt. Neumeister, München, Okt. 1980 Nr. 297 mit Abb. Tafel 27; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 100. Brenner (Prenner), Leonhard (Lienhart), Schlosser, oo 19.12.1525 Apollonia Durner. Lit.: S c h o m b a u m , 1949 Nr. 3282. Brenner (Brener), Sigismund Gabriel, Schlosser, 1654 Meister. Brenner (Brener), Ulrich, Schlosser, 1654 Meister. Brenner (Bremer, Prunner), Vincenz, Platt- und Stadtschlosser, f nach 1590 Nürnberg, Grab Nr. 1299 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1590, noch vorhanden, oo Barbara. Er wurde am 21.5.1565 in das Meisterbuch der Stadt eingetragen und am 2.9.1565 Bürger. Lit.: Zahn, DI-N Nr. 1890; K D M Nürnberg, 1977. Brenner (Prenner), Wenzeslaus, Zinnschläger, A m 16.5.1478 wurde ihm erlaubt, Schüsseln und andere Stücke aus Zinn, die mit der Stadtmarke versehen waren, „uf den niderlendischen slag und sitten" zu schlagen, obwohl er kein gelernter Zinngießer war. Dies stieß auf den Widerstand der übrigen Zinngießer, woraufhin der Rat am 8.7.1479 befahl, Brenner mit den gewünschten Zinngefaßen zu beliefern. 1481 hatten er und seine Frau einen Rechtsstreit mit ihren Stiefkindern. 1495 hatte er eine gerichtliche Auseinandersetzung mit Endres Lang und den Geschworenen. Lit.: Thieme-Becker (unter Prenner); Hintze, Nr. 7; Hampe, Rv. Brenner, Wilhelm (Guillaume), Goldschmied, get. 5. 11. 1750 Nürnberg. Sohn des -»Johann Moritz. 1765-70 Lehre bei Johann Nicolaus -»Wollenberg in Nürnberg. War in Echiens, Lausanne und G e n f tätig, zuletzt 1804 erwähnt. Lit.: F.-P. de Vevey, Manual des orfèvres de la Suisse romande, Fribourg 1985; Archiv zur Nbger. G S K im G N M . Brennhäuser, Andreas Wolfgang, Zeichner, Radierer, Kupferstecher, * 1819 N ü r n b e r g - f 22. 6. 1865 München. Schüler von Albert -»Reindel in Nürnberg, später in München tätig. Die Genredarstellungen seiner graphischen Blätter führte er häufig nach fremden Vorlagen aus. Seit 1845 entstanden in München verschiedene Radierungen fur den Münchner RadierVerein. Ab 1846 Mitglied des dortigen Kunst-Vereins. Werke: Teilverz. s. J. Maillinger, Bilder-Chronik der kgl. Haupt- und Residenzstadt München, München 1876, S. 254f. Lit.: A K L ; Thieme-Becker. Brennhäuser, Johann Leonhard, Porzellan-, Wappen- und Schriftmaler, oo Pauline Zollner, Kinder.
Brettinger 1850 war er in L. 1416 (Schlotfegergasse 7/9), 1870 in der Unteren Kanalstraße 4 ansässig. Seine Tochter Bertha heiratete am 8.11.1863 Joseph -»Bayer, Porzellanmaler. Lit.: Sichling, 1870. Brentano Moreti, Carlo, Stukkateur, Bruder des -»Johann Baptista, stammte aus der G e g e n d von Mailand. 1661 fertigte er Stuckarbeiten im Baumeisterhaus, 1662 stellte er die Stuckarbeiten an Decke, Altar und Kanzel der Heilig-Geist-Kirche in N ü r n b e r g fertig (im Zweiten Weltkrieg zerstört). A b 15.4.1662 a u f der Plassenburg in Kulmbach tätig; 1672 bis A n f a n g 1674 arbeitete er unter Agostino Barelli als Stukkateur in der Theatinerkirche in M ü n c h e n . 1674 signiert und datiert ist die erhaltene Decke im Vorsaal des 2. Stockwerkes des Nürnberger Fembohauses, die als sein Hauptwerk gilt. In N ü r n b e r g werden ihm auch die zerstörten Stuckarbeiten im Hertelshof (Paniersplatz 9) zugeschrieben. Er fertigte auch Stukkaturen für Schloß Sternberg, 20 km entfernt von Benesov u Prahy/ B ö h m e n . 1662-65 hatte er Hans -»Seifert als Lehrling; Bürge war sein Bruder Antoni Brentano, der sich damals als Schutzverwandter in N ü r n b e r g aufhielt. Ein weiterer Bruder, der H a n d e l s m a n n T h o m a s Carlo Brentano, vertrat den Stukkateur 1662/63 bei einem Vertrag mit dem Schreiner Paul Albrecht Haupt bei der Herstellung des Gestühls für das Heilig-GeistSpital. M u S : N Ü R N B E R G , M S t N . Lit.: A K L ; Thieme-Becker; Murr, 1801; Schulz, Bürgerhäuser, S. 232; Schwemmer, 1974. Brentano Moreti, J o h a n n Baptista, Stukkateur, Bruder des -»Carlo, wurde laut Schulz 1663 in N ü r n berg „in einer etwas heiklen Angelegenheit" erwähnt. Unklar ob identisch mit dem gleichnamigen Stukkateur, der nach A K L 1681 in Wien und 1684-85 im Liechtensteiner Schloß in Plumlov tätig war. 1688 Schloß er einen Vertrag über die Verzierung der Fassade der Jesuitenkirche in Iglau. Lit.: A K L ; Schulz, Bürgerhäuser, S. 232. Brenz, B u r k h a r d , Geiger, oo A n n a (begr. 17.2.1633, als Witwe). Breslau, Nicolaus von (Bildschnitzer, 1455) s. Nicolaus von Breslau Bretet (Prettet), Melchior, Granat- und Edelsteinschneider, * Böhmen. Von Claudius v o m -»Creutz wurde er zum Edelsteinschneider ausgebildet. Mit Rv. v o m 10.11.1592 wurde ihm das Bürgerrecht zugesagt. 1603 verkaufte er mit seiner Frau Helena ein H a u s auf dem Neuen Bau. Im Mai 1605 war er noch tätig; am 28.12.1611 wurde seine Witwe Elena erwähnt. Lit.: Hampe, Rv.; E. Wernicke, in: M V G N 10, 1893. Brettinger, A n d r e a s Sigmund Sebastian, Photograph, * um 1834, Sohn des Johann Jakob, oo 1.2.1863 Barbara Margarethe (* um 1834), Tochter des Markus Schüßler, Kinder. 1863 wohnte er in L. 1153 (Ludwigstraße 29), 1864/70 in L. 91 (Lorenzer Platz 6). Brettinger, Georg, Photograph, oo Marie. 1870 in der Vorderen Kartäusergasse 8 ansässig, 1874/1878 K ü h h o f 5. 1881 wurde seine Witwe erwähnt, die als Friseuse arbeitete. Lit.: Sichling, 1870. Brettinger, Johann, Kunstmaler, * um 1776 Gostenhof b. Nbg. oo I) Margaretha Brechtel; II) 28.10. 1812 A n n a Maria (* Ansbach um 1786), Tochter des Christian Kleemann, Stadtkirchner in Ansbach. Er wohnte 1812 in L. 1459 (Kappengasse 10).
Bretz Bretz, Ludwig, Rotschmied, Leuchtermacher, f 13. 5. 1644 Nürnberg, Grab Nr. 1687 auf d e m Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1648, noch vorhanden, oo A g n e s ( t 17.2.1648). W u r d e 1609 Meister, 1636 Geschworener. Lit.: L o c k n e r N r . 560; Zahn, Dl-N Nr. 4414. Breu s.a. Preu, Prey Breu (Prew, Prem, Preu), Conrad (Cunz), Goldschmied, begr. 11. 7. 1505 Nürnberg, oo Margaretha (f Mai 1504). Von M u r r 1471 erwähnt, wohnhaft auf der Sebalder Stadtseite. 1481 war er im Ämterbüchlein bei den Goldschmieden verzeichnet. 1479 besaß er das H a u s Glöckleinsgasse 2, das 1424 einem älteren Conrad Preu gehört hatte. Lit.: Stockbauer, 1893 Nr. 107; Wernicke, in: M V G N 10, 1893, S. 58; Burger, 1961, Nr. 5120, 5314; Burger 1967, Nr. 4133; Archiv zur Nbger. G S K im G N M ; Kohn, N H b Sebald. Breu (Brew), Hans, Goldschmied, Silberarbeiter, in dem retrospektiv angelegten Goldschmiedeverzeichnis von 1652 ist er als Meister vor 1514 verzeichnet. Vielleicht identisch mit Conrad -»Breu. Lit.: Stockbauer, 1893 Nr. 118. Breu, Lienhard, Büchsenmacher, Büchsenschifter, t 7. 5. 1596 Nürnberg, Grab Nr. 174 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1592, noch erhalten, oo A n n a N . ( t 25.7.1598). Lit.: Zahn DI-N Nr. 2009; K D M Nürnberg, 1977. Breuning (Hafnerfamilie) s.a. Preuning Breuning (Preining, Prenning), Hans, Goldschmied, Silberarbeiter, t nach 1572 Nürnberg. Sohn des Heinrich, Tuchscherer. oo 22.2.1548 Ursula (begr. 28.3. 1572), Tochter des Benedikt -»Braunskorn d. Ä., Goldschmied. A m 10.8.1548 bestand er die Meisterprüfung und wurde am 11.8.1548 als Meister vereidigt. 155357 Geschworener. Als Mz. verwendete er seine Initialen H B ligiert, wobei die gemeinsame Haste von H und Β nach oben verlängert und mit einem Querstrich versehen ist. Bisher ist als einziges Werk mit dieser Marke ein Versehkelch bekannt, der sich im G N M befindet. 1553 erwarb er von seinem Bruder, Dr. Heinrich Breuning, das Haus Obstgasse 7, westl. Teil, das er 1557 an den Goldschmied Primus -»Dortaller verkaufte. Mit Rv. v o m 17.4.1557 wurde ihm erlaubt, ein Jahr ohne A u f g a b e seines Bürgerrechts in Windsheim zu wohnen; am 16.8.1558 sagte er sein Nürnberger Bürgerrecht auf, wobei er für sein mitgenommenes Vermögen 100 fl. Nachsteuer entrichtete. 1561 wurde er noch in Windsheim erwähnt. Seine Frau starb 1572 in Nürnberg in der Tetzeigasse, dabei wurde sie nicht als Witwe bezeichnet. M u S : N Ü R N B E R G , G N M : Versehkelch. Lit.: Rosenberg 3890; Bosch, in: G N M M, 1889; Stockbauer, 1893 Nr. 350; Hampe, Rv.; Jamnitzer, 1985 N r . 258; U. Timann, Ein Krankenversehkelch im G N M , die einzige bekannte Arbeit von Hans Breuning, in: Monatsanzeiger G N M , Jan. 2002, S. 8; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 101; Kohn, N H b Sebald. Breunlein s. Bräunlein Brewer, H e n r y William, Maler, Zeichner, * um 1837 Oxford - t 7. 10. 1903 London, oo Frances, mind, sechs Söhne, vier Töchter. Er zählte zu den herausragendsten Architekturzeichnern seiner Zeit, der eine Serie von mittelalterlichen Bauten in Deutschland schuf, die als Holzschnitte veröffentlicht wurden. Darunter befinden sich auch Ansichten von Würzburg
180 und Bamberg. A b 1858 stellte er häufiger in der Royal A c a d e m y aus. Laut Eintrag im Steuerregister von 1881 war er 44 Jahre alt. M u S : N Ü R N B E R G , Slg. Grieb: Pegnitzeinfluß mit Bastei in Nürnberg, Öl a/Lw., 70 χ 90 cm, dat. 1864. Lit.: A K L ; Thieme-Becker; Muth, 1976. Breydel, Karel, gen. Le Chevalier, Schlachten- und Landschaftsmaler, get. 27. 3. 1678 Antwerpen - begr. 12. 9. 1733 Antwerpen, oo A n t w e r p e n 1703 A n n a Bulens. 1691 Schüler von Peter Yckens, nach dessen Tod 1695 von Pieter Rysbraeck, tätig in Nürnberg und Frankfurt/Main. In Kassel arbeitete er mit seinem Bruder Frans z u s a m m e n . 1703 Rückkehr nach Antwerpen, 1723 zog er nach Brüssel, 1726 nach Gent. 1704 Mitgl. der Lukas-Gilde in Antwerpen. MuS: B A M B E R G , N e u e Residenz, BStGs. M Ü N C H E N , BStGs. N Ü R N B E R G , M S t N . Lit.: A K L ; ThiemeBecker. Briegel, W o l f g a n g Carl, Musiker, Organist, Komponist, * 21. 5. 1626 Königsberg/Ufr. - f 19. begr. 21. 11. 1712 Darmstadt. 1635-45 musikalische Ausbildung als Chorknabe in Nürnberg. 1645-50 Musiker in Schweinfurt, 1650 Organist in Gotha, dort später Hofkapellmeister und Musiklehrer der fürstlichen Familie. 1671 Wechsel als Hofkapellmeister nach Darmstadt, w o er 1709 in den Ruhestand trat. Werke: Verz. seiner Kompositionen s. M G G 2, 320, Eitner, 1900 u. Dupont, 1971. Lit.: N D B ; A D B ; Bosl; K. F. Hirschmann: W o l f g a n g Karl Briegel, 1626-1712, Diss. Marburg, Gießen 1936. Brikner s. B r ü c k n e r Brill, Eduard, Prof., Architekt, Fachlehrer, * 2. 11. 1877 München - + 16. 12. 1968 Würzburg?. Sohn des Alexander, Universitätsprofessor, oo I) 1905 Hedwig Gmelin (f 1924), drei Söhne; II) 1925 Rosa Ulsamer (-»Brill-Ulsamer). 1896-1900 Studium der Architektur an der TH München und Berlin. 1900-03 Praktikant am Landbauamt Nürnberg, 1903-05 Bauamtsassessor in Passau, dann Ausscheiden aus dem Staatsdienst. 1905-10 Mitarbeiter im Architekturbüro Theodor Fischer in Stuttgart, 1908-10 Bauleiter für die Garnisonskirche in Ulm. 1910 B e r u f u n g zum Direktor des Pfalzischen G e w e r b e m u s e u m s und Rektor der Kreisbau- und Handwerkerschule in Kaiserslautern. 1920 Nachfolger von Franz -»Brochier als Direktor an die Kunstgewerbeschule Nürnberg (seit 1928 Staatsschule fur angewandte Kunst). Unter seiner Leitung wurden 1921 Fachklassen f ü r Möbelkunst und Gebrauchsgraphik neu eingeführt; außerdem erweiterte er den praktischen Unterricht mit Werkstätten fur Stoffdruckerei und Keramik. Bei der B e r u f u n g neuer Lehrkräfte achtete er besonders auf deren pädagogischen Fähigkeiten. N e b e n seiner Lehrtätigkeit arbeitete er als Architekt, baute Schulhäuser, eine Villa in Nürnberg, Virchowstraße 5, 1921 (1971 abgerissen) und das Sanatorium Dr. Saathoff (Stillachhaus) in Oberstdorf. 1932 wohnte er in der Willibaldstraße 42. Nach seiner vorzeitigen Pensionierung 1939 übersiedelte er nach Erling/Kr. Starnberg. Lit.: A K L ; Vollmer; Rösermüller, 1928; A d B K , 1933; Lohrey, 1989; Stadtlexikon 2000. Ausst.: 1930/1; 1931/2. Angela Lohrey Brill-Ulsamer, Rosa, geb. Ulsamer, Malerin, Graphikerin, Zeichenlehrerin, * 27. 7. 1884 Nürnberg. Tochter des Michael Joseph Ulsamer, Rechtsrat. oo
181 1925 Eduard -»Brill, Architekt. Besuch der Kunstgewerbeschule M ü n c h e n mit Abschluß als Zeichenlehrerin. Weiterbildung bei Walter Firle, Walter Thor sowie 1907 bei Leo Putz. 1908/09 an der A k a d e m i e Vitti bei Henri Martin, anschließend bei Henri Matisse in Paris. Studienreisen nach Schweden, Finnland und Italien. Seit 1909 freischaffende Malerin in Nürnberg, daneben leitete sie Kurse am O f f e n e n Zeichensaal der Stadt Nürnberg. Sie malte Landschaften in Öl und Aquarell, schuf auch Radierungen und Lithographien. 1925 führte sie Regie bei der A u f f u h r u n g eines Märchenspiels. Das Fresko in der Norishalle von 1928 zeigte sie als Malerin. Sie gehörte zu den wenigen Frauen, die in der Weimarer Republik als Künstlerinnen in Nürnberg Beachtung fanden. 1910 war sie am Egidienberg 11 ansässig. 1913/19 befand sich das Atelier in der Uhlandstraße 9, die W o h n u n g in der Rollnerstraße 47. 1932 wohnte sie mit ihrem Mann in der Willibaldstraße 42. 1922/24 Mitglied der Nürnberger Sezession. M u S : N Ü R N B E R G , M S t N : ca. 7 Gemälde, 6 Radierungen. W Ü R Z B U R G , Städt. Galerie. Lit.: A K L ; Thieme-Becker; Vollmer; Rösermüller; Lohrey, 1989; Schmidt, 2005, S. 167, 208. Ausst.: 1910/1; 1913/1; 1914/2; 1915/1; 1916/1; 1917/2; 1918/3; 1919/2; 1920/1; 1922/2; 1924/2; 1928/1; 1929/2, - / 4 ; 1930/3; 1931/2; 1934/1. Angela Lohrey Brinckmann s. B r i n k m a n n Brinkmann (Brinckmann), Bernhard, Buchbinder, * 1627 Lippstadt/Westf. - t Nürnberg, ehemals Grab Nr. 2173 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1669, nicht erhalten, oo 15.6.1668 Kunigunda Unger. 1652 wurde er Meister; er war auch Corporal der Bürgerschaft. Panzer verzeichnete sein Portrait. Lit.: Trechsel, 1735; Krauß, Exulanten 2006, S. 75. Brinkmann (Brackmann, Prinkmann, Pürkmann), Heinrich, Goldschmied, Silberarbeiter, Händler, * Rheine/Westf. - begr. 7. 4. 1624 Nürnberg, Grab Nr. 1936 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph noch vorhanden. oo I) 24.10.1597 Dorothea (begr. 1.3.1598), Tochter des Hans ->Müllner, Plattner; II) 21.5.1599 Ursula (begr. 11.4.1605), Tochter des Martin -»Rehlein, Goldschmied; III) 2.10.1605 Elisabeth, Tochter des Mag. Veit K u m m e r , Prediger in Arnberg. A m 18.2. 1599 bestand er die Meisterprüfung; am 18.8. 1599 erwarb er das Bürgerrecht. 1611-1624 Genannter, 1619-23 Geschworener. Laut Nadelverzeichnis verwendete er eine Marke mit den Initialen HB. Auch andere Meister w i e Hainrich -»Baier, H a n s -»Bauch d. Ä. und d. J. führten ein Meisterzeichen mit gleicher Buchstabenkombination. Ein solche Marke könnte auch Hieronymus -»Berckhausser d. Ä. besessen haben, dessen N a m e allerdings im Nadelverzeichnis fehlt. Die genaue Unterscheidung und Zuweisung der Marken HB an die einzelnen Goldschmiede steht noch aus, doch k o m m t möglicherweise Brinkmann für alle mit H B gemarkten Werke aus den ersten beiden Jahrzehnten des 17. Jh. in Frage, wie bei der zwischen 1602/03 und 1609 entstandenen Gießgarnitur des Johann Moritz von Nassau-Siegen im B M London. Brinckmann betätigte sich auch als Handelsmann und hatte weitgespannte Verbindungen. 1616 lieferte er Goldschmiedearbeiten im Wert von 3774 fl. für die Aussteuer von Elisabeth, Tochter des Herzogs Moritz von Kassel, die zwei Jahre später Herzog Johann II.
Brochier von M e c k l e n b u r g - G ü s t r o w heiratete. 1624 kaufte er auf der Frankfurter M e s s e fur Graf Anton Günther von Oldenburg und seine Schwester ein. 1624 besaß er eine Kapitalanlage von 1275 fl. bei der Viatis-PellerGesellschaft. Seine Frau Elisabeth wurde 1624 w e g e n Tragens eines vergoldeten Gürtels mit einer H o f f a r t strafe belegt. 1597 e r w a r b B r i n c k m a n n s erste Frau Dorothea von ihren zwei Brüdern fur 300 fl. das H a u s Obere Schmiedgasse 26, das Brinckmann 1621 um 800 fl. verkaufte. 1616 besaß er zwei weitere Häuser in der Unteren Schmiedgasse 14 und in der O b e r e n Schmiedgasse 9, die früher seinem Schwiegervater Martin Rehlein gehörten. Bei seinem Tod w u r d e er als Silberhändler und G a s s e n h a u p t m a n n bezeichnet. Sein gleichnamiger Sohn w u r d e später Kaiserlicher H o f goldschmied und H a n d e l s m a n n . Lit.: Rosenberg 4091; Stockbauer, 1893 N r . 595; Hampe, Rv.; Goldschmiedekunst, 2007 N r . 102; Kohn, N H b Sebald. B r i n k m a n n , W a l d e m a r , Architekt. 1890 H a m b u r g - t 1959 H a m b u r g . W e r k e : N Ü R N B E R G : Gästehaus der N S D A P am Bahnhofsplatz, 1935-36 (mit Fritz Mayer). Ausst.: 1995/3. Britting, Georg, Rotschmieddrechsel, wurde am 12.6.1738 in die Meisterliste eingetragen. Lit.: L o c k n e r N r . 1334. Britting (Brütting), J o h a n n , Rotschmied, W a a g m a cher, wurde 3.12.1714 in die Meisterliste eingetragen. Mz. seit 1715; Hängeleuchter. Lit.: L o c k n e r N r . 1183; Stengel, in: G N M M, 1918/19, S. 125 u. 132. Britting (Briting, Brieting, Briding), J o h a n n , Rotschmied, Leuchtermacher, f 1762 Nürnberg. A m 14.3.1730 w u r d e er in die Meisterliste eingetragen. 1730 kaufte er das M z . „ H u f e i s e n " von der Frau oder Witwe des G e o r g A n d r e a s -»Michel, das er mit seinen Initialen I Β verwendete. Lit.: Lockner Nr. 1272; Stengel, in: G N M M, 1918/19, S. 127. Britting, Veit Jacob, Rotschmied, Ringmacher, wurde 2.10.1738 in die Meisterliste eingetragen. Lit.: L o c k n e r N r . 1341. Britting, W o l f g a n g , Rotschmieddrechsel, f 27. 12. 1812 Nürnberg, oo Maria Elisabetha (f 9.10.1819, als Witwe). A m 2.6.1768 wurde er in die Meisterliste eingetragen. Lit.: L o c k n e r N r . 1537. Bröbes (Rotschmiede, 17./18. Jh.) s. Präbes Brochier de Marimont, A l e x a n d e r Salvator, Sprachlehrer, Maler, Zeichner, * 13. 8. 1799 Paris ( H a m b u r g lt. Sterbeurkunde) - f 10. 4. 1882 Fürth. Sohn des Michele Sauveur Brochier, Arzt, oo Antonie Bleicher, Kinder. A u f g e w a c h s e n in Mailand, w o sein Vater K a m m e r d i e n e r und Arzt des Prinzen E u g è n e Beauharnais war und w o seine Mutter verstarb. Spätestens um 1850 kam er nach N ü r n b e r g und wurde Leiter der Abteilung fur französische und italienische Sprache an der Handels- und Gewerbeschule. Daneben betätigte er sich als Aquarellist und Zeichner. Zeitweise hielt er sich in M a l m ö / S c h w e d e n auf, w o er als Auflage für einen Tisch ein Bild unter G l a s mit zahlreichen Zeichnungen, bes. topographische Ansichten von schwedischen Besitztümern gestaltete. Auch Einladungen und Texte in dt. Sprache aus dieser Zeit sind bekannt. M u S : N Ü R N B E R G , M S t N : „amitié pour amitié", Quodlibet-Bleistiftzeichnung mit Ansicht des Hauses Spittlertorgraben 19, um I860. Y S T A D / Schweden, Mus. Lit.: A K L ; Ausk. Heinz H o f m a n n .
Brochier Brochier, A n n e m a r i e , Zeichnerin, Graphikerin, Radiererin, * 18. 5. 1897 Nürnberg. Studium in Nbg. und München. Als Zeichenlehrerin in Nürnberg tätig. 1930/32 wohnte sie in der Lindenaststraße 35. Mitglied im RvbK und bei der Nürnberger Kunstgenossenschaft. M u S : N Ü R N B E R G , M S t N : ein Aquarell. Lit.: Dressler, 1930. Brochier, Prof. Franz, Architekt, Kunsthandwerker, Maler, * 16. 5. 1852 München - t 22. 9. 1926 N ü r n berg. Studium der Architektur an der T H München. Erste berufliche Erfahrungen sammelte er 1873-77 im Atelier Josef von Schmaedels in München. Mit seiner Anstellung 1878 als Leiter des Zeichnungssaals im „Verein zur Ausbildung der G e w e r k e " in München konzentrierte er sich zunehmend auf das Kunsthandwerk und leitete seine stilistische Umorientierung zum Neobarock ein. Er schuf Entwürfe für die Ausstattung der Schlösser Linderhof und Herrenchiemsee fur König Ludwig II. 1889 wurde er als Professor für Zeichnen nach ornamentalen Modellen an die Kunstgewerbeschule N ü r n b e r g berufen, ab 1.11.1897 bis 1920 w a r er deren Direktor. 1905-07 führte er den Werkstattunterricht ein und ließ die A u f n a h m e von Schülerinnen zu. 1897 entwarf er die Festbauten für das 12. Deutsche Bundesschießen, 1902/03 war er Vorsitzender im Nürnberger Baukunstausschuß und leitete in dieser Zeit den Innenausbau der Elisabethkirche in Anlehnung an den Entwurf von Wilhelm Ferdinand -»Lipper. Außerdem entwarf er kunstgewerbliche Gegenstände, w i e Prunkgefaße, Pokale, Tafelaufsätze, Grabmäler, Möbel und Porzellan, u.a. Tafelgerät fur König Ludwig II. von Bayern. 1912 wurde von ihm ein Aquarell „ H o f e c k e aus dem ehemaligen Bleicher'schen Hause in N ü r n b e r g " ausgestellt, dat. 1892. 190320 Mitglied im Verwaltungsausschuß des G N M , 1922 Mitglied der Nürnberger Kunstgenossenschaft. 1910 wohnte er in Nürnberg, Lindenaststraße 10. Werke: N Ü R N B E R G : Geschäftshaus Leykauf Königstraße 22/Ecke Karolinenstraße, 1897 (im Zweiten Weltkrieg zerstört). MuS: N Ü R N B E R G , G N M : Bierbrauerlade; - , MStN: 2 Aquarelle. Lit.: A K L ; A d B K , 1933; Künstlerhaus, 1910; Pilz, Jakobskirche; Götz, 1981; Bosl; Erlanger/Fischer, 2000; Stadtlexikon 2000. Ausst.: 1906/2; 1910/1; 1912/1; 1920/1; 1921/1; 1922/1; 1942/3; 1987/18. EdithLulher Brode, E m m y , Lehrerin, Aquarellistin, Zeichnerin, * 9. 8. 1890 Klein-Beeren b. Teltow - f 29. 8. 1967 Hamburg. Lehrerin am Bertha-Lyceum in Hamburg. Daneben malte sie Blumen und Stadtansichten, auch von Nürnberg. Sie wohnte in Hamburg, Rethelstraße 11. MuS: N Ü R N B E R G , M S t N : Dürerhaus in Nürnberg im Dürer-Jahr 1928, Aquarell 59 χ 51 cm. Lit.: A K L ; Ausk. M i n a Bangen, H a m b u r g . Bröcker, Ernst, Maler, * 1. 10. 1893 München t 10. 11. 1963 München. Autodidakt, betätigte sich vor allem als Landschaftsmaler. Es gibt von ihm auch einige Bilder mit Nbg.-Ansichten, meist PegnitzMotive. Lit.: A K L . Broedel, Emil, Porzellanmaler, t 20. 11. 1858 Tafelhof b. Nbg. Bröger, Friedrich, Schriftsteller, Dramaturg, * 1912 Nürnberg - f 1973 Nürnberg. Sohn des -»Karl. Schule und Abitur in Nürnberg. Bis 1940 freier Schriftsteller, 1940-47 Kriegsdienst und Kriegsgefangenschaft.
182 1948-67 Chefdramaturg der Städtischen Bühnen Nürnberg-Fürth, seit 1967 stellvertretender Leiter des Instituts für fränkische Literatur der Stadtbibliothek Nürnberg. Bröger verfaßte 1948 den Prolog zur Eröffnung des Christkindlesmarktes, als dieser erstmals wieder auf dem Hauptmarkt stattfand, und überarbeitete ihn in den Folgejahren mehrmals. Lit.: Buhl, 1971. Bröger, Kar!, Schriftsteller, Redakteur, * 10. 3. 1886 Nürnberg - f 4. 5. 1944 Erlangen, beigesetzt auf dem Westfriedhof in Nürnberg. Sohn des Johann, Schuhmacher, oo 1912 A n n a Maria Menner, drei Söhne, eine Tochter. Nach vorzeitigem Verlassen der Realschule absolvierte Bröger eine Kaufmannslehre und verdingte sich nach seinem Militärdienst als Gelegenheitsarbeiter. 1910 zunächst freier Mitarbeiter bei der Nürnberger „Fränkischen Tagespost", 1913 Redakteur und bis zum Verbot der Zeitung 1933 Leiter des Feuilletons sowie der Unterhaltungsbeilage „Die Furche"; des weiteren dozierte er an der Nürnberger Volkshochschule. 1910 erschienen in den „Süddeutschen Monatsheften" seine ersten lyrischen Werke; Förderung als Dichter erhielt er durch den Nürnberger Lehrer Emil G r i m m und den M ü n c h e n e r Literaturhistoriker Franz Muncker. Im Ersten Weltkrieg schwer verwundet, verfaßte er zahlreiche patriotische Gedichte und wurde in den Nachkriegsjahren als Exponent der Arbeiterdichtung in breiten Kreisen rezipiert. 1933 zog er für die S P D in den Nürnberger Stadtrat ein und wurde schließlich einige Monate im Konzentrationslager Dachau inhaftiert. Gegenüber Versuchen der Nationalsozialisten, ihn aufgrund seiner auch im Rahmen der NS-Ideologie verwertbaren patriotischen Arbeiterthematik zu vereinnahmen, verhielt er sich im wesentlichen zurückhaltend. Im August 1943 verlor er durch einen Bombenangriff sein Anwesen in Ziegelstein einschließlich aller Manuskripte. Vorübergehend in Kalchreuth untergebracht, verstarb er in der Universitätsklinik Erlangen. Sein 1917 von Hans -»Werthner gemaltes Bildnis befindet sich im Besitz der MStN. Die Karl-Bröger-Straße in Nürnberg wurde nach ihm benannt. Werke: Verz. s. Gerhard Müller: Für Vaterland und Republik. Monographie des Nürnberger Schriftstellers Karl Bröger, Pfaffenweiler 1986. MuS: N Ü R N B E R G , StadtB. Lit.: N D B ; Bosl; Gudrun Heinsen-Becker: Karl Bröger und die Arbeiterdichtung seiner Zeit (Beiträge zur Geschichte und Kultur der Stadt N ü r n b e r g 21), Nürnberg 1977; F. Bröger, in: Buhl, 1971; Stadtlexikon 2000; Schmidt, 2005. Ausst.: 1957/1 ; 1964/6; 1986/9 EA. Clemens Wächter Bröner, Firenz, Schlosser, wurde 1590 Meister. Im selben Jahr fertigte er Schlösser und Beschläge fur Behältnisse, in denen das Leichentuch und die Kerzen der Schlosser aufbewahrt wurden. Lit.: Barthelmeß, 1985, S. 50. Broli, Wolfgang, Seidennäher, t April/Mai 1520 Nürnberg. Lit.: Burger, 1972 Nr. 267. Brom, Friedrich Karl Anton, Maler, * um 1823 Augsburg, Sohn des Anton, oo 11.9.1865 Anna Margaretha (Cadolzburg um 1821), unehel. Tochter der Sibilla Nützel, Metzgermeisterstochter. 1865 wohnte er in S. 683 (Schildgasse 28). Brombacher, Julius, Opernsänger, Ornithologe, * April 1894 Basel - f 25. 11. 1964 Wabern/Schweiz. Bekannter Sänger an der Städtischen Oper Nürnberg,
183 Tenorbuffo, fast 20 Jahre lang einer der vielseitigsten Solisten des Nürnberger Opernensembles. Er sang über 80 Mal den „David" in Wagners „Meistersingern" und den „Mime" in Wagners „Ring". Er trat auch als Konzert- und Oratoriensänger auf. 1946 kehrte er in die Heimat zurück, wo er an der Oper in Bern als Sänger und Regisseur tätig war. Daneben war er ornithologischer Forscher. Bromig, Bildhauerfamilie, I) Martin Bromig ( t 1666), II) Johann Leonhard I. III) Johann Leonhard II. IV) Johann Leonhard III. Söhne: Johann Leonhard IV., Georg Friedrich, Georg Erasmus, Leonhard Christoph. V) Söhne des Georg Friedrich: Adam Wolfgang, Johann David, Jacob Carl, Jacob Paul VI) Söhne des Georg Erasmus: Georg, Johann Friedrich, Adam Conrad. Bromig, Adam Conrad, Bildhauer, Spiegelfabrikant, get. 25. 2. 1777 Nürnberg - t 6. begr. 10. 11. 1811 Nürnberg. Sohn des -»Georg Erasmus, oo 5.9. 1802 Walburga Elisabetha Endner (get. 15.9.1778 t 16. begr. 19.5.1858), ein Sohn ^Johann Christoph, zwei Töchter. Er unterzeichnete am 29.10.1798 eine Urkunde, in der sich die Bildhauer zum Schutz ihrer Interessen gegen fremde Konkurrenz zusammenschlossen, was am 27.2.1799 vom Rat genehmigt wurde. Er stellte Ornamente fur Spiegelrahmen her. Zuletzt wohnte er in S. 1326 (Äußerer Laufer Platz 3). Seine Witwe war 1829 Besitzerin des Hauses S. 893 (Obstgasse 7/Ecke Obstmarkt), bei ihrem Tod wohnte sie in S. 1012 (Innere Laufer Gasse 20). Lit.: AKL; Thieme-Becker; Schwemmer, 1974, S. 62. Bromig, Adam Wolfgang, Bildhauer, get. 16. 5. 1775 Nürnberg - | 27. begr. 30. 6. 1832 Nürnberg. Sohn des -»Georg Friedrich. Unverheiratet. Er unterzeichnete am 29.10.1798 eine Urkunde, in der sich die Bildhauer zum Schutz ihrer Interessen gegen fremde Konkurrenz zusammenschlossen, was am 27.2.1799 vom Rat genehmigt wurde. Lit.: Schwemmer, 1974, S. 62. Bromig, Albert, Kunstmaler, wohnte 1906/14 in der Löbleinstraße 17. Wohl identisch mit dem 1932 auf der Füll ansässigen Albert Bromig, der sich auf Schriftenmalerei, plastische Buchstaben und Transparente spezialisiert hatte. Bromig, Andreas Conrad s. Bromig, Adam Conrad Bromig, Georg, Bildhauer, get. 20. 8. 1773 Nürnberg - begr. 4. 2. 1801 Nürnberg. Sohn des -»Georg Erasmus, oo 29.10.1797 Anna Maria (get. 28.6.1777 t 20. begr. 23.7.1844), Tochter des Georg Erasmus -»Hoppert, Maler, zwei Söhne. Am 29.10.1798 unterzeichnete er eine Urkunde, in der sich die Bildhauer zum Schutz ihrer Interessen gegen fremde Konkurrenz zusammenschlossen, was am 27.2.1799 vom Rat genehmigt wurde. Er wohnte im Nadlersgraben. Seine Witwe war 1829 in L. 513 (Breite Gasse 34) ansässig und zum Schluß in L. 1170 (Nadlergasse 13). Lit.: Schwemmer, 1974, S. 62. Bromig, G e o r g E r a s m u s , Bildschnitzer, get. 20. 10. 1745 Nürnberg - begr. 20. 5. 1795 Nürnberg. Sohn des Johann Leonhard III. oo 5.5.1772 Magdalena Barbara Köhler (get. 6.5.1743 - begr. 11.4.1797), vier Söhne, eine Tochter. Er war seit mindestens 1792 bis zu
Bromig seinem Tod Bademeister bzw. Badinspektor im Wildbad (auf der Hinteren Insel Schütt), wo er auch wohnte. Im Totenbuch wurde er auch noch als Bildhauer bezeichnet. Nachfolger als Pächter des Wildbades wurde sein Sohn -»Johann Friedrich. Lit.: H. Brem, in: AB 22, 1997, S. 56; Stadtlexikon 2000; Ausk. Friedrich von Hagen. Bromig (Promig), Georg Friedrich, Bildhauer, Fecht- und Exerzitienmeister, get. 12. 3. 1744 Nürnberg - 1 1 · begr. 4 . 8 . 1 8 1 0 Nürnberg. Sohn des Johann Leonhard III. oo I) 24.4.1769 Maria Rebecca Conti (get. 12.2.1742 - begr. 16.8.1776), zwei Söhne, drei Töchter; II) 27.9.1779 Maria Häcker (* 1751 - f 6. begr. 9.3.1822), fünf Söhne, drei Töchter. Gatterer lobte seine Geschicklichkeit bei der Fertigung von Spiegelrahmen. Am 29.10.1798 unterzeichnete er eine Urkunde, in der sich die Bildhauer zum Schutz ihrer Interessen gegen fremde Konkurrenz zusammenschlossen, was am 27.2.1799 vom Rat genehmigt wurde. Er wohnte am Nadlersgraben beim Weißen Turm, später auf der Hinteren Insel Schütt Nr. 15. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Adreßbuch, 1792, S. 68; Schwemmer, 1974, S. 62. Bromig, Johann Christoph, Bildhauer, Badbesitzer, * 14. get. 16. 6. 1803 Nürnberg - t 1880 Nürnberg. Sohn des -»Adam Conrad, oo I) 16.11.1845 Johanna Catharina Baumann (* 6. get. 17.1.1819 t 29.4. begr. 2.5.1854), zwei Töchter; II) Paulina Aurelia Baumann (* 27.10.1830 - nach 1919), ein Sohn, eine Tochter. 1846 erwarb er das Wildbad auf der Hintere Insel Schütt 15, wo er auch wohnte. Dieses erweiterte er mit einer Schwimm- und Liegehalle. Seine Witwe verkaufte das Anwesen 1898 an den Fabrikanten Eckstein. Lit.: H. Brem, in: A B 22, 1997, S. 57. Bromig, Johann David, Bildhauer, get. 15. 1. 1780 Nürnberg - t 14. begr. 17. 7. 1846 Nürnberg. Sohn des -»Georg Friedrich. Unverheiratet. Er unterzeichnete am 29.10.1798 eine Urkunde, in der sich die Bildhauer zum Schutz ihrer Interessen gegen fremde Konkurrenz zusammenschlossen, was am 27.2.1799 vom Rat genehmigt wurde. Er wohnte in L. 383 (Karolinenstraße 55). Lit.: Schwemmer, 1974, S. 62. Bromig, Johann Friedrich, Bildhauer, get. 7. 3. 1775 Nürnberg - t 17. begr. 20. 8. 1837 Nürnberg. Sohn des -»Georg Erasmus, oo I) 25.11.1793 Anna Barbara Winter (get. um 1773 - begr. 3.1.1806), zwei Söhne, fünf Töchter; II) 19.4.1806 Anna Henrietta Winter (um 1783 - f 7. begr. 11.5.1836), ein Sohn, drei Töchter. Er fertigte Ornamente für Spiegelrahmen. Am 29.10.1798 unterzeichnete er eine Urkunde, in der sich die Bildhauer zum Schutz ihrer Interessen gegen fremde Konkurrenz zusammenschlossen, was am 27.2.1799 vom Rat genehmigt wurde. Er war wie sein Vater auch Pächter des Wildbades auf der Hinteren Insel Schütt 15, für dessen Kauf er 1809 bei der Stadt 2000 fl. bot. Das Bad kam jedoch nach einer öffentlichen Versteigerung 1811 an Alexander Baumann. 1806 wohnte Bromig auf der Insel Schütt, 1814 in S. 1512 (Schickenhof 12), 1819/20 in S. 1226 (Fetzergasse 18), 1829 in S. 1196 (Neue Gasse 39), 1836 in S. 1142 (Tucherstraße 45), zuletzt in S. 1076 (Am Sand 6). Lit.: AKL; Thieme-Becker; Schwemmer, 1974, S. 62; H. Brem, in: AB 22, 1997, S. 56.
Bromig Bromig, Johann Leonhard I., Schreinermeister, get. 2. 7. 1641 Wöhrd b. Nbg. - begr. 19. 7. 1703 Wöhrd b. Nbg., ehemals Grab Nr. 1470 auf dem Rochusfriedhof, Epitaph nicht erhalten. Sohn des -•Martin, co 31.3.1668 Maria Kluger (* 1648 - begr. 1.3.1726), ein Sohn, zwei Töchter. 1668 und 1695 als Schreiner zu Wöhrd erwähnt. Lit.: Thieme-Becker; AB 19, 1994, S. 35; Stadtlexikon 2000. Bromig (Promig), Johann Leonhard IL, Bildschnitzer, Bronzegießer, get. 2. 11. 1670 Wöhrd b. Nbg. - begr. 15. 6. 1740 Nürnberg, ehemals Grab Nr. 1470 auf dem Rochusfriedhof, Epitaph nicht herhalten. Sohn des -»Johann Leonhard I. Vater des -»Johann Leonhard III. oo Wöhrd 11.2.1695 Ursula Barbara (Anna Catharina) Söll (get. 2.5.1665 - begr. 3.11. 1751), ein Sohn überlebend. 1695 wurde er als Holzzieratschneider, 1698 als Bildschnitzer und 1707 als Bild- und Zieratschneider genannt. Für kirchliche Auftraggeber fertigte er Altäre und Kanzeln. Lt. Vertrag vom 1.10.1701 hatte er die Bildhauerarbeit mit Laubwerk, Blumengehängen, Engelsköpfen, TucherWappenschilden und anderem Zierat fur die neue Orgel in St. Bartholomäus in Wöhrd zum Preis von 75 fl zu liefern. Ferner schuf er ein prächtiges Marmorgrabmal fur Paul V. Tucher, das im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde. Er wohnte auf der Insel Schütt. Der ihm bisher zugeschriebene Tritonbrunnen (1687/89) auf dem Maxplatz in Nürnberg ist nach neueren Forschungen eher Johann Jacob -»Sommer aus Künzelsau zuzuweisen. Werke: ARTELSHOFEN, ev. Pfarrkirche: Altar u. Kanzel, 1709/10 (Zuschr.). FRANKFURT/Main, Städt. Galerie: „Herkules erschlägt die Hydra", Bronzefigur, dat. 1725. LICHTENAU, ev. Pfarrk.: Kanzel, um 1724. NÜRNBERG, Wappen der Tucher am Nordturm der Egidienkirche, 1713/14; - , Wappen an der Karlsbrücke, 1728; - , Wappen über dem Eingang der Holzschuherkapelle auf dem Johannisfriedhof, vor 1735; - , St. Peter und Paul: Hochaltar, um 1700 (Zuschr.). NÜRNBERG-Kraftshof, ev. Pfarrkirche St. Georg: Grabmal Jobst Christoph II. Kress, Marmor und Sandstein, 1711. NÜRNBERGWöhrd, St. Bartholomäus, Marmorgrabmal des Generals Paul V. Tucher von Simmelsdorf (f 1709), 1943 zerstört. Lit.: AKL; Thieme-Becker; KDM Nürnberg, 1977; Fischer/ Wohnhaas, in: MVGN 81, 1994; Maué, 1997, S. 88; Stadtlexikon 2000. Ausst.: 1906/2, Kat. Nr 776. Bromig, Johann Leonhard III., Bildschnitzer, Erzgießer, Fecht- und Exerzitienmeister, Zeichner, get. 29. 12. 1707 Nürnberg - begr. 24. 12. 1767 Nürnberg. Sohn des -»Johann Leonhard II. oo 13.12.1732 Rosina Magdalena (get. 4.8.1711 - begr. 12.4.1787), Tochter des Johann Wilhelm -»Oberlender, Flötenbauer, sieben Söhne, fünf Töchter, sechs Kinder überlebend. Er wohnte im Fechthaus. Aus den Beerdigungseinträgen geht hervor, daß er in bescheidenen wirtschaftlichen Verhältnissen lebte. Werke: NÜRNBERG, Johannisfriedhof: Epitaph auf Grab Nr. H 9 David und Maria Regina Liebel, bez.: Joh. Justin Preisler inv. et del. Joh. Leonhard Promig jun., Bildhauer und Kunstgießer, dat. 1740; - , Epitaph auf Grab E 1 Familie. Silberrad, dat. 1744; - , Epitaph auf Grab Ρ 25 von Finckler und von Endter, dat. 1755. - , Lorenzkirche: Totenschild Karl Gottlieb Fürer, Holz, um 1752. MuS:
184 NÜRNBERG, MStN: „Explication der ... Belustigung ... auf dem sog. Duzend Deich ... 1763 gehaltenen Schlittenfahrt", J. L. Promig del., Kupferstich. Lit.: AKL; Thieme-Becker; KDM Nürnberg, 1977; Stadtlexikon 2000. Bromig, Johann Leonhard IV., Bildhauer, get. 17. 1. 1738 Nürnberg - begr. 19. 6. 1765 Nürnberg. Sohn des Johann Leonhard III. Unverheiratet. Er wohnte wie sein Vater im Fechthaus. Bromig, Johann Thomas, Maler, Dosenmaler, * 9. get. 23. 2. 1823 Nürnberg - f um 1879 Nürnberg. Sohn des -»Paul Jacob, oo 1.1.1842 Anna Dorothea Barbara (* 8.10.1815 Fürth - f 26.2. begr. 1.3.1849), Tochter des Ernst Gottfried Röser, Uhrschlüsselfabrikant; drei Söhne, drei Töchter. 1841 arbeitete er für den Dosenfabrikanten J. H. C. Schmidt. 1842 wohnte er in L. 133 (Kaiserstraße 12), 1849 in L. 288 (Ludwigstraße 24/Vordere Ledergasse 23), 1850 in L. 1041 (Färberstraße 19). Bromig, Leonhard Christoph, Bildhauer, get. 4. 4. 1749 Nürnberg - begr. 28. 7. 1769 Nürnberg. Sohn des Johann Leonhard III. Unverheiratet. Lit.: Stadtlexikon 2000. Bromig (Bromigk), Martin, Schreinermeister, * Kothen - begr. 25. 7. 1666 Nürnberg, Grab Nr. 1470 auf dem Rochusfriedhof, Epitaph dat. 1625, heute auf Grab Nr. Ν 210c, noch vorhanden. Stammvater der Nürnberger Schreiner- und Bildhauerfamilie. Sohn des Peter, oo I) 7.12.1618 Martha Cöler (get. 30.3.1583 begr. 20.12.1634); II) 16.8.1637 Barbara Hennefelder (get. 26.2.1609 - begr. 17.12.1667), zwei Söhne, eine Tochter. Er wohnte gegenüber dem Rosenbad. Lit.: KDM Nürnberg, 1977; Zahn, DI-N Nr. 3914. Bromig, Martin, Bildhauer, * 1. get. 2. 5. 1799 Nürnberg - 1 7. begr. 11. 10. 1864 Nürnberg. Sohn des -•Johann Friedrich, oo 8.4.1824 Barbara Franziska (* 1.5.1801 - t 5.1.1860), Tochter des Johann Samuel Reitzamer, Röhrenmeister, vier Söhne, fünf Töchter; II) 23.11.1860 Witwe Clara Vogel (* 1812), geb. Reitzamer. Priem führte ihn unter den wichtigen Vertretern Nürnberger Bildhauerkunst um 1830 auf. 1824 wohnte er in S. 1214 (Neue Gasse 24), 1829 in L. 821 (Königstraße 49), 1860 in L. 612 (Marientormauer 9). Lit.: Priem, 1875, S. 479; Ausk. Friedrich von Hagen. Bromig, Paul Jacob, Bildhauer, Fechtmeister, get. 4. 2. 1785 Nürnberg - f 22. begr. 26. 2. 1827 Nürnberg. Sohn des -»Georg Friedrich, oo 5.4.1812 Maria Regina, geb. Leonhard, gesch. Sommer (* 3. get. 4.3. 1782 - begr. 17.9.1849), ein Sohn, mind, eine Tochter. 1812 wohnte er in L. 791 (Theatergasse 19), zuletzt in 5. 1527 (Wöhrdertorstraße 22). Seine Witwe wohnte zuletzt in der Färberstraße 19. Bromig, Wolfgang s. Bromig, Adam Wolfgang Bromnitz, Hermann Wilhelm, Zinngießermeister, * 17. 7. 1857 - t vor 1932 Nürnberg, oo Margarethe. Seine seit 1890 bestehende Zinngießerei war seit 1909 in der Münzgasse 11 ansässig. Es wurden Zinnkrüge, Bierkrüge, Stammseidel und andere Zinnartikel angefertigt, für die Bromnitz 1926 auf der Gastwirtsausstellung in Nürnberg eine Goldmedaille erhielt. Nach seinem Tod ging das Unternehmen auf seinen Sohn Hans über. Lit.: Gerlach, 1930, S. 249. Bronack s. Braunacker
185 Bronauer (Braunauer, Brunauer, Pronauer), Abel, Ätzmaler, get. 18. 12. 1563 Nürnberg - begr. 16. 7. 1619 Nürnberg. Sohn des Christoph, oo 25.4.1586 Martha Schmid (begr. 8.8.1632 auf dem Rochusfriedhof), sechs Söhne und drei Töchter. Er wurde vor Einführung der Malerordnung 1596 Meister und mußte kein Probestück vorlegen. In einem Rv. vom 15.3.1604 wurde er als „irrig im K o p f bezeichnet. 1615 steuerte er zum Leichentuch der Maler 1 fl. bei. Bei seinem Tod wohnte er hinter St. Jacob. Vier seiner Söhne erlernten den Beruf des Vaters und wurden Ätzmaler. Seine Witwe führte die Werkstatt offensichtlich mit ihnen weiter; als sie starb, wohnte sie auf dem Lorenzer Platz. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Hampe, Rv.; Tacke, 2001, S. 375 u. Stammtafel 8. Bronauer (Brünauer), Abraham, Kupferdrucker, wurde 1733 wegen eines von Johann Philipp -»Andreae verfaßten Pasquills festgenommen und 1734 zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt. 1734 erwarb er um 340 fl. das Haus Nonnengasse 2, das er 1747 zum gleichen Preis wieder verkaufte. Lit.: Müller, in: MVGN 49, 1959, S. 132; Kohn, N H b Lorenz. Bronauer (Braunauer, Brunauer, Pronauer), Caspar, Maler, get. 20. 6. 1592 Nürnberg - begr. 18. 1. 1625 Nürnberg. Sohn des -«Dietrich, Maler. Unverheiratet. Nach dem Tod seines Vaters setzte er die Lehre 1607-1611 bei dem Maler Jacob -»Stretz fort. Seine weitere Tätigkeit ist unbekannt. Bei seinem Tod wohnte er im elterlichen Anwesen in der Äußeren Laufer Gasse. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Tacke, 2001, S. 378 u. Stammtafel 56. Bronauer (Braunauer, Brunauer, Pronauer), Dietrich, Maler, get. 2. 4. 1561 Nürnberg - begr. 10. 11. 1606 Nürnberg. Sohn des -»Hans, Bildhauer; Vater des -•Johann u. des -»Caspar, oo 20.5.1585 Ottilia Klingenbeck (get. 7.12.1558), fünf Kinder. Seine Ausbildung liegt im Dunkeln. Im November 1583 war er noch Geselle und verwundete den Maler Hieronymus -»Michel im Streit, daraufhin flüchtete er nach Bamberg, kehrte jedoch im März 1584 nach Nürnberg zurück. Bei Einführung der Malerordnung 1596 war er bereits Meister, er brauchte kein Probestück vorzulegen. Zuletzt wohnte er in der Inneren Laufer Gasse. Seine beiden Söhne -»Johann und -»Caspar wurden ebenfalls Flachmaler, jedoch nicht Meister. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Hampe Rv. II, 708, 717; Tacke, 2001, S. 377 u. Stammtafel 56. Bronauer, Endres (Panzermacher, 1542) s. Prauner, Endres Bronauer (Braunauer, Brunauer, Pronauer), Georg, Ätzmaler, get. 25. 1. 1589 Nürnberg - begr. 13. 9. 1642 Nürnberg, ehemals Grab auf dem Rochusfriedhof, Epitaph nicht erhalten. Sohn des -»Abel, Ätzmaler, oo I) 24.7.1609 Elisabeth (begr. 23.9.1618), Tochter des Georg Heumann, ein Sohn, eine Tochter; II) 22.2.1619 Barbara Scheuber (* Forchheim - begr. 23.5.1634), kinderlos; III) 27.7.1636 Katharina (get. 7.2.1595), Tochter des Wolfgang Emmert, Goldschlager, Witwe des Wolff Pimbs, Heftleinmacher, ein Sohn Georg. Ausbildung durch seinen Vater. Am 26.8.1613 wurde er Meister mit einem weiß geätzten Mannsharnisch als Probestück, der in Innsbruck auf Schloß Ambras (Rüstkammer) erhalten ist und angeblich von der Nürnberger Burgwache stammt. Die
Bronauer aufwendige Ätzmalerei zeigt überwiegend Knorpelund Beschlagwerk sowie Grotesken. 1618 wohnte er in der Rosenau (Rosengasse), 1628 beim Tod seiner Tochter Anna in der Breiten Gasse und 1634 bis zum Schluß am Lorenzer Platz/Peter-Vischer-Straße. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Bosch, in: GNM M, 1899, S. 128; Tacke, 2001, S. 376 u. Stammtafel 8. Bronauer (Prunauer), Hans, Büchsenfasser, wurde am 23.5.1545 urkundlich erwähnt. Er wohnte laut Feuerschauprotokoll 1561 zur Miete beim Weinschenken Thomas Schweizer, dem das Anwesen Weißgerbergasse 19 gehörte. Lit.: Hampe, Rv. I, 2879; Kohn, NHb Sebald. Bronauer, Hans, Bildhauer, f 17· 8. 1562 Nürnberg. oo 12.6.1548 Anna Kungin (begr. 20.4.1590), mind, zwei Söhne -»Dietrich und Sebald. Lt. Feuerschauprotokoll von 1561 war er Mieter bei Hans Schmid in der Judengasse, wo er starb. Lit.: Burger, 1972 Nr. 7235; Zahn, 1972 Nr. 462; Tacke 2001, Stammtafel 56. Bronauer (Braunauer, Brunauer, Pronau), Hans, Spießmacher, f ' 5 6 7 Nürnberg, ehemals Grab Nr. 1312 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1540, Epitaph nicht erhalten. Er wohnte bei seinem Tod am Plattenmarkt. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Bosch, in: GNM M, 1889, S. 278; Zahn, DI-N Nr. 462. Bronauer (Braunauer, Brunauer, Pronauer), Hans, Ätzmaler, get. 8. 12. 1586 Nürnberg - begr. 17. 6. 1621 Nürnberg. Sohn des -»Abel, Ätzmaler, oo 23.6.1606 Amalia (* Hallerndorf), Tochter des Simon Hertenstein, Bauer, vier Kinder. Ausbildung durch seinen Vater. Am 26.8.1613 wurde er zusammen mit seinem Bruder -»Georg Meister mit einem ähnlichen Probestück, einem weiß geätzten Mannsharnisch. Er wohnte am Lorenzer Graben (Peter-Vischer-Straße). Lit.: AKL; Thieme-Becker; Bosch, in: G N M M, 1899; Tacke, 2001, S. 376 u. Stammtafel 8. Bronauer (Braunauer, Brunauer, Pronauer), Jacob, Ätzmaler, get. 26. 10. 1592 Nürnberg - begr. 6. 11. 1632 Nürnberg. Sohn des -»Abel, Ätzmaler. Unverheiratet. Wahrscheinlich vom Vater ausgebildet. Am 3.5.1621 wurde er mit einem „weiß geätzten Mannsharnisch" zum Meister gesprochen. Er wohnte bis zu seinem Tod im elterlichen Anwesen am Lorenzer Graben (Peter-Vischer-Straße). Lit.: AKL; ThiemeBecker; Tacke, 2001, S. 377 u. Stammtafel 8. Bronauer, Johann, Maler, get. 22. 2. 1589 Nürnberg. Sohn des -»Dietrich, Maler, oo 21.6.1620 Elena, Witwe des Hans Jacob Rottner, Hosenstricker. Die Ausbildung erfolgte durch seinen Vater. Möglicherweise hat er nach seiner Eheschließung die Stadt verlassen, in Nürnberg wurde er nicht mehr erwähnt. Lit.: Tacke, 2001, S. 377 u. Stammtafel 56. Bronauer (Prunnauer), Leonhard (Lienhard), Zinngießer, wurde 1495 Meister. Bronauer (Braunauer, Brunauer, Pronauer), Paulus, Ätzmaler, get. 8. 12. 1598 Nürnberg - begr. 31. 8. 1635 Nürnberg. Sohn des -»Abel, Ätzmaler, oo 28.1.1633 Anna, Tochter des Conrad Baßing, kinderlos. Wahrscheinlich vom Vater ausgebildet. In der Meisterliste erscheint sein Name nicht. Er wohnte „auf dem hohen Pflaster" (heute Zirkelschmiedsgasse). Lit.: AKL; Thieme-Becker; Tacke, 2001, S. 377 u. Stammtafel 8.
Bronauer Bronauer, Sebald, Büchsenschäfter, Sohn des -»Hans, Bildhauer. Laut Eintrag in den Schuldverbriefungsbüchern vom 30.12.1569 war er ungefähr 22 Jahre alt und stand unter der Vormundschaft des Wappensteinschneiders Conrad -»Saldörffer und des Malers Lienhard -»Wandereisen. Bronauer, Valentin, Panzermacher. Seine Tochter Barbara heiratete am 26.6.1605 den Goldschmied Hans -»Rötenbeck. Lit.: Rötenbeck, Geschlechterbuch 1790, im GNM. Broner, Monica Bella, geb. Ullmann, Textilkünstlerin, * 1911 Nürnberg. 1929-31 Ausbildung am Bauhaus in Dessau bei Josef Albers, Paul Klee und Wassily Kandinsky; dort beteiligt an Entwürfen für die Textilindustrie. 1937 Emigration nach Palästina; 193947 eigenes Atelier fur Film-Ausstattung in Hollywood. Lebte 1968 in Stuttgart, 1977 in New York. Lit.: AKL. Bronner s.a. Pronner Bronner (Pronner), Christoph Maximilian (Christian Maximilian), Landschafts- und Portraitmaler, * 17. 3. 1682 Nürnberg - f 4. 11. 1763 Gießen. Sohn des Christoph Maximilian, Notar. 1724 malte er die Apokalypse im Chor der ev. Pfarrkirche St. Martin in Idstein. Ferner schuf er ein Doppel-Portrait von Landgraf Friedrich Carl und Landgräfin Ulrike, einige Bildnisse der Familie Solms sowie Landschaftsbilder. Zuletzt war er Universitätsmaler in Gießen. Lit.: AKL; Thieme-Becker. Bronner, Leo (Elfenbeinschnitzer, um 1600) s. Pronner, Leopold Bropht (Proph, Prove), Michael, Meistersinger, Kürschner, * Jauer. 1619 nahm er an einigen Singschulen teil, vermutlich als Wandergeselle. Lit.: Stahl, 1982. Brosamer, Hans, Maler, Zeichner, Kupferstecher, Formschneider, * um 1495 wahrscheinl. Fulda t nach 1554 Erfurt. Name, Schaffenszeit und -orte lassen sich nur aus den Werken erschließen; in Nürnberger Quellen ist er nicht genannt. Mit ihm wird der HB monogrammierende Maler identifiziert, der zwischen 1519 und 1529 eine Reihe von Bildnissen Nürnberger Bürger schuf, u.a. der Familien Winkler, Haller und Fürleger sowie des Hans Pirckel (1520) und des Wolfgang -»Eisen (1523), die seine Anwesenheit in Nürnberg voraussetzen. Er lieferte auch Holzschnitte zu den „Inscriptiones sacrosanctae vetustatis" von Petrus Apianus, Ingolstadt 1534. Panzer verzeichnete sein Portrait. Die Brosamerstraße in Nürnberg wurde nach ihm benannt. Werke: Ein new kunstbuechlin von Mancherley schoenen Trinkgeschiren, Fulda um 1540. MuS: KARLSRUHE, KH: Portrait Wolfgang Eisen, dat. 1523. MÜNCHEN, BNM. NÜRNBERG, GNM: Bildnis des Georg V. Volckamer, 1520 (Kopie); - , MStN: Bildnis des Sebald Haller von Hallerstein, 1528; Kupferstiche. NEW YORK, Metropolitan Mus.: Bildnis der Katharina Merian, um 1524. Und in vielen weiteren Mus. und Sign. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Löcher, 1997. Ausst.: 1942/3; 1952/5; 1963/8. Brose, M., Zeichner, tätig um 1863. MuS: NÜRNBERG, MStN: „Forstersches Gartenhaus in Gostenh o f , Bleistiftzeichnung 1863. Brotsorg, Hans Ernst, Kupferstecher, oo Nürnberg 4.10.1624 Ν. N. Lit.: AKL; Thieme-Becker.
186 Brotsorg, Jacob, Rotschmied, f zw. 15. 12. 1563 u. 23. 2. 1564 Nürnberg, oo I) Margaretha (f März/April 1553); II) Margaretha (f 1562); III) Dorothea. 1532 erwarb er um 160 fl. rh. und 14 fl. rh. Eigenschaft (280 fl. Hypothek) ein Haus mit Hof und Gewerberäumen in der Alten Ledergasse (Tucherstraße 49), das seine Witwe Dorothea 1564 um 200 fl. und 35 fl. Eigenschaft (700 fl. Hypothek) an den Rotschmied Paulus -»Haubenthaler d. J. verkaufte. Lit.: Burger, 1972 Nr. 4751, 7505, 7822; Kohn, N H b Sebald. Bruch, Carl Ludwig Herrmann, Kupferstecher, * um 1811 Erlangen, Sohn des Johann Philipp, Handelsmann in Erlangen, oo 8.12.1833 Clara Sabina Rosina (* Danzig um 1810), Tochter des Carl Rudahl, Friseur in Danzig. 1830 Zögling der Nürnberger Kunstschule. 1870 wohnte er in L. 748 (Lorenzer Straße 5). Ausst.: 1830/1. Bruch, Wilhelm, Kapellmeister, Komponist, * 13. 6. 1854 Nürnberg - f 5. 11. 1927 Nürnberg. Jurastudium in Leipzig, zugleich Besuch des Konservatoriums. 1901-18 Dirigent des Philharmonischen Orchesters Nürnberg. Sein 1925 von Albert -»Maurer gemaltes, 1940 ausgestelltes Bildnis befindet sich im Besitz der MStN. Lit.: Ausk. Franz Krautwurst. Ausst.: 1940/2, S. 18. Bruck, Albrecht, Maler, Graphiker, * 4. 1. 1874 Lauban/Schlesien - f 21. 3. 1964 Teltow. 1890-94 Ausbildung im kartographischen Kupferstich in Berlin. Danach Studium an der AdBK Berlin bei Hans Meyer und Philipp Funk sowie an der AdBK Dresden bei Eugen Bracht. Im Ersten Weltkrieg arbeitete er als Kartograph im Großen Generalstab. 1935 Übersiedlung von Berlin nach Teltow. Bekannt wurde er u.a. als Radierer minutiös dargestellter Landschaften, zahlreicher Städtebilder und bedeutender Bauwerke, darunter auch von Nürnberg. Die Ansichten wurden bis Ende des 20. Jh. von einem Berliner Kunstverlag nachgedruckt. Werke: NÜRNBERG, Radierungen: „Henkersteg", „Dürerhaus", „Schöner Brunnen und Frauenkirche", „Marktplatz mit Frauenkirche", „Turm mit Stadtbefestigung". MuS: NÜRNBERG, Slg. Grieb: 3 Zeichnungen. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Dressier, 1930. Bruck (Pruck), Florian von der, Goldschmied, Filigranarbeiter, * Antwerpen - begr. 16. 8. 1620 Nürnberg. Vater des -»Heinrich d. Ä., Goldschmied, oo 24.1.1576 Adriana (begr. 21.6.1609), Witwe des Hans I. -Volckert, Goldschmied; II) 7.11.1609 Sara (begr. 26.6.1625), geb. Bavy, Witwe des Jacob -»Murmann, Goldschmied. Am 19.6. 1577 wurde er als Bürger aufgenommen und zahlte 10 fl. Bürgergeld, er war also vermögend. Er war einer von dreizehn Drahtarbeitern, die sich vor 1578 in Nürnberg niederließen, ohne die Meisterprüfung abzulegen; 1587-91 Geschworener der Filigranarbeiter. 1591 war er wegen einer Bürgschaft für Jobst Croy verschuldet und floh vor seinen Gläubigern nach Wien, seit Mitte 1592 wieder in Nürnberg. 1601 waren die Gläubiger befriedigt. Er beschäftigte Valentin -»Wagner und Hieronymus -»Kraus als Gesellen und bildete folgende Lehrlinge aus: Ulrich de Froy (1596-1604); Jan Möer aus Emden (1598-1501); Wilhelm Jamnitzer (ab 1616). Durch seine erste Eheschließung wurde er Mitbesitzer des Hauses Karlstraße 13, das er 1607 als Neubau um 3900 fl. an den Juwe-
187 lier Paulus -»Kandier verkaufte. Bei seinem Tod wohnte er am Alten Milchmarkt (Albrecht-Dürer-Platz). Seine Tochter Anna heiratete am 3.7.1611 den Goldschmied Hans von der -»Eck, eine weitere Tochter den Juwelier Jacob -»Horn. Sein Sohn -»Renier wanderte nach Rom aus. Lit.: Stockbauer, 1893 Nr. 504; Hampe, Rv.; Noack, Goldschmiede in Rom, S. 288f.; Noack, Deutschtum 1927, S. 108; Neidiger, in: MVGN 43, 1952, S. 245; Pilz, in: MVGN 43, 1952; Bulgari, Argentieri 1958, Bd. 1, S. 324; Jamnitzer, 1985; P. Zahn, in: AB 2006, S. 65; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 103; Kohn, N H b Sebald. Bruck, Heinrich d. Ä., von der, Goldschmied, Goldarbeiter, Juwelier, get. 15. 12. 1577 Nürnberg begr. 3 1 . 8 . 1625 Nürnberg. Sohn des -»Florian; Vater des -»Heinrich d. J., beide Goldschmiede, oo 21.1.1605 Ursula Elena (begr. 13.7.1659), Tochter des Wolfgang Pommer. Am 16.10.1604 bestand er die Meisterprüfung, 1614-18 Geschworener. 1609 beschuldigte er seinen Gesellen Jonas -»Falck, mit seiner Frau Unzucht getrieben zu haben. Nachdem sich herausstellte, daß Falck unschuldig war, forderte dieser Schadensersatz. 1618 war Bruck zusammen mit Jacob -»Mundicke Testamentsvollstrecker des Ephraim von Berchem in Frankfurt/Main. 1622 meldete er einen Überfall auf der Heimreise von einem Besuch bei Frau Elisabeth von Hutten zu Franckenberg, bei dem nicht nur Geld und Kleinodien, sondern auch die gesamte andere Habe geraubt worden war. Er erkannte sein Pferd wieder, als es von einem anderen in die Stadt gebracht wurde, der es angeblich von einem Juden gekauft hatte. 1623/25 hatte Bruck ein Guthaben von 2.969 fl. bei der Viatis-Peller-Gesellschaft. Er war offensichtlich auch als Händler tätig. Bei seinem Tod wohnte er beim Deutschordenshaus, gegenüber dem Gasthaus zum Roten Ochsen (Waizenstraße 40). Lit.: Stockbauer, 1893 Nr. 624; Hampe, Rv.; Zülch, 1935, S. 499; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 104. Bruck, Heinrich d. J., von der, Goldschmied, Goldarbeiter, Ornamentzeichner, * 17. 2. 1607 Nürnberg t vor 1659. Sohn des -»Heinrich d. Ä. Am 7.8.1631 bestand er die Meisterprüfung. 1632 gab er in Erfurt eine Folge von Ornamentstichen heraus, die mit „Heinrich von d Bruckh geschrieben In Erfort / D. 18. Detzember Ano 1632. Jar" beschriftet ist und von Veit -»Reichert gestochen wurde. Die Folge soll nach Warncke Stiche der Pariser Goldschmiede Balthazar Lemercier und Hans Georg Mosbach zur Vorlage haben. Ein Album mit Brucks Stichfolge gehörte Conrad Ernst von Berlepsch von Thamsbrück und Großengottern (1588-1653), der nach Fuhring/Bimbenet-Privat vielleicht der Auftraggeber war. Möglicherweise ist Bruck nach Erfurt ausgewandert. Lit.: Hampe, Rv., Jamnitzer, 1985; Fuhring/BimbenetPrivat, Cosses de Pois 2002, S. 73-75; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 105. Bruck, Renier (Regnan, Raniero) von der, Goldschmied, get. 19. 3. 1581 Nürnberg. Sohn des -»Florian, Goldschmied, wanderte nach Rom aus, wo er zwischen 1613 und 1633 fur den Apostolischen Stuhl arbeitete. Am 14.2.1621 wurde er zusammen mit dem Goldschmied Hans -»Keller als Erbe des ebenfalls aus Nürnberg gebürtigen Seidenstickers Oswald -»Schröter erwähnt. Lit.: Archiv zur Nbger. GSK im GNM.
Bruckner Brücke, Abraham van der, Wachsbossierer, Goldschmied?, * Nürnberg. 1643 modellierte er das Portrait der Königin Kristina von Schweden in Wachs. Danach wurden später Medaillen (auch emailliert, in Gold) fur Mitglieder von Gesandtschaften am schwed. Hof gefertigt (nur ein Stück erh.). Lit.: AKL; Svensk Konstnärslexikon I, 1952. Bruckner s.a. Brückner, Priickner Bruckner, Agathe Julie, Illuministin, wohnte 1857 in S. 671 (Plattnershof 8). Bruckner, Conrad, Alabasterdreher und -Schneider, t um 1744 Nürnberg. 1707-14 Geselle. Am 5.7.1714 wurde er Meister, er leistete jedoch schon ab 1712 bis 1744 die fur Meister üblichen Zahlungen an die Handwerkskasse. 1722-25 Vorgeher. 1745-48 erfolgte Fortzahlung durch die Witwe, die ab 1751 als zahlungsfrei in den Akten erscheint. Lit.: Heller, 1971. Bruckner, Conrad, Alabasterdreher und -Schneider, wurde am 17.11.1715 in die Meisterliste eingetragen. Bruckner, Georg Cornelius, Alabasterdreher und -Schneider, 1699-1702 Geselle. 1702-19 leistete er als Meister Zahlungen an die Handwerkskasse. 1713-16 Vorgeher. Wegen übler Auffuhrung wurde er 1730? vom Handwerk ausgeschlossen. Lit.: Heller, 1971. Bruckner, Hans, Alabasterdreher und -Schneider, t um 1723/24 Nürnberg. Er war Meister vor Verkündung der Handwerksordnung 1698 und leistete als solcher 1699-1723 Zahlungen an die Handwerkskasse. 1698-1702 Vorgeher. 1724-33 Fortzahlung durch die Witwe. Lit.: Heller, 1971. Bruckner, (Joh.?) Hieronymus, Alabasterdreher und -Schneider, f 1743/44 Nürnberg. 1699-1715 wurde er als Geselle wiederholt urkundlich erwähnt. Am 17.10.1715 wurde er Meister und leistete 1715-43 Zahlungen an die Handwerkskasse. 1725-? Vorgeher. 1746-47 Fortzahlung durch die Witwe, 1751 befreit und 1761 nochmals genannt. Lit.: Heller, 1971. Bruckner, Isaak, Glas-, Kristall- und Wappenschneider, * Bern/Schweiz. Er war ein Vetter des Jakob II. Bloemart aus einer in Nürnberg ansässigen Handelsfamilie. 1707 wurde er bei Georg Friedrich -»Killinger in Nürnberg ausgebildet. Lit.: Hampe, 1919. Bruckner, Jacob, Alabasterdreher und -Schneider, t 1761 Nürnberg. 1724-32 Geselle. Am 11.3.1732 wurde er Meister und leistete 1733-61 Zahlungen an die Hand werkskasse. 1755-61 Vorgeher. 1761-68 Fortzahlung durch die Witwe, die noch 1773 erwähnt wurde. Lit.: Heller, 1971. Bruckner, Jobst, Alabasterdreher und -Schneider, t 1705/06 Nürnberg. Er war Meister vor Verkündung der Handwerksordnung. 1698 und leistete 1699-1705 Zahlungen an die Handwerkskasse. 1700-03 Vorgeher. 1706-32 Fortzahlung durch die Witwe. Lit.: Heller, 1971. Bruckner (Bruchner), Johann, Goldschmied, * vermutl. Nürnberg - f Nov. 1626 Madrid. 1619/21 wurde er als Hofjuwelier des Königs von Spanien erwähnt und wohnte im königlichen Palast. Er war bei Jonas -»Falck, Hofjuwelier der Medici in Florenz verschuldet. Vermutlich war er bis zum Schluß Nürnberger Bürger, da sein Sterbeeintrag am 17.11.1626 im Ratstotenbuch erscheint: „Der Ersam Johann Bruckner, Goldtschmidt, zu Madrid in Spanien verschieden".
Bruckner Bruckner, Johann I., Alabasterdreher und -Schneider, 1740-44 Geselle. A m 6.6.1747 wurde er Meister und leistete 1747-48 Zahlungen an die Handwerkskasse, dann Lücke in den Rechnungsbüchern. 1752-55 Vorgeher. Lit.: Heller, 1971. Bruckner, Johann II., Alabasterdreher und -schneider, Sohn eines Nürnberger Meisters, wurde am 12.8. 1800 in die Meisterliste eingetragen. Lit.: Heller, 1971. Bruckner, Johann Caspar, Alabasterdreher und -Schneider, f 1773/74 Nürnberg. 1737-44 Geselle. A m 6.2.1745? (Jahreszahl unleserlich) Meister, 1745-61 leistete er Zahlungen an die Handwerkskasse. 1753-57 und 1761-? Vorgeher, 1774-(überklebt) Fortzahlung durch die Witwe. Lit.: Heller, 1971. Bruckner, J o h a n n Egidius I., Alabasterdreher und -Schneider, f 1737/38 Nürnberg. 1720-26 Geselle. A m 23.7.1726 wurde er Meister und leistete 172737 Zahlungen an die Handwerkskasse. 1738-40? u. 1751-53? Fortzahlung durch die Witwe. Lit.: Heller, 1971. Bruckner, Johann Egidius II., Alabasterdreher und -Schneider, f 1753 Nürnberg. 1737-48 Geselle. A m 27.1.1750 wurde er Meister und leistete 1751-53 Zahlungen an die Handwerkskasse. Lit.: Heller, 1971. Bruckner, Johann J a c o b I., Alabasterdreher und -Schneider, f 1792 Nürnberg. 1741 bis wahrscheinl. 1753 (lückenhafte Unterlagen) Geselle. Wurde 1753 Meister und leistete 1753-92 Zahlungen an die Handwerkskasse. Lit.: Heller, 1971. Bruckner, J o h a n n J a c o b II., Alabasterdreher und -Schneider, 1784-92 Geselle. 1829 befand sich seine Werkstatt in L. 1483 a (Weizenstraße 14). 1850 in L. 1516 (Obere Kreuzgasse 6). Lit.: Heller, 1971. Bruckner, Johann Michael, Alabasterdreher und -Schneider, erscheint 1784-92 als Geselle in den Akten. Lit.: Heller, 1971. Bruckner, Leonhard, Alabasterdreher und -Schneider, t 1720/21 Nürnberg. Er war Meister vor Verkündung der Handwerksordnung 1698 und leistete 16991720 Zahlungen an die Handwerkskasse. 1709-12 und 1717-20 Vorgeher. 1721-35 Fortzahlung durch die Witwe. Lit.: Heller, 1971. Bruckner, M a g n u s Melchior, Alabasterdreher und -Schneider, erscheint 1741, 1751 und 1774-83 als Geselle in den Akten. Lit.: Heller, 1971. Bruckner, Hans Michael, Alabasterdreher und -Schneider, f 1743? Nürnberg. 1724-32 Geselle. A m 28.7.1733 wurde er Meister und leistete 1733-43 Zahlungen an die Handwerkskasse. Lit.: Heller, 1971. Bruckner, Michael Friedrich, Alabasterdreher und -Schneider, f 1745? Nürnberg. 1700-07 Geselle, 1707 Meister. Er leistete 1707-45 Zahlungen an die Handwerkskasse. Lit.: Heller, 1971. Bruckner, Paulus, Alabasterdreher und -Schneider, t 1716 Nürnberg. Er war Meister vor Verkündung der Handwerksordnung 1698 und leistete 1699-1716 Zahlungen an die Handwerkskasse. 1703-06 Vorgeher. Lit.: Heller, 1971. Bruckner, Philipp, Alabasterdreher und -Schneider, t 1772/73 Nürnberg. 1761 Geselle. A m 11.8.1768 wurde Meister und leistete 1769-71 Zahlungen an die Hand werkskasse. 1774-83 Fortzahlung durch die Witwe, 1784 befreit. Lit.: Heller, 1971.
188 Bruckner, Philipp Caspar (Jakob?), Alabasterdreher und -Schneider, f um 1792 Nürnberg. Sohn eines Nürnberger Meisters. 1776-86 Geselle. A m 19.10.1786 wurde er Meister und leistete 1785-91 Zahlungen an die Handwerkskasse, 1792 g a b er w e g e n Krankheit nur die Hälfte. Lit.: Heller, 1971. Bruckner, Stephan, Alabasterdreher und -Schneider, t 1772/73 Nürnberg. 1737-52 Geselle. Am 8.6.1752 wurde er Meister und leistete 1752-71 Zahlungen an die Handwerkskasse. 1774-? Fortzahlung durch die Witwe; 1784 nochmals erwähnt. Lit.: Heller, 1971. Bruckner, Veit, Alabasterdreher und -Schneider, t um 1708 Nürnberg. 1699-1700 Geselle. 1700-08 leistete er Zahlungen als Meister an die Handwerkskasse. Lit.: Heller, 1971. Bruckner, W o l f f , Alabasterdreher und -Schneider, t 1741 Nürnberg. 1714-22 Geselle. A m 5.2.1722 wurde er Meister und leistete 1722-41 Zahlungen an die Handwerkskasse. Lit.: Heller, 1971. Bruckner, W o l f f Hieronymus, Alabasterdreher und -Schneider, f um 1721 Nürnberg. Er war Meister vor Verkündung der Handwerksordnung 1698 und leistete 1699-1721 Zahlungen an die Handwerkskasse. 170609 Vorgeher. Lit.: Heller, 1971. Bruckner, W o l f f Jacob, Alabasterdreher und -Schneider, t 1737/38 Nürnberg. 1699-1705 Geselle. 1703-37 leistete er Zahlungen als Meister an die Handwerkskasse. 1738-39 Fortzahlung durch Witwe. Lit.: Heller, 1971. Bruckner (Brukner), W o l f g a n g Ludwig, Schreibund Rechenmeister, get. 20. 4. 1685 Nürnberg - begr. 17. 11. 1747 Nürnberg, ehemals Grab Nr. 1931 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph nicht erhalten. Sohn des Wolfgang, Gefölleinnehmer des Landalmosenamtes. oo I) 3.4.1709 A n n a Maria Hildebrand (* um 1679 - begr. 29.3.1734); II) 3.3.1738 Elisabeth Esther -»Götsch (get. 5.9.1709 - begr. 7.1.1746), Zeichnerin, Aquarellistin, zwei Töchter. 1732-47 Genannter. A m 7.2.1709 kaufte er um 2100 fl. das Albrecht-DürerHaus am Tiergärtnertor, v o m Kaufpreis bezahlte er 300 fl. bar. Lit.: Roth, 1802; Heisinger, 1927, S. 80f.; Kohn, N H b Sebald. Christine Sauer Bruder (Pruder), Hans, Plattner, f Aug. 1570 Nürnberg, Grab Nr. 1468 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph noch vorhanden. Er wohnte in der Äußeren Laufer Gasse. Ein Hans Bruder (ohne Berufsangabe) heiratete a m 15.5.1543 A n n a Reber, um diese Zeit gab es auch einen gleichnamigen Barchentweber. Lit.: Bosch, in: G N M M, 1889; Schornbaum, 1949 Nr. 1513; Burger, 1972 Nr. 9581; Zahn, DI-N Nr. 863; K D M Nürnberg, 1977. Brückner s.a. Bruckner, Pruckner Brückner (Prickner, Prückner), Christian Viktor, Rotschmied, Zapfenmacher, * um 1784 Nürnberg t 11. 6. 1837 Nürnberg. Sohn des -»Stephan, Rotschmied. oo 6.5.1821 Agnes Fuchs (* um 1798 t 15.5.1871), Kinder. 1815/16 Meister. Seine Meisterstücke waren ein Delphinhahnen und ein engl. Schlüsselhahnen (Zapfhahnen). 1829 war er Besitzer des Hauses S. 1089 (Unterer Judenhof 13), wo er bis zu seinem Tod wohnte. Lit.: Lockner Nr. 1819; Stengel, in: G N M M, 1918/19, S. 117. Brückner (Brükner), Conrad Matthias (Matthäus), Rotschmied, Waag- und Gewichtmacher, f vor 1821
189 Nürnberg. Wohl Sohn des -»Johann Georg I.; Vater des -»Johann G e o r g II. oo M a r i a Barbara Sichling ( t vor 1821). A m 9.7.1793 wurde er in die Meisterliste eingetragen. Mz. bis 1807: zwei gekreuzte Fische; ab 1807: Sanduhr. Lit.: Lockner Nr. 1678; Stengel, in: G N M M, 1918/19, S. 121 u. 145. Brückner (Prückner), Friedrich, Rot- und Glokkengießer, oo 1852 Ν . N . 1853 bis 1881/82 in Nürnberg nachweisbar. 1870 war er am Maxtorgraben 1 ansässig. Er stellte Glocken, Hahnen und Messinggeschirr her. Lit.: Glockenatlas, 1973, S. 109 Anm. 265; Sichling, 1870, S. 117. Brückner (Brickner, Prückner), Johann A d a m , Rotschmied, Z a p f e n m a c h e r , * um 1719. Vater des -»Stephan, Z a p f e n m a c h e r . A m 9.7.1750 wurde er in die Meisterliste eingetragen. 1773/1774 und 1774/ 1775 Mitgeschworener. A m 13.11.1789 wurde er in das Mendel'sche Z w ö l f b r ü d e r h a u s a u f g e n o m m e n . Lit.: Lockner Nr. 1414a; Stengel, in: G N M M, 1918/19, S. 117. Brückner (Prückner), Johann Georg I., Rotschmied, Waagmacher, t um 1807 Nürnberg. Wohl Vater des -»(Conrad Matthäus, Waagmacher. A m 29.5. 1764 wurde er in die Meisterliste eingetragen. Mz., das er von seinem Schwager Jakob -»Siegler bekommen hatte, ab 1777: Sanduhr,. Lit.: Lockner Nr. 1502; Stengel, in: G N M M, 1918/19, S. 145. Brückner (Prickner, Prückner), Johann Georg II. (Georg Johann), Rotschmied, Waagmacher, * 1796 Nürnberg. Sohn des -»Conrad Matthias, oo 18.3.1821 Kunigunda Magdalena Wurster (* um 1802). 1820 Meister. Sein Meisterstück war eine Silberwaage. 1821 wohnte er in S. 1582 (Spitzenberg 10). Seine Witwe heiratete W o l f g a n g A d a m Simon -»Frühhinsfeld, Rotschmied. Lit.: Lockner Nr. 1860. Brückner (Prückner), J o h a n n Heinrich Victor, Rotgießermeister, Gewichtmacher, * um 1822 Nürnberg, Sohn des -»Christian Victor, oo I) Anna Maria Hofer (* um 1823 - 1 17.5.1853); II) 13.11.1853 A n n a Christiana, Tochter des Georg Adam Ruttmann, Schneidermeister, Kinder. 1850 war er in L. 925 (Hintere Sterngasse 22) ansässig. 1863/70 war er Besitzer des Hauses L. 909 (Hintere Sterngasse 31). Lit.: Sichling, 1870, S. 117. Brückner (Prückner), Johann Jacob, Rotschmied, Zapfenmacher, Meistersohn, oo Barbara Knauer, Kinder. A m 13.11.1781 wurde er in die Meisterliste eingetragen. Lit.: Lockner Nr. 1612. Brückner, Karl, Lithograph, Zeichner, war 1906 Besitzer einer lithographischen Anstalt in der Albrecht-Dürer-Straße 19. Brückner (Prückner), Matthias (Matthäus), Rotschmied, Gewichtmacher, wurde am 6.7.1762 in die Meisterliste eingetragen, 1786/1787 Geschworener. Lit.: Lockner Nr. 1492. Brückner, M a x (Heinrich Maximilian), Maler, Bühnenbildner, Zeichner, * 13. 11. 1836 C o b u r g - f 2. 5. 1919 Coburg. Sohn des Heinrich, Theatermaler und Chorsänger. Mitarbeiter seines Vaters und 1854-57 Schüler bei Albert Z i m m e r m a n n . Weiterbildung als Bühnenbildner in London und Berlin. 1862 in Coburg angestellt, 1865 zum Hoftheatermaler auf Lebenszeit ernannt. Zusammenarbeit mit Richard Wagner. Neben seinen Bühnenbildern betätigte er sich auch als Maler
Brückner von Architektur und Landschaften, darunter auch Ansichten aus Nürnberg. 1914 erblindet. 1916 übergab er einen Teil seines künstlerischen Nachlassen den Kunstsammlungen der Veste Coburg. M u S : N Ü R N B E R G , Slg. Grieb. Lit.: A K L . Brückner, Oswald, Bildhauer, Metallgießer, Zeichner, * 6. 3. 1897 N ü r n b e r g - t 24. 9. 1989 N ü r n b e r g . Sohn des -»Richard, Kunst- und Metallgießer, oo 1922 Berta Weber (f 1961). Nach einer ersten A u s b i l d u n g durch den Vater besuchte er 1914-16 die K u n s t g e w e r beschule N ü r n b e r g unter Philipp -»Widmer. Er bildete sich als Autodidakt weiter, insbesondere in der Metallgießerei seines Vaters und unternahm Studienreisen nach Ungarn, Dänemark und Italien. A b 1922 w a r er freischaffender Bildhauer in Nürnberg. A n f a n g s fertigte er vorwiegend kunstgewerbliche Arbeiten aus Metall, später lebensnahe Bildnisse, u.a. von: A n d r e a s -»Bach, 1927; Heinrich ^ K u c h , 1928; Selbstbildnis, 1930; Erni Wassinger, 1930; Carl -»Dupont, 1933; Richard Bergner, 1935; Ursula Bloss, 1942; Hildegard Gyr, 1945; M a x Thoma, 1962 sowie zahlreiche Epitaphien für Nürnberger Friedhöfe. Alle Bronzen w u r den von Brückner selbst gegossen und ziseliert, fast alle W e r k e befinden sich in Privatbesitz. 1929/32 wohnte er in der Marxstraße 46, 1934/79 in Nbg.Ziegelstein, Hiltpoltsteiner Straße 64. 1929 erhielt er den Ungar. Staatspreis, 1974 die Ehren-Medaille der A d B K Nürnberg. Er war 1924-75 Mitglied der Künstlergenossenschaft „Die Hütte", 1963-76 im Vorstand der Albrecht-Dürer-Haus-Stiftung Nürnberg. Eine Fotodokumentation seiner Arbeiten befindet sich in der G S bei den MStN. W e r k e : N Ü R N B E R G , Fischbacher Hauptstraße: Kriegerdenkmal, Sandstein, 1920. - , Fünferplatz: Fischbrunnen, Bronze, 1963. EPIT A P H I E N : - , Johannisfriedhof: Richard Sichling, 1931; Kriegbaum-Lotter, 1934; Rottenbacher-Dobmann, 1950; Beul, 1956; Hans H a n n w e g , 1956. - , Rochusfriedhof: Andreas Bach, 1963; L ä m m e r mann, 1968. - , Westfriedhof: Grabmal W e b e r , 1930. - , Wöhrder Friedhof: Epitaph Bethke, 1965. M u S : F E U C H T , O b e r t h - R a u m f a h r t - M u s e u m : Bildnistondo Prof. Hermann Oberth, 1975. N Ü R N B E R G , M S t N : 3 Skulpturen, darunter Bildnis Berta Brücker. Lit.: A K L ; Vollmer; Rösermüller; Masa, Freiplastiken, S. 46, 316, 475; Erlanger/Fischer, 2000. Ausst.: 1929/4; 1930/3; 1931/2; 1933/3; 1934/1; 1934/3; 1935/1; 1936/1; 1937/2; 1942/1; 1946/1, - / 3 ; 1952/2, - / 6 ; 1954/2; 1955/1, - / 3 ; 1957/9; 1959/13; 1961/20; 1962/1; 1963/1; 1964/14; 1972/1, -12, - / 1 5 ; 1975/1; 1978/13; 2002/5. Matthias Mende Brückner, Richard, Kunst- und Metallgießer, t 1937 Nürnberg. Vater des -»Oswald. 1896 gründete er eine Kunst- und Metallgießerei. 1932 war diese in der Schnieglinger Straße 39/47 ansässig. Lit.: A K L . B r ü c k n e r (Prückner), Stephan, Rotschmied, Z a p fenmacher, t 14. 10. 1818 Nürnberg. Sohn des -»Johann A d a m , Zapfenmacher, oo vor 1784 Elisabeth Barbara (f 27.8.1812), Tochter des Christian Victor -»Herold, Rotschmied, Kinder. A m 8.6.1777 w u r d e er in die Meisterliste eingetragen. Mz. seit 1778: Herz mit Pfeil, das er von Christian Victor -»Herold übern o m m e n hat; seit 1789 hat er den „ B l u m e n k r u g " aufgeschlagen, den er von seinem Vater bekam. Außerdem hatte er seit 1778 das Mz. „Reichsapfel" in der
Brückner Lade liegen, das er von seinem Schwiegervater Christian Victor -»Herold bekommen hatte. Laut Quartiergeldliste 1800 besaß er das Haus S. 1089 (Unterer Judenhof 13). Lit.: Lockner Nr. 1587; Stengel, in: GNM M, 1918/19, S. 117, 126 u. 143. Brückner (Prückner), Wilhelm Friedrich Conrad, Glockengießer, 1850/63 erscheint er als Besitzer des Hauses S. 1479 (Vordere Beckschlagergasse 17). 1863 firmierte er als „Tyroler Glockengießer". Brueghel, Jan, Landschafts- und Blumenmaler, Zeichner, get. 13. 9. 1601 Antwerpen — f 1 - 9 . 1678 Antwerpen. Sohn des Jan Brueghel d. Ä. Seit mindestens Oktober 1616 bis 1617 weilte er in Nürnberg, wie mehrere Zeichnungen mit Motiven aus der Stadt und dem Umland belegen. Sie zeigen eine Ansicht Nürnbergs von Westen mit Pegnitzausfluß und Hallerwiese, ferner Ansichten der Jakobskirche, von St. Jobst, von Schloß Gleißhammer und von der Unterbürg. Daneben malte Brueghel niederländische Motive, auf denen er als Herstellungsort Nürnberg angab. Vermutlich ist er identisch mit dem Maler Johann Pregel aus Antwerpen, der am 28.5.1618 vom Rat die Erlaubnis erhielt, noch ein weiteres halbes Jahr in Nürnberg zu wohnen. In der älteren Forschung wurden die Zeichnungen mit den Nürnberg-Motiven Jan Brueghel d. Ä. zugeschrieben. MuS: AMSTERDAM, Rijksmus, Rijksprentenkabint. NÜRNBERG, GNM (Leihgabe der Stadt Nbg.). WÜRZBURG, UB. Und in vielen weiteren Mus. und Sign. Lit.: AKL; ThiemeBecker; C. G. Müller, 1791, S. 91; Hampe, Rv. II, 2977; K. Pilz, in: MVGN 43, 1952, S. 115f.; Barock, 1962, S. 115f.; M. Winnen Zeichnungen des älteren Jan Brueghel, in: Jb. der Berliner Museen, N. F., Bd. 3, 1965, S. 116, Abb. 21. Ausst.: 1906/2; 1957/18; 1977/1; 1992/17, Nr. 63; 2003/3, Nr. 17. Brünner, Oswald, Maler, Kartograph, Graphiker, * 28. 11. 1919 - t 8. 1. 1982 Nürnberg. 1963 stellte er sechs Plakate aus, er malte auch Landschaften. Wohnhaft in der Meuschelstraße 9. Mitglied des Künstlervereins und der Künstlerklause. Lit.: Künstlerverein, 1954; Künstlerklause, 1983. Ausst.: 1963/2. Brüßel (Prüssel), Jacob, Goldschmied, Juwelier, * Nürnberg, Sohn des -»Wolf, oo Dez. 1568, mit Rv. vom 14.12.1568 wurde ihm zur Hochzeit ein Tanz erlaubt. 1579 wurde er eingesperrt, da er Messingbecher versilbert hatte. Bis 1598 erscheint er in vielen Rv., die meist von Fälschungen, Unzuchtsdelikten und Schulden handeln, zuletzt wurde er als flüchtig und seine Güter als arretiert erwähnt. 1593 wohnte er in der Hirscheigasse, 1594 wurde seine Frau Christina erwähnt. Lit.: Hampe, Rv.; Archiv zur Nbger. GSK im GNM. Brüßel (Prisel, Proßl, Prüssel), Wolf, Goldschmied, Silberarbeiter, * um 1502 Speyer? - f 15. 12. 1572 Nürnberg, oo 1) 4./11.3.1526 Anna (f 1536), Tochter des Martin -»Königsmüller, Zimmermann; II) Helena (begr. 9.6.1566), Tochter des Eberhard Ulrich und Schwester des Georg -»Ulrich, Goldschmied; Kinder. Am 5.10.1527 erwarb er das Bürgerrecht. Am 22.7.1534 bestand er die Meisterprüfung und wurde am 29.7.1534 als Meister vereidigt. Bereits 1533-1537 hatte er seinen Schwager Hans -»Königsmüller als Lehrling. Brüßel war vorwiegend als Ausbereiter tätig, als solcher schwor er am 19.5.1544 auf die kurz vorher
190 erlassene Ordnung der Ausbereiter. Von ihm sind ein Kokosnußpokal aus der Sammlung Thyssen-Bornemisza in Lugano sowie ein Kelch bekannt, die beide in die 1540er Jahre zu datieren sind. 1536 wohnte er in der Stöpselgasse. 1547 kaufte er mit seiner Frau Kunigunde um 500 fl. das Haus Brunnengäßchen 24, das er 1548 um 500 fl. rh. wieder verkaufte, behielt aber das Wohnrecht gegen Mietzins. 1572 wurde er als 406. Bruder in das Mendelsche Zwölfbrüderhaus aufgenommen, wo er im gleichen Jahr im Alter von 70 Jahren starb. Lit.: Rosenberg 3831; NeudörferLochner, 1875, S. 146; Stockbauer, 1893 Nr. 293; Bosch, in: GNM M, 1889; Hampe, Rv.; Burger, Ehebuch 1951 Nr. 310; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 672; Kohn, N H b Sebald. Briitting s. Britting Bruggmayer, N., Zeichner. MuS: NÜRNBERG, Slg. Grieb: Ansicht der Burg von Nordwesten, Bleistiftzeichnung, 12,1 χ 14,2 cm, um 1830. Brugmann, Walter, Architekt, Stadtbaurat, * 2. 4. 1887 Leipzig - t 26. 5. 1944 durch Flugzeugabsturz an der Ostfront. Sohn eines Universitätsprofessors. Studium an den TH Karlsruhe, Berlin-Charlottenburg und Danzig, 1912 Abschluß mit Diplom. Mehrjährige Tätigkeit als freier Architekt. 1914-18 Kriegsdienst als Kompanieführer einer MG-Kompagnie. 1920 Kommunaldienst in Stargard. 1922 wurde er Bauamtmann beim Hochbauamt der Stadt Nürnberg, 1925 Oberbaurat und Leiter des Hochbauamtes. 1928 wurde er zum berufsmäßigen Stadtrat und Hochbaureferenten der Stadt Nürnberg ernannt. Zu seinen Aufgaben zählten u.a. Wohnsiedlungen und die Altstadtsanierung, die Erweiterung des Schlachthofs und die Umgestaltung von Ausstellungsräumen für das Dürer-Jahr 1928. Gewagt mutete seinerzeit der Plärrer-Automat an, eine Straßenbahnwartehalle mit automat. Restaurant und Postamt. 1934 beauftragte ihn Albert -»Speer mit der örtlichen Bauleitung der Bauten des Reichsparteitagsgeländes. Damit entstand in den Jahren 1934-39 der Gesamtbebauungsplan fur den Großraum Nürnberg und die Pläne für den neuen Tiergarten. Der alte Tiergarten mußte dem Reichsparteitagsgelände weichen. Am 6.7.1938 wurde Brugmann durch Führererlaß für weitere 12 Jahre zum Baureferenten der Stadt Nürnberg bestimmt. Am 1.11.1940 beauftragte ihn Albert Speer mit der Generalbauleitung für die Neugestaltung der Reichshauptstadt Berlin; gleichzeitig behielt er die oberste Bauleitung für die Reichsparteitagsbauten in Nürnberg. 1940 wurde er auch Leiter der Baugruppe im Rahmen des Luftrüstungsprogramms, dann Leiter des Baustabes Speer in Rußland, nach dessen Eingliederung in die Organisation Todt, 1942 Leiter der OT-Einsatzgruppe Rußland-Süd. 1933 wurde er Mitglied der NSDAP, zu seinem 50. Geburtstag 1937 erhielt er von Albert Speer im Auftrag Adolf Hitlers den Professorentitel verliehen. Werke: NÜRNBERG: Wiederinstandsetzung des alten Stadttheaters an der Lorenzkirche, 1924; Übergangsheim Langwasser, 1926/27; Wasserreinigungsgebäude des Gaswerkes, 1927; Umbau der Norishalle, 1927/28; Neugestaltung der Innenräume der Städt. Galerie und der Ausstellungshalle am Marientor, 1927/28; Straßenbahnwartehalle Ecke Pirckheimer-/Jagdstraße, 1928; Trafostation am Aufseßplatz, um 1930; Fürsor-
191
Brunner
gesteile für Lungenkranke, Johannisstraße 37a, 1932 (mit Paul ->Seegy); Plärrer-Automat, 1931/32 (abgerissen 1977); ab 1934 Bauleitung für die Bauten des Reichsparteitagsgeländes, 1934; Gesamtbebauungsplan fur den Großraum Nürnberg, 1934-39; Umbau der Kaiserstallung zur Jugendherberge, 1937/38; Planung für den neuen Tiergarten, 1936—39. Lit.: AKL; Vollmer; Bauten, 1942, S. 78; Stadtlexikon 2000; Architektur Nürnberg, 2002; Schmidt, 2005. Ausst.: 1929/4; 1941/14; 1995/3. Bruhn, Wilhelm, Maler, Graphiker, * 30. 1. 1903 Nürnberg. Studium an der Staatsschule für angewandte Kunst Nürnberg unter Rudolf -»Schiestl. 1939 zum Kriegsdienst einberufen. Seine bevorzugten Motive waren fränkische Landschaften, die er selten in Öl und Aquarell, meist als Kreide-, Pastell- und Federzeichnungen festhielt. 1955/56 Mitglied der Künstlergruppe „Die Hütte". MuS: NÜRNBERG, MStN: Zeichnungen; zwei Radierungen. Lit.: H. Wilhelm, in: GfzK Nr. 1, 1932; Vollmer. Ausst.: 1932/6; 1935/1; 1936/1; 1939/2; 1940/1; 1940/2; 1941/6; 1942/1; 1944/2; 1949/1; 1950/1; 1952/2,-/3; 1953/1,-/3,-/7; 1954/1; 1955/1, -12, -/3; 1956/1, -/2, -/3, -/5; 1957/2, -/9; 1958/3; 1959/2, —/13; 1960/2, -/3; 1961/1, -/20; 1962/1,-/3; 1963/1. Brun s. Bronack Brunauer s. Bronauer Brunck, Constantin, Dirigent, Komponist, Musikschriftsteller, Publizist, * 30. 5. 1884 Nürnberg - f 23. 5. 1964 Nürnberg. Sohn eines Großkaufmanns. Brunck studierte an der Nürnberger Musikschule, am Sternschen Konservatorium in Berlin bei Philipp Rufer und Engelbert Humperdinck und am Konservatorium in Mailand, wo er anschließend als Dirigent der deutschen Chorvereine wirkte. 1911 kehrte er nach Nürnberg zurück und war als Dirigent der Nürnberger Arbeiterchöre tätig. Seit 1914 gehörte er dem Mitarbeiterstab der „Fränkischen Tagespost" an und war hier bis 1933 Rezensent. Von 1921 bis 1933 war er außerdem als Dozent an der Nürnberger Volkshochschule musikpädagogisch tätig und leitete ab 1921 die städtische Musikbücherei. Brunck, der nach dem Verbot der „Fränkischen Tagespost" 1933 in verschiedenen Musikzeitungen publizierte, verfaßte ab 1948 wieder Artikel vorwiegend für die „Fränkische Landeszeitung" und die „Fränkische Tagespost"; er war Vorstand des Tonkünstlervereines Nürnberg-Fürth und Leiter der Ortsverwaltung des Deutschen Musikerverbandes. Werke: Verz. s. Dupont, 1971. MuS: NÜRNBERG, StadtB. Lit.: Frank-Altmann, 1927; Wächter, 1999; Stadtlexikon 2000; Schmidt, 2005. Clemens Wächter
Brunn, Mag. Lucas, Mathematiker, Astronom, Instrumentenbauer, * um 1572 Annaberg - f 1· 1. 1628 Dresden. Unterricht in Annaberg bei Abraham Riese, einem Sohn des Adam Riese. 1598-1602 Studium in Leipzig. 1607 Studium der Mathematik in Altdorf unter Johann -»Praetorius. 1611 Magister in Leipzig. Um 1612 kam er nach Nürnberg, wo er einige Zeit bei Johann -»Hauer wohnte und diesem das Schleifen optischer Gläser beibrachte. Er beschäftigte sich intensiv mit dem Instrumentenbau und er gilt als Erfinder des Schraubenmikrometers zur Messung kleiner Größen. 1619 wurde er Inspektor der Kursäch-
sischen Kunstkammer in Dresden. Werke: Praxis Perspectivae Das ist: Von Verzeichnungen ein außführlicher Bericht: darinnen das jenige was die Scenographi erfordert / begrieffen / und in welchen allerley dinge uff allerley Stände in ein Perspectivischen auffzug zu bringen gelehret / auch das was wundersam hierbey sich begeben kan / erkläret wird, Nürnberg: Simon Halbmayer 1615; Euclidis Elementa Practica, Oder Außzug aller Problematum und Handarbeiten auß den 15. Büchern Euclidis. Nürnberg: Simon Halbmayer 1625. MuS: DRESDEN, Zwinger, mathemat.-physikal. Salon: Rechenschiene mit Schraubenmikrometer sowie ein Proportionalgerät. Lit.: Doppelmayr, 1730; Will, GL I, S. 142; Zinner, 1956, S. 266; Pilz, 1977, S. 320; Tacke, 2001, S. 436. Brunner s.a. Brenner, Pronner, Prunner Brunner (Pronner), Caspar, Schlosser, Uhrmacher, Büchsengießer, Zeugmeister, Stifter, * wohl Bern t 9. 10. 1561 Nürnberg, Grab Nr. 21 auf dem Rochusfriedhof, Epitaph noch vorhanden, oo Anna (t 14.9. 1560); II) Margaretha Völklin. 1526 wurde er erstmals als Schlosser und Uhrmacher in Bern erwähnt. 1537 kam er nach Nürnberg und war 1555-61 im Ämterbuch als Zeugmeister eingetragen. Der erste Teil seines Buches: „Ordentlich und künstlich Beschreibung über ein Zeuchhaus und was demselben mit allerlei Munition und Artollerey anhängig sein mag, durch Kaspar Prunner, Zeuchmeister ..." entstand 1542, ein zweiter Teil erschien 1556. Darin enthalten ist eine historisch bedeutsame Anleitung zum Gießen von Geschützen mit vielen Zeichnungen und auch eine Aufstellung, was die einzelnen Geschütze kosteten. 1550 besuchte er Amberg, um künstliche eiserne Gänge und Geländer an einem Turm zu besichtigen. 1564 hinterließ seine Witwe der Losungstube 3.200 fl. und weitere 60 fl. p.a. Eigengeld (Zinsen von 1.200 fl.) als milde Stiftungen für Hausarme, Sondersieche sowie arme Kapläne und Priester. MuS: NÜRNBERG, StAN. Lit.: AKL; Brun, SKL I, 1905; Roth, 1802, S. 33, 87; Zahns Jb. I, 1868, S. 257 u. 263; Hampe, Rv. I, 3558; MVGN 16, 1904, S. 170; KD Schweiz III (Basel-Stadt I), 1932 (Repr. 1971 mit Nachtr.); A. Schwenk, Die Uhrmacher von Winterthur und ihre Werke, Winterthur 1958, S. 11; Burger, 1972 Nr. 6656, 6943; Zahn, DI-N Nr. 972; Maurice II, 1976; Abeler, MdU, S. 97; KDM Nürnberg, 1977. Ausst.: 2000/5 S. 140. Brunner, Caspar, Schreibkünstler, im 16. Jh. tätig, ging aus der Schule des älteren Joh. -»Neudörfer hervor. Anschließend ging er nach Augsburg. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Doppelmayr, 1730, S. 201. Brunner, David, Zirkelschmied, oo vor 1805 Maria Schäfer, Kinder. Brunner, Eduard, Schweiz. Bildhauer, * 9. 6. 1889 Biel - t 23. 3. 1971 Zürich. Besuch der Kunstgewerbeschule Zürich, 1906-10 Bildhauerlehre bei Karl Leuch in Zürich, 1910-13 bei Adolf Meyer in Zollikon tätig. 1920/21 in Berlin, 1930 in Nürnberg, danach in Zürich. Er fertigte Figürliches und Portraits. Lit.: AKL. Brunner, Friedrich, Lithograph. Er zeichnete und lithographierte um 1907 eine Werbepostkarte für das Restaurant „Volksgarten" in Mögeldorf. 1932 wohnte er in der Rollnerstraße 62. Ausst.: 1993/1, Abb. 238.
Brunner Brunner (Bruner), Georg I., Rotschmied, Zapfenmacher, wurde am 16.1.1781 in die Meisterliste eingetragen. Lit.: LocknerNr. 1603. Brunner, Georg II., Rotschmied, wurde 1801 Meister. Mz: Nagel. Lit.: Lockner Nr. 1746; Stengel, in: GNM M, 1918/19, S. 138. Brunner, Georg, Steindrucker, Lithograph, seine 1862 gegründete Firma stellte Abziehbilder und Chromolithographien her. Im Jahre 1882 wurde 38 männliche, 42 weibliche und 8 Heimarbeiter beschäftigt. Mit einer guten maschinellen Ausstattung erzielte man einen Umsatz von ca. 200.000 Mark, ein großer Teil wurde exportiert. Die Produkte wurden wiederholt ausgezeichnet. 1882 war die Firma in der Sandstraße 8 ansässig. 1906 war der Inhaber Martin Brunner. MuS: NÜRNBERG, StadtB.: Druckwerke von 1868-91. Ausst.: 1877/1; 1882/3,-/5. Brunner, Georg, Kunstuhrmacher, Zeichner, Paläontologe, * 24. 3. 1887 Fürth - f 5. 5. 1959 Nürnberg, oo 8. 9. 1943 Anna Luise Maaß (1907-80), ein Sohn, eine Tochter. Nach einer Mechanikerlehre besuchte er 1906-08 die Kunstgewerbeschule Nürnberg, anschließend Gesellenwanderschaft. Teilnehmer am Ersten Weltkrieg. 1921 ließ er sich in Nürnberg als Uhrmacher und Kunstuhrmacher nieder. Er fertigte 26 Kunstuhren, z.T. in personen- und themenbezogener Gestaltung (u.a. sieben Hans-Sachs-Uhren; Handelszuguhren: „Nürnberger Tand geht durch alle Land") sowie kleine Menuett- und Gondeluhren. Seine ersten naturwissenschaftlichen Studien als Autodidakt begannen Anfang der 1920er Jahre. Er führte Grabungen in fränkischen und oberpfälzischen Höhlen durch, erforschte eiszeitliche Kleinfaunen und fossile Kleinsäuger. Die Ergebnisse veröffentlichte er in über 30 wissenschaftlichen Arbeiten. Bei seinen Grabungen 1930-34 bei Vilshofen entstanden auch Aquarelle. Seit 1924 Mitglied der Sektion Heimatforschung der Naturhistorischen Gesellschaft Nürnberg. 1951 Verleihung der Ehrendoktorwürde der Universität Erlangen, 1952 Auszeichnung mit dem Bundesverdienstkreuz am Band. MuS: NÜRNBERG, MStN: Hans-Sachs-Uhr. Lit.: AKL; Abeler, MdU, S. 97; Stadtlexikon 2000. Brunner, Georg Nikolaus Dosenmacher, Dosenmaler, * um 1797 Nbg.-Tafelhof, Sohn des Matthäus, oo 2.12.1823 Anna Margaretha Kick (* um 1801 in Nürnberg), wohnte bei seiner Heirat in L. 1224 (Maiengasse 14). Brunner (Prunner), Hans, Rotschmied, wurde 1418 Bürger und zahlte 3 fl. Brunner (Prunner), Hans, Goldschmied, Goldarbeiter, t 31. 3. 1536 Nürnberg, Grab Nr. 943 auf dem Johannisfriedhof (dort Hans Pruner), Epitaph erhalten, oo um 1523 Catharina. Als Geselle arbeitete er bei Arnold -»Wenk. Mit Rv. vom 20.1.1523 wurde ihm das Bürgerrecht geschenkt. Am 4.3.1523 wurde er als Meister vereidigt, 1530-34 Geschworener. 1523-25 hatte er Jörg Plass als Lehrling, mit dem er den Ausbildungsvertrag vorzeitig löste. Bei seinem Tod wohnte Brunner am Zotenberg. Seine Witwe heiratete am 4.6.1538 den Goldschmied Moritz -»Franz. Lit.: Gugel, Friedhöfe, S. 129; Bosch, in: GNM M, 1889; Stockbauer 1893 Nr. 262; Hampe, Rv.; Burger, 1972 Nr. 1549; Zahn, DI-N Nr. 246; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 106.
192 Brunner (Pruner), Hans, Rotschmied, f Nov. 1555 Nürnberg, wohnhaft in der Oberen Beckschlagergasse. Lit.: Burger, 1972 Nr. 5392. Brunner (Pruner), Hans, Plattschlosser, wurde am 9.8.1552 in das Meisterbuch der Stadt eingetragen. 1552 war er Besitzer eines Hauses am Hefnersplatz (neben Hefnersplatz 1). Lit.: Kohn, N H b Lorenz. Brunner, Hans, Meistersinger, 1625, 1646 und 1648 Teilnehmer an Singschulen, vermutlich waren es zwei verschiedene Singer. Lit.: Stahl, 1982. Brunner (Pruner), Heinrich, Glaser, 1510 erwarb er um 60 fl. das Anwesen Albrecht-Dürer-Straße 29, 1512 kaufte er um 72 fl. rh. auch das Nachbarhaus Albrecht-Dürer-Straße 31; beide Häuser erwarb 1522 der Bäcker Ulrich Mayr. Am 13.8.1502 wurde Nielas Prunner wegen wiederholten Diebstahls hingerichtet, er war vermutlich ein Sohn von Heinrich Brunner. Lit.: Heinrich Deichslers Chronik, in: Die Chroniken der fränkischen Städte. Nürnberg, Vierter Band, Leipzig 1872, S. 656; Kohn, N H b Sebald. Brunner, Johann, Photograph, Besitzer der Firma Johann Brunner, Lichtdruckanstalt und Kunstverlag, Nürnberg. Werke: Die Baudenkmäler der Stadt Nürnberg, 50 Blatt Lichtdrucke 1891. Brunner, Johann Georg I., Rotschmied, Leuchtermacher, * 1771 Happurg - f 3. 5. 1822 Nürnberg. Sohn des Georg, oo 16.4.1820 Margaretha Barbara Breitschopf (* 1773 Kalchreuth - f 14.3.1826), Kinder. 1819 Meister. Seit 1820 verwendete er das frühere Mz. des Johann Andreas Philipp -»Stumm: „zwei gekreuzte Fahnen im Wappenschild". 1820 wohnte er in L. 698 (Kühnertsgasse 19). Lit.: LocknerNr. 1851; Stengel, in: G N M M, 1918/19, S. 120. Brunner (Bruner), Johann Georg II., Rotschmied, * um 1806 Steinsberg - f 21. 9. 1872 Nürnberg. Sohn des Joseph, Fabrikarbeiter, oo 21.8.1836 Barbara Sibylla (* um 1811 - f 18.6.1865), Tochter des Johann Albrecht Hübner, Zimmermannsgeselle. 1836 Meister. 1850/72 wohnte er in S. 823 (Plobenhofstraße 10/ Herzgasse 3). Lit.: LocknerNr. 1967; Sichling, 1870, S. 116. Brunner, Margarethe, Zinnfigurenmalerin, wohnte 1873 in der Oberen Wörthstraße 10. Brunner, Martin, Stempelschneider, Medailleur, * 28. 2. 1659 Nürnberg - f 9. 11. 1725 Nürnberg, oo Nürnberg 1681 N. N. 1674-77 Lehre bei Johann Jakob -»Wolrab. 1677 arbeitete er in Prag und zw. 1677 und 1685 wiederholt in Breslau. 1680 kehrte er über Dresden und Leipzig nach Nürnberg zurück. Seit 1688 bis nach 1720 war er im Ämterbüchlein als Siegelgraber verzeichnet. Seine Arbeiten signierte er häufig mit „MB". Er spezialisierte sich u.a. auf Medaillen in Gold, Silber, Bronze und auf Brettsteine in Holz. Zu seinen Auftraggebern gehörten fast alle europ. Höfe, er arbeitete aber auch mit Georg Friedrich -»Nürnberger und Caspar Gottlieb -»Lauffer zusammen. Seine qualitätvollen Werke zeichnen sich u.a. durch eine naturalist. Landschaftswiedergabe und Detailtreue aus und kombinieren oft Herrscher-Portraits mit historischen Ereignissen wie Krönungen und militär. Erfolgen. Brunner gilt als hervorragender Vertreter der französisch beeinflußten Barockmedaille. 1691 wurde er in den Grundverbriefungsbüchern erwähnt. MuS: GÖTEBORG, Konst-Mus. MÜNCHEN, BNM. NAMUR,
193 Mus. Archéol. NÜRNBERG, GNM. - , MStN. TURIN, Mus. Civ. WIEN, KhM, Münz-Kab. Und in vielen weiteren Museen und Slg. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Will, Münzbel. Bd. I, S. 113 f. u. 141, Bd. Il, S. 141, Bd. III, S. 329 f.; Zahns Jb. I, 1868; Barock, 1962, S. 122, 131; Jamnitzer, 1985; Erlanger 1991; Fischer/Maué, 2000. Ausst.: 1906/2; 1963/8; 1989/10. Brunner, Matthes (Maler) s. Prunner, Matthes Brunner, Michael, Goldschmied, Silberarbeiter, get. 10. 5. 1603 Nürnberg - begr. 28.6. 1634 Nürnberg. Sohn des Erhard, Schmied, oo I) 20.4.1631 Maria, Tochter des Hans Schröder, Tuchfarber; II) 13.3.1633 Anna Maria (get. 1.2.1609 - begr. 12.6. 1633), Tochter des Barthel -»Conrad, Maler; III) Adriana (begr. 23.11.1634), Witwe des Friedrich Conrad, Tuchbereiter. Am 20.9.1629 bestand er die Meisterprüfung und wurde am 11.6.1631 als Meister vereidigt. 1631-34 hatte er Michael Bayr als Lehrling. Brunner wohnte in der Oberen Schmiedgasse. Lit.: Stockbauer, 1893; Jamnitzer, 1985; Archiv zur Nbger. GSK im GNM. Brunner, Michael, Zirkelschmied, wurde am 16.1.1731 in die Meisterliste eingetragen. Brunner, Michael, Rotgießer, Zapfenmacher, auch Verleger, f 18. 3. 1819 Nürnberg, oo Maria Katharina Günther (f 18.5.1831). Am 7.10.1801 wurde er in die Meisterliste eingetragen. Zuletzt wohnte er in S. 1548 (Hintere Beckschlagergasse 14). Brunnhöfer, Fritz, Maler, * 19. 1. 1918 Nürnberg, stellte 1946 in Nürnberg aus. 1952 wohnte er in der Komotauer Straße 6, bezeichnet als Dekorationsmalermeister und akademischer Maler, Geschäft in der Sperberstraße 46. Ausst.: 1946/1. Bruno s.a. Braun Bruno (Braun), Mag. Jacob, Professor der Philosophie, * 23. 7. 1594 Röbel/Mecklenburg - t 17. 3. 1654 Altdorf, oo vor 1625 Barbara Knorr (* Nürnberg), Buchdruckerstochter, mind, zwei Söhne. Studium in Rostock und Coburg, 1619 in Altdorf, dort 1621 Magister. 1622-24 Inspektor des Alumneums in Altdorf, 1623 Vikar. 1628 Professor der Moral und der griechischen Sprache. Er war auch Rektor. Am 8.6. 1632 wurde er, zusammen mit Georg -»Nößler, auf einem Ritt in der Nähe des Dutzendteiches von streifenden Kroaten überfallen und nach Neumarkt/Opf. verschleppt, wo er erst nach Zahlung eines Lösegeldes freigelassen wurde. Panzer verzeichnete sein Portrait. Werke: Verz. seiner Schriften s. Will, GL I, S. H S HS. Lit.: Will, Geschichte der Universität Altdorf 1801, S. 40 u. 409. Bruno, Jacob Pancratius, Dr. med., Arzt, Schriftsteller, * 23. 1. 1629 A l t d o r f - f 13. 10. 1709 Altdorf. Sohn des -»Jacob, oo I) Susanna Katharina (* Nürnberg - t 1656), Tochter des Sebastian Schulze, Kaufmann; II) Anna Rosina (f 1680), Tochter des Abraham Michaelis, Arzt in Hof, mind, ein Sohn, eine Tochter; III) 1682 Witwe Sophia Margaretha Krauss ( t 1696). Studium der Medizin in Altdorf und Jena. 1650 Magister in Altdorf. Studium in Padua, 1653 Promotion zum Dr. med. in Altdorf. 1654 Mitglied im Collegium Medicum und Arzt in Nürnberg, 1655 Arzt in Hof, wo er auch Griechisch und Physik am Gymnasium lehrte. 1662 Professor der Medizin an der Universität Altdorf. Er war fünfmal Rektor und 20mal Dekan. Sein 1682
Bub von Magnus Daniel -»Ornéis verfaßtes Hochzeitsgedicht befindet sich im StadtAN (Gen. II 1, 345). Panzer verzeichnete sein Portrait. Werke: Verzeichnis seiner ca. 91 Veröffentlichungen s. Sauer-Haeberlein, 1969, S. 46-57. Lit.: Will, GL I, S. 145-147 u. V, S. 126f.; Flessa, 1969, S. 31f.; Jürgensen, 1994, S. 168. Bruno, Konrad, Rotschmiedmeister, war 1850 Besitzer des Hauses S. 1456b (Münzgasse 21). Brunster, Johannes (Arzt, Astronom, 1525) s. Priinsterer, Johannes Brust, Maximilian, Schuhfabrikant, stiftete 1895 den Nymphenbrunnen am Aufseßplatz. 1881 war er am Frauentorgraben 3 ansässig. Lit.: Braun/Carbon, Brunnen 2003, S. 130. Bruyn, Abraham de, Maler, Zeichner, Kupferstecher, Verleger, * um 1540 Antwerpen - f 1587 wahrsch. Köln. Sein Hauptwerk war das in Köln bei Caspar Rutz erschienene und von Hadrian Damman kommentierte Trachtenbuch „Omnium poene gentium imagines" mit 206 Kostümfiguren auf 50 Tafeln, dazu gehörten auch Nürnberger Trachten. MuS: NÜRNBERG, MStN: zwei Trachtenbilder, Kupferstich 1577. Lit.: AKL; C. G. Müller, 1791, S. 112. Bry, Johann Theodor de, Kupferstecher, Verleger, * 1561 Straßburg - f 1623 Bad Schwalbach. Sohn des Theodor, Kupferstecher und Goldschmied. In seinen Werken sind auch Blätter mit Bezug auf Nürnberg enthalten. Seine Tochter Maria Magdalena heiratete 1619 den Kupferstecher Matthäus -»Merian d. Ä., der den Verlag auf Bitten seiner Schwiegermutter weiterführte. Werke: Portrait Johannes -»Schöner, 1598. Lit.: AKL; C. G. Müller, Forts. I, S. 31; Zülch, 1935. Ausst.: 1968/9. Brydall, Robert, engl. Aquarellist, Landschaftsmaler, Kunsterzieher, Kunsthistoriker, * 10. 5. 1839 Tradeston, Glasgow - f 6. 4. 1907 London, oo Blythswood, Glasgow 2.7.1867 Marion Lawrie, Aquarellistin (* Barony 10.12.1839), Tochter des Robert Greenlees, Direktor der Glasgow School of Art und der Haidane Academy, mind, drei Söhne, eine Tochter. Er war als Kunsterzieher am Institut seines Schwiegervaters in Glasgow tätig. Vermutlich unternahm er eine Reise auf den Kontinent, auf welcher eine Ansicht von Nürnberg entstand. 1889 gab er eine Kunstgeschichte Schottlands heraus. MuS: N Ü R N BERG, Slg. Grieb: Blick auf die Sebalder Altstadt und die Burg vom Neutorturm aus, Aquarell, um 1874, 45 χ 62 cm. Lit.: Busse. Bscherer, Georg, Rotgießermeister, war 1863 Eigentümer des Anwesens S. 896 (Obstmarkt 5). Bscherer, Johann Wilhelm, Rotschmiedmeister, war 1850 Besitzer des Hauses L. 658 (Kürschnerhof 4). Bub, Andreas, Bauzeichner, fertigte 1804 den Umbauplan fur die Gießerei im Fabrikgut Hammer. Lit.: EWAG: Leben und Arbeiten im Fabrikgut Hammer, Nürnberg 1994, S. 24. Bub, Andreas, Goldschmied, Juwelier, Geschäft in den 1930er Jahren: Innere Laufer Gasse 11. Bub, Conrad, Rotschmied, Ausbereiter, wurde 1660 Meister. Mz. seit 1668: Seefräulein und sein Name. Lit.: LocknerNr. 833. Bub, Gustav, Dr., Pfarrer, Studienprofessor, Dichter, * 24. 7. 1889 Nürnberg - t 9. 10. 1956 Nürnberg. Ab 1910 studierte er in Erlangen Philosophie und
Bub Theologie, 1914 legte er das erste theologische Staatsexamen ab. Er predigte in Wendelstein und Roth, 1915 Feldgeistlicher. Vom Nürnberger Stadtrat wurde er als Katechet und Beamter eingestellt, er unterrichtete Deutsch und Erdkunde. 1919 Studienrat, 1924 Promotion zum Dr. phil. 1926 Dozent an der Volkshochschule, 1940 Studienprofessor und 1944 vorübergehend Oberstudienrat in der Wirtschaftoberrealschule. Er verfaßte das Festspiel: „Der Fähnrich Gottes", welches beim Reformationsjubiläum 1917 im Herkulesvelodrom viermal aufgeführt wurde. 1952 wohnte er in der Hainstraße 52. Lit.: Erlanger/Fischer, 2000. Bub, Hans, Rotschmied, Ausbereiter, co II?) 5.9. 1681 Maria Salome Huber (* Weiden). 1673 Meister. Lit.: Lockner Nr. 897; Krauß, Exulanten 2006, S. 204. Bub, Johann Wolfgang, Rotschmied, Ringmacher, t 1754 Nürnberg. Am 1.7.1723 wurde er in die Meisterliste eingetragen. Lit.: Lockner Nr. 1237. Bub, Leonhard, Rotschmied, Ausbereiter, wurde 1647 Meister. Lit.: Lockner Nr. 768. Bub, Leonhard, Goldschmied, Filigranarbeiter, get. 12. 1. 1749 Nürnberg - t 31. 5. 1818 Nürnberg. Sohn des Johann Christoph, Breslauer, später Leipziger Bote, co I) 29.3.1780 Sibylla Margaretha (begr. 6.8. 1787), Tochter des Heinrich Weber, Ballenbinder; II) 20.9.1788 Barbara ( t 4.2.1821), Tochter des Thomas Paulus Kramer, Drechsler. 1765-70 Lehre bei Johann -»Deinlein. Am 27.12.1779 bestand er die Meisterprüfung mit einem Kehlband und einem Bazel in Filigranarbeit mit 37 orientalischen Perlen, am 5.1.1780 wurde er als Meister vereidigt. 1793-97 Vorgeher. Er bildete folgende Lehrlinge aus: Johann Christoph -»Bauer (1783-88); Johann Christoph -»Webersperger (179398); Gotthard Vestner (1801-06); Johann Georg Bub (1806-11); Johann Georg -»Schmidt (1810-14); Simon Bitsch (1815-18, wurde Meister in Darmstadt). Im Jahre 1800 war Bub Besitzer des Anwesens Karlstraße 19 (südlicher Teil), er wohnte aber zur Miete in L. 1135 (Jakobstraße 50). Bei seinem Tod wohnte er in S. 815 (Douglashöhle 4). Lit.: Stockbauer, 1893; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 107; StadtAN C 21/11; Kohn, N H b Sebald. Bub, Ludwig, Goldschmied, Gewerbeschullehrer, * 23. 8. 1896 Nürnberg - f 16. 12. 1954 IdarOberstein. Geschäft in den 1930er Jahren: Tetzeigasse 18. Lit.: Münchner Schmuck 1900-1940, München 1990. Bub, Stephan, Rotschmied, Ausbereiter, wurde 1672 Meister. Lit.: Lockner Nr. 894. Bub-Camnitzer, Christiane, Malerin, * 10. 4. 1892 Nürnberg - f 4. 4. 1973 Garmisch-Partenkirchen. 1936-39 Studium an der AdBK Dresden bei Robert Hahn. Sie war viele Jahre in Klobenstein am Ritten/Südtirol als Portraitistin tätig. MuS: WIEN, Burgtheater-Gal. Lit.: AKL; Vollmer. Buchegger, Joseph, Uhrmacher. Die von Abeler erwähnte Tätigkeit im 18. Jh. in Nürnberg läßt sich anhand von Quellen vor Ort nicht verifizieren. Lit.: Abeler, MdU, S. 98. Buchen (Goldschmiede, 16. Jh.) s. Bauch Bucher, Hans, Zirkelschmied, war 1490 Besitzer eines Hauses in der Elenden Gasse (Rosental) und war Nachbar des Conrad -»Lindenast. Lit.: NeudörferLochner, 1875, S. 40.
194 Bucher (Pucher), Hans, Meistersinger, Schuhmacher, * Klagenfurt - begr. 4. 5. 1648 Nürnberg, oo I) 5.9.1614 Tochter des Georg -»Hager d. J., Schuhmacher. Wurde 1611 Bürger. Seine Verbindung zum Meistergesang scheint sich auf eine Spende von einen Reichstaler zum Versingen beschränkt zu haben. 1617 kaufte er das Haus Bindergasse 10 um 1675 fl., die er in Raten zahlte; seine Erben verkauften das Haus fur nur 650 fl. Bucher scheint wohlhabend gewesen zu sein, denn er trat wiederholt als Gläubiger und Grundbesitzer in Erscheinung. Lit.: Stahl, 1982; Kohn, NHb Sebald. Bucher, Johann Heinrich, Miniaturmaler, * Ansbach, war 1830 Zögling der Nürnberger Kunstschule und stellte zwei Zeichnungen aus. Lit.: Schrötter, 1908, S. 89. Ausst.: 1830/1. Buchfelder, Caspar, Meistersinger, Heftleinmacher, get. 2. 8. 1581 Nürnberg - begr. 3. 6. 1659 Nürnberg. Sohn des Caspar, Heftleinmacher. oo I) 15.9.1600 Margarethe Melzner; II) 22.9.1651 Witwe Margarethe Schietz. Neben seinem Beruf übte er seit spätestens 1638 das Amt des Hochzeitladers aus. Er war ein eingekaufter Liebhaber der Singkunst und hatte die Schulordnung von 1635 unterschrieben. In den Jahren 1637-43 hielt er einige Singkränze und Schulen ab. Als er sich 1644 weigerte, eine Singschule zu halten, wurde er ausgeschlossen. Als Interpret und Verfasser von Meisterliedern trat er nicht in Erscheinung. Im Mai 1615 erwarb er um 500 fl. ein Haus gegenüber dem Wirtshaus Blauer Stern, das er im April 1620 wieder verkaufte. Seine zweite Frau besaß 1658 ein Haus an der Kalkhütte gegenüber dem Wirtshaus Goldener Tisch (beim Unschlittplatz). Lit.: Stahl, 1982. Buchfelder, Joachim, Schreib- und Rechenmeister. Seine Witwe Margaretha heiratete 1667 den Schreibund Rechenmeister Jacob Riegler (-»Regelein). Lit.: Heisinger, 1927, S. 16. Buchholz, Fritz, Maler, * 9. 4. 1871 Berlin. Studium an der Akademie Berlin, Lehrer an der Kunstgewerbeschule Dessau, dort bis 1922 nachweisbar. Er malte Landschaften und Blumenstücke. Von ihm ist ein Ölgemälde „Die Burg in Nürnberg" bekannt. Lit.: AKL; Thieme-Becker. Buchholz, Martin, Meistersinger, Schuhmacher, * Preußen - begr. 10. 12. 1634 Nürnberg, ehemals Grab Nr. 1447 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1593, nicht erhalten, oo I) 9.9.1579 Katharina Schuster; II) 4.2.1600 Witwe Katharina Gilg. Wurde 1579 Bürger, er führte die Spitznamen „der Preuß" und „der lateinische Schuster". 1631 verehrte er der Meistersingergesellschaft eine Truhe zur Aufbewahrung der Bücher. Im März 1585 erwarb er das Anwesen „zu den wilden Männern oder Riesen" am Weinmarkt (Karlstraße 16), den Kaufpreis von 850 fl. zahlte er in Raten. Im Jahre 1612 verkaufte er das Haus um 2000 fl. bei gleicher Hypothek an den Zuckerbäcker Christoph Sahr, wobei er sich Wohnung und Laden fur einen Jahreszins von 20 fl. auf Lebenszeit sicherte. Lit.: Stahl, 1982; Gugel Johannis, S. 196; Trechsel, 1735, S. 60; Zahn, DI-N Nr. 2101; Kohn, NHb Sebald. Buchinger, Matthias, Zeichner, Kalligraph, Musiker, * 3. 6. 1674 Ansbach - t um 1736, oo vier Ehe-
195 Schließungen, acht Kinder. 1708/09 in Nürnberg belegt, später in Bath, 1717, 1724, 1730 in London, 1729 in Aberdeen, 1733 in Chelmsford und Colchester. Buchinger wurde ohne Unterarme und Füße geboren. Seine rudimentär ausgebildeten Hände endeten an den Ellbogen und wurden beschrieben als „a callous ... the bigness of a Common black Cherry divided into three parts". Trotzdem wurde er ein gefeierter Kalligraph und Musiker (Trompete, Oboe, Dudelsack, Zimbel), der mit eigenen Kompositionen hervortrat. Zu seinen Bewunderern zählten Sir Robert Walpole, Edward Godfrey und Lord Edward Harley, Earl of Oxford, der Buchingers Schreibkunst schätzte und der die Harley Collection in der Brit. Library zusammenstellte. Die Informationen über Buchinger entstammen hauptsächlich den dort aufbewahrten Mss. (Lovell Psalter, Harley Ms. 7026; Add, Ms. 32556, folios 81 ff.). In letztgenanntem Ms. befindet sich eine Portr.-Skizze, die Tillemans von Buchinger fertigte. Typisch für Buchingers Kalligraphie ist der bravourös geschnörkelte Omamentstil dieser Zeit mit seinen versch. Varianten, einschließlich der Imitation von Gothic, Fraktur und Roman Type. Besonders hervorgehoben wurde Buchinger außerdem wegen seiner mikrographischen Zeichnungen, in welchen z.B. die Locken einer Perücke auf einem Portrait ebenso deutlich waren wie die peinlich genau geschriebenen Psalmen. Lit.: AKL; Thieme-Becker (unter -»Buckinger); Bénézit. Buchmayer, Georg (Maler, 1496) s. Aysteter, Georg Buchmayer, Johann, Kantor, Schulkollege. 1548 Lehrer an der Spitalschule in Nürnberg; auch Kantor bei Heilig Geist, wo er bis 1588 tätig war. Lit.: Waldau, Zion 1787, S. 39; Schlesisches Musiklexikon, 2001, S. 429. Buchner s.a. Büchner Buchner (Puchner), Münzmeister, f 1467 Nürnberg (hingerichtet), oo Agnes (begr. 20. 5. 1480). Seine Witwe Agnes war 1479 Besitzerin des Anwesens Obstmarkt 24. Lit.: Burger, 1961 Nr. 3068; Kohn, NHb Sebald. Buchner, Carl, Portraitmaler, Lithograph, Photograph, * 1821 Nürnberg - f 2. 4. 1918 Stuttgart. Sohn des -»Georg Paul; Bruder des -»Johann Georg und des -»Christoph Michael. 1846-48 Studium bei Wilhelm von Kaulbach in München. Seine Portraits in Öl und Aquarell zeichnen sich durch Detailtreue aus. Laut Nagler beschäftigte er sich auch mit der Photographie und soll einer der ersten gewesen sein, der seine damit erzeugten Bildnisse kolorierte. 1850 wohnte er in S. 223 (Maximiliansplatz 11/Hintere Nägeleinsgasse 4). Seit 1854 war er in Stuttgart ansässig, dort 1885 zum Hofmaler ernannt. MuS: NÜRNBERG, MStN: 1 Lithographie. STUTTGART, Staatsgal. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Nagler, Monogr. I, Nr. 2332. Ausst.: 1842/1. Buchner, Christoph Michael, Lithograph, * 1817 Nürnberg, Sohn des -»Georg Paul. 1850 war er Besitzer der Häuser S. 1094 und 1095 (Unterer Judenhof 2 u. 4), die er von seinem Vater übernommen hatte und die er vor 1863 verkaufte. 1870 firmierte die Firma Buchner & Sessner, Bes. Chr. Mich. Buchner, Weinmarkt 7. Er wohnte Weintraubengasse 12. Lit.: Sichling, 1870; Reynst, 1962.
Buchner Buchner (Puchner), Erhard, Kartenmaler, kam wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses in das Lochgefangnis und wurde mit Gerten ausgepeitscht. Am 19.7.1475 wurde er wegen Nötigung einer Frau erneut verhaftet. Seine Frau zahlte 1476 dem Paulus Praun einen Zins in Höhe von 7 sh 2 d. Lit.: Q: StadtBN, Amb 22.8°, Memorialbuch Paulus Praun, fol. 1 lOr; Hampe, Rv. I, 98, 99, 103-105. Buchner (Puchner), Friedrich (Fritz), Zinngießer, wurde 1435 Meister und ist bis 1445 im Ämterbüchlein verzeichnet, spätere Aufzeichnungen sind verloren. Buchner, Georg (Jörg), Zinngießer, oo Ν. N. ( t Dez. 1514, wohnhaft auf der Sebalder Stadtseite). 1524 lieferte er für 36 fl. Zinn an Klaus Keller (Kellner) in Rothenburg/Tauber. Im Februar 1536 wird er im Schuld- und Rechnungsbuch von Christoph II. -»Scheurl erwähnt. Lit.: Heerwagen, 1908, S. 114; Burger, 1961 Nr. 6203; Schnurrer, 1981. Buchner, Georg, Goldschmied, Juwelier, Kaufmann, Spitalmeister, * 1536 Schwabach - f 4. begr. 6. 10. 1598 Nürnberg, Grab Nr. 478 auf dem Rochusfriedhof, Epitaph dat. 1573, noch vorhanden. Sohn des Hans, Messerschmied aus Schwabach. oo 1) Nürnberg 17.7.1566 Apollonia, Tochter des Hans Gugler, Witwe des Hans Hartenstein; II) 26.7.1580 Catharina, Witwe des Hans Reinhard, Spitalmeister; III) 13.10.1584 Barbara, Witwe des Hans Beheim. Ausbildung als Goldschmied in Nürnberg. Vermutlich identisch mit dem gleichnamigen Nürnberger Juwelenhändler, der 1568 die Frankfurter Messe besuchte. 1572-98 Genannter. Nach der Losungliste von 1579 zahlte er in diesem Jahr 120 fl. Steuern, womit er zu den 100 reichsten Bürgern zählte. Am 27.1.1580 wurde er vom Rat mit dem Amt des Spitalmeisters betraut. 1591 war er Gläubiger von Matthäus -»Carl und Claudius von -»Creutz. 1592 ist von ihm eine Medaille bekannt. Seine Tochter Apollonia ehelichte 1592 den Arzt Dr. Hieronymus -»Besler. Seine Schwester heiratete 1544 den Mathematiker Joachim -»Heller. Lit.: Imhoff II, 1782, S. 703; Roth, 1802; Hampe, Rv.; Zülch, 1935, S. 378; Zahn, DI-N Nr. 1237; K D M Nürnberg, 1977; Knefelkamp, 1989, S. 375; Bauernfeind, 2000, S. 231; Archiv zur Nbger. GSK im GNM. Buchner, Georg, Goldschmied, Gold- und Silberarbeiter, * um 1650 Oberhaidelbach - begr. 5. 1. 1703 Nürnberg, oo Anna Barbara (begr. 5.10.1725), mind, ein Sohn. 1665-71 Lehre bei Johann Reinhold -»Mühl. Am 10.8.1681 bestand er die Meisterprüfung und wurde am 16.6.1683 als Meister vereidigt. 1684 erhielt er das Bürgerrecht. 1698-1702 Geschworener, 1700-03 Genannter. Er war Schätzmeister im Leihhaus. 168893 hatte er Hermann Vonwiller (von Willer) als Lehrling, der später in St. Gallen Meister wurde. Wegen seiner Konfession wollte Buchner zunächst den aus St. Gallen stammenden Hermann Vonwiller nicht als Lehrling einschreiben lassen. Seine Mutter Maria und sein Vormund baten daraufhin den Rat von St. Gallen, in dieser Angelegenheit an den Nürnberger Rat zu schreiben. Am 20.7.1688 wurde Buchner erlaubt, seinen dem reformierten Glauben zugehörigen Lehrling auslernen zu lassen, da er vor dem Erlaß eingestellt worden war, wonach Lehrjungen dieses Glaubens nicht ausgebildet werden durften. 1693-99 hatte er
Buchner Wolf Buchner aus Entenberg und 1599-1603 Felix Specker aus St. Gallen als Lehrlinge. 1694 kaufte Buchner für 1950 fl. das Wirtshaus zum Silbernen Glöcklein (ehem. Königstraße 6), w o er bis zu seinem T o d wohnte. Lit.: Roth, 1802; Stockbauer, 1893; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 108; Kohn, N H b Lorenz. Buchner, G e o r g (Görg), Kunstmaler, Mundartdichter, Klavierlehrer und -Stimmer, * 18. 6. 1836 Nürnberg - t 28. 8. 1890 Nürnberg. Er schrieb in Hochdeutsch und in Mundart, um komische Wirkungen zu erzielen. Er wohnte in der N e u e n Gasse 26. Die GeorgBuchner-Straße wurde nach ihm benannt. M u S : N Ü R N B E R G , StadtB. Lit.: Siehling, 1870; E. Kusch: A u f gut Nürnbergisch, 1951; H. M a a s in: M V G N 81, 1994. Ausst.: 1966/5. Buchner, Georg Paul, Portraitmaler, Miniaturist, Zeichner, Lithograph, Musiker, Theaterunternehmer, Steindruckereibesitzer, Verleger, Bilderbogen- und Landkartenhändler, * 22. 12. 1779 Velden - f 1. 12. 1833 Nürnberg. Vater des -»Christoph Michael und des -»Johann Georg, oo 3.5.1814 Christina Margaretha Bernhardine L e h m a n n (um 1786 - t 29.6.1861), vier Kinder. Vermutlich war er Autodidakt. A m 7.11.1803 erhielt er als Miniaturmaler und gelernter Musikus das Bürgerrecht mit der Einschränkung, sich nicht als Musiker zu betätigen. 1829 war er jedoch Musikdirektor der kgl. Landwehr. Er zeichnete Zeitereignisse und malte Landschaften. Um 1808 war er als Bildnismaler in München, w o er vermutlich das Lithographieren erlernte. 1808 gründete er die zweite Steindruckerei in N ü r n b e r g (nach Campe). A m 22.6.1816 erhielt er eine Konzession als Lithograph, Bilder- und Landkartenhändler. Die meisten frühen Lithographien entstanden nach eigenen Zeichnungen. A n f a n g s überwogen Bildnisse, später illustrierte Buchner aktuelle lokale Ereignisse wie Königsbesuche, militärische Übungen, Theateraufführungen, Pferderennen und Kriminalfalle. Von seinen Landschaften sind 8 Bll. v o m Schmausenbuck b. Nürnberg von 1832 zu nennen. Eine erwähnenswerte Arbeit ist „Die Rheinreise in 24 Bildern", von Buchner selbst auf Stein gezeichnet und von ihm auch koloriert. N a c h Vorlagen alter Meister (Annibale Carracci) und zeitgenössischer Künstler (Friedrich -•Fleischmann, Christian -»Fues, Christian -»Klein, G e o r g Christoph -»Wilder) arbeitete er nur vereinzelt. Es gibt ferner Lithographien mit Tonplatten. O f t war Buchners Graphik auf Kolorit angelegt. Die Seltenheit erhaltener Drucke, dazu stilistische und qualitative Schwankungen erschweren die Zusammenstellung und Aufteilung eigenhändiger Werke und von ihm nur verlegter Lithographien anderer Zeichner. Eine Spezialität waren Bilderbogen, die fur Kinderpuppentheater, das sog. Papiertheater, V e r w e n d u n g fanden. Ein Teil der Bilderbogen widmet sich der Vergangenheit Nürnbergs (Die j u n g e n Burggrafen und der Auszug der Sensenschmiede, 1827; D e m Andenken Albrecht Dürers, 1828; Hans Sachs, 1828). Für 1823 sind auch Miniaturbildnisse auf Elfenbein bezeugt. Z u s a m m e n mit Jakob Daniel -»Burgschmiet, dem Mechaniker Bernhard Bauer und dem Drechslermeister Maichel (Meuchelt) baute Buchner 1818 mechanische Puppen, Kunstreiter und Seiltänzer, Kopien nach Johann Tendier, die er im selben Jahr im „Goldenen Adler" dem
196 Publikum vorstellte. 1820-21 gingen sie mit ihrem Automatentheater auf Tournee durch Deutschland. Im handwerklichen Betrieb in Nürnberg entstanden mechanische Figuren, die bis nach England und Rußland exportiert wurden. 1829 war Buchner im eigenen A n w e s e n S. 1094 und 1095 (Unterer Judenhof 2 u. 4) ansässig, w o er bis zum Schluß wohnte. Panzer verzeichnete drei von ihm signierte Portraitstiche nach eigenen Vorlagen. Von ihm selbst gibt es ein 1819 datiertes Aquarellportrait, gemalt von Jakob Daniel -»Burgschmiet ( G N M , Leihgabe der Stadt Nürnberg). Nach seinem Tod firmierte seine Firma als G. P. Buchners Witwe und Söhne. Im Adreßbuch 1856 erscheint die Firma als Rupert Krausser, vormals Buchner & Sessner, Theresienstraße; die Steindruckerei bestand bis mindestens 1864. MuS: B E R LIN, Kpst.Kab. - , Mus. für dt. Volkskunde. N Ü R N B E R G , M S t N : drei Zeichnungen; Lith.: - , StadtB. - , G N M . S T U T T G A R T , Staatsgal. Lit.: A K L ; Thieme-Becker; C. G. Müller, 1791 Forts. II, S. 11, 20; Billmann, 1922; Th. Hampe, Lebensläufe aus Franken, 1930, 72-75; Reynst, 1962; M. Mende, 1971; H. R. Purschke, in: M V G N 68, 1981. Ausst.: 1821/1; 1954/3 S. 4; 1962/8; 1971/8 Nr. 51, 52, 62; 1989/3; 1991/1. Matthias Mende B u c h n e r (Puchner), Hans, Zinngießer, begr. 25. 5. 1462 Nürnberg. Bei seinem Tod wohnte er im „Obern Werd", möglicherweise im K o p f h a u s Hintere Ledergasse 2, das durchging bis zur Oberen Wörthstraße und das später dem Zinngießer Lorenz -»Buchner gehörte. Seine Tochter wurde am 22.8.1462 begraben. In einem Rv. v o m 7.10.1471 wurde der Puchnerin, Kandelgießerin, wegen ihrer Tochter ein Empfehlungsbrief nach B a m b e r g ausgestellt; vielleicht ist hier die Witwe des H a n s gemeint. Lit.: Burger, 1967 Nr. 532, 557. Buchner, Hans, Zinngießer, * Heidelbach (Heidelberg?) - begr. 17. 3. 1639 Nürnberg, oo Februar 1614 N . N . Mit Rv. v o m 23.6.1613 wurde ihm das Bürgerrecht nach bestandener Meisterprüfung zugesagt. Er arbeitete im N o v e m b e r 1613 seine Meisterstücke bei Caspar -»Enderlein. Da ihm dabei die Kandelform zerbrach, machte er die Stücke noch einmal bei Hans I. -»Spatz und wurde 1614 Meister. 1636-39 Geschworener. Lit.: Hinze Nr. 209; Hampe, Rv. II, 2573. Buchner, Heinrich (Zinngießer) s. Fell, Heinrich Buchner, Hermann, Büchsenschmied, wohnte in Wöhrd b. Nbg. und wurde in einem Rv. v o m 18.10.1547 erwähnt. Lit.: Hampe, Rv. I, 3053. Buchner, Johann, Schreib- und Rechenmeister, begr. 5. 12. 1742 Nürnberg, „unbesungen", ohne Begleitung durch einen Geistlichen. Lit.: Heisinger, 1927, S. 83. Buchner, Johann, Zirkelschmied, wurde am 20.8. 1743 in die Meisterliste eingetragen. Buchner, Johann, Lithograph, * um 1798 Velden, Sohn des Johann Konrad. oo 19.7.1826 Christina Margaretha (* um 1800), Tochter des Johann Lehmann, Kirchenverwalter. Bei seiner Eheschließung wohnte er im Deutschen Haus (Deutschordenshaus) und wurde als Lithographengehilfe und Musikus bezeichnet. Vermutlich arbeitete bei seinem Verwandten, Georg Paul -»Buchner. Buchner, Johann Georg, Bildnis- und Historienmaler, Zeichner, * 1815 N ü r n b e r g - f 1857 Stuttgart.
197 Sohn des -»Georg Paul, Bruder des -»Carl und des -»Christoph Michael. 1830 Zögling der Kunstschule, 1838 Schüler des Wilhelm von Kaulbach in München. Neben Portraits und Historienbildern in Öl fertigte er Bleistiftzeichnungen. Zunächst in Nürnberg tätig, wo er im damaligen Vorort Erlenstegen wohnte, seit 1843 in Stuttgart ansässig. Nagler erwähnt von ihm ein Portrait des Carl Alexander -»Heideloff in Nürnberg, datiert 1845. MuS: N Ü R N B E R G , MStN: Bildnis Frau Fuchs; eine Federzeichnung; Lithographien. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Nagler, Monogr. II, Nr. 2744; Schornsches Kunstblatt 1833, S. 382; Goldmann, Stammbücher 1981 Nr. 1708. Ausst.: 1830/1; 1833/1; 1834/1; 1836/1, - / 2 ; 1838/1; 1839/1; 1841/1, - / 2 ; 1842/1; 1912/1; 1942/1; 1954/3. Buchner, Johann Leonhard, Rotschmied, Waagmacher, wurde am 19.7.1753 in die Meisterliste eingetragen. Lit.: LocknerNr. 1436. Buchner (Puchner), Lorenz, Zinngießer, begr. 9. 5. 1499 Nürnberg. 1472 Meister. 1486 war er Besitzer des Hauses Hintere Ledergasse 2, wo er bereits 1479 zur Miete wohnte. Seine Witwe Anna heiratete den Zinngießer Jörg -»Fell d. Ä. Lit.: Burger, 1967 Nr. 3402; Kohn, N H b Lorenz. Büchner (Puchner), Paul, Tischler, Schraubenmacher, Zeugmeister, Baumeister, Zeichner, * 1531 Nürnberg - t 27. 3. 1607 Dresden. Er erlernte das Tischler- und Schraubenmacherhandwerk bei seinem Vetter Leonhard -»Danner in Nürnberg. Wie seine weitere Tätigkeit zeigt, muß seine Ausbildung sehr vielseitig gewesen sein. 1556 im Dienst bei Königin Maria Stuart, 1557 bei Herzog Emanuel Philibert von Savoyen und 1557-1558 bei König Philipp II. von Spanien in Brüssel, wo er als Schraubenmacher ein Jahresgehalt von 200 fl. bezog. Im Herbst 1558 Übersiedlung nach Dresden, wo er auf Empfehlung von Danner durch Kurfürst August von Sachsen fur „vorfallende Sachen in Kriegs- und Friedenszeiten" bestallt wurde; 1563 Kommandant des Dresdner Zeughauses, 1568 Bürger, 1575-1604 Oberst-, Haus- und Landzeugmeister, ab 1578 auch Oberbaumeister. Buchner war zunächst mit der Fertigung von großen Schraubenwerken zum Mauernbrechen von Befestigungsanlagen befaßt. Solche Schraubwerke lieferte er an mehrere europäische Herrscher. Für Kurfürst August fertigte er außerdem Druckerpressen, Prägezeuge, Waagen, Mühl- und Hammerwerke, Pirschwagen fur die Jagd, transportable Jagdhütten, Wagen für das Zeughaus u.a. Er erprobte neue Geschütze und stellte mit eigenhändig ausgeführten Zeichnungen Berechnungen für das Einrichten der Geschütze an. Er setzte ferner Feuerwerke in Szene, vermutlich auch nach thematischen Anregungen von den Kurfürsten August und Christian I. Die Bautätigkeit Buchners war vor allem auf Festungswerke gerichtet. Der zw. der äußeren und inneren Stadtbefestigung gebaute Stallhof mit dem Stallgebäude und dem Langen Gang - seinerzeit „Neuer Stall" genannt - gilt als sein Hauptwerk. Es war Bestandteil der Stadtbefestigung und wurde mit wehrhaften Mauern und Fluchten versehen. Buchners Rat als Festungsbaumeister wurde auch von der Stadt Breslau, Herzog Wilhelm von Braunschweig und König Christian IV. von Dänemark gesucht. Zusammen mit M. Hillger kam Buchner auch nach Prag, um
Buckel Geschütze für Kaiser Rudolf II. zu gießen, der ihn zum Kriegsrat ernannte. Werke: Verz. s. AKL. Lit.: Thieme-Becker; Pilz, 1961. Buchner, Peter, Schlosser, wurde 1461 Bürger und Meister. Buchner, Wolff, Meistersinger, Messerschmied, * um 1500 - begr. 2. 1. 1559 Nürnberg, oo Margarethe (begr. 14.11.1557). Wurde 1521 Meister. Er zählte zu den 12 Nachdichtern der Nürnberger Meistersingergesellschaft und komponierte einen Ton. Er wohnte auf dem Lorenzer Platz. Lit.: Stahl, 1982. Buchner Wwe., Christina, Steindruckerei, vermutlich Witwe des -»Georg Paul, betrieb 1838 eine Steindruckerei. Im selben Jahr erscheint sie mit einer Eingabe gegen die Errichtung der Lithographieanstalt von -»Renner & Co in den Akten. Lit.: Reynst, 1962. Buchta, Christoph Enoch (Henoch), Buchhändler, * Jena oder Schweinfurt - | 2. 2. 1690 Schwabach. oo I) Ν. Ν.; II) Altdorf 8.9.1679 Maria Kag, ließ am 11.1.8.1680 in Nürnberg St. Sebald einen Sohn Johann Enoch taufen. Am 3.6.1686 und 11.6.1687 wurde er urkundlich in Nürnberg als Buchhändler erwähnt. Lit.: Sporhan-Krempel/Wohnhaas, 1973; Barthel, 2000; Grieb, Buchgewerbe 2003. Buck (Puckh), Georg (Jörg), Zinngießer, f zw. 14. 2. u. 16. 5. 1543 Nürnberg, oo Clara ( t 1558), Witwe des Stephan I. -»Fürst, Zinngießer. 1522 Meister, 152728 Geschworener. Am 26.6.1524 verpflichtete sich der Zinngießer Bartl Krade vertraglich, vier Jahre für ihn zu arbeiten. Am 13.1 1.1532 verkaufte Buck um 465 fl. rh. ein Haus in der Alten Ledergasse (Tucherstraße 36) an den Rotschmied Conrad -»Harscher. Im selben Jahr erwarb er für 1600 fl. das Anwesen Winklerstraße 7. Am 2.3.1541 wurde er als Nachbar von Sebald -»Lindenast in der Neuen Gasse erwähnt, wo er bis zum Schluß wohnte. Lit.: Hintze, Nr. 38; NeudörferLochner, 1875, S. 48; Hampe, Rv.; Burger, 1972 Nr. 2714, 6129; J. R. Mauersberger, in: BFFK 12, 1986, S. 273; Kohn, N H b Sebald. Buck, Peter, Plattner, wurde 1453 Bürger und zahlte 2 fl. Er ist wohl identisch mit dem gleichnamigen Haubenschmied aus Nürnberg, der am 1.1.1470 das Bürgerrecht in Straßburg erwarb. Lit.: M V G N 46, 1955, S. 528. Buckel s.a. Buggel Buckel (Puckel), Michael, Goldschmied, Goldarbeiter, * Lüneburg - begr. 21. 6. 1564 Nürnberg. Vater des -»Paul, oo 8.2.1553 Apollonia, Tochter des Georg Fuchs. Mit Rv. vom 23.8.1552 wurde ihm das Bürgerrecht zugesagt und am 14.9.1552 wurde er in das Bürgerbuch eingetragen. Am 6.12.1552 bestand er die Meisterprüfung und wurde am 7.2.1553 als Meister vereidigt. Ein Geselle Franz Fries aus Königsberg ist urkundlich belegt. 1561 erwarb Buckel um 700 fl. das Haus Schildgasse 13, das sein Sohn Paulus 1566 um 750 fl. verkaufte. Lit.: AKL; Bosch, in: GNM M, 1889; Stockbauer, 1893 Nr. 374; Hampe, Rv.; Burger, 1972 Nr. 7931; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 109; Kohn, N H b Sebald. Buckel, Paul, Goldschmied, Goldarbeiter, get. 7. 12. 1553 Nürnberg - begr. 10. 4. 1600 Nürnberg, Grab Nr. 1101 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1601, noch vorhanden. Sohn des -»Michael, oo 12.3.1577 Magdalena (Margaretha), Tochter des Sebald -»Herz,
Buckelmann Miinzwardein. Ab 27.8.1576 fertigte er sein Meisterstück bei Elias -»Lcnckcr d. Ä. und bestand am 25.11. 1576 die Meisterprüfung. 1584-88 Geschworener, 1590-1600 Genannter. Am 19.5.1592 zahlte ihm Rudolf II., deutscher Kaiser, 1990 fl. für eine LavaboGarnitur mit Perlmutt; sie wog 71 Mark, 1 Lot, 3 q. Möglicherweise trat Buckel hier nur als Zwischenhändler in Erscheinung; von der Beschreibung her erinnert die Garnitur an die Arbeit von Nikolaus -»Schmidt im Kunsthistorischen Museum in Wien, die auch aus der Kunstkammer Rudolfs II. stammt. 1595 verkaufte Buckel dem Nürnberger Rat eine Kette fur 170 Kronen, die dieser Otto von Vohenstein schenkte. Im selben Jahr bemühte sich Buckel, Unschlitt (Rindertalg) aus Prag zu beziehen. 1596 war Paulus Buggel Mitvormund der Kinder des Goldschmieds Christoph -•Steingrüner d. Ä., die ihm am 27.1.1597 die Auszahlung des Erbes bestätigten. 1566 verkaufte Buckel das vom Vater ererbte Haus Schildgasse 13. 1583 erwarb er das Haus Obere Schmiedgasse 12, wo er bis zu seinem Tod wohnte. Seine Tochter Magdalena heiratete am 15.2.1609 den Goldschmied Michael III. -»Schmidt. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Roth, 1802; Stockbauer, 1893 Nr. 483; Hampe, Rv.; KDM Nürnberg, 1977; M. Bachtier, in: GNM A, 1978; Jamnitzer, 1985; Zahn DI-N Nr. 2556; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 110; Kohn, N H b Sebald. Buckelmann, Georg, Rotschmied und Ballenbinder, t Nürnberg, ehemals Grab Nr. 2185 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1667, heute auf Grab Nr. 1321, noch vorhanden, oo I) Ν. Ν.; II) Maria. 1644 erwarb er um 525 fl. das Haus Zwischen den Fleischbänken 7. Lit.: KDM Nürnberg, 1977; Kohn, NHb Sebald. Bucking, Conrad (Plattner) s. Pucking, Conrad Büchel (Bickel, Pückel), Georg, Rechenpfennigschlager, Am 30.6.1759 begann er als „Georg Bickel" die Lehre bei Johann Friedrich -»Weidinger. Am 21.3.1763 erscheint er als Geselle „Georg Pückel". Am 25.4.1769 wurde er als „Georg Büchel" Meister in Nürnberg. Später wurde im Meisterbuch vermerkt, daß er ausgetreten, d.h. durchgebrannt sei. Lit.: C. F. Gebert, in: MBNG, 1917; Mitchiner, 1988. Büchel, Johann, Rotschmied, Ringmacher, wurde am 17.3.1740 in die Meisterliste eingetragen. Lit.: LocknerNr. 1350. Büchel, Johann Jakob, Bildhauer, wohnte 1878 in der Inneren Laufer Gasse 10. Büchelbach, Georg, Franziskanermönch, Guardian des Barfußerkonvents und Orgelbauer, wurde 1458 in Nürnberg erwähnt. Lit.: Orgelbauerlexikon, 1994. Büchelein s.a. Biegelein Büchelein (Bügelein), Johann, Glasschneider, urkundlich 1725 unter den Glasschneidern erwähnt. Beim Tod seiner Frau 1735 lebte er noch. Lit.: Hampe, 1919. Büchler, Johann Michael (Schreiber, 1680) s. Püchler, Johann Michael Büchner s.a. Buchner Büchner, Bartholomäus, Rotschmied, 1591 Meister. Lit.: Lockner Nr. 390. Büchner, Christian Adam, Glaser, wurde am 20.6.1785 samt seinem Wappen in das Gesellenbuch der Glaser eingetragen. 1800 war er Besitzer des Hauses Kaiserstraße 32, das er 1803 um 1950 fl. an
198 den Schuhmacher Cornelius Rieß verkaufte. Lit.: Bartelmeß, in: M V G N 74, 1987, S. 199; Kohn, NHb Lorenz. BUchner, Christoph, Theologe, Lehrer, * 21. 3. 1761 Nürnberg - f 10. 11. 1844 Nürnberg. Studium der Theologie und Mathematik in Altdorf und Göttingen, 1785 Kandidat des Predigeramtes in Nürnberg. 1790 gründete er das Büchnersche Lehr- und Erziehungsinstitut, für Knaben von 6-12 Jahren, das nach den von der Aufklärung geforderten neuen pädagogischen Grundsätzen geleitet wurde. 1809 wurde er Leiter des Nürnberger, dann des Altdorfer Lehrerseminars, ab 1810 Schulkommissar. 1821 übernahm er wieder die Leitung der von ihm gegründeten Anstalt, die bis 1827 bestand. In der Zeit seines staatlichen Schuldienstes wurde die Anstalt von Johann Gast weitergeführt. Lit.: Stadtlexikon 2000. Ausst.: 1966/16, S. 91. Büchner (Bichner), Friedrich, Goldschmied?, t 1433 Nürnberg. 1432-33 Ratsherr. Panzer verzeichnete sein Portrait mit Berufsangabe „Goldschmied", nach anderen Quellen war er Blechschmied; die Blechschmiede vertraten zu Büchners Zeiten alle schmiedenden Handwerke im Rat. Lit.: StadtAN, GSI 152. Büchner (Buchner), Georg, Goldschmied, Goldarbeiter. Zw. 1574 und 1602 in Heidelberg nachgewiesen. Er arbeitete u.a. für den Pfalzer Hof. Ein silbernes Besteck mit ligiertem Mz. „GP", angeblich mit Nürnberger und Heidelberger Beschau, wird ihm zugeschrieben (Heidelberg, Kurpfálz. Mus.). Die Ornamentik aus Blattranken und manierist. Zierat wie Hermen deuten auf eine Entstehung um 1560. Ein Nürnberger Goldschmiedemeister Georg Büchner ist urkundlich nicht nachgewiesen. Lit.: AKL; Jamnitzer, 1985. Büchner, Hans, Rotschmied, 1546 Meister. Lit.: Lockner Nr. 74. Büchner, Johann Leonhard, Steinzeichner (Lithograph), Drucker, Lehrer, * 2 1 . 3 . 1793 Nürnberg - t 3. 6. 1854 Ellwangen. Sohn des -»Christoph, war 1817/38 an der höheren Töchterschule fur Mädchen tätig. 1817 und 1824 stellte er drei Pastellgemälde in der Kunstschule aus, zwei Portraits und „Amor einen Pfeil schleifend". 1836 Mitglied des Kunst-Vereins. Lit.: Sitzmann, 1983. Ausst.: 1917/1; 1824/1; 1838/1. Büchner, Johann Siegmund, Maler, vermutlich identisch mit Siegmund Büchner, der 1817 als Schulamts-Candidat an der Kunstschule, 1836 als Schullehrer bezeichnet wurde. MuS: NÜRNBERG, MStN: 40 aquarellierte Federzeichnungen mit Nürnberger Motiven, um 1826-41; zwei Lithographien; Bleistiftzeichnung um 1800; div. Zeichnungen; - , Slg. Grieb: 2 Aquarelle. Lit.: Mitt. a. d. StadtBN Jg. 13, H. 1, 1964. Ausst.: 1836/1; 1972/5 Nr. 64; 1977/1. Büchner, Matthäus, Rotschmied, Ausbereiter, 1653 Meister. Lit.: LocknerNr. 797. Büchner, Peter, Rotschmied, 1566 Meister. Lit.: Lockner Nr. 226. Bücke! (Pikel), Michael, Rotschmied, wurde am 2.12.1773 in die Meisterliste eingetragen. Lit.: LocknerNr. 1554. Bühler (Pieler, Pühler), Barthel, Briefmaler, get. 17. 10. 1587 Nürnberg - begr. 3. 3. 1632 Nürnberg. Sohn des Hans, oo 17.8.1616 Margaretha, Tochter des Hans -»Strauch, Briefmaler. Mit Rv. vom 29.7.1616
199 wurde er zum Meisterstück zugelassen. 1617-31 war er als Briefmaler im Ämterbüchlein eingetragen. Er wohnte am Nadlersgraben. Seine Witwe führte die Werkstatt bis 1635 weiter. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Hampe, Grieb, Buchgewerbe 2003, Teil II. Bühler, Conrad, Kupferdrucker, erwarb 1766 das Haus Albrecht-Dürer-Straße 31, das er 1787 um 325 fl. an den Schwertfeger Conrad -»Starkgraf verkaufte. Lit.: Kohn, NHb Sebald. Bühler, Conrad Friedrich (Landschafts- und Dosenmaler, 1797) s. Pfihler, Conrad Friedrich Bühler, Doris, Malerin, wohnte 1863 in S. 520c (Untere Schmiedgasse 6). Bühler, G e o r g , Rotgießer, Ringmacher, 1674 Meister. 1680 erwarb er um 325 fl. ein Eckhaus mit Hof und Seitengebäude in der Alten Ledergasse (Tucherstraße 30). Lit.: Lockner Nr. 905; Kohn, NHb Sebald. Bühler, Georg Ulrich Jakob, Kupferstecher, * um 1838 - t 27. 4. 1863 Nürnberg. Er wohnte zum Schluß in L. 770a (Theatergasse 9). BUhler (Pühler), Heinz, Rotschmied. Ihm wurde mit Rv. vom 11.3.1540 gestattet, acht Wochen außerhalb der Stadt zu verbringen. Lit.: Hampe, Rv. I, 2481. BUhler, Johann Adam, Kupferstecher, Stahlstecher, * um 1813 Nürnberg - t 1870 Nürnberg. Sohn des Georg Ulrich Jacob, Schuhmachermeister, oo 26.12.1836 Jeanette Ottilie Sonntag (* um 1817 t 12.2.1867), Tochter des Wunibald Sontag, Oberpostamtsbriefträger. Er war Stahlstecher im geographischen und kalligraphischen Fach, besonders für Erdgloben. Zwischen 1840 und 1850 wurden seine Globen durch die -»Klingersche Kunsthandlung vertrieben, die damals von Johann Paul -»Dreykorn geleitet wurde. Statt durch vierfüßige Gestelle wurden seine Globen von achteckigen Säulen getragen, teilweise auch französisch beschriftet. Bühler besaß auch ein Spielwaren- und Kurzwarengeschäft. 1850/70 gehörte ihm das Eckhaus L. 770a (Theatergasse 9). MuS: NÜRNBERG, MStN: „Der freie Rhein. Gedicht von Nielas Becker - Bühler sc. Nbg. - Nürnberg, bei P. C. Geissler", Einblattdruck. Lit.: Allmayer-Beck 1997, S. 250. Bühler, Jonas Paulus, Rotschmied, Ringmacher, wurde am 13.9.1707 in die Meisterliste eingetragen. Lit.: Lockner Nr. 1145. BUhler, Joseph Carl (Porzellanmaler, 1804) s. Pühler, Joseph Karl BUhler, Paul Johann, Kupferstecher, war 1855/57 in L. 770a (Theatergasse 9) ansässig, bezeichnet als geographischer Kupferstecher; das Anwesen gehörte Johann Adam -»Bühler. Er besaß auch eine Kurz- und Galanteriewarenhandlung. BUhler (Bieller, Pühler), Peter Paulus, Rotschmied, Ringmacher, wurde am 4.5.1734 in die Meisterliste eingetragen. Mz: P. B. Lit.: Lockner Nr. 1305; Stengel, in: GNM M, 1918/19, S. 138. BUhler, Sebald, Kunstschreiner, Büchsenmacher, kam 1514 aus Nürnberg nach Straßburg und wurde dort Zeugmeister. Lit.: Rott: Quellen der Forschungen III, 1938, S. 89. B ü h l m a n n , Fritz, Maler, Zeichner, um 1895-1917 in Bayern tätig. Im Kunsthandel wurde von ihm ein Aquarell „Im alten Burgstall" (Kaiserstallung Nürnberg) angeboten, entstanden um 1895.
Biiran Btthlmeyer, Gustav, Kupferstecher, wohnte 1878 in der Martin-Behaimstraße 16. Buel (Buhl, Buhel), Christoph, Jurist, Kapellmeister, Komponist, Ratsregistrator, get. 9. 1. 1574 Nürnberg - begr. 17. 5. 1631 Nürnberg. Sohn des Eucharius, Diakon bei St. Sebald, oo 1616 Clara (get. з.12.1567 - begr. 26.11.1631), geb. Rosenmann, Witwe des Hans -»Staden, Briefmaler, vier Kinder. Schüler des Hans Leo -»Häßler. 1588 Theologie- und Jurastudium an der Universität Altdorf. 1598 Registrator bei der „Größeren Registratur" der Stadt Nürnberg, welches Amt er bis wenige Monate vor seinem Tod ausübte. Er baute das ursprünglich halbprivate Collegium musicum zum sog. Musikchor auf der Frauenkirche aus, der eigentlichen Stadtkapelle und Stadtkantorei, deren Leitung er 1615 nebenbei übernahm. In den Jahren 1600, 1608 und 1613 wurde er an den kurfürstlichen Hof in Heidelberg zur Neugestaltung des dortigen Musikwesens ausgeliehen. Durch seine Eheschließung wurde er Mitbesitzer des Hauses Egidienplatz 32. Panzer verzeichnete sein von Georg -»Fenitzer gestochenes Portrait, auf dem er als „Capeln-Meister" bezeichnet wurde, ein Titel, den erst seine Nachfolger bekamen. Werke: Verz seiner Kompositionen s. MGG 15, 1169 und Dupont, 1971. Lit.: M G G 3, 806 и. 4, 667, V, 1814; Will, GL IV, S. 379; Hampe, Rv.; Krautwurst, 1971; Harrassowitz, 1987; Stadtlexikon 2000; Kohn, N H b Sebald. Ausst.: 1959/8. Buel (Buhel, Wuel), Sebald, Goldschmied, Goldarbeiter, get. zw. 25. u. 31. 7. 1535 Nürnberg - begr. 9. 12. 1594 Nürnberg, Grab Nr. 505 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph um 1583, noch vorhanden. Sohn des Hans, oo 25.2.1566 Cassandra ( t 1583), Tochter des Wolf Richel (kein Goldschmied). Im Frühjahr 1566 bestand er die Meisterprüfung und wurde am 6.3.1566 als Meister vereidigt. 1589-93 Geschworener. Sein nicht sehr umfangreiches Oeuvre besteht vor allem aus Tellern, Häufebechern und Pokalen, die dem Zeitgeschmack entsprechend mit geätzten Mauresken oder Gravuren verziert sind. 1579 erwarb er das Haus Paniersplatz 17, wo er bis zu seinem Tod wohnte und arbeitete; er war Gassenhauptmann. Seine Witwe verkaufte das Haus 1595 um 1050 fl. MuS: KASSEL: Hess. Landesmus.: Sturzbecher. Lit.: AKL; ThiemeBecker; Rosenberg 3961; Gugel, Johannis, S. 76; Trechsel 1735, S. 457; Stockbauer, 1893 Nr. 441; Hampe, Rv.; KDM Nürnberg, 1977; Zahn, DI-N Nr. 1620; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 111; Kohn, N H b Sebald. Ausst.: 1952/5. Buel (Buhe, Pühel), Tobias, Goldschmied, gab am 16.12.1592 sein Bürgerrecht auf. Lit.: Hampe, Rv. BUner (Büchner, Piener), Michael, Wismutmaler, oo Barbara. A b 3.10.1697 dreijährige Lehre bei Hans Thomas -»Mayr. 1705 zahlte er als Geselle den Beitrag an das Handwerk. 1711 war er junger Meister, bis 1746 zahlte er Beiträge an die Handwerkskasse. 173336 Geschworener. 1737 bildete er Paulus -»Grießmayer, 1746 Wolfgang Ludwig -»Schmidt aus. 1737 wurde er in der Großen Kindleinsmarckt-Liste mit Recht auf einen Verkaufsstand aufgeführt. 1747-51 zahlte seine Witwe Beiträge an das Handwerk. BUnn (Kartenmaler, 1528) s. -»Wenzel von Brünn BUnz s. Binz Büran s. Gyran
Bürger Bürger, Leonhard, Architekt, * 1855. Auf der Kunstausstellung 1906 im Bayerischen Gewerbemuseum zeigte er eine Aquarell-Perspektive der Kinderschule in St. Johannis. 1906/1914 befand sich sein Büro in der Burgschmietstraße 36. Werke: NÜRNBERG: Lutzstraße 1 (1901); Virchowstraße 17 (1910); Wielandstraße 27 (1890). Lit.: Dammer, 1889, S. 50; Willenberg, in: MVGN 75, 1988. Ausst.: 1891/1; 1906/1; 1914/1. Biirklein, Gottfried Karl Wilhelm Dankwart, Marine- und Landschaftsmaler, Offizier, * 24. 2. 1845 Nürnberg - f 1908 München. Sohn des Friedrich, Architekt, Baurat. Zunächst Offizier, später Studium bei Emil Kirchner und Joseph Weiß in München. Er malte vor allem Landschaften und Seestücke. MuS: NÜRNBERG, MStN: „Teil der Burg von Nürnberg", getönte Bleistiftzeichnung 1865; eine weitere Zeichnung. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Müller-Singer. Biirlein, Johann Friedrich (Miniaturmaler, 1767) s. Bierlein, Johann Friedrich Büschner (Kupferstecher, 18. Jh.) s. Puschner Buest, Kunz, Rechenpfennigschlager, arbeitete in der 1. H. des 16. Jh. Von ihm kennt man eine Anzahl Venuspfennige sowie einen Schiffspfennig mit der Jahreszahl [15]39. Zum Teil scheint er seine Stempel selbst geschnitten zu haben, zum Teil ließ er sie von gelernten Eisengrabern herstellen. Lit.: A. Koenig, in: MBNG, 1935. Bütt s. Pütt Büttelmayer, Wolf, Wappen- u. Siegelschneider, Gürtler, * Nürnberg - begr. 22. 7. 1622 Frankfurt/ Main. Sohn des Lienhard Bittelmayer, Bierbrauer, oo I) Frankfurt 15.6.1604 Barbara Ober, ein Sohn; II) Frankfurt 27.2.1615 Juliane Schuch. Bei seinem Tod wurde er als Pitschiergräber bezeichnet. Lit.: Zülch, 1935; Scheffler, Goldschm. Hessen, 1976. Büttner (Orgelbauerfamilie, 19. Jh.) s. Bittner Büttner s.a. Püttner Büttner, Ananias, Goldschmied, Wachsbossierer, Münzeisenschneider, * Sorau, Schlesien, oo 7.12.1601 Barbara, Tochter des Hans -»Beer, Goldschmied. 15991603 in Nürnberg tätig. Ihm und David -»Musäus wurde 1601 vorgeworfen, sie hätten heimlich einen Wachsabguß eines Messingbildes aus dem Besitz des Goldschmiedes Heinrich -»Knopf abgenommen, der entscheiden sollte, ob dieser Abguß zerstört werden sollte; Büttner und Musäus wurden zu zwei Tagen Turmhaft verurteilt. Zwei Jahre später wurde Büttner vorgeworfen, er habe sich nicht nur als Wachsbossierer betätigt, sondern auch dem Goldschmiedehandwerk Einbuße getan. Seine Frau hatte zudem durch das Tragen einer damastenen Schürze gegen die Kleiderordnung verstoßen. Am 28.9.1603 sagte seine Frau ihr Bürgerrecht auf, und beide verließen die Stadt. 161415 ist Büttner in Troppau (heute Tschechien) als Münzeisenschneider belegt, 1615 war er bei der Münze in Kremnitz (heute Slowakei) tätig. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Hampe, Rv.; Th. Hampe, in: GNM M, 1903; Habich, Schaumünzen; Tacke, 2001, S. 569. Büttner (Bittner), Conrad, Kantor und Schulkollege, t 1701 Nürnberg. Er war seit mindestens 1660 Lehrer an der Schule bei St. Jakob. Seine Tochter Elisabeth heiratete am 19.8.1689 den Buchbinder und Futteralmacher Michael Kramer, seine Tochter Maria
200 Magdalena am 5.10.1692 den Goldschmied Andreas -•Gyran. Lit.: Waldau, Zion 1787, S. 52; SporhanKrempel/Wohnhaas, 1973, Sp. 1052; Archiv zur Nbger. GSK im GNM. Büttner, Conrad, Ingenieur, Architekt und Landbauinspektor, t 23. 10. 1817 Nürnberg. Er fertigte um 1768/1800 mehrere Karten des Nürnberger Landgebietes. Bei seinem Tod wurde er als Landkartenmacher bezeichnet, wohnhaft in L. 1173 (Nadlersgasse 7). MuS: NÜRNBERG, StAN. Lit.: Fleischmann, 1998; StadtAN GSI 152. Büttner, Fr., Maler, wohnte 1873 am Münzplatz 4. Büttner (Bultner), Georg, Rotgießer und Verleger, 1612 Meister. Bei der am 22.2.1669 proklamierten Eheschließung seiner Tochter Catharina mit dem Goldschmied Jeremias -»Höckenwibmer war er bereits verstorben. Lit.: Lockner Nr. 585; Archiv zur Nbger. GSK im GNM. Büttner, Georg, Zirkelschmied, wurde am 14.1.1766 in die Meisterliste eingetragen. Laut Quartiergeldliste von 1800 war er Besitzer des Hauses S. 1627 (Stelzengasse 3). Büttner, Gotthardt, Musikinstrumentenbauer, gründete 1862 eine Manufaktur. 1882 und 1896 stellte er Metall-Blasinstrumente aus. 1870 war er in der Unteren Tumstraße 14, 1878 am Kornmarkt 13, 1881 am Jakobsplatz 6 ansässig. 1906 war er oder sein Sohn Gottlieb, ebenfalls Musikinstrumentenbauer, Mitglied des Preisgerichts bei der Jubiläums-Ausstellung. Gottlieb wohnte 1906 in der Schlotfegergasse 38. Lit.: Sichling, 1870. Ausst.: 1882/5; 1896/2; 1906/3 S. 214. Büttner, Hans, Maler, um 1930 in Frankenthal erwähnt. Von ihm ist eine 1945 dat. Ansicht der Nürnberger Burg, Öl auf Lw., bekannt. Lit.: Dressler, 1930. Büttner (Püttner), Hans Leonhard, Kunsthändler, * Ottensoos - begr. 27. 11. 1695 Nürnberg. Sohn des Michael, Diakon, co Nürnberg 11.9.1650 Maria Magdalena Nützel. 1651 erhielt er das Bürgerrecht, wobei er ein Vermögen von 150 ff angab. 1651 -95 war er als Kunstfuhrer im Ämterbüchlein verzeichnet, 1696 gestrichen. Die zuweilen von ihm behauptete Tätigkeit als Kupferstecher ist nicht belegt. Lit.: AKL; ThiemeBecker; Zahns Jb. I, 1868; Sporhan-Krempel/Wohnhaas, 1973; Grieb, Buchwesen 2003, Teil II; Ausk. Friedrich von Hagen. Büttner, Heinrich, Maler, wohnte 1863 in S. 782 (Vordere Landauergasse 3). Büttner, Jakob, Buchdrucker, war laut Rv. vom 15.5.1622 in Altdorf tätig. Lit.: Grieb, Buchgewerbe 2003 Nr. 3113. Büttner (Bittner), Johann, Rotschmied, Leuchtermacher, oo 1730 N. Zimmermann, wohl Witwe eines Eichmeisters, die das Mz. „Roß" mit in die Ehe brachte; II) von Ach, vermutlich der Witwe des Georg Jakob von Ach, die das Mz. „Kleeblatt" mit in die Ehe brachte, das jedoch von Büttner unbenutzt an den Stiefsohn weitergegeben wurde. Am 9.4.1730 wurde er in die Meisterliste eingetragen. Mz. ab 1738: Elefant und Name. Lit.: Lockner Nr. 1273; Stengel, in: GNM M, 1918/19, S. 119, 129 u. 144. Büttner, Johann Georg, Rot- und Glockengießer, auch Waagmacher, war 1870 in der Judengasse 36 ansässig. Lit.: Sichling, 1870, S. 116.
201 Büttner, Johann Sebastian, Maler, war ] 830 Schüler von Friedrich -»Geissler und stellte eine Kreidezeichnung „Ein Mädchen besieht sich im Spiegel" aus. Ausst.: 1830/1. Büttner, Tobias Friedrich, Maler, wohnte 1870 in der Äußeren Laufergasse 3. Bütz, Georg (Jörg), Kartenmaler, sollte laut Rv. vom 7.1.1528 mit seinem Gesellen in das Loch gesperrt werden, nachdem sie in der Nacht einem Bürger die Fenster eingeschlagen hatten. Lit.: Hampe, Rv. Buff (Puff), Eduard, Bildhauer, * um 1845 Rauhenstein, Sohn des Friedrich Gottlob, oo Nürnberg 10.11. 1867 Katharina (* um 1843), Tochter des Schuhmachers Johann Franz Ruhmann. Beim Tod seines Sohnes Franz 1875 wohnte er in S. 339 (Lammsgasse 8), 1878 am Paniersplatz 4. 1881 wurde seine Witwe erwähnt. Buff, Georg, Meistersinger, nahm 1618 an einem Zechsingen teil. Lit.: Stahl, 1982. Buff, Heinz, Architekt, * 23. 3. 1897 Köln. Architekturstudium in Aachen und München. 1930 selbständiger Architekt in Frankfurt/Main. 1946 kam er nach Nürnberg. Er war Mitglied des Nürnberger Aufbaukuratoriums, viele Jahre Angehöriger des Baukunstund Werbebeirates der Stadt Nürnberg. 1951-54 und 1959-60 Vorsitzender des BDA-Kreisverbandes Nürnberg-Franken-Oberpfalz, seitdem Beiratsmitglied des Bundes. Werke: N Ü R N B E R G : Handwerkskammer für Mittelfranken, Sulzbacher Straße 11-15 (1950-52); Hochhaus in der Augustenstraße (zus. mit G. Krieg und M. Hirschmann); Rosenthal-Studio; Komplex der Firma Heumann; zahlreiche Wohnhäuser. Lit.: Architektur Nürnberg 1904-1994. Ausst.: 1948/1; 1949/1. Buggel (Buckel), Johann Leonhard, Buchbinder, Buchhändler, Verleger, * 1650 Altdorf? - begr. 5. 6. 1721 Nürnberg. Sohn des Johann, Pfarrer, oo I) Nürnberg 18.2.1675 Barbara, Witwe des Christian Stoll, Buchbinder; II) 9.6.1684 Witwe Beate Beck (* Roth t 1718). 1674 Buchbindermeister. 1674-1714 war er allein, 1715-16 und 1719-21 zusammen mit Johann Andreas -»Seitz, seinem Schwiegersohn, als Buchfuhrer im Ämterbüchlein eingetragen. 1692-1721 Genannter. 1695 erwarb er um 5750 fl. ein Haus in der Fröschau (Augustinerstraße 11). 1719 wurde er Gassenhauptmann. Das Inventar von 1718 ergab ohne den Buchhandel ein Vermögen von 34.097 fl. Die Firma wurde 1721-50 von seinem Schwiegersohn unter dem Namen Joh. Leonh. Buggel und Johann Andreas -»Seitz weitergeführt. MuS: NÜRNBERG, GNM; - , StadtB. Lit.: Roth, 1802; Sporhan-Krempel/Wohnhaas, 1973; Grieb, Buchgewerbe 2003; Kohn, N H b Sebald. Ausst.: 1980/9. Buhel, Buhl (Goldschmiede) s. Buel Bulka, Isaak, jüd. Buchhändler und Verleger, * um 1883 Konin/Polen - f August 1941 Warschau (Ghetto). Sohn des Schmuel Menachem. oo Schwabach 1915 Jette Szlam, zwei Söhne, eine Tochter. Schon in seiner Jugend wißbegierig und an Büchern interessiert, ging Bulka im Anschluß an seine Schulausbildung nach Posen, wo er eine Stelle als Bibliothekar fand. Anschließend zog er nach Nürnberg, wo er zunächst als Buchbinder arbeitete; 1912 war er in der Brunnengasse 67 ansässig, 1913 in der Färberstraße 46, 1914 in der Mariengasse 17 und 1916 am Kornmarkt 30. 1919
Bullnheimer eröffnete er in der Leonhardstraße 7 eine Buchhandlung, 1923 erfolgte der Umzug des Geschäftes an den Jakobsplatz 20 und 1928 in die Klaragasse 11. Im angeschlossenen Verlag erschienen zwischen 1922 und 1930 sechzehn hebräische Werke. Aufgrund der nationalsozialistischen Judenverfolgung mußte er 1935 den Laden schließen, konnte aber die Handlung zunächst noch von seiner Wohnung in der Hirtengasse 7 weiterbetreiben. 1936 unternahm er eine Reise nach England. 1938 ging er nach Warschau ins Exil, kurz darauf wurde seine Familie dorthin abgeschoben. Zur Geschäftsauflösung wagte er 1939 noch einmal eine kurze Rückkehr nach Nürnberg. Die von ihm lange Jahre vorbereitete Edition eines in der Stadtbibliothek Nürnberg verwahrten Manuskriptes des Talmudkommentators Menachem Me'iri ben Salomon erlebte er nicht mehr. MuS: N Ü R N B E R G , StadtB. Lit.: Mosche Ν. Rosenfeld: Isaak Bulka, in: Nachrichten für den jüdischen Bürger Fürths, 1984, mit Verz. seiner verlegten Werke; Stadtlexikon 2000; Rosenberg, 2000. Walter Gebhardt Bull, Friedrich, Meistersinger, Kammacher, später Pfragner, begr. 29. 8. 1634 Nürnberg. Sohn des Leonhard, Kammacher, oo I) 23.7.1593 Anna Flentz; II) 27.3.1633 Witwe Helene Friedmann. 1606-20 und 1624-32 nahm er an Singschulen teil, 1624 ist er auch als Schulhalter belegt, 1629 wurde er gefreit, aber erst 1632 kaufte er sich mit 1 fl. in die Meistersingergesellschaft ein. Im März 1600 erwarb er um 625 fl. eine Pfragnerbehausung in Gostenhof und um weitere 50 fl. das zum Handel gehörende Inventar, von da an erscheint er in den Urkunden meist als Pfragner. Im August 1604 erwarb er fur 900 fl. einen Garten mit zwei Zinshäusern in Gostenhof, die er im April 1622 wieder verkaufte. Außerdem besaß er ein Haus in der Stadt am Nadlersgraben, das früher seinen Eltern gehört hatte; seiner Schwester kaufte er die ihr zustehende Hälfte des Anwesens im September 1599 für 350 fl. ab. Lit.: Stahl, 1982, S. 109. Bull, Friedrich Julius Aloys, Kupferstecher, Stahlstecher, war 1850/57 in S. 1432 (Äußerer Laufer Platz 20), 1870 in der Wollengasse 3 ansässig. Lit.: Adreßbücher Bullenheimer, O. Porzellanmaler, war in der ersten Hälfte des 19. Jh. tätig. Er bemalte u.a. Pfeifenköpfe mit Insekten in der Art des Leonhard -»Geisser. Ausst.: 1906/2: Nr. 1079 Pfeifenkopf. Buller, Ulrich, Rotschmied, wurde 1545 Meister. Lit.: Lockner Nr. 68. Bullheimer, Otto Ernst s. Bullnheimer, Otto Ernst Bullinger, Hans Jakob III., Stempelschneider, Medailleur, Goldschmied, Münzmeister, * 23. 7. 1650 Zürich - t 15. 6. 1724 Zürich. Sohn des Hans Jakob II., Goldschmied. 1662-66 Lehre bei seinem Vater. Um 1670-72 arbeitete er lt. AKL zwei Jahre in Nürnberg. Ab 1672 Mitarbeiter seines Vaters in Zürich. Lit.: AKL. Bullnheimer, Otto Ernst, Kupferstecher, Stahlstecher, stellte 1891 eine Prachtkassette aus, die er zusammen mit Rudolph -»Schlögl nach einem Entwurf von Carl -»Hammer gefertigt hatte. Bekannt ist auch ein Stahlstich vom Dutzendteich. 1873 wohnte er in der Grübelstraße 6 und 1875/81 in der Bayreuther Straße 29. Ausst.: 1891/1, Nr. 760.
Bulmann Bulmann, Caspar, Uhrmacher, * Nürnberg, sagte am 12.5.1544 sein Bürgerrecht auf und zog nach Berlin. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Abeler, MdU, S. 100. Bulmann, Hans, Schlosser, * Nürnberg, Sohn des -•Jacob, Uhrmacher und Schlosser. Ausbildung wohl durch seinen Vater. Mit Rv. vom 20.12.1538 sagte er sein Bürgerrecht auf. Am 4.6.1542 zahlte er 16 fl. Nachsteuer auf die Erbschaft seines Vaters in Höhe von 180 fl. Zu dieser Zeit lebte er in Wörth an der Donau. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Hampe, Rv. Bulmann, Jacob d. Ä., (irrtüml. auch als Hans bez.), Uhrmacher, Schlosser, t Juli 1541 Nürnberg. Vater des -»Jacob d. J. und des -»Melchior, beide Schlosser, oo Anna ( t Jan. 1549). 1497 wurde er Bürger, dabei als Uhrmacher bezeichnet. 1498 Meister bei den Schlossern; er war auch Kugelschmied. Nach -»Neudörfer d. Ä. war er im Lesen und Schreiben nicht geübt, besaß aber sehr gute Kenntnisse in der Astronomie. Auch hatte er ein Uhrwerk Theoria planetarum mit einem Gewicht von 80 Pfund in Gang gebracht, dabei könnte es sich um eine unvollendete Kunstuhr des Nürnberger Astronomen Johannes -»Regiomontanus handeln. Verschiedene Uhr- und Spielwerke lieferte er an auswärtige Fürsten, darunter an Kaiser Karl V. und an dessen Bruder König Ferdinand. Letzterer soll den Meister hochbetagt in einer Sänfte nach Wien habe tragen lassen, damit er ihm ein Uhrwerk erkläre. 1521 verschenkte der Rat anläßlich des Reichstages „vier gemachte Leuchter und ein horologium", evtl. ein Präsent fur den Kaiser oder dessen Räte. Mit Rv. vom 20.4.1513 und 13.10.1513 wurde Bulmann erlaubt, vorübergehend zwei zusätzliche Gesellen außerhalb der Handwerksordnung zu beschäftigen, mit Rv. vom 6.12.1523 wurden ihm erneut fünf und 1528 zwei zusätzliche Gesellen erlaubt. Auch 1517 und 1529 wurden Ausnahmen von der Handwerksordnung gemacht, was darauf hinweist, daß er größere Aufträge fur hochstehende Personen zu erledigen hatte. Bulmann fertigte Schnellwaagen für große Lasten und Fuhrwerke, darunter 1503 zwei Heuwaagen, für die er 40 fl. erhielt. 1521 stellte er ein Exemplar in der Mehlwaage auf der Insel Schütt auf. 1518 beauftragte ihn Christoph Scheurl d. Ä. mit der Herstellung eines Truhenschlosses, das 25 fl. kostete. Das einzige nachweisbar erhaltene Werk des Meisters ist der Marienleuchter im Chor der Lorenzkirche in Nürnberg, der 1518 mit 45 fl. bezahlt wurde, eine Stiftung des Anton II. -»Tucher zur Beleuchtung des Englischen Grußes. Bulmann wurde auch als Hersteller gehender Männer- und Frauenfiguren erwähnt, die Laute spielen oder auf der Pauke schlagen konnten. Am 23.10.1535 quittierte Bulmanns Frau die Restzahlung fur ein „gehend Jungfraubild". Seit mindestens 1503 wohnte er „oberhalb S. Kathrinenn" bzw. am Katharinengraben (Peter-Vischer-Straße 19). Er war Gassenhauptmann; sein Nachbar war der Schlosser Jörg I. -»Heuß. 1534 verkaufte Bulmann das Haus Obere Schmiedgasse 20 um 250 fl. an seinen Sohn -»Melchior. Die Bulmannstraße wurde nach ihm benannt. Seine Tochter Anna heiratete am 10.10.1542 den Buchdrucker Christoph -»Gutknecht. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Zahns Jb. I., 1868; Neudörfer-Lochner, 1875, S. 65-69; Gümbel, Velden 1904, S. 343,
202 Anm. 44; Hampe, Rv.; C. L. Sachs, in: GNM M 1914/15, S. 163; Burger, 1972 Nr. 2399, 3907; Abeler, MdU, S. 100, 493; Kohn, Ν Hb Sebald. Bulmann, Jacob d. J., Schlosser, Kugelschmied, Sohn des -»Jacob d. Ä. oo 10.5.1529 Helena Wolffart, fünf Kinder. Er wurde 1529 Meister und zahlte 3 fl. 1532 zog er als Soldat gegen die Türken. 1541 wurde er anstelle seines verstorbenen Vaters Gassenhauptmann im Barfußerviertel. 1542 in einem Rv. als Büchsenmeister bezeichnet. Vor seinem Tod lieferte er 2000 Kugeln an Markgraf Albrecht Alcibiades von Brandenburg-Bayreuth. Seine Witwe heiratete am 4.1.1546 den Rechenmeister Johann -»Derrer. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Neudörfer-Lochner, S. 68; Hampe, Rv.; Burger, Ehebuch 1951 Nr. 1050. Bulmann, Melchior, Schlosser, Sohn des -»Jacob d. Ä. oo Ursula (f Mai 1549). 1530 wurde er in das Meisterbuch der Stadt eingetragen. 1529 kaufte er um 400 fl. rh. das Eckhaus Untere Schmiedgasse 14/Obere Schmiedgasse 9, das 1542 in den Besitz seiner Mutter Anna überging. 1534 erwarb er um 50 fl. rh. und 10 fl. Eigenschaft (200 fl. Hypothek) das väterliche Anwesen Obere Schmiedgasse 20, das er im selben Jahr um 90 fl. mit gleicher Eigenschaft wieder verkaufte. Beim Tod seiner Frau 1549 wohnte er bei St. Lorenz, wohl im elterlichen Anwesen am Katharinengraben. Am 21.7.1554 gab er sein Bürgerrecht auf. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Hampe, Rv.; Burger, 1972 Nr. 3970; Kohn, NHb Sebald. Bulmann, Sebald, Rechenmeister, f 30. 5. 1610 Nürnberg. Sohn des -»Jacob d. J., Stiefsohn des Johann -»Derrer, Rechenmeister, oo I Anna (f 1585); II) Maria ( t 1595); mind, eine Tochter. 1585 wurde er als Rechenmeister in der Pfannenschmiedsgasse bezeichnet, zehn Jahre später als teutscher Schulmeister auf dem Steig (Jakobstraße). Bei seinem Tod war er Schulmeister in der Kotgasse (Brunnengasse). 1587 schwängerte er seine Dienstmagd und wurde daraufhin der Stadt verwiesen. Trotz der Fürsprache hoher Personen wurde ihm 1588 nicht mehr gestattet die Stadt zu betreten. Erst auf Bitten seiner Frau durfte er zurückkehren. 1593 wanderte wegen seines „bösen Lebens" ins Loch, nachdem ihn seine Frau angezeigt hatte. Lit.: Jaeger, 1925. Bulmann (Pulman), Wolf, Feuerschloßmacher, Büchsenmeister, begr. 17. 11. 1604 Nürnberg. Am 12.7.1563 wurde er als Büchsenmeister in das Meisterbuch der Stadt eingetragen. Vielleicht ist er identisch mit dem am 18.4.1549 erwähnten Wolflein, Sohn von Jacob Bulmann d. J., der damals unter Vormundschaft stand. Aus einem Rv. vom 14.12.1582 geht hervor, daß er (vorübergehend) aus der Stadt verbannt worden war. Lit.: AKL; Neudörfer-Lochner, S. 68; Hampe Rv. II, 646. Bulmann (Bullman), Wolf, Schlosser, wurde 1594 Meister. Bumel, Michael (Uhrmacher, 1601) s. Bommel, Michael Bunzel (Puntzel), Georg, Rotschmied, Rollenmacher, wurde 1748 Meister. Lit.: LocknerNr. 1405. Bunzel, Johann Andreas, Rotschmied, Ringmacher, Sohn eines Nürnberger Meisters, wurde am 9.12.1751 in die Meisterliste eingetragen. Lit.: LocknerNr. 1426.
203 Bunzel, Matthäus, Rotschmied, wurde am 30.10.1727 in die Meisterliste eingetragen. Lit.: L o c k n e r N r . 1264. Bunzel, Ulrich, Rotschmied, Ringmacher, f 1761 Nürnberg. Er wurde am 12.8.1723 in die Meisterliste eingetragen. Lit.: L o c k n e r N r . 1240. Buonaccorsi di Pistoja (Bonacorso), Giorgio, Graf von, it. Maler, Zeichner, Graphiker, * 13. 10. 1876 Lissa/Österreich. Militärdienst in Italien. Ausbildung an der A d B K Wien bei Siegmund L ' A l l e m a n d , in München bei Heinrich Wolff (Radierung u. Kupferstich), Ernst N e u m a n n (Holzschnitt u. Lithographie), bei Johann Vierthaler an der Städt. Gewerbeschule und in der Debschitzschule, anschl. an der A d B K Königsberg bei Albert Reimann. Buonaccorsi di Pistoja lebte in Nürnberg und war vorwiegend als Gebrauchsgraphiker tätig (Exlibris, Buchschmuck und Reklame). Er lieferte den Buchschmuck fur die Festschrift „Die Stadt Nürnberg im Jubiläumsjahre 1906", hrsg. von Georg von Schuh. V o n ihm stammt auch eine Mappe „Nürnberg" mit 6 Radierungen und Schabkunstblättern. Er war zudem schriftstellerisch tätig. Werke: Plakat „Ausstellung Kochkunst und Gastronomiegew e r b e " 1908. M u S : N Ü R N B E R G , M S t N : 35 Skizzen und Druckvorlagen in Blei und Feder. Lit.: A K L ; Thieme-Becker; Dreßler, 1910; Mitt. a. d. StadtBN, Jg. 13, H. 1, 1964. Ausst.: 1980/2, Anhang. Burchard (Bildschnitzer, 1397) s. Burkhart Burch-Korrodi, Meinrad, Gold- u. Silberschmied, Juwelier, * 27. 5. 1897 Giswil - f 21. 5. 1978 Zolikon. Ausbildung bei Louis Ruckli in Luzern und an der School of Arts and Crafts in London. Lt. A K L revolutionierte seine Werkstatt die Gestaltung sakraler Gerätschaften. U m 1956/57 schuf er die 5 m hohe Christusfigur in der Nürnberger Christuskirche. Lit.: A K L . Burck, J o h a n n Jacob, Zirkelschmied, wurde am 21.3.1724 in die Meisterliste eingetragen. Burckhard, Orgelbauer, * um 1440 - f um 1515 wohl Nürnberg. 1474-98 in N ü r n b e r g nachweisbar. Nach Neudörfer beschäftigte er viele Gesellen und Lehrjungen, welche die handwerkliche Arbeiten verrichteten, während er die künstlerische Intonation und Stimmung vornahm. 1474 baute er die Orgel in St. Sebald. Wahrscheinlich identisch mit Burkhard -»Dinstlinger. Lit.: Doppelmayr, 1730; NeudörferLochner, 1875; Orgelbauerlexikon, 1994; Krickeberg, 1996, S. 208. Theodor Wohnhaas Burckhard, Hans Georg, Goldschmied, Gold- und Silberarbeiter, * Schwabach - begr. 4. 7. 1667 Nürnberg. Sohn des Stephan, Goldarbeiter und Ratsherr in Schwabach; Vater des -»Johann Friedrich, oo 21.6.1652 Elena Sabina, Tochter des Conrad Wehr, Pfragner. 1639-46 Lehre bei Franz -»Braunacker. A m 6.11.1651 bestand er die Meisterprüfung und wurde am 17.7.1652 als Meister vereidigt. A m 16.3.1653 erwarb er das Bürgerrecht. Er bildete folgende Lehrlinge aus: Johann Weber aus Schwabach (1653-57, wurde Meister in München); G e o r g Büttner (1652-58); Daniel -»Eisler (1655-61); H a n s Georg Mülegg (165865); Hans Jakob Volz (1663-67). 1667 war er Besitzer des schwiegerväterlichen Hauses Ludwigstraße 65, w o er bis zu seinem Tod wohnte. Im Totenbuch wurde er als Goldarbeiter und Pfragner bezeichnet. Lit.: Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 112.
Burg Burckhard, J o h a n n Friedrich (Giovanni Federico), Goldschmied, get. 1 1 . 3 . 1657 N ü r n b e r g - f Sept. 1729 R o m . Sohn des -»Hans Georg. 1670-76 Lehre bei Alexander -»Reichert. Später war er in R o m tätig. Lit.: C. G. Bulgari, Argentieri, gemmari e orafi d'Italia, 1958; Archiv zur Nbger. G S K im G N M . Burckhardt, Endres, Seidensticker, Schneider, t M ä r z 1564 N ü r n b e r g , ehemals Grab Nr. 680 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph nicht erhalten, oo Margaretha ( t Sept. 1559). 1529 erwarb er für 250 fl. das H a u s Albrecht-Dürer-Straße 17, das mit einem Eigenzins von 8 fl. rh. (160 fl. rh. Hypothek) belastet w a r und verkaufte es 1534 fur 302 fl. mit gleicher Hypothek wieder. 1539 kaufte er um 310 fl. das A n w e s e n Untere Wörthstraße 10 mit Hinterhaus und Fischgrube, das noch mit einer Hypothek von 240 fl. rh. belastet war. 1547 besaß er auch das Haus Brunnengäßchen 26, beim Rosenbad. Beide A n w e s e n vermachte er d e m Maler Matthes -»Strobel und dessen Ehefrau Margaretha. Lit.: Burger, 1972 Nr. 6393, 7840; Zahn, DI-N Nr. 541; Kohn, N H b Lorenz u. Sebald. Burckhardt, Georg, Rotschmied, W a a g m a c h e r , t 1742 Nürnberg. 1697 Meister. Sein Mz. zwei gekreuzte Fische und N a m e (Initialen) wurde a m 1.2.1698 in die Meisterrolle eingetragen. 1704 und 1707 in den Grundverbriefungsbüchern erwähnt. Lit.: Lockner Nr. 1068; Stengel, in: G N M M, 1918/19, S. 127. Burckhart, Hans, Buchdrucker, wurde 1498 Bürger. Lit.: G N M , A K d V , 1860, S. 119. B u r c k h a r t (Purckhart), Hans Zirkelschmied, oo 29.5.1536 Barbara, Tochter des Hans Hamer. A m 17.5.1555 wurde er in den Grundverbriefungsbüchern erwähnt, als seine Frau mit ihren Geschwistern ein von den Schwiegereltern ererbtes Haus in der Elenden Gasse (Rosental) verkaufte. Lit.: S c h o m b a u m , 1949 Nr. 2315. Burckhart, T h o m a s (Thoman), Glaser, w u r d e 1501 Bürger. Lit.: G ü m b e l 1907, S. 61. B u r c k m a n n s. B i r k m a n n Burer s. Burrer Burg, H a n s auf der, Goldschmied, Silberarbeiter, auch Händler, get. 14. 4. 1568 Nürnberg - begr. 5. 1. 1615 Nürnberg. Sohn des Hans von der Burg, G e n a n n ter; Vater des -»Hans Ludwig; Enkel des -»Rüdiger, oo I) 23.10.1598 Ursula, Tochter des Paulus Niedermayr, Eisenkrämer. II) 16.7.1607 Clara (begr. 6.7.1614), Tochter des Caspar Treger. A m 29.6.1598 bestand er die Meisterprüfung. Von ihm sind diverse Buckelpokale, H u m p e n mit Traubenbuckeln und ein Trinkgefaß in Form eines Bären bekannt. Er verwendete fur sein Meisterzeichen ebenso wie sein Sohn Hans L u d w i g die Buchstaben H A D B ; die häufig verwechselten Marken unterscheiden sich im Umriß. Er wohnte in der Ä u ß e ren Laufer Gasse. Sein Sohn David wurde Buchbinder. M u S : N Ü R N B E R G , G N M . Lit.: Rosenberg 4084, 4085; Stockbauer, 1893 Nr. 649; Barock, 1962, S. 143; Sporhan-Krempel/Wohnhaas, 1973 Sp. 1065 (unter Reckert); Jamnitzer, 1985; Hampe, Rv.; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 113. Ausst.: 1952/5. Burg, H a n s L u d w i g auf der, Goldschmied, Goldund Silberarbeiter, get. 25. 8. 1599 N ü r n b e r g - begr. 18. 5. 1660 Nürnberg. Sohn des -»Hans, Goldschmied, oo 23.3.1641 Margaretha (begr. 21.3.1673), Tochter
Burg des Veit Hartmann, Handelsmann. 1614-20 Lehre bei Tobias ->Wolf. Bei seiner Eheschließung wurde er als Handelsmann bezeichnet. Erst im relativ hohen Alter von 45 Jahren, entschloß er sich, die Meisterprüfung abzulegen, die er 1644 bestand. Im Meisterbuch wurde vermerkt, daß er bereits verheiratet war und sein Meisterstück schlecht ausgefallen sei. Von ihm stammte das bei Nagler erwähnte Blättchen, signiert mit HADB (seitenverkehrt), welches im Schild einen Knaben mit einem geflügelten Delphin zeigt. Gestochene Platten dieser Art legten die Goldschmiede als Probe in der Gravierkunst bei Erlangung der Meisterschaft vor. Sie wurden in der Lade aufbewahrt, jedoch Anfang des 19. Jh. als Altmetall verkauft. Von Hans auf der Burg sind mehrere Pokale und Becher bekannt, außerdem kann ihm eine Prunkplatte mit getriebenen Blumen zugewiesen werden, die 1987 beim Auktionshaus Lempertz in Köln versteigert wurde. Der Goldschmied verwendete fur sein Meisterzeichen, ebenso wie sein Vater Hans, die Buchstaben HADB; die häufig verwechselten Marken unterscheiden sich aber im Umriß. Er bildete zwei Lehrlinge aus: Hans Schneider (1651-56); Hans Christoph Spiegel (165258). Bei seinem Tod wohnte er auf der Insel Schütt beim Wildbad. Lit.: Rosenberg 4084, 4085; Nagler, Monogr. I, 1741; Stockbauer, 1893; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 114. Burg, Lamprecht von der, Goldschmied, Gold- und Silberarbeiter, * Nürnberg. 1661-67 Lehre bei Johann Jacob -»Clauß. Später wanderte er nach Stockholm aus, wo er Meister wurde. Lit.: Svenskt Silversmide 15201850, 1963, S. 90; Archiv zurNbger. GSK im GNM. Burg, Peter von der, Goldschmied, Goldarbeiter, erscheint nur im retrospektiv angelegten Meisterbuch von 1652, demnach wurde er vor 1514 Meister. Evtl. beruht der Eintrag auf einem Irrtum. Lit.: Stockbauer, 1893 Nr. 228. Burg, Rüdiger (Rotger) auf der, Goldschmied, Goldarbeiter, * um 1495/96 Köln? oder Lindau? - f 2. 6. 1549 Nürnberg, ehemals Grab Nr. 1174 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1527, heute auf Grab Nr. 1200, noch vorhanden, oo 10.12.1526 Anna (begr. 26.12.1570), Tochter des Arnold -»Wenk, Goldschmied. Laut einem Nürnberger Geschlechterbuch soll die Familie des Goldschmieds aus Lindau stammen. Er wurde 1529 Meister, legte aber keinen Meistereid ab. 1533-49 Genannter. Der Erwerb des Bürgerrechts ist nicht nachweisbar; vermutlich hat er als vermögender Mann ein erhöhtes Bürgergeld gezahlt, das hierfür verwendete pergamentene Bürgerbuch ist heute nur noch fragmentarisch erhalten. Zusammen mit seinem Schwiegervater führte er einen umfangreichen Handel mit Goldschmiedearbeiten und besuchte die Frankfurter Messen. Ab 1533 belieferten die beiden Goldschmiede Johann Friedrich den Großmütigen, Kurfürst von Sachsen, mit größeren Mengen Schmuck, für 1542 sind Schmuck und Ringe im Wert von 1200 fl. belegt. Auch Herzog Albrecht von Preußen und der polnische Königshof in Krakau zählten zu seinen Abnehmern. 1541 befand sich Rüdiger auf der Burg unter den Junkern, die Kaiser Karl V. bei seinem Empfang in Nürnberg entgegenritten. Vermutlich war er vornehmlich als Händler tätig; Werke sind von ihm nicht bekannt. Am 25.4.1542 trat er als Bürge für den
204 Florentiner Kaufmann Thomas Lapi auf, der 1539 bei Hans -»Koberger d. Ä. ein Kreuz mit Diamanten, Rubinen und Perlen erwarb, dieses jedoch nicht bezahlte. Am 11.4.1548 erlitt er beim Besuch des Reichstags zu Augsburg einen Schlaganfall. Bei seinem Tod wohnte er hinter dem Rathaus, wohl im Anwesen Fünferplatz 10, das seinem Schwiegervater gehört hatte und später in den Besitz seines Ehenachfolgers Mercurius I. ->Herdegen gelangte. Zwei Medaillen von 1526 bzw. um 1535/36, die Matthes -»Gebel zugeschrieben werden, zeigen ihn im Alter von 31 bzw. 41 Jahren. Lit.: Trechsel, 1735; Hampe, Rv.; M. Bemhart, in MBNG, 1936; Schornbaum, 1949 Nr. 4071; Zahn, DI-N Nr. 658; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 115; Kohn, N H b Sebald. Burgdorfer, Daniel David, Maler, Kupferstecher, Radierer, Lithograph, * 19. 6. 1800 Bern - t 15. 6. 1861 Lausanne. Sohn des Johann Jakob, Verleger, Kunsthändler und Amateurmaler, oo 1834 Lausanne Ν. N. War 1821 Zögling der Nürnberger Kunstschule und von Friedrich ->Geissler. Er stellte zwei Aquarelle, zwei Kreidezeichnungen und acht Kupferstiche aus. Ab 1834 in Lausanne ansässig, wo er 1849-59 als Zeichenlehrer tätig war. Er schuf überwiegend Veduten und Portraits, auch Kpst. und Lithographien. Lit.: AKL. Ausst.: 1821/1. Burger, Balthasar, Rotschmied, Gewichtmacher, t 1750 Nürnberg. Er wurde am 28.3.1741 in die Meisterliste eingetragen. Lit.: LocknerNr. 1353. Burger (Purger), Barthelmeß, Goldschmied, oo Elsbeth (begr. 2.11.1478). Wurde 1448 Meister, 1481 war er im Ämterbüchlein als Geschworener verzeichnet. Lit.: Burger, 1961 Nr. 2930; Burger 1967, Nr. 1775; Archiv zur Nbger. GSK im GNM. Burger, Mag. Georg Arnold, Mathematiker, Ratschreiber, Dichter, * 8. 8. 1649 Nürnberg - f 8. 5. 1712 Nürnberg, ehemals Grab Nr. 1911 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph nicht erhalten. Sohn des Salomon, Kanzleischreiber, oo I) 17.8.1674 Helena Susanna, Tochter des Johann -»Sechst, Schulkollege und Korrektor bei Endter. Ab 1669 Studium in Altdorf, anschließend Studium der Mathematik in Jena. 1672 wieder in Nürnberg, wo er Privatunterricht in Mathematik, Geographie, Geometrie und Astronomie erteilte und seit 1675 die Sammlung mathematischer und physikalischer Instrumente in der Stadtbibliothek betreute. Am 17.2.1677 Anstellung als Registrator, 1686 Kanzleischreiber, am 14.4.1691 Ernennung zum Ratsschreiber, 1669 erster Ratsschreiber. 1691-1712 Genannter. Burger hielt Vorlesungen über Mathematik und Astronomie und entwarf eine große kunstvolle Sonnenuhr für den Hof des ehemaligen Augustinerklosters in Nürnberg. Auch verfaßte er deutsche und lateinische Verse. Er wohnte in der alten Ledergasse (Tucherstraße). 1675 Mitglied und Förderer des P.Bl.O., Ordensname „Asterio I." (Sternkraut). Seine schöne mathematische Bibliothek vermachte er der Stadtbibliothek Nürnberg, sie wurde in einem Katalog von 1616 verzeichnet. MuS: NÜRNBERG, StadtB: Schriften. Lit.: Doppelmayr, 1730; Will, GL I, S. 174 u. III, S. 741; Will, Münzbel. Bd. III, S. 160; Zinner, 1964; Schmied, 1979; Jürgensen, 1994, S. 86. Burger, Georg Matthias, gen. Rosenbäcker, Bäkkermeister, Mechaniker, Mystiker, * 19. 1. 1750
205 Dittenheim b. Günzenhausen - f 2. 4. 1825 Nürnberg, begr. auf dem Johannisfriedhof. Sohn des Johann Matthias, Söldner, oo I) 25.10.1790 Susanna Walburga (begr. 3.5.1799), Tochter des Johann Wolfgang Trinklein, Metzger in Gräfenberg, ein Sohn, eine Tochter; II) 11.8.1799 seine Schwägerin Margareta Barbara Trinklein (f 1850), drei Söhne, eine Tochter. Er kam als Bäckergeselle nach Nürnberg; 1778/79 war er kurze Zeit als Oberbäcker am Bayer. Erbfolgekrieg beteiligt. Nach Nürnberg zurückgekehrt arbeitete er wieder als Bäckergeselle. Er beschäftigte sich mit Mathematik und verwandten Wissenschaften. Der Handelsmann Johann Matthias Kießling ermöglichte ihm eine Reise nach Echterdingen zu Pfarrer Philipp Matthäus Hahn, der ihn zunächst zu seinen beiden Brüdern sandte, die Groß- und Kleinuhrmacher in Kornwestheim waren; dort blieb er einige Jahre. Anschließend genoß er einige Monate unentgeltlichen Unterricht in Mathematik und Mechanik bei Pfarrer Hahn, der auch sein theosophisches Weltbild beeinflußte. Wieder in Nürnberg arbeitete und wohnte er als Bäckergeselle bei Christian Rosenbauer im Nadlersgraben, wo er nebenbei als Uhrmacher tätig war. Er fertigte kunstvolle mechanische Arbeiten sowie Sonnen- und Taschenuhren. Seine Himmels- und Erdkugeln wurden durch Uhrwerke angetrieben. Auch wurde von sog. Schrittzählern berichtet, die sehr bequem seien und häufig bestellt und gekauft würden. Kießling bestellte eine Jahruhr, die Stunden, Minuten, den Monatstag (den man auch im Schaltjahr nicht richten durfte) und die Mondphasen anzeigte, die in 126 Jahren nur einen Tag abwichen. Das Viertel- und Stundenschlagwerk wurde durch einen drei Schuh langen und vier Pfund schweren englischen Perpendikel ein Jahr ohne Aufziehen angetrieben. Am 1.10. 1790 erwarb er um 2300 fl. das Eckhaus Brunnengäßchen 20 und die Backgerechtigkeit der Bäckerei „Weiße Rose", die eine große weiße Rose über der Tür hatte (Rosenbeck). Daneben beschäftigte er sich mit Mystik und hielt Sonntag-Nachmittag-Versammlungen zu religiösen Gesprächen ab. Er besaß eine beachtenswerte Bibliothek mystischer Literatur, die etwa 1000 Bände wurden nach seinem Tod auf 125-140 fl. geschätzt. Er wurde als 8-Herren-Leiche begraben, bei welcher acht Geistliche anwesend waren. Die Burgerstraße in Nürnberg wurde nach ihm benannt. Lit.: NDB; Wilhelm Kunze, in: MVGN 31, 1931, S. 246264; Pilz, 1977; Abeler, MdU, S. 101; Stadtlexikon 2000; Kohn, N H b Sebald. Burger, Hans Otto, Maler, Graphiker, * 1918 Nürnberg, Besuch der Staatsschule für angewandte Kunst Nürnberg und der AdBK München. Kriegsteilnehmer und Kriegsgefangenschaft in Rußland. Selbststudium und künstlerische Tätigkeit. Er arbeitet als Maler und Graphiker. 1954 wohnte er in Fürth, Rosenstraße 4. Mitglied im BBK. Ausst.: 1949/1; 1951/5; 1954/11; 1955/9,-/11. Burger, Helene, Archivarin, * 10. 6. 1912 Dombühl - ΐ 29. 5. 1986 Nürnberg. Nach einem Studium der Theologie trat sie am 1.11.1933 in die Dienste des Landeskirchlichen Archivs in Nürnberg. Sie war Referentin für Personal- und Familienforschung, beteiligte sich aber auch maßgeblich an der Pfarrerforschung. U.a. führte sie die Verkartung der ältesten
Burghart Kirchenbücher durch und edierte 1951 das früheste Ehebuch von St. Lorenz sowie 1961-72 die Totengeläutbücher St. Sebald und St. Lorenz. Im Verein für bayerische Kirchengeschichte amtierte sie bis 1975 als Kassier. Ehrenmitglied in der Gesellschaft für fränkische Familienforschung. Lit.: ZbKG 46, 1977, S. lf. Burger (Burgel), Johann Ludwig, Zirkelschmied, wurde am 1.4.1731 in die Meisterliste eingetragen. Burger, Ludwig, Illustrator, Radierer, Lithograph, * 19. 9. 1825 Krakau - f 22. 10. 1884 Berlin. Schüler des Malers Blödner in Warschau, ab 1842 an der Akademie Berlin. 1846-47 Zeichner in einer Spielkartenfabrik in Stralsund. Reisen nach Belgien und Frankreich. Er fertigte Illustrationen zur Kriegsgeschichte und für Kinderbücher. Ab 1869 auch als Wandmaler tätig. MuS: N Ü R N B E R G , MStN: „Die Burg von Nürnberg im Jahr 1866", Burger (del.), Farblithographie 1866; eine kol. Zeichnung. Lit.: AKL; ThiemeBecker, Ausst.: 1941/2. Burger, Martin, Rotschmied, Zapfenmacher, wurde 1696 Meister. Lit.: LocknerNr. 1057. Burger, Nicolaus, Kunstdrechsler, Vater des Johann Sigmund, Pfarrer, oo vor 1714 Regina Brader. In Nürnberg tätig. Lit.: Simon, Pfb. Nr. 183. Burger, Veit (Vitus), Dr., Schulmann, Kantor, * 1544 - t 4. begr. 6. 11. 1616 Nürnberg, Grab Nr. 941 auf dem Rochusfriedhof, Epitaph dat. 1592, noch vorhanden, oo Magdalena. 1573-77 Vorsinger und Kantor bei St. Lorenz. Seit 1599 Konrektor, 1611 bis 4.11.1616 Rektor an der Lorenzer Schule. Als solcher zeitweise auch Leiter des Chores von St. Lorenz. Panzer verzeichnete sein Portrait. Lit.: Gugel Rochus, S. 46; J. J. Carbach, Zion 1733; MVGN 14, 1901, S. 253-257; Harrassowitz, 1987; Zahn, DI-N Nr. 2011. Burgess, John, engl. Architektur- und Landschaftsmaler, Zeichner, * 1814 Birmingham - f 11.6. 1874, oo Ν. N., Kinder. Ausbildung durch seinen Onkel Henry William Burgess. 1833-37 Reise nach Frankreich und Italien. Er malte hauptsächlich Landschaften und Architekturansichten in Aquarell, seine besondere Stärke lag in der Bleistiftzeichnung. 1840 ließ er sich als Zeichenlehrer und Leiter einer Kunstschule in Leamington nieder. 1847 scheint er in Nürnberg gewesen zu sein, wie eine datierte Stadtansicht vermuten läßt. MuS: N Ü R N B E R G , Slg. Grieb: „Kaiserstellung mit Luginsland und Fünfeckigem Turm", Aquarell, 54 χ 37 cm, sign, und July 1847 dat. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Busse; Bénézit. Ausst.: 1838, 1860 und 1861 in der Londoner Royal Academy sowie häufig in der Water-Colour-Society. Burghart, Toni (Anton), Maler, Zeichner, Graphiker, Poet, * 14. 6. 1928 Nürnberg. 1946-48 Lehre als Chromolithograph und Besuch der Graphischen Fachschule Nürnberg bei Arthur -»Rappl. 1948-49 Studium an der AdBK Nürnberg bei Hermann -»Wilhelm und Unterricht bei Christian -»Klaiber. Reisen nach Frankreich und Italien. Anfangs Gebrauchsgraphiker. Bis Mitte der 60er Jahre informelle Arbeiten, um 1963 experimentelle Holzschnitte. Greift Anregungen der Pop Art auf und münzt sie ab 1965 zu einer fränk. Variante um. Als Graphiker und Dichter lieferte er ironische Kommentare historischer, aktueller und lokaler Ereignisse. Ab 1970 Beiträge zur DürerRezeption. Von seinen Gemälden sind u.a. die späten
Burgschmiet Landschaften und Stadtansichten Nürnbergs beachtenswert. 1963 G r ü n d u n g der Gruppe „ N " mit Egon -»Eppich, Arnold -»Leissler, M a x -»Söllner, Franz -»Vornberger, Gerhard -»Wendland (bis 1965 jährl. eine Graphik-Mappe mit Texten von L. Grote, R. Jüdes, D. Mahlow). 1953 wohnte er in Nürnberg, Schweppermannstraße 40, später W o h n u n g und Atelier in Nürnberg, Wielandstraße 34. 1965 Förderungspreis der Stadt Nürnberg, 1969 Preis der Internat. Graphik-Ausst. Ljubljana, 1970 Reise-Stipendium „Mit Dürer unterwegs", 1993 Kunstpreis der Nürnberger Nachrichten. 1996 Kulturpreis der Stadt Nürnberg. M u S : N Ü R N B E R G , M S t N : Gemälde und Graphiken. Lit.: A K L ; Lohrey, 1989; Birgit Suk: Toni Burghart, Cadolzburg 2003. Ausst.: 1953/9; 1954/7; 1958/16; 1959/1; 1960/2; 1961/18; 1962/1; 1965/27; 1967/1; 1968/8; 1971/11; 1972/15; 1978/13; 1979/1; 1981/3; 1982/9; 1984/3; 1986/5, - / 1 4 ; 1988/13; 1990/7, - / 2 1 ; 1991/1; 1992/2; 1994/3; 1 9 9 5 / 1 , - / 2 ; 2002/5. Matthias Mende Burgschmiet, J a k o b Daniel, Erzgießer, Bildhauer, Medailleur, Drechsler, Dekorationsmaler, * 11. 10. 1796 Wöhrd b. Nbg. - f 7. 3. 1858 Nürnberg, Grab Nr. F 33 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1834, noch vorhanden. Sohn des Christoph Gottlieb (* 1764), Steinbildhauergeselle, oo 22.11.1821 A n n a Margaretha (* um 1800 - t 15.1.1874), Tochter des Ericus Lutz aus Luxemburg, ein Sohn, eine Tochter. Bereits als Kind verwaist, war er mit Kolorierarbeiten fur Bilderbogen-Verlage, mit Schnitzarbeiten für Brillenfutterale und der Herstellung von Holzspielzeug beschäftigt. 1807-11 Lehre als Spielwarendrechsler bei Andreas Meichel, dort Geselle bis 1816. Er arbeitete zunächst als Miniaturmaler und Mechanikus, wobei er sich durch die Herstellung komplizierter Kindertheater auszeichnete. 1818-19 fertigte er mit Georg Paul -»Büchner und Andreas Meichel mechanische Puppen und betrieb ein Automatentheater. 1820 DeutschlandTournee (Berlin, Dresden, Leipzig, München). 1821 Niederlassungsgesuch als „Mechanikus und Maler" in Nürnberg; erst A u f n a h m e als Schutzbürger, 1828 Bürgerrecht. 1821 besuchte er die Nürnberger Kunstschule unter Albert -»Reindel und bildete sich autodidaktisch zum Bildhauer weiter, wobei er durch Friedrich -»Campe und Karl Alexander -»Heideloff gefördert wurde. Sein erster öffentlicher A u f t r a g waren drei fast lebensgroße Figuren für das 1821/22 umgebaute Waisenhaus in N ü r n b e r g nach Entwürfen Heideloffs (nicht erhalten). U m 1821 Restaurierung der Kreuzwegstationen von A d a m -»Kraft in Nürnberg-St. Johannis ( G N M Nürnberg). 1822-24 war er mit Gottfried -»Rotermund und Ernst von -»Bändel unter der Leitung Albert Christoph -»Reindels als Bildhauer bei der Restaurierung und Ergänzung des Schönen Brunnens tätig; 1824/25 unter Heideloff Mitarbeiter bei der Restaurierung und Neueinrichtung der Jakobskirche in Nürnberg. 1825/26 schuf er die lebensgroße Sandsteinfigur Philipp -»Melanchthons nach einem Entwurf Heideloffs vor dem Nürnberger G y m n a s i u m auf dem Egidienberg, 1823 das Standbild Adolfs von Nassau am sog. Nassauerhaus in N ü r n b e r g (1945 zerstört), 1824 eine Kolossalbüste Albrecht -»Dürers (nicht erhalten). 1825 erster eigener Bronzeguß: Kopie einer Bildnisbüste König M a x I. Joseph von Bayern nach
206 Johann Baptist Stiglmayer (München, B N M ) . 1826/28 fertigte B. das Modell nach Zeichnungen Heideloffs zum Bronzegrabmal fur Fürstbischof Georg Karl von Fechenbach (f 1808) im Dom zu Bamberg; G u ß durch M. -»Rupprecht, Nürnberg. 1827/28 schuf er das Bildnis-Medaillon Dürers nach einem Entwurf Heideloffs über der T ü r des Dürerhauses in Nürnberg. Von 1826 bis zum Tod hatte er einen Lehrauftrag für Bildhauerei an der Polytechnischen Schule Nürnberg. Um 1826 kaufte er das Haus S. 717 (Paniersplatz 29). V o m Mai bis Oktober 1828 vervollkommnete er seine Ausbildung beim Kunstgießer Charles Crossatière in Paris, was von der Stadt N ü r n b e r g finanziert wurde. 1829 gründete er eine Erzgießerei in der Rotschmiedsgasse in Nürnberg, die er um 1837 in das eigene Anwesen S. 1073 (Untere Talgasse 2) verlegte. 1835/36 schuf er Modelle und Figuren des Hochaltars und der Kanzel im D o m zu Bamberg. 1839 war er auch für die Steinarbeiten der Evangelistenreliefs für den Kanzelkorb und die Standfiguren der 12 Apostel am Geländer des Kanzelaufgangs für neue Kanzel in St. Lorenz in N ü r n b e r g vorgesehen. Z u dieser Zeit war er jedoch mit größeren Gußaufträgen beschäftigt, so daß diese Arbeiten dem Meininger Hofbildhauer Ferdinand -»Müller übertragen wurden. 1840 Bronzeengel für den Hauptaltar der Lorenzkirche nach Entwurf Heideloffs (seit 1951 Feucht, St. Jakob), 1844/45 Büste Bürgermeister Friedrich Scharrer für den Nürnberger Bahnhof der Ludwigs-Eisenbahn. A b 1840 trat seine bildhauerische Tätigkeit zugunsten seiner Gußarbeiten zurück. Er fertigte zahlreiche Güsse nach Modellen anderer Künstler, u.a.: 1837-40 DürerDenkmal von Christian Daniel -»Rauch für den Albrecht-Dürer-Platz in Nürnberg, 1843/45 BeethovenDenkmal von Ernst Julius Hähnel für Bonn, Bronzetüren der Goethe-Galerie von Bernhard N e h e r und Angelica Facius (Weimar, Schloß) und Grabmal General von Theobald (Nbg.-Gostenhof, Militärfriedhof), 1848/52 Statuen Kaiser Karls IV. von Hähnel für Prag, des badischen Ministers Winter von Franz Xaver Reich für Karlsruhe und Martin Luthers von Ferdinand Müller für M ö h r a bei Eisenach (Aufstellung 1861), 1856 das Radetzky-Denkmal von Christian Ruben und Joseph und Emanuel Max f ü r Prag (1858 enthüllt, 1945 geschleift). Für die Münchener Industrie-Ausst. 1854 schuf er einen Erzpokal nach eigenem Entwurf mit Figürchen berühmter Nürnberger Gießer (verschollen). Die Gußwerkstatt Burgschmiets war eine der leistungsfähigsten ihrer Zeit. Zu seinen wichtigsten Schülern zählten Georg -»Howaldt und Wilhelm Pelargus. 1855 Verleihung der goldenen Medaille des kgl. bayer. Zivilverdienstordens durch Maximilian II. von Bayern. U m 1850 verlegte er die Gießerei in die Vorstadt St. Johannis, Burgschmietstraße 14, w o sein Schwiegersohn Christoph -»Lenz mit ihm arbeitete und 1855 die Werkstatt ganz übernahm. Sein von Georg -»Schmidt 1840 gemaltes Bildnis befindet sich im Besitz der MStN, ebenso zwei weitere und signierte Bildnisse des Ehepaares. Die Burgschmietstraße wurde nach ihm benannt. Werke: A N S B A C H : Denkmal für Johann Peter Uz, 1824. B A M B E R G , Altenburg, Kapelle.: 4 Hochrelieffiguren, 1835. F E U C H T , ev. Pfarrkirche: 6 Leuchterengel, 1840. G R Ä F E N B E R G / Lkr. Forchheim, Stadtpfarrk..: Kruzifix, Holz, 1832.
207 H E L M B R E C H T S , St. Joh. Bapt.: Abendmahlsrelief, Holz, 1849. H E R S B R U C K , Dt. Hirten-Museum: Bronzebüste Joh. Scharrer, 1845. M Ü N C H E N , B N M : Bronzestatuetten, Selbstbildnis, 1855 und Rektor Romig, 1858. N Ü R N B E R G , Egidienplatz: Melanchthon-Denkmal, 1826; - , Albrecht-Dürer-Platz: DürerDenkmal, 1840. - , Dürer-Gymnasium: Statuetten Johannes -»Regiomontanus, Albrecht Dürer und Peter -»Vischer, 1825/26. - , Johannisfriedhof: Grabmäler Conrad -»Grübel, 1836; Georg Paul ->Amberger, 1842; F. -»Scharrer, 1844; A. Chr. -»Reindel, 1855. - , Priv.Bes.: Skizzenbuch; Fremdenbuch der Gießerei Lenz. M u S : N Ü R N B E R G , M S t N , Zeichnungen: Bildnis G. P. Buchner, 1818; Wassertor in Wöhrd, 1821. Gedächtnismedaille zum 300. Todestag Albrecht Dürers, 1828; - , Reduktion der sog. Nürnberger Madonna, Alabaster, 1824. - , G N M : Sockel fur einen Bronzeputto der Vischer-Werkstatt, vor 1840; - , Dürer-Gymnasium: Bronzestatue, 94 cm, sign. Burgschmiet, 1832. Lit.: A K L ; Thieme-Becker; Sitzmann, 1983; Th. Hampe, in: Lebensläufe aus Franken 4, 1930; Jegel, 1952; Pilz, Jakobskirche; Mende, Dürer-Medaillen; Johannisfriedhof, 1991; Erlanger/Fischer, 2000; Masa, Freiplastiken, 25, 42; Stadtlexikon 2000. Ausst.: 1924/1; 1841/2; 1940/1; 1942/1; 1954/3; 1963/25 EA; 1971/8 Nr. 12, 28, 37, 44. Matthias Mende Burgschmiet, Johann Sigmund, Rotgießer, * um 1819 - t 3. 9. 1871 Nürnberg. Sohn des -»Johann Daniel. Nach 1855 arbeitete er in der Gießhütte seines Schwagers Christoph -»Lenz. Er wohnte zum Schluß in L. 759 (Peter-Vischer-Straße 27). Burkart s. Burkhard Burkert, Karl, Bildhauer, Schriftsteller, fertigte 1909 das Bärenbrünnlein auf dem Platnersberg. 1906 wohnte er in der Schmausengartenstraße 26. Werke: N Ü R N B E R G - G o s t e n h o f , Dreieinigkeitskirche: K a n zel, im Krieg zerstört. Lit.: N Z v. 23.10.1999; Ausk. Rüdiger Scholz. Burkhard (Burkart), Johann Christoph, Siegelgraber, 1723 Meister. 1730 bis nach 1750 war er im Ämterbüchlein als Siegelgraber verzeichnet. Seine Tochter A n n a Magdalena heiratete am 18.7.1835 den Siegel- und Wappenschneider Johann Gottlieb -»Berger. Lit.: A K L ; Thieme-Becker; Zahns Jb. I, 1868. Burkhard, Johann Gottiieb, Siegelgraber, t u f n 1780 Nürnberg, erscheint in den 1770er Jahren im Ämterbüchlein als Siegelgraber, 1780 als verstorben erwähnt. Lit.: A K L ; Thieme-Becker; Zahns Jb. I, 1868. Burkhard, Melchior, Siegelgraber, erscheint 1750 bis nach 1790 im Ämterbüchlein als Siegelgraber. Lit.: A K L ; Thieme-Becker; Zahns Jb. I, 1868. Burkhard, Tobias, Siegelgraber, erscheint in den 1740er Jahren im Ämterbüchlein als Siegelgraber. Lit.: A K L ; Thieme-Becker; Zahns Jb. I, 1868. Burkhardt (Burkhard), Kaspar, Schweiz. Maler, Zeichner, Kupferstecher, * 26. 9. 1810 WollishofenZürich - t 15. 7. 1882 Wollishofen-Zürich. U m 1830 Ausbildung bei Johann Jakob Sperli in Zürich und Johann Baptist Isenring in St. Gallen. Von ihm sind einige Ansichtenblätter aus N ü r n b e r g bekannt: 12 Teilansichten, 40 χ 50,5 cm, eine Gesamtansicht, 19,5 χ 32 cm, sowie ein weiteres Sammelblatt mit einer Gesamtansicht und 12 Teilansichten, 50,7 χ 63,8 cm,
Burrer Aquatintaradierungen, alle Arbeiten um 1835. M u S : N Ü R N B E R G , G N M . Lit.: A K L ; F. Zink, in: J b f F L 47, 1987, S. 220. Burkhart (Burchard Pildsnitzer), Bildschnitzer, wurde 1397/1403 in der Lorenzer Losungliste erwähnt, ebenso im Harnischbuch von 1408. In diesen Jahren wohnte er „Im W e r d " (Obere oder Untere Wörthstraße). In der Losungliste im Jahre 1400 wurde er bei der „Smal g a z z " (Brunnengasse) aufgeführt. A m 19.8. 1405 wurde er wegen „ U n g e h o r s a m " f u r ein Jahr aus der Stadt verbannt. Lit.: A K L ; Thieme-Becker; Murr, Journal, T. 2, S. 45; G ü m b e l , 1906, S. 338. Burkhauser s. B e r c k h a u s e r Burmeister, Karl, Goldschmied, Juwelier, wohnte 1881 in der Kieselbergstraße 5. Burmeister, M a r x , Goldschmied, Silberarbeiter, * „Sinfeld" (Seefeld?)/Holstein - begr. 24. 9. 1658 Nürnberg. Vater des Simon -»Bornmeister, Schulmann, oo I) vor 1631 M a g d a l e n a (begr. 20.1.1633); II) 23.9.1633 Maria (begr. 30.3.1661), Witwe des Hans Lettemair, Büttner; Kinder. Ausbildung in H a m b u r g , anschließend 15 Jahre Geselle, davon sechs Jahre in Nürnberg. Mit Rv. v o m 5.8.1627 wurde ihm das Bürgerrecht nach bestandener Meisterprüfung zugesagt. A m 20.6.1630 legte er die P r ü f u n g a b und wurde am 16.4.1631 als Meister vereidigt. 1647-51 G e s c h w o rener, 1648-58 Genannter. Er bildete folgende Lehrlinge aus: Valentin Bauerschmidt aus W i n d s h e i m (1638-44); H a n s Carl ^ D a n n e r (1639-44); Hans Christoph Kindt (1644-50); Georg Urban (1650-57); Michael Nicolaus -»Grey (1655-58, wurde Meister in Fürth). Bei seinem Tod wohnte er in der Alten Ledergasse (Tucherstraße). Lit.: Roth, 1802; Stockbauer, 1893; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 116. Burow, Emil, Blasmusikdirigent, Komponist, * 8. 9. 1855 Berlin - t 25. 4. 1943 Nürnberg. Sohn eines Militärmusikers und Polizeibeamten. Sein Vater ließ ihn an der Hochschule fur Musik in Charlottenburg Violine, Klavier, Waldhorn studieren. A m 11.10.1871 trat er freiwillig als Musiker beim preuß. InfanterieRegiment Nr. 42 in Stralsund ein, machte 1876 sein Kapellmeisterexamen und übernahm den A u f b a u des Musikkorps des 1876 aufgestellten Kgl. Bayer. 2. Fußartillerie-Regiments in N e u - U l m . 1877 erhielt er den freigewordenen Dienstposten des Stabshoboisten des Kgl. Bayer. 5. Infanterie-Regiments in Bamberg, das er bis 1901 mit großem Erfolg leitete. 1901-19 leitete Burow das Musikkorps des Kgl. Bayer. 14. Infanterie-Regiments in Nürnberg. Er stand bei Bismarck und Richard W a g n e r in hoher Gunst. A m 7.7.1927 dirigierte er zu seinem 50-jährigen Dienstjubiläum zum letzten Mal eine Militärkapelle. Er komponierte vor allem Serenaden, aber auch Märsche fur Blasorchester. W e r k e : „Fränkischer Sängermarsch", 1887; Fürstenfanfare", bearb. von H. Orterer. Lit.: Bayer. Blasmusik, Jg. 4, N r . 4, 1993, S. 4-6; Lexikon zur Militärmusik im Königreich Bayern, S. 13. Hanns-Helmut Schnebel Burrer (Purrer), Friedrich, Drechsler, P f e i f e n m a cher, Wildruf- und Jägerhorndreher, begr. 6. 8. 1619 Nürnberg, oo I) 21.6.1585 Catharina Lassner (begr. 8.7.1615), mind, eine Tochter; II) 26.11.1616 Apollonia Furschner (aus Creußen?). 1585 wurde er als
Burrer „Beindrechsler", 1612 als „Pfeifenmacher" und bei seinem Tod als „Wildruf- und Jägerhörnleinsmacher" bezeichnet. Er hatte seine Werkstatt am Lorenzer Platz und soll angeblich die Wildrufpfeifen erfunden haben. Lit.: Nickel, 1971, S. 42. Burrer, Georg, Elfenbeindrechsler, * Nürnberg, Sohn des -.Sebald, war 1598/99 bis 1627 in Stuttgart für den württ. Hof tätig. MuS: STUTTGART, Württ. Landesmus: Ziergestell; Salznapf (beides Zuschr.). WIEN, KhM: Pokal, 1616; Teile eines Tafelaufsatzes in Form einer Galeere. Lit.: AKL; W. Fleischhauer, Die Geschichte d. Kunstkammer d. Herzöge von Württemberg in Stuttgart, Stuttgart 1976. Burrer (Purrer), Sebald (Sebastian), Elfenbeindrechsler, Vater des -»Georg. Mit Rv. vom 30.1.1579 wurde ihm erlaubt, zwei Jahre in die Dienste des Kurfürsten von Sachsen zu treten, ohne sein Bürgerrecht aufzugeben. 1591 wurde er in einem Rv. mit drei Söhnen erwähnt. 1593 und 1603 erscheint er in weiteren Rv. Um 1595 lieferte er Arbeiten für den württ. Hof. 1607 wurde er auch als Hersteller von „Giftpulver" bezeichnet. Seine Tochter Margaretha heiratete am 19.2.1605 Nikolaus -»Kren, Wildruf- und Homdreher. Lit.: AKL; Hampe, Rv.; Nickel, 1971, S. 43; W. Fleischhauer, Die Gesch. d. Kunstkammer d. Herzöge von Württemberg in Stuttgart, Stuttgart 1976. Burrer (Burer, Purrer), Sebastian, Stadtpfeifer, t Juli 1568 Nürnberg, oo 9.1.1540 Barbara Schwenter. Laut Feuerschauprotokoll von 1561 wohnte er zur Miete bei Nicolaus Nützel in der Zisselgasse (AIbrecht-Dürer-Straße). Zum Schluß war er in der Oberen Schmiedgasse ansässig. Lit.: Schombaum, 1949 Nr. 4103; Nickel, 1971, S. 43; Burger, 1972 Nr. 8978. Burrer (Purrer), Ulrich, Beindrechsler, lieferte 1595-98 Trinkgefäße für die Kunstkammer des württ. Herzogs. Am 20.5.1598 in einem Rv. erwähnt, nach dem er bei einer Rückkehr nach Nbg. mit einer Bestrafung rechnen mußte. Lit.: AKL; Hampe, Rv. II, 1536. Burucker, Balthasar, Zirkelschmied, wurde am 9.6.1701 in die Meisterliste eingetragen. 1723 in den Grundverbriefungsbüchern erwähnt. Burucker, Georg, Zirkelschmied, 1684 und 1690 in den Grundverbriefungsbüchern erwähnt. Burucker, Hans, Zirkelschmied, 1686 und 1690 in den Grundverbriefungsbüchern erwähnt. Burucker, Joachim Ernst, Zirkelschmied, wurde am 5.11.1726 in die Meisterliste eingetragen. Burucker, Joachim Ernst, Mechaniker, Zeichner, * 2 1 . 7 . 1764 Nürnberg - f 1835 Nürnberg. Sohn des -•Wilhelm, Mechaniker; Bruder des -»Johann Michael, Kupferstecher. Seine Zeichnung einer astronomischen Uhr wurde von seinem Bruder in Kupfer gestochen. 1829 war er Besitzer des Hauses S. 1566 (Rosental 31), das früher seinem Vater gehört hatte. Panzer verzeichnete sein Portrait. Lit.: AKL; Thieme-Becker. Burucker, Johann Christoph, Zirkelschmied, t 11. 2. 1820 Nürnberg, oo Margaretha Specht ( t 17.9. 1822), Kinder. Am 30.1.1761 wurde er in die Meisterliste eingetragen. Laut Quartiergeldliste von 1800 wohnte er zur Miete in L. 1236 (Pfeifegasse 7). Burucker, Johann Conrad, Rotschmieddrechsel, war 1850 in S. 1531 (Spitzenberg) ansässig. Burucker, Johann Cornelius I., Zirkelschmied, t 7. 3. 1821 Nürnberg. Meistersohn, oo Maria Magda-
208 lena Schenk (f 18.11.1819), Kinder. Am 14.6.1774 wurde er in die Meisterliste eingetragen. Laut Quartiergeldliste von 1800 war er Mieter in S. 1594 (Rosental 24). 1819 wohnte er in S. 1600 (Stelzengasse 12). Seine Tochter Maria Johanna Rebekka heiratete am 29.3.1815 den Rotschmied Johann Friedrich -»Ammon. Burucker, Johann Cornelius IL, Rotschmiedemeister, * um 1809 Nürnberg - f 17. 7. 1851 Nürnberg. Enkel des Johann Cornelius I., unehelicher Sohn der Dorothea Maria Burucker. oo 11.10.1837 Franziska (* Haekerswagen/NL um 1812), Tochter des Carl Reinshagen, Schönfärber. 1837/51 wohnte er in S. 1531 (Spitzenberg). Burucker, Johann Friedrich, Zirkelschmied, wurde am 16.3.1717 in die Meisterliste eingetragen. Burucker, Johann Georg, Zirkelschmied, wurde 1720 in den Grundverbriefungsbüchern erwähnt. Burucker, Johann Jacob I., Zirkelschmied, Meistersohn, wurde am 22.6.1728 in die Meisterliste eingetragen. Burucker, Johann Jacob II., Zirkelschmied, Meistersohn. oo Kunigunda Lubenwein. Am 23.7.1748 wurde er in die Meisterliste eingetragen. Burucker, Johann Michael, Kupfer- u. Schriftstecher, Geograph, Mechaniker, * 17.6. 1763 Nürnberg t 4. 12. 1813 Nürnberg. Sohn des -»Wilhelm; Bruder des -»Joachim Emst, beide Mechaniker, oo 30.1.1792 Margaretha Felicitas ( t nach 1829), Tochter des Johann Heinrich Gottfried -»Bieling, Buchdrucker. 1786-1806 war er als Kupferstecher im Ämterbüchlein verzeichnet, mit dem Ende der Reichsstadtzeit endeten die amtlichen Aufzeichnungen. Er stach besonders Schriften und Landkarten, daneben Vignetten und Bildnisse. Für die Firma J. B. -»Homanns Erben lieferte er auch Segmente fur Globen. Wie sein Vater und sein Bruder war er auch als Mechaniker tätig und fertigte u.a. Guckkästen, seine Kupferstiche sind daher teilweise seitenverkehrt. Im G N M befindet sich eine Serie von sechs Bll. einer Kegelspiegelanamorphose, die ihren Bildinhalt nur mit einem Kegelspiegel oder einem entsprechenden Glaskegel enthüllen; der Original-Kegelspiegel aus Messing mit Etui ist ebenfalls erhalten. C. G. Müller verzeichnete sechs Nürnberger Prospekte, Panzer sein Selbstportrait und je einen Portraitstich seines Vaters und seines Bruders. Laut Quartiergeldliste von 1800 war Burucker in S. 1566 (Rosental 31) ansässig, wo er bis zum Schluß wohnte. Seine Witwe scheint das Geschäft weiterbetrieben zu haben, denn 1829 erscheint sie unter den Mechanikern, ansässig in S. 1548 (Hintere Beckschlagergasse 14). MuS: DARMSTADT, Hess. Landesmus.: Anamorphosen (Kegel- und Zylinderspiegel). NÜRNBERG, MStN: Kupferstiche. - , GNM: Erdglobus, dat. 1808 (Leihgabe der Stadt Nürnberg). Lit.: AKL; ThiemeBecker; C. G. Müller, 1791, S. 145, Forts. I, S. 9; Ludwig, 1998, S. 318. Ausst.: 1998/12; 2002/4. Burucker, Leonhard Lorenz, Zirkelschmied, f 23. 4. 1814 Nürnberg. Meistersohn, oo Anna Maria (26.3.1813). Am 13.3.1770 wurde er in die Meisterliste eingetragen. 1800 besaß er das Anwesen L. 1227 (Maiengasse 20), wo er bis zum Schluß wohnte. Burucker, Matthäus, Zirkelschmied, Meistersohn, wurde am 4.9.1753 in die Meisterliste eingetragen.
209 Burucker, Paulus, Zirkelschmied, wurde am 2.4. 1737 in die Meisterliste eingetragen. Burucker, Wilhelm, Mechaniker, Optiker, Kupferstecher, Graveur, Sonnenuhrmacher, * 1728 Nürnberg - t 20. 5. 1801 Nürnberg. Sohn eines Zirkelschmiedes; Vater des -»Johann Michael, Kupferstecher und des -»Joachim Ernst, Mechaniker. Die Ausbildung zum Mechaniker erhielt er durch seinen Vater, eine wissenschaftliche Weiterbildung erfolgte durch Johann Georg -»Ebersberger und Johann Conrad -»Löhe. Buruckers Arbeiten waren außerordentlich vielseitig und reichten von optischen und mechanischen Instrumenten über Zauberspiele bis zu Meßwerkzeugen und Wasserwaagen. Er verbesserte bekannte Geräte, konstruierte neue Instrumente oder baute sie nach gegebenen Vorlagen. Seine Spezialität waren lt. G. A. -»Will jedoch Universal-Äquinoktial-Minuten-Sonnenuhren. Laut Quartiergeldliste von 1800 besaß er das Anwesen S. 1566 (Rosental 33). Panzer verzeichnete sein Portrait. Werke: Verz. seiner vielseitigen Arbeiten und von sechs Veröffentlichungen zw. 1761 u. 1800 s. Will, GL V, S. 132-135. MuS: BASEL, Hist. Mus.: Zylinder-Sonnenuhr. LINDAU, Stadtmus. NÜRNBERG, GNM: Säulchensonnenuhr. OXFORD, Mus. Hist. Sc.: Äquatoriale Reisesonnenuhr, Messing; - , Säulchensonnenuhren, Holz: SEITENSTETTEN, Stift. WÜRZBURG, Mainfränkisches Mus. Lit.: AKL; ThiemeBecker; Barock, 1962, S. 202; Zinner, 1967; Abeler, MdU, S. 103; Pilz, 1977; Wagner, Sonnenuhren 1997. Burucker, Wilhelm, Mechaniker, Kupferstecher, * 1793 Nürnberg, Sohn des -»Johann Michael, oo 17.6.1821 Anna Elisabetha Steurer (* 1794). Er wohnt 1821 in S. 1548 (Hintere Beckschlagergasse 14). Busch, Caspar d. J., Organist, * 23. 9. 1508 Nürnberg. 1537-40 bei St. Sebald tätig, wo er 1540 beim Kaisereinzug die Orgel spielte. Lit.: Die Musikforschung II. Jg., 1949, H. 2-4, S. 164; Zschr. Genealogie Bd. 17, 1968, S. 308. Busch, Ernst, Lauten- und Geigenmacher, * um 1590 Illsen (Uelzen?) im Lüneburger Land - t 1648 Nürnberg. Sohn des Franz, Schreiner, oo I) 22.5.1623 Anna Elisabeth, Tochter des Friedrich -»Lang, Stadtpfeifer und Geigenmacher; II) 1645 Ν. N. Seit etwa 1612 in Nürnberg tätig, wurde 1622 Bürger und führte vermutlich die Werkstatt seines Schwiegervaters weiter. Seit 1615 sind von ihm gefertigte Instrumente durch gedruckte Geigenzettel nachgewiesen, insgesamt haben sich über 20 Instrumente in verschiedenen Stimmlagen erhalten. Durch noch vorhandene Rechnungen sind auch Reparaturarbeiten fur den Rat der Stadt belegt. Mehrmals wurde er als „Einspänniger" oder „Monatsreiter" bezeichnet. Bei seinem Tod wohnte er auf der Lorenzer Stadtseite. Werke: Verz. der erhaltenen Instrumente s. Lütgendorff und GNM A, 1991. MuS: NÜRNBERG, GNM. Lit.: Meer, 1982; Huber, 1989; Martius/Schulze, in: GNM A, 1991, S. 145-183. Ausst.: 1906/2; 1952/5; 1998/11 S. 38. Busch, Georg, Maler, Astronom, * um 1530 Nürnberg - t 29. 8. 1579 Erfurt. Sohn des -»Sebald d. Ä., Arzt. Seine Ausbildung als Maler erfolgte vermutlich in Erfurt. Die beiden einzigen von ihm bekannten Gemälde zeigen den Einfluß der Cranach-Schule. Seit 1550 führte er Stembeobachtungen durch. 1572 ent-
Busch deckte er die Nova im Stembild der Cassiopeia, die er 1572 und 1573 irrig als Kometen in zwei Schriften deutete (siehe auch Michael -»Röting). 1573 verehrte er dem Rat der Stadt Nürnberg die beiden Veröffentlichungen, wofür er 12 fl. als Geschenk erhielt. Werke: ERFURT, Severikirche, Epitaph Valentin Seidel: Enthauptung Johannis d. T., 1573 (zus. mit dem Bildhauer Hans Friedemann d. Ä.). - , Predigerkirche, Epitaph eines unbek. Ehepaares: Barmherziger Samariter, 1576. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Doppelmayr, 1730; Will, GL I, S. 156, V, S. 135; Hampe, Rv.; S. Orth, in: M V G N 51, 1962, S. 231-235; Pilz, 1977. Busch, Kurt, Graphiker, Werbekünstler, Maler, * 31. 7. 1902 Kulmbach - f 1969 Nürnberg. Er besuchte die Kunstgewerbeschule Nürnberg und war Schüler bei Hermann -»Gradi, Rudolf -»Schiestl und Max -»Körner. 1924 stellte er auf der „Werbekunstschau" im Künstlerhaus Werbeentwürfe für „Mars"-Räder aus. Auf den Ausstellungen war er meist mit Aquarellen und Zeichnungen vertreten, die Landschaftsmotive zeigten; auch haben sich Skizzenblätter der Innenstadt und des Tucherschlosses nach der Zerstörung 1945 erhalten. 1932 wohnte er in der Gothaer Straße 18, 1943/63 in der Hiltpoltsteiner Straße 58, 1947 (vorübergehend) in Müggendorf. Mitglied im B D G und im Künstlerverein. Werke: N Ü R N B E R G , Aussegnungshalle des Rochus-Friedhofes: Wandmalereien. - , ehemalige Hermann-Göring-Schule (Schule fur Luftschutzwarte): Malerei an der Turmuhr und Wandfries in der Singklasse. MuS: N Ü R N B E R G , MStN: 1 Gemälde, 2 Aquarelle, 2 Zeichnungen, 1 Druck. Lit.: Vollmer; Stimmen der Kunst, H. 7, Oktober 1924, S. 2 u. Heft 10, Januar 1925, S. 3; Rösermüller, 1928; Bauten, 1942, S. 27, 35, 43; Künstlerverein, 1954. Ausst.: 1928/7; 1930/1; 1935/1; 1940/2; 1942/1; 1947/1; 1951/2; 1952/1; 1955/2; 1956/1; 1957/2; 1958/2, - / 3 ; 1959/2, - / 1 6 ; 1960/2, -73; 1963/13; 1964/1; 1966/1,-/2; 1970/1. Busch (Pusch), Paulus, Buchdrucker, 1565 Bürger. Busch (Pusch), Sebald, d. Ä., Dr. med., Stadtarzt, Kalendermacher, * Nürnberg - f 26. 10. 1536 Nürnberg. Sohn des Sebald, Arzt, oo I) vor 1509 Friderica ( t 1528), Tochter des Anthoni Reuß; II) 10.1.1531 Margaretha, seine Dienerin, zwei Söhne Sebald und -»Georg. 1488 in Ingolstadt immatrikuliert. Seit 1505 Arzt in Nürnberg. 1509-36 Genannter. 1512-34 war er Stadtarzt in Nürnberg; bis 1534 legte er jedes Jahr neu den Amtseid ab, dann setzte er sich wohl zur Ruhe. Neben der Medizin beschäftigte er sich mit Astronomie und Physik. 1512 bis 1531 gab er Kalender heraus. Am 20.11.1520 wurde er wegen der darin dargestellten Figuren, mit denen die Geistlichkeit beleidigt wurde, mit zwei Monaten Turmhaft bestraft. 1510 besaß er eine Eigenschaft (Hypothek) auf einem Haus in der Zistelgasse (Albrecht-Dürer-Straße), 1518 eines Hauses in der Schmiedgasse. 1519 kaufte er um 280 fl. rh. ein Eckhaus bei der Neuen Gasse (Hans-Sachs-Platz 14), auf dem er 1522 die Hypothek mit 140 fl. ablöste; hier wohnte er bis zum Schluß. Seine Witwe heiratete Dr. med. Hans Castner und verkaufte 1540 das Haus um 730 fl. rh. MuS: BERLIN, Kpst.-Kab.: zwei Wandkalender. NÜRNBERG, GNM: ein Wandkalender. Lit.: Doppelmayr, 1730, S. 161; Will, GL I, S. 156; Roth, 1802; Hampe, Rv. I, 1281; Ort, in: M V G N
Busch
210
51, 1962, S. 231-235; Matthäus, 1969 Sp. 1014-1021; Burger, 1972 Nr. 1630; Pilz, 1977; Kohn, NHb Sebald. Busch, Sebald d. J., Dr. med., Arzt, Mathematiker, * Nürnberg - f Erfurt. Sohn des -»Sebald d. Ä.; Vater des -»Georg, oo 20.7.1528 Anna Pfannmus. Studium in Altdorf. Mitglied im Collegium Medicum in Nürnberg. Wie sein Vater beschäftigte er sich mit Astronomie. Um 1538 ging er nach Erfurt, wo er 1540 eine Schrift über die Pest veröffentlichte. Lit.: Will, GL I, S. 156; Siegfried Ort, in: M V G N 51, 1962, S. 231-235. Busch, Wilhelm, Maler, Zeichner, Dichter, Bildergeschichtenautor, * 15. 4. 1832 Wiedensahl b. Hannover - t 9. 1. 1908 Mechtshausen/Harz. 1847-51 Besuch des Polytechnikums Hannover, Fachrichtungen Maschinenbau. Malerische Ausbildung an den Akademien Düsseldorf und Antwerpen. 1858 Mitarbeit bei den „Fliegenden Blättern", bis er 1865 mit seinen Bildergeschichten „Max und Moritz" den Durchbruch schaffte. Auf seinen Reisen scheint er auch in Nürnberg gewesen zu sein, wie die Vorlage für einen kol. Holzstich vermuten läßt. MuS: NÜRNBERG, MStN: „Im Bratwurstglöcklein zu Nürnberg", nach einer Originalskizze von W. Busch, Holzschnitt 1875/85, aus: Das Buch fur Alle; „Nürnberger Volksbelustigungen im 15. Jh.", Holzschnitt nach einer Zeichnung von W. Busch. Ausst.: 1986/6, Nr. 50.
Caspar, oo I) 19.9.1580 Maria (* 1551, f 4.10. 1599), Tochter des Christoph II. Fürer, drei Söhne, fünf Töchter; II) 1602 Scholastica ( t 17.7.1607), Tochter des Hans Zatzer, Eisenhändler; III) 29.2.1608 Ursula Held (* 1545 - t 1629), Witwe des 1) Hans Köler, 2) des Wolf Pömer. Schulbesuch in Augsburg. Studium Philosophie und Theologie, dann der Medizin in Straßburg, dort Magister. 1577 Studium der Jurisprudenz in Tübingen, Lauingen und Basel, dort 14.3.1580 Promotion zum Dr. iur. utr. 1580 Berufung an die Akademie in Altdorf mit einem Gehalt von 300 fl. Er war ein guter Praktiker, dessen Lehrtätigkeit bei den Studenten jedoch weniger erfolgreich und beliebt war. Auch scheint er die ersten Jahre in Altdorf eine Sturmund Drangperiode durchgemacht zu haben, wie aus Aufzeichnungen geschlossen werden kann. 1581 wurde er Prorektor der Universität, 1586 Rektor. 1592 wurde er als Ratskonsulent nach Nürnberg berufen, wo er der Stadt bis 1610 viele gute Dienste leistete. 160410 Genannter. Panzer verzeichnete sein Portrait. Seine Tochter Maria Magdalena heiratete am 9.10.1607 den Arzt Dr. Caspar -»Hofmann. Lit.: ADB; Will, GL I, S. 157, V, S. 135f.; Will, Geschichte der Universität Altdorf 1801, S. 36; Roth, 1802; Recktenwald, 1966, S. 65; KDM Nürnberg, 1977; Mährle, 2000; Stadtlexikon 2000; Zahn, DI-N Nr. 2662.
Buschmann, Hermann, Landschaftsmaler, * 3. 12. 1875 Osterholz-Scharmbeck/Bremen - f 20. 9. 1961 Kallmünz/Opf. Lehre als Dekorationsmaler in Bremen, Schüler der Privatschule von Prof. Hermann Groeber und Moritz Weinhold in München, Studium an der AdBK München. 1901 Übersiedlung nach Nürnberg, 1902-03 Besuch der Kunstgewerbeschule Nürnberg. Seit 1908 freischaffender Maler. Sein Werk umfaßt vor allem Landschaften und später auch Portraits in Öl, Tempera und Aquarell. 1906 wohnte er Wiesenstraße 118, 1910/14 Rennweg 70/IV, 1916/22 Feldgasse 51, 1929/32 Burgkmaierstraße 11; seit 1944 in Kallmünz/Opf. ansässig. Mitglied der Nürnberger Kunstgenossenschaft, der Künstlergruppe „Die Hütte", des Künstlervereins sowie der Künstlerklause. Werke: BRUNN, Pfarrk.: Altarblatt, 1927 (Kopie nach Rubens). FÜRTH, Auferstehungskirche: Deckengemälde „Die Bergpredigt". MuS: NÜRNBERG, MStN: ca. 25 Gemälde; 3 Zeichnungen; - , Slg. Grieb. Lit.: AKL; Vollmer; Rösermüller, 1928; Künstlerhaus, 1910; Lohrey, 1989, S. 26. Ausst.: 1006/1; 1910/1; 1911/1; 1912/2; 1913/1; 1914/2; 1915/1; 1916/1; 1918/3; 1919/2; 1920/1; 1921/1; 1922/1, - / 2 ; 1924/2; 1928/1; 1929/4; 1930/2, - / 3 ; 1931/2; 1933/1, - / 3 ; 1934/2, - / 3 ; 1935/1; 1936/1; 1940/1, - / 2 ; 1941/1, - / 6 ; 1949/1; 1951/3; 1954/2; 1955/3; 1963/14 EA; 1989/2.
Buser, Friedrich, Maler, Zeichner, Kupferstecher, * Ende 1797 Aarau/Schweiz - f 10. 4. 1833 Aarau. Ausbildung in Zürich und München. 1820-27 Zögling der Kunstschule Nürnberg und von -»Albert Reindel, in dieser Zeit stellte er auch wiederholt in Nürnberg aus. 1827 hielt er sich in Paris auf, wo er um 1830 Schüler von Charles Beyer war. Er malte Portraits, Genreszenen und entwarf Buchillustrationen. 1828 Mitglied des Nürnberg Künstlervereins. MuS: NÜRNBERG, MStN: Kupferstiche. Lit.: AKL; ThiemeBecker; Priem, 1875, S. 421. Ausst.: 1821/1; 1824/1; 1827/1; 1973/2. Butcher, Hermann, Architekt. Werke: NÜRNBERG, Jugendstilhaus: Freytagstraße 1 (1912). Lit.: Willenberg, in: MVGN 75, 1988. Butin, Hans, Meistersinger, Bortenmacher, Sohn des Hans, Bauer in Schenksolz bei Bad Hersfeld, oo Nürnberg 1.11.1658 Margarethe, Tochter des Hans Engelhard Spiegel, Kanzleibote. 1648 unterzeichnete er die Schulordnung der Meistersinger, trat aber erst 1654 und 1655 an einigen Schulen auf. Lit.: Stahl, 1982, S. 112. Buttendörfer (Rotschmiede) s. Bittendörfer Butterhof, Franz Xaver, Maler, * 7. 12. 1914 Nürnberg. Schüler der Kunstgewerbeschule Nürnberg. Studium an der Akademie München unter Oskar Graf, N. Heinlein und Adolf -»Schinnerer sowie an der TH München. Auf den Ausstellungen zeigte er meist Landschaftsaquarelle. 1939 wohnte er in Nürnberg, 1940 zur Wehrmacht einberufen, 1948 wieder in Nürnberg ansässig. Lit.: Vollmer. Ausst.: 1939/1; 1940/1; 1940/2; 1942/1; 1948/1. Buttmann, Erhardt (Buchdrucker, 1464) s. Gutmann, Erhardt Butz s.a. Putz Butz, Thomas, Rotschmied, t 29. 6. 1511 Nürnberg. Er wurde am 29.6.1511 in das Landauer Zwölfbrüderhaus aufgenommen. Lit.: Hausbuch Landauer.
Buschner (Kupferstecher, 18. Jh.) s. Puschner Buseck, Carl Theodor Frhr. von, Zeichner, Lithograph, * 1803 Bamberg - f I860. Er malte und lithographierte Ansichten von Bamberg und anderen fränkischen Orten, darunter auch von Nürnberg. Er begleitete Herzog Max von Bayern auf einer Orientreise, von welcher er zahlreiche Ansichten mitbrachte. Lit.: AKL; Sitzmann, 1983. Ausst.: 1959/4. Busenreuth, Johannes, Dr. iur. utr., Jurist, Ratskonsulent, Mediziner, * 29. 9. 1548 Augsburg - f 21. 4. 1610 Nürnberg, Grab Nr. 1494 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1603, noch vorhanden. Sohn des
211 Bux, Josef, Zinngießermeister, f urn 1894 Nürnberg. oo Susanne. Seit Anfang der 1870er Jahre in Nürnberg nachweisbar. Um 1884 betrieb er eine kleine Zinngießerei in der Unteren Söldnersgasse 5, danach in der Tetzeigasse 8, die auch Zinnspielwaren herstell-
Byrpaum te. Um 1876 wohnte er im Haus Spitzenberg 26, später in der Hirscheigasse 29. Ausst.: 2002/2. Bynter, s. Binder Byrpaum, Alexius (Kalligraph, 1512) s.Birnbaum, Alexius
c C s. a. G, Κ Caesar (Ceser, Seser, Zeser), Caspar, Steinschneider, oo Anna. Nach Rv. vom 16. u. 18.5.1592 war er geflohen, um sich einer drohenden Verhaftung zu entziehen. Am 3.10.1592 sagte seine Frau Anna aus, er habe kein geschnittenes Glas in betrügerischer Absicht verkauft. 1593 wurde er im Zusammenhang mit einem Hauskauf erwähnt. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Hampe Rv. II, 1171, 1172, 1193, 1225. Caesar (Caeser, Seser, Zeser), Dietrich, Steinschneider, im Januar 1612 erwähnt, als ihm seine Kleider im Sandbad gestohlen wurden. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Hampe Rv. II, 2456. Cäsar, David Gottlieb, Schreib- und Rechenmeister, t vor 1685 Nürnberg, oo vor 1659 Martha Gottfart (* Nürnberg), mind, zwei Söhne. 1659 war er in Dinkelsbühl tätig, anschließend in Stuttgart. Mit Rv. vom 14.7.1663 wurde ihm das Nürnberger Bürgerrecht zugesagt. Im Rv. vom 21.8.1663 kamen seine mangelhaften Kenntnisse in Arithmetik und Rechenkunst zur Sprache. Später scheint er jedoch eine größere Schule unterhalten zu haben, der auch ein Internat angegliedert war. 1662 erwarb er ein Haus in der Alten Ledergasse (Tucherstraße 43), das sein Sohn Johann August, Pfarrer in Rasch b. Altdorf, 1692 um 1400 fl. an den Rotschmied Johann Joachim -»Weinmann verkaufte. Die Konzession seiner Schule ging an Johann Sebastian -»Troschel über. Lit.: Dipt. Landgebiet II 1759, S. 125; Heisinger, 1927, S. 12, 15, 17, 47, 48, 81/82; Simon, Pfb. Nr. 187; Kohn, NHb Sebald. Caesar (Caeser, Seser, Zeser), Hans I., Wappensteinschneider, t Januar 1564 Nürnberg, oo Elena. Am 21.1.1545 trat er mit Georg -»Pencz als Vormund eines Kindes des Malers Hans -»Wolf auf, auch 1551 wurde er als solcher erwähnt. 1562 kaufte er fur 255 fl. von den Kindern des Goldschmieds Wolf -»Wagenmayr d. J. das Haus Fetzergasse 6, das er bis zu seinem Tod bewohnte. Lit.: AKL; Thieme-Becker; GNM M, 1889; Hampe Rv.; Burger, 1972 Nr. 7804; Timann, in: GNM A 1990, S. 107-108; Ausk. Karl Kohn. Caesar (Seser), Hans II., Wappensteinschneider, oo N. N., mind, ein Sohn Georg. Laut Rv. vom 16.3.1585 setzte er sich fur eine Haftverschiebung fur seinen Sohn Jörg ein, der wegen Unzucht mit Helena Schuler belangt wurde. Dies wurde abgelehnt, ebenso das erneute Gesuch des Vaters am 26.6.1585. Auch ein dritter Antrag wurde am 16.11.1585 abgewiesen, der Sohn war offensichtlich aus der Stadt verbannt worden. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Hampe, Rv. II. Caesar (Caeser, Seser, Zeser), Hans III., Wappensteinschneider, Sohn des Nielas, oo Magdalena Schlick. Aus einem Rv. vom 6.7.1602 geht hervor, daß sich seine Mutter dafür einsetzte, ihn einsperren zu lassen, ihm aber dort zu erlauben, als Wappensteinschneider zu arbeiten; dies wurde am 8.7.1602 erlaubt. Am 7.7.1603 hatte er Streit mit dem Tüncher Georg Unverdorben wegen 134 fl. Schulden. Am 21.1.1606 verkaufte er ein Haus in der Neuen Gasse gegenüber dem Sandbad an den Zimmermann Peter -»Carl und
dessen Frau Veronica; Carl war der Stiefvater von Caesars Frau. In einem Rv. vom 6.7.1613 sollten Erkundigungen über seinen Lebenswandel eingezogen werden; er wohnte damals beim Spitalkirchhof im Haus des Hans Herdan. Am 19.2.1616 setzte sich Caesars Frau Magdalena dafür ein, daß er aus der Haft entlassen werden sollte; der Rat verlangte, daß er sich zunächst mit den Kuratoren einer Magdalena Henkkelmann einigen müsse. Er lebte noch am 29.9.1628, als seine Tochter Sabina heiratete. Lit.: AKL; Thieme-Becker; E. Wernicke, in: M V G N 10, 1893, S. 61; Hampe Rv. Caesar (Keser), Hans Georg, Maler, get. 21. 12. 1574 Nürnberg - begr. 18. 4. 1632 Nürnberg. Sohn des Hans Keser, Pfragner. oo I) 23.1.1600 Susanna (get. 13.6.1580 - begr. 22.6.1613), Tochter des Johann Hilbrand, Pfarrer bei St. Sebald, drei Kinder; II) 3.11. 1613 Barbara (get. 9.11.1587 - begr. 11.2.1627), Tochter des Hans Schlauersbach, Zuckerbäcker, zwei Söhne, vier Töchter; III) 22.6.1628 Leonora (get. 18.10.1589 - begr. 1.3.1652), Tochter des Jacob Neff, Gastwirt, Witwe des 1) Johann Mundekan, Bortenhändler, 2) des Hans -»Paulus d. J., Glashändler. Nach Vorlage eines Probestückes wurde er am 30.8.1604 Meister. 1608-12 und 1621-25 war er Vorgeher. Caesar hatte folgende Lehrlinge: Joachim -»Schreiber (1608-11), Cornelius ^Mundicke (1613-17), David -.Schützinger (1618-21), Hans Georg -»Lauffer (162327), Valentin -»Vogel (1624-28) und Hans Georg -»Thelot (1630-34). Er wohnte zunächst in der Alten Ledergasse (Tucherstraße); am 4.5.1613 kaufte er um 900 fl. ein Haus im Cantorgäßlein (Neue Gasse). Später erwarb er das Anwesen Untere Krämersgasse 16, wo er beim Tod seiner Frau Barbara 1627 wohnte und bis zum Schluß ansässig blieb. Das Haus wurde auf gerichtliche Anordnung 1635 zu Nutz und Frommen der Caesarischen Creditoren für 600 fl. verkauft. Seine Witwe wohnte zum Schluß beim Gasthaus zum roten Ochsen (Waizenstraße 40), gegenüber dem Hornstadel. Lit.: Bosch, in: GNM M, 1899; Tacke, 2001, S. 378 u. Stammtafel 78; Kohn, NHb Sebald. Caesar (Ceser, Sesar), Heinrich, Steinschneider, Flachsteinschneider, t vor 1603 Nürnberg. Er war Besitzer des Hauses Fetzergasse 3, das seine Erben am 12.11.1606 um 575 fl. verkauften. Seine Tochter Ursula heiratete am 29.11.1603 den Goldschmied David -»Strachan, seine Tochter Anna am 11.3.1607 den Goldschmied Nicolaus -»Bercker. Lit.: E. Wernicke, in: MVGN 10, 1893, S. 61; Archiv zur Nbger. GSK im GNM; Ausk. Karl Kohn. Caesar (Seser), Nicolaus, Steinschneider, oo 7.9. 1529 Appolonia Hilbrandin. Lit.: Schornbaum, 1949 Nr. 3781. Caesi, Caesius, Georg (Kalendermacher, 1610) s. Halbmaier, Georg Caimox s. Caymox Caldenhofler s. Kaltenhoffer Callow, William, engl. Maler, Zeichner und Zeichenlehrer, * 27. 7. 1812 Greenwich - f 20. 2. 1908
213 Great Missenden/Bucks. oo 1846 Harriett Anne. 1838, 1846 und 1862 besuchte er auch Deutschland. Ein Aquarell mit dem (nicht detailgetreu wiedergegebenen) Albrecht-Dürer-Haus und dem Neutorturm im Hintergrund wurde im Nov. 1988 bei Sotheby's in London versteigert. MuS: COBURG, Veste. NÜRNBERG, Slg. Grieb: Trödelmarkt mit Blick auf Henkersteg, Sepiazeichnung, lav. Lit.: AKL; Thieme-Becker. Ausst.: 1979/6. Camerarius (Kammermeister), Joachim d. Ä., Dr. med., Arzt, Humanist, Philologe, Dichter, * 12. 4. 1500 Bamberg - f 17. 4. 1574 Leipzig. Sohn des Joachim, Ratsherr in Bamberg, oo 28.2.1527 Anna Truchseß von Grünsberg ( t 15.7.1573 Leipzig), fünf Söhne, vier Töchter. Seit 1513 Studium in Leipzig, 1514 Bakkalaureus artium, 1516 Studium des Griechischen in Leipzig, seit 1518 in Erfurt bei Mutian und -»Hessus. 1521 Übersiedlung nach Wittenberg, Verkehr mit Luther und Melanchthon, auf dessen Empfehlung ab 1526 erster Rektor am neugegründeten Egidiengymnasium in Nürnberg und Lehrer der griechischen Sprache. 1528 Verfasser eines Nachrufes auf -»Dürer und Übersetzer von dessen Proportionslehre ins Lateinische. 1529-74 Genannter. 1534 wurde ihm die Stelle eines Ratsschreibers angeboten, die er ablehnte. 1535 gab er seine Schulmeisterstelle in Nürnberg auf und wurde Professor in Tübingen, 1541 Professor in Leipzig, wo er bis zu seinem Tod ansässig war. In Nürnberg wohnte er unterhalb der Veste gegenüber dem Predigerkloster. Mitglied der Nürnberger -»Musikgesellschaft Sodalicium. Panzer verzeichnete sein Portrait. 1559 wurde eine Medaille auf ihn gefertigt. Die Camerariusstraße in Nürnberg wurde nach ihm benannt. Werke: Verz. seiner vielen Schriften bei J. A. Fabricius, Bibl. Graeca XIII, Hamburg 1726, S. 493-532, (Erg. von W. Ernesti 1782 und 1786); s. a. Will, GL 1, S. 161-173 u. V, S. 137-145. Lit.: ADB; NDB; Doppelmayr, 1730; Will, Münzbel. Bd. II, S. 227 f.; FS Melanchthon-Gymnasium, 1911 und 1926; Habich, Schaumünzen; Schornbaum, 1949 Nr. 2958; Pilz, 1977; Gerhard Pfeiffer, in: Lebensbilder Franken 7, 1977; Stephan Kunkler: Joachim Camerarius (15001574), Diss. Frankfurt/Main 1998; Mährle, 2000; Stadtlexikon 2000; Grieb, Buchgewerbe, 2003. Ausst.: 1971/3. Camerarius, Joachim d. J., Dr. med., Stadtarzt, Chemiker, Botaniker, * 6. 11. 1534 Nürnberg - f 11. 10. 1598 Nürnberg. Sohn des -»Joachim d. Ä., Arzt; Bruder des -»Philipp, Ratskonsulent. oo I) 28.2.1565 Justina ( t 1565/66), Tochter des Philipp Bernbeck, Handelsmann, Witwe des 1) Dr. Johann -»Prünsterer, Arzt und 2) des Dr. med. Johann Heß; II) 4.8.1567 Maria (* 1544 Lonnerstadt - f 1577), Tochter des Balthasar I. Rummel; III) 25.5.1580 Ursula (* 6.2. 1543 - t 3.1.1625), Tochter des Wolff von Thill, gen. Hack von Suhl, vier Söhne, eine Tochter. Medizinstudium in Wittenberg und 1554 in Leipzig, zwei Jahre bei Johannes Crato in Breslau und Puchna. Am 5.10.1559 trat er eine Reise nach Padua an, wo er am 2.11. ankam, 1561 in Bologna, dort 1562 Promotion. Anschließend ließ er sich in Nürnberg nieder, wo er 1564 als Stadtarzt angenommen wurde. 1565-98 Genannter. 1579 zahlte er eine Jahressteuer von 46 fl. und zählte damit zu den hundert wohlhabendsten
Camerarius Bürgern der Stadt. Er war Leibarzt der Kurfürsten August und Christian von Sachsen, des Landgrafen Wilhelm IV. von Hessen und des Bischofs von Bamberg, Ernst von Mengersdorf. Sein Ruf als Botaniker veranlaßte Wilhelm IV. von Hessen, ihn mit der Einrichtung eines botanischen Gartens in Kassel zu beauftragen. 1590 erwarb er den Rechenberg. Dort legte er seinen eigenen botanischen Garten an, dessen 1047 verschiedene Pflanzenarten er 1588 im „Hortus medicus" publizierte. Zu seinen bedeutendsten Veröffentlichungen zählte 1586 die deutsche Ausgabe von Pier Andrea Mattiolis Kräuterbuch mit über 1000 Abbildungen, das ergänzt und überarbeitet bis 1744 mehrfach aufgelegt wurde. Vorbereitungen fur den Druck waren bereits von dem Züricher Mediziner und Botaniker Konrad Gesner getroffen worden, dessen Nachlaß Camerarius übernahm; darunter befanden sich viele Pflanzenaquarelle und auch fertige Druckstöcke. Vergleiche ergaben, daß etwa 80-90 Prozent der Druckstücke neu angefertigt wurden und deutlich über 50 Prozent der Vorlagen. Ferner hat Camerarius etwa 20 % mehr Pflanzen abgebildet und die Texte hinzugefugt. Er bearbeitete auch die erste in Deutschland gedruckte lateinische Ausgabe; beide Fassungen erschienen bei Sigmund Feyerabend in Frankfurt/M. Als Zeichner für die Abbildungen dürfte auch Peter -»Hochheimer aus Frankfurt mitgewirkt haben, der um 1587 nach Nürnberg übersiedelte. 1597 war Camerarius Initiator und Mitbegründer des Collegium medicum in Nürnberg. Er zählte auch zu den Beratern Basilius -»Beslers bei der Anlage von dessen botanischem Garten. Nach dem Tod von Camerarius wurden Teile der Pflanzen aus seinem Garten auf die Willibaldsburg nach Eichstätt verbracht. 1589 erwarb Camerarius das Haus Obere Schmiedgasse 6-8. Panzer verzeichnete sein Portrait in mehreren Varianten. Medaille o. J. (1588), 54 Jahre alt. Werke: Symbolorum et emblematum, 1) herbaria, 1590, mit 100 Radierungen im Text von Hans -»Sibmacher; 2) Animalibus quadrupedibus, 1595, mit 100 Radierungen im Text, 3) Insectis. Verz. seiner Schriften s. Will, GL I, S. 173-176 u. V, S. 145f. MuS: ERLANGEN, UB: das dort befindliche Blumenbuch „Camerarius Florilegium" wurde 1992 für DM 1,87 Mio. bei Christie's London versteigert; Jahre später wurde bekannt, daß es aus der Bibliothek des Grafen Törring gestohlen war. Lit.: Roth, 1802; Apothekerverein, FS 1932; Habich, Schaumünzen; Barock, 1962, S. 98; K. Wickert, in: M V G N 82, 1995 Ludwig, 1998; Stadtlexikon 2000; Bauernfeind, 2000, S. 244; Mährle, 2000; M. Laske, in: ANL 50, 2001, S. 558; Kohn, Ν Hb Sebald. Ausst.: 1959/11; 1974/3. Camerarius (Kammermeister), Philipp, Dr. iur., Ratskonsulent, Sammler, * 16. 5. 1537 Tübingen t 22. 6. 1624 Nürnberg, Grab Nr. 1364 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. Nov. 1592, noch vorhanden. Sohn des -»Joachim d. Ä., nach seines Vaters Freund, Philipp Melanchthon, genannt, jedoch nicht sein Patensohn, oo 26.2.1571 Helena (* 1538 - f Nov. 1592), Tochter des Martin I. Pfinzing, ein Sohn, sieben Töchter. Erster Unterricht bei seinem Vater, dann Besuch der Gymnasien in Schulpforta und Meißen. Studium in Leipzig, Tübingen und Straßburg. 1563 von Leipzig aus Reise nach Italien, dort zusammen mit Peter Rieter zwei Monate durch die Inquisition gefan-
Camerarius gen gehalten. 1569 Promotion in Basel, 1573-1624 Ratskonsulent in Nürnberg, 1581-1624 erster Prokanzler der Universität Altdorf. 1571-1624 Genannter. 1579 zahlte er eine Jahressteuer von 48 fl. und zählte damit zu den 100 reichsten Bürgern Nürnbergs. 1592 erwarb er die Häuser Webersplatz 11-13 und Paniersplatz 30. Darüber hinaus besaß er weiteren Haus- und Grundbesitz und eine kostbare Bibliothek, die später teilweise in die Bibliothek des Hieronymus Wilhelm -»Ebner von Eschenbach überging. Panzer verzeichnete sein Portrait in mehreren Varianten, ebenso wurden einige Medaillen auf ihn geprägt. Lit.: NDB; Trechsel, 1735; Will GL I, S. 176 u. V, S. 147; Will, Münzbel. Bd. II, S. 225 u. 233; Habich, Schaumünzen; Goldmann, Stammbücher 1981 Nr. 256; Zahn, DI-N Nr. 2003; Bauernfeind, 2000; Mährle, 2000; Kohn, NHb Sebald. Camerarius (Kammermeister), Sebastian, Montanherr, * 1446 - f 13. 5. 1503 Nürnberg. Sohn des Heinrich I. Cammermeister aus Schwäb. Gmünd. Er beteiligte sich an den Kosten der Drucklegung zur Schedeischen Weltchronik, welche ein Kapital von über 2000 Goldgulden erforderte. Zusammen mit seinem Schwager Sebald -Wolf, Rotschmieddrechsel, drei Söhne, eine Tochter; II) 25.10.1718 Maria Magdalena Neumüller (* Hirschbach - begr. 17.6.1763), zwei Söhne, drei Töchter. 1739-48 war er als Kunstfiihrer im Ämterbüchlein eingetragen. 1721 erwarb er um 600 fl. das Haus Am Laufer Schlagturm 2, dabei wurde er als Kupferstecher und Drucker bezeichnet. Sein Stammbuch mit Eintragungen aus den Jahren 1716-32 befindet sich im BM London. Das Haus wurde 1756 von seiner Witwe Maria Magdalena um 600 fl. verkauft. Die Firma war noch bis 1765 als Johann Andreas von Creutzische Erben im Ämterbüchlein verzeichnet. MuS: NÜRNBERG, StadtB: Druckwerke von 1740-44. - , MStN: „Abbildung der Stadt und löblichen Nürnbergischen Universität Altdorf, zu finden bey Joh. And. von Creuz", Kupferstich 1743. Lit.: C. G. Müller, 1791, S. 16, 54, 74; Heussner, 1968; Goldmann, Stammbücher 1981 Nr. 356; Grieb, Buchgewerbe 2003; Kohn, NHb Sebald. Creutz, Johann Paul von, Gürtler und Siegelschneider, * 1636 Nürnberg, war 1670-1710 im Ämterbüchlein verzeichnet. Sein bei Panzer aufgeführtes Portrait ist 1675 datiert. Lit.: Thieme-Becker; Zahns Jb. I, 1868; Nordbayer. Zeitung vom 3.5.1926, Nr. 102. Creutzberger s. Kreutzberger Creutzer, Hans, Pfeifen- d.h. Holzblasinstrumentenmacher, ersuchte 1612 den Rat, in der Vorstadt Gostenhof wohnen zu dürfen. Lit.: Nickel, 1971, S. 99. Creutzfelder, Creuzfelder s. Kreuzfelder Creuzer, Albrecht, Theologe, Stifter, 1398-1417 Kirchenmeister bei St. Lorenz. Er stiftete der Kirche ein Meßgewand mit einem Kreuz und mit Perlen bestickt sowie zwei Levitenröcke mit der Darstellung von St. Lorenz und St. Stefan, ebenfalls mit Perlenstickerei. Hinzu kamen weitere liturgische Gewänder, teilweise mit gestickten Perlen. 1404-15 war er auch Pfleger von St. Martha. Lit.: Waldau, Zion 1787, S. 2 1 , 8 7 ; Schleif 1990, S. 238. Creuzer, Bartholomäus, Fayencemaler, wohnte im damaligen Vorort Gostenhof. Am 7.7.1745 wurde seine sieben Wochen alte Tochter Anna auf dem Friedhof St. Rochus bestattet, Grab Nr. 717. Crinis s. Krines Cristan s. a. Christian
235 Cristan, Glaser?, Cristan Glaser besaß vor 1341 das Haus Hauptmarkt 5. Es ist unklar, ob mit Glaser ein Eigenname oder die Berufsbezeichnung gemeint ist. Lit.: Kohn, NHb Sebald. Cristan, Conrad (Cunz), Goldschmied, Händler mit Goldschmiedearbeiten, t Feb. 1504 Nürnberg. Sohn des -»Georg, Goldschmied, oo I) Anna ( t 1494), Witwe des Ott Engeltaler; II) Cordula (f Sept. 1529), Tochter des Jacob Wieland, Handelsmann; zwei Söhne überlebend. 1502-04 Genannter. Er lieferte Schmuckstücke zur Frankfurter Messe, wo sie aufgekauft und nach Lübeck gebracht wurden. 1485 kaufte er von seinem Vater um 382 fl. ein Haus in der Schustergasse. Durch seine erste Eheschließung wurde er 1491 Mitbesitzer des Hauses Weinmarkt 10. Im Jahr darauf erwarb er für 1350 fl. rh. das Haus Tucherstraße 9 mit Hinterhaus Dötschmannsplatz 10, das vor 1496 in fremden Besitz überging. 1501 kaufte er um 5200 fl. ein Haus „am Vischmarckt" (Hauptmarkt 11/Winklerstraße 12), wo er bis zuletzt wohnte. Am 5.9.1519 bekam der Sohn Jörg von seiner Mutter das Erbe ausbezahlt. Seine beiden Söhne verkauften 1520 um 5400 fl. das väterliche Anwesen Hauptmarkt 11/Winklerstraße 12 an Veronica Fugger. Die Witwe des Conrad heiratete am 2.9.1506 in zweiter Ehe Stephan -•Paumgartner, am 11.12.1526 in dritter Ehe Hans VI. Tucher. Lit.: Roth, 1802; Fritz Rörig: Das Einkaufsbüchlein der Nürnberg-Lübecker Mulich's auf der Frankfurter Fastenmesse des Jahres 1495 (='Veröffentlichungen der Schleswig-Holsteinischen Universitätsgesellschaft, Nr. 39), Breslau 1931, S. 59; Burger, 1961 Nr. 5081; Schaper, in: MVGN 68, 1981, S. 94; Archiv zur Nbger. GSK im GNM; Kohn, NHb Sebald. Cristan, Conrad (Cunz), Lötschlosser, wurde 1529 in das Meisterbuch der Stadt eingetragen. Cristan, Georg (Jörg), Goldschmied, begr. am oder kurz nach dem 12. 2. 1505 Nürnberg, oo Gerhaus (begr. zw. dem 29.7. und 6.8.1501 im Predigerkloster). Erstmals nachweisbar im Ämterbüchlein von 1445, aber kein Eintrag im Meisterbuch der Stadt. 1481 ist er im Ämterbüchlein bei den Goldschmieden aufgeführt. Am 30.7.1477 sollte er, ebenso wie Fritz -»Hackenberger wegen eines gekauften Bechers zur Rede gestellt werden. 1479 besaß er das Eckhaus Spitalgasse 1, das früher Eberhard Cristan (seinem Vater?) gehörte. 1485 verkaufte er um 382 fl. ein Haus in der Schustergasse an seinen Sohn -»Conrad. Seine Frau Gerhauß erwarb 1482 fur 570 fl. rh. das Anwesen Kaiserstraße 18, das sie 1489 um 600 fl. rh. wieder verkaufte. Lit.: Dipt, sonstige Kirchen und Klöster, 1763, S. 309; Burger 1961, Nr. 4768, 5235; Burger 1967, Nr. 3630, 4972; Hampe, Rv. I, 133; Kohn, NHb Lorenz u. Sebald. Cristein, Malerin, erscheint am 28.1.1400 in der Sebalder Losungliste, wohnhaft im „ J u d e n h o f . Lit.: Gümbel, 1906, S. 341. Cristein, Malerin, wohl Witwe, erscheint am 17.7.1427 in der Sebalder Losungliste, wohnhaft bei Heinz Fleischmann im Häuserblock „des Hannsen Rumeis eck ...". Lit.: Gümbel, 1906, S. 342. Cristein, Malerin, wohl Witwe, erscheint am 20.3. 1430 und 25.5.1433 in der Lorenzer Losungliste, wohnhaft „das eck hinter St. Katharina". Im zweiten Eintrag erscheint Cristein Ja(cob) Malerin, evtl. Witwe des Malers -»Jacob. Lit.: Gümbel, 1906, S. 341.
Culmann Cristein, Bildschnitzerin, erscheint am 12.8.1438 und 31.10.1440 in der Losungsliste für St. Sebald, wohnhaft in „des Hannsen Kelners ecke vor den Augustinern". Lit.: Gümbel, 1906, S. 341. Cristel, Conrad, Kompaßmacher, wurde 1484 Bürger. Lit.: Gouk, 1988, S. 64. Cristoff, Leonhard (Lienhart), Schlosser, oo 31.5. 1531 Katharina Romig. Lit.: Schornbaum, 1949 Nr. 3135. Cristoffer, Glaser, aufgeführt im Nachtrag der 1370 angelegten Meisterliste der Glaser. Lit.: Gümbel, 1907, S. 60. Crobat (Formschneider, 1655) s. Krawat Crohe, Johann Jakob, Zeichner, Kopist. MuS: NÜRNBERG, MStN: Prospect des Waisenhauses in Nürnberg ... von Markus Tuschner ... nach den Originalzeichnungen gefertigt von J. J. Crohe 1859. Cromberger (Kronberger), Jakob, Drucker, * um 1473 Nürnberg? - f nach 1525 Lissabon, oo Sevilla nach 1500 Comincia de Blanquis, Witwe des Druckers Meinhard Ungut, ein Sohn, eine Tochter. Seine Herkunft aus Nürnberg ist urkundlich nicht belegt, doch sprechen manche Gründe dafür. 1500 kam er zu Meinhard Ungut nach Sevilla, nach dessen baldigen Tod heiratete er die Witwe und wurde dadurch Mitbesitzer der Druckerei. Sein Partner Stanislao Palone gab nach 1502 das Drucken auf, so daß er Alleinbesitzer wurde. In kurzer Zeit baute er seine Druckerei zu einer der bedeutendsten in ganz Spanien aus. 1508 versuchte ihn der portugiesische König mit Privilegien nach Lissabon zu holen, er baute jedoch lediglich die Geschäftsbeziehungen dorthin aus, wo er auch auf einer seiner Reisen starb. Sein Sohn Hans führte die Druckerei weiter. Lit.: Enrique Otte, in: M V G N 52, 1963/64. Cron s. Gran Crone, Wilhelm von der, Maler, * 15. 2. 1901 Lüdenscheid. Studium an den Akademien Nürnberg und München. Seit 1931 in Südtirol ansässig. Vorwiegend Aquarellist und Zeichner, er malte Landschaften, Blumenstücke und Portraits. Werke: „Bei Doos" (bei Nbg.), Ölgemälde 21,5 χ 34 cm, sign, und 1925 dat. Lit.: AKL; Vollmer. Cronobold, Hans Wilhelm, Zinngießer, * Nürnberg - t 1674 Frankfurt/Main. Ausbildung wohl in Nürnberg, wurde 1658 Meister in Frankfurt. Lit.: AKL; Thieme-Becker. Crusius s. Krauß Ciintzel, der Murret, Maler, wurde nach 1370 in die Meisterliste der Maler eingetragen. Lit.: Baader, 1860/62; Gümbel, 1906, S. 342. Culmann (Kulmann), Leonhard, Theologe, Schulmeister, Dichter, * um 22. 2. 1497 oder 1498 Crailsheim - t vor dem 7. 11. 1561 Bernstadt/Württ. Vermutl. Sohn eines Metzgers, oo Nürnberg 18.7.1526 Barbara Pürstenbinder (f 12.12.1569 Nürnberg), elf Kinder. Schulbesuch in Crailsheim, 1506-08 in Schwäbisch Hall, 1509 in Dinkelsbühl, 1510 in Nürnberg, 1513 in Saalfeld. 1514-17 Studium an der Universität Erfurt, Bakkalaurus der Philosophie. Nach Abschluß des Studiums als Sententiar nahm er am akademischen Lehrbetrieb teil. Nach kurzem Besuch in Leipzig Tätigkeit in Bamberg und Ansbach. 1519 Choralis bei Heilig Geist in Nürnberg. 1522 Lehrer und 1523 Rektor an der Spitalschule, wo er mit seinen Schülern
Culmbach auch selbstverfaßte Theaterstücke aufführte. Mit Rv. vom 22.6.1546 wurde er auf eigenen Wunsch von der Schulmeisterei freigestellt, um sich auf den Predigerberuf vorzubereiten. 1549 wurde er Prediger an St. Sebald. 1555 wurde er seiner Ämter enthoben, weil er eine Schrift gegen -»Oslanders Thesen nicht unterschreiben wollte. Er verließ 1556 Nürnberg und trat in die Dienste des Grafen von Helfenstein in Wiesensteig, seit 1558 war er Pfarrer in Bernstadt. Er galt als beachtlicher Pädagoge, Theologe und Dramatiker. Panzer verzeichnete sein Portrait. Werke: Verz. seiner Schriften s. MVGN 68, 1981 S, 322-330 und Will, GL I, S. 228 und V, S. 194f. Lit.: ADB; Dip. Sebald, S. 6; Reicke, 1896; Hampe, 1900; Schornbaum, 1949 Nr. 3218; Simon, Pfb. Nr. 204; Matthias Wilhelm Senger: Leonhard Culmann, a literary biography and an edition of five plays, Diss. Cambridge 1979, 2 Bde., Buchausgabe 1982; Gerhard Pfeiffer, in: M V G N 68, 1981; Harrassowitz, 1987; Stadtlexikon 2000; Paul, 2002; Grieb, Buchgewerbe 2003. Culmbach s. Kulmbach Cunad, Cunat, Cunrad s. Conrad, Kunad Cunradus (Apotheker, Astronom, 1387) s. Berckmeister, Conrad Cuntz s. a. Conrad, Konrad, Kunz Cuntz (Contz), Musiker, in den Stadtrechnungen erscheinen unter den Namen Conz, Contz oder Cuntz folgende Musiker: am 24.8.1452 als Trompeter bestellt, Zahlungen für 1460, 1469, 1470 und 1471 belegt, für 1478 nicht mehr. Stadtpfeifer 1458, 1460, 1469, 1470 und 1471 durch Zahlungen belegt. 1458 sind ein Stadttrommler und 1460 ein Lautenschlager belegt. Lit.: Ausk. Franz Krautwurst. Cuntz, Georg, Orgelbauer, * 3. 3. 1601 Nürnberg. Ausbildung bei seinem Vater -»Stephan. 1628 wird er in einem Vertrag seines Vaters zur Reparatur und Pflege der Orgeln in Hersbruck und Weikersheim erwähnt. Als selbstständiger Meister trat er nicht in Erscheinung. Lit.: Schindler, 1995. Cuntz, Mattheus, Orgelmacher, Diskantist, * um 1607 Krakau. Wohl Sohn des Wolfgang, Orgelbauer in Krakau. Vermutlich erlernte er bei seinem Onkel -»Stephan ab 1620 das Schreiner- und Orgelmacherhandwerk. In den Rechnungsbüchern der Nürnberger Frauenkirche 1625-27 erschien ein Diskantist Mathes Contz. Er war 1626 auch bei der Nürnberger Musikgesellschaft angestellt, was auf einen kleinen Nebenverdienst hinweist. 1628 wurde er in einem Vertrag seines Onkels Stephan zur Reparatur und Pflege der Orgeln in Hersbruck und Weikersheim erwähnt. Nach dessen 1629 ging Mattheus nach Krakau zurück, wo er die Werkstatt seines 1632 verstorbenen Onkels Johann Cuntz weiterführte. 1636 wurde er in einem Nürnberger Rv. als „Orgelmacher in Krakau" bezeichnet. Lit.: Eitner, 1900; Orgelbauerlexikon, 1994; Schindler, 1995.
236 Cuntz (Kuntsch), Stephan, Orgel- und Instrumentenmacher, * um 1565 Regensburg? - f 9. 11. 1629 Nürnberg, begr. auf dem Rochusfriedhof. Sohn des Jörg ->Cuntz(mann). oo 28.4.1600 Barbara Koch, ein Sohn, drei Töchter. Bis um 1585 Schreinerlehre, anschließend Ausbildung zum Orgelbauer, vermutlich bei Lorenz -»Hauslaib in Nürnberg. Mit Rv. vom 10.5.1598 wurde ihm das Bürgerrecht zugesagt, am 27.5.1598 erfolgte der Eintrag in das Bürgerbuch. Am 21.10.1611 wurde er als Nachfolger Nikolaus -»Grünewalds zum Stadtorgelmacher bestellt, welches Amt er bis 1623 innehatte. Cuntz war ein sehr aktiver Mann, von dem neben vielen Reparaturen und auch der Neubau von zahlreichen Positiven und Orgeln belegt ist. 1610 war er in Windsheim tätig, 1612-17 baute er neue Orgeln für die Schlösser der Grafen von Hohenlohe. 1620-24 war er „außer Landes", möglicherweise in Krakau, wo seine Brüder als Orgelmacher arbeiteten. Am 9.2.1603 kaufte er in Nürnberg um 750 fl. ein Haus auf der Walch (Färberstraße Nr. 8), wo er bis zu seinem Tod wohnte; am 20.1.1606 zweiter Hauskauf auf der Walch neben dem grünen Turm um 850 fl. Sein Portrait befindet sich auf dem Spinettdekkel des fur Lucas Friedrich -»Beheim 1619 erbauten Claviorganums, heute im GNM. Werke: Verz. s. Orgelbauerlexikon, 1994 und Schindler, 1995. Lit.: Doppelmayr, 1730; Harrassowitz, 1987; Schindler, 1991; Fischer/Wohnhaas, 2001. Ausst.: 1995/8. Cuntzl, Hans, Maler, wurde am 17.8.1527 Bürger und zahlte 4 fl. Bürgergeld. Lit.: Thieme-Becker; Baader, 1860/62; Gümbel, 1906, S. 342. Cuntzmann, Jörg, Orgelmacher, Vater des Stephan -»Cuntz. Er wurde 1608 in den Akten erwähnt und war bei St. Lorenz ansässig. Lit.: Nickel, 1971, S. 420 Anm. 569; Harrassowitz, 1987. Curtius, Sebastian (Schreib- und Rechenmeister, 1576) s. Kurz, Sebastian Custer, Peter (Goldschmied, 1544) s. Küster, Peter Custos (Custodis), Dominicus, Zeichner, Kupferstecher, Verleger, * nach 1550 Antwerpen - f 1612 Augsburg. Sohn des Pieter Balten (Custodis, de Costere), Maler, oo 1584 Witwe des Bartholomäus -»Kilian d. Ä., Kupferstecher, drei Söhne, zwei Stiefsöhne. Ausbildung wohl in den Niederlanden. Vor 1584 war er in Augsburg ansässig, wo er einen größeren Werkstattbetrieb unterhielt und auch als Verleger aktiv war. Er stach Tafeln zu Basilius -»Beslers „Hortus Eystettensis". Unter seinen vielen Portraitstichen befinden sich zwei Bildnisse Nürnberger Bürger, die bei Panzer mit dem Monogramm D. C. verzeichnet sind. Lit.: ADB; Thieme-Becker; Hampe, Rv. Custos, Raphael, Kupferstecher, * um 1590 Augsburg - t 11. 5. 1664 Frankfurt/Main. Sohn des -»Dominicus. Wie sein Vater stach auch er Tafeln zu Basilius -»Beslers „Hortus Eystettensis". Lit.: AKL; Thieme-Becker; Gossmann, 1966.
D D s.a. Τ Dachauer (Tachauer), Hans, Kartenmaler, hatte laut Eintrag im Schuldverbriefungsbuch 1505 Streit mit dem Kartenmaler Friedrich -»Müllner. Lit.: Timann, 1993, S. 10. Dachauer (Tachauer), Michael, Kartenmaler, wurde am 21.2.1485 von dem Kartenmaler Georg -»Rauh verklagt, weil er für einen Vorschuß nicht die dafür verlangte Arbeit abgeliefert hatte. Lit.: E. Wernicke, in: MVGN 10, 1893; Gümbel 1922, S. 273. Dachinger, Meta, geb. Gutmann, Malerin, * 30. 4. 1916 Nürnberg - f Frühjahr 1983 London, oo 1943 Hugo Dachinger, Maler (* 19.9.1908 Gmunden/OÖ). 1931 erhielt sie ersten Malunterricht bei Georg -»Hublitz. 1933 Emigration nach Italien, Studium an der Kunstakademie Turin bei Giovanni Grande. 1937/38 Besuch der Malschule von Arthur Segal, London, 1939 Emigration nach England. Studium in Nordwales, ab 1942 in London. Sie besuchte die Ateliers von Hugo Dachinger und Paul Hamann. Malte in Italien v.a. Portraits und Stilleben in Öl, später in Aquarell. Lit.: AKL. Dachmann (Tagmann), Hans, Goldschmied, * aus Horneburg/Niedersachsen - f 8. 2. 1616 im RTB eingetr. Eschenfelden (Eschfeld bei Trier?). Sohn des Hans, oo Nürnberg 16.6.1610 Magdalena, Tochter des Goldschmieds Urban -»Wolff. Mit Rv. vom 19.12. 1609 wurde ihm das Bürgerrecht nach bestandener Meisterprüfung zugesagt. Die Prüfung erfolgte wohl um 1610, im Nadelverzeichnis ist seine Meistermarke, versehen mit der Jahreszahl 1612, eingetragen, vielleicht hat er den Meistereid erst 1612 geleistet. MuS: ZÜRICH, Schweizerisches Landesmus.: Glockencuppenpokal. Lit.: AKL; Rosenberg 4140; Hampe, Rv. II, 2314; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 133. Dackler s. Dockler D'Addario, Ray, Photograph, * 1920 Holyoke, MA/USA, oo 1948 Margarete Deyhle aus Wendelstein. Ausbildung als Photograph, danach Pressephotograph in Springfield (MA). Seit 1942 bei der Fotoabteilung der US-Army, zunächst in London, 1945 in Deutschland. Ende 1945 wurde er mit 12 weiteren amerikanischen Militärphotographen zum Dienst beim Internationalen Militärtribunal in Nürnberg abkommandiert, wo er an der Fotodokumentation der Nürnberger Prozesse für das amerikanische Kriegsarchiv beteiligt war. In seiner Freizeit photographierte er die zerstörte Stadt und den Alltag der Einwohner. Im Februar 1949 kehrte er in die USA zurück. Auch nach seiner Rückkehr besuchte D'Addario Nürnberg immer wieder und dokumentierte photographisch die Entwicklung der Stadt. Daraus entstanden zwei Bildbände 1970 und 1990 vom zerstörten und vom wiederaufgebauten Nürnberg. 1994 erschien der Bildband „Der Nürnberger Prozeß". 1995 erwarb das Stadtarchiv Nürnberg den photographischen Nachlaß und persönliche Aufzeichnungen. Ausst.: 1998/8, S. 190-209. Däuber s. Tauber
Däubler, Anna Justina Elisabeth, Malerin, get. 20. 2. 1790 - t i . begr. 3. 2. 1869 Nürnberg. -»Tochter des Johann Martin; unverheiratet. Sie starb im Sebastianspital. Däubler, Johann Balthasar Martin, Stadtmusiker, get. 19.10.1788 Nürnberg - t 14. begr. 17. 7. 1865 Nürnberg. Sohn des -».Johann Martin. Er starb im Heilig-Geist-Spital. Däubler, Johann Martin, Miniatur- und Landschaftsmaler, Aquarellist, * 7. 4. 1756 Nürnberg - t 8. begr. 12. 7. 1821 Nürnberg. Sohn des Johann Martin, Nachrichter (Henker), oo 16.8.1786 Regina Catharina (get. 21.1.1765), Tochter des Jacob Wilhelm Wenzing, Handelsmann, zwei Söhne, eine Tochter. Er malte vornehmlich Landschaften, holländische Bauernstücke und Vögel. Laut Quartiergeldliste von 1800 war er Mieter in S. 754 (Schildgasse 34), zum Schluß wohnte er in in S. 592 (Kleeweinshof, Tetzeigasse 3/5). MuS: MÜNCHEN, BNM. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Versteigerungskatalog der Slg. Christian Gottlob -»Eisen 1824, Nr. 97; Schrötter, 1908; Schwemmer, 1974. Daiber, Alexander, Verleger, 1876-78 durch Werke in der Nürnberger Stadtbibliothek nachweisbar. 1877 verlegte er „Architektur-Skizzen und Malerische Radierungen" von Max -»Bach. 1878 wohnte er in der Burgschmietstraße 36, die Sortiments- und Verlagsbuchhandlung befand sich am Albrecht-Dürer-Platz 4. MuS: N Ü R N B E R G , MStN. - , StadtB. Ausst.: 1877/1. Daig s. a Taig Daig, Anthoni, Goldschmied, Filigranarbeiter, get. 7. 7. 1593 Nürnberg. Sohn des -»Hans, oo 9.8.1622 Clara, Tochter des Johann Jacob Adelberger, Kinder. Am 22.4.1622 bestand er die Meisterprüfung und wurde am 7.7.1622 als Meister vereidigt. Am 29. Juli 1624 ließ er eine Tochter Magdalena Martha in St. Sebald taufen, dies ist zugleich die letzte Erwähnung des Goldschmieds in Nürnberg. Sein Name fehlt auf der Sebalder Almosentafel von 1659, er muß also vorher gestorben oder fortgezogen sein. Lit.: AKL; Jamnitzer, 1985; Stockbauer, 1893; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 134. Daig (Taig), Hans, Goldschmied, Filigranarbeiter, * Happurg - begr. 20. 10. 1611 Nürnberg. Sohn des Mag. Peter, Pfarrer in Happurg; Vater des -»Anthoni. oo Nürnberg 15.4.1583 Margaretha (begr. 18.10.1632), Tochter des Simon Kastner. Er gehörte zu den 13 Drahtarbeitern, die 1578 in Nürnberg ohne Meisterprüfung tätig waren. 1586 machte er freiwillig sein Meisterstück. Am 17.10.1582 erwarb er das Bürgerrecht. Daig bildete zwei Lehrlinge aus: Hans Mindele (15851601); Michael Haideler (1595-1601). Er wohnte im Judenhof und starb im Heilig-Geist-Spital. Lit.: AKL; Stockbauer, 1893 Nr. 499; Hampe, Rv. II, 732, 733; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 135. Dalben, August, Kupfer- und Stahlstecher, war in der ersten Hälfte des 19. Jh. in Nürnberg tätig, wo er auch mit K. A. -»Heideloff zusammenarbeitete. Lit.: AKL; Thieme-Becker.
Daler Daler (Thaler), H a n s d. Ä., Steinmetz. Er stand als „Bauschauer" im Dienste der Stadt Nürnberg. Mit Rv. v o m 11.8.1572 erhielt er die Erlaubnis, l'A Jahre ohne A u f g a b e des Bürgerrechts in Rothenburg/Tauber zu arbeiten, w o er als Werkmeister am Rathausneubau mitarbeitete; dabei wurde er als der Ältere bezeichnet. Offensichtlich hat er aber dort den Dienst nicht angetreten, d a bereits im September 1572 Wolf -»Löscher in gleicher Sache nach Rothenburg entsandt wurde. Unklar ist, ob Daler bereits kurz nach dem 11.8.1572 verstarb. Lit.: A K L ; Thieme-Becker; H a m p e , Rv. Daler (Dalier, Thaler), H a n s d. J., Steinmetz, wurde 1581 als Anschicker auf der Peunt bestellt. Das Bildnis eines Hans Daler findet sich auf der Urte der Nürnberger Steinmetze im G N M , angelegt 1583. Im Jahr 1595 fertigte er Visierungen fur die neu zu erbauende Fleischbrücke. M u S : N Ü R N B E R G , G N M . Lit.: Κ. Pechstein, in: G N M A, 1975, S. 86. Dallinger, Andreas, Siegel- und Wappenschneider, t 14. 11. 1785 Nürnberg. Vater des -»Anton Paul, oo Maria Elisabeth. In den 1760er Jahren bis nach 1780 w a r er im Ämterbüchlein als Siegelgraber verzeichnet. Er wohnte in der Katharinengasse. Lit.: Zahns Jb. I, 1868; C. F. Gebert, in: Bll. für M ü n z k u n d e 4/5, 1914. Dallinger, A n d r e a s Leonhard, Zeichner, Medailleur, Stein-, Siegel- und Wappenschneider, Wachsbossierer, * 9. 11. 1806 N ü r n b e r g - t 5. 2. 1874 Nürnberg. Sohn des -»Anton Paul, oo 1842 A n n a Margaretha Endreß (* 1814 Eschenau - f um 1885), ein Sohn ( t 1871), drei Töchter. Schüler seines Vaters und der Nürnberger Kunstschule unter Albert Christoph -»Reindel. Als Medailleur folgte er dem klassizistischen Stil seines Vaters, mit dem er anfangs zusammenarbeitete. 1850/70 erscheint er als Besitzer des Hauses L. 58 (Unterer Bergauer Platz 4). Er war Mitglied der Malerakademie, des Nürnberger Kunstvereins und 1844 im P.Bl.O. Die Daliingerstraße in Nürnberg wurde nach ihm und nach seinem Vater Anton Paul benannt. Werke: Medaille auf Philipp Melanchthon, 1826; Medaille 100-Jahrfeier Hilfskasse der Handlungsdiener, 1842 (Entwurf von Albert Reindel); Medaille 200-Jahrfeier des Pegnesischen Blumenordens, 1844. M u S : N Ü R N B E R G , G N M . Lit.: A K L ; Thieme-Becker; Nagler, KL; Sichling, 1870; Priem, 1875; Forrer, 1904; Künstlerhaus, 1910; Gebert, 1914; Erlanger/Fischer, 2000. Ausst.: 1824/1; 1827/1; 1836/1; 1942/1. Matthias Mende Dallinger, A n t o n Paul, Medailleur, Siegel- und Steinschneider, Wachsbossierer, * 4. (nicht 15.) 6. 1772 Nürnberg - t 12. 4. 1843 Nürnberg, Grab Nr. 387 auf dem Johannisfriedhof. Sohn des -»Andreas, Gürtler und Siegelgraveur, Vater des -»Andreas Leonhard. oo 1801 Magdalena Barbara (f 8.6.1854), Tochter des Andreas Leonhard -»Moeglich, Stecher, mind, ein Sohn und eine Tochter. Gürtlerlehre beim Vater und Tätigkeit als Gürtlergeselle. 1793-96 Ausbildung zum Münzgraveur durch Jeremias Paul -»Werner, ab 1793 autodidaktische Ausbildung zum Steinschneider. 1800-06 Münzeisenschneider der Reichsstadt Nürnberg, er war der letzte Münzgraveur der Reichsstadt. Um diese Zeit war Dallinger auch der fuhrende Medailleur Nürnbergs. 1804 wurde er Stempelschneider f ü r die Grafen von Hohenlohe-Neuenstein. Stilistisch blieben Daliingers Prägemedaillen dem Klassizismus
238 verhaftet. 1828 wurden in den Grundstein des DürerDenkmals Siegelabdrucke und von Dallinger geschnittene Steine eingelegt. 1801 erwarb er das Haus Stöpselgasse 7, und 1829 war er Besitzer des Hauses S. 748a (Tetzeigasse 59). 1800 wurde er Mitglied der Malerakademie, auch war er Mitglied des Vereins von Künstlern und Kunstfreunden. Werke: Jubelmedaille auf das Jahr 1800. Medaille auf den Frieden von Tilsit, 1807. Bildnismedaillen auf Johann Jacob Baier, Arzt, 1800; auf Johann A d a m Bauer, Arzt, 1800; auf Johann W o l f g a n g Kessler, Marktvorsteher, 1808 (nach Entwurf von Albert Reindel); auf Paul Wolfgang -»Merkel, Marktvorsteher, 1821. Amtssiegel der Stadt Nürnberg in drei Größen, 1819, bis 1837 in Gebrauch. 2 8 Gemeindesiegel des Landgerichts Uffenheim. N ü r n bergische Denkmünze (Preismedaille) mit Bildnissen von Martin -»Behaim und Albrecht -»Dürer, 1820. Medaille auf den Regierungsantritt Kurfürst Wilhelm II. von Hessen-Kassel, 1821. Medaille auf die 300Jahrfeier des G y m n a s i u m s Nürnberg, 1826. Silberne Anerkennungsmedaille für Handwerksgesellen und Dienstboten des Industrie- und Kulturvereins N ü r n berg, 1829/30. Preismedaille der Kunstausstellung Nürnberg, 1830. MuS: N Ü R N B E R G , MStN: Zeichnungen; - , G N M : Medaillen. Lit.: A K L ; ThiemeBecker; Forrer, 1904; Gebert, 1914; M B N G , 1918; Mende, Dürer-Medaillen, 1983; Erlanger/Fischer, 2000. Ausst.: 1817/1; 1821/1; 1824/1; 1827/1; 1833/1; 1836/1; 1942/1; 1971/8 Nr. 45. Matthias Mende Dallinger, Johann David, Siegel- und Wappenschneider, Spangen- und Clausurenmacher, t 7. 10. 1800 Nürnberg, oo Sibylla Barbara Nüßlin, mind, ein Sohn. Erscheint in den 1770er Jahren bis nach 1790 im Verzeichnis der Siegelgraber. Er wohnte in der Kothgasse (Brunnengasse). Lit.: Zahns Jb. I, 1868; C. F. Gebert, in: Bll. f. M ü n z f r e u n d e 4/5, 1914. Dallinger, Karl Heinrich, Maler, * 17. 7. 1907 M ü n c h e n - f 2. 5. 1997 München. Studium an der Akademie München unter Julius Diez. 1937 B e r u f u n g an die Staatsschule fur angewandte Kunst Nürnberg, 1938 Professor an der Akademie fur angewandte Kunst München. Seit 1940 Kriegszeichner bei der Wehrmacht in Frankreich, Rußland und Sizilien. Nach dem Krieg Lehrer für Textildesign für die K a m m g a r n spinnerei Schachenmayr, Mann und Co. in Salach, später Leitung der Werbeabteilung und 1981 Geschäftsführer. Er führte zahlreiche Aufträge für Wandmalereien, Steinmosaiken und Gobelins im öffentlichen R a u m aus. Lit.: A K L ; Prölß-Kammerer, 2000. Ausst.: 1943/6. Dallinger, Lorenz, Schriftgießer, * um 1784 Nürnberg. Sohn des -»Johann David, Siegel- und Wappenschneider. oo 24.4.1825 Gertraud Margaretha, Tochter des Johann Paul Sommer, Hopfenhändler. 1825 wohnte er in L. 1535 (Obere Kreuzgasse 22/24). Seine Witwe heiratete am 6.3.1836 den Kramkäufel Johann Walther Lass. Dallinger, Ludwig, Schriftgießer, t 6. 10. 1834 Nürnberg. Zuletzt wohnte er in S. 509 (Obere Schmidgasse 9). Dallinger, Maria Elisabeth, Malerin, Zeichnerin, * 28. 4. 1802 Nürnberg. Tochter des Anton Paul -»Dallinger. Schülerin von Christine -»Zwinger. Lit.: A K L . Ausst.: 1821/1; 1824/1; 1992/1.
239 Dalmes, Peter Rotschmied, 1548 Meister. Lit.: Lockner Nr. 86. Dambach (Dombach, Donbach), Andreas (Endres), Zinngießer, * Nürnberg - f 26. 3. 1650 Nürnberg, oo 1627 Magdalena, Witwe des Michael -»Hemersam d. Ä. 1627 fertigte er seine Meisterstücke bei Franz -»Preissensin d. J. und wurde am 24.9.1627 Meister. 1634-38 und 1643-46 Geschworener. Seine Arbeiten zeichnen sich durch besonders scharfe und klare Abgüsse aus. Er vermachte dem Handwerk einen Becher im Wert von 60 fl. Werke: DRESDEN, Mus. f. Khw. LEIPZIG, Mus. f. Khw. Lit.: AKL; Hintze, Nr. 241-243 mit Abb. Mz.; Haedeke, Zinn. Dam bach, Barthel, Zinn- und Geschmeidegießer, Dockenmacher. Mit Rv. vom 1.4.1614 wurde ihm erlaubt, ein kleines Zinngießwerk einzurichten, trotz der Vorbehalte der Gürtler. Lit.: Hampe, Rv. II, 2640. Dambrun, Franz, Maler, Lithograph, wohnte 1881 in der Inneren Laufergasse 5, 1888 in der Neutorstraße 25, 1889 in der Wächterstraße 5, 1897 am Josephsplatz 12 und 1906/07 in der Schwanhardtstraße 46. Damm, Johann Jacob, Zirkelschmiedmeister, f 20. 7. 1831 Nürnberg, oo Anna Magdalena Schön (f 7.3. 1836). 1829 war er Besitzer des Hauses S. 1514 (Schickenhof 8). Damm (Dann), Johann Michael, Rotschmied, Stückarbeiter, * um 1769 - t 25. 6. 1839 Nürnberg, oo Maria Magdalena Baier (* um 1772 - f 4.8.1847), Kinder. Am 13.1.1799 wurde er in die Meisterliste eingetragen. 1829 war er in S. 1584 (Rosental 24) ansässig und zum Schluß in S. 1532 (Wöhrdertorstraße 16). Lit.: Lockner Nr. 1728. Damman, Hadrian, niederl. Verleger, veröffentlichte 1577 u.a. Nürnberger Trachten, gestochen von Abraham de -»Bruyn. Lit.: C. G. Müller, 1791, S. 112. Dammbacher, Adolph Gabriel, Seidenmaler, * um 1803 - t 19. 8. 1866 Nürnberg, wohnhaft in L. 1443 (Spittlertormauer 13). Dammer, Friedrich Carl Josef, Pseud. CID, Jurist, Oberlandgerichtsrat, Kunstfreund, Kunstdilettant, * 31. 10. 1830 Nürnberg - t 19. begr. 22. 8. 1904 Nürnberg, Grab Nr. 532 auf dem Rochusfriedhof, Epitaph noch vorhanden, oo 7.8.1860 Therese Haas. Studium der Rechtswissenschaft. Anschließend Besuch der Kunstgewerbeschule unter August von -tKreling. Durch seine Heirat Rückkehr zum Beruf der Rechtswissenschaft, 1855 juristische Staatsprüfung mit Auszeichnung. 1858 Mitbegründer der Künstlerklause, während einer kurzen Versetzung nach Weiden dort Gründung des Kunstvereins „Wachtstube". 1863-66 Zweiter Staatsanwalt in Fürth, in dieser Zeit Gründung des dortigen Kunstvereins. 1866 Bezirksgerichtsrat, 1884 Oberlandesgerichtsrat in Nürnberg. 1868 gründete er den Künstler-Unterstützungsverein, 1871 die AlbrechtDürerhaus-Stiftung, zusammen mit Friedrich -»Wanderer, und 1874 die Kaulbach-Stiftung. Obwohl er nie Vereinsvorstand war, bestimmte er fast 50 Jahre das Gesicht der Künstlerklause. 1867 formulierte er den Plan zur Errichtung eines Künstlerhauses, der jedoch erst ab 1902 Gestalt annahm, die Einweihung 1910 erlebte er nicht mehr. MuS: NÜRNBERG, MStN: 2 Gemälde, darunter „Bildnis des Malers Carl Philipp Rorich", 1875, Zeichnungen, Aquarelle. Lit.: Bosl; KDM Nürnberg, 1977. Ausst.: 1976/8.
Dannenberg D a m m l e r , J o h a n n A n d r e a s , Schriftgießer, * um 1813 Nürnberg, Sohn des Johann Michael, Nadlermeister. oo 24.6.1838 Anna Barbara (* um 1813 - f 11.4. 1856), Tochter des Gastwirts Thomas Schrepfer. Am 19.12.1856 erhielt er die Konzession zum Betrieb einer Schriftgießerei, auf die er am 18.6.1868 verzichtete. Lit.: Mitt. a. d. StadtBN Jg. 4, H. 4, Jan. 1956. Danckerts van Sevenhoven, Cornells, niederl. Kupferstecher, Radierer, Buch- und Kunstverleger, get. 13. 6. 1604 Amsterdam - begr. 27. 4. 1656 Amsterdam. Sohn des Cornelisz Danckert, Steinhändler und Schiffer; Vater des -»Dancker. oo 1.3.1633 Anna Minne Joost. Um 1630 gründete er in Amsterdam ein Verlagsgeschäft, das sich mit dem Verkauf von Druckgraphik, Karten und illustrierten Büchern befaßte. In den 1640er Jahren hatte er Jacob von -»Sandrart vier Jahre als Lehrling. Sein Sohn -»Cornells II. führte das Geschäft weiter. C. G. -»Müller verzeichnete in der Forts. 3 einen von Danckerts herausgegebenen Bogen mit einer Nürnberger Stadtansicht: „Vraye representation de la ville de Nurenberg avec les Armées du Roy de Suede (et) de l'Empereur - le 21. de Juin, 1632" und einer Szene mit dem König von Schweden vor Ingolstadt. Lit.: AKL; Thieme-Becker; C. G. Müller, 1791; Hollstein. Danckerts, Dancker, niederl. Kupferstecher, Radierer, Buch- und Kunstverleger, get. 5. 2. 1634 Amsterdam - begr. 8. 12. 1666 Amsterdam. Sohn des Cornells; Bruder des -»Justus, oo 13.2.1663 Maria Neus. Schüler seines Vaters, dessen Buch- und Kunstverlag er nach 1656 weiterführte. C. G. Müller verzeichnete eine Karte des Nürnberger Gebiets und einen Nürnberger Prospekt. Werke: Verz. s. Hollstein. Lit.: AKL; Thieme-Becker; C. G. Müller, 1791, S. 2, 73. Danckerts, Justus, niederl. Kupferstecher, Radierer, Kunst- und Buchverleger, get. 11. 11. 1635 Amsterdam - begr. 16. 7. 1701 Amsterdam. Sohn des Cornells; Bruder des -»Dancker. oo 12.8.1659 Elisabeth Vorstermann. 1660 mietete er ein Haus in der Kalverstraat und bezog nach dem Tod seines Bruders 1666 dessen Verlagsgebäude. C. G. Müller verzeichnete eine Karte des Nürnberger Gebietes. Werke: WV. s. Hollstein. Lit.: AKL; Thieme-Becker; C. G. Müller, 1791, S. 12. Danhauser s.a. Dannhauser Danhauser, Tobias, Maler. Mit Rv. vom 19.5.1563 wurde ihm das Bürgerrecht zugesagt, am 14.7.1563 erfolgte der Eintrag in das Bürgerbuch, wofür er 4 fl. zahlte. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Hampe, Rv. Dann, Johann Michael (Rotgießer, 1799) s. Damm, Johann Michael Danne, Walther von der, Edelsteinschneider. Der Frankfurter Georg Giersberg hatte seinen Sohn 1483 dem Walther von der Danne in Nürnberg in die Lehre gegeben, wo er das „steinschneiden und boleren" lernen sollte. Der Knabe war wegen schlechter Behandlung davongelaufen, deshalb Klage wegen des gebrochenen Lehrvertrages. Lit.: Zülch, 1935, S. 228. Dannenberg, Antonie, Malerin, Graphikerin, Studienrätin, * 8. 6. 1880 München - t 31. 3. 1963 Nürnberg. 1904-08 Besuch der Kunstgewerbeschule München unter Hermann -»Bek-Gran, 1901 Staatsexamen als Zeichenlehrerin. Weiterbildung in München bei Walter Thor, Hermann Groeber und Wilhelm
Danner Voigt. Seit 1909 Zeichenlehrerin am Institut Lohmann in Nürnberg und seit 1919 am Offenen Zeichensaal, auch freischaffend als Malerin und Graphikerin tätig. Sie malte Bildnisse und religiöse Motive und gehörte zu den wenigen Frauen, die in der Weimarer Republik als Künstlerinnen in Nürnberg Beachtung fanden. 1932 wohnte sie in der Schlüsselfelderstraße 11, 1952/55 Bucher Straße 7. Mitglied im BBK. Ein Teil des schriftlichen Nachlasses, Tagebücher, Korrespondenz, Skizzen, befinden sich im Archiv tur Bildende Kunst des GNM. MuS: N Ü R N B E R G , MStN: 3 Gemälde, Zeichnungen, Aquarelle. - , Altersheim am Platnersberg: zwei Ölgemälde. Lit.: AKL; Vollmer; Schmidt, 2005, S. 167. Ausst.: 1920/1; 1931/2; 1940/2; 1948/1; 1949/1; 1950/4; 1951/5; 1952/7; 1953/12; 1954/11; 1 9 5 5 / 1 , - / 9 , - / 1 0 ; 1956/6; 1957/12; 1958/12; 1959/14; 1961/9; 1989/1. Danner s.a. Denner Danner, Andreas oder Hans, Goldschmied. 163139 ist er in amtlichen Unterlagen als Goldschmied und Genannter verzeichnet, eine Tätigkeit ist jedoch nicht feststellbar. Lit.: Roth, 1802. Danner, Conrad, Goldschmied, * Nürnberg t 1512 Frankfurt/Main, oo Margarethe. Wurde wahrscheinlich 1500 Bürger in Frankfurt, seine Nürnberger Herkunft ist im dortigen Bürgerbuch eingetragen; 1501 Münzwardein. Lit.: AKL; Zülch, 1935, S. 260. Danner, Conrad, Illuminist, Briefmaler, * Kornburg - begr. 19. 11. 1606 Nürnberg. Sohn des Georg, Klingenschmied, oo 26.8.1605 Kunigunde, Tochter des Jakob -»Dick, Lötschlosser. Seine Witwe heiratete 1) am 28.8.1608 Caspar Renner (f 1610), Pfarrer; 2) am 3.6.1611 Sebald Ott, Tuchbereitersgeselle. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Sporhan-Krempel/Wohnhaas, 1973; Simon, Pfb. Nr. 1092. Danner (Tanner, Thanner), Hans, Mechaniker, Schraubenmacher, Drechsler, * 1508 Nürnberg - f nach 1573 Nürnberg. Bruder des -»Leonhard. Er fertigte Schrauben ohne Ende (Endlosschrauben) sowie große Hebezeuge und Vorrichtungen, um große Geschütze auf die Lafetten zu bringen. Nach Willers soll ein Angehöriger der Familie Danner, wohl Hans oder Wolf, die von der Messingbearbeitung bekannte Arbeitsweise zwischen 1535 und 1545 soweit verbessert haben, daß sie auch für Gewehrläufe genutzt werden konnte. Gezogene Büchsenläufe sind im Grunde genommen Rohre mit einem recht eigenwilligen Gewinde, was in das Berufsbild des Schraub- und Windenmachers paßt. Panzer verzeichnete sein Portrait. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Doppelmayr, 1730; Roth, 1802, S. 97; Neudörfer-Lochner, 1875, S. 53; Hampe Rv.; Willers, 1973. Danner, Hans Carl, Goldschmied, Silberarbeiter, get. 10. 9. 1626 Nürnberg - begr. 14. 2. 1690 Nürnberg, ehemals Grab Nr. 1564 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph nicht erhalten. Sohn des -»Thomas, Goldschmied. oo 31.8.1653 Barbara (begr. 31.12.1699), Tochter des Jacob -»Kraer, Goldschmied. 1639-44 Lehre bei Marx -»Burmeister. Am 19.4.1653 bestand er die Meisterprüfung. 1667-71 und 1679-83 Geschworener. Obwohl Danner 37 Jahre Meister war, konnte ihm bisher keine Meistermarke zugewiesen werden. Von ihm stammte aber das bei Nagler erwähnte Blättchen in Schildform, signiert mit HCD und 1653
240 (alles seitenverkehrt), welches einen auf dem Baumzweige sitzenden Adler, einen Papagei sowie einen weiteren Vogel mit ausgebreiteten Flügeln zeigte. Gestochene Platten dieser Art legten die Goldschmiede als Probe in der Gravierkunst bei Erlangung der Meisterschaft vor, sie wurden in der Lade aufbewahrt. Danner bildete folgende Lehrlinge aus: Hans Martin Gabler (1654-58); Johann Kroevy? (1659-64); Severinus Conrad -»Weiß (1683-88). Bei seinem Tod wohnte er am Treibberg. Seine Tochter Susanna Barbara heiratete am 1.7.1695 den Buchdruckereiverwandten Andreas Weyher. Lit.: Stockbauer, 1893; Nagler, Monogr. II, Nr. 1019; Sporhan-Krempel/Wohnhaas, 1973 Sp. 1079; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 136. Danner (Daner), Johann (Hans), Büchsenmacher, Bruder des -»Peter, Büchsenmacher. In einem Rechtsstreit zwischen seiner Witwe und seinem Bruder -»Peter befahl der Rat 1583, daß beide Parteien die Familienmarke in Form einer Schlange nur in Verbindung mit den jeweiligen Initialen zu verwenden hatten. Mit „Johann Daner" ist eine Radschloßbüchse signiert, die sich in Turin befindet. Eine in Waddesdon Manor/Bucks. aufbewahrte Radschloßpistole besitzt eine Marke in Form einer gekrönten Schlange zwischen den Initialen ID. Diese könnten sich auf Johann Danner beziehen, doch wird die Pistole in der Literatur erst um 1600 datiert. MuS: TURIN, L'Armeria reale: Radschloßbüchse. Lit.: AKL; Thieme-Becker. Danner, Leonhard, Schreiner, Schraubenmacher, Mechaniker, * 1497 oder 1507 Nürnberg? - f 1585 Nürnberg, Grab Nr. 806 auf dem Rochusfriedhof, Epitaph dat. 1585, noch vorhanden. Bruder des -»Hans, oo I) Sabina ( t März 1555; II) Dorothea. Über seine Lehr- und Wanderjahre ist nichts bekannt. 1540 beantragte er das Nürnberger Bürgerrecht und war zunächst selbständig. 1554 trat er in den Dienst der Stadt, im selben Jahr war er Berater als Fortifikationsingenieur bei Kurfürst August I. von Sachsen und Ottheinrich von der Pfalz. 1550 erfand er die Brechschraube, mit deren Hilfe Festungsmauern bis 4 m Stärke gebrochen werden konnten und die 1558 an einer Nürnberger Turmmauer mit Erfolg erprobt wurde. 1555 wurde ihm erlaubt, ein Brechzeug für Kaiser Karl V. nach Antwerpen zu liefern. Er fertigte große Hebezeuge, baute eine Schnellwaage (1562) und fur den Kurfürsten von Sachsen eine Drahtziehbank (1557-60). Auch konstruierte er eine Messingspindel für Buchdruckerpressen, bei der nur die halbe Kraft aufzuwenden war, sowie eine Vorrichtung zum Prägen von hölzernen Spielsteinen. 1582 erhielt er ein kaiserliches Privileg auf eine von ihm erfundene Holzersparungskunst. Wahrscheinlich war er auch als Kupferstecher und Plakettenmeister tätig. Ihm wird eine Folge von Plaketten mit dem Gleichnis des verlorenen Sohnes nach einer Holzschnittfolge von Sebald Beham zugeschrieben, die mit „LD" monogrammiert ist. 1555 wohnte Danner in der Breiten Gasse. 1561 wurde eine Medaille geprägt, die ihn im Alter von 54 Jahren zeigt. Panzer verzeichnete sein Portrait. MuS: ECOUEN, Musée de la Renaissance: Drahtziehbank, Brechschraube (Abb. in Kat. 2002/1). Lit.: NDB; AKL; Doppelmayr, 1730; Imhoff II, 1782, S. 704; C. G. Müller, 1791, S. 162; Roth, 1802, S. 97; G N M A, 1896, S. 100; Habich, Schau-
241 münzen; M V G N 43, 1952, S. 66; Burger, 1972 Nr. 5274; Abeler, MdU, S. 124; KDM Nürnberg, 1977; Maué, 1987, S. 236-239; Rochuskirchhof, 1989, S. 72f.; Zahn, DI-N, II Nr. 1691. Ausst.: 2002/1 S. 136 Anm. 29. Danner (Tanner, Thanner), Martin, Kunstschreiner, Winden- und Schraubenmacher, f Feb. 1542 Nürnberg. oo 27.10.1528 Ursula Bundsidler. Mit Rv. vom 1.7.1531 verfugte der Rat, daß man ihm mit einem Haus oder einer Herberge helfen möge, damit er in Nürnberg bleibe. 1535 wurde ihm die Losung erlassen. Als Verfertiger von allerlei Schraubzeug hatte er einen guten Ruf und wurde vom Nürnberger Rat mehrfach gefördert und gelegentlich auch an andere Orte ausgeliehen. Im Totengeläutbuch wurde er als Schreiner bezeichnet. Er war Besitzer des Hauses Breite Gasse 53, das sein Kurator 1545 um 403 fl. verkaufte. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Hampe Rv.; Burger, Ehebuch 1951 Nr. 913; Burger, 1972 Nr. 2506; Willers, 1973; Kohn, NHb Lorenz. Danner, Peter, Büchsenmacher, f 1602 Nürnberg. Bruder des -»Johann. In einem Rechtsstreit zwischen ihm und seiner Schwägerin, Witwe seines Bruders Johann, befahl der Rat 1583, daß beide Parteien die Familienmarke in Form einer Schlange nur in Verbindung mit den jeweiligen Initialen zu verwenden hatten. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Doppelmayr's Handexemplar seiner Historischen Nachrichten in der Bibliothek des GNM; Willers, 1973. Danner, Rudolf, Rotschmied, f Wöhrd b. Nbg., ehemals Grab Nr. 250 auf dem Wöhrder Friedhof, Epitaph dat. 1625, nicht erhalten, oo Catharina. Am 14.3.1598 wurde er wegen Unzucht in einem Rv. erwähnt. Lit.: Gugel, Friedhöfe; Hampe, Rv. II, 1525; Zahn, DI-N Nr. 3916. Danner, Thomas, Goldschmied, Silberarbeiter, * get. 27. 7. 1587 Waldenbach/Opf. - begr. 26. 7. 1632 Nürnberg, ehemals Grab Nr. 1564 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1625, nicht erhalten. Sohn des Hans, Schneider; Vater des -»Hans Carl, oo um 1621 Barbara, Tochter des Hartmann Maulbronner aus Augsburg, Kinder. 1614 als Geselle in Nürnberg erwähnt, dem das Bürgerrecht verweigert wurde. Am 8.4.1621 bestand er die Meisterprüfung, am 28.7.1621 als Meister vereidigt. Am 3.8.1622 erwarb er das Bürgerrecht, das erhöhte Bürgergeld von 10 fl. weist ihn als vermögend aus. Danner fertigte vorwiegend Pokale, Sanduhrbuckelhumpen und andere Trinkgefaße. Bei seinem Tod wohnte er auf dem Steig (Jakobstraße). Seine Witwe heiratete am 14.3.1636 den Goldschmied Johann ^ W o l f f . MuS: BAUTZEN, Stadtmus. HANNOVER, Kestnermus. LÜBECK, St. Annenmus. MOSKAU, Kreml. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Nagler, Monogr. V, 587; Rosenberg 4180; Trechsel, 1735; Stockbauer, 1893; Hampe Rv.; Jamnitzer, 1985; Zahn, DI-N Nr. 3917; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 137. Danner (Thanner), Wolf, Büchsenmacher, f nach 1554. oo 17.5.1525 Barbara Seuerlin. Wurde 1526 Bürger. Danner erhielt zwei Ausnahmegenehmigungen zur Einstellung zusätzlicher Gesellen, als er 1538 mit einem Auftrag von 500 Hakenbüchsen fur den Herzog Georg von Sachsen und 1541/42 mit 300 Hakenbüchsen für Graf Albrecht von Hohenlohe und weitere Büchsen für das Nürnberger Zeughaus beschäftigt war.
Dargen 1541 lieferte er eine Radschloßbüchse für König Gustav Wasa von Schweden, mit Rv. vom 12.7.1543 erhielt er eine Exporterlaubnis nach Lübeck. Bis 13.4.1540 hatte er das Amt des Hakenbüchsenbeschauers inne. Erscheint auch im Dez. 1553 als Lieferant von Hakenbüchsen für den Rat. Nach -»Doppelmayr verstand er, eiserne Kugeln von gleicher Größe und gleichem Gewicht kunstvoll zu schmieden. Seine Arbeiten sind mit Schlange zwischen den Initialen W D gemarkt. 1539, 1541, 1546 und 1554 wurde er in den Grundverbriefungsbüchern erwähnt; er war ein Nachbar des Pulvermachers Hans -»Ernst. Nach Willers soll ein Angehöriger der Familie Danner, wohl Hans oder Wolf, die von der Messingbearbeitung bekannte Arbeitsweise zwischen 1535 und 1545 soweit verbessert haben, daß sie auch fur Gewehrläufe genutzt werden konnte. Gezogene Büchsenläufe aus Nürnberg wurden bald sehr bekannt. MuS: DRESDEN, Hist. Mus., Rüstkammer; PARIS, Mus. de l'Armée. Lit.: Thieme-Becker, Doppelmayr, 1730; Zahns Jb. I, 1868; Hampe Rv.; Schornbaum, 1949 Nr. 4605; Willers, 1973. Dannhauser (Dahauser, Danhauser), Peter (Petrus), Jurist, Humanist, Astrologe, Mag. der freien Künste, Dichter, t nach 1512. Studium in Ingolstadt, dort 1481 Bakkalaureus. Über Tübingen kam er Anfang der 1480er Jahre nach Nürnberg; 1496 war er an der Gründung der Nürnberger Poetenschule beteiligt. Er war ein Freund Sebald -»Schreyers, der ihn zu zahlreichen Veröffentlichungen anregte und diese auch finanziell forderte. 1500 folgte er Conrad -»Celtis nach Wien, wo er als Lehrer des römischen Rechts und als Prokurator der medizinischen Fakultät wirkte. Werke: Verz. seiner Veröffentlichungen s. Will, GL I, S. 233f. Lit.: MVGN 14, 1901, S. 7; M V G N 56, 1969, S. 120122; L. Grote, in: G N M A, 1959, S. 51. Dannheimer, Johannes, Lithograph, * um 1822 t 15. 10. 1859 Nürnberg. Er war 1857/59 in L. 397 (Färberstraße 7) ansässig. MuS: N Ü R N B E R G , MStN: Die Tuchersche Brauerei im Weizenbräuhaus, um 1855. Ausst.: 1986/6, Nr. 41. Dannreuther, Christoph Wilhelm, Schauamtmann, t 1751 wohl Nürnberg. 1725-51 Genannter, war bis zu seinem Tod Münzwardein und Amtmann an der Nürnberger Schau. Lit.: Will, Münzbel. Bd. I, S. 168; Roth, 1802. Danwerk, Paulus, Büchsenschäfter, erhielt 1569 die Erlaubnis, gegen den Widerstand der Schreiner als „Freikünstler" zu arbeiten. Lit.: Willers, 1973, S. 104. Danzwol (Danzwohl), Michael, Maler, * 1731? begr. 2. 8. 1799 Nürnberg, Grab Nr. 1174 auf dem Rochusfriedhof. Der als Kunstmaler bezeichnete Danzwol wohnte bei seinem Tod in der Unteren Wörthstraße. Laut Eintrag im Leichenjournal starb er im 48. Lebensjahr (mit Bleistift verbessert zu 68) an Auszehrung. Von ihm stammt die Vorlage fur das Portrait des Wolfgang Christoph Steinmetz, gestochen 1801 von Johann Michael -»Steinmetz. Dargen, Ernst, Landschafts- und Architekturmaler, Aquarellist, * 13. 9. 1866 Hamburg - t 21. 4. 1929 München. Studium der Architektur an der TH Stuttgart, arbeitete in Wien. Anschließend Studium der Malerei an der priv. Kunstschule Friedrich Fehr in München und an der AdBK Berlin bei Paul Vorgang
Dasch und Eugen Bracht, Meisterschüler. Ab 1893 in München ansässig. Reisen nach Schlesien, Italien und in die Schweiz. Unter seinen Stadtansichten finden sich auch eine große Anzahl aus Franken, darunter Nürnberg, Rothenburg, Würzburg und Pappenheim. Sein Atelier befand sich in der Adelheidstraße 27 in München. M u S : NÜRNBERG, MStN. - , Slg. Grieb: Henkersteg, Aquarell, sign. E. Dargen, dat. 1902. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Bénézit; Müller-Singer; Busse; Joh. Karl: Aus Münchner Künstlerateliers, 1928/29. Ausst.: 1906/01 Nr. 520. Dasch (Dosch), Barthel, Wismutmaler, Maler, Briefmaler, * München - begr. 28. 9. 1632 Nürnberg. Sohn des Michael, oo 11.7.1619 Clara, Tochter des Hans Kießer. Mit Rv. vom 12.9.1618 wurde ihm das Bürgerrecht zunächst verweigert, am 11.9.1621 aber zugesagt. Der Eintrag in das Bürgerbuch erfolgte am 5.3.1622 gegen eine Gebühr von 4 fl.; als Vermögen gab Dasch 300 fl. an. Am 1.1.1621 wurde er Meister, 1622-24 und 1627-30 Geschworener. Seine Frau Clara wird am 7.5.1629 im Taufbuch von St. Lorenz als Patin erwähnt. Bei seinem Tod wohnte er im Schottengäßlein (ehem. Stichgasse hinter dem Haus Schildgasse 6). Lit.: Thieme-Becker; Hampe, Rv. II. Dasio, Maximilian, Maler, Graphiker, Medailleur, Kunstpädagoge, * 28. 2. 1865 München - t 17. 8. 1954 Oberammergau. Sohn des Franz Xaver, kgl. Schloßverwalter, oo Minna Kolbe. Lehre als Dekorationsmaler und Ziseleur. 1884-92 Studium an der AdBK München. Neben der Malerei fertigte er Lithographien und Radierungen unter dem Einfluß von Franz von Stuck und Max Klinger. 1894 Gründung einer Radierund Zeichenschule, im selben Jahr Hinwendung zur Medaillenkunst. Um 1902-1910 Professor für Ornamentzeichnen an der Kunstgewerbeschule München, ab 1904 vorwiegend als Medailleur tätig. 1905/06 Teilnahme am Preisausschreiben des Dürerbundes Nürnberg, 1906 Teilnahme und Besuch der Bayer. Jubiläums-Landes-Industrie-Gewerbe- und Kunstausstellung in Nürnberg. 1928 schuf er vier Medaillen auf den 400. Todestag Albrecht Dürers. Werke: NÜRNBERG, Egloffsteiner-/Gräfenberger Straße: Mädchenbrunnen, 1930 (Entwurf; Guß: Ferdinand Miller, München). MuS: MÜNCHEN; Staatl. Münzsammlung. NÜRNBERG, GNM. Lit.: AKL; ThiemeBecker; Mende, Dürer-Medaillen 1983; Weber, 1985; Masa, Freiplastiken, S. 181; Heidemann, 1998; Erlangen/Fischer, 2000; Braun/Carbon, Brunnen 2003, S. 110. Ausst.: 1971/8 Nr. 159. Datter, Wismutmaler, t vor 1735. Im Ratstotenbuch wurde am 6.8.1735 Felicitas Elisabeth Datterin, unverheiratete Tochter eines Wismutmalers eingetragen, die im Ebnerischen Seelhaus (ehem. Stöpselgasse 15) gewohnt hatte. Daubmann (Taubmann), Caspar, Buchhändler, * Thurnau/Ofr. - f zw. 25. 5. u. 15. 9. 1556 Nürnberg, unverheiratet. Sohn des Matthes; Bruder des -»Hans. 1556 besuchte er die Frankfurter Fastenmesse. Er hatte einen Buchladen unterm Rathaus und wohnte am Milchmarkt. Lit.: Burger, 1972, Nr. 5556; Timann, 1993; Grieb, Buchgewerbe 2003. Daubmann (Taubmann), Hans (Johann), Drucker, Buchhändler und Verleger, * Thurnau/Ofr. (nicht Torgau) - t 1573 Königsberg/Ostpreußen. Sohn des
242 Matthes. oo Margaretha. Kam als gelernter Drucker nach Nürnberg, w o er am 23.12.1545 das Bürgerrecht erhielt. 1548-53 war er im Ämterbüchlein verzeichnet, die ersten beiden Jahre zusammen mit Wolf ->Fugger, 1554 gestrichen. Er unterhielt einen Buchladen am Rathaus, den er 1547 von Hans -»Guldenmund übernommen hatte. Im gleichen Jahr übernahm er auch dessen Buchdruckereinrichtung und „Gemeel" (vermutlich Druckstöcke), wofür er bis zum 10.6.1549 die Restsumme von 500 fl. bezahlte. Zunächst beschäftigte er einen, für 1550 sind zwei Setzer namentlich überliefert. Wegen Zensurvergehen wurde er wiederholt vom Rat gemaßregelt und im April 1554 wegen eines Schmähbüchleins eingesperrt. Wohnung und Offizin hatte er in seinem Haus in der Judengasse 35/37, das spätestens 1553 in fremden Besitz überging. Im Mai 1554 siedelte er nach Königsberg in Ostpreußen über. Bereits 1553 hatte ihm Herzog Albrecht von Preußen eine Fürschrift an den Rat wegen des Umzugs erteilt. 1558 wurde er Universitätsbuchdrucker in Königsberg. Bis Ende 1556 wurde der Nürnberger Buchladen von seinem Handlungsdiener Wolf Übelbacher weitergeführt. Drucke aus Nürnberg konnten für die Zeit von 1545-53 festgestellt werden; 34 Titel sind verzeichnet in: Mitt. a. d. Stadtbibl. Jg. 5, H. 2, Juli 1956. Panzer verzeichnete sein Portrait. MuS: NÜRNBERG, StadtB: Druckwerke von 1548-52. Lit.: AKL; ThiemeBecker; Nagler, Monogr.; Zahns Jb. I, 1868; Mummenhoff, Rathaus; Hampe Rv.; Benzing, 1963; LGB; Timann, 1993; Grieb, Buchgewerbe 2003; Kohn, NHb Sebald. Daubner, Michael, Goldschmied, mit Rv. vom 25.8.1572 wurde ihm eine Fechtschule erlaubt. Wahrscheinlich war er nur Geselle. Lit.: Hampe, Rv. II, Nr. 81. Daucher s.a. Taucher Daucher (Taucher), H., Verleger, um 1801 hatte er seinen Verkaufsstand in der Tuchgasse. MuS: NÜRNBERG, MStN. - , StadtBN. Lit.: C. G. Müller, 1791 Forts. II, S. 20. Ausst.: 1966/16. Daucher, Johann Adam, Spiegelmacher, Violist, t 1740 Nürnberg, wohnhaft am Nadlersgraben. Lit.: Hampe, 1919, S. 43. Daucher (Taucher), Michael, Meistersinger, Spiegler, get. 24. 11. 1571 oder 11. 4. 1573 Nürnberg t nach Januar 1619 Nürnberg, oo 20.2.1593 Katharina Beckel (f Jan. 1619). 1598 nahm er zweimal an einem Zechsingen teil. Er wohnte in der Kreuzgasse. Lit.: Stahl, 1982, S. 113. Dauer, Georg Wolfgang Dietrich, Rotschmied, * um 1821 Nürnberg, Sohn des Joseph, oo 14.9.1849 Johann Dorothea (* Wöhrd b. Nbg. um 1821), Tochter des Johann Schieder, Müllergeselle. 1850 wohnte er in L. 707 (Kühnertsgasse 10), wohl identisch mit dem Rotschmied G. W. Dauer, der 1870 in der Wöhrder Wollengasse 1 ansässig war. Lit.: Sichling, 1870. Dauger, Hans, Glasmaler, ist nur durch sein von Panzer verzeichnetes Portrait bekannt, dat. 1561. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Murr, Journal, T. 15, S. 58. Daum, Christian, Kristall- und Glasschneider, t 1736 Nürnberg. Sohn des -»Michael. Lit.: Hampe, 1919. Daum, Cuntz, Stadtpfeifer, wurde am 9.3.1444 als Stadtpfeifer bestellt (s.a. -»Cuntz).
243 D a u m (Daun), Heinrich, Harnischpolierer, oo 28.2. 1529 Gerhaus Prasser. W u r d e am 13.2.1543 in einem Rv. erwähnt. Lit.: H a m p e , Rv. I, 2721; S c h o m b a u m , 1949 Nr. 1531. Daum, Michael, Kristall- und Glasschneider, t 1735 Nürnberg. Vater des -»Christian. Wurde in die Meisterliste ohne Datum eingetragen. Lit.: Hampe, 1919. D a u m , W o l f , Büchsenschmied, wurde 1537 in den Grundverbriefungsbüchem erwähnt. Daumenschmid (Daumenschmidt), Nicolaus (Claus), Plattner, erwarb 1553 um 245 fl. das Haus Obere Schmiedgasse 4 2 mit Hinterhaus A m Ölberg 29, das er 1558 um 300 fl. an den Plattner Sebald -»Baier wieder verkaufte. 1560 erscheint er als Besitzer eines Hauses beim Tiergärtnertor (Obere Schmiedgasse 52), das er 1570 um 730 fl. verkaufte. 1570 erwarb er um 265 fl. das Haus O b e r e Schmiedgasse 40 mit Hinterhaus A m Ölberg 27, das er 1571 um 358 fl. an den Plattner Friedrich -»Schmidt wieder verkaufte, 1577 kaufte er das Haus um 2 8 0 fl. von der Witwe des Friedrich Schmidt zurück, das er 1579 erneut um 400 fl. verkaufte. Lit.: Kohn, N H b Sebald. Daumer, Georg Friedrich, (Pseud. A m a d e u s Ottokar und Eusebius Emmeran), Philosoph, Altphilologe, Dichter, * 5. 3. 1800 N ü r n b e r g - f 14. 12. 1875 Würzburg. Ev., seit 1858 kath., Sohn des Peter, Kürschner. 00 31.3.1834 Marie Friederike Rose (* 1809 - f 1874), eine Tochter Ottilie. Nach dem Besuch des Gymnasiums am Egidienberg unter Georg Wilhelm Friedrich -»Hegel studierte D a u m e r zunächst ab 1817 Theologie in Erlangen und anschließend klassische Philologie in Leipzig. 1823-28 war er als Altphilologe am G y m n a sium in N ü r n b e r g tätig, welches er 1828 wegen Krankheit vorläufig und 1832 nach weltanschaulichen Konflikten mit seinem Vorgesetzten Karl Ludwig -»Roth endgültig verließ. 1828-30 übernahm er im Auftrag des Rats der Stadt N ü r n b e r g die Pflege und Erziehung des Findelkindes „Kaspar Hauser". Daumer, der sich gegen die protestantische Theologie der Restaurationszeit wandte und eine Naturreligion zu begründen suchte, w a r ab 1856 als Privatgelehrter in Frankfurt/Main und ab 1860 in Würzburg tätig. Er begründete 1840 die deutsche Tierschutzbewegung. Johannes Brahms vertonte über 50 seiner Gedichte. Er wohnte in S. 1693 (Hintere Insel Schütt 35). Die Daumerstraße in N ü r n b e r g wurde nach ihm benannt. Werke: Verz. seiner Schriften s. N D B und M V G N 42, 1951. Lit.: N D B ; Bosl; Oskar Kaul, in: Lebensläufe aus Franken 5; Wilhelm Kunze, in; Nürnberger Hefte, 11/1949; Stadtlexikon 2000. Ausst.: 1954/8. Clemens Wächter Daumerlang, Carl Ernst, Maler, Zeichner, Xylograph, * 28. 9. 1842 Nürnberg-Wöhrd - f 1929 Nürnberg. Sohn des -»Christian Leonhard, Kupferstecher. Lehre als Xylograph, dann Besuch der Kunstgewerbeschule Nürnberg unter August von -»Kreling. Seine erste größere Arbeit waren 55 Holzschnitte nach Zeichnungen von Friedrich Wilhelm -»Wanderer fur dessen Buch „ A d a m Krafft und seine Schule", Nürnberg 1869. A b 1872 arbeitete er für illustrierte Zeitschriften („Leipziger Illustrierte", „Über Land und Meer", „Daheim"). Für „Audenrieths Original Zeichnungen von N ü r n b e r g und seiner Umgebung", hrsg.
Dauth von Fritz -»Leyde, N ü r n b e r g 1873, lieferte er die Staffage. V o m Albrecht-Dürer-Haus fertigte er Radierungen und zahlreiche Ansichten für Bildpostkarten, die er im Selbstverlag vertrieb. 1873 war er in der N e u e n Gasse 24 ansässig. Von Mai 1893 bis 1927 war er Kustos im Dürerhaus, w o er im 3. Stock wohnte. Mitglied im Verein Nürnberger Künstler und Kunstfreunde. Ehrenmitglied der Künstlerklause. M u S : N Ü R N B E R G , M S t N : Zeichnungen, Radierungen. - , Slg. Grieb: 2 Aquarelle. Lit.: A K L ; Thieme-Becker; Vollmer; Müller-Singer; Busse; Bénézit; Dressler, 1930; M. Mende, Dürerhaus 1991. Ausst.: 1979/2; 1991/1; 2001/6, S. 108. Matthias Mende D a u m e r l a n g , Christian Leonhard (Leonhard Christian), Kupfer- und Stahlstecher, * 1812 W ö h r d b. Nbg. - t 27. 1. 1853 Nürnberg. Vater des -»Carl Ernst, oo Julia Friederike. 1830 Zögling der Kunstschule N ü r n b e r g unter Albert Christoph -»Reindel und Schüler von Friedrich -»Geißler. 1830 stellte er in der Königlichen Kunstschule aus. Er war einer der ersten deutschen Stahlstecher. 1836 stellte er zehn Ansichten von St. Petersburg und anderen Städten aus. 1850 war er in S. 893 (Obstgasse 7) ansässig, w o er bis zum Schluß wohnte. Mitglied beim Nürnberger Kunstverein. M u S : N Ü R N B E R G , M S t N . Lit.: A K L ; ThiemeBecker; Gürsching, in: M V G N 40, 1949. Ausst.: 1830/1; 1833/1; 1836/1. Daumiller (Daubmüller), Friedrich C a s p a r , Artillerie Capitain, Zeichner. U m 1765 fertigte er Grundrisse zweier Flurstücke bei Engelthal und einige Straßenkarten von N ü r n b e r g nach Buch. 1797 w a r er Z e u g meister bis zur A u f l ö s u n g des Zeughauses. M u S : N Ü R N B E R G , StAN. Lit.: M V G N 16, 1904, S. 170; Fleischmann, 1998 Nr. 494, 502/1-3. Dauner, Gottfried, Dipl.-Ing., Architekt, * 1908 Kempten - t 21. 12. 1980 Durach. Studium an der TH München bei G e r m a n -»Bestelmeyer. A b 1948 Dozent an der Staatsbauschule in Stuttgart, 1957-61 Auslandsaufenthalte in U S A und Kanada. A b 1961 in K e m p t e n tätig. Werke: N Ü R N B E R G : Reformations-GedächtnisKirche, 1934-38. S C H W E I N F U R T : Kreuzkirche. MuS: N Ü R N B E R G , M S t N : 1 Gemälde; Pläne und Blaupausen zur Reformations-Gedächtnis-Kirche. Dauses, Johann, Dosenmaler, wohnte 1857 in L. 1273 (Schottengasse 3), 1860 in L. 1272 (Schottengasse 14). Dauses, Stephan, Dosenmaler, w o h n t e 1863 in L. 1273 (Schottengasse 3), 1870/78 in der Unteren Wörthstraße 10. 1870 wurde er als ehemaliger Dosenmaler bezeichnet. Dauth (Daut), A n d r e a s Ludwig, (nicht Johann Andreas), Kupfer- und Stahlstecher, Stadtmusiker, * um 1787 N ü r n b e r g - f 23. 8. 1859 Nürnberg. Sohn des Friedrich Martin, Schuhmachermeister, oo 7.12. 1830 Maria Salome Wilhelmine (* um 1781 - f 18.3. 1856), geb. Bischoff, Witwe des Johann Jacob Siebert. 1831 wurde er als Schrift- und Landkartenstecher bezeichnet. Er war gleichzeitig auch Stadtmusiker. 1830/31 wohnte er in S. 486 (Albrecht-Dürer-Platz 16), 1850/56 in S. 715 (Paniersplatz 25), zum Schluß in S. 158 (Augustinerstraße 19). Wohl identisch mit dem bei A K L und Thieme-Becker erwähnten Kupferstecher Johann Andreas Daut, der meist fur den Buchhandel arbeitete. Lit.: A K L ; Thieme-Becker.
Dauth Dauth, Andreas Nicolaus, Stadtmusiker, war 1829 in S. 1460 (Münzgasse 2 6 ) ansässig. Dauth, Johann Paul J a c o b , Stadtmusiker, Schuhmachermeister, * urn 1795 - f 3. 3. 1839 Nürnberg. War 1829 in S. 1456a (Münzgasse 17) ansässig und zum Schluß in S 1219 (Fetzergasse 6). Day & Haghe s. Haghe Day, William, brit. Lithograph, Verleger, * 1797 t 12. 2. 1845 London. Ab 1813 betrieb er eine Drukkerei in London. Ab 1828 Zusammenarbeit mit dem belg. Lithographen Louis -»Haghe, 1834 Umbenennung in Day & Haghe. Zum Verlagsprogramm zählten auch Ansichten aus Nürnberg. Lit.: A K L . Debolt (Dyepolt, Tiebolt, Tybolt), Fritz, Maler, oo Ν. N. Er wurde 1388 Bürger. 1392/93 wurde er mit 3Ά Pfund Haller bestraft. Er erscheint 1392, 1397 und 1400 in den Losunglisten für St. Sebald, 1392 war er in einem Häuserblock „Vor dem Neuen T o r " ansässig und 1397 bei der „Spiegelgaß" (Äußere Laufer Gasse). 1401 zahlte er der Stadt Zins fur seine Wohnung auf dem Turm „ob der trenk am sand" (Pferdeschwemme), 1414 für eine Wohnung in einem Turm auf der Sebalder Stadtseite. Murr erwähnt ihn für 1413, jedoch auf der Lorenzer Stadtseite. Lit.: A K L ; Thieme-Becker; Murr, Journal, T. 15, S. 30; Gümbel, 1906, S. 342; Gümbel, 1922, S. 283. Dechant, F r a n z , Maler, Lackierer, * um 1825 Bamberg, Sohn des Kaspar, oo 2 1 . 1 0 . 1 8 6 0 Anna Maria (* Regensburg um 1821), Tochter des Johann Samuel Simmerding, Torschreiber. 1873 wohnte er Am Maxfeld 33. Deckelmann, Hans, Schwertfeger, f Mai 1545 Nürnberg, wohnhaft am Obstmarkt. Lit.: Burger, 1972 Nr. 3134. Deckelmann, M a r i a M a r g a r e t h a , Zinnmalerin, t 11. 5. 1861 Nürnberg. Tochter des Karl Friedrich Deckelmann, Büttnermeister; unverheiratet. Zuletzt wohnte sie in S. 302 (Neutorstraße 13). Decker, Cunz, Steinmetz, 1446 Meister. Mit Rv. vom 4.10.1453 wurde ihm erlaubt, drei Jahre außerhalb zu arbeiten, ohne sein Nürnberger Bürgerrecht aufzugeben. L i t . : Baader, 1860/62, S. 4; Hampe, Rv. Decker, Georg, Dr., Journalist, Mundartdichter, * 24. 11. 1894 Nürnberg - t 11. 10. 1968 Nürnberg. Studium der Germanistik, Kunstwissenschaft, Musik und der englischen Sprache. Tätig bei der „Nürnberger Volkszeitung", der „Kleinen Stadtzeitung", dann 19 Jahre in der „Nordbayerischen Zeitung", wo er zuletzt Chefredakteur war. Weiteres Repertoire: Sport, Theater, Musik, Justiz, Kommunalpolitik. Ausgezeichneter Musikkritiker, von der Stadt in mehrere Ausschüsse ihres Kulturbereichs berufen. MuS: N Ü R N B E R G , StadtB. Ausst.: 1966/5. Decker, Hans, Steinmetz, Bildhauer? Der Steinmetz Hans Decker erhielt 1437 das Bürgerrecht geschenkt. Er wurde von Hampe mit einem Bildhauer gleichen Namens identifiziert, den Murr fur 1449 und 1458 in den Steuer- und Losunglisten nannte, wohnhaft auf der Lorenzer Stadtseite. Murr schrieb ihm, ohne Beleg, die 1442 datierte Statue des hl. Christophorus, ehem. am südlichen Turm von St. Sebald (jetzt GNM), und die Grablegung Christi von 1446 in der Wolfgangskapelle bei St. Egidien zu. Lit.: A K L ; Thieme-Becker; Murr, Journal, T. 2, S. 46f.
244 Decker, Hans, Steinmetz, t Anfang 1569 Nürnberg. Vater des -»Hans, Maler, oo I) 9 . 2 . 1 5 2 8 Cristina Cressin (Kreß, t 1551), ein Sohn, eine Tochter überlebend; II) Anna ( f nach 1569). 1562 erwarb er um 142 fl. rh. und 6 fl. Eigenzins ( 1 2 0 fl. Hypothek) das Anwesen Nonnengasse 22, das er ein Jahr später nach Ablösung der Hypothek um 2 5 0 fl. wieder verkaufte. Decker besaß ein Haus auf der Kalkhütte (Mohrengasse), das seine Erben am 2 5 . 1 . 1 5 7 0 um 170 fl. verkauften. Lit.: Schornbaum, 1949 Nr. 1523; Burger, 1972 Nr. 4 3 6 2 ; Tacke, 2 0 0 1 ; Kohn, NHb Lorenz. Decker, Hans, Maler, Sohn des -»Hans, Steinmetz. Am 19.6.1557 sagte er sein Bürgerrecht auf und zahlte dabei 3 fl. Nachsteuer. Er zog nach Magdeburg. Am 5. Juli 1569 quittierte der Maler und Bürger zu Magdeburg, Hans Decker, zusammen mit seiner Schwester, der Witwe Katharina Khrewsin, seiner Stiefmutter Anna, Witwe des Steinmetzen Hans -»Decker, den Empfang des väterlichen und geschwisterlichen Erbes. Lit.: A K L ; Thieme-Becker; Hampe, Rv. Decker, Paul d. Ä., Architekt, Baumeister, Zeichner, Kupferstecher, Kunstschriftsteller, * 27. 12. 1677 Nürnberg - f 3. 10. 1713 Bayreuth. Sohn des Hans, Scheibenzieher; Bruder des -»Paul d. J. 1695-99 Schüler der Malerakademie unter Georg Christoph -»Eimmart d. J., der ihn im Zeichnern, Kupferstechen und Mathematik unterrichtete. Ab 1699 Studium der Architektur und Perspektive an der Akademie Berlin, deren Mitglied er wurde. Gleichzeitig war er Mitarbeiter Andreas Schlüters bei der Neugestaltung und Ausstattung des königl. Schlosses, dessen Baufortschritt er 1703 auf einer Folge von vier Kupferstichen dokumentierte. 1705 wieder in Nürnberg. Zusammen mit seinem Bruder -»Paul d. J. war er auch an Johann Christoph -»Volkamers Werk der „Nürnbergischen Hesperiden" beteiligt, dessen erster Band 1708 erschien. Seit dieser Zeit signierte er seine Blätter auch mit der Beischrift „Archit.". 1707 wurde er vom Pfalzgrafen Christian August als Architekt und Baumeister nach Sulzbach/Opf. berufen, wo er auch für dessen Sohn Theodor Eustach tätig blieb. 1710 wurde er Oberbaumeister des Markgrafen Christian Ernst von Brandenburg-Kulmbach-Bayreuth und wurde 1712 von dessen Sohn Georg Wilhelm zum Oberbaudirektor des Markgrafentums ernannt. Zwei 1959 ausgestellte Tuschezeichnungen belegen, daß er an der Umgestaltung des Schlosses und des Hofgartens in Erlangen beteiligt war. Decker erlangte Bedeutung als Architekturtheoretiker und Zeichner für den Kupferstich, besonders durch sein Werk „Fürstlicher Baumeister/oder Architectura civilis", 3 Tie., Wolff Augsburg, 1711-16. Die darin enthaltenen 132 Kupfertafeln zeigen Idealentwürfe herrschaftlicher Schlösser mit vielen Details, wie Fassaden, Decken, Treppen, Fensternischen, Türen einschl. des allegorischen Beiwerks, ferner Gartenanlagen und Brunnen, die viele Baumeister des Barock beeinflußten. Außerdem brachte er zahlreiche Vorlagenblätter für Kunsthandwerker heraus, wie Maler, Goldschmiede, Stukkateure, Glasschneider, Bildhauer sowie Ornamentstichfolgen fur Goldschmiedearbeiten, Stickvorlagen, Altäre, Kamine usw. MuS: B E R L I N , Kpstkab. E R L A N G E N , U B . MÜNCHEN, BStBibl. N Ü R N B E R G , GNM; - , MStN. Lit.: A D B ; N D B ; A K L ; Thieme-Becker,
245 Nagler, KL; Doppelmayr, 1730; C. G. Müller, 1791, S. 41-45, 83, 86; Will, GL V, S. 198f.; E. Schneider: Paul Decker d. Ä., Diss. Ffm. 1937; E. Schneider, in: GNM A, 1939; Barock, 1962; Heffels, 1969. Ausst.: 1957/18; 1959/4; 1987/18; 1992/17. Decker, Paul d. J., Maler, Zeichner, Kupferstecher, * 26. get. 27. 2. 1685 Nürnberg - begr. 29. 5. 1742 Nürnberg. Sohn des Hans, Scheibenzieher; Bruder des -»Paul d. Ä. oo 9.5.1750 Walburga, Tochter des Johann Meuler, Scheibenzieher. Malerische Ausbildung an der Nürnberger Malerakademie unter Daniel -»Preißler, Zeichenunterricht durch seinen Bruder -•Paul d. Ä. 1708 folgte er seinem Bruder nach Sulzbach und Bayreuth, wo er diesen bei der Arbeit unterstützte. Vermutlich kehrte er nach dem Tod seines Bruders nach Nürnberg zurück. Für die 1708 und 1714 erschienen Bände von J. C. -»Volkamers „Hesperides ..." lieferte er zahlreiche Vorlagen für die architektonischen Hintergründe, ferner schuf er Illustrationen zu Endter-Bibeln. Außerdem trug er zahlreiche Entwürfe biblischer und mythologischer Szenen für illustrierte Werke bei. Panzer verzeichnete ca. 28 Bildnisse Nürnberger Bürger, die als Vorlagen für Portraitstiche dienten, davon wurden vier von Decker selbst gestochen. 1739-42 war er Direktor der Malerakademie. Zum Schluß wohnte er im ehemaligen Katharinenkloster, wo sich auch die Malerakademie befand. MuS: BERLIN. Kpstkab. ERLANGEN, UB. MÜNCHEN, GS. NÜRNBERG, GNM; - , MStN. Lit.: AKL, Thieme-Becker; C. G. Müller, 1791, S. 41-45, 83 (Egidienkirche), 86 (Stern-Apotheke); Barock, 1962; Heffels, 1969; Oertel, in: MVGN 70, 1983, S. 113. Ausst.: 1906/2. Decker, Peter, Plattner, wurde 1464 Bürger. Deckler, Georg d. Ä., Ring- und Kettenschmied, Wiener Geschmeidemacher, | Nürnberg, ehemals Grab Nr. 111 auf dem Rochusfriedhof, Epitaph um 1590, nicht erhalten, oo Maria. Lit.: Zahn, DI-N, Nr. 1920. Dedreux, Oscar, Kunstgewerbler, * 18. 12. 1854 Kaiserslautern - t 8. 1. 1929 München? Studium in Kaiserslautern und München. Anschließend an der Industrieschule in Nürnberg tätig sowie in Augsburg und Stuttgart. Seit 1903 in München ansässig. Lit.: AKL; Thieme-Becker. Defet, Adam, Rotschmied, Ringmacher, 1684 Meister. 1714 bis nach 1717 Geschworener. Mz: Adam. Lit.: Lockner Nr. 975; Stengel, in: GNM M, 1918/19, S. 114. Defet, Albrecht, Rotschmied, Waagmacher, * Nürnberg. Sohn eines Meisters, wurde am 10.12. 1754 in die Meisterliste eingetragen. Lit.: Lockner Nr. 1445. Defet, Andreas, Rotschmied, Zapfenmacher, vermut!. Sohn des -»Georg Adam, Rotschmied, oo Dorothea Unwissend, Kinder. Am 25.6.1765 wurde er in die Meisterliste eingetragen. Mz. seit 1778: Mann mit drei Rosen in der Hand und Name. Lit.: Lockner Nr. 1513; Stengel, in: GNM M, 1918/19, S. 135. Defet, Conrad, Kupferstecher, t 19. 6. 1869 Nürnberg. War 1850/57 in S. 575 (Pfannenhof, Stöpselgasse/Burgstraße) ansässig. 1860 ist ein ohne Vorname genannter Kupferstecher Defet erwähnt, der in den Gärten bei Wöhrd 151 (Veillodterstraße 13) wohnte.
Degen Defet, Georg, Rotschmiedmeister, oo vor 1801 Magdalena Lehner, mind, eine Tochter. 1801 wohnte er in L. 790 (Theatergasse 21). Defet, Georg Adam, Rotschmied, Ring- oder Rollenmacher, vermutl. Vater des -»Andreas. Am 3.9.1715 wurde er in die Meisterliste eingetragen. Mz: Mann mit drei Rosen in der Hand. Lit.: Lockner Nr. 1185; Stengel, in: G N M M, 1918/19, S. 135. Defet (De Fett, de Vetth), Hans Jacob, Goldschmied, Goldarbeiter, get. 16. 3. 1598 Nürnberg t vor 1659. Sohn des Adam De Vetth. Am 30.11.1631 bestand er die Meisterprüfung, dies war zugleich die letzte Erwähnung in Nürnberg. Lit.: Stockbauer, 1893; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 138. Defet (Deved), Jakob, Rotschmied, 1615 Meister. Lit.: Lockner Nr. 610. Defet, Johann Benedict, Rotschmied, Gewichtmacher, * Nürnberg - t Nürnberg. Sohn eines Meisters, wurde am 7.6.1757 in die Meisterliste eingetragen. Lit.: Lockner Nr. 1456. Defet, Johann Georg, Rotschmied, * Nürnberg t 12. 5. 1836 Nürnberg. Meistersohn, wurde am 1.9. 1805 in die Meisterliste eingetragen. 1829 wohnte er in L. 36 (Nonnengasse 24). Lit.: Lockner Nr. 1781. Defet, Leonhard, Rotschmied, Ringmacher, 1654 Meister. Lit.: Lockner Nr. 803. Defet, Paulus, Rotschmied, Ringmacher, * um 1783 Nürnberg, oo I) Sibylla Wiesendörfer (f 13.2.1816), Kinder; II) 26.5.1816 Sophia Elisabetha (* um 1784), Tochter des Ernst Ludwig Sigmund -»Lauer, Rechenpfennigmacher, Kinder. Am 14.1.1806 wurde er in die Meisterliste eingetragen. 1829 war er auch Mesner der Jakobskirche, später bei St. Sebald. 1815 wohnte er in L. 761 (Peter-Vischer-Straße 23). Lit.: Lockner Nr. 1776. Degelmann, Johann, Kunst- und Kupferdrucker, begr. 7. 5. 1694 Nürnberg, oo 20.8.1677 Anna Maria Lochner; drei Söhne, eine Tochter überlebend. Seine Witwe heiratete am 19.4.1697 den Buchdruckereiverwandten und Kupferdrucker Matthäus Drienorffer. Lit.: Sporhan-Krempel/Wohnhaas, 1973 Sp. 1031; Grieb, Buchgewerbe 2003. Degen, Conrad, Goldschmied, von Murr 1459 erwähnt, wohnhaft auf der Sebalder Stadtseite. Vermutlich identisch mit Conrad -»Herdegen, der 1453 Bürger wurde. Lit.: Murr, Journal, T. 2, S. 59; Stockbauer, 1893 Nr. 97; Archiv zur Nbger. GSK im G N M . Degen, Hans, Meistersinger, erscheint 1589 in der Liste der Singer, im selben Jahr hielt er eine Singschule. Er stammte evtl. aus der Familie der Saitenmacher: I) Hans d. Ä., begr. 7.8.1605, Saitenmacher und Händler, gegenüber dem Zeughaus. II) Hans d. J., begr. 13.5.1605, Saitenmacher und Weinschenk zum Roten Krebs in der Breiten Gasse. Lit.: Stahl, 1982; Ausk. Franz Krautwurst. Degen, Hermann, Rotschmied, 1684 Meister. Mz: Degen und Namen. Lit.: Lockner Nr. 977; Stengel, in: GNM M, 1918/19, S. 118. Degen, Johann Jakob Ludwig, Theologe, Kunsthändler, * 3. 3. 1754 Nürnberg - | 23. 3. 1834 Emetzheim. Sohn des Bernhard Jacob, Pfarrer, oo Maria Sophia Bleckholm ( t 3.4.1856 Nürnberg), sieben Kinder. Unterricht durch Hauslehrer und Besuch des
Degen Egidiengymnasiums in Nürnberg. Studium in Helmstedt, Altdorf und Erlangen. 1780 Dominikanermittagsprediger, 1789 Professor für Naturgeschichte am Egidiengymnasium in Nürnberg. Am 22.9.1793 in Altdorf ordiniert. 1793 Pfarrer in Puschendorf. 1807 Pfarrer in Lauf, 1810 auch Dekan und Distriktsschulinspektor. 1818 bis zu seinem Tod Pfarrer in Emetzheim und Holzingen. 1790 kaufte er die Kunsthandlung Christoph Weigel d. Ä. (Reynst, 1962 S. 11), die er 1794 an Johann Michael -»Schmidt seel. Erben wieder verkaufte. Werke: Verz. seiner Veröffentlichungen bis 1791 s. Will, GL V, S. 200f. Lit.: Simon, Pfb. Nr. 213. Degen, Matthäus, Uhrmacher. Abeler erwähnt eine ovale Halsuhr aus dem 17. Jh., die von einem Nürnberger Mattheus Degen gefertigt sein soll. Dieser ist in Nürnberger Quellen nicht nachgewiesen. Lit.: Abeler, MdU, S. 125. Degen, Nicolaus (Cloß), Glaser, t 1559 Nürnberg. Bei seinem Tod wohnte er am Hefnersplatz, evtl. im Haus Karolinenstraße 57, das 1550 der Glaser Sebastian -»Degen erworben hatte. Das noch vorhandene Epitaph vom Grab Nr. 232 auf dem Rochusfriedhof, dat. 1556, kann sich auf ihn oder einen gleichnamigen Saitenmacher beziehen, der beim neuen Kornhaus (Mauthalle) wohnte und 1560 starb. Lit.: Burger, 1972 Nr. 6374; Zahn, D-1N Nr. 837. Degen, Paulus, Rotgießer, Former, 1650 Meister. Lit.: LocknerNr. 781. Degen, Sebastian, Glaser und Glashändler, f Nürnberg, Grab Nr. 480 auf dem Rochusfriedhof, Epitaph dat. 1558, nicht erhalten, oo Margaretha ( | Aug./Sept. 1556). 1526 erhielt er das Bürgerrecht. 1569 war er unter den Meistern aufgeführt, die zuerst Gesetz und Handwerksordnung erlangten. 1550 erwarb er um 750 fl. rh. das Haus Karolinenstraße 57, hier noch 1568 erwähnt. Lit.: Gugel, Friedhöfe; Hampe, 1919; Burger 1972, Nr. 5581; Zahn, Dl-N Nr. 884; Kohn, NHb Lorenz. Degenkolb, Caspar, Handelsmann mit Glas, Spiegelrahmen und Musikinstrumenten, f 1696 Nürnberg, oo Katharina (f nach 1698). 1667-96 Genannter. 1670 lieferte er eine Tenorposaune nach Leipzig. 1665 erwarb er um 4100 fl. das Haus Zwischen den Fleischbänken 2 (sudi. Teil), das seine Witwe Margaretha 1698 um 5000 fl. an den Handelsmann Johann Philipp Lobenhofer verkaufte. 1665 war er auch Eigentümer der Häuser Winklerstraße 2 und 4, die 1699 in den Besitz des Johann >Degenkolb kamen.Lit.: Roth, 1802; Hampe, 1919; Wörthmüller, in: MVGN 1954, S. 303; Kohn, N H b Sebald. Dehne (Dehn, Dehné), Johann Christoph, Zeichner, Kupferstecher, * Leipzig - t 30. 12. 1742 Nürnberg, ehemals Grab Nr. 534 auf dem Rochusfriedhof. Sohn des Gottfried, Buchbinder, oo 3.4.1714 Catharina (* Preßburg - begr. 12.4.1747), geb. König, Witwe des Johann Walz, Scheibenzieher, eine Tochter. Er ist wohl identisch mit Johann Christoph Dehne junior, der 1709 in Leipzig für den Nürnberger Johann Paul Kulmich ein Wappen für dessen Stammbuch auf Pergament malte (Nbg., GNM). 1713 wurde er erstmals in Nürnberg erwähnt, am 1.3.1714 erhielt er das Bürgerrecht. 1728-42 war er als Kupferstecher im Ämterbüchlein eingetragen, 1743 als verstorben
246 gestrichen. Er stach Tafeln zu J. C. Volkamers Hesperiden, die 1708 und 1714 in Nürnberg erschienen. Ab 1726 fertigte er Portraitstiche zu den „Icones Bibliopolarum et Typographorum", erschienen beim Verlag -»Rothscholz. Panzer verzeichnete ca. 33 Portraitstiche Nürnberger Bürger mit seiner Signatur, für zehn Stiche fertigte er auch die Vorlagen. In der -»Boernerschen Sammlung befand sich ein 1741 datiertes Stammbuchblatt von Dehne. Sein Begräbnis erfolgte „unbesungen". MuS: NÜRNBERG, MStN: Federzeichnung (Vorzeichnung zu einem Stich). Lit.: AKL; ThiemeBecker; Nagler, KL u. Monogr. III, 2098, C. G. Müller, 1791, S. 77, Forts. I, S. 25; Zahns Jb. I, 1868; Goldmann, Stammbücher 1981 Nr. 365. Ausst.: 2000/4, Nr. 19. Deichmann (Deychmann), Erhard, Büchsenfasser, t Nürnberg, Grab Nr. 1585 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1622, noch vorhanden, oo I) Barbara (f Nov. 1563). Das Einbürgerungsgesuch eines Erhard, Büchsenfasser, wurde am 3.1.1553 abgelehnt. Am 18.6.1555 wurde Lienhard das Bürgerrecht zugesagt, wobei es sich um die gleiche Person handeln dürfte. Er wohnte 1563 in der Rosengasse. Lit.: Trechsel, 1735; Hampe, Rv.; Burger, 1972 Nr. 7787; Willers, 1973; Johannisfriedhof, 1991; Zahn, DI-N Nr. 3681. Deichmann, Leonhard, Büchsenfasser, Büchsenschifter, f Nürnberg, Grab Nr. 1585 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1622, noch vorhanden. Wohl Sohn des -»Erhard, oo Ursula. Lit.: KDM Nürnberg, 1977; Zahn, DI-N Nr. 3681. Deichmann, Michael, Büchsenfasser, Wirt, wurde 1632-48 als Wirt der Weinschenke in der Elenden Gasse (Rosenau) erwähnt. Bei der Heirat seiner Tochter Margaretha mit dem Meistersinger Michael -»Walther am 21.8.1643 wurde er auch als Büchsenfasser bezeichnet. Lit.: Stahl, 1982, S. 312. Deichsler, Berthold, Stifter, f 21. 6. 1419 Nürnberg. Katharina Zenner ( t 1438). 1401-19 Genannter. Er stiftete dem Predigerkloster einen Altar, von dem nur noch die bemalten Flügel erhalten sind (heute in Berlin, StMPK, Gemäldegalerie). Auch stiftete er dem Kloster zusammen mit Ehefrau Katharina einen Jahrtag. Seine Witwe Katharina stiftete für St. Sebald ein Altartuch mit der Darstellung der Geburt Christi und anderen Szenen. Der Frauenkirche schenkte sie einen Teppich mit Szenen aus dem Marienleben, der an Festtagen im Chor aufgehängt wurde und von dem sich nach von Wilckens Fragmente in den Fürstlich Oettingenschen Kunstsammlungen auf der Harburg befinden könnten. Außerdem stiftete Katharina Deichsler für die Sebalduskirche einen kleinen Teppich mit dem Gnadenstuhl, flankiert von den Heiligen Sebaldus und Michael, jetzt im GNM. Nach Löcher waren das Ehepaar Deichsler oder die Witwe auch Stifter der Strahlenmadonna (sog. Deichslermadonna) in St. Sebald. Deichsler war Besitzer des Hauses Hauptmarkt 17, durchgehend zur Winklerstraße 18. Lit.: Roth, 1802; F. Bock, in: MVGN 25, 1924, S. 197; L. Wilckens, in: Baier, St. Sebald 1979, S. 134f.; Strieder, 1993, Kat. Nr. 10; Löcher, 1997, S. 302; GNM A 2000, S. 175-177; Weilandt, 2007; Kohn, N H b Sebald. Deichsler, Heinrich, Bierbrauer und Chronist, * 1430 - t 1506/07 Nürnberg. Sohn eines Bierbrauers.
247 oo Ν. Ν., vier Kinder überlebend. Seit 1486 „Bettelherr" (Armenpfleger) in Nürnberg. Bekannt wurde er durch seine umfangreiche Stadtchronik für die Jahre 1488 bis 1506, die A u s k u n f t gibt über die Sitten und Zustände am A u s g a n g des Mittelalters. Im Vergleich zur Chronik des Sigismund -»Meisterlin ist die Deichslerische Chronik keine A b h a n d l u n g eines gelehrten Humanisten, sondern eine Zusammenstellung chronikalischer Überlieferungen ohne tiefere Quellenstudien, ausgeführt von einem Laien. Wirtschaftlich gut situiert, besaß er drei Häuser und 1504 ein Barvermögen von 1000 fl. Deichsler wohnte in einem Haus in der Hundsgasse (Agnesgasse 12), das ihm seit mindestens 1479 gehörte. 1490 kaufte er das Eckhaus Kotgasse/Heldengasse (später Teil des Grundstücks Heldengäßchen 10), das seine vier Kinder 1511 für 50 fl. mit einer hypothekarischen Belastung von 100 fl. an den Lautenmacher Conrad -»Gerle verkauften. Die Deichslerstraße wurde nach ihm benannt. Seine Tochter heiratete Hans -»Glück, Bildschnitzer. Werke: Chronik der Stadt Nürnberg, hrsg. von Th. von Kern und C. Hegel in: Chroniken der deutschen Städte, N ü r n b e r g IV und V, 1872/74. Lit.: A D B ; Bosl; J. Schneider: Heinrich Deichsler und die Nürnberger Chronistik des 15. Jh., Wiesbaden 1991; Stadtlexikon 2000; Kohn, N H b Lorenz u. Sebald. Ausst.: 1978/15. Deifel, J o h a n n Leonhard, Zeichner, Aquarellist, Kupferstecher, * 1812? Nürnberg - f um 1850 Nürnberg. 1827-30 Schüler der Nürnberger Kunstschule unter Albert Christoph -»Reindel und von Carl F. -»Mayer. Von ihm sind Kreidezeichnungen nach der Antike, nach alten Meistern und Zeitgenossen sowie gezeichnete Bildnisse nach dem Leben bekannt. Ferner stach er Ansichten von Nürnberg, z.T. nach Zeichnungen von Georg -»Eberlein und Georg Christoph -»Wilder. 1837 wohnte er in S. 4 3 9 (Am Ölberg 3). M u S : N Ü R N B E R G , M S t N : Radierungen, Stahlstiche. Lit.: A K L ; Thieme-Becker. Ausst.: 1827/1; 1830/1; 1833/1; 1971/8 Nr. 64; 1991/1; 1992/1, S. 57. Matthias Mende
Deinfelder Signatur als „I. G. Bein", die C. G. Müller aber als Dein interpretierte. M u S : N Ü R N B E R G , M S t N . Lit.: C. G. Müller 1791, Forts. I, S. 15, 16, 18, 20, 51, Forts. II, S. 16, 17; Kiefhaber, 1803, Bd. 2, S. 72; A B 27, 2002, S. 94; Kohn, N H b Sebald. Ausst.: 2006/1, S. 21. Deinert, A d o l f , Rotschmied, W a a g m a c h e r , * 10. 11. 1713 N ü r n b e r g - t 29. 11. 1783 Nürnberg. Vater des -»Johann Conrad, wurde a m 7.8.1736 in die Meisterliste eingetragen. Mz: „ R a d " mit A D in oder unter den Speichen. A m 19.6.1761 wurde er in das Mendel'sche Z w ö l f b r ü d e r h a u s a u f g e n o m m e n . Lit.: Lockner N r . 1324; Stengel, in: G N M M, 1918/19, S. 143. Deinert (Demmert), A n n a , Illuministin, war 1829/57 Besitzerin des Hauses S. 633 (Untere Söldnersgasse 13). Deinert, Georg, Rotschmied, W a a g m a c h e r , f 1747 Nürnberg. Er wurde am 3.5.1707 in die Meisterliste eingetragen. 1712 als selbständiger Meister erwähnt. Lit.: Lockner N r . 1144. Deinert, G e o r g Paulus, Rotgießermeister, Stückarbeiter, * um 1780 N ü r n b e r g - t 8. 7. 1851 Nürnberg. Sohn des Johann Georg, Vater des -»Johann Martin, oo I) 25.8.1815 A n n a Maria Schäzler (* A n s b a c h um 1787), Kinder; II) Maria Katharina Kochelmeister, Kinder. 1814 Meister. Seine Meisterstücke waren eine Hausglocke und eine Zimbel. 1829 war er in S. 1564e (Rosental), 1850 in S. 1103 (Oberer J u d e n h o f 13/ Tucherstraße 33) ansässig. Lit.: Lockner N r . 1806.
Dein, Heinrich, Kupferstecher, um 1780/1803 in Nürnberg nachweisbar. Lit.: A K L ; Thieme-Becker; Nagler, Monogr. III, Nr. 831; C. G. Müller, 1791 Forts. I, S. 14. Dein, Johann, Mechaniker, Zirkelschmied, * 25. 5. 1650 Nürnberg - f 12. 2. 1711 Nürnberg. Nach Doppelmayr fertigte er Werkzeuge aus gehärtetem Stahl, und er konnte Eisenbleche tief ziehen. Außerdem fertigte er künstlerische Tischbrunnen. Er soll auch verschiedene Erfindungen und Verbesserungen gemacht haben, darunter eine Antlia pneumatica (Luftpumpe). Bei seinen Arbeiten pflegte er einen Gedankenaustausch mit Prof. Erhard Weigel in Jena und mit dem Mathematiker Johann Christoph -»Sturm in Altdorf. 1699 wurde er in den Grundverbriefungsbüchern erwähnt. Die Deinstraße in Nürnberg wurde nach ihm benannt. Lit.: Doppelmayr, 1730.
Deinert, G e o r g Sebastian, Rotschmied, W a a g m a cher, * N ü r n b e r g - t Nürnberg. Sohn eines Meisters, wurde am 10.8.1719 in die Meisterliste eingetragen. Lit.: Lockner Nr. 1205. Deinert, J o h a n n Conrad, Rotschmied, W a a g m a cher, Sohn des -»Adolf, oo Maria M a g d a l e n a Brukner. Er wurde am 2.4.1778 in die Meisterliste eingetragen. M z . ab 1778: „ R a d " darüber ICD. Lit.: Lockner N r . 1589; Stengel, in: G N M M, 1918/19, S. 143. Deinert, J o h a n n Leonhard, Rotgießer, W a a g m a cher, oo Elisabeth Zander (f 3.9.1859). Beim Tod seiner Frau 1859 wohnte er in L. 723 (Dörrersgasse 13); 1870 in N ü r n b e r g - W ö h r d , Kirchhofstraße 5. Lit.: Sichling, 1870, S. 116. Deinert, J o h a n n Martin, Rotschmied, * um 1829 Nürnberg, Sohn des -»Georg Paul, oo 6.2.1859 Susanna Katharina (* Fürth um 1834), Tochter des K o n r a d Panz, Pfannenschmied, Kinder. 1870 w a r er in der Rosengasse 10 ansässig. Lit.: Sichling, 1870, S. 116. Deinert, Paulus, Rotschmied, Waagmacher, * N ü r n b e r g - t Anf. 1783 Nürnberg. Sohn eines Meisters, w u r d e am 28.2.1747 in die Meisterliste eingetragen. 1781/82 bis 1783 Mitgeschworener. M z . bis 1758: Vogel Strauß mit Ρ D; ab 1758: L o ß k o p f ( S c h r ö p f k o p f ) mit Ρ D, welches Mz. er von den Erben seines Schwagers Johann -»Loos b e k o m m e n hatte. Lit.: Lockner Nr. 1391; Stengel, in: G N M M, 1918/19, S. 133 u. 151.
Dein, Johann Georg, Kupferstecher, Maler, * 14. 9. 1780. Nürnberg - t 24. begr. 27. 4. 1815 Nürnberg. Sohn des Georg, Buchbinder; unverheiratet. Seine ersten Arbeiten fertigte er 1795 mit 15 Jahren. Er wohnte zuletzt im Anwesen S. 670 (Plattnershof 6), das 1776 seinem Vater gehörte. Im Totenbuch wurde er als Maler bezeichnet. A u f einem 1800 datierten Aquatintastich der Kugelapotheke erscheint seine
Deinert, Sebastian, Rotschmied, W a a g m a c h e r , 1679 Meister. M z : „ B i s c h o f . Lit.: Lockner Nr. 934; Stengel, in: G N M M, 1918/19, S. 117. Deinfelder, Hans, Wildruf- und Horndreher, get. 29. 3. 1644 N ü r n b e r g - begr. 15. 5. 1674 Nürnberg. Sohn des Melchior, Wirt zum Goldenen Stern, oo Clara. 1667 als Geselle erwähnt, w o h n h a f t am Lorenzer Graben (Theatergasse, Peter-Vischer-Straße).
Deinhardt Seine Witwe heiratete am 15.11.1675 den Horndreher Andreas ->Denner. Lit.: Nickel, 1971, S. 160. Deinhardt, Hans, Komponist, * 13. 12. 1883 Nürnberg - t 16. 8. 1933. Werke: Verz. seiner beiden Kompositionen s. Dupont, 1971. Deinhart, Hans, Rotschmied, 1554 Meister. Seine Tochter Elisabeth heiratete Hans -»Most d. J., Gewichtmacher. Lit.: LocknerNr. 126. Deinhart, Hans, Goldschmied, Gold- und Silberarbeiter, get. 14. 10. 1575 Nürnberg - begr. 25. 5. 1609 Nürnberg. Sohn des Wolf; Bruder des -»Wolf, Goldschmied. oo 3.3.1607 Barbara, Tochter des Hieronymus Butz. Am 28.1.1607 bestand er die Meisterprüfung. Er wohnte in der Judengasse. Lit.: Rosenberg 4128; Stockbauer, 1893 Nr. 632; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 139. Deinhart, Hans Conrad, Goldschmied, Silberarbeiter, get. 23. 5. 1634 Nürnberg - begr. 2. 9. 1668 Nürnberg. Sohn des Jeronymus, Metschenk, oo 21.2.1665 Catharina (begr. 30.9.1673), Tochter des Ratsherrn Caspar Mangolt. 1646-50 Lehre bei Georg -»Koler. A m 8.11.1664 bestand er die Meisterprüfung und wurde am 8.4.1665 als Meister vereidigt. Bei seinem Tod wohnte er in der Oberen Söldnersgasse, er war auch Korporal bei der Bürgerwehr. Seine Witwe heiratete am 25.5.1673 Veit Jacob -»Bavy, Goldschmied. Lit.: Stockbauer, 1893; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 140. Deinhart, Wolf, Goldschmied, Silberarbeiter, get. 29. 9. 1573 Nürnberg - t nach 27. 11. 1613 Nürnberg. Sohn des Wolf; Bruder des -»Hans, Goldschmied, oo 17.7.1605 Martha, Tochter des Goldschmieds Heinrich -»Jonas. Am 6.1.1605 bestand er die Meisterprüfung. Am 27.11.1613 erscheint er in einem Rv. wegen seines Antrags, Stichwaffen teilweise zu vergolden, dies war die letzte Erwähnung. Lit.: Rosenberg 4125; Stockbauer, 1893 Nr. 625; Hampe, Rv.; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 141. Deininger, Christoph, Porzellanmaler, * 5. 10. 1810 Lichta, Schwarzburg-Rudolstadt (nicht Neustadt/Aisch) - f 21. 11. 1894 Nürnberg, oo Bamberg 1857, mind, ein Sohn. Schüler des C. H. Küchelbecker in Ansbach-Bruckberg, dann an C. Schmidts Institut Bamberg und der Akademie München. 1836 Mitglied des Nürnberger Kunst-Vereins. Im gleichen Jahr stellte ein ohne Vornamen genannter Deininger im KunstVerein ein Porzellangemälde „Ein bewaffneter Grieche" aus. Tätig in Bamberg, schuf Porzellanmalereien nach Gemälden in der Galerie Pommersfelden. Er war auch Gymnasial-Zeichenlehrer. Lit.: AKL; Sitzmann, 1983, S. 87,637. Deininger, Cunz, Rotschmied, f April 1533 Nürnberg, wohnhaft in der Alten Ledergasse (Tucherstraße). Lit.: Burger, 1972 Nr. 1205. Deininger, Jacob Balthasar, Kunstschlosser, Zeichenlehrer, * um 1805 Nürnberg - f 27. 10. 1839 Nürnberg. Neben seiner handwerklichen Tätigkeit war er auch Zeichenlehrer an der 1822 errichteten Polytechnischen Schule. Lit.: Schultheiß, Schulen, 5. H., 5. 63. Deininger, Johann Jacob Friedrich, Kupferstecher, Reproduktionsstecher, * 24. 3. 1836 Nürnberg - t 26. 6. 1916 München. Schüler bei Heinrich Ludwig -»Petersen in Nürnberg, dann an der AdBK Nürnberg. Er
248 reproduzierte zahlreiche zeitgenössische Gemälde, auch als Farbstich. Vor seinem Wegzug wohnte er in der Breiten Gasse 25. Seit 1869 war er in München ansässig. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Vollmer; Ausst.: 1891/1. Deininger, Paulus, Rotschmied, oo Margaretha ( t Nov. 1534, wohnhaft in der Alten Ledergasse). Lit.: Burger, 1972 Nr. 1378. Deininger, Wolf, Zirkelschmied, oo Margaretha ( t Aug. 1558, wohnhaft am Schießgraben). Lit.: Burger, 1972 Nr. 6127. Deinl (Deinlein), Nikolaus, Kantor, Komponist, Musikpädagoge, * 16. 6. 1665 Nürnberg - f 4. 5. 1725 Nürnberg. Schüler von Heinrich -»Schwemmer und Georg Caspar -»Wecker, später von Johann Philipp -»Krieger in Weißenfels. 1685 wurde er Organist in Pyrbaum, ab 1690 war er an sechs verschiedenen Kirchen in Nürnberg tätig, zuletzt an der Frauenkirche, bis er 27.7.1694 - 31.8.1699 Kantor und Musikdirektor an der Spitalkirche und 1699 auch Lehrer an der Spitalschule wurde. Lit.: MGG; Waldau, Zion 1787, S. 39; Eitner, 1900; Wagner, in: Zs. f. Mw. VIII, 146160 und 12. Jg. 1929/30, S. 467 u. 470; BMLO, 2006. Deinl, Ulrich, Schulkollege, Kantor, 1666 Lehrer der Schule bei St. Jakob, auch Kantor. Lit.: Waldau, Zion 1787, S. 52. Deinlein, Georg Christoph d. Ä., Goldschmied, Filigranarbeiter, get. 10. 11. 1666 Nürnberg - begr. 10. 4. 1741 Nürnberg. Sohn des Adam, Scheibenzieher. oo I) um 1696 Elisabeth (begr. 20.7.1716); II) 27.2.1720 Anna Barbara (begr. 14.12.1650), Witwe des Vicarius Wolfgang Bauer. 1681-85 Lehre bei Johann Christoph -»Schauer. Am 9.4.1695 bestand er die Meisterprüfung und wurde am 9.9.1696 als Meister vereidigt, 1719-23 Geschworener der Filigranarbeiter. Er bildete folgende Lehrlinge aus: Heinrich Zindel aus Schaffhausen (1698-1703); Daniel -»Kaldenhoffer (1706-12); seine Söhne -»Georg Christoph (1714-19) und -»Johann (1722-27); Christoph Lauderbach (1729-35). 1714 wurde Deinlein in den Grundverbriefungsbüchern erwähnt. Bei seinem Tod wohnte er an der Steinernen Brücke (Maxbrücke). Seine Tochter Anna Maria heiratete am 13.9.1717 den Goldschmied Rudolph Christoph -»Wegwitz. Lit.: Stockbauer, 1893; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 142. Deinlein, Georg Christoph d. J., Goldschmied, Gold- und Filigranarbeiter, * März 1701 Nürnberg begr. 11. 3. 1753 Nürnberg. Sohn des -»Georg Christoph d. Ä.; Bruder des -»Johann, oo I) 28.4.1633 Anna Maria (begr. 28.3.1743), Tochter des Christoph -»Distau, Schreib- und Rechenmeister; II) 13.11.1743 Helena (begr. 16.8.1645), Witwe des Maximilian Haller, Spezereihändler; III) 6.11.1746 Maria Sabina, Witwe des Johann Adam Faber, Buchhändler. 1714-19 Lehre bei seinem Vater. Am 15.8.1732 bestand er die Meisterprüfung und wurde am 4.7.1733 als Meister vereidigt, wobei er als Meistersohn keine Gebühr bezahlte. Bei seinem Tod wohnte er in der Weißgerbergasse. Seine kranke Witwe erhielt 1762 Arznei gratis und ein verbessertes Almosen. Lit.: Stockbauer, 1893; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 143. Deinlein, Georg Friedrich, Dr. iur., Jurist, Dichter, * 18. 12. 1696 A l t d o r f - t 11-5. 1757 Nürnberg. Sohn des Johann Ulrich, Bürgermeister in Altdorf, oo I)
249 Anna Katharina (f 1731); II) Ν. Ν. Unterricht durch Hauslehrer. 1711 Jura- und Philosophiestudium in Altdorf, 1714 Magister. 1716 Studium in Halle, 1718 Rückkehr nach Altdorf, dort 1719 Promotion. Zunächst Privatdozent, 1730 Professor in Altdorf. Er war zweimal Rektor und sechsmal Dekan. A b 1740 auch Ratskonsulent. Er verfaßte viele Gelegenheitsgedichte und trat besonders als Autor vieler wissenschaftlicher Veröffentlichungen zur Rechtsgeschichte in Erscheinung, die meist in Latein veröffentlicht wurden. Panzer verzeichnete sein Portrait. Werke: Verz. seiner Veröffentlichungen s. Will, GL I, S. 238 und V, S. 201204. Lit.: Will, Geschichte der Universität Altdorf 1801. Deinlein, Johann, Goldschmied, Filigranarbeiter, * April 1704 Nürnberg - t 24. 12. 1772 Nürnberg, er wurde im Gemeinschaftsgrab der Goldschmiedegesellen auf St. Johannis beigesetzt. Sohn des -»Georg Christoph d. Ä. oo 9.4.1742 Elisabeth, Tochter des Georg Pemsel, Forstbeamter fur Engelthal. 1722-27 Lehre bei seinem Vater. Am 22.8.1740 bestand er die Meisterprüfung und wurde am 11.7.1742 als Meister vereidigt, wobei er als Meistersohn keine Gebühr bezahlte. Er war auch Umsager der Goldschmiede. Er hatte folgende Lehrlinge: Johann -»Helbling (1753-59), Leonhard -»Bub (1765-70). Deinlein erhielt ein „unbesungenes" Begräbnis, bei dem kein Geistlicher anwesend war. Lit.: Stockbauer, 1893; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 144. Deinlein, Johann Noa, Goldschmied, Gold- und Silberarbeiter, f Nürnberg, ehemals Grab Nr. Β 7a auf dem Johannisfriedhof, Epitaph nicht erhalten. Trechsel verzeichnete ein Grab aus der zweiten Hälfte des 17. Jh. für den obigen Goldschmied, der jedoch urkundlich nicht feststellbar ist. Lit.: Trechsel, 1735, S. 715. Deinlein, Joachim Noah, Faktor in der Endter'schen Druckerei, t 1763/64 Nürnberg. Langjähriger Faktor in der Georg Andreas Endter'schen Druckerei, die er nach dem Tod von J. H. G. -»Ernesti 1723 leitete. 1746-62 war er im Ämterbüchlein eingetragen, 1763 gestrichen. 1732-64 Genannter. Nach seinem Tod übernahm die Familie -»Mann die Firma. Lit.: Roth, 1802; Grieb, Buchgewerbe 2003. Deinlein, Johann Samuel, Goldschmied, Gold- und Silberarbeiter, get. 29. 5. 1738 Nürnberg - t 23. 3. 1818 Nürnberg. Sohn des Georg -»Christoph d. J. oo 28.1.1782 Anna Maria (f 27.6.1825), Tochter des David Eck, Goldschmied in Fürth. 1753-59 Lehre bei Johann Andreas -»Heuschkel. Am 3.6.1767 bestand er die Meisterprüfung mit einem Bürgerschlitten in Filigranarbeit und wurde am 1.7.1767 als Meister vereidigt, wobei er als Meistersohn keine Gebühr bezahlte, 1805-09 Vorgeher der Filigranarbeiter. 1802-07 hatte er Johann Sigmund -»Meister als Lehrling. 1800 wohnte Deinlein zur Miete in S. 1093 (Unterer Judenhof 6), später in S. 1655 (Fischergasse 11) und zum Schluß in S. 1079 (Rotschmiedsgasse 5). Seine Witwe führte die Werkstatt bis 1824 weiter. Dann ging diese auf den bis dahin geschäftsfuhrenden Gesellen Johann Georg -»Schmidt über, der am 27.5.1824 die Tochter Margaretha Sibylla heiratete. Lit.: Stockbauer, 1893; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 145. Ausst.: 2002/1. Deipser, Friedrich, Spiegeldrechsel, wurde am 1.2. 1584 Bürger. Lit.: Hampe, 1919.
Delsenbach Deis, Carl August, Graveur, Kupferstecher, Holzschneider, * 25. 11. 1810 Stuttgart - t 26. 11. 1884 Stuttgart. Er arbeitete als Stecher in Wien, Genf, Paris und Stuttgart. 1840 gründete er in Stuttgart mit dem Xylographen Julius Leidhecker eine xylographische Anstalt, die er ab 1843 allein betrieb. Er arbeitete für verschiedene deutsche Verleger und belieferte sie mit Reproduktionen nach alten und zeitgenössischen Meistern. 1856 gab er Dürers kleine Holzschnittpassion in Nachschnitten heraus. Er zeichnete meist mit C. D. MuS: NÜRNBERG, MStN: Holzstich. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Nagler, Monogr. I, 1009, II, 471; Bénézit; Gert K. Nagel: Schwäbisches Künstlerlexikon vom Barock bis zur Gegenwart. München 1986, S. 31. Deisinger, Hans, Meistersinger, Ortbandmacher, get. 3. 5. 1572 Nürnberg - t 10. begr. 12. 10. 1617 Nürnberg. Sohn des Wilhelm, Ortbandmacher. oo 3.5. 1596 Ottilie Lauer. Seit 1595 bis zu seinem Tod war er regelmäßiger Teilnehmer an Singschulen, seit 1605 ist er auch als Schulhalter belegt. Seine dichterische Produktion war bedeutend und umfaßte mehr als 500 Lieder, meist religiösen Inhalts. Er komponierte einen Ton. Darüber hinaus scheint er auch beträchtliches schauspielerisches Talent besessen zu haben, Will berichtete, daß er sehr geschickt den türkischen Kaiser oder gar den Teufel spielte. Ab Januar 1609 hatte er das Amt eines Hochzeitladers inne. Er starb an Schwindsucht. Lit.: Hampe, 1900; Stahl, 1982. Deisinger, Max, Maler, wohnte 1850 in S. 1213 (Neue Gasse 22). Delbrück, Heinrich, Goldschmied, * vermutl. Tecklenburg/Westf., wurde mit Rv. vom 28.6.1594 das Bürgerrecht nach bestandener Meisterprüfung zugesagt. Lit.: Hampe, Rv. II, Nr. 1336. Dell, Edmund, Xylograph, * 3. 12. 1821 Nürnberg, war 1870 am Äußeren Laufer Platz 21 ansässig, 1876 zuletzterwähnt. Lit.: AKL, Archiv; Sichling, 1870. Deller (Teller), David Ludwig, Maler, * um 1695 Heilbronn - begr. 14. 10. 1745 Nürnberg, ehemals Grab Nr. 839 auf dem Johannisfriedhof, nicht erhalten. Sohn des Johann Jacob, Maler in Heilbronn, oo 22.9. 1722 Maria Christina, Tochter des David -»Herburger, Maler, kinderlos. Mit Rv. vom 28.8.1722 wurde ihm das Bürgerrecht zugesagt und am 19.11.1722 eingetragen; bei einem angegebenen Vermögen von 300 fl. zahlte er 4 fl. Er wohnte wie sein Schwiegervater an der Steinernen Brücke (Maxbrücke) und war Gassenhauptmann. Nach dem Eintrag im Totenbuch starb er an Auszehrung. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Tacke, 2001, S. 382. Delsenbach, Johann Adam, Maler, Zeichner, Kupferstecher, Miniaturist, * 9. get. 11. 12. 1687 Nürnberg - f 16. begr. 23. 5. 1765 Nürnberg, Grab Nr. 512 auf dem Johannisfriedhof. Sohn des Adam, Geleitsreiter. oo I) 17.1.1725 Maria Magdalena (get. 17.1. 1724 - begr. 16.8.1731), geb. Bittelmair, Witwe des Lorenz Olischer (f 1731); II) 26.6.1736 Magdalena Sophia (get. 7.4.1707 - f 1738), Tochter des Johann Paul Stoy, Schaffer bei St. Lorenz; III) 4.1.1743 Maria Jacobina Öder (f 29.10.1771), eine Tochter. Nach dreijähriger Lehre beim Kupferstecher August Christian -»Fleischmann besuchte er die Nürnberger Malerakademie unter Johann Christoph -»Eimmart und
Deminger Johann Daniel -»Preißler. 1708-10 angeblich von Herzog Johann Georg von Sachsen-Weißenfels nach Leipzig berufen. 1710 reiste er über Wittenberg, Berlin, Dresden und Prag nach Wien, dort 1710-13 beim Architekten Johann Bernhard Fischer von Erlach tätig. 1713 Rückkehr nach Nürnberg, w o er an Johann Christoph -»Volkamers „Hesperiden" mitarbeitete und an Stichfolgen Paul -»Deckers d. Ä. 1715 begann er mit der Herausgabe seiner Nürnberger Prospekte. In dieser Zeit auch erste Portrait-Aufträge. 1718 von Kaiser Karl VI. durch den Antiquitäteninspektor Karl Gustav Heraeus nach Wien berufen. Im gleichen Jahr war er auch für Fürst Anton Florian von Liechtenstein tätig, dessen Besitzungen in Österreich, Mähren, B ö h m e n und Schlesien er zeichnete und stach, und in dessen Archiv er bis 31.12.1721 mit Auszahlungen erscheint. Nach dem Tod des Fürsten 1721 Rückkehr nach Nürnberg, w o er bis zu seinem Tod tätig war. 1733 Genannter. Im gleichen Jahr begleitete er den holländischen Gesandten von Gallieris nach Holland und Flandern. A b 1726 erscheint er als Kupferstecher im Nürnberger Ämterbüchlein, 1758 wurde er gestrichen, 1759 fehlt sein Name, 1765 w u r d e sein N a m e erneut gestrichen (Sterbejahr). Er schuf zahlreiche Kupferstiche mit Nürnberger Ansichten, die sein Hauptwerk darstellen. Bei C. G. Müller sind auf den Seiten 46-53 insgesamt 122 Kst. verzeichnet und in Forts. 1 weitere sieben Prospekte. Daneben malte er Kabinettstücke, Portraits und Historien in Miniatur und illustrierte u.a. das Scheuchzersche Bibelwerk für -»Endter. Panzer verzeichnete ca. 20 Portraitstiche mit seiner Signatur, darunter sein Selbstbildnis, fur elf Stiche fertigte er auch die Vorlagen. Er wohnte am Laufer Schlagturm, südlich der Landauer-Kapelle (Innerer Laufer Platz 13). Er wurde als 3-HerrenLeiche begraben. Der Delsenbachweg in Nürnberg w u r d e nach ihm benannt. Werke: Verz. seiner Nürnberger Prospekte s. C. G. Müller, 1791, S. 20, 46-53, 82, 123, 124, 133, 150, 159, Forts. I, S. 8, 9, 29, 49. M u S : E R L A N G E N , UB. C O B U R G , Veste. M Ü N C H E N , BStGs. N Ü R N B E R G , G N M ; - , M S t N ; - , L k A N . W I E N , Albertina; - , Hist. M u s . Lit.: N D B ; A K L ; Thieme-Becker; Bénézit; Trechsel, 1735; Will, G L IV, S. 383; Barock, 1962; Z i m b a u e r , in: M V G N 52, 1963/64 mit Abdruck seines eigenhändigen Lebenslaufes um 1755; S c h w e m m e r in: M V G N 52, 1963/64; Ludwig, 1998, S. 319; Stadtlexikon 2000; Kohn, N H b Sebald. Ausst.: 1906/2; 1955/4; 1958/5; 1962/12 EA; 1991/1. D e m i n g e r s. D e m m i n g e r D e m m e r , Karl, Kapellmeister, * 1897 Mechernich b. Köln - t 31. 5. 1956 Erlangen. N a c h dem Studium am Kölner Konservatorium k a m D e m m e r 1921 zunächst an das Nürnberger Stadttheater; außerdem übernahm er den Männergesangsverein „Elfer". 1923 wurde er Dirigent des „Vereins für klassischen Chorg e s a n g " und 1934 des „Lehrergesangvereins" nach der Fusion beider Chöre; dessen Dirigat übernahm er abermals ab der Lizenzerteilung 1948. D e m m e r war außerdem Dirigent der 1929 gegründeten „Neuen Philharmonie" (ab 1931 „Konzertvereins-Orchester") bis zur A u f l ö s u n g 1934, ab 1937 Dirigent des „Frankenorchesters" (seit 1939 „Nordbayerisches Landesorchester") bis zur Einstellung des Konzertbetriebs 1944
250 und Dirigent der 1948 entstandenen Chorgemeinschaft „Laucherchor-Kulturvereinchor". Lit.: Erlanger Nachrichten v o m 1.6.1956; Wächter, 1999. Clemens Wächter D e m m e r t , A n n a (Illuministin) s. Deinert, A n n a D e m m e r t , Joh., Maler, war 1850 in Gostenhof 51 (Leonhardsgasse 18) ansässig. Demminger, Christoph, Spengler, Rechenpfennigschlager, t zw. 6. 7. 1599 und 17. 5. 1615 Nürnberg. Sohn des -»Michael, oo Barbara (begr. 17.5.1615, wohnhaft im Judenhöflein). 1599 beim Verkauf des väterlichen Hauses erwähnt. Lit.: C. F. Gebert, in: M B N G , 1917. D e m m i n g e r , Georg Engelhard, (Jörg), Goldschmied, Silberarbeiter, * 9. 7. 1572 Nürnberg - begr. 18. 11. 1632 Nürnberg. Sohn des Georg, Pfarrer bei St. Sebald, oo I) 24.10.1603 Catharina, Tochter des Sebastian Gilg, Mangmeister; II) Wöhrd b. Nbg. 26.6.1622 Margaretha (begr. 24.12.1632), Witwe des Simon Bering, Wirt und Weinschenk. A m 27.9.1603 bestand er die Meisterprüfung. 1596 wurde Deminger nach einem Schreiben des Anshelm von Handorff, Oberschultheiß zu Bamberg, an den Nürnberger Rat, ebenso wie der Breslauer Goldschmied Fabian Nitsch und Mattheus Schaller von Augsburg „einer furgelauffenen Haderung undt beschädigung" beschuldigt. Der Rat verlangte von den dreien, sich innerhalb von drei Tagen in B a m b e r g zu verantworten. 1625-1627 prozessierte D e m m i n g e r mit seiner Frau gegen ihre Schuldnerin Maria, Witwe des Hamburger Boten Conrad Böheim, die schließlich aus der Stadt entwich. Bei seinem Tod wohnte er neben dem Gelben Löwen (bei der Schildgasse). M u S : ST. P E T E R S B U R G , Eremitage. Lit.: Rosenberg 4 1 2 2 ; Stockbauer, 1893 Nr. 617; Hampe, Rv.; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 146. D e m m i n g e r , Hans, Spengler, Rechenpfennigschlager, t 9. begr. 11. 8. 1600 Nürnberg, Grab Nr. 1448 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1595, noch vorhanden. Bruder des -»Michael. Vater des -»Christoph. oo Catharina Cammerer (f 18.8.1600), vier Söhne, drei Töchter, nur ein Sohn überlebend. Mit Rv. v o m 18.8.1565 wurde ihm das Bürgerrecht zugesagt. A m 15.5.1568 Meister. A m 14.8.1577 kauften er und seine Frau um 320 fl. ein Haus mit Hinterhaus auf der Lorenzer Stadtseite. 100 fl. wurden bar bezahlt, der Rest in vier Jahresraten. Er wohnte beim Roten Ochsen gegenüber der Mehlwaage (Königstraße/Hallplatz). Lit.: Hampe, Rv.; C. F. Gebert, in: M B N G , 1917; K D M Nürnberg, 1977; Zahn, DI-N Nr. 2470; Mitchiner, 1988. Demminger, Michael, Spengler, Rechenpfennigschlager, begr. 25. 3. 1599 Nürnberg. Bruder des -»Hans, oo I) Margaretha (f nach 1586); Kinder; II) Sibylla, Kinder. A m 13.8.1586 kaufte er zusammen mit seiner Frau um 220 fl. ein Haus bei der Fischergasse, das seine Erben am 6.7.1599 um 350 fl. verkauften. M u S : N Ü R N B E R G , G N M . Lit.: C. F. Gebert, in: M B N G , 1917; Katalog Slg. Perko im G N M ; Mitchiner, 1988. Demminger, Stephan, Rechenpfennigschlager, t nach 1610 Nürnberg, Grab N r . 1448 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1595, noch vorhanden. Sohn des -»Hans, oo I) Margaretha Gabler ( t 15.11.1600);
251 II) Maria Buchner. Am 12.5.1610 wurde er aus unbekannten Gründen in einen Turm gesperrt, wo er einige Tage später einen Selbstmordversuch unternahm. Lit.: Trechsel, 1735, S. 196; Hampe, Rv.; C. F. Gebert, in: MBNG, 1917; A. Koenig, in: MBNG, 1935; Zahn, DIN Nr. 2470; Mitchiner, 1988. Denck, Daniel, Panzerhemdenmacher, f zw. 16. 12. 1461 u. 10. 3. 1462 Nürnberg, wohnhaft auf der Sebalder Stadtseite. Lit.: Burger, 1961 Nr. 1577. Denckel, Georg, Maler, wurde am 2.5.1442 Bürger und zahlte 2 fl. Bürgergeld. Lit.: AKL; ThiemeBecker; Baader, 1860/62; Gümbel, 1906, S. 342. Dendtel, Christoph, Chromolithograph, 1878 gründete er eine chromolithographische Anstalt. 1896 stellte er chromolithographische Arbeiten aus. 1881 war er in der Unteren Schmiedgasse 12, 1906 in der Oberen Pirckheimerstraße 46 ansässig. Ausst.: 1896/2; 1993/7 Abb. 307. Denecke, Emil, Goldarbeiter, wohnte 1878 in der Seitenstraße 1. Denecke, Martin, Maler, Lackierfabrikant, oo Margaretha Barbara Gundel, Kinder. Er wohnte in der Vorstadt Gostenhof und war 1817 Mitglied des Künstlervereins. 1835 wurde er auf der Industrieausstellung in München für seine Erzeugnisse mit einer Silbermedaille ausgezeichnet. Sein Sohn Conrad Heinrich (* um 1805) wurde Dosenfabrikant. Lit.: Priem, 1875, S. 517. Ausst.: 1817/1; 1840/4 Nr. 875. Deneke, Bernward, Dr. phil., Kulturhistoriker, * 17. 11. 1928 Düren/Rhld. Studium in Frankfurt/ Main, dort Promotion. Anschließend wiss. Assistent am Freilichtmuseum Cloppenburg in Oldenburg, Volontär am Historischen Museum in Frankfurt und am Hessischen Landesmuseum in Darmstadt, 1960-65 wiss. Angestellter am Historischen Museum in Frankfurt. Seit 1965 am GNM, wo er die Volkskundlichen Sammlungen einschl. Judaica übernahm. Bei seiner Pensionierung zum 30.11.1993 war er leitender Museumsdirektor und damit einer der beiden Stellvertreter des Generaldirektors. Die Gründung des Forschungsinstituts fur Realienkunde am GNM ging auf seine Initiative zurück. Im Bildungszentrum des GNM hielt er kontinuierlich Kurse ab und übernahm ab 1980 auch einen Lehrauftrag der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät der Universität Erlangen-Nümberg. Werke: Bibliographie 1957-88 s. GNM A, 1988, S. 9. Lit.: FS GNM, 1977, S. 1117; Pörtner, 1982; GNM A, 1994, S. 311. Deneufville, Johann Jakob, Musiker, Komponist, Organist, get. 5. 10. 1684 Nürnberg - f 4. begr. 7. 8. 1712 Nürnberg. Sohn des Georg Jacob, Bortenhändler. Schüler des Johann -»Pachelbel. Im November 1707 ging er nach Italien, auf der Rückreise besuchte er Graz und Wien und kehrte im April 1709 nach Nürnberg zurück. Hier wurde er Organist bei St. Bartholomäus in der Vorstadt Wöhrd, welches Amt er bis zu seinem frühen Tod ausübte. Anläßlich des Besuchs Kaiser Karls VI. 1712 in Nürnberg vertonte er den zweiten und vierten Teil eines lateinischen „Carmen", das Christian Gottlieb -»Schwarz verfaßt hatte. Er wohnte in der Hirscheigasse. Johann Jacob -»Renner war sein Schüler. Werke: Verz. s. MGG 9, 1393 und Dupont, 1971 (unter Neufville). Lit.: Doppelmayr, 1730; Eitner, 1900; Krautwurst, 1971; Nickel, 1971, S.
Denner 245; Kirnbauer, in: Krickeberg, 1996, S. 208; BMLO, 2006. Dengler, Georg, Porzellanmodelleur, stammte aus Nürnberg. Zunächst in Würzburg, ab 1780 Modellmeister in der Porzellanfabrik Karl Hagen in Passau, dort am 16.8.1780 als Bildhauergeselle und Pate von Johann Georg Ludwig, Sohn des Porzellanmalers Ludwig Hoff erwähnt. Um 1785 als Modelleur in der Manufaktur Ansbach-Bruckberg tätig. Lit.: AKL; Thieme-Becker. Denis, Paul Camille de, Eisenbahningenieur, * 26. 6. 1795 Schloß Les Salles b. Montier-en-Der/F. - f 3. 9. 1872 Dürkheim/Pfalz. Sohn des Pierre, Kreisforstmeister. oo Henriette Vauterau (* 1800 - f 1868). 1814/15 Studium an der École Polytechnique Paris. 1816 Eintritt in den bayer. Staatsdienst. 1824 Leitung beim Bau der ersten deutschen Eisenbahn zwischen Nürnberg und Fürth. Bis 1866 baute er fast 1000 km Eisenbahnstrecken in Deutschland. Die Denisstraße in Nürnberg wurde nach ihm benannt. Lit.: Bosl. Dennemarck, Heinrich J., Architekt, Zeichner. Er war um 1895-1913 in Nürnberg tätig. Er verfaßte die Schrift: „Der Burgbergtunnel zu Nürnberg. Die Lösung der Frage", herausgegeben vom Vorstadtverein Nürnberg-Nord, Nürnberg 1913, in dem er den Bau des Burgbergtunnels propagierte. Er fertigte Zeichnungen zu F. T. Schulz, Bürgerhäuser. 1906/07 wohnte er in der Meuschelstraße 49. Von ihm stammt auch das Titelblatt mit Ansicht der Burg für Schrötter, 1908. Im Jb. 1908 des VGN 1908 ist er als Architekt und Maler verzeichnet. Werke: LAUF/Pegnitz, Friedhofskapelle, 1911/12. MuS: N Ü R N B E R G , MStN: Aquarell, 1895; Federzeichnung, 1907. Lit.: Schulz, Bürgerhäuser, S. 33, 429; KDM Lauf, 1966, S. 202; Wurmb, 1969, S. 104. Ausst.: 1906/2, S . 3 1 9 . Dennemark, Friedrich, Maler, oo -»Julie, Schriftstellerin. Dennemark, Jakob, Maler, Lithograph, Zeichner, 1878 wohnte er in der Bergstraße 20, 1881 am Josephsplatz 24, 1897 Untere Schmiedgasse 3 und 1900/07 Albrecht Dürerplatz 4. Dennemark, Julie, Schriftstellerin, * 5. 5. 1868 Nürnberg - f 1904 Nürnberg, oo Friedrich -»Dennemark, Kunstmaler. Sie schrieb den Roman „Neue Bahnen" (1897). Denner s.a. Danner, Tanner Denner, Familie der Wildruf- und Horndreher, Flötenbauer. Der Name kommt in Nürnberg in verschiedenen Schreibweisen vor, u.a. Danner, Tanner, Tenner, Thanner usw. Inwieweit Personen anderer Berufsgruppen mit den Wildruf- und Horndrehern verwandt sind, wurde nicht erforscht. Der Ahnherr der Wildrufdreher ist nach den Nürnberger Archivalien Andreas Denner, Organist in Kulmbach ( t vor 1647). Dieser ist jedoch in den lückenhaften Kulmbacher Kirchenbüchern nicht feststellbar. Sein Sohn Heinrich ließ sich als erster Denner in Nürnberg nieder, mit ihm lassen sich fünfzehn Familienmitglieder zuordnen. Lit.: Nickel, 1971, S. 160. Denner, Andreas, Wildruf- und Horndreher, auch Hochzeitslader und Leichenbitter, get. 5. 1. 1653 Nürnberg - begr. 15. 6. 1691 Nürnberg. Sohn des -»Heinrich, Wildruf- und Horndreher, oo 15.11.1675 Clara, Witwe des Hans -»Deinfelder, Horndreher, drei
Denner Söhne, eine Tochter. 1667 als Lehrling erwähnt. Um 1682 in einer Meisterliste verzeichnet. 1721 in den Grundverbriefungsbüchern erwähnt. Die Werkstätte in der Engelhardsgasse wurde nach seinem Tod von seinem Bruder -»Johann Carl weitergeführt, welcher sich auf den Flötenbau spezialisiert hatte. Lit.: Nickel, 1 9 7 1 , S . 161. Denner, Caspar, Wildruf- und Horndreher, get. 22. 12. 1699 Nürnberg - begr. 17. 1. 1760 Nürnberg, ehemals Grab Nr. 470 a u f dem Johannisfriedhof. Sohn des -»Hans Wolf d. J., Wildruf- und Horndreher, oo 30.7.1726 Maria Magdalena Pachelbel, zwei Söhne. A m 26.8.1734 wurde er in die Meisterliste eingetragen. Lit.: Nickel, 1971, S. 164. Denner, Emanuel, Wildruf- und Horndreher, get. 23. 2. 1682 Nürnberg - begr. 15. 1. 1744 Nürnberg. Sohn des -»Hans Wolf d. Ä., Wildruf- und Horndreher, oo I) 14.5.1708 Barbara Popp, zwei Söhne, eine Tochter; II) Mögeldorf b. N b g . 1742 Maria Magdalena Weiler, ein Sohn. 1719/22 in einer Meisterliste verzeichnet. Er wohnte und arbeitete auf dem Dreyberg (Treibberg, Hirscheigasse). Lit.: Nickel, 1971. Denner, Johann G e o r g I., Wildruf- und Horndreher, Jägerhornmacher, get. 23. 12. 1686 N ü r n b e r g - t 24. 2. 1740 Nürnberg. Sohn des -»Andreas, Wildruf- und Horndreher. 1719 Meister. Er wohnte in der Schlotfegergasse. Lit.: Nickel, 1971. Denner, (Johann) H a n s W o l f d. Ä., Wildruf- und Horndreher, Jägerhornmacher, * um 1621 - begr. 7. 6. 1697 Nürnberg. Sohn des Andreas, Organist in Kulmbach. oo I) N ü r n b e r g 2.5.1647 Kunigunde Hobe, ein Sohn, eine Tochter; II) 31.5.1652 Dorothea Kraudi, zwei Söhne, zwei Töchter; III) 14.1.1662 Katharina Leipold, f ü n f Söhne, sechs Töchter; IV) 30.10.1682 A n n a Maria Blech, ein Sohn, zwei Töchter. 1667 unterschrieb er den Vergleich mit den Drechslern, womit er gleichzeitig als Meister anerkannt war. Bei seinem Tod betrieb er einen Kram (Verkaufsstand) auf der A.B.C.-Brücke (Karlsbrücke). 1658 erwarb er um 4 5 0 fl. und 20 fl. Eigenzins (400 fl. Hypothek) das H a u s Rathausplatz 11. Er wohnte in der Kreuzgasse beim Güldenen Tisch. Lit.: Nickel, 1971, S. 161, 427 A n m . 674; Kohn, N H b Sebald. Denner, (Johann) Hans W o l f d. J., Wildruf- und Horndreher, Musikinstrumentenhändler, get. 17. 2. 1667 Nürnberg - begr. 7. 6. 1737 Nürnberg. Sohn des - . H a n s Wolf d. Ä., Wildruf- und Horndreher, oo 2.3.1691 Susanna Schmid, vier Söhne, f ü n f Töchter. 1698 Meister. Seine Werkstatt mit „ K r a m " befand sich in der Schildgasse neben dem Haus zum Goldenen Schild. Lit.: Nickel, 1971, S. 161. Denner, Heinrich, Wildruf- und Homdrechsler, Jägerhornmacher, * um 1626 - begr. 30. 7. 1697 Nürnberg. Sohn des Andreas, Organist in Kulmbach, oo I) Nürnberg 16.3.1652 Margaretha Katharina Sauerbräu, sieben Söhne, zwei Töchter; II) 11.6.1672 Margaretha Möstel, zwei Söhne. Nach seiner Eheschließung in Nürnberg emigrierte er wohl Ende 1652 nach Leipzig, w o am 5.1.1653 sein erster Sohn -»Andreas getauft wurde. Er scheint dort ein angesehener M a n n gewesen zu sein, denn er stand „an der Spitze der Pfeifenmacher". 1666 kehrte er nach Nürnberg zurück. 1667 wurde er im Vergleich mit den Drechslern namentlich genannt, womit er gleichzeitig als
252 Meister anerkannt war. Zuletzt wohnte er in der Dörrersgasse. Lit.: Nickel, 1971, S. 161; Stadtlexikon 2000. Denner, Jacob, Stadtmusikus, Flötenbauer, auch Händler, get. 3. 8. 1681 N ü r n b e r g - f 16. begr. 22. 8. 1735 Nürnberg, ehemals Grab Nr. 1757 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph nicht erhalten. Sohn des -»Johann Christoph, Wildruf- und Horndreher, oo 5.9.1702 Zwangsheirat mit A n n a Magdalena, Tochter des Balthasar Kraußer, Ratsschenk und Hochzeitslader, sieben Söhne, drei Töchter, davon vier Söhne und eine Tochter überlebend. Lehre bei seinem Vater, 1732 Geschworener der Wildruf- und Horndreher. Es ist anzunehmen, daß Denner bereits ab den ersten Gesellenjahren nur als Instrumentenmacher arbeitete. Bereits 1708 wurde er als kunstberühmt tituliert, wobei o f f e n bleibt, o b sich diese Auszeichnung auf seine Instrumente oder seine Tätigkeit als Musiker bezog. Die ersten Klarinettenverkäufe der Familie Denner sind bei Jacob belegt. 1710 lieferte er im Auftrag des Rats u.a. zwei Klarinetten an den Grafen von Gronsfeldt. 1711 berechnete er 18 fl. f u r zwei neue Klarinetten für die Nürnberger Stadtmusik. D a die Anzahl der Meister auf zwölf begrenzt war und längere Zeit keine Meisterstelle frei wurde, verlieh ihm der Rat um 1716 ein außerordentliches Meisterrecht „nach seiner Musical-Kunst". N e b e n seinem Vater war Jacob der bedeutendste Flötenmacher Nürnbergs seiner Zeit. Die zahlreichen von ihm erhaltenen Instrumente zeugen von Klangschönheit, Intonationsreinheit und von einer teilweise hervorragenden äußeren Gestaltung. Wie sein Vater nimmt auch er einen bedeutsamen Platz in der Entwicklungsgeschichte der Holzblasinstrumente ein, wozu auch Instrumente aus Elfenbein zählen. Als Mz. verwendete er eine Schriftrolle mit Namen, darunter eine Tanne mit I D. N e b e n dem Instrumentenbau scheint der Beruf des Musikers eine wichtige Rolle gespielt zu haben. Die musikalische Ausbildung erhielt er bei seinem Patenonkel, dem Stadtpfeifer Jacob -»Lang. Denner war 1706 Expektant der Stadtpfeifer, Gehalt 25 fl., 1711 Vikarius, Gehalt 50 fl., 1717 Stadtmusikus, Gehalt 135 fl. A b 1727 bis zu seinem Tod erster Stadtmusikus, Gehalt 150 fl. p.a. 1705 erwarb er von seinem Schwager Balthasar Kraußer f ü r 1500 fl. das Haus mit Hinterhaus und Hof Oberer Bergauer Platz 12, das er am 12.11.1715 um 3200 fl. wieder verkaufte. Später wohnte er in der Neuen Gasse am Spitalhof. Er starb an Schwindsucht. 1735 wurde die Werkstatt von Johann Wilhelm II. -»Oberlender übernommen. W e r k e : Nickel, 1971, S. 257 verzeichnete ca. 30 Instrumente. M u S : B R Ü S S E L , M u s é e Instrumental. L O N D O N , Royal College of Music. N Ü R N B E R G , G N M . Und in vielen weiteren deutschen und ausländischen Museen. Lit.: Doppelmayr, 1730; Hampe, 1900; Nickel, 1971, S. 193, 243; Meer, 1983; Huber, 1989; Kirnbauer, 1994; Ders. in: Krickeberg 1996, S. 198-208; Kohn, N H b Lorenz. Ausst.: 2002/1 Nr. 51. Denner, Johann, Wildruf- und Horndrechsler, get. 11. 2. 1671 Nürnberg - begr. 10. 12. 1732 Nürnberg, ehemals Grab Nr. 1638 auf dem Rochusfriedhof, Epitaph nicht erhalten. Sohn des -»Hans Wolf d. Ä. oo I) 8.4.1695 Margaretha (get. 12.5.1653 - begr. 6.3. 1710), Tochter des Georg Eckerlein, Kupferschmied,
253 Witwe des Georg Paulus -»Gärtner, Flachmaler; II) 1.12.1710 Margaretha Treiber, ein Sohn; III) 15.4.1720 Susanna Burkhaas, drei Töchter. Hinzu kommt ein unehelicher Sohn Veit Georg, * 5.4.1597, Mutter: Maria Eleonore Zigmann. 1701 verließ er Nürnberg wegen Schulden. Als Mitglied eines gesperrten Handwerks galt er als Abtrünniger, und sein gesamtes Werkzeug wurde beschlagnahmt. In ansbachischen Kriegsdiensten kam er nach Holland. Seit Januar 1702 war er wieder in Nürnberg, wo er bis zu seinem Tod im Nadlersgraben wohnte und arbeitete. Lit.: Nickel, 1971, S. 163. Denner, Johann, Rotschmied, Leuchtermacher, wurde 1692 Meister. Von seiner Cousine, der Witwe Anna des Sebastian -»Denner, erhielt er 1692 das Mz: „Tanne", das er mit seinen Initialen I - D schlug. Werke: ROTHENBURG/Tauber, Friedhof: Bronzeepitaph für Ursula Sabina Erhardt (f 1693). MuS: NÜRNBERG. GNM: Ampel mit Emailplaketten. Lit.: Lockner Nr. 1033; Stengel, in: GNM M, 1918/19, S. 151; Ress, KDM Rothenburg, 1959; GNM A, 2002, S. 185. Denner, Johann Carl, Drechsler, Flöten- und Flageolettbauer, get. 26. 6. 1660 Leipzig - f nach 1702. Sohn des -»Heinrich, Wildruf- und Horndreher, oo 18.2.1680 Witwe Maria Magdalena Giesinger, ein Sohn, eine Tochter. Ausbildung als Wildruf- und Horndrechsler durch den Vater. 1680 wurde er wegen seiner Eheschließung als Geselle, was gegen die Ordnung verstieß, vom Handwerk gewiesen (Berufsverbot). Mit Rv. vom 16.11.1682 erlaubte ihm der Rat „aus Gnade und in Anbetracht seiner Armut", wieder als Geselle zu arbeiten, er mußte jedoch zeitlebens auf das Meisterrecht verzichten. 1688 war er vorübergehend mit Komödianten unterwegs und hatte die vom Rat erlaubte Zeit der Abwesenheit überschritten. Nach dem Tod seines Bruders -»Andreas im Jahre 1691 arbeitete er als Stückwerker für dessen Witwe, welche die Werkstatt weiterführte. Seine Spezialität waren Flageoletts, womit er 5 - 6 fl. wöchentlich verdiente. Daneben hatte er das Recht, die „Ordinari-Boten" in ihren Reisen zu vertreten. Das alles brachte ihm einen Verdienst, der kaum von einem Meister erreicht werden konnte. Am 4.4.1695 erwarb er um 300 fl. und 20 fl. Leikauf (Abfindung) ein Haus mit drei Mietwohnungen in der Maiengasse. Die 20 fl. bezahlte er bar, die 300 fl. bekam er als Hypothek von seinem Bruder -»Johann Carl. 1699 verkaufte er das Haus für 600 fl. und 8 fl. Leihkauf und erwarb dafür am 14.8.1699 ein Haus in der Kühnertsgasse, den Kaufpreis von 700 fl. finanzierte ebenfalls sein Bruder. Um diese Zeit beklagte sich seine Frau, daß er eine Beziehung mit der Schellenmachersgattin Helene Schwemmer habe und das Geld verschleudere. 1701 wurde er von der Taschnerstochter Maria Eleonore Zigmann als Vater ihres zweiten unehelichen Kindes angegeben. Während er im Gefängnis saß, stellte sich heraus, daß er Schulden hatte, darunter für Tabak 47 fl. und erhebliche Steuerschulden. Diese Umstände dürften ihn veranlaßt haben, 1702 die Stadt zu verlassen. Das letzte Lebenszeichen war ein Brief vom 6.10.1702 aus Leipzig an seinen Bruder Johann Christoph, der 1703 das von ihm finanzierte Haus übernahm. Lit.: Hampe, 1900; Nickel, 1971, S. 199, 239.
Denner Denner, Johann Christoph, Wildruf- und Horndrechsler, Flöten-, Oboen- und Fagottbauer, Musiker, get. 13. 8. 1655 Leipzig - begr. 26. 4. 1707 Nürnberg, Grab auf dem Rochusfriedhof nicht mehr vorhanden. Sohn des -»Heinrich; Bruder des -»Johann Carl; Vater des -»Jacob und des -»Johann David, oo I) Nürnberg 1.11.1680 Sabina Götz (get. 21.5.1650 - begr. 12.5. 1702), zwei Söhne, fünf Töchter; II) 20.6.1703 Maria Jakobina Öder, zwei Töchter. Um 1666 kehrten die Eltern nach Nürnberg zurück. Schon bald nach seiner Ausbildung als Wildruf- und Horndreher durch den Vater scheint er sich dem Holzblasinstrumentenbau zugewandt zu haben. 1678 hatte er die nach der Ordnung vorgeschriebene Gesellenzeit beendet. Die Anzahl der zugelassenen Meister war durch den Rat auf zwölf beschränkt, die Witwen heirateten häufig ihre Gesellen, so daß keine Meisterstellen frei wurden. Nach 18 Jahren stellte er am 10.11.1696 zusammen mit Johann -»Schell ein Gesuch, um zum Meisterrecht zu gelangen. Daraufhin wurde beiden mit Rv. vom 9.2.1697 vom Rat das außerordentliche Meisterrecht verliehen. 1702 wurde Denner Gassenhauptmann im Barfüßerviertel, 1703-07 Genannter. Archivalische Nachweise über seine Tätigkeit sind kaum vorhanden. 1682 stellte er eine erste Rechnung über die Reparatur eines Pommers und einer Schalmei aus. 1694 sind Instrumentenverkäufe an den Rat belegt. In den 1680er Jahren übernahm er die durch die Pariser Flötenbauerfamilie Hotteterre erarbeiteten neuen Konstruktionsprinzipien und entwickelte sie weiter. Er fertigte eine breite Palette an Holzblasinstrumenten, seine Vorliebe scheint jedoch Blockflöten und (Barock-)Oboen gegolten zu haben, fur welche ihm viele Verbesserungen nachgesagt werden. Auch die Erfindung der Klarinette wurde ihm von -»Doppelmayr zugeschrieben, doch sind keine Instrumente mit seiner Signatur erhalten. Nachweisbar ist ein Klappen-Chalumeau als der Klarinette verwandtes Instrument. Einige frühere Zuschreibungen sind seinem Sohn -»Johann David zuzurechnen, von dem ab 1710 Klarinettenlieferungen belegt sind. Mit letzter Sicherheit lassen sich Denners Beiträge zur Fortentwicklung im Holzblasinstrumentenbau nicht nachweisen, da kaum datierbare Vergleichsinstrumente anderer Hersteller aus dieser Zeit erhalten sind. Seine Instrumente erreichten hinsichtlich Klang- und Intonationsreinheit eine bisher unbekannte Höhe. Er gilt als der bedeutendste Holzblasinstrumentenbauer Nürnbergs und war bereits zu Lebzeiten hochberühmt, was als Anhaltspunkt fur außergewöhnliche Leistungen betrachtet werden kann. Er war auch ein hervorragender Musiker. Mz: Schriftrolle mit Namen I. C. Denner, meist darunter „D". Bei wertvollen Elfenbeininstrumenten zeichnete er anstelle des Schriftbandes mit einem Schlingmonogramm, darunter ebenfalls „D". Wirtschaftlich war er sehr gut gestellt, denn er besaß zeitweise drei Häuser. In seinem Haus „Hinter dem Bergauer" lebte und arbeitete er. Am 19.1.1703 erwarb er ein Haus für 1300 fl. in der Oberen Schmiedgasse, am 12.12.1703 übernahm er das Haus seines Bruders Johann Carl in der Kühnertsgasse, der ihm lt. einer Schuldverschreibung vom 14.8.1699 die Summe von 742 fl. schuldete. Denners Hinterlassenschaft wurde bei seinem Tod auf über 24.000 fl. geschätzt; das daraus errechtete Erbe seiner jüngsten
Denner Tochter Katharina Christina betrug 2.775 fi. und wurde ihr 1722 zur Hochzeit ausbezahlt. Die Werkstatt wurde zunächst von der W i t w e und dann vom Sohn -»Johann David weitergeführt. Die Dennerstraße wurde nach ihm benannt. Seine Witwe heiratete den Nürnberger Bürger Samuel M e m m e r t . W e r k e : Nickel, 1971, S. 214 verzeichnete ca. 54 Instrumente. M u S : B A S E L , Hist. Mus. B E R K E L E Y , University of California, Dept. of Music. M Ü N C H E N , B N M . - , Deutsches Mus. N Ü R N B E R G , G N M . Und in vielen weiteren deutschen und ausländischen Museen. Lit.: N D B ; M G G ; Nickel, 1971, S. 129, 192; Brockhaus-Riemann, 1978; Meer, 1983; Huber, 1989; Herbert Maas, in: M V G N 81, 1994; Kirnbauer, 1994; Ders. in: Krickeberg 1996, S. 198-208; Stadtlexikon 2000. Ausst.: 1906/2 Nr. 1123; 2002/1 Nr. 50 u. 52. Thomas Röder Denner, Johann David, Wildruf- und Horndreher, Flötenbauer, get. 31. 5. 1691 N ü r n b e r g - begr. 3. 2. 1764 Nürnberg, ehemals Grab N r . 987 auf dem Rochusfriedhof, Epitaph nicht erhalten. Sohn des -»Johann Christoph, Wildruf- und Horndreher. Unverheiratet. Ausbildung bei seinem Vater, nach dessen Tod möglicherweise Beendigung der Lehre bei seinem Vormund Hans Wolf -»Denner d. J. Zunächst scheint er bei seinem Bruder -»Jacob gearbeitet zu haben. Nach dessen Tod 1735 konnte er dessen Werkstatt nicht übernehmen, da er weder verheiratet noch Meister war. Wahrscheinlich arbeitete er bei Johann Wilhelm II. -»Oberlender, welcher die Werkstatt seines Bruders -»Jakob in der N e u e n Gasse übernommen hatte, w o er auch wohnte. A m 28.2.1736 wurde er in die Meisterliste eingetragen, 1741 Geschworener. Vielleicht hat Denner neben seinen eigenen Arbeiten auch die Instrumente Oberlenders verkauft, denn er war auch als Händler tätig. Mit seinem N a m e n signierte Instrumente sind nicht bekannt. Seine große musikalische Begabung führte zu keiner öffentlichen Betätigung. Lit.: Nickel, 1971, S. 267. Denner, Johann Georg I., Wildruf- und Horndreher, get. 23. 12. 1686 N ü r n b e r g - begr. 24. 2. 1740 Nürnberg. Sohn des -»Andreas, Wildruf- und Horndreher. oo 21.8.1713 A n n a Maria Kolb, vier Söhne, drei Töchter. A m 26.10.1719 wurde er in die Meisterliste eingetragen. Er wohnte und arbeitete in der Schlotfegergasse. Lit.: Nickel, 1971, S. 164. Denner, Johann Georg II., Wildruf- und Homdreher, get. 4. 1. 1716 N ü r n b e r g - begr. 7. 2. 1776 Nürnberg. Sohn des -»Johann Georg I., Wildruf- und Horndreher. oo 9.7.1738 Margaretha Rothuber, ein Sohn, drei Töchter. War nur Geselle, kein Meister. Er wohnte und arbeitete um 1773 in der Beckschlagergasse und zuletzt in der Engelhardsgasse. Lit.: Nickel, 1971, S. 164. Denner, Johann Matthäus, Wildruf- und Horndreher, get. 9. 9. 1682 N ü r n b e r g - begr. 15. 6. 1741 Nürnberg. Sohn des -»Andreas, Wildruf- und Horndreher. co 20.8.1710 Barbara Held, zwei Töchter. A m 16.3.1719 wurde er in die Meisterliste eingetragen. Zuletzt wohnte er in der N e u e n Gasse a m Spitalhof. Lit.: Nickel, 1971, S. 164. Denner, Nicolaus, Wildruf- und Horndreher, get. 1. 2. 1674 Nürnberg - begr. 5. 5. 1720 Nürnberg. Sohn des -»Heinrich, Wildruf- und Horndreher, oo 14.1.1698 Margaretha H o f f m a n n , sechs Töchter. Er wohnte und
254 arbeitete in der Kartäusergasse. Lit.: Nickel, 1971, S. 164. Denner, Sebald, Instrumentist, oo 23.1.1626 Rosina Kitscher. Die Familie wohnte in der Judengasse. Lit.: Nickel, 1971, S. 160. Denner (Danner), Sebastian, Rotschmied, Leuchtermacher, Kunstgießer, Bildhauer, get. 22. 7. 1640 Nürnberg - f 13. 8. 1691 Nürnberg. Sohn des Hans Joachim, Wirt, oo 1679 A n n a Schiller (f nach 1692). 1665 Meister, 1684 Geschworener, 1679-91 Genannter. Denner fertigte sehr viele Epitaphien ftir die Friedhöfe St. Johannis und St. Rochus, die er meist selbst modellierte. Im Mai 1670 fertigte er ein Epitaph für die verstorbene Ehefrau des Johann Andreas -»Endter, für das er bei einem Gewicht von 154 Pfund à 20 Batzen 205,20 fl. berechnete. Es sind auch viele Hausund Kirchengeräte erhalten, wie Tisch- und Altarleuchter, A m p e l n und Rauchfässer, die er bis nach Südtirol und Italien lieferte. Von den beiden Messingkronleuchtern in der D o m - und Propsteikirche Mariae Himmelfahrt in Bozen soll einer mit „Sebastian Denner", sign, und 1675 dat. sein. (s. Kat. 2002/1 Nr. 3). Als Verleger handelte Denner auch mit Erzeugnissen anderer Rotschmiede. Die plastischen Werke sind oft mit dem vollen N a m e n signiert, sonst Mz: Tanne zwischen S D, auch SDN in herzförmigem Schild. Werkstatt und W o h n u n g hatte er in der alten Ledergasse (Tucherstraße). Sein aquarelliertes Portrait mit Wappen befindet sich im Stadtarchiv Nürnberg. Werke: N Ü R N B E R G , Johannis- und Rochusfriedhof: 16 Epitaphien, Verz. s. K D M Nürnberg, 1977. M u S : N Ü R N B E R G ; G N M : Tischleuchter, Epitaph für Georg und Ursula Kuch, dat. 1686. Lit.: A K L ; ThiemeBecker; Doppelmayr, 1730; Lockner Nr. 859; Stengel, in: G N M M, 1918/19, S. 151; Roth, 1802; Brennhäuser, in: BFFK 11, 1936, S. 104; G N M A, 2002, S. 184; Grieb, Buchwesen 2003. Ausst.: 2002/1. Dennerlein, T h o m a s , Bildhauer, * 27. 1. 1847 Mitterteich/Opf. - f 24. 1. 1903 München. Besuch der Kunstgewerbeschule München. Mehrmalige Italienreisen. Der Münchener Architekt Gottfried von N e u reuther beauftragte den j u n g e n Architekten wiederholt mit der figürlichen Ausstattung seiner monumentalen Bauten (TU, A d B K München), deren Stil sich streng an der griechischen Antike orientierte. Lt. ThiemeBecker fertigte er preisgekrönte Entwürfe für Denkmäler in Nbg. und Würzburg. 1897 Ernennung zum kgl. Professor. Lit.: A K L ; Thieme-Becker; Bosl. Dennert, Konrad, Zinngießermeister, hatte 1906/39 seine Werkstatt in der Tafelfeldstraße 37. 1914 erschien er anläßlich der Innungsgründung in den Akten. Denterla, Hans, Rotschmied, f Mai 1557 Nürnberg, wohnhaft beim Sandbad. Lit.: Burger, 1972 Nr. 5780. Dentzel (Deinsel), Georg Meistersinger, Weber, stammte aus U l m . 1623-24 nahm er in Nürnberg an einigen Singschulen teil. 1624 kehrte er nach Ulm zurück und trat dort der Meistersingergesellschaft bei. Lit.: Stahl, 1982. Dentzl (Dentzer, Tentzel, Tentzer), Hans, Schlosser, Feuerschloßmacher, oo I) 1./5.9.1540 Helena Weißkopf ( t 1552); II) A n n a (f Mai 1568); III) A n n a ( t Mai 1570). A m 7.7.1540 wurde er in das Meisterbuch der Stadt eingetragen und zahlte 3 fl. Er wohnte hinter St. Lorenz am Katharinengraben (Peter-Vischer-
255 Straße). Lit.: Bosch, in: G N M M, 1890; Burger, Ehebuch 1951, Nr. 3928; Burger 1972 Nr. 4650, 8925, 9521. Deocarus, Heiliger, * 798 - f 832. Erster Abt des Benediktinerklosters Herrieden im Bistum Eichstätt, Königsbote und Beichtvater Karls d. Gr. Seine Gebeine kamen 1316 durch Kaiser Ludwig IV. als Gegengabe für geleistete Waffenhilfe nach Nürnberg in die Lorenzkirche, wo sie zunächst auf dem Altar aller Apostel in einem Schrein aufgestellt wurden. 1406 wurde ihm ein Altar in der Lorenzkirche geweiht und die Gebeine 1436/37 in einem von Andreas -»Volckamer und seiner Frau Margarete gestifteten silberbeschlagenen Schrein untergebracht. In der Kartäuserkirche wurde ihm eine Kapelle geweiht. Vor der Reformation wurde er zum zweiten Nürnberger Stadtheiligen aufgebaut, nach St. Sebald. Der silberbeschlagene Schrein wurde 1811 für 251 fl. verkauft und eingeschmolzen, 1845 wurden die Reliquien in den Dom von Eichstätt verbracht. Lit.: Will, Münzbel. Bd. II, S. 303; Stadtlexikon 2000. Ausst.: 1931/4. Dépres (Deprez), Andreas, Gürtler, Graveur, Lehrer, t 9. 3. 1849 Nürnberg. Wohl Sohn des -»Lorenz. Neben seinem handwerklichen Beruf beschäftigte er sich in frühen Jahren mit dem Malen von MiniaturPortraits. Später erteilte er auch Unterricht in Mathematik, Mechanik und Physik. Nach einem zeitgenössischen Bericht besuchten wöchentlich 90-100 schulpflichtige Knaben, Lehrjungen und Gesellen seinen Unterricht in den Nachmittags- und Abendstunden. Er wohnte viele Jahre in L. 1032 (Entengasse 6), 1829 besaß er das Haus L. 942 (Hallplatz 39). Er hinterließ eine Chronik, welche 1700 begann und bis 1838 weitergeführt wurde. Werke: NÜRNBERG, Rochusfriedhof: 2 Epitaphien, signiert und 1814 u. 1820 dat. Lit.: Schultheiß, Schulen, 4. H., S. 51; KDM Nürnberg, 1977. Deprez, Lorenz, Stempelschneider, Gürtel-, Spangen und Clausurenmacher, war in den 1770er Jahren bis nach 1790 im Ämterbüchlein als Siegelgraber eingetragen. 1773 erwarb er durch gerichtliche Adjudikation ein Haus beim Spitalkirchhof (Hans-SachsPlatz 8). Lit.: Zahns Jb. I, 1868; Kohn, Ν Hb Sebald. Depser, Alfred (Alf), Maler, Graphiker, * 23. 3. 1899 Nürnberg - f 2. 3. 1990 Juist. Studium der Chemie 1920 am Technikum Nürnberg und Tätigkeit als Chemiker, 1926-29 künstlerische Ausbildung an der Staatsschule für angewandte Kunst Nürnberg unter Rudolf -»Schiestl. Danach freischaffend, im Sommer in Ostfriesland tätig; ab 1937 in Juist ansässig. Er schuf spätexpressionistische Landschafts-, Tier- und Pflanzenmalereien mit Farbstiften, ferner Radierungen mit Landschaften aus Ostfriesland, Tecklenburg und Franken. Lit.: AKL; Biograph. Lex. für Ostfriesland, Aurich 1993. Derhall (Hell, von der), Anthoni, Goldschmied, Goldarbeiter, * Kampen - t 13. 4. 1585 im RTB eingetr., sein 1582 dat. Epitaph befindet sich noch auf Grab Nr. 445 auf dem Johannisfriedhof. oo 3.5.1564 Margaretha Frech (mit vergönntem Abendtanz im Schießgraben, Rv. v. 19.4.1564). Seit etwa 1560 arbeitete er in Nürnberg. Am 16.4.1564 bestand er die Meisterprüfung und wurde am 22.4.1564 als Meister vereidigt. Mit Rv. vom 3.5.1564 wurde ihm das Bür-
Derrer gerrecht zugesagt und am 24.5.1564 eingetragen. 1576-80 Geschworener. Am 17.7.1579 wurde er als Schuldner eines Gastwirts auf der Prager Kleinseite erwähnt. 1566 erwarb er um 475 fl. das Haus Obere Schmiedgasse 12, das um 1580 auf einen neuen Eigentümer überging. Am 23.11.1581 ist über ihm vermerkt: „wegen Schulden aus der Stadt entwichen". Im Meisterbuch wurde verzeichnet: „ist ein Mönch geworden". Lit.: Stockbauer, 1893 Nr. 432; Hampe, Rv.; KDM Nürnberg, 1977; Zahn, DI-N Nr. 1473; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 147; Kohn, NHb Sebald. Deringer s. Derunger Derlinger, Hans, Steinschneider, mit Rv. vom 12.7.1558 wurde ihm erlaubt, ein Jahr lang seinen Vater in Speyer zu besuchen. Lit.: Hampe, Rv. I, 3729. Deroy, Isidore Laurent, Lithograph, Zeichner, Aquarellist, * 14. 4. 1797 Paris - f 25. 11. 1886 Paris. Er war ein sehr geschätzter Landschafts- und Architekturmaler seiner Zeit, der viele Jahre im Salon ausstellte. Daneben lithographierte er viele Ansichten für Bildbände, vor allem aus Frankreich. Unter seinen Arbeiten befindet sich auch eine Lithographie des „Schönen Brunnens in Nürnberg, nach einer Vorlage von -»Billmark, erschienen 1835 bei Lemercier in Paris. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Doli, 1991. Derrer, Balthasar Friedrich, Patrizier, Stifter, * 31. 1. 1623 Nürnberg, oo 3.12.1649 Dorothea, Tochter des Bartholomäus II. Viatis. 1650-58 Genannter, 1658 sagte er sein Bürgerrecht auf. 1651 stiftete er ein Konfessionsgemälde von Andreas -»Herneisen, dat. 1602, in die Mögeldorfer Kirche, das noch vorhanden ist. Lit.: Roth, 1802; Kirchenführer Mögeldorf, 2002. Derrer, Christoph III., Patrizier, Ratsherr, Landpfleger, Stifter, * 29. 9. 1596 N ü r n b e r g - f 15. 2. 1670 Nürnberg. Sohn des Christoph II. oo I) 13.4.1618 Helena (f 9.10.1634), Tochter des Melchior Büttel; II) 4.5.1635 Ursula (* 28.5.1597 - t 5.4.1670), Tochter des Georg II. Scheurl; ein Sohn, zwei Töchter, nicht überlebend. 1619-70 Genannter. 1638 junger Bürgermeister, 1653 Septemvir, 1659 Losunger. 1636-55 Pfleger des Siechkobels und der Kapelle zu St. Peter. 1645-65 Pfleger bei St. Jobst. 1659-70 Oberpfleger der Klöster St. Clara und Pillenreuth. 1659-70 auch Pfleger von St. Martha. Ab 1626 ließ er ein prächtiges Geschlechterbuch anlegen, das er gegen Ende seines Lebens dem Rat übereignete. 1646 stiftete er ein Chorfenster in die Johanniskirche, noch vorhanden. Ferner gab er eine Wappenscheibe in Auftrag mit der Inschrift „Christoff Derrer vo(n) und zu der unter Bürg dess Eltern Geheimen Rathss und Losunger auch Oberpfleger bey St. Clara An(n)o 1659"; die Scheibe war 1847 im Versteigerungskatalog der Sammlung Campe aufgeführt. 1619 errichtete er mit seiner Frau ein ewiges Almosen, nach dem „alle Jahre am Tag Jacobi nach der Vesper bei St. Sebald 50 Manns- und 50 Weibspersonen jedem im Augustinerkloster 3 fl. zu reichen waren" [bei einem Zinssatz von 5 % entsprach dies einem Stiftungskapital von 6000 fl.]. Der Stammsitz der Familie war Unterbürg. Panzer verzeichnete sein Portrait. MuS: StAN: Geschlechterbuch, angelegt 1620. Lit.: Biedermann, 1748 Taf. DCX; Waldau, Zion 1787, S. 66, 88, 97f.; C. G. Müller, 1791, S. 145,
Derrer 146; Roth, 1802, S. 113; M. Düring; Verzeichniss der Dr. Friedrich Campe'schen Sammlung von Oelgemälden und geschmelzten Glasarbeiten, Nürnberg 1847, S. 56, Nr. 23; Zahn, DI-N Nr. 4383. Ausst.: 2000/5 S. 194. Derrer, Hans, Harnischpolierer, f 1. 1. 1469 Nürnberg. Er kam als 176. Bruder in das Mendelsche Zwölfbrüderhaus. Sein Portrait befindet sich im Hausbuch. Lit.: Murr, Journal, T. 5, S. 105; Hausbuch Mendel, 1965,1, S. 130, II, Taf., S. 267. Derrer (Dürrer), Johann, Rechenmeister, t zw. 18. 2. u. 20. 5. 1562 Nürnberg, oo 4.1.1546 Helena, Witwe des Schlossers Jakob -»Bulman d. J., die fünf Kinder mit in die Ehe brachte. Kurz nach der Heirat erwarb er das Bürgerrecht. 1551 wurde ihm ein Komödienspiel gewidmet, gedruckt bei Valentin -»Neuber. 1560 erwarb er um 850 fl. ein Haus am alten Roßmarkt (Nachbarhaus westl. der Adlerstraße 27), das seine Witwe Helena 1565 für 600 fl. mit einer hypothekarischen Belastung von 300 fl. verkaufte. Lit.: Hampe, 1900; Burger, 1972 Nr. 7070; Kohn, N H b Lorenz. Derrer, Nikolaus (Goldschmied) s. Dürer, Nicolaus Derschau, Hans Albrecht von, Hauptmann, Sammler, * 1754 Königsberg/Ostpr. - f 1824 Nürnberg, oo Nürnberg 1784 Maria Theresia von Leygeber, Kinder. Spätestens seit 1785 in Nürnberg ansässig. Derschau war ein begüterter Mann, der im Laufe seines Lebens eine umfangreiche und vielseitige Sammlung zusammen getragen hat. Besonders bekannt wurden die sogen. Derschau-Drucke, altdeutsche Holzschnitte von Originalstöcken, darunter Arbeiten von Albrecht -^Dürer, Hans Burgkmair, Hans ->Schäufelein, Lucas Cranach, Hans -»Springinklee, Peter -»Flötner, Sebald -»Beham, Virgil -»Solis usw., die noch zu Derschaus Zeiten abgezogen und in Gotha veröffentlicht wurden. Seine Sammlung enthielt einige tausend Positionen und ist aufgelistet im: Verzeichnis der seltenen Kunstsammlungen ... des dahier verstorbenen KöniglichPreußischen Hauptmannes Herrn Hans Albrecht von Derschau, welche zu Nürnberg in der Adlerstraße ... Montag den lten August 1825 ... versteigert werden sollen, 90, 282, 160 S., und enthält: Ölgemälde, Bücher, Manuskripte, Kupferstiche, Kunstgewerbe u.v.m., Nürnberg bei dem verpflichteten Auktionator Schmidmer. Werke: Rudolf Zacharias Becker: Holzschnitte alter deutscher Meister in den Originalplatten gesammelt von Hans Albrecht Derschau, 363 Holzschnitte auf 123 Tafeln, 3 Bde., Beckersche Buchhandlung, Gotha 1808-16. Lit.: Schwemmer, in: MVGN 40, 1949; Pilz, in: MVGN 42, 1953; Goldmann: Hans Albrecht von Derschau, 1962; Ludwig, 1998, S. 398; Peter Zahn, in: GJB 2002. Dertinger, Ernst, Kupfer- und Stahlstecher, Aquarellist, * 1816 Stuttgart - t Ende Dez. 1865 Stuttgart. 1836-39 stellte er Aquarelle in den „Permanenten Kunstausstellungen" im Albrecht-Dürer-Haus aus, wobei er in den Aust.-Kat. als in Nürnberg ansässig bezeichnet wurde. Er war auch Mitglied des Nürnberger Kunstvereins (1837 umbenannt in Albrecht-DürerVerein). Bekannt ist seine Arbeit als Illustrator fur den Schreiber-Verlag in Esslingen und den Verlag Schmidt & Spring in Stuttgart. MuS: MÜNCHEN, BStGs. NÜRNBERG, GNM: Ansicht von Altdorf, Aquarell. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Bénézit; Müller-Singer;
256 Busse; Gert K. Nagel: Schwäbisches Künstlerlexikon vom Barock bis zur Gegenwart. München 1986, S. 31. Ausst.: 1836/1, S. 30; 1838/1, S. 11; 1839/1; 1957/18. Derunger (Deringer), Hans, Zinngießer, * Leerstetten /Mfr. Er war bereits in Roth/Mfr. Meister, als er 1565 erneut Meisterstücke bei Heinrich -»Fell in Nürnberg arbeitete. 1565 wurde er Meister in Nürnberg, der Eintrag in das Meisterbuch der Stadt erfolgte am 2.7.1567. Lt. Vermerk im Meisterbuch „ist er vom Rat des Handwerks entsetzt worden von wegen seines Weibs, welche sich mit entfrembden und anderen ungerechten Sachen schwerlich vergriffen gehabt hat". Lit.: Hintze, Nr. 119. Deschler (Teschler), Joachim (nicht Johann), Bildhauer, Medailleur, f nach 1.10. 1571 wohl Wien, oo I) Nürnberg 24.5.1537 Anna ( t 1559), Witwe des Nicolaus -»Glockendon; II) Wien 1563 Susanne Gessin, dabei wurde er als R.K.M. Diener bezeichnet. Mit Rv. vom 3.5.1537 wurde ihm das Nürnberger Bürgerrecht zugesagt. Er reiste zu den Reichstagen, um Aufträge zu bekommen; 1543 war er erstmals fur Erzherzog Maximilian (den späteren Kaiser Maximilian II.) tätig und ab 1548 für König Ferdinand. Um 1547 ging er zwei Jahre zur Weiterbildung nach Venedig und Rom. Nach dem Tod seiner ersten Frau 1559/60 verzog er nach Wien, wo er 1563 zum Hofbildhauer Maximilians II. ernannt wurde. Am 1.10. 1571 wurde ihm sein letztes Gehalt angewiesen. 1572 gehörte er zum kaiserlichen Gefolge auf dem Reichstag in Speyer. Er soll in größerem Umfang Portraitbüsten und Statuetten in Marmor von großer Natürlichkeit angefertigt haben, ferner kleinplastische Arbeiten in techn. Perfektion, darunter repräsentative Bildnis-Medaillen in Stein, Holz und Metall sowie weitere Kunstkammerstücke, die eine hohe Wertschätzung erfuhren, von den Quellen aber nicht näher spezifiziert werden. Anhand seines Monogramms „I.D." bzw. „J.T." und einiger Zuschreibungen lassen sich 115 Werke ausmachen, die zw. 1533 und 1570 entstanden sind. Zu den gegossenen Schaumünzen haben sich zahlreiche Modelle erhalten. Auf den Medaillen sind wichtige Personen Nürnbergs, Augsburgs und Wiens aus Patriziat, Adel und Klerus sowie Mitglieder der Herrscherhäuser dargestellt. Sein realitätsnaher Portraitstil steht ganz in der Tradition der Nürnberger Medaillenkunst. Die alte Zuschreibung der kleinen Portr.-Büste Ottheinrichs von der Pfalz aus Alabaster (Paris, Louvre, um 1556) wird neuerdings nicht mehr aufrechterhalten und die Büste mit größerer Wahrscheinlichkeit Dietrich Schro aus Mainz zugewiesen. Durch seine Eheschließung wurde Deschler Mitbesitzer des Hauses Schildgasse 28 in Nürnberg. Seine Tochter heiratete 1554 den Schreib- und Rechenmeister Wolf -»Michel, der 1561 das Haus Schildgasse 28 übernahm. Werke: Nürnberger Portraitmedaillen: Florenz Oertel, 1556; Georg Oellinger, Apotheker, 1556; Sigmund Richter, Kaufmann, 1562; Johann Neudörfer, Schreib- und Rechenmeister; Hieronymus Paumgartner, Patrizier; Melchior Schedel; Georg Tetzel; Franz I. Schleicher, Handelsmann. MuS: Portraitmedaillen, wenn nicht anders vermerkt, Silber: BERLIN, StMPrK, Bode-Mus.: Lukas Sitzinger d. Ä., dat. 1554. - , StMPrK, KgM: Caspar von Lindegg, dat. 1551; Lorenz Kirchhammer, um 1558.
257 LONDON, V&A: Georg Tetzel d. Ä„ Zinn-BleiLegierung, um 1552. MÜNCHEN, Staatl. Münzslg.: Franz von Sickingen, Gold, um 1550; Georg Tetzel d. Ä., Steinmodell, dat. 1552 u.a. NÜRNBERG, GNM: Georg Ebner, dat. 1550 (Leihgabe der Stadt Nürnberg); Thomas Löffelholz, Steinmodell, 1551 (Leihgabe Löffelholz); Hieronymus Paumgartner, dat. 1553 (Leihgabe der Stadt Nürnberg, Slg. Kress); Marx Stengle, Steinmodell der Rückseite, dat. 1553; Johann Neudörfer, dat. 1554. WIEN, KhM, Münz-Kab.: Kaiser Ferdinand I., Silber, vergoldet, 1548. Lit.: NDB; AKL; Thieme-Becker; Doppelmayr, 1730; Will, Münzbel.; Neudörfer-Lochner, 1875; Th. Hampe, in: G N M M, 1897; Habich, Schaumünzen; M. Bernhart, in: MBNG, 1936; Schornbaum, 1949 Nr. 3075; Burger, 1972 Nr. 6364; Jamnitzer, 1985; Stadtlexikon 2000; Kohn, N H b Sebald. Ausst.: 1946/4; 1952/5; 1994/24. Desmarées (Marées), Georg, Maler, Portraitist, * 29. 10. 1697 Gimo (Gimoby/Upland/Schweden) - t 3. 10. 1776 München. Sohn hugenottischer Einwanderer. oo München 1731 Ν. Ν., mind, eine Tochter. 1710-24 Ausbildung und Mitarbeit bei seinen Onkel, dem Portraitisten Martin von Meytens d. Ä. in Stockholm. 1724 Studienreise über Amsterdam nach Nürnberg, wo er 10 Monate die Zeichenschule unter Johann Daniel -»Preißler besuchte. In Nürnberg war auch sein Bruder Abraham ansässig, außerdem Begegnung mit Johann -»Kupezky. 1725. Weiterreise über Augsburg, München und Rom nach Venedig, wo er sich längere Zeit aufhielt. 1727/28 erneut in Nürnberg, dann in Augsburg. 1730 Berufung als bayerischer Hofmaler in München. 1731 konvertierte er zum kath. Glauben. Seine religiösen Bilder für oberbayer. Kirchen entstanden in seiner Frühzeit. Später widmete er sich vorwiegend der Bildnismalerei, wovon sich viele Werke erhalten haben. 1745/49 und 1753/54 in Bonn, sonst mit geringen Unterbrechungen in München tätig. Panzer verzeichnete fünf Gemälde, die als Vorlagen zu Portraitstichen Nürnberger Bürger dienten: Anna Elisabetha von Buirette, Franz Wilhelm von Buirette, Johann Noa von Buirette, Esther Barbara von Sandrart, Bernhard Vogel. MuS: MÜNCHEN, BStGs. N Ü R N BERG, GNM. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Barock, 1962; Schwemmer, 1974; Augsburger Barock, 1984. Dessane, Melophon-Virtuose, erhielt 1844 das Privileg zur Errichtung einer Melophonfabrik (Mundoder Handharmonika) in Nürnberg. Lit.: Ausk. Franz Krautwurst. Dessart, Oskar, Goldschmied, * 1860 Homburg t 1938 Nürnberg. 1884 erscheint er bei Gründung der Goldschmiede-Innung in den Akten. Am 1.1.1888 übernahm er die Firma J. C. -»Wich, für welche bedeutende Künstler die Entwürfe lieferten. Er fertigte einen Tafelaufsatz nach Entwurf von Franz -»Brochier, den die Stadt als Patengeschenk dem auf den Namen „Nürnberg" getauften Kreuzer widmete. Ein zweites Exemplar dieser Arbeit wurde der Stadt 1906 von Kommerzienrat Wenglein in Schwabach geschenkt. 1896 und 1906 erhielt die Firma Goldmedaillen für ihre Erzeugnisse. Neben Gold- und Silberarbeiten fertigte die Firma auch Metallgußwaren aus Bronze, Kupfer, Messing, Zinn und anderen Legierungen. In den 1930er Jahren befand sich das Geschäft am Jo-
Deßler sephsplatz 1. MuS: N Ü R N B E R G , MStN: Tafelaufsatz. Lit.: Pilz, in: Fränkische Heimat 13, 1934, S. 4; Pese, 1983. Dessenauer (Dessenow, Tessnow), Hans d. Ä., Goldschmied, Goldarbeiter, * Greifswald - begr. 3 1 . 5 . 1616 Nürnberg, Grab Nr. 722 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1593, noch vorhanden, oo 25.5.1582 Anna Leupold (begr. 19.9.1628), mind, zwei Söhne. 1574-80 Geselle bei W o l f - M a y e r d. Ä. Am 12.8.1580 bestand er die Meisterprüfung, am 26.11.1585 erhielt er das Bürgerrecht, 1593-97 Geschworener. 1593 erwarb er um 500 fl. von der Witwe des Goldschmieds Hans -»Beer das Haus Schildgasse 37, das er 1613 um 850 fl. an den Juwelier Georg -»Vorchhamer verkaufte. Bei seinem Tod wohnte er am Ponersberg (Paniersplatz). Sein Sohn Joachim wurde 1613 als Goldschmiedgeselle mehrmals wegen Unbotmäßigkeit erwähnt. Lit.: Stockbauer, 1893 Nr. 519; Hampe, Rv.; Zahn, DI-N Nr. 2104; K D M Nürnberg, 1977; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 148. Dessenauer, Hans d. J., Goldschmied, Goldarbeiter, get. 1. 4. 1585 Nürnberg - begr. 25. 11. 1634 Nürnberg, Grab Nr. 722 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1593, noch vorhanden. Sohn des -»Hans d. Ä. oo 21.1.1623 Leonora (begr. 19.9.1628), Tochter des Hans Brunner, Aufbieter, sieben Kinder. A m 26.12. 1614 bestand er die Meisterprüfung und wurde am 15.2.1623 als Meister vereidigt. Der zeitliche Abstand zwischen der Meisterprüfung und dem Meistereid ist mit neun Jahren auffallend groß. 1618 wurde Hans Dessenauer wegen Körperverletzung festgenommen, jedoch gegen Kaution wieder freigelassen. 1632-34 Geschworener. Zum Schluß wohnte er in der Neuen Gasse. Lit.: Stockbauer, 1893 Nr. 681; Hampe, Rv.; Zahn, DI-N Nr. 2104; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 149. Dessenauer, Heinrich, Maler, get. 19. 11. 1624 Nürnberg - begr. 16. 9. 1645 Nürnberg, Grab Nr. 722 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1593, noch vorhanden. Sohn des -»Hans d. J., Goldschmied. 163844 Lehre bei Johann -»Hauer, er brauchte kein Lehrgeld zu bezahlen, weil er versprach, nach der vierjährigen Lehre zwei weitere Jahre dort zu arbeiten. Auch als Geselle war er bei Hauer tätig, denn bei seinem Tod wohnte er, wie dieser, in der heutigen Kaiserstraße. Lit.: Boesch, in: G N M M, 1899; Tacke, 2001, S. 384. Deßler, Hans, Juwelier, begr. 28. 11. 1633 Nürnberg, ehemals Grab Nr. 482 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1623, noch vorhanden, und Grab Nr. 1233, Epitaph dat. 1626, nicht erhalten, oo 16.8.1597 Clara Gruber (begr. 29.9.1634); mind, vier Söhne. 1624-33 Genannter. 1608 erwarb er um 1425 fl. das Anwesen Burgstraße 28. Lit.: Roth, 1802; K D M Nürnberg, 1977; Zahn, DI-N Nr. 3767 u. 3971; Kohn, NHb Sebald. Deßler (Desler), Johann, Portraitmaler, get. 1 1 . 6 . 1641 Nürnberg, Sohn des Johann, Pfarrer; Bruder des -»Michael, Goldschmied, oo um 1673 Anna Maria. In der zweiten H. des 17. Jh. als Bildnismaler in Nürnberg und Altdorf tätig. Am 26.9.1678 trug er sich mit einem Landschaftsbild in das Stammbuch des Sigmund Ludwig von Geyher ein (heute in der Königlichen Bibliothek Kopenhagen). Panzer verzeichnete
Deßler vier Bildnisse Nürnberger und Altdorfer Bürger als Vorlagen für Portraitstiche. Der Mathematiker Johann Christoph -»Sturm sandte sein von Deßler gemaltes Bildnis an seinen Kollegen John Wallis in Oxford. Lit.: AKL (unter Desler); Thieme-Becker; Doppelmayr, S. 119; Panzer, S. 26, 55, 145, 195; Helk, in: MVGN 63, 1976, S. 221, Nr. U ; Tacke, 2001, Stammtafel 12. Deßler, Leonhard, Juwelier, get. 14. 11. 1603 Nürnberg - begr. 11. 1. 1682 Nürnberg. Sohn des -•Hans, Juwelier, oo 3.7.1637 Maria Magdalena Leib (begr. 9.11.1675), mind, drei Töchter. 1638-82 Genannter. Seine Tochter Clara Ursula heiratete am 5.9. 1660 Philipp -»Müller, Goldschmied; Tochter Anna Barbara am 9.9.1674 Heinrich -»Schwemmer, Musikdirektor. Lit.: Ausk. Friedrich von Hagen. Deßler, Michael, Goldschmied, Filigranarbeiter, * um 1645 Gräfenberg - begr. 1 . 5 . 1689 Nürnberg; Sohn des Johann, Pfarrer, Lehrer. Unverheiratet. 166368 Lehre bei Jacob -»Hornung. Am 21.9.1675 legte er die Meisterprüfung ab. Er wohnte in der Fetzergasse. Lit.: Stockbauer, 1893; Jamnitzer, 1985; Tacke, 2001, Stammtafel 12; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 150. Deßler, Nicolaus, Goldschmied, Juwelier, get. 16. 5. 1602 Nürnberg - begr. 12. 12. 1689 Nürnberg. Sohn des -»Hans, Juwelier; Vater des -»Wolfgang Christoph Konrektor der Spitalschule, oo I) 16.8.1636 Anna Helena Metzger (get. 9.1.1616 - begr. 12.10.1637); II) 7.2.1642 Margaretha Rößel (* um 1621 Wien - begr. 15.9.1669 Nbg.), mind, ein Sohn. 1637-89 Genannter. 1667 verkaufte er verschiedene Kleinode an das Stift St. Florian. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Czerny: Kunst und Kunstgewerbe im Stift St. Florian, 1886. Deßler, Wolfgang Christoph, Schulmann, Kirchenlieddichter, Schriftsteller, get. 11. 2. 1660 N ü r n b e r g t 11. begr. 16. 3. 1722 Nürnberg. Sohn des -»Nicolaus, Juwelier. Unverheiratet. Nach einer Goldschmiedelehre begann er ein Theologiestudium in Altdorf, der Abschluß wurde durch Krankheit verhindert. Zunächst arbeitete er als Korrektor fur verschiedene Druckereien und als Übersetzer; er beherrschte die italienische, französische, englische, spanische und holländische Sprache. Daneben hatte er Kenntnisse in Poesie und Botanik. In den Jahren 1705-20 wirkte er als Konrektor an der Spitalschule, mußte aber wegen eines Schlaganfalls die Stelle aufgeben. Er bearbeitete den „Orbis Pictus" des J. A. Comenius, welcher dann ab 1719 bei J. A. -»Endter als „Pars II" erschien. Er schrieb verschiedene Andachtsbücher und dichtete Kirchenlieder. Panzer verzeichnete sein Portrait. Werke: Verz. seiner Schriften u. Kompositionen s. NDB, MGG 15, 1772 und Dupont, 1971. MuS: N Ü R N B E R G , GNM: Druckwerke. - , StadtB. Lit.: NDB; Will, GL I, S. 246 u. V, S. 209f.; Waldau, Zion 1787, S. 39; Kurt Pilz in: J. A. Comenius, 1967; Stadtlexikon 2000; BMLO, 2006. Deßler, Zacharias, Juwelier, Handelsmann, get. 19. 8. 1605 Nürnberg - begr. 15. 4. 1679 Nürnberg. Sohn des -»Hans, Juwelier, oo 14.3.1636 Magdalena Gundelfinger (get. 10.7.1617 - begr. 7.1.1695), kinderlos. 1636-79 Genannter. Hat 1667 auf 15.000 fl. falliert (lt. Roth). Lit.: Roth, 1802. Detsch, Alexander, Kunst- und Kupferstecher, get. 4. 10. 1621 Nürnberg - f vor 1682. Sohn des
258 - S a m u e l , , oo I) 11.9. 1643 Magdalena (get. 25.4.1615 - begr. 4.5.1646); Tochter des Christoph Sixt, Brillenmacher, eine Tochter; II) 23.11.1646 Cordula Albrecht, zwei Söhne, vier Töchter. Lit.: ThiemeBecker; Sporhan-Krempel/Wohnhaas, 1973. Detsch, Samuel, Kupferstecher, get. 6. 1. 1596 t vor 1643. Sohn des Lorenz, Münzdiener, oo 18.5. 1618 Magdalena (get. 20.11.1599 - begr. 28.10.1664), Tochter des Sebastian von Hausen, Handelsdiener, drei Söhne, drei Töchter. Anläßlich der Hochzeit seines Sohnes Alexander am 11.9.1643 wurde er als „Kunststecher" bezeichnet. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Sporhan-Krempel/Wohnhaas, 1973. Dettelbacher, Martin I., Hafner, f Nürnberg, Grab Nr. 1057 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1589, noch vorhanden, oo Barbara. 1573 erwarb er um 275 fl. ein Haus beim Tiergärtnertor (Obere Schmiedgasse 56), das seine Erben 1619 um 800 fl. an den Hafner Christoph -»Leupold verkauften. Lit.: Zahn, DI-N Nr. 1865; KDM Nürnberg, 1977; Kohn, N H b Sebald. Dettelbacher, Martin II., Meistersinger, Hafner, get. 27. 6. 1599 Nürnberg - begr. 25. 1. 1666 Nürnberg. Sohn des -»Wolf, Hafner, oo I) 27.7.1624 Maria, Tochter des Georg -»Hager, Schuster und Meistersinger; II) 12.1.1635 Magdalena, Tochter des Georg Murrer; III) 14.9.1636 Dorothea, Tochter des Albrecht Weidenhammer aus Berneck; IV) 20.5.1646 Elisabeth, Tochter des Sebastian Werner aus Hiltpoltstein/Ofr. Er ist auf der Meistertafel des Hafner-Handwerks verzeichnet. 1634 war er Mitveranstalter eines Singkranzes; es waren wohl die Angehörigen seiner ersten Frau, die ihn dazu veranlaßt haben. Bei seinem Tod wohnte er in der Grasersgasse. Lit.: Stahl, 1982, S. 115. Dettelbacher, Wolf, Hafner, Vater des -»Martin II. oo Margarethe Vierheller. 1565 wurde er Bürger. 1575 erwarb er um 365 fl. ein Haus an der Inneren Laufer Gasse (Am Laufer Schlagturm 6), das zwei seiner Kinder 1633 fur 1600 fl. an ihren Bruder Georg verkauften. 1592 kaufte er um 250 fl. das Haus Hintere Ledergasse 10, das er im selben Jahr um 265 fl. wieder verkaufte. Lit.: Stahl, 1982, S. 115; Kohn, NHb Lorenz u. Sebald. Dettmann, Paul, Bildhauer, * 17. 4. 1860 Hamburg - t nach 1913. Er war spezialisiert auf Grabmäler. Für das Grab V Nr. 9/10 der Familie Kerber auf dem Johannisfriedhof schuf er 1907 die Bronzefigur einer Trauernden mit Kranz und Vase. Werke: HAMBURG, Friedhof Olsdorf: Grabmäler. Lit.: AKL; KDM Nürnberg, 1977, S. 467. Deuerlein, Bernhard, Goldschmied, * 1855 Nürnberg - t 1928 Nürnberg. Sohn des -»Johann Michael. Lit.: Archiv zur Nbger. GSK im GNM. Deuerlein (Teurlin), Hans, Rotschmied, oo Kunigunde ( t 1539, wohnhaft in der Neuen Gasse). Lit.: Burger, 1972 Nr. 2011. Deuerlein, Johann, Plattschlosser, wurde am 5.5.1722 in die Meisterliste eingetragen. Er war in Altdorf tätig. Deuerlein, Johann Michael, Goldschmied, Goldarbeiter, * 1. 7. get. 11. 7. 1824 Nürnberg - f 1896 Erlangen. Sohn des Johann Tobias Christoph, Polizeisoldat. oo 26.6.1853 Maria Magdalena (* 12.10.1830), Tochter des Zinngießers Johann Paulus -»Herbst, Kinder. 17.10.1839 bis 17.10.1842 Lehre bei Anton
259 -•Schäfer. Sein Gesellenstück war ein Schmuckkästchen. Am 13.2.1852 erhielt er die Konzession des Paul Chr. Friedrich -»Körber, wurde aber „wegen eingetretener Hinderungsursachen" erst am 30.6.1853 als Meister vereidigt. Er bildete zwei Lehrlinge aus: J. G. Klatzkopf (ab 1858); Max - E u l e (1862-65). Bei seiner Heirat 1853 wohnte er in L. 1455 (Kappengasse 20), 1856 war er in L. 270 (Waizenstraße 7) ansässig. 1863 war er Besitzer des Hauses L. 1168 (Doktorshof 2). Bei Gründung der Goldschmiede-Innung erschien er 1884 in den Akten. Später scheint er nach Erlangen übersiedelt zu sein, wo sein Sohn Hans (1866-1945) als Goldschmied und Goldwarenfabrikant arbeitete. Lit.: Stockbauer, 1893; Sichling, 1870; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 151. Deuerlein, Paulus, Meistersinger, get. 22. 9. 1601 Nürnberg, sang 1622-23 an einigen Singschulen. Lit.: Stahl, 1982. Deuerlein, Susanna, Illuministin, wohnte 1857 in L. 809 (Johannesgasse 57). Deurer, Heinrich, Goldschmied, war am 2.6.1618 an einer Messerstecherei in Gostenhof beteiligt. Lit.: Hampe, Rv. II, Nr. 2979. Deurer, Ludwig, Historien-, Portrait- und Genremaler, * 16. 7. 1806 Mannheim - t 30. 12. 1847 Mannheim. Sohn des Peter Ferdinand, kgl. bayer. Hofmaler, oo Mannheim 1840 Antonie. Erster Zeichenunterricht vom Vater. Zunächst sollte er die Posthalterei seines Onkels in Mannheim übernehmen. Ab 1824 Ausbildung als Maler an der Nürnberger Akademie und durch Joh. Adam -»Klein. Auf dessen Anraten wechselte er im Herbst des gleichen Jahr an die Münchner AdBK. Mehrere Italienreisen. Während seiner Nürnberger Zeit fertigte er Architekturzeichnungen und -skizzen der Stadt. Werke: „Torbogen der Burg zu Nürnberg" Feder, Aquarell, dat. 1825, im Kunsthandel angeboten. MuS: NÜRNBERG, MStN: Portrait Joh. Adam Klein, dat. 1825. Lit.: ADB; AKL; ThiemeBecker; Nagler, KL; Müller-Singer. Deuscher, Christoph, Plattschlosser, wurde am 27.4.1554 in das Meisterbuch der Stadt eingetragen. Deuschler, Jobst, Goldschmied, am 15.6.1569 wegen des Ankaufs eines gestohlen Uhrbandes erwähnt. Lit.: Hampe, Rv. I, 4214. Deutsch, Christoph, Schlosser, die gezeichnete Vorlage von 1744 fur sein Meisterstück als Glötschlosser ist erhalten. 1761 wohnte er auf dem Laufer Platz. Lit.: FS 1965, Schlosserinnung, S. 32; Barthelmeß, 1985, S. 38. Deutsch, Georg, Schlosser, wurde am 6.11.1753 Meister als Glötschlosser. Deutsch, Ignác (Ignatz), ungar. Maler, * 1846 Vágvecse (Veca/Slowakei). 1866-68 Studium an der AdBK Wien, dann an der Kunstakademie München; in München bis 1897 nachweisbar. Um 1881 lebte er offensichtlich kurze Zeit in Nürnberg, wo er in der Breiten Gasse 44 wohnte. Lit.: AKL. Deutsch, Johann Leonhard, Maler, war 1824 Zögling der Nürnberger Kunstschule und stellte zwei Kreidezeichnungen aus. Ausst.: 1824/1. Deutsch, Leonhard Christoph, Porzellanmaler, Ölmaler, * um 1803 Nürnberg - t 25. 4. 1848 Nürnberg. Sohn des -»Leonhard Jacob, oo 31.7.1831 Kunigunde Barbara (* um 1802 - f 22.3.1849), Tochter des
Dichtel Johann Christoph Brendel, Zimmermann, mind, ein Sohn, eine Tochter. 1838 wurde er unter den Gewinnern bei einer vom Albrecht-Dürer-Verein veranstalteten Verlosung erwähnt. Zuletzt wohnte er in L. 127 (An der Fleischbrücke 6); das Haus gehörte 1850 seiner Witwe. Bei seinem Tod wurde er auch als Kramkäufel bezeichnet. MuS: N Ü R N B E R G , StadtB: Aquarell im Stammbuch der Babetta Conradina Heubach. Lit.: Goldmann, Stammbücher 1981 Nr. 803. Ausst.: 1838/1, S. 9. Deutsch, Leonhard Jacob, Kunstmaler, * um 1784 - t 20. 10. 1837 Nürnberg. Vater des -»Leonhard Christoph, oo Anna Maria Haeuslein (* um 1779 t 26.1.1847). Am 18.4.1838 wurde er posthum bei einer Verlosung von Kunstwerken im Dürerhaus erwähnt. 1829 war er Besitzer des Hauses S. 195 (Rümleinshof 3/Weißgerbergasse 17), wo er bis zu seinem Tod wohnte. Seine Witwe wohnte zum Schluß in S. 127 (Trödelmarkt 46), wo auch Leonhard Christoph Deutsch ansässig war. Lit.: Adreßbücher. Ausst.: 1824/1; 1838/1. Deved s. Defet Dewald & Storch, Werkstätte für Dekorationsmalerei, gegr. im März 1891. Auf der Landesausstellung 1896 mit einer Silbermedaille ausgezeichnet. Lit.: Gerlach, 1930. Ausst.: 1896/2,-/3. Deyer, Ruth, Bildhauerin, * 6. 5. 1924 - t 14. 10. 1977 Nürnberg. Wohnte 1958 in Nbg., Blütenstraße 15a, 1962 Zochastraße 6a. Mitglied der Künstlerklause und im BBK. Lit.: Künstlerklause, 1958, 1983. Ausst.: 1952/7; 1962/18/20. Deyerl, Friedrich, Architekt, Regierungsbaumeister, plante 1934-39 den Postverladebahnhof in der Bahnhofstraße, zusammen mit Walter -»Kreb, Wilhelm -»Erhard und Johann -»Kohl. 1932/43 wohnte er in der Winzelbürgstraße 30. Dian s. Dyon Dibler (Rotschmiede) s. Diebler Dichtel (Tichtel), Augustin, Handelsmann, Stifter, * München - f 5. 5. 1550 Nürnberg, ehemals Grab Nr. 1134 auf dem Rochusfriedhof, Epitaph nicht erhalten, oo I) 1505 Ursula (f Sept. 1565, wohnhaft in der Hundsgasse, heute Agnesgasse), Tochter des Nielas -»Wickel, Großkaufmann, mind, drei Söhne und eine Tochter. 1505 wurde er wegen Schließens einer Winkelehe mit Ursula Wickel belangt, blieb jedoch nach einer Fürschrift des Herzogs von Bayern straflos. 1506 wurde er Bürger in Nürnberg. 1517-50 Genannter, 1530-31 Assessor im Stadtalmosenamt. 1520 stiftete er mit seinem Schwiegervater einen Kruzifix von Veit -»Stoß fur die Sebalduskirche. 1527 war er Besitzer des Anwesens Albrecht-Dürer-Straße 11, das vor 1539 an Lienhard Stockhamer kam. 1530 kaufte er um 335 fl. rh. das Haus Albrecht-Dürer-Straße 8, das seine Witwe Ursula 1561 um 1000 fl. verkaufte. 1536 besaß er auch das Haus Albrecht-Dürer-Straße 10, das seine Witwe 1555 für 750 fl. rh. verkaufte. 1537 erwarb er um 444 fl. rh. und 16 fl. Eigenzins (320 fl. Hypothek) zusammen mit dem Steinmetz Simon -»Rößner ein Eckhaus in der Zisselgasse (Albrecht-Dürer-Straße 5/Ecke Lammsgasse 4), das er nach Rößners Tod 1541 allein übernahm; dieses Haus verkaufte seine Witwe 1555 um 1300 fl. rh., die Hypothek blieb unverändert. Auch in München verfugte er über Immobilienbesitz. Er war
Dichtl mit seinem Bruder Bernhard und Hans Ebner Gläubiger von König Ferdinand, der ihm für 10.000 fl. Schulden Kupferbergwerke in Kuttenberg verpfändete. Lit.: Waldau, Zion 1787, S. 59; Roth, 1802; Zahn, DIN Nr. 698; Helmuth Stahleder: Beiträge zur Geschichte Münchner Bürgergeschlechter im Mittelalter. Die Tichtel, in: Oberbayerisches Archiv 120, 1994, S. 211263, bes. 246; Kohn, N H b Sebald. Dichtl (Dichtel, Dychtl), Martin, Maler, Kupferstecher, * um 1639 Nürnberg? - f 10./12. 10. 1710 Wien. Seine Lebensumstände liegen im Dunkeln. Seine Gemälde zeigen Genreszenen, Stilleben und Portraits, ebenso fertigte er Schabkunstblätter. Bei Ikonographie und Komposition sind häufig niederländische Einflüsse festzustellen. Panzer verzeichnete einen Portraitstich des Nürnberger Stadtgerichts-Assessors Jeremias Hopfer mit Dichtls Signatur, für die er die Vorlage selbst erstellte. Wenn er Hopfer vor Ort gemalt hat, muß er sich um 1672, so die Datierung des Portraits, in Nürnberg aufgehalten haben; er ist aber sonst hier nicht nachweisbar. MuS: N Ü R N B E R G , GNM. WIEN, KhM. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Barock, 1962; Tacke, 1995; Ludwig, 1998, S. 57. Ausst.: 1998/11 S. 136. Dick, Jacob, Glötschlosser, wurde am 16.7.1548 in das Meisterbuch der Stadt eingetragen. Seine Tochter Kunigunde heiratete am 28.6.1605 den Illuministen Conrad -»Danner. Lit.: Sporhan-Krempel/Wohnhaas, 1973 Sp. 1030. Dick, Johann Christian Carl, Maler, Lackierer, wohnte 1870 in der Tucherstraße 49. Dickert, Adolf Alfred, Maler, * 15. 5. 1878 Leipzig. 1892-96 Lithographenlehre, anschließend besuchte er die Akademie in Leipzig. Studienaufenthalte in Tirol und Italien. Er malte auch Nürnberger Ansichten. Zuletzt lebte er in Cospa bei Eilenburg. Werke: NÜRNBERG: Ansicht des Hauptmarktes mit Neptunbrunnen, Öl a/Lw. 56,5 χ 106 cm, um 1910, im Handel angeboten. Lit.: AKL; Vollmer; Dressler, 1930. Diebel s. Diller Diebelich, Joseph Peter, Maler, Lithograph. 1873 wohnte er in der Herzgasse 3, 1878/81 am Plärrer 2. Diebler, Conrad, Rotschmieddrechsel, f Nürnberg, Grab Nr. 611 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1581, noch vorhanden. Sohn des -»Hans. 1575 Meister, 1586 Geschworener. Lit.: Lockner Nr. 298; Zahn DI-N Nr. 1433. Diebler (Dubler), Georg, Rotschmied, 1585 Meister. Wohl identisch mit Jörg Dibler, Rotschmieddrechsel, welchem mit Rv. vom 21.8.1582 unter Strafandrohung untersagt wurde, zu seinem Bruder nach Dänemark zu ziehen. Die Rotschmiede zählten zu den gesperrten Handwerken, denen eine Wanderschaft und eine auswärtige Berufsausübung verboten war. Lit.: Lockner Nr. 355; Trechsel, 1735; Hampe, Rv. II, 622; Stengel, in: GNM M, 1918/19, S. 134. Diebler (Dübler), Hans, Rotschmied, oo 22.10.1530 Magdalena Behamin (Beheim). Lit.: Schombaum, 1949 Nr. 1534. Diebler (Dibler, Dubler), Hans, Rotschmieddrechsel, Gewichtmacher, f vor 1581 Nürnberg, Grab Nr. 611 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1581, noch vorhanden. Vater des -»Conrad, oo Magdalena ( t zw. 21. u. 25.5.1559), fünf Kinder. 1548 Meister. Das
260 Wappen auf seinem Epitaph zeigte eine Glocke, zwei gekreuzte Feuerspritzen zwischen Schröpfköpfen, darunter einen einarmiger Leuchter. Der Sohn Conrad und seine Schwester erhielten am 13.11.1581 die Erlaubnis, den Namen des Vaters Hans Diebler auf ihren Grabstein setzen zu lassen, „welches sie auch alsbald darauff gemacht haben". Werke: Ein 16 Pfund Gewichtssatz, Bronze, Deckel mit vollplastischen Figuren und Fabelköpfen, Höhe 15 cm, wurde im Oktober 1987 bei Neumeister in München versteigert, Kat.-Nr. 537. Lit.: Trechsel, 1735; Lockner Nr. 85; Burger, 1972 Nr. 6301 ; Zahn, DI-N Nr. 1433. Diebler, Hans, Rotschmied, t vor 1646 Nürnberg. Sohn des Wolf, oo 9.2.1625 Barbara, Tochter des Georg Berckhoffer, Pfarrer in Wels. 1614 Meister. Seine Witwe Margaretha heiratete am 20.7.1646 den Trompetenmacher Georg -»Ehe. Lit.: Lockner Nr. 604; Wörthmüller, in: MVGN 45, 1954, S. 222; Krauß, Exulanten 2006, S. 9. Diebler (Dubler), Paulus, Feuerschloßmacher, erwarb 1593 um 390 fl. das Haus Untere Schmiedgasse 10, das 1600 in fremden Besitz überging. Lit.: Kohn, NHb Sebald. Diebler, Wolf, Rotschmieddrechsel, 1586 Meister. 1591 führte er einen Auftrag fur den Kurfürsten von Sachsen aus. Im Dezember 1590 verbot ihm der Rat, dem Goldschmied Hans -»Petzold eine Supportdrehbank zu verkaufen und diesen darauf anzulernen und bestrafte Diebler wegen Überschreitung seines Berufes mit acht Tagen Turmhaft. Lit.: Lockner Nr. 365; Hampe, Rv. Ausst.: 1967/8 „Naturwissenschaft Medizin und Technil, Nr. 144. Diedel, Daniel, Schulmeister, musicae studiosus. Er widmete den Nürnberger Patriziern um 1634 einen vierstimmigen Bet- und Trostgesang. 1638/38 war er deutscher Schulmeister und Organist in Lauf. Lit.: Ausk. Franz Krautwurst. Diem, Georg, Rechenpfennigschlager, dürfte zwischen 1580 und 1600 tätig gewesen sein. Von ihm sind nur zwei signierte Rechenpfennige bekannt. MuS: PARIS: Münzkabinett. Lit.: A. Koenig, in: MBNG, 1935. Diem (Dym), Hans, Zimmermann, Stadtmeister, begr. 13. 12. 1549 Nürnberg, Grab Nr. 862 auf dem Rochusfriedhof, Epitaph dat. 1547, noch vorhanden, oo I) Ottilia ( t 1547); II) Margaretha (f 1548); III) 25.6.1549 Anna Scherl (f zw. 20.3. u. 21.5.1566), Witwe des Erhard Eckert. Er wohnte in der Peunt (Bauhof). Seine Witwe heiratete 1) am 30.6.1557 Hans -»Baum, Steinmetz, 2) 1563 Erasmus -»Süß, Maler. Lit.: Burger, 1972 Nr. 4070; KDM Nürnberg, 1977; Zahn, DI-N Nr. 626; Pilz, 1984, S. 179. Diemer, Sebald (Seboltz), Glaser, war der Vorgänger von Veit -»Hirsvogel als Stadtglaser. Zuletzt rechnete er am 29.7.1504 mit dem Stadtbaumeister Michael -»Behaim über ausgeführte Arbeiten ab. Er ist wohl identisch mit „Sebolten, glaser in des Rieters h o f , der 1490 für Sand zum Gießen von Zinn für die Turmbedachung von St. Sebald bezahlt wurde. Am 30.7.1490 versprach der Ansbacher Maler Peter Wüst, „Seboltten glaser, burgern zu Nürnberg" bzw. allen seinen Erben innerhalb einer bestimmten Frist 9 fl. zu entrichten; auch dies kann sich auf Sebald Diemer beziehen. Lit.: Gümbel, Ansbacher Malerlisten 1906,
261 S. 154; Gümbel, in: MVGN 20, 1913, S. 48; C. L. Sachs, in: G N M M, 1914/15, S. 159. Diemke, Albert, Maler, Graphiker, * 14. 3. 1880 Elbing/Ostpreußen - f nicht vor 1955. Lehre als Dekorationsmaler. Besuch der Kunstgewerbeschulen in Elbing, Nürnberg und Straßburg; Studium an der AdBK Düsseldorf. Studienreisen nach Italien, Holland, Belgien und Frankreich. 1901-55 in Düsseldorf ansässig. Er arbeitete als Altar- und Kirchenmaler und als Wandmaler und gilt als einer der bedeutendsten Erneuerer der biblischen Historienmalerei der Düsseldorfer Malerschule. Werke: s. AKL. Lit.: Vollmer; Dressler, 1930. Diener, Siegmund, Blumen- und Landschaftsmaler, * 12. 1. 1888 Bayreuth - t nach 1965 wohl Nürnberg. Nach vierjähriger Lehre als Lithograph besuchte er die Handwerker- und Kunstgewerbeschule in Barmen und 1911 die Kunstgewerbeschule in Nürnberg. Er malte vorwiegend Blumen, fränkische Stadtansichten und Landschaften. 1914 wohnte er Schmausengasse 3, 1922/52 Würfelstraße 6. 1932 wurde er als städtischer Kanzleiassistent bezeichnet, 1952 als Betriebssekretär. Langjähriges Mitglied der Nürnberger Kunstgenossenschaft. MuS: NÜRNBERG, MStN: 4 Gemälde, Lithographien, Zeichnungen. Lit.: Vollmer; Stimmen der Kunst, H. 8, November 1924; Rösermüller, 1928; Dressler, 1930. Ausst.: 1920/1; 1921/1; 1922/1; 1922/2; 1924/2; 1930/2; 1933/3; 1940/2; 1949/1; 1951/3; 1955/3; 1956/5; 1961/10; 1963/1; 1965/1; 1993/7 Abb. 216. Dierig, Paul, Maler, Porzellanmaler, 1894 als Porzellanmaler in Nürnberg erwähnt. 1897 wohnte er in der Praterstraße 9b, 1906/07 in der Praterstraße. 5 und um 1930 in der Wielandstraße 40. Lit.: AKL, Index; Dressler, 1930; Neuwirth 1977, Bd. 1. Diermeyer, Michael, Lithograph, wohnte 1873 in der Tetzeigasse 45, 1881 in der Rollnerstraße 32. Diernhöfer, Adam Theodor Willibald (Willi), Maler, Restaurator, * 21. 2. 1904 Nürnberg - t 9. 2. 1989 Ingolstadt, begr. auf dem dortigen Westfriedhof. Sohn des Wilhelm, Notariatsbuchhalter, oo I) München 1929 Rosa Kratz, Pianistin, ein Sohn; II) Nürnberg 1956 Emeli Werzinger (* 3.10.1919), Malerin und Restauratorin. Besuch der Kunstgewerbeschule Nürnberg bei Rudolf -»Schiestl, Max -»Körner und Carl -»Dotzler. 1924-30 Studium an der AdBK München, Meisterschüler bei Hermann Groeber. Er war in München ansässig, wo er sich zunächst der Malerei und Zeichnung widmete. Zu seinen Arbeiten zählten Architektur- und Landschaftsdarstellungen, das dörfliche Leben, Portraits und religiöse Motive. 1940-45 Wehrdienst. 1944 wurden große Teile seines künstlerischen Frühwerks und die beiden Ateliers durch Kriegseinwirkung zerstört. Ab 1936 und vor allem nach dem Zweiten Weltkrieg als Restaurator tätig, er arbeitete in Kirchen in Vilseck, Michelfeld und in Amberg, seit 1953 vorwiegend in Rheinland Pfalz. Zu den wichtigsten Arbeiten zählten die Freilegung und Restaurierung der gotischen Malereien im Chorturm der Kirche von Hottenbach (1958 und 1973-84). 1948 bis 1960 wohnte er in Nürnberg, Jagdstraße 8; dann übersiedelte er nach Ingolstadt. Ein Teil seines künstlerischen Nachlasses wird im Diözesanarchiv in Eichstätt aufbewahrt. MuS: MÜNCHEN; BStGs; - , Stadt-
Dietelmaier mus. Lit.: AKL; Vollmer; ... ein weiter Weg. Die Geschichte meines Lebens. Manuskriptblätter und Bilder des Künstlers Willibald Diernhöfer. o. O. 1990; Ausk. Brun Appel. Ausst.: 1934/3; 1935/1; 1940/2. Diernhöfer-Werzinger, Emeli Johanna, geb. Werzinger, Malerin, Restauratorin, * 3. 10. 1919 Augsburg, Ehefrau und Mitarbeiterin des Malers Willibald -•Diernhöfer. Diersch s. Dorsch Dies (Dieß), Albert Christoph, Landschaftsmaler, Kupferstecher, * 11. 2. 1755 Hannover - f 29. 12. 1822 Wien. Zusammen mit Johann Christian -»Reinhart und Jacob Wilhelm -»Mechau lieferte er 1792-98 Landschaftsradierungen aus der Umgebung Roms an den Nürnberger Kunsthändler Johann Friedrich -»Frauenholz. MuS: N Ü R N B E R G , GNM. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Luther, 1988. Dießl, Gustav Karl Balthasar, Maler, Filmschauspieler, * 30. 12. 1899 Wien - t 20. 3. 1948 Wien. Sohn eines Altphilologen, oo I) Irmgard Amalie Wettach (geschieden); II) ab 1938 Maria Cebotari, Schauspielerin, Sopranistin, zwei Söhne. Studium der Bildhauerei und Malerei an der Wiener Kunstgewerbeschule. 1916 sammelte er an Wiener Bühnen erste Schauspielerfahrung, mußte diese Tätigkeit jedoch abbrechen, weil er im Ersten Weltkrieg als Gebirgsjäger eingesetzt wurde; bis 1919 in Kriegsgefangenschaft. Nach dem Krieg begann er eine Ausbildung als Bühnenbildner, die er jedoch abbrach, um sich der Schauspielerei zuzuwenden. Anschließend als Schauspieler an Theatern und fur den Film tätig. Nach seiner ersten, nur kurzen Ehe lebte er mehrere Jahre mit Camilla Horn zusammen, bis er schließlich Maria Cebotari heiratete. Um 1930 wohnte er kurze Zeit in Nürnberg, Peterstraße 7. Lit.: AKL; Dressler, 1930. Diestau s. Düstau Dietecke s. Dittich Dietel, Bildhauer, 1834 stellte er zwei AlabasterBasreliefs aus. Mitglied im Verein Nürnberger Künstler und Kunstfreunde. Ausst.: 1834/1. Dietel, Johann Jacob, Goldschmied, Gold- und Silberarbeiter, * 4. 1. 1804 L a u f - f 30. 7. 1846 Nürnberg. Sohn des Christoph Adam, Kaminkehrer. oo 16.10.1843 Felicitas Johanna (* 1804 - t 27.2.1870), geb. Auernheim, Witwe des Johann Eisenbarth. 15.10.1817-31.7.1820 Lehre bei Gottfried Friedrich -»Fuchs. Am 20.2.1831 wurde er Meister mit einem goldenen Armband, das er in Fürth gefertigt hatte. Er bildete folgende Lehrlinge aus: Georg Merz (1832-35); Lorenz Friedrich Bühler aus Mainbernheim (1835-38); Johann Nikolaus -»Vitzthum (1838-40); Friedrich Knab ( 1844-46). Dietel war Besitzer des Hauses 818a und b (Plobenhofstraße 1), wo er wohnte und seine Geschäftsräume hatte. Seine Witwe gab 1854 die Konzession auf, die an Conrad -»Kolb überging. Lit.: Stockbauer, 1893; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 152. Dietelmaier, Mag. Carl, Theologe, Lautenist, * 11. 9. 1628 Nürnberg - f 27. 11. 1702 Nürnberg, ehemals Grab auf dem Johannisfriedhof, Epitaph nicht erhalten. Sohn des Johann, Pfarrer, oo I) Nürnberg 27.10.1653 Ursula Margaretha (f 17.6.1664), Tochter des Johann -»Saubert d. Ä., sieben Kinder, ein Sohn, zwei Töchter überlebend; II) 20.2.1665 Maria Salome ( t 19.2.1698), Tochter des Johann Christoph Müller, Ratschreiber,
Dietelmaier ein Sohn, eine Tochter überlebend. 1645 Studium in Altdorf und Aufnahme ins Alumneum (Stipendium), 1650 Magister. Studium in Jena. Am 23.5.1653 in Altdorf ordiniert. 1653 Pfarrer in Eibach. 16.6.1656 Diakon bei St. Jakob in Nürnberg. 17.6.1658 Diakon an St. Sebald, 24.7.1684 Schaffer. Er trat auch als Lautenist in Erscheinung und soll nach Will einige Instrumente selbst gebaut haben. Panzer verzeichnete sein Portrait. Lit.: Will, GL I, S. 249; Dipt. Sebald 1756, S. 62; Simon, Pfb. Nr. 226. Dietelmaier (Dietlmajerus, Dietelmayr), Johann Augustin, Dr. theol., ev. Theologe, * 2. 4. 1717 Nürnberg - t 6. 4. 1785 Altdorf. Sohn des -»Michael, Pfarrer, oo 19.10.1747 Maria Barbara (* 4.6.1724 t 7.9.1787), Tochter des Michael Michahelles, Pfarrer, zehn Kinder, davon drei Söhne, zwei Töchter überlebend. 1734 Studium in Altdorf, 1737 in Halle. Am 23.9.1744 in Altdorf ordiniert. 1735-37 und 1739-40 Religionslehrer in Pühlheim bei Altdorf. 1741 Mittagsprediger an der Dominikanerkirche in Nürnberg. 1744 Diakon bei St. Egidien in Nürnberg. 1746 Disputation zur Doktorwürde, im selben Jahr 1746 Diakon und Professor der Theologie in Altdorf. 1769 Pfarrer und Professor der griechischen Sprache. Im Laufe seiner 40jährigen Tätigkeit an der Universität war er fünfmal Rektor und elfmal Dekan. Dietelmaier galt als Aufklärungstheologe konservativen Gepräges. Seit 1750 war er Herausgeber der alttestamentarischen Bände des sog. Englischen Bibelwerkes. Er verfaßte zahlreiche Schriften dogmatischen und homiletischen, auch neutestamentlich-exegetischen Inhalts sowie viele Hochzeits- und Leichencarmina. Nach der Jahrhundertmitte war er einer der einflußreichsten und bekanntesten Nürnberger Theologen. 1741 als „Irinäus" (Rose ohne Dornen) in den P.Bl.O. aufgenommen, 1774 dessen Präses. Panzer verzeichnete sein Portrait. Seine Ehefrau beherrschte die lateinische, griechische und französische Sprache und betätigte sich auch als Dichterin. Werke: Verz. seiner Veröffentlichungen s. Will, GL I, S. 253 und V, S. 210-213 u. Meusel II. MuS: NÜRNBERG, StadtB. Lit.: ADB; Dipt. Landgebiet I, 1759, S. 77; Waldau, Dipt. cont. 1780, S. 6; Archiv des P.Bl.O. u. Ordensbücherei; Amarantes, 1844, S. 815; Klaus Leder: Universität Altdorf, Nürnberg 1965, S. 93f.; Recktenwald, 1966; Simon, PfB. Nr. 224; Jürgensen, 1994, S. 131; Stadtlexikon 2000. Dietelmaier (Dietelmair), Michael, Theologe, Musiker, * 16. 8. 1677 Nürnberg - t 15. 4. 1739 Nürnberg. Sohn des -»Carl, oo 17.6.1705 Regina Katharina (* 1 6 9 3 - j 14.12.1773), Tochter des Johann -»Wülfer, Pfarrer, sechs Kinder, zwei Söhne und eine Tochter überlebend. Besuch der Sebalder und der Spital-Schule sowie des Auditoriums an der Egidienschule. Seine musikalische Ausbildung erhielt er bei Caspar -»Wecker (Gambe) und Gabriel -»Schütz. 1693 Studium der Philologie, Mathematik, Logik, Geschichte und Theologie in Altdorf, 1696 in Jena und anderen Städten. 1698 erneut in Altdorf, 1701 Margarethenfrühprediger auf der Veste in Nürnberg, am 17.4.1705 in Altdorf ordiniert. 1705 Pfarrer in Mögeldorf. 1712 Diakon bei St. Sebald in Nürnberg, 1724 Schaffer. Erwähnt wurde seine schöne Bibliothek über Kirchengeschichte und Patristik. Panzer verzeichnete sein
262 Portrait. Seine Witwe Regina Katharina war 1741 Besitzerin des Hauses Burgstraße 21; damals wohnte August Johann -»Rosei von Rosenhof bei ihr zur Miete. Lit.: Will, GL I, S. 251; Dipt. Sebald 1756, S. 74f; Simon, Pfb. 227; Kohn, N H b Sebald. Dieterich, Ulrich, Illuminist. Sein Sohn Georg wurde am 23.12.1710 in Wöhrd b. Nbg. begraben. Dietherr, Münzmeisterfamilie, mit Georg II., Georg III., Christoph und Paulus stellte die Familie im 16. Jh. fast 100 Jahre die Nürnberger Münzmeister. Sie standen in einem relativ freien Arbeitsverhältnis zur Reichsstadt. Vertraglich gebunden arbeiteten sie als festbesoldete Betriebsleiter der Nürnberger Münze, damals eine der bedeutendsten Münzstätten des Reiches. Auf eigene Rechnung prägten sie für auswärtige Münzherren und private Auftraggeber. Als freie Unternehmer trieben sie Edelmetallhandel; sie besaßen Anteile am Silberbergbau in Annaberg/Erzgebirge und wohl auch in Siebenbürgen. Dietherr, von und zu Anwanden, Christoph d. Ä., Münzmeister, Silberschmelzer, * 5. 6. 1528 - t 24. begr. 26. 9. 1594 Nürnberg, Epitaph auf Grab Nr. 1439 auf dem Johannisfriedhof, das um 1580 entstandene Epitaph befindet sich heute im GNM. Sohn des -»Georg III. oo 4.5.1550 Katharina (f 5.10.1593), Tochter des Georg II. Ketzel, Handelsmann. 1551-94 Genannter, 1553-61 Schöffe am Bauerngericht. 1552 übernahm er das städtische Münzmeisteramt und errichtete beim Dutzendteich eine Silberschmelze. 1583 wurde er von seinem Sohn -»Paulus als Münzmeister unterstützt; beide wurden 1585 wegen des Auftauchens falsch gemünzter Laurentius-Goldgulden entlassen und traten daraufhin in die Dienste des Deutschordensmeisters Erzherzog Maximilian von Österreich. 1590 wurde Dietherr rehabilitiert und als Nürnberger Münzmeister bestätigt. Bekannt ist von ihm ein undatierter Nürnberger Lorenz-Goldgulden mit einem Münzmeisterzeichen in Form eines halben Rehs, dem Familienwappen der Dietherr. 1555 übernahm er für 130 fl. das am alten Roßmarkt (Adlerstraße 32) gelegene Haus des bei ihm verschuldeten Franz Pecherer und verkaufte es im selben Jahr für 380 fl. Panzer verzeichnete sein Portrait. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Trechsel, 1735; Will, Münzbel. Bd. I, S. 165; Hampe, Rv.; Scholler 1916; Kellner, 1957 Nr. 13; Zahn, DI-N Nr. 1397; Kohn, NHb Lorenz. Dietherr, Christoph d. J., Münzmeister, * Nürnberg - t 4. 7. 1602, Sohn des -»Christoph d. Ä., stand in Diensten Kaiser Maximilians II. Panzer verzeichnete sein Portrait. Lit.: Panzer, S. 36. Dietherr, Georg I. (Jörg), Goldschmied, f 26. 10. 1464 Nürnberg, oo um 1431 Dorothea Grünhofer ( t 26.2.1483). 1431 wurde er als Meister vereidigt und im selben Jahr Bürger, eingetragen im Pergamentenen Bürgerbuch, das vermögenden Personen vorbehalten war. Am 17.11.1461 Geschworener. Vermutlich besaß er die Häuser Schildgasse 1 und Burgstraße 14; diese Anwesen gehörten 1479 seiner Witwe Dorothea und später seinem gleichnamigen Sohn -»Georg II. Sein gemaltes Epitaph, auf dem auch seine Familie als Stifterfiguren portraitiert ist, befand sich früher in der Kirche des Nürnberger Augustinerklosters, heute im Zweigmuseum des BNM in Kronach, auf der Festung Rosenberg. Panzer verzeichnete sein Portrait. Seine
263 Tochter Else heiratete den Goldschmied Peter -»Zinck, die Tochter Dorothea den Goldschmied Friedrich -»Apotheker. Die dritte Tochter Katharina trat in das Nonnenkloster Altenhohenau ein. Lit.: Murr, Journal, T. 13, S. 22; Bürgerbücher I, 1974, Nr. 1800; Hampe, Rv.; Kellner, 1957 Nr. 10; Archiv zur Nbger GSK im GNM. Dietherr, Georg II. (Jörg) gerichtsfähig, Münzmeister, Stempelschneider, Prägetechniker, Goldschmied, t 20. 4. 1528 Nürnberg. Sohn des Georg I; Vater des -»Georg III. oo 8.6.1482 Benigna, Tochter des Hans I. Schlüsselfelder. Am 9.2.1482 wurde er als Goldschmiedemeister vereidigt. 1481 und 1504 erscheint er in den Ämterbüchlein bei den Goldschmieden. 1488 Geschworener, 1509-28 Genannter. 1487 fertigte er für Michael IV. -»Behaim „ein kreutzlein" fur dessen Frau, das mit 4 fl. rh. und 69 dn einschl. Trinkgeld bezahlt wurde. Seit 1505 war Dietherr als Silberschmelzer in städtischen Diensten, 1517-27 war er auch Münzmeister, zusammen mit seinem Sohn Georg III. Beide prägten 1518 den Lorenzer Goldgulden, bei dessen Gestaltung Albrecht -»Dürer beratend mitwirkte. Im Reichssteuerregister von 1497 war er unter den wohlhabenden Bürgern verzeichnet, damals war er Gassenhauptmann. 1489 gehörten ihm das Haus Burgstraße 14, mittlerer Teil, und 1498 auch das Haus Schildgasse 1; beide Anwesen hatte 1479 seine Mutter Dorothea besessen. 1513 kaufte er den Herrensitz Erlenstegen. Am 1.10.1516 kaufte er um 800 fl. auch das Anwesen Theresienstraße 9, auf dem noch eine Hypothek von 3600 fl. ruhte. Dort wohnte er bis zu seinem Tod. Anton II. -»Tucher schenkte ihm anläßlich des Neuerwerbs am 7.12.1516 Gewürze. Panzer verzeichnete sein Portrait. M u S : N Ü R N B E R G , GNM. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Will, Münzbel. I, S. 165; Tucher Haushaltsbuch, S. 138f.; J. Kamann: Aus Nürnberger Haushaltungsbüchern des 15. und 16. Jh., in: MVGN 6, 1886, S. 66; Stockbauer, 1893 Nr. 131; Hampe, Rv.; Scholler 1916; Hampe, in GNM A, 1929, S. 84 u. 120; Kellner, 1957 Nr. 10; Mende, Dürer-Medaillen; Timann, 1993; Fleischmann, RStR von 1497; Kohn, N H b Sebald; Archiv zur Nbger. GSK im GNM. Dietherr, Georg III., gen. der Reiche, gerichtsfähig, Münzmeister, Stempelschneider, Prägetechniker, * 1490 Nürnberg - f 28. 7. 1547 Nürnberg, Familiengrab Nr. 170 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. um 1540, noch vorhanden. Sohn des -»Georg II. oo 14.7.1516 Sibylla (* 10.12.1496 - t 4.6.1559) Tochter des Sebald VII. Tucher. Im Tucherbuch ist das Datum der Eheschließung mit 16.1.1516 und das Sterbedatum mit 6.5.1566 eingetragen, was unrichtig sein dürfte. 1517-47 Genannter. 1517-27 war er zusammen mit seinem Vater Münzmeister in Nürnberg, 1527-45 alleiniger Münzmeister. Seit dem 6.5.1545 wurde er durch Christoph -»Rosenthaler vertreten. 1550/52 betrieb Dietherr noch eine Silberschmelzhütte. Durch kaiserliche, markgräfliche, bambergische und leonrodische Lehen wurde sein Grundbesitz beträchtlich vermehrt. Er hinterließ ein Vermögen von über 20.000 fl. Seine Tochter Sibylla heiratete am 30.7.1545 Franz I. Tucher. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Will, Münzbel. I, S. 165; Roth, 1802; Scholler 1916; Hampe, Rv.; Mende, Dürer-Medaillen; Zahn, DI-N Nr. 468; CDRom „Das Große Tucherbuch,, 2004.
Dietmair Dietherr, von Anwanden, Paulus I., gerichtsfahig, Jurist, Münzmeister?, * 24. 10. 1531 Nürnberg - f 8. begr. 11. 9. 1604 Nürnberg, Grab Nr. 714 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1564, noch vorhanden. Sohn des -»Georg III. und der Sibylla, geb. Tucher. oo I) 8.5.1554 Martha (* 1536 - f 4. begr. 7.12.1576), Tochter des W ö l f l . Harsdörffer; II) 4.5.1579 Magdalena ( t 18. begr. 21.8.1583), Tochter des Sebald III. Rieter; III) 13.1.1584 Ursula (f 28.11. begr. 2.12. 1584), Tochter des Heins Hueter, Handelsmann; IV) 7.9.1586 Magdalena (adelig aus Köln - f 1634), Tochter des Ludwig Hellmann, aus venetianischem Patriziat. 1555-86 Genannter. 1556 Assessor und Schöffe am Bauerngericht. Paulus I. wurde in den Archivalien als Münzmeister bezeichnet, es scheint sich hierbei jedoch um eine Verwechslung mit Paulus II. zu handeln, oder er war als Mitglied der DietherrFamilie vielleicht mit einer Aufsichtsfunktion betraut. 1579 zahlte er 48 fl. Jahressteuer und zählte damit zu den 100 reichsten Bürgern der Stadt. Er besaß vielfachen Haus- und Grundbesitz, darunter das Haus Theresienstraße 9. Panzer verzeichnete sein Portrait. 1603 Medaille im Alter von 72 Jahren. Lit.: A K L ; Biedermann, 1748 Taf. XIX; Imhoff II, 1782, S. 555; Roth, 1802; Habich, Schaumünzen; K D M Nürnberg, 1977; Bauernfeind, 2000; Zahn, DI-N Nr. 1049. Dietherr, Paulus II., gerichtsfahig, Münzmeister, Eisengraber, * 1556 N ü r n b e r g - f 3. begr. 11. 12. 1610 Nürnberg. Sohn des -»Christoph d. Ä. oo 20.6.1597 Felicitas (1.1.1630), Tochter des Neidhart von Baustetten. 1583 mit seinem Vater Münzmeister der Stadt Nürnberg, 22.9.1585 zusammen mit seinem Vater Entlassung aus städtischen Diensten wegen des Auftauchens falsch gemünzter Laurentius-Goldgulden. Seit 1587 als Münzmeister in Diensten des Deutschordens-Meisters Erzherzog Maximilian von Österreich weiterhin in Nürnberg tätig und Weiterbenutzung des städtischen Münzgebäudes. 1594 bis zu seinem Tod erneut Münzmeister der Stadt Nürnberg, 1598-1610 Genannter; 1595 auch Münzmeister des fränkischen Kreises. Er führte wesentliche Neuerungen bei der Münzprägung zugunsten der Schnelligkeit des Prägevorgangs und der Qualität ein. Panzer verzeichnete sein Portrait. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Will, Münzbel. I, S. 165; GNM M, 1886; Hampe, Rv.; Scholler 1916; StadtAN GS1 152. Diethorn, Conrad, Maler, * um 1811 - f 14. 12. 1849 Nürnberg, oo Ursula Maria (* um 1813 - f 3.3. 1874), Kinder. 1834 wohnte er in S. 1273 (Lange Gasse 47) und zum Schluß in Wöhrd 165 (Wollentorstraße 7). Laut Sterbeeintrag war er Papiermachémaler. Dietl, Jörg, Panzermacher, wurde 1593 erwähnt und als Bürger bezeichnet. Lit.: Hampe, Rv. II, 1210. Dietmair, Hans, Architekt, Stadtwerkmeister (Baumeister), Steinmetz, * Eisenach - begr. 17. 12. 1595 Nürnberg. Lehre bei Ludwig Schartzinger in Schaffhausen. Nach Tätigkeit in Hessen ab 1578 in Nürnberg. Hier wurde er 1579 Stadtwerkmeister und wurde noch 1592 im Amt bestätigt. Mit Rv. vom 16.10.1589 wurde ihm das Bürgerrecht zugesagt, wobei ihm das Bürgergeld geschenkt wurde. 1582/83 erbaute er das Schießhaus am Sand und 1588 das Zeughaus in der Pfannenschmiedsgasse (Portalbau erhalten). 1595 fertigte er Visierungen für die neu zu erbauende
Dietmann Fleischbrücke. Sein Bildnis erscheint auf einer 1583 angelegten Urte der Nürnberger Steinmetze im GNM. MuS: NÜRNBERG, GNM. Lit.: AKL; Hampe, Rv.; Gg. Gärtner: Streifzüge durch Alt-Nürnberg, Bd. 1, Teil B, Nbg. 1925, S. 322; K. Pechstein, in: GNM A, 1975. Dietmann, Alfred Karl, Architekturmaler, * 30. 5. 1925 Mönchengladbach - t 30. 4. 1998 Berlin, begr. am 12.5.1998 auf dem Friedhof St. Sebastian. 1939-41 Lehre als Lithograph, 1942-45 Militärdienst, 1946-49 Studium der Malerei und Kunstgeschichte in München, 1951-53 Studienjahre in Italien, Sizilien, Frankreich. Seit 1955 in Berlin ansässig, zeitweise als Tiermaler (bes. Pferde) tätig, seit 1970 Architekturmaler. 1985-89 war er in den Sommermonaten zusammen mit seiner Kollegin Ruth -»Rieger in Nürnberg tätig, wo beide Stadtansichten in Öl und Aquarell malten. Mitglied der Arbeitsgruppe Berliner Architekturmaler. MuS: N Ü R N B E R G , MStN: 3 Gemälde; - , Slg. Grieb: viele Ölgemälde, Aquarelle, Zeichnungen (Nachlaß seiner Nürnberger Arbeiten). Lit.: NN vom 4.9.1987; Berliner Zeitung vom 7.1.1992; Selbstauskunft. Dietmann, Samuel Achatius, Goldschmied, Goldarbeiter, * Schwabach - begr. 10. 6. 1642 Nürnberg. Sohn des Johann, Fürstl.-Brandenb. Stadtrichter in Schwabach. oo 1.9.1641 Ursula, Tochter des Michael Wurfbein. Am 1.8.1641 bestand er die Meisterprüfung und wurde am 25.9.1641 als Meister vereidigt. Am 5.3.1642 erwarb er das Bürgerrecht. Er wohnte gegenüber dem Heilsbronner Hof. Lit.: Stockbauer, 1893; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 153. Dietrich von Suhel (Suhl?), Goldschmied. Kurz vor 1411 wurde er in das Meisterbuch der Stadt eingetragen. Dietrich (auch Theodoricus), Alexander Philipp, Buchdrucker, Schriftgießer, Buchhändler, * Lohr/Ufr. - t 5. 2. 1599. oo 30.1.1586 Catharina Schmid (begr. 22.8.1605), Tochter der Katharina -»Gerlach aus erster Ehe, Witwe 1) des Hans Braun, 2) des Lamprecht Taneder (de Neden), Buchhändler. Am 11.6.1586 wurde er Bürger. Zuerst arbeitete er als Schriftgießer in der Gerlach'schen Druckerei, 1594/95 Setzer bei Christoph -»Lochner. Nach dem Tod seiner Schwiegermutter 1591 war er einer der Erben der Druckerei. 1594 war er als Buchdrucker, 1594-1600 als Buchführer im Ämterbüchlein eingetragen. Die letzten Jahre war er nur noch Buchhändler. Die Druckerei leitete seine Frau -»Catharina selbständig bis zu ihrem Tod. 1602 beschäftigte sie zwei Setzer. Dietrich bzw. seine Witwe Catharina druckten die mehrsprachigen Bibeln des Elias -»Hutter. 1594 erwarb Dietrich für 1050 fl. ein Vorder- und Hinterhaus in der Breiten Gasse 52, welches seine Frau am 7.2.1596 fur 850 fl. mit einer hypothekarischen Belastung von 450 fl. verkaufte. MuS: NÜRNBERG, StadtB. Lit.: Zahns Jb. I, 1868; Hampe, Rv.; Benario, 1928; Wagner, 1931, S. 131142; Benzing, 1963, S. 340f.; Grieb, Buchgewerbe 2003; Kohn, NHb Lorenz. Ausst.: 1984/4. Dietrich, Andreas, Holzbildhauer, wohnte 1878 in der Fabrikstraße 12. Dietrich, Carl, Zeichner, lieferte 330 Vorlagen bayerischer Stadtansichten, nach welchen um 1890/95 Holzstiche im Format 4-6 χ 13 cm angefertigt wurden.
264 Darunter befinden sich auch einige Ansichten von Nürnberg. Werke: Verz. s. „Der Schwabinger Antiquarius", 25/1990. Dietrich, Catharina, Buchdruckerin, t 22. 8. 1605 Nürnberg, oo 30.1.1586 Alexander -»Dietrich. Sie war Erbin der Buchdruckerei -»Gerlach. 1595-1605 war sie als Buchdruckerin im Ämterbüchlein eingetragen, 1606 gestrichen. Sie führte die Druckerei ihres Mannes -»Alexander bzw. ihrer Mutter Katharina -»Gerlach weiter und verkaufte sie am 28.5.1602 für 550 fl. bar aus wirtschaftlichen Gründen an Georg -»Endter d. Ä. Die Firma lief jedoch unter ihrem Namen bis zu ihrem Tod weiter. MuS: N Ü R N B E R G , StadtB: Druckwerke von 1599-1601. Lit.: Grieb, Buchgewerbe 2003. Dietrich, Dieter, Dipl.-Ing., Architekt, * 11. 10. 1935 Nürnberg - f 22. 9. 1988 Nürnberg; unverheiratet. Aufgewachsen in Nürnberg und Fürth; 1956 Abitur in Fürth. 1956-62 Studium an der TH München. Seit 1965 als Projektleiter des Nürnberger Achitekturbüros Albert Hennig in Bochum. Unter seiner Leitung entstanden die Zentralverwaltung der Universität Bochum, das Universitätscenter in Bochum-Querdenburg und das Terrassenhaus „Girondelle" sowie weitere Bauten der Universität Dortmund. In Nürnberg war er an der Planung der Erweiterungsbauten der GeorgSimon-Ohm-Fachhochschule beteiligt. Nach seinen Entwürfen entstand das Querfoyer im U-Bahnhof Opernhaus in Nürnberg. Seit 1962 begann er eine Sammlung des Nürnberger Graphikers Michael Mathias -»Prechtl aufzubauen; die neun Gemälde und Zeichnungen und 27 Blatt Druckgraphik umfassende Sammlung vermachte er der Stadt Nürnberg. Werke: NÜRNBERG, Kornmarkt 7: Gewerkschaftshaus. MuS: NÜRNBERG, MStN. Lit.: Katalog der Slg. Dietrich, 1991. Ausst.: 1991/11. Dietrich, Georg, Goldschmied?, 1595-1602 war er Amtmann an der Nürnberger Schau, dem die fertigen Erzeugnisse der Gold- und Silberschmiede zur Begutachtung und Freigabe vorgelegt wurden. Die Objekte wurden mit einem Beschaustempel versehen, der die vorgeschriebene Reinheit des Edelmetalls garantierte. Lit.: Scholler, 1916. Dietrich (Ditterich), Hans, Zinngießer, oo Katharina ( t 1524). Lit.: Hintze,Nr. 19; Burger, 1972 Nr. 625. Dietrich, Hans, Steinmetz, * Hof/Ofr. Mit Rv. vom 1.4.1558 wurde ihm das Bürgerrecht zugesagt. Lit.: Hampe, Rv. I, 3711. Dietrich, Johann Paul, Kupferstecher, Großpfragner, d.h. Spezerei- und Mehlhändler, Organist, * 27. 2. 1768 Nürnberg - f 22. begr. 25. 11. 1821 Nürnberg. Sohn des Georg Friedrich, Großpfragner. oo 23.10. 1803 Christine Geiger (* um 1777 - f 8. begr. 10.1. 1867). Ab 1790-1806 war er im Ämterbüchlein als Kupferstecher eingetragen, 1806 Ende der reichsstädtischen Aufzeichnungen. 1792 war er auch Organist bei St. Bartholomäus in Wöhrd. 1817 stellte er sechs Kupferstiche aus, einschließlich seines bei Panzer verzeichneten Selbstportraits. 1786 Mitglied der Malerakademie Nürnberg und später des Nürnberger Kunstvereins. Er gehörte zu den Unterzeichnern einer von Andreas Leonhard -»Möglich verfaßten Eingabe „Gedanken, Vorstellungen, Bitten und Wünsche" an Herrn Direktor -»Ihle über das Nürnbergische Künstler-Institut bzw. der Kunstakademie, die am 3.3. 1788
265 übergeben wurde. Er nahm auch a m 13.10.1792 an der Gründungsversammlung der Gesellschaft der Nürnberger Künstler und Kunstfreunde teil, die im Haus von Johann Peter -»Rosier stattfand. Z u m Schluß wohnte er in S. 315 (Irrerstraße 4). M u S : N Ü R N B E R G , M S t N : Selbstportrait. Lit.: A K L ; ThiemeBecker; Adreßbuch 1792, S. 51; Zahns Jb. I, 1868; Schrötter, 1908; Schwemmer, 1974. Ausst.: 1817/1. Dietrich, Katharina (Buchdruckerin, 1541) s. Gerlachin, Katharina Dietrich, Kilian, Plattner, oo Anna. 1574 kaufte er das Haus Obere Schmiedgasse 26, das seine Frau (Witwe?) A n n a 1579 um 170 fl. an den Plattner H a n s -»Müllner verkaufte. Lit.: Kohn, N H b Sebald. Dietrich (Dieterich), Nicolaus, Plattner, wurde 1468 Meister. 1479 gehörte ihm das Haus Obere Schmiedgasse 26. Lit.: Kohn, N H b Sebald. Dietrich (Dittrich), Peter, Plattner, wurde 1479 Bürger. Dietrich (Theodoras), Veit (Vitus), ev. Theologe, Prediger, theol. Schriftsteller, * 8. 12. 1506 N ü r n b e r g t 25. 3. 1549 Nürnberg, Grab N r . 155 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1549, noch vorhanden. Sohn eines Schuhmachers, oo 27.12.1535 Kunigunde Leys ( t 29.4.1579), drei Söhne, zwei Töchter. Besuch der Lorenzer Lateinschule, w o er von seinem Lehrer Wolfgang -»Jacob stark beeinflußt wurde. Seit dem 18.3. 1522 Studium an der Universität Wittenberg, w o er während seiner Studienzeit von Luther in sein Haus a u f g e n o m m e n wurde. 1529 begleitete er den Reformator zum Marburger Religionsgespräch und ging 1530 als dessen Sekretär auf die Veste Coburg. Bis 1534 stand er im Dienste Luthers und gehörte zu den wenigen Vertrauten, denen Luther seine Briefe diktierte und die seine Vorlesungen und Predigten mitzuschreiben hatten. Gleichzeitig war Dietrich Dozent für Philosophie an der Universität Wittenberg, 1533 auch Dekan. A m 14.12.1535 wurde er zum Prediger an St. Sebald in N ü r n b e r g ernannt; auswärtige Berufungen lehnte er wiederholt ab. 1536 führte er das Orgelspiel wieder ein, das Andreas -»Oslander weitgehend eingeschränkt hatte. 1537 unterzeichnete er als Vertreter Nürnbergs die Schmalkaldischen Artikel. A m 18.6. 1547 wurde er wegen einer Predigt gegen den Rat amtsenthoben. 1522 gehörte ihm das Anwesen Kaiserstraße 30, das seine Witwe 1554 f ü r 675 fl. verkaufte; es war mit einem Eigenzins von 12 fl. (240 fl. Hypothek) jährlich belastet. Neben Osiander war Dietrich der erste nicht von einem Bischof geweihte Geistliche Nürnbergs. Sein um 1550 gemaltes Bildnis befindet sich im G N M . Panzer verzeichnete sein Portrait. Die Dietrichstraße in Nürnberg wurde nach ihm benannt. Werke: Verz. seiner vielen Schriften s. Will, GL I, S. 257-263 und V, S. 214-218. M u S : N Ü R N B E R G , G N M . Lit.: A D B ; Dipt. Sebald, 1756, S. 4; Schornbaum, in: M V G N 38, 1941, S. 189-196; Bernhard Klaus: Veit Dietrich, Leben und Werk, N ü r n b e r g 1958; Ders., in: Lebensbilder Franken 3, 1969; Simon, Pfb. Nr. 234; Krautwurst, 1971; Harrassowitz, 1987; Zahn, 1972 Nr. 654; Stadtlexikon 2000; Kohn, N H b Lorenz. Ausst.: 1957/19; 1959/27; 1977/5; 2006/3 Abb. 57. Dietz, Conrad Thomas, Rotschmieddrechsel, * Nürnberg - f 14. 9. 1822 Nürnberg. Meistersohn, oo
Dietz vor 1776 Barbara Schön (f 3.9.1832), Kinder. A m 7.4.1772 wurde er in die Meisterliste eingetragen. Als er starb wohnte er in S. 1692 (Kleine Insel Schutt 2). Lit.: L o c k n e r N r . 1544. Dietz, Georg, Goldschmied, erwarb 1462 das Bürgerrecht. Lit.: Archiv zur Nbger. G S K im G N M . Dietz, Georg, Meistersinger, Scheibenzieher, get. 17. 10. 1711 N ü r n b e r g - f vor 1775 N ü r n b e r g , oo 15.9.1738 A n n a Maria Eckert (* Seukendorf - begr. 27.2.1779). A m 19.6.1737 wurde er Meister. Bereits am 11.12.1735 trat er der Meistersingergesellschaft bei. Lit.: Stahl, 1982. Dietz, Georg, Rotschmieddrechsel, 1822 Meister. 1829 war er in S. 1119 (Zwerggasse 8), 1850 in S. 1137 (Tucherstraße 35) ansässig. 1829 w a r er auch Mitbesitzer der Rotschmieddreehselmühle S. 1712 (Kleine Insel Schutt 13), gen. das Höflein. Lit.: L o c k n e r N r . 1872. Dietz, Georg Paul Gottlieb Heinrich, Druckereibesitzer, Verleger, * 14. 3. 1848 N ü r n b e r g - f 22. 9. 1909 Nürnberg. Sohn des -»Johann Paul Wilhelm. Nach Lehrjahren in Nürnberg, Frankfurt/Main und Frankreich übernahm 1865 von seinem Vater die Druckerei Bieling. Er führte das 1868 in Bieling-Dietz umbenannte Geschäft zu hoher Blüte. Als Verleger trat er u.a. mit Stadtführern in Erscheinung. N e b e n anderen Auszeichnungen wurde ihm 1882 der Titel „Bayerische Hofdruckerei" verliehen. Er war zeitweise Mitinhaber des Nürnberger „General-Anzeigers". 1870 w a r er Besitzer des Hauses Judengasse 7. A m 2.10.1875 ersteigerte er um 65.000 Goldgulden das ehemals Merkeische A n w e s e n Karlstraße 23, das der Firmensitz wurde. Dietz hatte zahlreiche Ehrenämter seines Berufsstandes in Nürnberg, Bayern und Deutschland inne; Mitglied des P.Bl.O. und des Literarischen Vereins. D a s Geschäft ging nach seinem Tod an die Söhne Karl und Hans Dietz über. Als Karl Dietz 1928 starb, kaufte Heinrich Landau die Firma, der sie seinerseits bereits vier Jahre später an die Buchdruckerei Max M a n g weiterveräußerte. M u S : N Ü R N B E R G , StadtB. Lit.: Gerlach, 1930; Stadtlexikon 2 0 0 0 (-»Bieling-Dietz). Ausst.: 1979/7, S. 10; 2000/4. Walter Gebhardt Dietz, G e r d a Ruth Ingeborg, geb. Losch, Textilkünstlerin, * 1910 St. Petersburg - f 1996 Nürnberg, oo 1940 Jakob -»Dietz, eine Tochter Ina Verena. Studium an der Staatsschule für angewandte Kunst (ab 1940 A d B K ) Nürnberg, Textilklasse E m m a -»Hoffmann. A n f a n g s B e s c h r ä n k u n g auf private Textilarbeiten in Batik und Stoffdruck, nach 1950 Mitarbeiterin ihres M a n n e s bei dessen Werken „Kunst am Bau". Lit.: H. Wilhelm, in: G f z K , Nr. 11, 1933; Ausk. der Tochter Verena Karsten-Dietz, Nürnberg. Dietz, Hans, Schlosser, wurde 1497 in das Meisterbuch der Stadt eingetragen. Dietz, Hans, Goldschmied, * um 1487, oo Ursula. 1539 kaufte er mit seiner E h e f r a u einen Garten vor dem N e u e n Tor. 1555 w u r d e er in Rv. erwähnt. 1569 lieferte er Martin II. -»Pfinzing für 600 fl. Silbergeschirr und Kleinodien, auf die er 140 fl. zurückzahlen mußte. Sein Bildnis im Alter von 59 Jahren erscheint auf einer 1546 dat. Schaumünze. Lit.: H a m p e , Rv. I, Nr. 3571, 3574 u. 4205; M. Bernhart, in: M B N G , 1936; Habich, Schaumünzen.
Dietz Dietz, Hans I., Rotschmied, f zw. 21. 5. u. 17. 9. 1567 Nürnberg, oo 12.3.1534 Ursula Mülich (f Juni 1562). 1535 Meister. Er wohnte in der Judengasse. Lit.: Lockner Nr. 9; Burger, 1972 Nr. 7158, 8712. Dietz, H a n s II., Rotschmied, oo Margaretha (f Okt. 1561, w o h n h a f t unter der Veste). 1559 Meister. Lit.: Lockner Nr. 170.; Burger, 1972 Nr. 6947. Dietz, Hans, Stadtschreiner, f Nürnberg, Grab Nr. 327 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1602, noch vorhanden, oo Anna. V o m 15.8. bis 18.12.1614 führte er eine umfangreiche Reparatur am Gehäuse der gotischen Orgel in St. Lorenz durch. A m 30.3.1622 zahlte der Nürnberger Rat den Schreinern Hans Dietz und Georg -»Pley hei 500 fl. „von der neuen Gerichtsstuben zu täfeln", für drei neue Schränke, etliche Banktruhen und den „ B r u c k e n " (vermutlich die Gerichtsschranke). Nach M u m m e n h o f f handelt es sich bei diesem R a u m um den durch das Peter Vischer-Gitter am westlichen E n d e des Rathaussaales für das Stadtgericht abgeschlossenen R a u m . 1608 erwarb Dietz um 1200 fl. das Haus Tetzeigasse 47, Engelthaler H o f genannt, das er 1615 um 4300 fl. an Andreas ->Flötner verkaufte. Lit.: M u m m e n h o f f , Rathaus, S. 148 und 338; Han-assowitz, 1987; Zahn, DI-N Nr. 2599; Kohn, N H b Sebald. Dietz, H e d w i g , Malerin, * 1863 Frankfurt/Main, oo Friedrich Dietz. Schülerin von Paul und Lorenz -»Ritter. 1888-1906 durch Ausstellungsbeteiligungen in N ü r n b e r g nachweisbar. Sie malte Ansichten aus dem alten Nürnberg, darunter das Sakramentshaus in der Lorenzkirche, die Sebalduskirche von Westen her gesehen mit Blick auf Burg und Rathaus, den Sternhof, den Schwedenhof (auf der Rückseite der Burgamtm a n n s w o h n u n g ) und die Burg. 1905 unternahm sie eine Studienreise nach Italien. Sie wohnte in der Meuschelstraße 40. Lit.: D a m m e r , 1889, S. 86. Ausst.: 1891/1; 1896/1; 1906/1. Dietz, Johann Jakob, Maler, Gebrauchsgraphiker, * 20. 3. 1889 Erlangen - t 5. 8. 1960 Nürnberg, Grab Nr. 537 auf dem Johannisfriedhof, mit Epitaph. Sohn des Christoph Wilhelm, appr. Bader, oo Amalia Jacobi ( t um 1938); II) 1940 -»Gerda Ruth Ingeborg Losch (* 1910 - t 1996), Textilkünstlerin, eine Tochter Ina Verena. Seinen ersten Unterricht erhielt er vom Universitätszeichenlehrer in Erlangen, 1904-08 besuchte er die Kunstgewerbeschule N ü r n b e r g und war Schüler von Hermann -»Bek-Gran. 1909-13 war er als Gebrauchsgraphiker angestellt, 1914 Schloß er seine autodidaktische Ausbildung als Maler ab. 1914-20 leistete er Kriegsdienst und kam in franz. Kriegsgefangenschaft (Zyklus St. Quentin, Holzschnitte eines Heimkehrers, 1920). Nach der Entlassung arbeitete er als freischaffender Künstler und Zeichenlehrer in Erlangen, bis 1924 mit Atelier in der Orangerie. Seit 1924 war er freischaffend in Nürnberg tätig, zunächst als Graphiker, auch als Reklamezeichner, dann als Maler, wobei er sich besonders der Landschaftsmalerei annahm. 1929 wurde sein Bild „Eukalyptuszweig" durch die Staatsgalerie Budapest angekauft, mit dem Erlös Finanzierung eines Studienaufenthaltes in Südfrankreich (St. Tropez). Später machte er Reisen nach Spanien und Paris. Seine Druckgraphik trägt experimentellen Charakter, bis 1930 entstanden Holzschnitte und Farbholzschnitte in kleinen Auflagen, später
266 einige Landschaftsradierungen. Auf Nürnberger Ausstellungen seit 1930 war er mit Landschaften, Stilleben, selten mit Portraits vertreten. Abkehr von dem durch Rudolf -»Schiestl und Hermann -»Gradi geprägten Nürnberger Lokalstil, H i n w e n d u n g zur individuellen expressiven Formensprache. Seine meist dunkle Farbgebung hellte sich in der Spätzeit impressionistisch auf. In den 1930er Jahre zählte er zu den fuhrenden fränkischen Landschaftsmalern, im Dritten Reich war er zeitweise verfemt. A b 1950 erhielt er zahlreiche Aufträge für „Kunst am B a u " (Sgraffiti, Drahtplastiken), bei deren A u s f ü h r u n g seine Frau mitwirkte. 1914 w o h n t e er Nürnberg, Lindenaststraße 44, 1929 Bauhofstraße 21, 1932/43 Atelierwohnung Sonneberger Straße 22, 1943-45 in Kastl/Opf. ansässig, 1953 erneut in Nürnberg, Sonneberger Straße 22, 1954 Hiltpoltsteiner Straße 58. Mitglied der Nürnberger Sezession, 1947 Mitbegründer der Künstlervereinigung „Der Kreis", Mitglied im B B K und 1954 des Künstlervereins. W e r k e : H A P P U R G : Wandbild in der Maschinenhalle des Pumpspeicherwerks Happurg des Großkraftwerks Franken. Plakatvorlage für die Ausstellung „Nürnberg die deutsche Stadt. Von der Stadt der Reichstage zur Stadt der Reichsparteitage", 1937. M u S : E R L A N G E N , Stadtmus. K A S T L : Heimatmus. M Ü N C H E N , BStGs. N Ü R N B E R G , M S t N : ca. 29 Gemälde, Aquarelle und Zeichnungen. Lit.: A K L ; Rösermüller, 1928; Dressler, 1930; H. Wilhelm, in: G f z K Nr. 1, 1932; Eberhard Lutze, in; Nürnberger Hefte, 5/1949; Künstlerverein, 1954; Lohrey, 1989, S. 27; Der Kreis, 1997. Ausst.: 1929/4; 1930/3; 1931/2; 1932/6; 1933/3; 1 9 3 4 / 1 , - / 3 ; 1935/1; 1936/1; 1940/1, - / 2 ; 1941/1, - / 6 ; 1942/1, 5; 1944/2; 1945/1; 1946/1, -12, - / 3 ; 1947/1, - / 3 ; 1948/2, - / 3 , - / 5 ; 1949/1, - / 2 ; 1950/1, —/3; 1951/1, -72, - / 4 ; 1952/1, -12, -73, - / 1 0 ; 1953/1, -12, - / 3 , —/7, - / 8 , - / I I ; 1954/2, - / 4 , -77, - / 1 0 ; 1955/1, - / 3 ; 1956/1, - / 5 ; 1957/4; 1958/1, -12, - / I I , —/12; 1959/13, - / 1 4 ; 1960/2; 1960/12 EA; 1961/11 EA; 1961/23; 1963/6, -77; 1969/14; 1970/1; 1977/2; 1989/1 ; 1994/6; 1997/2; 2002/5. Matthias Mende Dietz, Jörg, Büchsenmacher, wurde 1540 in den Grundverbriefungsbüchern erwähnt. Dietz, Johann Ernst (Simon Ernst), Rotschmied, Leuchter- und Bügeleisenmacher, * Nürnberg - f 9. 3. 1835 Nürnberg. Meistersohn, oo Barbara Katharina ( t 30.5.1826). A m 5.11.1776 wurde er in die Meisterliste eingetragen. 1800 Geschworener. Mz. bis 1815: „Sporn", das er am 28.6.1815 in die Lade legte; ab 1815: Kanone. 1800-03 hatte er Johann Ernst -»Körnlein als Lehrling. Er war Besitzer des Hauses L. 851 (Königstraße 80). Lit.: Lockner Nr. 1583; Stengel, in: G N M M, 1918/19, S. 129 u. 149; Glockenatlas, 1973. Dietz, Johann Michael, Rotschmieddrechsel, wurde am 13.2.1766 in die Meisterliste eingetragen. Lit.: Lockner Nr. 1523. Dietz, Johann Paul Wilhelm, Druckereibesitzer, t 12. 7. 1875 München. 1860 erwarb er die Druckerei -»Bieling, die er wenige Jahre später seinem Sohn -»Georg übergab, um sich als Privatier in München niederzulassen. Walter Gebhardt Dietz, Leonhard, Rotschmied, oo 5.5.1527 Dorothea aus Bayreuth. Lit.: Schornbaum, 1949 Nr. 3139. Dietz, Leonhard Bernhard, Rotgießer, Gewichtmacher, Verleger, * 1782 Nürnberg - f 15. 3. 1850
267 Nürnberg, oo I) 20.8.1815 Katharina Margaretha ( t 25.10.1818), Witwe des Johann Gabriel II. -»Siegler, Rotgießer. II) 4.4.1819 Maria Jakobina, Witwe des Johann Jakob -»Wild, Rotgießer. 1815 Meister, 1841 Geschworener. Mz. ab 1815: Zirkel. 1840/45 stellte er Zimbelgehäuse, Kirchenklingel und Tafelglocken aus. 1815/19 wohnte er in S. 1506 (Innere Cramer-KlettStraße 3). 1829/50 erscheint er als Besitzer des Hauses S. 1137 (Tucherstraße 35). Lit.: Lockner Nr. 1813; Stengel, in: GNM M, 1918/19, S. 140 u. 155; GNM A, 2002, S. 188 Anm. 49. Ausst.: 1840/4 Nr. 410; 1845/1. Dietz, Moritz, Lithograph, Drucker, führte eine Druckerei. 1881 wohnte er in der Breiten Gasse 61. Dietz (Diez), Paulus, Rotschmied, Leuchtermacher, wurde am 3.9.1739 in die Meisterliste eingetragen. Lit.: Lockner Nr. 1347. Dietz, Sebastian, Maler. Am 31.12.1541 gab er sein Bürgerrecht in Nürnberg auf. Er zog nach Augsburg, wo sich im Malerbuch 1541 die Eintragung findet: „Sebastian Dietz erhielt vor dem Malerhandwerk seines Weibes Zunftgerechtigkeit". Lit.: AKL; Thieme-Becker; Hampe, Rv. Dietz (Diez), Sigmund Jacob, Rotschmieddrechsel, * Nürnberg - f 15. 11. 1845 Nürnberg. Meistersohn, oo Maria Sabina Gottlieb (* um 1770 - t 23.4.1843), Kinder. Am 8.8.1797 wurde er in die Meisterliste eingetragen. 1817 Geschworener. 1810 wohnte er in S. 1675 (Hintere Fischergasse). 1829 war er in S. 1697b (Hintere Insel Schütt 32) ansässig. Er war 1829 auch Mitbesitzer der Rotschmieddrechselmühle S. 1712 (Kleine Insel Schütt 13), gen. das Höflein. Lit.: Lockner Nr. 1705. Dietz, Simon Ernst (Rotschmied, 1776) s. Dietz, Johann Ernst Dietz, Stephan, Rotschmied, t vor 1579 Nürnberg, oo um 1556 Witwe des Michael -»Schreiner, Rotschmied. 1556 Meister. Durch seine Eheschließung wurde er Mitbesitzer des Hauses Wäschershof 7 (Zugang über Breite Gasse 19), das seine minderjährigen Kinder durch ihre Vormünder 1579 um 140 fl. verkauften. Lit.: Lockner Nr. 138; Kohn, N H b Lorenz. Dietze, August, Maler, Zeichner, f 1840? Studium bei Julius Athanasius Dietze und an der Akademie in Leipzig. Um 1820-40 Lehrer an der Leipziger Akademie. Er malte Historien- und Genrebilder. 1828 beteiligte er sich an dem von deutschen Künstlern angelegten „Dürer-Stammbuch" mit einer Zeichnung „Christus in Emmaus". Lit.: AKL; Thieme-Becker. Ausst.: 1973/2, S . 6 0 f . Dietze, Bruno, Maler, * 1867 Leipzig - 1912 Berlin. Gemälde „Neutorgraben mit Blick auf die Stadt", Öl a/Holz, 20,5 χ 27 cm, Nr. 128 verst. am 3.12.1996 bei Sothebys München. Dietzel, Andreas, Rotgießer, 1870 war er an der Laufer Tormauer 14 ansässig. Lit.: Sichling, 1870, S. 116. Dietzel, Johann Adam, Flinderlein- und Rechenpfennigschlager, auch Verleger, f 1768 oder früher Nürnberg. Sohn des -»Johann Jacob, oo Margaretha. Am 30.8.1746 wurde er Meister. 1759-62 Geschworener. Am 4.7.1760 nahm er Johann Martin -»Röhrenschöpf als Lehrling an. Gebert schreibt, daß er die
Dietzsch ersten fur den Export nach Polen bestimmten Rechenpfennige prägte. Seine Witwe führte die Werkstatt weiter und lieferte am 22.2.1768 bei einer Stempelvisitation 34 Rechenpfennigstempel ab. MuS: N Ü R N BERG, GNM. Lit.: C. F. Gebert, in: MBNG, 1917; Katalog Slg. Perko im GNM; Mitchiner, 1988. Dietzel, Johann Jacob, (Hans), Flinderlein- und Rechenpfennigschlager, f Nürnberg, ehemals Grab Nr. Ρ 53 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1725, nicht erhalten. Sohn des Georg, Rotgerber; Vater des -»Johann Adam, oo I) 17.11.1711 Elisabetha (get. 23.4. 1666) Tochter des Cornelius -»Lauffer, Rechenpfennigschlager. II) Catharina Barbara. 25.1.1701 Beginn der Lehre bei Conrad -»Lauffer. Am 7.5.1711 wurde er Meister, am 26.2.1712 wurde ihm das Bürgerrecht geschenkt. 1714-16, 1720-22, 1729-31, 1739-40 und 1746-48 Geschworener. Dietzel prägte, wohl im Auftrag, die ersten „russischen" Rechenpfennige. Er und sein Sohn haben auch verschiedene neue Arten von Rechenpfennigen geprägt. MuS: N Ü R N B E R G , GNM. Lit.: Thieme-Becker; C. F. Gebert, in: MBNG, 1917; Trechsel, 1735; Katalog Slg. Perko im GNM; Mitchiner, 1988. Dietzel (Ditzel, Diezelius), Valentin, Schulkollege, Kantor, * Witzenhausen/Hessen - begr. 26. 4. 1637 Nürnberg. Sohn des Cyriacus, Schlosser, oo I) 14.2. 1610 Witwe Susanna Bötsch; II) 18.11.1612 Ursula Weiß. 1610 bis zu seinem Tod Lehrer bei St. Lorenz, 1612 auch Kantor. Bei seinem Begräbniseintrag erscheint er als Kantor bei St. Sebald. Er wohnte in der Zisselgasse (Albrecht-Dürer-Straße). Lit.: Waldau, Zion 1787, S. 29; Eitner, 1900; Harrassowitz, 1987; BMLO, 2006. Dietzsch s.a. Dietz Dietzsch (Dietsch, Diezsch), Maler-, Zeichner- und Radiererfamilie, 18. Jh. Der Sachsen-Coburgische Kammersekretär Johann Wilhelm Dietzsch (f 1688) heiratete in zweiter Ehe am 17.8.1669 Maria (get. 4.5. 1651 Nbg. - begr. 8.3.1573 Coburg), Tochter des Caspar -»Paulus d. J., Goldschmied in Nürnberg. Marias Mutter war Sophia, die Tochter des Georg -»Schwanhardt d. Ä., Glasschneider in Nürnberg. Nach dem frühen Tod seiner Frau heiratete Johann Wilhelm Dietzsch am 24.11.1574 erneut eine Nürnberger Bürgerstochter Regina Catharina (get. 7. 9. 1647 Nbg. - begr. 10.12.1694 Nbg.), Tochter des Andreas Funck, Handelsmann in Nürnberg und Schwester des Kunsthändlers David -»Funck. Nach dem Tod ihres Mannes übersiedelte die Mutter mit den drei Kindern nach Nürnberg. Bei soviel Nähe zur Kunst war das künstlerische Intereresse sicher nicht verwunderlich. Johann Israel Dietzsch erhielt seine Ausbildung durch Johann Daniel -»Preißler. Durch die Aufhebung der Malerordnung 1704 konnte Dietzsch seine sieben Kinder ebenfalls zu Malern ausbilden. Bis auf Johann Sigmund blieben alle Kinder ledig. Die Familie lebte und arbeitete im elterlichen Haus am Oberen Milchmarkt (Bergstraße). Die enge Werkstattbindung führte dazu, daß die Arbeiten einzelner Familienmitglieder manchmal schwer zuzuordnen sind. Vater und Brüder musizierten gemeinsam, bis 1767 wurden wöchentliche Abendgesellschaften für Kunstfreunde abgehalten und auch die Kunst- und Naturaliensammlung scheint eine Familienangelegenheit gewesen zu sein. Die Dietzschen
Dietzsch Sammlungen sind bei Murr 1778 und 1801 beschrieben sowie bei Schwemmer, 1949. Kurzinventar bei Ludwig, 1998. Die Familienmitglieder: Johann Israel 1681-1754 Barbara Regina 1706-83 Johann Siegmund 1707-79 Johann Christoph 1710-68 Johann Jakob 1713-76 Georg Friedrich 1717-55 Johann Albrecht 1720-82 Margaretha Barbara 1726-95 Clara Susanna Maria 1732-40 Susanna Maria-1800. Lit.: Ludwig, 1998. Dietzsch, Barbara Regina, Tier- und Blumenmalerin, get. 22. 9. 1706 Nürnberg - t 1. begr. 8. 5. 1783 Nürnberg, ehemals Familiengrab Nr. 194 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph nicht erhalten. Tochter des -»Johann Israel, Maler. Unverheiratet. Schülerin ihres Vaters. Sie zählte zu den fleißigsten und begabtesten Mitgliedern der Familie. Barbara Regina arbeitete vorwiegend mit Deckfarben, ihre bevorzugten Motive waren Blumen und Blumengebinde, teilweise mit Insekten staffiert, ferner Einzelvögel und Vogelpaare, auch vor Landschaften. Die sorgfaltig ausgeführten Gemälde im Klein- und Miniaturformat fanden sowohl in Deutschland als auch in den Niederlanden und England viele Liebhaber und finden sich heute in vielen Museen und Sammlungen. Ihre Werke dienten auch Nürnberger Stechern als Vorlagen fur Illustrationen zu naturgeschichtlichen Veröffentlichungen. Für Georg Wolfgang ->Knorr malte sie Vorlagen für sein „Auserlesenes Blumen-Zeichenbuch für Frauenzimmer" Teil I (Tafeln 7-12), um 1740, und für einige Tafeln in „Deliciae naturae selectae", 1751 und 176667. Adam Ludwig -»Wirsing stach ihre Bilder nach und verwendete sie für Christoph Jacob ->Trews „Hortus nitidissimus", 1750-62, und für Benedict Christian -»Vogels „Sammlung meistens deutscher Vögel", 1772-77. Ihr Malstil beeinflußte teilweise ihre jüngeren Geschwister und andere Maler. Sie signierte selten, weshalb ihre Bilder häufig von Werken anderer Familienmitglieder, Schülern und Nachahmern schwer zu unterscheiden sind. Berufungen als Hofmalerin an Fürstenhöfe habe sie lt. Murr 1784 mehrmals abgelehnt. 1775 erlitt sie einen Schlaganfall, sie soll aber bis 1781 gemalt haben. Mit ihrer Schwester Margaretha Barbara übernahm sie 1765 die Patenschaft für Adam Ludwig -»Wirsings Tochter Barbara Regina Margaretha. Sie lebte bis zu ihrem Tod in ihrem Elternhaus auf dem Oberen Milchmarkt. MuS: BAMBERG, StB. MÜNCHEN, BStGs; - , StGS. NÜRNBERG, GNM; - , MStN: Deckfarbenmalerein; kol. Kupferstiche nach Vorlagen von B. R. Dietzsch. Lit.: ADB; AKL; Thieme-Becker; Nagler, KL; Bénézit; Murr, 1778; Barock, 1962; Bosl; Ludwig, 1998, S. 320; Tacke, 2001, Stammtafel 13. Ausst.: 1941/2; 1959/4,-/6. Dietzsch, Clara Susanna Maria, get. 12. 4. 1732 Nürnberg - begr. 3. 7. 1740 Nürnberg, ehemals Familiengrab Nr. 194 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph nicht erhalten. Tochter des -»Johann Israel, Maler. In der Literatur wird sie gelegentlich mit ihren Schwestern Barbara Regina und Margaretha Barbara verwechselt und auch als Tochter des -»Johann Christoph
268 aufgeführt. Diese Angaben sind unrichtig. Als Künstlerin trat sie nicht in Erscheinung. Panzer verzeichnete ihr Portrait, dort als Susanna Maria bezeichnet. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Nagler, KL; Füßli, KL; Ludwig, 1998, S. 321. Dietzsch, Georg Friedrich, Maler, * 24. get. 25. 8. 1717 Nürnberg - f 28. 9. begr. 3. 10. 1755 Nürnberg, ehemals Familiengrab Nr. 194 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph nicht erhalten. Sohn des -»Johann Israel, Maler. Unverheiratet. Schüler seines Vaters. Er malte Genre-, Landschafts- und Portraitstücke sowie Naturalien in Tusch- oder Gouachemanier. Georg Wolfgang -»Knorr stach nach seinen Zeichnungen Seeigel und Korallen für zwei Tafeln der „Deliciae naturae selectae". Von Jugend an schwächlich, erkrankte er 1746 an einem Nervenleiden, von dem er sich nicht erholte. Er lebte im Elternhaus am Oberen Milchmarkt. MuS: BERLIN, Kpstkab. BREMEN, KH. BRAUNSCHWEIG: Herzog Anton Ulrich Mus. KOPENHAGEN, Statens Mus. for Kunst. Lit.: AKL; ThiemeBecker; Bénézit; Füßli, KL; Nagler, KL; Barock, 1962; Bosl; Ludwig, 1998, S. 322. Dietzsch (Dietsch, Ditzsch, Tietsch), Hans, Goldschmied, 1469 erhielt er das Bürgerrecht; am 5.5.1472 leistete er den Meistereid. Lit.: Archiv zur Nbger. GSK im GNM. Dietzsch Johann Albrecht, Maler, Zeichner, * 2. get. 3. 1. 1720 Nürnberg - f 12. begr. 18. 11. 1782 Nürnberg, ehemals Familiengrab Nr. 194 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph nicht erhalten. Sohn des -»Johann Israel, Maler. Unverheiratet. Schüler seines Vaters. Er malte Landschaften und holländische Bauernstücke, alte Köpfe, Früchtestilleben und Muscheln. Mit seinem Bruder -»Johann Christoph gab er zwei Folgen Landschaftsradierungen „Die Plaisanten Prospekte von Nürnberg" heraus, 11 Tafeln bei G. W. -»Knorr, Nürnberg 1737 (von Johann Andreas Pfeffel in Augsburg 1741 um ein Blatt vermehrt), sowie die „Vorstellungen einiger Landschaften", 41 Tafeln, Nürnberg 1760. Um 1778 gemalte Bauerngenres wurden von Maria Catharina -»Prestel gestochen und im Verlag Hertel in Augsburg verlegt. Er sammelte gemeinsam mit seinen Brüdern Kupferstiche alter Meister und musizierte mit ihnen, wobei er Klavier und Cello spielte. Bis 1767 gaben er und Johann Christoph jeden Donnerstag Abend eine Gesellschaft für Nürnberger Künstler. Bis zu seinem Tod lebte er in seinem Elternhaus auf dem Oberen Milchmarkt. MuS: BERLIN, Kpstkab. BREMEN, Kunstmus. NÜRNBERG, GNM; - , MStN. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Füßli, KL; Murr, 1778; Barock, 1962, Bosl; Pilz, 1977; Ludwig, 1998, S. 322; Tacke, 2001, Stammtafel 13. Ausst.: 1941/2; 1955/4. Dietzsch, Johann Christoph, Maler, Zeichner, Radierer, * 9. get. 10. 3. 1710 Nürnberg - f 11. begr. 15. 12. 1768 Nürnberg, ehemals Familiengrab Nr. 194 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph nicht erhalten. Sohn des -»Johann Israel, Maler. Unverheiratet. Schüler seines Vaters. Er schuf Blumen-, Frucht- und Küchenstücke in Wasserfarben, besonders jedoch Landschaftsaquarelle. Er war der bekannteste und wohl auch talentierteste Landschaftsmaler der Familie. Mit seinem Bruder -»Johann Albrecht gab er zwei Folgen von Landschaftsradierungen heraus. Seine 14 N ü m -
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Dietzsch
berger Prospekte und zwei Titelblätter, die er auch selbst stach, wurden 1737 von Johann Wolfgang -»Knorr verlegt, später kamen die Platten zu Joh. Andreas -»Pfeffel in Augsburg, anschließend zu Johann Simon -»Negges in Augsburg. Die zweite Folge mit 41 Tafeln erschien unter dem Titel „Vorstellungen einiger Landschaften", Nürnberg 1760. Für die naturgeschichtlichen Werke von J. W. Knorr und Johann Michael -»Seligmann zeichnete er Vorlagen. Die von seinem Vater begonnene Naturaliensammlung führte er fort. Er musizierte mit seinen Brüdern, wobei er Clavecin und Violine spielte, ebenso pflegte er mit seinem Bruder Johann Albrecht bis 1767 die wöchentlichen Abendgesellschaften. Bis zu seinem Tod lebte er in seinem Elternhaus auf dem Oberen Milchmarkt. Werke: „Vergnügen der Augen und des Gemüths", G. W. Knorr und G. W. Knorr Erben, Nürnberg 1757, 1764-72. Casimir Christoph Schmiedel: „Erz-Stuffen und Berg Arten ...", J. M. Seligmann, Nürnberg 1753. MuS: BAMBERG: StB. BERLIN, Kpstkab. N Ü R N BERG, GNM; - , MStN: Zeichnungen, Radierungen, Deckfarbenmalereien. - , StadtB. WIEN, GS Albertina. Lit.: ADB; AKL; Thieme-Becker; Bénézit; Füßli, KL; Nagler, KL u. Monogr.; Müller-Singer; Bosl; C. G. Müller, 1791, S. 56, 57; Barock, 1962; Pilz, 1977; Ludwig, 1998, S. 323; Tacke, 2001, Stammtafel 13.
Gemälden, Erzen, Insekten, Elfenbeinarten etc. beschrieben; sie ging zunächst auf seinen Sohn -»Johann Christoph und nach dessen Tod auf seine Tochter -»Margaretha Barbara über; 1801 stand sie zum Verkauf. MuS: N Ü R N B E R G , GNM; - , MStN. Lit.: ADB; AKL; Thieme-Becker; Füßli, KL; Bénézit; Murr, 1801; Schwemmer, in: M V G N 40, 1949; Barock, 1962; Haarländer, 1964; Pilz, 1977; Ludwig, 1998, S. 324; Tacke, 2001, S. 384 u. Stammtafel 13. Dietzsch, Johann Jacob, Maler, Zeichner, get. 26. 1. 1713 Nürnberg - t 16. begr. 23. 9. 1776 Nürnberg, ehemals Familiengrab Nr. 194 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph nicht erhalten. Sohn des -»Johann Israel, Maler. Unverheiratet. Schüler seines Vaters. Er malte vornehmlich Stilleben, Landschaften, Land- und Seeschlachten und Belagerungen in Deckfarben auf Pergament. Wahrscheinlich war er nur bis 1762 künstlerisch tätig; in diesem Jahr erlitt er einen Schlaganfall und war bis zu seinem Tod gelähmt. Er soll auch musiziert haben und lebte in seinem Elternhaus am Oberen Milchmarkt. MuS: BAMBERG, StB. BERLIN, Kpstkab. ERLANGEN, UB. N Ü R N B E R G , GNM;. - , MStN: Deckfarbenmalereien. Lit.: ThiemeBecker; Bénézit; Nagler, KL; Barock, 1962; Bosl; Pilz, 1977; Ludwig, 1998, S. 324; Tacke, 2001, Stammtafel 13.
Dietzsch, Johann Israel, Maler, Lautenspieler, * 25. 9. 1681 Coburg - t 22. begr. 30. 10. 1754 Nürnberg, ehemals Familiengrab Nr. 194 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph nicht erhalten. Sohn des Johann Wilhelm, Geheimer Kammersekretär in Coburg, oo Mögeldorf b. Nbg. 21.7.1706 Margaretha Clara (get. 17.3.1687 - begr. 2.6.1760), Tochter des Albrecht -»Paulus, Goldschmied, zehn Kinder, fünf Söhne und zwei Töchter überlebend. Johann Israel war der Ahnherr der Künstlerfamilie Dietzsch in Nürnberg. Seine von hier stammende Mutter übersiedelte nach dem Tod ihres Mannes 1688 mit ihren drei Kindern nach Nürnberg, wo sie am 20.9.1688 wieder das Bürgerrecht erhielt und 10 fl. bei einem angegebenen Vermögen von 1000 fl. bezahlte. Sie wohnte bei der Dürrenmühle (ehem. bei der Unteren Kreuzgasse). Johann Israel lernte in der Werkstatt des Johann Daniel -»Preißler. Nach der Lehre forderte ihn der Rat unter Strafandrohung zur Gesellenwanderung auf, er scheint die Reise jedoch nicht angetreten zu haben. Er heiratete seine bereits schwangere Frau im Vorort Mögeldorf, nachdem er dafür vom Kirchenpfleger von St. Sebald die Erlaubnis dazu erhalten hatte. Bald nach der Geburt seiner Tochter -»Barbara Regina, am 1.10.1706, erging der Rv., daß er und seine Frau, weil sie „sich zu bald gebettet" hatten, mit Turmhaft zu bestrafen seien. Dietzsch malte Landschaften und Bildnisse und spezialisierte sich auf kleine Kabinettstücke in Deckfarben auf Pergament. Gemeinsam mit seinen Söhnen sammelte er Kupferstiche alter Meister, mit denen er auch handelte. Die Kinder widmeten sich sich alle dem Malen und Zeichnen und wurden wohl vom Vater ausgebildet. In seinen freien Stunden spielte er Laute und musizierte mit seinen Söhnen. Mit seiner Familie wohnte er am Oberen Milchmarkt (Albrecht-DürerPlatz/Bergstraße). Seine Kunst- und Naturaliensammlung wurde 1741 von Key ssler mit Petrefactis, Muscheln, Münzen, geschnittenen Steinen, Kupferstichen,
Dietzsch, Johann Sigmund, (nicht Sebastian), Landschafts-, Früchte- und Genremaler, Miniaturmaler, Radierer, get. 26. 10. 1707 Nürnberg - f 6. begr. 13. 5. 1775 Nürnberg, ehemals Grab auf dem Johannisfriedhof, Epitaph nicht erhalten. Sohn des -»Johann Israel, Maler, oo I) 29.2.1736 Regina Catharina (get. 19.5.1714 - t 27.2. begr. 2.3.1737), Tochter des Lorenz Caspar Breithaupt, Eisenhändler, eine Tochter; II) 5.2.1765 Kunigunde Dorothea Catharina, Tochter des Johann Friedrich Schlezer, Pfarrer in Satteldorf bei Crailsheim. Schüler seines Vaters. Er malte vorwiegend Landschaften, Früchte und Gemüse; einige seiner Fruchtstücke wurden von seiner Schwester -»Barbara Regina mit Insekten ausstaffiert. Eine von ihm gezeichnete und radierte Landschaftsfolge „Auf die neueste Art Landschaften zu malen" mit 12 Bll. erschien 1763 bei Christoph -»Weigel d. Ä., der auch weitere acht Landschaften nach Zeichnungen von Dietzsch gestochen haben soll. Johann Sigmund musizierte auf dem Klavier und sammelte Kunst. Zu seiner Hochzeit wurde ihm am 12.1.1765 erlaubt, diese im Schießgraben zu feiern. Außerdem durfte er das Prädikat „Wohlflimehm" in seinem Namen fuhren. 1737 wohnte er am Laufer Platz; später zog er in sein Elternhaus am Oberen Milchmarkt, wo er nach einem Schlaganfall verstarb. MuS: BAMBERG, StB. BERLIN, Kpstkab. CAMBRIDGE, Fitzwilliam Mus. DARMSTADT, Hess. Landesmus. N Ü R N B E R G , GNM; - , MStN: Deckfarbenmalereien. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Bénézit; Barock, 1962; Pilz, 1977; Ludwig, 1998 S, 325; Tacke, 2001, Stammtafel 13. Ausst.: 1941/2. Dietzsch, Margaretha Barbara, Malerin, Radiererin, * 8. get. 11. 11. 1726 Nürnberg - t 16. begr. 19. 10. 1795 Nürnberg, ehemals Familiengrab Nr. 194 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph nicht erhalten. Tochter des -»Johann Israel, Maler. Unverheiratet. Schülerin ihrer Schwester -»Barbara Regina. Sie malte Blumen,
Diez Tiere und Früchtestil leben in deren Art, die häufig verwechselt werden. Nach eigenen Zeichnungen radierte sie eine Folge von 6 Bll. zur Flora der Nürnberger Gegend „Fruchtstücke, sowohl die Blüthe als die Frucht nach der Natur mit ausgemalten Kupfern", erschienen bei Friedrich -»Campe, 1784 (Erdbeerblüte, Erdbeerstaude, Kirschblüte, Kirsche, Johannisbeerblüte, Johannisbeerstrauch). Den Text soll Johann Christoph Daniel -»Schreber verfaßt haben. Adam Ludwig -»Wirsing stach nach ihren Bildern die Tafeln 153, 160, 169, 171 und 174 für Christoph Jacob -»Trews „Hortus nitidissimus", Nürnberg 1767-90. Auch John Boydell stach fünf Vogeltafeln Nr. 55, 56, 58, 59 und 63 nach ihren Vorlagen für sein Werk „A coll. of views in England and Wales ...", London 1790. Sie lebte im elterlichen Haus auf dem Oberen Milchmarkt. Die Kunst- und Naturaliensammlung der Familie ging nach dem Tod ihres Vaters und ihres Bruders -»Johann Christoph auf sie über und stand 1801 zum Verkauf. MuS: BAMBERG, StB. COBURG, KS der Veste. LONDON, BM. NÜRNBERG, GNM; - , MStN: Deckfarbenmalereien, kol. Kupferstich. Lit.: ADB; AKL; Thieme-Becker; Bénézit; Füßli, KL; Bosl; Barock, 1962; Ludwig, 1998, S. 325; Tacke, 2001, Stammtafel 13. Ausst.: 1941/2; 1959/6. Diez s.a. Dietz Diez, Julius, Maler, Graphiker, Entwurfszeichner für Kunstgewerbe, Exlibris und Vignetten, * 8. 9. 1870 Nürnberg - f 13. 3. 1957 München. 1888-92 Studium an der Akademie in München. Seit 1907 Professor an der dortigen Kunstgewerbeschule, seit 1925 auch an der AdBK München. Diez war ein vielseitiger Künstler, welcher auch überregional tätig war, so führte er u.a. die Mosaiken für den Nürnberger Hauptbahnhof aus. Als Gebrauchsgraphiker arbeitete er für verschiedene Zeitschriften. Er betätigte sich auch als Entwerfer für kunsthandwerkliche Arbeiten (Nymphenburger Porzellanmanufaktur, Villeroy und Boch). Diez hinterließ zahlreiche Werke, die gelegentlich im Kunsthandel oder auf Versteigerungen angeboten werden. Seine Ausstellungsbeteiligungen in Nürnberg zeigen, daß er auch die Verbindung zu seiner Heimatstadt gepflegt hat. 1913 wohnte er in München, Louisenstraße 37. Mitglied der Nürnberger Sezession. MuS: NÜRNBERG, MStN: 2 Gemälde; Zeichnungen. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Vollmer; R. Braungart: Julius Diez, München 1920. Ausst.: 1913/1; 1925/1; 1928/1; 1930/2; 1931/1; 1933/1; 1934/2; 1934/3; 1935/2; 1939/1; 1954/4; 1958/2; 1961/23; 1963/7; 1965/26. Dilherr, Johann Michael, ev. Theologe, Dichter, Numismatiker, Stadtbibliothekar, * 14. 10. 1604 Themar, Ldkr. Hildburghausen - t 8. begr. 13. 4. 1669 Nürnberg, Grab Nr. 64 auf dem Rochusfriedhof, Epitaph nicht erhalten. Sohn des Johann, Advokat, co 29.11.1644 Maria (* Eger 1604 - begr. 6.11.1664 Nürnberg), geb. Schmidt, Witwe des Nicolaus Deschauer, Handelsmann in Eger. Dilherr starb ohne Nachkommen. 1617 Besuch des Gymnasiums in Schleusingen. Studium der Philosophie, Philologie und Theologie ab 1623 in Leipzig, 1626 in Altdorf, dort zusätzlich orientalische Sprachen. 1629 zum Poeta laureatus gekrönt. 1629 Studium der Philosophie und Theologie in Jena, dort 1630 Magister. 1631 o. Professor der Beredsamkeit, 1634 o. Professor der Geschich-
270 te und Dichtkunst, 1637 auch a.o. Professor der Theologie, einschl. orientalischer Sprachen in Jena. Er war dreimal Dekan der Philosophischen Fakultät und 1635 Rektor der Universität Jena. 1641 verließ er Jena wegen der Kriegsereignisse und wurde 1642 Professor für Theologie, Philosophie und Philologie an dem von ihm eingerichteten Auditorium Publicum am Egidiengymnasium, 1642-69 war er auch dessen Direktor sowie Schulinspektor in Nürnberg. Ab 1. Advent 1646 Prediger an St. Sebald und Antistes, 1646-69 auch Stadtbibliothekar sowie Zensor für die in Nürnberg erschienenen Bücher. Die 1656 bei Endter erstmals gedruckte Dilherr-Bibel erschien bis 1788 in 29 Auflagen. Er galt als großer Liebhaber der Musik und dichtete auch ca. 30 Kirchenlieder. Am 31.5.1643 veranstaltete er das „Historische Konzert", die erste öffentliche Musikaufführung in Nürnberg, die unter großer Anteilnahme der Bevölkerung ("achtzig unterschiedliche mus. Instr." vor „etlichen Tausend Menschen") unter der Leitung Sigmund Theophils von -»Staden im Garten des Georg -»Ayermann am Laufer Tor stattfand. Das Konzert stellte musikalisch die Ereignisse des Alten und Neuen Testamentes dar. Es wurden Stücke von Johann -»Staden, Orlando di -»Lasso, Gabriele Gabrieli und H. L. -»Hassler gespielt. Seine aus 8000 Bänden bestehende Bibliothek, die sich heute im Landeskirchlichen Archiv Nürnberg befindet, vermachte Dilherr 1669 seinen Kollegen bei St. Sebald. Der von ihm betreuten Stadtbibliothek vermachte er 1000 fl., von deren Zinsen sie nach seinem Tod erweitert werden sollte. Seine genau 300 Stück umfassende wertvolle Münzsammlung erhielt die Kirche St. Sebald, die sie mit Leihvertrag von 1885 dem GNM überließ. Dilherr war Förderer, jedoch nicht Mitglied im Pegnesischen Blumenorden. Zu den Redeoratorien von Johann -»Klaj hat er eingeladen. Sein von Rudolf -»Wernfels gemaltes Portrait befindet sich im Besitz der MStN. Panzer verzeichnete sein Portrait in vielen Varianten. Ebenso wurden zwei Medaillen mit seinem Bildnis geprägt. Die Dilherrstraße in Nürnberg wurde nach ihm benannt. Werke: Dilherr-Bibel, 1656, Evangelien- und Epistel-Postille, 1661-63. Insgesamt 47 lateinische und 76 deutsche Werke, 73 Programme, 32 Leichenpredigten, über 30 Kirchenlieder. Verz. seiner Veröffentlichungen und Kompositionen s. Will GL I, S. 264-276 und V, S. 220-226; MGG 3, 475 und Dupont, 1971. MuS: NÜRNBERG, GNM; - , LkAN; - , StadtB; - , StAN. Lit.: NDB; Dipt. Sebald, 1756, S. 21; Meusel, 1778; Will, Münzbel., Bd. III., S. 391; Eitner, 1900; Gerhard Schröttel: Johann Michael Dilherr, Nürnberg 1962; Ders., in: Fränk. Lebensbilder, 7/1977; Simon, Pfb. Nr. 236; Buhl, 1971; Oertel, in: MVGN 70, 1983, S. 111; Harrassowitz, 1987; Stadtlexikon 2000; Hermann Maué, in: Kulturgeschichtliche Spaziergänge im GNM, Schenker, Stifter und Mäzene, Nürnberg 2002; Jürgensen, 2002; Sommer, in: MVGN 91, 2004, S. 181-193; BMLO, 2006. Ausst.: 1959/8; 1968/3; 1970/5,-/7; 1977/5. Dill (Dilli, Thiele), Christian, (Christoph), Goldschmied, Goldarbeiter, * Rüssen - begr. 27. 2. 1649 Nürnberg. Sohn des Abraham, Schulrektor in Meißen, oo I) 9.12.1618 Maria Magdalena, Tochter des Goldschmieds Friedrich -»Hillebrandt; II) 4.12.1633 Anna (begr. 25.5.1637), Witwe des Hans Fischer, Buchbin-
271 der; III) 4.10.1637 Barbara (get. 10.9.1618), Tochter des Caspar -»Beutmüller d. J., Goldschmied. Erstmals 1616 in Nürnberg erwähnt. Mit Rv. vom 12.2.1617 wurde ihm das Bürgerrecht nach bestandener Meisterprüfung zugesagt und am 20.10.1619 in das Bürgerbuch eingetragen; er zahlte 10 fl. Bürgergeld, war also vermögend. Am 22.11.1618 bestand er die Prüfung und wurde am 30.1.1619 als Meister vereidigt. Er bildete drei Lehrlinge aus: Hans Friedrich Dill (163337); Ulrich Dill (1636-41); Christian -»Dorsch (163742). Bei seinem Tod wohnte er in der Judengasse. Seine Witwe heiratete 1657 den Wismutmaler Hans Conrad -»Leißner. Lit.: Stockbauer, 1893 Nr. 702; Hampe, Rv.; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 154. Dill, Hans, Meistersinger, Kürschnergeselle, später Weißbüttner, + 6. 11. 1660 Nürnberg. Sohn des Caspar, Kürschner. 1634 nahm er an einer Singschule teil. Lit.: Stahl, 1982; Franz Krautwurst, in: MVGN 70, 1983. Dille, Hans (Bildhauer, 1527) s. Dyl, Hans Dillecke (Tilike), Lorenz, Goldschmied, Silberarbeiter, oo 22.7.1567 Elisabeth Staub. 1566 arbeitete er als Geselle bei Gregor -»Türck. Am 19.7.1567 bestand er die Meisterprüfung und wurde am 31.10.1567 als Meister vereidigt. Mit Rv. vom 29.11.1567 wurde ihm das Bürgerrecht zugesagt und am 14.10.1568 in das Bürgerbuch eingetragen. Später ist er nicht mehr nachweisbar. Lit.: Rosenberg 3963; Stockbauer, 1893 Nr. 445; Hampe, Rv.; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 155. Dillel (Diebel, Diller, Titel), Alexander, Goldschmied, Silberarbeiter, * Lemgo - begr. 21. 3. 1611 Nürnberg, er war Mitbesitzer des Grabes Nr. 845 auf dem Johannisfriedhof. Vater des -»Eustachius, oo 9.5.1593 Barbara ( t nach 1611), Tochter des Goldschmieds Erhard -»Lößel. Mit Rv. vom 19.5.1591 wurde ihm das Bürgerrecht zugesagt und am 13.10. 1593 eingetragen. Am 10.11.1593 bestand er die Meisterprüfung. Er bildete zwei Lehrlinge aus: Jörg Eispinger (1595-1603); Otto Pirit, aus Lemgo (15951601). 1594 erwarb Dillel um 340 fl. das ehemals schwiegerväterliche Haus Spitalgasse 11, wo er bis zu seinem Tod wohnte. Seine Witwe heiratete Hermann von Kempten. Seine Tochter Anna Maria heiratete am 4.10.1641 den Wagner Georg Wick. Lit.: Stockbauer, 1893 Nr. 567; Hampe, Rv.; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 156; Kohn, N H b Sebald. Dillel (Diebel, Dill, Diller), Eustachius, Goldschmied, Silberarbeiter, get. 8. 10. 1599 Nürnberg. Sohn des -»Alexander; unverheiratet. Am 24.2.1628 bestand er die Meisterprüfung. Ein Kreuz neben seinem Namen im Meisterbuch könnte auf einen baldigen Tod nach der Meisterprüfung hinweisen; auch die fehlende Eheschließung spricht dafür. Lit.: Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 157. Diller, Josef, Bildschnitzer, wohnte 1906 in der Mohnstraße 5/1. Dilman, Georg, Schlosser, wurde am 19.5.1543 in das Meisterbuch der Stadt eingetragen und zahlte 3 fl. Dimling s. Dumling, Dimper (Dimpler, Dümpel, Dumper, Duncker), Simon, Briefmaler, Maler, f um 1574 Nürnberg. 1561 erstmals in Nürnberg erwähnt. Mit Rv. vom 6.6.1566
Dinstlinger wurde ihm das Bürgerrecht zugesagt und am 17.6.1566 in das Bürgerbuch eingetragen. 1567-74 war er als Briefmaler im Ämterbüchlein verzeichnet. Am 1.9. 1568 wurde sein Gesuch, „neue Zeitungen" drucken zu lassen, abgelehnt, am 25.9.1573 wurde sein Antrag „auf ein Ständlein auf der langen Brücke" (Verkaufsstand auf der Karlsbrücke) zurückgewiesen. 1568 ist ein Lehrjunge Friedrich Gut von Holland belegt, der im Lazarett kostenlos behandelt wurde. Dimpers Witwe Barbara führte die Werkstatt weiter und war 1575-79 im Ämterbüchlein eingetragen, 1580 gestrichen. Lit.: AKL; Thieme-Becker (unter Dumper); Zahns Jb. I, 1868; Hampe, Rv. II, Nr. 131; Pilz, in: MVGN 43, 1952; Grieb, Buchgewerbe 2003. Dimpler s. Dimper Dinckelmayer (Dünckelmayr), Albrecht, Rotschmied, Ringmacher, oo II?) 21.2.1687 Anna Salome Luz (* Sulzbach/Opf.). 1680 Meister. 1700 in den Grundverbriefungsbüchern erwähnt. Lit.: Lockner Nr. 941; Krauß, Exulanten 2006, S. 208. Dinckelmayer (Dünckelmayr), Friedrich, Rotschmied, Rollenmacher, f 1658/60 Wöhrd b. Nbg., Grab Nr. 348 auf dem Wöhrder Friedhof. oo Ursula. 1640 Meister. Am 6.12.1660 verkaufte seine Witwe Ursula das Haus Manggasse 9 an den Rotgießer Hans Lucas -»Weinmann (Stadtarchiv, Zinsmeisteramt, Hausbriefe). Lit.: Lockner Nr. 737; Gugel, Friedhöfe. Dinckelmayer (Dingelmayer), Johann (Lukas?) d. Ä., Stück- und Glockengießer, in Nürnberg und Wien tätig. 1590-1608 stand er im Dienste Kaiser Rudolfs II. Von ihm sind folgende Geschütze bekannt: Falkonett für Rudolph II. im Arsenal von St. Irene in Konstantinopel; Scharfentindel und Haubitze fur den Kaiser, dat. 1594 und eine Haubitze für den kaiserl. Rat Wolfgang Unverzagt, beide im Artillerie-Arsenal in Wien. Lit.: Thieme-Becker. Dinckelmayer, Johann Lukas d. J., Stück- u. Glockengießer, * Nürnberg - t zw. 20. 6. 1692 u. 27. 6. 1693 Köln, oo 7.4.1675 N., Schwester des Johann Heinrich Wickrath, Stück- und Glockengießer in Köln. Um 1670 kam er aus Nürnberg nach Köln, wo er für die Stadt arbeitete. Nachweisbar sind der Guß von Glocken und von Geschützen (Viertel-Kartaunen und Böller). Im Kölner Stadtmuseum hat sich von ihm eine Büste des Nicolaus Gülich erhalten, dat. 1686. Ein Manuskript mit Büchsenmeister-Instruktionen trägt die Unterschrift: „Joannes Lukas Dinckelmayer Norimbergensis, Stück- und Glockengießer 1681 in Collen". Lit.: AKL; Thieme-Becker; Johann Jacob Merlo: Kölnische Künstler in alter und neuer Zeit. Düsseldorf 1895, Sp. 188-190. Dinnebier, Otto, (Peter Riegel), Komponist, * 20. 5. 1926 Aussig - 1 12.4. 1976 Nürnberg. 1946 kam er zu den städtischen Bühnen in Nürnberg, zuerst als Ballettrepetitor, dann als Kapellmeister und Betreuer der Schauspielmusik. Er schrieb zahlreiche Schauspielmusiken. 1974 kehrte er als Musical-Spezialist zum Musiktheater zurück. 1965 Uraufführung des Musicals „Lichter der Nacht". Einer seiner Walzer wurde preisgekrönt. Werke: Verz. seiner vier Kompositionen s. Dupont, 1971. Lit.: NN vom 14.4.1976. Dinstlinger (Distlinger), Burckhard, Organist und Orgelbauer, * um 1440 - t um 1515 wohl Nürnberg. In Südtirol, Deutschland und Österreich tätig. 1498
Dintzmann baute er neue Orgeln für St. Lorenz und die Frauenkirche in Nürnberg. Wahrscheinlich identisch mit dem von -»Neudörfer und -»Doppelmayr erwähnten -»Burckhard, welcher um 1474 eine Orgel für St. Sebald baute. Von ihm wurde gesagt, daß er die handwerklichen Arbeiten von Gesellen und Lehrjungen ausführen ließ, während er die künstlerische Intonation und Stimmung vornahm. 1509 besaß er das Haus Karolinenstraße 22. Laut Neudörfer wohnte seine Witwe um 1547 im Heilig-Geist-Spital. Werke: Verz. s. Fischer/Wohnhaas, Orgelbauerlexikon, 1994. Lit.: Doppelmayr, 1730; Neudörfer-Lochner, S. 161 f.; Harrassowitz, 1987; Fischer/Wohnhaas, 2001; Kohn, N H b Lorenz. Dintzmann, Sebastian, Buchbinder, Buchhändler, Drucker?, begr. 14. 9. 1620 Nürnberg, Grab Nr. 1843 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1606, noch vorhanden, oo 2.5.1597 Maria Stockamer. 1596 Bürger. Sein gleichnamiger Sohn, ein Buchdrucker, heiratete am 25.9.1622 Regina, Tochter des Goldschmieds Stephan -»Gressel. Sein Sohn Hans wurde Goldschmied und starb am 23.4.1632 unverheiratet. Seine Tochter Sabina ehelichte am 13.3.1620 den Goldschmied Wolf Christoph -»Ritter. Lit.: Trechsel, 1735; Sporhan-Krempel/Wohnhaas, 1973; Zahn, DI-N Nr. 2844; Archiv zur Nbger. GSK im GNM; Grieb, Buchgewerbe 2003. Dinz, Wendel (Goldschmied, 1521) s. Schütz, Wendel Dion (Dyon, Dian), Adam, Buchdrucker, * Paris, oo Elisabeth. 1495-1524 in Nürnberg nachweisbar. Mit Beginn der Eintragungen 1513 war er als Buchdrucker im Ämterbüchlein bis 1519 verzeichnet, 1520 gestrichen. 1517 erregte er den Unwillen des Rates, weil in seiner Abwesenheit, aber in seinem Auftrag, ein Büchlein „wider die gaistlichen" gedruckt wurde. 1518 druckte er einen von Erhard -»Etzlaub zusammengestellten Almanach. 1514 besaß er ein Haus beim Inneren Laufer Tor, das 1516 mit einer Gatterschaft (2. Hypothek) belastet war. 1519 ging er nach Breslau, stand aber weiterhin mit Nürnberg in Verbindung. 1522 druckte er eine fur Nürnberg gültige Bettelordnung. Im Jahre 1524 war er vorübergehend wieder in Nürnberg, wo er Ende März in Rv. erwähnt wurde. Er kam ins Lochgefangnis wegen Druckens anstößiger Einblattholzschnitte; die Druckstöcke der Holzschnitte wurden verbrannt und der Formschneider verwarnt. 1525 druckte Dion in Breslau sein erstes musikalisches Erzeugnis „Eyn geseng Buchlien", der erste Notendruck in Schlesien überhaupt. Seine Tätigkeit läßt sich bis 1531/34 in Breslau nachweisen. MuS: NÜRNBERG, StadtB. - , StadtA. Lit.: LGB, 1987; Will, Münzbel. Bd. III, S. 31; Zahns Jb. I, 1868; Hampe, Rv.; Hampe, in: M V G N 28, 1928; Benzing, 1963; Timann, 1993; Helmut Claus: The Presses of Adam Dyon and Kaspar Libisch in Breslau, in: The German Books 1450-1700, FS David L. Paisey, London 1995, S. 61-80; Schlesisches Musiklexikon, 2001; Grieb, Buchgewerbe 2003. Dionisy, Heinrich, Plattschlosser, wurde am 21.1. 1568 in das Meisterbuch der Stadt eingetragen. Dionys (Dionis), Jacob, Stadtpfeifer, * Ansbach, oo Elisabeth. 1574 trat er die Nachfolge des (vorübergehend) entlassenen Stadtpfeifers Sigmund -»Schnitzer d. J. an. 1577-90 erschien er in den Nürnberger Stadt-
272 rechnungen, 1595 nicht mehr; am 1.5.1595 hatte er sein Instrument zerbrochen. Am 22.4.1593 ließ er seinen Sohn Hans Jacob in Nördlingen taufen. Dieser wurde am 5.12.1615 wegen Diebstahls mit dem Schwert gerichtet. Lit.: Nickel, 1971, S. 76; G. Seiler, in: BFFK 26, 2003, S. 166-172, hier, S. 170; Ausk. Friedrich von Hagen. Dipfel, Gabriel (Goldschmied, 1555) s. Gipfel, Gabriel Diptmar, Johannes, Maler, wohnte um 1930 in Nürnberg, Wölckernstraße 25. Lit.: Dressler, 1930. Direr, Friedrich (Goldschmied, 1548) s. Dürer, Friedrich Dirnberger, Johann, Lithograph, wohnte 1874 in der Oberen Seitenstraße 10. Dirndort, Hans (Maler, 1531) s. Dürndort, Hans Diroll, Johann, Bildhauer, Steinmetzmeister, f vor 1932 Nürnberg, oo Kreszentia. 1906 wohnte er in der Kobergerstraße 21; 1932 wurde seine Witwe erwähnt. Dirsch s. Dorsch, Dürsch Dirsching (Dürsching), Andreas, Plattschlosser, 1637 Bürger. 1641 kaufte er um 650 fl. ein Haus hinter dem Tetzel (Tetzeigasse 17). Lit.: Kohn, NHb Sebald. Distau s. Düstau Distler, Agnes, Kunstgewerblerin, stellte 1906 zusammen mit Hanna -»Ilgen Stickereien und Keramiken aus. Zusammen mit H. Ilgen entwarf sie auch einen Grabstein, der vom Bildhauer Johann -»Göschel ausgeführt und auf der Jubiläumsausstellung 1906 präsentiert wurde. 1906 wohnte sie in der Kirchenstraße 18. Ausst.: 1906/4; 1906/6. Distler, Hieronymus (Jeronymus), Rotschmied, oo Elisabeth ( t Aug. 1487, wohnhaft auf der Sebalder Stadtseite). Lit.: Burger, 1961 Nr. 3619. Distler, August Hugo, Komponist, Organist, * 24. 6. 1908 Nürnberg - f 1- Π . 1942 Berlin. Unehelicher Sohn des August Louis Gotthilf Roth, Ingenieur und Fabrikant aus Stuttgart, und der Helene Distler, Modistin und Damenschneiderin, oo Lübeck 1933 Waltraud Thienhaus, ein Sohn, zwei Töchter. Nach dem Besuch des Nürnberger Realgymnasiums erhielt Distler 192327 ersten musikalischen Unterricht in der Nürnberger Klavierschule -»Dupont durch dessen Leiter Carl Dupont sowie durch Erich -»Rhode (Musiktheorie). Nachdem das Nürnberger Konservatorium sein Gesuch um eine Freistelle abgelehnt hatte, begann er 1927 sein Musikstudium in Leipzig und wurde 1931 Organist an St. Jakobi in Lübeck. 1937-40 lehrte er an der Stuttgarter Musikhochschule, wo er auch Leiter des Hochschulchores war. 1940 wurde er Professor für Chorleitung, Komposition und Orgelspiel an der Staatlichen Hochschule für Musikerziehung und Kirchenmusik in Berlin-Charlottenburg sowie Direktor des Staats- und Domchores und Leiter der Hochschulkantorei. Distler war eine der wichtigsten Persönlichkeiten in der kirchenmusikalischen Erneuerungsbewegung; in seiner Heimatstadt Nürnberg machte seine Werke insbesondere Waldemar -»Klink bekannt. Zunehmende Konflikte mit staatlichen Organen und die drohende Einberufung zum Kriegsdienst veranlaßten ihn zum Selbstmord. 1952 erhielt er posthum den Kulturpreis der Stadt Nürnberg. Die Hugo-Distler-Straße in Nürnberg wurde nach ihm benannt. Werke: Verz. s. MGG u. Winfried Lüdemann: Hugo Distler, eine musikalische
273 Biographie, Collectanea Musicologica, Bd. 10, Augsburg 2002. Lit.: N D B ; U. von Rauchhaupt: Die vokale Kirchenmusik Hugo Distiers, Gütersloh 1963; Brockhaus-Riemann, 1978; Franz Krautwurst: H u g o Distler, in: Frank. Lebensbilder, 9, 1980; Harrassowitz, 1987; Herbert Maas, in: M V G N 81, 1994; Stadtlexikon 2000; Winfried L ü d e m a n n : H u g o Distler, A u g s b u r g 2002; B M L O , 2006; Franz Krautwurst: Hugo Distler, in Franconia cantat, Neustadt/Aisch 2006. Clemens Wächter Distler, Konrad, Stifter, 1933 stiftete er mit seiner Frau A n n a den Altar in der Auferstehungskirche in Nbg.-Fischbach. A n n a Distler stiftete 1960 der Kirche auch die Lutherglocke. Lit.: K D M , 1977, S. 281. Distler, Manfred, Maler, Illustrator, Bühnenbildner, * 2. 3. 1942 Nürnberg, f 8. 9. 1988 Nürnberg. 1961 Lehre als Schaufenstergestalter mit abschließendem Praktikum als Theatermaler an den Städt. Bühnen Nürnberg. Autodidaktische künstlerische Ausbildung. Seit 1962 Theatermaler an den Städt. Bühnen Nürnberg, daneben freiberuflich als Bühnenbildner am „Neuen Theater" N ü r n b e r g (1964/65) und an der Bayer. K a m m e r o p e r in Veitshöchheim (1983-85) tätig. Seit 1968 auch Illustrator von Kurzgeschichten. 197476 Lehrer an der Nürnberger F O S für Gestaltung, Abt. Bühnenbildgestaltung. Ausstellung im Stadtmuseum Fembohaus September bis N o v e m b e r 1992. Lit.: A K L ; Masa, Freiplastiken. Ausst.: 1966/1; 1992/8 E A . Distler, Sebald, Zinngießer, * Nürnberg - f 10. 12. 1561 Nürnberg, oo 19.7.1530 Margaretha (f Mai/Juni 1543), geb. Blumenauer, Witwe des Caspar Bucking. Seine Meisterstücke arbeitete er bei Dietrich -»Kremer und wurde 1530 Meister. 1535-38 und 1552-55 Geschworener. 1536 erwarb er um 204 fl. und 10 fl. Eigenzins (200 fl. Hypothek) das Anwesen Burgstraße 28. Lit.: Hintze, Nr. 60; Schornbaum, 1949 Nr. 4115; Burger, 1972 Nr. 2738, 6981; Kohn, N H b Sebald. Distler, Walther, Rotschmied, f zw. 16. 12. 1489 u. 3. 3. 1490 Nürnberg. 1457 Meister. Er wohnte auf der Sebalder Stadtseite. Lit.: Burger, 1961 Nr. 3801. Ditelius, J o h a n n Martin, Briefmaler, Maler, * um 1801 Nürnberg - t 12. 9. 1866 Nürnberg. Sohn des Johann Michael, Schreinermeister, oo 11.12.1827 Eva Ulrika (* um 1804 - f 25.10.1871), Tochter des Gottfried Pfister, Spezereihändler, Kinder. 1829 wohnte er in L. 266 (Vordere Ledergasse 28), 1837 in S. 114 (Maximiliansplatz 18) und 1850 in S. 1254 (Lange Gasse 6), 1857 in S. 726 (Paniersplatz 32). Ditelmaier s. Dietelmaier Ditfurth, Franz Wilhelm Frhr. von, Dichter, Volksliedsammler, * 7. 10. 1801 Gut Dankersen b. Rinteln/Weser - t 25. 5. 1880 Nürnberg, oo 1855 N . N . Ausbildung in Rinteln. 1820-25 Rechtsstudium an der Universität Marburg, anschließend private Studien und Forschungen. Kontakt zum Komponisten L. Spohr und Musikstudium in Kassel. Seit 1830 auf dem Besitz seines Bruders Georg, dem Gut und ehemaligem Benediktinerkloster Obertheres, Kreis Haßfurt. Dort begann er mit dem Sammeln von fränkischen Volksliedern. 1855 Übersiedlung nach München, seit 1859 in Nürnberg ansässig. Sammler von 180 geistlichen und 400 weltlichen Volksliedern aus Franken. Er verfaßte auch 18 Arbeiten, die sich mit dem historischen Volkslied in Deutschland und Österreich ausein-
Doberer andersetzen. Sein N a c h l a ß befindet sich in der Universitätsbibliothek Würzburg. W e r k e : Fränkische Volkslieder, 2 Bde. 1855; Arbeiten vorw. zum historischen Volkslied. Lit.: M G G 3, 586 (mit Schriftenverzeichnis); Fränkische Lebensbilder I, 1967, S. 358-369; Bosl; FS G N M , 1977, S. 1117; Stadtlexikon 2000. Ditthorn, Konrad, Literat und Schneidermeister, * 7. 11. 1811 N ü r n b e r g - f 19. 10. 1888 Nürnberg. Schrieb in Mundart. M u S : N Ü R N B E R G , StadtB. Ausst.: 1966/5. Dittich (Goldschmiede) s. Tittecke Dittmar, Franz, Lehrer, Dichter, Schriftsteller, * 29. 3. 1857 Schauenstein/Naila - f 25. 9. 1915 Nürnberg. 1883-1911 Volksschullehrer und zuletzt Lehrer an der Städtischen Handelsschule für M ä d c h e n . A u f A n r e g u n g seines Seminarlehrers J o h a n n B ö h m verfaßte er den Text zu dem Wallenstein-Festspiel in Altdorf. Sein Stück „Der Losunger von N ü r n b e r g " wurde 1908 im Nürnberger Stadttheater und 1911 auf der Freilichtbühne im Tal des S c h m a u s e n b u c k s aufgeführt. Mitglied im P.Bl.O. M u S : N Ü R N B E R G , StadtB: Autographen. Lit.: Mitt. a. d. StadtBN, Jg. 3, H. 1, April 1954; Erlanger/Fischer, 2000. Dittrich s.a. Dietrich Dittrich, Claus, Buchdrucker, wurde am 20.12.1561 Bürger. Dittrich, Peter (Plattner, 1479) s. Dietrich, Peter Ditzler, Anton, Landschaftsmaler, * 5. 5. 1811 Ehrenbreitstein b. Koblenz - f 26. 4. 1845 Köln. Sohn des Johann Jakob Diezler, Maler. Zunächst in Koblenz, später in Köln tätig. Im A u f t r a g des Kölner Verlegers F. C. Eisen malte er topographisch exakte kleine Stadtpanoramen und Denkmale, vor allem des Rheintales, die von schweizerischen Künstlern in Aquatinta gestochen wurden. Er lieferte a u ß e r d e m die Vorlage für einen Stahlstich von Friedrich -»Geißler „Panorama von N ü r n b e r g " mit Blick von der Burg links über die Tore und Kirchen der Stadt bis z u m Bahnhof mit zwei fahrenden D a m p f l o k o m o t i v e n , 9 χ 51,5 cm, das 1845 als Erinnerungsblatt an die Vers a m m l u n g der deutschen Naturforscher und Ärzte herausgegeben wurde. M u S : N Ü R N B E R G , M S t N . Lit.: A K L ; Thieme-Becker; Mitt. a. d. StadtBN, Jg. 6, H. 2, 1957. Ausst.: 1877/1. Dobeneck, Johannes (Musiktheoretiker, 1479) s. Cochläus, J o h a n n e s Dober, Leonhard (Lienhard), Kartenmaler, oo 26.9.1569 Ν . N . Lit.: A K L ; Thieme-Becker. Dober, Simon, Eisen- und Siegelgraber, war 1688 bis in die 1710er Jahre in den Ämterbüchlein als Siegelgraber eingetragen. Lit.: A K L ; Thieme-Becker; Zahns Jb. I, 1868. Dober (Tober), Stephan, Büchsenschmied, oo 16.9.1539 Helena Schräg. Mit Rv. v o m 16.11.1540 wurde ihm das Bürgerrecht zugesagt. 1542 wurde er mit seiner Frau im Grundverbriefungsbuch und am 13.2.1543 in einem Rv. erwähnt. N a c h seinem Tod wurde am 10.3.1544 ein Nachlaßinventar erstellt. Lit.: Hampe, Rv. 1, 2551, 2720; Willers, 1973. Doberer, Kurt Karl, Schriftsteller, * 11. 9. 1904 Nürnberg - f 1993 Nürnberg. Studium an der Höheren Technischen Lehranstalt N ü r n b e r g (heute O h m Polytechnikum), Abschluß als Ingenieur. Anschließend einige Jahre als Überwachungsingenieur bei
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Dobler Siemens-Schuckert tätig. Nach Reisen in den Orient und nach Nordafrika Fortsetzung des Studiums an der Hochschule für Wirtschaft- und Sozialwissenschaften Nürnberg und an der Hochschule für Politik in Berlin. Insgesamt lebte er 16 Jahre im Ausland. Als Schriftsteller veröffentlichte er technische Sachbücher, die teilweise in andere Sprachen übersetzt wurden. Dazwischen veröffentlichte er lyrische und epische Werke. Sein drittes Arbeitsgebiet war die wissenschaftliche Philatelie, worüber er mehrere Werke veröffentlichte. Er war auch öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für Briefmarken. Zu seinem 65. Geburtstag 1969 widmete ihm die Stadtbibliothek Nürnberg eine Ausstellung, bei welcher 49 Werke gezeigt wurden. 1989 wohnte er in Nürnberg, Regenbogenstraße 189. Er war Mitglied des P.E.N.-Clubs. M u S : NÜRNBERG, StadtB. Lit.: Frankenland, 30. Jg. 1978. Ausst.: 1969/10 EA. Dobler, Heinrich Emmeram, Maler, f 26. 8. 1846 Nürnberg. Er wohnte in S. 1584 (Am Spitzenberg 6). Dock, Heinrich, Glockengießer, Kupferschmied, wurde 1392 im Nürnberger Bürgerbuch eingetragen. Lit.: AKL; Thieme-Becker. Docker, Rotschmied, oo Catharina (f Herbst 1481, wohnhaft auf der Sebalder Stadtseite). Lit.: Burger, 1961 Nr. 3166. Dockhorn, Fritz, Militärmusiker, * 21. 6. 1872 Hettstedt. Am 16.9.1890 trat er freiwillig als Musiker beim 1. Kurhess. Infanterie-Regiment Nr. 81 ein und wurde nach bestandenem Kapellmeisterexamen 1904 Stabstrompeter des Kgl. Bayer. 1. Chevaulegers-Regiment in Nürnberg. Am 30.9.1911 schied er aus dem Militärdienst aus. Werke: Für neunstimmiges Trompeterkorps komponierte er u.a. die Märsche „Ein Hoch der Kavallerie", „Frisch ins Feld", „Huldigungsfestmarsch" und „Vivat Nürnberg". Lit.: Lexikon zur Militärmusik im Königreich Bayern, S. 15. Hanns-Helmut
Schnebel
Dockler s.a. Tockler Dockler, Daniel Sigmund, Goldschmied, Gold- und Silberarbeiter, Münzeisenund Siegelschneider, Medailleur, get. 17. 1. 1700 Nürnberg - begr. 21. 1. 1733 Nürnberg. Sohn des -»Sigmund, Goldschmied. Unverheiratet. 1711-16 Lehre bei seinem Vater. 1726 wurden er und Andreas -»Vestner in die Zahl der berechtigten Münzeisenschneider aufgenommen. Mz: D S D. Er wohnte bis zu seinem Tod bei seinem Vater. Für die Medaille auf den Frieden von Wien mit der Signatur D S D wurde vermutlich ein früher gefertigter Stempel von Dockler verwendet, die mit der Jahreszahl 1737 versehene Rückseite wurde später von einem anderen Stempelschneider geschnitten. MuS: NÜRNBERG, GNM. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Will, Münzbel. Bd. II, S. 141; Barock, 1962, S. 129; Kellner, 1991; Erlanger/Fischer, 2000; Archiv zur Nbger. GSK im GNM. Dockler, Fritz (Goldschmied, 1423) s. Tockler, Fritz Dockler, Hans d. Ä., Rotschmied, Vater des -»Hans d. J„ 1587 Meister. Lit.: LocknerNr. 373. Dockler, Hans d. J., Meistersinger, Rotschmied, get. 23. 12. 1589 Nürnberg - t zw. Sept. 1621 und April 1624 Nürnberg. Sohn des -»Hans d. Ä. oo 16.3.1612 Margaretha Gulden (begr. 28.4.1624). 1619-21 als
Singer, 1621 einmal als Schulhalter belegt. 1620 kaufte er sich mit 1 fl. in die Meistersingergesellschaft ein. Sein letzter Singschulauftrag ist für den 9.9.1621 belegt. Lit.: Stahl, 1982. Dockler, Heinrich, Meistersinger, sang 1558 an einer Zeche. Lit.: Stahl, 1982. Dockler, Sigmund, Goldschmied, Gold- und Silberarbeiter, * 20. 9. 1667 Nürnberg - begr. 26. 3. 1753 Nürnberg. Sohn des Joachim, Goldschläger, oo 17.5. 1697 Helena Martha, Tochter des Bierwirts Martin Soner, mind, eine Tochter Margareta, geb. 29.11.1696. 1680-85 Lehre bei Christoph -»Beer. Aus seiner Gesellenzeit ist ein konischer Becher mit biblischen Szenen überliefert (heute in New York, Metropolitan Museum), auf dessen Fußunterseite er sich mit seinem Namen verewigte; außerdem signierte er ihn in einer der Szenen mit seinen Initialen SD und mit der Jahreszahl 1690. Am 2.11.1696 bestand er die Meisterprüfung und wurde am 15.9.1697 als Meister vereidigt. 1719-23 und 1739-41 Geschworener. Mit 56 Jahren war ihm eine sehr lange Schaffenszeit beschieden. Das Amt des Genannten und Handwerksherrn (Ratsherr) von 1741-53 zeigt die große Wertschätzung als Bürger. 1742 lieferte er einen goldenen Präsentierteller mit einem Füßlein, den der Rat Kaiser Karl VII. schenkte; das kaiserliche Wappen auf dem Teller stach Johann Wilhelm -»Stör. Dockler lieferte dem Rat auch mehrere Silberarbeiten zu Geschenkzwecken. Sein bekanntes Oeuvre umfaßt vor allem Kirchengerät, aber auch Tafelsilber und Judaica. Sein Hauptwerk ist jedoch eine Monstranz von 1729, geschaffen fur die katholische Stadtpfarrkirche St. Marien in Sulzbach. An der Monstranz arbeitete offensichtlich auch sein jung verstorbener Sohn -»Daniel Sigmund, der die Bezahlung von 669 fi. in Empfang nahm. Auftraggeber war Herzog Johann Christian von Sulzbach, der auch zahlreiche Edelsteine stiftete. Diese wurden vom Sulzbacher Goldarbeiter Nikolaus Lochner, jedoch offensichtlich unter der Aufsicht von Daniel Sigmund Dockler, appliziert. Er bildete folgende Lehrlinge aus: Johann Jakob Wald (1698-1704, wurde 1721 Meister in Augsburg); Ferdinand Friedrich -»Waechtler (Wächtel) aus Fürth (1705-11, ließ sich in Fürth nieder); Daniel Sigmund, seinen Sohn (1711-16); Martin Schmidbauer (1715-21); Wilhelm Gottfried Wolff aus Naumburg (1722-27); Johann Christoph Häcker (173238); Michael Gottlieb Storckgraffaus Fürth (1742-47); Georg -»Neyen (1749-53), sein Enkel. 1696 erwarb Dockler um 1300 fl. ein Haus bei Allerheiligen mit einem Krämlein (Vordere Landauergasse 4). Sein Portrait befindet sich im Vorgeherbuch der Goldschmiede, Bl. 8. Seine Tochter Margarethe Helena heiratete am 4.5.1728 den Goldschmied Christian -»Neyen. Der in der Literatur immer wieder auftauchende Georg Dockler d. J. existiert nicht, durch die lange Schaffensperiode glaubte man die Lebensdaten auf zwei Meister verteilen zu müssen. MuS: FORTH b. Nbg., ev. Pfarrkirche: Patene, 1738. NEW YORK: Metropolitan Mus. NÜRNBERG, GNM. TENNENLOHE, ev. Pfarrkirche: Abendmahlskelch und Patene. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Rosenberg 4276, 4283; Roth, 1802; Stockbauer, 1893; Barock, 1962; Jamnitzer, 1985; Fischer/Maué, 2000; Timann, „Meister mit der stehenden weiblichen Figur", in Weltkunst 2003,
275 Heft 6, S. 859-862; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 158; Kohn, NHb Sebald. Ausst.: 1962/6, 1986/30 Nr. 160; 2002/1; 2004/6 S. 169, 183. Döbereiner, Christian, Musiker, Gambist, Chorleiter, Komponist, * 2. 4. 1874 Wunsiedel - f 16. 1. 1961 München. Sohn des Johann, Stadtmusikdirektor in Wunsiedel; Bruder des -»Otto. Bereits mit 12 Jahren wirkte er als Geiger in der Stadtkapelle und als Trompeter bei der Turmmusik in Wunsiedel mit. Musikstudium in München. Ab 1.1.1899 Hofmusiker in München, 1908 zum Kammermusiker ernannt. 1925 war er Leiter des Münchner Bachfestes, 1928 leitete er das Nürnberger Bach-Fest. 1934-45 war er Dirigent des Münchner Bach-Vereins. Werke: Verz. seiner Kompositionen s. MGG 3, 619f.. Lit.: Bosl II; Stadtlexikon 2000. Döbereiner, Otto, Prof., Musiklehrer, * 15. 2. 1890 Wunsiedel - f 26. 10. 1969 Nürnberg, Grab Nr. 421 auf dem Rochusfriedhof, Epitaph noch vorhanden. Sohn des -»Johann, Türmer und Stadtmusiker in Wunsiedel; Bruder des -»Christian. Musikstudium in München. Seit 1912 Musikdirektor in der Schweiz, 1918 Stadtkantor in Rothenburg/Tauber. 1920 ließ er sich in Nürnberg nieder und war Studienrat an der DürerOberrealschule (später Dürer-Gymnasium), wo er im selben Jahr einen Knabenchor gründete, ebenso 1921 den Nürnberger Madrigalchor, den er auch leitete. Mit dem Madrigalchor wirkte er auch beim Bach-Fest 1928 mit. Er wohnte Ludwigstraße 9. Mitglied des Künstlervereins. Lit.: Stadtlexikon 2000. Döderlein, Abraham, Meistersinger, nahm 1626 einmal an einer Singschule teil. Lit.: Stahl, 1982. Doederlein, Johann Christoph, Dr. theol., ev. Theologe, * 20. 1. 1746 Windsheim - f 2. 12. 1792 Jena. Sohn des Johann Georg, Pfarrer, oo I) Windsheim 5.6.1771 Carolina Maria (f 2.3.1787 Jena), Tochter des Johann Georg -»Merklein, Bürgermeister in Windsheim, zwei Söhne überlebend; II) Jena 6.4.1790 Rosina Christiana Eleonore von Eckardt (f 16.1.1832 München), Professorentochter aus Jena, ein Sohn. 1664 Studium der Philosophie, Mathematik, Geschichte und der orientalischen Sprachen in Altdorf. 1767 Hauslehrer bei Familie von Scheurl in Engelthal. 1768 Diakon an der Stadtpfarrkirche Windsheim. 1772 Magister in Altdorf. 1772 Diakon und Professor der Theologie in Altdorf. Er war dreimal Dekan, 1780 auch Rektor. 1782 bis zu seinem Tod Professor der Theologie an der Universität in Jena. Panzer verzeichnete sein Portrait. Seine Witwe heiratete in Jena am 17.1.1797 Immanuel Niethammer, später Oberkonsistorialrat in München. Werke: Verz. seiner vielen Schriften s. Waldau, Dipt. cont. 1780, S. 20-22 und Will, GL V, S. 235-242 und VIII, S. 447. Lit.: ADB; Simon, Pfb. Nr. 241; Klaus Leder: Universität Altdorf, Nbg. 1965, S. 161 f.; Stadtlexikon 2000. Döllius, Clara, Malerin, wohnte 1863 in L. 1472 (Kappengasse 17). Döllner, Christian, Architekt, Bauunternehmer, wohnte 1906 in der Kaulbachstraße 18, 1932 in der Uhlandstraße 3. Werke: NÜRNBERG, Jugendstilhaus: Meuschelstraße 9 (1905). Lit.: Willenberg, in: MVGN 75, 1988. Dönderlein, Hans, Rotschmied, 1540 Meister. Lit.: Lockner Nr. 43.
Döring Döning, Johann Lorenz (Kupferstecher, 1707) s. Hönig, Johann Lorenz Döpping, Hugo, Bildhauer, wohnte 1878 in der Tetzeigasse 24, 1881 in der Äußeren CramerKlettstraße 15, Atelier in der Schonhoverstraße 4. Doerfler, Carl, Kupferstecher. Nach Füßli, KL war er ein Nürnberger Kupferstecher um 1522, „der uns indessen einzig durch sein Bildnis bekannt ist". Das den Stecher zeigende Portrait ist D.F. fecit bez. und 1522 datiert. Doerfler ist nicht in Nürnberg nachweisbar. Lit.: Thieme-Becker. Dörfler, Georg, Architekt. Werke: N Ü R N B E R G , Jugendstilwohnhaus: Wirthstraße 27 (1905). Lit.: Willenberg, in: M V G N 75, 1988. Dörfler (Dörffler), Hans, Zirkelschmied, f 8. 11. 1591 Nürnberg, Grab Nr. 963 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1599, noch vorhanden, oo I) Apollonia ( t Dez. 1572). II) Gertraud. 1572 wohnte er in der Elenden Gasse (Rosental). Seine Witwe heiratete den Zirkelschmied Hans -»Geuder. Lit.: Gugel Johannis, S. 131 (ohne Grabnummer); Trechsel, S. 325; Burger, 1972 Nr. 10304; Zahn, DI-N Nr. 2418. Dörfler, Joachim, Stempelschneider, war in den 1590er Jahren bis nach 1630 im Ämterbüchlein eingetragen. 1594 erwarb er um 1100 fl. das Haus Kaiserstraße 14; 1629 wurde er in einer Nachbarschaftsnennung als Gürtler und Weinschenk bezeichnet. Lit.: Zahns Jb. I, 1868; Kohn, N H b Lorenz. Döring, Klavierbauer. Seine Witwe Karolina Wilhelmina Eleanora wurde 1829 als Besitzerin des Hauses L. 1541 (Westtormauer 14) erwähnt. Döring, Adam, Zinngußwarenfabrikant, fertigte insbesondere gravierte Trinkgeschirre. Die gleichnamige Zinngußwarenfabrik wurde auf der Jubiläumsausstellung 1906 mit einer silbernen Medaille fur die sehr gute und gediegene Ausführung von Zinnkrügen ausgezeichnet. Die Fabrik befand sich 1913 in der Scheurlstraße 7. Ausst.: 1906/03; 1906/04. Döring, Anton, Pseud. Poiterla, Oberstaatsanwalt, Mundartdichter, * 1 1. 5. 1883 Nürnberg - t 14. 8. 1955 Nürnberg. Jurastudium in München, Leipzig und Erlangen. 1910 legte er die Staatsprüfung ab. 1919 war er Amtsrichter in Nürnberg, am 1.5.1941 Senatspräsident am Oberlandesgericht. 1950 trat er in den Ruhestand. MuS: N Ü R N B E R G , StadtB. Lit.: N Z vom 16.8.1955. Ausst.: 1966/5. Döring, Anton, Zinngießermeister, war 1909 in der Scheurlstraße 7 ansässig. Döring (Düring), August, Goldschmied, Gold- und Silberarbeiter, * G r i m m a - b e g r . 26. 3. 1675 Nürnberg. Sohn des Zacharias, Goldschmied in Grimma; Vater des -»Johann August, oo Nürnberg 12.7.1634 Maria (begr. 11.6.1674), Tochter des Bernhard Stör; Kinder. Am 17.3.1633 bestand er die Meisterprüfung und wurde am 13.9.1634 als Meister vereidigt. 1658-62 Geschworener. Mit Rv. vom 24.5.1632 wurde ihm das Bürgerrecht nach bestandener Meisterprüfung zugesagt, das am 9.11.1639 in das Bürgerbuch eingetragen wurde. 1668 wurde Döring vom Rat, der ihn als den tauglichsten und bestqualifizierten Meister bezeichnete, nach Regensburg geschickt, um dort bei einem Streit unter den Goldschmieden als Schiedsrichter zu fungieren. 1645 war er Besitzer des schwiegerväterlichen Eckhauses im Unteren Taschental bei der
Döring Schmelzhütte (Untere Talgasse 1), w o er bis zu seinem Tod wohnte. Seine Tochter Apollonia heiratete am 2.4.1662 Friedrich Michaelis, Pfarrer. Lit.: Stockbauer, 1893; Simon, Pfb. Nr. 877; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 159; Kohn, N H b Sebald. Döring, Jakob, Xylograph, t v o r 1863. Er war 1857-59 Lehrmeister von Wilhelm -»Hecht. 1856/57 wohnte er in der Rosenau 62, 1863 wurde seine Witwe erwähnt. Döring, Johann August, Goldschmied, * um 1638 Nürnberg - t 18. 4. 1704 Nürnberg. Sohn des -»August. Vom 22.4.1656 bis 1.1.1660 Lehre bei seinem Vater. Am 4.5.1675 wurde er im Alter von 37 Jahren im Landauer Zwölfbrüderhaus aufgenommen. Lit.: Jamnitzer, 1985; Archiv zur Nbger. GSK im GNM. Döring (Dering), Rudolph Peter Otto, Zinngießer, * Braunschweig - t 13. 10. 1837 Nürnberg. Sohn eines Goldarbeiters, oo Klara Sabina Macher (* um 1765 - t 23.2.1847). Seine Meisterstücke arbeitete er am 2.3.1801 bei Johann Gustav -»Scherzer in Nürnberg. Am 7.3.1801 wurde er Meister und am 10.5.1801 in die Meisterliste eingetragen. Lt. Quartiergeldliste von 1800 wohnte er als Mieter in S. 1388 (Innerer Lauferplatz 2/4 bzw. Münzplatz 1/3). 1829 war er in S. 1205 (Sonnengasse 4/6) ansässig und zum Schluß in S. 689 (Plattnershof 2-4). Die Witwe führte die Werkstatt, die dann von Johann Jacob -»Albersdörfer übernommen wurde, bis 1842 weiter. Lit.: Hintze, Nr. 501-503. Döringk, A. (oder H.?) Zeichner und Radierer, von ihm stammt ein bei Panzer verzeichnetes Bildnis des als Dichter von Schulkomödien bekannten Nürnberger Rektors Georg -»Mauritius d. Ä. von 1595. Döringk ist in Nürnberg nicht feststellbar. Lit.: Andresen IV, 232; Thieme-Becker. Dörner, Georg Salomon, Zirkelschmied, * Nürnberg, Sohn eines Meisters, wurde am 18.2.1773 in die Meisterliste eingetragen. Dörnhöfer, Georg Friedrich (Büchsenschäfter, 1712) s. Dörnhöfer, Georg Friedrich Dörr s.a. Dürr Dörr, Andreas, Kupferstecher, wohnte 1881 in Nbg.-Wöhrd, Rahm 23. Dörr, Georg, Zirkelschmied, t 7. 4. 1605 Nürnberg. Sein noch vorhandenes und 1589 datiertes Epitaph auf Grab Nr. 49 auf dem Johannisfriedhof zeigt fünf Ehefrauen: I) Barbara ( t 8.4.1580); II) Katharina ( t 2.7.1581); III) Apollonia (f 30.8.1588); IV) Margaretha ( t 11.6.1596); V) N. N.; sowie sieben Söhne und sechs Töchter. Lit.: KDM Nürnberg, 1977; Johannisfriedhof, 1991, S. 46f. Dörr, Karl, Zinngießer, * 1909 Nürnberg - j 1978 Nürnberg, oo Mathilde. Seit 1953 betrieb er in der Kopernikusstraße 27 eine kunstgewerbliche Zinngießerei, als Nachfolger von Josef -»Schmid. Anfang der 70er Jahre war der Betrieb in der Fahrradstraße 12, geleitet von Günther Dörr. Die Gießerei war noch Ende des 20. Jh. tätig. Aus dem Nachlaß von Karl Dörr erwarb das GNM eine Deckelschüssel, gefertigt vom Zinngießer Urban Christoph -»Marx. Lit.: GNM A, 1982, S. 116. Dörr, Otto Erich Friedrich August, Portrait-, Landschafts- und Genremaler, Zeichner, * 3. 12. 1831 Ludwigslust - t 19. 12. 1868 Dresden. Sohn des Kon-
276 rad, Hofmundschenk, oo 4.12.1861 Bertha Staudinger. Erster Unterricht beim Kupferstecher Hoffmann und beim Hofmaler Friedrich Lenthe. 1849 Besuch der Berliner Akademie, ab 1852 Weiterbildung bei Alexandre-Gabriel Decamps in Paris, wo er sich bis 1856 aufhielt, dazwischen kurzer Besuch bei seiner Schwester Dorothea in London. 1856 kehrte er nach Mecklenburg zurück, 1860 arbeitete er als Portraitist in Berlin, seit Ende 1861 lebte er in Dresden. Vor einer erneuten Reise nach Paris 1867 scheint er Nürnberg besucht zu haben, w o das Ölbild „Sebaldusgrab" entstand, ca. 120 χ 90 cm. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Bénézit. Dörrbaum, Johann Sebastian, Zirkelschmied, wurde am 30.10.1731 in die Meisterliste eingetragen. Dörrbaum, Johann Wolfgang, Schwertfeger, Langmesserschmied, wurde am 6.10.1740 in die Meisterliste eingetragen. 1759 erwarb er um 1900 fl. das Haus An der Karlsbrücke 6, das seine Witwe Maria Magdalena 1792 um 1300 fl. an den Goldschmied Christoph -»Reuter verkaufte. Lit.: Kohn, N H b Lorenz. Dörrbaum, Philipp Jacob, Goldschmied, Goldund Silberarbeiter, * Juli 1740 Nürnberg - begr. 9. 5. 1788 Nürnberg. Sohn des -»Johann Wolfgang, Messerschmied. oo 27.4.1767 Margaretha Sophia (begr. 27.4. 1767), Tochter des Kantors Michael Ammon. 29.7. 1755 - 29.7.1760 Lehre bei Conrad -»Bauer. Um die vorgeschriebene Gesellenzeit zu verkürzen, zahlte er 12 fl. in die Goldschmiedelade. Am 25.3.1767 bestand er die Meisterprüfung mit einem Bouquet-Ring mit 16 Steinen: Diamanten, Rubine und Smaragde und wurde am 29.3.1767 als Meister vereidigt. Im Testament vom 26.3.1776 setzten sich Dörrbaum und seine Frau gegenseitig als Haupterben ein. Bei seinem Tod wohnte er bei der ABC-Brücke (Karlsbrücke) auf der Lorenzer Seite, wohl im väterlichen Haus An der Karlsbrücke 6. Lit.: Stockbauer, 1893; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 160; Kohn, N H b Lorenz. Dörrbaum, Sebastian, Zirkelschmied, * Nürnberg, Sohn eines Meisters (-»Johann Sebastian?), wurde am 15.1.1765 in die Meisterliste eingetragen. Dörrer s.a. Derrer Dörrer (Düring, Dürnitz), Endres, Plattner, wurde im Feuerschauprotokoll von 1561 als Plattner und Wirt bezeichnet. 1576 erwarb Dörrer um 210 fl. das Haus Obere Schmiedgasse 42 mit Hinterhaus am Ölberg 29, das vor 1582 in andere Hände überging. Lit.: Kohn, N H b Sebald. DörrfuD, Karl, Maler, Radierer, Medailleur, Kunsthandwerker, Emailleur, * 2. 5. 1906 Fürth/Bay. - f 29. 4. 1984 Fürth/Bay. Sohn des Johann Georg, Reisender, oo 22.4.1939 Irma Kolb (* 1914 - t 1998), ein Sohn. 1918 Lehre als Dekorationsmaler in Fürth, anschließend Ausbildung zum Reliefgraveur und Medailleur bei Konrad -»Mannert. Nebenbei Besuch von Malkursen am Offenen Zeichensaal in Nürnberg, 1926-29 Besuch der Kunstgewerbeschule Nürnberg unter Joseph -»Pöhlmann (Metallbildhauerei) und Hans -»Werthner (Malerei). 1928 Studienreise nach Jugoslawien. 1932 reiste er im selbstgebauten Segelmotorschiff mit Ludwig -»Stieg durch die Donaustaaten bis zum Schwarzen Meer. 1939 zur Wehrmacht einberufen, vier Jahre Stationierung in Norwegen, wo er Motive
277 aus Norwegen malte. 1945-46 in franz. Kriegsgefangenschaft. 1944 verlor er durch Kriegseinwirkung die bis dahin geschaffenen Arbeiten. D ö r r f u ß war ein sehr geschätzter Maler, mit vielseitiger Motivwahl, mit Schwergewicht auf fränkischen Landschaften und Stadtansichten von Fürth. 1953 wohnte er in Fürth, Nürnberger Straße 121. 1929 erhielt er den Schillerpreis der Stadt Nürnberg, 1973 das Bundesverdienstkreuz am Band. Seit 1947 Mitglied der Künstlergruppe „Der Kreis". Sein N a c h l a ß wurde 1995 in Ebermannstadt durch das Auktionshaus Schloß Burggaillenreuth versteigert. W e r k e : B E I L N G R I E S ; Ev: Kirche: Kruzifix. F Ü R T H , Friedhof: Kruzifix in der Aussegnungshalle; - , Stadtmus: 35 Werke. N E U N K I R C H E N A M B R A N D , Kirche St. Michael: Türen (zusammen mit Felix -»Müller). N Ü R N B E R G , Krankenhaus Martha Maria, Kapelle: Kreuzweg. M u S : N Ü R N B E R G , G N M ; - , M S t N : Gemälde, Aquarelle, Emailmalereien. Lit.: A K L ; Vollmer; H. Wilhelm, in: Fränk. Heimat H. 2/3, 1939; Lohrey, 1989; Der Kreis, 1997. Ausst.: 1934/1; 1934/3; 1936/1; 1941/12; 1942/1; 1944/2; 1945/1; 1946/1, -12, - / 3 ; 1947/1, - / 3 , - / 4 ; 1948/5; 1949/1, - / 2 ; 1950/1, - / 3 ; 1951/1, -12, - / 4 ; 1952/1, -12, - / 3 ; 1953/1, - / 8 , - / I I ; 1954/2, - / 1 0 ; 1955/1, -12, - / 3 , - / 1 2 ; 1956/1, -12, - ß , -15; 1957/4; 1958/2, - / 3 , - / I I ; 1959/13; 1960/2, - / 3 ; 1961/10; 1 9 6 2 / 1 , - / 3 ; 1963/3; 1964/1; 1965/2; 1966/2; 1969/14; 1 9 7 0 / 1 , - / 2 ; 1 9 7 2 / 1 , - / 2 , - / 1 5 ; 1973/3; 1975/1; 1976/2; 1977/2; 1989/1; 1994/6; 1997/2; 2002/5.Matthias Mende Dörrmann, Johann, Dosenmaler, Vergolder, * um 1815 Nürnberg - t 19. 6. 1849 Nürnberg. Sohn des Matthäus Andreas, Theaterschneider, oo 20.3.1846 Maria Magdalena (* um 1821 - t 11.5.1863), Tochter des Johann Christoph Preißel, Ahlenschmiedmeister. 1846 wohnte er in L. 656 (Lorenzer Straße 13) und zum Schluß in L. 782 (Johannesgasse 27). Dötschmann, Karl L u d w i g (Carl Ulrich), Uhrmacher, * um 1785 Nürnberg. Sohn des Johann Andreas, oo 28.10.1821 A n n a Maria Barbara Schräm (* Erlangen um 1793). 1821 wohnte er in S. 257 (Maxplatz 2), 1829 war er Besitzer des Hauses L. 984 (Kornmarkt 9). Lit.: StadtAN C 21/11. Doherty, Stahlstecher, um 1860/67 tätig. Er schuf einige Teilansichten von Nürnberg nach Vorlagen von Victor -»Petit und Emile -»Rouargue. MuS: N Ü R N BERG, MStN: Tiergärtnertorplatz mit Dürerhaus, Stahlstich nach Emile -»Rouargue für das „Journal des Demoiselles", erschienen 1867, 11 χ 15,5 cm. Lit.: Versteigerungskatalog v o m M ä r z 1987, Nr. 4851, der Firma Reiss & A u v e r m a n n , Königstein. Ausst.: 1991/1, S. 80-81. Dolch, Walther, Maler, Kunsterzieher, * 29. 12. 1894 München - f 17. 1. 1970 Konstanz. Bis 1918 Studium an der T H München, unterbrochen durch Kriegsdienst. Dann Besuch der Kunstgewerbeschule. 1921 Staatsexamen für das höhere Lehramt im Zeichnen an der TH M ü n c h e n . 1924 Studium der Malerei an der A d B K unter Hermann Groeber. A b 1927 Kunsterzieher an der Lehrerbildungsanstalt Amberg. A b 1965 lebte er in Dingolsdorf am Bodensee. Er scheint über viele Jahre eine enge Verbindung mit Nürnberg gepflegt zu haben, wie aus seinen Ausstellungsbeteiligungen hervorgeht. 1951/56 Mitglied der Nürnberger Künstlergenossenschaft. M u S : N Ü R N B E R G , M S t N :
Dollhopf 6 G e m ä l d e (davon 2 im Krieg zerstört). Lit.: A K L ; Vollmer. Ausst.: 1931/2; 1935/1; 1942/1; 1951/3; 1955/3; 1956/5; 1961/10; 1963/1; 1989/1; 1991/1. Doli, Anton, Architektur- und Landschaftsmaler, Lithograph, * 3. 3. 1826 M ü n c h e n - f 2. 5. 1887 München, oo 1862 Ν . N . N a c h Abbruch d e s Studiums der Jurisprudenz wandte er sich als Autodidakt der Malerei zu. Bekannt wurde Doli durch seine stimmungsvollen Winterbilder. A u f seinen R e i s e n durch Bayern und die Schweiz entstanden zahlreiche V e d u ten, darunter mehrere Nürnberger Ansichten. W e r k e : N Ü R N B E R G . „Mögeldorfer Kirche", Öl. „Motiv an der Pegnitz in Nürnberg", Öl/Lw, 31 χ 56,5 c m . „Kaiserstallung mit Fünfeckturm und Luginsland", A q u a rell/Papier, 14 χ 10 cm. „Idyllischer Hinterhof in Nürnberg", Aquarell, 9 x 1 4 cm. M u S : N Ü R N B E R G , Slg. Grieb: „Karolinenstraße mit Lorenzkirche", 01/ Holz, 39,5 χ 31,5 c m ; Weinstadel mit Wasserturm und Henkersteg, Aquarell, 34 χ 45 cm. Lit.: A K L ; T h i e m e Becker; v. Boetticher Nr. 15, 16. Ausst.: 1994/10. Doli, Hans, Trompetenmacher, * 1582 N ü r n b e r g t vor 1668 Nürnberg. Wohl Sohn des Hans, Bäcker, oo з.5.1614 Maria Magdalena Fusel (begr. 1.3.1668, als Witwe, w o h n h a f t in der Katharinengasse), zwei T ö c h ter. 1614 Meister. Mz: H D über Sonne. 1629 w u r d e er w e g e n eines Verstoßes gegen die H a n d w e r k s o r d n u n g bestraft. 1634 bat er um die Erlaubnis, w e g e n der vielen Arbeit einen Lehrjungen a u f z u n e h m e n , w a s ihm verwehrt wurde. Er fertigte Trompeten und Z u g p o s a u nen. In späteren Jahren scheint er in ärmlichen Verhältnissen gelebt zu haben. 1662 bat er, 80jährig, w e g e n eines offenen Beines um A u f n a h m e in das Heilig-Geist-Spital. M u S : M Ü N C H E N , Deutsches Mus. Lit.: Wörthmüller, in: M V G N 45, 1954, S. 253 и. M V G N 46, 1955, S. 403; Pechstein, in: M V G N 59, 1972, mit Abb. Mz. Doli, Paulus, Ring- und Geschmeideschmied, t N ü r n b e r g , Grab Nr. 1256 auf dem R o c h u s f r i e d h o f , Epitaph dat. 1610, noch vorhanden. Sohn des Michael, oo Gertraut. Lit.: Zahn, DI-N Nr. 3096; K D M N ü r n berg, 1977. Dollfuß (Goldschmied, 1530) s. Roth, C o n r a d II. Dollhopf, Günter, Maler, * 25. 5. 1937 N ü r n b e r g . Besuch des Progymnasiums in Oettingen, N e u e s G y m n a s i u m in Nürnberg, Abitur. 1957-58 Germanistik und Philosophiestudium in München, 1958-61 Studium an der A d B K N ü r n b e r g bei Fritz -»Griebel, sowie Ausbildung in der Lithographie- und Radierwerkstatt bei L u d w i g -»Krämer, 1961-64 an der A d B K M ü n c h e n bei Anton Marxmüller, 1963 Meisterschüler bei Hermann Kaspar. 1963 Kunsterzieherexamen, 1966 pädagogisches Examen für das Lehramt an H ö h e r e n Schulen. 1964-71 Kunsterzieher in München, SulzbachRosenberg und Amberg. 1971 Lehrauftrag an der A d B K Nürnberg, seit 1973 dort Professor, Lehrstuhl für Kunsterziehung. Seit 1965 w o h n h a f t in A m b e r g . 1971 Förderungspreis fur Malerei und Graphik des Freistaates Bayern. 1994 Bundesverdienstkreuz. 197375 Mitglied der Künstlergruppe „Der Kreis". W e r k e : s. Karl Heinz Schreyl: Günter Dollhopf: D a s druckgraphische Werk 1958-1975 (394 Nrn.), N ü r n b e r g 1975. W V der Malerei 1968-73, Institut f ü r m o d e r n e Kunst, Nürnberg 1974. M u S : N Ü R N B E R G , M S t N . Lit.: A K L ; A d B K , 1983; Lohrey, 1989; D e r Kreis,
Dollinger 1997. Ausst.: 1961/19; 1963/27 EA im UniversaHaus; 1965/27; 1972/15; 1975/6 EA; 1973/3; 1975/1; 1976/1; 1978/1; 1981/3; 1983/12; 1986/5, - / 2 3 ; 1987/1; 1988/1, - / 2 6 EA; 1989/29 EA; 1990/16 EA; 1995/1; 2002/5; 2003/2 EA. Dollinger, Conrad von, Architekt, Kunstgewerbler, * 22. 6. 1840 Biberach/Riß - t 22. 10. 1925 Stuttgart. Studium am Polytechnikum in Stuttgart. Ab 1870 Lehrer für Baukonstruktion an der Baugewerkeschule in Stuttgart, 1871-1906 am Polytechnikum. Auf seinen Reisen durch Deutschland, Frankreich und Italien dürfte er auch in Nürnberg gewesen sein, wie eine überlieferte Zeichnung belegt. MuS: NÜRNBERG, Slg. Grieb: Haus untere Talgasse 18, Bleistiftzeichnung dat. 1904 (möglicherweise Entwurf fur eine Fassadengestaltung). Lit.: AKL; Thieme-Becker. Dollinger, Jakob Johann, Porzellanmaler, wohnte 1870 in der Mittleren Kreuzgasse 15. Dolph, J. Α., Stahlstecher, Werke: NÜRNBERG, Blick von der Karolinenstraße auf die Lorenzkirche, Stst. um 1850. Ausst.: 1953/10 Nr. 139. Dombach, Alexander, Kartenmacher. Seine Tochter Magdalena heiratete am 12.6.1660 Hieronymus -»Eckel, Kartenmacher. Lit.: Sporhan-Krempel/Wohnhaas, 1973. Dörnbach (Donbach), Georg, Kartenmaler, get. 25. 8. 1573 Nürnberg - begr. 13. 5. 1612 Nürnberg. Sohn des ->Hans, Kartenmaler, oo 21.10.1600 Margarete Link. Lit.: Hampe, Rv. II, 1714; Sporhan-Krempel/ Wohnhaas, 1973. Dörnbach, Hans d. Ä., Kartenmaler, get. 19. 12. 1543 Nürnberg - begr. 15. 3. 1606 Nürnberg. Vater des -»Georg, Kartenmaler, oo 6.2.1577 Elisabeth Holtzer. Lit.: Sporhan-Krempel/Wohnhaas, 1973. Dombach (Dambach, Donbach, Dannpach), Hans d. J., Kartenmaler, get. 11. 5. 1586 (oder 11. 1. 1582) Nürnberg - f nach 1661 Nürnberg. Sohn des -»Hans d. Ä. oo I) 6.6.1609 Jakobina Kastner ( t 21.4.1622); II) 12.8.1622 Amalie Burcard (f 24.1.1653); III) 16.1. 1654 Margareta Grippner; ließ noch 1661 ein Kind in Nürnberg taufen. Lit.: Sporhan-Krempel/Wohnhaas, 1973. Dombach, Jacob, Kartenmacher, get. 15. 6. 1619 Nürnberg - begr. 17. 3. 1666 Nürnberg. Sohn des -»Hans d. J. oo 26.11.1644 Magdalena Schmid. Lit.: Sporhan-Krempel/Wohnhaas, 1973. Donaubauer, Wilhelm, Maler, * 23. 5. 1866 Ingolstadt - t 13. 9. 1949 München. Sohn eines Rittmeisters, der als Architekt und Festungsbaumeister an der Festung Ingolstadt beschäftigt war. Gymnasium in Ingolstadt. Studium der Malerei, Kunstgeschichte und Architektur an der AdBK München unter Gabriel von Seidl. 1905 Rückkehr nach Ingolstadt, wo er als Architektur- und Landschaftsmaler arbeitete. 1918 Umzug nach Starnberg, 1920 nach Fürstenfeldbruck, wo er ein Haus an der Amper erwarb. Er scheint auch in Nürnberg gewesen zu sein, was aus einer Federzeichnung mit der Ansicht der Nürnberger Burg und einem Aquarell des Weinstadels hervorgeht, die 1984/ 2000 im Kunsthandel angeboten wurden. Lit.: AKL. Donbach s. Dombach Donellus (Doneau), Hugo (Hugues), Rechtsgelehrter, * 23. 12. 1527 Chalons-sur-Saône/Frankreich t 4. 5. 1591 Altdorf, begr. am 7.5. in der Laurentius-
278 kirche, Bronzeepitaph im Chor, noch vorhanden, oo Heidelberg 1573 Suzanne Modekens, gen. Bouchette aus Leiden/Brabant, kinderlos. Studium der Humaniora und Philosophie am Kolleg von Tournon. Um 1544 Beginn der juristischen Studien in Toulouse unter Johannes Corasius (Jean Coras) und Anoldus Ferrerus (Arnaud Ferrier), etwa 1546 Fortsetzung des Studiums in Bourges, wo eine neue quellenkritische und systematisierende Methode der Rechtswissenschaft u.a. von Franciscus Duarenus (François Duaren) gelehrt wurde. Am 17.7.1551 Promotion zum Dr. iuris civilis. Er wurde sofort auf einen der vakanten Lehrstühle fur das Zivilrecht berufen, wo er Hieronymus -»Paumgartner d. J. aus Nürnberg als Schüler hatte. Die Hugenottenverfolgung in Frankreich, die mit der Bartholomäusnacht am 23./24.8.1572 in Paris begann, vertrieb ihn aus Bourges und Frankreich. Am 17.2.1573 bezog er den Codex-Lehrstuhl in Heidelberg, Ende 1579 folgte er einem Ruf nach Leiden, nachdem er als Calvinist in Heidelberg ebenfalls ärgerliche Auseinandersetzungen hatte. 1587 verlor er auch dort seinen Posten, nachdem bereits die vorangegangenen Jahre aus politischen und religiösen Gründen nicht erfreulich für ihn gewesen waren. So nahm er den bereits wiederholt vorgetragenen Ruf 1587 nach Altdorf an, wo er römisches Recht lehrte. Am 30.5.1588 traf er in Nürnberg ein und hielt am 8.8.1588 seine Antrittsrede in Altdorf. Er erhielt das seinerzeit fürstliche Jahresgehalt von 500 fl. und eine einmalige Vergütung von 150 fl., um sich in Altdorf zu installieren. Donellus zählte zu den fuhrenden Rechtsgelehrten seiner Zeit und verlieh der juristischen Fakultät in den wenigen Jahren seines Wirkens internationale Bedeutung. Leider wurde sein Wirken durch einen persönlichen Zwist mit seinem Kollegen -»Giphanus bis zu dessen Weggang 1590 überschattet. In Altdorf entstand sein Hauptwerk, die „Commentarli de iure civilii". Von den 28 Bänden waren zu seinen Lebzeiten erst 11 Bände erschienen, den Rest besorgte sein früherer Schüler und Nachfolger in Altdorf, Scipio -»Gentiiis. Seine große Bibliothek wurde dem Nürnberger Rat angeboten, aber nicht erworben und dadurch in alle Winde zerstreut. Sein 1590 gemaltes Bildnis befindet sich im Besitz der UB Erlangen. Panzer verzeichnete sein gestochenes Portrait in mehreren Varianten; auch wurde 1590 eine Medaille auf ihn geschaffen. Seine Statue befindet sich an vierter Stelle (von West nach Ost) der 13 Rechtsgelehrten an der Außenfassade des Nürnberger Justizpalastes, Fürther Straße 110, Bildhauer Philipp -»Kittler. Werke: WV. s. E. Holthöfer, in: Lebensbilder Franken 10, 1982. Lit.: ADB; N D B ; Will, GL I, S. 283-87 u. V, S. 243-245 u. VIII, S. 447; R. von Stinzing: Hugo Donellus, Erlangen 1869; Neidiger, in: MVGN 43, 1952, S. 246; Jamnitzer, 1985, S. 462; Masa, Freiplastiken, S. 405; Recknagel, 1998, S. 33; Mährle, 2000; Stadtlexikon 2000. Doner, Jörg, Buchdrucker, 1486 Bürger. Lit.: GNM, AKdV, 1860, S. 119. Denies, Michael, Rotschmied, Gewichtmacher, 1669 Meister. Lit.: LocknerNr. 881. Dopler, Hans (Organist, 1572) s. Topler, Hans Doppelmayr, Friedrich Wilhelm, Rechtsgelehrter, Zeichner, Radierer und Lithograph als Dilettant, * 4. 9. 1776 Nördlingen - t 2. 8. 1845 Nördlingen. Sohn
279 eines Lehrers und Pfarrers, oo I) Ν. N., acht Kinder, zwei Söhne, zwei Töchter überlebend; II) Luise Friederike, ein Sohn. Bis 1798 Jura-Studium in Erlangen. Landgerichtsassessor in Rosenheim und Starnberg Rechtsrat in Nördlingen, dort 1831 Bürgermeister. Bereits in Rosenheim trat er als Landvermesser, Zeichner und Radierer in Erscheinung. Als Künstler war er Autodidakt, zeichnete Landschaften im Chiemgau, in Oberbayern und im Ries. Für das Dürer-Stammbuch 1828 lieferte er eine Zeichnung. 1833 zeigte er auf der Kunstausstellung in Nürnberg zwei Federzeichnungen mit Gebirgslandschaften. Er war Ehrenmitglied des Nürnberger Kunst-Vereins. MuS: NÜRNBERG, GNM. - , MStN. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Sitzmann, 1983; Schornsches Kunstblatt 1833, S. 382; Boerner, Auktionskatalog Nov. 1864, S. 26, Nr. 297. Ausst.: 1833/1; 1907/3; 1973/2; 2003/3 Nr. 80. Doppelmayr, Johann Gabriel, Geograph, Mathematiker, Physiker, Herausgeber, * 27. get. 30. 9. 1677 Nürnberg - t 1. begr. 8. 12. 1750 Nürnberg. Sohn des Johann Sigmund, Handelsmann, oo 18.2.1716 Susanna Maria (* 1697 - t 20. begr. 22.9.1728), Tochter des Hans Leonhart Kellner, Apotheker, vier Söhne. 168996 Besuch des Egidiengymnasiums und des Auditoriums am Egidiengymnasium. 1696-99 Studium der Rechtswissenschaft, dann Mathematik und Physik als Hauptstudium an der Universität Altdorf, 1699-1700 in Halle. 1701 wechselte er zum Studium der Astronomie nach Leiden und lernte dort nebenher das Schleifen von Linsen. Nach einem kurzen Aufenthalt in England war er nochmals fünf Monate in Leiden. Am 14.8.1702 kehrte er nach Nürnberg zurück. 1704 wurde er Professor der Mathematik am Egidiengymnasium, welches Amt er bis 1750 innehatte. 1710 übernahm er auch die Aufsicht über die Sternwarte auf der Nürnberger Burg. Spätestens 1706 dürfte die langfristige Zusammenarbeit mit Johann Baptist -tHomann begonnen haben, für den er Druckvorlagen für astronomische Karten entwarf und 1714 eine vierzigseitige Einleitung für seinen Weltatlas verfaßte. Bis 1742 zeichnete er 30 Himmelskarten, die im „Atlas novus Coelestis" von -»Homanns Erben veröffentlicht wurden. Unter Anleitung Doppelmayrs entstanden zahlreiche Erd- und Himmelsgloben, die der Kupferstecher Johann Georg -»Puschner anfertigte und vertrieb. 1730 entstand Doppelmayrs Werk „Historische Nachricht von den Nürnbergischen Mathematicis und Künstlern", das auch heute noch ein wichtiges Nachschlagewerk ist. Sein handschriftlich von ihm berichtigtes und ergänztes Handexemplar, das für eine 2. Auflage vorgesehen war, befindet sich in der Bibliothek des GNM. Doppelmayr veröffentlichte ab 1705 wissenschaftliche Werke zu astronomischen Themen und zur Herstellung astronomischer Geräte. Daneben hat er zahlreiche Werke anderer Wissenschaftler neu herausgegeben, übersetzt und ergänzt. 1749 war er Besitzer des Anwesens Obere Wörthstraße 3/Untere Wörthstraße 3, wo er auch wohnte, ferner besaß er einen Hesperidengarten in der Langen Zeile. Er war Mitglied mehrerer Akademien und Gelehrtengesellschaften: Kaiserliche Leopoldinische Akademie der Naturforscher in Halle/Saale (1715); Preußische Akademie der Wissenschaften in Berlin; Kaiserliche Akademie der Wissenschaften in St. Petersburg (1741). Am 6.12.
Dormitzer 1733 wurde er Mitglied der Royal Society of London. Sein Stammbuch mit 98 Eintragungen befindet sich in der StB Bamberg. Panzer verzeichnete sein Portrait. Der Doppelmayrweg in Nürnberg wurde nach ihm benannt. Sein einziger überlebender Sohn Johann Sigmund wurde zunächst Apotheker in Hof, nach dem Tod seines Vaters studierte er Medizin in Erlangen und wurde Arzt in Hof. Werke: Bibliographie eigener Werke, als Herausgeber und Übersetzer siehe: Pilz, 1977. Nicht enthalten: Neu entdeckte Phänomena von der electrischen Kraft und dem dabey in der Finsterniß mehrenteils erscheinenden Licht, Nürnberg 1744. MuS: DRESDEN, Math.-physik. Salon. N Ü R N B E R G , GNM; - , StadtB. Lit.: ADB; N D B ; Will GL I, S. 287 u. V, S. 245f.; C. G. Müller, 1791, S. 157-162, 186; BFFK H. 3, 1927, S. 27; Kar) Kühn: Die Stimme Frankens, 26 Jg., Nbg. 1960; Barock, 1962, S. 200; Goldmann, Stammbücher 1981 Nr. 420; Stadtlexikon 2000; Hans Gaab, Doppelmayr 2001, S. 46-99; Kohn, Ν Hb Lorenz. Ausst.: 1907/3; 1960/11; 1968/9; 1978/5; 2002/4 S. 55. Doppelmeier, E. F., Zeichner?, MuS: N Ü R N BERG, MStN: Hallersches Schloß beym Peter, Bleistiftzeichnung bez.: „Nach E. F. Doppelmeier gez. den 18. August 1872". Dorer s. Derrer Dorfner, Reichart, Buchdrucker, 1488 Bürger. Lit.: GNM, AKdV, 1860, S. 119. Dorin (Turin), Johann Philipp, gen. Spieß, Buchhändler, * Heidelberg, war um 1619-21 in Altdorf auch als Verleger tätig. Mit Rv. vom 21.3.1621 wurde er des Stadtgebietes verwiesen. Lit.: Grieb, Buchgewerbe 2003, Nr. 462-464. Dorinde, s. Stöberlein, Dorothea Ursula Katharina Dormitzer, Else, (Pseudonym: Else Dorn), Schriftstellerin, * 17. 11. 1877 Nürnberg - t 3. 6. 1958 London. Tochter des Salomon Forchheimer, Holzhändler und Sägewerksbesitzer, oo 1898 Justizrat Dr. Sigmund Dormitzer (* 1869 - f 1943), zwei Töchter. Besuch der Höheren Töchterschule in Nürnberg und des Töchterinstituts in Heidelberg. Seit 1919 in der Verwaltung der Israelitischen Kultusgemeinde Nürnberg und im Hauptvorstand des Centrai-Vereins deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens tätig. Ab 1914 schrieb sie unter dem Pseudonym Else Dorn für das Feuilleton des Fränkischen Kuriers und später für das Nürnberg-Fürther Israelitische Gemeindeblatt. In den 1920er Jahren war sie Korrespondentin des Berliner Tagblatts. Im Löwensohn-Verlag Fürth (später Pestalozzi-Verlag) veröffentlichte sie zahlreiche Kinderbücher und war auch als Übersetzerin tätig. 1939 Übersiedlung nach Hilversum/Holland, 1943 Deportation nach Theresienstadt. Nach dem Krieg emigrierte sie nach England. Lit.: Lexikon deutsch-jüdischer Autoren, Bd. 6, 1998; Stadtlexikon 2000; Schmidt, 2005, S. 95. Dormitzer, Hans, Plattner, 1565 scheint er bereits vier Jahre für König Friedrich von Dänemark gearbeitet zu haben, auf dessen Fürbitte ihm mit Rv. v. 12.12.1565 das Nürnberger Bürgerrecht weitere drei Jahre vorgehalten, d.h. die Erlaubnis in Dänemark zu arbeiten, verlängert wurde. Er dürfte wohl identisch sein mit dem Plattner Hans Dürnitz, der 1560 um 1200 fl. das Haus Bergstraße 22 (östl. Teil) erworben hatte,
Dorn das er 1562 um 1050 fl. wieder verkaufte. Lit.: Hampe, Rv.; Kohn, NHb Sebald. Dorn, Else (Schriftstellerin, 1877) s. Dormitzer, Else Dorn, Elfi, Malerin, * 26. 7. 1929 Fürth, Tochter des Willi Sengeleitner, Geiger und der Pianistin Sophie Ries, oo 1951 Otto Dorn, Regierungsrat, ein Sohn. 1948 Abitur und Ausbildung zur mediz.-techn. Assistentin in Erlangen. Besuch von Malkursen an der V H S Nürnberg und Fürth; Schülerin von Bodo Boden, Privatunterricht bei Peter Brandstätter. Autodidaktisches Studium der Hinterglasmalerei und seit 1970 bis in die 1980er Jahre Hauptvertreterin für naive Hinterglasbilder in Nordbayern. Später Hinwendung zu Aquarell- und Ölgemälden, dabei überwiegen Landschafts-, Architektur- und Blumenmotive. Seit 1960 in Nürnberg, Lindenaststraße 29 ansässig. Mitglied im Kunstverein Erlangen, im Ring Fürther Künstler, der Münchner Künstlergenossenschaft und im BBK. MuS: NÜRNBERG, MStN: 4 Gemälde. - , Slg. Grieb. Lit.: Lohrey, 1989. Ausst.: 1975/1; 1981/21, -122 EA; 1983/16; 1993/2; 1994/3; viele Ausstellungsbeteiligungen außerhalb Nürnbergs. Dorn, Gabriel, Büchsen- und Feuerschloßmacher, oo 1) Ν. Ν.; II) 5.5.1679 Elisabeth Öttlinger. Im Nachlaß Hertel befand sich eine Pürschbüchse mit Luntenschloß, die Schäftung aus Nußbaumholz mit Perlmuttverzierungen war mit Gabriel Dorn 1662 signiert,, Hertel besaß noch weitere Büchsen von Dorn. Lit.: Hertel, 1841, S. 294f.; Krauß, Exulanten 2006, S. 97. Dorn, Georg, Maler, get. 28. 1. 1598 Nürnberg. Sohn -»Hans, Maler. 1611-15 Lehre bei Paul -»Juvenell d. Ä., der ihn 1613 bei der Restaurierung des großen Rathaussaales beschäftigte. 1615 wurde ihm das letzte Lehrjahr geschenkt. Seine weitere Tätigkeit ist unbekannt. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Tacke, 2001, S. 386. Dorn, Georg Jakob, Briefmaler, * um 1810 Nürnberg - 1 6. 11. 1844 Nürnberg. Sohn des Johann Jacob, Schreiber, oo I) 27.4.1834 Susanna Maria Christophora (* um 1809 - t 6.8.1839), Tochter des Wolfgang Christoph -»Thurner, Briefmaler; II) Anna Margarethe Rehelein (f 15.1.1867). 1834/37 wohnte er in S. 1288 (Am Treibberg 10) und zum Schluß in L. 1018 (Entengasse 23). Dorn, Hans, Plattner, oo 25.7.1530 Catharina Thürmin. Lit.: Schornbaum, 1949 Nr. 1533. Dorn, Hans, Flach- und Ätzmaler, * Velden/Mfr. begr. 18. 12. 1611 Nürnberg, oo 19.5.1595 Margaretha (* Velden - begr. 25.7.1622), geb. Franck, Witwe des Daniel -»Holzmann, Maler, fünf Kinder. Bei Einführung der Malerordnung 1596 war er bereits Meister und mußte kein Probestück vorlegen. Mit Rv. vom 15.9.1596 wurde ihm das Bürgerrecht zugesagt und am 23.10.1596 in das Bürgerbuch eingetragen, wobei er 4 fl. bezahlte. 1605-09 war er Vorgeher. Er hatte folgende Lehrlinge: Lienhart -»Tretwein (Redwein, 15951600), Hans -»Keiser (1600-05), Christoph -»Aichemann (1604-1608), Michael - K i l g a (ab 1610). Er wohnte am Katharinengraben. Sein Sohn -»Georg wurde ebenfalls Maler. Seine Witwe heiratete am 30.8.1613 den früheren Lehrling Hans Keiser. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Hampe, Rv.; II, 1445, 1447; Prein, 1989/91; Tacke, 2001, S. 386.
280 Dorn, Hans Albrecht, Rechenpfennigschlager, begr. 25. 11. 1783 Nürnberg, oo Anna Barbara (begr. 2.5.1782, unbesungen), mind, zwei Söhne. Am 29.7. 1732 Meister, 1761-63 und 1768-70 Geschworener. Am 22.2.1768 lieferte er bei einer Stempelvisitation 16 Rechenpfennigstempel ab. Er wohnte am Lorenzer Graben (Peter-Vischer-Straße). MuS: NÜRNBERG, GNM. Lit.: C. F. Gebert, in: MBNG, 1917; Katalog Slg. Perko im GNM; Mitchiner, 1988. Dorn, Hieronymus, Meistersinger, get. 23. 6. 1602 Nürnberg, Sohn des Wolfgang, Kürschner. War 1618 Teilnehmer einer Singschule. Lit.: Stahl, 1982; Franz Krautwurst, in: MVGN 70, 1983. Dorn, Hieronymus Conrad, Rechenpfennigschlager, Sohn des -»Hans Albrecht, wurde am 10.8.1773 Geselle im väterlichen Betrieb. Lit.: C. F. Gebert, in: MBNG, 1917; Mitchiner, 1988. Dorn, Johann, Kupferstecher, war 1783-93 als Kupferstecher im Ämterbüchlein eingetragen. Dorn, Johann Christoph (Christian), Zinngießer, * Nürnberg - t April 1773 Nürnberg. Sohn des Johann Nicolaus, Knopfmacher, co 18.8.1732 Ν. Ν. 1714-19 Lehre bei Hans Christoph -»Mager. Seine Meisterstükke arbeitete er bei Conrad -»Höss d. J. und wurde am 25.10.1729 in die Meisterliste eingetragen. 1748-51 Geschworener. Lit.: Hintze, Nr. 403. Dorn, Johann Martin, Rotschmied, Leuchtermacher, * Nürnberg. Sohn eines Meisters, wurde am 17.6.1783 in die Meisterliste eingetragen. Mz. ab 10.11.1784: Schellen. Lit.: LocknerNr. 1619; Stengel, in: GNM M, 1918/19, S. 146. Dorn, Johann Michael, Almosenbaumeister, Zeichner, war 1796/98 Bauinspektor im Landalmosenamt. MuS: NÜRNBERG, MStN: Federzeichnungen dat. 1780 und 1787. Lit.: Wallraff, 1976 Nr. 2697; Tiggesbaumker, 1988. Ausst.: 1986/4. Dorn, Michael, Maler, oo 27.2.1576 Clara, geb. Sporer, Witwe des Hans -»Gmünder, Maler, zwei Söhne, eine Tochter. Über die Herkunft Dorns ist nichts bekannt, es finden sich keine entsprechenden Angaben im Ehe- bzw. Verkündbuch. Als Lehrling arbeitete er 1570 mit an der Bemalung der Ehrenpforte für Kaiser Maximilian II. Mit Rv. vom 26.10.1576 wurde ihm das Bürgerrecht zugesagt und am 10.11. 1576 in das Bürgerbuch eingetragen, wobei er 4 fl. bezahlte. Er wohnte an der Ecke StöpseU/Tetzelgasse (Tetzeigasse 35, südlicher Teil); in einer Urkunde vom 11.10.1583 wurde er als zinsweiser Besitzer eines Unternebenhauses gegenüber dem Neunkirchner Hof genannt, der sich in der Tetzeigasse 20 befand. Am 9.8.1585 erscheint er letztmals in einem Rv. In Johann -»Hauers Liste der Maler, die am 4.5.1600 im Leben standen, fehlt sein Name. Da sein Tod in Nürnberg nicht beurkundet ist, könnte er die Stadt verlassen haben. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Hampe Rv.; Tacke, 2001, S. 387; Kohn, N H b Sebald. Dorn, Nicolaus, Rotschmied, Leuchtermacher, wurde am 22.5.1753 in die Meisterliste eingetragen. Lit.: LocknerNr. 1434. Dorn, Samuel Veit, geogr. Kupferstecher, get. 22. 9. 1740 Nürnberg - begr. 22. 6. 1787 Nürnberg. Sohn des -»Sebastian. Von ihm ist lediglich eine Karte „Indien" bekannt, die er für >Schneider und Weigel stach.
281 Dorn, Sebastian, Kupferstecher, get. 23. 4. 1705 Wöhrd b. Nbg. - begr. 10. 11. 1778 Nürnberg. Sohn des Christoph, Büchsenmacher und Stahlschneider, oo Wöhrd 22.10.1725 Magdalena Christina Glaser (begr. 11.11.1748), acht Söhne, sieben Töchter. 1755-79 war er als Kupferstecher im Ämterbüchlein geführt, 1780 gestrichen. Er widmete sich besonders dem Stich von Landkarten. Bei Joh. Bapt. -»Homann sind 23 von ihm signierte Karten nachgewiesen. Er wohnte zum Schluß in der Langen Gasse und erhielt ein „unbesungenes" Begräbnis, an dem kein Geistlicher teilnahm. M u S : NÜRNBERG, MStN. - , GNM. Lit.: AKL; ThiemeBecker; Füßli, KL; C. G. Müller, 1791, S. 8; Zahns Jb. I, 1868. Ausst.: 2002/4 S. 95. Dorn, Ulrich, Rechenpfennigschlager. Am 2.2.1783 wurden er und ein namentlich unbekannter Bruder Geselle im väterlichen Betrieb. Nachdem ein von ihm signierter Rechenpfennig überliefert ist, müßte er Meister gewesen sein. MuS: NÜRNBERG, GNM. Lit.: C. F. Gebert, in: MBNG, 1917; Katalog Slg. Perko im GNM; Mitchiner, 1988. Dornauer, Jacob, Schreiner, 1492/97 fertigte er für 166 lb. das Orgelgehäuse für die Spitalkirche, das von Stefan -»Eisler bemalt und vergoldet wurde. Laut Testament von 1469 des Nicolaus III. -»Muffel sollte er ein Altarretabel „mitsambt einem sarg mit heiligthum" für St. Peter am Siechgraben fertigen; die Malerei lieferte Hans -»Pleydenwurff (Retabel erhalten, aber übermalt). 1460 erwarb Dornauer ein Haus beim Spitalkirchhof (Hans-Sachs-Platz 10). Vielleicht identisch mit dem Schreiner „Meister Jacob", der im 1462 verfaßten Testament von Nicolaus III. -»Muffel mit einem Tabernakel für St. Egidien beauftragt wurde. Lit.: Gümbel, 1917, S. 81; Wagner, 1927, S. 250f.; Kohn, NHb Sebald. Dornauer, Johann Christian, Expeditor, Zeichner. 1886 zeichnete er von der Unteren Kreuzgasse 31 aus, wo er seit mindestens 1881 zur Miete wohnte, eine Ansicht der Unteren Kreuzgasse gegen Osten. Die Bleistiftzeichnung gilt als dilettantisch, aber historisch wertvoll, weil sonst keine anderen Darstellungen der 1888 abgebrannten Gebäude der Kunstmühle und der Sägemühle erhalten sind. Lit.: E. Mulzer, in: AB 1983, S. 40f„ mit Abb. 16 und 17. Dorner, Hans, Mundartdichter, Soldat im 5. Infanterie-Regiment, schrieb zwischen 1880/90 in Nürnberg. MuS: N Ü R N B E R G , StadtB. Ausst.: 1966/5. Dorner, Hans Christian, Lehrer, Organist, * 16. 12. 1867 Am Weinberg b. Ansbach - t 8. 11. 1948 Nürnberg. Lehrer an der Volksschule in Nürnberg, Oberlehrer und Organist bei St. Bartholomäus, St. Martha (1892), St. Peter und an der Synagoge. Dirigent und Chordirektor, darunter für den Männergesangsverein, Singverein, Verein für klassischen Chorgesang 19011927. Dorner, Johann Georg, Briefmaler, f 1783/84 Nürnberg. 1758-83 war er im Ämterbüchlein eingetragen, 1784 gestrichen. Lit.: Zahns Jb. I, 1868; Grieb, Buchgewerbe 2003. Dorner, Josef, Architekt, wohnte 1906 in der Zerzabelshofstraße 9. Werke: NÜRNBERG, Jugendstilhäuser: Heerwagenstraße 3 ( 1907); Schumannstraße 13 (1907); Schweinauer Straße 30 (1907); Tafelfeldstraße 71 (1908). Lit.: Willenberg, in: M V G N 75, 1988.
Dorsch Dorner (Thorner), Leonhard, Rechenpfennigschlager, t 1790 Nürnberg, oo Catharina ( t 30.10. 1822). Am 2.9.1749 wurde er Meister, 1755-57, 1763, 1778-80 und 1790 Geschworener. Am 1.5.1766 gewährte er seinem bedrängten Handwerk ein Darlehen von 50 fl„ das je zur Hälfte am 4.5.1777 und am 17.8. 1777 zurückbezahlt wurde. Am 22.2.1768 wurde erwähnt, daß er die Prägestöcke und Werkzeuge des „alten L e u k a u f (Michael -»Leykauf) übernommen, jedoch noch keine Rechenpfennige damit geprägt habe. Lit.: C. F. Gebert, in: MBNG, 1917; Mitchiner, 1988. Dorner, Michael, Zirkelschmied, wurde am 15.3.1763 erwähnt, als seine Tochter Margarethe Magdalena den Goldarbeitergesellen Philipp Jacob Schneider aus Fürth heiratete (Eintrag im Ehebuch von St. Sebald). Domer wurde auch als Constabel bei der Artillerie bezeichnet. Lit.: Archiv zur Nbger. GSK im GNM. Dornheim, G., Kunstschlosser, um 1940 tätig. Werke: NÜRNBERG, ehemalige Hermann-GöringSchule: Deckenleuchter in der Treppenhalle. Lit.: Bauten, 1942, S . 4 1 . Dornhöfer, Georg Friedrich, Büchsenschäfter, t 1763 Nürnberg. Am 3.3.1712 wurde er in die Meisterliste eingetragen. 1729-63 Genannter. 1748 war er Besitzer des Hauses An der Karlsbrücke 6, das er 1759 um 1900 fl. verkaufte. Lit.: Roth, 1802; Kohn, N H b Lorenz. Dornhöfer, Johann, I., Büchsenschäfter, Vater des -»Johann II. Lit.: Krauß, Exulanten 2006, S. 213. Dornhöfer, Johann, II., Büchsenschäfter, Sohn des -»Johann I. oo 13.9.1680 Eva Dorothea Rudolph (* Freystadt/Opf.). Lit.: Krauß, Exulanten 2006, S. 213. Dornhöfer, Johann III., Büchsenschäfter, wurde am 21.6.1759 in die Meisterliste eingetragen. Dornisch, Georg, Rotschmied, wurde 1620 Meister. Lit.: LocknerNr. 651. Dorsch s.a. Diirsch Dorsch, Glaser, war 1392 und 1400 in den Losunglisten Sebaldi verzeichnet. Lit.: Gümbel, 1907, S. 60. Dorsch (Dirschein, Dürsch), Andreas, Rotschmieddrechsel, wurde am 7.6.1742 in die Meisterliste eingetragen. Lit.: LocknerNr. 1362. Dorsch (Dürsch), Christian, Goldschmied, Goldarbeiter, get. 25. 7. 1622 Nürnberg. Sohn des Christian. oo nicht in Nürnberg um 1654 Ursula. 1637-41 Lehre bei Christian -»Dill. Am 7.11.1654 bestand er die Meisterprüfung. Von ihm stammte das bei Nagler erwähnte Blatt, signiert mit CD und 1654 (alles seitenverkehrt), welches einen auf einer mit Früchten gefüllten Schale sitzenden Papagei zeigte. Gestochene Platten dieser Art legten die Goldschmiede als Probe in der Gravierkunst bei Erlangung der Meisterschaft vor, sie wurden in der Lade aufbewahrt. A m 7.5.1660 waren Dorsch und seine Frau hoch verschuldet und strebten einen Vergleich mit ihren Gläubigem an, darunter mit Hans Philipp II. -»Stör und Georg Cosmus -»Fischer. Dies ist zugleich die letzte Erwähnung Christian Dorschs. Auf der Sebalder Almosentafel von 1659 ist sein Name ausgestrichen, er ist wohl unehrenhaft aus dem Handwerk ausgeschieden. Lit.: Nagler, Monogr. II, 1007; Stockbauer, 1893 Nr. 824; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 161.
Dorsch Dorsch, Johann Christoph, Zeichner, Glas- und Edelsteinschneider, * 10. 7. 1676 Nürnberg f 17. 10. 1732 Nürnberg, ehemals Grab Nr. E 232 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph nicht erhalten. Sohn des -»Erhard, oo N. N., Kinder. Zunächst Weinhändler mit mäßigem Erfolg. Als Familienvater mit fünf Kindern erlernte er das Zeichnen an der Nürnberger Malerakademie, das er durch anatomische Studien bei Prof. Lorenz -»Heister an der Universität Altdorf ergänzte. Das Glas- und Steinschneiden erlernte er bei seinem Vater; zur Fortbildung arbeitete er zwei Jahre in Augsburg. Vermutlich erst nach dem Tod des Vaters 1712 machte er sich selbständig. 1715-32 Genannter. Er schnitt Gemmen (Intaglios) nach alten Bildnissen von Kaisern, Fürsten, Päpsten und russischen Zaren; eine gute Bibliothek mit Vorlagen erleichterte ihm, Arbeiten nachzuschneiden, die von alten Stücken kaum zu unterscheiden waren. Zu seinen Kunden zählten viele Fürsten, für die er Bildnis-Gemmen fertigte; auch einige Stempelschnitte fur Portraitmedaillen sind bekannt. Als Vermittler und Verkäufer seiner Arbeiten wird Johann Martin -»Ebermayer eine wichtige Rolle zugeschrieben; für ihn soll Dorsch zwischen 1712 und 1722 etwa 1000 Gemmen geschnitten haben. Bekannt sind Serien mit 120 venezianischen Dogen und 254 Päpsten, die er zusammen mit seiner Tochter um 1722 geschnitten hat. Zum hundertjährigen Bestehen der Universität Altdorf 1723 schnitt er alle Professoren in Stein (Achat). Dorsch war weit über Nürnberg hinaus ein hochangesehener Mann und von großer Produktivität. Seine Tochter -»Susanna Maria soll ihn in der Kunst des Steinschneidens noch übertroffen haben. Christoph Dorschs Stammbuch mit vielen Malereien Nürnberger und auswärtiger Künstler, darunter von Balthasar -»Neumann, befindet sich in der AnnaAmalia-Bibliothek in Weimar. Panzer verzeichnete sein Portrait. 1729 wurde eine Medaille auf ihn geprägt. Sein Sohn Paul suchte 1733 als Edelsteinschneider und Bilderhändler sein Glück in Rußland, wobei er offensichtlich die Fürsprache von Christoph Jacob -»Trew erhielt. Werke: Beschreibung und Abb. vieler Arbeiten durch Brigitte Klesse, in: G N M A, 1999, S. 141-176. M u S : BERLIN, Antiken-Slg. HAMBURG, Mus: f. Kunst u. Gewerbe. HANNOVER, KestnerMus.: Glaspokal. LEIDEN, Rijksmus., Kgl. Münzkabinett. MÜNCHEN, BNM. N Ü R N B E R G , GNM. ST. PETERSBURG, Eremitage. WIEN, KhM. Lit.: ADB; AKL; Thieme-Becker; J. H. Lochner, in: Slg. Merkwürdiger Medaillen, Bd. 7, Nürnberg 1743, S. 401408; Roth, 1802; Meyer-Heisig, 1963; Recktenwald, 1966; Bosl; Goldmann, Stammbücher 1981 Nr. 424; B. Klesse, in: GNM A, 1999, 2000 und 2001. Dorsch Conrad (Cunz), Harnischpolierer, wohl Bruder des -»Hans I., Rotschmied. Am 14.11.1533 bestätigte seine Witwe Ursula den Empfang von 40 fl. vom Formschneider Hans -»Mack als Vormund der Kinder, der jetzt von der Vormundschaft befreit war. Vermutlich identisch mit Conrad Dorsch, der am 12.10.1512 zusammen mit seinem Bruder Hans -»Dorsch dem Rotgießer Sebald -»Beheim um 1225 fl. eine Drahtziehmühle in Wöhrd verkaufte. Lit.: Christa Schaper, in: MVGN 51, 1962, S. 188. Dorsch, Erhard, Glas-, Siegel- und Wappensteinschneider, Wirt, * 16. 12. 1649 Nürnberg - t 12. 1.
282 (4.1. lt. Doppelmayr, 8. 1. lt. Panzer) 1712 Nürnberg, Grab E 146 auf dem Johannisfriedhof. Sohn des -»Hans, Rotschmied; Vater des -»Christoph und der -»Susanna Maria, oo 22.2.1674 Maria Catharina Müller, zwei Kinder. Nach Zeichenunterricht lernte er bei Johann Stephan -»Schmidt das Glasschneiden, bei (Christian?) Möller und Tobias -»Spangenberger den Edelstein- und Metallschnitt. 1688 erscheint er im Verzeichnis der Siegelgraber. 1689-1712 Genannter. Er schnitt Siegel und Wappen auch in Edelmetall, später arbeitete er fast nur noch als Steinschneider. 1694 gehörte ihm das Haus Heldengäßchen 10, welches das Wirtshaus zum roten Ochsen war, anscheinend war er auch Wirt. 1707 verkaufte er fur 2850 fl. das Haus mit Schankrecht. Panzer verzeichnete sein Portrait. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Doppelmayr, 1730; Trechsel, 1735, S. 919; Roth, 1802; Zahns Jb. I, 1868; Hampe, 1919; Meyer-Heisig, 1963; Stadtlexikon 2000; Kohn, N H b Lorenz. Dorsch, Georg (Jörg), Organist, oo Elena. Unterricht bei Caspar -»Häßler. Vom 27.2.1596 bis 17.7.1616 war er an der Spitalkirche tätig. Ihm wurde am 20.6.1616 gekündigt, weil er Vater eines unehelichen Kindes mit Barbara Behaim war. Lit.: Wagner, 1929, S. 470; Harrassowitz, 1987; Knefelkamp, 1989, S. 155. Dorsch, Georg, Architekt, Maler, * 23. 3. 1889 Nürnberg. Nach dem Besuch der Kunstgewerbeschule Nürnberg unternahm er Studienreisen durch Deutschland und die Schweiz. Hauptberuflich war er Architekt, als Maler Autodidakt und seit 1925 freischaffend in Nürnberg tätig. Er malte vorwiegend Architektur und Landschaften in Aquarell. Zum Dürer-Jahr 1928 brachte die Nürnberger Künstlervereinigung Freie Sezession eine Mappe mit Kunstdrucken heraus, in welcher drei Gemäldereproduktionen von ihm enthalten sind. 1932/43 wohnte er in der Flötnerstraße 7, 1952 in der Deichslerstraße 25 F. MuS: NÜRNBERG, MStN: 1 Gemälde, 1945 zerstört. Ausst.: 1929/1; 1931/2. Dorsch, Hans I., Rotschmied, f April 1545 Nürnberg. Wohl Bruder des -»Conrad, Hamischpolierer. Am 12.10.1512 verkaufte er zusammen mit seinem Bruder -»Cunz um 1225 fl. die gemeinsame Drahtziehmühle in Wöhrd an den Rotgießer Sebald -»Beheim d. Ä. 1527 erwarb er um 450 fl. und 23 fl. rh. Eigenschaft (460 fl. rh. Hypothek) ein Haus in der Alten Ledergasse mit Hof, zwei Seitengebäuden und Rückgebäude (Tucherstraße 26/Neue Gasse 19). Er war Rottmeister bei den Rotschmieden und erschien 1541 mit 16 Mann zum Empfang Kaiser Karls V. in Nürnberg. Lit.: Hampe, Rv.; Schaper, in: MVGN 51, 1962, S. 188; Burger, 1972 Nr. 3108; Kohn, NHb Sebald. Dorsch, Hans II., Rotschmied, Leuchtermacher, 1643 Meister, 1664/65 Geschworener. Mz: geöffnete Schere zwischen den Initialen H - D. Lit.: Lockner Nr. 746. Dorsch, Hans (Rotschmied, 1701) s. Dorsch, Johann Christoph Dorsch, Heinrich, Zeichner, Lithograph, um 1928 Direktor der Berufsfortbildungsschule. 1932 wohnte er in der Kaulbachstraße 21. Werke: Gewerbliche Zeichenlehrgänge. Hrsg. von Heinr. und W. Dorsch,
283 Emil Stahl und Ludwig Pitroff, Nürnberg (um 1928). Lithographien. Dorsch, Johann, Zinngießer, f 21. 4. 1710 Nürnberg. Sohn eines Gärtners. Er arbeitete seine Meisterstücke bei Martin Carl -»Höß und wurde am 11.7.1699 in die Meisterliste eingetragen. 1700 besaß er ein Haus auf dem Steig (Jakobstraße), das früher dem Goldschmied Hieronymus Cosmos -»Schreck gehört hatte. Lit.: Hintze, Nr. 368. Dorsch, Leonhard, Rotschmied, 1582 Meister. Lit.: LocknerNr. 341. Dorsch, Lienhard, Plattner, Sohn des -»Lorenz. 1548 erwarb er von seinem Bruder Michael dessen Hälfteanteil am väterlichen Anwesen Obere Schmiedgasse 42/Am Ölberg 29. 1550 wurde er in einer Streitsache erwähnt. Lit.: Hampe, Rv.; Kohn, NHb Sebald. Dorsch, Lorenz, Plattner, oo Margaretha ( t Sept. 1548, als Witwe, wohnhaft bei Allerheiligen), mind, zwei Söhne. 1520 erwarb er um 40 fl. das Haus Obere Schmiedgasse 42 mit Hinterhaus Am Ölberg 29, das 1548 in den Besitz des Sohnes -»Lienhard kam. Lit.: Burger, 1972 Nr. 3855; Kohn, NHb Sebald. Dorsch, Michael, Plattner, f vor 1581 Nürnberg, ehemals Grab Nr. 349 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1562, nicht erhalten. Sohn des -»Lorenz, Plattner. oo 6.2.1542 Dorothea Sauerzapf (t April/Mai 1566); II) Katharina. Zu Beginn seiner Tätigkeit scheint er mit hochwertigen Arbeiten sehr gut beschäftigt gewesen zu sein, wie verschiedene Rv. zeigen. Am 11.2.1547 wurde ihm ein Geselle über der Ordnung genehmigt, am 22.10. und 5.11.1548 wurde ihm wieder je ein zusätzlicher Geselle auf drei Monate erlaubt, am 17.8.1549 wurden ihm emeut zwei zusätzliche Gesellen auf drei Monate erlaubt, um Arbeiten fur den Kaiser ausführen zu können, am 28.9.1551 wurde ihm wieder ein zusätzlicher Geselle auf 3 Monate genehmigt. 1548 lieferte er Harnische nach Straßburg. Am 9.8.1552 wurde er mit sechs Tagen Turmhaft bestraft, nachdem er die Geschworenen des Plattnerhandwerks beleidigt hatte. Dorsch hatte das väterliche Haus in der Oberen Schmiedgasse 42 mit Hinterhaus Am Ölberg 29 von seinem Bruder -»Lienhard übernommen und 1553 um 245 fl. an den Plattner Claus -»Daumenschild verkauft. Im gleichen Jahr kaufte er um 270 fl. und 25 fl. Eigenzins (500 fl. Hypothek) das Haus Obere Krämersgasse 18, das er 1554 an den Uhrmacher Caspar -»Werner für 470 fl. mit gleicher Hypothek verkaufte. 1554 erwarb er um 770 fl. das Anwesen Obere Schmiedgasse 38 mit Hinterhaus am Ölberg 25, das seine Witwe Katharina 1581 um 300 fl. an den Goldschmied Wolf -»Wolfhart d. Ä. verkaufte. Lit.: Trechsel, 1735; GNM M, 1889; Hampe, Rv. I, 3395a; Schornbaum, 1949 Nr. 3420; Burger, 1972 Nr. 8389; Zahn, DI-N Nr. 984; Kohn, N H b Sebald. Dorsch, Paul Christoph, Zeichner, Kupferstecher, Sohn des -»Christoph. Panzer verzeichnete einen Portraitstich seines Vaters von 1730 mit seiner Signatur. Lit.: AKL; Thieme-Becker. Dorsch, Sebastian, Rotschmied, * um 1580 - 1 5. 3. 1662 Nürnberg. 1609 Meister. Am 9.4.1649 wurde er in das Landauer Zwölfbrüderhaus aufgenommen. Lit.: Lockner Nr. 565. Dorsch, Susanna Maria Christophine, Glas- und Stempelschneiderin, * 3. get. 8. 12. 1701 Nürnberg -
Dorst t 8. begr. 15. 4. 1765 Nürnberg. Tochter des Christoph -»Dorsch, oo I) 1720 Salomon-»Graf, Maler, elf Söhne, zwei Töchter, nicht überlebend; II) 5.8.1738 Johann Justin -»Preißler, Akademiedirektor in Nürnberg, zwei künstlerisch tätige Töchter -»Esther Maria und -»Anna Felicitas Preißler. Unterricht beim Vater, bei Peter Paul -»Werner im Punzieren und bei Johann Daniel -»Preißler im Zeichnen. Auch nach ihrer Eheschließung blieb sie Mitarbeiterin ihres Vaters, den sie in der Kunst übertraf. Anfanglich widmete sie sich vor allem dem Portraitstich, wobei ihr häufig Medaillen als Vorlagen dienten. Nach ihrer zweiten Eheschließung beschäftigte sie sich vorwiegend mit Gemmen, wobei der Schwerpunkt bei Portraits antiker Götter lag, nachdem ihr Mann etwa 2000 Abdrücke antiker Gemmen aus Italien mitgebracht hat. Von diesen Arbeiten sind nur Einzelstücke erhalten, doch geben Abdrücke Zeugnis von ihrer Leistung. Eine schwere Krankheit während der letzten fünf Jahre ihres Lebens behinderte sie in der Arbeit. Panzer verzeichnete ihr Portrait von 1742, gestochen von Valentin Daniel -»Preißler nach einer Vorlage ihres Mannes Johann Justin -»Preißler. 1744 wurde eine Medaille auf sie geprägt. Werke: Verz. von 75 Gemmen bei Will, Münzbel. Bd. II, S. 189; Beschreibung und Abb. vieler Arbeiten durch B. Klesse, in: GNM A, 2000, S. 25-66. MuS: B R A U N SCHWEIG, Herzog Anton Ulrich-Museum. DEN HAAG, Mus. Meermanno-Westreenianum. N Ü R N BERG, GNM. Lit.: ADB; AKL; Thieme-Becker; Imhoff II, 1782, S. 870; Will, GL VII, S. 204-206; Bosl. Ausst.: 1959/6; 1998/6. Dorsch, W., Zeichner, Lithograph. Werke: Gewerbliche Zeichenlehrgänge. Hrsg. von Heinr. und W. Dorsch, Emil Stahl und Ludwig Pitroff. Nürnberg (um 1928). Lithographien. Dorsch, Wolfgang, Scheibenzieher, Meistersinger, get. 30. 1. 1686 Nürnberg - f nach Febr. 1756 Nürnberg. OO I) 16.8.1712 Gertraud Frey; II) 25.5.1744 Ursula Johanna, Tochter des Abraham -»Beurer, Maler; III) 16.2.1756 Sibylla Barbara, Tochter des Peter von -»Bemmel, Landschaftsmaler. Am 9.9.1710 wurde er Meister. Am 14.4.1715 trat er der Meistersingergesellschaft bei, wobei er sich als Scheibenzieher und Komödiant bezeichnete. Seine Unterschrift unter der Schulordnung von 1635 ist gestrichen, was auf einen bald darauf erfolgten Austritt schließen läßt. 1743 wurde er von der Nürnberger Schützengesellschaft zum Pritschenmeister gewählt, ein Amt, das die Funktion eines Schiedsrichters, eines Conferenciers und eines Spaßmachers in sich vereinigte. In dieser Amtstracht wurde er zweimal portraitiert, wobei auf dem Portrait von 1753 in einem Kurzlebenslauf auf weite Land- und Seereisen hingewiesen wird. Panzer verzeichnete zwei Portraits. MuS: N Ü R N B E R G , GNM. Lit.: Hampe, 1900; Stahl, 1982. Ausst.: 1982/2 Nr. 113, 114. Dorst von Schatzberg, J. G . Leonhard, Architekt, Zeichner, Maler, * 6. 6. 1809 Regensburg - t 13. 9. 1852 Sagan/Schlesien. Erhaltene Ansichten von Nürnberg und Umgebung aus den Jahren 1836/37 lassen darauf schließen, daß er sich einige Zeit hier aufgehalten hat. MuS: N Ü R N B E R G , MStN: Aquarelle, Tusche- und Bleistiftzeichnungen. - , StadtB: Ansicht der Nikolaus- und Ulrichskirche in Mögeldorf, dat.
Dortaler 1836, Federzeichnung, Inv. Nr. Nor. K. 467; Egidienstein b. Eltersdorf, Federzeichnung, dat. 1837. Lit.: AKL; Thieme-Becker; H. Rusam, in: ANL 39, Mai 1990, S. 190 Abb. 8. Dortaler, Primus (Goldschmied, 1550) s. Turtaler, Primus Dortu (Tortu), C o s m u s (Caspar), Goldschmied, Goldarbeiter, auch Filigranarbeiter, * Paris - begr. 18. 10. 1615 Nürnberg, oo I) Nürnberg 18.1.1570 Elisabeth (begr. 25.5.1688), geb. Pechmann Witwe des Hans Sor, Schulmeister in Hersbruck, mit Rv. vom 17.1.1570 wurde ihm zu seiner Hochzeit ein „Tänzlein mit versperrter Tür" erlaubt; II) 28.5.1589 Brigitta (begr. 20.8.1607), Tochter des Albrecht Stockei, Ratsherr und Bürgermeister in Geislingen. Am 12.8. 1569 bestand er die Meisterprüfung. 1583-87 Geschworener der Filigranarbeiter. Er war einer der frühesten Goldschmiede Nürnbergs, die sich auf die Filigranarbeit aus Golddrähten spezialisiert hatten. Er vertrat als zweiter Geschworener nach Renir -»Volckert die Filigranarbeiter, nachdem diese 1578 eine eigene Ordnung erhalten hatten. 1579 erwarb er um 400 fl. das Haus Schildgasse 19, das er 1598 für 750 fl. wieder verkaufte. Bei seinem Tod wohnte er in der Judengasse. Lit.: Stockbauer, 1893 Nr. 455; Hampe, Rv.; Pilz, in: MVGN 43, 1952; Neidiger, in: MVGN 43, 1952, S. 246; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 163; Kohn, N H b Sebald, Ausk. Friedrich von Hagen. Dortu, Hans Georg d. Ä., Goldschmied, Filigranarbeiter, get. 15. 3. 1575 Nürnberg - begr. 22. 2. 1643 Nürnberg. Sohn des -»Cosmus; Bruder des -»Quirin; Stiefbruder des Hans -»Sor. oo 15.11.1596 Margaretha (begr. 19.10.1634), Tochter des Tuchbereiters Gerhard Jansen, mind, zwei Söhne. Am 22.8.1596 bestand er die Meisterprüfung. 1611-15 Geschworener der Filigranarbeiter. 1598-1603 hatte er Felix -»Hillebrandt als Lehrling. Bei seinem Tod wohnte er in der Katharinengasse. Lit.: Stockbauer, 1893 Nr. 588; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 164. Dortu, Hans Georg d. J., Goldschmied, Gold- und Filigranarbeiter, get. 9. 12. 1600 Nürnberg - begr. 3. 8. 1632 Nürnberg. Sohn des -»Hans Georg d. Ä.; Bruder des -»Stephan. Unverheiratet. Am 23.4.1620 bestand er die Meisterprüfung. Wahrscheinlich arbeitete er in der väterlichen Werkstatt; bei seinem Tod wohnte er ebenfalls in der Katharinengasse. Vermutlich starb er an der 1632 in Nürnberg grassierenden Pest. Lit.: Stockbauer, 1893 Nr. 707; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 165. Dortu, Quirin, Goldschmied, Gold- und Filigranarbeiter, get. 21. 5. 1573 Nürnberg - begr. 31. 12. 1620 Nürnberg. Sohn des -»Cosmus; Bruder des -»Hans Georg d. Ä.; Stiefbruder des Hans -»Sor. oo 14.8.1598 Justina (* um 1568 - begr. 28.5.1632), geb. Heibig, Witwe des Christoph -»Steingrüner, Goldschmied. Am 15.2.1598 bestand er die Meisterprüfung. 1615-19 Geschworener der Filigranarbeiter. Bei seinem Tod wohnte er in der Judengasse an der Schmelzhütte. Seiner Witwe wurde auferlegt, entweder ein Inventar zu erstellen oder sich mit dem Bruder ihres Mannes, Hans Georg Dortu d. Ä., wegen der Erbschaft zu vergleichen. Lit.: Stockbauer, 1893 Nr. 647; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 168.
284 Dortu (Tortu), Stephan, Goldschmied, Filigranarbeiter, get. 27. 3. 1603 Nürnberg - f vor 1659. Sohn des -»Hans Georg d. Ä.; Bruder des -»Hans Georg d. J. oo 5.8.1623 Apollonia (get. 14.4.1600), Tochter des Stephan Dilger. Am 16.8.1623 bestand er die Meisterprüfung, als Meistersohn war er von der Gebühr befreit. Zuletzt am 23.12.1629 bei der Taufe seiner Tochter erwähnt. Sein Name fehlt in der Sebalder Almosentafel von 1659, er muß also vorher gestorben oder fortgezogen sein. Lit.: Stockbauer, 1893; Jamnitzer, 1985. Dosch, Barthel (Wismutmaler, 1619) s. Dasch, Barthel Dost, Georg d. Ä. (Jörg), Zinngießer, * Nürnberg t 29. 11. 1612 Nürnberg. Vater des -»Georg d. J. oo vor 1568 Ursula, Tochter des Franz -»Preissensin d. Ä., mind, eine Tochter Margaretha. 1567 arbeitete er seine Meisterstücke bei Martin -»Gruner d. Ä. und wurde am 12.3.1568 in das Meisterbuch der Stadt eingetragen. Lit.: Hintze, Nr. 125. Dost, Georg (Jörg) d. J., Zinngießer, t vor 1639 Nürnberg. Sohn des -»Georg d. Ä. oo Januar 1598 N. N. 1597 arbeitete er seine Meisterstücke bei Endres -»Henickel und wurde im Juli 1597 Meister. 1627 war er Besitzer des Hauses Schildgasse 19, das sein Güterkurator 1630 um 800 fl. verkaufte. Lit.: Hintze, Nr. 185; Kohn, NHb Sebald. Doth s. Dotte Dotte (Todt), Conrad, Goldschmied, Gold- und Silberarbeiter, * geb. 5. 11. 1600 Nürnberg - t vor 16. 4. 1649 Nürnberg. Sohn des -»Franz. oo 30.3.1624 Anna Elisabeth, Tochter des Hans Paulus Stamm, Handelsmann. Lehre bei seinem Vater. Am 3.2.1624 bestand er die Meisterprüfung und wurde am 10.4.1624 als Meister vereidigt, wobei er als Meistersohn von der Gebühr befreit war. 1609-13 Geschworener. 1635 war er Mitvormund der sechs Kinder des verstorbenen Felix -»Hillebrandt. 1643 führte Conrad Dotte eine Klage gegen seinen Schwager, den Barbier und Wundarzt Georg Friedrich Behaim, wegen eines Hauses in der Schildgasse 41, das seiner verstorbenen Schwester Martha gehört hatte. Da Dotte von seinem bankrotten Vater kein Heiratsgut erhalten hatte, sollte er 200 fl. aus dem Erlös des zu verkaufenden Hauses bekommen, doch hatte Dottes Schwester ihren Mann als Universalerben eingesetzt, ihren Bruder hingegen im Testament nicht berücksichtigt. Der Prozeß ging auch nach Dottes Tod weiter, 1649 wurde seinen Erben ihr Anteil zugesprochen. 1645 erhielt Dotte eine Strafe von 50 fl., weil er verbotswidrig den Oberwachtmeister Hans Leonhard Schwendendörffer bei sich beherbergt hatte; die Summe wurde nach Fürsprache auf 10 fl. reduziert. Möglicherweise gab Conrad Dotte zu einem unbekannten Zeitpunkt seine Tätigkeit als Goldschmied auf, denn er beteiligte sich 1644 nicht an der Finanzierung eines neuen Handwerkerstuhls. Zu einem späteren Zeitpunkt wurde er als Ingenieur und Hauptmann bei der schwedischen Artillerie bezeichnet. Dotte wird unter Vorbehalt die Meistermarke CD zugewiesen, die sich auf einem Teller vor 1631 in der Rüstkammer des Kreml, einer Abendmahlskanne in Schleusingen und einem 1629 datierten Kelch aus einer Versehgarnitur nachweisen läßt. Zuletzt wurde er am 21.5.1647 in einem Rv. erwähnt. Lit.: AKL;
285 Rosenberg 4191; Stockbauer, 1893; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 169. Dotte (Doth, Tode, Toto usw.), Franz, Goldschmied, Silberarbeiter, * Lüneburg - f 20. 11. 1619? er war Besitzer des Grabes Nr. 1773 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1609, noch vorhanden. Sohn des Simon, Schulmeister in Lüneburg, oo 24.7.1592 Maria (begr. 5.4.1533), Tochter des Hans Wolf Rötenbeck, Notar, Kinder. Um 1583 bis um 1591 war er acht Jahre Geselle bei Nicolaus -»Schmidt. Mit Rv. vom 18.3. 1590 wurde ihm das Bürgerrecht nach bestandener Meisterprüfung zugesagt, und am 14.10.1592 wurde er als Bürger eingetragen. Am 14.4.1592 legte er die Prüfung ab. 1609 bis um 1617 Genannter. Neben mehreren Doppelpokalen, die auf Vorbilder aus der Spätgotik zurückgehen, ist von Franz Dotte eine aufwendig dekorierte Gießgarnitur bekannt, die sich heute im Art Institute of Chicago befindet. Außerdem fertigte er eine größere Zahl von Satzbechem. 1614 lieferte er gravierte Fußbecher an Martin -»Peller. 1599-1600 hatte er l'A Jahre seinen Schwager Hans -»Rötenbeck als Gesellen. Er galt als vielbeschäftigter Künstler bis er 1612 mit 3000 fl. fallierte und aus Nürnberg floh, wahrscheinlich in das kaiserliche Asyl nach Roth. 1602 war er Besitzer des Hauses Schildgasse 43, das der Kurator seiner Güter 1617 um 1800 fl. verkaufte. In einem Genanntenbuch aus der Sammlung Merkel ist der obige Todestag angegeben, dagegen wurde 1633 beim Sterbeeintrag seiner Frau Maria diese nicht als Witwe bezeichnet. Am 1.5.1643 wurde er als verstorbener Vater des -»Conrad erwähnt. Seine Tochter Martha heiratete am 16.6.1617 den Goldschmied Esaias zur -»Linden. MuS: BUDAPEST, Kunstgewerbemus. CHICAGO, Art Institute. MOSKAU, Rüstkammer des Kreml. St. PETERSBURG, Eremitage. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Rosenberg 4063-64; Roth, 1802; E. Wernicke, in: MVGN 10, 1893; Stockbauer, 1893 Nr. 559; Hampe, Rv.; KDM Nürnberg, 1977; Zahn, Dl-N Nr. 3025; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 168. Dotterweich, Gedo (Georg), Landschaftsmaler, Graphiker, * 1. 10. 1914 Nürnberg. 1932-36 Studium an der Staatsschule für angewandte Kunst in Nürnberg unter Max -»Körner. 1937-44 freischaffender Graphiker mit Schwerpunkt auf Buchgestaltung, ab 1940 auch freier Mitarbeiter als Graphiker des GNM. Seit 1944 wohnhaft in Ebing, wo er den „Ebinger Kreis der Besinnung" gründete. Um 1956 übersiedelte er nach Bamberg, wo er sich vor allem der Buch- und Schriftgestaltung widmete. 1964 erhielt er einen Lehrauftrag an der Werkbundschule Mainz, 1975-82 Prof. fur Kommunikationsdesign an der FHS Rheinland-Pfalz. Er widmete sich nun der geometrischen Kunst und gründete die Gruppe PI. Dotterweich veröffentlichte verschiedene Beiträge zum Ausbildungswesen von Künstlern und zu kunsttheoretischen Fragen. Ein Teil seines schriftlichen Nachlasses 1956-1990 befindet sich im Archiv für bildende Kunst im GNM. MuS: NÜRNBERG, MStN: Autotypie, Entwurf für Radierung, 1939. Lit.: AKL; Vollmer; GNM A 1992, S. 355. Ausst.: 1941/1; 1942/1; 1956/1. Dotzauer, Alexander Ritter von, Generalmajor, * 2. 10. 1841 Bamberg - f 29. 11. 1905 Nürnberg. Er nahm an den Feldzügen von 1866 und 1870/71 teil.
Doublon Bis 1898 gehörte er der 3. Kavalleriebrigade an. Er widmete sich auch wissenschaftlichen Arbeiten als Historiker. Eine Beschreibung der Reichsstadt Nürnberg befindet in der Bibl. des GNM. Ritter des Verdienstordens der bayerischen Krone. Dotzel, J., Holzblasinstrumentenbauer, nicht ausdrücklich als Nürnberger bezeichnet, auch nicht in MGG. MuS: NÜRNBERG, GNM: Oboe, um 1740. Lit.: Meer, 1982. Dotzler, Carl, Maler, Radierer, * 7. 12. 1874 Nürnberg - t 22. 8. 1956 Augsburg. Lithographenlehre in der Nisterschen Kunstanstalt unter Ludwig -»Kühn sowie Besuch von Abendkursen an der Kunstgewerbeschule, dort Schüler von Carl -»Fleischmann und Heinrich -»Heim. 1898 übernahm er die Leitung einer chromolithographischen Anstalt in Bergen/Norwegen. Anschließend als Lithograph in Paris, wo er auch die Académie Julian besuchte. 1901 Rückkehr nach Nürnberg, wo er als Maler und Zeichner bei Nister tätig war. 1906-08 Studium an der AdBK München bei Gabriel von Hackl und Ludwig von Löfftz. 1908 machte er sich in Nürnberg mit eigenem Atelier selbständig, verbunden mit einer Zeichenschule. 1912 Reise nach England, Schottland und Norwegen. Ab 1916 Kriegsdienst. 1920-41 Lehrer für Studienkopfund Aktzeichnen an der Kunstgewerbeschule, seit 1928 umbenannt in Staatsschule für angewandte Kunst, in Nürnberg. 1928 Ernennung zum Professor, auch Vorträge über plastische Anatomie. Dotzler arbeitete vorwiegend in Öl, Aquarell und Tempera, trat in seiner Frühzeit aber auch mit Zeichnungen und Lithographien in Erscheinung. Er hinterließ ein umfangreiches malerisches Werk, das in vielen Privatsammlungen zu finden ist. Adresse 1907: München, Barer Straße 52 (Gartenhaus); 1911/17: Nürnberg, Vordere Ledergasse 8/III, mit Atelier Vestnertorgraben 29; 1929/1932: Rothenburger Straße 14, im selben Haus wie Andreas -»Bach. 1903 Mitglied des Künstlervereins, 1912 der Kunstgenossenschaft, 1922/24 der Nürnberger Sezession. MuS: NÜRNBERG, MStN: ca. 16 Gemälde; Zeichnungen, Druckgraphik. Lit.: AKL; ThiemeBecker; Vollmer; Künstlerhaus, 1910; Rösermüller, 1928; AdBK, 1933; Künstlerverein, 1954; Lohrey, 1989. Ausst.: 1902/1; 1903/1; 1904/1; 1907/1; 1910/1; 1911/1,-/3 1912/2; 1913/1; 1914/2; 1915/1; 1916/1; 1917/2; 1922/2; 1924/2; 1928/1, -/7; 1929/2, -/4; 1930/1; 1930/3; 1931/2; 1933/3; 1934/1, -/3; 1935/2; 1936/1; 1940/2; 1941/6; 1942/1, -/3; 1944/2; 1946/1, -/2; 1947/1; 1949/1; 1954/4; 1957/8 EA; 1958/2,-/5; 1969/14; 1976/8. Dotzler, Daniel, Goldsticker, Posamentierer, wohnte 1881 in der Jakobstraße 45. Ausst.: 1882/5. Doublon, Georg Ananias, Rotschmied, Leuchterund Gewichtmacher, f 23. 2. 1837 Nürnberg, oo Anna Margaretha Strobel. Am 10.4.1805 wurde er in die Meisterliste eingetragen. Mz. ab 1805: Palmzweig. Zuletzt wohnte er in S. 699 (Stöpselgasse 5) Lit.: Lockner Nr. 1771; Stengel, in: GNM M, 1918/19, S. 140. Doublon, Georg Michael, Rotgießer, Gewicht- und Leuchtermacher, * 1783 Nürnberg - f 19. 4. 1852 Nürnberg. Sohn des Wolfgang, oo 23.5. 1813 Anna Elisabetha (* Pyrbaum um 1781 - f 19.1.1844), Witwe des Johann I. -»Wening, Rotschmied, Kinder. 1813
Doublon Meister. Mz: Hahn. 1813 wohnte er in S. 1405 (Manggasse 6/8). 1829 war er Besitzer des Hauses S. 1547 (Hintere Beckschlagergasse 14) und hatte den Kramladen Nr. 29 auf dem Hauptmarkt. 1850 war er Besitzer des Hauses S. 1097 (Oberer Judenhof 3). Lit.: Lockner Nr. 1800; Stengel, in: G N M M, 1918/19, 5. 124. Doublon, Johann Christoph, Bildhauer, t 15. 9. 1870 Nürnberg. Sohn des Georg Michael, Spielwarenmacher, Enkel des Georg Ananias. Bei seinem Tod wohnte er in der Schildgasse 5. Doublon, Johann Peter Christian, Rotgießer, * um 1821 - t 8. 12. 1871 Nürnberg. 1863/71 war er Besitzer des Hauses S. 1097 (Oberer Judenhof 3). Lit.: Sichling, 1870, S. 116. Doublon, Johann Sigmund, Rotschmied, 1870 war er in der Schmausengasse 28 ansässig. Lit.: Sichling, 1870, S. 116. Doublon, Michael Georg (Rotschmied, 1783) s. Doublon, Georg Michael Drack s. Traut, Hans d. Ä. Dracz, Caspar (Kalligraph, 1600) s. Tratz, Caspar Drake, Friedrich Johann Heinrich. Bildhauer, * 23. 6. 1805 Bad Pyrmont - t 6. 4. 1882 Berlin. Er war Mitarbeiter von Christian Daniel -»Rauch in Berlin, wo er 1828-40 Detailentwürfe zum Dürerdenkmal in Nürnberg schuf. MuS: N Ü R N B E R G , MStN: Rundrelief mit Bildnis des Bildhauers C. D. Rauch, 1837, als Leihgabe im GNM. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Volkmar Esser: Johann Friedrich Drake (1805-1882), 1976. Ausst.: 1971/8. Drangmacher, Hans, Flinderleinschlager, oo 1.7. 1572 Ursula Schüttenwolf. Lit.: Burger, Ehebuch 1951, S. 309; Archiv zur Nbger. GSK im GNM. Drangmacher, Leonhard, Goldschmied. Mit Rv. vom 29.9.1564 wurde ihm das Flinderleinschlagen abgelehnt. 1566 und 1567 mußte er jeweils 5 lb. Strafe zahlen. Lit.: Hampe, Rv. I, Nr. 4026; Archiv zur Nbger. GSK im GNM. Dratwein, Lienhard (Ätzmaler, 1595) s. Tretwein Lienhard Dratz, Caspar (Buchdrucker, 1606) s. Tratz, Caspar Drebeck, Hans, Zinngießer, wurde 1461 Bürger. Drechsel s.a. Dretzel, Drexel, Trechsel, Trexel Drechsel (Drexel), Bartholomäus, Rotschmied, oo I) 23.4.1536 Barbara Unger. Lit.: Schornbaum, 1949 Nr. 233. Drechsel, Friedrich, Steinmetz. Er war Bürger in der Vorstadt Wöhrd, als er 1607 um 590 fl. und 12 Ά fi. Eigenschaft (250 fl. Hypothek) das Haus „zum gulden Pelikan" beim Neutor (Geiersberg 2) erwarb, das er 1610 fur 500 fl. mit gleicher Eigenschaft wieder verkaufte. Lit.: Kohn, NHb Sebald. Drechsel, Gallus Wilhelm, Goldschmied, Goldund Silberarbeiter, get. 24. 7. 1751 Nürnberg - f 29. 10. 1819 Nürnberg. Sohn des -»Georg, Goldschmied. 00 1) 11.5.1778 Barbara Catharina ( t 21.7.1813), Tochter des Zacharias -»Abend, Rotgießer; II) 21.11. 1813 Anna Margaretha Fenzel (* Lauf um 1763 t 13.4.1818). 1767-72 Lehre bei Matthäus -»Viehweg. Am 8.4.1778 bestand er die Meisterprüfung und wurde am 11.4.1778 als Meister vereidigt. Sein Meisterstück war eine Zuckerschachtel mit einer Muschel und einem Bouquet. 1797-1801 Geschworener. 1792-1797
286 hatte er Johann Leonhard Maximilian -»Mayer als Lehrling. Bis 1820 war Julius Arnold Christoph -»Helbling bei ihm Geselle. 1800 war Drechsel Besitzer des Hauses S. 1665 (Schmausengasse 34), wo er bis zu seinem Tod wohnte. Lit.: Stockbauer, 1893; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 170. Drechsel, Georg, Goldschmied, Gold- und Silberarbeiter, get. 25. 12. 1699 Nürnberg - t zw. 1753 u. 1766 Nürnberg. Sohn des -»Wolf Magnus, Goldschmied. oo I) 28.5.1725 Anna (begr. 28.9.1745), geb. Ott, Witwe des Johann Leonhard -»Schenzel, Goldschmied; II) 7.6.1746 Katharina Barbara (begr. 4.4. 1766, als Witwe), Tochter des Paul Adami, Juwelier und Goldarbeiter in Coburg. 1713-20 Lehre bei Johann -»Holzmann. Am 1.5.1725 bestand er die Meisterprüfung. Der als Meisterstück vorgelegte Akeleipokal wurde von den Geschworenen beanstandet, was bei einem Silberarbeiter besonders schwer ins Gewicht fiel. Vor allem die Schaftpartie war unbefriedigend ausgefallen, weshalb Drechsel eine Strafe von 4 fl. zahlten mußte. 1741-45 und 1751-55 Geschworener. 1727-32 hatte er seinen Bruder Johann Michael -»Drechsel als Lehrling. Lit.: Stockbauer, 1893; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 171. Drechsel, Georg Christoph, Medailleur, schuf 1725 eine Medaille auf Clara Juliana Mercklin, geb. Finckler. Lit.: Imhoff, Bd. II, 1782, S. 337. Drechsel, Hans, Rotschmieddrechsel, erscheint 1410 in der Meisterliste. Der Familienname war wohl gleichzeitig Berufsbezeichnung. Lit.: Otto Baumgärtel, in: MVGN 69, 1982, S. 168. Drechsel, Hans, Formschneider, Drucker, erscheint am 13.6.1560 in einem Rv.: „soll man vergunnen, seine zeitung von ainer durch ein juden verwarlosten grossen prunst drucken zu lassen". Lit.: Hampe, Rv. II, 1057. Drechsel (Drexel), Hans Georg (Johann Georg), Rotschmied, Leuchtermacher, wurde am 20.7.1702 in die Meisterliste eingetragen. Lit.: Lockner Nr. 1106. Drechsel, Hermann, Rotschmied, wurde 1423 Bürger. Vermutlich identisch mit dem ohne Beruf genannten Herman Drechsel, der 1432 das Haus Tucherstraße 35 an den Rotschmied Friedrich -»Staudt verkaufte. Im gleichen Jahr ist er auch als Besitzer des Nachbarhauses Tucherstraße 37 erwähnt. Lit.: Kohn, N H b Sebald. Drechsel, Johann (Maler, Geometer, 1606) s. Trexel, Johann Drechsel (Trexel), Johann Michael, Goldschmied, Gold- und Silberarbeiter, get. 18. 2. 1712 Nürnberg begr. 5. 9. 1781 Nürnberg, ehemals Grab Nr. 773 auf dem Rochusfriedhof, Epitaph nicht erhalten. Sohn des -»Wolf Magnus; Bruder des -»Georg, Goldschmiede, oo 10.4.1836 Maria Magdalena (begr. 15.8.1769), Tochter des Georg Friedrich Glandorf, Tuchkrämer und Genannter. 1727-1732 Lehre bei seinem Bruder Georg -»Drechsel. Am 8.8.1735 bestand er die Meisterprüfung und wurde am 18.4.1836 als Meister vereidigt. Als Meistersohn brauchte er keine Gebühr zu bezahlen. 1757-61 Geschworener. Ihm wird die Marke mit den Initialen IMD zugewiesen. Bei den bekannten Werken mit diesem Meisterzeichen handelt es sich um kleinere Silberarbeiten, dazu gehört das 1751 datierte Waldbeil der Familie Kress mit Silber-
287 montierung im GNM. Die Marke findet sich auch am wesentlich älteren Becher der Gewürzschauer, ebenfalls im GNM, den Drechsel offensichtlich repariert oder umgearbeitet hat. 1750-55 hatte er Georg -»Hornung als Lehrling. Drechsel wohnte in der Dielinggasse (Theresienstraße) im Bleiweißhof und starb an Auszehrung. Lit.: Rosenberg 4183; Stockbauer, 1893; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 172. Drechsel, Johann (Musiker, 1629)s. Dretzel, Johann Drechsel, Karl (Carl), Maler, Glasmaler, Radierer, Lithograph, t vor 1932 Nürnberg. 1924/30 wohnte er in der Äußeren Sulzbacher Straße 14, wo 1932 seine Witwe Helene erwähnt wurde. Zum Dürer-Jahr 1928 brachte die Nürnberger Künstlervereinigung Freie Sezession eine Mappe mit Kunstdrucken heraus, in welcher drei Gemäldereproduktionen von ihm enthalten sind, darunter eine Ansicht des Fünfeckigen Turms. 2005 wurde im Kunsthandel eine Lithographie von ihm mit einer Nürnberger Ansicht „Burgpartie mit den drei Türmen" angeboten, datiert 1893. Werke: „Pegnitzpartie mit Synagoge", Öl a/Holz, 38 χ 46,5 cm, dat. 1911. M u S : NÜRNBERG, MStN: Kreidezeichnungen Nürnberger Originale um 1920/30; - , Slg. Grieb: Burg von Nordosten aus der Vogelperspektive, kol. Bleistiftzeichnung, 18 χ 26 cm, 1929 dat. Lit.: Dressler, 1930. Ausst.: 1929/1; 1959/6. Drechsel, Paul (Geometer, 1606) s. Trexel, Paul Drechsel, Wolf (Kartograph, 1597) s. Trexel, Wolf Drechsel (Drexel), Wolf, Briefmaler, Formschneider, Drucker, * um 1550? Kronach - begr. 17. 4. 1609 Nürnberg, oo I) 30.4.1576 Margarete (begr. 10.6. 1596), Witwe des Hans Wolf-.Glaser, Briefmaler; II) 1.2.1597 Barbara, Tochter des Hans Kratzer. Am 26.3. 1576 wurde er Bürger in Nürnberg. Er führte die mit der Eheschließung übernommene Werkstatt des Hans Wolf Glaser weiter, bei dessen Witwe er zuvor Geselle gewesen war. 1576-1608 war er als Briefmaler im Ämterbüchlein verzeichnet. Er brachte Bilderbogen mit Zeitereignissen und Naturerscheinungen heraus. Auch gab er einige Druckerzeugnisse seines Ehevorgängers neu heraus. Zum Schluß wohnte er beim Gasthof zum Gelben Löwen (bei der Schildgasse). Seine Witwe führte die Werkstatt bis 1610 weiter. Panzer verzeichnete zwei Portraitstiche mit seiner Signatur. M u S : N Ü R N B E R G , GNM; - , StadtB. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Hampe, Rv.; Sporhan-Krempel, 1966; Sporhan-Krempel/Wohnhaas, 1973; Strauss, 1975; Pilz, 1977; Timann, 1993; Grieb, Buchgewerbe 2003. Ausst.: 1952/5; 1968/9; 1971/3; 1982/7. Drechsel (Drexel), Wolf Magnus, Goldschmied, Gold-, Silber- und Filigranarbeiter, get. 6. 6. 1670 Nürnberg - begr. 20. 12. 1742 Nürnberg. Sohn des Hans, Messerschmied und Hochzeitslader; Vater des -»Georg und des -»Johann Michael, oo 7.9.1698 Helena (begr. 20.9.1741), Tochter des Johann Rößner, Kürschner. 1684-90 Lehre bei Jacob -»Hornung. Am 12.8. 1698 bestand er die Meisterprüfung und wurde am 16.11.1698 als Meister vereidigt, 1629-33 Geschworener der Drahtarbeiter. 1700-50 hatte er Johann Augustin Winckler aus Neuhaus als Lehrling. Bei seinem Tod wohnte Drechsel im Kleeweinshof an der Tetzeigasse. Sein Sohn Johann Michael wurde ebenfalls Goldschmied, jedoch nicht Meister. Lit.: Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 173.
Drechsler Drechsler s.a. Drechsel Drechsler, Elias, Goldschmied, Goldarbeiter, * Preßnitz/Böhmen - begr. 22. 9. 1702 Nürnberg. Sohn des Elias, Stadtschreiber in Preßnitz; Vater des -»Paulus, oo Nürnberg 4.7.1660 Anna Martha (begr. 8.12.1671), Tochter des Landpflegschreibers Johann Friedrich Rotenberger. 1641-47 Lehre bei Heinrich -»Arnold. Mit Rv. vom 2.5.1657 wurde ihm das Bürgerrecht nach bestandener Meisterprüfung zugesagt, doch sollte vorher sichergestellt sein, daß er der „richtigen" Konfession angehörte. Am 13.5.1658 bestand er die Prüfung und wurde am 18.8.1660 als Meister vereidigt. Am 28.3.1660 erwarb er das Bürgerrecht. 1674-78 und 1683-86 Geschworener. Er lieferte mehrmals Geschmeide an den Rat der Stadt, die als diplomatische Geschenke dienten. Aus einem Rv. vom 7.7.1699 geht hervor, daß er mit seinem Schwiegersohn Michael -»Ruckert „in gemainschafftligem Gewerb" arbeitete. Bei genügend Aufträgen durften sie dem Goldschmiedgesellen Johann Jacob Kastner Arbeit geben. Dieser sollte ursprünglich wegen Ehebruchs auf Betreiben des Handwerks vor die Wahl gestellt werden, den Beruf aufzugeben oder die Stadt zu verlassen. Drechsler bildete folgende Lehrlinge aus: Franz Christoph Dessler (1660-65); Hanns Bartholomäus Pinna (1665-72); Paulus -»Albrecht (1672-77); seine Söhne David Elias 1676-80) und -»Paulus (168085); Johann Andreas -»Kramer (1686-92); Paulus Hackenschmidt (1692-97, wurde später Salzhändler); Friedrich Seiller aus Schaffhausen (1697-1702). Der letzte Lehrling wurde auf Befehl des Rates eingeschrieben und mußte sich verpflichten, sich anschließend weder in der Stadt noch im Umkreis von 10 Meilen niederzulassen. Bei seinem Tod wohnte Drechsler beim Spitalkirchhof, vielleicht im Anwesen Hans-Sachs-Platz 6, das 1703 Michael -»Ruckert gehörte, der am 6.5.1696 seine Tochter Susanna Maria geheiratet hatte. Lit.: Stockbauer, 1893; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 174. Drechsler, Johann, Mundartdichter, schrieb um 1887 in Nürnberg. MuS: N Ü R N B E R G , StadtB. Ausst.: 1966/5. Drechsler, Leonhard, Rotschmied, 1870 war er am Treibberg 10 ansässig. Lit.: Sichling, 1870, S. 116. Drechsler, Paulus, Goldschmied, Goldarbeiter, get. 15. 8. 1666 Nürnberg - begr. 13. 11. 1703 Nürnberg. Sohn des -»Elias, oo proklamiert 20.1.1695 Margaretha, Tochter des Johann Braun, Lebküchner, Eheschließung wohl außerhalb. 1680-85 Lehre bei seinem Vater. Am 25.8.1693 bestand er die Meisterprüfung. Bei seinem Meisterstück, einem Akeleipokal, hatte er sich von Jeremias -»Höckenwibmer helfen lassen und wollte deshalb nicht den Goldschmiedeeid ablegen. Dennoch hatte er eine Verkaufsbude aufgemacht, weshalb ihn die Geschworenen beim Rat anzeigten. Der Ratskonsulent Dr. Johann Jobst Peller lieferte ein Gutachten, wonach man eine gütliche Einigung traf. Von Drechsler stammte das bei Nagler erwähnte Blättchen, signiert mit PD und 1693 (alles seitenverkehrt), welches einen Gärtner zeigt, der vor einem blätterlosen Baum kniet sowie eine Inschrift „Es thut der das Pflantz". Gestochene Platten dieser Art legten die Goldschmiede als Probe in der Gravierkunst bei Erlangung der Meisterschaft vor, die in der Lade
Dreghart aufbewahrt wurden. A n f a n g des 19. Jh. wurden diese als Altmetall verkauft. Bei seinem Tod wohnte Drechsler in der Äußeren Laufer Gasse. Lit.: Nagler, Monogr. II, Nr. 1313; Stockbauer, 1893; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 175. Dreghart, Alexander (Goldschmied, 1612) s. Treghart, Alexander Dreher, Friedrich, Dr., K a u f m a n n , Numismatiker, Sammler, * 14. 2. 1905 Berlin - f 17. 2. 1974 Nürnberg. Kam 1937 nach Nürnberg; Inhaber der Firma Lessing, Elektrokohle. 1967-73 erster Vorsitzender des Vereins f ü r Münzkunde. Seit 1971 Präsidiumsmitglied der IHK Nürnberg. Lit.: Ausk. Dieter P. W. Fischer. Dreher, Theodor, Maler, Radierer. Lithograph, * 5. 3. 1904 Würzburg - t 30. 12. 1969 Saal an der Saale. Besuch der Kunstgewerbeschule N ü r n b e r g unter R. -»Schiestl und der A d B K M ü n c h e n . Er malte u.a. Motive aus dem Knoblauchsland b. Nbg. Er lebte und arbeitete in Würzburg, zum Schluß in Saal ansässig. Lit.: A K L ; H. Wilhelm, in: Fränk. Heimat H. 2/3, 1939, S. 2 6 . A u s s t . : 1969/14. Dreisch, Jakob, Bildhauer, oo Ν . N., Kinder. 1875 wohnte er in der Engelhardsgasse 14. Dreisch, Stephan, Bildhauer, wohnte 1881 in der Ludwigstraße 47. Drentwett, Sebald, Medailleur, um 1845-60 in A u g s b u r g und N ü r n b e r g tätig. W e r k e : Medaille zur Vollendung des Nürnberger Hauptbahnhofs, 1846; Medaille zur Vollendung des Ludwigskanals, 1846. Lit.: Erlanger, 1985 Nr. 46, 47, 50, 51; D G M K , 1997. Drescher, August, Kunstmaler, Graphiker, w a r spezialisiert auf graphische Entwürfe, darunter für Postkarten. 1906 wohnte er in der Meuschelstraße 60. Ausst.: 1993/7, Abb. 217. Drescher, Balthasar, Briefmaler, Buchhändler, t 17. 2. 1602 Nürnberg. 1565 wurde er zunächst als Bürger in der Vorstadt Wöhrd a n g e n o m m e n und am 15.4.1583 als Bürger in der Stadt Nürnberg. 15721602 war er als Briefmaler im Ämterbüchlein eingetragen. Bei seinem Tod wurde er als Briefmaler und Buchhändler bezeichnet und wohnte in der Unteren Wörthstraße. Lit.: A K L ; Thieme-Becker; Zahns Jb. I, 1868; Hampe, Rv.; Sporhan-Krempel/Wohnhaas, 1973; Grieb, Buchgewerbe 2003. Drescher, Friedrich, Maler, Zeichner, tätig um 1880 - 1916. Von ihm stammt die Vorlage für den Holzstich „Der Hopfenmarkt in Nürnberg", um 1880, und f ü r eine Postkarte mit der Turnhalle im Schmausengarten von 1900. M u S : N Ü R N B E R G , MStN: Entwurfsvorlagen für Holzstiche und Lithos, zwei Dekorationsentwürfe für das Rathausportal, aquarellierte Federzeichnungen. Ausst.: 1986/6; 1993/7. Drescher, Fritz, Architekt, wohnte in Nürnberg, Maxfeldstraße 12. 1903 Mitglied des Künstlervereins. Evtl. identisch mit dem Zeichner Friedrich -»Drescher. M u S : N Ü R N B E R G , M S t N . Lit.: Künstlerverein, 1954. Drescher (Trescher), Hans, Briefmaler, f kurz vor dem 18. 6. 1599 Großwardein, Ungarn. Wahrscheinlich Sohn des -»Balthasar, oo I) 6.5.1583 Barbara Volkhardt; II) 10.3.1586 A n n a Büchsenhensin. Am 30.5.1583 erlaubte ihm der Rat, „weil er burgers kind und ains briefmaler son ist", sein H a n d w e r k als Briefmaler auszuüben. A m 28.10.1599 wurde sein Haus in
288 der Hirscheigasse auf 130 fl. geschätzt. 1585-1600 war er im Ämterbüchlein eingetragen. Lit.: A K L ; ThiemeBecker; H a m p e Rv.; Zahns Jb. I, 1868; Grieb, Buchgewerbe 2003. Drescher, Johann Georg, Lithograph, Photograph, 00 Ν . Ν., Kinder. Inhaber eine lithographischen A n stalt, später auch Photograph. 1863/75 in der Schlehengasse 8, 1878 in der Fürther Straße 5, 1881 in der Vorderen Ledergasse 16 ansässig. MuS: N Ü R N B E R G , M S t N : „Der Brand des älteren Turmes der St. Lorenzkirche in Nürnberg a m 6.1.1865", gez. von J. Maar, lith. von G. Drescher, Farblitho 1869. Lit.: Sichling, 1870. Ausst.: 1965/24. Drescher-Haußen, Konrad, Komponist und M u sikpädagoge, * 17. 6. 1892 - t N o v . 1971 Nürnberg. 1932 in der Katzwanger Straße 4 4 und am Weinmarkt 1 ansässig, später in der Kobergerstraße 2. Mitglied der Künstlerklause und im P.Bl.O. Lit.: Künstlerklause, 1983. Drescher-Haußen, Konrad, Komponist, Musiklehrer, * 17. 6. 1917 Nürnberg. Seine Wirkungsorte waren in erster Linie Nürnberg, daneben Würzburg, München, Ettal, Bromberg, Kiel und Hechendorf/Pilsensee. Zuletzt wurde er 1952 erwähnt. Lit.: B M L O , 2006. Dressel, Alfons, Generalmusikdirektor, * 26. 9. 1900 Essen - f 4. 12. 1955 Nürnberg. Erster Unterricht bei seinem Vater, kurzes Volontariat und Engagements in Essen und Baden-Baden. 1928 wurde er an die Städtischen Bühnen N ü r n b e r g verpflichtet, zunächst als koordinierender Erster Kapellmeister, 1932 als Erster Kapellmeister. 1938 zum Generalmusikdirektor ernannt. 1945 suspendiert, 1947 wurde er wieder am Theater angestellt und 1948 abermals zum Generalmusikdirektor berufen; dieses A m t hatte er unter großer positiver Resonanz seitens der Nürnberger Öffentlichkeit - bis zu seinem Tod inné. Lit.: Wächter, 1999; Stadtlexikon 2000. Clemens Wächter Dressel, Friedrich, Bildhauer, wohnte 1878/81 in der Alexanderstraße 14. Dreßler s. Deßler Dretzel (Drechsel, Drexel, Tretzel, Trexel), Cornelius Heinrich, Organist, get. 18. 9. 1697 Nürnberg t 7. begr. 11. 5. 1775 Nürnberg, beigesetzt im Grab der Urgroßmutter Nr. 1156 auf dem Johannisfriedhof. Sohn des -»Georg Heinrich, Organist, oo I) 17.9.1720 Anna Johanna (f 1721 ), Tochter des Sebalder Organisten Johann Sigmund -»Richter, eine Tochter; II) 30.8.1728 Maria Jakobina Rittner ( t 1765), kinderlos; III) 21.2.1770 A n n a Margaretha Bauer. Bereits 1712 wurde er Organist auf dem Musikchor der Frauenkirche. Von Christian Friedrich Daniel Schubart wurde er als Schüler Johann Sebastian Bachs bezeichnet, w a s nach dem Tod seines Vaters zwischen 1716/17 evtl. durch G ö n n e r mit einer Studienreise nach Weimar möglich gewesen wäre, w o f ü r es jedoch keine Belege gibt. 1719 wurde Dretzel Nachfolger von W. H. -»Pachelbel an St Egidien, 1743-64 Nachfolger von Wolfgang -»Förtsch an St. Lorenz und a b 8.6.1764 erneut Nachfolger von W. H. Pachelbel an St. Sebald, womit er das höchste Organistenamt in Nürnberg erreichte. 1772 emeritiert, aber offiziell Inhaber der Stelle bis zu seinem Tod. Dretzel galt als einer der größten Virtuosen im Orgelspiel und im Komponieren von Motetten und Kirchenstücken. Christoph -»Birkmann und Georg
289 Wilhelm -»Gruber zählten zu seinen Schülern. 1736 nahm er die neue Orgel in Windsheim ab. Er scheint in bescheidenen Verhältnissen verstorben zu sein, seine Beisetzung erfolgte als „Frühleiche", bei welcher nur geringe Gebühren anfielen. Werke: Des Evangelischen Zions Musicalische Harmonie, W. M. Endter, 1731, eine Sammlung von 43 Kirchenliedern, gedr. Verz. seiner Kompositionen s. MGG 3, 813 und Dupont, 1971. MuS: NÜRNBERG, StadtB. - , LkAN. Lit.: NDB; Will, GL IV, S. 388 u. V, S. 251f.; Waldau, Zion 1787, S. 30; Krautwurst, 1971; FS zur Einweihung der neuen Orgel in der St. Kilians-Kirche Bad Windsheim, 1986; Harrassowitz, 1987; Stadtlexikon 2000. Ausst.: 1959/8; 1967/9; 1971/10; 1973/10 S. 121; 1977/5; 1996/4. Dretzel, Georg I., Organist, Komponist, * 1608/12 nicht in Nürnberg - f um 1676. Sohn des -»Wolfgang 1.; Vater des Georg Heinrich, Organist, oo Nürnberg 8.7.1639 Salome. Im Frühjahr 1640 ging er als Organist nach Schwäbisch Hall, wo er im zweiten Quartal 1651 beurlaubt wurde und bis 30.4.1652 sein Gehalt bekam. 1652 bewarb er sich vergeblich in Rothenburg/ Tauber, wobei er angab, sieben Jahre [vertretungsweise] die Orgel bei St. Sebald und St. Lorenz in Nürnberg gespielt zu haben und elf Jahre in Schwäbisch Hall diesen Dienst versehen zu haben. Ab diesem Zeitraum birgt seine Biographie einige Rätsel, denn in den 1650er Jahren wurden in Nürnberg Kinder getauft, die von zwei verschiedenen Musikern Georg Dretzel zu stammen scheinen, deren Ehefrauen Salome hießen. In einem Fall 1656 wurde „Organist in Schwäb. Hall" eingetragen, ebenso bei der Heirat seines Sohnes 1676 in Nürnberg. 1660-62 wurde ein Organist gleichen Namens bei St. Michael in Fürth erwähnt. Ein Instrumentalist Georg Dretzel starb 1683. Werke: Verz. seiner Kompositionen s. MGG 3, 812 u. Dupont, 1971. Lit.: Eitner, 1900. Dretzel, Georg, II., Stadtmusiker, * 1. 4. 1626 Nürnberg - begr. 31. 8. 1693 Nürnberg. Sohn des -»Valentin, oo N. N., Kinder. Seit 1648 als Stadtmusikus nachgewiesen. Am 25.9.1649 spielte er im 4. Chor das Kontra-Fagott beim Friedensmahl. Er erbte den Gutsbesitz seines Vaters hinter Erlenstegen. 1689 war er Besitzer des Hauses Neue Gasse 3. Lit.: MGG 3, 807, 811; Will, GL I, S. 292; Nickel, 1971; Harrassowitz, 1987; Stadtlexikon 2000; Kohn, N H b Sebald. Dretzel, Georg Heinrich, Musikbedienter, Organist, * vor 1652 Schwäbisch Hall? - f 13. 2. 1716 Nürnberg. Sohn des Georg I.; Vater des -»Cornelius Heinrich, oo I) Nürnberg 7.2.1676 Susanna Margaretha Vargeth; II) 11.9.1695 Sabina Katharina Schwab ( t 1697), zwei Söhne; III) 14.2.1699 Maria Elisabeth Schönmetz. Erst in späteren Jahren brachte er es zum Organisten in der Frühpredigt bei St. Clara und in der Vesperpredigt bei den Augustinern. Lit.: MGG 3, 813; Will, GL V, S. 251; Bosl. Dretzel, Georg Wolf, Lautenist, * 12. 2. 1613 Nürnberg - t 12. 9. 1646 Nürnberg. Sohn des Wolfgang I.; unverheiratet. Lit.: M G G 3, 807, 813. Dretzel, Hieronymus, Lötschlosser, t Nürnberg, ehemals Grab Nr. 730 auf dem Rochusfriedhof, Epitaph dat. 1596. oo Margaretha. Am 4.9.1570 wurde er in das Meisterbuch der Stadt eingetragen. Lit.: Gugel, Rochus, S. 30; Zahn, DI-N Nr. 2259.
Dretzel Dretzel (Drechsel, Tretzel, Trexel), Hieronymus, Organist, * 11. 12. 1620 Nürnberg - f 8. 3. 1682 Nürnberg. Sohn des -»Valentin, Organist, oo 1659 Tochter des Nicolaus Kraußer, Rektor an der Schule von St. Jakob. 1643 bewarb er sich vergeblich um die Organistenstelle an der Frauenkirche. 1646 wurde er Organist bei St. Jakob, am 7.9.1655 bis zu seinem Tod Spitalorganist. Zuletzt wurde er von Krankheit geplagt, so daß er sich ab 2.12.1681 Johann -»Löhner als Vikar bestellte. Lit.: MGG 3, 807, 811; Wagner, 1929, S. 470. Dretzel, Johann Christoph, Maler, Sohn des Hieronymus, Pfarrer in Möhrendorf, Mögeldorf und ab 15.8.1593 in Happurg. Er stammte aus Happurg, seine Mutter wohnte am 21.8.1629 in Nürnberg. 1621 war er in Altdorf immatrikuliert. Um 1650 fertigte er die Vorlage für einen Portraitstich des Leonhard Andreae, Diakon an St. Egidien, gestochen von Georg -»Fenitzer. Am 23.8.1655 erlaubte der Rat, daß der Glasmaler Johann -»Schaper zwei Monate bei ihm wohnen durfte. Die 98 Einträge in seinem Stammbuch aus den Jahren 1622-51 stammen aus vielen Städten Deutschlands, er scheint also die meiste Zeit auf Reisen gewesen zu sein. Sein Stammbuch befindet sich in der StadtB Nbg. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Th. Hampe, in G N M M, 1914/15, S. 128; Simon, Pfb. Nr. 255; Goldmann, Stammbücher 1981 Nr. 427. Dretzel (Drechsel, Tretzel, Trexel), Johannes, Kanzleiregistrator, Organist, * 13. 1. 1629 N ü r n b e r g begr. 1. 12. 1705 Nürnberg, Grab Nr. 232 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1685, noch vorhanden. Sohn des -»Valentin, Organist, oo 15.4.1668 Helena (get. 11.11.1621 - begr. 12.3.1690), geb. Förch, Witwe des Ruprecht -»Hauer. Schüler bei Sigmund Theophil -»Staden. Anschließend Studium in Altdorf. Er wohnte am Unteren Zotenberg. Evtl. identisch mit Johann Drechsel, der als Schüler -»Frobergers in der Literatur erscheint und Lehrer von J. Ph. -»Krieger war. Lit.: MGG 3, 811; Eitner, 1900; K D M Nürnberg, 1977; Bosl; Stadtlexikon 2000; Tacke, 2001. Dretzel, Michael, Lautenist, * 23. 7. 1576 Nürnberg - begr. 13. 9. 1635 Nürnberg. Sohn des Valentin, Safranhändler; Bruder des -»Valentin, Organist. Er lieferte Saiten „zu dem Stimbwerckh Violn uffs Rathaus", für die er bezahlt wurde. Seine Tochter Helena heiratete am 24.11.1633 den Lautenisten Melchior -»Schmidt. Lit.: MGG 3, 811. Ausst.: 1959/8 Nr. 91. Dretzel, Stephan, Organist, war 1745 Organist bei St. Jobst. Dretzel (Dretzl, Drechsel, Tretzel), Valentin, Organist, Komponist, get. 30. 5. 1578 Nürnberg - t 23. 3. 1658 Nürnberg, Grab Nr. 113 auf dem Rochusfriedhof, Epitaph noch vorhanden. Sohn des Valentin, Safranhändler. oo 4.8.1620 Barbara, Tochter des Jeronymus Künstel (Künzel), fünf Söhne. 1599 quittierte er mit seinem älteren Bruder Michael die Auszahlung des Erbes des mütterlichen Großvaters. 1599-1627 war er Instrumentalist im Musikchor an der Frauenkirche; 1604-16 Organist an der Frauenkirche, ab 19.11.161618 Organist an Heilig Geist mit einem Gehalt von 50 fl. jährlich, 1618-34 Organist an St. Lorenz, wo sein Gehalt „wegen der Kriegsnotzeit" am 4.12.1618 von 52 auf 75 fl. und am 16.2.1619 auf 100 fl. erhöht wurde, dazu kamen gelegentliche Sonderzulagen.
Dretzel Nach Johann I. -»Stadens Tod 1634 erhielt er die oberste Organistenstelle der Stadt an St. Sebald, die er bis zu seinem Tod innehatte. 1649 hatte er die Leitung des 2. Chores beim Friedensmahl. Amtsbekannt war, daß Caspar -»Häßler und Valentin Dretzel „einander widerwärtig seien"; dabei dürfte es in erster Linie um N e b e n e i n n a h m e n bei patrizischen Hochzeiten gegangen sein. 1625 kaufte Dretzel um 2000 fl. das Haus Schildgasse 7, wohnte j e d o c h mit der Familie im ehemaligen Katharinenkloster. Daneben hatte er Besitz im Osten der Stadt hinter Erlenstegen, den er nach dem Dreißigjährigen Krieg ausbaute und seinem Sohn -»Georg vererbte. Die Valentin-Dretzel-Straße wurde nach ihm benannt und erinnert an die Musikerfamilie. W e r k e : Chor-, Solo- und Orgelmusik, Trauergesänge, wenige Instrumentalwerke. Verz. s. M G G 3, 806-810 u. Dupont, 1971, S. 44f. M u S : N Ü R N B E R G , StadtB. Lit.: N D B ; Waldau, Zion 1787, S. 30; Seiffert, Nürnberger Meister d. 17. Jh. in: D T B VI/1; Reich, 1966; Krautwurst, 1971; K D M Nürnberg, 1977; Bosl; Harrassowitz, 1987; Herbert Maas, in: M V G N 81, 1994; Stadtlexikon 2000; Zahn, Dl-Nr. Nr. 1329; Kohn, N H b Sebald. Ausst.: 1971/10. Dretzel, Wolfgang, I., Musiker, * 11. 12. 1585 N ü r n b e r g - f 1 . 4 . 1655 Nürnberg. Sohn des Valentin, Safranhändler; jüngster Bruder des -»Valentin, Organist. Lit.: M G G 3, 811. Dretzel, W o l f g a n g , II., Lautenist, * 1630 Nürnberg - t 1660 Schwab. Hall. Erscheint wiederholt in der Literatur, ist j e d o c h urkundlich in N ü r n b e r g und als Mitglied der Musikerfamilie nicht faßbar. Panzer verzeichnete sein Portrait. Lit.: M G G 3, 811. Ausst.: 1959/8. Drewelwecz, Anton, Trompetenmacher, f 15. 10. 1603 im R T B eingetragen, auswärts. Wohl Sohn des Matthes, Messerschmied, oo I) 26.11.1582 Barbara (begr. 17.11.1594), Tochter des Sebald Ringmacher; II) 28.6.1595 Apollonia Pfister (* Pappenheim - begr. 10.12.1596; III) 7.9.1597 Catharina Herz. 1582 Meister. Mz: Halbmond. Er fertigte Posaunen und „Kriegshörner" und scheint auch an auswärtigen Fürstenhöfen gearbeitet zu haben. Für seine Verzierungen verwendete er häufig Gußarbeiten. 1596 wohnte er in der Kotgasse (Brunnengasse) und zuletzt auf dem Steig beim Mendel'schen Z w ö l f b r ü d e r h a u s (Jakobstraße). Aus der Nachlaßregelung geht hervor, daß er mehrere Häuser besaß. MuS: H A M B U R G , M u s . f. Hbg. Gesch. LUZ E R N , Hist. Slg. N Ü R N B E R G , G N M . Lit.: Wörthmüller, in: M V G N 45, 1954, S. 214 u. M V G N 46, 1955, S. 404; Meer, 1979; Huber, 1989. Drexel s.a. Drechsel, Trechsel, Drexel, Georg, Meistersinger, nahm 1607 an einem Zechsingen teil. Lit.: Stahl, 1982. Drexel, Johann Gottfried, Goldschmied, Silberarbeiter, * 11. 5. 1804 N ü r n b e r g - f 9. 7. 1835 Nürnberg. Sohn des Johann Georg, Advokat, oo 18.8.1828 A n n a Maria (Maria Nanette, * um 1801 - t 29.9. 1870), Tochter des Georg Paulus Eigner, Messinggießer in Sugenheim, Kinder. 3.6.1818 - 5.6.1821 Lehre bei Caspar Gottlieb -»Winter. A m 1.4.1828 wurde er als Meister a u f g e n o m m e n . Als Meisterstücke legte er ein Collier mit in Gold gefaßten Amethysten und eine Zuckerdose „nach neuester Art" vor. Er bildete folgende Lehrlinge aus: Johann Wilhelm
290 Andreas -»Förderreuther (1829-33); Friedrich Stephan Knörr (1830-33); Heinrich Jacob Friedrich Wiesinger (1833-35). 1829 waren seine Geschäftsräume in L. 1391 (Ludwigstraße 64), bei seinem Tod wohnte er in L. 58 (Unterer Bergauerplatz 4). Seine Witwe übergab a m 17.10.1845 die Werkstatt an Johann Georg -»Sippel. Lit.: Stockbauer, 1893; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 176. Drexel, Joseph E., Dr. rer. pol., Verleger, Publizist, * 6. 6. 1896 München - f 13. 4. 1976 Nürnberg. Sohn des Joseph Peter, K a u f m a n n , oo 1923 Elisabeth Roesch. Nach Schulzeit und Kriegsdienst war Drexel als Freikorpsmitglied an der Niederwerfung der M ü n c h n e r Räterepublik beteiligt. A b 1918 studierte er Staatswissenschaften an den Universitäten München und Erlangen; von letzterer wurde er 1923 promoviert. Er w a r in verschiedenen kaufmännischen Stellungen tätig, bis er 1929 für längere Zeit eine Stellung bei der Nürnberger Lebensversicherungsbank erhielt, w o er z u m Prokuristen aufstieg. Seit 1923 Mitglied des „ B u n d e s Oberland", verband ihn hier eine enge Freundschaft mit Ernst Niekisch, die sich zuletzt in der gemeinsamen nationalbolschewistischen Widerstandsb e w e g u n g niederschlug. N a c h d e m die Gruppe enttarnt war, wurde Drexel 1937 verhaftet, 1939 vom Volksgerichtshof verurteilt und nach Strafverbüßung bis Kriegsende in den Konzentrationslagern Mauthausen und Flossenbürg inhaftiert. In den Nachkriegsjahren wurde Drexel als Herausgeber der 1945 lizenzierten „Nürnberger Nachrichten" eine der einflußreichsten Persönlichkeiten im Nürnberger öffentlichen Leben. Er publizierte eigene Prosa und Gedichte und baute eine umfangreiche G e m ä l d e s a m m l u n g im Verlagsgebäude und in seinem Wohnhaus in Stauf auf; Teile seiner S a m m l u n g wurden 1963 in der Fränkischen Galerie am Marientor ausgestellt. Als Mäzen trat Drexel hervor durch die 1956 gegründete Joseph-E.-DrexelStiftung zur Förderung der Kunst (mit der Vergabe des Joseph-E.-Drexel-Preises), die Einrichtung der „Kunstund Kulturstiftung Joseph E. Drexel" und die Initiierung des „Joseph.-E.-Drexel-Förderpreises" fur das Nürnberger Konservatorium. Drexel war Ehrenmitglied der Nürnberger A k a d e m i e der bildenden Künste, Ehrenmitglied des Präsidiums der Verfolgten des Naziregimes und der Antifaschisten, Ehrenbürger der Gemeinde Stauf, Ehrenbürger der Stadt Nürnberg und Ehrendoktor der Philosophischen Fakultät der Ostberliner Humboldt-Universität. Lit.: Clemens Wächter: Joseph E. Drexel (1896-1976). Verleger und Publizist, in: Fränkische Lebensbilder 18, 2000, S. 337-353; Stadtlexikon, 2000. Ausst.: 1963/6. Clemens Wachler Drexler s.a. Drechsler Drexler, Werner, Komponist, Pianist, * 19. 7. 1928 Nürnberg. Er war in Nürnberg, München und BadenBaden tätig, zuletzt 1965 erwähnt. Lit.: B M L O , 2006. Dreykorn, Christian R o m a n u s (irrtüml. auch Friedrich Romanus), Kupfer-, Schrift- und Landkartenstecher, get. 29. 7. 1778 N ü r n b e r g - f 11. begr. 14. 5. 1840 Nürnberg. Sohn des ^ J o h a n n , oo 5.8.1804 Barbara Maria Meyer (f 7.begr. 10.10.1838), zwei Söhne: -»Johann Paul und -»Georg Wolfgang. 1829 wohnte er in S. 1169 (Spitalplatz 4), 1837 in S. 1078 (Rotschmiedsgasse 3). Er w a r Mitglied des Vereins von Künstlern und Kunstfreunden. MuS: N Ü R N -
291 BERG, MStN: „Die Stadtpfarrkirche zu St. Michael in Fürth", gez. und gest. von C. G. Wilder, C. B. Dreykorn scpsit, Kupferstich 1831; Mitgliedsurkunde des Albrecht-Dürer-Vereins Nürnberg, 1837, bez.: Gestochen von C. R. Dreykom. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Schrötter, 1908. Ausst.: 1817/1. Dreykorn, Georg Wolfgang, Maler, Kupferstecher, * 17. get. 20. 12. 1809 Nürnberg - t 31. 10. begr. 3. 11. 1839 Nürnberg. Sohn des -»Christian Romanus, Bruder des -»Johann Paul, oo 20.2.1834 Helena Kunigunda (* 27.9.1807), Tochter des Johann Christoph Götz, Flaschnermeister, ein Sohn, zwei Töchter. Ausgebildet und tätig in Nürnberg. Am 22.4.1831 wurde er Schutzbürger. Werke sind nicht bekannt. 1829 wohnte er wohl bei den Eltern in S. 1169 (Spitalplatz 4), 1834 in S. 962 (Ebnersgasse 4). Mitglied des Vereins von Künstlern und Kunstfreunden. Lit.: AKL. Ausst.: 1836/1. Dreykorn, Johann, Theologe, Zeichner- und Radierer-Dilettant, theol. Schriftsteller, * 16. 11. 1745 Happurg - t 26. 1. 1799 Nürnberg. Sohn des Erhard, Maurermeister; Vater des -»Christian Romanus, oo 27.8.1776 Anna Katharina (get. 20.10.1743 - f 18. begr. 21.4.1819), geb. Maurer, Witwe des Paul Joachim Sigmund >Bauriedel, Pfarrer, zwei Söhne, eine Tochter. 1766 Studium in Altdorf, am 11.12.1774 dort ordiniert. 1770 Militärgeistlicher-Adjutant in Nürnberg, 1771 Hauslehrer in Gräfenberg, 1773 Hauslehrer in Nürnberg. 1774 Armenhauskatechet und Stadtvikar. 1776 bis zu seinem Tod Diakon bei St. Jakob. 1785 versuchte er mit einer Schrift Verständnis für die katholische Messe zu wecken, was einen ausgedehnten literarischen Streit auslöste. Erster Vorsteher der Deutschen Christentumsgesellschaft in Nürnberg. 1795 Mitglied Nr. 229 im P.Bl.O. Panzer verzeichnete zwei Portraitstiche, fur die Dreykorn die Vorlagen selbst gezeichnet und sein eigenes Portrait auch selbst gestochen hat. Werke: Verz. seiner Schriften s. Will, GL V, 249-251. MuS: NÜRNBERG, MStN: Perspectivische Vorstellung der im Jahre 1784 abgebrochenen St. Elisabeth-Capelle in Nürnberg, nach der Natur entworfen und gezeichnet von Johann Dreykorn d. J. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Waldau, Dipt. 1779, S. 110; C. G. Müller, 1791, S. 84; Simon, Pfb. Nr. 256. Dreykorn, Johann Paul (Jean Paul), Zeichner, Kupferstecher, Lithograph, Kunsthändler, * 16. get. 19. 5. 1805 N ü r n b e r g - t 23. begr. 25. 11. 1875 Nürnberg. Sohn des -»Christian Romanus, Bruder des -»Georg Wolfgang, co 3.7.1831 Margaretha Paulina (* 14. get. 22.3.1812 - f 14. begr. 17.3.1859), Tochter des Michael Engelhardt, Huf- und Waffenschmied, vier Söhne, vier Töchter. Schüler des Ambrosius -»Gabler und 1824-27 Zögling der Nürnberger Kunstschule unter Albert Christoph -»Reindel. 1824-30 stellte er sieben Zeichnungen aus, darunter eine Ansicht der Nürnberger Burg und ein Portrait Albrecht Dürers. Am 22.4.1831 wurde er Schutzbürger. 1829 wohnte er wohl bei den Eltern in S. 1169 (Spitalplatz 4). 1850 war er Besitzer der Firma Johann Georg -»Klinger, ebenso war er als Kupferstecher in S. 406 (Füll 14/Agnesgasse 13) verzeichnet. 1873 war er in der Albrecht-Dürer-Straße 5 ansässig. Mitglied des Vereins von Künstlern und Kunstfreunden in Nürnberg. MuS: NÜRNBERG, MStN: Lithographie von
Druder J. Dreykorn, um 1845. Lit.: AKL; Thieme-Becker. Ausst.: 1824/1; 1827/1; 1830/1; 1836/1. Drezel, Johann Daniel, Glasmaler, Glasbläser, Goldscheider, begr. 19. 11. 1671 Nürnberg. Sohn des Hans Christoph, Hochzeitslader. Ursprünglich im Münzwesen tätig, wandte er sich aufgrund mangelnder Aufträge und einer ausbleibenden Anstellung bei der Stadt dem Glasgewerbe zu und wurde in einem Rv. vom 15.9.1655 als Goldscheider und Glasbläser bezeichnet. Am 14.11.1663 wurde ihm sein Antrag, gläsernes Blumenwerk und anderen Zierat in Form von Glasbläserarbeit „für die verstorbene" anfertigen zu dürfen, abgelehnt. Bei seinem Tod wurde er als „glasmahler und blaßer" bezeichnet, er wohnte auf dem Neuen Bau (Maxplatz). Lit.: AKL; Thieme-Becker; Bénézit; Hampe, 1919, S. 44. Dron (Thron, Dran), Jörg, Meistersinger, Messerschmied?, get. 20. 2. 1560 Nürnberg - begr. 11. 1. 1588 Nürnberg. Sohn des Hans Thron, Messerschmied, war 1576, 1577 und 1580 Teilnehmer an Singschulen. Lit.: Stahl, 1982; Franz Krautwurst in: MVGN 70, 1983. Droschel s.a. Troschel Droschel (Dröschel, Troschel), Conrad, Posaunenund Trompetenmacher, Musiker, get. 1. 8. 1596 Nürnberg - begr. 24. 10. 1644 Nürnberg, oo I) 9.8.1624 Sibylla (begr. 22.7.1632), Tochter des N. Joachim, Aufleger, zwei Söhne, zwei Töchter; II) 12.11.1632 Maria (get. 15.8.1607 - begr. 17.10.1634), Tochter des Anton -»Schnitzer d. J., Trompetenmacher, eine Tochter; III) 9.2.1635 Barbara (begr. 29.5.1663), Tochter des Lorenz -»Beheim, Stadtpfeifer, drei Söhne, zwei Töchter. 1624 Meister, 1640 Geschworener. Mz: CD über Vogel nach rechts. Seine wirtschaftlichen Verhältnisse zeigen, daß er sehr erfolgreich war. Eine von ihm signierte und 1618 datierte Trompete befand sich an Bord der 1629 vor der Westküste Australiens gesunkenen „Batavia", deren Inventar in den 1980er Jahren geborgen wurde. Nebenbei war er auch als Trompeter tätig. 1618 war er an den Intrigen gegen Hans -»Kümmelmann beteiligt, wofür er 1626 mit einem Stadtverweis bestraft wurde, der jedoch in eine Turmstrafe umgewandelt wurde. Er besaß ein Wohnhaus in der Bindergasse, wo er wohnte. 1629 erwarb um 950 fl. das Haus Tetzeigasse 57, später kaufte er noch ein drittes Anwesen unter den Hutern (Kaiserstraße), wo er zuletzt wohnte. Seine Witwe heiratete am 20.4.1647 den Gesellen ihres Mannes, Michael -»Nagel, welcher die Werkstatt weiterführte. Lit.: Wörthmüller, in: MVGN, 45, 1954, S. 260; Pechstein, in: MVGN 59, 1972 mit Abb. Mz.; Tacke, 2001, Stammtafel 41; Kohn, NHb Sebald. Ausst.: 2002/1 S. 101. Droßdorf s. Traxdorf Drossel, Josef, Bildhauer. Er führte eine Bildhauerund Steinmetzwerkstatt. 1943 wohnte er in der HorstWessel-Straße 42, 1952 in der Äußeren Ziegelstr. 35. Drost, Ferdinand, Dirigent, Kapellmeister, * 12. 2. 1886 Nürnberg. Seine Wirkungsorte waren in erster Linie Nürnberg, daneben Leipzig, Essen, Stuttgart, München, Berlin und Magdeburg. Zuletzt wurde er 1946 erwähnt. Lit.: BMLO, 2006. Druder, Hans, Maler, 1495 wird in einem Speyrer Ratsprotokoll ein „Hansen Druder, Maler und Burger
Drüller zu N u r m e m b e r g " erwähnt, der vermutlich mit Hans -»Traut identisch ist. Lit.: C. Jöckle, in: Mitteilungen des Historischen Vereins der Pfalz 88, 1990, S. 69. Drüller, Elias, Meistersinger, nahm 1604 an einer Singschule teil. Lit.: Stahl, 1982. Drüller (Drilner), Hieronymus, Meistersinger, nahm 1604 und 1605 regelmäßig an Singschulen teil. Lit.: Stahl, 1982. D r u m m e r (Drummer, Trümmer), Johann Peter, Maler und Kupferstecher, * um 1687 Nürnberg? t um 1728 Augsburg, oo Augsburg 1715 Ν . N. Er kam von Nürnberg nach Augsburg, w o er 1715 das Bürgerrecht erwarb. N a c h Stetten hat er bei Gottlieb Heiß in Augsburg als Maler gelernt, um später besonders in der Schwarzkunst (Schabkunst) f u r den Verlag von Elias Christoph zu arbeiten. Lit.: A K L ; ThiemeBecker. D r u n c k s. T r u n c k Dubler (Rotschmiede) s. Diebler Dublon (Goldschmiede, 17./18. Jh.) s. Hanias Dubois, Heinrich, Kunstmaler, Aquarellist, * 1883 Fürth - t 7. 4. 1930 Fürth, oo Anna. Er war Schüler von Karl -»Raupp und Martin von Feuerstein in München. Erste E r w ä h n u n g in N ü r n b e r g 1911, als freischaffender Maler. Z u m Dürer-Jahr 1928 brachte die Nürnberger Künstlervereinigung Freie Sezession eine Mappe mit Kunstdrucken heraus, in welcher drei Gemäldereproduktionen von ihm enthalten sind. Landschaftsmalerei und christliche Kunst waren seine Hauptarbeitsgebiete. 1932 wurde seine Witwe erwähnt, die in N ü r n b e r g am Webersplatz 6 wohnte. M u S : F Ü R T H , Stadtmuseum: G e m ä l d e u. Aquarelle. N Ü R N B E R G , M S t N : 3 Gemälde, weitere 3 Gemälde im Krieg zerstört. Lit.: Vollmer; Stimmen der Kunst, H. 8, N o v e m b e r 1924; Schwammberger, Fürth von A bis Z, S. 99. Ausst.: 1915/1; 1916/1; 1917/2; 1918/3; 1928/3; 1929/1; 1942/1; 1954/3; 2002/5. Ursula Kubach-Reutter Ducher (Sonnenuhrmacherfamilie) s. T u c h e r Dübler s. Diebler Dilli, H a n s , Goldschmied, oo 7.12.1535 Witwe A n n a Stickerin. Lit.: Schornbaum, 1949 Nr. 1547. Düll, Heinrich, Bildhauer, * 19. 9. 1867 München t 17. 6 1956 Frauenchiemsee. Lt. A K L soll er zusammen mit German -»Bestelmeyer auch W e r k e in Nürnberg geschaffen haben, welche j e d o c h nicht mehr bekannt sind. Lit.: A K L ; Thieme-Becker. Düll, Wilhelm, Lehrer für Bildhauerei, Musiker, * 1835 Nürnberg - 1 Oktober 1887 M ü n c h e n . 1862-70 an der Kunstgewerbeschule tätig. A b 1866 Professor, ab 1868 wirkl. Professor. 1861 dekorierte er zusammen mit anderen anläßlich des Gesangsfestes 1861 das Spittlertor und das H a u s Peter -»Vischers. Ein Historiker Wilhelm Düll war 1854-61 Sekretär, später Konservator am Archiv des G N M . Lit.: Priem, 1875, S. 633, 683; D a m m e r , 1889, S. 32; A d B K , 1933; FS G N M , 1977; B M L O , 2006. D u m , Georg Christian Gottlieb (Maler) s. Thum, Georg Christoph Gottlieb Dttmbler s. D ü m l e r Dümler, Christoph, Zirkelschmied, Sohn des Hans, Bäcker in Schnaittach. oo N ü r n b e r g 22.9.1662 Anna, Tochter des T h o m a s -»Haubner, Zirkelschmied. Lit.: Krauß, Exulanten 2006, S. 155.
292 DUmler, Georg, Steinmetz, t Nürnberg, Grab Nr. 1402/03 auf dem Rochusfriedhof, Epitaph dat. 1607, noch vorhanden, oo Ursula. Lit.: K D M Nürnberg, 1977; Zahn, DI-N Nr. 2895. DUmler, Hans, Z i m m e r m a n n , Baumeister, t Nürnberg, Grab Nr. 1402/03 auf dem Rochusfriedhof, Epitaph dat. 1607, noch vorhanden. Vater des Wolfgang Jacob, Pfarrer, oo vor 1610 Maria Salome Vetter (* Nördlingen). Lit.: Simon, Pfb. Nr. 258; K D M Nürnberg, 1977; Zahn, DI-N Nr. 2894. Dümler, Heinrich, Schmelzmaler, Emailmaler, get. 4. 3. 1634 N ü r n b e r g - f vor 7. 3. 1707 Nürnberg. Sohn des Peter, Handelsmann, oo 23.11.1664 Magdalena (get. 6.12.1627 - begr. 7.3.1707 auf dem Johannisfriedhof, Grab Nr. 568), Tochter des Hans Ernst, Tüncher. 1649-54 Lehre bei Georg -»Strauch. Beim Tod seiner Witwe, die im Heilig-Geist-Spital starb, wurde er als Schmelzmaler und Contrefayer bezeichnet. Lit.: Thieme-Becker; Tacke, 2001, S. 390. D ü m l e r (Dümbler), Jeremias, Buch- und Musikdrucker, Buchhändler, Verleger, Büchersammler, get. 10. 11. 1598 Rothenburg/Tauber - t 12. begr. 16. 4. 1668 Nürnberg. Sohn des Michael, Hufschmied, oo I) Nürnberg 14.8.1633 A n n a (begr. 15.3.1648), geb. H o f f m a n n , W i t w e des Simon -»Halbmair; II) Rothenburg 25.9.1648 Felicitas, Witwe des Georg Dürr, Kriegsrat zu Rothenburg; III) Augsburg 2.5.1652 Regina (f 9.7.1655), Tochter des Heinrich Welser; IV) Nürnberg 2.3.1658 Susanna Maria, Tochter des Carl Grundherr; die Trauung erfolgte im Haus zum Goldenen Schild (Schildgasse 23), das damals der Familie Grundherr gehörte. Mit Rv. vom 14.3.1633 wurde ihm das Bürgerrecht zugesagt. Durch seine erste Eheschließung wurde er Inhaber der Halbmaier'schen Druckerei im Krämersgäßlein (Obere Krämersgasse 12). Von 1633-53 erscheint er als Buchführer, 1634-53 als Buchdrucker im Ämterbüchlein. 1635-68 Genannter. Im Februar 1653 verkaufte er die Druckerei an W o l f g a n g und Johann Andreas -»Endter, die einschl. der Niederlassungen in Frankfurt/Main und Leipzig 16.000 fl. bezahlten. In den Jahren 1654 bis zu seinem Tod erscheint er wiederholt als „Anwalt" für verschiedene Bürger und als „Agent" anderer Städte in den Akten. 1657 wurde er Gassenhauptmann im Milchmarktviertel. Seine umfangreiche Bibliothek wurde 1669 in einem Katalog mit 2654 N u m m e r n und über 3150 Büchern erfaßt. Eine von ihm gestiftete Abendmahlskanne, gefertigt von Georg -»Barst, befindet sich in St. Jakob in Rothenburg. Panzer verzeichnete sein Portrait. Seine Witwe heiratete 1670 erneut. MuS: N Ü R N B E R G , StadtB: Druckwerke von 1633-52. Lit.: C. G. Müller, 1791, S. 90, 137, 140, 144; Roth, 1802; C. G. E. Reynst, 1962, S. 10; Benzing, 1963; SporhanKrempel/Wohnhaas, 1965 u. 1973; Wohnhaas, 1967; Grieb, Buchgewerbe 2003. Ausst.: 1959/8. Dümler, Johann Andreas, Kunstschreiner und Schnitzer, * 29. 12. 1650 Hersbruck - t 6. 1. 1723 Nürnberg. 1666-69 Lehre beim Schreiner Konrad Ritz in Nürnberg. Wanderschaft bis 1677, seitdem in Nbg. tätig. Er beschäftigte sich mit Mathematik und der Herstellung von mathematischen Instrumenten. Von diesen bei D o p p e l m a y r erwähnten Arbeiten ist nichts erhalten. Lit.: A K L ; Thieme-Becker; Doppelmayr, 1730.
293 Diimler (Dimmler), Johann Paulus, Rotschmied, Gewichtmacher, wurde am 3.9.1726 in die Meisterliste eingetragen. 1730 kaufte er das Mz. „Eichhörnchen" von Martin -»Herburger. Lit.: Lockner Nr. 1261; Stengel, in: G N M M, 1918/19, S. 119. Dümler, Konrad, Uhrmacher, t 31. 10. 1836 Nürnberg. Er starb im Heilig-Geist-Spital. Bei Abeler, MdU S. 138 ist ein gleichnamiger Uhrmacher in Fürth erwähnt. Dümpel, Veit, Bildhauer, * Altenstein bei Ebem/ Ofr. - t 27. 4. 1633 Nürnberg. Sohn des Georg, co I) Sept. 1623 Anna Maria (f auswärts, am 29.10.1624 im RTB eingetragen), Tochter des Hans -»Werner, Bildhauer; II) N. N., mind, zwei Kinder. 1616 erstmals in Nürnberg erwähnt. Schüler und Mitarbeiter seines späteren Schwiegervaters Hans Werner, von dem er vermutlich die Werkstatt nach dessen Tod übernahm. Am 23.5.1621 erhielt er das Bürgerrecht, wobei er ein Vermögen von 800 fl. angab. Für sein Hauptwerk, den Bemhardusaltar in Ebrach, erhielt er 1625/26 für sich, zwei Gesellen und zwei Lehrjungen den Betrag von 1500 fl. ausbezahlt. 1622 ergänzte er beschädigte Figuren am mittl. Portal des Nürnberger Rathauses. 1622 arbeitete er zusammen mit dem Bildhauer Hans -»Abbeck an einem Holzportal, das sog. „Türgericht", welches sich ursprünglich in der „Regimentsstube" befand, späteres Trauzimmer; der Rat zahlte dafür 300 fl. sowie 3 fl. Trinkgeld und einen Taler fur das Firnissen. 1624 wohnte Dümpel in der Grasersgasse. 1628 war er in Coburg tätig, wo er das Standbild des Herzogs Johann Kasimir an der Ecke des Gymnasiums fertigte. Werke: AHORN b. Coburg, Ev, Pfarrkirche: Prachtgrabmal des Wilhelm von Streitberg und seiner ersten Frau Anna (zusammen mit Hans -»Werner). EBRACH, Abteikirche: Bemhardusaltar, 1624-26. NÜRNBERG, Rathaus: Portal zur früheren Regimentsstube, um 1622 (zusammen mit Hans Heinrich Abbeck). Weitere Werke s. G N M M, 1909, S. 142-144 u. Sitzmann, 1983. MuS: N Ü R N B E R G , GNM: Alabasterskulptur am Prunkbett der Familie Scheurl (zus. mit Hans Werner). Lit.: AKL; Thieme-Becker; Leo Bruhns: Würzburger Bildhauer 1540-1656, 1923, S. 376-383; Barock, 1962; Iris Ch. Visosky: Der St. Bernhards-Altar in Ebrach, in: Heimat Bamberger Land 2, 1990, S. 49-55, Restaurierungsbericht, S. 56-58; Annette Faber, in: Hortulus floridus Bambergensis, Studien zur Fränkischen Kunst- und Kulturgeschichte, FS Renate Baumgärtl-Fleischmann, Petersberg 2004, S. 307. Dünckelmayer s. Dinckelmayer Dürer, Agnes, Ehefrau des Albrecht d. J., * 1475 Nürnberg - f zw. 13. u. 30. 12. 1539 Nürnberg, Grab Nr. 649 auf dem Johannisfriedhof (Dürer-Grab). Tochter des Hans -»Frey, Rotschmied und Mechaniker, oo 7.7.1494 Albrecht Dürer d. J., kinderlos. Wie aus den vielen Geschenken von Auftraggebern ersichtlich wird, darunter vom Frankfurter Kaufmann Jakob Heller 1509, der ihr ein teures Kleidungsstück verehrte, und vom Nürnberger Rat 1526, der ihr nach Übergabe der „Zwölf Apostel" 12 fl. zukommen ließ, hat Agnes Dürer die Arbeit ihres Mannes aktiv unterstützt und war offensichtlich an der fur die Kunden zufriedenstellenden Ausführung der Aufträge beteiligt. Während Dürers zweiter Italienreise 1505-07 führte sie
Dürer die Werkstatt in Nürnberg weiter und besuchte 1506 die Frankfurter Messe, wo sie Druckgraphik verkaufte. 1520/21 begleitete sie ihren Mann auf der niederländischen Reise. Dürer portraitierte sie mehrfach; ihr Bildnis erscheint in der Anna Selbdritt von 1519 (New York, Metropolitan Museum). Nach seinem Tod gab sie seine teilweise noch unveröffentlichten kunsttheoretischen Schriften heraus. 1528 wurde die Proportionslehre gedruckt, die im selben Jahr auch in lateinischer Übersetzung von Joachim -»Camerarius und nochmals 1532 und 1534 erschien. 1538 kam in zweiter Auflage Dürers Unterweisung der Messung heraus; alle Werke wurden von Hieronymus -»Andreae gedruckt, der schon für Dürer als Forschneider gearbeitet hatte. Agnes hatte auch Geschäftsbeziehungen zum Fonnschneider Melchior -»Haidwiger, der laut seinem Nachlaßinventar vom 10.1.1531 mit 13 fl. bei ihr und ihrer Schwester Katharina Zinner verschuldet war. Der Nürnberger Rat setzte sich 1532 für Agnes ein; er untersagte den Buchführern, Nachdrucke nach Dürers Werken zu verkaufen, und versandte gleichartige Empfehlungen nach Frankfurt, Leipzig, Straßburg und Antwerpen. Im gleichen Jahr wurde Hans -»Guldenmund verboten, Dürers Triumphwagen als Nachschnitt herauszugeben, wobei der Rat Agnes empfahl, Guldenmund die Druckstöcke für 10 fl. abzukaufen; er wollte sich zur Hälfte an der Kaufsumme beteiligen. Durch einen Brief Willibald -»Pirckheimers 1530 an Johann Tscherte in Wien, der sie für den Tod ihres Mannes verantwortlich machte, entstand wohl ein negatives Charakterbild von Agnes, das jedoch durch die bekannten Lebensumstände nicht bestätigt wird. Am 28.10.1538 stiftete sie ein theologisches Stipendium mit einem Kapital von 1000 fl., was 50 fl. Zinsen jährlich entsprach. Das von ihrem Mann übernommene Haus in der Zisselgasse (Dürerhaus, Albrecht-DürerStraße 39) vermachte sie ihrer Schwester Katharina. Die von Dürer gezeichneten und gemalten Portraits seiner Frau sind heute weit verstreut: Berlin, Kpst. Kab.; Bremen, Kunsthalle (Kriegsverlust); London, BM; New York, Metropolitan Mus.; Nürnberg, G N M ; Wien, Albertina. Panzer verzeichnete ihr Portrait, auch wurde eine Medaille auf sie geprägt. Die Agnesgasse in der Altstadt wurde nach ihr benannt. Lit.: Will, Münzbel. Bd. I, S. 369; Roth, 1802, S. 74; Zahns Jb. I, 1868; Burger, 1972 Nr. 2086; C. Schleif, in: M V G N 86, 1999, S. 47-79; Stadtlexikon 2000. Ausst.: 1971/3. Dürer (Thürer, Türer), Albrecht d. Ä., Goldschmied, Silberarbeiter, * 1427 Ajtós b. Gyula/Ungarn - t 20. 9. 1502 Nürnberg, begraben auf dem Sebalder Friedhof (1520 geschlossen); Sohn des Anthoni. oo 6.8.1467 Barbara (* 1452 - f 16.5.1514), Tochter des Hieronymus -»Holper, elf Söhne, sieben Töchter, von den 18 Kindern überlebten nur die Söhne -»Albrecht, -»Andreas und -»Hans das Kindesalter. Lehre vermutlich bei seinem Vater. Am 8.3.1444 erste Erwähnung in Nürnberg im Verzeichnis der Büchsen- und Armbrustschützen, die während der Fehde der Stadt mit den Rittern Hans und Fritz von Waldenfels gegen die Veste Lichtenburg aufgeboten wurden. Nach weiteren Wanderjahren, auch in die Niederlande, seit 1455 in Nürnberg ansässig und Geselle bei Hieronymus -»Holper, dessen Tochter er später heiratete. Mit Rv. vom 4.4.1467 wurde ihm das Bürgerrecht zugesagt, wofür
Dürer er 2 fi. zahlte. Am 7. 7.1468 wurde er Meister. Am 1.4.1467 wurde er mit seinem Schwiegervater Hieronymus Holper als Silber- und Goldprobierer in der Schau bestellt, 1470 Abwäger der Heller-Schrötlinge, 1481-88 Geschworener und Obmann der Goldschmiede, 1482 Gassenhauptmann, Lehrmeister seines Sohnes Albrecht d. J. Aufträge erhielt er u.a. von Hans -»Tucher, Sebald -»Schreyer (für St. Sebald) und Kaiser Friedrich III., den er 1492 in Linz aufsuchte und fur welchen er 1489 zusammen mit Hans -»Krug Trinkgefaße fertigte. Auch der Bischof von Posen, Uriel Gorka, zählte zu seinen Auftraggebern. Dürer versilberte und vergoldete antike Kaisermiinzen, die der Lesemeister im Franziskanerkloster, Pater Stefan -»Fridolin, dem Rat 1486 geschenkt hatte. Gesicherte Werke sind nicht bekannt, da die Stempelpflicht für Silberwaren mit Meistermarken in Nürnberg erst 1541 einsetzte. 1486-1502 hatte er einen Kramladen neben und unter dem Rathaus, wofür er dem Zinsmeister der Stadt 5 fl. p.a. bezahlte. Die teilw. behauptete frühe Wohnung im Hinterhaus der Familie Pirckheimer am Herrenmarkt ist eine spätere Überlieferung und urkundlich nicht belegt. In den Jahren 1481-83 erscheint er in Goldkronach als Inhaber einer Kuxe (Bergwerksanteil), das Bergwerk selbst befand sich im Besitz der Burggrafen von Nürnberg bzw. der Markgrafen von Ansbach-Kulmbach. Am 12.5.1475 erwarb er um 200 fl. das Erbrecht (ohne den Grundstücksanteil) an dem Eckhaus unter der Vesten (Burgstraße 27/Ecke Obere Schmiedgasse), das Eigenrecht (Grundstück) wurde von Albrecht Dürer d. J. mit Urkunde vom 8.5.1507 erworben. Albrecht d. Ä. wurde mehrfach von seinem Sohn Albrecht d. J. portraitiert. Panzer verzeichnete sein Bildnis in mehreren Varianten. Lit.: NDB; Thieme-Becker; Rosenberg 3746; Doppelmayr, 1730; Will, Münzbel. Bd. I, S. 321; Stockbauer, 1893 Nr. 105; Hampe, Rv.; Burger, 1967 Nr. 3752; Kohlhaussen, 1968; Mende, Dürer-Bibliogr.; Pilz, in: MVGN 72, 1985; Stadtlexikon 2000; Archiv zur Nbger. GSK im GNM.Ausst.: 1952/5; 1971/3; 1986/12. Dürer, Albrecht d. J., Maler, Zeichner, Kupferstecher, Kunsttheoretiker, Goldschmied, * 21. 5. 1471 Nürnberg - t 6. 4. 1528 Nürnberg, Grab Nr. 649 auf dem Johannisfriedhof. Sohn des -»Albrecht d. Ä., Goldschmied; Pate war Anton -»Koberger. Bruder des -»Endres, Goldschmied, und des -»Hans, Maler, oo 7.7.1494 Agnes, Tochter des Hans -»Frey, welche 200 fl. und etliche Pfund Silber in die Ehe einbrachte; Dürer seinerseits 100 fl. Die Ehe blieb kinderlos. Ausbildung und Reisen: Besuch der Sebalder Lateinschule und Goldschmiedelehre beim Vater, die er abbrach. Vom 30.11.1486 bis Ende 1489 Malerlehre bei Michael -»Wolgemut. Am 11.4.1490 begann er seine Wanderjahre mit Aufenthalten in Straßburg, Colmar (1492) und vermutlich einem längeren Aufenthalt in Basel. Ob er damals auch in die Niederlande kam, ist umstritten. Rückkehr nach Nürnberg um den 18.5.1494. Im Herbst 1494 Reise nach Venedig über Innsbruck, im späten Frühjahr 1495 Rückkehr nach Nürnberg. Im Spätsommer 1505 Abreise nach Venedig, wo er den Auftrag der deutschen Kaufleute für eine Altartafel für die Kirche S. Bartolomeo am Rialto erhielt, die er 1506 fertigstellte. Diese als „Rosenkranzfest" bekannte Tafel wurde von Kaiser Rudolf II.
294 erworben und befindet sich heute in der Nationalgalerie in Prag. Von Venedig aus erfolgten Abstecher nach Padua, Bologna, Ferrara; ein Aufenthalt in Rom ist umstritten. Im Januar 1507 Rückkehr nach Nürnberg. 1517 Aufenthalt in Bamberg, im Sommer 1518 auf dem Reichstag in Augsburg, im Mai oder Juni 1519 Reise mit Willibald Pirckheimer und Anton Tucher in die Schweiz. Am 12.7.1520 Beginn der niederländischen Reise, zusammen mit seiner Frau Agnes, mit Besuchen bei Verwandten in Köln. Er bereiste die Städte Antwerpen (Ankunft 3.8.1520), Mecheln, Brüssel, Aachen, Jülich und hatte zahlreiche Kontakte zu niederländischen Künstlern. Ende Juli 1521 Rückkehr aus den Niederlanden; Einzelheiten der Reise sind in Tagebuchaufzeichnungen festgehalten. Werkstatt: Mit der Aufnahme von Hans -»Baidung, gen. Grien und Hans -»Schäufelein um 1503 erweiterte Dürer seinen Betrieb zu einer leistungsfähigen Werkstatt, die neben Malereien in größerem Umfang Aufträge für Glasgemälde und Buchillustrationen übernahm. Diese Werkstatt konnte unter der Aufsicht seiner Frau weiterarbeiten, als Dürer im Frühjahr 1505 seine zweite Reise nach Venedig antrat. Baidung und Schäufelein verließen die Werkstatt bald nach Dürers Rückkehr aus Italien. Besonders zu Baidung schien ein enges Verhältnis bestanden zu haben, da ihm nach Dürers Tod eine Locke des Malers zugesandt wurde, die heute in der AdBK Wien, Kupferstichkabinett, aufbewahrt wird. Um 1508 trat Hans von -»Kulmbach für einige Jahre als Geselle in die Werkstatt ein, der zahlreiche Arbeiten nach Dürers Entwürfen ausführte, darunter das Tucher-Epitaph in St. Sebald. In späteren Jahren arbeiteten Hans -»Springinklee, Crispin -»Herrant und Georg -»Schlenk als Gesellen in der Dürer-Werkstatt. Wolf -»Traut scheint nur marginal mit Dürer zusammengearbeitet zu haben, u.a. bei der „Ehrenpforte". Als Lehrling Dürers läßt sich 1501-02 ein Malerjunge Friedrich nachweisen, welchen Kurfürst Friedrich der Weise zu Dürer in die Lehre gab. 1513 überbrachte ein „Knabe" (Lehrling) Kupferstiche Dürers an Friedrich den Weisen, wofür er ein Trinkgeld erhielt. Vermutlich begann auch Hans -»Dürer bei Albrecht seine Ausbildung. Gemälde: Die bekannten Gemälde sind unter „Museen und Sammlungen" nach Standorten aufgelistet. Die ersten selbständigen Arbeiten entstanden wohl für den privaten Bereich, im Herbst 1489 das Portrait seiner Mutter (GNM), Bildnisse des Vaters entstanden 1490 (Florenz, Uffizien) und 1497 (London, Nat. Gal.). Selbstbildnis wohl als Brautwerber 1493 (Paris, Louvre). Die ersten größeren Gemäldeaufträge dürften durch Friedrich den Weisen erfolgt sein, für den er zwei Altäre malte. Der Altar mit den sieben Freuden Mariens ging verloren, vom zweiten mit den sieben Schmerzen befindet sich das Mittelstück in München (BStGs) und die übrigen Tafeln in Dresden (Gemäldegal. Alte Meister). Aufträge des Nürnberger Patriziats folgten, darunter Haller-Madonna (um 1498), Paumgartner-Altar (1498), Holzschuher-Epitaph (um 1498/1500), Portraits der Ehepaare Hans und Felicitas Tucher sowie Nicolaus und Elsbeth Tucher. Auch die Glimmsche Beweinung ist um diese Zeit zu datieren. Seit 1497 verwendete Dürer das berühmte Monogramm A D als Markenzeichen. Zwei Selbstbildnisse
295 entstanden 1498 (Madrid, Prado), 1500 (München, BStGs). 1505 schenkte Hans Harsdörfer in Ofen König Ladislaus eine „huebsche gelümynirte" Tafel, die ihm Albrecht Dürer und sein „diner" (Geselle) gemacht hatten. Sie gefiel dem König. Der Rat ersetzte Harsdörfer später die Kosten von 45 fl. Die Gemälde „Adam und Eva" entstanden 1507 und befinden sich in Madrid. 1508 malte er für Friedrich den Weisen die „Marter der Zehntausend", ein Altarbild, das sich heute in Wien befindet und das mit 280 fl. bezahlt wurde. Zur gleichen Zeit erhielt er einen Auftrag des reichen Tuchhändlers Jacob Heller zu einem Flügelaltar, für den ursprünglich 130 fl. vereinbart waren. Während der Arbeit klagte Dürer, daß der Arbeits- und Zeitaufwand die Kosten nicht deckten und sprach von einer angemessenen Entlohnung von 400 fl. Heller stimmte letzten Endes einem Preis von 200 fl. zu. Das Werkverzeichnis der Dürer zugeschriebenen Gemälde wurde von F. Anzelewsky 1980 erstellt und umfaßt 190 Nummern. Aquarelle und Zeichnungen: Eine sehr frühe bekannte Zeichnung ist das Selbstbildnis mit Silberstift als Dreizehnjähriger, das sich in der Albertina in Wien befindet. Mitte der 1490er Jahre entstanden Aquarellund Deckfarbenmalereien mit Motiven aus der Stadt und dem Umland Nürnbergs. Erwähnenswert sind die Ansichten der Weidenmühlen, das Weiherhäuschen unterhalb der Weidenmühlen, die Ansicht des Johannisfriedhofes, Blick von Westen auf die Burg, die Ansichten von Kalchreuth und der Kalchreuther Landschaft gegen Norden. Auf der ersten Italienreise 1494 entstanden u.a. Ansichten von Innsbruck und der Burg Arco. Zeitlos und bis heute laufend reproduziert werden Dürers Naturstudien, wie das Große und das Kleine Rasenstück, das Veilchensträußchen und vor allem der Dürerhase. Überhaupt entwickelte Dürer die Aquarellmalerei, die bis dahin vorwiegend fur Werkstattzeichnungen und zur Kolorierung von Holzschnitten verwendet wurde, zu einer eigenständigen Malform. Holzschnitte: Aus der Baseler Zeit 1492 stammt ein geschnittener Holzstock mit dem Hl. Hieronymus, rückseitig beschriftet mit „Albrecht Dürer von nörmergk". Die 14 Blätter der „Apokalypse" entstanden wohl ab 1495 und erschienen 1498 mit deutschem und lateinischem Text, das Impressum sagt: „Gedruecket zu Nurnbergk durch Albrecht duerer, maier..."; für den Druck des Textes wurden Lettern verwendet, wie sie auch Anton Koberger für die deutsche und lateinische Ausgabe der Schedeischen Weltchronik benutzte. Eine zweite Auflage der Apokalypse erfolgte 1511 mit einem zusätzlichen Titelholzschnitt. 1496 bis 1500 entstanden die ersten sieben Blätter der Großen Passion, die zunächst als Einzelblätter veröffentlicht wurden. 1510 kamen weitere vier Blätter hinzu, die 1511 mit einen Titelholzschnitt ergänzt wurden; die gesamte Folge von 12 Holzschnitten erschien 1511 als Buch, die lateinischem Texte in Versform wurden von Bened i c t s -»Chelidonius verfaßt. Das Format der Holzschnitte lag bei etwa 39 χ 28 cm. Die ersten 17 Blätter zum „Marienleben" entstanden zwischen 1502 und 1505, zwei weitere Blätter und das Titelblatt schuf Dürer 1510. Das gesamte Werk mit 20 Holzschnitten wurde 1511 veröffentlicht, ebenfalls mit lateinischen
Dürer Texten in Versform von Benedictus Chelidonius. Im Impressum wird Dürer als „Drucker" genannt, fur den Text wurden Lettern verwendet, wie sie Hieronymus -»Holzel benutzte. Die Kleine Passion ist Dürers umfangreichste graphische Folge, die einschließlich Titelblatt 37 Holzschnitte umfaßt. Die gesamte Folge erschien ebenfalls 1511 in Buchform, mit lateinischen Versen von Benedictus Chelidonius. Das Format der Holzschnitte ging bis etwa 1 3 x 1 0 cm. Das Verzeichnis seiner Arbeiten nach dem heutigen Forschungsstand ist zu finden bei „Albrecht Dürer, Das druckgraphische Werk", Bände 2 u. 3, 2001/2004, bearbeitet von Rainer Schoch, Matthias Mende und Anna Scherbaum. Kupferstiche und Radierungen: Zwischen 1495 und 1505 entstand eine Vielzahl von Einzelblättern, die bei Schoch/Mende mit 44 Nummern verzeichnet sind. Darunter befinden sich so bedeutende Blätter wie „Die Heilige Familie mit der Libelle" (um 1495), „Der verlorene Sohn" (um 1496), „Die vier Hexen" (1497), „Das Meerwunder" (um 1498), „Herkules am Scheideweg" (um 1498), „Der heilige Eustachius" (1501), „Das Große Glück" (um 1501), „Adam und Eva" (1504), „Das Große Pferd" (1505). Zwischen 1507 und 1512 entstand die kleine Kupferstichpassion, die aus 16 Blättern besteht. Die Formate liegen bei etwa 11,5 χ 7,5 cm. Weitere bedeutende Kupferstiche sind die drei sog. Meisterstiche; „Ritter, Tod und Teufel" (1513), „Hieronymus im Gehäus" (1514) und „Melancholie" (1514). In der Zeit von 1514 bis 1526 eine entstand eine Folge von fünf Apostelbildern, die Serie wurde dann abgebrochen. 1512/13 schuf er auch drei Kaltnadelradierungen „Ecce Homo" (Schmerzensmann mit gebundenen Händen), „Hieronymus neben dem Weidenbaum" und „Die Heilige Familie", sechsfigurig. Um 1515-18 erfolgten Dürers Experimente mit der Eisenradierung. Als bedeutendstes Blatt entstand „Die große Kanone" (1518) in der Größe 22,2 χ 31,8 cm. Zu seinen Kupferstichen zählen auch die sechs Portraitstiche, die in der Zeit von 1519-26 gestochen wurden, wie Kardinal Albrecht von Brandenburg (1519 u. 1523), Friedrich der Weise (1524), Willibald Pirckheimer (1524), Philipp Melanchthon (1526), Erasmus von Rotterdam (1526). Seine Werke ließ Dürer teilweise durch Kolporteure verbreiten (Verträge von 1497 und 1500). Seine Arbeiten sind nach dem heutigen Forschungsstand verzeichnet bei „Albrecht Dürer, Das druckgraphische Werk", Band 1, 2001, bearbeitet von Rainer Schoch, Matthias Mende und Anna Scherbaum. Kaiser Maximilian I. weilte vom 4.2. bis 21.4.1512 in Nürnberg, zu welcher Zeit Dürer mit einigen bedeutenden Aufträgen bedacht wurde. 1514/15 entstanden die Randzeichnungen fur das Gebetbuch des Kaisers, an welchen neben Dürer auch Hans Baidung -»Grien, Albrecht Altdorfer, Hans Burgkmair, Jörg Breu und Lucas Cranach beteiligt waren. Zu den weiteren Arbeiten zählte die „Ehrenpforte", nach einem Konzept des Johannes -»Stabius und nach älteren Entwürfen des Innsbrucker Hofmalers Jörg Kölderer, die unter maßgeblicher Beteiligung von Albrecht Dürer und seiner Werkstatt überarbeitet und vervollständigt wurden. Die Ehrenpforte ist das größte jemals in der Technik des Holzschnitts hergestellte Kunstwerk. Das Monumen-
Dürer tal werk bestand aus 195 Holzstöcken, die zusammengesetzt das Format von 341 χ 292 cm ergeben. Ein weiterer Großauftrag Maximilians I. war der „Triumphzug", fur den 137 Holzstöcke gefertigt wurden, von denen noch 135 in der Albertina in Wien vorhanden sind. An diesem Werk waren verschiedene Künstler beteiligt. Ein erster Druck des Triumphzuges mit den fertiggestellten Stöcken erfolgte 1526 und hat eine Größe von ca. 37 χ 540 cm. Von Dürer stammen der Kleine und der Große Triumphwagen. Der Kleine Triumphwagen entstand um 1516/18 und besteht aus zwei Druckstöcken in der Größe 40,5 χ 43,4 cm und 41,5 χ 52 cm. Der große Triumphwagen war als Kernstück fur den „Triumphzug" gedacht, auf Wunsch des Kaisers von 1518 wurde er dann als eigenständige Arbeit verwirklicht. Die acht Druckstöcke ergeben das Format 45 χ 228 cm. Das Bildprogramm und die Texte stammen von Willibald -»Pirckheimer. Die Druckstökke hierfür befanden sich im Besitz Dürers, der den Großen Triumphwagen erstmals 1522 drucken ließ und Kaiser Karl V. widmete. Bis 1600 erfolgten sieben Auflagen, ferner gibt es bis ins 18. Jh. mehrere Nachahmungen. Zu den weiteren Arbeiten für Kaiser Maximilian I. zählt ein Halbportrait in Öl a/Lw. (in Wien, KhM), eine Portraitzeichnung, die am 28.6.1518 auf dem Reichstag in Augsburg entstand, nach der Dürer einen Holzschnitt fertigte, der 1519 gedruckt wurde. Mit Urkunde vom 6.9.1515 gewährte ihm Kaiser Maximilian auf Lebenszeit eine Leibrente von 100 fl. aus der Stadtsteuer, die am 4.11.1520 von Kaiser Karl V. bestätigt wurde. Arbeiten für den Rat: 1510 Auftrag zur Anfertigung der Bildnisse Kaiser Karls des Großen und Kaiser Sigismunds im Krönungsornat, wofür er am 15.2.1513 mit 85 fl. bezahlt wurde. 1511 erhielt er 60 fl. fur zwei Bilder, wobei es sich evtl. um eine Anzahlung für die Kaiserbilder handeln könnte. Titelholzschnitt zu einer Neuausgabe des Gesetzeswerkes „Reformación der Stat Nuremberg", 1521, Lorenzer Goldgulden, 1519, Dedikationsmedaille 1520. Mit Rv. vom 11.8.1521 erteilte der Rat den Auftrag zur Bemalung des Rathaussaals nach Entwürfen von Albrecht Dürer. Auch die Außenfassade des Rathaussaales wurde nach seinen Entwürfen bemalt, wie Nachzeichnungen aus dem 16. und 19. Jh. belegen, abgebildet im Ausst.-Kat. 2000/11, S. 224-237. Für diese zunächst ehrenamtlich erbrachten Leistungen zahlte ihm der Rat 1522 einen Betrag von 100 fl. Mit Schreiben vom 6.10.1526 schenkte Dürer dem Rat der Stadt die „Vier Apostel" (Johannes und Petrus, sowie Paulus und Markus), versehen mit von ihm verfaßten, von Johann -»Neudörfer geschriebenen Unterschriften, die als Bekenntnis und Vermächtnis verstanden werden. Die Bilder wurden in der Regimentsstube aufgehängt. Der Rat verehrte Dürer 100 fl. und seiner Frau 12 fl. Von der ehemals umfangreichen Sammlung an DürerGemälden befinden sich heute nur noch die beiden Kaiser-Bilder im Besitz der Stadt (als Leihgabe im GNM). Kunsttheoretische Werke: 1525 erschien die „Unterweisung der Messung", das erste deutschsprachige Lehrbuch der angewandten Geometrie, das mit vielen Illustrationen und Anwendungsbeispielen ausgestattet ist. Ein Nachdruck erfolgte 1972 und 1983 im Verlag
296 Dr. Alfons Uhi, Nördlingen. Im Oktober 1527 erschien in Nürnberg die Befestigungslehre, die König Ferdinand I. gewidmet war. Das Werk entstand unter dem Eindruck der drohenden Invasion durch die Türken. Die rasche Entwicklung des Wehrbaus ließ das Werk rasch veralten, doch behielt das Kapitel über die Idealstadt bis in barocke Planungen hinein Bedeutung. Bereits um 1500 beschäftigte sich Dürer unter dem Einfluß Jacobo de -»Barbaris mit Proportionsstudien des menschlichen Körpers. Am 31.10.1528 erschienenen posthum die „Vier Bücher der menschlichen Proportion", für die bereits am 14.8.1528 der Witwe ein kaiserliches Druckprivileg erteilt wurde. Die lateinische Übersetzung von Joachim Camerarius erschien 1532 (Bde. 1 und 2) und 1534 (Bde. 3 und 4), gedruckt bei Hieronymus -»Andreae. Sowohl die lateinische Ausgabe, als auch weitere Übersetzungen in viele Sprachen fanden weite Verbreitung. Medaillen: 1519 entwarf Dürer einen neuen Lorenzer Goldgulden, 1520 eine Dedikationsmedaille für Maximilians Nachfolger Karl V., die ihm auf dem für 1521 geplanten Reichstag übergeben werden sollte. Sonstige Arbeiten: Ende 1523 verfaßte Dürer eine Familienchronik, die nur in Abschriften aus dem 17. Jh. erhalten ist. Entwurf für das: Markgrafenfenster in St. Sebald in Nürnberg, um 1514/15. Seit 1510 bestanden Pläne für die Grablege der Fugger in St. Anna in Augsburg. Portrait Jakob Fugger, gen. der Reiche. Würdigung: Dürer ging bei der Themenwahl viele neue Wege, wozu bei den Motiven Liebespaare, Kriegsleute, Exoten und Bauern zählen. Auch seine Studien aus dem Tier- und Pflanzenreich waren fur seine Zeit neu, ebenso wie seine Landschaftsaquarelle nach der Natur. Auch die Erweiterung der Bildnismalerei auf Selbstportraits und Bildnisse aus dem privaten Umfeld war bis dahin weitgehend unbekannt. Bereits Zeitgenossen im In- und Ausland erkannten Dürer als den führenden deutschen Maler und Kupferstecher. Auch das Urteil der Nachwelt hat diese Hochschätzung eher noch gesteigert, selbst das Konzil zu Trient, mit dem die Gegenreformation eingeleitet wurde, wertete Dürers Graphiken mit religiösen Themen als vorbildlich. Kein deutscher Künstler wurde in den folgenden Jh. so verehrt, kopiert und paraphrasiert wie Dürer. Hochphasen der Dürer-Rezeption waren in Deutschland die Jahrzehnte vor dem 30jährigen Krieg, das ausgehende 18. Jh. und die Romantik sowie die 1960er und 1970er Jahre. In England und Frankreich kulminierte die Dürerverehrung im 19. Jh. In Italien wurden Dürer-Graphiken als Vorlagen für die Malerei des gesamten 16. Jh. herangezogen. Gesellschaftliche Stellung: 1509 wurde Dürer Genannter des Größeren Rats. Besonders sei die Freundschaft mit den Humanisten Willibald Pirckheimer und Conrad Celtis erwähnt. Daneben pflegte er zahlreiche Kontakte zu führenden Persönlichkeiten und Gelehrten des In- und Auslandes, darunter Bernhard -»Walther, Konrad -»Heinfogel, Martin -»Behaim, Erhard -»Etzlaub, Georg -»Hartmann, Johannes -»Stabius und Anton -»Tucher. Mitglied der Staupitz-Gesellschaft. Haus- und Grundbesitz, wirtschaftliche Verhältnisse: Nach dem Tod seines Vaters übernahm er das väterliche Anwesen in der Oberen Schmiedgasse, wo er zunächst wohnte; den Anteil der Miterben zahlte er
297 aus. Am 5.6. (verbrieft am 14.7.) 1509 erwarb er von den Testamentsvollstreckern des Bernhard -»Walther um 275 fl. rh. das Erbrecht am Eckhaus beim Tiergärtner Tor (heute sog. Dürer-Haus, Albrecht-Dürer-Straße 39), das noch mit Zinsen für 22 Pfund Ewiggeld zu Gunsten des St. Erhards-Altars in St. Sebald belastet war, die er am 25.8.1509 bzw. am 15.1.1510 mit 78 fl. 4 lb. neu und 4 sh ablöste. Mit Urkunde vom 29.5. 1526 erwarb er um 216 fl. rh. das volle Eigentum durch Ablösung der Hypothek von Sebald Scheurl. Mit Urkunde vom 3.6.1512 kaufte er von Jacob Baner um 90 fl. einen Garten vor dem Tiergärtnertor bei den sieben Kreuzen (Friedrich-Ebert-Platz), den seine Witwe Agnes am 9.3.1532 für 160 fl. verkaufte. Mit Schreiben vor dem 17.10.1524 legte er in der Losungstube 1000 fl. Ewiggeld an, für das er 50 fl. Zinsen jährlich erhielt. Der Wert seines Besitzstandes wurde bei seinem Tod auf 6800 fl. geschätzt. Das Haus erbte die Witwe Katharina Zinner, eine Schwester der Agnes Dürer, die das Haus am 14.11.1541 um 1150 fl. rh. an den Hufschmied Klaus Freyenhammer verkaufte. Grab: Bestattet wurde Dürer, wie auch später seine Witwe, im Grabe seiner Schwiegereltern auf dem Johannisfriedhof, Grab Nr. 649. Am 20.5.1651 beschloß der Rat, das Grab dem Heilig-Geist-Spital zu überlassen „für diejenigen Ehehalten, so eine geraume Zeit bei hiesigen adeligen Familien gedient, sich jederzeit wohlverhalten" und im Spital ihren Lebensabend verbracht hatten. Fünf Beerdigungen fanden bis 1663 statt. 1680 beschloß Joachim von -»Sandrart die Wiederherstellung des Dürer-Grabes und stellte dem Heilig-Geist-Spital als Ersatz die von ihm angekaufte Grabstätte Nr. 816 auf dem Johannisfriedhof zur Verfügung. Er gelangte damit in den Besitz des DürerGrabes, das er 1681 renovieren ließ und in die Obhut der Malerakademie stellte. Gegen seine Bestimmung, daß es „ihm (Dürer) zu glorwürdigen Ehren allein bleiben, auch hinfuro auf ewig niemand anders mehr hineingelegt werde" wurde in den Jahren 1811/19 in drei Fällen verstoßen. Heute wird das Grab als Gedenk- und Weihestätte betrachtet; eine Neubelegung ist ausgeschlossen. Werke: Über 900 Zeichnungen. Bei Fridolin Dreßler, in: MVGN 50, 1960, sind 13 Nürnbergisch-Fränkische Ansichten verzeichnet. WV s. Albrecht Dürer - Das Gesamtwerk, CD Rom mit über 2000 Werken, Digitale Bibliothek, Directmedia Publishing GmbH, Berlin. MuS: Ölgemälde: AUGSBURG, BStGs: Bildnis Jakob II. Fugger. BERGAMO, Accad. Carrara, Pin.: Männl. Bildnis. BERLIN, Gemäldegal.: Bildnis Kurfürst Friedrich III. von Sachsen; sog. Fürlegerin mit geflochtenem Haar, 1497; Maria mit dem Zeisig, 1506; Betende Maria, 1518; Bildnis Hieronymus Holzschuher, 1526; Bildnis Jakob Muffel, 1526. BOSTON/Mass., Isabella Stewart Gardner Mus.: Bildnis Rodrigo Fernandez de Almada, 1521. BREMEN, KH: Hl. Onuphrius und Johannes der Täufer; Salvator Mundi, 1514 (im 2. WK zerst.). DESSAU, Schloß Georgium: Hl. Christopherus (verschollen). DRESDEN, Grünes Gewölbe: Sieben Schmerzen Mariens, um 1496; Bildnis Bernhard von Reesen aus Danzig, 1521. FLORENZ, Uffizien: Bildnis Albrecht Dürer d. Ä., 1490; Anbetung der Könige, 1504; Hl. Philippus und Jakobus, 1516; Maria mit Kind, 1526. FRANKFURT/Main, Hist. Mus.: Stifterbilder mit
Dürer Jakob und Maria Heller vom sog. Heller-Altar, 1509. - , Städel: Fürlegerin mit offenem Haar, 1497; Hiob von seiner Frau verhöhnt. GENUA, Galleria di Palazzo Rosso: Bildnis eines jungen Mannes, 1506. H A M BURG, KH, Kpstkab.: Liegender Löwe. H A N N O VER, Niedersächs. Landes Mus.: Kreuztragung Christi. KARLSRUHE, Staatl. Kunsthalle: Christus als Schmerzensmann. KASSEL, Staatl. Mus.: Bildnis Elsbeth Tucher, 1499. KÖLN, Wallraf-Richartz-Mus.: Pfeifer und Trommler. KREUZLINGEN, Slg. Kisters: Rettung eines ertrunkenen Knaben. LISSABON, Museo de Arte Antiga: Hl. Hieronymus, 1521. LONDON, National Gallery: Büßender hl. Hieronymus; Bildnis des Vaters, 1497. MADRID, Prado: Selbstbildnis, 1498; Adam und Eva, 1507; Bildnis eines bartlosen Mannes mit großem Barett, 1521. - , Mus. Thyssen-Bornemisza: Jesus unter den Schriftgelehrten, 1506 (zugeschr.). M Ü N C H E N , BStGs.: Maria als Schmerzensmutter, um 1496; Paumgartner-Altar, um 1498; Beweinung fur Albrecht Glimm; Bildnis Oswolt Krell, 1499; Bildnis eines jungen Mannes, 1500; Selbstbildnis, 1500; Hl. Joseph und Joachim, Simeon und Lazarus; Maria mit der Nelke, 1516; Selbstmord der Lukretia, 1518; Vier Apostel, 1526. N E W YORK, Metropolitan Mus.: Salvator Mundi; Maria mit hokkendem Kind, 1516; Anna Selbdritt, 1519. N Ü R N BERG, GNM: Bildnis Barbara Dürer; HolzschuherEpitaph (Beweinung Christi); Herkules im Kampf gegen die Stymphalischen Vögel, 1500; Kopie des Allerheiligenbildes im Originalrahmen (von Dürer entworfen), 1511; Kaiserbilder: Kaiser Karl der Große, 1511/13; Kaiser Sigismund, 1511/13; Bildnis Michael Wolgemut, 1516; Bildnis Kaiser Maximilians I. PARIS, Bibl. Nat., Cab. des dessins: Frauenkopf, 1503. - , Louvre: Selbstbildnis, 1493; Bärtiger Mann mit roter Kappe, 1520; Kopf eines bärtigen Kindes, 1527. PARMA, Fond. Magnani-Rocca: Maria mit Kind. PRAG, Nationalgalerie: Rosenkranzbild, 1506. ROTTERDAM, BvB: Hl. Familie. WASHINGTON, National Gallery: Haller-Madonna; Bildnis eines Geistlichen, 1516. WEIMAR, Kst. Slgen.: Hans und Felicitas Tucher, 1499. WIEN, Albertina: Jesusknabe mit Weltkugel, 1493; - , KhM.: Bildnis einer jungen Venezianerin, 1505; Bildnis eines jungen Mannes, 1507; Marter der Zehntausend; Allerheiligenbild (Landauer Altar), 1511; Maria mit der Birnenschnitte, 1512; Bildnis Kaiser Maximilians I., 1519; Bildnis Hans Kleberger, 1526. WINDSOR, Windsor Castle, R. Coll.: Bildnis Burkhard von Speyer, 1506. Aquarelle und Handzeichnungen: A M S T E R D A M , RM. BAMBERG, StBibl. BASEL, KM. B A Y O N N E , Mus. Bonnat. BERLIN, KpstKab. BESANÇON; Bibl. Mun. BOSTON, MFA. BRAUNSCHWEIG, HAUM; BREMEN, KH. BRÜSSEL, Musée d'Ixelles. BUDAPEST, Mus. der Bildenden Künste. CAMBRIDGE, Mass., Fitzwilliam Mus. - , Fogg AM. CHANTILLY, Mus. Condé; CHICAGO, Art. Inst. CLEVELAND, Mus. of Art. COBURG, Kpstkab. der Veste. C O L O R A D O SPRINGS, College Mus. COMPIEGNE, Hôtel de Ville. DARMSTADT, Hess. Landesmus. DESSAU, Schloß Georgium. DETROIT, Inst, of Arts. DRESDEN, Kpstkab. - , Sächs. Landesbibl. ERLANGEN, GS der Univ. FLORENZ, Mus. Hörne. - , Uffizien. FRANKFURT/Main, Städel. G D A N S K , MN. GRE-
Dürer NOBLE, MBA. H A M B U R G , Kunsthalle. HANNOVER, Niedersächs. Landes Mus. KANSAS CITY, Nelson-Atkins Mus. of Art. KASSEL, KASSEL, Staatl. Mus. KÖLN, Wallraf-Richartz-Mus. KONSTANZ, Wessenberg-Gal. KOPENHAGEN, Kongelige Bibl. LILLE, Musée des Beaux-Arts. LISSABON, Mus. C. Gulbenkian. LIVERPOOL, Walker AG. LONDON, BM. - , V & A. LOS ANGELES, J. Paul Getty Mus. LYON, MBA. MAILAND, Bibl. Ambrosiana. MELBOURNE, NG of Victoria. MOSKAU, Puschkin-MBK. M Ü N C H E N , BStGs. - , Staatl. GS. N E W YORK, Metropolitan Mus.; - , Pierpont Morgan Library. NÜRNBERG, GNM. - , MStN. - , StAN. - , StadtB. OTTAWA, NG of Canada. OXFORD, Ashmolean Mus. - , Bodleian Libr. - , Christ Church Libr. PARIS, Bibliotheque Nationale. - , Ecole des Beaux-Arts. - , Inst. Néerlandais. - , Louvre. RENNES, Musée des Beaux-Arts. ROTTERDAM, Mus. Boymans-von Beuningen. SACRAMENTO, Ε. Β. Crocker Art Gallery. SAN LORENZO, El Escorial. ST. PETERSBURG, Eremitage. STOCKHOLM, Nationalmus. STUTTGART, SG. TURIN, Bibl. R. VENEDIG, Academia. - , Museo Civico. WARSCHAU, BN, Zbiory Graf. WASHINGTON, National Gallery of Art. WIEN, Albertina. - , Kpstkab. der AdBK. - , Kunsthist. Mus. - , Österr. Nat.-Bibl. WILLIAMST O W N , Sterling and Francine Clark Art Inst. WINDSOR, Windsor Castle, R. Coli. ZÜRICH, Kunsthaus. Lit.: NDB; AKL; Thieme-Becker; Doppelmayr, 1730; Will, GL; Will, Münzbel. Bd. I, S. 313f. und 385f.; Panzer, 1790; C. G. Müller, 1791, S. 127, 192, Forts. I, S. 24; Zahns Jb. II, 1869; Hans Stegmann, in GNM M, 1901: Albrecht Dürers Maximilianbildnisse; Hampe, Rv.; Rosenberg 3747; Bernhart, in: MBNG, 1936; Kohlhaussen, 1968; Mende, Dürer-Bibliogr. 1971; Matthias Mende: Albrecht Dürer, zum Holzschnittwerk, chronologisches Verzeichnis der Holzschnitte, Hinweise zum aktuellen Schrifttum, Zeittafel, Konkordanz = Beilage zur Kassette „Albrecht Dürer, Sämtliche Holzschnitte", München 1976; E. Panofsky: Das Leben und die Kunst Albrecht Dürers, 1977; W. L. Strauss, The complete Drawings of Albrecht Dürer, Bde. 1-6 u. Suppl., New York 1974-77; Mende, Rathaus 1979; Strieder, Dürer, 1981; F. Anzelewsky: Albrecht Dürer, kritischer Katalog der Zeichnungen, 1984; P. Strieder: Dürer, 2. erw. Aufl. 1989; F. Anzelewsky: Albrecht Dürer, das malerische Werk, 2 Bde. Berlin, 1991; E. Rebel: Albrecht Dürer, Maler und Humanist, 1996; Löcher, 1997; Gisela Goldberg und Bruno Heimberg: Albrecht Dürer. Die Gemälde der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen. München 1998; Ludwig, 1998 Kat. Nr. 1; Gümbel, 1919, S. 22f.; Budde, 1996. Hans Rupprich: Dürer. Schriftlicher Nachlaß, 3 Bde., Berlin 1956-69. Ausst.: 1906/2; 1928/2; 1968/9; 1971/3,-/8; 1980/9; 1989/10; 1991/1; 1992/17; 2000/11; 2005/1. Dürer, Endres (Andreas), Goldschmied, Silberarbeiter, * 25. 4. 1484 Nürnberg - begr. 21. 4. 1555 Nürnberg. Sohn des -»Albrecht d. Α.; Bruder des -»Albrecht d. J. oo Ursula (begr. 15.9.1560), keine Kinder überlebend. Goldschmiedelehre vermutlich beim Vater. Nach Wanderjahren ab 1502 wurde er am 18.1.1514 als Meister vereidigt. Am 24.11.1518 verkaufte er seinem Bruder -»Albrecht das Miterbrecht am
298 elterlichen Haus „unter der Vesten" (Eckhaus Burgstraße 27/ Obere Schmiedgasse), das er nach dessen Tod 1528 zurückerhielt. Am 9.6.1530 verglich er sich, zusammen mit seinem Bruder -»Hans, mit Albrechts Witwe Agnes, die ihnen einen Teil ihres Erbes aus dem Nachlaß Albrechts im voraus bezahlte. 1532 wohnte er bei seinem Bruder Hans in Krakau. Zwei Jahre später forderte ihn der Nürnberger Rat zur Rückkehr auf. 1538 erhielt er vom ein Empfehlungsschreiben an König Sigismund von Polen, um seine Außenstände in Polen einzukassieren und die Nachlaßangelegenheiten seines inzwischen verstorbenen Bruders zu regeln. Am 13.11.1538 verkauften er und seine Frau Ursula um 360 fl. das väterliche Anwesen unter der Veste an den Apotheker Quintinus Wertheimer, nachdem sie das mit 30 fl. rh. belastete Eigenrecht (600 fl. Hypothek) bereits am 3.5.1537 an den Tuchscherer Heinrich Breuning verkauft hatten. Agnes Dürer vermachte ihm 1539 testamentarisch außer einem Teil des künstlerischen Nachlasses Albrecht Dürers auch den Akeleipokal, den Endres als Meisterstück gemacht hatte. Beim Empfang Kaiser Karls V. in Nürnberg wurde Dürer unter den Teilnehmern genannt, was von einem gewissen Ansehen zeugt. Am 4. November 1547 erbte er von Katharina Zinner, der Schwester Agnes Dürers, 150 fl. und Mobiliar. Bei seinem Tod wohnte Dürer bei der Steinernen Brücke (heute Maxbrücke), auf der Lorenzer Stadtseite. Die Nichte seiner Frau Ursula, Constantia von Hirnkofen, ehelichte 1531 den Goldschmied Gilg Kilian -»Proger; ihre Schwester Regina von Hirnkofen war mit Hieronymus Alnpeck in Prag verheiratet und wurde 1560 als Erbin von Endres Witwe Ursula erwähnt. Lit.: NDB; AKL; Thieme-Becker; Rosenberg 3750; Stockbauer, 1893 Nr. 238; BFFK, 3. Jg., 4. H., 1928; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 177. Ausst.: 1971/3, Nr. 21. Dürer (Dürre), Friedrich, Goldschmied, Juwelier, * um 1548 Lübeck - * 3.12.1633 Nürnberg. Am 4.5.1593 wurde ihm das Bürgerrecht zugesagt, dabei wurde er als „hendler mit goldtschmidtzeug" bezeichnet. Auf einer Stichfolge des Paulus >Flindt d. J. aus dem Jahre 1594, betitelt: „Dieses buch mit 40 stücken eingetheilet" erscheint der Druckvermerk: Fridericus Durery Noribergens: execud. Als Verleger trat er nicht weiter in Erscheinung. 1622 erwarb der Handelsmann Friedrich Dürer das Anwesen Albrecht-Dürer-Straße 18 um 1750 fl., das er 1629 wieder verkaufte. 1632 wurde er als 545. Bruder in die Mendelschen Zwölfbrüderstiftung aufgenommen, dabei wurde er als Goldschmied und Juwelier bezeichnet. Lit.: Hampe Rv. II, 1243; Jamnitzer, 1985, S. 386; Kohn, NHb Sebald. Dürer, Hans (Johann), Maler, Zeichner, * 21. 2. 1490 Nürnberg - f 1534 Krakau. Sohn des -»Albrecht d. Ä. Bruder des -»Albrecht d. J. und des -»Endres. Vermutl. unverheiratet. Ausbildung durch seinen Bruder -»Albrecht und Mitarbeit in dessen Werkstatt. Am 2.4.1506 schrieb Albrecht aus Venedig, daß Hans sich bei Michael -»Wolgemut oder einem anderen Maler Arbeit suchen solle. Nach dessen Rückkehr war Hans wohl wieder bei seinem Bruder beschäftigt, 1509 erhielt er bei der Abrechnung des Heller-Altars 2 fl. Trinkgeld. 1510 wurde er anläßlich einer nächtlichen Rauferei zuletzt in Nürnberg erwähnt; vermutlich ging
299 er wenig später auf Wanderschaft. Er war vielleicht identisch mit dem am 26.6.1511 in Mailand erwähnten Bruder Albrecht Dürers. Während eines längeren Zeitraums tritt er nicht mehr in Erscheinung. Ab 1527 ist er in Krakau faßbar, wo er am 9.6. 1527 in die Dienste von König Sigismund I. von Polen trat; als Hofmaler erhielt er einen Wochenlohn von 1 fl., ausgeführte Arbeiten wurden extra vergütet. 1529 wurde er bezahlt für Deckenbemalungen, Vergoldungen, das Fassen von Schnitzwerk, ornamentale Malereien und Fassadengestaltungen im bzw. am WawelPalast. 1531 erhielt er für Außenmalereien am Schloß 100 fl. Im gleichen Jahr schuf er den Entwurf für den Silberaltar für die Sigismundkapelle, für den er 12 fl. erhielt. Nach dem Tod seines Bruders -»Albrecht wurde er bei der Erbregelung mit Agnes ->Dürer und seinem Bruder -»Endres am 9.6.1530 vom Zaummacher Caspar Altmülsteiner vertreten; sein Erbteil betrug 553 fl. Durch einen Brand in seinem Haus in der Grodzkastraße in Krakau erlitt er schwere Verluste, u.a. gingen vergoldete Rosetten für eine der hölzernen Prunkdecken im Schloß verloren. Möglicherweise kam er infolge des Unglücks in materielle Not. Der Salinenverwalter Severin Boner, der ihm kurz vor seinem Tod noch einen Vorschuß gezahlt hatte, berichtet von Dürers Armut und Krankheit, die ihn an der Rückzahlung von 15 fl. gehindert hatten. 1535 und 1536 sind gerichtliche Pfändungen seiner Hinterlassenschaft überliefert. Panzer verzeichnete sein Portrait. Werke: ROCHLITZ, Kunigundenkirche: Altartafel. MuS: KRAKAU, Muzeum Narodowe: Hl. Hieronymus. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Will, Münzbel.; Dehio, Dresden/Leipzig, 1965, S. 352. Matthias Mende in: Fränkische Lebensbilder, Bd. 20, 2004, S. 3750. Ausst.: 1928/2; 1961/8; 1971/3. Dürer, Hieronymus, Goldschmiedegeselle. 1627 erscheint er im Goldschmiedegesellen-Verzeichnis in Frankfurt/Main, dabei wurde er als aus Nürnberg stammend bezeichnet. Am 16.9.1638 wurde er in Nürnberg zur Meisterprüfung zugelassen unter der Bedingung, daß er sich innerhalb von vier Wochen hier einstellte. Dieser Aufforderung ist Dürer offensichtlich nicht nachgekommen, sondern hat sich vermutlich nach Glückstadt begeben, wo ein Goldschmied dieses Namens im Mai 1639 Bürger wurde und bis 1646 mit Arbeiten nachweisbar ist. Lit.: Rosenberg 3753; Jamnitzer, 1985; Archiv zur Nbger. GSK im GNM. Dürer, Johann (Hans), Goldschmied, Goldarbeiter, * Nürnberg. Am 27.2.1624 Wegzug nach Bern, wo er Bürger und 1626 Meister wurde. Am 15.4.1626 gab er sein Nürnberger Bürgerrecht auf, wobei er keine Nachsteuer zu zahlen brauchte. Lokalgeschichtliches Gemälde im Kunstmuseum Bern (Kat. 1882, Nr. 214), bezeichnet: „Johannes Dürer, Goldarbeiter von Nürnberg. A.D. den 1. January A° 1624". Panzer verzeichnete sein Portrait. Lit.: Thieme-Becker; Rosenberg 3752; Roosen-Runge, Berner Goldschmiede 1950, S. 13; Archiv zur Nbger. GSK im GNM. Dürer (Derrer, Torrer, Torer), Nicolaus (Niklas) d. Ä., Goldschmied, Goldarbeiter, * Ajtós b. Gyula? t März/April 1514 Nürnberg. Sohn des Ladislaus, Goldschmied (nach anderer Überlieferung Zaummacher). oo Regina (f Nov./Dez. 1510), mind, ein Sohn,
Düring eine Tochter. Lehrzeit bei seinem Onkel -»Albrecht d. Ä. 1481 wurde er Bürger und leistete am 23.9.1482 den Meistereid. 1489 erwarb er ein Haus „an der Permettersgassen, bey dem Malerthor genant" (Ebnersgasse 5). Außerdem gehörten ihm zwei Häuser am Treibberg, neben Lorenz Behaims Garten gelegen. 1501 erhielt „Albrecht Thürerß bruder sune" vom Nürnberger Rat ein Leumundszeugnis für einen beabsichtigten Umzug nach Köln; dieser fand jedoch nicht statt. Das heute verschollene Zeugnis, das sich früher im Archiv der Kölner Goldschmiedezunft befand, hat Johann Jacob Merlo im Wortlaut publiziert. 1504 ist Dürer im Ämterbüchlein bei den Goldschmieden aufgeführt. Auf einer Reise nach Köln 1505 wurden er und ein anderer Goldschmied, die Kleinodien im Wert von 4000 bis 5000 fl. mit sich führten, im Maingebiet vom Grafen Asmus von Wertheim gefangengesetzt und beraubt. Da Dürer und sein Begleiter im Auftrag des Markgrafen Friedrich von Brandenburg reisten, schaltete der Nürnberger Rat als hochrangigen Vermittler den Bischof von Würzburg ein. Die Goldschmiede erhielten ihr Eigentum zurück und kamen frei. 1511 erwarb Kurfürst Friedrich der Weise über Paulus -»Müllner ein Gehänge, das Dürer gefertigt hatte: „das ist ein gulden Straell (Pfeil) mit einem Rubinherzen, zwei Schmarallen und Demuten versatzt, von Claus Therer von Nürnberg durch Paulußen Goldschmied erkauft". 1512 gab sein gleichnamiger Sohn das Bürgerrecht auf. Seine Tochter Barbara heiratete am 7.9.1515 den Goldschmied Martin -»Wagner, der das Haus in der Ebnersgasse übernahm. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Rosenberg 3748; Stockbauer, 1893 Nr.133; Johann Jacob Merlo: Kölnische Künstler in alter und neue Zeit. Düsseldorf 1895, S. 195; Hampe, in G N M A, 1929, S. 88; Burger, 1961, Nr. 5855, 6140; Burger, 1967, Nr. 4891; Kohn, N H b Sebald; Archiv zur Nbger. GSK im GNM. Dürer (Derrer, Dörrer), Nicolaus d. J., Goldschmied, Goldarbeiter, t nach 1539. Sohn des -»Nikolaus d. Ä. oo N. N., eine Tochter. Am 13.9.1512 gab er sein Nürnberger Bürgerrecht auf und übersiedelte nach Köln. 1515 erschien er anläßlich der Nachlaßregelung seines Vaters noch einmal in Nürnberg und zahlte für sein Erbteil 38 fl. Nachsteuer, in der auch noch 7 fl. Losung enthalten waren. 1520 besuchte ihn Albrecht -»Dürer d. J. in Köln, als er sich auf seiner Reise in die Niederlande befand. 1539 wird er in Agnes -»Dürers Testament erwähnt. In den Kölner Goldschmiedelisten kommt er nicht vor. Lit.: Rosenberg 3749; E. Wernicke, in: MVGN 10, 1893, S. 57f.; Jamnitzer, 1985; Stockbauer, 1893; Hampe, Rv.; Hampe, in: G N M A, 1929, S. 84 u. 120; Kohn, NHb Sebald; Archiv zur Nbger. GSK im GNM. Dürer, Wolfgang s. Dürr, Wolfgang Düring s.a. Döring Düring, David, Meistersinger, get. 16. 9. 1571 Nürnberg. 1593-94 trat er bei einigen Schulen als Singer auf. Lit.: Stahl, 1982. Düring, Hans, Goldschmied, * Stargard/Pommern, oo Nürnberg St. Lorenz 27.10.1579 Ursula, Tochter des Conrad Posch; es gab eine Chorhochzeit. Lit.: Archiv zur Nbger. GSK im GNM. Düring, Johann Michael, Kgl.-Bayer. Post-AmtsOfflcial, Miniaturmaler, Radierer, Sammler, * 2. 5.
Dürl 1787 Scheinfeld - f 1854 Nürnberg. 1817 stellte er Miniaturgemälde und Zeichnungen aus. Im Katalog der Sammlung Hertel von 1841, S. 271, ist von ihm eine Schnur von 100 Kirsch- und neun Pfirsichkernen aufgeführt „sehr fein durchbrochen, zart ausgeführt und jeder einzelne nach anderm Dessin"; die Pfirsichkerne enthielten Eichen-, Wein- und anderes naturalistisch ausgeführtes Laubwerk. Mitglied des KünstlerVereins. Lit.: AKL; Thieme-Becker. Ausst.: 1817/1. Dürl, Peter, Orgel- und Instrumentenmacher, oo N. N., mind, eine Tochter Margaretha. 1541 als Saitenspielmacher erwähnt. 1552 wurde seine Tochter Margaretha beleidigt, dabei wurde Dürl in den Akten als Orgelmacher bezeichnet. Lit.: Hampe, Rv.; Orgelbauerlexikon, 1994; Fischer/Wohnhaas, 2001. Diirndort (Dirndort), Hans, Maler, oo N. N., mind, ein Sohn und eine Tochter. In mehreren Rv. vom Mai 1531 werden sein gleichnamiger Sohn und seine Tochter erwähnt, die offensichtlich noch minderjährig waren. Der Maler und die Verwandten wurden aufgefordert, sie zu verdingen und zu versorgen. 1540 war Dirndort in der Vorstadt Wöhrd ansässig. Sein Sohn wurde damals wegen Fluchens und Beleidigungen mit 14 Tagen Lochgefangnis bestraft. Lit.: AKL; ThiemeBecker; Hampe Rv. I, Nr. 1852-1854; Gümbel, 1916, S. 62. Diirndort (nicht Dürndrot), Nicolaus, Briefmaler, wurde zw. 13.3. und 19.6.1458 Bürger und zahlte 2 fl. Lit.: Thieme-Becker; Baader, 1860/62; Gümbel, 1906, S. 345. Diirner (Durner), Anton, Maler, Dosenmaler, * 1793 Hoppingen/Donauwörth - f 24. 12. 1832 Nürnberg. Sohn des Johann, oo 6.11.1825 Anna Eva (* um 1790 - t 20.4.1859), Tochter des Christoph Willibald -»Schick, Rotgießer, mind, ein Sohn. Er war Schutzbürger. Am 22.1.1820 wurde er beim Tod seines (unehelichen) Sohnes Johann Georg Michael erwähnt, den er mit Elisabeth Schick gezeugt hatte. 1825 wohnte er in L. 295 (Josephsplatz 19) und zuletzt in L. 1302 (Engelhardsgasse 28). Dürnhöfer, Lorenz (Laurentius), Theologe, Chronist, * 29. 1. 1532 Nürnberg - t 18. begr. 20. 7. 1594 (1595 bei Simon, Pfb. unrichtig) Nürnberg, Grab Nr. 807 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph noch vorhanden. Ein weiteres Epitaph befindet sich in der Aussegnungshalle. Sohn des Lienhard, Tuchmacher; Stiefsohn des Johann -»Petrejus. oo I) Torgau 16.10.1553 Elisabeth Palsmann (f 20.7.1567 Wittenberg), elf Kinder; II) Nürnberg 16.6.1568 Katharina Lebender (begr. 25.5.1615), mind, zwei Söhne, sechs Töchter. 1545-49 Besuch der Poetenschule in Salzburg. 1550 Studium in Wittenberg, 1553 Magister. Am 21.11.1557 in Wittenberg ordiniert. Dort wurde er mit Melanchthon bekannt und in das Collegium der Philosophen aufgenommen. 1553-55 Rektor in Oelsnitz, 1557 Adjunkt der phil. Fakultät in Wittenberg, 1566 Prokanzler, 1562-67 auch Diakon. 1567 bis zu seinem Tod Prediger bei St. Egidien in Nürnberg, seine Besoldung betrug 300 fl. p.a. 1568 war er Mitbegründer der Musikalischen Krentzleins-Gesellschaft. Panzer verzeichnete sein Portrait; auch wurden einige Medaillen auf ihn geprägt. MuS: NÜRNBERG, GNM: handschriftliche Familienchronik (Hs. 125096 2° f 32). Lit.: Dipt. Egid. 1757, S. 42 f.; Will, GL I, S. 301-303 u. V, S.
300 261; Will, Münzbel. Bd. III, S. 28; Imhoff II, 1782, S. 726; Habich, Schaumünzen; Schornbaum: Die Chronik der Familie Dürnhöfer, in: M V G N 42, 1951, S. 171197; Martin: Die Nürnberger Musikgesellschaften, in: MVGN 49, 1959, S. 185-225; Simon, Pfb. Nr. 260; Zahn, DI-N Nr. 1186 u. DI-N Nr. 2147; Mährle, 2000. Dürnitz, Hans (Plattner, 1560) s. Dormitzer, Hans Dürr s.a. Dörr Dürr, August, Landschaftsmaler, malte vorwiegend in Öl, wohnte 1933 in Nürnberg, arbeitete noch 1945. MuS: NÜRNBERG, MStN: 4 Ruinenbilder von 1945. Lit.: Mitt. a. d. StadtBN, Jg. 15, H. 1, 1966. Ausst.: 1933/3. Dürr, Friedrich, Formschneider, begr. 22. 4. 1565 Nürnberg. Vermutlich Vater des -»Lienhard, Briefmaler. Er war Nürnberger Bürger und wohnte bei Hans -»Weigel in der Judengasse. Dürr, Hans, Rotschmied, f Juni/Juli 1489 Nürnberg, wohnhaft auf der Sebalder Stadtseite. Lit.: Burger, 1961 Nr. 3767. Dürr, Hans, Zirkelschmied, oo 29.10.1538 Agnes Weiss ( t 1560, wohnhaft in der Hirscheigasse). Lit.: Schornbaum, 1949 Nr. 1554; Burger, 1972 Nr. 6647. Dürr, Hans, Zirkelschmied, f zw. 5. 6. u. 18. 9. 1560 Nürnberg, wohnhaft am Herrenschießgraben. Lit.: Burger, 1972 Nr. 6654. Dürr, Johann, Kupferstecher, * um 1600 Augsburg - t 16. 6. 1663 Weimar, oo Weimar 1631 Anna Weideling. Ausbildung in Augsburg, vermutl. bei Lucas und Wolfgang -»Kilian. Um 1630 Übersiedlung nach Weimar, 1633 dort Bürgerrecht. Anfang der 40er Jahre übersiedelte er vorübergehend nach Erfurt. Er pflegte besonders den Portraitstich und entwickelte sich zum bedeutendsten Kupferstecher Mitteldeutschlands. Zusammen mit Peter -»Troschel stach er die Illustrationen für die von Herzog Ernst III. von Weimar in Auftrag gegebene „Weimarer oder Kürfurstenbibel", die von Wolfgang -»Endter in Nürnberg 1641 erstmals gedruckt wurde und bis 1768 vierzehn Mal aufgelegt wurde. Panzer verzeichnete fünf Portraitstiche Nürnberger Bürger mit seiner Signatur, für zwei Stiche fertigte er auch die Vorlagen. Lit.: AKL; ThiemeBecker; Oertel, in: MVGN 70, 1983, S. 85-116. Dürr, Mag. Johann Conrad, Theologe, Polyhistor, * 26. 11. 1625 Nürnberg - ΐ 4. 7. 1677 Altdorf. Sohn des Johann, Überreiter im Landalmosen und Kastner bei St. Egidien. oo Anna Catharina, Tochter des Georg Richter, Advokat, eine Tochter. 1642/42 Besuch des Auditorium des Egidiengymnasiums unter Johann Michael -»Dilherr. 1643 Studium der Philosophie, Philologie und Theologie in Altdorf, 1644 Bakkalaureus, 1648 Magister. 1648 Studium in Jena, anschließen in Helmstedt. Nach einer kurzen Phase als Hofmeister in Leipzig wurde er 1651-54 Inspektor des Alumneums in Altdorf. 1654 Professor fur philosophische Sittenlehre, 1655 auch der Poesie und 1657 bis zu seinem Tod Professor für Theologie und Moralphilosophie. Besonders auf letzterem Gebiet galt er als führende Autorität im fränkischen Raum. Er war dreimal Rektor und zwölfmal Dekan und erfreute sich nach Will großer Beliebtheit unter den Studenten. Sein Hauptwerk „Compendium Theologiae Moralis" erschien in 1. Aufl. 1662, in 2. erw. Auflage 1675, eine dritte Auflage erfolgte Mitte des 18. Jh. Sein Stamm-
301 buch mit 150 Einträgen befindet sich in der StadtBN. Werke: Verz. seiner vielen Schriften s. Will, GL I, S. 303-09 und V, S. 262 und Georg Gustav Zeltner: Vitae theologorum Altorphinorum a condita academia ... Nürnberg, Altdorf 1722, über 70 Titel. Lit.: ADB; Will, Geschichte der Universität Altdorf 1801, S. 410; Goldmann, Stammbücher 1981 Nr. 441; Mährle, 2000; Paul, 2002. Dürr, Johann Georg, Maler, * um 1752 - t 15. 11. 1810 Nürnberg. Er wohnte 1800/10 zur Miete in L. 1483 (Weizenstraße 10-14). Dürr, Lienhard, Briefmaler, wohl Sohn des -»Friedrich, Formschneider, oo Elisabeth (begr. 15.1.1579). 1579 wohnte er in der Judengasse. Am 28.5.1582 wurde er in einem Rv. erwähnt. Lit.: Hampe, Rv. II, 606. Dürr, Michael, Korrektor, Kantor, Kirchenlieddichter, * 1636 Nürnberg - t 18. 3. 1718 Nürnberg. Sohn des Johann, Kornschreiber. Studium in Altdorf. 165358 Kantor in Altdorf. Ab 14.5.1663 Kantor und Schulkollege an der Spitalschule in Nürnberg, später auch Konrektor und ab 14.5.1701 Rektor der Spitalschule. Am 12.5.1716 Ruhestand. Er war einer der Lehrer Gustav Georg -»Zeltners, der ihn als vortrefflichen Musiker bezeichnete. 1694 gab er eine Sammlung von 32 Kirchenliedern heraus, die er teilweise selbst gedichtet hatte. Lit.: Will, GL I, S. 311; Ausk. Franz Krautwurst. Dürr, Stephan, Meistersinger, Schlosser, f nach Sept. 1634 Nürnberg, oo 31.5.1594 Anna Schlosser ( t Sept. 1634). Wurde am 14.8.1594 Bürger, am 22.9. 1594 Meister. In den Jahren 1608-09 nahm er dreimal an Zechsingen teil. Er wohnte am Laufer Platz. Lit.: Stahl, 1982. Dürr, Wolf, Zirkelschmied, 1552 erwarb er um 680 fl. ein Haus am Inneren Laufer Tor (Am Laufer Schlagturm 8). Lit.: Kohn, N H b Sebald. Dürr (Dürer), Wolfgang, Goldschmied, * vermutl. Elfershausen - begr. 7. 7. 1605 Nürnberg. Sohn des Michael Dürr, Pfarrer in „Aylffershausen". Mit Rv. vom 10.12.1604 wurde ihm nach bestandener Meisterprüfung das Bürgerrecht zugesagt. Bei seinem Tod wohnte er als Geselle bei David -»Stechmesser. Lit.: Rosenberg 3751; Hampe, Rv. II, Nr. 1986; Archiv zur Nbger. GSK im GNM. Dürrschmid, Johannes, Rechenmeister, erhielt 1432 als erster namentlich bekannter Rechenmeister in Nürnberg das Bürgerrecht geschenkt. Er war des Tschechischen kundig. Lit.: Jaeger, 1925. Dürsch s.a. Dorsch Dürsch (Dirsch), C., Messinggießer, von ihm befinden sich zwei Altarleuchter in der Kirche zu Kraftshof b. Nbg., dat. 1721, sowie ein Kruzifix in der Leonhardskirche zu Nürnberg, dat. 1722; ferner zwei Epitaphien auf dem Nürnberger Johannisfriedhof. Lit.: AKL; Thieme-Becker; KDM Nürnberg 1977. Ausst.: 1906/2. Dürsch (Diersch, Dorsch, Törsch), Emanuel, Goldschmied, Gold- und Silberarbeiter, * Augsburg begr. 13. 3. 1673 Nürnberg. Sohn des Johann, Ratsherr in Augsburg; Vater des -»Georg Daniel und des -»Hans Caspar, beide Goldschmiede, oo I) 23.4.1621 Magdalena, Tochter des Johann Philipp von der -»Pütt, Goldschmied; II) 4.6.1633 Margaretha Georg (begr. 27.2.
Díirsch 1642); III) 28.11.1642 Barbara (begr. 19.4.1658), Tochter des Daniel Stöberlein. Mit Rv. vom 9.6.1619 wurde ihm das Bürgerrecht nach bestandener Meisterprüfung zugesagt. Am 1.1.1621 bestand er die Meisterprüfung und wurde am 12.5.1621 als Meister vereidigt. Der Eintrag in das Bürgerbuch erfolgte am 3.8.1622, das erhöhte Bürgergeld von 10 fl. weist ihn als vermögend aus. 1637-41 Geschworener. A m 28.11. 1634 erhielt er wegen Beleidigung zwei Tage Turmhaft. Dorsch bildete 1631-37 Paulus Topengießer und 1634-38 seinen Sohn -»Hans Caspar aus. 1622 kaufte er um 1450 fl. von den Miterben das schwiegerväterliche Haus am Oberen Bergauerplatz 12, das 1649 an einen neuen Besitzer kam. Bei seinem Tod wohnte er in der Weißgerbergasse. MuS: N Ü R N B E R G , GNM. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Rosenberg 4080, 4183; Stockbauer, 1893; Barock, 1962, S. 142; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 178; Archiv zur Nbger. GSK im GNM. Kohn, NHb Lorenz. Ausst.: 1987/18. Dürsch (Diersch, Dorsch), Georg Daniel, Goldschmied, Gold- und Silberarbeiter, get. 11. 4. 1643 Nürnberg - begr. 20. 5. 1721 Nürnberg. Sohn des -»Emanuel, Goldschmied; Bruder des -»Hans Caspar, Goldschmied, oo 2.11.1668 Barbara (begr. 3.5.1723), Tochter des Johann Siebenbürger. 1656-62 Lehre bei Albrecht -»Götz. Am 10.8.1668 bestand er die Meisterprüfung. 1682-83 und 1686-90 Geschworener, 1683-1721 Genannter. Im Jahre 1677 wurde Dürsch beschuldigt, Knöpfe mit zu geringem Silbergehalt geliefert zu haben. Nur zwei Wochen, nachdem er Genannter geworden war, wurde er von diesem Amt vorübergehend suspendiert, weil er Löffel mit zu niedrigem Feingehalt geliefert hatte; gleichzeitig wurde er als Geschworener abgesetzt; eine Geldstrafe von 10 fl. wurde ihm jedoch erlassen. Bereits drei Jahre später nahm Dürsch erneut das Geschworenenamt wahr. 1687 wurde er wiederum wegen geringwertiger Silberarbeiten belangt. Am 8. April 1719 wurde er wegen Steuerschulden erneut von seinem Amt als Genannter suspendiert. Er bildete folgende Lehrlinge aus: Georg Paulus -»Götz (1669-74); Nikolaus Heimann (Heumann, 1672-78); Michael -»Lauffer (168792); Stephan Andreas Friedricus (1689-95). Bei seinem Tod wohnte Dürsch beim Heilig Geist-Spital. Er bekam ein „unbesungenes" Begräbnis, wurde jedoch mit den Beinamen „Erbar und Kunstreich" versehen. MuS: NÜRNBERG, GNM: Deckelbecher der Gewürzschauer. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Rosenberg 4080 und 4243; Stockbauer, 1893; Jamnitzer, 1985; StadtAN, GSI 152; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 179. Ausst.: 1998/11 S. 100. Dürsch (Diersch, Dorsch), Hans Caspar, Goldschmied, Goldarbeiter, get. 9. 1. 1622 Nürnberg. Sohn des -»Emmanuel; Bruder des -»Georg Daniel, Goldschmiede. oo 14.8.1652 Maria Magdalena, Tochter des Hans Edel, Leutnant. 1634-38 Lehre bei seinem Vater. Am 12.8.1651 bestand er die Meisterprüfung, doch sollte er einen neuen Ring machen, weil das Meisterstück sehr schlecht ausgefallen war. Von ihm stammte das bei Nagler erwähnte achteckige Blättchen, signiert mit HCD und 1651 (alles seitenverkehrt), welches eine Ranunkel und eine Viola tricolor in Umrissen zeigt. Gestochene Platten dieser Art legten die Goldschmiede
Dürsch als Probe in der Gravierkunst bei Erlangung der Meisterschaft vor, sie wurden in der Lade aufbewahrt. Ab 1656 mietete Dürsch beim Heilig-Geist-Spital einen Goldschmiedeladen auf dem Mehlmarkt. Zwei Jahre später mußte er ihn wegen Mietschulden wieder aufgeben; Nachmieter wurde Friedrich -»Conrad. 1659 bat Hans Caspar Dürsch um die Erteilung des Armenrechtes, um gerichtlich Forderungen gegen seinen Vater durchsetzen zu können. Der Rat entschied am 26.7.1659, daß sich Vater und Sohn vergleichen sollten. Im Falle eines Scheiterns sollte Dürsch das Armenrecht gewährt werden. Dies ist die letzte Erwähnung des Goldschmieds. 1652-59 hatte er Paulus Carl Staudacher als Lehrling. Lit.: AKL; Jamnitzer, 1985; Nagler, Monogr. II, Nr. 1019; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 180; Archiv zur Nbger. GSK im GNM. Dürsch (Dirsch, Diersch), Johann Christoph I., Rotschmied, Leuchter- und Waagmacher, f 1758 Nürnberg. Vater des -»Johann Georg, wurde am 20.10. 1701 in die Meisterliste eingetragen, 1720 Geschworener. 1725 legte er sein Mz. „Anker" in die Lade, das er 1742 an Johann -»Geißler verkaufte. Sein neues Mz. „Fuß" erwarb er 1725 von der Frau (oder der Witwe) des Johann Matthäus -»Zimmermann. Werke: KIRCHE KLOSTER SULZ, Lkr. Ansbach: Altarleuchter, dat. 1746. NÜRNBERG, Johannisfriedhof: 9 Epitaphien, Verz. s. KDM Nürnberg, 1977. ROTHENBURG/Tauber, Friedhof: acht Bronzeepitaphien, dat. 1722-53, Verz. s. Ress, 1959. Lit.: AKL; Lockner Nr. 1104; Stengel, in: G N M M, 1918/19, S. 115; Bayer, Kunstdenkmale XXV, 1967. Dürsch, Johann Christoph II., Rotschmied, Zapfenmacher, * Nürnberg - f Nürnberg. Sohn des -»Johann Christoph I., wurde am 22.10.1767 in die Meisterliste eingetragen. 1778 hat er das Mz. „Fuß" von seinem Vater übernommen. Werke: NÜRNBERG, Johannisfriedhof: Epitaphien, Verz. s. K D M Nürnberg, 1977. Lit.: AKL; Lockner Nr. 1535; Stengel, in: GNM M, 1918/19, S. 121. Dürsch (Diersch, Dirsch), Johann Georg, Rotschmied, Zapfenmacher, * Nürnberg - t Nürnberg. Sohn des -»Johann Christoph I.; Vater des -»Johann Christoph II. Am 10.11.1733 wurde er in die Meisterliste eingetragen; 1758 wurde er wegen des Mz. „Anker" seines Vaters in einem Rv. erwähnt. Werke: NÜRNBERG, Johannis- und Rochusfriedhof: 5 Epitaphien, Verz. s. KDM Nürnberg, 1977; ROTHENBURG/Tauber, Friedhof: drei Bronzeepitaphien, 175359, Verz. s. KDM Rothenburg, 1959. Lit.: AKL; Lockner Nr. 1298; Stengel, in: GNM M, 1918/19, S. 115 u. 121. Dürsch, Johann Georg, Dosenmaler, wohnte 1857 in S. 1671b (Hübnersplatz 12). Dürschner, Carl, Rotschmied, Leuchtermacher, t 31. 1. 1835 Nürnberg, oo Maria Magdalena Arh ( t 28.9.1813). Am 2.3.1790 wurde er in die Meisterliste eingetragen. 1805 Geschworener. Mz. 1792-1805: spanisches Kreuz (gleichschenklig mit Querriegeln an den vier Enden) mit C. D., ab 1805: Engelskopf. 1829 war er in S. 1471 (Vordere Beckschlagergasse 1) ansässig, dabei wurde er als Stückarbeiter bezeichnet. Zuletzt wohnte er in S. 1134 (Tucherstraße 27). Lit.: Lockner Nr. 1649; Stengel, in: GNM M, 1918/19, S. 120 u. 131.
302 Dürschner, Eberhard Paul, Zirkelschmied, * 1785 Nürnberg. Sohn des -»Johann, Zirkelschmied, oo 24.3. 1817 Ursula Barbara Bayer (* 1797). Bis etwa 1829 war er in L. 70 (Oberer Bergauer Platz 9) ansässig. Um 1829 kaufte er das Haus L. 769 (Johannesgasse 3), das er noch 1850 besaß. Dürschner, Georg Christoph Friedrich, Zirkelschmied, Lokomotivführer, * um 1820 Nürnberg, Sohn des -»Eberhard Paul, Zirkelschmied, oo 26.12.1849 Anna Lara Katharina (* um 1826), Tochter des Georg Schmidt, Feilenhauermeister. 1849 wohnte er in L. 780 (Johannesgasse 23). Dürschner, Johann, Zirkelschmied, f 3. 8. 1837 Nürnberg, oo vor 1785 Anna Margaretha Katharina Barbara Bürstenbeil, Kinder. Am 19.12.1782 wurde er in die Meisterliste eingetragen. 1829 war er Besitzer des Hauses L. 617 (Katharinengasse 48). Seine Tochter Barbara Florestine heiratete am 26.10.1817 den Rotgießer Hieronymus Nicolaus -»Frühinsfeld. Dürschner, Johann Georg, Rotschmied, Stückarbeiter, * um 1794 Nürnberg - f 12. 7. 1853 Nürnberg. Sohn des -»Carl, Rotschmied, oo 14.9.1825 Christiana Magdalena Hunger (* Heilsbronn um 1795 - t 4.2. 1869). 1825 Meister. Sein Meisterstück war ein Räucherfaß. 1829 war er in S. 1192 (Neue Gasse 31) ansässig. 1850/53 erscheint er als Besitzer der Häuser S. 1627 und 1630 (Eckhaus Stelzengasse 3/Grübelstraße 4). Lit.: Lockner Nr. 1896. Dürschner, Michael Bertram, Rotschmied, Leuchter· und Bügeleisenmacher, auch Verleger, f 28. 5. 1826 Nürnberg. Am 23.3.1790 wurde er in die Meisterliste eingetragen. Seine Meisterstücke waren zwei glatte Tischleuchter und ein Mörser. 1808 Geschworener, 1810 bis 1824 Obermeister. Mz: Lilie. Lit.: Lockner Nr. 1652; Stengel, in: GNM M, 1918/19, S. 133. Düstau (Distau), Adam Wilhelm Matthäus, Schreib- und Rechenmeister, Organist, um 1792/1820 tätig. Seine Schule befand sich 1808 in der Neuen Gasse. Lit.: Adreßbuch 1792, S. 57; Schultheiß, Schulen, 2. H., S. 56; O. Barthel, 1970, S. 112. Düstau (Distau), Christoph, Schreib- und Rechenmeister, Organist, * 1672 Nürnberg - f 1722 Nürnberg. Sohn des -»Johann Sebastian, oo verkündet 7.6. 1708 N. N„ mind, ein Sohn. 1712-22 Genannter. Er war im St.-Jakobs-Viertel ansässig. Seine Tochter Anna Maria heiratete am 28.4.1733 den Goldschmied Christoph -»Deinlein d. J. Er war vermutlich identisch mit dem Organisten Johann Christoph Düstau, 17111721 bei St. Jakob nachweisbar, dessen Gehalt 60-62 fl. p.a. betrug. Lit.: Roth, 1802; Heisinger, 1927, S. 50; Archiv zur Nbger. GSK im GNM. Düstau, Daniel Tobias, Maler, * 31. 10. 1692 Nürnberg - t 2. 4. 1715 im RTB eingetr., Wien. Sohn des -»Johann Christian. Unverheiratet. Ausbildung wohl durch seinen Vater. Lit.: Tacke, 2001, S. 391. Düstau (Diestau), Gottlieb, Organist, Schreib- und Rechenmeister, get. 14. 7. 1697 Nürnberg - begr. 20. 5. 1733 Nürnberg. Sohn des -»Christoph, oo I) Anna Clara (* 1696 - f 1731); II) 1732 Ν. N., Pfarrerstochter. 1726-33 Genannter, 1729-33 als Organist bei St. Jakob nachweisbar. Seine Witwe erbte u.a. eine Hypothek von 200 fl. auf ein Haus in der Grasersgasse. Lit.: Roth, 1802; Heisinger, 1927, S. 59, 83.
303 Düstau (Distau, Diestau, Dustau), Johann Christoph, (irrtüml. auch Johann Christian), Maler, get. 24. 3. 1664 Nürnberg - begr. 19. 8. 1718 Nürnberg, Grab Nr. 981 auf dem Rochusfriedhof, Epitaph dat. 1686, noch vorhanden. Sohn des -»Johann Sebastian, oo I) 6.7.1687 Helena Pedito (get. 29.1.1660 - begr. 17.7. 1713), fünf Söhne, zwei Töchter; II) 15.1.1716 Barbara Kettel (get. 12.12.1650 - begr. 29.9.1719, wohnhaft in der Kühnertsgasse), Witwe des Christian -»Lutz, Rotgießer. Ausbildung und Meister in Nürnberg. Sein Meisterstück „Die Opferung der Drei Könige" wurde 1711 in einer Inventurliste des Rathauses erwähnt, Murr beschrieb es 1778 als „Die Weisen aus dem Morgenlande". Um 1690 hatte er Thomas -»Herbst als Lehrling. Vor 1713 erhielt er den Titel eines Hochftirstl. Eichstättischen Hof- und Kunstmalers. 1715 malte er das Altarblatt für die Stadtpfarrkirche von Altdorf (nicht erhalten). Er war auch Gassenhauptmann. 1690 war er Besitzer des Hauses Obere Wörthstraße 14, das seine zwei Kinder 1718 für 2000 fl. verkauften. Lit.: AKL; Thieme-Becker; KDM Landkreis Nürnberg, 1961, S. 9; Tacke, 2001, S. 390; Kohn, NHb Lorenz. Düstau, Johann Christian, Maler, * 2. 7. 1695 Nürnberg - begr. 1. 7. 1719 Fürth. Sohn des -»Johann Christoph, Maler. Er ließ sich zum Maler ausbilden und soll es nach der Biographie des Fürther Pfarrers Daniel Lochner „schon ziemlich weit gebracht" haben. Nach dem Tod seines Vaters wohnte er bei seiner Schwester in Fürth. Lit.: Schwammberger, Fürth von A bis Z, S. 100. Düstau, Johann Leonhard, Schreib- und Rechenmeister, Musiker, oo verkündet 13.9.1761 N. Kellner, Tochter eines Messinggeschmeidemachers. Um 1762 in Nürnberg tätig. Lit.: Heisinger, 1927, S. 60; Ausk. Franz Krautwurst. Düstau, Johann Sebastian, Schreib- und Rechenmeister, Organist, t 1690 Nürnberg, Grab Nr. 981 auf dem Rochusfriedhof, Epitaph dat. 1686, noch vorhanden. oo Anna Maria, mind, drei Söhne, eine Tochter. In einem Rv. vom 13.9.1664 wurde seine schöne Handschrift gelobt. Gleichzeitig wurde ihm das Bürgerrecht zugesagt, das am 1.3.1665 gegen eine Gebühr von 4 fl. eingetragen wurde. Er gründete im Viertel von St. Jakob eine Schreib- und Rechenschule, die von seiner Familie über Generationen hin betrieben wurde, das gleiche gilt fur das Organistenamt in der Jakobskirche. Auf dem Rochusfriedhof ließ Düstau ein Familiengrab anlegen, dessen Grabstein die Aufschrift trägt: „Deß Erbarn und Kunstreichen Johann Sebastian Düstau, Schreib- und Rechenmeisters, und Frauen Anna Maria seiner Ehewürthin und ihrer beeder Leibs Erben Begräb". Lit.: Schultheiß, Schulen, 3. H., S. 15; Heisinger, 1927, S. 12, 15; Rochuskirchhof, 1989. Düstau, Wolf Ludwig, Schreib- und Rechenmeister, * 1658 Nürnberg - t 1724 Nürnberg, Grab Nr. 981 auf dem Rochusfriedhof, Epitaph dat. 1686, noch vorhanden. Sohn des -»Johann Sebastian. 1696 war er auf der Walch (Färberplatz, Färberstraße) im St.Jakobs-Viertel ansässig. 1705 wurde ihm nahegelegt, sich zwischen dem Amt eines Notars und einer Schule zu entscheiden, da beides nebeneinander nicht bestehen könne. Lit.: Schultheiß, Schulen, 3. H., S. 15, 69. Diittich s.a. Dittich, Tittecke
Dumbeck Duller (Düler, Dullner,) Raphael, Meistersinger, * 1480/90 Nürnberg? - f um 1548 Augsburg. Er kam vor 1521 als Handwerksgeselle nach Augsburg, dort wurde er 1524-47 als Messerschmied in den Steuerregistern erwähnt. Lit.: N D B ; Bosl II. Dullner (Düllner, Duldner, Tullner), Paulus, Goldschmied, Silberarbeiter, Lieddichter, begr. 3. 3. 1596 Nürnberg, Grab Nr. 780 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1574, noch vorhanden, oo I) 10.1.1553 Ursula (f 18.4.1585), Tochter des Goldschmieds Jörg -»Wilzel; II) 18.8.1585 Anna, Tochter des Georg Scheffer. Am 12.1.1553 bestand er die Meisterprüfung und wurde am 1 1.3.1553 als Meister vereidigt. Mit Rv. vom 3.1.1553 wurde ihm das Bürgerrecht zugesagt und am 1.4.1553 eingetragen. 1564-68 Geschworener, 1584-96 Genannter, 1586-96 Ratsherr als Nachfolger von Wenzel -»Jamnitzer. Von Dullner sind Pokale in unterschiedlichen Formen erhalten, auch Trinkgefaße in Tiergestalt sind von ihm bekannt, wie der von Heinrich von Bobenhausen in Auftrag gegebene Willkomm in der Schatzkammer des Deutschen Ordens in Wien. 1577 verkaufte Dullner dem Rat einen stattlichen Pokal im Gewicht von über 16 Mark. Vier Jahre zuvor hatte er dem Rat vier welsche Geigen geliefert, die er wohl als Zwischenhändler besorgte. In zweiter Ehe war Tullner mit einer Stieftochter des Großkaufmanns Bartholomäus -»Viatis verheiratet, dem er zu dessen Hochzeit 1586 einen Pokal verehrte. Dem Stiefbruder seiner Frau, Bartholomäus Viatis d. J., schenkte er 1594 zur Hochzeit ebenfalls einen Humpen. Mehrfach waren andere Goldschmiede bei Dullner verschuldet. Er dichtete auch geistliche und weltliche Lieder, die von Leonhard -»Lechner vertont wurden. 1568 war er Mitbegründer der Musikalischen Krenzleins-Gesellschaft. 1584 erwarb er von Sebastian -»Wüst um 1425 fl. das Eckhaus Neue Gasse 16, das vor 1590 in fremden Besitz überging. Bei seinem Tod wohnte er auf dem Neuen Bau (Maxplatz), in der Nähe des Hallertors. Seine Witwe heiratete am 18. Juli 1597 den Würzburger Handelsmann Balthasar Gulmann. MuS: DRESDEN, Grünes Gewölbe. H A M B U R G , Mus. für Kunst und Gewerbe. MOSKAU, Rüstkammer des Kreml. MÜNCHEN, BNM. N Ü R N B E R G , G N M . WIEN, Deutscher Orden, Schatzkammer. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Rosenberg 3912, 3213; Roth, 1802; Stockbauer, 1893 Nr. 375; Hampe, Rv.; Mummenhoff, Rathaus; Uwe Martin: Der Nürnberger Paul Dulner als Dichter geistlicher und weltlicher Lieder Leonhard Lechners, in: Archiv für Musikwissenschaft, 11. Jg., 1954; MVGN 49, 1959, S. 192, 196, 218-220; Zahn, DI-N Nr. 1257; KDM Nürnberg, 1977; Jamnitzer, 1985; Harrassowitz, 1987; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 904; Kohn, N H b Sebald. Ausst.: 1906/2 Nr. 381; 1952/5. Dumbeck, Johann Burkhard, Rotschmieddrechsel, t 27. 5. 1814 Nürnberg. Vater des -»Johann Paulus, oo Anna Katharina Schwarz (* um 1778). A m 27.11.1798 wurde er in die Meisterliste eingetragen. Zuletzt wohnte er in S. 1531 (Spitzenberg 22/30). Seine Witwe heiratete am 14.1.1829 den Maschinenarbeiter Johann Jacob Stengel. Lit.: LocknerNr. 1726. Dumbeck, Johann Carl, Rotschmiedmeister, oo Margaretha Barbara ( t 19.6.1823, wohnhaft in S. 60, Trödelmarkt 26).
Dumbeck Dumbeck, Johann Jacob Friedrich, Rotschmied, Former, f 2. 2. 1817 Nürnberg, oo Maria Magdalena Schwarz ( t 7.11.1833), Kinder. Am 28.2.1792 wurde er in die Meisterliste eingetragen. Zum Schluß wohnte er in S. 1531 (Spitzenberg 22/30). Lit.: Lockner Nr. 1669. Dumbeck, Johann Paulus I., Rotschmied, Former, t 9. 3. 1813 Nürnberg, oo vor 1788 Barbara Maria Sagner, Kinder. Am 16.6.1791 wurde er in die Meisterliste eingetragen. Als er starb wohnte er in S. 1531 (Spitzenberg 22/30). Lit.: Lockner Nr. 1662. Dumbeck (Dumpek), Johann Paulus II., Rotschmieddrechsel, * um 1806 Nürnberg - t 8. 11. 1868 Nürnberg. Sohn des -»Johann Burkhard, oo 6.9.1827 Katharina Johanna (* um 1790 - f 27.7. 1852), Witwe des Conrad Christoph -»Ott, Rotschmieddrechsel. 1827 Meister. 1829 war er in S. 1692 (Kleine Insel Schütt 2) ansässig, dabei wurde er als Stückarbeiter bezeichnet. 1827/50 war seine Adresse S. 1689 (Kleine Insel Schütt 6). 1829/63 betrieb er mit Kollegen die Rotschmieddrechselmühle S. 1714 (Kleine Insel Schütt 9), genannt die Kuh. 1863 erscheint er als Besitzer des Hauses S. 1687 (Kleine Insel Schütt 3). Lit.: Lockner Nr. 1916. Dumel, Hans, Maler, erscheint nach Murr in den Steuerregistern des Jahres 1486, wohnhaft in der Sebalder Stadtseite. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Murr, Journal, T. 15, S . 4 3 . Dumling (Deinling, Dieling, Dimling, Dumbling usw.), Martin, Goldschmied, Silberarbeiter, * Weida/Thüringen - begr. 26. 1. 1632 Nürnberg. Sohn des Simon, oo I) 22.11.1597 Maria (begr. 19.9.1601), Tochter des Jeremias Bockel; II) 3.3.1602 Margaretha, Tochter des Seth Müller. 1589 als Geselle in Nürnberg nachweisbar. Mit Datum vom 11.11.1598 erhielt er eine Fürschrift Kaiser Rudolfs II., dessen Hofgoldschmied er gewesen war, wegen vorzeitiger Zulassung zu den Meisterstücken. Am 4.3.1599 bestand er die Meisterprüfung. Mz: M D ligiert. Am 18.8.1599 erwarb er das Nürnberger Bürgerrecht. Dumlings bekanntes Werk umfaßt zahlreiche Akeleipokale, daneben frühe Sanduhrbuckelhumpen und andere Trinkgefaße. Von ihm stammt eine der wenigen Nürnberger Monstranzen aus nachreformatorischer Zeit, die er 1613 an St. Martin in Forchheim lieferte, wo sie heute noch aufbewahrt wird. 1603 erwarb er um 700 fl. das Haus Judengasse 39, das er 1622 wegen Schulden um 1650 fl. an den Goldschmied Paulus -»Bair verkaufte. Bei seinem Tod wohnte er in der Zisselgasse (AlbrechtDürer-Straße). Werke: FORCHHEIM, St. Martin: Monstranz, 1613, 113 cm hoch. NÜRNBERG, Landeskirchl. Archiv: großer Humpen. MuS: BERLIN, Kunstgew.-Mus.: Akeleipokal. KARLSRUHE, Bad. Landesmus.: Buckelpokal. KING'S LYNN/ Norfolk, städt. Silbersammlung: Buckelpokal, 67 cm, um 1610. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Rosenberg 4097; Sitzmann, 1983; Stockbauer, 1893 Nr. 596; E. Wernicke, in: MVGN 10, 1893; Hampe, Rv.; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 181; Kohn, NHb Sebald. Ausst.: 2002/1 Nr. 55. Dummer s. Demminger Dumont, Carl, Theaterkapellmeister, Komponist, * 1834, seit 1852 als Dirigent tätig. 1863-65 in Riga, dann u.a. in Leipzig, 1877 in Breslau, 1880-88 Thea-
304 terkapellmeister in Nürnberg, anschließend Übersiedlung nach Brünn. Lit.: Korrespondent von und für Deutschland vom 23.4.1888, Nr. 208; Rudolph, 1890; Scheunchen, 2002. Dumper s. Dimper Dumrath, Karlheinz, Archivar, * 19. 10. 1911 t 22. 3. 1983 Nürnberg. Studium in München und Wien. 1938 Archivassessor in München. Nach 1945 im Bonner Presse- und Informationsdienst tätig. 1953 Archivrat im Landeskirchlichen Archiv Nürnberg, 1963-75 dessen Leiter. Duncker s. Dimper, Dunker Dunkel, Engelhard, Portrait- und Porzellanmaler, * um 1813 - t 3. 9. 1851 Nürnberg. Er wohnte zum Schluß in S. 1555 (Rosental 3). Dunkel, Ferdinand, Maler, Zeichenlehrer, * 2. 2. 1925 Rehau/Ofr. Besuch der Oberrealschule in Kulmbach. Zwei Jahre Kriegsdienst. Studium an der AdBK Nürnberg unter Fritz -»Griebel, 1955 Zeichenlehrerexamen in München. Seit 1958 am Gymnasium in Pegnitz. Er wohnte in Pegnitz. Ausst.: 1956/11; 1963/24 SA; 1964/14; 1971/1; 1972/3; 1973/1; 1974/1; 1975/2; 1976/2; 1983/1; 1984/1; 1985/6. Dunkel (Dunkelguth), Johann, Schriftgießer, * Lübeck, oo I) Nürnberg 5.10.1663 Magdalena Betzold; II) 23.7.1688 Witwe Anna Margaretha Seufert. Mit Rv. vom 11.11.1661 wurde ihm das Bürgerrecht zugesagt. Lit.: Sporhan-Krempel/Wohnhaas, 1973; Grieb, Buchgewerbe 2003. Dunker, Philipp Heinrich, Landschaftsmaler, Aquarellist, Zeichner, Radierer, Kupferstecher, * 7. 8. 1781 Bern - t 3. 5. 1836 Nürnberg. Sohn des Balthasar Anton, Maler und Kupferstecher. Schüler seines Vaters. Kam 1800 nach Nürnberg, wo ihn Johann Friedrich -»Frauenholz in sein Haus aufnahm, für dessen Verlag er lange als Kopist und Kolorist tätig war. Er fertigte Zeichnungen und Radierungen nach älteren Meistern (Hendrick de Roos, Joseph Vernet, Jan Baptist Weenix, Franz Edmund Weirotter, Jan Wijnants) und nach Zeitgenossen (Friedrich -»Geißler, Martin von Molitor, Johann Christian Reinhart). 1821 wurde er von Albert Christoph -»Reindel als Zeichenlehrer an die Kunstschule Nürnberg verpflichtet. Um 1817 entstanden Aquarelle und Radierungen mit Ansichten und Trachten seiner Schweizer Heimat, z.T. nach fremden Vorlagen (Johann Ludwig Aberli, Johann Jakob Aschmann). Nach 1820 wandte er sich zusätzlich dem Kupferstich zu, wobei er häufiger eigene Zeichnungen umsetzte. Zugleich versuchte er sich in der Ölmalerei. Sein wichtigster Erwerbszweig blieben miniaturhaft ausgeführte farbige Zeichnungskopien nach zeitgenössischen Vorlagen (Johann Christoph -»Erhard, Peter -»Hess, Johann Adam -»Klein, Wilhelm von Kobell, Johann Baptist Seele). Daneben kolorierte er wertsteigemd Druckgraphik von Friedrich Geißler und J. A. Klein. Sein Hauptwerk sind 8 B1I. auf Kolorit angelegte Umriß-Radierungen „Prospekte aus der Umgebung von Nürnberg" nach Aquarellen von J. A. Klein, um 1820, und das topographische Sammelbild „Ansichten und Grundriß der Anlagen des Schmausenbucks b. Nürnberg", um 1833. Zu seinem großen Freundeskreis zählten Johann Andreas -»Boerner, Ambrosius -»Gabler, Christoph -»Haller von Hallerstein, Johann Christoph Jakob -»Wilder und
305 Gustav Philipp -»Zwinger. 1829 wohnte er in S. 3 9 a (Winklerstraße 3) und zuletzt in S. 897 (Obstmarkt 9). Seit 1800 Mitglied des Vereins von Künstlern und Kunstfreunden in Nürnberg, 1804 Mitglied der Malerakademie. M u S : B E R N , K M . KIEL, KH. N Ü R N B E R G , M S t N : Zeichnungen, Stahlstiche, Radierungen; - , G N M : vier Aquarelle, 12 Bll. Druckgraphik. Lit.: A K L ; Nagler, K L ; Nagler, Monogr.; C. G. Müller, 1791 Forts. II, S. 9; Künstlerhaus, 1910. Ausst.: 1817/1; 1821/1; 1833/1; 1836/1; 1906/2; 1973/2. Matthias Mende Dunkes, Alois, Militärmusiker, * 28. 12. 1840 Glonn - t 2. 12. 1900 Augsburg. Mit 20 Jahren trat er freiwillig als Trompeter beim Kgl. Bayer. 1. Chevaulegers-Regiment in N ü r n b e r g ein und wurde 1881 nach bestandenem Kapellmeisterexamen an der Akademie der Tonkunst zum Stabstrompeter ernannt. 1896 wurde er pensioniert. Durch seinen zum zweihundertsten Regimentsjubiläum komponierten „Jubiläums-Festmarsch", der dann Parademarsch des Regiments wurde und in die bayerische A r m e e m a r s c h s a m m l u n g A u f nahme fand, ist Dunkes weithin bekannt geworden. Werke: u.a. Stücke für neunstimmige Blasmusik: „Jubiläums-Festmarsch" ( B S B 2 Mus.pr. 3571, Beiband 4); „Huldigungsmarsch" ( B S B 2 Mus.pr. 3518). Lit.: Hermann Hutten Das K. B. 1. ChevaulegersRegiment Kaiser Nikolaus II. von Russland. München 1885; Lexikon zur Militärmusik im Königreich Bayern, S. 15. Hanns-Helmut Schriebet Dunzinger, Franz, Bildschnitzer, wohnte 1878 Lange Gasse 27, 1881 Weißgerbergasse 2, 1906 Paniersplatz 9 und um 1930 in Nürnberg, Fabrikstraße 18. Lit.: Dressler, 1930. Dunzinger, Karl Friedrich, Lithograph, * 1817 t 1884 Nürnberg. Seine gleichnamige Anstalt lithographierte und druckte u.a. einen Wandkalender für 1849 mit Nürnberg-Motiven, mit dem neuen Frauentor und der Hallerwiese. Seine Erzeugnisse wurden bei Endter bzw. Bauer & Raspe verlegt. 1850 war Dunzinger in L. 247 (Hintere Ledergasse 43) ansässig. 1860/81 besaß er das A n w e s e n S. 241 (Hintere Nägeleinsgasse 11). M u S : N Ü R N B E R G , MStN: Plan von Nürnberg (Rs), Quartierkarte fur das deutsche Sängerfest (Vs), Lithographie 1861. Lit.: Sichling, 1870; F. Zink, in: M V G N 67, 1980, S. 155. Dupont, A n n a Elisabeth (Anneliese), geb. Müller, Graphikerin, * 25. 8. 1930 Nürnberg. Tochter des Gustav -»Müller, Maler, oo 19.11.1957 Wilhelm -»Dupont, Musikwissenschaftler, kinderlos. Besuch der Frauenfachschule, 1947-49 Ausbildung als Graphikerin an der Berufsoberschule. Sie arbeitete viele Jahre als Graphikerin und Modellbauerin in der Werkstatt des Vaters. Mitglied der Künstlerklause. W o h n h a f t in Nürnberg, Gabelsbergerstraße 9, später Kobergerstraße 28. Lit.: Selbstauskunft. Dupont, Carl, Pianist, Musiklehrer, * 13. oder 16. 3. 1868 N ü r n b e r g - f 10. 6. 1946 Nürnberg. Sohn des -»Franz. oo 16.7.1902 H e d w i g Voit (* 24.8.1878 t 6.3.1949), drei Söhne, eine Tochter. Besuch des Karlslyceums in Rotterdam. 1885-91 Musikstudium in Leipzig unter Carl Reinecke, Salomon Jadassohn, Paul Homeyer und Johannes Weidenbach. Seit 1891 in Nürnberg als Klavierlehrer tätig, w o er 1897 eine Klavierschule gründete, die 1903 staatl. anerkannt
Dupont wurde. Er wohnte Bucher Straße 11, w o sich auch die Musikschule befand. 1891 wurde er mit d e m M o s c h e lespreis ausgezeichnet. Mitglied des Künstlervereins und des P.Bl.O. Lit.: Künstlerverein, 1954; Ausk. A n n a Elisabeth Dupont. Dupont, Johannes Franz, (Franciscus, Jean François), Kapellmeister, * 3. 8. 1822 Rotterdam - t 21. 3. 1875 Nürnberg, oo Mathilde -»Lindner, Sopranistin. Nach seiner musikalischen Ausbildung vermutlich in Rotterdam, w o er auch Musikunterricht erteilte. Später war er Dirigent in Linz und H a m b u r g . 1859 w u r d e er als Direktor des Theaterorchesters nach N ü r n b e r g berufen. 1868/69 führte er Richard W a g n e r s „Meistersinger von N ü r n b e r g " auf eigenes Risiko erstmals in N ü r n b e r g auf. Die Proben fanden in seiner W o h n u n g in der Marienstraße statt. Er trat auch als K o m p o n i s t in Erscheinung, viele seiner Kompositionen gingen j e d o c h 1945 durch Kriegseinwirkung verloren. V o n seiner Oper „Bianca Siffredi" (1857) ist nur noch das Textbuch vorhanden. Sein Portrait befindet sich bei den M S t N . W e r k e : Verz s. Dupont, 1971, enthält 29 Kompositionen, teilw. in niederländisch. Lit.: M G G 8, 185f.; Ausk. A n n a Elisabeth Dupont. D u p o n t , W i l h e l m , Dr. phil., Musikwissenschaftler, * 22. 11. 1905 Nürnberg - t 17. 9. 1992 Nürnberg. Sohn des -»Carl, Enkel des Johannes -»Franz. oo 19.11.1957 -»Anneliese Müller, kinderlos. Besuch des R e a l g y m n a s i u m s in Nürnberg. N a c h Studienaufenthalten in Frankreich und England Studium der Fächer Klavier, Philosophie und Pädagogik sowie M u s i k w i s senschaften an den Universitäten M ü n c h e n , Berlin und Erlangen. 1931/32 erwarb er in Berlin die ersten staatlichen Lehrbefahigungen, im W S 1932/33 p r o m o vierte er an der Universität Erlangen mit „Geschichte der musikalischen Temperatur", gedruckt 1935. 193239 Lehrer f u r Klavier und Tonsatz an der väterlichen Musikschule Carl -»Dupont, 1934-39 Dozent f ü r Musik a m O f f n e n Bildungssaal und nebenamtliche Lehrtätigkeit am Konservatorium der Stadt N ü r n b e r g . Daneben veröffentlichte er Beiträge als Musikkritiker. 1939-45 Wehrdienst und Gefangenschaft. A b 1946 private Lehrtätigkeit als Klavierlehrer, seit 1953 Dozent für Musik an der V H S Nürnberg, 1955-57 Leiter des Seminars für Musikerziehung am Städt. Konservatorium. 1956 übernahm er auch das A m t d e s Lehrbeauftragten für Instrumental-Unterricht und Musikerziehung an der Pädagogischen Hochschule der Universität Erlangen-Nürnberg. Seit 1969 nebenamtliche Lehrkraft für Klavierunterricht a m Musischen G y m n a s i u m in Erlangen. 1974-78 L e h r a u f t r a g für Musikerziehung an der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät der Universität Erlangen-Nürnberg. Als Folge des Kriegsdienstes trat eine dupuytrensche Kontraktur an beiden Händen auf, die eine Verlagerung des Schwerpunktes v o m Konzertpianisten zur pädagogischen Richtung der Musikerziehung, Erwachsenenbild u n g und Musikwissenschaft bedingte. Er w o h n t e im A n w e s e n der Schwiegereltern Gabelsbergerstraße 9. N e b e n seiner Lehrtätigkeit hielt er viele Vorträge und verfaßte Beiträge für R u n d f u n k s e n d u n g e n . D a u e r h a f t e Verdienste f ü r die Nürnberger M u s i k f o r s c h u n g e r w a r b er sich mit der Veröffentlichung der „ W e r k a u s g a b e n Nürnberger Komponisten in Vergangenheit und Gegenwart", N ü r n b e r g 1971. Mitglied der Internationalen
Durban Gesellschaft für Musikwissenschaft, Basel, des G N M , des Vereins fur Geschichte der Stadt Nürnberg, der Künstlerklause, Gründungsmitglied und langjähriger erster Vorsitzender des Verbandes Nürnberger Tonkünstler und Musiklehrer, und ab 1958 im Kulturbeirat der Stadt Nürnberg. Lit.: Ausk. A n n a Elisabeth Dupont. Durban, Ludwig, Maler, * 1903 Nürnberg, Autodidakt und Unterricht bei Wilhelm -»Ritter. 1955 wohnte er in Nürnberg-Reichelsdorf, Schalkhauser Straße 26. 1951 Mitglied im B B K . Ausst.: 1951/5; 1952/7; 1953/12; 1954/11; 1 9 5 5 / 9 , - / 1 0 ; 1956/6. Durich, Jacob, Briefmaler, oo Wöhrd b. Nbg. 19.6. 1606 Margaretha, Witwe des H a n s Rotschenweller aus Schwabach. Durner, Anton (Dosenmaler, 1793) s. Diirner, Anton Durnhöfer, Josefina, Illuministin, war 1863/70 in der Hirschelgasse 10 ansässig. Durst, Georg Friedrich Christoph, Maler, Dosenmaler, t 8. 3. 1861 Nürnberg. Vater des -»Gustav, oo vor 1801 A n n a Maria Scheu (* um 1776 - f 14.2. 1856), mind, zwei Söhne und drei Töchter. Um 1810 wohnte er in Gostenhof b. Nbg. Vermutlich ist er identisch mit dem Dosenmaler Christoph Durst, der 1829 in Gostenhof 39 (Hauptstraße 27) ansässig war, und auch mit G e o r g Friedrich Durst, der 1850 in L. 1063 (Hintere Kartäusergasse) wohnte. 1857 ist fur ihn wie fur seinen Sohn Gustav die Anschrift L. 1515 (Obere Kreuzgasse 4) überliefert. Z u m Schluß wohnte er in L. 490 (Brunnengasse 21). Seine Tochter A n n a Dorothea Katharina Cornelia heiratete am 15.10.1837 den Maler Georg -»Perlberg. Durst, Gustav, Maler, Dosenmaler, Zeichner, * 10. 1. 1805 Gostenhof b. N b g . - t 29. 1. 1866 Nürnberg. Sohn des -»Georg Friedrich Christoph, Dosenmaler, oo 24.11.1840 Anna Barbara Flor (* 1820 - f 1846). 1827-30 Schüler der Nürnberger Kunstschule unter Albert Christoph -»Reindel. In der Ausbildungszeit Aktstudien und Kreidezeichnungen nach der Antike und älteren Meistern sowie Gemäldekopien. Er lebte vermutlich von der Dosenmalerei. Die einzige bekannte Zeichnung, eine Darstellung des Herrensitzes Malmsbach bei N ü r n b e r g von 1830, zeugt von bescheidenem Talent. 1857 wohnte der Maler Johann Friedrich Gustav Durst wie sein Vater G e o r g Friedrich Christoph in L. 1515 (Obere Kreuzgasse 4). MuS: N Ü R N B E R G , M S t N : aquarell. Zeichnung, dat. 1830. Lit.: A K L . Ausst.: 1827/1 ; 1830/1. Matthias Mende Durst, Jacob, Maler, Graphiker, Lithograph, * 29. 9. 1875 Fürth - f 3. 10. 1951 Nürnberg, oo Julie. Nach einer Lithographenlehre studierte er an der Kunstgewerbeschule Nürnberg unter Franz -»Brochier, Heinrich -»Heim und Carl -»Fleischmann. Er arbeitete fur die Kunstanstalt Nister, später wurde er ihr Leiter. Durst malte sehr stimmungsvolle Teilansichten von Nürnberg, fast ausschließlich in Aquarell, die sich in vielen Nürnberger Privatsammlungen befinden. 1906 wohnte er in Nürnberg, Richard-Wagner-Straße 11, 1916/43 Äußere Sulzbacher Straße 34. Seine Witwe stiftete ein Lutherbildnis in die Kirche St. Jobst. MuS: N Ü R N B E R G , M S t N : 6 Aquarelle, Zeichnungen. - , Kirche St. Jobst: Lutherbildnis, 1907; - , Slg. Grieb: 2 Aquarelle. Lit.: Vollmer; Schwammberger, Fürth von
306 A bis Z, S. 99. Ausst.: 1916/1; 1917/2; 1918/3; 1919/2; 1920/1; 1922/2; 1934/3; 1935/1; 1936/1; 1940/1; 1942/1; 1954/4; 1993/7, Abb. 5, 172. Durst, Johann Balthasar, Wismutmaler, wohnte 1857 in L. 270 (Waizenstraße 7/Schlüsselstraße 4/6). Durst, J o h a n n Cornelius 1., Dosenmaler, co A n n a Margaretha Kaiser, mind, ein Sohn. Durst, Johann Cornelius II., Maler, Dosenmaler, * um 1812 Nürnberg - t 1 . 4 . 1872 Nürnberg. Sohn des -»Johann Jacob, Dosenmaler, oo 3.2.1837 A n n a Elisabetha (* um 1813), Tochter des Johann Gottfried Wagner, Drechslermeister. 1837 wohnte er in L. 1001 (Jakobstraße 5), 1863 in L. 1571 d (Untere Kreuzgasse 33) und 1870/72 Westtormauer 16. Durst, J o h a n n Jacob, Dosenmaler, Vater des -»Johann Cornelius II. oo Margaretha Hönig, Kinder. 1822 war er in L. 1023 (Entengasse 24) ansässig, 1829 in L. 1248 (Zirkelschmiedsgasse 19) und 1850/56 in L. 1448 (Schlotfegerstraße 8). Durst, Johann Zacharias, Dosenmaler, * um 1785 Nürnberg. Sohn des Paul Sigmund, oo 3.11.1811 Susanna Katharina Bunzel (* 1788). 1811 wohnte er in L. 1313 (Engelhardsgasse 4), 1850 in L. 440 (Breite Gasse 69). Durst, Margarethe Barbara, Dosenmalerin, wohnte 1870 in der Nadlersgasse 11. Durtaller s. Turtaler Duschmaier (Tuchemin, Tuschemin), Anton, Kupferdrucker und -Stecher, * Köln. Vermutlich Sohn des Isaak Duchemin, Kupferstecher aus Brüssel, tätig in Köln, oo Frankfurt/Main 1596 Catharina, Tochter des Leonhard aus Hallstadt, 1599 eine Tochter in Frankfurt, 1602-06 einen Sohn und zwei Töchter in Nürnberg getauft. A m 28.3.1594 wurde er Bürger in Frankfurt/Main, dabei ist seine Herkunft aus Köln erwähnt. Seit 1602 in N ü r n b e r g nachweisbar, w o ihm gestattet wurde, sich für ein Jahr als Einwohner (ohne Bürgerrecht) niederzulassen. 1604 wurde die Genehmigung um ein Jahr verlängert. Bei der Eheschließung seiner Tochter Catharina am 8.6.1619 in Nürnberg war er nicht mehr am Leben. Lit.: A K L (unter Isaac Duchemin); Hampe, Rv.; Zülch, 1935, S. 444. Dusel s.a. DuBel Dusolt, Joseph, Porzellanmaler, um 1826 in Nürnberg tätig. Ausst.: 1971/8 Nr. 22. Dußel, Andreas Philipp, Rotschmied, * Nürnberg t 27. 7. 1783 Nürnberg. Sohn des -»Johann d. J., Leuchtermacher, wurde am 16.6.1783 Meister. Als Meisterstück fertigte er u.a. einen W a n d - oder A r m leuchter mit zwei Aposteln. Lit.: L o c k n e r N r . 1620. Dußel, Hans (Johann), Rotschmied, Zapfenmacher, 1670 Meister. 1685 wurde er in den Grundverbriefungsbüchern erwähnt. Lit.: Lockner Nr. 884. Dußel (Dusel), Johann d. Ä., Rotschmied, Leuchtermacher, * 1707 - f um 1784 Nürnberg. Vater des -»Johann d. J., Leuchtermacher, wurde am 20.8.1726 Meister, 1765 Geschworener. Mz: Sonne. Das Epitaph für den Buchhändler Paul W o l f g a n g -»Mann fertigte er 1765 nach einem Entwurf des Johann Justin -»Preißler (Grab Nr. Ρ 108 auf dem Johannisfriedhof). Sein Portrait befindet sich im Geschworenenbuch der Rotgießer. Werke: A S C H A F F E N B U R G , Stadtpfarrk. St. Peter und Alexander: Epitaph für Jakob Merkel, Kanoniker (f 1769). N Ü R N B E R G , Johannis- u. Ro-
307 chusfriedhof: mind. 20 Epitaphien (Vater u. Sohn), Verz. s. KDM Nürnberg, 1977. ROTHENBURG/ Tauber, Friedhof: Bronzeepitaph des Johann Balthasar von Staudt (f 1775). Lit.: AKL; Thieme-Becker; Lockner Nr. 1258; Stengel, in: G N M M, 1918/19, S. 149; BFFK 1936, S. 106; Ress, K D M Rothenburg, 1959. Dußel (Dusel), Johann d. J., Rotschmied, Leuchtermacher, * 1728 Nürnberg - t 1780/81 Nürnberg. Sohn des -»Johann d. Ä., Leuchtermacher, wurde am 15.4.1757 Meister, 1780 Geschworener. Er fertigte in größerem Umfang Epitaphien. Mz: halber Bischof mit Stab (Rückschluß aus seinem Portrait im Geschworenbuch der Rotschmiede). Das Mz. „Sonne" seines Vaters ließ er 1784 Johann Andreas -»Sederer zukommen. Werke: NÜRNBERG, Johannis- u. Rochusfriedhof: mind. 20 Epitaphien (Vater u. Sohn), Verz. s. KDM Nürnberg, 1977. Lit.: Lockner Nr. 1453; Stengel, in: GNM M, 1918/19, S. 116 u. 149; BFFK 1936, S. 106. Dyck, Antoine van, (Anthonis), Maler, * 22.3. 1599 Antwerpen - t 9. 12. 1641 London. Sein um 1627/30 entstandenes Gemälde „Beweinung Christi" wurde nach dem Brand der Nürnberger Egidienkirche 1696 von Susanna Dorothea, Witwe des Johann Christoph Eisen, Stadtschreiber in Hersbruck, gestiftet. 1718 fand das Gemälde als Altarblatt des barocken Hochaltars der wieder errichteten Egidienkirche Verwendung; damals wurde es seitlich um 7 cm und in auch der Höhe angestückt und durch Johann Daniel -»Preißler mit einer Wolkengloriole mit Engeln ergänzt. Seit 1959 befindet sich das Gemälde im südlichen Querschiff in einer Stuckumrahmung. Lit.: AKL; ThiemeBecker; C. G. Müller, 1791, S. 147, 158; Murr, 1801; Inventar Egidienkirche 2003, von Rüdiger Scholz.
Dzbànski Dyetel, Hans, Goldschmied, von Murr 1370 erwähnt, wohnhaft auf der Sebalder Stadtseite. Lit.: Murr, Journal, T. 2, S. 55; Stockbauer, 1893 Nr. 11. Dyl, Hans (Bildhauer, 1527) s. Riemenschneider, Hans Dym s. Diem Dymen (Diemer), Melchior, Buchdrucker (-geselle?), * Scheinfeld, oo Nürnberg prokl. 4.8.1560 Sibylla Zedersitzer. Er wohnte laut Feuerschauprotokoll von 1561 als Mieter in der Grasersgasse. Dyon s. Dion Dyrolt (Tierolt, Thirolt), Georg (Jörg), Büchsenschmied, oo 13.2.1531 Katharina Meitzer, erhielt 1534 das Bürgerrecht. Er wurde am 13.2.1543 in einem Rv. erwähnt. Lit.: Hampe, Rv. I, 2719; Burger, Ehebuch 1951 Nr. 1451; Willers, 1973, S. 258. Dzbànski, Ritter Sixtus (Sygmunt) von, Landschafts- und Bildnismaler, Bildhauer, * 28. 3. 1874 Danilcze b. Lemberg - t vor 1953. Ausbildung in Lemberg und Krakau. Zunächst Lehrer fur Keramik am Polytechnikum in Lemberg. 1900 gewann er auf der Weltausstellung in Paris eine Goldmedaille. Nach Aufenthalt in Pees/Ungarn Übersiedlung zunächst nach Passau, wo er sich der Malerei widmete. 1906 Umzug nach Nürnberg, als Kriegsmaler im Ersten Weltkrieg an verschiedenen Fronten tätig. Für seine Gemälde bevorzugte er Winterlandschaften, Portraits und Tiermalerei. 1913/32 wohnte er in Nürnberg, Egidienplatz 11/]I (1913 gleiche Adresse wie August -»Falcke). In Nürnberg bis 1942 nachweisbar. 1922 Mitglied der Nürnberger Kunstgenossenschaft. Werke: werden gelegentlich im Kunsthandel angeboten. Lit.: AKL; Vollmer; Stimmen der Kunst, H. 8, November 1924; Rösermüller, 1928. Ausst.: 1913/1, 1921/1; 1922/1; 1929/4; 1930/3.
E Earle, Charles, engl. Landschaftsmaler, * um 1830 High Ongar, Essex - t 8. 4. 1893 London. Außer englischen Landschaften malte er Gegenden vom Rhein und aus Italien. Er scheint auch in Nürnberg gewesen zu sein, denn es gibt von ihm ein Aquarell „The Citadel of Nurenberg", das den Blick auf die Kaiserstallung mit Vestnertor zeigt; es war 1870 in der Dudley Gallery ausgestellt. Laut Steuerzensus von 1881 war er damals 51 Jahre alt, unverheiratet und wohnte in Tonbridge, Kent bei der Familie seines Bruders William J. Earle, einem Geistlichen. Mitglied des Royal Institute of Painters in Water Colours, dessen Ausstellungen er mit 81 Bildern beschickte. MuS: NÜRNBERG, Slg. Grieb. Lit.: AKL; ThiemeBecker; Bénézit. Ebalt, Hans, Goldschmied, besaß 1479 das Anwesen Untere Wörthstraße 6. Evtl. identisch mit Hans -»Eberhart. Lit.: Kohn, NHb Lorenz. Ebenhoch, Erhard, Meistersinger, Nadler, oo 14.4. 1544 Martha Reuß. 1558-60 nahm er häufig an Singschulen teil. Lit.: Stahl, 1982. Ebensperger (Ebensberger), Christian, Zeichner, Lithograph, wohnte 1878 in der Oberen Schmiedgasse 13, 1906 in der Irrerstraße U , dabei als lithographischer Zeichner bezeichnet. MuS: NÜRNBERG, MStN. Eber, Conrad, Goldschmied, Goldarbeiter, Miinzmeister, * Salzburg - f Jan./Febr. 1518 Nürnberg, oo 1) Barbara Hannpach (begr. 31.3.1492); II) Clara Grünhofer ( t 14.5.1547). 1467 Bürger; am 17.5.1469 leistete er den Meistereid. 1481 wurde er bei den Goldschmieden im Ämterbüchlein eingetragen, er war damals Geschworener. 1488/92 als Silberscheider erwähnt, 1491-93 als „kauffer guidein und silbrein münz und geschmeid" im Ämterbüchlein eingetragen, 1493 wurde sein Name gestrichen. Er ging nach Salzburg, wo er bis 1506 Münzmeister des Erzbischofs Leonhard von Keutschach wurde. Ab 1506 war er zwei Jahre Münzmeister Herzog Alberts IV. des Weisen von Bayern. 1509-12 Münzmeister der Reichsstadt Nürnberg. Im Brunnenbuch von 1479 erscheint er als Mieter bei Hans -»Kraftshofer am Obstmarkt. 1485 kaufte er fur 46 fi. rh. ein Haus „hinter dem Rebstock" (Tetzeigasse 11), das mit 4 fl. Eigenschaft (80 fl. Hypothek) belastet war. Seine Witwe heiratete 1521 Stephan Praun. Seine Tochter Margaretha ehelichte den Goldschmied Hans I. -»Roth und brachte 1496 Heiratsgut von 300 fl. mit in die Ehe. Tochter Agnes heiratete Hans Köler und war die Mutter des Hieronymus -»Köler. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Will, Münzbel. I, S. 165; Murr, Journal, T. 2, S. 60; Bosch, in: GNM M, 1889; Gebert, 1890; Stockbauer, 1893 Nr. 102 u. 106; Hampe, Rv.; Scholler 1912 u. 1916; H. Amburger, in: MVGN 30, 1931, S. 212; Burger, 1967 Nr. 811 u. 1972 Nr. 15; Kohn, NHb Sebald. Eber, H. (Goldschmied), identisch mit Eber, Conrad E b e r , Hans, Plattner, wurde 1480 Bürger, 1486 Meister.
Eber, Salomon, Bildhauer, wohnte 1906 in der Oberen Wörthstraße 12, dabei als Holzbildhauer fur Nürnberger Figuren bezeichnet. 1929/32 in der Ostendstraße 76 ansässig. Lit.: Dressier, 1930. Eber, Sigmund, Glaser, verkaufte 1619 um 700 fl. das Haus Karlstraße 14, mittl. Teil an den Schwertfeger Balthasar -»Schuster. Lit.: Kohn, NHb Sebald. Eberbach (Ebersbach), Hans, Maler. Ein Gemälde von ihm, „Nürnberg vom Burgberg aus gesehen", dat. 1626, befand sich ehemals als Leihgabe im GNM (s. Winkler: Dürer-Zeichnungen Bd. 1, Taf. IX), lt. Auskunft GNM 1952 zurückgezogen und an den Nürnberger Handelsvorstand (IHK) verkauft. Eberger, Jacob, Großpfragner und Kartenmacher. Seine Tochter Christina heiratete am 21.2.1786 den Dosenmaler Christoph -»Altenburg. Eberhard (Eberhardus glaser), Glaser, war 1353 Bürge fur Heinr(icus) gener Swab de Ofenhausen (Offenhausen). Lit.: Bürgerbücherl, 1974, Nr. 1014. Eberhard, Andreas, Rotschmied, * 1775 Gostenhof b. Nbg. - t 21. 6. 1820 Nürnberg. Sohn des Valentin, oo 3.8.1814 Anna Susanna Barbara Heß (* 1779 t 1.2.1865), Kinder. 1814 Meister. 1814 wohnte er in S. 1462 (Münzgasse 20). Lit.: Lockner Nr. Nr. 1804; StadtAN C 21/11. Eberhard, Caspar Michael, Rotschmied, * um 1 8 1 0 - t 21. 10. 1862 Nürnberg. Sohn des Michael, oo 26.6.1834 Margaretha Anna (* um 1809 - f 1.6.1860), Tochter des Johann Jacob Spachel, Rotschmiedgeselle. 1834 Meister. 1850 war er in S. 1531 (Spitzenberg) ansässig. Lit.: Lockner Nr. Nr. 1955. Eberhard, Conrad, Bildhauer, Maler, Lithograph, * 25. 11. 1768 Hindelang - f 12. 3. 1859 München. Sohn des Johann Richard. Bildschnitzerlehre bei seinem Vater. 1796 Schüler des Münchner Hofbildhauers Roman Anton Boos. Seit 1806 durch Unterstützung des bayer. Kronprinzen Aufenthalt in Rom, 1819 Rückkehr nach München. 1821 war er Gutachter zur Restaurierung des Schönen Brunnens in Nürnberg, im selben Jahr erneut in Rom. Ab 1826 dauernd in München ansässig, Professor. Er fertigte 1827 eine DürerStatue, von welcher es mindestens drei Ausformungen in Gips gab. Eine davon erhielt die Stadt Nürnberg als Geschenk, alle drei müssen jedoch als verloren gelten. Erhalten ist eine Bleistiftzeichnung im Besitz der MStN, ebenso ein nach der Zeichnung entstandener Kupferstich von Eugen Eduard -»Schäffer. 1828 Ehrenmitglied des Nürnberger Künstlervereins. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Mende, 1976; Christian Arnold: Konrad Eberhard 1768-1859, Bildhauer u. Maler, Leben und Werke eines Allgäuer Künstlergeschlechts, Augsburg 1964. Ausst.: 1971/8 Nr. 13, 14, 32; 1973/2; 1976/8. Eberhard, Franz Christoph, Kartenmacher, * Nürnberg, Sohn eines Meisters, wurde am 11.12. 1753 in die Meisterliste eingetragen. Eberhard, Friedrich Jacob, Kartenmacher, * Nürnberg, Sohn eines Meisters, wurde am 30.10. 1742 in die Meisterliste eingetragen.
309 Eberhard, Georg, Rotschmied, wohnte 1870 in der Ottostraße 21. Lit.: Sichling, 1870, S. 116. Eberhard, Heinrich Wilhelm, Maler, Zeichner, Kupferstecher, Radierer, Lithograph, Zinkograph, Architekt, get. 11. 6. 1790 Amsterdam - f 24. 3. 1853 Reudnitz b. Leipzig, oo um 1820/21 Josephine Valentino (* 1803 - t 1857), mind, eine Tochter Thekla Richter-Eberhard (* 10.2.1822 - f 25.12.1882), Blumenmalerin. Seit etwa 1820 war er in Darmstadt tätig. Er verfaßte zahlreiche Handbücher zu druckgraphischen Techniken, zum Ornament sowie Anleitungen zum Zeichnen. 1835 gab er in Nürnberg von ihm selbst radierte Landschaftsstudien als Zeichnungsvorlagen heraus; daneben stellte er Reproduktionsgraphik her. Später war er an der Edition und Ausstattung des Kompendiums der „Denkmäler der Baukunst" beteiligt. Die Behauptung, er habe in Darmstadt, Nürnberg und Leipzig auch als Architekt gewirkt, ist laut AKL unbewiesen. Allerdings ist im Ausstellungskatalog des Nürnbergischen Vereins von Künstlern und Kunstfreunden 1833 ein „Eberhardt, Architekt dahier" erwähnt, der ein Landschaftsaquarell zeigte; es gehörte damals dem Maler Christoph Friedrich ->Hanff. Im Katalog der Sammlung Hertel von 1841 ist eine kolorierte Handzeichnung von Heinrich Wilhelm Eberhard mit einer Ansicht der Hallerwiese erwähnt. Diese dürfte mit der Zeichnung zum gleichen Thema von „S. W. Eberhard" identisch sein, die sich in der Sammlungen der Museen der Stadt Nürnberg befindet. MuS: NÜRNBERG, MStN. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Nagler, Monogr.; Hertel, 1841, S. 69; Mende, Rathaus 1979. Ausst.: 1833/1; 1941/2, Nr. 23; 1993/10; 2001/6, S. 76f. Eberhard, Joachim, Wismutmaler, Sohn des Gall, Fingerhutmacher. Am 29.9.1678 trat er eine vierjährige Lehre bei Paulus -»Vatter an. 1683-84 zahlte er das von den Gesellen verlangte „Aufleggeld". Zeitweise stand er in Kriegsdiensten. Am 9.11.1684 wurde er als Meister zugelassen. Eberhard, Johann, Zinngießer, wurde 1684 und 1706 in den Grundverbriefungsbüchern erwähnt. Eberhard, Johann Christoph II., Rotschmied, * um 1826 - t 25. 3. 1872 Nürnberg. Er wohnte zum Schluß in S. 1090 (Unterer Judenhof 12). 1870 befand sich die gleichnamige Firma auf der Kleinen Insel Schütt 1. Lit.: Lockner Nr. Nr. 1759; Sichling, 1870, S. 116. Eberhard, Johann Christoph I., Rotgießer, Former, oo Anna Maria Sandner (f 12.4.1816), Kinder. Am 14.6.1803 wurde er in die Meisterliste eingetragen. 1816 wohnte er in S. 1325 (Hirscheigasse 39). Lit.: Lockner Nr. Nr. 1759; Sichling, 1870, S. 116. Eberhard, Johann Georg, Rotgießer, Former, * 1794 Nürnberg. Sohn des -»Johann Christoph, Rotgießer. oo 25.10.1820 Maria Margaretha Wieserth (* 1796). 1820 Meister. Sein Meisterstück war ein Zapfhahn und ein Leimtiegel. 1820 wohnte er in S. 1525 (Innere Cramer-Klett-Straße 24). 1829 war er in S. 1670 (Hübnersplatz 2) ansässig. Er besaß auch zwei Anwesen in der Vorstadt Wöhrd, alte Nr. 36 u. 37 (Rahm 33 u. 35). Lit.: Lockner Nr. 1859. Eberhard, Johann Michael, Kartenmacher, * Nürnberg — t vor 1829 Nürnberg. Sohn eines Meisters. oo Maria Eva. Am 30.3.1786 wurde er in die
Eberhardus Meisterliste eingetragen. Seine Witwe führte die Werkstätte weiter, die sich 1829 in L. 1279 (Jakobsplatz 16) befand. Eberhard, Michael, Rotschmied, Vater des -»Caspar Michael, oo Catharina Barbara Prutting. Eberhard, S. W. (Maler, 1833) s. Eberhard, Heinrich Wilhelm Eberhard, Wolfgang (Johann), Rotschmieddrechsel, oo Katharina Barbara Britting, Kinder. Am 13.11. 1804 wurde er in die Meisterliste eingetragen. 1829 war er in S. 1669c (Hübnersplatz 14) ansässig. 1829 war er auch Mitbesitzer der Rotschmieddrechselmühle S. 1714 (Kleine Insel Schütt 9), gen. die Kuh. Lit.: Lockner Nr. 1768. Eberhardt (Eberhard), Johann Jakob, Historienund Landschaftsmaler, Genremaler, Lithograph, Photograph, * 30. 5. (1. 7.) 1820 Rodt/Rheinpf. - f 6. 7. 1889 Nürnberg. Ausbildung an der AdBK München, Freundschaft mit Wilhelm von -»Kaulbach und Franz Hanfstaengl. 1859-67 war er als Inspektor der Artistischen Anstalt und auch als Photograph am G N M tätig. 1859 war er an Kaulbachs 1963 vernichtetem Wandbild „Otto III. öffnet die Gruft Karls des Großen" in der Kartäuserkirche des G N M beteiligt. Er fugte diesem 1861 eine Einfassung im romanischen Stil hinzu und photographierte es 1863; auch restaurierte er die Wappenmalereien in der Kirche. 1867-78 Lehrer, ab 1868 Professor fur Photographie an der Kunstgewerbeschule Nürnberg. Auf der Ausstellung des Bayerischen Gewerbemuseums 1877 zeigte er Lithographien nach eigenen und fremden Vorlagen. Er wohnte zunächst am Webersplatz 4, 1878 in der Vorderen Landauergasse 8, 1881 am Laufertorgraben 7. MuS: N Ü R N B E R G , GNM. Lit.: AKL; ThiemeBecker; Boetticher; Müller-Singer; Nagler, KL; Sichling, 1870; AdBK, 1933; FS G N M , 1977, S. 1118. Ausst.: 1877/1; 1891/1; 1942/1; 1955/4; 1965/24; 1972/16 Nr. Β 12, B13, H 11; 1977/1. Eberhardt, Johann, Meistersinger, Kartenmaler, get. 8. 10. 1659 Nürnberg - begr. 27. 9. 1713 Nürnberg. Sohn des Gallus, Fingerhutmacher, oo 7.4.1684 Margarete Schirmer. Am 18.12.1701 trat er der Meistersingergesellschaft bei und sammelte Liederhandschriften. Am 3.1.1711 kaufte er Georg Hagers elftes und zwölftes Liederbuch und vermerkte den Erwerb in beiden Büchern. Aus seinem Begräbniseintrag geht hervor, daß er Corporal der Bürgerschaft war und in der neuen Gasse am Steig (Entengasse) wohnte. Lit.: Sporhan-Krempel/Wohnhaas, 1973; Stahl, 1982. Eberhardt, Johann Christian, Stadttenorist, beim Nürnberger Musikchor auf der Frauenkirche tätig. Am 30.1.1737 ließ er einen Sohn Jonathan taufen. Lit.: Ausk. Franz Krautwurst. Eberhardt, Matthäus, Feuerschloßmacher, war 1607 Besitzer des Hauses Pfannenschmiedsgasse 1, das sein Güterkurator 1630 für 750 fl. verkaufte. Lit.: Kohn, NHb Lorenz. Eberhardt, Michael, Bildhauer, wohnte 1878 im Schnieglinger Weg. Eberhardus (Eberhardus slozzer), Schlosser, war 1304 Bürge bei der Bürgeraufnahme des Faba de Haiadorf (Hallerndorf?) und am 30.6.1320 bei Götz Faber aus Neunkirchen. Lit.: Bürgerbücher I, 1974, S. 5, Nr. 61, S. 37 Nr. 558.
Eberhart Eberhart, Ciinz, Steinmetz und „punczenirer", wurde 1417 Bürger und zahlte 1 fl. Lit.: ThiemeBecker; Baader, 1860/62, S. 3. Eberhart, Hans, Goldschmied, 1461 Meister, von M u r r für 1465-1471 erwähnt, wohnhaft auf der Lorenzer Stadtseite. Im Lorenzer Brunnenbuch von 1479 ist ein Goldschmied Hans -»Ebalt erwähnt, evtl. ist er mit Eberhart identisch. Lit.: Murr, Journal, T. 2, S. 59f.; Stockbauer, 1893 Nr. 103. Eberhart, Herman, Steinmetz, ist 1363 und 1370 in den Meisterlisten verzeichnet. Lit.: Thieme-Becker; Baader, 1860/62, S. 3; Gümbel, Weinschröter 1904, S. 21 Anm. 27. Eberhart, Ott, Steinmetz, ist 1363 und 1370 in den Meisterlisten verzeichnet. Lit.: Thieme-Becker; Baader, 1860/62, S. 3; Gümbel, Weinschröter 1904, S. 21, Anm. 27. Eberle, Johann A d a m , Zeichner, Historienmaler, Lithograph, * 27. 3. 1804 Aachen - f 18. 4. 1832 R o m . Schüler von Peter -»Cornelius. Seit 1825 in M ü n c h e n . 1828 war er anläßlich der Dürer-Feiern in N ü r n b e r g und schuf ein Transparentgemälde „Dürers Verklärung" und z u s a m m e n mit Wilhelm von -»Kaulbach „Dürers Hochzeit", im Zweiten Weltkrieg zerstört. MuS: N Ü R N B E R G , M S t N : Stiche. Lit.: A K L ; Thieme-Becker; Mende, 1992. Ausst.: 1838/1; 1971/8 N r . 18d, 19d, 21d. Eberle, Syrius, Bildhauer, * 9. 12. 1844 Pfronten/ Allgäu - t 12. 4. 1903 Bozen. Studium der Bildhauerei bei Jakob Bradi, seit 1864 an der A d B K München bei M a x Widnmann. 1884 Prof. an der A d B K München. Er schuf eine Anzahl bedeutender Denkmäler, darunter den Entwurf für das Kaiser-Wilhelm-Denkmal in Nürnberg. Er konnte j e d o c h nur das lebensgroße Modell der Statue fertigstellen, die A u s f ü h r u n g übernahm Wilhelm von -»Ruemann. Lit.: A K L ; ThiemeBecker; Masa, Freiplastiken. Eberlein s.a. Eberlin Eberlein, Glaser, aufgeführt in der Losungliste Sebaldi 1400. Lit.: Gümbel, 1907, S. 60. Eberlein, Andreas, Gebrauchsgraphiker, Lithograph, Holzschneider, Landschaftsmaler, * 30. 6. 1900 Bamberg. Nach einer Lithographenlehre besuchte er die Kunstgewerbeschule in Nürnberg. 1924 stellte er auf der Werkkunstschau aus, w o der von ihm entworfene Zeitungskopf der „Fränkischen Volkszeitung" gelobt wurde. 1958 Leiter der Abt. fur angewandte Graphik an der Berufsoberschule Nürnberg. 1930 wohnte er Bachstraße 5, 1932: Weichselstraße 8, 1954/63: Sonneberger Straße 19, 1978 Elbinger Straße 80. Mitglied im B D G , 1954 Mitglied des Künstlervereins. Lit.: Vollmer; Stimmen der Kunst, H. 7, Oktober 1924; Rösermüller; Ausst.: 1959/16; 1963/13. Eberlein, Bernhard Rotgießer, 1547) s. Eberlein, Leonhard Eberlein, Georg I., Zeichner, Kupferstecher, * um 1800 Nürnberg. 1826 als Schüler von Friedrich -»Fleischmann „im figürlichen Landschaftsfach" in N ü r n b e r g nachweisbar. Im Besitz der M S t N befinden sich zwei Zeichnungen von Schloß Thumenberg bei Nürnberg, 1838 von Johann Leonhard -»Deifel gestochen. Eigene Stiche: Albrecht Dürers Haus, 1828; Das Königstor in Nürnberg, 1840; Die neue Kanzel in der St. Lorenzkirche. Eine Umrißradierung nach Fleisch-
310 m a n n : „Königlich Bayerische Landwehr der Stadt Nürnberg", 34 χ 52,5 cm dürfte ihm zuzuschreiben sein. Lit.: A K L ; Thieme-Becker; Nagler, K L . Ausst.: 1991/1, Abb. S. 13. Matthias Mende Eberlein, Georg II., Architekt, Architekturmaler, Lithograph, * 13. 4. 1819 Linden/Mfr. - f 8. 7. 1884 Nürnberg, begr. am 11.7. im Grab Nr. II D 12/13 auf dem Johannisfriedhof (1967 aufgelassen). Sohn des Georg, Schuhmacher und Kleinbauer, oo Nürnberg 22.1.1861 Florentine Bullnheimer, Pfarrerstochter aus Linden, die 3000 Gulden Heiratsgut mit in die Ehe brachte, drei Söhne, drei Töchter, drei Kinder überlebend. Seit 1833 Besuch der Polytechnischen Schule in N ü r n b e r g unter Karl Alexander -»Heideloff. Durch dessen Vermittlung arbeitete er seit 1839 bei den Restaurierungsarbeiten in der Stiftskirche Stuttgart mit und führte die Wandmalereien auf der Veste Coburg (Rittersaal) aus. 1840-42 folgte die Neuausstattung von Schloß Lichtenstein bei Reutlingen und 1843/44 von Schloß Landsberg bei Meiningen. 1844-54 arbeitete er als Zeichner für den Württembergischen Altertumsverein. Von Ende 1854 bis Februar 1856 fertigte er Kopien Nürnberger Wand- und Glasgemälde für das G N M . Eberlein war mit Wandgemälden an der Burg Hohenzollern beteiligt sowie an Restaurierungsarbeiten am D o m in Erfurt, am Kreuzgang der Stiftskirche in A s c h a f f e n b u r g und an der Kirche St. E m m e r a m in Regensburg. Im N o v e m b e r 1855 wurde er als Lehrer f ü r gotische Architektur an die Kunstgewerbeschule Nürnberg berufen, sein Gehalt betrug 300 fl., weitere 100 fl. erhielt er als Zeichenlehrer an der HandwerksFeiertagsschule. 1863 wurde er zum Professor ernannt, womit sein Gehalt auf 600 fl. erhöht wurde, 1868 wirklicher Professor. Z u seinen Schülern zählten Carl -»Hammer und sein gleichnamiger N e f f e , der a b 1872 die Kunstschule in N ü r n b e r g besuchte und a b 1879 als Architekt besonders in Köln tätig war. Wegen organisatorischer Änderungen im Lehrplan wurde er 1878 von Adolf -»Gnauth in den vorzeitigen Ruhestand entlassen. 1879 wurde er Nürnberger Bürger. Die ersten Jahre wohnte er in der Hirscheigasse 3, 1870 erwarb er das Anwesen Sieben Zeilen 6. Mitglied im Kunstverein „Bauhütte", im Nürnberger Kunstverein und in der „Künstlerklause" sowie 1860 im P.Bl.O. Die Georg-Eberlein-Straße in Nürnberg wurde nach ihm benannt. Werke: B E E R B A C H , Entwurf für die Umgestaltung der Egidienkirche. HECHINGEN, Stadtpfarrkirche: Altarentwurf, 1884. R O T H E N B U R G / Tauber: Entwürfe für den Hochaltar in der Spitalkirche und für den Maria-Krönungs-Altar in St. Jakob. M u S : N Ü R N B E R G , G N M . - , M S t N : 23 aquarellierte Federzeichnungen, 1 Lithographie. Lit.: A K L ; ThiemeBecker; Nagler, KL; Boetticher; Johann Jacob Merlo: Kölnische Künstler in alter und neuer Zeit. Düsseldorf 1895, Sp. 21 Of.; A d B K , 1933; Sitzmann, 1983; Angermeyer/Müller: Georg Eberlein, 1995; Stadtlexikon 2000. Ausst.: 1891/1, Nr. 240-247; 1953/10, Nr. 258; 1965/24; 1966/4; 1979/2. Edith Luther Eberlein, Gustav Heinrich, Maler, Bildhauer, Schriftsteller, * 14. 7. 1847 Spiekershausen b. Hann. M ü n d e n - f 6. 2. 1926 Berlin, oo I) 1873 Helene von Frankenberg; II) 1893 Maria, Gräfin von Hertzberg. 1861-64 Goldschmiedelehre in Hann. M ü n d e n . Als Geselle in Hildesheim und Kassel. 1866-69 Besuch der
311 Kunstgewerbeschule N ü r n b e r g unter August von -»Kreling. U m 1868 führte er z u s a m m e n mit Heinrich -»Schwabe Holzschnitzarbeiten im Salon der Villa Krelings am Vestnertorgraben 43 aus. Eberlein wurde v o m Bleistiftfabrikanten Gustav Schwanhäußer gefördert, der ihm auch eine Studienreise nach Venedig ermöglichte. Als sein erstes M a r m o r w e r k schuf Eberlein 1875 den Engel f ü r das Grab von Frau Marie Schwanhäußer, ferner fertigte er deren Büste, die bis 1945 in der Villa der Familie Schwanhäußer aufgestellt war. Dabei handelte es sich um die ehemalige Villa Krelings, die 1881 von Schwanhäuser ersteigert wurde. A n f a n g der 1870er Jahre übersiedelte Eberlein nach Berlin, w o er kurze Zeit in der Werkstatt Bernhard -»Afingers und Blaesers arbeitete. 1873 machte er sich selbständig. 1880 schaffte er den künstlerischen Durchbruch mit dem Dornauszieher (Nat.-Gal. Berlin). 1893 Professor in Berlin. Er war in der Wilhelminischen Ära einer der prominentesten Künstler der Berliner Bildhauerschule des 19. Jh. Sein umfangreiches Oeuvre besteht v.a. aus Denkmälern und freien Werken (Personengruppen, christliche T h e m e n , Büsten). Seine Werke sind auch in Italien (GoetheDenkmal R o m ) und in Südamerika (u.a. Nationaldenkmal Buenos Aires) zu finden. 1887 Mitglied der Akademie der Künste. Sein 1893 von Anton -»Schöner gemaltes Bildnis befindet sich im Besitz der MStN. W e r k e : N Ü R N B E R G , Johannisfriedhof, Grab E 101: Grabmal Marie Schwanhäuser, Marmor, 1875. Lit.: A K L ; Thieme-Becker; A. Rosenberg: Biographie 1903; G. Kaerger: Biographie 1983; R. Grimm: W V 1983; G. Paetzold: Diss. Eberlein-Denkmäler, 1995; B. Maaz: Eberlein-Büsten, 1999; S. Müller: RichardWagner-Denkmal 2004, C. Caspers-Boedecker: Diss. Eberlein-Freie Werke 2007; Ausk. Gustav-EberleinForschung, Hann. M ü n d e n . Ausst.: 1891/1; 1906/1; regelmäßig in Berlin (1897 Sonderausstellung), München, Wien, Hann. M ü n d e n (Eberlein-Museum seit 1893), Hannover 1990, Hann. Münden 1997 (Jubiläumsausstellung). Rolf Grimm Eberlein, Hans, Rotschmied, 1583 Meister. Lit.: Lockner Nr. 349. Eberlein, Henriette und Babette, Illuministinnen, waren 1850 in S. 660 (Schildgasse 9) ansässig. Eberlein, Leonhard (Bernhard), Rotgießer, t Nürnberg, Grab Nr. 662 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1593, noch vorhanden, oo Magdalena. 1547 Meister. Werke: C O B U R G , St. Moriz: Grabplatte des Herzogs Johann Ernst von Sachsen-Coburg ( t 8.2. 1553). Lit.: A K L ; Thieme-Becker (dort Bernhard genannt); Lockner Nr. 82; Gugel, Johannis, S. 97; Trechsel, S. 389; Sitzmann, 1983. Eberlein, Leonhard, Meistersinger, Bortenmacher, get. 19. 4. 1603 N ü r n b e r g - f Nürnberg. Bruder des -»Paul, oo 1) 19.4.1624 Ursula Götz; II) Speyer vor Feb. 1630 Ν . Ν. 1623/24 wurden ihm drei Gesuche um A u f n a h m e als Bürger abgelehnt, später wurde er Bürger. 1622-27 nahm er an Singschulen teil, 1625 und 1629 hielt er selbst Schule, 1627 kaufte er sich um 1 fi. in die Meistersingergesellschaft ein. Ein von ihm gedichtetes Lied ist überliefert. Er wohnte, wie sein Bruder Paul, in der Vorstadt Gostenhof. Im Februar 1630 gab er sein Bürgerrecht auf und übersiedelte nach Speyer. Lit.: Stahl, 1982.
Eberlin Eberlein, Martin, Entwurfszeichner, Innenarchitekt, * 1871 N ü r n b e r g - f 23. 5. 1913 N ü r n b e r g . Assistent a m Bayer. G e w e r b e m u s e u m : Er fertigte E n t w ü r f e fur das Bayer. G e w e r b e m u s e u m , ferner Diplome, Möbel, Zimmereinrichtungen, Beleuchtungskörper. Arbeitete mit Christian -»Bauer z u s a m men. 1906 wohnte er in der Hirscheigasse 9. Lit.: Adreßbücher; Pese, 1983. Ausst.: 1908/2; 1998/9, S. 124. Eberlein, Johann Michael, Maler, Radierer, * um 1810 Nürnberg. 1827 Zögling der Kunstschule unter Albert Christoph -»Reindel. Im gleichen Jahr stellte er drei Kreidezeichnungen aus. Später trat er in N ü r n b e r g nicht m e h r in Erscheinung. Lit.: A K L ; T h i e m e Becker; Nagler, Monogr. IV, N r . 1760; Bénézit. Ausst.: 1827/1. Eberlein, Paulus, Meistersinger, Bortenmacher, get. 20. 8. 1604 N ü r n b e r g - f nach M ä r z 1663 N ü r n b e r g . Bruder des -»Leonhard, oo I) 26.5.1626 Elisabeth Schneider; II) zw. 1632-37 Ursula (begr. 10.4.1661); III) 28.8.1662 Witwe Kunigunde Rotenberger. Ein von ihm gedichtetes Meisterlied ist überliefert. Er wohnte in der Vorstadt Gostenhof. Lit.: Stahl, 1982. Eberlein, Salomon, Kunstmaler, * Schneeberg/ Sachsen - begr. 11. 3. 1746 Gostenhof b. N b g . oo I) N ü r n b e r g 30.5.1694 Zwangsheirat mit Maria Rosina (get. 8.7.1662 - begr. 23.11.1707), Tochter des Melchior Balthasar -»Krieger, Maler, zwei Töchter in Nürnberg, vier Kinder in Gostenhof getauft; II) 29.10. 1708 Sophia Margaretha Steininger (* S c h w a b a c h begr. 8.9.1719), f ü n f Kinder; III) 30.6.1721 Barbara Wolf (begr. 1.11.1750), kinderlos. Von den insgesamt elf Kindern überlebten zwei Töchter. Seit 1693 in N ü r n b e r g nachweisbar. D a s Bürgerrecht wurde ihm mit Rv. v o m 29.2.1696 abgelehnt, daraufhin wurde er in der Vorstadt Gostenhof ansässig. Im D e z e m b e r 1701 w u r d e er in den Malerakten erwähnt, da er einen Stümpler beschäftigt hatte. Lit.: Tacke, 2001, S. 321, 391 u. Stammtafel 6. Eberlin (Eberlin slozzer), Schlosser, w a r am 6.11.1307 Bürge bei der B ü r g e r a u f n a h m e des Heinricus Penzir. Lit.: Bürgerbücher I, 1974, S. 12, Nr. 167. Eberlin (Eberlein, Ebeling, Eberling), Daniel, Musiker, Hofkapellmeister, Bibliothekar, get. 4. 10. 1647 N ü r n b e r g - t um 1715 Kassel, oo N . Frischleben ( t 1720 oder später, in Eisenach), acht Kinder. Als Hauptmann päpstlicher T r u p p e n k ä m p f t e er auf M o r e a gegen die Türken. Er war kurze Zeit Bibliothekar in Nürnberg, dann setzte sein Wanderleben ein. Seit Juli 1670 an der Eisenacher Hofkapelle, a b Juli 1673 wirkte er als Kapellmeister am Kasseler H o f , 1676-78 wieder in Eisenach, 1678 erneut in Kassel, a b 1685 wieder in Eisenach tätig, w o ihm 1690 auch das M ü n z w e s e n anvertraut wurde. Bei einer Revision 1692 fehlte ein größerer Betrag; er scheint Eisenach fluchtartig verlassen zu haben. Im gleichen Jahr tauchte er in Altona als Bankier auf, danach verliert sich seine Spur. Seine Tochter Amalia Louise Juliana heiratete 1709 G e o r g Philipp Telemann. Panzer verzeichnete sein Portrait in drei Varianten. W e r k e : Verz. s. M G G 3, 1055 und Dupont, 1971. M u S : N Ü R N B E R G , StadtB. Lit.: A D B ; N D B ; D o p p e l m a y r (unter Schütz); Will, G L V, S. 264. Ausst.: 1959/8. Eberlin, L., (Maler, 1613) s. Heberlein, Leonhard
Ebermayer Ebermayer, Erhard, Buchbinder, Futteralmacher, Spiegelmacher und -handler, get. 2 1 . 1 . 1609 Wöhrd b. Nbg. - begr. 28. 6. 1676 Nürnberg, Grab Nr. 1282 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1655, noch vorhanden. Sohn des David, Schreiner, oo I) 12.2.1634 Margaretha Ströbel (get. 28.10.1602 - begr. 3.9.1634); II) 8.12.1635 Margaretha Arnold (get. 7.11.1616 begr. 30.6.1653), mind, zwei Söhne; III) 7.11.1653 Catharina von Ach (get. 1.4.1618 - begr. 6.2.1655), ein Sohn; IV) 6.6.1655 Margaretha Rauscher (get. 5.12.1629 - begr. 28.9.1699), mind, ein Sohn, eine Tochter. 1633 Meister, 1638 Bürger. 1667-76 Genannter. 1643 erwarb er um 375 fl. ein Haus im Taschental (Rotschmiedsgasse 6), das er 1646 für 525 fl. wieder verkaufte. Im gleichen Jahr erwarb er um 1000 fl. ein Haus auf dem Neuen Bau (Maxplatz 24). Panzer verzeichnete sein Portrait. Lit.: Sporhan-Krempel/ Wohnhaas, 1973; KDM Nürnberg, 1977; Kohn, N H b Sebald; StadtAN.GSI 152. Ebermayer, Georg Magnus, Kunsthändler, Sohn des -»Johann Martin Gottlob, oo 5.11.1797 Kunigunda Albertina Bäumler. Ebermayer (Ebermayr), Hans Melchior, Wildrufund Horndrechsler, Jägerhornmacher, get. 13. 5. 1640 Nürnberg - begr. 12. 12. 1667 Nürnberg. Sohn des Hans Andreas, Messerschmied, oo 1666 Ν. N. 1667 wurde er im Vergleich mit den Drechslern namentlich genannt, womit er gleichzeitig als Meister anerkannt war. Er wohnte in der Rosenau (Rosengasse) am Lorenzer Platz. Lit.: Nickel, 1971, S. 164. Ebermayer (Ebermayr), Johann Erhard, Maler, Zeichner, * 21. get. 22. 12. 1659 Nürnberg - f 12. begr. 18. 1. 1692 Nürnberg, Grab Nr. C 15b auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1692, noch vorhanden. Sohn des -»Erhard; unverheiratet. 1674-78 Lehre bei Michael -»Kestner, anschließend wohl Geselle bei Johann -»Murrer. 1680-84 Italienreise mit Aufenthalten in Venedig Bologna und Rom. Nach einem Aufenthalt in Nürnberg 1686 erneute Reise nach Venedig, 1688 Rückkehr nach Nürnberg. Er arbeitete als Bildnis- und Historienmaler. 1689 entstand das Altargemälde „Die Abnehmung Christi vom Creutz" fur den Neubau der Barfußerkirche. 1691 wurde er von Herzog Johann Adolf I. von Sachsen-Weißenfels an den Weißenfelser Hof berufen. Bereits nach wenigen Wochen kehrte er krank nach Nürnberg zurück, wo er bald darauf im Haus der Eltern am Neuen Bau (Maxplatz 24) starb. Sein von Daniel -»Preißler gemaltes Kinderportrait, dat. 21.12.1661, befindet sich im GNM. MuS: NÜRNBERG, GNM: Bildnis des Leonhard Paulus, Scheibenzieher und Pfragner, dat. 1689. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Nagler, KL; Bénézit; Doppelmayr, 1730; Murr, 1801; Barock, 1962; KDM Nürnberg, 1977; Tacke, 1995, S. 183 u. 2001, S. 392 u. Stammtafel 14. Ebermayer, Johann Martin (von), Handelsmann, Bankier, Antiquar, Sammler, get. 10. 1. 1665 Nürnberg - begr. 3. 5. 1743 Nürnberg. Sohn des -»Leonhard, oo I) 12.11.1695 Margaretha Magdalena Schweyer (begr. 12.7.1728); II) 7.3.1729 Witwe Barbara Gierisch, geb. Götz. 1706-43 Genannter, 1710-22 Marktadjunkt, seit 1722 Leiter des Banco publico. Als Antiquar handelte er mit Büchern, Gemälden und antiken Bronzestatuen, Goldschmiedearbeiten und Gemmen. Seine eigene
312 Sammlung bestand vor allem aus antiken Gemmen, kunstvollen Gläsern, Pokalen, achatenen Geschirren, Gemälden, Skulpturen, Kleinplastiken und Brennspiegeln. Durch seine Freundschaft mit Christian -»Dorsch enthielt die Sammlung auch viele Stücke dieses Künstlers. 1720/21 brachte er einen Katalog seiner Gemmensammlung in zwei Bänden heraus, in denen 613 Gemmen wissenschaftlich beschrieben wurden. Im 3. Band von 1722 wurden weitere 339 Stücke abgebildet. Es wird angenommen, daß der Grundstock seiner Gemmensammlung durch die Übernahme von 270 Steinen aus der Sammlung des Johann Andreas -»Viatis gelegt wurde. Zwischen 1712 und 1722 soll Dorsch etwa 1000 Gemmen fur Ebermayer geschnitten haben, die sicher teilweise auch für den Verkauf bestimmt waren. Die Sammlung wurde durch seine Enkel geteilt und zerstreut. Am 20.12.1712 erhob Kaiser Karl VI. Ebermayer in den Adelsstand. 1723 erwarb er durch Adjudikation das Haus Ludwigstraße 15. Panzer verzeichnete sein Portrait, ferner wurden einige Medaillen auf ihn geprägt. MuS: NÜRNBERG, StadtA: Familienarchiv Ebermayer. Lit.: Will, GL V, S. 264-266; Imhoff II, 1782, S. 730; C. G. Müller, 1791, S. 40; Roth, 1802; Schwemmer, in: MVGN 40, 1949; Haarländer, 1964; B. Klesse, in: GNM A, 1999, S. 143; Dies., in: GNM A, 2001; Tacke, 2001, Stammtafel 14; Kohn, N H b Lorenz. Ebermayer, Johann Martin Gottlob, Kunsthändler, Verleger, * um 1727 Regensburg - begr. 2. 7. 1790 Nürnberg, Grab Nr. D 64a auf dem Johannisfriedhof. Sohn des Johann Wolfgang, oo 17.2.1762 Catharina Elisabetha (get. 29.9.1731 - begr. 19.11.1783), Tochter des Georg Wolfgang -»Knorr, Maler und Kupferstecher, vier Söhne, vier Töchter. 1781 erwarb er den Verlag des Johann Christoph -»Keller, dessen Werke wurden jedoch ab 1783 teilweise von Valentin -»Bischoff veröffentlicht. Am 30.1.1788 und am 12.8. 1790 inserierte Ebermayer im Friedens- und KriegsCourier, wobei er auch Kommissionsartikel aus dem Verlag Artaria in Wien anbot. 1795 war er Besitzer des Anwesen Adlerstraße 20. Lit.: E. Luther, in: J. F. Frauenholz, 1988, S.40; Kohn, N H b Lorenz. Ebermayer, Leonhard, Buchbinder, Futteralmacher, Kunsthändler, Kaufmann, get. 18. 7. 1638 Nürnberg - begr. 27. 11. 1690 Nürnberg. Sohn des -»Erhard, Buchbinder, oo 5.9.1659 Catharina Wadel (get. 20.2. 1642), mind, ein Sohn, eine Tochter. 1658 Meister, 1671-90 Genannter. 1661 erwarb er um 900 fl. das Haus Karlstraße 8 bei der Derrerbrücke (Karlsbrücke). 1666 kaufte er für 3800 fl. von Maria Cordier ein Haus auf dem Neuen Bau (Maxplatz 28). Hier war laut Schrötter Joachim -»Sandrarts Wohnung, und hier fand die 1662 gegründete Akademie eine frühe Unterkunft. Lit.: Schrötter, 1908, S. 9; Kohn, NHb Sebald. Ebermayer, Paul, Glasmaler?, Zeichner, war laut Nagler um 1610 in Nürnberg tätig. Er malte Wappen und zeichnete solche auch mit Wasserfarben. Auf einigen sollen die Initialen PE vorkommen. Paul Ebermayer ist in Nürnberger Quellen nicht belegt, auch seine Werke sind nicht nachweisbar. Vermutlich bezog Nagler seine Informationen aus einem Eintrag im Versteigerungskatalog der Sammlung von Christian Gottlob -»Eisen 1824, Nr. 162. Hier ist eine Folge von Zeichnungen nach Glasmalereien von Grüneberger
313 und Hirsvogel mit Wappen und Figuren aus Nümbergischen Kirchen aufgeführt, verfertigt laut Eintrag auf dem ersten Blatt von Paul Ebermayer 1610. Laut Versteigerungskatalog seien „mehrere Stücke jedoch augenfällig aus späterer Zeit". Lit.: Thieme-Becker; Bénézit; Nagler, Monogr. IV, Nr. 2901; Versteigerung der Slg. Eisen durch J. L. Schmidmer am 6.12.1824 in Nürnberg. Ebermeyer, Georg Christoph Albrecht, Uhrmacher, * um 1783 Nürnberg - f 1 . 2 . 1849 Nürnberg. Sohn des Martin Michael, oo I) 11.7.1813 Elisabetha Katharina (* um 1774 - | 20.5.1815), Tochter des Johann Georg Beheim, Kaufmann; II) Sophia Friederike Scharrer ( t 26.11.1832); III) 12.6.1836 Anna Josepha, Tochter des Urban Hausberger, Regimentsquartiermeister; IV) Elisabetha Katharina (f 30.7. 1842). 1820 reparierte er die Schlagwerkuhr vom Männleinlaufen an der Frauenkirche in Nürnberg, dabei wurde er als Stadtuhrmacher bezeichnet. 1813 wohnte er in S. 1062 (Rotschmiedsgasse 14/16), 1815 in L. 357 (Karolinenstraße 17), 1819/20 in L. 125 (An der Fleischbrücke 2). 1829/42 war er Besitzer des Hauses S. 66 (Zwischen den Fleischbänken 7), zum Schluß war er in S. 320 (Irrerstraße 14) ansässig. Lit.: Bernhard J. Huber und Hans R. Mackenstein: Das Männleinlaufen an der Frauenkirche in Nürnberg, in: Dt. Gesellschaft für Chronometrie, Bd. 44, Jahresschrift 2005, S. 136. Ebersberger, Gunda (Mundartdichterin, 1916) s. Hofer, Gunda Ebersberger (Ebersperger), Johann Georg, Mechaniker, Sonnenuhr- und Instrumentenmacher, Kupferstecher, * 16. 6. 1695 Lichtenau - f 11. begr. 18. 8. 1760 Nürnberg. Sohn des Balthasar, Pfarrer, oo 1.8. 1718 Ursula Barbara (get. 23.8.1697 - begr. 24.6. 1756), geb. geb. Schwertfeger, Witwe des Johann Jacob -»Weißhoff, Kupferstecher, Stieftochter des J. B. -•Homann, zwei Söhne, drei Töchter. Seit 1724 Leiter der Landkarten-Offizin des Johann Baptist Homann. Durch Heirat wurde er nach Homanns Tod 1730 Miterbe und Teilhaber, zusammen mit Johann Michael -»Franz. 1730 Bürger. 1730-59 war er als Kupferstecher im Ämterbüchlein eingetragen, 1760 gestrichen. Er bewohnte den ersten Stock des Fembohauses, in dessen Erdgeschoß sich Druckerei und Verlag befanden. Er konstruierte und baute mathematische Instrumente: Ein dreifußiger Azimutalquadrant zum Messen der Sonnenhöhe, Eisen und Messing graviert auf einem schwarz gebeizten Dreifuß aus Eichenholz, Einteilung auf Γ , Gesamthöhe 119 cm und Halbmesser des Quadranten 78 cm, sign. u. dat.: Fecit Johannes Georgius Ebersberger [...] 1739; das Instrument wurde von Ebersberger 1739 an die Universität Altdorf verkauft. Ein Quadrant zum Messen der Sternenhöhe 1751, Gesamthöhe 160 cm; das Instrument wurde von dem Zirkelschmied -»Leitner angefertigt. Beide Instrumente werden heute im GNM aufbewahrt. Voll signiert ist von Ebersberger ein Graphometer aus Messing im Deutschen Museum in München. Seine Tochter Anna Maria heiratete am 9.9.1744 den Buchhändler Jacob -»Seitz, Tochter Ursula Elisabeth am 14.3.1753 den Kupferstecher und Verleger Johann Michael -»Seligmann. Seine jüngste Tochter Barbara Dorothea (* 1730 - f 1791) erbte 1760 den Geschäfts-
Ebert anteil ihres Vaters am Verlag -»Homanns Erben; im April 1761 heiratete sie Johann Georg -»Monath. MuS: CHICAGO, Adlerplanetarium: Maßstab. M Ü N C H E N , Deutsches Mus. N Ü R N B E R G , G N M . - , MStN. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Barock, 1962, S. 202; Abeler, MdU, S. 154; Pilz, 1977; Markus Heinz, im Ausst.-Kat. 2002/14. Ausst.: 1907/3; 1968/9. Ebersberger, Jonas, Kupferstecher, später Buchhalter, get. 12. 9. 1710 Nürnberg - begr. 13. 8. 1759 Nürnberg. Sohn des -»Johann Georg, oo 30.6.1746 Anna Regina (get. 13.1.1746), Tochter des Hieronymus Salomon Dom, zwei Söhne, sechs Töchter. 1750 wurde er als Kupferstecher, 1754 als Buchhalter bezeichnet. Ebersberger, Max Joseph, Maler, * 22. 11. 1852 Nürnberg - t 27. 9. 1926 München. Besuch der Nürnberger Kunstschule, anschließend Studium an der AdBK München unter Karl Theodor von Piloty. Er schuf dekorative Arbeiten in Restaurants und Hotels in Dresden und Nürnberg. Sein Oeuvre umfaßte auch Stilleben, Genreszenen und Altarbilder sowie Illustrationen für Kinderbücher. 1882 u. 1891 stellt er in Nürnberg aus, 1881/82 wohnte er in Nürnberg, Kupferschmiedshof 8. Später war er in München ansässig, wo er eine Malschule fur Damen und Herren gründete. Seine Tochter (oder Ehefrau) Theresa malte Portraitminiaturen. MuS: N Ü R N B E R G , MStN: ein Gemälde. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Bénézit; Müller-Singer; Dressler, 1930. Ausst.: 1882/5; 1891/1. Ebersperger, Hans d. Ä., Zinngießer, f 1532 Nürnberg, Grab Nr. 847 auf dem Rochusfriedhof, Epitaph noch vorhanden. 1524 wurde er in das Meisterbuch der Stadt eingetragen. Lit.: Hintze, Nr. 44; Zahn, DI-N Nr. 376. Ebersperger, Hans d. J., Zinngießer, * Nürnberg, Sohn des -»Hans d. Ä. 1551 arbeitete er seine Meisterstücke bei Hans I. -»Lang und wurde am 17.2.1553 in das Meisterbuch der Stadt eingetragen. 1561 war er Besitzer des Anwesens Karolinenstraße 38-40. 1575 zog er nach Aussig in Böhmen. Lit.: Hintze, Nr. 95; Kohn, N H b Lorenz. Ebersperger, Ulrich, Wismutmaler, Sohn eines Büttners. Am 22.8.1686 trat er eine dreijährige Lehre bei Hans Thomas -»Mayr an. 1691-96 zahlte er das von den Gesellen verlangte „Aufleggeld". Ebert, Conrad, Rotschmied, 1594 Meister. Ein Conrad Ebert, Wägleinmacher, erwarb 1605 um 3150 fl. und 30 fl. rh. Eigenschaft (600 fl. rh. Hypothek) ein Haus bei der Derrerbrücke (Karlstraße 6), das vor 1619 in fremden Besitz überging. Es ist unklar, ob sich die Bezeichnung „Wägleinmacher" auf einen Waagmacher, in diesem Fall den Rotschmied bezieht, oder ob damit ein Wagenmacher gemeint ist. Lit.: Lockner Nr. 427; Kohn, N H b Sebald. Ebert, Hans, Architekt, * 13. 10. 1872 N ü r n b e r g t vor September 1941. oo -»Irma Bierhals, Malerin. Besuch der Bauschule Nürnberg. 1906 wohnte er in der Karolinenstraße 35, 1932 Karolinenstraße 23. Er war Mitglied im BDA. Werke: N Ü R N B E R G , Jugendstilhäuser: Bucher Straße 72 u. 74 (1905/06); Burgschmietstraße 12 (1913); Heerwagenstraße 1 (1903); Humboldtstraße 124 (1906); Johannisstraße 34. 36, 38 (1909/10); Kressenstraße 6 (1906); M a t h i l denstraße 37 (1905); Melanchthonplatz 9 (1907);
Ebert Schnieglinger Straße 32 (1906); Wiesentalstraße 5 (1907); Wodanstraße 77 (1905); Hefnersplatz 7 (1912). - , Hotel Carlton (früher Fränkischer Hof, 1938/39, zusammen mit Otto -»Ebert); Geschäftshaus Wieseler & Maler, vor 1940 (zusammen mit Otto Ebert). Lit.: Dressier, 1930; Willenberg, in: MVGN 75, 1988. Ausst.: 1924/2; 1941/14; 1995/3 S. 82. Ebert, Irma, geb. Bierhals, Malerin, oo Hans -•Ebert, Architekt. Kein Akademiestudium, viele Auslandsreisen. In Nürnberg ansässig. 1951/56 Mitglied der Nürnberger Künstlergenossenschaft, 1959 Mitglied der Künstlergruppe „Freie Gruppe". MuS: NÜRNBERG, MStN: Zeichnungen 1951-63. Ausst.: 1936/1; 1940/2; 1941/6; 1951/3; 1954/2; 1955/3; 1956/5; 1959/15; 1959 EA Schräg; 1961/10; 1962/3; 1 9 6 3 / 1 , - / 2 , - / 3 ; 1964/1; 1965/1,-/2; 1966/2; 1970/2. Ebert, Otto, Dipl.-lng., Architekt, * 24. 6. 1898 Nürnberg, Sohn des -»Hans?, wohnte 1930/43 in der Karolinenstraße 25. Mitglied des BDA. Werke: NÜRNBERG: Geschäftshaus Wieseler & Mahler, vor 1940 (zusammen mit Hans Ebert); Carlton-Hotel (fr. Fränkischer Hof), 1938/39 (zusammen mit Hans Ebert). Lit.: Dressler, 1930. Ausst.: 1941/14; 1995/3 S. 82. Ebert, Sebastian, Maler, Zimmermann, get. 16. 3. 1595 Nürnberg - begr. 30. 9. 1632 Nürnberg. Sohn des Hans, Zimmermann, oo I) 17.8.1619 Katharina Fuchs (begr. 22.10.1621), ein Kind; II) 4.3.1622 Apollonia Ammon. März 1607 bis Ostern 1609 Lehre bei Georg -»Stockei, bis 1611 bei Franz -»Hein. Nach ordnungsgemäßer Beendigung der Lehre Ausbildung zum Zimmermann durch den Vater. 1619 wohnte er in der Äußeren Laufer Gasse, zuletzt beim Frauentor. Lit.: Boesch, in: GNM M, 1899; Tacke, 2001, S. 394. Ebmer, Sebald, Rechenmeister, Mathematiker, * 23. 12. 1580 Nürnberg - f 9. 9. 1613 Nürnberg. In Zusammenarbeit mit Franciscus -»Ritter beschäftigte er sich intensiv mit der Anfertigung von Sonnenuhren. Er scheint darüber wie auch über andere Bereiche zahlreiche Manuskripte verfaßt zu haben, die er fur seinen Unterricht benutzte. Erhalten hat sich in der Bayerischen Staatsbibliothek das Manuskript Gestirnung einer Geburt, das angeblich von 1591 stammt, damals wäre er erst elf Jahre alt gewesen. Von 1611 bis 1613 brachte Ebmer bei Abraham -»Wagenmann Kalender heraus. Lit.: Doppelmayr, 1730, S. 165; Matthäus, 1968, Sp. 1347; Pilz, 1977, S. 248. Ebner, Albrecht V., Patrizier, Stifter, t 1415 Nürnberg. Sohn des Albrecht IV. oo I) Barbara von Mindel, Kinder; II) Anna, Tochter des Jacob Grundherr, Kinder; III) Anna, Tochter des Sebald Vorchtel, Kinder, darunter-»Matthäus. 1382-1415 Genannter, 1410 Alter Bürgermeister, 1413 Septemvir. Er trat wiederholt als Schlichter von Streitigkeiten auf, so bei Auseinandersetzungen zwischen dem Bischof von Würzburg und den in seinem Hochstift gelegenen Städten und bei Streitigkelten zwischen den Herzögen Ludwig und Heinrich von Bayern. Roth berichtet, daß er im August 1397 zusammen mit weiteren 16 Personen vom Grafen von Castell und vom Grafen Dietrich von Haydensfeld gefangengenommen und erst gegen 10.000 fl. Lösegeld wieder freigelassen wurde. Seit 1389 Pfleger der Frauenkirche. Möglicherweise ist er identisch mit dem gleichnamigen Stifter eines reichverzierten Altarauf-
314 satzes fur die Frauenkirche mit geschnitzter Kreuzigungsgruppe und bemalten Flügeln, der in der Karwoche und an den Osterfeiertagen aufgestellt wurde; diesen Aufsatz erwähnte Stefan Schuler 1442 im Salbuch der Frauenkirche. Ab 1398 war er auch Oberpfleger der Klöster St. Clara und Pillenreuth. Ein Albrecht Ebner stiftete dem Augustinerkloster für 30 fl. eine Tafel mit einer hl. Katharina; unklar ist, ob er mit Albrecht V. oder einem anderen Mitglied der Familie, etwa seinem Vater, zu identifizieren ist. Panzer verzeichnete sein Portrait. Lit.: Biedermann, 1748 Taf. XXV; Dipt. Frauenkirche, S. 25; Waldau, Zion 1787, S. 65; Roth, 1802; Rosenthal-Metzger, in: MVGN 30, 1931, S. 53; Hörsch, in: GNM A, 1994, S. 131. Ebner, Andreas, Porzellanmaler, oo Margaretha Barbara Krauß, mind, eine Tochter. Seine Tochter Charlotte Albertina (* Bruckberg um 1783) heiratete am 13.8.1815 den Beutler und Handschuhmacher Lorenz Paul Schmidt. Die Adresse der Braut vor der Heirat (und damit wohl auch die ihrer Eltern) war S. 598 (Theresienstraße 21). Ebner (Ebin), Anna, Patrizierin, Ordensfrau, f 1485 Kloster Pillenreuth. Als Schreiberin, Redakteurin und Übersetzerin im Kloster Pillenreuth tätig, 1461-76 war sie dort Pröpstin. MuS: FREIBURG, UB. MÜNCHEN, BStB. NÜRNBERG, StadtB. - , GNM. Ausst.: 1987/4 S. 65. Ebner, Carl, Zeichner, schuf eine Tusch- und Sepiazeichnung des ehemaligen Schau-Gebäudes, dat. 1845, 53 χ 67 cm, entstanden in der Polytechnischen Schule Nürnberg unter -»Heideloff. Lit.: Auktion Bamberger, Nbg., November 1993 Nr. 157. Ebner, Christina, Patrizierin, Dominikanerin, Mystikerin, * 26. 3. 1277 Nürnberg - f 27. 12. 1356 Engelthal b. Nbg., im Kloster begraben. Tochter des Seyfried Ebner und seiner Frau Elisabeth. 1289 trat sie mit zwölf Jahren in das Kloster Engelthal ein, wurde Nonne, später Äbtissin. Mit 40 Jahren begann sie, ihre Wahrnehmungen aufzuzeichnen und setzte ihre literarische Tätigkeit mit wechselnder Intensität bis an ihr Lebensende fort. Aufzeichnungen darüber bestehen in verschieden Fassungen mit dem Titel „Leben und Offenbarungen", über die Gnadenerlebnisse verstorbener Mitschwestern verfaßte sie das sog. Engelthaler Schwesternbuch „Von der Gnaden Überlast", um 1340. Ein Erinnerungsepitaph befindet sich in der Sebalduskirche in Nürnberg. Panzer verzeichnete ihr Portrait. MuS: N Ü R N B E R G , GNM; - , StadtB. Lit.: NDB; Will, GL I, S. 326; G. W. K. Lochner (Hrsg.): Leben und Geschichte der Christina Ebnerin, Nürnberg 1872; Matthias Simon: Nbg, 1953, S. I l l ; M. Buhl, 1971; KDM Nürnberg, 1977, S. 138; Stadtlexikon 2000. Ausst.: 1959/6; 1987/4; 1998/6. Ebner, Eberhard II., Patrizier, Stifter, t 1329 Nürnberg. Sohn des Eberhard I.; Bruder des -»Friedrich. oo Gräfin von Wolfsberg, drei Kinder. Zusammen mit seinem Bruder -»Friedrich war er um 1270/80 wesentlich an der Stiftung zur Errichtung des Klaraklosters beteiligt. Er stiftete dem Kloster das Patronat der Kirche Regelsbach mit dem Zehnten sowie anderes Zubehör. Als Witwer wurde er Laienbruder und trat in das Barfußerkloster ein. Lit.: Biedermann, 1748 Taf. XXIII; KDM Nürnberg 1977, S. 62. Ausst.: 1967/3.
315 Ebner, Erasmus, Patrizier, Diplomat, Gelehrter, * 21. 12. 1511 Nürnberg - f 24. 11. 1577 Helmstedt, oo I) 7.2.1536 Anna (f 3.2.1550), Tochter des Andreas Örtel; II) 16.10.1556 Magdalena, Tochter des Wolff Büffler von Leipzig. 1524 Studium in Wittenberg bei Melanchthon. 1538 vereinigte er die Bücher der aufgelösten Klöster und überführte sie in die Ratsbibliothek, die als öffentliche Bibliothek im ehemaligen Dominikanerkloster in der Burgstraße 4 untergebracht war. Vom Rat der Stadt war er mit verschiedenen diplomatischen Missionen beauftragt. 1536 Ratsherr und Junger Bürgermeister, 1552 Alter Bürgermeister. Ab 1553 war er Rat des Herzogs von Braunschweig und des Königs Eduard VI. von England sowie der Königin Maria von England. 1564 erhielt er von Herzog Heinrich d. J. von Braunschweig ein Privileg zum Betrieb eines Galmei- (Zink-)Bergwerkes. 1569 ernannte ihn Herzog Julius von Braunschweig zum Hofrat, 1575 Kirchenrat. Will bezeichnete ihn als guten lateinischen Poeten. Panzer verzeichnete sein Portrait. Werke: Verz. seiner Veröffentlichungen s. Will, GL I, S. 316318. Lit.: NDB; Doppelmayr, 1730; Biedermann, 1748 Taf. XXVII; Schornbaum, 1949 Nr. 782; Bosl. Ausst.: 1967/3. Ebner, Erhard, I., Schreib- und Rechenmeister, oo 28.6.1778 Margaretha Magdalena, Tochter eines Scheibenziehers. 1782 überschrieb ihm seine Ehefrau 400 fl. rh. aus ihrem Heiratsgut. 1792 war er Inhaber einer Schule. Lit.: Adreßbuch 1792, S. 57; Heisinger, 1927, S. 51. Ebner, Erhard II., Schreib- und Rechenmeister, * 7. 8. 1776 Nürnberg. Wohl Sohn des - E r h a r d I. Am 7.8.1807 wurde er als Lehrer bei Johann Nikolaus - B a u e r angestellt. Lit.: Schultheiß, Schulen, 2. H., S. 42. Ebner, Friedrich, Patrizier, Stifter, f 2. 4. 1321 Nürnberg, begr. im Barfußerkloster. Zusammen mit seinem Bruder —Eberhard war er um 1270/80 wesentlich an der Stiftung zur Errichtung des Klaraklosters beteiligt. Um 1280 stiftete er das Anwesen Schildgasse 2 als Seelhaus, wo arme alte Frauen untergebracht wurden. Es war eine der ersten nachweisbaren Stiftung in Nürnberg. 1292 wurde er Barfüßermönch. Panzer verzeichnete sein Portrait und das Portrait seiner Frau. Lit.: Biedermann, 1748 Taf. XXII; Murr, 1801. Ebner, Georg, Rotschmied, Former, wurde am 20.8.1748 in die Meisterliste eingetragen. Lit.: LocknerNr. 1403. Ebner, Georg Sebastian, Blumen- und Zinnfigurenmaler, Lackmaler, * um 1776 Nürnberg, f 4. 8. 1849 Nürnberg. Sohn des Georg Friedrich, oo 28.7.1817 Rosina Barbara (* um 1788 - f 14.7.1821), Tochter des Kaspar Melchior Stich, Tüncher. Tätig in Nbg. als Blumen- und Figurenmaler. Seine Fertigkeit im Bemalen Hilpertscher Zinnfiguren wurde 1808 gerühmt. 1817/21 wohnte er in L. 72 (Oberer Bergauerplatz 1). Er starb im Heilig-Geist-Spital. Lit.: AKL; Thieme-Becker. Ebner, Hans, Rotschmied, mit Rv. vom 31.8.1475 wurde ihm wegen Gebrechlichkeit erlaubt, Stückwerk in seinem Haus zu fertigen. Lit.: Hampe, Rv. I, 108. Ebner, Hans d. Ä., Patrizier, Ratsherr, Sammler, * 1482 Nürnberg - t 3. 3. 1553 Nürnberg, Grab Nr. 1121 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph noch vorhan-
Ebner den. oo 17.1.1508 Ursula (* 18.3.1487 - f 6.1.1531), Tochter des Hans Harsdörffer, 16 Kinder. 1508-53 Genannter, 1512 Ratsherr, 1526 Alter Bürgermeister, 1536 Septemvir, 1550 Triumvir und Obristhauptmann, 1544 Oberster Waagherr. Rat Maximilians II., 1550 Ritter des Hl. Römischen Reiches. Er besaß eine Sammlung heute verlorener Säulen, Güsse, Schreinerarbeiten und Risse von Sebald —Beck. 1508 erwarb er das Schloß Eschenbach, das bis heute Stammsitz der Familie ist. Im Markgrafenkrieg 1552 hat ihm, lt. Roth, „Marggraf Albrecht in einer Wochen auf seinen Gütern um mehr als 10.000 fl. Schaden gethan". Panzer verzeichnete sein Portrait. Medaille o. J. [1553]. Lit.: Biedermann, 1748 Taf. XXVI u. XXVIII; Roth, 1802; Habich, Schaumünzen; KDM Nürnberg, 1977; Zahn D I - N N r . 757. Ausst.: 1967/3. Ebner, Hermann, Patrizier, Stifter, f 1383 Nürnberg. oo Elisabeth Ochsenfurter. 1357 Genannter, 1362 Ratsherr, 1370 Junger Bürgermeister. Laut Hilpert stiftete er einen Schmerzensmann auf der Südseite der Lorenzkirche, der um 1360 datiert wird, Wappenkonsole 1948 erneuert. Lit.: Biedermann, 1748 Taf. XXIII; Roth, 1802; Hilpert, 1827, S. 91. Ebner von Eschenbach auf Guttenberg und Erlastegen, Hieronymus Wilhelm, Patrizier, Ratsherr, Historiker, Sammler, * 22. 7. 1673 Nürnberg - f 25726. 1. 1752 Nürnberg, begr. in der Holzschuherkapelle auf dem Johannisfriedhof. Sohn des Johann Paul, Patrizier, oo I) 21.6.1698 Maria Magdalena (* 1673 - f 27.9. 1701), Tochter des Philipp Jacob Tucher, drei Kinder, nicht überlebend; II) 1702 Anna Catharina Welser (* 1680 - t 1715), acht Kinder, nicht überlebend; III) 24.11.1716 Maria Jacobina Nützel (* 1699 - f 24.10. 1779), zehn Kinder, nur ein Sohn und zwei Töchter überlebten den Vater. Vom 8. bis zum 16. Lebensjahr besuchte er das Gymnasium und erhielt zusätzlich Privatunterricht. Nach einem dreijährigen Studium in Altdorf unternahm er eine fast vierjährige Bildungsreise durch Deutschland, Holland und Italien. Seine Interessen umfaßten Rechts- und Staatswissenschaften, Philosophie, Mathematik, Philologie, Geschichte und Altertumskunde, Numismatik, Heraldik und Genealogie. 1699-1752 war er Genannter, 1708 Alter Genannter, 1723 Alter Bürgermeister, 1729 Septemvir, 1736 Triumvir und Obristhauptmann, 1744-52 Vorderster Losunger und Reichsschultheiß. 1718 Oberalmosenpfleger für das Stadt- und Landalmosen. 1725-44 Pfleger der Mendelschen Zwölfbrüderhausstiftung, 1729-44 Kirchenpfleger bei St. Sebald, Almosen- und Pfleger der Mendelschen Zwölfbrüderhausstiftung in Nürnberg. 1744-52 Oberpfleger der Klöster St. Clara und Pillenreuth. Er war 26 Jahre Kurator der Universität Altdorf, die er sehr förderte. Er erbte die Bibliothek seines Onkels Christoph Jacob — lmhoff, die er durch Zukauf anderer Bibliotheken auf etwa 22.000 Bände vergrößerte. Allein die Anzahl der zw. 1500 und 1550 gedruckten Bücher soll etwa 4000 Stück betragen haben, hinzu kamen 412 Handschriften. Er beschäftigte einen eigenen Bibliothekar und stellte die Bibliothek für den allgemeinen Gebrauch von Gelehrten zur Verfügung. Nach Meusel war M. Jacobi 1778 damit beschäftigt, einen Katalog der Bibliothek zu erstellen. Zur Sammlung zählten ferner etwa 100 Gemälde und 36 große Kupferstichmappen. Friedrich Paul —Lindner
Ebner erstellte ein undatiertes Verzeichnis der „Besten Mahlereyen in dem Ebnerischen Cabinet" mit Schätzpreisen (Hs. in der StadtBN Nor. H 263). Als Anhängsel gab es das sog. Ebnersche Museum, das im Haus des Christoph Jacob Imhoff bei St. Lorenz eingerichtet war. Die Bibliothek wurde 1813/19 öffentlich versteigert, Gottfried Christoph Rahner erstellte 1812/13 den Versteigerungskatalog. 1742 war Ebner Besitzer des Hauses Theresienstraße 26/Bindergasse 17. Panzer verzeichnete sein Portrait, ferner wurden Medaillen auf ihn geprägt. MuS: N Ü R N B E R G , MStN: Entwurf für einen Kupferstich, von J. J. Sandrart gest. Lit.: ADB; Will, GL I, S. 320-324, II, S. 247, IV, S. 78, 424 u. V, S. 268; Biedermann, 1748 Taf. XLIV; Will, Münzbel. Bd. IV, S. 3; Meusel, 1778; Imhoff II, 1782; Waldau, Zion 1787, S. 58, 66, 83; Th. Hampe, in: MVGN 16, 1903; Schwemmer, in: M V G N 40, 1949; Goldmann, Stammbücher 1981 Nr. 450; F. Wiliax, in: MVGN 74, 1987; Tacke, 2001; Kohn, N H b Sebald. Ausst.: 1967/3. Ebner, Jakob, Kantor, Kupferstecher, * 23. 4. 1833 Nürnberg - t 16. 8. 1887 Nürnberg. Sohn des Wilhelm Jakob Michael, Sprachlehrer fur Französisch, oo 26.7.1857 Barbara Johanna Maria (* um 1834), Tochter des Georg Hunner, Torschreiber. Bei seiner Eheschließung und beim Tod einer Tochter 1859 wurde er als Kupferstecher bezeichnet. 1874-77 Kantoratsverweser an St. Egidien, seit dem 5.10.1877 an St. Lorenz. Auch nach dem Tod des Stelleninhabers am 30.9.1880 blieb Ebner zunächst Verweser, am 1.5. 1885 Ernennung zum Prokantor, da das Nürnberger Kirchenmusikwesen neu geordnet werden sollte. 1857/59 war er in L 1076 (Frauentormauer 26) und 1881 in der Pfarrgasse 15 ansässig. Lit.: Harrassowitz, 1987, S. 131 f. Ebner (Ebener, Ebmer), Johann, Schul- und Rechenmeister, t nach 1624 Nürnberg, Grab Nr. Ν 13 auf dem Rochusfriedhof, Epitaph dat. 1624, noch vorhanden. oo I) Margaretha Riedel (f 1613); II) Barbara Groß. 1613 wurde er als Rechenmeister „auff dem ferbersbrucklein" bezeichnet. Seine Tochter Agnes heiratete am 15.2.1657 den Maler Georg -»Krauß und am 19.10.1657 den Maler Thomas -»Berdau. Lit.: Jaeger, 1925; K D M Nürnberg, 1977; Zahn, DI-N Nr. 3874. Ebner, von Eschenbach, Johann Carl I., Patrizier, Ratsherr, Ratskonsulent, Sammler, * 2. 6. 1682 Nürnberg - t 19. 3. 1747 Nürnberg? Sohn des -»Johann Paul, Patrizier; Bruder des -»Hieronymus Wilhelm, Historiker, Sammler, oo 8.3.1712 Maria Christina von Harsdorf, kinderlos. 1701-04 Studium in Altdorf, anschließend ein Jahr in Leiden. 1706 Reise über Rotterdam nach England. 1707 Reise nach Italien, über Wien, Prag und Dresden, wo er 1709 Kammerjunker des Herzog Moritz Wilhelm zu Sachsen wurde, im selben Jahr auch Hof- und Justizrat. 1711 kehrte er nach Nürnberg zurück. 1712-47 Genannter. 1725-44 Pfleger der Mendel'schen Zwölfbrüderhausstiftung. 1742-47 Pfleger bei St. Jobst. Er sammelte Medaillen, Kupferstiche und Portraits. Er war Miterbe seines Onkels Christoph Jacob -»Imhoff. Panzer verzeichnete sein Portrait. Lit.: Will, GL I, S. 324 und II, S. 247; Waldau, Zion 1787, S. 83, 97; Roth, 1802; Barock, 1962.
316 Ebner von Eschenbach, Johann Carl II., Patrizier, Ratsherr, Kriegsrat, * 11. 10. 1718 - f 19. 11. 1774 Nürnberg? Sohn des -»Hieronymus Wilhelm, Patrizier, oo 1742 Magdalena Philippina Baldinger (* Ulm t Nürnberg 24.5.1782). 1736 in Altdorf immatrikuliert. 1743-74 Genannter. 1743-52 Pfleger des Stadtalmosenamtes. 1774-74 Pfleger von St. Martha in Nürnberg. Er verfugte über eine umfangreiche Bibliothek vorwiegend juristischen Inhalts, die nach seinen Tod auf seinen Sohn -»Wilhelm Carl Jacob überging. Sein Stammbuch befindet sich im BM London. Lit.: Waldau, Zion 1787, S. 58, 88; Roth, 1802; Will, GL V, S. 268f.; Goldmann, Stammbücher 1981 Nr. 451; Walter Gebhardt, in: M V G N 81, 2004, S. 204. Ebner, Johann Jacob, Kupferstecher, * um 1833, Sohn des Wilhelm Jakob Michael, oo 26.7.1857 Barbara Johanna Maria (* um 1834), Tochter des Georg Hunner, Torschreiber. 1870/75 war er in der Großweidenmühlstraße 13 ansässig. Ebner, Ludwig von, Aquatintaätzer, um 1803 tätig. MuS: NÜRNBERG, MStN: zwei Arbeiten. Lit.: Thieme-Becker; C. G. Müller, 1791 Forts. 2, S. 17. Ausst.: 1906/2, Nr. 1531. Ebner, Matthäus, Patrizier, Ratsherr, Stifter, f 13. 8. 1449 Nürnberg, begr. bei St. Sebald. Sohn des -»Albrecht V. oo I) Kunigunda Tentzel (f 1429), Vater aus Ungarn; II) Anna ( t 1449), Tochter des Seifried Österreicher, mehrere Kinder aus beiden Ehen. 143049 Genannter, 1432 Junger Bürgermeister. 1431-48 Pfleger des Heilig-Geist-Spitals. 1440 richtete er eine Pfründe ein auf den Antoniusaltar in der Frauenkirche. 1445 stiftete er ein Fresko „Das jüngste Gericht" in die Katharinenkirche. Panzer verzeichnete sein Portrait. Epitaph mit Hl. Agnes und Darstellung seiner beiden Frauen im GNM. Lit.: Biedermann, 1748 Taf. XXVI; Waldau, Zion 1787, S. 34; Roth, 1802; J. Winkler, in: MVGN 47, 1956, S. 187; GNM A 1990, S. 167f. Ebner von Eschenbach, Sigmund Ferdinand Wilhelm Frhr. von, Patrizier, Buch- und Kunsthändler, Verleger, * 18. 6. 1797 - f 3. 10. 1843 Nürnberg, oo 7.11.1824 Susanne Anna Barbara Weinhold (* 24.7. 1802). Als Verlag ist die Firma von 1830-54 durch Werke in der StadtBN nachweisbar. Die Geschäftsräume befanden sich 1829 in S. 403 (Füll 8), wo seine Witwe 1850 noch lebte. Der Laden befand sich in S. 75 (Winklerstraße 37/Weinmarkt 1). Seine Nachfolger 1850 waren A. Th. Schiefer und J. W. Weydner, die Geschäfträume befanden sich zu dieser Zeit in S. 906 (Obstmarkt 22/Dötschmannsplatz 1). Seit etwa 1867 war Hermann -»Ballhorn der Besitzer, welcher die Firma bis 1902 weiterführte; später bestand sie noch als Ebnersche Buchhandlung. MuS: NÜRNBERG, StadtB. Lit.: Biedermann, 1854, S. 6; Hirschmann, Patriziat 1971, S. 76. Ebner, Valentin, Buchbinder, erstellte 1530 zusammen mit Hans -»Vogel das Inventar des verstorbenen Lienhard zur -»Eich. 1532 erwarb er um 75 fl. das Haus Obere Krämersgasse 16, das er 1541 um 100 fl. wieder verkaufte. Lit.: Th. Hampe, in: GNM M, 1912; Kohn, NHb Sebald. Ebner, von Eschenbach auf Arteishofen, Wilhelm Carl Jacob, Patrizier, Zeichner, Dichter, Schriftsteller, * 24. 7. 1757 Nürnberg - f 9. 9. 1793 Nürnberg. Sohn des -»Johann Carl, oo I) 6.3.1781 Sophie Marie Sabina
317 Karolina (* 29.3.1757 - t 5.4.1796, Ehe 1790 geschieden), Tochter des Karl Wilhelm von Wölckern, kinderlos; II) 21.6.1790 Maria Anna (* 29.7.1765 - f 16.8. 1845), Tochter des Andreas Georg Volckamer, zwei Töchter. 1775 in Altdorf immatrikuliert. 1781-93 Genannter. 1781 Assessor am Land- und Bauerngericht, 1785 am Untergericht, 1786 am Stadt- und Ehegericht. Von seinem Vater erbte er eine umfangreiche Büchersammlung, vorwiegend juristischer Texte. Diese Deduktionsbibliothek wurde als umfangreichste Sammlung ihrer Art 1780 um 2500 fl. durch die Württ. Landesbibliothek in Stuttgart erworben. Ebners Zeichenbuch mit 32 lav. Federzeichnungen aus den Jahren 1771-73 befindet sich bei den MStN. Sein Stammbuch mit Eintragungen von 1776-79 kam in das BM London. Seine Witwe heiratete am 27.11.1794 Franz Ludwig Henke, Legationssekretär in Würzburg. MuS: NÜRNBERG, MStN. Lit.: Biedermann, 1854, S. 10; Roth, 1802; Will, GL V, S. 269f. (mit Schriftenverzeichnis); Goldmann, Stammbücher 1981 Nr. 454; Walter Gebhardt, in: MVGN 92, 2004, S. 204. Ecard (Eckhard, Eghard) Mag. Heinrich, Schulmeister, Poet, * Nürnberg - t Ende 1560/Anf. 1561 Hiltpoltstein. Sohn des Heinrich, Zimmermann, oo 1556 N. N., mind, ein Kind. Er besuchte die Lorenzer Schule und studierte an verschiedenen Universitäten, vermutlich wurde er Magister in Wittenberg. 1551 verfaßte er ein Gedicht anläßlich der Hochzeit von Sixtus -»Hammon. Um 1556 war er Rektor in Vilseck, danach in Weiden. 1550/58 brachte er in Nürnberg einige Veröffentlichungen heraus, wobei er sich 1558 als Poeta Caesareo bezeichnete, zu dem er am 4.7.1558 in Wien gekrönt wurde. Lit.: Will, GL I, S. 328 u. V, S. 271 f.; Burger, 1972 Nr. 6761; Harrassowitz, 1987. Echle, Franz Ignaz, Lithograph, γ 1.5. 1862 Nürnberg. oo 1854 Dorothea (Doris), Witwe des Leonhard -»Amersdorffer. Durch seine Eheschließung wurde er Mitbesitzer der Lithographie- und Steindruckerei seines Ehevorgängers. Er war in S. 395/396 (AlbrechtDürer-Straße 7) ansässig. Seine Witwe führte den Betrieb bis nach 1863 weiter; 1878 wurde sie als Privatiere bezeichnet, wohnhaft Kirchenweg 47. Werke: Wandkalender für 1855 und 1856, siehe F. Zink, in: MVGN 67, 1980, S. 156. Echser, Heinrich (Baumeister, 1469) s. Kugler, Heinrich Echter, Johann Michael, Maler, Zeichner, * 5. 3. 1812 München - 1; 4. 2. 1879 München. Studium der Malerei an der AdBK München bei Ferdinand Olivier und Heinrich Maria von Hess. Er war an der Ausmalung der Festsäle der Münchner Residenz beteiligt und erhielt Aufträge in Rußland, darunter Portraits von Keppler, Merz und Steinheil für die Sternwarte in Pulkowa b. St. Petersburg. 1847 ging er nach Berlin, wo er an der Ausmalung des Neuen Museums mitarbeitete, 1858 Rückkehr nach München. 1860 malte er für das Haus Cramer-Klett in Nürnberg als Dekoration des Türsturzes die Vier Elemente. König Ludwig II. beauftragte ihn, den „Ring der Nibelungen" am Theatereingang der Residenz zu malen, der 1866 vollendet war, wobei Echter mit Richard Wagner zusammenarbeitete (im Zweiten Weltkrieg zerstört). Es folgten Zeichnungen u.a. zu den „Meistersingern von Nürnberg" 1871/72. Erhalten ist von Echter auch ein Aqua-
Eck rell mit dem Festwiesenbild der Uraufführung der „Meistersinger von Nürnberg" in München 1868. Lit.: AKL; 1905-2005 Opernhaus, Staatsoper, vom Neuen Stadttheater am Ring zum Staatstheater, Nürnberg 2005, Abb. S. 24. Eck, Andreas (Endres), Maler. Seine Frau Elsbeth erbte am 9.1.1543 von Katharina Schüttenwolff einen halben Gulden. Eck, Carl, Photograph, war 1870/1876 in Gostenhof, Schulgasse 24 ansässig. 1888-1891 wird eine Photographenwitwe Anna Eck erwähnt, wohnhaft in der Rothenburger Straße 51. Lit.: Sichling, 1870. Eck, Conrad (Kunz), Maler, oo Ν. N., Kinder. Er wohnte in der Vorstadt Wöhrd. Am 25.6.1532 wurde seine Tochter Clara wegen Nichterscheinens vor Gericht bestraft. Am 16.2.1535 mußte Eck, zusammen mit seinem Kontrahenten, Sebastian Harder einen Frieden schwören. Er sollte laut Rv. vom 23.11.1536 so lange in Haft bleiben, bis er seinen Schwiegersohn auszahlte. Im Schuldhaftregister ist am gleichen Tag von 15 fl. die Rede, die Eck seinem Patenkind schuldig war; er verpflichtete sich vertraglich zur Zahlung und wurde freigelassen. Am 8.6.1540 hatte er Streit mit seinem Nachbarn Cristoff Vischer. Zuletzt ist er 16.6.1545 erwähnt, als er eine Auseinandersetzung mit der Frau des Wolff Baunrust hatte. Vielleicht identisch mit dem Maler Conrad -»Eckel, der 1497 Bürger wurde. Lit.: Gümbel, 1916, S. 63; Hampe, Rv. I, 2220. Eck, Hans, Zirkelschmied, oo 21.1.1528 Anna Zeileisen. 1533 wurde er in den Grundverbriefungsbüchern genannt. Lit.: Schornbaum, 1949 Nr. 1564. Eck (Eich, Eick), Hans von der, Goldschmied, * Essen, oo 3.7.1611 Anna, Tochter des Florian von der -»Bruck. Mit Rv. vom 16.10.1610 wurde ihm das Bürgerrecht nach bestandener Meisterprüfung zugesagt. Lit.: Hampe, Rv. II, Nr. 2348, 2362, 2368; Archiv zur Nbger. GSK im GNM. Eck, Hans Georg, Stadtmusikus, Vater des -»Johann Septimus, Goldschmied, oo vor 1664 Anna. Panzer verzeichnete sein Portrait. Nagler erwähnt zwei Portraits, die von Stephan -»Strauch radiert wurden. Lit.: Nagler, Monogr. V, 295; Archiv zur Nbger. GSK im GNM. Eck, Heinz, Rotschmied, wurde 1545 in den Grundverbriefungsbüchern genannt. Eck, Johann Septimus, Goldschmied, Gold- und Silberarbeiter, get. 3. 8. 1664 Nürnberg - begr. 27. 12. 1722 Fürth. Sohn des -»Hans Georg, Stadtmusikus, oo I) 9.5.1692 Sabina (begr. 21.9.1705), Tochter des Martin Reisenleiter, Notar und Gerichtsschreiber; II) Lindau 1707 Maria Magdalena, Tochter des Michael Frauer, Salzhändler in Lindau. 1677-83 Lehre bei Andreas Stanislaus -»Humler. Nach einem Bittgesuch wurde er auf Befehl der Losunger zur Meisterprüfung zugelassen. Am 3.5.1692 bestand er die Prüfung und wurde am 28.5.1692 als Meister vereidigt. Es stellte sich heraus, daß er sein Meisterstück nicht allein angefertigt hatte, sondern sich von dem im Vorort Gostenhof ansässigen Christoff Wirth hatte helfen lassen. Am 13.10.1694 klagte Eck gegen den Wappensteinschneider Georg Friedrich -»Killinger. Am 5.9.1707 zog er nach Fürth. Er starb an Schwindsucht. Lit.: Stockbauer, 1893; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 182.
Eckardt Eckardt (Eckart), Johann Nikolaus, Bildhauer, Maler, wohnte 1873/75 in der Karolinenstraße 43, 1878 in der Mittleren Kanalstraße 24. Eckart s.a. Eckhard, Eckart, Eckert Eckart (Eckhart), Hans I., Plattner, oo I) N. N. ( t Sept. 1481); II) Anna (f Dez. 1490). Wurde 1474 Meister und Bürger. 1490 besaß er das Haus Untere Söldnersgasse 9, das er 1525 an seinen Schwiegersohn, den Plattner Valentin -»Brachvogel verkaufte, der mit seiner Tochter Katharina verheiratet war. Lit.: Burger, 1961 Nr. 3851; Kohn, N H b Sebald. Eckart (Eckhart), Hans II., Plattner, t Juni/Juli 1537 Nürnberg, ehemals Grab Nr. 743 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1523, nicht erhalten, oo 11.8.1533 Marga Stainsfelder. 1508 erwarb er um 550 fl. rh. und 20 fl. Eigenzins (480 fl. Hypothek) das Eckhaus am Plattenmarkt (Rathausplatz 7), wo er bis zu seinem Tod wohnte. Seine Erben verkauften das Haus 1539 um 800 fl. rh. mit unveränderter Hypothek. Lit.: Gugel, Friedhöfe, Trechsel, 1735 (mit falscher Datierung 1573); Neudörfer-Lochner, S. 65; Boesch, in: GNM M, 1889; Hampe, Rv.; Schornbaum, 1949 Nr. 1579; Burger, 1972 Nr. 1735; Zahn, DI-N Nr. 148; Kohn, NHb Sebald. Eckart (Eckardt), Richard, Bildhauer, wohnte 1878/81 in Gostenhof, Untere Seitenstraße 14 bzw. Untere Kanalstraße 14. Eckart, Thomas, Plattner, f vor 1558 Nürnberg, oo Elisabeth. 1521 kaufte er um 60 fl. das Haus Obere Söldnersgasse 2, das seine Witwe 1558 um 215 fl. verkaufte. Lit.: Kohn, NHb Sebald. Eckart, Wolf, Seidensticker, gab am 14.5.1548 das Bürgerrecht auf. Eckebrecht s. Eckenbrecht Eckel, Basilius, Kartenmaler, * Schweinfurt - begr. 24. 9. 1667 Nürnberg. Sohn des Hans, Weißgerber, oo I) Nürnberg 28.2.1620 Margarete Pflugbeil; II) 10.9. 1633 Margarete Stormer; III) 3.10.1642 Witwe Margarete Eyßendrucker. Wurde 1638 Bürger in Nürnberg, wobei er sein Vermögen mit 400 fl. angab. Am 28.3.1642 wurde er als Taufpate erwähnt. Er war auch Corporal der Bürgerschaft. Sein Sohn Wolfgang erscheint 1668 als Kartenmaler in Breslau. Seine Tochter Barbara heiratete am 19.11.1668 den Kartenmaler Hans -»Reschke. Lit.: Thieme-Becker; SporhanKrempel/Wohnhaas, 1973. Eckel, Conrad, Maler. Der als Malergeselle bezeichnete Eckel war Verfasser eines zwischen dem 21.6. und 19.7.1497 beim Nürnberger Rat eingegangenen Schreibens. Am 16.12.1497 erhielt er das Bürgerrecht (s.a. Conrad -»Eck). Lit.: Thieme-Becker; Gümbel, 1906, S. 345; Gümbel 1916, S. 165. Eckel, Hieronymus, Kartenmacher, begr. 20. 9. 1688 Nürnberg. Sohn des -»Basilius, oo I) Nürnberg 12.6.1660 Magdalena, Tochter des Alexander -»Dörnbach, Kartenmacher; II) 23.11.1680 Maria, Tochter des Georg -»Weigand, Kartenmacher. Lit.: SporhanKrempel/Wohnhaas, 1973. Eckel, Jacob, Kartenmacher, f zw. 1676 und 1695. Sohn des -»Basilius, oo I) Anna (begr. 16.8.1650); II) 20.1.1652 Anna, Tochter des Stefan -»Wolf, Rotschmied; aus dieser Ehe wurden bis 1672 Kinder in Nürnberg getauft. Er war auch Corporal der Bürgerschaft. Lit.: Sporhan-Krempel/Wohnhaas, 1973.
318 Eckel, Johann Christoph, Kartenmaler, get. 7. 3. 1673 Nürnberg - f nach 1712 Nürnberg. Sohn des -»Nikolaus, oo 28.2.1698 Katharina Graser. Lit.: Sporhan-Krempel/Wohnhaas, 1973. Eckel, Nikolaus, Kartenmacher, get. 16. 12. 1652 Nürnberg - begr. 19. 8. 1701 Nürnberg. Sohn des -»Jacob, oo 10.2.1673 Anna Catharina Raser. Lit.: Sporhan-Krempel/Wohnhaas, 1973. Eckel, Peter, Glaser, Glasmaler?, mit Rv. vom 31.8.1492 wurde ihm erlaubt, im Stadel des Taucher beim Rabenstein (damalige Hinrichtungsstätte) Zinnober zu brennen. Lit.: Hampe, Rv. EckelstorfTer, Hans, Rotschmied, wurde 1478 Meister. Eckenbrecht (Eckeprecht), Philipp, Handelsmann, Liebhaber-Astronom, Mathematiker, * 11. 2. 1594 Nürnberg - f 5. begr. 10. 3. 1667 Nürnberg. Sohn des Augustin, Nadler und Genannter, oo 1614 Margaretha Planer. 1631-67 Genannter. 1618 verfaßte er ein Manuskript zum damaligen Kometen, das Schriftstück in der Staatsbibliothek Berlin zählt jedoch zu den Kriegsverlusten. Er war ein Freund Johannes Keplers, der 1625 und 1626 auf der Durchreise sein Gast war. Auf Keplers Veranlassung und nach seinen Angaben ließ Eckenbrecht eine Universalkarte des ganzen Erdkreises anfertigen, die 1630 von Johann Philipp -»Walch in Kupfer gestochen wurde. Nach der Überlieferung besaß er 1654 eine Kunstkammer mit allerhand Kuriositäten, darunter Tiere, Waffen, Musikinstrumente und das Modell eines Schlosses mit voll eingerichteten Zimmern. 1645 erwarb er um 1500 fl. das Haus Judengasse 39. MuS: NÜRNBERG, StadtB. Lit.: Will, GL I, S. 329; Doppelmayr, 1730; Roth, 1802; Pilz, 1977, S. 268; Tacke, 2001, S. 379; Kohn, N H b Sebald. Ausst.: 1966/3; 1992/3 S. 684. Eckerlein, Johann Wolfgang, Zinngießer, * um 1785 Nürnberg - t 13. 1. 1853 Nürnberg. Sohn des Conrad, Bierbrauer, oo 21.10.1827 Margaretha Barbara, geb. Meißenbach, Witwe des Johann Georg -»Körnlein d. J., Zinngießer. 1800-05 Lehre bei Johann Christian -»Günther. Ab 19.4.1814 arbeitete er einige Zeit bei der Witwe Sophia Magdalena des Johann Wolfgang -»Ammon. Am 21.8.1827 wurde er Meister und übernahm die Konzession von seinem Ehevorgänger. Er stellte vorwiegend Zinnfiguren her. 1829 war er Besitzer des Hauses L. 1215 (Jakobstraße 39). Am 16.2.1847 gab er das Handwerk auf; seine Konzession erhielt 1849 Johann Andreas -»Wagner. Lit.: Hintze, Nr. 539 mit Abb. Mz.; E. Schraudolph. in: MVGN 83, 1996. Ausst.: 2000/2. Eckert, Andreas Balthasar, Zirkelschmied, wurde am 2.8.1746 in die Meisterliste eingetragen. Eckert, Carl, Zirkelschmiedmeister, war 1850/63 Besitzer des Hauses S. 1598 (Rosental 16). Eckert, Christian, Zirkelschmiedmeister, * um 1790 Nürnberg, f 15. 3. 1857? Nürnberg. Sohn des Conrad Matthäus, oo 18.7.1817 Anna Maria Dörrbaum (* 1785), Kinder. 1829/50 war er Besitzer des Hauses S. 1612 (Schmausengasse 17). Eckert, Christoph Gottlieb, Uhrmacher, * um 1773 - t 24. 4. 1857 Nürnberg. Er starb mit 84 Jahren, wohnhaft in St. Johannis 16 (Johannis Mühlgasse 1). Eckert, Christoph Wilhelm, Zirkelschmied, oo Margaretha (f 25.5.1818). Am 29.1.1799 wurde er in
319 die Meisterliste eingetragen. 1818 wohnte er in L. 1291 (Schottengasse 11). Eckert, Conrad Matthäus, Zirkelschmied, * Nürnberg - t vor 1800 Nürnberg. Sohn eines Meisters, oo vor 1781 Clara Elisabetha Heckmann, Kinder. Am 10.4.1776 wurde er in die Meisterliste eingetragen. In der Quartiergeldliste 1800 ist seine Witwe aufgeführt, der das Anwesen S. 1558 (Rosental 9) gehörte. Eckert, Georg Maria, Maler, Zeichner, Photograph, Volkskundler, * 17. 9. 1828 Heidelberg - f 22. 1. 1901 Karlsruhe. Ab 1846 Studium an der Kunstakademie Düsseldorf bei Wilhelm von Schadow und Wilhelm Schirmer, anschließend drei Jahre Malereistudien in München. Ab 1853 Studienreisen nach Oberbayern, Schweiz und Italien, spätestens 1856 Rückkehr nach Heidelberg. Seit Mitte der 1860er Jahre widmete er sich zunehmend der Photographie, fertigte Landschaftsaufnahmen vom Rhein, Schwarzwald, Odenwald, von der Insel Mainau und Ansichten der Stadt Nürnberg (um 1870). Auf der Ausstellung im Bayerischen Gewerbemuseum 1877 präsentierte der Verlag A. Daiber 187 Blätter von Eckert mit „Nürnberger Studien". Aufnahmen von süddeutschen Schlössern und Ruinen fanden als Mappen- und Sammelwerke Verbreitung. Eckert arbeitete im Auftrag König Ludwigs II. von Bayern, Königin Olgas von Württemberg und für die Großherzöge von Hessen und Baden. Infolge finanzieller Verluste mußte er 1877 die Photographie aufgeben und zog nach Karlsruhe, wo er sich wieder der Landschaftsmalerei zuwandte. Er erwarb sich Verdienste auf volkskundlichem Gebiet, legte eine Sammlung von Volkstrachten, Schmuckstücken und ländlichen Hausgeräten an, wovon sich Teile im GNM befinden. MuS: NÜRNBERG, StadtB; - , GNM. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Brix, 1981, S. 51, 123. Ausst.: 1976/8. Eckert, Georg Nicolaus I., Zirkelschmied, * Nürnberg - t 24. 5. 1817 Nürnberg. Meistersohn, wurde am 12.3.1771 in die Meisterliste eingetragen. Bei seinem Tod wohnte er in L. 1218 (Maiengasse 2). Angesichts der Namensgleichheit von Georg Nicolaus I. - III. erfolgt die Zuordnung der Daten unter Vorbehalt. Eckert, Georg Nicolaus II., Zirkelschmied, wohl Sohn des -»Georg Nicolaus I. oo Susanna Rosina Fuchs ( t 20.10.1838). Am 6.9.1798 wurde er in die Meisterliste eingetragen. 1829 war er Mieter im Anwesen L. 1012 (Entengasse 11), das ihm 1850 gehörte. Angesichts der Namensgleichheit von Georg Nicolaus I. III. erfolgt die Zuordnung der Daten unter Vorbehalt. Eckert, Georg Nicolaus III., Zirkelschmied, * Nürnberg, Meistersohn, oo Barbara Hammerbacher, Kinder. Am 3.5.1804 wurde er in die Meisterliste eingetragen. 1829 war er in L. 1067 (Hintere Kartäusergasse 23) ansässig. Zuordnung der Daten unter Vorbehalt. Eckert, Hans, Rotschmied, Zapfenmacher und Kanzleibote, get. 1.2. 1576 Nürnberg - t 30. 11. 1652 Nürnberg. Er wurde am 6.2.1650 in das Mendelsche Zwölfbrüderhaus aufgenommen. Eckert, Johann Georg, Zirkelschmied, war 1863/78 Besitzer des Hauses L. 1055 (Hintere Kartäusergasse 34). Eckert, Johann Paul Jacob, Zirkelschmied, f 20. 7. 1860 Nürnberg. 1845 stellte er mathematische
Eckstein Instrumente aus. Bei seinem Tod wohnte er in S. 1538 (Wöhrdertorstraße 4). Ausst.: 1845/1. Eckert, Sigmund Jacob, Zirkelschmied, * um 1785 Nürnberg. Sohn des -»Conrad Matthäus, Zirkelschmied. oo I) 15.7.1817 Eva Katharina Lorenz (* um 1778 - t 22.8.1832); II) Maria Magdalena; Kinder. 1829/50 war er Besitzer des Hauses S. 1558 (Rosental 9), wo seine Witwe 1863 noch wohnte. Eckhard (Eckart), Conrad, Portraitmaler, * 1649 Erzleitenmühle - begr. 28. 5. 1713 Fürth. Sohn des Wolf, Müller, oo Ansbach 1677 Sophie Margareta Haußleitner. Nach dem Schulbesuch kam er fur vier Jahre in die Lehre beim Nürnberger Portraitmaler Johann -»Reisenleiter. Anschließend unternahm er Reisen durch Deutschland und Italien (Venedig, Florenz). Er kam nach Ansbach und arbeitete fur den markgräflichen Hof. Später lebte er in Fürth, wo er das Haus Königstraße 38 (Löwen-Apotheke) besaß, das er um ein Stockwerk erhöhte. Er malte vor 1690 die Vorlagen zu den von J. C. -»Sartorius gestochenen Bildnissen des Theologen und Dichters Martin -»Limburger und seiner Frau, der Dichterin Regina Magdalena Limburgerin. MuS: FRANKFURT/Main, Städel. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Nagler, Monogr. I, 2499; Panzer, 1790, S. 145; Schwammberger, Fürth von A bis Ζ, S. 101. Eckhart, Ulrich, Plattner, wurde 1479 Bürger, 1487 Meister. Eckstein, Georg David, Kupferstecher, lebte im ersten Viertel des 18. Jh. Laut Thieme-Becker stach er ein Portrait des Schriftgießers Constantin -»Hartwig, das in die Folge vom „Neu eröffneten Bildersaal" des Buchhändlers Friedrich -»Rothscholz gehörte. Panzer erwähnt ebenfalls einen von Eckstein gefertigten Portraitstich Hartwigs, wobei dieser als „Lipsensis fusor et Caelator Typorum" bezeichnet ist. In Nürnberg bisher nicht nachgewiesen. Lit.: AKL; Thieme-Becker. Eckstein, Georg Kaspar, Maler, Bildhauer, wohnte 1863 in L. 275 (Vordere Ledergasse 17), 1870/75 in der Fürther Straße 47. 1878 war er Mitbesitzer des Anwesens Fürther Straße 70. Lit.: Sichling, 1870. Eckstein, George Paul, Bildhauer, Wachsbildner, * vermutlich 1739 Poppenreuth b. Nbg. - f 1828 London. Bruder des -»Johannes, Bildhauer, oo Faversham/Kent 1770 N. N. 1760 ging er nach Den Haag, 1765 nach London. Um 1770 lebte er mehrere Jahre in Ospring/Kent, ab 1777 erneut in London belegt. Um 1775 fertigte er zwei Hundefiguren aus Portlandstein für das Ashburnam House in London (heute in Ashbumam Place/Sussex). Lit.: AKL. Eckstein, Hans, Bildhauer, * 7. 4. 1893 Deckersberg b. Hersbruck. Bildhauerlehre, zehn Semester Besuch der Kunstgewerbeschule unter Philipp -»Widmer. Nach einiger Zeit machte er sich selbständig. Kurz vor 1930 wohnte er in Nürnberg, Maxtorgraben 13, im Adreßbuch von 1932 fehlt sein Name. Er ist wohl identisch mit dem aus Nürnberg stammenden Bildhauer Johann Eckstein, der zusammen mit seiner Frau Frieda und seinem Sohn Konrad auf der Bremer Passagierliste vom 20.12.1929 stand (damals 36 Jahre alt), die Schiffahrt ging von Bremen nach N e w York, Reiseziel war Baltimore. MuS: N Ü R N B E R G , Katharinenkirche: Kriegerdenkmal des Deutschen Sängerbundes (Entwurf Fritz -»Mayer). POTTENSTEIN,
Eckstein Brunnenfigur Hl. Elisabeth. P R E T Z F E L D , Kriegerdenkmal. S C H E I N F E L D , Kriegerdenkmal, 1925 (Entwurf Max -»Heilmeier). Lit.: Vollmer; Rösermüller; Dressler, 1930. Ausst.: 1920/1. Eckstein, Johann, Kupferstecher, Maler, in Nürnberg oder Regensburg, Ende des 17. Jh. tätig. Panzer verzeichnete das von ihm gestochene Portrait des Hans I m h o f f ( t um 1341). V o n ihm sollen auch das Brustbild Tobias Sigmund H a m m a n u s (um 1683) sowie ein Einblatt mit d e m Regensburger Gnadenbild stammen. M u S : N Ü R N B E R G , M S t N : Zwei Gemälde (zugeschr.). R E G E N S B U R G , Städt. Slg. Lit.: A K L ; Thieme-Becker; Panzer, 1790. Eckstein, J o h a n n Georg, Maler, Kupferstecher, Wachsbossierer, get. 22. 4. 1703 - begr. 16. 4. 1733. Sohn des Georg; unverheiratet. 1726-33 als Kupferstecher im Ämterbüchlein eingetragen, 1733 gestrichen. Auch in Berlin tätig. Er w o h n t e in Nürnberg, auf d e m Lorenzer Platz. Lit.: Thieme-Becker; Zahns Jb. I, 1868. Eckstein, Johannes, Bildhauer, * 1735 vennutl. Poppenreuth b. Nbg. - f 27. 6. 1817 Havanna/Cuba. Bruder des -»George Paul, oo N . N., mind, zwei Söhne, eine Tochter. Ausbildung in London; in England erhielt er für seine Arbeiten mehrere Preise. A u s einem Rv. vom 18.3.1765 geht hervor, daß er auch beim Bildhauer (vermutl. Johann Leonhard III) -»Bromig gelernt und bei diesem als Geselle gearbeitet hatte. Er hielt sich damals in Potsdam auf und sollte ein „Attestatum Innocentiae" erhalten, daß er sich nicht an einer „groben Profanirung des heiligen Bibel-Buchs" schuldig gemacht hatte. 1765-69 arbeitete er fur König Friedrich II. in Potsdam und a b 1770 für die Herzöge von Mecklenburg. 1792 führte er unter der Leitung von Johann Gottfried S c h a d o w Reliefs in den Durchgängen des Brandenburger Tors in Berlin aus. Um 1793 Auswanderung nach U S A , dort als Entwerfer von Münzen tätig. 1817 ging er nach Kuba, w o er kurz nach seiner Ankunft starb. Lit.: A K L . Eckstein, Ruth, geb. Friedman, Graphikerin, Malerin, * 11. 5. 1916 Nürnberg. Sie emigrierte 1934 nach Paris, 1939 in die U S A , w o sie in Great N e c k / N e w York ansässig war. Lit.: A K L ; Who's W h o in A m e rica. E d a m a n t , Andreas, Briefmaler, f Nürnberg, co A n n a (begr. 25.12.1585 als Witwe, w o h n h a f t beim Tiergärtnertor). Edel, Franz Paul, Briefmaler, t 18. 4. 1836 Nürnberg. Er wohnte bei seinem Tod in S. 1262 (Lange Gasse 21/23). Edel, Johann T h o m a s Paul von, Obristlieutenant, Zeugmeister, Zeichner, Sammler, Er sammelte militärische Zeichnungen über alles, w a s zur Kriegsbaukunst gehörte. Ein Verzeichnis seiner S a m m l u n g wurde 1777 gedruckt. 1761 verkaufte er f ü r 1200 fl. das Eckhaus Bindergasse 10. M u S : N Ü R N B E R G , M S t N : „Geometrischer Grund-Risz des Waysen-Hauses in Nürnberg, M a r c u s Tuscher del. 1726 - Copirt J. P. T. Edel 1726", lav. Tuschezeichnung. Lit.: Meusel, 1778; Kohn, N H b Sebald. Edel, M., Lithograph, wohnte 1860 in S. 1360 (Äußere Laufer Gasse 45). Edelber, Heinrich, Zinngießer, wurde 1420 Bürger, w o f ü r er ein erhöhtes Bürgergeld von 10 fl. zahlte, er
320 war also vermögend. Im gleichen Jahr wurde er Meister. Bis 1445 war er im Ämterbüchlein bei den Zinngießern aufgeführt, die späteren Aufzeichnungen gingen leider verloren. Edelhagen, Kurt, Musiker, Bandleader, * 5. 6. 1920 Herne - t 8. 2. 1982 Köln. N a c h einer klassischen Musikausbildung u.a. im Klavier- und Klarinettenspiel an der Folkwangschule in Essen gründete Edelhagen 1946 seine erste Big Band und musizierte für die Rundfunksender Frankfurt/Main und Stuttgart. 194952 leitete er das Rundfunkorchester des Studios Nürnberg des Bayerischen R u n d f u n k s , welchem er in diesen Jahren zu einem großen Bekanntheitsgrad verhalf. Nach dem W e g g a n g war er 1952-57 Bandleader des Orchesters des Südwestfunks, 1957-72 des Westdeutschen R u n d f u n k s ; außerdem leitete er 1957-62 die Jazz-Klasse an der Kölner Musikhochschule. Lit.: DBE. Clemens Wächter Edelmann, Hans, Brunnen- und Röhrenmeister, in Nürnberg tätig. 1502 war er nach Rothenburg/Tauber ausgeliehen, um den neu erbauten Rathausturm mit einer Zinnhaube zu decken. Lit.: Historisches Jahrbuch. 61, S. 259, 1941; Wilhelm Doederlein, in: „Die Linde" 41, S. 19, Rothenburg, 1959; Ausk. Wilhelm Schnurrer. Edelmann, Hans, Büchsenschmied, wurde 1543 Bürger. Lit.: Willers, 1973. Edelwirth, Franz de Paula, Maler, * Augsburg. 1827 war er Zögling der Nürnberger Kunstschule und von Direktor Albert -»Reindel. Er stellte drei Kreidezeichnungen nach der Antike aus. Ausst.: 1827/1. Eder, Joseph, Kupferstecher, Radierer, Kunsthändler, * 26. 7. 1760 Wien - f 17. 2. 1837 Wien. Er gab zahlreiche Stadtansichten des Hl. Römischen Reiches Deutscher Nation heraus, darunter eine Gesamtansicht und weitere Ansichten Nürnbergs. MuS: N Ü R N B E R G , MStN: Radierung, um 1800; Kupferstich, um 1820. Lit.: A K L . Eder, Paulus, Glasschneider. 1685-1709 in Nürnberg nachweisbar. Zunächst arbeitete er in der Art Hermann -»Schwingers. Später bearbeitete er die dickwandigen Gläser des in den Hütten des Riesengebirges hergestellten Kreideglases, das sich durch größere Brillanz und silbrigen Schimmer des Schnitts auszeichnete. Werke: W V s. Meyer-Heisig, 1963. M u S : A L T D O R F b. Nbg., Schloß Grünsberg: Pokal mit Allianzwappen des Johann Paul III. Paumgartner und der Maria Magdalena Rieter. D Ü S S E L D O R F , Kunstmus. L O N D O N , V & A . N Ü R N B E R G , G N M . Lit.: A K L ; Thieme-Becker; H a m p e , 1919; Barock, 1962, S. 161, 165; Meyer-Heisig, 1963; Pilz, 1977. Ausst.: 1906/2, Nr. 653, 715. Edismayer (Etismayer, Edismeier), Joseph Anton Nicolaus, Rotschmied, Rollenmacher, f 7. 6. 1818 Nürnberg, oo Susanna Clara? (f 28.1.1814). A m 5.8.1783 wurde er in die Meisterliste eingetragen. A m 17.10.1787 kaufte er das Mz. „Eichhörnchen" von Johann Leonhard -»Pabst. Laut Quartiergeldliste 1800 besaß er das Haus S. 1086 (Unterer Judenhof 7), w o er bis zum Schluß wohnte. Lit.: Lockner Nr. 1623; Stengel, in: G N M M, 1918/19, S. 119. EfTenhauser (Goldschmied, 1570) s. Epfenhauser Egelsehr, Heinrich, Architekt, * 19. 6. 1878 Schweinfurt - f 8. 9. 1953 Nürnberg. Studium als
321 Maschinenbauingenieur und Architekt an der Industrieschule in Augsburg. 1901 kam er als freier Architekt nach Nürnberg. 1906 wurde er als Architekt, Dipl.-Ing. und Hauptlehrer an der städtischen Baugewerkschule bezeichnet; 1911 übernahm er die Leitung der Schule. 1932 Oberstudiendirektor und Stadtrat; 1933 wurde er vorzeitig pensioniert und gehörte somit zu den wenigen höheren Beamten, die in dieser Zeit aus ihrem Amt entfernt wurden. Anschließend lebte er in Konstanz und München. 1947 berufsmäßiger Stadtrat in Nürnberg und Referent fur das Hochbauwesen. 1949 im Ruhestand. 1906 wohnte er in der Hastverstraße 21, 1932 in der Schubertstraße 8, 1952 in der Uttenreuther Straße 32. Werke: NÜRNBERG, Jugendstilhaus: Meuschelstraße 34 (1906). Lit.: J. Lincke, in: AB 10, 1985, S. 75; Willenberg, in: MVGN 75, 1988; Schmidt, 2005, S. 369, Anm. 6. Eger (Goldschmiede, 1351/1394) s. -»Jacob und -»Wolfliart von Eger. Egerer, Adam, Architekt. Werke: NÜRNBERG. Jugendstilhaus: Fürther Straße 310/312 (1906). Lit.: Willenberg, in: M V G N 75, 1988. Egerer, Caspar, Meistersinger, get. 10. 7. 1555? Nürnberg, nahm im Oktober 1600 an einem Zechsingen teil. Lit.: Stahl, 1982. Egerer, Hans d. Ä., Goldschmied, Silberarbeiter, get. 12. 8. 1542 Nürnberg - begr. 15. 10. 1600 Nürnberg. Sohn des Philipp, Handelsmann, oo I) 12.2.1572 Helena Loscher (begr. 25.4.1596), mind ein Sohn, zwei Töchter; II) 10.8.1596 Anna (* Windsheim begr. Nürnberg 1.2.1608), Tochter des Barbiers Michael Eckhardt. Am 26.7.1571 bestand er die Meisterprüfung. 1578 erwarb er um 425 fl. und 48 fl. Eigenzins (960 fl. Hypothek) ein Haus bei der Judengasse (Wunderburggasse 7), das er 1586 um 1000 fl. und 30 fl. Eigenzins (600 fl. Hypothek) wieder verkaufte. Weitere Anwesen besaß er in der Sonnengasse 5, wo er bei seinem Tod wohnte, und im Nägeleinsgäßchen. Seine Tochter Susanna heiratete am 31.7.1611 den Goldschmied Paulus -»Baier. MuS: MOSKAU, Historisches Mus.: Humpen. Lit.: Rosenberg 3987; Stockbauer, 1893 Nr. 469; Hampe, Rv.; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 183; Kohn, NHb Sebald. Egerer, Hans d. J., Krämer, Goldschmied, Hochzeitslader, get. 5. 2. 1573 Nürnberg - begr. 17. 2. 1625 Nürnberg. Sohn des - H a n s d. Ä. oo 25.10.1597 C a t a rina Zeiß (begr. 20.12.1641). Ausbildung durch seinen Vater. Als Goldschmiedemeister trat er später nicht in Erscheinung. Lit.: Archiv zur Nbger. GSK im GNM; Ausk. Friedrich von Hagen. Egerer (Eger), Lorenz, Granatrosensetzer, 1605 erstmals erwähnt. Von Claudius vom -»Creutz wurde er im Edelsteinschneiden ausgebildet, mit Rv. vom 4.8.1610 wurde ihm das Bürgerrecht zugesagt. 1621 erwarb er um 1200 fl. und 15 fl. Eigenzins (300 fl. Hypothek) das Haus Bergstraße 4, das er 1629 um 1500 fl. und 1500 fl. Gatterzins (2. Hypothek) an den Zinngießer Pankraz -»Koler verkaufte. 1638 erwarb er um 400 fl. ein Haus auf dem Neuen Bau (Maxplatz 38), das Christina Elisabetha Egerer (Witwe oder Tochter?) 1660 um 500 fl. verkaufte. Lit.: Hampe, Rv.; Kohn, N H b Sebald. Egerer, Wolf, Schwertfeger, oo 4.2.1527 Ursula Hertl. 1528 erwarb er das Haus Grundherrngäßchen 3,
Egersdorfer das er 1530 um 40 fl. wieder verkaufte. Lit.: Schornbaum, 1949 Nr. 4455; Kohn, N H b Sebald. Egertes, Martin (Goldschmied) s. Egerer, Martin Egersdörfer, Andreas Julius Theodor, Landschaftsmaler, * 28. 9. 1866 Nürnberg - f 2. 10. 1946 Frankfurt/Main. Bruder des -»Konrad. Schüler der Kunstgewerbeschule Nürnberg, 1880-82 Besuch der Kunstgewerbeschule München und 1883-85 Studium an der AdBK München unter Gabriel von Hackl und Karl Raupp. Ab 1885 Privatschüler bei Josef Wenglein. 1902-18 Leiter der Landschaftsklasse am Städelschen Kunstinstitut Frankfurt, anschließend freischaffender Künstler. Egersdörfer war ein von der Münchner Schule des Pleinair geprägter Impressionist. Motive fur seine Gemälde fand er in den deutschen Mittelgebirgen und besonders häufig in Franken, aber auch seine Reisen nach Norditalien 1889 und nach Holland 1903 dienten als Anregung. Unter seinen Werken sind auch Seestücke. 1904 erhielt er eine Silbermedaille auf der Weltausstellung in St. Louis. MuS: FRANKFURT/ Main, Städel. Lit.: AKL; Thieme-Becker. Ausst.: 1928/1, Nr. 215. Egersdörfer, Jean Andreas Conrad Oskar, Goldschmied, * 26. 10. 1861 Nürnberg - f 14. 7. 1928 Übersee b. Berchtesgaden. 1884 erschien er bei Gründung der Goldschmiede-Innung in den Akten. 1892 wanderte er nach München aus. Egersdörfer, Johann Andreas, Goldschmied, * 17. 1. 1837 Nürnberg - t nach 1903 Nürnberg. Sohn des Stephan, Güterlader und Zollwart, oo 10.2.1867 Anna Kunigunda Maria (* Pegnitz 1843), Tochter des Johann Lorenz Götz, Stadtmusikant in Pegnitz. 6.5.185030.5.1853 Lehre bei Georg Sebastian -»Wich. Am 6.6.1862 wurde er als Meister vereidigt, jedoch erst am 17.7.1862 zum Meister gesprochen. Er erhielt am 6.6.1862 die Konzession des Johann Georg -»Mayer. 1863-66 hatte er Leonhard -»Hellmuth als Lehrling. Als die Goldschmiede-Innung aufgelöst wurde, kaufte er fur 2 fl. die Innungslade mit Schloß. 1863 wohnte Egersdörfer in L. 991 (Kornmarkt 15). Am 1.3.1868 erwarb er Geschäft und Werkstätte von C. W. -»Pillmann in der Spitalgasse 1, das er 1874 in das inzwischen erworbene Anwesen Plobenhofstraße 4 verlegte. Bei erneuter Gründung der Goldschmiede-Innung 1884 unterschrieb Friedrich -»Kleining, der die Firma Egersdörfer 1889 erwarb. Lit.: Sichling, 1870; Stockbauer, 1893; Gerlach, 1930; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 184; Archiv zur Nbger. GSK im GNM. Ausst.: 1896/2; 1906/4. Egersdörfer, Konrad Hermann, Genremaler, Illustrator, * 21. 1. 1868 Nürnberg - t 13. 2. 1943 München-Feldmoching. Bruder des -»Andreas. Studium an der AdBK München unter Ludwig von Löfftz und Wilhelm von Diez. Er arbeitete als Illustrator für die „Meggendorfer Blätter" und für Kinderbücher, schuf Zeichnungen des modernen Gesellschaftslebens und der eleganten Welt. Um die Jahrhundertwende lebte er in Berlin-Charlottenburg, später kehrte er nach München zurück, wo er zuerst in Maria Eich bei Planegg, später in Feldmoching ansässig war. Mitglied des Verbandes deutscher Illustratoren. Lit.: AKL; Thieme-Becker. Egersdorfer, Erasmus, (Asmus), Büchsenschäfter, Büchsenfasser, t vor 1568. oo Katharina ( t nach
Egersdorfer 1568). Mit Rv. vom 4.3.1538 wurde ihm das Bürgerrecht zugesagt. 1546 erwarb er um 150 fl. das Haus Leonhardsgäßchen 1, das er 1555 um 260 fl. rh. wieder verkaufte. 1552 kaufte er um 280 fl. rh. das Haus Plattnershof 4 beim Rosenbad, das er 1556 veräußerte. 1555 erwarb er um 1032 fl. das Haus Weinmarkt 5, das seine wiederverheiratete Witwe Katharina 1568 um 975 fl. verkaufte. 1556 kaufte er einen Garten vor dem Neutor. Lit.: Hampe, Rv.; Willers, 1973; Kohn, NHb Sebald. Egersdorfer, Heinrich (Heiner), Maler, Lithograph, Zeichner, * 1853 Nürnberg - f 1915 London. Nach Ausbildung zum Lithographen hielt er sich in den 1880er Jahren in Südafrika auf und schuf 1884/85 zahlreiche Zeichnungen für die South African Illustrated News. In den 1890er Jahren in Sydney und Melbourne tätig, wo er humoristische Zeichnungen für die Sydney News und Bulletin lieferte; zeitweiser Aufenthalt in einer Künstlergemeinschaft in Heidelberg, Melbourne. Anschließend war er erneut in Südafrika wo er u.a. Postkarten entwarf und für verschiedene Illustrierte arbeitete. Lit.: AKL. Egerer (Egertes), Martin, Goldschmied, Goldarbeiter, begr. 8. 1. 1567 Nürnberg, oo I) 14.11.1559 Dorothea (t 1562), Tochter des Mag. Johann -»Ketzmann, mit Rv. vom 9.11.1559 wurde ihm ein „Stubentänzlein" abgelehnt; II) 17.5.1563 Anna (begr. 23.6.1564), geb. Dürer, Witwe des Hieronymus I. Fleischer, Messerschmied, zur Hochzeit wurde ihm ein „Stubentänzlein" erlaubt; III) 28.8.1565 Helena Raming. Am 28.2.1560 bestand er die Meisterprüfung und wurde am gleichen Tag als Meister vereidigt. Laut Feuerschauprotokoll von 1561 wohnte er bei Felicitas, Witwe des Patriziers Christoph I. Ebner im Heugäßchen 12 zur Miete. Im gleichen Jahr erwarb er um 1800 fl. das Haus Rathausgasse 2, das er vor 1567 wieder verkaufte. Zuletzt wohnte er hinter dem Tetzel (Tetzeigasse). Sein gleichnamiger Sohn meldete sich am 9.1.1580 zur Meisterprüfung als Goldschmied an, die er aber offensichtlich nicht ablegte; am 21.2.1581 heiratete er Helena Koler. Er wurde am 12.4.1597 im Ratstotenbuch eingetragen, verstorben zu Wien, dabei wurde er als Musterschreiber in Ungarn bezeichnet. Lit.: Stockbauer, 1893 Nr. 403; Hampe, Rv.; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 185; Kohn, NHb Sebald. Egg, Hans Friedrich, Wismutmaler, Sohn des Johann. Am 17.9.1702 trat er bei Christoph -»Mayr d. J. eine vierjährige Lehre an. Er wurde am 25.5.1705 und 1707 bei den Gesellen aufgeführt, die ihren Beitrag an das Handwerk entrichteten, 1712 wurde er bei den Meistern erwähnt. Eggendorfer, Georg, Landschaftsmaler, vorw. Aquarellist, * 31. 8. 1898 Nürnberg - t 1965 Nürnberg. oo Maria Katharina. Besuch der Kunstgewerbeschule unter Franz -»Brochier und später Abendschüler bei Hans -»Werthner. Er war ein fleißiger Maler Nürnberger Architektur und fränkischer Landschaften, doch sind von ihm auch Portraits und Stilleben bekannt. 1932 wohnte er in der Karlstraße 17/1, später Pirckheimerstraße 44. Mitglied der Nbger. Kunstgenossenschaft, seit 1920 Mitglied der Künstlerklause, 1954 Mitglied des Künstlervereins. MuS: NÜRNBERG, MStN: Aquarelle, Zeichnungen; - , Slg. Grieb. Lit.:
322 Vollmer; Rösermüller, 1928; Dressler, 1930; Ausst.: 1933/3; 1934/3; 1950/1; 1951/2; 1952/3; 1953/1,-/2, -/3, -/7; 1954/1; 1955/2; 1956/1, -/3; 1957/2; 1958/1, -/2, —/3, - / I I ; 1959/2; 1960/1, -12, -/3; 1961/1; 1962/1,-/2,-/3,-/18; 1963/3; 1964/1; 1979/1. Eggert, Franz Xaver, Glasmaler, * um 1802 München oder Höchstädt/Donau - f 14. 10. 1876 München. Sohn des Leonhard, Sattlermeister in München, oo Nürnberg 21.8.1836 Anna Barbara, Tochter des Michael Gsell, Sporermeister. Ausbildung als Dekorationsmaler in Augsburg, ab 1824 Studium an der AdBK München. Ab 1829 arbeitete er in der kgl. Glasmalereianstalt, erst als Zögling, 1831 Anstellung, 1846 zum ständigen Glasmaler zweiter Klasse ernannt. Als Max Emanuel -»Ainmiller die Anstalt übernahm, wurde er entlassen. Er gründete eine eigene Firma, die auf der Münchner Industrie-Ausstellung 1854 drei Kirchenfenster und auf der Pariser Weltausstellung 1855 Porzellanmalereien zeigte. Bereits 1840 gab Eggert eine Mustersammlung gotischer Ornamente auf 42 Tafeln heraus, in der Verzierungen auf Grabsteinen, Chorgestühlen u. ä. aus Kirchen, auch in Nürnberg, erfaßt wurden. Werke: BADEN-BADEN, ev. Stadtkirche. HÖCHSTÄDT, Friedhofskapelle, 1845 u. 1849. KILNDOWN, Christ Church, um 1846. KÖLN, Dom. KONSTANZ, St. Stephan und Nikolaus. MÜNCHEN, Maria Hilf-Kirche. OFFENBURG/Baden: ev. Stadtkirche. REGENSBURG, Dom. Lit.: AKL; ThiemeBecker. Egglof, Georg, Kupferstecher, Zeichenlehrer, wohnte 1873/78 in der St. Johannis Mühlgasse 1. Egk, C., Plattner, wurde 1489 Meister. Egkert, August, Bildschnitzer, wohnte 1881 an der Spittlertormauer 24. Egkert, Margarethe, Illuministin, wohnte 1857 in L. 1253 (Zirkelschmiedsgasse 5). Egloffstein, Conrad, Großprior des Deutschherrenordens, t 1416 Nürnberg, begr. in St. Jakob, Grabmal in der NW-Ecke des Chores. Er stiftete 1416 die Egloffsteinkapelle an der Jakobskirche (1943 zerstört). Lit.: Murr, 1801; KDM Nürnberg, 1977, S. 58f. Egner, Marie, Landschafts- und Blumenmalerin, * 25. 8. 1850 Radkersburg/Steiermark - f 31. 3. 1940 Maria Anzbach/Österreich. Schülerin der Akademien in Graz und Düsseldorf, dort unter K. Jungheim, ab 1881 von K. Schindler in Wien. Seit 1882 auf Ausstellungen u.a. in Wien, Royal Academy in London 1888, Berlin 1896, 1898 und 1899, Pariser Weltausstellung 1900, Münchner Glaspalast 1901, Düsseldorf 1904. Anläßlich einer Süddeutschlandreise 1897 entstanden auch Bleistiftzeichnungen von Nürnberg. Drei Arbeiten wurden 1998 auf der Auktion Nr. 2 der Kunstauktionen nächst St. Sebald in Nürnberg angeboten. Werke: „Blick auf die Nürnberger Burg von Nordwesten"; „Blick auf den Sinwellturm"; „Blick auf das Sebalder Pfarrhaus", Bleistiftzeichnungen ca. 28 χ 19 cm. Lit.: AKL; Thieme-Becker. Egweiler, Heinrich, Maler, wurde in der 1363 begonnenen Meisterliste der Maler als Nachtrag aufgeführt und erscheint auch in der am 24.11.1370 angelegten Meisterliste. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Baader, 1860/62; Gümbel, 1906, S. 345. Egweiler, Hermann, Maler, erscheint am 25.3.1403 und am 19.10.1405 in den Losunglisten für St. Lorenz,
323 beim damaligen Kornmarkt (Josephsplatz/Ludwigsplatz) ansässig. A m 26.11.1408 wurde er mit einem (Brust-)Panzer im Harnischbuch erfaßt, damals im Barfüßerviertel w o h n h a f t . Vielleicht gehörte ihm ein H a u s im Pfarrgäßlein, das 1419 von einem Johannes Egweyler verkauft wurde. Lit.: Giimbel, 1906, S. 345; Kohn, N H b Lorenz. Egweiler, Sebald, Maler, * Eichstätt. A m 23.7.1397 und am 28.1.1400 in den Losunglisten f u r St. Sebald verzeichnet, ansässig beim Laufer Tor. A m 26.11.1408 wird er im Harnischbuch mit einem (Brust-)panzer genannt, damals w o h n h a f t im Milchmarktviertel. Lit.: Thieme-Becker; Gümbel, 1906, S. 345. E h a m s. Ö h a m Ehe, Friedrich, Trompetenmacher, get. 4. 2. 1669 Nürnberg - begr. 21. 2. 1743 Nürnberg. Sohn des -»Johann Leonhard I., Vater des -»Johann Leonhard III. und des -»Martin Friedrich I., alle Trompetenmacher, oo 17.8.1699 Margaretha, Tochter des Nicolaus -»Haubner, Zirkelschmied, bis 1717 sieben Söhne, drei Töchter. 1692 Meister. Friedrich arbeitete in der Werkstatt des Vaters, die er nach dessen Tod fortführte. Mz: F E Uber sechsstrahligem Stern. Friedrich Ehe m u ß ein fleißiger und gutbeschäftigter Meister gewesen sein, der bis ins hohe Alter tätig war, wie eine 1741 datierte Trompete zeigt. Die vielen von ihm erhaltenen Instrumente zeigen eine erstaunliche Vielseitigkeit, neben Trompeten und Posaunen befinden sich darunter auch doppelwindige Hörner. Er übernahm das väterliche Haus am Katharinengraben. Seit 1730 bis zu seinem Tod war er Gassenhauptmann. M u S : BERLIN, MIS. B R Ü S S E L , M I S des Kons. G R E I F E N S E E / S c h w e i z , M I S Bernoulli. INGOLSTADT, BAM. NÜRNBERG, GNM. SALZBURG, M I S . WIEN, M I S des K h M . Und in vielen weiteren Museen des In- und Auslandes. Lit.: Krautwurst, in: M G G 16, 19; Wörthmüller in: M V G N 45, 1954, S. 226 u. M V G N 46, 1955, S. 414; Pechstein, in: M V G N 59, 1972 mit Abb. Mz.; Meer, 1979 u. 1983; Huber, 1989. Franz Krautwurst Ehe, Georg, Trompeten- und Posaunenmacher, auch Händler, get. 25. 12. 1595 N ü r n b e r g - begr. 17. 4. 1668 Nürnberg. Sohn des -»Georg, Fingerhüter und Büchsenmeister; Bruder des -»Isaak; Vater des -»Johann Leonhard d. Ä. oo 30.7.1621 Susanna (begr. 27.9.1634), Tochter des Hieronymus Mühlhofer, Fingerhüter, die 400 fl. Mitgift erhielt, kinderlos; II) 26.1.1635 Margaretha (begr. 19.9.1643), Tochter des Lorenz Barth, Kürschner und Schwester des Georg -»Barth, Trompetenmacher, zwei Söhne; III) 20.7.1646 Margaretha, Witwe des Rotschmieddrechsels Hans -»Diebler. 1621 Meister. Mz: G E über Brustbild eines Mannes mit Turban nach rechts. A u s dem von ihm erhaltenen Instrument und aus seinem großen Wohlstand ist zu schließen, daß er zu den besten und bekanntesten Trompetenmachern der Familie zählte. Bereits 1622 lieh er seinem Bruder 600 fl. und seinem Schwiegervater 300 fl. Wegen seiner Teilnahme 1618 an einer Intrige gegen Hans -»Kümmelmann wurde er 1628 zu einer Geldstrafe von 200 fl. verurteilt. A m 27.2.1645 wurde er mit einer Unzuchtstrafe von 50 fl. belegt. Ehe war ein sehr prozeßfreudiger Mensch, der jahrelang gegen seinen Bruder, seinen Schwiegervater und einen Schwager vor Gericht zog. Bei seinem Tod
Ehe w o h n t e er a m Lorenzergraben. M u S : P A R I S , M I S des Konserv. Lit.: Krautwurst, in: M G G 16, 19; Wörthmüller, in: M V G N 45, 1954, S. 219-222 u. M V G N 46, 1955, S. 408; Pechstein, in: M V G N 59, 1972 mit Abb. Mz. Franz Krautwurst Ehe, Georg, Goldschmied, Silberarbeiter, get. 12. 1. 1733 N ü r n b e r g - begr. 6. 4. 1786 Nürnberg. Sohn des -»Johann Leonhard III., Posaunen- und T r o m p e t e n m a cher. oo 4.12.1769 Clara Maria (begr. 9.3.1792), T o c h ter des Händlers Johann A d a m H a m m a n . 1749-1755 Lehre bei Johann Lorenz -»Wernberger. A m 23.11. 1769 bestand er die Meisterprüfung und legte a m 25.11.1769 den Meistereid ab. Als Meisterstück präsentierte er einen Schwenknapf. Er w o h n t e in der Burgstraße 38, das Haus gehörte seiner Frau. Er erhielt ebenso w i e seine W i t w e ein „ u n b e s u n g e n e s " Begräbnis, an dem kein Geistlicher teilnahm. Lit.: Stockbauer, 1893; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 186; K o h n , N H b Sebald. Ehe, G e o r g Ernst, Zinngießer, f 29. 12. 1870 Nürnberg. Sohn des -»Johann Caspar, Zinngießer. 1837-40 Lehre bei Johann -»Kalb. Als Gesellenstück fertigte er ein Lavoir und eine Kanne. Seit April 1858 war er lt. Hintze G e s c h ä f t s f ü h r e r im U n t e r n e h m e n seiner Mutter. A m 2.7.1862 wurde er Meister und bekam die erledigte Konzession der W i t w e seines Lehrherrn. 1870 wohnte er in der Oberen Krämersgasse 3, das H a u s gehörte der Zinngießerswitwe A n n a Friedrike Ehe. Lit.: Hintze, Nr. 568; Sichling, 1870. E h e , Johann Isaak, Trompetenmacher, get. 23. 1. 1586 N ü r n b e r g - begr. 26. 8. 1632 Nürnberg. S o h n des Georg, Fingerhüter und Büchsenmeister; Bruder des -»Georg d. J., Trompetenmacher, oo 1607 M a r i a Christina (begr. 16.10.1632), Tochter des H a n s Christian, Weinschenk, ein Sohn, f ü n f Töchter. 1607 Meister (der Rotschmiede?). A m 24.12.1612 e r w a r b er um 1000 fl. das Eckhaus „zum scharfen E c k " a m Laufer Platz, dabei wurde er erstmals als T r o m p e t e n m a c h e r bezeichnet. 1613 verehrte er d e m Rat eine Quartposaune und „einen Dulzin von Messing", w o f ü r ihm der Rat 36 fl. schenkte, mit dem internen Vermerk, w e n n er sich dagegen beschweren sollte, noch 10 fl. zuzulegen. U m 1615 lieferte er für das Korps d e s Kaisers Matthias 20 Trompeten und dem K u r f ü r s t e n Johann Sigismund von Brandenburg 36 silberne T r o m p e t e n . Die erhaltenen Instrumente zeugen von einem großen Können. H ä u f i g schmückte er seine Instrumente bis zur Grenze des Möglichen mit prachtvoll gegossenen Zierstücken. U m 1620-27 betrieb er auch das Wirtshaus seines Schwiegervaters „Zum C r e u z g ä n g l e i n " (Kaiserstraße 6). Verschiedene Prozesse und die überschuldete Erbschaft seines Schwiegervaters dürften seinen wirtschaftlichen Niedergang herbeigeführt haben. Nach 1627 verpachtete er die Wirtschaft „etlicher Schulden halber" und widmete sich wieder seinem H a n d w e r k , w a s ihm jedoch keine wirtschaftliche Besserung m e h r brachte. 1620 und 1623 wurde er w e g e n Ehebruchs eingesperrt. N a c h seinem Tod standen 1670 fl. Schulden nur ein V e r m ö g e n von 111 fl. gegenüber. Seine Tochter Catharina heiratete am 3.12.1632 in Wöhrd b. Nbg. den Stadt-Corporal Leonhard Wisinger. M u S : M Ü N C H E N , B N M . N Ü R N B E R G , G N M . Lit.: Krautwurst, in: M G G 16, 19; Wörthmüller, in: M V G N 45, 1954, S. 2 1 5 - 2 1 9 u.
Ehe M V G N 46, 1955, S. 406; Pechstein, in: M V G N 59, 1972, S. 202; Meer, 1979 u. 1983; Huber, 1989; Krauß, Exulanten 2006, S. 142f.; Kohn, N H b . Lorenz. Ausst.: 1998/11 S. 42. Franz Krautwurst Ehe, J o h a n n Caspar, Zinngießer, f vor 1858 Nürnberg. Er war offensichtlich kein Meister, da bei Hintze nur als Vater des -»Georg Ernst verzeichnet. Lit.: Hintze, Nr. 568. Ehe, J o h a n n Friedrich, Goldschmied, Gold- und Silberarbeiter, get. 6. 1. 1735 N ü r n b e r g - f 23. 3. 1808 Nürnberg. Sohn des Albrecht, später Stadtröhrenmeister, Bruder des -»Martin Friedrich, Zinngießer. U n verheiratet. 1750-56 Lehre bei Georg Nicolaus I. -»Bierfreund. U m 1760 arbeitete er als Geselle in Augsburg. A m 15.9.1773 bestand er die Meisterprüf u n g und wurde a m 18.9.1773 als Meister vereidigt. Sein Meisterstück war ein „mit Blumen und Laubwerk gezierter, fleißig gearbeiteter Armleuchter", der mit „recht w o h l " beurteilt wurde. 1795-99 und 1805-08 Geschworener. M z : IF über E im Dreipaß. Von ihm haben sich viele Objekte erhalten, darunter zahlreiche Judaica. Daneben fertigte er G e f ä ß e f u r Heißgetränke und Becher mit Schuppenmuster. 1789 war er Besitzer des Hauses N e u e Gasse 31. M u S : K Ö L N , Stadtmus. N Ü R N B E R G , G N M . Lit.: A K L ; Rosenberg 4304; Stockbauer; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 187; Kohn, N H b Sebald. Ausst.: 1992/18. Ehe, Johann Kaspar, Kupferstecher, + 22. 3. 1865 Nürnberg. Sohn des -»Johann Lorenz Jacob, Zinngießermeister, wohnte in S. 538 (Obere Krämersgasse 3), das früher seinem Vater gehört hatte. Ehe, J o h a n n Leonhard I., Posaunen- und Trompetenmacher, Musiker, get. 7. 12. 1638 Nürnberg t 19./20. begr. 22. 7. 1707 Nürnberg, ehemals Grab Nr. 1689 auf dem Johannisfriedhof. Sohn des -»Georg, Trompetenmacher; Vater des -»Johann Leonhard II. und des -»Friedrich, beide Trompetenmacher, oo 29.7.1663 Barbara (* 1640 - begr. 2.5.1673), Tochter des Cyprian Seyferheld, engl. Gewandbereiter, drei Söhne, zwei Töchter. Ausbildung bei seinem Vater. 1663 Meister. Mz: H L E zwischen sechsstrahligem Stern. Der Musikinstrumentenbau machte ihn zu einem wohlhabenden Mann. A m 22.8.1679 ersteigerte er ein Anwesen mit mehreren Mietwohnungen am Katharinengraben (Peter-Vischer-Straße), den Kaufpreis von 925 fl. bezahlte er bar. Er war zeitlebens auch als Musiker tätig. Seine Tochter Margaretha Barbara heiratete am 4.3.1691 den Goldschmied Johann Conrad -»Hauch. M u S : B R Ü S S E L , M I S des Kons. LEIPZIG, M I S der Univ. Lit.: Trechsel, 1735, S. 531; Krautwurst, in: M G G 16, 19; Jahn, 1925; Wörthmüller, in: M V G N 45, 1954, S. 216, 223 u. M V G N 46, 1955; Pechstein, in: M V G N 59, 1972 mit Abb. M z ; Archiv zur Nbger. G S K im G N M . Franz Krautwurst Ehe, Johann Leonhard II., Trompetenmacher, get. 18. 6. 1664 Nürnberg - begr. 10. 7. 1724 Nürnberg, ehemals Grab N r . 1689 auf dem Johannisfriedhof. Sohn des -»Johann Leonhard I., Bruder des -»Friedrich, Vater des Wolf M a g n u s I., alle Trompetenmacher, co 17.2.1690 Susanne Maria Heckel (* Henfenfeld begr. 23.3.1705), drei Söhne, sechs Töchter. Ausbild u n g und Geselle bei seinem Vater. 1690 Meister. Mz: I L E zwischen männlichem Kopf mit Turban. Ehe war ein beachtlicher Meister der Treibarbeit und schenkte
324 der kunstvollen Verzierung seiner Instrumente besondere Aufmerksamkeit. W o h n u n g und Werkstatt befanden sich am Lorenzer Graben. 1700 und 1720 Gassenhauptmann. Er hinterließ ein Erbgut von 3052 fl., darunter eine Hausorgel und ein Clavichord. Seine Tochter Susanna Magdalena heiratete am 5.11.1714 den Zinngießer Johann Christoph -»Marx. MuS: B A S E L , M I S des Hist. Mus. B E R L I N , MIS. B R A U N S C H W E I G , M I S . I N G O L S T A D T , B A M . LEIPZIG, M I S der Univ. M Ü N C H E N , B N M . W I E N , M I S des H M . Und in vielen weiteren Museen des In- und Auslandes. Lit.: Trechsel, 1735, S. 531; Krautwurst, in: M G G 16, 19; Wörthmüller, in: M V G N 45, 1954, S. 224 und M V G N 46, 1955, S. 411; Pechstein, in: M V G N 59, 1972 mit Abb. Mz. Franz Krautwurst Ehe, J o h a n n Leonhard III., Trompetenmacher, get. 13. 3. 1700 N ü r n b e r g - begr. 19. 11. 1771 Nürnberg, ehemals Grab auf dem Rochusfriedhof. Sohn des -»Friedrich; Vater des -»Wolf M a g n u s II., beide Trompetenmacher. oo 24.5.1726 Margareta, Tochter des Wolf Heller, Bäcker, 14 Kinder. Geselle seines Vaters. 1720 wurde er wegen V e r f u h r u n g einer Bürgerstochter 14 Tage eingesperrt. A m 3.11.1722 wurde er Meister. Mz: I L E zwischen männlichem Brustbild mit Turban nach links. N a c h dem frühen Tod seines Vetters -»Wolf M a g n u s I. übernahm er die Werkstatt und das Mz. von dessen Vater -»Johann Leonhard II. Die Werkstatt befand sich in der Kothgasse (Brunnengasse). Viele erhaltene Instrumente zeugen von Fleiß und Können, trotzdem bedrängten ihn gegen Ende seines Lebens wirtschaftliche Schwierigkeiten, die den allmählichen Niedergang des Trompetenmacherhandwerks in der zweiten Hälfte des 18. Jh. kennzeichnen. Er erhielt ein „unbesungenes" Begräbnis, bei dem kein Geistlicher anwesend war. Seine W i t w e wurde am 20.12.1771 ins Heilig-Geist-Spital aufgenommen. MuS: B E R L I N , MIS. LEIPZIG, M I S der Univ. M Ü N C H E N , B N M ; - , Deutsches Mus. - , Städt. MIS. N Ü R N B E R G , G N M . S A L Z B U R G , M I S . WIEN, M I S des K h M . Und in vielen weiteren M u s e e n des In- und Auslandes. Lit.: Krautwurst, in: M G G 16, 19; Wörthmüller, in: M V G N 45, 1954, S. 228 u. M V G N 46, 1955, S. 418; Pechstein, in: M V G N 59, 1972 mit Abb. Mz.; Meer, 1979; Meer, 1982; Huber, 1989. Franz Krautwurst Ehe, Johann Lorenz Jacob, Zinngießer, * 1793 Nürnberg - t 2. 1. 1848 Nürnberg. Sohn des -»Martin Friedrich, oo 11.4.1821 A n n a Friederike Baier (* 1798), Kinder. Sein Meisterstück arbeitete er bei Georg Nicolaus -»Starck und wurde am 15.10.1820 Meister. 1829 gehörte ihm das H a u s S. 538 (Obere Krämersgasse 3), das vor 1863 in den Besitz seiner Witwe überging und ihr 1870/81 noch gehörte. 1870 führte sie auch den Kramladen Nr. 14 am Hauptmarkt. Lit.: Hintze, Nr. 532-533 mit Abb. Mz. Ehe, Martin Friedrich I., Trompetenmacher, get. 23. 7. 1714 N ü r n b e r g - begr. 28. 5. 1779 Nürnberg. Sohn des -»Friedrich, oo 12.11.1653 Barbara Lang ( t nach 1779), Zirkelschmiedstochter, kinderlos. Geselle bei seinem Vater, am 3.7.1742 Meister. Nach dem Tod seines Vater übernahm er dessen Werkstatt am Katharinengraben. Mz: M. F. E. zwischen sechsstrahligem Stern, teilw. verwendete er auch das unveränderte Mz. seines Vaters, so daß ihm nur die nach
325
Ehenfelder
1743 dat. Instrumente zweifelsfrei zugeschrieben werden können. Seine Beerdigung erfolgte als Dreierleiche, bei der drei Geistliche anwesend waren. MuS: WIEN, MIS des KhM. Lit.: Krautwurst, in: MGG 16, 19; Wörthmüller, in: MVGN 45, 1954, S. 227 u. MVGN 46, 1955, S. 422; Pechstein, in: MVGN 59, 1972 mit A b b . M z . ; 1983.
Franz Krautwurst
Ehe, Martin Friedrich II., Zinngießer, * Nürnberg - t Anfang Juli 1798 Nürnberg. Sohn des Albrecht, Röhrenmeister, Bruder des -»Johann Friedrich, Goldschmied. oo Helena Regina Hutzier, mind, drei Kinder. 1760-64 Lehre bei Johann Andreas -»Steinmetz. Seine Meisterstücke arbeitete er bei Johann Balthasar -»Sichelstiel und wurde am 15.3.1774 in die Meisterliste eingetragen. 1787-90 Geschworener. Laut Quartiergeldliste 1797/98 wohnte er in S. 839 (Spitalgasse 10). Lit.: Hintze, Nr. 441. Ehe, Wolf Magnus I., Trompetenmacher, Musiker, get. 22. 11. 1690 Nürnberg - begr. 16. 3. 1722 Nürnberg. Sohn des -»Johann Leonhard II. oo 1.12.1716 Maria Helena Pfeiffer, kinderlos. Geselle seines Vaters, am 20.2.1714 Meister. Mz: W Μ E über Lorbeerkranz. Er war auch als Musiker tätig. 1719 wurde er wegen seines „gott- und ruchlosen Lebens, auch üblen Aufflihrens gegen sein Eheweib" vor den Rat zitiert. Eine gegen ihn verhängte Turmstrafe wurde unter der Bedingung ausgesetzt, daß er innerhalb von acht oder zehn Tagen seine rückständigen Steuern bezahlte. Bei seinem Tod wohnte er in der Kotgasse (Brunnengasse). Lit.: Krautwurst, in: MGG 16, 19 f.; Wörthmüller, in: MVGN 45, 1954, S. 225 u. MVGN 46, 1955, S. 423; Pechstein, in: MVGN 59, 1972 mit Abb. Mz.; Meer, 1979.
Franz Krautwurst
Ehe, Wolf Magnus II., Trompetenmacher, get. 1. 12. 1726 Nürnberg-begr. 19. 1. 1794 Nürnberg. Sohn des -»Johann Leonhard III. oo I) Barbara (begr. 21.12. 1787, unbesungen); II) Margaretha; beide Ehen kinderlos. Zunächst in der Werkstatt des Vaters tätig, am 30.3.1751 Meister. Mz: W Μ E zwischen nach rechts blickendem Kopf mit Turban, teilw. auch mit vollem Namen signiert. 1787 wohnte er auf dem Lorenzer Platz. Er war der letzte Trompetenmacher der Familie Ehe. MuS: BRAUNSCHWEIG, Landesmus. BRÜSSEL, MIS. DEN HAAG, Gemeentemus. NÜRNBERG, GNM. Lit.: Krautwurst, in: MGG 16, 19f.; Wörthmüller, in: MVGN 45, 1954, S. 228 u. MVGN 46, 1955, S. 425; Pechstein, in: MVGN 59, 1972 mit A b b . M z . ; H u b e r , 1989.
Franz Krautwurst
Ehelich (Eylisch), Ambrosius, gen. „von Sidon", Buchdrucker, oo I) 7.6.1553 Magdalena Diern, mind, ein Sohn; II) 12.7.1568 Ursula Holzapfel (get. 27.9. 1542). Wurde am 31.7.1568 Bürger. Lit.: BFFK, Bd. 20, 1997, S. 184. Ehemann s.a. Ehmann Ehemann (Eeman), Hans, Maler, wurde am 6.11. 1512 Bürger und zahlte 4 fl. Lit.: AKL; ThiemeBecker; Gümbel, 1906, S. 345. Ehemann, Hans, Goldschmied, Goldarbeiter. Im retrospektiv angelegten Goldschmiedeverzeichnis von 1652 ist er als Meister vor 1514 verzeichnet, sonst in keiner zeitgenössischen Quelle nachweisbar. Lit.: Stockbauer, 1893 Nr. 199. Ehemann (Eemon), Hans, Kunstschlosser, f 1. 4. 1551 Nürnberg. 1524 Bürger und Meister auf dem
Schlosserhandwerk, wofür er 3 fl. zahlte. Er gilt um 1540 als der Erfinder des Buchstabenschlosses sowie einer doppelseitig drehbaren Türe, die 1572 als sog. Religionstüre in Wien bekannt wurde. Letztere Erfindung wird für Ehemann allerdings angezweifelt, da eine solche Konstruktion bereits in einer 1505 datierten illustrierten Nürnberger Bildhandschrift beschrieben ist (ehemals Berlin, Staatsbibliothek). 1525 erwarb er um 31 fl. rh. das Haus Obere Schmiedgasse 40 mit Hinterhaus Am Ölberg 27, das er 1541 um 150 fl. wieder verkaufte. Seine Tochter Margaretha heiratete am 26.2.1544 Caspar Herz, Wirt zur Goldenen Gans. Die Ehemannstraße wurde nach ihm benannt. Lit.: AKL; Doppelmayr, 1730; Roth, 1802, S. 75; Neudörfer-Lochner, 1875; MVGN, 31, 1933, S. 225; Stadtlexikon 2000; Tacke, 2001 Stammtafel 20, Kohn, NHb Sebald. Ehemann, Karl-Heinz, Maler, * 1931 Nürnberg. 1946-49 Malerlehre, bis 1955 als Malergeselle tätig, nebenbei autodidaktisches Studium der Malerei. Seit 1959 freischaffender Künstler. Wohnte 1967 in Nürnberg, 1989 in Erlangen, Lachnerstraße 78. Mitglied im BBK. MuS: NÜRNBERG, MStN. Lit.: Lohrey, 1989, S. 37. Ausst.: 1959/14; 1967/1; 1969/14; 1970/2. Ehemann (Eeman, Ehmann), Peter, Steinschneider, t Juli 1558 Nürnberg. 1510 erstmals im Dienste der Familie Tucher erwähnt. Am 22.5.1523 verkaufte er für 38 fl. ein Haus in der Neuen Gasse an den Maler Hans -»Plattner. 1540 wurde er von Johann -»Neudörfer als Nachbar des Steinschneiders Daniel -»Engelhard unter der Veste wohnend bezeichnet. 1557 verkaufte er um 410 fl. rh. und lebenslanges kostenloses Wohnrecht das Eckhaus Neue Gasse/Tucherstraße 46. Bei seinem Tod wurde er als „auf einer Stelzen (Holzbein) gehend" bezeichnet. MuS: MÜNCHEN, BNM. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Neudörfer-Lochner. 1975; Bosch, in: GNM M, 1889; Burger, 1972 Nr. 6111; Kohn, NHb Sebald. Ehenfelder, Andreas, Seidensticker, oo vor 1491 N. N. Ab 1475 lehrte er Barbara, die Tochter des Handelsmannes Hans Praun, das Seidensticken, die Ausbildung sollte zwei Jahre dauern. 1476 war er bei Praun mit 15 fl. verschuldet. 1490 hatte er Streit mit dem Seidensticker Sebastian von Schleusingen, der zugunsten des letzteren entschieden wurde. Im gleichen Jahr war er beim Straßburger Goldschmied Paulus Erbenpeck verschuldet, wie aus einem im Briefeinlaufregister aufgeführten Schreiben des Straßburger Rates nach Nürnberg hervorgeht. 1491 hatte Ehenfelder eine Auseinandersetzung mit dem Abt des Stiftes Tepl. In dieser Zeit war er auch mit der Fertigung von Kirchenschmuck für Zwickau beauftragt. Am 21.10.1494 bat der Nürnberger Rat den Bischof Benedict von Camin, Ehenfelder gemäß seines Schuldbriefes zu bezahlen. Er ist vielleicht identisch mit dem ohne Beruf genannten Endres Ehenfelder, der 1465 ein Haus „am egk an der Zistelgassen" (Albrecht-Dürer-Straße 6) besaß, das er 1485 verkaufte. Lit.: Stadtbibliothek Nürnberg, Amb 22.8°, Memorialbuch Hans Praun, fol. 81v; Gümbel, 1916, S. 166-167; Kohn, NHb Sebald. Ehenfelder, Hans, Seidensticker, f Sept. 1499 Nürnberg, oo Kunigunde (f 1493). 1458 wurde er als Besitzer eines Hauses gegenüber dem Kürschnerhaus (Herzgasse 13) erwähnt. Dieses verpfändeten er und
Ehenfelder seine Frau Kunigunde am 10.1.1492 ihrem Sohn -»Sebald, dem sie 97 fl. rh. schuldeten. Lit.: Giimbel, 1916, S. 167; Kohn, N H b Sebald. Ehenfelder (Ehrenfelder), Hans, Goldschmied, Silberarbeiter. Am 22.5.1478 wurde er als Meister vereidigt. 1481 erscheint er bei den Goldschmieden im Ämterbüchlein. 1493 wurde ein Hans Ehenfelder als Schuldner beim Konvent des Predigerklosters in Speyer erwähnt. Die Schulden von 117 fl. sollten aus seinem elterlichen Erbteil und einer Leibrente aus Weißenburg bezahlt werden. Die Vollmacht zur Einbringung des Betrags wurde Michael -»Wolgemut übertragen. Vermutlich bezieht sich der Eintrag auf den Goldschmied, da in einem Rv. vom 7.4.1495 eine „Ehenfelderin, goldsmidin" bei der Auszahlung eines ihr zustehenden Leibgedinges zu Weißenburg unterstützt werden sollte. Besonders eingesetzt hatten sich fur sie die „Hauptleute von Prag"; möglicherweise hatte der Goldschmied gute Beziehungen zur böhmischen Hauptstadt. Ein Schreiben aus Weißenburg wegen des Leibgedinges, auf das Ehenfelders Frau Anspruch erhob, ist 1495 auch im Briefeinlaufregister des Rates erwähnt. Lit.: Stockbauer, 1893 Nr. 128; Gümbel 1922, S. 294; Archiv zur Nbger. GSK im GNM. Ehenfelder, Sebald, Seidensticker, t 1505 Nürnberg. Sohn des -»Hans, Seidensticker, oo Ursula ( t Dez. 1505). Am 10.1.1492 war er Gläubiger seiner Eltern, die ihm dafür ihr Haus Herzgasse 13 verpfändeten; in einer posthumen Nachbarschaftsnennung von 1508 wurde er als ehemaliger Besitzer dieses Anwesens erwähnt. Er starb 1505 an der damals grassierenden Pest; Testament von 1505 vorhanden, als Nachlaßvollstrecker waren Michael -»Wolgemut, Simon Zwölffer und Ursula Ehenfelder eingesetzt. Ehenfelder hatte zwei Brüder Hans und Matthes. Unklar ist, ob Hans mit dem Goldschmied gleichen Namens identisch ist. In Sebalds Testament ist eine Infula erwähnt, die Ehenfelder dem Goldschmied Nicolaus -»Dürer zum Verkauf mitgegeben hatte; diese war ihm aber infolge eines durch Graf Asmus von Wertheim ausgeführten Raubüberfalls abhanden gekommen. Falls sie wieder beschafft und verkauft werden könne, wurde die Verwendung des Verkaufserlöses festgelegt. Haus, Hof und Außenstände sollten an die Witwe Ursula fallen, die allerdings wenig später auch verstarb. Die Brüder Hans und Matthes Ehenfelder sollten je 20 fl. bekommen, wobei der Teil von Matthes nicht an diesen ausgezahlt, sondern angelegt werden sollte. Lit.: Gümbel, 1916, S. 167; Burger 1961, Nr. 5433. Ehenheim, Johannes von, Dr., Pfarrer, Stifter, t 19. 4. 1438 Nürnberg, begr. in der Lorenzkirche. Ihm wurde die Pfarrstelle von St. Lorenz durch den Bamberger Bischof verliehen, gegen den Willen des Nürnberger Rates, der Dr. Konrad -»Konhofer favorisiert hatte. Ehenheim starb nach der kurzen Amtszeit von eineinhalb Monaten. Sein künstlerisch bedeutendes gemaltes Epitaph hing ursprünglich am Pfeiler nIV in der Lorenzkirche, nicht weit von seiner Grabstelle, jetzt am Pfeiler sXII. Es zeigt Ehenheim als Adoranten mit Almucia vor drei Heiligen (Lorenz, Kunigunde, Heinrich), die ihn dem Schmerzensmann empfehlen, und ist durch die hier zum Ausdruck kommenden kirchenpolitischen Anspielungen (bewußte Wahl der
326 Bamberger Heiligen, die als Fürbitter mit dem Stifter einen auffallend engen physischen Kontakt unterhalten) von besonderem Interesse. Lit.: Hilpert, 1827; Schleif, 1990, S. 155-157; Wolfgang Schmid: Stifterbilder als historische Quelle: Köln und Nürnberg im 15. und 16. Jahrhundert, in: GNM A, 1994, S. 117f. Ausst.: 1931/4. Ehinger, Gabriel, Zeichner, Kupferstecher, * 1652 Augsburg - t 1736 Augsburg. Lehre vermutlich bei J. H. Schönfeld. Durch Heirat übernahm er 1686 den Verlag des Marx Anton Hannas. Er stach u.a. Illustrationen für Endter-Bibeln. Er war Organist auch bei St. Anna in Augsburg. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Oertel, in: MVGN 70, 1983, S. 113. Ausst.: 1968/11. Ehmann s.a. Ehemann Ehmann, Johann Wolfgang (Maler, 1731) s. Kleemann, Johann Wolfgang Ehmann, Konrad, Maler, Graphiker, Restaurator, * 7. 12. 1919 Nürnberg. Sohn des Michael, Malermeister. Vierjährige Lehre bei seinem Vater, anschließend 3 Vi Jahre Volontär bei Konrad -»Kraemer. 1937-44 Studium an der AdBK Nürnberg unter Otto Michael -»Schmitt und an der Akademie fur angewandte Kunst in München unter K. H. Dallinger. Seit 1945 freischaffend im profanen und sakralen Bereich tätig. Ehmanns Arbeitsgebiet umfaßte Freskomalerei, Sgraffiti, Mosaiken, figürl. Malerei, Portraits, Stilleben, Landschaften in Öl- und Mischtechnik, Aquarelle, Zeichnungen. Er hatte viele Jahre einen Lehrauftrag fur Aquarellmalerei und Zeichnen an der Volkshochschule Fürth. 1983 befand sich sein Atelier in der Erfurter Straße 36. Er war Besitzer des Hauses in Buch, Kraftshofer Hauptstraße 16, wo er viele Jahrzehnte wohnte. Seine Arbeit wurde 1982 mit der Euro-Goldmedaille und der Ehrenkette „Ami de l'Europe" des europäischen Kulturkreises Baden-Baden gewürdigt. Mitglied im Berufsverband bildender Künstler und der Künstlervereinigung Erlenstegen. Ein Teil seines schriftlichen Nachlasses befindet sich im Archiv für Bildende Kunst im GNM. Werke: ASCHAFFENBURG, Stadttheater: klassizistische Malereien. BAYREUTH, Villa Wahnfried: Malereien. MÖHRENDORF, ev. Pfarrkirche: Glasfenster, 1973. NÜRNBERG, Rathaus Wolffscher Bau: Restaurierung des großen Saals. ROTHENBURG/Tauber: Restaurierung des Riemenschneideraltars. Lit.: BBK, 1984; N Z vom 14.9.1989. Ausst.: 1941/6; 1947/1; 1948/1; 1982/9; 1985/2; 1986/21; 1987/10; 2004/6 S. 106. Ehrenhamer, Elsbeth s. Eretzhamer, Elisabeth Ehret, Georg Dionysius, Zeichner, Maler, Kupferstecher, * 30. 1. 1708 Heidelberg - f 9. 9. 1770 Chelsea/England. Sohn des Ferdinand Christoph Ehret, Hofgärtner, oo 1738 Susanna Kennet. Schon als Knabe war er selbst als Gärtner tätig, wahrscheinlich lernte er beim Karlsruher Blumenmaler August Wilhelm Siewert, mit dem er zusammen in den 1720er Jahren im Garten des Markgrafen Karl III. Wilhelm von BadenDurlach arbeitete. 1728 verließ er Karlsruhe zusammen mit seinem Bruder Ferdinand Christian. 1730 kam er nach Regensburg, wo er fur den Apotheker Johann Wilhelm Weinmann und den Bankier Hieronymus Löschenkohl Pflanzen malte. Von Christoph Jacob -»Trew gefordert und für diesen tätig, bot er 1731 an, Vorlagen von seltenen Pflanzen aus Regensburger
327 Gärten zu 1 fl. das Stück für Trew zu malen. Mit Brief vom 1.1.1732 bot Beurer, ein Vetter Trews, ein „Herbarium pictum vivum" Ehrets für 200 fl. zum Kauf an, von dem 564 Vorlagen bereits gemalt seien, Ehret wolle es jedoch auf 600 Abbildungen komplettieren. Trew vermittelte die Sammlung weiter an den Nürnberger Stadtarzt Johann Wilhelm -Möring und wurde Anfang April 1773 Meister. Zum Schluß wohnte er in L. 533 (Pfannenschmiedsgasse 5-7). Lit.: AKL (unter Aeygner); Hintze, Nr. 439-440. Eilfer (Elfer, Eillffert), Johann Konrad, Bildhauer, oo Ursula Margaretha. 1780 erhielt er den Stadtschutz. Sein 1774 verstorbener Großvater war Pflasterer auf der Peunt. Bei der Bestattung einer Totgeburt am 12.10.1781 wohnte er im Krämersgäßlein. 1787 sollte seine geisteskranke Frau verwahrt werden. Lit.: Schwemmer, 1974, S. 60. Eimmart, Christoph David, Maler, * Königsberg i. Bay. - t vor 1616. oo Kunigunde Strüb. Stammvater der Künstlerfamilie. 1594-98 Lehre in der gemeinsamen Werkstatt von Georg -»Gärtner Vater und Sohn in Nürnberg. Nach der Ausbildung ließ er sich in Königsberg/Bay. nieder. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Bosch, in: GNM M, 1899. Eimmart, Georg Christoph d. Ä., Maler, Kupferstecher, * 6. 12. 1603 Königsberg/Bay. - t 18. 9. 1658 Regensburg. Sohn des -»Christoph David, Maler, oo I) Regensburg 4.9.1629 Ursula Chuntz ( t 12.8.1634, an der Pest), Goldschmiedetochter, ein Sohn überlebend, zwei Töchter verstorben; II) 20.4.1635 Christina Lang (* Enß/Österreich - f 17.7.1654), fünf Kinder, darunter -»Regina Christina; III) 16.1.1655 Maria Salome Ernst. 1616 Lehre bei Michael Schramm in Haßfurt, wo er nach vierjähriger Lehrzeit weitere 15 Monate als Geselle tätig war. Seit 1622 Geselle bei Hermann Wivernitz in Regensburg, wo er 1629 Bürger wurde. Hofmaler des Fürstbischofs von Freising. Er war ein gefragter Portraitist, malte aber auch Landschaften und Küchenstilleben. Außerdem übernahm er Aufträge für den sakralen Bereich und schuf Fassadenmalereien. 1653 fertigte er von der Ehrenpforte zur Krönung König Ferdinands IV. in Regensburg ein graphisches Blatt in mehreren Techniken (Radierung, Kupferstich, Typendruck und Holzschnitt); das Blatt wurde von Paulus -»Fürst in Nürnberg verlegt. Panzer verzeichnete sein Portrait sowie ca. 20 Portraitstiche Nürnberger Bürger, zu welchen er die Vorlagen teilweise selbst fertigte. Eimmarts Sohn Hans Georg trat am 22.5.1645 eine Buchbinderlehre an, wofür der Vater 40 fl. Lehrgeld zahlte. Tochter Regina Christina heiratete am 19.6.1654 Jakob von -^Sandrart. MuS: NÜRNBERG, GNM; - , MStN. Lit.: NDB; AKL; Thieme-Becker; Doppelmayr, 1730; Fuhse, in: GNM M, 1893; Schrötter, 1908; AdBK, 1933; Barock, 1962; Schwemmer, Kunst 1974; Abeler, MdU, S. 158; Oertel, in: MVGN
Eimmart 70, 1983, S. 113; Doris Gerstl: Drucke des höfischen Barock in Schweden. Der Stockholmer Hofmaler David Klöcker von Ehrenstrahl und die Nürnberger Stecher Georg Christoph Eimmart und Jacob von Sandrart, Berlin 2000; Gerstl, in: GNM A, 2002, S. 275; Stadtlexikon 2000. Ausst.: 1998/11 S. 72. Eimmart, Georg Christoph d. J., Maler, Kupferstecher, Mathematiker, Astronom, Verleger, Mechaniker, * 22. 8. 1638 Regensburg - f 5. begr. 9. 1. 1705 Nürnberg. Sohn des -»Georg Christoph d. Ä. oo Nürnberg 20.4.1668 Maria (get. 11.8.1644 - t 31.10.1722 im RTB eingetragen, in Altdorf), Tochter des Christoph Walther, Waagmeister, eine Tochter. Schüler seines Vaters und seines Schwagers Jakob von -»Sandrart. 1655-58 Studium der Mathematik, Astronomie und Rechtswissenschaft in Jena, u.a. beim Mathematiker Erhard Weigel. 1658 Rückkehr nach Regensburg. 1660 ließ er sich in Nürnberg nieder, erwarb aber nie das Bürgerrecht. Seit 1662 ist er als Zeichner und Radierer für die Druckerei -»Endter nachweisbar, für die er u.a. Bibel-Illustrationen fertigte. Seit 1667 erschienen seine bekannten Stadtprospekte. Später lieferte er Tafeln zu Joachim von -»Sandrarts „Teutsche Academie ...", deren erster Teil 1675 erschien. Über einen längeren Zeitraum fertigte er auch Kupferstiche für David Klöcker in Stockholm nach dessen Vorlagen. 1683 wurde ihm angeboten, nach Stockholm überzusiedeln, von wo er einen Ruf als Hofkupferstecher erhalten hatte. 1672 wurde er Mitdirektor, 1699-1704 alleiniger Direktor der Malerakademie. Eimmart konstruierte und verbesserte astronomische Meßinstrumente wie Sextanten, Quadranten usw., die teilweise vom Nürnberger Stadtuhrmacher Johann Carl -»Landeck gebaut wurden. 1678 wurde durch seine Initiative die Sternwarte auf der Vestnertorbastei der Burg erbaut. Seine astronomischen Beobachtungen und Ergebnisse hielt er in umfangreichen Aufzeichnungen fest. Seine Erd- und Himmelsgloben mit einem Nürnberger Schuh 0 (30-32 cm) waren bereits länger geplant, wurden jedoch erst 1704 und nach seinem Tod 1705 montiert. 1692 brachte er eine Frankenkarte in 64 Teilblättern heraus, die bei Wolfgang Moritz -»Endter verlegt wurde. 1737 erschien das Kartenwerk in dritter Auflage als Buch mit 68 Karten und Ortsregister. Seine Nürnberger Prospekte wurden von Jeremias -»Wolff in Augsburg nachgestochen. Er wohnte in einem Eckhaus an der Fleischbrücke. Panzer verzeichnete ca. 27 Portraitstiche Nürnberger Bürger mit seiner Signatur, ebenso sein Selbstportrait. Die Sternwarte auf der Burg wurde 1705 vom Rat erworben, die Aufsicht darüber erhielt sein Schwiegersohn Johann Heinrich -»Müller. Werke: Verz. seiner Nürnberger Prospekte s. C. G. Müller, 1791, S. 3, 20, 74, 76, 131, 170, Forts. I, S. 2, 13, 37; Verz. seiner Veröffentlichungen s. Will, GL I, S. 333f. MuS: N Ü R N BERG, GNM; - , MStN. St. PETERSBURG, Saltykow-Scedrin Bibliothek: schriftlicher Nachlaß. Lit.: NDB; AKL; Thieme-Becker; Feyl: Der Leningrader Eimmart-Nachlaß und seine wissenschaftliche Bedeutung, in: Wissenschaftliche Zeitschrift der FriedrichSchiller-Universität Jena, 1958/59, S. 41-47; Lore Sporhan-Krempel, in: Arch. f. Gesch. d. Buchwesens 21, 1980; Abeler, MdU, S. 158; Stadtlexikon 2000; Doris Gerstl: Drucke des höfischen Barock in Schwe-
Eimmart den. Der Stockholmer Hofmaler David Klöcker von Ehrenstrahl und die Nürnberger Stecher Georg Christoph Eimmart und Jacob von Sandrart, Berlin 2000; Dies., in: GNM A, 2002, S. 275f.; Hans Gaab: Zur Geschichte der Eimmart-Sternwarte, Spezialausgabe des Regiomontanusboten, Nürnberg März 2005. Ausst.: 1907/3; 1966/3; 1968/9; 1977/1; 1998/11, S. 206-210; 2002/4. Eimmart, Maria Clara, verh. Müller, Malerin, Zeichnerin, Kupferstecherin, Astronomin, get. 27. 5. 1676 Nürnberg - f 28. 10. begr. 3.11. 1707 Nürnberg, ehemals Grab auf dem Johannisfriedhof. Tochter des -•Georg Christoph d. J. oo 20.1.1706 Johann Heinrich -»Müller, Professor für Mathematik und Physik, ein Sohn. Unterricht im Malen, Zeichnen und Radieren sowie in Mathematik, Geometrie und Astronomie bei ihrem Vater, ferner lernte sie Latein und Französisch. Mitarbeit bei den astronomischen Beobachtungen ihres Vaters. Vom 11.1.1693 bis 8.3.1698 zeichnete sie auf der Sternwarte ca. 250 teleskopierte Mondphasen, um eine verbessere Mondkarte zu entwerfen. In ihrer Jugend zeichnete sie Blumen, Vögel und Früchte sowie Portraits; die Zeichnungen sind verschollen. In der am 1.8.1825 in Nürnberg versteigerten Slg. ->Derschau befand sich ein sign, und 1790 dat. Bild eines Altars mit Blumenvase. Sie starb kurz nach der Geburt eines Sohnes im Wochenbett, bei ihrem Tod wohnte sie an der Fleischbrücke, auf der Lorenzer Stadtseite. MuS: NÜRNBERG, GNM. St. PETERSBURG, Saltykow-Scedrin Bibliothek: Zeichnungen der Mondphasen. Lit.: ADB; NDB; Thieme-Becker; Doppelmayr; Will, GL II, S. 673f.; Füßli, KL; Barock, 1962; Pilz, 1977; Ludwig, 1998, S. 360; Stadtlexikon 2000. Einberger, Josef, Lichtdruckoperateur. 1881 wohnte er in der Äußeren Laufer Gasse 30. 1906 erscheint sein Name bei den Lichtdruckanstalten, ansässig in der Reuterstraße 3. Werke: „Nürnberg's Vergangenheit und Gegenwart in malerischen Darstellungen" von Wilhelm Ritter, Text von Hans Boesch, Lichtdruck von J. Einberger, 1888. Ausst.: 1999/1; 1994/11, Abb. 330. Einwag, Johann Christoph, Maler, get. 8. 3. 1644 Nürnberg - f 24. 4. 1666 im RTB eingetr., Venedig, unverheiratet. Sohn des Hans Conrad Handelsmann aus Affalter, 22.2.1619 Bürger, 1635 Genannter. Schüler des Daniel -»Preißler. Zur weiteren Ausbildung reiste er nach Italien, wo er an Schwindsucht starb. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Tacke, 2001, S. 394f. Eirer s. Ayrer Eiselt, Adolf, Glas- und Porzellanmaler, wohnte 1914 in der Gertrudstraße 15. Eisen, Andreas Friedrich, Goldschmied, Silberarbeiter, * um 1748 Hersbruck - begr. 23. 2. 1784 Nürnberg. Sohn des Johann, Schulkollege in Hersbruck. Unverheiratet. 1763-68 Lehre bei Gabriel -»Mangolt. Am 26.8.1776 bestand er die Meisterprüfung mit einer „Schnupftabaksdose mit aufgelöteten Blumensträußen aus dreierlei Gold", am 31.8.1776 wurde er als Meister vereidigt. Bei seinem Tod wohnte er in der Äußeren Laufer Gasse. Lit.: Thieme-Becker; Stockbauer, 1893; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 189. Eisen, Anton Paul, (auch Adam Paul, Anton Friedrich), Kupferstecher, Verleger, Kunsthändler, get. 22.
330 7. 1777 Nürnberg - t 14. begr. 17. 3. 1843 Nürnberg. Sohn des Georg Ferdinand, Buchbinder und Futteralmacher. oo 16.6.1803 Anna Susanna (* 1. get. 3.6. 1774 - t 23.12.1846). Ab 1800 war er im Ämterbüchlein eingetragen, bis 1806 die Aufzeichnungen mit dem Ende der reichsstädtischen Zeit eingestellt wurden. Seit 1803 betrieb er in S. 35 (Winklerstraße 11) einen Handel mit meist selbstverlegten Landschaften, Figuren und Portraits, 1812 inserierte er unter der Adresse S. 889 (Rathausgasse 2). 1816 und 1829 war er wieder in der Winklerstraße 11. Gegen Ende seines Lebens scheint er noch als Händler tätig gewesen zu sein. 1840 verkaufte er eine Partie Platten um 915 fl. an Johann Jakob -»Schmitt in Miltenberg, die mit dem Aufdruck „bei Schmitt & Co., Miltenberg" neu aufgelegt wurden; darunter befanden sich auch Stiche nach Zeichnungen von (Johann Michael?) Voltz. Zuletzt wohnte er in L. 199 (Kaiserstraße 37). Panzer verzeichnete ein von ihm gestochenes Portrait. MuS: NÜRNBERG, MStN: Radierungen. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Nagler, KL; C. G. Müller, 1791 Forts. I, S. 13, 14, 28; Reynst, 1962. Ausst.: 1817/1. Eisen, Christian Jacob Gottlob von Handelsmann, Sammler. Er verfugte über eine umfangreiche Sammlung graphischer Arbeiten, in der sich auch 31 Arbeiten von Mitgliedern der Malerfamilie Dietzsch befanden. Der Versteigerungskatalog umfaßte 1399 Positionen: „Verzeichnis einer Sammlung von Oel- und Wasser-Malereyen, Zeichnungen ..., welche Montags den 6. Dezember 1824 ... allhier in dem Hause Lit. L. Nr. 303 in der Adlerstraße versteigert werden soll, J. L. Schmidmer". Lit.: Ludwig, 1998, S. 399. Eisen (Eysnein, Eysen), Eberhard (Eberlein), Goldschmied, 1397 erhielt er das Bürgerrecht. 1397 bis 1430 war er in den Ämterbüchlein eingetragen. 1397 und 1403 wohnte er auf der Sebalder Stadtseite. 1406 gehörte er zu den Personen, die vom Rat eidlich verpflichtet wurden, kein Silber oder bereits gemünztes Geld ohne Erlaubnis des Rats in irgendeine Münze zu geben. Lit.: Murr, Journal, T. 2, S. 56; Stockbauer, 1893 Nr. 37, 50; A. Gümbel, Neue archivalische Beiträge 1919, S. 12. Eisen, Gregor, Goldschmied, Goldarbeiter, Meistersohn? Er bestand am 3.7.1564 die Meisterprüfung. Der Eintrag in das Meisterbuch ist der einzige Nachweis seiner Existenz. Lit.: Stockbauer, 1893 Nr. 433; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 190. Eisen (Eysen), Hans, Plattner, t vor 1588 Nürnberg, oo Margaretha. 1570 erwarb er um 130 fl. das Haus Obere Söldnersgasse 5, das seine Witwe am 26.2.1588 um 70 fl. verkaufte. Lit.: Tacke, 2001, S. 366; Kohn, NHb Sebald. Eisen, Heinrich, Uhrmacher, Schlosser, oo Magdalena, 1503 Meister als Schlosser, wofür er 3 fl. zahlte. 1515 erwarb er um 184 fl. rh. ein Haus am alten Roßmarkt (Adlerstraße 24, westl. Teil), dabei wurde er auch als Uhrmacher bezeichnet. 1532 verkaufte er das Haus an seinen Schwiegersohn Sebastian -»Lehr, behielt sich aber ein lebenslanges Wohnrecht und die Nutzung der Werkstatt vor. Lit.: Neudörfer-Lochner, 1875, S. 78; Lunardi, 1974, S. 113; Abeler, MdU, S. 158; Kohn, N H b Lorenz. Eisen (Eysen), Ott, Schlosser, oo 6./8.6.1529 Elsbeth Hartmann. Er wurde 1529 in das Meisterbuch
331 der Stadt eingetragen. Lit.: Burger, Ehebuch 1951 Nr. 1086. Eisen (Eyssen), Wolfgang, Handelsmann, Stifter, * 1467 Waitzen b. Budapest? - t 15. 1. 1524 Nürnberg, sein Messingepitaph befindet sich in der Wolfgangskapelle in St. Egidien. oo 4.2.1497 Ottilia (f Herbst 1535), Tochter des Lorenz -»Beheim, Büchsengießer, kinderlos. A m 26.9.1495 erhielt er das Nürnberger Bürgerrecht; 1507-24 Genannter. Im Reichssteuerregister von 1497 ist er unter den wohlhabenden Bürgern aufgelistet. Er stiftete mit seiner Frau einen Chormantel fur St. Lorenz, der im Inventar von 1524 aufgeführt ist; ferner stiftete er einen Geldbetrag zur Vollendung des Sebaldusgrabes in der Sebalduskirche. A m 15.9.1499 erwarb er um 850 fl. rh. den nördlichen Teil eines Hauses in der Judengasse, 1507 um 310 fl. auch den südlichen Teil, die beiden Teile wurden dann vereinigt (Wunderburggasse 8). 1519 kaufte er das Grundstück an der N e u e n Gasse, an der Pegnitz gelegen (spätere Binsengasse 9), auf dem er ein Haus nach Entwurf von Hans -»Schlüsselfelder errichten ließ; im Hof war die Jahrzahl 1521 angebracht. Ein Stück der spätgotischen Maßwerkbrüstung gelangte 1909 in den Besitz der Staatlichen Museen in Berlin. Sein 1523 von Hans -»Brosamer gemaltes Bildnis befindet sich in der Kunsthalle Karlsruhe, ein weiteres von Peter -»Gärtner aus dem gleichen Jahr war früher in der Sammlung R. von K a u f m a n n , Berlin. Sein Testament von 1524 hat sich im StadtAN erhalten. Lit.: Roth, 1802; Scheper: W o l f g a n g Eysen, in: M V G N 45, 1954, S. 387-396; Schaper, in: M V G N 51, 1962, S. 175; Pilz, St. Egidien, S. 158-161 u. Abb. 18; Zahn, DI-N Nr. 739; Schleif, 1990, S. 241; Löcher, 1993, S. 6-8; Fleischmann, RStR von 1497 Nr. *484; Kohn, N H b Sebald. EisenbeiB, Leonhard, Alabasterdreher und -Schneider, t 1721?, war Meister vor V e r k ü n d u n g der Handwerksordnung 1698 und leistete als solcher 1699-1721 Zahlungen an die Handwerkskasse. Lit.: Heller, 1971. Eisenberger, Christof, Büchsenschmied, oo 20.10. 1527 Jubelgart N . Lit.: Schornbaum, 1949 Nr. 407. Eisenberger, C o n r a d , Zirkelschmied, wurde am 10.3.1719 ins Meisterbuch eingetragen. Eisenberger, Friedrich, Zirkelschmied, wurde am 27.8.1709 ins Meisterbuch eingetragen. Eisenberger, Hans, Büchsenschmied, oo 8.2.1529 Ursula Mayer. 1533 in den Grundverbriefungsbüchern erwähnt. Lit.: Schornbaum, 1949 Nr. 1569. Eisenberger (Eisenburger), Michael, Büchsenschmied, erwarb 1519 mit seiner Frau Agnes um 300 fl. rh. das Haus Bergstraße 20. Da die K a u f s u m m e nicht bezahlt wurde, ging das A n w e s e n in den Besitz des Predigerklosters über. Ein Michael Eisenberger (ohne Berufsangabe) heiratete am 6.11.1525 Clara Sandtman. Lit.: Willers, 1973, S. 72, 74, 87; Schornbaum, 1949 Nr. 3422; Kohn, N H b Sebald. Eisenberger, Nicolaus Friedrich, Maler, Zeichner, Kupferstecher, * 2. get. 3. 10. 1707 Nürnberg - f 5. begr. 8. 8. 1771 Nürnberg, ehemals Grab auf dem Johannisfriedhof, Epitaph nicht erhalten. Sohn des Georg Friedrich, Posamentier, Bogner und Rüstmeister. oo Zwangsheirat 5.2.1743 A n n a Maria (begr. 25.3.1768), Tochter des Johann Stephan Otto, Bürgermeister in Hildburghausen, vier Söhne, acht Töch-
Eisenhut ter. Schüler von Paul -»Decker d. J., der Nürnberger Malerakademie und von Christoph Jakob -»Trew am „Theatrum A n a t o m i c u m " fur anatomische Studien. Um 1733 begann er mit den Zeichnungen für Christoph Jacob Trews anatomisches Tafelwerk „Osteologie". U m 1735/36 war er als Portraitmaler in Hannover, Braunschweig und Wolfenbüttel tätig. 1737-39 lebte er in Regensburg, w o er für den Apotheker Johann Wilhelm W e i n m a n n Pflanzen für dessen Kräuterbuch „Phytangoza Iconographica" malte; bei Trew beschwerte sich Eisenberger über die schlechte Bezahlung und Behandlung. 1739 holte ihn T r e w zurück nach Nürnberg, w o er die Vorzeichnungen zu dessen „Osteologie" fertigstellte, die er 1740 zusammen mit Georg -»Lichtensteger herausgab. In den 1740er Jahren besuchte er die Vorlesungen über Militärbaukunst bei Michael -»Adelbulner in Altdorf. 1755-71 war er als Kupferstecher im Ämterbüchlein eingetragen, 1772 und 1773 gestrichen. Es w a r eine anhaltende Z u s a m m e n a r b e i t mit Christoph Jacob Trew, für dessen W e r k e er viele Vorlagen lieferte. T r e w regte ihn auch an, das „Blackwellsche KräuterB u c h " aus dem Englischen übersetzt herauszugeben, an dem er seit 1747 bis zu seinem Tod arbeitete und dessen Abbildungen er „grossen Theils nach der N a t u r verbesserte" und auch die Kupferplatten selbst stach. Das Werk erschien 1750-73 mit 615 kolorierten Kupfern mit dem Impressum: „Verlegt gemahlet und in Kupfer gestochen von Nicolaus Friedrich Eisenberger, Hochfurstl. Sachsen-Hildburghausischen H o f - M a h l e r in Nürnberg", Teil 1, N ü r n b e r g Fleischmann 1750, Tie. 2-5, Nürnberg, Christian de -»Launoy 1757-73. Ein weiteres großes Werk war die Herausgabe in Deutsch und Lateinisch von Mark Catesbys „Natural History of Carolina, Florida and the B a h a m a Islands" (Piscium serpentium, insectorum ...), das er zusamm e n mit Georg -»Lichtensteger herausgab und mit weiteren Abbildungen vermehrte. 1749 erfolgte die Ernennung zum H o f m a l e r . Will berichtete, daß er in den letzten Lebensjahren wegen Krankheit und Bedürftigkeit nichts m e h r unternehmen konnte. Zum Schluß wohnte er in der Elenden Gasse (Rosental). Sein Begräbnis erfolgte als 5-Herren-Leiche. Er war Mitglied der Nürnberger Malerakademie. Panzer verzeichnete einen Portraitstich der Catharina Maria Peller nach seiner Vorlage. W e r k e : s. Ludwig, 1998, S. 327. M u S : E R L A N G E N , UB. N Ü R N B E R G , G N M ; - , StadtB: Vorgeherbuch der Goldschmiede Bll. 3, 4, 7 u. 8. Lit.: Thieme-Becker; Will, G L I, S. 338f. u. V, S. 280; Bénézit; Füßli, KL; Nagler, KL und Monogr.; Will, GL I, S. 338; Boerner, Auktionskatalog N o v . 1864, S. 6f., Nr. 68; Barock, 1962, S. 108. Ausst.: 1960/11; 1974/3; 1995/17. Eisenburger s. Eisenberger Eisenhauer, Hans, Goldschmied?, f 1387? N ü r n berg. Wurde 1366 Genannter, 1370-1387 Ratsherr. Bei dem von Roth als G o l d s c h m i e d bezeichneten G e n a n n ten dürfte es sich vermutlich um einen Blechschmied gehandelt haben. Lit.: Roth, 1802; Kurt Schall: Die Genannten in Nürnberg, 1971, S. 113. Eisenhut (Eysenhut), Hans, Mag. Buchhändler, Buchdrucker?, * Wien - t vor 1512. oo Margarethe Lintner ( t 1519). 1479 erwarb er z u s a m m e n mit Ehefrau Margarethe ein Haus in Wien, das er 1497 von
Eisenmann Nürnberg aus verkaufte. 1484 legte Eisenhut von Wien aus 1000 fl. als Ewiggeld in Nürnberg an. 1493 war er Gläubiger des Buchdruckers Georg -»Stuchs. 1494 wurde ihm das Bürgerrecht in Nürnberg gewährt, fur das er 10 fl. zahlte. Im gleichen Jahr erwarb er für 675 fl. rh. das Haus Egidienplatz 17, das Stefan Gabler, Neffe der Witwe Margarethe Eisenhut, 1524 an Hans -»Koberger verkaufte. 1497 wurde Eisenhut im Reichssteuerregister unter den vermögenden Bürgern aufgeführt. Er ist wohl identisch mit dem gleichnamigen Buchführer, der in Wien und Ofen tätig war. 1492 erließ das Frankfurter Stadtgericht auf Antrag des Buchfuhrers Wolfgang Kraws einen Arrest auf Eisenhuts Habe, nachdem dieser Kraws für vor langer Zeit von Venedig nach Ofen gelieferte Bücher noch 343 fl. schuldete. Eisenhut war aus Frankfurt geflohen, seine Frau hatte Wien unter Mitnahme von Vermögenswerten verlassen. Aus Rv. von 1503 und 1504 geht hervor, daß das Ehepaar später von der Kirche gebannt worden war und sich in dieser Zeit sich außerhalb Nürnbergs aufhalten mußte. Dabei wurde Eisenhut mit dem Titel Meister (Magister) genannt. 1507 wurde der Bann aufgehoben. Zu einem unbekannten Zeitpunkt erwarb Eisenhut auch den Doktortitel, wie aus dem Testament seiner Witwe von 1512 hervorgeht. Am 7.4.1540 bestätigte Sebastian von Würzburg, daß ihm Kämmerer und Rat der Stadt Regensburg 30 fl. vom Leibgeding der Margaretha Eysenhutin ausgezahlt hatten. Testamentsvollstrecker waren Albrecht -»Glym, Goldschmied, und Hanns Mauser. Unklar ist, ob Hans Eisenhut mit Johannes Eysenhut identisch ist, der 1471 als Aufdrucker das Bürgerrecht zu Regensburg erwarb und der „impressor" des Blockbuchs „Defensorium Mariae" war, vgl. W. L. Schreiber: Darf der Holzschnitt als Vorläufer der Buchdruckerkunst betrachtet werden?, in: Centralblatt fur Bibliothekswesen 12, 1885, S. 201-266, hier S. 262. Lit.: Dipt. Egid., S. 37; Grimm, 1967, Sp. 1733, Nr. 941; Perger, in: MVGN 63, 1976; Fleischmann, RStR von 1497, Nr. 828, *302; Kohn, N H b Sebald. Eisenmann, Albrecht, Zirkelschmied, Vater des -•Andreas, Kupferstecher, oo Margareta. Eisenmann, Andreas, Kupferstecher, Stahl- und Eisenschneider, auch Violist, get. 10.11.1646 Nürnberg - begr. 27.9.1701 Nürnberg. Sohn des -»Albrecht, oo I) 9.9.1678 Maria Magdalena Hufnagel (Hufmokkel), zwei Söhne, zwei Töchter; II) Anna Maria Bukkenmüller. Er wohnte an der Hinteren Beckschlagergasse. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Sporhan-Krempel/ Wohnhaas, 1973. Eisenmann, Christ., Zirkelschmied, wurde 1688 in den Grundverbriefungsbüchern erwähnt. Eisenmann (Eysenmann), Conrad, Zirkelschmied, t zw. 20. 5. u. 16. 9. 1562 Nürnberg, co 18.5.1535 Anna Jungmann (f Mai 1559). 1538, 1540 und 1546 wurde er in den Grundverbriefungsbüchern genannt. 1546 kaufte er zusammen mit Balthasar -»Fridel, Holzdrechsler, ein Haus beim Schießgraben. Lit.: Schornbaum, 1949 Nr. 410; Burger, 1972, Nr. 7141. Eisenmann, Conrad, Zirkelschmied, mit Rv. vom 8.4.1648 wurde ihm eine Haustrauung erlaubt. Lit.: Grieb, Buchgewerbe 2003. Eisenmann, Georg, Zirkelschmied, oo I) Wöhrd b. Nbg. 8.9.1651 Anna, Tochter des Johann Lautensack,
332 Pfarrer in Kohlberg/Opf.; II) prokl. 18.7.1680 Margaretha Irenea Clasnitzer (* Weiden). Lit.: Krauß, Exulanten 2006, S. 168, 205. Eisenmann (Eisemann, Eusenmann), Georg, Landschaftsmaler, Kupferstecher, get. 16. 7. 1681 - begr. 18. 1. 1750 Nürnberg. Sohn des -»Andreas, Kupferstecher. oo 22.6.1711 Maria Apollonia, Tochter des Johann Heinrich -»Schönerstedt, Buchdrucker in Altdorf, zwei Söhne, drei Töchter. Er war laut Eiermann Schüler des Wilhelm van -»Bemmel. Neben seinen Landschaftsgemälden fertigte er einige kleinere Serien von Landschaftsradierungen. Darunter befinden sich zwei Bll. mit der Belagerung von Amberg und Neumarkt sowie zwei Ansichten der Veste Rotenberg, dat. 1703. Lt. seinem Sterbeeintrag lebte er in „großer Dürftigkeit". MuS: NÜRNBERG, GNM. - , MStN. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Nagler, KL u. Monogr.; Boerner, Auktionskatalog Nov. 1864, S. 6, Nr. 65-67; Ludwig, 1998, S. 303; Eiermann, Bemmel 2006 S. 170, 176, Anm. 71. Ausst.: 1907/3 Nr. 152. Eisenmann, Georg, Zirkelschmied, * Nürnberg, Meistersohn, wurde am 7.7.1722 in das Meisterbuch eingetragen. Eisenmann (Isenmann), Hans, Rotschmied, f April 1554 Nürnberg. Lit.: Burger, 1972 Nr. 5031. Eisenmann, Hans, Zirkelschmied, Vater des -»Georg, Zirkelschmied. Lit.: Krauß, Exulanten 2006, S. 168. Eisenmann, Heinrich, Rotschmied, 1558 Meister. Lit.: LocknerNr. 157. Eisenmann, Jakob Andreas, Kupferstecher, * u. get. 1. 5. 1748 Wöhrd b. Nbg. - f b e g r . 4. 4. 1782 Wöhrd b. Nbg. Sohn des Johann, Arbeiter auf dem Drahtschub. Unverheiratet. In den 1760er Jahren stach er für Georg Wolfgang -»Knorrs Erben, für den Regensburger Pfarrer Jacob Christian Schaeffer und für Johann Christian Daniel Schrebers Werke „Die Säugetiere", 1775-92. Werke: s. Ludwig 1998, S. 328. MuS: NÜRNBERG, MStN: Quodlibet, um 1776. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Nagler, KL; Füßli, KL; Bénézit; Lipowsky. Ausst.: 1970/3. Eisenmann, Sebald, Zirkelschmied, oo prokl. Barbara Schwarz (* Essing/Opf.). Lit.: Krauß, Exulanten 2006, S. 140. Eisenmann (Eysenmann), Sebastian, Rotschmied, t zw. 20. 12. 1553 u. 14. 2. 1554 Nürnberg, oo Kunigunde ( t Sept. 1557). Er wohnte bei der Kartause. Lit.: Burger, 1972 Nr. 4994, 5862. Eisenmann (Eysenmann), Ulrich, Stifter, mit seiner Frau Kunigunde schenkte er 1408 dem Dominikanerkloster eine Handschrift: „Johannes Cassianus: De institutis coenobiorum. Collationes XXIV". Er stiftete auch für sich und seine Frau einen Jahrtag in das Dominikanerkloster. Eisenmann, Wolf, Flachmaler, * Nürnberg - f 19. 2. 1616 (greg. Kalender) Würzburg; am 18.2.1616 (Julian. Kalender) im RTB in Nürnberg eingetr. oo 27.1.1589 Ursula (get. 11.9.1569 - begr. 5.9.1630 Nbg., wohnhaft in der Kartause), Tochter des Andreas -»Herneisen, Maler, ein Sohn. Eisenmann wurde vor Einführung der Malerordnung 1596 Meister in Nürnberg, so daß er kein Probestück vorlegen mußte. 1597 wurde er als Stadtmaler bezeichnet, welches Amt er 1599 nicht mehr innehatte. Mit einem undat. Schreiben
333 an Markgraf Joachim Ernst von Brandenburg-Ansbach bewarb er sich um Arbeiten an der ab 1601 neu errichteten Wolzburg mit dem Hinweis, daß er dort bereits vier Jahre unter dem Baumeister Blasius Berwart gearbeitet habe. Ebenso nennt er als Referenz eine anderthalbjährige Tätigkeit für den 1603 verstorbenen Herzog Ludwig von Württemberg. Für 1601/02 ist eine unerlaubte Abwesenheit in Nürnberg und Tätigkeit in Ansbach belegt. U m die gleiche Zeit wurde eine Unzuchtstrafe für seine Ehefrau in Nürnberg aktenkundig. 1606 malte er ein Konfessionsbild für die Andreaskirche in Ansbach. 1611 arbeitete er am Hochaltar des Doms in Würzburg. 1612/13 erhielt er vom Kloster Unterzell b. Würzburg Zahlungen fur ein Bildnis des Hl. Norbert. 1614 fertigte er eine Zeichnung für eine neue Orgel des Würzburger Doms sowie sechs Tafeln für einen Altar, der hinter dem Hauptaltar aufgestellt wurde. Er bildete folgende Lehrlinge aus: Paulus -»Schleelein (1594-97), Sebastian -»Werner (1599-1604), Valtin -»Herneisen (sein Schwager, 1610-14), Joachim Friedrich -»Marchand (ab 1614, sein N e f f e ) , demnach hatte er sein Nürnberger Bürgerrecht nie aufgegeben. Die beiden nach 1610 in Nürnberg eingeschriebenen Lehrlinge dürfte er wohl mit nach Würzburg genommen haben, w o er 1616 starb. Seine W i t w e kam 1617 nach Nürnberg zurück, w o sie die letzten Jahre in der Kartause verbrachte. M u S : N Ü R N B E R G ; G N M : zwei Federzeichnungen im Baumeisterbuch des W o l f Jakob -»Stromer, unsign., dat. 1595 u. 1598. Lit.: A K L ; Thieme-Becker; Bosch, in: G N M M , 1899; Hampe, Rv.; Tacke, 2001, S. 395. Eiser (Eyßer), Johann (Hans), Zuckerbäcker, Handelsmann, Stifter, * 1565 N ü r n b e r g - f 16. 7. 1638 Nürnberg, Grab N r . 1364 auf dem Rochusfriedhof, Epitaph dat. 1604, noch vorhanden, oo I ) Ν . Ν . ; I I ) 13.11.1626 Anna Maria Heugel ( f 23.2.1664), ohne Nachkommen. Eiser stieg v o m Zuckerbäcker zu einem der reichsten Handelsleute der Reichsstadt auf. 15971638 Genannter. 1596 erwarb er um 5600 fl. das Anwesen Karolinenstraße 6, 1637 kaufte er um 8130 fl. auch das Nachbarhaus Karolinenstraße 8/Hörmannsgäßchen 5. In seinem Testament vom 27.3.1637 verfügte er in einer Stiftung, daß man jährlich am Johannistag (24.6.) j e 6 fl. an 80 und j e 3 fl. an 40 arme Männer, und j e 15 Kreuzer an 100 Frauen auszahlen solle, nachdem sie vorher in der Lorenzkirche eine Stiftungsvesper gehört haben. Für die Stiftungsmesse komponierte David -»Schedlich 1681 eine großbesetzte Figuralmusik. Ferner stiftete er ein Stipendium für sechs Theologiestudenten. Die Auszahlungen der Stiftung sind bis ins frühe 19. Jh. nachweisbar. Sein 1610 von Lorenz Strauch gemaltes Bildnis befindet sich als Leihgabe der Stadt Nürnberg im G N M . Panzer verzeichnete sein Portrait. 1639 Gedenkmedaille, zum 100. Todestag wurde eine weitere Medaille sowie ein Portrait in Auftrag gegeben, die sich ebenfalls im G N M befinden. Das Portrait seiner W i t w e befindet sich auf einem Wachsrelief von 1635 im G N M . A m 9.1.1639 verkaufte die W i t w e das Haus Karlstraße 1 an Ihren Bruder, Dr. med. Heinrich Magnus Heugel. Seine W i t w e heiratete noch wiederholt: 1) 14.1.1639 Johann Jobst -»Schmidmaier; 2 ) 1650 Oberstleutnant Vinzenz Eßig aus Hamburg; 3) 16.7.1657 den Nürnberger Patrizier Burkhard
Eisler L ö f f e l h o l z . Lit.: I m h o f f II, 1782, S. 734 f.; Roth, 1802, S. 124; K D M Nürnberg, 1977; Harrassowitz, 1987; Ebneth, 1994; Tacke, 1995, S. 251; Maué, 1997; Stadtlexikon 2000; Grieb, Buchwesen 2003 N r . 1330; Zahn, D I - N Nr. 2721; Kohn, N H b Lorenz u. Sebald. Eisermann (Eißermann), Johann G e o r g , Rotschmied, Ringmacher, wurde am 6.6.1798 in das Meisterbucheingetragen. Lit.: L o c k n e r N r . 1719. Eisfinger s. Eißipuger Eisgruber, Elsa, Malerin, Illustratorin, * 22. 3. 1887 Nürnberg - f · · 12. 1968 Berlin. Tochter des -»Sebastian, Schwester der -»Tilde, oo N . Fiechtl-Schrott. Studium der Bildhauerei in der Städt. Kunstgewerbeschule Berlin-Charlottenburg bei Hans Parathoner; als Malerin Autodidaktin. Sie malte bevorzugt Werke mit religiösen Themen und illustrierte Kinderliteratur. 1953 Auszeichnung mit dem Kunstpreis der Stadt Berlin. Lit.: A K L ; Vollmer. Eisgruber, Sebastian, Glasmaler, Freskenmaler, * 1. 11. 1860 Landshut - t 9. 4. 1894 Nürnberg. Vater von -»Elsa und -»Tilde. Ausbildung bei Friedrich -»Wanderer. 1883 eigene Werkstatt, jedoch weiter enge Zusammenarbeit mit Wanderer. Nach dessen Entwürfen bemalte er mehrere Häuserfassaden, u.a. Hauptmarkt 15. Ferner schuf er das 1883 von Otto von Bismarck und seinen Verwandten für das G N M gestiftete Glasfenster, das sich noch im Museum befindet. 1885/89 lieferte er Glasmalereien für den Standesamtssaal im Nürnberger Rathaus, nach einem Entwurf des Kunstschuldirektors Karl -»Hammer. 1888/89 wohnte er in der Hinteren Landauergasse 10. W e r k e : B A D M E R G E N T H E I M , Friedhofskapelle: Fenster, 1886. L A N G E N Z E N N , ehemal. Kloster der Augustinerchorherren: Chorfenster (Entwurf Friedrich Wanderer). N Ü R N B E R G : Fassade des Raschbacher Hauses, Hauptmarkt 15, 1886; Fassade des „Fränkischen Kurier". S P A R N E C K Kr. H o f , ev. Pfarrkirche: PetrusFenster. W E I H B Ü C H L , b. Deutenkofen/Ndb., Kirche: Fenster, 1887. Lit.: A K L ; Scholz, Glasmalerei 2002, S. 277. Ausst.: 1891/1; N r . 248, 754-758; 1992/3, Nr. 3.55; 2001/6; S. 28. Eisgruber, Tilde (Mathilde), Graphikerin, Illustratorin, Aquarellistin, * 20. 9. 1889 Nürnberg - t 9. 7. 1974 Neresheim/Nördlingen. Tochter des -»Sebastian, Schwester der -»Elsa. Studium an der Kunstgewerbeschule Nürnberg unter Hermann -»Gradi und Rudolf -»Schiestl. 1944 kriegsbedingter U m z u g nach Neresheim. W i e bei ihrer Schwester waren auch für sie religiöse Themen von zentraler Bedeutung. Einen wesentlichen Teil ihres Schaffens widmete sie der Illustration von Kinderbüchern; sie malte aber auch Blumenbilder, Portraits und fertigte auch gebrauchsgraphische Arbeiten. Lit.: A K L . Ausst.: 1933/3. Eisler (Aysler, Eißler, Eyßler), C a s p a r Gottlieb, Goldschmied, Medailleur, Zeichner, Ornamentstecher, get. 7. 3. 1707 Nürnberg - begr. 28. 9. 1755 Nürnberg. Sohn des -»Johann Leonhard; unverheiratet. 1721-26 Lehrzeit bei seinem Vater. Aus einem Rv. v o m 13.8.1745 geht hervor, daß er sich in London aufgehalten hatte und verheiratet war. Dennoch wollte er die Meisterprüfung ablegen, wozu es aber nicht kam. Er war vor allem bekannt als Ornamentstecher; u.a. arbeitete er für den Verlag des Franz Michael -»Regenfuß, für die W i t w e Johann Christoph - » W e i g e l s und für
Eisler Martin Engelbrecht in Augsburg, für die er verschiedene Serien von Ornamentstichen fertigte. Seine Arbeiten, die meist Tafelgeschirr zeigen, richten sich vor allem an Goldschmiede. Dabei bediente sich Eisler meist der Rocaille und des Muschelwerks als Ornamentform. Als Medailleur fertigte er eine getriebene Portraitmedaille von Esther Barbara -»Sandrart sowie ein mit „C. Eisler fee." signiertes Wachs-Medaillon eines Mannes (verschollen). Bei seinem Tod wohnte er in Nürnberg, beim Haus zum Goldenen Schild in der Schildgasse und wurde „unbesungen" begraben. Panzer verzeichnete sein Selbstportrait sowie das Bildnis des Joachim von Sandrart d. Ä., das als Vorlage für einen Portraitstich diente. MuS: NÜRNBERG, GNM: Stichserien. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Rosenberg 4292; Nagler, KL und Monogr. II, 83; Will, Münzbel. III, S. 269; C. G. Müller, 1791, S. 179; Archiv zur Nbger. GSK im GNM. Eisler (Aysler, Eißler, Eyßler), Daniel, (David), Goldschmied, Gold- und Silberarbeiter, * um 1642 Nürnberg - t vor dem 9 . 8 . 1 7 2 0 . Sohn des -»Sigmund; Vater'des -»Magnus Melchior, beide Goldschmiede, oo I) 12.6.1667 Anna Magdalena (get. 19.8.1641 - begr. 6.2.1696), Tochter des David -»Schedlich, mind, ein Sohn; II) 25.5.1696 Maria Helena (* Förrenbach um 1665 - begr. 19.6.1716), geb. Schultheiß, Witwe des Wolfgang Jacob Will, Pfarrer. 1655-61 Lehre bei Hans Georg -»Burckhard. Am 15.4.1667 bestand er die Meisterprüfung und wurde am 20.7.1667 als Meister vereidigt, wobei er als Meistersohn keine Gebühr bezahlte. 1684-88 und 1700-1704 Geschworener, 1683 bis um 1718 Genannter, dabei als „David" bezeichnet. Am 7. März 1690 wurde er fur eine Reparatur an der Kaiserkrone der Reichskleinodien bezahlt, wobei er einen verlorengegangenen Amethysten ersetzte. Sein Name ist bei den Stiftern eines Schützenpokals aufgeführt, der sich als Leihgabe im GNM befindet. Eisler bildete folgende Lehrlinge aus: Caspar -»Götz (166772); Nicolaus Schmidt (1672 - vor 1678); David Elias Drechsler (1673-76); Zacharias Rohlederer (1674-79); Johann Rohlederer ( 1679-84); Daniel Linck (1683-88); seine Söhne -»Magnus Melchior (1685-89) und Johann Christoph (1694-98); Johann Bernhard Wolff (169095, wurde Meister in Naumburg); Johann Horn aus Baiersdorf (1698-1704); Gallus Wilhelm -»Kißling (1706-12); Valentin Samuel -»Oberländer (1712-18). Mit Rv. vom 18.8.1710 wurde ihm vom Rat untersagt, den Sohn Christoph Kaldenhoffers auszubilden, weil dieser der reformierten Religion angehörte. In einem Rv. vom 16.4.1718 hieß es, Eisler sei fortgezogen; er wurde nicht mehr als Genannter zu Versammlungen einberufen. Am 9.8.1720 beklagte sich seine Tochter beim Rat, daß sie bei der Aufteilung des Nachlasses zu kurz gekommen sei; Eisler muß also vor diesem Tag, und zwar vermutlich auswärts, verstorben sein. Lit.: AKL; Roth, 1802; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 191 ; Kohn, N H b Sebald. Eisler, Friedrich Albrecht (Friedrich Albert), Goldschmied, Gold- und Silberarbeiter, get. 27. 7. 1708 N ü r n b e r g - b e g r . 18.5. 1785 Nürnberg. Sohn des -»Magnus Melchior, oo 25.10.1734 Margaretha (begr. 24.5.1771), Tochter des Georg Brenninger. 1723-28 Lehre bei seinem Stiefvater Johann Wilhelm -»Streicher. Am 3.8.1734 bestand er die Meisterprü-
334 fung und wurde am 5.12.1734 als Meister vereidigt. 1746-85 Genannter, 1748-85 Schätzmeister im Leihhaus, 1760-64 Geschworener. Er bildete folgende Lehrlinge aus: Ambrosius -»Holtefreundt (1739-45); Georg Caspar Mayr (1745-50). Bei seinem Tod wohnte er in der Fröschau (Augustinerstraße), dabei wurde er auch als Juwelier bezeichnet. Er war der letzte Meister aus der Goldschmiedefamilie Eisler, die seit 1497 in Nürnberg nachweisbar ist. Lit.: Stockbauer, 1893; Roth, 1802; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 192. Eisler (Eißler), Georg Friedrich, Goldschmied, get. 20. 3. 1676 Nürnberg - begr. 7. 10. 1715 Nürnberg. Sohn des Johann, Goldschmied, oo 12.7.1712 Maria Magdalena Negelein (get. 20.2.1682). 1699-1704 Lehre bei seinem Vater; er wurde jedoch nicht Meister. Bei seinem Tod wohnte er im Heugäßchen. Eisler (Aysler, Eißler, Eyßler), Georg Sigmund, Goldschmied, Silberarbeiter, get. 22. 10. 1637 Nürnberg - t vor 17. 4. 1679. Sohn des -»Sigmund, oo I) um 1660 Apollonia (begr. 15.1.1662); II) 22.4.1662 Magdalena Lechner (get. 23.2.1642 - begr. 9.4.1696). 1649-55 Lehre bei Oswald -»Haußner. Am 9.5.1660 bestand er die Meisterprüfung und wurde am 18.8. 1660 als Meister vereidigt, wobei er als Meistersohn keine Gebühr bezahlte. Beim Tod seiner ersten Frau Apollonia wohnte er in der Oberen Söldnersgasse, wenig später scheint er Nürnberg verlassen zu haben. Seine Witwe heiratete am 2.6.1679 Heinrich Bühler, Pfragner. Lit.: AKL; Stockbauer, 1893; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 193. Eisler (Aysler, Eißler, Eyßler), Hans Theobald (Hans Dietwolf), Goldschmied, Silberarbeiter, Juwelier, get. 15. 3. 1604 Nürnberg - begr. 2. 9. 1641 Nürnberg. Sohn des -»Oswald; Vater des -»Sebald und des -»Sigmund, Goldschmiede, oo 4.1.1633 Witwe Helena von Lierd, geb. Söllner (get. 3.4.1603 - begr. 2.9.1675). Am 25.4.1626 bestand er die Meisterprüfung; 1637-41 Genannter. Er war, wie früher sein Vater, auch Amtmann in der städtischen Wechselstube. 1640 schätzte er den Wert der Goldschmiedearbeiten aus dem Nachlaß des Patriziers Wilhelm I. Kreß. 1635 kaufte er zusammen mit Michael Hartmann um 800 fl. das Haus Hans-Sachs-Gasse 15. Seine Witwe bat den Rat um die Bewilligung zweier Pferde aus der Peunt, weil Eißlers Leichnam so schwer war, daß er nicht zum Friedhof getragen werden konnte. Sie erhielt jedoch am 31.8.1641 den Bescheid, sie solle mehr Träger bestellen. Seine Tochter Sabina heiratete am 17.10.1681 den Goldschmied Georg Daniel -»Rötenbeck. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Stockbauer, 1893; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 194; Kohn, N H b Sebald. Eisler (Eißler), Jeremias, Bildhauer, * 15. 6. 1641 Nürnberg - f 18. 3. 1702 Nürnberg, Grab Nr. 540 auf dem Johannisfriedhof (zusammen mit Georg -»Schweigger), Epitaph dat. 1702, noch vorhanden. Sohn des -»Hans Theobald, Goldschmied, oo 28.4.1691 -»Maria (Margaretha) Regenfuß (begr. 11.12.1722), Miniaturmalerin. Lehre bei Georg -»Schweigger, bei dem er als Geselle weiterarbeitete. So war er auch bei der Arbeit am Neptunbrunnen beteiligt, für den er nach Schweiggers Tod das letzte Beiwerk ausführte. Der Brunnen war für den Nürnberger Hauptmarkt vorgesehen, wurde jedoch nie aufgestellt und schließlich von
335 der Stadt aus Geldmangel nach Rußland verkauft, wo er 1796 im Schloßpark Peterhof b. St. Petersburg aufgestellt wurde. Eisler führte die Werkstatt Schweiggers weiter und goß wie dieser auch Epitaphien fur den Johannisfriedhof. Ein wichtiges Werk ist das fur das Münster in Salem entstandene überlebensgroße Bronzekruzifix, dessen direktes Vorbild Schweiggers Kruzifix in der Pfarrkirche von Bannio/Piemont war. Vorhanden sind auch noch die beiden großen bronzenen Inschriftentafeln auf den portalartigen Aufbauten auf der Museumsbrücke, die 1700 eingeweiht wurden. Eisler und seine Ehefrau wurden im selben Grab wie Georg Schweigger bestattet. Werke: SALEM, Münster: Bronzekruzifix. NÜRNBERG, Museumsbrücke, Denkmalaufbauten: Inschriftentafeln und Adler, 1700. - , Johannisfriedhof: mind. 7 Epitaphien, Verz. s. KDM Nürnberg, 1977. ROTHENBURG/Tauber, Friedhof: Bronzeepitaph für Georg Christoph Bezold, 1699. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Doppelmayr, 1730; Mummenhoff: Der Neptunbrunnen, 1902; H. R. Weihrauch, in: GNM A, 1953; KDM Rothenburg, 1959; Barock, 1962, S. 112; Masa, Freiplastiken, S. 66. Eisler (Aysler, Eißler, Eyßler), Jobst I., Goldschmied, Silberarbeiter, f Feb./März 1544 Nürnberg, ehemals Grab Nr. 167 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph nicht erhalten. Bruder des -»Stephan, Maler; Vater des -»Jobst II. und des -»Sebald, Goldschmiede, co I) um 1497 Walburg ( t Mai 1508); II) um 1508 Elisabeth (begr. 10.9.1561). Am 5.8.1497 wurde er als Meister vereidigt. 1533-37 Geschworener. Sein Mz. war ein Hufeisen, das auch sein Sohn -»Jobst II. verwendete. 1511 war Eisler Zeuge bei der Heiratsabrede der Witwe seines Bruders -»Stephan mit dem Maler -»Hans von Heidelberg. 1521-1532 trat er als einer der Vormünder der Kinder von Michael -»Wolgemut auf. Er war auch Vormund von Anna, Tochter des Goldschmieds Balthasar -»Arn, die seinen gleichnamigen Sohn heiratete. Bei seinem Tod wohnte er am Obstmarkt. Seine Tochter Anna heiratete den Goldschmied Hans -»Moser. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Rosenberg 3808; Bosch, in: GNM M, 1889; Stockbauer, 1893 Nr. 183; Hampe, in: GNM A, 1929, S. 120; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 195. Eisler (Aysler, Eißler, Eyßler), Jobst II., Goldschmied, Silberarbeiter, f zw. 4. u. 16. 12. 1551 Nürnberg. Sohn des -»Jobst I; Bruder des -»Sebald; Vater des Jobst III. oo 12.8.1533 Anna (begr. 9.6.1568, wohnhaft bei der Kalkhütte), Tochter des Balthasar -»Arn, Goldschmied; mind. 3 Söhne. Am 6.9.1533 bestand er die Meisterprüfung und wurde am gleichen Tag als Meister vereidigt. Eißler war ein angesehener Meister, bei dem der Rat zwischen 1542 und 1549 mehrere Trinkgeschirre kaufte. Eine Doppelscheuer wurde am 28. März 1547 dem Würzburger Bischof Melchior Zobel verehrt, als dieser zum erstenmal Nürnberg besuchte. Eine weitere von Eißler bezogene Doppelscheuer schenkte der Rat im Jahr darauf der polnischen Königstochter Hedwig, Gemahlin des Kurfürsten Joachim von Brandenburg. Bei seinem Tod wohnte er im Heugäßlein. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Rosenberg 3826; Bosch, in: G N M M, 1889; Stockbauer, 1893 Nr. 292; Hampe, Rv.; Schornbaum, 1949 Nr. 2912; Burger, 1972 Nr. 4460, 8949; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 196.
Eisler Eisler (Aysler, Eißler, Eyßler), Jobst III., Goldschmied, Silberarbeiter, get. 11. 12. 1537 Nürnberg begr. 27. 12. 1594 Nürnberg, Grab Nr. 949 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1592, noch vorhanden. Sohn des -»Jobst II., Vater des -»Oswald, Goldschmiede. oo I) 18.11.1561 Catharina Rappolt (get. 21.6.1535 - t Feb. 1569, wohnhaft am alten Milchmarkt); II) 17.5.1569 Elisabeth (get. 6/12.2.1547 begr. 17.4.1602), Tochter des Peter Sachs. Am 30.10.1561 bestand er die Meisterprüfung und wurde am 29.11. 1561 als Meister vereidigt, 1587-91 Geschworener. Lt. Nadelverzeichnis war sein Mz. ein einfaches Hufeisen. Sein Epitaph zeigt jedoch ein Hufeisen mit Pfeil, das Motiv läßt sich auch als Marke auf einem Bechercuppenpokal mit Schweifwerkdekor im Kunstgewerbemuseum Berlin nachweisen. 1576 erwarb Eisler für 250 fl. das Haus Paniersplatz 8, das er 1581 um 435 fl. wieder verkaufte. Er muß jedoch in der Nähe wohnen geblieben sein, da bei seinem Tod als Adresse der Ponersberg angegeben ist; seine Witwe wohnte zum Schluß in der Söldnersgasse. Seine Tochter Catharina heiratete am 2.6.1601 den Goldschmied Hans -»Berthold. Lit.: AKL; Rosenberg 3946; Stockbauer, 1893 Nr. 418; Hampe, Rv. II, 204; Burger, 1972 Nr. 9128; KDM Nürnberg, 1977, Jamnitzer, 1985; Zahn, DI-N Nr. 2015; Kohn, NHb Sebald; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 197. Eisler (Aysler, Eißler, Eyßler), Johann, (Hans), Goldschmied, Gold- und Silberarbeiter, get. 28. 8. 1640 Nürnberg - f 25. 4. begr. 1 . 5 . 1708 Nürnberg. Sohn des -»Sigmund; Bruder des -»Daniel und des -»Georg Sigmund; Vater des -»Johann Leonhard, oo 21.8.1671 Anna Margaretha (get. 22.2.1643 - begr. 13.10.1713), Tochter des Joachim Linck, Messerschmied. 1652-58 Lehre bei Philipp -»Plapert. Am 7.8.1665 bestand er die Meisterprüfung. 1683-87 Geschworener, 1687 Genannter, 2.4.1689 Ratsherr des Handwerks im Kleinen Rat. Mz: Schild mit zwei Sternen über Stechhelm. Eißler war ein angesehener Meister, der vom Nürnberger Rat mit zahlreichen Aufträgen bedacht wurde. In den beiden letzten Jahrzehnten des 17. Jh. lieferte er zahlreiche Humpen mit getriebenen Blumen, Becher aller Art, Gießgarnituren, Körbe, Konfektschalen, Leuchter, Breischüsseln, Degengefäße u.a., die der Rat zu den verschiedensten Anlässen verschenkte. 1685 lieferte er an Christian Albrecht Herzog von Gottorf vor allem Tafelsilber, darunter einen geschnitzten Elfenbeinhumpen. 1706 schuldete der Markgraf von Brandenburg-Bayreuth Eißler 1749 fl. für Silberarbeiten. 1727, fast zwanzig Jahre nach dem Tod Eißlers, werden sogar Außenstände von 3543 fl. erwähnt, die die Erben vom Nachfolger des Markgrafen erstattet haben wollten. 1689 reparierte er den kaiserlichen Ornat und zwei Schwerter. Von Eißler ist ein vergleichsweise umfangreiches Oeuvre erhalten, das verschiedenste Werke umfaßt, wie sie Ende des 17. Jh. gefragt waren. Neben Kirchengerät waren dies Kugelfuß- und Häufebecher, Platten und Teller. Ferner sind Humpen in den unterschiedlichsten Verarbeitungstechniken bekannt, darunter gefaßte Elfenbeinarbeiten. Er bildete folgende Lehrlinge aus: Andreas Georg Winckler (1682-87, wurde Meister in Berlin); seine Söhne -»Johann Leonhard (1686-91) und Georg Friedrich (1699-1704); Georg Heel (1692-99);
Eisler Friedrich Eckel (1702-08). 1703 erwarb Eisler ein Eckhaus in der Zisselgasse (Albrecht-Dürer-Straße 5/Lammsgasse 4), das er 1704 für 2100 fl. wieder verkaufte. Bei seinem Tod wohnte er in der Fröschau im Haus zur roten Wanne (Karlstraße 5/Maxplatz 22). Sein Portrait befindet sich im Vorgeherbuch der Goldschmiede, Bl. 6. Sein Sohn Georg Friedrich wurde ebenfalls Goldschmied, jedoch nicht Meister. Seine Tochter Maria Helena heiratete am 19.2.1709 den Goldschmied Conrad -»Klein. Werke: BETZENSTEIN, ev. Pfarrkirche: Weinkanne. FORCHHEIM, Martinskirche: Altarleuchter. FRAUENAURACH, ev. Pfarrkirche: Abendmahlskelch mit Patene, 1687. GROSSGRÜNDLACH, ev. Pfarrkirche, Abendmahlskanne, 1694. KAIRLINDACH b. Weisendorf, ev. Pfarrkirche: Hostiendose, 1705. KÜNZELSAU, St. Johannis: Abendmahlskelch. N Ü R N B E R G , Egidienkirche: Deckelkanne; - , Johanniskirche: 3 Kelche; - , St. Lorenz: Kelch. WUNSIEDEL, St. Veit und Martin: 3 Weinkannen und Kelch. M u S : DRESDEN, Grünes Gewölbe. MÜNCHEN, Schatzkammer der Residenz. NÜRNBERG, GNM. - , MStN. Lit.: AKL; ThiemeBecker; Rosenberg 4250; Roth, 1802; Stockbauer, 1893; Barock, 1962, S. 148; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 198; Kohn, NHb Sebald. Ausst.: 1962/5; 1986/30, S. 71-79; 1987/18; 1992/18; 1998/11, S. 268; 2002/1; 2004/6, S. 166, 192, 196. Eisler (Aysler, Eißler, Eyßler), Johann Leonhard, Goldschmied, Gold- und Silberarbeiter, Ornamentstecher, get. 6. 7. 1672 Nürnberg - t 2. begr. 5. 5. 1733 Nürnberg. Sohn des -»Johann; Vater des -»Caspar Gottlieb, Goldschmied, und -»Johann Tobias, Kleinuhrmacher. oo 30.1.1702 Barbara (get. 18.11.1681 begr. 19.7.1735), Tochter des Johann Georg -»Beck, Rotgießer, fünf Söhne, fünf Töchter. 1686-91 Lehre bei seinem Vater. Am 16.8.1697 bestand er die Meisterprüfung. 1723-27 Geschworener. 1724 hatte er Jacob Ebner als Gesellen, der später Meister und Zunftvorstand in Prag wurde. Das bekannte Oeuvre Eislers umfaßt Platten, Gefäße für Heißgetränke, Besteckteile, Pokale und Kirchengerät. Wie sein Vater wurde auch Johann Leonhard Eisler mit Aufträgen vom Rat bedacht und lieferte bis 1729 vor allem Platten und Leuchter, die verschenkt wurden. 1712 fertigte er einen goldenen Präsentierteller mit Laubund Bandelwerk und einem von Joseph -»Montalègre graviertem Adler, der Kaiser Karl VI. bei seinem Besuch in Nürnberg übergeben wurde, außerdem Gießgarnituren, Leuchter und Konfektschalen, die an das kaiserliche Gefolge verteilt wurden. 1720 fertigte er den großen Pokal für die Nürnberger Hauptschützen-Gesellschaft, bei der er selbst Mitglied war und der sich heute im G N M befindet. Er bildete folgende Lehrlinge aus: Johann Eckstein (1711-17); seine Söhne Johann Georg (1711-17, wurde Meister in Augsburg), und -»Caspar Gottlieb (1717-22); Ruprecht Sigmund Ottmayr (1723-29, der sich in Fürth niederließ). Bekannt wurde Eisler auch als Entwerfer von Ornamentstichen, die als Vorlagen für Goldschmiedearbeiten dienten. Sie erschienen bei Johann Christoph Weigel unter den Titeln „Neu inventirtes Laub und Bandel-Werck", „Neu inventine Festonen von Früchten und Blumen mit Laub- und Bandel-Werck", „Gründliche Anweisung wie ein sauber Laub mit
336 seinen Eintheilungen solle entworffen, und ein reiner umriß gemacht werden" und „Inventiones von Mascam und Ornamenten: sehr dienlich vor viele Künstler". Seine Ornamentstichfolgen fanden weite Verbreitung bei Goldschmieden und anderen Kunsthandwerkern. Trotz seiner beruflichen Erfolge geriet er 1724 in Geldschwierigkeiten, offensichtlich unverschuldet, weshalb er von einem Hauskauf zurücktreten mußte; im selben Jahr ist für ihn als Wohnadresse das (ehemalige) Katharinenkloster angegeben. 1714 wurden er und sein Bruder Tobias der religiösen Schwärmerei bezichtigt. 1732 wurde er als 724. Bruder in das Mendelsche Zwölfbrüderhaus aufgenommen, das bedürftigen Handwerkern vorbehalten war. Seine Witwe blieb im Katharinenkloster wohnen. Eislers Stammbuch mit Eintragungen von 1694-1714 aus Nürnberg, Augsburg und Hamburg befindet sich im BM London. Sein Sohn Johann Georg erlernte ebenfalls das Goldschmiedehandwerk, zog jedoch 1731 nach Augsburg. Werke: NÜRNBERG, Egidienkirche: Bibeleinband mit Silberbeschlägen, 1709. MuS: HAMBURG, Mus. für Kunst und Gewerbe. NÜRNBERG, GNM; - , MStN: Deckelpokal der Weber, 1725; Kupferstichfolge, verlegt von J. Chr. Weigel. Lit.: AKL; ThiemeBecker; Rosenberg 4277; Stockbauer, 1893; Barock, 1962, S. 150; Goldmann, Stammbücher 1981, Nr. 462; Jamnitzer 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 199. Ausst.: 1906/2; 1987/18; 2002/1. Eisler (Eißler), Johann Tobias, Schlosser, Kleinuhrmacher, get. 28. 1. 1705 Nürnberg, Sohn des -•Johann Leonhard, Goldschmied, oo 21.2.1736 Anna Maria Burkart. Am 26.1.1736 wurde er in das Meisterbuch eingetragen und am 12.6.1741 zum Gassenhauptmann im Salzmarktviertel ernannt. MuS: MÜNCHEN, BNM. NÜRNBERG, GNM. Lit.: Abeler, MdU, S. 159; Archiv zurNbger. GSK im GNM. Eisler, Magnus Melchior, Goldschmied, Gold- und Silberarbeiter, get. 3. 2. 1673 Nürnberg - begr. 26. 2. 1711 Nürnberg. Sohn des -»Daniel; Vater des -»Friedrich Albrecht, oo 3.7.1702 Maria Magdalena (get. 2.9.1677), Tochter des Johann Christoph -»Schauer, Goldschmied. 1685-89 Lehre bei seinem Vater. Am 17.8.1701 bestand er die Meisterprüfung und wurde am 19.7.1702 als Meister vereidigt. 1705-11 hatte er Caspar Gottlieb Beckensteiner als Lehrling. 1707 erwarb er um 1500 fl. das Eckhaus Neue Gasse 10, wo er bis zu seinem Tod wohnte. Seine Witwe heiratete am 18.11.1711 den Goldschmied Johann Wilhelm -»Streicher. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 200; Kohn, NHb Sebald. Eisler, Maria (Margaretha), geb. Regenfuß, Miniaturmalerin, * 1656 - begr. 11. 12. 1722 Nürnberg, oo 28.4.1691 Jeremias -»Eisler, Bildhauer. Die auf einer ihrer Zeichnungen in Bamberg als „Maria Eißler, Jeremiah Eyßlers Ehfrau" bezeichnete Miniaturmalerin wird in den Kirchenbüchern bei ihrer Heirat und bei ihrem Begräbnis immer mit dem Vornamen Margaretha genannt. MuS: BAMBERG; StBibl.: Kleine und große Vögel, 1694. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Ludwig, 1998, S. 398. Eisler, Meinhard, Uhrmacher, gab am 18.10.1572 das Bürgerrecht auf, dabei als Kleinuhrmacher bezeichnet. Er war vermutlich ein Sohn des -»Jobst II., Goldschmied. Beim Sterbeeintrag von dessen Witwe
337 am 9.6.1569 ist von zwei „auslendigen" Söhnen die Rede. Er ließ sich in Augsburg nieder, wo er am 21.11. 1572 eine Werkstatt eröffnete. Lit.: Lunardi, 1974, S. 151; Abeler, MdU, S. 159, 170. Eisler, Meinhard, Uhrmacher. Lunardi, 1974, S. 193 und Abeler, MdU, S. 159 erwähnen eine Standuhr um 1730 im BNM, die von Eisler gemacht wurde. Es sind aber keine Hinweise auf Meinhard Eisler aus Nürnberg an diesem Stück vorhanden. Eisler (Eißler), Oswald, Goldschmied, Goldarbeiter, get. 25. 2. 1574 Nürnberg - begr. 21. 6. 1643 Nürnberg, Grab Nr. G 78 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1624, noch vorhanden. Sohn des -»Jobst III.; Vater des -»Sebald II., -»Johann Theobald und -»Sigmund Eißler, alle Goldschmiede, oo 8.1.1599 Catharina (* 2.6.1577), Tochter des Lienhard Reuschel, Scheibenzieher, mind. 4 Söhne. Am 2.12.1598 bestand er die Meisterprüfung. 1610-14 Geschworener, 1623-43 Genannter. 1621 wurde er Amtmann in der städt. Wechselstube, 1632 auch Schätzer im Leihhaus. Lt. Rv. vom 7. Januar 1622 bat er um eine Gehaltserhöhung, da ihn die Tätigkeit als Münzwechsler davon abhielt, dem Goldschmiedehandwerk nachzugehen. 1599-1605 ging Benedict Zentgraf bei ihm in die Lehre, der später Juwelier in Regensburg wurde. Ein Thomas Kuner beendete um 1627 seine Ausbildung bei Eisler. 1606 erwarb er mit seiner Frau Catharina um 1450 fl. das Eckhaus Untere Krämersgasse 18/ Obere Krämersgasse 3, wo er bis zu seinem Tod wohnte und das seine Erben 1643 für 900 fl. verkauften. Panzer verzeichnete sein Portrait von 1634, ein weiterer Portraitstich von 1613 befindet sich im GNM. Sein Sohn Leopold, der sich nicht in den Taufbüchern nachweisen läßt, starb als unverheirateter Goldschmied in Ulm. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Roth, 1802; Stockbauer, 1893 Nr. 594; E. Wernicke, in: MVGN 10, 1893, S. 60; Hampe, Rv.; KDM Nürnberg, 1977; Jamnitzer, 1985; Kohn, N H b Sebald; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 201. Eisler (Aysler, Eißler, Eyßler), Sebald I., Goldschmied, Silberarbeiter, Sohn des -»Jobst I.; Bruder des -»Jobst II. oo Ν. N. Am 31.8.1534 bestand er die Meisterprüfung und wurde am gleichen Tag als Meister vereidigt. 1561 wohnte er beim Maler Hans -»Stercker in der Fetzergasse 9 zur Miete. Er scheint vorwiegend als Ausbereiter gearbeitet zu haben, als solcher wurde er 1562 zuletzt erwähnt. Lit.: AKL; Rosenberg 3830; Stockbauer, 1893 Nr. 296; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 202; Archiv zur Nbger. GSK im GNM. Eisler (Aysler, Eißler, Eyßler), Sebald IL, Goldschmied, Silberarbeiter, get. 4. 1. 1603 Nürnberg t zw. 30. 4. 1632 u. 16. 11. 1633 Nürnberg. Sohn des -»Oswald; Bruder des -»Hans Theobald und des -»Sigmund. oo 28.7.1628 Magdalena (get. 2.2.1606, begr. 30.4.1632), Tochter des Lorenz -»Loscher, Stadtpfeifer, ein Kind überlebend. Am 11.2.1627 bestand er die Meisterprüfung und wurde am 6.9.1628 als Meister vereidigt, wobei er als Meistersohn keine Gebühr bezahlte. Beim Tod seiner Frau wohnte er hinter Allerheiligen (Hintere Landauergasse). Lit.: AKL; Rosenberg 4204; Jamnitzer, 1985; Stockbauer, 1893; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 203; Ausk. Friedrich von Hagen.
Eispinger Eisler (Aysler, Eißler, Eyßler), Sigmund, Goldschmied, Goldarbeiter, auch Gold- und Silbergießer, get. 29. 1. 1609 Nürnberg - begr. 4. 3. 1660 Nürnberg. Sohn des -»Oswald; Bruder des -»Hans Theobald und des -»Sebald II. Vater des -»Daniel, des -»Georg Sigmund und des -»Johann, oo 30.1.1637 Anna Sabina (get. 13.11.1615 - begr. 24.1.1663), Tochter des Andreas Funk, Schreiber. Am 6.1.1636 bestand er die Meisterprüfung und wurde am 11.2.1637 als Meister vereidigt, wobei er als Meistersohn von der Gebühr befreit war. Er bildete folgende Lehrlinge aus: Andreas Stanislaus -»Humler (1637-41), Hans Hieronymus -»Wolff (1637-43). Zuletzt wohnte er auf dem Ponersberg (Paniersplatz) bei den markgräflichen Häusern. Lit.: AKL; Thieme-Becker: Stockbauer, 1893; Jamnitzer, 1985; Tacke, 2001 Stammtafel 60; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 204. Eisler (Eysler), Stephan, Maler, t 1501/02 Nürnberg. Bruder des -»Jobst I., Goldschmied, oo Anna, mind, zwei Söhne und eine Tochter. Mit Rv. vom 24.7.1490 wurde ihm das Bürgerrecht zugesagt, er zahlte 2 fl. Bürgergeld. 1492/97 bemalte er die Flügel der Spitalorgel und vergoldete das Gesprenge, wofür er 108 Pfund und 10 Pfennige erhielt. 1500 signierte er den Altar der ev. Kirche in Oberreichenbach. 1501 hatte er Streit mit dem Kloster Gnadenberg wegen einer Testamentsvollstreckung. 1495 wurde er als Vormund erwähnt. A m 24.11.1497 erwarb er das Haus Schildgasse 41; die Kaufsumme von 55 fl. war am 17.2.1501 bezahlt. Seine Witwe Anna heiratete den Maler -»Hans von Heidelberg. Werke: OBERREICHENBACH, ev. Kirche: Altar. Lit.: A K L ; ThiemeBecker; Gümbel, 1906; Gümbel, 1916, S. 168-169; Wagner, 1927, S. 251; Kohn, N H b Sebald. Eislinger (Eßlinger, Essinger), Ulrich, Meistersinger, Barbier und Wundarzt, Holzmesser, t vor 1527 Nürnberg, oo Afra. Wurde 1469 Bürger. Sein Name steht in allen bekannten Dichterkatalogen der Nürnberger Meistersingergesellschaft als einer der zwölf Alten Meister. Nach Hans -»Sachs war er vor allem Dichter, „auf schöne Kunstreim leget er sein fleise". Es sind jedoch keine gesicherten Lieder von ihm überliefert, jedoch drei von ihm komponierte Töne. Er war geschworener Wundarzt und stellte im Auftrag des Rates Diagnosen und beurteilte die Gehaltsforderungen anderer Ärzte. 1489 quittierte er zusammen mit Heins -»Folz den Empfang von 34 fl. Arztlohn von Martin Wagner; 1493 schätzte er die Lohnforderung von Folz als angemessen ein. 1486 verkaufte er ein Haus. Im Reichssteuerregister ist er im Bereich der heutigen Adlerstraße mit Köpfleinsberg aufgeführt, vermutlich wohnte er im Haus des Weinschenken Conrad Weiß (Kaiserstraße 37/Adlerstraße 38). In späteren Jahren scheint er als Holzmesser gearbeitet zu haben. Letztmals wurde er 1501 erwähnt. Lit.: Hampe, 1900; Stahl, 1982, S. 125f.; Fleischmann, RStR von 1497, Nr. 1341; Kohn, N H b Lorenz. Eispinger (Eisfinger), Wolf, Goldschmied, Goldund Silberarbeiter, * Reichenhall - f 7. 6. 1606 im RTB eingetr., Brünn in Mähren, oo I) 2.8.1581 Anna (begr. 30.9.1585), Tochter des Goldschmieds Peter -»Treptau; II) 11.7.1586 Barbara Beck aus Oettingen. Mit Rv. vom 1.9.1579 wurde ihm das Bürgerrecht nach bestandener Meisterprüfung zugesagt, das am
Eißen 11.9.1581 in das Bürgerbuch eingetragen wurde. Am 4.6.1581 bestand er die Meisterprüfung. Lt. Rv. vom 17.5.1586 wurde er Opfer von Dieben, die bei ihm gestohlene Ware in Fürth versetzten. Der ihm zugeschriebene Jungfrauenbecher aus der Eremitage in St. Petersburg ist keine Nürnberger Arbeit. Die beiden Goldschmiedegesellen Jörg und Wolf Eispinger waren möglicherweise seine Söhne. 1595 begann Jörg eine Lehre bei Alexander —»Dillei; Wolf wurde 1608 in einer Erbschaftsangelegenheit erwähnt. Lit.: AKL; Rosenberg 4016; Hampe, Rv. II, Nr. 376, 426, 971; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 188. Eißen s. Eisen Eissenhardt, Johann Kaspar, Reproduktionsstecher, * 1824 - t 1896 Nürnberg. MuS: NÜRNBERG, MStN. Lit.: Mitt. a. d. StadtBN Jg. 10, H. 4, 1961. Eißler s. Eisler Eisvogel (Eysvogel), Benedikt, Goldschmied, Silberarbeiter, Sohn des Jacob, oo um 1513 Katharina ( t Juli 1566, als Witwe im Heilig-Geist-Spital), Tochter des Ulrich -»Feuchter, Goldschmied. Am 27.8.1513 wurde er als Meister vereidigt. 1496 fiel ihm das Haus des Goldschmieds Paulus -»Mayer am Zotenberg zu (Tucherstraße 7), er stand damals unter der Vormundschaft von Lucas Eisvogel und Hans Bayreuther. Er bzw. die Vormünder gaben es an die Schwester des Vorbesitzers weiter, von welcher es Paulus Mayer wieder erwarb. 1505 war Eisvogel Besitzer des Hauses Prechtelsgasse 1 (östl. Teil), das er 1514 verkaufte. Laut Feuerschauprotokoll von 1529 wohnte er am Zotenberg. Zuletzt wurde er am 28. Mai 1534 bei einer Erbregelung seiner Frau erwähnt. Lit.: Stockbauer, 1893 Nr. 194; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 220; Kohn, N H b Sebald. Eitel, Egon, Komponist, * 3. 7. 1926 Nürnberg. Werke: Verz. von 5 Kompositionen s. Dupont, 1971. Elb, Johann Georg, Dosenmaler, wohnte 1878 in der Reutersbrunnenstraße 10. Elhafen, Ignaz, Holzschnitzer, Elfenbeinschnitzer, * Innsbruck, 1660, tätig in der zweiten Hälfte des 17. Jh. Lit.: Thieme-Becker. Ell, Schnitzerin, erscheint am 20.3.1430 in der Losungliste für St. Lorenz, wohnhaft an C. Jacobs Eck an der Breiten Gasse. Sie war wohl die Witwe eines Schnitzers. Lit.: Gümbel, 1906, S. 346. Ell, Elisabeth, Kartenmalerin, wurde am 25.5.1433 in der Losungliste für St. Sebald verzeichnet, ebenso 1435. Lit.: Thieme-Becker; Murr, Journal, T. 2, S. 121; Murr, 1801, S. 677; Gümbel, 1906, S. 346. Ell, Martin, Maler, seine Witwe scheint die Werkstatt fortgeführt zu haben, denn sie wurde am 20.3. 1430 und 25.5.1433 in der Losungliste für St. Lorenz eingetragen. Lit.: Gümbel, 1906, S. 346. Ellinger, Georg, Zeichner, um 1880 tätig. MuS: NÜRNBERG, MStN: Bildnis Albrecht Dürers, 1880, nach dem Münchner Selbstbildnis; Entwurf eines neugot. Taufbeckens. Ellinger, Gustav, Dosenmaler, f 30. 6. 1855 Nürnberg. Ellinger, Johann Nikolaus, Maler, stellte 1887 Aquarellveduten aus, darunter Hof der Nürnberger Burg. Lit.: Dammer, 1889, S. 4. Ellwanger (Elwanger), Hans (Hanse), Goldschmied. 1399 wurde er in das Pergamentene Bürger-
338 buch eingetragen, was auf einen gewissen Wohlstand schließen läßt. In den für die Jahre 1396 bis 1400 erhaltenen Amterbüchlein fehlt sein Name bei den Goldschmieden. Vielleicht identisch mit Hans Ellwanger, der 1400-19 Genannter war, und mit einem Hans Ellwanger, der im Jahre 1400 das Anwesen Burgstraße 24 besaß. Es gehörte zu einem Komplex, bestehend aus einem Eckhaus und drei daran anstoßenden Häusern „vnter der bürg gelegen", die nach einer Urkunde vom 4.10.1400 der Goldschmied Friedrich -»Habeitzheimer an Hans Ellwanger verkaufte, unter der Bedingung, daß der Notar Johann Franck das Eckhaus besitzen sollte. Diese Häuser sind als Burgstraße 16-24 zu identifizieren, von denen der südliche Teil der Burgstraße 16 an Johann Franck kam. Lit.: Bürgerbücher I, 1974, S. 84, Nr. 1483; Kohn, NHb Sebald. Elmer s. Ebner Elmsteter (Helmstetter), Jacob, Maler, f vor 1541 Nürnberg, oo 1509 Christina, Tochter des Eberhard Hofmann, Schneider. Am 7.10.1514 erhielt er das Bürgerrecht und zahlte 4 fl. Mit seinem Schwiegervater Eberhard Hofmann lag er im Streit wegen 4 fl. und versetztem Zinn, der zu seinen Gunsten entschieden wurde. 1524 hatte er eine Forderung von 35 fl. für ein geliefertes Bild an die Gemeinde Osternohe; der Abt von Heilsbronn setzte sich fur ihn beim Ostemoher Amtsverweser ein. 1523 erwarb er das Haus Innere Laufer Gasse 11 (westl. Teil), das er 1533 um 205 fl. rh. wieder verkaufte. 1536 verkaufte er zusammen mit Elisabeth Heppenpach das Anwesen Zwischen den Fleischbänken 2, südlicher Teil. 1539 war er Besitzer des Hauses Lammsgasse 7, das seine Witwe Christina 1541 für 400 fl. verkaufte. 1531 war er Testamentsvollstrecker seines Bruders, des Malers -»Hans von Heidelberg. Lit.: Thieme-Becker; Baader, 1860/62; Gümbel, 1906, S. 346; KDM Lauf, 1966, S. 350; Kohn, NHb Sebald. Einbach, Ulrich, Rotschmied, 1564 Meister. Lit.: LocknerNr. 205. Elsässer, Georg Heinrich, Maler, get. 16. 5. 1611 Nürnberg - | nach 1669 Nürnberg. Sohn des Hans, Leineweber, oo 20.6.1637 Barbara Beham aus Sulzbach, keine Kinder bekannt. Zunächst Ausbildung als Leineweber. Ab 1631 Malerlehre bei Lorenz -»Heß, wofür ein Lehrgeld von 28 fl. vereinbart wurde. Mit Rv. vom 22.12.1669 wurde ihm die Abhaltung einer Kinderschule abgeschlagen, dabei wurde er als Musterschreiber bezeichnet. Lit.: Bosch, in: GNM M, 1899; Tacke, 2001, S. 396. Eisinger (Elzinger, Eslinger, Ezinger), Hieronymus, Meistersinger, Kürschner, * Erfurt. Im Mai 1618 lehnte der Rat seine Aufnahme als Bürger ab, darauf wanderte er weiter, kehrte aber vier Jahre später für einige Monate nach Nürnberg zurück. 1617/18 nahm er häufig, 1622/23 wenige Male an Singschulen teil. 1628 hielt er sich in Lauterhofen/Pfalz auf. Lit.: Stahl, 1982. Eisner (Ölßner, Ulßner), Jacob, Maler, Buch- und Wappenmaler, * um 1460 Nürnberg - f Juni 1517 Nürnberg. Ein Sebald Eisner wurde 1456 Bürger und zahlte ein erhöhtes Bürgergeld von 10 fl., besaß also ein Vermögen von über 500 fl. Für die im AKL geäußerte Vermutung, daß es sich hierbei um den Vater des Jacob handelt, gibt es keine Belege. Jacob bezeichnete
339 sich 1513 im Kress-Missale als Bürger von Nürnberg, eine Einbürgerung ist nicht dokumentiert, also könnte er von Eltern abstammen, die Nürnberger Bürger waren. Zwischen 1505 und 1509 ist Jacob Eisner viermal in kursächsischen Quellen fur Illuminierungs-, Schreib- und Materialkosten im Dienste Kürfurst Friedrichs des Weisen bezeugt. Nur zwei Werke sind von Eisner signiert: das Bildnis des Jörg Ketzler (Kötzler) von 1499, und das sog. Kreß-Missale von 1513, das er im Auftrag von Anton ->Kreß illuminierte; beide Werke befinden sich im GNM. Auch die Miniaturen für das ebenfalls im Auftrag von Anton Kreß vor 1510 fertiggestellte „Gänsebuch", ein zweibändiges Antiphonale, wird ihm zugeschrieben; die Schrift stammt von Vikar Friedrich -»Rosendorn (f 1507). Ebenso gilt die Ausmalung des Harsdorferschen Etuis einer Goldwaage (im GNM) als sein Werk. Weitere Zuschreibungen an Eisner sind z.T. umstritten. Er war einer der hervorragendsten Meister auf dem Gebiet der Miniaturmalerei. Seine Werke gelten als Höhepunkt Nürnberger Buchmalerei um 1500. Johann -»Neudörfer berichtet, daß er Laute spielte und mit Lorenz -•Stauber befreundet war. Er soll Stauber, Sebastian Imhoff und Wilhelm Haller portraitiert, ihnen schöne Bücher illuminiert sowie Wappenbriefe gemalt haben. Am 4.3.1513 wurde er zusammen mit -»Lorenz und Hans Eisner (wohl seinen Brüdern) als Schuldner beim Blechschmied Peter Zollner (f 1505) erwähnt, dessen Witwe die Außenstände eintreiben ließ. Die Eisnerstraße wurde nach ihm benannt. Werke: N Ü R N BERG, Lorenzkirche: Epitaph des Georg Rayl (zugeschr.), um 1494. MuS: MÜNCHEN, BNM. N E W YORK, The Pierpont Morgan Library: Gänsebücher. NÜRNBERG, GNM; - , MStN: „Bildnis eines jungen Mannes", um 1493. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Doppelmayr, 1730; Murr, 1801; Neudörfer-Lochner, 1875, S. 139f.; Habicht, in: GNM M, 1917, S. 59-64; Baumgartl, 1993; Ausst. Kat. Slg. Paulus Praun; Merkl, 1999, S. 58-62; Stadtlexikon 2000. Ausst.: 1906/2; 1971/3; 1928/2; 1971/3; 1986/7. Eisner, Lorenz, Buch- und Wappenmaler, f Oktober 1503 Nürnberg. Er wohnte auf der Sebalder Stadtseite, im Totengeläutbuch als Illuminisi bezeichnet. Am 4.3.1513 wurde er (posthum) zusammen mit Hans und Jacob -»Eisner als Schuldner des Blechschmieds Peter Zollner ( t 1505) erwähnt, dessen Witwe die Außenstände eintreiben ließ. Lit.: AKL; Burger 1961, Nr. 5030. Eisner, Otto, österr. Maler, Aquarellist, * 11. 9. 1893 Wien - t 25. 11. 1956 Mödling/NÖ. Auf seinen Reisen scheint er auch in Nürnberg gewesen zu sein. Bekannt ist eine romantische Pegnitzpartie an der Nägeleinsmühle, mit Blick auf die Maxbrücke und die Altstadt. MuS: NÜRNBERG, Slg. Wolfgang A. Merklein. Lit.: AKL. Eitzner, Christian Adolf, Zeichner, Graphiker, Photograph, * 26. 6. 1816 Leipzig - f 26. 6. 1891 Leipzig. Lehre als Zimmermann, Wanderschaft durch mehrere Länder Europas. Lehre als Stahlstecher bei Erich Winkles in Leipzig. Er schuf Panoramen zahlreicher Städte sowie ca. 200 kleinere zeichnerische Veduten von Straßen und Einzelbauwerken. Unter seinen Arbeiten befindet sich eine Gesamtansicht Nürnbergs aus der Vogelschau, Stahlstich nach Eitzner
Emmerling von -»Payne, mit einer minutiösen Darstellung der Altstadt. Eine weitere Ansicht scheint es auch als Holzstich zu geben. Lit.: AKL; Thieme-Becker. Emerling s. Emmerling Emilius, Heinrich, Architekt. Er war um 1906/43 tätig. 1906 wohnte er Hinter dem Bahnhof 34, damals als Bautechniker bezeichnet, 1932/43 in der Endterstraße 3. Werke: N Ü R N B E R G , Jugendstilhäuser: Anne-Frank-Straße 14 u. 16 (1911/12); Gabelsbergerstraße 27 (1909); Lödelstraße 11 (1910). Lit.: Willenberg, in: MVGN 75, 1988. Emmerich, Max, Lehrer fur Anatomie, war von 1875-1911 an der Kunstgewerbeschule tätig. 1906 wohnte er Westtorgraben 1, bezeichnet als praktischer Arzt und königlicher Hofrat. Lit.: AdBK, 1933. Emmerling, Georg, Kantor, Musikdirektor, * 19. 9. 1820 Lonnerstadt - t 22. 12. 1882 Nürnberg. 1852 gründet er eine Privatmusikschule. 1858 war er Kantor an St. Jakob, 1877 an St. Sebald, seit 1874 auch Organist und Chordirektor an der Synagoge. Er war 36 Jahre erster Gesangsdirektor des Singvereins und Gymnasialgesangslehrer. Er beteiligte sich am großen Gesangsfest in Nürnberg 1861 als Komponist und Dirigent. 1850 war er in S. 1071 (Untere Talgasse 5) ansässig. Lit.: Ausk. Franz Krautwurst. Emmerling, Hans, Goldschmied, Silberarbeiter, get. 4. 6. 1599 Nürnberg - begr. 19. 6. 1634 Nürnberg, Grab Nr. 656 auf dem Johannisfriedhof dat. 1600, Epitaph noch vorhanden. Sohn des -»Nicolaus d. Ä. oo 27.4.1625 Anna (get. 10.11.1597 - begr. 6.10.1634), Tochter des Hans II. -»Zollner, Zirkelschmied u. Silbergießer. Am 8.12.1623 bestand er die Meisterprüfung und wurde am 4.6.1625 als Meister vereidigt, wobei er als Meistersohn von der Gebühr befreit war. Sein Mz. war HE. Ihm müssen die mit diesen Buchstaben gemarkten Buckelpokale und ein Sanduhrbuckelhumpen aus der Zeit um 1630 zugewiesen werden, deren Hersteller Rosenberg zu Unrecht mit Hans Egerer identifiziert hat. Bei seinem Tod wohnte er am Ponersberg beim Radbrunnen, vielleicht im Haus Paniersplatz 23 (westlicher Teil), das seit 1604 seinem Schwiegervater gehörte. Lit.: Rosenberg 3987, 4187; Jamnitzer, 1985; Tacke, 2001, Stammtafel 68; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 205; Kohn, NHb, Sebald. Emmerling (Emerling), Jakob, Plattner, ist durch Rv. zwischen dem 27.2.1518 und 20.12.1520 in Nürnberg nachweisbar. 1518 wurde er wegen Ehebruchs mit der Frau des Plattners Hans -»Ortolf bestraft. Lit.: Hampe, Rv. I, 1118-1123, 1163, 1165 1247, 1282, 1284. Emmerling, Johann Michael, Kantor, Organist, * Aug. 1792 - t 27. 1. 1863 Nürnberg. 1850 an St. Bartholomäus in Wöhrd tätig. Emmerling, Johann Simon, Lehrer, Kantor, * 29. 5. 1794 Lonnerstadt - t 28. 12. 1873 Nürnberg. 181421 Kantor und Oberlehrer in Feuchtwangen, 1821 Oberlehrer an der höheren Töchterschule in Nürnberg. Er war Gründungsmitglied des Nürnberger Lehrergesangvereins, 1837 Mitbegründer des Singvereins. Lit.: Ausk. Franz Krautwurst. Emmerling, Nicolaus d. Ä., Goldschmied, Silberarbeiter, get. 21. 7. 1559 Nürnberg - t 22. begr. 26. 3. 1606 Nürnberg, Grab Nr. 656 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1600, noch vorhanden. Sohn des
Emmerling Nicolaus (Cloß); Vater des -»Nicolaus d. J. und des -»Hans, oo 30.10.1587 Susanna (get. 18.7.1566 - begr. 19.5.1653), Tochter des Hans -»Jamnitzer d. J. und Enkelin des Wenzel -»Jamnitzer d. Ä. Am 27.6.1587 bestand er die Meisterprüfung. 1595-1601 hatte er seinen Schwager Wenzel III. -»Jamnitzer als Lehrling. Von Emmerling sind u.a. Renaissancepokale mit Schweifwerk, Traubenpokale und Faßbecher bekannt; ferner eine Hostiendose und zwei kleine Leuchter, die sich in der Schatzkammer der Münchner Residenz befinden. Bei den Leuchtern und einigen Pokalen verwendete Emmerling Plaketten, die aus der Werkstatt von Wenzel Jamnitzer stammen. Er war Besitzer des Hauses Schildgasse 27 (beim Gelben Löwen), wo er bis zu seinem Tod wohnte. Seine Witwe heiratete am 22.8.1608 den Goldschmied Eustachius -»Hohmann. Seine Tochter Susanna heiratete am 19.11.1610 den Maler Johann -»Hauer, Tochter Barbara am 8.11.1615 den Goldschmied Sebastian -»Jungmann und Tochter Sibylla am 12.5.1619 den Bildhauer Abraham -»Graß. MuS: MÜNCHEN, Schatzkammer der Residenz. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Rosenberg 4029; Stockbauer, 1893 Nr. 540; G. Kühr, in: MVGN 61, 1974; Jamnitzer, 1985; Zahn, DI-N Nr. 2484; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 206; Kohn, NHb Sebald. Ausst.: 1952/5. Emmerling, Nicolaus d. J., Goldschmied, Goldund Silberarbeiter, get. 22. 5. 1593 Nürnberg - f 27. begr. 30. 3. 1655 Nürnberg. Sohn des -»Nicolaus d. Ä. oo 5.12.1615 Magdalena (get. 3.12.1594 - begr. 26.2.1660), Tochter des Hans Hering, Fischhändler. Am 22.10.1615 bestand er die Meisterprüfung. Am 22.7.1622 wurde Emmerling wegen Verstoßes gegen die Vorschriften beim Münzwechseln vorübergehend verhaftet. Am 19.8.1646 wurde er als 565. Bruder in das Mendelsche Zwölfbrüderhaus aufgenommen, sein Portrait befindet sich im Zwölfbrüderbuch. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Stockbauer, 1893 Nr. 686; Rosenberg 3143; Hausbuch Mendel; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 207. Emmerling, Willibald, Dirigent, Kantor, Musiklehrer, Komponist, * 5. 9. 1819 - f 16. 8. 1873 Nürnberg. Förderer der klassischen Musik in Nürnberg. 1864 gründete er einen Oratorienverein. Seit 28.7.1872 war er Kantoratsverweser an St. Lorenz. Die Emmerlingsgasse in Nürnberg wurde nach ihm benannt. Werke: Gesang der Künstler. Lit.: Harrassowitz, 1987; Erlanger/Fischer, 2000. Emmerling, Wolf, Plattner, f April 1572 Nürnberg. Lt. Feuerschauprotokoll von 1561 war er zur Miete in der Oberen Söldnersgasse 7 ansässig, wo er bis zu seinem Tod wohnte. Lit.: Bosch, in: G N M M, 1889; Burger, 1972 Nr. 10114; Kohn, N H b Sebald. Emmert, Georg Friedrich, Maler, oo Anna Margaretha ( t 26.3.1825, als Witwe). Emmert, Hans, Plattschlosser, f Nürnberg, Grab Nr. 544 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1600, noch vorhanden, oo Margaretha. Lit.: Zahn, DI-N Nr. 2483; KDM Nürnberg, 1977. Emmert, Johann Andreas, Wachsbossierer, Stadthautboist, oo Maria ( t 15.12.1812, wohnhaft in S. 1050, Untere Talgasse 1). 1761 war er Besitzer des Hauses Leonhardsgäßchen 3, das er 1770 um 350 fl. verkaufte. Lit.: Kohn, N H b Sebald.
340 Emmert, Leonhard, Wachsbossierer, 1706 erwarb er um 650 fl. das Haus Leonhardsgäßchen 3. Lit.: Kohn, N H b Sebald. Emminger, E., Zeichner, vielleicht identisch mit Erich Emminger, Rechtspraktikant, der laut Adreßbuch 1906 in der Solgerstraße 1 wohnte. MuS: NÜRNBERG, MStN: „Die Karthause", Federzeichnung; „Der schöne Brunnen", Bleistiftzeichnung, dat. 19.06.1896. Empf, Hans, Schulmeister und Kantor, f Oktober 1493 Nürnberg. Er war an St. Sebald und an der Sebalder Schule tätig. Im Lorenzer Totengeläutbuch wurde er „magister Koepel" genannt. Lit.: Burger, 1961 Nr. 4106; Burger, 1967, Nr. 2958. Ende, Johann Heinrich am (Maler, 1645) s. Am Ende, Johann Heinrich Ende, Johann Leonhard, Zirkelschmied, * um 1775 Nürnberg - | 11. 12. 1826 Nürnberg, oo I) Magdalena ( t 16.5.1615); II) 23.7.1815 Susanna Rosina (Regina, * um 1775), Tochter des Georg Christoph Fuchs. Am 17.4.1800 wurde er in die Meisterliste eingetragen. Er war Besitzer des Hauses L. 1012 (Entengasse 11 ), das vor 1829 in den Besitz seiner Witwe überging. Endel, Wilhelm, Organist, Orgelbauer, begr. 8. 8. 1587 Nürnberg. Sohn des Christoph, Organist in Kassel, oo 26.4.1569 Apollonia ( t 23.2.1610), Witwe des Georg -»Nöttelein. Am 4.4.1568 wurde ihm das Bürgerrecht geschenkt. Ab 7.12.1568 Organist an der Frauenkirche, 1571-87 Organist bei St. Lorenz. Er galt als bester Organist Nürnbergs seiner Zeit, der auch bei Orgelreparaturen half. 1577 verkaufte er um 450 fl. ein Haus bei der Derrerbrücke (Karlstraße 10). Lit.: Harrassowitz, 1987; Krautwurst in: MVGN 75, 1988; Kohn, N H b Sebald. Enderle, Johann Joseph, Hornist, Oboist, Fagottist, t 1748 Nürnberg. Vater des -»Wilhelm Gottfried. Er war als Hof- und Jagdmusiker in Bayreuth tätig. Vor 1728 siedelte er mit der Familie nach Nürnberg über. Lit.: MGG 3, 1340. Enderle (Enderlein, Enterlin), Wilhelm Gottfried, Violinist, Komponist, * 21. 5. 1722 Bayreuth - f 18. 2. 1790 Darmstadt. Sohn des -»Johann Joseph, oo 9.4. 1742 Catharina Barbara Kram, mind, ein Sohn Joachim Friedrich (get. 19.10.1742). Er kam vor 1728 mit den Eltern nach Nürnberg. Seine Nürnberger Lehrer sind unbekannt, autodidaktische Weiterbildung, Abschluß des Studiums in Berlin, wo er sich ein Jahr in Komposition vervollkommnete. 1738 Rückkehr nach Nürnberg, wo er zwischen den Konzertreisen als Violin-Virtuose tätig war. Am 6.2.1748 trat er als Violinist und Kammermusiker in die Würzburger Hofkapelle ein, 1753 zum Konzertmeister in Darmstadt ernannt. Sein Gehalt betrug 750 fl., das nach dem Tode Ludwigs VIII. auf 600 fl. vermindert wurde. 1762 wurde er Leiter der Kapelle und übernahm auch die Kompositionen der Kirchenmusiken zum Geburtstag des Landgrafen. Werke: Verz. seiner Kompositionen s. MGG 3, 1340f. Lit.: Eitner, 1900; Ausk. Franz Krautwurst. Enderlein, Enderlin s.a. Andreae Enderlein, Münzmeister. Von Murr fur 1360 erwähnt als „Enderlein müntzer", wohnhaft auf der Sebalder Stadtseite. 1362 in Lauf tätig. Lit.: Murr, Journal, T. 2, S. 52.
341 Enderlein (Enderle, Endres), Caspar, Zinn- und Kannengießer, Formschneider, Medailleur, auch Meistersinger, get. 24. 6. 1560 Basel - f 19. begr. 22. 4. 1633 Nürnberg. Sohn des -.Martin, oo I) 24.1.1586 Dorothea N e h e r (begr. 14.8.1600); II) 3.12.1600 Margaretha (begr. 30.7.1626), Witwe des Endres Donpach, Rotbierbrauer; III) 24.12.1624 A n n a Pröstel (* Schwab a c h - b e g r . 18.5.1630), Müllerstochter; IV) 20.9.1630 Anna, Tochter des L u d w i g Berckhofer, Glaser aus Weiden; aus vier Ehen acht Kinder, darunter die Söhne -»Veit, Goldschmied, -»Peter, Bildhauer und -»Hans, Zinngießer. Im Februar 1574 begann er die Zinngießerlehre bei Hans Friedrich in Basel. 1583 kam er als Geselle nach Nürnberg, w o er bei Melchior II. -»Koch arbeitete, bei dem er 1585 auch seine Meisterstücke machte. A m 24.1.1586 wurde er Meister, am 29.1. 1586 Bürger. 1603-06 und 1613-16 Geschworener. Doppelmayr erwähnt, daß er als „Poussierer, Steinschneider und Gießer von Figuren" sehr geachtet war. Enderlein führte die eleganten Schmuckmotive der französischen Renaissance fur Zinnerzeugnisse in Nürnberg ein, unter seinen Arbeiten befindet sich eine hervorragende Nacharbeit der Temperantia-Schale des französischen Meisters François Briot. Es scheint, daß er vorwiegend Formen für andere Gießer aus Solnhofener Stein geschnitten hat; nach eigenem Zeugnis war er als Formschneider und Maler tätig. Die Marke seiner Gußformen erscheint mit dem Mz. des Gießers, ein eigenes Gießerzeichen Enderleins ist nicht bekannt. Seine Medaillen signierte er mit C. E. Vor 1600 bis zu seinem Tod w o h n t e und arbeitete er gegenüber dem Cartheuser Kloster. Als Meistersinger unterschrieb Caspar Enderlein die Schulordnung von 1583. Seit 1593-1624 nahm er an Singschulen teil, als Schulhalter ist er seit 1586 belegt. In einer Mitgliederliste von 1614 wird er als gefreiter Singer gefuhrt. Im sog. Singschulstreit von 1624 unterstützte er die konservative Gruppe. Zwei von ihm komponierte Töne sind überliefert. Panzer verzeichnete sein Portrait mit dem (falschen) Todesjahr 1631. Er schuf eine Medaille mit Selbstportrait. Die Enderleinstraße in Nürnberg wurde nach ihm benannt. Werke: Verz. seiner Plaketten s. Weber, Renaissanceplaketten 1975. M u S : B E R L I N . Kunstgew.-Mus. LEIPZIG, Mus. f. Khw. M Ü N C H E N , B N M . N Ü R N B E R G , G N M . Lit.: N D B ; A K L ; Thieme-Becker; Hintze Nr. 191; Doppelmayr, 1730; Hans Demiani: François Briot, Caspar Enderlein und das Edelzinn, Leipzig 1897; H a m p e , 1894; Hampe, Rv.; Bernhart, 1920, S. 204; Habich, Schaumünzen; Barock, 1962, S. 151, 153; Stahl, 1982; Stadtlexikon 2000. Ausst.: 1906/2; 1952/5; 1981/2 Nr. 107, 108. Friedrich von Hagen Enderlein, Hans, Meistersinger, Zinn- und Kannengießergeselle, get. 22. 12. 1607 Nürnberg - begr. 24. 9. 1624 Nürnberg. Sohn des -»Caspar; Bruder des -»Veit und des -»Peter. Unverheiratet. 1623 und A n fang 1624 nahm er an einigen Singschulen der Meistersingerteil. Lit.: Thieme-Becker; Stahl, 1982. Friedrich von Hagen Enderlein, J o h a n n Joseph, Stadtpfeifer, Korporal, t 1748 Nürnberg. 1742-48 war er als Vikarius im Ämterbüchlein verzeichnet. 1736 erwarb er um 275 fl. das Haus Breite Gasse 40, das er 1740 um 800 fl. wieder verkaufte. Lit.: Kohn, N H b Lorenz.
Endner Enderlein, Peter, Bildhauer, get. 15. 6. 1603 N ü r n berg. Sohn des -»Caspar; Bruder des -»Veit und des -»Hans. A m 18.12.1650 wurde er erneut N ü r n b e r g e r Bürger und zahlte 4 fl., d e m n a c h war er vorher längere Zeit von N ü r n b e r g abwesend. Ungeklärt ist, ob er identisch ist mit d e m Holzbildhauer Pierre Enderlin, der von 1632 bis um 1648 in N a m u r ansässig w a r und das Chorgestühl in der Abteikirche von Floreffe b. N a m u r schuf, eines der Hauptwerke belgischer Bildhauerkunst aus der Mitte des 17. Jh. Lit.: A K L ; Thieme-Becker; Z a h n s Jb. I, 1868, S. 240. Enderlein, Veit, gen. Ulrich Engelschall, Goldschmied, Filigranarbeiter, get. 14. 11. 1601 N ü r n b e r g begr. 20. 10. 1658 Nürnberg, G r a b Nr. 67 a u f dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1639, noch vorhanden (Grab gemeinsam mit seinem Schwippschwager, d e m Notar Sebastian Hermann). Sohn des -»Caspar, Zinngießer; Bruder des -»Peter, Bildhauer, und des -»Hans, Zinngießer, oo M ä r z 1626 (19.2.1626 prokl.) M a r i a Magdalena (get. 24.12.1593 - begr. 20.6.1669), T o c h ter des Sebastian -»Walch d. J., Goldschmied, sieben Kinder. A m 1.2.1626 bestand er die M e i s t e r p r ü f u n g und wurde am 29.4.1626 als Meister vereidigt, 164347 Geschworener der Filigranarbeiter, 1656-58 Genannter. Er bildete folgende Lehrlinge aus: N i c o l a u s Friedrich (1630-37); Michael - . H e m e r s a m (1633-38); Paulus W o l f f (1637-45); H a n s Conrad -»Unverdorben (1638-45), Johann -»Zuckeisen (1646-52); Paulus Jakob Bilgram (1650-56); Achatius Santz (1654-60), der nach Stockholm auswanderte. 1646-47 erscheint Enderlein als Beistand der Margaretha S c h r a m m in den Stadtgerichtsbüchern. Er wohnte mit seiner Familie im „Mehlgäßlein" (Hans-Sachs-Gasse). Panzer verzeichnete sein Portrait mit dem Zusatz „alii Ulrich Engelschall". Seine Tochter Barbara heiratete a m 28.11.1653 seinen früheren Lehrling H a n s Conrad Unverdorben, die j ü n g s t e Tochter A n n a M a r i a ehelichte am 30.5.1671 den Kupferstecher Cornelius N i c o l a u s -•Schurtz. Lit.: A K L ; Roth, 1802; Stockbauer, 1893; K D M Nürnberg, 1977; Zahn, DI-N Nr. 4 2 5 6 ; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 209. Friedrich von Hagen Enders, Carl Friedrich, Erster Tenorsänger, Schauspieler, 1801 a m Nürnberger Nationaltheater tätig. Panzer verzeichnete sein Portrait. Lit.: Ausk. Franz Krautwurst. Endner s.a. Endter Endner, G u s t a v Georg, Kupferstecher, Radierer, get. 29. 5. 1754 N ü r n b e r g - f 8. 5. 1824 Gohlis b. Leipzig. Sohn des Johann Carl Endner, Buchbinder; Stiefsohn des Johann Michael -»Stock, Kupferstecher. 1764 ging er mit Mutter und Stiefvater nach Leipzig. Dort erhielt er seine erste A u s b i l d u n g durch den Stiefvater, nach dessen Tod 1773 durch Johann Friedrich Bause. Endner arbeitete f ü r Leipziger Verleger, besonders f ü r Bernhard Christoph Breitkopf, für den bereits sein Stiefvater gearbeitet hatte. Sein Arbeitsgebiet waren Portraits, Buchillustrationen, Vignetten und Titelkupfer. 1785 kaufte er ein H a u s in Gohlis. Lit.: A K L ; Thieme-Becker; Tacke, 2001, S t a m m t a f e l n 16, 84. E n d n e r (Endter), Jacob, Flachmaler, Portraitist, get. 4. 10. 1664 N ü r n b e r g - begr. 17. 8. 1714 Nürnberg, ehemals Grab N r . 196 auf dem Johannisfriedhof, das
Endres 1557 dat. Epitaph befindet sich heute auf Grab Nr. 302. Sohn des Andreas, Buchbinder und Futteralmacher. oo I) 1.10.1688 A n n a (get. 30.3.1662), Tochter des Lorenz -»Hartmann, Wismutmaler, eine Tochter; II) 5.7.1697 Helena Barbara (get. 26.10.1665 - begr. 16.8.1729, w o h n h a f t beim Weiherhäusl = Vordere Ledergasse), Tochter des Johann W o l f g a n g Pfeiffer, Pfragner, vier Kinder, nicht überlebend. A b etwa 1678 Ausbildung zum Maler, 1700 Vorgeher. 1701 wurde er gerügt, weil er nicht zur Quartalsversammlung der Maler kam, was er damit entschuldigte, daß er in der Spitalapotheke „Tag und Nacht gearbeitet habe". U m 1702 führte er für 250 fl. die Maler- und Vergolderarbeiten an der neuen Orgel in St. Bartholomäus in Wöhrd aus, die signierten Entwurfszeichnungen sind erhalten. Bei seinem Tod wohnte er am Fischbach (Karolinenstraße) und war Gassenhauptmann. M u S : N Ü R N B E R G , StadtAN. Lit.: A K L (dort Endter); Thieme-Becker; Fischer/Wohnhaas, in: M V G N 81, 1994, S. 99 mit Abb. Prospektentwurf der Orgel; Tacke, 2 0 0 1 , S . 397. Endres (Endres Moler), Maler, co N. N . ( t U l i · 1454). A m 17.7.1427 erscheint er in der Losungliste für St. Sebald, w o er im Häuserblock mit Hans Stromeirs Haus und der Langen Brücke (Karlsbrücke) aufwärts wohnte. Der Eintrag wurde gestrichen, und Endres Moler erscheint erneut in „Virich Gruntherren eck und die Cromergassen hinauf ...". Sein N a m e ist hier unmittelbar nach dem von Berchtold Moler (s. Berthold -»Landauer) aufgeführt, dem das Anwesen Burgstraße 11 gehörte; evtl. war Endres Moler bei ihm eingezogen. Im „ G r a b e n b u c h " von 1430 fehlt sein N a m e bei diesem A n w e s e n . Hingegen wird bereits 1429 „maister Andres m o l e r " im Harnischbuch im Barfußerviertel genannt, in der Losungliste von St. Lorenz von 1430 ist an gleicher Stelle Andreas -»Eysenploser aufgeführt. In der Losungliste von 1433 sowie in den Salzbüchlein von 1443 und 1447 erscheint wieder Andres Moler, so daß zu vermuten ist, d a ß der Maler Endres mit Eysenploser identisch ist. 1438 erhielt Endreß moler 15 fl. für Arbeiten im Auftrag des das Heilig-Geist-Spitals. Im N o v e m b e r 1454 wurde „M[eiste]r Endreß malerin von eystet" (Totengeläutbuch von St. Sebald) bestattet. Nach Gümbel handelt es sich bei der Gesweinin um Agnes, Witwe des Wolfhard G ö ß w e i n , die 1452 testamentarisch eine Pfründe beim St. Nikolausaltar stiftete, in deren Genuß der Priester Christian Preuß k o m m e n sollte, sobald dieser m ü n d i g war. Preuß tauschte die Pfründe 1462; in diesem Z u s a m m e n h a n g wurde er in einem Brief des Nürnberger Rates an ihn mit „Hern Cristan Maler Prews genant" bezeichnet. Gümbel sieht daher einen möglichen Z u s a m m e n h a n g zwischen dem Maler Endres und dem Maler -»Andres von Prewsen, den Murr 1438 erwähnt. Lit.: Thieme-Becker; G ü m bel, 1906, S. 346; Gümbel, 1907, S. 27-29 und, S. 64f.; Gümbel, Scheßlitzer, 1925, S. 92; Burger, 1961, Nr. 1119; Burger, 1967, Nr. 32. Endres, Kartenmaler, oo N . N . (begr. 4.5.1467 bei St. Lorenz). Lit.: Gümbel, 1907, S. 27; Burger, 1967 Nr. 887. Endres (Andres), C o n r a d (Contz, Cunz), Plattner, t zw. 7. 6. u. 20. 9. 1514 Nürnberg. Wurde 1476 Bürger. 1502 erwarb er vom Goldschmied Albrecht -»Glirn
342 für 180 fl. rh. das H a u s Vordere Landauergasse 1. Lit.: Burger, 1961 Nr. 6176; Kohn, N H b Sebald. Endres (Andres), Fritz, Plattner, oo I) Wöhrd b. Nbg. 8.5.1531 Susanna, Tochter des Hieronymus -»Holzel, Buchdrucker; II) 5.5.1534 Margaretha. A m 27.1.1532 machte er eine Forderung seines verstorbenen Schwiegervaters bei der Stadt Budweis geltend; am 11.2.1533 wurde er in der gleichen Sache nochmals in einem Rv. erwähnt. Lit.: Hampe, Rv. I, 1961; Wagner, in: M V G N 30, 1931, S. 116; Schornbaum, 1949 Nr. 856 u. 857. Endres, Hans, Plattner, oo Elsbeth (f März/April 1549), mind, eine Tochter. Mit Rv. vom 20.8.1544 wurde ihm das Bürgerrecht zugesagt. Mit Rv. vom 17.9.1545 wurde ihm gestattet, auf sein Haus ein Darlehen von 40 fl. auf zwei Jahre aufzunehmen. 1549 wohnte er beim Rosenbad. 1565 erwarb er das Haus Untere Söldnersgasse 5, das seine Tochter Catharina erbte und das sie 1602 dem Maler Maximilian -»Beheim und seinen noch lebenden Geschwistern hinterließ. Lit.: Hampe, Rv.; Burger, 1972 Nr. 3952; Tacke, 2001, S. 361; Kohn, N H b Sebald. Endres (Andreas, Enderes, Enderlein), Hans, Goldschmied, Silberarbeiter, get. 19. 11. 1596 Nürnberg - begr. 28. 4. 1631 Nürnberg. Sohn des T h o m a s Enderes (Enderlein, Enderle), Barchentweber, oo 11.9.1620 Maria Magdalena, Tochter des Johann -»Höflich. Form- und Geschmeidegießer; f ü n f Söhne; Paten waren u.a. der Goldschmied Reinhold -»Mühl und der Münzmeister Georg -»Nürnberger. A m 27.8. 1620 bestand er die Meisterprüfung und wurde am 30.9.1620 als Meister vereidigt. Zunächst war er in der Vorstadt Wöhrd ansässig, am 7.4.1619 erhielt er die Bürgerrechtszusage und wurde am 13.7.1621 in das Bürgerbuch eingetragen, wobei er 2 fl. bezahlte. Von ihm sind nur wenige Arbeiten bekannt. 1622 erwarb er um 3000 fl. das Eckhaus Schildgasse 35, das er 1624 um 2400 fl. an den Goldschmied Wolff Christoph -»Ritter wieder verkaufte. 1623 beschwerte sich Heinrich Hermann, Freiherr zu Burgmilchling und Wilhermsdorf, daß Endres z u s a m m e n mit anderen neben seinem Haus eine Schmelzhütte errichtet habe. Bei seinem Tod wohnte er am Paniersplatz, starb aber im Heilig-Geist-Spital. Seine Witwe heiratete den Schreiber Wolf Nielas Kuch. M u S : Z Ü R I C H , Schweizerisches Landesmus.: Doppelpokal. Lit.: A K L ; ThiemeBecker; Rosenberg 4176; Hampe, Rv.; Stockbauer, 1893; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 208; Kohn, N H b Sebald. Friedrich von Hagen Endres, Heinrich, Meistersinger, Kammacher?, die Angaben zum Beruf sind widersprüchlich. Von Nov. 1555 bis Juli 1556 nahm er an einigen Singschulen teil. Werke: Die Sumerweise von Heinrich Endres, in: Das Singebuch des A d a m Puschman, Breitkopf & Härtel, Leipzig, 1906, S. 84. Lit.: Stahl, 1982; Dupont, 1971. Endres, Hieronymus (Formschneider, 1490) s. Andreae, Hieronymus Endres (Andres), Jacob, Zinngießer, * Ulm - f zw. 26. 2. u. 28. 5. 1561 Nürnberg, oo 13.5.1550 Barbara, Tochter des Conrad -»Harscher, Pulvermacher, sechs Kinder. 1549 arbeitete er seine Meisterstücke bei Jörg I. -»Christan und wurde am 9.6.1550 in das Meisterbuch eingetragen. Zum Schluß wohnte er am Fisch-
343 bach (Karolinenstraße). Seine Witwe heiratete: 1) am 2.9.1561 Hans -»Sachs, Poet und Schuhmacher, 2) am 8.5.1576 Hans Leutkirchner, Bader und Wundarzt. Lit.: Hintze, Nr. 91; Burger, 1972 Nr. 6843; J. R. Mauersberger, in: BFFK 12, 1986, S. 277f„ 283. Endres, Johann Christoph, Rotschmied, Former, wurde am 2.6.1763 in die Meisterliste eingetragen. Lit.: LocknerNr. 1496. Endres, Nickel, Briefmaler, wurde 1515 Bürger. Endter, Anna Juliana, geb. Petz, Verlegerin, * 5. get. 6. 2. 1652 Nürnberg - t 1 1 - 4 . 1694 Nürnberg, Grab Nr. E 263 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1694, Epitaph nicht erhalten. Tochter des Hieronymus II. Petz, Handelsmann, oo 25.8.1674 Wolfgang Moritz -»Endter, Buchdrucker, drei Töchter. 1691 veröffentlichte sie im Verlag ihres Mannes ein „Vollständiges Nürnbergisches Kochbuch", das sie nach „Der aus dem Parnasso ehemals entlaufenen vortrefflichen Köchin etc. Gemerck-Zettul" zusammenstellte. Mit „über anderthalb tausend sowohl gemeine als auch rare Speisen", Tranchieranleitungen und Menuvorschlägen war das Endtersche Kochbuch das umfangreichste seiner Art im deutschsprachigen Raum. Ein Reprint erfolgte 1979. MuS: N Ü R N B E R G , GNM; - , StadtB. Lit.: Grieb, Buchwesen 2003. Ausst.: 1998/11 S. 166. Endter, Balthasar Joachim, Buchdrucker, Buchhändler, * 8. get. 9. 12. 1649 Nürnberg - f 21. begr. 24. 5. 1719 Nürnberg. Sohn des -»Michael II., Bruder des -»Martin, beide Buchhändler, oo 25.2.1678 Magdalena Rahe! Nöttel ( 19.12.1654 - begr. 11.1.1732); zwei Söhne, eine Tochter. 1658-66 Besuch des Egidiengymnasiums. 1666 dreijährige Buchdruckerlehre bei seinem Vater, war dann drei Jahre Buchhandelsgehilfe in Straßburg, 10 Monate in Genf, anschließend reiste er über Lyon und Paris zurück nach Nürnberg. 1673 trat er als Geselle in das Geschäft seines Vaters ein, das er 1682 bis 1694 gemeinsam mit seinem Bruder -»Martin weiterführte. 1684-1719 war er als Buchfuhrer, 1683-1717 als Buchdrucker im Ämterbüchlein eingetragen, 1684, 1689-90, 1694, 1704-05 und 171011 Vorgeher, 1679-1719 Genannter. Bis 1694 war er Gassenhauptmann im Milchmarktviertel. 1696 gab er das Blatt „Der schnelle Postillon oder Staffetta" heraus. Panzer verzeichnete sein Portrait. 1717 verkaufte er die Druckerei an seinen Sohn -»Johann Daniel, der 1722 auch den Buchhandel von seiner Mutter übernahm. MuS: N Ü R N B E R G , StadtB. Lit.: Roth, 1802; Benario, 1928; Benzing, 1963; Sporhan-Krempel/ Wohnhaas, 1973; Grieb, Buchgewerbe 2003. Ausst.: 2001/4. Endter, Hans Christoph, Buchdrucker, Buchhändler, get. 25. 2. 1632 Nürnberg - begr. 16. 12. 1672 Nürnberg, Grab Nr. D 23a auf dem Johannisfriedhof, dat. 1673, Epitaph noch vorhanden. Sohn des -»Wolfgang d. Ä., Buchdrucker, oo 16.1.1660 Anna Susanna (get. 20.11.1636 - begr. 19.3.1672), Tochter des Johann Doppelmayr, Handelsmann, eine Tochter Anna Maria (* 1665 - f 18.4.1679). 1660-72 als Buchfuhrer, 1665-72 als Buchdrucker im Ämterbüchlein eingetragen, 1669-72 Genannter. Nach dem Tod seines Vaters 1659 erbte er zusammen mit seinem Bruder -»Paul die väterliche Druckerei und Handlung. Das 1666 nach dem Tod seiner Frau erstellte Inventar ergab einen Wert von 128.245 fl. Die Papiermühle in
Endter Wendelstein ging nach seinem Tod an Wolfgang Moritz -»Endter über. Druckerei und Buchhandlung wurden bis 1682 als Christoph Endters Erben weitergeführt, nach dem Tod der Tochter kam das Unternehmen 1682 gegen Abfindung der Erben ebenfalls in den Besitz von Wolfgang Moritz -»Endter. MuS: N Ü R N B E R G , StadtB. - , LkAN. Lit.: Roth, 1802; Benzing, 1963; Wohnhaas, 1967; Sporhan-Krempel/ Wohnhaas, 1973; K D M Nürnberg, 1977; Grieb, Buchgewerbe 2003. Ausst.: 1967/9. Endter, Georg d. Ä., Buchbinder, Buchhändler, Buchdrucker, Verleger, get. 7. 3. 1562 Nürnberg begr. 9. 12. 1630 Nürnberg, ehemals Grab Nr. 1837 auf dem Johannisfriedhof, erworben um 10 Gulden am 24.5.1614, Epitaph um 1614/15, nicht erhalten. Sohn des -»Michael d. Ä., Buchbinder, oo I) 9.3.1584 Jacobina Sattler (get. 18.6.1561 - begr. 18.1.1621), viele Kinder; II) 15.9.1623 Maria (get. 20.7.1580 - begr. 14.10.1643), geb. Kreuzfelder, Witwe des Hieronymus -»Braun, Kanzleischreiber und Kartograph, kinderlos. Ausbildung als Buchbinder, 1584 wurde er Meister. Im Juli 1585 erwarb er um 315 fl. von den Miterben die Anteile am väterlichen Anwesen in der Judengasse (Oberer Judenhof 2). 1590 gründete er ein Verlagsgeschäft. 1595 ließ er ein Erbauungsbuch in Amberg drucken, gab aber als Druckort Nürnberg an, was ihm einige Tage Turmhaft eintrug. Am 28.5.1602 kaufte er um 550 fl. bar die Offizin des Alexander -»Dietrich von dessen Witwe Katharina. Die Druckerei lief unter dem Namen Katharina Dietrich weiter und wurde nach deren Tod 1605 anscheinend stillgelegt, bis Georg Endters Sohn -»Wolfgang 1619 als Drucker in das Ämterbüchlein eingetragen wurde. Seine wirtschaftlichen Interessen waren weit gespannt, er betrieb eine Papiermühle in Wendelstein, betätigte sich als Geldverleiher und war an einem Mansfelder Kupferbergwerk stark beteiligt. Panzer verzeichnete sein Portrait. Seine Witwe heiratete am 19.8.1633 den Wirt Michael Steib. MuS: N Ü R N B E R G , StadtB. Lit.: ADB; N D B ; Wohnhaas, 1967; Sporhan-Krempel/Wohnhaas, 1973; Bosl; Grieb, Buchgewerbe 2003; Kohn, N H b Sebald; Zahn, DI-N Nr. 3328. Ausst.: 1970/5; 2001/4. Endter, Georg d. J., Buchdrucker, Buchhändler, Verleger, get. 28. 3. 1585 Nürnberg - begr. 20. 3. 1629 Nürnberg, ehemals Grab Nr. 1778 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1614, nicht erhalten. Sohn des -»Georg d. Ä. oo 7.6.1609 Kunigunde Parreuter (Barreuther, get. 14.11.1588 - begr. 6.12.1676). Ausbildung als Buchbinder, 1610 Meister. 1623 kaufte er die Schönfeldersche Druckerei in Amberg, mit welcher er vermutlich seine im selben Jahr in Fürth eingerichtete Druckerei ausstattete. Sehr zum Ärger des Nürnberger Rats druckte und verlegte er dort katholische Werke hauptsächlich für die Österreichischen Erblande und unterhielt eine Filiale in Wien. Durch umfangreichen Schriftwechsel versuchte der Nürnberger Rat, das hierfür erteilte kaiserliche Privileg zu stornieren und sonstige schwache Stellen aufzudecken. Die Herstellung der katholischen Bücher trug ihm einige Monate Turmhaft ein, die erst durch kaiserliche Intervention im Juni 1626 beendet wurde. 1628 löste er seine Fürther Druckerei auf und verlegte sie nach Nürnberg. Mitte der 1620er Jahre handelte er auch mit Waffen. Am 26.2.1610 kaufte er um 2000 fl. ein Haus in der
Endter Judengasse (Wunderburggasse 10). Seine Witwe führte die Buchdruckerei 1629-41 in Nürnberg weiter und war 1635-42 als Georg -»Endters Wittib Kunigunda im Ämterbüchlein eingetragen. Sie scheint eine sehr eigenwillige Frau gewesen zu sein, denn sie druckte bis zum Schluß katholische Schriften, was ihr viele Ungelegenheiten, bis zur Turmhaft und der vorübergehenden Schließung der Druckerei, einbrachte, worüber über 50 Rv. und Briefe beredtes Zeugnis ablegen. Auch während des Dreißigjährigen Krieges besuchte sie mehrfach die Wiener Filiale. Nach 1642 führte der Sohn -»Michael, später zusammen mit seinem Bruder -•Johann Friedrich, die Druckerei in der Judengasse weiter, während die Mutter bis zuletzt maßgeblich fur den Bücherhandel zuständig blieb. MuS: NÜRNBERG, StadtB. Lit.: Wohnhaas, 1967; SporhanKrempel/Wohnhaas, 1973; Grieb, Buchgewerbe 2003. Endter, Georg Andreas, Buchdrucker, Buchhändler, * 3. 5. get. 4. 5. 1654 Nürnberg - t 21. begr. 28. 12. 1717 Nürnberg. Sohn des -»Johann Andreas d. Ä.; Bruder des -»Wolfgang Andreas I. oo 6.2.1677 Clara Catharina Kress von Kressenstein (get. 23.8.1650 begr. 6.3.1727), Kinder nicht überlebend. Er war Mitinhaber und Geschäftsführer der Firma Johann Andreas -»Endters seel. Söhne. 1682-1725 war er als Buchdrucker im Ämterbüchlein eingetragen, 1682-83 und 1692-94 Vorgeher; 1678-1717 Genannter. Das Handelshaus, dem auch Niederlagen in Leipzig und Frankfurt/Main gehörten, befand sich in der Winklerstraße neben der Offizin des Wolfgang Moritz -»Endter. Nach der in den Jahren 1680-82 gemeinsam betriebenen Offizin -»Wolfgang Moritz einerseits und -»Georg Andreas und Wolfgang Andreas Endter andererseits trennten sich die Vettern wieder, und Georg Andreas übernahm den größeren Teil der Druckerei mit 7-8 Pressen, die sich spätestens ab 1714 in der Hirscheigasse befand. Dazu erwarb er die Papiermühlen zum Mühlhof und zur Weidenmühle. Nach dem Tod seiner Brüder -»Wolfgang Andreas (f 1682) und Johann Andreas d. J. (f 1690) verwaltete Georg Andreas auch die geschäftlichen Anteile der Erben. Panzer verzeichnete sein Portrait. Die Firma wurde von Endters Witwe bis zu deren Tod weitergeführt. 1720 erschien die 12. Ausgabe der Kurfürsten-Bibel, mit 50 Kupferstichen von J. J. -»Sandrart, Christian -»Richter, Kilian Merchant u.a., nebst sechs Landkarten, eine besonders geschätzte Prachtbibel des 18. Jh. Das Privatvermögen erbte Georg Emst Finckler, der Sohn seiner Nichte Dorothea Maria (s. Artikel Wolf Andreas -»Endter). Langjähriger Faktor war Johann Heinrich Gottfried -»Ernesti. Sein 1721 verfaßtes Lehrbuch für Gesellen und Lehrlinge „Die Woleingerichtete Buchdruckerey ...", in dem er 118 verschiedene Schriften vorstellte und erklärte, zeigt die Vielseitigkeit und Größe dieser Druckerei. Neben den üblichen deutschen, lateinischen, griechischen und hebräischen Schriften finden sich darin auch arabische, türkische, persische, armenische, koptische und ägyptische, kyrillische, russische und hunnische und schließlich damulische oder malabarische Schrifttypen, so daß in insgesamt 30 Sprachen oder Dialekten gedruckt werden konnte. Anweisungen zum Noten-, Buch- und Kalenderdruck folgten, ebenso eine Aufstellung unzähliger Sonderzeichen für mathematische,
344 medizinische und andere wissenschaftliche Drucke. MuS: N Ü R N B E R G , StadtB. - , GNM. Lit.: ADB; NDB; Roth, 1802; Benzing, 1963; Wohnhaas, 1967; Sporhan-Krempel/Wohnhaas, 1973; Bosl; Grieb, Buchgewerbe 2003. Endter, Jacob (Maler, 1664) s. Endner, Jacob Endter, Johann Andreas d. Ä., Buchdrucker, Buch-, Kunst- und Papierhändler, Verleger, get. 9. 4. 1625 Nürnberg - f 18. begr. 22. 8. 1670 Nürnberg, Grab Nr. D 62b auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1660, noch vorhanden. Sohn des -»Wolfgang d. Ä. oo I) 29.10.1650 Susanna (get. 20.9.1625 - t 19.7.1669), Tochter des Thomas -»Ayermann, Handelsmann, fünf Söhne, vier Töchter, drei Söhne und eine Tochter überlebend; II) 10.1.1670 Anna Magdalena Winkler von Mohrenfels (get. 24.12.1633 - begr. 28.8.1713). Nach dem Schulbesuch längerer Aufenthalt in Genf zur Erlernung des Handwerks und der französischen Sprache. Anschließend vier Jahre in Holland bei Ludwig Daniel Elzevirn tätig. 1653-70 war er als Buchführer im Ämterbüchlein verzeichnet, 1651-70 Genannter. 1652 übernahm er zusammen mit seinem Bruder -»Wolfgang d. J. die väterliche Buchhandlung. Im Februar 1653 kauften die beiden Brüder die Drukkerei des Jeremias -»Dümler, wofür einschl. der Niederlagen in Frankfurt/Main und Leipzig 16.000 fl. bezahlt wurden. Der Buchladen befand sich in der Winklerstraße 29, mit Niederlassungen in Frankfurt und Leipzig. Panzer verzeichnete sein Portrait. Das Inventar des Hausrats, einschl. 8700 fl. Grundbesitz, ergab 1670 einen Wert von 17.512 fl. An der Handlung und der Papiermühle auf der Weidenmühle war Wolfgang Andreas bzw. dessen Erben zu einem Drittel beteiligt, dessen Wert 1699 mit 27.617 fl. 14 kr. festgestellt wurde. Das 1670 gefertigte Bronzeepitaph für seine Frau Susanna wog 154 Pfund, kostete 205,20 fl. und wurde von Sebastian -»Denner gegossen. 1746 wurde die Firma an Paul Wolfgang -»Mann verkauft, firmierte jedoch weiter unter der alten Firmenbezeichnung Johann Andreas Endters Erben, ab 1804 war die Bezeichnung J. A. Endterische Handlung. Die Buchhandelsgerechtigkeit lief bis zum Erwerb durch Jakob -»Zeiser 1854 unter dem Namen J. A. Endter. MuS: NÜRNBERG, GNM; - , MStN. - , StadtB. - , LkAN. Lit.: ADB; NDB; Trechsel, 1735; Roth, 1802; Wohnhaas, 1967; Sporhan-Krempel/Wohnhaas, 1973; Bosl; Grieb, Buchgewerbe 2003. Ausst.: 1957/19; 1967/9; 1984/4,-/5. Endter, Johann Andreas d. J., Buchhändler, * um 1651 Nürnberg - f 1690 Nürnberg. Ältester Sohn des -•Johann Andreas d. Ä.; unverheiratet. Zusammen mit seinem Bruder -»Georg Andreas führte er die väterliche Buchhandlung unter Johann Andreas Endters seel. Söhne fort. Endter, Johann Daniel, Buchdrucker, Buchhändler, Verleger, get. 6. 4. 1681 Nürnberg - begr. 27. 6. 1731 Nürnberg. Sohn des -»Balthasar Joachim, Buchdrukker. oo 12.9.1714 Witwe Sabina Schuler. Am 9.4.1717 kaufte er um 1125 fl. die Druckerei seines Vaters. 1717-31 war er als Buchdrucker, 1720 und 1725-27 als Vorgeher, 1722-30 als Buchfuhrer im Ämterbüchlein eingetragen. Im Juli 1723 kaufte er mit seiner Frau um 1400 fl. das Wirtshaus zum Neubauer in der Oberen Wörthstraße 9. Panzer verzeichnete sein Portrait.
345 1731-32 führte seine Witwe die Geschäfte weiter; am 14.4.1732 heiratete sie den Buchdrucker Franz -»Kenngott aus Reutlingen. MuS: NÜRNBERG, StadtB. Lit.: Benzing, 1963; Sporhan-Krempel/ Wohnhaas, 1973; Grieb, Buchgewerbe 2003; Kohn, N H b Lorenz. Ausst.: 2001/4 S. 19. Endter, Johann Friedrich, Buchdrucker, Buchhändler, get. 30. 9. 1617 Nürnberg - begr. 28. 9. 1682 Nürnberg, ehemals Grab Nr. 1113 auf dem Rochusfriedhof, Epitaph heute auf Grab Nr. 1087. Sohn des -»Georg d. J., Buchdrucker; Vater des -»Peter Friedrich, Advokat, oo 2.5.1648 Regina Mayr (get. 11.12. 1622 - begr. 19.11.1677). 1655-82 war er als Buchführer im Ämterbüchlein eingetragen, 1654-82 Genannter. Er arbeitete zusammen mit seinem Bruder -»Michael II., der meist nach außen in Erscheinung trat. Lit.: Roth, 1802; Wohnhaas, 1967; Sporhan-Krempel/ Wohnhaas, 1973; KDM Nürnberg, 1977; Grieb, Buchgewerbe, 2003. Endter, Johann Georg, Buchhändler, get. 30. 11. 1649 Nürnberg - f 1720 Nürnberg. Sohn des -»Johann Friedrich, Advokat, oo Altdorf Nov. 1676 Anna Margaretha Nicolai. 1684-1706 war er als Buchflihrer im Ämterbüchlein eingetragen, 1685-1720 Genannter. Er besaß einen Bücherstand unter dem Tuchhaus. Um 1692-94 hatte er Zahlungsschwierigkeiten. 1717 erscheint er in den Akten als krank und schwach, seine Kinder zahlten für seine Unterbringung auf dem Wasserturm, wo er noch am 20.3.1720 nachgewiesen ist. Lit.: Roth, 1802; Sporhan-Krempel/Wohnhaas, 1973; Grieb, Buchgewerbe 2003. Endter, Kunigunde s. Artikel Endter, Georg d. J. Endter, Martin, Buchhändler, get. 14. 10. 1653 Nürnberg - begr. 3. 5. 1741 Nürnberg, Grab Nr. Ρ 92 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1722, noch vorhanden. Sohn des -»Michael II., Buchhändler, oo I) 25.5.1685 Anna Clara (Maria, get. 14.8.1661 - begr. 13.3.1699), Tochter des Dr. med. Christian Halbach; II) 24.5.1700 Witwe Catharina Helena Gruber, geb. Carl (get. 19.12.1680 - begr. 5.10.1725), mind, ein Sohn. 1684-94 war er zusammen mit seinem Bruder -»Balthasar Joachim als Buchführer, 1695-1739 allein als Buchfuhrer im Ämterbüchlein eingetragen. 169641 Genannter. In der gemeinsamen Firma mit seinem Bruder war Martin für den Buchhandel zuständig. Das Amt des Gassenhauptmanns im Weinmarktviertel lehnte er 1719 wegen seiner vielen Reisen ab. 1722 bekundete er, daß er seine Handlung „eingezogen" (eingeschränkt?) habe. Bis 1740 erscheint er öfter mit größeren Forderungen an säumige Schuldner in den Akten. Er war Besitzer des väterlichen Hauses bei der Derrerbrücke (Karlstraße 3) mit Hinterhaus am Maxplatz, das später in den Besitz seines Sohnes Dr. Johann Martin von -»Endter überging, der es 1761 um 5.500 fl. an Caspar Gottlieb Merkel verkaufte. 1741 verkauften seine Erben fur 3200 fl. das Eckhaus Albrecht-Dürer-Platz 3. 1746 wurde die Firma von den Erben an Friedrich Wilhelm -»Geyer verkauft. Lit.: Roth, 1802; Sporhan-Krempel/Wohnhaas, 1973; KDM Nürnberg, 1977; Grieb, Buchgewerbe 2003; Kohn, NHb Sebald. Endter, Michael I., Buchbinder, Buchhändler, begr. 29. 4. 1585 Nürnberg. Stammvater der Buchhändlerund -drucker-Familie in Nürnberg, oo 1) 1548? Ν. N.,
Endter drei? Kinder; II) Nürnberg 30.4.1554 Katharina Zeltner (begr. 30.6.1559), zw. 1554-57 drei Kinder; III) 22.8.1559 Christina Deuerlein (begr. 10.12.1583), neun Kinder; IV) 23.3.1584 Margaretha Büttner (Bittner, get. 4.11.1563), kinderlos. Mit Rv. vom 25.8. 1548 wurde ihm das Bürgerrecht zugesagt und am 29.8. eingetragen, wobei sein Beruf mit Buchführer angegeben wurde. Er war auch Meister bei den Buchbindern. 1559 wohnte er auf der Insel Schütt neben dem Wildbad. Am 30.1.1570 kauften er und seine Frau Christina um 160 fl. und 8 fl. Eigenzins (160 fl. Hypothek) ein Haus bei der Judengasse (Unterer Judenhof), das 1576 durch eine Feuersbrunst schweren Schaden erlitt und vor 1578 in fremden Besitz überging. 1576 kaufte er fur 250 fl. das Anwesen Oberer Judenhof 2, auf dem ein Eigenzins von 12Ά fl. ruhte (250 fl. Hypothek). Seit 1579 ist er auf der Frankfurter Messe nachweisbar. Seine Tochter Anna heiratete am 8.12.1584 den Buchdrucker Johann -»Lauer; die Tochter Catharina heiratete am 1.3.1596 den Maler Leonhard -»Brechtel d. Ä. Lit.: Burger, 1972 Nr. 6325; Tacke, 2001, S. 372; Grieb, Buchgewerbe 2003; Kohn, N H b Sebald. Ausst.: 2001/4. Endter, Michael II., Buchhändler, Buchdrucker, get. 6. 7. 1613 Nürnberg - t 15. 4. 1682 Regensburg. Sohn des -»Georg d. J.; Bruder des -»Johann Friedrich; Vater des -»Balthasar Joachim und des -»Martin, oo 22.4.1645 Barbara (get. 27.1.1618 - begr. 17.12.1688), Tochter des Johann -»Carl, Zeugmeister. 1646-82 Genannter. 1645-82 war er als Buchführer, 1642-81 als Buchdrucker im Ämterbüchlein eingetragen, 1673-74 und 1678-80 Vorgeher. Seit 1661 mit Drucken im Messekatalog vertreten, zu welchem Zeitpunkt er die Druckerei zusammen mit seinem Bruder führte. Sie brachten viele Kalender heraus und waren als Kanzleibuchdrucker für den Rat tätig. Das erfolgreichste Buch war wohl der „Orbis sensualium pictus" des Johann Amos Comenius, das 1658 erschien und 22mal von ihm und seinen Nachfolgern bis 1835 aufgelegt wurde. Am 16.1.1666 kaufte er mit seiner Frau um 5.500 fl. ein Haus zwischen dem Bitterholz und der sog. Roten Wanne (Karlstraße 3) mit Hinterhaus auf dem neuen Bau (Maxplatz), das später in den Besitz seines Sohnes -»Martin überging. Mit Rv. vom 11.8.1682 wurde er zum Gassenhauptmann ernannt. Panzer verzeichnete sein Portrait. 1613 wurde ein Taufschilling für ihn geprägt. MuS: N Ü R N B E R G , StadtB; - , LkAN. Lit.: Imhoff II, 1782, S. 737; Roth, 1802; Benzing, 1963; Wohnhaas, 1967; Sporhan-Krempel/Wohnhaas, 1973; Grieb, Buchgewerbe 2003; Kohn, N H b Sebald. Ausst.: 1967/9; 2001/4. Endter, Paul Christoph, Buchdrucker, f 1660 Nürnberg. Sohn des -»Wolfgang d. J. oo N. N., mind, eine Tochter, 1673 urkundlich erwähnt. Er führte zusammen mit seinem Bruder -»Christoph das väterliche Geschäft fort. Die näheren Lebensumstände sind nicht bekannt. MuS: N Ü R N B E R G , StadtB; Lit.: Benzing, 1963; Grieb, Buchgewerbe 2003. Endter, Peter Friedrich, Dr. iur. utr., Ratskonsulent, Komponist, * 6. 12. 1653 Nürnberg - f 15. 4. 1715 Nürnberg. Sohn des -»Johann Friedrich, oo Anna Rosina, Tochter des Dr. med. Johann Röder, mind, eine Tochter. Jurastudium in Altdorf, dort 1678 Promotion. Im gleichen Jahr wurde er in das Kollegium
Endter der Advokaten in Nürnberg aufgenommen. 1689-1715 Genannter, 1696-1715 Ratskonsulent. Er komponierte zwei Lieder. Panzer verzeichnete sein Portrait. Der Kurator der „blödsinnigen" Tochter Katharina Maria Endter verkaufte 1747 um 2800 fl. das Haus Heugäßchen 4, das früher ihrem Großvater Dr. Johann Röder gehört hatte. Werke: Verz. s. Dupont, 1971. Lit.: Will, GL I, S. 344; Eitner, 1900; Grieb, Buchgewerbe 2003; BMLO, 2006; Kohn, N H b Sebald. Endter, Susanna Maria (Zeichnerin, 1658) s. Sandrart, Susanna Maria Endter, Wolfgang (Wolff) d. Ä., Buchdrucker, Buchhändler, Verleger, * 4. get. 5. 7. 1593 Nürnberg t 17. begr. 21. 5. 1659 Nürnberg, Grab Nr. Ρ 122 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1631, noch vorhanden. Sohn des -»Georg d. Ä. oo I) 28.11.1620 Maria Öder (* 10. get. 11.5.1597 - f 14. begr. 19.10.1657), acht Söhne, zwei Töchter, davon drei Söhne und eine Tochter überlebend; II) 18.8.1658 Anna Regina Schubert (get. 28.4.1622 - begr. 4.8.1661). Ausbildung als Drucker und Buchhändler im väterlichen Geschäft. 1612 war er Druckergeselle in Herborn, im selben Jahr erhielt er von seinem Vater die 1602 erworbene Drukkerei der Katharina -»Dietrich, 1621 (nicht 1618) übernahm er das väterliche Geschäft allein. 1619-55 erscheint er als Buchdrucker, 1638-54 als Buchführer im Ämterbüchlein. 1637-59 Genannter. Seine Setzerei war auch für den Druck in griechischer und hebräischer Sprache eingerichtet. Die umfangreiche Drucktätigkeit mit zuletzt neun Pressen in drei Druckereien führte zur Einrichtung einer Schriftgießerei fur den eigenen Bedarf. Er unterhielt Niederlassungen in Frankfurt und Leipzig. Auf seinen geschäftsbedingten Reisen wurde er mehrfach überfallen und ausgeplündert, einmal auch gefangengenommen und verschleppt. Das seinerzeit bedeutende Kalendergeschäft wurde, wie bereits von seinem Vater, von ihm bewußt gepflegt, viele bekannte Kalendermacher arbeiteten ftir ihn. 1629 begann er mit dem Druck von LutherBibeln, für die er und seine Nachfolger im 17. und 18. Jh. zu einem der bedeutendsten Hersteller wurden. Daneben gab er Erbauungsliteratur und Schulbücher heraus, auch besaß er ein kurfürstliches Privileg für sämtliche Schulbücher im Kurfürstentum Sachsen. Sein bedeutendstes Verlagswerk war die im Auftrag des Herzogs Ernst III. von Weimar herausgegebene bebilderte „Kurfürstenbibel" von 1641, auch Weimarer Bibel genannt, welche 1768 ihre 14. und letzte Auflage erreichte. Die 1656 von ihm herausgegebene Nürnberger Hausbibel war in ganz Franken verbreitet und erreichte bis 1770 zwanzig Auflagen. Am 17.6.1651 wurde Wolf Endter d. Ä. von Kaiser Ferdinand III. in den erblichen Adelsstand erhoben, was vom Nürnberger Patriziat jedoch ignoriert wurde, er führte den Titel in Nürnberg nicht. 1651 stiftete er das Grab E 24 für Buchdruckereiverwandte, d.h. für Buchdrucker-, Setzer- und Schriftgießergesellen auf dem Johannisfriedhof; das schöne Epitaph ist heute noch vorhanden. 1658 stiftete er der Sebalduskirche eine fünfteilige Abendmahlsgarnitur mit zwei großen Kannen, einem Kelch mit Hostienteller und einer Hostiendose. Am 21.6.1623 kaufte er mit seiner Frau Maria um 3200 fl. ein Anwesen am Nadlersgraben. Am 24.11.1624 erwarb er von Anna Maria Keltsch um 5400 fl. und 50 fl.
346 Eigenschaft (1000 fl. Hypothek) sowie 2000 fl. Gatterschaft (2. Hypothek) ein Anwesen hinter dem Tuchhaus (Winklerstraße 3). Am 25.8.1645 kaufte er das Anwesen des Georg -»Endter d. J. beim Wöhrdertürlein um 2344 fl., das er am 8.4.1652 um 3400 fl. wieder verkaufte. Am 14.5.1650 kaufte er um 8000 fl. das Haus Winklerstraße 5, das seinerzeit zu den wertvollsten Bürgerhäusern zählte. 1630 erwarb er um 825 fl. die Papiermühle in Wendelstein, kurze Zeit später die Papiermühle in Hagenhausen, weiter besaß er Papiermühlen in der Oberpfalz, in Ravensburg und in Wangen im Allgäu. Sein von Simon -»Bornmeister verfaßtes Trauergedicht befindet sich in der StadtBN (Will II, 721.4°). Panzer verzeichnete sein Portrait, 1593 wurde ein Taufschilling geprägt. Seine Witwe heiratete am 12.3.1660 Zacharias Heinlein, Leutnant. Seine Söhne -»Christoph und -»Paul erbten Druckerei und Handlung und führten das Geschäft bis 1674, anschließend bis 1680 Christophs Tochter Anna Maria. 1680 vereinigten -»Wolfgang Moritz, ein Enkel, und -»Johann Andreas, ein Neffe des Wolfgang d. Ä., die Endterschen Firmen für kurze Zeit wieder. 1684 wurden die Geschäfte wieder getrennt, Wolfgang Moritz übernahm die 1652 angegliederte Dümlersche Druckerei und die Schriftgießerei, Johann Andreas führte das Stammgeschäft weiter. MuS: NÜRNBERG, StadtB. - , GNM. - , LkAN. Lit.: ADB; NDB; Doppelmayr, 1730; Imhoff II, 1782, S. 737; Will, GL V, S. 285; Roth, 1802; Mitt. a. d. StadtBN Jg. 4, H. 4, Januar 1956; Benzing, 1963; Sporhan-Krempel/Wohnhaas, 1973; Jamnitzer, 1985; Zahn, DI-N Nr. 4127; Grieb, Buchgewerbe 2003. Ausst.: 1957/19; 1967/9; 1970/5; 1984/4; 1984/5; 2002/1 Nr. 91. Endter, Wolfgang d. ]., Buchdrucker, Buchhändler, Verleger, get. 13. 2. 1622 Nürnberg - t 21. begr. 26. 12. 1655 Nürnberg. Sohn des -»Wolfgang d. Ä., Buchdrucker. oo 11.2.1650 Helena Clara Schacher (get. 27.11.1631 - begr. 30.12.1670), zwei Kinder: Clara Maria (* 1651) und -»Wolfgang Moritz. Lehre bei seinem Vater. Reise nach Livland und Schweden. 1653-55 erscheint er als Buchführer im Ämterbüchlein, 1650-55 Genannter. 1652 übernahm er zusammen mit seinem Bruder -»Johann Andreas die väterliche Buchhandlung, im Februar 1653 kauften die beiden Brüder die Druckerei des Jeremias -»Dümler, wofür einschl. der Niederlagen in Frankfurt/Main und Leipzig 16.000 fl. bezahlt wurden. Am 31.8.1652 kaufte er um 5000 fl. und 100 rtlr. Leikauf von Johann Heigel ein Grundstück in der Egidiengasse (Tetzeigasse 1) zwischen dem Kleeweinhof und der Volckamerschen Behausung (der Kaufbrief wurde erst am 1.7.1654 rechtskräftig). Panzer verzeichnete sein Portrait. Die Witwe heiratete am 24.1.1659 Wolf Jacob Rüll aus Eger. Nach Wolfgangs frühem Tod führte -»Johann Andreas das Geschäft für sich und die Erben des Bruders weiter, bis dann -»Christoph, der Sohn Wolfgangs d. J., die Offizin zusammen mit seinem Bruder -»Paul übernahm. Lit.: Roth, 1802; Benzing, 1963; Wohnhaas, 1967; Sporhan-Krempel/Wohnhaas, 1973; Grieb, Buchgewerbe 2003; Kohn, N H b Sebald. Endter, Wolfgang Andreas I., Buchdrucker, Buchhändler, get. 5. 4. 1659 Nürnberg - begr. 15. 11. 1682 Nürnberg. Sohn des -»Johann Andreas; Bruder des -»Georg Andreas, oo 15.11.1680 Magdalena Katharina
347 Schütz (get. 6.6.1661 - f nach 1700), eine Tochter Dorothea Maria (* 1681). Er war mit einem Drittel an der Buchhandlung Johann Andreas -»Endter beteiligt. Nach seinem Tod wurde der Geschäftsanteil von seinem Bruder -»Georg Andreas mitverwaltet, der auch die Mitvormundschaft seiner Nichte Dorothea Maria übernahm. Diese heiratete am 1.3.1700 Dr. Friedrich Ernst Finckler (* 16.3.1664 Wertheim - begr. 2.11. 1736), Ratskonsulent. Der Sohn aus dieser Ehe, Georg Ernst von Finckler (get. 9.3.1703 - begr. 15.10.1756) wurde der alleinige Erbe der gesamten Hinterlassenschaft der Firma Johann Andreas -»Endter und des Privatvermögens von Georg Andreas -»Endter, der kinderlos verstarb. Georg Ernst von Finckler, von Beruf ebenfalls Jurist, ehelichte am 16.2.1734 Susanna Helena (get. 25.3.1715), die Tochter des Martin -»Endter. Die Buchhandlung am Obstmarkt und die Druckerei in der Hirscheigasse verkaufte er 1746 an den Buchdrucker und Buchhändler Paul Wolfgang -»Mann, der die Firma unter dem alten Namen weiterführte. Lit.: Wohnhaas, 1967; Sporhan-Krempel/Wohnhaas, 1973; Grieb, Buchgewerbe 2003. Ausst.: 2001/4. Endter, Wolfgang Andreas IL, Buchhändler, Sohn des -»Balthasar Joachim, Buchdrucker, Bruder des -»Johann Daniel, Buchdrucker. Von seinem Vater wurde er zum Buchhändler ausgebildet und erbte lt. Testament vom 9.11.1718 die väterliche Buchhandlung, in welcher er bereits vorher tätig war. 1723 verließ er Nürnberg, vermutlich wegen Schulden, um in Fürth eine Buchdruckerei einzurichten. 1750 wird er als beweibter Bürger und „Malerei-Händler" in Nürnberg erwähnt, d.h. er betrieb einen Tapeten- und Kunsthandel. Lit.: Grieb, Buchgewerbe 2003. Ausst.: 2001/4, S. 19. Endter, Wolfgang Moritz, (W. Mauritius), Buchund Musikdrucker, Verleger, Buchhändler, * 1. get. 2. 3. 1653 Nürnberg - t 28. 2. begr. 5. 3. 1723 Nürnberg, Grab Nr. E 263 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1694, nicht erhalten. Sohn des -»Wolfgang d. J., Buchdrucker. oo I) 25.8.1674 -»Anna Juliana (* 5. get. 6.2. 1652 - t 11.4.1694), Tochter des Hieronymus III. Petz, drei Töchter; II) 8.5.1695 Witwe Susanna Maria - A u e r (* 10.8.1658 - f 20.12.1716), Tochter des Jakob von -»Sandrart. Ausbildung als Buchhändler und Drucker. 1675-1700 war er als Buchdrucker, 16751722 als Buchfiihrer im Ämterbüchlein verzeichnet. 1675-76, 1680-81, 1687-90 und 1695-96 Vorgeher. 1676-1723 Genannter. Er nahm Klavierunterricht bei Georg Caspar -»Wecker, mit welchem er um eine Verbesserung des Noten-Typendrucks bemüht war. Endter war vornehmlich Buchhändler und betrieb eine Papiermühle in Wendelstein b. Nbg., die er von Christoph -»Endter übernommen hatte. In den Jahren 168084 wurden die Firmen der beiden Endterschen Linien, bestehend aus -»Wolfgang Moritz einerseits und -»Georg Andreas und -»Wolfgang Andreas andererseits für kurze Zeit zusammengelegt. 1682 trennten sich die Vettern wieder, -»Georg Andreas übernahm den größeren Teil der Druckerei mit 7-8 Pressen, während -»Wolfgang Moritz nur eine kleine Druckerei behielt und mehr als Buchhändler tätig war. Seine Druckerei, die er 1699 an Johann Ernst -»Adelbulner verkaufte, befand sich in der Holl beim Schleifersteg (Zwischen den Fleischbänken 20). 1679 verkaufte er um 5000 fl.
Engel auch das väterliche Anwesen in der Egidiengasse (Tetzeigasse 1) an seinen Schwager Hieronymus Petz. 1718 besaß er ein Haus bei den Fleischbänken. Panzer verzeichnete sein Portrait. Sein Verlags- und Handelsgeschäft erbten seine drei Töchter aus erster Ehe. Tochter Anna Ursula (get. 24.5.1675 - begr. 3.12. 1745) starb ledig; die zweite Tochter Regina Clara (get. 4.9.1676 - f 1746) heiratete am 2.12.1695 Wolfgang Baptist Mayer (get. 22.5.1674 - begr. 28.1.1735), die Handlung firmierte unter der Bezeichnung Wolf Moritz Endters Tochter, Mayrin & Sohn und war bis 1739 im Ämterbüchlein eingetragen. Die dritte Tochter Maria Helena (* 20.12.1682 - begr. 26.8.1756) heiratete am 8.5.1713 Julius Arnold -»Engelbrecht und führte die Handlung bis 1757 weiter. 1757 ging die Handlung an Wolfgang -»Schwarzkopf über. MuS: N Ü R N B E R G , StadtB. Lit.: NDB; Trechsel, 1735; Roth, 1802; Benzing, 1963; Wohnhaas, 1967; Heussner, 1968; Sporhan-Krempel/Wohnhaas, 1973; Isabel Heitjan: Wolf Moritz Endters Geschäfte mit Balthasar III. Moretus und Nachfolgern, 1675-1723, in: Archiv für Geschichte des Buchwesens, Bd. XIX, Jg. 1978; Grieb, Buchgewerbe 2003; Kohn, N H b Sebald. Ausst.: 2001/4. Engel, Meistersinger, Zimmermann, begr. 18. 9. 1562 Nürnberg. 1558-59 trat er an einigen Schulen als Singer auf. Bei seinem Tod wohnte er am Frauentor hinter der Mauer. Lit.: Stahl, 1982. Engel (Braunigel, Praunengel), Bruno IL, Handelsmann und Kupferhändler, Stifter, f 17. 9. 1550 auswärts. Sohn des Bruno I. oo Brigitta ( t 12.10.1544, Grab Nr. 785 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph noch vorhanden), Tochter des Sebald II. Hornung. 1511-50 Genannter. Er ist identisch mit dem Stifter Praunengel, dessen Wappen auf einer Glasmalerei mit der Darbringung im Tempel erhalten ist. Die nach einem Entwurf von Hans -»Baidung Grien in der Hirsvogel-Werkstatt entstandene Glasermalerei, dat. 1515, befand sich ehemals im Kreuzgang des Karmelitenklosters, jetzt in der Kirche in Großgründlach. 1519 verkaufte er dem Lorenz -»Stauber für 2150 fl. das Anwesen Rathausplatz 2 (Teil), das er oder sein gleichnamiger Vater 1508 für 1243 fl. erworben hatte. 1524 verkaufte er mit seiner Schwester Margaretha, Ehefrau des Michael Pufler, fur 1100 fl. das vom Vater übernommene Haus Kaiserstraße 4 an Martin I. Pfinzing. 1518 besaß er ein Haus in Wendelstein und 1528 eines in Wolkersdorf. 1526 wurde er als Besitzer des schwiegerväterlichen Hauses Tucherstraße 15 erwähnt, das vor 1548 in fremden Besitz überging. Das Haus hatte im Innenhof Galerien mit hölzernen Brüstungen, die mit Maßwerk beschnitzt waren sowie mit Motiven offensichtlich nach Vorlagen von Peter -»Flötner; der Hof wurde daher auch Flötnerhof genannt. Seine Frau war Miterbin des Hauses zum schönen Eck in der Füll (Füll 18/Albrecht-Dürer-Straße 2), das 1521 um 900 fl. verkauft wurde. Ihr gehörte 1523 auch das Anwesen Albrecht-Dürer-Straße 11, das sie von ihrem Vater geerbt hatte. Lit.: Roth, 1802; Burger, 1972 Nr. 4223; Zahn, DI-N Nr. 549; KDM Nürnberg, 1977; Scholz, Glasmalerei 2002, S. 176; Kohn, NHb Sebald. Engel, Friedrich August, Büchsenmachermeister, war 1850/70 Besitzer des Hauses L. 1524 (Mittl. Kreuzgasse 1). Lit.: Sichling, 1870.
Engel Engel, Hans, Rotschmied, wurde 1416 Bürger und zahlte 3 fl. Engel, Heinrich, Kunstmaler, wohnte 1914 am Weinmarkt 8. Engel, Jean, Büchsenmachermeister, war 1878 am Maxplatz 32 ansässig. Engel, Wolf, Stempelschneider, war in den 1580/90er Jahren bis nach 1610 als Siegelgraber im Ämterbüchlein verzeichnet. Lit.: Zahns Jb. 1, 1868. Engelandt, Martin, Zinngießer, * 1610 - f 8. 2. 1672 Nürnberg, oo 18.3.1639 Anna Barbara, Witwe des Michael -»Rössler d. J., Zinngießer. Seine Meisterstücke arbeitete er 1639 bei Georg -»Höss d. J. und wurde am 18.3.1639 Meister. 1647-51 und 1659-63 Geschworener. Seine Witwe heiratete am 6.7.1673 in dritter Ehe den Zinngießer Johann Eberhardt -»Kolmer. MuS: MÜNCHEN, BNM. Lit.: Hintze, Nr. 288 mit Abb. Mz.; Krauß, Exulanten 2006, S. 28. Engelbrecht, Goldschmied. Engelbrecht der Goldschmied kaufte am 21.1.1335 von Konrad Nützel zwei Häuser, von denen das eine „an der Stefelgazze an dem ekke an Ludwig des Schoppers aigen" und das andere unmittelbar daran gelegen war. Vermutlich handelt es sich um das Anwesen Tetzeigasse 35, das früher aus 2 Häusern bestanden hat denn Ludwig Schopper besaß das Haus Tetzeigasse 37. Die Hypothek betrug drei Pfund Haller. Lit.: Schulz, Bürgerhäuser, S. 595; Kohn, N H b Sebald. Engelbrecht, Christian, Kupferstecher, Verleger, * 18. 5. 1672 Augsburg - t 6. 1. 1735 Augsburg. Sohn des Johannes, Farbenhändler. Unverheiratet. Zunächst Schüler des Johann Georg Bodenehr in Augsburg, vor 1698 Schüler des Joachim von -»Sandrart in Nürnberg. Während seines Nürnberger Aufenthaltes stach er nach Sandrarts Zeichnungen einen Teil der Metamorphosen Ovids. In Wien war er Partner von Johann Andreas Pfeffel d. Ä. Danach Verlagsgründung mit seinem Bruder -»Martin. Er stach Buchillustrationen, Ornamente, Architekturblätter und Portraits von hoher Qualität. Seinen Verlag vererbte er seinem Bruder. Lit.: AKL; Thieme-Becker. Ausst.: 1989/10. Engelbrecht, Johann, Bildhauer, wohnte 1881 in der Hinteren Beckschlagergasse 8. Engelbrecht, Julius Arnold, Buchhändler, * Halle/Saale - t 14. begr. 17. 6. 1729 Nürnberg, oo 8.5. 1713 Maria Helena (get. 20.12.1682 - begr. 26.8. 1756), Tochter des Wolf Moritz -»Endter, Kinder. Mit Rv. vom 23.12.1712 wurde ihm das Bürgerrecht zugesagt. Um diese Zeit erwarb er einen Anteil an der Buchhandlung seines Schwiegervaters, Wolf Moritz -»Endter. 1725-29 Genannter. 1728-57 war sein Name zusammen mit Wolf Moritz Endters Töchtern im Ämterbüchlein eingetragen. Nach seinem baldigen Tod wurde die Handlung von der Witwe unter dem Namen W. M. Endters seel. Erben und J. A. Engelbrechts seel. Wittib, weitergeführt. Um 1757 wurde sie an Wolfgang -»Schwarzkopf verkauft. Lit.: Roth, 1802; Börsenblatt des Dt. Buchhandels, 1954; Grieb, Buchgewerbe 2003. Engelbrecht, Martin, Kupferstecher, Verleger, * 16. 9. 1684 Augsburg - t 18- 1· 1756 Augsburg. Sohn des -»Johann, Farbenhändler, oo I) 1718 Sibylle (* 1698 - t 1747), Tochter des Andreas Wickert; Goldschmied; II) Witwe Margaretha Preu, geb. Kern.
348 Lehre bei G. Ehinger in Augsburg. Um 1708 Aufenthalt in Berlin, 1711 über Wien Rückkehr nach Augsburg. Bis etwa 1719 war er Teilhaber an dem von seinem Bruder -»Christian gegründeten Verlag. 1719 erhielt er ein kaiserl. Privileg als selbständiger Kunsthändler. 1735 erbte er den Verlag seines Bruders Christian. 1743 Ratsherr. Er stach und verlegte zahlreiche Stadtansichten, Portraits und Ornamentstiche, darunter befinden sich auch Nürnberger Ansichten und Portraitstiche Nürnberger Persönlichkeiten. Seine Tochter Susanna Sibylla heiratete am 28.4.1738 den Kupferstecher Philipp Andreas -»Kilian, deren Sohn Georg Martin ein Viertel des großväterlichen Verlags erbte. MuS: NÜRNBERG, MStN. Lit.: NDB; AKL; Thieme-Becker; Bosl II. Ausst.: 1989/3. Engelhard s.a. Engelhardt Engelhard, Rotschmied, f nach 1535 Nürnberg. Mit Rv. vom 22.11.1519 wurde ihm vergönnt, für einen Auftrag aus Antwerpen einen Gesellen über der Ordnung zu halten. 1533 und 1535 erscheint er noch in Rv., wobei er zuletzt als der „alte Engelhart" bezeichnet wurde. Vielleicht identisch mit Engelhard -»Schwab. Lit.: Hampe, Rv. Engelhard, Andreas (Endres), Bild- und Formschneider, Wachsbossierer, get. 27. 8. 1635 Nürnberg - t nach 1698 Nürnberg. Sohn des -»Johann, Formschneider. oo I) 17.2.1657 Barbara ( t 1657), Tochter des Niklas -»Geiger, Kunststecher; II) 27.2.1662 Anna Maria (f 1698), Tochter des Nicolaus -»Winterschmid, Rotschmieddrechsel. Er wohnte auf der ehemaligen Kleinen Insel Schütt, „zwischen zweyen Stegen". Lit.: AKL; Thieme-Becker; Sporhan-Krempel/Wohnhaas, 1973 Sp. 1035. Engelhard, Anton, Dosenmaler, war 1829 in Gostenhof 46 (Leonhardsgasse 1 ) ansässig. Engelhard, Barthel, Wachsbossierer, wurde 1718 Meister. Engelhard, Christoph, Wachsbossierer, wurde 1724 Meister. Engelhard, Christoph Gottfried, Bild- und Formschneider, Handelsmann, get. 29. 1. 1634 Nürnberg t nach 1702 Nürnberg. Sohn des -»Hans, Formschneider. oo I) 29.5.1655 Sybilla Schneider; II) außerhalb 1679 Magdalena, aus dieser Ehe wurden Kinder bis 1700 in Nürnberg getauft. Lit.: Sporhan-Krempel/ Wohnhaas, 1973. Engelhard, Conrad, Maler, wohnte 1850 in Gostenhof 16 (Hauptstraße 1), 1863 in L. 1437 (Schlotfegergasse 16) und 1870 in der Sandstraße 5. Engelhard (Engelhardt), Daniel, Wappenstein- und Siegelschneider, Goldschmied, t Mai 1554 (nicht 1552 oder 1560) Nürnberg, oo 2.1.1527 Helena (f 1550), Tochter des Hans -»Aschauer, Goldschmied. Am 12.8.1530 gestattete ihm der Rat, sein Meisterstück als Goldschmied zu machen. 1552-54 Genannter. 1527 kaufte er um 1000 fl. das Haus Bergstraße 7. 1540 erwarb er das Eckhaus Obere Schmiedgasse 14, von wo aus er mit Ratserlaubnis eine Wasserleitung in sein Wohnhaus Bergstraße 7 legte. 1538 war er Besitzer des Hauses Albrecht-Dürer-Straße 12, das 1554 dem Goldschmied Hans -»Lencker gehörte. 1547 verkaufte Engelhard für 1170 fl. das Anwesen Agnesgasse 8, das mit Hinterhaus und Garten bis an sein Haus Bergstraße 7 reichte. 1567 ist ein Goldschmiedgeselle Daniel
349 Engelhard genannt, der wegen Tätlichkeiten 2 Ib. Strafe zahlen mußte; er war vermutlich sein Sohn. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Doppelmayr, 1730; Murr, Journal XV, 37; Murr, 1801; Neudörfer-Lochner; Boesch, in: GNM M, 1889; Hampe, Rv. I, 1785, 2355; Gg. Gärtner: Streifzüge durch Alt-Nürnberg, 1925; Burger, 1972 Nr. 4229, 5052; Kohn, NHb Sebald. Engelhard, David Christian, Maler, Dosenmaler, oo Ν. N., Kinder. 1850 wohnte er in L. 1416 (Schlotfegergasse 7/9), 1863 in L. 1437 (Schlotfegergasse 16) und 1870 in der Bogengasse 4, dabei als Dosenmaler bezeichnet. Engelhard, Friedrich Wilhelm, Goldschmied, Silberarbeiter, * geb. 23. 9. 1781 Nürnberg - f 17. 5. 1840 Nürnberg. Sohn des Simon, Bierwirt, oo 3.2.1808 Susanna Margarethe, Tochter des Heinrich ->Röß, Münzschlosser, Kinder. 1796-1801 Lehre bei seinem Stiefvater Nicolaus Friedrich -»Reuter. Für die Meisterprüfung brauchte er einen Dispens, da ihm 2Ά Jahre Gesellenzeit fehlten und er bereits vor der Ehe Vater von Zwillingen geworden war. Am 27.10.1806 bestand er die Meisterprüfung und wurde am 31.10.1806 als Meister vereidigt. Sein Meisterstück war ein durchbrochener Zuckerkorb mit Glaseinsatz, mit dem er mit Mühe bestand. Sein einziger Lehrling Ernst wurde auf Caspar Gottlieb -»Winter umgeschrieben, nachdem Engelhard ihm wegen Auftragsmangels keine ordentliche Ausbildung erteilte und ihn nur auf seine Kinder aufpassen ließ. 1809 und 1810 erhielt er Geld aus der Unterstützungskasse. 1816/19 wohnte er in S. 1256 (Lange Gasse 5/7) und zum Schluß in S. 1416 (Kupferschmiedshof 2). Lit.: Stockbauer, 1893; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 210. Engelhard (Engelhardt), Georg, Münzwardein, t 16. 10. 1647 Nürnberg. 1627-47 Genannter. Lit.: Roth, 1802. Engelhard, Georg, Dosenmaler und Musiker, * 7. get. 8. 5. 1751 Schweinau b. Nbg. - t 22. begr. 25. 7. 1817 Gostenhof b. Nbg. Sohn des Christoph, Schneidermeister. oo Fürth 16.6.1773 Ruffina Sophia, Tochter des Matthäus Benz, Musiker und Dosenmacher, neun Söhne, fünf Töchter. Er wohnte in Großreuth bei Schweinau, später in Steinbühl und Gostenhof. Engelhard, Georg Adam, (Johann Adam), Rotschmied, * um 1798 Raubersrieth b. Schwabach - f 7. 1. 1863 Nürnberg. Sohn des Johann Georg, oo 31.7. 1825 Margaretha Barbara Rußhardt (* Thalmannsfeld um 1804 - t 11.9.1869). 1825 Meister. Mz. ab 1829: Handsäge. 1829/63 war er im eigenen Haus S. 1144 (Tucherstraße 51) ansässig. Lit.: Lockner Nr. 1899; Stengel, in: GNM M, 1918/19, S. 145. Engelhard, Gottfried, Goldschmied, übernahm 1872 die Werkstätte des Abraham -»Satzinger, die am 16.6.1874 Ludwig -»Gögelein überging. Lit.: Gerlach, 1930, S. 246. Engelhard, Hans, Maler, von Murr für 1468 und 1469 erwähnt, wohnhaft auf der Sebalder Stadtseite. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Murr, Journal, T. 15, S. 37. Engelhard, Hans, Briefmaler, oo I) 14.6.1535 Kunigunde Steinhauser; II) 20.2.1541 Margaretha Sachs, die 1545 als Witwe den Briefmaler Georg -»Meldemann heiratete. Lit.: Thieme-Becker; Timann, 1993.
Engelhard Engelhard, Hans (Briefmaler, 1545) s. Spiegier, Hans Engelhard Engelhard, Hans, Rotschmied, wurde 1577 Meister. Lit.: Lockner Nr. 306. Engelhard, Hans, Bild- und Formschneider, Modelschneider, Formenbauer, Wachsbossierer, get. 8. 5. 1588 oder 28. 4. 1589 Nürnberg - begr. 29. 6. 1665 Nürnberg. Sohn des Hans, oo 17.8.1614 Sabina Dolling aus Amberg, Mit Rv. vom 18.4.1614 wurde ihm das Bürgerrecht zugesagt und am 26.2.1617 eingetragen. Seine Tochter Maria heiratete am 5.2.1661 den Zinnstecher Ruprecht -»Neßelthaler. Lit.: A K L ; Thieme-Becker; Hampe, Rv. II, 2644; SporhanKrempel/Wohnhaas, 1973; Krauß, Exulanten 2006, S. 171. Engelhard, Heinrich Markus, Dosenmacher, Dosenmaler, * 13. get. 14. 4. 1778 Nürnberg, Sohn des -»Georg, oo 22.1.1804 Margaretha Catharina Mayer, mind, eine Tochter Maria Catharina Carolina (* Gostenhof b. Nbg. 23.5.1777). 1822 erwarb er von den Erben des Gallus Ignatius -»Widhalm um 2300 fl. das Anwesen Gostenhof 16 (Hauptstraße 1), das ihm bis mindestens 1842 gehörte. Lit.: Martius, 1996, S. 41. Engelhard, Johann, Bild- und Formschneider, Wachsbossierer, begr. 29. 1. 1665 Nürnberg. Vater des -»Andreas und des -»Johann Baptist, beide Formschneider. Er wohnte auf der Insel Schütt „zwischen zweyen Stegen". Ein Sohn war Buchdrucker und heiratete am 2.7.1661 in Frankfurt/Main. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Zülch, 1935. Engelhard, Johann, Lithograph, oo Ν. N., Kinder. 1878 wohnte er in der Entengasse 15. Engelhard (Engelhart), Johann Andreas, Maler, Radierer, Illustrator, * 28. 9. 1802 Nürnberg - f 24. 3. 1858 Nürnberg. Sohn des Konrad, Schneidermeister, oo 12.7.1829 Johanna Susanna Barbara (* Regensburg um 1791 - t Nürnberg 30.9.1843), Tochter des Georg Andreas Durst, Kaufmann und Senator in Regensburg. 1824-27 war er Zögling der Kunstschule Nürnberg unter Albert -»Reindel und Schüler von Christoph -•Haller von Hallerstein. Nach Reindels Tod 1853 leitete er bis zur Anstellung August von -»Krelings kurzzeitig die Kunstgewerbeschule. Er entwarf Bilderserien im Miniaturformat nach volkstümlicher Literatur, darunter Szenen aus Reinecke Fuchs, Johann Konrad -»Grübeis Gedichte in Bildern u.a. Auch schuf er Genre-Darstellungen der Biedermeierzeit. Er war Mitglied des Nürnberger Kunst-Vereins. 1829 war er in L. 819 (Königstraße 53) ansässig, 1850 in S. 1433 (Laufertormauer 8/10) und zum Schluß in S. 923 (Theresienplatz 2). Am 17.10.1872 starb die Kunstmaler-Witwe Elisabetha Engelhardt, wohnhaft in S. 213 (Weißgerbergasse 24); unklar ist, ob es sich hier um die zweite Frau des Malers handelt. Werke: NEUM A R K T - P Ö L L I N G : kath. Pfarrkirche, St. Martin: Darstellung der Mantelteilung, dat. 1843. MuS: KORNBURG, St. Nikolaus: Altarbild mit Abendmahl nach Leonardo da Vinci. KREFELD, Kaiser-WilhelmMus.: „Dürer im Atelier", dat. 1833. N Ü R N B E R G , MStN: 3 Gemälde; „Die Landhochzeit" nach Grübeis Gedicht, Aquarell um 1843; „Paar mit aufgespanntem Regenschirm", III. zu Gräbel. Lit.: AKL; ThiemeBecker; Schornsches Kunstblatt 1833, S. 382f.; StadtAN C 21/11. Ausst.: 1824/1; 1827/1; 1830/1;
Engelhard 1833/1; 1834/1; 1 8 3 6 / 1 , - / 2 ; 1838/1; 1839/1; 1840/3; 1841/1; 1858/1 EA; 1891/1; 1906/2, Nr. 264, 266; 1909/1; 1912/1; 1941/2; 1942/1; 1954/3; 1955/4; 1971/8 Nr. 80; 1973/2; 1991/1. Engelhard, Johann Baptist, Bild- und Formschneider, Wachsbossierer, get. 14. 6. 1615 Nürnberg - begr. 12. 6. 1690 Nürnberg. Sohn des -»Johann, Formschneider. oo I) 9.7.1638 Clara Defet (f Nov. 1671), mind. 2 Söhne; II) 20.6.1679 Susanna Detzer. Er wohnte 1671 in der alten Ledergasse (Tucherstraße) und zum Schluß auf dem Treibberg. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Sporhan-Krempel/Wohnhaas, 1973 Sp. 1036. Engelhard, Johann Friedrich, Holz-, Bein-, Horn-, Metall- und Silberdrechsler, Flötenbauer, * um 1730 Hatten/Elsaß - t 16. begr. 20. 9. 1801 Nürnberg, ehemals Grab auf dem Rochusfriedhof. Sohn des Christoph Albrecht, Barbier und Wundarzt. oo I) 6.12.1758 Katharina Isabella (f 12.12.1784), Witwe des Johann Paul -»Karter, Drechslermeister; II) 11.8. 1793 Witwe Magdalena Schüfler (begr. 12.11.1807). Mit Rv. vom 2.11.1758 wurde ihm als Drechslergesellen das Bürgerrecht erteilt, da er die Absicht hatte, eine Witwe zu heiraten. Am 7.11.1758 erhielt er auch das Meisterrecht mit der Einschränkung, bis zum 20.2. 1762 keinen Gesellen zu beschäftigen. Gleichzeitig übernahm er die Drechslerwerkstatt Karters in der Maiengasse. Zeitgenossen berichteten, daß sich Engelhard und seine Instrumente großer Wertschätzung erfreuten. Als Meisterzeichen verwendete er seinen Namen I. F. Engelhard in einem Schriftband. 1793 war er beim Weizenbräuhaus (Karl-Grillenberger-Straße) ansässig. Nach dem Begräbnisaufwand für ihn und seine zweite Frau als Acht-Herren-Leiche, bei welcher acht Geistliche anwesend waren, scheint er in sehr guten wirtschaftlichen Verhältnissen gelebt zu haben. MuS: EISENACH, Bachhaus. MÜNCHEN, BNM; - , Deutsches Mus. NÜRNBERG, GNM; und in vielen weiteren Museen und Sammlungen in Deutschland, Italien und England. Lit.: Nickel, 1971, S. 309-312 verzeichnete 17 Instrumente; Huber, 1989. Engelhard, Johann Gottfried, (auch Gotthelf, Gotthart), Stempelschneider, war in den 1780er Jahren bis 1806 als Siegelgraber im Ämterbüchlein eingetragen. Lit.: Zahns Jb. I, 1868. Engelhard, Johann Michael, Dosenmaler, oo I) Katharina, geb. Geiger, mind, eine Tochter Charlotte Henriette (* Gostenhof b. Nbg. um 1799); II) Anna Margaretha Reiert (um 1786 - t 2.5.1870). 1833 wohnte er in S. 1066 (Rotschmiedsgasse 6). Engelhard, Johann Stephan, Dosenmaler, wurde beim Tod seines Sohnes Johann Stephan am 18.8. 1838 erwähnt. Engelhard, Leonhard, Rotschmiedmeister, war 1863 Besitzer des Hauses L. 1201 a (Maiengasse 17). Engelhard, Leopold (Leo), Maler, Zeichner, * 23. 10. 1901 Nürnberg. Studium an der Kunstgewerbeschule Nürnberg. Er wohnte Fuchsweg 78, später Huldstraße 16. Mitglied des Künstlervereins, der Nürnberger Künstlergenossenschaft und der Künstlergruppe „Freie Gruppe". MuS: NÜRNBERG, MStN: „Am Waldrand", 1948; „Winter in Franken", 1955. Ausst.: 1946/1, - / 2 , - / 3 ; 1947/1; 1948/1; 1949/1; 1955/3; 1956/5; 1959/15; 1960/2; 1961/10.
350 Engelhard, Magdalena Philippine, geb. Gatterer, Dichterin, * 21. 10. 1756 N ü r n b e r g - f 28. 9. 1831 Blankenburg. Tochter des Johann Christoph -»Gatterer, Professor, oo 23.10.1780 Johann Philipp Engelhard, Kriegssekretär. Sie war in Göttingen und Kassel tätig, Mitarbeiterin des Göttinger Musenalmanachs, in dem 1781 ihr gestochenes Portrait veröffentlicht wurde. Werke: Verz. s. Will GL, V, S. 287-289 und VIII, S. 449. Lit.: ADB. Engelhard, Otmar, Blumenmaler, Entwurfszeichner fur Glasmalerei, * 24. 2. 1912 Nürnberg. Nach einer Lithographenlehre besuchte er die Staatsschule für Angewandte Kunst Nürnberg, Meisterschüler von Georg -»Vogt. Tätig als Blumenmaler und Entwerfer fur Glasmalerei, darunter den Entwurf für das Glasfenster der Pfarrkirche Selb. Er wohnte 1938 in Nürnberg, wo er 1943 sein Atelier durch Kriegseinwirkung verlor. 1944/45 Kriegsdienst und Gefangenschaft. Bis 1987 nachweisbar, letzte Adresse: Hans-Pirner-Straße 3, Ottensoos. MuS: NÜRNBERG, MStN: Zeichnungen. Lit.: AKL; Vollmer. Ausst.: 1938/1, - / 3 ; 1939/1; 1940/1, - / 2 ; 1941/1, - / 6 ; 1942/1; 1948/1; 1949/1; 1987/10. Engelhard, Veit Jakob, Wachsbossierer und Formschneider, * 1643 Nürnberg - begr. 20. 5. 1668 Nürnberg. Sohn des -»Johann Baptist. Bei seinem Tod wohnte er in der Kotgasse (Brunnengasse). Lit.: AKL; Thieme-Becker. Engelhard, Wilhelm, Wachsbossierer und Formschneider, * 9. 6. 1645 Nürnberg - begr. 12. 11. 1667 Nürnberg. Sohn des -»Johann Baptist. Lit.: AKL; Thieme-Becker. Engelhard, Wilhelm (Friedrich Wilhelm), Lithograph, Drucker. Tätig um 1850/60, druckte verschiedene von Carl -»Kaeppel gezeichnete und von Theodor -»Rothbart lithographierte fränk. Ansichten. 1870, 1878 und 1881 war er unter den Lithographischen Anstalten aufgeführt, ansässig Himpfelshof 5. Engelhard, Wolf, Rotschmied, Zapfenmacher, wurde am 16.7.1737 in die Meisterliste eingetragen. Engelhardt, Kartenmaler, mußte 1469 für ein unbekanntes Vergehen 10 sh. bezahlen. Lit.: Gümbel 1916, S. 168. Engelhardt, Elisabeth, Schriftstellerin, Dekorationsnäherin, * 11.3. 1925 Leerstetten/Lkr. Roth - t 8. 8. 1978 Erlangen. Tochter des Georg Engelhardt, Landwirt. Während des Krieges Nachrichtenhelferin und Funkerin. 1945 Rückkehr nach Leerstetten und Ausbildung als Kunstmalerin. Seit 1955 Dekorationsnäherin bei den Städt. Bühnen Nürnberg, wo sie bis zu ihrem Tod tätig war. Ihr autobiographischer Roman „Feuer heilt" erschien 1964 in einem Schweizer Verlag. Weitere Romane waren „Ein Schatten fällt von den Hügeln", 1967 und „Ein deutsches Dorf in Bayern", 1974. Förderpreisträgerin 1967 und im selben Jahr Lesung im Bayer. Rundfunk, Studio Nürnberg. Lit.: Bosl; NN vom 9.8.1978; Stadtlexikon 2000. Engelhardt, Georg, Maler, war 1860 in S. 1628 (Schmausengasse 3/Stelzengasse 1) ansässig. Engelhardt, Johann Bernhard (Leonhard), Büchsenmacher, Sohn des -»Johann Lorenz, stellte 1845 aus. 1863/70 war er Besitzer des väterlichen Anwesens L. 864 (Klaragasse 14). Lit.: Sichling, 1870. Ausst.: 1845/1.
351 Engelhardt, Johann Lorenz, Schlosser, Büchsenmacher, t vor 1850 Nürnberg, oo I) Magdalena (f 30.12.1821); II) Ν. N. Er kam von auswärts und wurde am 3.4.1794 in die Meisterliste eingetragen. 1800/29 war er Besitzer des Anwesens L. 864 (Klaragasse 14), wo sich auch das Geschäft befand. 1850 erscheint seine Witwe als Hauseigentümerin. Engelhardt, Kurt, Kaspar, Dipl.-Ing., Architekt, Reg. Baumeister, Zeichner, * 19. 4. 1921 Nürnberg t 8. 7. 1991 Nürnberg, oo Gertrud Maria 1937-39 Maurerlehre. 1939-42 Studium am Ohm-Polytechnikum Nürnberg, 1942-49 an der TH München. 1954 Große Staatsprüfung als Reg.-Baumeister, seitdem selbständiger Architekt. Er widmete sich besonders denkmalpflegerischen Aufgaben für die Ev. Kirche in Bayern und war viele Jahre Kirchenbaumeister bei St. Sebald in Nürnberg. Er machte ausgedehnte Reisen nach Südrußland, Bulgarien, Armenien, Jugoslawien, Österreich, Südtirol, Frankreich, Spanien und die Schweiz, wovon sich viele Reiseskizzen erhalten haben. Mitglied im BDA. 1959 wohnte er in Nürnberg, Emilienstraße 4., später im eigenen Haus Am Ölberg 11. Werke: BOXDORF: ev. Kirche mit Gemeindezentrum; NEUNKIRCHEN am Sand: ev. Kirche; NÜRNBERG, Wohnhaus: Am Ölberg 11; Nbg.Zerzabelshof: ev. Auferstehungskirche; RÖTHENBACH/Pegnitz: Gemeindezentrum. Lit.: AKL. Ausst.: 1959/28; 1987/20. Engelhardt, Vincenz, Formschneider, war 1543-46 im Ämterbüchlein bei den Buchdruckern und Formschneidern eingetragen. Lit.: Zahns Jb. I, 1868; Grieb, Buchgewerbe 2003. Engelhardt, Walter, Maler, Graphiker, * 8. 5. 1926 Nürnberg - f 19. 4. 1988 Nürnberg. Studium an der AdBK Nürnberg unter Max -»Körner. 1954/88 wohnte er in Nürnberg, Fuchsweg 78. Mitglied der Künstlergruppe „Die Hütte", des Künstlervereins und der Nürnberger Künstlergenossenschaft. MuS: N Ü R N BERG, MStN: 2 Federzeichnungen. Lit.: Künstlerverein, 1954. Ausst.: 1946/2, - / 3 ; 1947/1; 1948/1; 1949/1; 1955/3; 1956/5; 1958/2; 1976/2. Engelhardt, Wolfgang, Lithograph, wohnte 1878 in der Entengasse 15. Engelhart s. Engelhardt Engellein, Goldschmied, war im 1370 angelegten Meisterbuch der Stadt eingetragen. Engelmann, Johann, Dosenmaler, wohnte 1870 in der Unteren Talgasse 2. Engelmann, Simon, Holzbildhauer, wohnte 1932 im Heroldsberger Weg 97. Engelschall, Georg Heinrich, Maler, Portraitist, get. 30. 5. 1675 Nürnberg - begr. 6. 11. 1714 Nürnberg. Sohn des Johann Heinrich, Güterbestatter, oo 27.6.1713 Anna Sophia, Tochter des Georg Andreas Baumann. Joseph von Montalègre stach nach seiner Vorlage ein Portrait des Johann Christian Baumann. Engelschall wohnte am Kommarkt beim Gasthaus zur goldenen Rose (ehem. Josephsplatz 1); er starb an der Schwindsucht. Lit.: AKL; Thieme-Becker. Engelschall, Johann Jacob, Goldschmied, Goldund Silberarbeiter, get. 4. 9. 1671 Nürnberg - begr. 12. 6. 1743 Nürnberg. Sohn des Wolf Balthasar, Handelsmann. oo 12.3.1715 Anna Maria, Tochter des Andreas Schellhammer, Tuchmacher. 1686-91 Lehre bei Al-
Ennich brecht -»Paulus. Am 9.11.1713 bestand er die Meisterprüfung und wurde am 27.3.1715 als Meister vereidigt, 1728-32 Geschworener. 1718-24 hatte er Georg Gottfried Rucker aus Feuchtwangen als Lehrling, der später Hofgoldschmied in Heidelberg wurde. Bei seinem Tod wohnte Engelschall in der (alten) Prechtelsgasse. Seine Witwe heiratete am 29.11.1746 den Goldschmied Johann Conrad -»Weiß. Lit.: Stockbauer, 1893; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 211. Engelsperger, Endres, Wappensteinschneider, * Nürnberg - f 1553 Wien. 1553 urkundlich erwähnt, als sein Bruder -»Sebastian Anspruch auf die Hinterlassenschaft erhob. Lit.: Zahns Jb. I, 1868, S. 251. Engelsperger (Engelhardt), Sebastian, Zinngießer, * München - f Nürnberg. Bruder des -»Endres. oo 25.10.1542 Margaretha Eckhart ( t 1554). Seine Meisterstücke arbeitete er bei Caspar -»Winckler d. Ä. und wurde am 4.11.1542 in das Meisterbuch eingetragen. 1550-53 Geschworener. Er wohnte bei der Kalkhütte. Lit.: Hintze, Nr. 79; Burger, 1972, Nr. 5207. Engelsperger (Engelsberger), Sebastian, Goldschmied, gab am 22.12.1573 sein Nürnberger Bürgerrecht auf. Lit.: Archiv zur Nbger. GSK im GNM. Engert, Hans, Holzbildhauer, * 24. 4. 1901 Nbg.Gostenhof - f 19. 9. 1982 Nürnberg. Er machte zunächst eine Lehre als Feinmechaniker. Es folgte eine Ausbildung beim Bildhauer Georg -»Förster, anschließend arbeitete er in der Stilmöbelfabrik -»Prasser am Kleinreuther Weg. 1937 wechselte er zum Bildhauer und Architekten Rudo -»Göschel, dessen Atelier sich im Rosental befand. 1942-45 leistete er Kriegsdienst in Rußland. Nach der Rückkehr arbeitete er in der Modellbauwerkstatt des Stadtplanungsamts. Er war Spezialist für historische Nürnberger Kleinarchitekur. In der Modellabteilung des Baureferats schuf er für das Stadtmuseum das Modell der unzerstörten Altstadt vor dem Zweiten Weltkrieg. Für die Altstadtfreunde schnitzte er die Kapitelle des Chörleins Tuchgasse 1, alle Ornamente am Oberbau des Chörleins Füll 6 und den bildhauerischen Dekor am Chörlein AlbrechtDürer-Straße 4. Er wohnte in der Riemenschneiderstraße 28. Lit.: J. Lincke, in: AB 8, 1983, S. 83f. Engl, Andreas, Baumeister, * Regensburg? - f 1456 Regensburg, oo wahrscheinl. 1419 Elsbeth, Witwe des Wenzel Roritzer, Baumeister in Regensburg. Ab 1419 Dombaumeister in Regensburg als Nachfolger seines Stiefvaters Conrad -»Roritzer. Er soll Pläne fur den Chor von St. Lorenz in Nürnberg gefertigt haben. Lit.: AKL; Thieme-Becker. Engleder, Karl, Steinbildhauer, wohnte 1932 in der Ulmenstraße 24. Englert, Carl, Komponist, * 30. 11. 1884 Nürnberg - t 23. 2. 1971 München. Werke: Verz. seiner Kompositionen s. Dupont, 1971. Enhed, Pseudonym fur Dehne, Johann Christoph Enlein, Ulrich, Stadtglaser, t Nürnberg, Grab Nr. 1077 auf dem Rochusfriedhof, Epitaph dat. 1594, noch vorhanden, oo Margaretha. 1594 wurde er Bürger. Lit.: KDM Nürnberg, 1977; Zahn, DI-N Nr. 2187. Ennich (Enich), Johann Georg, Illuminist, begr. 9. 7. 1706 Nürnberg, oo I) N. N. ( t 1688); II) Weißenburg N. N. 1679 und 1683 ließ er Kinder in Nürnberg taufen. Nach dem Tod seiner Frau 1688 heiratete er zum zweitenmal in Weißenburg, wo er vorübergehend
Enser wohnte. Am 3.3.1697 wurde er erneut Bürger in Nürnberg. Lit.: A K L ; Thieme-Becker. Enser, Hans, Architekt, wohnte 1906 in der Körnerstraße 15, 1932 Findelwiesenstraße 27. Werke: NÜRNBERG, Jugendstilhäuser: Georgstraße 12 (1908); Rothenburger Straße 177 (1908); Zollerstraße 3 (1908). Lit.: Willenberg, in: M V G N 75, 1988. Enslen, Carl Georg, Maler, Lithograph, Zeichner, * 20. 9. 1792 Wien - t 17. 4. 1866 Lille/F. Sohn des Johann; Vater des Johann Carl, Panoramakünstler und Photograph. Debütierte 1818 auf der Berliner Akademie-Ausstellung mit Portraits nach Albrecht -»Dürer und Rembrandt in Form von Kreidelithographien. Sein späteres Hauptwerk waren Landschaften mit Staffage als Lithographien bzw. in lichten Temperafarben (seltener Öl). Er malte zahlreiche, mit Figuren belebte Panoramen. A u f seinen vielen Reisen dürfte er wiederholt in Nürnberg gewesen sein, wie überlieferte Werke und die Ehrenmitgliedschaft im AlbrechtDürer-Verein bezeugen. Auch eine Bleistiftzeichnung von Schloß Grünsberg b. Altdorf, um 1830, ist bekannt. MuS: L Ü B E C K , Mus. für Kunst- und Kulturgeschichte: Blick auf das Dürerhaus, Zeichnung um 1846. Z Ü R I C H , Schweizerisches Landesmus.: Der Nürnberger Hauptmarkt, Öl a/Lw., 176,5 χ 252 cm, dat. 1839. Lit.: A K L ; Thieme-Becker; H. Fillitz: Der Traum v o m Glück, Ausstellungskatalog, Wien 1996. Ausst.: 1986/8; 1991/1, S. 27. Enzenberger, J o h a n n G e o r g Friedrich, Kupferstecher, 1850 war er Besitzer des Hauses L. 772 (Theatergasse 3), dabei wurde er auch als Galerieaufseher bezeichnet. Enzingmüller (Einzigmüller, Encing-Miller, Enzingmiller), J o h a n n Michael, Maler und Kupferstecher, * 23. 6. 1804 Roth/Mfr. - t 10. 4. 1888 Newark, N e w Jersey/USA. Sohn des Johann Michael Enzingmüller, Webermeister, oo Nürnberg 2.5.1831 Johanna Barbara Margaretha (* um 1805), Tochter des Karl Friedrich Baeumler, mehrere Kinder. 1826-30 Ausbild u n g zum Zeichner und Kupferstecher in der Nürnberger Kunstschule unter Johann Philipp -»Walter und Albert -»Reindel. Anschließend arbeitete er als selbständiger Kupferstecher in Nürnberg, w o er Bekanntschaft mit Johann -»Maar Schloß. Er war befreundet mit dem ev. Theologen Wilhelm Löhe, für den er 1837 das Altarbild für die ev. Pfarrkirche in Wernsbach b. Neuendettelsau gegen Erstattung der Unkosten malte. 1837-41 Studien- und Arbeitsaufenthalt in München. 1841-48 in Erlenstegen bzw. Büchelberg als Zeichenlehrer und Auftragsgraphiker tätig. 1836 starben drei seiner Kinder; damals wohnte er in S. 447 (Bergstraße 18/Obere Schmiedgasse 20); 1837 war er in S. 373 ansässig (Albrecht-Dürer-Straße 26). 1832 Mitglied des Albrecht-Dürer-Vereins. 1848 wanderte er zus a m m e n mit Johann A d a m -»Oertel nach U S A aus, war zeitweise in N e w York, ab 1853 bis zu seinem Tod in N e w a r k , Essex, N. J. ansässig. Dort wird er 1880 im Steuerregister mit seiner Familie erwähnt. Während er in Deutschland vor allem als Stecher religiöser Motive bekannt war, verlegte er sein Schaffen in den U S A auf Portraits. W e r k e : W E R N S B A C H b. Neuendettelsau: ev. Pfarrkirche: Altarbild. M u S : N Ü R N B E R G , G N M ; - , M S t N : Stahlstiche. Lit.: A K L ; Thieme-Becker; Bott, 1996, S. 56f.; Haus der Bayerischen Geschichte,
352 Biographien im Internet. Ausst.: 1827/1; 1830/1; 1833/1; 1836/1, 2; 1838/1; 1841/1; 1842/1; 1877/1. Epfenhauser, Matthäus, Goldschmied, Silberarbeiter, oo 31.7.1570 Benigna Reuter aus Ansbach (f nach 1580). Am 25.7.1570 bestand er die Meisterprüfung, nachdem er bereits am 22.7.1570 als Meister vereidigt wurde. Diese ungewöhnliche Verschiebung von Prüf u n g und Vereidigung ist wahrscheinlich auf einen Eintragungsfehler zurückzufuhren. Mit Rv. vom 11.8. 1570 wurde ihm das Bürgerrecht zugesagt, bei der am 10.11.1570 erfolgten Eintragung zahlte er 10 fl. Bürgergeld, er war also vermögend. Das Bürgerrecht gab er am 21.7.1574 wieder auf und zog nach Heilsbronn. A u s der kurzen Schaffenszeit Epfenhausers in Nürnberg läßt sich ein Doppelpokal nachweisen, der sich im Metropolitan M u s e u m in N e w York befindet. Lit.: Rosenberg 3979A, 3979B; Nr. 462; Hampe, Rv.; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 212. Epischhofer (Eppershofer), Hans (Johannes) d. Ä., Goldschmied, Kompaß- und Instrumentenmacher, Kupferstecher, * um 1530 Augsburg - begr. 2. 11. 1585 Nürnberg. Vater des -»Hans d. J. oo 18.2.1555 18.2.1555 Barbara Scherpaum ( t 10.10.1585), vier Söhne, fünf Töchter. Vor seiner Eheschließung in N ü r n b e r g war er Geselle bei Cornelius Groß in Augsburg. Am 12.11.1561 erhielt er das Nürnberger Bürgerrecht geschenkt, dabei wurde er als Goldschmied und Kompaßmacher bezeichnet. Eine Meisterprüfung hat er nicht abgelegt. Epischofer wurde vor allem als Hersteller mathematischer und astronomischer Geräte bekannt. Auch trat er als Graveur fremder Arbeiten in Erscheinung, so bei Werken des Astronomen Johannes -»Praetorius und des Uhrmachers Hans -»Gruber. Sein M o n o g r a m m H S E erscheint auch auf einigen gravierten Messinggloben, die von Johannes Praetorius signiert sind. Nach Pechstein könnten ihm auch die bei Nagler, Monogr. und Thieme-Becker verzeichneten Kupferstiche mit dem M o n o g r a m m HSE zugerechnet werden. 1562 und 1578 wurde er als einer der Vormünder der Kinder des Virgil -»Solis erwähnt. Vom 15.4.1585 ist ein Streit mit den Geschworenen des Kompaßmacherhandwerks bekannt. 1561 wohnte er Mühlgasse 3/Ecke Hintere Ledergasse und bei seinem Tod in der Weißgerbergasse. M u S : D R E S D E N , Math.-physik. Salon. N Ü R N B E R G , G N M . WIEN, M u s . f. angew. Kunst: Setzwaage zum Ausrichten von Geschützen, 1580. Lit.: A K L ; Thieme-Becker; Nagler, Monogr.; Rosenberg 4000; Neudörfer-Lochner, 1875, S. 147; Hampe, Rv.; K. Pechstein, in: G N M A, 1970; Pilz, 1977; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 213. Ausst.: 1987/18. Epischhofer, Hans d. J., Goldschmied, Goldarbeiter, get. 22. 1. 1557 N ü r n b e r g - begr. 1. 3. 1626 Nürnberg. Sohn des -»Hans d. Ä. oo I) 27.5.1590 Veronica (begr. 19.3.1591), Tochter des Job Nöttelein, kinderlos; II) 27.7.1591 K u n i g u n d e (begr. 25.2.1637), Tochter des Hans Hartman, sonst Melzer genannt, acht Söhne, sechs Töchter. A m 1.5.1590 bestand er die Meisterprüfung und wurde a m 16.5.1590 als Meister vereidigt, wobei er 10 fl. Meistergeld bezahlte. 160408 Geschworener. Bei seinem Tod wohnte er auf dem Laufer Platz. Lit.: A K L ; Stockbauer, 1893 Nr. 560; Hampe, Rv.; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 214.
353 Epischhofer, Hans, Musiker, get. 4. 11. 1608 begr. 23. 2. 1648 Nürnberg. Sohn des -»Hans d. J. oo 4.5.1634 Elisabeth (* L a u f - begr. 15.12.1675), Tochter des Wolfgang Polster, eine Tochter. Zuletzt wohnte er bei St. Jacob. Epp (Ept), Conrad, Wismutmaler, Schachtelmaler, Sohn des Martin, Säger auf der Hadermühle, oo 27.5.1629 Margaretha (begr. 30.12.1646), Tochter des Nicolaus Georg Metzger, drei Kinder. Ausbildung bei Ruprecht -»Harding. Am 22.3.1629 wurde er Meister und zahlte 3 Reichstaler in die Handwerkslade. 163339 Geschworener. Beim Tod seiner Frau wohnte er in der Kotgasse (Brunnengasse). Lit.: AKL; ThiemeBecker. Epp, Wilhelmine, Sängerin, oo Nürnberg 19.2.1809 Carl -»Guhr. Bis 1812 als lyrisch-dramatischer Sopran am Nürnberger Stadttheater engagiert, ging dann nach Mannheim. Lit.: Ausk. Franz Krautwurst. Eppelein, Ferdinand, Glasschneider, wurde 1737 Bürger von Wöhrd b. Nbg. Lit.: BFFK 1930, S. 242. Eppelein (Epplein), Leonhard Stephan, Goldschmied, Goldarbeiter, get. 19. 6. 1739 Wöhrd b. Nbg. - t 11. 9. 1827 Nürnberg. Sohn des Friedrich, Spiegelbeleger. oo I) 21.8.1769 Catharina (* um 1748 - f 1.8. 1811), Tochter des Georg Lorenz Scherzer, Tabakhändler, Ehe geschieden; II) Maria Magdalena (t 17.4. 1841). Lehre 30.10.1754-30.10.1760 bei Zacharias Tobias -»Schultheiß. Am 11.7.1769 bestand er die Meisterprüfung mit einem „Bouquet-Ring mit 14 Steinen, Rubinen, Diamanten und Smaragden", am 15.7.1769 wurde er als Meister vereidigt. Das Bürgerrecht wurde ihm am 10.6.1769 zugesagt, am 14.3.1770 leistete er den Bürgereid. 1772-77 hatte er Johann Georg -»Geyersberger als Lehrling. 1800 wohnte Eppelein zur Miete in der Unteren Söldnersgasse 9. Bei seinem Tod wohnte er in der Hirscheigasse 25. 1809/10 erhielt er Geld aus der Unterstützungskasse der Goldschmiede. Lit.: Stockbauer, 1893; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 216. Eppenbach (Ehrnbach), Peter, Goldschmied, Goldarbeiter, t zw. 16. 9. u. 16. 12. 1551 Nürnberg, oo 6.12.1541 Witwe Magdalena Eger, Tochter des Hans Krafft, Wirt. Am 29.11.1541 bestand er die Meisterprüfung und wurde am 3.12.1541 als Meister vereidigt. Am 20.4.1548 trat er als Kurator für den Goldschmied Hans -»Hochspringer auf; 1550 war er Mitvormund der Kinder des Malers Georg -»Pencz. Bei seinem Tod wohnte er unter der Veste. Lit.: Bosch, in: GNM, M 1889; Stockbauer, 1893 Nr. 321; Burger, 1972 Nr. 4439; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 215. Eppenhausen Matthäus (Goldschmied, 1570) s. Epfenhauser, Matthäus Eppich, Egon, Maler, Graphiker, * 23. 8. 1927 Gottschee/Slowenien - f 31. 10. 1982 Fürth. Sohn des Eduard, Grenzreiter, Kunst- und Bauschlosser. oo I) 1956 Anneliese Kobras (* 1927 - t 1882), eine Tochter Barbara; II) 1981 Inge Plaumann (* 1938). Seit 1938 in Nürnberg ansässig. 1942 Ausbildung zum Lithographen, 1944-45 unterbrochen durch Kriegsdienst und Gefangenschaft, 1945-47 Abschluß der Ausbildung. 1947-55 Studium an der AdBK Nürnberg (Ellingen) unter Hermann -»Wilhelm und Christian -»Klaiber, Meisterschüler bei Hermann Wilhelm. Vor
Erasmus 1954 Reisen nach Paris und Jütland/Dänemark, später weitere Studienreisen in Europa und nach Kanada, USA und Brasilien. Seit 1955 als freischaffender Maler und Graphiker tätig. 1957 Förderungspreis der Stadt Nürnberg und 1957/58 Fortsetzung des Studiums bei Christian Klaiber. Seit 1959 künstlerischer Berater, 1978-82 künstlerischer Leiter der Lithographischen Kunstanstalt F. X. Leipold in Zirndorf. Sein Weg führte von der gegenständlichen zur abstrakten, geometrischen und besonders 1974-79 der FarbfeldMalerei. In den letzten Jahren widmete er sich auch der Schaffung von Plastiken. 1960 wohnte er in Nürnberg, Solgerstraße 20, 1961 in der Zwickauer Straße 30, 1968 in Zirndorf, zuletzt in seinem Atelierhaus Hirschenstraße 16 in Fürth. Er starb an den Folgen eines Autounfalls. 1950 Mitbegründer der „Ellinger Freien Gruppe", seit 1957 Mitglied der Künstlergruppe „Der Kreis", Mitglied im KV Erlangen, 1963 Mitbegründer der „Gruppe N". Ein Teil seines schriftlichen Nachlasses befindet sich im Archiv fur Bildende Kunst im GNM, sein künstlerischer Nachlaß befindet sich im Neuen Museum Nürnberg. Werke: NÜRNBERG, Wiesenschule, Turnhalle: Sgrafitto, 1954; - , Berufsschule, Sulzbacher Straße 102: Betonrelief; - , AdamKraft-Schule, Merseburger Straße: Reliefmauer, 1967; - , Annapark, Kindergarten-Tagesstätte: Innenräume, 1981/82; - , Schmidt-Bank, Äußere Sulzbacher Straße 30: Innenraumgestaltung, 1980-82. ZIRNDORF, F. X. Leipold: Innen- und Außenraumgestaltung, 1978-82. WV: s. Egon Eppich I (1974) und II (1984), hrsg. vom Institut fur moderne Kunst Nürnberg. MuS: NÜRNBERG, MStN: ca. 7 Gemälde. Lit.: AKL; FS KV Erlangen, 1979; Egon Eppich, Gedenkausstellung des KV Erlangen 1987; Lohrey, 1989; Der Kreis, 1997; Stadtlexikon 2000. Ausst.: 1952/1, -/8, -/9, -/10; 1953/1; 1954/7; 1955/1; 1956/11; 1957/2,-/4; 1958/1, -12, - / I I ; 1959/1, -/13; 1960/2; -122 EA; 1961/10; —/18; 1962/1; 1965/3; 1966/1; 1967/1; 1968/2, -/8; 1969/1; 1970/9 EA; 1971/11; 1981/3; 1984/3; 1986/14; 1987/17 EA; 1995/2; 1997/2; 2002/5. Erasmus s.a. Assmus Erasmus, Georg Caspar (Johann Georg), Kunstschreiner, Zeichner, Kunstschriftsteller, * um 1620/30 Bopfingen - f nach 1695 Nürnberg. Vater des -»Georg Christoph und des -»Johann Georg, oo Anna Barbara Scharmann (* Königsberg in Franken), 1653 Meister in Nürnberg, später zum Stadtschreiner ernannt. 1663 fertigte er für 160 fl. den von der Familie Muffel in die Sebalduskirche gestifteten Stephanusaltar, zu dem Johann Franciscus -»Ermels für 30 fl. „Die Auferstehung Christi" malte. 1666 gab er ein „Säulenbuch" und Vorlagen für Schreiner heraus, die 42 Tafeln wurden von Wilhelm -»Pfann gestochen; Neuausgaben erfolgten 1667, 1672 und 1688. Ein „Neues Zierahten Büchlein für allerhand Schreinerwerk" erschien 1695, die 12 Tafeln wurden von Johann Lorenz -»Hönig gestochen. 1660 erwarb er um 850 fl. das Haus Breite Gasse 79 durchgehend zur Schwarzadlergasse. Werke: NÜRNBERG, Lorenzkirche: Überarbeitung und Ergänzung des um 1663 aus der Sebalduskirche überführten Hochaltars. - , Sebalduskirche: Korpus des Stephanus-Altars, 1663. MuS: NÜRNBERG, MStN: Meisterlade der Schlosser, 1674. Lit.: AKL; ThiemeBecker; Doppelmayr, 1730; Dipt. Sebalt, 1756, S. 14;
Erasmus FS 1965, Schlosserinnung, S. 34 mit Abb., 56; Tacke, 2001, S. 398; Kohn, NHb Lorenz. Erasmus, Georg Christoph, Maler, Portraitist, get. 7. 1. 1661 Nürnberg - begr. 13. 10. 1701 Nürnberg. Sohn des -»Georg Caspar; Bruder des -»Johann Georg, oo 16.2.1691 Susanna Catharina (» 1668 - begr. 2.11.1741), Tochter des Stephan Conrad Fleischer, ein Sohn, fünf Töchter. Über seine Ausbildung ist nichts bekannt. Er wohnte bei seinem Tod zwischen den Fleischbänken. Seine Witwe wohnte zuletzt beim Waizenbräuhaus (Karl-Grillenberger-Straße) und wurde auf dem Rochusfriedhof begraben; sie hatte 40 Jahre im Witwenstand gelebt. Lit.: AKL; ThiemeBecker; Doppelmayr, 1730; Tacke, 2001, S. 398. Erasmus, Johann Georg, Mathematiker, Architekturtheoretiker, Zeichner und Radierer, Anschicker auf der Peunt, * 19. get. 20. 9. 1659 Nürnberg — t 14. begr. 28. 3. 1710 Nürnberg. Sohn des -»Georg Caspar, Kunstschreiner, oo Maria Magdalena (get. 15.3.1664 begr. 16.8. 1731), Tochter des Jacob Bittelmair, Gastwirt. Ausbildung in Nürnberg. 1678 Reise durch Österreich, Böhmen, Polen, Preußen, Niedersachsen und Holland. 1684 Rückkehr nach Nürnberg. 1677/87 fertigte er zwei Ansichten der Nürnberger Burg aus der Vogelperspektive, 1687 auch eine Radierung des Tritonbrunnens auf dem Maxplatz. Angeregt durch die Arbeit des Vaters gab auch Johann Georg 1685 ein Säulenbuch heraus. Am 26.7.1698 wurde er als Anschicker auf der Peunt bestellt, 1706-10 Genannter. Aus der Zeit um 1700 sind weitere Pläne im StAN erhalten, welche die Befestigungslinien der Stadt zeigen. Seine Witwe heiratete in dritter Ehe Johann Adam -»Delsenbach. MuS: N Ü R N B E R G , GNM: Federzeichnungen: „Die Burg zu Nürnberg, 1677", Folge von vier Bauzeichnungen (Leihgabe der Stadt Nbg.); - , StAN. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Doppelmayr; Will, GL I, S. 347; C. G. Müller, 1791, S. 23, 131, 132, 159; Barock, 1962; Fleischmann, 1998; StadtAN, GSI 152. Ausst.: 1906/2 Nr. 1297-1300; 1953/10 Nr. 50, 277; 1962/6; 1966/4; 1972/5 Nr. 14, 15, 16, 17; 1986/7. Erb, Eberhart, Zinngießer, f 1535 Nürnberg. 1514/15 wurde er in das Meisterbuch der Stadt eingetragen. Seine Witwe Marga heiratete am 21.7.1535 Reichart Kuhn aus Roth. Lit.: Hintze, Nr. 37; Schornbaum, 1949 Nr. 4074. Erb, Hans d. Ä., Kartenmaler, t Nürnberg, ehemals Grab Nr. 285 auf dem Rochusfriedhof, Epitaph dat. 1565, nicht erhalten, oo Barbara (f April 1555); II) Clara. Mit Rv. vom 17.3.1554 wurde ihm auf Bitten seiner Frau das Bürgerrecht zugesagt. Am 7.7.1557 sind er und seine Frau Clara als Schuldner erwähnt. Ein von Erb signiertes Kartenspiel von 1555 befindet sich im GNM. Hans Erb wird noch am 12.1.1566 in einem Rv. erwähnt. 1557 gehörte ihm das Haus Geiersberg 13, das er 1558 um 200 fl. verkaufte. 1579 erwarb er um 600 fl. und 25 fl. Eigenschaft (500 fl. Hypothek) ein Haus bei der Derrerbrücke (Karlstraße 4), wo er 1590 noch erwähnt wurde; 1605 wurden seine Erben als Hausbesitzer genannt. Seine Tochter Dorothea, verheiratete Buchholz, hatte 1610 den Spitznamen „Kartenmalersdurla". MuS: NÜRNBERG, GNM. Lit.: Gugel, Friedhöfe; Zahns Jb. I, 1868; Bosch, in: GNM M, 1886; Hampe, Rv.; M.
354 Bernhart, in: MBNG, 1936; Bock, in: MVGN 49, 1959, S. 16; Zahn, DI-N Nr. 1069; Kohn, NHb Sebald. Ausst.: 1981/2 Nr. 81; 1993/8, Nr. 61. Erb, Hans d. J., Kartenmaler, begr. 12. 8. 1627 Nürnberg. Sohn des -»Hans d. Ä. oo I) 30.10.1609 Margareta Huber (begr. 24.6.1617); II) Wöhrd b. Nbg. 13.4.1619 Magdalena Eisenberger. Lit.: SporhanKrempel/Wohnhaas, 1973. Erbach, Alois, (Pseud. Alois, Marc), Maler, Graphiker, Karikaturist, * 1888 Wiesbaden - f Sept. 1972 Wiesbaden. Lehre als Schlosser und Vermessungstechniker. Ab 1908 Besuch der Kunstgewerbeschule München. Zunächst orientierte er sich am Expressionismus, später an Surrealismus und Neuer Sachlichkeit. Er zeichnete politische Karikaturen für verschiedene Zeitschriften und entwarf Plakate, darunter befanden sich auch Nürnberger Motive. Werke: Pegnitzpartie an der Insel Schütt mit Synagoge, Öl a/Lw., 61 χ 71 cm, um 1930, wurde 1990 u. 2001 im Kunsthandel angeboten. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Vollmer. Erberg, Matthias, Sprachlehrer und Verleger, t 1720 Nürnberg, oo N. N„ ein Sohn Peter. Vor 1699 kam er als Sprachlehrer nach Nürnberg. 1711 übersetzte er eine protestantische Bibel ins Italienische, ferner gab er ein italienisches Briefbuch für Kaufleute und eine deutsch-italienische Grammatik heraus. Als Wohnort und Verkaufsadresse nannte er 1708 „nechst an dem Gasthaus der drey Königen"; dieses Gasthaus, früher zum Ochsenfelder genannt, befand sich in der Weintraubengasse 10. Sein Leben endete im Gefängnis, wo er wegen geistiger Verwirrtheit untergebracht wurde. Werke: Französisches Hahnen-Geschrey, mitten in Deutschland, oder: Kurzer Begriff alles dessen, was die besten Sprachmeister in ihren Büchern verfaßt haben. Nürnberg, 1708. Mit einem Prospect von Nürnberg als Vignette. MuS: NÜRNBERG, StadtB. Lit.: Will, GL I, S. 347 u. V, S. 290f. Ausst.: 1984/5. Erberich, Peter C., Zeichner, Kartograph, städt. Bauführer, t vor 1952. oo Käte. Er stellte 1896 eine isometrische Zeichnung der Stadt Nürnberg aus. 1906 wohnte er in der Tuchergartenstraße 28, 1932 in der Frommannstraße 14. 1908 Mitglied im Verein für Geschichte der Stadt Nürnberg. MuS: NÜRNBERG, MStN: Monumentalplan der Stadt Nürnberg ca. 1906/07; Zeichnung einer spätromanischen Kirche, 1896. Ausst.: 1896/1,-/2. Erbe-Vogel, Hermann, Maler, Graphiker, * 5. 8. 1907 Hof/Saale - f 15. 12. 1976 Freyung, co Hermine van Hees. 1917/18 kam er mit den Eltern nach Nürnberg, Ausbildung und Tätigkeit zunächst als Kaufmann. 1926-29 Besuch der Kunstgewerbeschule Nürnberg unter Max -»Körner, 1929-31 Studium an der AdBK Berlin bei Emil Orlik. 1931-34 Studienaufenthalte in Paris an der Académie Ranson bei Roger Bissière und an der AdBK München bei Karl Caspar. 1935 nahm er den Beinamen Erbe zum Gedächtnis an die Großmutter an. Seit 1934 in Frauenau/Bayer. Wald ansässig. 1940-45 Wehrdienst bei der Kriegsmarine und Rückkehr nach Frauenau. Er malte vorwiegend in Aquarell. 1968 Ostbayerischer Kulturpreis. 1951-63 Mitglied der Künstlergruppe „Der Kreis", in dieser Zeit beschickte er regelmäßig die Nürnberger Ausstel-
355 lungen. MuS: NÜRNBERG, MStN: 3 Gemälde; Aquarelle. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Der Kreis, 1997. Ausst.: 1947/4; 1949/1; 1950/1, -/3; 1951/2, -/4; 1952/1; 1953/1,-/11; 1954/2; 1955/1,-/3; 1956/1, -/5; 1957/2, -/4; 1958/2; 1959/2, -/13; 1960/1, -12, -/3; 1961/10; 1965/26; 2002/5. Erbismehl, Johann Georg, Zeichner. Die im Thieme-Becker erwähnte Federzeichnung des ToplerHauses von 1706 existiert noch. 1706 widmete er seinem Vetter Johannes Christian Haupt ein „Reisbuch" mit Federzeichnungen und Aquarellen (heute UB Erlangen). Eine lavierte, 1703 datierte Zeichnung zeigt Dürers Selbstportrait von 1498 nach dem Gemälde im Prado. Lit.: AKL; Thieme-Becker. Erbstein, Heinrich Albert, Dr. jur., Sammler, Numismatiker, * 3. 7. 1840 Dresden - t 25. 6. 1890 Dresden-Blasewitz. Bruder des -»Julius. Seit Anfang 1862-66 Konservator der Kunst- und Altertumssammlung des GNM, wobei er sich besonders der Münzund Siegelsammlung annahm. Anschließend am kgl. Münzkabinett Dresden, 1882 Direktor des Münzkabinetts, seit 1885 auch Direktor des Historischen Museums. 1890 zum Königlich-Sächsischen Hofrat ernannt. Seine Arbeiten galten vor allem der Numismatik. Zusammen mit seinem Bruder war er Mitherausgeber der Blätter für Münzfreunde. Lit.: GNM, AKdV, 1860; FS GNM, 1977, S. 1118. Erbstein, Julius Richard, Dr. jur., Numismatiker, Sammler, * 30. 6. 1838 Dresden - t 17· 10. 1907 Dresden. Bruder des -»Albert. 1862-66 erster Sekretär am GNM. 1863 erwarb er für das GNM auf eigene Kosten für 705 fl. 36 kr. 1170 Modelle von Kriegsgerät aus dem ehemaligen Nürnberger Zeughaus auf der Auktion der Hertel'schen Sammlung. 1866 vorübergehend in Zürich, dann in Dresden am Münzkabinett tätig. 1882 Direktor des Grünen Gewölbes. 1890 nach dem Tod seines Bruders übernahm er auch das Münzkabinett und die Porzellansammlung in Dresden. Er war Mitherausgeber der Blätter flir Münzfreunde, zunächst mit seinem Bruder, nach dessen Tod bis 1897 allein. Lit.: FS GNM, 1977, S. 1118. Erck, Wilhelm, Goldschmied, wurde 1456 in das Meisterbuch der Stadt eingetragen. Erdinger, Martin, Goldschmied, * Riedling/Österreich. Am 25.9.1611 wurde ihm das Bürgerrecht nach Bestehen der Meisterprüfung zugesagt. Mit Rv. vom 2.3.1612 sollte der Goldschmiedgeselle zusammen mit Anna Flötner wegen Unzucht in das Lochgefangnis verbracht werden. Erdinger wurde zudem zur Last gelegt, daß er trotz eines Eheversprechens an Anna Flötner eine andere Frau geheiratet hatte, jedoch weiterhin mit ersterer zusammen war. Lit.: Hampe, Rv. I, 2417, 2470. Erdmann, Christoph Gottfried, Staffiermaler und Vergolder, f nach Mai 1792. oo Maria Barbara (begr. 1.3.1791), drei Söhne, fünf Töchter. Seit 1754 in Nürnberg nachweisbar. Für die farbige Fassung des Altars der Kirche in Reichenschwand erhielt er 70 fl., der Schreiner war Zacharias -»Laaß. Erdmann führte fur 81 fl. auch die Maler- und Vergolderarbeiten an der oberen und unteren Empore aus sowie für 15 fl. am neuen Taufsteindeckel. Erdmann, Eduard, Organist, 1.7.1918-30.9.1920 an der Spitalkirche tätig. Lit.: Wagner, 1929, S. 471.
Erdmannsdörfer Erdmann, Georg August, Bildhauer, * um 1834 t 1. 12. 1861 Nürnberg. Sohn des -»Johann Michael, Vergolder. Er war ein Schüler August von -»Krelings und schnitzte die Bildnisse an der von Johann Lorenz -»Rotermund gefertigten Kanzel von St. Sebald (am 20.8.1859 eingeweiht, Abb. bei Hoffmann, Sebalduskirche 1912, im Zweiten Weltkrieg zerstört. 1891 wurden von ihm zwei Gips-Portraits und eine GipsStatuette ausgestellt. Er wohnte bei seinem Vater in S. 974 (Hans-Sachs-Gasse 7). Lit.: Priem, 1875, S. 624. Ausst.: 1891/1. Erdmann, Georg Michael, Maler, oo vor 1787 Dorothea Keck. Er wurde bei der Heirat seiner Tochter Margaretha am 28.4.1823 erwähnt. Erdmann, Georg Wilhelm, Staffiermaler, Vergolder, begr. 19. 6. 1804, Nürnberg, ehemals Grab Nr. 1416 auf dem Rochusfriedhof. Sohn des >Christoph Gottfried, oo 1.3.1768 Dorothea Margaretha (begr. 29.4.1796), Tochter des Gottfried Engelhard de Gois, Messerschmied u. Türmer, drei Söhne, sechs Töchter. Erdmann, Johann August, Bildhauer, Vergolder, * um 1800 Nürnberg, Sohn des -»Johann Bernhard, oo 19.10.1828 Maria Clara (* Tafelhof b. Nbg. um 1800), Tochter des Tüncherhandlangers Jeremias Kleinlein. 1829 wohnte er in L. 28 (Nonnengasse 4), 1831 in L. 1174 (Nadlersgasse 5). Erdmann, Johann Bernhard, Bildhauer, oo Johanna Charlotte Trummeter, Kinder. Er unterzeichnete am 29.10.1798 eine Urkunde, in der sich die Bildhauer zum Schutz ihrer Interessen gegen fremde Konkurrenz zusammenschlossen, was am 27.2.1799 vom Rat genehmigt wurde. 1800 wohnte er laut Quartiergeldliste zur Miete in L. 1547 (Mittlere Kreuzgasse 23). Laut Sterbeeintrag für seine Tochter Maria Magdalena Rosina am 16.2.1814 war er in L. 1132 (Doktorshof 3) ansässig. Lit.: Schwemmer, 1974, S. 62. Erdmann, Johann Leonhard, Bildhauer, * um 1774 - t 16. 12. 1843 Nürnberg. 1829 wohnte er in L. 1174 (Nadlergasse 5); er starb im Heilig-Geist-Spital. Erdmann, Johann Michael, Bildhauer, Vergolder, * um 1805 Nürnberg, Sohn des Johann August, Vergolder. oo 25.11.1832 Jacobina Friederike Helena Maria (* um 1813), Tochter des Handelsmannes Johann Georg Michael Amberger, mehrere Kinder. 1836/63 war er Eigentümer des Anwesens S. 974 (Hans-Sachs-Gasse 7), wo sich auch die Geschäftsräume befanden. Erdmannsdörfer, Johann Ernst Lorenz, Zinngießer, * um 1817 Nürnberg - t um 1891 Nürnberg. Sohn eines Seifensieders, vermutl. Bruder des -»Karl Friedrich Eusebius. 1831-35 Lehre bei Johann Michael -»Schellhorn. Als Gesellenstück fertigte er einen Wassertopf. Am 14.11.1844 wurde er Meister und übernahm im selben Jahr die Konzession des Johann Carl -»Wimmersberger. Er fertigte Spielwaren aus Zinn, vorwiegend fur Puppenstuben. Seit 1850 besaß er das Anwesen S. 276 (Geiersberg 23). Nach seinem Tod wurde der Kleinbetrieb nicht weitergeführt. Lit.: Hintze, Nr. 559; Sichling, 1870. Ausst.: 2000/2. Erdmannsdörfer, Karl Friedrich Eusebius, Konzertmeister, städt. Kapellmeister, * 14. 9. 1810 Wöhrd b. Nbg. - f 12. 8. 1886 Nürnberg. Sohn des Johann Daniel, Seifensieder und „Leicheneinkassierer", Vater des -»Max Carl Christian, oo 4.5.1845
Erdmannsdörfer Marie Babette Kunigunde, Tochter des Johann Egidius Wagner, Feinbäcker. Er wählte die Violine zu seinem Hauptinstrument und erhielt im Stadtmusikchor eine Anstellung. Er wurde Konzert- und Kapellmeister und gab als Musiklehrer Klavier- und Violinunterricht. Zu seinen Schülern gehörte neben seinem Sohn Max auch Johann -»Pickel und Hieronymus -»Weickmann. 1850 war er in S. 867 (Spitalplatz 15, heute Hans-SachsPlatz) ansässig, ab 1870 in L. 853 (Königstraße 76). Erdmannsdörfer, Max Carl Christian von, Dirigent, Komponist, * 14. 6. 1848 Nürnberg - f 14. 2. 1905 München. Sohn des -»Karl Friedrich Eusebius, oo Pauline von Ermannsdörfer-Fichtner, geb. Oprawill (* 28.6.1847 Wien - t 24.9.1916 München), Pianistin. Erster Unterricht durch seinen Vater. Mit 10 Jahren gab er sein erstes öffentliches Konzert als Geiger und Pianist in Nürnberg. 1863-67 Studium am Kons. Leipzig, 1868/69 Ausbildung zum Dirigenten in Dresden. Anschließend war er kurze Zeit Klavierlehrer in Nürnberg, 1871 Fürstl.-Schwarzburgischer Hofkapellmeister in Sondershausen, wo er bis 1880 wirkte. 1881-89 leitete er die Konzerte der russ. Musikgesellschaft in Moskau und unterrichtete am dortigen Kons. 1882 wurde er Nachfolger Nicolai Rubinsteins als ständiger Dirigent der Sinfonieorchester und Professor am Konservatorium. Nach seinem Bruch mit der Moskauer Abteilung der russischen Musikgesellschaft übernahm er 1889 in Bremen die Leitung der philharmonischen Konzerte und der Singakademie. 1895 ließ er sich in München nieder und reiste als Gastdirigent nach Moskau, St. Petersburg, Paris und Madrid. 1896 wurde er bayer. Hofkapellmeister und Prof. an der Akademie der Tonkunst, 1898 emeritiert. Von 1903 bis zu seinem Tod dirigierte er die Konzerte des Porges'schen Chorvereins. Er gilt als Wegbereiter der neudeutschen Musik und arbeitete mit Friedrich Liszt und Richard Wagner zusammen. Sein kompositorisches Schaffen reicht von 1868 bis 1902. Werke: Verz. seiner Kompositionen s. Dupont, 1971. Lit.: NDB; MGG 16, 123f; Braungart, in: Die Musik 4/2, 1905, S. 342-345; Bosl; Jochen Haeussler, in: Mitteilungen der Tschaikowsky-Gesellschaft 13, 2006, S. 224-226; BMLO, 2006. Erdmannsdorffer, Robert, Dr.-Ing., Architekt, * 20. 6. 1888 - t 1968 Nürnberg. Über ihn ist wenig bekannt, obwohl er Ende der 1920er Jahre mehrere größere Bauten errichtet hat. 1928 wurde er zum Oberbaurat ernannt, 1936 wohl aus politischen Gründen entlassen. 1945-46 bekleidete er das Amt des Baureferenten (Oberbaudirektor). Erdmannsdorffer zählte zu den modernen Architekten, war jedoch keineswegs Avantgardist. Seine Bauten zeichnen sich durch eine funktionale Schlichtheit aus. Von seinen größer angelegten Projekten der Schule fur Frauenberufe und des Schulzentrums Zerzabelshof wurden aus Geldmangel nur Teile umgesetzt. 1943 wohnte er im Steinplattenweg 16, sein Büro befand sich am Feldmarschall-Hindenburg-Platz 12. Werke: NÜRNBERG: Frauenklinik, Flurstraße 7-9, 1928-31; Schulhaus Zerzabelshof, Siedlerstraße 37, 1929/30; Schule fur Frauenberufe, Pilotystraße 4, 1930. Lit.: Architektur Nürnberg, 2002; Rudolf Pfister: Neuere städtische Bauten, Architekt Dr. Robert Erdmannsorffer in: Baukunst 6, 1930, S. 353-379. Ausst.: 1929/4.
356 Eretzhamer (Ehrenhamer, Ehratzhamer, Ereczhamer, Ertzhaimer), Elisabeth (Eis), Seidenstickerin, Stifterin, t zw. 25. 2. u. 31. 5. 1506 Nürnberg. 1464 erhielt sie das Bürgerrecht. Sie lieferte 1482-93 verschiedene Arbeiten für Sebald -»Schreyer, Kirchenpfleger bei St. Sebald. 1483 spendete sie 1 fl. rh. fur den Bau der beiden Türme der Sebalduskirche; 1494 stiftete sie ein Altartuch für den Frauenaltar der Sebalduskirche. 1490 war sie Besitzerin des Hauses Stöpselgasse 7. Lit.: Gümbel, in: M V G N 18, 1908, S. 109, Anm. 4, S. 117, Anm. 1; Hampe, 1928; Kohn, N H b Sebald. Erfurt, W „ Kupferstecher, Werke: NÜRNBERG, Rathaus, Kpst., 14 χ 18 cm, um 1750. Lit.: Auktion Bamberger, Nbg., Dez. 1989, Nr. 210. Erg, Conrad I. (Cunz), Plattner, wurde kurz nach 1419 Meister, 1423 Bürger. Vielleicht identisch mit dem ohne Vornamen erwähnten Plattner Erg, der im Juni 1446 starb. Lit.: Burger, 1961 Nr. 438. Erg, Conrad II. (Cunz), Plattner, f März/April 1486 Nürnberg, oo Anna (f Ende Dez. 1481). 1459 wurde er Bürger. Er war Besitzer des Hauses Obere Schmiedgasse 66, das 1486 vom Plattner Hans -»Grünewald erworben wurde. Lit.: Burger, 1961 Nr. 3178, 3516. Erg, Hans, Plattner, wohl Sohn des -»Ulrich. 1491 verkaufte er das Haus Obere Schmiedgasse 7 (östl. Teil), das früher Ulrich Erg gehört hatte, um 38'/2 fl. rh., es war noch mit einer Hypothek von 80 fl. belastet. 1494 verkaufte er um 72 fl. sein Haus Untere Söldnersgasse 7. Lit.: Kohn, N H b Sebald. Erg, Heinrich I., Pfeilschmied, t März/April 1486 Nürnberg. 1465 besaß er das Haus Theresienplatz 11, das sich 1490 im Besitz einer Barbara Erg befand. Lit.: Burger, 1961 Nr. 3515; Kohn, N H b Sebald. Erg (Erig, Erich), Heinrich IL, Goldschmied, Münzwardein, t Okt. 1519 Nürnberg, oo I) Dorothea (begr. 30.11.1508), Witwe des Friedrich -»Apotheker, Goldschmied; II) Anna, Tochter des Mag. Hans Vorchtel, die ihn überlebte. Am 18.4.1509 Goldstreicher, vom 18.4.1513 bis 1519 Münzwardein und Amtmann in der Schau. 1515-19 Genannter. Am 24.7.1514 trat er als Anwalt des aus Nürnberg gebürtigen Lorenz Flock (Pflock), Bürger zu Annaberg auf. Lit.: Will, Münzbel. Bd. I, S. 168 (dort Hofmann genannt); MVGN 2, 1880, S. 13; Bösch, in: GNM M, 1889; Gebert, 1890; Scholler, 1916; Burger, 1961 Nr. 5671 u. 1972 Nr. 195; Timann, 1993. Erg, Hermann, Plattner, wurde 1465 Meister, 1466 Bürger. 1479 besaß er die Häuser Untere Söldnersgasse 3 und Platnershof 6. Lit.: Kohn, NHb Sebald. Erg, Ulrich, Plattner, t zw. 22. 2. u. 24. 5. 1480 Nürnberg. Wurde 1458 Bürger. 1479 war er Besitzer des Hauses Bergstraße 12, das sein Sohn Nicolaus 1496 um 150 fl. verkaufte. Ebenfalls 1479 gehörte ihm das Haus Obere Schmiedgasse 7 (östl. Teil), das -»Hans Erg 1491 um 3814 fl. und 4 fl. Eigenzins (80 fl. Hypothek) verkaufte. Eine Barbara Ulrich Erg (ohne Berufsbezeichnung) starb 1463. Lit.: Burger, 1961 Nr. 126, 3055; Kohn, NHb Sebald. Erhard (Bildschnitzer, 1475) s. Erlin Erhard (Kartenmaler, 1462) s. Stein, Erhard Erhard, Anton, Gold- und Silberarbeiter, 1854-57 Lehre bei Johann Georg -»Sippel. 1885 wohnte er am Trödelmarkt 22.
357 Erhard, Franz Joseph, Porzellanmaler, * um 1789 Wöhrd b. Nbg. - t 10. 5. 1854 Nürnberg. Sohn des -»Johann, Porzellanmaler, oo 25.4.1830 Margaretha Barbara (* um 1796 - f 5.4.1870), Tochter des Johann Martin Büttner, Unschlittschmelzer, Kinder. Er war Schutzverwandter. 1830/31 wohnte er in L. 1529b (Mittlere Kreuzgasse 13), zuletzt in L. 1344 (Jakobsplatz 8). Erhard, Hans, Rotschmied, 1558 Meister. Lit.: LocknerNr. 159. Erhard, Hans, Kartenmacher, wohnte laut Feuerschauprotokoll 1561 zur Miete bei der Taschnerswitwe Elisabeth Freyhammer in der Irrerstraße 16. Lit.: Kohn, NHb Sebald. Erhard, Hans, Goldschmied, t 19. 5. 1570 Nürnberg, starb im Heilig-Geist-Spital. Lit.: Archiv zur Nbger. GSK im GNM. Erhard, Hans I., Rotschmieddrechsel, f Nürnberg, ehemals Grab Nr. 1501 auf dem Rochusfriedhof, Epitaph dat. 1620, heute auf Grab Nr. Ν 279, noch vorhanden, oo Maria Magdalena Bauch. 1608 Meister. Lit.: Lockner Nr. 552; KDM Nürnberg, 1977; Zahn, DI-N Nr. 3542. Erhard, Hans II., Rotschmieddrechsel, 1628 Meister, 1650 Geschworener. Ein Rotschmied Hans Erhard kaufte am 15.3.1648 um 425 fl. das Haus des Buchdruckers Balthasar -»Scherff auf der Insel Schütt. Lit.: Lockner Nr. 695; Grieb, Buchgewerbe 2003. Erhard, Hans III., Rotschmieddrechsel, 1646 Meister. Lit.: Lockner Nr. 763. Erhard, Jacob Daniel, Stadtpfeifer, war 1771 als Vikarius im Ämterbüchlein verzeichnet, 1772 gestrichen ,,resign[arit]". Erhard, Johann, Porzellandreher, Sohn des Johann Georg Erhard, Mühlknecht, oo (Proklamation 19.11.1756) Anna Judith, Witwe des Tapetenmalers Peter -»Tischer. Erhard, Johann, Porzellanmaler, Fayencemaler, Vater des -»Franz Joseph und des -»Stephan, oo Margaretha Waas (Waß, f 27.9.1814, als Witwe), Kinder. Am 27.11.1795 wurde er bei der Bestattung seiner Tochter Anna Barbara erwähnt, die auf St. Rochus beigesetzt wurde. Sie starb mit 26 Wochen. Er ist vermutlich identisch mit dem als verarmt bezeichneten Maler Erhard, der laut Quartiergeldliste 1797/98 in L. 423 (Breite Gasse 97) ansässig war. Seine Witwe wohnte zum Schluß in L. 901 (Vordere Sterngasse 27). Erhard (Erhardt), Johann Benjamin I., Dr. med., Arzt, Dichter, Rechtsphilosoph, * 8. 2. 1766 Nürnberg - t 28. 11. 1827 Berlin. Sohn des Jakob Reinhard, Drahtzieher und Silberdrahtfabrikant; Halbbruder des -»Johann Christoph, Zeichner, oo Nürnberg 23.7.1792 Dorothea Regina Golling (* 1770 - f 1825), Tochter eines wohlhabenden Nürnberger Kaufmanns, ein Sohn, zwei Töchter. Besuch der Lorenzer Lateinschule, von der er nach zwei Jahren verwiesen wurde. Von seinem 12. bis 22. Lebensjahr arbeitete er als Scheibenzieher und Glasgraveur in der väterlichen Werkstatt. Anschließend Beginn eines Medizinstudiums in Würzburg, das er 1790 mit Promotion zum Dr. med. in Altdorf abschloß. 1790/91 Philosophiestudium in Jena und eine ausgedehnte Reise nach Göttingen, Kopenhagen, Memel, Königsberg, Wien und Oberösterreich. 1792 Niederlassung in Nürnberg als Arzt. Er gehörte
Erhard zu den Unterzeichnern einer von Andreas Leonhard -»Möglich verfaßten Eingabe „Gedanken, Vorstellungen, Bitten und Wünsche" an Herrn Direktor -»Ihle über das Nümbergische Künstler-Institut bzw. der Kunstakademie, die am 3.3.1788 übergeben wurde. 1792 war er Mitbegründer der Gesellschaft der Nürnberger Künstler und Kunstfreunde (Künstler-Verein) und bis 1794 dessen erster Vorsitzender. Trotz seines sozialen Aufstiegs war er Anhänger jakobinischer und radikaldemokratischer Ideen. 1797 erhielt er durch Vermittlung des preußischen Staatsministers Carl August Fürst von Hardenberg eine Anstellung als Staatsrechtstheoretiker in Ansbach. 1799 ging er nach Berlin und betrieb dort bis zu seinem Tod eine einträgliche Arztpraxis. 1822 wurde er Obermedizinalrat. Sein Portraitstich befindet sich im StadtAN. Die Erhardstraße in Nürnberg wurde nach ihm benannt. Werke: „Über das Recht des Volkes zu einer Revolution", 1795. Verz. seiner Veröffentlichungen s. ADB. Lit.: Will, GL V, S. 291-293; Schrötter, 1908; Sonntagskurier Nr. 1 vom 7.1.1922; Bosl; E. MeyerCamberg, in: MVGN 70, 1983; Stadtlexikon 2000. Ausst.: 1992/1; 1996/2; 2006/3 Abb. 105. Erhard, Johann Benjamin II., Kupferstecher, Blumenmacher, * 1791 - f 1840 Nürnberg. Sohn des Jakob Reinhard, Drahtzieher und Silberdrahtfabrikant, Bruder von -»Johann Christoph, Maler, Patensohn des Johann Benjamin I. oo 1814 Ν. N. Er erlernte den Beruf seines Vaters und übernahm nach dessen Tod die Werkstatt. 1813 erbte er das väterliche Haus in der Königstraße, das er 1815 verkaufte. 1814 wurde er Meister. Er unterstützte zeitlebens seinen jüngeren Bruder Johann Christoph, dessen künstlerischen Nachlaß er erbte. 1829 war er in S. 109 (Weintraubengasse 5) ansässig, dabei als Kupferstecher und Blumenmacher bezeichnet. Ausst.: 1996/2 S. 10f., 26. Erhard, Johann Christoph, Zeichner, Radierer, Lithograph, * 25. get. 26. 5. 1795 Nürnberg - f 20. 1. 1822 Rom, begr. in der Gruft der Kirche des Hospitals Santa Maria della Consolazione in Rom. Sohn des Jakob Reinhard, Drahtzieher und Silberdrahtfabrikant. Unverheiratet. Geboren wurde er in der heutigen Theatergasse 17. 1805-10 besuchte er die städt. Zeichenschule, dort Schüler von Christoph Johann Sigmund -»Zwinger; ab 1809 erhielt er Privatunterricht beim Kupferstecher und Radierer Ambrosius -»Gabler. Auf gemeinsamen Wanderungen mit Johann Adam -»Klein und Georg Christoph -»Wilder durch die fränkische Schweiz entwickelte sich Erhard zum Landschaftszeichner. Seine ersten dat. Radierungen entstanden 1811. Von dem Verleger Johann Friedrich -»Frauenholz erhielt er einen Auftrag über 51 Radierungen für die „Neu eröffnete Reitschule", nach Zeichnungen von Aegidius Touchmoulin. 1816 Reise nach Bamberg und Pommersfelden mit Johann Adam -»Klein. Im Juni des gleichen Jahres zusammen mit Klein Übersiedlung nach Wien, wo sich die beiden bis 1819 eine Wohnung im Gartenpalais des Grafen Chotek in der Wiener Josephsstadt teilten. In Wien war er fur verschiedene Verlage tätig, besonders für Artaria & Co. und weiterhin für Frauenholz in Nürnberg. Eine Reise 1817 mit Heinrich Reinhold und Ernst Welker in das Gebiet des Schneeberges brachte mit der nach der Reise entstandenen Folge von radierten Landschaften
Erhard den künstlerischen Durchbruch fur Erhard. Im Juli 1818 Reise mit J. A. Klein und anderen Freunden in das Salzkammergut und das Berchtesgadener Land, e t w a im September Rückkehr nach Wien. Im Oktober 1819 Abreise nach R o m , dort entstanden vor allem Zeichnungen, während das druckgraphische Werk zurücktrat. Seit Mitte 1820 zunehmende Gemütserkrankung, im Dezember 1820 erster Selbstmordversuch durch das Trinken von Ätzwasser. Im S o m m e r 1821 Übersiedlung mit Freunden nach Olevano, im Herbst Rückkehr nach R o m , w o er später durch einen Schuß in den Mund seinem Leben ein Ende setzte. Sein künstlerischer N a c h l a ß ging an seinen älteren Bruder, den Arzt -»Johann Benjamin, von diesem übernahmen den größten Teil der Zeichnungen Johann Andreas -»Boerner, Ernst Georg Harzen und J. A. Klein. Von ca. 600 Zeichnungen besaß Harzen ein gutes Drittel, das geschlossen in den Besitz der H a m burger Kunsthalle überging. Das graphische Werk umfaßt ca. 200 Arbeiten. Die meisten Platten der Radierungen gingen später an Kettner nach Wien, der 1857 vierzig Motive nachdruckte. M u S : H A M B U R G , KH. M Ü N C H E N , StGS. N Ü R N B E R G , M S t N ; - , G N M . Und in vielen weiteren Museen und Sammlungen. Lit.: N D B ; A K L mit ausf. Lit.-Verz.; ThiemeBecker; A. Apell: Das Werke von J. C. E „ 1877 und Nachdruck 1996; Stadtlexikon 2000. Ausst.: 1817/1; 1906/2; 1909/1; 1941/5; 1942/1, - / 3 ; 1955/4; 1956/4; 1958/5; 1965/24; 1972/12 EA; 1991/1; 1996/2. Erhard, L u d w i g Christoph (Christian), Zinngießer, * um 1760 N ü r n b e r g - t 1. 8. 1826 Nürnberg, oo I) Magdalena (f 14.4.1814); II) 18.17.1819 Maria Apollonia Eckert (* 1789 Günzenhausen - f 22.12.1852). 1775-80 Lehre bei Urban Christoph -»Marx. Seine Meisterstücke arbeitete er bei Johann Christoph -»Günther, am 8.11.1791 wurde er in die Meisterliste eingetragen. 1806-11 und 1821 Geschworener. Er war Besitzer des Hauses L. 715 (Lorenzer Straße 25). Seine Witwe führte die Werkstatt weiter und wurde 1829/50 als Besitzerin dieses A n w e s e n s erwähnt. Seine Tochter Magdalena Katharina heiratete am 30.4.1820 den Zinngießer Johann Michael -»Heider. Lit.: Hintze, Nr. 468-469 mit Abb. Mz. Erhard, Ludwig Wilhelm Richard, Maler, wohnte 1870 in der Spitalgasse 3. Erhard (Erhardt), Michael Anton, Porzellanmaler, Fayencemaler, Porzellandreher, oo Maria Josepha Brunner, Kinder. Er wohnte 1836/1843 in L. 1544 (Mittlere Kreuzgasse 29). Die selbe Adresse ist auch fur seine Tochter A n n a Therese angegeben, die am 27.4.1856 heiratete. Erhard (Erhardt), Stephan, Porzellanmaler, Fayencemaler, * um 1788 N ü r n b e r g - t 1- H · 1846 Nürnberg. Sohn des -»Johann, Porzellanmaler, oo 18.11.1838 A n n a Elisabeth (* um 1794), Tochter des Unschlittschmelzers Johann Martin Büttner. Bei seinem Tod wohnte er in L. 1485 (Mohrengasse 7). Erhard, Wilhelm, Architekt, Regierungsbaumeister, * 4. 5. 1896 Nürnberg. Besuch der TH München. Tätigkeit bei den Architekten Prof. Hönig und Söldner in München, Schweihardt Augsburg, Landbauamt M ü n c h e n . Seit 1925 als Regierungsbaumeister in B a m b e r g und N ü r n b e r g tätig. W e r k e : Neubauten der Oberpostdirektion N ü r n b e r g an der Allersberger
358 Straße, gemeinsam mit -»Karl Schreiber; Postverladebahnhof, Bahnhofstraße, 1934-49. Ausst.: 1931/2. Erhardt, Katharina und A n n a , Illuministinnen, wohnten 1857 in L. 1544 (Mittlere Kreuzgasse 29). Erhart, Maler, war in den Meisterliste von 1363 und 1370 eingetragen. Lit.: A K L ; Thieme-Becker; Baader 1860/62; Gümbel, 1907, S. 28. Erhart, Maler, war 1459 und 1460 in von Murr in N ü r n b e r g erwähnt, siehe auch Erhart -»Hübsch, Maler. Bei Thieme-Becker und A K L mit einem 1474 in Basel erwähnten Maler Erhart gleichgesetzt, doch ist dies nicht zwingend. A u c h die bei Thieme-Becker vorgeschlagene Identität mit einem ohne Herkunftsort genannten Maler Erhard, der fur Abt Hannolt von Heilsbronn tätig war, ist zweifelhaft. Lit.: A K L ; Thieme-Becker. Erich s. Erg Erl, Heinrich, Rotschmied, oo 30.1.1530 Dorothea Paumann. Lit.: Schornbaum, 1949 Nr. 1570. Erlandsen, Gustav Heinrich Friedrich, Historienmaler, wohnte 1878 Webersplatz 5, 1881 in der Rollnerstraße 9a. Erlanger, Conrad (Cuntz), Zinngießer, wurde 1411 Bürger und zahlte 3 fl. In dieser Zeit wurde er auch in das Meisterbuch der Stadt eingetragen. Erlanger, Herbert Justin, Jurist, Numismatiker, * 31. 3. 1905 N ü r n b e r g - f 29. 2. 1988 N e w York, seine Urne wurde auf dem alten jüdischen Friedhof in der Bärenschanzstraße in N ü r n b e r g beigesetzt. 191524 Besuch des Realgymnasiums Nürnberg. 1924-28 Jurastudium in München, Berlin und Bonn. 1928 Referendarexamen, 1929 Promotion in Bonn. 1928-31 Referendar am Amtsgericht und Landgericht Nürnberg sowie in Lauf an der Pegnitz. 1931 Großes juristisches Staatsexamen und Zulassung als Anwalt am Landgericht und Oberlandesgericht Nürnberg. 1933 Übersiedlung nach N e w York. 1933 bis 1942 Syndikus für Europa, Nordafrika und Nahost von Warner Bros. Pictures mit Wohnsitz in N e w York, Amsterdam und Paris. 1939 endgültige Übersiedlung nach N e w York. 1942 amerikanische Staatsbürgerschaft. 1942-46 Militärdienst. 1946-72 Syndikus weltweit (ohne U S A ) beim amerikanischen Filmproduzenten- und Verleiherverband und auch Steuersyndikus (einschl. USA). 1951 Zulassung als Rechtsanwalt im Staat N e w York. 1972 Ruhestand. Mit über 3000 Stücken besaß Erlanger die größte private Nürnberger Münzen- und M e daillensammlung nach der reichstädtischen Zeit (Zeitraum 1806 bis 1981). Die S a m m l u n g wurde 1989 in Zürich und 1991 in N ü r n b e r g versteigert. Der Katalog seiner Sammlung Nürnberger Medaillen 1806-1981, Teil 1 und 2, N ü r n b e r g 1985 umfaßt 1782 N u m m e r n . Mit dem Ergänzungsband Nürnberger Medaillen 18061881 von Dieter P. W. Fischer wurden mehr als 3000 Nürnberger Medaillen dokumentiert. Damit liegt das komplette Verzeichnis aller bis dahin feststellbaren Nürnberger Medaillen für diesen Zeitraum vor. Die Publikationen erschienen im Verlag des G N M . W e r ke: Über 30 Publikationen zur Numismatik, darunter: Die Reichsmünzstätte Nürnberg. Nürnberger Forschungen Band 22, N ü r n b e r g 1979. Lit.: Eigenhändiger Lebenslauf; Erlanger/Fischer 2000. Dieter Fischer Erlanger, Peter, Zinngießer, wurde um 1410 in das Meisterbuch der Stadt eingetragen.
359 Erlbeck, Conrad (Cuntz), Rotschmieddrechsel, wurde 1485 Bürger. Erleich, Heinz, Plattner, wurde 1395 Bürger. Erler, Georg Oskar, Radierer, * 15. 10. 1871 Dresden - f 6. 7. 1951 Ainring b. Bad Reichenhall. 1892-98 Besuch der Kunstgewerbeschule und der AdBK in Dresden. 1897 mehrmonatiger Aufenthalt in Paris. 1901 Reisestipendium fur Rom, anschließend ein Jahr München. Durch Kriegseinwirkung verlor er Atelier und Werke in Dresden. Ab 1945 in Ainring ansässig. Aus dem Jahr 1918 ist eine Kreidezeichnung des Neptunbrunnens mit der Sebalduskirche in Nürnberg bekannt, 49 χ 31 cm, die am 8.12.1984 bei Dörling in Hamburg versteigert wurde. Lit.: AKL; Thieme-Becker. Erlin (Erhart Pildsnitzer), Bildschnitzer, f 23. 6. 1478 Nürnberg. Laut Rv. vom 9. und 13.6.1478 wurde er wegen Diebstahls verhört, anschließend zusammen mit Michel Hagler mit dem Strang hingerichtet. Er war nicht, wie Hampe vermutete, identisch mit dem Straßenräuber Erhard Straubinger, den der Söldner Michael von Mengersreuth am 7.7.1478 festnahm und der am 10.7.1478 geköpft wurde. Lit.: Hampe, Rv.; Gümbel, 1916, S. 168; Müllner, 1623, Teil III, S. 42. Erlinger, Georg, Buchdrucker, Astronom, Kartograph, * um 1485 Augsburg - f 1541 Bamberg. Sohn des Peter, oo Ν. N. Studium ab 1501 in Basel und 1502 in Ingolstadt, 1504 Kontakt zum Augsburger Humanisten Konrad Peutinger. 1516 verfaßte er die astronomische Schrift „Argumentum Canonis super instrumentum planeticum". 1519 ging er nach Bamberg, wo er in der Druckerei von Johann Pfeil gearbeitet haben muß, die er nach dessen Tod übernahm. Bis 1524 veröffentlichte er reformatorische Schriften, später arbeitete er u.a. fur die Bamberger Bischöfe. Er stand mit Willibald -»Pirckheimer in Verbindung, betätigte sich auch als Kartograph und fertigte verschiedene Straßenkarten, darunter 1515 in Augsburg „Das heilig Römisch reich mit allen landstrassen", eine Fortsetzung der „gesüdeten Wegekarte" von Erhard -»Etzlaub von 1501. Ferner entstand bald nach 1524 eine Meilenkarte von Nürnberg. Landkarten von Erlinger wurden auch vom Nürnberger Buchführer Leonhard zur -»Eich vertrieben. Erlingers Witwe verkaufte 1543 die Offizin an den bischöflichen Hof in Bamberg. Lit.: NDB; AKL; Thieme-Becker; Th. Hampe, in: GNM M, 1912, S. 142; H. Krüger, in: Archiv für Postgeschichte in Bayern 17, 1941/42, S. 233-240; C. Schaper, in: MVGN 50, 1960, S. 189; Sitzmann, 1983. Erlinger, Hans, Plattner, wurde 1468 Meister. 1479 war er Besitzer des Hauses Bergstraße 20. Lit.: Kohn, NHb Sebald. Erlinger, Michael, Organist, trat am 20.8.1519 als Bürge auf. Ermann, Johann Friedrich, Schreinermeister, * um 1798 Nürnberg, Sohn des Johann Adam Ermann, Messinggießer, oo 18.11.1827 Maria Jacobina Hedwig (* um 1807), Tochter des Johann Caspar I. -»Wild, Rotgießer. Vielleicht war er identisch mit N. Ermann aus Nürnberg, der 1856 den Kreuzaltar Riemenschneiders in Detwang restaurierte. Lit.: KDM Rothenburg, 1959. Ermels (Ermel, Ermelein), Georg Paul, Maler, Radierer, get. 24. 8. 1666 Nürnberg - f nach 1697
Ermels Rudolstadt. Sohn des -»Johann Franciscus. Schüler seines Vaters. 1692 stand er in Diensten von Herzog Johann Ernst von Sachsen-Coburg und fertigte auf der Veste Coburg Nachzeichnungen zu den intarsierten und geschnitzten Jagdszenen der sog. Hornstube, durch die der ehemalige Zustand dokumentiert wird. Später wurde er Hofmaler in Rudolstadt. 1697 fertigte er zwei dat. Radierungen mit der Darstellung einer Hirtenfamilie und eines Stiers. Nach Doppelmayr soll er sich wenig in Nürnberg aufgehalten und die Geschicklichkeit des Vaters nicht erreicht haben. Panzer verzeichnete sein Portrait. MuS: COBURG, KS der Veste. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Doppelmayr, 1730; Hollstein VIII, 1968; Tacke, 2001, S. 399. Ermels (Ermel, Ermelein), Johann Franciscus, Maler, Zeichner, Radierer, * 1641 Reilkirch/Mosel t 3. begr. 7. 12. 1693 Nürnberg, ehemals Grab Nr. 127 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph nicht erhalten. Sohn des Conrad, Winzer; Vater des -»Georg Paul, Maler, oo I) Wöhrd b. Nbg. 16.9.1661 Susanna (get. 22.4.1637 begr. 3.6.1669), Tochter des Christoph -»Halter, Maler, sechs Kinder; II) Nürnberg 17.7.1671 Anna Barbara (* 1635 - begr. 26.12.1716), Tochter des Hans Georg Reger, Schulkollege bei St. Sebald, kinderlos. Ausbildung zum Historienmaler bei Johann Hülsmann in Köln. Auf der Wanderschaft hat sich Ermels in Holland, von Jan Both beeinflußt, zum Landschaftsmaler weitergebildet. 1660 kam er nach Nürnberg, wo er zunächst als Geselle arbeitete. Mit Rv. vom 20.8.1661 wurde ihm das Bürgerrecht zugesagt, am 5.3.1662 wurde er in das Bürgerbuch eingetragen, wofür er 4 fl. bezahlte. Am 8.10.1661 wurde er Meister mit dem Probestück „Christus und die Samariterin am Brunnen". 1663 malte er das Altarblatt „Die Auferstehung Christi", für den von der Familie Muffel gestifteten neuen Stephanusaltar in der Sebalduskirche, für das er 30 fl. bekommen haben soll. Zunächst malte er mythologische, religiöse und geschichtliche Szenen, später ging er zur Landschaftsmalerei über. Gesteigert wird die Wirkung oft durch Kontraste, dem Liebespaar oder Schäfer mit Herde im Vordergrund steht eine Ruine im Hintergrund gegenüber, womit an die Vergänglichkeit des Glücks und alles Irdischen erinnert wird. Teilweise malte er die Staffagen für die Landschaftsdarstellungen Wilhelm von -»Bemmels, auch Gemeinschaftsarbeiten mit Johann Heinrich Roos sind bekannt. Gelegentlich malte er auch Bildnisse. Neben Ölgemälden hat sich eine größere Anzahl Zeichnungen erhalten. Er hatte die Maler Gottfried Wilhelm -»Röder und Georg -»Blendinger als Schüler, ebenso den Schweizer Felix -»Meyer. Sein Gichtleiden wirkte sich seit 1671 auf seine Arbeit aus. Daniel -»Preißler und Daniel de -»Savoye malten sein Bildnis. Panzer verzeichnete sein Portrait, gestochen von Valentin Daniel -»Preißler. 1669 wohnte er mit seiner Familie am Bonersberg (Paniersplatz), wo auch sein verstorbener Schwiegervater ansässig gewesen war, später zog er in die Hirschelgasse. Werke: N Ü R N B E R G , Sebalduskirche: Muffelaltar, 1663. Graphik: Radierfolge von 9 Bll. „Römische Ruinen und Denkmäler". MuS: BERLIN, Kpstkab. BRAUNSCHWEIG, Herzog Anton Ulrich Mus. ERLANGEN, UB. FRANKFURT/Main, Städel. KARLSRUHE, Staatl. KH. KÖLN, Wallraf-RichartzMus. MANNHEIM, Staatl. KS. MÜNCHEN, BStGs;
Ermer - , StGS. N Ü R N B E R G , GNM; - , MStN. OLDENBURG; Landesmus. PRAG, Nationalgalerie. WIEN, KhM. - , GS Albertina. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Doppelmayr, 1730; Murr, 1801; Johann Jacob Merlo: Kölnische Künstler in alter und neuer Zeit. Düsseldorf 1895, Sp. 224-226; Hollstein; Barock, 1962; Stadtlexikon 2000; Tacke, 2001, S. 399 u. Stammtafel 6; Ausk. Friedrich von Hagen. Ausst.: 1955/4; 1958/5; 1992/17. Ermer, Peter, Schulmeister, Organist, Kartograph, * um 1560 Hersbruck - t Π · 10. 1632 Hersbruck. Sohn des Hans, Schulmeister, oo I) 20.5.1583 Magdalena Proegel, kinderlos; II) 13.6.1586 Barbara Pickelmann, 10 Kinder. 1595-1619 Nachfolger seines Vaters an der deutschen Schule in Hersbruck. Für die Zeit 1593-1612 wies ihm Peter Fleischmann sieben Karten des Nürnberger Landgebietes zu. Seine Arbeiten erinnern an Paul -»Pfmzing, ohne dessen Vollkommenheit zu erreichen. 1608-26 besaß er das Anwesen Martin-Luther-Straße 13 in Hersbruck. MuS: NÜRNBERG, StAN. Lit.: P. Fleischmann, in: MVGN 76, 1989; Fleischmann, 1998. Erminoldmeister, Bildhauer. Das Wirken des Erminoldmeisters erstreckt sich auf die Spätzeit des 13. Jh. Er war tätig in Regensburg und Basel. Figuren an der Lorenzkirche werden ihm zugeschrieben. Lit.: Pilz, 1956. Ernesti, Johann Heinrich Gottfried, Buchdrucker, * 27. 1. 1664 Keila/Thüringen - begr. 17. 4. 1723 (andere Angaben unrichtig) Nürnberg, ehemals Grab Nr. F 26 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph nicht erhalten. Sohn des Johann, Pfarrer, oo Nürnberg 11.7. 1694 Martha Florentina Brauer. 1684 in Jena immatrikuliert. Mit Rv. vom 21.3.1694 wurde ihm das Bürgerrecht zugesagt, der Eintrag in das Bürgerbuch erfolgte 1695. Er war langjähriger Faktor bei Georg Andreas -»Endter, nach dessen Tod übernahm er die Leitung der Offizin. Durch seine langjährige Tätigkeit hat Ernesti sicher erheblich zum guten Ruf der Endter'sehen Offizin beigetragen und auch die zu dieser Zeit produzierten Werke beeinflußt. 1715 wurde er Gassenhauptmann im Egidienviertel, 1716-23 Genannter, er war also ein angesehener Mann. 1721 verfaßte er ein Lehrbuch für Gesellen und Lehrlinge „Die Woleingerichtete Buchdruckerey ...", in dem er 118 verschiedene Schriften und Schriftgrößen vorstellte und erklärte. Neben den üblichen deutschen, lateinischen, griechischen und hebräischen Schriften finden sich darin auch arabische, türkische und persische, armenische, koptische und ägyptische, kyrillische, russische und hunnische und schließlich damulische oder malabarische Schrifttypen. Anweisungen zum Noten-, Buch- und Kalenderdruck folgen. 1733 erfolgte eine Neuauflage, in den 1980er Jahren brachte die Lithographische Kunstanstalt Leipold in Zirndorf einen Nachdruck der Ausgabe von 1733 heraus. Panzer verzeichnete sein Portrait (mit dem unrichtigen Sterbedatum 13.8.1723). Lit.: Trechsel, 1735; Will, GL IV, S. 396; F. Roth, 1802; Sporhan-Krempel/Wohnhaas, 1973; Grieb, Buchgewerbe 2003. Ausst.: 2002/1 Nr. 120. Erngast, Thomas, Plattner, wurde 1488 Bürger, noch am 8.8.1516 erwähnt. Seine Tochter heiratete den Schlosser Hans II. -»Bayer.
360 Ernst, Albrecht, Pulvermacher, t April 1546 Nürnberg. oo Elisabeth (f April 1550). Er wohnte am Schwabenberg (Webersplatz). 1538 und 1541 wurde er in den Grundverbriefungsbüchern genannt. Lit.: Burger, 1972 Nr. 3298, 4123. Ernst, Andreas, Bildhauer, oo Barbara (* um 1733 - t 14.9.1811). Seine Witwe wohnte zum Schluß in L. 1251 (Zirkelschmiedsgasse 9), wo um 1800 auch Michael -»Ernst ansässig war. Ernst, Carl, Goldschmied, Silberarbeiter, get. 11. 1 1 . 1 5 9 0 ? Nürnberg. Sohn des Georg, Diakon bei St. Lorenz; Bruder des -»Hans, oo 5.11.1616 Margaretha (begr. 6.1.1622), Tochter des Hans Kellner, gräfl. Amtmann von Oeningen. Am 20.5.1616 bestand er die Meisterprüfung. Beim Tod seiner Frau wohnte er beim Gelben Löwen (Gasthaus, ehem. Schildgasse 26). Da Emsts Name nicht auf der 1659 angelegten Sebalder Almosentafel erscheint, war er zu diesem Zeitpunkt verstorben oder weggezogen. Lit.: Rosenberg 4168; Stockbauer, 1893 Nr. 689; Hampe, Rv.; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 219. Ernst, Christoph, Zinngießer, * Nürnberg - f Juli 1628 Nürnberg. Sohn des Jörg, Schaffer bei St. Lorenz. oo 1608 Barbara Krebs. 1608 arbeitete er seine Meisterstücke bei Georg -»Bauer und wurde am 24.7. 1608 Meister. Seine Witwe heiratete am 1.11. 1630 den Zinngießer Lorenz -»Appel. Lit.: Hintze, Nr. 206; Krauß, Exulanten 2006, S. 9. Ernst, Christoph, Porzellandreher. Sein Sohn Joachim wurde am 25.12.1720 im Grab Nr. 1126 auf dem Johannisfriedhof beigesetzt. Als Wohnadresse war die Kartäusergasse angegeben. Ernst, Christoph, Bildhauer und Musikus, t 12. 10. 1823 Nürnberg, oo Maria Magdalena Molitor, Kinder. Am 30.12.1803 wurde er in einer Beleidigungssache erwähnt. Beim Tod seiner Tochter Maria Magdalena am 14.10.1818 wohnte er in L. 1251 (Zirkelschmiedsgasse 9), zum Schluß war er in L. 1269 (Schottengasse 8) ansässig. Ernst, Franz, Büchsenmacher, stellte 1896 Luxuswaffen aus. Er beschäftigte sechs Arbeiter. 1906 wohnte er in der Claragasse 6, die Werkstatt befand sich Am Gräslein 4. Ausst.: 1896/2. Ernst, Georg, (Jörg), Goldschmied, Silberarbeiter, begr. 3. 3. 1579 Nürnberg, oo 15.10.1549 Anna (begr. 30.3.1589), Tochter des W o l f - R i c h e l , Goldschmied. Am 12.12.1549 bestand er die Meisterprüfung, am 4.6.1550 leistete er den Meistereid. Mit Rv. vom 9.5.1550 wurde ihm das Bürgerrecht zugesagt, und am 11.6.1550 erfolgte der Eintrag in das Bürgerbuch. Vermutlich gehörte Ernst die Marke IE im Rechteck (Rosenberg 3992), die sich auf einem Leuchterpokal aus Privatbesitz und einer Doppelpokalhälfte in der Rüstkammer des Moskauer Kreml nachweisen läßt. 1550 kauften Ernst und seine Frau Anna fur 600 fi. ein Haus in der Neuen Gasse (Fetzergasse 12), wo er bis zu seinem Tod wohnte. Seine Witwe führte die Werkstatt weiter und stellte am 7.3.1581 dem Gesellen Hans Hoppenbruder ein Zeugnis aus, daß er sechs Jahre bei ihr gearbeitet hatte. Die Tochter Anna heiratete am 27.7.1575 den Goldschmied Dietrich -»Holdermann. MuS: ÉCOUEN: Musée de la Renaissance. MOSKAU, Rüstkammer des Kreml. Lit.: AKL; ThiemeBecker; Rosenberg 3992; Stockbauer, 1893 Nr. 358; E.
361 Wernicke, in: M V G N 10, 1893; Hampe, Rv.; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 217. Ernst, Georg, Uhrmacher, soll um 1600 in Nürnberg? tätig gewesen sein. Bei Thieme-Becker ist ein „Nürnberger Ei" erwähnt, das ein Bergkristallgehäuse mit Silberfassung besaß und mit Jerg Emst signiert war, ehemals in der Sammlung A. Ph. Schuldt, Hamburg, aufgeführt im Verst. Kat. Heberle, Köln, 3.5.5.1893, Nr. 48. Ein ähnliches oder das selbe Stück befand sich 1907 in der Sammlung Thewaldt, Köln. Vermutlich ist der Meister jedoch identisch mit dem Augsburger Uhrmacher Georg (Jerg) Ernst, der am 28.12.1621 selbständig wurde und nach 1634 starb. Von ihm ist eine Tischuhr in Wien, KHM, erhalten, eine achteckige Bergkristall-Halsuhr von 1630 (ehem. Slg. Pleissner) sowie eine viereckige Tischuhr (Aukt. Kat. Lempertz 20.11.1969, Nr. 1391). Lit.: AKL; Thieme-Becker; Abeler, MdU, S. 167. Ernst, Georg, Kartenmacher, get. 28. 4. 1600 Nürnberg - begr. 12. 7. 1632 Nürnberg. Sohn des Christoph, Tüncher. oo I) 22.8.1621 Euphrosina Huffnagel; II) 12.11.1628 Barbara Reh. Lit.: AKL; Sporhan-Krempel/Wohnhaas, 1973; Grieb, Buchgewerbe 2003. Ernst, Georg, (Jörg), Bildhauer, * Windsheim. Am 23.1.1618 wurde ein Gesuch des „Jörg Ernst von Windsheim, Steindreher und Bildschneider in Alabaster" um das Bürgerrecht abgelehnt. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Hampe, Rv. I, 2945. Ernst, Georg Friedrich, Zirkelschmiedmeister, * um 1793 Nürnberg. Sohn des -»Johann Conrad, Zirkelschmied. oo I) 16.6.1820 Sophia Kunigunde Goeßer (* um 1789 Nürnberg); II) 22.11.1846 Katharina, Witwe des Schriftgießers Johann Jacob Büchner. 1829 war er Besitzer des Hauses L. 705 (Kühnertsgasse 6). Lit.: StadtAN C 21/11. Ernst, Georg Gottfried, Zirkelschmied, * Nürnberg, Sohn eines Meisters, wurde am 21.5.1765 in die Meisterliste eingetragen. Ernst, Gottfried, Zirkelschmied, wurde am 25.10. 1714 in die Meisterliste eingetragen. Ernst, Gustav, Maler, * 21. 3. 1857 Elsterberg im Vogtland - t 4. 12. 1945 Bad Dürkheim. Bekannt als Pfalzer Winzermaler, wohl identisch mit dem Kunstmaler Gustav Ernst, der um 1932 in Nürnberg, Marienstraße 21 wohnte. Er zog 1934 nach Bad Dürkheim. Mitglied der Künstlerklause Nürnberg. MuS: NÜRNBERG, MStN: 3 Gemälde. Lit.: Rösermüller, 1928; Pfälzer Kunstarchiv von 1933, Heft 4. Ernst, Hans, Glaser, wurde 1424 Bürger, 1429 im Harnischbuch aufgeführt. Lit.: Gümbel 1907, S. 61. Ernst, Hans, Zirkelschmied, oo 4.5.1528 Anna Pühler. Lit.: Schornbaum, 1949 Nr. 1567. Ernst, Hans, Schreiner, Büchsenschifter, erwarb nach 1526 ein Haus in der Judengasse 22, das 1545 wieder in anderem Besitz war. 1536 kaufte er um 47 fl. rh. und 4 fl. Eigenschaft (80 fl. Hypothek) das Haus Judengasse 32. Ein Schreiner Hans Ernst erwarb 1546 um 340 fl. das Eckhaus Neutormauer 24, das seine zwei Söhne 1578 für 114 fl. verkauften. Ebenfalls ein Schreiner Hans Ernst erwarb 1557 um 200 fl. das Haus Judengasse 34 mit Hof und Hinterhaus, das sein Sohn Stephan Ernst 1580 um 200 fl. verkaufte. Lit.: Kohn, NHb Sebald.
Ernst Ernst, Hans I., Rotschmied, t Aug. 1560 Nürnberg. Lt. Feuerschauprotokoll von 1529 war er in der Nähe der Schmelzhütte ansässig. Am 21.2.1530 war er bei Sixt Ölhafen verschuldet. 1553 hatte er als Vormund Streit mit dem Mitvormund Stefan -»Hamer. Bei seinem Tod wohnte er in der Judengasse bei der Schmelzhütte. Sein Sohn Georg legte 1564 die Prüfung zur Aufnahme in die Spitalschule ab. Lit.: Burger, 1972 Nr. 6643; Brusniak, in: M V G N 69, 1982, S. 47. Ernst, Hans II., Rotschmied, wurde 1562 Meister. 1566 kaufte er für 566 fl. das Haus Neue Gasse 27, das vor 1586 in den Besitz des Rotschmieds Leonhard -»Emst überging. Lit.: Lockner Nr. 185: Kohn, N H b Sebald. Ernst, Hans, Pulvermacher, t Juni/Juli 1554 Nürnberg. oo I) 16.2.1536 Apollonia (begr. 5.7.1547); II) Apollonia. Er wohnte auf dem Platz vor dem Inneren Laufer Tor bei der heutigen Münzgasse. Am 12.10.1554 wurde seine Witwe Apollonia erwähnt mit seinem Sohn Albrecht aus erster Ehe. Lit.: Burger, Ehebuch 1951 Nr. 2926; Burger, 1972 Nr. 3572, 5104. Ernst, Hans III., Rotschmied, * 1560 Nürnberg, wurde 1586 Meister. 1601 erwarb er um 1400 fl. ein schmales Haus mit Hof, Seitenflügel und Garten in der alten Ledergasse (Tucherstraße 43), das er 1606 zum gleichen Preis wieder verkaufte. Lit.: Lockner Nr. 363; Kohn, N H b Sebald. Ernst, Hans (Hannß), Goldschmied, Filigranarbeiter, get. 14. 10. 1588 Nürnberg - t vor 8. 2. 1626 Nürnberg. Sohn des Georg, Diakon bei St. Lorenz; Bruder des - C a r l , oo I) 5.11.1611 Maria (get. 31.10. 1577 - begr. 6.6.1616), Tochter des Goldschmieds Barthel -»Jamnitzer d. Ä.; II) 22.10.1616 Agathe (begr. 30.11.1621), Tochter des Hans Steinlein. Am 6.10. 1611 bestand er die Meisterprüfung. 1621 wurde er wegen Verarbeitung von Gold, das nicht den vorgeschriebenen Feingehalt aufwies, verhaftet, jedoch wenig später freigelassen. Zwei Jahre später erfolgte eine erneute Festnahme. Er wohnte beim Spitalfriedhof. Bei der Aufteilung des Erbes seiner Schwiegermutter Sibylla, verwitwete Jamnitzer, am 8.2.1626 wurde er als verstorben bezeichnet. Lit.: Rosenberg 3893; Stockbauer. 1893 Nr. 664; G. Kühr, in: M V G N 61, 1974; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 218. Ernst, Hans, Tüncher, t vor 1664 Nürnberg, oo vor 1627 Beatrix Gutknecht. Seine Tochter Magdalena heiratete am 23.11.1664 Heinrich -»Dümler, Maler. Lit.: Tacke, 2001, S. 390. Ernst, Hans, Meistersinger, sang 1629 an einer Zeche. Angesichts der Häufigkeit des Namens ist die Zuordnung biographischer Daten nicht möglich. Lit.: Stahl, 1982. Ernst, Hans Albrecht, Zinngießer, * 1658 Nürnberg - t 1716 Nürnberg, oo 7.1.1690 N. N. Seine Meisterstücke arbeitete er bei Johann Andreas -»Negelein und wurde am 2.6.1689 Meister. 1704-07 Geschworener. Lit.: Hintze, Nr. 347 mit Abb. Mz. Ernst, Jacob, Bildhauer, * Windsheim. Am 17.10. 1612 wurde sein Antrag auf das Nürnberger Bürgerrecht abgelehnt, doch erhielt er Wohnrecht für drei Jahre. Seine dem Rat präsentierten Werke wurden ihm zurückgegeben. Er wohnte in der Judengasse. Im Ratstotenbuch wurde am 18.12.1614 „Jacob Emst,
Ernst bildhauers" eingetragen, was Hampe als Sterbeeintrag fur Emsts Frau interpretiert. Lit.: AKL; ThiemeBecker; Hampe, Rv. II, 2514. Ernst, Jörg s. Ernst, Jakob Ernst, Johann, Kunst- und Büchsenstecher, get. 27. 10. 1598 Nürnberg - f vor 1684 Nürnberg. Sohn des Heinrich, Futteralmacher, oo I) 14.6.1619 Susanna Menger; II) 6.2.1666 Witwe Margarete Koringer. Lit.: Sporhan-Krempel/Wohnhaas, 1973. Ernst, Johann Conrad I., Zirkelschmied, * Nürnberg, Meistersohn, wurde am 4.1.1751 in die Meisterliste eingetragen. Ernst, Johann Conrad II., Zirkelschmied, * Nürnberg, Vater des -»Georg Friedrich, oo Margaretha Barbara Weiler (f 27.5.1825). 1825/29 wohnte er im Nationaltheater, in L. 764a (Lorenzer Platz 16). Er hatte zwei gleichnamige Söhne Georg Friedrich, von denen der ältere Zirkelschmied und der jüngere (* 1804) Theaterdiener wurde. Bei der Heirat des jüngeren Sohnes am 5.6.1831 wurde Johann Conrad Ernst als Zirkelschmied und Theaterdiener bezeichnet. Ernst, Johann Georg, Bildhauer, wohnte 1878 in der Weißgerbergasse 19. Ernst, Johann Leonhard, Zirkelschmied, wurde am 8.9.1722 in die Meisterliste eingetragen. Ernst, Johann Sigmund, Zinngießer, * 1691 Nürnberg - t Juni 1727 Nürnberg. Sohn des ->Hans Albrecht. oo 22.6.1716 N. N. Seine Meisterstücke arbeitete er bei Christoph Egidius -»Mergenthaler und wurde am 1.6.1716 Meister. Seine Witwe heiratete am 5.9.1729 den Zinngießer Christian Gottfried -«Lorsch. Lit.: Hintze, Nr. 386. Ernst, Kunigunde, Malerin, wohnte 1863 in S. 1534 (Wöhrdertorstraße 12). Ernst, Leonhard I., Rotschmied, oo Magdalena. 1560 Meister. 1568 erwarb er um 700 fl. ein Haus im Taschental bei der Judengasse (Rotschmiedsgasse 11), das er am 8.3.1583 stark hypothekarisch belastet für 205 fl. an den Rechenpfennigmacher Georg I. -»Lauffer verkaufte. Ein (weiterer?) Rotgießer Leonhard Ernst verkaufte 1586 um 900 fl. das Haus Neue Gasse 27, das früher Hans II. >Ernst gehört hatte. Lit.: Lockner Nr. 172; C. F. Gebert, in: MBNG, 1917, S. 86; Kohn, NHb Sebald. Ernst, Leonhard II., Rotschmied, Glockengießer, get. 1. 8. 1561 Nürnberg. Sohn des -»Leonhard I. oo Lindau 3. Advent 1585. 1586 Meister. Am 28.6.1592 gab er sein Nürnberger Bürgerrecht auf und gründete eine Gießhütte in Lindau. Durch Glockeninschriften dort bis 1611 nachweisbar. Lit.: Lockner Nr. 361; Glockenatlas, 1973, S. 49, 99 Anm. 184. E r n s t , L e o n h a r d III., Rotschmied, wurde 1628 Meister. 1645 erwarb er um 750 fl. ein Haus im Taschental bei der Schmelzhütte (Rotschmiedsgasse 2), das vor 1680 in fremden Besitz überging. Bei der Hochzeit seiner Tochter Susanna am 9.11.1661 mit Martin -»Petermann wurde er auch als Schreiber der Herrenschützen bei St. Johannis bezeichnet. Lit.: Lockner Nr. 691; Stahl, 1982, S. 90; Kohn, NHb Sebald. Ernst, Michael, Rotschmied, Zapfenmacher, 1661 Meister. Mz: vor und nach 1667 Brille und sein Name. Lit.: Lockner Nr. 844; Stengel, in: GNM M, 1918/19, S. 118.
362 Ernst, Michael, Bildhauer, t 6. 7. 1833 Nürnberg. Vater des -»Michael Georg, oo Regina Catharina Prückner (um 1770 - f 31.5.1857). Er unterzeichnete am 29.10.1798 eine Urkunde, in der sich die Bildhauer zum Schutz ihrer Interessen gegen fremde Konkurrenz zusammenschlossen, was am 27.2.1799 vom Rat genehmigt wurde. Laut Quartiergeldliste von 1800 wohnte er zur Miete in L. 1251 (Zirkelschmiedsgasse 9). 1829 war er in L. 1293 (Engelhardsgasse 21) ansässig, wo er bis zu seinem Tod wohnte. 1850 erscheint seine Witwe als Besitzerin des Hauses. Lit.: Schwemmer, 1974, S. 62. Ernst, Michael Georg, Bildhauer, * um 1800 Nürnberg, Sohn des -»Michael, oo 2.5.1831 Magdalena Karoline (* um 1805 - f nach 1850), Tochter des Johann Friedrich Taucher, Hornpresser, Kinder. 182730 Zögling der Nürnberger Kunstschule. 1827 und 1830 stellte er Arbeiten in Gips und Alabaster aus. Auch 1845 präsentierte er eine Alabasterfigur. 1831 wohnte er im väterlichen Haus 1293 (Engelhardsgasse 21), 1834/38 in L. 1250 (Zirkelschmiedsgasse 13). Ausst.: 1827/1; 1830/1; 1845/1. Ernst, Nikolaus, Organist, stammte aus Frankfurt/Main, 1467-69 an Heilig-Geist in Nürnberg nachweisbar. Lit.: H. J. Moser, 1929. Ernst, Wolf (Wolfgang), Rotschmied, Zapfenmacher, wurde am 25.10.1701 in die Meisterliste eingetragen. Mz: Brille. 1713-17 und in Vertretung des verstorbenen Johann Jakob -»Rahmer vom 10.6.1722 bis 3.5.1723 Geschworener. 1719 in den Grundverbriefungsbüchem erwähnt. Lit.: Lockner Nr. 1105; Stengel, in: GNM M, 1918/19, S. 118. Errmann, Johann, Illuminist, war 1850/57 in L. 59 (Unterer Bergauer Platz 6) ansässig. Ertel, Hans Carl, Rechenpfennigschlager. Am 22.3. 1694 erstmals als Geselle erwähnt. 1698 Meister. Er zahlte am 15.11.1698 seinen Meistertaler (1 fl. 30 kr.) in die Handwerkskasse und leistete 1699 seinen Beitrag für die zurückliegenden 4 Jahre in die Kasse. Danach führten Unstimmigkeiten mit den übrigen Meistern dazu, daß er weder zum Leichentragen zugelassen wurde, noch sein Meistergeld für die Lade angenommen wurde. Nach 1705 scheint er die Stadt verlassen zu haben. Lit.: C. F. Gebert, in: MBNG, 1917; MBNG, 1918; Mitchiner, 1988. Ertinger, Johann Daniel, Kupferstecher, in der ersten Hälfte des 18. Jh. als Reproduktionsstecher tätig. Er stach eine „Taufe Christi" nach Poussin und eine „Heilige Anna" nach Ant. Balestra. Nach ThiemeBecker war er angeblich in Nürnberg ansässig, ist hier aber nicht nachgewiesen. Lit.: AKL (unter Johann Ludwig Ertinger); Thieme-Becker. Erythräus, Mag. Gotthart (Georg), Musiker, Kantor, * um 1560 Straßburg - t um 1617 Altdorf b. Nbg. Sohn des -»Valentin, oo I) Nürnberg Veronica, Tochter des Paulus -»Koch, Steinschneider, mind, ein Sohn Gotthard; II) Nürnberg 11.8.1595 Elisabeth, Tochter des Hans Tucher. Studium der Theologie in Altdorf, dort am 30.6.1587 Magister. 1595 Kantor, wofür er ein Gehalt von 12 fl. p.a. erhielt. 1610-17 Rektor der Stadtschule Altdorf. 1608 veröffentlichte er: „Psalmos et cantica varia, ad notas s. tonum musicum adstrictos", das 85 Kantionalsätze enthält und als die wichtigste Kantionaliensammlung um die Wende
Eschenbach
363 vom 16. zum 17. Jh. gilt. Lit.: Will, GL I, S. 355; Waldau, Zion 1787, S. 104; Eitner, 1900; Musikfest, 1908; MGG 3, 1514; Zirnbauer 1965; Brusniak, in: MVGN 69, 1982, S. 47f.; Archiv zur Nbger. GSK im GNM. Ausst.: 1958/8, Nr. 26. Erythräus, Philipp, Musiker, oo Vera. Um 1600 in Altdorf tätig. Panzer verzeichnete sein und seiner Ehewirtin Portrait. MuS: NÜRNBERG, StadtB. Ausst.: 1959/8 Nr. 28. Erythräus (Roth), Valentin, Schulrektor, Humanist, * 1521 Lindau - f 29. 3. 1576 Altdorf, oo Ν. N., drei Söhne, eine Tochter. Schulbesuch in Lindau. Studium in Straßburg, dann Wittenberg. 1546 ging er nach Straßburg zurück, wo er zunächst am Gymnasium, bald an der Akademie lehrte. Von dort wurde er nach Altdorf berufen, wo er seit der Eröffnung am 21.6. 1575 bis zu seinem Tod Professor der Beredsamkeit und erster Rektor des Gymnasiums war. Will, GL gibt sein Geburtsjahr mit 1521 an, sein Portraitstich von 1576 nennt sein Alter mit 89 Jahren. Da er kurz vor seinem Tod nach Altdorf berufen wurde, dürfte 1521 richtig sein. Panzer verzeichnete sein Portrait. Werke: Verz. seiner vielen Schriften s. Will, GL 1, S. 351-354. Lit.: FS Melanchthon-Gymnasium, 1911; Mährle, 2000. Eschbaum, Georg, Klavierbauer, * 1792 - f 27. 8. 1854 Nürnberg. Lehre als Schreiner. Ein Aufenthalt in Wien ab 1811, wo er fünf Jahre arbeitete, weckte sein Interesse fur den Instrumentenbau. Anschließend ging er nach Budweis, wo er 1823-26 bei dem Klaviermacher Beyß tätig war. Aufenthalte auch in Dresden und Leipzig, danach arbeitete er in Nürnberg bei Joseph -»Schmauser und J. V. P. Carl -»Lang. 1829 wurde Eschbaums Niederlassungsantrag wiederholt abgelehnt, da bereits neun Instrumentenbauer in Nürnberg vorhanden seien. Endlich erhielt er am 19.3.1830 die Niederlassungsgenehmigung, welche ihm jedoch keine Reichtümer einbrachte, wie der Nachlaß zeigte. 1831 wohnte er in L. 759 (Peter-Vischer-Straße 27). 1850 war er Besitzer des Hauses S. 707 (Paniersplatz 11), das vorher dem Instrumentenbauer Julius -»Kieselstein gehört hatte. Er hatte keine Werkstattnachfolger, sein ältester Sohn, beim Tod des Vaters kaum volljährig, starb 1858 als Instrumentenmachergehilfe in St. Petersburg. Lit.: Wohnhaas, in: MVGN 54, 1966. Theodor Wohnhaas
Esche, Willy, Musiker, * 29. 4. 1894 Stuttgart. Kam 1898 nach Nürnberg und studierte am Konservatorium und beim Dirigenten des Lehrergesangsvereins Hirsch. 1925-28 Mitarbeiter als Rezensent des „Fränkischen Kuriers". Er war Organist und Kantor an St. Jakob. Er gründete den Nürnberger A-capella-Chor, den „EscheChor", im November 1934 wurde er Bundeschorleiter. Ab 1938 war er Intendant des Nürnberger Senders und im Zweiten Weltkrieg musikalischer Hauptsachbearbeiter beim Bayerischen Rundfunk. 1952 Übersiedlung nach Lauf, wo er die Sängervereinigung leitete. Der Esche-Chor gab in 5 Jahrzehnten über 600 Konzerte mit Gastreisen bis nach Budapest. Lit.: Ausk. Clemens Wächter. Eschenbach, Mag. Andreas Christian, Theologe, Philologe, Dichter, Schriftsteller, * 24. 3. 1663 Wöhrd b. Nbg. - t 25. 9. 1722 Nürnberg. Sohn des Christian, Pfarrer, oo I) Altdorf 12.2.1595 Regina ( t 6.11.1707),
Tochter des Johann Leonhard Lindstätt, Rektor in Altdorf, eine Tochter überlebend; II) 20.8.1708 Maria Helena, Tochter des Leonhard Weickmann, Kaufmann in Nürnberg. Besuch des Egidiengymnasiums und des Auditoriums. 1681 Theologie-, Jura-, Philologie- und Philosophiestudium in Altdorf, dort 1684 Magister und Poeta laureatus. 1685 Studium in Jena, 1687 Adjunkt der Phil. Fakultät. 1688 Reisen durch Norddeutschland und Holland, 1689 Reise nach England, Frankreich und Italien. 1691-94 Professor und Inspektor des Alumneums in Altdorf. Am 9.12.1694 in Altdorf ordiniert. 1694 bis zu seinem Tod Diakon an der Frauenkirche in Nürnberg sowie Professor der Beredsamkeit, Poesie, Historie und der griechischen Sprache am Egidiengymnasium; 1705 auch Frühprediger bei St. Klara. Er verfaßte zahlreiche Schriften zur griechischen und römischen Altertumskunde. Panzer verzeichnete sein Portrait in mehreren Varianten. Werke: Verz. seiner Veröffentlichungen s. Will, GL I, S. 356362. Lit.: Dipt. Frauenkirche, S. 59-63; Will, Geschichte der Universität Altdorf 1801, S. 412; Simon, Pfb Nr. 294. Eschenbach, Carl Gottlob Friedrich, Blechblasinstrumentenmacher, * 1790 - f 1868. A b spätestens 1818 in Neukirchen tätig. MuS: N Ü R N B E R G , GNM. Lit.: Meer, 1979. Eschenbach, Conrad, Zimmermann, * Nürnberg, erscheint 1374 erstmals in den Akten der Stadt Rothenburg/Tauber, als er wegen verschiedener Vergehen verurteilt wurde und anschließend Urfehde schwören mußte. Trotzdem wurde er 1377 zum Werkmeister, d.h. Stadtzimmermann bestellt und war mehrere Jahrzehnte in Rothenburg tätig. 1413 wurde er urkundlich als „von Nürnberg" bezeichnet, im selben Jahr erscheint er als Vermieter eines Hauses in der Gebsattler Gasse (Untere Schmiedgasse). 1417 enden die Aufzeichnungen, die sich auf ihn beziehen könnten. Lit.: K D M Rothenburg, 1959, S. 78; Ludwig Schnurrer, in: Rothenburger Profile, Rothenburg 2002. Eschenbach, Hans I. von, Steinmetz, 1464 wurde ihm das Bürgerrecht geschenkt. 1466-67 wirkte er am Bau des Ostchores von St. Lorenz mit. Lit.: Baader, 1860/62; Gümbel 1910, S. 46, Anm. 50. Eschenbach, Hans II. von, Steinmetz, wurde 1481 Bürger, 1486 Meister. Lit.: Baader, 1860/62, S. 4; Gümbel 1910, S. 46, Anm. 50. Eschenbach, M. J. G., Blasinstrumentenbauer, um 1769 tätig. MuS: N Ü R N B E R G , GNM. Lit.: Meer, 1979; Meer, 1982; Huber, 1989. Eschenbach, Sebald von, Steinmetz, f vor 5. 3. 1506. oo Magdalena ( t nach 1506). 1496 Meister in Nürnberg. 1500 wurde ihm erlaubt, ohne Aufgabe des Bürgerrechts vier Jahre in Amberg zu wohnen, er hatte jedoch in Nürnberg seine Losung zu entrichten und seinen anderen Bürgerpflichten nachzukommen. In Amberg übte er das Amt eines Stadtmeisters aus. Für das von ihm errichtete Sakramentshaus in Schwabach quittierte seine Witwe am 5.3.1506 den Empfang von 240 fl. Werke: SCHWABACH, St. Johannis und Martinus: Sakramentshaus 1505. Lit.: Claudia Arndt, in: Adam Kraft, 2002, S. 223-226; Timann, in: Adam Kraft, 2002, S. 190f. Eschenbach, Wolfram von (Minnesänger, 1170) s. Wolfram von Eschenbach
Eschenberger Eschenberger, Endres, Buchhändler, f um 1580 Nürnberg. 1558 wurde er in Wien einem Verhör unterzogen, in dem es um die Verfolgung von Drukkern ging, die antipäpstliche Schriften verbreitet hatten. Eschenberger gestand, daß er einen Druck mit der Geschichte des reichen Mannes und den armen Lazarus nach Wien gebracht hatte, den Endres -»Obermaier illegal gedruckt hatte. 1570-79 wurde Eschenberger in Nürnberg in mehreren Rv. erwähnt. 1563-80 war er im Ämterbüchlein als Drucker verzeichnet, 1581 gestrichen. Lit.: Strauss, 1975, Bd. 2, S. 819; Grieb, Buchgewerbe 2003. Escher, Heinrich, Musikinstrumentenmacher, war 1861 Mitglied im Gesangsverein Orpheus. Lit.: Ausk. Franz Krautwurst. Escher, Johann Friedrich, Büchsenschäfter, wurde am 2.9.1732 in die Meisterliste eingetragen. Eschermann, Bastian, Buchdrucker, 1569 als Buchdrucker im Ämterbüchlein genannt, 1570 als Setzer bei Hans -»Koler gestrichen. Evtl. war er nur Faktor, der den Buchdruckereid schören mußte. Lit.: Grieb, Buchwesen 2003. Escofier, Eberhard, Musikpädagoge, Chorleiter, * 13. 1. 1900 Nürnberg - t 22. 12. 1984. Er leitete vor dem Zweiten Weltkrieg den Privatmusikverein „Elite", nach 1945 wurde er Gruppen-Chorleiter des Sängerkreises Nürnberg und zum stellvertretenden Kreischorleiter ernannt. 1950 Chorleiter des fränkischen Sängerbundes (45.000 Sänger, 1500 Chöre). 1951 gründete er den Kammerchor, Er gehörte dem Musikausschuß des Deutschen Sängerbundes an und saß im Kulturbeirat der Stadt Nürnberg. Am 9.6.1968 erhielt er das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse. Lit.: BMLO, 2006. Esel, Jacob, Rotschmied, erhielt mit Rv. vom 5.10.1585 die Erlaubnis, für zwei Jahre in Dänemark zu arbeiten, unter Vorhaltung des Bürgerrechts. Lit.: LocknerNr. 284a; Hampe, Rv. II, 831, 832. Eseler, Nikolaus, Baumeister, * 1400/1410 Alzey? - t nach 24. 3. 1482 Frankfurt/Main. Sohn des Peter, Steinmetz. Als Steinmetz und Kirchenbaumeister in Frankfurt und auch außerhalb tätig. 1455 wurde er vom Rothenburger Rat vergeblich nach Nürnberg an die Lorenzkirche empfohlen. Lt. Zülch soll er 1462-67 am Bau der Lorenzkirche in Nürnberg beteiligt gewesen sein. Um diese Zeit erfolgte zwar der Bau des Ostchores, jedoch sind für eine Beteiligung Eselers keine Nachweise feststellbar. Lit.: AKL; Zülch, 1935, S. 113. Eselohren, Heinrich, Glaser, wurde 1397 Bürger. Lit.: Gümbel 1907, S. 61. Esler, Bartholomäus, Goldschmied, wohl Sohn des -»Rudel. 1414 Meister. Gümbel vermutet in ihm den 1424 in städtischen Diensten stehenden Münzmeister Bartholomäus, den Murr für 1424 und 1427 erwähnt, wohnhaft auf der Sebalder Stadtseite. Wohl auch identisch mit Bartholomäus Eseler aus Nürnberg, der 1422 auf der Frankfurter Messe erschien. Lit.: Murr, Journal, T. 2, S. 72; Gümbel, Groland 1921, S. 12; Zülch, 1935, S. 112. Esler (Eßler), Bernhard, Zinngießer, wurde 1391 Bürger und in dieser Zeit auch in das Meisterbuch der Stadt eingetragen. Esler, Fritz, Goldschmied, 1415 wurde er in das Pergamentene Bürgerbuch eingetragen, das wichtigen
364 Personen vorbehalten war. Wohl im selben Jahr auch Meister, 1417 und 1418 im Ämterbüchlein erwähnt. Lit.: Bürgerbücher I, 1974, Nr. 1655; A. Gümbel, in: GNM M, 1920/21, S. 12; Archiv zur Nbger. GSK im GNM. Esler (Eseler, Eßler), Rüdiger (Rudel), Goldschmied. Er war in den Meisterbüchern von 1363 und 1370 eingetragen. Vor 1377 gehörte ihm das Haus Zwischen den Fleischbänken 2 (südl. Teil). Im Jahre 1377 ist er als Besitzer des Hauses Plobenhofstraße 1 (südl. Teil) erwähnt. Ein Rüdiger Eßler war nach Roth und Müllner 1388-1400 Genannter; vielleicht mit dem Goldschmied identisch. Lit.: Müllner, 1623, T. 1, S. 224; Roth, 1802; Kohn, N H b Sebald; Archiv zur Nbger. GSK im GNM. Ess, Hans, Glasmaler, soll um 1575/94 in Nürnberg tätig gewesen sein, ist hier jedoch in den Quellen nicht faßbar. Murr erwähnt sein Portrait von 1594. Lit.: Thieme-Becker; Nagler, KL; Murr, Journal, T. 15, S. 59. Essenwein, August Ottmar (Ritter von), Architekt, Bauhistoriker, Architekturschriftsteller, * 2. 11. 1831 Karlsruhe - f 13. begr. 16. 10. 1892 Nürnberg, Grab Nr. 720 auf dem Johannisfriedhof. Sohn des Joseph, Registrator, oo Wien 2.7.1860 Emy von Chezy (* 1836 - t 1914). Studium der Baukunst an der Polytechnischen Schule Karlsruhe, 1852-53 zwei Semester an der Bau-Akademie Berlin, 1855 Staatsexamen als Architekt in Karlsruhe. Bereits während der Studienzeit Reisen nach Süddeutschland und Wien, 1853 auch nach Nürnberg. 1855/56 Reisen nach Holland, Belgien und Nordfrankreich. 1857 Ingenieur für Hochbau bei der Eisenbahngesellschaft in Wien. 1863 Stadtbaurat in Graz, dort 1865 auch Professor für Hochbau an der TH. Zum 1.3.1866 Berufung als Direktor an das GNM, wo er das in der Gründungssatzung festgelegte Ziel eines historischen Generalrepertoriums zugunsten eines verstärkten Ausbaus der kunst- und kulturgeschichtlichen Sammlungen durchsetzte. Er führte Neubaumaßnahmen und wesentliche Erweiterungen am Museum durch, so daß bei seinem Tod die Amtsnachfolger 80 Räume anstelle der 12 Räume bei seinem Amtsantritt übernehmen konnten. 1878/81 Restaurierungen der Bauplastiken an der Nürnberger Frauenkirche. 1884-89 Erweiterungsbau des Nürnberger Rathauses, sog. Essenweinbau. Er lieferte Entwürfe für die Innenausstattung, die Ausmalung und für Glasfenster vieler Kirchen und anderer Gebäude in Österreich, Ungarn, Italien und Deutschland, wobei stets denkmalpflegerische Gesichtspunkte berücksichtigt wurden. Vielfaltig sind auch seine Entwürfe für kunstgewerbliche Arbeiten. Bedeutend sind seine kunsthistorischen Schriften und Veröffentlichungen zur Denkmalpflege, die er teils selbst mit Holzstichen illustrierte, teils die Vorlagen dafür anfertigte. Mitglied vieler gelehrter Gesellschaften, 1872 Dr. phil. h. c. der Universität Erlangen, 1889 Bayer. Kronenorden, 1891 Ehrenbürger der Stadt Nürnberg. 1878 Mitbegründer des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg und 1878-91 dessen zweiter Vorsitzender. In Nürnberg und Karlsruhe wurden Straßen nach ihm benannt. Teile seines schriftlichen Nachlasses befinden sich im Archiv für Bildende Kunst des GNM. Werke: Veröffentlichungen: Norddeutschlands Backsteinbau im
365 Mittelalter, Karlsruhe o. J. [1855]; Die Entwicklung des Pfeiler- und Gewölbesystems in der kirchlichen Baukunst v o m Beginne des Mittelalters bis zum Schlüsse des XIII. Jahrhunderts, Wien, 1858; Die innere A u s s c h m ü c k u n g der Kirche Groß-St.-Martin in Köln, Entworfen von A. Essenwein, Köln, 1866; Die mittelalterlichen Kunstdenkmale der Stadt Krakau, Graz 1866, mit 80 Tafeln; Katalog der im G N M befindlichen Bauteile und Baumaterialien aus älterer Zeit, Nürnberg 1868; Katalog der im G N M befindlichen Gewebe und Stickereien, Nadelarbeiten und Spitzen aus älterer Zeit, Nürnberg, 1869; Katalog der im G N M befindlichen kirchlichen Einrichtungsgegenstände und Gerätschaften, Nürnberg, 1871; Quellen zur Geschichte der Feuerwaffen, Nürnberg, 1871 ; Die Holzschnitte des 14. und 15. Jahrhunderts im G N M , Nürnberg 1874; Kunst- und kulturgeschichtliche Denkmale des G N M , Leipzig 1877; Der Bildschmuck der Liebfrauenkirche in Nürnberg, N ü r n b e r g 1881; Katalog der im G N M befindlichen G e m ä l d e (zusammen mit Franz von Reber und Adolf Bayersdorfer), Nürnberg 1882; Katalog der im G N M befindlichen Kartenspiele und Spielkarten, N ü r n b e r g 1886; Katalog der im G N M befindlichen Glasgemälde aus älterer Zeit, Nürnberg 1884. Dazu viele Aufsätze zur Bauund Kunstgeschichte und zum zeitgenössischen Kunsthandwerk. M u S : N Ü R N B E R G , G N M ; - , M S t N : Tafelwerk mit 53 Stahlstichen zur Architektur; Zeichnungen, Skizzen. Lit.: A D B ; N D B ; A K L ; ThiemeBecker; N a c h r u f in G N M A, 1892, S. 69-78; G. von Kress, in: M V G N 15, 1902, S. 133-167; Th. Hampe, in: Lebensläufe aus Franken, 3; FS G N M , 1977, S. 118f.; Karin Holzamer: August Essenwein, Diss. Darmstadt 1985; Broda, 1996; Erlanger/Fischer, 2000; Stadtlexikon 2000. Ausst.: 1996/1. Michael Diefenbacher Eßlair, J o h a n n Baptist Ferdinand, Schauspieler, * 2. 2. 1772 Essegg/Slavonien - t 10. 11. 1840 M ü h lau b. Innsbruck. 1802-06 am Stadttheater N ü r n b e r g tätig. Lit.: A D B ; Willy Meyer: Ferdinand Eßlair, Diss. München, E m m e n d i n g e n 1927; Schultheiß/Schultheiß, 1990, S. 62f. Esslinger, Johann Martin, Schweiz. Stecher, Zeichner, * März 1793 Glattfelden/Zürich - f 9. 2. 1841 Zürich. A b 1813 in Zürich tätig. Er fertigte über 200 meist kleinformatige Kupfer- und Stahlstiche, darunter Landschaften und Stadtansichten. In den Jahren 181927 lieferte er Illustrationen fur das bei Schräg in N ü r n berg jährlich erschienene Frauentaschenbuch. M u S : N Ü R N B E R G , StadtB; - , G N M . Lit.: A K L ; ThiemeBecker. Esslinger, Matthes, Seidensticker, oo Anna ( t Dez. 1543). Lit.: Burger, 1972 Nr. 2869. Eßlinger, Ulrich (Wundarzt, Meistersinger, 1469) s. Eislinger, Ulrich Etherington, Edward, Holzschneider, Illustrator, um 1850-67 in Paris tätig, w o er Illustrationen nach fremden Vorlagen fertigte. Darunter befindet sich auch ein Holzstich von Albrecht Dürers Wohnhaus in Nürnberg, welcher um 1880 erschien. Lit.: A K L ; Thieme-Becker. Ethofer, Rosa, K a m m e r - und Opernsängerin, * 24. 2. 1877 Wien. Sie war am Stadttheater Nürnberg tätig. Ettel, Georg, Radierer, Kupferstecher, * 21. 9. 1861
Etzlaub Wirsitz/Westpreußen - 1 9. 5. 1914. A u s b i l d u n g an der kgl. Schule für Kupferstech- und Radierkunst in Berlin. Gewinner einer Studienreise nach Italien der Michael-Beer-Stiftung. A b 1888 in Berlin tätig. Sein Werk umfaßt Portraits, Landschaften und Genrebilder, nach eigenen und f r e m d e n Vorlagen. M u S : N Ü R N B E R G , Slg. Grieb: „Weißer T u r m " von Osten, Tuschfederzeichnung 56 χ 38 cm, dat. 1887, vermutlich während eines Aufenthalts in N ü r n b e r g auf der für 1887 belegten Italienreise entstanden. Lit.: A K L ; Thieme-Becker; Bénézit, Müller-Singer. Ettenhofer, Wilhelm, Buchdrucker, wurde 1479 Bürger. Lit.: G N M , A K d V , 1860, S. 119. Ettinger, Michael (Zinngießer, Krämer, 1546) s. Öttinger, Michael Ettmüller, Georg, Goldschmied, sagte mit Rv. v o m 31.12.1612 sein Bürgerrecht auf, das a m 2.1.1612 eingetragen worden war. Lit.: Hampe, Rv.; Archiv zur Nbger. G S K im G N M . Etzlaub, Erhard, Kompaß-, Sonnenuhr- und Kalendermacher, Kartograph, Astronom, Arzt, * um 1455 Erfurt - t Jan. 1532 Nürnberg, oo Ursula Prentl ( t vor 31.5.1536), kinderlos. A m 2.5.1468 immatrikulierte er sich an der Erfurter Hochschule und rückte 1472 ins Collegium Maius vor. 1484 erwarb er in N ü r n b e r g das Bürgerrecht. Seinen Unterhalt verdiente er sich anfangs mit der Herstellung und dem Vertrieb von wissenschaftlichen Instrumenten, wobei er sich auf Klappsonnenuhren spezialisierte, die mit einem K o m paß kombiniert waren. N a c h Johannes -»Cochlaeus exportierte er diese bis nach R o m ; auch V e r k ä u f e nach Portugal sind belegt. U m 1490 begann er mit der kartographischen Vermessung des Nürnberger Landgebietes und brachte 1492 eine Holzschnittkarte der Nürnberger U m g e b u n g heraus. Die R o m w e g k a r t e zum Heiligen Jahr 1500 ist die erste gedruckte europäische Straßenkarte mit verläßlichen Entfernungsangaben (Meilenpunkte). Auch die 1501 erschienene Landstraßenkarte, gedruckt von G e o r g -»Glockendon d. Ä., wird Etzlaub zugeschrieben. Als Zeichner oder Holzschneider k o m m t Etzlaub sicher nur eingeschränkt in Frage. Epochal sind die im A u f t r a g des Nürnberger Rats nach Etzlaubs A n g a b e n gezeichneten Karten der Fraisch- und Wildbannbezirke (1516) und der beiden Reichswälder (1519). Wahrscheinlich lieferte er vor allem die meßtechnischen A n g a b e n , die ein professioneller Maler oder Zeichner zum farbigen Kartenbild formte. Diese Arbeitsteilung belegt ein Eintrag in den Nürnberger Stadtrechnungen von 1519, nach dem Etzlaub fur ein „ M a p p a vnser l a n d s c h a f f t " 12 fl. erhielt, der Maler Michael -»Graff 13 fl., um „dieselben auf permet (Pergament) zu malen". A u f dem Gebiet der Kartographie war er f ü h r e n d in Europa. A u c h Sebastian -»Münsters Deutschlandkarte von 1525 baute auf seinen Messungen auf. A b 1515 ist Etzlaub auch als Verfasser von A l m a n a c h e n belegt, die er jährlich bis zu seinem Tod herausgab. Seine Arbeiten sind Zeugnisse seiner Vielseitigkeit. Kontakte zu Nürnberger Vertretern des F r ü h h u m a n i s m u s und anderen Wissenschaftlern begründeten seinen zeitgenössischen R u h m als Wissenschaftler. Sein Pflegesohn C o n z -»Grefenoder erlernte bei ihm das K o m p a ß m a cherhandwerk. Johann -»Neudörfer rühmte sich, von ihm in der Rechenkunst unterwiesen worden zu sein.
Etzold 1507 wurde Etzlaub „geschworener Feldmesser" genannt. Am 6.6.1511 ernannte ihn der Rat mit Berufsangabe „ C o m p a s s m a c h e r " zum Gassenhauptmann. Nach dem Zeugnis von Christoph II. -»Scheurl praktizierte er seit 1513 als Arzt. 1515 bezeichnete er sich als Astronom und Leibarzt der Hohen Schule zu Erfurt. 1503 übergab ihm der Rotschmied Otto -»Aletzheimer „zum Ausgleich für geleistete Wohltat e n " sein Haus bei der alten Schmelzhütte (Untere Talgasse 5, mittl. Teil), fur das er sich aber ein lebenslanges Wohnrecht vorbehielt, ebenso ein Heimfallrecht im Überlebensfalle; Letzteres wurde 1512 abgelöst. Seit mindestens 1528 besaß Etzlaub ein weiteres H a u s bei der alten Schmelzhütte (Eckhaus Untere Talgasse 1). Der Etzlaubweg in N ü r n b e r g wurde nach ihm benannt. Seine Witwe vermachte ihrem Bruder Hans Prentl zu Bopfingen 130 fl., w o f ü r laut Eintrag vom 31.5.1536 in den Stadtrechnungen 13 fl. Nachsteuer erhoben wurden. Werke: Karten: 1) Umgebungskarte von Nürnberg, Holzschnitt, 1492; 2) Romwegkarte, Holzschnitt 1500; 3) Landstraßenkarte von Mitteleuropa, Holzschnitt, 1501; 4) Landgebiet der Reichsstadt Nürnberg, 1516 (nur als Nachbildung von 1600 erhalten); 5) Territorium der Reichstadt Nürnberg, 1519 (von Michael Graff auf Pergament gemalt, 94 χ 84 cm). MuS: M Ü N C H E N , BStB. N Ü R N B E R G , G N M ; - , M S t N . Lit.: N D B ; A K L ; Thieme-Becker; Doppelmayr, 1730; Will G L I, S. 363; Neudörfer-Lochner, 1875; H. Krüger, in: M V G N 39, 1944; Schnelbögl, in: M V G N 49, 1959; Ders., in: M V G N 57, 1970; Burger, 1972 Nr. 1081; Abeler, M d U , S. 169; Stadtlexikon 2000; Meurer, 2001; Kohn, N H b Sebald. Ausst.: 1906/2; 1907/3; 1957/5; 1966/3; 1968/9; 1971/3; 1981/2; 1986/7 S. 434. Matthias Mende Etzold, Reinhold, Bildhauer, wohnte 1932/43 in der Kobergerstraße 59. Eudrisch, Nikolaus, Kompaß- und Instrumentenmacher, tätig vor 1528. Lit.: Werner, in: M V G N 53, 1965, S. 112; Gouk, 1988. Euerl, Franz Joseph, Dosenmaler, war 1870 in der Hinteren Kartäusergasse 10 ansässig. Euerl, Johann Friedrich, Dosenmaler, * um 1795 Schweinau b. Nbg., Sohn des -»Johann Georg, oo 11.8. 1826 Katharina Dorsch (* 1788 Tafelhof b. Nbg.). 1829 war er in L. 786 (Johannesgasse 35) ansässig, 1831 in L. 1089 (Täubleinshof 2). Lit.: Adreßbücher; StadtAN C 21/11. Euerl (Eyerl, Eyerlein), Johann Georg, Dosenmaler, t 3. 12. 1817 Nürnberg. Vater des -»Johann Friedrich. oo Walburga Berinet. Lt. Quartiergeldliste 1797/ 1798 war er in L. 1448 (Schlotfegergasse 8) ansässig; z u m Schluß wohnte er in L. 1339 (Frauentormauer 78). Euerl (Eyerie), Joseph, Maler, oo A n n a Catharina Luz, Kinder. Beim Tod seiner Tochter A n n a Susanna am 29.8.1812 wohnte er in L. 1430 (Schlotfeger gasse 30). Eule, Max, Goldschmied, Juwelier, 1862-1865 Lehre bei Johann Michael -»Deuerlein. Er wohnte 1878 in der Unteren Wörthstraße 10. Eulenburger, Paul, Steinschneider in Nürnberg. Panzer verzeichnete von ihm ein Portrait im Alter von 50 Jahren, in anderen Quellen nicht nachgewiesen. Lit.: Panzer, 1790, S. 56.
366 Eulner (Ulner), Heinrich, Goldschmied, f 1566. A m 25.8.1534 heiratete er in Frankfurt/Main und wurde am 5.10. des gleichen Jahres dort Bürger, wobei er als Bürger aus N ü r n b e r g bezeichnet wurde. Dabei ist ungeklärt, o b er in N ü r n b e r g geboren wurde oder ob dies sein letzter Aufenthaltsort war. Lit.: Zülch, 1935. Eusemann, Stephan, Textilkünstler, * 21. 10. 1924 Bergrheinfeld a. M. - f 27. 1. 2005 Nürnberg. 1942 Abitur, 1942-45 Kriegsdienst. 1945-46 Architekturpraktikum, 1946-47 Studium an der Universität Erlangen, 1947-49 an der A d B K Stuttgart, 1949-51 an der A d B K München. 1951-52 Staatsprüfungen für das höhere Lehramt. 1952-60 A u f b a u und Leitung der Gestalterausbildung an der Staatl. Textilfach- und Ingenieurschule in Münchberg, 1960 B e r u f u n g an die A d B K Nürnberg, Leiter der Klasse für Textilgestaltung. 1976 Vizepräsident der Akademie. 1981 Bayer. Staatspreis. Lit.: A d B K , 1962. Ausst.: 1962/19. Eyb, Johann Paul von, Modelschneider, Holzformenbauer für Lebküchner, Zeugdrucker, Kupferstecher, get. 19. 6. 1628 Nürnberg - begr. 2. 6. 1674. oo 20.7.1658 Anna Maria (get. 13.9.1623), Tochter des Conrad Teufel, Taschner. Zuletzt wohnte er am Schießgraben. Panzer verzeichnete sein Selbstportrait sowie einen Portraitstich des Gerichtsschreibers Paulus Krabler d. Ä. Lit.: A K L ; Thieme-Becker; Nagler, K L u. Monogr. IV, Nr. 313. Eye, Johann Rudolf August, Dr. phil., Kulturhistoriker, Konservator, Schriftsteller, Maler, * 24. 5. 1825 Fürstenau b. Osnabrück - f 10. 1. 1896 Nordhausen. 1853-74 Vorstand der Kunst- und Altertumssammlungen am G N M und Inspektor des Generalrepertoriums. U m 1864 wohnte er in St. Johannis 67 (Kirchenweg 42). 1876 bis um 1880 Kustos und Bibliothekar an der Kunstgewerbeschule und dem Kunstgewerbemus. in Dresden. 1881-88 Aufenthalt in Brasilien. Seit 1889 Sprecher der Freien Gemeinde Nordhausen. Als Maler orientierte er sich an der Düsseldorfer Schule. Werke: Kunst und Leben der Vorzeit vom Beginn des Mittelalters bis zum A n f a n g des 19. Jahrhunderts in Skizzen nach Originaldokumenten, 2. Bde. Nbg. 1855-58, 2. Aufl. in 3 Bdn. 1859-65, 3. Aufl. in 3 Bdn. 1868-69, zusammen mit Jakob Falke; Deutschland vor 300 Jahren in Leben und Kunst aus seinen eigenen Bildern dargestellt, Lief. 1-2, Leipzig 1867; Leben und Wirken Albrecht Dürers. Nördlingen, 1860, 2. Aufl. 1869; Versteigerungskatalog Jakob -»Hertel, 1864; Culturgeschichte (Bilder-Atlas, Ikonographische Encyklopädie der Wissenschaften und Künste, 2. Aufl. Bd. 6), Leipzig 1875; Albrecht D ü r e r ' s Leben und künstlerische Tätigkeit in ihrer Bedeutung für seine Zeit und die Gegenwart, Wandsbeck 1892; Wesen und Werth des Daseins, Berlin 1872, 2. Aufl. 1886. Außerdem mehrere Dramen und Trauerspiele. Lit.: A D B ; G N M Jb. 94; FS G N M , 1977 S.l 19; Mende, Rathaus 1979. Eyerlein, Johann Georg (Dosenmaler, 1797) s. Euerl, Johann Georg Eyerschöttel (Aierschettel, Ayer Schettel), Cristof, Maler, Vater des -»Johann Christof, Maler. 1655 zog er von Nürnberg nach H u s u m . Möglicherweise war auch Peter Ayerschöttel, der in Recife de Pernambuco gelebt hatte und sich in seinem heute in Kopenhagen aufbewahrten Stammbuch von 1673/75 als „art. pict. stud." bezeichnete, ein Sohn des Christoph. Lit.:
367 A KL; Thieme-Becker; Helk, in: M V G N 63, 1976, S. 220, Nr. 4. Eyerschöttel (Ayerschöttel), Johann, Maler, * 1640 Nürnberg - f Okt./Nov. 1702 Husum. Sohn des Christof, Maler, oo H u s u m 1671 N. N., mind, ein Sohn. 1655 zog er mit seinem Vater von N ü r n b e r g nach H u s u m . 1667-77 erscheint er in den Rechnungsbüchern der Herzogin Maria Elisabeth von SchleswigHolstein-Gottorf. Er wurde zu seiner Zeit als Portraitmaler geschätzt. Obwohl er bis zu seinem Tod in Husum lebte, wurde er nie Bürger. Sein Sohn Johann Christof wurde ebenfalls Maler. Lit.: A K L ; Philippovich, in: M V G N 49, 1959. Eylisch, A m b r o s i u s (Buchdrucker, 1568) s. Ehelich, Ambrosius Eyrich, Franz Peter, Bildschnitzer, er war spezialisiert auf Galanteriegegenstände. 1870 war er in der Fürther Straße 31 ansässig, 1878 wohnte er in der Bogenstraße 8 und 1881 in der Alexanderstraße 2. Lit.: Sichling, 1870. Eyrich, Sebastian T h e o d o r Sebastian Justus, Architekt, Entwurfszeichner für Kunstgewerbe, * 7. 9. 1838 Nürnberg - 1 28. 9. 1907 Nürnberg. Besuch der Kunstgewerbeschule in Nürnberg. Studium der Architektur am Polytechnikum in Karlsruhe unter Jakob Hochstetter und an der A d B K München unter Ludwig Lange. 1863-67 ermöglichte ihm ein Stipendium der A d B K München eine Studienreise durch Italien. Skizzen von der Reise stellte er 1867 im Albrecht-Dürer-Verein Nürnberg aus. Im gleichen Jahr erhielt er die Zulassung als freischaffender Architekt in Nürnberg. 1869 legte er einen Entwurf fur die Nürnberger Synagoge vor, die j e d o c h 1869-74 von Adolf -»Wolff errichtet wurde. U m 1872 assoziierte er sich mit Emil -»Hecht, die Dauer dieser Verbindung ist nicht bekannt. Neben Restaurierungen historischer Bauten in der Nürnberger Innenstadt errichtete er großbürgerliche Villen und Wohnhäuser sowie Hotel- und Bankgebäude. Meist verwendete er reiche Neurenaissance- und Barockformen. In späteren Jahren war er auch im Kirchenbau tätig. Er errichtete das Gemeindehaus in NürnbergWöhrd; auf der Kunstausstellung 1906 präsentierte er Federzeichnungen des Gebäudes sowie ein Aquarell mit der Wöhrder Friedhofshalle. Sein Interesse an Kunstgeschichte und historischen Bauten zeigte sich auch in Veröffentlichungen in Fachzeitschriften. 188796 war Eyrich Mitglied im Kollegium der Nürnberger Gemeindebevollmächtigten und des Vereins für christliche Kunst in der evangelischen Kirche Bayerns, dessen Vorstand er zeitweise war. Hier wirkte er bei Neubauten, Umbauten und Ausstattungen in vielen evangelischen Kirchen Bayerns mit. 1878/81 wohnte er in der Winklerstraße 5, seine letzte Anschrift war Burgstraße 15/III. Werke: E R L A N G E N , Verbindungshaus der Bubenruthia. H E T Z E L S D O R F , ev. Pfarrkirche, 1901. K I R C H R I M B A C H , Christuskirche, 1903. N Ü R N B E R G , Anwesen Josephsplatz 15; - , Hotel Strauß, Karolinenstraße 43, 1875 ( z u s a m m e n mit Emil -»Hecht); - , Grand Bazar Strauß, Karolinenstraße 47, 1887 ( z u s a m m e n mit Emil -»Hecht); - , Pavillon des Hauptrestaurants der Bayer. Landesausstellung, 1883. S E N D E N , ev. Pfarrkirche 1907-09. MuS: N Ü R N B E R G , M S t N : Aquarell, Lithographien. Lit.: AKL; Thieme-Becker; FK Nr. 563 vom 3.11.
Eysser 1903; Nekrolog in der Zs. des Vereins f u r christliche Kunst in der evangelischen Kirche Bayerns; S c h w e m mer, 1972; M a n f r e d F. Fischer, in: F S 100 Jahre Christuskirche Kirchrimbach, 2003. Ausst.: 1882/3, S. 15; 1891/1; 1906/1. Manfred F. Fischer Eyring, Ludwig, Zinngießermeister, * 11. 1. 1884 Nürnberg. 1908 hatte er seine Werkstatt in der Goethestraße 25, 1909 in der Lindenaststraße 64, 1913 in der Hans-Sachs-Gasse 13. Er war 1914 an der Innungsgründung beteiligt, 1918 noch erwähnt. Lit.: Ausk. Erhard Schraudolph. Eysen s. Eisen E y s e n m a n n s. E i s e n m a n n Eysenploser, Andreas, Maler, von M u r r bereits 1418 erwähnt; vielleicht verwandt mit d e m 1408 im Harnischbuch erwähnten H a n s Eysenploser, w o h n h a f t auf der Lorenzer Seite, im Barfußerviertel. A m 21.5. 1433 erscheint Andreas Eysenploser in der Lorenzer Losungliste, er wohnte im Barfußerviertel, und z w a r im Häuserblock „am Eck des Grabens bei des G e w i l d s Heuhütten". 1429 stand im Harnischbuch an seiner Stelle mit den gleichen N a c h b a r n „maister A n d r e s moler", der offensichtlich mit Eysenploser identisch ist. -»Andres Moler erscheint wiederum am 21.5.1433 in der Lorenzer Losungliste und in den Salzbüchlein von 1443 und 1447, vgl. Artikel zum M a l e r -»Endres und den Maler -»Andres von Prewsen. Lit.: T h i e m e Becker; Murr, Journal, T. 15, S. 30; G ü m b e l , 1906, S. 346. Eysler s. Eisler Eysold, Leo, Komponist, * 10. 11. 1891 A a c h e n t 2. 4. 1967 Nürnberg. Sohn eines Chordirektors. Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs verhinderte eine Anstellung als Kapellmeister des Aachener Kurorchesters. Nach Kriegsende arbeitete er als Schlagerkomponist und gründete eine Unterhaltungskapelle, 1927 wurde er erster Kapellmeister beim Westdeutschen R u n d f u n k in Köln. Während des Zweiten Weltkriegs war er Dirigent von Symphonieorchestern, 1941 beim Reichssender München tätig. 1949 dirigierte er ein kleines Orchester im C a f é Königshof in der Königstraße in Nürnberg. Seit 1949 arbeitete er beim Bayerischen R u n d f u n k , Studio Nürnberg, wobei er zunächst ein eigenes Orchester dirigierte, dann d a s Fränkische Landesorchester. Er galt als Repräsentant der kultivierten Unterhaltungsmusik. N e b e n Schlagern schrieb er auch Operetten. Eyssen (Eysen), Hans, Schreiner, lieferte 1493 an Michael IV. -»Behaim einen Tisch mit kleinen Bänken für seine Kinder und 1501 einen eichenen Fuß für seine Eisentruhe. 1504 fertigte er für Behaim ein Bett, eine Wandvertäfelung und ein „pelterlein". In seiner Eigenschaft als „Baumeister" zahlte Behaim d e m Eyssen am 2.3.1503 f ü n f P f u n d für verschiedene Arbeiten im A u f t r a g der Stadt. Lit.: K a m a n n , in: M V G N 6, 1886, S. 73, 88, 95; C. L. Sachs, in: G N M M 1914/15, S. 164. Eysser, J. Α., (Johann Adam), Kunstmöbelschreiner, * 1820 (1847?) Bayreuth - f 1888 N ü r n b e r g . Die Fabrik wurde 1845 in Bayreuth gegründet und 1882 nach N ü r n b e r g verlegt. Der Erfolg einer Goldmedaille auf der Bayer. Landesausstellung 1882 in N ü r n b e r g veranlaßte Eysser, noch im selben Jahr, das Pellerhaus am Egidienplatz 23 zu erwerben und als W a r e n h a u s
Eystetter fur Möbel und kunsthandwerkliche Gegenstände einzurichten. Auf der Weltausstellung 1883 in Amsterdam erhielt die Firma ihre zweite Goldmedaille, 1886 die Silbermedaille der König-Ludwigs-Preisstiftung. 1885 bekam sie den Titel eines königlich rumänischen Hoflieferanten, 1887 wurde sie königlich bayerischer Hoflieferant. Im gleichen Jahr Errichtung einer Möbelfabrik in Nürnberg, Kobergerstraße 15, mit Schreiner-, Drechsler-, Tapezier-, Dekorations- und Bildhauerwerkstätten sowie Zeichenateliers. Der Absatz erstreckte sich nicht nur auf Deutschland und die Nachbarstaaten, sondern auch nach England und Amerika. Um 1890 beschäftigte die Firma J. A. Eysser 150 Arbeiter. Nach dem Tod des Inhabers führte Kommerzienrat Georg Eysser die Firma, 1891 trat Fritz Eysser als Teilhaber ein, 1894 wurde der techn.
368 Leiter W. Schildknecht in die Firmenleitung aufgenommen. 1893 Teilnahme an der Weltausstellung in Chicago, 1896 Goldmedaille auf der Bayer. Landesausstellung, wo die Firma ein Speisezimmer im Renaissancestil zeigte, mit daranstoßendem Rauchund Arbeitszimmer „im engl. Styl". Für den Neubau der Bayer. Landesgewerbeanstalt wurde die Firma mit der Herstellung von Vitrinen und Wandschränken für die Sammlung sowie von Tischen für den Lesesaal beauftragt. Lit.: Gerlach, 1930; Pese, 1983; Stadtlexikon 2000. Ausst.: 1896/1, ~/2, -73; 1906/1. Weltausstellung Chicago, 1893. Eystetter, Johann, Klosterbruder, Buchbinder, um 1450 im Dominikanerkloster (Predigerkloster) in Nürnberg, wo er mit Conrad -»Forster zusammenarbeitete.
F F s.a. PH, V Faber, Georg Leonhard, Lithograph, war 1831 in L. 600 (Wespennest 2) ansässig, 1837 in L. 678 (Lorenzer Straße 26), dabei als Steindrucker und Mechanikus bezeichnet. Faber, Georg Wolfgang, Steindrucker, Lithograph, * um 1811 Nürnberg, Sohn des Wolfgang, Mechaniker. oo I) 19.5.1833 Maria Sabina Susanna (* um 1812), Tochter des Drechslergesellen Friedrich August David Müller; II) Margarethe Distler (f 18.8.1866); III) Eva Babette Rosine Sommer (f 5.3.1873), Kinder. 1836 wurde er in einem Ausstellungsverzeichnis des Nürnberger Kunst-Vereins als Professor bezeichnet. 1838 unterzeichnete er eine Eingabe gegen die Neuerrichtung der Lithographieanstalt von Renner & Co. 1841 besaß er eine lithographische Zeichenschule. 1836 war er in S. 39 (Winklerstraße 3) ansässig. Ab 1848 als Besitzer einer Lithographieanstalt in S. 1156 (Tucherstraße 28) nachweisbar. 1866 wohnte er in S. 390 (Albrecht-Dürer-Straße 17), 1873 in S. 463 (Obere Krämersgasse 24) und 1878/81 in der Bergstraße 2. MuS: NÜRNBERG, MStN: Lithographien, 1848 und 1850. Lit.: Reynst, 1962. Ausst.: 1830/1; 1836/2. Faber, Hans, Meistersinger, war 1612 Teilnehmer an einem Zechsingen. Lit.: Stahl, 1982. Faber, Johann, Lithograph, t 19. 1. 1863 Nbg.Tafelhof. Faber, Johann Adam, Buchfuhrer, f 1744 Nürnberg. oo Maria Sabina. 1734-43 im Ämterbüchlein verzeichnet, 1744 als verstorben gestrichen. Seine Witwe heiratete am 6.11.1746 den Goldschmied Georg Christoph -»Deinlein d. J. Lit.: Grieb, Buchgewerbe 2003; Archiv zur Nbger. GSK im GNM. Faber, Johann Ludwig d. Ä. Dichter, Pädagoge, * 1635 Hersbruck - f 26. begr. 28. 11. 1678 Nürnberg. Sohn des Sigmund, Pfarrer, oo Walburga Fleischmann, sieben Kinder überlebend. Besuch der Stadtschule in Hersbruck und des Egidiengymnasiums in Nürnberg. Studium an den Universitäten in Altdorf, Tübingen und Heidelberg. 1657 Konrektor am Fürstlichen Gymnasium in (Dettingen, 1664 dort Rektor. 1666-70 Rektor der Stadtschule in Hersbruck. 1670 bis zu seinem Tod Rektor am Egidiengymnasium in Nürnberg. 1674 erhielt er das Nürnberger Bürgerrecht. 1669 wurde er von Sigmund von -»Birken zum „Poeta laureatus" gekrönt. In den 1670er Jahren war er einer der aktivsten Nürnberger Dichter und ist außerdem als Violinist und Sänger belegt. In dieser Zeit schrieb er das Libretto für drei Bühnenstücke, die von Johann -»Löhner vertont wurden. Er war der Verfasser des Singspiels: „Demokritus und Heraklitus". Auch schrieb er mind, zehn geistliche Lieder. Er war Mitglied der 1639 gegründeten musikalischen Kränzleinsgesellschaft. 1664 Mitglied im P.Bl.O., Ordensname „Ferrando I" (Eisenkraut). Sein Stammbuch mit Einträgen aus den Jahren 1634-62 befindet sich im BM London. Panzer verzeichnete sein Portrait. Werke: u.a.: Hirtenlieder, pastorale Hochzeitsgedichte, Kirchenlieder und Singspiele. Lit.: ADB; Will, GL I, S.
368; Dipt. Landgebiet II 1759, S. 213; Waldau, Zion 1787, S. 47, 108; Archiv des P.Bl.O. u. Ordensbücherei; Amarantes, 1744, S. 284; Heisinger, 1927, S. 86; Goldmann, Stammbücher 1981 Nr. 480; Jürgensen, 1994; Stadtlexikon 2000; Paul, 2002. Faber, Johann Ludwig d. J., Kupferstecher, Glasund Fayencemaler, get. 7. 11. 1660 Oettingen. Sohn des -»Johann Ludwig d. Ä. oo 28.1.1684 Ursula Maria, Tochter des Albrecht Martin -»Lunßdörffer, Organist, bis 1691 ein Sohn, vier Töchter in Nürnberg getauft. 1678-81 Lehre bei dem Nürnberger Glasmaler Georg -»Guttenberger. Außer Gläsern bemalte Faber als Hausmaler Fayencen, die er aus den Manufakturen in Frankfurt und Hanau (Bim- und Enghalskrüge) oder Delft (Teller) bezog. Seine signierten Arbeiten tragen das Monogramm J. L. F. Die Dekorationen stehen in der Tradition von Johann -»Schaper, der als erster Hausmaler den Schwarzlotdekor von Hohlglas auf Fayencen übertrug. Diese, meist Krüge und Teller, sind mit dunklem, stark deckendem Schwarzlot bemalt. Die Gläser sind überwiegend in Schwarzlot und Eisenrot, teilweise mit Goldhöhungen verziert. Themen sind die Jagd, biblische Szenen, emblematische Darstellungen und Allegorien, Marinen sowie Waldund Flußlandschaften. Als graphische Vorlagen dienten Stiche von Matthäus -»Merian, Israel Silvestre, Crispijn de Passe, Johann Theodor de Bry, Daniel -»Meisner und Melchior -»Küsel. Ende 1692 floh er vor seinen Gläubigern aus Nürnberg und wurde steckbrieflich wegen Veruntreuung gesucht, blieb aber laut Doppelmayr auch später an unbekanntem Ort als Glasmaler tätig. Von Faber sind außerdem drei Portraitstiche seines Vaters sowie einer seines Schwiegervaters bekannt, die wegen ihrer handwerklich groben Ausführung möglicherweise nur für das private Umfeld gedacht waren. MuS: LONDON, V&A: GlasDeckelbecher mit dem Praun-Harsdörfferschen Allianzwappen, monogr. und 1680 dat. M Ü N C H E N , BNM. N Ü R N B E R G , G N M ; - , MStN. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Nagler, KL; Doppelmayr, 1730; Walter Stengel, in: G N M M, 1908; Hampe, 1919; Riesebieter, Fayencen 1921, S. 89; Barock, 1962, S. 170; Bosch, Hausmaler 1984. Ausst.: 1989/31, Nr. 157. Faber, Karl, Lithograph, f 5. 5. 1859 Nbg.Tafelhof. Faber, Johann Lothar Frhr. von, Bleistiftfabrikant, Stifter, * 12. 6. 1817 Unterspitzgarten b. Stein - t 26. 7. 1896 Stein b. Nbg. Sohn des Georg Leonhardt, oo Nürnberg Ottilie Friederike Albertine Sophie Richter (* Ansbach 1831 - t 1904). Lehre beim Bankhaus J. C. Knopf. 1836 Eintritt in die elterliche Fabrik, 1836-39 Aufenthalt in Paris, dort in der Bleistiftfabrik D. Patonié et Cie. tätig. 1839 nach dem Tod des Vaters Rückkehr nach Stein und Übernahme der Leitung der Fabrik mit etwa 20 Arbeitern, der Umsatz betrug 12.000 fl. Er baute die Firma zu einem Weltunternehmen aus, das 1872 etwa 1100 Personen beschäftigte, mit einem Jahresumsatz von über einer Million
Faber Gulden. Mitbegründer des Bayer. Gewerbemuseums, das er durch eine erhebliche Spende unterstützte. Mitbegründer der Vereinsbank und der Nürnberger Lebensversicherung. Er stiftete die Kirche in Stein. 1861 wurde er zum Ehrenbürger der Stadt Nürnberg ernannt. 1881 wurde ihm der erbliche Adel und Freiherrenstand verliehen. 1866 Mitglied Nr. 560 im P.Bl.O. Sein 1882 von Carl -»Jäger gemaltes Bildnis befindet sich im Besitz der MStN. Die Faberstraße wurde nach ihm benannt. Werke: Denkschrift „Die Zukunft Nürnbergs", 1879. Lit.: ADB; NDB; Theodor Bitterauf, in: Lebensläufe aus Franken, 1; R. Kölbel, in: MVGN 83, 1996; Ders. in: Fränkische Lebensbilder 17, 1998; Juliane Nitzke-Dürr: Lothar Freiherr von Faber, Berlin 1999; Erlanger/Fischer, 2000; Stadtlexikon 2000. Faber, Samuel, Schulmann, Poet, Globusmacher, * 3. 3. 1657 Altdorf - f 10. 4. 1716 Nürnberg. Sohn des -»Johann Ludwig d. Ä., Schulmann, oo Anna, Tochter des Johann Christel, Spitalmeister. Schüler seines Vaters und der Sebalder Schule in Nürnberg. Studium der Poesie, Philosophie und Theologie in Altdorf. Einige Jahre Hofmeister bei Nürnberger Patrizierkindern und Sekretär bei Christian Knorr von Rosenroth in Sulzbach. Faber arbeitete als Korrektor fur Druckereien. Vom Rat erhielt er zunächst ein Wartegeld von 50 fi., damit er in der Stadt blieb. 1690 wurde er Lehrer und Konrektor, 1704 Rektor des Egidiengymnasiums, welches Amt er bis zu seinem Tod innehatte. Nach 1700 veröffentlichte er mehrere Schriften zur Geographie, eine Biographie des schwedischen Königs Carl XII., eine Geschichte der deutschen Kaiser und fur den schulischen Gebrauch die „HISTORIA ANTE-DILUVIANA", oder kurze Beschreibung der vornehmsten Welt-Geschichte vor der Sündfluth, Nürnberg 1717. Als guter Mathematiker war er an der Entwicklung wissenschaftlicher Instrumente beteiligt, ebenso half er Johann Ludwig -»Andreae bei den Globen. 1688 Aufnahme in den P.Bl.O., in Erinnerung an seinen Vater erhielt er den Ordensnamen „Ferrando II." (Eisenkraut). In den 1680er Jahren war er einer der aktivsten Mitglieder des Ordens und verfaßte zahlreiche zumeist kleinere Schriften und Gelegenheitsgedichte fur Patrizier, Gelehrte und Kaufleute in deutscher und lateinischer Sprache. Panzer verzeichnete sein Portrait. Werke: Verz. seiner Schriften s. Will, GL I., S. 369 und V, S. 305. MuS: NÜRNBERG, GNM: Himmelsglobus, dat. 1615. - , StadtBN: Schriften. Lit.: Waldau, Zion 1787, S. 47; C. G. Müller, 1791, S. 195; Barock, 1962; Jürgensen, 1994, S. 103; Grieb, Buchgewerbe 2003. Ausst.: 1907/3. Faber, Sebastian, Maler, aus Nbg. stammend, arbeitete 1678-79 unter Abt Caspar Bernard im Zisterzienserkloster Zwettl, wo er die Decke der sog. Galleria Magna ausmalte (Schöpfung, Personifikationen der Erdteile). Lit.: AKL; Thieme-Becker. Fabricius (Schmiedel), Mag. Heinrich d. Ä., Theologe, Dichter, Büchersammler, * 3. 8. 1537 N ü r n b e r g t 26. 3. 1598 Nürnberg, Grab Nr. 9 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1592, noch vorhanden. Sohn des Wolfgang Schmiedel, Sattler, oo I) 17.8.1563 Margaretha ( t 11.12.1570), Tochter des Veit -»Dietrich, Pfarrer, eine Tochter überlebend; II) 13.3.1571 Anna
370 ( t 24.1.1600), Tochter des Leonhard Pfahler, Pfarrer, vier Kinder, eine Tochter überlebend. Besuch der Sebalder Schule unter Sebald -»Heyden, 1553 Chorschüler im Alumneum an der Spitalschule. 1556 Studium in Wittenberg, dort 1561 Magister. 1563 Expektant an der Egidienkirche, 1564 Diakon bei St. Sebald, 1568-69 auch Dominikanerprediger, 1571-73 auch Barfußerprediger-Adjunkt, 1573 Barfußerprediger, 1575 Sebald-Prediger Adjunkt, 1595 bis zu seinem Tod Sebald-Prediger. Panzer verzeichnete sein Portrait. Der Nürnberger Rat kaufte seine Bibliothek, die sich heute in der Stadtbibliothek befindet. Werke: Verz, seiner Schriften s. Will, GL I, S. 374-376 und V, S. 309. Lit.: Dipt. Sebald 1756, S. 12, 53; MVGN 39, 1944, S. 203; Simon, Pfb.; Zahn, DI-N Nr. 2060. Fabricius (Schmidt), Mag. Johann II., Theologe, Schulmeister, * 18. 8. 1560 Fürth - t 20. 1. 1637 Nürnberg, Grab Nr. 551 auf dem Rochusfriedhof, Epitaph dat. 1599, noch vorhanden. Sohn des Johann Baptist, Pfarrer, oo I) 20.4.1586 Kunigunde ( t 27.9. 1611), geb. Bogner, Witwe des Simon Ebenritter, Rektor in Windsheim; II) Nürnberg 19.8.1613 Susanna (begr. 5.2.1651), Tochter des Sebald Ayrer, Handelsmann, ein Sohn überlebend. 1575 Gymnasium in Altdorf, 1578 Studium in Ingolstadt, Ende 1578 in erneut Altdorf, dort 1583 Magister. Anschließend hielt er drei Jahre Privatvorlesungen. Danach eröffnete er in Nürnberg eine Schreib- und Rechenschule. Zu seinen Schülern zählten Paulus -»Pfinzing d. J. und Georg -»Rem. 1589 wurde er Diakon bei St. Egidien in Nürnberg, 1593 auch Klaraprediger, 1596 Diakon bei St. Sebald. Am 25.10.1598 wurde er in Altdorf ordiniert, und seit 1.1.1599 war er Prediger bei St. Sebald. 1587 erwarb er um 1325 fl. ein Anwesen in der (alten) Prechtelsgasse 10 (Martin-Treu-Straße), das er 1590 für 1750 fl. wieder verkaufte. Panzer verzeichnete sein Portrait, auch wurde eine Medaille auf ihn geprägt. Lit.: Will, GL I, S. 376f., III, S. 294 u. V, S. 310; Dipt. Sebald 1756, S. 53 u. 15 (B); Will, Münzbel.; Habich, Schaumünzen; Simon, Pfb. Nr. 315; KDM Nürnberg, 1977; Zahn, DI-N Nr. 2419; Jamnitzer, 1985; Grieb, Buchwesen 2003; Kohn, N H b Sebald. Fabricius, Mag. Johann III., Theologe, Literat, * 31. 3. 1618 N ü r n b e r g - t 26. 4. 1676 Nürnberg. Sohn des Johann II. oo I) 27.4.1642 Susanna (f 3.1.1657), Tochter des Matthäus Schürer, Genannter, zwei Söhne; II) 15.2.1658 Susanna (f 7.1.1675), Tochter des Michael -»Rötenbeck, Arzt, Witwe des Conrad Büttner, Landschreiber, mind, ein Sohn. 1633 Studium in Altdorf, 1634 in Jena. 1635 Bakkalaureus in Altdorf, 1637 Magister. 1638 Studium in Jena, 1640 in Helmstedt. Am 31.3.1642 in Altdorf ordiniert. 1642 Diakon in Altdorf, 1644 auch Professor der Theologie. 1649 bis zu seinem Tod Prediger an der Frauenkirche. 165259 Mitvisitator der Landgemeinden. Er wurde während der Predigt in der Dominikanerkirche vom Schlag getroffen. Panzer verzeichnete sein Portrait; 1624 Medaille. Seine beiden Stammbücher mit Eintragungen von 1635-49 befinden sich in Weimar. Werke: Verz. seiner Schriften s. Will, GL I, S. 38Qf. und V, S. 311. Lit.: Simon, Pfb. Nr. 316; Goldmann, Stammbücher 1981 Nr. 483-84. Fabricius, Johann IV., Dr. theol., Theologe, * 11. 2. 1644 Altdorf b. Nbg. - t 29. 1. 1729 Helmstedt,
371 begr. in der Klosterkirche in Königslutter. Sohn des Johann III., Theologe, Professor in Altdorf und Prediger an der Frauenkirche in Nürnberg, oo 26.2.1683 Emilia Justina (* 1661 - t 1743), Tochter des Moritz -»Hoffmann, Arzt und Botaniker in Altdorf, ein Sohn. Besuch des Egidiengymnasiums und des Auditoriums in Nürnberg. 1663-65 Studium der Theologie, Philosophie und Philologie in Helmstedt. Über Magdeburg, Wittenberg und Leipzig kehrte er nach Altdorf zurück. 1670 unternahm er eine längere Reise über das Elsaß durch Norddeutschland nach Holland, zurück über Franken fuhr er nach Italien, wo er in Venedig einige Zeit als Prediger für evangelische Kaufleute verweilte. 1677 folgte er einem Ruf als Professor der Theologie an die Universität Altdorf, welche Stelle er am 6.3.1678 antrat. Seine Reiselust führte ihn 1682 nach Frankreich. 1690 erhielt er in Jena den Titel eines Dr. theol. verliehen. Er war dreimal Rektor und siebenmal Dekan in Altdorf. Hier hielt er am 1.7.1697 seine Abschiedsrede und legte gleichzeitig das Amt des Rektors nieder. Anschließend ging er nach Helmstedt, 1701 nahm er das Amt des Abtes von Königslutter an, 1703 wurde er zum Braunschweig-Lüneburgischen Konsistorialrat ernannt. 1706 wegen religiöser Streitigkeiten emeritiert. Fabricius trat als Verfasser und auch als Herausgeber vieler theologischen Schriften in Erscheinung. Zu erwähnen ist seine umfangreiche Bibliothek. Panzer verzeichnete sein Portrait in mehren Varianten, auch wurden zwei Medaillen auf ihn geprägt. Werke: Verz. seiner vielen Schriften s. Will, GL I, S. 385-394 und V, S. 311-313. Lit.: NDB; Imhoff II, 1782, S. 740; Stadtlexikon 2000. Fabricius, Johann Baptist d. Ä., Theologe, * um 1528/32 - t 27. 11. 1589 Fürth. Sohn des Johann I., Pfarrer; Vater des -»Johann, Pfarrer, und des -»Johann Baptist d. J. oo Nürnberg 2.10.1556 Gertrud Senden (* Jüterbog - begr. 15.2.1607 Nürnberg), neun Kinder. 1546 Studium in Wittenberg, 1548 in Leipzig, 1555 Magister in Wittenberg. 1556 Diakon bei St. Egidien in Nürnberg, auch Peterfrühprediger, 1558 bis zu seinem Tod Pfarrer in Fürth. Panzer verzeichnete sein Portrait. Werke: Predigt über das Evang. Joh. I. Dom. IV. Adu., Nürnberg 1557. Lit.: Dipt. Egid. 1757, S. 70; Will, GL V, S. 309; Simon, Pfb. Nr. 317. Fabricius (Schmidt), Johann Baptist d. J. (Hans Baptista), Schreib- und Rechenmeister, * 20. 4. 1565 Fürth - t 6. 6. 1626 Nürnberg, Grab Nr. 1121 auf dem Rochusfriedhof, Epitaph dat. 1598, noch vorhanden. Sohn des -»Johann Baptist, Pfarrer; Bruder des -»Johann; Vater des -»Johann Georg, oo I) 3.2.1591 Rosina (* Augsburg - t Nürnberg 1612), Tochter des Johann Starckgraf, Notar, fünf Kinder, davon ein Sohn und eine Tochter überlebend; II) 19.4.1613 Esther Winckler (* 1583 - t 1641). Sechs Jahre Ausbildung bei Bernhard -»Wirsing in Nürnberg. Um 1591 eröffnete er eine private Schreib- und Rechenschule, die von vornehmer Leute Kinder besucht wurde, u.a. aus England, Frankreich, Italien, den Niederlanden, der Schweiz und Savoyen. Er war Visitator der Privatschulen in Nürnberg. 1625-26 Genannter. Der Geistliche Paul Will verfaßte eine Leichenpredigt auf seine zweite Ehefrau. Panzer verzeichnete sein Portrait. Sein gleichnamiger Sohn (* 15.3.1597 - f 1.5.1617) wurde ebenfalls Rechenmeister, starb jedoch kurz vor dem
Fahriger Examen. Lit.: Will, GL IV, S. 247 und V, S. 310; Roth, 1802; KDM Nürnberg, 1977; Hohenzollern, Schreiber Magister Lehrer, S. 150; Zahn, DI-N Nr. 2394. Fabricius, Johann Georg, Dr. med., Arzt, * 23. 9. 1593 Nürnberg — + 18. 11. 1668 Nürnberg, Grab Nr. A 60 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1625, noch vorhanden. Ein weiteres Epitaph dat. 1642 befindet sich auf Grab Nr. Ρ 69, noch vorhanden. Sohn des -»Johann Baptist d. J., Schreib- und Rechenmeister, oo 1622 Felicitas ( t 1664), Tochter des Ambrosius III. Bosch, Handelsmann, zwölf Kinder, davon vier Söhne und eine Tochter überlebend. 1610 Medizin- und Philosophiestudium in Altdorf unter Wolfgang II. -»Waldung, 1613 Bakkalaureus, 1616 Magister. 1617 Studium in Wittenberg, 1619 Adjunktur an der philosophischen Fakultät in Jena. Am 29.8.1620 Promotion zum Dr. med. in Basel und Aufnahme in die dortige medizinische Fakultät. Am 2.12.1620 wurde er in das Collegium medicum in Nürnberg aufgenommen. 162268 Genannter. 1659 wurde er zum Pfalzgrafen ernannt. Durch seine Eheschließung wurde er vor 1640 Mitbesitzer des schwiegerväterlichen Anwesens Kaiserstraße 13. Ihm gehörte auch das Haus Dötschmannsplatz 18/20. Panzer verzeichnete sein Portrait. Seine Tochter Rosina heiratete am 17.11.1645 Dr. Johann Röder, Arzt. Werke: s. Will, GL I, S. 378-380, IV, S. 136 und V, S. 311. Lit.: KDM Nürnberg, 1977; StadtAN, GSI 152; Bernd Lorenz, in: M V G N 72, 1985, S. 78; Zahn, DI-N Nr. 3910 u. 4310; Kohn, Ν Hb Lorenz u. Sebald. Fabricius, Julius Paul oder Paul (Mathematiker, Drucker, 1519) s. Schmidt, Paulus Fabriger (Fabrich), Jeremias (Jeronimus), Maler, get. 1. 9. 1603 Nürnberg. Sohn des Jeremias, Kürschner; Bruder des -»Melchior und des -»Philipp, beide Maler. Am 20.4.1617 wurde er Lehrjunge beim Flachmaler Georg -»Grüneberger, der ihn am 11.5. 1617 beim Rugamt einschreiben ließ. Am 29.4.1620 wurde Fabriger von den Malervorgehern ausgeschrieben, weil er seinem Lehrmeister Georg Grüneberger zweimal weggelaufen war. Nach Johann -»Hauers Bericht sollte „Jeremias Fabriger, wan er wider zue Hand gebracht wird, das Mahlen verschweren [abschwören]". Am 14.4.1634 ließ Jeronimus Fabrich, Maler von Nürnberg, in Kulmbach eine Tochter Anna taufen. Lit.: Bosch, in: GNM M, 1899; Sitzmann, 1983, S. 141; Tacke, 2001, S. 401. Fabriger (Fabiger, Fabrich), Melchior, Maler, Pferdleinmacher, get. 12. 4. 1602 Nürnberg - f 9. 2. 1631 Kulmbach. Sohn des Jeremias, Kürschner und Pferdleinmacher, Bruder des -»Jeremias und des -»Philipp. Er war wie sein Vater von Beruf Pferdleinmacher, hatte aber keine Ausbildung als Maler. Am 9.9.1628 wurde er vom Rugamt mit 5 Pfund Geldstrafe belegt, offensichtlich weil er Malerei betrieb. 1629 wurde er auf Antrag der Malervorgeher mit 10 Pfund bestraft, weil er die von ihm gemachten Pferdlein auch bemalt hatte. Da er dies trotz des Verbots weiter tat, wurde er auf Befehl des Rugamts in Eisen gelegt und ihm angedroht, daß ihm die Stadt verboten werde, wenn er wieder beim Malen erwischt würde. Lit.: Schwemmer, in MVGN 60, 1973, S. 230 (als Habiger gelesen); Sitzmann, 1983, S. 141; Tacke, 2001, S. 309, 401.
Fahriger Fahriger, Philipp, Maler, get. 9. 7. 1598 Nürnberg - begr. 26. 5. 1619 Nürnberg. Sohn des Jeremias, Kürschner; Bruder des -»Jeremias und des -»Melchior. 1609-10 Lehre bei Georg -.Grüneberger, 1610-16 Lehre bei Barthel -»Conrad, 1616-17 bei -»Wolf Vischer. Zuletzt wohnte er in der Äußeren Laufer Gasse. Lit.: Bosch, in: GNM M, 1899; Tacke, 2001, S. 400. Fabritius, Julius Druckvermerk fur -»Schmidt, Paulus Fabriz, Carl, Kunstmaler, Graphiker, * 16. 5. 1903 Nürnberg. Er war Schüler in der Werbekunstklasse von Prof. Max -»Körner an der Kunstgewerbeschule. 1935 illustrierte er das Nürnberger Verkehrs-Bilderbuch von K. Fries/H. Klenk. 1930 wohnte er Humboldtstraße 101, 1932 Zwickauer Straße 30. Er war Mitglied im RvbK, im BDG und im Künstlerverein Nürnberg. MuS: N Ü R N B E R G , MStN: Aquarell. Lit.: Vollmer; Stimmen der Kunst, H. 9, Dezember 1924, S. 8; Rösermüller, 1928; Dressier, 1930. Fabry, Michael, Goldschmied, wurde 1565 Bürger. Facius, Georg Sigmund, Zeichner, Reproduktionsstecher, * 1750 Regensburg - f 1814 London? Ausbildung in Brüssel, wo der Vater als russ. Konsul tätig war. Er stach zwei Karten von Franken und der Oberpfalz, beide das Territorium der Reichsstadt Nürnberg enthaltend, die zum „Grand Atlas d'Allemagne" von 1781 gehören, erschienen bei J. G. A. Jäger in Frankfurt/Main. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Nagler, KL; C. G. Müller, 1791, S. 4. Facunde, Hans (Maler, Bildschnitzer, 1397) s. Vackandey, Hans Färber s. Ferber Fässlein (Feßlein), Jacob, Meistersinger, nahm von 1591-97 regelmäßig an Singschulen teil. 1597 hielt er seine einzige Schule, 1598 erscheint sein Name noch einmal in der Liste der Singer. Ein von ihm 1585 gedichtetes Lied ist überliefert. MuS: WEIMAR, Zentralbibl. der deutschen Klassik. Lit.: Stahl, 1982. Faggioni il Maltese (Fazuni, Vascani), Antonio, Baumeister. Die Tätigkeit „Fazunis" vor und nach seinem Nürnberger Aufenthalt liegt weitgehend im Dunkeln. Peltzer versuchte ihn mit dem Ottheinrichsbau auf dem Heidelberger Schloß in Verbindung zu bringen. Als er 1538 nach Nürnberg kam, bot er dem Rat Pläne zur Befestigung der Stadtmauer an. Nach Vorlage seiner Pläne und Anfertigung eines Modells erhielt er am 1.6.1538 einen Bestallungsvertrag auf zunächst ein Jahr, der eine Besoldung von 700 fl. p.a. und jährliche Verlängerungen vorsah. Daneben wurde ihm erlaubt, andere Fürsten zu beraten, soweit sie dem Rat nicht „widerwärtig" seien. 1539 erstellte er auch einen Befestigungsplan für Lauf. Vom September 1542 bis Februar 1543 erhielt er bezahlten Urlaub für einen Italienbesuch. Ende 1544 war der Bau weitgehend fertiggestellt, und er bekam neben seinem restlichen Gehalt noch eine „Verehrung" von 400 fl. in Gold. Auf der anschließenden Reise nach Wien scheint er ausgeraubt worden zu sein. 1546 trat er erneut in den Dienst der Stadt, wo er bei den Flußübergängen sog. Katzen aus Holzwerk errichten und mit Erdreich aufschütten ließ, damit die Geschütze in größerer Höhe in Stellung gebracht werden konnten. 1555 bat er den Rat von Augsburg aus um Hilfe, da er abermals beraubt und in Armut gekommen sei. MuS: NÜRNBERG, StAN.
372 Lit.: AKL (s. Fazuni); Thieme-Becker; M. Bach, in: M V G N 5, 1884 und 13, 1899; H.-J. Neubauer, in: MVGN 69, 1982; K D M Lauf, 1966, S. 242; Fleischmann, 1998; Stadtlexikon 2000. Ausst.: 1986/4. Fahrenbeck, Heinrich, stiftete 1360 eine Pfründe auf den Fronleichnamsaltar im Katharinenkloster. Lit.: J. Winkler, in: MVGN 47, 1956, S. 179. Fahrnholz, Matthias, Architekt. In den Jahren 1905-07 trat er besonders durch den Bau von Jugendstil-Wohnhäusem in Erscheinung. 1922 stellte er verschiedene Architekturskizzen aus. 1906 wohnte er in der Richterstraße 42, 1932 Sulzbacher Straße 28. Mitglied im BDA. Werke: NÜRNBERG, Jugendstilhäuser: Adamstraße Nr. 42, 46, 46a; Badstraße 15; Bönerstraße 15; Gabelsbergerstraße 2. Hallerhüttenstraße 9. Lit.: Willenberg, in: M V G N 75, 1988. Ausst.: 1922/2; 1924/2. Falb, Jörg, Orgelbauer, * um 1420 - f nach 1483. In Ulm ansässig, er arbeitete in Süddeutschland, in der Schweiz und in Italien. 1469 reparierte er um 50 fl. rh. und freie Kost die Spitalorgel in Nürnberg. 1476 wurde ihm ein Vierteljahr Aufenthalt gewährt, um „auf sein selbs cost und abentewer" eine Orgel für St. Lorenz in Nürnberg zu bauen, worüber aber später nichts mehr verlautete. Werke: Verz. s. Orgelbauerlexikon, 1994. Lit.: Gümbel, in: Rep. f. Kw. 34, 1911, S. 241; Wagner, 1927; F. Krautwurst, in: MGG, Artikel Nürnberg; Harrassowitz, 1987; Fischer/Wohnhaas, 2001. Falch s. Faltz Falck (Valck), Conrad I. (Contz), Plattner, wurde 1459 Bürger. 1479 war er Besitzer des Hauses Untere Söldnersgasse 5, das er 1481 an den Plattner Hans -»Cramer verkaufte. Lit.: Kohn, NHb Sebald. Falck, Conrad II. (Concz), Plattner, f 10. 3. 1533 Nürnberg. Er kam vier Jahre vor seinem Tod als 291. Bruder in das Mendelsche Zwölfbrüderhaus. Lit.: Hausbuch Mendel, 1965,1, S. 145, II, Taf. 122. Falck, Hans, Glocken- und Geschützgießer, * Nürnberg. Ausbildung wohl in Nürnberg. 1617-34 führte er eine Werkstatt in Leeuwarden, wie aus den Inschriften mehrerer Glocken hervorgeht. Er goß zahlreiche Glocken für niederl. Kirchen in den Provinzen Friesland, Limburg, Gelderland, Groningen, Nordbrabant (Troescher nennt 38 Orte). Er konnte die Geschütze so einrichten, daß man mit 25 Pfund Pulver 26 kg Eisen verschießen konnte, was ihn in Holland berühmt machte. 1636 in Moskau nachgewiesen. MuS: LEEUWARDEN, Grootekerk. Lit.: AKL; ThiemeBecker; Th. Hampe, in: GNM M, 1908; K. Pilz, in: MVGN 43, 1952, S. 120; G. Troescher: Kunst- und Künstlerwanderungen in Mitteleuropa 800-1800, 1953 (mit WV). Falck, Hermann, Zirkelschmied in Nürnberg, oo Anna, ließ am 10.11.1622 in Leinburg b. Nbg. einen Sohn Franciscus taufen. Lit.: G. Krauß u. N. Riemer, in: B F F K 2 0 , 1997, S. 221. Falck, Jonas, Goldschmied, t Sept. 1643 Florenz, begr. in Santo Spirito. Sohn des Lorenz. 1609 arbeitete er als Geselle bei Heinrich von der -»Bruck, der ihn beim Rat wegen Ehebruchs mit seiner Frau anzeigte. Er wurde in das Lochgefängnis verbracht, und es sollten über ihn Erkundigungen auch in Augsburg eingezogen werden. Am 30.9.1609 wurde er aus der
373 Haft entlassen, nachdem seine Unschuld erwiesen war. Er forderte Schadensersatz von Bruck und erhielt am 30.6.1610 eine Urkunde, in der die Bestrafung Brucks bestätigt wurde, allerdings in allgemeiner Form gehalten. Außerdem durfte er so lange in Nürnberg arbeiten, bis seine Schadensersatzklage durchgezogen war. Im gleichen Jahr zog er nach Florenz, wo er als „Jonas di Lorenzo tedesco" und als „Jonas Falchi" bezeichnet wurde. Er erscheint 1618-1636 in den Hofrechnungen der Medici. 1619/21 wurde er als Gläubiger des spanischen Hofgoldschmieds Johann -»Bruckner erwähnt. 1638 kam seine Werkstatt an Bastiano di Domenico Guidi. M u S : FLORENZ, Pal. Pitti: Portraitrelief von Cosimo II. Lit.: Hampe, Rv. Falcke s.a. Falke Falcke (Falke), August, Landschaftsmaler, * 8. 5. 1872 Nürnberg - f Sept. 1930 Nürnberg. Kurze Zeit Schüler der Kunstgewerbeschule Nürnberg, dann Studium an der AdBK München unter Leonhard Raab und Otto Seitz. Anschließend zehn Jahre als Kirchenmaler in Westfalen und im Rheinland tätig, um 1910 kehrte er nach Nürnberg zurück. Seine Landschaften zeigen die unberührte fränkische Natur mit Wiesen, Bächen und Mühlen. Er wohnte 1910 in Nürnberg, Bauerngasse 3a, 1911 Winklerstraße 19, 1912/14 Egidienplatz 11 /II (gleiche Adresse wie Sixtus von -•Dzbànski), 1916 in Oberkrumbach b. Hersbruck, 1922 in Fischbrunn. Seit 1927 war er Kustos und wohnte im Dürerhaus in Nürnberg. Mitglied der Nürnberger Kunstgenossenschaft. MuS: NÜRNBERG, MStN: ca. 6 Gemälde, Zeichnungen. Lit.: AKL; Vollmer; Rösermüller; O. F. Schardt: Dem Gedächtnis August Falckes in: Mein Frankenland, 3. Jg. Dez. 1930, Feuchtwangen, S. 437-440. Ausst.: 1910/1; 1911/1,-/3; 1912/2; 1913/1; 1914/2; 1915/1; 1916/1; 1918/3; 1921/1; 1922/1; 1924/2; 1934/1; 1954/4; 1955/4; 1994/5. Falckenburg (Malerfamilie) s. Valckenborch Falckner s. Falkner Falger, Anton (Johann Anton), Zeichner, Radierer, Lithograph, * 9. 7. 1791 Elbigenalp/Tirol - t 15. 12. 1876 Elbigenalp/Tirol. 1810 Anstellung als Graveur im Münchner Katasteramt. Um 1811 fertigte er einen Katasterplan von Nürnberg (4 Teile, je Blatt ca. 46 χ 47 cm). Ferner ist von ihm eine Lithographie mit der Sebalduskirche bekannt. Er schuf wohl auch die Radierung mit der Ansicht der Nürnberger Frauenkirche um 1840, die 1989 beim Antiquariat Murr in Bamberg angeboten wurde (im Katalog ist Falber angegeben). MuS: ELBINGENALP, Falger-Mus. NÜRNBERG, MStN: Lithographien (Katasterplan von Nbg. 1811 und 1830/40). Lit.: AKL; Thieme-Becker. Falke, Jacob Ritter von, Dr. phil., Kunsthistoriker, * 21. 6. 1825 Ratzeburg - f 8. 6. 1897 Lovrana b. Abbazia. Bruder des Johann Friedrich Gottlieb. Studium in Erlangen und Göttingen. Prinzenerzieher im Haus Solms-Braunfels in Düsseldorf. Vom 1.5.1855 bis Sept. 1858 Kustos der kunst- und Kulturgeschichtlichen Sammlungen im GNM, seit 1859 auch Mitglied des Gelehrtenausschusses des GNM. Zusammen mit Auguste Eye veröffentlichte er „Kunst und Leben der Vorzeit vom Beginn des Mittelalters bis zum Anfang des 17. Jahrhunderts", 2 Bde. Nürnberg 1855-59. Ab 1858 Bibliothekar, und ab 1869 Galeriedirektor beim
Falkenhagen Fürsten Liechtenstein in Wien. Mitbegründer des Österreichischen Museums für Kunst und Industrie in Wien, ab 1864 auch Kustos und Stellvertreter des Direktors unter Beibehaltung seiner Lichtensteinischen Stellung; 1885-95 Direktor dieses Museums. Am 1.7.1874 mit dem Literarischen Verein in den P.Bl.O. aufgenommen, Mitglied Nr. 685, am 7.9.1894 Ehrenmitglied. Werke: Schriftenverzeichnis in: Nachrichten aus dem Buchhandel 1895, Nr. 35 v. 12.2.1895, S. 308f. Lit.: A D B Bd. 55, S. 753-756; Jacob von Falke: Lebenserinnerungen, Leipzig 1897; GNM Jb. 94, S. 42; FS GNM, 1977, S. 1119; Mende, Rathaus 1979; Archiv des P. Bl. O. Falke, Johann Friedrich Gottlieb, Dr. phil., Historiker, Literat, * 10.4. 1823 Ratzeburg - f 2. 3. 1876 Dresden. Bruder des -»Jakob. Ab 1842 Studium in Erlangen. 1848-54 Hofmeister bei Martius in München. Ab 20.9.1855 Erster Sekretär des G N M , seit I.1.1859 bis 30.4.1862 Konservator an der Bibliothek, besonders mit der Erfassung des Handschriftensammlung beschäftigt. Er war Mitbegründer und Herausgeber der Zeitschrift für deutsche Kulturgeschichte, Bde. 1-4, 1856-59 (zusammen mit Johannes Heinrich Müller). Seit 1866 Mitglied des Gelehrtenausschusses des GNM. 1862-75 am Staatsarchiv Dresden, zuletzt dessen erster Archivar. Lit.: A D B Bd. 6, S. 552; Walter Wilh. Busam: Johannes Falke, sein Leben und seine Schriften, FS für Otto von Falke, München 1975, mit Schriftenverzeichnis; FS GNM, 1977, S. 1120; Archiv des P. Bl. O. Falke (Falcke), Johann Tobias, Maler, Kupfer- und Stahlstecher, get. 27. 3. 1776 - t 19. begr. 22. 12. 1836 Nürnberg. Sohn des Johann August, Handelsmann, oo I) Susanna Katharina Wirth (* Zirndorf 1776 - t 19. begr. 22.10.1830), zwei Töchter; II) 30.11.1834 Maria Magdalena Clara (* Hersbruck 1805), Tochter des Valentin Bär, Silberarbeiter in Hersbruck, zwei Söhne, nicht überlebend. Schüler des Ambrosius -»Gabler. Panzer verzeichnete vier von ihm gestochene Portraits Nürnberger Bürger. 1829 war er Besitzer des Hauses L. 1107 (Kohlengasse 7), wo er bis zum Schluß wohnte. Seine Witwe heiratete am 22.4.1838 den Güterbestättereiverweser Christoph Friedrich Löhner. Seine Tochter Petronella Salome Carolina ehelichte am II.11.1832 den Goldschmied Johann Leonhard -»Zimmermann. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Archiv zur Nbger. GSK im GNM. Ausst.: 1824/1. Falkeisen, Feodor, Xylograph, * 1848 - t 1932 Nürnberg. Er fertigte u.a. Buchillustrationen und Buchschmuck. 1903 wohnte er in der Schmausengasse 34 und 1932 in der Neuen Gasse 18. 1903 Mitglied des Künstlervereins. Lit.: Künstlerverein, 1954; Industriekultur in Nürnberg, 1980, S. 347. Ausst.: 1877/1. Falkenburger s. Valckenborch Falkenhagen, Adam, Lautenmeister, * 17. 4. 1697 Groß-Daltzig b. Leipzig - f 1761 Bayreuth. Sohn eines Schullehrers. Nach längeren Wanderjahren trat er 1729 als Kammersekretär in die Dienste des Markgrafen von Brandenburg-Kulmbach, wo er sich 1758 auch als Kammer-Lautenist bezeichnete. 1732 weilte er in Nürnberg, wo er bei J. Ulrich -»Haffner eigene Lautenkompositionen drucken ließ. Panzer verzeichnete sein Portrait. Werke: Verz. s. MGG 3, 1743. Ausst.: 1959/8.
Falkenstein Falkenstein (Falckenstein), Johann Heinrich von, Historiker, Herausgeber, * 6. 10. 1682 Schlesien? t 3. 2. 1760 Schwabach. Sohn eines dän. Hauptmanns. Studium wohl an deutschen und holländischen Universitäten. 1714 Direktor der erneuerten Ritterakademie in Erlangen. Konversion zum Katholizismus, Hofrat und Kammerjunker bei Fürstbischof Anton 1. von Eichstätt. 1730 Hofrat bei Markgraf Friedrich Wilhelm von Ansbach. Zu seinen historiographischen Arbeiten zählten auch „Deliciae topogeographicae", 1733 und „Wahre und Grund haltende Beschreibung der heutiges Tages weltberühmten Des Heiligen Römischen Reichs Freyen Stadt Nürnberg", Erfurt 1750, die mit Nürnberger Ansichten illustriert waren. Zuletzt war er in Schwabach ansässig. Lit.: ADB; Bosl; C. G. Müller, 1791, S. 1, 31, 79, 80, 82, 83, 113, 125, 126, Forts. I., S. 31; Will, Münzbel., Bd. I, S. 201f„ 413. Falkner (Valckner), Fritz, Lautenmacher, begr. 20. 1. 1459 Nürnberg, wohnhaft auf der Lorenzer Stadtseite. Lit.: Burger, 1967 Nr. 296. Falkner, Georg, Rotschmied, Verleger, * um 1777 Nürnberg - | 11.9. 1834 Nürnberg. Sohn des Johann; Vater des -»Johann Friedrich, Kupferstecher, oo 1) 30.6.1811 Magdalena Hütter (* 1788 - t 25.6.1826); II) 15.10.1826 Katharina Elisabetta Jacobina (* 1797); Kinder. 1811 Meister. Mz: Mann mit Ring in der Hand. 1845 firmierte die Firma Georg Falkner und Meier und stellte Schnallen, Ringe, Sattelhaken, Leuchter, Kämme usw. aus. 1829 war er Besitzer des Hauses S. 1086 (Unterer Judenhof 7), wo er bis zu seinem Tod wohnte. Seine Witwe heiratete am 8.6. 1835 den Rotschmied Heinrich -»Mayer. Lit.: Lockner Nr. Nr. 1794; Stengel, in: GNM M, 1918/19, S. 135; Ausst.: 1845/1. Falkner, Georg, Drechslermeister, Mundartdichter, * 29. 6. 1858 Nürnberg - f 28. 6. 1944 Nürnberg. 1906 wohnte er in der Waizenstraße 34, bezeichnet als Drechslermeister, Graveur, Tabak- und Zigarrenhändler. Der Falknerweg in Nbg.- Großreuth h. d. V. wurde nach ihm benannt. Werke: u.a.: „Gout g'launt"; „Saure Eier". MuS: NÜRNBERG, StadtB. Lit.: F. Dorrer: „Falkners Görg", Drechsler und Poet dazu, zum 100. Geburtstag, 1958; H. Maas in: MVGN 81, 1994. Ausst.: 1966/5. Falkner, Johann Friedrieh, Notar, Mundartdichter, t 29. 1. 1849 Nürnberg. Er veröffentlichte u.a.: „Gedichte nach Nürnberger Mundart", 1800. MuS: NÜRNBERG, StadtB. Lit.: Will GL, V, S. 314. Falkner, Johann Friedrich, Kupferstecher, Radierer, Zeichner, * 20. 12. 1828 Nürnberg - t 29. 12. 1866 München. Sohn des -»Georg, Rotschmied. Ausbildung im Kupferstichverlag von Abel & Dreykorn und Besuch der Kunstschule Nürnberg unter Albert -»Reindel; anschließend Lehrzeit bei Friedrich -»Geissler. Er stach um 1851 mehrere Platten fur das „Nürnberger Gedenkbuch" mit dem Haupttitel „Vollständige Sammlung aller Baudenkmale, Monumente und anderer Merkwürdigkeiten Nürnberg's" nach Vorlagen von Johann Georg -»Wolff (u.a. Eingang zur Sakristei in der Lorenzkirche, Vorhalle der Brauttür der Lorenzkirche). 1851 zog er nach München, 1853-54 besuchte er Venedig und kehrte nach Nürnberg zurück. 1855 ließ er sich endgültig in München nieder, wo er Auftragsarbeiten übernahm. Falkner fertigte zahlreiche Stiche
374 nach Landschaften von Rudolf von -»Alt und Johann Christoph -»Erhardt. Er war Mitglied des Nürnberger Künstlervereins. MuS: NÜRNBERG, MStN: Zeichnung, Stahlstiche; - , Slg. Grieb. Lit.: AKL; ThiemeBecker; Künstlerverein, 1954. Ausst.: 1942/1. Falkner, Johann Martin, Rotschmieddrechsel, * um 1819 Nürnberg, Sohn des Johann, oo 29.10.1848 Marie (* Hahnbach um 1817), Tochter des Maurers Johann Brehm. 1850 wohnte er in S. 1411 (Äußere Laufer Gasse 30), 1878 in der Unteren Talgasse 13. Falkner, Martin, Rotschmieddrechsel, war 1870 in der Spitalgasse 4 ansässig. Lit.: Sichling, 1870, S. 116. Faller, Johann, Uhrmachergehilfe, stellte 1882 Regulatoruhren mit Doppelradhemmung und freischwingendem Pendel aus. Lit.: Abeler, MdU, S. 176; Ausk. Bernhard Huber. Ausst.: 1882/5. Falsch, Gottfried, Kupferstecher, wohnte 1850 in S. 854 (Vorderer Spitalhof 4). Faltz (Falch), Raimund, Goldschmied, Medailleur, Wachsbossierer, Elfenbeinschnitzer, Miniaturmaler, * 4. 7. 1658 Stockholm - f 21. 5 1703 Berlin. 1674-78 Goldschmiedelehre bei Johann Richter in Stockholm. Seine Wanderschaft führte ihn über Kopenhagen, Hamburg, Lübeck um 1680 nach Nürnberg und anschließend nach Augsburg, der Geburtsstadt seines Vaters. Dort lernte er das Stempelschneiden. 1683 Reise über München, Straßburg nach Paris, wo er als Stempelschneider für den französischen Hof arbeitete. 1686 Reise über Brüssel und London nach Stockholm, dort in Diensten des schwedischen Königs für die Schwedische Münze in Pommern tätig. 1688 berief ihn Kurfürst Friedrich III. von Brandenburg nach Berlin, wo er bis zu seinem Tod als Medailleur und Stempelschneider arbeitete. Lit.: Fischer/Maué 2000; Wolfgang Steguweit: Raimund Faltz, Medailleur des Barock, Berlin 2004. Ausst.: 1968/11. Farfler (Forfler), Abraham, Büchsenschäfter, * Oberösterreich. Vater des -»Stephan, oo Hersbruck 27.5.1627 Barbara Rosenkranz, zehn Kinder. Seit 1628 in Altdorf ansässig. Lit.: Barthel, 2000. Farfler (Forfler, auch Schiffter und Vorla), Stephan, Uhrmacher, Büchsenmacher, get. 12. 11. 1633 Altdorf - t 24. 10. 1689 Altdorf. Sohn des -^Abraham, oo Altdorf 19.2.1664 Sara, Tochter des Erhard Fuchs, Bäcker. Am 30.1.1665 wurde er Bürger in Altdorf. Er war seit dem dritten Lebensjahr infolge eines Unfalls an den Beinen behindert und konstruierte für sich eine Art Rollstuhl, mit dem er sich mittels einer Kurbel bewegen konnte. 1670/71 erhielt er 1 fl. 30 Kr. für das Warten der Kirchenuhr. Panzer verzeichnete sein Portrait in vier Varianten. Sein 1658 gemaltes Bildnis befindet sich im Besitz der MStN. Lit.: Doppelmayr, 1730; C. G. Müller, 1791, S. 160; Gümbel, Henlein, 1924, S. 22; Lunardi, 1974, S. 72; Abeler, MdU, S. 176; Barthel, 2000. Faustner, Leonhard, Glas-, Architektur- und Landschaftsmaler, * 16. 2. 1815 München - f 1 . 4 . 1884 München. Von ihm ist eine Bleistiftzeichnung mit Nürnberg-Motiv bekannt: „Der Fünfeckige Turm", 29,5 χ 24 cm, dat. 1854. Lit.: AKL; Thieme-Becker. Fazuni s. Faggioni il Maltese Fechter, Ernst Friedrich, Rotschmied, wurde am 28.3.1738 in die Meisterliste eingetragen.
375 Fechter, Wolf d. Ä., Goldschmied, Juwelier, f 24. 12. 1535 Nürnberg, ehemals Grab Nr. 932 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph nicht erhalten, oo nach dem 4.2.1497 Gertraud ( t 16.9.1526), Tochter des Lorenz -»Beheim d. Ä., Rotschmied, mind, vier Töchter und zwei Söhne. Am 1.12.1498 zahlte er für sein Bürgerrecht 10 fl., was auf ein größeres Vermögen hinweist. 1515-36 Genannter. 1502-27 war er als Vertrauensmann der sächsischen Kurfürsten bei Ankäufen von Goldschmiedearbeiten tätig, besonders für Friedrich den Weisen. Am 24.7.1509 erwarb er das Haus Bindergasse 22, in dem er bis zu seinem Tod wohnte. Panzer verzeichnete sein Portrait. Seine Tochter Barbara heiratete den Juwelier Sebald -»Guldenmund. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Trechsel, 1735; Hampe, Rv.; Hampe, in G N M A, 1929, S. 84; Habich, Schaumünzen, T. 1/2, Nr. 1129; Bernhart, in: MBNG, 1936; Scheper, in: M V G N 51, 1962, S. 176; Zahn, DI-N Nr. 388; Timann, 1993. Fechter, Wolf d. J., Zinngießer, * um 1510 Nürnberg - t 23. 8. 1548 Nürnberg, begr. auf dem Johannisfriedhof. Sohn des -.Wolf d. Ä. oo I) 4.2.1529 Kunigunde Schaller; II) 1544 Felicitas, Tochter des Caspar Mentzinger. Bei seiner Heirat 1529 wurde er als Kandelgießer bezeichnet. Auf der Leipziger Neujahrsmesse 1540/41 erhielt er eine Zahlung der Stadt Meißen „für eine vergulte Credenz", die vielleicht noch auf seinen Vater zurückgeht. 1544-48 Genannter. 1538 war er Vormund der Kinder des verstorbenen Rotschmieds Sebald -»Beheim d. J. 1536 nahm er mit seinem älteren Bruder Sebald und seinen drei Schwestern eine Hypothek auf ein Haus in der Neuen Gasse auf. Er wohnte im Hause Bindergasse 22, das früher seinem Vater gehört hatte. 1539 wurde eine Medaille in Speckstein auf ihn geschnitten. Lit.: Trechsel, 1735; Imhoff II, 1782, S. 742 u. 934; Roth, 1802; Hampe, Rv.; Habich, Schaumünzen, T. 1/2, Nr. 1128, 1129, II/l, Nr. 1869; M. Bernhart, in: MBNG, 1936; Schornbaum, 1949 Nr. 4463; Burger, 1972 Nr. 3814. Fechter, Wolfgang, Glockengießer, 1908-14 in Nürnberg nachweisbar. Lit.: Glockenatlas, 1973, S. 109 Anm. 265. Federreuther s. Förderreuther Feghelm, Christian Friedrich, Schriftgießer, * um 1793 Niederstötten/Württ., Sohn des Daniel, Pfarrer, co 25.7.1830 Catharina Friederike Schmid (* Hersbruck um 1800), Witwe des Johann Peter -»Pätzmann, Schriftgießer. Am 3.10.1830 übernahm er von seinem Ehevorgänger die Konzession zum Betrieb einer Schriftgießerei in L. 1535 (Obere Kreuzgasse 22/24). Lit.: Mitt. a. d. StadtBN, Jg. 4, H. 4, Jan. 1956. Fegnit, Cunz, Schwertfeger, erwarb 1408 das Haus Burgstraße 14 (östl. Teil). Lit.: Kohn, NHb Sebald. Fehlher, Johann Balthasar, Lithograph, t 8. 9. 1854 Nürnberg. Fehr, Jakob, Bildhauer, wohnte 1829 am Contumazgarten 79 (Kontumazgarten 5). Feichtinger, Hans, Architekt, * 4. 8. 1883 Altomünster/Oberösterreich. Besuch der Staatsgewerbeschule Salzburg. Seit 1901 freischaffender Architekt in Nürnberg. 1914 befand sich das Büro in der Kaiserstraße 26 und firmierte Hans Feichtinger & Krafft von Scanzoni, 1924 Feichtinger & Krieg. 1943 wohnte Feichtinger in der Harmoniestraße 6. Mitglied im
Feihel BDA. Werke: FÜRTH-Dambach, Wohnhaus Hermann Soldan. HEROLDSBERG, Vereinigte Papierwerke AG. N Ü R N B E R G , Verwaltungsgebäude Vereinigte Papierwerke AG. Lit.: Jahresschau Nbger. Kunst, 1924; Dreßler, 1930. Ausst.: 1914/1; 1924/2; 1929/4; 1930/3; 1931/2. Feierabend, Johann, Rotschmied, war 1870 in der Oberen Turnstraße 10 ansässig. Feierabend (Veyerabent), Leonhard (Linhart), Glaser, Glasmaler. 1478 erhielt er das Bürgerrecht. 1486 erwarb er das Haus Schustergasse 10, das er 1494 um 400 fl. rh. mit einer Eigenschaft von 6 fl. (Hypothek von 120 fl.) an den Schneider Ulrich Bolander verkaufte. Offensichtlich ging er nach Leipzig, wo ein gleichnamiger Glaser nachweisbar ist. Er lieferte im Jahre 1500 für Friedrich den Weisen 3500 Butzenscheiben sowie 24 Wappenscheiben für Schloß Hartenstein in Torgau. Lit.: Robert Bruck, Friedrich der Weise als Förderer der Kunst, Straßburg 1903, S. 241; Gümbel, 1907, S. 61; Kohn, N H b Sebald. Feierabend, Michael, Salwürke, Panzerhemdenmacher, war 1419 Besitzer des Eckhauses Untere Krämersgasse 18/Obere Krämersgasse 3, das 1420 in den Besitz des Panzerhemdenmachers Hans -»Klingenspor überging. Lit.: Kohn, N H b Sebald. Feierer (Feyerer), Wolf Rotschmied, oo 24.6.1533 Anna Schmid. Wurde 1527 Bürger, dabei als Rotschmiedsjunge bezeichnet. Lit.: Schornbaum, 1949 Nr. 4464. Feihel, s.a. Feil Feihel, Gotthart, Rotschmied, t Sept. 1557 Nürnberg. oo 13.9.1530 Elisabeth Schmid ( t Juli/Aug. 1572, wohnhaft in der Judengasse). Lit.: Schornbaum, 1949 Nr. 1067; Burger, 1972 Nr. 5888, 10203. Feihel (Feihl), Hans I., Rotschmied, Waag- und Gewichtmacher, t zw. 2. 3. u. 1. 6. 1569 Kopenhagen. Wurde 1557 Meister in Nürnberg. Lit.: Lockner Nr. 143; Burger, 1972 Nr. 9242. Ausst.: 1986/7 S. 429. Feihel (Feyl), Hans II., Rotschmied, Waagmacher, 1568 erwarb er um 196 fl. ein Haus im Judenhöflein (Oberer Judenhof 9), das seine Erben 1583 um 60 fl. verkauften. 1573 verkaufte er um 100 fl. seinen Anteil an einem Haus im Taschental (Rotschmiedsgasse 4). Lit.: Kohn, N H b Sebald. Feihel, Hans III., Rotschmied, wurde 1587 Meister. Lit.: Lockner Nr. 372. Feihel, Kilian, Rotschmied, Former, wurde 1618 Meister. Lit.: Lockner Nr. 639. Feihel, Mathes, Rotschmied, oo 14.1.1539 Anna Nummershoffer (f Feb. 1547). Lit.: Schornbaum, 1949 Nr. 3698; Burger, 1972 Nr. 3455. Feihel (Veyhel), Sebald, Rotschmied, oo Agnes ( t 28.6.1547, Grab Nr. 261 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1547, noch vorhanden). 1534 in den Grundverbriefungsbüchem genannt. Lit.: Zahn, DI-N, Nr. 612; K D M Nürnberg, 1977. Feihel, Sebastian, Rotschmied, wurde 1559 Meister. Lit.: Gugel, Friedhöfe; Lockner Nr. 164. Feihel (Feil), Stephan, Rotschmied, Vater des Stephan -»Feil, Goldschmied. Wurde 1546 Meister. Lit.: Lockner Nr. 76. Feihel (Feyhel), Veit, Buchhändler, 1559-63 im Ämterbüchlein verzeichnet, 1564 gestrichen (absens). Lit.: Grieb, Buchgewerbe 2003.
Feihl Feihl s. Feihel, Feil Feil (Feihell), Paulus, Goldschmied, Gold- und Silberarbeiter, get. 10. 8. 1585 Nürnberg - begr. 13. 8. 1632 Nürnberg. Sohn des -»Stephan, oo I) 3.7.1611 Ursula Rasch (begr. 4.3.1620); II) 29.8.1621 Katharina (begr. 5.2.1673), Tochter des Hans Meußgeyer, Büttner in Hof. Am 9.9.1610 bestand er die Meisterprüfung. 1630-32 Geschworener. Am 7.10.1615 kaufte Martin -»Peller bei ihm zwei Eheringe. 1630-32 hatte er Bartholomäus -»Stein als Lehrling. Bei seinem Tod wohnte Feil in der Judengasse. Lit.: Stockbauer, 1893 Nr. 662; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 221. Feil (Feihell), Stephan, Goldschmied, Goldarbeiter, get. 30. 1. 1548 Nürnberg - begr. 6. 5. 1625 Nürnberg. Sohn des Stephan -»Feihel, Rotschmied; Vater des -»Paulus, oo I) 4.5.1574 Ursula (get. 8.8.1550 - begr. 10.6.1581), Schwester des Goldschmieds Hans -»Rappolt d. Ä.; II) 23.1.1582 Susanna (begr. 5.9. 1610), Tochter des Christoff Pöllinger. Am 31.5.1573 bestand er die Meisterprüfung; er fertigte als Erster seine Meisterstücke nach den drei neu eingeführten Musterstücken. 1586-90 und 1599 Geschworener. 1580 war er Vormund der Kinder des Goldschmieds Jacob -»Fröhlich. 1587 erwarb er um 200 fl. und 20 fl. Eigenschaft (400 fl. Hypothek) ein Haus bei der Schmelzhütte (Untere Talgasse 5, mittlerer Teil), wo er bis zu seinem Tod lebte und arbeitete. Lit.: Stockbauer, 1893 Nr. 476; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 222; Kohn, N H b Sebald. Feiler, Johann, Mediziner, Zeichner, Literat, * 15. 8. 1778 Passau - f 21. 3. 1822 Landshut. Seit mind. 1796 Studium der Medizin in Altdorf. 1799 bewarb er sich um die Stelle des Universitätsmalers. 1798 malte er die Agave Americana Linn, die in diesem Jahr im Medizinergarten der Universität blühte und von J. C. -»Bock gestochen wurde. 1802 a.o. Professor ohne Besoldung, um 1803 Promotion, 1805 o. Professor für Chemie, Pathologie und Semiotik. Nach Schließung der Universität Altdorf Übersiedlung nach Landshut, wo er Professor der Entbindungskunst und Pathologie wurde. Werke: Verzeichnis seiner Schriften s. SauerHaeberlein, 1969, S. 184f. Lit.: C. G. Müller, 1791 Forts. I, S. 53; Flessa, 1969, S. 77. Ausst.: 1966/16. Feiler, Max, Zirkelschmied, wurde am 11.7.1737 in die Meisterliste eingetragen. Feilner, Johann Friedrich, Hafnermeister, präsentierte auf der Industrie-Ausstellung 1840 in Nürnberg einen Götterwagen aus gebranntem Ton, von Löwen gezogen. 1840/50 war er Besitzer des Anwesens S. 1511 (Wöhrdertorstraße 13). Lit.: Priem, 1875, S. 512f. Ausst.: 1840/5. Feisse, Christian Friedrich, Buchfuhrer, 1734-38 zusammen mit Johann Wilhelm -»Rönnagel, 1739-43 allein im Ämterbüchlein eingetragen. Lit.: Grieb, Buchgewerbe 2003. Feist, Albert I., Steinbildhauer, Vater des -»Albert II. Er betrieb ein Steinbildhauer-Geschäft in Nürnberg, St. Johannis (u.a. Grabmäler). 1906 wohnte er in der Kirschgartenstraße 44. Lit.: AKL. Feist, Albert II., Steinbildhauer. Er führte das Steinbildhauer-Geschäft seines Vaters -»Albert I. weiter. 1932 wohnte er in der Schnieglinger Straße 62. Lit.: AKL.
376 Feist, Albert III., Bildhauer, * 28. 5. 1913 Nürnberg - t 4. 5. 1984 Nürnberg. Sohn des -»Albert II. oo 1939 N. N „ mind, ein Sohn. 1929-39 Studium an der Staatsschule fur angewandte Kunst Nürnberg unter Wilhelm -»Nida-Rümelin, an der AdBK München bei KarlAugust Hahn und an der Staatl. Kunstakademie Düsseldorf bei Edwin Scharff. 1934 Meisterprüfung als Holz- und Steinbildhauer. Studienreisen nach Österreich, Frankreich, Italien und Spanien. 1939 Kriegsdienst, 1945 Rückkehr nach Nürnberg. Er machte sich besonders um die Restaurierung oder Wiederherstellung der im Zweiten Weltkrieg beschädigten oder zerstörten Kunstwerke verdient. Werke: FÜRTH, Kirche Unserer Lieben Frau: Altar und Bischofsstuhl. GRAFENAU, Berliner Bär. NÜRNBERG, Kraftshof, Wehrkirche: Grabmäler der Kress von Kressenstein, 1952; - , Kirche St. Jobst: Gefallengedenktafel, 1954; - , Gartenstadt: Pferdegruppe, 1955; - , Reichelsdorfer Friedhof: Rehleinbrunnen, Muschelkalk, 1958. - , Velburger-/Ecke Parsberger Straße: Pferdegruppe, Muschelkalk, 1959; - , Platnersgasse 5: Relief „Josua und Kaleb mit Weintraube", 1961 (Kopie nach Adam -»Kraft); - , Fünferplatz: Fischbrunnen, 1963 (Entwurf); - , Schweinau, St. Bonifaz: äußere Westwand, 1964; - , Volksschule am Thoner Espan: Eisenplastik, 1965; - , Nunnenbeckstraße 40 (Stadt. Wirtschaftsschule): Ornamentbrunnen, 1966; - , Realschule Merseburger Straße 2: Trinkbrunnen, 1967; - , Wettersteinstraße 54-56: Familiengruppe, Muschelkalk, 1971; - , Ämtergebäude Theresienstraße 7: Figurenfries; - , Wissmannstraße: Seelöwenbrunnen. PFALZGRAFENWEILER, Gefallenendenkmal. STUTTGART, Hoppenlau-Friedhof: mehrere Freiplastiken. Lit.: AKL; Häußler, 1974; Masa, Freiplastiken, S. 46, 232, 299, 337; Braun/Carbon, Brunnen 2003, S. 132, 150, 162. Ausst.: 1946/1, -/3; 1947/1; 1949/1; 1951/2; 1952/3; 1955/1; 1960/2; 1962/1; 1967/1; 1980/1. Feist, Erhard, Komponist, * 22. 3. 1891 Nürnberg t 27. 8. 1971 Nürnberg. Seine Kompositionen datieren von 1912-20 und von 1951 bis 1969. Werke: WV. s. Dupont, 1971. Feist, H(einrich?) Mundartdichter, Lehrer, * 29. 11. 1820 Nürnberg - f nach 1892. Er wohnte 1878 in der Ebnersgasse 1. MuS: NÜRNBERG, StadtB. Ausst.: 1966/5. Feister, Sebastian Wolf, Zirkelschmied, wurde 1694 in den Grundverbriefungsbüchern erwähnt. Felber (Felwer, Velber), Hans d. Ä., Baumeister, Festungsingenieur, Geschützgießer, * Nördlingen? t vor 3. 6. 1439 Nördlingen? oo I) N. N.; II) um 1428 Magdalena Medinger, Nördlinger Bürgerstochter. 1415 wurde ein Hans Felber in Nördlinger Steuerregistern erwähnt, der von den Steuern befreit war. 1423/24 und ab 1426 war er in Ulm als städt. Gießund Zeugmeister tätig, 1427 wurde er fur Ratschläge beim Bau des Ulmer Münsters entlohnt. Als Wasserund Kriegsbau-Ing. sowie als Waffentechniker hielt er sich mehrfach in Nürnberg auf. 1423 plante er, den Röthenbach zur Gewinnung von Wasserkraft fur gewerbl. Zwecke in die Stadt zu leiten. Im Dez. 1425 und Jan. 1426 erhielt er Zahlungen vom Rat für seine Vorschläge für eine neue (Wasser)Röhrenleitung. Im Herbst 1426 war er erneut in Nürnberg und gab Anweisungen zur Anfertigung von Kriegsmaschinen
377 (Pleiden). Vor dem Hintergrund der Hussitenkriege ersuchte Nürnberg auch 1427-30 um seine Hilfe, für Februar 1430 ist seine Anwesenheit in Nürnberg belegt. 1425/36 war Felber auch als Werkmeister in Nördlingen tätig. Zusammen mit dem Ulmer Kirchenmeister Hans Kun leitete er 1425/26 den Bau des Nördlinger Kürschnerhauses; 1427 lieferte er zusammen mit Kun die Pläne zum Bau der Georgskirche in Nördlingen. 1429 erbat Kaiser Sigismund in Preßburg seine Hilfe, wo er sich möglicherweise einige Monate aufhielt. 1433 erfolgte ein Ruf nach Augsburg, wo er einen Wasserturm und neue Wasserleitungen errichtete. Bis Ende Mai 1439 leitete er den Bau der Georgskirche in Nördlingen, in seiner Abwesenheit wurde er durch Konrad -»Heinzelmann vertreten. Lit.: NDB; AKL; Thieme-Becker; Nagler, KL; Baader, 1860/62, S. 8; Gümbel 34, 1911, S. 232-254. Feiberthan (Feiberthann), Engelbrecht, Kupferstecher, Photograph, oo Katharina Nanette Maria Sprecher ( t 13.12.1858), Kinder. 1855 wohnte er in S. 893 (Obstgasse 7), 1858 in S. 28 (Winklerstraße 2), 1870 Kirchenweg 16. 1876 war er Besitzer des Anwesens Johannisstraße 45, dort bis 1898 nachweisbar. Lit.: Sichling, 1870. Ausst.: 1874/1. Felbinger, Cunz, Plattner, oo 29.9.1539 Witwe Elsbeth Schmid. Mit Rv. vom 14.11.1539 wurde ihm das Bürgerrecht zugesagt. 1540 in den Grundverbriefungsbüchern genannt. Lit.: Hampe, Rv. Felbinger, Hans, Rotschmied, wurde 1614 Meister. Lit.: Lockner Nr. 598. Felbinger, Johann, Rotschmied, Ringmacher, wurde am 26.9.1737 in die Meisterliste eingetragen. Lit.: Lockner Nr. 1329. Felbinger, Johann Albrecht, Rotschmied, t 5. 8. 1819 Nürnberg, im Heilig-Geist-Spital. oo Anna Barbara Listinger (* Altdorf), Kinder. Am 13.6.1775 wurde er in die Meisterliste eingetragen. Lit.: Lockner Nr. 1571. Felbinger, Martin, Spiegeltafelmacher, um 1581 nachweisbar. Lit.: Hampe, 1919. Feld s. Felt Felder, Johanna, Zinnmalerin, f 4. 9. 1854 Nürnberg. Felder, Joseph Anton (Bildschnitzer) s. Velder, Joseph Anton Feldgeschrei (Feldschreiber), Hans Christoph, Meistersinger, Bortenmachergeselle, * Fellach, hielt sich als Wandergeselle von September 1627 bis April 1630 in Nürnberg auf. Von 1628-30 nahm er an einigen Singschulen teil. Lit.: Stahl, 1982. Feldkirchner, Hans, Maler, * 11. 11. 1906 - t 12. 11. 1980 Nürnberg. Besuch der Berufsoberschule Nürnberg, jedoch weitgehend Autodidakt. Als Maler und Graphiker 1948-63 nachweisbar. 1955 wohnte er Sudetendeutsche Straße 36, 1962 Beckschlagergasse 5. Mitglied der Künstlerklause, der Nürnberger Künstlergenossenschaft und im BBK. MuS: NÜRNBERG, MStN: ein Gemälde; Deckfarbenmalereien; Aquarelle. Ausst.: 1948/1; 1949/1; 1950/4; 1951/5; 1952/1, - / 7 ; 1953/3,-/12; 1954/11; 1 9 5 5 / 1 , - / 9 , - / 1 0 ; 1956/1,-/6; 1957/12, 1958/12; 1959/14; 1960/2, - / 2 0 ; 1961/9, - / 1 0 ; 1962/18, - / 2 0 ; 1963/1; 1964/12; 1965/1, - / 1 6 ; 1966/1; 1970/1; 1972/1, - / 2 , - / 1 5 ; 1973/1; 1975/2; 1976/2; 1978/2,-/13; 1979/3; 1980/1; 1981/11.
Fellenbaum Feldwachs, Jacob, Goldschmied, * Königsberg/ Ostpreußen, mit Rv. vom 9.2.1616 wurde ihm das Bürgerrecht nach bestandener Meisterprüfung zugesagt. Lit.: Hampe, Rv. II, 2731, 1748. Fell (Veil, Feel, Fehl), Heinrich, gen. Buchner, Buechner, Puechner, Zinngießer, * Nürnberg - f Januar 1594 Nürnberg, Grab Nr. 64 auf dem Rochusfriedhof, Epitaph dat. 1582, noch vorhanden. Sohn des -»Jörg d. Ä. oo Barbara (f 1547). 1542/43 arbeitete er seine Meisterstücke bei Hans -»Sibmacher und wurde am 19.5.1544 in das Meisterbuch der Stadt eingetragen. 1553-56 und 1564-67 Geschworener. 1547 wohnte er in der Breiten Gasse. 1584 war er Besitzer des väterlichen Hauses Hintere Ledergasse 2. Lit.: Hintze, Nr. 81; Burger, 1972 Nr. 3679; Zahn, DI-N Nr. 1503; KDM Nürnberg, 1977; Kohn, N H b Lorenz. Fell (Fehl, Feell), Jörg d. Ä., gen. Puchner, Zinngießer, t Mai/Juni 1540 Nürnberg, oo I) um 1500 Anna, Witwe des Lorenz -»Buchner, Zinngießer; II) vor 9.7.1516 Kunigunde, Tochter des Marx -»Steinmetz, Zinngießer. 1500 wurde er in das Meisterbuch der Stadt eingetragen; er mußte als erster Zinngießer Meisterstücke machen. Aus einem Eintrag in den Schuldverbriefungsbüchern vom 30.1.1516 geht hervor, daß seine Frau Anna die Witwe des Lorenz -»Buchner war. Sie muß in dieser Zeit gestorben sein, da bereits am 9.7.1516 Fells zweite Frau Kunigunde ihrer Mutter 100 fl. erhaltenes Heiratsgut quittierte. 1527 lieferte Fell für 48 fl. Zinn an Klaus Keller (Kellner) in Rothenburg/Tauber. Durch seine erste Eheschließung wurde er Besitzer des Hauses Hintere Ledergasse 2, wo er bis zu seinem Tod wohnte. Von seinem Ehevorgänger erhielt Fell den Übernamen Puchner. Lit.: Hintze, Nr. 25; Burger, 1972 Nr. 2165; Schnurrer, 1981; Kohn, N H b Lorenz. Fell (Feel), Jörg d. J. Zinngießer, * Nürnberg, Sohn eines Meisters, oo 10.2.1539 Catharina Groß. Seine Meisterstücke arbeitete er bei Lorenz -»Gruner III. und wurde 1539 Meister. 1543 zog er nach Göttingen; am 10.3.1548 gab er das Nürnberger Bürgerrecht auf. Lit.: Hintze, Nr. 75; Schornbaum, 1949 Nr. 1079. Fell, Sebastian, Zinngießer, * Nürnberg - t Anfang September 1599 Nürnberg. Sohn eines Meisters, oo 1588 N. N. Seine Meisterstücke arbeitete er 1582 bei Endres -»Pultz und wurde 1588 Meister. Lit.: Hintze, Nr. 169. Fell, Simon, Meistersinger, sang 1559 an einer Zeche. Lit.: Stahl, 1982. Fella, Georg (Orgelbauer, 1530) s. Volland, Georg Fella (Föllein), Lucas, Röhrenmeister, oo I) Magdalena Thum; II) Barbara. 1578 erwarb er um 200 fl. das Anwesen Schildgasse 29, das seine Witwe 1585 tur 160 fl. verkaufte. Lit.: Kohn, NHb Sebald. Fella (Vellein), Sebald, Röhrenmeister, f April 1568 Nürnberg. Am 27.7.1563 wurde er als Vormund der Kinder des Orgelbauers Georg -»Volland erwähnt. Lt. Feuerschauprotokoll von 1561 wohnte er in der Stöpselgasse, dabei als „Brunnen-Röhrenmeister" bezeichnet. Zum Schluß war er in der Oberen Schmiedgasse ansässig. Lit.: Burger, 1972 Nr. 8903. Fellenbaum (Fellnpaum), Marx, Kartenmaler, oo 28.3.1525 Helena Schlegerin. 1525 war er drei Tage im Lochgefangnis, wofür der Gefängnishüter 36 Pfennig für Verpflegung erhielt. Am 29.8.1526 wurde
Fellenbaum er Bürger. Wegen Schulden beim Kartenmaler Endres -»Müllner kam er erneut ins Loch, aus dem er nach Zahlung der Schulden am 30.7.1535 entlassen wurde. Am 14. März 1536 mußte ihm der Kartenmaler Hans -»Hamer 5 fl. fur eine ihm zugefugte Verletzung bezahlen. Am 29.7.1536 gab er sein Bürgerrecht auf. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Hampe, Rv.; Gümbel, 1907, S. 29; Schornbaum, 1949 Nr. 3431. Fellenbaum (Fellnpaum), Simon, Kartenmaler, wurde am 16.7.1524 Bürger und zahlte 4 fl. Er war möglicherweise identisch mit Simon Kartenmacher von Ansbach, der am 28.1.1528 Elisabeth Schnell heiratete. Lit.: Thieme-Becker; Gümbel, 1907, S. 29; Hampe, Rv.; Schornbaum, 1949 Nr. 4254. Feller (Feyler), Hans, Organist. Zunächst Vertreter, ab 1517 Nachfolger von Hans ->Seber als Organist an St. Lorenz. Die Tätigkeit endete vermutlich 1525, da mit Einfuhrung der Reformation und aufgrund des orgelfeindlichen Andreas -»Oslander zunächst kein festangestellter Organist an St. Lorenz tätig war. 1515 kaufte er um 77 fl. rh. das Eckhaus Brunnengasse 37, das mit 3 fl. Eigenzins (60 fl. Hypothek) belastet war. Lit.: Harrassowitz, 1987; Kohn, N H b Lorenz. Fellner, Ferdinand (Ferdinand August Michael), Zeichner, Historienmaler, * 12. 5. 1799 Frankfurt/ Main - t 14. 9. 1859 Stuttgart. Bereits während der Schulzeit erhielt er Unterricht beim Maler und Kupferstecher Hans Müller. 1817-20 Jurastudium in Heidelberg, 1820-24 in Göttingen, daneben autodidaktische Ausbildung als Maler. Nach der Promotion zum Dr. jur. kurze Zeit als Advokat in seiner Heimatstadt tätig. 1825 dreijähriges Stipendium des Städelschen KunstInstituts bei Peter -»Cornelius in München. 1828 war er anläßlich der Dürer-Feiem in Nürnberg und schuf verschiedene Entwürfe und zwei Transparentgemälde'. „Albrecht Dürer d. Ä. bringt seinen Sohn zu Michael Wolgemut in die Malerlehre" und „Dürer im Sturm auf der Scheide". Seit 1831 in Stuttgart tätig. Lit.: AKL; Thieme-Becker; M. Kaufmann: Ferdinand Fellner, sein Leben und sein Werk, Diss. Frankfurt/Main 1925, mit WV.; Mende, in: GNM A, S. 177-209; V. Schauz: Ferdinand Fellner (1799-1859), Diss. Stuttgart 1976; Ders. in: MVGN 64, 1977. Ausst.: 1971/8 Nr. 18a, e, 19a, e, 20,21a, e, 22. Fellner, Georg Nikolaus, Kunstmaler, Zeichenlehrer, * um 1815 Nürnberg - f 4. 2. 1849 Nürnberg. Sohn des Adam, Gastwirt, oo 2.8.1840 Kunigunda Barbara Margaretha Philippina (* um 1815), Tochter des Privatiers Wolfgang Sartorius, mehrere Kinder. 1843 wohnte er in S. 70 (Winklerstraße 19/21) und zum Schluß in S. 1200 (Binsengasse 9). Seine Witwe wohnte 1870 in der Rosengasse 16. Lit.: StadtAN C 21/11. Ausst.: 1842/1. Fellner, Hans, Rechenpfennigschlager, f 20. 12. 1565 Nürnberg. 1554 Meister. Zuletzt wohnte er in der Oberen Wörthstraße. Lit.: C. F. Gebert, in: MBNG, 1917. Felmayer, Andreas, Zirkelschmied, wurde am 20.3. 1736 in die Meisterliste eingetragen. Felsberger (Feldsperger), Georg (Jörg), Panzerhemdenmacher. 1424-38 gehörte ihm vermutlich das Haus Am Ölberg 9. Lit.: Mulzer, in AB 1980, S. 69. Felsberger Sebald Panzermacher, oo Wöhrd b. Nbg. 8.9.1528 Elisbeth Baier (Payer).
378 Felsecker, Adam Jonathan, Buchdrucker, Buchhändler, Verleger, * 9. get. 10. 4. 1683 Nürnberg t 10. begr. 13. 5. 1729 Nürnberg. Sohn des -»Johann Jonathan, oo 12.7.1711 Susanna Magdalena (* 1673 t 1743?), Tochter des Bartholomäus Lenderich, Notar in Altdorf. 1710 übernahm er die Leitung der väterlichen Firma, die bis 1713 und der Bezeichnung „Johann Jonathans Felseckers Erben" weiterlief. Walter Zimmermann schrieb 1930 in seiner „Entwicklungsgeschichte des Friedens- und Kriegskuriers": „Er (Adam Jonathan) hat das Unternehmen ungetreuen Verwaltern entrissen". 1713-29 war er als Buchdrukker, 1715-29 als Buchfiihrer im Ämterbüchlein eingetragen. 1713, 1718 und 1724 Vorgeher; 1726-29 Genannter. 1715 veröffentlichte er einen Katalog der Buchhandlung, welcher auf 120 Seiten über 2400 Titel vorwiegend wissenschaftlicher Werke verzeichnete. 1728 brachte er die deutsche Erstausgabe von Daniel Defoes „Robinson Crusoe" heraus. Panzer verzeichnete sein Portrait. Ab 1730 führte seine Witwe zusammen mit Johann Jacob -»Bauer Druckerei und Handlung weiter. Zu einem nicht bekannten Zeitpunkt übernahmen die Söhne -»Paul Jonathan d. Ä. und -»Carl die Firma, die unter der Bezeichnung A. J. Felseckers Erben weiterlief. Ab 1766 firmierte die Firma Carl -»Felsecker. MuS: NÜRNBERG, StadtB. Lit.: Roth, 1802; Sporhan-Krempel/Wohnhaas, 1973; Jakob Konrad: 333 Jahre Felsecker Sebald, Nürnberg 1990; Grieb, Buchgewerbe 2003. Felsecker, Carl d. Ä., Buchhändler, * 1719 Nürnberg - t 1767 Nürnberg. Sohn des -»Adam Jonathan; Bruder des -»Paul Jonathan d. Ä. Seit 1745 erfolgte eine allmähliche Aufteilung der väterlichen Firma. Paul Jonathan führte die Druckerei und den Buchverlag unter seinem Namen weiter. Carl übernahm den Buchhandel und führte ihn unter der Bezeichnung Adam Jonathans sei. Erben weiter; auch verlegte er Bücher. Der Schwerpunkt der Zweiglinie war jedoch die wöchentlich erscheinende Zeitung „Frage- und Anzeige-Nachrichten", die erstmals am 2.1.1748 erschien. Die Verteilung erfolgte bis 1763 als Beilage mit dem Friedens- und Kriegs-Kurier, dann erfolgte eine endgültige Trennung. Panzer verzeichnete sein Portrait. Der Sohn Carl d. J. führte die Firma weiter. MuS: NÜRNBERG, StadtB. Lit.: Jakob Konrad: 333 Jahre Felsecker Sebald, Nürnberg 1990; Grieb, Buchgewerbe 2003. Felsecker, Carl d. J., Buchdrucker, Buchhändler, Verleger, * 1752 Nürnberg - f 1808/09 Nürnberg. Sohn des -»Carl d. Ä. oo Dorothea Rosina Söldel (Soeltel, * um 1765 - t 12.3.1831). 1766-1803 wurde Carl d. J. anstelle von Adam Jonathan Felseckers sei. Erben in das Ämterbüchlein eingetragen. Ab 1767 lautete die Firmenbezeichnung im Ämterbüchlein Carl Felseckers Erben, bezogen auf -»Carl d. Ä. Der Sohn führte die „Frage- und Anzeige-Nachrichten" weiter, den Titel änderte er 1796 in „Nürnbergische Frageund Anzeigenachrichten". Inhalt und Aufmachung blieben seit 1748 unverändert, es war weiterhin ein reines Anzeigenblatt und erschien bis 1806. Auf behördliche Anordnung wurde das Blatt dann in „Intelligenzblatt" umbenannt, diente fortan auch behördlichen Bekanntmachungen und bekam somit einen offiziösen Charakter, womit auch die darin
379 veröffentlichten Anzeigen eine größere Beachtung fanden. Die Erscheinungsweise erhöhte sich auf dreimal wöchentlich. 1806 erhielt die Firma das Druckprivileg auf 10 Jahre. Der Jahresumfang des Blattes erhöhte sich von 412 Seiten im Jahre 1800 auf 1054 Seiten 1808, auf 1382 Seiten 1820, auf 3186 Seiten im Jahre 1838 und auf 2336 Seiten 1850. Der Anteil der amtlichen Anzeigen stieg von 22% im Jahre 1800 auf 47% im Jahre 1850. Im Vertrag vom 20.12.1808 wurde festgelegt, daß von der MittwochAusgabe 500 Freiexemplare dem Magistrat zu übergeben waren, die Pflichtabgabe an die Polizeikasse betrug 1808-11 rund 1000 fl. im Jahr. Am 17.7.1816 erhielt die Witwe Dorothea Rosina Felsecker die Erneuerung des Privilegs zum Druck des Nürnberger Intelligenzblattes auf weitere 10 Jahre, unter den früheren Bedingungen von jährlich 250 fl. und 105 Freiexemplaren. Die Geschäftsräume befanden sich am Kälbermarkt (Teil des Hauptmarktes bei der Rathausgasse). MuS: N Ü R N B E R G , StadtB. Lit.: Jakob Konrad: 333 Jahre Felsecker Sebald, Nürnberg 1990; Grieb, Buchgewerbe 2003. Felsecker, Eberhard s. Felsecker, Wolff Eberhard. Felsecker, Johann Jonathan, Buch- und Musikdrucker, Buchhändler, Verleger, * 10. get. 11. 3. 1655 Nürnberg - f 25. begr. 29. 5. 1693 Nürnberg. Sohn des -.Wolf Eberhard, oo Frankfurt/Main 8.5.1682 Elisabeth, Tochter des Hermann von Reineck, Handelsmann in Frankfurt, mind, ein Sohn. Ausbildung wohl in der väterlichen Druckerei. Nach dem Tod seines Vaters übernahm er Druckerei und Verlag. 1682-92 war er als Buchdrucker, 1685-92 als Buchführer im Ämterbüchlein eingetragen. 1685 Vorgeher, 1686 abgesetzt. Zunächst führte er das Unternehmen im Stil seines Vaters weiter. Der „Teutsche Kriegs-Curier", der zweimal wöchentlich erschien, wurde ab 22.12. 1682 in „Teutscher Friedens- und Kriegs-Curier" umbenannt, der nun täglich erschien. Daneben scheint er das „schöne Leben" geliebt zu haben. 1681 erhielt er eine erste Haftstrafe von acht Tagen wegen Trunkenheit. 1686 beschwerte sich seine Frau über sein ruchloses und verschwenderisches Leben, worauf er 1686 und 1691 je einige Monate eingesperrt wurde. Er mußte sich verpflichten, sich in Zukunft des Spielens zu enthalten und die Frankfurter und Leipziger Messen nicht mehr zu besuchen. Panzer verzeichnete sein Portrait. Die Druckerei wurde bis 1712, der Buchhandel bis 1714 unter Johann Jonathans Felseckers Erben weitergeführt. Maßgebend war seine Witwe Elisabeth. 1685 begann sie mit einer neuen Gesamtausgabe der Werke von Grimmelshausen, die 1695 abgeschlossen wurde. 1697 ließ Johann Philipp -»Krieger seinen „Musikalischer Seelefrieden", eine Vertonung deutscher und lateinischer Psalmen, bei Felsecker drucken und verlegen. Trotz Schwierigkeiten gelang es der Witwe auch, das Zeitungsprivileg weiter zu erhalten. Lediglich den einträglichen Kalenderdruck mußte sie 1701 an die Familie Endter abtreten. Seine Witwe heiratete Ende 1693 den Advokaten Christoph Nicolaus Eisen, um 1699 ging sie eine weitere Ehe mit Dr. jur. Georg Friedrich Schmidt ein. MuS: NÜRNBERG, StadtB. Lit.: Benzing, 1963; Sporhan-Krempel/Wohnhaas, 1973; Jakob Konrad: 333 Jahre Felsecker Sebald, Nürnberg 1990; Grieb, Buchgewerbe 2003.
Felsecker Felsecker, Johann Jonathan sei. Erben s. Felsecker, Carl und Johann Martin Carl Felsecker, Johann Martin Carl, Buchhändler, * 1787 Nürnberg - f 1854 Nürnberg. Sohn des -.Carl d. J. oo 4.2.1821 Margaretha (* Lauf um 1791), Tochter des Drahtziehers Friedrich Eckert. Er führte den väterlichen Buchverlag und den Verlag des Intelligenzblattes bis zu seinem Tod unter der alten Bezeichnung „Felseckers Erben" weiter. Über die in seiner Buchhandlung geführten Bücher brachte er 1815 einen Katalog heraus, in dem auf 120 Seiten fast 1400 Titel verzeichnet waren. Zu den Neuerscheinungen des Verlags zählte u.a. das „Nürnberger Kochbuch" von 1829. Die Handlung befand sich 1829 in S. 564a (Theresienstraße 28), das Intelligenzkontor in S. 883 (Rathausgasse 7). Panzer verzeichnete sein Portrait. Nach seinem Tod leitete der Schwager W. Drexel das Intelligenzblatt. Nach dessen frühem Tod 1856 übernahm Th. Bardel die Firma. 1870 beschloß der Magistrat, den Vertrag mit den „Felsecker Erben" fur das Intelligenzblatt nicht mehr zu verlängern. 1873 einigten sich die Erben, das Intelligenzblatt zum Jahresende einzustellen. MuS: N Ü R N B E R G , StadtB. Lit.: Jakob Konrad: 333 Jahre Felsecker Sebald, Nürnberg 1990. Felsecker, Paul Jonathan d. Ä., Buchdrucker, Verleger, * 8. 10. 1716 Nürnberg - t 5. 3. 1772 Nürnberg. Sohn des -»Adam Jonathan, oo 5.2.1737 Catharina Barbara (* 1710 - f 1788), Tochter des Johann Ernst -»Adelbulner, Buchdrucker. 1734-70 war er als Buchdrucker und Buchführer im Ämterbüchlein eingetragen, 1738-39 und 1744 Vorgeher. 1740 brachte Felsecker einen „Catalogus universalis" heraus, der auf 400 Seiten über 4.000 Titel vorwiegend wissenschaftlicher Werke enthielt. Der Katalog erschien noch mit der tatkräftigen Unterstützung seines Stiefvaters Johann Jacob -»Bauer, der bis 1745 bei Felsecker arbeitete, bis er seine eigene Buchhandlung gründete. Ab 1745 führten dann die beiden Brüder Paul Jonathan und -»Carl die Firma allein weiter. Allmählich trennten sich die Arbeitsbereiche. Paul Jonathan gab weiterhin den „Friedens- und Kriegs-Kurier" heraus und führte die Druckerei und den Buchverlag weiter. 1772-75 war seine Witwe im Ämterbüchlein eingetragen, doch wurde die Firma bereits vom gleichnamigen Sohn geführt. MuS: N Ü R N B E R G , StadtB. Lit.: Jakob Konrad: 333 Jahre Felsecker Sebald, Nürnberg 1990; Grieb, Buchgewerbe 2003. Ausst.: 1984/4. Felsecker, Paul Jonathan d. J., Buchdrucker, Verlagsbuchhändler, * 5. 2. 1742 Nürnberg - f 5. 8. 1808 Nürnberg. Sohn des -»Paul Jonathan d. Ä. oo 3.6.1782 Margaretha Salome Elmer (* 1754 - f 1839). Die Ausbildung erfolgte wohl im väterlichen Betrieb. 1775-1806 war er als Buchdrucker im Ämterbüchlein eingetragen, ab 1806 wurden keine Ämterbüchlein mehr geführt. 1785-86 Vorgeher. Er führte die Firma im väterlichen Stil weiter, wobei der „Friedens- und Kriegs-Kurier" weiterhin ein wesentliches Standbein war. 1804 wurde das kaiserliche Privileg letztmalig verlängert, bevor Nürnberg 1806 zu Bayern kam. König Maximilian I. Joseph bestätigte das Zeitungsprivileg, der Titel änderte sich nun in „Nürnbergischer Friedens- und Kriegskurier". 1780-83 gab Felsecker eine wöchentliche „Kinderzeitung" heraus. Auch weitete er das Verlagsprogramm aus. Eine besondere
Felsecker Leistung war die zweibändige Ausgabe des „Nürnbergischen Miinz-Cabinets", 1780 und 1783. Die Firma befand sich im Anwesen Burgstraße 14, das Wolf Eberhard -»Felsecker 1661 erworben hatte. Seine Tochter Sibylla Margaretha heiratete am 3.3.1804 Christoph Adam -»Sebald, dadurch kam die Druckerei später in den Besitz der Familie -»Sebald. MuS: NÜRNBERG, StadtB: 58 Titel. Lit.: Jakob Konrad: 333 Jahre Felsecker Sebald, Nürnberg 1990; Grieb, Buchgewerbe 2003. Ausst.: 1984/4. Felsecker, Wolff Eberhard, Buchdrucker, Buchhändler, Verleger, * 8. / 18. 1. 1626 (jul./greg. Kai.) Bamberg - t 6. begr. 11. 10. 1680 Nürnberg. Sohn des Michael, fürstl. Hofriemer (Sattler), oo I) Wöhrd b. Nbg. 16.8.1652 Susanna Maria, Tochter des Benedict Saeviolus; eine Sohn, eine Tochter; 11) Maria Felicitas. Kam 1651 als Geselle nach Nürnberg. 1655 war er Setzer bei -»Endter. Mit Rv. vom 17.10.1657 wurde ihm das Bürgerrecht zugesagt, dabei gab er ein Vermögen von 200 fl. an. 1658 gründete er eine Druckerei mit Verlag. 1658-80 erscheint er als Drucker im Ämterbüchlein, 1676-78 Vorgeher, 1676-80 Genannter. 1660 brachte er seinen ersten Kalender auf den Markt. Er druckte vorwiegend Gebets-, Gesangs- und Erbauungsbücher, sowie populärwissenschaftliche Werke und Einblattdrucke. Es wird vermutet, daß Felsecker 1663-67 die „Wöchentliche Ordinari Zeitungen" herausgab, ebenso 1667-73 die „Ordinari Postzeitung", die beide ohne Impressum erschienen. 1673 erhielt er vom Rat die Erlaubnis, den „Teutschen Kriegs-Curier" herauszugeben, dessen erste Nummer am 9.9.1673 erschien. Es war die zweite Zeitung in Bayern, welche zwei Mal wöchentlich mit je 4 Seiten erschien. 1675 erhielt er ein kaiserliches Druckprivileg fur seine Zeitung, das über viele Jahre immer wieder verlängert wurde. 1668 gab Felsecker den „Simplicissimus" von Grimmelshausen heraus, der bis 1672 in fünf Auflagen erschien. Auch die folgenden Werke von Grimmelshausen wurden bei Felsecker gedruckt. Am 20.5.1661 kaufte er um 950 fl. das Haus „Unter den Vesten" (Burgstraße 14), wo sich die Felseckersche Druckerei über 150 Jahre befand. Sein Begräbnis erfolgte als „Drei-Herren-Leiche", bei welcher drei Geistliche anwesend waren. Panzer verzeichnete sein Portrait in mehreren Varianten. Die Felseckerstraße wurde nach ihm benannt. Die Handlung wurde von seiner Witwe Maria Felicitas und den Erben weitergeführt, bis sie 1682 vom Sohn -»Johann Jonathan übernommen wurde. Werke: Neueingerichte Kinderlust, zum Lernen wohlgeziertes Figur- und Reimen-Büchlein, enthät 24 Nürnberger Trachtenabbildungen, Verz. s. C. G. Müller, 1791, S. 107. MuS: N Ü R N B E R G , StadtB: Druckwerke. Lit.: Roth, 1802; Benario, 1928; Walter Zimmermann: Entwicklungsgeschichte des Nürnberger „Friedens- und Kriegskurier" von seinen Anfangen bis zum Übergang an den „Fränkischen Kurier", Diss. Erlangen, Nürnberg 1930; Benzing, 1963; Wohnhaas, 1967; Sporhan-Krempel/Wohnhaas, 1973; Jakob Konrad: 333 Jahre Felsecker Sebald, Nürnberg 1990; Grieb, Buchgewerbe 2003; Kohn, N H b Sebald. Felsenstein, Simon, Zinngießer. 1886 gründeten Simon Felsenstein und Sigmund Mainzer eine Zinngießerei in der Adlerstraße 7. Zwei Jahre später wurde der Betrieb in die Obere Kanalstraße 9, im Jahre 1895
380 nach der Saldorfer Straße 10 und 1905 in die Saldorfer Straße 5 verlegt. Im Jahre 1900 beschäftigte die Firma etwa 30 Arbeiter und hatte 7-8 Drehbänke. Am 23.1.1904 meldete die Firma das Warenzeichen „NORICA ZINN" an, das alle Arten von Haushaltsgegenständen umfaßte. Am 20.10.1918 ging die Firma an den Bing-Konzem über. MuS: NÜRNBERG, GewM im GNM. Lit.: Pese, 1983. Ausst.: 1980/2. Felser, Johann, Elfenbeinschnitzer, * 1860 Nürnberg, wohnte 1906 Findelwiesenstraße 10. Felser, Michael, Zinngießer, t 1533 Nürnberg, an der Pest, oo 15./29.10.1525 Elisabeth, Witwe des Hans Alt, eine Tochter. 1526 wurde er in das Meisterbuch der Stadt eingetragen. 1532 lieferte er Zinngeschirr an Christoph II. -»Scheurl. Er wohnte hinter dem Barfüßerkloster, im Eckhaus Oberer Bergauer Platz/Ecke Pfarrgasse (später Teil des Anwesens Oberer Bergauer Platz 1), das seine Frau 1525 von den Miterben der Witwe des Zinngießers Marx -»Steinmetz erworben hatte. Sie heiratete in dritter Ehe den Zirkelschmied Hans -»Neidhard. Lit.: Hintze, Nr. 51; Heerwagen, 1908, S. 114; Burger, Ehebuch 1951 Nr. 213; Kohn, NHb Lorenz. Feit, Eberhard, Kompaß- und Instrumentenmacher, t Nürnberg, Grab Nr. 1179 auf dem Rochusfriedhof, Epitaph dat. 1600, noch vorhanden, oo 10.8.1629 Catharina, Tochter des Martin Haffner, Spitalmeister in Vilseck. Lit.: Werner, in: MVGN 53, 1965; Abeler, MdU, S. 179; KDM Nürnberg, 1977; Zahn, DI-N Nr. 2485; Gouk, 1988; Krauß, Exulanten 2006, S. 13. Felt (Pelt), Hans I., Kompaß- und Instrumentenmacher, t Nürnberg, Grab Nr. 294 auf dem Rochusfriedhof, Epitaph dat. 1577, noch vorhanden. 1564 Meister. Abeler erwähnt von ihn eine viereckige Klappsonnenuhr aus der Sammlung Drechsler in Aachen, dat. 1566. MuS: CHICAGO: Adlerplanetarium. LONDON, BM. Lit.: Gerlach-Boesch, 1896, Taf. 7,3; Werner, in: MVGN 53, 1965; Zahn, DI-N Nr. 1316 u. 1321; KDM Nürnberg, 1977; Abeler, MdU, S. 179; Gouk, 1988; Rochuskirchhof, 1989. Feit (Feld), Hans II., Kompaßmacher, Meistersinger, verfaßte zwischen 1618-27 fünf Lieder. Er wohnte beim Frauentor. MuS: DRESDEN, Sächsische Landesbibl. Lit.: Stahl, 1982. Feit, Johann, Rechenpfennigschlager, wurde am 8.4.1736 im Sterbeeintrag seiner Tochter Barbara im Totenbuch erwähnt. Lit.: C. F. Gebert, in: MBNG, 1917. Feit, Martin, Kompaß- und Instrumentenmacher, bis 1602 tätig. Lit.: Werner, in: MVGN 53, 1965; Gouk, 1988; Ableler, MdU, S. 179; Gouk, 1988. Feit, Wolf, Kompaß- und Instrumentenmacher, t 1682 Nürnberg. Lit.: Werner, in: MVGN 53, 1965; Gouk, 1988. Felth, Franz, Seidensticker, t Aug./Sept. 1549 Nürnberg, oo 13.10.1533 Margarethe Greffin (Graf?). Am 17.5.1530 trat er zusammen mit dem Schlosser Sebald -»Spengler als Bürge für den Kartätschenmacher Hans Wolf auf. Zum Schluß wohnte er in der Kotgasse (Brunnengasse). Lit.: Burger, Ehebuch 1951 Nr. 2135; Burger, 1972 Nr. 4033. Fembo, Georg Christoph Franz, Drucker, Verleger, Zeichner, Kunsthändler, * 1781 Vohenstrauß - 1 11.9. 1848 Nürnberg. Sohn des Johann Georg, Pfarrer in
381 Vohenstrauß. oo Susanna Maria Doetschmann (* Sulzbach um 1775 - t 2.5.1841). A m 8.10.1804 erhielt er das Nürnberger Bürgerrecht. Am 12.9.1804 erwarb er von Friedrich Albrecht -»Monath um 20.000 fl. und 500 fl. Leikauf die erste Hälfte einschl. Hausanteil des Verlags -»Homanns Erben, am 1.7.1813 von Georg Christoph -»Franz um 18.800 fl. die zweite Hälfte mit Hausanteil. Unter seiner Leitung erschienen 66 neue Landkarten, 42 davon hat F e m b o selbst gestochen. Unabhängig davon übernahm er 1805 von Johann Michael -»Schmidt die Kunsthandlung Christoph -tWeigel d. Ä., deren Geschäftsräume er nach L. 535 (Burgstraße 15, Fembohaus) verlegte. Die Firma nannte sich nunmehr „Kunst- und Landkartenhandlung Christoph Fembo, vormals H o m a n n s Erben". Über die Tätigkeit und die Geschäftsentwicklung siehe den Artikel -»Homanns Erben. Nach dem Erwerb des Hauses restaurierte F e m b o z u s a m m e n mit seinem Sohn in siebenmonatiger Arbeit das Deckengemälde mit Szenen aus den Metamorphosen des Ovid im dritten Obergeschoß. Der neue Inhaber führte die Firma 35 Jahre bis zu seinem Tod. Das Erbe ging auf den Sohn -»Christoph Melchior über. M u S : N Ü R N B E R G , MStN: Kupferstiche 1790-1829; Lit.: C. G. Müller, 1791; Reynst, 1962, S. 11; Stadtlexikon 2000. Ausst.: 1906/2; 1964/2; 1966/3; 2002/4, mit Biographie. Fembo, Christoph Melchior d. J., Kunst- und Landkartenhändler, * 1805 - f 26. 1. 1876 Nürnberg. Sohn des -»Christoph. 1848 übernahm er die väterliche Firma, die er sofort auflöste. 1850 wurde er als Privatier bezeichnet. 1851 erwarb Sigmund -»Bayerlein die Verlagsgerechtigkeit und wohl den gesamten Bestand der Kupferplatten. Die reichen Sammlungen an Büchern, Karten, Kupferstichen und Zeichnungen wurden am 31.5.1876 versteigert, das Fembohaus im Juni des selben Jahres. M u S : N Ü R N B E R G , M S t N : Kupferstiche, 1829. Lit.: Zink, 1980; M V G N s. Register. Ausst.: 1964/2; 2002/4. Waller Gebhardt Fengel s. Fenzel Fenitzer (Phenicer, Venitzer), Georg d. Ä., Meistersinger, Messerschmied, get. 11./17. 8. 1538 Nürnberg - begr. 19. 6. 1613 Nürnberg, Grab Nr. 51 auf dem Rochusfriedhof, z u s a m m e n mit seinem Halbbruder Wolf -»Stecher, Epitaph nicht erhalten. Sohn des Georg, Messerschmied, oo um 1560/63 A n n a (begr. 21.9.1564), das erste Kind wurde im Januar 1564 getauft. A m 3.4.1565 wurde er Meister. Im Juni 1564 wurde ihm erstmals erlaubt, eine Fechtschule zu halten, die Erlaubnis wurde bis 1574 fast jedes Jahr erneuert. Von 1575-85 ist er als Singer belegt, 1584 hielt er eine Singschule, seine Unterschrift unter der Schulordnung von 1583 wurde wieder gestrichen, vermutlich überwarf er sich 1585 mit der Meistersingergesellschaft. Zeitweise diente er der Stadt auch als Büchsenmeister. Er besaß ein Drittel eines Hauses in der Dörrersgasse; nachdem er 1565 die anderen zwei Drittel erworben hatte, verkaufte er das Haus im folgenden Jahr für 215 fl. Lit.: Stahl, 1982. Fenitzer, Georg d. J., Meistersinger, Messerschmied, get. 18. 9. 1569 Nürnberg - t nach Juni 1612 Nürnberg. Sohn des -»Georg d. Ä. oo I) 21.2.1591 Maria Maier aus Feldkirch/Schweiz; II) 25.6.1593 Katharina Nerreter. 1583-92, dann 1594, 1595 und von
Fenitzer 1600-12 nahm er an den Singschulen teil. Seit 1584 ist er als Schulhalter belegt, er unterzeichnete nachträglich die Schulordnung von 1583 mit „Jung-Fenitzer", der N a m e n s z u g wurde wieder gestrichen. Lit.: Stahl, 1982. Fenitzer (Fennitzer, Venitzer), Georg, Zeichner, Kupferstecher, get. 26. 6. 1646 N ü r n b e r g - begr. 2 1 . 1 . 1722 Nürnberg. Sohn des -»Hans II.; Bruder des -»Michael, oo 28.4.1669 Barbara (get. 20.1.1632 begr. 4.6.1723), Tochter des Michael Behagen, Tuchbereiter, drei Söhne, eine Tochter. Bei seiner Heirat 1669 wurde er als Silberdrahtzieher bezeichnet. 1676 wurde er als Kupferstecher im Ämterbüchlein verzeichnet, jedoch im selben Jahr wieder gestrichen. Panzer fuhrt sein Selbstportrait auf sowie etwa 260 Portraitstiche Nürnberger Bürger, teilw. G. F. m o n o grammiert, für die er die Vorlagen bis auf wenige A u s n a h m e n selbst fertigte. Er wohnte in der Hirscheigasse. M u S : N Ü R N B E R G , G N M ; - , M S t N . Lit.: A K L ; Thieme-Becker; C. G. Müller, 1791, S. 82, 157, 158, Forts. I, S. 37; Stahl, 1982. Fenitzer, Hans I., Meistersinger, Messerschmied, get. 19. 3. 1579 Nürnberg - begr. 15. 11. 1632 Nürnberg, Grab Nr. 405 auf d e m Rochusfriedhof, Epitaph dat. 1601, noch vorhanden. Sohn des -»Georg d. Ä., Bruder des -»Georg d. J. oo 1) 8.1.1599 Margarethe Baier; II) 9.2.1602 Margarethe Hillebrand. A b 1595 trat er regelmäßig an den Singschulen auf, von 160231 ist er als Schulhalter belegt, 1624 kaufte er sich mit 1 fl. in die Meistersingergesellschaft ein, 1629 w u r d e er gefreit. Im Januar 1629 unterzeichnete er mit anderen ein Gesuch an den Rat u m Spielerlaubnis einiger Komödien. Fünf Lieder und zwei Töne sind von ihm erhalten. Im Juli 1609 kaufte er um 450 fl. ein Haus a m Lorenzer Schießgraben, eine vorhandene Belastung von 400 fl. tilgte er im Juni 1613. Lit.: Stahl, 1982; K D M Nürnberg, 1977; Zahn, DI-N Nr. Nr. 2579, StadtAN, GSI 152. Fenitzer, Hans II., Meistersinger, Messerschmied, get. 3. 3. 1611 N ü r n b e r g - begr. 13. 10. 1688 Nürnberg. Vater des -»Georg und des -»Michael, beide Kupferstecher. € 2-3-1635 Barbara (get. 1.10.1604), Tochter des Hans Wolf, Fingerhüter, drei Söhne, drei Töchter. In den 1630er Jahren gibt es verschiedene Berufsangaben, einige Male erscheint er als Messerschmied, einige Male als Drahtzieher, auch als „Anzünder", seit 1655 als Stückwerker des Drahtzieherhandwerks. Seit 1634 stand er auch als Büchsenmeister in den Diensten der Stadt. Bereits 1623 mit zwölf Jahren bis 1648 trat er als Singer auf, von 1625-47 hielt er etliche Singschulen, 1635 unterschrieb er die neue Schulordnung. 1641 ist er auch als Schauspieler auf der Kirchweih in der Vorstadt Wöhrd belegt, Gesuche um Verlängerung und weitere Auftritte wurden unter A n d r o h u n g einer Strafe von 50 fl. abgelehnt. Panzer verzeichnete ein von seinem Sohn -»Georg gestochenes Portrait. Lit.: Thieme-Becker; Stahl, 1982. Fenitzer (Venitzer), Johann, Messerschmied, Sammler, Stifter, * 14. Begr. 15. 5. 1565 N ü r n b e r g - t 21. begr. 23. 11. 1629 Nürnberg, ehemals Grab Nr. 405 auf dem Rochusfriedhof, Epitaph dat. 1601, noch vorhanden. Ehemals zweites Grab Nr. 1855 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1601, noch vorhanden.
Fenitzer Sohn des Heinrich, Messerschmied, oo I) 29.12.1595 Dorothea (get. 23./29.1.1547 - begr. 6.2.1616), geb. Negelein, Witwe des Johann Hanauer; II) 1616 Anna (get. 28.12. 1565 - begr. 18.10.1632), geb. Grimm, Witwe des Georg -»Schultheiß, Bildhauer. Wurde 1588 Meister, bis 1595 als Stückwerker tätig. 1611-29 Genannter. Durch seine Tätigkeit als Verleger und auch durch seine zweite Heirat kam er zu einem großen Vermögen. 1615 stiftete er die Fenitzer-Bibliothek mit rund 15.000 Bänden an das Kapitel der Lorenzkirche, worüber 1736 von Johann Michael Weiß und 1776 von Leonhard Rinder, Schaffer bei St. Lorenz, je ein Katalog erstellt wurde. Von den Zinsen der Geldstiftung in Höhe von 10.600 fl. wurden nach seinem Tod weitere Bücher angeschafft sowie vier Stipendien für Theologie und Philosophie vergeben. Die Bibliothek befindet sich heute unversehrt im LkAN. Mit seinem Testament von 1620/23 stiftete er sechs Stipendien für Theologiestudenten mit einem Kapitalstock von 13.500 fl. und errichtete weitere Stiftungen, u.a. zur Unterstützung armer und alter Angehöriger des Messerschmiedehandwerks. 1617 erwarb er um 1700 fl. das Haus Plobenhofstraße 3, das seine Witwe Anna 1630 um 299 fl. verkaufte. Panzer verzeichnete sein Portrait in mehreren Varianten. Sein 1618 von Lorenz -»Strauch gemaltes Bildnis befindet sich im Besitz der MStN, ebenso das Bildnis seiner Frau Anna. Der Fenitzerplatz und die Fenitzerstraße wurden nach ihm benannt. MuS: NÜRNBERG, LkAN. Lit.: AKL; Gugel, Friedhöfe; Trechsel, 1735; J. M. Weis: Fenizer. Catalogus Bibliothecae Fenizerianae, ... Verzeichnis Der jenigen Bücher, welche in der Fenizerischen Bibliotheck befindlich, und in den Pfarrhof bey St. Lorenzen aufbehalten ... Nebst des Seel. Stiffters Lebens-Lauff, und Bildnis, Nürnberg 1736; Murr, 1801; Roth, 1802; Stadtlexikon 2000; Zahn, DI-N Nr. 2579 u. 3390; Kohn, NHb Sebald. Ausst.: 1970/7. Fenitzer (Fennitzer, Venitzer), Johann Philipp, Kupferstecher und Silberdrahtzieher, * 24. 2. 1669 Nürnberg - begr. 30. 11. 1741 Nürnberg. Sohn des -»Peter Paul, Silberdrahtzieher, oo 13.11.1699 Elisabeth (get. 7.3.1673 - begr. 16.11.1752), Tochter des Georg Klef, ehemals Wirt, später Tuchmacher, drei Söhne, zwei Töchter. Panzer verzeichnete sechs Portraitstiche Nürnberger Bürger mit seiner Signatur. Lit.: AKL; Thieme-Becker. Fenitzer (Feniczer, Venizer), Martin, Kürschner, Stifter, t 1403 Nürnberg, oo Katharina. 1397/98 Genannter und Ratsherr. Seine Witwe stiftete dem Dominikanerkloster einen größeren Geldbetrag, von dem eine aufwendige Handschrift „Sermones de sanctis I." des Jacobus von Voragine in gekauft wurde, die mit illuminierten Initialen ausgestattet ist. Das Ehepaar ist im Anniversar des Dominikanerklosters aufgeführt. Lit.: Roth, 1802. Ausst.: 1987/4, S. 23, Abb. 13. Fenitzer (Fennitzer, Venitzer), Michael, Kupferstecher, auch Drucker, get. 29. 8. 1641 Nürnberg - 25. 2. 1702 im RTB eingetragen, Wittenberg. Sohn des -»Hans II., Messerschmied; Bruder des -»Georg, oo 19.2.1667 Magdalena Katharina (* 3.6.1647), Tochter des Matthäus -»Götsch, Schreib- und Rechenmeister, vier Söhne, drei Töchter. 1676 war er im Ämterbüchlein verzeichnet, 1677 wieder gestrichen. Panzer verzeichnete sein Portrait in mehreren Varianten sowie
382 über 80 Portraitstiche Nürnberger Bürger mit seiner Signatur, einschl. der mit M. F. monogrammierten Stiche, die ihm zugerechnet werden. Die Vorlagen zu den Portraitstichen fertigte er in den meisten Fällen selbst. MuS: NÜRNBERG, GNM; - , MStN. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Nagler, KL; Sporhan-Krempel/ Wohnhaas, 1973. Fenk, Nikolaus Lorenz, Kupferstecher, * um 1809 - t 18. 5. 1844 Nürnberg. Sohn des Johann Andreas, Schneidermeister. Er wohnte in L. 661 (Lorenzerstraße 19). Fenners, Theodor Hugo, Maler, * 20. 1. 1877 St. Hubert/Niederrhein - t 21. 9. 1956 Nürnberg. Studium an den Akademien in Düsseldorf, Krefeld und Berlin. Studienreisen nach Frankreich, England, Holland und Belgien. Seit 1909 freischaffender Künstler in Essen, bis 1944 im Rheinland, Kriegsverlust des Ateliers und des Frühwerks. Umzug nach Nürnberg, 1945 erneut ausgebombt und Übersiedlung in die Nähe von Bamberg. Ab 1946 in Nürnberg ansässig. 1952 wohnte er in Nürnberg, Sulzbacher Straße 41. 1947 Gründungsmitglied der Künstlergruppe „Der Kreis". Sein von Rudolf -»Hinderer gemaltes Portrait befindet sich im Besitz der MStN. MuS: NÜRNBERG, MStN: 5 Gemälde. Lit.: AKL; Vollmer; Lohrey, 1989, S. 40; Der Kreis, 1997. Ausst.: 1946/1, -72; 1947/1, -73, -/4; 1948/1,-/5; 1949/1,-/2; 1950/1,-/3; 1 9 5 1 / 1 , - / 2 , - / 4 ; 1952/1, -72, - / 3 ; 1953/1, -72, -73, -77, -78, -711; 1954/1, -72, -710; 1955/1, -73, -712; 1956/1, - / 2 , -75; 1957/4; 1957/7 EA; 1958/2, -75; 1960/5; 1961/23; 1963/6,-/7; 1977/2; 1989/2; 1997/2. Fensmann, Joachim, Goldschmied, Silberarbeiter, * Lübeck - t kurz vor dem 8 . 7 . 1 6 6 2 Erfurt. Sohn des Joachim, Mühlenverwalter und Ratsherr in Lübeck, oo Nürnberg 23.9.1657 Maria Magdalena, Tochter des Philipp -»Plapert; Goldschmied. Am 13.2.1656 bestand er die Meisterprüfung, in Nürnberg. Lit.: Stockbauer, 1893; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 223. Fentzel (Fenzel, Fenzl), Gregorius, Kupferstecher, wahrscheinlich in Nürnberg um 1650 fur den Verlag von Paul -»Fürst tätig. Sein Werk umfaßt Allegorien christlicher und weltlicher Thematik, z.T. Kopien nach Martin de Vos und Johann und Raphael Sadeler. Er stach auch Schlachtenszenen und Bildnisse. Er signierte mit vollem Namenszug oder mit Monogramm G F. MuS: NÜRNBERG, MStN. Lit.: AKL; ThiemeBecker; Nagler, Monogr. II, 7; Hampe, in: GNM M 1914/15, S. 70. Fentzel, Lorenz, Goldschmied, f 1547 Ulm. Am 20.3.1538 gab er sein Bürgerrecht auf und zahlte 11 fl. Nachsteuer. Er ging nach Ulm, wo er im selben Jahr Meister wurde. Vermutlich war er der Sohn eines gleichnamigen Vaters, der 1520 Genannter wurde. Dieser führte eine Hausmarke, die der Meistermarke sehr ähnlich sieht, die Lorenz Fenzel in Ulm führte. Lit.: Archiv zur Nbger. GSK im GNM. Fenzel, Johann, Rotschmied, * um 1802 Eschenbach - t 25. 11. 1847 Nürnberg. Sohn des Paulus, oo 22.6.1836 Barbara (* Offenhausen um 1808 - t 29.3. 1855), Tochter des Christoph Merz, Schullehrer. 1836 Meister. Er war Besitzer des Hauses S. 1405b (Manggasse 8), wo 1850 seine Witwe wohnte. Lit.: Lockner Nr. 1966.
383 Fenzel (Fengel, Fentzel), Johann Christoph, Zinngießer, * 1736 Nürnberg - f 22. begr. 26. 3. 1793 Nürnberg. Sohn des -»Johann Jacob, oo I) 26.8.1760 N. N.; II?) Rosina Julia Louisa Karolina ( t 15.2.1824). Er arbeitete seine Meisterstücke bei Christoph Wilhelm -»Schindler und wurde am 29.6.1760 Meister und am 1.7. in die Meisterliste eingetragen. 1774-77 und 178386 Geschworener, 1788-93 Genannter, dabei als „Fengel" bezeichnet. 1767 kaufte er für 120 fl. das Anwesen Obere Schmiedgasse 42/Am Ölberg 29, das mit einer Hypothek von 200 fl. belastet war. 1789 war er auch Besitzer des Hauses Waaggasse 9, wo seine Witwe bis zu ihrem Tod wohnte. Lit.: Hintze, Nr. 426; Roth, 1802; Kohn, N H b Sebald. Fenzel (Fentzel, Fengel), Johann Jacob, Zinngießer, * 4. 6. 1704 Nürnberg - t 23. 10. 1771 Nürnberg. Sohn des Johann, Brauknecht, oo 11.5.1734 Ν. N. 1719-23 Lehre bei Jonas -»Steinmetz. Seine Meisterstücke arbeitete er bei Georg -»Suff d. J. und wurde am 13.4.1734 in die Meisterliste eingetragen. 1751-55 Geschworener. Lit.: Hintze, Nr. 405 mit Abb. Mz.; Fenzel, Paulus, Goldschmied, Gold- und Silberarbeiter, get. 29. 4. 1671 Nürnberg - begr. 4. 10. 1737 Nürnberg. Sohn des Konrad, Wirt und Weinschenk, oo 3.12.1698 Anna Katharina (begr. 29.7.1735), Witwe des Stefan Spörl, Wirt und Garkoch. 1685-90 Lehre bei Wolfgang -»Schultheiß. 1696 und 1697 kam er als Geselle mehrfach mit der Obrigkeit in Konflikt, weil er sich angemaßt haben soll, Gesinde zu halten und einen Gold- und Silberhandel zu betreiben. Dies sollte unterbunden werden, bis er die Meisterprüfung abgelegt hatte, außerdem hatte er 10 fl. Strafe zu zahlen. Ferner wurde er der Alchimie verdächtigt und auf ein entsprechendes, vom Rathaus aus bekanntgegebenes Edikt verwiesen mit der darin angedrohten Strafe. Schließlich war er in eine Schlägerei mit dem Gesellen Hans Peter Büttling aus Roermond verwickelt. Zur Meisterprüfung wurde er erst nach einem Bittgesuch auf „oberherrlichen" Befehl zugelassen. Am 10.11. 1698 bestand er die Prüfung und wurde am 18.1.1699 als Meister vereidigt. 1714-18 Geschworener. Seit 1711 führte er jahrzehntelange Prozesse in Bau- und Erbschaftsangelegenheiten, u.a. gegen seinen Bruder Matthäus, Wirt zum Goldenen Lamm in der Oberen Schmiedgasse 14, und die Stadt Nürnberg, die den städtischen Verwaltungsapparat in damals einzigartigem Ausmaß belasteten und schließlich durch das Reichskammergericht in Wetzlar entschieden wurden. Er war Besitzer des Hauses Obere Schmiedgasse 12, das er bis zu seinem Tod bewohnte. Lit.: Jamnitzer, 1985; Stockbauer, 1893; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 224. Ferber, Erhard, Schlosser, Uhrmacher, oo Barbara ( t 1552). Am 12.5.1550 wurde er als Plattschlosser in das Meisterbuch der Stadt eingetragen und zahlte 3 fl. Er fertigte 1564 eine Uhr fur die Stadt Heideck. Laut Feuerschauprotokoll von 1561 besaß er ein Haus in der Nähe des Schießgrabens auf der Sebalder Stadtseite. Lit.: Gümbel, Henlein, 1924, S. 22; Burger 1972 Nr. 4506; Abeler, MdU, S. 180. Ferber, Hans I., Zinngießer, f zw. 8. 6. u. 21. 9. 1468 Nürnberg, wohnhaft auf der Sebalder Stadtseite. Lit.: Burger, 1961 Nr. 2097. Ferber (Verber), Hans II., Zinngießer, 1489 Bürger.
Fern Ferber, Johann, Rechenpfennighändler, hatte sich in Nürnberg als Handelsmann niedergelassen. 1684 richtete Cornelius -»Lauffer im Gewölbe Ferbers eine Prägewerkstatt ein, was der Rat untersagte. Die Werkzeuge wurden in das Haus Lauffers zurückgebracht. Durch ein kaiserliches Privileg erhielt Ferber im November 1686 die Erlaubnis, „Denkmünzen" auf die Siege der christlichen Heere gegen die Türken zu prägen. Durch den Rat und seitens des Handwerks wurden erhebliche Widerstände gegen Ferber aufgerichtet. Johann Jacob -»Wolrab fertigte 1688 einen Stempel und prägte eine Medaille auf die ungarische Krönung für Ferber. Weitere Stempel wurden von Martin -»Brunner gefertigt. Der Münzmeister Georg Friedrich -»Nürnberger war anscheinend einer der wenigen, die auf Ferbers Seite standen und Medaillen und Rechenpfennige für ihn prägten. Angesichts der laufenden Schwierigkeiten gab er am 18.1.1693 sein Bürgerrecht auf. Die von ihm seit 1686 in Umlauf gebrachten Medaillen und Rechenpfennige sind mit einem F gekennzeichnet und zeichnen sich durch eine schöne Ausführung und hohe Seltenheit aus. Lit.: C. F. Gebert, in: M B N G 35, 1918; Jamnitzer, 1985 Nr. 753. Ferber, Linhart, Meistersinger, Lebküchner, begr. 21. 10. 1585 Nürnberg, oo I) 12.9.1559 Anna Bachmann ( t Sept. 1561); II) 11.11.1561 Helena Ammon, neun Kinder. Am 29.5.1560 erhielt er das Bürgerrecht, nachdem sein erstes Gesuch im Oktober 1559 abgelehnt worden war. Im Mai 1567 wurde er Kastenknecht, d.h. Gehilfe im Kornspeicher, im Januar 1569 Kornmesser. Von 1575 bis zu seinem Tod ist er als Singer belegt. Für die Zeit von 1562-74 existieren keine Schulprotokolle, es ist daher wahrscheinlich, daß er sich schon früher dem Meistergesang zugewandt hatte. Spätestens seit 1576 hatte er das Merkeramt inne, 1584 und 1585 hielt er j e eine Singschule, 1584 wurde er zum Büchsenmeister (Kassenwart) der Meistersingergesellschaft gewählt. Die Singschulordnung von 1583 trägt seine Unterschrift, er nahm auch an Theaterauffuhrungen der Meistersinger teil. Von Georg -»Hager wurde er unter die Zwölf Nürnberger Nachdichter gezählt. Er hinterließ an die 40 Meisterlieder und sechs Schulkünste sowie einen Ton. Er wohnte in der Judengasse. Lit.: Hampe, 1900; Stahl, 1982. Ferlehause, Heinrich (Maler, 1464) s. Pferlehußen, Heinrich Ferlinger, Nikolaus, Maler, wohnte 1837 in Gostenhof Nr. 92 (Hauptstraße 42). Ferm, Hans, Rotschmied, f Mai 1480 Nürnberg. Er wohnte auf der Sebalder Stadtseite. Lit.: Burger, 1961 Nr. 3067. Fern, Georg Leonhard, Goldschmied, Gold- und Silberarbeiter, get. 5. 6. 1698 Nürnberg - begr. 19. 6. 1764 Nürnberg, ehemals Grab Nr. 55a auf dem Johannisfriedhof, Epitaph nicht erhalten. Sohn des -»Johann Jakob, oo 20.10.1727 Regina Barbara, Tochter des Christoph Hieronymus -»Clauß, Goldschmied. 1713-17 Lehre bei seinem Vater. Am 12.8.1726 bestand er die Meisterprüfung und wurde im Dezember 1727 als Meister vereidigt, wobei er als Meistersohn keine Gebühr bezahlte. 1749-53 und 1759-63 Geschworener. An Werken sind von ihm zumeist Bestecke und Tafel-
Fern silber erhalten. Eine Kaffeekanne wurde 1904 im Kunsthandel angeboten; ein Abendmahlskelch befindet sich laut Denkmalinventar in Aue/Thalmässing, St. Ottilia. Laut Rv. vom 27.8.1733 wurde Fern wegen Unzucht mit seiner ehemaligen Dienstmagd bestraft. Bei seinem Tod wohnte er in der Neuen Gasse beim Heilig-Geist-Spital. Er starb an Auszehrung und bekam ein „unbesungenes" Begräbnis, d.h. ohne Teilnahme eines Geistlichen. MuS: NÜRNBERG, GNM. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Rosenberg 4290; Stockbauer, 1893; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 225. Ausst.: 1906/2. Fern, Johann Jacob, Goldschmied, Gold- und Silberarbeiter, get. 3. 2. 1663 Gräfenberg - begr. 17. 7. 1737 Nürnberg. Sohn des Johann, Schreiner; Vater des -•Georg Leonhard, oo 17.11.1694 Anna Veronika (begr. 19.1.1705), Tochter des Hans Conrad -»Unverdorben, Goldschmied. 1679-85 Lehre bei Conrad -»Kerstner. Am 17.2.1694 bestand er die Meisterprüfung und wurde am 6.4.1695 als Meister vereidigt. Am 3.3.1696 erwarb er das Bürgerrecht, 1715-19 und 1729-33 Geschworener. Bei den fur Fern bekannten Werken handelt es sich meist um Kirchengerät, Platten und Besteckteile, die teilweise mit Laub- und Bandelwerk verziert sind; außerdem fertigte er Judaica. Er bildete folgende Lehrlinge aus: Johann Conrad Fern (1709-13); seinen Sohn - G e o r g Leonhard (1713-17); Cornelius Fern (1715-20, der nach Überlingen ging); Georg Andreas Brenner (1729-35); Johann Moritz Brenner (1735-37). Fern wohnte 1705 in der Kreuzgasse bei der Kalkhütte, später am Schießgraben (Grübelstraße). Lit.: AKL; Thieme-Becker; Rosenberg 4273; Barock, 1962; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 226. Ausst.: 1906/2. Fern, Johann Jacob, Briefmaler, f um 1770 Nürnberg. Am 25.11.1755 wurde er in die Meisterliste eingetragen. 1757-69 im Ämterbüchlein verzeichnet, 1770 als verstorben gestrichen. Lit.: Zahns Jb. I, 1868; Grieb, Buchgewerbe 2003. Fern, S. B. (Goldschmied) s. Bierfreund, Sigmund Ferner, Andreas, Zinngießer, Zinnfigurengraveur, * 3. 10. 1871 Nürnberg - t 7. 7. 1937 Wendelstein. Nach dem Besuch der Real- und Kunstschule ging er bei Wilhelm -»Heinrichsen in die Lehre. Anschließend scheint er sich selbständig gemacht zu haben und arbeitete 15 Jahre fur Christian Friedrich -»Ammon, bis die Firma 1900 verkauft wurde. Er arbeitete auch fur Georg -»Spenkuch und gelegentlich fur Heinrichsen. Später war er Werkmeister bei Carl Scheller in Kassel. Lit.: Sulzer, 1989, S. 62; E. Schraudolph, in: MVGN 81, 1994, S. 226. Ferner, Christian, Bildhauer, wohnte 1906 Osianderstraße 11. Fernri, Peter, Seidensticker, wurde 1594 Bürger. Fertsch s. Förtsch Fesca (Feska), Adolf, Kupfer- und Stahlstecher, Reproduktionsstecher, Verleger, t 8. 10. 1868 Nürnberg. oo Margarethe. Um 1850 tätig. Er stach Stadtansichten, u.a. ein Erinnerungsblatt von Nürnberg, 36 χ 26 cm, nach Josef -»Maar, sowie Stahlstiche mit Baudenkmalen und Landschaften aus ÖsterreichUngarn, Deutschland und der Schweiz für den Verlag G. G. Lange, Stuttgart, z.T. nach Zeichnungen von Ludwig -iRohbock, und für das Bibliographische
384 Institut Leipzig-Wien. 1870 wohnte er in Nürnberg, Burgstraße 27; 1878 wurde seine Witwe in der Waizenstraße 12 erwähnt. MuS: NÜRNBERG, MStN: Zeichnung, Stahlstiche. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Sichling, 1870; Lohrey, 1989, S. 41. Ausst.: 1972/5 Nr. 107; 1872/6 Nr. 45; 1986/2; 1989/2. Fesca, August, Kupferstecher, * um 1819. 1855 Mitglied des Künstlervereins. Evtl. identisch mit Adolf Fesca? Lit.: Künstlerverein, 1954. Fesel, Endres, Plattner, wurde mit Rv. vom 4.2.1531 das Bürgerrecht zugesagt. Lit.: Hampe, Rv. I, 1828. Fesselmann, Friedrich, Meistersinger, Leinenweber, oo 10.2.1539 Witwe Anna Thomann. Am 10.3.1539 wurde er Meister und am 16.4. des selben Jahres Bürger. Von 1555-61 nahm er regelmäßig an Singschulen teil. Lit.: Stahl, 1982. Fesselmann (Haselmann, Heselmann, Vestmann u.ä.), Veit, Meistersinger, Leinenweber, begr. 21. 3. 1582 Nürnberg, oo I) 12.5.1544 Margarethe Leykum; II) 16.1.1570 Katharina Amling. Am 23.4.1544 wurde er Bürger, am 16.6.1544 Meister. Von 1555-61 ist er des öfteren als Teilnehmer von Singschulen belegt, später scheint er sich vorwiegend der Organisation der Meistersingergesellschaft gewidmet zu haben. Von 1576 wird er in den Singschulprotokollen als Merker gefuhrt. Daneben scheint seine Liebe dem Theaterspiel gehört zu haben. Von 1564-70 und von 1577-81 supplizierte er jährlich um die Spielerlaubnis für seine Theatergruppe, wobei seine Gesuche meist positiv entschieden wurden. Lit.: Hampe, 1900; Stahl, 1982. Fessier, Albert, Maler, * 11.3. 1908 Königsbach b. Pforzheim - t 30. 3. 1978 Königsbach b. Pforzheim. Besuch der Kunstgewerbeschule Pforzheim sowie der privaten Malschule von Ludwig Wilhelm Plock in Karlsruhe. Studium an der AdBK Karlsruhe und München. 1654-62 war er Dozent an der AdBK Caracas/Venezuela, danach kehrte er nach Königsbach zurück. Von ihm ist ein Ölgemälde „Nürnberger Christkindlesmarkt" (1942?) bekannt, das 1992/94 im Kunsthandel angeboten wurde. Lit.: AKL. Fetsch, Wilhelm, Bildhauer, Steinmetzmeister, wohnte 1906 in der Wölckernstraße 52. Fett, Johann Georg, Maler, Illuminist, * um 1800 Nürnberg - f 10. 5. 1849 Nürnberg. Sohn des Andreas Sebastian, oo 9.4.1826 Regina (* um 1802 Gostenhof b. Nbg. - t 15.11.1870), Tochter des Johann Andreas -•Fries, Bildhauer, Kinder. 1826 wohnte er in S. 1087 (Unterer Judenhof 9), 1835 in L. 1545 (Mittlere Kreuzgasse 27) und zum Schluß in L. 276 (Josephsplatz 34). Fettich (Vettich), Leonhard (Lienhard), Briefmaler, sein Antrag auf Einrichtung einer Werkstatt mit Gesellen und Lehrjungen wurde mit Rv. vom 14.6.1576 abgelehnt. Lit.: Hampe, Rv. II, 237. Fetzer, Hans I., Spengler, Messingschaber, Rechenpfennigschlager, wurde 1527 Meister. Lit.: C. F. Gebert, in: MBNG, 1917; Mitchiner, 1988. Fetzer, Hans II., Rechenpfennigschlager, Spengler, t 23. begr. 26. 7. 1589 Nürnberg, ehemals Grab Nr. 40 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1592, zusammen mit Johann -»Kamm. Wohl Sohn des Sebastian, oo Maria Salome Prenner ( t 22.6.1589), eine Tochter überlebend. 1557 Meister. 1569 wurde er als Besitzer
385 des (väterlichen?) Hauses Neue Gasse 4 erwähnt. Seine Tochter Rosina heiratete den Flinderleinschlager Johann -«Kamm. Lit.: Trechsel, 1735; C. F. Gebert, in: MBNG, 1917; Zahn, DI-N Nr. 2019; Mitchiner, 1988; Kohn, NHb Sebald. Fetzer, Michael, Rechenpfennigschlager, Spengler, oo 7.5.1533 Margaretha Wolfart. Er wurde 1536 Meister. Lit.: C. F. Gebert, in: MBNG, 1917; Schornbaum, 1949 Nr. 3437; Mitchiner, 1988. Fetzer, Paulus, Rechenpfennigschlager, wurde 1537 Meister. Lit.: C. F. Gebert, in: MBNG, 1917; Mitchiner, 1988. Fetzer, Sebastian, Spengler, Rechenpfennigschlager, t Feb./März 1553 Nürnberg, oo Apollonia ( t 1549). Wurde 1534 Meister. 1543 erwarb er um 325 fl. das Haus Neue Gasse 4, wo er bis zum Schluß wohnte; 1569 gehörte das Haus Hans -»Fetzer. Lit.: C. F. Gebert, in: MBNG, 1917; Burger 1972 Nr. 4045, 4733; Mitchiner, 1988; Kohn, NHb Sebald. Feuchter (Feuchtner), Jacob, Goldschmied, Silberarbeiter, Sohn des -»Ulrich, oo Elsbeth. 1497 besaß er mit seiner Frau ein Haus am Ponersberg (Paniersplatz). 1501 erwarb er von Sebald -»Schreyer das Anwesen Paniersplatz 8. Zuletzt am 16.1.1516 erwähnt. Lit.: Hampe, Rv.; Stockbauer, 1893 Nr. 214 u. 237; Kohn, NHb Sebald. Feuchter, Ulrich, Goldschmied, Goldarbeiter, begr. 16. 7. 1505 Nürnberg, oo I) Elspet (begr. 28.2.1484); II) Ursula (begr. 28.5.1488); III) Katharina, Tochter des Heinrich Flück (Flick). Am 20.10.1467 wurde er als Meister vereidigt. 1476 bis 1493 Goldstreicher und Goldwäger in der Schau. 1481 war er als Geschworener im Ämterbüchlein verzeichnet. 1483 beteiligte er sich an der Herstellung der Turmknöpfe von St. Sebald. 1503 war er zusammen mit Hans I. -»Krug Münzmeister. 1479 besaß er ein Haus beim St. Egidienhof (Egidienplatz 19), das er 1481 verkaufte. Im gleichen Jahr erwarb er ein Haus, das auf dem östlichen Teil des späteren Anwesens Fünferplatz 2/Obstmarkt stand; dieses verkauften seine Kinder 1509 um 1000 fl. rh. an den Goldschmied Hans I. Krug. 1503 kaufte er das Eckhaus auf dem westlichen Teil des späteren Anwesens Fünferplatz 2, das seine Erben an Michael -»Krug veräußerten. In seinem Todesjahr stiftete er je einen Jahrtag im Predigerkloster und im Augustinerkloster. Seine Söhne Jörg, -»Jacob und Sebald wurden Goldschmiede. Sebald Feuchter war 1515 als solcher in Kaufbeuren tätig. Jörg ist mindestens seit 1512 in Stuttgart nachweisbar, später in Eßlingen. Drei seiner Töchter waren mit Goldschmieden verheiratet: Ursula mit Endres -»Kaschauer, Anna mit Michael -»Krug und Katharina mit Benedict -»Eisvogel. Lit.: Stockbauer, 1893 Nr. 117; Mummenhoff, Rathaus; Hampe, Rv.; Scholler, 1912 u. 1916; A. Gümbel, in: Rep. f. Kw. 1915, Baurechnungen, S. 26; Hampe, in: GNM A, 1929, S. 120; Burger, 1961 Nr. 3678, 5324 u. 1967 Nr. 2219, 2515, 4139; Archiv zur Nbger. GSK im GNM; Kohn, NHb Sebald. Feuchtwang, Georg (Jörg), Plattner, wurde 1460 Bürger, 1464 Meister. Feuerbach, Anselm, Maler, * 12. 9. 1829 Speyer t 4. 1. 1880 Venedig, begr. am 12.1.1880 in Nürnberg, Grab Nr. 715 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph noch vorhanden. Sohn des Johann Anselm, Philologe und
Feuerbach Archäologe; Neffe des Ludwig -»Feuerbach, Philosoph. 1843 erster Zeichenunterricht beim Anatomiezeichner der Universität Freiburg. Ab April 1845 Studium der Malerei an der Akademie Düsseldorf unter Wilhelm von Schadow, 1848 in München, 1849 im Atelier bei Karl Rahl tätig. 1850 in Antwerpen, 1851 in Paris, wo er im Louvre die alten Meister studierte. Bei einem zweiten Parisaufenthalt zw. Nov. 1852 und Mai 1853 arbeitete er im Atelier des Thomas Couture. Bei einem Besuch im Sommer 1853 bei seiner Stiefmutter Henriette Heidenreich (1812-92) in Heidelberg erhielt er durch deren Vermittlung mehrere Bildnisaufträge. 1855 Stipendium des Prinzregenten Friedrich von Baden für eine Italienreise nach Venedig, die er zusammen mit Victor von Scheffel antrat. Er verlängerte seinen Italienaufenthalt und reiste über Padua und Bologna nach Florenz. Am 1.10.1856 erreichte er Rom, wo er 1857 ein eigenes Atelier im Palais Costa einrichtete. In Rom lemte er den Photographen und Lithographen Julius Allgeyer kennen, mit dem ihn eine lebenslange Freundschaft verband und der später auch Feuerbachs Biographie schrieb. Er wurde Mitglied im Deutschen Künstlerverein. 1860 vergeblicher Versuch, in Deutschland wieder Fuß zu fassen. Ab Ende 1862 Unterstützung durch seinen Gönner Adolf Friedrich Graf von Schack, der insgesamt zwölf Gemälde von Feuerbach erwarb; im Dezember 1868 endete die Beziehung. 1867 bezog Feuerbach ein großes Atelier in der Via S. Nicola da Tolentino. Er blieb bis 1873 in Rom, unterbrochen von Studienreisen und Aufenthalten bei der Stiefmutter in Heidelberg. 1872/73 Professor an der Wiener Akademie der Künste als Vorstand und Leiter der Meisterklasse fur Historienmalerei, welches Amt er 1876 aus gesundheitlichen Gründen wieder aufgab, im selben Jahr Übersiedlung nach Venedig. Am 1.7.1876 zog seine Stiefmutter Henriette nach Nürnberg, wo sie 1878 am Spittlertorgraben 17, und 1881 am Spittlertorgraben 33 wohnte. Bis zu seinem Tod verbrachte Feuerbach jährlich mehrere Sommermonate in Nürnberg. Die Nürnberger Handelskammer beauftragte ihn mit dem Wandbild für ihren Sitzungssaal im neuerbauten Justizpalast „Kaiser Ludwig der Bayer erteilt Nürnberger Bürgern Privilegien", das er 1878 vollendete. König Ludwig II. verlieh ihm für das Bild das Ritterkreuz I. Kl. Aus Nürnberg erhielt Feuerbach als zweiten Auftrag 1878 das Historienbild „Der Einzug Kaiser Maximilians I. in Nürnberg" (nicht erhalten). Er war Mitglied der Künstlerklause und des Künstlervereins. Der Bayerische Staat kaufte einen Teil seines Nachlasses. Werke: WV: H. Uhde-Bernays: Anselm Feuerbach, beschreibender Katalog seiner sämtlichen Gemälde, München 1929 (346 Ölgemälde aufgeführt); Jürgen Ecker: Anselm Feuerbach, Leben und Werk, kritischer Katalog der Gemälde, Ölskizzen und Ölstudien, München 1991; s.a. Ausst.-Kat. 1929/3 mit 143 Exponaten. M u S : BASEL, Hist. Mus. KARLSRUHE, Bad. Landesmus. MÜNCHEN, BStGs; - , StGS; - , Schack-Galerie. NÜRNBERG, GNM; - , MStN: Amazonenschlecht, 1972; - , IHK. SPEYER, Feuerbachhaus. Und in vielen weiteren Mus. Lit.: NDB; AKL; Thieme-Becker; Henriette Heidenreich (Hrsg.): Feuerbachs autobiographisches „Vermächtnis", 1882; J. Allgeyer: Anselm Feuerbach, sein Leben und seine
Feuerbach Kunst, 2 Bände, 1894 (2. Aufl. 1904); KDM Nürnberg, 1977; Rowohlt-Monographie, 1995. Ausst.: 1909/1; 1912/1; 1929/3 EA; 1942/1; 1953/4; 1954/3; 1955/4; 1956/4; 1958/5; 1960/5,-/20; 1963/21; 1972/11; 1976 EA Staatliche Kunsthalle Karlsruhe; 1992/1, -VI 7; 2002 EA Speyer mit Kat.; 2003/3 Nr. 62. Feuerbach, Ludwig Andreas, Dr. phil., Philosoph, * 28. 7. 1804 Landshut - t 13. begr. 15. 9. 1872 Nürnberg, Grab Κ 75 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph noch vorhanden. Sohn des Paul Johann Anselm von Feuerbach, Jurist, oo 12.11.1837 Bertha Low, Mitbesitzerin einer Porzellanfabrik. 1822 Studium der Theologie in Heidelberg, ab 1824 in Berlin, 1825 Wechsel zum Fach Philosophie bei Hegel. 1828 Promotion und Habilitation in Philosophie in Erlangen. Bis 1832 Privatdozent in Erlangen, vergebliche Bemühungen um eine Professur. Seit 1836 Privatier und Schriftsteller, Übersiedlung nach Schloß Bruckberg bei Ansbach, dem Sitz der Schwiegereltern. 1848/49 Vorlesungen in Heidelberg, vorübergehende Aufenthalte in Frankfurt, Ansbach, Erlangen und Nürnberg. 1860 durch Konkurs der Porzellanfabrik Aufgabe von Schloß Bruckberg und Übersiedlung nach Nürnberg auf den Rechenberg, wo er zurückgezogen und durch fortschreitende Erkrankung geschwächt lebte. Er wohnte in einem Hof Ecke Sulzbacher-/Winzelbürgstraße, wo sich heute am Haus Sulzbacher Straße 51 eine Gedenktafel befindet. 1930 Errichtung eines Denkmals auf dem Rechenberg (1933 beseitigt, 1955 erneuert), mit den fur seine Philosophie charakteristischen Aussagen: „Der Mensch schuf Gott nach seinem Bilde" und „Tue das Gute um des Menschen Willen". Die Ludwig-Feuerbach-Straße in Nürnberg wurde nach ihm benannt. Werke: u.a.: Das Wesen des Christentums, 1841; Wesen der Religion, 1845. Lit.: NDB; Bosl; Ernst von Aster, in: Lebensläufe aus Franken, 4; W. Beutin, in: Buhl, 1971; Stadtlexikon 2000; M. Laske, in: ANL 50, 2001, S. 558. Ausst.: 1972/11 EA. Feuerlein, Andreas Tobias, Fayencemaler, begr. 6. 10. 1790 Nürnberg. Sohn des Johann Jacob, oo 29.1. 1776 Margaretha Clara (begr. 15.5.1793, wohnhaft in der Unteren Wörthstraße), Tochter des Michael Kiesel, Feilenhauer. Beim Tod seines Sohnes Andreas (begr. 14.10.1781) wohnte er auf der Walch (Färberstraße). Lit.: AKL; Riesebieter, Fayencen 1921, S. 74; Hüseler, 1956, Bd. 1,S. 28. Feuerlein (Feürlein), Mag. Johann Conrad, ev. Theologe, Stadtbibliothekar, Musiker, Dichter, * 28. 11. 1629 Schwabach - t 28. 5. 1704 Nürnberg, Grab Nr. E 189 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph noch vorhanden. Sohn des Johann, Bierbrauer in Schwabach; Vater des -»Johann Conrad, oo I) 12.3.1655 Klara (f Aug. 1688), Tochter des Georg Stirn, sieben Söhne, fünf Töchter; II) 10.6.1689 Susanna Maria Weißbach (f 8.8.1712), Witwe des Paul Barth, Pfarrer. 1632 kam er mit den Eltern nach Nürnberg und besuchte 1636-44 die Sebalder Schule. Gleichzeitig war er Stadtdiskantist. Ab 1644 Studium in Altdorf, 1647 Poetisches Gymnasium in Regensburg, anschließend Jena, Leipzig, Wittenberg und Helmstedt. Am 3.3. 1654 in Altdorf ordiniert. 1654 Prediger in Eschenau und Forth. 1663 Diakon bei St. Egidien in Nürnberg, 1666 Diakon bei St. Sebald. 1669 Prediger bei St.
386 Jakob, 1676 Prediger an der Frauenkirche. 1683 bis zu seinem Tod Prediger bei St. Sebald in Nürnberg, damit verbunden war das Amt des Stadtbibliothekars. Er war ein guter Prediger und Dichter. Panzer verzeichnete sein Portrait. Seine beiden Stammbücher befinden sich in der StadtBN. Werke: Geistliche Lieder; Vorreden zu Gesangbüchern und Bibelausgaben; Predigten und Gelegenheitsreden; WV. seiner Kompositionen s. Dupont, 1971. Lit.: ADB; Will, GL I, S. 407 u. V, S. 318; Trechsel, 1735; Eitner, 1900; Simon, Pfb. Nr. 333; KDM Nürnberg, 1977; Goldmann, Stammbücher 1981 Nr. 512-513; Oertel, in MVGN 70, 1983; Herbert Maas in: MVGN 81, 1994; Grieb, Buchgewerbe 2003. Feuerlein (Freiberger?), Conrad, Rotschmied, wurde 1826 Meister. Mz: Weintraube, die Stampfe sei in der Lade erhalten. Die nach mündlicher Überlieferung von W. Stengel übernommenen Angaben ließen sich 1975 nach Angaben von Dr. K. Pechstein vom GNM nicht mehr belegen. Lit.: Lockner Nr. 1903; Stengel, in: GNM M, 1918/19, S. 154. Feuerlein, Mag. Jacob Wilhelm, ev. Theologe, * 13. 3. 1689 Nürnberg - t 10. 5. 1766 Göttingen. Sohn des -»Johann Conrad, oo 3.2.1717 Dorothea Catharina Helena (f 10.5.1766), Tochter des Georg Leonhard Leiberich, Münzmeister in Schwabach. Besuch des Egidiengymnasiums und des Auditoriums in Nürnberg. 1706 Theologiestudium in Altdorf, dort 1709 Magister. 1710 in Jena, wo er bereits philosophische Vorlesungen hielt, ebenso 1712 in Leipzig, hier „Magister noster". 1713-15 Inspektor des Alumneums in Altdorf. 1715 Professor der Logik, 1716 der Metaphysik an der Universität Altdorf, dort 1723 und 1736 Rektor. 1730 Promotion zum Dr. theol. Daneben 1730 Lehrstuhl für morgenländische Sprachen und die dritte ordentliche theologische Professur, unter Beibehaltung der Metaphysik. 1737 Generalsuperintendent der Universität Göttingen, kurfurstl. braunschweigischlüneburgischer Konsistorialrat, auch Pfalzgraf. Er galt als guter Kenner der Gelehrten- und Kirchengeschichte. Auf sein 50jähriges Dienstjubiläum als Lehrer am 19.8.1765 wurde in Nürnberg im Auftrag seines Neffen Johann Conrad Feuerlein eine Medaille geprägt. Seine Bibliothek, die bis 1755 nach einem Verzeichnis 4329 Bände umfaßte, nach Will bis 1765 auf über 5000 Bände vermehrt wurde, vermachte er seinem Neffen, dem Handelsmann Johann Conrad Feuerlein. Panzer verzeichnete sein Portrait in mehreren Varianten. Werke: Verz. seiner vielen Schriften s. Will GL I, S. 417-425 und V, S. 319-322; Vili, S. 451. Lit.: ADB; Meusel, 1778; Will, Münzbel. Bd. II, S. 249 ff.; Imhoff II, 1782, S. 742; Will, Geschichte der Universität Altdorf 1801, S. 413. Feuerlein, Johann, Porzellanmaler, wurde beim Tod seiner Tochter Anna am 5.10.1814 erwähnt. Feuerlein, Mag. Johann Conrad, ev. Theologe, Pädagoge, * 5. 1. 1656 Eschenau - t 3. 3. 1718 Nördlingen. Sohn des -»Conrad, Pfarrer, oo Nürnberg 22.9.1684 Ursula Barbara Roggenbach von und auf Oedenreuth (f 21.8.1729 Nördlingen), Gutsbesitzerstochter aus Nürnberg, zwei Söhne, eine Tochter. Besuch der Sebalder Schule, des Egidiengymnasiums und des Auditoriums. 1674 Studium der Theologie in Altdorf, dort 1678 Magister, 1678-80 Theologiestudium in Jena. 1681-83 Reisen in Deutschland, über
387 Holland nach England, dort Besuch der Universität Oxford, wo er auch als Organist in Erscheinung trat. 1683 Dominikanermittagsprediger in Nürnberg. A m 10.8.1684 in Altdorf ordiniert. 1684 Diakon bei St. Egidien, 1688 Diakon bei St. Sebald, 1697 Prediger bei St. Egidien. Er war Antistes und Rektor des Egidiengymnasiums. 1699 verwirklichte er mit Hilfe einer Lotterie den Plan einer Armenschule in Nürnberg. 1706 bis zu seinem Tod Pfarrer in Nördlingen, ferner Superintendent, Konsistorialassessor und Inspektor der lateinischen und deutschen Schulen in Nördlingen. Er war Gründer des Nördlinger Waisenhauses. Er galt als Vertreter des Halleschen Pietismus. Seine Bibliothek umfaßte nach dem 1768 erstellten Katalog über 10.000 Bände, darunter die Fächer Rechtsgelehrsamkeit, Geschichte, Altertumskunde, Philologie und Literatur, einschl. einer großen Sammlung Dissertationen. Die Feuerleinstraße in Nürnberg wurde nach ihm benannt. Panzer verzeichnete sein Portrait in mehreren Varianten. Werke: Geschichte des Nürnberger Gymnasiums, 1699; Predigten; Erbauungsschriften. Verz. seiner Veröffentlichungen s. Will GL I, S. 411-416 und V, S. 318f. Lit.: ADB; Dipt. Sebald 1756, S. 29.; Dipt. Egid. 1757, S. 53; Will, Münzbel. Bd. II, S. 252; Meusel, 1778; Simon, Pfb. Nr. 332; Bosl; Stadtlexikon 2000. Feuerlein, Martin Carl, Alabasterschneider und -dreher, f 1744 Nürnberg. Er war Meister vor Verkündung der Handwerksordnung 1698 und leistete als solcher 1699-1744 Zahlungen an die Handwerkskasse. 1.5.1711-30.4.1714 und 1.5.1718-1.5.1721 Vorgeher. 1745-53 Fortzahlung der Beiträge durch die Witwe, welche die Werkstatt weiterführte. Lit.: Heller, 1971. Feuerstein, Peter, Schulmeister, oo Magdalena, mind, zwei Söhne: Andreas (* 30.8.1594), Hans (* 31.12.1596). Seine beiden Söhne halfen ihm schon im jugendlichen Alter beim Schulhalten. Im August 1611 landeten alle drei im Loch wegen „allerley böse schwürige Reden" gegen Bäcker, Metzger und Bierbrauer. Sie wurden aber kurz darauf wieder entlassen. Im folgenden Jahr wurde Peter Feuerstein erneut verhaftet und der Mitwisserschaft der Sittlichkeitsverbrechen seines Sohnes Andreas beschuldigt. Der Vater wurde bald wieder entlassen, doch wurde ihm und seinem Sohn Hans (* 31.12.1596) verboten, weiterhin Schule zu halten. Lit.: Jaeger, 1925; Hohenzollern, Schreiber Magister Lehrer, 1989, S. 155. Feulner, Johann, kfm. Angestellter, Mundartdichter, * 17. 2. 1893 Nürnberg. MuS: NÜRNBERG, StadtB. Ausst.: 1966/5. Feyhel s. Feihel Fibinger, Anton, Meistersinger, Schreiner, nahm 1555 bis 1561 an Singschulen teil. Lit.: Stahl, 1982. Ficht, Kaspar, Bildschnitzer, war 1906 Besitzer einer Fabrik für feine Holzschnitzereien, Möbel und Luxusartikel, die sich in der Fürther Straße 74a befand. 1878 wohnte er Schmausengasse 30, 1881 Hübnersplatz 6/am Sand 16. Fichtbauer, Johann Martin, Rotschmied, * um 1830 - t 12. 4. 1874 Nürnberg. 1870 wohnte er in der Vorderen Landauergasse 3 und zum Schluß in L. 1404 (Schlehengasse 2). Lit.: Sichling, 1870, S. 116. Fichtel (Fiechtel), Gregorius, Goldschmied, gab am 10.9.1572 sein Bürgerrecht auf. Lit.: Hampe, Rv. II, 87.
Fickenscher Fichtel, Johann Georg, Kunstdrechsler, * 1732 t 1797 Nürnberg. Vater des -»Johann Noah. Lit.: AKL; Thieme-Becker. Fichtel, Johann Noah, Bildhauer, Drechsler, get. 17. 7. 1768 Nürnberg - begr. 17. 10. 1815 Nürnberg. Sohn des -»Johann Georg, Kunstdrechsler. Das G N M besitzt von ihm vier hölzerne Hochreliefbildnisse, datiert 1802 und 1808, die Nürnberger Bürger darstellen. Sechs weitere Reliefbildnisse wurden 1906 in Nürnberg ausgestellt, dat. 1805-13. MuS: N Ü R N BERG, GNM. Lit.: A K L ; Thieme-Becker. Ausst.: 1906/2, Nr. 975-80. Fichtel, Lorenz, Glaser, wurde 1529 Bürger. Lit.: Gümbel 1907, S. 61. Fichtenmüller, Friedrich, Kupferstecher, wohnte 1870 Spittlertormauer 17. Fichtner, Anna Maria, geb. Pyhler, stiftete 1694 das Chorgitter fur die Stadtpfarrkirche in Altdorf. Lit.: KDM Landkreis Nürnberg, 1961, S. 11. Fichtner (Fiechtner), Johann, Bildhauer, begr. 26. 9. 1692 Nürnberg, oo Helena Susanna. Wurde am 6.3.1689 Bürger. 1690 erwarb er um 1000 Taler das Haus Kaiserstraße 18, das seine Witwe 1693 fur 2500 fi. verkaufte. Lit.: Thieme-Becker; Kohn, N H b Lorenz. Fichtner, Johann Moritz, Dr. iur., Advokat, Stifter, * 23. 12. 1703 Altdorf - t 26. 8. 1748 Altdorf. Sohn des -»Johann Georg, Advokat. Unverheiratet. 1718 Studium in Altdorf, dort 1730 Lizentiat. Anschließend ging er als Hofmeister mit Anton Ulrich -»Fürer auf Reisen nach Holland und durch Deutschland. 1632 Rückkehr nach Altdorf und Promotion. Eine Epilepsie hinderte ihn an öffentlichen Ämtern. Um 1745 stiftete er die Kanzel in die Friedhofskirche in Altdorf. Lit.: Will, GL I, S. 437; Kirchenführer. Fick (Feck), Hans, Schlosser, oo Elisabeth (f Dez. 1556); II) Apollonia ( t Mai/Juni 1560). Am 9.11.1545 wurde er in das Meisterbuch der Stadt eingetragen und zahlte 3 fl. 1557 erwarb er um 245 fl. das Haus Bergstraße 28, das er 1570 für 260 fl. an den Plattschlosser Abel -»Berger verkaufte. Lit.: Burger, 1972 Nr. 5686, 6606; Kohn, NHb Sebald. Fick, Hans (Johann), Gebrauchsgraphiker, * 14. 3. 1920 - t 19. 1. 1998 Nürnberg, oo Marika Sinning, Kinder. Zunächst Lehrer am „Offenen Zeichensaal", später Professor für Grafik-Design an der GeorgSimon-Ohm-Fachhochschule, 1971-75 Dekan. Eigenes Werbeatelier. 1963 wohnte er in Feucht, Amsel weg 1, zuletzt Victor-Huber-Straße 10. Mitglied im Β DG. Ausst.: 1958/16; 1959/16; 1963/13. Fickenscher, Joseph, Porzellanmaler, wohnte 1906 in der Mittleren Kanalstraße 166 und 1924 in der Kunigundenstraße 6. Fickenscher, Konrad, Kartograph, Geologe, Schriftsteller, * 16. 6. 1887 Nürnberg - t 1 1 . 4 . 1945 Nürnberg. War auch als heimatkundlicher Schriftsteller tätig. MuS: N Ü R N B E R G , MStN: Geologische Karte des Stadtgebietes von Nbg., entw. von Konrad Fickenscher, 1930, Lithographie. Lit.: N Z 13.10.1962; Ausk. StadtAN. Fickenscher (Fikenscher), Martin, Porzellan- und Glasmaler, wohnte 1878 in der Oberen Schmiedgasse 48, 1881/84 in der Leonhardsgasse 5, 1889 in der Knauerstraße 5.
Ficker Ficker, Christoph, Goldschmied, Gold- und Silberarbeiter, get. 4. 12. 1724 Nürnberg - f 16. 10. 1809 Nürnberg, ehemals Grab Nr. 1443 auf dem Rochusfriedhof, Epitaph nicht erhalten. Sohn des Johann Gottfried, Schneider; Vater des -»Georg. oo 26.7.1752 Ursula Barbara (begr. 13.4.1770), Tochter des Michael Ebert, Bäcker. 1740-41 Lehre bei Jacob -»Widmann, 1741-46 bei Johann Georg -»Kramer. Am 24.6.1752 bestand er die Meisterprüfung und wurde am 19.7.1752 als Meister vereidigt. 1768-73 bildete er seinen Sohn Michael, 1779-84 seinen Sohn -»Georg aus. Laut Quartiergeldliste von 1800 wohnte er zur Miete in L. 774 (Johannesgasse 11), wo er bis zum Schluß ansässig war. Er erhielt ein „unbesungenes" Begräbnis, bei dem kein Geistlicher anwesend war. Lit.: Stockbauer, 1893; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 227. Ficker, Georg, Goldschmied, Gold- und Silberarbeiter, get. 3. 4. 1764 Nürnberg - t 19. 1. 1839 Nürnberg. Sohn des -Christoph, oo I) 24.11.1788 Anna Regina (begr. 8.8.1793), Tochter des Johann Conrad Brunner Tünchergeselle; II) 6.5.1794 Maria Catharina ( t 10. begr. 12.9.1810), Tochter des Johann Andreas Maurus, Kleinpfragner und Bierwirt; III) 29.11.1812 Kunigunda Barbara (* 1760 Schwabach - f 15.1. 1822), geb. Manruth, verwitwete Eichel. 1779-84 Lehre bei seinem Vater. Am 6.10.1788 bestand er die Meisterprüfung mit einem in Gold gefaßten karmoisierten Ring mit Topasen, mit dem er „wohl" bestand, am 9.10.1788 wurde er als Meister vereidigt. 18041808 und 1821-25 Geschworener. 1800 war er Besitzer des Anwesens S. 491 (Bergstraße 8). 1809 und 1810 erhielt seine erkrankte Frau Geld aus der Unterstützungs-Kassa der Goldschmiede. 1810/22 war er Besitzer des Hauses S. 834 (Spitalgasse 5), wo sich auch das Geschäft befand. 1829 gehörte ihm das Haus L. 30 (Nonnengasse 8), wo er bis zu seinem Tod wohnte. Seine Konzession ging am 14.6.1839 an Georg Friedrich —»Ihle über. Seine beiden Söhne Georg Ulrich und Georg Christoph erlernten ebenfalls das Goldschmiedehandwerk, wurden jedoch nicht Meister. Lit.: Stockbauer, 1893; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 228; Kohn, NHb Sebald. Fideler, Wendelinus, Illuminierer, Buchmaler, wurde am 21.2.1460 Bürger. Er muß sich in seiner Kunst ausgezeichnet haben, da ihm durch Rv. das Bürgerrecht geschenkt wurde. Bei dem von Gümbel 1916 erwähnten Wilhelm Fideler handelt es sich aber eine Verwechslung mit dem Illuministen Wilhelm -»Furtmeir. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Gümbel, 1907, S. 30; Gümbel 1916, S. 169. Fidler, Georg, Goldschmied, Filigranarbeiter, get. 12. 2. 1578 Nürnberg - t 13. 9. 1610 im RTB eingetr. Preßburg/Ungam. Sohn des Hans. Um 1605 Meister. Lit.: Stockbauer, 1893 Nr. 650; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 229. Fidler, Heinrich, Zinngießer, * Koblenz, oo Elsbeth, Tochter des Hans Resch, Bolzenmacher. 1524 wurde er in das Meisterbuch der Stadt eingetragen. 1528-31 Geschworener. Von Gerhaus, der Witwe des Hans -»Österreicher, kaufte er Zinngießerwerkzeug; die Bezahlung von 43 fl. wurde am 27.1.1525 bestätigt. Seine Ehefrau Elsbeth quittierte am 26.1.1530 den Empfang ihres mütterlichen Erbes. Um 1532 wurde
388 Fidler in den Grundverbriefungsbüchern genannt. Am 10.5.1539 sagte er das Bürgerrecht auf und ging nach Koblenz zurück. Lit.: Hintze, Nr. 43. Fiechtner, Johann (Bildhauer) s. Fichtner, Johann Fiedler, Oskar, Sänger, Bariton, * 3. 6. 1848 Bautzen. Ausbildung bei Prof. Scharfe in Dresden, dann bei Stockhausen in Berlin. Er war acht Jahre in Nürnberg tätig, auch als Regisseur. Seit 1888 in Riga. Lit.: Rudolph, 1890. Fiedler, Susanna, Illuministin, war 1850/57 in S. 958 (Tucherstraße 2) ansässig. Fieger, Georg, Bildhauer, wohnte 1932 in der Kalchreuther Straße 106, 1952 in der Röntgenstraße 9. Filiinger, Georg (Jörg), Steinschneider aus Wimpfen, wurde am 2.8.1589 in einem Rv. erwähnt. Lit.: Hampe, Rv. II 1014. Filzhofer (Vilshofer), Balthasar, Meistersinger, Zirkelschmied, get. 18. 12. 1600 N ü r n b e r g - b e g r . 2. 7. 1673 Nürnberg, oo 10.11.1623 Katharina Rucknagel. 1647 Geschworener, war auch Corporal der Artillerie. 1636 und 1638 sang er je einmal an einer Zeche der Meistersinger, 1636 war er Mitveranstalter eines Singkranzes. Er wohnte in der Elenden Gasse (Rosental). Lit.: Stahl, 1982. Filzhofer, Johann Conrad, Zirkelschmied, f 1797 Nürnberg. Am 12.6.1731 wurde er in die Meisterliste eingetragen. 1766-97 Genannter. Lit.: Roth, 1802. Filzhofer, Friedrich, Zirkelschmied, wurde 1686 in den Grundverbriefungsbüchern erwähnt. Am 23.4. 1701 wurde er in die Meisterliste eingetragen. (Evtl. Vater und Sohn?). Filzhofer, Hans Hermann, Zirkelschmied, wurde am 2.9.1710 in die Meisterliste eingetragen. 1737 war er in der Großen Kindleinsmarckt-Liste mit Anrecht auf einen Verkaufsstand erwähnt, den er aber nicht aufbaute. Filzhofer, Johann, Zirkelschmied, wurde 1693 in den Grundverbriefungsbüchern erwähnt. Filzhofer, Michael, Zirkelschmied, wurde am 1.7.1706 in die Meisterliste eingetragen. Filzhofer, Nicolaus, Zirkelschmied, get. 16. 9. 1573 Nürnberg - begr. 30. 8. 1636 Nürnberg, oo 30.5.1609 Helena Strauch (get. 28.2.1587 - begr. 13.4.1675). Filzhofer, Nicolaus, Zirkelschmied, wurde am 12.6.1704 in die Meisterliste eingetragen. Filzhofer, Philipp, Zirkelschmied, besaß 1681 das Haus Burgstraße 38, das er 1693 um 425 fl. verkaufte. Lit.: Kohn, NHb Sebald. Filzhofer (Vilshofer), Sebastian, Stadtpfeifer, t 1709 Nürnberg. 1701-09 war er im Ämterbüchlein verzeichnet. Filzhofer, Valentin, Neber-, Sägen- und Zeugschmied, Sammler, * 7. 4. 1689 Nürnberg - t 22. 6. 1758 Nürnberg, oo 1725 Katharina Graf (begr. 21.6.1758). Wurde 1715 Meister. Er war wiederholt Geschworener und machte verschiedene Erfindungen, u.a. die Schraube ohne Ende. Nach Will fertigte und besaß er eine Miniaturensammlung aller in Nürnberg ansässigen Künstler- und Handwerker-Werkzeuge. Lit.: Doppelmayr, 1730; Will, Münzbel. Bd. I, S. 265. Finck s.a. Fink Finck, Albrecht, Meistersinger, Heftleinmacher und Stecknadler, get. 30. 5. 1608 Nürnberg - begr. 15. 10. 1667 Nürnberg, oo I) 18.7.1636 Magdalena Thomas;
389 II) 21.5.1638 Ursula Schmid. Im Mai 1646 und im November 1648 wurde ihm erlaubt, einen Lehrjungen anzunehmen, ebenso im Juli 1662. 1645 trat er der Meistersingergesellschaft bei, von 1647 bis wenige Monate vor seinem Tod nahm er an Singschulen teil, seit 1649 ist er als Schulhalter belegt. Im April 1649 kaufte er um 150 fl. ein Haus im Harsdörfferhof in der Hirscheigasse, im Februar 1651 erwarb er das angrenzende Haus. Lit.: Stahl, 1982. Finck, Balthasar I., Rotschmied, 1581 Meister. 1589 erwarb er um 230 fl. ein Haus im Taschental bei der Judengasse (Rotschmiedsgasse 9), das die Erben der Susanna Schiller (vielleicht seine wiederverheiratete Witwe) 1626 um 1627 fl. an den Rotschmied Georg -•Finck verkauften. Lit.: Lockner Nr. 334; Kohn, NHb Sebald. Finck, Balthasar II., Rotschmied, oo N. N., Kinder. 1604 Meister. Seine Tochter Martha heiratete am 29.1.1633 Johann Gundermann, Diakon bei St. Egidien. Lit.: Lockner Nr. 507; Dipt. Egid. 1757, S. 83. Finck, Conrad (Conz), Schlosser, erwarb 1495 um 35 fl. ein Haus in der Breiten Gasse (etwa Hs. Nr. 18), das die Vormünder seines minderjährigen Sohnes 1504 um 44 fl. rh. verkauften. Lit.: Kohn, NHb Lorenz. Finck, Conrad, Rotschmied, oo Elisabeth ( t 1566, wohnhaft in der Neuen Gasse). 1551 Meister. Lit.: Lockner Nr. 111 ; Burger, 1972 Nr. 8441. Finck, Georg, Rotschmied, Zapfenmacher, 1611 Meister, 1623 Geschworener. 1626 erwarb er um 1627 fl. ein Haus um Taschental bei der Judengasse (Rotschmiedsgasse 9), das vorher dem Rotschmied Balthasar I. -»Finck gehörte. 1633 verkauften seine Kinder das Haus um 1400 fl. Lit.: Lockner Nr. 580; Kohn, NHb Sebald. Finck (Finckh), Georg Philipp, Kartograph, Herausgeber, * um 1606? - t 15. 1. 1679 begr. in Freising. Lizentiat beider Rechte, Beamter des Freisinger Bischofs. Er erneuerte die Apianischen Landtafeln durch seine „Tabula chorographica Bavariae", 1663 abgeschlossen, 1671 revidiert, die 1684 in Augsburg veröffentlicht wurde. Damit schuf er das für ein Jahrhundert maßgebende Kartenwerk von Bayern, bei dem der ausführliche Bestand der Ortsnamen erwähnenswert ist. MuS: N Ü R N B E R G , MStN: Philipp Apians Bairische Landtafeln umgearbeitet von Georg Philipp Finckh 1671, 5. Territorium Norimberg, Radierung. Lit.: NDB; C. G. Müller, 1791, S. 12, Forts. I, S. 5. Finck (Fünck), Hans Friedrich, Rotschmied, Ringmacher, wohl Sohn des -»Hans Georg, Zapfenmacher. oo 14.11.1676 Witwe Brigitte Walther, geb. Scholl. Wurde 1697 Meister. Mz: Hirschkopf, den er 1698 von Hans Georg Finck geerbt hatte. Lit.: Lockner Nr. 1067; Stengel, in: GNM M, 1918/19, S. 127. Finck, Hans Georg, Rotschmied, Zapfenmacher, t 1698 Nürnberg. Sohn des -»Martin, Zapfenmacher. 1676 Meister. Die Mz. „Hirschkopf" und „Löwen" erbte er von Martin Finck, 1691 legte er den „Hirschkopf ' in die Lade, der 1698 an -»Hans Friedrich überging. Lit.: Lockner Nr. 917; Stengel, in: GNM M, 1918/19, S. 127 u. 133. Finck (Funck), Leonhard, Rotschmied, Ring- oder Rollenmacher, wurde am 29.5.1766 in die Meisterliste eingetragen. Lit.: Lockner Nr. 1527.
Findeisen Finck, Martin, Rotschmied, Zapfenmacher, t 1691 oder früher Nürnberg. 1640 Meister. Lit.: Lockner Nr. 740; Stengel, in: G N M M, 1918/19, S. 120. Finck, Michael Rotschmied, 1557 Meister. Lit.: Lockner Nr. 147. Finck, Paulus, Rotschmied, 1602 Meister. Lit.: Lockner Nr. 503. Finck, Peter, Rotschmied, 1580 Meister. Lit.: Lockner Nr. 326. Finck, Ruprecht, Rotschmied, Zapfenmacher, 1654 Meister. Sein Mz. „Hufeisen" hat er 1680 an Hans Georg -»Beck verkauft. Lit.: Lockner Nr. 808; Stengel, in: G N M M, 1918/19, S. 127. Finck, Veit Samuel, Maler, Photograph, * um 1824 - t 21. 10. 1869 Fürth, oo N. N „ Kinder. Er war 1850 L. 1321a,b (Ottostraße 13) und 1863 in L. 87a (Königstraße 23) ansässig. Fincke, Hans, Kupferstecher. MuS: N Ü R N B E R G , MStN: Stahlstiche nach L. Richter „Veste in Nürnberg", im Vordergrund Burgaufgang mit Familienszene, 10,5 χ 15,5 cm, um 1850, und „Aufseß", um 1838. Finckler, auf Brand, Friedrich Ernst, von, Zeichner, t 24. 9. 1768 Nürnberg, Grab Nr. Ρ 25 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1755, noch vorhanden. Sohn des Georg Ernst, Jurist; unverheiratet. MuS: N Ü R N B E R G , MStN: „Fest auf der Hallerwiese", 1754. - , Slg. Grieb, „Pegnitzpartie mit Ansicht der Kleinweidenmühle", Tuschezeichnung, 18,5 χ 32 cm, monogr. F. E. v. F., dat. 1756. Lit.: Will, GL V, S. 336; KDM Nürnberg, 1977. Findeis (Rotschmiede, 16./17. Jh.) s. Findeisen Findeisen (Findeiß, Finckeisen), Friedrich, Rotschmied, Zapfenmacher, f 7. 2. 1661 Nürnberg, Grab Nr. 1607 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1648, noch vorhanden, oo Maria, das Epitaph zeigt zwei Söhne und vier Töchter. 1636 Meister. Die auf dem Epitaph abgebildeten Wein- und Bierzapfen könnten als seine Erzeugnisse und der Türkenkopf als Mz. gedeutet werden. Seine Tochter Maria Magdalena heiratete am 17.6.1663 den Plattschlosser Simon -»Schamberger. MuS: CHARLESTOWN/Cornwall, Shipwreck, Rescue and Heritage Centre. Lit.: Lockner Nr. 725; Stengel, in: G N M M, 1918/19, S. 152; Zahn, DI-N Nr. 4421; KDM Nürnberg, 1977; Krauß, Exulanten 2006, S. 176. Ausst.: 2002/1. Findeisen (Finckeissen), Georg, Rotschmied, Zapfenmacher, t um 1723 Nürnberg. Sohn des -»Friedrich, Rotschmied. 1684 Meister. Mz. 1690 von seinem Vater Friedrich übernommen: Türkenkopf und Name. 1692 in den Grundverbriefungsbüchern erwähnt. Lit.: Lockner Nr. 978; Stengel, in: GNM M, 1918/19, S. 153. Findeisen, Hans I., Rotschmied, Zapfenmacher, 1564 Meister, 1587 Geschworener. 1567 erwarb er um 530 fl. und 20 fl. Eigenschaft (400 fl. Hypothek) ein schmales Haus mit Seitenflügel, Hof und Garten in der Alten Ledergasse (Tucherstraße 43), das er 1601 um 1400 fl. und 30 fl. Eigenschaft (600 fl. Hypothek) an den Rotschmied Hans -»Ernst verkaufte. 1584 erwarb er zwei Häuser im Oberen Judenhof 9. 1586 kaufte er um 325 fl. und 10 fl. Eigenschaft (200 fl. Hypothek) auch das Nachbarhaus (Tucherstraße 45), das er 1593 um 275 fl. und 15 fl. Eigenschaft (300 fl. Hypothek) an den Rotschmied Hans I. -»Fleischmann veräußerte. Lit.: Lockner Nr. 201; Kohn, N H b Sebald.
Findeisen Findeisen, Hans II., Rotschmied, Zapfenmacher, 1590 Meister. Lit.: Lockner Nr. 389. Findeisen (Findeis), Hans III., Meistersinger, Rotschmied, Zapfenmacher, get. 17. 1. 1580 Nürnberg - t 27. 8. 1620 Wien. Sohn des -»Hans I., Rotschmied, co 24.10.1603 Margaretha Kauffmann. 1605 Meister. Im September 1605 bat er, ohne Aufgabe seines Bürgerrechts zwei Jahre in Wertheim als Zeugwart und Büchsenmeister arbeiten zu dürfen, was ihm gewährt wurde. Nach Nürnberg zurückgekehrt, wurde er 1609 Landbote beim Bauemgericht und 1612 Kanzleibote. Von 1600 an nahm er an Singschulen teil und war bis zu seinem Weggang ein eifriger Singer. Von 1610-18 hielt er einige Singschulen ab. Er verfaßte selbst zwei Meisterlieder. Aus wirtschaftlichen Gründen zog er im Mai 1620 nach Wien, wo er kurz darauf starb. Lit.: Lockner Nr. 526; Stahl, 1982. Findeisen, Hans Georg, Meistersinger, Rotschmied, get. 8. 4. 1605 Nürnberg, Sohn des -»Hans III., Rotschmied. oo 25.10.1630 Samaritana Höflich (begr. 5.1. 1633). Von 1621-29 nahm er sporadisch an Singschulen teil, von 1628-31 hielt er selbst dreimal Schule. Er komponierte 45 Töne, von welchen sich einige im 17. Jh. großer Beliebtheit erfreuten. In den Schulprotokollen wurde er auch als Goldschmied bezeichnet, Stahl hält diese Angabe für falsch. Lit.: Stahl, 1982. Findeisen (Finteiß), Nikolaus, Rotschmied, Zapfenmacher, 1604 Meister. Lit.: Lockner Nr. 523. Findeisen (Fineiß), Paulus, Rotschmied, Zapfenmacher, 1599 Meister. Lit.: Lockner Nr. 466. Finger, Johann Sebastian (Musikverleger, 1732) s. Artikel HafTner, Ulrich Finheller, Michael, Rotschmied, Ringmacher, t Nürnberg, ehemals Grab Nr. 982 auf dem Rochusfriedhof, Epitaph dat. 1595, nicht erhalten, oo Magdalena. Lit.: Gugel, Rochus, S. 49; Zahn, DI-N Nr. 2206. Fink (Fynk, Fritz von Onolsbach), Fritz I., Goldschmied, * wohl Ansbach, - f Nürnberg. Vor 1383 wurde er als Fritz von Onolsbach in das Meisterbuch der Stadt Nürnberg eingetragen. Murr weist ihn fur 1385 und 1397 nach. 1396 - 1 4 1 7 erschien er als Fritz Fink bei den Goldschmieden in den Ämterbüchlein. 1406 wurde er eidlich darauf verpflichtet, kein Silber oder bereits gemünztes Geld ohne Erlaubnis des Rates in irgendeine Münze zu geben. 1408 mußte er sich verpflichten, kein als vollwertig gekennzeichnetes Geld zur Verarbeitung aufzukaufen; gegebenenfalls mußte er es beschauen lassen oder wieder unter die Leute bringen. Um 1410 ließen die Nürnberger Clarissinnen durch einen Goldschmied Peter Finck die Beschläge an einem Buch mit der Legende Johannes des Täufers entfernen. Es dürfte sich hier um Fritz Fink handeln. Der Goldschmied Fritz von Onolzbach erwarb 1388 das Haus Plobenhofstraße 11 (südl. Teil), das sein Sohn 1432 verkaufte. Wohl der gleiche Fritz Fink erwarb 1391 ein Haus im Taschental (Rotschmiedsgasse 18 mit Hinterhaus Untere Talgasse 17), das er 1396 wieder verkaufte. 1400 war er auch Besitzer des Anwesens An der Fleischbrücke 1, fur das er (oder sein Sohn) 1419 auch im Brunnenbuch erscheint. Murr erwähnt ihn für 1413, wohnhaft auf der Lorenzer Stadtseite. Ein Teil der Angaben könnte sich auf seinen Sohn -»Fritz II. beziehen. Lit.: Murr, Journal, T. 2, S. 58; Murr, Journal, T. 13, S. 21; Stockbauer,
390 1893 Nr. 36; Gümbel, 1907, S. 40; Gümbel, Neue archivalische Beiträge, 1919, S. 12f.; Leonie von Wilckens: Kunst in Nürnberg um 1400: eine Bilanz neuer Einblicke, in: G N M A 1996, S. 53-75, hier, S. 57; Kohn, N H b Lorenz u. Sebald. Fink (Vink), Fritz II., Goldschmied, wohl Sohn des Vorstehenden. Meister kurz vor 1411, dabei als „F. Fingk iunior" bezeichnet. 1418-1421 ist er in den Ämterbüchlein bei den Goldschmieden aufgeführt, wobei er 1418 noch mit dem Vermerk „Ju(nior)" versehen ist. 1432 verkaufte er das Haus Plobenhofstraße 11 (südl. Teil), das früher Fritz Fink I. gehört hatte. Lit.: Stockbauer, 1893 Nr. 58; Kohn, N H b Lorenz u. Sebald. Fink, Georg, Zirkelschmiedmeister, oo vor 1781 Susanna Ursula List; Kinder. Fink (Funk), Hans, Buchführer, war 1574-76 im Ämterbüchlein eingetragen, 1577 gestrichen. Lit.: Grieb, Buchgewerbe 2003. Fink, Horst, Dipl.-Ing., Architekt, * Jan. 1923 Berlin - f 16. 1. 1999 Nürnberg. Studium in München. Er begann seine Architektenlaufbahn als Projektleiter im Büro Schlegtental in Nürnberg. Seit 1953 eigenes Büro, mit dem er im Laufe der Jahrzehnte bedeutende Bauten in Nürnberg schuf. Als Aquarellmaler hinterließ er ein umfangreiches Werk mit über 1000 Landschafts- und Architekturbildern von seinen Reisen in Europa, Nord- und Südamerika, Fernost, Rußland, Israel, Ägypten und Nordafrika, seit 1987 auch aus Nürnberg und Franken. Mitglied im BDA. Gründungsmitglied der Bayerischen Architektenkammer, viele Jahre im Baukunstbeirat der Stadt Nürnberg. Für seine Verdienste um die Sicherheit am Bau erhielt er das Bundesverdienstkreuz. Werke: NÜRNBERG: Nachbarschaften in Langwasser; AOK am Frauentorgraben; Erweiterung des Polizeipräsidiums; Erweiterung des Messezentrums; Frankenzentrum; Frankenhalle; Kirche in Buchenbühl. Ausst.: 1959/28. Fink, Johann, Zirkelschmied, wurde am 28.11.1780 in die Meisterliste eingetragen. Laut Quartiergeldliste von 1800 wohnte er als Mieter in S. 1492 (Vordere Beckschlagergasse 4/Hintere Beckschlagergasse 3). Fink, Johann Wolfgang, Zirkelschmied, wurde am 22.9.1785 in die Meisterliste eingetragen. Laut Quartiergeldliste von 1800 besaß er das Anwesen S. 1102 (Oberer Judenhof 6). Fink, Peter, Zirkelschmied, wurde am 16.3.1730 in die Meisterliste eingetragen. Finke, August Heinrich Jonathan, Maler, Porzellanmaler, Photograph, Schriftsteller, * 9. 4. 1816 Nürnberg - f 9. 8. 1868 Altenburg/Sachsen. Schüler der Zeichenakademie in Nürnberg; 1837 Schauspieler am Stadttheater. Seit 1838 in Altenburg, zunächst als Porzellanmaler in der Fabrik der Gebr. Bretschneider. 1855 Ernennung zum Professor durch Herzog Ernst I. Er malte zahlreiche Portraits und war auch als Restaurator tätig. Ab 1864 zahlte ihm der Herzog eine jährliche Rente. Werke: NÜRNBERG, MStN: Ostansicht von Nürnberg (zerstört). Lit.: AKL; Thieme-Becker. Ausst.: 1940/2; 1942/1. Finn, Hans Oskar, Rechtsanwalt, Universitätsdirektor, Numismatiker, * 27 6. 1921 Wesel - f 29. 11. 2000 Erlangen. 1986-92 Vorsitzender des Nürnberger Vereins für Münzkunde. Werke: Academia Friderico
391 Alexandrina in N u m m i s , 250 Jahre Universität Erlangen-Nürnberg auf Medaillen, Insignien und Münzen; Die Studentischen Verbindungen, Erlangen 1993. Fino, A b r a h a m , Glasbläser, Glaskünstler, * 1630 Amsterdam - f 5./6. oder 8. 1. 1657 Nürnberg. Sohn des Claudius. A n f a n g 1652 kam er aus Amsterdam nach Nürnberg, w o er als einer der ersten Glasbläser tätig war und auch andere in seiner Kunst unterrichtete. Verschiedene Prozesse weisen auf einen unruhigen Geist hin. Bei seinem Tod wohnte er beim Neutor. Panzer verzeichnete sein Portrait. Lit.: Thieme-Becker (unter Drezel); Doppelmayr; Hampe, 1919; Κ. Pilz, in: M V G N 43, 1952, S. 121; Goldmann, Stammbücher 1981 Nr. 1279. Finsterer, Alfred, Maler, Zeichner, Illustrator, Typograph, * 8. 7. 1908 N ü r n b e r g - f 25. 1. 1996 Stuttgart, oo Gerda Finsterer-Stuber. 1927-30 Besuch der Kunstgewerbeschule N ü r n b e r g (ab 1928 Staatsschule für angewandte Kunst), Schüler von Rudolf -»Schiestl. 1928 Dürerstipendium der Stadt Nürnberg, 1931 als selbständiger Industriegraphiker tätig, 1934 Arbeit als Buchgraphiker und Holzschneider, 1936 zum zweiten Mal Dürerpreisträger der Deutschen Albrecht-Dürer-Stiftung. 1937 B e r u f u n g als Dozent, 1939 als Professor für Graphik und Buchgewerbe an die Akademie Leipzig, 1940-45 als Kartograph im Wehrdienst, 1945-47 beim Sebaldus-Verlag in Nürnberg tätig, verantwortlich für die Buchausstattung und Zeitschriftenredaktion. 1947 Obersiedlung nach Stuttgart, dort als freier Graphiker und Buchillustrator tätig, 1947-73 künstlerischer Berater u.a. für den Verlag Phil. Reclam j u n . und das Verlagshaus Belser, Stuttgart, sowie für die Schriftgießerei Klingspor in O f f e n bach. Werke: W V . der Druckgraphik s. Finsterer, 1988 mit 197 Werken. M u S : N Ü R N B E R G , MStN: Holzschnitte, Radierungen. Lit.: A K L ; Vollmer; Finsterer, 1988; Lohrey, 1989, S. 42f.; Erlanger/ Fischer, 2000 Nr. 1091. Ausst.: 1930/1; 1937/2; 1938/3; 1940/4; 1941/3; 1942/1, - / 2 ; 1943/6; 1954/4; 1958/16; 1963/7; 1971/11. Finsterer, Erhard, Zirkelschmied, f Februar 1570 Nürnberg, oo A n n a (f Feb. 1554). Er wohnte in der Elenden Gasse (Rosental). Lit.: Burger, 1972 Nr. 5010, 9437. Finsterer, Hans, Zirkelschmied, erwarb 1601 um 300 fl. das Haus Geiersberggasse 5, das er 1602 um 306 fl. wieder verkaufte. Lit.: Kohn, N H b Sebald. Finteiß s. Findeisen Fips Pseudonym des Karikaturisten Philipp -»Rupprecht First, Stephan (Glockengießer) s. Fürst, Stephan Fisch, Merten, Harnischpolierer, erhielt am 29.1. 1489 das Amt eines „kolmessers" (Kohlenmesser). Lit.: Hampe, Rv.I, 386. Fischer s.a. Vischer Fischer, Alexander, Rotschmied, Former, 1675 Meister. 1691 erwarb er um 750 fl. ein Haus im unteren Taschenthal (Rotschmiedsgasse 3). Lit.: Lockner Nr. 910; Kohn, N H b Sebald. Fischer, Alexander, Bildhauer, * 31. 10. 1903 Nürnberg - f 30. 11. 1981 München, oo 1935 Ludmilla Pongratz. Erste Anleitungen in der Bildhauerei bei Leonhard -»Herzog in Nürnberg; 1920-26 Studium an der A d B K München bei Erwin Kurz und Bernhard
Fischer -»Bleeker. Seit 1935 in M ü n c h e n - G r ü n w a l d tätig; 1937-45 Ausstellungsverbot. Stilistisch von französischen Bildhauern wie Auguste Rodin angeregt, aber auch von H a n s von Marées, fand er nach 1945 mit seinen symbolistischen Plastiken kaum A k z e p t a n z . Wie seine vielen Nürnberger Ausstellungsbeteiligungen zeigen, pflegte er den Kontakt zu seiner Heimatstadt. Sein schriftlicher Nachlaß befindet sich im Archiv f ü r Bildende Kunst des G N M . M u S : M Ü N C H E N , Stadtmus. N Ü R N B E R G , M S t N . U n d in vielen weiteren M u s e e n . Lit.: A K L ; Vollmer; Sepp Pickel, in: Frankenspiegel 3/1951; Arnold Martersteig: Die Kunst und das schöne Heim, 53. Jg. 1954/55, S. 454f.. Ausst.: 1943/6; 1947/2; 1953/3; 1954/7; 1955/1; 1956/1; 1957/13 EA; 1958/11; 1960/2; 1962/1; 1963/7; 1971/1; 1972/3; 1973/1; 1974/1; 1975/2; 1976/2; 1978/2; 1980/1. Fischer (Vischer), A n d r e a s (Endres), Illuminist, Briefmaler, begr. 25. 3. 1608 Nürnberg. Seit 1589 erscheint er als Meister bei den Briefmalern. 1601 malte er für den Rat sechs Holzschnitt-Landkarten aus, für die er j e 4 fl. erhielt. Die Holzschnitte gehörten zu Paulus Pfinzings Lehrbuch der Kartographie, das 1598 bei Valentin -»Fuhrmann gedruckt wurde. Z u m Schluß wohnte Fischer im oberen Wehr (Obere Wörthstraße). Lit.: Thieme-Becker; Ernst Gagel und Fritz Schnelbögl: Pfinzing, der Kartograph der Reichsstadt N ü r n berg (1554-1599), Hersbruck 1957, S. 19. Fischer, A n n a Catharina (Malerin, Zeichnerin, 1642) s. Block, Anna Catharina Fischer, A n n a Katharina, Illuministin, war 1863/64 in S. 90 (Karlstraße 18) ansässig. Fischer, Johannes August Maler, * 11. 3. 1854 Kopenhagen - t 6. 6. 1921 Kopenhagen. Sohn des Philipp, Maler. Bildschnitzerlehre bei H. L a m b e r g . 1869-74 Studium an der Kunstakademie K o p e n h a g e n . Er malte u.a. Architekturbilder mit alten, malerischen Häusern und Straßenpartien (häufig auch im Ausland), darunter von Nürnberg, Rothenburg ob der Tauber, Venedig und Florenz. Aus den Jahreszahlen (zwischen 1891 und 1911) und der Anzahl der von N ü r n b e r g überlieferten Stadtansichten ist zu schließen, d a ß er sich wiederholt und längere Zeit hier aufgehalten hat. MuS: N Ü R N B E R G , SIg. Grieb. Lit.: A K L ; T h i e m e Becker; Busse; Vollmer; Bénézit. Fischer, Balthasar, Meistersinger, Rotgerber, get. 2. 3. 1593 N ü r n b e r g - begr. 4. 4. 1652 Nürnberg. Sohn des Erhard, Lederer. oo I) 8.5.1621 Ursula, Tochter des Hans Götsch, Kürschner; II) 2.4.1638 Ursula, Tochter des Friedrich Lindenmair aus Nördlingen. 1620 k a u f t e er sich mit 1 fl. in die Meistersingergesellschaft ein, nahm aber nur 1621 und 1631 j e einmal an einer Singschule teil. 1621 und 1622 hielt er selbst Schule, im Singschulstreit von 1624 Schloß er sich der reformfreudigen G r u p p e unter Hans -»Winter an. Bei Theaterauffuhrungen spielte er die Rolle des Narren. Bei seinem Begräbnis wurde er als Lederunterkäufer und Ledersetzer bezeichnet, er hatte sich also dem Handel zugewandt. Er wohnte in der Hinteren Ledergasse. Lit.: Stahl, 1982, S. 141. Fischer, Barthelmes, Steinschneider, t 1518 Nürnberg, oo Margaretha ( t Mai Totengeläutbuch wurde er als „der köstlich foly m a c h e r " bezeichnet. 1484 kaufte ein
Aug./Sept. 1547). Im edl gestein Barthelmes
Fischer Fischer, entweder der Steinschneider oder sein gleichnamiger Vater, fur 705 fi. ein Haus am Köpfleinsberg (Adlerstraße 28), das er bis zum Schluß bewohnte. Seine Witwe Margaretha übernahm das Haus 1519 zum Ausgleich für ihr Heiratsgut von 600 fl.; auch sie wohnte hier bis zu ihrem Tod. Lit.: Boesch, in: GNM M, 1889; Burger, 1972 Nr. 99, 3514; Kohn, N H b Lorenz. Fischer, C., Zeichner, um 1879 nachweisbar. MuS: NÜRNBERG, MStN: „Der Sternhof', Bleistiftzeichnung 1879; „Hof im Tucherschen Landhaus Hirscheigasse", Bleistiftzeichnung, 1879. Fischer (Vischer), Caspar, Kunststecher, Zinnstecher, get. 31. 1. 1599 Nürnberg - begr. 21. 12. 1657 Nürnberg. Sohn des Hans, Löffelschmied, oo 1) 25.6. 1621 Dorothea Schwab; II) 1.3.1630 Elisabeth Schneider; III) 8.5.1633 Susanna Marckart; IV) 3.2.1636 Eva, Tochter des Paulus Ebner, Fuhrmann aus Neumarkt an der Ybbs, NÖ. Lit.: Sporhan-Krempel/Wohnhaas, 1973; Krauß, Exulanten 2006, S. 131. Fischer, Christian, Stempelschneider, erscheint 1740 bis nach 1750 als Siegelgraber im Ämterbüchlein. Lit.: Zahns Jb. I, 1868. Fischer, Christoph, Zinngießer, * Nürnberg t 1634, als Soldat erschlagen. Sohn des Stephan, Schreibereiverwandter, oo 26.11.1623 Margaretha, Tochter des Lorenz Schulz. Seine Meisterstücke arbeitete er bei Hans I. -»Spatz und wurde am 26.11. 1623 Meister. Lit.: Hintze, Nr. 222. Fischer, Christoph I., Bildschnitzer, f 3. 4. 1826 Nbg.-Himpfelshof. oo vor 1792 Margaretha Geinser. Bei der Geburt seiner Tochter Eva um 1796 wohnte er in Kleinweidenmühle b. Nbg. Er unterzeichnete mit seinem Sohn Johannes am 29.10. 1798 ein Schriftstück, in dem sich die Bildhauer zum Schutz ihrer Interessen gegen fremde Konkurrenz zusammenschlossen, was am 27.2.1799 vom Rat genehmigt wurde. Lit.: Schwemmer, 1974, S. 62. Fischer, Christoph II., Bildschnitzer, war 1829 in S. 1065 (Rotschmiedsgasse 8) ansässig. Fischer, Clemens, Maler, Zeichner, Graphiker, * 16. 6. 1918 Köln - t 3. 5. 1992 Köln. 1937-39 Studium der Graphik und Malerei an den Kölner Werkschulen (später umbenannt in Meisterschule des Deutschen Handwerks). Kriegs- und Arbeitsdienst. 1945-47 Studium an der AdBK Düsseldorf. In den 1960er Jahren Hinwendung zur sakralen Kunst und Wandmalerei. 1970 Berufung als Professor für freie Graphik und Malerei an die AdBK Nürnberg auf Empfehlung von Gerhard Mareks, 1972-75 Akademiepräsident. 1983 Ruhestand und Rückkehr nach Köln. Fischer war ein vielseitiger Künstler, der kleinformatige Zeichnungen und Graphiken ebenso beherrschte wie großflächige Wandmalereien und Entwürfe fur Kirchenfenster, seine Arbeiten reichten von abstrakt bis gegenständlich. 1953 Kunstpreis der Stadt Leverkusen; 1964 Villa-Romana Preis. Lit.: AKL; Vollmer; AdBK, 1983. Fischer, Conrad, Röhrenmeister, 1743-56 als städt. Röhrenmeister tätig. Lit.: Röhrenmeisterbuch in der StadtBN. Fischer, Friedrich, Architekt, um 1903/10 tätig. 1906 wohnte er in der Wiesenstraße 63. Werke: NÜRNBERG, Jugendstilhäuser: Markgrafenstraße 11
392 u. 17 (1904/05); Schwabenstraße 62 (1905); Pfälzer Straße 56 u. 58 (1904/06). Lit.: Willenberg, in: M V G N 7 5 , 1988. Fischer, Friedrich Eduard, Porzellanmaler, wohnte 1878 in der Allersberger Straße 61. Fischer, Gabriel, Stadtpfeifer, Musikalienhändler, get. 3. 10. 1684 Nürnberg - begr. 15. 5. 1759 Nürnberg, ehemals Grab auf dem Rochusfriedhof, Epitaph nicht erhalten. Sohn des -»Hans Wolf, Kunstgießer, oo 23.6.1704 Anna Maria Hirsch, Schneiderstochter, vier Söhne, nicht überlebend. Ausbildung wohl in Nürnberg. 1707-49 war er als Ratsmusiker im Ämterbüchlein verzeichnet. Daneben besaß er einen kleinen Musikalienhandel und vertrieb u.a. Werke von Johann Sebastian Bach, wie aus einer Anzeige vom 19.9.1727 im „Extrakt" der „Leipziger Post-Zeitungen" hervorgeht. Dabei dürfte es sich um Druckerzeugnisse der Nürnberger Musikverleger Ulrich -»Hafner und Balthasar -»Schmid gehandelt haben. Bei seinem Tod wurde er als ältester Stadt-Musicus, bei St. Jacob, bezeichnet. Lit.: Ausk. Franz Krautwurst; Ausk. Andrew Talle, Harvard University. Ausst.: 1973/9; 1973/10 S. 119. Fischer, Georg, Stadtschlosser, sein Haus L. 754 (Peter-Vischer-Straße 37) war mit Werkstattmotiven und Erzeugnissen bemalt. Die Wandmalerei war 1724 datiert (evtl. Renovierungsdatum). Die Fassade wurde vor dem Abriß 1835 von G. C. -»Wilder gezeichnet. Lit.: F. T. Schulz, in: GNM M, 1911, S. 137, Abb. 13; Brix, 1981, S. 35. Fischer, Georg, Postbeamter, Zeichner, * 1877 t 1946. Als junger Postadjunkt wurde er nach Burgbernheim versetzt, von wo aus er insgesamt 98 handgezeichnete Postkarten an seine spätere Frau Gretchen Pickel (* 1879 - t 1953) sandte. Die Kartensammlung befindet sich im Museum fur Post und Kommunikation. 1906 wohnte er in Nürnberg, Bismarckstraße 12 und 1932 in der Gotenstraße 4. Lit.: N Z vom 2.6.1999. Fischer, Georg Christoph, Goldschmied, Goldarbeiter, Juwelier, get. 27. 9. 1585 Nürnberg - begr. 19. 8. 1651 Nürnberg. Sohn des Caspar; Vater des -»Georg Cosmus. oo 10.3.1617 Catharina, Tochter des Joachim -»Wurm, Goldschmied. 1610 bestand er die Meisterprüfung und wurde am 3.5.1617 als Meister vereidigt. 1623-51 Genannter, 1624-28 Geschworener. Am 19.12.1623 kaufte der Rat bei ihm drei goldene Ketten. Er bildete folgende Lehrlinge aus: Conrad Lencker (1621-27); Elias Gärtner (1629-34); seine Söhne Georg Cosmus (1634-38) und Georg Christoph (164145); Hans Joachim Wurm (1646-50); Michael Keßner (1650-55). 1629 war er Besitzer des Hauses Kaiserstraße 21; 1645 erwarb er um 1315 fi. auch das Nachbarhaus Kaiserstraße 19. Er ist wohl identisch mit dem ohne Beruf genannten Georg Christoph Vischer, der um 1622 bei der Viatis-Peller-Gesellschaft ein Guthaben von 918 fi. 2 sh. 6 d. hatte. Lit.: Roth, 1802; Stockbauer, 1893 Nr. 663; Hampe, Rv.; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 232; Kohn, NHb Lorenz. Fischer, Georg Cosmus (Erasmus), Goldschmied, Goldarbeiter, Juwelier, get. 30. 10. 1619 Nürnberg t nach 1680. Sohn des -»Georg Christoph, oo 25.10.1652 Katharina Barbara (begr. 16.2.1680), Tochter des Johann Augustin, Kinder. 1634-38 Lehre
393 bei seinem Vater. Am 26.4.1652 bestand er die Meisterprüfung „mitt großer mye (Mühe)", wie aus dem Eintrag im Meisterbuch hervorgeht. 1661-80 Genannter. 1665 verkaufte er dem Rat Diamanten, die er aus Frankfurt und Amsterdam bezogen hatte. 1659 hatte er bei der Viatis-Peller-Gesellschaft ein Guthaben von 300 fl. Anfang 1669 war er verschuldet; er hielt sich auswärts auf und bat um sechs Wochen freies Geleit, der Rat bewilligte ihm vier Wochen. Fischer wurde beschuldigt, vorsätzlich Bankrott gemacht zu haben. Im Februar 1669 kam er unter Hausarrest, der Handel wurde ihm untersagt. Einer seiner Gläubiger war der Salzburger Goldschmied Daniel Weber. Im April 1669 wurde Fischers Name im Genanntenbuch „zugedeckt", er war somit von dem Amt suspendiert. 1674/80 wohnte er gegenüber dem Brauhaus. Beim Tod seiner Frau 1680 wurde er zuletzt erwähnt. Sein Begräbnis ist in Nürnberg nicht feststellbar, möglicherweise starb er auswärts. Lit.: Roth, 1802; Stockbauer, 1893; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 233. Fischer, Georg Philipp, Glaser und Glashändler. Seine Ehefrau starb 1673; er wohnte hinter dem Predigerkloster gegenüber dem Rosenbad. Lit.: Hampe, 1919. Fischer, Gottfried Otto, Lithograph, wohnte 1878/81 in der von Löffelholz-Heldischen Wohlthätigkeitsstiftung Paniersplatz 15. Fischer, Gustav, Holzbildhauer, * 1872 - f I960 Nürnberg. Zunächst war er bei den Möbelwerkstätten -»Eysser und -»Prasser angestellt. Er war Mitarbeiter am 1935-39 entstandenen Altstadtmodell 1:500 im Fembo-Haus. 1906 wohnte er in der Unteren Baustraße 8, 1952 in der Johannisstraße 33. MuS: N Ü R N BERG, MStN. Lit.: J. Lincke, in: AB 10, 1985, S. 70f. Ausst.: 1940/2. Fischer, Hans Georg, Kunststecher, get. 25. 7. 1640 Nürnberg - begr. 4 . 4 . 1664 Nürnberg. Sohn des Hans Caspar, ICunststecher. oo 17.6.1661 Catharina Steininger. Lit.: Sporhan-Krempel/Wohnhaas, 1973. Fischer, Hans Thomas (Illuminist, 1603) s. Fischer, Johann Thomas Fischer, Hans Wolf, Kunstgießer, begr. 8. 2. 1707 Nürnberg, oo 17.6.1667 Helena (get. 11.3.1644 - begr. 2.2.1681), Tochter des Ulrich -»Flötner; II) Anna Margaretha. Am 4.3.1668 wurde er Bürger und zahlte 4 fl., wobei er ein Vermögen von 150 fl. angab. Seine Witwe heiratete am 8.7.1716 den Goldschmied Johann Bernhard -»Weiß. Lit.: Archiv zur Nbger. GSK im GNM. Fischer, Hermann, Maler, Graphiker, * 21. 6. 1877 Germersheim - f 28. 4. 1947 Oberstdorf. Abgebrochenes Medizinstudium, dann Kunststudium an der AdBK München, Schüler von Walter Thor, Abschluß des Studiums an der AdBK Karlsruhe. 1918 ließ er sich als freischaffender Maler und Graphiker in Nürnberg nieder, wo er vorwiegend Mainlandschaften malte. 1922/24 wohnte er in der Äußeren Bayreuther Straße 44, um 1932 in der Campestraße 6. 1940 zog er nach Fischen/Allgäu, später nach Oberstdorf. Mitglied der Nürnberger Kunstgenossenschaft und der Künstlergruppe „Die Hütte". MuS: NÜRNBERG, MStN: ca. 130 Gemälde, 14 Aquarelle, Zeichnungen, Pastelle, 1 Skizzenbuch, 35 Radierungen. Lit.: AKL; Vollmer; Dressier, 1930; Rösermüller; Lohrey, 1989. Ausst.:
Fischer 1920/1; 1921/1; 1922/1, - / 2 ; 1924/1, - / 2 ; 1928/1; 1930/3; 1933/3; 1940/1, - / 2 ; 1941/1, - / 6 ; 1942/1; 1946/1; 1955/4; 1956/4; 1958/2; 1962/17 EA; 1963/7; 1965/26; 1971/8 Nr. 132; 1980/6, Nr. 312, 313. Fischer, Jacob, Glasschneider, wurde am 17.7.1764 in die Meisterliste eingetragen. Er wohnte „im Spitzgarten v o r d e m Spittlerthor". Lit.: Hampe, 1919. Fischer, Johann, Bildhauer, Sohn des Christoph I. oo Marie Wandelbar ( t 26.11.1857, wohnhaft in S. 723 = Paniersplatz 23). Er ist vermutlich identisch mit Johann Fischer, der zusammen mit seinem Vater am 29.10.1798 eine Urkunde unterzeichnete, in der sich die Bildhauer zum Schutz ihrer Interessen gegen fremde Konkurrenz zusammenschlossen; dies wurde am 27.2.1799 vom Rat genehmigt. Lit.: Schwemmer, 1974, S. 62. Fischer, Johann Georg, Porzellanmaler, * um 1818 - t 24. 2. 1854 Nürnberg, oo N. N. Er war 1850 Besitzer des Hauses S. 1352 (Hirscheigasse 16), wo er bis zum Schluß wohnte. Fischer, Johann Christoph, Plattschlosser, wurde am 7.11.1741 in die Meisterliste eingetragen. Fischer, Johann Leonhard, Maler, Radierer, get. 6. 2. 1764 Nürnberg - t 17. begr. 20. 8. 1840 Nürnberg. Sohn des Friedrich, Gerichtsschreiber, oo Elisabetha Johanna (get. 16.7.1784 - t 24.begr. 28.8.1854), Tochter des Johann Arnold, Schneider, acht Töchter. Radierte angeblich 13jährig zwei Teilkopien der 1777 entstandenen „Wachtparade Friedrichs II." von Chodowiecki. Die eine dieser Kopien ist signiert: links „J. L. Fischer", rechts „J. L. F. fecit". Von ihm befindet sich im Berliner Kupferstichkabinett eine Landschaft, sign. „L. F. sculp. 1788" und ein Modekupfer (Haartrachten), sign.: „J. L. Fischer sc. Norb:". 1829 wurde er als Maler bezeichnet. 1819/29 wohnte er in L. 951 (Untere Grasersgasse 27/29) und zum Schluß in L. 891 (Vordere Sterngasse 30). Lit.: AKL; ThiemeBecker; Nagler, Monogr. III, Nr. 2762. Fischer, Johann Philipp, Zeughausschlosser, f 1732 Nürnberg. 1725-32 Genannter. Lit.: Roth, 1802. Fischer, Johann Thomas d. Ä., Blumen- und Miniaturmaler, Illuminist, get. 21. 12. 1603 Wöhrd b. Nbg. - t 16. begr. 21. 10. 1685 Nürnberg, ehemals Grab auf dem Johannisfriedhof, Epitaph nicht erhalten. Sohn des -»Valentin, Granatenschneider; Vater der Anna Catharina -»Block, Malerin, oo I) 26.10.1633 Ursula (get. 22.6.1615 - begr. 5.11.1634), Tochter des Caspar -»Paulus d. Ä., Glashändler, kinderlos; II) 7.7.1635 Barbara (* Kirnberg, heute Gebsattel b. Rothenburg - begr. 20.10.1684), Tochter des Christoph Huber; vier Kinder, darunter wohl Anna Catharina -»Block, geb. Fischer, obwohl nur die Taufe einer Tochter Juliana Barbara nachweisbar ist. Fischer arbeitete zunächst als Page beim Unschlittmeister und Miniaturmaler Sebastian -»Schedel, welcher ihm die Blumenmalerei und das Illuminieren beibrachte. Als er sich als selbständiger Illuminist und Stammbuchmaler niederließ, wollten ihm die Nürnberger Maler und Briefmaler 1629 das Malen verbieten lassen, weil er bei keinem Meister gelernt hatte. Da ein Mangel an Illuministen bestand, wies der Nürnberger Rat die Klage ab, er durfte jedoch keine Tafelgemälde anfertigen oder Mitarbeiter beschäftigen oder anlernen. Dennoch unterrichtete er seine vermutliche Tochter
Fischer Anna Catharina -»Block sowie Magdalena -»Fürst, mit der er von 1679-87 mindestens zwei Exemplare des „Hortus Eystettensis" von Basilius Besler kolorierte. Er illuminierte Kupferstiche und malte Blumen und Landschaften auf Pergament. Für die Bemalung der Ehrenpforte, die zum Empfang fur Kaiser Leopold I. bei seinem Besuch in Nürnberg aufgestellt wurde, erhielt er am 16.4.1660 vom Rat 30 fl. Nach Doppelmayr malte er mit der linken Hand. Er signierte mit HSF und HTF sowie Hans Vz. Fischer muß ein angesehener Mann gewesen sein, denn 1643-85 war er Genannter. Er wohnte bei der Almosenmühle am Fischbach. Bei seinem Tod wurde er als ältester Capitain der löblichen Bürgerschaft (Gassenhauptmann) bezeichnet. Panzer verzeichnete sein Portrait. MuS: BAMBERG, StB. ERLANGEN, UB. MÜNCHEN, BStB. NÜRNBERG, GNM. WIEN, Nationalbibliothek, HsAbt. Lit.: A K L ; Thieme-Becker; Füßli, KL; Doppelmayr, Neudörfer-Lochner, 1875; E. Wernicke, in: MVGN 10, 1893; Hampe, Rv.; Schwemmer, in MVGN 60, 1973, S. 229; Sporhan-Krempel/Wohnhaas, 1973; Ludwig, 1998, S. 314, 328; StadtAN, GSI 152; Tacke, 2 0 0 1 , S . 401. Fischer, Jonas, Maler, * um 1639 Nürnberg - t 18. 4. 1710 Augsburg. Er starb im Alter von 71 Jahren, dabei als Bildermaler bezeichnet. Lit.: Α. Hämmerle: Evangelisches Totenregister zur Kunst- und Handwerksgeschichte. Augsburg 1928. Fischer, Joseph Kaspar, Maler, war 1857 in S. 524 (Halbwachsengasse 1/Glöckeleinsgasse 2) ansässig. Fischer, Julie, Musiklehrerin, Pianistin, Cembalistin, * 16. 9. 1893 Friesenhausen/Ufr. - t 31. 8. 1938 Nürnberg. 1932 wohnte sie in der Krelingstraße 36. Vorsitzende des Tonkünstlervereins Nürnberg. Fischer, Leonhard, Blumenmaler, Kupferstecher, get. 24. 9. 1736 Nürnberg - begr. 14. 3. 1760 Nürnberg. Sohn des Albrecht, Bleiweißmacher. Unverheiratet. Ausbildung möglicherweise bei Nicolaus Friedrich -»Eisenberger. Wie dieser arbeitete auch Fischer fur Christoph Jacob -»Trew, für den er 18 Pflanzenaquarelle fertigte, die er ad naturam in Nürnberg malte, signierte und zwischen April 1758 bis Juli 1759 datierte. Im Ratstotenbuch wurde seine große „Dürftigkeit" erwähnt. MuS: ERLANGEN, UB: 18 Pflanzenaquarelle. Lit.: Ludwig, 1998. Fischer, Matthäus, Glasschneider, * Nürnberg, seine Witwe starb 1776. Lit.: Hampe, 1919. Fischer, Melchior, Juwelier, f 3. 11. 1608 Nürnberg. 1588-1608 Genannter. 1605 war er Besitzer des Hauses Kaiserstraße 20. Lit.: Kohn, N H b Lorenz. Fischer, Johann Paulus, Uhrmacher, * 1764 t 1828 Nürnberg, oo Christina Margaretha Enslin (* um 1775 - t 3.4.1846). Er war in Wöhrd b. Nbg. ansässig. Panzer verzeichnete Portraits von ihm und seiner Frau. Lit.: Ausk. Paul Enslin, Biberach. Fischer, Peter, Glas- und Fayencehändler, Fayencefabrikant, t 1763? Nürnberg. Sohn des Johann, Bauer zu Heuchling, oo Proklamation am 22.8.1745 Maria Catharina, Witwe des Johann Jacob Mayer, Venetianischer Glas- auch Krüg- und Porcellain-Händler. 176063 Genannter. 1751 kaufte er die Fayencefabrik des Christoph Marx von (den Erben?) der Witwe Ursula, ebenso um 2000 fl. das Eckhaus Weißgerbergasse 12. Lit.: Roth, 1802; Kohn, NHb Sebald.
394 Fischer, S., Maler, um 1920. MuS: NÜRNBERG, MStN: „Beim Tiergärtnertor in Nürnberg", Aquarell, 1920. Fischer, Sebald, Zinngießer, t 19. 8. 1541 Nürnberg. Er arbeitete seine Meisterstücke bei Daniel ->Baumann und wurde 1536 Meister. 1541 Geschworener. 1538 in den Grundverbriefungsbüchern genannt. Er wohnte in der Peuntgasse. Lit.: Hintze, Nr. 71; Burger, 1972 Nr. 2405. Fischer (Vischer), Sebald, Maler, get. 16. 5. 1589 Nürnberg, Sohn des Daniel, Marktmeister. 1603-08 Lehre bei Jobst -»Harrich, wofür 22 fl. Lehrgeld vereinbart wurden. Am 3.2.1615 sagte Fischer sein Bürgerrecht auf. Lit.: Thieme-Becker; Hampe, Rv. II Nr. 1697; Bosch, in: G N M M, 1899, S. 148f.; Tacke, 2001, S. 606. Fischer, Sebastian, Organist, war seit 1681 oder früher bis 1706 bei St. Jacob tätig, wofür er 90 fl. jährlich erhielt. Lit.: Ausk. Franz Krautwurst. Fischer, Stephan, Rotgießer, Former, 1646 Meister. Lit.: LocknerNr. 761. Fischer, Theodor, Bildhauer, Architekt, * 1862 Schweinfurt - f 25. 12. 1938 München. Sohn eines Indigo-Großhändlers. Studium am Polytechnikum in München. 1885-89 Mitarbeiter bei Paul Wallot, unter dessen Führung er beim Reichstagsgebäude in Berlin mitwirkte. 1889-92 selbständiger Architekt in Dresden, 1892 Übersiedlung nach München, 1893-1901 Vorstand des Stadterweiterungsamts und der Hochbauabteilung IV. 1901 Honorar-Professor fur Städtebau an der TU München, 1901-08 Professor für Bauentwürfe und Städteanlagen an der Hochschule Stuttgart. 190828 Professor für Baukunst an der TH München. Fischer war ein bedeutender Architekt, dessen Entwürfe weit über Süddeutschland hinaus verwirklicht wurden. Ab 1927 erhielt er nur noch kleinere Aufträge und wurde nach 1933 weitgehend ausgeschaltet. 1919 Mitglied der Berliner Akademie. Werke: NÜRNBERG, Prinzregentenufer: Bismarck-Denkmal, 1914/15 (Entwurf; Ausführung: Joseph Flossmann). Verz. seiner Arbeiten s. AKL. Lit.: Häussler, 1974; Masa, Freiplastiken, S. 189. Fischer (Vischer), Valentin, Granatenschneider und Granatrosensetzer, * Rheineck - f 1621 Nürnberg. Lehre bei Claudius vom -»Creutz. Seit 1598 in der Vorstadt Wöhrd ansässig, mit Rv. vom 28.11.1608 wurde ihm das Bürgerrecht zugesagt. Lit.: Hampe, Rv.; Tacke, 2001, S. 401. Fischer, Valentin, Kupferstecher, Großpfragner und Salzhändler, get. 13. 1. 1722 Nürnberg - begr. 4. 2. 1810 Nürnberg. Sohn des Wolf Hieronymus, Pfragner. oo 21.8.1747 Cordula Juliana (get. 30.11.1728 - begr. 21.2.1802), Tochter des Zacharias Grohmann, Lebküchner, neun Söhne, fünf Töchter. 1755-59 war er als Kupferstecher im Ämterbüchlein eingetragen, 1760 gestrichen. Später hat er sich wohl dem Handel gewidmet. Er war Gassenhauptmann. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Zahns Jb. I, 1868; Roth, 1802, S. 179; Grieb, Buchwesen 2003, Tl. II. Fischer, Wilhelm, Ingenieur, Maler, * 3. 10. 1899 Nürnberg - t 30. 9. 1972 Nürnberg. Nach 1945 malte er viele Ansichten vom unzerstörten Nürnberg, die vorwiegend an Amerikaner verkauft wurden und sich heute in den USA befinden. Anfang der 1950er Jahre
395 mußte er das Malen aus gesundheitlichen Gründen aufgeben. Lit.: Ausk. Dieter P. W. Fischer. Fischer (Vischer), Wolfgang, Maler, get. 5. 7. 1582 Nürnberg - begr. 10. 9. 1621 Nürnberg. Sohn des Hans, Schneider, Genannter, oo 6.5.1605 Margaretha (get. 23.2.1581 - begr. nach 8.7.1628), Tochter des Georg Baudenbacher, Sattler, vier Kinder. 1596-1600 Lehre bei Georg -»Gärtner d. J. Bereits 1604 legte er sein Probestück vor und wurde am 8.11.1604 Meister; 1612-16 Vorgeher. Er bildete folgende Lehrlinge aus: David -»Kestner (1608-12), Georg Ganser (1613, abgebrochen), Philipp -»Fabriger (1616-17), Hans Barthel -»Conrad (1617-22). Mit seiner Familie wohnte er im sog. Zotenbergbad (ehem. Tucherstraße 2), das von seinem Vater 1622 um 3050 fl. an den Maler Sebald -»Rettich verkauft wurde. Die Witwe führte die Werkstatt offensichtlich weiter, 1628 wurde ein ehemaliger Geselle Hainmüller der „Fischerin" erwähnt, ebenfalls 1628 wurde sie wegen des schuldigen „Büchsengeldes" von den Vorgehern der Maler vor das Rugamt zitiert. Lit.: Thieme-Becker; Bosch, in: GNM M, 1899, S. 148f.; Tacke, 2001, S. 606 u. Stammtafel 3. Fißling, Hans (Goldschmied) s. Kißling, Hans Flach, Jacob Friedrich, Zinngießer, * Eibenstock/Sachsen - t 20. 12. 1800 Nürnberg. Sohn des Christian Gottfried, Handelsmann, oo Barbara Christina ( t 27.2.1814, wohnhaft in S. 937, Wunderburggasse 11). 1783-87 Lehre bei Johann Gottlob Flach in Eibenstock. Seine Meisterstücke arbeitete er bei Johann Gottfried -»Rothe in Nürnberg und wurde am 17.11.1799 Meister. Lit.: Hintze, Nr. 495-496. Flachs, Johann Friedrich, Alabasterdreher und Schneider, f vor 1774. 1731-1740 Geselle. Am 22.9. 1740 wurde er Meister; 1751 Vorgeher. 1741-71 leistete er als Meister Zahlungen an die Handwerkskasse, 1774-83 Fortzahlung durch die Witwe (f 1784). Lit.: Heller, 1971. Flachs, Michael, Holzschnitzer, Bildhauer, oo N. N., Kinder. 1872 wohnte er in der Spittlertorstraße 38, 1881 in der Oberen Kanalstraße 13. Fladen, Herman mit dem (Maler, 1370) s. Hermann Fladenschrot, Jeremias, Goldschmied, Silberarbeiter, wurde vor 1514 Meister. Lit.: Stockbauer, 1893 Nr. 126. Flaischmann, Flaißmann s. Fleischmann Flasch, Albrecht, Goldschmied, f u m 1396 Nürnberg. Sohn des -»Friedrich. Im Ämterbüchlein von 1396 erscheint der Name Albrecht Flasch bei den Goldschmieden, der aber durchgestrichen wurde, vermutlich weil er gestorben war. Der Besitzer des Anwesens Bergstraße 17 aus dieser Zeit hieß ebenfalls Albrecht Flasch. In den Sebalder Losunglisten 1397 und 1400 ist die Frau (wohl Witwe) Albrecht Flaschs aufgeführt. Für Albrecht Flasch, seinen Vater Friedrich und ihre Ehefrauen wurde in St. Sebald ein Jahrtag gestiftet. 1402-11 war ein wohl jüngerer Albrecht Flasch Genannter, der nach dem Totenschild im GNM (KG 1066) am 13.4.1411 starb. Lit.: Roth, 1802; Pilz, in: GNM A, 1936/39, S. 91; Schaper, in: Baier, St. Sebald 1979, S. 168; Kohn, Ν Hb Sebald. Flasch (Flasche), Friedrich, Goldschmied, war 1363 und 1370 in den Meisterbüchern der Stadt ein-
Fleischauer getragen. Lit.: Schaper, in: Baier, St. Sebald 1979, S. 168. Flasch, Ulrich, Eisengraber, wurde nach dem Handwerkeraufstand vom wiedereingeführten patrizischen Rat 1349 als Aufrührer aus der Stadt verbannt. Lit.: Schultheiß, 1960, S. 74. Flaschner, Fritz Plattner, oo 2.2.1535 Agnetis. Lit.: Schornbaum, 1949 Nr. 852. Flaschner, Nicolaus, Glaser, wurde 1515 Bürger. Am 18.6.1522 war er Bürge für Helena, Witwe des Zinngießers Hans I. -»Preissensin. Lit.: Gümbel 1907, S. 61. Fiatscher, Johann (Jean), Photograph, f v ° r 1906 Nürnberg, oo Marie. 1876 war er in der Ludwigstraße 79 ansässig, 1878 und 1902 in der Gostenhofener Hauptstraße 15; 1906 wurde hier seine Witwe genannt. 1890-98 wurde er auch in der Barbiersgasse 8 erwähnt. Flatter, Joseph Otto, Maler, Karikaturist, * 26. 5. 1894 Wien - f 18. 7. 1988 London, oo 1934 Hilde Löwe, Konzertpianistin; II) Ν. N. ( t 1976). 1936 ging er ins Exil nach London. Bekannt wurde er vor allem durch seine Anti-Nazi-Cartoons im Zweiten Weltkrieg. 1946 war er als Zeichner beim Nürnberger Kriegsverbrecherprozeß tätig. Lit.: AKL. Flattner s.a. Flötner Flegler, Alexander Gottfried, Dr. phil., Historiker, Literat, * 2. 7. 1803 Genua - j 12. 12. 1892 Bensheim/Hessen. oo Ν. N., mind, eine Tochter. Um 1831 Dozent an der Akademie in Bern, 1848-54 Privatdozent an der Hochschule in Zürich. 1852 Ehrenpromotion. 1848-53 auch Lehrer der Geschichte an der Industrieschule in Zürich. Anschließend Professor an der Kreisgewerbeschule in Nürnberg. Vom 1.4.1864-1881 Vorstand des Archivs am GNM, seit 1854 Mitglied des Gelehrtenausschusses. Mitbegründer des Geschichtsvereins der Stadt Nürnberg. Am 12.1.1862 Mitglied Nr. 524 im P.Bl.O. Werke: Die Industrie Nürnbergs mit Rücksicht auf die polytechnische Schule, Nürnberg 1861 (anonym). Verz. der Buchpublikationen in: A. Flegler: Geschichte der Demokratie, Bd. I, 1880, S. 644. Lit.: GNM A 1892, S. 107 Nachruf; FS GNM, 1977, S. 1120. Fleischauer, Georg, Kunstschreiner, um 1900 Inhaber der Kunstschreinerei J. Fleischauers Söhne. Mitglied des Dürer-Bundes. MuS: NÜRNBERG, GNM. Ausst.: 1902/1; 1903/1; 1904/1; 1908/2. Fleischauer, Johann Wilhelm Christoph, Schreiner, * 1812 Nürnberg. 1840 gründete er eine Schreinerei in der Vorstadt Wöhrd, welche er 1878 seinen Söhnen Friedrich und August übergab, die sie unter dem Namen J. Fleischauer's Söhne zu einer Kunst- und Bauschreinerei ausbauten. 1893 war sie auf der Weihnachtsausstellung des Bayer. Gewerbemuseums vertreten, 1896 und 1906 auf den Bayer. Landesausstellungen, 1896 Goldmedaille. Anläßlich des Neubaus des Bayer. Gewerbemuseums wurde die Firma mit der Einrichtung der dortigen Bibliothek betraut, die noch vorhanden ist. Zeitweise beschäftigte die Firma bis zu 100 Personen. 1908 in der Wöhrder Hauptstr.aße 8-10 ansässig. Lit.: Pese, 1983. Ausst.: 1896/1, -12, /3; 1906/1; 1908/2. Fleischauer, Ludwig, Kunstschreiner, war 1908 wohl Mitinhaber der Firma J. Fleischauers Söhne. Ausst.: 1908/2.
Fleischberger Fleischberger, Johann Friedrich, Kupferstecher, get. 6. 3. 1631 Nürnberg - begr. 19. 5. 1665 Nürnberg. Sohn des Hans Georg, Tuchgewandter. Sohn des Hans Georg, Tuchgewandter, oo 11.6.1655 Anna Maria (begr. 21.2.1692), Tochter des Caspar Wörnlein, ein Sohn, eine Tochter. 1659-65 war er als Kupferstecher im Ämterbüchlein eingetragen, 1666 wurde Fleischbergers Wittib gestrichen. Er war als Stecher für Endter-Bibeln tätig. Er wohnte beim Plobenhof. Panzer verzeichnete ca. 32 Portraitstiche Nürnberger Bürger mit seiner Signatur. MuS: NÜRNBERG, GNM; - , MStN. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Doppelmayr, 1730; C. G. Müller, 1791, S. 90, 121; Zahns Jb. I, 1868; Sporhan-Krempel/Wohnhaas, 1973; Oertel, in M V G N 7 0 , 1983, S. 91, 114. Fleischer, Balthasar, Maler, gab am 23.5.1603 sein Bürgerrecht in Nürnberg auf. Von ihm ist eine Federzeichnung als Stammbuchblatt für Caspar Prauser überliefert, entstanden um 1615/16 (Erlangen, UB, MS 2194). Lit.: Thieme-Becker; Hampe, Rv.; Goldmann, Stammbücher 1981 Nr. 222. Fleischer, Hans, Rotschmied, 1581 Meister. 1628 war er Besitzer eines Hauses im Taschental (Rotschmiedsgasse 6). Lit.: Lockner Nr. 330; Kohn, NHb Sebald. Fleischer, Hieronymus, Rotschmied, 1564 Meister. Lit.: Lockner Nr. 200. Fleischer, Melchior, Rotschmied, 1610 Meister. Lit.: Lockner Nr. 566. Fleischer, Paulus, Rotschmied, 1617 Meister. Lit.: Lockner Nr. 630. Fleischer (Flaschner), Peter, Meistersinger, Schermesserer, * um 1520/1525 - begr. 25. 9. 1584 Nürnberg. oo 7.2.1548 Anna Finster. Ein von ihm komponierter Ton ist überliefert. Bei seinem Tod wohnte er am Laufer Platz und hinterließ ein Vermögen von 328 fl. Lit.: Stahl, 1982. Fleischer, Veit, Rotschmied, 1544 Meister. Lit.: Lockner Nr. 63. Fleischhauer, Johann Leonhard, Maler, * um 1813 - t 10. 1. 1853 Nürnberg, wohnhaft in L. 1491 (Mohrengasse 16). Fleischmann, Adolf, Volkssänger, Mundartdichter, Humorist, * Nürnberg - f 23. 4. 1888 Höchst a. M. Um 1885 in Nürnberg nachweisbar. MuS: NÜRNBERG, StadtB. Ausst.: 1966/5. Fleischmann, Adolph, Photograph, war 1863 in L. 1474 (Kappengasse 21) ansässig. Fleischmann, Albert, Dr. iur. utr., Pfarrer bei St. Sebald, Stifter, * Eckelsheim - f 1444 Nürnberg. 1397 wurde er Ratskonsulent. Er stiftete eine Pfründe auf den Johannisaltar in der Sebalduskirche, fur die er eine Summe von 900 fl. anlegte, und ein silbervergoldetes Kreuz, das einen Splitter von hl. Kreuz enthielt. Ferner stiftete er für die Kirche eine Kußtafel, einen rotsamtenen Chormantel und mehrere Bücher. Panzer verzeichnete sein Portrait. Lit.: Will, GL VI, S. 404; Dipt. Sebald, S. 15; Weilandt, 2007. Fleischmann, Albert, Zoologe, Schriftsteller, * 28. 6. 1862 Nürnberg - t 19. 11. 1942 Erlangen. Sohn des -»Wilhelm, Kunstanstaltsbesitzer, oo Franziska Kiefl (* 1862). 1880 Studium der Naturwissenschaften in München, Heidelberg, Berlin, Straßburg, Würzburg und Erlangen, dort 1885 Promotion. 1886 Assistent am
396 Erlanger Zoolog. Institut, 1888 Habilitation. 1896 a. o. Professor, 1898-1933 o. Professor der Zoologie in Erlangen. 1907 veranlaßte er die Gründung der staatl. Bienenzuchtanstalt in Erlangen. Werke: Verz. seiner Veröffentlichungen s. Sitzungsprotokolle der Physik.med. Sozietät zu Erlangen 75, S. X X X - X X X V . Lit.: NDB; Bosl. Fleischmann, Albrecht, Theologe, * Eggolsheim t März 1444 Nürnberg. 1396 bis zu seinem Tod war er Pfarrer an St. Sebald. Er übernahm mehrfach diplomatische Aufgaben für den Rat. 1414 disputierte er mit Johann Huß über einige Glaubensartikel, als dieser sich in Nürnberg aufhielt. Ein Teil seiner Predigten ist in einer Handschrift in der StadtBN überliefert. MuS: NÜRNBERG, StadtB. Lit.: Will, GL V, S. 337; Müllner, 1623, Teil III, S. 209, 218f„ 296; Burger, 1961 Nr. 298. Ausst.: 1987/4. Fleischmann, Andreas, Zeichner, Kupferstecher, Jurist, Sohn des -»August Christian, oo Thurnau 11.2.1723 Cath. Christ. Roth aus Bayreuth. Panzer verzeichnete zwei Portraitstiche Nürnberger Bürger, dat. 1704 und 1711, die er vermutlich als Student fertigte. Sitzmann erwähnt von ihm das gestochene Leichenbegängnis des 1726 verstorbenen Markgrafen Georg Wilhelm von Bayreuth, das er mit „A. Fleischmann Hochgräfl. Giech. Canz. Proc. u. Adv. Fisci sculpsit" signierte. 1732 schuf er eine Ansicht von Thurnau. Lit.: Panzer, 1790, S. 56, 157; Sitzmann, 1983, S. 160. Fleischmann, Johann Andreas, Kupfer-, Stahl- und Mezzotintostecher, * 5. 11. 1811 Nürnberg - f 7. 6. 1878 München. Sohn des -»Friedrich; Bruder des -»Jacob, oo 28.1.1836 Carolina Catharina Margaretha (* um 1819), Tochter des Magistratscassier Anton Albrecht Müller. 1827-30 Zögling der Nürnberger Kunstschule unter Albert Christoph -»Reindl und Schüler von Philipp -»Walther. 1850 war er in Nürnberg, S. 598 (Theresienstraße 21) ansässig. 1852/53 Übersiedlung nach München, wo er für die lithographische Anstalt des Ferdinand Piloty tätig war und sich durch Stahlstiche für die Schönheitsgalerie Ludwig I. einen guten Namen machte. MuS: NÜRNBERG, MStN: Stahlstich nach Vorlage von P. C. Geissler. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Rettberg, 1854; Gürsching, in: MVGN 40, 1949; Bosl; Sitzmann, 1983, S. 161. Ausst.: 1827/1; 1830/1; 1992/1. Fleischmann, August Christian, (Christoph), Zeichner, Kupferstecher, f um 1726 Nürnberg. Ab etwa 1680 in Nürnberg tätig. Er arbeitete für den Verleger Friedrich -»Rothscholz und lieferte auch Illustrationen für Endter-Bibeln. Er stach die Inschriften zu den von Georg Christoph -»Eimmart d. J. gefertigten Karten, die für Marsiglis „Danubius" bestimmt waren; nach Eimmarts Tod 1705 einigte er sich mit Johann Heinrich -»Müller über die Bezahlung und die Herausgabe der Platten. 1714-25 war er als selbständiger Kupferstecher im Ämterbüchlein eingetragen, 1726 gestrichen. Er hatte Johann Adam -»Delsenbach als Lehrling. Panzer verzeichnete ca. 16 Portraitstiche Nürnberger Bürger mit seiner Signatur, wahrscheinlich sind ihm weitere sechs bis acht Portraitstiche eines Fleischmann ohne Vornamen aus dem gleichen Zeitraum zuzuschreiben. Vermutlich ist er auch identisch mit dem bei C. G. Müller erwähnten Kupferstecher
397 Fleischmann, der eine Ansicht des Marktplatzes mit einem Propekt von der Stadt Nürnberg fertigte (C. G. Müller, 1791 S. 81). Nach Sitzmann war er identisch mit einem gleichnamigen 1723 erwähnten furstl. Sulzbachischen Sekretär. MuS: NÜRNBERG, GNM. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Zahns Jb. I, 1868; Oertel, in MVGN 70, 1983, S. 14; Sitzmann, 1983, S. 160f.; Antal András Deák, in: M V G N 92, 2005, S. 162. Ausst.: 1964/2. Fleischmann, Bartholomäus, Rotschmied, Waagmacher, * Nürnberg - t 4. 7. 1837 Nürnberg. Meistersohn. oo Anna Margaretha Bechner (* um 1781 t 12.11.1855), Kinder Am 14.4.1798 wurde er in die Meisterliste eingetragen. Mz: Kreuz? oder Greif? 1800 wurden die beiden Meisterzeichen hinterlegt, wobei ungeklärt ist, welches Bartholomäus oder -»Johann zuzuordnen ist. 1829 wohnte er in S. 1240 (Webersplatz 11-13). Lit.: Lockner Nr. 1711; Stengel, in: GNM M, 1918/19, S. 123 u. 131. Fleischmann, C. W., Kunststicker, bezeichnete sich als Hof-Kunst-Anstalt und Kunststickerei. 1882 stellte er Nachbildungen von kunstgewerblichen Gegenständen in Holz, Ton und Metall aus. Ansässig in der Hirscheigasse 28. Ausst.: 1882/5; 1896/2. Fleischmann, Carl (Karl), Maler, * 11. 12. 1853 Floß/Opf. - 1 17. 1. 1935 Nürnberg. Sohn des -»Johann Georg, Lithograph, oo 2.1.1881 Elisabeth, geb. Burkhard, verw. Danner, eine Tochter. Erster Unterricht bei seinem Vater. 1869-73 Besuch der Kunstgewerbeschule Nürnberg unter August von -»Kreling, Karl -»Jäger, Friedrich -»Wanderer und Karl -»Raupp. Seit 1873 Lehrer fur Zeichnen nach der Antike, 1890-1920 Professor für figürliches Zeichnen an der Kunstgewerbeschule Nürnberg. Neben Landschaften schuf er Portraits. 1903/06 wohnt er in der Merkelstraße 21, 1913/16 in der Caprivistraße 1, 1917 in der Sulzbacher Straße 52. Ehrenmitglied des Künstlervereins, Mitglied des Bundes fränkischer Künstler und der Nürnberger Kunstgenossenschaft. MuS: NÜRNBERG, GNM; - , MStN: ca. 42 Gemälde; Zeichnungen. Lit.: AKL; Thieme-Becker; AdBK, 1933; Rösermüller; Künstlerverein, 1954, Lohrey, 1989; Stadtlexikon 2000. Ausst.: 1909/1; 1910/1; 1911/3; 1912/1; 1913/1; 1914/2; 1916/1; 1917/2; 1921/1; 1922/1; 1924/2; 1928/1; 1936/2; 1942/1; 1954/3; 1955/4; 1956/4; 1958/16; 1960/5; 1962/13 EA; 1989/2; 1991/1. Fleischmann, Carl Chr., Rotschmied, wohnte 1870 in der Langen Gasse 31. Lit.: Sichling, 1870, S. 116. Fleischmann, Carl Franz, Goldschmied, Gold-, Silber- und Filigranarbeiter, * 22. 12. 1789 N ü r n b e r g t 28. 3. 1858 Nürnberg. Sohn des -»Johann Thomas, Porzellanmaler; Vater des -»Julius, Goldschmied, oo 16.8.1818 Anna Elisabetha (get. 9.8.1795 - f 5.5. 1852), Tochter des Adam Wolfgang -»Winterschmid, Rotschmied, Kinder. 1805-10 Lehre bei Michael II. -»Reuter. Am 10.4.1817 bestand er die Meisterprüfung und wurde am gleichen Tag als Meister vereidigt. Als Meisterstück legte er einen Strickkorb nach eigener Zeichnung vor, nebst einem Strickreif und einem Kamm. Fleischmann lieferte auch Silberarbeiten an andere Goldschmiede, die diese in ihren Läden verkauften, darunter Ohrringe, Schlüsselhaken, Strickreife, Gürtelschließen, Pendeloquen, Ringe und Fingerhüte. Er bildete folgende Lehrlinge aus: Georg Ludwig
Fleischmann Hoffmann (1817, brach die Ausbildung vor 1820 ab); Christian Friedrich Wilhelm Anton -»Schäfer (182125); Johann Georg Weidinger (1825-29); Georg Friedrich Samuel Riedner (1829-33); Julius Wilhelm -»Fleischmann, seinen Sohn (1836-39); N. N. (unleserlich, 1839-42); F. Rahm (ab 1843); Johann Christoph Rösel (ab 1848). Seit mindestens 1821 war er Besitzer des Hauses S. 1197 (Neue Gasse 41), w o sich seine Geschäftsräume befanden und wo er bis zu seinem Tod wohnte. Lit.: Stockbauer, 1893; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 236. Fleischmann, Christian, Rotschmied, Leuchtermacher, oo II?) Judith Katharina (f 2.6.1832, wohnhaft in S. 1685, Am Sand 16). Am 14.9.1773 wurde er in die Meisterliste eingetragen. Seine Meisterstücke waren ein Bügeleisen und zwei Altarleuchter. Lit.: Lockner Nr. 1551. Fleischmann, Christian, Lithograph, f 25. 8. 1836 Nürnberg. Er war 1821-30 Zögling der Nürnberger Kunstschule. Zuletzt wohnte er in S. 761 (Egidienplatz 19). MuS: N Ü R N B E R G , MStN: Lithographie nach Gemälde von Matthias Christoph -»Hartmann. Ausst.: 1821/1; 1824/1; 1827/1; 1830/1. Fleischmann, Christian Gottfried (Christian Gottlieb), Rotschmieddrechsel, * um 1803 N ü r n b e r g t 19. 12. 1863 Nürnberg. Sohn des -»Johann Leonhard, oo 22.11.1826 Maria Barbara (* um 1797 - f 16.2. 1846), Tochter des Michael Kerschbaum, Wirt. 1825 Meister. 1829 war er in S. 1704 (Hintere Insel Schütt), 1846/50 in S. 1670 (Hübnersplatz 2/Vordere Fischergasse 18) ansässig. 1829 war er auch Mitbesitzer der Rotschmieddrechselmühle S. 1714 (Kleine Insel Schütt 9), gen. die Kuh. Seine Tochter Friederike Wilhelmine Elise heiratete am 4.12.1859 den Goldschmied Abraham-»Satzinger. Lit.: Lockner Nr. 1897; Archiv zur Nbger. GSK im GNM. Fleischmann, Christoph, Rotschmied, wohnte 1870 in der Tucherstraße 37. Lit.: Sichling, 1870, S. 116. Fleischmann, Christoph Wilhelm I., Rotschmied, Stückarbeiter, * um 1788 Nürnberg - f 27. 6. 1858 Nürnberg. Sohn des Stephan, oo 2.6.1816 Rosalie Barbara (* um 1788 - t 19.12.1858), Tochter des Balthasar -»Geiger; Dosenmaler, Kinder. 1816 Meister. 1829 war er zur Miete im Anwesen S. 1476 (Vordere Beckschlagergasse 11) ansässig, das er vor 1850 erwarb und wo er und seine Witwe bis zu ihrem Tod wohnten. Lit.: Lockner Nr. 1824. Fleischmann, Christoph Wilhelm IL, Rotschmied, * um 1807 Nürnberg, Sohn des -»Bartholomäus, oo 8.9.1833 Anna Barbara (* Ansbach 1816), Tochter des Johann Andreas Meidlein, Hofdrechselmeister. 1833 wohnte er in S. 728 (Paniersplatz 28/Wolfsgasse 6). Fleischmann, D. C. C., Kupferstecher. Panzer verzeichnete einen Portraitstich des Friedrich -»Rothscholz von ihm. 1751 fertigte er eine Folge von 37 Kupferstichen „Die Fehler des Menschen nebst deren Verbesserung". MuS: N Ü R N B E R G , GNM. Lit.: AKL; Thieme-Becker. Fleischmann, Erasmus (Rotschmiede) s.a. Fleischmann, Johann Erasmus Fleischmann, Erasmus, Rotschmied, Gewichtmacher, t 1751 Nürnberg. Am 19.8.1710 wurde er in die Meisterliste eingetragen, 1741 Geschworener. Mz. ab 1711, das er von der Witwe des Hans Joachim -»Wein-
Fleischmann mann gekauft hatte: Schloß und Name; das Mz. „Vollmond" überließ er 1714 seinem Bruder -»Georg Martin. Lit.: Lockner Nr. 1158; Stengel, in: GNM M, 1918/19, S. 137 u. 147. Fleischmann (Flaßmann), Friedrich, Rotschmied, Gewichtmacher?, t um 1726 Nürnberg. Vater des -»Martin Seyfried, Rotschmied. 1681 Meister. Mz. 1690-1702: drei Rosen im Kranz; ab 1702: Rose. Lit.: Lockner Nr. 958; Stengel, in: G N M M, 1918/19, S. 144. Fleischmann, Friedrich, Kupfer- und Stahlstecher, Radierer, Zeichner, Illustrator, Miniaturmaler, Lithograph, * 23. 3. 1791 Nürnberg - t 9. 11. 1834 München. Vater des -»Johann Jakob, oo 16.2.1812 Susanna Katharina Rascher (* 1790), mehrere Kinder. Ausbildung an der Preißlerischen Zeichenschule und bis 1808 Lehre als Kupferstecher bei Ambrosius -»Gabler. Schüler der Kunstgewerbeschule Nürnberg. Seit 1808 lithographierte er für die Kunstanstalt Fr. -»Campe. 1811 restaurierte er einen Totenschild der Familie Haller. Er führte in Nürnberg den Stahlstich ein, möglicherweise wurde er durch eine Reise 1814 nach England, Holland und Frankreich dazu angeregt, die er mit Fr. Campe unternahm. 1824-28 hatte er Johann -»Hetzner als Lehrling. 1829 war er Besitzer des Hauses L. 191 (Adlerstraße 30), wo er seit mindestens 1816 wohnte. Eine im Stich vervielfältigte Karikatur gegen Dr. -»Coremans, mit welcher er diesen mit dem „Ochsen auf der Fleischbrücke" verglich, führte zu einer von Coremanns angezettelten Demonstration, die ein Todesopfer zur Folge hatte. Mit als Folge siedelte Fleischmann 1831 nach München über. Seine graphischen Arbeiten zeigen eine große technische Vielseitigkeit, auch war er ein ausgezeichneter Karikaturist. Trotz seines frühen Todes hinterließ er etwa 2000 graphische Blätter. Panzer verzeichnete ca. zehn Portraitstiche Nürnberger Bürger mit seiner Signatur, für die er in einigen Fällen auch die Vorlagen fertigte. Er war Gemeindebevollmächtigter und Mitglied des Nürnberger Künstler-Vereins. Werke: NÜRNBERG, Jakobskirche: Lutherbildnis. MuS: MÜNCHEN, StGS. NÜRNBERG, GNM; - , MStN: Aquarelle; Kupferund Stahlstiche. Lit.: AKL; Thieme-Becker; C. G. Müller, 1791 Forts. II, S. 31 ; Gürsching, in MVGN 40, 1949, S. 207-235; Haller/Eichhom, 1969, S. 241; Stadtlexikon 2000. Ausst.: 1817/1; 1821/1; 1824/1; 1827/1; 1830/1; 1936/2; 1942/1; 1954/3; 1956/4; 1971/8 Nr. 23, 27, 48; 1973/2; 1981/1; 2006/3 Abb. 105. Fleischmann (Fleüssman), Georg, Rotschmied, Gewichtmacher, t nach 1690 Nürnberg. Vater des -»Johann Erasmus I., Gewichtmacher. 1646 Meister. Mz: „Kelch und seinen Namen", d.h. Initialen G - F. Da sein Sohn Erasmus I. außer dem Kelch auch den Krebs als Mz. verehrt bekam, ergibt sich, daß Georg Fleischmann auch den Krebs besaß. Lit.: Lockner Nr. 758; Stengel, in: G N M M, 1918/19, S. 129. Fleischmann, Georg, Maler, Photograph, * 26. 4. 1821 Nürnberg - f 10. 10. 1894 Preßburg. Sohn des -»Friedrich, Maler. Studium an der AdBK München. Er lebte zeitweise in Wien, ab 1856 in Preßburg, wo er eine Privatschule für Zeichnen und Malen eröffnete. Er selbst malte hauptsächlich nahezu photographisch genaue Portraits. Lit.: AKL.
398 Fleischmann, Georg, Schauspieler, Charakterkomiker, * 8. 4. 1880 Nürnberg - f München. 1905-10 am Intimen Theater, 1914-18 am Stadttheater, 1918 Leiter von Fleischmanns Künstlerbrettl in Nürnberg. Fleischmann, Georg Martin, Rotschmied, Gewichtmacher, t 1752 Nürnberg, oo N., Tochter des Hans Stephan von -»Ach, Gewichtmacher. Am 30.3. 1713 wurde er in die Meisterliste eingetragen. Mz. ab 1714. das er von seinem Bruder -»Erasmus übernommen hat: Vollmond. 1714 erwarb er von seinem Schwiegervater auch das Mz. „Pfau". Lit.: Lockner Nr. 1174; Stengel, in: GNM M, 1918/19, S. 138 u. 141. Fleischmann, Gustav, Lithograph, wohnte 1906 Meuschelstraße 51. Fleischmann, Hans, Sonnenuhr- und Kompaßmacher, oo Katharina. Laut Eintrag im Schuldverbriefungsbuch vom 15.2.1520 wollte er sein Haus am Plobenstern für 62 fl. verkaufen. Am 17.1.1528 bürgte er zusammen mit dem Büchsenschmied Hans -»Rößner für Hans Kalckreuter. Fleischmann, Hans, Schwertfeger, oo 15.10.1537 Elizabeth Och. Lit.: Schornbaum, 1949 Nr. 1641. Fleischmann, Hans I., Rotschmied, wurde 1569 Meister. 1593 erwarb er um 275 fl. und 15 fl. Eigenschaft (300 fl. Hypothek) ein Haus in der Alten Ledergasse (Tucherstraße 45). Lit.: Lockner Nr. 259; Kohn, NHb Sebald. Fleischmann, Hans IL, Rotschmied, f vor August 1624? Nürnberg. Wurde 1595 Meister. Eine Barbara, Witwe eines Rotschmieds Hans Fleischmann, heiratete am 10.8.1624 den Kürschner und Meistersinger Endres -»Nuding. Lit.: Lockner Nr. 432, Stahl, 1982. Fleischmann, Hans, Flinderleinschlager, wurde 1628 in den Grundverbriefungsbüchern erwähnt. Fleischmann (Flaißmann), Hans, Zirkelschmied, t Nürnberg, ehemals Grab Nr. 502 auf dem Wöhrder Friedhof, Epitaph dat. 1628, nicht erhalten, oo Barbara. Lit.: Gugel, Friedhöfe; Zahn, DI-N Nr. 4030. Fleischmann, Hans, Büttnermeister, Mundartdichter, * 18. 2. 1844 Nürnberg - t 29. 5. 1922 Nürnberg. 1867 erhielt er die Konzession als Büttnermeister. In seinen Feierabendstunden verfaßte er viele humorvolle Gedichte in Nürnberger Mundart. MuS: NÜRNBERG, StadtB. Ausst.: 1966/5. Fleischmann, Hans, Maler, * 18. 5. 1859 Nürnberg - t 10. 12. 1932 München. Studium der Architektur und bildenden Kunst an der Akademie in München. Ernennung zum kgl. Professor und Stipendium für einen einjährigen Italienaufenthalt. Bis zum Ruhestand 1925 Oberstudienrat an der Kunstgewerbeschule München. Er malte Portraits, Genre und Historienbilder in akademischer Manier. Lit.: AKL. Fleischmann (Flaischmann), Hans Jacob, Goldschmied, gab am 7.9.1594 das Bürgerrecht auf und zahlte 28 fl. Nachsteuer. 1595 wurde er Meister in Ulm. Laut Rv. vom 25.9.1605 war er Erbe seines Bruders, vom Ulmer Rat hatte er eine Fürschrift wegen der Nachsteuer erhalten. Lit.: Hampe, Rv. II, 2028; Archiv zur Nbger. GSK im GNM. Fleischmann, Hieronymus, Rotschmied, wurde 1610 Meister. Lit.: Lockner Nr. 576. Fleischmann, Philipp Jacob, Rotschmied, * um 1795 Nürnberg, Sohn des -»Stephan, oo 23.5.1827
399 Maria Helena (* um 1803), Tochter des Johann Jacob -»Probes. 1830 wurde er Meister. 1850 wohnte er in S. 1455 (Manggasse 3). Lit.: LocknerNr. 1936. Fleischmann, Johann Jacob, Kupferstecher, Radierer, * 1816 Nürnberg - f 1866 Nürnberg. Sohn des -»Friedrich, Maler. Schüler seines Vaters und 1830 der Nürnberger Kunstschule. 1847 ging er nach Paris und arbeitete bei Louis Pierre Henriquel Dupont. Dort fertigte er Buchillustrationen und Portraitstiche, darunter 1859 den des Dramatikers J.-F. Bayard und 1861 von der Herzogin d'Angoulême und dem Prinzen de Lamballe. MuS: NÜRNRBERG, GNM; - , MStN: Radierung 1833. Lit.: AKL; Thieme-Becker. Ausst.: 1830/1. Fleischmann, Jörg, Plattner, wurde am 13.5.1535 in einem Rv. erwähnt. Lit.: Hampe, Rv. I, 2103. Fleischmann, Johann, Rotschmied, Former, wurde 1753 Meister. Lit.: LocknerNr. 1435. Fleischmann, Johann, Rotschmied, wurde am 21.6.1764 in die Meisterliste eingetragen. Lit.: LocknerNr. 1503. Fleischmann, Johann, Rotgießer, Verleger, oo Elisabetha Christina Neumeier (* Regelsbach um 1759 - t 20.1.1843), Kinder. Fleischmann, Johann, Rotgießer, Ringmacher, * Nürnberg, f 10. 11. 1821 Nürnberg. Meistersohn, wurde am 2.5.1798 in die Meisterliste eingetragen. Mz: Kreuz? oder Greif? 1800 wurden die beiden Meisterzeichen hinterlegt, wobei ungeklärt ist, welches -»Bartholomäus oder Johann zuzuordnen ist. Lit.: L o c k n e r N r . 1715; Stengel, in: GNM M, 1918/19, S. 123 u. 131. Fleischmann, Johann Caspar, Rotschmied, Stückarbeiter, * um 1785 Nürnberg - t 5. 3. 1863 Nürnberg. Sohn des -»Christian, oo I) 27.6.1816 Ursula Susanna (* um 1778), Tochter des Johann Paul Regulein, Buchhalter; II) Margaretha (* um 1795), Witwe des Johann Friedrich -»Ammon. 1816 Meister. 1829 war er in S. 1635 (Grübelstraße 14), 1850 in S. 1584 (Spitzenberg 6) und zum Schluß in S. 1696 (Hintere Insel Schütt 36) ansässig. Lit.: LocknerNr. 1825. Fleischmann, Johann Caspar Philipp, Rotschmied, oo Katharina Barbara Deinert (* um 1817 t 19.1.1855). Er wohnte 1850/55 in S. 1238 (Neue Gasse 44). Fleischmann, Johann Christoph Jacob (Buchhändler, Verleger, 1820) s. Art. Raw, Johann Philipp Fleischmann, Johann Christoph Wilhelm, Rotschmied, wurde 1833 Meister. 1850 erscheint er als Besitzer des Hauses S. 1515 (Schickenhof 6, beim Paniersplatz). Lit.: LocknerNr. 1950. Fleischmann, Johann Erasmus (Rotschmied, 1681) s. Fleischmann, Erasmus Fleischmann, Johann Erasmus I., Rotschmied, Gewichtmacher, f um 1725 Nürnberg. Sohn des -»Georg, Gewichtmacher. 1681 Meister, 1706 Geschworener. Mz: „Krebs" oder „Kelch" und Name (Initialen E F); beide Mz. hat er von seinem Vater übernommen. Bekannt sind von ihm Einsatzgewichte, gegossen, gedreht und punziert. Sein Portrait befindet sich im Geschworenenbuch der Rotgießer im GNM. Seine Witwe Barbara machte in ihrem Testament vom 24.6.1748 eine Stiftung für den Kantor und die zwölf Chorschüler der Egidienkirche. MuS: ZÜRICH,
Fleischmann Mediz.-Hist. Mus. WÜRZBURG, Mainfränkisches Mus. Lit.: Lockner Nr. 954; Roth, 1802, S. 166; Stengel, in: G N M M, 1918/19, S. 130. Fleischmann, Johann Erasmus II., Rotschmied, Gewichtmacher, Sohn des -»Johann Erasmus I., Gewichtmacher. Am 21.6.1725 wurde er in die Meisterliste eingetragen, 1756 Geschworener. Mz: Kelch mit Initialen E. F. Lit.: AKL; Lockner Nr. 1252; Stengel, in: G N M M, 1918/19, S. 129. Fleischmann, Johann Florian, Dosenmaler, Stadtmusiker, * um 1808 Nürnberg - t 7· 6· 1874 Nürnberg. Sohn des Johann Leonhard Friedrich, Kassendiener beim Kgl. Bayer. Schuldentilgungsamt. oo I) 3.6.1836 Christina Barbara (* um 1808), Tochter des Sebastian Schmidt, Schreinermeister; II) 16.6.1850 Johann Carolina Henriette (* Bayreuth um 1823), Tochter des Johann Simon Strömsdörfer, Zimmergeselle. 1836 wohnte er in L. 719 (Dörrersgasse 21) und 1850 in L. 559 (Wäschershof 5/7). Fleischmann, Johann Georg, Rotgießer, Gewichtund Waagmachermeister, wohl Sohn des -»Christoph Wilhelm, Rotschmied. 1850/70 war er in S. 1476 (Vordere Beckschlagergasse 11) ansässig, das 1850 -»Christoph Wilhelm gehörte und das vor 1863 in den Besitz des Johann Georg überging. Lit.: Sichling, 1870, S. 116. Fleischmann, Johann Georg, Lithograph, f u m 1891 Nürnberg. Vater des -»Carl, oo Katharina Margaretha, vermutl. geb. Mädel. Wohl identisch mit dem Lithographen Georg Fleischmann, der 1881 in der Äußeren Laufer Gasse 32 wohnte. Fleischmann, Johann Jacob I., Rotschmied, Leuchtermacher, | 25. 6. 1831 Nürnberg. Sohn des -»Sigmund Jacob; Bruder des -»Magnus Melchior, beide Leuchtermacher, oo I) Anna Maria (f 9.2.1819); II) Christina (f 12.5.1832). Am 30.3.1795 wurde er in die Meisterliste eingetragen. 1829 war er Besitzer des Hauses L. 714 (Lorenzer Straße 27), w o er 1819 bereits wohnte. Lit.: LocknerNr. 1691. Fleischmann, Johann Jacob II., Rotgießer, f 4. 10. 1856 Nürnberg. 1825 Meister. 1829 war er zur Miete in L. 702 (Kühnertsgasse 11) ansässig. 1837 wohnte er im Anwesen S. 1481 (Vordere Beckschlagergasse 21), das Magnus Melchior -»Fleischmann gehörte. Lit.: LocknerNr. 1893. Fleischmann, Johann Joseph, Buchdrucker, Verleger, t um 1784 Nürnberg. 1741 erwarb er die Druckerei des Johann Ernst -»Adelbulner und war 1741-84 im Ämterbüchlein verzeichnet. 1755-63 Genannter. Er druckte die Insecten-Belustigungen des August Johann -»Rösel von Rosenhof; 1758 druckte er die deutsche Ausgabe der Tabulae Anatomicae im Format 48 χ 35 cm mit 30 Kupfertafeln von J. M. -»Seligmann. 178586 wurde die Offizin von der Witwe weitergeführt. MuS: NÜRNBERG, GNM; - , StadtB. Lit.: Roth, 1802; Pilz, 1977; Grieb, Buchgewerbe 2003. Fleischmann, Johann Leonhard, Rotschmied, Zapfenmacher, * Nürnberg - f vermutlich vor 1763/64 Nürnberg. Sohn eines Meisters, wurde am 24.1.1741 in die Meisterliste eingetragen. Lit.: L o c k n e r N r . 1351. Fleischmann, Johann Leonhard, Rotschmieddrechsel, Vater des -»Christian Gottfried, oo Margaretha Hutzelmeier. Am 5.1.1804 wurde er in die Meisterliste eingetragen. Lit.: LocknerNr. 1761.
Fleischmann Fleischmann, Johann Ludwig, Rotschmied, Former, wurde am 21.11.1720 in die Meisterliste eingetragen. Lit.: L o c k n e r N r . 1211. Fleischmann, J o h a n n Michael, Stempelschneider fur Noten und Lettern, Omamentstecher, Schriftgießer, » 1 7 0 1 Wöhrd b. Nbg. - t 17. 5. 1768 Amsterdam. Ausbildung 1723-1727 bei Constantin -»Hartwig und dessen Nachfolger Peter -»Bätzmann. A u f der Wanderschaft arbeitete er in Frankfurt/Main, in Amsterdam und in Den Haag. 1732 ließ er sich in Amsterdam nieder, w o er für die Schriftgießerei der BuchhändlerFamilie Wetstein tätig war. Daneben betrieb er eine eigene Werkstatt, die er bald an Rudolph Wetstein verkaufte. Nach Ü b e r n a h m e der Gießerei Wetstein durch Johannes Enschedé arbeitete er a b 1743 nur noch fur ihn. Fleischmann fertigte gotische Lettern, v.a. aber verschiedene Antiqua-Typen. Die von ihm entworfene sog. „Enschedé-Schrift" ist wegweisend für die niederländische als auch die englische Typenentwicklung. Einflußreich war sein Buch „Epreuve de caractères qui se fondent dans la nouvelle fonderie de lettres de J. Enschedé à Haarlem", Haarlem 1768. N o c h heute ist der N a m e Fleischmann in der Typographie unter „DTL-Fleischmann" (Dutch Type Library) ein Begriff. Panzer verzeichnete sein Portrait. Der Fleischmannplatz in Nürnberg wurde nach ihm benannt. Lit.: A K L ; Thieme-Becker; G. Gärtner: Rund um Nürnberg, N ü r n b e r g 1926, S. 378; Mitt. a. d. StadtBN Jg. 4, H. 4, Jan. 1956. Fleischmann, J o h a n n T h o m a s , Fayence- und Porzellanmaler, f 16. 9. 1813 Nürnberg. Vater des -•Carl Franz, Goldschmied, oo Maria Jacobina, mehrere Kinder, 1800 wohnte er zur Miete in L. 173 (Obere Wörthstraße 21), zuletzt in L. 269 (Waizenstraße 5). Lit.: Schrötter, 1908, S. 90. Friedrich von Hagen Fleischmann, Joseph, Rotschmied, Leuchtermacher, Ausbereiter und Verleger, * 1676 Nürnberg t 1740 Nürnberg, Grab Nr. 1092 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1721, noch vorhanden, oo Maria Barbara Messel. A m 21.7.1705 wurde er in die Meisterliste eingetragen. Mz. 1705-10: Bein und N a m e , das er 1710 in die Lade legte. A u f seinem Epitaph erscheint ein K a m m , der als späteres Mz. gedeutet werden könnte; ein solches Zeichen wurde später von -»Magnus Melchior und -»Sigmund Jacob Fleischmann, beide Leuchtermacher, verwendet. Lit.: Trechsel, 1735; Lockner Nr. 1125; Stengel, in: G N M M, 1918/19, S. 116 u. 129. Fleischmann, Carl Julius Wilhelm, Goldschmied, Gold- und Silberarbeiter, * 29. 3. get. 8. 4. 1822 N ü r n b e r g - t 29. 9. 1873 Nürnberg. Sohn des -»Carl Franz, Goldschmied, oo 18.5.1856 Maria Lisette (* um 1827 - t 27.4.1858), Tochter des Johann Wirth, Bäkkermeister; II) Johanna Katharina Elisabeth Wirth (* um 1830 - t 14.5.1868). V o m 15.1.1839 bis 15.1. 1836 Lehre bei seinem Vater. Sein Gesellenstück war ein Schmuckträger aus Filigran. Bereits a m 19.1.1849 b e k a m er die Konzession von der W i t w e des Johann Wilhelm -»Rademacher und wurde a m 19.2.1849 zum Meister gesprochen. 1854-58 hatte er G e o r g -»Sauer als Lehrling. Später war er Eigentümer des väterlichen Hauses S. 1197 (Neue Gasse 41), w o er als Witwer und Privatier starb. Die Werkstatt mit Konzession ging am 25.4.1864 an Johann Christof -»Rösel über. Lit.:
400 Sichling, 1870; Stockbauer, 1893; Gerlach, 1930; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 235. Fleischmann, Georg Ludwig, Maler, Photograph, war 1870/83 in der Gostenhofer Schulgasse 44 ansässig, sein Atelier befand sich 1875 in der Schulgasse 42. Lit.: Sichling, 1870. Fleischmann, M a g n u s Melchior, I., Rotschmied, Leuchtermacher, * um 1771 N ü r n b e r g - f 26. 4. 1849 Nürnberg. Sohn des -»Sigmund Jakob; Bruder des -»Johann Jakob und des -»Magnus Melchior II. 1794 Meister. Mz. seit 1816: K a m m . 1829 hatte er den Laden Nr. 37 unter den Kolonnaden am Hauptmarkt. 1792/1849 war er Besitzer des Hauses S. 1481 (Vordere Beckschlagergasse 21), w o er bis zum Schluß wohnte; seine Witwe war hier noch 1850 ansässig. Lit.: Lockner Nr. 1687; Stengel, in: G N M M, 1918/19, S. 128. Fleischmann, Magnus Melchior II., Rotschmied, Leuchtermacher, * um 1784 Nürnberg, Sohn des -»Sigmund Jakob; Bruder des -»Johann Jakob und des -»Magnus Melchior I. oo 14.7.1816 Maria Elisabetha, Tochter des Johann Friedrich T h u m , Feldwebel. 1816 wohnte er in S. 1481 (Vordere Beckschlagergasse 21). Fleischmann, Martin, Holz- und Beindrechsler, * Wöhrd b. N b g . Sohn des Johann, Wirt, oo 28.4.1679 Margaretha Büttner (* Lengenfeld/Opf.). Lit.: Krauß, Exulanten 2006, S. 86. Fleischmann, Martin Seyfried, Rotschmied, Zapfenmacher, Sohn des -»Friedrich, Rotschmied, wurde am 19.9.1724 in die Meisterliste eingetragen. Lit.: L o c k n e r N r . 1248. Fleischmann, Maximilian W., Rotschmied, Leuchtermacher, Waag- und Gewichtmacher, f 1744 N ü r n berg. A m 10.3.1701 wurde er in die Meisterliste eingetragen. Mz: Faß mit M F. M u S : LEIPZIG, Mus. fur K h w : W a a g e mit Gewichten. Lit.: A K L ; Lockner Nr. 1099; Stengel, in: G N M M, 1918/19, S. 120. Fleischmann, Michael, Schreib- und Rechenmeister, legte 1777 die Prüfung als Schulmeister ab. Aus den Jahren 1790 bis 1808 haben sich die Schülerlisten seiner Schule im StadtAN erhalten. Darin wurden bis zu 141 Schüler unterrichtet. Seine Frau war ihm eine aktive Gehilfin in der Schule. 1790-1808 befand sich die Schule in der Kotgasse, ab 1808 anscheinend in der Karolinenstraße. 1804 war er Besitzer des Hauses Breite Gasse 61. Lit.: Adreßbuch, 1792, S. 57; Schultheiß, Schulen, 2. H., S. 42 u. 57; Heisinger, 1927, S. 23, 50; Kohn, N H b Lorenz. Fleischmann, Nikolaus, Drucker, Priester, * Nürnberg - t 9. 10. 1531 Heroldsberg. Seit 29.4.1486 Studium in Ingolstadt. 1496 erhielt er die St. OswaldsVikarie in St. Martin, Bamberg; er besaß auch das St. Otto-Benefizium in St. Jakob in Bamberg. Um 150103 druckte er in Gesellschaft mit Johann -»Weißenburger. 1520 w a r er Pfarrer in Heroldsberg b. Nbg. Lit.: Will, Münzbel. Bd. III, S. 31; Wagner, in: M V G N 30, 1931, S. 118; Johannes Kist: Die Matrikel der Geistlichkeit des Bistums Bamberg (Veröffentl. der Gesellschaft für fränkische Geschichte, 4. Reihe, Bd. 7). Würzburg 1965, S. 115. Fleischmann, P., Rotschmied, w a r 1870 in der Münzgasse 17 ansässig. Lit.: Sichling, 1870, S. 116. Fleischmann, Paulus I., Rotschmied, wurde 1604 Meister. Lit.: L o c k n e r N r . 511.
401 Fleischmann, Paulus II., Rotschmied, Ringmacher, wurde 1661 Meister. Lit.: LocknerNr. 838. Fleischmann, Ruprecht I., Rotschmied, Leuchtermacher, wurde 1695 Meister, bis 1729 nachweisbar. Mz: Degen. Lit.: LocknerNr. 1052; Stengel, in: GNM M, 1918/19, S. 118. Fleischmann, Ruprecht II., Rotschmied, Leuchtermacher, wurde am 26.6.1731 in die Meisterliste eingetragen. Mz: Eidechse mit seinem Namen. Lit.: L o c k n e r N r . 1282; Stengel, in: G N M M, 1918/19, S. 119. Fleischmann, Sebald, Rotschmied, verkaufte 1508 fur 110 fi. das Haus Untere Söldnersgasse 17. Lit.: Kohn, NHb Sebald. Fleischmann, Sigmund Jacob, Rotschmied, Leuchtermacher, t 8. 5. 1814 Nürnberg. Sohn des -»Johann Leonhard; Vater des -»Magnus Melchior I. und II. und des -»Johann Jakob, oo Regina Helena Beringer ( t 16.1.1816). Am 27.8.1761 wurde er in die Meisterliste eingetragen. 1790 bis nach 1793 Geschworener. Mz: „Kamm", das er von seinem Vater übernommen hatte. Er wohnte im Anwesen S. 1481 (Vordere Beckschlagergasse 21), das seinem Sohn -»Melchior Magnus gehörte. Lit.: Lockner Nr. 1485; Stengel, in: GNM M, 1918/19, S. 128. Fleischmann, Stephan, Rotschmied, Bügeleisenmacher, t 17. 7. 1815 Nürnberg. Vater des -»Christoph Wilhelm I. und des Jacob, oo I) Clara Susanna Spachel, Kinder; II) Anna Sickart ( t 25.2.1835). Am 10.2.1774 wurde er in die Meisterliste eingetragen. Zum Schluß wohnte er in S. 1103 (Oberer Judenhof 13/Tucherstraße 33). Lit.: LocknerNr. 1558. Fleischmann, Ulrich, Rotschmied, Gewichtmacher, wurde 1562 Meister. Lit.: LocknerNr. 184. Fleischmann, Wilhelm, Buchdrucker- und Buchbindermeister, Mundartdichter, * 5. 12. 1868 Erlangen - t nach 1959 nicht in Nürnberg. Seine Kunstanstalt befand sich im Tucherschloß in der Hirscheigasse in Nürnberg. MuS: NÜRNBERG, StadtB. Ausst.: 1966/5. Fleischmann, Wolf, Rotschmied, wurde 1619 Meister. Lit.: LocknerNr. 646. Fleischmann, Wolf Nicolaus Adam, Rotschmied, Bügeleisenmacher, * um 1744 Nürnberg - t 20. 12. 1810 Nürnberg. Sohn eines Nürnberger Meisters, wurde am 7.3.1775 in die Meisterliste eingetragen. Zum Schluß wohnte er in S. 1683 (Vordere Fischergasse 4). Lit.: LocknerNr. 1566. Fleischmar s. Fleischmann Fleissner, Johann Joseph Christian, Dosenmaler, Musiker, * um 1819 Gostenhof b. Nbg., Sohn des Benedikt, oo 7.11.1847 Catharina Barbara (* Gostenhof b. Nbg. um 1816), Tochter des Georg Stengel, Gartenbesitzer, Kinder. 1847 wohnte er in Gostenhof 52 (Leonhardsgasse 12) und 1852 in L. 1130 (Jakobstraße 46). Fleissner, Johann (Joseph) Karl, Stadtmusikant, Musikdirektor, * um 1818 Nürnberg, Sohn des Benedikt. oo I) 7.3.1852 Katharina (* um 1810), Tochter des Johann Georg I. -»Seemann, Rotschmied; II) 5.12.1864 Barbara (* Schwabach um 1816), geb. Müller, Witwe des Johann Georg Müller, Schneidermeister. 1864 wohnte er in L. 1067 (Hintere Kartäusergasse 23/Frauentormauer 44 u. 48). Lit.: StadtAN C 21/11.
Flindt Fleming, Kraft, Juwelier, Silberhändler, * Sprockhövel/Westf. Mit Rv. vom 14.8.1593 wurde ihm das Bürgerrecht zugesagt. 1597 als Händler mit „Kleinodien" erwähnt. Lit.: Hampe, Rv. Fies, Etha (Margaretha Thekla Johanna), holl. Malerin, Radiererin, * 1 . 5 . 1857 Utrecht/NL. - t 31. 1. 1948 Bergen/Noord-Holland. Tochter des Alexander Fies. Ausbildung an der AdBK Amsterdam. Zahlreiche Reisen. Sie radierte Landschaften und Stadtansichten von Holland, Deutschland und Rom. Ferner Blumenstilleben und Genreszenen. Von ihr ist auch eine Ansicht Nürnbergs bekannt. Lit.: AKL; ThiemeBecker 12, S. 91. Flessa, Karl, Drucker, * 26. 2. 1849 - t 1916 Nürnberg, oo Susette, Kinder. 1873 gründete er eine Druckerei in der Nadlersgasse 23. 1887 erwarb er das Anwesen Breite Gasse 85 und verlegte die Druckerei dahin. Nach dem Tod des Inhabers führte die Witwe mit einem der Söhne die Firma weiter. Lit.: Gerlach, 1930; Jegel, 1952. Flettner s. Flötner Flieget (Flügel), Martin (Merta), Steinmetz, f Nürnberg, Grab Nr. 613 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1589, noch vorhanden, oo Apollonia. Lit.: Gugel Johannes, S. 89; Trechsel, S. 420f.; Johannisfriedhof, 1991; Zahn, D I - N N r . 1867. Fliesenmantel, Cunz, Rotschmied, wurde 1401 Bürger. Flindt (Flundt), Michael, Goldschmied, Silberarbeiter, begr. 22. 9. 1582 Nürnberg, oo 30.9.1567 Catharina (begr. 21.9.1582), Tochter des Michael Öttinger, mind, eine Tochter, nicht überlebend. Am 18.4.1562 bestand er die Meisterprüfung, am 31.10.1567 legte er den Meistereid ab. Mit Rv. vom 17.7.1567 wurde ihm das Bürgerrecht zugesagt und am 20.9.1567 in das Bürgerbuch eingetragen. Bisher sind zwei Arbeiten von Flindt bekannt: ein schwer beschädigter Bechercuppenpokal mit Schweifwerk und Maskarons im Nationalmuseum von Kopenhagen und ein Renaissancepokal aus Antwerpener Privatbesitz. 1573 beteiligte sich Flindt an der Anschaffung eines Akeleipokals, der als Vorlage für die Meisterstücke diente. 1567 erwarb er von Jacob -»Fröhlich um 600 fl. und 20 fl. Eigenschaft (400 fl. Hypothek) das Haus mit Hof und Seitenflügel Neue Gasse 39, wo er bis zu seinem Tod wohnte. Seine Kinder verkauften 1583 das Anwesen um 525 fl. mit gleicher Eigenschaft an den Trompetenmacher Conrad -»Linßner. Lit.: Rosenberg 3949; Stockbauer, 1893 Nr. 422; Hampe, Rv.; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 237; Kohn, N H b Sebald. Flindt (Flintzsch), Paulus d. Ä., Goldschmied, Silberarbeiter, begr. 17. 2. 1572 Nürnberg. Vater des -»Paulus d. J. oo 18.5.1563 Susanna (get. 7.8.1522), Tochter des Hans Straub. Vermutlich bestand er am 30.4.1562 die Meisterprüfung und leistete am 24.4. 1563 den Meistereid. Mit Rv. vom 8.5.1563 wurde ihm das Bürgerrecht zugesagt, und am 19.5.1563 erfolgte der Eintrag in das Bürgerbuch. Flindt war mit neun Jahren nur eine kurze Schaffenszeit beschieden, doch scheint er beim Rat ein gefragter Meister gewesen zu sein. Er lieferte diesem mindestens elf Trinkgeschirre, darunter zwei Doppelpokale, die man zu Tazzen, Leuchtern, Fußbechern und Salzschalen
Flindt zerlegen konnte. Bei seinem Tod wohnte er in der Stöpselgasse. Seine Witwe heiratete am 16.7.1578 den Schreiber Hans Angermann. Lit.: AKL; ThiemeBecker; Rosenberg 3952; Bosch, in: GNM M, 1889; Stockbauer, 1893 Nr. 425; Hampe, Rv.; Burger, 1972 Nr. 10045; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 238. Ausst.: 1952/5. Flindt, Paulus d. J., Goldschmied, Silberarbeiter, Ornamentstecher, Medailleur, get. 6. 10. 1567 Nürnberg - t nach 1631 Nürnberg. Sohn des -»Paulus d. Ä. oo 16.12.1601 Juliana, Tochter des Wolf Schottel, Hammermeister in Förtzschau, Kinder. Ausbildung als Goldschmied wohl durch den Vater. Während seiner Gesellenzeit betätigte er sich in größerem Umfang als Omamentstecher, die Blätter signierte er mit PVN (Paulus Vlindt Nurmbergensis). Es sind folgende Stichfolgen von ihm bekannt, die sich teilw. im GNM befinden: 14 Blatt mit Randornamenten, Wien 1592; 37 Blatt mit Gefäßentwürfen, Wien 1593; 40 Blatt mit Gefaßentwürfen, Nürnberg 1594. Dazu kommen eine Anzahl Einzelarbeiten, darunter Pokale, Sturzbecher, eine Tazza, eine Kanne, eine Hängeampel und ein Kandelaber. Er verwendete die gehämmerte oder Punzenmanier des Kupferstichs, die bis dahin nicht allgemein bekannt war. Eine letzte Serie mit 20 Tafeln erschien 1618, die Vorlagen für Kannen, Besteck, Vasen, einem Tafelaufsatz und einem Buckelpokal enthält. Am 15.8.1601 bestand er die Meisterprüfung als Goldschmied in Nürnberg. Er bildete folgende Lehrlinge aus: Martin -»Frölich (1602-08); Dietrich Karl (1602-08); Jonas Kindtsvatter (1610-13). 1631 vollendete er den neuen Akelei-Musterpokal für die Meisterprüfung, den der 1630 verstorbene Hans Rötenbeck unvollendet hinterlassen hatte und der sich heute im GNM befindet. Dies war seine letzte Erwähnung. Seine Tätigkeit als Plakettenkünstler ist umstritten. MuS: ECOUEN, Musée national de la Renaissance: Faßbecher. MOSKAU, Rüstkammer des Kreml: Schale, ursprünglich Teil einer Gießgarnitur, dat. 1606. MÜNCHEN, BNM: Bleiplaketten. NÜRNBERG, GNM. STOCKHOLM, Skoklosters Slott: Pokal. Lit.: ADB; AKL; Thieme-Becker; Rosenberg 411 OA; Nagler, KL und Monogr., Stockbauer, 1893 Nr. 608; Hampe, Rv.; AMP H. 1, S. 21; Weber, Renaissanceplaketten 1975; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 239. Ausst.: 1946/4; 1952/5. Flintsch, Peter, Rotschmied, Former, wurde am 2.8.1731 in die Meisterliste eingetragen. Lit.: Lockner Nr. 1285. Fliser, Ulrich, Glaser, war im Meisterbuch als Nachtrag nach 1383 eingetragen. 1386 erhielt er Bürgerrecht. 1397 ist er in der Losungliste der Sebalder Stadtseite aufgeführt. Er ist möglicherweise auch identisch mit Ulrich Glaser in der Losungliste von Sebald 1392. Lit.: Gümbel 1907, S. 60f. Flock, Cunz, Rotschmied, begr. 12. 9. 1477 Nürnberg. Lit.: Burger, 1961 Nr. 2861 u. 1967, Nr. 1688. Flock, Daniel, Silberprobierer und Silberscheider, begr. 7. 1. 1575 Nürnberg. Mit Rv. vom 22.2.1565 wurde er zu den obigen Berufen zugelassen. 1573 beteiligte er sich an der Finanzierung der Musterstücke für die Meisterprüfung der Goldschmiede. 1568 erwarb er fur 2000 fi. das Anwesen Tucherstraße 12, wo er bis zu seinem Tod wohnte. Seine wiederverheiratete
402 Witwe Katharina verkaufte das Haus 1577 für 2400 fl. Lit.: Hampe, Rv.; Kohn, NHb Sebald; Archiv zur Nbger. GSK im GNM. Flock, Erasmus, Dr. med., Arzt und Mathematiker, Astronom, * 1. 1. 1514 Nürnberg - t 21. begr. 24. 7. 1568 Nürnberg, ehemals Grab auf dem Johannisfriedhof, Epitaph nicht erhalten, oo Margaretha (f 11.10. 1573), mind, zwei Töchter. Vermutlich um 1532 Schüler an der Spitalschule und Schüler des Johann -»Schöner. 1537 Studium in Wittenberg bei Georg Joachim Rheticus, dort 1538 Magister. 1543 Professor der Mathematik und Philosophie, 1545 Promotion zum Dr. med. in Wittenberg. Anschließend praktizierte er in Nürnberg. Zuletzt wohnte er beim Spitalkirchhof. Seine Tochter Rosina heiratete am 31.1.1573 Basilius -»Besler, Apotheker. Werke: Verz. seiner Schriften s. Will, GL I, S. 449 und V, S. 339. Lit.: ADB; Doppelmayr, 1730; Zahn, DI-N Nr. 1121; Pilz, 1977; Brusniak, in: MVGN 69, 1982, S. 48. Flock, Jörg (Goldschmied, 1555) s. Bock, Georg Flöhr, Adam, Porzellanmaler, f 2. 11. 1813 Nürnberg. Zuletzt wohnte er in L. 1328 (Ottostraße 27). Flötner (Flettner, Fledner), Andreas (Endres), Kunstgießer, Silbergießer, get. 16. 10. 1583 Nürnberg - begr. 3. 8. 1647 Nürnberg. Sohn des -»Peter d. J., Kunstgießer, co I) 17.7.1610 Walburg Brenner (begr. 18.9.1632); II) 6.3.1633 Veronica Strigel (begr. 26.3.1633); III) 14.8.1633 Witwe Barbara Bauer (begr. 10.11.1634); IV 28.2.1637 Magdalena Hauer (get. 29.6.1612). Er goß im Auftrag des Rates 1616 die Medaille zur Grundsteinlegung der Erweiterung des Rathauses und 1619 die Medaille auf einen weiteren Bauabschnitt des Rathauses, nach Entwürfen von Georg -»Holdermann. 1627 wurde ihm und Elias -»Ritter auferlegt, auf die „pflicht" zu schwören, also den Reinheitsgehalt des Silbers zu beachten. 1644 beteiligte er sich mit 12 Groschen am Ankauf eines neuen Handwerkerstuhls für die Goldschmiede in St. Sebald. 1615 erwarb er vom Schreiner Hans -»Dietz um 4300 fl. das Anwesen Tetzeigasse 47/49, den sogen. Engelthaler Hof, das 1646 durch gerichtliche Adjudikation an den Goldscheider Georg -»Petzold kam. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Mummenhoff, Rathaus; Bezold, in: GNM M, 1913; Kohn, NHb Sebald; Archiv zur Nbger. GSK im GNM. Flötner, Barthel (Bartimes), Kunstgießer, Goldschmied?, get. 5. 11. 1553 Nürnberg - f 5. 5. 1614 Nürnberg. Sohn des -»Caspar; Bruder des -»Heinrich und des -»Peter d. J. oo um 1583 Straßburg? Anna N. ( t nach 1608), fünf Kinder, getauft in Nürnberg. Ausbildung als Goldschmied. Wegen falscher Anschuldigungen und Gotteslästerung war er verhaftet worden. 1583 hielt er sich in Straßburg auf und wurde vom Nürnberger Rat wegen Schulden zurückbeordert. In Nürnberg wurde er meist als Gießer bezeichnet, bei seinem Tod als Gipsgießer. Lit.: AKL; ThiemeBecker; Hampe, Rv. Flötner, Caspar, Kunstgießer, * um 1522/23 Nürnberg. Sohn des -»Peter I., Bildschnitzer, Vater des -»Peter II., des -»Barthel und des -»Heinrich, oo 4.3. 1549 Barbara Schuglin (* um 1529), mind, fünf Kinder. Erstmals 1539 erwähnt, zusammen mit seinen Vormündern Georg -»Hertenstein, Maler, und Sebald Wirsberger, Rädleinmacher. Ob er in der Werkstatt des
403 Vaters gelernt hatte und inwieweit er sie weiterführte, ist unbekannt. Ihm wurde am 11.6.1548, 25jährig, von seiner Stiefmutter Margaretha und dem Stiefvater Sebald Ringmacher das väterliche und mütterliche Erbe ausbezahlt (100 fl.) sowie Werkzeug und „Kunststucke" des verstorbenen Vaters überlassen. Weiter heißt es, er sei mit dem Abdruck und Verkauf von „Kunststücken" beschäftigt gewesen. Laut Feuerschauprotokoll von 1561 wohnte er beim Schießgraben (Grübelstraße), dabei als „Kunstmacher" bezeichnet. Lit.: Tacke, 2001, Stammtafel 58; Barbara Dienst, Der Kosmos des Peter Flötner, Eine Bildwelt der Renaissance in Deutschland, Berlin/München 2002, S. 26f., 31-34. Flötner, Hans, Kunstgießer, get. 25. 5. 1584 Nürnberg - t vor 1627 Nürnberg. Sohn des -»Barthel, Vater des -»Ulrich, oo Margaretha (begr. 16.1.1657). Seine Witwe betätigte sich weiterhin als Kunstgießerin; am 4.1.1627 wurde ihr vom Rat auferlegt, außer ihrem Sohn keines ihrer Ziehkinder „zum silbergiessen zu gebrauchen und anzustellen". Sie wohnte zum Schluß auf dem Bonersberg (Paniersplatz). Lit.: Archiv zur Nbger. GSK im GNM. Flötner, Heinrich (Heinricus), Bleigießer, get. 7. 5. 1555 Nürnberg. Sohn des -»Caspar; Bruder des -»Barthel und des -»Peter II. 1579/80 wurde ein Verfahren wegen Totschlags gegen ihn eingeleitet, danach trat er nicht mehr in Erscheinung. Lit.: AKL; ThiemeBecker; Hampe, Rv. Flötner, Hieronymus (Jheronymus), Handelsmann, get. 22. 2. 1585 Nürnberg - begr. 28. 2. 1651 Nürnberg. Sohn des -»Peter IL, Kunstgießer, oo I) 4.12.1609 Ursula Knauer (begr. 29.10.1634); II) 31.8.1635 Witwe Kunigunda Veillodter, geb. Weyer (get. 2.3. 1599 - begr. 10.3.1563). Erscheint vorwiegend als Händler in den Akten. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Tacke, 2001, Stammtafel 58. Flötner (Flattner, Fledner, Fletner, Flettner, Flottner etc.), Peter I., Bildhauer, Zeichner, Medailleur, * vermutl. Ansbach - f 23. 10. 1546 Nürnberg, Grab Nr. 406 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph noch vorhanden. Vater des -»Caspar, oo I) um 1522 Anna (f um 1528); II) 2.8.1530 Margaretha Hohe, Magd bei Familie Örtel; III) 25.11.1532 Margaretha (f 1550), Witwe des Gregor Sonnenschein; insges. mind, acht Kinder. Mit Rv. vom 1.10.1522 wurde ein „frembd pildschnitzer von onolzbach (Ansbach) maister Peter genannt" als Bürger aufgenommen, der wahrscheinlich mit dem am 8.8.1523 den Bürgereid schwörenden „Peter Flattner Schnitzer" identisch ist. Während Indizien für einen zumindest zeitweiligen Aufenthalt in Ansbach existieren (z.B. Epitaph des S. Lüchau, Schwanenritterkapelle/St. Gumbertus, vor 1523), hat sich die angebliche Herkunft aus dem schweizerischen Thurgau als reine Spekulation erwiesen. Flötner zählt zu den vielseitigsten und faszinierendsten, aber auch sehr einseitig rezipierten und unterschätzten Künstlerpersönlichkeiten der Renaissance in Deutschland, abseits der Malerei, nach der Reformation und der Generation Dürers. Sein gattungsübergreifendes Schaffen umfaßt einen Kern von rund 65 signierten, selten auch datierten oder archivalisch belegten graphischen und plastischen Werken, die heute weit verstreut sind. Dazu kam im Laufe der seit dem Histo-
Flötner rismus einsetzenden Rezeptionsgeschichte etwa ein Zehnfaches an Zuschreibungen jedweder Art (ζ. B. Architektur), wovon nur etwa 300-350 wissenschaftlich haltbar sind. Eine Hälfte der gut 100 Holzschnitte, oft noch in mehreren Exemplaren erhalten, bilden Illustrationen fur Flugblätter meist satirischreformatorischen Inhalts, fur historische und wissenschaftliche Bücher oder für Gedichte (z.B. von Hans Sachs, um 1533/34) sowie ein prachtvoll koloriertes Kartenspiel (GNM/Nümberg) und originelle Einzelblätter wie das „Menschenalphabet", die „Menschliche Sonnenuhr" oder "Triumphzug mit kindlichem Bacchus". Der andere Teil setzt sich aus einem breiten Spektrum an kunsthandwerklichen Entwürfen für Goldschmiede- und Kunstkammerarbeiten, Betten, Portale, Säulenordnungen, Ornamente, v.a. Grotesken, etc. zusammen. Der knapp 70 Blatt umfassende Zeichnungskorpus enthält neben einer umfangreichen Serie von Bibelillustrationen (u.a. Erlangen/UB, nach 1523) einige ikonographisch besonders bemerkenswerte Blätter mit „Venusstücken", Kinder-, Putten- und diversen antik-mythologischen Szenen sowie wiederum Entwürfe etwa für Brunnen, Orgeln, Dolche, Wiegen u.v.m. Neben dem graphischen Œuvre nimmt die Kleinplastik in Gestalt von Plaketten mit über 100 Stücken, darunter 17 Serien von Musen, Tugenden, Todsünden, Königen, Planeten, bacchantischen und antikischen Szenen etc. den größten Raum ein (alle verzeichnet bei Weber 1975). Sie wurden fast alle nach Modellen aus Solnhofener Stein gearbeitet, in Bronze oder Silber als Sammlerstücke gegossen und vor allem in Blei noch lange nach seinem Tod und bis weit ins 17. Jh. in großer Zahl vervielfältigt und ähnlich den Holzschnittentwürfen als "Muster" für Goldschmiede, Möbelschreiner, Hafner und andere Kunsthandwerker weit über Nürnberg hinaus verbreitet. Daneben schuf Flötner auch einige Medaillen. Als Hauptwerke des Bildschnitzers stehen im Vordergrund die wohl vor 1522 entstandene ganzfigurige Holzstatuette des nackten „Adam" in Wien (KHM), der „Holzschuherpokal" (GNM, vor 1540) mit meisterhaftem bacchantischen Treiben in Kokosnußreliefs und silberner Kleinplastik sowie die nur fragmentarisch erhaltenen Puttenszenen am steinernen „Kamin" im Nürnberger Hirsvogelsaal (1534), über die -»Neudörfer ebenso berichtet wie über (Plaketten-?) Modelle in Stein oder heute nicht mehr nachweisbare Mikroschnitzereien an Korallenzweigen oder einem Kirschkern. Die Mitarbeit am Großprojekt des Krakauer Silberaltares (1531-38) beschränkte sich auf die Anfertigung von Holzmodellen nach fremden Vorlagen, während sein Anteil am „Apollobrunnen" (gegossen 1532, Fembohaus) oder an der Vertäfelung bzw. gar Gesamtausstattung des Hirsvogelsaales bei näherer Stil- wie quellenkritischer Betrachtung ohnehin fragwürdig ist. Zwar mögen „Ähnlichkeiten" mit den gedruckten Entwürfen gerade bei Raumausstattungen wohl seinen großen stilbildenden Einfluß als modischer, j a avantgardistischer Entwerfer und Wegbereiter des modernen Dekors in italienisch-antikischer Manier belegen, nicht jedoch per se und ohne weitere Belege eine Eigenhändigkeit im arbeitsteiligen Prozeß zwischen Entwurf und Ausführung. Während Flötner als Entwerfer und Modelleur für den nachreformatorischen Kunstmarkt
Flötner wohl vielfach im Hintergrund geschäftstüchtiger Auftraggeber und Unternehmer (Neudörfer nennt hier z.B. den Goldschmied Jacob -»Hoffmann) bleibt - und damit als „Künstler" a n o n y m - , zeugt sein belegbares Werk sowohl kunsttechnisch und stilistisch als auch inhaltlich-thematisch von einem hohen M a ß an gestalterischem Potential. Charakteristisch sind - quer durch alle Gattungen - eine Vorliebe für Darstellungen aller Arten von Sinnlichkeit und Lust, dramatische Inszenierungen und komplexe Allegorien mit volkstümlichen, literarischen und philosophischen Bildelementen, ein stark ausgeprägter Sinn für K o m i k und die Wahl der Groteske als Gestaltungsprinzip sowie eine sehr eigenwillige Rezeption von antiken Formen und Stoffen oder von deren nicht genau zu benennenden italienischen Quellen. Über einen künstlerisch autonomen Stil zwischen dekorativer Gefälligkeit und ästhetischer Klassizität hinaus eröffnet seine Bildwelt einen Blick auf bisher kaum rezipierte P h ä n o m e n e der frühneuzeitlichen Stadtkultur Nürnbergs und die besonderen Eigenarten der Renaissance in Deutschland. 1533 wohnte er in der ehemaligen Fetzergasse 10 und bei seinem Tod am Spitzenberg. Panzer verzeichnete sein Portrait, das ähnlich auch in einigen Holzschnitten von eigener Hand erscheint. Die Flötnerstraße wurde nach ihm benannt. W e r k e : Verz. der Plaketten s. Weber, Renaissanceplaketten 1975. M u S : B A S E L , H M : u.a. Plaketten, Zeichnung mit „Priapus und Lotis"; B E R LIN, Staatl. Mus. (Kupferstichkabinett): Zeichnungen, u.a. Entwurf für einen Grottenbrunnen, Holzschnitte; D R E S D E N : Holzschnitte; E R L A N G E N , U B (Graph. Slg.): Zeichnungen, u.a. „Kindltriumph"; L O N D O N , B M : „Fress- und Sauffahnrich", Holzschnitt, 1546, Plakettenmodelle; L O N D O N , V & A: 5 Plakettenmodelle zu einer Musenserie; M Ü N C H E N , B N M : Plaketten und - m o d e l l e ; N Ü R N B E R G , G N M : Holzschuherpokal; Medaille auf die Errichtung der Burgbastei, 1538; WIEN, K h M : Plakettenmodelle, Kokosnußpokal (um 1538). Lit.: N D B ; A K L ; Thieme-Becker; Hollstein VIII, 1953; Barbara Dienst, Der Kosmos des Peter Flötner, Eine Bildwelt der Renaissance in Deutschland, Berlin/München 2002 (mit ausführlichem Lit.- und Quellenverzeichnis). Ausst.: 1946/4; 1952/5; 1986/7; 1987/18; 1994/24; 2002/1 Nr. 152, 153; 2004/1. Barbara Dienst Flötner, Peter II., Kunstgießer, Patronengießer, Bleigießer, get. 18. 3. 1552 N ü r n b e r g - begr. 18. 5. 1621 Nürnberg. Sohn des -»Caspar; Vater des -»Andreas, beide Kunstgießer, oo I) 3.9.1577 Margaretha Krieg (begr. 3.2.1590), mind, sieben Kinder; II) 27.7.1591 Barbara Wadel (begr. 28.4.1597); III) 26.3.1600 Barbara Müsel (Musolt, * Günzenhausen). Seine Haupttätigkeit dürfte in der Anfertigung von Bleimodellen f ü r Goldschmiede bestanden haben. Auch der Nürnberger Rat ließ Medaillen, die als Prämien an Studenten überreicht wurden, von Flötner herstellen. Seine Erwähnungen in den Nürnberger Akten zwischen 1581 und 1618 lassen darauf schließen, daß er ein unruhiger Mensch gewesen war. 1586 erwarb er um 900 fl. das Haus N e u e Gasse 27, das er 1592 seinen Gläubigern überlassen mußte. 1598 verkaufte er für 625 fl. das Eckhaus Oberer Bergauerplatz 9. Lit.: A K L ; Thieme-Becker; Hampe, Rv.; Frederick John Stopp: The E m b l e m s of the Altdorf
404 Academy, Medals and Medal Orations 1577-1627, London 1974; K o h n , N H b Lorenz u. Sebald. Flötner, Ulrich, Kunst- und Silbergießer, get. 26. 3. 1616 N ü r n b e r g - begr. 23. 1. 1657 Nürnberg. Sohn des -»Hans, Kunstgießer, oo 25.4.1642 Catharina T h u m (begr. 30.1.1667), mind, zwei Töchter. 1642 sollten er und seine Frau bestraft werden, weil sie „sich zu frühe z u s a m m e n gebettet" hatten. Zwei Jahre später beteiligte er sich mit 5 Groschen an der A n s c h a f f u n g eines neuen Handwerkerstuhls der Goldschmiede in St. Sebald. Er wohnte am Bonersberg (Paniersplatz). Lit.: Archiv zur Nbger. G S K im G N M . Flotter, H a n s Jörg, Flachmaler, wurde am 31.5. 1613 in einem Rv. erwähnt; er durfte, gegen eine Geldbuße, seine schadhafte Latrinengrube außerhalb der erlaubten Zeit leeren lassen. Er wohnte in der Neuen Gasse. Lit.: A K L ; Thieme-Becker; Hampe, Rv. Flor, J o h a n n Matthäus, Zirkelschmied, kam von auswärts und wurde am 23.3.1779 in die Meisterliste eingetragen. Laut Quartiergeldliste von 1800 wohnte er als Mieter auf dem später parzellierten Grundstück S. 1531 (Spitzenberg 22-30). Flor, W o l f g a n g Hieronymus, Zirkelschmied, oo N. N., Kinder. 1829 war er in S. 1461 (Münzgasse 22) ansässig. Florentia, Johannes de, Organist, war Mitte des 14. Jh. Organist bei Heilig-Geist. Er soll die seitherige Übung, das Credo alternierend zwischen Chor und Orgel vorzutragen, geändert und es rein vokal aufgeführt haben. Lit.: Wagner, 1929, S. 459. Florer (Flurer), Nicasius, Buchbinder, Buchhändler, * 1537 Nürnberg - f 1. 12. 1617 Nürnberg, Grab Nr. 547 auf dem Johannisfriedhof, zwei Epitaphien dat. 1596 und 1604, noch vorhanden, oo I) 18.11.1560 Barbara Linpeck (f 1596); II) Margaretha (f 1604). Wurde 1569 Meister bei den Buchbindern. 1573-94 war er als B u c h f ü h r e r im Ämterbüchlein verzeichnet, 1595 gestrichen. Er fertigte den Einband für das Hausbuch der Landauerschen Zwölfbrüderstiftung. Zwischen 1569 und 1668 gab es sechs Buchbindermeister mit dem N a m e n Florer. M u S : N Ü R N B E R G , StadtB. Lit.: Mitt, der Handwerkskammer, April 1958; Sporhan-Krempel/Wohnhaas, 1973; K D M Nürnberg, 1977; Grieb, Buchgewerbe 2003; Zahn, DI-N Nr. 2265 und 2727. Floridan s. Birken, Sigmund von Flory, Leonhard, Architekt, 1903/32 tätig. Er war Architekt beim Baugeschäft -»Popp & Weisheit und erhielt 1906 auf der Jubiläums-Ausstellung ein Anerkennungsdiplom. Mitglied im A u s s c h u ß des Nbger. Künstlerhauses. 1906 wurde er als Diplomarchitekt und Hauptlehrer an der Baugewerkschule bezeichnet und wohnte in der Adam-Kraft-Straße 51, 1932 war er in der Hallerstraße 3 ansässig. Werke: N Ü R N B E R G , Jugendstilhaus: Bismarckstraße 15/17 (1903). MuS: N Ü R N B E R G , M S t N : 3 Skizzen zum Heilig-GeistSpital, 1905-1914. Lit.: Willenberg, in: M V G N 75, 1988. Ausst.: 1906/3. Floß, Paulus, Trompeter, erhielt Ende 1480 das Bürgerrecht geschenkt. FloBmann, Joseph, Bildhauer, * 19. 3. 1862 München - t 20. 10. 1914 München. 1881-84 Schüler der Kunstgewerbeschule München, 1884-1889 Studium an der A d B K München u.a. bei Syrius Eberle. Mitarbeiter
405 bedeutender Architekten wie Theodor -»Fischer, Alfred Messel, Richard -»Riemerschmid, German -»Bestelmeyer und des Gartenbaukünstlers Max Läuger. Zusammen mit Theodor Fischer schuf er das Bismarck-Denkmal in Nürnberg. Werke: NÜRNBERG, Prinzregentenufer: Bismarck-Denkmal, Muschelkalk, 1914/15 (Ausführung; Entwurf: Theodor Fischer). Lit.: AKL; Masa, Freiplastiken, S. 189, 477; Haussier, 1974. Flück, Hans, Schlosser, wurde 1520 Meister und zahlte 3 fl. Flurer (Fluhrer), Johann Georg, Dosenmaler, oo vor 1810 Magdalena Louisa Göll, Kinder. Flurer, Nicasius (Buchfuhrer) s. Florer Nicasius Föllein, Lucas (Röhrenmeister) s. Fella, Lucas Förch, Johann Georg, Fayencemaler, Fayencedreher, Sohn des Johann Friedrich, Kunstgärtner, oo I) (Proklamation 6.8.1752) Maria Ursula (f 1764 Ansbach), Tochter des Johann Jacob Schmid, Fayencemaler zu Ansbach; II) 30.7.1765 Dorothea Henrietta (begr. 10.7.1770, Grab Nr. 1999 auf dem Johannisfriedhof), Tochter des N. Winn, Prediger zu „Pommwetter im Hannoverischen". Bei seinen Eheschließungen wurde er als Porzellandreher bezeichnet, der in der Fabrik in Gostenhof arbeitete. Seine zweite Frau wurde „unbesungen" ohne Begleitung eines Geistlichen bestattet; zu dieser Zeit wohnte er in der Judengasse; im Leichenjournal Johannis wurde er Porzellanmaler genannt. Lit.: Bayer, 1928, S. 158; Hüseler, 1956, Bd. 1,S. 28. Förderreuther, Johann Wilhelm Andreas, Goldschmied, Goldarbeiter, * 29. 4. 1814 Nürnberg t nach 1871 Nürnberg. Sohn des Johann Andreas Maximilian, Kaufmann, oo I) 15.11.1840 Barbara Catharina (* um 1816 - f 10.4.1843), Tochter des Johann Daniel Brasch, Kaufmann; II) 19.5.1844 Anna Dorothea Johanna (* 1808 - f 11.7.1869), Tochter des Johann Jakob Siegling Güterbestatter; III) 6.2.1850 Maria Magdalena (* 26.9.1842), Tochter des Johann Paulus Wagner, Ahlenschmied. Vom 20.2.1829 bis 20.2.1833 Lehre bei Johann Gottfried -»Drexel; als Gesellenstück fertigte er eine Strickkugel in Filigranarbeit, die als „sehr schön und reinlich" beurteilt wurde. Auf seiner Wanderschaft arbeitete er vom 8.2.1835 bis 7.9.1835 als Geselle bei Carl Schmitt in Bamberg. Am 6.12.1839 wurde er als Meister in Nürnberg vereidigt und übernahm die Werkstatt und die Konzession des Johann Conrad ->Reuter. Er bildete folgende Lehrlinge aus: Heinrich Zahn (1839-43); Johann Weiß (1842-45); F. Schreckenberger (184548); N. Scharrer (ab 1850). 1850/70 war er Besitzer des Hauses L. 7b (Königstraße 5), wo sich auch das Geschäft befand. Am 15.9.1871 meldete er sein Gewerbe ab. Im Adreßbuch von 1873 wurde Foerderreuther nicht mehr erwähnt. Lit.: Sichling, 1870; Stockbauer, 1893; Scheffler, 1989; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 240. Förderreuther (Federreuther), Leonhard Magnus, Schlosser, Uhrmacher, wurde am 15.1.1778 in die Meisterliste eingetragen. Lit.: Abeler, MdU, S. 178. Förderreuther, Robert, Landschaftsmaler, * 18. 8. 1859 Nürnberg - f 13. 9. 1906 Schwarzenbach/Saale. Ausbildung bei Friedrich ->Preller und an der Kunstakademie Dresden unter Leon Pohle. Anfangs malte er
Förster Landschaften aus dem Fichtelgebirge und Oberbayern sowie Portraitstudien in Öl, später fast ausschließlich kleinformatige Winterlandschaften aus dem deutschen Mittelgebirge in Aquarell. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Sitzmann, 1983, S. 162. Forstel, Karl, Bildhauer, war 1945 Lehrer von Werner -»Ramser. 1932/52 wohnte er in Nürnberg, Sömmeringstraße 9. Förster s.a. Forster Förster, Ernst, Historienmaler, Lithograph, Kunstschriftsteller, * 8. 4. 1800 Münchengosserstädt/Thür. t 29. 4. 1885 München. Sohn eines Pfarrers, oo E m m a Richter, älteste Tochter des Schriftstellers Jean Paul. Studium der Theologie und Philosophie. 1828 war er anläßlich der Dürer-Feiern in Nürnberg und schuf ein Transparentgemälde „Tod der Mutter Dürers im Haus am Tiergärtnertor". Lit.: AKL; Thieme-Becker; Boetticher, Ausst.: 1971/8 Nr. 18f.; 19f.;21f.; 1992/1. Foerster, Friedrich, Porzellanmaler, t 3. 4. 1837 Nürnberg. Bei seinem Tod wohnte er in S. 377 (Albrecht-Dürer-Straße 37). Förster, Georg, Bildhauer, wohnte 1932 in der Humboldtstraße 11. Förster, Georg Friedrich, Maler, stammte aus Fürth, war 1830 Zögling der Kunstschule in Nürnberg und stellte zwei Kreidezeichnungen nach der Antike aus. Ausst.: 1830/1. Förster, Georg Joseph, Architekt, Kreisbaurat, * 10. 4. 1853 Würzburg - t 15. 1. 1910 Ansbach. 1892-99 in Nürnberg als Bauamtmann tätig. 1898 fertigte er erste Baupläne für das Gebäude des heutigen Sozialgerichts Weintraubengasse 1. 1899 wurde er zum Kreisbaurat in Ansbach befördert. Seine Leistungen wurden als hervorragend beurteilt. Werke: ERLANGEN, Hauptstraße 19: Alte Hauptpost, 1898. N Ü R N B E R G , Lorenzer Platz/Findelgasse: Erweiterung der kgl. Hauptbank, 1898 (zusammen mit German -»Bestelmeyer). - , Heineckestraße 2: Gehörlosenschule, 1903-05. Lit.: KDM Nürnberg, 1977; Masa, Freiplastiken, S. 408; K. Müller, in: M V G N 83, 1996, mit Abb. 2; Erlanger/Fischer, 2000. Förster, Gottfried, Stempelschneider, erscheint in den 1730er Jahren bis nach 1750 als Siegelgraber im Ämterbüchlein. Lit.: Zahns Jb. I, 1868. Förster (Forster), Hans, Illuminist, Brief- und Schachtelmaler, Korporal, get. 5. 7. 1637 Nürnberg begr. 8. 12. 1676 Nürnberg. Sohn des Hans, Salzburger Bote, oo 23.2.1663 Helena, Tochter des Abraham -»Nohan, Goldarbeiter. 1663-76 war er als Briefmaler im Ämterbüchlein verzeichnet. Lit.: Zahns Jb. I, 1868; Sporhan-Krempel/Wohnhaas, 1973; Grieb, Buchgewerbe 2003. Förster, Johann Martin, Münzmeister, Medailleur, * Mögeldorf b. Nbg. - f 27. 10. 1763 Nürnberg. 175564 stand er als Münzmeister der Nürnberger Münzstätte vor. 1758-63 Genannter, auch Ratsherr. Mz: I M F oder F. Er war auch Bamberg-Würzburgischer Münzrat und Fränkischer General-Wardein. Panzer verzeichnete sein Portrait. Medaille o. J. Werke: u.a. 1755 zwei Medaillen zum 200. Jahrestag des Religionsfriedens. Lit.: Will, Münzbel. I, S. 31, 165; Imhoff II, 1782, S. 748; Roth, 1802; Kellner, 1991. Förster, Leonhard, Uhrmacher, um 1870/83 tätig. Er fertigte Turm-, Gebäude-, Schloß- und Fabrikuhren.
Förster
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Werkstätte Grübelstraße 6. Lit.: Sichling, 1870; Abeler, MdU, S. 187. Förster, Lorenz, Turmuhrenfabrikant, Großuhrenfabrikant. oo Ν. N., Kinder. 1867 gründete er seine Werkstätte für Turmuhren. 1882, 1896 und 1906 stellte er aus, dabei nannte sich sein Unternehmen königl. bayerische Turmuhrenfabrik. 1896 und 1906 wurde es mit Silbermedaillen ausgezeichnet. 1878 besaß Förster das Anwesen Bayreuther Straße 19, wo seine Firma noch 1930 ansässig war. 1899 übernahm der Sohn Hans das Geschäft. Lit.: Gerlach, 1930; Abeler, MdU, S. 187. Ausst.: 1882/5; 1896/2,-/3; 1906/3,-/4. Förtsch (Förtzsch), Basilius, geistlicher Dichter, veröffentlichte eine „Vielvermehrte geistliche Wasserquelle ...", Nürnberg 1663 bei Christoph Endter. MuS: NÜRNBERG, LkAN. Ausst.: 1967/9. Förtsch, Hans (Johann), Maler, Graphiker; Lithograph, Photograph, * 20. 12. 1859 Nürnberg - f 5. 2. 1925 Nürnberg. Vater des -»Paul, co Sophie. Lehre als Lithograph, Besuch der Kunstgewerbeschule Nürnberg und Studium an der AdBK München unter Johann Leonhard Raab. Zunächst als Lithograph tätig, 1893 Leiter der photographischen Abtlg. der Kunstanstalt -»Nister. Er malte vor allem schlichte Landschaften, besonders das Pegnitztal. 1903/19 wohnte er in der Arndtstraße 19/1. Mitglied des Künstlervereins. MuS: NÜRNBERG, GNM; - , MStN: 3 Gemälde; Radierung, 1914. Lit.: AKL; Dressler, 1930. Ausst.: 1891/1; 1902/1; 1903/1; 1904/1; 1906/1; 1907/1; 1910/1; 1911/1; 1913/1; 1914/2; 1915/1; 1916/1; 1917/2; 1918/3; 1919/2; 1920/1; 1921/1; 1922/2.
Sie komponierte mehrere Kantaten. Lit.: MGG 9, 1755; Harrassowitz, 1987. Förtsch (Fertsch), Martin, Zinngießer, * 1645 Nürnberg - t 4. 2. 1729 Nürnberg. Sohn eines Bäkkers. oo 9.11.1681 Tochter des Nicolaus -»Christan d. J. Seine Meisterstücke fertigte er 1677 bei Wolff -»Stammler und wurde am 7.7. 1677 Meister. 1692-95 Geschworener. Er verwendete später teilweise die Formen seines Schwiegervaters. 1692 wurde er in den Grundverbriefungsbüchern erwähnt. MuS: DORTMUND, Kunst- und Gewerbemus. DRESDEN, Kunstgewerbemus. Lit.: Hintze, Nr. 334 mit Abb. Mz. Förtsch, Paul, Maler, * 21. 7. 1888 Nürnberg - f 2. 11. 1972 Berchtesgaden/Königsee. Sohn des -»Hans. 1904-09 Besuch der Kunstgewerbeschule Nürnberg, anschließend Studium an der AdBK München unter Hugo von Habermann, Gabriel von Hackl und Carl von Marr. 1916 Kriegsdienst. Er malte vorwiegend Landschaften, besonders oberbayerische Motive. 1912 wohnte er in Nürnberg, Meuschelstraße 65, 1913/17 Arndtstraße 19/III, 1924/33 in München, 1936/40 in Königsee b. Berchtesgaden. Mitglied der Nürnberger Kunstgenossenschaft, des Albrecht-Dürer-Vereins und 1924 der Vereinigung Nürnberger Künstler und Kunsthandwerker. MuS: MÜNCHEN, BStGS. NÜRNBERG, MStN: 3 Gemälde, davon 2 zerstört. Lit.: AKL; Vollmer; Rösermüller; Lohrey, 1989. Ausst.: 1912/2; 1913/1; 1914/2; 1915/1; 1916/1; 1917/2; 1919/2; 1920/1; 1921/1; 1922/1, - / 2 ; 1924/2; 1933/3; 1934/2,-/3; 1935/1,-/2; 1936/1,-/2; 1937/1; 1938/2; 1939/2; 1940/2; 1941/6,-/7; 1942/1; 1989/2.
Förtsch, Johann Carl, Organist, get. 17. 9. 1726 Nürnberg, Sohn des -»Wolfgang, Organist; Vater des -»Konrad, Bildhauer, oo 6.9.1745 Magdalena Bierdümpel. 1745 wurde er als „Primaner" der Schule bei St. Lorenz bezeichnet. 1754-72 war er Organist an St. Bartholomäus in Wöhrd. Lit.: Harrassowitz, 1987. Ausst.: 1996/4. Förtsch, Johann Christoph, Wildruf- und Horndreher, get. 29. 3. 1734 Nürnberg. Sohn des -»Johann Leonhard. Lit.: Nickel, 1971; MGG. Förtsch, Johann Leonhard, Wildruf- und Horndreher, get. 14. 6. 1709 Nürnberg - begr. 30. 3. 1758 Nürnberg. Sohn des -»Thomas. Er wohnte in der Kartäusergasse. Lit.: Nickel, 1971, S. 165. Förtsch, Johann Philipp, Bildhauer, * 1758 Nürnberg, oo Barbara. Zusammen seinem Sohn -»Johann Leonhard unterzeichnete er am 29.10.1798 eine Urkunde, in der sich die Bildhauer zum Schutz ihrer Interessen gegen fremde Konkurrenz zusammenschlossen, was am 27.2.1799 vom Rat genehmigt wurde. 1799 wurden er und Georg -»Bromig in einer Beleidigungsklage erwähnt. 1808 heißt es von Förtsch, daß er nur „Verzierungen", vermutlich in Stein, fertigte. Am 6.5.1810 trat seine Frau als Patin auf. Laut Quartiergeldliste von 1800 besaß er das Haus L. 627 (Katharinengasse 28). Lit.: Aufzeichnungen Th. Hampe; Schwemmer, 1974, S. 62. Förtsch, Konrad, Bildhauer, begr. 2. 10. 1776 Nürnberg. Sohn des -»Johann Carl, Organist zu Wöhrd. Lit.: Aufzeichnungen Th. Hampe. Förtsch, Margareta, Stadtdiskantistin, Komponistin, t 16. 5. 1752 Nürnberg. Tochter des -»Wolfgang, Organist, oo 3.9.1749 Johann -»Agrell, Kapellmeister.
Förtsch, Thomas Wildruf- und Horndreher, Jagdhornmacher, get. 18. 11. 1671 Nürnberg - begr. 17. 10. 1737 Nürnberg. Sohn des Leonhard, Feldwebel. 1719/22 war er in der Meisterliste eingetragen. Er wohnte am Zeughausgraben (Kornmarkt). Lit.: Nickel, 1971, S. 164. Förtsch, Wilhelm, Architekt, stellte 1896 eine perspektivische Skizze für die evangelische Kirche St. Peter in Nürnberg aus. Ausst.: 1896/1. Förtsch, Johann Wolfgang, Organist, Komponist, * um 1675 - begr. 4. 3. 1743 Nürnberg, oo I) 6.10.1697 Katharina Lucia (begr. 10.11.1710 Nürnberg), Tochter des Johann Heinrich Welter, Hofmaler in Lübeck; II) 6.3.1714 Ursula Barbara Löchler, Braumeisterstochter. 1697 trat er als „Hochfürstl. Sächs. Hoforganist" in Coburg erstmals in Erscheinung. Ab 1700 Organist im Musikchor an der Frauenkirche Nürnberg, sein Jahresgehalt betrug 50 fl., später 75 fl.; 1702-04 versah er auch noch die kleine Organistenstelle der Augustinerkirche, wofür er 4 fl., später 6 fl. erhielt. 1705 wurde er Organist bei St. Lorenz als Nachfolger Johann -»Löhners mit einem Jahresgehalt von 102 fl. und gelegentlichen Zulagen; dieses Amt bekleidete er bis zu seinem Tod. Laut Rv. von 24.7.1724 beschwerte sich der Orgelmacher Adam Ernst -»Reichardt über ihn, weil er „dem Orgelmacher zu Wilhermsdorf zu verbottener Hereinschickung seiner Wahren Gewinnsts willen allen Vorschub thue [...]". Johann -»Siebenkees war sein Klavierschüler. Werke: u.a. Hochzeits- und Kirchweihmusiken. WV. s. MGG 4, 463f. und Dupont, 1971. Lit.: Eitner, 1900; Harrassowitz, 1987; N Z v. 27. 22. 1993. Ausst.: 1971/10; 1996/4.
407 Fohl, Karl, Maler, wohnte 1952 in Nürnberg, Herbartstraße 7. MuS: NÜRNBERG, MStN: 1 Gemälde, um 1960. Ausst.: 1941/12; 1947/1; 1956/2, /3; 1957/2, /II; 1958/1, /II; 1959/1, /2; 1960/2, /3; 1961/1; 1962/2, /3; 1963/3; 1964/1; 1965/2; 1966/1. Folck, Conz, Waffenschmied, um 1533 von Murr erwähnt. Lit.: Murr, Journal, T. 5, S. 105. Folt, Cunz, Trompeter, f Dez. 1513/Jan. 1514 Nürnberg, wohnhaft auf der Sebalder Stadtseite. Lit.: Burger, 1961 Nr. 6104. Foltz s.a. Voltz Foltz, Hans Christoph, Wismutmaler, * Zellerbadt. Er war zunächst in Ulm und arbeitete ab 26.5.1650 in Nürnberg bei Georg -»Kieser, am 3.11.1650 nahm er seinen Abschied. 1650/51 wurde er Meister. Bis 1683 in Nürnberg als Wismutmaler tätig. Lit.: AKL; Thieme-Becker. Folz (Foltz, Volz), Hans (Johann), Meistersinger, Wundarzt und Barbier, Dichter, Komponist, * 1435/40 Worms - t Jan. 1513 Nürnberg, oo I) vor 12.3.1493 Agnes (begr. 27.2.1499); II) zw. 1509-12 Elisabeth, Witwe des Michael -»Aygenstettner, Goldschmied. Nach seiner Ausbildung in Worms und Wanderschaft, die ihn bis Nordspanien führte, wurde er 1459 Bürger in Nürnberg und vermutlich in dieser Zeit auch Meister. 1479 ist er erstmals als Barbier und Meister der Wundarzneikunst in Nürnberg nachweisbar. Auf einigen Drucken seiner Gedichte steht „gedruckt von Hansen Folzen ...". Von 1479-88 betrieb er eine eigene Druck-Offizin. Als schauspielerischer Leiter seiner Fastnachtsspiele scheint er auch selbst als Akteur mitgewirkt zu haben. 1486 wurde ihm und seiner Truppe erlaubt, ein Fastnachtsspiel aufzufuhren, doch durften sie kein Eintrittsgeld dafür verlangen. Er zählte zu den von Hans -»Sachs aufgeführten zwölf Alten Meistern der Meistersinger. 1489 hatte er das Amt eines geschworenen Wundarztes inne. Im gleichen Jahr quittierte er zusammen mit Ulrich -»Eislinger den Empfang von 34 fl. rh. Arztlohn. 1479 wohnte er zur Miete im Pfründhaus des Altars in der Kunigundenkapelle auf dem Lorenzer Friedhof (Lorenzer Platz 8), wo er auch im Reichssteuerregister von 1497 nachweisbar ist. 1493 kaufte er fur 200 fi. ein Haus „unter den Schustern" (Kaiserstraße 26), das 1507 Jörg Sachs und später dessen Sohn Hans -»Sachs gehörte. 1506 untersagte ihm der Rat, sich einen Altersheimplatz bei den Augustinern zu erkaufen. 1509 durfte er sich einen entsprechenden Platz im Heilsbronner Hof erwerben, unter der Voraussetzung, daß er sich dort nicht de jure einkaufte, doch heiratete er schon wenig später. Seine Witwe ehelichte Cunz Paur, Bierbrauer. Werke: Spruchgedichte, Schwänke, Fastnachtsspiele. Verz. s.a. August L. Mayer: Die Meisterlieder des Hans Folz, Berlin 1908; Verz. seiner Kompositionen s. Dupont, 1971. Lit.: ADB; NDB; Will, GL I, S. 455 u. V, S. 341-344; Hampe, 1894; Hampe, 1900; Hanns Fischer, in: Zschr. für Altertum und deutsche Literatur 95, 1966; Hubert Heinen: Die rhythmisch-metrische Gestaltung der Knittelverse bei Hans Folz, 1966; Stahl, 1982, S. 142-144; Johannes Janota, in: Fränkische Lebensbilder 10, 1982 und in MVGN 70, 1983; Berühmte Nürnberger, 1989; Fleischmann, RStR von 1497, Nr. 100; Stadtlexikon 2000; Kohn, NHb Lorenz u. Sebald.
Forster Förch, Paulus, Brechzeugmacher, wurde mit Rv. vom 19.5.1591 erlaubt, einem in Altdorf studierenden englischen Grafen ein bestelltes Brechzeug anzufertigen und zu verkaufen. Lit.: Hampe, Rv. Forchheimer, s. Vorchheimer Forchtel s. Vorchtel Formschneider, Endres (Formschneider, 1537) s. Andreae, Hieronymus Formschneider,Hans(Formschneider, 1444)s. Hans Formschneider, Hans, Formschneider, Büchsenund Armbrustschütze, wurde am 19.10.1496 Bürger und zahlte 2 fl., bis 1500 nachweisbar. Vielleicht identisch mit Hans Furmschneider, der laut Reichssteuerregister von 1497 auf der Lorenzer Stadtseite wohnte (östl. Brunnengasse, Nordseite oder Heldengäßlein). Lit.: Baader, 1860/62; Timann, 1993; Fleischmann, RStR von 1497, Nr. 784. Formschneider, Hieronymus (Formschneider, 1485) s. Andreae, Hieronymus Formschneider, Wolfgang (Formschneider, 1515) s. Resch, Wolfgang Fornhorst, Christoph, Goldschmied, Gold- und Filigranarbeiter, * 1630 Königsberg/Ostpr., Sohn des Albrecht, Juwelier in Königsberg, oo Nürnberg 8.7.1661 Anna Maria, Tochter des Johann Jacob Mair. Am 11.6.1661 bestand er die Meisterprüfung, im selben Jahr erwarb er das Bürgerrecht. 1661-67 hatte er Conrad Lauterbach als Lehrling. Aus einem Rv. vom 22.4.1668 geht hervor, daß er mit 15.270 fl. verschuldet war. Er floh aus der Stadt, als sich herausstellte, daß er sich unter Vorlegung falscher Sicherheiten Geld beschafft hatte. Fornhorst erreichte einen Vergleich mit seinen Gläubigern, der am 5.8.1668 ratifiziert wurde. Am 30.1.1668 kam seine Frau mit der Nürnberger Kleiderordnung in Konflikt und wurde wegen Tragens eines Edelsteins an einer Halskette mit 6 fl. bestraft. Lt. Rv. vom 6.6.1668 mußte seine Frau die im Januar verhängte „Hoffartsstrafe" bezahlen, da sie „nicht wenig ursach zu deß manns jezigen üblen stand gegeben" habe. Am 1.10.1669 wurde in einem Rv. vermerkt, daß er mit Frau und Kind nach Königsberg geflohen sei. Am 4.7.1674 wurde er dort Kurfürstlicher Münzmeister. Lit.: Stockbauer, 1893 Nr. 851; Scheffler, 1983; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 241. Forster s.a. Fürst und Vorster Forstersche Sammlung s. Forster, Georg Christoph Forster, Christoph, Kalligraph, war 1870 in der Ludwigstraße 71 ansässig. Lit.: Sichling, 1870. Forster, Conrad, Klosterbruder, Buchbinder, Schreiber, * um 1400 Ansbach - t um 1460 Nürnberg. Sakristan im Dominikanerkloster (Predigerkloster) in Nürnberg. Nach eigenen Angaben bezeichnete er sich als Verfertiger trefflicher, äußerst solider Bucheinbände. Gelegentlich arbeitete er mit Johann -»Eystetter, Wilhelm -»Krug und dem Kantor Johann -»Wirsing zusammen. Er war einer der frühesten namentlich bekannten deutschen Buchbinder des 15. Jh. Von ihm sind zwischen 1433 und 1459 sechsundachtzig signierte Bände überliefert, davon stehen 67 in der StadtB Nürnberg. Forster war vor allem fur die Entwicklung der Technik und Einbandschmuck bedeutend. Er verzierte die Bucheinbände durch Lederpressung und brachte auch Inschriften durch vertieft geschnittene
Forster Metallbuchstaben an. A u ß e r d e m konnte er als Schreiber von mindestens 7 deutschen Handschriften identifiziert werden. M u S : M Ü N C H E N , BSB. N Ü R N B E R G , StadtB. - , StAN. Lit.: N D B ; A K L ; ThiemeBecker; K. Fischer, in: M V G N 28, 1928, S. 78; Friedrich Bock: Die Einbände des Nürnberger Dominikaners Konrad Forster, in: Jb. der Einbandkunst 2, 1928, S. 14-32; Wolfg. von Stromer: Fränkische Buchkultur zwischen Gutenbergzeit: Conr. Forster und Hans Vorster in FS Alfred Wendehorst, Jb. fur Fränk. Landesforschung, 52, 1992; Stadtlexikon, 2000; Schmidt, 2003, S. 20-52; Sigrid Krämer: Scriptores codicum medii aevi, Augsburg 2003, s.v. „Forster, Conradus". Ausst.: 1931/4; 1957/1; 1 9 7 0 / 5 , - / 7 ; 1984/5; 2000/5 S. 300; 2005/2 S. 46. Chrisline Sauer Forster, Conrad, Rotschmied, Leuchtermacher, Sohn des -»Stephan, Leuchtermacher. 1672 Meister. M z . 1680-94: Anker und N a m e ; a b 1694: drei gekreuzte Pfeile. Lit.: Lockner Nr. 895; Stengel, in: G N M M, 1918/19, S. 115 u. 142. Forster, Georg, Stadtarzt, Liedersammler und -herausgeber, Komponist, * um 1510 A m b e r g - f 12. 1 1 . 1 5 6 8 Nürnberg. Sohn des Hans, Schwarzfärber, oo A m b e r g um 1546 Sabine Portner von und zu Theuern, anscheinend kinderlos. U m 1521 Sängerknabe in der Heidelberger Kantorei des Kurfürsten Ludwig V.; Kompositionslehre beim Hofkapellmeister Lorenz Lemlin, 1528 Bakkalaureus artium. Seit 1531 Medizinstudium in Ingolstadt, 1534-39 war er in Wittenberg, w o er der Tischgemeinschaft Martin Luthers angehörte. A n f a n g 1539 Arzt in A m b e r g , 1541/42 in Würzburg, dann Leibarzt des Pfalzgrafen W o l f g a n g in Heidelberg. A m 27.9.1544 Promotion zum Dr. med. in Tübingen. 1545-47 als Stadtarzt in A m b e r g , ab 1547 als Arzt in N ü r n b e r g ansässig. A u f musikalischem Gebiet brachte er es als Textdichter, Komponist, Sammler, Bearbeiter und Herausgeber zu beachtlichen Leistungen. Zum Schluß wohnte er a m Obstmarkt. W e r k e : Verz. s. M G G 4, 568-574 und Dupont, 1971. M u S : N Ü R N B E R G , G N M . Lit.: N D B ; Will, GL V, S. 345; Eitner, 1900; Bosl; Zirnbauer 1965; Krautwurst, 1971; Burger, 1972 Nr. 9055; Stadtlexikon 2000. Ausst.: 1959/8. Forster, Georg, Rotschmied, Ausbereiter, wurde 1683 Meister. Lit.: Lockner Nr. 970. Forster, Georg Christoph von, K a u f m a n n , Botaniker, Sammler, * 1765 - t 1856 Nürnberg. Er war Besitzer des M e s s i n g h a m m e r s in der Siedlung H a m mer. Ende des 18. Jh. erwarb er den Volkamerschen Hesperidengarten in Gostenhof, der 1861 in Bauland umgewandelt wurde. Seine umfangreiche und vielseitige Sammlung wurde aufgelöst und von den Erben versteigert: „Verzeichnis von Manuskripten, Büchern, Holzschnitten, Kupferstichen, Handzeichnungen, Antiquitäten, Kunstgegenständen von Silber, Bronze, Eisen, Holz, Wachs, Marmor, Majolika, Gläsern, Hausgeräthen und Kleidern, Uhren, mathemat. Instrumenten, Oelgemälden, Wassermalereien, musikal. Instrumenten, alterthümlichen Schränken usw. aus dem Nachlasse des Herrn Christoph von Forster in Nürnberg, welche Montag, den 14. Sept. 1863 und an den folgenden Tagen in. S. Nr. 19 (Hauptmarkt 11/Winklerstraße 12) versteigert werden". Der Versteigerungsort war das Privathaus Forsters. Die Forsterstraße in der
408 Werderau wurde nach ihm benannt. Lit.: Schwemmer, in: M V G N 40, 1949; Ludwig, 1998, S. 400; Kohn, N H b Sebald. Forster, Hans, Plattner, co 29.1.1525 Anna, Dienstmagd bei Ulrich Wagner. Lit.: Schornbaum, 1949 Nr. 1603. Forster, Hans, Goldschmied, Filigranarbeiter, begr. 1 1 . 7 . 1625 Nürnberg, Grab Nr. 38 auf dem Rochusfriedhof, Epitaph um 1580, noch vorhanden. Vater des -»Heinrich, oo I) 10.6.1583 Elisabeth Steger aus Henfenfeld; 11) 19.2.1599 Clara (begr. 21.5.1633), Tochter des Georg Lobsinger aus Nördlingen. 1578 war er einer der 13 Filigranarbeiter ohne Meisterstück. Nach E i n f u h r u n g der O r d n u n g legte er am 2.2.1586 die Meisterprüfung ab. 1603-07 Geschworener der Filigranarbeiter. Mit Rv. vom 24.12.1582 wurde ihm das Bürgerrecht nach bestandener Meisterprüfung zugesagt, am 21.6.1586 erfolgte der Eintrag in das Bürgerbuch. 1603-07 Geschworener. A m 9.9.1614 wurde Forsters Antrag abgewiesen, Messerscheiden aus Messing zu machen und diese anschließend versilbern zu dürfen. Er bildete zwei Lehrlinge aus: Endres Berreldt (1595-99); Joachim -»Lobsinger, seinen Schwager (1601-06). Sein Epitaph zeigt das Messerschmiedzeichen, er scheint also dem Messerschmiedehandwerk verbunden gewesen zu sein. Bei seinem Tod wohnte er in der Vorderen Ledergasse. Lit.: Stockbauer, 1893 Nr. 497; Hampe, Rv.; Pilz, in: M V G N 43, 1952, S. 100; Zahn 1972, Nr. 1398; K D M Nürnberg, 1977; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 242. Forster, Heinrich, Goldschmied, Silber- und Filigranarbeiter, * 13. 2. 1590 Nürnberg - t 15. 4. 1628 im R T B eingetr. Fürth. Sohn des -»Hans, Goldschmied, oo Kulmbach 16.4.1615 Barbara (begr. 10.5.1646), Tochter des Ulrich Buchhöfer, Kannengießer. A m 9.5.1615 legte er die Meisterprüfung in Nürnberg ab. Lit.: Stockbauer, 1893 Nr. 683; Sitzmann, 1983, S. 169; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 243. Forster, Heinrich, Rechenpfennigschlager, Spengler, begr. 11. 3. 1643 Nürnberg. 1630-32 und 1638-42 als Geschworener erwähnt. In dieser Eigenschaft bemängelte er um 1630, daß sich die Mitmeister nicht an die Ordnung halten. Er wohnte in der Fischergasse. Lit.: C. F. Gebert, in: M B N G , 1917; Mitchiner, 1988. Forster, Helene von, geb. Schmidmer, Schriftstellerin, Philanthrop, * 27. 8. 1859 Nürnberg - f 21. 3. 1923 Nürnberg, begr. auf dem Johannisfriedhof. Tochter des Ernst Georg Christian Schmidmer, Drahtfabrikant u. Kommerzienrat. oo 20.9.1882 Dr. Sigm u n d von -»Forster, Augenarzt, eine Tochter. Besuch des Portschen Instituts in N ü r n b e r g und eines Pensionats in Lausanne. Sie arbeitete zunächst in der Praxis ihres Mannes mit; das Ehepaar wohnte Egidienplatz 33. Ferner betätigte sie sich als Schriftstellerin, auch in Mundart. Pionierin der bayerischen Frauenbewegung. 1893 gründete sie in N ü r n b e r g den Verein Frauenwohl, dessen Erste Vorsitzende sie wurde. Mitglied im P.Bl.O., w o sie eine Vielzahl von Gelegenheitsgedichten verfaßte. Werke: Das Freilicht, 1896; Stimmungsbilder aus Nürnberg, um 1906; Im Hause Martin Behaims, Festspiel, 1907. M u S : NÜRNBERG, StadtB. Lit.: Bertha Kipfmüller, in: Lebensläufe aus
409 Franken 3, 1927; Bosl; N Z vom 21.2.1998. Ausst.: 1959/6; 1966/5; 1992/3; 1998/6. Forster, Johann, Rotschmied, Stückarbeiter, * um 1776 - t 23. 8. 1848 Nürnberg, oo Elisabetha ( t 4.4. 1834). Am 18.8.1808 wurde er in die Meisterliste eingetragen. 1829 war er in L. 1061 (Hintere Kartäusergasse 22) ansässig. Lit.: LocknerNr. 1791. Forster, Johann Christoph, Rotschmied, Rollenmacher, * 1762 Nürnberg, oo II?) 25.5.1814 Margaretha Mosel (* Lichtenau um 1772 - f 3.11.1854, als Witwe). Am 6.7.1797 wurde er in die Meisterliste eingetragen. 1814 wohnte er in S. 1158 (Tucherstraße 24). Lit.: LocknerNr. 1704. Forster, Johann Jobst, Kartenmacher, f Nürnberg, Grab Nr. 1961 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1761, noch vorhanden, oo Anna Elisabeth. 1758 Genannter. Thieme-Becker brachte ihn mit der Augsburger Kartenmalerfamilie des 17. Jh. in Verbindung, was in Nürnberg nicht belegt ist. MuS: NÜRNBERG, GNM: Spielkarten. Lit.: Roth, 1802; KDM Nürnberg, 1977. Forster, Sigmund von, Dr. med., Augenarzt, Naturforscher, * 13. 8. 1851 Nürnberg - t 17· 11. 1939 Nürnberg. Sohn des Karl, Fabrikant, oo 20.9.1882 -»Helene. Besuch des Melanchthongymnasiums in Nürnberg, Studium der Augenheilkunde in Erlangen, Würzburg und Tübingen, Tätigkeit als Assistenzarzt in Erlangen und Würzburg. 1881 ließ er sich als Augenarzt in Nürnberg, Egidienplatz 35 nieder. Schaffung einer Blindenfürsorge in Nürnberg. Gründer der Gesellschaft fur öffentliche Lesehallen und Initiator des Zusammenschlusses mit dem Volksbildungsverein. 1882 Mitbegründer der Sektion für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte der Naturhistorischen Gesellschaft. Mitwirkung beim Zustandekommen des (heutigen) Landesamtes fur Denkmalpflege und des Verbandes Bayerischer Geschichts- und Urgeschichtsvereine, deren Vorsitzender er bis 1930 war. Am 13.8.1931 erhielt er anläßlich seines 80. Geburtstages die goldene Bürgermedaille (105 g Gold). Ehrenbürger der Stadt Erlangen. Mitglied im Verein fur Geschichte der Stadt Nürnberg. Lit.: JbVGN 1908; Bosl; Erlanger/Fischer, 2000; Stadtlexikon 2000. Forster, Stephan, Rotschmied, Leuchtermacher, t 1694 oder früher, Nürnberg. Vater des -»Conrad, Leuchtermacher. 1637 Meister, 1656 Geschworener. Mz: Drei gekreuzte Pfeile zwischen S-F. Lit.: Lockner Nr. 729; Stengel, in: G N M M, 1918/19, S. 141. Forthofer, Johann Leonhard, Kupferstecher, get. 15. 10. 1717 - t um 1759 Nürnberg. Sohn des Friedrich, Knopf- und Schellenmacher, oo 7.11.1740 Maria Christina (get. 19.4.1713 - begr. 9.11.1785), Tochter des Martin Schauer, Flaschner und Harnischmacher, ein Sohn, vier Töchter. 1755-59 war er als Kupferstecher im Ämterbüchlein eingetragen, 1760 gestrichen. Lit.: Zahns Jb. I, 1868. Forthofer, Johann Paul, Dosenmaler, * 13. 3. 1747 N ü r n b e r g - t 7. 9. 1813 Nürnberg, oo 1778 Magdalena (get. 30.4.1747 - f 3.5.1815), Tochter des Johann -»Deinlein, Goldschmied, eine Tochter. Bei seinem Tod wohnte er in L. 161 (Obere Wörthstraße 6). Forthofer, Karl, Maler, oo N. N., mind, eine Tochter Anna Maria (* um 1779 - t 6.1.1855). Er ist bisher nur durch den Sterbeeintrag seiner Tochter bekannt.
Francisci Fourné, Hans, Architekt, seit 1890 nachweisbar. 1906/14 hatte er sein Büro in der Sulzbacher Straße 23. Werke: NÜRNBERG, Wohnhäuser: An der Fleischbrücke 10; Kappengasse 2 (im Zweiten Weltkrieg zerstört); Schumannstraße 15 (1908). Lit.: Willenberg, in: MVGN 75, 1988. Ausst.: 1914/1. Foyt, Hans, Panzer- und Kettenhemdmacher, 1435 wird von einem Brand in seinem Haus unter der Veste berichtet, 1438 war er Besitzer des Hauses Am Ölberg 9. Lit.: Mulzer, in A B 1980, S. 69. Fränkel, Carl, Kupferstecher, wohnte 1860 in L. 432 (Breite Gasse 79/Schwarzadlerstraße 4). Fränkel, Johann Friedrich, Stahl- und Kupferstecher, Verleger, * 6. 4. 1832 Nürnberg - f 8. 10. 1891 Nürnberg, oo Marie Barrière, mehrere Kinder. 18461851 erlernte er die Kupferstecherkunst bei Walter Dertinger in Stuttgart und besuchte auch die dortige Kunstschule unter Bernhard Neher d. J. Später besuchte er die Kunstgewerbeschule in Nürnberg unter August von -»Kreling und Karl -»Jäger. Nach Abschluß seiner Lehrzeit brachte er noch jeweils ein Jahr in Stuttgart und München zu, um ab 1853 bei der Carl -»Mayerschen Kunstanstalt in Nürnberg als Stahl- und Kupferstecher zu arbeiten. 1856 wurde er Nürnberger Bürger und konnte sich mit einem Kunstatelier für Stahlstich, Kupferdruckerei und Verlag religiöser Bilder selbstständig machen. Anfangs fertigte er nur Stahlstiche ohne eigenen Kunstwert zu buchhändlerischen Zwecken. Bekannt wurde Fränkel mit seinem 1877 ausgestellten Stich der „Beweinung Christi" nach einem Originalgemälde in der Nürnberger Egidienkirche des Anton van -»Dyck. Hierauf wurde er zum Mitarbeiter der Wiener „Gesellschaft für vervielfältigende Künste" berufen. Nach seinem Tod bestand die Kunstanstalt nicht mehr. Sein letztes Werk, eine Heilige Familie nach van Dyck, blieb unvollendet. 1861 war er in L. 716 (Lorenzer Straße 23) ansässig, im selben Jahr Umzug nach S. 954 (Dötschmannsplatz 15), wo er bis mindestens 1865 wohnte; 1870/81 befanden sich Wohnung und Geschäft in der Neuen Gasse 18. MuS: NÜRNBERG, MStN: „Nun bleiben uns Glaube, Liebe, Hoffnung, diese drei!", Stahlstich von Fraenkels Kunstanstalt, Nürnberg. Lit.: AKL; Thieme Becker; Sichling, 1870; Fränkischer Kurier v. 9.10.1891; Der Kupferstich der Gegenwart in Europa, in: Die vervielfältigende Kunst der Gegenwart, II: Der Kupferstich, red. v. Carl von Lützow, Wien 1891, S. 83 f. Ausst.: 1877/1; 1882/3, S. 27; 1891/1. Daniela Stadler Fraenkel, Theodor, Lehrer, Kantor, * 17. 10. 1873 Glogau/Schlesien - f 28. 12. 1930 Nürnberg, begr. auf dem Neuen jüdischen Friedhof an der Schnieglinger Straße, oo Anna Marschütz (* 8.8.1880), Kinder. Ab 1.7.1901 Oberkantor der Synagoge am Hans-SachsPlatz. 1906 wohnte er in der Neuen Gasse 12. Er besaß eine umfangreiche Notensammlung. Lit.: Rosenberg, 2000, S. 36f. Francisci (Finx), Erasmus, Polyhistor, Literat, Kirchenliederdichter, * 19. 11. 1627 Lübeck - t 20. 12. 1694 Nürnberg. Sohn des Franciscus von Finx, Lizentiat und Hofrat. oo um 1654 Maria Hedwig Sibylla (f 15.3.1692), geb. Friederich, verwitwete Mänhof, Ehe kinderlos. Vorwiegend Unterricht durch einen Hauslehrer. 1645 Studium der Rechtswissen-
Franck schaft und Geschichte in Lüneburg. Nach Beendigung des Studiums mehrere Jahre als Hauslehrer und Hofmeister tätig, anschließend Bildungsreise nach Italien, Frankreich und in die Niederlande. 1655 Rückkehr ins Elternhaus. Um 1657 kam er nach Nürnberg und wohnte bei der Derrersbrücke (Karlsbrücke) gegenüber dem Gasthaus zum Bitterholz. Nach einiger Zeit nahm er die Stelle eines Korrektors bei der Verlagsbuchhandlung Endter an. Daneben entfaltete er eine fruchtbare literarische Tätigkeit, die bis zu seinem Ableben 66 Bücher erreichte, darunter viele Kompilationen. Unter seinen Veröffentlichungen befinden sich auch zwei Werke über Astronomie: „Das eröffnete LustHauß der Ober- und Nieder-Welt ...", Nürnberg, Wolfgang Moritz Endter 1676; „Verwerffung des Cometen-Gespötts / oder Gründliche Erörterung der Frage: Ob der Comet ein / oder kein Straff-Zeichen sey", 1681. Sein „Höllischer Proteus" scheint Goethe 1801 zu seinem Faust angeregt zu haben. Teilweise veröffentlichte er unter dem Pseudonym „Cisti. Minsicht" oder „Rheoph. Urbini". Panzer verzeichnete sein Portrait. Werke: Verz. seiner Schriften s. Will, GL I, S. 462-467 und V, S. 346-347; Gerhard Dünnhaupt: Erasmus Francisci ..., Biographie und Bibliographie. In: Philobiblion 19, Dez. 1975, S. 272-303. Lit.: H. Sterzi: Leben und Werk des Erasmus Francisci (16271694), Diss. Erlangen 1951; Ders. in: Buhl, 1971. Franck s.a. Frank Franck, Andreas (Endres), Kartenmaler, wurde am 10.10.1522 eine Ermäßigung des Bürgergeldes verweigert. Lit.: Hampe, Rv. I, 1364. Franck, Benedict, Rotschmied, wurde 1620 Meister. Lit.: Lockner Nr. 654. Franck, Conrad, Rotschmied, f 1 1 . 8 . 1458 Nürnberg. 1411 Meister und Bürger. Er starb als 161. Bruder der Mendelschen Zwölfbrüderstiftung, in deren Hausbuch sich auch sein Bildnis befindet. Lit.: Hausbuch Mendel 1965,1, S. 128. Franck, Conrad (Cunz), Zinngießer, wurde 1420 Bürger und 1421 in das Meisterbuch der Stadt eingetragen. Er war bis mindestens 1445 im Ämterbüchlein bei den Zinngießern aufgeführt, die späteren Ämterbüchlein gingen leider verloren. Franck, Conrad, Rotschmied, t vor 1544. 1512 erwarb er um 198 fl. rh. ein Haus in der Alten Ledergasse (Tucherstraße 42) mit Hinterhaus Neue Gasse 41 ; beide Häuser gingen 1544 auf seinen Neffen Anton Franck über. 1522 erwarb er um 120 fl. rh. ein Haus im Taschental (Rotschmiedsgasse 5), in dem sich eine Schmiedeesse befand. 1545 wurde das inzwischen durch einen Neubau ersetzte Haus von einem Anton Frank um 540 fl. an den Rotschmied Hans -»Geiger verkauft. Lit.: Kohn, N H b Sebald. Franck, Georg, Zirkelschmied, wurde am 16.11.1702 in die Meisterliste eingetragen. Franck, Georg, Rotschmied, Leuchtermacher, f um 1733 Nürnberg. Am 12.6.1703 wurde er in die Meisterliste eingetragen. Mz: Fahne und Name. Seine Witwe verkaufte das Mz. 1733 an ihren Vetter Michael -•Hollederer. Lit.: Lockner Nr. 1114; Stengel, in: GNM M, 1918/19, S. 123. Franck, Georg, Glasschleifer, t 1790 Nürnberg, wohnhaft auf dem Bonersberg (Paniersplatz). Lit.: Hampe, 1919.
410 Franck, Gottfried, Zirkelschmied, * Nürnberg, Sohn eines Meisters, wurde am 21.8.1759 in die Meisterliste eingetragen. Franck, Hans, Büchsenmeister, wurde 1407 Bürger. Franck, Hans, Rot- und Glockengießer, Posaunenund Trompetenmacher, Büchsenmeister, t zw. 27. 5. u. 16. 9. 1450 Nürnberg. 1411 erhielt er das Nürnberger Bürgerrecht. 1425 lieferte er sieben neue Horner an die Stadt, 1427 ein „trummetenhorn" für den Turm der Sebalduskirche. 1437 goß er eine Glocke für das (heutige) Gustav-Adolf-Haus in Dinkelsbühl. 1419 war er Besitzer eines Hauses an der Langen Brücke (Karlstraße 8), das seine Testamentsvollstrecker 1452 verkauften. Lit.: AKL; MGG II. Aufl., Bd. 7, 500; Krautwurst, 1971; Nickel, 1971, S. 20; Glockenatlas, 1973, S. 28, 89 Anm. 88, S. 441; Kohn, NHb Sebald. Franck, Hans, Rotschmied, Rollen- und Leuchtermacher, * 1620 Nürnberg - f 1679 Nürnberg. Vater des -»Michael, Rollenmacher, oo vor 1642 N. N. wurde 1639 Meister, 1666 Geschworener. Lit.: AKL; Lockner Nr. 732; Glockenatlas, 1973; Stengel, in: GNM M, 1918/19, S. 140. Franck, Hans (Johann), Rotschmied, Rollenmacher, wurde 1694 Meister. Mz: HF ligiert. 1705, 1709 und 1710 wurde er in den Grundverbriefungsbüchern erwähnt. Lit.: Lockner Nr. 1042; Stengel, in: G N M M, 1918/19, S. 138. Franck, Hermann, Zirkelschmied, * Nürnberg, Sohn eines Meisters, wurde am 8.11.1729 in die Meisterliste eingetragen. Franck, Jakob Christoph, Rotschmied, Former, wurde am 12.1.1735 in die Meisterliste eingetragen. Lit.: Lockner Nr. 1317. Franck, Johann (Kupferstecher, 1650) s. Frank, Johann Franck, Johann, Zirkelschmied, wurde am 16.3. 1723 in die Meisterliste eingetragen. Franck, Johann Michael, Zirkelschmied, wurde am 20.1.1722 in die Meisterliste eingetragen. Franck, Lorenz, Schlosser, wurde 1503 Meister und zahlte 3 fl. Franck, Martin, Rotschmied, wurde 1564 Meister. Am 15.2.1586 in einem Rv. erwähnt. Lit.: Lockner Nr. 204; Hampe, Rv. II, 856. Franck (Frank), Melchior, Komponist, * um 1579/80 Zittau - t 1. begr. 4. 6. 1639 Coburg. Sohn des Hans, Maler, oo Coburg 17.11.1607 Susanna Ziegler (f 27.11.1634), zwei Kinder, nicht überlebend. Schüler von Hans Leo -»Häßler. 1601 kam er mit ihm von Augsburg nach Nürnberg, wo er im August 1602 als Schuldiener bei St. Egidien erwähnt wurde. Sandberger nannte ihn eine neue glänzende Erscheinung in der Musikgeschichte des Nürnberger Schulwesens. In seiner Nürnberger Zeit verfaßte er die musikalischen Ber-Reihen und gab eine Sammlung von sechsstimmigen weltlichen Liedern unter dem Titel „Farrago" heraus. Als er im Januar 1603 als Hofkapellmeister Johann Casimirs nach Coburg berufen wurde, gab er seine Beziehungen zu Nürnberg nicht auf und schrieb u.a. zur Lutherfeier 1617 eine zwölfstimmige Festkomposition „Musikalischer Freudenschall ...". Nach dem Tod J. Casimirs am 16.7.1633 scheinen sich seine wirtschaftlichen Verhältnisse sehr verschlechtert zu haben, wie aus späteren Briefen hervorgeht. Werke:
411 Verz. s. MGG 4, 664 f. MuS: N Ü R N B E R G , GNM. - , StAN. Lit.: Wörthmüller, in: MVGN 45, 1954; Musikfest, 1908. Ausst.: 1959/8. Franck, Michael, Schlosser, wurde 1524 Meister und zahlte 3 fi. Franck, Michael, Schwertfeger, erwarb 1555 für 550 fl. das Anwesen Oberer Judenhof 2. Lit.: Kohn, NHb Sebald. Franck, Michael, Rotschmied, Rollenmacher, get. 27. 8. 1642 Nürnberg - begr. 4. 7. 1709 Nürnberg. Sohn des -»Hans, Rotschmied, oo I) 1667 Samaritana Scherber; II) 1677 Catharina Schramm. 1662 Meister. 1698-1709 Genannter. 1694 goß er ein Glöckchen, das im Torturm des Alten Friedhofs in Roßtal b. Fürth erhalten ist. Da er als Verleger bezeichnet wurde, hat er auch Handel mit Rotgießereierzeugnissen betrieben. Er wohnte er im Unteren Taschenthal (Talgasse). Lit.: AKL; Lockner Nr. 848; Roth, 1802; Glockenatlas, 1973, S. 54, 102 Anm. 210. Franck, Moritz s. Franz, Moritz Franck (Frank), Nicolaus, Zirkelschmied, * Nürnberg, Meistersohn, wurde am 10.6.1760 in die Meisterliste eingetragen. Franck (Frank), Nicolaus Matthäus, Zirkelschmied, * Nürnberg, t 18. 6. 1834 Nürnberg. Meistersohn. oo Katharina Elisabetha (f 16.6.1833). Am 15.10.1782 wurde er in die Meisterliste eingetragen. 1829 war er in L. 1027 (Entengasse 16) ansässig. Er starb im Heilig-Heist-Spital. Franck, Peter, Rotschmied, wurde 1419 Bürger. Franck (Frank), Philipp Heinrich, Zirkelschmied, * Nürnberg, Sohn eines Meisters, wurde am 11.12. 1755 in die Meisterliste eingetragen. Franck, Sebastian, Zirkelschmied, wurde am 5.10.1700 in die Meisterliste eingetragen. Francken berger, Andreas, Maler, wurde 1413 Bürger und zahlte 2 fl. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Gümbel, 1907, S. 31. Frank s.a. Franck Frank, Alfred, Lithograph, Maler, Radierer, Holz19 schneider, * 28. 5. 1884 Lahr/Baden - f l 2 · 45 Dresden, durch Erschießen, oo 19.7.1925 Gertrud Graf. 1898-1902 Lehre als Chromolithograph und Besuch der Kunstgewerbeschule in Lahr. 1902-05 Tätigkeit als Chromolithograph in Lahr, Offenbach und Nancy/Frankreich. 1905 Italienreise. 1906-08 und 1911-12 Besuch der Abendschule der Akademie der Graphischen Künste in Leipzig. 1908 in Lodz tätig, 1910 Studienreise nach Italien. 1912 Studienaufnahme an der Akademie der Graphischen Künste in Leipzig, 1915-18 Kriegsdienst, 1918-23 Fortsetzung des Studiums. 1923-33 Pressezeichner der „Sächsischen Arbeiter-Zeitung"; Lehrer an der Marxistischen Arbeiterschule und der Volkshochschule Leipzig. Studienreisen 1925 nach Italien, 1927 nach Spanien, 1928 nach Jugoslawien. Seine illegale Tätigkeit für die KPD 1933-44 führte am 19.7.1944 zur Verhaftung; der Prozeß endete mit einem Todesurteil. Hauptsächlich als Landschafter und Portraitist tätig. In den Jahren 1913/14 fertigte er fünf graphische Blätter mit Nürnberger Motiven. Lit.: AKL; Vollmer; Alfred Frank, CEuvrekatalog der Druckgraphik, Museum der bildenden Künste Leipzig 1974. Ausst.: Reichsbund Deutscher Kunsthochschüler in Nürnberg vom 27.5. bis
Frank 19.6.1921; 1. und 2. Große Leipziger Kunstausstellung, Leipzig 1931 und 1932. Frank, Georg, Bildhauer, wohnte 1878 Rosental 18. Frank, Gustav, Maler, Lithograph, * 27. 12. 1819 Stralsund - f 8. 4. 1886 Dessau. Sohn eines Dekorationsmalers. In Dessau tätig. Von ihm sind über 90 Gesamtpanoramen und Ansichtentableaus mit Randbildern aus den Jahren 1852 und 1880 bekannt. Darunter befindet sich eine lithographierte Gesamtansicht mit Tonplatte von Nürnberg, 34,7 χ 56,8 cm, gedruckt im Königl. lith. Institut zu Berlin. Der Blick vom Burgberg auf die Stadt zeigt die typische Dächerlandschaft mit den Kirchen und Stadtmauertürmen mit großer Detailgenauigkeit. Auch eine Gesamtansicht vom Plärrer aus gesehen ist von Frank bekannt. MuS: NÜRNBERG, MStN. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Lohrey, 1989, S. 54, mit Abb. Ausst.: 1965/24; 1966/4. Frank (Franck), Hans, Kartenmaler, wurde 1478 Bürger. Lit.: Thieme-Becker; Gümbel, 1907, S. 31. Frank (Dhym), Hans, Bau- und Stadtmeister, wurde mit Rv. vom 10.4.1540 Werkmeister auf der Peunt. 1543 wird er als Stadtmeister bezeichnet. Lit.: Hampe, Rv. Frank, Hans, Buchhändler, 1576 wurde in einem Rv. verfügt: „Zu aufsehern in den mühlen, die lesen und schreiben können, seiend angenommen und bestätigt worden" u.a. Hans Frank, Buchhändler, Buchdrukker „und sollen jedem wöchentlich ein gulden besoldung geben werden". Lit.: Grieb, Buchgewerbe 2003. Frank (Franck), Johann, Kupferstecher, Radierer, * Kaufbeuren. Sohn des Johannes, Wachtmeister, oo 1) Nürnberg 18.6.1666 Maria Fruehauf; II) Augsburg 1674 Ν. N. Um 1650 in Augsburg und 1666 Nürnberg, meist für Verleger tätig. 1672 war er als Kupferstecher im Nürnberger Ämterbüchlein eingetragen, 1673 wieder gestrichen. 1673 wieder in Augsburg tätig. Er stach Tafeln zu Joachim von Sandrarts „Teutsche Academie ...". Bis um 1690 tätig. Panzer verzeichnete ca. 15 Portraitstiche Nürnberger Bürger mit seiner Signatur. Lit.: AKL; Thieme-Becker (unter Franck); Barock, 1962; Sporhan-Krempel/Wohnhaas, 1973; Bosl; Grieb, Buchgewerbe 2003. Frank, Johann Christoph, Trompetenmacher, get. 30. 4. 1754 Weißenburg - t 15. 8. 1818 Nürnberg. Sohn des Johann David, Müller, oo Nürnberg 1.4.1777 Margaretha Barbara Fleischmann, Wirtstochter aus Weißenburg. Er kam als Kind mit seinen Eltern nach Nürnberg. Am 13.2.1777 wurde er Meister. Mz: halber Hahn nach links, darunter I C F. Zu seiner Zeit war die Blütezeit des Handwerks bereits vorbei, was sich in Preisunterbietungen bemerkbar machte, die 1801 aktenkundig wurden. Laut Quartiergeldliste von 1800 war er Mieter in S. 1628 (Schmausengasse 3). Bei seinem Tod war er Witwer und wohnte in der Tucherstraße 44; er starb an Entkräftung. MuS: LEIPZIG, MIS der Univ. N Ü R N B E R G , GNM. Lit.: Wörthmüller, in: MVGN 45, 1954, S. 267 u. MVGN 46, 1955, S. 424; Pechstein, in: M V G N 59, 1972 mit Abb. Mz.; Meer, 1979; Meer, 1983; Huber, 1989. Frank, Johann David, Trompeten- und Musikinstrumentenmacher, * um 1806 Nürnberg, Sohn des -•Johann Paul, Trompetenmacher, oo 17.8.1834 Albertina Walburga, Tochter des Uhrmachers Wilhelm
Frank David Zöllner. 1834 w u r d e er Meister. M z : J. D. F. über Lyra. 1850 g e h ö r t e ihm das A n w e s e n s S. 1410 ( Ä u ß e r e L a u f e r G a s s e 28), 1863 erscheint er als Besitzer des E c k h a u s e s S. 1123a ( W u n d e r b u r g g a s s e 5/ Prechtelsgasse 10). Zuletzt w u r d e er als Blechblasins t r u m e n t e n f a b r i k a n t bezeichnet. M u S : B A S E L , M I S Otto Lobeck. Lit.: W ö r t h m ü l l e r , in: M V G N 45, 1954, S. 267 u. M V G N 46, 1955, S. 4 2 5 ; Pechstein, in: M V G N 59, 1972 mit A b b . M z . Ausst.: 1845/1. F r a n k , J o h a n n J a c o b , Miniaturmaler, * A u g s b u r g - t 14. 3. 1741 N ü r n b e r g , oo 2 6 . 4 . 1 7 1 8 R e n a t a Christina (get. 8.4.1698 begr. 18.6.1776), Tochter des Franciscus Vignolle, Sprachmeister, drei Söhne, eine T o c h t e r . 1711-13 fertigte er sechzehn Miniaturen für das Miniaturenkabinett im L u d w i g s b u r g e r Schloß. N a c h A K L evtl. identisch mit e i n e m g l e i c h n a m i g e n Wachsbossierer, d e r 1702-03 a m w ü r t t e m b e r g i s c h e n H o f tätig war. Später w a r Frank in N ü r n b e r g ansässig. Lit.: A K L ; T h i e m e - B e c k e r ; S c h w e m m e r , 1974, S. 22. F r a n k (Franck), J o h a n n J a c o b , T r o m p e t e n m a c h e r , t v o r 1850 N ü r n b e r g . W o h l Sohn d e s -»Johann Christoph, T r o m p e t e n m a c h e r . 1822 Meister. 1829 war er in S. 1148 (Tucherstraße 4 4 ) ansässig. M z : J. J. F. über B a u m . Seine W i t w e scheint die Firma w e i t e r g e f ü h r t zu h a b e n , denn sie w u r d e bis 1857 erwähnt. M u S : L E I P Z I G , M I S der Univ.: K l a p p e n t r o m p e t e mit 4 Klappen. Lit.: Wörthmüller, in: M V G N 4 5 , 1954, S. 268 u. M V G N 4 6 , 1955; Pechstein, in: M V G N 59, 1972 mit A b b . Mz. F r a n k , J o h a n n Paul, T r o m p e t e n - u n d Musikins t r u m e n t e n m a c h e r , Vater des -»Johann David, T r o m p e t e n m a c h e r (* N ü r n b e r g u m 1806). oo K u n i g u n d e Rogner. F r a n k , L u d w i g , Z i n n f i g u r e n g r a v e u r , * 24. 8. 1870 N ü r n b e r g - f 4. 10. 1957 N ü r n b e r g , oo 1896 Marie Babette Sixt, mit w e l c h e r er 1956 D i a m a n t e n e H o c h zeit feierte. M a l - und Zeichenunterricht bei Friedrich -»Trost d. Ä. A b 1.5.1885 bis 1888 L e h r e als Z i n n f i g u r e n g r a v e u r bei W i l h e l m -»Städtler, bei B e e n d i g u n g der L e h r e w u r d e er für seine Leistungen mit d e m Wittelsbacher-Preis ausgezeichnet. V o n Februar bis Mai 1889 w a r er kurzzeitig G e s e l l e bei Chr. F. - » A m m o n , anschließend auf W a n d e r s c h a f t bis Februar 1893 in D r e s d e n , Berlin u n d bei Carl Scheller in Kassel. Im M a i 1893 b e g a n n er seine Tätigkeit bei der Firma E r n s t -»Heinrichsen, w o er 1898 w i e d e r austrat. Er arbeitete kurze Zeit in Berlin, w o er halbplastische Figuren f u r ein D i o r a m a z u m K r i e g 1870 schuf. 1899 w a r er w i e d e r in N ü r n b e r g , w o er seit d e m 29.11. als selbständiger G r a v e u r für Metall u n d Schiefer u.a. w i e d e r für Heinrichsen arbeitete und bis Oktober 1924 fast sämtliche F o r m e n f u r die F i r m a geschnitten hat. Er gilt bis heute als der beste G r a v e u r für Z i n n f i g u r e n in Schieferstein. 1902 w o h n t e er in der Johannisstraße 30a, in unmittelbarer N ä h e d e r F i r m a -»Heinrichsen. N a c h 1924 arbeitete er für die F i r m a -»Spenkuch. Lit.: Sulzer, 1989, S. 61; E. Schraudolph, in: M V G N 81, 1994. F r a n k , M a r g a r e t h a , Illuministin, w o h n t e 1857 in S. 1251 ( Z i r k e l s c h m i e d s g a s s e 9). F r a n k , M e l c h i o r ( K o m p o n i s t , 1580) s. Franck, Melchior F r a n k , Michael S i e g m u n d , Glas- und Porzellanmaler, Restaurator, * 1. 7. 1770 N ü r n b e r g - t 16. 1. 1847
412 M ü n c h e n . S o h n des Paul, oo I) 1789 M a r i a M a g d a l e n a B l e c k h o l m ( t 1794); II) 1795 H e l e n a Maria H u m m e r ( t 11.3.1815); III) 1816 E l e o n o r e D i e t h m a n n . Ausbild u n g als Porzellan- und G l a s m a l e r bei Johann Balthasar -»Trost. 1795 g r ü n d e t e er eine P o r z e l l a n m a n u f a k t u r in N ü r n b e r g , in der er seit etwa 1800 erfolgreiche V e r s u c h e z u r V e r b e s s e r u n g der S c h m e l z f a r b t e c h n i k f ü r G l a s g e m ä l d e d u r c h f ü h r t e und sich u m die W i e d e r e n t d e c k u n g mittelalterlicher T e c h n i k e n des G l a s m a lens mit einbrennbaren F a r b e n bemühte. Seine K u n s t brachte ihm zahlreiche A u f t r ä g e ein, u.a. 30 W a p p e n scheiben f ü r die Kapelle a u f Schloß Greifenstein/Ofr., die er 1804 fertigstellte. V o n K ö n i g M a x i m i l i a n I. v o n B a y e r n erhielt er 1808 den A u f t r a g f ü r ein bayerisches H a u s w a p p e n , w o f ü r er mit e i n e m kgl. Ehrensold u n d e i n e m zur Glasschmelzerei geeigneten H a u s g r u n d stück in N ü r n b e r g entlohnt w u r d e . U m die gleiche Zeit b e g a n n er auch mit der H e r s t e l l u n g v o n Bildscheiben n a c h K u p f e r s t i c h e n v o n A l b r e c h t -»Dürer u n d mit m y t h o l o g i s c h e n Darstellungen. 1814-18 w a r er f ü r L u d w i g v o n Wallerstein als G l a s m a l e r u n d Restaurator a u f dessen Schloß bei N ö r d l i n g e n tätig. 1818 siedelte er n a c h M ü n c h e n über und w u r d e H o f - G l a s m a l e r a n der K ö n i g l i c h e n P o r z e l l a n m a n u f a k t u r N y m p h e n b u r g . Seine Arbeiten g i n g e n n a c h England, Frankreich und an den russischen Z a r e n h o f . A b 1824 beschäftigte er sich mit der Herstellung d e r farbigen Ü b e r f a n g Glasscheiben. 1825 w u r d e n seine Kenntnisse über die mittelalterlichen T e c h n i k e n bei der A u s f ü h r u n g eines g r o ß e n , v o n C. A . -»Heideloff e n t w o r f e n e n G l a s f e n sters f ü r die Kirche St. J a k o b in N ü r n b e r g umgesetzt. 1827 erhielt Frank v o n L u d w i g I. die Oberleitung des K ö n i g l i c h e n Institutes f ü r Glasmalerei in der kgl. G l a s h ü t t e Benediktbeuren und w u r d e mit der A u s f ü h r u n g v o n Glasfenstern f ü r d e n D o m von R e g e n s b u r g beauftragt. D a sich seine künstlerische B e f ä h i g u n g als unzulänglich erwies, w a r sein Anteil auf die rein t e c h n i s c h e Brennarbeit beschränkt. Die 1827 v o n ihm und Benedikt von S c h w a r z g e s c h a f f e n e n Glasmalereien mit den Vier Evangelisten, den Vier Kirchenvätern s o w i e z e h n männlichen u n d weiblichen Heiligen n a c h K a r t o n s v o n Heinrich Hess, die ursprünglich f ü r die W e s t w a n d des R e g e n s b u r g e r D o m s g e s c h a f f e n w o r d e n w a r e n , k a m e n später in die N ü r n b e r g e r Frauenkirche, w o sie zunächst im S c h i f f ihren Platz f a n d e n . Im Z u g e der R e s t a u r i e r u n g 1879/1881 w u r d e n sie, in anderer Z u s a m m e n s t e l l u n g , im Michaelschörlein eingesetzt (im Z w e i t e n Weltkrieg zerstört). Laut Quartiergeldliste v o n 1800 gehörte Frank d a s H a u s L. 1119 (Jakobstraße 26). B e i m T o d seiner z w e i t e n Frau 1815 w o h n t e er in L. 8 9 0 ( V o r d e r e Sterngasse 28); im A d r e ß b u c h v o n 1829 ist er als Glasmaler, aber o h n e Anschrift a u f g e führt. Sein v o n J o h a n n J a k o b B r ä u t i g a m g e m a l t e s Portrait befindet sich bei den M S t N . Sein Sohn Julius w a r Glasmaler in M ü n c h e n . M u S : B E R L I N , K g M . M Ü N C H E N , B N M . N Ü R N B E R G , St. Jakob: G l a s f e n ster, 1825. Lit.: A D B ; T h i e m e - B e c k e r ; Brix, 1981, S. 146; E. Vaasen, 1997; Stadtlexikon 2000. F r a n k , Ortel, G o l d s c h m i e d , ist im 1370 a n g e l e g ten Meisterbuch verzeichnet, von M u r r für 1370 e r w ä h n t . Er w o h n t e auf der Sebalder Stadtseite. Lit.: M u r r , Journal, T. 2, S. 55; Stockbauer, 1893 N r . 19. F r a n k (Franck), Paul, Schreib- und R e c h e n m e i s t e r , * G e f r e e s / O f r . W o h l Schüler v o n A d a m -»Strobel, seit
413 1570 in Nürnberg, seit 1587 in M e m m i n g e n tätig. 1595 wurde er eines Tötungsdeliktes bezichtigt, der Ausgang dieses Vorfalls ist unbekannt. Seine a m 22.3.1601 erschienene „ S c h a t z k a m m e r " forderte seine Zeitgenossen Anton -»Neudörfer und Christoph Fabius -»Brechtel zu einem Streitgespräch über die rechte Gestaltung von Großbuchstaben heraus. Frank praktizierte eine neue, sich von den reglementierten Formen des Johann ->Neudörfer d. Ä. lösende Manier, bei der jegliche geometrische Konstruktionsprinzipien verneint und die Buchstabenformen verunklart wurden durch die überreiche Beigabe von Zier- und Beistrichen. Werke: Schatzkammer, Allerhand Versalien Lateinisch vnnd Teutsch allen Cantzleyen Schreibstuben Notarien Schreibern vnd denen so sich des zierlichen schreibens befleissigen zudienst vnd wolgefallen von neuen in Druckh also verferttiget, Nürnberg 1601. M u S : N Ü R N B E R G , G N M ; - , M S t N : Schreibmeisterbuch 1601; Holzschnitte. Lit.: Thieme-Becker; Th. Hampe, in: G N M M, 1896, S. 49-52; Th. Hampe: Die Nbger. Malefizbücher als Quellen, 1927; Jaeger, 1925; W. Doede, 1938, S. 20; W. Doede, 1958, S. 14, 22, 24 mit Nr. 33. Ausst.: 1952/5; 1968/7. Christine Sauer Frank, Sofie geb. Tuchmann, Mundartdichterin, * 5. 2. 1854 Uehlfeld b. Neustadt/Aisch - f 16. 8. 1930 Nürnberg. M u S : N Ü R N B E R G , StadtB. Ausst.: 1966/5. Frank, T h o m a s , Uhrmacher, laut Abeler um 1600 in Nürnberg tätig, hier aber nicht nachgewiesen. Vielleicht identisch mit T h o m a s ->Voß. Lit.: Abeler, M d U , S. 189. Franke, Alfred, Geigenbauer, * 7. 9. 1901 Frankfurt/Oder, Sohn des -»Paul, Geigenbauer. Lehre als Geigenbauer beim Vater. 1936 legte er in Nürnberg die Meisterprüfung ab. Daneben studierte er Violine am Konservatorium und war Geiger im Städtischen Orchester Nürnberg. N a c h Kriegsdienst und Gefangenschaft machte er sich 1948 in Düsseldorf selbständig. Mitglied im V D G . Lit.: Lütgendorff; Ausk. Franz Krautwurst. Franke, H a n n y (Johann Emil), Landschafts- und Dekorationsmaler, * 2. 9. 1890 Koblenz-Horchheim t 15. 1. 1973 Frankfurt/Main. Sohn des Hubert, Lokomotivführer. oo Margarethe Lhotka. Lehre als Dekorationsmaler. Besuch der Kölner Kunstschule, Kriegsdienst, Studium am Städelschen Institut in Frankfurt. Studienaufenthalte in Österreich, der Schweiz und in Italien. Seit 1922 freischaffender Maler in Frankfurt. Sein Lebenswerk umfaßt ca. 900 Ölgemälde, darunter befindet sich eine Ansicht der Nürnberger Altstadt, sign., 1925 dat., Öl a/Malpappe, 27 χ 21 cm, verst. Juli 2000 bei Berlinghof, Heidelberg, Nr. 2354. Lit.: A K L . Franke, Paul, Geigenbauer, * 29. 4. 1876 Frankfurt/Oder - t 1947 Nürnberg? Vater des -»Alfred, Geigenbauer. 1890-94 Ausbildung durch Otto Seifert, arbeitete anschließend 15 Jahre als Gehilfe. 1909 machte er sich in N ü r n b e r g als Geigenbauer selbständig. Er baute hauptsächlich nach einer Stradivarigeige, die er in Berlin Gelegenheit hatte zu kopieren, verarbeitete schönes altes Holz und bereitete seinen rötlichgelben Öllack selbst. Seine Werkstatt befand sich in der Karolinenstraße 53 und wurde 1945 durch B o m b e n zerstört. Lit.: Lütgendorff; Steinmetz/Griebel, 1983.
Franz Franke, M a x H e r m a n n Robert, Dekorationsmaler, oo Nanetta Fiedler (* u m 1830 - f 15.10.1862), Kinder. 1862/64 wohnte er in S. 1631 (Grübelstraße 6), 1873 in der Vorderen Ledergasse 6, 1878 in der Theresienstraße 26. Das G e s c h ä f t befand sich 1870 in der Winklerstraße 37. Lit.: Sichling, 1870. Franke, Walter, Kunstbildhauer, * 5. 8. 1894 t nach 1944. Betriebsfuhrer der Natursteinwerke Walter Franke Nürnberg. Er machte E n t w ü r f e und Arbeiten in der Grabmal- und Friedhofskunst. Herausgeber des „Deutschen Grabmals". 1932 w o h n t e er in Nürnberg, Kapellenstraße 7/1. Mitglied im Deutschen Werkbund. Werke: N Ü R N B E R G , Luitpoldhain: Fliegerdenkmal, Muschelkalk/Bronze, 1924. Lit.: Dressler, 1930; Masa, Freiplastiken, S. 243. Frankenberger, Heinrich, Lehrer, Gesangspädagoge, Chordirigent, Sänger, Komponist, Musikschriftsteller, * 2. 5. 1868 K u l m b a c h - f 10. 7. 1944 Bayreuth. 1906 wohnte er in Nürnberg, Glockendonstraße 10. Frankenburger, Heinrich, gründete 1844 eine Kunstanstalt und stellte 1882 Ölfarbendrucke her. 1878/81 am Egidienplatz 22 ansässig. Besitzer war Heinrich Frankenburger. Ausst.: 1 8 8 2 / 3 , - / 5 . Frankendorfer (Franckendorffer), Conrad, Schreiber. Der Nürnberger Bürger und Berufsschreiber ist 1480/81 durch zwei theologische Codices für St. Katharina und durch ein 1498 gekauftes Evangelistar fur das Benediktinerkloster Michelfeld bei B a m b e r g belegt. Früher wurde die prachtvolle Ausstattung der zuletzt genannten Handschrift auch d e m Schreiber zugewiesen; heute ist gesichert, daß die Buchmalerei auf d e m Eingangsblatt von einem unbekannten Künstler von 1498 stammt und die weiteren 42 Initialen 1516/19 von Nikolaus -»Glockendon nachgetragen wurden. MuS: N Ü R N B E R G , StadtB; P R A G , UB; R O C H E S T E R , N Y , U B . Lit.: A K L ; Thieme-Becker; Sighart, 1862; Neske, 1987, S. 141f.; U. Merkl: Buchmalerei in Bayern in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Spätblüte und Endzeit einer Gattung, Regensburg 1999, S. 92 und Kat. 96. Ausst.: 1906/2. Christina Sauer Frankengrüner, Hans, Briefmaler, wurde zw. dem 23.5. und 15.12.1455 Bürger und zahlte 2 fl. Lit.: Thieme-Becker; Gümbel, 1907, S. 31. Frankfurt, H a n s von (Drucker, 1526) s. Aichenauer, H a n s Frantz, Albrecht, Zirkelschmied, wurde am 20.7. 1700 in die Meisterliste eingetragen. Frantz, Christoph, Zirkelschmied, wurde am 3.9. 1715 in die Meisterliste eingetragen. Frantz, Georg A d a m s. Trautz, Georg A d a m Frantz, Hans Sebald, Fayencemaler, begr. 8. 5. 1782 Nürnberg. Er arbeitete in der Nürnberger M a n u faktur. Lit.: Riesebieter, Fayencen 1921, S. 74; Hüseler, 1956, Bd. 1, S. 28. Franz s.a. Franck Franz, Maler, wurde 1403 von „Fritz moler von Oneltzbach" (-»Fritz, Maler von Ansbach) durch Messerstiche verletzt. Fritz mußte eine Geldstrafe und dem Franz fur j e d e W u n d e 3 Pfund und 60 Haller Schmerzensgeld zahlen, ferner die Behandlungskosten übernehmen. A u ß e r d e m wurden Fritz und der an der Tat beteiligte -»Martin Maler zu j e 14 T a g e n T u r m h a f t verurteilt. Die Täter waren in das Haus von Franz
Franz eingedrungen und hatten ihn herausgefordert. Lit.: Gümbel, 1907, S. 31 f. Franz, A n n a Felicitas, Sängerin, Verlegerin, * 9. 8. 1720 - begr. 23. 1. 1799 Nürnberg, oo 23.7.1744 -»Jacob Heinrich Franz, mind, ein Sohn. 1752-55 war sie Sängerin beim Musikchor auf der Frauenkirche, w o sie eine Vergütung von 64 fl. jährlich erhielt. Sie arbeitete als Koloristin in der Homännischen Landkartenoffizin und wurde nach dem Tod ihres Mannes Mitbesitzerin. Lit.: Markus Heinz, im Ausst.-Kat. 2002/4; Ausk: Franz Krautwurst. Franz, August, Maler, um 1930-39 tätig. Er lieferte u.a. Vorlagen für Ansichtskarten. W e r k e : „Kaiserstallung in Nürnberg", Aquarell, 4 9 χ 38 cm, sign. u. 1939 dat.; „Krämersgasse mit Sinwellturm im Hintergrund", Aquarell, 49 χ 35 cm, sign., um 1930; beide Bilder wurden 1992 im Handel angeboten. M u S : N Ü R N B E R G , MStN: „Blick zur Burg", Aquarell, 1939 (1945 zerstört). Franz, Georg, Buchhändler, Drucker und Verleger, * N ü r n b e r g - t 25. 1. 1864 M ü n c h e n . Die „G. Franzsche Buchdruckerei" wurde 1828 von G e o r g Franz in München gegründet, nachdem dieser als „Handelsc o m m i s " im Jahr zuvor von N ü r n b e r g nach München übergesiedelt war. Er ist vermutlich identisch mit Georg Christoph Franz, der 1821 in der Pfannenschmiedsgasse 1 in Nürnberg eine Kunst- und Landkartenhandlung betrieb. Die Münchner Druckerei befand sich anfangs in der Theatinerstraße, ab 1844 am Promenadeplatz 20; die zugehörige Buchhandlung bis Ende des 19. Jh. in der Perusastraße. Gedruckt wurden v.a. Zeitungen und behördliche Schriften, im Verlag erschienen zahlreiche Lehrbücher. 1845 erschien ein „Album von N ü r n b e r g " mit 24 Stahlstichen im Format ca. 13,5 χ 19,5 cm, um 1850 „Der Lauferschlagthurm in Nürnberg", 12,3 χ 8,2 cm und 1852 das Album „Nürnberg's Gedenke-Mein". A u s Firmenanzeigen geht hervor, daß der einzelne A b z u g 15 Kreuzer kostete, die kolorierte Version 24 Kreuzer. Nach Franz' Tod erwarb der bisherige Geschäftsführer J. Lotzbeck Verlag und Buchhandlung. Die Druckerei wurde mindestens drei Generationen durch die Familie Mayer weitergeführt. In dieser Zeit erfolgte der U m zug des Betriebs in die Luisenstraße und die Angliederung eines Formular-, Buch- und Zeitschriftenverlags. M u S : N Ü R N B E R G , MStN: „Streitberg", Stahlstich ca. 1850. Lit.: 100 Jahre G F M , M ü n c h e n 1928; Mende, Rathaus 1979. Ausst.: 1986/2; 1991/1. Walter Gebhardt Franz, Georg Christoph, Verleger, * 28. get. 29. 8. 1747 Nürnberg - t 2. 2. 1823 Nürnberg. Sohn des -»Jacob Heinrich, Verleger, oo I) 26.4.1774 Susanna Barbara Haas (* Hersbruck - begr. 6.4.1792); II) Mai 1793 Maria Helene Keerl (* Schwabach - f 17.1. 1819). Nach dem Tod seines Vaters übernahm er 1769 die Verlagsleitung der -»Homann'schen Offizin, die zur Hälfte seiner Mutter gehörte. Nach ihrem Tod 1799 erbte er deren Anteil. 1799-1806 Genannter. 1813 verkaufte er seinen Anteil um 18.800 fl. an Christoph -»Fembo. Der Verkauf stand möglicherweise im Z u s a m m e n h a n g mit Schulden seines Sohnes -»Johann Georg. A m 20.3.1817 übernahm er die Buchhandlung des Ernst Christoph -»Grattenauer, auf die er bereits seit 1804, vermutlich als Lieferant, eine Hypo-
414 thek hatte. A m 6.12.1820 verkaufte er die Buchhandlung an Georg W o l f g a n g -»Eichhorn weiter. 1799 war er Mitglied der Malerakademie. Sein Stammbuch mit Einträgen von 1761-79 befindet sich im G N M . Panzer verzeichnete sein Portrait. Lit.: Goldmann, Stammbücher 1981 Nr. 570; E. Bauer: Die Geschichte der Verlagsbuchhandlung Korn & Berg in Nürnberg, Magisterarbeit Erlangen-Nürnberg, 1990; Markus Heinz, im Ausst.-Kat. 2002/4. Franz, Georg Matthäus, Kupferstecher, begr. 8. 7. 1735 Nürnberg. Lit.: Thieme-Becker. Franz, J a c o b Heinrich, Verleger, * 1713 Öhringen - begr. 1 1 . 8 . 1769 Nürnberg. Sohn des Georg Heinrich, Hutmacher; Vater des -»Georg Christoph, oo 23.7. 1744 -»Anna Felicitas (get. 9.8.1720 - begr. 23.1.1799), Tochter des W o l f g a n g Melchior -»Volland, Lehrer und Kantor, mind, ein Sohn -»Georg Christoph. Der jüngere Bruder des -»Johann Michael arbeitete bereits zunächst als Buchhalter im Verlag -»Homanns Erben, seine Frau kolorierte Karten. Nach dem Tod seines Bruders erwarb er 1759 gegen Übernahme der Schulden dessen Geschäftsanteil an der Firma Homanns Erben. Als Mitinhaber war er bis zu seinem Tod in der Firma tätig. Die Witwe behielt die Geschäftsanteile bis zu ihrem Tod 1799. Erbe war der Sohn Georg Christoph -»Franz, der bereits vorher in der Verlagsleitung tätig war. Lit.: Markus Heinz, im Ausst.-Kat. 2002/4. Franz, Johann, Bildhauer, wohnte 1932 am Hübnersplatz 6. Franz, Johann Georg, Astronom, Kartograph, Kunsthändler, Verleger, * um 1776 Nürnberg - t 15. 3. 1836 Nürnberg. Sohn des -»Georg Christoph. Vor 1800 begann er unabhängig vom väterlichen Unternehmen mit der Herausgabe einiger Karten. Ferner verfertigte und verlegte er Himmelsgloben nach den wissenschaftlichen Angaben von Johann Eiert Bode und Erdgloben nach Daniel Friedrich -»Sotzmann, beide in Berlin ansässig. Die von Franz verwendeten Kupferstich-Segmente stammten anfangs von dem Kupferstecher Johann Friedrich W. Schleuen in Berlin (1793-1801 nachgewiesen), von Johann Michael -»Burucker und von Johann Michael -»Mossner in Nürnberg. Vor allem der Erdglobus mit 4 8 cm 0 gehörte zu den Spitzenprodukten der Zeit und konnte sich mit den damals fuhrenden englischen Globen vergleichen. Daneben sind Globen mit 31 cm 0 bekannt. Mit einer Verkaufsanzeige von 1808 bot er auch Sphaerae armillaris, Bussolen und Sonnenuhren an. Allerdings verschuldete sich Franz mit diesem Unternehmen, die Gläubigerversammlung von 1813 stellte die Schulden mit 13.489 fl. fest. Sein Vater bezahlte die Gläubiger, doch dürfte der Verkauf der Verlagshälfte von -»Homanns Erben an Christoph -»Fembo damit im Z u s a m m e n h a n g stehen. Er wohnte in S. 1595 (Spitzenberg 4). 1818 erkrankte Johann Georg an einem Nervenleiden und verbrachte die restlichen Lebensjahre im städt. Irrenhaus an der Stadtmauer. Seit 1800 war er Mitglied der Nürnberger Malerakademie. M u S : N Ü R N B E R G , M S t N : „Charte des Nürnbergisch Gebiet", kol. Kupferstich 1 7 9 4 ; - , G N M : Erdgloben, dat. 1808 und 1821 (Leihgaben der Stadt Nürnberg). Lit.: Schrötter, 1908; Pilz, 1977; Markus Heinz, im Ausst.-Kat. 2002/4, Nürnberg 2002, S. 45. Ausst.: 1964/2.
415 Franz, Johann Michael, Arzt, Verleger, Geograph, * 14. 10. 1700 Öhringen/Württ. - f 11. 9. 1761 Göttingen. Sohn des Georg Heinrich, Hutmacher. Medizinstudium in Halle und einige Jahre unruhiges Leben. 1730 erbte er als Studienfreund des Johann Christoph -»Homann die Hälfte des Verlags J. B. -»Homann, den seinerzeit bedeutendsten Landkartenverlag Deutschlands, der ab 1730 als "Homanns Erben" firmierte. Der tatkräftige Franz führte die Firma zu einer Spitzenstellung hinsichtlich Genauigkeit und Anzahl der Erstausgaben bei Landkarten (über die Geschäftsentwicklung siehe Artikel -»Homanns Erben). 1746 gründete Franz die Kosmographische Gesellschaft, deren Ziel die staatliche Finanzierung zur Erfassung kartographischer Daten war, was nicht gelang. Die Ausweitung des Verlagsprogramms und die Qualitätsverbesserung führten zur persönlichen Verschuldung, die sich 1756 auf 16.000 fl. belief, was einem Verkaufswert von 100.000 Landkarten entsprach. 1755 wurde Franz als Professor für Geographie an die Universität Göttingen berufen, wo er den Plan staatlicher Vermessungsämter entwarf. Bis zu seiner Obersiedlung nach Göttingen bewohnte er den zweiten Stock des Fembohauses, in dessen Erdgeschoß sich Druckerei und Verlag befanden. Sein unter Kuratel stehender Geschäftsanteil am Verlag Homanns Erben wurde 1759 gegen Übernahme der Schulden von seinem Bruder Jacob Heinrich -»Franz erworben. Die MStN besitzen einen Kupferstich mit seinem Portrait, dat. zw. 1748 und 1754. MuS: ERLANGEN, UB, GS: handgezeichnete Karte des Amtes Altdorf im Stammbuch von Lorenz -»Schüpfel. Lit.: Will, GL I, S. 467-471 u. V, S. 358f.; Goldmann, Stammbücher 1981, S. 258; Markus Heinz, in Ausst.-Kat. 2002/4, Nürnberg 2002, S. 36-38, 6669. Ausst.: 1964/2. Franz, Johannes, Altphilologe, Hellenist, * 3. 7. 1804 Nürnberg - t 1. 12. 1851 zwischen Bad Langewiese und Berlin. Studium der alt- und neugriechischen Sprache an der Universität München. Hier 1828 Promotion und 1830 Habilitation. 1832 Dolmetscher und Begleiter König Ottos von Griechenland. 1833 Weggang aus Griechenland und Aufenthalt in Italien (Rom). 1839 Berufung durch die königlich preußische Akademie der Wissenschaften nach Berlin zur Bearbeitung des Corpus Inscriptionum Graecarum. 1840 a.o., 1846 o. Professor der Universität Berlin. In seinen Berliner Jahren beschäftigte er sich hauptsächlich mit der griechischen Epigraphik. Werke: Verz. seiner Veröffentlichungen s. ADB. Lit.: Bosl. Franz, Joseph Heinrich, Maler, Zeichner, * 1922 t 1984/85 Nürnberg. Er malte in Öl und Aquarell, auch schuf er vereinzelt Druckgraphik. Seine Motivwahl war vielseitig, neben Nürnberger Ansichten malte er Landschaften, Tiere und Stilleben. Der Schwerpunkt seines künstlerischen Schaffens scheint Anfang der 1950er Jahre gewesen zu sein. Teile seines Nachlasses wurde Anfang der 1990er Jahre im Kunsthandel angeboten. Mitglied im Schutzverband bildender Künstler. Ausst.: 1949/1; 1950/1; 1951/2; 1952/3; 1953/3; 1994/5, Nr. 215, 216. Franz, Julius, Architekt, wohnte 1932 Celtisplatz 4. Werke: NÜRNBERG, Jugendstilhäuser: Boenerstraße 1 (1907); Mathildenstraße 31 (1908). Lit.: Willenberg, in: M V G N 7 5 , 1988.
Frauenholz Franz (Frantz), Moritz, Goldschmied, Silberarbeiter, Siegelgraber und Rechenpfennigmacher, oo 4.6. 1538 Catharina, Witwe des Goldschmieds Hans -»Brunner. Mit Rv. vom 23.3.1538 wurde ihm das Bürgerrecht zugesagt, und am 29.5.1538 wurde er in das Bürgerbuch eingetragen. Am 25.7.1538 bestand er die Meisterprüfung und leistete am 27.7.1538 den Meistereid. Am 19.4.1540 wurde ihm erlaubt, zwei Stempel für Rechenpfennige zu schneiden. Lt. Rv. vom 3.2.1542 ist er aus Nürnberg verschwunden. Lit.: Rosenberg 3849; Stockbauer, 1893 Nr. 311; Hampe, Rv.; MBNG, 1918; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 244. Franz, Wilhelm, Bildhauer, wohnte 1906 in der Harsdorferstraße 13. Seine Frau ist vermutlich identisch mit der Bildhauerswitwe Marie Franz, die 1932 in der Kupferstraße 15 wohnte. Franzen, Franz Joseph, Mechaniker, Uhrmacher, oo Maria Magdalena Schütz ( t 8.9.1836). 1820 forderte der Magistrat bei ihm ein Konzept und eine Kostenschätzung zur Wiederherstellung des Spiel- und Musikwerks für das Männleinlaufen an der Frauenkirche an; wegen der Höhe seiner Forderungen kam er jedoch nicht zum Zug. In der Sammlung Hertel befand sich ein von ihm gefertigter mechanischer Maikäfer. 1829 war er in L. 129 (An der Fleischbrücke 10) ansässig und 1836 in S. 676 (Schildgasse 14). Lit.: Hertel, 1841, S. 342; Bernhard J. Huber und Hans R. Mackenstein: Das Männleinlaufen an der Frauenkirche in Nürnberg, in: Deutsche Gesellschaft für Chronometrie, Bd. 44, Jahresschrift 2005, S. 136f. Frass, Fritz, Goldschmied, wurde 1459 Bürger, wobei er nur 1 fl. Bürgergeld zahlte; 1461 Meister. Murr erwähnt ihn für 1463 und 1468, wohnhaft auf der Sebalder Stadtseite. Lit.: Murr, Journal, T. 2, S. 59f.; Stockbauer, 1893 Nr. 100. Fraß, Hans Georg, Wismutmaler, f 19. 9. 1730, Sohn des Johann David, Feldwebel. Am 13.11.1724 trat er eine vierjährige Lehre bei Magnus -»Schmutzer an. 1729-30 zahlte er als Geselle seinen Beitrag an das Handwerk. Fratz, Johann Michael, Maler, war 1860 in Gostenhof 46 (Leonhardsgasse 1 ) ansässig. Frauenfeld, Abraham, Maler, * Büchenbach. 182427 Zögling der Kunstschule. In den Kunstausstellungen der Kgl. Kunstschule stellte er zwei Ölgemälde, drei Pastellgemälde und insgesamt vier Kreidezeichnungen aus. Ausst.: 1824/1; 1827/1. Frauenheim, Horst, Kunstmaler, oo Else. 1924 wohnte er in der Schweiggerstraße 3. Frauenholz, Johann Friedrich, Kunsthändler, Verleger, Sammler, * 4. 11. 1758 Brunst/Weißenkirchberg b. Ansbach - f 9. begr. 12. 6. 1822 Nürnberg, Grab Nr. F 56 auf dem Johannisfriedhof, kein Epitaph erhalten. Sohn des Johann Albrecht, Pfarrer, co I) Nürnberg 22.8.1791 Albertine Marie Karoline, (* 1773 - t 1798), Tochter des Johann Heinrich -»Häßlein, Rugschreiber und Literaturhistoriker; II) 27.9.1818 Albertine Marie Rosine (* um 1785), Tochter des Johann Kaspar Ammon, Wirt; beide Ehen kinderlos. 1769 kam er zu seinem Onkel Christian Erdmann Frauenholz nach Nürnberg, der ihn anstelle seines verstorbenen Sohnes erzog. Die Sammlung seines Onkels von Gemälden, Kupferstichen und Münzen
Frauenknecht weckte im Neffen die Liebe zur Kunst. Er absolvierte eine fünfjährige Lehrzeit in der Leinwandhandlung seines Onkels, anschließend war er 3 Ά Jahre in Memmingen und Kaufbeuren tätig. Nach seiner Rückkehr nach Nürnberg arbeitete er als Handlungsgehilfe in einer Großhandlung. Am 19.3.1783 wurde er Bürger, wobei er sein Vermögen mit 1000 fl. angab. Als er 1787 einen Kunstverlag und eine Kunsthandlung am Obstmarkt 1 gründete, wurde er finanziell von seiner Tante unterstützt, der Onkel war bereits 1775 verstorben. Seit 1790 war er als Kunsthändler im Ämterbüchlein eingetragen. 1794 Genannter. 1793 gliederte er dem Verlag eine Kupferdruckerei an und kaufte eine französische Druckerpresse, zu deren Bedienung er François Dominic Ramboz aus Paris kommen ließ, der im März 1793 mit seiner Familie und einem Druckerlehrling nach Nürnberg kam und bis Sommer 1797 blieb. Für seinen Verlag arbeiteten bedeutende Künstler in Deutschland und deutsche Künstler in Italien. Zwischen 1791 und 1804 veranstaltete Frauenholz zehn Kunstauktionen, dazu gab er zwischen 1798 und 1821 fünf Verlagskataloge mit Preisen heraus und eine Anzahl Novitätenanzeigen. Frauenholz sammelte das Gesamtwerk Chodowieckys, dessen Blätter er auch vertrieb. Er kaufte den Nachlaß des Johann Adam -»Schweikart, den er kunsthändlerisch verwertete. 1801 erwarb er mit finanzieller Hilfe Georg Bittners das Praunsche Kunstkabinett um 36.000 fl. und 1.700 fl. Leikauf zum Zwecke des Weiterverkaufs. Ein erster Teil der Sammlung, vorwiegend Druckgraphik und Zeichnungen, Manuskripte und Bücher, wurde im Februar 1802 in Wien versteigert. Ein großer Teil des Kunstkabinetts wurde im selben Jahr an Fürst Nikolaus Esterházy nach Budapest verkauft. Einige Stücke gelangten auch in die Sammlung Albrecht von -»Derschau. Im März 1794 verkaufte Frauenholz um 3.400 fl. und 60 fl. Leikauf das von seiner Tante geerbte Haus Obstmarkt 1. Von nun an bis zu seinem Tod befanden sich sein Wohnsitz und die Geschäftsräume in der Winklerstraße 3, zunächst zur Miete, 1818 erwarb er das Anwesen um 4.000 fl., auf das er im Laufe der Zeit Hypotheken in Höhe von 11.000 fl. eintragen ließ. Als sein wichtigster Geldgeber, der Kaufmann Georg Bittner, am 9.11.1810 verstarb, beliefen sich die Forderungen der Erben auf 26.628 fl. 1810 trat Johann Andreas -»Boerner als Teilhaber mit einer Einlage von 2.800 fl. in die Kunsthandlung ein. Auch Georg Nicolaus -»Spranger war bereits vor 1807 Mitbesitzer der Frauenholzschen Kunsthandlung, sein Anteil ist noch nicht erforscht. Mitglied in der 1790 gegründeten Freimaurerloge „Zu den drei Pfeilen", 1792 Mitbegründer der „Gesellschaft der Künstler und Kunstfreunde", seit 1793 Mitglied der Malerakademie. Mitglied im P.Bl.O. Sein von Johann Lorenz -»Kreul gemaltes Bildnis befindet sich im Besitz der MStN. Die Frauenholzstraße wurde nach ihm benannt. Seine Witwe heiratete am 13.7.1823 den Güterbestätter Karl Friedrich Eisenbach. Nach dem Tod von Frauenholz führte Johann Andreas -»Boerner die überschuldete Handlung weiter und liquidierte sie in den Jahren 1828-31. MuS: NÜRNBERG, StadtB. Lit.: ADB; Roth, 1802; Gürsching, in MVGN 40, 1949; Edith Luther: Johann Friedrich Fraunholz (1758-1822), Kunsthändler und Verleger in Nürnberg, 1988; Dies.,
416 in: GNM A, 1998, S. 89-96; Stadtlexikon 2000; Kohn, NHb Sebald. Ausst.: 1984/4. Frauenknecht, Hermann, Maler, Graphiker, Bildhauer, * 29. 4. 1929 Altdorf. Sohn des Franz, Dekorationsmaler. oo 1953 N. N., ein Sohn. Lehre als Dekorationsmaler bei seinem Vater. 1951 Meisterprüfung. 1951-53 Studium der Malerei und Graphik an der AdBK München bei Carl Crodel. Als Bildhauer Autodidakt. In der Frühzeit dominierte eine gegenständliche Mal weise, die sich Anfang der 1960er Jahre zum abstrakten Expressionismus weiterentwickelte. Ab 1967 Hinwendung zur Skulptur, als Werkstoffe dienten Polyester und später auch Schichtholz. 1968 Förderpreisträger der Stadt Nürnberg, 1986 Kunstpreis der Stadt Fürth, 2002 Kunstpreis der Nürnberger Nachrichten. 1966-85 Mitglied der Künstlergruppe „Der Kreis" und 1959 der Künstlergruppe „Freie Gruppe". In Altdorf, Silbergasse 9 ansässig. Werke: ALTDORF, Stadtkirche: Altar, Lesepult, Leuchter, 1986. BAYREUTH, Versorgungskrankenhaus: wandfullendes Polyesterrelief, 1973. - , Universität, Mensa: Holzskulptur, 1984. - , Fernmeldeamt: zwei Stahlskulpturen und Umraumgestaltung, 1988. EZELSDORF b. Altdorf, Gemeindehaus: Altartisch und Lesepult, 1987. FEUCHT, Autobahnraststätte: Skulptur, 1993. NÜRNBERG, Rochusfriedhof, Aussegnungshalle: Wandmalerei, 1960. - , Holzgartenstraße, Turnhalle: Wandmalerei, 1961. - , Polizeipräsidium, Treppenhaus: Wandmalerei, 1962. —, Hummelsteiner Weg, Volksschule: Wandgestaltung, 1965. REICHELSDORF b. Nbg., Friedhof, Aussegnungshalle: Wandmalerei, 1958. MuS: NÜRNBERG, MStN: 1 Holzschnitt, 1 Radierung, 1 Offsetdruck. Lit.: AKL; Hermann Frauenknecht: Skulpturen, Zeichnungen, Institut für moderne Kunst, Nürnberg 1986; Katalog zur Ausst. der ADG 1994; Der Kreis, 1997. Ausst.: 1952/1; 1953/3; 1954/1; 1955/1,-/2,-/12; 1956/1,-/2; 1957/2, —/3; 1958/3, - / I I ; 1959/2, -/15; 1960/1, -12, -/3; 1961/1, -12, -/20; 1962/1, -/3; 1963/2, -/3, -/19; 1964/1, -/11, -/14; 1965/2, -/17; 1966/1, -/2; 1967/1; 1968/2, /8; 1970/11; 1972/1,-/2,-/15; 1975/1; 1976/1; 1977/2; 1978/13; 1984/3; 1986/5, -/14; 1988/1; 1990/6; 1993/22; 1997/2; 2002/5. Frauenschlager, Friedrich, Holzbildhauer, wohnte 1932 in der Ludwig-Feuerbach-Straße 48. Frauerdienst, Conrad (Contz), Schlosser, oo 5.10. 1534 Elisabeth Koler. Lit.: Schornbaum, 1949 Nr. 419. Fredenthal s. Freudenthal Frei, Sisto (Bildschnitzer, 1500) s. Frey, Sixtus Freiberger s.a. Freyberger Freiberger, Conrad, Rot- und Glockengießer, * um 1799 - t 19. 3. 1868 Nürnberg. Sohn des Wolfgang, Schneider, ehemals k.-preuß. Feldwebel in Bayreuth, oo 5.10.1826 Elisabetha Henrietta Wehefritz (* um 1806 - t 2.12.1855), Kinder; II) Maria Magdalena Herad (* um 1815 - 20.6.1863). 1829 war er im Anwesen S. 1073 (Untere Talgasse 2) ansässig, das dem Glockengießer Johann Christoph -»Schneider gehörte und später in den Besitz von Jakob Daniel -»Burgschmiet überging. 1850/63 war er Besitzer der Häuser S. 1065 und S. 1066 (Rotschmiedsgasse 6 u. 8) sowie des Anwesens S. 1080 (Rotschmiedsgasse 7). Lit.: Stadt AN C 21/11.
417 Freiberger, G e o r g Andreas, Bildhauer, wohnte 1878 in der Schlotfegergasse 8. Freiberger, Sigmund Jakob, Rotgießer, evtl. Sohn oder Enkel des -»Conrad. 1870 war er Besitzer des Hauses Rotschmiedsgasse 7. Lit.: Sichling, 1870. Freidenberg, Frau von, Stickerin, stellte 1827 in der Nürnberger Kunstschule eine Stickerei aus. Ausst.: 1827/1. Freidenberger (Fraidenberger, Freydenberger), Nicolaus, Goldschmied, Silberarbeiter, t vor 1541? Sohn des Michael, oo 2.12.1528 Magdalena Vischer, mind, ein Sohn. A m 12.6.1529 wurde er als Meister vereidigt. Bei der Regelung des Nachlasses seines in Wien verstorbenen Vaters wurden am 14.9.1526 auch seine Mutter Margaretha, sein Bruder Hans und seine Schwester Ursula genannt. A m 14.3.1530 wurde er als Mieter bei Jörg Uttenhofer erwähnt. Da er unauffindbar schien, sollte die W o h n u n g neu vermietet werden. Zuletzt wurde er am 26.10.1530 erwähnt, als er einem Nördlinger Goldschmied 16 fl. schuldete. Vermutlich ist er vor 1541 gestorben oder fortgezogen, da sein N a m e im Nadelverzeichnis fehlt. Seine Witwe heiratete Albrecht Gemeiner; sein Sohn Endres Freidenberger quittierte am 4. April 1564 sein mütterliches Erbteil. Lit.: Stockbauer, 1893 Nr. 275; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 245; Archiv zur Nbger G S K im G N M . Freier s.a. Freyer Freier, August, Lithograph, war 1863 in S. 1412 (Äußere Laufergasse 32) ansässig. Freigius (Freige), J o h a n n T h o m a s , Rechtsgelehrter, Philologe, Philosoph, Schriftsteller, * 1540 oder um 1543 Freiburg/Breisgau - f 16. 1. 1583 Basel, an der Pest. Sohn des Nicolaus, Dr. iur utr., später Syndicus in Ulm. Studium in Basel. Anschließend Professor in Freiburg und Basel, welche Stelle er wegen seiner religiösen Ü b e r z e u g u n g aufgeben mußte. Vorübergehend arbeitete er als Korrektor in Basel und wurde 1576 als Rektor des G y m n a s i u m s (seit 1578 Akademie) nach Altdorf berufen, w o er bis 1581 wirkte. Sein Jahresgehalt betrug 400 fl., während sich die Lehrer des im Übergang zur A k a d e m i e befindlichen G y m n a siums mit 60-140 fl. begnügen mußten. Er lehrte nach der französischen Methode, dem mos Gallicus und nicht nach der seit Jahrhunderten eingeführten klassischen Methode der italienischen Juristen, dem mos Italicus. N e b e n dem römischen Recht lehrte er auch Stadtrecht und Lehensrecht und forderte bereits 100 Jahre vor -»Thomasius den akademischen Unterricht in deutscher Sprache. Seine Neuerungen fanden nicht den Beifall aller Nürnberger Ratsmitglieder und der Scholarchen. 1582 ging er zurück nach Basel. Panzer verzeichnete sein Portrait. W e r k e : Verz. seiner vielen Schriften s. Will, G L 1, S. 479 und V, S. 361-364. Lit.: ADB; Doppelmayr, 1730; FS MelanchthonGymnasium, 1911; Recktenwald, 1966; Mährle, 2000; Ausst.: 1959/8. Freißer, J o h a n n W o l f g a n g , Orgel- und Instrumentenbauer, t um 1780. 1775 Meister, war in N ü r n b e r g und U m g e b u n g tätig. Von ihm sind nur Reparaturen bekannt. Lit.: Orgelbauerlexikon, 1994. Theodor Wohnhaas Freißhirn, Valentin, Briefmaler, war 1567-1571 als Türmer beim Tiergärtnertor eingestellt. Ihm wurde mit
Frencking Rv. 30.9.1573 erlaubt, fur zwei Jahre in W e i ß e n burg/Bay. zu w o h n e n . Lit.: Thieme-Becker; H a m p e , Rv. Freitag s.a. Freytag Freitag, Fritz, Architekt, * 1 1 . 4 . 1902 - vor 1983. 1933 g e w a n n er den Architektenwettbewerb zur Umgestaltung des Telegrafenamtes am Hauptmarkt, sein Entwurf wurde am 16.8.1933 genehmigt. Er malte auch fränkische Landschaften und Nürnberger Stadtansichten. Er w o h n t e in Fürth, Schwabacher Straße 79, später Fliederweg 1. Mitglied der Nürnberger Künstlerklause. Lit.: H. Brem, in: A B 18, 1993, S. 37f. Freitag, Hans, Plattner, wurde am 16.4.1548 in einem Rv. erwähnt. Lit.: Hampe, Rv. I, 3088. Freitag, J o h a n n , Lithograph, wohnte 1857 in L. 760 (Peter-Fischer-Straße 25). Freitag, L u d w i g , Dr. Ing., Baurat, * 16. 8. 1856 Schweinfurt - t 18. 9. 1926 Nürnberg. 1893 kam er als Ingenieur nach Nürnberg. Eine große Anzahl bemerkenswerter bayer. Brückenbauten stammt von ihm, ausgeführt durch seine Firma und die M A N . Die Trassierung der jetzigen Kesselbergstraße zwischen Kochel- und Walchensee stammt von ihm, sowie die gesamte Wehranlage der Stadt Schweinfurt. 1917 wurde ihm der Titel eines kgl. Baurats verliehen. Freitag, Michael, Bildhauermeister. Er f ü h r t e Steinmetzarbeiten aus und besaß ein Atelier für Grabmonumente. 1906 wohnte er in der S c h w a b a c h e r Straße 45/1. French, William, engl. K u p f e r - und Stahlstecher, * um 1815 - t 8. 1. 1898 East Grinstead/West Sussex. Er war in erster Linie Reproduktionsstecher. U n t e r seinen Arbeiten befindet sich auch eine Nürnberger Ansicht. M u S : N Ü R N B E R G , M S t N : „ A u f d e m Burghofe. N ü r n b e r g " , Stahlstich um 1860. Lit.: A K L ; Thieme-Becker. Frencking (Frencken), Jeremias, Goldschmied, Gold- und Silberarbeiter, * Lübeck - f 30. 7. begr. 2. 8. 1657 Nürnberg. Sohn des Paul, Bierbrauer in Lübeck. oo I) 9.4.1634 Barbara (begr. 11.10.1634), Tochter des Sebastian Pfahler, Weinschenk; W i t w e des Caspar -»Beutmüller d. J., Goldschmied; II) 21.11. 1642 Susanna, Tochter des W o l f g a n g Frill, Zuckerbäcker. A b 1614 Lehre bei Engelbrecht II. Becker in Lübeck. A m 23.2.1634 bestand er die M e i s t e r p r ü f u n g in N ü r n b e r g und wurde am 31.5.1634 als Meister vereidigt. Mit Rv. v o m 11.7.1633 wurde ihm das Bürgerrecht nach bestandener Meisterprüfung zugesagt und am 21.6.1637 eingetragen; das erhöhte Bürgergeld von 10 fl. weist ihn als vermögend aus. 1657 Geschworener. Ihm wird eine Meistermarke IF zugewiesen; ein Glockenkuppenpokal im K u n s t g e w e r b e m u s e u m Budapest ist mit diesem Stempel versehen. 1636 wurde er z u s a m m e n mit Veit -»Enderlein und Friedrich -»Lobsinger der Hehlerei bezichtigt. Frenkking bildete zwei Lehrlinge aus: Caspar Beutmüller, seinen Stiefsohn (1643-48); Andreas L e m m e r m a n n (1653-58). 1634 wohnte er in der Judengasse. Z u m Schluß w a r er a m Paniersberg ansässig, in einem der markgräflichen Häuser. Seine Tochter M a r i a heiratete am 3.6.1674 den Goldschmied Hans Heinrich -»Schröder. Lit.: Rosenberg 4211; Stockbauer, 1893; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2 0 0 7 Nr. 246; Archiv zur Nbger. G S K im G N M .
Frenz Frenz, Jakob Thomas, Maler, oo Christine Adelheid Schuhmann (* um 1830 - t 8.5.1867). Er wohnte 1857 in S. 170 (Weintraubengasse 8), 1863/67 in L. 233 (Hintere Ledergasse 38/Mühlgasse 17) und 1870 in der Oberen Krämersgasse 8. Frenz, Johann, Maler, wohnte 1873 in der Burgstraße 24. Frenz, Ludwig, Maler, war 1873 in der Oberen Krämersgasse 8 ansässig. Frenzel, Gottfried, Dr. phil., Kunsthistoriker, Glasgemälde-Restaurator, * 3. 2. 1926 Breslau, oo Elisabeth, Kunsthistorikerin. Ausbildung als Glasmaler. 1954 wurde er an der Universität Erlangen mit der Arbeit „Die Nürnberger Glasmalerei der Parierzeit" promoviert. 1962 war er mit der Erforschung neuzeitlicher Restaurierungsmethoden am Max-PlanckInstitut fur Silikatforschung in Würzburg beauftragt. Er restaurierte eine Anzahl Kirchenfenster, darunter Fenster bei St. Lorenz, St. Sebald und St. Bartholomäus in Nürnberg. Auch trat er mit einer Anzahl Veröffentlichungen in Erscheinung. 1961 Förderpreis der Stadt Nürnberg. Ausst.: 1965/3. Frenzel, Johann Nicolaus, Rechenpfennigschlager, Am 6.6.1834 wurde er bei Johann Georg -»Götz auf drei Jahre als Lehrling eingeschrieben. Daneben steht „ist ausgetreten". Lit.: C. F. Gebert, in: MBNG, 1917. Freudenberg, Daniel, Meistersinger, * Breslau, evtl. Bruder des Elias. Vermutlich Wandergeselle, nahm 1612 und 1613 an einigen Singschulen teil, 1614 trat er in Augsburg auf. Lit.: Stahl, 1982. Freudenberg (Freudenpeck), Elias, Meistersinger, Schuhknecht, * Prenzlau (wohl Breslau), evtl. Bruder des -»Daniel. Er kam als Wandergeselle nach Nürnberg, wo er 1602-03 und 1605-07 an Singschulen teilnahm, 1606 hielt er selbst Schule. 1612 beauftragte er von Breslau aus Benedict von -»Watt mit der Abschrift von 536 Meisterliedern und deren Melodien, wofür vertraglich 17 fl. vereinbart wurden. Watt geriet in Verzug, so daß Freudenberg 1615 auf seine weiteren Dienste verzichtete. Lit.: Stahl, 1982, S. 150. Freudensprung, Riidel, Schlosser, wurde 1427 Meister und im selben Jahr Bürger. Freund, Hans, Plattner, f um 1547 Nürnberg, oo 6.12.1525 Clara Hager. 1527 erwarb er um 46 fl. rh. das Haus Plattnershof 6, das er 1545 um 110 fl. an den Zinngießer Lorenz III. -»Gruner verkaufte. Seine Witwe machte 1548 von einem Rückkaufsrecht Gebrauch und erwarb das Haus wieder. Lit.: Schornbaum, 1949 Nr. 1609; Kohn, NHb Sebald. Freund, Hans, Lautenist, f zw. 18. 9. u. 18. 12. 1566 auswärts. Laut Feuerschauprotokoll von 1561 wohnte er als Mieter beim Handelsmann Conrad Unger (Hauptmarkt 25, nördl. Teil), in dessen Hinterhaus an der Waaggasse. Lit.: Burger, 1972 Nr. 8486; Kohn, N H b Sebald. Freund, Hieronimus, Zinngießer, * Nürnberg t 1571 Wien, im Spital. Seine Meisterstücke arbeitete er 1556 bei Hans II. -»Lang in Nürnberg und wurde am 17.2.1557 in das Meisterbuch der Stadt eingetragen. Lit.: Hintze, Nr. 101. Freund, Johann, Drucker, Setzer, Verfasser einer Praktika für das Jahr 1544. 1553 Setzer bei Valentin -»Neuber. 1560-64 trat er als Drucker in Erscheinung. Aus dem Jahre 1561 sind zwei Drucke bekannt. Unter
418 seinen Typen findet sich die verschnörkelte Schreibschrift, welche Hans Kilian in Neuburg bis 1557 verwendete und die dann wahrscheinlich in den Besitz von Johann Freund kam. Lit.: Benzing, 1963; MStB Jg. 7, H. 2, 1958. Freund, Johann Carl, Kantor, * 8. 6. 1658 Nürnberg - t 23. 10. 1732 Nürnberg, oo 1688 Margaretha, Tochter des Stadtmusikers Georg -»Dretzel, keine Kinder. Schüler von Heinrich -»Schwemmen Ab 1677 Studium in Altdorf. 1685 Reisen nach Wien und Preßburg, dann Stadtbassist beim Musikchor der Frauenkirche. Seit 1688 Lehrer an der Lorenzer Schule, 1707-22 auch Kantor an St. Lorenz. Er wurde als vorzüglicher Literat, Philosoph, Theologe und Philologe in Latein, Griechisch und Hebräisch bezeichnet. Seit 1717 litt er an Blasen- und Nierensteinen; 1722 Ruhestand. Lit.: Waldau, Zion, 1787, S. 29; Harrassowitz, 1987. Ausst.: 1971/10; 1996/4. Freundt s. Freund Frey, Abraham, Meistersinger, Barchentweber, get. 23. 4. 1661 Nürnberg - begr. 17. 8. 1721 Nürnberg, besaß zwei Gräber auf dem Johannisfriedhof, beide nicht mehr vorhanden. Sohn des -»Georg, oo 18.5.1685 Barbara Kötzler. Am 10.1.1684 wurde er Meister. Frey verlegte sich auf den Handel mit Leinwand und Tuchen und besaß seit 1699 einen Laden. 1710 Genannter. Am 12.12.1675 kaufte er sich in die Meistersingergesellschaft ein, seit 1676 als Singer, seit 1679 als Veranstalter von Singkränzen und Schulen belegt. Die Singschulprotokolle brechen 1689 ab, so daß nicht bekannt ist, wie lange er aktiv war. Ein von ihm gedichtetes Lied ist überliefert. Er wohnte auf dem Schwabenberg, vermutlich hatte er von seinem Vater Hausbesitz geerbt. Im Mai 1707 sollte er Gassenhauptmann werden, welches Amt er jedoch nicht annahm. Lit.: Trechsel, 1735, S. 914; Stahl, 1982, S. 144f. Frey, Agnes s. Dürer, Agnes Frey, Andreas, Meistersinger, Barchentweber, get. 2. 4. 1647 Nürnberg - begr. 27. 9. 1697 Nürnberg. Sohn des -»Georg, Barchentweber, oo I) 10.4.1676 Margarethe Haas; II) 10.4.1683 Barbara Büchler. Um 1664/70 Meister. Am 7.12.1673 kaufte er sich in die Meistersingergesellschaft ein, von 1674 an nahm er an den Singschulen teil, vom gleichen Jahr an hielt er selbst Singkränze und Schulen ab. Die Singschulprotokolle brechen 1689 ab, so daß nicht bekannt ist, wie lange er aktiv war. Im Januar 1674 und im Juni 1679 war er in Schlägereien verwickelt. Im Februar 1686 beklagte sich seine Frau beim Rat über sein verschwenderisches und liederliches Leben. Bei seinem Tod war er auf dem Schwabenberg im Kappenzipfel (Lange Gasse) ansässig. Bei den Schützen hatte er den Rang eines Corporate. Lit.: Stahl, 1982, S. 145f. Frey, Bartel, Schlosser, oo 2.10.1538 Agnes Hausrücker. Lit.: Schornbaum, 1949 Nr. 244. Frey, Conrad, Gold- und Silbergießer, Kunstgießer, begr. 11. 5. 1579 Nürnberg, Grab Nr. 649 auf dem Johannisfriedhof. Im Totenbuch von St. Sebald wurde er als „Cunradt Frey, Kunstler, in Goldt unnd Silber zuverarbeiten, uff dem Seumarck" (Trödelmarkt) bezeichnet, dazu der Vermerk: „Ist in Herrn Albrecht Dürers seligen Grab gelegt worden". Lit.: Archiv zur Nbger. GSK im GNM.
419 Frey, Conrad, Maler, * um 1827 - f 4. 5. 1865 Nürnberg. 1863 wohnte er in L. 1253 (Zirkelschmiedsgasse 5) und zum Schluß in L. 1201 (Maiengasse 15/17). Frey, Friedrich (Fritz), Rotschmied, wurde 1479 Meister. Frey, Georg, Meistersinger, Leinen- und Barchentweber, get. 17. 3. 1618 Nürnberg - begr. 2. 10. 1672 Nürnberg, Grab Nr. D 63 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1657, nicht erhalten. Sohn des Veit, Barchentweber, oo 7.3.1642 Katharina Stubinger. 1642 Meister. Von 1633-38 und wieder ab 1654 trat er als Singer auf, 1635 unterschrieb er die neue Schulordnung, seit 1636 ist er als Schulhalter belegt, 1656 wurde er gefreit, 1667 zum Merker gewählt. Ein von ihm gedichtetes Lied ist überliefert. Nach Wagenseil nannte er eine teils ererbte, teils von ihm selbst vermehrte Bibliothek von Meistersingerbüchern sein eigen. Er besaß einige Häuser im Kappenzipfel am Schwabenberg (Lange Gasse), ein weiteres erwarb seine Witwe im Januar 1688 um 450 fl. Lit.: Trechsel, 1735, S. 868; Stahl, 1982, S. 146f. Frey, Georg, Kunstschmied. Er lieferte 1902 die Kunstschmiedearbeiten für das Geschäftshaus des Juweliers August -»Merklein. Ausst.: 1980/2, Nr. 336. Frey, Hans, Rotschmied, Mechaniker, Lautenmacher, Harfenschläger, * 1450 Nürnberg - f 21. 11. 1523 Nürnberg, Grab Nr. 649 auf dem Johannisfriedhof (Dürer-Grab), Epitaph mit Wappentafel der Familie Frey noch vorhanden. Sohn des Erhard, Genannter, co 22.10.1472 Anna (f 29.9.1521), Tochter des Wilhelm IV. Rummel, Patrizier, zwei Töchter, darunter Agnes, die Ehefrau Albrecht -»Dürers. Nach dem Tod seines Vaters 1461 legten seine Vormünder 1465 auf der Losungstube 720 fl. Ewiggeld für ihn an. 1475 wurde Frey Meister bei den Rotschmieden, 1496-23 Genannter. 1486 erhielt er den Auftrag, für Pillgrin von Florenz 40 große, 21 mittlere und 42 kleine Messingleuchter herzustellen im Wert von 13 fl. und 6 sh. Bis 1486 war er städtischer Honig- und Nußmesser, 1494-1501 Hauswirt auf dem Rathaus und ab 1515 Verwalter des Bettelstocks am Schuldturm. Neudörfer schilderte ihn als Künstler, der tragbare luftgetriebene Springbrunnen (Herons-Brunnen) anfertigte. Aus Kupfer machte er Bilder von Manns- und Weibspersonen, inwendig hohl, die das eingegossene Wasser durch ein Gebläse durch den Kopf und andere Öffnungen herausspringen ließen. Er war auch als Lautenund Violenmacher tätig und als Harfenschläger berühmt. In der UB Erlangen befinden sich drei große kolorierte Zeichnungen mit Entwürfen fur Tischbrunnen, die seit 1929 Frey zugeschrieben werden. Die letzten sechs Jahre vor seinem Tod war er krank. 1479 wohnte er zur Miete in der Oberen Krämersgasse 10, Hausbesitzer war der Plattner Hans -»Grünewald. 1501 besaß Frey ein Haus auf dem Graben hinter dem Deutschen Hof (Karl-Grillenberger-Straße). Seine Erben waren seine Töchter Agnes, Ehefrau des Albrecht -»Dürer und Katharina Zinner; der Nachlaß betrug über 1100 fl. MuS: ERLANGEN, GS der UB. WIEN, KhM: 2 Altlauten. Lit.: AKL; Doppelmayr, 1730; Neudörfer-Lochner, 1875, S. 117; Wernicke, in: MVGN 10, 1893, S. 66f.; Hampe, Rv.; Lütgendorff; Kohlhaussen, 1968; Burger, 1972 Nr. 435, 587; G.
Frey Hirschmann, A. Dürers Abstammung und Familienkreis, in: Nürnberger Forschungen 15, 1971; Zahn, DIN Nr. 60; StadtAN, GSI 152; Kohn, N H b Sebald. Ausst.: 1971/3. Frey, Hans, Maler, kam am 28.8.1525 wegen einer Schlägerei im Haus des Hans Streit am Heumarkt (Theresienstraße 21/Tetzeigasse 8) vorübergehend in Haft. Lit.: Gümbel, 1916, S. 270. Frey, Hans, Plattner, oo 27.2.1542 Ursula Steiglin. Mit Rv. vom 8.10.1545 wurde ihm das Bürgerrecht zugesagt. Am 11.2.1549 meldete er sich beim Bürgermeister, da er den Harnischpolierer Anthoni -»Planck mit zwei Messerstichen verletzt hatte, nachdem er ihn bei seinem Weib angetroffen hatte. Lit.: Hampe, Rv. I, 3160; Schornbaum, 1949 Nr. 1655. Frey, Hans, Büchsenfasser, * Zürich, co Nürnberg 1582 Maria Heinlein. Er kam als Exulant nach Nürnberg. Lit.: Neidiger, in M V G N 43, 1952, S. 247. Frey, Hans, Sanduhrmacher, f 23. 5. 1647 Nürnberg. Lit.: Abeler, MdU, S. 191. Frey, Herman, Steinmetz, war 1443 tätig. Lit.: Baader 1860/62, S. 3. Frey, Johann Georg, Illuminist, * 1799 - t 14. 2. 1862 Nürnberg, wohl Sohn des Hieronymus, Webermeister. 1850 war er Besitzer des Hauses S. 1250c (Sieben Zeilen 38), das er wohl von seinem Vater übernommen hat. Frey, Johann Michael, Zeichner, Kupferstecher, Maler, * 30. 4. 1750 Biberach. Ging 1768 nach Augsburg, wo er 1818 noch lebte. Um 1794 fertigte er zwei Prospekte der Hallerwiese in Nürnberg. MuS: N Ü R N BERG, GNM: 3 Stammbuchblätter fur den Nürnberger Advokaten Georg Jakob Lindner, Aquarell, Hs. 147078. Lit.: Thieme-Becker; Nagler, KL u. Monogr.; C. G. Müller, 1791 Forts. I, S. 17, Forts. II, S. 14; Goldmann, Stammbücher 1981 Nr. 963. Frey, Lorenz, Maler. Aus einem Rv. vom 30.8.1525 geht hervor, daß er den Bierbrauer Hans Lauer entleibt hat. Am 1.12.1525 schuldete er Jacob Scharpf, Plattner in Frankfurt/Main, 5 fl., für die er gebürgt hatte; der Betrag war am 23.7.1526 bezahlt. Ein ohne Beruf genannter Lorenz Frey kam im Türkenkrieg bei Wien um; im Schuldverbriefungsbuch ist am 1.12.1529 dessen Witwe Barbara erwähnt, die Ehe war kinderlos. Lit.: Archiv zur Nbger. GSK im GNM. Frey (Froy), Martin de, Schriftgießer, Setzer, wurde 1561 Bürger, dabei als Schriftgießer bezeichnet. 1556-58 und 1562-66 war er Setzer bei Valentin -»Neuber, 1567 als Buchdrucker im Ämterbüchlein genannt, 1568 als Setzer bei Valentin Neuber gestrichen, auch als Buchdrucker genannt, 1569-1570 als Setzer bei Dietrich -»Gerlach aufgeführt, 1571 gestrichen. Am 11.4.1575 gab er das Bürgerrecht auf. Lit.: Grieb, Buchgewerbe 2003, S. 309, Nr. 1921. Frey, Matthäus, Meistersinger, Barchentweber, get. 14. 10. 1650 Nürnberg - begr. 9. 10. 1727 Nürnberg, Grab auf dem Johannisfriedhof, Epitaph nicht erhalten. Sohn des -»Georg, oo 3.2.1674 Barbara Fabian. 1670/75 Meister. Als Zehnjähriger nahm er 1661 an einer Singschule teil, 1664 wurde er Mitglied der Meistersingergesellschaft, 1666 hielt er seine erste Singschule, 1673 wurde er gefreit, bis 1688 als Singer belegt, nach 1688 wurde er zum Merker gewählt. Die Singschulprotokolle brechen 1689 ab, so daß nicht
Frey bekannt ist, wie lange er aktiv war. Er besaß ein Haus am Schwabenberg, ein Nachbarhaus kaufte er im Juni 1719 um 500 fl. Er war Leutnant bei der Bürgerwehr. Lit.: Stahl, 1982, S. 137-148. Frey, Melchior, Meistersinger, Barchentweber, get. 17. 5. 1655 Nürnberg - begr. 8. 10. 1711 Nürnberg. Sohn des -»Georg. oo I) 19.9.1681 Margarethe Heß aus Lauf; II) 8.1.1694 Barbara, Tochter des Georg -»Aigen, Meistersinger. Wurde am 9.1.1679 Meister. Am 12.12. 1675 wurde er Mitglied der Meistersingergesellschaft, 1675-83 nahm er regelmäßig an den Singschulen teil, ein weiteres Mal 1685, ab 1677 hielt er Singkränze ab, als Schulhalter ist er einmal 1685 belegt. Die zweite Ehe führte zu mehreren Anzeigen der Ehefrau wegen Mißhandlung, die in vielen Rv. bis 1706 festgehalten sind; auch mit Nachbarn wurden Differenzen aktenkundig. Er wohnte im Kappenzipfel auf dem Schwabenberg (Lange Gasse). Seine letzten Jahre verbrachte er im Mendelschen Zwölfbrüderhaus. Lit.: Stahl, 1982, S. 148f. Frey, Michael, Briefmaler, 1603 im Ämterbüchlein verzeichnet; wohl identisch Michael -»Georg. Lit.: Sporhan-Krempel/Wohnhaas, 1973; Grieb, Buchgewerbe 2003. Frey, Michael, Meistersinger, sang 1636 zweimal an einer Schule. Ein Schuster Michael Frei wurde 1629 Bürger und am 15.11.1660 begraben. Er beschwerte sich im Oktober 1624, damals noch Geselle, daß er durch unreine Aderlaßeisen im Zachariasbad geschlechtskrank geworden sei. Ein Barchentweber Michael Frey wurde zw. 1592 und 1639 Meister und lieh sich 1590 bei Peter ^Kiener 100 fl. Lit.: Α. Bartelmeß, in: MVGN 65, 1978, S. 241; Stahl, 1982, S. 149f.; Zahn, in: AB 2006, S. 64. Frey, Nicolaus, Maler. Am 26.8.1407 wurde ihm die Stadt im Umkreis von fünf Meilen auf drei Jahre verboten, weil er den Maler -»Nicolaus von Uffenheim unterstützt hatte, als dieser Fritz Schozzharter zwang, seine Verwandte zu heiraten. Die Verwandte, eine Magd bei Peter Gürtler, war zuvor von Schozzharter vergewaltigt worden. Lit.: Thieme-Becker; Gümbel, 1907, S. 47. Frey, Peter, Meistersinger, nahm 1634 an einer Singschule teil. Lit.: Stahl, 1982, S. 150. Frey, Sixtus, Bildschnitzer, wurde 1472 Bürger und zahlte 2 fl. Evtl. identisch mit dem Bildschnitzer Sisto Frei, 1500/15 nachweisbar im Trentino, Sohn eines Enrico Frei aus Nürnberg. Er war seit 1511 in Trient ansässig. Werke: BERGAMO, Cappella Colleoni: Reiterstatue des Bartolomeo Colleoni fur dessen Grabstätte, Holz, vergoldet, um 1500. TRIENT, Dom: Kruzifix mit Assistenzfiguren. Lit.: AKL (unter Frei, Sisto); Thieme-Becker (unter Syri, Sisto di Enrico); Baader 1860/62; Gümbel, 1907, S. 31; Andreas Bacchi: Sisto Frei. Crocifissione, in: Imago lignea. Sculture ligee nel Trentino dal XIII al XVI secolo, Trient 1989, S. 164 f., Kat. Nr. 27. Frey, Theodor, Kunstschmied. Mitglied des DürerBundes, an dessen Ausstellungen er 1903-08 teilnahm. Ausst.: 1903/1; 1904/1; 1908/2. Freyberger s.a. Freiberger Freyberger (Freyburger), Stephan, Buchdrucker, Kleriker, 1499 Bürger. Ihm wurde 1500 vorgeworfen, er habe einen N. Baireuter mit neun Stichen verletzt
420 und er kam wie sein Gegner ins Loch. Auch seine Frau wurde befragt. Die Kontrahenten wurden jedoch bald aus der Haft entlassen, da sie keine Forderungen gegeneinander stellten. Aus einem der Rv. geht hervor, daß Freyberger die Akoluthenweihe hatte. Lit.: GNM, AKdV, 1860, S. 119; Gümbel, in: M V G N 29, 1928, S. 326. Freyburger, Hans, Zinngießer, wurde 1463 in das Meisterbuch der Stadt eingetragen. Freydel, Georg (Buchdrucker, 1560) s. Kreidel, Georg Freyenschlag (Freischlag), Hans, Glaser, oo 13.11. 1525 Barbara Olinger. Wurde 1526 Bürger. Lit.: Gümbel 1907, S. 61; Schornbaum, 1949. Freyer (Freier), Carl Christian, (Johann Friedrich, bei Roth), Zinngießer, * 21. 5. 1754 Marienberg t 20. 7. 1817 Nürnberg, oo I) vor 1790 N. N. II) 27.1. 1811 Maria Salome Wimmersberger. Seine Meisterstücke arbeitete er bei Johann Jobst -»Hoffmann. Er wurde am 3.2.1785 in die Meisterliste eingetragen. 1790-1806 Genannter, dabei als Hans Friedrich bezeichnet. 1795-98 und 1805-1808 Geschworener. Er war Besitzer des Anwesens S. 412 (Albrecht-DürerPlatz 7) und auch Gassenhauptmann. Panzer verzeichnete sein Portrait. Werke: werden gelegentlich im Handel oder bei Auktionen angeboten. Lit.: Hintze, Nr. 453-455; Roth, 1802; Kohn, NHb Sebald. Freyer, Karl Ludwig, Lithograph, 1870 wohnte er in der Schmausengasse 21, 1873 in der Tetzeigasse 45. 1878/81 wurde er als Besitzer einer Lithographischen Anstalten erwähnt, ansässig Rennweg 8. Freyß (Freisch), Georg (Jörg), Plattschlosser, oo Katharina Spengler. Mit Rv. vom 3.1.1553 wurde ihm das Bürgerrecht zugesagt. Am 13.11.1553 erfolgte der Eintrag in das Meisterbuch der Stadt. Mit seiner Frau und seinem Schwager Nicolaus Spengler wurde er am 9.3.1576 in den Schuldverbriefungsbüchem bei der Nachlaßregelung einer Schwester Spenglers erwähnt. Lit.: Hampe, Rv. Freytag, Albert (Albrecht), Maler, Zeichner, Lithograph, Schnitzer, * 12. 1. 1851 Nürnberg - f 18. 3. 1927 Wollishofen b. Zürich. Sohn des -»Georg, oo N. N., mind, ein Sohn. Besuch der Kunstgewerbeschule Nürnberg; später in München und Italien. 1878 wohnte er in Nürnberg, Rothenburger Straße 18 und 1881 in der Hirscheigasse 9 (Tucherschloß). 1882-1907 Lehrer an der Kunstgewerbeschule in Zürich. Er schuf Wandund Deckenmalereien, Dekorationen, Glasmalereientwürfe, Medaillen. Der Münchner Schule nahestehende mythologische Frauenbilder sowie perspektivische Ansichten in der Art der Renaissancemalerei kennzeichnen sein Werk. Werke: Nürnberg, Hauptmarkt mit Schönem Brunnen, Lithographie m. Tonpl. 31,7 χ 26 cm, um 1890. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Vollmer; Bénézit; Sikart; Schwemmer, 1972. Ausst.: 1882/3. Freytag, Ferdinand, Maler, * um 1816 - f 20. 12. 1840 Nürnberg. Freytag, Georg Wolfgang, Photograph, Maler, t vor 1906. oo Marie. Beim Tod seiner Tochter 1860 wohnte er in S. 704 (Tetzeigasse 22), 1870/85 in der Rothenburger Straße 18.1886/90 firmierte er als Georg Freytag & Sohn in der Rothenburger Straße, 1891/97 Fürther Straße 5a, 1898/1902 Rosenaustraße 6. Eine
421
Fridolin
Photographenwitwe Marie ist 1906 erwähnt, w o h n h a f t in der Rothenburger Straße 18. Lit.: Sichling, 1870. Freytag, Gustav, Lithograph, wohnte 1906 in der Schweppermannstraße 2. Freytag, Karl, Photograph, Maler, Sohn des -»Georg, Photograph. 1886 firmierte er mit seinem Vater unter Georg Freytag & Sohn, 1905/24 unter Karl (vorm. Georg) Freytag, ansässig Rosenaustraße 6, 1925/28 Karl Freytag & Albert Freytag bzw. Fa. Freytag & Söhne. Ein Photograph Karl Freytag wohnte 1906 und 1932 in der Rosenaustraße 6. Er ist vermutlich identisch mit dem gleichnamigen Maler, von dem im N o v e m b e r 1997 eine Ansicht des Nürnberger Stadtgrabens mit Burg, 70 χ 49 cm, versteigert wurde.
-»Balthasar, Drechsler, oo Katharina (f 1566 kurz nach ihrem M a n n , im T G B nur durch einen Eintrag getrennt). 1547-52 Lehre als Orgelbauer bei G e o r g -»Voll. Mit Rv. v o m 4.2.1556 wurde ihm eine Reise nach A s c h a f f e n b u r g zur Besichtigung der Stiftsorgel erlaubt, mit Rv. v o m 2.7.1557 und 19.4.1559 w u r d e er j e einige T a g e nach Ansbach als Brunnen- und Röhrenmeister ausgeliehen. 1560 kamen er und sein Vater wegen übler Reden für acht Tage ins Lochgefangnis. Laut Feuerschauprotokoll von 1561 w o h n t e er am Paniersplatz; z u m Schluß war er beim Heilsbronner Hof ansässig. W e r k e : Verz. s. Orgelbauerlexikon, 1994. Lit.: Hampe, Rv.; Burger, 1972, Nr. 8443, 8445; Stahl, 1982, S 151. Theodor Wohnhaas
Frick, Joachim, Buchführer, w a r 1557-63 im Ämterbüchlein eingetragen, 1564 gestrichen (absens). Lit.: Grieb, Buchgewerbe 2003. Frickinger, J o h a n n Georg Christoph, Holz- und Modellschneider, wohnte um 1840 in der Breiten Gasse. Fridekker, Gottfried, Schreiber. Im Auftrag des Nürnberger Rates schrieb er 1385 und 1387 die Legende vom hl. Sebald für Venedig und für den Herzog von Sachsen ab. Lit.: Gümbel, 1916, S. 170. Fridel, Maler, 1360 von Murr erwähnt, w o h n h a f t auf der Sebalder Stadtseite. Lit.: Thieme-Becker; Murr, Journal, T. 15, S. 29; MurT, 1801. Fridel, Goldschmied, 1370 von Murr erwähnt, wohnhaft auf der Sebalder Stadtseite. Lit.: Murr, Journal, T. 2, S. 55; Stockbauer, 1893 N r . 13. Fridel (Friedel, Fridle), Balthasar, Meistersinger, Drechsler, begr. 10. 12. 1567 Nürnberg. Vater des -•Caspar, Orgelbauer, oo I) 8.6.1529 Katharina Müntzer, mind, zwei Söhne; II) 25.8.1563 Barbara, Witwe des Martin III. -^Kraft, Goldschmied. A m 15.12.1529 wurde er Bürger. 1545 arbeitete er an der Vertäfelung der Herrenstube im zweiten Obergeschoß von Schloß Velden (Postamente, Kapitelle, Bankstollen), für die er Vorlagen von Peter -»Flötner verwendete. D a s Getäfel kam in Teilen 1934 auf die Nürnberger Burg und wurde in das „ W o h n z i m m e r der Kaiserin" eingebaut, im Zweiten Weltkrieg durch Bombenangriff zerstört; Fotos von August Friedrich -»Nagel befinden sich im Stadtarchiv Nürnberg. Andere Teile kamen 1927 in den Kunsthandel. Fridel trat bei den Meistersingern als Singer auf und nahm 1535 an einer Singschule teil. Georg -»Hager zählte ihn unter die Z w ö l f Nürnberger Nachdichter. Ein Lied und ein Ton sind von ihm überliefert. 1560 wurden er und sein Sohn Caspar, wegen übler Reden für acht Tage ins Lochgefängnis gesperrt. Im Januar 1546 erwarb Fridel für 975 fl. ein Haus am Herrenschießgraben, das er bar bezahlte, in den folgenden Jahren wiederholt belastete und im M ä r z 1563 für 425 fl. verkaufte. Z u m Schluß wohnte er hinter der Frauenkirche und wurde im Begräbniseintrag als Stadtdrechsel bezeichnet, der im Auftrag der Stadt die in den öffentlichen Einrichtungen anfallenden Drechslerarbeiten ausführte. Lit.: A K L ; Fritz Haeberlein: Burg Nürnberg, Amtlicher Führer, M ü n chen 1942, S. 78, Nr. 14; Stahl, 1982, S. 151f.; Robert Giersch: Die Erbauung des Pflegschlosses Velden in historischen Quellen, in: A N L 53, H. 2, 2004, S. 822.
Fridel, Hans, Rotschmied, wurde 1408/09 Meister und erhielt das Bürgerrecht. Fridel (Fridell), Hans, Wismutmaler, * Schwäbisch G m ü n d - f 6. 10. 1617 Wöhrd b. Nbg. oo 16.1.1609 Margaretha, W i t w e des Jacob Weich (-»Weck), Wismutmaler in Gostenhof. Er war Einwohner in W ö h r d (ohne Bürgerrecht) und wurde am 23.9.1616 in das Handwerk der Wismutmaler a u f g e n o m m e n . Er durfte weder Gesellen noch Lehrjungen einstellen. Fridel, Peter, Meistersinger, Schuhmacher, * um 1490 - t Juli/August 1543 Regensburg, oo Margaretha, mind, zwei Töchter. 1520 Bürger und 1520/21 Meister, nachdem sein erstes Meisterstück 1520 abgelehnt wurde. Ein von ihm gedichtetes Lied ist überliefert. 1539 erwarb er mit seiner Frau um 312 fl. rh. und 11 fl. rh. Eigenschaft (220 fl. rh. Hypothek) ein H a u s in der Fröschau (Augustinerstraße 17). D a s Haus wurde 1552 von seinen zwei Töchtern um 4 4 0 fl. mit gleicher Hypothek verkauft. Im April 1542 verließ er w e g e n Schulden die Stadt und ging nach Regensburg. Z u r D e c k u n g der Schulden wurde ein Faß Leder konfisziert. Lit.: Stahl, 1982, S. 152; K o h n , N H b Sebald.
Fridel, Caspar, Brunnen- und Röhrenmeister, Orgelbauer, f Aug./Sept. 1566 Nürnberg. Sohn des
Fridmann, Andreas, Zirkelschmied, oo I) 14.5. 1632 Elisabeth Lochner; II) 11.2.1534 Barbara Oder. Lit.: Schornbaum, 1949 Nr. 30 u. 32. Fridmann, Heinrich, Zirkelschmied, f Sept. 1557 Nürnberg, oo 30.8.1529 Elisabeth Kestlin. W u r d e 1542 in den Grundverbriefungsbüchern genannt, er wohnte beim Judenkirchhof. Lit.: Schornbaum, 1949 Nr. 1622; Burger, 1972 Nr. 5882. Fridolin, Stephan, Franziskanerpater, Schriftsteller, * um 1430 W i n n e n d e n - f 17· 8. 1498 Nürnberg. Erstmals 1460 in B a m b e r g als Konventprediger nachweisbar, 1477/78 in Mainz, dann Romreise. 1480-96 in Nürnberg, 1481-83 Lektor bei den Franziskanern, seit 1482 bis zu seinem Tod Prediger und mit kurzer Unterbrechung auch Beichtvater bei den Klarissen. A u f deren Bitten und der Äbtissin Clara -»Pirckheimer verfaßte er den „Schatzbehalter" mit 91 blattgroßen Holzschnitten der Werkstatt von Michael -»Wolgemut und Wilhelm -»Pleydenwurff, Faksimileausgabe in zwei Bänden 1962. Er w a r auch Autor weiterer religiöser Schriften. A u f A n r e g u n g Hans IV. -»Tucher verfaßte er eine Arbeit über antike Kaisermünzen und machte dem Rat eine S a m m l u n g antiker M ü n z e n zum Geschenk, die Albrecht -»Dürer d. Ä. versilberte bzw. vergoldete. M u S : N Ü R N B E R G , StadtB.: D a s Erbauungsbuch, Schatzbehalter der wahren Reichtümer des Heils. Nürnberg, Koberger 8.11.1491. Lit.: N D B ;
Fridrich Johannes Kist: Die Matrikel der Geistlichkeit des Bistums Bamberg (Veröffentl. der Gesellschaft fur fränkische Geschichte, 4. Reihe, Bd. 7). Würzburg 1965, S. 123, Nr. 1816; F. Machilek, in: MVGN 64, 1977, S. 10-45; Stadtlexikon 2000. Ausst.: 1957/1; 1971/3 S. 69; 1987/4. Fridrich s.a. Friedrich Fridrich, Jacob Andreas (Johann Andreas), Zeichner, Kupferstecher, Radierer, Verleger, * 19. 2. 1684 Nürnberg - begr. 3. 7. 1751 Augsburg. Sohn eines Augsburger Kaufmanns, oo 1707 in Augsburg N. N., Kinder. Schüler von Christoph -»Weigel d. Ä. 1705-12 war er als Kupferstecher mit „Johann Andreas" im Ämterbüchlein eingetragen, 1713 „in Augsburg" vermerkt. Bereits 1707 anläßlich von Heirat und Taufe in Augsburg erwähnt, erfolgte die endgültige Übersiedlung vermutlich um 1712, wo er als vielseitiger Reproduktionsgraphiker tätig war. Er fertigte Wappenkalender, religiöse Thesenblätter, Einblattdrucke, Portraitstiche, Buchschmuck und Wallfahrtsbilder. Er stach auch eine Folge mit 21 Nürnberger Trachten, welche 1720 bei Jeremias Wolff in Augsburg erschien; um 1730 entstand ein Kupferstich einer Nürnberger Braut. Panzer verzeichnete einen Portraitstich mit seiner Signatur. MuS: N Ü R N B E R G , MStN: Kupferstiche (Trachten). - , StadtB. Lit.: AKL; ThiemeBecker; C. G. Müller, 1791, S. 111, 112; Nagler, Monogr. III, Nr. 1854; Mitt. a. d. StadtBN, Jg. 8, H. 2, 1959; Prein, 1989/91. Ausst.: 1966/16; 1968/11; 1989/10. Fridrich (Friedrich), Jacob Andreas, Kupferstecher, * Stuttgart - t 1779 Nürnberg. Er war laut Thieme-Becker Hofkupferstecher in Stuttgart, zog später nach Nürnberg, wo er 1775 erblindete und 1779 starb. Er ist nicht identisch mit dem gleichnamigen Künstler, der am 23.1.1714 als Sohn des Jacob Andreas -»Fridrich in Augsburg getauft und dort am 27.10.1781 bestattet wurde. Lit.: AKL; Thieme-Becker. Fridrich, Johann Gottlieb, Kupferstecher, * um 1742 Nürnberg oder Regensburg - t 13. 11. 1809 Kopenhagen. Tätig in Regensburg, ging 1771 nach Dänemark. Er stach Bildnisse und Illustrationen fur naturgeschichtliche Werke. Lit.: Thieme-Becker; Philippovich, in: MVGN 49, 1959, S. 347. Friedel s.a. Fridel Friedel, Balthasar (Drechsler, 1529) s. Fridel, Balthasar Friedel, Hans, Schulmann, Lehrer der Poesie, * Ochsenfurt - f 24., begr. 25. 8. 1547 Nürnberg, ehemals Grab Nr. 401 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph nicht erhalten. Vater des -»Ulrich, Goldschmied. oo 7.10.1517 Elisabeth. Ab 1510 Studium in Leipzig, 1511 Bakkalaureus. Am 2.3.1515 wurde er von Anton II. -»Tücher als Lehrer fur seine Enkel eingestellt. 1517 Bürger. 1522 Rektor der Spitalschule und Lehrer der Poesie, einer seiner Schüler war Leonhard -»Culmann. 1538-47 Genannter. 1544 erwarb er um 2350 fl. und 100 fl. Eigenschaft das Eckhaus Waaggasse 1-5/ Hauptmarkt 23. Bei seinem Tod wohnte er in der Bindergasse, dabei als der Ältere bezeichnet. Panzer verzeichnete sein Portrait. Hans Friedels Witwe heiratete Wolf Christoph Reck, der das Haus Waaggasse 1-5/Hauptmarkt 23 übernahm. Ein weiterer Sohn Georg, 1539 in Leipzig immatrikuliert,
422 1542 Bakkalaureus, war Spitalmeister bei Heilig Kreuz. Lit.: Will, GL I, S. 483f.; Roth, 1802; Tucher Haushaltsbuch, S. 169f.; Burger, 1972 Nr. 3633; Zahn, DI-N Nr. 620; Kohn, N H b Sebald. Friedel, Maria, Zinnmalerin, ihr Sohn Franz Friedrich Ludwig Wilhelm starb am 30.10.1868, wohnhaft in Steinbühl 52. Friedel (Fridell, Friedlein), Ulrich, Goldschmied, * Nürnberg. Sohn des -»Hans, Schulmeister, oo Würzburg N. N. Am 28.10.1548 ließ er sich in Wien ein Zeugnis ausstellen, daß er vor zehn Jahren dort gearbeitet hatte. Mit diesem kam er 1548 nach Würzburg, wo er einen Laden eröffnete, der wieder geschlossen wurde, weil er in der Würzburger Zunft erst sein Meisterstück machen mußte. Am 28.11.1548 fiel er durch die Meisterprüfung. Am 18.2.1549 quittierte er in Nürnberg für sich und seine Frau sein väterliches Erbe in Höhe von 1273 fl. 5 lb 15 d. Er war damals noch in Würzburg ansässig; später zog er nach Eger. Lit.: Archiv zur Nbger. GSK im GNM; Ausk. HansPeter Trenschel. Friedelplattner, Plattner, wurde 1363 in das Meisterbuch eingetragen. Lit.: W. G. Neukam, in: MVGN 47, 1956. Friederich, Karl Hans Reinhold, Komponist, * 14. 4. 1899 Nürnberg. Werke: Drei Lieder für Singstimme und Klavier, in: Meistersinger, Nürnberg [1917]. Lit.: Dupont, 1971. Friedlein, Daniel Edward, Buchhändler, Sammler, * 1802 Krakau/Polen - f 1855 Krzeszowice/Polen. Sohn eines Buchhändlers und Buchbinders. 1832 wurde er Inhaber der Buchhandlung auf dem Hauptmarkt 17 in Nürnberg. Er wurde als umtriebiger und risikofreudiger Verleger bezeichnet. U.a. verlegte er Polonica und religiöse Texte. Seine Buchhandlung bildete damals den Treffpunkt der Wissenschaftler. Er sammelte Handwerkskunst, Glas, Porzellan, Gobelins etc. Ausst.: 1989/3. Friedlein, Johann, Architekt. Werke: NÜRNBERG, Jugendstilhäuser: Kobergerstraße 81 (1906); Orffstraße 5 (1910). Lit.: Willenberg, in: MVGN 75, 1988. Friedmann, Carl Wilhelm, Gold- und Perlenstikker, in Gostenhof ansässig. Seine Tochter Maria Helena heiratete am 9.11.1756 Johann Eberhard -»Ihle, Maler. Lit.: Ludwig, 1998, S. 338. Friedmann, Eberhard, Bildhauer, wohnte 1932 in der Äußeren Bayreuther Straße 170. Friedrich (Orgelbauer, 1471) s. Krebs, Friedrich Friedrich s.a. Fridel, Fridrich Friedrich III., römisch-deutscher König und Kaiser, Stifter, * 21. 9. 1415 Innsbruck - t 19. 8. 1493 Linz. Sohn des Herzog Ernst des Eisernen von Österreich, oo 16.3.1452 Eleonora (* 1436 - t 1467), Prinzessin von Portugal, drei Söhne, zwei Töchter. Am 2.2.1440 wurde er zum deutschen König gewählt, am 19.3.1452 vom Papst in Rom zum Kaiser gekrönt. 1442 Besuch in Nürnberg, 1444 erster Reichstag in Nürnberg. Weitere Aufenthalte 1471, 1474, 1485 und 1487 neun Monate. Während seiner Regierungszeit erhielt die Reichsstadt Nürnberg keine neuen Privilegien. Im Jahre 1477 stiftete er das Chorhauptmittelfenster (Kaiserfenster) für St. Lorenz, das ihn und seine Frau Eleonora zeigt; der Entwurf stammt von Michael
423 -»Wolgemut. Lit.: G. Frenzel, in: MVGN 51, 1962; Stadtlexikon 2000. Friedrich, Maler, am 28.1.1400 in der Losungliste fur St. Sebald verzeichnet, wohnhaft im Salzmarktviertel. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Gümbel, 1907, S. 31. Friedrich (Meister Friedrich), Kunstschlosser, It. Rechnung vom 17.3.1496 lieferte er die drei Gittertüren für das Sakramentshaus in der Lorenzkirche. Evtl. identisch mit dem Schlosser -»Fritz von Würzburg. Lit.: Baader, 1860/62; Schleif, 1990, S. 65. Friedrich, Alexander, Graphiker, Radierer, Kupferstecher, Maler, * 3. 12. 1895 Hamburg - f 28. 12. 1968 Hamburg. Besuch der Kunstgewerbeschule Hamburg. 1924 fertigte er einen Kupferstich „Blick auf die Stadt (Nürnberg)", 9,1 χ 34,8 cm. Lit.: AKL. Friedrich, Ewald, Zeichner, war nach dem Zweiten Weltkrieg als Zeichner tätig. Von ihm existiert die Reproduktion einer verlorenen Zeichnung des Albrecht-Dürer-Hauses, monogrammiert und 1945 dat., aus der Mappe: Nürnberg 1945, Bilddokumente, Druck Reinhold Schindler, Weimar, Verlag W. A. Beckert, 1947. Exemplar in der GSN. Ausst.: 1991/1. Friedrich, Friedrich, Klavierbauer, war 1850 in S. 925 (Theresienplatz/Prechtelsgasse) ansässig. Friedrich, Fritz, Rotschmied, wurde 1548 Meister. Lit.: Lockner Nr. 92. Friedrich, Jacob Andreas (Kupferstecher, 1684) s. Fridrich, Johann Andreas Friedrich, Johann, Rotschmied, Former, * um 1805 Thumenberg b. Nbg., Sohn des Georg Friedrich, Maurermeister in Mögeldorf, oo I) 28.5.1833 Anna Maria (* um 1806 - f 10.5.1840), Tochter des Ulrich Wening, Gärtner; II) Karolina Susanna Lucia ( t 27.3. 1853). Wurde 1833 Meister, seine Meisterstücke waren ein Kruzifix und ein Achtpfundgewicht. 1833 wohnte er in L. 1206 (Maiengasse 1), 1853 in S. 1698 (Hintere Insel Schütt 18/20), 1870 in der Unteren Talgasse 14. Lit.: Lockner Nr. 1949; Sichling, 1870, S. 116. Friedrich, Johann Georg, Rotschmied, Gewichtmacher, * um 1821 - t 6. 4. 1874 Nürnberg, oo Anna Juliana ( t 25.5.1859). War 1850 in S. 1609 (Schmausengasse 11) ansässig und zum Schluß in S. 1143 (Tucherstraße 49). Lit.: Sichling, 1870, S. 116. Friedrich, Johann Th., Rotschmied, Waagmacher, war 1850 in S. 698 (Stöpselgasse 7) ansässig. Friedrich, Ludwig (Mundartdichter, 1930) s. Nerreter, Wilhelm Friedrich, Ulrich, Plattschlosser, 1616 erwähnt; er besaß den Spitznamen Schlosser-Utz. Lit.: Bock, in: MVGN 49, 1959, S. 27. Fries (Frieß), Anton, Bildhauer, Theaterdekorationsmaler, * 14. 12. 1763 Kronach - f 12. 11. 1834 Detmold. Sohn des Pankraz, Bildhauer; Bruder des -»Johann Andreas, oo Nürnberg 1783 Katharina Barbara (* um 1762 - t Nürnberg 25.11.1845), mind, vier Söhne. Ausbildung durch den Vater, 1782 in Frankreich. Ab 1783 Bildhauer in Nürnberg, ab 1799 Theatermaler in Regensburg, Ansbach und Bamberg. Später betrieb er in Gostenhof eine Spiegel- und Rahmenmanufaktur. 1802-24 im Nürnberger Theater am Lorenzer Platz beschäftigt, seit 1804 waren auch seine Söhne -»Christoph und -»Johann Georg in der Theaterwerkstatt tätig. Seit 1825 Dekorationsmaler und Theater-
Fries maschinist am Hoftheater Detmold, aber noch 1829 im Nürnberger Adreßbuch unter L. 766 (Lorenzer Straße 6) erwähnt. Lit.: AKL; Thieme Becker (unter Pankraz Fries). Fries, Johann Georg Christoph, Maler, Miniaturmaler, Zeichner, Lithograph, Sänger, Schauspieler, * 7. 12. 1788 Nürnberg - t 10. 11. 1857 Regensburg. Sohn des -»Anton, oo 1816 Adelheid Spitzeder, Schauspielerin (1833 geschieden); II) 1838 Louise Gostlozky, Tänzerin. Ausbildung als Theaterdekorateur bei seinem Vater, ab 1804 dessen Gehilfe beim Nürnberger Theater. Gleichzeitig erhielt er eine Ausbildung als Sänger beim Baßbuffo Joseph Spitzeder, 1809 bei E. T. A. Hoffmann in Bamberg und bei Antonio Brizzi an der italienischen Oper in München. Ab 1812 erster Bassist und Schauspieler am Nationaltheater in Nürnberg, in den folgenden Jahren Engagements an verschiedenen Orten. Ab 1820 Engagement am Hof- und Nationaltheater in München, wo er auch als Theaterdekorateur, Bühnentechniker und Kostümier tätig war. 1857 Ruhestand. Der flüchtig-skizzenhafte, dem Realismus des Bühnen-Augenblicks verpflichtete zeichnerische Stil von Fries' Entwürfen ist das Ergebnis von Studien nach historischen Vorlagen und seiner Münchner Maler-Zeitgenossen. Es bestehen zudem ungeklärte Zusammenhänge zu Karikaturen von Johann Michael Voltz für den Nürnberger Verlag Friedrich -»Campe. Lit.: AKL; P. Kertz: Joh. Georg Christoph Fries, in: Bll. der Städt. Bühnen Nr. 20, Nürnberg 1962. Fries, Ernst, Zeichner, * 22. 6. 1801 Heidelberg t 11. 10. 1833 Karlsruhe. Im April 1828 nahm er an der Dürer-Feier in Nürnberg teil. Anschließend besuchte er Verwandte in Erlangen. Bei dieser Gelegenheit fertigte er Zeichnungen mit fränkischen Landschaften. MuS: N Ü R N B E R G , MStN. Lit.: AKL. Ausst.: 1941/2. Fries (Frieß), Johann Adam Simon Friedrich (Johann Adam Sigmund), Bildhauer, Stadtmusiker, * um 1805 Gostenhof b. Nbg. - t 10. 9. 1869 Nürnberg. Sohn des -»Johann Andreas, Vater des -»Johann Caspar, oo 16.7.1828 Margaretha (* um 1806 - t 26.5. 1860), Tochter des Gabriel Hollfelder, Schuhmacher. Priem führte ihn unter den wichtigen Vertretern Nürnberger Bildhauerkunst um 1830 auf. Fries war aber mind, seit 1831 auch als Stadtmusiker tätig. 1829 war er in S. 1649 (Schmausengasse 26) ansässig, 1840 in L. 1561 (Untere Kreuzgasse 9/11), 1849 in S. 1213 (Neue Gasse 22) und 1850 in L. 270 (Waizenstraße 7). 1860 wohnte er in L 940 (Klaragasse 28) und zum Schluß in L. 1171 (Nadlersgasse 11). Bei seinem Sterbeeintrag wurde er als Bildhauer und Musiker bezeichnet. Lit.: Priem, 1875, S. 479. Fries (Frieß), Johann Andreas, Bildhauer, * Kronach - t 4. 5. 1839 Nürnberg. Sohn des -»Pankraz, Bildhauer; Bruder des -»Anton; Vater des -»Johann Adam Simon Friedrich und des -»Johann Michael, oo Nürnberg vor 1798 Anna Barbara Dannenbauer (* Hammersheim/Franken um 1769 - f Nürnberg 7.6. 1851), mind, zwei Söhne, zwei Töchter. Am 29.10. 1798 unterzeichnete er mit seinem Sohn eine Urkunde, in der sich die Bildhauer zum Schutz ihrer Interessen gegen fremde Konkurrenz zusammenschlossen, was am 27.2.1799 vom Rat genehmigt wurde. 1829 Besit-
Fríes zer des Hauses St. Peter, Nr. 37d (Neuhauser Straße 12). Bei seinem Tod wohnte er in L. 589 (Katharinengasse 3/5). Seine Tochter Susanna Maria heiratete am 18.6.1824 den Schellenmachermeister Johann Friedrich Kämpf; die Tochter Regina ehelichte am 9.4. 1826 Johann Georg -»Fett, Illuminist. Lit.: AKL; ThiemeBecker; Schwemmer, 1974, S. 62. Fries (Frieß), Johann Bonaventura, Theatermaler, Wirt, Lederfabrikant, * um 1791 Gostenhof b. Nbg. t 1859 Nürnberg. Sohn des -»Anton, oo I) Johanna Hausmann, mind, ein Sohn; II) 30.10.1831 Eva (* um 1794), Tochter des Johann Georg Götschel, Postbote. Ausbildung bei seinem Vater. Er arbeitete 45 Jahre fur das Nürnberger Stadttheater und ist identisch mit dem 1836/37 erwähnten Theatermeister, -maschinisten und -maier Fries sowie mit dem 1846 genannten J. Fries, Dekorationsmaler am Nürnberger Stadttheater. 1829 wohnte er in L. 636a (Rosengasse 13), 1831 in L. 624 (Katharinengasse 34). 1860 wurde eine „Frau Fries Beleuchterin" erwähnt, bei der es sich möglicherweise um seine Frau handelte. Beim Tod von Katharina Antonia Fries am 22.2.1865, die in S. 324 (Irrerstraße 22/24) gewohnt hatte, wurde als deren Vater ein Bildhauer Johann Bonaventura Fries angegeben. Lit.: AKL; Schultheiß/Schultheiß, 1990, S. 95. Fries (Frieß), Johann Caspar, Bildhauer, * um 1828 Nürnberg, Sohn des -»Johann Adam Simon Friedrich, oo 6.1.1861 Susanna (* Amberg um 1830), Tochter des Johann Ebensperger, Dachdecker. Er wohnte 1861/64 bei seinem Vater in L. 940 (Claragasse 28), 1870 in L. 1368 (Ludwigstraße 55) und 1878 Vordere Ledergasse 22. Fries (Frieß), Johann Georg, Maler, Theatermaler, Architekturmaler, Dekorateur, * 2. 4. 1787 Gostenhof b. Nbg. - t 25. 2. 1854 München. Sohn des -»Anton, Theatermaler, oo 17.3.1816 Jenny (Jeanette Albertina) Monmorilior/Köfer (* Berolzheim um 1790 - f 29.1. 1869 München). Ausbildung als Theaterdekorateur bei seinem Vater in Nürnberg, später vermutlich bei Mitgliedern der Familie Quaglio in München. 1814 wohnte er in L. 1450 (Schlotfegergasse 4) in Nürnberg. Um 1820 Mitglied des Nationaltheaters Nürnberg. 1822 Malergehilfe am Hoftheater in München, Januar 1824 - September 1843 Hoftheatermaler am Nationaltheater in München. Enge Zusammenarbeit mit Simon -»Quaglio, er verwendete wie dieser in den 1830er Jahren neben gemalten auch gebaute Dekorationen und malte tiefenräumliche städtische Architekturen und Veduten mit biedermeierlicher Staffage. Lit.: AKL; Thieme Becker (unter Pankraz Fries). Fries (Frieß), Johann Michael, Bildhauer, Bildschnitzer, Dockenmacher, * um 1793 Gostenhof b. Nbg. - t 7. 7. 1871 Nürnberg. Sohn des -»Johann Andreas, Bildhauer, oo 22.8.1819 Katharina (* um 1790), Tochter des Johann Peter -»Möring, Zinngießer. 1827 stellte er in der Nürnberger Kunstschule ein Trinkgefaß aus Birkenholz aus, mit Alabastereinlage, tw. vergoldet, sowie ein weibliches Skelett. 1829 in S. 1257a (Lange Gasse 9) ansässig, 1831/41 in S. 1561 (Rosental 15) und 1850 in S. 18b (Winklerstraße 14). Er starb im Heilig-Geist-Spital. Ausst.: 1827/1. Fries, Leonhard, Theatermaler, Kostümbildhauer, Sänger, Schauspieler, * 29. 8. 1793 Gostenhof b. Nbg. Sohn des -»Anton, Theatermaler. Ausbildung bei
424 seinem Vater. Um 1820 erster Bassist und Maler in Schwerin, ab 1826 erster Bassist, Opernregisseur und Bühnenmaler am fürstlich Lippischen Hoftheater in Detmold, dem er bis zur Auflösung 1847/48 angehörte. Lit.: AKL. Fries, Walter, Dr. phil., Kunsthistoriker, Literat, * 23. 9. 1890 Augsburg - f 10. 7. 1934 Nürnberg. Sohn des Karl, prakt. Arzt. Studium der Kunstgeschichte in München, Berlin und Freiburg i. Br. Seit 2.8.1914 Kriegsdienst. 1917 in englischer Gefangenschaft, 1919 wegen Krankheit ausgetauscht. 1922 Promotion in Freiburg über den Augsburger Kleinmeister Hans Daucher. Seit 15.9.1919 Volontär am GNM, 1921 Konservator, 1928 Hauptkonservator. 1925-29 auch Lehrer für Vorträge über Kunstgeschichte und Stillehre an der Nürnberger Kunstgewerbeschule. Wissenschaftliche Bearbeitung der Albrecht-DürerAusstellung im G N M 1928. Seine zeichnerische und dichterische Begabung wurden im Nachruf besonders erwähnt. Werke: Verz. s. GNM A, 1934/35, S. 39-44 mit 31 Schriften. Lit.: AdBK, 1933; FS GNM, 1977, S. 1121; Erlanger/Fischer, 2000. Frieß s.a. Fries Frieß, Arnold, Kunstgießer, wurde am 14.2.1565 Bürger und zahlt 4 fl., dabei als „Künstler" bezeichnet. Er war wohl Bleigießer. Lit.: Hampe, Rv. I, 4049. Frieß, Benedict (Maler, 1469) s. TrieO, Benedict Frieß (Friß), Michael, Rotschmied, wurde 1596 Meister. Lit.: LocknerNr. 441. Frießfeldt, Frinßfelt s. Frühinsfeld Frisch, Georg, Seidensticker, * 1602 Nürnberg t 1666 Nürnberg. Sohn des -»Michael, Seidensticker. Er war auch Kirchner bei St. Sebald. Panzer verzeichnete das Portrait eines Seidenstickers Georg Frisch, nat. 1642, wohl ein jüngerer Verwandter. Lit.: Tacke, 2001, S. 590. Frisch, Johann Leonhard, Sprach- und Naturforscher, Entomologe, Zeichner, * 19. 3. 1666 Sulzbach/Oberpfalz - f 21. 3. 1743 Berlin. Sohn des Johann Christoph, Jurist, oo 1699 Sophie Elisabeth Dornmann. Besuch des Gymnasiums in Nürnberg. 1683 Studium der Orientalistik und Theologie in Altdorf, 1686 in Jena, 1688 Straßburg. Ausgedehnte Reisen, u.a. Dolmetscher in kaiserl. Diensten im Türkenkrieg und Hilfsprediger in Ungarn. 1693 Rückkehr nach Nürnberg, bis 1697 landwirtschaftlicher Hofverwalter. Ab 1698 in Berlin ansässig. Dort Lehrer, 1708 Konrektor, 1727 Rektor am Gymnasium zum Grauen Kloster. 1706 Mitglied der königlichen Societät der Wissenschaften, ab 1731 Direktor der historischen-philologischen-deutschen Klasse, ab 1733 Vizepräsident der Akademie. Seine Studien zur einheimischen Insekten- und Vogelwelt publizierte er in zwei umfangreichen enzyklopädischen Werken; die Illustrationen beruhen größtenteils auf eigenhändigen Zeichnungen, die Radierungen und Kolorierung besorgten seine Söhne Ferdinand Helfreich und Philipp Jacob sowie sein Enkel Johann Christoph. Lit.: NDB; AKL; Thieme-Becker. Frisch, Johannes, Schreiber einer Musikhandschrift, datiert Nürnberg 9.1.1610. Evtl. identisch mit Jodokus Frisch (* 1573 - t 1624), Pfarrer in Nürnberg. Lit.: Robert Arpád Murányi: Thematisches Verzeichnis der Musiksammlung von Bartfeld, S. XI.
425 Frisch, Michael Steinmetz, oo 9.5.1535 Katharina Sporer. Lit.: Schornbaum, 1949 Nr. 3439. Frisch, Michael, Seidensticker, t Nürnberg, Grab Nr. 1231 auf dem Rochusfriedhof, Epitaph dat. 1612, noch vorhanden, oo Ursula, Kinder. 1593 Bürger. Zusammen mit seinem Schwiegersohn Hans Conrad -»Sattler erhielt er 1615 für vier gestickte Schilde für das Leichentuch der Maler 56 fl. Die Maler beschlossen, daß das Leichentuch auch für das Begräbnis von Frisch, seiner Frau, seines Sohnes und seines Schwiegersohnes verwendet werden durfte. Lit.: Gugel, Friedhöfe S. 68; Zahn, DI-N Nr. 3192; KDM Nürnberg, 1977; Tacke, 2001, S. 185. Frisch, Nicasius, Goldschmied, Silberarbeiter, Uhrmacher, begr. 10. 12. 1569 Nürnberg, oo 24.7.1533 Brigitta, Tochter des Ulrich Fröschel, Witwe des Goldschmieds Ludwig -»Krug. Am 2.8.1533 bestand er die Meisterprüfung und wurde am gleichen Tag als Meister vereidigt, 8.9.1533 Bürgerrecht. Um 1549/50 hatte er Schulden, vom Rat wurde ihm 14 Tage freies Geleit bewilligt. Er hat dann wieder in der Stadt gearbeitet, doch handeln spätere Rv. ebenfalls von Gläubigern und abgelehnten Darlehen. Er war vielleicht identisch mit dem Goldschmied in der Bindergasse, dem Paulus Behaim am 28.12.1548 4 fl., 1 lb. bezahlte für das Herrichten eines von der Mutter ererbten Pokals, den Behaim seiner Braut schenkte; dazu mußten vier Wappen in Schmelzarbeit gemacht werden, darunter die der Brautleute. Am 26.9.1551 belieh seine Frau das Haus in der Bindergasse, damit Frisch eine silberne Tafel für Kurfürst Joachim von Brandenburg schneller fertigstellen konnte. Diese Tafel hatte der Kurfürst zwei Jahre zuvor bei Frisch bestellt; er beklagte sich beim Rat über die Unpünktlichkeit des Goldschmieds. Der offensichtlich unter Auftragsmangel leidende Meister fragte beim Rat wegen Arbeit an, erhielt jedoch am 12.7.1555 einen abschlägigen Bescheid. Frisch arbeitete auch als Uhrmacher; 1561 verkaufte er ein Uhrwerk an Caspar Weidlen in Frankfurt/Main, auf dessen Bezahlung er lange warten mußte. 1565 nahm er Kredite bei Wolfgang Pömer und Sebald Koch in Höhe von 1180 fl. auf, um ein kunstvolles Uhrwerk herzustellen, das auf dem Reichstag in Augsburg präsentiert und verkauft werden sollte. Am 22.5.1565 hatte ihm der Rat ein Darlehen dafür verweigert. Durch seine Eheschließung kam er in den Besitz des schwiegerväterlichen Hauses Bindergasse 12/Ecke Obstmarkt, das er 1565 wegen Schulden mit einem Wertanschlag von 1400 fl. verlor. Er durfte noch drei Jahre dort zur Miete wohnen, bei einem Mietzins von 50 fl. Bei seinem Tod wohnte er beim Goldenen Stern (Neutorstraße 13/15). Im Totenbuch von St. Sebald wurde er als Goldschmiedgeselle bezeichnet, obwohl er den Meistereid geleistet hatte; vielleicht hat er das Meisterrecht zu einem unbekannten Zeitpunkt aufgegeben oder verloren. Seine Tochter Anna proklamierte am 28.12.1562 ihre Hochzeit mit dem Goldschmied Wolf -»Hisbock. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Rosenberg 3828; Zahns Jb. I, 1868; MVGN 7, 1888, S. 57; E. Wernicke, in: MVGN 10, 1893; Stockbauer, 1893 S. 291; Hampe, Rv.; Schornbaum, 1949 Nr. 3724; Abeler, MdU, S. 193; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 247; Kohn, N H b Sebald.
Fritz Frisner, Mag. Andreas, Drucker und Verleger, * 10. 4. 1449 Wunsiedel, Sohn des Johann, Ratsherr. Seit 1465 Studium in Leipzig, dort 1471 Magister. Um 1476/78 war er Korrektor und wahrscheinlich Teilhaber von Johann -»Sensenschmidt in Nürnberg, er übernahm die verlegerische Seite. 1479 übersiedelte er nach Leipzig, wo er Professor der Theologie und 1482 Rektor wurde; 1491 verließ er wegen Querelen die Universität. Murr setzt ihn zu Unrecht mit einem Andres Buchdrucker gleich, den er im Steuerbuch von 1480 für die Lorenzer Stadtseite fand. MuS: N Ü R N BERG, StadtB. Lit.: Will, GL I, S. 486, V, S. 367 u. VIII, S. 452f.; Murr, 1801, S. 675; Mitt. a. d. StadtBN, Jg. 8, H. 3, 1959. Ausst.: 1984/5. Fritschi, Joseph Emil (Emil Joseph), Schweiz. Architekt, Zeichner, * 9. 11. 1877 Langenthal/Bern t 17. 6. 1951 Winterthur? Nach seiner Ausbildung scheint er auf einer Reise in Nürnberg gewesen zu sein, wie erhaltene Zeichnungen vermuten lassen. MuS: NÜRNBERG, MStN: 4 Federzeichnungen mit Maßwerk des Sebalder Pfarrhofs, Konstanz 14.1.1898, 468 χ 311 mm und 467 χ 317 mm. Lit.: A K L . Ausst.: 1979/2 Nr. 52. Fritton, Hedwig, Komponistin, * 1. 5. 1892 Nürnberg - t 3. 6. 1969 Nürnberg. Sie war Studienprofessorin am Städt. Konservatorium und wohnte 1943 in der Gugelstraße 19. Werke: „Ave Maria" fur Singstimme, Violine und Orgel, Reichenbach, Nürnberg [1962], 4°. Lit.: Dupont, 1971. Fritz (F. Pildsnitzer), Bildschnitzer, wurde nach dem 1.5.1393 Bürger in Nürnberg. Lit.: Baader, 1860/62, S. 4; Gümbel, 1906, S. 336. Fritz, Lauten- und Violenmacher, wurde 1393 Bürger und erschien bis 1403 in den Losunglisten. Er wohnte zuerst bei St. Martha, dann am Fischbach. Lit.: Lütgendorff; Ausk. Franz Krautwurst. Fritz, Musiker, Pfeifer, erhielt 1397 Bezahlung als Pfeifer auf dem Strafturm. Lit.: Ausk. Franz Krautwurst. Fritz, Zirkelschmied, oo Adelheit ( t Jan./Feb. 1461, wohnhaft auf der Sebalder Stadtseite). Lit.: Burger, 1961 Nr. 1504. Fritz, Geigenbauer, wurde 1613 in einem Musikinstrumenteninventar des Landgrafen Moritz von Hessen in Kassel erwähnt: „25. eine Steinwerk-gelbe Viola di gamba So fritz von Nürnbergk gemacht". Wahrscheinlich identisch mit Friedrich I. -»Lang. Lit.: Lütgendorff; Steinmetz/Griebel, 1983. Fritz von Onolsbach (Goldschmied, 1383) s. Fink, Fritz Fritz von Ansbach, Maler, wurde 1403 wegen einer Körperverletzung des Malers -»Franz bestraft. Lit.: Gümbel, 1907, S. 31 f.; Pilz, 1956. Fritz von München, Goldschmied, ab 1396 in den Ämterbüchlein verzeichnet. 1406 gehörte er zu den Personen, die vom Rat eidlich verpflichtet wurden, kein Silber oder bereits gemünztes Geld ohne Erlaubnis des Rates in irgendeine Münze zu geben. 1408 mußte er sich mit anderen verpflichten, kein als vollwertig gekennzeichnetes Geld aufzukaufen. Wenn er solches Geld kaufte, mußte er solches beschauen lassen und das gutbefundene und gezeichnete Geld wieder unter die Leute bringen. Lit.: Gümbel 1919, S. 12f.
Fritz Fritz von Wien, Goldschmied, wurde in den 1363 und 1370 angelegten Meisterbüchern der Stadt aufgeführt. Murr erwähnt ihn fur 1370, ansässig auf der Sebalder Stadtseite. 1396-1400 ist er in den Ämterbüchlein bei den Goldschmieden erwähnt. 1408 erscheint er bei den Goldschmieden, die sich verpflichten mußten, kein als vollwertig gekennzeichnetes Geld zur Verarbeitung aufzukaufen. Wenn sie es doch taten, mußten sie es beschauen lassen oder wieder unter die Leute bringen. Lit.: Murr, Journal, T. 2, S. 55; A. Gümbel, Neue archivalische Beiträge 1919, S. 12f.; Stockbauer, 1893 Nr. 17. Fritz von Würzburg, Schlosser, war 1476 Besitzer des Hauses Bergstraße 22 (westl. Teil). 1494 kaufte er das Anwesen Tetzeigasse 19, das 1521 dem Schlosser Hans -»Höchstetter gehörte. Evtl. identisch mit dem Schlosser -»Friedrich, der lt. Rechnung vom 17.3.1496 die drei Gittertüren für das Sakramentshaus in der Lorenzkirche fertigte. Lit.: Kohn, N H b Sebald. Fritz, Barthel, Zirkelschmied, * Steyr, am 12.9. 1618 wurde sein Antrag auf Erteilung des Bürgerrechts abgelehnt. Fritz, Caspar, Plattner, gewann beim Glückshafen 1579 ein weißsilbernes Trinkgeschirr im Wert von 10 fl. 11 sh. Lit.: Hampe, 1901, S. 17. Fritz, Christian, Fayencemaler, war um 1718 in Nürnberg tätig. Lit.: Riesebieter, Fayencen 1921, S. 73; Hüseler, 1956, Bd. 1, S. 27. Fritz, Georg, Architekturmaler, Zeichner, Radierer, * 26. 6. 1894 Dresden - f 1967. Sohn des Max, Landschaftsmaler. Ausbildung durch seinen Vater und an der AdBK Berlin. Bis 1943 in Berlin ansässig, dann in Mitterfels/Ndb. Ein Aufenthalt in Nürnberg vor 1937 ist durch Arbeiten nachweisbar. Werke: NÜRNBERG, Der Neptunbrunnen auf dem Hauptmarkt, Tuschezeichnung, weiß gehöht, 47 χ 38,5 cm, Versteigerungskatalog Bamberger, Dez. 2003. Lit.: AKL; Vollmer; Dreßler, 1930; Davidson II, 2. Fritz, Glaser, von Murr als „F. Glaser" 1370 auf der Sebalder Stadtseite nachgewiesen. Ein Fritz Glaser ist aufgeführt in den Sebalder Losunglisten von 1392 und 1400 sowie in der Lorenzer Losungliste von 1397. Es ist unklar, ob es sich hier um die gleiche Person handelt. Lit.: Murr, Journal, T. 5, S. 95; Gümbel, 1907, S. 60f. Fritz, Hans, Plattschlosser, wurde 1563 Bürger. Fritz, Josef, Architekt, * 31. 12. 1882 Bürgen t 23. 3. 1967 Nürnberg. Während des Krieges Revierbauleiter bei der Stadt Nürnberg. Nach 1945 am Wiederaufbau beteiligt. Erneuerer der Frauenkirche, der Klarakirche, der Marthakirche und der Michaelskirche. Er schuf die Pläne zum Wiederaufbau des BehaimChörleins am Rathaus, Erbauer der Kirchen von St. Stephan und St. Konrad und des St. Michaelheims. 1954 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. 1932 war er in der Baidurstraße 6, 1952 in der Adelgundenstraße 5 ansässig. Lit.: Adreßbücher, AB 9; Ausk. StadtAN. Fritz, Josef, Bildhauer, wohnte 1906 in der Albrecht-Dürer-Straße 4. Fritz, Peter, Maler, * 10. 6. 1888, wohnte 1932/52 in der Schnieglinger Straße 32 Ausst.: 1946/1. Fritzla, Mundartdichter, um 1930 in Nürnberg nachweisbar. MuS: NÜRNBERG, StadtB. Ausst.: 1966/5.
426 Fritzmann, Max, Maler und Radierer, * 1894 t 1969. Studium an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin, Ausbildung als Landschaftsmaler und 1925-30 als Radierer. Als freischaffender Künstler war er Mitarbeiter vieler bekannter Verlage. Er fertigte viele Radierungen von Stadtansichten, darunter von Nürnberg. Die Platten befinden sich zum Teil im Besitz des Verlags P. Zunker, Berlin und werden heute noch nachgedruckt. Fritzsch, Heinrich, Kunst- und Dekorationsmaler, wohnte 1932 in der Rückertstraße 17; auch 1941 in Nürnberg ansässig. Ausst.: 1941/3. Froberger (Froberg), Christian Sigmund, Buchdrucker, * 29. 11. get. 9. 12. 1650 Karzig/Neumark t nach 1723 auswärts. Sohn des Reichart, Kornschreiber. oo I) 27.11.1678 Maria Magdalena, geb. Endter, Witwe des Johann Philipp -»Miltenberger, Buchdrukker; II) 11.9.1695 Anna Katharina Bogner (* Tirschenreuth); mind, ein Sohn Johann Daniel. Ausbildung in Frankfurt/Oder, wo er 1669 im Kunstbuch erscheint. Zunächst arbeitete er als Geselle bei Johann Philipp -»Miltenberger in Nürnberg. Mit Rv. vom 27.8.1678 wurde ihm das Bürgerrecht zugesagt, das 1680 eingetragen wurde, wobei er ein Vermögen von 150 fl. angab. Durch die erste Ehe wurde er Druckereinachfolger -»Miltenbergers und Mitbesitzer des Hauses in der Judengasse (Wunderburggasse 10). 1679-1722 war er als Buchdrucker im Ämterbüchlein eingetragen, 1723 gestrichen. 1680-81, 1684-85, 1691, 1696, 1707-09, 1714-16 und 1720-21 Vorgeher. 1719 druckte er den 11. und III. Teil von Joachim von Sandrarts „Teutsche Akademie ...". Er trat auch als Musikdrucker in Erscheinung. Wegen Mißachtung der Zensurbestimmungen wurde er mehrfach „auf den Turm" gebracht. 1720 geriet er wegen eines Darlehens von 2800 fl. in Zahlungsschwierigkeiten, denen er sich 1722 durch Flucht entzog. Die Druckerei in der Judengasse wurde der verw. Reichshofsagentin Maria von Praun übereignet und 1723 von Lorenz -»Bieling fur 3100 fl. erworben. MuS: NÜRNBERG, GNM. Lit.: MGG III, 1506; A. Müller, in: M V G N 49, 1959, S. 137; Barock, 1962; Benzing, 1963; Wohnhaas, 1967; Sporhan-Krempel/Wohnhaas, 1973; Grieb, Buchgewerbe 2003; Kohn, NHb Sebald. Fröhlich, Georg, Feuerschloßmacher, oo II?) prokl. 28.3.1630 Magdalena Blöd (* Pfreimd/Opf). Lit.: Krauß, Exulanten 2006, S. 118. Frölich, Hans, Goldschmied, Goldarbeiter, get. 10. 8. 1562 Nürnberg - begr. 25. 10. 1626 Nürnberg. Sohn des -»Jacob, oo I) 8.1.1588 Ursula (begr. 13.4.1607), Tochter des Hans -»Maslitzer, Witwe des Martin -»Holweck, Witwe des Sebastian -»Wüst, alle Goldschmiede; II) 7.10.1607 Anna (begr. 4.10.1626), Tochter des Mag. Veit Pfaler, Pfarrer in Pommeisbrunn. Am 12.12.1587 bestand er die Meisterprüfung. 1598-1602 Geschworener. Er beschäftigte Paulus -»Baier als Gesellen. 1608 war er Gläubiger des Goldschmieds Wolf -»Möringer d. J. Zuletzt wohnte Frölich in der Judengasse neben dem Sonnenbad. Lit.: Rosenberg 4038; Stockbauer, 1893 Nr. 543; Hampe, Rv.; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 248. Frölich (Scho), Jacob, Goldschmied, Silberarbeiter, begr. 22. 12. 1579 Nürnberg. Vater des -»Hans, oo I) 25.2.1555 Barbara Koler (begr. 18.1.1571); II) 25.4.
427 1571 Catharina ( t nach 1581), geb. Bauernschmidt, Witwe des Hieronymus -»Peter, Goldschmied. Am 18.3.1555 bestand er die Meisterprüfung und wurde am 27.3.1555 als Meister vereidigt. Mit Rv. vom 21.3.1555 wurde ihm das Bürgerrecht zugesagt, am 3.4.1555 erfolgte der Eintrag in das Bürgerbuch. 157074 Geschworener. Mz: Vase. Von Fröhlich sind mehrere qualitätvolle Werke erhalten. Kennzeichnend sind für ihn Renaissancepokale auf polygonalen Füßen und Gefäße in Tiergestalt, auch arbeitete er mit Naturabgüssen. Ferner ist ein Doppelpokal im Schweizerischen Landesmuseum in Zürich zu erwähnen. Zusammen mit Martin -»Rehlein fertigte er den AkeleiMusterpokal, der ab 1573 als Vorbild flir das Meisterstück diente. 1573 wurden Fröhlich Gold sowie ein vergoldeter Deckel gestohlen. 1555 war er Besitzer des Hauses Neue Gasse 39, das er 1567 um 600 fl. und 20 fl. Eigenschaft (400 fl. Hypothek) an den Goldschmied Michael -»Flindt verkaufte. Im selben Jahr erwarb er um 1800 fl. das Haus Obere Schmiedgasse 6-8. 1562/63 war er Besitzer einer öd liegenden Hofstätte auf dem Tafelhof, die er wieder aufbauen ließ. 1570 erwarb er vom Schulmeister Christian -»Heiden um 800 fl. ein Haus südl. der Sebalder Schule (Schulgäßchen 3), das seine Witwe Catharina 1581 fur 825 fl. verkaufte. Um 1562 kaufte er einen Garten mit Haus von Michael Herdegen. Bei seinem Tod wohnte er in der Zisselgasse (Albrecht-Dürer-Straße). Christoph -»Steingrüner d. Ä. war 1580 Vormund seiner Kinder. Die Zuschreibung zweier ungemarkter silbervergoldeter Deckelbecher mit den sieben Planetengötterbildern in Hinterglasmalerei (Köln, Museum fur angewandte Kunst und in Baltimore) an Frölich ist unbegründet. MuS: MOSKAU, Rüstkammer des Kreml. WIEN, KhM. ZÜRICH, Schweizerisches Landesmus. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Rosenberg 3923; Bosch, in: GNM M, 1889; Stockbauer, 1893 Nr. 385; Hampe Rv.; Burger, 1972 Nr. 9680; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 249; Kohn, NHb Sebald. Frölich, Jörg, Meistersinger, Messerschmied, begr. 15. 3. 1583 Nürnberg. Am 14.11.1539 wurde er Meister. 1555 und 1556 sowie 1558-60 ist er als Teilnehmer an Singschulen belegt. Daneben zeigte er große Begeisterung für das Theaterspiel, fur das er eine eigene Truppe hatte, welche vorzugsweise Stücke von Hans -»Sachs aufführte. Seinen Gesuchen um Spielerlaubnis wurden zwischen 1555-77 meist stattgegeben. (m Februar 1577 zog er sich mit einer Auffuhrung den Unwillen des Rats zu und wurde acht Tage in einen Turm gesperrt. 1578 wurde ein lebenslängliches Spielverbot ausgesprochen, da er sich nicht an die Auflagen gehalten hatte. 1579 überreichte er den Älteren Bürgermeistern sieben Exemplare eines von ihm verfaßten Lobspruches auf den verstorbenen Andreas II. -»Imhoff, wofür er 1 fl. erhielt. 1561 erwarb er einen Laden auf dem Säumarkt (Trödelmarkt), den er 1568 umbaute. Nach 1572 scheint er in finanzielle Schwierigkeiten gekommen zu sein, denn er hinterließ seiner Witwe Schulden, so daß sie 1584 das Haus mit Laden auf dem Säumarkt um 150 fl. verkaufen mußte. Lit.: Hampe, 1900; Stahl, 1982. Frölich, Martin, Goldschmied. 1602-08 Lehre bei Paulus -»Flindt. Am 19./20.5.1618 gab er sein Bürgerrecht auf. Evtl. identisch mit dem gleichnamigen
Froer Goldschmied in Königsberg/Ostpreußen, der dort 1610 geheiratet hat und vor 1622 gestorben ist. Lit.: Hampe, Rv.; Scheffler, 1983; Archiv zur Nbger. GSK im GNM. Frölich, Peter, Goldschmied, Silberarbeiter, f 10. 1. 1580 Nürnberg. Unverheiratet. Am 16.1.1571 bestand er die Meisterprüfung. Er wohnte gegenüber dem Gasthof zur Goldenen Gans in der Winklerstraße. Nach Aussage von Martin -»Malfeit war er kein Nürnberger Bürger. Lit.: Stockbauer, 1883 Nr. 464; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 250; Archiv zur Nbger. GSK im GNM. Fror, Christoph, Landschaftsmaler, Restaurator, Kopist, get. 3. 7. 1769 Nürnberg - f 27. begr. 30. 5. 1833 Nürnberg. Sohn des Heinrich Andreas ( t 1769), Meerschaum-Pfeifenkopfschneider in Gostenhof. oo 15.3. 1795 Elisabetha Maria Meichelt (get. 31.10.1774 - t 2.8.1838), vier Söhne, drei Töchter, darunter die Tochter Maria Emilia (Anna Barbara) -»Frör, Kunstmalerin. Schüler von Jacob Christoph -»Seng. Er nahm am 13.10.1792 an der Gründungsversammlung der Gesellschaft der Nürnberger Künstler und Kunstfreunde teil, die im Haus von Johann Peter -»Rosier stattfand. Um 1810 lernte Johann Conrad -»Ochlig bei ihm die Malerei mit Öl- und Wasserfarben. Auf den Ausstellungen 1817-27 des Kunstvereins und der kgl. Kunstschule präsentierte er Landschaftsgemälde, ein Genrebild und ein Stilleben. Laut Quartiergeldliste 1797/98 wohnte er in L. 455 (Breite Gasse 44), 1817 war er in S 886 (Rathausgasse 8/10) ansässig, 1820 in L. 3 (An der Fleischbrücke 5), 1829 in L. 410 (Ludwigstraße 9), zuletzt 1833 in L. 398 (Färberstraße 5). Werke: SCHILLINGSFÜRST, ev. Pfarrkirche: Altarbild. MuS: N Ü R N B E R G , MStN: 7 Gouachen. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Nagler, KL; Boerner, Auktionskatalog Nov. 1864, S. 7, Nr. 79; Schrötter, 1908; Bayer. Kunstdenkmale XXV, 1967. Ausst.: 1817/1; 1821/1; 1824/1; 1827/1; 1977/1. Froer, Johann Adam, Dosenmaler, oo Maria Margaretha Henrietta ( t 4.6.1856). Beim Sterbeeintrag für seine Frau wohnte er in L. 647 (Rosengasse 16), 1857 war er in S. 679 (Schildgasse 20) ansässig. Froer, Johann Ernst, Glaser, wurde am 12.1.1736 in die Meisterliste eingetragen. Frör, Johann Gottlieb, Organist, Posamentierer, Verleger, get. 18. 11. 1774 Nürnberg - f 7. 3. 1847 Nürnberg, oo 1804 Ν. N. Um 1800 erteilte er Musikunterricht. 1804 Organist an St. Egidien, vom Februar 1814 bis 30.11.1823 Organist an St. Lorenz, 1823-47 an St. Sebald. Vor 1829 erwarb er das Haus L. 581 (Katharinengasse 6), wo er bis zum Schluß wohnte. Lit.: W. K. Schultheiß, Schulen; Barthel, 1962, S. 63; Harrassowitz, 1987. Froer, Johann Matthäus, Glaser, wurde am 30.5.1774 mit seinem Wappen in das Gesellenbuch der Glaser eingetragen und am 19.7.1774 in die Meisterliste aufgenommen. Sein Portrait befindet sich im Geschworenenbuch der Glaser. Lit.: BFFK 1936, S. 107; Bartelmeß, in: M V G N 74, 1987, S. 200. Froer, Lorenz, Glaser, wurde am 23.3.1767 mit seinem Wappen in das Gesellenbuch der Glaser eingetragen und am 15.3.1768 in die Meisterliste aufgenommen. Lit.: Bartelmeß, in: M V G N 74, 1987, S. 199.
Fror Fror, Anna Barbara Maria Emilia, Kunstmalerin, » 29. 1. 1803 Nürnberg - f 14. 11. 1851 Nürnberg. Tochter des Christoph -»Fror, Landschaftsmaler; unverheiratet. Der Taufname war Anna Barbara (nach ihrer Patin Anna Barbara Carl); der Bestattungseintrag erfolgte mit dem Vornamen Maria Emilia. Ausbildung zur Kunstmalerin, vermutlich durch den Vater. Zuletzt wohnte sie in L. 138 (Kaiserstraße 22). Friedrich von Hagen Froer, Veit Peter, Kupfer- und Stahlstecher, Radierer, * 1. 7. 1828 Nürnberg - f 1900 Stuttgart. Schüler von Heinrich Ludwig -»Petersen in Nürnberg, Ernst Dertinger in Stuttgart und Lazarus Gottlieb Sichling in Leipzig. Er ließ sich 1857 in Stuttgart nieder. Lit.: AKL; Thieme-Becker. Fröschel, Heimeran, Goldschmied, leistete am 22.5.1478 den Meistereid. 1481 war er im Ämterbüchlein bei den Goldschmieden verzeichnet. Fröschlein (Fröschel), Endres, Buchdrucker, f vor 16. 6. 1556 Nürnberg, oo N. N., mind, zwei Töchter. 1520 wurde er Bürger. Am 2.3.1543 zahlte er seiner Tochter Catharina, die mit dem Plattner Endres -»Helm verheiratet war, das mütterliche Erbe aus. Am 16.6. 1556 quittierte seine Tochter Susanna das Erbe ihres verstorbenen Vaters; sie heiratete den Schreiner Endres Furenhofer. Lit.: GNM, AKdV, 1860, S. 119. Fröschlein, Konrad, Rotschmied, t 30. 11. 1873 Nürnberg, oo Anna Elisabeth, 1878 als Witwe erwähnt. 1870 war er am Spitzenberg 11 ansässig. Lit.: Sichling, 1870, S. 116. Fröschmann, Johann Wolfgang, Kantor, Gesanglehrer, * 1829 - t 19. 11. 1887 Nürnberg. 1861 erscheint er als zweiter Direktor des Mozartvereins. Er war bis zu seinem Tod als Kantor an Hl. Geist tätig. 1850 war er in L. 1174 (Nadlergasse 5) ansässig, 1878 wohnte er Brunnengasse 5. Lit.: Sängerfest, 1861; Korrespondent von und für Deutschland Nr. 594 vom 20.11.1887. Frommann, Georg Karl, Dr. phil., Germanist, Sprachforscher, Pädagoge, * 31. 12. 1814 Coburg t 6. 1. 1887 Nürnberg, Grab Nr. D 107 auf dem Johannisfriedhof mit Ehrenmal, noch vorhanden, oo 1842 Christina Adelheid Brenner, fünf Kinder. Besuch des Gymnasiums in Coburg, wo er ohne Examen die Erlaubnis zum Universitätsstudium erhielt. 1835 Studium der Naturwissenschaften und neuere Sprachen, auch Mathematik, Logik und Physik in Heidelberg, 1836 Wechsel nach Göttingen, wo er bei Wilhelm und Jakob Grimm Germanistik hörte, Schwerpunkt mittelhochdeutsche Sprache und moderne Sprachforschung. Promotion in Philosophie in Heidelberg über „Das Lied von Troja" von Herbert von Fritzlar. Bildungsfahrten in die Schweiz, nach Österreich und Italien, wo er bedeutende Bibliotheken besuchte. Zurück in Coburg unterrichtete er Deutsch und moderne Sprachen an mehreren Schulen, zuletzt an der städt. Realschule (heute Gymnasium Ernestinum). Ab 1.11.1853 bis zum Tod Vorstand der Bibliothek und des Archivs am GNM, wo er den Grundstein fur die systematische Erfassung der Archivalien und der Bibliothek legte. 1864 Stellv. Vorstand, 1865 zweiter Direktor. Während seiner gesamten Dienstzeit war er auch Schriftleiter des vom GNM herausgegebenen „Anzeigers für Kunde der deutschen Vorzeit".
428 1878 Mitbegründer des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg, wo er als Schriftleiter der „Mitteilungen" und bis 1885 als Bibliothekar des Vereins fungierte, 1878-87 Mitglied des erweiterten Vorstands. Außerdem war er als Lehrer am heutigen Melanchthon-Gymnasium für mittelhochdeutsche Sprache tätig. Ein Schwerpunkt seines Lebenswerkes war die Mundartforschung. Er war Herausgeber der Zeitschrift „Die deutschen Mundarten", Bde. 1-7, 1854-59, 1877. Eine Revision der Lutherbibel brachte ihm neben vielen Anfeindungen 1883 die theologische Ehrendoktorwürde der Universität Erlangen. 1854 Mitglied im Literarischen Verein, 1874 im P.Bl.O. 1908 wurde er als kgl. Studienrat und Gymnasialprofessor bezeichnet. Seine Beliebtheit veranlaßte seine Freunde und Schüler, ihm auf seiner Grabstätte ein repräsentatives Ehrenmal zu errichten. Der schriftliche Nachlaß befindet sich im Archiv fur Bildende Kunst des GNM. Die Frommannstraße in Nürnberg wurde nach ihm benannt. Werke: Textkritische Ausgabe von Griibel's sämtlichen Werken, mit Glossar und grammatikalischen Erläuterungen, 3 Tie., Nürnberg 1857. Überarbeitung der zweiten Auflage von „Schmellers Bayerischem Wörterbuch", 2 Bde., München 1872/77. Zahlreiche Veröffentlichungen zur Germanistik und Literaturgeschichte. MuS: NÜRNBERG, GNM. Lit.: ADB; Nekrolog von W. Vogt, in: M V G N 7, 1888, S. 1-18; K D M Nürnberg, 1977; FS GNM, 1977, S. 1121; Erlanger/Fischer, 2000; Stadtlexikon 2000. Ausst.: 1954/8; 1966/5; 1987/12 EA. Michael Diefenbacher Frommel, Architekt. Werke: NÜRNBERG: Kgl. Hauptbank, Königstraße/Findelgasse, 1849, zusammen mit Bernhard -»Solger. Frommiller (Fronmiller), Hans, Baumeister, oo N. N., mind. 2 Töchter. 1474 erscheint ein „hans frommilner werckmeyster der kirchen" als Zeuge bei einer Vertragsunterzeichnung in Gnadenberg. Inwieweit er zusammen mit Jacob -»Grimm gemeinsam den Kirchenbau des Klosters leitete oder ob eine Ablösung Grimms stattgefunden hat, ist unbekannt. Zwei seiner Töchter, Anna und Birgitta, traten in das Kloster ein. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Sandra Frauenknecht: Kloster Gnadenberg (Mittelfränkische Studien, Bd. 17), Ansbach 2004, S. 54. Fronmüller, Frieda, Komponistin, * 8. 9. 1901 Lindau/Bodensee, Tochter des Pfarrers Paul Fronmüller. Mit ihren Eltern kam sie 1914 nach Fürth. Sie studierte an der Leipziger Musikschule und am Nürnberger Konservatorium Orgel, Theorie, Dirigieren, Klavier und Gesang, anschließend lernte sie in Würzburg und Dinkelsbühl. 1923 wurde sie Organistin bei St. Michael in Fürth. 1955 verlieh ihr der Evang. Landeskirchenrat von Bayern den Titel Kirchenmusikdirektorin, 1963 ging sie in den Ruhestand. Am 23.12.1966 verlieh ihr die Stadt den Schulmusikpreis. Werke: WV. s. Dupont, 1971. Lit.: Schwammberger, Fürth von A bis Ζ, S. 130. Fronperger, Georg, Plattner, wurde 1470 Meister. Frosch (Froschius, Rana), Johann, (Jacob), Dr. theol., Prediger, Organist, Musiktheoretiker, * um 1480 Bamberg - f August 1533 Nürnberg, oo Augsburg 20.3.1525 Margaretha Schmidt, Kinder. Um 1500/04 Eintritt in den Karmeliterorden in Bamberg. 1504 Studium in Erfurt, Bakkalaureus biblicus in
429 Toulouse, 1514 Bakkalaureus sententiarius in Wittenberg, dort am 29.6.1516 Lizentiat. 1517 Prior des Karmeliterklosters St. Anna in Augsburg. Am 22.11.1518 Promotion in Wittenberg. Enger Freund Luthers und Führer der Reformation in Augsburg. 1523 Rücktritt vom Priorat. 1525 evangelischer Prediger bei St. Anna in Augsburg, vom 18.6. bis 23.11.1530 während des Reichstages auf kaiserlichen Befehl amtsenthoben. Im März 1531 verließ er Augsburg als Lutheraner. Am 28.4.1531 begann er als Mittagsprediger bei St. Jakob in Nürnberg, ab 1533 Prediger und Propsteiverweser bei St. Sebald. Sein Jahresgehalt betrug 200 fl. und freie Wohnung im Sebalder Pfarrhof. Er war ein bedeutender Musiktheoretiker und trat auch als Komponist von Kirchenliedern und mehreren polyphonen Kompositionen in Erscheinung. Sein theoretisches Werk „Rerum musicarum opusculum rarum . . . " erschien posthum 1535 in Straßburg. Panzer verzeichnete sein Portrait. Seine Witwe heiratete Leonhard -»Milchtaler, Buchdrucker. Werke: Verz. seiner Kompositionen s. M G G 4, 1011 f. und Dupont, 1971. Lit.: NDB; Dipt. Sebald 1756, S. 3f.; Dipt. St. Jacob 1760, S. 24; Waldau, Zion 1787, S. 49; Will, GL V, S. 371; Eitner, 1900; Simon, Pfb. Nr. 367; BMLO, 2006. Froschel, Stadtpfeifer, war Geselle bei H. Moller. 1406 wurde er als Stadtpfeifer bezahlt. Lit.: Ausk. Franz Krautwurst. Frueauf, Rueland, Maler, * um 1430 - f 12. 5. 1507 Passau. oo Dorothea Blüml ( t 1503), mind, ein Sohn. Vermutlich aus Salzburg stammend, dort und in Passau tätig. Ihm werden vier Szenen vom Veitsaltar aus dem Nürnberger Augustinerkloster zugewiesen, mit Szenen aus dem Leben des hl. Veit; die Darstellung „St. Veit verweigert den Götzendienst" ist mit „R. F. 1487" signiert. Die Initialen gelten als die früheste Monogrammsignatur auf einem deutschen Tafelbild. Sie erscheinen in dieser Form auch auf der Szene mit der Geißelung Christi, die zu den 1490/91 entstandenen Tafeln des Salzburger Altars wohl aus dem Stift St. Peter (heute Österreichische Galerie Belvedere in Wien) gehört. Die verwendeten Stoffmuster sollen aus Nürnberg stammen. MuS: NÜRNBERG, GNM. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Strieder, 1993 Kat. Nr. 70. Friiebeis (Fridpeis), Sebald, Meistersinger, Lohngoldschneider, begr. 23. 3. 1604 Nürnberg, oo 11.1. 1568 Anna Rebitzmulnerin. Am 12.10.1577 wurde er Bürger. 1591 arbeitete er als Bierwirt, sein Gesuch eine Küche zu fuhren wurde abgeschlagen. 1579 sang er an einer Schule der Meistersinger, dann erst wieder 1588 bis 1603. Seit 1589 ist er als Schulhalter belegt. Er dichtete etwa ein Dutzend Meisterlieder. Bei seinem Tod wohnte er auf dem Neuen Bau (Maxplatz) neben dem Mühlstein. Lit.: Stahl, 1982. Friihinsfeld, Andreas Philipp, I., Rotschmied, Ring- und Gewichtmacher, Verleger, * um 1780 Nürnberg - f 16. 5. 1846 Nürnberg. Sohn eines Meisters. oo I) 7.10.1810 Barbara Jäckel (* um 1778 t 24.5.1822), Rotschmiedswitwe; II) Margaretha. Am 23.12.1806 wurde er in die Meisterliste eingetragen. Mz: Halbmond. 1829/46 war er im eigenen Anwesen S. 1048 (Obere Talgasse 5) ansässig, wo seine Witwe 1863 noch wohnte. Lit.: Lockner Nr. 1785, Stengel, in: GNM M, 1918/19, S. 138.
Frühinsfeld Frühinsfeld, Andreas Philipp II., Rotgießermeister, * um 1827 Nürnberg, Sohn des -»Johann, Rotschmied. oo 30.6.1850 Anna Barbara (* um 1828), Tochter des Thomas Angerer, Bierbrauermeister. 1850 wohnte er in L. 1046 (Färberstraße 29). Friihinsfeld, Bernhard, Lithograph, wohnte 1878 in der Münzgasse 23, 1881 am Lauferschlagturm 6, 1906 Wurzelbauerstraße 29. Friihinsfeld, Christian (Christoph), Rotschmied, Ringmacher, * Nürnberg, Sohn eines Meisters. Wurde 1798 Meister. Mz. ab 1815: Reh mit Baum. 1829 war er Besitzer des Hauses L. 804 (Johannesgasse 47). Lit.: Lockner Nr. 1716; Stengel, in: G N M M, 1918/19, S. 143. Friihinsfeld (Frießfeldt), Hans I., Sonnenuhr- und Kompaßmacher, f Nürnberg, ehemals Grab Nr. 405 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1559, nicht erhalten, oo Ursula (f Okt. 1562). Wurde 1555 Meister. Abeler erwähnt von ihm eine viereckige Klappsonnenuhr aus Messing im Liegnitzer Stadtmuseum. Er wohnte am Spitzenberg. MuS: LIEGNITZ, Stadtmus.: Klappsonnenuhr. Lit.: Gugel, Friedhöfe, S. 62; Trechsel, 1735, S. 502; Zahn, DI-N Nr. 910; Burger, 1972 Nr. 7408; Abeler, MdU, S. 194; Gouk, 1988, S. 64. Friihinsfeld, Hans IL, Kompaßmacher, f Nürnberg, ehemals Grab Nr. 405 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1559, nicht erhalten. Sohn des -»Hans I. 1581 erneuerte er den zerbrochenen Grabstein des Vaters, er „macht das alte zaichen wieder drauff... vnd hatt nichs verendertt". Lit.: Zahn, DI-N Nr. 910. Friihinsfeld (Frinßfelt), Hans, Goldschmied, Goldund Silberarbeiter, get. 17. 12. 1616 Nürnberg begr. 19. 1. 1674 Nürnberg. Sohn des -»Hieronymus, Kompaßmacher. oo I) Benigna (begr. 4.3.1661), Witwe des Johann Werning Pfarrer in Windsbach; II) 17.6.1661 Margaretha (begr. 17.5.1675), Tochter des Peter -»Kürschner, Rotschmied. Am 27.1.1644 bestand er die Meisterprüfung. 1655-74 Genannter, 1665-69 Geschworener. Von ihm haben sich mehrere Humpen und Kannen mit dem für sein Oeuvre charakteristischen Kwabmuster erhalten, daneben Pokale und Schlangenhautbecher; die zwei Riesenpokale in der Rüstkammer des Kreml waren 1661 Geschenke von Boris Ivanovic Morosov an den russischen Zaren Aleksej Michailowitsch. Frühinsfeld bildete folgende Lehrlinge aus: Matthäus Pfann (1646-53); Hans Wolf -»Hager (1648-54); Tobias Martin Zwicknagel (165056); Hans Killiner (1653-59); Hans Erasmus Sauer (1658-65). 1656 bekam Frühinsfeld das Haus Paniersplatz 37 vom Verwalter des Klosteramts Frauenaurach als Lehen, wo er bis zu seinem Tod wohnte. Seine Witwe heiratete am 4.12.1674 Veit Jacob -»Bavy, Goldschmied. Werke: ANSBACH, St. Johannis, Abendmahlskanne. SCHWAND/Mfr., St. Johannis: Kelch. MuS: BIELEFELD, Kunstgew.-Slg., Stiftung Huelsmann: Becher. M O S K A U , Rüstkammer des Kreml: u.a. zwei Riesenpokale, 196 cm, ca. 18 kg, und 213 cm hoch, um 1659. N Ü R N B E R G , GNM; - , MStN: Deckelkanne, um 1660. Lit.: AKL; Rosenberg 4221; Roth, 1802; Stockbauer, 1893; Barock, 1962, S. 145; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 251; Kohn, N H b Sebald. Ausst.: 1987/18; 2002/1 Nr. 74.
Frühinsfeld Frühinsfeld (Frinsfeld), Heinrich, Rotschmied, Ringmacher, f 1746 Nürnberg. Wurde 1697 Meister, 1724-28 Geschworener. Mz. ab 1712: Trompete und Name. 1716 und 1726 in den Grundverbriefungsbüchern erwähnt. Lit.: Lockner Nr. 1075; Stengel, in: GNM M, 1918/19, S. 152. Frühinsfeld, Hieronymus, Kompaßmacher, Vater des -»Hans, Goldschmied, oo Elisabeth. Lit.: Archiv zur Nbger. G S K im GNM. Frühinsfeld, Hieronymus Nicolaus, Rotschmied, Waagmacher, * 1786 Nürnberg. Sohn des -»Johann Jacob, Rotschmied, oo 26.10.1817 Barbara Florestine ( * um 1790), Tochter des Johann -»Dürschner, Zirkelschmied; Kinder. 1817 Meister. Mz: Rose. 1829 war er in L. 804 (Johannesgasse 4 7 ) ansässig, das Haus gehörte Christian -»Frühinsfeld. 1850 war er Besitzer des Hauses S. 1413a (Äußere Laufer Gasse 34). Lit.: Lockner Nr. 1835; Stengel, in: GNM M, 1918/19, S. 144. Frühinsfeld, J a c o b , Rotgießer, Ringmacher, * Nürnberg, Sohn eines Meisters, oo vor 1780 Maria Margaretha Wild ( t 12.1.1837), Kinder. Am 18.6.1778 wurde er in die Meisterliste eingetragen. Mz: Trompete. 1829 war er Besitzer des Hauses L. 1090b (Hintere Kartäusergasse 37), wo er wohnte, sowie des Hauses L. 1054 (Hintere Kartäusergasse 36). Lit.: Lockner Nr. 1591; Stengel, in: GNM M, 1918/19, S. 152. Frühinsfeld, Johann, Rotgießer, Ring- und Gewichtmacher, Verleger, * 1789 Nürnberg. Sohn des -»Jacob, Rotgießer, oo 9 . 1 0 . 1 8 1 4 Margaretha Christina Haas (* um 1795), Kinder. 1814 Meister. Er fertigte Glocken, Leuchter, Mörser, Hahnen und Pferdegeschirrbeschläge aus Messing. 1829 war er Besitzer des Hauses L. 1046 (Färberstraße 29), wo er bereits 1814 wohnte. Vor 1850 erwarb er auch das Anwesen L. 1042 (Färberstraße 21). Seine Tochter Anna Dorothea heiratete am 30.4.1843 den Rotschmiedsdrechsel Johann Bernhard -»Trambauer. 1870 war eine Firma J. Frühinsfeld in der Färberstraße 2 9 ansässig. Lit.: Lockner Nr. 1807; Stengel, in: G N M M, 1918/19, S. 117; Sichling, 1870, S. 116. Frühinsfeld, Johann J a c o b , Rotschmied, Ringoder Rollenmacher, * Nürnberg - f 1793 Nürnberg. Sohn eines Meisters, oo Margaretha Gulden, Kinder. Am 6.11.1759 wurde er in die Meisterliste eingetragen. Seine Meisterstücke waren ein Kruzifix und ein Paar gedrehte Altarleuchter. 1773-93 Genannter, 1784 Geschworener. Lit.: Lockner Nr. 1468; Roth, 1802. Frühinsfeld, J o h a n n Martin, Rotgießer, * um 1816 Nürnberg - t 16. 6. 1857 Nürnberg. Sohn des -»Johann, Rotgießer, oo 23.5.1841 Margaretha Magdalena ( * um 1816), Tochter des Ahlenschmieds Georg Christoph Reindel. Er fertigte Tiroler Glocken, Leuchter, Mörser, Tisch- und Uhrglocken. 1850/57 war er Besitzer des Hauses S. 1048 (Obere Talgasse 5), wo seine Witwe Margaretha 1863 noch wohnte. Lit.: Sichling, 1870, S. 116. Frühinsfeld, Johann Michael, Rotgießer, wohl Sohn oder Enkel des -»Jacob, oo Anna Ursula Ehrenschwender, Kinder. 1828 Meister. 1829 war er in L. 1091 (Hintere Kartäusergasse 3 5 ) ansässig. Dieses Haus erwarb er vor 1850, ebenso war er 1850 Besitzer des Hauses L. 1090b (Hintere Kartäusergasse 37), das vorher dem -»Jacob gehörte. Lit.: Lockner Nr. 1922.
430 Frühinsfeld (Frinsfeld), Johann Wilhelm, Rotschmied, Ring- oder Rollenmacher, wurde am 11.7.1765 in die Meisterliste eingetragen. Lit.: Lockner Nr. 1514. Frühinsfeld (Frinßfelt), Martin, Rotschmieddrechsel, wurde am 22.9.1712 in die Meisterliste eingetragen. Lit.: Lockner Nr. 1171. Frühinsfeld, Paulus, Rotschmied, Gewichtmacher, begr. 23. 4. 1787 Nürnberg. Am 17.3.1767 wurde er in die Meisterliste eingetragen. Mz: Meerfräulein mit Ρ F, das er 1768 von Paulus -»Ritter bekam. Er wohnte zum Schluß am Spitzenberg und wurde im Totenbuch auch als Constabel bezeichnet. MuS: A S C H A F F E N B U R G , Stadtmus.: Gewichtssatz. Lit.: Lockner Nr. 1528; Stengel, in: GNM M, 1918/19, S. 136. Frühinsfeld (Frinßfelt); Stephan d. Ä., Rotschmied, Ring- und Schnallenmacher, * 1700 Nürnberg. Vater des -»Stephan d. J. Am 22.6.1723 wurde er in die Meisterliste eingetragen. 1754 Geschworener. Mz. ab 1728: Turm. Sein Portrait befindet sich im Geschworenenbuch der Rotschmiede. Lit.: Lockner Nr. 1236; Stengel, in: G N M M, 1918/19, S. 153; B F F K 1936, S. 107. Frühinsfeld (Frinßfelt), Stephan d. J., Rotschmied, Ringmacher, auch Verleger, f 1793 Nürnberg. Sohn des -»Stephan d. Ä., wurde am 13.11.1749 in die Meisterliste eingetragen. 1758-93 Genannter. Lit.: Roth, 1802; Lockner Nr. 1412. Frühinsfeld, Wolfgang Adam Simon, Rotschmied, Waagmacher und Verleger, * um 1799 Nürnberg, oo 6.5.1827 Kunigunda Magdalena ( * um 1802 - f 21.12. 1860), Witwe von Johann Georg -»Brückner, Rotschmied und Verleger, Kinder. 1822 Meister. Als Verleger verkaufte er auch Erzeugnisse anderer Meister. 1829/50 war er Besitzer des Hauses S. 1582 (Spitzenberg 10). Lit.: Lockner Nr. 1868. Frühsorg, Gottlieb, Schwertfeger, Langarbeiter, wurde am 26.10.1767 in die Meisterliste eingetragen. Frühsorg, Johann Gottlieb, Schwertfeger, Langarbeiter, wurde am 2 5 . 1 0 . 1 7 4 0 in die Meisterliste eingetragen. Frühwerdt, Georg, Zirkelschmied, kam von auswärts und wurde am 3.11.1767 in die Meisterliste eingetragen. F r u m a n n (Orgelmeister), Albrecht, Organist und Orgelbauer, 1411-35 in Nürnberg tätig. 1429 stiftete er einen Jahrtag ins Kartäuserkloster. Lit.: Waldau I, 1790, S. 186; Krautwurst, 1971; Orgelbauerlexikon, 1994. Frumon, Meistersinger, in der von Hans -»Sachs geschriebenen Liederhandschrift von 1517/1518 ist ein Lied unter diesem Namen überliefert. Lit.: Stahl, 1982. Fuchs (Fux), Adam, Kupferstecher, get. 26. 11. 1583 Nürnberg - begr. 30. 9. 1606 Nürnberg. Sohn des Sebald, Schreiner. Unverheiratet. Einige seiner Kupferstiche wurden von Heinrich -»Ulrich verlegt. Aus seinen Arbeiten wurde geschlossen, daß er auch in Italien gewesen sei, Belege hierfür gibt es nicht. Von ihm sind Stiche mit vorwiegend religiösen Motiven bekannt sowie zwei Folgen von Seeungeheuern und Meeresgöttem. Das erste Blatt der einen Folge mit Putten und Seeungeheuern ist 1605 datiert. Bei den Seeungeheuern handelt es sich um seitenverkehrte
431 Kopien nach dem römischen Stecher Giovanni Andrea Maglioli; die Folge wurde später von Pauls -»Fürst neu aufgelegt. Fuchs wohnte und arbeitete im Haus seiner Mutter in der Breiten Gasse 76, gegenüber der Weinschenke zum Schwarzen Adler. Er starb wahrscheinlich an der Pest. M u S : COBURG, KS der Veste. LONDON, BM. NÜRNBERG, GNM. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Nagler, KL u. Monogr. I, 520; Marijnke de Jong u. Irene de Groot: Ornamentenprenten i het Rijksprenten kabinet I, !5de & 16de Eeuw, Amsterdam 1988, S. 270-273; Prein, 1989/91; Tacke, 2001, S. 404; Kohn, N H b Lorenz. Fuchs, Andreas, Flach- und Ätzmaler, * Freyung/Opf. - t März 1632 Nürnberg. 1595-1600 Lehre bei Christoph -»Weber in Nürnberg. Danach scheint er einige Zeit als Ätzmaler in Ulm tätig gewesen zu sein. 1614 wohnte er in der Vorstadt Steinbühl, mit Rv. vom 30.12.1614 und 14.2.1615 wurde ihm das Bürgerrecht fur die Vorstadt Wöhrd zugesagt. Am 2.5.1616 wurde er Meister. Er wird auch noch im Streit zwischen den Flach- und Ätzmalern am 14.11.1626 erwähnt. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Bosch, in: G N M M, 1899; Hampe, Rv.; Tacke, 2001, S. 266, 404. Fuchs, Andreas Jacob, Goldschmied, Gold- und Silberarbeiter, get. 25. 7. 1627 Nürnberg - begr. 30. 5. 1670 Nürnberg. Sohn des Georg, Clausurmacher. oo 30.1.1656 Susanna Barbara, Tochter des Georg Bart, Kürschner und Ratsherr. 1643-48 Lehre bei Stephan -»Winckler. Da er als Geselle geheiratet hatte, konnte er nur auf Befehl des Rates die Meisterprüfung ablegen. Im Gegenzug zahlte er dem Handwerk eine bestimmte Summe Geldes und verpflichtete sich, eine Zeitlang nicht mehr als zwei Gesellen und zwei Lehrlinge auf einmal zu beschäftigen. Am 15.2.1658 bestand er die Meisterprüfung. 1662-69 hatte er Hans Ulrich Pfaff als Lehrling. Bei seinem Tod war er Gassenhauptmann und wohnte auf dem Lorenzer Platz. Panzer verzeichnete sein Portrait, gestochen von J. A. -»Boener. Lit.: Stockbauer, 1893; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 252. Fuchs, Balthasar, Rotschmied, wurde 1486 Bürger. Fuchs, Christof, Architekt. Werke: NÜRNBERG, Jugendstilhäuser; Hummelsteiner Weg 58 (1908); Sperberstraße 15 (1912). Lit.: Willenberg, in: M V G N 75, 1988. Fuchs, Daniel, Kunst-, Dosen- und Glasmaler. 1881 wohnte er in der Imhoffstraße 10, dabei als Dosenmaler bezeichnet, 1884 in der Schanzäckerstraße 51, 1888 in der Schulgasse 44, 1897 in der Leonhardsgasse 48, dabei als Glasmaler bezeichnet, 1906/07 in der Leonhardstraße 35, 1907 ist zusätzlich noch Weinmarkt 1 angegeben, 1914 in der Petzoltstraße 11. Lit.: Adreßbücher. Fuchs, Eberhard, Rotschmied, 1480 Bürger. 1484 kaufte er das Haus Tucherstraße 41. Seine Tochter Anna heiratete den Rotschmied Friedrich I. -»Singer, der 1492 Mitbesitzer des schwiegerväterlichen Hauses wurde. Lit.: Kohn, N H b Sebald. Fuchs, Erich, Maler, * 1925 Nürnberg. 1943-46 Arbeitsdienst, Militärzeit und Kriegsgefangenschaft. 1948 Lehramt an Volksschulen, Seit 1947 Autodidakt in Malerei, Graphik und Holzbildhauerei. 1955 wohnte er in Nürnberg, Merseburger Straße 13, 1956/58 in Nürnberg, Herbartstraße 26, 1961/87 in Feucht, Tul-
Fuchs penweg 16. Mitglied im BBK. Ausst.: 1954/11; 1955/1, /9, / I 0 ; 1956/1, /6; 1957/12; 1958/3, /6, /11, /12; 1959/14; 1960/19 EA, /20; 1961/9; 1962/20; 1963/21; 1964/12; 1965/16; 1987/10. Fuchs, Eugen, Opernsänger (Bariton), * 1895 Nürnberg - t 3. 3. 1971 Berlin. Ausbildung am Nürnberger Konservatorium. 1914 Debüt am Stadttheater Nürnberg, wo er bis 1920 tätig war. Nach Engagements in Saarbrücken und Breslau 1927-30 am Stadttheater von Freiburg i. Br.; 1930-61 an der Berliner Staatsoper. Gastspiele an den Opern von London, Rom, Paris und Amsterdam und bei den Bayreuther Festspielen. Nach seinem Abschied von der Bühne 1961 Gesangspädagoge in Berlin. Lit.: Bosl II. Fuchs, Friedrich (Fritz), Plattner, wurde 1464 Bürger, 1465 Meister. Fuchs, Georg, Zinngießer, * Schneeberg - f 1601 Schneeberg, oo 6.7.1591 N. N. Vom Adventstag 1582 bis 23.4.1587 Lehre bei Georg -»Mayr in Nürnberg. Seine Meisterstücke fertigte er im Mai 1591 bei Hans -»Lucker und wurde am 24.5.1591 Meister. 1593 war er Besitzer des Hauses Untere Söldnersgasse 9, das früher seinem Lehrherrn gehört hatte und das er 1594 um 425 fl. verkaufte. 1598 ging er nach Schneeberg zurück. Lit.: Hintze, Nr. 176; Kohn, N H b Sebald. Fuchs, Gottfried Friedrich, Goldschmied, Goldund Silberarbeiter, get. 12. 3. 1788 Nürnberg - t 4. 10. 1852 Nürnberg. Sohn des Christoph Sigmund, Scheibenzieher. co Gostenhof b. Nbg. 24.3.1816 Dorothea Eleonora Gabriela, Tochter des Gallus Ignatius -»Widhalm, Lauten- und Geigenmacher, Kinder. 18021807 Lehre bei Christoph Carl -»Zühl. Am 21.2.1816 bestand er die Meisterprüfung und wurde am gleichen Tag als Meister vereidigt. Als Meisterstück fertigte er einen Pokal mittlerer Größe, der Mängel aufwies, zudem hatte der Goldschmied die Korpus-Arbeit nicht selbst verfertigt. Doch wurde seine Arbeit akzeptiert, weil Fuchs nur Pfeifenbeschläge fertigen wollte. Er bildete folgende Lehrlinge aus: Johann Jacob -»Dietel (1817-20); Johann Christoph Friedrich Georg Fraenckel aus Fürth (1818-21); Johann Michael Neussner (Nuesser) aus Wendelstein (1821-24); Heinrich Baechtel (1822-26); Christoph Martin Friedrich Fuchs (1833-34). 1818/22 wohnte Fuchs in L. 5 (Kaiserstraße 4) und 1825 in L. 132 (Kaiserstraße 10). 1829 war er Besitzer des Hauses S. 1013 (Innere Laufer Gasse 22), wo er auch seine Geschäftsräume hatte. Im Adreßbuch 1829 wurde er als Goldarbeiter und Bierbrauereibesitzer bezeichnet. Kurz vor seinem Tod resignierte er; seine Konzession kam 1853 an Johann Jakob III. -»Rademacher. Bei seinem Tod war er Witwer und Besitzer des Anwesens L. 1126b (Frankenhof 2), wo er wohnte. Lit.: Stockbauer, 1893; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 253. Fuchs, Hans, Musiker, Stadtpfeifer, wurde 1472 Bürger. Fuchs, Hans, Plattner, wurde 1489 Bürger. Fuchs, Hans, Rotschmied. Im Jahr 1500 lieferte er an den Nürnberger Rat 400 Büchsen. 1495 erwarb er um 230 fl. rh. und 20 fl. rh. Eigenschaft (400 fl. rh. Hypothek) ein Haus in der Ledergasse mit Hof, zwei Seitengebäuden und Hinterhaus (Tucherstraße 26 mit Neue Gasse 19). Lit.: Willers, 1973; Kohn, N H b Sebald.
Fuchs
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Fuchs, Hans, Kartenmacher, wurde am 17.6.1503 Bürger und zahlte 4 fl. Lit.: Giimbel, in Rep. f. Kw. Bd. 30, H. 1, 1907. Fuchs, Hans, Bau- und Werkmeister, | 16. 4. 1576 Nürnberg. Im Sept. 1557 wurde er vom Rat auf zwei Jahre für den Dienst des Pfalzgrafen Ottheinrich beurlaubt und arbeitete am Heidelberger Schloß. Am 15.7.1561 ist er wieder in Nürnberg. 1571-73 war er am Erweiterungsbau des Amberger Rathauses beteiligt. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Hampe, Rv. Fuchs, Heinz, Plattner, oo N. N. 1478). 1477 wurde er Bürger, 1486 Meister. 1479 war er Besitzer des Hauses Untere Söldnersgasse 11. Lit.: Burger, 1961 Nr. 2949; Kohn, NHb Sebald. Fuchs, Hieronymus Franz (Hans Franz), Portraitmaler, get. 8. 7. 1634 Nürnberg - begr. 29. 8. 1690 Nürnberg. Sohn des Jacob, Einspänniger in Hersbruck, oo 3.7.1661 Anna Sabina (get. 6.6.1622 - begr. 2.12.1690), Tochter des Hans Richter, Handelsmann, kinderlos. 1650-56 Lehre bei Leonhard -»Heberlein. Mit Rv. vom 29.7.1657 wurde ihm das Bürgerrecht zugesagt und am 28.3.1660 wurde er als Bürger eingetragen; er zahlte 4 fl. und gab ein Vermögen von 200 fl. an. Mit seinem Probestück „Die Auferweckung des Lazarus" wurde er am 29.5.1660 Meister. 1656/57 malte er im Auftrag der Haller einen Ölberg, eine Auferstehung und das Jüngste Gericht in zwei Schwibbogen an der Außenwand der Heiligkreuzkirche, ferner Alexius Haller mit zwei Frauen und Kindern, wobei es sich um Restaurationen von älteren Malereien handelte. Später faßte er auch die 1680/81 errichtete Kanzel der Kirche. Am 15.6.1666 erhielt er 12 fl. für die Restaurierung eines Altars zu Veitsbronn; er erneuerte im Auftrag des Heilig-Geist-Spitals die Wappen der Haller und Starck und fugte das Wappen des damaligen Spitalpflegers an der Tafel hinzu. Wiederholt trat er als Vormund in Erscheinung. Vor 1661 erwarb er das Haus Schildgasse 11 beim Rosenbad, wo er bis zum Schluß wohnte. Im Totenbuch wurde er als Maler für das Heilig-Geist-Spital (Spitalmaler) bezeichnet. Panzer verzeichnete sein Portrait sowie ca. acht Bildnisse Nürnberger Bürger als Vorlagen zu Portraitstichen. MuS: MÜNCHEN, BNM. NÜRNBERG, MStN: Portrait. Lit.: AKL; ThiemeBecker; Nagler, KL; Bosch, in: G N M M, 1899; Haller/Eichhorn, 1969, S. 185, 344; Tacke, 2001, S. 405 u. Stammtafel 77; Kohn, N H b Sebald; Ausk. Friedrich von Hagen.
Fuchs, Jobst Christoph, Kupferstecher, get. 5. 5. 1650 Nürnberg - f um 1678? Sohn des Hans Georg, Weinablader, oo 24.5.1671 Magdalena Laufer, Kinder aus dieser Ehe wurden bis 1677 in Nürnberg getauft. 1671-77 war er als Kupferstecher im Ämterbüchlein eingetragen, 1678 gestrichen. Lit.: Sporhan-Krempel/ Wohnhaas, 1973. Fuchs, Johann, Maler, wohnte 1863 in L. 119 (Kaiserstraße 13). Fuchs, Johann Georg Jakob, Ölmaler, * um 1832 Nürnberg, Sohn des Johann Wolfgang, oo 15.3.1857 Margaretha Barbara (* um 1832), Tochter des August Jakob Goldberg, -»Maler. 1857 wohnte er in L. 1517 (Obere Kreuzgasse 8), 1870/73 in der Hauptstraße 51. Fuchs, Johann Jacob, Schreib- und Rechenmeister, Sohn des Johann Georg, Rektor am Egidiengymnasium. oo vor 1713 Ursula Maria Littmann, zwei Kinder. 1712 schenkte ihm der Rat das Bürgerrecht. Nach seinem Tod war der Posaunen- und Trompetenmacher Daniel -»Kodisch einer der Vormünder seiner beiden Kinder. Lit.: Simon, Pfb. Nr. 368; Heisinger, 1927. Fuchs, Johann Konrad, Maler, Lackierer, * um 1785 Nürnberg, oo I) Barbara Margaretha Bellau; II) 27.1.1829 Maria Catharina (* Wöhrd b. Nbg. um 1791), Tochter des Johann Georg Trambauer, Spiegelglasbeleger. 1829 wohnte er in L. 624 (Rosengasse 9) und 1831/33 in S. 634 (Untere Söldnersgasse 11), 1837 in S. 749 (Tetzeigasse 55). Fuchs, Carl Johannes, Dr., Professor der Volkswirtschaftslehre, Kunstliebhaber und Sammler, * 1865 Nürnberg - t 1934 Nürnberg. Sohn des Johannes, welcher in der 2. H. des 19. Jh. das Pellerhauses besaß. Fuchs war eng mit seiner Vaterstadt verbunden. Bereits zu Lebzeiten vermachte er den aus japanischen Schwertstichblättern und verschiedenen Geräten bestehenden Teil seiner Sammlung der Stadt Nürnberg, der bedeutende Rest, im wesentlichen kostbare japanische Malereien, wurde nach seinem Tod von der Stadt erworben. Insgesamt handelte es sich um 190 Rollbilder und andere Gemälde, 100 Schwertstichblätter, 80 Keramiken und einige Lackarbeiten. Teile der Sammlung wurden 1942, 1958 und 1964 in der Fränkischen Galerie am Marientor ausgestellt, jeweils mit einem Verzeichnis der Exponate. 2001 ging die Sammlung als Dauerleihgabe der Stadt Nürnberg an das Museum für Ostasiatische Kunst in Berlin. Lit.: Schwemmer, in: M V G N 40, 1949, S. 181. Ausst.: 1942/4 EA; 1958/13 EA; 1964/13 EA.
Fuchs, Jacob, Tünchermeister, Wirt und Weinschenk zur Weißen Ente, * 12. 11. 1614 Nürnberg begr. 8. 6. 1668 Nürnberg, ehemals Grab auf dem Rochusfriedhof, Epitaph nicht erhalten. Sohn des -•Hans, Tüncher. oo 2.2.1635 Anna Maria, Tochter des Heinrich Schmidt, Zimmermann, kinderlos. Ausbildung wohl durch seinen Vater. 1658 erstatteten die Malervorgeher Anzeige beim Rugamt, weil er am Matthschen Haus (Adlerstraße 21) die Fassade „ganz von Säulen, Marmelfeldern und Simswerk ausgemacht" habe, was nur den Malern erlaubt sei. Das Rugamt sah jedoch keinen Anlaß eine Strafe zu verhängen. Lit.: Schwemmer, in M V G N 60, 1973, S. 228; Tacke, 2001, S. 406.
Fuchs (Fux), Michael, Bildschnitzer, Medailleur, * Nördlingen. Sohn des Hans, Bildschnitzer in Nördlingen. oo 6.2.1544 Elena, Tochter des Albrecht II. -»Glockendon. Anfang der 1540er Jahre kam er als Geselle von Nördlingen nach Nürnberg. 1542 bot ihm Wenzel -»Jamnitzer an, seine Schulden auch mit Bildschnitzerei abzuarbeiten; möglicherweise stammen von seiner Hand einige der Gußvorlagen aus dem Jamnitzer-Umkreis. Mit Rv. vom 29.7.1544 wurde ihm das Bürgerrecht zugesagt, und am 10.12.1544 erfolgte der Eintrag in das Bürgerbuch, wobei Fuchs als künstlicher Bildschnitzer bezeichnet wurde. 1545 wurde er verhaftet, weil er den Schreiner Lienhard -»Stengel in Gegenwart des Bürgermeisters „aufm hauß" beleidigt hatte. Am 5.4.1550 wurde seine Frau wegen Schmähreden bestraft. 1557 wurde der Bildschnitzer bei der
Fuchs, Jakob, Dosenmaler, wohnte 1878 in der Leonhardsgasse 12.
433 Nachlaßregelung von Albrecht Glockendon erwähnt. Nicht sicher ist, ob er mit dem Bildhauer gleichen Namens identisch ist, der 1554 in Wien im Auftrag Ferdinand I. für einen „Salvatorstockh" aus Holz 24 Taler ausbezahlt erhielt. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Zahns Jb. I, 1868; Hampe, Rv.; AMP V, S. 59. Fuchs, Nicolaus Kartenmaler, oo 8.8.1538 Martha Rauschart, gab am 21.2.1543 das Bürgerrecht auf. Lit.: Schornbaum, 1949 Nr. 3726. Fuchs, Paulus, Maler, begr. 16. 6. 1567 Nürnberg, unverheiratet, wohnhaft im Heugäßlein. Lit.: ThiemeBecker; Burger, 1972 Nr. 8697. Fuchs, Paulus, Kunstschreiner, wurde am 29.1.1586 Bürger, wobei ihm wegen seiner Kunstfertigkeit das Bürgergeld erlassen wurde. Lit.: Thieme-Becker. Fuchs, Thomas, Buchdrucker, wurde am 5.2.1569 Bürger, das Bürgergeld wurde ihm erlassen. Fuchs, Ulrich, Waffenschmied, f Dez. 1559 Nürnberg. 1546 und 1547 wurde er in den Grundverbriefungsbüchern genannt. Lit.: Burger, 1972 Nr. 6467. Fuchs, Wolf, Goldschmied. Vierjährige Lehre bei Chr. Weiditz in Augsburg. Mit Rv. vom 14.11.1542 wurde ihm als „künstlichen Gesellen" das Nürnberger Bürgerrecht geschenkt, jedoch nicht vollzogen. Mit Rv. vom 1.9.1543 wurde ihm erlaubt, ein Jahr außerhalb Nürnbergs zu wohnen und seinem Handwerk nachzugehen. Lit.: Hampe, Rv.; Archiv zur Nbger. GSK im GNM. Füchter, Rudolf, Kunstmaler, Lithograph, wohnte 1878 hintere Kartäusergasse 19, 1900 Sielstraße 4, 1906 Kirchenweg 57, 1907 Rieterstraße 53. Er besaß eine gleichnamige lithographische Anstalt. Füger, Hans, Goldschmied, war 1370 im Meisterbuch der Stadt verzeichnet. Lt. Murr wohnte er 1382 auf der Sebalder Stadtseite. In den Sebalder Losunglisten ist er 1392, 1397 und 1400 aufgeführt und in den Ämterbüchlein bis 1400 nachweisbar. Er war Vorgeher seines Handwerks. Vermutlich identisch mit dem 1397 erwähnten gleichnamigen Besitzer des Hauses Plobenhofstraße 7 (nördl. Teil). Lit.: Murr, Journal, T. 2, S. 56; Stockbauer, 1893 Nr. 29 u. 33 (personengleich); Kohn, NHb Sebald. Füger, Nielas, Goldschmied, war 1418-45 im Ämterbüchlein eingetragen. Murr erwähnt ihn für 1418 und 1421. Im Grabenbuch von 1430 ist er auf der Sebalder Stadtseite aufgeführt. Lit.: Murr, Journal, T. 2, S. 58; Murr, Journal, T. 13, S. 22; Stockbauer, 1893 Nr. 62 u. 71 (personengleich). Führer s. Fürer Fülck, Johann David, Gartenarchitekt, Hofgärtner, Zeichner, * Hanau. 1715-1720/1 war er als Hofgärtner bei Rudolf Franz Erwein von Schönborn in Wiesentheid tätig. 1720 erschien bei Andreas -»Pfeffel sein Hauptwerk: „Neue Garten Lust oder völliges Ornament so bey Anlegung Neuer Lust- und Blumen- als auch Küch- und Baum-Gärten höchst nöthig und dienlich", ein Tafelwerk mit 67 Kupferstichen (Reprint U. Hasekamp, Worms 1994). Bei Johann Christoph -»Weigel d. Ä. in Nürnberg erschienen zwei undatierte Stichfolgen: ,,Allerhand Neue Parterre und Blumen Stuck", die in Serien von 12 und 13 Bll. herauskamen. Eine weitere Folge mit 6 Bll. „Allerhand Neu Nagel und Bindwerck nach der Archit. eingeteilt" stellt Garten-Architekturen und Spaliere vor. Fülck trat
Fürer später in die Dienste von Graf Johann Reinhard III. von Hanau, wo er bis um 1732 nachweisbar ist. Lit.: AKL; Thieme-Becker. Füllsack (Vilsack), Conrad, Meistersinger, Bäcker, t Juli/Aug. 1542 Nürnberg. Sohn des Hermann, Bäkker. Im August 1510 noch unmündig, wurde er 1517 Meister. Er komponierte einen Ton. Georg -»Hager zählte ihn zu den Zwölf Nachdichtern der Nürnberger Schule. Im Dezember 1538 wurde er Landbote, im April 1540 rückte er in das Amt des Fronboten auf, das er bis zu seinem Tod innehatte. Zusammen mit seiner Schwester hatte er das elterliche Haus beim Irrerbad (Irrerstraße 10/12) geerbt, das im November 1532 fur 650 fi. an den Bäcker Stefan Müllner verkauft wurde. Im selben Monat erwarb er vom Erlös einen Garten mit Bauemhaus, Stadel und Brunnen am Judenbühl (heute Stadtpark). Lit.: Stahl, 1982; Kohn, N H b Sebald. Fünfprunner, Hans, Steinmetz, um 1420 tätig. Lit.: Baader, 1860/62, S. 3. Fürberger, Hans, Schreib- und Rechenmeister, t um 1701 Nürnberg, oo I?) vor 1672 Klara Becherer; II?) Ursula Katharina, die Heiratsgut im Werte von 1101 fl. m i t i n die Ehe brachte. Mit Rv. vom 11.1.1664 wurde ihm erlaubt, vor Ablauf seiner Expektantenzeit eine Teutsche Schule einzurichten. Er war seit mindestens 1696 Besitzer des Hauses Kaiserstraße 24, das seine Erben 1701 für 2000 fl. verkauften. Seine Witwe heiratete 1702 den Schreib- und Rechenmeister Johann Jacob -»Schmidt. Lit.: Schultheiß, Schulen, 3. H., S. 14; Heisinger, 1927, S. 13, 16, 82; Simon, Pfb. Nr. 378; Kohn, N H b Lorenz. Fürer von Haimendorf, Carl Gottlieb II., Patrizier, Ratsherr, Zeichner, * 9. 4. 1676 - t 8. 6. 1752. Sohn des Carl Gottlieb, oo I) 6.12.1707 Catharina Maria (* 4.1.1684 - 1 29.11.1710), Tochter des Johann Adam Georg Christoph Geuder, drei Kinder; II) 10.5.1712 Clara Susanna (* 1695 - t 14.6.1739), Tochter des Carl Wilhelm Welser, elf Kinder. 1708-1752 Genannter, 1737 Ratsherr. Assessor am Stadtgericht. Um 1750 fertigte er einen Grundriß der Hallerwiese und um 1760/65 einen Grundriß der Kasernen und des Schießplatzes bei St. Johannis. MuS: NÜRNBERG, StAN. Lit.: Biedermann, 1748 Taf. CCCLXXXIII; Roth, 1802; Fleischmann, 1998. Fürer, Christoph I., Patrizier, Ratsherr, Großkaufmann, Stifter, Literat, * 9. 5. 1479 Nürnberg - t 29. 4. 1537 Haimendorf, begr. in der Kirche zu Gnadenberg. Sohn des Sigmund II. oo 28.1.1512 Catharina (* 4.1. 1494 - t 5.12.1553), Tochter des Hans IV. Imhoff, zehn Söhne, sechs Töchter. Besuch der Heilig-GeistSchule; Mathematikunterricht bei Ruprecht -»Kolberger. Lehre und Ausbildung zum Handelsherrn in Venedig. 1512-37 Genannter, 1512 Junger Bürgermeister, 1515 Alter Genannter, 1528 Verzicht als Ratsherr. 1498 Interessenvertreter seines Vaters in der Kupferseigerhütte zu Gräfenthal/Thür., 1502 Leitung der Kupferhütte zu Arnstadt, 1534 Gründung eines Kupfersyndikats für die fünf Hütten seiner Gesellschaft mit den vier Werken der „Leutenberger Gesellschaft", wodurch das Mansfelder Kupfer eine monopolartige Stellung erreichte. 1511 stiftete er zusammen mit seinem Bruder Sigmund über 2500 Goldgulden zum Bau von Gewölbe und Dach der Klosterkirche in
Fürer Gnadenberg. Will berichtet von zwei schönen Fenstern mit Glasmalereien, die Fürer mit Christoph -»Scheurl fur die Klosterkirche in A u f t r a g gab, sie wurden 1635 z u s a m m e n mit dem Kirchenbau und dem Grab Fürers zerstört. 1536 verfaßte Christoph Fürer eine Geschichte seines Geschlechtes und seine Lebenserinnerungen. Er gehörte dem Staupitzkreis an, der eine religiöse Erneuerung zum Ziel hatte. 1530 verkaufte er um 1000 fl. drei v o m Vater ererbte Häuser in der Schustergasse an den Rat der Stadt Nürnberg, sie wurden zur Straßenverbreiterung abgebrochen. Er wohnte an der alten Ledergasse im Fürerschen Vorschickungshaus (Tucherstraße 22/Neue Gasse 15/17). Panzer verzeichnete sein Portrait. 1526 wurde eine Portraitmedaille auf ihn geschaffen. C. G. Müller verzeichnete eine Stammtafel von 1512 bis 1612. Lit.: N D B ; Biedermann, 1748 Taf. C C C L X X ; Imhoff II, 1782, S. 319; C. G. Müller, 1791, S. 195; Roth, 1802; M V G N 28, 1928, S. 211311; Habich, Schaumünzen; G. Seibold, in: Fränkische Lebensbilder 10, 1982; Kohn, N H b Sebald. Fürer von Haimendorf auf Wolkersdorf, Christoph VII., Patrizier, Ratsherr, Kaiserlicher Rat, Dichter, * 1 1 . 7 . 1663 Haimendorf b. N b g . - begr. 3. 5. 1732 Nürnberg. Sohn des Christoph VI. und der A n n a Lucia, geb. Löffelholz von Colberg. oo I) 10.10.1687 Susanna Maria (* 15.7.1670 - t 11.1.1701), Tochter des G e o r g Christoph Behaim von Schwarzbach, zwei Söhne, eine Tochter; II) 10.5.1710 Maria Barbara ( t 22.9.1724), Tochter des G e o r g Christoph Pömer, zwei Söhne, eine Tochter. Besuch des Egidiengymnasiums und des Auditoriums. Studium in Altdorf, anschließend Bildungsreise durch Frankreich, Holland, England, Italien, Österreich und Ungarn. 1688-1732 Genannter, 1690 Ratsherr, 1712 Triumvir, 1725 Vorderster Losunger und Reichsschultheiß. 1698 Kurator der Universität Altdorf. 1697-1705 Oberalmosenpfleger fur das Stadt- und Landalmosen. 1709-18 Kirchenpfleger bei St. Sebald. 1718-25 Oberpfleger der Klöster St. Clara und Pillenreuth. 1725-32 Pfleger des Heilig-Geist-Spitals, 1725-32 auch Pfleger des Katharinenklosters. Er war wiederholt mit diplomatischen Missionen der Reichsstadt beauftragt. Bereits in jungen Jahren trat er mit Dichtungen in Erscheinung, die von seinen Zeitgenossen sehr geschätzt wurden, später wurde er fast vergessen. 1680 Mitglied im P.Bl.O., Ordensname „Lilidor I." (weiße Lilie), 1709 bis zu seinem T o d Präses. Panzer verzeichnete sein Portrait. 1723 u. 1728 Medaillen. Sein von Gottfried Engelhard -»Geiger verfaßtes Trauergedicht befindet sich in der StadtBN (Gn. F 57, 102). W e r k e : „Vermischter Gedichte Kranz", N ü r n b e r g 1682; „Die bekriegte und triumphierende Donau", N ü r n b e r g 1685; „Geistliche Gewissensruhe", N ü r n b e r g 1698 u. 1706; „Christliche Vesta und Irdische Flora, Oder versch. Geistliche und weltliche Gedichte", N ü r n b e r g 1702; „ P o m o n a oder aufgesammelte Früchte der Einsamkeit", 1726. MuS: N Ü R N B E R G , StadtBN. Lit.: N D B ; Will, G L I, S. 498-501 u. V, S. 374f.; Biedermann, 1748 Taf. C C C X X I V ; Imhoff II, 1782, S. 335; Waldau, Zion 1787, S. 5, 34, 58, 63, 66; Archiv des P.Bl.O. u. Ordensbücherei; Amarantes, 1744, S. 181; Ronald K. Morgan: The poetry of Christoph Fürer von Haimendorf, Diss. (Ms.) Univ. of Tennessee 1980; Jürgensen, 1994, S. 93, 118f.; Stadtlexikon 2000; Paul, 2002.
434 Fürer, von Haimendorf, Gustav Philipp, Patrizier, Ratsherr, Dichter, * 4. 12. 1669 Nürnberg - t 17. 1. 1737 Nürnberg. Bruder des -»Christoph VII. oo I) 21.11.1702 Maria Helena (* 25.1.1681 - f 10.3.1709), Tochter des Sigmund Jacob Holzschuher, vier Kinder; II) 16.2.1712 Anna Maria (* 7.8.1694 - t 20.9.1721), Tochter des Jacob Wilhelm Imhoff, neun Kinder. Schüler des Simon -»Bornmeister in Altdorf. 1703-37 Genannter. Assessor am Stadtgericht. Er verfaßte das lateinische Schauspiel ,,/Eneas Trojanus", das 1685 im Nachtkomödienhaus aufgeführt wurde. Panzer verzeichnete sein Portrait. Lit.: Biedermann, 1748 Taf. C C C L X X V I I ; Will, G L V, S. 375; Roth, 1802. Fürer, Johann Sigmund Friedrich, Archivar, * 1772 - t 4. 11. 1840. Sohn des Sigmund Friedrich. Er war der letzte Scholarch der Reichsstadt (bis 1806). A b 1799 war er z u s a m m e n mit Christian Sigmund Kress von Kressenstein der letzte reichsstädtische Archivar. Bei der Annexion der Reichsstadt durch Bayern und der U m w a n d l u n g des städtischen Archivs in das kgl. bayerische Archiv N ü r n b e r g wurde Fürer als Archivar übernommen. 1832 im einstweiligen, 1837 im Ruhestand. Lit.: Leesch 1992. Michael Diefenbacher Fürer (Führer), Johann Tobias, Rotschmied, Stückarbeiter, * um 1790 N ü r n b e r g - f 3. 5. 1858 Nürnberg. Sohn des Georg, Weg- und Steg-Amtmann, oo 4.6.1828 Maria Barbara (* Gailsheim um 1794 t 22.2.1857), Tochter des Schneiders Johann Georg Pickel. 1825 wurde er Meister. 1829 war er in S. 1526 (Wöhrdertorstraße 24), 1850 in S. 1037 (Judengasse 36) ansässig. Laut Totenbuch w a r er auch Almosenkassier. Lit.: L o c k n e r N r . 1894. Fürer, Nicolaus, Zinngießer, wurde 1396 Bürger. Füring (Furig), Paulus, gen. Danner, Schreiner und Schraubenmacher, * N e u ß - f Nürnberg, Grab Nr. 808 auf dem Rochusfriedhof, Epitaph dat. 1594, noch vorhanden, oo Anna. Lehre bei Leonhard -»Danner. Mit Rv. v o m 8.7.1585 wurde ihm das Bürgerrecht geschenkt, zugleich wurde er auf sechs Jahre in städtische Dienste übernommen. Lit.: Gugel Rochus, S. 36; Hampe, Rv.; Rochuskirchhof, 1989; Zahn, DI-N Nr. 2156. Fürleger, Christoph I., Handelsherr (Seide), Sammler, get. 25. 11. 1573 N ü r n b e r g - f 10. begr. 13. 5. 1630 Nürnberg, Grab Nr. 1652 auf dem Rochusfriedhof, Epitaph noch vorhanden, oo 2.5.1598 Magdalena, Tochter des Hans Trainer, Handelsmann, vier Söhne, acht Töchter. Kaufmännische Ausbildung in der Fürlegerschen Niederlassung in Verona. 15991630 Genannter. 1625 von Kaiser Ferdinand II. wegen seiner Verdienste im kaiserlichen Erbland Tirol in den Adelsstand erhoben. Im Juni 1617 verkaufte er um 709 fi. „etliche schöne künstliche G e m ä h l " an den Kunstmaler und -handler Sebald -»Rettich, zahlbar nach sechs Monaten. Wegen der Bezahlung kam es zu einer gerichtlichen Auseinandersetzung. Roth vermerkte, daß er eine Kunstkammer im Wert von 50.000 fl. hinterlassen hat. Er war Besitzer des Hauses Adlerstraße 5. Panzer verzeichnete sein Portrait. Medaille o. J., 55 Jahre alt. Lit.: Roth, 1802; A. Gümbel, in: M V G N 30, 1931, S. 321 A n m . 2; K D M Nürnberg, 1977; Zahn, DI-N Nr. 4078; Ernst-Ludwig Richter, in: Weltkunst, 1998; Kohn, N H b Lorenz.
435 Fürleger, Johann, Illuministi, Pfarrer, Arzt, begr. 1475 Hagenhausen. Seine Biographie ist im Fürlegerischen Geschlechterbuch (heute Staatsarchiv Nürnberg) überliefert. D e m n a c h war er Theologe, Arzt und Buchmaler. Er war H o f k a p l a n bei Pfalzgraf Friedrich, hatte eine P f r ü n d e an der Frauenkirche im A m b e r g und war auch Pfarrer in Hagenhausen b. Altdorf. Lit.: Gümbel 1916, S. 171. Fiirnschild, Conrad 1. (Cunz), Plattner, f März 1500 Nürnberg, oo N . N . (f um 1511), sechs Kinder. Wurde 1479 Bürger und Meister. 1487 war er Besitzer des Hauses Untere Söldnersgasse 17. Lit.: Burger, 1961 Nr. 4628; Kohn, N H b Sebald. Fürnschild, C o n r a d II. (Cunz), Plattner, wurde 1520/21 in mehreren Rv. erwähnt, als ihm Geleit bewilligt wurde. 1521 hielt er sich offensichtlich in Linz auf. Er wurde auch in den Grundverbriefungsbüchern genannt. Lit.: Hampe, Rv. I, 1269, 1272, 1320. Fürnschild, Johannes, M ö n c h im Karmeliterkloster, Schreiber. Zwischen 1518 und 1521 fertigte er zwei theologische Handschriften für das Kloster. M u S : N Ü R N B E R G , StadtB. Lit.: Κ. Schneider, 1967, S. XIII. Christine Sauer Fürnschild, Sebald, Plattner, arbeitete 1524 in Crimmitschau. A m 12.10.1527 sagte er sein Nürnberger Bürgerrecht auf. Lit.: Hampe, Rv. 1462, 1463, 1585. Fürnschild, Sebastian, Theologe, t A n f a n g März 1540 Nürnberg, oo N ü r n b e r g 3.1.1536 Barbara Füßner aus Amberg. Zunächst Benediktinerpater; 1512 beendete er ein Antiphonar auf Pergament. 1524 Prediger im Kloster St. Egidien, 1525 beim Religionsgespräch auf evangelischer Seite. 1532 Ruhestand. Panzer verzeichnete sein Portrait. M u S : N Ü R N B E R G , L k A N . Lit.: Simon, Pfb. Nr. 376; Schornbaum, 1949 Nr. 4131; Burger, 1972 N r . 2113. Ausst.: 1967/9. Fürst (Forster), Bernhard, Goldschmied, Goldarbeiter, * Kiel, Sohn des Hans, oo 21.8.1588 Barbara Kenzin. A n f a n g 1589 bat Philipp, Herzog von Holstein, den Nürnberger Rat, seinen Untertan Bernhard Fürst ohne Erfüllung der f ü n f Gesellenjahre Meister werden zu lassen. A m 12.1.1590 bestand er die Meisterprüfung. Mit Rv. v o m 5.4.1589 wurde ihm das Bürgerrecht zugesagt und am 29.5.1591 eingetragen; das erhöhte Bürgergeld von 10 fl. wies ihn als vermögend aus. Aus einem Rv. vom 18.11.1592 geht hervor, daß Fürst auch mit Gemälden des Friedrich Trarbach, Hofmaler des Pfalzgrafen Friedrich bei Rhein, und mit Büchern handelte. 1593-95 wurde Fürst als Schuldner Dietrich -«Holdermanns erwähnt, Fürst hielt sich zu dieser Zeit in A u s s i g und später in Brünn auf. Er und seine Frau wurden wiederholt aufgefordert, nach Nürnberg zu k o m m e n und sich wegen der Schulden zu verantworten; doch ließ er sich mehrfach wegen Krankheit entschuldigen. Der Rv. vom 18.10.1595 in dieser Angelegenheit ist die letzte sichere Erwähnung in Nürnberg. Vielleicht kehrte er nach Kiel zurück, dort wurde am 6.10.1596 ein Juwelier B e m d t Ferßen oder Forsten erwähnt, der erst in Husum, später in Kiel lebte. Er arbeitete fur den Hof in Gottorf, für den er u.a. eine silberne Apotheke lieferte. Letzte Erwähnung 1599. Lit.: Stockbauer, 1893 Nr. 556; Hampe, Rv.; Jamnitzer, 1985; Bent Zeitschel: Die Gold- und Silberschmiede im östlichen Schleswig-Holstein, von Flens-
Fürst burg bis Burg auf Fehmarn, N e u m ü n s t e r bei Holstein 1998; Archiv z u r N b g e r . G S K im G N M . Fürst, Elisabeth (Tine), Oberlehrerin, Schriftstellerin, * 25. 12. 1904 N ü r n b e r g - t 15. 10. 1995 N ü r n berg, Grab Nr. J 37 auf dem Johannisfriedhof. Seit e t w a 1920 schrieb sie Lyrik, Prosa, Laien- und Hörspiele in Mundart und Hochdeutsch. 1932 bis zuletzt wohnte sie in Nürnberg, Bucher Straße 74. Sie w a r Mitglied der Künstlerklause, des Künstlervereins, des P.Bl.O., im Nürnberger Mundartkollegium, V.F.S. und P.E.N. Als Heimatschriftstellerin erhielt sie den HansSachs-Taler mit Meisterbrief. W e r k e : „ A u f Seide geschrieben", „Leben und Tod des Soldaten K a m a " , „Nürnberger Weihnacht", „G'schichten aus'n Alltag", „Döi Weihnachtsgschicht", „Eppelein von Gailingen", „Ein lustiger F r e m d e n f ü h r e r " . „Do lachst die schekkat", „Das Bauernjahr", „Allmächt, etz so was!", „Die heilige W o c h e " , „Heilige Zeit Advent - Dreikönig", „Spiel v o m hl. Sebaldus", „Heimat Europa", „Land der Silberdistel", „Gesicht einer Landschaft, N ü r n b e r g Franken", dazu k o m m e n über 100 Vertonungen von Liedern und Textbüchern. M u S : NÜRNBERG, StadtB. Ausst.: 1959/6; 1964/6; 1966/5; 1986/1. Fürst, Geo, Landschafts- und Marinemaler, Photograph, * 17. 1. 1888 N ü r n b e r g - t 1 . 5 . 1964 M ü n c h e n . Als Maler Autodidakt. Vor 1914 ließ er sich auf Malta nieder und wurde im Ersten Weltkrieg interniert. Dort lernte er den Maler F. L. Hennig-Danzig kennen, der ihn mit der Ölmalerei vertraut machte. Anschließend Weiterbildung in H e y m a n n s Zeichen- und Malschule in M ü n c h e n . Bis 1938 lebte er im Winter weiterhin a u f Malta, dann in M ü n c h e n . Reisen nach den U S A und Afrika. Er malte Landschaften und Marinebilder, ferner Genre-Darstellungen, in Öl, Aquarell und Gouache, auch trat er als Photograph in Erscheinung. Lit.: A K L ; Vollmer; Dressler, 1930. Fürst (Förster), Georg, Briefmaler, Formschneider, Schachtelhändler, get. 19. 12. 1572 N ü r n b e r g - t 5. begr. 9. 9. 1632 Nürnberg. Sohn des ->Lorenz, Zinngießer. oo I) 21.8.1605 Sibylla (get. 28.8.1577 - begr. 24.11.1615), Tochter des H a n s -»Staden, Briefmaler; II) 1.7.1616 Maria, Tochter des Michael -»Kabes, Goldschmied. 1604 als Briefmalergeselle erwähnt. 1605-32 war er als Formschneider im Ämterbüchlein eingetragen, 1617 Vorgeher, 1633 gestrichen. 1609 kaufte er von seinem Schwiegervater Hans Staden um 1000 fl. und 6 fl. Eigenschaft (120 fl. Hypothek) das Haus Judengasse 30, w o er bis zu seinem Tod wohnte. Lit.: A K L ; Thieme-Becker; Hampe, Rv.; SporhanKrempel/Wohnhaas, 1973; Grieb, B u c h g e w e r b e 2003; Kohn, N H b Sebald. Fürst, Gilg, Zinngießer, gab am 21.6.1539 das Bürgerrecht auf. Fürst, Hans, Zirkelschmied, versprach am 25.11.1529 Heinz Müllner bis k o m m e n d e Ostern 30 fl. zu zahlen. 1546 wurde er in den Grundverbriefungsbüchern erwähnt. Fürst, Heinrich, Zeichenlehrer. Lt. Eintrag im 71. Jahresbericht von 1903/04 der Königlichen KreisRealschule I und der mit ihr verbundenen gewerblichen Fortbildungsschule war Fürst kgl. Realschullehrer fur Zeichnen und Turnen. 1908/09 erscheint er als Professor für Zeichnen an der Kreisoberrealschule (heute Hans-Sachs-Gymnasium), am 1.5.1921 ging er
Fürst als Stud.-Prof. in den Ruhestand. Er lieferte Vorlagen für die Illustration des Nürnberger Stadtführers von 1906 (Ansichten des Hirschvogelsaales und der Insel Schutt). Lit.: Ausk. der Schule vom 2.5.1996. Fürst, Lorenz, Zinngießer, * Ulm. Vater des -»Georg, Briefmaler, oo vor 1568 Ursula. Seine Meisterstücke arbeitete er 1566 bei Wolff -»Gutbier und wurde am 30.1.1568 Meister. Am 14.1.1568 erhielt er das Bürgerrecht. 1582 erwarb er um 180 fl. das Haus Untere Wörthstraße 7, das er 1586 um 113 fl. und belastet mit einer Pfandschaft von 100 fl. an den Zinngießer Nicolaus -»Rumpier verkaufte. Nach einem Nachtrag im Meisterbuch verarmte er und arbeitete als Handlanger im städt. Bauhof. Lit.: Hintze, Nr. 124; Kohn, N H b Lorenz. Fürst, Magdalena, Malerin, get. 9. 9. 1650 Nürnberg - t 1717 Wien. Achtes Kind des Paulus -»Fürst, Verleger, oo I) 4.9.1683 Johann Jakob -»Trümmer, fünf Kinder; II) 16.2.1699 Rudolph Johann -»Helmer, Buchhändler und Verleger. Sie erlernte das Blumenmalen und Kolorieren bei Johann Thomas -»Fischer, mit dem sie bis 1687 mindestens zwei Exemplare des Basilius -»Beslers „Hortus Eystettensis" kolorierte, von denen eines nach Wien, das andere in die Altdorfer Universitätsbibliothek gelangte. An dem Wiener Exemplar soll sie nach Andreas Gulden acht Jahre gearbeitet und das Werk 1677 zu Ende gebracht haben; auf einem Klebezettel im ersten Band des am 29.8. 1678 um 400 Reichstaler für die Wiener Hofbibliothek erworbenen Exemplars heißt es dagegen, sie habe das Werk in fünf Jahren koloriert. Sie wurde auch von Maria Sibylla -»Merian vor 1683 in der Blumenmalerei unterrichtet. Magdalena Fürst illuminierte viele Kupferstiche und „fertigte viele kleine Tafeln, auf die sie schöne Blumen-Wercke mit Safft-Farben malte". Ein zweites Hauptwerk, ein von ihr in den letzten Lebensjahren koloriertes Wappenbuch Johann -»Sibmachers, verbrannte im Zweiten Weltkrieg in Berlin. Sie signierte mit dem Monogramm MF und MFürstin. 1717 soll sie zu ihrem jüngsten Bruder nach Wien gereist und dort verstorben sein. MuS: MÜNCHEN, BStB. WIEN, Nationalbibliothek. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Füßli, KL; Bénézit; Nagler, KL und Monogr.; Will, GL V, S. 378; Neudörfer-Gulden, 1875, S. 221 f.; Doppelmayr; Ludwig, 1998, S. 329; Grieb, Buchgewerbe 2003. Ausst.: 1959/6; 1970/5. Fürst, Nicolaus, Meistersinger, Hafner, get. 11. 9. 1578 Nürnberg - f März 1633 Nürnberg, wohl Grab Nr. D 41a auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1625, noch vorhanden. Sohn des Nicolaus, oo 18.3.1606 Barbara Scholl (* Dobenreuth b. Forchheim); II) Ursula. Am 3.7.1605 wurde er Bürger und war in der Meistertafel der Hafner verzeichnet. Ab 1603 regelmäßig als Singer, seit 1606 als Schulhalter belegt, im selben Jahr wurde er Mitglied der Meistersinger-Gesellschaft, 1614 als gefreiter Singer geführt, 1631 zum Merker gewählt. Wie viele Meistersinger nahm er auch an Theaterauffuhrungen teil. Lit.: KDM Nürnberg, 1977; Stahl, 1982; Zahn, DI-N Nr. 3921. Fürst, Paulus, Buch- und Kunsthändler, Verleger, get. 7. 2. 1608 Nürnberg - f 10. begr. 11. 9. 1666 Nürnberg, Grab Nr. 2001 (Balth. Caymox) auf dem Johannisfriedhof, Epitaph nicht vorhanden. Sohn des Hans, Barchentweber, oo 15.3.1637 Susanna Helena
436 (get. 23.2.1621 - begr. 15.3.1702 Grab Nr. 2001 auf dem Johannisfriedhof), Tochter des Peter -»Snellinck, Maler und Kunsthändler, Enkelin des Balthasar -»Caymox, ein Sohn, drei Töchter, darunter -»Magdalena und -»Rosina Helena Fürst. Als Erbe der -»Caimoxschen Firma erschien er 1637-66 als Kunstführer (Kunsthändler) im Ämterbüchlein, war jedoch bereits seit 1635 als Verleger von Kupferstichen tätig. 164666 Genannter. Fürst brachte viele Kunstdrucke und „Bilder" heraus, darunter Tier- und Pflanzendarstellungen, die er zum Teil selbst stach. Durch Nachdrukke von älteren Druckvorlagen, die er erworben hatte, ergeben sich z.T. irreführende Jahreszahlen. Hampe verzeichnete 423 von Fürst herausgegebene Kupferstiche. Nebenbei soll er auch mit Kurzwaren gehandelt haben (Reynst, 1962). Er besaß ein Haus in der Zistelgasse (Albrecht-Dürer-Straße), möglicherweise Albrecht-Dürer-Straße 22, das früher Balthasar Caymox gehört hatte. Der Laden befand sich unter dem Rathaus. Er beging Selbstmord. Panzer verzeichnete Fürsts Portrait. Hampe bezeichnet ihn in GNM M, 1914/15 als Sohn des Hafners Nicolaus und als Meistersinger, was vermutlich auf eine Verwechslung mit dem Hafner Paul -»Fürst zurückzufuhren ist. Seine Erben erschienen von 1669-1703 als Paul Fürst Wittib und Erben als Kunstfuhrer, von 1685-1703 als Buchführer in den Ämterbüchlein, 1704 in beiden Fällen gestrichen. 1681 hatte man mit finanziellen Engpässen zu kämpfen, deren Höhe mit 16.840 fl. festgestellt wurde. Die Schwierigkeiten konnten auch in den folgenden Jahren nicht ganz beseitigt werden. Seine Tochter Anna Maria heiratete am 31.1.1659 den Buchhändler Michael -»Kettwig. Werke: Verz. seiner Kupferstiche und verlegten Werke s. Th. Hampe, in: GNM M, 1914/15, S. 13-127 und Erg. in GNM M, 1920/21, S. 137-170. Verz. seiner Nürnberger Prospekte s. C. G. Müller, 1791, S. 13, 19, 73, 74, 78, 79, 80, 81, 86, 114, 130, 139, 158, 159, 191. MuS: ERLANGEN, UB. NÜRNBERG, GNM; - , MStN; - , StadtB. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Doppelmayr, 1730; Roth, 1802; E. Reynst, 1962, S. 10; Barock, 1962; Sporhan-Krempel/Wohnhaas, 1973; Ludwig, 1998; Stadtlexikon 2000; Grieb, Buchgewerbe 2003. Ausst.: 1906/2; 1970/5; 1980/9; 1989/3. Fürst, Paulus, Meistersinger, Hafnermeister, get. 10. 3. 1611 Nürnberg, Sohn des -»Nicolaus, Hafner, oo 20.5.1633 Kunigunde Müller. 1624-34 nahm er an Singschulen teil, von 1627-32 ist er als Schulhalter belegt, 1631 wurde er von seinem Vater gefreit. Er war noch 1635 in der Meistersingergesellschaft aktiv, denn in diesem Jahr wurde er als Veranstalter eines Singkranzes vertreten, da er abwesend war. Im Februar 1633 kaufte er um 700 fl. ein Haus beim Kettenbrunnen in der Johannesgasse, den Kaufpreis wollte er in Raten bezahlen. Lit.: Stahl, 1982. Fürst, Reinhold, Maler, Graphiker, * 10. 3. 1927 t 15. 2. 2002 Nürnberg, begr. 21.2. auf dem Südfriedhof. oo Lucie, Kinder. 1948-52 Studium der Gebrauchsgraphik und der Malerei. 1953-59 Graphiker bei der Stadt Nürnberg, seit 1959 freiberuflich tätig, 1959-71 Lehrtätigkeit an der Höheren Fachschule für Grafik und Werbung der Stadt Nürnberg, 1965-89 Lehrtätigkeit an der Georg-Simon-Ohm-Fachhochschule Nürnberg, Studiengang Kommunikations-
437 Design, 1980 Professor, Dekan des Fachbereichs Gestaltung; 1989 emeritiert. Zuletzt wohnte er Ligusterweg 11. Ausst.: 1958/16. Fürst, Rosina Helena, Kunstnäherin und Perlenstickerin, Kupferstecherin, get. 22. 2. 1642 Nürnberg t 18. 12. 1709 Nürnberg. Tochter des Paulus -»Fürst, Kunsthändler und Verleger. Unverheiratet. In den Jahren 1660-76 gab sie im Verlag ihres Vaters „Das neue Modelbuch/Von schönen Nädereyen ..." in vier Teilen heraus. Im Vorwort schreibt sie, daß die Vorlagen von ihr selbst gezeichnet und gestochen worden waren. Weitere Auflagen 1705 und 1728. MuS: N Ü R N B E R G , G N M . Lit.: A K L ; Thieme-Becker; Will, GL IV, Nachtrag u. V, S. 3 7 8 ; Barock, 1962; Ludwig, 1998; Ausk. Friedrich von Hagen. Ausst.: 1959/6; 1998/11, Nr. 81. Fürst, Stephan I., Zinngießer, f vermutl. vor 19. 12. 1522 Nürnberg. Wohl Vater des -»Stephan II., Glokkengießer. co I) Ν. Ν.; II) Clara ( t 1558). 1496 wurde er in das Meisterbuch der Stadt eingetragen. 1509 erwarb er um 225 fl. rh. ein Haus mit H o f und Seitengebäude in der Alten Ledergasse (Tucherstraße 36), das vor 1532 in fremden Besitz überging. Seine Frau (oder Witwe) Clara einigte sich am 19.12.1522 mit ihrem Stiefsohn Hans aus einer früheren Ehe Fürsts über die Auszahlung des väterlichen Erbes. Seine Witwe heiratete vor 1527 den Zinngießer Georg -•Buck; seine Tochter Barbara am 17.8.1529 den Zinngießer Balthasar -»Hanauer. Lit.: Hintze, Nr. 24; Kohn, NHb Sebald. Fürst (First), Stephan II., Glockengießer, * Nürnberg - begr. 14. 10. 1562 Ulm. Wohl Sohn des -»Stephan I., Zinngießer. 1524 Bürger in Ulm. Von ihm gegossene Glocken sind seit 1545 nachweisbar. Lit.: Glockenatlas, 1967, S. 98 Anm. 182. Fürst, Veit, Zinngießer, gab am 31.3.1535 das Bürgerrecht auf. Lit.: Hintze, Nr. 6 9 (wo fälschlich der Erwerb des Bürgerrechts angegeben ist); Hampe, Rv. I, 2084. Fürst seel. Wittib und Erben (Buchdrucker, 1670) s. Fürst, Paulus Fürstenhauer, Hans, Schachtelmaler, Schreiner, t vermutlich um 1555 Nürnberg. Vater des -»Leonhard, oo Katharina ( t 1545). 1527 erhielt er das Bürgerrecht, dabei als Schreiner bezeichnet, ebenso 1545 beim Sterbeeintrag seiner Frau. Vermutlich verkaufte er selbstgeschreinerte, bemalte Kästchen. Er hatte einen Verkaufsstand unter dem Kürschnerhaus neben der Frauenkirche, der 1555 an seinen Sohn kam. Er stand mit dem nach Königsberg ausgewanderten Andreas -»Oslander in Verbindung. In einem B r i e f Oslanders vom 18.10.1551 an Fürstenhauer wurde letzterer beauftragt, Grüße an Caspar -»Ulrich, Wenzel und Albrecht -»Jamnitzer, Lorenz -»Trunck und andere auszurichten. Am 6.11.1551 befahl der Rat Fürstenhauer und anderen, Oslanders häretische Schriften herauszugeben und diesem ohne Wissen des Rates nicht zu schreiben. Falls Oslander Bücher schickte, mußten sie dies melden, ohne die Schriften zuvor anderen zu zeigen. 1555 verkaufte Fürstenhauer um 2 8 0 fl. und 12 fl. Eigenschaft ( 2 4 0 fl. Hypothek) ein Haus am Plobenhof gegenüber dem Kürschnerhaus (Engelsgasse 2 ) an den Spiegier Ulrich Sperber. Lit.: Burger, 1972 Nr. 3085; Kohn, NHb Sebald.
Fues Fürstenhauer, Leonhard, Formschneider, Briefund Schachtelmaler, t 27. 2. 1588 Nürnberg, Grab Nr. 136 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1588, noch vorhanden. Sohn des -»Hans, Schachtelmaler, oo I) 1.2.1556 Elisabeth Storr ( t Okt. 1562); II) 1.2.1563 Felicitas, Tochter des Leonhard Bischof, Gürtler, Enkelin des Michael -»Wolgemut; III) 19.4.1575 Susanna Bernbeck (get. 17.9.1556 - begr. 2 2 . 1 . 1 5 9 6 ) . 1555 übernahm er den Verkaufsstand seines Vaters unter dem Kürschnerhaus neben der Frauenkirche. 1570 erreichte er beim Rat, daß er zur Herstellung der Schachteln auch Gesellen und Lehrjungen halten durfte. Im August 1576 wurde ihm verboten, die Schachteln auch zu bemalen und dafür Malergesinde zu beschäftigen; dieses Verbot wurde im September 1577 aufgehoben, nachdem sich Simon (Sigmund) Steinhauser und andere Händler und Abnehmer seiner Waren für Fürstenhauer eingesetzt hatten. Er besuchte die Frankfurter Messen, um dort seine Ware zu verkaufen. 1586-88 Genannter. 1579 zahlte er 4 4 fl. Steuern und zählte damit zu den 100 reichsten Bürgern der Stadt. 1562 wohnte er in der Neuen Gasse. 1566 kaufte er für 4 0 0 fl. und 2 0 fl. Eigenzins ( 4 0 0 fl. Hypothek) das Haus Weißgerbergasse 14. 1586 erwarb er fur 2 2 0 fl. das Anwesen Breite Gasse 38, das seine Frau oder Witwe Susanna 1588 um 3 3 6 fl. wieder verkaufte. Zum Schluß wohnte er in der Judengasse. Seine Witwe heiratete Hans Nürnberger, Handelsmann, der das Haus in der Weißgerbergasse übernahm. Seine Tochter Susanna ehelichte 1588 Tobias Holl, Handelsmann. Lit.: A K L ; Thieme-Becker; Roth, 1802; Baader, in: Zahns Jb. I, 1868, S. 228f.; G N M M, 1890; Hampe, Rv.; Burger, 1972 Nr. 7 4 5 1 ; K D M Nürnberg, 1977; Bauernfeind, 2 0 0 0 ; Tacke, 2 0 0 1 , Stammtafel 33; Zahn, DI-N Nr. 1844; Kohn, NHb Lorenz u. Sebald. Fürstenhäuser s. Fürstenhauer Fürstenhöfer, Valentin, Graphiker, Heimatschriftsteller, Kreisheimatpfleger, * 18. 8. 1906 Cadolzburg t 10. 1. 1992 Schwabach. Besuch der Kunstgewerbeschule Nürnberg. Er war vorwiegend als Graphiker tätig. W e r k e : Cadolzburg und Umgebung, 1927; Kreuz und quer durch den Rangau, 1962; S o schön ist der Rangau, 1. und 2. Teil, 1960/1977; Plausch am Brestlesbrunnen, 1982. Lit.: Ausk. Barbara Fürstenhöfer. Fürwein, Cornelius (Goldschmied, 1543) s. Vorwend, Cornelius Fues, Christian Friedrich (oder Georg), Landschafts-, Portrait- und Historienmaler, Zeichner, Restaurator, Radierer, Lithograph, * 1772 Tübingen t 19. begr. 22. 9. 1836 Nürnberg. Sohn des Wilhelm David, Konditor, oo 31.1.1813 Maria Sophia Hänsel (Hösling, * 28.5.1776 Regensburg - t 29.6. begr. 1.7.1859 Nürnberg), Witwe des Johann Daniel von -»Mayr, Kunstmaler, eine Tochter. Ausbildung an der Tübinger Kunstschule, anschließend Tätigkeit in der Stobwasserschen Lackierfabrik in Braunschweig. Durch seine Eheschließung übernahm er die Lackmanufaktur des Johann Daniel von Mayr in Nürnberg. 1825/26 malte er im kleinen Rathaussaal des Nürnberger Rathauses einen Zyklus von neun Bildnissen berühmter Nürnberger Stifter. Ab 1826 war er Lehrer fur Ölmalerei an der Nürnberger Kunstschule. Er
Fueß unterrichtete in den drei S o m m e r m o n a t e n Mai bis August täglich von 6-8 Uhr, w o f ü r er ein Gehalt von 100 fl. bezog. Er malte auch Miniatur-Portraits. 1830 stellte er u.a. ein Ölgemälde mit Trachten des nürnbergischen Landvolkes aus. Panzer verzeichnete das Bildnis der A n n a Jacobina Förster als Vorlage zu einem Portraitstich, gest. von Johann -»Nusbiegel. 1813 wohnte er in L. 1571 (An der Stadtmauer, beim Kettensteg); 1829/36 in S. 615 (Burgstraße 26). W e r ke: N Ü R N B E R G , Städt. Sammlungen: „Albrecht Dürer von einem Engel durch die Wolken g e f u h r t " (1945 zerstört). M u S : N Ü R N B E R G , M S t N . - , Portrait Frau von Schückler, dat. 1797. Lit.: A K L ; ThiemeBecker; Nagler, Monogr. II, 9 u. 22; Bénézit; Campe, 1833; Schultheiß, Schulen, 5. H., S. 102; Herold, 1917; A d B K , 1933; Detlev Richter: Stobwasser. Lackkunst aus Braunschweig und Berlin, Bd. 2, 2006, S. 97. Ausst.: 1830/1; 1912/1. Fueß, Johann, Maler, wohnte 1857 in L. 1355a (Ottostraße 38). FüBli, J o h a n n Caspar d. Ä., Maler, Zeichner, Kunsthistoriker, Sammler, Kunsterzieher. * 3. 1. 1706 Zürich - t 6. 5. 1782 Zürich, oo Zürich 1736 A n n a Elisabeth Waser. 1733/34 hielt er sich in Nürnberg auf, w o er Freundschaft Schloß mit Johann -»Kupezky und Georg -»Blendinger. 1736 beklagte sich Kupetzky beim Rat über „Injurien" seitens Füßlis und bat um ein entsprechendes „Interzessionsschreiben" an den Kanton Zürich. Füßli gab schließlich sein Unrecht zu, woraufhin der Nürnberger Rat Angelegenheit auf sich beruhen ließ. Lit.: A K L ; Thieme-Becker; Bénézit; SKL. Fütterer, Georg, II., Patrizier, Stifter, * 27. 3. 1438 N ü r n b e r g - f 5. 8. 1506 Nürnberg, begr. in St. Sebald, oo I) Barbara Tracht ( t 17.5.1476), ein Sohn, zwei Töchter; II) Apollonia Ulstatt (begr. 21.8.1506), drei Söhne, f ü n f Töchter. 1466-1506 Genannter. Um 1500 stiftete er ein Retabel für den Katharinenaltar in der Katharinenkirche (heute in der Lorenzkirche), auf dem er als Stifter mit seiner Familie dargestellt ist (die Tafel mit seiner Frau und den Töchtern ist verloren). Ferner stiftete er ein Chorfenster in die Katharinenkirche und Levitenröcke mit der Darstellung von Maria und Katharina, die mit dem Wappen der Familien Fütterer, Tracht und Ulstatt versehen waren. 1479 war er Besitzer des Hauses Obstmarkt 28, nördlicher Teil. 1486 kaufte er den südlichen Teil hinzu, w o f ü r er 540 fl. bezahlte. Lit.: Roth, 1802; W. Fries, in: M V G N 25, 1924, S. 122; E. H. Z i m m e r m a n n , in: G N M A, 1933; R. Brandl, in: G N M A, 1988; Stolz, 1993; Fleischmann, RStR von 1497; Kohne, N H b Sebald. Fütterer, Ulrich II., Patrizier, Stifter, f 1436 Nürnberg. oo um 1395 Catharina Rutz. 1395-1436 Genannter. Er war der Stifter des Chorfensters mit den Wappen Fütterer - Rutz in der Katharinenkirche, das sich heute im G N M befindet. 1405 erwarb er von Erhart Rutz (Schwiegervater?) das Eckhaus Rathausgasse 18. 1411 kaufte er das A n w e s e n Plobenhofstraße 7, mittlerer Teil; ihm gehörten schon die Nachbarhäuser auf beiden Seiten. 1415 verkaufte er das freistehende K o p f h a u s beim Weinmarkt (Winklerstraße 24). 1420 war er Besitzer des großen A n w e s e n s in der Alten Ledergasse (Tucherstraße 20 mit Rückgebäuden N e u e Gasse 9-13), das die Testamentsvollstrecker seines
438 Sohnes Ulrich d. J. 1460 verkauften. 1425 kaufte er das Anwesen Tucherstraße 16. Lit.: Roth, 1802; W. Fries, in: M V G N 25, 1924, S. 108, 122; Kohn, N H b Sebald. Fuger, Hans (Goldschmied, 1382) s. Füger, Hans Fugger, W o l f g a n g , Patrizier, Schreibmeister, Verleger, Drucker, * um 1519 - f 4. 1. 1568 Nürnberg, ehemals Grab auf dem Johannisfriedhof, Epitaph nicht erhalten. Sohn des Gastel. oo 27.1.1547 Margareta Tetzel, sieben Söhne, drei Töchter. Wurde 1539 erstmals erwähnt, als er in Augsburg betrunken auf offener Straße „ U n z u c h t " beging und im „Narrenhäusle" landete. In N ü r n b e r g betätigte er sich zunächst als Drucker und Verleger. 1547 brachte er zwei Practicas, ein Zuchtbüchlein und französische Funeralia heraus, doch hat sich von diesen Werken keines erhalten. 1548/49 arbeitete er mit Hans -»Daubmann zusammen, 1548-52 war er als Drucker im Ämterbüchlein eingetragen, 1553 gestrichen. Mit dem 1553 im Selbstverlag herausgegebenen „Formular" wird er erstmals als Schreibmeister und Schüler des Johann -»Neudörfer d. Ä . faßbar. Das Schreiblehrbuch, das seinem Schwager Joachim -»Tetzel gewidmet war, ist gleichzeitig das älteste Vorlagenwerk fur Stempelschneider. Außerdem bietet es einen A n h a n g zur geometrischen Konstruktion von Kapitalis-Buchstaben und damit die erste Zusammenstellung epigraphischer Schriftformen eines Kalligraphen des 16. Jh. (2. Aufl. um 1597-1605, Kapitalis-Buchstaben neu herausgegeben von Johann Steisslinger, Augsburg, um 1700, Faksimileausgaben des „Formulars" 1955, 1958, 1960 und 1967). Fugger bekannte sich im „Formular" zu den Neudörferschen Prinzipien der Geregeltheit und Lesbarkeit in der Buchstabengestaltung. Das in einer Auflage von über 1100 Exemplaren erschienene Werk verkaufte sich allerdings schlecht und stürzte den bereits seit 1549 verschuldeten Fugger in den Ruin. 1553 hatte er Außenstände beim Drucker Valentin -»Geißler in Höhe von 85 fl. fur „geschnittene Formen"; am 14.7.1557 waren die Schulden bezahlt. 1553 verließ Fugger Nürnberg und zog zunächst nach Passau, dann nach Amberg; ab 1564 weilte er wieder in Nürnberg. 1567 mußte er eine Geldbuße von 8 lb. bezahlen, dabei als „kunstner" bezeichnet. Zum Schluß wohnte er in der Judengasse. Sein Sohn Johann Christoph (get. 8.12. 1561) machte 1574 die A u f n a h m e p r ü f u n g an der Spitalschule. W e r k e : Ein nutzlich vnd wolgegrundt Formular, Manncherley schöner schriefften, Als Teutscher, Lateinischer, Griechischer, vnnd Hebrayscher Buchstaben, Nürnberg 1553. MuS: N Ü R N B E R G , StadtB. Lit.: A K L ; Thieme-Becker; Will, GL V, S. 379; Jaeger, 1925, S. 74-84; Mitt. a. d. StadtBN Jg. 4, H. 1, 1956; W. Doede, 1958, S. 13, 21-24 mit Nr. 16, 98f.; W . Doede, in: Der Druckspiegel 25, 1970; Götz von Pölnitz: Die Fugger in Nbg., Beiträge zur Wirtschaftsgeschichte Nbgs., Bd. 1, 1967; Zahn, 1972 Nr. 1114; Brusniak, in: M V G N 69, 1982, S. 49; Grieb, Buchgewerbe, 2001, S. 714. Ausst.: 1968/7. Christine Sauer Fuhrmann, Georg, Organist, f 12. 2. 1724 Nürnberg. Bis 1718 bei St. Klara, v o m 8.11.1718 bis 12.2.1724 an der Spitalschule und -kirche tätig. Lit.: Wagner, in: Zeitschrift für Musikwissenschaft, Jg. 12, 1929/30 S. 470;
439 Fuhrmann, Georg Leopold, Buch- und Musikdrucker, Kupferstecher, Buchhändler, Lautenist, get. 2. 3. 1578 Nürnberg - begr. 10. 12. 1616 Nürnberg, Grab Nr. 324 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph noch vorhanden. Sohn des -»Valentin, oo 25.4.1608 Magdalena Haas. 1597 war er in den Jenaer, 1599 in den Marburger, 1601 in den Tübinger und 1604 in den Basler Universitätsmatrikeln verzeichnet. 1608 übernahm er die Druckerei seines Vaters. 1608-16 war er als Buchdrucker und Buchfuhrer im Ämterbüchlein eingetragen, 1617 gestrichen. Seine Musikdrucke nahmen einen breiten Raum ein, daneben druckte er mind, seit 1611 auch Kalender. Für seine Druckerei hatte er eine eigene Schriftgießerei eingerichtet. 1608 erwarb er um 2200 fl. ein Haus in der Judengasse (Wunderburggasse 10), das er am 25.9.1609 für 2000 fl. wieder verkaufte, weil er das väterliche Anwesen am Milchmarkt (Bergstraße 5, nördlicher Teil) um 2700 fl. von den Miterben übernahm. Seine Witwe heiratete 1617 Johann Friedrich -»Sartorius, Buchdrukker aus Ansbach. Werke: Verz. s. MGG 16, 389. MuS: NÜRNBERG, StadtB: Druckwerke. Lit.: Thieme-Becker; Doppelmayr; Ernesti, 1733; Eitner, 1900; Mitt. a. d. StadtBN Jg. 4, H. 4, Januar 1956; Benzing, 1963; Wohnhaas, 1967; Matthäus, 1969; SporhanKrempel/Wohnhaas in MVGN 57, 1970, S. 272-280; Sporhan-Krempel/Wohnhaas, 1973; Zahn, DI-N Nr. 3345; Grieb, Buchgewerbe 2003; Kohn, NHb Sebald. Fuhrmann, Paul, Maler, Zeichner, Radierer, * 8. 10. 1893 Spandau - t 25. 1. 1952 Berlin. Aufgewachsen als Vollwaise in einem Waisenhaus. Lehre als Dekorationsmaler. Ausbildung bei Jens Serensen und Emil Orlik in Berlin. Unter seinem umfangreichen Werk befinden sich auch einige Radierungen mit Nürnberger Ansichten. Die Platten sind zum Teil im Besitz des Verlags P. Zunker, Berlin und werden heute noch nachgedruckt. Er arbeitete auch unter den Pseudonymen Jensen und M. Berg. Lit.: AKL (mit WV); Vollmer; Dressler, 1930. Fuhrmann, Valentin, Buch- und Musikdrucker, * Suhl - f l l . begr. 14. 1. 1608 Nürnberg, Grab Nr. 324 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph signiert „IACOB WEINMAN". Ein weiteres Epitaph der Werkstatt „J" Nr. 107a befand sich auf Grab Nr. 800 auf dem Rochusfriedhof, Epitaph dat. 1588, noch vorhanden. oo 22.11.1563 Barbara Stengel ( t 20.10.1604), ein Sohn -»Georg Leopold, eine Tochter. Mit Rv. vom 27.10. 1563 wurde ihm das Bürgerrecht zugesagt. Er war Meister bei den Buchbindern, von 1569-1608 war er als Buchdrucker im Ämterbüchlein eingetragen; seit 1582 waren für ihn auch „Setzer" aufgeführt. Neben Kalendern, mathematischen und theologischen Werken widmete er sich besonders dem Musikdruck, auch brachte er Schriften von Hans -»Sachs heraus. Am 30.8.1597 verkaufte er um 500 fl. ein Haus im Maukental (Frauengasse, Ecke Wäschershof, südlich des Anwesens Breite Gasse 45). Bei seinem Tod hatte er 10.000 fl. in der Losungstube auf Zins liegen. Er besaß ein Haus am Alten Milchmarkt (Bergstraße 5, nördl. Teil), das sein Sohn -»Georg Leopold 1609 um 2700 fl. von den Miterben übernahm, um die Druckerei weiterzuführen. MuS: NÜRNBERG, StAN: Kalendersammlung. Lit.: Gugel Rochus, S. 35; Trechsel, 1735, S. 546; Zahns Jb. I, 1868; Hampe, Rv.; Benzing, 1963;
Funck Zahn, DI-N Nr. 1837 und 2708; Wohnhaas in M V G N 57, 1970, S. 175-277; Pilz, 1977; Grieb, Buchgewerbe 2003; Kohn, N H b Lorenz u. Sebald. Fuhrmann, Walter, Maler, Graphiker, Landschaftsmaler, vorw. Aquarellist. Von ihm sind Aquarelle mit Nürnberg-Motiven bekannt, darunter „An der Pegnitz bei Erlenstegen" und „Altes Nürnberger Gartenhaus". 1935 Mitglied im Β DG. Ausst.: 1935/1; 1940/1; 1941/1. Fuhse, Franz, Dr. phil., Historiker, Literat, * 21. 11. 1865 Lutter am Barenberge - f 2. 11. 1937 Braunschweig. 1891 Promotion in Göttingen. 1891 Mitarbeiter der Bibliothek und des Archivs am G N M , 1.10.1892-31.3.1898 Vorstand der Bibliothek. Er bearbeitete den Katalog der im GNM befindlichen Kunstdrechslerarbeiten des 16.-18. Jh. aus Elfenbein und Holz, Nürnberg 1891. 1898-1932 Direktor am Städt. Mus. Braunschweig. 1910 Verleihung des Professorentitels. Am 8.5.1891 in den P.Bl.O. aufgenommen, später wegen Wegzugs ausgetreten. Werke: Schriftenverzeichnis in: Braunschweigisches Jahrbuch Bd. 46, 1965, S. 7-23. Lit.: Bert Bilzer: Franz Fuhse ( 1865-1937); FS GNM, 1977, S. 1121. Fuld (Fulda, Fulden), Caspar, Buchdrucker, * Schweinfurt - begr. 13. 9. 1632 Nürnberg. Sohn des Hans, oo Nürnberg 23.5.1615 Catharina, Witwe des Johann -»Lantzenberger, Buchdrucker. Er führte die Offizin seines Ehevorgängers weiter. 1616-32 war er als Buchdrucker im Ämterbüchlein verzeichnet, 1633 gestrichen. 1619 erhielt er das Bürgerrecht. Sein Buchladen befand sich am Herrenmarkt (nördl. Teil des Hauptmarktes zw. Schulgäßchen und Waaggasse). Zum Schluß wohnte er in der Ledergasse. Seine Tochter Anna Catharina heiratete Michael Herel, Bierbrauer in Hersbruck. MuS: NÜRNBERG, GNM. Lit.: Sporhan-Krempel/Wohnhaas, 1973; Benzing, 1963; Pilz, 1977; Grieb, Buchgewerbe 2003. Fulder (Fuldner), Cuntz, Glockengießer, war 1397 in der Losungliste fur die Lorenzer Stadtseite verzeichnet. Zu dieser Zeit war es noch nicht üblich, Glocken zu signieren, so daß ihm keine Werke zugewiesen werden können. Lit.: Glockenatlas, 1973, S. 21. Funck s.a. Finck Funck (Funk), Caspar, Buchdrucker, erhielt Ende 1486 das Nürnberger Bürgerrecht. Vielleicht identisch mit Caspar Funck von Strotzberg, der am 10.3.1477 als Schuldner in Basel erwähnt wurde. Lit.: G N M , AKdV 1860, 120; Stehelin, in: Archiv für Geschichte des Deutschen Buchhandels 11, 1888, S. 18, Nr. 68. Funck, David, Kartograph, Buch- und Kunsthändler, Verleger, get. 15. 10. 1642 Nürnberg - begr. 22. 1. 1709 Nürnberg, Grab Nr. 106 auf dem Johannisfriedhof. Sohn des Andreas, Handelsmann, oo 19.2.1679 Magdalena Christina (get. 19.11.1656 - begr. 1.4. 1734) Tochter des Jakob von -»Sandrart, Kupferstecher, vier Söhne, fünf Töchter. 1682-1708 war er als Kunstfuhrer im Ämterbüchlein eingetragen. Lt. E. Reynst 1962 soll er um 1680 einen Teil des Fürstschen Verlags übernommen haben, denn es erschienen Drucke von Fürstschen Platten mit dem Aufdruck von David Funck. Er erwarb auch Platten von anderen Kunsthändlern und Kupferstechern, die er unter seinem Namen neu herausbrachte. Darunter befanden sich ca. 230 Platten des Daniel -»Hopfer aus Augsburg.
Funck 1679 verlegte er den ersten Teil von Maria Sybilla -•Merians „Raupenbuch". Funck verlegte 25 Landkarten, wovon Johann Baptist ->Homann 17 Blätter für ihn gravierte und einige davon neu entwarf. Die Handlung befand sich beim Neuen Tor (Neutor). Die Witwe führte die Firma weiter und war 1709-1738 als David Funckens Wittib im Ämterbüchlein eingetragen. Der ebenfalls in der Firma tätige Sohn -»Johann Sigmund verstarb bereits 1722, so daß die Firma auf den Enkel -»Jonas Paulus überging. David Funck war der Onkel des Malers Johann Israel -»Dietzsch. MuS: NÜRNBERG, MStN. - , StAN. Lit.: C. G. Müller, 1791, S. 16, 74, 132, 133, Forts. I, S. 13; C. Reynst, 1962, S. 10; Sporhan-Krempel/Wohnhaas, 1973; Ludwig, 1998; Tacke, 2001. Ausst.: 1966/3; 1986/4; 2002/4 S. 50. Funck, Hans, Rechenpfennigschlager. Mit Rv. vom 9.3.1540 wurde ihm erlaubt, sich ein Jahr außerhalb der Stadt aufzuhalten, ohne sein Bürgerrecht aufzugeben. Lit.: C. F. Gebert, in; MBNG, 1917. Funck, Hans Friedrich, Maler, Sohn eines Nürnberger Bürgers. Ihm wurde mit Rv. vom 24.1.1589 erlaubt, zwei Jahre in Linz ohne Aufgabe des Bürgerrechts zu arbeiten. Lit.: Hampe, Rv. II, 987. Funck, Johann Jacob, Wismutmaler, wurde 171547 bei den Meistern aufgeführt, die ihren Beitrag an das Handwerk entrichteten. Funck, Johann Sigmund, Kunsthändler, get. 8. 4. 1680 Nürnberg - begr. 27. 11. 1722 Nürnberg. Sohn des -»David, oo Nürnberg 9.8.1706 Magdalena Ursula Bauereis (* Emskirchen), vier Söhne, drei Töchter. Er wohnte beim Neutor. Funck (Funk), Jonas Paulus, Zeichner, Radierer, Kupferstecher, Kunsthändler, get. 8. 12. 1709 Nürnberg - begr. 5. 10. 1770 Nürnberg. Sohn des -»Johann Sigmund, oo 2.6.1745 Magdalena Sibylla Kopp (get. 3.10.1717 - begr. 16.2.1794), drei Söhne, zwei Töchter. Nach dem Tod seiner Großmutter 1734 erbte er die Buch- und Kunsthandlung seines Großvaters -»David, die er weiterführte. 1745-71 war er als Kunsthändler, 1755-72 auch als Kupferstecher im Ämterbüchlein eingetragen, 1772 wurde er gestrichen. Er wohnte in der Brunnengasse. Panzer verzeichnete vier Portraitstiche Nürnberger Bürger mit seiner Signatur. Die Witwe führte die Handlung weiter. MuS: NÜRNBERG, GNM; - , MStN: Arbeiten um 1729 bis 1748. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Nagler, KL; C. G. Müller, 1791, S. 96; Zahns Jb. I, 1868; Ausk. Friedrich von Hagen. Ausst.: 2002/4 S. 50. Funck, Magdalena Rosina, geb. Heuchelin, Malerin, get. 15. 3. 1672 Nürnberg - t nach dem 4. 12. 1695. Viertes Kind des Christian Heuchelin, Jurist, oo Farrenbach (Unterfarrnbach oder Burgfarrnbach) August 1691 Johann Caspar Funck, Handelsmann, jüngerer Bruder des Kunsthändlers und Verlegers David -»Funck, zwei Kinder in Nürnberg getauft. 1672 zog die Familie an den Bayreuther, später an den Ansbacher Hof. Die künstlerische Ausbildung von Magdalena Rosina Funck liegt im Dunkeln. Sie lebte einige Jahre in Nürnberg. Am 17.4.1692 schenkte sie der Universität Altdorf ein Buch mit 297 Blumenaquarellen, das sich heute in Dumbarton Oaks, Washington D.C. befindet. Lit.: Ludwig, 1998, S. 330. Funck, Pangraz, Maler, * Nürnberg, oo Wien 1583 N. N. 1593 arbeitete er als Illuminator im Stift
440 Klosterneuburg/NÖ. In Nürnberger Quellen bisher nicht nachgewiesen. Lit.: AKL. Funk s.a. Fink, Funck Funk, Jonas Paulus (Zeichner, Kupferstecher, 1709) s. Funck, Jonas Paulus Funk, Leonhard (Lienhard), Plattner, oo 8.2.1535 Gertrud Petzold. Mit Rv. vom 14.4.1535 wurde ihm das Bürgerrecht zugesagt, dabei wurde er als „panzermacher" bezeichnet. Lit.: Hampe, Rv. I, 2093. Funk, Wilhelm d. Ä., Oberlehrer, * 9. 3. 1870 Oberickelsheim - f 1. 12. 1947 Günzenhausen. 18971904 Dirigent des Nürnberger Liederkranzes (Chormeister). Organist an der Synagoge. 1903/06 wohnte er Maxfeldstraße 33. 1903 Mitglied des Künstlervereins. Funk, Wilhelm d. J., Dr., Lithograph, Xylograph, Kunsterzieher, Heimatforscher, * 26. 5. 1896 Roßtal t nach 1966. 1923 promovierte er an der Universität Erlangen über das Holzschnittwerk von Otto -»Wirsching. Er wirkte als Kunsterzieher an höheren Schulen (u.a. Studienrat an der Oberschule in Neustadt/Aisch), bis 1930 als Dozent für Kunstgeschichte an der Volkshochschule Nürnberg. Ab 1932 Studienrat an verschiedenen fränkischen Lehranstalten, ab 1949 Studienprofessor, später Oberstudienrat an der Oberrealschule Fürth, 1961 Ruhestand. Funk war ein sehr geschätzter Kunsterzieher. Illustrationen in: Fränk. Heimat 1922 ff. und Fränk. Monatshefte 1931 ff. 1919/32 wohnte er in Nürnberg, Maxfeldstraße 33. 1922 Mitglied der Nürnberger Kunstgenossenschaft, 1924 in der Vereinigung Nürnberger Künstler und Kunsthandwerker. Er verwendete das Pseudonym Hans Georg Tilia. MuS: NÜRNBERG, MStN; - , StadtB.: Alt-Nürnberg, 8 Steinzeichnungen, Lorenz Spindler-Verlag, Nürnberg 1923. Lit.: Thieme-Becker (unter Tilia); Mitt. a. d. StadtBN, Jg. 6, H. 2, 1957; Schwammberger, Fürth von A bis Z, S. 132f. Ausst.: 1919/2; 1920/1; 1921/1; 1922/1; 1922/2; 1924/2. Furck, Sebastian, Kupferstecher, * um 1600 Alterkülz/Hunsrück - begr. 1. 6. 1655 Frankfurt/Main. Seit etwa 1617 ging er bei Eberhard Kieser in Frankfürt in die Lehre und wurde dort 1642 Bürger. Er arbeitete zusammen mit Johan Theodor de ->Bry, Matthäus -»Merian d. Ä. u.a. an dem von Eberhard Kieser edierten „Politisches Schatzkästlein" von Daniel -»Meisner, 1623-31, mit Stadtansichten und kombiniert mit allegorischen Szenen zu Sinnsprüchen. Paulus -»Fürst erwarb nach Kiesers Tod die Platten und veröffentlichte sie unter dem Titel „Sciagraphica cosmica", Nürnberg 1637. Fürsts Witwe gab später „Architecture civilis" heraus, wo Illustrationen von Furck enthalten sind. Furck war auch als Portraitstecher tätig; Panzer verzeichnete von ihm sieben Stiche Nürnberger Bürger mit seiner Signatur. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Zülch, 1935, S. 509. Furicheln, Sebastian, Rotschmied, wurde 1564 Meister. Lit.: LocknerNr. 209. Furig s. Fiiring Furmer, Heinrich, Rotschmied, begr. 29. 6. 1476 Nürnberg, wohnhaft auf der Lorenzer Stadtseite. Lit.: Burger, 1967 Nr. 1590. Furnhelm, Hans, Rotschmied, Waagmacher, f Mai/ Juni 1562 Nürnberg. 1539 erwarb er um 990 fl. rh. ein Anwesen in der Spitalgasse (Hans-Sachs-Gasse 5). 1546 besaß er auch das Haus Tucherstraße 43, zu dem
441 A n w e s e n gehörte d a m a l s a u c h d a s in späterer Z e i t abgetrennte H a u s N e u e G a s s e 43; d e r Vorbesitzer N i c o l a u s -»Küstrich w a r vermutlich sein S c h w i e g e r v a ter. Lit.: Burger, 1972 N r . 7 1 0 4 ; K o h n , N H b Sebald. Furtenbach, Bonaventura, Großkaufmann, Waffenhändler, Stifter, * 1495/98 Feldkirch - 1 24. 6. 1564 N ü r n b e r g . S o h n des H a n s ; N e f f e d e s Dr. H i e r o n y m u s - . M ü n z e r . co 2 3 . 9 . 1 5 2 3 H e l e n a ( t 12.1.1570), T o c h t e r des Anthoni II. Derrer, W i t w e des M a t t h ä u s III. E b n e r , ein Sohn. U m 1522 ließ er sich in N ü r n b e r g nieder; 1524-64 G e n a n n t e r . Handel mit Italien und den N i e derlanden. F ü r K u r f ü r s t Friedrich d e n W e i s e n ließ er A u f t r ä g e f u r G o l d s c h m i e d e a r b e i t e n in N ü r n b e r g a u s f ü h r e n , e b e n s o f ü r Kardinal A l b r e c h t v o n B r a n d e n burg. A u c h trat er als W a f f e n h ä n d l e r u n d K r e d i t g e b e r in Erscheinung, darunter f ü r Kaiser Karl V., F e r d i n a n d I. u n d Kardinal Albrecht. L u t h e r w a r f ihm vor, v o n letzterem W u c h e r z i n s e n verlangt zu haben. P f a n d w e i s e hatte Furtenbach s o g a r die H e r r s c h a f t H o h e n s c h w a n g a u inne, die aber d e r H e r z o g von Baiern wieder auslöste. Der N ü r n b e r g e r W a f f e n h ä n d l e r J ö r g -»Raiger w a r bei ihm 1551 mit 14.000 fl. verschuldet und w a r f F u r t e n b a c h e b e n f a l l s W u c h e r vor. Er e r w a r b großen G r u n d b e s i t z in N ü r n b e r g u n d auf d e m L a n d , darunter d a s H a u s seines 1523 verstorbenen O n k e l s L u d w i g M ü n z e r in der K ö n i g s t r a ß e 11 / B a n k g a s s e 4, das sein S o h n H a n s 1566 f ü r 4 6 0 0 fl. v e r k a u f t e . 1530 k a u f t e er den Kleinen H e i l s b r o n n e r Hof, der die G r u n d s t ü c k e K ö n i g s t r a ß e 5 u n d B a n k g a s s e 1, 3 u n d 7 u m f a ß t e . N a c h 1549 e r w a r b er d a s H a u s Adlerstraße 27, das sein S o h n H a n s 1561 f ü r 5 5 0 0 fl. v e r k a u f t e . 1531 k a u f t e er v o n A m a l i e von R a t z das Schloß u n d die G r u n d h e r r s c h a f t R e i c h e n s c h w a n d mit allen Z u g e hörungen. Er ließ die mittelalterliche B u r g a b b r e c h e n und durch ein n e u e s S c h l o ß ersetzen; 1557 ließ er a u c h das Pfarrhaus und die Pfarrkirche errichten. M a r k g r a f Albrecht Alcibiades von B r a n d e n b u r g - K u l m b a c h , d e m er 14.000 fl. geliehen hatte, w o f ü r er die Ä m t e r B a i ersdorf und Erlangen als P f a n d erhalten hatte, ließ im M a r k g r a f e n k r i e g 1553 S c h l o ß R e i c h e n s c h w a n d niederbrennen. N o c h 1561 versuchte Furtenbach, die geschuldeten 14.000 fl. mit Z i n s e n v o n den N a c h f o l gern des M a r k g r a f e n einzutreiben. A u ß e r R e i c h e n s c h w a n d e r w a r b er 1542 den H e r r e n s i t z O b e r b ü r g u n d 1551 T h u m e n b e r g (Platnersberg). F e m e r b e s a ß er Güter zu O b e m d o r f und L e u z e n b e r g , einen H o f zu W e i g e n h o f e n u n d j e ein A n w e s e n zu L e u e b a c h u n d zu Kiliansdorf. Kaiser Karl V . besserte 1548 sein W a p p e n und verlieh ihm den Reichsadel. Mit U r k u n d e v o m 1.9.1555 erhielt Furtenbach die h o h e und niedere Gerichtsbarkeit über R e i c h e n s c h w a n d , w a s zu K o n flikten mit d e m N ü r n b e r g e r R a t führte, d e r das Privileg nicht anerkannte. D e r Streit veranlaßte Furtenbach, sich nach R e i c h e n s c h w a n d z u r ü c k z u z i e h e n ; er starb j e d o c h in N ü r n b e r g . D a s F a m i l i e n g r a b N r . 8 6 0 mit Epitaph der Furtenbach auf d e m R o c h u s f r i e d h o f w u r d e offensichtlich nicht genutzt, d a B o n a v e n t u r a F u r t e n bach in R e i c h e n s c h w a n d bestattet w u r d e ; sein G r a b stein und sein Totenschild b e f i n d e n sich in der dortigen Pfarrkirche. Er v e r m a c h t e d e m F i n d e l h a u s in N ü r n b e r g 5 0 0 fl. Eine Medaille zeigt ihn im Alter v o n 22 Jahren. Lit.: I m h o f f II, 1782, S. 564; M V G N 22, 1918, S. 127; Habich, S c h a u m ü n z e n ; Burger, 1972 N r . 7934, 9455; Z a h n , DI-N, Nr. 955; K D M N ü r n b e r g ,
Fynn 1977; Willers, 1973; R a s m u s s e n , H e i l t u m , 1976/77; S t a d t A N , G S I 152; K o h n , N H b L o r e n z . Furter, G e o r g (Jörg), g e n . B a y r , Glaser, G l a s m a l e r , w o h l Sohn d e s -»Hans, oo Elsbeth. A m 4 . 7 . 1 5 2 8 v e r k a u f t e er f ü r 2 1 5 fl. rh. ein H a u s b e i m W e i n m a r k t (Karlstraße 18) an U l r i c h u n d M a r g a r e t h e Bolsterer. E s w u r d e vereinbart, d a ß er u n d seine Frau b i s W a l b u r g i s (1.5.) 1530 hier n o c h z u r M i e t e w o h n e n d u r f t e n . Lit.: K o h n , N H b Sebald. Furter, H a n s , Glaser, G l a s m a l e r , oo Elsbeth (f Juni 1541). 1514 erhielt er d a s Bürgerrecht. A m 2 8 . 9 . 1 5 2 1 vereinbarte er mit H a n n s H e s s die A b z a h l u n g v o n 12 fl. in vierteljährlichen Raten, die er f ü r F a r b e n s c h u l d i g war. 1527 e r w a r b er f ü r 190 fl. ein H a u s b e i m W e i n m a r k t (Karlstraße 18), das 1528 in d e n Besitz des Glasers G e o r g -»Furter ü b e r g i n g . B e i m T o t e n g e l ä u t f ü r seine Frau Elsbeth ist 1541 als W o h n a d r e s s e „bei d e m O c h s e n f e l d e r " a n g e g e b e n , w a s sich w o h l a u f das H a u s in der Karlstraße bezieht. Lit.: G ü m b e l 1907, S. 61; B u r g e r 1972, N r . 2 3 7 8 ; K o h n , N H b Sebald. Furtmeir, Wilhelm, Illuminist, Buchmaler, * R e g e n s b u r g , oo K u n i g u n d a . E n d e 1470 oder vor d e m 2.2.1471 w u r d e er N ü r n b e r g e r Bürger. Er w a r o f f e n sichtlich v e r w a n d t mit d e m R e g e n s b u r g e r B u c h m a l e r Berthold F u r t m e y e r . A m 4 . 1 1 . 1 4 7 5 erlaubte ihm der Rat, eine V e r w a n d t e a u s R e g e n s b u r g , die v o r d e r Pest g e f l o h e n w a r , bis W e i h n a c h t e n bei sich a u f z u n e h m e n . A m 2.5.1487 v e r s p r a c h seine Frau K u n i g u n d , S t e f a n W o l f f und seiner F r a u einen r ü c k s t ä n d i g e n H a u s z i n s von 9 'Λ fl. zu bezahlen und setzte ein H a u s , in das sie u n d ihr M a n n z i e h e n w o l l t e n , als U n t e r p f a n d ein. M u r r n e n n t einen W i l h e l m Illuminirer, der 1486 a u f d e r Lorenzer Stadtseite w o h n t e , er ist v e r m u t l i c h mit F u r t m e i r zu identifizieren. Lit.: A K L (irrtüml. als B r i e f m a l e r bez.); T h i e m e - B e c k e r ; M u r r , Journal, T . 15, S. 43; M u r r , 1801, S. 6 7 8 ; H a m p e , Rv. I, 112; G ü m b e l , 1907, S. 32; G ü m b e l 1916, S. 169 (hier irrtümlich mit W e n d e l i n -»Fideler gleichgesetzt). F u r t w a n g , H a n s , Plattner, f F e b / M ä r z 1489 N ü r n berg, w o h n h a f t a u f der S e b a l d e r Stadtseite. Lit.: Burger, 1961 N r . 3 7 3 5 . F u ß (Fußlin), C u n z , R o t s c h m i e d , oo G e r h a u s (begr. Okt. 1488). Lit.: B u r g e r , 1961 N r . 3 7 1 6 . F u ß , J o h a n n , K u n s t m a l e r , w o h n t e 1878/97 in d e r Schildgasse 5. Fuß, Kilian, Bildschnitzer, w o h n t e 1878 in d e r Hinteren L e d e r g a s s e 18, 1881 in d e r R o s e n g a s s e 8. F u x s.a. F u c h s Fux, H a n s , Bildhauer. 1591 signierte ein H a n s F u x aus N ü r n b e r g d a s G r a b m o n u m e n t d e s P r o p s t e s G e o r g Hardersperger in d e r P f a r r k i r c h e M a r i a e H i m m e l f a h r t in G a r s / O b b . In N ü r n b e r g e r Q u e l l e n nicht n a c h g e w i e sen. Lit.: A K L (unter H a n s F u c h s , B a u h a n d w e r k e r ) . F y n k s. F i n k F y n n , M i c h a e l M a r t i n , S e i d e n h ä n d l e r , M ä z e n , get. 14. 4. 1645 N ü r n b e r g - t 8. 5. 1691 N ü r n b e r g . Sohn d e s Johann, oo 19.4.1669 A n n a Barbara, T o c h t e r d e s G e o r g M ü n c h , H a n d e l s m a n n (Privatkopulation im H a u s e -»Viatis). 1670-91 G e n a n n t e r . Er trat als M u s i k u n d K u n s t f ö r d e r e r in E r s c h e i n u n g , u.a. w a r er Initiator und A u f t r a g g e b e r v o n J o h a n n L u d w i g -»Fabers und Johann -»Löhners K u r z o p e r „ A b r a h a m D e r G r o s g l a u bige und Jsaac d e r W u n d e r g e h o r s a m e " . L ö h n e r w i d m e t e ihm 1670 a u c h seine „Geistliche S i n g - S t u n d e " .
Fynssinger Er besaß die Gärten hinter der Veste Nr. 101 und 102 mit zusammen 20.000 qm, die neben verschiedenen Brunnen über beheizbare Häuser und Wohnräume verfügten. Lit.: Roth, 1802; Paul, 2002, S. 395-397. Fynssinger, Leonhard, Plattner, wurde 1461 Bürger. Fyoll (Viol), Sebald d. J., Maler, Bildschnitzer?, * Nürnberg - t 1463 vermutl. Frankfurt/Main, oo
442 Frankfurt 1425 Katharina Sporer, Kinder. 1424 zahlte er 12 Schilling Steuern in Frankfurt und wurde dabei als aus Nürnberg stammend bezeichnet. Auch in späteren Jahren wird er noch mit dieser Herkunftsbezeichnung genannt. Am 25.4.1425 wurde er Bürger in Frankfurt, wo er mehrfach Aufträge fur die Stadt ausführte. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Pilz, 1956; Zülch, 1935, S. 89-92
G G s.a. C, Κ Gabel, Gäbel s. Gebel, Göbel Gabler, Ambrosius, Maler, Zeichner, Kupferstecher, Radierer, Verleger, * 13. get. 14. 12. 1762 Nürnberg - t 20. begr. 23. 3. 1834 Nürnberg, ehemals Grab auf dem Johannisfriedhof. Sohn des -»Nicolaus. oo I) 22.9.1788 Maria Clara (* 1761 - f 1801), Tochter des Georg Ott, Tüncher und Kriegs- und Almosenamtsmeister, zwei Söhne, drei Töchter; II) 23.1.1811 Barbara Euphrosina Roth (* 1766 - f 1839), kinderlos. Schüler seines Vaters, der ihn in der Miniaturmalerei und der botanischen Malerei ausbildete, das Kupferstechen erlernte er bei G e o r g Paul -»Nußbiegel, weitere Ausbildung an der Malerakademie unter Johann Justin -»Preißler. Seit 1783 bis zum Ende der reichsstädtischen Zeit 1806 w a r Gabler im Ämterbüchlein als Kupferstecher eingetragen. Zu seinen Arbeiten zählten Bildnisse, Volkstypen, Nürnberger Ansichten und Vignetten. Er unterhielt einen kleinen Verlag in der Vorderen Kreuzgasse, 1789 in der Breiten Gasse/Ecke Pfannenschmiedsgasse; das vielseitige Verlagsprogramm wurde durch eigene Werke ergänzt. Populär ist seine Folge „ A u s r u f f e n d e Personen", womit er 1789 in zwei Heften zehn marktschreierische Typen darstellte. Ergänzt wurde diese volkstümliche Serie 1799 mit vier Bll. „Nürnberger Schimpfworte und Spottreden". Daneben lieferte er wichtige Beiträge für fremde Veröffentlichungen und trat auch als Mundartdichter in Erscheinung. Zu seinen besten Werken zählen die Zeichnungen und Kupferstiche, die er zusammen mit dem Offenbacher Maler Johann Matthias Hergenröder für Johann W o l f s „Naturgeschichte der Vögel Deutschlands" anfertigte, die 1805-21 in 30 Heften mit 180 Kupferstichen bei Johann Friedrich -»Frauenholz in Nürnberg erschien. Privat bildete er viele später erfolgreiche Schüler aus, u.a. Johann Christoph -»Erhard, Tobias -»Falke, Friedrich -»Fleischmann, Johann Adam -»Klein, Georg Christoph -»Wilder, Conrad -»Wießner. A b 1804 war er auch als Zeichenlehrer am Seideischen Privatinstitut für Mädchen tätig. Laut Quartiergeldliste 1797/98 wohnte er L. 101 (Königstraße 44), 1815 in L. 61 (Hinterer Bergauerplatz 10), 1829 in S. 1162 (Tucherstraße 14) und zum Schluß in L. 1363 (Ludwigstraße 67). Seit 1782 Mitglied der Nürnberger Malerakademie, 1792 Mitbegründer des Nürnberger Künstlervereins. Panzer verzeichnete vier Portraitstiche Nürnberger Bürger mit seiner Signatur, in zwei Fällen nach eigenen Vorlagen; sein eigenes Portrait wurde 1809 von Christoph Wilhelm -»Bock gestochen. W e r k e : Verz. seiner Prospekte s. C. G. Müller, 1791, S. 84, 86, 115, 116, 126, Forts. I, S. 27, 30, 53, Forts. II, S. 26, 27, 30, 31. M u S : BERLIN, Staatsbibliothek. F R A N K F U R T / M a i n , Städel, Kpst.Kab. N Ü R N B E R G , G N M ; - , M S t N . - , StadtB. Lit.: A K L mit W V u. Bibliogr.; Thieme-Becker; Füßli, KL; Nagler, KL u. Monogr.; Rettberg, 1854; Zahns Jb. I, 1868; Gürsching, in M V G N 40, 1949; Ludwig, 1998, S. 331 f. Ausst.: 1817/1; 1824/1; 1912/1; 1 9 4 1 / 2 , - / 5 ; 1942/1; 1956/4; 1966/5; 2006/4. Matthias Mende
Gabler, H e r m a n n , Rotschmied, wurde 1424 Bürger und zahlte 3 fl. Gabler, Johann Philipp, Theologe, * 4. 6. 1753 Frankfurt/Main - t 16./17. 2. 1826 Jena. Sohn des Paul, Notar, oo Dortmund 1785 Josine H o f f m a n n (* 1763), vier Söhne, zwei Töchter. 1772 Studium in Jena, 1778 Magister. N a c h dem Studium w a r er u.a. bei Johann Gottfried Eichhorn tätig, dessen „Urgeschichte" er später in Altdorf/Nürnberg herausgab. 1780 theol. Repetent in Göttingen, 1783 Gymnasialprofessor und Prorektor in Dortmund. 1785 Diakon und Prof. der Theologie in Altdorf, 1791 Rektor. 1787 Promotion zum Dr. theol. in Altdorf. 1804 bis zu seinem Tod Prof. der Theologe und Kirchenrat in Jena. 1798-1811 war er Herausgeber des „Neuesten theologischen Journals". Sein Stammbuch enthält Einträge aus den Jahren 1783-1803. Panzer verzeichnete sein Portrait. Lit.: A D B ; N D B ; Will, G L V, S. 383-388; Simon, Pfb. Nr. 381; G o l d m a n n , S t a m m b ü c h e r 1981 Nr. 598, Stadtlexikon 2000. Gabler, J o h a n n Philipp, Formschneider, war 1850 in S. 1398 (Äußere Laufer Gasse 14) ansässig. Gabler, Leonhard (Lienhard), Bildschnitzer, war laut Rv. v o m 28.9.1580 im Lochgefangnis; die näheren Umstände sind nicht bekannt. Lit.: Hampe, Rv. Gabler, Nicolaus, Rotgerber, Miniaturmaler, Zeichner, Radierer, get. 16. 12. 1725 N ü r n b e r g - begr. 19. 6. 1785 Nürnberg, ehemals Grab auf dem Johannisfriedhof. Sohn des Nicolaus, Rotgerber, Vater des -»Ambrosius, oo 27.7.1754 Barbara, Tochter des Georg Deinhart, Förster in Tennenlohe b. N b g . Er wurde Meister als Rotgerber, doch wurde er seit den späten 1750er Jahren in den Kirchenbüchern als Rotgerber und Kunstmaler bezeichnet. In den 1750er Jahren arbeitete er u.a. als Pflanzenmaler für Christoph Jacob -»Trew, der ihm 1759 in einem Gutachten die Befähigung als Kunstmaler bescheinigte. Er malte mythologische Themen, Pflanzen und andere Naturobjekte. Seine Bilder wurden u.a. in zwei naturgeschichtlichen Werken von Casimir Christoph Schmiedel veröffentlicht, ebenso in den „Insectenbelustigungen" des -»Rösel von Rosenhof. 1762 wurde er in der Nürnberger Malerakademie a u f g e n o m m e n . Er wohnte in dem vom Vater ererbten Haus in der Vorderen Ledergasse 12. W e r k e : Illustrationen zu: August J o h a n n Rösel von Rosenhof: Monathlich herausgegebene Insectenbelustigung [3. Bd.], N ü r n b e r g 1755-59; Casimir Christoph Schmidel: Erz Stuffen und Berg Arten mit Farben genau abgebildet, J. M. Seligmann, N ü r n b e r g 1753, und: Icones plantarum et analyses partium, G. W. Knorr, N ü r n b e r g 1747, J. C. Keller, N ü r n b e r g 1761, V. Bischoff, N ü r n b e r g 1776, zweite Ausgabe Erlangen J. J. Palm 1793-97. MuS: E R L A N G E N , UB. N Ü R N B E R G , G N M ; - , M S t N . Lit.: A K L ; ThiemeBecker; Nagler, Monogr.; C. G. Müller, 1791, S. 167, Forts. I, S. 20, 37; Ludwig, 1998, S. 332; Kohn, N H b Lorenz. Gabler (Gebler), Peter, Plattschlosser und Büchsenschloßmacher, f 26. 3. 1557 Nürnberg, G r a b Nr. 773
Gabler auf dem Rochusfriedhof, Epitaph noch vorhanden, oo 5.5.1534 Catharina (* um 1514 - begr. 15.3.1585), Tochter des Wilhelm 1. -»Harscher, Pulvermacher. Am 9.3.1533 wurde er Meister bei den Schlossern, wobei er 3 fl. bezahlte, am 5.9.1534 wurde er Bürger. Nach den Attributen auf seinem Epitaph war er auch Plattund Büchsenschloßmacher. 1535 nahm er den Esslinger Schlossergesellen Endres Weber als Büchsenschmiedlehrling an. 1553 kaufte er mit seiner Frau ein Haus auf dem Platz an der Dörrersgasse, wo er bis zu seinem Tod wohnte. Seine Witwe heiratete am 27.7. 1557 Hans -»Pregel, Messerschmied. Lit.: Burger, 1972 Nr. 5743; Willers, 1973; Zahn, DI-N Nr. 845; KDM Nürnberg, 1977; J. R. Mauersberger, in: BFFK 12, 1986, S. 272, 282. Gabler, Reichard, Rotschmied, wurde 1429 Bürger und zahlte 2 fl. Gabler, Sebald, Schlosser, oo 3.2.1534 Marga Schwartzferber. Lit.: Schornbaum, 1949 Nr. 4151. Gabler, Stephan, Handelsmann, Faktor, Tuchhändler, Wirt, Stifter, * 1470/75 - f 30. 4. 1529 Nürnberg. Sohn des Nicolaus, oo I) Barbara; II) 1518 Sophia (* 1500 - t 1556/57), Tochter des Dr. Heinrich Gärtner, Ratskonsulent. 1518-29 Genannter. Von seinem Onkel Conrad Lindner erbte er ein großes Vermögen. Er war Faktor der Höchstetter zu Augsburg, gab die Stelle aber wieder auf. Im Oktober 1521 hatte er Streit mit dem Maler Leonhard -»Schürstab wegen der Fassung einer (Altar-)Tafel, der Forderung des Malers von 53 fl. wurde stattgegeben. Am 3.12.1522 quittierte ihm der Testamentsvollstrecker des Malers Hans von -»Kulmbach den Empfang von noch ausstehenden 10 fl. als Bezahlung für eine gemalte Tafel. Wahrscheinlich bezieht sich die Bezahlung auf die Tafeln zum Altar der „Schönen Maria", dat. 1520, in der Schwabacher Pfarrkirche, die mit den Wappen der Gabler und Gärtner versehen sind. Femer stiftete Gabler eine Predigerstelle in die Schwabacher Kirche. Hier befand sich auch das Familiengrab der Gabler, woran noch heute eine Gedächtnistafel erinnert. 1504 übernahm Stefan Gabler von seinem Onkel Conrad Lindner das Anwesen Karolinenstraße 6; Lindner wurde dafür ein lebenslanges Wohnrecht eingeräumt. 1522 verkaufte Gabler das Haus fur 800 fl. an Jacob -»Muffel. Von den Testamentsvollstreckern seiner Tante Margarethe Eisenhut erhielt er das Anwesen Egidienplatz 17, das er 1524 an Hans -»Koberger verkaufte. 1525 besaß er das Eckhaus Albrecht-Dürer-Straße 3/Lammsgasse 1 und 3 und wurde damit Wirt „Zum Goldenen Kreuz". Häufig wurde er in Hauskaufangelegenheiten urkundlich erwähnt. 1525 wurden auf Gabler und seine Frau Medaillen gefertigt. Seine Witwe heiratete in zweiter Ehe Stephan Vogt (Voit), in dritter Ehe Veit Geil. Lit.: Imhoff II, 1782, S. 753; Roth, 1802; NeudörferLochner, 1875, S. 134; Habich, Schaumünzen; KDM Schwabach 1939, S. 49f., 80; Theodor Gustav Werner, in MVGN 60, 1973, S. 163, 166; Kohn, NHb Lorenz u. Sebald. Gabriel, Stefan, Schlosser, oo Katharina, Tochter des Hans -»Schönberger, Schlosser. Am 15.7.1528 quittierte seine Frau ihrem Vater den Empfang ihres mütterlichen Erbteils. Gackenmayer, Leonhard, Meistersinger, stammte aus Ulm. 1651 nahm er vermutlich während seiner
444 Wanderschaft an einer Singschule in Nürnberg teil. 1653 wurde er Mitglied der Meistersingergesellschaft in Ulm. Lit.: Stahl, 1982. Gad, Andreas, Landschaftsmaler, * 1883 - f 1921 Nürnberg. 1919 wohnte er in der Senefelderstraße 4. MuS: NÜRNBERG, MStN: 8 Gemälde. Ausst.: 1917/2; 1918/3; 1919/2; 1920/1; 1922/2. Gänsbauer, Christoph Gottfried, Goldschmied, Silberarbeiter, get. 22. 12. 1776 Nürnberg - f 10. 8. 1812 Nürnberg. Sohn des Martin Heinrich, Feldwebel, oo 5.9.1802 Susanna Clara Haiden ( t 15.9.1824 im Heilig-Geist-Spital), Tochter des Johann Paul Haiden, Bürgerschreiber. 1789-95 Lehre bei Johann Nicolaus -»Wollenberg, 1796 Geselle in Augsburg. Wegen fehlender acht Monate Gesellenzeit beim Antritt zur Meisterprüfung erhielt er einen Dispens, mußte aber dafür 25 fl. zahlen. Am 3.8.1802 bestand er die Meisterprüfung und wurde am 10.8.1802 als Meister vereidigt. Als Meisterstück legte er eine nicht näher beschriebene Dose vor. Er lebte eine Zeitlang in Wien, starb aber in Nürnberg; bei seinem Tod wurden die Adressen S. 12 (Waaggasse 7) und S. 266 (Irrerstraße 13) angegeben. Lit.: Stockbauer, 1893; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 255. Gänsbauer (Gänßbauer), Johann Christian, Mundartdichter, Schuhmacher, ungeklärt ob Vater oder Sohn als Mundartdichter tätig waren. Vater: * 26.9.1803 Nürnberg - t 4.10.1880 Nürnberg; 1850 als Schuhmachermeister, 1878 als Privatier in der Breiten Gasse 28 verzeichnet. Sohn: »19.12.1845 Nürnberg - f 16.12.1916 Nürnberg; 1878 als Schuhmacher in der Breiten Gasse 28 aufgeführt. MuS: NÜRNBERG. StadtB. Ausst.: 1966/5. Gänsbauer, Johann Gottfried Friedrich, Briefmaler, * um 1800 Fürth. Sohn des Johann Michael, Porzellanhändler in Fürth, oo 22.4.1828 Johanna Barbara, Tochter des Christoph Probst, Kammachermeister. 1831 wohnte er in L. 270 (Waizenstraße 7). Vermutlich identisch mit dem Dosenmaler Johann Gottlieb Friedrich -»Gänsbauer. Gänsbauer (Gänzbauer), Johann Gottlieb Friedrich, Dosenmaler, Porzellanmaler, Musikus. Er wohnte 1837 in L. 1062 (Hintere Kartäusergasse 18), 1850/57 in L. 264 (Vordere Ledergasse 24). Vermutlich identisch mit dem Briefmaler Johann Gottfried Friedrich -»Gänsbauer. 1870 ist die Malerswitwe Johanna Barbara Gänzbauer erwähnt, die in der Brunnengasse 33 wohnte Gärtner (Gertner), Andreas, Goldschmied, Silberarbeiter, * 28. 3. 1609 Nürnberg - begr. 15. 3. 1641 Nürnberg. Sohn des Vitus, Arzt; Bruder des -»Elias, oo 4.9.1639 Margaretha, Tochter des Hans Schweigger, Handelsmann. Um 1623 Lehre bei Hans -•Rötenbeck. Am 9.7.1637 bestand er die Meisterprüfung und wurde am 1.2.1640 als Meister vereidigt. Bei seinem frühen Tod wohnte er in der Oberen Schmiedgasse. Seine Witwe heiratete am 11.9.1649 den Beutler Michael Hogen. Lit.: Stockbauer, 1893; Jamnitzer, 1985; Krauß, Exulanten 2006, S. 163; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 256. Gärtner, Christoph, Maler, get. 25. 1. 1600 Nürnberg - t nach 1640. Sohn des -»Georg d. J.; Bruder des -»Georg Paulus, beide Maler. 1613-17 Lehre bei Jobst -»Harrich, das Lehrgeld betrug 20 fl. Bereits als Lehr-
445 ling war er 1613 bei der Restaurierung des Rathaussaales beschäftigt. Nach seiner Ausbildung trat er zunächst in die Werkstatt seines Vaters ein. Über eine Wanderzeit ist nichts bekannt. Am 1.8.1640 wurde er in Nürnberg zusammen mit seinem Vater in einem Rv. genannt, danach trat er nicht mehr in Erscheinung. Lit.: AKL; Mummenhoff, Rathaus, 1891; Bosch, in: GNM M, 1899; Mende, Rathaus 1979; Stadtlexikon 2000; Tacke, 2001, S. 410 u. Stammtafel 18. Gärtner, Eduard, Landschafts- und Architekturmaler, Zeichner, * 2. 6. 1801 Berlin - f 22. 2. 1877 Zechlin/Brandenburg. Sohn des Johann Philipp, Stuhltischler. oo 1829 Friederike Henriette Carel, zwölf Kinder. 1811 Zeichenunterricht durch Franz Hubert Müller, 1814-20 Lehre als Porzellanmaler in der Kgl. Porzellan-Manufaktur Berlin und ab 1816 Unterricht an der Zeichenschule der Akademie. 1825 machte er auf einer Reise nach Paris Zwischenstation in Nürnberg; 1826 weiterer Aufenthalt in der Stadt. MuS: NÜRNBERG, MStN: „Blick vom Neutorzwinger zur Nürnberger Kaiserburg", Bleistiftzeichnung dat. 26.7.1825. Lit.: AKL mit Werk- u. Lit.-Verz.; Thieme-Becker. Ausst.: 1953/10 Nr. 45; 1973/2 Nr. 24. Gärtner, Elias, Goldschmied, Goldarbeiter, * 15. 3. 1613 Nürnberg - f 27. 6. 1637 im RTB eingetragen, Fort Hahau, Guinea. Sohn des Vitus, Arzt; Bruder des -•Andreas. 1629-1634 Lehre bei Georg Christoph I. -»Fischer. Er reiste im Juni 1635 auf einem Kriegsschiff nach Westindien und Guinea, wo er unterwegs starb. Er wurde am gleichen Tag im Ratstotenbuch eingetragen wie sein Bruder Vitus, der Spitalapotheker in Straßburg gewesen war und in Nürnberg verstarb. Lit.: Archiv zur Nbger. GSK im GNM. Gärtner, Georg (Jörg) d. Ä., Maler, * Braunach begr. 22. 1. 1612 Nürnberg, oo 27.7.1574 Martha (get. 2.1.1549 - begr. 11.11.1621 ), Tochter des Hans ^Werner, Münzwardein, Witwe des Hans Götschel, Tuchscherer, acht Kinder, nur ein Sohn überlebend. Zur Hochzeit wurde dem Brautpaar ein Stubentänzlein bei versperrter Tür erlaubt. Mit Rv. vom 1.3.1575 wurde Gärtner das Bürgerrecht zugesagt und am 18.5.1575 in das Bürgerbuch eingetragen. Er wurde Meister vor Einführung der Malerordnung 1596, so daß er kein Probestück vorlegen mußte. Neben seinem Sohn -»Georg d. J. bildete u.a. folgende Lehrlinge aus: Sebald -»Rettich, der die Lehre 1580 wegen Mißhandlung durch Gärtner abbrach; Hans -»Greiffinger (159296); Christoph David -»Eimmart (1594-98, beim Lehrherrn könnte es sich auch um Georg d. J. handeln); Thomas -»Klarner (1598-1603); Hermann -»Kaufmann (1603-07). In einem Rv. vom 27.6.1607 wurde ihm erlaubt, ohne Aufgabe des Bürgerrechts in Bamberg zu wohnen. Nach dem Malerverzeichnis soll Gärtner im Oktober 1607 in Würzburg gewesen sein. Wahrscheinlich war er etwa ein Jahr für die Fürstbischöfe von Würzburg und Bamberg tätig. Nach seiner Rückkehr wohnte und arbeitete er am Schwabenberg im Kappenzipfel (Lange Gasse), wo er wohl mit seinem Sohn -»Georg d. J. eine gemeinsame Werkstatt unterhielt. Nach -»Doppeimayr bevorzugte Georg d. Ä. die Malerei in Gouache, was zwei erhaltene Arbeiten untermauern. Die Gärtnerstraße in Nürnberg wurde nach ihm und seinem Sohn benannt. Seine Witwe wohnte bei ihrem Tod in der Kremersgasse (Obere
Gärtner Krämersgasse), starb jedoch im Spital. MuS: BERLIN, Kpstkab. NÜRNBERG, GNM (Leihgabe Stadt Nbg.). Lit.: AKL; Thieme-Becker; Nagler, KL u. Monogr.; Doppeimayr, 1730; Neudörfer-Lochner, 1875, S. 198; Rettberg, 1854; Bosch, in: GNM M, 1899, S. 130f.; Hampe, Rv.; Barock, 1962; Stüwe, 1998; Stadtlexikon 2000; Tacke, 2001, S. 407 u. Stammtafeln 18, 92. Gärtner (Gertner, Hortulanus), Georg (Jörg) d. J., Maler, Radierer, get. 16. 6. 1577 Nürnberg - f 16. begr. 20. 2. 1654 Nürnberg. Sohn des -»Georg d. Ä.; Vater des -»Christoph und des -»Georg Paulus, alle Maler, oo I) 21.10.1594 Magdalena (get. 7.2.1572 begr. 31.12.1611), Tochter des Bartholomäus Bauer (Agricola), Diakon bei Heilig Geist, acht Kinder; II) 2.9.1612 Ursula (get. 13.8.1591 - begr. 30.4.1652), Tochter des Hans Pfister, Buchbinder, elf Kinder. Ausbildung bei seinem Vater. Er wurde Meister vor Einführung der Malerordnung 1596, so daß er kein Probestück vorlegen mußte. Bis zu seines Vaters Tod 1612 unterhielt er wohl eine gemeinsame Werkstatt mit diesem am Schwabenberg. Er signierte in gleicher Weise wie sein Vater, so daß die Werke vor 1612 nicht immer eindeutig zu trennen sind. 1620-24 und 1638-42 Vorgeher des Malerhandwerks. Auf einer Folge von 44 Radierungen mit der Darstellung des Leichenzugs des Markgrafen Georg Friedrich von Brandenburg ist nach Stüwe vermerkt: „Zu Nürnberg durch Georgen Gärtner den Jüngern / in der Newengassen / verlegt vnd in Truck verfertigt/ 1603". Von ihm stammt auch ein graphisches Blatt mit den fünf Folgen der Trunkenheit. 1609/10 malte er für Martin -»Peller Deckengemälde für das sog. Pellerhaus am Egidienplatz. Gärtner lieferte auch Vorlagen zu den Illustrationen des 1613 erschienenen „Hortus Eystettensis" von Basilius -»Besler. 1613 arbeitete er mit seinen Söhnen -»Hieronymus und -»Christoph und zusammen mit Paul -»Juvenell d. Ä., Jobst -»Harrich und Gabriel -»Weyer an der Restaurierung des Rathaussaales. Von Zeitgenossen wurde er auch als geschickter Nachahmer -»Dürers bezeichnet. Im Auftrag des Nürnberger Rats kopierte er dessen Vier Apostel, die Originale und die Kopien gingen als Geschenk an Kurfürst Maximilian I. von Bayern, die Kopien kamen wieder nach Nürnberg zurück. Auch der württembergische Prediger Johann Valentin Andreae besaß von ihm Dürerkopien. Vermutlich malte er auch das Epitaph von 1624 für Willibald -»Imhoff d. Ä. in der Rochuskapelle, das ebenfalls Dürerkopien zeigt. Ein Portrait von Bartholomäus -»Viatis im Alter von 86 Jahren befindet sich im GNM. Panzer verzeichnete ein weiteres Bildnis Viatis' von Gärtner, das als Vorlage zu einem Stich von Andreas -»Kohl diente; der Aufbewahrungsort des bei Pfeiffer abgebildeten Gemäldes ist heute unbekannt. Ein drittes Portrait, das Gärtner von Viatis malte, befand sich in der -»Hanffschen Sammlung und wurde 1859 der Stadt zum Kauf angeboten. Gärtner bildete folgende Lehrlinge aus Wolf -»Vischer (1596-1600), Hans -»Motschenbacher (1601-1604), Michel -»Koch (1605-08), Christoph -»Halter (1618-23). Bei Christoph David -»Eimmart ist unklar, ob er 1594-98 bei Georg d. Ä. oder d. J. ausgebildet wurde, vermutlich erfolgte die Lehre in der gemeinsamen Werkstatt. Am 20.1.1615 kaufte Gärtner mit seiner zweiten Frau um 900 fl. ein
Gärtner Haus gegenüber dem Rosenbad (Schildgasse 11). Lange scheint er hier nicht gewohnt zu haben, denn bis 1628 wechselte er zweimal die Adresse. 1628 fand er eine endgültige Bleibe in der städtischen Almosenmühle (Mühlgasse 1-3), wofür er jährlich 24 fl. Miete zahlte. Als er mit dem Zins durch die schlechte Zeit des Dreißigjährigen Krieges in Verzug geriet, wurde ihm die Hälfte der Schuld erlassen, ab 1.7.1640 wurde die Miete auf 18 fl. ermäßigt. Die Gärtnerstraße in Nürnberg wurde nach ihm und seinem Vater benannt. Seine Tochter Anna Maria heiratete am 17.10.1638 den Maler Nicolaus -»Baudenbacher, die Tochter Margaretha am 3.11.1648 den Maler Johann Christoph -•Götz. Werke: NÜRNBERG, Rochuskapelle: Dürersche Stiftungstafel (Epitaph für Willibald Imhoff), dat. 1624. MuS: NÜRNBERG, GNM: Bildnis Bartholomäus I. Viatis. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Nagler, KL u. Monogr.; Doppelmayr, 1730; Barock, 1962; Stüwe, 1998, S. 41, 231; Tacke, 1995, S. 195-197; Tacke, 2001, S. 408 u. Stammtafeln 18, 92; Stadtlexikon 2000; Kohn, N H b Sebald. Ausst.: 1952/5. Gärtner, Georg, Redakteur, Schriftsteller, Historiker, Übersetzer, * 5. 6. 1864 Schney - t 9. 7. 1939 Nürnberg. Als Sohn eines Korbmachers wurde er zunächst in diesem Handwerk ausgebildet. Reisen durch den Nordwesten Europas. Bekanntschaft mit Karl -»Grillenberger. 1886 bis Mitte der 1920er Jahre war er Redakteur der Fränkischen Tagespost. Mit seinen Werken war er der erste Chronist der Nürnberger Arbeiterbewegung; auch übersetzte er flämische, holländische und französische Literatur. 1908-19 Mitglied im Kollegium der Gemeindebevollmächtigten. 1906 wohnte er in der Reuterstraße 8. Die Gärtnerstraße erinnert an ihn, zusammen mit den gleichnamigen Malern. Werke: u.a.: „Rückblick auf die Nürnberger Arbeiterbewegung", 1908; „Kaspar Hauser", 1925; „Fränkische Wanderbücher", 1925-28; „Biographie über K. Grillenberger", 1930; „Streifzüge durch Alt-Nürnberg". Lit.: Stadtlexikon 2000. Gärtner (Gertner), Georg Paulus, Maler, get. 13. 2. 1630 Nürnberg - begr. 26. 3. 1694 Nürnberg. Sohn des -»Georg d. J., Maler, oo 30.8.1686 Margaretha (get. 12.5.1653 - begr. 6.3.1710), Tochter des Georg Eckerlein, Kupferschmied, kinderlos. Ausbildung wohl durch seinen Vater. Arbeiten von seiner Hand sind nicht bekannt. Er wohnte in der Breiten Gasse neben dem Goldenen Lamm. Seine Witwe heiratete am 8.4.1695 Johann ->Denner, Wildruf- und Horndreher. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Tacke, 2001, S. 410. Gärtner, Hans, Steinmetz und Totengräber, f Nürnberg, ehemals Grab Nr. 768 auf dem Rochusfriedhof, Epitaph dat. 1585, nicht erhalten. Aus der Inschrift seines Epitaphs ging hervor, daß er dreimal verheiratet war und 14 Kinder hatte. Lit.: Gugel Rochus, S. 33; Zahn, DI-NNr. 1695. Gärtner, Hermann, Graphiker. Er war seit mindestens 1935 in Nürnberg ansässig und Mitglied der RdbK und des BDG; 1954 war er Mitglied des Künstlervereins. 1943 wohnte er in der Carl-Schurz-Straße 12, dabei als Reklamefachmann und Kunstmaler bezeichnet. 1954 wohnte er in der Pottensteiner Straße 39, bis 1979 nachweisbar. MuS: N Ü R N B E R G , MStN. Lit.: Künstlerverein, 1954; Adreßbücher. Ausst.: 1935/1; 1958/16.
446 Gärtner, Hieronymus, Baumeister, Architekt, Bildschnitzer, Kunstdrechsler, Wasserbautechniker, t 7. 9. 1540 Nürnberg. Über ihn berichtete Johann Neudörfer, er sei „im Wasserleiten und dasselbig mit Pumpen zu zwingen sehr verständig" gewesen. Auch wurde er für seine naturgetreuen, miniaturhaften Bildschnitzereien gerühmt. Er soll aus einem Stück Holz in der Größe eines Zeigefingers eine Kirsche samt Stiel gefertigt haben, als Bekrönung befand sich auf der Kirsche eine Mücke, die so fein geschnitten war, daß sich bei leichtem Windzug Kirschenstiel und Mücke bewegten. Zu seinen Kunden sollen der König von England und Kardinal Albrecht von Brandenburg gehört haben, für den er einen Springbrunnen in seinem Schloß in Aschaffenburg errichtet habe; dafür soll Peter -»Vischer d. Ä. eine Martinsfigur gegossen haben. Im Alter soll er, da alleinstehend, „seinen Tisch und Unterhaltung" zuletzt bei Jacob Welser gehabt haben. Sämtliche Angaben zu Gärtner gehen auf Neudörfer zurück; kein Eintrag im Totengeläutbuch. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Doppelmayr, 1730; Neudörfer-Lochner, 1875, S. 116f.; Pechstein, in: G N M A 1968, S. 35-41. Gärtner (Gerdner), Hieronymus, Malerjunge, get. 24. 8. 1598 Nürnberg, Sohn des -»Georg d. J. Er war 1613 bei der Ausmalung des Rathaussaales beschäftigt. Lit.: Mende, Rathaus 1979; Tacke, 2001. Gärtner, Johann (Hans), Maler, Kupferstecher, war möglicherweise identisch mit dem 1570 erwähnten Lehrjungen Hennsla Karttner, der an der Bemalung der Ehrenpforte zum Empfang von Kaiser Maximilian II. mitarbeitete. Von ihm ist ferner ein mit „Joh. Gärtner pinxit 1607" signierter Kupferstich mit der Darstellung eines Liebespaares bekannt. Panzer verzeichnete sein 1599 dat. Portrait, auf dem er als Maler bezeichnet wurde. MuS: LONDON, BM. Lit.: AKL; ThiemeBecker; Nagler, KL; Panzer, 1790, S. 73. Gärtner, Johann, Violin-Virtuose, stammte aus Nürnberg. 1855 spielte er in Maria Taferl/NÖ. Vielleicht handelt es sich bei der 1878 erwähnten Musikersfrau Dorothea Gärtner um seine Frau; sie wurde 1881 als Kaffeewirtin bezeichnet, wohnhaft Laufertorgraben 1. Lit.: MGG 4, 1086. Gärtner (Gertner), Peter, Maler, * um 1500 wohl in Franken. Lehre vermutl. bei Wolf -»Traut in Nürnberg. Am 12.1.1521 wurde er Bürger. Um 1523/27 war er für Markgraf Kasimir von Brandenburg und den Ansbacher Hof tätig. Seit 1529/30 stand er in Diensten des Pfalzgrafen Ottheinrich in Neuburg a. d. Donau, 1536 als Hofmaler bezeichnet. Peter Gärtner war fast ausschließlich als Portraitist tätig und mit umfangreichen Familiengalerien der Pfalzer Wittelsbacher beschäftigt. Zuletzt ist er 1541 mit einem Bildnis der Pfalzgräfin Susanna greifbar. MuS: NÜRNBERG, GNM. Lit.: AKL; Baader, 1860/62; Gümbel, 1907; Löcher, 1993; Löcher, 1997. Gärtner, Wolf, Rotschmied, oo 6.2.1532 Marga Weinkieser. Lit.: Schornbaum, 1949 Nr. 4470. Gärttner, Fritz, Maler, wohnte 1914 in der Findelwiesenstraße 9a. Gagenhart (Jagenhart), Petrus, Schreiber, wurde 1487 Bürger in Nürnberg. Im März/April 1485 wurde er vom Rat für das Schreiben des Registers für die „Reformation" (ein Gesetzeswerk) bezahlt. Von
447 Gagenhart stammen auch die Beschriftungen auf dem Globus des Martin Behaim, wofür er mit 16 dn. entlohnt wurde. Lit.: Oscar Hase: Die Förderung des ältesten Buchhandels durch die Stadtbehörden, Leipzig 1886, S. 9; Petz, in: MVGN 6, 1886, S. 169. Gahm, August, kgl. Geometer, f 1936 Zwiesel (durch Suizid). Er fertigte eine Tuschezeichnung von der Fassade des Pellerhauses, 52 χ 79 cm, sign, und März 1895 datiert. 1906 wohnte der Messungsassistent August Gahm in Nürnberg, Rollnerstraße 59; vermutlich machte er hier eine Ausbildung. Er zog später nach Zwiesel. Gähn, Johann, Goldschmied, Silberarbeiter, get. 15. 10. 1788 Nürnberg - f 27. 8. 1825 Nürnberg. Sohn des Daniel Andreas, Bäckermeister, oo Catharina Siebenkees aus Bruck (* um 1798 - t 12.3.1848). 1801-06 Lehre bei Christoph Wilhelm Friedrich -»Raschka, dort 1807 Geselle. A m 28.8.1816 bestand er die Meisterprüfung und wurde am gleichen Tag als Meister vereidigt. Als Meisterstück fertigte er einen Obstkorb nach eigenhändiger Zeichnung. Als Marke verwendete er seinen Namen in Kursivschrift, von dem zwei Varianten bekannt sind. An Werken sind für ihn Buchbeschläge, ein Miniaturkörbchen und ein Soßenlöffel zu nennen, die im Kunsthandel angeboten wurden. Er bildete zwei Lehrlinge aus: Paul Wolfgang -»Birkmann (1816-19); Jacob Carl Theodor Streb (1820-24). Seine Geschäftsräume befanden sich im Anwesen Königstraße 5, das ihm seit 1818 gehörte. Seine Witwe Catharina führte das Geschäft weiter. Lit.: Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 257. Gahn, Johann Benedikt, Drechsler, Fagott- und Flötenbauer, get. 21. 10. 1674 Nürnberg - begr. 27. 2. 1711 Nürnberg, ehemals Grab Nr. 376 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph nicht erhalten. Sohn des Andreas, Bäcker, Bleistiftmacher und Handelsmann, oo 30.3. 1698 Helena Barbara (begr. 9.12.1723, wohnhaft am Fischbach), Witwe des Franz -»Zick, Drechsler, keine überlebenden Kinder. 1688-92 wohl Lehre bei Franz -»Zick. Am 1.3.1698 wurde er Meister, wobei ihm durch die bevorstehende Heirat mit der Meisterwitwe vier der sonst üblichen neun Gesellenjahre erlassen wurden. Bereits anläßlich seiner Hochzeit wurde er als „Flötendreher" bezeichnet, so daß er sich schon während seiner Gesellenzeit auf dieses Gebiet verlegt haben muß. Woher Gahn seine Kenntnisse hatte, ist ungeklärt. Zur damaligen Zeit gab es in Nürnberg nur Johann Christoph -»Denner und Johann -»Schell als Flötenbauer. Gahns Instrumente zeigen eine eigenwillige Struktur, so daß eine direkte Abhängigkeit von den beiden Nürnberger Meistern nicht feststellbar ist. Seine Flöten sind teilweise durch Schnitzereien verziert. Er scheint in erster Linie Blockflöten und Oboen gefertigt zu haben, wofür er mit Vorliebe Elfenbein verwendete. Er führte die Zick-Werkstatt bis mindestens 1705 in der Oberen Wörthstraße 11 fort, das Haus verkaufte er 1705 für 900 fl. 1706 erwarb er um 1300 fl. das Haus Rathausgasse 2, das seine Witwe 1713 um 3000 fl. verkaufte. Werke: Nickel, 1971, S. 280 f. verzeichnete 12 Instrumente. MuS: MÜNCHEN, BNM. NÜRNBERG, GNM. Und in weiteren deutschen und ausländischen Museen. Lit.: Nickel, 1971, S. 277 f.; Meer, 1982; Huber, 1989; Kirnbauer, 1994; Kohn, NHb Lorenz u. Sebald.
Gall Gail, Wilhelm, Maler, Zeichner, Radierer, Lithograph, * 7. 3. 1804 München - t 26. 2. 1890 München. 1817 Architekturstudium bei Karl von Fischer, 1820 Wechsel an die AdBK München. 1822-25 Schüler seines Schwagers Peter von Hess. Reisen nach Italien und Spanien, wo er die Eindrücke für seine späteren Gemälde von Kirchen und Klosterinterieurs sammelte. Eine hinterlassene Zeichnung läßt vermuten, daß er auch Nürnberg besuchte. MuS: N Ü R N B E R G , MStN: „Pegnitz mit Mühlen bei der Maxbrücke", Bleistiftzeichnung. Lit.: AKL. Gailsdörfer, Hans I., Sonnenuhr- und Kompaßmacher, wurde 1538 Meister. Lit.: Gouk, 1988. Gailsdörfer, Hans II., Sonnenuhr- und Kompaßmacher, um 1674 nachweisbar. Lit.: Gouk, 1988. Gailsdörfer, Jacob, Sonnenuhr- und Kompaßmacher, um 1674 nachweisbar. Lit.: Gouk, 1988. Gaiser, Peter, Goldschmied, wurde 1489 Bürger. Lit.: Archiv zur Nbger. GSK im GNM. Gaißmann (Gaysman), Melchior, Plattschlosser, Uhrmacher, Fechtmeister, f Nürnberg, ehemals Grab Nr. 529 auf dem Rochusfriedhof, Epitaph dat. 1590, heute auf Grab Nr. 532. oo 12.10.1563 Barbara Pogner. Am 29.12.1563 wurde er Bürger und am 29.10. 1563 als Plattschlosser in das Meisterbuch der Stadt eingetragen. Aus einem Rv. von 1578 geht hervor, daß er auch Weckeruhren fertigte. 1572 kaufte er für 475 fl. das Anwesen Pfannenschmiedsgasse 8. 1583 erwarb er um 190 fl. ein Haus mit Hof und Nebengebäude am Hefnersplatz (neben Haus Nr. 1), das mit 450 fl. rh. hypothekarisch belastet war. Seine Witwe Barbara verkaufte es 1604 für 1500 fl. lastenfrei an den Plattschlosser Peter -»Moss. Lit.: Alfred Bauch, in: GNM M 1896, S. 13; Zahn, DI-N Nr. 1893; K D M Nürnberg, 1977; Kohn, NHb Lorenz. Gall, Balthasar, Briefmaler, get. 8. 10. 1553 Nürnberg - begr. 24. 6. 1595 Nürnberg. Sohn des -»Hermann, oo 24.11.1578 Catharina Grüneisen. Am 13.1.1574 quittierte er den Empfang seines mütterlichen Erbteils. 1579 wurde er Meister. 1580-95 war er im Ämterbüchlein verzeichnet, 1596 gestrichen. Er war wohl auf die Ausmalung von Einblattdrucken spezialisiert. Zum Schluß wohnte er in der Grasersgasse. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Hampe, Rv.; Grieb, Buchgewerbe 2003. Gall, Hermann, Briefmaler, Formschneider, Drukker, begr. 13. 6. 1580 Nürnberg. Vater des -»Balthasar, oo 1) Anna (begr. 2.8.1574); II) 26.8.1574 Ursula, Tochter des Wolf Hauer. 1554-80 war er im Ämterbüchlein eingetragen. Er stellte Flugschriften und Einblattdrucke her. Am 15.10.1567 trat er als Vormund der Kinder des Zirkelschmieds Michael -»Seyfried auf. Laut Impressum auf einem Einblattholzschnitt war er 1556 in der Kotgasse (Brunnengasse) ansässig; 1561 wurde er als Mieter beim Büttner Erhard Conrad erwähnt, dem das Haus Brunnengasse 11 gehörte. Auf einem Blatt von 1572 mit der Erscheinung eines Nordlichtes gab Gall als Adresse die Breite Gasse an, wo er auch beim Tod seiner ersten Frau 1574 wohnte. Zum Schluß war er laut Totenbuch wieder in der Kotgasse (Brunnengasse) ansässig. 1575 heiratete seine Tochter in Fürth, zu der Hochzeitsfeier durfte Gall zehn Bürger einladen. MuS: N Ü R N B E R G , GNM. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Hampe, Rv.; Zahns
Gallé Jb. I, 1868; Strauss, 1975; Pilz, 1977; Benario, 1928; Grieb, Buchgewerbe 2003. Ausst.: 1982/7, Nr. 14. Gallé, Klaus, Zeichner, Graphiker, f Ende 1980 Nürnberg. Sohn des Ernst, Professor in München, oo Gertrud. Ausbildung als Plakatmaler und Gebrauchsgraphiker, Pressezeichner im Zweiten Weltkrieg. Danach Studium bei seinem Vater in München, dann an der Hochschule fur Baukunst und bildende Kunst in Weimar. Sein Sujet in seinen Zeichnungen und Tuscheblättern ist die Demaskierung menschlicher Schwächen, aber mit gutmütigem Grundton. Er war auch als Werbegraphiker tätig. 1979 wohnte er in Nürnberg, Kopernikusstraße 6. Ausst.: 1964/1; 1965/2; 1966/2. Gallensdorfer (Gallendorfer), Sebald, Formschneider, fertigte 1493-97 in Sebald Schreyers Auftrag nach Vorlagen von Michael -»Wolgemut die Holzschnitte zu Petrus Dannhausers Werk „Archetypus triumphantis Romae", das jedoch nicht veröffentlicht wurde. Lit.: AKL; Thieme-Becker; L. Grote, in: G N M A, 1959; R. Schoch, in: 50 Jahre Sammler und Mäzen: Der Historische Verein Schweinfurt seinem Ehrenmitglied Otto Schäfer (1912-2000) zum Gedenken. Schweinfurt 2001, S. 261-298. Ausst.: 2005/2, Nr. 8. Gallwerner, Jakob, Malerlehrling, * Aach/Niederlande. Ab 1600 Lehre bei Georg -»Herz. Johann -»Hauer vermerkte in seinen Aufzeichnungen: „vertrug sich mit dem ersten Lehrmeister nicht und entlief dem zweiten". Lit.: Bosch, in: G N M M, 1899. Galnhofer, Sebald, Rotschmied, t zw. 16. 3. u. 10. 6. 1500 Nürnberg, wohnhaft auf der Sebalder Stadtseite. Lit.: Burger, 1961 Nr. 4639. Galster, Adam Paul, Sanduhrmacher, f 31. 7. 1787 Nürnberg. Lit.: Abeler, MdU, S. 203. Galster, Johann Adam, Sanduhrmacher, begr. 21. 10. 1784 Nürnberg. 1766 war er Besitzer des Hauses Adlerstraße 13. Seine Tochter Gertraud Maria heiratete am 21.6.1792 den Goldschmied Johann Leonhard -»Bayerlein. Lit.: Abeler, MdU, S. 203, 540 (bei Schalster); Kohn, N H b Lorenz. Galster, Leonhard Paulus, Sanduhrmacher, f 29. 4. 1791 Nürnberg. Lit.: Abeler, MdU, S. 203. Gamitz(er) s. Jamnitzer Gans, Uhrmacher, laut Abeler im 17. Jh. in Nürnberg tätig. In Nürnberger Quellen jedoch nicht nachgewiesen. Lit.: Abeler, MdU, S. 203. Ganser, Georg, Flachmalerlehrling, get. 22. 2. 1599 Nürnberg, Sohn des Hans, Eisenhändler. Am 1.1. 1613 begann er die Lehre bei Wolf -»Fischer, Abbruch, im August 1613 Lehre bei Leonhard -»Brechtel d. Ä., ebenfalls Abbruch der Lehre. Zuletzt 1618 erwähnt. Lit.: AKL; Tacke, 2001, S. 411. Gansheimer, Hans, Salwürke, Panzerhemdenmacher, war 1421 Besitzer des Hauses Obere Schmiedgasse 1. Lit.: Kohn, NHb Sebald. Gansöder (Ganseder), Stephan, Formschneider, Briefmaler, Büchsenschäfter, t um 1583 Nürnberg, oo I) 19.8.1533 Katharina, Tochter des Hans -»Schuler d. Ä., Büchsenschäfter; II) vor 4.7.1557 Elsbeth (get. 18.3.1536), Tochter des Georg -»Glockendon d. J., Enkelin des Nicolaus -»Glockendon. Am 20.5.1534 wurde er Bürger. 1535/36 weilte er 36 Wochen in Augsburg, um nach Zeichnungen von Hans Breu d. Ä. einen Riesenholzschnitt von 18 Stöcken anzufertigen:
448 „Die Belehnung Ferdinand I. mit den österreichischen Erblanden durch Karl V. auf dem Reichstag zu Augsburg 1530" (einziges bekanntes Exemplar im GNM). 1540-84 war er als Formschneider, 1573 auch als Briefmaler im Ämterbüchlein eingetragen. 1550 wurde er als Büchsenfasser erwähnt, 1561-77 war er auch Hüter auf der Schießhütte bei St. Johannis. Am 30.3. 1561 wurde seine Frau bei der Nachlaßregelung ihrer Großmutter Anna, Witwe des Nicolaus -»Glockendon erwähnt. 1577 wurde Gansöder in das Heilig-GeistSpital aufgenommen; zum Dank schnitt er die vier Holzstöcke für den Nürnberger Rundprospekt mit der „Landwehr" nach Vorlage des Paulus -»Reinhart, 89,5 χ 87,5 cm, von dem 1581 nach der Stadtrechnung 17 Stück gedruckt wurden. MuS: NÜRNBERG, GNM; - , MStN. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Zahns Jb. I, 1868; Hampe, Rv.; Schornbaum, 1949 Nr. 4147; Timann, in: GNM A, 1987, S. 195; Timann, 1993; Grieb, Buchgewerbe 2003. Ganß, Christoph, Alabasterdreher und -Schneider, leistete 1699-1702 als Meister Zahlungen an die Handwerkskasse der Alabasterer. Lit.: Heller, 1971. Ganß, Conrad, Alabasterdreher und -Schneider, t 1723/24 Nürnberg. Er war Meister vor Verkündung der Handwerksordnung 1698 und leistete als solcher 1699-1723 Zahlungen an die Handwerksksasse. 170407, 1714-17 und 1721-24 Vorgeher. 1724-28 erfolgten Zahlungen durch die Witwe, sie führte wohl die Werkstatt weiter. Lit.: Heller, 1971. Ganß (Gans, Gansser), Hans, Büchsenschäfter, oo Barbara (f Feb. 1566, wohnhaft auf dem Steig = Jakobstraße). 1574 erwarb er um 330 fl. das Haus Obere Wörthstraße 11, das er 1580 um 400 fl. wieder verkaufte. Lit.: Burger, 1972 Nr. 8338; Kohn, N H b Lorenz. Ganß, Hans, Alabasterdreher und -Schneider, war Meister vor Verkündung der Handwerksordnung 1698 und leistete als solcher 1699-1708 Zahlungen an die Handwerkskasse. 1701-04 Vorgeher. Lit.: Heller, 1971. Ganß, Peter, Alabasterdreher und -Schneider, 16991701 und 1709-1711 leistete er als Meister Zahlungen an die Handwerkskasse der Alabasterer. Lit.: Heller, 1971. Ganz, Carl Friedrich, Zirkelschmied, f 30. 5. 1845 Nürnberg, oo Margaretha Friederika (f 20.3.1844), Tochter des Johann Leonhard -»Pfeffer, Zirkelschmied, Kinder. 1829 bis zu seinem Tod wohnte er im Anwesen S. 627 (Obere Söldnersgasse 5), das seinem Schwiegervater gehörte. Ganz, Johann Christian, Zirkelschmiedmeister, t 26. 10. 1864 Nürnberg, wohl Sohn des -»Carl Friedrich. oo N. N., Kinder. Zuletzt wohnte er in L. 651 (Rosengasse 8). Ganz, Johann Samuel, Zirkelschmied, 1863 war er Besitzer des Hauses L. 1084 (Täubleinshof 5). 1906 ist ein Zirkelschmied und Häkelnadelfabrikant Samuel Ganz erwähnt, wohnhaft in Gostenhof, Hauptstraße 45. Ganz, Nanette, Illuminstin, wohnte 1870 am Lauferschlagturm 2. Gar (Garn, Jar), Conrad I., Goldschmied, Goldarbeiter, t zw. 18. 10. 1519 u. 1523 Nürnberg, oo um 1498 Anna. 1498 wurde er als Meister vereidigt. 1504 war er als Contz Jar im Ämterbüchlein verzeichnet.
449 Seine Ehefrau Anna wurde 1519 wegen Schulden verklagt. 1508 war Gar Besitzer des Hauses Tetzelgasse 9, östlicher Teil, das er 1514 verkaufte. Er war vermutlich identisch mit dem 1515 erwähnten Goldschmied Cunz Karg, der ein Haus an der Pegnitz besaß, für das er Hypothekenzinsen an Anton II. -•Tücher bezahlte. 1523 verkaufte seine Witwe Anna mit ihren vier Kindern das Anwesen Fetzergasse 12, das an der Pegnitz lag. Lit.: A K L ; Thieme-Becker; Stockbauer, 1893 Nr. 186; Hampe, Rv.; Hampe, in: GNM A, 1929, S. 84, 120; Archiv zur Nbger. G S K im GNM; Kohn, NHb Sebald. G a r (Garn), C o n r a d II., Goldschmied, Goldarbeiter, begr. 2. 9. 1578 Nürnberg. Sohn des -»Sebald, Goldschmied. oo I) 2 7 . 8 . 1 5 4 8 Margaretha (begr. 2.4.1576), Tochter des Hans Bischof, Gürtler; II) 31.7.1576 Elisabeth, Witwe des 1) Hans Rubinger, 2 ) des Georg Pfeiffer, Suttenprediger. Am 9 . 1 1 . 1 5 4 6 quittierte er seinem Vater den Empfang seines Erbteils von 21 fl. aus dem Nachlaß seines Urgroßvaters Veit -»Stoß d. Ä. Drei Jahre später erhielt er, ebenso wie seine Geschwister, weitere 21 fl. Am 1. oder 8 . 6 . 1 5 4 9 (abweichende Eintragungen) bestand er die Meisterprüfung und wurde am 29.5.1549 als Meister vereidigt. Am 29.5.1551 wurde er wegen eines nicht näher bekannten Vergehens bestraft. Mehrere Rv. von 1561 erwähnen ihn im Zusammenhang mit gestohlenem Silber. 1554 kaufte er um 2 7 0 fl. rh. ein Haus unter der Veste (Obere Schmiedgasse 4), das er 1558 für 3 2 0 fl. an den Uhrmacher Esaias -»Vogel verkaufte. 1561 gehörte ihm das väterliche Anwesen Radbrunnengasse 4. Zum Schluß wohnte er am Mehlmarkt (südl. Teil des Obstmarktes bei der Hans-Sachs-Gasse). Lit.: A K L ; Thieme-Becker; Rosenberg 3 8 9 1 ; Neudörfer-Lochner, 1875, S. 109; Stockbauer, 1893 Nr. 354; Hampe, Rv.; Jamnitzer, 1985; Archiv zur Nbger. G S K im GNM; Kohn, NHb Sebald. G a r (Jar), Georg (Jörg), Goldschmied, * 1518 Nürnberg, Sohn des -«Sebald, gab am 12.12.1543 sein Nürnberger Bürgerrecht auf. Lit.: A K L ; ThiemeBecker; Hampe, Rv. G a r (Garn), Hans, Goldschmied, Silberarbeiter, wurde vor 1514 Meister. Evtl. identisch mit Conrad I. -•Gar. Lit.: Stockbauer, 1893 Nr. 186; Archiv zur Nbger. G S K im GNM. G a r (Garn), Hans I., Goldschmied, Goldarbeiter, oo 9.7.1526 Margaretha Seydenether. 1528 Meister. Mit Rv. vom 20.7.1531 wurde ihm die Stadt auf drei Jahre verboten, weil er ein Gehänge mit nur 16 Karat gemacht hatte. Am 2 2 . 1 2 . 1 5 4 8 wurde ein Hans Gar wegen Gotteslästerung ins Loch gelegt. Durch die Namensgleichheit von Hans I. und II. und die fast gleichen Zeiträume ist eine zweifelsfreie Zuordnung archivalischer Daten schwierig. Sicher dürfte sein, daß es sich um zwei verschiedene Personen gehandelt hat, da die Einträge teilw. mit „der Junger" gekennzeichnet sind und auch die Lebensumstände dafür sprechen. Lit.: A K L ; Thieme-Becker; Rosenberg 3844; Stockbauer, 1893 Nr. 2 7 3 ; Hampe, Rv.; Schornbaum, 1949 Nr. 1891; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 259. G a r (Garn), Hans II., Goldschmied, Goldarbeiter, t um den 1. 3. 1551 Nürnberg, oo 23.5.1536 Martha Rab ( t 1546). Am 2 5 . 1 0 . 1 5 3 6 wurde er als Meister
Gamier vereidigt. 1541-46 Geschworener. 1546 wohnte er in der Judengasse. Arbeiten oder sonstige Unterscheidungsmerkmale sind nicht bekannt (s.a. Hans I.). Lit.: A K L ; Thieme-Becker; Rosenberg 3 8 4 4 ; Hampe, Rv.; Stockbauer, 1893 Nr. 307; Schornbaum, 1949 Nr. 1724; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2 0 0 7 Nr.
260.
G a r (Garn), Heinrich, Goldschmied, Goldarbeiter, get. 24. 11. 1537 Nürnberg. Sohn des -»Sebald, oo 2 3 . 1 0 . 1 5 5 9 Anna, Tochter des Peter Schilpach, Steinmetz. Am 5 . 1 1 . 1 5 6 0 bestand er die Meisterprüfung und wurde am 2 . 1 2 . 1 5 6 0 als Meister vereidigt. Später trat er nicht mehr in Erscheinung. Lit.: A K L ; Stockbauer, 1893 Nr. 4 1 2 ; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2 0 0 7 Nr. 2 6 1 . G a r (Jar, Garn), Sebald, Goldschmied, Goldarbeiter, t Sept./Okt. 1551 Nürnberg. Vater des -»Conrad II., des -»Georg und des -»Heinrich, oo um 1518 Ursula, Tochter des Jörg Trümmer; Enkelin des Veit -»Stoß d. Ä., sechs Kinder. Am 21.8.1521 wurde er als Meister vereidigt. Am 20.3.1521 verklagte ihn Georg I. -•Plödt auf die Bezahlung von Rubinen und die Rückzahlung eines Darlehens. Dem Karmeliterprior Andreas Stoß schuldete Gar am 11.9.1522 Geld flir knapp zwei Mark Silber, vielleicht handelt es sich um schadhaftes Kirchengerät. In den 1520er Jahren war Gar bei verschiedenen Gläubigern verschuldet. In den folgenden Jahrzehnten war er in die Erbauseinandersetzungen über den Nachlaß von Veit -»Stoß verwickelt. 1534 erwarb er um 225 fl. und 4 fl. Eigenzins ( 8 0 fl. Hypothek) das Haus Radbrunnengasse 4, wo er bis zu seinem Tod wohnte. Seine Witwe Ursula verkaufte das Haus um 2 0 0 fl. und 2 0 fl. Eigenzins ( 4 0 0 fl. Hypothek). Seine Kinder, ausgenommen der Sohn -»Heinrich, welcher später geboren wurde, waren Erben von Veit -»Stoß. Lit.: A K L ; Thieme-Becker; NeudörferLochner, 1875, S. 9 9 - 1 1 1 ; Bosch, in: G N M M, 1889; Stockbauer, 1893 Nr. 255; Hampe, Rv.; Burger, 1972 Nr. 4 4 3 6 ; Jamnitzer, 1985; Archiv zur Nbger. G S K im G N M ; Kohn, NHb Sebald. Gareis, Eustachius Pius, Bildnis- und Historienmaler, * 1803 Sulzbach/Opf. - t 1879 Erlangen. Er war Zögling der Nürnberger Kunstschule, dann bis 1826 Studium an der A d B K München unter Peter Cornelius. Anschließend als Landschafts- und Portraitmaler in Erlangen tätig. Ab 1833 Zeichenlehrer an der Landwirtschafts- und Gewerbeschule, später auch an der Berufsschule und am Gymnasium, 1852 auch an der Universität Erlangen. W e r k e : A N S B A C H , kath. Kirche. E R L A N G E N , Neustädter Kirche: Portraits der Reformatoren Martin Luther und Philipp Melanchthon. Lit.: A K L ; Thieme-Becker; Nagler, K L u. Monogr.; Busse. Ausst.: 1824/1. Garnier, Bonaventura, Goldschmied, Goldarbeiter, * Paris - t vor dem 5. 7. 1630. Sohn des Jacques, Goldschmied in Paris; Vater des -»Gerhard und des -»Jacob, oo 17.2.1578 Sibylla, Tochter des Mauritius -»Heling, Superintendent bei St. Sebald. Lehre bei seinem Vater. Mit Rv. vom 2 9 . 1 . 1 5 7 8 wurde ihm das Bürgerrecht zugesagt und am 8.7.1579 in das Bürgerbuch eingetragen. Am 30.11.1578 bestand er die Meisterprüfung. Zusammen mit seinen Brüdern hatte er am 9.5.1601 Außenstände in Höhe von 5 3 8 8 Sonnenkronen fur Kleinodien bei Albrecht Laski, Pfalz-
Gamier graf zu Saradin. Verschiedene Rv. nach 1601 lassen sich durch die Namensgleichheit mit seinem Sohn nicht zweifelsfrei zuordnen; dieser wurde ebenfalls Goldschmied, jedoch nicht Meister. Lit.: Stockbauer, 1893 Nr. 491; Hampe, Rv.; Neidiger, in: MVGN 43, 1952, S. 246; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 262. Garnier, Gerhard, Goldschmied, Sohn des -»Bonaventura. oo 1.12.1607 Elena von der Stadt. 1611-17 wurde er in einigen Rv. erwähnt; kein Meister. Bei der Proklamation der Heirat seiner Tochter Elena am 29.1.1637 war er bereits verstorben. Lit.: Hampe, Rv.; Archiv zur Nbger. GSK im GNM. Garnier (Gainer), Jacob, Goldschmied, Goldarbeiter, get. 30. 12. 1578 Nürnberg - begr. 17. 10. 1634 Nürnberg. Sohn des -»Bonaventura, oo I) 8.11.1603 Ursula (get. 3.8.1571 - begr. 20.5.1607), Tochter des Efraim Lindelbach; II) 1.1.1608 Juliana (begr. 24.1. 1634), Tochter des Leonhard -»Heussler, Buchdrucker; III) 23.7.1634 Barbara, Witwe des Georg Ehrlich, Müller in Lauf. Am 25.7.1606 bestand er die Meisterprüfung. 1629-34 hatte Hans Achatius Schreck aus Kolenberg bei Ansbach als Lehrling. Bei seinem Tod wohnte er in einer der Kreuzgassen. Seine Tochter Magdalena heiratete am 17.1.1635 Paulus -»Gick d. J., in zweiter Ehe am 21.4.1663 Johann ->Örtel, beide Lackmaler. Lit.: Stockbauer, 1893 Nr. 631; Jamnitzer, 1985; Tacke, 2001; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 263; Archiv zur Nbger. GSK im GNM. Gartenhof, Martha, Scherenschnittkünstlerin, Ärztin, * 27. 3. 1918 Nürnberg - f 7. 3. 1944 Goslar. Medizinstudium in München. Als Künstlerin wurde sie durch jugoslawische Volkskunst angeregt und die Kunst des fernen Ostens. Es sind von ihr 34 Tafeln Scherenschnitte bekannt. Lit.: Vollmer. Gartner, Heinz, Rotschmied. Er war 1419 Besitzer des Hauses Untere Krämersgasse 16, hier ist er auch noch 1441 nachgewiesen. Lit.: Kohn, in: AB 1978, S. 33; Kohn, Ν Hb Sebald. Gartz, Cancianus de, Organist. Er war um 1500 an der Spitalkirche tätig. Lit.: Moser, 1929. Gary, Christian, Kaufmann und Sammler, * 1 8 5 9 t 1948. Seine Autographen-Sammlung ging an die Stadtbibliothek Nürnberg. 1906 wohnte er in der Inneren Laufer Gasse 21. Lit.: Mitt. a. d. StadtBN Jg. 3, H. 1, April 1954. Gary, Franz, Volksschullehrer, Maler, Graphiker, Bildhauer, * 2. 11. 1915 Eichstätt - f 8. oder 9. 3. 1998 Nürnberg. Autodidakt, Selbststudium vorwiegend während der Kriegsdienstzeit. Es sind von ihm vor allem Linolschnitte und Federzeichnungen erhalten. 1952/58 wohnte er in Nürnberg, Mommsenstraße 87, 1979 in der Schönweißstraße 16, dabei als Oberlehrer bezeichnet. Lit.: Vollmer V.; Ausk. StadtAN. Ausst.: 1953/12; 1954/11; 1955/9, - / 1 0 ; 1956/1; 1957/12; 1958/6. Gasser, Hans, Bildhauer, Maler, * 2. 10. 1817 Eisentratten/Kärnten - t 24. 4. 1868 Budapest. Sohn des Jakob, Kunsttischler und Holzschnitzer. Bedeutender österreichischer Bildhauer und Maler. Während seines Aufenthalts in München um 1840-46 unternahm er auch Wanderungen nach Nürnberg und hielt seine dortigen Eindrücke in Skizzenbüchern fest. Lit.: AKL; Thieme-Becker.
450 Gaßler, Hans, Seidennäher, wurde 1490 Bürger. GaDner, Eucharius, Stadtzimmermann, wurde 1460-89 in mehreren Rv. erwähnt. Um 1477 errichtete er den Dachstuhl der Klosterkirche Gnadenberg/Opf. 1486 wurde er erneut auf zehn Jahre zum Stadtzimmermann bestellt, im Mai 1489 bat er jedoch, ihn von seinem Amt zu beurlauben. Er erscheint auch in den von Gümbel veröffentlichten Rechnungen 1462/67 vom Chorbau von St. Lorenz in Nürnberg. 1484 war er an der Erhöhung der Türme von St. Sebald beteiligt. Lit.: MVGN 10, 1885, S. 66; Mummenhoff, Rathaus, S. 187; Hampe, Rv.; Gümbel, 1910, S. 252, 342; Gümbel 1913, S. 35; Dehio, Bayern V, 1991. Gaßner, Georg, Rotschmied, Ring- oder Rollenmacher, wurde 20.3.1710 in die Meisterliste eingetragen. Lit.: LocknerNr. 1156. Gassner, Johann Nicolaus, Miniaturmaler, Landschaftsmaler, get. 4. 1. 1637 Frankfurt/Main. Sohn des Lamprecht. Tätig vor allem in Frankfurt und Straßburg. Laut Sandrart studierte er erst Theologie, Philosophie und Medizin. Eine Folge von zwölf Monatsbildern im Wiener Kunstkabinett und im Ansbacher Schloß wurde in Joachim von -»Sandrarts „Teutsche Academie der Edlen Bau-, Bild- und MahlereyKünste" sehr gelobt. Das GNM besitzt von ihm zwei Blätter mit je sechs Landschaften, aus deren Signatur hervorgeht, daß sie in Nürnberg gemalt wurden: „Gasner fee: Nori(m)b.". Nachweisbar bis um 1700. MuS: FRANKFURT/Main, Städel. NÜRNBERG, GNM. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Zülch, 1935, S. 560; Barock, 1962, Kat. Nr. A 244. Gast s.a. Geist Gast, Hans, Seidensticker, t um 1619 Nürnberg. 1599 erwarb er um 900 fl. und 15 fl. Eigenzins (300 fl. Hypothek) das Haus Glöckleinsgasse 2, das er 1606 für 1025 fl. wieder verkaufte. 1606 kaufte er um 370 fl. ein Haus hinter dem Tetzel (Tetzeigasse 13), das 1619 von seinen Erben verkauft wurde. Lit.: Kohn, N H b Sebald. Gast, Ludwig, Bildhauer, wohnte 1906 in der Martin-Behaim-Straße 8. Gast, Peter, Steinschneider, oo Tochter des Hans II. -»Wittich, Goldschmied. 1548 hatte er Streit mit seiner Frau und seinem Schwiegervater, den der Rat zu schlichten suchte. Im Zweiten Markgrafenkrieg gehörte er 1553 zu den Bürgern und Gesellen, die dem Hauptmann Peter von Meilerstadt unterstellt waren und 1 fl. Wartgeld pro Monat erhielten. Er wurde auch am 4.3.1556 in einem Rv. erwähnt. Lit.: Hampe, Rv. Gastel, Thomas, Maler, wohnte hinter dem Barfüßerkloster. Ihm wurde am 8.5.1554 erlaubt, vor seinem Haus seine bewegliche Habe zu verkaufen. Am 18.7.1554 trat er als Vormund der Kinder des Malers Balthasar -»Zeidler auf und wurde dabei als Perlenmacher bezeichnet. Lit.: Hampe, Rv. I, 3481. Gattenau, Jacob (Uhrmacher, 1702) s. Gattineau, Jacob Gatterer, Mag. Johann Christoph, Historiker, Herausgeber, * 13. 7. 1727 Lichtenau b. Ansbach t 5. 4. 1799 Göttingen. Sohn des Melchior, Wagenknecht der Nürnberger Garnison, oo 19.8.1753 Helena Barbara Schubart (* 1728 - f 1806), fünf Söhne, sechs Töchter. Besuch der Nürnberger Lateinschule. 1747 Studium der Theologie, Philosophie, Mathematik und
451
Gebel
orientalischer Sprachen in Altdorf; autodidaktisch beschäftigte er sich mit der Geschichtswissenschaft. 1749 Hofmeister, 1751 Magister in Altdorf. 1752-59 Lehrer am Egidiengymnasium, auch Professor für Reichshistorie und Diplomatile am Auditorium in Nürnberg. 1759 Nachfolger von J. D. -»Köhler an der Universität Göttingen. Kgl. Großbrit. Hofrat. Panzer verzeichnete sein Portrait. Sein Stammbuch mit 47 Eintragungen aus den Jahren 1747-49 befindet sich in der StadtBN. W e r k e : Verz. seiner vielen Schriften s. Will, GL I, S. 510 und V, 389-393; und Gabriele Trommershäuser: Personalbibliographie Johann Christoph Gatterer, Diplomarbeit Univ. Göttingen 1978. M u S : N Ü R N B E R G , G N M : Manuskripte. Lit.: A D B ; N D B ; Waldau, Zion 1787, S. 48; Will, Münzbel., Bd. IV; Will, G L V, S. 389-393; P. H. Reill, in: Dt. Historiker, hrsg. von H.-U. Wehler, 6, 1980; Goldmann, Stammbücher 1981 Nr. 607; W o l f g a n g Olrogg: Johann Christoph Gatterer, in: Archiv für Sippenforschung Heft 81/82, 47. Jg., 1981; Fränkische Lebensbilder 17, 1998, S. 79-98; Stadtlexikon 2000. Gattermayer, Franz Carl Rudolph, Stadtmaler, t 1763 Nürnberg. A m 1.9.1755 wurde er zum Stadtmaler ernannt. Für ein Bildnis des Zeugherrn Christoph Adam Friedrich von Behaim, erhielt am 27.3. 1756 den Betrag von 30 kr. Gattineau (Catino, Gattenau, Gattino), Jakob, Uhrmacher, t um 1720 Fürth, oo 5.9.1702 N ü r n b e r g N. ( t 1736), Witwe des Peter Anton -»Schegs. Reformierter Emigrant, H o f u h r m a c h e r in Ansbach, zog nach Fürth, w o er die dort später blühende Kleinuhrmacherei begründete. Lit.: Schwammberger, Fürth von A bis Z, S. 367; Abeler, M d U , S. 204. Gaukler, Friedrich, vorm. Gottfried ->Loos, Zinngießer, 1906/13 befand sich die Werkstatt in der Vorderen Sterngasse 15. 1906 war Gaukler Mitglied des Preisgerichts der Bayerischen Jubiläums-LandesIndustrie-Gewerbe- und Kunstausstellung in Nürnberg. Ausst.: 1906/3, S. 213. Gaul, Erhard, Maler, evtl. auch nur Bilderhändler aus Nürnberg. 1567 verehrte er dem Rat der Stadt Freiberg in Sachsen zwei gemalte Tücher, d.h. Gemälde auf Leinwand. A u f dem einen waren Maximilian II. und der türkische Kaiser, auf dem anderen Luther und Melanchthon dargestellt. Lit.: A K L ; Thieme-Becker. Gaul, Ludwig, Musikmeister, * 7. 9. 1887 Wolnzach - t 17. 8. 1965 Nürnberg. Nach seiner musikalischen Ausbildung in Nürnberg, w o er Fagott studierte, trat er mit 18 Jahren beim Kgl. Bayer. 14. InfanterieRegiment „ H a r t m a n n " in Nürnberg ein. Der Musikmeister Emil -»Burow forderte ihn. Nach seiner A u s bildung zum Kapellmeister übernahm er 1916 die Leitung des Musikkorps des Kgl. Bayer. 22 InfanterieRegiments in Zweibrücken bis zu dessen A u f l ö s u n g 1919. 1921 wurde er in die Reichswehr übernommen und leitete das Musikkorps des II./21. (Bayer.) Infanterie-Regiments der Reichswehr in Nürnberg. Nach dem Zweiten Weltkrieg wirkte er als freischaffender Künstler und Kapellmeister in Nürnberg. Werke: Kompositionen für Blasorchester, u.a. „ A u f z u g der B u r g w a c h e " (bei Kliment, Leipzig). Lit.: Walter Rosenwald, D a s 21. (Bayer.) Infanterie-Regiment, Reutlingen 1991; Lexikon zur Militärmusik im Königreich Bayern, S. 2. Hanns-Helmut Schnebel
Gaus, Bernhard, Maler. V o n ihm wurde 1986 eine Ansicht des Nürnberger Hauptmarktes im Kunsthandel angeboten, entstanden um 1925. Gay, Edward, Landschaftsmaler, * 25. 4. 1837 b. Mullingar/Co. Westmeath - t 22. 3. 1928 M o u n t Vernon, Ν . Y./USA. Sohn eines Maurers und Steinmetzen. oo Martha, mind, drei Söhne und drei Töchter. 1848 wanderte er mit seinen Eltern in die U S A aus. 1862 ging er nach Karlsruhe, w o er bei J o h a n n Schirmer und Karl Friedrich Lessing studierte; 1864 Rückkehr in die U S A . Er unternahm auch später Reisen nach Europa und hat nach Busse auch in N b g . gearbeitet. Lit.: A K L ; Thieme-Becker; Bénézit; Busse; Müller-Singer. Gaydács-Borbély, Gisela, verh. Tokaji, Bildhauerin, Medailleurin, * 1880 Békés/Ungarn. Schülerin der Hochschule f ü r bildende Künste in Budapest und von Heinrich Schwegerle in M ü n c h e n . Studienaufenthalt in Italien, Frankreich und Belgien. Lebte in Ajtosch. 1928 schuf sie eine Bronzeplakette zum 400. Todestag Albrecht Dürers (im G N M ) . M u S : N Ü R N B E R G , G N M . Lit.: Mende, Dürer-Medaillen; Erlanger/ Fischer, 2000. Gebel s.a. Göbel Gebel, Bernhard, Zinngießer, wurde 1497 in das Meisterbuch der Stadt eingetragen. Gebel (Göbel), Hans, Wappensteinschneider, w u r d e am 17.4.1556 in einem Rv. anläßlich eines Streites mit Quintin M o d e r a w erwähnt. A m 6.12.1557 wurde ihm erlaubt, bis Walburgis (1.5.1558) in Prag zu wohnen. Lit.: Hampe, Rv. Gebel (Gabel, Gobel), Jacob, Goldschmied, Silberarbeiter, t zw. 10. 3. 1570 u. 3. 12. 1573 Nürnberg. Sohn des -»Matthes, Bildschnitzer und Medailleur, oo I) um 1545 N. N „ zwei Kinder; II) 12.1.1552 Elisabeth Münzer, Kinder. A m 4.1.1545 bestand er die Meisterp r ü f u n g und wurde am 17.1.1545 als Meister vereidigt. Lit.: Rosenberg 3875; Stockbauer, 1893 Nr. 335; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 N r . 264. Gebel (Geber, Göbel, Gabel), Matthes, Bildschnitzer, Medailleur, * um 1500 vermutl. Wiener Neustadt/ N Ö - begr. 22. 4. 1574 Nürnberg. Sohn des gleichnamigen Vaters, Stempelschneider; Vater des -»Jacob, Goldschmied, oo I) um 1523 Margaretha ( t 1556), Tochter des Georg -»Beheim, Maler, Kinder; II) 4.5.1557 Ursula Burkhart, sechs Kinder. Mit Rv. v o m 14.8.1523 wurde ihm das Bürgerrecht zugesagt und am 5.9.1523 eingetragen. Bis 1535 erscheint er als Bildhauer in den Akten, ab 1536 als Bildschnitzer bezeichnet. Seit 1527 ist er mit einer Medaille auf Albrecht -»Dürer als Medailleur belegt. 1529 und 1530 besuchte er die Reichstage in Speyer und Augsburg, um Aufträge für Bildnismedaillen zu erhalten. Er arbeitete u.a. für das Nürnberger Patriziat und das g e h o b e n e Bürgertum. A u s dem Schuld- und R e c h n u n g s b u c h des Christoph II. -»Scheurl geht hervor, daß Scheurl 1533 fur die Modelle der Vorder- und Rückseite einer Medaille auf ihn und seine Frau Katharina 4 fl. bezahlte und f ü n f Abgüsse bestellte. Zwischen 1530 und 1534 fertigte Gebel Bildnismedaillen in zwei G r ö ß e n für fast alle fränk. Hohenzollem, wobei er m e h r f a c h Portraitund Wappenseiten miteinander kombinierte. Ein größerer Auftraggeber w a r auch G e o r g Hermann, Geschäftsträger des Fuggerschen Handelshauses, der
Gebel sich teilw. mit seinen Geschäftspartnern portraitieren ließ. Gebel fertigte seine Modelle in Solnhofener Stein mit höchster Präzision. Größten Wert legte er auf eine genau durchgearbeitete Haartracht, eine differenzierte Physiognomie, auf modische Kleidung und reichen Schmuck. Die mit großer Sorgfalt gearbeiteten In- und Umschriften stehen in einem ausgewogenen Verhältnis zu den bildlichen Darstellungen und sind oft durch einen schmalen Lorbeerkranz abgesetzt. Die Feinheiten seiner Modelle vermochte er auch in sehr dünnen Güssen in Gold, Silber, Bronze und Blei zu bewahren. Medaillenarbeiten sind bis 1555 belegt, wobei er erst seit 1542 mit M G signierte. Gebel w a r wohl der meistbeschäftigte und fähigste Medailleur seiner Zeit in Nürnberg, der an Virtuosität, Präzision und Perfektion im Guß von keinem seiner Zeitgenossen übertroffen wurde. Habich schrieb ihm ca. 350 Medaillen von unterschiedlicher Qualität zu. Hieraus hat man auf eine größere Werkstatt geschlossen, w o f ü r es jedoch keinen Beleg gibt. Es ist vielmehr anzunehmen, daß Gebeis Stil von weniger talentierten Medailleuren nachgeahmt wurde. 1534 kaufte er um 220 fl. rh. das Haus Obere Wörthstraße 13, w o er bis zu seinem Tod wohnte. M u S : A M S T E R D A M , Rijksmus. B E R L I N , MünzK a b . B R E M E N , Kunsthalle. C O B U R G , Kunstslg. der Veste. G O T H A , Schloß-Mus. H A N N O V E R , KestnerM u s . LEIPZIG, Mus. für K h w . M Ü N C H E N , Staatl. Münzslg. N Ü R N B E R G , G N M . Lit.: N D B ; A K L ; Thieme-Becker; Bosch, in: G N M M, 1889, S. 278; Gümbel, 1907; H. Heerwagen, in: G N M M, 1908; Hampe, Rv.; Habich, 1916; Ders., Schaumünzen; Kohlhaussen, 1968; Burger, 1972 Nr. 5656; Mende, Dürer-Medaillen 1983; Gotik, 1986; Maué, 1989; Erlanger/Fischer, 2000; Fischer/Maué 2000; Stadtlexikon 2000; Kohn, N H b Lorenz. Ausst.: 1946/4; 1952/5; 1959/4; 1971/3; 1994/24. HermannMaué Gebel, Nielas, Feuerschloßmacher, f 1635 oder früher. A m 8.12.1635 wurde er anläßlich der Wiederverheiratung seiner W i t w e erwähnt. Lit.: Stahl, 1982. Gebert, Carl Friedrich, Münzhändler, Verleger, Numismatiker, * 21. 7. 1855 N ü r n b e r g - t 23. 8. 1919 Nürnberg. Sohn des Georg Friedrich, Bäckermeister. 1876 verkaufte er die elterliche Bäckerei und eröffnete eine Münzhandlung in Nürnberg, Breite Gasse 44. Seine Firma führte 155 Münzauktionen durch. A b 1.1.1882 erschien von ihm das Fachblatt „Numismatische Mitteilungen". Er veröffentlichte zahlreiche Arbeiten zur fränkischen Numismatik, vor allem zur Münzgeschichte Nürnbergs. 1881 Mitbegründer der Bayerischen Numismatischen Gesellschaft und 1882 des Vereins fur M ü n z k u n d e Nürnberg, dessen erster Vorsitzender er bis 1919 war. Die Gebertstraße in N ü r n b e r g wurde nach ihm benannt. Werke: „Geschichte der Münzstätte der Reichsstadt Nürnberg", 1890; „Die Marken und Zeichen Nürnbergs", 1901; „Die Brandenburg-Fränkischen Kippermünzstätten", 1901; „Geschichte der Nürnberger Rechenpfennigschlager", 1918; „Münzen und Medaillen des ehemaligen Hochstifts Eichstätt", 1885. Schriftenverzeichnis siehe Josef Hackl, in: N N B 11/1988. Lit.: Herbert M a a s in: M V G N 81, 1994; Bosl; Literaturverz. in den Berliner Münzblättern, 1919. Erlanger/Fischer, 2000. Gebert, Eugen, Organist, 1888-1903 bei St. Sebald tätig. Lit.: Ausk. Franz Krautwurst.
452 Gebert, Georg, Architekt. W e r k e : N Ü R N B E R G , Jugendstilhaus: Kopernikusplatz 6 (1910). Lit.: Willenberg, in: M V G N 75, 1988. Gebert, Johann, Bildhauer, wohnte 1932 in der Schweppermannstraße 21, 1952 in der Uhlandstr. 30. Gebert, Ludwig Friedrich, B a n k k a u f m a n n , Münzhändler, Numismatiker, * 8. 11. 1876 N ü r n b e r g - f 30. 11. 1959 Nürnberg. Sohn des -»Carl Friedrich, oo N. N., mind, eine Tochter. Er führte das väterliche Geschäft fort und war Herausgeber von Medaillen. 1899 Mitglied des Vereins f ü r Münzkunde. Lit.: Erlanger/ Fischer, 2000. Gebhard s.a. G e r h a r d Gebhard (Gebhardt), Georg, Münzwardein, t 20. 10. 1638 Nürnberg, oo I) N . N.; II) 25.11.1633 Maria Magdalena Furtenbach (* 1614); III) Maria Magdalena Tucher ( t 6.9.1649). 1617-38 Genannter. 1622 war er kurze Zeit Schauamtmann an der Nürnberger Schau. Seine Witwe heiratete Hans Auracher. Lit.: Scholler, 1916; Roth, 1802. Gebhard, Gottfried, Kunstmaler, get. 8. 5. 1714 Nürnberg - begr. 6. 1. 1743 Nürnberg. Sohn des -•Wolfgang Magnus, oo 27.9.1734 A n n a Maria Reindel (get. 4.6.1713), kinderlos. Ausbildung wohl durch seinen Vater. Über seine Tätigkeit ist nichts bekannt. Zuletzt wohnte er in der Rosenau (Rosengasse). Sein Begräbnis als „unbesungene Leiche" weist auf bescheidene Verhältnisse hin. Lit.: A K L ; Tacke, 2001, S. 413. Gebhard, H a n s (Johann), Medailleur, Münzmeister, Eisenhändler, f 6. 4. 1626 Nürnberg, ehemals Grab Nr. 239 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1602, heute im G N M noch vorhanden, oo I) Agatha Teuber; II) Barbara; mind, ein Sohn Georg. Seit 1579 in Nürnberg erwähnt. 1597-1600 war er fränkischer Kreismünzwardein, 1597-1622 A m t m a n n in der Schau, 1596-1626 Genannter. 1604 kaufte er für 4400 fl. ein Haus beim St. Egidienhof (Egidienplatz 6). 1610 erwarb er um 5000 fl. das Haus Burgstraße 23. Panzer verzeichnete sein Portrait. Lit.: A K L ; Thieme-Becker; Gugel Johannis, S. 43; Trechsel, S. 577; Will, Münzbel. Bd. I, S. 168; Roth, 1802; Hampe, Rv.; Scholler, 1916; Zahn, DI-N Nr. 2603; Kohn, N H b Sebald. Gebhard, Hans, Komponist, Pädagoge, * 18. 8. 1897 Dinkelsbühl - t 2. 10. 1974 N e u s ä ß b. Augsburg, Grab in Dinkelsbühl. Bruder des -»Ludwig und -»Max. Nach dem Besuch der Lehrerbildungsanstalt Eichstätt studierte er ab 1924 an der Akademie der Tonkunst in München Komposition und Orgel; anschließend war er in Dinkelsbühl ab 1929 als Schullehrer, Organist und Musikpädagoge tätig, bis er 1936 als Dozent für Musikerziehung an die Hochschule fur Lehrerbildung in Würzburg berufen wurde und dort 1941-44 als städtischer Musikdirektor und Leiter der städtischen Musikschulen amtierte. Nach Kriegsende war er als Privatmusiklehrer tätig, unterrichtete ab 1949 als Professor für Musikerziehung an der Lehrerbildungsanstalt in Lauingen/Donau und später an der Pädagogischen Hochschule Augsburg. Gebhard machte sich als Komponist von Orchester-, Vokal- und Kammermusik einen N a m e n ; er war Träger des Kulturpreises der Stadt Nürnberg (1954), des Bayerischen Verdienstordens (1965) und der Albertus-Magnus-Plakette der Pädagogischen Hochschule Augsburg (1967). Werke:
453 Verz. s. Dupont, 1971. Lit.: Hermann Seufert: Die drei Gebrüder Gebhard aus Dinkelsbühl, in: Dinkelsbühler Heimatkalender 1989, S. 39-44; Karl Foesel: Polyphonie der Flächen. Der fränkische Komponist Hans Gebhard, in: Frankenspiegel 8/1950, S. 27f.; M G G (1955). Clemens Wachler Gebhard, Heinrich, Helmschmied, 1429 Meister. Gebhard (Gebhardt), Johann Jacob, Freskomaler, get. 29. 6. 1685 N ü r n b e r g - f nach 1738. Sohn des -»Johann Andreas; Bruder des -»Michael und -»Wolfgang Magnus, oo B a m b e r g 13.2.1708 Maria Barbara Dollhopf, Tochter eines Hof- und Feldtrompeters. Ausbildung wohl durch seinen Vater. Er verließ Nürnberg frühzeitig und war 1706 Mitarbeiter des H o f m a lers Johann G e o r g Bogner in Bamberg. A m 18.9.1715 wurde er dessen Nachfolger als Hof-Freskomaler. Er arbeitete vorwiegend f ü r die Fürsten von Schönborn und für kirchliche Auftraggeber in Franken, für die er vorwiegend Deckengemälde fertigte. 1725 wurde er in Nürnberg im Z u s a m m e n h a n g mit dem väterlichen Erbgut erwähnt. W e r k e : A M B E R G , Jesuitenkolleg, Bibliothek., 1727. A R T E L S H O F E N , ev. Pfarrkirche, 1710. B A M B E R G , N e u e Residenz, 1711-13; - , Böttingerpalais, um 1712; - , St. Michael, Marienkapelle 1727-29; - , Dominikanerkloster, Bibliothek, 1740 (Zuschr.). B A N Z , Klosterkirche, Chor: Deckenfresken, um 1715; - , Sakristeigebäude, um 1720. E B R A C H , Kloster: Gartenhaus, 1719. G L O S B E R G , kath. Pfarrund Wallfahrtskirche, 1731-33. H A L L S T A D T , Vogteihaus: Treppenhaus, um 1730. P1NZBERG, kath. Pfarrkirche, 1738. P O M M E R S F E L D E N ; Schloß Weißenstein: Taten des Herkules in Grisaille, 1716. T I E F E N S T Ü R M I G , kath. Pfarrkirche, um 1728. W E I S S E N O H E , kath. Pfarrkirche, 1722-33. WIES E N T H E I D , Schloß, Gartensaal, 1718-20. Lit.: A K L ; Thieme-Becker; Nagler, KL; Sitzmann, 1983; Dehio, Franken; Tacke, 2001, S. 413 u. Stammtafel 61. Gebhard, Johann, Lithograph, Zeichner, * um 1821 - t 14. 2. 1872 Nürnberg, oo Ν . N., Kinder. Für einen Wandkalender des Jahres 1850 zeichnete und lithographierte er vier Nürnberg-Motive: Die Steinerne Brücke (Maxbrücke), Insel Schütt, den Thumenberg und St. Leonhard (damals noch Vorort von Nürnberg). 1856 wohnte er in S. 502 (Obere Krämersgasse 14) und zum Schluß in S. 616 (Burgstraße 28). Er war Mitinhaber der Lithographieanstalt Gebhard & Patzig. 1855 Mitglied des Künstlervereins. MuS: N Ü R N B E R G , M S t N : 3 Zeichnungen 1860/70. Lit.: Künstlerverein 1954; F. Zink, in: M V G N 67, 1980, S. 155. Ausst.: 1992/3, Nr. 3.38. Gebhard, Johann Andreas, Fresko- und Bildnismaler, * 1. get. 2. 2. 1656 N ü r n b e r g - t 23. begr. 28. 8. 1725 Nürnberg, ehemals Grab auf dem Johannisfriedhof. Sohn des Christoph, Gold- und Silberdrahtzieher; Vater des -»Wolfgang Magnus, des -»Jakob und des -»Michael, oo 1.9.1679 Maria Magdalena (get. 8.10. 1644 - begr. 26.1.1733), Tochter des Andreas Götz, Goldspinner, drei Söhne, zwei Töchter. 1670 Lehre bei Johann -»Munck d. J. Nach dessen Tod 1672 soll er sich ab 1674 auf Reisen weitergebildet haben. 1689/89 wurde er als Stadtmaler bezeichnet, 1702-05 Vorgeher. Einer seiner Schüler war Carl Friedrich -»Schulz. Er pflegte vorwiegend die Wandmalerei und bemalte viele Häuserfassaden in Nürnberg, 1725 renovierte er
Gebhard Fresken der Augustinerkirche. Er lebte im Streit mit den Tünchern, welche die Außenmalerei an Fassaden als ihr Metier betrachteten. Christoph Gottlieb von -»Murr berichtete von Landschaftsgemälden G e b h a r d s in Nürnberger Sammlungen. 1704 erwarb G e b h a r d u m 800 fl. das Eckhaus Oberer Bergauerplatz/Nonnengasse, das seine Kinder 1733 um 600 fl. an ihren Bruder -»Michael verkauften. Lit.: A K L ; ThiemeBecker; Doppelmayr, 1730; Nagler, K L u. M o n o g r . III Nr. 1857; Murr, 1801, S. 443; F. T. Schulz, in: G N M M, 1911; Sitzmann, 1983, S. 179f., 643; Tacke, 2001, S. 411 u. Stammtafel 61; Kohn, N H b Lorenz. G e b h a r d , Ludwig, Komponist, Pädagoge, Singschuldirektor, * 7. 3. 1907 Dinkelsbühl - + 9. 8. 1993 Nürnberg, Grab in Dinkelsbühl. Bruder des -»Hans und des -»Max. N a c h dem Besuch der Lehrerbildungsanstalt Eichstätt studierte er 1933-36 an der A k a d e m i e der Tonkunst in München Komposition bei Joseph Haas. 1938-1959 war er als Studienrat f ü r Musik und Kulturkunde an der Frauenfachschule N ü r n b e r g tätig und übernahm 1950 die Leitung des Chor- und Orchesterklubs im Nürnberger Verein Merkur. 1959 w u r d e er Direktor der Nürnberger Städtischen Singschule als Nachfolger von Waldemar -»Klink, welche er in seiner bis 1972 währenden Amtszeit durch E i n f u h r u n g von Instrumentalklassen und den A u f b a u eines Schulorchesters erweiterte. Nach der Pensionierung war er Erster Vorsitzender des Landesverbandes der Bayerischen Sing- und Musiks __ ulen und Vorstandsmitglied im Bundesverband deutscher Musikschulen; er bekam das Bundesverdienstkreuz am Bande (1979) und die CarlOrff-Medaille (1980) verliehen. W e r k e : u.a.: Chorwerke, Orchesterwerke, K a m m e r m u s i k , szenische Kantaten, eine Jugendoper. Verz. s. Dupont, 1971. Lit.: M G G ; Hermann Seufert: Die drei G e b r ü d e r Gebhard aus Dinkelsbühl, in: Dinkelsbühler Heimatkalender 1989, S. 39-44. Clemens Wächter G e b h a r d , M a x , Zeichner, Aquarellist. MuS: N Ü R N B E R G , M S t N : „An der Heubrücke", Aquarell, dat. 1875. G e b h a r d , M a x , Komponist, Pädagoge, Konservatoriumsdirektor, * 28. 3. 1896 Dinkelsbühl - t 12. 5. 1978 Dinkelsbühl, Grab in Dinkelsbühl. Bruder des -»Ludwig und des -»Hans. Nach dem Studium der Pädagogik war Gebhard zunächst als Lehrer an verschiedenen Schulen tätig. 1919-1922 Dozent an der Lehrerbildungsanstalt Eichstätt sowie Domorganist daselbst, studierte er schließlich an der A k a d e m i e der Tonkunst in München und wurde 1927 Lehrer in N ü r n b e r g sowie Dirigent von Orchestern und Gesangsvereinen. 1934 wurde er als N a c h f o l g e r von Carl -»Rorich Direktor des Nürnberger Konservatoriums; in dieser Eigenschaft forderte er die Breitenarbeit der Musikpädagogik durch Eingliederung der Singschule 1936, des Seminars für Privatmusiklehrer und Chorleiter von Rudolf -»Steglich 1936/37 und der Vorschule für Instrumentalgruppen 1940/41. Nach Kriegsende wurde er von der Militärregierung suspendiert, konnte j e d o c h die Arbeit an seiner alten Wirkungsstätte alsbald wieder als Professor für Kontrapunkt und Komposition a u f n e h m e n . Nach seiner Ruhestandsversetzung 1961 war er in Dinkelsbühl als Organist und Chorleiter tätig. Gebhard war Träger des Bayerischen Verdienstordens und Inhaber des Ehrenrings der Stadt
Gebhard Dinkelsbühl. 1944 Gedenkmedaille der Landesmusikschule Nürnberg. Die Gebrüder-Gebhard-Schule in Dinkelsbühl (Berufsfachschule fur Musik des Bezirks Mittelfranken) wurde nach den drei Brüdern benannt. Werke: über 120 musikalische Werke, Verz. s. Dupont, 1971. Lit.: MGG; Hermann Seufert: Die drei Gebrüder Gebhard aus Dinkelsbühl, in: Dinkelsbühler Heimatkalender 1989, S. 39-44. Clemens Wächter Gebhard, Michael, Flach- und Freskomaler, get. 10. 12. 1689 Nürnberg - begr. 9. 2. 1761 Nürnberg. Sohn des -»Johann Andreas; Bruder des -»Jacob und -»Wolfgang Magnus, oo 24.11.1711 Katharina Barbara Burkhard (get. 25.11.1681), drei Töchter bis 1724 in Nürnberg getauft. Ausbildung wohl durch seinen Vater. 1733 übernahm er um 600 fl. von den Miterben das väterliche Anwesen Oberer Bergauerplatz/Ecke Nonnengasse, das er 1736 fur 1100 fl. rh. verkaufte. Bei seinem Tod wohnte er am Spitzenberg. Werke: N E U N H O F b. Lauf, Weiserschloß: Deckenmalerei im Erdgeschoß des Ostflügels, 1728. Lit.: AKL; Tacke, 2001; Kohn, NHb Lorenz. G e b h a r d (Gebhardt), W o l f g a n g M a g n u s , Freskomaler, Zeichner, Radierer, Kupferstecher, get. 24. 5. 1683 Nürnberg - begr. 14. 4. 1755 Nürnberg, ehemals Grab auf dem Johannisfriedhof. Sohn des -»Johann Andreas; Bruder des -»Jacob und Michael, oo I) 2.5. 1712 Maria Barbara Huber (* Augsburg - begr. 27.9. 1726), sechs Kinder; II) 4.2.1727 Barbara Kraer (get. 2.6.1683 - begr. 26.11.1769), Witwe des Abraham -»Pfuhl, Musiker, kinderlos. Ausbildung zum Freskomaler wohl durch seinen Vater, bei Martin -»Tyroff soll er das Kupferätzen erlernt haben. Als Stadtmaler trat er wohl die Nachfolge seines 1725 verstorbenen Vaters an. Wegen seiner Freskomalerei hatte er, wie sein Vater, gelegentliche Auseinandersetzungen mit den Tünchern. Vielleicht ist er identisch mit dem ohne Vornamen genannten Maler Gebhard, der 1747/48 Malereien im Hof vom Pilgrimspital Heilig Kreuz restaurierte. Er malte Architektur und Landschaften, z.T. im Kleinformat auf Kupfer. Im Versteigerungskatalog von 1824 der Sammlung von Christian Gottlob -»Eisen ist unter Nr. 266 „Eine Landschaft mit vielen vom Winde bewegten Bäumen" von ihm aufgeführt, auf grauem Papier getuscht, mit Weißhöhungen. Bei seinem Tod wohnte er Am Gräslein, wo auch seine Witwe starb. M u S : NÜRNBERG, GNM; - , MStN; - , StAN; - , Slg. Grieb: Teilansicht des Hauptmarktes mit einer Gruppe Neujahrssinger, Öl a/Kupfer, 1 4 x 1 9 cm, sign. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Nagler, KL; C. G. Müller, 1791, S. 133, 134; Haller/Eichhom, 1969, S. 185; Tacke, 2001, S. 413. Ausst.: 1962/6. Gebhardt, August, Dr. phil., Sprach- und Mundartforscher, * 1867 Nürnberg - f 13. 10. 1915 Nürnberg. Professor für Germanistik in Erlangen. Er verfaßte eine Grammatik der Nürnberger Mundart, unter Mitwirkung von Otto Bremer, Leipzig 1907. Er wohnte in Nürnberg, Hartmannstraße 8. MuS: NÜRNBERG, StadtB. Lit.: Jb VGN 1908. Ausst.: 1954/8. Gebhardt, Karl, Maler, * 23. 3. 1860 München t 7. 5. 1917 München. Sohn des Karl Max, Maler. Ab 1876 Studium an der AdBK unter Ludwig von Löfftz und Wilhelm von -»Lindenschmit d. J. 1879 RomStipendium. 1883-1916 stellte er häufig im Glas-Palast aus. Er malte Historienbilder, Genreszenen und Interi-
454 eurs. Es sind von auch mehrere Bilder mit NürnbergMotiven bekannt. Werke: „Aufgang zur Burg", Aquarell 36,5 χ 27,5 cm, um 1890; „Blick auf den Stadtgraben im Winter", Aquarell 38 χ 25 cm, um 1890. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Versteigerungskatalog Härtung & Karl, München, Mai 1982, Nr. 4305 und 4306. Gebhardt, Karl, Lithograph, wohnte 1906 in der Schlüsselfelderstraße 12, 1932 Rennweg 60. Gebhardt, Ludwig (Louis), Maler, Zeichner, * 20. 7. 1830 München - t 6. 10. 1908 München. Kurzes Studium an der AdBK München, dann Autodidakt. Er malte Landschaften vorwiegend von Oberbayern, aber auch von Tirol und Norditalien. Ab 1869 beteiligte er sich an Ausstellungen im Glas-Palast. MuS: N Ü R N BERG, MStN: Am Dutzendteich, lav. Tuschezeichnung um 1860. Lit.: AKL; Thieme-Becker. Ausst.: 1965/24. Gebhardt, Philipp, Glasmaler, wohnte 1914 in der Landgrabenstraße 130. Gebhart, Hans, Sonnenuhr- und Kompaßmacher, t Nov. 1560 Nürnberg. Vater des -»Johann, oo 4.11. 1538 Ursula Scherpff. Wurde 1538 Bürger. Abeler erwähnt mehrere Klappsonnenuhren, die zwischen 1546 und 1586 von ihm bzw. seinem Sohn -»Johann gefertigt wurden. 1549 erwarb er um 300 fl. das Haus Untere Talgasse 14 mit Hinterhaus Obere Talgasse 5, wo seine Witwe 1561 noch wohnte. Lit.: Schornbaum, 1949 Nr. 1734; Burger, 1972 Nr. 6711; Abeler, MdU, S. 205; Kohn, N H b Sebald. Gebhart, Johann, Sonnenuhr- und Kompaßmacher, Sohn des -»Hans. Abeler erwähnt mehrere Klappsonnenuhren, die zwischen 1546 und 1586 von ihm bzw. seinem Vater Hans gefertigt wurden. 1581 war er Besitzer des väterlichen Hauses Untere Talgasse 14 mit Hinterhaus Obere Talgasse 5, das er 1607 um 1185 fl. verkaufte. Lit.: Wemer, in: MVGN 53, 1965; Abeler, MdU, S. 205; Gouk, 1988; Kohn, NHb Sebald. Geck (Jeck), Hans, Plattner, f 1538 oder früher, Nürnberg, oo Apollonia (f Juni/Juli 1533). Am 15.7.1528 trat er als Bürge auf. In einem Rv. vom 6.8.1533 ist von einer Bestrafung die Rede. Er wohnte vor dem Laufer Tor. 1530, 1538 und 1539 in den Grundverbriefungsbüchern genannt, 1538 als verstorben bezeichnet. Nach dem Tod seiner Frau wurde am 2.9.1534 der Vormund seines Kindes in einem Rv. erwähnt. Lit.: Bosch, in: G N M M, 1889; Hampe, Rv. I, 2000, 2056; Burger, 1972 Nr. 1234. Geckenhöfer (Jecknhofer), Christoph, Glaser, wurde 1521 Bürger. Lit.: Gümbel, 1907, S. 62. Geckenhöfer, Hans, Glaser, begr. 31. 8. 1619 Nürnberg. Zum Schluß wohnte er in der Unteren Wörthstraße. Er wurde im Ratstotenbuch auch als Salzfischhändler bezeichnet. Am 29.12.1610 wurde seine Tochter Madl mit Ruten ausgepeitscht, weil sie fremdes Gut versetzt hatte. Lit.: Hampe, 1919; Keller, Schmidt 1979. Gedeler s. Goedeler Gehard, ChristofT, Buchführer, Buchdrucker, war 1657-58 als Buchführer, 1666-73 als Buchdrucker im Ämterbüchlein verzeichnet; 1673 Vorgeher. Lit.: Grieb, Buchgewerbe 2003. Gehenwolf (Gewolf), Ulrich, Buchdrucker, Schriftgießer, f Juli/Aug. 1538 Nürnberg. Beim Erwerb des
455 Bürgerrechts 1525 wurde er als Buchdrucker, bei seinem Tod als Schriftgießer bezeichnet. Er wohnte am Paniersplatz. Lit.: GNM, AKdV, 1860, S. 119; Mitt. a. d. StadtBN, Jg. 4, 1956, H. 4; Burger, 1972 Nr. 1894. Geher, Georg, Granatrosensetzer, wurde am 11.2. 1601 in einem Rv. mit einer Beschwerde gegen Claudius von -»Creutz erwähnt. Lit.: Hampe, Rv. Gehr (Gerr), Johann Melchior, Rotschmied, Gewichtmacher, t vor 1823 Nürnberg, oo Anna Barbara (f 27.4.1823). Am 22.11.1791 wurde er in die Meisterliste eingetragen. Mz. ab 1801: „Schere", das er von Johann Lucas -»Weinmann gekauft hatte. Lit.: Lockner Nr. 1667; Stengel, in: GNM M, 1918/19, S. 146. Gehring, Karl, Maler, MuS: NÜRNBERG, MStN: Fleischbrücke mit den Ruinen der Altstadt Nürnberg, Aquarell, dat. 1947. Lit.: Mitt. a. d. StadtBN Jg. 3, H. 1, April 1954. Gehrl s. Gerle Geibert, Ludwig, Maler, Aquarellist, t um 1984 Nürnberg. Er war Inhaber eines Malergeschäfts. 1979 wohnte er in Nürnberg, Georgstraße 11. MuS: NÜRNBERG, MStN: Bleistiftzeichnung, dat. 1976. Ausst.: 1957/12. Geier s.a. Geyer Geier, Peter, Bildhauer, wohnte 1878 in der Münzgasse 13. Geierhalter, Margaretha Katharina, Illuministin, war 1857 in S. 1046 (Obere Talgasse 7/Untere Talgasse 16) ansässig. Geiger, Anton, Maler, Dosenmaler, war 1850 in Gostenhof 55 (Leonhardsgsse 2), 1863 in L. 93 (Königstraße 28) ansässig. Geiger (Gliger), Balthasar, Goldschmied, Silberarbeiter, * Arnstadt/Ufr. - f 1563 oder später Würzburg, enthauptet, oo I) 26.9.1553 Barbara Seetmann ( t 1557); II) 30.8.1557 Anna, Tochter des Hieronymus Fürleger (* 10.8.1533 - t 21.1.1558); III) Hilpoltstein 19.4.1558 Apollonia, Tochter des Wolf Denig, Jägermeister. Am 27.4.1553 bestand er die Meisterprüfung und wurde am 2.10.1553 als Meister vereidigt. Mit Rv. vom 25.8.1553 wurde ihm das Bürgerrecht zugesagt und am 30.8.1553 in das Bürgerbuch eingetragen. Lt. Feuerschauprotokoll von 1561 wohnte er zur Miete beim Taschner Lorenz Hoffmann, dem das Anwesen Weißgerbergasse 30 bzw. am Geiersberg 21 gehörte. Am 20. Februar 1563 erteilte ihm der Rat eine Fürschrift, dies ist die letzte Erwähnung des Goldschmieds als Lebender. Lit.: Rosenberg 3914; Bosch, in: GNM M, 1889; Stockbauer, 1893 Nr. 376; Hampe, Rv.; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 265. Geiger, Balthasar, Dosenmaler, f 14. 9. 1840 Nürnberg, oo I) Franziska, Ziegelmaier, Kinder; II) Barbara Froeschmann, Kinder. 1829 wohnte er in L. 1423 (Schlotfegergasse 2-5). Er starb im Heilig-GeistSpital und wurde als ehemaliger Dosenmaler bezeichnet. Seine Tochter Rosalia Barbara heiratete den Rotschmied Christoph Wilhelm -»Fleischmann und die Tochter Josepha Margaretha am 18.5.1828 den Dosenmaler Joseph Herrmann -»Vialla. Geiger, Christoph, Rotschmied, begr. 29. 1. 1602 Nürnberg. Sohn des -»Hans, Rotschmied; Vater des -»Hans, Maler; Bruder des -»Georg, Rotschmied, oo
Geiger Barbara, 1572 Meister. 1587 wurde er als Besitzer des väterlichen Hauses im Taschental bei der Judengasse (Rotschmiedsgasse 5) erwähnt, das seine Kinder 1602 um 825 fl. verkauften. Seine Tochter Maria heiratete am 16.9.1611 den Goldschmied Heinrich -»Scheffer, Tochter Felicitas am 9.2.1614 den Goldschmied Heinrich -»Geyer. Eine weitere Tochter Margaretha verklagte 1617 den Goldschmied Paul Arnold wegen eines nicht eingehaltenen Eheversprechens, der Prozeß zog sich zwei Jahre hin. Schließlich wurde Arnold, der sich nach Augsburg abgesetzt hatte, freigesprochen, nachdem Margaretha ein uneheliches Kind von Hans Doppengießer bekam, der sie auch heiraten wollte. Lit.: Lockner Nr. 279; Tacke, 2001; Kohn, N H b Sebald.; Archiv zur Nbger. GSK im GNM. Geiger, Conrad (Seidensticker) s. Reyer, Conrad Geiger, Conrad, Maler, * 18. 2. 1751 Erlangen t 27. 9. 1808 Schweinfurt. Sohn des Valentin, Brauereibesitzer. oo 7.9.1780 Johanna Barbara Schöner (* Schweinfurt 1757 - f 1822), Wirtstochter, ein Sohn, zwei Töchter. Ausbildung in Würzburg und kurzer Besuch der Nürnberger Malerakademie unter Johann Eberhard -»Ihle. Eine Weiterbildung zum Landschaftsmaler bei Carl Sebastian von -»Bemmel scheiterte am hohen Lehrgeld. Seit 1772 zog er als Portraitmaler durch Franken, wo er den Landadel, Geistliche und Personen des gehobenen Bürgertums portraitierte. Daneben malte er Altarbilder. Seit 1777 in Schweinfurt seßhaft, was jedoch gelegentliche Reisen nicht ausschloß. MuS: ERLANGEN, Stadtmus. SCHWEINFURT, Städt. Slgen. WÜRZBURG, Mainfränk. Mus. Lit.: Thieme-Becker; Elsbeth Sattler, in: Lebensläufe aus Franken, 2; Sitzmann, 1983, S. 182; Erich Schneider: Conrad Geiger, Nürnberg 1990; Baumgartl, 1993; Erlanger Stadtlexikon, 2002. Geiger, Friedrich, Organist, 1850 an St. Johannis tätig. Geiger, Georg (Jörg), Schlosser, war 1511 Besitzer eines Hauses beim Inneren Laufer Tor (Am Laufer Schlagturm 2). Lit.: Kohn, NHb Sebald. Geiger, Georg, Rotschmied, begr. 8. 10. 1575. Sohn des -»Hans; Bruder des -»Christoph, beide Rotschmiede. oo 1569 Anna, Tochter des Conrad Klingenbeck, Pfarrer. 1564 Meister. Mz: Stern mit G G? Zuletzt wohnte er an der Schmelzhütte (Judengasse/Untere Talgasse). Seine Witwe Anna heiratete am 10.9.1577 den Maler Alexander -»Plattner. Lit.: Will, GL II, S. 296; Lockner Nr. 212; Tacke, 2001. Geiger, Georg, Holzbildhauer, wohnte 1932 in der Singerstraße 4. Geiger, Georg Michael, Rotschmied, war 1870 in der Winklerstraße 19 ansässig. Lit.: Sichling, 1870, S. 116. Geiger, Mag. Gottfried Engelhard, Schulmann, Dichter, get. 9. 4. 1681 Nürnberg - f 18. 2. 1748 Nürnberg. Sohn des Johann, Messerschmied, oo I) 13.8.1710 Ursula Catharina (get. 15.1.1689), Tochter des Benedict ^Schultheiß, Kinder; II) 1720 Agatha Reuter, Kinder. Besuch der Spitalschule und des Auditoriums am Egidiengymnasium. 1702 Studium der Philosophie, Philologie und Theologie in Altdorf. Daneben auch Hofmeister der beiden Söhne des Juristen Heinrich Linck. 1706 Magister, 1708 Habilitation und Deutschlandreise. 1709 Konrektor an der Lorenzer
Geiger Schule, 1713 Rektor. Am 14.2.1715 bis zu seinem Tod Rektor der Sebalder Schule, seine Lehrtätigkeit war seit 1730 durch einen Schlaganfall stark eingeschränkt. Er verfaßte viele deutsche, lateinische und griechische Gedichte. 1708 von Magnus Daniel -»Ornéis zum Dichter gekrönt. 1713 als „Chelyson" (Schwalb- oder Schnellkraut) in den P.Bl.O. aufgenommen. Panzer verzeichnete sein Portrait. Sein Stammbuch mit Eintragungen aus den Jahren 1708-09 befindet sich im BM London. MuS: NÜRNBERG, StadtB: Schriften. Lit.: Will, GL I, S. 513; Waldau, Zion 1787, S. 16, 28f.; Archiv des P.Bl.O.; Amarantes, 1744, S. 667; Schultheiß, Schulen, 1. H., S. 40; Goldmann, Stammbücher 1981 Nr. 613; Jürgensen, 1994, S. 122. Geiger, Hans, Rotschmied, f 17. 5. 1568 Nürnberg, Grab Nr. 1152 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1542, noch vorhanden. Evtl. Sohn des -»Heinrich, mit dem er das Grab teilte, oo Apollonia (f 13.9.1589). 1538 Meister. Mz: ab oder nach 1538 Lilie? und Hahn? (Gockelhahn), Rückschluß aus seinem Epitaph. 1544 verkaufte er um 150 fl. ein Haus beim Weißen Turm, das später Teil des Anwesens Ludwigstraße 7 war. 1545 erwarb Geiger um 540 fl. ein Haus im Taschental (Rotschmiedsgasse 5), was wohl der beim Toteneintrag erwähnten Adresse „Judengasse" entspricht. Lit.: Lockner Nr. 32; Burger, 1972 Nr. 8927; KDM Nürnberg, 1977, S. 442; Zahn, DI-N Nr. 1152; Kohn, NHb Lorenz u. Sebald. Geiger, Hans, Maler, Wandmaler, get. 3. 7. 1577 Nürnberg - begr. 7. 11. 1618 Nürnberg. Sohn des -»Christoph, Rotschmied, oo 3.1.1602 Judith Haner (* Kitzingen - begr. 19.6.1620), sieben Kinder. Ausbildung wohl durch seinen Onkel Alexander -»Plattner. In einem Rv. vom 14.5.1612 wird er wegen einer Wandmalerei am Haus des Jobst Rotgeb, Wirt zum Goldenen Stern, erwähnt, die als satirische Anspielung gegen Jeremias Grießbacher und seine Frau gedeutet wurde. Geigers Aussage, daß diese nicht gemeint seien, wurde vom Rat akzeptiert, doch wurden er und sein Auftraggeber verwarnt. Geigers Familie lebte in schlechten wirtschaftlichen Verhältnissen, denn seiner armen Wittib (!) wurde mit Rv. vom 25.9.1612 ein Almosen gewährt. Vielleicht war der Maler zu dieser Zeit krank, einige Jahre später starb er im Spital. Seine Familie wohnte hinter dem Tetzel (Tetzeigasse). Lit.: Hampe, Rv. II; Tacke, 2001, S. 414. Geiger, Hans, Goldschmied, Gold- und Silberarbeiter, * Schwäbisch Gmünd, - begr. 12. 8. 1621 Nürnberg. oo I) 18.5.1607 Ursula (* Dinkelsbühl - begr. 18.1.1617), Tochter des Jeronimus Haid, fünf Söhne; II) 3.9.1617 Ursula (get. 28.2.1592 - f vor 1636), Tochter des Hans Spörl, eine Tochter. Mit Rv. vom 4.10.1603 wurde ihm das Bürgerrecht zugesagt. Am 20.4.1607 bestand er die Meisterprüfung. Nach der Stadtrechnung von 1619 erhielt er 6 fl. fur Gießen und Verschneiden (ziselieren) des großen Rathausschillings, und für Silber 5 fl. 11 d. Er wohnte in der Oberen Schmiedgasse. Seine Witwe heiratete am 19.6.1622 den Goldschmied Georg -»Braunacker d. J. Lit.: Stockbauer, 1893 Nr. 633; Mummenhoff, Rathaus, S. 332; Hampe, Rv.; Bezold, in: GNM M, 1913; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 266. Geiger, Heinrich (Haintz), Rotschmied, Leuchtermacher, t Dez. 1541/Jan. 1542 Nürnberg, Grab Nr.
456 1152 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph noch vorhanden. Evtl. Vater des -»Hans, mit dem er das Grab teilt, oo Anna (f Feb. 1553). Aus seinem Epitaph könnte der Rückschluß gezogen werden, daß er als Mz. ein Kleeblatt oder eine Lilie verwendete. 1536 gehörte ihm ein Haus beim Weißen Turm, das später Teil des Anwesens Ludwigstraße 7 war, wo er 1538 noch erwähnt wurde. 1544 gehörte das Haus dem Rotschmied Hans -»Geiger. Bei seinem Tod wohnte Heinrich Geiger in der Fischergasse, wo auch seine Witwe starb. Lit.: Lockner Nr. 32; Stengel, in: G N M M, 1918/19, S. 129 u. 132; Burger, 1972 Nr. 2473, 4707; KDM Nürnberg, 1977, S. 442; Zahn, DI-N Nr. 509; Kohn, NHb Lorenz. Geiger, Jakob, Rotschmied, get. 28. 9. 1563 Nürnberg - t 27. 12. 1649 Nürnberg. Wurde 1604 Meister. Am 6.8.1641 kam er in das Mendelsche Zwölfbrüderhaus. Lit.: Lockner Nr. 514; Hausbuch Mendel. Geiger, Jakob, Rotschmied, Ringmacher, wurde 1698 Meister. Lit.: Lockner Nr. 1080. Geiger, Johann Andreas, Maler, wohnte 1857 in Gostenhof 93 (Hauptstraße 40/44). Geiger, Johann Conrad, Rotschmieddrechsel, * um 1812 Nürnberg, Sohn des Georg Friedrich, oo 29.9. 1850 Maria Karolina (* Langensteinach um 1800), Tochter des Johann Georg Strauss. 1850 war er in S. 1540 (Hintere Beckschlagergasse 36) ansässig. Geiger, Johann Ludwig, Holzbildhauer, * 31. 5. 1847 Nürnberg - f 1904 Nürnberg. Sohn des Georg Albrecht, Spielwarenfabrikant, oo 16.7.1871 Johanna Eleonore Barbara Jahofina Fleischmann. 1870 gründete er ein kunstgewerbliches Atelier. Er fertigte u.a. eine Nachbildung des Landauerschen Altarrahmens fur Wien. Laut Geschäftsanzeige im Adreßbuch von 1881 empfahl er sich fur Möbeldekorationen, Gießmodelle, Kirchenarbeiten, sowie in allen vorkommenden Modellierarbeiten. 1878 war er in der Schanzäckerstraße 26 ansässig, 1881 Schanzäckerstraße 28. Werke: NÜRNBERG-Wöhrd, St. Bartholomäus: Gesprenge des Hauptaltars, sign. L. Geiger. Lit.: Dammer, 1889, S. 3. Ausst.: 1882/5; 1896/2. Geiger, Johann Michael, Dosenmaler, f 19. 9. 1834 Nbg.-Gostenhof. 1829 wohnte er in Gostenhof 109 (Schulgasse 1), bei seinem Tod in Gostenhof 55 (Hauptstraße 43). Geiger, Johann Nicolaus, Holz-, Bein-, Horn-, Metall- und Silberdrechsler, oo 27.2.1748 Anna Maria, Tochter des Johann Auer, Altmacher (Flickschuster). Lit.: Archiv zur Nbger. GSK im GNM. Geiger, Johann Philipp, Dosenmaler, wohnte 1873 in Gostenhof, Hauptstraße 50, 1888 in der Kohlenhofstraße 68 und 1889 in der Peter-Henlein-Straße 30. Wohl identisch mit dem Maler Philipp Geiger, der 1863 in L. 42 (Lorenzer Platz 21) wohnte. Geiger, Karl, Dosenmaler, * um 1793 Nürnberg. Sohn des Karl, oo 29.4.1823 Eva Anna (* um 1798 t 11.4.1845, als Witwe), Tochter des Peter Conrad -»Michel, Zirkelschmied, Kinder. 1831 war er in L. 1305 (Engelhardsgasse 22) ansässig. Am 15.10.1818 starb sein unehelicher Sohn Peter Conrad Friedrich, den er mit Eva Anna Michel gezeugt hatte. Eine weitere uneheliche Tochter Anna starb am 23.3.1820. Geiger, Konrad, Rotschmied, Former, war 1870 am Marientorgraben 13 ansässig. Lit.: Sichling, 1870, S. 116.
457 Geiger, Michael, Maler, Zeichner, wahrscheinlich Dilettant, zwischen 1828-60 durch drei Skizzenbücher in Nürnberg nachweisbar. M u S : N Ü R N B E R G , M S t N : Skizzenbuch, Zeichnungen; - , StadtB. Lit.: Mende, 1973. Ausst.: 1971/8 Nr. 23, 65; 1972/5 Nr. 117; 1992/1. Geiger, Niklas, Kunststecher, seine Tochter Barbara heiratete am 17.2.1657 Andreas -»Engelhard, Formschneider. Lit.: Sporhan-Krempel/Wohnhaas, 1973. Geiger, Otti, Textilkünstlerin, Werkstätte für Weberei, Dekorations- und Möbelstoffe, Deckenkissen usw. 1932 war sie in der Kleiststraße 10 ansässig. Lit.: H. Wilhelm, in: G f z K Nr. 11/ 1933. Geiger, Wilhelm Ludwig, Iranist und Indologe, * 21. 7. 1856 N ü r n b e r g - f 2. 9. 1943 Neubiberg b. München. Sohn des Johannes Leonhard, Pfarrer. oo I) Maria Plochmann (* 1858 - t 1910); II) Magdalena Grobe (* 1877 — t I960). Studium der klassischen und orientalischen Philologie in Erlangen, dort 1876 Promotion. Lehrer am G y m n a s i u m . 1886 Habilitation in München. 1891 Professur in Erlangen, 1920 in München. 1924 Emeritierung. Er galt als der umfassendste Gelehrte seiner Generation a u f diesem Gebiet. Verfasser mehrerer Standardwerke. Mitglied mehrerer A k a demien; 1905/06 Mitglied der Bayerischen Abgeordnetenkammer. Werke: Handbuch der Awestasprache, 1879; Ostiranische Kultur im Altertum, 1882; Vaterland und Zeitalter der Awesta, 1884; Alexanders Feldzüge in Sogdiana, 1884; Die Russen in Tekestan, 1885; Ceylon, 1898; Etymologie des Singhalesischen, 1898; Literatur und Sprache der Singhalesen, 1900; Pali, 1916; Etymological Glossary of the Singhalese Language, 1941; Studien zur Geschichte und Sprache Ceylons, 1941. Z u s a m m e n mit E. K u h n Herausgeber des „Grundriß des Iran. Philologie und Altertumskunde", 1895-1904. Lit.: N D B ; Bosl. Geigler (Geuchler), Georg, Meistersinger, Feilenhauer, get. 27. 11. 1578 N ü r n b e r g - begr. 23. 9. 1632 Nürnberg, oo 12.3.1610 Elisabeth Schiller. 1623 nahm er an drei Singschulen teil. Bei seinem Tod wohnte er in der Kartäusergasse. Lit.: Stahl, 1982. Geim, Leonhard Karl, Bankdirektor, Stifter, f 1937 Nürnberg, Grab Nr. 1781 auf dem Johannisfriedhof. Er stiftete die Friedensglocke (175 Ztr.) in der Friedenskirche. Lit.: Johannisfriedhof, 1991. Geis s. Geiß, Geist, G e u ß Geisel, Nicolaus, Rotschmied, wurde 1592 Meister. Lit.: Lockner Nr. 399. Geiselbrecht, J o h a n n Georg, Glockengießer, * 17. 10. 1816? Nürnberg? - f 13. 9. 1883 Kempten. A m 5.9.1849 erwarb er das Kemptener Bürgerrecht, wobei das Geburtsdatum und der Geburtsort Nürnberg angegeben wurden. In den Nürnberger Kirchenbüchern sind diese Daten nicht feststellbar. 1849-1883 leitete er die Gießhütte in Kempten. Lit.: Glockenatlas, 1973, S. 110, Anm. 271. Geiselherin, Ursula, N o n n e im Dominikanerinnenkloster St. Katharina und Schreiberin, f 1498 Nürnberg. Von den zehn ihr zuweisbaren Handschriften liegen die datierten zwischen 1445 und 1464. M u S : N Ü R N B E R G , StadtB. Lit.: W . Fries, in: M V G N 25, 1924, S. 52; Schneider, 1965, S. XVII. Ausst.: 1987/4. Christine Sauer Geisius, Martinus (Formschneider) s. Geist, Martin
Geißler Geisler, S i m o n , Meistersinger, sang 1600 an einer Zeche. Lit.: Stahl, 1982. Geiß s.a. Geist Geiß, J o h a n n Caspar, Bildhauer, Spielwarenmacher, 1845 nahm er an der Local-Industrie-Ausstellung teil, w o er Spielzeug präsentierte; im Katalog wurde er als Bildschneider bezeichnet. Beim Tod seines Sohnes Johann G e o r g W o l f g a n g a m 12.6.1835 wohnte er in L. 1346 (Ottostraße 4). Ausst.: 1845/1, Nr. 184. Geiß, L e o n h a r d (Lienhard), Goldschmied, Sohn des Martin -»Geist d. J., Formschneider. A m 21.4.1609 wurde er in einem Rv. mit der Bitte um Z u l a s s u n g zum Meisterstück erwähnt. Lit.: Hampe, Rv. Geisser s.a. G e u ß e r Geisser, H a n s S i g m u n d , Zinngießer, * 1626 N ü r n berg - t 7. 3. 1682 Nürnberg. Sohn eines Baumeisters; Vater des -»Jobst Sigmund, Zinngießer, oo 14.2.1653 N . N . Seine Meisterstücke arbeitete er bei Sebald -»Reuter d. J. und wurde am 7.8.1652 Meister. 1664-67 und 1678-81 Geschworener. 1652 erwarb er um 1200 fl. das H a u s Oberer Bergauerplatz 1. W e r k e : Stücke dieses Meisters tauchen vereinzelt auf Auktionen oder im Handel auf. M u S : B A S E L , Hist. M u s . L O N D O N , V & A . M Ü N C H E N , B N M . Lit.: Hintze, Nr. 296-298; Kohn, N H b Lorenz. Geisser, Jobst S i g m u n d , Zinngießer, * N ü r n b e r g , Sohn des -»Hans Sigmund, oo 1.6.1700 Klara, geb. Schmalzing, Witwe des Johann A n d r e a s -»Negelein, Zinngießer. Seine Meisterstücke arbeitete er bei Johann Conrad -»Pfister und wurde am 7.7.1689 Meister. 1721-24 Geschworener. Lit.: Hintze, Nr. 348-353 mit Abb. Mz. Geisser (Gaiser, Geiser), Johann L e o n h a r d , Porzellanmaler, * 8. 2. 1776 N ü r n b e r g - t 12. 4. 1830 N ü r n berg. Ausbildung laut A K L wohl bei einem Insektenmaler Dreikorn und bei einem Prof. M a c c o . Geisser war spezialisiert auf die Dekoration von P f e i f e n k ö p f e n aus Porzellan, die er ausnahmslos mit Insekten bemalte. Die Darstellungen zeichnen sich durch hohen Realitätssinn aus. Eine solche Pfeife soll er für 35 fl. verkauft haben. 1906 wurden von ihm 17 P f e i f e n k ö p f e ausgestellt. Zuweilen bemalte er auch Kaffeeservice. Seine ausschweifende L e b e n s f ü h r u n g ist in verschiedenen Spott-Texten überliefert, so auf einer mit zwei Lithographien beklebten Tabaksdose im M ü n c h n e r Stadtmuseum. 1829 w a r er in L. 1423 (Schlotfegergasse 3-5) ansässig. W e r k e : M Ü N C H E N , Stadtmus. N Ü R N B E R G : G N M . Lit.: A K L u. T h i e m e - B e c k e r (unter Geiser); Bénézit; Priem, 1875, S. 479; Schrötter, 1908; Ausst.: 1906/2 Nr. 1077-1078; 1971/8 Nr. 22. Geißler, Barthel, Leinwandhändler, Granatrosensetzer, 1593 erwähnt. Mit Rv. v o m 16.3.1594 wird ihm das Granatrosensetzen verboten, weil damit das Privileg des Cladius von -»Creutz verletzt wurde. Lit.: Hampe, Rv. II, 1275, 1311, 1737. Geißler, Christian, Kupferstecher, Sohn des -»Friedrich, Zeichner, Kupferstecher. Schüler seines Vaters, dessen Können er j e d o c h nicht erreichte. Von etwa 1819 bis gegen 1837 in Nürnberg tätig. Er stach Portraits, A l m a n a c h k u p f e r , Titel und Umschlagverzierungen nach f r e m d e n Vorlagen. Er war auch Inhaber einer Linieranstalt. Panzer verzeichnete die von ihm gestochenen Portraits Albrecht -»Dürers und Peter
Geissler -»Vischers aus dem Taschenbuch fur Nürnberg von 1819. M u S : N Ü R N B E R G , MStN: Radierungen, Kupferstiche. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Busse; C. G. Müller, 1791 Forts. II, S. 6; Stadtlexikon 2000. Ausst.: 1989/3. Geissler, Christian Gottlieb, Miniaturmaler, Kupferstecher, get. 7. 9. 1729 Augsburg - f 2. 11. 1814 Genf. Sohn des Adam, Kunstgärtner. 1744-49 Lehre als Miniaturmaler bei Samuel Baumeister in Augsburg. Anschließend kam er nach Nürnberg, wo er für Franz Michael -»Regenfuß an dessen Konchylien-Werk mitarbeitete. 1753 zog Geissler zu Johann Gessner nach Zürich, fur den er etwa neun Jahre fur das 24bändige Werk „Tabulae Phytographicae" arbeitete, das erst 1795-1804 erschien. Anschließend ging er nach Genf, wo er zunächst fur den Emailmater Süß arbeitete, er gründete eine Zeichenschule und war auch als Kupferstecher tätig. MuS: ZÜRICH, Zentralbibliothek. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Busse; Bénézit; Ludwig, 1998, S. 186,301. GeiBler, Christian Wilhelm, Rotschmied, Gewichtmacher, * um 1809 Nürnberg, Sohn des Johann Christoph, oo 22.2.1835 Maria Magdalena Philippina (um 1809 - t 23.8.1838), geb. Muschweck, Witwe des Johann Gabriel III. ^Siegler. 1835 Meister. 1850/70 war er Besitzer des Hauses S. 1542 (Hintere Beckschlagergasse 32), wo er 1838 bereits wohnte. Lit.: LocknerNr. 1959; Sichling, 1870, S. 116. Ceißler, Johann Martin Friedrich, (Pariser Geißler), Kupferstecher, Radierer, Zeichner, Sammler, * 31. 3. 1778 Nürnberg - t 9. 1. 1853 Nürnberg. Sohn des Georg Friedrich, Korbsetzer in Betzenstein, Vater des -»Christian, Kupferstecher, oo Maria Barbara (* um 1779 - t 15.5.1839), Tochter des Johann Leonhard Schmidt, Glasermeister. Schüler von Gustav Philipp -»Zwinger und Heinrich -»Guttenberg. Ein früher Portraitstich des Friedrich Wilhelm Fürer von Haimendorf, dat. 1803. Durch Unterstützung von Johann Friedrich -»Frauenholz 1803-14 Parisaufenthalt, wo er die geschäftlichen Interessen seines Freundes und Kunsthändlers vertrat. In Paris tätig im Atelier von Desnoyers. 1814 kehrte er nach Nürnberg zurück und erhielt im August 1816 eine Gewerbekonzession als Kupferstecher. Nach 1832 unter dem Einfluß Friedrich -»Fleischmanns Übergang zum Stahlstich. Seine Arbeiten umfaßten Architektur- und Landschaftsdarstellungen, ebenso Reproduktionen nach Gemälden alter Holländer, Franzosen und Italiener für inund ausländische Publikationen. Er wurde von der Kunstkritik zu den ausgezeichnetsten Kupferstechern Deutschlands im landschaftlichen Fach gezählt, „was er durch seine Arbeiten für das französische Museum zur Genüge beurkundet hat". Er schuf auch eine größere Anzahl Nürnberger Ansichten, zum Teil nach eigenen, meist aber nach fremden Vorlagen. 1819 wohnte er in S. 551 (Theresienstraße 6/8), 1839 in S. 638 (Untere Söldnersgasse 3). Er war Besitzer des Hauses S. 658 (Schildgasse 13), wo er bis zu seinem Tod wohnte. Seine umfangreiche graphische Sammlung wurde am 29.10.1855 und den folgenden Tagen in Leipzig versteigert; der Katalog umfaßte 1502 Posten. Werke: Ansicht von Nürnberg auf der sogen. Freyung am Eingange in die alte Kaiserburg. Gez. von Georg Wilder, gest. von Friedrich Geißler. Verlag J. A.
458 Stein in Nürnberg. Quer Fol., besprochen im Schornschen Kunstblatt 1845, S. 404. MuS: NÜRNBERG, GNM: - , MStN: Zeichnungen, Radierungen, Stahlstiche, Kupferstiche, Kupferplatten. Lit.: AKL; ThiemeBecker; Bénézit; Müller-Singer; C. G. Müller, 1791 Forts. II, S. 10, 11, 12, 15, 16, 17, 22, 23; Stadtlexikon 2000. Ausst.: 1817/1; 1821/1; 1824/1; 1827/1; 1830/1; 1833/1; 1836/1; 1838/1; 1877/1; 1941/2; 1942/1; 1955/4; 1972/5 Nr. 118; 1973/2; 1989/3; 1992/1. Geißler, Friedrich, Rot- und Glockengießer, wohnte 1870 in Rosental 5. Lit.: Sichling, 1870, S. 116. Geißler, Hans Barthel, Maler, Kupferstecher, get. 8. 2. 1589 Nürnberg - t vor 1646 Nürnberg. Sohn des -»Barthel, Händler; Bruder des -»Paulus, Goldschmied, oo 7.10.1612 Barbara Hoffmann (begr. 19.4.1670), mind, eine Tochter. 1597-1605 Lehre bei Johann -»Sibmacher, „weil er noch jung ist", sollte er acht Jahre lernen. Bei seiner Eheschließung 1612 wurde er als Bortenhändler bezeichnet, 1646 beim Tod seiner ledigen Tochter als verstorbener Silberdrahtzieher. In der Spielkartenausstellung der Stadtbibliothek 1970 wurde unter seinem Namen ein auf Silberplatten graviertes Kartenspiel gezeigt, das nicht zum Abdruck, sondern für Kunstschreine bestimmt war. Demnach muß er zeitweise als Kupferstecher oder Graveur gearbeitet haben. Seine Witwe lebte zuletzt in der Katharinengasse. MuS: NÜRNBERG, GNM. Lit.: Tacke, 2001, S. 414. Ausst.: 1970/3. Geißler, Heinrich, Buchdrucker, t Herbst 1569 Regensburg. Am 5.8.1558 klagte er von Regensburg aus gegen Katharina Schmidt, Stieftochter des Johannes -»Montanus, auf Einlösung eines Eheversprechens. Angeblich habe Montanus seine Stieftochter gezwungen, einen seiner Knechte zu heiraten. Am 25. und 26.8.1558 wurde Geißler im Nürnberger Lochgefängnis verhört, ihm wurde vorgeworfen, er habe die Stieftochter heimlich „aberworben". Am 12.10.1558 gab er das Bürgerrecht auf und ließ sich endgültig in Regensburg nieder. Lit.: Strauss, 1975. Geißler, Jakob Christian, Goldschmied, Zahnarzt, * 16. 5. 1839 Nürnberg, t nach 1906 Nürnberg. Sohn des Thomas, Korbmacher, oo 27.9.1863 Johanna Katharina (* 14.12.1842), Tochter des Georg -»Kräutlein, Rotgießer. Vom 24.4.1854 bis 6.4.1857 Goldschmiedelehre bei Friedrich -»Körber. Am 19.10.1863 wurde er als Meister vereidigt und erhielt eine neue Konzession. Zu dieser Zeit wohnte er in S. 946 (alte Prechtelsgasse 1). 1870 meldete er sein Goldschmiedgewerbe ab. Er arbeitete später als Zahnarzt und wohnte 1878/81 an der Fleischbrücke 1, wo er 1906 noch seine Praxis hatte. Lit.: Stockbauer, 1893; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 267. Geißler, Joachim, Goldschmied, Edelsteinschneider, oo 30.6.1600 Margaretha, Tochter des Lorenz Dürnhöfer, Pfarrer, Witwe des Philipp Dietrich, Pfarrer, zwei Töchter. Ab 1585 in München, Leipzig und Dessau erwähnt. Spätestens seit 1600 in Nürnberg als Rubinschneider nachweisbar. Er war einer der Vormünder von Clara, ab 4.11.1607 Ehefrau des Goldschmieds Endres -»Schmidt. Diese verklagte Geißler 1608; aus einem Eintrag in den Stadtgerichtsakten vom 2.8.1611 geht hervor, daß er sich in Prag niedergelassen hatte. Lit.: Thieme-Becker; Simon, Pfb. Nr. 232; Archiv zur Nbger. GSK im GNM.
459 Geißler, Johann, Rotschmied, Waagmacher, wurde am 16.8.1742 in die Meisterliste eingetragen. Im selben Jahr kaufte er das Mz. „Anker" von Johann Christoph I. -»Dürsch. Lit.: Lockner Nr. 1365; Stengel, in: GNM M, 1918/19, S. 115. Geißler, Johann, Lithograph, wohnte 1873 in der Lammsgasse 23. Geißler, Johann Christian, Kupferstecher, get. 26. 3. 1782 Nürnberg - t 28. 4. 1845 Nürnberg, oo Susanna Klara Schäfer (* um 1807 - f 6.12.1858), Kinder. Seit mindestens 1822 bis zu seinem Tod wohnte er in S. 512b (Burgstraße 31). Er war auch als Galerieaufseher auf der Burg tätig. Geißler, Johann Christoph, Rotschmied, Gewichtmacher, * um 1777 - t 19. 7. 1835 Schwaig (verunglückt), oo Anna Helena (* um 1770 - t 27.9. 1840). Am 22.2.1804 wurde er in die Meisterliste eingetragen. Mz. ab 1804: Zepter. 1825/1826 Mitgeschworener. 1829 war er Besitzer des Hauses S. 1575 (Spitzenberg 17), dabei wurde er Johann Gottfried genannt. Lit.: Lockner Nr. 1762; Stengel, in: GNM M, 1918/19, S. 146. Geißler, Freund August Julius, Hofmaler, Lithograph, Photograph, * 30. 4. 1822 Göttingen - t 10. 10. 1904 Hannover. Sohn des August, Mineraloge, oo N. N., Kinder. Ausbildung in Dresden. 1850 ließ er sich in Hamburg nieder, wo er als vielbeschäftigter Bildnismaler arbeitete und 1855 ein Photoatelier eröffnete. Seit 1861 war er mehrere Jahre in Nürnberg tätig, wo er auch mit Rudolf -»Geissler zusammenarbeitete. Er malte meist kleinformatig in Öl, Aquarell, in Kreide oder fertigte Kohlezeichnungen an. 1862 wohnte er in L. 415 (Hefnersplatz 7), 1863 in L. 246 (Hintere Ledergasse 41) und 1870 Spittlertorgraben 33. Später lebte er in Leipzig, Stolberg und zuletzt in Hannover. Werke: „Sänger-Festzug in Nürnberg am 22.7.1861", Lith. Rudolf und Julius Geißler. MuS: NÜRNBERG, GNM; - , MStN: Holzschnitt, Lithographien aus der Zeit 1865 bis ca. 1869. Lit.: AKL; Thieme-Becker. Ausst.: 1981/1. Geißler, Leonhard, Kupfer- und Schriftstecher, get. 3. 11. 1770 Nürnberg - f 1. 3. 1822 Nürnberg, oo Anna Gehr (* um 1771 - f 12.6.1840), Kinder. Ab 1790 war er als Kupferstecher im Ämterbüchlein eingetragen, bis 1806 die Aufzeichnungen mit dem Ende der reichsstädtischen Zeit eingestellt wurden. Er wohnte zeitweise in der Vorstadt Wöhrd und seit mind. 1816 bis zum Tod in S. 1289 (Treibberg 8). Lit.: Zahns Jb. I, 1868; Schrötter, 1908; Schwemmer, 1974. Geißler, Paul, Landschaftsmaler, Radierer, * 25. 6. 1881 Erfurt - t 30. 5. 1965 Garmisch-Partenkirchen. Besuch der Erfurter Kunstgewerbeschule und der Akademie in Weimar. Reisen durch Deutschland, Österreich und Frankreich. 1919 ließ er sich in Partenkirchen nieder. In den Jahren 1920/21 und 1929 schuf er mehrere Radierungen mit Nürnberger Ansichten Lit.: AKL; Thieme-Becker; Busse; Dreßler 1930. Geißler (Greiser), Paulus, Maler, erhielt am 9.10.1560 das Bürgerrecht. Laut Feuerschauprotokoll von 1561 war er Mieter bei Peter Voit unter den Hutern (An der Fleischbrücke 12). Lit.: Kohn, N H b Lorenz. Geißler, Paulus, Goldschmied, Silber- und Filigran arbeiter, get. 27. 10. 1590 Nürnberg - f vor 1659.
Geissler Sohn des -»Barthel, Leinwandhändler; Bruder des -»Hans Barthel, Maler, oo 18.11.1618 Elena, Tochter des Konrad Steinmair, engl. Tuchfärber. A m 12.7.1618 bestand er die Meisterprüfung und wurde am 20.2.1619 als Meister vereidigt. Zuletzt wurde er am 6.5.1625 in einem Rv. erwähnt. Lit.: Stockbauer, 1893 Nr. 701; Hampe, Rv.; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 268. Geissler, Peter Carl, Aquarellmaler, Zeichner Kupferstecher, * 2. 1. 1802 Leipzig - f 27. 2. 1872 Nürnberg. Sohn des Christian Gottfried Heinrich, Maler und Kupferstecher in Leipzig; Vater des -»Rudolf. oo I) 18.2.1827 Josephina Magdalena Felicitas Katharina (* um 1809), Tochter des Karl Johann Sigmund Bauer, Drechslermeister und Mechanikus; II) 30.1.1831 Sophie Natalie (* um 1804), Tochter des Friedrich Schönwald, Bürgermeister in Fürth. Ausbildung in Leipzig, wo er zunächst für den Buchhändler Joachim als Zeichner arbeitete. 1823 kam er auf Veranlassung von Friedrich -»Campe nach Nürnberg, von wo er im selben Jahr mit ihm eine Reise in die Schweiz und nach Oberitalien machte, um sich anschließend in der Kunstschule bei Albert -»Reindel zu vervollkommnen. 1830 gründete er eine Verlagsbuchhandlung und Illuminieranstalt in Nürnberg. Für die von ihm verlegten Werke und auch für andere Verlage (u.a. -»Zeh und -»Lotzbeck) lieferte er Zeichnungen und Illustrationen. Bekannt sind auch Illustrationen zu Werken von Goethe, Schiller, Zschoekke und für eine Bilderbibel. Um 1850 war er fur Carl -»Mayer's Kunstanstalt als Zeichner, nicht als Stecher tätig. 1829/31 war er in S. 740 (Paniersplatz 2-4), 1831 in S. 415 (Bergstraße 3) ansässig. 1850/72 besaß er das Anwesen S. 523a/b (Halbwachsengäßchen 2/Untere Krämersgasse 7). Der schriftliche Nachlaß der Familie befindet sich im Archiv des GNM. 1934 erwarb die Stadt Nürnberg von Frau Berg-Brandmayr in Innsbruck eine aus 1218 Nummern bestehende Sammlung, die im wesentlichen den künstlerischen Nachlaß der Illustratorenfamilie Geißler umfaßte. Der größte Teil entfiel auf Arbeiten Rudolf Geisslers. MuS: N Ü R N BERG, MStN: Zeichnungen, Stahlstiche, Radierungen; - , GNM. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Bénézit; Schwemmer, in: MVGN 40, 1949, S. 180; Stadtlexikon 2000. Ausst.: 1824/1; 1827/1; 1830/1; 1833/1; 1834/1; 1909/1; 1941/2; 1942/1; 1966/4; 2000/4; 2006/3 Abb. 127. Geissler, Rudolf Carl Gottfried, Maler, Illustrator, Radierer, * 15. 1. 1834 Nürnberg - f 15. 9. 1906 Nürnberg. Sohn des -»Peter Carl. Schüler seines Vaters und der Kunstschule Nürnberg unter Albert -»Reindel und August von -»Kreling, dann der Akademie Dresden unter Ludwig -»Richter. Seit 1861 in Nürnberg als Maler, Radierer und Illustrator fur Märchen- und Kinderbücher sowie fur literarische Werke tätig. Als kgl. Realschullehrer erteilte er Zeichen- und Malunterricht, 1900 zum kgl. Professor ernannt. 1861 Mitglied im Literarischen Verein, 1903 Ehrenmitglied im Künstlerverein. 1874 Mitglied im P.Bl.O., 1904 Ehrenmitglied. 1863 wohnte er in S. 225 (Maximiliansplatz 15/Hintere Nägeleinsgasse 10), 1870 in der Tetzeigasse 18, 1878 in der Oberen Feldgasse 8, 1906 in der Oberen Pirckheimerstraße 3. MuS: N Ü R N BERG, GNM; - , MStN: 2 Gemälde; Aquarelle, Zeich-
Geissler nungen, Radierungen, Stahlstiche, Lichtdrucke. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Busse; Boetticher; Bénézit; Müller-Singer; Sichling, 1870; Künstlerverein, 1954; Stadtlexikon 2000. Ausst.: 1902/1; 1912/1; 1942/1; 1969/14; 1981/1; 1986/6; 1991/1. Geissler, Sigmund, Dosenmaler, oo Maria Scheck, Kinder. Beim Tod seiner Tochter Susanna Katharina am 16.8.1812 wohnte er in L. 1567 (Mittlere Kreuzgasse 24/26); 1815 war er in L. 1514 (Obere Kreuzgasse 2) ansässig. Seine Witwe heiratete am 15.2.1818 den Fabrikarbeiter Johann Georg Trumeter. Geißler (Geyßler), Valentin, Drucker, Musikdrukker, Verleger, » Erfurt - t 1595 oder später, oo I) 8.5. 1538 Margaretha Flintczslin (Flintsch, f Juli/Aug. 1551); II) Margaretha; III) 28.7.1573 Margaretha, Witwe des Ulrich -»Neuber. Am 7.12.1541 erhielt er das Nürnberger Bürgerrecht. Bis 1574 war er als Buchbinder tätig. 1555-76 war er als Buchdrucker im Ämterbüchlein verzeichnet, seit 1560 waren auch Setzer für ihn im Ämterbüchlein eingetragen. Am 27.1 1.1553 wurde Geißler mit zwei Tagen Turmhaft bestraft, weil er Joachim -»Heller als einen Schelm und abenteuerlichen Mann beschimpft hatte. Im gleichen Jahr schuldete er Wolfgang -»Fugger 85 fl. für „geschnittene Formen", die er am 14.7.1557 bezahlte. Er arbeitete auch für auswärtige Besteller und druckte 1558 fur den Augsburger Verleger Georg Willer rund 35.000 Kalender und Tafeln. 1564 hatte er 150 fl. Schulden beim Kartenmacher Bernhard I. -»Merckel für Papier, die drei Jahre später abgezahlt waren. 1561 brachte er zusammen mit seinem Schwiegersohn Jeremias Portenbach in Augsburg, mit dem er gelegentlich zusammen druckte, eine Schriftprobe (Schriftmusterbuch) heraus. Portenbach war mit Geißlers Tochter Esther verheiratet, die am 3.7.1559 das mütterliche Erbe ausbezahlt bekam. 1544 erwarb Geißler um 300 fl. ein Haus hinter dem Tetzel (Tetzeigasse 27), das er 1547 für 200 fl. wieder verkaufte. 1551 wohnte er in der Alten Ledergasse (Tucherstraße). Letztmals erscheint er 1595 in den Akten. M u S : NÜRNBERG, GNM. Lit.: Zahns Jb. I, 1868; Hampe, Rv.; Benario, 1928; Wagner, in: MVGN 30, 1931, S. 107-152; Schornbaum, 1949 Nr. 4657; Benzing, 1963; Burger, 1972 Nr. 4388; Künast/Schürmann, in: Augsburger Buchdruck, 1997, S. 37 mit Anm. 89; Grieb, Buchgewerbe 2003; Kohn, N H b Sebald. Ausst.: 1967/10. GeiBler, Wolfgang, Opernsänger, Theaterdirektor, * 1 7 9 6 - t 11. 1. 1850 Nürnberg. 1831 als Opernsänger und Theaterdirektor erwähnt. Geist s.a. Geiß Geist, August Christian, Maler, Radierer, Lithograph, * 15. 10. 1835 Würzburg - t 14./15. 12. 1868 München. Sohn des Andreas, Maler. Volksschule und zwei Jahre Städtische Gewerbeschule in Würzburg, 1850-53 Ausbildung am Polytechnischen Zentralverein in Würzburg; 1853 Studium in München. Tätigkeit in München, Würzburg, Bamberg und Rom, wo er Landschaftsmotive bevorzugte. Er malte auch in der Frank. Schweiz. 1991 wurde eine Bleistiftskizze der Stadtmauer in Nürnberg im Handel angeboten. Geist starb an Lungenschwindsucht. Werke: Sein „Verzeichnis der selbst gemalten Bilder" umfaßt 239 Nummern. MuS: NÜRNBERG, GNM. WÜRZBURG,
460 Städt. Galerie; - , Slg. F. X. Müller. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Boetticher; Müller-Singer; Sitzmann, 1983, S. 183, 644. Ausst.: 1956/4; 1958/5; 1994/10, Nr. 31-33. Geist, Leonhard (Lienhard), Formschneider, get. 16. 7. 1585 Nürnberg - begr. 10. 2. 1634 Nürnberg. Sohn des -»Martin, Formschneider, oo 14.3.1609 Magdalena, Tochter des Albrecht Stahl, Kanzleimalefizschreiber in Bamberg. 1610-33 war er im Ämterbüchlein verzeichnet, 1634 gestrichen. Lit.: Zahns Jb. I, 1868; Sporhan-Krempel/Wohnhaas, 1973; Grieb, Buchgewerbe 2003. Geist, Leonhard, Holz-, Bein-, Horn-, Metall- und Silberdrechsler, co 1) Ν. Ν. (geschieden); II) 11.3.1797 Anna Maria, Tochter des Georg Caspar Hofmann, Marktmeister. Lit.: Archiv zur Nbger. GSK im GNM. Geist (Gaiß, Gaist, Gast, Geisius, Geiß), Martin d. Ä., Briefmaler, Formschneider, * Erfurt - f 25. begr. 29. 6. 1615 Nürnberg, Grab Nr. 1840 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1608, noch vorhanden, oo I) Brigitta ( t Mai 1571); II) 13.8.1571 Margareta Leisner; III) 15.6.1584 Anna (f nach 1616), Tochter des Hans Löhner; sein Epitaph zeigt fünf Söhne und zwei Töchter. 1569 erstmals in Nürnberg erwähnt. Mit Rv. vom 4.8.1570 wurde ihm das Bürgerrecht zugesagt und am 9.8.1570 eingetragen. 1571-1615 war er im Ämterbüchlein verzeichnet, 1616 gestrichen. Er schnitt u.a. Holzstöcke zu dem von Joachim -»Camerarius d. J. 1586 herausgegebenen Kräuterbuch von Pietro Andrea Mattioli. Geist ist vermutlich identisch mit dem Formschneider MG über dem Messer, der u.a. nach Vorlage von Jost -»Amman eine „Allegorie auf die Pflichten des Landsmannes" schnitt. Der Holzschnitt wurde verwendet für Joachim Camerarius: „Opuscula quaedam de re rustica", erschienen 1577 in Nürnberg. 1571 wohnte er beim Siechhaus (heute Weinstadel); 1591 erwarb Geist um 180 fl. das Haus Hinterer Spitalhof 2, das seine Witwe Anna 1616 um 340 fl. verkaufte. Im Grabeintrag wurde er Formschneider und Provisoner genannt. Lit.: AKL (unter Geiß); Thieme-Becker (unter Geiß); Nagler, Monogr. IV, Nr. 1841; Trechsel, 1735, S. 534; Gugel, Johannis, S. 49; Zahns Jb. I, 1868; Hampe, Rv.; Burger, 1972 Nr. 9770; SporhanKrempel/Wohnhaas, 1973 Sp. 1039; Zahn, DI-N Nr. 2949; K. Wickert, in: MVGN 82, 1995, S. 151; Grieb, Buchgewerbe 2003, S. 714; Kohn, N H b Sebald. Geist, Martin d. J., Formschneider, f 1634 Nürnberg. Sohn des -»Martin d. Ä., Formschneider. Lit.: AKL u. Thieme-Becker (unter Geiß). Geist, Peter, Lithograph, Maler, * 1816 Volkach t 1867 Würzburg. Er war in Würzburg ansässig. Werke: Knoblauchländer Bauer und Bäuerin in Nürnberg, Lithographien nach L. Schammer aus L. Adelmann, 1858. MuS: WÜRZBURG, Mainfränkisches Mus. Ausst.: 1969/14; 1994/10. Geist (Gaist), Wilhelm, Maler, * München - f vor 1662 Nürnberg? Sohn des Erhard, Hofbüttner in München, oo Nürnberg 4.3.1635 Maria (* 1611 - begr. 14.7.1662 als Witwe), Tochter des Jacob Murrmann, Fingerhüter, mind, acht Kinder. Ende 1634 kam Geist nach Nürnberg und bat um kurzfristigen Schutz und um Erlaubnis, als Maler tätig werden zu dürfen, wobei er als gewesener Mönch bezeichnet wurde. Mit Rv. vom 14.4.1635 wurde ihm das Bürgerrecht zugesagt;
461 1637 erfolgte der Eintrag in das Bürgerbuch, wobei er ein Vermögen von 100 fl. angab und 4 fl. bezahlte. Sein erstes Probestück wurde abgelehnt, am 14.11. 1635 wurde er Meister, obwohl auch das zweite Probestück ziemlich schlecht war; es zeigte zwei Mönche mit einem nackten Weibsbild, welches Monachorum custitatem scilicet anzeigen soll. Über seine weitere Tätigkeit ist nichts bekannt. Nach den Einträgen bei den Taufen seiner Kinder hat er mehrmals die Wohnung gewechselt, 1653 war er hinter dem Teutschenhof (Schlotfegergasse) ansässig. Lit.: Thieme-Becker; Bosch, G N M M, 1899; Tacke, 2001, S. 415. Geiter, Paulus, Rotschmied, Leuchtermacher, wurde 1682 Meister. Mz: Weintraube und Name. Lit.: Lockner Nr. 966; Stengel, in: G N M M, 1918/19, S. 154. Geith, Michael, Glasmaler, wohnte 1885 am Nadlersgraben 27. Geitz, Kaspar, Architekt, 1906 wohnte er in der Blumenthaistraße 8, damals noch als Maurermeister bezeichnet. 1932/43 war er in der Findelwiesenstraße 1 ansässig. Er war auch vereidigter Schätzer und Bausachverständiger. Werke: N Ü R N B E R G ; Jugendstilhäuser: Blumenthaistraße 8 (1904); Hochstraße 38 u. 40/42 (1904/06); Hallerstraße 34, 36 u. 38 (1906/07); Hainstraße 18 (1907); Roonstraße 7 (1907). Lit.: Willenberg, in: MVGN 75, 1988. Gel, Hans (Bildschnitzer, 1515) s. Scholler, Hans Gelbhaar, Alfred, Xylograph? Die Verlage Die Truhe, Meißen, und H. -»Schräg, Nürnberg, gaben um 1930 eine Mappe mit j e sechs Original-Holzschnitten Gelbhaars von Nürnberg und Regensburg heraus, die Auflage betrug 285 Exemplare. Gelius, Adolf, Architekt, * 1863 Eichstätt. 1891 wohnte er in Nürnberg und stellte einen Wettbewerbsentwurf für das Rathaus zu Leer aus. Ausst.: 1891/1, Nr. 611. Gelius, Carl (Karl), Kunstmaler, schuf um 1900 Vorlagen fur lithographierte Postkarten. 1903 war er Mitglied im Künstlerverein. MuS: NÜRNBERG, StadtA.: Nürnberger Burg von Süden, Postkarte nach Vorlage von C. Gelius, 1900. Lit.: Künstlerverein, 1954. Ausst.: 1994/11, Abb. 30. Gell (Gelb), Hans, Goldschmied, 1425 von Murr erwähnt. 1426 wurde er in das Meisterbuch der Stadt eingetragen; bis 1430 in den Ämterbüchlein zu finden. Ein Goldschmied Martin Gell ist 1448 im Rechnungsbuch von Wilhelm -tLöffelholz aufgeführt. Lit.: Murr, Journal, T. 13, S. 22; Stockbauer, 1893 Nr. 76. Gell, Sebald, Goldschmied, leistete 1457 den Meistereid. Geller, Johann Nepomuk, Maler, * 21. 3. 1860 Wien - t 9. 11. 1954 Weißenkirchen/NÖ. Sohn eines Kaufmanns. Studium an der Akademie in Wien. Seit 1888 stellte er in Wien, München, Berlin, Düsseldorf und 1900 in Berlin aus. Im Juni/August 1894 besuchte er Nürnberg, ebenso 1913. Von ihm sind Ölgemälde und Zeichnungen aus Nürnberg bekannt. MuS: NÜRNBERG, Slg. Grieb. Lit.: A KL; Thieme-Becker; Vollmer. Gellern, Hans von, Büchsenmeister, wurde 1440 auf fünf Jahre zum Büchsenmeister in Nürnberg bestellt. Der Name „Geller" könnte sich auf den Ort in Ungarn beziehen. Lit.: Pilz, 1956.
Gensfelder Gembs, Dorothea, Zinnmalerin, wohnte 1888/89 in der Klaragasse 26. Gemeinhart, Johann, Goldschmied, Gold- und Silberarbeiter, * Oberhermsgrün bei Leipzig - begr. 26. 1. 1739 Nürnberg. Sohn des Paulus, Oberrichter in Ölsnitz. oo 1.12.1727 Anna Maria (* um 1685 - begr. 18.9.1769), Tochter des Wolfgang Lottes, Kalkmesser, Witwe des Matthäus II. -»Beckensteiner, Goldschmied. 1708-15 Ausbildung und Tätigkeit bei Friedrich Cosmus Stevens in Leipzig. Am 10.11.1727 bestand er die Meisterprüfung in Nürnberg und wurde am 17.12.1727 als Meister vereidigt. Am 28.3.1727 wurde ihm das Bürgerrecht nach bestandener Meisterprüfung zugesagt, am 26.2.1728 leistete er den Bürgereid. Sein Mz war IG/H. Bisher sind etwa 15 Objekte bekannt, die mit IG/H bestempelt sind. Es handelt sich hauptsächlich um Gefäße für Heißgetränke, Tafelsilber und Kirchengerät. Als Dekor wurde das zeittypische Bandelwerkdekor verwendet, viele Gefäße sind jedoch glatt belassen. Die Qualität der Arbeiten ist für Nürnberger Verhältnisse im zweiten Viertel des 18. Jh. vergleichsweise hoch. 1731-36 hatte er seinen Stiefsohn Johann Samuel -»Beckensteiner als Lehrling. 1728 erwarb er um 700 fl. das Haus Schildgasse 18, wo er bis zu seinem Tod wohnte, ebenso seine Witwe. Lit.: Rosenberg 4291; Stockbauer, 1893; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007, Nr. 269; Kohn, N H b Sebald. Gemisch, Stephan, Münzmeister, * Nürnberg. 1519-22 war er in Joachimsthal tätig. Zusammen mit Ulrich Gebhart fertigte er die ersten Talergroschen. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Forrer. Gemming, Karl Emil von, Oberst, Numismatiker, Archäologe, * 22. 4. 1794 Heilbronn/Neckar - f 1 . 2 . 1880 Nürnberg. Sohn eines Amtmanns der Deutschordenskommende, der 1797 als kaiserlicher Subdelegai nach Nürnberg gerufen wurde, um die städt. Finanzen zu reformieren. Schulbesuch in Nürnberg. 1811 Jurastudium in Jena. 1815 trat er in die bayer. Armee ein, wo er in verschiedenen Garnisonen diente, u.a. in Nürnberg. 1866 als Oberst pensioniert und seit dieser Zeit dauernd in Nürnberg. Hier legte er eine bedeutende archäologische Sammlung an. Er erwarb den archäologischen Nachlaß Karl von Hallers („Griechenhaller") sowie einen Teil des Praunschen Kabinetts. Seine Münzsammlung umfaßte mehr als 10.000 antike Münzen. Er betätigte sich auch als Archäologe und grub u.a. mit Erfolg in Salzburg und Hallstatt. 1878 war er Mitbegründer des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg. 1878 wohnte er An der Fleischbrücke 3/II, wo sich auch der größte Teil seiner Sammlung befand. Um 1872 wurde ein Portraitmedaillon auf ihn gefertigt. Lit.: M V G N 1, 1879; Erlanger/Fischer, 2000 Nr. 92. Gemiinther s. Gmünder Geng, Heinrich, Maler, * um 1838 - f 13. 6. 1864 Nürnberg (Selbstmord). Geng, Ludwig, Maler, wohnte am 2.1.1858 beim Tod seiner Tochter Lisette in L. 90 (Lorenzer Platz 2). Geng, Rudolf, Maler, * Ravensburg. 1624-28 Lehre bei Leonhard -»Heberlein in Nürnberg. Lit.: Bosch, in: GNM M, 1899; Tacke, 2001, S. 441. Gensfelder, Reinhardus (Leonhard?), O.S.B. Kartograph, Benediktinermönch, * Nürnberg - f um
Gentel 1450/1457 Tegernheim b. Regensburg. 1400 wurde er in Prag immatrikuliert, w o er seine Herkunft mit „Nurenberga" angab, 1408 Magister in Prag. 1409 Studium in Padua. 1427/28 kam er zum Reichstag in Nürnberg. Um 1433 war er in Wien, 1434/36 in Salzburg. 1436 trat er in das Benediktiner-Kloster Reichenbach bei Regensburg ein. 1439 weilte er in Wien, 1440 in Passau und Klosterneuburg bei Wien. 1444 wurde er Pfarrer in Tegernheim. A u f Reisen in Oberdeutschland erstellte er Tafeln der Sonnenhöhen, die als Grundlage fur eine neuzeitliche Deutschland-Karte dienen sollten. Die von ihm gezeichneten Karten sind verloren. Er verbesserte die Zeiteinteilung bei Sonnenuhren und erstellte eine Nürnberger Zeitrechnung unter Berücksichtigung der A b w e i c h u n g der Polhöhe. Der Gensfelderweg in N ü r n b e r g wurde nach ihm benannt. W e r k e : Handschriften: B R E S L A U , UB. J E N A , UB. K L O S T E R N E U B U R G , Augustiner Chorherrenstift, Stiftsbibl. M E L K , O.S.B. Stiftsbibliothek. M Ü N C H E N , BStB. R O M , Biblioteca Apostolica Vaticana. Lit.: Zinner, 1925; Fritz Schnelbögl, in: M V G N 51, 1962, S. 215; Theodor Gustav Werner, in: M V G N 53, 1965, S. 50f.; Pilz, 1956 und 1977. Ausst.: 1966/3. Gentel (Geutel, Pregentel), Peter, Stadtpfeifer, 1389-97 erwähnt. Lit.: Ausk. Franz Krautwurst. Gentiiis, Scipio, Rechtsgelehrter, Ratskonsulent, Dichter, * Mai 1563 Castello di San G e n e s i o / A n c o n a t 7. 8. 1616 Altdorf, begr. in der ev. Stadtpfarrkirche (ehem. Universitätskirche), Epitaph vorhanden. Sohn des Matthäus, Arzt, oo 1612 Magdalena, Tochter des Cäsar Calandin, Patrizier aus Lucca und K a u f m a n n in Nürnberg, ein Sohn, eine Tochter. Studium in Tübingen, anschließend Jurastudium in Wittenberg und Leiden, 1589 Promotion in Basel. 1590-1616 Professor in Altdorf, w o er ein Gehalt von 500 fl. bezog. Angebote anderer Universitäten schlug er aus. Schüler und Nachfolger von -»Donellus, dessen „Kommentar zum Zivilrecht" er vollendete. Er war zweimal Rektor, zweimal Prorektor und öfter Dekan. Panzer verzeichnete mehrere Portraitstiche; 1629 wurde auch eine Medaille auf ihn geschaffen. W e r k e : Verz. seiner vielen Schriften s. Will, G L I, S. 522-529 und V, S. 398-403. Lit.: Will, Geschichte der Universität Altdorf 1801, S. 37; M V G N 6, 1886, S. 7; Habich, Schaumünzen; Mährle, 2000. Hans Recknagel Georg, Plattner, wurde 1363 in das Meisterbuch eingetragen. Lit.: W . G. N e u k a m , in: M V G N 47, 1956. Georg (Gorg), Maler. Ein G e o r g Moler wurde 1470 Bürger und zahlte 2 fl. Vielleicht identisch mit dem Maler Georg, den Murr für 1471 bis 1477 nennt, wohnhaft auf der Sebalder Stadtseite. Es ist jedoch unsicher, ob mit Moler ein Berufs- oder Eigenname gemeint ist. Lit.: Murr, Journal, T. 15, S. 37-40; Baader, 1860/62; Gümbel 1907, S. 32. G e o r g von Wöhrd, Kartenmaler, oo 26.7.1528 Anna Kungsfelderin. Lit.: Schornbaum, 1949 Nr. 1277. Georg, Jobst, Rotschmied, Zapfenmacher, wurde 1654 Meister. Lit.: L o c k n e r N r . 810. Georg (Jörg), Michel, Briefmaler, Kartenmaler, * Schelka?/Meißen - f um 1623 Nürnberg, oo I) 12.11. 1599 Barbara, Tochter des Lucas -»Mair, Formschneider; II) 12.10.1610 Barbara, Tochter des Johann von der -»Schütt, Schreiner. A m 17.3.1601 wurde er erstmals als Briefmalergeselle in den Rv. erwähnt. Mit Rv.
462 v o m 8.9.1602 wurde ihm das Bürgerrecht zugesagt, im selben Jahr erfolgte der Eintrag in das Bürgerbuch. A m 26.2.1603 wurde er noch als Geselle bezeichnet, 160422 war er als selbständiger Meister im Ämterbüchlein eingetragen, 1623 als verstorben gestrichen. Wohl auch identisch mit dem 1610 erwähnten Kartenmaler Michael Jörg. Nagler berichtet, daß der Sammler Paulus III. -»Behaim 1623 von den Witwen des Georg -»Lang und des Michael G e o r g 3616 Holzstöcke erwarb, die er im handschriftlichen Katalog seiner S a m m l u n g beschrieb. Lit.: Nagler, Monogr. III, Nr. 119; Zahns Jb. I, 1868; Hampe, Rv.; SporhanKrempel/Wohnhaas, 1973; Grieb, Buchgewerbe 2003. George, Ernest, Architekt, Radierer und Aquarellmaler, * 13. 6. 1839 London - f 8. 12. 1922 LondonKensington. oo N. N., mind, vier Kinder. Er war vor allem als Architekt für Stadthäuser tätig. Von seinen häufigen Reisen auf dem Kontinent brachte er Reiseskizzen mit. In einem 1870 in London veröffentlichten „Skizzenbuch" sind u.a. zwölf lithographierte Tafeln mit Ansichten von Nürnberg auf Chinapapier enthalten (Versteigerungskatalog Reiss & Auvermann, Glashütten i. T., April 1989, Nr. 4500). Lit.: A K L ; ThiemeBecker. Georgi, Bruno, Goldschmied, wohnte 1932 in der Rudolstädter Straße 1. Sein Geschäft befand sich in den 1930er Jahren in der Pfannenschmiedsgasse 12. Gepner, Hans, Goldschmied, Filigranarbeiter. A m 30.11.1631 bestand er die Meisterprüfung. Im Meisterbuch ist sein N a m e mit einem t versehen; die Zahlung des Meistergeldes und die Ablegung des Goldschmiedeeides konnte nicht festgestellt werden. Da er auch nicht geheiratet hat ist anzunehmen, d a ß er kurz nach der Prüfung gestorben ist. Lit.: Stockbauer, 1893; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 270. Gera, Valentin von (Goldschmied, 1541) s. Valentin von Gera Gerardi, Gertrud, Pressefotografin, * 26. 2. 1914 Münster/Westfalen - t 24. 1. 2002 Nürnberg, oo Roland Buschmann, Chefredakteur der N N , kinderlos. Studium an der Bayerischen Staatslehranstalt für Lichtbildwesen in München. 1936-45 arbeitete sie bei der Pommerschen Zeitung in Stettin, 1948 kam sie nach Nürnberg, 1949-68 Pressefotografin und Leiterin der Bildstelle bei der N N , 1969-74 Leiterin der Stadtbildstelle. Ruhestand. Werke: „Modeschau auf dem Hauptmarkt 1950", „Christkindlesmarkt, 1950", viele Photographien. Lit.: N Z v. 8. 8. 1996; Bennewitz/ Franger, Sigena 1999. Ausst.: 1998/08; 2001/6, S. 6. Gerber, Erhard, Plattner, wurde 1477 Meister. 1479 besaß er das Haus Obere Schmiedgasse 44/Am Ölberg 31, das er 1491 um 53 fl. rh. an den Plattner Jacob -»Tremp verkaufte. 1493 gehörte ihm das A n w e sen Untere Schmiedgasse 10, das er 1502 an den Plattner Conrad -»Bickel verkaufte. Lit.: Kohn, N H b Sebald. Gerber, Johann Gottfried Heinrich, Bauingenieur, * 18. 11. 1832 Hof/Saale - t 3. 1. 1912 München. 1847 Studium am Polytechnikum Nürnberg. 1852 im bayerischen Staatsbaudienst. 1858 Eintritt in die Klettsche Maschinenfabrik (Vorläufer der M A N ) , später deren Vorstandsmitglied. Leiter der Brückenbauabteilung der M A N . Er war ein führender Kon-
463 strukteur von Brücken- und Trägerkonstruktionen seiner Zeit. 1866 bayerisches Patent für die Grundlagen zum sog. „Gerberträger". Die Gerberstraße in Nürnberg-Lichtenhof wurde nach ihm benannt. Werke: Verz. siehe NDB. Lit.: NDB; Bosl. Gerdinger, Hans, Steinschneider, wurde mit Rv. vom 19.1.1557 das Bürgerrecht zugesagt. Lit.: Hampe, Rv. I, 3648. Gerhager, Franz, Architekt, wohnte 1906 in der Marientorstraße 27, als Bautechniker bezeichnet. Werke: N Ü R N B E R G , Jugendstilhäuser: Kirchenweg 61 u. 63 (1907); Anne-Frank-Straße 22 u. 26 (1909). Lit.: Willenberg, in: MVGN 75, 1988. Gerhard, Maler, oo Cristein (Christina). Seine Frau wurde 1463 und 1470 als Witwe auf der Sebalder Stadtseite erwähnt. Wohl identisch mit Gerhard - H ü b s c h . Lit.: Thode, 1891, S. 264. Gerhard (Gebhardt), Christoph, Buch- und Musikdrucker, Buchhändler, * 30. 10. 1624 Sudeck b. Waldeck/Thüringen - f 9. 9. begr. 13. 9. 1681 Nürnberg. Sohn des Jobst, Schreiner, oo I) Nürnberg 3.11.1652 Dorothea Ursula Rehe; II) 12.9.1670 Witwe Magdalena Reinthaler. Wurde 1653 Bürger. Er führte die Druckerei des Heinrich -»Pillenhofer (f 1652) weiter. 1654-59 war er als Buchführer, 1654-82 als Buchdrucker im Ämterbüchlein verzeichnet. 1673-76 und 1678-80 Vorgeher. Als wichtigstes Werk druckte er 1657-67 das Sibmachersche Wappenbuch für Paul -»Fürst. Panzer verzeichnete sein Portrait. Die Offizin kam 1682 durch Heirat der Witwe an Johann Michael -.Spörl. MuS: N Ü R N B E R G , StadtB. Lit.: C. G. Müller, 1791, S. 130, 170; Benzing, 1963; Wohnhaas, 1967; Sporhan-Krempel/Wohnhaas, 1973; Grieb, Buchgewerbe 2003. Gerhard, Johann Wolff, Stadtschreiber in Nürnberg, Musiker. Er war Schreiber einer Orgeltabulatur von 38 Seiten mit Kompositionen von 1613-1686, aufbewahrt in der Bibliothèque Nationale, Paris, Ms. 14976. Lit.: Wagner, 1929, S. 463; Robert Eitner, Quellen-Lexikon, Bd. 7, 1959; Dupont, 1971. Gerhardt, Eduard, Maler, Zeichner, Graphiker, * 29. 4. 1813 Erfurt - t 6. 3. 1888 München. Seit 1837 in München ansässig. Er widmete sich vor allem Architekturdarstellungen deutscher Städte, darunter von Nürnberg, die von verschiedenen Verlegern veröffentlicht wurden. Er bereiste Italien, Spanien und Portugal, wo er ebenfalls Ansichten malte. Von der „Kirche und Grabmal von St. Sebald in Nürnberg" fertigte er eine Vorlage, nach der 1838 eine Lithographie von Kammerer entstand. MuS: NÜRNBERG, MStN: Vorlagen für Stahlstiche, um 1850. Lit.: AKL; Thieme-Becker. Gerhauser, Wilhelm, Photograph, Kunstmaler, betrieb 1902 mit Georg -»Krehn ein gemeinsames Unternehmen in der Ludwig-Feuerbach-Straße 67. 1906/07 wurde er als Kunstmaler verzeichnet, ansässig in der Fürther Straße 49. Gerich, s. Gierich Gering, Andreas, Graphiker, Maler, * 5. 5. 1892 Nürnberg - t 29. 12. 1957 Nürnberg. Lehre als Graphiker. Besuch der Kunstgewerbeschule Nürnberg, anschließend studierte er an der AdBK München unter Becker-Gundahl. Teilnahme am Ersten Weltkrieg; seine Kriegserlebnisse haben sein graphisches Werk
Gerlach beeinflußt. Seit 1920 Lehrer am Offenen Zeichensaal in Nürnberg und seit 1921 Leiter der Klasse Akt an der Berufsoberschule Nürnberg, 1927 Verbeamtung, 1932 städtischer Studienrat, bis zu seiner Pensionierung am 1.6.1957 im Dienste der Stadt Nürnberg tätig. Daneben auch freischaffender Künstler. Er malte vorwiegend in Aquarell, gelegentlich in Öl, an Motiven bevorzugte er Landschaften, später auch biblische Themen. 1929/32 wohnte er in der Denisstraße 28. Mitglied in der Vereinigung Nürnberger Künstler und Kunsthandwerker und der Nürnberger Sezession, MuS: N Ü R N BERG, MStN: Aquarell, um 1925. Lit.: AKL; Vollmer; Stimmen der Kunst, H. 9, Dezember 1924, S. 2; Rösermüller, 1928. Ausst.: 1924/2; 1928/1; 1929/2, - / 4 ; 1930/3; 1931/2; 1934/3; 1947/1; 1958/3, 1959/19 EA. Gering (Gerung), Friedrich (Fritz), Stifter, t 16. 2. 1495 Nürnberg, Epitaph früher an einer Säule in der Dominikanerkirche, heute im GNM. oo Agnes, Kinder. Am 6.8.1459 wurde ihm das Bürgerrecht bewilligt, wofür er 3 fl. zahlte. 1479 war er Besitzer des Hauses Weißgerbergasse 3; 1497 wurde hier seine Witwe erwähnt, die im Reichssteuerregister mit ihrem Sohn Sebald unter den vermögenden Bürgern aufgeführt ist. Seine Witwe stiftete am 12.3.1495 ein Tuch zur Bedeckung des Sebaldusschreines, das im Mittelteil Christus, umgeben von vier Engeln zeigte. 1502 stiftete sie ein rotes Zendeltuch, das im Mittelstück eine Strahlenkranzmadonna mit Engeln zeigte, auf den Seitenteilen Petrus und Sebaldus. Sein erhaltenes Epitaph erwähnt auch den 1479 verstorbenen Erhard Rott und die 1495 verstorbene Frau des Bartholomäus Fischer. Lit.: Dipt, sonstige Kirchen und Klöster 1763, S. 309 und 312; Kliemann, in: M V G N 76, 1989, S. 221; Schieber, Rv, S. 32; Fleischmann, RStR von 1497, Nr. *92; Weilandt, 2007; Kohn, N H b Sebald. Gering s.a. Gerung Gerì, Gerla s. Gerle Gerlach, Christoph, Holzdrechsler, fertigte um 1613 die Rosen für den großen Rathhaussaal. Lit.: Mende, Rathaus 1979. Gerlach (Gerlatz, Gerlatzenus), Dietrich, (Theodor), Buch- und Musikdrucker, Buchhändler, t 17· 8. 1575 Nürnberg, oo 28.8.1565 -»Katharina, Witwe des Johann vom Berg (-»Montanus), Drucker. Seine Herkunft ist in Nürnberger Archivalien mit Aerdingen (vermutl. Erding b. München) angegeben. Am 12.12. 1565 erhielt er das Bürgerrecht. Durch seine Heirat trat er in die gemeinsam mit Ulrich -»Neuber geführte Druckerei ein, die er ab 1567 allein weiterführte. 156875 war er als Buchdrucker, 1574-75 als Buchfuhrer im Ämterbüchlein eingetragen, 1576 gestrichen. Er wohnte auf dem Zwölfbrüderplatz beim Kartäuserkloster. 1570 beschäftigte er vier Setzer. Seit 1568 sind aus dieser Offizin viele Musikdrucke hervorgegangen, die auch von Gerlach besonders gepflegt wurden. Nach seinem frühen Tod führte die nun bereits zum zweiten Male Witwe gewordene Katharina -»Gerlachin das Geschäft in eigenem Namen und für die Erben Bergs weiter. Die Offizin ging später auf den Enkel Paul - K a u f f m a n n über. Lit.: ADB; NDB; M G G ; Zahns Jb. I, 1868; Hampe, Rv.; Wagner, in: M V G N 30, 1931, S. 107-152; Benzing, 1963; Stadtlexikon 2000; Grieb, Buchgewerbe 2003. Ausst.: 1970/5.
Gerlach Gerlach, Julius, Maler, wohnte 1850 in L. 619 (Katharinengasse 44). Gerlachin (Gerlatz), Katharina, geb. Bischof, Buch- und Musikdruckerin, Buchhändlerin, begr. 12. 8. 1591 Nürnberg, co I) 14.5.1536 Nielas Schmid, Fuhrknecht in der städtischen Waage (f 1540), eine Tochter Katharina; II) 1.2.1541 Johannes -»Montanus (vom Berg), Drucker, eine Tochter Veronika; III) 28.8.1565 Dietrich -.Gerlach, Drucker. Nach dem Tod ihres zweiten Mannes führte sie die Druckerei weiter. 1577-91 war sie bei den Buchdruckern, 1576-91 bei Buchführern im Ämterbüchlein aufgeführt, 1592 gestrichen. Sie beschäftigte zwei Setzer (Faktoren), die im Ämterbüchlein eingetragen waren. Auf musikalischem Gebiet bemühte sich die Firma intensiv um die Verbreitung ausländischer Komponisten in Deutschland; sie war auch auf dem Gebiet des Gesangbuchdrucks tätig. 1584 druckte sie eine griechische Bibel. Ein Schriftmusterblatt zeigt neun deutsche, sieben lateinische und zwei griechische Schriften. Sie besaß ein Haus gegenüber dem Mendelschen Zwölfbrüderhaus, das sie bis zu ihrem Tod bewohnte. 1592 lautete der Druckvermerk Katharina Gerlachin Erben, so auch 1592-93 im Ämterbüchlein eingetragen. Zu den Erben der Druckerei zählten ihr Enkel Paul -»Kauffmann und ihr Schwiegersohn Alexander -»Dietrich. Der Enkel Paul war der Sohn der Tochter Veronika aus zweiter Ehe (get. 4.10.1545 - f 12.12.1600), die am 13.10. 1562 den Prediger Mag. Johannes Kauffmann heiratete. MuS: NÜRNBERG, StadtB. - , LkAN. Lit.: Zahns Jb. I, 1868; Hampe, Rv.; Wagner, in: MVGN 30, 1931, S. 128-142, mit Testament; Benzing, 1963; MVGN 46, 1955, S. 178f„ 194f.; Wohnhaas, 1967; Jürgensen, 1997; Stadtlexikon 2000; Grieb, Buchgewerbe 2003. Ausst.: 1967/9; 1984/5. Gerlach, Ludwig, Maler, * um 1810 - t 9. 8. 1844 Nürnberg. Gerlatz s. Gerlach Gerle (Gerla, Gerlein), Conrad, Lautenmacher, * um 1440 - 1 3. begr. 4. 12. 1521 Nürnberg, ehemals Grab Nr. 11 auf dem Rochusfriedhof, Epitaph nicht erhalten. Vater des -»Hans und des -»Sebald, oo Walburga (f 1546?), die nach seinem Tod als Witwe mit mehreren unmündigen Kindern erwähnt wurde. Seit 1461 in Nürnberg nachweisbar, er galt zu seiner Zeit als berühmter Lautenmacher. 1469 kaufte Karl der Kühne von Burgund drei Lauten aus seiner Werkstatt. 1511 erwarb Gerle um 50 fl. rh. einen Teil des Hauses Heldengäßchen 10, das noch mit 100 fl. hypothekarisch belastet war; dieses Haus ging 1515 in fremden Besitz über. 1516 erwarb er für 130 fl. rh. das Anwesen Breite Gasse 72, dessen Hinterhaus an der Brunnengasse lag. Die Gerlestraße in Nürnberg wurde nach ihm benannt. Lit.: ADB; NDB; MGG 4, 1802; Gugel, Friedhöfe; Neudörfer-Lochner, 1875, S. 162f.; Lütgendorff; Zahn, DI-N Nr. 54; Kohn, NHb Lorenz. Gerle (Gehrl), Georg, Lautenmacher, begr. 8. 10. 1602 Nürnberg. Sohn des -»Hans II.; unverheiratet. Lit.: Ausk. Franz Krautwurst. Gerle (Gerla, Gerlein, Görl), Hans I., Lauten- und Geigenmacher, Lautenist, * um 1500 Nürnberg t 1570 Nürnberg. Sohn des -»Conrad, oo 1517 Kunigunde (t 1555). In der Literatur wird er als berühmter Geigen- und Lautenmacher bezeichnet, von dem sich
464 jedoch keine Instrumente nachweisen lassen. Auch als Lautenist, Geiger und Sänger war er sehr geschätzt und zählte zu den schöpferischen Meistern seines Instruments. Berühmt wurde er durch seine drei Lautenbücher. Er wohnte im väterlichen Anwesen Brunnengasse/Breite Gasse 72, von seinen beiden Geschwistern erwarb er 1550 deren 2/3-Anteil um 280 fl. 1553 verkaufte er das Haus für 280 fl., das inzwischen mit einer Hypothek von 200 fl. rh. belastet war. Bei seinem Tod wohnte er bei der Fleischbrücke. Panzer verzeichnete sein Portrait. Am 29.9.1525 wurde Gerle als Vater eines unehelichen Kindes mit Anna Hering erwähnt, fur das er Unterhalt zahlen sollte. Werke: 1 ) Musica Teusch, auf die Instrument der grossen vnnd kleinen Geygen, auch Lautten, Nürnberg 1532, 3. verb, und erg. Auflage 1546 als Musica und Tabulatur ..., 1546; 2) Tabulatur auf die Laudten, Nürnberg 1533; 3) Eyn newes sehr künstlichs Lautenbuch, Nürnberg 1552. WV. s. MGG 4, 1802 f. und Dupont, 1971. Lit.: ADB; NDB; MGG 4; Doppelmayr, 1730; NeudörferLochner, 1875, S. 162f.; Eitner, 1900; Hampe, Rv.; Lütgendorff; Zirnbauer 1965; Krautwurst, 1971; Krickeberg, 1996, S. 209; Stadtlexikon 2000; Kohn, NHb Lorenz. Gerle (Gerlein), Hans II., Lauten- und Geigenmacher, * Gisberg bei Kempten - begr. 9. 2. 1599 Nürnberg. Mit Rv. vom 25.5.1554 wurde ihm das Bürgerrecht zugesagt und am 30.5.1554 eingetragen. Bei seinem Tod wohnte er in der Königstraße, neben dem Gasthaus „zur Schleie". Seine Witwe Ursula heiratete am 13.2.1604 den Lautenmacher Georg -»Greif. Lit.: Hampe, Rv.; Krickeberg, 1996, S. 209. Gerle, Sebald, Lautenmacher, Lautenist, Sohn des -»Conrad, Lautenmacher. 1550 verkauften er und seine Schwester Martha um 280 fl. ihre 2/3-Anteile an dem väterlichen Anwesen Breite Gasse 72 an ihren Bruder -»Hans. Am 17.4.1554 gab er das Bürgerrecht auf. Lit.: Kohn, NHb Lorenz; Ausk. Franz Krautwurst. Gerlein s. Gerle Gerling, Christoph, Maler, Kunsterzieher, * 24. 8. 1937 Würzburg, 1957-62 Studium der Malerei, Graphik und Kunsterziehung an der AdBK München; Meisterschüler bei Erich Glette. 1961 und 1963 Staatsexamen fur Kunsterzieher an Gymnasien. Seit 1974 Dozent fur besondere Aufgaben an der AdBK Nürnberg, u.a. für Film, Video, Zeichnen. Seit 1966 Mitglied der Künstlergruppe „Der Kreis". Mitglied im BBK. 1974/79 wohnte er in Altendorf, Hagenhausen 99; 1984 in Nürnberg, Kaulbachstraße 27, 1997 in Deckersberg/Happurg. 2003 Sonderpreis des Verlegers Bruno Schnell. Werke: Verz. s. 1997/2. MuS: NÜRNBERG, MStN. Lit.: AKL; AdBK, 1983; AdBK, 1999; Der Kreis, 1997; NZ vom 1. 4. 1992. Ausst.: 1964/1, -/11, —/14; 1965/2; 1966/1, -/2; 1967/1; 1970/1, -/2, - / I I ; 1972/1, -12, -/15; 1975/1; 1977/2; 1978/13; 1979/1; 1981/21; 1983/11; 1985/11 EA; -/16, -/22; 1986/5; 1987/13; 1988/1, -/13; 1989/24; 1990/20, —/23; 1991/17; 1992/16; 1993/4; 1994/4; 1996/7; 1997/2; 1998/7; 2002/5; 2006/2. Gerlitzer, Wilhelm, Bildhauer, wohnte 1878/81 in der Hirscheigasse 18. Germann, Franz (Goldschmied) s. Grien, Franz Gern, Hans, Lautenist. Im Feuerschauprotokoll von 1561 ist ein Lautenist Hans Gern als Mieter beim
465 Rotschmied Endres -»Tratz in der Tucherstraße 29 aufgeführt. Unbekannt ist, ob er etwas zu tun hatte mit dem Lautenmacherfamilie Gerle. Gerner, Balthasar, Rechenmeister, begr. 22. 7. 1595 Nürnberg, oo Eva ( t 1584). Im letzten Viertel des 16. Jh. arbeitete er auch als Visierer (Eichmeister). In dieser Eigenschaft kam es zu einem heftigen Streit mit Simon -»Köfferl, der ihn des nicht zugelassenen Visierens beschuldigte, wobei es im August 1583 zu einer Schlägerei zwischen den beiden kam. 1584 wohnte er am Färberbrücklein, zuletzt in der Weißgerbergasse. Lit.: Jaeger, 1925, S. 94, 135, 144, 271, 305. Gerner, Jobst Carl, Metallwarenfabrikant, Rechenpfennigmacher, t 9. 10. 1854 Nürnberg, oo Margaretha. Er wohnte Gostenhofer Hauptstraße 107, neue Nr. 6. Seine Witwe heiratete am 2.12.1855 Johann Jakob -»Habelt, welcher u.a. ebenfalls Rechenpfennige herstellte. MuS: NÜRNBERG, GNM. Lit.: C. F. Gebert, in: MBNG, 1917; Katalog Slg. Perko im GNM; Mitchiner, 1988. Gerngros, Joachim, Stadtmusiker, * um 1796 Auersberg, Sohn des Johann Nepomuk. oo I) Agnes Oberländer; II) 29.6.1862 Maria Franziska, Tochter des Jakob Aschenbrenner; Zimmerpolier. Er wurde seit mindestens 1850 in Nürnberg erwähnt. Gerngros, Konrad, Kupferstecher, f 11. 7. 1854 Nümberg-Tafelhof. oo N. N., Kinder. 1831 war er in S. 1154 (Tucherstraße 32) ansässig und als geographischer Stecher bezeichnet. 1835 wohnte er in L. 1525 (Unschlittplatz 8) und 1850 in S. 1087 (Unterer Judenhof 9). Gerngros, Ludwig Ritter von, Hopfengroßhändler, Mäzen, * 1. 5. 1839 B a i e r s d o r f - f 3. 10. 1916 Nürnberg, sein Grabmal auf dem jüdischen Friedhof in Nürnberg an der Schnieglinger Straße wurde von der Stadt Nürnberg gestiftet. Sohn des Ephraim Hirsch Gerngros (* 1803), Färber, Bruder des -»Wilhelm, oo 11.3.1866 Julie Tuchmann (* 1845 - t 1923). Besuch der Handelsschule in Fürth und Lehre im Handelshaus Mayer Kohn. 1864 kam er nach Nürnberg und gründete zusammen mit Moritz Frauenfeld eine Hopfengroßhandlung mit Niederlassung in Baiersdorf. Der Erfolg erlaubte ihm, sich bereits 1899 aus dem Geschäft zurückzuziehen. Zusammen mit seiner Gemahlin stiftete er einen Abguß des Neptunbrunnens, welcher 1797 für 66.000 fl. von der Stadt an Zar Paul I. verkauft und im Park von Schloß Peterhof bei St. Petersburg aufgestellt worden war. Der Abguß wurde am 22.10.1902 auf dem Hauptmarkt eingeweiht. Gerngros beteiligte sich auch an der Finanzierung des Reiterdenkmals Kaiser Wilhelms I. am Egidienberg, des Künstlerhauses, des Ludwigseisenbahndenkmals und machte weitere künstlerische und wohltätige Stiftungen. Zu den zahlreichen Ehrungen zählten der Titel Kommerzienrat, die Verleihung des Michaelsordens und des Kronenordens, verbunden mit persönlichem Adelstitel. 1901 wurde er Ehrenbürger der Stadt Nürnberg und von Baiersdorf. Mitglied im Geschichtsverein der Stadt Nürnberg und 1902 Ehrenmitglied im Künstlerverein. 1909 erhielt er zum 70. Geburtstag die goldene Bürgermedaille (71,5 g Gold). Die Gerngrosstraße in Nürnberg wurde nach ihm benannt. Lit.: Künstlerverein 1954; Juden, 1993; Rusam, 1998; Erlanger/Fischer, 2000; Stadtlexikon 2000.
Gerstner Gerngros, Wilhelm, Kommerzienrat, Stifter, * 28. 9. 1843 Baiersdorf - t 2. 6. 1928 Nürnberg. Sohn des Ephraim Hirsch Gerngros (* 1803), Färber; Bruder des -»Ludwig, oo Baiersdorf 30.5.1869 Emilie Frauenfeld ( t 1905). Besuch der Handelsschule in Fürth, 1866 trat er in die von seinem Bruder gegründete Hopfenhandlung ein. 1900 wurde er zum Kommerzienrat ernannt und begann seine Tätigkeit als Handelsrichter. Er wohnte Spittlertorgraben 15. Der wirtschaftliche Erfolg erlaubte ihm, künstlerische und wohltätige Stiftungen zu machen, u.a. ermöglichte er 1894 mit einer Spende von 1550 - Mark den Ankauf der Sammlung des Markus -»Schüßler mit 61 Aquarellen von Johann Adam -»Klein durch die Stadt Nürnberg. Gerngros förderte die Lungenheilanstalt Engelthal, das Künstlerhaus, das GNM und die Nürnberger Kunstgenossenschaft. 1905 wurde er Ehrenbürger, der Stadt Baiersdorf, 1913 erhielt er die die Große goldene Bürgermedaille (245 g Gold) der Stadt Nürnberg; im selben Jahr Verleihung des bayer. Kronenordens, verbunden mit dem persönlichen Adelstitel. Er war Mitglied im Verein für Geschichte der Stadt Nürnberg und im Künstlerverein. Lit.: Künstlerverein 1954; Erlanger/Fischer, 2000; Stadtlexikon 2000. Gerntroster, Syman (Steinmetz, 1363) s. Syman Gerolzhauser, Jacob, Helmschmied, wurde 1428 Bürger. Gerr s. Gehr Gersbach, Joseph, Musiklehrer, war 1823 an der Dittmarschen Erziehungsanstalt tätig. Lit.: Ausk. Franz Krautwurst. Gerstacker, Hans (Georg Johann), Maler, Studienrat, * 15. 6. 1890 Velden/Opf. - t 1964 Nürnberg. Nach einer Lehre als Tüncher und Maurer besuchte er die Kunstgewerbeschule Nürnberg und die AdBK München. Nach Studienaufenthalten in Paris war er als Lehrer tätig in Nürnberg, am Offenen Zeichensaal. Er widmete sich besonders dem Portrait, auch Stilleben, fränkische Landschaften und Nürnberger Stadtansichten zählen zu seinem Oeuvre. 1922/26 Mitglied der Nürnberger Kunstgenossenschaft und der Nürnberger Sezession, 1924 in der Vereinigung Nürnberger Künstler und Kunsthandwerker und 1954 Mitglied des Künstlervereins, 1959 Mitglied der Künstlergruppe „Freie Gruppe", 1963 der Nürnberger Künstlergenossenschaft. 1922 wohnte er Spittlertorgraben 5, 1929/40 Weichselstraße 4, 1943/54 Effeltricher Straße 11. MuS: NÜRNBERG, MStN: 1 Gemälde. Lit.: Rösermüller, 1928; Dressler, 1930; Künstlerverein, 1954. Ausst.: 1921/1; 1922/1, - / 2 ; 1924/2; 1928/1; 1929/4; 1930/3; 1931/2; 1934/1; 1935/1; 1936/1; 1 9 4 0 / 1 , - / 2 ; 1941/1, ~/6; 1956/1, - / 2 , - / 3 ; 1958/3; 1959/15; 1961/10; 1963/1. Gerstacker, Robert, Maler, * 28. 7. 1926 Nürnberg - t 31. 5. 1995 Pembroke, Giles, Virginia. Sohn des -»Hans. 1954 wohnte er Effeltricher Straße 11 in Nürnberg, 1972 in Schwarzenbruck-Gsteinach, Am Hahnengraben 4. 1976 wanderte er in die USA aus. 1954 Mitglied des Künstlervereins, 1972 der Künstlerklause. MuS: NÜRNBERG, MStN. Lit.: Künstlerverein, 1954. Ausst.: 1949/1; 1950/1. Gerstner, Andreas, Rotschmied, Waagmacher, wurde am 28.5.1744 in die Meisterliste eingetragen. Lit.: LocknerNr. 1374.
Gerstner Gerstner, David, Rotschmied, Leuchtermacher, t 1750 Nürnberg. Sohn des -»Leonhard I.; Bruder des -•Georg, beide Leuchtermacher. Am 13.6.1719 wurde er in die Meisterliste eingetragen. 1719 erhielt er von seinem Vater die Erlaubnis, dessen Mz. „Kanonenrohr", jedoch ohne Lafette, zu schlagen. Lit.: Stengel, in: G N M M , 1918/19, S. 129; LocknerNr. 1204. Gerstner (Gerst), Georg, Rotschmied, Leuchtermacher, Sohn des -»Leonhard I.; Bruder des -»David, beide Leuchtermacher. Am 23.9.1706 wurde er in die Meisterliste eingetragen. 1708 übernahm er das Mz. „Hirschgeweih" von seinem Vater, das er bereits vorher verwendet hatte. Daneben signierte er auch mit „Georg Gerst" oder nur „Gerst". Lit.: Lockner Nr. 1140; Stengel, in: GNM M, 1918/19, S. 127. Gerstner, Hans d. Ä., Rotschmied, wurde 1487 Meister. 1488 war er zusammen mit dem Rotschmied Hans -»Gutbier Vormund der Kinder Hermann -»Vischers aus dessen zweiter Ehe. Auch am 11.7.1492 wurde er in dieser Funktion erwähnt. Lit.: Gümbel, 1919, S. 29f. Gerstner, Hans, d. J„ Rotschmied, oo I) 28.2.1529 Barbara Plümblin; II) Wöhrd b. Nbg. 9.5.1531 Gertrudis, Dienstmagd bei Familie Letscher. Lit.: Schornbaum, 1949 Nr. 1690 u. 1698. Gerstner, Hans Vitus, Maler, Holzschneider, Zeichner, * 23. 3. 1937 Nürnberg. Lehre als Fassaden- und Kirchenmaler. 1958-64 zwölf Semester Studium an der AdBK Nürnberg, Klasse Wandmalerei bei Otto Michael -»Schmitt, Meisterschüler. Zunächst Restaurator fur Kirchen und Schlösser. Seit 1972 in der Jugendarbeit bei der Stadt Nürnberg tätig; 1987-2002 Leiter der Keramikwerkstatt im Fünfeckturm der Kaiserburg. Daneben betätigte er sich als Maler. In Schwabach ansässig. Mitglied im BBK und im Künstlerbund Schwabach. Lit.: AKL; BBK, 1984. Ausst.: 1963/23; 1965/27; 1966/1; 1967/1; 1981/11; 1983/1; 1984/1; 1985/2; 1988/13. Gerstner, Jobst, Rotschmied, wurde 1537 Meister. Lit.: Lockner Nr. 28. Gerstner (Gerst), Leonhard I., Rotschmied, Leuchtermacher, t 1732 Nürnberg, Grab Nr. 140 auf dem Johannisfriedhof, dat. 1713, noch vorhanden. Vater des -»Georg und des -»David, beide Leuchtermacher, oo Ursula, Tochter des Melchior -»Schuster, Leuchtermacher. 1682 Meister, 1702-32 Genannter, 1705 Geschworener. Mz. 1684-90: Kanonenrohr auf Lafette, das er am 28.10.1690 in die Lade legte. Das Mz. Hirschkopf, das er mit seinem Namen schlug, bekam er 1692 von seiner Schwiegermutter. MuS: WÜRZBURG, Pfarrkirche St. Gertraud: zwei großer Messingleuchter, 160 cm, dat. 1718. Lit.: AKL; ThiemeBecker; Lockner Nr. 964; Roth, 1802; Stengel, in: G N M M, 1918/19, S. 127f.; KDM Nürnberg, 1977. Gerstner, Leonhard II., Rotschmied, Zapfenmacher, * Nürnberg - t 1758 Nürnberg. Sohn eines Meisters, wurde am 29.3.1746 in die Meisterliste eingetragen. Lit.: LocknerNr. 1388a. Gertner s. Gärtner Gerung, Maler, f März 1462 Nürnberg. Er wohnte auf der Sebalder Stadtseite. Nach Gümbel könnte es sich hier um einen Abschreibefehler im Totengeläutbuch von St. Sebald handeln, der Gerung statt Gerhard schrieb; mit Gerhard dürfte dann der Maler Gerhard
466 -»Hübsch gemeint sein. Lit.: Gümbel, 1907, S. 32; Burger, 1961 Nr. 1589. Gerung, Fritz I., Schlosser, wurde 1488 Bürger und Meister. 1518 erwarb er von seinem Stiefsohn Hieronymus Heinlein und seinem Stiefschwiegersohn Sigmund Leynach um 473 fl. rh. das Haus Theresienstraße 13, das seine Testamentsvollstrecker 1524 für 600 fl. verkauften. Lit.: Lunardi, 1974, S. 99; Abeler, MdU, S. 210; Kohn, Ν Hb Sebald. Gerung, Fritz, II., Schlosser, wurde 1526 Meister. Gerung, Hans, Schlosser, wurde 1509 Meister und zahlte keine Meistergebühr. Lit.: Lunardi, 1974, S. 99; Abeler, MdU, S. 210. Gerung, Leonhard (Lienhard), Schlosser, hatte 1496 einen Baustreit mit seinem Nachbarn, dem Schreiner Jacob Amman, der zugunsten Ammans entschieden wurde. Gerung (Gering), Lorenz, Lötschlosser, f Jan. 1572 Nürnberg, oo Anna ( t Aug. 1565). 1542 wurde er Meister. Bei seinem Tod wohnte er „bei den Zwölfbrüdern" (beim Mendelschen Zwölfbrüderhaus). Lit.: Burger, 1972 Nr. 8198, 10030; Abeler, MdU, S. 210. Gerung (Gering), Ludwig, Schlosser, Uhrmacher, wurde 1469 Bürger, dabei als „orelmacher" bezeichnet, 1470 Meister auf dem Schlosserhandwerk. 1483 fertigte er eine Uhr für den Südturm der Sebalduskirche. Er ist vermutlich identisch mit dem „Meister Ludbig der slosser" bzw. „meister Ludbig ormacher", der 1476 dem Kaufmann Hans Praun eine Weckeruhr verkaufte und eine weitere Uhr reparierte. Sein Sohn Caspar war Rektor an der Schule von St. Sebald. Seine Tochter Barbara heiratete den Kunstschlosser und Uhrmacher Jörg I. -»Heuß. Lit.: Neudörfer-Lochner, 1875, S. 70; Gümbel, in: MVGN 21, S. 31; Gümbel, Henlein, 1924, S. 26; Pohl, in: MVGN 55, 1967/68, S. 96f.; Abeler, MdU, S. 209f.; Lunardi, 1974, S. 98. Gerung, Max, Schlosser, wurde 1507 Meister. Lit.: Lunardi, 1974, S. 99; Abeler, MdU, S. 210. Gerung (Gering), Simon, Lötschlosser, wurde am 7.1.1566 in das Meisterbuch der Stadt eingetragen. Gerung, Ulrich, Schlosser, wurde 1481 Meister. Laut Reichssteuerregister von 1497 war er in der Katharinengasse ansässig. Lit.: Lunardi, 1974, S. 98; Abeler, MdU, S. 210; Fleischmann, RStR von 1497 Nr. 208. Gescheid (Rotschmiede, 16. Jh.) s. Gscheid Geschmack, Lorenz, Kunstschmied, stellte 1906 zwei schmiedeeiserne Grabkreuze aus. 1932 wohnte er in der Schottengasse 3. Ausst.: 1903/1; 1906/6; 1920/1. Geschwind (Gschwind), Conrad, Maler, Ätzmaler, laut Rv. vom 22.4.1574 bat er um finanzielle Unterstützung für einen Kuraufenthalt in (Bad) Wildbad und wurde an die Almosenherren verwiesen. In einem Rv. 12.12.1586 wurde er als Maler bezeichnet. Lit.: Hampe, Rv. II, 154, 891. Gesell, Dorothea Maria Henrietta (Malerin, 1678) s. Graff, Dorothea Maria Henrietta Gesell, Hans, Goldschmied, Silberarbeiter, * Ludwigschorgast - begr. 11. 5. 1609 Nürnberg, oo I) Wöhrd b. Nbg. 25.11.1594 Barbara (begr. 29.10.1600), Tochter des Friedrich Roth aus Kemnath; II) 1.9.1602 Justina, Tochter des Balthasar Sporer. Mit Rv. vom 29.3.1596 wurde ihm Bürgerrecht nach bestandener Meisterprüfung zugesagt und am 6.10.1599 in das
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Geuder
Bürgerbuch eingetragen. A m 10.9.1599 legte er die Meisterprüfung ab. Bisher läßt sich ihm ein Traubenpokal aus der Abegg-Stiftung in Riggisberg zuweisen und ein Buckelpokal aus der Holy Trinity Church in Haddington, der sich als Leihgabe im Royal Scottish Museum, Edinburgh befindet. 1603 verkauften er und seine Frau Justina um 1000 fl. ihr Haus im Negeleinsgäßlein an den Buchdrucker Sebastian -»Heußler. Bei seinem Tod wohnte Gesell in der Kreuzgasse, er starb im Heilig-Geist-Spital. M u S : E D I N B U R G H , National Mus. of Scotland: Buckelpokal (Leihgabe). Lit.: Rosenberg 4098; E. Wernicke, in: M V G N 10, 1893; Stockbauer, 1893 Nr. 589 (hier Gressel genannt); Hampe, Rv.; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 272.
an das Kriminalgeschichtliche M u s e u m in Rothenburg/ Tauber. Geuder pflegte vielfaltige Kontakte, u.a. zu Hans von -»Aufseß, J o h a n n A d a m -»Klein oder Karl Alexander -»Heideloff. Durch seine Arbeit bereicherte er viele Kunstsammlungen, den Städtischen Kunsts a m m l u n g e n schenkte er 1890 eine Gesamtansicht Nürnbergs von Süden (Feder und Aquarell, 45,6 χ 160,7 m m , sign. H a n s -»Wurm). Seine als „Folterk a m m e r " bekannt gewordene S a m m l u n g vererbten 1931 Geuders Tochter Kathinka und ihr M a n n , Dr. med. Christian Rehlen der Stadt Nürnberg. Lit.: A K L (unter Hans Geuder); T h i e m e - B e c k e r (unter Hans Geuder); Bénézit; Sichling, 1870; Fränkischer Kurier v. 23.2.1897; F. T. Schulz: Die Nürnberger Eiserne Jungfrau, 1932; Stadtlexikon 2000. Ausst.: 1972/5.
Gesell, Ludwig, Wismutmaler, stammte aus Oberbaden/Schweiz, war a b 24.5.1671 Geselle bei W o l f f Achatius -»Hoffmann. Gessler, Jobst, Meistersinger, nahm 1576 an einigen Singschulen teil. Lit.: Stahl, 1982. Geßner, Hans, Goldschmied, * Nürnberg. Er w a n derte nach Solothurn aus, w o er 1486 die Büste des hl. Ursus fertigte, die sich im Domschatz zu Solothurn befindet. Lit.: J. M . Fritz: Goldschmiedekunst der Gotik in Mitteleuropa, München 1982, S. 337; Archiv zur Nbger. GSK im G N M . Geßner, Johann Daniel, Goldschmied, Gold- und Silberarbeiter, * um 1728 Döbritschen b. W e i m a r begr. 21. 4. 1784 Nürnberg, ehemals Grab Nr. D 63b auf dem Johannisfriedhof, Epitaph nicht erhalten. Sohn des Johann Balthasar, Metzger und Wirt, oo 18.11. 1765 Margaretha Barbara (* Sugenheim - begr. 26.10. 1786), geb. H o f m a n n , Witwe des Johann Georg -»Helbling, Goldschmied. A m 2.10.1765 bestand er die Meisterprüfung mit einer verzierten Kaffeekanne und wurde am 3.10.1765 als Meister vereidigt. A m 10.9.1765 zahlte er das Bürgergeld, am 26.2.1766 leistete er den Bürgereid. Ihm wird eine Meistermarke mit den Buchstaben ID/G zugewiesen. Es sind von ihm kleinere Silberarbeiten wie Besteckteile bekannt sowie ein Paar R i m m o n i m in Münchner Privatbesitz. Bei seinem Tod w o h n t e er im Plattnershöflein; er erhielt ein „unbesungenes" Begräbnis, an d e m kein Geistlicher teilnahm. Lit.: Stockbauer, 1893; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 273.
Daniela Stadler G e u d e r , Hans, Zinngießer, wurde um 1415 in das Meisterbuch der Stadt eingetragen. G e u d e r , Hans, Feuerschloßmacher, w u r d e 1548 Bürger. Lit.: Willers, 1973. G e u d e r (Geutter), Hans, Zirkelschmied, f nach 1599 Nürnberg, Grab Nr. 963 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1599, noch vorhanden, oo nach 1591 Gertraud, Witwe des H a n s -»Dörfler, Zirkelschmied. Lit.: Gugel Johannis, S. 131 (ohne G r a b n u m m e r ) ; Trechsel, S. 325; Zahn, DI-N N r . 2418. G e u d e r , Hans, Zeichner, Radierer, K u p f e r - und Stahlstecher, * 28. 8. 1814 Reichelsdorf b. N b g . - t 1. 2. 1842 Nürnberg. Sohn des Johann, Schneidermeister; Bruder des -»Georg Friedrich. Besuch der Polytechnischen Schule in Nürnberg; Schüler von Heinrich Wilhelm -»Eberhard und Carl A l e x a n d e r -»Heideloff. Als Illustrator und Gebrauchsgraphiker w a r er hauptsächlich mit Brotarbeiten beschäftigt, die nur zu einem bescheidenen Leben reichten. Vorwiegend arbeitete er fur die Nürnberger Verleger G e o r g N i k o l a u s -»Renner und Carl -»Mayer sowie f u r M a n z in Regensburg, auch fertigte er Illustrationen zu L. Okens „Allgemeine Naturgeschichte für alle Stände", 13 Bände, Stuttgart 1833-41. Seine Arbeiten sind fast nie signiert. Sein Hauptwerk ist die 1840 zur Weihe des Nürnberger Dürer-Denkmals gefertigte Z e i c h n u n g „Albrecht Dürers Feiertag", die sich im Besitz der M S t N befindet. Sündermahler verzeichnete 22 graphische Arbeiten, die jedoch kaum nachweisbar sind. Seine eigene Angabe, er sei Maler gewesen, ist durch W e r k e nicht belegt. Seit 1834 war er bettlägerig. M u S : N Ü R N B E R G , M S t N : „Albrecht Dürers Feiertag", Z e i c h n u n g von 1840; Lithographie (Bilderbogen). Lit.: A K L ; Thieme-Becker; Nagler, Monogr.; Bénézit; Th. Sündermahler, in: Archiv für zeichn. Künste 1: 1855, S. 175-179. Ausst.: 1971/8 Nr. 81; 1991/1, S. 17; 2000/11, S. 102. Matthias Mende
Geuder, G e o r g Friedrich, Kupferstecher, Kunstund Antiquitätenhändler, * 24. 8. 1818 Reichelsdorf b. Nbg. - 1 21. begr. 23. 2. 1897 Nürnberg, ehemals G r a b auf dem Rochusfriedhof, Epitaph nicht erhalten. Sohn des Johannes, Schneidermeister; Bruder des -»Hans, oo Eibach b. Nbg. 23.6.1867 Anna Dorothea Krauß; mind, eine Tochter. Geuder erlernte den Beruf des Kupferstechers, wurde aber am 6.2.1857 zum Handel mit altertümlichen W a f f e n , Gefäßen, Möbeln und anderen Antiquitäten zugelassen. A m 7.6.1867 wurde er Nürnberger Bürger, wobei er sein Vermögen mit 12.000 fl. angab, wozu auch das Anwesen S. 1244c (Sieben Zeilen 20) gehörte. 1870 hatte er sein Geschäft am Rathausplatz 7. Vermutlich 1857 erwarb Geuder die „Eiserne J u n g f r a u " und stellte sie mit anderen rechtsgeschichtlichen Gegenständen im Fröschturm, später im Fünfeckturm, aus. 1889 wurde die sie nach England verkauft, kam später in die U S A und gelangte 1968 über eine Versteigerung bei Sothebys in London
G e u d e r , Heinrich III., Patrizier, Stifter, f 1407 Nürnberg, oo 1) Brigitta, Tochter des Ulrich Pfinzing; II) Anna, Tochter des Heinrich Ortlieb. 1386-1407 Genannter. Um 1407 stiftete er ein A n t e p e n d i u m in St. Sebald. 1391 erwarb er z u s a m m e n mit seinem Bruder Conrad die H o f m a r k Heroldsberg mit den dazugehörigen Dörfern und Gütern. 1394 war er Besitzer des großen Eckhauses Obstmarkt 12-16 in N ü r n b e r g . Lit.: Biedermann, 1748, Taf. L; Roth, 1802; L. Wilckens, in: Baier, St. Sebald 1979, S. 134; Kohn, N H b Sebald. Ausst.: 1931/4.
Geuder Geuder, Mag. Johann, Theologe, Dichter, get. 14. 12. 1639 Nürnberg - t 24. begr. 31. 12. 1693 Lauf. Sohn des Jacob, Bierkieser und Visierer. oo I) Nürnberg 30.9.1668 Esther (begr. 21.6.1685), Tochter des Peter Metzger, Golddrahtzieher, neun Kinder, davon zwei Söhne, drei Töchter überlebend; II) Nürnberg 29.9.1686 Maria Helena, geb. Kraer (* 1646 - begr. 27.2.1725), Witwe des Johann Caspar Spieß, Rektor in Lauf. Besuch des Auditoriums am Egidiengymnasium. 1661 Theologiestudium in Altdorf, 1663 Bakkalaureus, 1665 Magister. Nebenbei war er Privatlehrer für Patriziersöhne. Am 24.8.1668 in Altdorf ordiniert. 1668 Pfarrer in Ottensoos. 1679 bis zu seinem Tod Diakon in Lauf a. d. Pegnitz. Er schrieb deutsche und lateinische Hochzeits- und Leichgedichte und geistliche Lieder. Ferner verfaßte er das Theaterstück „Macarie", das am 11.2.1668 anläßlich der Eröffnung des neuen Stadttheaters von jungen Patriziern uraufgeführt wurde. Im März 1668 wurde er als „Rosidan" (Kornrose) in den P.Bl.O. aufgenommen und am 7.4.1668 von Sigmund von -»Birken zum „Poeta laureatus" gekrönt. Lit.: Will, GL I, S. 535; Dipt. Landgebiet I 1759, S. 224; Archiv des P.Bl.O. u. Ordesnsbücherei; Amarantes, 1744, S. 330; Simon, Pfb. Nr. 393; Jürgensen, 1994; Paul, 2002. Geuppert, Valentin, Bildhauer, f ·7· 1 ·• 1868 Nbg.-Gostenhof. Bei seinem Tod wohnte er in Gostenhof 239 (Eberhardshofstraße 9). Geuß (Geis), Wolfgang, Arzt, Astronom, Astrologe, * um 1519 Schneeberg - begr. 14. 4. 1580 Nürnberg, oo 28.5.1560 Brigitta Eutz; II) 2.6.1573 Dorothea Mertz. Mit Rv. vom 6.9.1560 wurde ihm das Bürgerrecht zugesagt. 1576 bewarb er sich erfolglos als Mathematikdozent am Egidiengymnasium. Wie Paracelus war Geuß den Lehren der Iatromatik verpflichtet, d.h. er integrierte astrologische Ansichten in die Medizin. Seine diesbezügliche Schrift kam erst posthum in einer lateinischen und einer deutschen Ausgabe unter einem Pseudonym in Frankfurt/Main heraus. Darin beschrieb er den Einfluß der Planeten auf die einzelnen Körperteil des Menschen. 1564-66 veröffentlichte er seine Schreib-Calender bei Valentin -»Neuber. 1569 kaufte Geuß das Anwesen Obere Krämersgasse 10 fur 850 fi., das sein Schwiegersohn Dietrich Rößner 1582 für 500 fl. verkaufte. Panzer verzeichnete sein Portrait von 1580 im Alter von 61 Jahren. Lit.: Will, GL I, S. 534; Hampe, Rv.; Matthäus, 1969; Pilz, 1977; Kohn, N H b Sebald. GeuBer s.a. Geisser GeuBer, Dietrich, Baumeister des Almosenamtes und Verwalter, t 17. 8. 1639 Nürnberg, Grab Nr. 1619 auf dem Rochusfriedhof, Epitaph noch vorhanden, oo I) Barbara Zentgraf (f 10.4.1630); II) Hester Schürstab. 1638 Genannter. Lt. Grabinschrift war er „eines E. E. Raths verordneter Paumeister des Gemeinen Almoßen". Lit.: Zahn, DI-N Nr. 4076; KDM Nürnberg, 1977; StadtAN, GSI 152. Geutter s. Geuder Gewichtmacher, Hermann, Rotschmied, Gewichtmacher, oo Gerhaus ( t 21.9.1480), Tochter des Cunz Beheim, Bierbrauer. War 1447 in der Meisterliste eingetragen. 1479 war er Besitzer des Eckhauses Waaggasse 1-5/Hauptmarkt 23. Die Berufsbezeichnung wurde wohl gleichzeitig als Familienname
468 verwendet. Eine Rotschmiedin Gewichtmacherin am Markt starb zw. dem 4.6. und 17.9.1449, evtl. eine erste Ehefrau oder die Mutter. Lit.: Schaper, in: MVGN 51, 1962, S. 163; Otto Baumgärtel, in: MVGN 69, 1982, S. 168; Kohn, N H b Sebald. Gewichtmacherin, Barbara, Nonne im Katharinenkloster, Buchmalerin, Schreiberin, t 12. 8. 1491 Nürnberg. Bereits in der ersten Hälftedes 15. Jhs. als Schreiberin einer Handschrift bezeugt. Die Illuminationen zum 1452 von Margareta -»Cartheuserin geschriebenen Sommerteil eines Breviers stammen von ihrer Hand; dies berichtet Conrad -»Forster in der Umschrift des von ihm und Johann -»Eystetter 1457 angefertigten Einbandes. Barbara Gewichtmacherin ist die einzige namentlich bekannte Buchmalerin aus dem Katharinenkloster. Neben ihr beteiligten sich zwischen ca. 1440 und 1470 andere unbekannte Nonnen an der Ausschmückung von Handschriften. MuS: Ehemals LEIPZIG, Deutsches Buch- und Schriftmus., heute MOSKAU, Russische Nationalbibliothek. NÜRNBERG, StadtB. Lit.: Κ. Fischer, in: MVGN 28, 1928, S. 138-140; K. Schneider, 1965, S. XX. Ausst.: 1987/4. Christine Sauer Gewichtmacherin, Gertrud, Priorin des Katharinenklosters, t 3. 2. 1469 Nürnberg, Epitaph ehemals in der Katharinenkirche. 1428 kam sie vom Kloster Schönensteinbach im Elsaß nach Nürnberg und führte hier die Nonnen des Katharinenklosters, zum Teil gegen deren heftigen Widerstand, zur strengen Observanz der Regeln zurück. Der neue Geist ihrer 40jährigen Leitung kam besonders der Bibliothek zugute, die sich durch Schenkungen und eine starke Vermehrung der Abschreibungen wesentlich vergrößerte. Der in dieser Zeit angelegte Katalog der Bibliothek, der über die Herkunft der Bände und teilweise auch über den Namen der Schreiberin Auskunft gibt, wird heute in der StadtBN aufbewahrt. Ihr Epitaph mit Malereien (Maria zwischen den hl. Bartholomäus und Dominicus sowie zwei weiteren Heiligen) hat Murr beschrieben. Lit.: W. Fries, in: M V G N 25, S. 24-27, 112; K. Fischer, in: MVGN 28, 1928, S. 110, 138. Gewolf, Ulrich (Buchdrucker) s. Gehenwolf, Ulrich Geyer, Albrecht (Albert) Bildhauer, führte für das Weinhaus bei der Ausstellung des Bayerischen Gewerbemuseums 1896 die Holzschnitzereien aus. Er wohnte 1906 im Brunnengäßchen 18. Ausst.: 1896/2, S. 290. Geyer, Andreas, Stadtpfeifer, seit 1785 als Supernumerarius im Ämterbüchlein eingetragen, 1795 gestrichen. Geyer, Christian Karl Ludwig, Dr. phil., ev. Theologe, Schriftsteller, * 1. 10. 1862 Manau/Ufr. - f 23. begr. 26. 12. 1929 Nürnberg, Grab Nr. E 354 auf dem Johannisfriedhof. Sohn des Karl Ludwig, Pfarrer, oo Röckingen 1887 Anna Eleonora Johanna Fritz (* 1869 - t 1928), ein Sohn. 1880-84 Studium in Erlangen und Leipzig. 1887 Pfarrer in Altdorf und 1891 in Nördlingen, 1895 Präfekt am Lehrerseminar in Bayreuth. 1896 Promotion. 1902-27 Hauptprediger an St. Sebald. Er war ein ausgezeichneter Pädagoge und Volksbildner, der mehr eine Lebensreligion als eine Lehrreligion verkündete und auch als Musikkritiker in Erscheinung trat. Er gab mehrere Predigtbände und 1910-23 die Zeitschrift Christentum und Wirklichkeit heraus,
469 zusammen mit Friedrich -»Rittelmeyer. Auch veröffentlichte er Arbeiten zur Nürnberger Kirchengeschichte. 1914 wurde ihm von der Theologischen Fakultät Jena der Ehrendoktor verliehen. Lit.: NDB; JbVGN 1908; C. Geyer: Heiteres und Ernstes aus meinem Leben, München 1929; Lebensläufe Franken 5; Bosl; Pilz, 1984, S. 105; Stadtlexikon 2000. Geyer, Clara, Illuministin, war 1850 in S. 628 (Obere Söldnersgasse 7) ansässig. Geyer, Conrad, Kupferstecher, Zeichner, * 15. 8. 1816 Nürnberg - f 4. 11. 1893 München. Schüler von Albert -»Reindel und Peter Karl -»Geißler in Nürnberg. Nagler erwähnt von ihm ein gestochenes Brustbild von Martin Luther nach Vorlage von Lucas Cranach von 1533. 1850 war er in S. 411 (Agnesgasse 1) ansässig. Mitglied des Albrecht-Dürer-Vereins. Wohl identisch mit Konrad Geyer, von dem eine Bleistiftzeichnung „Hohenstein" vom April 1851 aus dem Stammbuch des Christian Weiss erhalten ist (Nürnberg, MStN). Lit.: AKL; Thieme-Becker; Nagler, Monogr. II, Nr. 79; Bénézit. Ausst.: 1992/1. Geyer, David, Fayencemaler, war um 1718 in Nürnberg tätig. Lit.: Riesebieter, Fayencen 1921, S. 73; Hüseler, 1956, Bd. 1, S. 27. Geyer, Friedrich Wilhelm, Buchhändler, Buchbinder, t Feb. 1752 Nürnberg, Grab Nr. 56 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1720, noch vorhanden, oo Anna Catharina. Mit Rv. vom 7.3.1707 wurde ihm erlaubt, den aus Augsburg zugewanderten Miniaturmaler Jacob -»Lohmer vorübergehend aufzunehmen. Zu dieser Zeit wurde Geyer als Kanzleibuchbinder bezeichnet. 1711-52 Genannter. 1747-58 waren er, nach seinem Tod seine Erben als Buchfuhrer im Ämterbüchlein eingetragen. Er vertrieb das A.B.C.Büchlein von 1744 mit 24 Kleider-Trachten von Johann Alexander -.Boener. MuS: NÜRNBERG, StadtB. Lit.: C. G. Müller, 1791, S. 106, 123, 203; Roth, 1802; KDM Nürnberg, 1977; Grieb, Buchgewerbe 2003. Geyer, Fritz, Landschafts- und Vedutenmaler, Grafiker, * 12. 2. 1873 Nürnberg - f 24. oder 27. 4. 1947 Tübingen. Sohn des Johann, Maler. Schüler seines Vaters und der Berliner Akademie unter Eugen Bracht. Seine frühen Arbeiten zeigen meist norddeutsche Landschaften. Später wählte er vorzugsweise fränkische Ansichten aus Nürnberg, Dinkelsbühl und anderen fränkischen Städten. 1913 wohnte er in Berlin-Charlottenburg, Gervinusstr. 24, 1934/40 in BerlinSteglitz. Mitglied des Bundes fränkischer Künstler. MuS: NÜRNBERG, MStN. - , Slg. Grieb. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Vollmer. Ausst.: 1913/1; 1934/2; 1934/3; 1935/2; 1937/1; 1938/2; 1939/2; 1940/4; 1943/1,-/2. Geyer, Heinrich, Goldschmied, Goldarbeiter, * Leipzig - t vor 5. 6. 1644. Sohn des Salomon Geyr, Gastwirt in Leipzig, oo 9.2.1614 Felicitas, Tochter des Christoph -»Geiger, Rotschmied. 1570 Lehrling bei Hans Reinhart in Leipzig. Mit Rv. vom 9.10.1612 wurde ihm das Nürnberger Bürgerrecht nach bestandener Meisterprüfung zugesagt, mit Rv. vom 15.9. 1613 wurde diese Zusage erneuert. Am 17.6.1620 wurde er als Bürger eingetragen. 1613 wollte er als Geselle einen Juweliershandel beginnen. Im Februar 1617 war er wegen nicht der Vorschrift entsprechender
Geyer Arbeiten einige Tage eingesperrt. Eine Meisterprüfung in Nürnberg konnte nicht festgestellt werden. Beim Eheeintrag seiner Tochter Anna am 5.6.1644 mit Hans -»Lauffer, Alabasterschneider, wurde er als verstorbener Goldarbeiter und Gassenhauptmann bezeichnet. Aus dem Sterbeeintrag seiner ledigen Tochter Martha Maria vom 15.5.1657 geht hervor, daß Geyer auch Korporal beim Leubelfingerischen Regiment gewesen war. Lit.: Hampe, Rv.; Archiv zur Nbger. GSK im GNM. Geyer (Geier), Joh. Frdr. Sus., Illuministin, war 1857 in S. 628 (Obere Söldnersgasse 7) ansässig, 1870 in der Oberen Talgasse 8. Geyer, Johann Leonhard, Radierer, Kupferstecher, Illustrator, * 14. 2. 1842 Nürnberg - t Dez. 1915 Berlin. Vater des -»Fritz. Ausbildung in Nürnberg und München. 1878 wohnte er in Nürnberg, Bayreuther Straße 15, 1881 Friedrichstraße 15. Später übersiedelte er nach Berlin, wo er als Lehrer fur Stich und Radierung am Berliner Kunstgewerbemuseum tätig war. MuS: N Ü R N B E R G , MStN: Zeichnungen, Reproduktionen von Bleistiftzeichnungen, Radierungen; - , Slg. Grieb. Lit.: AKL; Thieme-Becker. Ausst.: 1877/1; 1882/3, S. 27; 1933/0; 1977/1. Geyer, Johann Carl, Rotschmied, Zapfenmacher, t 20. 8. 1822 Nürnberg, oo vor 1789 Maria Magdalena Waldmann (f 29.5.1827), Kinder. Kam von auswärts und wurde am 29.7.1783 in die Meisterliste eingetragen. Er starb im Heilig-Geist-Spital. Seine Witwe wohnte bei ihrem Tod in der Hinteren Sterngasse 6. Lit.: LocknerNr. 1621a. Geyer, Johann Georg, Rotschmied, Zapfenmacher, wurde am 6.6.1743 in die Meisterliste eingetragen, 1753 Geschworener. Lit.: L o c k n e r N r . 1368. Geyer, Johannes, Maler. Im Kunsthandel wurde von ihm ein Heft mit 47 Seiten und 29 Zeichnungen angeboten mit dem Titel „Aus meinem Nürnberger Skizzenbuch, Schwabach 1949". 1933/49 wohnte er in Schwabach. MuS: N Ü R N B E R G , MStN: Zeichnungen mit Nürnberg-Ansichten. Ausst.: 1933/3; 1941/6. Geyer, Karl, Architekt, war 1883-85 Lehrer für ornamentales Zeichnen an der Kunstgewerbeschule. Lit.: AdBK, 1933. Geyer, Katharina Eleonore, Illuministin, war 1870 in der Oberen Talgasse 6 ansässig. Geyer (Geier), Leonhard, Plattschlosser, | Sept./ Okt. 1563 Nürnberg, Grab Nr. 161 auf dem Rochusfriedhof, Epitaph dat. 1562, noch vorhanden. Er wohnte hinter St. Lorenz. Lit.: Zahn 1966, S. 110; Zahn, DI-N Nr. 987; Burger, 1972 Nr. 7733; KDM Nürnberg, 1977. Geyer, Nanette, Illuminstin, wohnte 1863 in S. 1654 (Schmausengasse 16/Vordere Fischergasse 13). Geyer, Nicolaus Andreas, Webermeister, Stadtpfeifer, Organist, 1792 bis mind. 1829 Mitglied der Stadtmusik, nebenbei als Organist an St. Margaretha, St. Clara und Hl. Kreuz tätig. 1829 wohnte er in S. 1247b (Sieben Zeilen 34). Lit.: Adreßbücher, Wagner, 1929, S. 468. Geyer, Stephan, Stadtmusiker, 1829 in S. 1289 (Treibberg 8) ansässig. Geyer (Gejer), Wolfgang Andreas, Rotschmied, Zapfenmacher, wurde am 7.4.1767 in die Meisterliste eingetragen. Lit.: LocknerNr. 1530.
Geyersberger Geyersberger, Conrad, Rotschmied, Ringmacher, wurde am 30.10.1732 in die Meisterliste eingetragen. Lit.: LocknerNr. 1295. Geyersberger, Johann Andreas, Goldschmied, Gold- und Silberarbeiter, get. 17. 11. 1727 Nürnberg begr. 14. 1. 1772 Nürnberg. Sohn des Johann Georg, Goldspinner in Sündersbühl b. Nbg. oo 14.6.1756 Anna Maria (begr. 1.1.1776), Tochter des Johann Port, Eisenhändler. 1743-49 Lehre bei Isaak Daniel -»Waldt. Am 17.11.1755 bestand er die Meisterprüfung (dabei Georg Andreas genannt), im Januar 1756 wurde er als Meister vereidigt. Bei seinem Tod wohnte er in der Neuen Gasse beim Spitalkirchhof. Lit.: Stockbauer, 1893; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 274. Geyersberger, Johann Georg, Goldschmied, Goldund Silberarbeiter, get. 20. 8. 1758 Nürnberg - f 26. 12. 1813 Nürnberg. Sohn des -»Johann Andreas, oo 25.10.1779 Magdalena Dorothea ( t 2.2.1814), Tochter des Johann Adam Friedrich Koch, Förster in Tennenlohe b. Nbg. 1772-77 Lehre bei Leonhard Stephan -»Eppelein. Da Geyersberger zu wenige Gesellenjahre hatte, zahlte er eine Sondergebühr von 25 fl., um zur Meisterprüfung zugelassen zu werden. Am 15.10.1778 bestand er die Meisterprüfung mit einem Bouquetring mit 9 Steinen, 3 Rosetten, 4 Rubinen, 2 Smaragden und wurde am 31.10.1578 als Meister vereidigt. 180004 und 1806-13 Geschworener. 1800 war er Besitzer des Hauses S. 1637 (Grübelstraße 18/Stelzengasse 17), wo er bis zu seinem Tod wohnte. Lit.: Stockbauer, 1893; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 275; Kohn, NHb Sebald. Geysei, Johann David, Kaufmann, Sammler, Schüler des Egidiengymnasiums, Ausbildung als Kaufmann. Key ssler berichtete 1741 in seiner „Fortsetzung Neuester Reisen" von einer auserlesenen Petrefaktensammlung, worunter einige besonders schöne Fische und Krebse sind, sowie 300 alte Siegelstempel. Geyseis Kunstsammlung dürfte jedoch wesentlich bedeutender gewesen sein. Sie wurde mit 21.000 in Kupfer gestochenen Portraits, darunter 5000 Nürnberger Persönlichkeiten, und 7.500 Medaillen angegeben, die z.T. aus der Sammlung Viatis gestammt haben dürften, die Anfang des 18. Jh. aufgelöst wurde und zum größten Teil in den Besitz von Geysei überging. Die Portraitensammlung bildete den Grundstock der späteren Sammlung von G. W. -»Panzer und befindet sich heute als Teil der P. W. -»Merkel'schen Familienstiftung im GNM. Lit.: Schwemmer, in: M V G N 4 0 , 1949; Haarländer, 1964. Geyselfelder, Ulrich, Harnischpolierer, wurde 1397 Bürger. Geyselmann (Geiselmann), Adam, Plattner, mußte 1469 eine Geldbuße zahlen. 1470 wurde er Meister. Evtl. identisch mit dem Plattner Adam, der am 19.4.1475 gerügt wurde, weil er einen Gesellen beschäftigte. Lit.: Hampe, Rv. I, 100. Geysenwenger, Seyfrid (Siegfried), Maler, 1391 Bürger. Lit.: Baader, 1860/62; Gümbel, 1907, S. 32. Geyßler s. Geißler Geyßler, Conrad, (Cuntz), Goldschmied, wurde 1496 Bürger. Geyßler, Medardus, Plattschlosser, wurde 1569 in das Meisterbuch der Stadt eingetragen und erwarb im selben Jahr das Bürgerrecht.
470 Ghan (Jan), Lazarus, Schlosser, wurde 1548 Bürger und am 20.2.1548 in das Meisterbuch der Stadt eingetragen; er zahlte 3 fl. Ghillany, Friedrich Wilhelm, ev. Theologe, Historiker, Bibliothekar, * 16. 4. 1807 Erlangen - f 25. 6. 1876 Schalleck am Starnberger See, begr. auf dem Johannisfriedhof in Nürnberg. Sohn des Elias Georg Wilhelm, Jurist, oo 25.1.1837 Sabina Katharina Merkel (* 1809), vier Söhne, eine Tochter. Gymnasium in Erlangen und Ansbach. 1825-29 Theologiestudium in Erlangen. 1831 Vikar bei St. Egidien in Nürnberg, 1834 Ordination. Nach Niederlegung seiner geistlichen Ämter unterrichtete er 1836-55 Geschichte, Geographie und deutsche Sprache an der Kreisgewerbeschule und war vom 19.6.1840 bis 1856 erster hauptamtlicher Stadtbibliothekar mit einem Jahresgehalt von 400 fl., das nie erhöht wurde. In diesem Amt widmete er sich vorwiegend der Katalogisierung der Bestände. In seine Amtszeit fällt der Erwerb der Norica-Bibliothek des Georg Paul -»Amberger. 1853-55 war er im Verwaltungsausschuß des GNM. Anschließend Übersiedlung auf sein Gut Schalleck in Anried am Starnberger See. Für seine literarischen Leistungen erhielt er den Professorentitel und den Titel eines kgl. württembergischen Hofrats. Werke: Verz. seiner zahlreichen Veröffentlichungen s. ADB. Lit.: ADB; G. Pfeiffer, in: MVGN 41, 1950, S. 155-255; Bosl; Stadtlexikon 2000. Ausst.: 1978/5. Gibner, Georg, Zinngießer, f Nürnberg, Grab Nr. 1258 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1521, in Teilen noch vorhanden. Lit.: Hintze, Nr. 18; KDM Nürnberg, 1977; Zahn, DI-N Nr. 62. Gibson, Fritz, Komponist, * 29. 1. 1932 Nürnberg, lebte seit 1938 in Nürnberg. Werke: Verz. s. Dupont, 1971. Gibson, John, engl. Kupferstecher. Tafel 112 aus einem Ansichtenwerk aus der zweiten Hälfte des 18. Jh. zeigt eine Gesamtansicht Nürnbergs von einer Anhöhe aus, mit Personen- und Tierstaffage, ca. 15,5 χ 25,5 cm. Das Blatt taucht gelegentlich im Handel oder auf Versteigerungen auf. MuS: NÜRNBERG, MStN. Lit.: Mitt. a. d. StadtBN, Jg. 10, H. 4, 1961. Gick (Kick), Paulus d. Ä., Seidenknopf- und Schiingenmacher, auch Barettmacher, * vermutl. Breda/Brabant - f 12. begr. 16. 2. 1604 Nürnberg, Grab Nr. 878 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph noch vorhanden. Sohn des Paulus; Vater des -»Paulus d. J. oo 13.12.1591 Margaretha Gering (begr. 2.4.1606), fünf Kinder. Mit Rv. vom 21.4.1592 wurde ihm das Bürgerrecht zugesagt. Am 3.6.1592 wurde er in das Bürgerbuch eingetragen, wobei er vier fl. bezahlte. Mit seiner Familie wohnte er an der Fleischbrücke. Seine Witwe heiratete am 12.11.1604 Wolfgang Schiller, Baretthändler. Lit.: Gugel Johannis, S. 120; Trechsel, S. 325; Hampe, Rv.; Tacke, 2001; Zahn, DI-N Nr. 2702. Gick (Kick), Paulus d. J., Barettmacher, Lackmaler, * 23. 7. 1593 Nürnberg - begr. 6. 5. 1662 Nürnberg, Grab Nr. 878 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1604, noch vorhanden. Sohn des -»Paulus d. Ä. oo 28.11.1615 Dorothea (begr. 5.10.1634), Tochter des Georg Hoffmann, Handelsmann, sechs Kinder; II) 17.2.1635 Magdalena (begr. 7.4.1684), Tochter des Jacob -»Garnier, Goldschmied, vier Söhne. Ausbildung
471 als Barettmacher. 1630 kam Gick mit den Flachmalern und dem Rugamt in Konflikt, weil m a n ihm das Goldund Lackmalen auf Schachteln und kleinen Truhen verbieten wollte, zumindest sollte er das Malen und Vergolden durch einen Maler ausführen lassen. Es wurde jedoch festgestellt, daß kein anderer Maler „ihn solches kann nachthun", so daß er mit seiner Malerei unbeanstandet blieb. Die Maler waren darüber so ungehalten, daß bei einer V e r s a m m l u n g alle 20 damals in Nürnberg selbständigen Maler ein Memorial unterschrieben. 1638 wurde v o m Rugamt festgestellt, daß Gick Zinnwerk schwarz und goldfarbig bemalte. Auch dies wurde zugelassen „dieweil er der erste ist, der es in diese statt gebracht". Spätestens a b 1634 wurde er urkundlich als Lackmaler bezeichnet. Gick wohnte mit seiner Familie bis 1635 auf dem N e u e n Bau (Maxplatz), ab 1636 unter den Hutern (Kaiserstraße). Seine Witwe heiratete am 21.4.1663 Johann -»Örtel, der die Lackmaltechnik übernahm. Lit.: Schwemmer, in M V G N 60, 1973, S. 230. Tacke, 2001, S. 483. Gickelberger (Kickelberger), Peter, Briefmaler, oo 20.5.1566 Ursula, Tochter des Christoff N. und Christiana Gescheidin, mind, zwei Töchter. A m 20.5.1566 erhielt er das Bürgerrecht. Laut Rv. vom 11.9.1571 sollte er den Gehorsamseid der Briefmaler schwören. 1572-73 war er im Ämterbüchlein eingetragen. Lit.: Z a h n s Jb. I, 1868; Hampe, Rv. II, 41; Grieb, Buchgewerbe 2003. Girardet, Theodor, Zeichner, Holzstecher, * 22. 9. 1861 Versailles - f vor 1921. Er arbeitete u.a. f ü r „Tour du M o n d e " , „ M o n d e illustre" und „Illustration". Unter seinen Arbeiten befindet sich ein Holzstich der Königstraße in Nürnberg, mit Blick auf die Lorenzkirche. Lit.: Thieme-Becker. Gierer, Johann Georg, Maler, stammte aus Fürth. 1821 war er Zögling der Nürnberger Kunstschule und stellte eine Kreidezeichnung des griechischen Amors aus. Ausst.: 1821/1. Gierich (Gerich), Christoph, Bildhauer. Er unterzeichnete am 29.10.1798 eine Urkunde, in der sich die Bildhauer zum Schutz ihrer Interessen gegen fremde Konkurrenz zusammenschlossen, w a s am 27.2.1799 vom Rat genehmigt wurde. Lit.: Schwemmer, 1974, S. 62. Gierich (Gerich), Franz Xaver, Bildhauer, Sohn des -»Joseph, oo Maria Anna (auch Marianne genannt, t 4.11.1813, als Witwe, w o h n h a f t in L. 1469 = Waizenstraße 32). A m 14.12.1796 wurde er in einer Unzuchtsangelegenheit erwähnt. Er unterzeichnete am 29.10.1798 mit seiner Frau eine Urkunde, in der sich die Bildhauer zum Schutz ihrer Interessen gegen fremde Konkurrenz zusammenschlossen, w a s am 27.2. 1799 vom Rat genehmigt wurde. Im Jahre 1800 erhielt er zusammen mit dem Bildhauer Johann Conrad -»Kühl den Stadtschutz. Laut Quartiergeldliste von 1800 wohnte er in L. 1508 (Waizenstraße 2/4, Ecke Obere Kreuzgasse 1/3). Lit.: Schwemmer, 1974, S. 61 f. Gierich (Gerich), Joseph, Bildhauer, oo Maria Dannhauer, mind, eine Tochter. Er stammte aus der Würzburger Gegend und erhielt 1775 den Stadtschutz. Z u dieser Zeit hatte er bereits vier Jahre in Gostenhof b. Nbg. gewohnt. Als Probe seines Könnens legte er einen Spiegelrahmen vor, der als „ziemlich passabel"
Gilch beurteilt wurde. Er versprach, den Schreinern mit seiner Arbeit keinen Eintrag zu tun. 1779 beschwerten sich die Bildhauer über ihn, weil er viele j u n g e Leute gegen hohes Lehrgeld ausbildete, die anschließend zu Konkurrenten wurden. Lit.: S c h w e m m e r , 1974, S. 60. Gierster, Hans, Generalmusikdirektor, * 12. 1. 1925 München - t 20. 9. 1995 Nürnberg. Gierster war 1942-44 Assistent an der Bayerischen Staatsoper M ü n c h e n , 1945-52 Kapellmeister und Studienleiter der Oper der Städtischen B ü h n e n Düsseldorf, 1952-56 Staatskapellmeister an der Bayerischen Staatsoper M ü n c h e n , 1956-65 Generalmusikdirektor der Stadt Freiburg im Breisgau und 1965-88 Generalmusikdirektor der Stadt N ü r n b e r g (ab 1971 auch Direktor des Musiktheaters). Er prägte das kulturelle Leben in N ü r n b e r g nachhaltig und forderte insbesondere die zeitgenössische Musik mit Komponisten w i e Krzysztof Penderecki und Isang Yun, denen er persönlich verbunden war. Lit.: Axel E m m e r l i n g (Hg.): H a n s Gierster z u m 40jährigen Bühnenjubiläum, N ü r n b e r g 1982; Walter Lehnert (Hg.): Ein Vierteljahrhundert Musiktheater Nürnberg. H a n s Gierster 1964 bis 1988, N ü r n berg 1988; Stadtarchiv 1988; Staatstheater N ü r n b e r g (Hrsg.): Staatstheater N ü r n b e r g 1905-2005, N ü r n b e r g 2005. Clemens Wächter Giesecke, Wilhelm Christian Andreas, Bildhauer, Maler, * 2. 4. 1854 Altona - t 15. 10. 1917 B a r m e n . Ausbildung als Bildhauer. 1875-78 Schüler der Kunstgewerbeschule Nürnberg. Reisen. 1893 Lehrer der Kunstgewerbeschule Hamburg, ab 1895 Lehrer der Kunstgewerbeschule in Barmen. Lit.: Thieme-Becker; Boetticher; Müller-Singer; Bénézit; Busse. Giesser, Heinz, Goldschmied. 1396 w u r d e er im Pergamentenen Bürgerbuch eingetragen, er war also vermögend. 1397-1400 war er im Ä m t e r b ü c h l e i n eingetragen. 1406 wurde er eidlich darauf verpflichtet, kein Silber oder bereits gemünztes Geld o h n e Erlaubnis des Rates in irgendeine M ü n z e zu geben. 1408 mußte er sich verpflichten, kein als vollwertig gekennzeichnetes Geld zur Verarbeitung a u f z u k a u f e n ; gegebenenfalls mußte er es beschauen lassen oder wieder unter die Leute bringen. 1411 gab er sein Bürgerrecht auf. Lit.: Bürgerbücher I, 1974, Nr. 1464; A . G ü m b e l , N e u e archivalische Beiträge 1919, S. 12f. Gießer, Ludwig, Plattner, wurde 1472 Bürger und Meister. Giffen, Hubrecht van (Rechtsgelehrter, 1534) s. Giphanius, Hubertus Gilbertus, Mag. Kantor, Musiker, Ratschreiber. U m 1361 Kantor an St. Lorenz, 1362 Ludimagister an der Lorenzer Schule. A b ca. 1370 w a r er Stadtschreiber und Stadtjurist in Personalunion und V e r w a l t e r der Handbibliothek des Nürnberger Rates. 1392 Ratschreiber. Evtl. identisch mit dem Gylbert Weygel, Stadtschreiber und wahrscheinlich späterem Stadtjuristen, welcher durch einen Revers mit d e m Rat der Stadt vom 30.12.1379 belegt ist. Dieser war um 1365 Stipendiat des Rates in Padua gewesen, w o er den Grad einen Licentiatus in iure canonico erwarb. Lit.: Piendl, in: M V G N 40, 1949; Gesellschaft für Familienforschung in Franken, Band 6, 1954, S. 158; Krautwurst, 1971; Schmied, 1979, S. 232. Gilch, Hans, Goldschmiedgeselle, Kunstgießer, begr. 17. 4. 1655 Nürnberg. Sohn des Stephan, Bier-
Gilg wirt in Wöhrd b. Nbg. co 3.9.1649 Magdalena, Tochter des Matthias Holl, Handelsmann. 1636-43 Lehre bei Hans -»Bott. 1650 klagte er gegen den Handelsmann Hieronymus Flötner, einen Bruder des Kunstgießers Andreas -»Flötner, ein Jahr später ist er als Schuldner bei Hieronymus Flötner erwähnt. Bei seinem Tod wurde er als gewesener Goldschmiedegeselle und als Modelgießer bezeichnet; er wohnte in der Pfeifergasse. Lit.: Archiv zur Nbger. GSK im GNM. Gilg (Gillig, Gülich, Gülch), Georg, Meistersinger, Schuhmacher, get. 4. 4. 1607 Nürnberg - begr. 20. 9. 1634 Nürnberg. Sohn des Heinrich, Schuhmacher, oo 22.5.1632 Ursula Gelas. 1629-30 trat er an einigen Schulen als Singer auf, bei seinem Tod wohnte er in der Schustergasse. Seine Schwester Anna heiratete Hans ->Bellenmair. Lit.: Stahl, 1982, S. 159. Gilg, Jacob, Buchdrucker, Buchfuhrer, f um 1557 Nürnberg, oo Magdalena. Am 9.7.1550 erwarb er das Bürgerrecht, wofür er ein erhöhtes Bürgergeld von 10 fl. zahlte. Am 3.3.1557 wurde er im Zusammenhang mit dem Verkauf eines Gartens an den Goldschmied Sebald -»Mader erwähnt. Er lieh sich am 29.3.1557 mit seiner Frau bei Fritz und Ursula Werner 100 fl., Bürge war Sebald Mader. Die Rückzahlung wurde am 10.5.1558 bestätigt. Vielleicht wurde der Kredit für den Erwerb des Hauses Frauengasse 10 benötigt, das Gilgs Witwe 1557 um 200 fl. rh. verkaufte; früherer Besitzer war der Formschneider Hieronymus -»Andreae gewesen. Lit.: Grieb, Buchgewerbe 2003, S. 340, Nr. 2153; Kohn, N H b Lorenz. Gilg, Ludwig, Schlosser, wurde am 20.9.1563 in das Meisterbuch der Stadt eingetragen. Gilg, Michel, Büchsenschmied, wurde 1526 Bürger. Am 26.9.1523 wurde er als Schuldner des Goldschmieds Georg -»Gumann und des Heinrich Paur erwähnt. Lit.: Willers, 1973. Gill s. Gülen Giltlinger, Johannes, Maler, Miniaturist. Soll laut Thieme-Becker Ende des 15. Jh. in Nürnberg tätig gewesen sein, ist aber hier nicht belegt. Gimes, Lajos, ungar. Maler, * 29. 1. 1886 Miskolcz - t 1944/45 Miskolcz oder Budapest. Studium an der Kunstgewerbeschule in Budapest. Er lebte längere Zeit in Berlin, Brüssel und Paris. 1910 in Italien. Ende der 1980er Jahre wurde von ihm ein Ölgemälde im Handel angeboten, „Westseite des Hauptmarktes in Nürnberg mit Marktstaffage", 49 χ 55 cm. Lit.: AKL, Index; Vollmer. Ginßel s.a. Günzel Ginßel, Johann, Buchhändler, t Nürnberg. Trechsel verzeichnete 1735 fur ihn das Grab 143 auf dem Johannisfriedhof, das 1682 bei Gugel noch nicht aufgeführt ist. Lit.: Trechsel, 1735, S. 630. Gipfel (Wipfel), Augustin, Goldschmied, Filigranarbeiter, get. 21. 3. 1567 Nürnberg. Sohn des -»Gabriel d. Ä. oo 26.8.1590 Agnes Reitter aus Ingolstadt. Am 1.2.1590 legte er die Meisterprüfung ab. Am 16.11. 1591 war Gipfels Frau in eine Falschgeldaffare verwickelt. Letztmals wurde er am 31.1.1593 bei der Taufe eines Sohnes in Nürnberg erwähnt. Lit.: Stockbauer, 1893 Nr. 553; Hampe, Rv.; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 276. Gipfel (Dipfel, Greiß), Gabriel d. Ä., Goldschmied, Goldarbeiter, begr. 2. 12. 1575 Nürnberg, starb aus-
472 wärts „im Lazarett". Vater des -»Augustin und -»Gabriel d. J. oo I) 29.10.1555 Dorothea (f Juni 1557), Tochter des Jacob Roßlein, zur Hochzeit wurde ihm ein Abendtänzlein erlaubt; II) 1.8.1558 Rebecca Rappolt aus Joachimsthal (f nach 1578). Mit Rv. vom 9.10.1555 wurde ihm das Bürgerrecht zugesagt und am 29.1.1556 in das Bürgerbuch eingetragen, wobei er 10 fl. bezahlte, er war also vermögend. Am 4.10.1555 bestand er die Meisterprüfung, am 3.2.1556 wurde er als Meister vereidigt. 1560 erwarb er um 300 fl. das Haus Untere Krämersgasse 15, das er 1566 um 525 fl. wieder verkaufte. Zuletzt wohnte er beim Rosenbad. Sein Sohn Hans übte in Leipzig das Amt eines Münzmeisters aus und war auch als Wachsbossierer für den preußischen Herzogshof tätig. Lit.: Thieme-Becker; Rosenberg 3926; Bosch, in: GNM M, 1889; Stockbauer, 1893 Nr. 389; Hampe, Rv.; Burger, 1972 Nr. 5815; Jamnitzer, 1985; Archiv zur Nbger. GSK im GNM; Kohn, NHb Sebald. Gipfel, Gabriel d. J., Goldschmied, get. 7. 4. 1565 Nürnberg - f 1616/17 Dresden. Sohn des -»Gabriel d. Ä. oo Maria Dürr. Ausbildung in Nürnberg. Mit Rv. vom 1.6.1590 gab er sein Bürgerrecht auf und ging nach Dresden, dort wurde er 1591 Meister und 1592 Bürger. Er belieferte den Dresdner Hof mit Trinkgeschirren und Schmuck. In Dresden wohnte er in der Großen Brüdergasse 1 (später 3). MuS: DRESDEN, Grünes Gewölbe. Lit.: Thieme-Becker; Rosenberg 1735; Jamnitzer, 1985, S. 51; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 277. Gipfel, Johann, (Hans), Münzmeister, Wachsbossierer, Goldschmied, get. 9. 4. 1563 Nürnberg - f vor 1630 vermutl. Leipzig. Sohn des -»Gabriel d. Ä. oo N. N., mind, ein Sohn. Wurde Goldschmiedemeister in Leipzig. 1591/92 war er fur Herzog Christoph von Mecklenburg als Wachsbossierer tätig. 1593 modellierte er in Königsberg Reliefbildnisse Herzog Albrecht Friedrichs von Preußen, seiner Gemahlin und seiner Töchter. 1604-04 Münzmeister in Joachimsthal, später als solcher in Leipzig tätig. Bei der Heirat seines Sohnes Gabriel am 26.7.1630 in Wöhrd b. Nbg. mit Anna, Tochter des Rotschmieds Martin -»Blanck, war Johann Gipfel nicht mehr am Leben. Lit.: ThiemeBecker; Archiv zur Nbger. GSK im GNM; Ausk. Kristina Hegner, Schwerin. Giphanius (Giffen, Gyphanus), Hubertus (Hubrecht van), Dr. iur. utr., Rechtsgelehrter, Philologe und Philosoph, * 1534 Buren/Niederlande - f 26. 7. 1604 Prag, oo I) 1573 Anna Margaretha Marbach (f 1575/76); II) 18.10.1584 Justina ( t Ingolstadt 1612), Tochter des Johann Oelhafen, ein Sohn. Studium in Löwen, Bourges und Paris, u.a. Schüler des französischen Juristen Jacobus Cujacius. 1567 Promotion in Orléans. 1571 Professor für Logik und Ethik in Straßburg. 1583 wurde er als Professor der Jurisprudenz nach Altdorf berufen, wo er Ethik und die Pandekten lehrte. Er war ein glänzender Lehrer, der ganze Scharen von Studenten nach Altdorf zog. Ein weiterer Verdienst war die Berufung des Franzosen Hugo -»Donellus nach Altdorf, die er veranlaßte. Seine überlegenen Geistesgaben wurden durch einen Charakter von „Unwahrheit, Eitelkeit und ... schmutzigem Geiz" überschattet. Nach konfessionellen Streitigkeiten und wegen der Mitgift seiner früh verstorbenen ersten Frau
Glaser
473 in Straßburg verließ er 1590 Altdorf unter Zurücklassung von hohen Schulden, ging nach Ingolstadt und wurde katholisch. Auch hier bekam er Streit, er ließ die Familie unversorgt zurück und trat eine Stelle als kaiserlicher Rat in Prag an. Bei seinem Tod hinterließ er ein Vermögen von 25.000 Dukaten. Panzer verzeichnete sein Portrait. Werke: Verz. seiner Schriften s. Will, GL I, S. 537-540 u. V, S. 404-409. Lit.: ADB; Recktenwald, 1966, S. 66; Stadtlexikon 2000. Girner (Gömer), Hans, Maler, f Nov. 1569 Nürnberg. oo Magdalena ( t Juni 1569). Lt. Feuerschauprotokoll 1561 wohnte er zur Miete beim Weinschenken Thomas Schweizer, dem das Anwesen Weißgerbergasse 19 gehörte. Am 11.8.1564 lieh er sich 74 fl., die am 16.7.1569 zurückgezahlt waren. Zum Schluß wohnte er gegenüber dem Weizenbrauhaus. Lit.: Bosch, in: GNM M, 1889; Burger, 1972 Nr. 9257, 9382. Girschinger s.a. Girschner Girschinger, Johann, Stadtpfeifer, war 1792 Vikarius beim Musikchor. Vielleicht identisch mit Joseph -»Grischinger. Lit.: Adreßbuch 1792, S. 106. Girschner (Girschinger), Christoph, Ratschreiber, Dichter, * 19. 3. 1552 Breslau - 1 13. begr. 17. 1. 1629 Nürnberg, Grab Nr. 1194 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1597, noch vorhanden, oo I) Margaretha N. ( t 28.2.1597); II) 7.11.1597 Susanna Haugen aus Schwab. Gmünd; Kinder. Er war geheimer Sekretär bei vier Bischöfen in Bamberg. Am 15.3.1596 erhielt er eine Anstellung als Kanzleischreiber in Nürnberg, am 7.4.1600 wurde er Ratschreiber, 1600-29 Genannter. 1625 Ruhestand. Er war ein guter Poet, seine deutschen und lateinischen Carmina wurden teilweise auch gedruckt. Er wohnte am Spitalkirchhof. Panzer verzeichnete sein Portrait. Lit.: Will, GL I, S. 542; Roth, 1802; Gesellschaft für Familienforschung in Franken, Band 6, 1954, S. 158; KDM Nürnberg, 1977; Schmied, 1979; Zahn DI-N Nr. 2315. Gißling, Heinrich, Rotschmied, wurde 1647 Meister. Lit.: Lockner Nr. 770. Gitscher, Sebastian, Zinkenbläser. Aus zwei Rv. vom 2.10.1549 geht hervor, daß er bereits einige Jahre als Zinkenbläser bei einem Gehalt von 52 fl. in Nürnberg tätig war. Es wurde ihm ein neuer Vertrag mit einem Gehalt von 64 fl. angeboten. Weiter heißt es: „... soll man auf sein begerte soldpesserung 100 goldgulden, weiter handeln, ob etwas unter 100 fi. bei ime zu erlangen, wo aber nit, sol auf 100 fl. Münz mit ime, auf 5 oder 6 Jar lang abgehandlet werden und er also wieder bestellt, ime auch jetz 10 fl. leikaufs verehrt werden". Demnach scheint es sich um einen sehr geschätzten und wohl den höchstbezahlten Stadtpfeifer seiner Zeit gehandelt zu haben. Lit.: Ausk. Friedrich von Hagen. Gittermann, Günter, Maler, wohnte um 1957-60 in Nürnberg, Petzoldstraße 14. Mitglied im BBK. MuS: NÜRNBERG, MStN: 3 Ölgemälde, darunter „Der Hauptbahnhof in Nürnberg", dat. 1957. Lit.: Vollmer. Ausst.: 1957/12; 1958/2; 1959/14; 1960/2. Gläser, Georg, Maler, * 14. 9. 1709 Altdorf - f 8. 12. 1748 Bayreuth. Sohn des Johann Carl, Wundarzt in Altdorf. Zehnjährige Ausbildung bei Martin Simon -•Gläser, Hofmaler in Bayreuth und Erlangen. 1740 war er Mitbegründer einer Privatakademie in Bayreuth, im selben Jahr wurde er zum Hofmaler in Bay-
reuth ernannt. Im Auftrag Markgraf Friedrichs Reise nach Wien und Italien, 1745-47 in Rom. Er soll fünf Gemälde für das Landauer Zwölfbrüderhaus in Nürnberg gemalt haben (verschollen). MuS: B A Y R E U T H , Altes Schloß. N Ü R N B E R G , GNM. Lit.: ThiemeBecker; Sitzmann, 1983, S. 187. Ausst.: 1840/1, S. 5f„ 20.
Gläser, Martin Simon, Maler, * 1684 Altenburg/Thür.? - t 26. 2. 1746 Erlangen. Sohn des Egidius, Bader und Wundarzt, Onkel von -»Georg. Über seine Ausbildung ist nichts bekannt. Er muß aber zumindest einen Teil seiner Jugend in Nürnberg verbracht haben, da sein Vater hier 1694 um 3900 fl. das Haus mit der neu eingerichteten Badstube Zwischen den Fleischbänken 3 erwarb, das er 1715 um 4000 fl. verkaufte. Martin Simon Gläser trat in die Dienste der Markgrafen und wurde brandenburgisch-kulmbachischer Hofmaler. Er war erst in Bayreuth, seit mindestens 1718 in Erlangen ansässig. In diesem Jahr trat er als Pate eines Sohnes des Wundarztes Johann Carl Gläser in Altdorf auf. Nach seiner Vorlage stach der Nürnberger Johann Michael -»Seligmann 1762 ein Bildnis. Lit.: Thieme-Becker; Schwammberger, Fürth von A bis Z, S. 146; Sitzmann, 1983, S. 186f.; Kohn, NHb Sebald. Glahn, Wilhelm, Zeichner, Photograph, entwarf um 1904 eine Postkarte auf die Große Nürnberger Carnevalsgesellschaft mit photographischen Portraits des ersten Elferrates. 1907-27 wohnte er in der Allersberger Straße 51, 1928-34 in der Wölckernstraße 76. Ausst.: 1993/7, Abb. 166. Glandorf (Blaudorf), Ludwig Friedrich, Goldschmied, Gold- und Silberarbeiter, get. 29. 6. 1740 Nürnberg - f 29. 7. 1820 Nürnberg. Sohn des Johann Friedrich, Galanteriehändler, oo 9.2.1767 Maria Elisabeth Clara ( t 28.1.1813), Tochter des Johannes Hieronymus Lochner, Konrektor an der Sebalder Schule. 1754-59 Lehre bei Gallus Wilhelm -»Kißling. Am 8.12.1766 bestand er die Meisterprüfung mit einem „Bouquet-Ring mit 18 Steinen: Diamanten, Rubine und Smaragde". Am 10.12.1766 wurde er als Meister vereidigt. 1786-90 und 1796-1800 Geschworener. 1770 ließ ihn seine Frau „wegen zu befürchtenden Selbstmords in sichere Verwahrung" bringen und ärztlich untersuchen. Er bildete folgende Lehrlinge aus: Georg Ludwig Bauer (1769-74); Johann Adam -»Bayerlein (1787-92). 1766 erwarb er um 700 fl. das Haus Am Laufer Schlagturm 2. Zum Schluß wohnte er in S. 366 (Albrecht-Dürer-Str. 8), das seinem Schwiegersohn Justus Christian Friedrich -»Schäfer gehörte. Lit.: Stockbauer, 1893; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 278; Kohn, N H b Sebald. Glasberger, Nikolaus, Ordensbruder, Chronist, * um 1450 Mähren - f 1508 Nürnberg. 1472 trat er in Amberg in den Franziskanerorden ein. Seit 1483 hielt er sich meist in Nürnberg im Franziskanerkloster auf und war Beichtvater im Klarakloster. Er verfaßte ordensgeschichtliche Werke und eine Genealogie der römisch-deutschen Kaiser von Karl dem Großen (768814) bis zu -»Maximilian I. Sein Hauptwerk war eine ausführliche Chronik des Franziskanerordens. Lit.: Stadtlexikon 2000. Ausst.: 1987/4. Glaser (als Berufsbezeichnung im 14./15. Jh.) s. Vornamen
Glaser Glaser, Mag. Christoph Jacob, Theologe, Mathematiker, Astronom, * 24. 7. 1662 Möhrendorf - f 18. begr. 22. 10. 1722 Nürnberg. Sohn des Lorenz, Pfarrer, oo Nürnberg 27.11.1694 Maria Magdalena Lambruckner (begr. 15.2.1732), eine Tochter überlebend. 1667-75 Besuch der Sebalder Schule, anschließend des Auditoriums am Egidiengymnasium. Bereits in jungen Jahren war er ein gerngesehener Besucher des Observatoriums des Georg Christoph -»Kimmart d. J. 1683 Studium in Altdorf, wo er neben Theologie auch Mathematik, Astronomie und Philosophie hörte, 1688 Magister, Stipendiat im Alumneum. 1689 Studium in Jena. Am 11.3.1694 in Altdorf ordiniert. 1690 Reise durch Norddeutschland nach Holland. 1691 Prediger in Michelbach und Hauslehrer bei Jobst Christoph Peller. 1692 Margarethenfrühprediger in Nürnberg. 1694 Diakon in Altdorf. 1699 Diakon bei St. Sebald in Nürnberg, 1719 Schaffer. Neben seinen geistlichen Aufgaben beschäftigte er sich mit Chemie, Astronomie und stellte auch selbst optische Geräte her oder ließ sie nach eigenen Angaben anfertigen. 1691 verfaßte er eine Beschreibung der Instrumente, die er bei -»Eimmart kennengelernt hatte. Panzer verzeichnete sein Portrait. Sein Stammbuch mit Eintragungen aus den Jahren 1687-97 befindet sich im BM London. Lit.: Doppelmayr, 1730; Will, GL 1, S. 544; Dipt. Sebald, 1756, S. 69-72; Dipt. Landgebiet 1,1759, S. 59; Simon, Pfb. Nr. 399; Pilz, 1977; Goldmann, Stammbücher, 1981 Nr. 633. Ausst.: 1968/9. Glaser, Clemens, Schlosser, t 8. 9. 1504 Nürnberg. Bruder des -»Melchior, oo Katharina, ein Sohn Jacob. 1495 erhielt das Bürgerrecht, 1501 Meister. In der Nacht zum 8.9.1504 wurde er erschlagen; in die Tat waren auch Peter -»Henlein und Jörg I. -»Heuß verwikkelt. Am 26.2.1516 einigten sich die Angehörigen mit ihnen über eine Entschädigung. Lit.: Gümbel, Henlein, 1924. Glaser, Conrad, Priester, Rechenmeister, * Lichtenfels - t April/Mai 1546 Nürnberg. Sohn des Melchior, oo 24.2.1529 Catharina ( t Feb. 1547), Witwe des 1) Lorenz Meder; 2) des Wolfgang Volprecht, ehem. Prior im Augustinerkloster und späterer Suttenprediger im Heilig-Geist-Spital. Glaser war zunächst Priester und feierte am 23.5.1516 seine Primiz in St. Sebald. Er besaß die Domvikarie St. Dorothea in Bamberg und die St. Wolfgangspfründe bei St. Lorenz in Nürnberg. 1518 wurde er Suttenprediger im Heilig-Geist-Spital; sein Pfründhaus befand sich am Unteren Bergauerplatz 6. Als Schulmeister ist er 1523 erstmalig nachweisbar. 1525 gab er das Bürgerrecht auf, 1528 verzichtete er auf die Pfründe. Am 22.1.1529 hat er seine Mutter und einen Sohn der Patrizierfamilie Kreß, der Kostgänger bei ihm gewesen war, über „einen Gang abgeworffen". Die Mutter erlag ihren Verletzungen, Kreß überlebte. Glaser kam ins Lochgefängnis, wurde aber bald darauf entlassen, nachdem sich herausgestellt hatte, „daß er nicht bei Sinnen gewest". Er kam gegen eine Kaution von 600 fl. und die Bürgschaft seiner Verlobten wieder frei. Seine Heirat erfolgte einen Monat nach diesem Vorfall im Haus der Frau (Obstmarkt 8) „an der Kette", er war also offensichtlich in Ketten gelegt. Am 29.5.1529 verzichtete er wegen seiner Untat zugunsten seiner Geschwister auf sein Erbteil und auf ein Darlehen, das er seinen Eltern
474 gegeben hatte. Später war er offensichtlich wieder bei Sinnen. Sein Pfründhaus wurde vermietet, doch sollte der Ertrag ihm zugute kommen. 1533 nahm er seine Tätigkeit als Rechenmeister wieder auf. Erst 1540 durfte er sich in der Stadt frei bewegen. Er scheint erhebliche Differenzen mit seinem Stiefsohn Lorenz -»Meder gehabt zu haben. Zum Schluß wohnte er beim Katharinenkloster. Johann Neudörfer erwähnte ihn als bekannten Rechenmeister. Lit.: Müllner, 1623, Teil III, S. 599f.; Schultheiß, Schulen, 2. H., S. 4; Neudörfer-Lochner, 1875, S. 183, 185; Jaeger, 1925, S. 45-51; Κ. Schornbaum, in: M V G N 43, 1952, S. 492, 493; Burger, 1972 Nr. 3312, 3338; Gebhardt, Bd. 17, 2005; Kohn, N H b Lorenz u. Sebald. Glaser, Daniel, Meistersinger, sang 1560 einmal an einer Singschule. Lit.: Stahl, 1982. Glaser, Greti, Malerin, war Mitglied der Freien Sezession Nürnberg und wohnte 1932 in der Zickstraße 5. Im Kunsthandel wurde 1989 ein Ölgemälde „Nürnberg mit der Elisabethkirche", versteigert, sign. G. Glaser und 1933 dat., bei dem Künstler könnte es sich um Gretel Glaser handeln. Ausst.: 1931/3; 1932/1; 1933/3. Glaser, Hans Wolf, Buchdrucker, Briefmaler, Verleger, Illuminist, * um 1500 - begr. 2. 6. 1573 Nürnberg, oo I) 8.12.1527 Kunigunda Glaser (f nach dem 15.11.1544), Kinder; II) 2.11.1545 Margaretha Kreusin, ein Sohn. Am 15.8.1527 erhielt er das Nürnberger Bürgerrecht; zunächst war im Bürgerbuch an seiner Stelle seine Frau Kunigunde Glaserin eingetragen gewesen. Er hieß eigentlich Hans Wolf, legte sich aber den Übernamen Glaser von seiner Frau zu, weshalb er auf seinen Drucken als Hans Glaser, später als Hans Wolf Glaser erschien. 1538-47 war er als Buchdrucker, 1548-73 als Briefmaler im Ämterbüchlein eingetragen. Er brachte vorwiegend Einblattholzschnitte mit Neuigkeitsberichten und zu Tagesereignissen heraus. Auch Nachdrucke von Dürers Holzschnitten sind bekannt. 1531 schuldete er dem Augsburger Formschneider Jost de Negker 24 fl. für "gemalte Arbeit", womit offensichtlich Holzschnitte gemeint waren, die er in Nürnberg druckte oder verkaufte. In späterer Zeit gab Glaser Holzschnitte heraus, bei denen es sich um Kopien nach Blättern von Jost de Negker handelt, darunter den Quaternionenadler und eine Kreuzigung; entworfen hatte beide Holzschnitte um 1510 der Augsburger Hans Burgkmair. 1554 sind Forderungen des Frankfurter Buchdruckers Christian Egenolph belegt, dessen Arbeiten Glaser offensichtlich in Nürnberg vertrieb. 1559 und 1562 kolorierte er Landkarten und ein Wappenbuch fur Paulus I. -»Behaim. Am 7.3.1567 mußte seine Frau wegen einer Tätlichkeit eine Geldstrafe bezahlen. Als Druckadresse gab Glaser „auff der Schmelczhüten" (die Schmelzhütte befand sich in der Unteren Talgasse 2-4) an, später „am Panerberg" (Paniersplatz) und den Platz hinter St. Lorenz. Nach dem Feuerschauprotokoll von 1561 war er Mieter beim Weißgerber Sebald Koch „am Weinmarkt" (Weißgerbergasse 13); zum Schluß wohnte er in der Judengasse. Seine Witwe führte den Betrieb bis 1576 weiter. Am 30.4.1576 heiratete sie den Briefmaler Wolf -»Drechsel, der die Werkstatt übernahm. Glasers Kinder behielten den ursprünglichen Namen Wolf bei. Von seinen Töchtern heiratete Helena den
475 Lucas ->Mair, Formschneider; Ursula den Conrad -»Spörl, Formschneider, und Dorothea den Arnold -»König, Goldschmied; die vierte Tochter ehelichte den in Wien ansässigen Briefmaler Wolf Halbmeister. Sein Sohn Gabriel Wolf war beim Schreibmeister Stephan -»Brechtel in die Lehre gegangen. Er besaß den Spitznamen Wildholz und wurde am 11.10.1593 wegen Urkundenfälschungen in N ü r n b e r g hingerichtet. MuS: N Ü R N B E R G , G N M ; - , M S t N . - , StadtB. Lit.: Thieme-Becker; Nagler, KL u. Monogr.; Kamann, 1888, S. 103, 109; Hampe, Rv.; Theodor Hampe, Die Nürnberger Malefizbücher 1927, S. 12f. und, S. 48; Benario, 1928; Zülch, 1935, S. 349; Schornbaum, 1949 Nr. 2808; Friedrich Bock, in: M V G N 45, 1954, S. 141; Benzing, 1963; Strauss, 1975; Pilz, 1977; Timann, 1993; Keller, Schmidt, S. 36f.; Stadtlexikon 2000; Grieb, Buchgewerbe 2003; Kohn, N H b Sebald. Ausst.: 1952/5; 1968/9; 1971/3; 1982/7. Glaser, Martin, deutscher Schreibmeister. Im März 1576 wurde er als wüster Trunkenbold und leidenschaftlicher Schütze in den Rv. erwähnt, der völlig bezecht Frau und Kinder mißhandelte und nachts zum Fenster hinausschoß. Er war so „ungeschickt" und „rumorisch", daß ihm der Rat nahe legte, als Feldschreiber nach Ungarn zu gehen. „ R u m o r und ausgegossene böse R e d e n " brachten ihm im Juli 1589 sogar einen „guten Ruck", also die Folter ein. Wirtschaftlich scheint es mit ihm abwärts gegangen zu sein, denn im Oktober 1598 bat er den Rat um A u f n a h m e ins Z w ö l f brüderhaus, andernfalls aber um eine Erhöhung seiner wöchentlichen Z u w e n d u n g von 1 fl. Der Rat gewährt ihm daraufhin 2 fl. pro Woche. Lit.: Jaeger, 1925, S. 171, 331; Hohenzollern, Schreiber Magister Lehrer, 1989, S. 155. Glaser, Melchior, Plattschlosser, Stadtschlosser, t Mitte Dez. 1517 Nürnberg. Bruder des -»Clemens, oo I) A n n a ( t Ende 1511/Anfang 1512); II) Barbara ( t Mai/Juni 1532). Er war wohl identisch mit d e m ohne Beruf genannten Melchior Glaser, der laut Reichssteuerregister 1497 fur acht Personen Steuern zahlte und in einem Häuserblock an der südlichen Lorenzer Straße wohnte. A m 24.9.1506 trat er als Bürge für den Bildhauer A d a m -»Kraft auf, der durch seine Frau Unterhalt fur ein uneheliches Kind zahlen ließ. 1511 kaufte Anton -»Tucher von Glaser fur 7 fl. ein Truhenschloß und ein Türschloß mit j e zwei Schlüsseln, bei denen es sich um Meisterstücke handelte. Sie waren zum Weiterverschenken vorgesehen. Möglicherweise ist Glaser identisch mit dem von Neudörfer erwähnten „Meister Melcher", der große Schlangen aus Eisen von der Hand schmieden konnte. In seiner Eigenschaft als Stadtschlosser rechnete er 1503/04 mit dem Stadtbaumeister Michael -»Behaim ab. 1512 wurde ihm als Stadtschlosser gekündigt, im Totengeläutbuch wurde er als otba (ehemaliger) statschloßer bezeichnet. Seine Witwe heiratete um 1518 Lorenz -»Kellner, Goldschmied. Lit.: NeudörferLochner, 1875, S. 66, 69, 74-77; Tucher, Haushaltsbuch, S. 86; C. L. Sachs, in: G N M M, 1914/15, S. 158; Burger, 1961 N r . 5944, 6470; Fleischmann, RStR von 1497, Nr. 447; Kohn, in: A d a m Kraft, 2002, S. 60. Glaser, Ulrich, aus Öttingen, Wirt. 1489 war er auf der Lorenzer Stadtseite im Frauenbrüderviertel ansässig und besaß Stallungen für Gastpferde. A m 24.1.
Glaubert 1499 gab er sein Bürgerrecht auf. G ü m b e l g a b f ü r ihn falschlich Glaser als Beruf an. Lit.: Gümbel, 1907, S. 62. Glaser, Ulrich (Glaser) s. Glatzensteiner, Ulrich Glashart, Christoph, Plattner, w u r d e 1472 Meister. Glaß, Johann Matthäus, Plattschlosser, Vater des -»Christoph Gottlieb, Pfarrer, oo A n n a Margaretha Bäres. 1693 Meister; 1710 bei der T a u f e eines Sohnes erwähnt. Lit.: Simon, Pfb. Nr. 403. Glaß, Nicolaus (Clas), Plattner, wurde 1484 Bürger. Glatz, Alfred, Landschaftsmaler, * 1870 Cottbus t 1945 Berlin. Ansässig in Berlin. Er malte mehrere Nürnberger Ansichten. MuS: N Ü R N B E R G , Slg. Grieb: „Alte Häuser an der Insel Schürt", dat. 1913. Glatz, C o n r a d (Cuntz), Maler, war um 1530 in der Vorstadt Wöhrd ansässig. Lit.: Z a h n s Jb. I, 1868, S. 226. Glatz, Heinrich, Seidensticker, * Bamberg, wurde am 20.6.1404 aus N ü r n b e r g auf ewig verbannt. Lit.: Gümbel 1916, S. 172. Glatz, Johannes, Schreiber, 1406 bis 1408 in Abenberg und von 1409 bis 1431 als N o t a r in Schwabach tätig. Insgesamt fertigte er in den genannten Zeiträumen fünf theologische Handschriften fur das Predigerkloster in Nürnberg, die aus gestifteten Geldmitteln bezahlt wurden. M u S : N Ü R N B E R G , StadtB. Lit.: Κ. Schneider, 1967, S. IX. Christine Sauer Glatz, Ulrich, Plattschlosser, wurde am 10.10.1552 in das Meisterbuch der Stadt eingetragen. 1560 erwarb er um 380 fl. das A n w e s e n Tetzeigasse 19, das er 1576 für 160 fl. verkaufte. Lit.: Kohn, N H b Sebald. Glatzensteiner, Hans, Seidensticker, t Jan./Feb. 1548 Nürnberg, oo Margaretha (f April 1560). Er wohnte zum Schluß in der N e u e n Gasse. Sein Sohn war vielleicht der als Junggeselle 1554 verstorbene Seidensticker Christoph Glatzensteiner, der ebenfalls in der Neuen Gasse ansässig war. Im Feuerschauprotokoll von 1561 ist ein weiterer Seidensticker Hans Glatzensteiner erwähnt, der bei Sebastian I m h o f f in der N e u e n Gasse zur Miete wohnte. Vermutlich ist die Adresse der Seidensticker mit einem der Hinterhäuser N e u e Gasse 9, 11 oder 13 zu identifizieren, die mit d e m Vorderhaus in der Tucherstraße 20 zu einem großen Gebäudekomplex z u s a m m e n g e f a ß t waren und Sebastian I m h o f f gehörten. Lit.: Burger, 1972 Nr. 3 7 1 5 , 5 1 3 2 , 6546. Glatzensteiner, Ulrich I., Glaser, 1466 wurde er Bürger. 1479 war er Besitzer des Hauses Schildgasse 31, w o er als Nachbar noch 1507 erwähnt wurde. In m a n c h e n Quellen wurde er auch Ulrich Glaser genannt. Vielleicht identisch mit d e m gleichnamigen Orgelbauer. Lit.: G ü m b e l 1907, S. 61 f.; Kohn, N H b Sebald. Glatzensteiner, Ulrich II., Orgelbauer, wurde 1503 urkundlich erwähnt „von der großen Orgel zu warten das halb Jahr - fl. 1, lb. 2, pf. 3". Lit.: Ausk. Franz Krautwurst. Glaubert (Laubhard), Nielas, Briefmaler, oo Anna, ließ 1605 eine Tochter A n n a in N ü r n b e r g taufen. Mit Rv. vom 22.12.1601 wurde er zur Meisterprüfung zugelassen, er durfte jedoch auf drei Jahre weder Lehrlinge noch Gesellen beschäftigen. Im Ä m t e r b ü c h lein bis 1609 eingetragen. Lit.: Hampe, Rv.; SporhanKrempel/Wohnhaas, 1973; Grieb, B u c h g e w e r b e 2003.
Gleen Gleen, Gleim s. Glen Gleidinger, Johann Georg Kaspar, Rotgießer, * um 1822 - t 3. 8. 1859 Nürnberg. Zum Schluß wohnte er in S. 730 (Paniersplatz 26). Glen (Gleim, Klein), Lorenz, Goldschmied, Silberausbereiter, t Aug. 1551 Nürnberg, Grab Nr. 1334 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1537, noch vorhanden. oo I) 17.6.1533 Katharina Mehlfürer (f Sept. 1548); II) 22.1.1550 Margaretha Cölin; ingesamt acht Kinder überlebend. 1515 mußte er, damals als Goldschmiedegeselle bezeichnet, 15 fl. Schadensersatz an den Schlossergesellen Friedrich Schwarz bezahlen. Am 16.10.1543 schwor er zusammen mit Hans -»Königsmüller auf die neue Ordnung der Ausbereiter. 1536 wurde er in den Grundverbriefungsbüchern erwähnt. Er wohnte seit mindestens 1548 in der Judengasse bei der Weißen Krone (ehem. Gasthaus in der Wunderburggasse 14/Judengasse 16-18). Seine Tochter Ursula heiratete am 14.4.1571 den Goldschmied Adam -Wischer. Lit.: Bosch, in: G N M M, 1889; E. Wernicke, in: M V G N 10, 1893; Hampe, Rv.; Kohlhaussen, 1968; Burger, 1972 Nr. 3849, 4417; KDM Nürnberg, 1977; Zahn, DI-N Nr. 408; Archiv zur Nbger. GSK im GNM. Gliger s. Geiger Glim (Glymm, Klein, Klimm), Albrecht, (Hans), Goldschmied, Silberarbeiter, t 27. 6. 1533 Nürnberg. Vater des -»Franz. oo I) um 1490 Margaretha (f 22.10. 1500), Tochter des Hans Holtzmann, Bierbrauer; II) um 1505 Elisabeth (f 1518), geb. Spalter, Witwe des Sebald Deichsler; III) Margaretha (begr. Mai 1553). 1488 erwarb er das Bürgerrecht, wofür er Bürgergeld von 5 fl. zahlte, er brachte also Vermögen von 200-500 fl. mit. Am 17.9.1490 wurde er als Meister vereidigt. 1497 und 1504 Geschworener, 1507-33 Genannter. 1509-12 lieferte er einen silbernen Stanislaus-Altar an König Sigismund von Polen. Dieser wurde 1657 durch den schwed. General Wirtz geraubt und an die Krakauer Juden verkauft, die ihn eingeschmolzen haben. 1519 stiftete Glim einen Geldbetrag zur Finanzierung des Sebaldusschreines. Dürer malte fur ihn um 1500 eine Gedächtnistafel (Epitaph) „Die Beweinung Christi", auf welcher er mit seiner Familie abgebildet ist (München, Alte Pinakothek). Die Tafel war ursprünglich fur das Predigerkloster bestimmt, wo sich die Grablege Glims und seiner Familie befand. 1496 erwarb er um 180 fl. rh. das Haus Vordere Landauergasse 1, das er 1502 zum gleichen Preis wieder verkaufte. Am 6.7.1501 erwarb er um 911 fl. rh. das Eckhaus Theresienstraße 10, das er am 25.10.1519 für 1180 fl. rh. verkaufte. Er besaß das Haus seines Schwiegervaters Holtzmann in der Bindergasse 8, seit mindestens 1508 den westlichen, seit mindestens 1522 auch den östlichen Teil; beide Häuser verkaufte sein Sohn Franz 1536 um 1160 fl. rh. Hier wohnte Glim wohl schon 1497, als er im Reichssteuerregister unter den wohlhabenden Bürgern aufgelistet wurde. Ferner gehörte ihm zeitweise das Haus Karolinenstraße 47/Brunnengasse 42, ebenfalls aus dem Besitz seines Schwiegervaters Holtzmann, das er 1509 um 520 tl. rh. verkaufte. Zuletzt lebte er auf der Füll. Seine Söhne Hans und Sigmund wurden ebenfalls Goldschmiede, jedoch nicht Meister. Seine Witwe heiratete am 11.2.1534 Hans Weinmann. Lit.: Thieme-Becker;
476 Rosenberg 3804; Doppelmayr, 1730; Will, Münzbel. Bd. IV, S. 361; Neudörfer-Lochner, 1875 (dort Hans genannt); Stockbauer, 1893 Nr. 159; Hampe, Rv.; Hampe, in: GNM A, 1929, S. 120; Burger, 1961 Nr. 4693; Burger, 1967 Nr. 3543; Burger, 1972 Nr. 80, 1228, 4814; Kohlhaussen, 1968; Jamnitzer, 1985; Fleischmann, RStR von 1497, S. 289 Nr. 435; Gisela Goldberg und Bruno Heimburg: Albrecht Dürer. Die Gemälde der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen. München 1998, S. 260-287; StadtAN, GSÍ 152; Kohn, N H b Lorenz u. Sebald; Archiv zur Nbger. GSK im GNM. Glim (Glymm, Klein), Franz, Goldschmied, Silberarbeiter, t vor 11.8.1561. Sohn des -»Albrecht, oo 24.5.1535 Katharina Helmreich (begr. 1.3.1567). Erstmals wurde er 1518 im Testament seiner Mutter erwähnt. 1535 bestand er die Meisterprüfung und wurde am 20.11.1535 als Meister vereidigt. 1536 verkaufte er die beiden von seinem Vater ererbten Häuser Bindergasse 8 um 1160 fl. Letztmals am 28.6. 1537 erwähnt. Am 11.8.1561 verkaufte seine Witwe den von ihm ererbten Grabstein auf dem Johannisfriedhof. Lit.: Stockbauer, 1893 Nr. 301; Schornbaum, 1949 Nr. 887; Jamnitzer, 1985; Archiv zur Nbger. GSK im GNM; Kohn, N H b Sebald. Glim, Hans (Goldschmied, 1488) s. Glim, Albrecht Glim, Jacob, Goldschmied, f März/April 1493 Nürnberg, wohnhaft auf der Sebalder Stadtseite. Eine Catharina Jacob Glymin (ohne Berufsangabe) starb 1503. Lit.: Burger, 1961 Nr. 4053, 4944. Glis (Gliß), Johann, Orgelmacher, Spinett- und Clavizimbelbauer, * 1690 - t 9. 8. 1751 Nürnberg, oo I) 1732 Catharina Rosina (begr. 24.5.1735); II) 1735 Ν. N. Vermutlich war er Schüler von Georg Christoph -»Rappolt oder Adam Ernst -»Reichard. Am 14.11. 1737 Schloß er einen Vertrag über die Lieferung einer Orgel in die Neustädter Kirche in Erlangen, für die er 1800 fl. erhielt; der Betrag wurde in den folgenden Jahren in Abschlagszahlungen bis 1741 ausgezahlt. Laut Rv. vom 6.8.1738 stellte Glis ein Gesuch um das Bürgerrecht in Nürnberg und die Herstellungserlaubnis für Spinette und Clavizimbeln; zugleich versicherte er, keine Orgeln zu bauen, um keine Konkurrenz zu den einheimischen Orgelbauern darzustellen. Er wohnte in Gostenhof. Seine Witwe heiratete 1756 den Orgelbauer Georg Ludwig -»Krämer, der sein Werkstattnachfolger wurde. Werke: ERLANGEN, deutsch-reformierte Christuskirche: Orgel, 1733 (1955 in die Markuskirche versetzt). Verz. s. Fischer/Wohnhaas, Orgelbauerlexikon, 1994. Lit.: ANL, 42/2; Nürnberger, in: Erlanger Bausteine 44, 1996, S. 259; Fischer/Wohnhaas, 2001. Ausst.: 2004/6 S. 30. Theodor Wohnhaas Glitzing, Marx (Goldschmied) s. Klötzin, Marx Gloch, Hans, Münzmeister, war 1497 im Reichssteuerregister verzeichnet. Er wohnte bei St. Lorenz. Lit.: Fleischmann, RStR von 1497 Nr. 178. Glock, Karl Borromäus, (Pseud. Pieter von Hatten, Carl von Albrechtsreuth), Verleger, Schriftsteller, * 27. 1. 1905 Nürnberg - f 3. 11. 1985 Heroldsberg. Sohn des -»Michael, Schutzmann, oo I) Kassel 7.4. 1928 Anna Mathilde Braun (* 1904 - t 1971), ein Sohn, eine Tochter; II) Elisabeth Keller. Nach dem Besuch der Handelshochschule in Nürnberg gründete er 1926 mit seinem Kompagnon Viktor Lutz den
477 „Glock-und-Lutz-Verlag", publizierte die Zweimonatsschrift „Buch und Leben", initiierte 1927 die „Nürnberger Literaturgemeinde" und veranstaltete Dichterfeiern im Katharinenbau. In der NS-Zeit wurde die Verlagstätigkeit verboten, die Glock nach Kriegsende wieder a u f n a h m . Seine 1945 ins Leben gerufene „Katholische Kulturgemeinde" war der Überbau für eine Vielzahl von verschiedenen Unternehmungen mit dem Verlagsgebäude in der Feldgasse als örtlichem Zentrum. A b 1946 gab er die Zeitschrift „Die Besinn u n g " heraus, die - im Rahmen eines christlichkonservativen Weltbildes mit zeitkritischen Tendenzen - eine der wichtigsten Publikationen des Katholizismus im Nachkriegsdeutschland wurde; in einem angeschlossenen „Kreis der Besinnung" fanden sich Mitarbeiter und Freunde zum philosophisch-religiösen Gedankenaustausch z u s a m m e n . Glock schuf außerdem die „Nürnberger Autorentage", die von 1946 bis 1950 einmal jährlich stattfanden und in deren Rahmen aktuelle literarisch-philosophische T h e m e n behandelt wurden. Des weiteren gründete er 1945 die „Spielbühne Nürnberg" und initiierte 1954 das WillibaldPirckheimer-Kuratorium sowie die Willibald-Pirckheimer-Medaille fur Kunst und Wissenschaft. 1958 erfolgte die Einweihung des „Gelben Schlosses" in Heroldsberg als Kulturstätte, wohin auch der Verlag 1977 umzog. Glock erhielt 1975 die Goldene Bürgermedaille der Stadt Nürnberg sowie 1984 den päpstlichen Orden „Pro ecclesia et pontífice" und war Ehrensenator der Deutsch-Griechischen Gesellschaft. Lit.: Bosl II; K. B. Glock: D a s Wagnis, 1975; K. Treutwein: Sechzig Jahre Glock und Lutz, in: Frankenland 35, 1983; Wächter, 1999; Erlanger/Fischer, 2000; Stadtlexikon 2000; Schmidt, 2005, S. 74, 263. Clemens Wächter Glockendon, Albrecht I. (Albert), Kupferstecher, Illustrator, Miniaturmaler. Er wird mehrfach in der Literatur erwähnt und soll um 1480 bis 1482 in Nürnberg tätig gewesen sein, doch läßt er sich in Nürnberger Quellen nicht nachweisen. Zuweilen wird er mit dem Kupferstecher Meister A G gleichgesetzt, was aber unbewiesen ist. Vermutlich hat es diesen Albrecht Glockendon nicht gegeben. Panzer verzeichnete sein Portrait mit dem angeblichen Geburtsjahr 1432. M u S : N Ü R N B E R G , M S t N : „Die Passion", Kupferstichfolge, 12 Blatt; - , StadtB. Lit.: Thieme-Becker; B. Daentler: Die Buchmalerei Albrecht Glockendons, Diss., München 1984. Glockendon, Albrecht II., Briefmaler, Illuminist, * nach 1485 - begr. Anf. Juli 1545 Nürnberg. Sohn des -»Georg d. Ä.; Vater des -»Georg d. J. co Katharina ( t Juli/Aug. 1555), Tochter des Peter Geiger aus St. Gallen, acht Kinder überlebend. 1515 erstmals bei Erbschaftsangelegenheiten des Vaters erwähnt. Er arbeitete zunächst unter Leitung seiner Mutter Kunigunde, später führte er die Werkstatt seines Vaters fort. 1538-48 war er im Ämterbüchlein eingetragen. Er erbte auch einige Druckstöcke, die er neu auflegte, wie die Romwegkarte und Pelerins Traktat über die Perspektive. Außerdem illuminierte er Kalender und Gebetbücher, u.a. für Kardinal Albrecht von Mainz. Er war als Gelegenheitsdichter tätig, w o v o n auch Johann -»Neudörfer berichtet. Ein geplanter K a u f des A n w e sens Judengasse 9 im Jahre 1521 wurde offensichtlich zurückgezogen. Statt dessen erwarb er 1521 das große
Glockendon Eckhaus Rotschmiedsgasse 22/Ecke Untere Talgasse, das seine acht Kinder 1557 um 400 fl. und 30 fl. Eigenschaft (600 fl. Hypothek) verkauften. Seine W i t w e heiratete Balthasar Holzschuher und w o h n t e bei ihrem Tod beim Sandbad. Seine Tochter A n n a ehelichte den Rechenmeister Jacob -»Baumhauer und Tochter Elena den Bildschnitzer Michael -»Fuchs. W e r k e : „Das goldene Kalenderbuch", 1526, Text von Franke Steenbach und Hermann Degering; Meilenkarte des Deutsche Reiches, 1533, im Kat. 1906/2, Nr. 1647-48. M u S : N Ü R N B E R G , G N M . - , StadtB. Lit.: N D B ; Thieme-Becker; Zahns Jb. I, 1868; H a m p e , Rv.; Burger, 1972 Nr. 3146, 5341; Barbara Daentler: Die Buchmalerei Albrecht Glockendons, M ü n c h e n 1984; Merkl, 1999; Grieb, Buchgewerbe 2003; K o h n , N H b Sebald. Ausst.: 1906/2; 1907/3; 1957/1; 1971/3. Glockendon, Albrecht III., Glas- und Emailmaler, * Nürnberg. In der S a m m l u n g Derschau b e f a n d sich eine Glasmalerei mit dem Wappen der E b n e r von Eschenbach, datiert 1547, die mit A G L signiert war. 1552/54 war Glockendon in Wien für Ferdinand I. bzw. Maximilian II. tätig. Er malte fur den H o f W a p pen aus Email, die Martin -»Keßler in Silber faßte, und verzierte Trinkgefaße mit Malereien. 1556 erhielt ein Illuminist Gloggenthon zu N ü r n b e r g Z a h l u n g für 500 g e m e i n e königliche Wappen, die er f u r den Reichstag in Regensburg gedruckt und mit Farbe angestrichen hat. Es ist ungeklärt, ob es sich hierbei um die gleiche Person handelt. M u S : C O B U R G , Kunstslgn. der Veste. N Ü R N B E R G , StadtB. Lit.: Thieme-Becker; Nagler, Monogr. I, Nr. 642; H a m p e , Rv.; H a m p e , 1919; Merkl, 1999. Ausst.: 1952/5 N r . Τ 111. Glockendon, Conrad, Sanduhrmacher, begr. 11. 10. 1594 Nürnberg. Sohn des -»Georg III. oo 17.7.1570 Barbara Neubauer. A m 30.3.1561 wurde er im Schuldverbriefungsbuch erwähnt bei der N a c h l a ß r e g e l u n g seiner Großmutter Anna, W i t w e des N i c o l a u s -»Glokkendon und in zweiter Ehe mit Joachim -»Deschler verheiratet; er erhielt 16 fl. ausgezahlt. Z u m Schluß wohnte er auf dem N e u e n Bau (Maxplatz), beim Hallertürlein. Lit.: Abeler, M d U , S. 215. Glockendon, Gabriel, Maler, Illuminist, Sohn des -»Nikolaus d. Ä. Er arbeitete in der Werkstatt seines Vaters und führte nach dessen Tod A u f t r ä g e u.a. für Kardinal Albrecht von Brandenburg aus. Später scheint er sich auswärts aufgehalten zu haben und war möglicherweise identisch mit Gloggenthon, Maler zu Wien, der 1551 für das Malen eines W a p p e n s der Königin von Böhmen mit 1 fl. bezahlt wurde. 1560 wurde er mit seinem Bruder H a n s erwähnt im Z u s a m m e n h a n g mit Streitigkeiten um den N a c h l a ß der verstorbenen Mutter. Testamentsvollstrecker waren der inzwischen nach Wien verzogene Joachim -»Deschler und der Rechenmeister Wolf -»Michel. B e i m Verkauf des Hauses Schildgasse 28 an W o l f Michel am 11.2.1561, das früher Nicolaus G l o c k e n d o n gehört hatte, war er außer Landes und w u r d e von seinem Bruder Georg III. -»Glockendon vertreten. 1579 forderte er ein Wohnrecht in dem Haus Schildgasse 28, w o g e g e n die Kinder des inzwischen verstorbenen Michel protestierten. A m 30.6.1583 ließ ihm Kaiser Rudolph II. „aus G n a d e n " 4 fl. und 4 Kr. zu seinem Unterhalt auszahlen, dabei wurde er als armer Maler bezeichnet. In einem Rv. v o m 28.12.1583 ist von
Glockendon einem Rechtshandel Glockendons in Nürnberg die Rede, bei dem er eine kaiserliche Fürschrift erhalten hatte. A m 20.2.1584 wurde seine Supplikation unbekannten Inhalts vom Passauer Hofrat abgewiesen. Ein Rv. vom 8.5.1585 nennt ihn einen „albern und betagten man", dessen Beherbergungskosten aus dem Stadtsäckel bezahlt werden sollten und der mit einer „zerung" weggeschickt werden sollte. M u S : N Ü R N B E R G , G N M : Allianzwappen Pfinzing-Löffelholz, auf Pergament, dat. 1553, sign. G G . W I E N , Österr. NatB. Lit.: Thieme-Becker; Hampe, in: G N M M, 1897, S. 40; Hampe, Rv.; Merkl, 1999; Kohn, N H b . Glockendon, Georg d. Ä. (Jörg), Briefmaler, Illuminisi, Formschneider, Drucker, f 22. 4. 1514 Nürnberg, begr. im Predigerkloster. Vater des ->Albrecht und -»Nicolaus, oo Kunigunde ( t Feb./März 1534), Tochter des Fritz Lautterhofer. Im Juni 1484 erwarb er das Nürnberger Bürgerrecht. Seine Frau Kunigunda quittierte am 8.7.1484 den E m p f a n g ihres Erbteils von ihrer wiederverheirateten Mutter. Glockendon illuminierte Gesang- und Meßbücher sowie Wappenbriefe. Einer seiner Auftraggeber war 1509 Friedrich der Weise, Kurfürst von Sachsen. Mit Unterstützung seiner Frau bemalte Glockendon den 1494 fertiggestellten Behaim-Globus, w o f ü r er lt. Rechnung des Georg Holzschuher vom 26.8.1494 (bei 15 Wochen Arbeit) 14 fl. erhielt. Ferner gab er Holzschnitte f u r Landkartendrucke heraus, u.a. nach Erhard -»Etzlaub. Den Handel von Einblattholzschnitten scheint er in größerem U m f a n g betrieben zu haben. 1499 kaufte er um 82 fl. rh. um 4 fl. Eigenschaft (80 fl. Hypothek) ein Haus im Taschental (Judengasse 27). 1504 erwarb er um 95 fl. und 12 fl. Eigenschaft (240 fl. Hypothek) ein weiteres Haus im Taschental (Rotschmiedsgasse 20), das später dem Haus des Albrecht -»Glockendon zugeschlagen wurde. Seine Witwe führte die Werkstatt weiter und beschäftigte mehrere Gesellen. 1518 erhielt sie eine Fürschrift vom Rat, nachdem sich einige der Gesellen nach Ulm abgesetzt hatten, ohne ihre Schulden bei der Meisterin zu bezahlen. Sie bildete auch Lehrlinge aus, darunter Florio, Sohn des Feldhauptmanns Sebald Storch, der wegen Entlaufens ohne triftigen Grund eine Konventionalstrafe zahlen mußte. 1521 hatte sie 17 fl. Außenstände bei Agnes, Ehefrau des Jacob Mair, fur Kalender und „gemalte Briefe", die deren Mann gekauft hatte (evtl. identisch mit Anna, Witwe des Goldschmieds Jacob I. -»Mayer). Die Glockendonstraße in Nürnberg erinnert an die Familie. W e r k e : Meilenkarte des Deutschen Reiches, 1501, nach Erhard ^ E t z l a u b . M u S : M Ü N C H E N , BStB. N Ü R N B E R G , G N M . Lit.: N D B ; Thieme-Becker; Doppelmayr, 1730; Dipt, sonstige Kirchen und Klöster 1763, S. 310; Baader, 1860/62, T. 2, S. 50f.; Neudörfer-Lochner, 1875; Gümbel, 1907; Burger, 1961 Nr. 6144; Burger, 1972 Nr. 1312; Sporhan-Krempel, 1966; Gotik, 1986; Timann, 1993; Merkl, 1999; Stadtlexikon, 2000; Kohn, N H b Sebald. Ausst.: 1907/3; 1 9 5 7 / 1 , - / 5 ; 1966/3; 1971/3; 2002/4; 2004/1. Glockendon, Georg d. J. (Jörg), Illuminist, Zeichner, t vor 1548. Sohn des -»Albrecht II. oo 21.8.1543 Barbara, Tochter des Sebastian Kaab, Zirkelschmied. Mit 16 Jahren verließ er die väterliche Werkstatt und ging nach Frankfurt/Main; später entlief er seinem Vater erneut und verschuldete sich. Die Schulden
478 wurden v o m Vater übernommen, der auch die Kosten der Hochzeit auslegte, zur späteren Abarbeitung oder Verrechnung mit der Erbschaft. A m 9.5.1544 forderte sein Schwiegervater von ihm die Rückzahlung von 12 fl., die er ihm zur Einrichtung seines Haushaltes gegeben hatte, weil er seine Frau schlecht behandele. Aus einer Zeugenaussage bei einem Gerichtsstreit zwischen seiner Witwe Barbara mit seiner Mutter ist überliefert, daß er ein guter Künstler war, der, wenn er nur wollte, wöchentlich 3-4 fl. verdienen könnte. Von seiner Hand stammen einige der qualitätvollsten Miniaturen aus einem Gebetbuch, vermutlich eine Auftragsarbeit für Kardinal Albrecht, das sich heute in der Nürnberger Stadtbibliothek befindet. MuS: N Ü R N B E R G , M S t N : Deckfarbenmalerei; - , StadtB. Lit.: Thieme-Becker; Hampe, Rv.; Schornbaum, 1949 Nr. 1104; Timann, 1993; Merkl, 1999. Ausst.: 1957/1. Glockendon, G e o r g III. (Jörg), Maler, Ätzmaler, t 1553 Nürnberg. Sohn des -»Nikolaus d. Ä. oo Kunigunde, Kinder. Bei seinem Tod wohnte er am Spitzenberg. Panzer verzeichnete sein Portrait. Vielleicht identisch mit dem Monogrammisten G G , der Vorlagenstiche für Dolch- und Degengriffe, Knöpfe, Messerhefte u. ä. mit Maureskenmotiven schuf. Lit.: Jamnitzer, 1985; Timann, 1993; Merkl, 1999. Glockendon, Georg, Rechenmeister, wurde 1544 in einer Vormundschaftsangelegenheit erwähnt. 1547 erscheint ein Münzmeister Jörg Glockendon in mehreren Rv., wobei ungeklärt ist, ob es sich um die gleiche Person handelt. Lit.: Timann, 1993; Merkl, 1999, S. 102. Christine Sauer Glockendon, Gerhard, Maler, f Juli 1560 Nürnberg. Sohn des -»Albrecht, oo 22.12.1546 Barbara Zyrndorfer, ein Sohn Christoph. 1555 wurde er unter den Erben seiner Mutter aufgeführt. Zum Schluß wohnte er in der Judengasse. Glockendon, Hans, Briefmaler, erhielt mit Rv. vom 26.2.1541 v o m Nürnberger Rat ein Privileg wegen „gemalter Vögel", d.h. wohl kolorierter Holzschnitte, die ihm die anderen Drucker nicht nachmachen durften. Vermutlich identisch mit -»Albrecht Glockendon. Lit.: A K L ; Thieme-Becker; Hampe, Rv.; Merkl, 1999. Glockendon, Joachim, Meistersinger, Nestler, get. 21. 3. 1568 Nürnberg, Sohn des Christoph, Enkel des -»Albrecht II. oo 16.7.1588 Cäcilie, Tochter des Martin Reiser, Kinder. A m 16.9.1587 wurde er Meister. Er scheint später der Stadt verwiesen worden zu sein, denn im März 1596 supplizierte er um Rückkehr, die ihm jedoch erst im Januar 1597 erlaubt wurde. Es scheint erneut zu Unregelmäßigkeiten gekommen zu sein, im Mai 1597 kam er erneut ins Lochgefängnis. Vermutlich wurde er dann endgültig der Stadt verwiesen, da er in späteren Archivalien nicht mehr erscheint. Von ihm sind zwei gedichtete Lieder überliefert. Lit.: Stahl, 1982. Glockendon (Glockenthon), Nicolaus d. Ä., Illuminist, Miniaturmaler, * nach 1485 N ü r n b e r g - f zw. 17. 12. 1533 u. 25. 3. 1534 auswärts, wohl auf einer Reise. Ältester Sohn des -»Georg d. Ä. oo A n n a ( t 1559), zwölf Söhne. Er galt als angesehener Illuminist, der für hochgestellte Persönlichkeiten arbeitete, u.a. für Abt Nikolaus von Salem, den Bischof von Eichstätt, die Kurfürsten Albrecht von Brandenburg und Johann Friedrich von Sachsen sowie den Herzog Johann
479 Albrecht von Mecklenburg, für den Nürnberger Rat und den Patrizier Endres Imhoff. Neudörfer berichtet von einem Meßbuch für Kardinal Albrecht von Mainz, für das er 500 fl. erhalten haben soll (die sog. Glokkendon-Bibel von 1524). 1514 erwarb er ein Haus beim Engeltaler Hof (Schildgasse 28), wo er bis zu seinem Tod wohnte. 1515 kam auch das väterliche Anwesen im Taschental (Judengasse 27) in seinen Besitz, das er und seine Frau Anna 1521 um 75 fl. mit einer Hypothekenbelastung von 80 fl. an den Maler Michael -»Graf verkauften. Seine Witwe heiratete 1537 den Bildhauer und Medailleur Joachim -»Deschler. Seine Söhne wurden größtenteils Künstler oder Kunsthandwerker. MuS: ASCHAFFENBURG, Hofbibliothek. NÜRNBERG, StAN. - , GNM. WOLFENBÜTTEL, Herzog-August-Bibliothek. Lit.: NDB; ThiemeBecker; Doppelmayr, 1730; Neudörfer-Lochner, 1875, S. 143; Timann, 1993; U. Timann, in: Focus Behaim Globus, 1992; Merkl, 1999; Grebe, in: GNM A, 2005; Kohn, NHb Sebald. Ausst.: 1961/8; 2003/3 Nr. 5. Glockendon, Nicolaus d. J., Edelsteinschneider, t in Preußen, Sohn des Nikolaus d. Ä. Laut Neudörfer soll er für Hans -»Koberger d. Ä. als Diamant- und Kameenschneider gearbeitet haben. Nach einem Inventar aus dem Jahre 1659 befand sich in der Kunstsammlung des Erherzogs Leopold Wilhelm von Österreich: „Der heyl. Martinus auff einem Pferdt, von Pirnholz geschnitten, Original von Niclasz Khlockhendon". Lit.: Thieme-Becker; Neudörfer-Lochner, 1875, S. 143; Merkl, 1999. Glockendon, Sebastian, Maler, f Juni 1555 Nürnberg. Sohn des -»Nikolaus d. Ä. oo I) 6.7.1547 Barbara Nützel ( t März 1551), ein Kind; II) 2.6.1551 Barbara Keppel. 1551 wohnte er in der Zistelgasse (heute Albrecht-Dürer-Straße). Zum Schluß war er gegenüber dem Bitterholz (Gasthof in der Karlstraße 1) ansässig. Seine Witwe heiratete am 22.9.1557 David Öttl. Lit.: Thieme-Becker; Doppelmayr, 1730; Neudörfer-Lochner, 1875; Burger, 1972, Nr. 4316; Merkl, 1999, mit WV. Glockendon, Wolf, Goldschmied, begr. 19. 9. 1561 Nürnberg. Sohn des -»Nicolaus d. Ä. Er war mit Elisabeth Zarteissen verlobt, starb aber vor der Hochzeit. Bei seinem Tod wohnte er in der Kotgasse (Brunnengasse). Aus einem Briefwechsel 1561 zwischen Eßlingen und Nürnberg geht hervor, daß er in Eßlingen als Goldschmied tätig gewesen war, wo sich noch Werkzeug von ihm befand. Lit.: Neudörfer-Lochner, 1875, S. 143; Hampe, Rv.; Merkl, 1999, S. 90. Glockengießer (Rotgießerfamilie, 15./16. Jh.) s.a. Gnotzhamer, Keßler. Die Verwandtschaft mit der Glockengießerfamilie ->Keßler geht auf Peter I. -»Keßler zurück, welcher Margaretha Stattböck, Witwe des Jacob -»Glockengießer heiratete. Hermann II. -»Kessler siegelte mit dem Wappen, das heute noch auf dem Schlußstein des Sakristeigewölbes der Laufer Spitalkirche zu sehen ist, nämlich vier Rosetten als stilisierte Rosenblüten an einem Zweig. Sein gleichnamiger Bruder Hermann III. -»Keßler führte eine Glocke im Wappen. Daraus leitete sich wohl der Name Rosenhart, gen. Glockengießer ab, welchen Christoph I. -»Glockengießer ab 1559 und Christoph II. -»Glockengießer führten. Zur besseren Übersicht wurden diese beiden Familienmitglieder unter dem Namen Glocken-
Glockengießer gießer erfaßt. Ein Sohn des Hermann I. Keßler nannte sich Johannes Weißenburger, ein Sohn des Hans -»Glockengießer nannte sich Conrad II. -»Gnotzhamer, so daß Mitglieder der beiden Familien Keßler und Glockengießer in der Literatur unter der verwirrenden Vielfalt von fünf Familiennamen erscheinen, nämlich -»Keßler, -»Glockengießer, -»Gnotzhamer, Rosenhart und Weissenburger. Lit.: MVGN 5, 1884, S. 216f.; Glockenatlas, 1973, S. 455; Glückert, 2002, S. 39-60. Glockengießer (Rosenhart), Andreas (Endres), Glockengießer, f 20. begr. 21. 11. 1480 Nürnberg. Sohn des -»Conrad; älterer Bruder des -»Hans II. oo 1463 Elisabeth Wolf ( t 1496 bei St. Sebald), zwei Söhne überlebend. 1462 Meister. 1471 erwarb er mit seinem Vetter Nicolaus -»Glockengießer ein Hammerwerk in Doos, das Andreas bald allein übernahm. Laut Rv. vom 21.4.1479 goß er eine Uhrglocke im Gewicht von 18 Zentnern, die der Rat für den Weißen Turm erwarb. Die Kosten betrugen zusammen mit denen für die 1481 angeschaffte Uhrglocke für den Laufer Schlagturm 456 fl., welche die Frauenkapelle vorschießen mußte. Andreas Glockengießer wohnte auf der Sebalder Stadtseite und stiftete im Predigerkloster für sich, seine Frau sowie die Kinder Conrad und Anna einen Jahrtag. Sein Bruder Johann war kaiserlicher Rat und erwirkte bei Kaiser Friedrich III. für sich und andere Familienmitglieder einen kaiserlichen Wappenbrief. 1484 legten die Vormünder der beiden unmündigen Kinder 1500 fl. Ewiggeld an, das 60 fl. Zinsen p.a. brachte. Panzer verzeichnete das Portrait eines Endres Glockengießer. Werke: N Ü R N B E R G , Weißer Turm: Schlagglocke, 1479. Lit.: Müllner, 1623, Teil III, S. 48; Doppelmayr, 1730; Hampe, Rv. I, 183; Gümbel, Henlein, 1924, S. 26; Burger, 1961 Nr. 3095, 4326; Schaper, in: MVGN 51, 1962, S. 168; Glockenatlas, 1973; Hans-Otto Keunecke, in: 95. JHVM, 1990/91, S. 43. Glockengießer, Bernhard, Glockengießer, f um 1392 Nürnberg. Sohn einer Tochter des Hermann I. -»Keßler, damit dessen Enkel. Um 1374-92 tätig. 1374 goß er eine Glocke für St. Michael in Hof (nicht erhalten). 1392 erschien er in der Nürnberger Losungliste für die Sebalder Stadtseite, 1397 nicht mehr aufgeführt. Lit.: Glockenatlas, 1973, S. 12, 84 Anm. 34; Sitzmann, 1983, S. 645. Glockengießer, Christoph I., seit 1569 gen. Rosenhart, Glockengießer, * 6. 5. 1529 Regensburg - f 28. 12. 1594 begr. 1.1. 1595 Nürnberg, ehemals Grab auf dem Rochusfriedhof. Sohn des Christoph, Stadtkämmerer in Regensburg, Stiefsohn des -»Hans III. oo I) 13.10.1556 Catharina (* 1531 - t 20.7.1564), Tochter des Sebald -»Beheim d. J., Geschützgießer, vier Kinder, nicht überlebend; II) 15.1.1566 Barbara Degier (* 1548 - t 1583), eine Cousine seiner ersten Frau, aus dieser Ehe stammte der Sohn und Nachfolger -»Christoph d. J. Ausbildung durch seinen Stiefvater; nach dessen Tod 1559 übernahm er die Gießhütte und erwarb im selben Jahr das Nürnberger Bürgerrecht. 1564-95 Genannter. Unter seiner Leitung nahm die Gießhütte ihren größten Aufschwung. Absatzgebiete waren Mittel-, Unter- und Oberfranken, die Oberpfalz, Bayerisch-Schwaben und östliches Württemberg sowie Sachsen, Thüringen, Böhmen und die Schweiz. Die Massenproduktion erklärt das etwas uniforme Ausse-
Glockengießer hen, lediglich bei prominenteren Aufträgen wurde ein individueller Charakter der Glocken angestrebt. Bei den Friesen und bei den Flankendekorationen wurden sowohl die alten Ornamente der Glockengießer-Hütte verwendet als auch Modeln der Beheim-Gießhütte, auf die man durch die Eheschließung Zugriff hatte. Bis 1581 wurden die Glocken mit „cristof glockengießer signiert, 1588 änderte sich die Schreibweise zu „Chris t o f glockengießer, was möglicherweise auf die Mitwirkung des Sohnes hinweist, da dieser später ebenfalls mit „Christoph" signierte. Er besaß das Haus zum Glockenstuhl, das an der Stelle des Hotels Deutscher Kaiser, Königstraße 55 stand. Anläßlich einer Wappenbesserung im Jahre 1569 nannte er sich Rosenhard, nach dem angeblichen Stammvater der Familie Keßler. Auf Urkunden erscheint der Name Rosenhard erst um 1590. Seine Glocken signierte er weiter mit dem Namen Glockengießer. Er leitete die Gießhütte bis zu seinem Tod, wobei er in den letzten Lebensjahren von seinem Sohn -»Christoph d. J. unterstützt wurde, der die Werkstatt weiterführte. Das 1581 von Lorenz -»Strauch gemalte Portrait befindet sich in der Spitalkapelle in Lauf, ein weiteres Bildnis von 1596 ebenfalls von Lorenz Strauch befindet sich im Besitz der MStN. Werke: Verz. s. Glockenatlas, 1973, S. 95 Anm. 158-162, S. 444 u. Gustav Bossert, in: MVGN 6, 1886, S. 263. Lit.: Thieme-Becker (unter Rosenhard); Doppelmayr, 1730; Roth, 1802; MVGN 5, 1884, S. 218-223; Schaper, in: M V G N 51, 1962, S. 194; KDM Lauf, 1966, S. 190; Glockenatlas, 1973, S. 44f„ 95 Anm. 158-162; Nürnberger Glockenbuch, 2003, S. 308. Glockengießer, Christoph IL, gen. Rosenhart, Glockengießer, * 12. 11. 1566 Nürnberg - t 13. 9. 1630 Nürnberg, ehemals Grab auf dem Rochusfriedhof. Sohn des -»Christoph 1. oo 1) 24.4.1587 Margaretha (get. 5.9.1566), Tochter des Sebastian Schenk, Handelsmann; II) 16.8.1597 Martha Schwenter; III) 6.10.1628 Dorothea, geb. Puffler, Witwe des Balthasar Klüpfel, Safranschauer. 1588-1630 Genannter. Er arbeitete wohl mit seinem Vater, bis er nach dessen Tod 1595 die Gießhütte übernahm. Seine wirtschaftliche Lage scheint sich gegen 1610 verschlechtert zu haben, wie aus dem Verkauf des von seinem Vater übernommenen Hauses zum Glockenstuhl 1612 an seinen Bruder und Schwager zu schließen ist. Nach 1610 sind nur noch wenige Glockengüsse aus den 1620er Jahren bekannt, wozu sicher auch der Dreißigjährige Krieg beitrug. Glocken von ihm waren oder sind in Mittel-, Ober- und Unterfranken, BayerischSchwaben, Württemberg und Sachsen nachweisbar. Seine Glocken signierte er teilweise mit Rosenhart. Er war der letzte Glockengießer dieser traditionsreichen Familie. Werke: Verz. s. Glockenatlas, 1973, S. 95 Anm. 158-162, S. 444-445; G N M AKdV 24, 1877, Sp. 56. Lit.: NDB; Thieme-Becker (unter Rosenhard); Roth, 1802; MVGN 5, 1884, S. 216 f., Glockenatlas 1973, S. 44, 95 Anm. 158-162; Glückert, 2002, S. 40; Nürnberger Glockenbuch, 2003, S. 308. Glockengießer, Conrad s.a. Gnotzhamer, Conrad Glockengießer, Conrad, Rotgießer, Glockengießer, begr. 23. 7. 1486 Nürnberg, bei St. Sebald. Älterer Sohn des -»Hans I.; Bruder des Conrad -»Gnotzhamer; Vater des -»Andreas und des -»Hans II. oo Katharina
480 ( t Herbst 1469), Tochter des Hermann Sternecker. Am 29.4.1438 wurde er Meister. Er führte die elterliche Gießhütte weiter. Sein berühmtestes Werk, die Stundenglocke von 1482 auf St. Sebald wurde ein Opfer der Bombenangriffe im Zweiten Weltkrieg. Er lieferte eine große Glocke nach Bamberg, 1456 eine nach Obersteinach b. Gerabronn und vor 1461 eine Glocke nach Unterwörnitz b. Rothenburg. Von seinem Vater erbte er das Haus zur blauen Flasche auf der Hüll (Kopfhaus Hallplatz 3/Klaragasse 4). 1438 und 1440 erwarb er das Haus zum Glockenstuhl von den Schwägern des Ulrich -»Glockengießer. Aus seinem Testament von 1486 geht hervor, daß seine Kinder vorab ein Erbteil von 2500 fl. erhalten hatten und nun einen weiteren Halbteil bekommen sollten. Etwa in gleicher Höhe bedachte er Stiftungen, Gotteshäuser und Verwandte. Er wünschte unter dem Grabstein seines Vaters in der Lorenzkirche begraben zu werden. Sein Sohn Johannes wurde kaiserlicher Rat und erwirkte bei Kaiser Friedrich III. für seinen Vater sowie für seine Brüder -»Andreas, -»Hans IL, Peter und Stephan einen kaiserlichen Wappenbrief. 1479 erscheint er als Besitzer des Hauses Königstraße 21, das seine Schwiegertochter Elsbeth, Witwe des Endres Glockengießer, 1490 für 100 fl. verkaufte. Er gehörte auch das Anwesen Königstr. 32, das später an seine Enkelin, Magdalena von Thill, kam. Seine Tochter wurde für einige Tage eingesperrt, weil sie die Echtheit des Testaments ihrer Mutter Katharina angezweifelt hatte. Lit.: Thieme-Becker; MVGN 6, 1886, S. 261; Burger, 1961 Nr. 2173 u. 1967 Nr. 2380; Glockenatlas, 1973, S. 29, 89 Anm. 91, 94, 153, Stammtafel, S. 455; Nürnberger Glockenbuch, 2003, S. 308; Kohn, N H b Lorenz. Glockengießerin, Eis, Glockengießerin. Sie war die Witwe eines Hans Glockengießer. 1412 erhielt sie das Nürnberger Bürgerrecht. 1430 und 1433 war sie in den Steuerlisten der Lorenzer Stadtseite verzeichnet und scheint einen größeren Betrieb geführt zu haben. 1446 legte sie 125 fl. Ewiggeld beim Losungamt an, das mit 4% verzinst wurde. Im Grabenbuch wurde sie am 4.12.1439 im Häuserblock „Das Eck hinter dem Heilsbronner H o f erwähnt. Ihre Verwandtschaft zu den übrigen Mitgliedern der Familie Glockengießer ist ungeklärt. Möglicherweise hieß auch ihr Sohn Hans. Lit.: Oskar Hase: Die Koberger, 2. umgearb. Aufl. Leipzig 1885, S. 402; Glockenatlas, 1973, S. 22, S. 86 Anm. 66, S. 88, Anm. 83. Glockengießer, Hans I., Glockengießer, f Aug./ Sept. 1451 Nürnberg, begr. in der Lorenzkirche, unterhalb des Chores. Sohn des -»Jacob; Stiefsohn des Peter I. -»Keßler; Bruder des -»Ulrich, oo I) Agnes Scharpf ( t 25.7.1433), zwei Söhne, beide mit Vornamen Conrad, sieben Töchter; II) Ursula Gnotzheimer, zwei Töchter Ursula und Dorothea. 1412 wurde er Meister beim Kesslerhandwerk. Er war weniger bedeutend als sein Bruder -»Ulrich, um 1430 beschäftigte er einen Gehilfen. 1418 kaufte er ein Haus auf der Hüll (Haus zur blauen Flasche, Kopfhaus Hallplatz 3/Klaragasse 4), das wohl bis 1415 Jacob -»Glockengießer gehört hatte. Anläßlich des Todes seiner ersten Frau 1433 stiftete er ein Epitaphienbild mit der Darstellung des Marientodes nach St. Lorenz (noch vorhanden). Seine Nachkommen übten über weitere 200 Jahre den Beruf des Glockengießers aus. Seine Witwe
481 heiratete den Goldschmied Ruland -»Horn. Seine Tochter Anna ehelichte den Bäcker Heinrich Koberger und war die Mutter von Anton -»Koberger. Werke: ABENS (Freising): Glocke, sign, und 1437 dat. Lit.: Burger, 1961 Nr. 954; KDM Nürnberg, 1977, S. 106; Glockenatlas, 1973, S. 23, 27, S. 88 Anm. 83, 83a, S. 441, 455. Ausst.: 1931/4 Nr. 58. Glockengießer, Hans II., Glocken- und Geschützgießer, t 14. 7. 1521 Nürnberg, begr. in Röthenbach bei St. Wolfgang. Sohn des -»Conrad, oo nach 1491 Agnes ( t Sept. 1528), Tochter des Hans Diem, Witwe des Stefan -»Sachs, Münzmeister, zwei Söhne. Nach dem frühen Tod seines Bruders -»Andreas übernahm er 1486 die väterliche Gießhütte und das Haus zum Glockenstuhl. 1502-1521 Genannter. 1490 übernahm er 74 Zentner Glocken von seinem Vetter Nicolaus -»Gnotzhamer, der ihm auch das Werkzeug schenkte und versprach, keine weiteren Glocken mehr zu gießen. Vermutlich war er identisch mit dem Glockengießer, der die Lehmform für den 1494 fertiggestellten Globus des Martin -»Behaim lieferte, nach der Rupprecht -»Kolberger die Globuskugel anfertigte. 1507 goß er eine Glocke fur Betzenstein. 1516 erwarb er um 505 fl. aus dem Nachlaß seines Bruders Peter das Haus zur blauen Flasche auf der Hüll (Kopfhaus Hallplatz 3/Klaragasse 4), das dieser von seinem Vater -»Conrad geerbt hatte. In den letzten Jahren vor seinem Tod dürfte ihn sein Sohn Hans III. unterstützt haben. 1497 war er Gassenhauptmann für den Lorenzer Graben/Peuntgasse, er wurde im Reichssteuerregister unter den vermögenden Bürgern aufgeführt. Das Wappen der Glockengießer befindet sich in einem Fenster der Kirche in Röthenbach bei St. Wolfgang, wo Hans Glockengießer sich bestatten ließ. Sein Bruder Johann war kaiserlicher Rat und erwirkte bei Kaiser Friedrich III. für ihn und andere Familienmitglieder einen kaiserlichen Wappenbrief. Werke: Glockenatlas, 1967, S. 441 (unsigniert). Lit.: Roth, 1802; Hampe, Rv. I, 763; Glockenatlas, 1973, S. 30, 90f. Anm. 97 u. 100, S. 455; Fleischmann, RStR von 1497. Ausst.: 2002/4. Glockengießer, Hans III., Glockengießer, * 1490 begr. 9. 9. 1559 Nürnberg, ehemals Grab auf dem Rochusfriedhof, nicht erhalten. Sohn des -»Hans II., Bruder des -»Andreas, oo I) 1518 Barbara Graetz (f 1540); II) 6.9.1540 Ursula Ungelter (f April 1560), Witwe seines Neffen Christoph Glockengießer, Stadtkämmerer in Regensburg. 1519-59 Genannter. Es ist anzunehmen daß er mit seinem Vater bereits vor dessen Tod zusammenarbeitete. Von diesem übernahm er das Haus zum Glockenstuhl, das er umbaute und mit einem 1522 dat. Chörlein versah. Dort befand sich auch die Gießhütte (Königstraße 55). 1526 kaufte er von seinem Bruder Nicolaus um 670 fl. das Haus zur blauen Flasche auf der Hüll (Kopfhaus Hallplatz 3/Klaragasse 4), das er 1548 um 1800 fl. wieder verkaufte. 1528 kaufte er um 1350 fl. den Landsitz Galgenhof, welcher 50 Morgen Feld und 13 Tagwerk Wiesen umfaßte. Dieser Landsitz wurde später in Glockenhof umbenannt. Um 1537 ging er wieder zur Signierung der Glocken über, frühere Arbeiten sind Zuschreibungen. Von ihm haben sich viele Glocken in Mittel-, Ober- und Unterfranken, in der Oberpfalz, in Bayerisch Schwaben und Württemberg erhalten.
Glockengießer Werke: EICHSTÄTT, Dom: Christusglocke, gen. „Hallerin", dat. 1540. ELLWANGEN, kath. Pfarrkirche St. Veit. N Ü R N B E R G , Lorenzkirche: Tagmeßglocke, 2005 kg, dat. 1552. Verz. s. Glockenatlas, 1973, S. 33, 95 Anm. 153 u. 158 u. Gustav Bossert, in: M V G N 6, 1886, S. 262. Lit.: N D B ; Doppelmayr, 1730; Roth, 1802; M V G N 6, 1886, S. 262f.; Hampe, Rv. I, 3396; Burger, Ehebuch 1951; Burger, 1972 Nr. 2139, 6384, 6552; Glockenatlas, 1973, S. 30, 33, 91, Anm. 101-103, 94 Anm. 153 u. 158; Nr. 3932; Nürnberger Glockenbuch, 2003, S. 309. Glockengießer, Hermann (Rotgießer, 1352) s. Keßler, Hermann Glockengießer (Keßler), Jacob, Glockengießer, t um 1415 Nürnberg. Er gilt als Stammvater der 230 Jahre in Nürnberg nachweisbaren Rotgießerfamilie. Bruder des -»Siegfried, oo Margaretha Stattböck, vier Kinder überlebend, darunter -»Heins I. und -»Ulrich. 1398 erhielt er das Bürgerrecht. 1397, 1400 und 1403 erscheint er als Jacob Kessler in den Losunglisten. Damals wohnte er am Graben vor dem Frauentor. 1405 war er als Jacob Glockengießer in der Losungliste verzeichnet. 1400 kaufte er von Johannes -»Keßler, gen. Weissenburger, das Haus zur blauen Flasche auf der Hüll (Kopfhaus Hallplatz 3/Klaragasse 4). Bei seinem Tod besaß er auch das Glockengießerhaus (später Haus zum Glockenstuhl genannt) vor dem inneren Frauentor. Zu dieser Zeit war es nicht üblich Glocken zu signieren, so daß keine Werke nachweisbar sind. Seine Witwe heiratete 1417 Peter I. -»Keßler. Werke: Verz. s. Glockenatlas, 1973, S. 440 (unsigniert). Lit.: Glockenatlas, 1973, S. 21, 23, 86. Glockengießer, Jodocus, Glockengießer, angeblich in Nürnberg tätig, dort aber nicht nachgewiesen. Aus den Jahren 1487-96 sind von ihm sechs datierte Glokken im nördlichen Württemberg nachweisbar. Werke: Verz. s. Gustav Bossert, in: M V G N 6, 1886, S. 261. Glockengießer, Nicolaus s. Gnotzhammer, Nicolaus Glockengießer, Peter s. Keßler, Peter Glockengießer (Keßler), Siegfried (Seitz, Sifridus II.), Glockengießer, Bruder des Jacob -»Glockengießer. Mind, seit 1412 in Nürnberg tätig. 1414 lieferte er eine Schlagglocke fur das Ulmer Münster, die er mit „Seitz glockengisser zu nurremberg" signierte. Eine 1415 für Künzelsau gelieferte Glocke trägt die Inschrift sifridus camponifex de nivremberg. 1416 erscheint er im Rothenburger Stadtarchiv als Sifridus Glockengießer von Nürnberg, als er Glocken für Habelsee bei Rothenburg und Mörlbach bei Uffenheim goß. Für die Stiftskirche Öhringen goß er ebenfalls eine 1416 datierte Glocke. In der Stadtpfarrkirche St. Johannis Baptista in Schwabach ist die „Johanna" genannte Glocke erhalten, Durchmesser 1,47 m und Gewicht 4044 Zentner. Als letzte bekannte Arbeit lieferte er 1417 eine Glocke fur die Stiftskirche in Feuchtwangen. Wohl identisch mit Ulrich -»Seyfried, welcher 13971400 urkundlich in Nürnberg erwähnt wurde. Lit.: Thieme-Becker; Gustav Bossert, in: M V G N 6, 1886, S. 260; Pilz, 1956, S. 69; Glockenatlas, 1973, S. 21, 24, 86 Anm. 72, S. 440, 455. Glockengießer, Ulrich, evtl. identisch -»Ulrich (1419), Geschütz- und Glockengießer, * 1395 Nürnberg - t 1439 Giengen, er starb an den Folgen eines
Glockenthon Überfalls. Sohn des -»Jacob. Stiefsohn des Peter 1. -•Keßler. Bruder des -»Hans 1. oo 1) Catharina Zutsch ( t um 1434), ein Sohn, eine Tochter; II) vor 1437 Elisabeth, Tochter des Conrad -»Schönmacher, Goldschmied? 1419/20 Meister bei den Kesslern. Er galt als bedeutender Glockengießer und hat sich auch als Geschützgießer einen Namen erworben. Bereits 1420 lieferte er eine Büchse an den Landgrafen von Leuchtenberg. Die Stadt Regensburg, der Bischof von Würzburg und vielfach Kaiser Sigismund zählten zu seinen Auftraggebern fur Büchsen. 1427 erscheint er in den Akten der Frankfurter Messe. Um 1430 beschäftigte er fünf Gehilfen. Seine Bedeutung als Glockengießer beweisen die vielen signierten Glocken aus den Jahren 1420 bis 1438, die noch heute in Mittel- und Oberfranken, in der Oberpfalz und im östlichen Württemberg anzutreffen sind. Die Dekore seiner Glocken stammen z.T. aus dem Formenschatz des -»Sifridus II. Ulrichs Gießhütte werden auch Mörser zugeschrieben, die mit den von ihm verwendeten Modeln verziert sind. Auch das Bronze-Taufbecken in St. Sebald könnte aus seiner Werkstatt stammen, da die zur Verzierung verwendeten Ädikulen Seitz Sifridus nur aus dieser Werkstatt bekannt sind. 1419 war er Besitzer des Hauses Pfannenschmiedsgasse 20. 1434 verpfändete er ein Haus und einen Stadel in der prüch (Johannesgasse). 1439 wurde er von Fritz von Graveneck, der im Dienst des Grafen von Oeningen stand, bei Giengen überfallen und so übel zugerichtet, daß er an den Folgen starb. Seine Witwe heiratete Hans von Rosen in München, welcher dort 1458-70 als Glokkengießer nachweisbar ist. Werke: Verz. s. Glockenatlas, 1973, S. 88 Anm. 81, S. 440 u. Gustav Bossert, in: MVGN 6, 1886, S. 260. Lit.: NDB; Thieme-Becker (unter Rosenhard); Rep. f. Kw. XXXVI, S. 325-346; Zülch, 1935; Pilz, 1956; Glockenatlas, 1973, S. 26 f., S. 87 Anm. 76, 78, 80, 81, 82a, S. 455; Willers, 1973; Kohn, NHb Lorenz. Glockenthon s. Glockendon Glocker, Adolf, Zeichner, besaß 1890 ein Atelier fur vervielfältigende Kunst in der Karlstraße 5. Werke: „Gruß aus Schnaittach", Gesamtansicht, 18 χ 24 cm, Feder und Bleistift, um 1880; „Waldlust am Dutzendteich". MuS: NÜRNBERG, MStN: „Orientierungsplan für das Nürnberger Volksfest auf dem Ludwigsfelde 1890", Ätzung. Lit.: Industriekultur in Nürnberg, 1980, S. 181, 219 mit Abb. Glöckler, Hans, Meistersinger, Schwarzfärber, * 1546 Balingen - f 3. begr. 4. 6. 1621 Nürnberg, oo I) 6.6.1569 Helene Nusser; II) 9.6.1578 Margarethe Schneider. Kam 1564 nach Nürnberg und erlernte das Schwarzfärberhandwerk. Im Juni 1581 bewarb er sich vergeblich um das Bürgerrecht. Im März 1584 kaufte er um 350 fl. Haus und Werkstatt eines Schwarzfärbers in der Äußeren Laufer Gasse, den Kaufpreis zahlte er in Raten. Am 11.6.1584 wurde er Bürger. Zwischen 1594 und 1601 suchte er wiederholt um die Erlaubnis nach, seinen Betrieb zu vergrößern, was abgelehnt wurde. Aus diesem Grund erwarb er im Juli 1604 um 3375 fl. das Anwesen „auf der Neuen Mang" genannt, einschl. umfangreicher Färbereinrichtung. Sein Haus in der Äußeren Laufer Gasse verkaufte er im September um 700 fl. Mit dem Kauf des großen Anwesens hatte er sich anscheinend übernommen, denn er geriet
482 mit Zinsen und Tilgung in Verzug. Im Dezember 1612 mußte er das Anwesen um 4000 fl. wieder verkaufen und nutzte es in den folgenden Jahren als Pächter. Er war seit etwa 1565 Meistersinger, 1576-87 nahm er regelmäßig, in den folgenden zehn Jahren sporadisch an Singschulen teil. 1583 hielt er die erste Schule nach der neuen Ordnung, 1587 wurde er zum Merker gewählt, erst 1589 gefreit, aus diesem Anlaß ließ er der Kette ein neues Glied anhängen. Er war der Verfasser der „Ordnung der Nurmbergischen maistersinger, so sie gemacht haben im 1583 jar zu erhaltung der singschuell". 1616 überarbeitete er sie zusammen mit Georg -»Hager. Er schrieb auch einen großen Teil der Schulprotokolle von 1575-1619. Er verfaßte 14 Meisterlieder und bewährte einen Ton. In der Sächsischen Landesbibliothek Dresden (M6 und M7) befindet sich eine von ihm aufgezeichnete Tabulatur. Im Januar 1579 bat er zusammen mit anderen Meistersingern um Spielerlaubnis fur einige Theaterstücke, die ihm mit der Ermahnung zu Zucht und Bescheidenheit gewährt wurde. 1619 wurde er altershalber Pfründner im Heilig-Geist-Spital, zu diesem Zeitpunkt zog er sich auch von der Meistersingergesellschaft zurück. Lit.: Hampe, 1894; Hampe, Rv.; Gürsching, in: MVGN 42, 1951; Pfeiffer, 1970; Stahl, 1982. Ausst.: 1955/5. Glöckner, Eduard, Zinngießermeister, war 1909/13 in der Landgrabenstraße 82 ansässig. Glöckner, Johann, Baumeister, wurde 1430 aus Zittau nach Nbg. berufen, um Befestigungsbauten, insbesondere am Vestnertorgraben, zu leiten. 1431 erhielt er ein Geschenk von 6 Pfund 12 Schillingen, als er nach Hause reiste, um seine Frau nach Nürnberg zu holen. 1431 wurde er zum Anschicker auf der Peunt bestellt. 1434 verehrte ihm der Rat 2 l'A Pfund für den Plan eines Feldlagers, auf Leinwand gemalt. Für die Leitung der Befestigungsbauten erhielt er ein jährliches Dienstgeld von 54 Pfund. Für die verschiedenen Möglichkeiten und Ordnungen zu einer Belagerung, die Glöckner dem Rat 1435-1442 anfertigte, zeichnete und malte, erhielt er 126 fl. 1438 wurde ihm der Dienst aufgekündigt; 1442 richtete er von auswärts eine finanzielle Forderung an den Rat. Lit.: Baader, 1860/62, S. 8; Pilz, 1956, S. 75. Gloß s. Cloß Glotsch, (Johann) Ludwig Christoph, Kupferstecher, get. 16. 1. 1665 Nürnberg - begr. 15. 5. 1719 Nürnberg. 1686-1715 war er als Kupferstecher im Ämterbüchlein eingetragen, 1716 gestrichen. Er stach Tafeln fur J. C. -»Volkamers Hesperiden und war auch als Stecher für Endter-Bibeln tätig. 1701 erwarb er um 1175 fl. das Eckhaus Obere Krämersgasse/Bergstraße (Teil des späteren Anwesens Obere Krämersgasse 24), das 1718 durch gerichtliche Adjudikation dem Handelsmann Johann Modelmayr zugesprochen wurde. Werke: Verz. seiner Prospekte s. C. G. Müller, 1791, S. 23, 41, 42, 131, 132. MuS: NÜRNBERG, MStN: Kupferstich von 1708. Lit.: Thieme-Becker; H. Oertel, in MVGN 70, 1983, S. 114; Kohn, NHb Sebald. Glotz (Klatz), Simon, Uhrmacher, Schlosser, wurde am 4.4.1565 Bürger, dabei als „Urlemacher" bezeichnet. Er ist identisch mit dem Uhrmacher Simon Klatz, der 1567 eine Handwerksstrafe von 10 fl. bezahlen mußte. Lit.: Lunardi, 1974, S. 117, 140; Abeler, MdU, S. 216.
483 Gluck s. Glück Glück, Maler, oo Kunigunde ( t Herbst 1517, wohnhaft auf der Sebalder Stadtseite). Lit.: Gümbel, 1907, S. 33; Burger, 1961 Nr. 6458. Glück, Balthasar, Formschneider, oo 12.2.1528 Barbara Hofacker. Lit.: Schornbaum, 1949 Nr. 247. Glück, Hans, Bildschnitzer, oo vor 1512 Tochter des Heinrich -»Deichsler, Bierbrauer und Chronist. Seit 1496 nachweisbar, als er eine Bittschrift an den Nürnberger Rat verfaßte. Durch seine Eheschließung kam er 1512 in den Besitz der Hälfte des Hauses Agnesgasse 12, die andere Hälfte erwarb er von den Miterben. 1534 verkaufte er (oder sein Sohn Johannes) das Haus fur 357 fi. rh. Der Sohn war 1523 Rechenlehrer von Hieronymus -»Köler. Lit.: Gümbel 1916, S. 172; H. Amburger, in: M V G N 30, 1931, S. 214; Kohn, NHb Sebald. Glück, Johann Paul, Zeichner, Kupferstecher, als Brandenburg-Onolzbachischer Oberzollinspektor bezeichnet. Werke: Deliciae topo-geogr. Noribergenses oder Geographische Beschreibung der Reichsstadt Nürnberg und derselben ... Gegend. Mit Landkarten. Lit.: C. G. Müller, 1791, S. 5, 6, 8, 9. Ausst.: 1978/5. Glück (Gluck), Martin, Organist, Gerichtsprokurator, t um 1529, oo Ursula Ketzel ( t 1525). 1505-07 war er als Organist an der Spitalkirche tätig. 1517 wurde er seines Amtes als Gerichtsprokurator wegen dienstlicher Verfehlungen enthoben. In dieser Zeit ging er ein Verhältnis mit Dorothea Haller, Tochter des Matthias -«Landauer ein, die er im Rechtsstreit gegen ihren Ehemann vertreten hatte; zeitweise hielt er sich in Schloß Wolkersdorf auf, das Dorothea gehörte. 1505 erwarb er für um 325 fl. rh. das Haus AlbrechtDürer-Straße 17, das seine zwei Töchter 1529 um 250 fl. rh. verkauften. Er starb vermutlich auswärts. Seine Tochter Anna heiratete den Maler Lucas -»Gmünder. Lit.: Moser, 1929, S. 89; Wagner, 1929, S. 469; Mulzer, in: M V G N 61, 1974, S. 54, 57f.; Kohn, NHb Sebald. Glüer (Glüher, Glier), Justus Alexander Ernst, Fayence-, Glas- und Porzellanmaler, Schmelzmaler, Geometer, oo Helena Maria, Kinder. 1719-37 war er Maler in der Porzellanfabrik in Nürnberg. 1737-40 arbeitete er in der Manufaktur von Schrattenhofen. 1718 wurde er bei der Bestattung eines totgeborenen Kindes erwähnt, er wohnte gegenüber dem Weizenbräuhaus. Bei der Taufe seiner Söhne Johann Georg 1720 und Johann Jacob am 1.8.1725 wurde Glüer als Geometer, bei der Bestattung seines Sohnes Leonhard als Ingenieur bezeichnet. MuS: NÜRNBERG, GNM (Leihgabe der Stadt Nbg.). Lit.: Thieme-Becker; Hampe, 1919; Barock, 1962, S. 175, 177; Schwemmer, 1974. Ausst.: 1906/2, S.157, Nr. 550. Glym s. Glim Gmünder, Hans, Flach- und Freskomaler, get. 19. 11. 1547 Nürnberg - begr. 14. 12. 1575 Nürnberg. Sohn des -»Lucas, oo 13.10.1572 Clara Sporer, eine Tochter Barbara. Ausbildung wohl durch seinen Vater, bei dem er auch als Geselle gearbeitet haben dürfte. Er wohnte im elterlichen Anwesen in der Stöpselgasse. Seine Witwe heiratete am 27.2.1576 den Maler Michael -»Dorn. Lit.: Tacke, 2001. Gmünder (Gemünder, Gemünther, Gmunder, Gminder, Münder, Minder, Jenneter), Lucas (Laux),
Gnauth Flach- und Freskomaler, * Ulm - t 25. begr. 28. 4. 1579 Nürnberg, oo I) 3.7.1526 Anna ( t zw. 4.6. u. 17.9.1533), Tochter des Martin Glück, mind, eine Tochter; II) Nbg.-St. Johannis 10.2.1534 Anna Mülich (begr. 8.11.1575), fünf Söhne, vier Töchter. 1512 trat er eine Lehre bei Leonhard Beck in Augsburg an. Mit Rv. vom 27.7.1527 wurde er als Bürger in Nürnberg angenommen, der Eintrag in das Bürgerbuch erfolgte am 5.10.1527. Nach Johann -»Hauer und -»Doppelmayr verzierte Gmünder viele Hausfassaden mit Wandmalereien, wegen seiner Geschicklichkeit in der Perspektive hatte er einen guten Ruf. Vielleicht ist er identisch mit dem Maler „maister Lucas", der für Paulus Behaim 1562 eine Sonnenuhr an dessen Haus malte. 1570 arbeitete er an der Bemalung der Triumphpforte, die zum Empfang Kaiser Maximilians II. aufgerichtet wurde; auch seine Frau wurde entlohnt. 1529 verkaufte seine Frau Anna ihr Erbteil am elterlichen Anwesen in der Zisselgasse (Albrecht-Dürer-Straße 17). 1537 wird Gmünder als Besitzer des Hauses Stöpselgasse 23 erwähnt, auf das er 1566 eine Gatterschaft von 9 fl. Zinsen p.a. (180 fl. 2. Hypothek) eintragen ließ. Vielleicht gehörte ihm das Anwesen schon 1533, da beim Tod seiner Frau Anna die Stöpselgasse als Wohnadresse angegeben ist. Mit Rv. vom 9.2.1579 sollte der Maler ins Heilig-Geist-Spital aufgenommen werden und eine Armenpfründe auf den Restwert seines Hauses erhalten. Er verstarb jedoch vorher. Seine Erben verkauften 1579 das Haus in der Stöpselgasse um 350 fl. Lit.: Thieme-Becker; Nagler, KL; Doppelmayr, 1730; Kamann, 1888, S. 141; Bosch, in: G N M M, 1889; Hampe Rv.; Gümbel, 1907, S. 33; F. T. Schulz, in G N M M, 1911, S. 116; Schornbaum, 1949 Nr. 3169 u. 3179; Tacke, 2001, S. 415; Kohn, NHb Sebald. Gnauth, Adolf Gustav, Architekt, Architekturmaler, Kunstgewerbler, Schriftsteller, Lithograph, * 1. 7. 1840 Stuttgart - f 19. 11. 1884 Nürnberg. Sohn des Adolf, Lithograph und Kupferstecher. Architekturstudium am Polytechnikum Stuttgart. 1861-66 Italienaufenthalt, wo er mit zeichnerischen Aufnahmen für ein geplantes Werk „Bauwerke der Renaissance in der Toskana" beschäftigt war, wovon jedoch nur eine Lieferung erschien. 1866 Lehrer an der Stuttgarter Baugewerkschule. 1867-69 fertigte er Aquarelle in Oberitalien, welche die Arundel Society in ihren Publikationen vervielfältigte. 1870/72 Lehrer am Polytechnikum in Stuttgart und Tätigkeit als Architekt fur Villenbauten. 1876 übersiedelte er nach München, wo er sich vorzugsweise mit Malerei und Kunstgewerbe beschäftigte. 1877 Berufung als Direktor der Kunstgewerbeschule Nürnberg als Nachfolger August von -»Krelings, die er 1878 reorganisierte, indem er die rein künstlerischen Fächer aufhob. Seine Vorliebe für die Architektur der italienischen Renaissance fiel in Nürnberg nicht auf fruchtbaren Boden. Er schuf die Pläne für die Gebäude der Ersten Bayerischen Landesindustrie-, Gewerbe- und Kunstausstellung 1882 auf dem Judenbühl (heute Stadtpark). Seine Gebäude wurden meist außerhalb Nürnbergs realisiert, für Leipzig, Heilbronn und Erlangen fertigte er Entwürfe für monumentale Brunnen. Seine Entwürfe in Zusammenarbeit mit Carl von -»Stegmann für das Bayerische Gewerbemuseum in Nürnberg wurden nicht ausge-
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fuhrt, ebensowenig das Ringstraßenprojekt in Nürnberg. Bei der Ausgestaltung von Villen hatte er eine Vorliebe für den Farbenzauber des Orients. 1878 war er Mitbegründer des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg. MuS: N Ü R N B E R G , M S t N : Aquarell. Lit.: A D B ; Thieme-Becker; Bénézit; M V G N 1, 1879; A d B K , 1933; Brandmann, 1985; Erlanger/Fischer, 2000; Stadtlexikon 2000. Ausst.: 1877/1; 1891/1. Edith Luther G n o s , Rupprecht Schwertfeger, oo 31.12.1532 Elisabeth Sporer. Lit.: Schornbaum, 1949 Nr. 4072. G n o t z h a m e r s.a. Glockengießer G n o t z h a m e r (Gnozhaimer, Gnoczhamer, Gnockhamer usw.), C o n r a d I., Glockengießer, * Gnotzheim bei Günzenhausen - t zw. 19. 12. 1453 u. 13. 3. 1454 Nürnberg, oo Elsbeth, keine überlebenden Kinder bekannt. 1430 erhielt er das Nürnberger Bürgerrecht. Er wohnte auf der Lorenzer Stadtseite. Möglicherweise war er Werkstattnachfolger des Ulrich -»Glockengießer, denn er arbeitete in der gleichen Art und mit den gleichen Dekorationen. Seine frühesten von ihm bekannten Glocken lieferte er nach Mergentheim (1431), Gütingen (1435), Adolzhausen b. Mergentheim (1438), Freudenbach und Bibersfeld (1439). Seine Glocken finden sich in Mittel-, Ober- und Unterfranken, der Oberpfalz, in Baden und in Württemberg. W e r k e : Verz. s. Glockenatlas, 1973, S. 441 u. Gustav Bossert, in: M V G N 6, 1886, S. 260. Lit.: ThiemeBecker; Glockenatlas, 1973, S. 28, A n m . 89-90.
(f 1507, abgebildet mit dem Wappen der Glockengießer auf dem Epitaph der Lechner in St. Lorenz), ausschließlich Töchter aus beiden Ehen. A m 1.4.1454 wurde er Meister, dabei wurde er Nicolaus Glockengießer genannt. 1477-1506 Genannter. 1471 kaufte er z u s a m m e n mit seinem Vetter Andreas -»Glockengießer ein H a m m e r w e r k in Doos. Er scheint auch in anderen Metallarbeiten, wie T u r m k n ö p f e n , Wetterfahnen sehr geschickt gewesen zu sein; so lieferte er 1483 die Turmknöpfe für St. Sebald. In seiner Werkstatt brach im Juli/August 1487 ein Feuer aus. U m 1490 gab er seinen Beruf auf, wohl weil er sich zu alt fühlte und keinen Nachfolger hatte. Seinen Glockenvorrat im Gewicht von 74 Zentnern verkaufte er 1490 an seinen Vetter Hans II. -»Glockengießer, dazu schenkte er ihm das Werkzeug und versprach, keine weiteren Glocken mehr zu gießen. Er war mehrfacher Hausbesitzer. So gehörte ihm 1485 das A n w e s e n Breite Gasse 7. Sein Wohnsitz mit Werkstatt war in der Pfannenschmiedsgasse 4-6, das Vorderhaus verfugte über einen Hof und Nebengebäude, das große Rückgebäude reichte bis zur Brunnengasse. Im Reichssteuerregister 1497 wurde er als Gassenhauptmann erwähnt und unter den vermögenden Bürgern aufgeführt. Lit.: Thieme-Becker; Doppelmayr, 1730; Roth, 1802; Hampe, Rv. I, 164; M V G N 21, 1915, S. 26; Burger, 1961 Nr. 5546; Burger, 1967 Nr. 4289; Glockenatlas, 1973, S. 30, 90 Anm. 94 u. 98; Fleischmann, RStR von 1497, Kohn, N H b Lorenz.
Gnotzhamer (Glockengießer), C o n r a d II., Glokkengießer, * Nürnberg - begr. 19. 11. 1472 Nürnberg. Sohn des Hans I. -»Glockengießer aus dessen ersten Ehe mit Agnes Scharpf. Bruder des Conrad I. -»Glockengießer. Vater des -»Nikolaus Gnotzhamer. oo Ν. N . (begr. 5.11.1469). A m 29.4.1438 wurde er Meister. 1460-72 Genannter. Die N a m e n s ä n d e r u n g in G n o t z h a m m e r sollte wohl die enge Verbundenheit zu -»Conrad I. ausdrücken, dessen Gießhütte er 1453 übernahm und w o er wohl bereits vorher tätig war. Unklar ist, ob er mit dem ohne V o r n a m e n genannten Gnotzheymer identisch ist, der mit Rv. v o m 11.2.1449 w e g e n Verkaufs von „ z e u g " (wohl W a f f e n oder Ausrüstung) an den Markgrafen Albrecht Achilles einen strengen Verweis erhielt. W e r k e : Verz. s. Glockenatlas, 1973, S. 441 u. Gustav Bossert, in: M V G N 6, 1886, S. 261. Lit.: Thieme-Becker; Doppelmayr, 1730; Roth, 1802; Hampe, Rv. I, 3; Burger, 1967 Nr. 1045, 1274; Glockenatlas, 1973, S. 29, 89 Anm. 90; 455; Stahl, Rv., S. 30.
G n o t z h a m m e r (Noczamer), Sebald, Goldschmied, begr. 9. 12. 1473 Nürnberg. 1464 erscheint er zusammen mit -»Hans als Miterbe seiner Schwester Ursula, Witwe des Hans I. -»Glockengießer und Ehefrau des Ruland -»Horn. Lit.: Burger, 1967 Nr. 1370. Gobel s. Gebel Godei (Godei), Georg, Steinmetz, wurde mit Rv. vom 1.12.1543 das Bürgerrecht zugesagt. 1555 noch erwähnt. Lit.: H a m p e , Rv. Godei (Godi), Hans, Rotschmied, t zw. 26. 5. u. 15. 9. 1518 Nürnberg. A m 20.6.1506 wurde er als Bürger aufgenommen. 1508 besaß er das Haus Tucherstraße 30, das seine Kinder 1531 für 140 fl. verkauften. Lit.: Hampe, Rv.; Burger, 1972 Nr. 95; Kohn, N H b Sebald. Godei, Melchior, Rotgießer, * Nürnberg? - t 1530 Mühlau b. Innsbruck. In Nürnberg tätig. 1529 siedelte er mit seinem W e r k z e u g nach Mühlau b. Innsbruck über, um seinen Bruder -»Stephan bei der Fertigstellung des Grabmals Kaiser Maximilians I. zu unterstützen. Lit.: Thieme-Becker. Godei (Goldel, Jädel), Stephan, Erzgießer, * um 1480 Nürnberg oder Hötting b. Innsbruck - t etwa 20. 3. 1534 Mühlau b. Innsbruck. Bruder des -»Melchior, oo N . N., drei Söhne. 1507 Meister in Nürnberg, von w o er 1508 von Kaiser Maximilian I. an die kaiserl. Gießhütte nach Mühlau bei Innsbruck berufen wurde, um Handbüchsen zu gießen. A b 1514 erhielt er Teilaufträge für das Grabmal Maximilians I., später wurde ihm die gesamte Gußarbeit übertragen. Von 1517-33 goß er 17 große Statuen zum Grabmal und 23 kleinere Figuren fur die sog. silberne Kapelle in der Hofkirche zu Innsbruck. Mitte der 1520er Jahre beschäftigte er f ü n f Gesellen. 1529 holte er seinen Bruder -»Melchior, Rotgießer, und Leonhard -»Magt als Modelleur zur Fertigstellung des Grabmals nach Mühlau. Godei
G n o t z h a m e r (Gnotzheymer, Notsamer), Hans, Goldschmied, Silberarbeiter, f zw. 17. 5. u. 20. 9. 1486 Nürnberg. 1464 wurde er in das Meisterbuch der Stadt eingetragen. Im gleichen Jahr erscheint er zusammen mit -»Sebald als Miterbe seiner Schwester Ursula, Witwe des H a n s I. -»Glockengießer und Ehefrau des Ruland -»Horn. 1481 ist er im Ämterbüchlein bei den Goldschmieden aufgeführt. Er wohnte auf der Sebalder Stadtseite. Lit.: Burger, 1961 Nr. 3530; Stockbauer, 1893 Nr. 110; Archiv zur Nbger. GSK im GNM. G n o t z h a m e r (Glockengießer, Gnotzheimer), Nicolaus, Glockengießer, * um 1430 N ü r n b e r g - begr. 22. 9. 1506 Nürnberg, im Predigerkloster. Sohn des -»Conrad II. oo I) A n n a Püler; II) Catharina Lechner
485 zählte zu den bedeutendsten Bildgießern Deutschlands im 16. Jh. W e r k e : N Ü R N B E R G , Sebalduskirche: stehende Muttergottes, 1515 (als Leihgabe im G N M ) . Lit.: N D B ; Thieme-Becker; Hampe, Rv.; Höhn-Oertel, 1928; K D M Nürnberg, 1977. Ausst.: 1959/26; 2004/1 S. 164. Frank Matthias Kamme! Godei, Stephan, Büchsenmeister, wurde in einem Rv. vom 24.5.1527 als Büchsenmeister des Königs von Böhmen bezeichnet. Ihm sollte ein Monatssold für sein Feuerwerk geschenkt werden. Lit.: Hampe, Rv. I, 1564. Godei (Godi), W o l f , Rotschmied, g a b 1528 sein Bürgerrecht auf. Lit.: Zahns Jb. I, 1868. Göbel s.a. Gebel Göbel, Christian, Stempelschneider, * Halle/Saale - t um 27. 7. 1628 Nürnberg. 1621 war er Geselle bei Christian -»Maler in Nürnberg. A m 16.6.1624 wurde ihm das Bürgerrecht zugesagt, er sollte aber einen Eid ablegen als Eisenschneider. Sein Antrag, als Silberblumenmacher arbeiten zu dürfen, wurde am 26.1.1625 abgelehnt. Im gleichen Jahr war er fur Markgraf Joachim Ernst von Brandenburg-Ansbach tätig. Zuletzt wurde er in N ü r n b e r g in einem Rv. v o m 7.12.1626 erwähnt, wonach er der Falschmünzerei verdächtig war und sich davongemacht hatte; 1626-28 in Cramberg als Stempelschneider des Christoph von Leiningen-Westerburg nachweisbar. N a c h dem Urteil v o m 27.7.1628 wurde er w e g e n Falschmünzerei hingerichtet. Lit.: Gebert, 1890, S. 81; Leu Auktion 69, Nr. 4043; P. Joseph: Die Münzen von Leiningen, S. 76; Archiv zur Nbger. G S K im G N M . Göbel, Christoph, Goldschmied, get. 9. 5. 1613 Nürnberg - f kurz vor dem 22. 10. 1651 bei Danzig. Sohn des -»Nicolaus, Schulmeister; Halbbruder des -»Hans Nicolaus. Er berichtete bei einer Erbschaftsangelegenheit, daß er nach Westindien gereist sei und sich vor allem in Brasilien aufgehalten habe. Dort war er dem Nürnberger Patrizier Wolf Wilhelm Löffelholz begegnet. Lit.: Archiv zur Nbger. GSK im G N M . Göbel (Goebel), Hans Nicolaus, Goldschmied, get. 15. 7. 1627 Nürnberg. Sohn des -»Nicolaus, Schulmeister; Halbbruder des -»Christoph, oo I) 14.2.1653 Philippina (get. 15.3.1630), Tochter des Leonhard -»Vorchhamer, Goldschmied, mind, drei Töchter; II) 26.2.1677 Susanna, Tochter des Georg Ernst Tunner, Glaser in Graz. 1641-43 Lehre bei Joachim -»Lobsinger, 1643-48 bei Hans -»Schauer. 1677 wurde Gebel wegen Münzfälschungen zuerst zum Tode verurteilt, später zu Zuchthaus begnadigt. Mit Rv. vom 26.1.1681 sollte er w e g e n seines miserablen Gesundheitszustandes entlassen werden, sofern das Goldschmiedehandwerk für seinen Lebensunterhalt a u f k o m m e n und er nicht der öffentlichen Hand zur Last fallen würde. Lit.: Krauß, Exulanten 2006, S. 197; Archiv zur Nbger. GSK im G N M . Göbel, Johann, Universitätsbuchdrucker in Altdorf, * 1609 Altdorf - t 1664 Altdorf. Sohn des Tobias, Mesner und Schulmeister in Altdorf. Bruder des -»Sebastian, oo N . N. Lehre in der Endterschen Offizin in Nürnberg. In Straßburg heiratete er in eine Druckerei ein. 1661 verlegte er seine Druckerei von N ü r n b e r g nach Altdorf. Seine Witwe heiratete den Drucker Johann Heinrich -»Schönerstedt, der die Offizin von 1665 bis 1692 leitete. Lit.: Konrad Lengenfelder: Ex
Goecke O f f i c i n a Hesseliana, N b g . 1963, S. 26f.; W o h n h a a s , 1967; Wölfel, 1971, S. llOf.; Recknagel, 2001, S. 149. Hans Recknagel Göbel, Johann Jacob, Mundartdichter, Stadtmusiker, Kammachermeister, * 3. 3. 1787 N ü r n b e r g - t 23. 3. 1848 Nürnberg. Er w o h n t e 1829 in S. 777a (Vordere Landauergasse 4). Ein Jakob Göbel d. J. w u r d e 1850 als Stadtmusiker erwähnt. W e r k e : „Gedichte in Nürnberger Mundart", N ü r n b e r g 1827. M u S : N Ü R N B E R G , StadtB. Ausst.: 1966/5. Göbel, Mag. Nicolaus, Schul- und Rechenmeister, * 1587 - t 1639 Nürnberg, oo I) Agnes, mind, ein Sohn; II) 30.8.1624 Ursula, Tochter des Paulus -»Stein, Goldschmied, mind, ein Sohn. 1626 Deutscher Schulhalter in Nürnberg. 1628 Pfarradjunkt in Fürth. 1629 Rechenmeister in Nürnberg. Panzer verzeichnete sein Portrait. Lit.: Nagler, M o n o g r . I, 809; Dipt. Landgebiet 1759, II, S. 163; Simon, Pfb. Nr. 405; Archiv zur Nbger. G S K im G N M . Göbel, Sebastian, Schulmeister, Mesner, Verleger, t 1698 (nach Will, G L : 1681). Sohn des Tobias, M e s n e r und Schulmeister in Altdorf. Bruder des -»Johann. 1650/51 Studium in Altdorf. 1662 N a c h f o l ger des Vaters als M e s n e r und Schulmeister. Für seinen älteren Bruder, der seit 1661 als Universitätsbuchdrucker in Altdorf wirkte, übernahm er den Vertrieb und fungierte u.a. als Verleger des in der Joh. Göbelschen Offizin hergestellten Gebet- und Gesangbuchs. 1680 gab er seinen Dienst in Schule und Kirche auf und erwarb eine Buchdruckerei in Schleusingen. Lit.: Will, G L V, S. 41 lf.; Konrad Lengenfelder: Ex O f f i c i n a Hesseliana, N b g . 1963, S. 26f.; W o h n h a a s , 1967; Wölfel, 1971, S. l l O f . Göbel, Sigmund Jacob, Stadtmusiker, * um 1798 t 17. 3. 1862 Nürnberg. 1829 in S. 1254 (Lange Gasse 6) ansässig. 1850/62 als Stadtmusiker verzeichnet. Göbl, Friedrich, Zinngießermeister, hatte 1908/13 seine Werkstatt in der Mittleren Bleiweißstraße 2. Göbler, Georg, Maler, * Altdorf, 1618-24 Lehre bei Friedrich von -»Valckenborch. Lit.: Bosch, in: G N M M, 1899, S. 130; Tacke, 2001, S. 602. Goecke, Irma, Professorin für Textilkunst, * 23. 7. 1895 Paris - t 1976 M ü n c h e n . Tochter des Ferdinand Josef, Händler und Vertreter fur Spitzen. Ihre Schulbildung erhielt sie 1902-11 in Versailles, 1911-13 in Viviers/Belgien. 1914-16 lernte sie an K u n s t g e w e r b e schule Düsseldorf unter Ernst -»Aufseeser und 1916/17 in den Unterrichtsanstalten des Kunstgewerb e m u s e u m s Berlin. Es folgte ein Studium an der Kunstakademie Düsseldorf unter Ernst Aufseeser. Daneben leitete sie 1918-20 bereits ein eigenes Atelier für Textilentwürfe mit angeschlossener Zeichenschule. 1920-40 war sie Leiterin der Textilfachklasse der Meisterschule des deutschen H a n d w e r k s in Dortmund. 1940-60 arbeitete sie an der A d B K N ü r n b e r g als Lehrerin fur Bildteppiche und Bildstickerei und als Leiterin der Fachklasse f ü r Textilkunst. 1941 w a r sie Mitbegründerin und bis 1966 künstlerische Leiterin der Nürnberger Gobelin-Manufaktur ( N G M ) . 1943 wohnte sie in Nürnberg, Emilienstraße 7. Ein Teil ihres schriftlichen Nachlasses befindet sich im Archiv für bildende Kunst des G N M . M u S : N Ü R N B E R G , G N M . Lit.: Vollmer; Dreßler, 1930; H. Wilhelm, in: G f z K , Dez. 1934; Prölß-Kammerer, 2000. Ausst.:
Goedel 1940/1, - / 2 ; 1941/4; 1942/1; 1943/1; 1944/2; 1954/6; 1981/3; Ausstellungsbeteiligungen in vielen anderen Städten. Goedel, Johann Jakob, Zeichner. MuS: NÜRNBERG, MStN: „Grund- und Situationsrisse des dem Georg Schallen zugehörigen ... sog. Schallershof, abgemessen den 16. Aug. 1775", kol. Federzeichnung. Goedeler (Gedeler), Elias, Maler, Zeichner, Baumeister, * 27. 9. 1620 Schloß Helfenberg b. Linz t 30. 7. 1693 Hildburghausen, oo I) Ν. Ν.; II) Bayreuth 16.2.1675 Eva Maria Keßler, Kinder. Nach seiner Ausbildung als Maler und Zeichner begab er sich auf eine Italienreise. 1660 kam er nach Nürnberg, wo er bis 1680 blieb. 1662 gründete er zusammen mit Jacob von -»Sandrart und Joachim -»Nützel die Nürnberger Malerakademie und war deren Mitdirektor. Von Nürnberg aus übernahm er Bauaufträge außerhalb der Stadt, 1671 war er markgräflicher Hofbaumeister in Bayreuth, wo er die Schloßkapelle fertigstellte. 1680 zog er dorthin, um den Bau des markgräfl. Schlosses zu leiten. Etwa ab 1684 war er in Hildburghausen an der Errichtung von Schloß und Schloßkapelle tätig. Sein posthumes, von Georg Martin -»Preißler gemaltes Portrait befindet sich im Goldenen Buch der Nürnberger Akademie (Nürnberg, StadtB). Panzer verzeichnete zwei Portraitstiche Nürnberger Bürger nach Goedelers Vorlagen. Sein Sohn Gottfried von Goedeler war ebenfalls Baumeister. Nach Thieme-Becker war Elias wohl identisch mit dem Maler Johann Gedeler aus Österreich, der 1692 fur die Malereien am Altar der Stadtkirche von Römhild bezahlt wurde. Nagler erwähnt von ihm eine Zeichnung mit einer sitzenden Frauenfigur im Stammbuch des Malers Wolfgang Ludwig -»Hopfer. Lit.: AKL (unter Gedeler); ThiemeBecker; Nagler, Monogr. II, Nr. 303; Doppelmayr, 1730; Schrötter, 1908; AdBK, 1933 und 1940; Sitzmann, 1983, S. 180f.; Stadtlexikon 2000. Gögel (Gögl, Gogl), Andreas, Kartenmaler, f vor 16. 2. 1547 Nürnberg, oo 1) Barbara; II) 19.11.1526 Kunigunde. Am 1.2.1500 erwarb er das Bürgerrecht und zahlte 4 fl. Er wurde am 20.1.1523 in einem Rv. erwähnt. Am 31.7.1533 schuldete er Hermann Craft 20 fi. für Papier. Am 2.11.1538 waren er und seine Frau Kunigunda Schuldner bei Friedrich Prechter von Straßburg, diesmal waren es 204 fl. Einen Vertrag diesbezüglich hatte der Kartenmaler bereits zusammen mit seiner früheren Frau Barbara geschlossen. Am 10.7.1547 wurde seine Witwe Kunigund als Erbin ihrer Stiefschwester erwähnt. Lit.: Gümbel, 1907, S. 33; Schornbaum, 1949 Nr. 39. Gögel, Michael Kartenmaler, vermutl. Sohn des -»Andreas, oo 22.5.1530 Katharina Weissin. Lit.: Schornbaum, 1949 Nr. 3453. Gögelein (Göckelein), Ludwig, Gold- und Silberarbeiter, * Feuchtwangen. Am 16.6.1874 übernahm er die Werkstatt des Gottfried -»Engelhard in Nürnberg. 1884 wurde er bei der Gründung der GoldschmiedeInnung erwähnt. 1878/81 wohnte er in der Oberen Seitenstraße 14, 1906 in der Bayreuther Straße 32. Die Werkzeuge aus seiner Werkstatt erwarb 1902 Andreas -»Müller. Lit.: Gerlach, 1930, S. 246. Gögl s. Gogel Göllerich, August, Pianist, Musikschriftsteller, * 2. 7. 1859 Linz - t 16. 3. 1923 Linz. Er war als Liszt-
486 Sekretär tätig. 1890 übernahm er die -»Ramannsche Musikschule in Nürnberg, die er bis 1896 leitete. 1894 Mitglied im P.Bl.O. Lit.: MGG, Bd. 9, Sp. 1759; Deutsches biographisches Jb. 5, 1930. Gömmel, Georg Friedrich, Rotschmied, * um 1809 Nürnberg, Sohn des Georg Friedrich, oo 14.4.1846 Theresia (* Wemding um 1822), Tochter des Georg Schelkopf, Schweinehändler. 1846 wohnte er in L. 782 (Johannesgasse 27). Göpner (Göppner), Johann Bernhard, Maler, Illuminist, * 1786 Nürnberg - f 6. 12. 1817 Nürnberg, oo I) 13.7.1812 Klara Susanna Ammon (f 2.6.1822). 1813 und 1817 beim Tod seiner Kinder erwähnt. 1822 wohnte er in L. 1386 (Innerer Laufer Platz 8); bei seinem Tod wohnte er in L. 402 (Breite Gasse 76). Göpner, Johann Christoph, Buchfuhrer, 1733-50 und 1754-78 war er im Ämterbüchlein eingetragen, 1779 gestrichen. Er besaß die Buchhandelsgerechtigkeit mit versperrter Tür eines gewissen Kohl, die er 1779 an Adam Gottlieb -»Schneider verkaufte. Daneben hatte er von Johann Adam -»Schmidt die alte Buchhandelsgerechtigkeit des Johann Daniel -»Endter erworben, die er an Jacob -»Seitz weiterverkaufte. 1741 erwarb er durch Adjudikation ein Haus in der Alten Ledergasse (Tucherstraße 27), das er im selben Jahr um 1800 fl. wieder verkaufte. Lit.: Grieb, Buchgewerbe 2003; Kohn, N H b Sebald. Goepner, Johann Leonhard, Kunstdrechsler, oo Magdalena (Madion) Rosina Friederika Schaeffler, Kinder. Er stellte u.a. Tabakspfeifen her. 1804 kaufte er für 2259 fl. das Anwesen S. 134 (Kaiserstraße 14), dabei wurde er als Holz- Bein-, Horn-, Metall- und Silberdrechsler bezeichnet. 1829 war er Besitzer des Hauses L. 3 (An der Fleischbrücke 5) und eines Gartens in der Vorstadt Wöhrd Nr. 162. Mitglied im Nürnberger Kunstverein. Lit.: Kohn, N H b Lorenz. Ausst.: 1836/1; 1840/4 Nr. 860. Goppel, Michael (Rechenmeister, 1470) s. Joppel, Michael Göppert, Paulus, Schlosser, wurde 1531 Meister und zahlte 3 fl., im selben Jahr auch Bürger. Görg, Stadttrompeter, erhielt seit etwa 1487 eine Bezahlung von 6 lb. pro Quartal. Görg, Glaser, aufgeführt im Nachtrag der 1370 angelegten Meisterliste der Glaser. Lit.: Gümbel, 1907, S. 60. Görgel, Carl, Architekt, Kupferstecher, f 1846. Schüler von K. A. -»Heideloff. Nach dessen Angaben arbeitete er seit 1838 an der Wiederherstellung des Fürstenbaus auf der Veste Coburg. Zusammen mit Heideloff gab er 1838-43 das Vorlagenwerk „Die Ornamentik des Mittelalters" heraus, ebenso stach er Tafeln für dessen Werk „Nürnberg's Baudenkmale der Vorzeit ..., 1854". Mitglied des Nürnberger KunstVereins. Werke: Das Plattnersche Haus am Egidienplatz, Kpst. um 1828, 11 χ 18 cm. Lit.: ThiemeBecker; Schornsches Kunst-Blatt 1838; Mende, Rathaus 1979. Ausst.: 1836/1; 1838/1. Goeringer, Heinrich, Maler, Zeichner, Aquarellist, um 1883 in Nürnberg nachweisbar. Evtl. identisch mit dem gleichnamigen Premierleutnant, der 1881 in der Dammstraße 6 wohnte. MuS: NÜRNBERG, MStN: „Der Fünfeckige Turm mit der Kaiserstallung", Aquarell, 1883.
487 Görl s.a. Gerle Görl, Otto Peter, Architekt, Baureferent, * 23. 9. 1925 Nankendorf/Ofr. - f 5. 8. 1996 Nürnberg. Sohn des Georg, Gastwirt, oo Edeltraud Übler, eine Tochter. Schulzeit in Nürnberg. Praktikum als Maurer und Zimmermann. Studium der Architektur an der TH Karlsruhe unter Otto Ernst -»Schweizer, Egon Eiermann und Otto Haupt. Nach dem Studium drei Jahre als Architekt in Afghanistan. Seit 1958 in städtischen Diensten in Nürnberg, 1970-90 Baureferent. Während seiner Amtszeit wurden eine Reihe größerer Bauprojekte in Nürnberg durchgeführt, darunter das Polizeipräsidium in der Ludwigstraße, das Altersheim auf dem Platnersberg, der Y-Bau des Klinikums Nbg.Nord. Werke: N Ü R N B E R G , Pläne für die Schule auf der Insel Schütt, 1966-69. Lit.: Architektur Nürnberg 1904-1994; Erlanger/Fischer, 2000; Stadtlexikon 2000. Görtitz, Friedrich Franz Eduard, Kunstmaler und Graphiker, * 29. 6. 1890 Leipzig - t 23. 5. 1973 Seeshaupt/Stamberger See. Sohn eines Musikalienhändlers. oo 1917 Hilde Pudor ( t 1984), Malerin, eine Tochter. Ausbildung in einem Dekorationsmalergeschäft. 1911-15 Schüler der Kunstgewerbeschule in Dresden. 1915-18 Kriegsteilnehmer. 1919-1926 Studium an der Akademie für Graphische Künste und Buchgewerbe in Leipzig, ein Stipendium ermöglichte ihm in dieser Zeit zwei Italienreisen. Anschließend freier Künstler in Leipzig. 1936 ging er nach Berlin, wo er als freier Künstler und Mitarbeiter eines Städtegraphik-Verlags tätig war. 1943 verlor er Wohnung, Atelier und viele Arbeiten durch Kriegseinwirkung. Es folgten zwei Jahre als Zeichenlehrer in Zerbst. 1945 Umzug nach Seeshaupt, wo er bis zu seinem Tod lebte. Görtitz war Mitglied einer kleinen Malerkolonie in Seeshaupt, der auch Karl -»Walther angehörte. Unter seinen graphischen Arbeiten befinden sich auch Ansichten von Nürnberg. Radierungen des Künstlers von den alten Platten werden heute noch vom Städtegraphik-Verlag Zunker in Berlin angeboten. Lit.: Selbstauskunft. Göschel, Ferdinand, Bildhauer. Nach einer Anzeige betrieb er eine kunstgewerbliche Werkstätte, fertigte Modelle und Bildhauerarbeiten in Stein, Holz und Gips. Er führte auch Arbeiten in Stein nach Modellen von Philipp -»Kittler aus. Auf der Landesausstellung 1906 war er mit kirchlicher Kunst vertreten und erhielt eine Bronzemedaille. 1934 war er als Preisrichter tätig. 1903 wohnte er Glockenhofstraße 37, 1906/1908 befand sich seine Werkstätte in der Wilhelm-SpaethStraße 47, 1932 wohnte er in der Wodanstraße 77. Mitglied im Künstlerverein und im Nürnberger Bildhauerverein. Wahrscheinlich identisch mit dem Bildhauer L. F. Göschel, der 1894 das barocke Eingangsportal zum Irrhain signierte, nach einem Entwurf von Josef -»Schmitz. Werke: N Ü R N B E R G , Laufertorgraben 2, Wohn- und Geschäftshaus: Fassadenornamente, 1904. - , Nordseite der Lorenzkirche: Ölberggruppe 1906. - , Johannisfriedhof: Epitaph auf Grab Nr. M 117, dat. 1916. Lit.: Masa, Freiplastiken, S. 186f„ 457. Ausst.: 1 9 0 6 / 3 , - / 6 , - / 7 ; 1908/2. Göschel, Johann Philipp, Baumeister, Bildhauer, * 1857 - t 1924 Nürnberg, Grab Nr. 453/54b auf dem neuen Friedhof St. Peter. Er war u.a. an Steinmetzarbeiten fur St. Sebald und St. Lorenz beteiligt. 1901
Gößwein fertigte und stiftete er den Taufstein fur die Peterskirche in Nürnberg. Er wohnte in der Glockenhofstraße 21. Mitglied im Künstlerverein. Werke: N Ü R N B E R G , Peterskirche: neugotische Kanzel, 1901; - , Petersfriedhof: Grabmal auf Grab Nr. 453/54b und Grab Nr. 1122 Lit.: Jb VGN 1908; K D M Nürnberg, 1977 Ausst.: 1906/6,-/10; 1976/12, Goeschel, Johann Philipp, Dr. med., * 1806 - f 4. 5. 1871 Nürnberg, oo Wilhelmine Maria Sidonia Osterhausen. 1839-70 Lehrer für Anatomie an der Kunstgewerbeschule. Seine Tochter Emma Wilhelmine Johanna heiratete am 12.5.1863 Sigmund -»Soldan, Musikalienhändler. Lit.: AdBK, 1933. Goeschel, Johann Thomas Albrecht Pius, Maler, * um 1807 Nürnberg, Sohn des Hieronymus Pius, Dachdeckermeister, oo 15.1.1834 Elisabetha Johanna (* Erlangen um 1806), Tochter des Christoph Kluß, Schreinermeister. 1834 wohnte er in S. 1323 (Hirschelgasse 35). Göschel, L. F. (Bildhauer, 1894) s. Göschel, Ferdinand Göschel, Rudolph, Architekt, Bildhauer, war nach 1945 am Wiederaufbau Nürnbergs beteiligt. In der Egidienkirche befindet sich ein Bronzestandkreuz, 850 χ 310 cm, fur das Göschel den Entwurf und das Modell lieferte. Der Guß erfolgte bei Prießmann & Bauer in München. 1943 wohnte er in der Tutschekstraße 36, das Atelier befand sich im Rosental 36; 1952 wohnte er in Rosental 12. Werke: N Ü R N B E R G , Gebäude: Königstraße 15 (1954/55), Fassadenschmuck: Voltastraße, ehem. Siemensgebäude: Hausfigur „St. Florian", Muschelkalk, 1951 (zusammen mit Josef Wakkerle). - , Landgrabenstraße 98, ehem. Siemensgebäude: drei Halbreliefmasken „Mercurius, Prometheus, Fortuna", Muschelkalk, 1951. Lit.: H. Claus: Bauten von Rudi Göschel 1946-1958, in: Schönere Heimat, 69. Jg., 1980; Masa, Freiplastiken, S. 348; Inventar Egidienkirche 2003, von Rüdiger Scholz. Ausst.: 117/9. Göß, Johann Georg, Ölmaler, Antiquar, Sammler, * um 1827 - t 15. 12. 1861 Nürnberg. Er wurde als Antiquitätenhändler und Konditor bezeichnet. Seine umfangreiche Sammlung war im Versteigerungskatalog in XXIII. Abteilungen unterteilt: Catalog der altbekannten und reichhaltigen Sammlung des verstorbenen Herrn J. Göß, Antiquar zu Nürnberg, bestehend in Sculpturen, Waffen, Möbel, Krügen und Gläsern etc. Auktion zu Nürnberg ... am 11. Mai und an den folgenden Tagen ... durch Conrad Probst, Auktionator für Kunstsachen und Antiquitäten, Nürnberg 1868. 1850/63 war er Besitzer des Hauses S. 788 (Innere Laufer Gasse 29). Goeß (Göss), Wilhelm, Bildschnitzer, war 1863 Lehrherr des Johann Michael -»Kupfer. 1878 wohnte er am Maxplatz 42. Gößwein, Wolfhard, Stifter, * Hilpoltstein - f um 1447/49 Nürnberg, co Anna Örtel ( t zw. 13. 12. 1452 u. d. 25. 2. 1453). Er und seine Witwe stifteten den Nicolausaltar in der Lorenzkirche. Seine Witwe Anna stiftete dazu 1452 eine Pfründe, die aus erheblichem Landbesitz bestand. Ihr Testamentsvollstrecker Nicolaus -»Köler widmete 1468 das Anwesen Nonnengasse 18 zum zugehörigen Pfründhaus um (s.a. Art. Maler -»Endres). Eine „Pitanz" (Gedächtnisgottesdienst) für
Göswein sie und ihren Mann, jeweils am 1. Januar abzuhalten, wurde in das Karmeliterkloster gestiftet. Wolfhard Gößwein kaufte 1420 das Haus Karolinenstraße 43. Lit.: Hilpert, 1827, S. 21; Gümbel, 1907, S. 27-29 und, S. 64f.; J. Winkler, in: M V G N 47, 1956, S. 185; K. Ulrich, in: MVGN 66, 1979, S. 44; Kohn, NHb Lorenz. Göswein, Johann Jakob, Maler, Musiker, wohnte 1870 in der Kirchhofstraße 41. Götsch, Anthoni, Rotschmied, Zapfenmacher, get. 25. 3. 1638 Nürnberg - f 31. 7. 1666 Nürnberg, co 30.6.1663 Susanna Kühner (get. 23.9.1637 - begr. 21.1.1709), kinderlos. 1661 Meister. Er wurde durch den Strang hingerichtet, weil er Epitaphien gestohlen hatte. Lit.: LocknerNr. 843. Götsch, Barbara Christina, Illuministin, wohnte 1870 in der MUnzgasse 11. Götsch, Elisabeth Esther, Zeichnerin, Aquarellistin, get. 5. 9. 1709 Nürnberg - begr. 7. 1. 1746 Nürnberg. Tochter des -»Johann Caspar, oo 3.3.1738 Wolfgang Ludwig -»Bruckner, Schreib- und Rechenmeister, zwei Töchter. MuS: N Ü R N B E R G , G N M : Aquarellierte Federzeichnung (Blütenkranz) zum Mitgliederverzeichnis des P.Bl.O., begonnen 1733, sign, von Elisab. Esther Götsch (Archiv des P.Bl.O. im GNM, Sign. PBIO 123). Götsch, Gabriel, Rechenmeister, Notar, get. 22. 10. 1641 Nürnberg - t vor 1733 Nürnberg. Sohn des -»Matthäus, oo 1) 5.9.1666 Eva Regina (begr. 16.4. 1687), Witwe des Johann Georg Karl, Schreib- und Rechenmeister; II) 27.7.1687 Magdalena Ortel (begr. 18.6.1720). Mit Rv. vom 9.5. und 3.6.1661 wurde ihm das Stipendium in Altdorf wegen Unzucht entzogen. Anschließend lernte er bei seinem Vater als Rechenmeister. 1663 Studium in Straßburg. Mit Rv. vom 6.3.1665 wurde sein Antrag, die Teutsche Schule seines Ehevorgängers weiterzufuhren, wegen seines „ärgerlichen" Lebens abgelehnt. Diese Ablehnung „für alle Zeiten" wurde 1666 erneuert. Mehrfach landete er auf dem Turm; 1673 wurde ihm das Bürgerrecht aberkannt, jedoch wurde dies in Ansehung seiner Frau im selben Jahr zurückgenommen. Danach scheint er ein ordentlicheres Leben geführt zu haben. 1694 war er Notar in Nürnberg. Sein Stammbuch mit Eintragungen aus den Jahren 1660-64 befindet sich in Weimar. Panzer verzeichnete sein Portrait, auf dem er als Waldschreiber bezeichnet ist. Lit.: Heisinger, 1927, S. 9, 16f., 54; Goldmann, Stammbücher 1981 Nr. 640. Götsch, Johann Caspar, Schreib- und Rechenmeister, get. 2. 12. 1682 Nürnberg - begr. 6. 8. 1761 Nürnberg. Sohn des -»Johann David, oo 10.10.1707 Eleonora Susanna Pronner (get. 2.1.1681 - begr. 6.2.1756), mind, ein Sohn, eine Tochter. 1716-61 Genannter. Lit.: Roth, 1802. Götsch (Götz), Johann David, Schreib- und Rechenmeister, Notar, get. 28. 5. 1634 Nürnberg - t 28. 4. 1707 Nürnberg, Grab Nr. 2022 auf dem Johannisfriedhof, dat. 1683, noch vorhanden. Sohn des -»Matthäus, oo I) 12.9.1655 Maria Reuter (get. 8.2. 1628 - b e g r . 19.3.1661); II) 11.11.1661 Anna Regina Kaes (begr. 1.10.1702), mind, zwei Söhne, drei Töchter. Er unterhielt eine Schreibschule. Als er die Kinder auch im Rechnen unterrichten wollte, erhielt er mit Rv. vom 23.7.1655 den Bescheid, sich noch ein paar Jahre
488 im Rechnen zu üben. 1657 wurde er als Notar bestellt. Um 1696 wohnte und unterrichtete er beim Posthorn (Glöckleinsgasse). Panzer verzeichnete sein Portrait in mehreren Varianten. Seine Tochter Maria heiratete am 4.10.1713 den Rechenmeister Berthold Ulrich -»Hofmann, die Tochter Maria Juliana den Buchbinder Johann Michael Troschel. Werke: Mercatorische Practica, Nürnberg 1664; Mercatorischer Lustgarten, 1677. MuS: NÜRNBERG, StadtB. Lit.: Will, GL IV, S. 411; Schultheiß, Schulen, 3. H „ S. 14; Heisinger, 1927, S. 16, 22, 31, 50; Sporhan-Krempel/Wohnhaas, 1973, Sp. 1075; KDM Nürnberg, 1977. Götsch, Matthäus, Schreib- und Rechenmeister, begr. 30. 7. 1675 Nürnberg. Vater des -»Anthoni, Rotschmied, und des -»Johann David, Schreib- und Rechenmeister, oo vor 1634 Margaretha (f 7.3.1681), mind, vier Söhne, eine Tochter. Mit Rv. vom 29.9. 1644 wurde ihm das Bürgerrecht zugesagt. 1644 legte er seine Prüfung ab. Nach eigenen Angaben sollen die Kosten für das dem Examen folgende Fest etwa 200 fl. betragen haben, was in einem Rv. vom 9.11.1644 festgehalten wurde. Seine Frau wurde 1669 wegen wucherischer Zinsen einige Tage auf den Turm gesperrt. Panzer verzeichnete sein Portrait. Lit.: Schultheiß, Schulen, 3. H„ S. 10; Heisinger, 1927, S. 13,15, 51. Götschel, Georg, Malergeselle, wurde April 1480 wegen Totschlags an einem anderen Maler aus der Stadt verbannt. Lit.: Gümbel 1916, S. 172f. Goetschel, Gustav, Graphiker, Werbefachmann. 1933 entwarf er Postkarten für den Reichsparteitag. 1932 wohnte er Egidienplatz 25/27, später in Fürth. Ausst.: 1994/11, Abb. 343, 344. Gött, Peter, Meistersinger, nahm 1604 an einer Singschule teil. Lit.: Stahl, 1982. Göttler, Heinrich, Maler, Graphiker, Lithograph, Buchillustrator, * 28. 6. 1890 Nürnberg, f 1969 Wolkersdorf. Schüler der Akademie München unter Rudolf -»Schiestl und A. Becker-Gundahl. 1930/40 wohnte er in Schwabach. MuS: NÜRNBERG, MStN: Lichtdruck, 1913. Lit.: AKL, Index; Vollmer; Dreßler. Ausst.: 1933/3; 1940/2; 1956/1. Goettschel,Christoph,Rubinsteinschneider,* Augsburg. Am 30.1.1616 wurde sein Antrag auf Erteilung des Bürgerrechts abgelehnt. Er war vermutlich verwandt mit dem Augsburger Goldschmied Martin Göttschel (tätig 1612-1645). Lit.: Hampe, Rv. II, 2744. Götz, Stadtpfeifer, erhielt 1396/97 Zahlungen durch die Stadt. Lit.: Ausk. Franz Krautwurst. Götz, Albrecht, Goldschmied, Gold- und Silberarbeiter, get. 27. 5. 1623 Nürnberg - begr. 29. 4. 1680 Nürnberg. Sohn des -»Wolf, Beindrechsler; Vater des -»Elias, des -»Georg Paulus, des -»Johann Paulus und des -»Caspar Götz, Stiefbruder des Hans Jacob -»Clauß, alle Goldschmiede, oo 10.3.1651 Anna Barbara (begr. 4.12.1704), Tochter des Hans Jacob -»Bavy, Goldschmied. 1635-40 Lehre bei seinem Stiefvater Hans I. -»Clauß. Am 16.1.1651 bestand er die Meisterprüfung. 1666-70 Geschworener, 1672-80 Genannter. Er bildete folgende Lehrlinge aus: Hans Kraudi (165156); Johann Georg -»Strauch (1653-58), Georg Daniel -»Dürsch (1656-62); Hans Adam Scheller (1660-66); Hans Sebald Reuter (1664-70); Johann Leonhard Rohleder (1669-74); Carl Erasmus Hass (Haas, 1673-
489 79); seinen Sohn Johann Paulus -.Götz (1675-80). 1661 kaufte er von der Witwe des Goldschmieds Friedrich -»Lobsinger fur 1350 fl. das Haus Bindergasse 12, wo er bis zu seinem Tod wohnte. Panzer verzeichnete sein Portrait. Seine Tochter Sophia heiratete am 24.12.1695 den Goldschmied Bernhard Wissinck in Erlangen. Lit.: Roth, 1802; Stockbauer, 1893; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 279; Kohn, NHb Sebald. Götz, Johann Andreas, Glasmaler, Porzellanmaler, oo Ν. N., Kinder. Er war Glasmaler für Manufaktursachen und stellte auch Laternae magicae und Nebelbilderapparate her. 1870/71 wohnte er Lange Gasse 1, 1878/81 Kleinreuther Weg 4, 1897/1906 Lange Zeile 48. Ein gleichnamiger Zeichner war 1885 für den Erweiterungsbau des Nürnberger Rathauses tätig. Lit.: Mummenhoff, Rathaus, S. 242; Götz, Balthasar, Meistersinger, Beindrechsler, get. 15.2. 1594 Nürnberg - t nach 1651. Sohn des -.Hans, Beindrechsler, oo 3.2.1617 Barbara Felbinger. 1634 kaufte er sich in die Meistersingergesellschaft ein, 1637 hielt er seinen einzigen Kranz, Auftritte in Singschulen sind nicht nachweisbar. Im April 1632 kaufte er ein Haus in der Rahm in der Vorstadt Wöhrd, ein weiteres Haus besaß er in der Stadt in der Nähe der Kalkhütte (bei der Mohrengasse). Lit.: Stahl, 1982. Götz, Balthasar, Kunstschreiner, * 1645 Lauf t 15. 12. 1694 Lauf. Die Gesellenwanderschaft führte ihn u.a. nach Italien. 1676 ließ er sich in Lauf nieder. 1691/92 errichtete er den Altar der Evang.-luth. Pfarrkirche, für den er 212 fl. und 30 Kr. erhielt. 1698 lieferte die Werkstatt den Hauptaltar für die Pfarrkirche in Ottensoos. Lit.: KDM Lauf, 1966. Götz, Benedikt, Organist bei St. Egidien, Sohn des Johann, Pfarrer, oo Jan. 1688 Ursula Apollonia Brauch. Lit.: Dipt. Sebald, S. 61. Götz, Caspar, Goldschmied, wurde am 19.10.1569 in einem Rv. erwähnt, evtl. identisch mit Caspar ->Betz. Lit.: Hampe, Rv. I, 4244. Götz, Caspar, Rotschmied, evtl. Sohn oder Verwandter des -»Matthäus I. Wurde 1583 Meister. 1585 wurde er einige Tage eingesperrt, weil er Werkzeug nach auswärts verschickte. 1591 verkaufte er für 560 fl. ein Eckaus im Taschental bei der Judengasse (Rotschmiedsgasse 13), das früher dem Rotschmied Matthäus -»Götz gehört hatte. Lit.: Lockner Nr. 351; Hampe, Rv. II 827; Kohn, NHb Sebald. Götz, Caspar, Goldschmied, Gold- und Silberarbeiter, get. 24. 5. 1653 Nürnberg - begr. 13. 7. 1723 Nürnberg, ehemals Grab Nr. 1755 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph nicht erhalten. Sohn des -.Albrecht; Bruder des -.Elias, des -»Georg Paulus und des -.Johann Paulus; Vater des -»Erhard und des -.Nicolaus Hieronymus, oo 4.10.1682 Maria Magdalena (get. 8.10.1658 - begr. 24.7.1735), Tochter des Andreas Auer, Prokurator. 1667-72 Lehre bei Daniel -.Eisler. Am 9.5.1681 bestand er die Meisterprüfung. 16961700 und 1712-16 Geschworener. Er bildete folgende Lehrlinge aus: Wolfgang Hieronymus -»Bemmel (1683-88, wurde später Ornamentstecher); Caspar Guntzenbach aus St. Gallen (1689-94, kehrte in seine Heimat zurück); Johann Jakob Prieffer (1696-1701); Erhard -»Götz (1708-13); Rudolph Locher aus Zürich (1719, starb 1723). Bei seinem Tod wohnte Götz in der
Götz Inneren Laufer Gasse. Lit.: Stockbauer, 1893; Hampe, Rv.; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 280.
Götz, Christoph, Beindrechsler, Sohn eines Beindrechslers, war 1661 Besitzer eines Hauses am Spitzenberg. Lit.: Grieb, Buchgewerbe 2003. Götz, Christoph Jacob, Goldschmied, Silberarbeiter, get. 24. 9. 1746 Nürnberg - begr. 18. 5. 1793 Nürnberg. Sohn des -»Georg Christoph, oo 5.12.1777 Susanna (begr. 28.12.1791), Tochter des Andreas Zabel, Bortenmacher. 1763-68 Lehre bei seinem Vater. Am 1.9.1777 bestand er die Meisterprüfung; am 27.9.1777 wurde er als Meister vereidigt, wobei er als Meistersohn keine Gebühr bezahlte. Seine Meisterstücke waren ein silbernen Degen mit ziselierten Blumen und eine Zuckerdose mit matten und glänzenden Blumen, mit denen er „wohl" bestand. Offensichtlich lebte er später in ärmlichen Verhältnissen, da fur das Begräbnis seiner Frau das Stadtalmosenamt aufkam. Bei seinem Tod wohnte er auf dem Hohen Pflaster (Zirkelschmiedsgasse). Seine Tochter Dorothea Maria starb 1795 im Armenhaus. Lit.: Stockbauer, 1893; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 281. Götz, Christoph Wilhelm, Wildruf- und Horndreher, get. 6. 3. 1719 Nürnberg - begr. 12. 12. 1766 Nürnberg. Sohn des -»Conrad, Zirkelschmied, oo vor 1743 Maria Magdalena Endreß aus Leinburg. Am 16.1.1742 wurde er in die Meisterliste eingetragen. Seinen Horndreherberuf gab Christoph Wilhelm später als Haupterwerbsquelle auf, 1758 wurde er Malzschreiber-Adjunkt. 1761 Malzschreiber-Vicarius, bei seinem Tod als ältester Malzschreiber-Vicarius bezeichnet. Er wohnte am Judenkirchhof. Sein Sohn Andreas wurde Pfarrer. Lit.: Nickel, 1971, S. 165; Simon, Pfb. Nr. 412. Götz, Conrad, Rotschmied, oo Margaretha ( t Anf. 1500). Lit.: Burger, 1961 Nr. 4618. Götz, Conrad, Rotschmieddrechsel, f Sept. 1563 Nürnberg, oo Barbara ( t 1571). Laut Feuerschauprotokoll von 1529 und 1561 war er als Mieter in der Fischergasse ansässig. Er wohnte bei seinem Tod „zwischen den Stegen" (Kleine Insel Schütt); vermutlich bezieht sich dies auf die gleiche Adresse wie 1529. Lit.: Burger, 1972 Nr. 7708, 9846. Götz, Conrad, Zirkelschmied, Vater des -.Christoph Wilhelm (* 1719), Wildruf- und Horndreher. Lit.: Nickel, 1971, S. 165. Götz, David, Holz-, Bein-, Horn-, Metall und Silberdrechsler, f vor 1765 Nürnberg. Er war Besitzer des Hauses An der Fleischbrücke 12/Ecke Kaiserstraße, das seine Erben 1765 für 1500 fl. an den Schwiegersohn Jeremias -»Stahl, Drechsler, verkauften. Lit.: Kohn, NHb Lorenz. Götz, Johann Elias, Goldschmied, Filigranarbeiter, get. 3. 8. 1665 Nürnberg - begr. 23. 9. 1740 Nürnberg. Sohn des -.Albrecht; Bruder des -»Georg Paulus, des -.Johann Paulus und des -.Caspar, alle Goldschmiede, oo I) 6.9.1697 Sara Johanna (get. 16.1.1672 - begr. 8.3.1728), Tochter des Cornelius von -.Brecht, Goldschmied; II) 2.10.1731 Maria Regina (begr. 1.10.1742), Witwe des Philipp Seligmann, Buchdrukkerei-Verwandter. 1680-85 Lehre bei Hans Conrad -»Unverdorben. Am 2.7.1697 bestand er die Meisterprüfung. 1725-29 Geschworener der Filigranarbeiter,
Götz 1718-40 Genannter. 1726 und 1727 wurde er in den Grundverbriefungsbüchem erwähnt. Bei seinem Tod wohnte er beim Spitalkirchhof. Seine Tochter Susanna Catharina heiratete den Bayreuther Hofmaler Johann Heinrich Scheitel. Lit.: Roth, 1802; Stockbauer, 1893; Jamnitzer, 1985; Tacke, 2001, Stammtafel 7; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 282. Götz, Erhardt, Goldschmied, Gold- und Silberarbeiter, get. 18. 2. 1692 Nürnberg - begr. 5. 5. 1729 Nürnberg. Sohn des -»Caspar, oo 29.10.1726 Regina Barbara, Tochter des Erasmus Wilhelm Vogel. 170813 Lehre bei seinem Vater. Am 30.8.1725 bestand er die Meisterprüfung. Bei seinem Tod wohnte er in der Judengasse. Lit.: Stockbauer, 1893; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 282. Götz, Franz, Goldschmied, Goldarbeiter, get. 13. 2. 1601 Nürnberg - begr. 7. 12. 1624 Nürnberg. Sohn des Endres, Pfragner. Unverheiratet. Am 30.8.1623 bestand er die Meisterprüfung. Bei seinem Tod wohnte er bei den Eltern am Alten Milchmarkt (Albrecht-DürerPlatz). Lit.: Stockbauer, 1893 Nr. 725; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 284. Götz, Friedrich (Fritz), Zirkelschmied, war laut Feuerschauprotokoll von 1529 in der Elenden Gasse (späteres Rosental) ansässig. Götz, Georg, Rotschmied, wurde 1567 Meister. Lit.: LocknerNr. 233. Götz, Georg, Kunstschreiner, stellte 1903 einen Lehnsessel und einen Stuhl aus. Ausst.: 1903/1. Götz, Georg Christoph, Gold- und Silberarbeiter, Siegel- und Wappenschneider, Organist, get. 30. 8. 1723 Nürnberg - begr. 23. 2. 1777 Nürnberg, ehemals Grab Nr. 1563 auf dem Rochusfriedhof, Epitaph nicht erhalten. Sohn des -»Johann Lorenz; Vater des -»Christoph Jacob, oo 29.11.1745 Clara Esther (begr. 27.5.1777), Tochter des Christoph Lauwetter, Wirt und Weinschenk. 1735-40 Lehre bei seinem Vater; anschließend Geselle bei Heinrich Ferein in Hanau. Aus einem Rv. vom 2.1.1744 geht hervor, daß er sich das Schienbein gebrochen hatte. Am 12.8.1744 bestand er die Meisterprüfung in Nürnberg. Bei seiner Eheschließung wurde er als Gold- und Silberarbeiter sowie als Siegel- und Wappenschneider bezeichnet. Er bildete folgende Lehrlinge aus: Johann Christoph Franz (1749-55); Johann Jacob Hermann -»Wild (1756-61); seine Söhne -»Christoph Jacob (1763-68) und Johann Leonhard (1765-69). Götz wohnte bei St. Jakob, wo er auch als Organist tätig war und starb an Auszehrung. Lit.: Rosenberg 4303; Scheffler, 1976; Jamnitzer, 1985; Nürnberger Goldschmiedekunst 2007 Nr. 285. Götz, Georg Paulus, Gold- und Silberarbeiter, get. 24. 2. 1655 Nürnberg - begr. 18. 8. 1699 Nürnberg. Sohn des -»Albrecht; Bruder des -»Elias, des -»Johann Paulus und des -»Caspar, oo 5.5.1684 Clara Esther (begr. 28.9.1699), Tochter des Goldschmied Alexander -»Reichert. 1669-74 Lehre bei Georg Daniel -»Dürsch. Am 9.11.1682 bestand er die Meisterprüfung und wurde am 9.8.1684 als Meister vereidigt. Laut Rv. vom 11.1 1.1695 kam seine bewegliche Habe wegen Schulden unter Arrest; am 11.3.1699 bat Götz den Rat, auf die Gläubiger einzuwirken, Mitleid mit ihm zu haben. Er bildete zwei Lehrlinge aus: Christoph Hueber aus Schaffhausen (1684-89); Gotthard Model (1690-95). Bei seinem Tod wohnte er in der Söldners-
490 gasse; er erhielt ein „unbesungenes" Begräbnis, an dem kein Geistlicher teilnahm. Lit.: Stockbauer, 1893 Nr. 900; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 286. Götz, Hans, Rotschmied, oo Kunigunde (f Herbst 1506, wohnhaft auf der Sebalder Stadtseite). Lit.: Burger, 1961 Nr. 5500. Götz, Hans, Beindrechsler, t Nürnberg, ehemals Grab Nr. 1114 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1603, nicht erhalten. Vater des -»Balthasar, Beindrechsler. oo Anna Metzger. Am 10.7.1598 wurde er in einem Rv. als Bürger und Beindrechsler bezeichnet. Lit.: Gugel, Johannis, S. 150; Trechsel, S. 235; Hampe Rv. II, Nr. 1547; Zahn, DI-N Nr. 2666. Götz, Hans, Zirkelschmied, oo 17.2.1663 Margaretha Lanninger. Lit.: Krauß, Exulanten 2006, S. 65. Götz, Hans Barthel, Wismutmaler, begr. 19. 9. 1666 Nürnberg, oo I) Anna, drei Töchter; II) 10.6.1645 Anna, Braunlein aus „Dießbrunn" (Dittelbrunn?). Er wurde am 26.12.1636 Meister und zahlte 3 Reichstaler in die Handwerkslade. 1639 trat bei ihm Heinrich Seiz eine vierjährige Lehre an, die er jedoch vorzeitig abbrach; er wechselte zum Handwerk der Drahtzieher. Vom 31.1.1641 bis 4.5.1643 hatte Götz Georg -»Leichnam, ab 16.4.1649 Lorenz -»Hartmann als Gesellen. Von 1651 bis 1658 arbeitete Paulus -»Vater bei ihm. 1651 kaufte er für 400 fl. ein Haus beim Gasthaus zum Blauen Stern, genannt zum Kindleinfresser (in der Hinteren Sterngasse), wo er bis zu seinem Tod wohnte. Lit.: Ausk. Friedrich von Hagen. Götz, Hans Wilhelm, Zirkelschmied, trat am 16.11.1702 als Vormund der Kinder seines Schwagers Johann Christoph -»Denner auf. Lit.: Nickel, 1971, S. 201. Götz, Heinrich, Meistersinger, Beindrechsler, get. 21. 11. 1617 Nürnberg - begr. 23. 5. 1648 Nürnberg. Sohn des -»Balthasar, oo 7.9.1640 Barbara Förensteig. 1632-46 trat er als Singer auf, 1633-37 ist er als Schulhalter belegt, 1635 unterschrieb er die neue Singschulordnung der Meistersingergesellschaft. Bei seinem Tod wohnte er auf dem Steig (Jakobstraße). Lit.: Stahl, 1982. Götz, Johann, Gold- und Silberausbereiter, oo Mögeldorf b. Nbg. 1.9.1679 Euphemia (* Hüttendorf/NÖ), Tochter des Jacob Meckenberger, Weinhändler. Lit.: Krauß, Exulanten 2006, S. 209, 275. Götz, Johann, Kunstschreiner, stellte 1908 verschiedene Einrichtungsgegenstände im Bayer. Gewerbemuseum aus. Ausst.: 1908/2. Götz, Johann Christoph, Maler, * Sachsendorf (heute Aufseß/Ofr.) - begr. 8. 1. 1666 Nürnberg, ehemals Grab Nr. 676 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph nicht erhalten. Sohn des Balthasar, Pfarrer in Sachsendorf, oo Zwangsheirat am 3.11.1648 auf dem Wasserturm wegen Zeugung einer unehelichen Tochter (get. 14.10.1648 - begr. 23.12.1648) mit Margaretha (get. 23.10.1619), Tochter des Georg -»Gärtner, Maler, ein Sohn nicht überlebend und eine weitere Tochter. Um 1647 kam er als Geselle nach Nürnberg, möglicherweise arbeitete er bei Georg -»Gärtner. Mit Rv. vom 15.12.1649 wurde ihm das Bürgerrecht zugesagt. Am 14.5.1650 wurde er Meister mit dem Probestück „Jungfrau Maria mit dem Christkindl und Joseph". 1657-61 Vorgeher. Er wohnte in der Breiten
491 Gasse neben dem Goldenen Lamm (Wirtshaus, ehem. Breite Gasse 58). M u S : N Ü R N B E R G , MStN: Zeichnungen. Lit.: Thieme-Becker; Bosch, 1899; Tacke, 2001, S. 419. Götz, Johann Christoph, Kupferstecher, * 1767 Nürnberg. Ab 1796 war er als Kupferstecher im Ämterbüchlein eingetragen, bis 1806 die Aufzeichnungen mit dem Ende der reichsstädtischen Zeit eingestellt wurden. Lit.: Zahns Jb. I, 1868; Schwemmer, 1974. Götz, Johann Georg, Rechenpfennigschlager, f 2. 3. 1843 Nürnberg. Sohn des -»Johann Leonhard. Am I.5.1789 Geselle, am 29.11.1797 Meister, 1808 Geschworener. Anscheinend hatte er am 1.10.1822 vorübergehend dem Handwerk entsagt, denn später erschien er wieder unter den Beitrag leistenden Meistern. Er wohnte in L. 1132 (Doktorshof Nr. 3). Lit.: C. F. Gebert in MBNG, 1917; Mitchiner, 1988. Götz, Johann Georg, Kupferstecher, wohnte laut Quartiergeldliste 1800 zur Miete in L. 1111 (Jakobstraße 6). Götz, Johann Leonhard (Johann Bernhard), Rechenpfennigschlager, Vater des -»Johann Georg. Am 3.2.1744 Geselle, am 21.5.1750 Meister, 1767-69 und 1773-75 Geschworener. Am 24.4.1775 begann Johann Georg -»Holtzhammer bei ihm eine Lehre. Am 4.2.1786 nahm er Johann Wolfgang -»Kühl als weiteren Lehrling an, welcher am 6.3.1788 auf Befehl des Rugamtes aus unbekannten Gründen wieder ausgeschrieben wurde. Lit.: C. F. Gebert in MBNG, 1917; Mitchiner, 1988. Götz, Johann Lorenz (Georg Lorenz), Goldschmied, Gold- und Silberarbeiter, * Nürnberg - f vor 7. 1. 1796 Fürth. Sohn des -.Johann Paulus, oo 10.11. 1721 Witwe Agnes Barbara Leikum. 1716-20 Lehre bei seinem Vater. 1728 hatte er Streit mit dem Riemerhandwerk, weil er fur einen persischen Kunden Pferdegeschirre in Fürth herstellen ließ, er mußte eine Turmstrafe antreten. Um zur Meisterprüfung zugelassen zu werden, reichte Götz ein Bittgesuch ein, da er sich bereits als Geselle verheiratet hatte. Am 16.2.1730 bestand er die Meisterprüfung und wurde am II.3.1730 als Meister vereidigt. 1731 geriet der Goldschmied erneut in Schwierigkeiten, weil er Reitzeug hergestellt und damit den Gürtlern in das Handwerk gepfuscht hatte. 1737/38 durften er und Friedrich Jobst -»Wolrab eine Lotterie im Tuchhaus abhalten, bei der sie eigene Arbeiten verlosten. 1742 hatte Götz erneut Streit mit anderen Handwerken, nachdem er eine Maschine zur rationelleren Herstellung von metallenen Borten erfunden hatte. Als er vom Bamberger Oberst Frhr. von Aufseß den Auftrag erhielt, für dessen Regiment die metallenen Hutborten herzustellen und er diese Arbeit zur rascheren Erledigung im Akkord herstellte, vermutete der Nürnberger Rat „Betrügereien und andere Inkonvenienzien". Götz durfte eine Teillieferung ausführen, doch sollten die Bamberger das Geld dafür nicht an den Goldschmied überwiesen, sondern dieses sollte beim Rat deponiert werden. Die Bortenmacher und Scheibenzieher protestierten gegen den Goldschmied. Frhr. von Aufseß wandte sich selbst an den Rat und bat um die Durchführung seines Auftrags. Dies geschah schließlich auch, trotz der Proteste der Geschworenen des Scheibenzieherhandwerks, die zudem die Fertigstellung boykottierten, aber Götz
Goetz durfte in Zukunft nichts dergleichen mehr herstellen. Offensichtlich befaßte sich der Goldschmied gern mit technischen Erfindungen. Die U B Erlangen besitzt aus der Sammlung -»Trew eine Tinte-Rötel-Zeichnung von 1751 mit einer Prothese, bei der sich das Bein „vermittelst einer Federn ... gar bequem biegen" ließ, gefertigt von einem Goldschmied Götz; sie könnte vielleicht Johann Lorenz Götz zugewiesen werden. Er bildete folgende Lehrlinge aus: seinen Sohn -»Georg Christoph (1735-40); Georg Ludwig -»Treiber (1743-48); Leonhard Kreichauf (1751-57). Zuletzt wurde er am 10.1.1760 in Nürnberg erwähnt, er zog nach Fürth. Lit.: Stockbauer, 1893; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 287. Götz, Johann Paulus, Goldschmied, Gold- und Silberarbeiter, get. 26. 7. 1661 Nürnberg - t zw. 1728 u. 1738 Nürnberg. Sohn des -»Albrecht; Bruder des -»Elias, des -»Georg Paulus und des -»Caspar; Vater des -»Johann Lorenz, oo 18.11.1685 -»Maria Magdalena (* 10.4.1657 - begr. 7.8.1722), Tochter des Christoph Stephani, Pfarrer in Preßburg/Ungarn. 1675-80 Lehre bei seinem Vater. Am 2.11.1685 bestand er die Meisterprüfung und wurde am 20.2.1686 als Meister vereidigt. In einem Rv. vom 14.7.1691 wurde er als Schuldner erwähnt. Am 24.12.1701 erhielt er einen strengen Verweis wegen der Verarbeitung von nicht probmäßigem Silber. Durch seine Neigung zur Alchemie und zum Goldmachen brachte er seine von Haus aus vermögende Frau um ihr gesamtes Erbe und an den Rand des finanziellen Ruins. 1710 kam Götz vorübergehend in Schuldhaft, wobei seine Frau dem Rat anbot, für ihren Mann ins Gefängnis zu gehen. 1711 erlaubte ihm der Rat, zur Abtragung seiner Schulden silberne Platten für Pferdegeschirre herzustellen, was bis dahin den Gürtlern vorbehalten war. Götz bildete folgende Lehrlinge aus: Hans Georg Schwaiger (1687-92); seine Söhne Christoph Hieronymus (1708-12), -»Johann Lorenz (1716-20) und Johann (1717-20). 1718/22 wohnte Götz in der Engelhardsgasse bei St. Jakob. Am 2.11.1723 ließ der Rat das offene und geschwollene Bein von Götz wegen seiner Armut ärztlich durch den Stadtbader auf Ratskosten behandeln. Zuletzt wurde er als Schwerkranker am 17.1.1728 erwähnt und sollte in das Heilig-GeistSpital aufgenommen werden, sobald ein Platz frei wurde. Lit.: Stockbauer, 1893; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 288; Krauß, Exulanten 2006, S. 218. Götz, Johann Wolfgang, Rechenpfennigschlager, Sohn des -»Johann Georg. Am 12.11.1822 Bürger, am 16.10.1833 Meister, 1834 Vorgeher. 1842 war er Mitglied der Prüfungskommission. Später scheint er in den Einwohnerlisten auch als Wirtschaftspächter. Lit.: C. F. Gebert in MBNG, 1917. Goetz, Karl, Bildhauer, Medailleur, * 28. 6. 1875 Augsburg - t 8. 9. 1950 München, oo 1912 N. N. Ausbildung bei Johann Dominai in Augsburg. 1895-97 besuchte er die Kunstgewerbeschulen in Dresden, Leipzig, Berlin und Düsseldorf. Seine Wanderjahre führten ihn 1897-99 nach Utrecht und Le Locle/ Schweiz, wo er für die Firma Huguenin arbeitete. Die Jahre 1899-1904 verbrachte er in Paris. Seit 1904 in München tätig. Sein umfangreiches Werk ließ fast kein bedeutendes Ereignis der deutschen Geschichte von
Götz 1905-46 aus. Werke: Erlanger/Fischer, 2000 verzeichnete ca. 41 Medaillen mit Nürnberg-Bezug. MuS: NÜRNBERG, MStN. Lit.: Mende, DürerMedaillen; Gunter W. Kienast: The Medals of Karl Goetz, Cleveland/Ohio 1967, Reprint 1980 u. 1986; Heidemann, 1998. Ausst.: 1971/8 Nr. 115. Seit 1908 Ausstellungsbeteiligung im Glaspalast München. Götz, Lucas, Rotschmied, oo Katharina (f 1570, wohnhaft bei der Schmelzhütte). 1543 Meister. Lit.: LocknerNr. 52; Burger, 1972 Nr. 9501. Götz, Ludwig, Kupferstecher, * 1768 Nürnberg. Bruder des -»Johann Christoph. Lit.: Schrötter, 1908; Schwemmer, 1974. Götz, Maria Magdalena, geb. Stephani, Dichterin, * 10. 4. 1657 St. Georgen/Niederungarn - f 4. 8. 1722 Nürnberg. Tochter des Christoph Stephani, Pastor, oo 18.11.1685 Johann Paulus -«Götz, Goldschmied. Stammte aus einer wohlhabenden ungarischen Exulantenfamilie. Ihr Mann brachte sie durch seine Neigung zur Alchemie und zum Goldmachen um ihr gesamtes Erbe und an den Rand des finanziellen Ruins. 1680 wurde sie als „Clorinde" (Maria-Magdalenen-Blume oder Narde) in den P.Bl.O. aufgenommen. Sie trat als Dichterin geistlicher Lieder in Erscheinung. Zuletzt wohnte sie mit ihrer Familie in der Engelhardsgasse und erhielt ein „unbesungenes" Begräbnis, bei dem kein Geistlicher anwesend war. Lit.: Will, GL I, 559; Amarantes, 1744, S. 505; Jürgensen, 1994, S. 93; Archiv des P.Bl.O.; Archiv zur Nbger. GSK im GNM. Götz, Martin, Maler, Zeichner, wohl identisch mit dem gleichnamigen Plakatmaler und Schaufensterdekorateur, der 1932 in der Stephanstraße 43 wohnte, Geschäftslokal Stephanstraße 30a. MuS: NÜRNBERG, MStN: „Nürnberger Originale ...", Aquarell. Lit.: Mitt. a. d. StadtBN, Jg. 13, H. 1, 1964. Götz, Marx s. Klötzin, Marx Götz, Matthäus, Rotschmied, t Mai 1554 Nürnberg. oo 17.7.1530 Margaretha Markartin. Götz wurde erst 1536 Meister; ungewöhnlich ist, daß er damals bereits sechs Jahre verheiratet war, da verheiratete Gesellen im allgemeinen nicht mehr zur Meisterprüfung zugelassen wurden. Mit Rv. vom 27.5.1541 wurde ihm erlaubt, nach Ungarn zu ziehen. Der Text läßt die Annahme zu, daß er auch Büchsenmeister war. Ein Rotschmied Matthes Götz wurde 1547 als Besitzer eines Hauses im Taschental (Rotschmiedsgasse 13) erwähnt; hier wohnte er bis zum Schluß, im Totengeläutbuch als Schmied bezeichnet. Unmittelbar nach dem Schmied wurde im Totengeläutbuch ein Büchsenmeister Mathes Götz eingetragen, der im Mai 1554 vor der Plassenburg erschossen wurde; offensichtlich handelte es sich beim Schmied und beim Büchsenmeister um die gleiche Person. 1568 und 1583 wurde ebenfalls ein Rotschmied Matthes Götz bei Nachbarschaftsnennungen als Besitzer des Anwesens Rotschmiedsgasse 13 genannt, vermutlich war dieser ein gleichnamiger Sohn. 1591 wurde das Haus vom Rotschmied Caspar -»Götz um 560 fl. verkauft. Lit.: Lockner Nr. 23; Hampe, Rv. I, 2587; Schornbaum, 1949 Nr. 3454; Burger, 1972 Nr. 5075-76; Kohn, NHb Sebald. Götz, Nicolaus Hieronymus, Goldschmied, Goldarbeiter, get. 22. 7. 1689 Nürnberg - begr. 5. 9. 1753 Nürnberg, ehemals Grab Nr. 1755 auf dem Johannis-
492 friedhof, Epitaph nicht erhalten. Sohn des -»Caspar. Unverheiratet. 1703-09 Lehre bei Michael -»Ruckert. Am 12.9.1720 bestand er die Meisterprüfung. Laut Meisterbuch hielt er sich zeitweise auswärts auf, doch starb er in Nürnberg, wohnhaft in der Inneren Laufer Gasse. Lit.: Stockbauer, 1893; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 289. Götz, Paul, Maler, * 1724. oo Barbara Meyer (* Altdorf). Er malte Historienstücke, widmete sich aber auch der Ausmalung von Zimmern. 1755 bemalte er die Schlußsteine im Chorgewölbe in der Stadtpfarrkirche St. Lorenz in Altdorf mit Wappen. Am 30.6. 1763 wurde er zum Stadtmaler in Nürnberg ernannt, als solcher wurde er 1792 noch erwähnt. Lit.: Adreßbuch, 1792, S. 57; KDM Landkreis Nürnberg, 1961, S. 7; Schwemmer, 1974, S. 24. Götz, Paulus, Meistersinger, Feilenhauer, get. 6. 1. 1593 Nürnberg - begr. 3. 10. 1645 Nürnberg. Sohn des Paulus, Feilenhauer, oo 23.8.1616 Helena Stangauf aus Rohr/Opf. Er war Mitglied der Meistersingergesellschaft, von 1620-38 nahm er mit Unterbrechungen an Singschulen teil. Die Unterschrift „Bolys Götz" unter der Schulordnung von 1635 ist wohl von ihm. Im Mai 1616 kaufte er um 700 fl. ein Haus auf der Kohlenhütte bei der Oberen Kreuzgasse, wobei er 300 fl. bar zahlte, den Rest in kleinen jährlichen Raten. Im August 1634 kaufte er von seinen miterbenden Geschwistern die Anteile des elterlichen Anwesens Breite Gasse 87. Der Gesamtpreis betrug 1400 fl., sein Erbteil waren 250 fl. Seine wiederverheiratete Witwe verkaufte das Haus 1651 für 1250 fl. Lit.: Stahl, 1982; Kohn, NHb Lorenz. Götz, Sebald, Rotschmied, wurde 1609 Meister. Lit.: Lockner Nr. 559. Götz, Simon (Uhrmacher, 1565) s. Glotz, Simon Götz (Getz), Ulrich, Meistersinger, nahm 1622 an einem Zechsingen teil. Lit.: Stahl, 1982. Götz, Friedrich Wilhelm Georg, Maler, * 22. 12. 1884 Bamberg - f 5. 1. 1974 Augsburg. Besuch der Kunstschule Nürnberg und Studium an der Akademie München. Zeichenlehrer an Kgl. Realschule Würzburg, Studienprofessor für Kunsterziehung am Realgymnasium Nürnberg. Neben dem Lehrberuf malte er in Öl und Aquarell, u.a. Portraits, Landschaften und Kopien alter Meister, darunter Rubens und VigéeLebrun. Lit.: Ausk. Otto Götz, Sohn. Götz, Wolf, Beindrechsler, t vor 1628 Nürnberg. Sohn eines Beindrechslers; Vater des -»Albrecht, Goldschmied, oo Elena (begr. 13.4.1662), Tochter des Hans Legat, Rotschmied. Seine Witwe heiratete am 8.8.1628 den Goldschmied Andreas -»Straub, Goldschmied. Lit.: Archiv zur Nbger. GSK im GNM. Goetze, Gottfried Theodor, Maler, Zeichner, um 1875 tätig. MuS: NÜRNBERG, MStN: Walburgiskapelle, Sinwellturm, Burggrafentor und Burgamtmannswohnung, Bleistift, Aquarell, bez. u. dat. 1875. Ausst.: 1972/5 Nr. 133. Goez s. Goetz, Götz Gohn, Michael, Zinngießer, * Nürnberg - f 14. begr. 17. 1. 1648 Nürnberg. Ende Juli 1638 arbeitete er seine Meisterstücke bei Michael -»Hemersam d. J. und wurde am 25.2.1646 Meister. Seine Witwe heiratete 1648 den Zinngießer Burckhardt -»Khin. Lit.: Hintze, Nr. 292.
493 Gois (Dekuis, Guis), David de Goldschmied, f 20. 9. 1634 Nürnberg, oo N. N., mind, ein Sohn Johann David (get. 5.5.1632 in St. Lorenz). Nürnberger Bürger. Laut Rv. vom 6.11.1629 wurde sein Antrag zurückgewiesen, im Vorort Gostenhof zu wohnen. Bei seinem Tod wohnte er auf dem Hohen Pflaster (Zirkelschmiedsgasse). Lit.: Archiv zur Nbger. GSK im GNM. Gold (Goldt), Conrad (Cunz), Rotschmied, f zw. 20. 2. u. 22. 5. 1510 Nürnberg, wohnhaft auf der Sebalder Stadtseite. Lit.: Burger, 1961 Nr. 5786. Goldbeck, Johann, Portraitmaler, wohnte 1857 in den Gärten bei Wöhrd 168c (Sulzbacher Straße 30). Goldberg, Georg, Kupferstecher, Pastellzeichner, * 12. 5. 1830 Nürnberg - f 25. 7. 1894 München. Schüler von Johann Leonhard -»Raab, ging 1856 nach München. Er stach nach älteren Meistern, vor allem aber nach zeitgenössischen, seltener nach eigenen Entwürfen. Ein Kupferstecher Georg Goldberg wohnte 1863 in Nürnberg, S. 998 (Dötschmannsplatz 8). Lit.: Thieme-Becker; Bénézit. Goldberg, Jakob August (August Jakob), Porzellan- und Ölmaler, Schauspieler, * um 1806 Regensburg - t 1881 Nürnberg. Sohn des Gotthelf, Kammerdiener. oo 14.2.1830 Anna Maria (* um 1811), Tochter des Georg Leitzel, Stecknadelmachermeister, Kinder. 1837/57 war er in L. 1063b (Hintere Kartäusergasse 14), 1870 in der Ludwigstraße 17, 1878/81 in der Rathausgasse 14 ansässig. Seine Tochter Margaretha Barbara heiratete am 15.3.1857 den Maler Johann Georg Jakob-»Fuchs. Lit.: Sichling, 1870. Goldhofer, Nielas, Rotschmied, f zw. 29. 5. u. 18. 9. 1482 Nürnberg, wohnhaft auf der Sebalder Stadtseite. Lit.: Burger, 1961 Nr. 3228. Goldmann, Helmut, Dr., Musikwissenschaftler, Kapellmeister, * 3. 3. 1929 Nürnberg - f 19. begr. 24. 10. 1988 Nürnberg, Grab auf dem Westfriedhof. Mit sieben Jahren begann er seine Klavierstudien bei Stud.-Prof. Neskei an der Staatlichen Universität Jalisco/Mexico. 1948 setzte er sein Studium am Konservatorium für Musik fort und legte 1952 sein Kapellmeisterexamen in Nürnberg ab. 1956 promovierte er bei Prof. Dr. Steglich in Erlangen mit der Arbeit: „Das Menuett in der deutschen Musikgeschichte des 17. und 18. Jh.". 1958-65 Professor für Musikgeschichte und Musiklehre. In Nürnberg dirigierte er sieben Jahre den Chor der St.-Martins-Kirche, er gründete den Jugendchor der IG Metall, war Dirigent des Siemens-Orchesters in Nürnberg und leitete auch das Siemens-Orchester und den Siemens-Chor in Erlangen; auch war er fur den Bayer. Rundfunk tätig. Seit 1981 Bundesvorsitzender des Richard-WagnerVerbandes. Ausst.: 1965/3. Goldmann, Karlheinz, Dr. phil., Direktor der Stadtbibliothek, * 16. 10. 1910 Liegnitz/Schlesien t 11. 8. 1980 Nürnberg, oo Frieda Schmidt. Studium der Geschichte, Philosophie, Theologie, Volkskunde und Volkswirtschaft in Breslau und Berlin. 1932/33 theologisches Examen, 1937 Promotion. 1939 Bibliotheks-Assessor-Examen. 1936-39 Assistent an der Universität Berlin, dann wissenschaftlicher Bibliothekar. Kriegsdienst und Kriegsgefangenschaft. 1952 zunächst kommissarischer Leiter, seit 1954 Direktor der Stadtbibliothek Nürnberg. In seiner Amtszeit wurde
Goldschmidt der Bücherbestand um 70.000 Titel erhöht. 1961-63 und 1970-73 war er Mitglied des erweiterten Vorstandes des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg. Lit.: Buhl, 1971. Michael Diefenbacher Goldmayer (Goldmayr, Geelmayer, Göl(l)meyer), Andreas, Mathematiker, Astrologe, Arzt, * 11. 2. 1602 Günzenhausen - f 26. 12. 1665 Nürnberg. Unverheiratet. 1624 Mathematik-, Medizin- und Philosophiestudium in Altdorf, 1627 in Wittenberg, 1632 in Tübingen und Straßburg. Seit 1636 lebte er in Nürnberg, wo er sich als Astrologe und Kalendermacher betätigte. 1639 wurde er vom Nürnberger Rat zum Kalenderschreiber bestellt und erhielt ein Gehalt. Kaiser Ferdinand III. verlieh ihm die Würde eines Pfalzgrafen. Auf dem Reichskonvent 1654 in Regensburg verteidigte er den Gregorianischen Kalender. Er brachte eine größere Anzahl astronomischer und astrologischer Schriften heraus. Goldmayer starb in ärmlichen Verhältnissen im Spital. Panzer verzeichnete sein Portrait. Werke: Verz. seiner Schriften s. Will, GL I, S. 559-561 u. V, S. 419f. Lit.: Doppelmayr, 1730; Matthäus, 1969; Pilz, 1977; Grieb, Buchgewerbe, 2003. Goldschmidt, Bernhard, Goldschmied, Silberarbeiter, begr. 5. 3. 1606 Nürnberg, oo 25.1.1570 Clara Walter (begr. 12.7.1625). Am 26.12.1569 bestand er die Meisterprüfung. Mit Rv. vom 5.1.1570 wurde ihm das Bürgerrecht zugesagt und am 5.4.1570 in das Bürgerbuch eingetragen. Laut Nadelverzeichnis führte er eine Meistermarke mit den Buchstaben BG im Rechteck. Diese Marke läßt sich auf einem Kristallbecher im Hessischem Landesmuseum, Kassel nachweisen und auf einem Paar Schalen aus gefaßten Korallenmuscheln im Württembergischen Landesmuseum, Stuttgart. Zwischen 1573 und 1576 lieferte er dem Rat mehrere Pokale. Anläßlich des Kurfiirstentages 1580 in Nürnberg wurde ihm erlaubt, seine Waren in einer Bude am Predigerkloster feilzubieten. Mit Rv. vom 16.9.1592 erhielt er die Erlaubnis, 12 Zentner holländischen Käse, die ihm sein Vetter geschickt hatte, zu verkaufen; im Juni 1603 durfte er weitere 25 Zentner und im August 12 Zentner verkaufen. Am 12.11.1601 wurde ihm erlaubt, für zwei Jahre nach Bamberg zu gehen um fur den Bischof „Kräuter, Tierlein und andere künstliche Stücke" zu gießen; er sollte jedoch zuvor seine Schulden begleichen. Von der Erlaubnis scheint er keinen Gebrauch gemacht zu haben, da er in den folgenden Jahren in den Nürnberger Akten erwähnt wurde. 1578 verkaufte er um 425 fl. mit 48 fl. Eigenzins (960 fl. Hypothek) das Haus Wunderburggasse 7 an den Goldschmied Hans -»Egerer. 1583 erwarb er um 455 fl. das Haus Obere Schmiedgasse 22 mit Hinterhaus Am Ölberg 15, das 1586 von seiner Ehefrau Clara verkauft wurde, wahrscheinlich befand sich Goldschmidt zu dieser Zeit außerhalb Nürnbergs. Bei seinem Tod wohnte er auf dem Neuen Bau (Maxplatz). Seine Witwe scheint in materieller Not gelebt zu haben; wie aus ihrem Sterbeeintrag hervorgeht, wurde sie durch das städtische Almosenamt unterstützt. MuS: KASSEL, Hessisches Landesmus. STUTTGART, Württ. Landesmus. Lit.: Rosenberg 3971-73; Stockbauer, 1893 Nr. 459; Mummenhoff, Rathaus, S. 267; Hampe, Rv.; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 290; Kohn, N H b Sebald.
Goldschmidt Goldschmidt, Cläre, Malerin, Kunsthistorikerin, * 15. 3. 1918 - t 8. begr. 11. 3. 1999 Nürnberg, Grab auf dem Rochusfriedhof. MuS: NÜRNBERG, MStN: „Alt-Nürnberg AD 1550 - Der lieben Charlotte (Fleischmann) im Jahre der 900-Jahrfeier zum 15. Juni 1950", Aquarell. Goldschmiedt, Joseph, Zinnwarenfabrikant, Glasund Porzellanmaler, erhielt 1906 auf der Landesausstellung eine Silbermedaille. Ausst.: 1906/3. Goldschmitt (Goldschmidt), Bruno, Maler, Freskomaler, Graphiker, Holzschneider, Lithograph, * 22. 3. 1881 Nürnberg - f 4. 4. 1964 München. Besuch der Kunstgewerbeschule Nürnberg und der AdBK München. 1900 gründete er mit Hermann Hesse, Ludwig Finckh, Roberte Weiße u.a. eine Künstlerkolonie am unteren Bodensee. Er malte Fresken im Hotel Laurin in Bozen und im Polizeigebäude in München, auch fertigte er Entwürfe für Bühnenbilder, Plakate, Verpackungen und Illustrationen zu alten deutschen Schwankbüchern und zu Grimmelshausen. Außerdem schuf er Entwürfe fur Gobelins. 1935 malte er zusammen mit Erich Schilling die Fahrt der ersten deutschen Eisenbahn, abgebildet im Ausst.-Kat. 1990/21. Werke: Verzeichnis s. Eduard Isphording, Der Illustrator Bruno Goldschmidt, in: 50 Jahre Sammler, FS für Otto Schäfer, Schweinfurt 2001. Lit.: Thieme-Becker; Vollmer; Funk, 1952; Prölß-Kammerer, 2000. Ausst.: 1934/2; 1938/2; 1989/26; 1990/21, S. 27. Goler (Coler), Berthold, Lautenmacher, wurde 1407 Bürger. Vermutlich identisch mit dem 1413 erwähnten Lautenmacher Berthold, der auf der Lorenzer Stadtseite in der Mittelgasse wohnte. Lit.: Lütgendorff; Steinmetz/Griebel, 1983, S. 10; Krautwurst, in: Fränkische Lebensbilder 7, S. 34. Goler (Gollner), Jacob, Plattner, wurde mit Rv. vom 31.8.1543 erlaubt, sein Meisterstück zu machen. Im Feuerschauprotokoll von 1561 wurde er als Mieter beim Feuerschloßmacher Ulrich ->I.ebinger erwähnt. Lit.: Hampe, Rv. I, 1764. Göll, Johann Christian Friedrich, Maler, Dosenmaler, oo Lisette Margaretha Friederike Büttner (* um 1817 - t 18.10.1861). 1850/61 wohnte er in L. 1531 (Obere Kreuzgasse 14) und 1870 in der Bauerngasse 5 in Gostenhof. Er zog häufig um. Göll, Georg, Sänger, Schauspieler, * 27. 3. 1906 Nürnberg - t November 1990. Architekturstudium an der TH München, Diplomabschluß. Anschließend Gesangstudium in München. 1934 als junger Bariton am Deutschen Opernhaus in Berlin, 1935-47 an der Oper Bielefeld, ab 1940 dort Spielleiter. Seit 1947 lyrischer Bariton an den Städtischen Bühnen Nürnberg-Fürth und Spielleiter für Oper und Operette. Er wirkte bei Wagner-Gastspielen in Barcelona und Vichy mit. Göll, Wolfgang, Geiger, co Agnes (begr. 19.1.1632, als Witwe). Goller, Conrad (Cunz), Rotschmied, begr. 8. 12. 1473 Nürnberg, wohnhaft auf der Lorenzer Stadtseite. Lit.: Burger, 1967 Nr. 1368. Goller, Oskar E„ Maler, Graphiker, * 17. 2. 1912 Nürnberg - t 6. 6. 2003 Nürnberg. 1929-32 Goldschmiedelehre an der Staatsschule für angewandte Kunst Nürnberg, 1932 Studium an der AdBK Berlin. 1934/35 Barcelona, 1938 Oberitalien, 1939 Tessin.
494 Seit 1946 Lehrer an der AdBK Nürnberg-Ellingen. 1979 wohnte er in der Erlenstegenstraße 53. MuS: NÜRNBERG, MStN: Zeichnungen, Druckgraphik. Lit.: Vollmer. Ausst.: 1944/2; 1946/1, -12; 1947/1; 1948/3; 1953/3,-/9; 1954/4; 1955/1; 1960/2; 1967/1; 1970/1; 1978/13; 1995/1,-/2; 1998/7. Golling (Gollner), Leonhard, Maler, Rotbierbrauer, Stifter, get. 4. 2. 1604 Nürnberg - f 3. begr. 8. 11. 1667 Nürnberg, Grab Nr. 574 auf dem Rochusfriedhof, Epitaph um 1667, noch vorhanden. Sohn des Leonhard ( t 1619), Rotbierbrauer, oo I) 7.7.1630 Ursula (get. 26.10.1608 - begr. 29.5.1659), Tochter des Endres Lenger, Weißbierbrauer, neun Kinder; II) 9.11.1664 Barbara Merkel (begr. 29.1.1675), Witwe des Christoph Mager, Heftleinmacher, ein Sohn, nicht überlebend. 1617-22 Lehre bei Paul -»Juvenell d. Ä., wofür sein Vater 100 fl. Kost- und Lehrgeld bezahlte. Am 12.9.1623 ging er auf Wanderschaft und bereiste auch Italien. Am 8.3.1629 kam er nach Nürnberg zurück und begann mit der Arbeit an seinem Probestück „Abnahme Christi vom Kreuz", mit dem er am 9.7.1629 zum Meister gesprochen wurde. 1633-67 Genannter, 1639 Handwerker-Ratsherr, 1666 Handwerker-Losunger. 1633 übernahm er von seiner Mutter die elterliche Braustätte. Er blieb der Malerei zunächst treu und nahm auch an den Quartalsversammlungen teil. Am 27.4.1645 wandte er sich von der Malerei ab „weil ihm von den jungen Meistern Schimpf angetan". Für den Neubau der 1632 zerstörten Kirche St. Leonhard stiftete er jedoch zwei Altarbilder, die er 1660 eigenhändig malte. Er wohnte „bey St. Laurenzen", wohl im Haus Königstraße 22, einer Rotbierbrauerei, die früher seinem Vater gehört hatte. Eine Rötelzeichnung „Paulus und Johannes" und ein Eintrag im Stammbuch des späteren Pfarrers Johann Paul Kordenbusch datieren vom 7.4.1646. Im Katalog der Boernerschen Kunstsammlung ist von ihm ein 1636 datiertes Stammbuchblatt mit einer Tuschzeichnung aufgeführt. Zu Gollings Tod erschien eine gedruckte Gedenkschrift mit Lebenslauf, die M. Sebastian Jakob ->Krauß, Senior der Pfarrkirche St. Lorenz, verfaßte. Ein von Johann Gabriel -»Maier auf Golling verfaßtes Trauergedicht befindet sich in der StadtBN (Will II, 790.4°). Panzer verzeichnete sein Portrait. Stüwe erwähnt ein Bildnis von Golling, gemalt von Paul -•Juvenell, gestochen 1664 von Jacob -»Sandrart. Gollings Witwe heiratete am 19.7.1669 Heinrich Engelland, Apotheker zum Mohren. Seine Tochter Susanna ehelichte am 12.10.1668 den Stück- und Glockengießer Wolf Hieronymus -»Herold. MuS: NÜRNBERG, MStN: Federzeichnung, 1623. Lit.: Thieme-Becker; Nagler, Monogr. III, Nr. 107; Doppelmayr, 1730; Boerner, Auktionskatalog Nov. 1864, S. 9, Nr. 95; BFFK 1937, S. 135; Glockenatlas, 1967, S. 101 Anm. 204; KDM Nürnberg, 1977; Jürgensen, 1994, S. 166, 167; Stüwe, 1998, S. 259; Tacke, 2001, S. 416; Kohn, NHb Lorenz. Ausst.: 1986/6. Gollner, Georg (Jörg), Briefmaler, mit Rv. vom 26.2.1555 wurde ihm ein Strafnachlaß verweigert. Lit.: Hampe, Rv. Gollwitzer, Johann Adam, Rotschmied, * um 1800 Nürnberg, Sohn des Johann Lorenz, Bierwirt, oo I) 30.11.1828 Margaretha Louisa Wilhelmina (* um 1800 - t 20.4.1838), Tochter des Peter Huter, Stahl-
495 und Eisenhändler; II) 6.10.1839 Katharina (* um 1806 - t 12.9.1854), Tochter des Gottfried Vogel, Fuhrmann. 1828 wurde er Meister. 1831 wohnte er in S. 1492 (Vordere Beckschlagergasse 4/Hintere Beckschlagergasse 3), 1850 in L. 993 (Am Gräslein 1). Lit.: LocknerNr. 1924. Goiter, Valentin, Steinschneider, * vermutl. Frankfurt/Main - t 30. 12. 1557 Nürnberg, oo I) 3.1.1542 Margaretha Hamer, sieben Kinder überlebend; II) 1557 N. N. Goiter kam vermutlich aus Frankfurt, wo ein Steinschneider Bernhard Golther 1545-1572 nachweisbar ist. Dieser hatte einen Bruder Valentin, dem er 1556 sein Haus versetzte und der mit dem Nürnberger Steinschneider identisch sein könnte. Mit Rv. vom 28.12.1541 wurde Goiter das Nürnberger Bürgerrecht zugesagt. 1542 beschuldigte er den Steinschneider Daniel -»Engelhard, er habe seine Frau geschwängert, was letzterer verneinte. 1545 kaufte Goiter um 450 fl. plus 120 fl. Hypothek in Nürnberg ein Haus in der Egidiengasse (Tetzeigasse 15), das er 1549 fur 235 fl. plus 400 fl. Hypothek wieder verkaufte. 1546 erwarb er um 567 fl. das Haus Schildgasse 7, das sein Erben 1568 um 625 fl. verkauften. Der Rat erlaubte ihm am 15.1.1557 unter Auflagen, ein Abendtänzlein zu seiner zweiten Hochzeit abzuhalten. Am 18.8.1557 wurde er von einem Lichtentaler angezeigt, weil er dessen Frau mißhandelt hatte. Laut Rv. vom 17.12.1557 teilte er mit, daß er Smaragde aus dem Besitz des Goldschmieds Martin II. -»Baumgärtner bei sich aufbewahrte. Einer alten Chronik zufolge wurde Goiter mit dem Schwert gerichtet wegen eines Unzuchtsvergehens an seiner Frau und seiner Tochter. Lit.: Hampe, Rv.; Zülch, 1935, S. 335f.; Kohn, N H b Sebald. Golwizer, Johann, Glasschleifer, f 1791 Nürnberg. Lit.: Hampe, 1919. Goppel s. a Gebel Goppel, Balthasar, Organist, * Nürnberg, wurde 1510 Bürger in Dresden als zukünftiger Organist des sächs. Herzogs Georg. Lit.: Ausk. Franz Krautwurst. Goppel, Hans (Goldschmied, 1565) s. Koppel, Hans Goppel, Otto, Bildhauer, * 18. 5. 1928 Beilngries t 1973 Nürnberg. 1951-58 Studium an der AdBK Nürnberg, Meisterschüler von Hermann -»Schorer. Plastiken in Nürnberger Kirchen, u.a. Abendmahlsgruppe in St. Bonifaz. Ein Teil des schriftlichen Nachlasses befindet sich als Leihgabe im Archiv für Bildende Kunst des GNM. Ausst.: 1965/27. Gorck, Georg Christian, Mathematiker, * 28. 5. 1615 Nürnberg - f 23. 1. 1687 Nürnberg. Ausbildung im Malen, Zeichnen, der Geometrie, Optik und der Architektur in Nürnberg. 1650 Reise nach Schweden, wo er Königin Christina einige Zeit im Zeichnen unterrichtete. 1661 Reise nach Frankreich, Spanien, Portugal, wo er sich geraume Zeit in Lissabon aufhielt. Dabei begleitete ihn Johann Christoph -»Wagenseil, der sich in Madrid von ihm trennte. Nach seiner Rückkehr nach Nürnberg unterhielt er eine Schule, wo er sich der Ausbildung von Ingenieuren und Architekten widmete. Sein Ruhm brachte ihm auch Schüler von außerhalb, darunter Georg Rimpler, Johann Bernhard Scheiterund Johann -»Trost. Lit.: Will, GL I, S. 565. Gorian, Matthes (Juwelier, 1499) s. Jorian, Matthes Görlitz, Peter, Buchdrucker, t 23. 4. 1568 Nürnberg, starb im Heilig-Geist-Spital.
Gottfried Gorter, Albert, Musiker, Komponist, * 23. 11. 1862 Nürnberg - t 14. 3. 1936 Herrsching. 1910-25 war er in Mainz tätig, seit 1925 in München, wo er Generalmusikdirektor wurde. Werke: Verz. s. Dupont, 1971. Lit.: NDB. Gossmann, Eberwein s. Keßmann, Eberwein Gossmann, Hanswalter, Schauspieler, Regisseur, * 28. 2. 1920 Nürnberg - f 30. 12. 1999 Nürnberg, begr. auf dem Westfriedhof. oo Luise, ein Sohn. Zunächst als Buchhändler tätig. Während seines Erlanger Studiums 1946 initiierte er das dortige Studententheater „Studiobühne der Universität Erlangen" und leitete ab 1949 in Nürnberg das neugegründete „Theater der Jugend" (bis 1975), wo er über 100 Stücke inszenierte. Außerdem war er ab 1954 Leiter der SiemensTheatergruppe in Erlangen. 1966 war er Mitbegründer der Internationalen Vereinigung der Kinder- und Jugendtheater, dessen deutscher Sektion er vorstand. Große Erfolge feierte er seit 1976 in über 600 Vorstellungen als „Onkel Willi" in „Schweig Bub" von Fitzgerald Kusz. Lit.: Barthel, Schulen; Walter Grosch: Die Studiobühne, in: Jürgen Sandweg/ Gertraud Lehmann (Hg.): Hinter unzerstörten Fassaden, Erlangen 1945-1955, Erlangen 1996, S. 836-865; N Z vom 3.1.2000; Erlanger Stadtlexikon, 2002. Clemens Wächter Gosswein, Hans, Plattner, wurde 1477 Bürger. Goßwin (Göswein), Hans, Seidensticker, * Frankfurt/Main. Sohn des Bechtold, Maler in Frankfurt, oo Scolastica. 1488 wurde er Bürger in Nürnberg und zahlte 2 fl. Am 10.11.1489 wurde er in einer Erbschaftssache in Frankfurt erwähnt, dort als Seidensticker in Nürnberg bezeichnet. Lit.: Zülch, 1935, S. 161. Goth, Irene, Schauspielerin, * 2. 6. 1883 Teschen + 9. 2. 1911 Nürnberg. Schauspielerin in Troppau, Köln und Nürnberg (Intimes Theater und Stadttheater). Gothart, Conrad, Rotschmied, wurde 1424 Bürger. Gottauf, Hanns, Maler, Graphiker, * 21. 7. 1893 Fürth. Besuch der Kunstgewerbeschule Nürnberg und Studium an der Akademie Stuttgart; Ausbildung als Maler und Bildhauer. Seit 1928 freischaffender Maler und Graphiker in Nürnberg. Zum Dürer-Jahr 1928 brachte die Nürnberger Künstlervereinigung Freie Sezession eine Mappe mit Kunstdrucken heraus, in welcher drei Gemäldereproduktionen von ihm enthalten sind. 1931 stellte er Landschaftsaquarelle von Nürnberg und Umgebung aus. Bis 1933 nachweisbar. MuS: NÜRNBERG, MStN: Zeichnungen. Ausst.: 1931/2. Gottbrecht, Karl, Porzellanmaler, f 21. 5. 1866 Nürnberg, oo Barbara Götz, mind, zwei Töchter. Seine Tochter Sophia wurde 1836 in Reichmannsdorf geboren. Er war katholisch, seine Frau evangelisch. Gottfardt s. Gottfried Gottfors (Gottforcht), Paulus, Plattschlosser, t Juli 1571 Nürnberg, oo 7.11.1558 Katharina. Am 20.6. 1557 wurde er in das Meisterbuch der Stadt eingetragen. Zum Schluß wohnte er auf der Lorenzer Stadtseite, gegenüber dem Neuen Kornhaus (Mauthalle). Lit.: Burger, 1972 Nr. 9946. Gottfried (Gottfarth), Hans, Plattschlosser, oo N., Tochter des Hermann -»Schuster, Formschneider. 1590 wurde er Meister. Durch seine Eheschließung wurde er
Gottfried Mitbesitzer des schwiegerväterlichen Hauses Färberstraße 5, das er 1605 für 1000 fl. verkaufte. Lit.: Kohn, N H b Lorenz. Gottfried, Joh. Ludwig, Verleger in Frankfurt/Main, veröffentlichte 1632 in „Inventar. Sveciae & c." eine Gesamtansicht Nürnbergs aus der Vogelschau, Kpst., 18 χ 27 cm. Lit.: C. G. Müller, 1791, Forts. I, S. 7. Gottfried (Gottfardt), Stephan, Meistersinger, Plattschlosser, begr. 2. 8. 1582 Nürnberg, oo I) 16.2. 1573 Elisabeth Munchkarner; II) 21.2.1575 Helene Bauer. 1576-82 ist er als Singer belegt, seine Teilnahme an den Singschulen war unregelmäßig. Er besaß ein Haus gegenüber dem neuen Zollhaus (Mauthalle). Lit.: Stahl, 1982. Gottinger, Hans, Rotschmied, oo 15.6.1534 Anna Jeckin. Lit.: Schornbaum, 1949 Nr. 1718. Gottlieb, Johann, Drechslermeister, Bürodiener, Mundartdichter, * 12. 2. 1796 Nürnberg - f 13. 8. 1856 Nürnberg. Sohn des Johann Kaspar, oo 14.4.1822 Clara Sabina (* um 1797), Tochter des Johann Wilhelm -iHartländer, Goldschmied. Seine Gedichte wurden um 1829/50 veröffentlicht. 1822 wohnte er in L. 1317 (Ottostraße 5). Die Gottliebstraße in Nürnberg wurde nach ihm benannt. MuS: NÜRNBERG, StadtB. Lit.: Grübel, 1914. Ausst.: 1966/5. Gottlieb, Johann, Glasmaler, wohnte 1897 in der Parkstraße 4, 1906 in der Zwingerstraße 1. Gottlieb, Johann Christian, Drechsler und Elfenbeinschneider, war 1863/78 Besitzer des Hauses L. 1380 (Ludwigstraße 42/Schlehengasse 1). Gottlieb, Karl (Carl), Maler, Lithograph, er besaß auch eine gleichnamige lithographische Anstalt. 1906/32 wohnte er in Nürnberg, Dilherrstraße 5. Werke: Ölgemälde „Nürnberger Hauptmarkt", 40 χ 27 cm, um 1920, im Handel 1991 angeboten. Lit.: Dressier, 1930. Gottlieb, Kaspar, Drechslermeister, stellte 1840 ein Schachspiel aus Elfenbein aus. Ausst.: 1840/4 Nr. 153. Gottlieb, Michael, Glasmaler, wohnte 1900 in der Ludwig-Feuerbach-Straße 33, 1906 in der Mittleren Zwingerstraße 1. Gottschalck, Balthasar, Zinngießer, * Annaberg/ Sachsen - t 24. 8. 1543 Nürnberg, co 27.5.1538 Barbara Fürst. Seine Meisterstücke arbeitete er bei Sebald -»Distler und wurde 1538 Meister. Lit.: Hintze, Nr. 74; Schombaum, 1949 Nr. 4478. Gotzmayr, Hans, Plattschlosser, wurde 1555 in das Meisterbuch der Stadt eingetragen. Gout, Jean François (Johann Franz), Maler, Radierer, * 23. 9. 1748 oder um 1748 vermutl. in Berlin t 1812. Kurz vor 1773 malte er den Saal im Haus des Kaufmanns Feuerlein in Nürnberg aus; vermutlich handelt es sich um das Anwesen Albrecht-DürerStraße 6, das 1776 dem Handelsmann Conrad Feuerlein gehörte. 1773 war Gout mit Malereien an der künstlerischen Ausstattung von Schloß Birkenfels (Markt Maroldsweisach, Kr. Haßberge) beteiligt und als Entwerfer von Stuckaturen, die Bernhard Hellmuth ausführte; die Stuckaturen gehören zu den besten des fränkischen Rokoko. Später war Gout in Bayreuth, Darmstadt und Speyer tätig. Lit.: Thieme-Becker; Bénézit; Müller-Singer; Busse; Sitzmann, 1983, S. 204; Kohn, NHb Sebald.
496 Gois, Hans (Jean de), Juwelier, * Paris - f 15. 9. 1608 Nürnberg, ehemals Grab Nr. 1416 auf dem Rochusfriedhof, Epitaph nicht erhalten, oo Catharina. Ihm wurde mit Rv. vom 9.3.1599 das Bürgerrecht zugesagt. Lit.: Hampe, Rv.; Zahn, DI-N Nr. 2942. Graber, Heinrich, Architekt, * 23. 4. 1926 Fürth t 8. 9. 2001 Fürth. Werke: FÜRTH: Jugendzentrum Lichtenstein. N Ü R N B E R G u.a.: Neubau Norishalle, 1967. Lit.: Käs-Dollhopf, 1990. Grabner, Eberhart (auch Erhard), Goldschmied, 1417-45 im Ämterbüchlein verzeichnet. 1433 erscheint er in der Lorenzer, 1440 in der Sebalder Losungliste. Lit.: Murr, Journal, T. 2, S. 59; Stockbauer, 1893. Grabner, Heinz, Goldschmied. Eingetragen im Meisterbuch von 1363 und 1370, in den ab 1396 erhaltenen Ämterbüchlein ist er nicht verzeichnet. Vielleicht identisch mit dem von Murr für 1370 erwähnten Goldschmied Örtel -»Grabner. Ein Heinrich Grabner war 1380 bis 1400 Genannter. 1404 vermachte ein ohne Beruf genannter Heinrich Grabner seiner „Muhme" Ell Weinschröter ein Leibgeding. Ein Heinrich Grabner besaß 1386 den Grundstückskomplex Bergstraße 19/Albrecht-Dürer-Platz 24-26. Unklar ist, ob und welcher Heinz Grabner mit dem Goldschmied identisch ist. Lit.: Gümbel, Weinschröter 1904, S. 22; Kohn, NHb Sebald. Grabner, Johann, Schreib- und Rechenmeister, t 19. 6. 1502, kam in der Schlacht bei Affalterbach um. oo Elisabeth (f 1535). 1488 erhielt er das Bürgerrecht. Er war als Lehrer tätig und schrieb u.a. fur Markgraf Friedrich. 1500 besaß er das Anwesen Wunderburggasse 10, das sich im Jahr zuvor noch in jüdischem Besitz befunden und vermutlich Schmohel gehört hatte. Seine Witwe Elisabeth heiratete den Schreib- und Rechenmeister Caspar -»Schmid. Lit.: Will, Münzbel. Bd. IV, S. 369; Neudörfer-Lochner, 1875, S. 181; Schultheiß, Schulen, 2. H., S. 4; Gümbel, 1907, S. 62; Kohn, N H b Sebald. Grabner, Ortel, Goldschmied, 1370 von Murr erwähnt, ansässig auf der Sebalder Stadtseite. Er war Vorgeher seines Handwerks. 1392 und 1397 erscheint er in den Sebalder Losunglisten, im Jahre 1400 erscheint dort seine Frau. Vielleicht identisch mit Heinz -»Grabner. Lit.: Murr, Journal, T. 2, S. 55; Stockbauer, 1893 Nr. 20. Grabner, Sebald, Goldschmied, t Dez. 1457 Nürnberg. oo I) N. Semmler; II) N. Wolkenstein. 1415-57 Genannter. 1433 war er in der Losungliste für die Lorenzer Stadtseite verzeichnet. Seine Tochter heiratete Hartmann Schedel d. Ä., Handelsmann und war die Mutter des berühmten Arztes Hartmann -»Schedel d. J. Lit.: Will, GL III, S. 499 (unter Schedel); Stockbauer, 1893 Nr. 82; Roth, 1802. Gradi, Hermann, Landschaftsmaler, Graphiker, Kunstgewerbler, * 15. 2. 1883 Marktheidenfeld - f 15. 2. 1964 Nürnberg. Sohn des Jakob, Regierungsrat. oo Marie Zirnbauer, zwei Söhne. Ab 1902 Studium an der Gewerbe- und Kunstgewerbeschule in München. Er erlernte das Zeichnen und Töpfern und war Meisterschüler des Textildesigners Theodor Spieß. 1907 kam Gradi nach Nürnberg und wurde zuerst Verweser, 1908 Professor, ab 1926 ordentlicher Professor für kunstgewerbliches Zeichnen für Gewebe, Tapeten, Intarsien usw. an der Kunstgewerbeschule Nürnberg.
497 1930 o. Professor fur Flächenkunst und Spielzeug an der Staatsschule für angewandte Kunst Nürnberg, 1938 Leiter der Fachklasse für Landschaftsmalerei, 1940-45 Direktor der inzwischen zur AdBK Nürnberg erhobenen früheren Staatsschule. Gradi fand bereits in jungen Jahren große Anerkennung mit seinen kunstgewerblichen Entwürfen. In den Jahren 1920-30 fertigte er viele Buchillustrationen. Später war sein bevorzugtes Gebiet die Landschaftsmalerei, wobei er vorwiegend seine fränkische Heimat, aber auch viele andere Gegenden Deutschlands malte. Seine Gemälde und graphischen Arbeiten haben vor allem im fränkischen Raum viele Freunde und Abnehmer gefunden. Für die Gradi teilw. nachgesagte Förderung während des Dritten Reiches finden sich in seinem Lebenslauf keine Anhaltspunkte. Er war lange vor 1933 ein erfolgreicher Künstler. So dürfte es ausschließlich seinem Können zuzuschreiben sein, daß er Gemälde für die Reichskanzlei in Berlin fertigte und auch einige Landschaftsgemälde an Reichaußenminister Joachim von Ribbentrop verkaufte. Das von Gradi selbst angelegte Werkverzeichnis soll über 3000 Nummern enthalten haben, ist aber nicht mehr auffindbar. 1910/17 wohnte er in der Berckhauserstraße 2, ab 1937 in seiner Villa Teutonenstraße 45. Mitglied des Bundes fränkischer Künstler und im Kunstverein Erlangen. Er wurde zum Ehrenbürger seiner Heimatstadt Marktheidenfeld ernannt, die auch ein Gradl-Museum einrichtete. MuS: MARKTHEIDENFELD, Gradl-Museum. NÜRNBERG, MStN: ca. 7 Gemälde, Zeichnungen, Druckgraphiken; - , Slg. Grieb. Lit.: Thieme-Becker; Vollmer; H. Wilhelm, in: Fränk. Heimat H. 2/3, 1939; H. Bingold; Hermann Gradi, ein neuer deutscher Maler-Romantiker, 1920; Sonderausgabe der Antiquitäten-Zeitung 16/1984; H. Bröstier: Hermann Gradi, Der Malerromantiker und Landschaftsmaler, 1989; Stadtlexikon 2000; Schmidt, 2005, S. 160-163. Ausst.: 1910/1; 1912/2; 1913/1; 1917/2; 1918/3; 1919/2; 1928/1; 1929/4; 1930/1;-/2;-/3; 1931/1,-/2; 1932/3; 1933/1; 1934/1, -12, -/3; 1935/1, -/2; 1936/1, -/2; 1937/1,-/2; 1938/1,-/2; 1939/1; 1940/2,-/4; 1941/3, -/6; 1942/1, -12, -/3; 1943/1; 1943/3 EA; 1944/2; 1958/2; 1980/2; 1993/7; 1994/6,-/10; 2002/5. Gradi, Otto, Goldschmiedemeister, * 3. 6. 1912 Nürnberg - f 1· 1· 1970? Nürnberg. Sohn des -»Hermann, Maler. 1958 wohnte er in Nbg., Untere Kieselbergstraße 7, später im elterlichen Anwesen, Teutonenstraße 45. Mitglied der Künstlerklause. Lit.: Künstlerklause, 1958, 1983. Ausst.: 1951/2. Graeb, Paul, Architekturmaler, * 4. 2. 1842 Berlin - t 5. 1. 1892 Berlin. Sohn des Carl, Maler. Schüler seines Vaters und der Berliner Akademie. Seit 1880 Lehrer an der TH Berlin. Reisen in Europa. Er war vorwiegend als Miniatur- und Landschaftsmaler tätig. Werke: NÜRNBERG; Euchariuskapelle; Boetticher Nr. 15, 21. MuS: NÜRNBERG, Slg. Grieb. Lit.: Thieme-Becker; Boetticher; Busse; Bénézit. Gräbner, Johann, Photograph, war 1864 in Galgenhof 8 (Galgenhofstraße 65/67) ansässig. 1870 wohnte er Webersplatz 6, dabei wurde er als vormaliger Photograph bezeichnet. Gräbner, Johann Matthias, Photograph, * um 1836 - t 27. 2. 1868 Nürnberg. Er wohnte zum Schluß in L. 1518 (Obere Kreuzgasse 10).
Gräter Graf, Gräff, Gräv s.a. Graf, Graff Graf, Otto Α., Musiker, * 1904, war 1949-69 Klavierpädagoge am Nürnberger Konservatorium. Außerdem war er Solist und Begleiter berühmter Instrumentalisten. Gräser, Heinrich, Musiker, gab 1655 eine Sammlung mit 26 Tänzen heraus, in welcher er sich als „Musicum instrumentalem zu Hersbruck" bezeichnete. Lit.: Eitner, Bd. 11. Graeßel, Fritz (Friedrich Paul), Holzblasinstrumentenbauer, * 10. 10. 1909 H o f - t 1984 Nürnberg. Sohn des -»Georg. Seit etwa 1946/47 führte er die väterliche Werkstatt bis zu seinem Tod fort. Zeitweise war er auch Oboist bei den Dresdner Philharmonikern und beim Frankenorchester e.V. in Nürnberg. Der größte Teil der Werkstatteinrichtung und einige Instrumente befinden sich im GNM, ebenso ein Teil des schriftlichen Nachlasses. MuS: NÜRNBERG, GNM. Lit.: GNM A, 1987 u. 1991, S. 354; Frank P. Bär: Verzeichnis der europäischen Musikinstrumente im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg, Bd. 5. Klarinetten normaler und höherer Stimmlage mit 10 oder mehr Klappen. Wilhelmshaven 2004, S. 18-25. Graeßel, Georg (Johann Georg Peter), Holzblasinstrumentenbauer, * 15. 12. 1874 Regnitzlosau - t 23. 3. 1948 Nürnberg. Ausbildung bei Johann Oehler in Berlin. 1908 gründete er eine Werkstatt für Holzblasinstrumente in Hof, Ende 1909 ließ er sich in Nürnberg nieder. Er baute zunächst Querflöten, spezialisierte sich aber dann auf Oboen, Englischhörner und Klarinetten. Die Werkstatt befand sich zunächst in der Stelzengasse 1, ab 1923/24 in der Äußeren Großweidenmühlstraße 42. Ein Teil des schriftlichen Nachlasses befindet sich im Archiv für Bildende Kunst des GNM. Werkstattnachfolger wurde sein Sohn -»Fritz. MuS: NÜRNBERG, GNM. Lit.: GNM A, 1987 u. 1991, S. 354; Huber, 1989; Kirnbauer, 1994; Frank P. Bär: Verzeichnis der europäischen Musikinstrumente im GNM, Bd. 5. Klarinetten normaler und höherer Stimmlage mit 10 oder mehr Klappen, 2004, S. 18-25. Grassel, Jacob, Handelsmann, Marktvorsteher, Stifter, * 14. 6. 1601 Villach/Kämten - f 21. 8. 1671 Nürnberg, Grab Nr. 1681 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1666, noch vorhanden, oo I) N. Semler; II) N. Fürer. 1631-71 Genannter. Zusammen mit seinem Freund Andreas -»Ingolstetter stiftete er der Universität Altdorf für 300 Goldgulden eine Armillarsphäre nach Kopernikus, die von Georg Christoph -»Eimmart d. J. gebaut wurde. Nach -»Doppelmayr erfolgte die Stiftung erst 1690, dabei könnte es sich um einen gleichnamigen Sohn handeln. Panzer verzeichnete sein Portrait. Lit.: Will, GL II, S. 251; Waldau, Zion 1787, S. 59; Roth, 1802, Pilz, 1984, S. 97. Gräter (Graeter), Ferdinand Philipp, Lithograph, war 1870 in der Hinteren Ledergasse, 1873 in der Mostgasse 8 ansässig. 1878/81 erscheint er unter den Lithographischen Anstalten in der Neutorstr. 7 bzw. Karlstraße 13. Gräter, Friedrich, Lithograph, Steindrucker, oo Katharina. 1875 wohnte er in der Mostgasse 8 und 1906 in der Ziegelgasse 22. Gräter, Heinrich, Lithograph. Er war Inhaber einer lithographischen Anstalt, 1881 am Plattnersweg 1, 1906 in der Ludwig-Feuerbach-Straße 68 ansässig.
Grävenitz Grävenitz, Joachim, Buchdrucker, f um 1726 Nürnberg. 1725-26 war er im Ämterbüchlein eingetragen, 1727-29 wurde seine Witwe verzeichnet. Lit.: Grieb, Buchgewerbe 2003. Graf s.a. Graff, Kraft Graf, Alfred, Dr., Schriftsteller, * 30. 4. 1883 Partenstein/Ufr. - t 24. 11. 1960 Washington. Seit 1925 war er Leiter des Radio-Zwischensenders Nürnberg „Stimme Frankens" und wurde nach der nationalsozialistischen Machtübernahme 1933 entlassen. Er war auch Vorstand der Volksbibliothek und Mitglied im P.Bl.O. Er emigrierte nach Washington. Sein Bildnis hielt 1924 Hans -»Werthner als Kohlezeichnung fest. Der Alfred-Graf-Weg wurde nach ihm benannt. Lit.: Schmidt, 2005. Ausst.: 1964/6. Graf, Egidius, Kantor, t zw. 12. 5. u. 13. 6. 1573 Nürnberg. Er war Kollaborator (Lehrer), 1570 wurde er auch Kantor bei St. Egidien. Lit.: Ausk. Franz Krautwurst. Graf, Georg, Maler und Illustrator, * 23. 4. 1869 München - t 24. 11. 1942 München. Er malte Portraits, Geschichts- und Genrebilder sowie große dekorative Gemälde. Außerdem Illustrator für die Zeitschriften „Moderne Kunst", „Für alle Welt", „Über Land und Meer" sowie von Klassikerausgaben. Werke: Ansicht Nürnbergs mit der Burg vom Westtorgraben aus, Holzschnitt 15 χ 22,5 cm. MuS: NÜRNBERG, MStN: „Der Schöne Brunnen", Farbholzschnitt. Lit.: AKL, Index; Thieme-Becker; Graf, Hans, Steinmetz, wurde mit Rv. vom 17.4.1533 das Bürgerrecht zugesagt. Lit.: Hampe, Rv. Graf, Hugo, Schriftsteller, Graphiker, Aquarellist, * 25. 4. 1844 Nürnberg - f 19. 3. 1914 Starnberg. Von ihm gibt es eine Anzahl Nürnberger Stadtansichten. MuS: MÜNCHEN, BNM. NÜRNBERG, GNM; - , Slg. Grieb. Lit.: Vollmer Bd. 5. Graf (Graff), Johann, Komponist, Kapellmeister, get. 26. 3. 1685 Nürnberg - f 2. 2. 1750 Rudolstadt/Thüringen. Ausbildung als Oboist, Geiger und Komponist. Zeitweise spielte er als Geiger in der Kirche des Deutschherrenordens in Nürnberg. 1708 Instruktor und Oboistenmeister im Regiment des Nürnberger Generals G. W. Löffelholz. Teilnahme an den Kämpfen in Ungarn und Besuch in Wien. Anschließend Leiter der Mainzer „Oboisten-Banda", um 1715 Hofmusiker in Bamberg. 1722 Übersiedlung nach Rudolstadt, dort Konzertmeister und Leiter der Tafelmusik beim Fürsten von Schwarzburg, ab 1739 Kapellmeister am Schwarzburg-Rudolstädter Hof. Sein Werk ist zunächst der deutschen Geigerschule, später mehr der Händeischen Melodik und sein Alterswerk J. S. Bach verwandt. Seine sechs Söhne wurden ebenfalls Musiker. Werke: Kirchenstücke, Tafelmusiken, theatralische Szenen. WV s. NDB 6, 723, MGG 5, 668 und Dupont, 1971. Lit.: Bosl; BMLO, 2006. Graf (Graff), Johann, Schreib- und Rechenmeister, erhielt 1647 das Nürnberger Bürgerrecht geschenkt. 1696 war er auf dem Lorenzer Platz ansässig. Lit.: Schultheiß, Schulen, 3. H., S. 14; Heisinger, 1927. Graf, Johann Leonhard, Mathematiker, Zeichner, Notar, Schreib- und Rechenmeister, * 6. 10. 1668 Nürnberg - f 30. 9. 1729 Nürnberg. Zeichenunterricht bei Johann Andreas -»Graff, weitere Ausbildung in Geometrie, Perspektive und Fortifikation bei Michael
498 -»Schwab. 1690 ging er nach Ansbach, wo er den Markgrafen Friedrich Wilhelm und die Prinzessin Wilhelmine Charlotte, die spätere Königin von England, als Schreib- und Rechenmeister unterrichtete. Anfang des 18. Jh. kehrte er nach Nürnberg zurück, wo er das Schulhalten aufgab und die Stelle eines Notars erhielt. Später wurde er Registrator und Gegenschreiber im Landalmosenamt, wo er auch als Feldund Landmesser tätig war. 1699 besaß er das Haus Tetzeigasse 21 in Nürnberg. Lit.: Doppelmayr, 1730; Will, GL I, S. 568; Heisinger, 1927, S. 8, 17, 69, 73; Kohn, NHb Sebald. Graf, Lienhart, Zirkelschmied, oo 6.10.1528 Margaretha Schreiner. Lit.: Schornbaum, 1949 Nr. 3174. Graf, Maria Sibylla (Malerin, 1647) s. Merian, Maria Sibylla Graf, Oskar, Maler, Graphiker, * 26. 12. 1870 oder 26. 12. 1873 Freiburg i.Br. - f 1957 oder 22. 2. 1958 Bad Boll, oo Cäcilie -»Graf-Pfaff, geb. Pfaff, verwitw. Bader. Seit 1901 in München ansässig. Seit 1919 Lehrauftrag für Freihandzeichnen an der TH München. Sein Hauptwerk besteht aus Radierungen. 1906 stellte er eine Radierung von Nürnberg aus. 1913/30 wohnte er in München, Georgenstraße 30. Lit.: AKL, Index; Thieme-Becker; Vollmer; Dressler, 1930. Ausst.: 1906/1. Graf, Paulus Friedrich, Schreib- und Rechenmeister, oo 27.10.1723 Maria Ursula (get. 3.2.1676), Tochter des Johann David -»Götsch, Schreib- und Rechenmeister. Graf, Salomon, Maler, begr. 1. 4. 1737 Nürnberg, oo 1720 Susanna Maria Christophine, Tochter des Christoph -»Dorsch (s.a. Susanna Maria -»Dorsch). Panzer verzeichnete von ihm die Bildnisse des Friedrich Wilhelm Braun und des Georg Christoph Volkkamer, die als Vorlagen zu Portraitstichen dienten. Seine Witwe heiratete am 5.8.1738 Johann Justin -»Preißler. Lit.: Thieme-Becker. Graf, Sebald (Maler, 1529) s. Greiff, Sebald Graf, Ulrich, Steinmetz, wurde am 20.4.1490 in einem Rv. erwähnt, er wohnte in Gostenhof. Lit.: Hampe, Rv. Grafenoder, Conz, Kompaßmacher, Pflegesohn des Erhard -»Etzlaub, bei dem er laut Vertrag vom 18.1. 1514 das Kompaßmacherhandwerk erlernte. Lit.: Schnelbögl, in: MVGN 51, 1962, S. 218; Ders. in: MVGN57, 1970, S. 217. Graff s.a. Graf Graff, Dorothea Maria Henrietta, verh. Hendriks, Insekten- und Blumenmalerin, Kupferstecherin, * 13. 5. 1678 Nürnberg - f zw. 5. u. 16. 5. 1743 St. Petersburg. Tochter des Johann Andreas -»Graff und seiner Frau Maria Sibylla, geb. -»Merian. oo I) um 1702 Philip Hendricks, Chirurg in Heidelberg; II) 1715 Georg Gsell, Maler und Kunsthändler aus St. Gallen, drei Söhne, eine Tochter. Künstlerische und handwerkliche Ausbildung im Aquarellieren und Kupferstechen durch die Mutter. 1681 Umzug nach Frankfurt/Main und Scheidung der Mutter; 1685 Übersiedlung nach Westfriesland, 1691 nach Amsterdam. 1699-1701 mit der Mutter in Surinam (Niederländisch-Guayana). Die beiden Frauen sammelten, züchteten, bestimmten und aquarellierten die in Europa unbekannte exotische Tier- und Pflanzenwelt; sie erforschten vor allem
499 Insekten und Reptilien in ihrem tropischen Lebensraum. Zurück in Amsterdam, wurden die Ergebnisse in der Metamorphosis 1705 mehrsprachig veröffentlicht. Nach dem Tod der Mutter gab Dorothea 1717 den dritten Teil des Raupenbuches heraus. Zar Peter der Große kaufte auf seiner Amsterdamreise um 1716-17 gedruckte Bücher und 254 Aquarelle Maria Sibylla Merians, die bis heute den Grundstock einer außergewöhnlichen Meriana in St. Petersburg bilden. Im Oktober 1717 Übersiedlung mit der Familie Gsell nach St. Petersburg, wo „Gsellscha", wie sie jetzt hieß, ab 1718 die holländischen Exponate für die neue Kunstkammer Peters I. sicherte, das erste öffentliche Museum Rußlands. Sie trug damit entscheidend zur Entwicklung der russischen Wissenschaft und Kunst bei. 1726 wurde sie Zeichenlehrerin sowie Verwalterin der naturhistorischen Sammlung der Kunstkammer an der Akademie der Wissenschaften und Künste. Sie illustrierte das Werk des Botanikers Johann Christian Buxbaum mit unbekannten Pflanzen des Ostens. 1732 wurde sie mit der Dokumentation der wissenschaftlichen Sammlung der Kunstkammer beauftragt und erstellte dazu Aquarelle auf Pergament. 1734 erwarb sie in Holland fur die Akademie 34 Blumenbilder ihrer Mutter. Die Arbeiten Maria Sibylla Merians dienten als Anschauungsmaterial, an dem die Schüler die genaue Naturbeobachtung und deren lebensnahe künstlerische Umsetzung lernten. Ihre Tochter Salomea Abigail (1723-1793) heiratete 1776 Leonhard Euler. MuS: ST. PETERSBURG, Archiv der Akademie der Wissenschaften: Vorlagenblätter für Raupen III, Druck: Amsterdam, 1717; Alben mit Aquarellen und Zeichnungen von Blumen, Insekten und anderem, sowie Raritäten der Kunstkammer, 1723; Illustrationen des botanischen Werks „Jahrhundert der Pflanzen" [Century of plants] von Johann Christian Buxbaum, 1728-1740. Lit.: Thieme-Becker; SKL; Sikart. Graff, Friedrich (Fritz), Zinngießer, 1479 Bürger. Graff, Hans, Maler, soll um 1340 die Wandmalereien des alten Rathauses, offenbar die Außenmalereien, geschaffen haben. Lit.: Thieme-Becker; Murr, 1801; Neudörfer-Lochner, 1875, S. 137; Mummenhoff, Rathaus; F. T. Schulz, in: GNM M, 1908, S. 108. Graff (Grossen), Hans, Maler, führte nach späterer Überlieferung um 1514/20 die Freskomalereien an der „Schau" gegenüber dem Rathaus aus. Er ist vielleicht mit Michael -»Graff, Maler zu identifizieren. Lit.: Thieme-Becker; F. T. Schulz, in: GNM M, 1908. Ausst.: 1978/3, S. 80 u. 288. Graff (Groff), Hans, Maler, Sohn des -»Michael, Maler, oo 2.1.1538 Margaretha Schmid. Am 29.1.1535 einigte er sich mit seiner Stiefmutter über sein mütterliches Erbteil. Mit Rv. vom 21.8.1540 erlaubte ihm der Rat, zwei Jahre in Windsheim zu wohnen, ohne sein Nürnberger Bürgerrecht aufzugeben. 1570 arbeitete er an der Bemalung der Ehrenpforte zum Empfang Kaiser Maximilians II. in Nürnberg. Laut Feuerschauprotokoll von 1561 wohnte er beim Herrenschießgraben zur Miete in einem Haus, das Helena, Witwe des Rotschmieds Albrecht -»Weinmann gehörte. Lit.: Hampe, Rv.; Schornbaum, 1949 Nr. 1732. Graff, Hans, Rotschmied, oo Katharina ( t Jan. 1569, wohnhaft in der Judengasse). 1568 Meister. Lit.: LocknerNr. 245; Burger, 1972 Nr. 9115.
Graff Graff, Jörg, Dichter, Gürtler, Beutler, Landsknecht, * um 1475/80 Dachsbach b. Neustadt a. d. Aisch t 26. 5. 1542 Nürnberg, im Heilig-Geist-Spital. oo I) N. N., mind, eine Tochter; II) 12.4.1529 Kunegundis von Kulm (im Ehebuch wurde er Georg Dachspach Cecus genannt); III) 17.3.1539 Cristina Weynman. Nach einigen Quellen war er gelernter Gürtler, in anderen wurde er als Beutler bezeichnet. Er führte ein ruheloses Landsknechtleben und diente unter Maximilian I. Beim Brand seines Hauses am Weißen Turm soll er erblindet sein. Dieser Brand im Haus Ludwigstraße 28, das dem Pfragner Fritz Müllner gehörte, ereignete sich am 20.11.1518 und ist in Müllners Annalen erwähnt. Müllner berichtet auch, daß ein Beutler Jörg Graff bei dem Brand erblindet sei. Dem widerspricht jedoch, daß Jörg Graff bereits am 23.2.1517 als blind bezeichnet wurde, als ihm der Rat einen silbernen Schild verehrte. Am 11.9.1517 wurde ihm ein Privileg erteilt, wodurch seine Gedichte ein Vierteljahr gegen Nachdrucke geschützt wurden; verantwortlich für den Rv. war -»Willibald Pirckheimer. Auch hier wurde Graff als blinder Beutler bezeichnet. Bereits Hampe hat 1897 auf diese Unstimmigkeit hingewiesen. Infolge seiner Behinderung mußte sich Graff als Dichter und Bänkelsänger durchschlagen. Laut Rv. vom 29.12.1518 hatte er seinen Hauswirt Hermann Unfug so schwer verletzt, das dieser Anfang 1519 an der Verwundung starb. Es sind zahlreiche Rv. überliefert, die sich bis 1520 mit dem Vorfall befaßten. Es folgten mehrfach Stadtverweise u.a. wegen anstößiger Lieder. Am 8.10.1529 wurde eine Fürsprache der Beutler fur Graff zurückgewiesen. 1525 wollte dieser sich von seiner Frau trennen, ein Jahr später versagte der Rat ihm und seiner „Trumpelmetze" (vielleicht Kunegundis von Kulm, die er 1529 heiratete) ein Almosen. Am 23.3.1534 wurde ihm die Aufnahme in das Heilig-Geist-Spital verweigert. Erst mit Rv. vom 6.5.1542, nachdem er bettlägerig geworden war, kam er in das Spital, wo er wenig später starb. Seine Lieder behandelten historische Ereignisse, geistliche Inhalte und volkstümlichmoritatenhafte Anlässe. Karl -»Bröger hat Graff 1938 in seinem Roman „Guldenschuh" verewigt. Werke: erhalten haben sich 16 Lieder, darunter 5 Lieder geistlichen Inhalts. Lit.: NDB; Th. Hampe: Der blinde Landsknechtdichter Jörg Graff, in: Euphorion IV, 1897, S. 457-472; Schornbaum, 1949 Nr. 1039, 1043; Bock, in M V G N 53, 1965, S. 365f.; G. Hirschmann, in: M V G N 60, 1973; Stadtlexikon 2000; Kohn, N H b Lorenz. Graff (Gräff), Johann, Zinngießer, * Nürnberg begr. 25. 5. 1713 Nürnberg, oo 14.6.1696 N. N. Seine Meisterstücke arbeitete er bei Jacob -»Spörl und wurde am 16.5.1696 Meister. 1709-12 Geschworener. 1714 in den Grundverbriefungsbüchern erwähnt. Lit.: Thieme-Becker; Hintze, Nr. 362 mit Abb. Mz.; Haedeke, Zinn. Graff (Graf, Grav), Johann Andreas, Maler, Zeichner, Kupferstecher und Verleger, * 1. get. 2. 5. 1636 (nicht 1637) Nürnberg - f 6. begr. 9. 12. 1701 Nürnberg. Sohn des Johann (f 1644), Rektor am Egidiengymnasium. oo I) Frankfurt/Main 16.5.1665 Maria Sybilla -»Merian, zwei Töchter; II) Nürnberg 25.6.1694 Anna Maria (begr. 30.6.1711), Tochter des
Graff Johann Erhard -»Hofmann, Illuminist, zwei Söhne. Seine erste Ausbildung im Zeichnen erhielt er bei Leonhard ->Heberlein. 1653-58 war er Schüler des Blumenmalers Jakob Marrell in Frankfurt. Nach kurzem Aufenthalt in Nürnberg ging er 1660 fur zwei Jahre nach Venedig, dann nach Rom, 1664 kehrte er nach Nürnberg zurück. Bereits im folgenden Jahr heiratete er Marréis Stieftochter Maria Sybilla -»Merian und lebte 1665-70 in Frankfurt a. M. 1670 zog die Familie nach Nürnberg und wohnte am Milchmarkt, wo Graff das Haus „Zur goldenen Sonne" (Bergstraße 10) besaß. 1670-81 arbeitete er an der Herausgabe des Insektenwerkes seiner Frau mit. Nach dem Tod Marréis am 11.11.1681 zog die Familie 1682 nach Frankfurt. 1685 verließ ihn seine Frau mit den beiden Töchtern und reiste zu ihrem Stiefbruder Caspar Merian, der in der Labadistengemeinde von Peter Avon auf Schloß Waltha (Wieuwerderbosch) bei Wieuward lebte. Reisen Graffs um seine Frau zurückzuholen blieben ohne Erfolg. 1692 betrieb er in Nürnberg die Scheidung, die 1694 vollzogen wurde. Von 1671-1700 zeichnete Graff zahlreiche Ansichten von Kirchen, Straßen und Plätzen Nürnbergs und von Orten der Umgebung, die von Johann Ulrich -»Kraus in Radierungen umgesetzt wurden. Dabei handelt es sich um künstlerisch wertvolle Arbeiten von dokumentarischem Wert. Mit Rv. vom 3.9.1701 erhielt er die Erlaubnis, die Barfußerbrücke abzuzeichnen und in Kupfer zu stechen. Seine Witwe verkaufte am 11.2.1705 um 1650 fl. das Haus am Milchmarkt; am 8.6. 1707 heiratete sie einen Hans Wolf Bosch, der in der Äußeren Laufer Gasse wohnte. Werke: Verz. seiner Nürnberger Prospekte s. C. G. Müller, 1791, S. 21-23, 65, 175. MuS: NÜRNBERG, GNM; - , MStN: Zeichnungen, Kupferstiche und Vorlagen. - , StadtB. Lit.: ThiemeBecker; Doppelmayr, 1730; E. Mummenhoff, in: MVGN 10, 1893; Zülch, 1935; Barock, 1962; Elisabeth Rücker, in: Lebensläufe Franken 1, 1967 (Maria Sybilla Merian); Aubert, 1975; Stadtlexikon 2000; Tacke, 2001, S. 420. Ausst.: 1906/2; 1955/4; 1981/2 Nr. 99; 1986/7. Graff (Gräff), Magnus Melchior, Zinngießer, * 1699 Nürnberg - f 11.2. 1776 Nürnberg. Sohn des -»Johann. 00 28.11.1725 N.N. 1713-18 Lehre bei Andreas -»Spatz. Seine Meisterstücke arbeitete er bei Johann Ulrich -»Orth und wurde Anfang November 1725 Meister. 1744-47 und 1757-60 Geschworener. Lit.: Hintze, Nr. 398. Graff, Maria Sibylla s. Merian, Maria Sybilla Graff (Graf), Martin, Bildhauer, f 3. 7. 1814 Nürnberg. Er arbeitete als Geselle bei Johann Martin -»Romsteck. In einem Rv. vom 9.5.1765 ist ein Streit zwischen Meister und Gesellen erwähnt. Mit Rv. vom 16.8.1765 wurde entschieden, daß der „auf der Bildhauer-Kunst beym Johann Martin Romsteck ausgelernte Martin G r a f weiterhin die vertraglich vereinbarten zwei Jahre als Geselle bei Romsteck arbeiten sollte. 1768 wollte Romsteck Graff zur Wanderschaft zwingen, zudem sollte er seine Heirat bis nach der Rückkehr verschieben, was letzterer auch mit Hinweis auf seinen schlechten Gesundheitszustand verhindern konnte. Ihm wurde erlaubt, als Bildhauer ohne Werkstatt zu arbeiten. Laut Quartiergeldliste 1797/98 und 1800 wohnte er in S. 688 (Tetzeigasse 41) und bei
500 seinem Tod in L. 221 (Hintere Ledergasse 18). Lit.: Schwemmer, 1974, S. 58. Graff (Graf, Grau, Grav), Michael, Maler, Kartograph, t Sept. 1550 Nürnberg, Grab Nr. 980 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph noch vorhanden. Vater des -»Hans, Maler, oo I) Barbara, Tochter des Matthes -»Prunner, Maler, drei Kinder; II) vor 27.7.1528 Anna (f Mai/Juni 1554, wohnhaft beim Sonnenbad), Tochter des Hans Geltzenpreis (Goltzenpreu). 1516 malte er eine Karte des Nürnberger Waldes auf Pergament, 94 χ 84 cm, nach der Vorzeichnung von Erhard -»Etzlaub, wofür er 1519 vom Rat 13 fl. erhielt. Die erhaltene Darstellung Nürnbergs auf Pergament mit dem die Stadt umgebenden Reichswald gehörte nach Mende, ebenso wie eine heute verlorene Karte der Nürnberger Landschaft, zu einer Waldordnung, die der Rat 1516 erlassen hatte. Möglicherweise war Graff einer der Maler, die nach Dürers Entwürfen 1521 Malereien am Nürnberger Rathaus durchführten; in späteren Quellen ist hierfür ein Hans Graf überliefert. Mit Rv. vom 17.10.1520 erhielt Graff die Erlaubnis, seine Waren am Säumarkt (heute: Trödelmarkt) zu verkaufen. In einem Eintrag in den Schuldverbriefungsbüchern vom 25.1.1530 sind die Güter seiner zweiten Frau Anna aufgeführt, darunter auch Trinkgelder, die sie für eine (offensichtlich von Graff geschaffene) Tafelmalerei in St. Clara, eine weitere für einen Welser und für Arbeiten am Haus des Martin I. Pfinzing (evtl. Malereien in seinem 1528 erworbenen Anwesen Königstraße 12) erhielt. 1511 erwarb Graff um 63 fl. rh. das Haus Paniersplatz 6, das er 1515 um 80 fl. verkaufte. 1521 erwarb er von Nicolaus -»Glockendon d. Ä. um 75 fl. und 4 fl. Eigenzins (80 fl. Hypothek) ein Haus im Taschental beim Sonnenbad (Judengasse 27), in dem er bis zu seinem Tod wohnte. Vor 1539 besaß er auch das Haus Oberer Judenhof 4, das seine Schwiegermutter Katharina Geltzenpreis ( t 1534) 1524 gekauft hatte. Seine Tochter Margaretha heiratete am 18.5.1529 den Maler Georg -»Pencz, Tochter Ursula am 4.8.1532 Hans Trotz, Brillenmacher. MuS: ERLANGEN, UB, Graphische Sammlung; NÜRNBERG, GNM. - , MStN. Lit.: Thieme-Becker; NeudörferLochner, 1875; Hampe, Rv.; Schnelbögl, in: MVGN 57, 1970; Burger, 1972 Nr. 4220, 5091; Mende, Rathaus, 1979; U. Timann, in: Focus Behaim Globus, 1992; KDM Nürnberg, 1977; Zahn, DI-N Nr. 705; Kohn, NHb Sebald. Ausst.: 1966/3; 1978/3, S. 288f.; 1981/2, Nr. 5; 1990/21, S. 7 (dort irrtümlich Ulrich genannt); 2000/11, Nr. 3, 41. Graf-Pfaff, Cäcilie, Malerin, Graphikerin, * 5. 8. 1862 (nicht 1868) Erlangen - f 8. 7. 1939 Nürnberg, oo I) Wilhelm Bader, Maler und Radierer; II) Oskar -»Graf, Maler, Graphiker. Schülerin von Gabriel Max, Alexander Liezen-Mayer und Nikolaus Gysis. Tätig in Dachau und München. Sie malte Landschaften und Städtebilder in Öl, Aquarell, teilweise mit romatischem Einschlag. In größerem Umfang war sie auch als Radiererin tätig, teilweise zusammen mit ihrem Mann. 1913/30 wohnte sie in München, Georgenstraße 30. Mitglied des Bundes fränkischer Künstler. Werke: s. 1941/7 mit 60 Werken. Lit.: Thieme-Becker; Vollmer; Schrötter, 1908; Dressler, 1930. Ausst.: 1913/1; 1932/3; 1933/1; 1934/2; 1935/2; 1936/2; 1937/1; 1938/2; 1939/1; 1939/2; 1941/7.
501 Grainer, Α., Landschaftsmaler, war 1875 am Rechenberg ansässig. Gramer s. Grammer, Cramer, Kramer Grammateus, Heinrich, Mathematiklehrer, * vor 1496 Erfurt - t 1525/26 Wien. Er lehrte in Krakau, Wien, Erfurt und Nürnberg. 1522 veröffentlichte er in Nürnberg eine Abhandlung über eine Sonnen- und Stemuhr. Lit.: ADB; NDB; Zinner, 1938, S. 325; Theodor Gustav Werner, in: MVGN 53, 1965, S. 86. G r a m m e l , J o h a n n K., Genremaler, f 1839/40 Nürnberg. Schüler des Johann Conrad -»Ochlig in Nürnberg. Seine bevorzugten Motive waren Pferde, teilw. mit Fuhrwerken. Auf Ausstellungen war er nur mit Ölgemälden vertreten, Aquarelle sind nur vereinzelt bekannt. Zeitweise in München, jedoch vorwiegend in Nürnberg tätig. Mitglied des Nürnberger Kunst-Vereins. Im Jahresbericht des Albrecht-DürerVereins von 1839/40 wurde er als verstorben bezeichnet. MuS: NÜRNBERG, GNM. - , MStN: „Einzug in die Rennbahn auf dem Schießplatz", Aquarell, dat. 1836. Lit.: Thieme-Becker; Busse; Bénézit; Nagler, KL. Ausst.: 1833/1; 1834/1; 1836/1, S. 28; 1838/1; 1839/1, S. 11; 1840/2 und 3; 1841/1; 1891/1; 1941/2; 1942/1; 1956/4; 1965/24. Grammer, Adalbert, Maler, Vergolder, f 17. 10. 1875 Nürnberg. Zusammen mit seinem Bruder -»Joseph besaß er seit mindestens 1857 das Anwesen Obere Söldnersgasse 11, wo er 1873 noch wohnte. Bei seinem Tod war er in Veilhof 8 ansässig. Grammer, Joseph, Dekorations- und Freskomaler, Vergolder, f 12. 2. 1862 Nürnberg, oo Ν. N., Kinder. 1821 in S. 958 (Tucherstraße 2) und 1829/50 im eigenen Anwesen S. 507 (Untere Schmiedgasse 12). Zusammen mit seinem Bruder -»Adalbert (Albert) besaß er seit mindestens 1857 auch das Anwesen Obere Söldnersgasse 11, wo er zum Schluß wohnte. Wohl identisch mit dem Maler Gramer, der 1836 Mitglied des Nürnberger Kunst-Vereins war. Lit.: Schulz, 1933, S. 556. Ausst.: 1836/1, S. 40. Gramy, Sebastian, Stadtpfeifer, 1782 Anwärter, 1784-96 regulärer Supernumerarius, 1797 nicht mehr genannt. Gran (Cran, Cron), Johann Georg Christoph Gottlieb, Glasschneider und Zieratschleifer, wurde 1743 Bürger in Wöhrd b. Nbg., am 3.7.1747 wurde er in die Meisterliste eingetragen. Lit.: Hampe, 1919; BFFK 1930, S. 243. Gran, Johann Martin, Briefmaler, f 27. 1. 1817 Nürnberg. 1776-89 im Ämterbüchlein verzeichnet, 1790 gestrichen. Laut Quartiergeldliste von 1800 besaß er das Haus S. 1291 (Lange Gasse 12), wo er noch 1816 wohnte. Er starb im Heilig-Geist-Spital. Lit.: Zahns Jb. I, 1868; Grieb, Buchgewerbe 2003. Gran (Cron), Marcus, Glasschneider und Zieratschleifer, wurde am 26.6.1747 in die Meisterliste eingetragen, wohnte in Wöhrd b. Nbg. Lit.: Hampe, 1919. Gran, Friedrich Wilhelm Alexander Heinrich Oskar, Goldschmied, * 12. 5. 1833 Anfinden - f nach 1876 Nürnberg. Sohn des Johann August, Pfarrer zu Velden. oo I) 11.11.1860 Augusta Antonie (* Würzburg 26.11.1838 - f 17.9.1861), Tochter des N. Richter Kammacher; II) 22.7.1862 Babette Margaretha Auguste (* 29.3.1837), Tochter des Johann David
Graß Conrad Christoph Fuchs, Spezereihändler in Wilhermsdorf. Vom 17.4.1848 bis 16.6.1851 Lehre bei Joseph Sigmund -»Merklein. Am 13.4.1860 erhielt er die Konzession von der Witwe des Johann Friedrich August -»Bauer, die verzichtet hatte; am 25.5.1860 wurde er als Meister vereidigt. Ab 1860 bildete er Carl Schmidt als Lehrling aus. 1870 befand sich sein Geschäft in der Inneren Laufer Gasse 13. Am 10.12.1870 gab er das Goldschmiedegewerbe auf. 1876 wohnte er in der Bindergasse 9 und betätigte sich auch als Schätzmeister. Lit.: Sichling, 1870; Stockbauer, 1893; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 291. Grandi, David de, Kunstmaler, wohnte 1925/33 in der Färberstraße 27/11; 1938 wurde hier seine Witwe Katharina erwähnt. Werke: u.a.: Pegnitzpartie mit Fischerhäusem an der Insel Schütt, dat. 1924. Lit.: Ausk. Leibi Rosenberg. Graner (Granner), Daniel, Meistersinger, nahm von 1604-06 an Singschulen teil. Ein von ihm gedichtetes Lied ist überliefert und befindet sich in der UB Erlangen (B 83, 186'). Lit.: Stahl, 1982. Graner, Jörg, Meistersinger, stammte aus Straßburg und sang 1578 an einer einzigen Schule; vermutlich Wandergeselle. Lit.: Stahl, 1982. Granich, Hans, Buchdrucker, erhielt am 20.5.1562 das Nürnberger Bürgerrecht. Grapheus, Jeronymus s. Andreae, Hieronymus Graser s.a. Grasser Graser, Goldschmied. Dem „Graser goltsmid" wurde im Januar 1350 für fünf Jahre die Stadt verboten. Lit.: Schultheiß, 1960, S. 76. Graser, Hans, Patrizier, Ratsherr, Stadtbaumeister, Stifter, t 1451 Nürnberg; das Epitaph für ihn und seine Frau mit Anna Selbdritt, Johannes d. Täufer und Johannes Evangelist befand sich an der südl. Außenwand der Moritzkapelle (Kriegsverlust), oo Anna Volckamer ( t 1462). 1418-51 Genannter, 1436 alter Genannter. 1440-48 Ratsbaumeister, als solcher leitete und überwachte er die Bauvorhaben der Stadt. Er hinterließ sechs Baumeisterbücher. 1419 war er Besitzer des Hauses zum wilden Mann (Winklerstraße 11). Seine Witwe stiftete 1460 eine silbervergoldete Figur Johannes des Täufers mit dem Wappen der Graser und Volckamer für den Petersaltar in St. Sebald, die 200 fl. kostete, mit der Auflage, daß ein Jahrtag für sie und ihren verstorbenen Mann abgehalten wurde. Panzer verzeichnete sein Portrait. Lit.: Roth, 1802; M V G N 2, 1880, S. 15-65; Kohn, in: Baier, St. Sebald 1979, S. 70; Kliemann, in: MVGN 76, 1989, S. 200f„ mit Abb.; Weilandt, 2007. Graser, Leonhard (Lienhard), Schlosser, wurde 1503 in das Meisterbuch der Stadt eingetragen. Graser, Philipp, Architekt, Sohn des Georg, Hausmeister beim Bayer. Gewerbemuseum. Er wohnte um 1906 in Nürnberg, Gewerbemuseumsplatz 2 und stellte im selben Jahr zwei Federzeichnungen mit architektonischen Ideen aus. Ausst.: 1906/1. Graß (Grass, Groß), Abraham, Bildhauer, * um 1592 Guhrau/Schlesien - f 29. 10. 1633 Kulmbach. Sohn des Georg, Drechsler, oo Nürnberg 12.5.1619 Sibylla (get. 25.1.1597 Nbg. - 1 24.9.1634 Kulmbach), Tochter des Nicolaus -»Emmerling d. Ä., Goldschmied, mind, ein Sohn Abraham (f 15.10.1634). 1613 als Geselle in Anwerpen. 1618-22 arbeitete er an
Graß der bildhauerischen Gestaltung des reichen Figurenund Reliefschmucks für vier Prachtkamine im Nürnberger Rathaus. Die vier Portalfiguren über den Rathaustüren, Allegorien auf die vier antiken Weltreiche darstellend, werden ihm ebenfalls zugeschrieben. 1620 unternahm er mit Johann -»Wurzelbauer im Auftrag des Rats eine Studienreise zur Besichtigung der Wasserkunst nach Augsburg und München. 1620 wohnte er beim „Gelben Löwen" in Nürnberg. 1622 folgte er einem Ruf Markgraf Christians nach Kulmbach/ Bayreuth, wo er fur die Schloßkirche auf der Plassenburg bei Kulmbach und in der Bayreuther Stadtkirche arbeitete. Laut Vertrag vom 6.5.1625 schuf er das Modell fur das Grabmal des Markgrafen Joachim Ernst von Brandenburg ( t 1625), einem Bruder des Markgrafen Christian, in der Klosterkirche Heilsbronn. Für das Modell und weitere Arbeiten erhielt er 3224 Reichstaler. Das Grabmal wurde zwischen 1626/32 von Georg -»Herold in Nürnberg gegossen, der mit 500 Reichstalem entlohnt wurde. Um 1629 war Graß auch an den Entwürfen zu den Stukkaturen und Statuen im Chor von St. Stephan in Bamberg beteiligt. Panzer verzeichnete sein Portrait. MuS: NÜRNBERG, GNM. Lit.: Thieme-Becker; Doppelmayr, 1730; Füßli, KL; Th. Hampe, in: GNM M, 1908; H. R. Weihrauch, in: GNM A, 1953; Barock, 1962; Sitzmann, 1983, S. 206210. Ausst.: 1952/5; 1992/17, Nr. 62. Graß, Ulrich (Goldschmied, 1488) s. Groß, Ulrich Grassel, Franz, Lithograph, wohnte 1863 in S. 1506 (Wöhrdertorstraße 3). Grasser, Franz, Rotschmied, Ringmacher, 1670 Meister; war noch nach 1693 tätig. Lit.: Lockner Nr. 888. Grasser, Georg, Rotschmied, wurde 1609 Meister. Lit.: Lockner Nr. 562. Graßer, Georg, Rotschmied, Ringmacher, wurde 1632 Meister. Lit.: Lockner Nr. 707. Graßer, Hans, Rotschmied, wurde 1610 Meister. Lit.: Lockner Nr. 567. Graßer (Graser), Hans Christoph, Rotschmied, Ringmacher, get. 9. 12. 1670 Nürnberg - t 9. 8. 1749 Nürnberg. 1695 Meister. Mz: Tod mit Sense. Am 30.8.1744 wurde er in das Landauer Zwölfbrüderhaus aufgenommen. Lit.: Lockner Nr. 1054; Hausbuch Landauer. Grasser (Grosser), Johann Michael, Rotschmied, Ringmacher, vermutl. Sohn des -»Hans Christoph. Sein Meisterstück arbeitete er bei Johann -»Löhner und wurde am 20.8.1726 in die Meisterliste eingetragen. Sein Mz. „Tod mit Sense" übernahm 1768 Johann Conrad -»Satt. 1737 erwarb er um 400 fl. das Haus Breite Gasse 20, das 1772 in fremden Besitz überging. Lit.: Lockner Nr. 1259; Stengel, in: GNM M, 1918/19, S. 152; Kohn, NHb Lorenz. Graßer, Johann Philipp, Maler, f 10. 3. 1838 Nürnberg. Er wohnte zum Schluß in S. 1180 (Binsengasse 2/Neue Gasse 16). Grasser, Johannes, Kaufmann, Stifter, * 13. 10. 1861 Nürnberg - f 19. 1. 1927 Nürnberg, oo 1885 Helena Antz, eine Tochter. Mitinhaber der LyraBleistiftfabrik und ehrenamtlicher Handelsrichter. 1903-06 auch im Kollegium der Gemeindebevollmächtigten. Seine Verdienste um das Gemeinwohl wurden mit der Ernennung zum Geheimen Kommerzi-
502 enrat gewürdigt. Unter mehreren kunstsinnigen und wohltätigen Stiftungen befindet sich das SchillerDenkmal im Stadtpark, das am 10.11.1909 eingeweiht wurde, und das Gemälde „Die Kaiserparade in Nürnberg am 16. Juni 1902" von Louis -»Braun, das für das Rathaus bestimmt war. Lit.: Erlanger/Fischer, 2000; Stadtlexikon 2000. Grasser, Leonhard, Rotschmied, wurde 1634 Meister. Lit.: Lockner Nr. 718. Grasser, Martin I., Rotschmied, oo I) Barbara ( t 1570, wohnhaft auf dem Steig = Jakobstraße). 1562 Meister. Lit.: Lockner Nr. 189; Gugel, Friedhöfe; Burger, 1972 Nr. 9458; Zahn DI-N Nr. 3055. Grasser, Martin II., Rotschmied, Ringmacher, t Nürnberg, Grab Nr. 1313 auf dem Rochusfriedhof, Epitaph dat. 1609, noch vorhanden, oo I) Barbara, Witwe des Steffan -»Neidhard, Zirkelschmied. 1604 Meister. Lit.: Lockner Nr. 510; KDM Nürnberg, 1977; Zahn, DI-N Nr. 3055. Grasser, Ruprecht, Rotschmied, Ringmacher, wurde 1668 Meister. Lit.: Lockner Nr. 876. Grasser, Urban, Rotschmied, wurde 1597 Meister. Lit.: Lockner Nr. 461. Gradi, Franz Xaver, Lithograph, wohnte 1863 in S. 185 (Maximiliansplatz 48). Graßmann, Paulus, Uhrmacher, Feuerschloßmacher. Am 15.6.1556 nahm er eine Hypothek auf sein Haus beim Kartäuserkloster auf, die er am 8.5.1559 wieder ablöste. Dabei wurde sein Beruf mit Feuerschloßmacher angegeben. In einem Rv. vom 27.8.1563 wurde er als Uhrmacher bezeichnet, er sollte nach den Autoren beanstandeter Bücher gegen die Augsburgische Konfession befragt werden. Bereits am 8.2.1557 sollte ein Paulus Uhrmacher verhört werden zum „schwenckfeldischen lied", das er bei Valentin -»Neuber hatte drucken lassen; Neuber war wegen des anstößigen Gedichts in das Lochgefängnis gebracht worden. Möglicherweise war hier ebenfalls Graßmann gemeint. Lit.: Grieb, Buchgewerbe 2003 Nr. 47, 3007. Grattenauer, Ernst Christoph, Verleger, Buchhändler, * 24. 8. 1744 Neudamm (Debno), Polen t 18. begr. 21. 3. 1815 Nürnberg. Sohn des Christoph Friedrich, 1782 Pfarrer in Schildberg (Golenice). oo I) 18.6.1782 Sara Johanna Schmidtmer (get. 3.8.1748 t 14. begr. 23.11.1791), drei Söhne, eine Tochter; II) Schwabach 1792 Anna Johanna Barbara Kerel (* 1765 - t 20. begr. 23.3.1823), zwei Söhne, eine Tochter. Nach der Buchhandelslehre in Halle und Tätigkeit in Göttingen und Liegnitz kam Grattenauer 1774 nach Nürnberg und arbeitete hier fünf Jahre als Handlungsdiener in der -»Felseckerschen Buchhandlung. 1779 erwarb er von Philipp Ludwig -»Wittwer die Johann Georg Lochnersche Buchhandlung und erhielt das Bürgerrecht. 1783-1806 war er im Ämterbüchlein eingetragen, 1794-1806 Genannter. 1797 erwarb er um 3000 fl. das Haus S. 15b (Winklerstraße 20), zu dem auch zwei Kramläden gehörten. Als Verleger begleitete er publizistisch die Zeit der Aufklärung in Nürnberg. Die Übernahme der „Nürnbergischen gelehrten Zeitung" und sein „Journal von und fur Deutschland" bildeten den Auftakt zu zahlreichen, meist schnell gescheiterten Versuchen, neue politische, wissenschaftliche und literarische Zeitschriften auf den Markt zu bringen. 1787 gründete er zusammen mit Dr. Phil-
503 ipp Ludwig -»Wittwer das erste öffentliche LeseCabinet in Nürnberg. Grattenauer war Mitglied der Freimaurerloge „Joseph zur Einigkeit". Panzer verzeichnete sein Portrait. Nach dem Ableben Grattenauers ging die Firma in Konkurs und wurde am 20.3.1817 von Georg Christoph -»Franz, einem Mitinhaber der Homannschen Offizin, übernommen. Dieser verkaufte sie am 20.12.1820 an Georg Wolfgang -»Eichhorn weiter; bis dahin wurde die Buchhandlung kommissarisch von Grattenauers Sohn weitergeführt. 1834 ging sie an Christoph Heinrich -»Korn über. Werke: Verz. der in der StBN vorh. Titel s. E. Bauer: Die Geschichte der Verlagsbuchhandlung Korn & Berg in Nürnberg, Magisterarbeit Universität Erlangen-Nürnberg, 1990. Lit.: Roth, 1802, S. 175; L. Meyer-Camberg, in: MVGN 70, 1983; Stadtlexikon 2000; Kohn, NHb Sebald. Ausst.: 1970/5. Walter Gebhardt Grau (Krauch), Friedrich (Fritz), Kartenmaler. Ihm wurde am 31.7. und am 27.8.1548 das Bürgerrecht verweigert. Am 9.5.1550 kam er wegen Beleidigungen gegen den Kartenmaler Fritz -»Prunner für drei Tage ins Lochgefängnis. Lit.: Hampe, Rv. Grau (Graw), Georg, Goldschmied, Silberarbeiter, bestand am 29.10.1535 die Meisterprüfung und wurde am 15.3.1538 als Meister vereidigt. Später trat er in Nürnberg nicht mehr in Erscheinung. Lit.: Stockbauer, 1893 Nr. 300; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 292. Grau (Graff), Hans, Rotschmied, wurde 1564 Meister. 1584 war er Besitzer des Hauses Unterer Bergauerplatz 2. Seine Witwe Catharina heiratete am 4.11.1595 den Goldschmied Peter -»Schleich. Lit.: Lockner Nr. 203; Kohn, NHb Lorenz. Grau (Krau), Hans, Kartenmacher, * Bamberg, Sohn des -»Friedrich, oo Nürnberg 16.1.1615 Kunigunde Kröll. Lit.: Sporhan-Krempel/Wohnhaas, 1973. Grau, Hans, Kupferstecher, Kupferdrucker, oo Kartharina, ließ zwischen 1685 und 1687 Kinder in Nürnberg taufen. Lit.: Sporhan-Krempel/Wohnhaas, 1973, Sp. 1040. Grau, Lorenz, Flaschner, Zinnfigurenfabrikant, wurde 1887 als Zinncompositionsfigurenfabrikant erwähnt, ansässig in der Fürther Straße 42, 1890 in der Spiegelgasse 4. Grau, Michael (Maler, 1511) s. Graff, Michael Grau, Otto, Maler und Bildhauer, * 20. 9. 1913 Erlangen - f 4. 11. 1981 Erlangen. Zunächst handwerkliche Lehre, 1930 Gesellenprüfung. 1934-39 Studium der Graphik und Malerei an der Staatsschule fur angewandte Kunst Nürnberg; Abschluß mit Diplom. 1939-46 Militärdienst und Gefangenschaft. Nach dem Krieg zunächst als Graphiker in einer Kunstdruckanstalt, anschließend im Bauamt der Stadt Erlangen tätig. 1956-69 Kunsterzieher an verschiedenen Gymnasien in Erlangen, zuletzt am AlbrechtDürer-Gymnasium in Nürnberg. Ab 1956 Studium der Pädagogik, Psychologie und Kunstgeschichte an der Universität Erlangen sowie der Akt- und Portraitmalerei an der AdBK Nürnberg. Seit 1969 bis zu seinem Tod freischaffender Künstler. Seine vielseitigen Arbeiten umfaßten Portraits, Landschaften, Stilleben, Farbkompositionen in Zeichnungen, Aquarell, Öl, Acryl und Serigraphien. 1950 Gründungsmitglied des Kunst-
Grebner vereins Erlangen bei dessen Wiedergründung. 1971 erhielt er den Kunstpreis der Stadt Erlangen. Werke: NÜRNBERG, Wohnstift am Tiergarten: Bleiglasfenster in der Kapelle, 1973. Seit 1962 viele Wandgestaltungen an öffentlichen Gebäuden im Raum Erlangen. MuS: MÜNCHEN, BStGs. NÜRNBERG, GNM. Lit.: Vollmer V; FS KV Erlangen, 1979. Ausst.: 1958/3; 1959/2; 1960/2; 1961/1; 1962/1; 1966/1; 1969/1,-/14; 1970/1; 1971/1; 1972/1, -12, -/3, -14, -/15; 1973/1, /3; 1974/1; 1975/1, - / 2 ; 1976/1, -/2; 1978/2; 1979/3; 1980/1; 1981/11, -/21; 1983/1, -/16, - / 1 7 ; 1985/21 EA; 1994/6. Grau, Sebald, Rotschmied, co Ν. Ν. (f Herbst 1481, wohnhaft auf der Sebalder Stadtseite). Lit.: Burger, 1961 Nr. 3161. Grau, Wilhelm, Goldarbeiter, wohnte 1878 am Maxfeld 29. Graus s.a. Kraus Graus (Grans) de Aychach, Leonhard, Mönch im Benediktinerkloster St. Egidien und Schreiber. Von seiner Hand stammen zwei auf 1454 und 1457 datierte Handschriften. Beim zuletzt genannten Codex mit Cassiodors „Historia tripartita" handelt es sich um eine Kopie nach einer 1435 im Nürnberger Predigerkloster gebundenen Vorlage. MuS: NÜRNBERG, StadtB. Lit.: Fischer, in: MVGN 28, 1928; P. Ruf: Die mittelalterlichen Bibliothekskataloge Deutschlands und der Schweiz 3, 3, Bistum Bamberg, München 1939, S. 426; Schneider, 1967, S. 186f.; Neske, 1997, S. 1 lf. Christine Sauer GrauD, Veit, Rotschmied, wurde 1607 Meister. Lit.: Lockner Nr. 548. Grazioli, Edwin, Maler, Zeichner, * 1914 Neustädtles. Um 1941 in Nürnberg ansässig, damals war er zur Wehrmacht einberufen. In dieser Zeit wurden von ihm in Nürnberg Zeichnungen zum Frankreich-Feldzug 1939/40 ausgestellt. Später war er in Frankfurt/Main tätig. Lit.: AKL, Index; Nürnberger Schau, Heft 3, März 1941. Ausst.: 1941/6,-/12, 13. Greber, Heinrich, Maler, * 14. 9. 1873 Nürnberg t 25. 12. 1941 München. Studium an der Kunstgewerbeschule Nürnberg und an der Akademie in München. Wohl identisch mit J. Greber, der 1903 als Mitglied des Dürer-Bundes in Nürnberg erwähnt ist. MuS: NÜRNBERG, MStN: 2 Gemälde. Lit.: AKL, Index; Vollmer; Busse; Müller-Singer; Dressler, 1930. Ausst.: 1903/1; 1904/1. Grebner, Drucker Verleger, um 1745 in Altdorf tätig. Grebner (Kröpner), Georg Friedrich, Porzellanund Fayencemaler, f nach 1744. Sohn des Wolf Martin, Buchhalter, oo 15.11.1724 Anna Barbara (* um 1680 - begr. 16.4.1761, Grab Nr. 737 auf dem Rochusfriedhof in Nürnberg), Tochter des Georg -»Kolb, Wachsbossierer. Seit 1717 in Nürnberg, wurde 1725 Bürger. Er arbeitete fur die Nürnberger Fayencemanufaktur, nach dem Forschungsstand von 1999 ließen sich 27 Arbeiten mit Datum und voller Signatur zwischen 1718-30 nachweisen. Er malte mit Blau- und seit 1724 auch mit Scharffeuerfarben. Seit 1731 führte er unter Zurücklassung seiner Frau, die ihn wegen „seiner üblen Conduiten" enterbte, ein Wanderleben und tauchte in verschiedenen Manufakturen auf. Von Juni 1731-1738 ist seine Tätigkeit in Bayreuth nachweisbar,
Gredinger ab Oktober 1738 in Oettingen-Schrattenhofen, ab Mai 1740 in Donauwörth, ab 1742 oder 1744 in Fulda. Im Leichenjournal wurde seine Frau, die im 82. Lebensj a h r starb, als Witwe bezeichnet. M u S : N Ü R N B E R G , G N M ; - , M S t N . Lit.: Thieme-Becker; Hüseler, Bd. 1, 1956, S. 28 u. Bd. 3, 1958, S. 391; Barock, 1962, S. 176, 178; Silvia Glaser: Georg Christian Oswald und die Frühzeit der Ansbacher Fayence-Manufaktur, in: Mitteilungsblatt der Keramikfreunde der Schweiz, 107, 1993 ; Stadtlexikon 2000. Silvia Glaser Gredinger, Andreas, Schlosser, wurde 1512 in das Meisterbuch der Stadt eingetragen. Gredinger, Johannes, Schreiber. Der Berufsschreiber war zwischen 1415 und 1428 tätig. Von seiner Hand stammen zwei an das Predigerkloster in Nürnberg gestiftete Handschriften sowie ein weiterer an das Predigerkloster in Regensburg g e k o m m e n e r Codex; für St. Lorenz in N ü r n b e r g fertigte er ein 1421 beendetes Graduale. Ferner lieferte er 1428 ein Kalendar zum Gebrauch in der Nürnberger Losungstube. Der N o n n e Elisabeth Pfinzing schenkte er einen „Marterpsalter", erwähnt im Bücherverzeichnis des Katharinenklosters, heute verschollen. MuS: M Ü N C H E N , StB. N Ü R N B E R G , L k A N ; - , StadtA; - , StadtB. Lit.: Die Chroniken der der fränkischen Städte, Nürnberg, Bd. 1, Leipzig 1862, S. 447; F. Bock, in: M V G N 25, 1924, S. 182; Schneider, 1967, S. XI, 27, 19f.; C.E. IneichenEder: Mittelalterliche Bibliothekskataloge Deutschlands und der Schweiz 4,1, Bistümer Passau und Regensburg, München 1977, S. 449; Harrassowitz, 1987. Ausst.: 1967/9; 1971/10; 1987/4. Christine Sauer Gredinger, Sebald, Schlosser, wurde 1515 in das Meisterbuch der Stadt eingetragen. Greenhalgh, T h o m a s , engl. Aquarellist, * 1847/48 Heywood, Lane, oo N . N., zwei Söhne John und Thomas. Er war von 1880 bis 1897 an Ausstellungen in Manchester, Liverpool und der Royal Hibernian Academy in Dublin beteiligt. Laut Steuerzensus 1881 war er verwitwet und wohnte in 3, Percival Street, Manchester, und 1901 in Southport. M u S : N Ü R N B E R G , Slg. Grieb: Ansicht des Nürnberger Hauptmarktes und der Frauenkirche. Lit.: A K L , Index. Grefenwerger, Hans, Panzermacher, oo 7.8.1536 A n n a Schöberin. Lit.: Schornbaum, 1949 Nr. 1725. Greffs. Graf G r e g e r s. Krieger Gregor, Michael, Plattschlosser, wurde am 4.9.1564 in das Meisterbuch der Stadt eingetragen. Greif, Georg, Lautenmacher, * Füssen - begr. 26. 7. 1619 Nürnberg, oo 13.2.1604 Ursula (begr. 23.4. 1624), Witwe des Hans II. -»Gerle. Er wohnte auf dem Lorenzer Platz. Möglicherweise identisch mit einem Georg Greif, Lautenmacher aus Füssen, der sich 1592 in Ingolstadt und 1598/99 in München vergeblich um das Bürgerrecht bewarb. Lit.: Lütgendorff; Ausk. Franz Krautwurst. Greiff, Andreas, Radierer, Kupferstecher, * Löbau/Sachsen?, um 1660 in N ü r n b e r g tätig. Nagler schreibt ihm das radierte „Bildnis des Gottfried Eisenschneider" (Gottfried Christian -»Leygebe) zu, das mit A.G. monogrammiert ist. Lit.: Thieme-Becker; N a g ler, Monogr. I Nr. 589; Panzer, 1790. GreifT, Hans, Goldschmied, fertigte 1472 den silbernen Reliquienbehälter mit dem Sitzbild der hl.
504 Anna Selbdritt, heute im Musée Cluny, Paris. Er wird in der Literatur o h n e nähere Begründung mit Nürnberg in Verbindung gebracht, doch findet sich kein Goldschmied dieses N a m e n s in den Meisterlisten. Alternativ wird er mit einem Goldschmied Greiff gleichgesetzt, der 1473 nach den Münchner Hofrechnungen fur einen Daumenring bezahlt wurde. Lit.: ThiemeBecker. Greiff (Graf, Greif), Sebald, Maler, Stadtpfeifer, t um 17. begr. 21. 12. 1550 Nürnberg, ehemals Grab Nr. 1423 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph nicht erhalten, oo Katharina (f Nov. 1546, wohnhaft am Katharinengraben). Mit Rv. vom 13.11.1532 wurde er als Pfeifer bei der Stadtkapelle a u f g e n o m m e n , der er bis 1537 angehörte. 1529 wohnte er laut Feuerschauprotokoll im Stadtteil St. Lorenz „unter den Hutern" (Kaiserstraße). 1534 besaß er eine Hypothek an dem Haus Obere Wörthstraße 6/Untere Wörthstraße 3. 1541 und 1543 wurde er in den Grundverbriefungsbüchern genannt. Zuletzt wohnte er in der Krämersgasse, vielleicht bei seinem Schwiegersohn, dem Apotheker Egidius Geymair, dem das Anwesen Obere Krämersgasse 5 gehörte. Lit.: Bosch, in: G N M M, 1889 u. 1896, S. 10; Burger, 1972 Nr. 3394, 4277; Zahn, DI-N Nr. 686; Kohn, N H b Lorenz u. Sebald. Greiflenberg, Regina Katharina, Lyrikerin, Barockdichterin, * 7. 9. 1633 Schloß Seisenegg/NÖ - f 8. begr 1 0 . 4 . 1694 Nürnberg, ehemals Grab Nr. D 6b auf dem Johannisfriedhof, Epitaph nicht erhalten. Tochter des Johann Gottfried Frhr. von Grciffenberg, kaiserl. Truchseß. oo Frauenaurach 12.10.1664 Hans Rudolf von Greiffenberg ( t 1677), ihren um 30 Jahre älteren Onkel und Vormund. Kindheit und Jugend verbrachte sie auf dem väterlichen Schloß, w o sie sich ihren religiösen und dichterischen Neigungen hingab. Mit Sigmund -»Birken pflegte sie eine Brieffreundschaft und nahm 1663 durch eine drohende Türkeninvasion ihren vorübergehenden Wohnsitz in Nürnberg. Nach wiederholten Besuchen in Nürnberg verließ sie ihre niederösterreichische Heimat aus religiösen Gründen, w o sie ihren Besitz weitgehend entschädigungslos zurückließ. A n f a n g 1680 bezog sie im St. Egidienhof in Nürnberg einen bescheidenen Witwensitz. Die enge Freundschaft mit Sigmund von Birken ist in 150 noch erhaltenen Briefen dokumentiert. Sie gilt als bedeutendste deutsche Barocklyrikerin, zu Lebzeiten vielgefeiert, jedoch rasch vergessen. Panzer verzeichnete ihr Portrait. Die Leichenpredigt wurde von Pfarrer Georg Albrecht Hagendorn gehalten. Werke: W V . s. Ruth Liwerski: D a s Wörterwerk, Teil. II, 2. Bd., 1978 u. Will, G L IV, S. 412-414. Lit.: A D B ; N D B ; Archiv des P.Bl.O.; H. Uhde-Bernays, in: G N M M, 1901; Ders.: C. R. v. G. Biographie, Berlin 1903; H.-J. Frank: C. R. v. G., Göttingen 1967; Bosl; U. N a u m a n n , in: Buhl, 1971; Heimo Cerny, in: M V G N 69, 1982, S. 264-282; J. Kröll, in: Fränkische Lebensbilder 10, 1982, S. 193212; Stadtlexikon 2000. Ausst.: 1959/6. Greiffenberger (Greyfenberger), H a n s (Johann), Maler, Schriftsteller, wurde am 16.4.1524 Bürger und zahlte 4 fl. 1523/24 veröffentlichte er mehrere reformatorische Traktate. A m 10.11.1524 wurde er wegen seiner anstößigen Bilder gegen den Papst und das Sakrament verwarnt. 1526 wegen religiöser Schwärmerei kurze Zeit ausgewiesen, j e d o c h wurde ihm die
505 Rückkehr im selben Jahr erlaubt. Bis etwa 1530 in Nürnberg nachweisbar. Will, GL nennt eine undatierte Schrift: „Daß Biechlin zaigt an die Falschen Propheten, vor den unß gewarnt hat Christus, Paulus und Petrus", wo Greiffenbergers Wohnort mit Pforzheim angegeben ist. Lit.: Will, GL I, S. 570-571 (mit Schriftenverzeichnis) u. V, S. 421; Hampe, Rv.; Gümbel, 1907, S. 33. Ausst.: 1971/3. Greiffinger, Hans, Maler, * Regensburg, lernte 1592-96 bei Georg -»Gärtner d. Ä. in Nürnberg. Lit.: Bosch, in: GNM M, 1899; Tacke, 2001, S. 407. Greiner, Christian Gottlieb, Fayencemaler, * Stutzenbach bei Ilmenau - begr. 11. 7. 1786 Nürnberg, St. Rochus, Gemeindegrube. In der Nürnberger Fayencefabrik tätig. Er wohnte im Gasthof zum Weißen Kreuz beim Frauentor. Lit.: Thieme-Becker; Riesebieter, Fayencen, 1921, S. 74; Hüseler, 1956, Bd. 1, S. 28. Greiner, Conrad Friedrich, Jurist, fertigte 1779 aus Anlaß der Ermordung einer Dienstmagd einen Plan des Gebietes um Kornburg/Wendelstein, Feder/Pinselzeichnung 35,5 χ 61 cm. Auf einem weiteren Plan von 1782 bezeichnet er sich als Ingenieur Capitain & Geometer. MuS: NÜRNBERG, StAN. Lit.: Fleischmann, 1998. Greiner (Greyner), Hans, I., Schlosser, Sohn des -»Nicolaus? oo Anna, mind, ein Sohn. 1511 Meister. 1512 gehörte ihm das Haus Bergstraße 28. 1522 war er auch Besitzer des Hauses Bergstraße 30, das 1544 um 150 fl. von dem Pfragner Nicolaus Greiner verkauft wurde. Lit.: Kohn, N H b Sebald. Greiner (Gruner), Hans II., Schlosser, f März/April 1569 Nürnberg; Grab Nr. 479 auf dem Rochusfriedhof, Epitaph dat. 1575, noch vorhanden, oo I) 15.12.1528 Barbara, Tochter des Hans -»Neuschel d. J., Trompetenmacher; II) 13.4.1534 Marga Walmeister ( t März/ April 1562); III) Anna ( t 1575); mind, ein Sohn ^Veit. Er wurde 1528 Meister und zahlte 3 fl. 1541 verkaufte er um 247 fl. das Haus Breite Gasse 97. Bei seinem Tod wohnte er beim Weißen Turm. Eine Helena, Ehefrau des Hans Greiner, Schlosser, starb 1562, die verwandtschaftlichen Zusammenhänge sind ungeklärt. Lit.: Neudörfer-Lochner, 1875, S. 170; Schornbaum, 1949 Nr. 1717; Burger, Ehebuch 1951 Nr. 948 (hier Georg Greyner genannt); Burger, 1972 Nr. 7059, 9171; KDM Nürnberg, 1977; Zahn, DI-N Nr. 1287; Kohn, NHb Lorenz. Greiner, Ludwig, Architekt. Werke: NÜRNBERG, Jugendstilhäuser: Kopernikusplatz 8 u. 10 (1909). Lit.: Willenberg, in: MVGN 75, 1988. Greiner, Nicolaus, Schlosser, t Mai 1502 Nürnberg. 1470 Meister. 1482-86 wurde er fur Arbeiten im Zusammenhang mit der Erhöhung der Türme von St. Sebald bezahlt. 1479 war er Besitzer des Hauses Bergstraße 28, 1483 gehörte ihm auch das Anwesen Bergstraße 30. Lit.: Gümbel, in: MVGN 20, 1913, S. 7983; Burger, 1961 Nr. 4846; Kohn, NHb Sebald. Greiner, Paul, Landschaftsmaler, * 24. 4. 1896 t 1970 Nürnberg. Er besuchte die Kunstgewerbeschule Nürnberg und die AdBK München. Er war als Maler tätig, seit 1934 Mitglied der Künstlerklause und im BBK. 1932 wohnte er am Spitzenberg 16, 1952/58 in der Effeltricher Straße 9, 1963 in Schwabach, PeterVischer-Straße 1. MuS: NÜRNBERG, MStN: 9 Ge-
Gressel mälde, Zeichnungen, Aquarelle; - , Slg. Grieb. Lit.: Künstlerklause, 1958, 1983. Ausst.: 1934/3; 1940/1, /2; 1948/1; 1949/1; 1951/5; 1953/12; 1954/11; 1955/9, - / 1 0 ; 1957/12; 1959/14; 1960/20; 1963/21; 2002/5. Greiner, Veit, Schlosser, f Nürnberg, Grab Nr. 479 auf dem Rochusfriedhof, Epitaph dat. 1575, noch vorhanden. Sohn des -»Hans II. Er wohnte wie sein Vater beim Weißen Turm. Lit.: K D M Nürnberg, 1977; Zahn, DI-N Nr. 1287. Greising, Joachim s. Kreising, Joachim Greiß, Gabriel (Goldschmied) s. Gipfel, Gabriel Greiss, Georg Sebastian, Rotschmied, * um 1803 Nürnberg - f 1. 2. 1871 Nürnberg. Sohn des Johann Andreas, Lohnbedienter, oo I ) 3.8.1832 Sophia Clara Loos (* Steinbühl b. Nbg. um 1801); II) Kunigunda Margaretha Dorn (* um 1814 - f 25.9.1873). 1870 war er in der (alten) Prechtelsgasse 16 (heute Martin-TreuStraße) ansässig. Lit.: Sichling, 1870, S. 117. Greith, Johann Heinrich, Rotschmiedmeister, oo Anna Elisabetha Amon (* um 1810 - t 29.5.1864, als Witwe). Gremel, Jeremias (Medailleur) s. Kremel, Jeremias Greneisen s. Grüneisen Gresel s.a. Grassel, Gressel Gresel, Hans, Sonnenuhr- und Kompaßmacher, 1543 durch ein Grundstücksgeschäft nachweisbar (evtl. Identisch mit Linhart?). Lit.: Gouk, 1988. Gresel, Linhard, Kompaß- und Instrumentenmacher, von 1531-47 nachweisbar. MuS: LONDON, Science Mus.: Klappsonnenuhr, dat. 1531. Lit.: Werner, in: M V G N 53, 1965; Gouk, 1988. Gresel (Gressla), Thomas, Meistersinger, Schneider, get. 12. 10. 1552 Nürnberg - begr. 14. 2. 1604 Nürnberg, Grab Nr. 455 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1594, noch vorhanden. Sohn des Martin, Schneider, oo I) Dorothea (begr. 27.11.1587); II) 22.4.1588 Barbara Federlin aus Augsburg. 1587 und 1589 nahm er je einmal an einer Zeche der Meistersinger teil. Bei seinem Tod wohnte er beim St. Egidienhof. Lit.: Stahl, 1982; Zahn, Dl-N Nr. 2158, K D M Nürnberg, 1977. Gresermann s. Grösermann Gressel s.a. Grassel, Gresel Gressel (Gröschel, Kresel), Barthel (Berthold), Goldschmied, Silberarbeiter, * Salzwedel - begr. 29. 3. 1591 Nürnberg. Vater des -»Stephan, oo 13.11.1565 Graciosa (begr. 17.7.1616), Tochter des Jacob Neufang, Vormundknecht, Witwe des Goldschmieds Sebald -»Beham. Am 14.6.1565 bestand er die Meisterprüfung und wurde am 21.11.1565 als Meister vereidigt. Mit Rv. vom 9.11.1565 wurde ihm das Bürgerrecht zugesagt und am 12.12.1565 in das Bürgerbuch eingetragen. 1581/87 besaß er ein „Gütlein" in Laufamholz. 1572 erwarb er um 770 fl. ein Eckhaus in der Oberen Krämersgasse (alte Nr. S. 462, Teil), das seine Witwe Graciosa 1593 für 800 fl. verkaufte. 1587 wurde er als Besitzer des Hauses Obere Schmiedgasse 1 erwähnt. 1588 erwarb er um 1050 fl. ein weiteres Haus in der Nachbarschaft (Bergstraße 16), das seine drei Erben 1617 an den Sohn -»Stephan verkauften. Seine Witwe wurde noch 1601 in den Akten erwähnt. Lit.: Rosenberg 3971-73, Stockbauer, 1893 Nr. 436; Hampe, Rv.; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 293; Kohn, N H b Sebald.
Gressel Gressel, Hans (Goldschmied, 1599) s. Gesell, Hans Gressel (Grässel, Grösel, Kresl), Stephan, Goldschmied, Silberarbeiter, get. 26. 12. 1572 Nürnberg begr. 27. 10. 1634 Nürnberg. Sohn des -»Barthel. oo Königsberg/Preußen vor 5.9.1597 Witwe Gertraud (begr. 22.11.1634). Nach seiner Eheschließung bat er den Rat, ohne Aufgabe seines Bürgerrechts vorübergehend in Königsberg wohnen zu dürfen, wo er geheiratet hatte. Am 21.11.1602 bestand er die Meisterprüfung in Nürnberg, 1625-29 Geschworener. Gressels bekanntes Werk umfaßt Pokale in den Ausformungen, wie sie im frühen 17. Jh. beliebt waren, darunter ein Traubenpokal und ein Buckelpokal, heute in der Rüstkammer des Kreml. 1630-34 hatte er Wolfgang Wagenseil als Lehrling. 1617 erwarb er um 1550 fl. von den Miterben das väterliche Haus am Alten Milchmarkt (Bergstraße 16), wo er bis zu seinem Tod wohnte. MuS: MOSKAU, Rüstkammer des Kreml. Lit.: Thieme-Becker; Rosenberg 4118; Stockbauer, 1893 Nr. 614; Hampe, Rv.; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 294; Kohn, NHb Sebald; Archiv zur Nbger. GSK im GNM. Grete, Heinz (August Heinrich), Bühnenbildner, Kunstmaler, * 1. 8. 1885 Bremen - t 12. 10. 1967 Nürnberg. Sohn des Heinrich Friedrich Carl, Nachtwächter. oo 25.1.1938 Anna Maria Köstler, eine Stieftochter. Seit 1927 als Leiter des Ausstattungswesens an den Städtischen Bühnen in Nürnberg tätig. Das spätmittelalterliche Stadtbild Nürnbergs wirkte als Inspirationsquelle fur verschiedene Inszenierungen am Opernhaus. 1932 wohnte er am Lorenzer Platz 16. Nach der Zerstörung Nürnbergs 1945 zog er mit dem Skizzenblock durch die Trümmerlandschaft und hielt seine Eindrücke der einstigen Sehenswürdigkeiten fest, die er in seinem Notquartier in den unterschiedlichsten künstlerischen Techniken auf Papier oder Holz umsetzte. Ausst.: 1971/8 Nr. 136; 1994/5. Gretschmann s.a. Kretschmann Gretschmann (Grechsmon, Krechsmon, Kretschmair, Kretschmer), Hans, Meistersinger, Bortenwirker, get. 20. 1. 1561 Nürnberg - f am 27. 2. 1611 im RTB eingetragen, Willstätt b. Straßburg, oo 19.4.1585 Helene Stadelmann. 1585-97 nahm er jährlich einmal an einer Singschule teil, 1591-94 ist er als Schulhalter belegt. Im Dezember bat er als Leiter einer eigenen Theatergesellschaft beim Rat um Spielerlaubnis, die erst einmal wegen der grassierenden „sterbsleuft" abgelehnt, dann aber doch erteilt wurde. Eine ähnliche Bitte wurde ihm im November 1603 abgeschlagen, weil „er ein seltzamer gesell und sich schulden halber von hinnen gethan haben soll". Im Dezember mußte er seine Truppe auflösen. Er wohnte am Lorenzer Platz. Lit.: Hampe, 1900; Stahl, 1982. Gretschmann (Kretschmann), Hans Christoph, Schreib- und Rechenmeister, oo 7.10.1650 Maria Salome, Witwe des Jobst -»Karner, Rechenmeister. Mit der Eheschließung übernahm er die von der Witwe Karners fortgeführte Teutsche Schule in der Vorstadt Wöhrd. Lit.: Jaeger, 1925, S. 270; Heisinger, 1927. Gretschmann, Paulus, Meistersinger, Messerschmied, get. 16. 9. 1599 Nürnberg. Sohn des -»Hans, oo 2.5.1621 Anna Ziegler. 1624-26 trat er einige Male als Singer auf. Er wohnte in der Rosenau (Rosengasse). Lit.: Stahl, 1982.
506 Gretzer, Franz, Steinmetz, um 1380 tätig. Lit.: Baader, 1860/62, S. 3. Gretzinger, Hans, Harnischpolierer, oo 25.1.1529 Helena Weissenperger. Lit.: Schornbaum, 1949 Nr. 1687. Greulein, Johann Georg, (Jakob Heinrich, Pseud. Jean), Mundartdichter, Drechsler, Dachdeckermeister, * 9. 6. 1863 Nürnberg - f 4. 1. 1945 Nürnberg, durch Luftangriff. 1906 wohnte er im Brunnengäßlein 18, damals als Drechslermeister bezeichnet. Mitglied im P.Bl.O. Der Greuleinweg wurde nach ihm benannt. MuS: NÜRNBERG, StadtB. Ausst.: 1954/8; 1966/5. Greuzer (Goldschmied, 1537) vermutl. identisch mit Krieger, Hans Grey, Michael Nicolaus, Goldschmied, * 1642 Nürnberg - f 1707 Fürth. Sohn des -»Nicolaus, oo Zwangsheirat 16.8.1666 mit Apollonia Gehwein, ein Sohn. 1655-58 Lehre bei Marx -»Burmeister. Nach der Zwangsheirat zog er nach Fürth. Lit.: Tacke, 2001; Schwammberger, Fürth von A-Z, S. 151. Grey, Nicolaus (Nicolai), Goldschmied, franz. Sprachmeister, begr. 6. 4. 1655 Nürnberg, Grab Nr. D 15a auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1651, noch vorhanden, oo I) N. N.; II) Nürnberg 23.7.1634 Elisabetha (* Thurnau), Tochter des Friedrich Kuhn, Ratsverwandter und Richter in Thurnau. Er stammte aus Burgund und war Hofgoldschmied bei Kaiser Matthias in Prag. Um 1630 kam er mit der Familie nach Nürnberg und wurde am 5.3.1645 Bürger. In Nürnberg war er als französischer Sprachmeister tätig. Bei seinem Tod wohnte er neben dem Bergauerplatz. Panzer verzeichnet sein Portrait. Seine Tochter Magdalena Margaretha heiratete am 30.9.1667 den Maler Michael -»Kestner. Lit.: KDM Nürnberg, 1977; Tacke, 2001; Archiv zur Nbger. GSK im GNM. Greyfenberger s. GreifTenberger Gribner, Ludwig, Sonnenuhr- und Kompaßmacher, wurde 1484 Bürger. Lit.: Gouk, 1988, S. 64. Grieb, Georg (Jörg), Glaser, begr. zw. 1. u. 4. 10. 1501 Nürnberg. Sohn des -»Nicolaus II. oo Margarethe. 1495 erwarb ein ohne Beruf genannter Jörg Grieb um 240 fl. das Haus Weißgerbergasse 2, das er 1496 für 270 fl. rh. wieder verkaufte. 1497 einigte er sich mit den unter Vormundschaft stehenden Kindem seines verstorbenen Bruders Sebastian über das Erbe seines Vaters -»Nicolaus II. Er ist wohl identisch mit dem Glaser Jörg Grieb, der Anfang Oktober 1501 im Totengeläutbuch von St. Lorenz eingetragen ist und im Totenbuch von St. Sebald als Jörg Glaser bezeichnet wurde. Lit.: Burger 1961, Nr. 4781; Burger 1967, Nr. 3643; Kohn, NHb Sebald. Grieb, Georg, Zinngießermeister. Seine Werkstatt befand sich 1890 in der Rohrmannstraße 7 und 1908/13 in der Volprechtstraße 19. Grieb, Nicolaus, I., Glaser, wurde 1413 Bürger. 1427 und 1433 erscheint er in den Losunglisten auf der Sebalder Stadtseite. Er könnte identisch sein mit dem im Grabenbuch von 1430 aufgeführten -»Nielas Glaser auf der Sebalder Seite. Lit.: Gümbel 1907, S. 61, 62. Grieb, Nicolaus, II., Glaser, Vater des -»Georg. 1469 war er Besitzer des Anwesens An der Karlsbrükke 2 (nördl. Teil). 1492 kaufte er vom Kartenmaler Hans -»Brand um 236 fl. rh. auch das danebenliegende Eckhaus an der Pegnitz. Lit.: Kohn, NHb Lorenz.
507 Grieb, Richard, Maler, » 16. 11. 1898 Hamburg. Er bildete sich in der Schule von Wilhelm Debschitz in München und arbeitete bei Prof. Bernhard Pankok an der Kunstgewerbeschule in Stuttgart. Anfangs im Kunstgewerbe und in der Innenarchitektur tätig. Zur Malerei kam er durch einen Aufenthalt im Bayerischen Wald und in Italien, als Maler Autodidakt. Er malte in Öl, Tempera und Pastell, vorwiegend Landschaften, darunter Ansichten von Nürnberg. 1917 Soldat in Fürth. 1933-35 in Zwiesel ansässig, anschließend zog er nach Wörth an der Isar. MuS: NÜRNBERG, MStN: 1 Ölgemälde. Lit.: Ausk. Johann Raab. Ausst.: 1934/3. Griebel, Fritz, Maler, Graphiker, * 22. 8. 1899 Unfinden/Ufr. - f 29. 9. 1976 Heroldsberg b. Nbg. Sohn des Georg Peter, Pfarrer, oo Bamberg 9.4.1939 Dr. med. Gertrud Jensen, ein Sohn, eine Tochter. Er kam als Kind mit seinen Eltern nach Heroldsberg. Ab 1917 Besuch der Kunstgewerbeschule, 1918 Kriegsdienst, 1919-22 Ausbildung an der Kunstgewerbeschule Nürnberg unter Rudolf -»Schiestl. 1922-27 Studium an der Hochschule der Künste in Berlin unter Hans Meid, zuletzt dessen Meisterschüler. Studienreisen: 1924 nach Italien, 1926 Paris, 1929 und 1933 erneute Italienreisen. 1927-39 ließ er sich als freischaffender Maler und Graphiker in Heroldsberg nieder. Im Frühjahr 1939 übersiedelte er nach Bamberg. 1940-45 zur Wehrmacht einberufen. 1946-66 Professor fìir Landschafismalerei und freie Graphik an der AdBK Nürnberg (Ellingen), von 1948-57 deren Direktor, 1962 Leiter der Klasse fur freie Graphik, 1966 Pensionierung. Weitgespannt ist sein malerisches Schaffen, das Stilleben, Portraits und Landschaften in Öl, Aquarell, Pastell und als Zeichnungen umfaßt. Daneben nehmen die Scherenschnitte eine wichtige Stellung ein. Gobelins nach seinen Entwürfen wurden in der Nürnberger Gobelin-Manufaktur hergestellt. 1932 Dürerpreisträger der Stadt Nürnberg. Mitglied im Bund fränkischer Künstler. Teile des schriftlichen Nachlasses befinden sich im Archiv für Bildende Kunst des GNM. MuS: NÜRNBERG, MStN: Gemälde, Zeichnungen; - , GNM. Lit.: Vollmer; AdBK, 1962; H. Wilhelm, in: GfzK, Nov. 1933 u. Dez. 1934; Κ. H. Schreyl: Fritz Griebel, Scherenschnitte, Nürnberg 1980; Lohrey, 1989; Erlanger/Fischer, 2000; Prölß-Kammerer, 2000, S. 297-299; Stadtlexikon 2000. Ausst.: 1930/2; 1931/1, -/2; 1932/3 u. Norishalle; 1933/1; 1934/1, -12, -/3; 1935/1, -/2; 1936/1, -/2; 1937/1; 1940/2; 1941/6; 1942/1; 1944/2,-/3; 1946/1; 1948/2,-/3,-/4; 1953/3; 1954/4, -/6; 1960/23 EA; 1962/19; 1964/9 EA; 1965/26; 1969/14; 1970/1; 1971/1,-/11; 1972/3,-/4; 1973/1,/3; 1974/1; 1975/2; 1976/2; 1978/1; 1981/3; 1987/3; 2000/13; 2002/5. Griebel, Johann, Meistersinger, nahm 1637 einmal an einem Zechsingen teil. Lit.: Stahl, 1982. Griebel, Johann Andreas s. Griibel, Johann Andreas Grieman (Gruman, Grün, Grymann), Melchior, Wandteppichmacher, wurde am 5.3.1544 Bürger. In einem Rv. vom 16.1.1550 wurde ihm die Erlaubnis verweigert, noch länger auswärts zu wohnen, ohne das Bürgerrecht aufzugeben. Am darauf folgenden Tag gestattete ihm der Rat, noch ein weiteres halbes Jahr in Heidelberg für den Kurfürsten zu arbeiten. Lit.: Hampe, Rv. I, 2802, 2805, 3222, 3224.
Gries Grien (German, Grin), Franz, Goldschmied, Silberarbeiter, oo I) um 1518 Adelheid, Witwe des Paul Oberlender; II) 3.11.1527 Katharina, Tochter des Benedict Müllner, Zaummacher. Am 8.4.1518 wurde er als Meister vereidigt; am 12.4.1518 erwarb er das Bürgerrecht. Zuletzt am 26.5.1533 in Nürnberg erwähnt. Lit.: Stockbauer, 1893 Nr. 243; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 296. Grien, Hans Baidung (Maler, 1484) s. Baidung Griendel von Ach auf Wankhausen, Johann Franz, Optiker, Mathematiker, Militärarchitekt, Creutzherr des Ritterordens des Hl. Geistes, * Niedersachsen t 1687 Wien. Sohn des Dr. Balthasar Griendel von Ach. oo Nürnberg 27.3.1671 Maria Magdalena (* 1640, Ehe 1684 geschieden), Tochter des Bartholomäus Vargeth, Handelsmann. 1650 in Ingolstadt immatrikuliert. 1655 trat er unter dem Namen Ladislaus in den Kapuzinerorden ein und lebte bis 1670 in den Kapuzinerklöstern Salzburg, München, Kitzingen und Würzburg. 1670 trat er aus dem Orden aus und soll von Regensburg nach Nürnberg gekommen sein, wo er einige Jahre blieb. Er war in der Optik und Kriegsbaukunst gut ausgebildet. In Nürnberg unterhielt er ein großes optisches Kabinett, dessen Geräte auch zu kaufen waren. Eine ausfuhrliche Beschreibung der vielen gezeigten Instrumente findet sich bei Doppelmayr. 1677 wurde er kurfurstl. Ingenieur in Dresden, 1680 kaiserl. Ingenieur in Wien. Er veröffentlichte eine deutsche und lateinische Ausgabe der „Micrographia nova", 64 S., 32 Kupfertafeln, Nürnberg 1687 bei Johann -»Zieger. Panzer verzeichnete sein Portrait. Lit.: Doppelmayr, 1730; Will, GL 1, S. 571 u. V, S. 413; Barock, 1962, S. 105; Hubert de Martin: Griendel von Ach. Ein Mikroskopiker der Barockzeit, Wien, Höhere Graphische Bundes- Lehr und Versuchsanstalt 1970. Grieninger (Groninger, Grüninger), Heinrich, Theologe, Epigraphiker, Professor der Rede- und Dichtkunst, begr. 12. 5. 1511 Nürnberg. Er kam aus München und übernahm 1496-1506 die Leitung der neugegründeten Poetenschule in Nürnberg. Sein Gehalt betrug 100 fl. p.a. Seit 1498 wohnte er im Haus der neuen Waage, wo sich die Schule befand. Ab März 1499 wirkte er auch als Schulmeister bei St. Lorenz. Konflikte insbesondere mit den geistlichen Orden veranlaßten Grieninger, die Stadt 1505 zu verlassen und nach Würzburg zu ziehen, wo er sich als bischöflicher Geheimsekretär verdingte. Die Poetenschule scheint damit eingegangen zu sein. Später kehrte Grieninger nach Nürnberg zurück, und ab 1.5.1509 erhielt er als eine Art Ruhestandsgeld eine Meßpfründe bei St. Klara. Lit.: Will, GL I, S. 573f.; G. Bauch, in: MVGN 14, 1908; Burger, 1961 Nr. 5897; M. Schieber, in: Pirckheimer Jb. 1999, S. 42-44. Gries, Conrad (Schlosser, 1535) s. Kries, Conrad Gries, Georg, Steinmetz, um 1428 tätig. Lit.: Baader, 1860/62, S. 3. Gries, Johann Georg Adam, Dosenmaler, f vor 1823 Nürnberg, oo Anna Walburga Franziska Linzmaier (f 8.10.1823), Kinder. Seine Witwe wohnte bei ihrem Tod in Schweinau Nr. 58. Gries, Karl, Maler, * 15. 7. 1897 St. Ingbert/Pfalz. Er war Schüler von Julius Diez in München; es folgten nach der Ausbildung längere Studienaufenthalte in
Grieser Italien. Seit 1928 war er freischaffender Maler in Nürnberg. Auch fertigte er Gobelin-Entwürfe, die durch die Nürnberger Gobelin-Manufaktur ausgeführt wurden. Für den Randbau des Volkswagenwerks in Wolfsburg schuf er 1941 Wandgemälde mit einer Altnümberger Szenerie. 1943 wohnte er in der Hirschelgasse 21. Werke: N Ü R N B E R G , Tiergarten: „Das Paradies", 20 m langes Fresko unter den Arkaden des Affenhauses. MuS: NÜRNBERG, MStN: Entwürfe fur Mosaiken (Brauhaus Nbg., 1941); ein Hinterglasgemälde (Triptychon), 1930. Lit.: Bauten, 1942; Ernst Mittig: Industriearchitektur des NS-Regimes: Das Volkswagenwerk, in: Städtebau und Staatsbau im 20. Jahrhundert. München-Berlin 1996, S. 77-112; Prölß-Kammerer, 2000. Ausst.: 1931/2; 1931/5; 1936/1; 1941/3,-/14; 1942/2. Grieser, Christoph, Illuminist, wurde am 26.5.1589 in einem Rv. erwähnt. Er gab im selben Jahr sein Bürgerrecht auf. Lit.: Hampe, Rv. II, 1003. Grieser (Griesser), Georg (Jörg), Briefmaler, Illuminist, Gefängniswärter, get. 21. 12. 1561 Nürnberg begr. 29. 4. 1594 Nürnberg. Sohn des Hans d. J. oo 9.11.1584 Helena Herz (begr. 8.4.1599). Am 1.12.1584 wurde ihm erlaubt, eine eigene Werkstatt zu fuhren. 1585-95 war er als Briefmaler im Ämterbüchlein eingetragen. Mit Rv. vom 3.3.1589 wurde er anstelle seines Vaters zum Torhüter auf dem Fröschturm bestellt, jedoch schon im selben Jahr wegen Pflichtverletzung entlassen. Am 17.9.1580 und am 8.12.1590 bezahlte ihn der Rat fur illuminierte Kalender. Bei seinem Tod wohnte Grieser bei der Allerheiligenkapelle. Lit.: Zahns Jb. I, 1868; Hampe Rv.; Timann, 1993; Grieb, Buchgewerbe 2003. Grieser, Hans d. Ä., Briefmaler, Formschneider, t um 1558 Nürnberg, oo 7.5.1532 Ursula Stadelmann. 1547-48 und 1555-58 als Briefmaler im Ämterbüchlein verzeichnet. Lt. Rv. vom 30.4.1552 auch als „schreiender Wächter" (Turm- oder Nachtwächter) beschäftigt. 1560-76 führte seine Witwe Ursula die Werkstatt weiter und war im Ämterbüchlein eingetragen. Lit.: Zahns Jb. I, 1868; Hampe, Rv.; Schornbaum, 1949, Nr. 1700; Stahl, 1982; Grieb, Buchgewerbe 2003. Grieser (Grüsser), Hans d. J., Meistersinger, Briefmaler und Illuminist, get. 17.9. 1533 Nürnberg - begr. 23. 2. 1589 Nürnberg. Sohn des -»Hans d. Ä., Briefmaler. oo I) 4.5.1556 Apollonia Weißkopf; II) 24.9.1582 Helena Franck. 1556-89 als Briefmaler im Ämterbüchlein eingetragen. Von 1555-61 und wieder von 157588 ist er als Singer, von 1585-87 als Schulhalter belegt, 1576 wurde er zum Merker gewählt, welches Amt er 1584 niederlegte. Seine Unterschrift steht unter der Schulordnung von 1583. Im gleichen Jahr stellte er mit anderen Meistersingern den Antrag, wieder monatlich eine Singschule halten zu dürfen, was gewährt wurde mit der Ermahnung „sich darauf schambarer unzuchtiger lieder genzlich zu enthalten". Ein Ton unter seinem Namen ist überliefert. Mit Rv. vom 4.7.1587 wurde er als Turmhüter auf dem Fröschturm eingestellt. Nach seinem Tod blieb ein Vermögen von 12 fl. 1 lb. 12 d. Er ist möglicherweise identisch mit dem Maler Hans Grüsser, der laut Feuerschauprotokoll von 1561 Mieter beim Rechenmeister Hans -»Werner in der Wunderburggasse 10 war. Zum Schluß wohnte er am Schwa-
508 benberg. Seine Tochter Catharina heiratete am 18.2.1594 den Briefmaler Paulus -»Agricola. Lit.: Zahns Jb. I, 1868; Hampe, Rv.; Stahl, 1982; Timann, 1993; Grieb, Buchgewerbe 2003. Grieser (Griesser), Martin Formschneider, oo Brigitta (begr. 12.5.1571, gest. im Siechenhaus). Grieshaber, HAP, Helmut Andreas Paul, Maler, Zeichner, Holzschnittkünstler, * 15. 2. 1909 Schloß Rot/Leutkirch - f 12. 5. 1981 auf der Achalm b. Reutlingen. 1926-27 Schriftsetzerlehre in Reutlingen. Ausbildung in Kalligraphie und Buchkunst bei dem Schriftgestalter Ernst Schneider in Stuttgart, 1928-31 Weiterbildung in London und Paris. 1931-33 Reisen nach Ägypten, Arabien und Griechenland. 1932 erste Holzschnitte, die er in Alexandria und 1933 in Athen ausstellte. Zu dieser Zeit verwendete er auch das Pseudonym Ibrahim Machmut. 1933-45 Berufsverbot durch die Reichskulturkammer, 1940-45 Kriegsdienst. 1951-53 Lehrer an der Bernsteinschule in Sulz, 195660 Professor an der AdBK Karlsruhe. Unter seinen vielen Arbeiten befindet sich eine großformatige Stadtansicht von Nürnberg, 44 χ 62 cm, 1971, ein Portrait Albrecht -»Dürers und einige weitere auf Dürer bezogene Arbeiten. 1971 Albrecht-Dürer-Preis der Stadt Nürnberg. MuS: NÜRNBERG, MStN: Holzschnitte. Lit.: Grieshaber der Drucker und Holzschneider, 1965; Grieshaber - Ein Lebenswerk 19091981. Ausst.: 1953/9; 1981/3. Grießler, L., Maler, in Nürnberg urkundlich nicht nachweisbar. Bei Panzer ist er als Verfertiger der Vorlagen für die Portraitstiche von Georg Tobias Oelhafen und des Erbschenken Rudolph Wilhelm Stubenberg verzeichnet. Nach Heinecken handelt es sich bei dem Maler der Vorlage für das OelhafenPortrait, das von Jacob -»Sandrart gestochen wurde, jedoch um Elias Grießler (* 1622 Getzersdorf/NÖ. t 14.1.1682 Wien). Da sich auf dem Portrait Stubenbergs neben dem Namen L. Griessler auch noch das ligierte Monogramm LG befinden soll, möchte ihm Nagler das mit einem variierten, LG signierte Bildnis des Wolfgang Jakob Müller, Prediger bei St. Sebald, zuweisen, das von Johann -»Pfann gestochen wurde, sowie ein 1652 datiertes gemaltes Portrait eines unbekannten Geistlichen. Für das Monogramm käme aber auch Leonhard -»Golling in Frage. Lit.: ThiemeBecker (auch unter Elias Grießler); Nagler, Monogr. III, Nr. 107. Grießmayer (Krießmayr), Paulus, Wismutmaler, Sohn des Christoph, Feldwebel. Ab 4.2.1737 Lehre bei Michael -»Büner. 1740 wurde er als Geselle erwähnt und zahlte 1 fl. Beitrag an das Handwerk. Grießmeyer, Johann, Spielkartenmacher, wohnte 1878 in der Bayreuther Straße 13. Grillenberger, Karl, Schlosser, Schriftsteller, Politiker, * 22. 2. 1848 Zirndorf - t 19. 10. 1897 München, vermutl. an den Spätfolgen eines Attentats; Grabmal von Bildhauer Heinrich -»Schwab auf dem Nürnberger Westfriedhof, enthüllt am 23.10.1898. Sohn eines Volksschullehrers, oo Margarethe Reuter, zwei Kinder. Besuch der Volksschulen in Zirndorf, Ansbach und München. Ausbildung als Schlosser, anschließend Wanderschaft. 1869 Rückkehr nach Nürnberg, 1870-73 Arbeiter in der Werderschen Gewehrfabrik. 1873-74 Werkführer in der Gasfabrik
509 Forchheim und Mitarbeit beim „Demokratischen Wochenblatt". Vorsitzender des Bezirks der S P D und Redaktionsleiter der Zeitung „Nürnberg-Fürther Sozialdemokrat", die später in „Fränkische Tagespost" umbenannt wurde. 1881 Einzug in den Reichstag, 1893 Abgeordneter im Münchner Landtag. Die KarlGrillenberger-Straße in Nürnberg wurde 1947 nach ihm benannt. M u S : N Ü R N B E R G , StadtB. Lit.: Wilhelm Bios, in: Lebensläufe aus Franken 1; Nürnberger Gestalten, 1950; Bosl; Erlanger/Fischer, 2000. Ausst.: 1972/7 EA; Grillenmair (Grilnmair), Hans, Meistersinger, Spruchsprecher, Kammacher, get. 2. 7. 1599 N ü r n b e r g - begr. 23. 11. 1632 Nürnberg. Sohn des -»Thomas, oo 2.5.1621 Magdalena Hopf. Er war Meister seines Handwerks und wohnte mit seiner Familie im Hause seines Vaters am Kohlenmarkt (Hallplatz). Dabei scheint das frühe Verhältnis nicht immer gut gewesen zu sein, denn im Januar 1617 bat der Vater den Rat, ihn eine Zeitlang auf einen versperrten Turm zu setzen, w a s auf Kosten des Vaters bis mindestens August erfolgte. A u f der Wanderschaft hinterließ er 1619 in Leipzig Schulden, zur Begleichung gab ihm der Nürnberger Rat vier W o c h e n Zeit unter A n d r o h u n g der Ausweisung. 1610 im Alter von 11 Jahren sang er erstmals an einer Schule der Meistersinger, 1613-18 und 1620-32 nahm er regelmäßig an den Singschulen teil, 1620-31 ist er als Schulhalter belegt. Im Zusammenhang mit dem Theaterspiel erscheint er nur einmal 1629, als er mit anderen ein Gesuch um Spielerlaubnis unterschrieb. Er hatte einen Bruder gleichen N a m e n s , ebenfalls Meister des Kammacherhandwerks, der ihn um viele Jahre überlebte, aber mit den Meistersingern nichts zu tun hatte. Lit.: Hampe, 1900; Stahl, 1982. Grillenmair, Leonhard, Meistersinger, Bader, get. 17. 8. 1561 Nürnberg, Bruder des - T h o m a s , oo 21.8. 1582 Margarete Schmidt (* Heroldsberg - f Nov. 1585). 1585 nahm er einmal an einen Zechsingen teil, später trat er nicht m e h r in Erscheinung. Er wohnte am Katharinengraben. Lit.: Stahl, 1982. Grillenmair, T h o m a s , Meistersinger, Komödiant, Kammacher, get. 21. 4. 1569 Nürnberg - begr. 25. 4. 1631 Nürnberg. Sohn des Oswald, Bader, Bruder des -•Leonhard, co I) 30.10.1587 Katharina Weltzer; II) 13.2.1593 Dorothea Halenberger. Er war Meister seines Handwerks. N e b e n seinem Beruf übte er das A m t eines gemeinen Hochzeitsladers aus, seine Bewerbung vom Januar 1604 um Zulassung als Hochzeitslader der Ehrbaren Geschlechter wurde wegen „Ungeschicklichkeit" abgelehnt. 1584 Schloß er sich der Meistersingergesellschaft an, 1586-1618 trat er regelmäßig in den Singschulen auf, später nur noch einmal 1623. Seit 1587 ist er als Schulhalter belegt, 1614 wird er in der Reihe der gefreiten Singer genannt. 1620 urkundete er erstmals als Merker, wozu er 1618/19 gewählt wurde. 1622 ließ er einen Schilling mit seinem N a m e n an das Schulkleinod hängen. H a m p e bezeichnete ihn als eine der Hauptstützen der Nürnberger Meistersingergesellschaft in den ersten Jahrzehnten des 17. Jh. Im Singschulstreit 1624 war er der Wortführer der konservativen Seite. Er bewährte einen Ton, von ihm niedergeschriebene Lieder befinden sich in einigen Nürnberger Handschriften. Er zeigte auch für das Theaterspiel Engagement, 1591 spielte er mit
Grimm anderen Meistersingern auf der Frankfurter Ostermesse, 1606 hatte er eine eigene Truppe. N a c h der A b l e h n u n g eines Gesuchs im Januar 1607 trat er im Z u s a m m e n h a n g mit dem Theaterspiel erst 1629 wieder in Erscheinung, als im Januar und August die mit anderen gestellten Gesuche abgelehnt wurden. Im August 1612 kaufte er ein H a u s am Kohlenmarkt g e g e n ü b e r der neuen W a a g e , den Kaufpreis von 1175 fl. zahlte er in drei Raten bis Mai des folgenden Jahres. Darüberhinaus w a r das Haus mit einer H y p o t h e k von 4 0 0 fl. belastet, die mit jährlich 20 fl. verzinst wurde. Lit.: H a m p e , 1894; Hampe, 1900; Stahl, 1982. G r i m m , Bernhard, Rotschmied, w u r d e a m 17.2. 1514 in einem Rv. erwähnt. 1522 erwarb er aus einer P f ä n d u n g das H a u s A n der Karlsbrücke 4, das er im selben Jahr um 170 fl. verkaufte. Lit.: H a m p e , Rv. I, 989; Kohn, N H b Lorenz. G r i m m , Conrad, Baumeister, 1410-26 in Ä m t e r büchlein und Urkunden erwähnt. Evtl. identisch mit einem Meister Conrad, der um die selbe Zeit erwähnt wurde. Lit.: G ü m b e l 1922, S. 280, A n m . 110 und, S. 281; Pilz, 1956. G r i m m (Grymm), Eberhart, Steinmetz, wurde 1417 Bürger und zahlte 1 fl. Lit.: Baader, 1860, S. 4. G r i m m (Grym), Hans, Plattner, oo 3.9.1531 Margaretha Pauler. A m 16.6.1516 w u r d e er in einem Rv. w e g e n Ehebruchs erwähnt. 1533 in den Grundverbrief u n g s b ü c h e m genannt. Lit.: Hampe, Rv.; Schornbaum, 1949 Nr. 1699. G r i m m , Hans, Zirkelschmied, Vater d e s Leonhard, Meistersinger und Zirkelschmied, oo 26.1.1534 M a r g a Schüßler. Lit.: Schornbaum, 1949 Nr. 1712. G r i m m , Hans I., Schlosser und Stadtuhrmacher, t zw. 14. u. 18. 9. 1560 Nürnberg. Vater des -»Hans II. oo 28.8.1536 Barbara Sporer. A m 14.5.1537 w u r d e er Meister und zahlte 3 fl. Lit.: Burger, E h e b u c h 1951 Nr. 3070; Burger, 1972 Nr. 6664; Lunardi, 1974, S. 139; Abeler, M d U , S. 224. G r i m m , Hans, Rotschmied, wurde 1544 Meister. Lit.: L o c k n e r N r . 62. G r i m m , Hans, II., Schlosser, Uhrmacher, f vor 1612 Nürnberg, Grab Nr. 660 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1595, noch vorhanden. Sohn des -»Hans I., Vater des -»Paulus, oo Walburg. Am 12.7.1563 wurde er in das Meisterbuch der Stadt eingetragen; am gleichen Tag ist hier auch ein gleichnamiger Büchsenmacher verzeichnet. A m 25.1.1563 quittierte er sein elterliches Erbe. 1584 besaß er das A n w e s e n Tetzeigasse 17, das seine Erben 1612 verkauften. Lit.: Burger, 1972 Nr. 6664; Zahn, DI-N N r . 2210; Abeler, M d U , S. 224; K D M N ü r n b e r g , 1977; Handwerker-Epitaphien, 1984, S. 19, mit Abb; Johannisfriedhof, 1991; Kohn, N H b Sebald. G r i m m (Grym), Jacob, Baumeister, Steinmetz, begr. 20. 12. 1490 Nürnberg, oo Clara ( t nach 1510), Tochter des Fritz Trechsel. Er stammte aus einer alteingesessenen Nürnberger Steinmetzfamilie. 1451 übernahm er den Bau der Klosterkirche G n a d e n b e r g , den er bis etwa 1487 betreute. Dabei arbeitete er mit dem Nürnberger Z i m m e r m a n n Eucharius -»Gaßner z u s a m m e n , der um 1477 den Dachstuhl der Klosterkirche ausführte. 1457 erhielt G r i m m vom Rat der Stadt N ü r n b e r g den A u f t r a g zur Errichtung der ersten steinernen Pegnitzbrücke beim Siechhaus (Maxbrücke).
Grimm Seit 1466 w a r er B a u m e i s t e r v o n St. L o r e n z ; er leitete die E i n w ö l b u n g des C h o r n e u b a u s bis zur Fertigstellung 1477. D a n e b e n f ü h r t e er A u f t r ä g e f u r den L a n d grafen v o n L e u c h t e n b e r g u n d 1476 f u r den Bischof von W ü r z b u r g aus. Mit R v . v o m 2 7 . 1 2 . 1 4 8 4 w u r d e er W e r k m e i s t e r d e r Stadt N ü r n b e r g . Er erhielt den A u f trag, den Bau der Spital- und H e u b r ü c k e f o r t z u f ü h r e n . 1487 betrug sein Sold 6 P f u n d alt pro W o c h e . 1489 w u r d e er w e g e n B a u m ä n g e l n a m eingestürzten B r ü k k e n b a u b e i m Irrertürlein zur V e r a n t w o r t u n g gezogen und seines A m t e s e n t h o b e n . 1497 einigte sich seine W i t w e Clara mit ihrem Bruder, d e m Priester C o n r a d Trechsel zu N e u m a r k t , u n d ihrer unverheirateten Schwester K u n i g u n d über das elterliche Erbe. Clara w u r d e noch a m 6 . 7 . 1 5 0 2 e r w ä h n t , als sie Marx Schilling verklagte. G r i m m b e s a ß ein H a u s in der heutigen Jakobstraße, das seine E r b e n 1512 verkauften. Ein späterer Besitzer w a r H e r m a n n -»Vischer d. J. Lit.: N D B (unter Artikel Kraft); T h i e m e - B e c k e r ; Baader, 1860/62, S. 67; M u m m e n h o f f , R a t h a u s ; H a m p e , Rv.; Dehio, Bayern V , 1991; Stadtlexikon 2 0 0 0 ; Sandra F r a u e n k n e c h t : Kloster G n a d e n b e r g (Mittelfränkische Studien, Bd. 17), A n s b a c h 2004, S. 54. G r i m m , J a c o b , R o t s c h m i e d , w u r d e 1570 Meister. Lit.: L o c k n e r N r . 264. G r i m m , J o h a n n A d a m , R o t s c h m i e d , Stückarbeiter, * u m 1789 N ü r n b e r g . S o h n d e s W o l f g a n g , oo 2 3 . 5 . 1 8 2 0 Helena K r a m m e t s v o g e l (* u m 1790), Kinder. 1820 Meister. 1820/29 w a r er im schwiegerväterlichen A n w e s e n L. 1132 ( D o k t o r s h o f 3) ansässig, 1850 w o h n t e er in L. 8 2 9 ( P e u n t g a s s e 5). Lit.: L o c k n e r N r . 1855. G r i m m ( G r y m m ) , J o r d a n , Steinmetz, erstmals 1426 erwähnt; 1427-1430 in den Ä m t e r b ü c h l e i n unter den g e s c h w o r e n e n Meistern d e r „ M a u r e r " a u f g e f ü h r t . Lit.: Baader, 1860/62, S. 4 ; G ü m b e l 1910, S. 39. G r i m m , K u r t , P h o t o g r a p h , arbeitete u.a. für die Stadtverwaltung. 1924-1927 w a r er in d e r Pillenreuther Straße 4 0 und 1929-1933 in der Pillenreuther Straße und Peter-Henlein-Straße ansässig. 1937-1940 ist eine Photographin A n n a G r i m m unter den gleichen Adressen nachweisbar. Lit.: Bauten, 1942, S. 5. G r i m m , L e o n h a r d , Meistersinger, Zirkelschmied, get. 9. 1. 1535 N ü r n b e r g - begr. 6. 12. 1590 N ü r n b e r g . Sohn des -»Hans, Zirkelschmied, oo I) 14.6.1557 M a r g a r e t h e T r e m p ; II) 16.8.1558 A n n a Schopp; III) 2 6 . 4 . 1 5 6 3 B a r b a r a H a u s m a n n . A m 13.5.1558 wurde er Meister. Seine V e r b i n d u n g z u r Meistersingergesells c h a f t ergibt sich aus seiner F u n k t i o n als einer der beiden „dotten u n d z e u g e n " 1584 bei d e r Freiung d e s H a n s -»Gürtler. Er w o h n t e seit m i n d e s t e n s 1574 b e i m J u d e n k i r c h h o f (hinter der e h e m a l i g e n M ü n z e bei d e r Beckschlagergasse). Das N a c h l a ß i n v e n t a r nach seinem T o d e r g a b ein R e i n v e r m ö g e n v o n 51 fl. u n d 18 Vi pf. Lit.: Stahl, 1982; Archiv z u r N b g e r . G S K im G N M . G r i m m , L u d w i g Emil, Maler, Radierer, * 14. 3. 1790 H a n a u - f 4. 4. 1863 Kassel. J ü n g e r e r Bruder der G e b r ü d e r J a k o b u n d W i l h e l m G r i m m , oo I) 1832 Maria ( t 1842), W i t w e des W i l h e l m Boettner, Maler; II) 1845 Friederike Ernst. 1805-07 S t u d i u m an der A k a d e m i e Kassel, u.a. bei Ernst Friedrich Ferdinand Robert, seit 1809 an der A d B K M ü n c h e n bei Karl H e ß und Peter v o n L a n g e r . Er u n t e r n a h m w e i t e Reisen, u.a. 1816 nach R o m . 1817 R ü c k k e h r n a c h Kassel, 1832
510 dort P r o f e s s o r a n d e r A k a d e m i e . 1817 u n d 1828 B e s u che in N ü r n b e r g . V o n 1828 haben sich Z e i c h n u n g e n und R a d i e r u n g e n aus N ü r n b e r g erhalten. 1828 Ehrenmitglied des N ü r n b e r g e r Künstlervereins. Panzer verzeichnete z w e i v o n ihm g e s t o c h e n e Portraits N ü r n berger B ü r g e r n a c h V o r l a g e n v o n A l b e r t Christoph -»Reindel. W e r k e : u.a. G e d e n k f e i e r a m Grabe Albrecht Dürers auf d e m J o h a n n i s f r i e d h o f in N ü r n b e r g am M o r g e n des 6. April 1828. Z e i c h n u n g und Radierung, 1828, 4 5 , 8 χ 59 cm. M u S : K A S S E L , Gebr. Grimm-Mus. N Ü R N B E R G , MStN: 2 Zeichnungen; - , G N M . Lit.: T h i e m e - B e c k e r ; G r i m m / S t o l l , 1911; G r i m m , 1950; M e n d e , 1973; I. K o s z i n o w s k i / V . Leuschner: L u d w i g Emil G r i m m , Z e i c h n u n g e n und G e m ä l d e , 2 Bde., M a r b u r g 1990; V . Leuschner, in: G N M A, 1998, S. 51-64. Ausst.: 1836/1; 1941/2; 1955/4; 1958/5; 1964/10; 1971/8 N r . 5, 6, 33-36; 1973/2; 1977/1; 1991/1; 1992/1, S. 39 mit A b b . G r i m m , M a r t i n , Meistersinger, sein B e r u f ist nicht bekannt. H a n s Sachs zählte ihn unter die zwölf Alten Meister der Meistersingergesellschaft, in allen anderen Meisterkatalogen wird an seiner Stelle Nielas -»Vogel genannt. K e i n e s seiner Lieder ist erhalten. 1489 w a r er „ a u ß e r lands", in seiner A b w e s e n h e i t v e r k a u f t e seine Frau M a r g a r e t h e u m 4 4 fl. ein H a u s a u f d e m N e u e n B a u (Maxplatz). Im f o l g e n d e n J a h r e r w a r b er u m 47 fl. w i e d e r ein H a u s a u f d e m N e u e n B a u bei der alten Kohlhütte (bei der O b e r e n K r e u z g a s s e , n a h e der Stadtmauer). Lit.: Stahl, 1982. G r i m m (Grin), M i c h a e l I., G o l d s c h m i e d , G o l d arbeiter, get. 9. 1. 1553 N ü r n b e r g - begr. 22. 9. 1607 N ü r n b e r g . S o h n des Hans, oo 8 . 1 0 . 1 5 8 9 Susanna, T o c h t e r des M a r t i n -»Holweck, G o l d s c h m i e d . A m 6.5.1582 meldete er sich zu den Meisterstücken an, a m 2 5 . 1 0 . 1 5 8 8 bestand er die M e i s t e r p r ü f u n g . 1602-06 G e s c h w o r e n e r . 1595 beschäftigte er einen Gesellen, H a n s Maul. Bei seinem T o d w o h n t e er in der S c h m i e d g a s s e b e i m Spittlertor ( L u d w i g s t r a ß e ) . Lit.: Stockbauer, 1893 N r . 547; H a m p e , Rv.; Jamnitzer, 1985; G o l d s c h m i e d e k u n s t , 2 0 0 7 N r . 295. G r i m m , M i c h a e l II., G o l d s c h m i e d , begr. 14. 9. 1637 N ü r n b e r g . S o h n des -»Michael I. oo I) 3.7.1621 A n n a , W i t w e des F r a n z Garnier, G o l d s c h m i e d ; II) prokl. 14.8.1636 Margaretha, W i t w e des Peter Koch, Stadtschreiber in S c h ö n f e l d / B ö h m e n . A m 7.6.1637 ließ er seine T o c h t e r Barbara S a b i n a in St. Lorenz t a u f e n . Bei seinem T o d w o h n t e er in der Vorderen Ledergasse. Lit.: Archiv zur N b g e r . G S K im G N M ; Krauß, Exulanten 2 0 0 6 , S. 136. G r i m m , Otto, Plattner, oo 3.2.1527 A n n a Seubaltin. Mit Rv. v o m 9.3.1548 w u r d e ihm die Stadt auf drei Jahre im U m k r e i s v o n f ü n f M e i l e n verboten. Lit.: H a m p e , Rv. I, 3 0 8 4 ; S c h o r n b a u m , 1949 N r . 3815. G r i m m (Grün?), Paulus, Schlosser, G r o ß u h r macher, get. 13. 4. 1570 N ü r n b e r g - | 27. 9. 1632 N ü r n b e r g . Sohn des -»Hans II., U h r m a c h e r , oo 23.4. 1599 Ottilia, T o c h t e r des H a n s Sang. 1612 Meister. 1619 fertigte er eine U h r f ü r die Klarakirche; er hatte d a m a l s a u c h das A m t eines Stadtuhrmachers inne. 1617 e r w a r b er v o n der W i t w e des H a n s -»Königsmüller u m 875 fl. ein H a u s auf d e m N e u e n B a u ( M a x platz 36), das er 1625 z u m gleichen Preis wieder verkaufte. V e r m u t l i c h ist er mit d e m ohne B e r u f erwähnten P a u l u s G r i m m identisch, d e m 1610 das
511 Anwesen Adlerstraße 24 gehörte; Vorbesitzer war der Schlosser Georg -»Ment gewesen. 1620 war das Haus in fremdem Besitz. In der Literatur werden Grimm mehrere, mit PG signierten Kleinuhren zugewiesen. Nach Leopold können diese zwischen 1576 und 1586 datierten Uhren (u.a. BM London und Nationalmuseet, Kopenhagen) nicht von ihm stammen, da zu früh. Leopold schlägt fur die Initialen den aus Kopenhagen stammenden Uhrmacher Peter Gundel vor (nachweisbar 1582-1607), der in Stockholm tätig war. Die Initialen könnten aber auch auf den 1563 erwähnten Uhrmacher Paulus -»Graßmann passen. Lit.: Abeler, MdU, S. 224; GNM A, 2002, S. 161; Leopold, 2002, S. 505f.; Kohn, NHb Lorenz u. Sebald. Grimme, August, Maler, wohnte 1914 in der Weiserstraße 33. Grimon, Meistersinger, unter diesem Namen ist ein Lied in der 1517/18 von Hans Sachs geschriebenen Liederhandschrift überliefert. MuS: BERLIN, StBPrK. Lit.: Stahl, 1982. Grin s. Grien, Grimm Grinaud, Grinaug s. Grunau Grindlach, Heintz, Goldschmied, | 1449 Nürnberg, während des ersten Markgrafenkrieges. 1443 wurde er in das Meisterbuch der Stadt eingetragen, 1444 und 1445 in den Ämterbüchlein nachweisbar. Lit.: Schürstab, Kriegsberichte, S. 344. Grindler, Hans, Zinngießer?, * Kulmbach. Mit Rv. vom 17.12.1589 wurde ihm das Bürgerrecht zugesagt, wobei er als „Freikünstler von allerlei Bilder" bezeichnet wurde. Vorher wurden die Zinngießer befragt, ob man jemanden mit seinem Können brauche und ob er damit seinen Lebensunterhalt verdienen könne. Lit.: Hampe, Rv. II, 1008, 1028. Grischinger, Joseph, Stadtpfeifer, war 1782-89 als Supernumerarius im Ämterbüchlein verzeichnet, 178996 Vicarius, 1797 nicht mehr genannt. Vielleicht identisch mit Johann -»Girschinger. Grob, Christian Gottlieb, Bildhauer, Er unterzeichnete am 29.10.1798 eine Urkunde, in der sich die Bildhauer zum Schutz ihrer Interessen gegen fremde Konkurrenz zusammenschlossen, was am 27.2.1799 vom Rat genehmigt wurde. Lit.: Schwemmer, 1974, S. 62. Grobat s. Crobat Grobe, Johann Karl Julius Hermann, Musikdirektor, Kantor, Komponist, * 20. 10. 1807 Gehaus/Thüringen - t 9. 7. 1877 Eschlkam/Opf., begr. 12.7.1877 im Grab Nr. Κ 12 auf dem Johannisfriedhof in Nürnberg, Epitaph dat. 1880, noch vorhanden. Sohn des Johann Salomon, Pfarrer, oo 15.10.1837 Susette Marie (* um 1815), Tochter des Ferdinand Matthias Ammon, Gürtlermeister, neun Kinder, fünf überlebend. Nach den Gymnasialjahren in Münnerstadt ging er zur musikalischen Ausbildung nach Würzburg, wo damals der Musikpädagoge Prof. Franz Joseph Fröhlich lehrte. 1826 kam er nach Nürnberg, wo ihn Kapellmeister -»Blumröder förderte. Bald erteilte er selbst Musikunterricht. 1837 Bürgerrecht. 1834 Kantor bei St. Jakob, 1858 Kantor an der Sebalduskirche als Nachfolger Ernst Blumröders. Damit verbunden war das Amt des Stadt- und Kirchenmusikdirektors, womit er die höchste Stufe seiner Laufbahn erreicht hatte und im Mittelpunkt des musikalischen Lebens der Stadt stand. 1831
Gröschel gründete er unter dem Namen „Nürnbergischer Liederkranz" einen neuen Gesangsverein, den er bald zu großen Erfolgen führte. 1841 erhielt er das Amt des Kapellmeisters am Nürnberger Stadttheater, neben der Chorarbeit hatte er auch das Theaterorchester zu dirigieren. 1837 wohnte er in L. 448 (Breite Gasse 53); 1850 in L. 1207 (Jakobstraße 33). Mitglied der Freimaurerloge „Joseph zur Einigkeit". Er starb wohl während eines Urlaubs. Aus Anlaß seines 100. Geburtstages ehrte ihn die Stadt Nürnberg mit einer Straßenbenennung. Werke: Erhalten haben sich die Vertonungen zu über 70 Liedern (Verz. im StadtAN, G 93). Lit.: KDM Nürnberg, 1977; G. Hirschmann, in: Quaestiones in musica - FS Franz Krautwurst, S. 213225; Tutzing 1989. Gröll, Michael, Verleger, Drucker, Mäzen, * 12. 11. 1722 Nürnberg - f 2. 9. 1798 Warschau. Sohn des Georg, Bortenmacher, oo 1761 Johanna Sofia Schüller. Ausbildung bei den Nürnberger Buchhändlern -»Feisse und Johann Friedrich -»Rüdiger. Um 1745 Reisen durch Deutschland und nach Prag. 1749 trat er als Handlungs-Consorte in die Buchhandlung von Johann Harpeter in Dresden ein, die er 1755/56 als alleiniger Inhaber übernahm. Von dort zwei Reisen nach Prag. 1759 war er in Warschau, wo er eine beachtliche Tätigkeit fur das geistige Leben Polens als Verleger, Drucker und Mäzen entfaltete. 1775 erhielt er das Privileg zur Gründung einer eigenen Druckerei, wovon er jedoch erst 1778 Gebrauch machte. 1784 hatte er vier Pressen und beschäftigte über 30 Setzer, Drucker und Gesellen. Seit 1765 Hofbuchhändler, am 13.1. 1777 Ernennung zum königlichen Hofrat. Um seine Vaterstadt über seine Erfolge zu unterrichten, schickte er Werke seiner Verlagsproduktion an den Rat der Stadt Nürnberg; die Stadtbibliothek verfügt heute über 149 Titel in 223 Bänden. 1795 übergab er die Druckerei seinem Schwiegersohn J. C. G. Ragoczy. Dieser führte die Buchhandlung zusammen mit seinem Sohn Karl weiter, der von Daniel Chodowiecki im Kupferstich ausgebildet worden war. Grolls Mäzenatentum, die Forderungen an seine Kunden und wahrscheinlich auch die Aufteilung Polens 1793/95 führten kurz vor seinem Tod zum geschäftlichen Ruin. Lit.: Will, GL I, S. 573 u. V, S. 423f.; Biographie in: Mitt. a. d. StadtBN, Jg. 7, H. 3, 1958; M. Voigt, in: MVGN 80, 1993, S. 180-190. Ausst.: 1982/4. Gröneas (Grineas), Thomas, Zinngießer, * Basel, oo 12.9.1597 N., geb. Bender, Witwe des Jörg III. -»Christan, Zinngießer. Seine Meisterstücke arbeitete er bei Jacob II. -»Koch und wurde 1597 Meister. Durch seine Eheschließung wurde er Mitbesitzer des Anwesens Karolinenstraße 14. Lit.: Hintze, Nr. 184; Kohn, NHb Lorenz. Gröner, Conrad, Rotschmieddrechsel, wurde 1663 Meister. Lit.: LocknerNr. 852. Groer s. Kraer Gröschel, Ernst Ludwig, I., Kapellmeister, Komponist, * 12. 8. 1896 Nürnberg. Er wohnte 1932/43 in der Hinteren Bleiweißstraße 26. Werke: Verz. s. Dupont, 1971. Gröschel, Ernst Ludwig II., Pianist, * 9. 12. 1918 Nürnberg - t 5. 5. 2000 Zams/Tirol. Sohn des -»Ernst Ludwig. Bereits mit fünf Jahren erhielt er Klavierunterricht, 1927-38 besuchte er das Konservatorium in
Grösermann Nürnberg, während des Krieges hatte er die Möglichkeit, die Meisterklasse der Wiener Musikakademie unter Prof. Wührer (Klavier) und Prof. Reichwein (Dirigieren) zu besuchen. 1943 beschloß er sein Studium mit der Reifeprüfung. Bis Kriegsende Solorepetitor in Prag. Ursprünglich widmete er sich dem Geigenspiel, das er nach einer Handverletzung aufgeben mußte. 1957 Förderungspreis der Stadt Nürnberg, 1989 Wolfram-von-Eschenbach-Preis, 1994 FriedrichBaur-Preis für Musik. Lit.: N Z v. 19. 7. u. 11. 10. 1989; N Z v. 8.12.1998 u. 8.5.2000. Ausst.: 1965/3. Grösermann (Gresermann), Simon, Gürtler, Stempelschneider, t 4. 12. 1622 Nürnberg, ehemals Grab Nr. 1708 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1622, nicht erhalten, oo Maria Weiß ( t nach 1622). Um 1610 bis 1622 war er im Ämterbüchlein als Siegelgraber verzeichnet. Lit.: Gugel, Friedhöfe; Zahns Jb. I, 1868; Zahn, DI-N Nr. 3668. Grösser, Jörg (Briefmaler, 1561) s. Grieser, Georg Grötsch (Kretsch), Georg, Glas- und Spiegelbeleger, t 1742 Nürnberg, wohnhaft in der Obern Schmiedgasse. Lit.: Hampe, 1919. GrofT, Leonhard (Linhart), Schlosser, oo 6.5.1538 Margareth Wandereysen. Lit.: Schornbaum, 1949 Nr. 3181. Groland, Hans d. Ä., Patrizier, Stifter, t 6. I I . 1500 Nürnberg. Sohn des Hans, oo Catharina, Tochter des Michael Grundherr. Für das Augustinerkloster stiftete er testamentarisch die Anschaffung einer silbernen Figur des hl. Augustin mit dem Kind im Wert von 100 fl. sowie ein Meßgewand, mehrere Teppiche und Banklaken. Seine Bücher stiftete er der Stadtbibliothek, die in einem eigenen Raum armen Studenten zugänglich sein sollten. Im Jahre 1500 richtete er eine Studienstiftung ein, für „vier nottürfftige Handwerks Leut Kinder" oder einen Novizen des Augustinerklosters für ein Studium von drei Jahren, vorzugsweise in Wien. 1482 war er Besitzer des Hauses Obere Söldnersgasse 1. Lit.: Biedermann, 1748 Taf. DCXVI; Stadtlexikon 2000; Kohn, N H b Sebald. Ausst.: 1970/7. Groland, Sebald, Goldschmied, Münzeisenschneider, t um 1461 Nürnberg. Sohn des -»Wilhelm d. Ä. 1435 Meister. Murr erwähnte ihn für 1438 und 1447, wohnhaft auf der Sebalder Stadtseite. 1437 wurde er Nachfolger seines Onkels ->Seitz als städt. Silberwäger und Münzprobierer. 1440 erhielt er zusammen mit Hans -»Ulrich den Auftrag für ein neues Sekretsiegel der Stadt, 1444 wurde er zum städt. Münzeisengraber berufen. 1442 fertigte er goldene Becher für König Friedrich und Herzog Wilhelm von Sachsen. 1460 legte er seine städt. Ämter nieder. 1461 fertigte er vergoldete Beschläge für die Nürnberger Rechnungsund Amtsbücher. Im gleichen Jahr ist er auch im Rechnungsbuch von Wilhelm -»Löffelholz eingetragen. 1457 ist ein Sebald Groland als Münzmeister belegt, wobei ungeklärt ist, ob es sich evtl. um seinen Sohn handelt. Im Jahre 1456 pachtete er von Andreas Stromers Witwe Elisabeth die Hadermühle mit der Hälfte der Wasserkraft zum Betrieb einer Schmelzhütte, welche bis 1469 von -»Sebald d. J. betrieben wurde. 1446 war er Besitzer des Hauses Bindergasse 18 mit Hinterhaus Platnersgasse 5, das er offensichtlich von seinem Vater geerbt hatte. Lit.: Thieme-Becker; Murr,
512 Journal, T. 2, S. 59; Stockbauer, 1893 Nr. 91; Hampe, Rv.; Scholler, 1916; Gümbel, Groland, in: GNM M, 1921, S. 3-24; Pilz, 1956; Kohlhaussen, 1968; Kohn, N H b Sebald. Ausst.: 1978/15. Groland, Sebald IV., Patrizier, Stifter, f 12. 5. 1455 Nürnberg. Sohn des Hans, oo 17.2.1436 Brigitta (* 1.10.1420 - t 8.9.1476), Tochter des Berthold III. -»Tucher, kinderlos. 1436-55 Genannter. Nach Wilckens haben er und seine Frau bald nach 1451 einen Teppich für den Johannisaltar in St. Sebald gestiftet, auf dem die Enthauptung Johannis des Täufers und die Überreichung des Johannishauptes an Salome dargestellt waren. Er ist in den Tucher-Monumenta als Aquarell aus dem 18. Jh. wiedergegeben. 1458 erwarb seine Witwe das Haus Karlstraße 13, das 1479 auf ihren Schwiegersohn, Wilhelm Haller, überging. Lit.: Biedermann, 1748, Taf. DCXVI; Roth, 1802; Leonie Wilckens, in: Baier, St. Sebald 1979, S. 137; CD-Rom „Das Große Tucherbuch", 2004; Kohn, N H b Sebald. Groland, Sebald V., auch „der Reiche", Patrizier, Münzmeister, begr. 1. 7. 1477 Nürnberg. Sohn des Lienhard III. oo I) Ursula Meckenthaler (Weckenthaler It. Biedermann); II) Anna Metzenthaler. 1439-77 Genannter. Er war Pächter der Grässel'schen Schmelzhütte am Sand. 1461 war er städt. Münzmeister, wahrscheinlich hatte er dieses Amt schon 1457 inne. 1464 baute er das Haus Egidienplatz 27 neu auf. 1471 erwarb er von Hans -»Pleydenwurff dessen Haus in der Burgstraße 21. Lit.: Roth, 1802; Gümbel, Groland, in: GNM M, 1921, S. 3-24; Biedermann, 1748, Taf. DCXVI; Kohn, NHb Sebald. Groland, Seitz, Goldschmied, f 1437 Nürnberg. Bruder des -»Wilhelm d. Ä. oo Martha. Wurde um 1423 Meister und war 1424-30 in den Ämterbüchlein verzeichnet. Nach dem Tod seines Bruders 1427 übernahm er dessen Amt als Münzwardein, städt. Silberwäger und Goldstreicher. 1428 lieferte er zwölf vergoldete Becher an den Rat, 1433 ein Dutzend große Becher für die Losungsstube. Lit.: Thieme-Becker; Scholler 1916; A. Gümbel, in: GNM M, 1921, S. 3-24. Groland, Wilhelm d. Ä„ Goldschmied, f 26. 3. 1427 Nürnberg. Wohl Sohn des Hans, Stadtpfänder. Vater des -»Sebald d. Ä.; Bruder des -»Seitz. CD Dorothea. Am 16.11.1401 erhielt er die Erlaubnis, bis Walpurgis (1.5.) als Meister in Nürnberg zu arbeiten, unter der Bedingung, daß er bis dahin heiratete. Die Erlaubnis wurde zwischen dem 29.3. und 26.4.1402 um ein Jahr verlängert. 1406 wurde er eidlich darauf verpflichtet, kein Silber oder bereits gemünztes Geld ohne Erlaubnis des Rates in irgendeine Münze zu geben. 1408 mußte er sich verpflichten, kein als vollwertig gekennzeichnetes Geld zur Verarbeitung aufzukaufen; gegebenenfalls mußte er es beschauen lassen oder wieder unter die Leute bringen. In den Jahren 1414-27 erscheint er in den städt. Rechnungsbüchern als Lieferant von Doppelpokalen und Trinkbechern für fürstliche Gäste. 1421 fertigte er drei silberne Brustschilde mit dem Stadtwappen für die Stadtpfeifer. Auch der fränkische Landadel gehörte zu seinen Kunden. Seit 1417 war er im Ämterbüchlein als Silberwäger eingetragen, welches Amt er bis zu seinem Tod bekleidete. Ab 1424 war er zusammen mit seinem Bruder -»Seitz auch Münzprobierer der neu errichteten städt. Silbermünze, die ab 1427 auch Goldprägungen
513 herstellte. 1423 erwarb er von seinen Geschwistern deren Anteile an einem vom Vater ererbten Haus in der Bindergasse, gelegen zwischen den Häusern von Hans Groland und Peter Zach. Vermutlich handelt es sich um das Anwesen Bindergasse 18/Platnersgasse 5, das später seinem Sohn -»Sebald gehörte. Lit.: Thieme-Becker; Scholler 1916; Gümbel, 1919, S. 12f.; Ders., in: GNM M, 1921, S. 3-24; Pilz, 1956; Kohn, Ν Hb Sebald. Grolant, Sigmund, Glockengießer, 1428 erwarb er das Nürnberger Bürgerrecht. In dieser Zeit war es nicht üblich Glocken zu signieren, so daß keine Werke nachweisbar sind. Lit.: Glockenatlas, 1973, S. 22, 86 Anm. 65. Groll, Martin, Rotschmied, wurde 1579 Meister. Lit.: Lockner Nr. 311. Grolmann, Anthony Everhardus, Lithograph, Illustrator, * 3. 1. 1843 Utrecht - f 22. 1. 1926 Utrecht. Studium an der Kunstgewerbeschule in Nürnberg und Berlin. Lit.: Thieme-Becker; Vollmer; Busse; Bénézit; Scheen. Grolock, Barthel I., Steinmetz, Anschicker auf der Peunt, t 1575 Nürnberg, oo 27.2.1537 Helena, Witwe des Jörg Regenfijß. Am 20.7.1538 wurde er zum Aufseher über die städtischen Steinbrüche bestellt, wofür ihm ein Dienstpferd zur Verfügung gestellt wurde. Um 1542 erhielt er im Zusammenhang mit dem Basteibau hinter der Veste wöchentlich 2 fl. für ein Jahr. 1544-1561 war er Amtmann über Weg und Steg. Am 11.7.1559 rechnete er wegen der Brücke in Neuses ab, dabei war Georg -»Weber sein Mitarbeiter. 15611575 war er zum Anschicker auf der Peunt bestellt. 1564 verfaßt er ein Memorandum über die Brücke vor dem Hallertor, das überaus kritisch ausfiel. Während seiner Amtszeit wurde am 30.9.1571 mit dem Bau der Universität Altdorf begonnen. Durch seine Eheschließung kam er in den Besitz des Anwesens Karolinenstraße 27. 1547 verkaufte er um 95 fl. das Haus Brunnengasse 40. Lit.: Burger, Ehebuch 1951 Nr. 3172; Kohn, NHb Lorenz. Grolock, Barthel, II., Stadtzimmermeister in Nürnberg. 1614 errichtete er die Dachstühle für den Palas des Schlosses in Lauf und für die Spitalkapelle mit Aufenthaltsraum. Lit.: KDM Lauf, 1966, S. 190. Groner s.a. Grüner, Gruner Groner, Anton, Goldschmied, Silberarbeiter, wurde vor 1514 Meister. Lit.: Stockbauer, 1893 Nr. 172. Groninger, Heinrich (Dichter, 1496) s. Grieninger Gropner, Hans, Stadtpfeifer, war um 1521 in städtischen Diensten, bis 1532 nachweisbar. Unklar ist, ob er mit dem gleichnamigen Schellenmacher identisch ist, der am 10.4.1538 das Nachlaßinventar seiner Frau Kunigunde zusammenstellte. Lit.: Timann, 1993. Gropner, Hans, Goldschmied, sagte mit Rv. vom 25.11.1541 sein Bürgerrecht auf und entrichtete am 10.12.1541 eine Nachsteuer in Höhe von 7 fl. Lit.: Hampe, Rv.; Archiv zur Nbger. GSK im GNM. Gropner, Hans, Maler, kam am 24.10.1569 wegen seiner unzüchtigen Gemälde ins Lochgefangnis, seine Arbeiten wurden beschlagnahmt. 1570 arbeitete er an der Bemalung der Ehrenpforte fur Kaiser Maximilian II. mit. Lit.: Thieme-Becker; Hampe Rv. I, 4245. Gropner, Paul, Orgelbauer. Um 1493 arbeitete er an der großen Orgel in der Spitalkirche; nach dem Tod
Groß seines Schwagers Conrad -»Keilholz um 1502 richtete er auch die kleine Orgel in der Spitalkirche. Lit.: Wagner, 1927, S. 251; Moser, 1929. Gropner Simon, Plattner, oo 27.6.1531 Felicitas Bonacker. Seine Frau wurde am 1.3.1532 beim Verkauf eines Hauses beim Wöhrder Türlein erwähnt, das früher dem Bäcker Contz Bonacker gehörte. Gropner wurde am 5.11.1547 in einem Rv. erwähnt. Lit.: Hampe, Rv.; Schornbaum, 1949 Nr. 4143; J. R. Mauersberger, in: BFFK 12, 1986, S. 267, Anm. 11. Groppner s. Gropner Grosch, Georg, Maler, * um 1819 Sulzbach, Sohn des Johann, oo I) Margaretha Wollrab; II) 23.2.1859 Margaretha (* Sinnleithen um 1820), Tochter des Georg Durst, Webermeister. Er wohnte 1859/63 in S. 511 (Obere Schmiedgasse 3). Grosch, Georg, Kirchenmusiker, Kaufmann, * April 1902 Nürnberg. 1917 trat er in die PfadfinderBläsergruppe ein. Ab 1919 wirkte er im neugegründeten Bläserchor St. Leonhard und wurde Diakon. Am 1.4.1934 vom Verband evangelischer Posaunenchöre in Bayern zum Landesposaunenwart ernannt. 1952 Verbandsgeschäftsführer. Ab 1961 Vorstandsmitglied des Posaunenwerks der Evangelischen Kirche Deutschlands, 1962 zum Kirchenmusikdirektor ernannt. Am 7.12.1967 erhielt er das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse. Groß (Kreß), Christian, Goldschmied, Silberarbeiter, * Süderhastedt/Dithmarschen - f 25. begr. 29. 11. 1633 Nürnberg. Sohn des Hans, Korn- und Getreidehändler; Bruder des -»Hans, oo 2.3.1631 Magdalena, Tochter des Joachim -»Zwicknagel, Rubinsteinschneider. Um 1626 wurde er Bürger, wobei er ein Vermögen von 300 fl. angab. Am 9.1.1631 bestand er die Meisterprüfung und wurde am 11.6.1631 als Meister vereidigt. Bei seinem Tod wohnte er in der Äußeren Laufer Gasse. Lit.: Stockbauer, 1893; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 297. Groß, Erhart, Patrizier, Kartäusermönch, Prosaist, * um 1400 Nürnberg - f um 1450 Nürnberg. Nach eigenen Angaben mit der patrizischen Familie Groß blutsverwandt; Abstammung anhand der bisher erschlossenen Quellen nicht nachweisbar. 1432-50 als Kartäusermönch im Kloster Marienzell zu Nürnberg belegt. 1432 übersetzte er die italienische Renaissancenovelle Petrarcas „Grisardis" in die deutsche Sprache, wobei es sich mehr um eine freie Nacherzählung handelte. Seine Schriften stehen exemplarisch für den provinziellen Charakter des 15. Jh. Erst das 19. Jh. hat Groß in die Literaturgeschichte aufgenommen. Werke: (nur handschriftlich überliefert): Nonnenwerk, 1432; Geograph. Traktat, 1436; 43 Gespräche, 1440; Witwenbuch, 1446; lat. Kompilationen. Lit.: NDB; Will, GL IV, S. 415 u. V, S. 424; F. Eichler, Stud, über den Nürnberger Kartäuser Erhart Groß, 1935; Verf. Lex. des MA, 1933; Wingen-Trennhaus, in: Pirckheimer Jb. 1994; Stadtlexikon 2000. Groß, Georg, Schlosser, * Worbis, wurde 1622 Meister. Gross, Hans (Maler, 16. Jh.) s. Graff, Hans Groß, Hans, (gen. Johann von Basel), Organist, * Nürnberg - f 1536 Basel. Er ging 1505 nach Konstanz und 1507 nach Basel, wo er Organist am Münster wurde. Lit.: Ausk. Franz Krautwurst.
Groß Groß, Hans, Plattner, f Jan. 1571 Nürnberg, wohnhaft in der Hinteren Beckschlagergasse. Lit.: Burger, 1972 Nr. 9681. Groß, Hans, Goldschneider, wurde am 23.3.1590 in einem Rv. erwähnt. Er wohnte in Gostenhof. Lit.: Hampe, Rv. II, Nr. 1033. Groß, Hans, Seidensticker, erhielt 1601 das Bürgerrecht. Groß, Hans, Goldschmied, Silberarbeiter, * Süderhastedt/Dithmarschen. Sohn des Hans, Korn- und Getreidehändler; Bruder des -»Christian, oo 6.6.1620 Ursula (kurz vor 24.12.1651), Tochter des Goldschmieds Caspar -»Beutmüller d. Ä. Am 2.4.1620 bestand er die Meisterprüfung und wurde am 17.6. 1620 als Meister vereidigt. Mit Rv. vom 16.3.1619 wurde ihm das Bürgerrecht nach bestandener Meisterprüfung zugesagt und am 17.7.1622 eingetragen. Als Mz. verwendete er die Initialen HG. Seine Marke läßt sich an den Buchbeschlägen des 1620 angelegten Geschlechter- und Wappenbuchs des Christoph Derrer nachweisen, das sich im Staatsarchiv Nürnberg befindet. Zuletzt wurde Groß am 3.2.1630 in Nürnberg bei der Taufe eines Kindes erwähnt. Seine Ehefrau wurde am 24.12.1651 als verstorbene Witwe bezeichnet. MuS: NÜRNBERG, StAN, Buchbeschläge für das Derrer-Buch. Lit.: Rosenberg 4178; Stockbauer, 1893; Hampe, Rv.; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 298. Ausst.: 2000/5 S. 194; 2002/1. Groß, Heinrich, Patrizier, Münzmeister, * Nürnberg - t 1361 Nürnberg. Sohn des -»Konrad d. Ä. oo Geysei Holzberger. Am 20.11.1355 wurde er Münzmeister. 1356-61 Pfleger des Heilig-Geist-Spitals, das sein Vater gestiftet hatte. Lit.: Waldau, Zion 1787, S. 33; MVGN 39, 1944, S. 105. Groß, Hermann, Patrizier, Münzmeister, * Nürnberg - t 1435 Nürnberg. Sohn des -»Philipp, oo Anna Schneck (f 1424). In Kuttenberg/Böhmen tätig, das er 1421 aus religiösen Gründen verlassen mußte. Seine Tochter Barbara war 1454 mit Hans III. -»Stromer in Nürnberg verheiratet und beanspruchte die zurückgelassenen Besitztümer. Sie stiftete auch das Epitaph für ihre Eltern mit Darstellung des Weltgerichts, heute im G N M , ehemals im Dominikanerkloster. Lit.: R. Klier, in: MVGN, 48, 1958, S. 105. Groß, Johann, Violinist, Komponist, * um 1688 bei Nürnberg - f 1735 Rudolstadt. Nach Eitner ging er nach Ungarn, später nach Wien, trat in die fürstbischöfliche Musikkapelle in Bamberg ein und wurde gegen 1723 Konzertmeister am Hofe SchwarzburgRudolstadt. Lit.: Eitner. Groß, Johann Michael, Zeichner, fertigte 1801 einen Plan mit den Gemeinden des Lorenzer Reichswaldes, farbige Feder-/Pinselzeichnung, 145 χ 139 cm. MuS: NÜRNBERG, StAN. Lit.: Fleischmann, 1998. Groß, Konrad d. Ä., gen. der Reiche, Patrizier, Großkaufmann, Stifter, * um 1280 Nürnberg? - f 10. 5. 1356 Bamberg, begr. in einem Hochgrab im Chor der von ihm gestifteten Heilig-Geist-Kirche in Nürnberg, nach deren Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wurde es in der Halle am Ende des Spitalhofs aufgestellt. Sohn des Heinrich, gen. der Reiche, oo Agnes ( t 1342), vermutlich geb. Haller, vier Söhne, zwei Töchter. 1319 und 1332-56 als Mitglied des Kleinen Rats nachweisbar. Vom 21.1.1320 bis 2.8.1329 Pfleger
514 des Katharinenklosters. Groß galt als einer der reichsten Männer des Reiches. 1333 gewährte er Kaiser Ludwig dem Bayern ein großzügiges Darlehen, wofür ihm dieser ein Drittel der Judensteuer übertrug, die ihm von würzburgischen Landstädten zustand. Aus tiefer religiöser Überzeugung stiftete er mit Urkunde vom 27.9.1331 das Heilig-Geist-Spital; verbunden damit war eine Schule fur zwölf arme Chorschüler. Der dazugehörigen Kirche stiftete er im Jahre 1345 vier kostbare Kreuze, eine silberne Monstranz, zwei silberne Büchsen, zwei silberbeschlagene Kristallreliquiare, sechs z.T. vergoldete Reliquienbüsten, zehn Kelche und kostbare Meßgewänder. Er forderte auch die Gründung des Zisterzienserinnenklosters Himmelthron in Gründlach durch Kunigunde von -»Orlamünde sowie zusammen mit Kaiser Ludwig dem Bayern die Einsiedelei Pillenreuth. 1339 löste Groß um 6000 Pfund Haller das vom Kaiser den Nürnberger Burggrafen verpfändete Amt des Reichsschultheißen samt Zoll und Münzrecht aus, das der Kaiser dann auf Groß übertrug und das er bis zu seinem Tod verwaltete und sogar seinen Söhnen vererben konnte. Dazu gehörte auch der Bann in Nürnberg. Der Handwerkeraufstand 1348, in dessen Verlauf er nach Bamberg floh, unterbrach seine Tätigkeit, doch wurde ihm das Schultheißenamt am 3.10.1349 durch Karl IV. bestätigt, und bereits am folgenden Tag ist er wieder als amtierender Schultheiß nachweisbar. Groß besaß den späteren Plobenhof in unmittelbarer Nähe des Heilig-GeistSpitals (Hauptmarkt 2), ferner eine große Hofanlage mit Garten zwischen dem Hans-Sachs-Platz und dem Binsengäßchen, wo er wohnte. Panzer verzeichnete sein Portrait. Sein von Friedrich Wilhelm -»Wanderer gemaltes Bildnis befindet sich im Besitz der MStN. Die Großstraße in Nürnberg wurde nach ihm benannt. Sein Denkmal befindet sich seit 1967 am Hauseck der Spitalapotheke. Lit.: NDB; Will, Münzbel. Bd. II, S. 345f.; Roth, 1802; GNM M, 1887/89; Lebensbilder Franken 2; MVGN 39, 1944; Georg Löhlein, in: MVGN 52, 1963/64; Kohlhaussen, 1968; Mende, Rathaus 1979; Diefenbacher, 1989; Masa, Freiplastiken, S. 69, 72; Stadtlexikon 2000; Kohn, NHb Sebald. Ausst.: 1989/6. Groß, Philipp, Patrizier, Ratsbaumeister, Sohn des Heinrich; Bruder des -»Konrad. oo I) Elisabeth Pfinzing; II) 12.6.1344 Katharina, Tochter des Heinrich Ortlieb, mind, zwei Söhne. 1319 Genannter. Während seiner Amtszeit wurde 1332-40 das Alte Rathaus mit großem Festsaal erbaut. Er spielte über einen langen Zeitraum eine wichtige Rolle in Nürnberg. Bis 1377 erwähnt. Lit.: Thieme-Becker; MVGN 39, 1944, S. 105; Mende, Rathaus 1979; Gotik, 1986. Groß, Steffen, Maler, Formschneider, oo 4.11.1526 Katharina Behamin. Bei seiner Eheschließung wurde er als Maler bezeichnet, 1532-35 war er als Formschneider im Ämterbüchlein eingetragen, 1536 gestrichen. Lit.: Zahns Jb. I, 1868; Schornbaum, 1949 Nr. 4139; Grieb, Buchgewerbe 2003. Groß, Ulrich, Goldschmied, begr. 6. 1. 1493 Nürnberg. 1486 Bürger. Am 5.5.1488 wurde er als Meister vereidigt. Lit.: Stockbauer, 1893 Nr. 153 (dort Graß genannt); Burger, 1961 Nr. 4027. Großdietz, Christoph, Bildhauer, * Schneeberg. Mit Rv. vom 7.4.1590 wurde ihm das Bürgerrecht
515 zugesagt. 1614 erhielt er 20 fl. f u r das Schnitzen eines neuen Kruzifixes für den Hochaltar von St. Sebald. Er wohnte in der N e u e n Gasse. Lit.: Franz Ludwig von Soden: Kriegs- und Sittengeschichte der Reichsstadt Nürnberg von Ende des sechzehnten Jahrhunderts bis zur Schlacht bei Breitenfeld, Bd. 1: von 1590 bis 1816. Erlangen 1860, S. 323; Hampe, Rv. Grosshauser, Johann Georg, Zinngießer, * Nürnberg - t 14. begr. 17. 5. 1820 Nürnberg. Sohn des Johann Georg, Getreidemesser, oo Maria Jakobina Springer (f 30.10.1837), Kinder. 1780-84 Lehre bei Martin Friedrich ->Ehe. Seine Meisterstücke arbeitete er bei Johann T h o m a s -»Müller und wurde am 10.10. 1793 in die Meisterliste eingetragen. Laut Quartiergeldliste 1800 wohnte er in S. 835 (Spitalgasse 3). 1805 erwarb er um 1300 fl. das Eckhaus S. 1174 beim Spitalkirchhof (Hans-Sachs-Platz 14). Seine Tochter Maria Magdalena heiratete am 24.5.1837 den Rotgießer Gotthold Friedrich -»Beer. Lit.: Hintze, Nr. 479482 mit Abb. Mz.; Kohn, N H b Sebald. Großkopf, Georg I., Rotschmied, Leuchtermacher, * 1567 - t 4. 8. 1626 Nürnberg, ehemals Grab Nr. 1818 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1613, heute auf Grab Nr. 1804, noch vorhanden, oo I) A n n a ( t 20.7.1611); II) Anna. 1591 Meister, 1604 Geschworener. Eine Eichel zwischen G - G oder Stern zwischen G - G, auch Posthorn auf dem Epitaph, könnten als Mz. gewertet werden. M u S : N Ü R N B E R G , G N M : Tischleuchter mit G l o c k e n f u ß . Lit.: Lockner Nr. 396; Stengel, in: G N M M, 1918/19, S. 142; Zahn, DI-N Nr. 3246; K D M Nürnberg, 1977; G N M A, 2002, S. 183; Gesellschaft für fränk. Familienforschung, StAN, M a p p e 699. Großkopf, Georg II., Rotschmied, Leuchtermacher, Sohn des G e o r g I. 1619 Meister. Mögliches Mz: Eichel zwischen G - G oder Stern zwischen G - G. Lit.: Lockner Nr. 650. Grossmann, Georg, Architekt. Werke: N Ü R N BERG, Jugendstilhaus: Schweinauer Straße 60 (1909). Lit.: Willenberg, in: M V G N 75, 1988. Grossmann, Rudolf, Maler, Zeichner, Radierer, Lithograph, * 25. 1. 1882 Freiburg i. Breisgau - f 28. 11. 1941 oder Dez. 1941 Freiburg i. Breisgau. Sohn der Marie Grossmann, geb. Dürr, Malerin. Ausbildung in Düsseldorf und Paris. Reisen nach Schweden und Italien. 1929 Lehrauftrag an der Staatl. Kunstschule in Berlin. Unter seinen Arbeiten befindet sich mind, eine Ansicht aus Nürnberg. MuS: N Ü R N B E R G , M S t N : 2 Gemälde, darunter „Blick gegen die Christuskirche in Nürnberg", 1922, zwei weitere Gemälde und eine Zeichnung wurden 1937 beschlagnahmt. Lit.: A K L , Index; Thieme-Becker; Vollmer; Dressler, 1930. Großschopf (Graschopf, Groschopp), Anton, Goldschmied, co 9.9.1583 Sabina, Tochter des Goldschmieds T h o m a s -»Hain. 1579 meldete er sich zur Meisterprüfung an, doch ist nicht bekannt, weshalb er diese nicht ablegte. Später ließ er sich erneut einschreiben. Er stellte laut Rv. vom 23.1.1583 das Gesuch, noch nach der alten O r d n u n g seine P r ü f u n g ablegen zu dürfen, da er sich schon vor drei Jahren einmal eingeschrieben hatte. In einem Rv. vom 26.6. 1583 heißt es, daß er bereits seit 18 Jahren als Geselle tätig war. Der Rat wollte die Geschworenen dazu bewegen, ihn vor anderen bereits früher angemeldeten
Gruber Gesellen die Meisterprüfung ablegen zu lassen, doch ist eine solche nicht feststellbar. A m 7.8. 1583 w u r d e n Großschopf und seine Braut Sabina w e g e n vorehelichem Geschlechtsverkehrs mit 14 Tagen Pranger bzw. 14 Tagen T u r m h a f t belegt; die Strafen sollten sie nach ihrer Hochzeit antreten. D a s spätere Schicksal des Goldschmieds ist unbekannt. Lit.: H a m p e , Rv.; Archiv zur Nbger. G S K im G N M . Grote, Ludwig, Dr. phil., Kunsthistoriker, * 8. 8. 1893 Halle/Saale - t 3. 3. 1974 Gauting, Lkr. Starnberg. Sohn des Otto, oo 1927 Gertrud Schmitt (* 1906). Nach dem Studium der Architektur und der Kunstgeschichte an der T H Braunschweig und in Jena w u r d e er 1924 Landeskonservator von Anhalt und zugleich Galeriedirektor in Dessau, wohin durch seine Initiative 1925 das Bauhaus seinen Sitz verlegte. 1933 durch die Nationalsozialisten aus dem A m t vertrieben, verdingte er sich als freischaffender Schriftsteller. Grote w a r 1951-62 Erster Direktor des G N M N ü r n b e r g (ab 1958 unter der Bezeichnung Generaldirektor) und 1962-72 Mitglied des Verwaltungsrats sowie a b 1956 Honorarprofessor an der Universität Erlangen. Er bekam das Große Bundesverdienstkreuz und 1957 den Kulturpreis der Stadt N ü r n b e r g verliehen. 1952 Mitglied im P.Bl.O. 1955-63 Mitglied im erweiterten Vorstand des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg. Ein Teil seines schriftlichen Nachlasses befindet sich im Archiv für Bildende Kunst des G N M . W e r k e : Bibliographie s. G N M A, 1963, S. 282-312. Lit.: G N M A, 1974, Nekrolog; Stadtlexikon 2000. Clemens Wachler Grottenauer s. Grattenauer G r o z w o h l (Geratswohl), Stadtpfeifer, wurde 1395 Bürger. Gruber, Anton, Uhrmacher, Gewerbeschullehrer, * 1890 Landshut - f 9. 9. 1976 Nürnberg. Seit 1921 im Uhrmacherberufsschulwesen tätig. Mitbegründer und Leiter der über Deutschland hinaus zum Allgemeinvorbild gewordenen Uhrmacherschulwerkstatt. Verfasser des in zahlreichen Auflagen erschienenen „Leitfaden für die Gesellen- und M e i s t e r p r ü f u n g im Uhrmacherhandwerk". Lit.: Abeler, M d U , S. 227. G r u b e r , Bernd, Kalligraph im Nürnberger Egidienkloster, schrieb 1519 ein Gebetbuch, welches von der Glockendon-Werkstatt illuminiert wurde. M u S : D R E S D E N , Sächsische Landesbibliothek. G r u b e r , Erwin, Maler, * 14. 2. 1918 Fürth - t 1992 Roth/Mfr. 1936-40 Studium an der Staatsschule für angewandte Kunst Nürnberg. 1944-46 Kriegsdienst und Gefangenschaft. 1946-49 Fortsetzung des Studiums an der A d B K Nürnberg (Ellingen), autodidaktische Weiterbildung. Seit 1949 freiberuflich in N ü r n berg tätig. Studienreisen nach Holland, Frankreich und Italien (vor 1959). Seit 1973 Dozent an der F H S Nürnberg, 1975 Dozent an der Volkshochschule. Sein vielseitiges Werk umfaßt Landschaften, Portraits, Stilleben in Öl, Tempera, Mischtechnik, Tusche und Kohle. 1979 wohnte er in Großschwarzenlohe, Leerstädter W e g 29, 1983 in Wendelstein, Schwanderstraße 29. Mitglied im B B K , im K V Erlangen und der Künstlergruppe „Freie Gruppe". M u S : N Ü R N B E R G , M S t N : 3 Ölgemälde, Zeichnungen. Lit.: B B K , 1984; FS K V Erlangen, 1979; N Z v. 4.9.1987. Ausst.: 1947/1; 1949/1; 1950/1; 1 9 5 1 / 1 , - / 2 ; 1 9 5 2 / 1 , - / 2 , - / 3 ; 1 9 5 3 / 1 , - / 3 , - / 7 ; 1954/1; 1 9 5 5 / 2 , - / 1 2 ; 1 9 5 6 / 1 , - / 2 , - / 3 ;
Gruber 1957/2, -73, -/11; 1958/1, -/3; 1959/2, -/15; 1960/1, -12, -/3; 1961/1, -/20; 1962/1, -/2, -/3; 1963/2, -/3, -/19; 1964/1, -/11; 1965/2, —/IV; 1966/2; 1967/1; 1969/14; 1970/1, -/2, -/10; 1972/1, -72, —/15; 1975/1; 1976/1; 1978/13; 1981/21; 1985/1,-/22; 2002/5. Gruber, Georg, Kaufmann, Musikförderer, -liebhaber und -Sammler, t 1631 Nürnberg, Grab Nr. 294 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1592, noch vorhanden. 1619-31 Genannter. 1615 gab er die noch unveröffentlichten Werke von Giovanni Gabrieli und Hans Leo -»Häßler posthum heraus, mit welchen er seit einer gemeinsamen Zeit um 1585 in Venedig freundschaftlich verbunden war. Nebenbei kümmerte er sich um die Verwaltung des Musikchors auf der Frauenkirche. Lit.: MGG 3, 809; Roth, 1802; Eitner, 1900; Krautwurst, 1971; KDM Nürnberg, 1977; Zahn, DI-N Nr. 2025. Gruber, Georg Wilhelm, Violinist, Kapellmeister, Komponist, * 22. 9. 1729 Nürnberg - t 22. 9. 1796 Nürnberg. Sohn des Johann Jakob, Schwarzbüttner; Vater des -»Johann Sigmund, co Nürnberg 1759 Magdalena Ursula Kauffmann (f 1825). Unterricht vor allem im Klavierspiel und in Komposition, Schüler von Cornelius Heinrich -»Dretzel und Johann -»Siebenkees in Nürnberg, im Violinspiel wurde er von Joachim -»Hemmerich unterrichtet. Weiterbildung in Komposition bei Josef Umstatt in Dresden. 1747 unternahm er seine erste Konzertreise nach Frankfurt, Mainz, Leipzig und Dresden. Zunächst als Violinist in Nürnberg tätig, um 1750 Eintritt in das Stadtorchester Nürnberg, 1765 Nachfolger J. -»Agrells als Stadtkapellmeister und Ernennung zum „Complimentarius" und „Stadtratsschenk". Seine zahlreichen Kompositionen waren hauptsächlich in Nürnberg bekannt, während er als Violinist weit über die Grenzen seiner Heimatstadt hinaus berühmt war und mehrere Berufungen ablehnte. Er war auch als Musikverleger tätig. Er besaß das Haus S. 704 (Tetzeigasse 22). Werke: Fünf Oratorien und Kantaten; 60 deutsche und lateinische Psalmen; Arien; Choräle; Symphonien; Quartette; Stücke fur Violine, Klavier, Waldhorn, Blasinstrumente und Flöte. Verz. s. MGG 5, 977 und Dupont, 1971. Lit.: ADB; Will, GL V, 431-434; Krautwurst, 1971; Stadtlexikon 2000; BMLO, 2006; Kohn, NHb Sebald. Gruber, Georg Wolfgang, Handelsmann, Kupferstecher-Dilettant, * 1645 - begr. 18. 7. 1687 Nürnberg, oo Anna Magdalena Herdan (* Nürnberg - f 14.12.1706), Kaufmannstochter. 1674-87 Genannter. Er war ein Kupferstecher-Dilettant, der das Zeichen GWG verwendete; Nagler wies es irrtümlich Johann Georg Gruber zu. Sein bei Panzer verzeichnetes Portrait, gestochen von Johann Conrad -»Reiff, enthält ein lateinisches Gedicht, aus dem hervorgeht, daß Gruber Zeit und genügend Mittel besaß, um sich den Künsten und Wissenschaften hinzugeben. Nagler erwähnt von ihm eine Ansicht der Barfüßerkirche und der Moritzkirche. Seine Witwe heiratete am 4.12.1694 den Pfarrer Johann Wülfer. MuS: NÜRNBERG, MStN: Kupferstich um 1680. Lit.: Thieme-Becker; Nagler, Monogr. III, Nr. 484; Dipt. Sebald, 33f.; Roth, 1802; Simon, Pfb. Nr. 1571. Gruber, H., Uhrmacher, laut Abeler 1515 erwähnt, in Nürnberger Quellen aber nicht nachgewiesen. Lit.: Abeler, MdU, S. 227.
516 Gruber (Kruber), Hans I., Kleinuhrmacher, Plattschlosser, Kompaß- und Instrumentenmacher, begr. 8. I. 1597 Nürnberg, oo I) Katharina (f 1562); II) 19.6. 1582 Katharina. Am 31.10.1552 wurde er als Plattschlosser in das Meisterbuch der Stadt eingetragen. 1591 Genannter. Gruber zählte zu den fuhrenden Nürnberger Uhrmachern und war etwa 50 Jahre aktiv tätig. Eine frühe Tischuhr von ihm ist 1547 datiert. Im März 1583 bestellte König Frederik II. von Dänemark eine Reiseuhr im Wert von ca. 100 fl., ein Jahr später gab Heinrich Rantzau, Statthalter Frederiks II. in Schleswig und Holstein, eine ähnliche Uhr bei Gruber in Auftrag. Beide Uhren waren mit komplizierten Werken und verschiedenen Indikationen ausgestattet. Die prachtvollen vergoldeten Messinggehäuse waren aber vermutlich das Werk eines Rotgießers. Wahrscheinlich war Gruber auch an dem durch ein Uhrwerk bewegten Globus des Christian -»Heiden fur Kaiser Maximilian II. beteiligt. Laut Eintrag im Schuldverbriefungsbuch vom 3.5.1565 hatte er zusammen mit dem Maler Leonhard -»Wandereisen für die inzwischen verstorbene Agnes, Witwe des Schlossers Jörg I. -»Heuß gebürgt, die sich 115 fl. geliehen hatte; der Betrag wurde damals aus ihrem Nachlaß zurückgezahlt. 1562 war er hinter St. Lorenz (Lorenzer Platz) ansässig, wo er bis zum Schluß wohnte. MuS: BALSTA, Schloß Skokloster: astronomische Türmchenuhr, dat. 1584. BERLIN, Kunstgewerbemus. DRESDEN, Math.-physik. Salon: Geschoßmaßstab und Geschützaufsatz. NÜRNBERG, Gew.-Mus im GNM. OSLO, Institut für Theoretische Astrophysik der Universität: Türmchenuhr, dat. 1552. OXFORD, Mus. of the History of Science: Sonnen- und Monduhr. STUTTGART, Württ. Landesmus.: Türmchenuhr, dat. 1583. Weitere Werke siehe Abeler und Maurice, Bd. II, Abb. 104-113. Lit.: Thieme-Becker; Roth, 1802; Hampe, Rv.; Werner, in: MVGN 53, 1965; Burger, 1972 Nr. 7149; Lunardi, 1974, S. 138; Abeler, MdU, S. 227; KDM Nürnberg, 1977; Pilz, 1977; Gouk, 1988, S. 64; Zahn, DI-N Nr. 3398; Andrea Schaller: Prunkuhren der Renaissance. Stuttgart 2001, S. 33-39; Leopold, 2002, S. 510, 525; GNM A, 2003, S. 122. Ausst.: 1906/2 Nr. 897 (Taschenuhr, dat. 1547); 1952/5; 1969/2; 1979/13; 2002/1 Nr. 147, 148. Gruber, Hans II., Schlosser, Kleinuhrmacher, begr. 25. 2. 1619 Nürnberg, Grab Nr. 198 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1617, noch vorhanden, oo Regina. Der Name Hans Gruber wurde 1590 und 1606 in die Meisterliste bei den Schlossern eingetragen, demnach scheint es zwei Meister dieses Namens gegeben zu haben. Bei Trechsel ist ein Grabstein mit Inschrift aufgeführt für Hanns Gruber, Uhrmacher, und Regina, seine Ehewirtin, datiert 1617. Bei seinem Tod wohnte Gruber auf dem Lorenzer Platz. Lit.: Abeler, MdU, S. 227. Gruber, Hans, Uhrmacher, laut Abeler für die Zeit um 1800 erwähnt, in Nürnberger Quellen aber nicht nachgewiesen. Lit.: Abeler, MdU, S. 227. Gruber, Hermann, Schlosser, erwarb 1459 das Bürgerrecht und zahlte 2 fl.; im selben Jahr wurde er Meister. Lit.: Abeler, MdU, S. 227; Lunardi 1974, S. 133. Gruber, Johann Adam, Kunstmaler, * 1774 Nürnberg - î 10. begr. 13. 11. 1811 Nürnberg. Sohn des
517 Christian Ernst Philipp, Drechslermeister, oo Fürth 9.12.1793 Susanna Barbara (get. 15.6.1775 - t 28.1. 1818), Tochter des Johann Adam Zandtner, Drechslermeister in Fürth, zwei Söhne, eine Tochter. Seine erste Ausbildung erhielt er wohl in Nürnberg, später folgte ein Studium an der Akademie in Wien. Anschließend scheint er in Schemnitz und Nitra in der Slowakei tätig gewesen zu sein, wo Arbeiten von ihm nachgewiesen wurden. Er malte vor allem figürliche und landschaftliche Motive. Seit 1793 wohnte in er in Gostenhof b. Nbg., 1807 in Nr. 48 (Leonhardsgasse 3), 1811 Nr. 92 (Hauptstraße 42). 1797 wurde er Mitglied der Malerakademie Nürnberg. MuS: BUDAPEST, Portraitgalerie: Bildnis Joseph Kluch, Bichof in Nitra. Lit.: Thieme-Becker; Bénézit; Schwemmer, 1974, S. 24. Gruber, Johann Georg (Radierer-Dilettant, 1631) s. Gruber, Georg Wilhelm Gruber, Johann Sigmund, Dr. iur., Ratskonsulent, Musikschriftsteller, * 4. 12. 1759 Nürnberg - t 3. 12. 1805 Nürnberg. Sohn des -»Georg Wilhelm. Besuch der Spitalschule und des Auditoriums am Egidiengymnasium. 1777 Studium in Altdorf, 1782 Lizentiat, 1783 Promotion. Im gleichen Jahr Anwalt in Nürnberg. Assessor am Stadt-, Ehe-, Land- und Bauerngericht in Nürnberg. 1786 Syndikus, 1796 Ratskonsulent. Er war als Musikschriftsteller tätig und veröffentlichte auch rechtswissenschaftliche Werke. Werke: Verz. seiner Veröffentlichungen s. Will, GL V, S. 434f. und VIII, S. 456; Eitner, S. 392. Lit.: M G G 5, 977. Gruber, K., Uhrmacher, laut Abeler 1550 erwähnt, in Nürnberger Quellen aber nicht nachgewiesen. Lit.: Abeler, MdU, S. 228. Gruber, Karl, Bildhauer, wohnte 1932 in der Dianastraße 49. Er war Mitglied des Künstlervereins und im BBK und wohnte um 1952/56 in Nürnberg, Gothaer Straße 18. MuS: NÜRNBERG, MStN: 2 plastische Werke. Ausst.: 1947/1; 1948/1; 1949/1; 1950/4; 1955/10; 1956/6; 1957/12; 1960/20; 1963/21. Gruber, Georg Kaspar, Hafnermeister, f vor 1878, oo Elisabeth. Auf der Industrie-Ausstellung in Nürnberg präsentierte er 1840 einen weiß emaillierten und blau ausgemalten Ofen mit gotischen Verzierungen, dessen Wert mit 70 fl. angegeben wurde. Ihm wurde dafür ein Belobigungszeugnis zuerkannt. Auch 1845 beteiligte er sich an der Ausstellung. 1850/1870 gehörte ihm das Anwesen L. 757 (Peter-Vischer-Straße 31). 1870/78 ist eine Schmelztiegelfabrik Kaspar (Caspar) Gruber erwähnt, ansässig in der Flaschenhofstraße 7, die Adresse des Inhabers war 1870 Johannisstraße 31. 1878 wurde die Witwe Grubers erwähnt. Lit.: Sichling, 1870. Ausst.: 1840/4 Nr. 528; 1840/5; 1845/1. Gruber, Michael, Schlosser, Uhrmacher, wurde 1604 Meister als Schlosser. Er gab 1607 sein Bürgerrecht auf und zahlte 7 fl. Nachsteuer. Am 5.8.1607 eröffnete er in Augsburg eine Werkstatt. Werke: s. Abeler. MuS: LONDON, BM. Lit.: Lunardi 1974, S. 138; Abeler, MdU, S. 228. Gruber, Michael, Architekt, wohnte 1906 am Rennweg 11. 1932/43 wurde ein gleichnamiger Architekt in der Pillenreuther Straße 13 erwähnt. Lit.: Willenberg, in: M V G N 75, 1988. Gruber, Rudolf, Maler, * 1904. 1924-28 Studium an der Staatsschule für angewandte Kunst in Nürnberg, Meisterschüler von Hermann -»Gradi und Carl -»Dotz-
Grübel ler. 1935 wohnte er in Ulm, 1948 in Ansbach. Ausst.: 1935/1; 1949/1; 1951/5; 1955/10; 1957/12. Grubner s. Grundmann Grübel, Balthasar, Meistersinger, nahm 1584 an einem Zechsingen teil. Lit.: Stahl, 1982. Grübel, Johann Conrad, Flaschnermeister und Mundartdichter, get. 3. 6. 1736 Nürnberg - f 8. 3. 1809 Nürnberg, Grab Nr. 200 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph der Stadt Nürnberg dat. 3.6.1836, noch vorhanden. Sohn des -»Jonas Paulus, oo 11.5.1773 Anna Maria Giebel (* 1746 - f 1804), Tochter des Mesners von St. Lorenz; seine neun Kinder haben ihn nicht überlebt. Flaschnerlehre beim Vater, nebenbei Besuch der Nürnberger Malerakademie unter Johann Justin -»Preißler. 1761 Meister und Übernahme der väterlichen Werkstatt. 1774 Ernennung zum Stadtflaschner, 1784 Geschworener, 1800 und 1807 Gassenhauptmann. Unvergessen ist Grübel als Mundartdichter. Seine ersten Gedichte erschienen als Flugblätter oder in Heften. Eine Sammelausgabe erfolgte 1798-1812. Selbst Goethe zollte ihm Anerkennung, monierte aber seinen unangenehmen Dialekt. Er wohnte am Schießgraben, der später in Grübelstraße umbenannt wurde. 1808 Mitglied im P.Bl.O. Der nach ihm benannte Brunnen wurde am 3.6.1881 enthüllt, wiedererrichtet 1982. Sein Bildnis, gemalt von J. E. -»Ihle, befindet sich im Besitz der MStN; ein weiteres von Johann Gottlieb -»Bärenstecher von 1797 ist nur als Nachstich überliefert. Panzer verzeichnete sein Portrait in mehreren Varianten. Werke: ca. 20.000 Verse. Grübeis Sämtliche Werke, neu hrsg. von G. K. -»Fromann, Nürnberg 1857. MuS: N Ü R N B E R G , StadtB. Lit.: ADB; NDB; Will, GL V, S. 436f.; Carl Frommann, in: Lebensläufe aus Franken 1 ; M V G N 3, 1881; Grübel, 1914; F. Bock, Konrad Grübel, ein Nürnberger Volksdichter, FS zur Feier der 200. Wiederkehr seines Geburtstages, 1936; Bock, in MVGN 53, 1965; H. Recknagel, in: Buhl, 1971; K D M Nürnberg, 1977; Bosl; Johannisfriedhof, 1991; Stadtlexikon 2000. Ausst.: 1966/5; 2006/3 Abb. 108. Grübel, Johann Andreas, Flaschner, Mechaniker, Instrumentenmacher, t Nürnberg, Grab Nr. 200 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1709, noch vorhanden. oo I) 1676 Anna Rosina Pachelbel. II) Barbara. Durch seine Eheschließung wurde er 1676 Mitbesitzer der schwiegerväterlichen Werkstatt. Er galt als geschickter Mechaniker, der allerlei kunstvolle Instrumente nach eigenen und fremden Entwürfen fertigte. Darunter befand sich auch die Doppelmayrsche Luftpumpe. Lit.: Doppelmayr, S. 307 u. Abb. Taf. XII; Will, GL IV, S. 414 (unter Griebel); Stengel, in: G N M M, 1918/19, S. 113; Johannisfriedhof, 1991. Grübel, Jonas Paulus, Stadtflaschner und Harnischmacher, * 1702 Nürnberg - f 1773 Nürnberg, ehemals Grab Nr. 200 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph nicht erhalten. Sohn des -»Johann Andreas, Vater des -»Conrad, oo Magdalena Rommel ( t 1771), viele Kinder. 1752 Geschworener. 1754 verrichtete er Flaschnerarbeiten fur die Kirche von Reichenschwand, wofür er 43 fl. und 10 Kr. erhielt. Er stellte 1762 sechs Rokoko-Laternen her, die rund um das Nürnberger Rathaus aufgestellt wurden. Sie kosteten 12 fl. pro Stück. Lit.: E. Mulzer, in: A B 1977, S. 49 mit Abb. 2; Johannisfriedhof, 1991.
Grün Grün, Georg, Wildruf- und Horndreher, Drechsler, t 1659 Nürnberg. Er fertigte Wildrufpfeifen. Lit.: Doppelmayr, 1730; Barock, 1962, S. 187; Krickeberg, 1996, S. 209. Grün, Hans, Seidensticker, verkaufte 1485 um 48 fl. rh. und 8 fl. Eigenzins (160 fl. Hypothek) das Haus Innere Laufer Gasse 20 (östl. Teil). Lit.: Kohn, NHb Sebald. Grün (Kren, Kroen), Jacob, Maler und Ätzer, * Iphofen. Mit Rv. vom 28.3.1566 wurde ihm das Bürgerrecht verweigert, am 13.7.1566 erhielt er die Zusage; am 21.8.1566 erfolgte der Eintrag in das Bürgerbuch. Lit.: Hampe, Rv. Grün, Leonhard (Lienhart), Buchdrucker, oo 20.12. 1531 Anna, Magd der -»Hergottin. Lit.: Schornbaum, 1949 Nr. 3176. Grün, Nicolaus, Wildruf- und Horndreher, Drechsler, erfand um 1615/17 den Wildruf, mit dem das Wild angelockt wurde. Die Grünstraße wurde nach ihm benannt. Lit.: Roth, 1802, S. 112; Herbert Maas in MVGN 81, 1994. Grünberger s. a Grüneberger Grünberger, Johann Carl, Zirkelschmiedmeister, * um 1800 Nürnberg, oo I) Kunigunda Margaretha Schlehlein; II) 25.10.1831 Margaretha Elisabetha (* um 1800), Tochter des Albrecht -»Merkel, Rotschmieddrechsel. 1829 war er Besitzer des Hauses S. 1594 (Rosental 24). Grünberger, Lorenz, Rotschmied, 1487 Bürger. Gründl, Hans, Maler, Graphiker, * 19. 3. 1917 t 10. 8. 1982 Nürnberg. Gründl arbeitete viele Jahre als Graphiker fur die Faun-Werke in Schnaittach. In seiner Freizeit hielt er in unzähligen Zeichnungen die Sehenswürdigkeiten Nürnbergs und seiner Umgebung fest. Später malte er auch fränkische Landschaften in Aquarell. Er wohnte in Rückersdorf. 1950 Mitglied im BBK. Werke: Hans Gründl: Altstadt-Sehenswürdigkeiten nach der Natur gezeichnet von Hans Gründl, Nürnberg 1969; Ders.: Nürnberger Herrensitze nach der Natur gezeichnet, Nürnberg 1975; Ders.: Die Landschaft um Nürnberg, nach der Natur gemalt und gezeichnet; Nürnberg 1983. MuS: NÜRNBERG, MStN: Zeichnungen. Ausst.: 1950/4. Gründler, Franz, Optiker, Mechaniker. In dem Buch „Närrische Weisheit und weise Narrheit" von Doktor Johann Joachim Becher (1682) wird berichtet, daß der Verfasser bei dem Optiker Franz Gründler in Nürnberg eine Fernsprecheinrichtung gesehen habe (ein Gerät zum Sprechen und Hören auf ziemliche Distanz, dazwischen konnte niemand etwas hören). Lit.: Ausk. Horst-Dieter Beyerstedt. Gründler, Hans, Rotschmied, wurde 1629 Meister. Lit.: Lockner Nr. 702. Grüneberger (Gronenperger, Grünberger), Georg, Maler, get. 28. 11. 1572 Nürnberg - begr. 7. 10. 1641 Nürnberg, Grab Nr. 776 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph noch vorhanden. Sohn des -»Lucas. oo I) Wöhrd b. Nbg. 8.3.1598 Anna Maria Einmalreich (begr. 27.9.1611), eine Tochter; II) 22.4.1612 Agnes Dick (* Stadtsteinach - begr. 7.11.1638), vier Kinder. Ausbildung durch seinen Vater. Nach den Aufzeichnungen Johann -»Hauers war er der erste Maler, welcher nach der Ordnung von 1596 ein Probestück vorlegte. 1600 wurde er Meister, 1636-40 Vorgeher.
518 Außer seinem Sohn -»Hans Georg hatte er sechs Lehrlinge, von welchen jedoch nur drei die Ausbildung beendeten: Andreas -»Lemmer (1595-1600); Hans -»Stretz (1601-1605); Hans Georg -»Lang (1622-26); Johannes Funck (1606); Philipp -»Fabriger (1609, Abbruch); Jeremias Fabriger (1617, lief davon). Auch seine Tochter -»Maria Magdalena wurde von ihm als Malerin ausgebildet. Er war Besitzer des Hauses Albrecht-Dürer-Straße 29, das seine drei Kinder 1641 um 250 fl. verkauften. Mit seiner Familie wohnte er in der Hirscheigasse. Lit.: Thieme-Becker; Bosch, in: GNM M, 1899; Ludwig, 1998; Tacke, 2001, S. 422; Kohn, NHb Sebald. Grüneberger (Cronberger, Grünemberger), Hans, Goldschmied, | um 1429 Nürnberg. Er wurde nach 1394 Meister. Im Ämterbüchlein war er bis 1429 verzeichnet. 1406 wurde er eidlich darauf verpflichtet, kein Silber oder bereits gemünztes Geld ohne Erlaubnis des Rates in irgendeine Münze zu geben. 1408 mußte er sich verpflichten, kein als vollwertig gekennzeichnetes Geld zur Verarbeitung aufzukaufen; gegebenenfalls mußte er es beschauen lassen oder wieder unter die Leute bringen. 1419 gehörte ihm das Anwesen Burgstraße 23, das er 1423 an Hans Siegwein verkaufte. Lit.: Gümbel 1919, S. 12f.; Kohn, NHb Sebald. Grüneberger, Hans Georg, Maler, get. 21. 6. 1617 Nürnberg - begr. 7. 6. 1645 (nicht 1642) Nürnberg, Grab Nr. 776 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph noch vorhanden. Sohn des -»Georg, oo 12.4.1642 Anna Margaretha Rohan (* Ansbach um 1600 - begr. 5.3.1680), eine Tochter, nicht überlebend. Ausbildung durch seinen Vater. Nach Vorlage eines Probestücks wurde er am 21.2.1639 zum Meister gesprochen. Offenbar lebte er mit seiner Frau weiterhin im Elternhaus in der Hirscheigasse, zusammen mit zwei Schwestern. Panzer verzeichnete sein Portrait, gestochen von Georg -»Fenitzer. Lit.: Thieme-Becker; Bosch, in: GNM M, 1899; Tacke, 2001, S. 423. Grüneberger (Grünaberger), Jacob, Maler, * um 1499 - t 1541 oder später. Panzer verzeichnete sein Schabkunst-Portrait, das auf eine Stichvorlage von 1541 zurückgehen soll, die Grüneberger im Alter von 42 Jahren zeigt. Er ist in zeitgenössischen Quellen nicht nachgewiesen. Lit.: Thieme-Becker; Panzer, 1790, S. 82; Scholz, Glasmalerei 1991, S. 306, Anm. 679. Grüneberger (Grienenberg, Gronenperger, Grünberger, Gruenenberger), Lucas, (Meister Lukas), Maler, Bildhauer, Vergolder, begr. 4. 11. 1593 Nürnberg, Grab Nr. 776 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1547, noch vorhanden. Vater des -»Georg, oo I) 26.6.1543 Anna Schilling (begr. 2.11.1560), vier Kinder bis 1552 in Nürnberg getauft; II) 23.2.1562 Ursula (begr. 8.5.1601), Tochter des Jörg Franck, Barbier, sechs Kinder. Mit Rv. vom 21.6.1544 wurde ihm das Bürgerrecht zugesagt und am 16.7.1544 eingetragen, wobei er 4 fl. bezahlte. Am 1.3.1549 bürgte er fur Hieronymus -»Türck, Goldschmied. Seit 1552 war er als Maler und Bildhauer für die Äbte des Klosters Heilsbronn und die Markgrafen von Ansbach tätig, fur die er zahlreiche Epitaphien malte; der Heilsbronner Abt Wunder erschien sogar zur Hochzeit Grünebergers. 1557 malte er die Gedächtnistafel (Portrait) für
519 Markgraf Albrecht Alcibiades von BrandenburgKulmbach. 1566-68 arbeitete er zusammen mit anderen Handwerkern an der Zollerngruft in Heilsbronn, im Auftrag des Ansbacher Markgrafen Georg Friedrich. 1572 wurde er von der Tucherstiftung mit 3 fl. bezahlt, daß er die Schrift „Ad Resurrectionem In Vitam Aeternam" mit goldenen Buchstaben an die Tuchertafel in St. Sebald schrieb; diese restaurierte er auch und bekam dafür 24 fl. 1582-87 führte er mehrfach für die Münzerstiftung Maler- und Renovierungsarbeiten am Grabmal der M ü n z e r auf dem Johannisfriedhof aus. 1560 wohnte er auf der Füll; lt. Feuerschauprotokoll von 1561 war er Mieter im Hinterhaus des Dr. Georg Rockenbach (Weinmarkt 12), dessen Rückseite an der Füll lag. 1582 w a r er in der Inneren Laufer Gasse ansässig und z u m Schluß in der Äußeren Laufer Gasse. Seine Tochter Barbara heiratete am 1.12.1590 Christianus -»König, U h r m a c h e r in Weimar. Lit.: Thieme-Becker; Georg Muck: Geschichte vom Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit, Nördlingen 1879; Bosch, in G N M M, 1889; Hampe, Rv. I, 2823; Burger, 1972 Nr. 6700; K D M Nürnberg, 1977; Zahn, DI-N Nr. 615; Scholz, Glasmalerei 1991, S. 307, A n m . 679; Tacke, 2001, S. 421 f.; Kohn, N H b Sebald. Grüneberger, Maria Magdalena, Malerin, get. 17. 7. 1615 Nürnberg - begr. 2. 2. 1686 Nürnberg, Grab Nr. 776 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph noch vorhanden. Tochter des -»Georg; unverheiratet. Die Ausbildung erfolgte durch ihren Vater. Sie arbeitete wohl in der Werkstatt ihres Vaters und nach dessen Tod in der Werkstatt des Bruders -»Hans Georg. N a c h dessen Tod wurde ihr 1647 v o m Rugamt erstmals das Malen verboten. Sie wandte sich an den Rat und begründete ihre Klage gegen die Maler damit, daß sie sich ohne das Malen nicht ernähren könne. Sie fuhr mit ihren Malerarbeiten fort und wurde am 26.6.1651 vom Rugamt mit 4 fl. bestraft, weil sie den Rotschmieden einen Leuchter ausstaffiert und bemalt habe. Sie bat die Rugsherren um Gnade, weil sie sich das Malen nicht lasse austreiben. Ihr Gesuch an den Rat wurde ebenfalls abgewiesen, der am 30.9.1651 folgenden Rv. erließ: „Maria Magdalena Grünebergerin soll man ferners u m b den Lohn zu mahlen verbieten, und anweisen sich mit nehen und Spitzenmachen zu ernehren, also die Mahler bey ihrer Ordnung handhaben wie die Herrn an der R u e g gerathen". Die Erwägung, das kaiserliche Kammergericht in Speyer anzurufen, brachte eine erneute Prüfung und Ablehnung. A m 29.7.1652 wurde sie v o m Rugamt mit 2 fl. bestraft, weil sie vor den Toren der Stadt gearbeitet habe. Danach trat sie als Malerin urkundlich nicht mehr in Erscheinung. Sie wohnte bis zu ihrem Tod im elterlichen Anwesen in der Hirscheigasse. Lit.: Schwemmer, in M V G N 60, 1973, S. 230; Ludwig, 1998; Tacke, 2001, S. 423. Grüneberger (Krinaberger), Martin, Glasmaler, Panzer verzeichnete sein 1523 dat. Schabkunst-Portrait „Martin Krinaberger". In zeitgenössischen Quellen nicht nachweisbar. Lit.: Thieme-Becker; Panzer, 1790, S. 82; Murr, 1802, S. 70; Hampe, 1919. Grüneisen, Erasmus, Rotschmied, wurde 1626 Meister. Lit.: L o c k n e r N r . 682. Grüneisen, Hans, Rotschmied, wurde 1598 Meister. Lit.: Lockner Nr. 465.
Grünewald Grüneisen (Greneisen), Jörg, Büchsenschmied, wurde am 13.1.1519 in einem Rv. erwähnt. Lit.: Willers, 1973. Grüneisen, W o l f , Rotschmied, wurde 1591 Meister. Lit.: Lockner Nr. 395. G r ü n e r (Zinngießerfamilie, 15./16. Jh.) s. G r u n e r Grüner, G e o r g Christoph, Stadtmusiker, w o h n t e 1829 in L. 960 (Untere Grasersgasse 9). Grüner, H e r m a n n , Lithograph, wohnte 1862 in S. 91 (Karlstraße 20). G r u e n e r , J o h a n n Martin, Sammler, * u m 1725 Wunsiedel - f 20. 8. 1803 Nürnberg. Er lebte als königlich-preußischer Resident in Nürnberg. 1784 besaß er 108 G e m ä l d e der Familie Dietzsch. Lit.: Ludwig, 1998, S. 401. G r ü n e w a l d (Grünwalt), N., Rotschmied, f Aug. 1479 Nürnberg, w o h n h a f t auf der Sebalder Stadtseite. Lit.: Burger, 1961 N r . 3003. G r ü n e w a l d , Christoph Felix s. G r ü n e w a l d , Felix G r ü n e w a l d , Christoph, geographischer K u p f e r und Schriftstecher, get. 24. 5. 1801 N ü r n b e r g - f 26. 3. 1854 Nürnberg. Sohn des Johann Andreas, Bürgerfeldwebel; älterer Bruder des Johann -»Felix Tobias, oo I) 25.12.1826 Luisa Friederika Holl (* 1797 - t 22.4. 1829); II) 9.2.1831 Margaretha (* Altdorf um 1811 t 19.2.1839), Tochter des Franz Paul Müller, Schreinermeister; III) 31.12.1839 A n n a Maria Köpplinger (* 1.12.1815 Eysölden bei Thalmässing - t 15.12. 1873); insgesamt vier Söhne und acht Töchter aus den drei Ehen. Grünewald stach die Kupfertafeln für die von Carl -»Bauer herausgebrachten Faltgloben. 1829 wohnte er in L. 140 (Kaiserstraße 26), 1834 in L. 282 (Ludwigstraße 12/Vordere Ledergasse 11), 1850 in S. 931 (Judengasse 12). Mitglied des Albrecht-DürerVereins. M u S : N Ü R N B E R G , M S t N . Lit.: T h i e m e Becker; Bénézit; Busse; Allmayer-Beck, 1997, S. 268. Ausst.: 1836/1. Friedrich von Hagen G r u n e w a l d , C o n r a d (Cunz), Plattner, w u r d e 1470 Bürger und Meister. Lit.: H a m p e , Rv. I, 125. G r u n e w a l d , Ernst Friedrich, Stecher und Verleger in Darmstadt, * 1. 3. 1801 Darmstadt - f 26. 1 1 . 1 8 4 8 Darmstadt. Schüler von J. K. Susemihl und K. L. Frommel in Karlsruhe. 1828 kehrte er nach Darmstadt zurück, w o er 1829 z u m Hofkupferstecher ernannt wurde. 1837 Reise nach London, um 1840 in H a m burg. Anschließend eröffnete er in Darmstadt eine Kupferdruckerei. Seit 1841 teilte er sein Atelier mit W. J. Cooke. Beide beschäftigten viele deutsche und auch einige engl. Stecher. Unter den von Grünewald herausgegebenen Arbeiten befinden sich auch einige Ansichten von Nürnberg. M u S : N Ü R N B E R G , M S t N : „ W e g nach der Burg zu Nürnberg", L u d w . -»Lange gez., Stahlstich von E. Grünewald, 1833, aus: Ludw. Lange u. E. Rauch: Originalansichten der vornehmsten Städte ..., Heft 3-5, Bl. 5, Darmstadt 1834, und: „ N ü r n berg A l b u m " , Bl. 7 (1845-50); „Rabeneck", gez. von L. Richter, Stich u. Druck E. Grünewald, Kupferstich 1838. Lit.: A D B ; Thieme-Becker. G r ü n e w a l d , Johann Felix Tobias, Kupferstecher, Radierer, Maler, Zeichenlehrer, Verleger, * 25. 9. 1804 Nürnberg - t 3. 6. 1872 Nürnberg. Sohn des Johann Andreas, Bürgerfeldwebel und Regenschirmmacher; jüngerer Bruder des -»Christoph; Vater des -»Heinrich Gregor, oo 22.2.1836 Constanze (* Bamberg), Tochter
Grünewald des Gottlieb Wetzel, drei Söhne. Ausbildung als Kupferstecher zuerst bei G e o r g -»Adam, 1824-27 war er Zögling der Kunstschule unter Albert -»Reindel. Grünewald stach Ansichten von N ü r n b e r g und seiner U m g e b u n g , arbeitete für den Buchhandel und verlegte eigene Werke. Seit etwa 1841 betrieb er eine private Zeichenschule, daneben war er Zeichenlehrer an der Sonntagshandwerkerschule. 1839 wohnte er in S. 638 (Untere Söldnersgasse 3), 1850 in S. 699 (Stöpselgasse 5). Mitglied des -»Albrecht-Dürer-Vereins. M u S : N Ü R N B E R G , M S t N : Zeichnungen und Radierungen; u.a.: „Das heilige Grab v. A d a m Kraft in der von Holzschuherischen Begräbniskapelle ..., nach der Skulptur gez., geätzt und verlegt von F. Grünewald j u n . " , um 1835; „ A m Plärrer in Nürnberg", Wasserfarbe mit Bleistift, dat. 1844; - , G N M . Lit.: ThiemeBecker; Bénézit; Zustand der hiesigen Kunst-Schule, in: Der Sammler fur Kunst und Alterthum in Nürnberg, 3. H., hg. von Albert Reindel, Nürnberg 1826, S. 72-81; Schultheiß, Schulen, 4. H., S. 52; Künstlerverein, 1954. Ausst.: 1824/1; 1827/1; 1836/1; 1838/1; 1840/1; 1841/1; 1941/2; 1953/10, Nr. 228; 1955/4; 1959/4; 1965/24; 1 9 7 1 / 1 , - / 8 Nr. 66; 1972/5 Nr. 74, 88; 1969/14; 2006/3 Abb. 130. Friedrich von Hagen G r u n e w a l d (Grünewalt), Hans, Plattner, * 1430 begr. 10. 5. 1503 Nürnberg. Sohn des -»Hermann, oo Ν . N . (begr. 25.8.1475); eine Barbara Hans Grünewald (ohne Berufsangabe) starb A n f a n g Juli 1499, wohl seine zweite Frau. 1462 Meister. Er zählte wohl zu den besonders geschätzten Meistern seiner Zeit, so arbeitete er u.a. für Markgraf Friedrich IV. von Ansbach, für Sigmund Prüschenk, K ä m m e r e r und Hofmarschall Kaiser Friedrichs III., für Kurfürst Friedrich d. Weisen von Sachsen und weitere hochgestellte Persönlichkeiten. Auch lieferte er zur Kriegsrüstung Kaiser Friedrichs III. und König Maximilians I. erhebliche Beiträge. U m seine Auftraggeber zu befriedigen, erhielt er m e h r f a c h die Erlaubnis, die durch die Ordnung auf zwei beschränkte Zahl der Gesellen zu überschreiten. Der wirtschaftliche Erfolg ist auch an seinem Immobilienbesitz ablesbar. 1467 übernahm er das väterliche Anwesen Obere Krämersgasse 10, das er 1496 um 400 fl. verkaufte. Hier wohnte 1479 Albrecht Dürers Schwiegervater Hans -»Frey zur Miete. 1479 besaß er die Häuser Obere Söldnersgasse 5 und 7, das Haus Hauptmarkt 11, 1479/89 erwarb er mehrere kleine Häuser in der Oberen Schmiedgasse und errichtete das sog. Pilatushaus beim Tiergärtnertor (Obere Schmiedgasse Nr. 66), das heute noch St. Georg in einer Rüstung als Hausfigur trägt (Kopie). Z u s a m m e n mit seinem alten Haus am Plattenmarkt (Hauptmarkt 11 ), w o sein Schwiegersohn Wilhelm von -»Wormbs arbeitete, besaß er bei seinem Tod sechs Häuser. Das Haus Obere Schmiedgasse 64 wurde von seinem Schwiegersohn Wilhelm von W o r m b s 1530 an den Plattner Endres ->Kolb verkauft. M u S : N Ü R N B E R G , G N M : St. Georg, 1489 (früher am Pilatushaus). N E W Y O R K , Metropolitan M u s . W I E N , K h M . Lit.: N D B ; Thieme-Becker; Neudörfer-Lochner, 1875; Hampe, Rv.; M V G N 38, 1941, S. 36; Pilz, 1956; Burger, 1961 u. 1967 Nr. 1530, 3416, 3802; Gotik, 1986; Fleischmann, RStR von 1497; E. Masa, Freiplastiken, S. 25; Stadtlexikon 2000; G N M M. 2002, S. 224; Kohn, N H b Sebald. Ausst.: 1986/7 S. 204.
520 G r ü n e w a l d (Grünwalt), Heinrich, Geschütz- und Glockengießer, * Weißenburg/Bay.? - f vor dem 30. 10. 1427 Nürnberg. Vermutlich ist er der Stammvater der Plattnerfamilie Grünewald, oo N . N . (begr. Mai/ Juni 1456 bei St. Lorenz). 1382 wurde er erstmals als Büchsenmeister in Nürnberg erwähnt. In seiner Gießhütte entstanden bemerkenswerte Geschütze und Glocken. 1388 goß er für den Rat der Stadt die Chriemhild, eine Büchse von 54 Zentner, sie zersprang 1396. Andere Büchsen w o g e n 4 0 Zentner, damit wurden Steinkugeln von 1 Zentner Gewicht verschossen. Die Wagenbüchsen der Artillerie wogen 27 Zentner und die Karrenbüchsen 12 Zentner. Im Städtekrieg Süddeutschlands 1388/89 leitete Grünewald das Geschützwesen der Reichsstadt, nach ihm wurde auch ein Z u g der reichsstädtischen Artillerie benannt. 1394 goß er aus bereits vorhandenem Material für die Stadt Frankfurt/Main eine bronzene Büchse mit 70 Zentnern und 71 Pfund, die mit Steinkugeln bestückt wurde; die reinen Arbeitskosten betrugen 1067 fi. 14 sh. 15 h. Mit Hilfe dieser Büchse wurde 1399 die Burg Tannenberg belagert und zerstört. Außerdem goß Grünewald aus dem vorhandenen Material noch vier kleinere Büchsen zu 16 Zentnern 38 Pfund. Mehrfach lieferte er Büchsen an Herzog Ludwig von Bayern-Ingolstadt (den späteren Herzog Ludwig VII.), den er 1406 auch an dessen H o f besuchte. 1396 goß er zwei große Büchsen, „ K ü n " genannt, das Rohrgewicht betrug 9 0 Zentner, das Geschoßgewicht angeblich 4 Ά Zentner. Ein Exemplar blieb in Nürnberg, das zweite wurde von der Stadt München erworben. 1396 erhielt er den Auftrag, die Uhrglocke für den Südturm von St. Sebald zu gießen, die ein Gewicht von 64 Zentnern 66 Pfund hatte. Sie zersprang 1492. 1409 goß er eine Glocke für St. Lorenz. 1410 äußerte er, sich zukünftig nur v o m Glockenguß zu ernähren, da er mit der Bezahlung der Büchsen schlechte Erfahrung gemacht habe. 1426 goß er noch eine Büchse für den Rat der Stadt Nürnberg und stellte eine entsprechende Rechnung aus. Laut Steuerbuch von 1403 war er auf der Lorenzer Stadtseite ansässig. Er starb als wohlhabender Mann, 1419 hatte er zwei Häuser nebeneinander an der Breiten Gasse und zwei Häuser dahinter an der Kotgasse, dazwischen w a r ein Garten oder H o f (Breite Gasse 42 und 44 bzw. Brunnengasse 41-45). Im Oktober 1427 wurde seine Witwe erwähnt. W e r k e : N Ü R N B E R G , Lorenzkirche: Laurentia-Glocke, 1409, ca. 3000 kg, 160 cm 0 . Verz. s. Glockenatlas, 1973, S. 86, 440. Lit.: Gümbel, in: M V G N 21, 1915; Pilz, 1956, S. 68; Burger, 1967 Nr. 140; Willers, 1973; Glockenatlas, 1973, S. 21, 23, 86 Anm. 70; Stolz, 1993; Nürnberger Glockenbuch, 2003, S. 309; Kohn, N H b Lorenz. G r ü n e w a l d , Heinrich, Gold- und Silberarbeiter, co 16.7.1683 Magdalena Fuhrmann. Lit.: Krauß, Exulanten 2006, S. 89. Grünewald, Heinrich Gregor, Kupferstecher, Illustrator, Zeichenlehrer, * 26. 5. 1839 Nürnberg t Fürth. Sohn des Johann -»Felix Tobias, oo 12.8.1872 Maria Elisabetha (* 22. get. 29.9.1846 Nürnberg), Tochter des Johann -»Hetzner, Kupferstecher. Nach seiner Eheschließung übersiedelte er nach Fürth, w o er Zeichenlehrer an der Gewerbeschule war. Nach seiner Vorlage gibt es einen Holzstich „Die Bastei und der Stadtgraben am Hallerthor in N ü r n b e r g " und „Die
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Grunau
neue Kanzel nach Krelings Entwurf in der Sebalduskirche zu Nbg, - n. d. Nat. gez. von H. Grünewald junr.", getönte Federzeichnung, um 1859. In „Über Land und Meer" wurde 1872 eine Darstellung von Ludwig Feuerbachs Studierzimmer am Rechenberg nach seiner Zeichnung als Holzstich veröffentlicht. MuS: NÜRNBERG, MStN: Zeichnungen, Holzstiche; - , Slg. Grieb. Lit.: Industriekultur in Nürnberg, 1980, S. 351, Abb. Ausst.: 1906/2 Nr. 1339; 1971/8 Nr. 95; 1979/2. Friedrich von Hagen Grunewald (Grünbolt), Heinz, Plattner, begr. 12. 6. 1477 Nürnberg. Lit.: Burger, 1961 Nr. 2839; Burger, 1967 Nr. 1671. Grünewald (Grünewalt, Grunwaldt), Hermann, Plattner, Haubenschmied, f 1474? Nürnberg. Vater des -»Hans, Plattner. Wurde 1434 Bürger und 1435 Meister. 1448 erscheint er im Rechnungsbuch von Wilhelm -»Löffelholz, dem er verschiedene Rüstungsteile, darunter einen Stechhelm, lieferte. Er war Besitzer des Hauses Obere Krämersgasse 10, das 1467 auf seinen Sohn -»Hans überging. Lit.: Thieme-Becker; Neudörfer-Lochner, 1875; Hampe, Rv.; Pilz, 1956; Kohn, N H b Sebald. Grünewald, Martin I., Organist, Orgelbauer, * Nürnberg. Sohn des -»Peter, oo 3.5.1604 Sabina, Tochter des Georg Sonderreuter, Pfarrer in Ammerfeld bei Donauwörth. Ausbildung im Orgelbau durch den Vater in Nürnberg. Er verlegte sich jedoch in erster Linie auf den Organistenberuf. Zuerst in Pappenheim, von September 1610 bis etwa 1614 Organist an St. Johannis in Ansbach, wo er vermutlich wegen sittlicher Verfehlungen entlassen wurde. 1615 arbeitete er beim Umbau einer Orgel in Eger mit; verschiedene strafbare Handlungen brachten ihn im September dort ins Gefängnis, danach verliert sich seine Spur. Lit.: Fischer/Wohnhaas, in: M V G N 76, 1989; Orgelbauerlexikon, 1994. Theodor Wohnhaas Grünewald, Martin II., Organist, f 20. 7. 1694 Nürnberg. Organist bei St. Klara, 1694 wechselte er an die Spitalkirche. Lit.: Wagner, 1929, S. 470. Grünewald, Martin, Mechaniker, f v o r 1870 oo Marie Therese. 1840/45 stellte er 33 mathematische Instrumente aus, u.a. Nivellierinstrumente, Winkelspiegel und Zirkel. 1850/63 besaß er das Anwesens S. 1111 (Judengasse 20), wo 1870 seine Witwe erwähnt wurde. Ausst.: 1840/4 Nr. 869; 1845/1 Nr. 225. Grünewald (Grienwaldt), Nicolaus (Nielas), Orgelbauer, * um 1580 Nürnberg - f nach 1629. Sohn des -»Peter, oo 23.10.1615 Maria Magdalena, Tochter des Hans -»Multerer, Organist. Ausbildung bei seinem Vater, dessen Werkstatt er weiterführte. 1611 wurde ihm das von seinem Vater übernommene Amt des Stadtorgelmachers wegen Schulden entzogen. 1615 wurde er in Eger wegen Veruntreuung von Material vom Rat verklagt und vorübergehend inhaftiert. Streitigkeiten, fehlerhafte Orgelwerke und weitere Schulden führten 1624 zu einem Umzug von Nürnberg nach Frankfurt/Main, wo seine Schwester mit dem Kapellmeister Johann Andreas Herbst verheiratet war. 1629 wurde er noch als Bürger von Nürnberg bezeichnet. Werke: Verz. s. Orgelbauerlexikon, 1994. Lit.: Fischer/Wohnhaas, in: MVGN 76, 1989; Schindler, 1995; Fischer/Wohnhaas, 2001. Ausst.: 1995/8. Theodor Wohnhaas
Grünewald (Grünwald), Peter, Orgelbauer, * um 1540 Tamsweg/Steiermark - begr. 15. 8. 1609 Nürnberg. Vater des -»Nikolaus und -»Martin, Orgelbauer, oo Nürnberg 13.5.1579 N. N., drei Kinder. 1563/65 erste Erwähnung als Gehilfe von Jonas Scherer in Prag. 1579 erhielt er das Nürnberger Bürgerrecht geschenkt. Am 3.6.1579 wurde er auf 3 Jahre zum Stadtorgelmacher bestellt mit einer Besoldung von 30 fl. p.a., dafür hatte er alle städtischen Orgeln zu warten und zu reparieren, Material und größere Arbeiten wurden extra bezahlt. So erhielt er 1599 fur die Reparatur der Orgel im Heilig-Geist-Spital 100 fl. ausgezahlt; seine zwei Söhne bekamen fur Handreichungen 2 fl. Die Bestallung wurde neun Mal verlängert, so daß er das Amt insgesamt 30 Jahre ausübte. 1602 führte er eine Orgelreparatur in Rothenburg aus. Werke: Verz. s. Fischer/Wohnhaas, in: MVGN 76, 1989 und Orgelbauerlexikon, 1994. Lit.: Harrassowitz, 1987; Schindler, 1991 u. 1995; Fischer/Wohnhaas, 2001. Ausst.: 1995/8. Theodor Wohnhaas Griinfeld, Bartholomäus, Maler, wurde am 15.5. 1501 Bürger und zahlte 4 fl. Lit.: Baader, 1860/62; Gümbel 1907, S. 33. Grüninger s. Grieninger Grünschilt (Grunschild), Balthasar, Rotschmied, t Dez. 1516 Nürnberg, oo Kunigunde, Witwe des Hans -»Gutbier; Rotschmied. Er wohnte auf der Sebalder Stadtseite, vermutlich im Haus Schildgasse 10, das 1518 seiner Witwe Kunigunda gehörte. Lit.: Burger, 1961 Nr. 6369; Kohn, NHb Sebald. GrUnschneider, Christoph, Stadtpfeifer, wurde in einem Rv. vom 29.12.1600 erwähnt. Grünschneider, Endres, Stadtpfeifer, bildete auf Anweisung des Rats vom 12.1.1630 seinen Sohn -»Paulus als Blasmusiker aus. Lit.: Nickel, 1971, S. 86. Grünschneider (Grienschneider), Michael, Stadtpfeifer, begr. 10. 11. 1622 Nürnberg. Mit Rv. vom 28.7.1573 wurde seine Besoldung auf 75 fl. erhöht. Er wohnte bei der Steinernen Brücke (Maxbrücke, Lorenzer Stadtseite). Lit.: Nickel, 1971, S. 416, Anm. 494. Grünschneider (Grimmschneider), Paulus, Organist, Sohn des -»Endres, Stadtpfeifer. Seit 1630 Schüler seines Vaters. Bei Johann -»Staden erlernte er das Orgelspiel und Komposition. Lit.: Nickel, 1971, S. 86. Griinwalt s. Grunewald Grüser s. Grieser Gruhofer, Peter, Zinngießer, wurde 1430 in das Meisterbuch der Stadt eingetragen und war noch 1445 im Ämterbüchlein bei den Zinngießern verzeichnet. Gruler, Heintz, Zirkelschmied, begr. 21. 1. 1498 Nürnberg, wohnhaft auf der Lorenzer Stadtseite. Lit.: Burger, 1967 Nr. 3315. Grumberger (Grumenperger), Anna, Schreiberin und Bürgerin zu Nürnberg. 1446 fertigte sie den Winterteil eines Breviers für das Katharinenkloster, der 1453 von C. -»Forster u. J. -»Eystetter gebunden wurde. MuS: Ehemals LEIPZIG, Deutsches Mus. fur Buch und Schrift, heute MOSKAU, Russische Staatsbibliothek. Lit.: W. Fries, in: M V G N 25, 1924, S. 54; Fischer, in: M V G N 28, 1928; S. Krämer: Mittelalterliche Bibliothekskataloge, Ergänzungsbd. 1, 2, München 1989, S. 617. Christine Sauer Grunau (Grinaug), Fabian, Goldschmied, Silberarbeiter, t um 1563. oo um 1561 Margaretha (begr.
Grünauer I.9.1613). Am 13.5.1561 bestand er die Meisterprüfung und wurde am 2.6.1561 als Meister vereidigt. Am II.6.1561 erhielt er das Bürgerrecht. 1561 war er Besitzer des Anwesens Obere Krämersgasse 3. Seine Witwe heiratete am 1.8.1564 den Goldschmied Wolf II. -»Mayer. Lit.: Rosenberg 3947; Stockbauer, 1893 Nr. 416; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 299; Kohn, N H b Sebald. Ausst.: 1952/5. Grünauer (Granauer), Hans, Goldschmied, f um 1444 Nürnberg. 1420 leistete er den Meistereid und wurde ab 1420 im Ämterbüchlein verzeichnet. 1444 wurde sein Name mit einem Kreuz versehen Grund, Josef Carl, Pseud.: J. C. Dornberg, Ben Frank, Gary Lynn, Harry O'Connor, Will Price, A. C. Watts, Schriftsteller, * 18. 2. 1920 Dürnberg/Erzgebirge - t 27. 9. 1999 Nürnberg. Er lebte seit 1957 in Nürnberg. Sein Werk umfaßt mehr als 125 Bücher, Theaterstücke, Hör- und Fernsehspiele. Seine Bücher wurden in 15 Sprachen übersetzt. Lit.: Selbstportrait, Literatur in Franken, 1999; Kürschners Deutscher Literatur-Kalender 2000/2001. Grundherr von Altenthann und Weyerhaus, Adolf, Maler, Zeichner, * 30. 9. 1848 München - f 6. 4. 1908 München. Sohn des Sigmund, Hauptmann. Schüler der Nürnberger Kunstgewerbeschule und 1872-81 der AdBK München unter Karl Theodor von Piloty und Andreas Müller. Neben Genrestücken fertigte er Wandmalereien, Entwürfe zu Glasgemälden und Buchschmuck. 1900 schuf er das Epitaph der von Grundherrschen Familie in der Peterskirche in Nürnberg. Werke: Verz. seiner Arbeiten s. Hirschmann, Patriziat 1971, S. 73f. Lit.: Thieme-Becker; Boetticher. Grundherr, von Altenthann und Weiherhaus, Christoph Carl I., Patrizier, Stadtbaumeister, * 27. 3. 1727 Nürnberg - f 24725. 10. 1796 Nürnberg, oo 2.5.1752 Maria Barbara (* 10.6.1728 - t 23.4.1802), Tochter des Christoph Gottlieb II. Scheurl. 1746 Studium in Altdorf. 1753-96 Genannter. 1771 Ratsherr, 1772 Junger Bürgermeister. Ab 1783 leitete und überwachte er als Ratsbaumeister die Bauvorhaben der Stadt. Sein Stammbuch mit Eintragungen aus den Jahren 1746-51 befindet sich in der StadtBN. Lit.: Biedermann, 1748, Taf. LXXX; Biedermann, 1854; Roth, 1802; Adreßbuch, 1792, S. 81; Goldmann, Stammbücher 1981 Nr. 661. Grundherr, Michael I., Patrizier, Stifter, t 8. 5. 1388 Nürnberg, begr. in St. Sebald, oo Juliane, Tochter des Ulrich von Laufenholz; II) Katharina Schopper. 1359 Genannter, 1364 Losunger. 1375-88 Kirchenpfleger bei St. Sebald, gemeinsam mit Marquard Tracht. Er stiftete das Grundherr-Fenster im neuerbauten Chor von St. Sebald, das ihn mit dem Wappen seiner Gemahlin Juliane von Laufenholz zeigt. 1375 war er Besitzer des Hauses Schildgasse 23 (Haus zum Goldenen Schild), das sein Neffe Hermann II. -»Grundherr 1387 an Friedrich -»Ammon verkaufte. 1380 gehörte ihm das Anwesen Tetzeigasse 1, wo er auch wohnte. Panzer verzeichnete sein Portrait. Lit.: Biedermann, 1748 Taf. LXIII; Waldau, Zion 1787, S. 4; Roth, 1802; Pilz, in: G N M A, 1936/39; Schaper, in: MVGN 64, 1977, S. 59f.; Schaper, in: Baier, St. Sebald 1979, S. 171, 175; Kohn, NHb Sebald. Grundherr, Paulus, Patrizier, Genealoge, Historiker, * 3. 7. 1611 - t 13. 8. 1664 wohl Nürnberg, oo
522 18.8.1642 Barbara (* 27.2.1620 - t 4.7.1647), Tochter des Paulus III. Behaim. 1643-64 Genannter. Seit 1637 Registrator in der oberen Registratur (des Rats), seit 1651 Amtmann im Leihhaus. 1655 verfaßte er ein Verzeichnis „Künstler dießer Zeit" sowie weitere handschriftliche Abhandlungen über Kunst und Kunstgewerbe. Lit.: Biedermann, 1748, Taf. LXVII; Roth, 1802; Hampe, in: G N M M, 1908. Grundhuber, Georg, Plattner, oo 26.5.1528 Dorothea Schultheis. 1514 erwarb er um 24 fl. rh. und 6 fl. Eigenzins (120 fl. Hypothek) das Haus Paniersplatz 21. 1534 und 1547 wurde er in den Grundverbriefungsbüchem genannt. Lit.: Schornbaum, 1949 Nr. 1088; Kohn, NHb Sebald. Grundler, Leonhard Paul, Großkaufmann und Privatbankier, Sammler, * 11. 3. 1720 Nürnberg t 20. 1. 1792 Ansbach. Sohn des Leonhard, Strumpfstricker und Barettmacher, oo 27.8.1751 Walburga (* 1735 - t 28.5.1794), Tochter des Johann Christoph Beheim, Kaufmann, 13 Kinder. 1751 gründete er zusammen mit seinem Schwiegervater eine Handelsgesellschaft, die sich mit dem Femhandel nach Frankreich, England, Rußland, Polen, Österreich, Schweiz, Niederlande, Italien, Spanien und Portugal befaßte. Zu dem sehr vielseitigen Warenangebot zählten auch Musikinstrumente. 1775 fallierte er mit fast 18.000 fl., als Grund wurde sein verschwenderischer Lebensstil angegeben. Sein Haus wurde gepfändet und zusammen mit Mobiliar und Garten 1778 versteigert. Gundler floh nach Ansbach, bei seinem Sterbeeintrag wurde er als „Sprachmeister, gewesener Kaufmann" bezeichnet. Ein Inventar von 1766/68 verzeichnete eine Sammlung von 48 Musikinstrumenten, das Inventar von 1775 verzeichnete 51 Instrumente, abgedruckt bei Krickeberg, 1996 S. 176-191. Grundmann (Grubner), Abraham, Maler, * Freistadt bei Liegnitz/Schlesien - f 4. begr. 5. 4. 1606 Nürnberg; unverheiratet. Vor 1597 Ausbildung bei Leonhard -»Brechtel d. Ä. Anschließend wurde er in Altdorf ansässig, wo er 1604 durch eine Eintragung mit einigen Miniaturen in das Stammbuch des Paulus Spengler nachgewiesen ist. In der Nacht zum 4. April 1606 ertrank er durch einen Unfall im Fischbach in Nürnberg, anscheinend wohnte er um diese Zeit wieder in Nürnberg, hinter dem Deutschen Hof (Schlotfegergasse). Nach einer Untersuchung des Unfalls durch den Rat wurde seinem Lehrherrn am 5.4.1606 befohlen, die Eltern in Schweinitz/Schlesien zu verständigen. MuS: NÜRNBERG, GNM: Stammbuch (vgl. Goldmann, Stammbücher 1981 Nr. 1419). Lit.: Hampe, Rv. II, 2057; Tacke, 2001, S. 424. Grundmann (Grundtmann, Grunttmann), Hans, Goldschmied, Silberarbeiter, oo um 1479 Dorothea Landauer, Witwe des Friedrich ->Hackenberger, Goldschmied. Am 17.11.1479 leistete er den Meistereid. 1481 war er im Ämterbüchlein verzeichnet. 1484 besaß er das Eckhaus Bindergasse 10, das er 1493 um 410 fl. rh. verkaufte. Er ist wohl identisch mit dem Goldschmied Hans Grundmann aus Nürnberg, der am 17.7.1503 Bürger in Leipzig wurde (siehe Schröder, Goldschmiede Leipzigs, 1935, S. 88 Nr. 419). Seine Stieftochter Margaretha heiratete vor 1490 den Bildhauer Adam -»Kraft. Lit.: Stockbauer, 1893 Nr. 140; Kohn, in: Adam Kraft, 2002, S. 47, 53.
523 Grundmann (Gruntmann), Heinrich, Goldschmied, t zw. 14. 2. u. 16. 5. 1459 Nürnberg. Wohl Vater des -»Hans, Goldschmied. 1448 Meister. 1447 wohnte er auf der Sebalder Stadtseite. Lit.: Burger, 1961 Nr. 1383; Perger in: M V G N 63, 1976, S. 67. Grüne, Richard, Illustrator, Graphiker, war Bauhausschüler. Anläßlich des Arbeiterturn- und Sportfestes „Mach dich frei" 1929 in Nürnberg schuf er eine expressionistisch orientierte Grafik, in der demonstrierende Arbeitersportler den Nürnberger Hauptmarkt überschwemmen. Grüne war im Dritten Reich KZHäftling und veröffentlichte nach 1945 eine Grafikmappe zum KZ Flossenbürg. Lit.: Schmidt, 2005, S. 328 mit Abb., S. 346. Gruner, August Ernst Karl, Maler, wohnte beim Tod seines Sohnes Johann Paul Wilhelm am 28.1. 1863 in Gärten bei Wöhrd 188 (Gießereistraße 1). Gruner, Conrad (Cunz), Zinngießer, begr. 24. 2. 1501 Nürnberg, co Catharina (f Okt. 1495). 1458 Meister. 1479 war er Besitzer eines Eckhauses am Geiersberg, eines der merkwürdigsten Wohnhäuser Nürnbergs, das 1839 abgerissen wurde (abgebildet bei Schwemmer, Bürgerhaus, Taf. 4). Ende der 1480er und Anfang der 1490er Jahre wurde er in den Rechnungsbüchern des Sebald -»Schreyer als zinspflichtig gegenüber der Sebalduskirche erwähnt, was sich vermutlich auf dieses Haus bezog. Das Haus ging vor 1496 in fremden Besitz über. 1479 gehörte ihm auch das Anwesen Kaiserstraße 21, das 1517 im Besitz eines Sebald Gruner war. Lit.: Th. Hampe, in: MVGN 28, 1928, S. 193; Burger, 1961 Nr. 4300, 4727; Burger 1967 Nr. 3161, 3581; Schwemmer, Bürgerhaus, 1972; Kohn, NHb Lorenz u. Sebald. Gruner (Groner), Hans, Rot- und Geschützgießer. Im Jahre 1500 lieferte er an den Nürnberger Rat 397 kleine Büchsen. Am 5.6.1537 erscheint er in einem Rv., als seine Bewerbung als Büchsenmeister abgelehnt wurde. 1546 wurde er in den Grundverbriefungsbüchern genannt. Lit.: Willers, 1973. Gruner (Groner, Grüner), Hans, Zinngießer, f zw. 6. 6. u. 24. 7. 1532 Nürnberg, Grab Nr. 859 auf dem Rochusfriedhof, Epitaph dat. 1524, noch vorhanden. Sohn des ^Lorenz II. oo I) Barbara (f April 1519); II) 12.11.1524 Ursula Duringin. Er wurde vor 1517 Meister; 1525-32 Genannter. Mit Rv. vom 24.7.1527 wurden ihm vorübergehend zwei zusätzliche Gesellen erlaubt. 1517 erwarb er von Sebald Gruner um 380 fl. das Anwesen Kaiserstraße 21, das mit einer Hypothek von 120 fl. belastet war, verzeichnet im als Exzerpt überlieferten Testament seines Vaters (StadtBN, Amb 173.2°, S. 136, d). Lit.: Hintze, Nr. 30; Hampe, Rv.; Schornbaum, 1949 Nr. 1660; Burger, 1972 Nr. 152, 1116; Zahn, DI-N Nr. 174; KDM Nürnberg, 1977; StadtAN, GSI 152; Kohn, NHb Lorenz. Gruner, Hans, Sonnenuhr- und Kompaßmacher, oo Anna, wurde am 1.10.1524 im Schuldverbriefungsbuch erwähnt. Gruner, Hans, Rotschmieddrechsel, f Feb. 1569 Nürnberg, oo I) 23.7.1526 Margaretha Kuntzner; II) 19.1.1532 Barbara Dübler; III) 18.5.1535 Margaretha Armuth. Er wohnte bei der Katharinenmühle. 1534, 1536 und 1546 wurde er in den Grundverbriefungsbüchern genannt. Lit.: Schornbaum, 1949 Nr. 1670, 1711 u. 1721; Burger, 1972 Nr. 9133.
Gruner Gruner (Grüner), Lorenz I., Zinngießer, f vermutl. vor 1510 Nürnberg, oo Kunigunda (begr. 18.5.1508). 1485 Meister. 1498 kaufte er für 514 fl. rh. ein Haus in der Judengasse (alte Prechtelsgasse 8). 1506 erwarb er um 180 fl. rh. ein Haus im Pfaffengäßlein (später Teil des Anwesens Pfarrgasse 5), das seine noch unter Vormundschaft stehenden Kinder 1510 fur 190 fl. rh. verkauften. Lit.: Burger, 1961 Nr. 5636; Burger, 1967 Nr. 4411 ; Kohn, N H b Lorenz. Gruner, Lorenz II., Zinngießer, f Jan. 1522 Nürnberg. oo Helena (f Dez. 1520/Jan. 1521). Wurde vor 1517 Meister. Sein Testament von 1522 ist als Exzerpt überliefert (StadtBN, Amb 173.2°, S. 136, d). Lit.: Hintze, Nr. 20; Burger, 1972 Nr. 348, 538. Gruner, Lorenz III., Zinngießer, * Nürnberg - t 4. 1. 1548 Nürnberg. Sohn des -»Lorenz II. oo I) 7.1.1533 Barbara Harrer; II) Margaretha (f Nov ./Dez. 1549). 1522 arbeitete er die Meisterstücke bei Hans -»Kraus. 1527-29 Geschworener, 1536-48 Genannter. 1533 kaufte er um 161'Λ fl. und 6 fl. Eigenzins (120 fl. Hypothek) das Anwesen Wunderburggasse 13, das er 1545 für 800 fl. lastenfrei verkaufte. Im gleichen Jahr kaufte er für 110 fl. das Haus Plattnershof 6 beim Rosenbad, das die Witwe des Verkäufers aufgrund eines Vorkaufsrechts 1548 wieder zurückkaufte. Er besaß 1544 auch ein Anwesen am Spitzenberg beim Wöhrdertürlein, „Zum Zirkel" genannt. Bei seinem Tod ist als Adresse die Judengasse angegeben. Vielleicht wohnte er in der alten Prechtelsgasse 8; dieses Anwesen hatte 1498 Lorenz I. Gruner erworben, 1557 gehörte es Martin -»Gruner; als Adresse für dieses Haus wird in alten Quellen oft die in der Nähe verlaufende Judengasse genannt. Lit.: Hintze, Nr. 47; Burger, 1972 Nr. 3709, 4065, 4075; Kohn, N H b Sebald. Gruner, Lorenz IV., Zinngießer, * Nürnberg t Nov. 1552 Nürnberg. Sohn eines Meisters. Seine Meisterstücke arbeitete er bei Dietrich -»Kremer und wurde 1532 Meister. 1538-41 Geschworener. Er war Besitzer des Hauses Kaiserstraße 21, das er 1546 um 400 fl. an seinen Bruder -»Steffan verkaufte; es war noch mit einer Hypothek von 1000 fl. belastet. 1545 erwarb er um 950 fl. das Haus Obere Wörthstraße 14, wo er bis zu seinem Tod wohnte. Lit.: Hintze, Nr. 63 mit Abb. Mz.; Burger, 1972 Nr. 4661; Kohn, N H b Lorenz. Gruner (Grüner), Martin d. Α., Zinngießer, auch Handelsmann, * Nürnberg - begr. 10. 1. 1580 Nürnberg, ehemals Grab Nr. 1258 auf dem Johannisfriedhof. Sohn eines Meisters, oo 2.8.1547 Anna Prünsterer ( t 5. begr. 15.5.1577), Kinder. 1546 arbeitete er seine Meisterstücke bei Steffan -»Gruner und wurde am 5.8.1547 in das Meisterbuch der Stadt eingetragen. 1556-59 und 1567-70 Geschworener, 1563-79 Genannter. 1579 zahlte er 96 fl. Steuern, womit er zu den 100 reichsten Bürgern zählte. Er wohnte in der Judengasse und war mehrfacher Haus- und Grundbesitzer. Ihm gehörte das Haus (alte) Prechtelsgasse 8, das seine sechs Kinder 1582 für 2500 fl. verkauften. 1557 erwarb er um 571 fl. und 55 fl. Eigenschaft (1100 fl. Hypothek) das Eckhaus (alte) Prechtelsgasse 10 mit Hof, Seitengebäude und Hausbrunnen, das er 1577 für 1150 fl. bei abgelöster Hypothek an seinen Schwiegersohn, den Handelsmann Stephan Strobel verkaufte. 1567 erwarb er ein Haus im Taschental (Rotschmieds-
Gruner gasse 16 mit Hinterhaus Untere Talgasse 15), das er 1568 um 900 fl. verkaufte. Sein Sohn Georg bewarb sich 1564 um die Aufnahme in die Spitalschule. Lit.: Hintze, Nr. 84; Roth, 1802; Zahn, DI-N Nr. 1356; Brusniak, in: M V G N 69, 1982, S. 51; Bauernfeind, 2000; Kohn, NHb Sebald. Gruner, Martin d. J., Zinngießer, * Nürnberg, Sohn des -»Martin d. Ä. Lehre bis 29.7.1571 bei seinem Vater. Am 16.6.1578 arbeitete er seine Meisterstücke bei Georg ->Lang und wurde am 22.2.1581 Meister. Lit.: Hintze, Nr. 141. Gruner, Steffen, Zinngießer, * Nürnberg - t Anfang 1558 Nürnberg. Sohn eines Meisters, oo Vorstadt St. Johannis 17.7.1537 Ursula Winter, mind, eine Tochter. Er arbeitete seine Meisterstücke bei Melchior II. -»Koch und wurde am 8.8.1537 in das Meisterbuch der Stadt eingetragen. 1544-47 Geschworener. 1546 erwarb er von seinem Bruder -»Lorenz IV. um 400 fl. das Anwesen Kaiserstraße 21, das noch mit einer Hypothek von 1000 fl. belastet war. Lit.: Hintze, Nr. 73; Schornbaum, 1949 Nr. 4153; Burger, 1972 Nr. 5973; Kohn, NHb Lorenz. Gruner, Theodor, Graveur, Medailleurmeister, * 8. 1. 1910 Fürth/Bay. - t 10. 8. 1990 Fürth/Bay. 1924-28 Lehre als Graveur, 1925-28 künstlerische Ausbildung bei Karl -»Hemmerlein, bis 1941 Weiterbildung in Abendkursen, 1932/33 Berufsoberschule Nürnberg bei Konrad -»Roth. Seit 1930 bei C. -»Balmberger in Nürnberg als Graveur tätig. 1947 Meisterprüfung als Graveur, im selben Jahr machte er sich in Fürth selbständig und arbeitete u.a. fur die Medaillen-Kunst in Fürth. 1958 wohnte er in Fürth, Sommerstraße 11. 1948-67 Mitglied der Künstlerklause Nürnberg. Werke: Verz. seiner Medaillen s. Erlanger/Fischer, 2000. Lit.: Mende, Dürer-Medaillen. Ausst.: 1949/1. Grunert, Johann Georg, Kartenmacher, t 1761 Nürnberg. Am 4.7.1741 wurde er in die Meisterliste eingetragen. 1757-61 Genannter. Lit.: Roth, 1802. Grunhofer, Christoph, Handelsmann, Stifter, f zw. 21. 9. u. 14. 12. 1519 Nürnberg, oo Ursula (f Juni 1527), Tochter des Hans II. Schlüsselfelder. Seit 1486 nachweisbar. 1501-19 Genannter. 1497 stiftete er der Sebalduskirche ein Meßgewand aus blauem Damast mit goldenen Sternen, das mit den Wappenschilden der Grunhofer und der Schlüsselfelder versehen war. Um 1500 schätzte Christoph Scheurl sein Vermögen auf 1000 fl. Er besaß 1492 das Anwesen Heugäßchen 6, im selben Jahr kaufte er das Haus Heugäßchen 12. 1509 erwarb er das Haus Heugäßchen 9. 1501 kaufte er den Herrensitz Hummelstein. 1509 erschien er in der Endabrechnung über den Druck der Schedeischen Weltchronik, die er wohl mitfinanziert hatte. Lit.: Roth, 1802; Hampe, 1928, S. 193; Zahn, 1991, S. 188; Kohn, N H b Sebald. Grunwalt s. Grunewald Gruppenbach, Philipp, Drucker, * Tübingen t 1610 Tübingen. Sohn des Georg. Um 1603-06 hatte er eine Druckerei in Nürnberg und ging dann nach Tübingen zurück. Seine Schwester heiratete den Formschneider Joachim -»Lederlein. Lit.: Benzing, 1963, S. 341. Gruss, Maler, Zeichner. In den MStN befindet sich ein Stahlstich: „St. Elisabeth ..., gez. von Gruss, Carl Mayer's Kunstanstalt, Nürnberg". Die Vorlage stammt
524 wohl von einem der Brüder Anton oder Johann Gruß, Maler aus Böhmen. Lit.: ADB; Thieme-Becker. Grym s. Grimm, Grzimek, August, Goldschmied, * 10. 8. 1880 Nürnberg. Geschäft in den 1930er Jahren: Neue Gasse 11, später am Maxplatz. Grzimek, Waldemar, Prof. Dr., Bildhauer, * 1918 Rastenburg/Ostpr. - t 26.5.1984 Berlin. 1924 Übersiedlung nach Berlin und erste Malversuche, 1926 erste Skulptur. 1937 Studium als Steinmetz an der HdBK Berlin, 1941 Meisterschüler bei Wilhelm Gerstl, 1942 Villa-Massimo-Preis, Rom. 1946-48 Lehrer an der Kunstschule Burg Giebichenstein b. Halle, 1948-51 Professor für Bildhauerei an der H f B K in Berlin-Weißensee, seit 1961 freischaffend in Friedrichshafen und Berlin-West, seit 1968 Professor an der TH Darmstadt. Werke: NÜRNBERG, Trödelmarkt am Schleifersteg: Skulptur „Tanzendes Bauernpaar", 1980 (Modell); - , Johann-Soergel-Weg, Wöhrder See: „Wellenreiter", Bronzeskulptur, 1982 (Modell; Guß: Hermann Noack). Lit.: AKL, Index; E. Masa, Freiplastiken, S. 61, 200. Gsänger, Wolfgang, Dipl.-Ing., Architekt, ansässig in Georgensgmünd. Um 1960 fertigte er die Pläne für den Innenausbau der Nürnberger Jakobskirche. Lit.: Pilz, Jakobskirche. Gschaidt (Rotschmiede, 16./17. Jh.) s. Gscheid Gscheid, Albrecht, Rotschmied, oo Margaretha. 1601 Meister. 1631 erwarb er um 1100 fl. ein Haus mit Hof und Seitenflügel in der Alten Ledergasse (Tucherstraße 34), das seine Ehefrau Margaretha 1637 an den Bortenmacher Georg Pinz übergab. Lit.: Lockner Nr. 488; Kohn, N H b Sebald. Gscheid, Balthasar I., Rotschmied, Gewichtmacher, t 23. begr. 24. 11. 1565 Nürnberg, ehemals Grab Nr. 1153 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph heute an der Südwand der Johanniskirche, oo 24.4.1543 Katharina Mayr ( t Okt. 1557); II) 1558 Katharina, Witwe des Sebald -»Schweitzer, Rotschmied. 1543 Meister. Mz: ab oder nach 1543 „Kleeblatt"? (Rückschluß aus seinem Epitaph). 1549 kaufte er um 760 fl. ein Haus mit Seitenflügel und Hinterhaus in der Alten Ledergasse (Tucherstraße 41), das seine Erben 1574 um 800 fl. an den Rotschmied Sebald -»Gscheid verkauften. Durch seine zweite Eheschließung wurde er auch Besitzer eines weiteren Anwesens mit Hof, Seitenflügel, Garten und Hausbrunnen (Tucherstraße 47). 1564 erwarb er den Unteren Judenhof 9. Seine Tochter Barbara heiratete am 20.7.1563 Martin II. -»Harscher, Pulvermacher. Lit.: Lockner Nr. 55; Gugel, Friedhöfe, S. 153; Trechsel, 1735; Schornbaum, 1949 Nr. 251; Burger, 1972 Nr. 5907, 8273; Zahn, DI-N Nr. 1065; KDM, 1977, S. 415; Otto Baumgärtel, in: MVGN 69, 1982; J. R. Mauersberger, in: BFFK 12, 1986, S. 283; Kohn, N H b Sebald. Gscheid, Balthasar II., Rotschmied, wurde 1580 Meister. Lit.: Lockner Nr. 317. Gscheid, Balthasar III., Rotschmied, Gewichtmacher, wurde 1612 Meister, 1625 Geschworener. 1616 erwarb er um 800 fl. und 10 fl. Eigenschaft (200 fl. Hypothek) das Haus Neue Gasse 33, das er 1629 für 1700 fl. und 5 fl. Eigenschaft (100 fl. Hypothek) wieder verkaufte. Lit.: Lockner Nr. 583; Kohn, N H b Sebald.
525 Gscheid, Georg, Rotschmied, Leuchtermacher, f 30. 8. 1625 Nürnberg. 1597 Meister, 1612 Geschworener, 1619-25 Genannter. Häufig vorkommende Varianten bestimmter Leuchtermodelle weisen darauf hin, daß er bereits eine Serienfertigung betrieb. 1608 erwarb er um 1740 fl. ein breites Haus mit Hof und Seitengebäude in der Alten Ledergasse (Tucherstraße 32). MuS: NÜRNBERG, GNM: Altarleuchter. Lit.: Lockner Nr. 447; Roth, 1802; G N M A, 2002, S. 178, 184; Kohn, NHb Sebald. Gscheid, Hans 1., Rotschmied, Gewichtmacher, t 30. 1. 1540 lt. Epitaph, Juni/Juli 1540 lt. Totengeläutbuch, Nürnberg, Grab Nr. 1153 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph noch vorhanden, oo Margaretha ( t März/April 1558). Aus seinem Epitaph könnte der Rückschluß gezogen werden, daß er als Mz. ein Kleeblatt verwendete. Er wohnte in der Alten Ledergasse (Tucherstraße). Lit.: Lockner Nr. 48; Stengel, in: GNM M, 1918/19, S. 129; Burger, 1972 Nr. 2179, 6018; KDM Nürnberg, 1977; Zahn, DI-N Nr. 443. Gscheid, Hans II., Rotschmied, wurde 1567 Meister. 1579 erwarb er um 200 fl. und 20 fl. Eigenschaft (400 fl. Hypothek) ein Haus mit Höflein und Seitenflügel in der Alten Ledergasse (Tucherstraße 34), das er 1591 um 600 fl. mit unveränderter Hypothek an den Rotschmied Hans -»Haubenthaler verkaufte. Lit.: Lockner Nr. 244; Kohn, N H b Sebald. Gscheid, Hans III., Rotschmied, Gewichtmacher, wurde 1573 Meister, 1593 und 1609 Geschworener. Lit.: Lockner Nr. 285. Gscheid, Hans IV., Rotschmied, Leuchtermacher, t 1600/1601 Nürnberg, oo Witwe Gratiosa (get. 9.4.1546 - t nach 1619), Tochter des Hans I. -»Tucher, Kompaßmacher. 1580 Meister, 1600 Geschworener. 1585 erwarb er um 310 fl. ein Haus mit Seitenflügel und Höflein in der Alten Ledergasse (Tucherstraße 40), das seine Witwe Gratiosa 1619 für 1000 fl. an ihren Sohn Wolf -»Gscheid verkaufte. Lit.: Lockner Nr. 323; H. Kühnlein, 1986, S. 322; Kohn, N H b Sebald. Gscheid, Hans V., Rotschmied, f 1678 Nürnberg, Grab Nr. A 59b auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1646, noch vorhanden, oo Anna Helena Jordan. 1609 Meister, 1635-78 Genannter. Lit.: Lockner Nr. 558; KDM Nürnberg, 1977; Zahn, DI-N Nr. 4389. Gscheid, Heinrich, Rotschmied, Gewichtmacher, t vor 1558 Nürnberg, oo 9.5.1542 Magdalena (f zw. 2.3. u. 1.6.1558), Tochter des Conrad -»Harscher, Rinkelschmied und Pulvermacher. 1542 Meister. Seine Frau quittierte am 7.11.1543 ihr Erbgut in Höhe von 153/2 fl.; bei einer weiteren Erbteilung im Februar 1545 wurde sie durch ihren Mann vertreten. Lit.: Lockner Nr. 48; J. R. Mauersberger, in: BFFK 12, 1986, S. 274-283. Gscheid, Paulus, Rotschmied, wurde 1600 Meister. Lit.: Lockner Nr. 483. Gscheid, Sebald d. Ä., Rotschmied, Gewichtmacher, t 1604 Nürnberg, Grab Nr. 1472 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1604, noch vorhanden. 00 Catharina. 1567 Meister. 1595-1604 Genannter, 15971604 Geschworener. Mz: SG. 1574 erwarb er von den Erben des Balthasar I. -»Gscheid um 800 fl. ein Haus mit Hof, Seitenflügel und Hinterhaus in der Alten Ledergasse (Tucherstraße 41), das seine Erben 1626
Giimbel für 3400 fl. an Wolf -»Gscheid verkauften. Er besaß auch zwei Häuser im Unteren Judenhof 9, die früher ebenfalls Balthasar I. Gscheid besessen hatte und die er 1584 verkaufte. Werke: LONDON, V & A: Kerzenhalter. T E N N E N L O H E b. Erlangen, ev. Pfarrkirche: zwei Messingleuchter. Lit.: Roth, 1802; Lockner Nr. 232; K D M Nürnberg, 1977; Zahn, DI-N Nr. 2729; Europa und der Orient 800-1900, hrsg. von Gereon Sievernich und Hendrik Budde, Gütersloh 1989, Kat. Nr. 4/104 der Ausst. im Martin-Gropius-Bau, Berlin; Johannisfriedhof, 1991, S. 20-21; Kohn, N H b Sebald. Ausst.: 2004/6 S. 232. Gscheid, Sebald d. J., Rotschmied, Zinnhändler, t 30. 1. 1625 Nürnberg. 1598-25 Genannter. 1619 erwarb er um 1800 fl. das Haus Radbrunnengasse 2, das er 1620 um 1875 fl. wieder verkaufte. Lit.: StadtAN, GSI 152/11; Kohn, N H b Sebald. Gscheid, Wolf, Rotschmied, Leuchtermacher, auch Verleger, t 9. 6. 1629 Nürnberg. Sohn des -»Hans IV. 00 Martha (f nach 1640). 1600 Meister. 1621-29 Geschworener, 1621-29 Genannter. 1619 kaufte er von seiner Mutter das väterliche Anwesen in der Alten Ledergasse (Tucherstraße 40). 1621 erwarb er um 1850 fl. ein schmales Haus mit Seitenflügel, Hof und Garten in der Alten Ledergasse (Tucherstraße 43); 1626 erwarb er von den Erben des Sebald -»Gescheid d. Ä. um 3400 fl. auch das Nebenhaus mit Hof, Seitenflügel und Hinterhaus sowie einem Wasserwerk (Tucherstraße 41). Das Haus Tucherstraße 43 verkaufte seine Witwe Martha 1640 um 1230 fl. Lit.: Lockner Nr. 482; Roth, 1802; Kohn, NHb Sebald. Gschwind s. Geschwind, Guckeisen, Jacob, Kunstschreiner, Kupferstecher, * Köln oder Tübingen. Die ihm zugeschriebene Arbeit von Nürnberg „Brücke über die Pegnitz", Kupferstich, 1598, 30 χ 21 cm, ist laut Auskunft Friedrich von Hagen von Georg -»Gärtner. Lit.: Thieme-Becker; Ν agier Monogr. II u. III; Wallraff, 1976 Nr. 2664. Güll (Gill, Gillen, Gölle), Johann, Meistersinger, Messerschmied, get. 25. 3. 1605 Nürnberg - begr. 26. 12. 1652 Nürnberg. Sohn des Nicolaus, Messerschmied aus Trier, seit 1588 Nürnberger Bürger. 00 I) 2.8.1625 Anna Maria, Tochter des Jörg III. -»Christan, Zinngießer; II) 19.8.1635 Witwe Susanne Zimmermann. Er war Meister. Mz: Reichsapfel. Neben dem Handwerk betrieb er ab 1625 auch Handel. 1636 Genannter. 1635 wurde er als Mitveranstalter eines Singkranzes von Hans Jakob -»Ratz vertreten. Lit.: Stahl, 1982, S. 173f. Güll, Theodor, Goldschmied, Gold- und Silberarbeiter, get. 25. 5. 1738 Nürnberg - t vor 20. 10. 1779. Sohn des Erasmus Paulus, Händler. 00 23.2.1767 Helena Susanna (begr. 20.10.1779), Witwe des Johann Heinrich Schmid. 1.8.1752 - 1.8.1757 Lehre bei Georg Andreas -»Brenner. A m 29.10.1764 bestand er die Meisterprüfung und wurde am 8.11.1764 als Meister vereidigt. Als Meisterstück legte er eine verzierte Teekanne vor. Beim Begräbnis seiner Witwe wurde diese als Bettelfrau bezeichnet, die in der Pegnitz ertrunken war. Lit.: Stockbauer, 1893; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 300. Gümbel, Albert, Oberarchivrat, * 3. 10. 1866 München - f 27. 9. 1931 Nürnberg. Sohn des Karl Wilhelm von Gümbel, Geologe. Bis 1891 Studium der
Günther Philologie und Geschichte in Würzburg, Erlangen, Leipzig und München. 1892 Archivschule und Vorbereitungspraxis des staatlichen Archivdienstes. 1895 Kreisarchiv A m b e r g . 1897-1931 Kreisarchiv Nürnberg (heute Staatsarchiv), zuletzt als Oberarchivrat. Er veröffentlichte zahlreiche Beiträge in den M V G N zur Nürnberger zur Handwerks- und Kunstgeschichte; ferner Beiträge zur Dürerforschung. An Quellenbearbeitungen sind besonders hervorzuheben: Archivalische Beiträge zur älteren Nürnberger Malereigeschichte, Bde. 1-3, 1905-1906; Die Nürnberger „Pergamentenen Bürgerbücher" und die Ergänzung ihrer Lücken, 1917; Neue archivalische Beiträge zur Nürnberger Kunstgeschichte, 1919; Das Mesnerpflichtbuch von St. Lorenz in Nürnberg v o m Jahre 1493, 1928; Das Mesnerpflichtbuch von St. Sebald in N ü r n b e r g vom Jahre 1482, 1929; Einlaufregister des Nürnberger Rates aus dem 15. Jh., 1929. Lit.: J b V G N 1908; Leesch, 1992. Michael Diefenbacher Günther, Meister, Orgelmeister, reparierte 1456 die Orgel an der Spitalkirche. Lit.: Wagner, 1927. G ü n t h e r (Guenther), Georg Christoph I., Kupferstecher, Pastellmaler, * 1736 Öhringen - t 6. 9. 1777 Nürnberg. Er fertigte auch Pastellfarben und Pastellstifte. Laut Quartiergeldliste 1800 besaß sein Sohn das Anwesen S. 674 (Schildgasse 10). W e r k e : Praktische A n w e i s u n g zur Pastellmahlerey, N ü r n b e r g 1762, 2. Aufl. 1792. Lit.: Thieme-Becker; Will, G L V, S. 438. Günther, Georg Christoph II., Maler, Kupferstecher, Farbenfabrikant, Mundartdichter, * 24. 10. 1771 N ü r n b e r g - | 27. 12. 1851 Nürnberg. 1794 war er Besitzer des Hauses S. 674 (Schildgasse 10), das zuvor Johann Georg Andreas -»Günther gehört hatte. 1829 war er in L. 83 (Königstraße 31) ansässig. MuS: N Ü R N B E R G , StadtB. Lit.: Quartierlisten 1798, 1801, Hausliste 1815; Kohn, Ν Hb Sebald. Ausst.: 1966/5. Günther, Hans, Münzmeister, | Sept. 1552 Nürnberg, wohnhaft am Weinmarkt. Lit.: Burger, 1972 Nr. 4590. Günther, Johann, Buchdrucker, oo 17.1.1741 Margaretha, Witwe des Leonhard -»Milchtaler. 1540 Setzer bei Leonhard-»Milchtaler. A m 12.1.1541 erhielt er das Bürgerrecht. Er führte wohl die Druckerei seines Ehevorgängers weiter, 1541-45 war er als Drucker im Ämterbüchlein verzeichnet, 1546 gestrichen. Ende 1544 zog er nach Proßnitz in B ö h m e n , möglicherweise ging sein Betrieb in Nürnberg weiter. A m 2.5.1554 gab er sein Bürgerrecht auf. 1561 erschien in Nürnberg eine Schrift mit dem Druckvermerk „ H a n s Günther", eine Identität mit Johann Günther konnte nicht festgestellt werden. Lit.: Benzing, 1963; Mitt. a. d. StadtBN, Jg. 7, H. 2, 1958; Grieb, Buchgewerbe 2003. Günther, J o h a n n Christian, Zinngießer, * Neustadt a. d. Orla - f 28. 3. 1802 Nürnberg. Meistersohn, arbeitete seine Meisterstücke in Nürnberg bei Christian -»Roth und wurde am 28.7.1778 zum Meister gesprochen, bereits am 30.6.1778 wurde er in die Meisterliste eingetragen. 1790-93 und 1801-02 Geschworener. 1780-85 hatte er Johann W o l f g a n g Simon -»Ammon als Lehrling. Laut Quartiergeldliste gehörte ihm das Haus L. 1520 (Mittlere Kreuzgasse 9), er war Gassenhauptmann. Lit.: Hintze, Nr. 445. Günther, Johann Georg Andreas, Kunstmaler, Kupferstecher, * Sennfeld. A m 18.5.1765 wurde
526 Günther, „von Sennfeld im Odenwaldischen gebürtig", das Bürgerrecht erteilt. A b 1765 war er als Kupferstecher im Ämterbüchlein eingetragen, bis 1806 die Aufzeichnungen mit dem Ende der reichsstädtischen Zeit eingestellt wurden. A m 22.9.1783 erwarb er von seinem Schwiegersohn Dr. Friedrich Bauder um 900 fl. das Haus Schildgasse 10, w o er auch laut Quartiergeldliste 1797/98 wohnte. Lit.: Zahns Jb. I, 1868; Grieb, Buchgewerbe 2003; Kohn, N H b Sebald. Günzel (Gintzel, Güntzel), Johann, Buchhändler, * Pölzig/Meißen, - begr. 1. 5. 1657 Nürnberg, Grab Nr. 1169 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1643, heute auf Grab Nr. 1252, noch vorhanden. Sohn des Caspar, oo I) N ü r n b e r g 19.4.1624 Eia Mair; II) 30.5.1625 Cäcilia Schwab; III) 1.10.1633 Apollonia, Witwe des Michael -»Schmair, Goldschmied. 1623 erhielt er das Bürgerrecht in Nürnberg. 1629-52 war er als Buchführer, 1630 auch als Buchdrucker im Ämterbüchlein verzeichnet. Ursprünglich war er Teilhaber bei Abraham -»Wagenmann und führte nach dessen Tod 1632 die Buchhandlung weiter. 1635 hatte er Zahlungsschwierigkeiten, welche er jedoch gütlich regelte. Im Dezember 1652 verkaufte er seine Buchhandlung alters- und krankheitshalber an Georg -»Haas. Lit.: Sporhan-Krempel/Wohnhaas, 1973; K D M Nürnberg, 1977; Grieb, Buchgewerbe 2003. Guerra (Chrieger, Krieger), Cristoforo I., Formschneider, * N ü r n b e r g - f kurz vor 1590 Venedig. Er schnitt die Holzstöcke für Cesare -»Vecellios „Kostümwerk", erschienen 1590, wobei er sich „Cristoforo Guerra, tedesco, da Norimberga" nannte. Vecellio betonte in diesem Werk sein freundschaftliches Verhältnis zu Guerra und nannte diesen einen vorzüglichen Holzschneider. Er gab außerdem an, daß Guerra vor der Vollendung des Buches verstorben sei. Er war wohl identisch mit dem Formschneider, der eine von Cesare Vecellio 1589 verlegte Darstellung der Seeschlacht von Lepanto als Holzschnitt umsetzte, den er mit „ C H R I S T O P H C H R I E G R A L L S INCI" signierte. Lit.: A K L ; Thieme-Becker (unter Chrieger). Guerra, Cristoforo II., Kupferstecher, eigentlich Krieger, stammte aus Nürnberg. 1634/35 wohnte er in der Via Vittoria in Rom, z u s a m m e n mit Joh. Baur und Philipp de M o m p e r . Lit.: Thieme-Becker. Gürsching, Heinrich, Dr. phil., Archivar, * 10. 5. 1896 Fessenheim/Schwaben - f 10. 12. 1955 Ludwigsburg. Besuch des humanistischen Gymnasiums St. Anna in Augsburg. Im Ersten Weltkrieg Fahnenjunker. A b 1918 Studium der Geschichte und Germanistik in Würzburg und München, 1924 Promotion in Würzburg. 1925 Hilfsarbeiter beim ev. Landeskirchenrat in München, 1930 Archivschule München, 1931-1952 Archivar am neuerrichteten Landeskirchlichen Archiv der ev.-Iuth. Landeskirche Bayerns in Nürnberg, 1952 bis zu seinem Tod durch einen Verkehrsunfall Leiter des Archivs der württembergischen Landeskirche in Ludwigsburg. 1946-52 Schriftführer im Verein für Geschichte der Stadt Nürnberg. Werke: Die Entstehung des Ansbacher Konsistoriums, 1929; Die Unionspolitik der Reichsstadt Nürnberg vor dem Dreißigjährigen Kriege 1608-1618, 1932 (Diss.); zahlreiche Art. in den M V G N , darunter: Nürnberg und der Stahlstich ( M V G N 40, 1949). Lit.: Leesch 1992. Michael Diefenbacher
527 Gürtler, Conrad (Conz), Anschicker auf der Peunt, begr. 24. 8. 1481 Nürnberg, oo I) Anna (begr. 22.6. 1471), mind, eine Tochter; II) Ν. N., Kinder. 1437/38 wurde er als Anschicker auf der Peunt bestellt. Um 1450 gehörte er als Büchsenmeister zum Wehraufgebot des Barfußerviertels. 1462 verfaßte er ein Verzeichnis über die auf den Befestigungswerken Nürnbergs befindlichen Geschütze und andere Verteidigungsmittel. Am 5.8.1474 wurde ihm Franz -»Schleiß beigeordnet. Im Totengeläutbuch von St. Lorenz wurde Gürtler mit Vornamen Hans genannt, im Buch von St. Sebald ohne Vornamen aufgeführt; für das Totengeläut wurde keine Gebühr erhoben. Seine Witwe durfte ab 1.5.1482 noch drei Jahre in einem der ehemals Heugelschen Häuser auf dem Bauhof wohnen. Lit.: Mummenhoff, in: M V G N 2, 1880, S. 22, 24, 56f., 62f.; Burger, 1961, Nr. 3149; Burger, 1967 Nr. 2014. Gürtler, Hans, Meistersinger, Putzmacher (Cockamacher), nahm von 1580-87 an fast allen Singschulen teil. 1583 unterschrieb er die neue Schulordnung. 1584 hielt er seine erste Singschule, bei welcher er gefreit wurde, eine zweite Singschule hielt er 1586. Da der Name in den Archiven wiederholt vorkommt, konnten biographische Daten nicht zugeordnet werden. Lit.: Stahl, 1982. Güssefeld, Franz Ludwig, Zeichner, Kartograph, Kupferstecher, * 1744 - t 1808. Nach einer Ausbildung im Vermessungswesen trat er in weimarische Dienste. Nebenbei arbeitete er fur den Verlag ->Homanns Erben, wo 1773 seine erste Karte erschien. Ab 1780 wurde er zum wohl wichtigsten Mitarbeiter des Verlags. Bis 1802 zeichnete er 89 oder ca. 85% der neu erschienenen Karten des Unternehmens. Die von ihm gelieferten Entwürfe waren auf der Höhe der Zeit und fanden meist positive Kritiken in den kartographischen Fachzeitschriften. Sein in Kupfer gestochenes Portrait befindet sich im Kupferstichkabinett des GNM. MuS: NÜRNBERG, MStN: Kupferstich (Vorlage). Lit.: C. G. Müller, 1791, S. 4, Forts. 1, S. 5; Tiggesbaumker, 1986. Ausst.: 1966/3; 2002/4. Guethan, Balthasar, Plattschlosser, wurde am 4.9. 1564 in das Meisterbuch der Stadt eingetragen. Guethan (Gutan), Gregor, Schlosser, f Dez. 1564/ Jan. 1565 Nürnberg, oo Margaretha (f Juli 1562). Am 17.5.1546 wurde er in das Meisterbuch der Stadt eingetragen und zahlte 3 fl. Bei seinem Tod wohnte er auf der Kohlhütte (bei der Oberen Kreuzgasse, nahe der Stadtmauer). Lit.: Burger, 1972 Nr. 7186, 8079. Güthner, Johann Friedrich, Hafnermeister, Kunsttöpfer, * um 1804 - t 28. 1. 1873 Nürnberg, oo Anna Margaretha (* um 1810 - f 14.8.1859), Kinder. 1840 präsentierte er auf der Industrie-Ausstellung in Nürnberg einen tragbaren, weißglasierten Ofen dessen Wert mit 32 fl. angegeben wurde, nebst vier Kacheln, von denen eine enkaustisch bearbeitet, die anderen mit erhabenen Figuren verziert waren. Ihm wurde dafür ein Belobigungszeugnis zuerkannt. 1850/73 besaß er das Anwesen S. 337 (Radbrunnengasse 7). Ausst.: 1840/5. Gütle, Friedrich Christoph, Uhrmacher, um 1800 tätig. MuS: STUTTGART, Württ. Landesmus. Lit.: Lunardi, 1974, S. 178; Abeler, MdU, S. 230. Ausst.: 1906/2 Nr. 895-96 zwei Zylinderuhren.
Gugler Gütle, Johann Conrad, Mechaniker, Uhrmacher, Privatlehrer für Mathematik, Physik und Naturlehre, • 2 5 . 3 . 1747 S c h w a b a c h - t 18. 10. begr. 21. 10. 1827 Nürnberg. Sohn des Johann Friedrich Gütlein, oo Schwabach? um 1788 Antonia Steingruber (begr. 26.2.1808), acht Söhne, drei Töchter, sechs Kinder überlebend. Zunächst erlernte er den väterlichen Beruf eines Buchbinders und Futteralmachers. Nebenbei beschäftigte er sich mit Mathematik, Mechanik und Naturlehre und mit vielseitigen wissenschaftlichen Experimenten; u.a. fertigte er elektro-physikalische Apparate und auch Zauberkästen, die er in seinem „Kunstkabinett" feilbot. 1788 Schutzverwandter, im gleichen Jahr setzte er den ersten Blitzableiter in Nürnberg auf das Haus des Dr. Philipp Ludwig -»Wittwer. Vielseitig waren auch die Themen seiner 33 Lehr- und Anleitungsbücher, welche bis 1807 erschienen sind. 1808 wohnte er in der Hinteren Ledergasse, zuletzt auf dem Spitalplatz 6. Werke: Verz. seiner Veröffentlichungen s. Will, GL V, S. 439-441 u. VIII, S. 456f.. Lit.: Abeler, MdU, S. 230. Gütle, Johann Friedrich Erhard (Mechanikus) identisch mit Gütle, Friedrich Christoph Gütlein, Georg, Rechenpfennigschlager, Messingschaber, wurde laut Rv. vom 30.12.1535 für 14 Tage in den Turm gesperrt, weil er unerlaubt auswärts gearbeitet hatte. Lit.: C. F. Gebert in M B N G , 1917. Gugel, Christoph Friedrich, Patrizier, Historiker, * 31. 10. 1648 Nürnberg - t 15. 8. 1706 Nürnberg. Sohn des -»Christoph Hieronymus, oo 21.6.1680 Maria Regina ( t 18.10.1693), Tochter des Christoph Hieronymus Kreß, zehn Kinder. Er starb ohne männlichen Erben und war der Letzte einer Gugelschen Nebenlinie. Studium in Leiden. Nach Reisen kam er 1672 nach Nürnberg zurück. 1681-1706 Genannter. Sein heute noch wichtiges Werk: „Norischer Christen Freydhöfe Gedächtnis, ... Verzeichnis aller ... Epitaphien und Grabschriften ... auf und in denen Kirchhöfen S. Johannis, Rochi und der Vorstadt Wehrd ..., 1682" erschien anonym und ist das einzige Werk, welches auch die Inschriften von St. Rochus und Wöhrd erfaßte. 1677 legte er ein Geschlechterbuch über die Nürnberger Patrizierfamilien an. 1702 verkaufte er zusammen mit seinem Bruder Christoph Hieronymus II. um 5000 fl. ein freistehendes Kopfhaus beim Weinmarkt (Winklerstraße 24) an Wolfgang -»Michahelles. Sein Stammbuch mit 27 Eintragungen befindet sich in Weimar. Panzer verzeichnete sein Portrait. Lit.: Biedermann, 1748 Taf. LXXXVIII; Will, GL I, S. 580; Roth, 1802; Goldmann, Stammbücher 1981 Nr. 672; Kohn, N H b Sebald. Gugler, Johann Andreas, Zinngießer, * um 1790 Nürnberg - f 2. 4. 1862 Nürnberg. Sohn des Johann Adam, Beutler. oo Barbara Wurster (* um 1798 t 31.3.1852), Kinder. 1807-11 Lehre bei Johann Georg -»Körnlein d. J. Er war zuerst Meister in Fürth und wurde am 18.12.1820 Meister in Nürnberg. Er starb im Heilig-Geist-Spital. Lit.: Hintze, Nr. 534 mit Abb. Mz. Gugler, Johann Georg, Schriftgießer, f 25. 7. 1834 Nürnberg, oo Franziska ( t 12.3.1844, als Witwe), Kinder. Am 15.10.1830 erhielt er die Konzession zum Betrieb einer Schriftgießerei. Er wohnte Ludwigstraße 71/Ottostraße 26). Lit.: Mitt. a. d. StadtBN, Jg. 4, H. 4, Jan. 1956.
Gugler Gugler, Nicolaus, Arzt, Liebhaber-Astronom, * um 1521 Nürnberg. 1536/38 Studium der Medizin und Astronomie in Wittenberg. In der Pariser Nationalbibliothek hat sich sein Kollegheft von 1538 erhalten, welches das Horoskop von Albrecht -»Dürer enthält. Lit.: Pilz, 1977, S. 42, 216. Guhr, Carl Wilhelm Ferdinand, Kapellmeister, Komponist, Theaterschriftsteller, * 27. 10. 1787 Militsch/Schlesien - t 22. 7. 1848 Frankfurt/Main. Sohn des Carl Christoph, Kantor und Lehrer, oo Nürnberg 19.2.1809 Wilhelmine Epp, Sängerin. Nach gründlichem Unterricht durch seinen Vater wurde er bereits als Vierzehnjähriger in die gräfliche Musikkapelle „mit Gehalt" aufgenommen. Mit 16 Jahren ging er nach Breslau, wo ihn Joseph Ignaz Schnabel auf der Violine und Musikdirektor Johann Janitschek weiter ausbildeten. Anschließend Kammermusiker in Würzburg und 1808-12 Stadtkapellmeister und Leiter der Winterkonzerte in Nürnberg. 1812 Tätigkeit in Wiesbaden und Mannheim, 1813 Musikdirektor in Kassel. Ab 1.4.1821 bis zu seinem Tod Direktor der Oper in Frankfurt fur ein jährliches Gehalt von 4000 bis 5000 fl. rh. Neben seiner Dirigententätigkeit trat er in Frankfurt auch als Violinvirtuose und Pianist auf. Für Nürnberg schrieb er die Opern „Deodata" (= Das Gespenst, UA 1808 Nürnberg), die fast nur aus Tänzen, Chören und Romanzen besteht, und „Feodora" (UA 1811 Nürnberg). Lit.: MGG; Harrassowitz, 1987; Schlesisches Musiklexikon, 2001. Gui, Hans de, Edelsteinhändler, stammte aus Paris. Mit Rv. vom 5.5.1586 wurde ihm das Bürgerrecht zugesagt, im selben Jahr kaufte er sich ein Haus in der Vorstadt Gostenhof. Lit.: Hampe, Rv. II, 870, 872. Guker, Hans Conrad (Goldschmied) bei Roth falsch fur Knorr, Johann Augustin Guidein, Martin, Bildschnitzer, wurde nach dem 1.5.1441 Bürger, wobei er als Alabaster-Bildschnitzer bezeichnet wurde. Murr erwähnt für 1457-62 einen Mertein Bildschnitzer, wohnhaft auf der Lorenzer Stadtseite, vielleicht mit Guidein identisch. Lit.: Murr, Journal, T. 2, S. 47; Gümbel, 1907, S. 33. Gulden, Rotschmied. Eine Margaretha Gulden, Rotschmiedin, starb im Jan/Feb. 1540 in der Beckschlagergasse. Unklar ist, wer ihr Mann war. Lit.: Burger, 1972 Nr. 2274. Gulden, Adam Bernhard, Rotschmieddrechsel, * 1769 Nürnberg - f 30. 7. 1838 Nürnberg. Sohn des -•Christoph Adam, Rotschmieddrechsel. oo II?) 15.8. 1813 Margaretha Barbara Schüßelbauer (* um 1776 in Altdorf); III) Clara Luger (25.1.1838). Am 30.7.1793 wurde er in die Meisterliste eingetragen. Er war in S. 1626 (Stelzengasse 5) ansässig. 1829 war er auch Mitbesitzer der Rotschmieddrechselmühle S. 1714 (Kleine Insel Schütt 9), gen. die Kuh. Lit.: Lockner Nr. 1680. Gulden, Adam Leonhard, Rotschmieddrechsel, * um 1768 Nürnberg, oo I) Margaretha Barbara ( t 26.12.1818); II) 14.5.1819 Clara Luger (* Wendelstein um 1763). 1819 wohnte er in S. 1626 (Stelzengasse 5), 1829 in S. 1629 (Schmausengasse 1). Gulden, Andreas, Rotschmieddrechsel, wurde 1570 Meister, 1594 Geschworener. Lit.: Lockner Nr. 262. Gulden, Andreas, Schreib- und Rechenmeister, Maler, Miniaturmaler, Metallätzer, Historiograph,
528 • 2 1 . 2 . 1606 Nürnberg - t 4. 12. 1683 Nürnberg, oo N. N., mind, eine Tochter. 1649-83 Genannter. Von Gulden ist bekannt, daß er mit der linken Hand so gut schreiben konnte wie mit der rechten; zum Beweis seines Könnens fertigte er Schriftmuster in Spiegelschrift an. Wohl um 1660 verfaßte er eine Fortsetzung zu Johann -»Neudörfers d. Ä. Nachrichten der Nürnberger Künstler. 1669 war er Gassenhauptmann im Salzmarktviertel. Panzer verzeichnete sein Portrait. MuS: BAMBERG, StB. NÜRNBERG, StadtB: Folge von Einzelblättern mit Portrait und Schreibmustern in Spiegelschrift, 1642-1666; - , StAN. Lit.: ThiemeBecker; Doppelmayr, 1730; Will, GL V, S. 441; Roth, 1802; Neudörfer-Lochner, 1875; Heisinger. 1927, S. 61, 63, 73, 77; W. Doede, 1958, Nr. 55; B. Schemmel, in: Festschrift Otto Schäfer, Stuttgart 1987, S. 141. Christine Sauer Gulden, Balthasar, Rotschmieddrechsel, wurde 1687 Meister. Lit.: Lockner Nr. 996. Gulden, Bartholomäus, Rotschmied, wurde 1621 Meister. Lit.: Lockner Nr. 661. Gulden, Johann Caspar, Rotschmieddrechsel, * Nürnberg, Sohn eines Meisters, wurde am 5.11.1754 in die Meisterliste eingetragen. Lit.: Lockner Nr. 1443. Gulden, Christian, Rotschmieddrechsel, * Nürnberg - t 1749 Nürnberg. Sohn eines Meisters, wurde am 22.3.1729 in die Meisterliste eingetragen. Er war Gassenhauptmann. Seine Tochter Magdalena heiratete am 7.7.1767 den Goldschmied Johann Jacob I. -»Rademacher. Lit.: Lockner Nr. 1268. Gulden, Christoph Adam Friedrich I., Rotschmieddrechsel, * Nürnberg, Meistersohn, oo II?) Anna Margaretha (f 2.3.1812, als Witwe). Am 1.4.1752 wurde er in die Meisterliste eingetragen. Lit.: Lockner Nr. 1428. Gulden, Christoph Adam Friedrich II., Rotschmied, Ringmacher, * Nürnberg - f 20. 4. 1832 Nürnberg, im Heilig-Geist-Spital. Meistersohn, oo Helena ( t 3.5.1821). Am 23.5.1780 in die Meisterliste eingetragen. 1782 kaufte er das Mz. „Hase" von Johann -»Kaufmann. Er wohnte in L. 694 (Kühnertsgasse 29-27). Lit.: Lockner Nr. 1596; Stengel, in: GNM M, 1918/19, S. 124. Gulden, Egidius, Rotschmieddrechsel, wurde 1617 Meister. Lit.: Lockner Nr. 628. Gulden, Erasmus, Rotschmieddrechsel, vermutl. Sohn des Hieronymus. 1649 Meister, 1670 und 1682 Geschworener. Sein Geschworenenwappen von 1686 zeigt als Helmzier „Halber Mann mit drei Rosen in der Hand", im Schild: zwei gekreuzte Spritzen, Kerzenleuchter, drei Sterne. 1674/91 besaß er ein Haus in der Alten Ledergasse (Tucherstraße 57), das früher Hieronymus gehört hatte; seine Kinder verkauften es 1693 um 1200 fl. an den Organisten Sigmund Theophil -•Kranz. Lit.: Lockner Nr. 778; Stengel, in: GNM M, 1918/19, S. 135 u. 150; Kohn, N H b Sebald. Gulden, Friedrich Jobst, Rotschmieddrechsel, oo II?) Anna Susanna ( t 29.6.1819, als Witwe), Kinder. Am 4.10.1764 wurde er in die Meisterliste eingetragen. Lit.: Lockner Nr. 1508. Gulden (Gülten), Georg I., Stückgießer, * Nürnberg - t 1663 in Ungarn. Panzer verzeichnete sein Portrait von 1663.
529 Gulden, Georg II., Rotschmieddrechsel, wurde am 17.2.1724 in die Meisterliste eingetragen. Lit.: LocknerNr. 1243. Gulden, Hans I., Rotschmied, f Dez. 1477 Nürnberg, wohnhaft auf der Sebalder Stadtseite. Lit.: Burger, 1961 Nr. 2877. Gulden (Guidein), Hans, II., Rotschmied, mit Rv. vom 25.9.1483 wurde ihm gestattet, wegen „seines Leibs Gebrechen" ein Jahr als Stückwerker zu arbeiten. Lit.: Hampe, Rv. I, 293. Gulden, Hans III., Rotschmied, * 1548, wurde 1572 Meister. Lit.: LocknerNr. 275. Gulden, Hans IV., Rotschmied, wurde 1573 Meister. Lit.: Lockner Nr. 286. Gulden, Hans V., Rotschmied, wurde 1580 Meister. Lit.: Lockner Nr. 324. Gulden, Hans VI., Rotschmied, wurde 1587 Meister. Lit.: Lockner Nr. 376. Gulden, Hans VII., Rotschmied, wurde 1604 Meister. Lit.: LocknerNr. 513. Gulden, Hans VIII., Rotschmieddrechsel, wurde 1694 Meister, 1722 Geschworener. Lit.: Lockner Nr. 1049. Gulden, Hermann, Rotschmieddrechsel, t Jan1569 Nürnberg. 1558 Meister, wohnhaft am Spitzenberg. Lit.: LocknerNr. 156; Burger, 1972 Nr. 9110. Gulden, Jeremias, Rotschmieddrechsel, wurde 1697 Meister. Lit.: LocknerNr. 1073. Gulden, Johann Adam, Rotschmieddrechsel, * um 1800 Nürnberg - f 20. 4. 1833 Nürnberg. Sohn des -»Johann Jacob, Rotschmieddrechsel. oo I) 1.10.1823 Anna Walburg Bräunlein (* Wöhrd b. Nbg. um 1801); II) 16.5.1830 Anna Catharina (* um 1808), Tochter des Christian Paulus Bätz, Büchsenmacher. 1823 Meister. 1829 wohnte er in S. 1680 (Vordere Fischergasse 10). 1829 war er auch Mitbesitzer der Rotschmieddrechselmühle S. 1713 (Kleine Insel Schütt 11), gen. die Katz, zuletzt wohnte er in S. 1238 (Hirschelgasse 8). Lit.: LocknerNr. 1880. Gulden, Johann Georg, Rotschmieddrechsel, f 24. 10. 1835 Nürnberg, co Maria Dorothea (f 10.5.1820). Am 3.9.1743 wurde er in die Meisterliste eingetragen. 1820 wohnte er in L. 542 (Breite Gasse 35, Handseehof) und zuletzt in S. 1627 (Stelzengasse 3). Lit.: LocknerNr. 1370. Gulden, Johann Jacob, Rotschmieddrechsel, * Nürnberg - f 24. 10. 1834 Nürnberg. Meistersohn, oo Elisabetha Käser. Am 17.11.1795 wurde er in die Meisterliste eingetragen. 1829 war er in S. 1681 (Vordere Fischergasse 8) ansässig, er starb im HeiligGeist-Spital. Lit.: LocknerNr. 1696. Gulden, Johann Martin, Juwelier, 1697-1721 Genannter, 1721 sagte er sein Bürgerrecht auf. 1701 in den Grundverbriefungsbüchern erwähnt. Lit.: Roth, 1802. Gulden, Johann Wolfgang, Rotschmieddrechsel, * Nürnberg. Sohn eines Meisters, wurde am 3.12.1754 in die Meisterliste eingetragen. Lit.: Lockner Nr. 1444. Gulden, Karl, Bildhauer, * 5. 4. 1890 Nürnberg. Nach dem Besuch der Kunstgewerbeschule Nürnberg und der Akademie München war er in Nbg. und München tätig. Er arbeitete in Bronze und Marmor. 1924 wohnte er in Frankfurt/Main, 1932/42 in Nürnberg,
Gulden Hintere Ledergasse 38, 1943 Hirscheigasse 21. Mitglied in der Vereinigung Nürnberger Künstler und Kunsthandwerker. MuS: NÜRNBERG, MStN: eine Bronze, dat. 1936. Lit.: Vollmer. Ausst.: 1920/1; 1924/2; 1933/3; 1934/3; 1936/1; 1938/3; 1940/2; 1941/6; 1942/1. Gulden, Leonhard, Rotschmieddrechsel, Leuchtermacher, t Jan. 1567 Nürnberg, ehemals Grab Nr. 49 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph nicht erhalten, oo Elisabeth ( t Jan. 1554). 1557 Meister. Er wohnte am Spitzenberg. Lit.: Lockner Nr. 150; Trechsel, 1735; Burger, 1972 Nr. 4991, 8571; Zahn, DI-N Nr.1200. Gulden, Michael Christoph, Rotschmieddrechsel, wurde am 29.7.1700 Meister. 1722 in den Grundverbriefungsbüchern erwähnt. Lit.: LocknerNr. 1096. Gulden, Nicolaus, Rotschmied, wurde 1559 Meister. Lit.: LocknerNr. 160. Gulden, Paulus, Rotschmied, seine Tochter Margarethe heiratete 1612 den Rotschmied Hans -»Dockler. Lit.: Stahl, 1982. Gulden, Paulus, Rotschmied, Stückarbeiter, * um 1777 Nürnberg - t 18. 3. 1861 Nürnberg. Sohn eines Meisters, oo Anna Barbara Felicitas Emmert (* 1774 t 21.6.1861). Am 17.9.1804 wurde er in die Meisterliste eingetragen. 1829/61 war er im Anwesen S. 1653 (Schmausengasse 18) ansässig, das er vor 1850 erwarb. Lit.: LocknerNr. 1766. Gulden, Ruprecht, Rotschmieddrechsel, * 1638 t vor Allerheiligen 1697. 1667 Meister, 1695-97 Geschworener. Aus seinem Portrait im Geschworenenbuch der Rotgießer um 1696/97 könnte der Rückschluß gezogen werden, daß er um diese Zeit ein Kanonenrohr auf Lafette als Mz. verwendete (s.a. Wolf und Wolf Siegmund -»Gulden). Lit.: Lockner Nr. 871; Stengel, in: GNM M, 1918/19, S. 128; BFFK 1936, S. 108. Gulden, Sebald, Rotschmied, f Dez. 1558/Jan. 1559 Nürnberg, ehemals Grab Nr. 875 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1542, nicht erhalten, oo 9.1. 1527 Katharina Seuerlin (t Aug. 1545). Er wohnte beim Wöhrder Türlein. 1537/1547 wurde er in den Grundverbriefungsbüchern genannt. Es scheint einen weiteren Rotschmied Sebald Gulden gegeben zu haben, der 1539 in den Grundverbriefungsbüchern als verstorben bezeichnet wurde, evtl. der Vater. Lit.: Schornbaum, 1949 Nr. 4140; Burger, 1972 Nr. 3169, 6225; Zahn, DI-N Nr. 510. Gulden, Sebastian, Rotschmieddrechsel, f 1751 Nürnberg, wurde am 13.1.1711 in die Meisterliste eingetragen. 1722 in den Grundverbriefungsbüchern erwähnt. Lit.: LocknerNr. 1159. Gulden, Sebastian, Rotschmieddrechsel, * Nürnberg. Sohn eines Meisters, wurde am 18.2.1751 in die Meisterliste eingetragen. Lit.: LocknerNr. 1422. Gulden, Simon, Rotschmied, wurde 1575 Meister. Lit.: LocknerNr. 296. Gulden, Wolf, Rotschmieddrechsel, * um 1641 t um 1700 Nürnberg. 1665 Meister, 1686 Geschworener. Aus seinem Portrait im Geschworenenbuch der Rotschmiede von 1686/90 könnte der Rückschluß gezogen werden, daß er um diese Zeit ein Kanonenrohr auf Lafette als Mz. verwendete (s.a. Wolf Siegmund und Ruprecht -»Gulden). 1680 erwarb er um 575 fl. das Haus Neue Gasse 8, das seine Tochter Maria
Gulden Katharina 1702 für 735 fi. verkaufte. Lit.: Lockner Nr. 856; Stengel, in: G N M M, 1918/19, S. 128; BFFK 1936, S. 108; Kohn, NHb Sebald. Gulden (Guita), Wolf Siegmund, Rotschmieddrechsel, wurde 1637 Meister, 1666 Geschworener. Aus seinem Geschworenenportrait von 1670 könnte der Rückschluß gezogen werden, daß er um diese Zeit ein Kanonenrohr auf Lafette als Mz. verwendete (s.a. Ruprecht und Wolf -»Gulden). Lit.: Lockner Nr. 730; Stengel, in; GNM M, 1918/19, S. 128. Guldenmund, Conrad, Drucker, stammte aus Nürnberg, druckte 1478-83 in Neapel. Lit.: Conrad Haebler: Die deutschen Buchdrucker des XV. Jahrhunderts im Ausland. München 1927, S. 144; Wolfgang von Stromer: Die Guldenmund, Femhändler, Metallurgen, Buchdrucker, in: FS Hektar Amman 1965, S. 353-361; Heiko Kistner, in: FS des LionsClub Nürnberg, 1987. Guldenmund (Guldemundt, Guidemund), Hans, Briefmaler, Illuminisi, Formschneider, Drucker, Verleger, * um 1490 - t 23. 4. 1560 lt. Totenbuch HeiligGeist-Spital / 28. 11. 1560 (lt. NDB) Nürnberg, oo I) N. N.; II) 1532 seine Magd Margarete Pretfelder (f vor 1547); III) 17.10.1547 Katharina Gangolf. Am 3.4.1518 erscheint er im Haushaltsbuch des Anton -»Tucher, der ihm 4 fl. für das Kolorieren eines Gebetbuches zahlte. In den folgenden Jahren betätigte er sich wiederholt als Kolorist von Holzschnitten u.a. von der Ehrenpforte Albrecht Dürers für Kaiser Maximilian I. im Auftrag des Rates. Laut Eintrag im Schuldverbriefungsbuch vom 9.5.1519 mußten ihm Michael und Katharina Widmann wegen Körperverletzung 25 fl. zahlen; Zeugen waren bei der Einigung Albrecht -»Dürer und Hans -»Koberger. Am 19.1.1521 wurde Guldenmund erstmals in einem Rv. wegen eines mißliebigen Drucks zu einer 14tägigen Turmstrafe verurteilt. 1532 wurde er als Buchdrucker und Formschneider, 1536-47 als Buchdrucker und 1548-60 als Briefmaler im Ämterbüchlein geführt. Sein privates und berufliches Leben gaben dem Rat häufig zu Klagen und zum Einschreiten Anlaß, wie aus den vielen Rv. hervorgeht (s. Timann). 1532 wurde er wegen Bigamie für zwei Jahre aus Nürnberg verwiesen. Er brachte viele Einblattdrucke, Neuigkeitsberichte, Lieddrucke u.a. heraus sowie eine Folge mit Bildnissen alter Kaiser. Auf seinen Drucken erscheint 1530 als Adresse die S. Gilgengasse (Theresienstraße), 1546 bei den Fleischbänken. 1534 mietete er einen Verkaufsstand unter dem Rathaus, den er bis 1545 betrieb. 1534-46 besuchte er die Frankfurter Messen, auch an den Leipziger Messen hat er regelmäßig teilgenommen. 1547 verkaufte er seine Buchdruckereinrichtung und seine „Gemeel" (vermutlich Druckstöcke) an Hans -»Daubmann, von dem er bis 10.6.1549 den Restbetrag von 500 fl. erhielt, sein Briefmalerwerkzeug verkaufte er erst am 1.10.1556 für 41 fl. an Simon -*Keyl. 1557 bemühte er sich, inzwischen ein „verlebter" Mann, um die Aufnahme in eine der Zwölfbrüder-Stiftungen. Er starb im Heilig-Geist-Spital. Werke: s. Timann, 1993. MuS: NÜRNBERG, GNM. Lit.: ADB; NDB; Thieme-Becker; Hampe, Rv.; Benario, 1928; Zülch, 1935; Sporhan-Krempel, 1966; Benzing, 1963; Prein, 1989/91; Stadtlexikon 2000; Grieb, Buchgewerbe 2003, Tl. II. Ausst.: 1952/5; 1981/2 Nr. 83, 132.
530 Guldenmund, Heinrich, Panzer- und Kettenhemdmacher, t Feb. 1480 Nürnberg. 1451 Meister. Er wohnte auf der Sebalder Stadtseite. Lit.: Burger, 1961 Nr. 3042. Guldenmund (Güldemündl), Hieronymus (Martin), Goldschmied, Goldarbeiter, | März 1518 Nürnberg. Vater des -»Sebald, oo 7.8.1481 Barbara (f Feb./März 1517), Tochter des Nicolaus Kress; zur Hochzeitsfeier durften die Stadtpfeifer und Harfenisten aufspielen. Wahrscheinlich identisch mit dem im Meisterbuch von 1652 als Martin Guldenmund verzeichneten Meister. Im Reichssteuerregister von 1497 ist er bei den vermögenden Bürgern aufgeführt. 1513 Genannter. 1487 erwarb er um 160 fl. rh. das Eckhaus Untere Krämersgasse 18/Obere Krämersgasse 3, das er 1507 um 250 fl. rh. wieder verkaufte. 1493 verkaufte er ein Haus mit Garten am Sand, das gegenüber der Stadtmauer lag. Ein Jahr später kaufte er für 86 fl. das Haus Untere Krämersgasse 16, das er zu einem unbekannten Zeitpunkt veräußerte. 1512 erwarb er um 630 fl. rh. das Haus Albrecht-Dürer-Straße 11, das seine Schwiegertochter 1523 für 950 fl. verkaufte. Im Totengeläutbuch wurde er als ehemaliger Goldschmied bezeichnet. Lit.: Stockbauer, 1893 Nr. 227; Hampe, Rv.; Burger, 1961 Nr. 6386; Burger, 1972 Nr. 45; Timann, 1993; Fleischmann, RStR von 1497, Nr. * 189; Archiv zur Nbger. GSK im GNM; Kohn, N H b Sebald. Guldenmund, Sebald, Juwelier, Händler, Nürnberg - t vor 4. 9. 1522 Nürnberg. Sohn des -»Hieronymus, oo Barbara, Tochter des Wolfgang -»Fechter, Goldschmied. Er handelte mit Kleinodien und Luxusgütern (Damast), die er u.a. auf dem Prager Schloß vertrieb. Seine Witwe heiratete den Schmuckhändler Lamprecht Danhart. 1523 verkaufte sie das schwiegerväterliche Haus in der Albrecht-Dürer-Straße 11. Lit.: Klier, in: M V G N 59, 1972, S. 112-151, hier, S. 116; Jamnitzer, 1985; Kohn, NHb Sebald; Archiv zur Nbger. GSK im GNM. Guldenmund, Ulrich, Goldschmied, * Nürnberg. 1494 quittierte er in Nürnberg, zusammen mit seinem Bruder Jobst sein Erbteil. Am 9.8.1505 erhielt er das Bürgerrecht in Leipzig, 1519 Obermeister der Leipziger Innung. Lit.: Schröder, Goldschmiede Leipzigs, 1935, S. 88; Archiv zur Nbger. GSK im GNM. Gullmann, Karl Friedrich, Goldarbeiter, wohnte 1878 in Capadocia 10. Guman, Wolf, Büchsenfasser, wurde am 12.7.1544 erwähnt. Lit.: Hampe, Rv. I, 2832. Gumann (Guml), Georg, gen. Schwed (möglicherweise aus Schweden zugewandert), Goldschmied, Silberarbeiter, t zw. 28. 11. 1530 u. 11. 8. 1531 „ist zu Aurach verbrannt worden", oo um 1519 Anna, ein Sohn, fünf Töchter. Am 8.1.1519 erwarb er das Nürnberger Bürgerrecht, und am 12.1.1519 legte er den Meistereid ab. 1523 wurde er wegen ungebührlichen Verhaltens gegenüber dem Gardian des Barfüßerordens bestraft. Am 28.11.1530 quittierte ihm ein Hans Reuchel sein Erbteil, dies ist die letzte Erwähnung Gumanns als Lebender. Laut einem späteren Zusatz im Meisterbuch von 1652 soll er „zu Aurach verbrannt worden" sein, wobei die näheren Umstände (Unfall?) nicht bekannt sind. Am 11.8.1531 wurde seine Witwe erwähnt. Sie war 1537 Besitzerin des Hauses Am Ölberg 3, das sie 1546 ihren „Vettern" Wenzel und
531 Albrecht -»Jamnitzer übergab. Lit.: Stockbauer, 1893 Nr. 247; Hampe, Rv.; Jamnitzer, 1985; Kohn, N H b Sebald; Archiv zur Nbger. G S K im G N M . G u m p m a n n , Hans, Büchsenschäfter, wurde 1568 erwähnt. Lit.: Willers, 1973. Gundel, Joseph, Kupferstecher, co Ν . Ν., Kinder, war 1857/59 in L. 1564 (Untere Kreuzgasse 13-17/ Mittlere Kreuzgasse 18) ansässig. Nach mehreren Umzügen wohnte er 1875 in Nürnberg-Wöhrd, Bauvereinstraße 18. Gundel, Stephan, Maler, t vor 1802 Gostenhof b. Nbg. Am 6.10.1802 wurde er posthum erwähnt, als seine Tochter Margaretha Barbara Patin bei einer Tochter des Malers Joseph Anton -»Lutz war. Er wohnte in Gostenhof. Gundel, T h o m a s , Rotgießer, Former, wurde 1628 Meister. Lit.: Lockner Nr. 694. Gundelfinger, Andreas, Architekt, Schreibmeister, * Nürnberg, t 1605 vermutl. München, oo I) Nürnberg 3.5.1569 A n n a Pultz; II) Susanna (begr. 28.7.1580). Im August 1569 wurde er Bürger in Nürnberg. In den Beständen des G N M hat sich ein von Andreas Gundelfinger entworfener Einblattdruck erhalten, der die Nürnberger Läutetafeln nach der großen und kleinen Uhr zeigt ( H B 25495 Kapsel 1197a); er wird auf 1567/1600 datiert. 1572 veröffentlichte er in Nürnberg ein Schreibmeisterbuch. Im gleichen Jahr überreichte er dem Rat eine selbstgefertigte kunstvolle Uhr mit Schlagwerk, w o f ü r ihm 1 fl. verehrt wurde. Die Uhr scheint sich nicht erhalten zu haben. 1580 wohnte er am Milchmarkt (Albrecht-Dürer-Platz). 1582 trat er als „Scribent" (Geheimsekretär?) in die Dienste des Herzogs Wilhelm V. von Bayern. 1590-96 arbeitete er unter Sustris als Werkmeister am Bau der Michaelskirche in M ü n c h e n . A u s Briefen des Ulmer Mathematikers Johann Faulhaber geht hervor, daß er auch in München eine Schule gefuhrt hatte und 1605 starb. M u S : N Ü R N B E R G , StadtB: Kurtze vnnd grünntlich getrewe A n w e i s u n g e mancherley Form Teutscher vnnd Lateinischer handtschrifften, Pergamenthandschrift, N ü r n b e r g 1572. Lit.: Thieme-Becker; Jaeger, 1925; Mitt. a. d. StadtBN, Jg. 7, H. 2, 1958; Kurt Hawlitschek: Johann Faulhaber 1580-1635. Eine Blüte der mathematischen Wissenschaften in Ulm, 1995, S. 260, 262. Ausst.: 1968/7. Chrisline Sauer Gundelfinger, Joachim, Handelsmann, Waffenhändler, * um 1506 N ü r n b e r g - t August 1553 auswärts. Sohn des Lienhard. œ 1534 Ν. Ν. 1535-53 Genannter. 1537/38 war er Mitlieferant eines Auftrages von 4000 Hakenbüchsen, welche der Verleger Azimus Fütterer an den Bayernherzog Wilhelm lieferte. 1546 kaufte er um 290 fl. ein H a u s am Spitzenberg. 1550 fallierte er mit einer Schuldsumme von 20.000 fl. und floh aus Nürnberg. 1534 wurde eine Medaille auf ihn geschaffen. Lit.: Roth, 1802; Habich, Schaumünzen; Willers, 1973; Stadtlexikon 2000. Gundelfinger, Rudolph, Baumeister, Ungelter, t 1430? Nürnberg. 1392-1430 Genannter. Zeitweise war er Ungelter (Getränkesteuereinnehmer). Als städt. Beamter war er mit der Überwachung der Arbeiten am Bau der Lorenzkirche befaßt, wohl nach Heinrich -»Amnion. 1398 war er Besitzer eines Hauses beim Weinmarkt (Karlstraße 19, nördl. Teil). Lit.: Roth, 1802; Priem, 1875; Kohn, N H b Sebald.
Gundling G u n d e r m a n n , C a s p a r , Zinngießer, Porzellanhändler, * u m 1782 - t 1854 Nürnberg, co I) Elisabeth Dietz; II) 26.12.1826 Jeanette (Johanna Katharina, * um 1803 - t 18.9.1867), Tochter des M a r c u s du Garreau, Kinder. Zunächst Meister in Fürth, a m 29.9.1817 wurde er auch in N ü r n b e r g als Meister a u f g e n o m m e n . 1826 w a r er Besitzer des H a u s e s L. 123 (Kaiserstraße 21), w o sich auch das G e s c h ä f t befand. 1845 stellte er zwei Dampfapparate, eine Klistierspritze und ein Teeservice aus. 1849 übergab er die Werkstatt seinem Sohn -»Georg Friedrich. W e r k e : T E N N E N L O H E b. Erlangen, ev. Pfarrkirche: Taufgarnitur. M u S : N Ü R N B E R G , G N M . Lit.: Hintze, N r . 526-527 mit Abb. Mz.; Gerlach, 1930. Ausst.: 1840/4 Nr. 475; 1845/1; 1958/9; 2004/6, S. 116. G u n d e r m a n n , G e o r g Friedrich, Zinngießer, auch Händler, * Nürnberg. Sohn des -»Caspar. 1841-44 Lehre bei seinem Vater. Als Gesellenstück fertigte er ein Kaffeezeug. A m 1.10.1849 wurde er Meister. Er übernahm die väterliche Werkstatt und später auch das Haus L. 123 (Kaiserstraße 21), w o er noch 1881 erwähnt wurde. 1873 verkaufte er die nach ihm benannte Zinn- und Porzellanwarenhandlung an Johann -»Strählein, sie ist noch im Adreßbuch von 1881 verzeichnet. Lit.: Hintze, Nr. 563-564 mit Abb. Mz.; Gerlach, 1930. G u n d e r m a n n , Matthias, Zinngießermeister, "f" 21. 6. 1836 Nürnberg, oo Ν . N., Kinder. Zuletzt wohnte er in L. 123 (Kaiserstraße 21). G u n d e r m a n n , Willy, Amateurphotograph, f 1997 Nürnberg. A u s seinem N a c h l a ß befinden sich 501 Dias mit Architekturaufnahmen im Bild-, Film- und Tonarchiv des Stadtarchivs Nürnberg. Sie zeigen N ü r n berg-Impressionen in zuweilen humoristischer Sicht. Ausst.: 1998/08, S. 26, 208-211. Gundlach, Hans, gen. Schneider, Maler, * 1530 N ü r n b e r g - f 1595. Panzer verzeichnete sein Portrait mit den obigen Lebensdaten. Ein Maler dieses N a m e n s ist j e d o c h urkundlich in N ü r n b e r g nicht nachweisbar. Ein H a n s Gundlach ohne Berufsbezeichnung wurde 1568 als Besitzer eines Hauses bei den Augustinern (Karlstraße 7) erwähnt, das 1569 in f r e m d e n Besitz überging. Lit.: Kohn, N H b Sebald. Gundling, J o h a n n Jacob, Maler, * um 1666 - 1 25. 9. 1712 Nürnberg. Sohn des Wolfgang, Pfarrer. 1696 bemalte er die E m p o r e der Altstädter Kirche in Erlangen mit Figuren. 1705 w u r d e Gundling im Alter von 39 Jahren in das Mendelschen Z w ö l f b r ü d e r h a u s aufg e n o m m e n , sein Portrait befindet sich im Z w ö l f b r ü derbuch. Lit.: Will, G L I, S. 583 (dort Johann Paul genannt); Bernd N ü r n b e r g e r , in: Die Dreifaltigkeitskirche Erlangen-Altstadt 1721-1996, FS zur 275Jahrfeier des Wiederaufbaus, Erlangen 1996, S. 21-44, hier, S. 26. Gundling, Nicolaus Hieronymus, (Heinrich), Dr. iur., Theologe, Polyhistor, * 25. 2. 1671 Kirchensittenbach/Mfr. - f 9. 12. 1729 Halle/Saale. Sohn des W o l f gang, Pfarrer, oo A u g u s t a Sophie, Tochter des Ludwig Gebhard Kraut (* 1652 - f 1725), mind, drei Söhne, eine Tochter. Besuch des E g i d i e n g y m n a s i u m s und des Auditoriums in Nürnberg. 1690 Studium in Altdorf, 1692 in Jena, dann wieder in Altdorf, auch in Leipzig und 1695 erneut in Altdorf. Anschließend Prediger und Hauslehrer in Nürnberg. 1699 ging er als Hofmeister
Gunreben mit zwei Zöglingen nach Halle, w o er selbst Jura studierte und 1703 zum Dr. iur. promovierte. Anschließend Privatdozent in Halle fur Weltweisheit, Rechtsgelehrsamkeit, Geschichte und Beredsamkeit. 1705 wurde er zum a.o. Professor der Philosophie, 1706 zum o. Professor und 1707 zum Professor der Eloquenz ernannt. A u c h wurde er als Professor für Natur- und Völkerrecht in die juristische Fakultät aufgenommen. Er wurde zum Konsistorialrat und zum Geheimen kgl. Rat ernannt. Panzer verzeichnete sein Portrait. W e r k e : Historische Nachricht von dem Ursprünge und Wachsthum des Heil. R o m . Reichs freyer Stadt Nürnberg, 1707, enthält eine Panoramakarte von N ü r n b e r g sowie Kupferstiche des Hauptmarktes, des Rathauses, der Fleischbrücke, ferner Trachten-, W a p p e n und Siegelabbildungen. Hierzu erschien im selben Jahr eine Fortsetzung. Verz. seiner vielen Veröffentlichungen s Will, G L 1, S. 584-591 u. V, S. 442-445. Lit.: N D B ; Bosl; C. G . Müller, 1791, S. 7 , 7 1 , 7 9 , 80, 82. Gunreben, Christoph, Meistersinger, Schermesserer, get. 30. 10. 1586 N ü r n b e r g - begr. 9. 10. 1656 Nürnberg, oo I) 19.5.1612 Witwe Ursula Ströhlein; II) 8.12.1635 Witwe Dorothea Gäbel. 1634 kaufte er sich in die Meistersingergesellschaft ein und nahm bis 1641 an einigen Singschulen teil. 1636 sollte er Schule halten, wurde aber von der ganzen Gesellschaft vertreten. Im Februar kaufte er ein Haus zwischen Elender Gasse (heute Rosental) und Schießgraben gelegen, das an das Grundstück seines Vaters angrenzte. Vom Kaufpreis in H ö h e von 3200 fl. zahlte er 1000 fl. in bar, weitere 1000 fl. im folgenden Jahr, der Rest verblieb als Hypothek auf dem Haus. Gunreben trat auch als Käufer und Verkäufer weiterer Anwesen in Erscheinung. Lit.: H a m p e , 1900; Stahl, 1982. Gunther, Veit (Goldschmied) s. Kiiffner, Günther Gunzelmann, Franz A d a m , Klavierbauer, Instrumentenbauer, * 1812 - t um 1882 Nürnberg, oo Katharina Helena. N a c h 15 Jahren Schreinerlehre und beruflicher Tätigkeit, davon sieben Jahre bei Anton Dominikus -»Biber als Instrumentenbauer, stellte er 1842 einen Antrag auf Niederlassung und Verheiratung, was mit dem Hinweis abgelehnt wurde, „der Nahrungsstand sei nicht ausreichend gesichert". Seine weiteren B e m ü h u n g e n brachten ihm 1844 die Erlaubnis der Ansbacher Regierung zum Stimmen und Reparieren von Instrumenten in Nürnberg, nach drei weiteren Jahren erhielt er auch die G e n e h m i g u n g zum Bau von Klavierinstrumenten. Es ist fraglich, ob sich Gunzelmanns wirtschaftliche Lage dadurch gebessert hat, denn beim Tod seiner Frau A n n a Katharina Helena 1855 ist von einer Überschuldung des Nachlasses die Rede. Schließlich erhielt G u n z e l m a n n 1873 die Erlaubnis, im Parterrelokal seines eigenen Hauses S. 1032b (Judengasse 26) Bier, Wein und K a f f e e auszuschenken und w a r m e und kalte Speisen anzubieten. 1896 firmierte eine Firma Gebr. Gunzelmann als Musikinstrumentenfabrik, die u.a. Konzertzithern mit Eisengußrahmen herstellte (ein Exemplar im GNM). Lit.: Sichling, 1870; Th. Wohnhaas in M V G N 54, 1966. Ausst.: 1896/2. Theodor Wohnhaas Gunzelmann, Heinrich, Klavierbauer, Instrumentenbauer, wohl Sohn des -»Franz A d a m . 1878 als Instrumentenfabrikant (Pianoforte) verzeichnet, ansäs-
532 sig in der Judengasse 26. 1906 wohnte er in der Oberen Pirckheimerstraße 51. Gunzelmann, J o h a n n Gottfried, Klavierbauer, Instrumentenbauer, 1870/78 als Instrumentenfabrikant (Pianoforte) erwähnt, ansässig am Dötschmannsplatz 20. Lit.: Sichling, 1870. G u n z e l m a n n , Wilhelm, Klavierbauer, Instrumentenbauer, 1878 als Instrumentenfabrikant (Pianoforte) verzeichnet, ansässig in der Judengasse 35. 1906 wohnte er in der Tuchergartenstraße 36. GuBner, J o h a n n G e o r g (Jean), Kunstglaser, war Inhaber der Kunstglaserei Jean Gußner, einer Mousselineglasfabrik und Glasätzerei. Die Glaserei wurde auf der Jubiläumsausstellung 1906 mit einer bronzenen Medaille fur gute Glasätzungen, Glasmalereien und Kunstverglasungen ausgezeichnet. 1900/32 war er in der Querstraße 11 ansässig, 1932 war die Firmenbezeichnung Kunst- und Bauglaserei J. Gußner. Ausst.: 1906/3. GuBner, Konrad, Glockengießer, um 1888/89 in Nürnberg tätig. Lit.: Glockenatlas, 1973, S. 109 Anm. 265. GuBner, Matthäus, Rotschmiedmeister, co Ν . Ν., Kinder. 1834 wohnte er in L. 611 (Marientormauer 7). GuBner, Simon (Sigmund), Rotschmied, Stückarbeiter, * um 1794 N ü r n b e r g - f 21. 6. 1865 Nürnberg. Sohn des Friedrich, oo 11.12.1822 Katharina Margaretha Tiefbrunner (* u m 1795 - f 25.3.1867). 1822 Meister. 1829 w a r er in L. 536 (Krebsgasse 9), 1850/65 in L. 611 (Marientormauer 7) ansässig. Gut, Gerhard, Büchsenfasser, ihm wurde mit Rv. vom 20.12.1553 erlaubt, ein Jahr mit offener Hand (jederzeit widerrufbar) in Nürnberg zu sitzen. Lit.: Hampe, Rv. 1,3451. Gutbier, Bartholomäus, Rotschmied, Brunnenmeister, wurde 1448 Meister. Er war einer der später eingetragenen Brunnenmeister im 1419 begonnenen Brunnenbuch, ansässig in der Nachbarschaft des Predigerklosters. Im Markgrafenkrieg 1449 war er mit Marquait -»Gutbier als Büchsenmeister auf dem Fröschturm eingeteilt. Seine Tochter Kunigunde heiratete den Schreib- und Rechenmeister Ulrich -»Wagner. Gutbier (Gutpier), Hans I., Rotschmied, wurde 1452 Meister. Gutbier (Gutpier), H a n s II., Rotschmied, t vor 11. 7. 1492 Nürnberg co Kunigunde. 1475 Meister. Mit Rv. v o m 9.1.1479 wurde ihm die Abhaltung eines Moriskentanzes (Fastnachtspiel) gestattet. A m 20.12. 1485 durfte er einen Arrest auf mehrere Armbrüste seines Schuldners Lucas Ketzel legen. 1487 goß er zwei Schilder für das Epitaph auf dem Grabstein des Leonhard -»Behaim in St. Sebald, w o f ü r er einen 1 fl. und 1 lb. erhielt. Er wohnte neben der Mühle am Sand. 1488 erwarb er das H a u s Schildgasse 10. A b 1488 war er zusammen mit dem Rotschmied Hans -»Gerstner Vormund der Kinder des Rotschmieds Hermann -»Vischer aus dessen zweiter Ehe. A m 11.7.1492 wurde Gutbier als verstorben bezeichnet, woraufhin Peter -»Vischer V o r m u n d seiner Stiefgeschwister wurde. Seine Witwe heiratete den Rotschmied Balthasar -»Grünschilt. Lit.: J. K a m a n n , in: M V G N 6, 1886, S. 112; Hampe, Rv. I, 316; Gümbel 1919, S. 29f; Kohn, N H b Sebald. Gutbier, Sebald, Rotschmied, wurde 1492 Meister.
533 Gutbier (Gutpier), Wolff, Zinngießer, * Nürnberg t 13. 6. 1580 Nürnberg, Familiengrab Nr. 762 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph um 1570, noch vorhanden. Sohn eines Meisters, arbeitete 1548 seine Meisterstükke bei Conrad ->Pauer d. Ä. und wurde 1549 Meister. 1566-69 Geschworener. Lit.: Hintze, Nr. 88; KDM Nürnberg, 1977; Zahn, DI-N Nr. 1187. Gutersohn, Ulrich, Schweiz. Zeichner, * 7. 8. 1862 Frauenfeld/Schweiz. Von ihm haben sich Aquarelle mit Nürnberger Ansichten erhalten. MuS: NÜRNBERG, MStN: 10 Aquarelle mit Nürnberger Motiven aus den Jahren 1896-1912. Lit.: AKL, Index; Mitt. a. d. StadtBN, Jg. 9, H. 3, 1960. Gutknecht, Christoph, Buchdrucker, Buchhändler, t Jan./Feb. 1549 Nürnberg. Sohn des -»Jobst, Buchdrucker. oo 10.10.1542 Anna, Tochter des Jacob -»Bulmann d. Ä., Uhrmacher und Schlosser, drei Kinder. Seit 1538 war er im Ämterbüchlein als Setzer bei seinem Vater eingetragen, nach dessen Tod 1542 übernahm er die Werkstatt und war bis 1548 als Drukker im Ämterbüchlein verzeichnet, 1549 gestrichen. Von ihm sind zahlreiche Lieddrucke und astronomische Schriften aus den Jahren 1541-48 nachweisbar. Ab 1543 hat er auch regelmäßig Kanzleidrucksachen für den Nürnberger Rat gedruckt. Er übernahm den bereits von seinem Vater unterhaltenen Buchstand im Kürschnerhaus am Hauptmarkt südlich der Frauenkirche, wofür er 6 fl. Zins p.a. bezahlte. 1542 kaufte Gutknecht von seinen Geschwistern Erasmus und Anna deren väterliche Hausanteile im Krämergäßlein (Obere Krämersgasse 5). 1546 erwarb er um 1400 fl. das Haus Schildgasse 17, das er im Mai 1547 für 1500 fl. wieder verkaufte. Bei seinem Tod wohnte er an der Bindergasse. Seine Frau Anna erbte am 6.2.1546 von ihrem Vater Silbergeschirr und Hausrat im Wert von 222 fl., ihre Vormünder waren damals Melchior -»Bulmann und der Rotschmied Hans -»Vischer. In zweiter Ehe heiratete sie am 17.5.1549 den Buchdrukker Paulus -»Schmidt. Lit.: Benzing, 1963, S. 337; Burger, 1972 Nr. 3919; H.-O. Keunecke, in: MVGN 74, 1987, S. 151-170; Timann, 1993; Grieb, Buchgewerbe 2003; Kohn, NHb Sebald. Gutknecht, Friedrich, Buchdrucker, begr. 24. 4. 1590 Nürnberg, oo I) um 1548 Catharina; II) 3.4.1550 Catharina (t Herbst 1566), Witwe des Wolfgang -»Heußler, Buchdrucker; III) 7.7.1567 Katharina Weinmann. 1542-46 war er im Ämterbüchlein als Setzer bei Jobst -»Gutknecht bzw. Christoph -»Gutknecht eingetragen. Im Oktober 1548 erhielt er das Bürgerrecht und war 1548-88 als Drucker im Ämterbüchlein verzeichnet. Offensichtlich war er aber nicht der Sohn von Jobst Gutknecht, wie mehrfach behauptet, da er das Bürgerrecht nicht ererbt hatte, sondern erst erwerben mußte. Er wird in den Quellen auch nie als Sohn des Jobst bezeichnet, im Gegensatz zu Christoph. Am 25.10.1548 wurde seine erste Frau Catharina als Erbin von Kunigunde, Ehefrau des Georg -»Wächter erwähnt. Durch die zweite Eheschließung 1550 übernahm er wohl die Druckerei des Wolfgang -»Heußler. Er beschäftigte meist ein bis zwei Setzer, darunter seinen Stiefsohn Martin -»Heußler. Aus den Jahren 1548-84 sind viele Lieddrucke und astronomische Schriften nachweisbar. Zum Schluß lebte Gutknecht im Mendelschen Zwölfbrüderhaus. Lit.: Zahns
Gutmann Jb. I, 1868; Benzing, 1963; Keunecke, in: MVGN 74, 1987, S. 150-170; Grieb, Buchgewerbe 2003. Gutknecht, Georg, Drucker, wohl Sohn des -»Friedrich. oo 20.3.1585 Barbara Dümmling. 1582-85 arbeitete er als Setzer bei Friedrich -»Gutknecht, 1586-93 war er Setzer bei Leonhard -»Heußler und bei anderen Druckern. Später scheint er die Druckerei des Friedrich -»Gutknecht fortgeführt zu haben. Benzing kannte von ihm nur einen Druck von 1610. Lit.: Benzing, 1963; Grieb, Buchgewerbe 2003. Gutknecht, Jobst (Jodocus), Buchdrucker, f zw. 1. 3. u. 31. 5. 1542 Nürnberg, oo I) Margaretha, zwei Kinder; II) Katharina ( t 1534), Tochter des Conrad Panzer, Apotheker, drei Kinder. Seit 1514 in Nürnberg nachweisbar, 1515-42 war er im Ämterbüchlein verzeichnet. 1527 beschäftigte er vier Setzer. Er druckte viele Lieder, Meistergesänge, Schulbücher, Neue Zeitungen, Erbauungsschriften, eine große Zahl von Lutherschriften und eine Prachtausgabe des Passauer Missale von 1514 für Jakob Heller und Hermann von Wimpfen. Seit 1514 hatte er auch einen Buchladen im Kürschnerhaus am Hauptmarkt, südlich der Frauenkirche, der 1542 zusammen mit der Druckerei von seinem Sohn -»Christoph übernommen wurde. 1519 war er Besitzer des Hauses Obere Krämersgasse 5, wo er bis zu seinem Tod wohnte. MuS: NÜRNBERG, GNM. Lit.: ADB; NDB; H.-O. Keunecke, in: GJB 1987, S. 146-157; Ders., in: MVGN 74, 1987, S. 150170; Timann, 1993; Grieb, Buchgewerbe 2003; Kohn, NHb Sebald. Ausst.: 1971/3; 1968/9; 1981/2 Nr. 51. Gutknecht, Johann Carl, Kunstmaler, get. 6. 4. 1678 Nürnberg - begr. 6. 5. 1710 Nürnberg, Grab Nr. 406 auf dem Johannisfriedhof, in dem auch Peter -»Flötner begraben liegt. Sohn des Johann, Pastetenbäcker. oo 11.9.1699 Susanna Beer (get. 25.3.1671 begr. 24.4.1737, Grab Nr. 990 auf dem Rochusfriedhof), fünf Kinder, nicht überlebend. 1699 begehrte er vorzeitig sein Probestück zu machen, was zunächst abgelehnt wurde, da ihm noch ein halbes Jahr Gesellenzeit fehlte. Nach einer erneuten Intervention wurde er zum Meisterstück zugelassen und am 22.8.1699 in die Meisterliste eingetragen. Zuletzt wohnte er am Kornmarkt (Josephsplatz). Als seine Witwe 27 Jahre später starb, wohnte sie am Taflers Berg (Westtormauer). Lit.: Tacke, 2001, S. 425. Gutknecht, Peter, Buchdrucker, get. 19. 6. 1595 Nürnberg. Sohn des -»Georg, oo 18.9.1615 Witwe Anna Wolf, ließ 1616 ein Kind taufen. Lit.: SporhanKrempel/Wohnhaas, 1973. Gutknecht, Sebastian, Buch- und Kupferdrucker, begr. 10. 12. 1648 Nürnberg. Lit.: Sporhan-Krempel/ Wohnhaas, 1973. Gutmann, Erhardt, Buchdrucker, * um 1464 - f 6. 11. 1554 Nürnberg, oo Elsbeth, Tochter des Michael Schmidt ( t vor 27.9.1518). 1500 wurde er Bürger, 1511 kam er in Schuldhaft. Am 13.3.1517 wurde er als Mitarbeiter des Buchdruckers Hieronymus -»Holzel erwähnt, mit dem er auch verschwägert war, da beide Ehefrauen Schwestern waren. Gutmann wurde 1554 auf Fürsprache von Johann -»Neudörfer als 364. Bruder in das Mendelsche Zwölfbrüderhaus aufgenommen, wo er im Alter von 90 Jahren starb. Sein Portrait befindet sich im Hausbuch (dort als Buttmann verlesen). Lit.: GNM, AKdV, 1860, S. 119. Ausst.: 1970/5.
Gutmann
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Gutmann, Ernst, Maler, Zeichner. MuS: NÜRNBERG, MStN: „Schellenfest 3. Februar (1934) im Apollo - Gutmann", Mehrfarbendruck Fa. Osterchrist. Gutmann, Michael, Bildhauer, * Fürth - t 23. 9. 1819 Nürnberg. Sohn des Balthasar, Bildhauer in Geroldshofen. Laut Schwemmer erlernte er die Bildhauerkunst bei seinem Vater in Geroldshofen und arbeitete mehrere Jahre in Würzburg beim Bildhauer Gierich. 1791 erhielt er in Nürnberg den Stadtschutz, nachdem er sich bereits 18 Jahre zuvor in Gostenhof b. Nbg. niedergelassen hatte. Bei seinem Tod wohnte er in L. 763 (Peter-Vischer-Straße 19), beim Sterbeeintrag wurde seine Herkunft aus Fürth angegeben. Lit.: Schwemmer, 1974, S. 61. Gutmann (Guttmann), Wolf, Rotschmied, * 1546 Nürnberg. 1575 Meister. 1580 wurde er wegen rückständiger Steuern in einem Rv. erwähnt. Lit.: Lockner Nr. 293; Hampe, Rv. II, 471; Gesellschaft für fränk. Familienforschung, StAN, Mappe 342. Gutsch, Lithograph, Verleger, gab zusammen mit -»Rupp um 1840 eine Lithographie „St. Jakobskirche in Nürnberg", heraus 11,5 χ 15 cm. Daneben sind von ihm vor allem lithographierte Portraits bekannt. Lit.: Thieme-Becker. Gutschmit, Christoph, Rechenpfennig- und Flinderleinschlager, Hochzeitslader, * um 1564 - begr. 29. 11. 1657 Nürnberg. Er wohnte bei den Freibänken gegenüber dem Goldenen Mühlstein (am Unschlittplatz). Lit.: C. F. Gebert in MBNG, 1917; Mitchiner, 1988. Gutschneider, Joseph Maximilian von, Archivar, * 5. 5. 1802 - t 7. 10. 1879 München. Bis 1820 Besuch des Gymnasiums in München. 1820/21 aushilfsweise in der Kanzlei des Staatsministeriums des Kgl. Hauses und des Auswärtigen in München, 1821-23 Archivschule München. 1826-29 Philologie- und Jurastudium an der Universität München. 1829-37 am Reichsarchiv München, 1837-1852 am kgl. Archiv Nürnberg/ Archivkonservatorium Nürnberg (heute Staatsarchiv), 1852-1869 Reichsarchiv München. Gutschneider war maßgeblich fur die Neuordnung des Kreisarchivs Nürnberg verantwortlich, 1854 wurde er von München aus mit der Untersuchung der Veruntreuungen seines Nürnberger Nachfolgers Ernst Roth beauftragt, nachdem Joseph Baader diesen des Diebstahls von Nürnberger Pergamenturkunden überfuhrt hatte. Lit.: Leesch 1992. Michael Diefenbacher
Becker; Busse; Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit. 200 Jahre französische Revolution in Deutschland. Ausst. Kat. GNM, 1989, Kat. Nr. 63. Ausst.: 1954/3. Guttenberg (Guttenberger), Heinrich Karl Gottlieb, Kupferstecher, * 29. 4. 1749 Wöhrd b. Nbg. - f 16. begr. 20. 1. 1818 Nürnberg, wurde ehrenhalber im Grab Dürers Nr. 649 auf dem Johannisfriedhof beigesetzt. Sohn des Leonhard; Bruder des -»Carl. Besuch der Nürnberger Zeichenschule unter Johann Justin -»Preißler. Lehre als Kupferstecher bei Adam Ludwig -»Wirsing. 1770 ging er zu seinem Bruder nach Paris, wo er wie dieser für Johann Georg Wille arbeitete. 1789 ging er wegen der Revolutionsunruhen nach Italien. 1792 war er in Fontainebleau. 1793 kehrte er nach Nürnberg zurück; 1803-16 war er erneut in Paris. Er bildete Albert -»Reindel und Friedrich -»Geißler aus. Laut Quartiergeldliste von 1800 war er Mieter in L. 932 (Claragasse 7), zum Schluß wohnte er in S. 615 (Burgstraße 26). Mitglied des Nürnberger KünstlerVereins. Panzer verzeichnete drei Portraitstiche Nürnberger Bürger mit seiner Signatur sowie sein von Christoph Jacob Wilhelm Carl Joachim Frhr. -»Haller von Hallerstein gestochenes Bildnis. Der Guttenbergplatz in Nürnberg wurde nach ihm und seinem Bruder benannt. Werke: Verz. seiner ca. 180 Werke s.: Die Nürnbergischen Künstler, geschildert nach ihrem Leben und ihren Werken, 2. Heft, Nürnberg 1823. MuS: NÜRNBERG, MStN: Zeichnung, Kupferstiche. Lit.: ADB; Thieme-Becker; Bénézit; Müller-Singer; Gürsching, in: MVGN 40, 1949, S. 207-235; Mende, 1973. Ausst.: 1817/1; 1821/1; 1877/1.
Guttenberg (Guttenberger), Carl Gottlieb oder Gottfried, Kupferstecher, * 21. 8. 1743 Wöhrd b. Nbg. - t 20. 5. 1790 (nicht 1792) Paris. Sohn des Leonhard; Bruder des -»Heinrich. Besuch der Nürnberger Zeichenschule unter Johann Justin -»Preißler. Anschließend war er drei Jahre bei dem Schrift- und Landkartenstecher Daniel Adam -»Hauer tätig. Weitere sechs Jahre arbeitete er bei Christian von -»Mechel in Basel. 1780 ließ er sich endgültig in Paris nieder, wo er bereits früher fur Johann Georg Wille gearbeitet hatte. Der Guttenbergplatz in Nürnberg wurde nach ihm und seinem Bruder benannt. Werke: Verz. seiner ca. 80 Werke s.: Die Nürnbergischen Künstler, geschildert nach ihrem Leben und ihren Werken, 2. Heft, Nürnberg 1823. MuS: N Ü R N B E R G , MStN: Zeichnung. - , GNM: Blatt aus dem Stammbuch des Eibert Heinrich Theophil Merkel, dat. 1785. Lit.: ADB; Thieme-
Guttenfelder, Georg (Jörg), Buchdrucker, wurde 1491 als Bürger aufgenommen. Guttermann, Erhart, Büchsenschäfter, t Aug. 1571 Nürnberg, wohnhaft in der Judengasse. Lit.: Burger, 1972 Nr. 9862. Gutthäter, Georg Thomas, Handelsmann, Kupferstecher-Dilettant, * 1. 11. 1654 Nürnberg - f Sept. 1694 Roveredo. Sohn des Hieronymus, Handelsmann, oo Witwe Anna Magdalena Deneufville, fünf Kinder. Schüler von Johann Franciscus -»Ermels. 1686-94 Genannter. Panzer verzeichnete ca. 13 Portraitstiche von Familienangehörigen, ferner sein Selbstbildnis von 1671 im Alter von 17 Jahren. 1692 verkaufte er zusammen mit seinem Bruder -»Hieronymus Rochus um 5500 fl. das väterliche Anwesen Adlerstraße 3. Seine Tochter Anna Magdalena heiratete den Arzt Johann Tobias Klett. Lit.: Thieme-Becker; Will, GL
Guttenberg, Johann, Kupferstecher, war 17961804 als Kupferstecher im Ämterbüchlein eingetragen. Lit.: Zahns Jb. I, 1868. Guttenberger, Georg, Glasmaler, Glaser, t 22. 2. 1686 Wöhrd b. Nbg. Sohn des Andreas, Wirt und Weinschenk in Wöhrd. oo 19.9.1659 Barbara Elisabeth, Tochter des Georg Wolfgang Glaser, Bierbrauer in Tirschenreuth. 1642-45 Lehre bei Gallus -»Wald d. Ä.; 1659 Meister. Zwischen 1668 und 1686 war er wiederholt Geschworener des Glaserhandwerks. 167881 hatte er Johann Ludwig -»Faber d. J. als Lehrling. Wohnung und Werkstatt hatte er in der Vorstadt Wöhrd. Murr kannte ein Portrait von ihm. Lit.: Thieme-Becker; Doppelmayr, 1730; Murr, Journal, T. 15, S. 59; Walter Stengel, in: G N M M, 1908; Hampe, 1919; Krauß, Exulanten 2006, S. 301.
535 II, S. 295; Will, Münzbel. Bd. IV, S. 345; Roth, 1802; Sitzmann, 1983, S. 224; Kohn, N H b Lorenz. Guttpier s. Gutbier Gyphanus s. Giphanus Gyran (Biran), Andreas, Goldschmied, Gold- und Silberarbeiter, get. 22. 11. 1656 Nürnberg - begr. 11. 6. 1728 Nürnberg. Sohn des Franz aus Saphoia (Savoyen?), Tagwerker; Bruder des -»Johann. oo I) 27.10.1690 Margaretha (begr. 18.5.1692), Tochter des Lorenz Ulsch, Rindermetzger; II) 5.10.1692 Maria Magdalena, Tochter des Conrad -»Büttner, Kantor und Schulkollege bei St. Jacob. 1669-75 Lehre bei Hans Lorenz -»Conrad. Am 19.2.1690 bestand er die Meisterprüfung und wurde am 26.11.1690 als Meister vereidigt. Bei der Meisterprüfung wurde der Ring bemängelt, doch wurde Gyran nach Zahlung einer Strafe von vier Reichstalern zum Meister gesprochen. Wahrscheinlich stammt von ihm das mit AB (fur Andreas Biran) signierte und 1690 datierte Blatt mit einem Laubschnörkel, aus dem eine Narzisse und eine Anemone sprießen. Gestochene Platten dieser Art legten die Goldschmiede als Probe in der Gravierkunst bei der Meisterprüfung vor. Sie wurden in der Lade aufbewahrt, jedoch Anfang des 19. Jh. als Altmetall verkauft. Bei seinem Tod wohnte Gyran zwischen den Fleischbänken und wurde auch als Adjunctus im Leihhaus bezeichnet. Lit.: Nagler, Monogr. I, Nr. 171; Stockbauer, 1893; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 301. Gyran (Büran), Johann, Goldschmied, Gold-, Silber- und Filigranarbeiter, get. 28. 3. 1655 Nürnberg
Gyulay - begr. 15. 6. 1729 Nürnberg. Sohn des Franz aus Saphoia (Savoyen?), Tagwerker; Bruder des -»Andreas, oo 9.11.1685 Ursula (begr. 8.7.1729), Tochter des Abraham -»Hanias, Siegel- und Wappenschneider. 1670-75 Lehre bei Hans Hieronymus -»Wolff. Am 7.2.1684 bestand er die Meisterprüfung. Mit Rv. vom 30.3.1682 wurde ihm das Bürgerrecht nach bestandener Meisterprüfung zugesagt und am 3.3.1686 eingetragen. 1722-26 Geschworener. 1687-94 hatte er Stefan Andreas Friedrich als Lehrling. Bei seinem Tod wohnte er auf dem Ponersberg (Paniersplatz). Seine Tochter Regina Sybilla heiratete am 29.9.1710 den Goldschmied Rudolph Wilhelm -»Heel. Lit.: Stockbauer, 1893; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 302. Gyulay (Gyulai), Lázló (Ladisias), Maler, Illustrator, * 6. 9. 1843 Békésgyula - t 7. 5. 1911 Budapest. Schüler der Akademien in Wien, München und 186873 an der Kunstgewerbeschule in Nürnberg (hier unter dem Namen Alex. Wagner). 1873 wohnte er in Nürnberg, Tetzeigasse 24, im selben Jahr kehrte er nach Ungarn zurück. Zunächst in Arad, 1874 in Schemnitz, 1878 Zeichenlehrer am Gymnasium in Ujvidék. Seit 1880 am staatlichen Pädagogium in Budapest und 1897 als Professor an der Zeichenlehrer-Akademie. 1906 Ruhestand. Er war vor allem als Portrait- und Landschaftsmaler tätig und stellte regelmäßig in Budapest aus. 1900 nahm er an der Pariser Weltausstellung teil, wo er ausgezeichnet wurde. Lit.: Thieme-Becker.
,Ratho
Weigel d. Ä. drucken. Vorübergehend trat er seine Kupferstichplatten für die „Perspectiva" sowie weitere „plech oder form, so fur goldtschmidt dienlich" pfandweise an Ulrich -»Starck ab, die dieser am 21.4.1548 an Hirsvogels Bevollmächtigten Johann Preil zurückgab. Hirsvogel war einer der vielseitigsten Künstler des 16. Jh. Im Mai 1560 wurde seine Witwe erwähnt. Panzer verzeichnete sein Portrait, auf dem er sich mit Globus und Zirkel präsentierte. Werke: Ein aigentliche vnd gründtliche anweysung, in die Geometria: sonderlich aber, wie alle Regulierte, vnd Vnregulierte Corpora, in den grundt gelegt, vnd in das Perspectiff gebracht, auch mit jren Linien auffzogen sollen werden. Nürnberg, Johann vom Berg & Ulrich Neuber 1543. MuS: BOSTON, Mus. of Fine Arts. BRAUNSCHWEIG, Herzog Anton Ulrich-Mus. LOS ANGELES, County Mus. MÜNCHEN, BNM. NÜRNBERG, GNM; - , MStN: Zeichnungen; Glasmalereien im Tucherschloß. SAN FRANCISCO, Fine Arts Mus. St. PETERSBURG, Eremitage. WASHINGTON, D. C., Nat, Gallery of Art. Lit.: ADB; NDB; ThiemeBecker; Doppelmayr; Will, GL II, S. 137 u. VI, S. 101; Will, Münzbel. Bd. III, S. 185; Imhoff II, 1782, S. 595; Carl Friedrich: A. H. als Töpfer, seine Gefäßentwürfe, Oefen und Glasgemälde, 1885; Max Wingenroth: Kachelöfen und Ofenkacheln, in: G N M M 1900; Hampe, Rv.; Habich, 1916; Habich, Schaumünzen; K. Schwarz, 1917; M. Bernhart, in: MBNG, 1936; Schnelbögl, in: MVGN 51, 1962; Ursula Knappe: Die Glasmalerfamilie Hirsvogel, in: Frank. Lebensbilder V, 1972; Rainer Gebhardt (Hrsg.): Verfasser und Herausgeber mathematischer Texte der frühen Neuzeit. 2002, S. 237-251. Ausst.: 1952/5; 1955/4; 1957/5; 1958/5; 1966/3; 1986/7; 2003/3 Nr. 16. Hirsvogel (Hirßfogel), Georg (Jörg), Maler, oo vor 12.9.1494 Witwe des Sebald Bopp, geb. Hoffmann, Kinder. Am 17.5.1493 verpflichtete er sich zusammen mit Jobst Hoffmann, 22 lb. bis Laurenti (10.8.) an Hans -»Hamer zu bezahlen. 1494 ließ er das erbliche Besitzrecht an einem Haus in der Spitalgasse 7 verkaufen, das seiner Frau und ihrem Schwager, dem Kaplan Friedrich Bopp zu Neunkirchen, gehört hatte. 1498 wurde seine Klage gegen seine Vermieterin Barbara, Ehefrau des Wolfgang Pirckheimer, vom Stadtgericht abgewiesen. In einem Rv. vom 7.8.1509 wurde er als Maler des Herzogs von Pommern bezeichnet, dabei wurde auch sein verstorbener Schwiegervater Jobst Hoffmann erwähnt. Lit.: Thieme-Becker; Hampe, Rv. I, 820; Gümbel, 1917, S. 81; Kohn, NHb Sebald. Hirsvogel, Hans I., Glasmaler, Glaser, Bruder des -»Veit d. Ä. oo Margaretha von Breithaim, eine Tochter Eva. Aus einem Eintrag in den Grundverbriefungsbüchern vom 24.2.1492 geht hervor, daß sein damaliger Aufenthaltsort unbekannt war. Seine Frau Margaretha hatte die gemeinsame Tochter Eva im Hause ihres Schwagers Veit Hirsvogel d. Ä. zur Welt gebracht und dort „liegen" gelassen. Das Kind wurde eine Zeitlang von der Großmutter Barbara, Witwe des Heinrich -»Hirsvogel und Ehefrau des Michael -»Walther, und von Barbara, der Frau des Veit Hirsvogel versorgt und erzogen. Margaretha nahm das Kind wieder zu sich und wollte es auf eigene Kosten großziehen; von den Hirsvogels wurden ihr noch 4 fl.
666 ausbezahlt. Sie behielt sich aber Forderungen gegen ihren Mann vor, sollte dieser wieder zurückkommen oder sie ihn anderswo wiedertreffen. Hans Hirsvogel und Tochter Eva werden auch im 1513 abgefaßten Testament seiner Mutter aufgeführt, das als Exzerpt überliefert ist (StadtBN, Amb.l73.2°, S. 110, c). Lit.: Neudörfer-Lochner, 1875, S. 148; Scholz, Glasmalerei 1991, S. 298. Hirsvogel (Hirschvogel, Hirsfogel), Hans II. (Johann), Glasmaler, f zw. 13. 2. u. 14. 5. 1516 Nürnberg. Sohn des -»Veit d. Ä. oo Margaretha, eine Tochter Magdalena. Er starb nach Neudörfer „seines besten Alters"; vermutlich bezieht sich der Eintrag im Totengeläutbuch von St. Sebald von 1516 auf ihn und nicht auf seinen gleichnamigen Onkel. Seine noch unter Vormundschaft stehende Tochter Magdalena einigte sich am 15.2.1524 mit ihrem Großvater Veit Hirsvogel wegen ihres Erbteils von dessen verstorbener Tochter Ottilia; ihre Mutter Margaretha war inzwischen mit Hans Durs, Kastner von Abenberg, verheiratet. Auch bei der Erbschaftsregelung Veit Hirsvogels d. Ä. 1528 war Magdalena noch unmündig. Am 4.6.1529 heiratete sie Wolff Steinbeck aus Wels; am 26.7.1529 erhielt sie ihr elterliches und großmütterliches Erbe von ihrem Stiefvater ausbezahlt. Lit.: Thieme-Becker; Will, Münzbel. Bd. III, S. 188; Neudörfer-Lochner, 1875, S. 150; Schornbaum, 1949 Nr. 4583; Burger, 1961 Nr. 6136; Scholz, Glasmalerei 1991, S. 317. Ausst.: 1986/7. Hirsvogel (Hirschvogel, Hirsfogel), Heinrich (Heinz), Glasmaler, f Sept. 1475 Nürnberg. Vater des -»Veit I. und des -»Hans I. oo Barbara ( t Juli 1513). Er war der Begründer einer Glasmalerwerkstätte, die durch seinen Sohn -»Veit d. Ä. und Enkel -»Veit d. J. Berühmtheit erlangte. Er wohnte auf der Sebalder Stadtseite, wahrscheinlich gehörte ihm das Haus Innere Laufer Gasse 31; lt. Eintrag im Getreidebüchlein von 1460 war er hier ansässig. Seine Witwe Barbara heiratete um 1476 Michael -»Walther, Glasmaler, der 1479 als Besitzer des Hauses Innere Laufer Gasse 31 im Brunnenbuch eingetragen ist. Doch nach einem Brand von 1482 wurde in einem Rv. ausdrücklich Barbara als Besitzerin erwähnt, und sie war es auch, die 1510 das Haus verkaufte; dabei wurde sie als Barbara, Ehefrau des Michael Walther und Witwe des Glasers Hirsvogel bezeichnet. Im Totengeläutbuch von St. Sebald wurde im Juli 1513 „Barb. Heinr. Hirschvoglin, (glaserin)" eingetragen, sie wurde nach ihrem ersten Mann benannt. Ihr Testament ist als Exzerpt überliefert (StadtBN, Amb.l73.2°, S. 110, c), demnach war sie zweimal verwitwet. Lit.: Thieme-Becker; Burger, 1961 Nr. 2708, 6069; Scholz, Glasmalerei 1991, S. 39; Ausk. Karl Kohn. Hirsvogel, Sebald, Maler. Lt. einem Eintrag im Schuldverbriefungsbuch vom 5.11.1495 wohnte er zur Miete im Haus von Ulmann Stromer; dabei handelte es sich um das Anwesen Karlstraße 1, südlicher Teil/Maxplatz 14. Lit.: Kohn, NHb Sebald. Hirsvogel (Hirschvogel, Hirsfogel), Sebald (Sebastian), Glaser und Glasmaler, * 1517 Nürnberg - t 21. 5. 1589 Nürnberg, Grab Nr. 903 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph noch vorhanden. Sohn des -»Veit d. J. Er war 33 Jahre Stadtglaser, 1573 Geschworener. 1557/58 verglaste er im Auftrag von Leonhard I.
667 -»Tücher ein Fenster mit sechs gemalten Scheiben und sechs weiteren Feldern fur St. Bartholomäus in Wöhrd, wofür er 41 fl. 3 lb. und 12 d. bekam. Vier der gemalten Scheiben sind heute erhalten: „Eherne Schlange", „Kreuzigung Christi" und zwei Tucherwappen-Tafeln. 1574 lieh ihm der Rat 100 fl., die von seinem künftigen Verdienst anteilig abgezogen werden sollten. 1577 verehrte Hirsvogel dem Rat vier amelierte Tafeln, wofür ihm die restlichen Schulden erlassen und dazu noch 6 fl. geschenkt wurden; die Tafeln kamen in die Regimentsstube zu den übrigen Kunstwerken. Lt. Rv. vom 4.7.1553 wohnte er in der Inneren Laufer Gasse. Lt. Feuerschauprotokoll von 1561 war er Mieter in Hans Puchners Hinterhaus in der Inneren Laufer Gasse. Der Bierbrauer Hans Puchner besaß das Anwesen Innere Laufer Gasse 18, ein Reihenhaus mit Hof und Hinterhaus. Lit.: Thieme-Becker; Doppelmayr, 1730; Will, Münzbel. Bd. III, S. 188; Murr, Journal, T. 15, S. 58; Neudörfer-Lochner; Hampe, Rv.; Hampe, 1919; Schwemmer, in: MVGN 63, 1976, S. 131-144; Zahn, DI-N Nr. 758; KDM Nürnberg, 1977. Hirsvogel, Ulrich (Stadtglaser, 1461) s. Hirsvogel, Veit d. J. Hirsvogel (Hirschvogel, Hirsfogel), Veit d. Ä., Glasmaler, Stadtglaser, * 1461 Nürnberg - t 24. 12. 1526 Nürnberg, Grab Nr. 903 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1520, noch vorhanden. Sohn des -.Heinrich, oo I) 1485 Barbara ( t Anf. Mai 1521), Tochter des Hans Schatzer, Nestler, mind, vier Söhne und eine Tochter; II) Barbara, Tochter des Nicolaus Geßner, mind, eine Tochter Magdalena. Ausbildung vermutlich in der Werkstatt seines Vaters bzw. seines Stiefvaters Michael -»Walther. Gesellenwanderung u.a. nach Straßburg, wo er bei der Glasmaler-Werkstattgemeinschaft des Peter -»Hemmel von Andlau arbeitete, die auch Aufträge in der Nürnberger Lorenzkirche ausführte, darunter das Volckamer-Fenster. Am 11.6. 1485 erhielt er von seiner Mutter sein Erbteil und das Heiratsgut in Höhe von 90 fl. ausbezahlt; das Erbe quittierte er mit seiner Frau Barbara. Am selben Tag bekam er von seinem Schwiegervater 50 fl., die er ebenfalls zusammen mit Barbara quittierte; die Heirat war wohl kurz zuvor erfolgt. 1495 wurde er Stadtglaser, welches Amt er bis zu seinem Tod ausübte. In dieser Eigenschaft führte er u.a. 1503/04 Glasarbeiten am Rathaus, an den Türmen, den städtischen Zinshäusern, zu Schwarzenbruck und Hiltpoltstein aus. In seiner Werkstatt wurden Entwürfe u.a. von Albrecht -»Dürer, Hans -»Baidung Grien, Hans von -»Kulmbach ausgeführt, sie hatte offensichtlich bei der Vergabe der lukrativsten Aufträge eine Art Monopolstellung inne, was von einer enormen Leistungsfähigkeit zeugt. 1516 erwarb Degenhart von Pfeffingen für Kurfürst Friedrich den Weisen über Paulus -»Müllner für fünf Groschen von einem „Veyt glaser" drei Paar Augengläser. Beim Glaser könnte es sich um Hans I. -»Veit oder um Veit Hirsvogel handeln. 1487 erwarb Hirsvogel um 90 fl. rh. und 8 fl. rh. Eigenschaft (160 fl. rh. Hypothek) ein Haus in der Schustergasse (Karlstraße 14, mittlerer Teil), das er 1492 um 118 fl. rh. mit gleicher Hypothek an den Schuster Paulus Hoffmann veräußerte. 1492 kaufte er um 380 fl. rh. das Haus Innere Laufergasse 5 vom Zinngießer Marx -»Steinmetz. Seine Kinder veräußerten es 1528 für 500 fl. rh. Seine Witwe heira-
Hirth du Frênes tete am 2.9.1527 den Goldschmied Mercurius -»Herdegen. Bei der Nachlaßregelung Veit Hirsvogels vom 25.4.1528 wird erwähnt, daß dieser seinem Sohn Martin eine „Visierung" (wohl Entwurf für ein Glasfenster) nach Straßburg geschickt hatte, deren Wert mit 6 fl. veranschlagt wurde. Dieser Sohn war Goldschmied und zog nach Freiburg im Üchtland. Er vererbte 1527 testamentarisch seinen vier damals noch lebenden Geschwistern Veit, Augustin, Stefan und Magdalena je sechs Sonnenkronen. Hirsvogels Portrait befindet sich im Geschworenenbuch der Glaser. Panzer verzeichnete sein Bildnis. Die Hirsvogelstraße in Nürnberg wurde nach ihm benannt. Eine Kunigunde Veit Hirsvogel (ohne Berufsbezeichnung) verstarb im Juni 1511. Werke: BEERBACH, ev. Pfarrkirche: Wappenscheibe, um 1510. G R O S S G R Ü N D L A C H , ev. Pfarrkirche: Chorhauptfenster. N Ü R N B E R G , Sebalduskirche: Volckamer-Fenster, 1488; Pfinzing-Fenster, 1515; Markgrafenfenster, 1514/15; Bamberger Fenster, um 1500. - , Lorenzkirche: Löffelholzfenster, 1506. - , Rochuskapelle: Fenster. Nbg.-Wöhrd, Kirche St. Bartholomäus: Zyklus von 15 Scheiben. MuS: BOSTON, Mus. of Fine Arts. N Ü R N B E R G , GNM. Lit.: ADB; Thieme-Becker; Doppelmayr, 1730; Neudörfer-Lochner, 1875, S. 147-150; Hampe, 1919; C. L. Sachs, in: G N M M, 1914/15, S. 159; Gümbel, 1926, S. 56; Rott: Quellen und Forschungen III. Der Oberrhein, Quellen II (Schweiz), S. 316f.; G. Frenzel, in: Z. für Kunstgesch. 23, 1960; Burger, 1972 Nr. 715; U. Knappe, in: Fränkische Lebensbilder 5, 1973; K D M 1977, S. 487; Scholz, Glasmalerei 1991; Scholz, Glasmalerei 2002; Zahn, DI-N Nr. 25; Kohn, N H b Sebald. Ausst.: 1971/3; 1986/7 S. 340; 2004/6 S. 66. Hirsvogel (Hirschvogel, Hirsfogel), Veit d. J., Glasmaler, Glaser, * 1487 (nicht 1485) Nürnberg t 23. 4. 1553 Nürnberg, Grab Nr. 903 auf dem Johannisfriedhof; Epitaph noch vorhanden. Sohn des -»Veit d. Ä., Vater des -»Sebald, oo I) Margaretha, f 1541/ 1542; II) 16.5.1542 Margaretha Lehenmännin. Am 7.3.1522 quittierte er seinem Vater das mütterliche und schwesterliche Erbe. 1525 übernahm er die väterliche Werkstatt und wurde mit Rv. vom 24.12.1526 Nachfolger seines Vaters als Stadtglaser, welches Amt er 27 Jahre ausübte. 1528 verkauften er und sein Bruder Augustin das väterliche Haus Innere Laufer Gasse 5. Möglicherweise blieb er in dem Haus oder in der Nähe wohnen, da bei den Sterbeeinträgen für seinen gleichnamigen Sohn 1540, für seine Frau Margarethe 1541/42 und auch für ihn im Totengeläutbuch als Adresse die Innere Laufer Gasse angegeben wurde. Lit.: ADB; Thieme-Becker; Doppelmayr, 1730; Trechsel, 1735; Will, Münzbel. Bd. III, S. 188; Neudörfer-Lochner 1875; Hampe, Rv.; H. Hofmann, in: GNM M, 1904; K. Schwarz, 1917; Hampe, 1919; Höhn-Oertel, 1928; Schornbaum, 1949 Nr. 4683; Burger, 1972, Nr. 2191, 2488, 4769; Zahn, DI-N Nr. 758; Scholz, Glasmalerei 1991; Scholz, Glasmalerei 2002. Hirter s. Hirder Hirth du Frênes (eigentl. Hirth), Rudolf, Maler, * 27. 7. 1846 (nicht 24.7.) Gräfentonna - f 1 . 5 . 1916 Miltenberg. Sohn des Georg Hirth, Advokat und Notar, und dessen Ehefrau Louise du Frênes, oo Wanda von Slupska. 1861-64 Schüler der Kunstgewerbe-
Hirtz schule Nürnberg unter August von -»Kreling, zusammen mit Johannes -»Speri. 1864-75 Studium an der A d B K München zunächst bei Hermann Anschütz, dann in der Meisterklasse von Arthur von Ramberg. Einige Jahre g e m e i n s a m e s Atelier mit Wilhelm Leibi, T h e o d o r ->Alt und Johannes Speri. U m 1880 fünfjährige Tätigkeit in Holland, Belgien und Frankreich. Nach seiner Rückkehr in Dießen am A m m e r s e e , später in Miltenberg ansässig. In seiner künstlerischen Entwicklung zunächst stark von Leibi und dessen Kreis beeinflußt, später auch von Frans Hals. Sein Werk umfaßt Portraits, Landschafts- und Genrebilder, darunter auch Nürnberger Ansichten. Sein Selbstbildnis befindet sich im Besitz der M S t N . M u S : K A R L S R U H E , Kunsthalle. M Ü N C H E N , BStGs. - , Städt. KS. N Ü R N B E R G , G N M ; - , M S t N . Lit.: Thieme-Becker; Boetticher. Ausst.: 1891/1; 1912/1; 1925/1; 1942/1; 1 9 5 3 / 4 ; - / 5 ; 1954/3; 1956/4; 1961/23. Hirtz (Hertz, Hirz), Hans, Goldschmied, Silberarbeiter, * W ü r z b u r g ? A m 22.5.1597 bestand er die Meisterprüfung, am 28.5.1597 erhielt er das Nürnberger Bürgerrecht. 1599 lieferte er ein in Kupfer getriebenes, früher vergoldetes T a u f b e c k e n nach St. Jacob in Iglau. Die Inschrift am T a u f b e c k e n lautet: H A N S H I R T Z / A V R I F A B E R N V R E M B E R G E N S I S / F. F. 1599, hinzu k o m m t ein W a p p e n mit Hirsch wie beim Meisterzeichen von Hirz. Der Preis soll 1500 Schock betragen haben. Zuletzt wurde er 1607 erwähnt, als er sich a m Hof des Erzherzogs Ferdinand zu Graz aufhielt. Lt. Rosenberg soll dieser Meister identisch sein mit dem Würzburger Punzenstecher H a n s Hirtz, nicht j e d o c h mit dem gleichnamigen Würzburger Goldschmied (Meister 1560). M u S : N Ü R N B E R G , G N M . Lit.: N D B ; Thieme-Becker; Rosenberg 4080; Schirek, Hirtz 1898; Stockbauer, 1893 Nr. 591; Hampe, Rv.; Barock, 1962, S. 142; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 362. Ausst.: 1906/2. Hirtz, Joseph Albert, Maler, * 1 1 . 6 . 1911 Erlangen - t 4. 5. 1955 Erlangen, durch Freitod. 1930-32 Besuch der Staatsschule für angewandte Kunst Nürnberg unter H a n s -»Werthner, Karl -»Dotzler und Max -»Körner. Studienreise in die Schweiz und nach Italien. Kriegsdienst. 1945 als freier Graphiker und Maler in Erlangen tätig. Sein Werk umfaßt vor allem Landschaften, Stilleben und Portraits. Lit.: H. Hedayati: Berühmte Persönlichkeiten geboren in Erlangen. Ausst.: 1945/1. H i s b o c k (Hitzbock), Hans, Goldschmied. In einem Rv. v o m 22.2.1581 wurde festgestellt, daß er 16 Jahre keine Losung bezahlt hatte und daß dies Grund gewesen wäre, ihn aus dem Bürgerregister zu streichen. Evtl. identisch mit Wolf -»Hisbock. Lit.: Hampe, Rv. Hisbock (Hitzbock, Wißbeck), Wolf, Goldschmied, Sohn des Georg, Hauptmann in Frankfurt/Main, oo Frankfurt 3.6.1562 Anna, Tochter des Nicasius -»Frisch, Goldschmied (am 28.12.1562 in Nürnberg proklamiert). A m 5.3.1562 erstmals in einem Rv. in N ü r n b e r g erwähnt. Mit Rv. v o m 22.12.1563 wurde ihm das Bürgerrecht zugesagt und 29.12.1563 eingetragen. Er zahlte 10 fl. Gebühr, war also vermögend. Evtl. identisch mit Hans Hisbock. Lit.: Hampe, Rv. I, 3992; Zülch, 1935; Archiv zur Nbger. G S K im G N M . Hisel, Herbert, Humorist, * 22. 6. 1927 Nürnberg t 21. 9. 1982 Toronto/Kanada. H. studierte Maschi-
668 nenbau und arbeitete (bis 1961) als Ingenieur bei der F i r m a Grundig A G . 1953 trat er erstmals als Büttenredner einer Karnevalsgesellschaft auf und startete eine große Karriere als volkstümlicher, dialektsprechender Komiker, der insgesamt acht Goldene Schallplatten entsprangen. Mitte der 1970er Jahre setzte er sich w e g e n Steuerschulden nach Amerika ab, trat dort in deutschen Klubs auf und konnte nach Bezahlung seiner Steuerschulden wieder nach Deutschland zurückkehren; eine abermalige Karriere wurde jedoch durch seinen Tod vereitelt. Lit.: Stadtlexikon 2000. Ausst.: 1966/5. Clemens Wächter Hitz, Johann Martin, Maler, Farbenfabrikant, Lithograph, * Ansbach - t 8. 7. 1860 Nürnberg. 1830 Schüler der Kunstschule in Nürnberg. Er war Besitzer einer lithogr. Anstalt. Um 1855 lithographierte er einen Plan von Nürnberg nach Wilder. 1850 war er in S. 33 (Winklerstraße 15) ansässig und 1858 in S. 4 9 4 (Burgstraße 25/Obere Schmiedgasse 5). 1836 Mitglied des Nürnberger Kunstvereins. M u S : N Ü R N B E R G , M S t N : Lithographie. Ausst.: 1830/1; 1836/1; 1845/1. Hitzler, Jeremias, Zeichner, nur bekannt durch sein Rötelkreide-Selbstbildnis in der ehem. Slg. Derschau bez. „A° 1661 ... Jerem. Hitzler Delin.". Es ist nicht sicher, d a ß es sich um einen Nürnberger Zeichner handelt. Lit.: Thieme-Becker; Nagler, KL. Hitzler (Hezler, Hiczler), Michael, Handelsmann, Waffenlieferant, f 9. begr. 10. 5. 1559 Nürnberg, Grab Nr. 1437 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph noch vorhanden. Vater des Johann, Pfarrer, oo 7.7.1528 Barbara Gast (f 31.8.1550), mind, f ü n f Kinder. Im September 1553 wurde er in einem Rv. erwähnt. 1554 lieferte er im Auftrag König Ferdinands I. einen M u sterharnisch, nach welchem die Innsbrucker Plattner das Landesfurstliche Zeughaus aufrüsteten. Daneben scheint er 1554 auch j e 500 Sturmhauben und Halbhaken nach Innsbruck geliefert zu haben. 1556-59 Genannter. Seine Tochter Cäcilia heiratete am 18.5.1573 Jeremias -»Putz, Handelsmann. Lit.: Roth, 1802; Hampe, Rv.; Schornbaum, 1949, Nr. 3469; Thomas, in: G N M A, 1963; Zahn, DI-N Nr. 683 u. 901; K D M Nürnberg, 1977; Tacke, 2001, S. 544 u. Stammtafel 21. Hobel (Hebel), W o l f g a n g , Schreib- und Rechenmeister, oo I) A n n a ( t 1564); II) A n n a ( t 1567), Tochter des Nikiaus Müllner, Bäcker. Nach Doppelmayr war Hobel ein bei Johann -»Neudörfer ausgebildeter Rechenmeister. A m 7.4.1572 gab er sein Bürgerrecht auf und wanderte nach Schweinfurt aus. Er veröffentlichte 1563 „Ein nützlich Rechenbüchlein", das sich in den Beständen der U B Leipzig erhalten hat (Math. 862). A u f dem Titelblatt bezeichnete er sich als „Rechenmeyster der hochlöblichen Reichsstat Nürnberg". Seine Schule befand sich in der Bindergasse 8, westlicher Teil. 1567 verkaufte er das Haus fur 760 fl. Der Ulmer Mathematiker Johann Faulhaber gab 1614 einen „Newen Arithmetischen W e g w e y s e r " heraus, in dem er die Autoren aufzählte, aus deren Büchern er seinen Wegweiser extrahiert hatte, zu ihnen gehörte auch W o l f g a n g Hobel. Panzer verzeichnete sein Portrait. Lit.: Will, G L VI, S. 101; Schultheiß, Schulen, 2. H., S. 25; Burger, 1972 Nr. 8617; Wolfgang Kaunzer, Ein W e g zu den Rechenmeistern im fränkischen R a u m , in: Rainer Gebhardt (Hrsg.): Arithmetische und algebrai-
669 sehe Schriften der frühen Neuzeit. Annaberg-Buchholz 2005, S. 188f.; Kohn, N H b Sebald. Hoberger (Höheberger), Georg, Meistersinger, Rotschmieddrechsel, * 1585/99 Nürnberg - t 11. 7. 1640 Nürnberg. Zwischen 1585 und 1599 wurden drei infrage kommende Kinder mit ähnlichem Namen getauft, so daß eine sichere Zuordnung des Geburtsjahres nicht möglich ist. 1629 war er Teilnehmer an einem Zechsingen. Er wohnte zum Schluß am Spitzenberg. Lit.: Stahl, 1982; Franz Krautwurst, in: M V G N 7 0 , 1 9 8 3 , S. 367. Hoch, Johann, Porzellanmaler, f 5. 5. 1859 Nürnberg. oo Anna Maria ( t 11.3.1859), mehrere Kinder. 1857 wohnte er in S. 728b (Wolfsgasse 6) und zum Schluß in L. 542 c (Handsee Hof 3). Hochenbaum (Hogenbaum), Jacob, gen. van der Meer, Maler, Militär, * Holland, oo Anna Margaretha, zw. 1668 u. 1674 drei Söhne in Nürnberg getauft. Panzer verzeichnete 1784 in seinem „Verzeichniß der Bildnisse der Nürnbergischen Künstler" das Portrait des Malers Jacobus Hochenbaum, radiert 1672 von Johann Franciscus -»Ermels. Der Maler Jacob Hochenbaum, genannt von der Meer, war kein Nürnberger Bürger. Er stammte aus Holland und kam in militärischen Diensten einige Jahre nach Nürnberg. Lit.: Thieme-Becker (Artikel Ermel); Nagler, KL; Tacke, 2001, S. 462. Hochfeder s. Hohfeder Hochgesang, Karl, Bildhauer, erhielt 1934 eine Belobigung für Holzbildhauerarbeiten. 1946 schuf er fur St. Gangolf in Hollfeld ein drei Meter hohes Holzkreuz sowie einen Taufstein. Er wohnte in Nürnberg. Lit.: Mitt, der Handwerkskammer Nr. 2 ν. 15.1.1935. Hochheim, Wolf, Bühnenbildner, * 9. 7. 1908 Nürnberg. 1927/30 Studium an den Akademien Düsseldorf und Dresden. Ab 1930 an verschiedenen Theatern als Bühnenbildner tätig, zuletzt am Landestheater Dessau. Lit.: Vollmer VI. Hochheimer s.a. Horchaimer Hochheimer (Hohamer etc.), Adam, Büchsenschmied, Feuerschloßmacher, wurde mit Rv. vom 16.7.1538 das Bürgerrecht zugesagt. 1543 erscheint er als Verkäufer einer Immobilie im Grundverbriefungsbuch. Lit.: Hampe, Rv. I, 2346; Willers, 1973. Hochheimer, Paulus, Maler, get. 14. 7. 1593 Nürnberg. Sohn des -»Peter. Am 1.1.1611 begann er seine Ausbildung als Ätzmaler bei Johann -»Hauer, die er „seines blöden Gesichts wegen" (weitsichtig) im Oktober abbrach. Ab 1.11.1611 lernte er als Flachmaler bei Gabriel -»Weyer, die Lehrzeit wurde auf nur zwei Jahre angesetzt, da er eines Malers Sohn war und offenbar Vorkenntnisse im Malen hatte; das Lehrgeld betrug 12 fl. Das weitere Schicksal ist unbekannt. Lit.: Bosch, in: GNM M, 1899; Tacke, 2001, S. 463. Hochheimer (Hochhaimer, Hochhamer), Peter, gen. Maler Peter, Radierer, Maler, * Frankfurt/Main begr. 1. 5. 1608 Nürnberg, ehemals Grab auf dem Johannisfriedhof. Sohn des Martin, Glaser in Frankfurt. oo Nürnberg 31.5.1587 Anna, Tochter des Hieronymus Prünsterer, Handelsmann, zehn Kinder. Seit etwa 1587 in Nürnberg tätig. Er ist wahrscheinlich identisch mit dem Maler Petrus, der wiederholt in Briefen von Joachim -»Jungermann als Vorlagenzeichner erwähnt wurde fur das von Joachim -»Camerarius
Hochheimer d. J. 1586 herausgegebenen Kräuterbuch des P. A. Mattioli sowie fur den 1588 erschienen „Hortus medicus". Jungermann schrieb, daß er Petrus erst erwarte, wenn er seinen täglichen Rausch ausgeschlafen habe; über die Trunksucht berichtete später auch Wolfgang -»Lüder. Der Zeichner Petrus soll nach Claus Nissen (Die botanische Buchillustration, Stuttgart 1951) von „auswärts" gekommen sein, wozu die Herkunft Hochheimers aus Frankfurt/Main passen würde. Hochheimer wurde vor Einfuhrung der Malerordnung 1596 Meister, so daß er kein Probestück vorlegen mußte. Mit Rv. vom 30.10.1595 wurde ihm das Bürgerrecht zugesagt; am 13.3.1596 wurde er in das Bürgerbuch eingetragen, wobei er 4 fl. bezahlte. Seine Entlassung aus dem Frankfurter Bürgerrecht soll nach Zülch erst am 21.9.1596 erfolgt sein. 1595-97 hatte er Paulus -»Kolb d. Ä. 2'/i Jahre in der Ausbildung, ab 1599 war Johann -»Hauer sein Lehrling, der insgesamt acht Jahre bei ihm tätig war und dafür kein Lehrgeld zahlen mußte. In seinen späteren Aufzeichnungen bezeichnete ihn Johann -»Hauer als Miniaturmaler. 1598 erhielt Hochheimer 2 fl. für den Entwurf einer Glocke für die Kirche in Großgründlach. Als stadtbekannte Person wurde er allgemein Maler Peter genannt. Wolfgang Lüder berichtete im sechsten Band seiner Chronik über den Maler Peter: „Anno 1608: Denn Ersten Tag May, Ist der Ersam unnd Kunstreich Petter Hochhaimer ein Maller, der Maller Petter genandt, am Ponners Berge Alhie alß er gestorben, mit der Proceß zu Sanct Johanneß begraben, unnd da selbst unter einen seinen Stein begraben worden. Er ist ein Tapffere Waidtliche Annsehliche Pershon, im Mahlen Kunstreich, im Reden Verstenndtig, inn Rathen Bedechtig, inn der Heiligen Schriftt unnd Historien wohl Beiessen unnd erfahren, den Jungkern unnd Kauffleuten Lieb unnd Angenehm, Aber darneben ein grosser Seuffer, voller Selzamer Wunderbarlicher, Lächerlicher Possen unnd Kurzweiliger Grillen, unnd Schwäncke geweßen. Unnd weil er fast Teglich zu denn Herren unnd Jungkherren zu gast gangen, Welche inn auff selzame Manier haben Kleiden lassen, ist er liederlich worden, hatt wennig gearbeitet, hatt auch in den Wirtsheußern gespielledt unnd pancketiert darüber er bey geraden Leibe unnd gesundtheit viel schuldig worden, alß daß auff sein Absterben sein Weib sovil Bahrschafft nicht gehabt, daß sie ihn hette Ehrlich können zur Erden bestatten lassen, es haben die Jungkern daß Leichgelt zusamen geschossen, daß er ist begraben worden fein Erbar, unnd sindt viel Erbare Herren, unnd Jungkem auß den Geschlechtern mit der Leich gangen unnd ein groß Volcks auff der Gassen gestandten welche deß Maller Petterß Leich gesehen, unnd allerley Reden vonn ihm getrieben haben". Hochheimer wohnte mit der Familie am Ponersberg beim Radbrunnen (Paniersplatz). Sein Sohn David (get. 15.5.1588 - begr. 18.8.1605) wurde ebenfalls Maler, starb jedoch kurz nach der Ausbildung. Seine Witwe heiratete am 17.4.1615 den Goldschmied Georg -»Arnold, seine Tochter Anna am 6.9.1613 Peter -»Isselburg. Hochheimer ist vermutlich identisch mit dem Kunstmaler Hochmeier, dessen Tochter Helena am 13.4.1624 den Pfarrer Sigmund Faber zu Arteishofen heiratete. Lit.: Thieme-Becker; Nagler, KL; Zülch, 1935, S. 451; K. Wickert, in: M V G N 82, 1995; Tacke, 2001, S. 462.
Hochholzer Hochholzer, Dietrich, Kompaßmacher, erwarb 1635 um 225 fi. das Haus Brunnengasse 40, das seine Witwe Ursula 1664 fur 325 fi. wieder verkaufte. Lit.: Kohn, NHb Lorenz. Hochmann, Catharina Benigna (Malerin, Stickerin, 1683) s. Art. Lang, Georg Jacob d. J. Hochmann, Elias, Rotschmied, wurde 1628 Meister. Lit.: LocknerNr. 697. Hochmann Frhr. von Hohenau, Heinrich Christoph, Dr. iur., Stifter, * 4. / 14. 2. 1661 (jul./greg. Kalender) Lauenburg - f 25. 8. 1719 Wien. Sohn des Georg Christoph, Zollamtmann, später Kriegsschreiber. oo 25.8.1719 Anna Sidonia, Tochter des Immanuel von Willisen. Er kam vor 1674 mit den Eltern nach Nürnberg. Studium an verschiedenen Universitäten, 1685 Lizentiat, 1690 Promotion in Altdorf. 1690 Ratskonsulent in Nürnberg, 1691 Nürnberger Gesandter am kaiserl. Hof in Wien. 1696 auch Rat Kaiser Leopolds und Wappenbesserung, 1702 wurde er zum kaiserl. Reichs-Hofrat ernannt, femer war er Rat weiterer adeliger Herren. Er veröffentliche mehrere Schriften, die meisten zur Verteidigung und Erhaltung der Rechte Nürnbergs, die jedoch anonym erschienen. Seine Verlobte, Gräfin Regina Isabella, Tochter des Grafen Johann Eustachius von Wurmbrand, starb noch vor der Hochzeit, sie setzte ihn jedoch als Erben ihres gesamten Vermögens ein. Als er sich erneut vermählen wollte, starb er am Tag der Eheschließung. 1716 regte Hochmann die Gründung der Nürnberger Zeichenschule an, welcher er 1719 testamentarisch 2000 fl. vermachte, „um die Jugend, besonders arme Leute Kinder, ohne Unkosten" auszubilden. Sein von Gabriel -»Müller gemaltes Bildnis befindet sich im Besitz der MStN. Sein Stammbuch mit Eintragungen aus den Jahren 1679-91 wird in Weimar aufbewahrt. Seine Schwester Benigna Catharina heiratete am 17.10.1683 den Maler Georg Jacob ^ L a n g . Lit.: Will, GL II, S. 137 u. VI, S. 101 f.; AdBK 1940; Goldmann, Stammbücher 1981 Nr. 821; Tacke, 2001, S. 499; Grieb, Buchwesen 2003. Hochmeier (Kunstmaler, 1624) s. Hochheimer, Peter Hochmut, Peter, Uhrmacher. Die Gemeinde Betz[en]hausen bestellte 1558 bei ihm eine Uhr, die sie nicht bezahlen wollte. Lit.: Zahns Jb. I, 1868. Hochmuth, Paulus, Rotschmied, wurde 1653 Meister. Lit.: LocknerNr. 800. Hochreuther, Thomas, Maler, wohnte 1932 in der Herrnstraße 22, dabei als Dekorationsmaler bezeichnet. Von ihm ist ein Ölgemälde mit dem Dürer-Haus bekannt, 62 χ 80 cm, entstanden in den 1920/30er Jahren. Hochspringer, Hans, Goldschmied, wurde am 20.4. 1548 im Schuldverbriefungsbuch erwähnt. Er erhielt sein väterliches Erbteil in Höhe von 63 fl. ausbezahlt. Sein Kurator war der Goldarbeiter Peter -»Eppenbach. Ihm stand außerdem der halbe Anteil an einem Bergwerk in St. Annaberg zu, der aber von geringem Wert war; er trat ihn an seine Schwester Dorothea ab. Lit.: Archiv zur Nbger. GSK im GNM. Hochweger, Hilprant, Goldschmied, erhielt 1439 das Bürgerrecht geschenkt. Hoderlein, Margaretha, Zinnmalerin, wohnte beim Tod ihres Sohnes Anton am 8.6.1857 in L. 1252
670 (Schottengasse 14) und beim Tod der Tochter Antonia am 11.3.1863 in Gostenhof 108 (Hauptstraße 4). Hoch (Hög), Christian Viktor, Rotschmied, Leuchtermacher, wurde am 17.11.1750 in die Meisterliste eingetragen. Lit.: LocknerNr. 1420. Hoch (Hög), Johann Christoph (Zacharias Christoph), Rotschmied, wurde 1.8.1748 in die Meisterliste eingetragen. Lit.: LocknerNr. 1401. Höchberger s. Hellberger Höcher s. Heger Höchstetter (Hofsteter), Hans, Schlosser, wurde 1517 Meister und zahlte 3 fl. Er besaß 1521 das Anwesen Tetzeigasse 19, das 1538 in den Besitz des Schlossers Peter -»Saurnagel überging. Lit.: Kohn, NHb Sebald. Höckenwibmer (Wibmer), Jeremias, Goldschmied, Gold- und Silberarbeiter, * Regensburg - begr. 22. 11. 1706 Nürnberg, ehemals Grab auf dem Rochusfriedhof, Epitaph nicht erhalten. Sohn des Michael, Stadtmusiker. oo I) 1.10.1666 Helena (begr. 15.10.1668), Tochter des Nicolaus Reinhard, Handelsmann; II) 22.2.1669 Catharina, Tochter des Georg -»Büttner, Rotgießer; III) 22.11.1687 Felicitas (begr. 4.11.1722), Tochter des Wolf Hieronymus Deinert, Leutnant. Am 14.1.1665 bestand er die Meisterprüfung und wurde am 20.10.1666 als Meister vereidigt. Am 1.3.1665 Bürger, 1681-85 und 1691-95 Geschworener. Ihm wird eine Marke mit den Buchstaben IHW unter Vorbehalt zugewiesen; sie läßt sich bisher nur auf einem Kelchlöffel nachweisen. 1693 hatte er verschiedene Kandidaten bei ihren Meisterstücken angeleitet und wurde deshalb fur zwei Tage eingesperrt, im Wiederholungsfall wurde ihm mit der Absetzung als Geschworener gedroht. Bei seinem Tod wohnte er auf dem Ponersberg (Paniersplatz). Lit.: Stockbauer, 1893; Jamnitzer, 1985 Nr. 254-255 mit Abb.; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 363. Höfer, E„ Stecher, tätig um 1830-50. Er war Mitarbeiter von G. G. -»Lange in Darmstadt und stach u.a. Nürnberg-Ansichten. Lit.: Thieme-Becker. Höfer, Heinrich, Landschaftsmaler, * 1825 Eisfeld/Thüringen - t 10. 2. 1878 München. Er ging 1850 von der Porzellan- zur Landschaftsmalerei über. In München ansässig. Werke: Winterbild „Vor dem Wirtshaus", Öl a/Lw. 40,5 χ 51,5 cm, dat. 1863, im Hintergrund die Kaiserstallung mit dem Luginsland und dem Fünfeckigen Turm in Nürnberg. Lit.: AKL, Index; Thieme-Becker; Boetticher. Höfer, Johann Bernhard, Schlosser, Büchsenmacher, kam von auswärts und wurde am 19.2.1762 in die Meisterliste eingetragen. Höfer, Sebastian, Maler, sagte am 14.4.1542 sein Bürgerrecht auf und zog nach Augsburg. Aus einem Rv. vom 23.4.1551 geht hervor, daß er von dort aus eine Fürschrift erhalten hatte gegen einige Malergesellen in Nürnberg. Lit.: Hampe, Rv. Höfl, Hugo von, Architekt, f Dez. 1910 München. Ministerialrat und Referent der Obersten Baubehörde in München. Durch seine Gerichtsbauten in Bamberg und Regensburg und den Bau der Strafanstalten in Landsberg am Lech und Aichach hatte er einen guten Namen fur Justizbauten in Bayern. So wurde ihm die Planung des Nürnberger Justizpalastes in der Fürther Straße 110 übertragen, den er in Anlehnung an die
671 Deutsche Renaissance um 1600 plante. Die Grundsteinlegung erfolgte am 16.9.1909. Aufgrund seines frühen Todes wurde die Arbeit von seinem Mitarbeiter, Baurat Günther -»Blumentritt, weitergeführt. Lit.: KDM Nürnberg, 1977, S. 340; Masa, Freiplastiken, S. 402. Höfler, Maler, Zeichner, um 1882 nachweisbar. MuS: NÜRNBERG, MStN: „Das Bratwurstglöcklein"; „Das Spital an der Museumsbrücke"; „Die Fleischbrücke"; drei Aquarelle, dat. 1882. Höfler, Andreas, Rot- und Glockengießer, * um 1784 Wöhrd b. Nbg. - t 17. 12. 1862 Nürnberg. Sohn des Benjamin, oo 25.6.1819 Anna Sabina Lang (* um 1796), Kinder. 1819 Meister. Sein Meisterstück war eine 50 Pfund schwere Glocke. 1829/62 war er in S. 1103 (Oberer Judenhof 13) ansässig. Lit.: Lockner Nr. 1847. Höfler, Christoph August, Glockengießer, * 18. 4. 1868 Nürnberg, wohnte 1895 Rosengasse 9. Höfler Conrad, Musiker, Komponist, * 1647 Nürnberg. In Bayreuth und seit 1673 in Ansbach tätig. Werke: Verz. s. Dupont, 1971. Lit.: MGG 6, 515; Eitner, in: MfM 27, 1895. Höfler, Conrad, Stifter, oo 12.8.1884 Helena. Anläßlich der silbernen Hochzeit stiftete das Ehepaar 1911 ein Ziborium in die Egidienkirche, noch vorhanden. Höfler, Franz Christoph Heinrich Friedrich, Rotgießer, * 16. 6. 1842 Nürnberg - f 1. 4. 1869 Nürnberg. Sohn des -»Johann Conrad, oo Schweinfurt 29.9.1867 Witwe des Glockengießers Konrad Frey, mind, ein Sohn. Er wohnte im elterlichen Anwesen S. 1703a (Hintere Insel Schütt 6). Lit.: Glockenatlas, 1973, S. 109 Anm. 261. Höfler Friedrich, Wismutmaler, * Nürnberg - f vor 15. 11. 1734 Nürnberg. Sohn des Jacob, Pfragner. Am 12.10.1673 trat er eine vierjährige Lehre bei Paul Sigmund -»Lamprecht an. 1677-84 zahlte er das von den Gesellen verlangte „Aufleggeld". 1705-34 wurde er bei den Meistern erwähnt, die ihren Beitrag an das Handwerk entrichteten. Am 15.11.1734 war er nicht mehr am Leben. Höfler, Georg (Jörg), Formschneider, Briefmaler, Schachtelhändler, get. 27. 3. 1558 Nürnberg - begr. 11. 11. 1632 Nürnberg. Sohn des Jörg, Tuchmacher, oo I) 6.8.1583 Magdalena; II) 18.2.1591 Barbara, Tochter des Hans Frisch, Nagelhändler. Am 20.11.1579 wurde er erstmals erwähnt, damals war er für den Frankfurter Verleger Sigmund Feyerabend tätig. 1584-1632 war er als Formschneider im Ämterbüchlein verzeichnet, 1633 gestrichen. 1594 bat er den Rat, auch als Briefmaler zugelassen zu werden, da er beide Berufe erlernt und als Geselle darauf gearbeitet habe. Er schnitt Holzstöcke zu dem von Joachim -»Camerarius d. J. 1586 herausgegebenen Kräuterbuch des P. A. Mattioli. Er ist vermutlich identisch mit dem Monogrammisten GH mit Schneidemesser, der seit 1577 nachgewiesen ist und nach Vorlagen von Jost -»Amman arbeitete. Mit seiner Familie wohnte Höfler beim Wirtshaus zum Roten Ochsen beim Kappenzipfel (Kappengasse/Ecke Karl-Grillenberger-Straße). Lit.: Zahns Jb. I, 1868; Nagler, Monogr. II, Nr. 3050; Hampe, Rv.; SporhanKrempel/Wohnhaas, 1973; K. Wickert, in: MVGN 82, 1995, S. 151; Grieb, Buchgewerbe 2003.
Höfler Höfler, Georg, Edelstein- und Wappensteinschneider, t nach 1630 Nürnberg. Er machte sich durch seine Kameen und Intaglios einen Namen. 1616 präsentierte er dem Älteren Rat der Stadt Nürnberg geschnittene Wappensteine, für die ihm am 30.9. ein Geldbetrag verehrt wurde. Lit.: Thieme-Becker; Nagler, KL; Doppelmayr, 1730; Neudörfer-Lochner, 1875, S. 209; Hampe, Rv. II, 2818. Höfler (Höffler), Georg Paulus, Goldschmied, Silberarbeiter, get. 18. 3. 1688 Nürnberg - f um 1717 auswärts. Sohn des -»Johann Philipp. Unverheiratet. 1700-06 Lehre bei seinem Vater. Am 29.10.1715 bestand er die Meisterprüfung. Er starb bevor er den Meistereid ablegen konnte. Nach den Rv. 1715/16 wurde er wegen Schneidens von Münz- und Medailleneisen, darunter eines mit dem Portrait des Kurfürsten von Mainz, verhört, schließlich wurde ihm diese Tätigkeit untersagt. Anfang 1717 floh er aus dem Zuchthaus. Im Meisterbuch ist vermerkt, daß er bei einem auswärtigen Aufenthalt, wo er in Arrest gekommen war, vom Donner erschlagen wurde. Lit.: Stockbauer, 1893 Nr. 975; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 364. Höfler, Georg Philipp, Architekt, wohnte 1906 in der Ludwig-Feuerbach-Straße 19. Werke: N Ü R N BERG, Jugendstilhaus: Sandrartstraße 42 (1904). Lit.: Willenberg, in: M V G N 75, 1988. Höfler, Hans, Panzermacher, oo 27.6.1535 Clara Zauterin. Lit.: Schornbaum, 1949 Nr. 1836. Höfler Hans, Rotschmied, wurde 1549 Meister. Lit.: Lockner Nr. 104. Höfler, Hans Georg, Briefmaler, Formschneider, Schachtelmacher, Händler, get. 28. 8. 1585 Nürnberg begr. 11.11. 1632 Nürnberg. Sohn des -»Georg, Formschneider. oo 17.11.1606 Margarethe, Tochter des Valentin von Gera, Goldschläger. Im März 1607 bat er um Zulassung zum Meisterrecht. 1609-32 war er im Ämterbüchlein verzeichnet, 1633 gestrichen. 1615 erwarb er ein Haus hinter dem Deutschen Hof, das er 1627 verkaufte. Bei seinem Tod wohnte er im Kappenzipfel beim Gasthof zum Roten Ochsen (Ecke Kappengasse/Karl-Grillenberger-Straße). Lit.: Rettberg, 1854, S. 183; Hampe, Rv.; Sporhan-Krempel/ Wohnhaas, 1973; Grieb, Buchgewerbe 2003. Höfler, Hieronymus, Wappensteinschneider, f 8. 8. 1626 Nürnberg. 1584 erwarb er um 250 fl. ein Haus beim Tiergärtnertor (Obere Schmiedgasse 34), wo er bis zu seinem Tod lebte und arbeitete. Lit.: Hampe, in: G N M M, 1908; Kohn, N H b Sebald. Höfler, Johann, Goldschmied, Silberarbeiter, auch Goldarbeiter, * um 1629 Nürnberg - f nach 3 1 . 8 . 1705 wohl Nürnberg. Sohn des Paulus, Hochzeitslader und Mesner auf der Veste; Vater des -»Johann Philipp und des -»Nicolaus Hieronymus, beide Goldschmiede, oo I) vor 1656 Barbara (begr. 19.12.1672), mind, vier Söhne; II) 28.6.1673 Anna Katharina, Tochter des Johann -»Welter, Stadtmusicus. 1643-49 Lehre bei Wolf -»Linden. Am 2.11.1655 bestand er die Meisterprüfung. Nagler erwähnt ein Kupferblättchen mit den eingravierten Initialen IH und der Jahrzahl 1655 (beide seitenverkehrt) sowie einer sprossenden Ranke, die sich über die Platte ausbreitete. Solche Blättchen sollen sich in der Lade der Goldschmiede befunden haben. Initialen und Jahreszahl auf der Platte passen zu
Höfler Johann Höfler und seinem Meisterjahr. 1677-81 Geschworener. Von Höfler haben sich vergleichsweise viele Arbeiten erhalten, überwiegend die beliebten Schlangenhaut- und Kugelfußbecher mit Blütendekor von meist überdurchschnittlicher Qualität, daneben sind Besteckteile und Kirchengerät bekannt. Aus den Rv. vom 30.1. bis 22.2.1681 geht hervor, daß Höfler und sein Stiefbruder Thomas -»Ringler 11 -lötiges Silber verarbeitet hatten. Höfler hat zudem, als Geschworener, diese Werke „bestochen", also mit dem wächsernen Zeichen versehen. Sie wurden deswegen verhaftet, und es wurde ihnen das Meisterrecht aberkannt, Höfler zudem als Geschworener abgesetzt. Schließlich wurden beide auf ihr inständiges Bitten und mit Rücksicht auf Frauen und Kinder aus der Haft entlassen, es blieb aber bei der Absetzung Höflers aus dem Geschworenenamt. Er bildete folgende Lehrlinge aus: Christoph Plapert (1656-61); Wolf Christoph Eisler (1661-66); Johann Antoni -»Preger (1664-70); Adam Braun (1669-75); seine Söhne -»Nicolaus Hieronymus (1672-77) und -»Johann Philipp (1675-80); Johann Hieronymus Peller (1679-85); Johann -»Holzmann (1681-85); Hieronymus Popp (1685-89); Johann Jakob Höffler (1693-98); Rudolph Speissegger aus Schaffhausen (1695-1700). 1674 erwarb Höfler das Haus Obere Söldnersgasse 7. Seine letzte Erwähnung erfolgte bei der Hochzeit seiner Tochter Barbara Catharina am 31.8.1705 mit dem Goldschmied Georg -»Schmidt, dabei wurde Höfler mit den ehrenden Beiworten „Erbar und Kunstreich" genannt. MuS: NÜRNBERG, GNM. - , MStN. Lit.: Thieme-Becker; Rosenberg 4238; Nagler, Monogr. III, Nr. 1104; Barock, 1962, S. 147; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 365; Kohn, N H b Sebald. Höfler, Johann Bernhard, Zirkelschmied, t 12. 10. 1855 Nürnberg. Zuletzt wohnte er in L. 1048 (Färberstraße 33). Höfler, Johann Christoph, Kunst- und Buchhändler, Notar, Antiquar, get. 9. 4. 1655 Nürnberg - begr. 22. 12. 1730 Nürnberg. Sohn des Pankraz, Novella«, oo 26.10.1691 Ursula Prenz. 1697-1728 war er als Kunstfuhrer im Ämterbüchlein eingetragen. Bei seinem Tod wurde er als Notar und Antiquarius bezeichnet. Lit.: Sporhan-Krempel/Wohnhaas, 1973. Höfler, Johann Conrad, Glockengießer, * 1. 10. 1800 Nürnberg - f 26. begr. 29. 4. 1865 Nürnberg, ehemals Grab auf dem Johannisfriedhof, nicht erhalten. Sohn des Jobst, Färbermeister, oo I) 23.1.1831 Sabina Albertina Clara ( t 11.1.1837), Tochter des Johann Thomas Heyd, Advokat; II) 19.3.1838 Anna Sibylla (* um 1810 - t 10.10.1866), Tochter des Johann Georg Pfeiffer, Schmiedemeister in Fürth, Kinder. 1830 Meister. Seit etwa 1850 arbeitete er mit Michael -»Rupprecht zusammen. Aus dieser Zeit konnten nur zwei Glocken nachgewiesen werden, von welchen die von 1853 in Obermögersheim bei Dinkelsbühl erhalten ist. Höfler besaß das Anwesen S. 1703a (Hintere Insel Schutt 6). Werke: NÜRNBERG, Rochus- und Johannisfriedhof: 3 Epitaphien, Verz. s. KDM Nürnberg, 1977. Lit.: Lockner Nr. 1938; Glokkenatlas, 1973, S. 60, 108 Anm. 259-261. Höfler, Johann Gottlieb, Zirkelschmied, f 17. 9. 1868 Nürnberg. 1829/68 war er in L. 939 (Klaragasse 26) ansässig.
672 Höfler, Johann Leonhard, Zirkelschmied, oo N. N., Kinder. Am 18.2.1791 wurde er in die Meisterliste eingetragen. 1829/50 war er Besitzer des Anwesens L. 939 (Klaragasse 26). Vor 1850 erwarb er auch das Haus L. 1048 (Färberstraße 33). Evtl. Vater und Sohn. Höfler, Johann Peter, Schwertfeger, kam von auswärts und wurde am 12.1.1768 in die Meisterliste eingetragen. Höfler (Höffler), Johann Philipp, Goldschmied, Gold- und Silberarbeiter, get. 1. 2. 1663 Nürnberg t 4. begr. 7. 8. 1722 Nürnberg, ehemals Grab auf dem Rochusfriedhof, Epitaph nicht erhalten. Sohn des -»Johann; Bruder des -»Nicolaus Hieronymus; Vater des -»Georg Paulus, alle Goldschmiede, oo 3.5.1686 Maria Magdalena (begr. 24.1.1639), Tochter des Georg -»Kümmelmann d. J., Kunsthändler. 1675-80 Lehre bei seinem Vater. Am 24.8.1685 bestand er die Meisterprüfung „sehr wohl", also mit Auszeichnung. 1703-07 und 1713-17 Geschworener der Silberarbeiter, 1711 -22 Genannter. Von den frühen Arbeiten Höflers sind mehrere Prunkplatten, Kugelfußbecher und Schlangenhautbecher erhalten. Aus dem 18. Jh. stammen einige Humpen, die sich durch reichhaltigen Einsatz von Pfeifendekor sowie von Laub- und Bandelwerk auszeichnen. Auch das von ihm gefertigte Kirchengerät ist oft aufwendig dekoriert. Daneben sind Besteckteile bekannt. Er bildete folgende Lehrlinge aus: Johann Georg Grantz (1694-1700); Conrad Paulus Wolff (1705-11); seinen Sohn ^ G e o r g Paulus (170006). Bei seinem Tod wohnte er in der Oberen Schmiedgasse. Sein Portrait befindet sich im Vorgeherbuch der Goldschmiede, Bl. 18. Seine Witwe Maria Magdalena wurde am 12.8.1738 in das Heilig-GeistSpital aufgenommen. MuS: NÜRNBERG, GNM. - , MStN: Ovale Platte mit Jagdmotiv. Lit.: ThiemeBecker; Rosenberg 4263; Doppelmayr, 1730; Roth, 1802; Stockbauer, 1893; Barock, 1962, S. 148; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 366. Ausst.: 1906/2; 1987/18. Höfler, Kurt, Dipl.-Ing., Architekt, leitete 1946-52 den Wiederaufbau der Eucharius- und Tetzelkapelle. Lit.: Pilz, St. Egidien 1972. Höfler Leonhard, Wismutmaler, begr. 15. 12. 1753 Nürnberg, Grab auf dem Rochusfriedhof. oo 1740 Zwangsheirat mit Barbara Vogel, die er lt. Rv. vom 24.9.1740 geschwängert hatte und die er nach Verbüßung seiner Strafe heiratete. 1710 wurde er bei den Gesellen erwähnt, die ihren Beitrag an das Handwerk zahlten. Am 7.10.1717 wurde er Meister, 1722-42 zahlte er als solcher seinen Beitrag. Am 11.12.1737 ist er in der „Großen Kindleinsmarckt-Liste" mit einer Bude auf dem Weihnachtsmarkt erwähnt. Zuletzt wohnte er in einer der Kreuzgassen. 1744 entrichtete seine Frau Barbara den Beitrag an die Handwerkskasse, sie führte demnach die Werkstatt weiter. Höfler (Höffler) Lorenz, Briefmaler, Schachtelmaler, begr. 20. 8. 1652 Nürnberg. Sohn des Endres, Bortenwirker, oo I) 30.9.1623 Jacobina, Witwe des Jeremias -»Wagner, Briefmaler; II) 25.2.1633 Anna, Witwe des Christoph Stammler. 1623-53 war er im Ämterbüchlein verzeichnet. 1651 kaufte er zwei Häuser in der Kartäusergasse. Lit.: Zahns Jb. I, 1868; Sporhan-Krempel/Wohnhaas, 1973; Grieb, Buchgewerbe 2003.
673 Höfler, Matthias (Goldschmied, 1708) s. Höfler, Nicolaus Hieronymus Höfler, Nicolaus, Zirkelschmied, f 7. 8. 1819 Nürnberg, oo Margaretha, Kinder. Am 21.7.1789 wurde er in die Meisterliste eingetragen. Zuletzt wohnte er in L. 1048 (Färberstraße 33), wo seine Witwe 1829 die Werkstatt betrieb. Höfler (Höeffer), Nicolaus Hieronymus, Goldschmied, Gold- und Silberarbeiter, * 6. 2. 1660 Nürnberg - begr. 11.4. 1738 Nürnberg. Sohn des -»Johann; Bruder des -»Johann Philipp, beide Goldschmiede, oo 1) 27.11.1682 Euphrosina (begr. 15.8.1723), Tochter des Alexander -»Reichert Goldschmied; II) 22.5.1726 Margaretha, Tochter des Joseph Ort, Klingenschmied in Wendelstein. 1672-77 Lehre bei seinem Vater. Am 8.2.1681 bestand er die Meisterprüfung. 1697-1701 und 1709-1713 Geschworener, 1709-38 Genannter, ab 1724 Ratsherr (Handwerksherr). Während seiner 56 Jahre dauernden Schaffenszeit paßte er sich dem jeweiligen Zeitgeschmack an. Es sind von ihm Prunkplatten und Kugelfußbecher erhalten, dekoriert mit reichem Akanthus, plastisch herausgearbeiteten Fruchtbündeln, Landschaftsmotiven und Cäsarenköpfen, den Merkmalen für Arbeiten des späten 17. Jh. Später fertigte er Gefäße fur die beliebt gewordenen Heißgetränke, Tee- und Kaffeekannen und Zuckerdosen; dabei verwendete er auch die in Ornamentstichvorlagen verbreiteten Laub- und Bandelwerkdekore. Außerdem stellte Höfler qualitätvoll gearbeitetes Kirchengerät her. Er bildete folgende Lehrlinge aus: Heinrich Huber (1683-88); Anton Paulin (1691-96); Christoph Zwicknagel (1705-16); Johann Andreas Götz (1710-16, wurde Meister in Augsburg); Johann Moritz -»Brenner (1737-38). 1711 gehörte Höfler das Haus Obere Schmiedgasse 17, das er um 1722 verkaufte. Zum Schluß wohnte er im Nägeleinsgäßlein; im Ratstotenbuch wurde er mit den ehrenden Beinamen „Erbar, Vorachtbar und Weise" bezeichnet. Sein Portrait befindet sich im Vorgeherbuch der Goldschmiede, Bl. 3. Seine Witwe heiratete am 14.11.1740 den Goldschmied Martin Christoph -»Kolb; seine Tochter Anna Barbara am 22.6.1716 den Goldschmied Matthäus -»Stadlern. MuS: NÜRNBERG, GNM. Lit.: Rosenberg 4289 (Marke steht auf dem Kopf); Roth, 1802; Stockbauer, 1893; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 367. Ausst.: 1959/27 Nr. 217,218; 1990/10 Nr. 2 6 , 2 7 ; 1992/18 Nr. 179. Höfler, Philipp, Brief- und Schachtelmaler, Formschneider, get. 16. 8. 1635 Nürnberg - begr. 10. 5. 1678 Frankfurt/Main. Sohn des -»Lorenz, oo I) 16.2.1657 Margareta Bauer; II) 5.6.1671 Katharina Roth, zwei Söhne, 1672 und 1673 getauft. 1655-64 als Briefmaler im Nürnberger Ämterbüchlein verzeichnet. Seit 1664 in Frankfurt tätig, ein Ehezwist am 7.10.1664 auf der dortigen Messe wurde aktenkundig. Bei seinem Tod wurde er als Konstabel bezeichnet. Lit.: Sporhan-Krempel/Wohnhaas, 1973; Zülch, 1935; Grieb, Buchgewerbe 2003. Höfler, Wilhelm, Wachsbossierer, f vor 1699 Nürnberg. Sohn des Ulrich, Mesner, oo N. N., mind, ein Sohn. 1681 erwarb er um 1100 fl. das väterliche Anwesen in der Inneren Laufer Gasse 7, das seine Erben 1699 für 2400 fl. verkauften. Lit.: Kohn, N H b Sebald.
Höflich Höflich, Andreas Benedict, Maler, Zeichner, war 1827 Zögling der Kunstschule und von Friedrich -»Geißler. Ausst.: 1827/1. Höflich, Christoph, Jurist, Dichter, * 19. 12. 1589 Nürnberg - f 5. 5. 1630 Nürnberg. Sohn des -»Johann, Geschmeidegießer, oo Altdorf 19.12.1615 Regina, Tochter des Pankraz Holzschuher aus Bamberg, Kinder. 1610 Jurastudium in Altdorf, 1613-14 in Jena. 1614 wurde er in Dresden zum kaiserl. Poeten gekrönt. 1615 Syndikus in Nürnberg. 1616 kam er in die Stadtkanzlei, 1619 wurde ihm die Würde eines kaiserl. Pfalzgrafen verliehen. Will bezeichnete ihn als guten lateinischen Poeten, außerdem hat er eine Anzahl gedruckter Schriften hinterlassen. Für Johann -»Mannich dichtete er die 77 lateinischen Verse zu der 1625 herausgebrachten „Sacra Emblemata LXXVI ...". 1628 verfaßte er die lateinische Inschrift fur eine DürerMedaille. 1622 erwarb er um 4500 fl. das Toplerhaus Untere Söldnersgasse 17/Ecke Paniersplatz. Panzer verzeichnete sein Portrait. Seine Kinder verkauften das Haus 1639 fur 2100 fl. an den Schneider Martin -»Günzel. Einträge von Höflichs Hand befinden sich im Kölerschen Familienbuch im British Museum, Additional 15217. Sein Stammbuch wird in Wolfenbüttel aufbewahrt. Panzer verzeichnete von ihm zwei Portraits, darunter ein zeitgenössisches von 1622. Lit.: Nagler, Monogr. II, Nr. 178; Will, GL II, S. 146 u. VI, S. 104; Panzer, 1790, S. 106 u. Forts. I, S. 23; H. Amburger, in: MVGN 30, 1931; Bernhart, 1920, S. 205; Goldmann, Stammbücher 1981 Nr. 822; Mende, Dürer-Medaillen, 1983; Grieb, Buchwesen 2003; Kohn, N H b Sebald. Höflich, Georg Christoph, Maler und Kupferstecher, get. 16. 11. 1705 Nürnberg - begr. 26. 11. 1766 Nürnberg. Sohn des -»Johann Christoph, oo I) 30.3. 1730 Elisabetha Kurzmantel, zwei Söhne; II) 7.7.1744 Maria Magdalena Boss. Zuletzt wohnte er auf dem Lorenzer Platz. Seine Witwe heiratete am 5.10.1767 den Bortenmacher und Meistersinger Georg Tobias - B i n z . Lit.: Stahl, 1982. Höflich, Johann (Hans), Geschmeidemacher, Kunstgießer, Herrenhochzeitslader, * Crailsheim begr. 25. 2. 1630 Nürnberg, Grab Nr. 502 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1604, noch vorhanden, oo I) vor 1593 Magdalena Stockhamer (* Crailsheim); II) 29.10.1622 Catharina (f 5.9.1642), Tochter des Hans -»Löhner, Zeugmeister. Mit Rv. vom 4.12.1582 wurde ihm das Bürgerrecht zugesagt. 1596-1630 Genannter, bei seiner Ernennung am 14.4.1596 wurde er als „Formgießer" bezeichnet. 1588 kaufte er um 370 fl. ein Haus hinter dem Tetzel (Tetzeigasse 15). Seine Witwe heiratete am 18.8.1630 Johann Müller, Pfarrer. Seine Tochter Maria Magdalena heiratete am 11.9.1620 Hans -»Endres, Goldschmied, Tochter Elisabeth am 8.11.1625 Zacharias -»Mütz, Goldschmied; sein Sohn Leonhard wurde Pfarrer. Lit.: Roth, 1802; Hampe, Rv.; Simon, Pfb. Nr. Nr. 560 u. 907; KDM Nürnberg, 1977; Zahn, DI-N Nr. 2734; Kohn, N H b Sebald; Archiv zur Nbger. GSK im GNM. Höflich, Johann Christoph, Notar, Kunst- und Buchhändler, Maler-Dilettant, get. 9. 4. 1655 Nürnberg - t 18. begr. 22. 12. 1730 Nürnberg, oo 26.10.1691 Ursula (get. 16.3.1660), Tochter des Paul Prenz, Buchhalter, vier Söhne, drei Töchter. 1697-1729 als
Höfner Kunsthändler im Ämterbüchlein eingetragen, 1730 gestrichen. Lt. einer Beschwerde der Maler v o m 20.1. 1701 führte er mehrfach Arbeiten aus, die allein den Malern vorbehalten waren. 1718 verlegte er die Altdorfer Prospekte des Johann G e o r g ->Puschner d. Ä. 1701 kaufte er z u s a m m e n mit seiner Frau um 2100 fl. das Haus Obere Wörthstraße 24. Panzer verzeichnete sein Portrait in zwei Varianten. Seine Tochter Rosina Lucretia heiratete am 17.2.1721 den Kupferstecher Andreas Bartholomäus -»Schmidt. Lit.: E. M u m m e n hoff, in: M V G N 10, 1893, S. 274; Grieb, Buchgewerbe 2003; Kohn, N H b Lorenz. H ö f n e r (Häfner), Johann Carl, Bildschnitzer, * um 1787 Unterleiterbach - f 2. 7. 1846 Nürnberg. Sohn des Wilhelm, Bauer in Unterleiterbach, oo 20.10.1816 Maria Sophia Katharina Walburga (* Schillingsfurst um 1791 - t 16.6.1856), Tochter des Johann Georg Schott, Schneidermeister in Schillingsfurst. Er war 1829 in L. 914 (Hintere Sterngasse 11) und bei seinem Tod in L. 948 II (Hallplatz/Claragasse) ansässig. Vielleicht identisch mit dem von Priem erwähnten Bildhauer Joseph H ä f f n e r . Lit.: Priem, 1875, S. 479. Hög s. Hoch Höger, Albrecht, Rechenpfennigschlager, Münzschneider, Medailleur, begr. 23. 6. 1789 Nürnberg. Sohn des -»Johann Konrad; Vater des -»Georg und -»Franz Wilhelm, oo Barbara (begr. 12.6.1786). A m 21.6.1735 Meister. 1756 erwarb er eine Gürtlerpresse. 1758-50, 1756-59, 1764-66 und 1776-78 Geschworener. Neben Rechenpfennigen fertigte er auch Medaillen. Mz: A. H. Bei der Stempelvisitation am 22.2.1768 legte er 19 Rechenpfennig-Stempel vor. Er wohnte beim Weizenbrauhaus (Karl-Grillenberger-Straße). M u S : N Ü R N B E R G , G N M . Lit.: Thieme-Becker; C. F. Gebert, in: M B N G , 1917; Katalog Slg. Perko im G N M ; Mitchiner, 1988. Höger, Conrad s. Höger, Johann Conrad Höger, Franz Wilhelm, Rechenpfennigschlager, Sohn des -»Albrecht, wurde am 2.2.1771 Geselle, am 29.7.1777 Meister. Lit.: C. F. Gebert, in: M B N G , 1917; Mitchiner, 1988. Höger, Georg, Rechenpfennigschlager, Sohn des -»Albrecht, wurde am 1.1.1762 Geselle und bereits am 26.6.1764 Meister, 1780-82 und 1784-88 Geschworener Mz: GH. M u S : N Ü R N B E R G , G N M . Lit.: C. F. Gebert, in: M B N G , 1917; Katalog Slg. Perko im G N M ; Mitchiner, 1988. Höger (Heger, Höcher), Hans, Goldschmied, Goldarbeiter, t 26. begr. 29. 8. 1665 Nürnberg. Sohn des Andreas, Lederer. oo 19.10.1646 Helena (begr. 18.2. 1674), Tochter des Hans Erasmi, Drahtzieher. Am 30.8.1646 bestand er die Meisterprüfung und wurde a m 31.10.1646 als Meister vereidigt. 1662-65 Geschworener. Er bildete folgende Lehrlinge aus: Hans Melchior Nicolaus Brem (1647-53); Andreas -»Kramer (1650-58); Cornelius Hanias (1652-58), wurde Meister in Prag; Paulus Spiegel (1657-63, ging nach Wien); Anton -»Rosenhart, gen. Glockengießer (1659-65); Caspar Rumpier (1663-69, ging nach Stuttgart). Bei seinem Tod wohnte Höger in der Weißgerbergasse. Lit.: Stockbauer, 1893; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 338. Höger, Johann Conrad, Rechenpfennigschlager, Münzschneider, * Rothenburg/Tauber - begr. 1 1 . 9 .
674 1743 Nürnberg. Sohn eines Rotgerbers; Vater des -»Albrecht, oo N. N., mind, ein Sohn, eine Tochter. 1692 Beginn der Lehre bei Hans II. -»Lauffer. A m 21.7.1705 wurde er Meister. Mz: I.C.H. 1706 erhielt er das Bürgerrecht geschenkt. 1712-14, 1717-19, 1723-25 und 1736-38 Geschworener. Bei seinem Tod war er Gassenhauptmann und wohnte in der Kreuzgasse. M u S : N Ü R N B E R G , G N M . Lit.: Thieme-Becker; C. F. Gebert, in: M B N G , 1917; Katalog Slg. Perko im G N M ; Mitchiner, 1988. Höger, Johann Georg, Rechenpfennigschlager, Mz: IGH. Evtl. identisch mit Johann Conrad -»Höger. M u S : N Ü R N B E R G , G N M . Lit.: Katalog Slg. Perko im G N M . Höger, Joseph, Landschaftsmaler, Lithograph, Radierer, * 3. 11. 1801 Wien - f 13. 5. 1877 Wien. Schüler der Wiener Akademie. Er malte vorwiegend in Aquarell, selten in Öl. Unter seinen Arbeiten befinden sich Ansichten aus Nürnberg. Werke: „Burgamtmannshaus mit Sinwellturm", Aquarell 22,5 χ 32 cm, verst. im Dez. 1988 bei J. Weiner, München. Lit.: A K L , Index; Thieme-Becker; Boetticher; Nagler, KL. Ausst.: 1941/2. Högewald, Hans, Büchsenschäfter, wurde 1701 in den Grundverbriefungsbüchern erwähnt. Höhberger (Hohenperger), Georg, Rotschmieddrechsel, wurde 1599 Meister. Lit.: L o c k n e r N r . 470. Höhberger, Hans I., Rotschmieddrechsel, oo 13.2. 1531 A n n a Stör. Lit.: Schornbaum, 1949 Nr. 1806. Höhberger (Höchberger, Hohenperger), Hans II., Rotschmieddrechsel, wurde 1551 Meister. Lit.: L o c k n e r N r . 113. Höhberger (Höchberger), H a n s III., Rotschmieddrechsel, wurde 1571 Meister. Lit.: L o c k n e r N r . 271. Höhberger, Hans IV., Rotschmieddrechsel, wurde 1628 Meister. Lit.: L o c k n e r N r . 698. Höhberger, Leonhard, Rotschmieddrechsel, get. 14. 11. 1561 Nürnberg - f 9. 7. 1589 Nürnberg, Freitod. Sohn des -»Hans II. Wurde 1580 Meister. In einer Chronik wurde überliefert: „Den 9. July hat sich ein Rothschmieddrechsler, Leonhard Hoheberger genannt, zwischen den zweyen Stegen uf der (Insel) Schutt w o n h a f f t , in seinem Haus in der K a m m e r n erhenckt, ware ein Breutigum, und hatte eine gute nahrung". Lit.: Lockner Nr. 321; StadtBN, Chronik bis 1600 (Amb. 825.2°, fol. 389). Höhberger, Wolf, Rotschmieddrechsel, wurde 1582 Meister. 1606 und 1618 Geschworener. Lit.: Lockner N r . 346. H ö h n , Heinrich, Dr. phil, Kunsthistoriker, Kunstschriftsteller, * 8. 4. 1881 Eisenach - f 12. 6. 1942 Nürnberg. Studium der Kunstgeschichte und Archäologie in Berlin, 1908 Promotion in München über Georg Dillis. Seit 1.7.1909 bis zu seinem Tod am G N M , 1909 Volontär, 1919 Konservator, 1934 Hauptkonservator. Er machte sich vor allem um den wissenschaftlichen A u f b a u des Kupferstichkabinetts verdient. 1927-28 leitete er z u s a m m e n mit Heinrich -»Bauer die Restaurierung und Neueinrichtung des AlbrechtDürer-Hauses. 1929-30 vorübergehend Lehrer fur Kunstgeschichte und Stillehre an der Staatsschule fur angewandte Kunst Nürnberg. Werke: Nürnberger Gotische Plastik, 1922; Nürnberger Renaissance Plastik, 1924; Albrecht Dürer und seine fränkische
675 Heimat, 1928. Lit.: AdBK, 1933; FS GNM, 1977. Ausst.: 1930/1; 1991/1. Höhn (Hohn), Jörg, Goldschmied, oo Magdalena ( t 1567, wohnhaft in der Neuen Gasse). Lit.: Burger, 1972 Nr. 8797. Höhn, Pankraz (Juwelier, 1533) s. Henn, Pankraz Holl (Hoel), Andreas Ernst, Schlosser, Kleinuhrmacher, t vor 1800 Nürnberg, oo Clara Juliana ("f" 8.11. 1813). Am 2.11.1780 wurde er in die Meisterliste eingetragen. In der Quartiergeldliste 1800 wurde seine Witwe als Mieterin in S. 968 (Ebnersgasse 10) erwähnt. Sie starb im Heilig-Geist-Spital. MuS: STUTTGART, Landesmus. Lit.: Lunardi, 1974, S. 176; Abeler, MdU, S. 285. Ausst.: 1906/2 Nr. 875 Standuhr; Nr. 893 Zylinderwerk. Holl, Elisabeth Christina (Malerin, 1749) s. Matthes, Elisabeth Christina Holl, Maria Katharina (Malerin, 1747) s. Prestel, Maria Katharina Hoelle s. Hell Höllfritsch, Heinrich, Innenarchitekt, * 4. 12. 1858 Nürnberg - f 1937. oo Nina, mind, eine Tochter. Wohl Besuch der Kunstgewerbeschule Nürnberg. Seit 1888 Assistent im Zeichenbüro des Bayer. Gewerbemuseums; 1897 Ernennung zum Inspektor, d.h. Leiter des Zeichenbüros. Er fertigte Entwürfe für Möbel und kunsthandwerkliche Arbeiten. Lehrtätigkeit fur Fachzeichnen und Werkstättenunterricht bei den Meisterkursen für Schreiner am Bayer. Gewerbemuseum. Für das Sängerbundfest 1912 entwarf er die Festhalle. Mitglied im P.Bl.O. Werke: NÜRNBERG: Jugendstil-Innenausstattung des Juwelierladens Merklein, Kaiserstraße 30 (1902). Lit.: Pese, 1983. Ausst.: 1980/2, Nr. 2 2 3 , 3 3 6 c, d. Höltzle, Hans, Rotschmied, wurde 1572 Meister. Lit.: Lockner Nr. 274. Holzel, August, Organist, Lehrer, gab 1888 Kirchenkonzerte als Organist an St. Lorenz. 1906 wohnte er in der Oberen Pirckheimerstraße 12. Holzel, Gottlieb, Bildhauer, wohnte 1932 in der Bulmannstraße 5. Holzel (Höltzel), Hieronymus, Buch- und Musikdrucker, * Traunstein - t nach 4. 10. 1529 / vor 27. 1. 1532 Nürnberg? oo vor 1503 Ursula Schmid, Kinder. Am 17.10.1500 wurde er Bürger. Seine ersten Drucke erschienen 1499/1500, damals war er auch als Buchbinder für den Rat tätig. 1513-29 war er mit einer kurzen Unterbrechung während seiner Verbannung 1525/26 im Ämterbüchlein bei den Druckern verzeichnet. 1510/11 druckte er alle Texte der Dürerschen Holzschnitte sowie 1517 die Kleine und die Große Passion. Am 1.7.1514 wurde er wegen eines Verstoßes gegen die Zensurbestimmungen mit einer Turmstrafe von vier Wochen belegt. Er arbeitete fur die Verleger Johann Haselberg, Lukas Alantsee, Johann ->Schönsperger, Johann -»Reinmann und Caspar Rosenthaler. Ferner brachte er Rathausschreiben, offizielle Druckwerke und viele Lutherdrucke heraus. 1523 mußte er von einem Hauskauf zurücktreten, was wohl wirtschaftliche Ursachen hatte. 1524 hatte er einen Zusammenstoß mit dem Rat der Stadt wegen eines Karlstadtdruckes und wurde zunächst eingesperrt und dann wohl aus der Stadt verwiesen. Weihnachten 1526 erhielt er die Erlaubnis zur Rückkehr; dies erklärt die
Höning Streichung von Hölzeis Namen aus dem Ämterbüchlein 1525 und sein Fehlen 1526. Er konnte jedoch nicht mehr an seine frühere Bedeutung anknüpfen. 1529 steht bei seinem Namen der Vermerk „erbet nit mer". Nach seinem Tod bestand noch eine Forderung fur gelieferte Diurnalien an die Stadt Budweis, die sein Schwiegersohn, der Plattner Fritz -»Endres, am 27.1. 1532 geltend machte. Ein weiterer Schwiegersohn war Hans -»Aichenauer, Drucker. Werke: Verzeichnis der von ihm gedruckten Schriften s. Mitt. a. d. StBN Jg. 4, H. 2, Juli 1955 mit 85 Drucken bis 1510. MuS: N Ü R N B E R G , GNM. Lit.: NDB; AKdV, 1860, S. 119; Zahns Jb. I, 1868; Hampe, Rv.; Wagner, in: M V G N , 30, 1931; Benzing, 1963; Grieb, Buchgewerbe 2003. Ausst.: 1961/8; 1970/5; 1971/3; 1981/2 Nr. 46, 49. Hölzlein (Hözlin, Ligellus), Jeremias, Schulmann, Philologe, Komponist, * 1583 Nürnberg - f 23. 1. 1641 Leiden/Niederlande, begr. in der Kirche St. Pankraz. oo I) Nürnberg 1611 Clara, Tochter des Sebald - L u d w i g , Pfarrer; II) N. Richter. 1600 Studium der Philosophie, der Theologie und Hebräisch in Altdorf, 1609 Magister. 1608-10 Inspektor des Alumneums in Altdorf. Anschließend bis 1615 Rektor der Stadtschule in Amberg. Krieg und Religionsunruhen führten ihn nach Norddeutschland, wo er in verschiedenen Städten unterrichtete. 1632 wurde er Professor der griechischen Sprache in Leiden. 1603 und 1605 brachte er zwei gedruckte Liederbücher heraus, ferner hinterließ er mehrere gedruckte Schriften. Werke: Verz. seiner Kompositionen s. Dupont, 1971. Lit.: Will, GL II, S. 150 u. VI, S. 105; Will, Geschichte der Universität Altdorf, 1801, S. 408. Hönig (Höning), Christoph Daniel, Kupferstecher, erscheint 1790 bis zum Ende der Aufzeichnungen 1806 als Kupferstecher im Ämterbüchlein. Lit.: Zahns Jb. I, 1868. Hönig, Hans, Meistersinger, vermutl. Kürschner, nahm 1633 an einer Singschule teil. Lit.: Stahl, 1982; Franz Krautwurst, in: MVGN 70, 1983. Hönig, Johann, Dosenmaler, begr. 19. 2. 1811 Nürnberg, Grab Nr. 1066 auf dem Rochusfriedhof. Er wohnte lt. Quartiergeldliste 1800 in L. 1309 (Engelhardsgasse 12). Hönig, Johann Christoph, Maler, Blechmaler, war auf die Bemalung von Manufakturgegenständen spezialisiert. 1870/73 wohnte er in der Peter-VischerStraße 25, 1875/78 in der Grübelstraße 34, 1881 im Rosental 18. Er ist wohl identisch mit dem Maler Chr. Hönig, der 1857 in L. 964 (Klaragasse 13) wohnte. Hönig (Höning), Johann Michael, Pastellmaler, t 26. 5. 1836 Nürnberg, oo Margaretha Müller (* um 1784 - t 29.7.1870), Kinder. 1829/36 wohnte er in L. 1077 (Färberstraße 49). Seine Witwe wurde 1850 in L. 888 (Vordere Sterngasse 22) erwähnt. Seine Tochter Sibylla Margaretha Elisabetha (* um 1812) heiratete am 10.3.1840 den Zinngießer Johann -»Lehmann. Hönig, Marie, Blechmalerin, wohnte 1889 Rosental 18. Hönig, Sebastian, Rotschmied, wurde 1561 Meister. Lit.: Lockner Nr. 179. Höning s.a. Hönig, Henning Höning (Henning), Johann Lorenz, Kunst- und Kupferstecher, Verleger, get. 2. 7. 1674 Nürnberg begr. 14. 12. 1713 Nürnberg. Sohn des Johann Georg
Höpfelmann Henning, Gastwirt zum Stern, oo 11.11.1695 Maria Magdalena (begr. 27.11.1703), Tochter des Maximilian Pronner, Notar, zwei Söhne, eine Tochter. 16971711 war er als Kupferstecher im Ämterbüchlein eingetragen. Er stach die zwölf Tafeln fur das von Georg Caspar -»Erasmus 1695 herausgegebene „Neues Zierahten Büchlein für allerhand Schreinerwerk". 1708 publizierte Hönig: „Besonderes Vögelbüchlein, welches nach neuester Manier erfunden, gezeichnet, gestochen und herausgegeben von J. L. Höning". Panzer verzeichnete zwei Portraitstiche Nürnberger Bürger mit seiner Signatur. 1707 wurde er in den Grundverbriefungsbüchern erwähnt. Er ist wohl identisch mit dem bei AKL, Thieme-Becker und Nagler, KL erwähnten Kupferstecher Johann Lorenz Doening, der zwei Folgen von Goldschmiedeornamenten stach, nämlich sechs Blatt nach J. Durant und 21 Blatt nach Pierre Bourdon. Letztere sollen enthalten sein in „Erstes Buch Der in Kupfer gebrachten Prob-Stücke ... verfertigt und zu finden bey Johann Lorentz Döning in Nürnberg 1707". 1695/1714 wohnte er hinter dem Tetzel (Tetzeigasse). Lt. Eintrag im RTB starb er auf dem Wasserturm und hat nichts hinterlassen. MuS: NÜRNBERG, MStN: Kupferstich, dat. 1704. Lit.: AKL u. Thieme-Becker (unter Doening); Will, GL VI, S. 105; C. G. Müller, 1791, S. 131, 132, Forts. I, S. 26; Pilz, 1961 ; Sporhan-Krempel/Wohnhaas, 1973. Höpfelmann, Fritz, Maler, Werke: NÜRNBERG, Pegnitzpartie mit Heilig-Geist-Spital von der Museumsbrücke aus gesehen, Aquarell 32 χ 39 cm, dat. 1900, Auktion Karrenbauer, Konstanz, 19.9.1986. Höpfinger, Felix, Zeichner, Kupfer- und Büchsenstecher, begr. 13. 5. 1616 Vater des -»Ulrich, Kupferstecher. oo Kunigunde (get. 13.9.9.1575), Tochter des Georg Göpner, Lederer, vier Söhne, zwei Töchter. Mit Rv. vom 2.5.1599 wurde ihm das Bürgerrecht zugesagt und am 7.7.1599 wurde er in das Bürgerbuch eingetragen, wobei er als Kunststecher bezeichnet wurde. Zuletzt wohnte er in der Judengasse. MuS: NÜRNBERG, MStN: „Aigentliche Abbildung des Himmels Darunter Kay. Maj. Mathias der Erste ... 1612 ... Eingeholet worden ... Foelix Hoepfiner fecit.", Kupferstich, 1612. Lit.: Thieme-Becker; C. G. Müller, 1791, S. 129; Hampe, Rv.; Sporhan-Krempel/Wohnhaas, 1973. Höpfinger, Joachim, Büchsenstecher, get. 9. 2. 1603 Nürnberg - begr. 12. 1. 1628 Nürnberg. Sohn des -»Matthäus, Büchsenstecher, oo 20.1.1628 Sabina, geb. von der Schütt, Witwe des Peter von Stein, Monatsreiter, eine Tochter. Zuletzt wohnte er im oberen Wehr (Obere Wörthstraße). Seine Witwe heiratete am 2.2.1635 in dritter Ehe den Rotschmieddrechsel Jacob -»Lutz. Höpfinger (Hepfinger), Matthäus, Büchsenstecher, t nach 1632 Nürnberg. Sohn des Christoph, oo 1) 27.9.1597 Veronica (get. 8.3.1569 - begr. 5.7.1600), Tochter des Marx Braun, eine Tochter; II) 12.1.1601 Ursula (get. 10.9.1578 - begr. 29.11.1632), drei Söhne, sechs Töchter. 1600 wohnte er in den Judengasse neben dem Sonnenbad. 1619 erwarb er um 412'/2 fl. das Haus Untere Wörthstraße 9, das vor 1626 in fremden Besitz überging. Lit.: Kohn, N H b Lorenz. Höpfinger, Ulrich, Kupferstecher, get. 15. 1. 1599 Nürnberg, Sohn des -»Felix, Kupferstecher, oo 27.4.
676 1619 Magdalena, Tochter des Nicolaus Beham, Messerschmied, ein Sohn Wolfgang. Zuletzt wohnte er am Dreyberg (Hirschelgasse). Lit.: Sporhan-Krempel/ Wohnhaas, 1973. Hörauf, Erasmus, Zirkelschmied, Sohn des Hans, Rindermetzger, oo 19.11.1677 Kunigunda Susanna Lorbeer (* Sulzbach/Opf.). Lit.: Krauß, Exulanten 2006, S. 207. Hörauf, Hans Ulrich, Rechenpfennigschlager, t 1678 Nürnberg, oo Ν. N. ( t 1678). Wurde 1660 erstmals als Geselle erwähnt, als er unerlaubt eine Reise unternahm. Am 25.8.1663 Meister. 1671-74 Geschworener. 1668 wurde ihm ein Lehrjunge erlaubt, 1676 beschäftigte er einen Gesellen namens Haußfeld. 1675 bot er an, neben seiner Nürnberger Werkstatt jeweils Samstag und Sonntag in der neu eingerichteten Fürstl. Ansbachischen Münze in Schwabach zu arbeiten, was ihm vom Rat untersagt wurde. Die von Hörauf geprägten Rechenpfennige sind sehr selten. MuS: NÜRNBERG, GNM. Lit.: C. F. Gebert, in: MBNG, 1917; Katalog Slg. Perko im GNM. Hörauf, J., Rechenpfennigschlager, im 19. Jh. tätig. Hörauf, Jacob, Rotschmied, wurde 1600 Meister. Lit.: Lockner Nr. 475. Hörauf, Johann Andreas, Zirkelschmied, * Nürnberg. Sohn eines Meisters, wurde am 20.7.1730 in die Meisterliste eingetragen. Hörauf, Johann Andreas, Kammacher, Vereinsdiener, Mundartdichter, * 25. 7. 1799 Nürnberg - f 15. 9. 1885 Nürnberg. MuS: NÜRNBERG, StadtB. Ausst.: 1966/5. Hörauf, Johann Georg, Zirkelschmied, f nach 1726 Nürnberg, ehemals Grab Nr. 400 auf dem Johannisfriedhof, dat. 1726, Epitaph nicht erhalten, oo Clara Margaretha Irenea. Am 8.9.1707 wurde er in die Meisterliste eingetragen. 1714 in den Grundverbriefungsbüchern erwähnt. Lit.: Trechsel, 1735. Hörber, Carl, techn. Revisor und Mundartdichter, » 24. 1. 1854 Nürnberg - f 10. 9. 1928 Nürnberg. 1876 machte er sich in Nürnberg als Galanterieschreiner ansässig. Er betrieb dann Handel mit Möbeln und Landesprodukten. Später war er Technischer Sachverständiger der Brauer- und Mälz-Berufs-Genossenschaft. Er ist auch als Mundartdichter bekannt geworden. 1906 wohnte er Rathausgasse 1. Der Hörberweg in Großreuth h. d. V. wurde nach ihm benannt. MuS: NÜRNBERG, StadtB. Lit.: H. Maas, in: MVGN 81, 1994. Ausst.: 1966/5. Hörhole, Johann Gottfried, Glaszieratschleifer, * um 1788 Nürnberg. Sohn des Andreas, oo 19.9.1820 Klara Taucher (* um 1791). 1820 wohnte er in L. 1328 (Ottostraße 27). Hörl s.a. Herel, Herl Hörl, Hans, Büchsenschmied, f Nürnberg, Grab Nr. 1181 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1592, noch vorhanden, oo Gertraud. Lit.: KDM Nürnberg, 1977; Johannisfriedhof, 1991; Zahn, DI-N Nr. 2035. Hörmann, Pfeifen- d.h. Holzblasinstrumentenbauer, oo Catharina (begr. 14.3.1590, wohnhaft beim Brauhaus), vier minderjährige Kinder. Lit.: Nickel, 1971, S. 42. Hörmann, Fritz, Zinngießermeister, hatte seine Werkstatt 1906/39 in der Paulstraße 6. Er war 1914 an der Innungsgründung beteiligt.
677 Hörmann, Jacob (Fayencemaler, 1718) s. Hermann, Hans Jakob Hörmann, Johann, Zinngießermeister, stellte 1906 und 1920 aus. An der Innungsgründung 1914 war er beteiligt. 1906/39 befand sich die Werkstatt in der Wölckernstraße 37. Im Adreßbuch von 1932 sind die Zinngießer Hans und Karl aufgeführt, die beide in der Wölckernstraße 37 ansässig waren. Ausst.: 1906/4; 1920/1. Hörmann, Josef, Zinngießermeister, * 21. 10. 1871 Wertingen b. Donauwörth, stellte 1906 aus. Er wohnte 1906 in der Peter-Henlein-Straße 44; die Werkstatt befand sich 1908/39 in der Imhoffstraße 1. 1914 war er Mitbegründer der Zinngießer-Innung. Ausst.: 1906/4. Hörmann, Konrad, Lithograph, wohnte 1906 Hintere Insel Schütt 15. Hörold (Rotschmiede, 16. Jh.) s. Herold Hörwart s. Herwart Hösch, Carl Friedrich (Johann Conrad), Maler, * 29. 4. 1830 Kleinlangheim - f 4. 5. 1905 München, oo Nürnberg 17.4.1854 Babette Augusta Karolina (* 8.3.1830) Tochter des Ferdinand -»Bauerreiß, Porzellanmaler, mehrere Kinder. 1846-53 war er Schüler der Kunstgewerbeschule Nürnberg. Er ließ sich in Nürnberg nieder und gründete eine Kunstanstalt für Lichtdruck. Als Maler bevorzugte er Bildnisse und Genredarstellungen. Anläßlich des großen Gesangsfestes 1861 dekorierte er das Haus Konrad -»Grübeis. 1877 firmierte die Firma Hösch & Frankenburger, Kunstanstalt für Ölfarbendruck. 1867 war er in S. 771 (Weberplatz 5) ansässig, 1869/71 in S. 642 (Schildgasse 3), 1873 Kühhof 5. Er war Mitglied der Künstlerklause Nürnberg. 1882 siedelte er nach München über. Werke: KLEINLANGHEIM, ev. Kirche: Altarbild. MuS: NÜRNBERG, MStN: drei Gemälde, darunter Bildnis einer Nürnbergerin, dat. 1861. Lit.: Priem, 1875, S. 633; Ausk. Günter Wagner. Ausst.: 1877/1; 1882/5; 1891/1 (unter Hoesch, Joh. Conr.); 1942/1; 1954/3; 1956/4; 1958/2; 1960/5. Hösch, Hans Andreas Tobias Gustav, Portrait- und Genremaler, Zeichner, * 2. 3. 1855 Nürnberg - 1 14. 1. 1902 München. Schüler der Kunstgewerbeschule Nürnberg und der AdBK in München. Er stellte mehrmals im Münchner Glaspalast aus. MuS: NÜRNBERG, MStN: Zeichnung. Lit.: ThiemeBecker; Boetticher. Hösch, Hans, Verwaltungsoberinspektor, Mundartdichter, * 25. 7. 1865 Nürnberg - t 27. 2. 1939 Nürnberg. 1888 veröffentlichte er ein Mundartbuch. 1906 wohnte er Stabiusstraße 7. MuS: NÜRNBERG, StadtB. Ausst.: 1966/5. Hösch, Hermann Jacob, Rotschmied, Waagmacher, t 17. 9. 1826 Nürnberg. Am 14.4.1790 wurde er in die Meisterliste eingetragen. Mz. 1790-96: Schiff. Er starb im Heilig-Geist-Spital. Lit.: Lockner Nr. 1655; Stengel, in: GNM M, 1918/19, S. 146; Glockenatlas, 1973, S. 60, 108 Anm. 259-261. Hösch, Johann, Buchfuhrer, oo Anna Susanna Maria Siegling (* um 1754 - t 10.7.1831). Er war 1785-89 im Ämterbüchlein verzeichnet. Die Buchhandlung wurde von Johann Philipp -»Raw weitergeführt. Lit.: Grieb, Buchgewerbe 2003. Hösch, Johann, Bildhauer, wohnte 1878 Rohlederersgasse 5.
Höss Hösch, Johann Conrad (Maler, 1830) s. Hösch, Carl Friedrich Hösch, Ulrich (Schlosser, 1490) s. Hach, Ulrich Höss s.a. Hess Höss, Conrad d. Ä., Zinngießer, * November 1635 Nürnberg - f Februar 1717 Nürnberg. Sohn des -»Georg d. J. oo 16.5.1670 N. N. Seine Meisterstücke arbeitete er bei Ulrich -»Appel und wurde am 24.9. 1669 Meister. 1686-89 Geschworener. Lit.: ThiemeBecker; Hintze, Nr. 322 mit Abb. Mz.; Haedeke, Zinn. Höss (Hess), Conrad d. J., Zinngießer, * 1675 Nürnberg - t 22. 7. 1743 Nürnberg. Sohn des -»Conrad d. Ä. oo 1707 Katharina Magdalena. Seine Meisterstücke arbeitete er bei Jacob -»Spörl und wurde am 8.10.1705 in die Meisterliste eingetragen. 1718-21 Geschworener. 1718 erwarb er um 1600 fl. das Haus Breite Gasse 83, das seine Witwe Katharina Magdalena 1745 für 975 fl. verkaufte. Lit.: Thieme-Becker; Hintze, Nr. 379-380 mit Abb. Mz.; Kohn, N H b Lorenz. Höss (Hess), Georg d. Ä. (Jörg), Zinngießer, * Nürnberg - begr. 6. 12. 1621 Nürnberg, oo vor 1582 N. N. 1572-77 Lehre bei seinem Stiefvater Conrad -»Rumpier. 1582 arbeitete er seine Meisterstücke bei Valentin -»Seiferhelt und wurde am 6.8.1582 Meister. Er starb im Heilig-Geist-Spital und wurde im Totenbuch als Kandelgießer und gewesener Stadtknecht bezeichnet. Lit.: Thieme-Becker; Hintze, Nr. 146. Höss, Georg d. J., Zinngießer, * 1591 Nürnberg t 23. begr. 26. 12. 1675 Nürnberg. Sohn des -»Georg d. Ä. oo 1625 N. N. Seine Meisterstücke arbeitete er im Juni 1625 bei Caspar -> Wadel d. Ä. und wurde am 7.11.1625 Meister. 1638-41, 1646-49 und 1658-59 Geschworener. 1637 gehörte ihm ein Haus im Wäschershof (Frauengasse 8), das 1649 in fremden Besitz überging. Lit.: Thieme-Becker; Hintze, Nr. 235; Barock, 1962; Kohn, N H b Lorenz. Höss, Johann Friedrich, Maler, * um 1836 - f 29. 1. 1862 Nürnberg. Sohn des Isaak, Schuhmachermeister. Er wohnte in L. 1446 (Schlotfegergasse 12). Höss (Hess), Moritz Carl (Martin Carl), Zinngießer, * 1644 Nürnberg - t 29. 1. 1705 Nürnberg, ehemals Grab Nr. E 104 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1688, nicht erhalten. Sohn des -»Georg d. J. oo 20.11.1671 N., Witwe des Zinngießers Lorenz -»Rumpier. Seine Meisterstücke arbeitete er bei Hans -»Mager und wurde am 15.10.1671 Meister. 1682-85 und 1697-1700 Geschworener, 1692-1705 Genannter. 1694 in den Grundverbriefungsbüchern erwähnt. MuS: LEIPZIG, Mus. f. Khw. Lit.: Thieme-Becker; Hintze, Nr. 325 mit Abb. Mz.; Trechsel, 1735; Roth, 1802. Höss, Michael, Zinngießer, * Dezember 1637 Nürnberg - f 8. 6. 1713 Nürnberg. Sohn des -»Georg d. J., Zinngießer, oo 24.5.1676 N. N. Seine Meisterstücke arbeitete er bei Caspar -»Wadel d. J. und wurde am 19.3.1676 Meister, 1691-94 Geschworener. Seine Spezialität waren riesige Schleifkannen. Im Alter kam er ins Heilig-Geist-Spital. MuS: N Ü R N B E R G , GNM. Lit.: Thieme-Becker; Hintze, Nr. 331 mit Abb. Mz.; Barock, 1962, S. 152, 159. Höss, Zacharias, Zinngießer, * 1687 Nürnberg t 26. 12. 1757 Nürnberg. Sohn des -»Michael, oo 1735 N. N. 1706-11 Lehre bei Jacob -»Spörl. Seine Meister-
Hößle stücke arbeitete er bei Johann Salomon ->Leiss und wurde am 6.10.1735 in die Meisterliste eingetragen. Lit.: Hintze, Nr. 406 mit Abb. Mz. H ö ß l e , Erhard, Goldschmied, * 11. 3. 1929 M e m menhausen/Schwaben. 1946-49 Lehre bei Franz Rickert, 1949-55 Studium der Gold- und Silberschmiedekunst an der A d B K M ü n c h e n unter Franz Rickert, 1953 Meisterprüfung als Silberschmied. 195569 freiberuflich tätig, überwiegend im Auftrag der Kirche, oft in Zusammenarbeit mit seiner Frau Therese. 1969-91 Professor an der A d B K Nürnberg, Leiter der Klasse f u r Gold- und Silberschmiedekunst. Lit.: A d B K , 1983. Ausst.: 1983/12; 1990/17. Hössler (Heßler), Elias, Orgelbauer, * 7. 7. 1663 Crimmitschau — f 13. begr. 16. 6. 1746 Sulzbach/Opf. Sohn des Hans, Schreiner, oo I) Hersbruck 1695 Felicitas Mayer; II) Lauf 1712 N. N., Kinder. A b 1679 Tischlerlehre, danach als Geselle auf Wanderschaft. 1690-93 als Geselle beim Orgelmacher Andreas Haß in Greiz. Um 1695 ließ er sich in Hersbruck nieder und war anschließend im Nürnberger Landgebiet tätig. 1704 übersiedelte er zeitweise nach Lauf, lebte aber später wieder in Hersbruck. 1713 beschwerten sich die Nürnberger Orgelbauer, daß er sich von Hersbruck aus in einem Garten vor der Stadt niedergelassen habe und damit in Konkurrenz zu ihnen getreten war. Hössler entwickelte einen eigenen Prospekt- und Dispositionsstil, so daß er als führender Meister seiner Zeit im evangelischen Nürnberger Landgebiet galt, welcher auch Aufträge aus der katholischen Oberpfalz erhielt. 1725 baute er f ü r 350 fl. eine neue Orgel für Alfeld/Lkr. Nürnberger Land. 1727 wurde er für die Markgrafschaft Bayreuth privilegiert. 1733 nahm er den Gesellen Heinrich Blume als Schwiegersohn in die Werkstatt. 1744 zog er sich als Pfründner in das Spital nach Sulzbach/Opf. zurück. W e r k e : Verz. s. Orgelbauerlexikon, 1994. Lit.: K D M Lauf, 1966, S. 290; Martius, 1996, S. 27; Fischer/Wohnhaas, 2001; Ausst. Kat. 350 Jahre Wittelsbacher Fürstentum PfalzSulzbach 2006, S. 424-426. Theodor Wohnhaas Hoeven s. Hoven Hofer, Andreas, Kupferstecher, Zeichner, get. 16. 10. 1704 N ü r n b e r g - b e g r . 1 5 . 9 . 1882 Nürnberg. Sohn des Peter Caspar, Weißbüttner, oo 13.8.1736 Catharina Susanna (get. 26.6.1710 - begr. 9.8.1742), Tochter des Jeremias Rosier, Handelsmann, zwei Söhne, eine Tochter. Er soll Schüler des Kupferstechers Andreas -»Nunzer gewesen sein. 1726-81 war er als Kupferstecher im Ämterbüchlein eingetragen, 1782 gestrichen. Die Einträge 1733 und 1734 sind mit dem Zusatz „in Augsburg" versehen. Er stach Ornamente für die Augsburger Verleger Engelbrecht, Wachsmuth und Pfeffel, ferner Prospekte und naturhistorische Tafeln für den Nürnberger Verlag -»Knorrs Erben sowie f ü r Werke von Jacob Christian Schaeffer und Christian Daniel Schreber. Werke: s. Ludwig, 1998, S. 336. MuS: N Ü R N B E R G , M S t N : „Ein Nürnbergischer Rats-Herr. Un Senator de N u r e m b e r g ... - Andr. Hofer fecit - Martin Engelbrecht exc. A.V.", Kupferstich um 1790/1800. Lit.: Thieme-Becker; Bénézit, KL; Füßli, KL; Nagler, KL; C. G. Müller, 1791 Forts. I, S. 24; Ausk. Friedrich von Hagen. Hofer, C . Seidensticker und Perlenhefter, wurde 1383 Bürger.
678 Hofer, Donat, Stifter, begr. 27. 3. 1503 Nürnberg. Sohn des Hans (f 1498). 1499 übergab er der Sebalduskirche einen silbervergoldeten Kelch, der mit einem „ X " bezeichnet war, hinzu kamen eine Patene und eine Corporaltasche mit einem Kruzifix. Die Stiftung war eine Gegenleistung dafür, daß sein Vater einen Grabstein auf dem Kirchhof bewilligt bekommen hatte sowie einen Frauenstuhl in der Kirche. 1502 verkaufte Donat H o f e r das Haus Weißgerbergasse 23 an den Weißgerber Heinz Hilprant. Lit.: Fleischmann, RStR von 1497 Nr. *91; Burger, 1961 Nr. 4507, 4932; Burger, 1967, Nr. 3780; Kohn, N H b Sebald. Hofer, G u n d a , geb. Ebersberger, Mundartdichterin, lebte in Leipzig, schrieb 1916 in Nürnberger Mundart. M u S : N Ü R N B E R G , StadtB. Ausst.: 1966/5. Hofer, H., Lithograph, fertigte um 1925 mehrere Farblithographien von Nürnberg. Hofer, Julius, Architekt. Werke: N Ü R N B E R G , Jugendstilhäuser: Krelingstraße 37 (1907); Orffstraße 3 (1910). Lit.: Willenberg, in: M V G N 75, 1988. Hofer, Lorenz, Maler, wohnte 1850 in L. 760 (Peter-Vischer-Straße 25). Hoffat, Heinrich (Rechenmeister, 1550) s. Hoffot, Heinrich H o f f m a n n , Ing.-Lieutenant, fertigte 1810 Grundrisse der drei Etagen des ehemaligen Mendelschen Brüderhauses; kol. Federzeichnung 46 χ 62 cm. MuS: N Ü R N B E R G , M S t N : Federzeichnung. Lit.: Tiggesbaumker, 1988. Hoffmann, Adolf, Schriftgießer, erhielt am 29.3.1867 die Konzession zum Betrieb einer Schriftgießerei, auf die Konrad ->Ammon am 20.3. desselben Jahres zu seinem Gunsten verzichtet hatte. 1873 erw a r b Friedrich ->Harl das Unternehmen. Lit.: Gerlach, 1930; Mitt. a. d. StadtBN Jg. 4, H. 4, Jan. 1956. H o f f m a n n , Albrecht, Rechenpfennigschlager, oo Ursula. A n f a n g 1612 scheint er nach Freudenstadt ausgewandert zu sein. Mit Rv. v o m 18.2.1612 wurde seiner Frau erlaubt, ihm zu folgen. Lit.: C. F. Gebert, in: M B N G , 1917; Mitchiner, 1988. H o f f m a n n , Albrecht, Zirkelschmied, wurde am 18.5.1720 in die Meisterliste eingetragen. H o f f m a n n , Andreas, Rotschmied, Meistersohn, wurde am 7.6.1746 in die Meisterliste eingetragen. Lit.: L o c k n e r N r . 1388. H o f f m a n n , Bartel, Goldschmied, Goldarbeiter, Juwelier, oo 22.10.1560 Clara Heusler. Am 9.10.1560 bestand er die Meisterprüfung und wurde am 12.10.1560 als Meister vereidigt. A m 8.10.1561 wurde er Bürger, 1569-73 Geschworener. 1573 fertigte er einen Ring, der als Muster für die Meisterstücke dienen sollte, w o f ü r er 6 fl. 4 8 kr. erhielt. U m 1575 lieferte er dem Würzburger Bischof Julius Echter von Mespelbrunn silbernes Geschirr mit eingraviertem bischöflichem Wappen, wobei der Meister möglicherweise nur als Zwischenhändler auftrat. H o f f m a n n wurde mehrfach als Juwelier erwähnt, d.h. daß er auch mit Goldschmiedeerzeugnissen handelte. 1568 kaufte er um 625 fl. und 10 fl. Eigenschaft (200 fl. Hypothek) das Haus Schildgasse 7. A m 11.5.1585 kam H o f f m a n n wegen Schulden bei Margarethe Fugger in Haft, dies ist zugleich seine letzte Erwähnung. Ein Jahr später war das Haus im Besitz der Gläubigerin, die es um 950 fl. lastenfrei an den Goldschmied Nicolaus -»Schmidt
679 verkaufte. Lit.: Stockbauer, 1893 Nr. 408; Hampe, Rv., Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 368; Kohn, NHb Sebald. Hoffmann, Blasius, Hafner, co Wöhrd 8.8.1541 Magdalena Groß. Lit.: Schornbaum, 1949 Nr. 263. Hoffmann (Hofmann), Burkhart, Rotschmied, wurde 1425 Bürger und zahlte 2 fl. Hoffmann, Christine, Zinnmalerin, wohnte 1863 in S. 208 (Weißgerbergasse 12). Hoffmann (Hofmann), Claus (Ciasen), Rotschmied, war auch Büchsenmeister in Nürnberg. Mit Rv. vom 27.8.1523 wurde ihm erlaubt, zwei Jahre für den Markgrafen von Baden zu arbeiten, ohne sein Nürnberger Bürgerrecht aufzugeben. Lit.: Hampe, Rv. I, 1399, 1400. Hoffmann, David (Goldschmied, 1588) s. Hohmann, David Hoffmann (Hofmann), Eberhardt, RotschmiedTagwerker, wurde 1426 Bürger und zahlte 3 fl. Hoffmann, Elisabeth, llluministin, wohnte 1850 in S. 1025 (Judengasse 13). Hoffmann, Emma, Textilkünstlerin, Zeichenlehrerin, * 1. 10. 1890 Rovereto - f 22. 2. 1945 Ellingen, durch Luftangriff. 1920 Lehrerin, 1926 Studienrätin fur Batik, Bekleidungs- und Modekunst, für Stoffdruck, Färben und Modezeichnen an der Kunstgewerbeschule (ab 1928 Staatsschule für angewandte Kunst). 1940 Professorin der Klasse für Bühnenkostüme, dekorative Wandbehänge und Stoffe an der AdBK. Sie gehörte zu den wenigen Frauen, die in der Weimarer Republik als Künstlerinnen in Nürnberg Beachtung fanden. 1932 wohnte sie in Nürnberg, Leipziger Straße 35. Werke: N Ü R N B E R G , Rathaus: Großes Wandfries aus Samt in Batiktechnik mit Handvergoldung, im Zimmer des Oberbürgermeisters. MuS: N Ü R N BERG, MStN: Wandteppich, Entwurfszeichnung. Lit.: Vollmer; Rösermüller, 1928; AdBK, 1933 u. 1940; Bauten, 1942, S. 7; Schmidt, 2005. Ausst.: 1930/1; 1940/2; 1941/14; 1942/2. Hoffmann, Erhard, Goldschmied, Sohn des -»Jacob I. In einem Rv. vom 24.3.1579 wurde er als Goldschmied bezeichnet, war aber nicht Meister. Am 12.7.1589 hatte er Streit mit seiner wiederverheirateten Mutter Anna wegen eines silbernen Zaumzeugs, das offensichtlich aus dem Nachlaß seines Vaters stammte. 1580 verkaufte er die vom Vater ererbten Häuser Obere Krämersgasse 2 und 4 an die Witwe Barbara Lang. Lit.: Hampe, Rv.; Kohn, NHb Sebald. Hoffmann, Franz, Buchdrucker, Buchhändler. Nach dem Tod seiner Frau, einer Stieftochter des Johann Gottfried -»Stiebner, wurde er Eigentümer der Buchhandels-Gerechtigkeit seines Schwiegervaters. Diese verkaufte er am 27.1.1806 an Friedrich -»Campe. Die Druckerei führte er weiter, die sich im ehemals im schwiegerväterlichen Haus Rathausplatz 4 befand, das 1829 einem Johann Franz Hoffmann gehörte, evtl. handelt es sich um die gleiche Person oder um einen Sohn. Lit.: Ausk. Friedrich von Hagen. Hoffmann (Hofmann), Fritz I., Rotschmied, stand während des Ersten Markgrafenkrieges 1449 als Büchsenmeister in städtischem Dienst. 1451 Meister. 1455 war er Besitzer eines Hauses mit Hof, Seitenflügel, Garten und Hausbrunnen in der alten Ledergasse (Tucherstraße 47). Lit.: Otto Baumgärtel, in: MVGN
Hoffmann 69, 1982; Jörn Reichel: Der Spruchdichter Hans Rosenplüt. Wiesbaden 1985, S. 139; Kohn, N H b Sebald. Hoffmann (Hofmann), Fritz IL, Rotschmied, wurde 1458 Meister. Lit.: Otto Baumgärtel, in: M V G N 69, 1982, S. 170. Hoffmann, Gabriel, Kunstgießer, begr. 25. 10. 1624 Nürnberg. Bei seinem Tod wohnte er bei der Kalkhütte (Mohrengasse). Hoffmann, Georg I., Rotschmied, wurde 1557 Meister. Lit.: LocknerNr. 146. Hoffmann, Georg, Maler, get. 4. 9. 1575 Nürnberg - begr. 2. 6. 1611 Nürnberg. Sohn des Georg, Tüncher. oo 21.8.1610 Margaretha (get. 18.3.1577 - begr. 18.9.1615), Tochter des Ulrich -»Kammerer, Steinmetz. Am 7.5.1607 wurde er mit einem unbekannten Probestück Meister. Nagler erwähnte 1838 in seinem KL einen Historienmaler Georg Hoffmann, der um 1600 an einem unbekannten Ort gearbeitet haben soll. Er wohnte mit seiner Frau im Elternhaus am Ponersberg (Paniersplatz 19). Nach dem Tod ihres Mannes zog die Witwe in die Judengasse, wo ihre Eltern wohnten. Lit.: Nagler, KL; Tacke, 2001, S. 464; Kohn, N H b Sebald. Hoffmann, Georg II., Rotschmied, wurde 1591 Meister. Lit.: Lockner Nr. 397. Hoffmann, Georg III., Rotschmied, Ringmacher, wurde 1670 Meister. Lit.: LocknerNr. 886. Hoffmann, Georg IV., Rotschmied, Former, t 1746 Nürnberg. Am 7.9.1706 wurde er in die Meisterliste eingetragen. Lit.: LocknerNr. 1139. Hoffmann (Hofman), Georg V., Rotschmied, Ringmacher, f 1753 Nürnberg. Am 7.12.1706 wurde er in die Meisterliste eingetragen. 1720 kaufte ein Georg (IV. oder V.) Hoffmann das Mz. „ O c h s e n k o p f . Lit.: LocknerNr. 1141; Stengel, in: GNM M, 1918/19, S. 140. Hoffmann, Georg VI., Rotschmied, Ringmacher, Meistersohn, wurde am 17.5.1729 in die Meisterliste eingetragen. Lit.: LocknerNr. 1270a. Hoffmann, Georg VII., Rotschmied, Zapfenmacher, t 1746 Nürnberg. Am 30.3.1734 wurde er in die Meisterliste eingetragen. MuS: A S C H A F F E N B U R G , Stadtmus.: Bierzapfen. Lit.: LocknerNr. 1302. Hoffmann, Georg VIII., Rotschmied, Ringmacher, t 26. 5. 1805 Nürnberg. Meistersohn, wurde am 6.3. 1781 in die Meisterliste eingetragen. Georg Hofmann erwarb zwei Mz: 1) Schlüssel und Pfeil gekreuzt, 1789 von der Witwe des Matthäus -»Hauenstein; 2) „Tannenbaum", 1803 zusammen mit Formzeug von Abraham -»Romsteck. Es ist ungeklärt, ob es sich um Georg VIII. oder IX. handelt. Lit.: Lockner Nr. 1605: Stengel, in: GNM M, 1918/19, S. 148 u. 151. Hoffmann, Georg IX., Rotschmied, Ringmacher, Vater des -»Johann Joseph Konrad. oo vor 1790 Dorothea Mederer ( t 19.4.1817, als Witwe). Am 3.12.1785 wurde er in die Meisterliste eingetragen. Mz. ungeklärt, siehe vorhergehenden Artikel. Lit.: Lockner Nr. 1648; Stengel, in: GNM M, 1918/19, S. 148 u. 151. Hoffmann, Georg, Architekt, wohnte 1914/43 am Maxplatz 32. Mitglied im BDA. Werke: N Ü R N BERG: Frauentormauer 54, um 1890; Haus Gutmann, Roritzerstraße 32; Haus Hirschmann, Rothenburger Straße 33. Ausst.: 1914/1; 1924/2.
Hoffmann Hoffmann, Gratianus, Rotschmied, Ringmacher, t 1757 Nürnberg. Am 26.4.1701 wurde er in die Meisterliste eingetragen. Mz. seit 1721: Herz mit aufgesetztem Kreuz und Initialen GH. Lit.: Lockner Nr. 1100; Stengel, in: GNM M, 1918/19, S. 125. Hoffmann, Gratianus, Rotschmied, Ring- oder Rollenmacher, Meistersohn, wurde am 13.6.1743 in die Meisterliste eingetragen. Lit.: Lockner Nr. 1369. Hoffmann, Karl Gustav Adolf, Maler, co Katharina Schnorr, Kinder. 1827 wurde er erstmals beim Tod seines Sohnes erwähnt. Er wohnte 1850 in L. 173 (Obere Wörthstraße 21), 1860 in L. 174 (Obere Wörthstraße 19) und 1870 in der Lindengasse 22. Vielleicht identisch mit dem Maler G. Hoffmann, der 1873 in der Sulzbacher Straße 53 ansässig war. Hoffmann, Hans, Buchdrucker, tätig um 1476-90, nur durch einige Flugblätter bekannt. Nach Hase vielleicht identisch mit dem am 15.5.1484 erwähnten gleichnamigen Diener des Thiebolt, Graf zu Geroldseck und Pollen, für den der Graf einen Empfehlungsbrief gegen Anton -»Koberger und dessen Schwester Christina, verehelichte Lintner, an den Nürnberger Rat verfaßt hatte. MuS: BERLIN, StB. MÜNCHEN, BStB. Lit.: Will, Münzbel. Bd. III, S. 31; Oscar Hase: Die Förderung des ältesten Buchhandels durch die Stadtbehörden, Leipzig 1886, S. 20. Ausst.: 1971/3. Hoffmann (Hofmann), Hans, Rotschmied, eingetragen im Meisterbuch der Rotschmiede. Am 3.8.1491 versprach er Peter -»Vischer d. Ä., geschuldete 22 fl. in vereinbarter Zeit zurückzuzahlen. Lit.: Gümbel 1919, S. 31. HofTmann (Hofmann), Hans, Maler, * 1545/50 t zw. 14. 10. 1591 und 12. 6. 1592 wahrscheinlich Prag, oo Eva (gest. nach 31.5.1609), Sohn Matthes, get. 8.12.1572. Die vielfach behauptete Herkunft aus den Niederlanden konnte durch die Forschung nicht belegt werden, ebenso das Geburtsjahr um 1530. Auch der Rv. vom 19.8.1557, mit dem einem Niederländer Hans Hofmann erlaubt wurde, „seine gemalten Tücher unter dem Rathaus fail zu haben", dürfte sich nicht auf ihn beziehen. Als Schüler des Nicolaus -»Neufchatel ist er ebenfalls nicht belegt. Am 30.6.1576 wurde er erstmals als Nürnberger Bürger bezeichnet, er hatte damals Schulden für Hauszins und Schmuck bei einem Prager Kürschner. 1584 war er am Münchner Hof des Herzogs Wilhelm V. von Bayern tätig. Seit 1.7.1585 Hofmaler Kaiser Rudolfs II. in Prag, wofür er eine Besoldung von 100 Talem jährlich erhielt. Im November 1585 bat er von Prag aus um Vorhaltung seines Nürnberger Bürgerrechts, was ihm mit Rv. vom 3.12.1585 auf drei Jahre bei Zahlung der jährlichen Losung zugesagt wurde. Diese Vergünstigung wurde 1588 um zwei Jahre und mit Rv. vom 18.7.1590 um weitere drei Jahre verlängert. Seine Kinder ließ er in Nürnberg zurück, sie standen nach seinem Tod unter der Vormundschaft von Conrad -»Königsmüller und Barthel -»Jamnitzer. Er wurde als Dürer-Nachahmer in der 2. H. des 16. Jh. sehr geschätzt. Werke: Verz. s. Pilz, in: MVGN 51, 1962. MuS: BERLIN, Staatl. Museen. LONDON, BM. MÜNCHEN, BNM. NÜRNBERG, GNM: Zeichnungen und Gemälde, darunter Portraits des Hieronymus Holzschuher, 1578; des Jakob Muffel, um 1580 (zugeschrieben, nach Albrecht Dürer); des Paulus Pfinzing, 1591; Aquarelle.
680 - , MStN. Lit.: NDB; Thieme-Becker; Doppelmayr, 1730; Will, Münzbel. Bd. IV, S. 251 ff.; Will, GL VI, S. 108-109; Hampe, Rv.; Hampe, in: GNM M, 1908; Gümbel, 1907, S. 40; Barock, 1962; Prein, 1989/91; Löcher, 1997; Stüwe, 1998. Ausst.: 1906/2; 1952/5; 1954/3; 1976/8; 1989/10; 1992/17; 2003/3, Nr. 20, 21. Hoffmann (Hofmann), Hans, Goldschmied, Goldarbeiter, Wechselamtmann, f 11. begr. 13. 6. 1568 Nürnberg, Grab Nr. 272 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph noch vorhanden, oo 23.7.1548 Kunigund Prunnauer; II) 21.3.1565 Birgitta Cöler (* 14.1.1541). Mit Rv. vom 4.7.1548 wurde ihm das Bürgerrecht zugesagt und am 26.9.1548 eingetragen. Am 10.7.1548 bestand er die Meisterprüfung und wurde am 11.8. 1548 als Meister vereidigt. 1565-68 Genannter. 1561 wohnte Hans Hoffmann als Mieter am Schwabenberg. Lt. Sterbeeintrag war er in der Wechselstube am Hauptmarkt angestellt. Seine Witwe Birgitta heiratete am 7.12.1568 in zweiter Ehe den Apotheker Matthes Bergner; 1578 in dritter Ehe den Handelsmann Heinrich Reuther. Lit.: Stockbauer, 1893 Nr. 348; Hampe, Rv.; Zahn, DI-N Nr. 1119; K D M Nürnberg, 1977; Jamnitzer, 1985; Archiv zur Nbger. GSK im GNM. Hoffmann, Hans I., Rotschmied, wurde 1548 Meister. Lt. Feuerschauprotokoll von 1561 wohnte er zur Miete bei Friedrich Hess in dessen Haus Untere Talgasse 16/Obere Talgasse 7. Lit.: Lockner Nr. 91. Hoffmann, Hans, Zirkelschmied, oo Anna (f 1570), wohnte beim Tod seiner Frau in der Elenden Gasse (Rosental). Lit.: Burger, 1972 Nr. 9454. Hoffmann, Hans II., Rotschmied, Ringmacher, t Nürnberg, Grab Nr. 371 auf dem Rochusfriedhof, Epitaph dat. 1593, noch vorhanden, oo Margaretha. Lit.: KDM Nürnberg, 1977; Zahn, DI-N Nr. 2117. Hoffmann, Hans III., Rotschmied, wurde 1604 Meister. Seine Tochter Katharina heiratete am 18.3.1609 den Goldschmiedegesellen Hans Ulrich Frisch. Lit.: Lockner Nr. 509. HofTmann, Hans, Zirkelschmied, oo prokl. 28.9.1634 Anna, Tochter des Jacob Hopf, Büttner in Weiden. Lit.: Krauß, Exulanten 2006, S. 134. Hoffmann, Hans IV., Rotschmied, wurde 1652 Meister. Mz: Lamm, darüber HH, beides im Wappenschild? Das Zeichenblech im GNM dürfte um 1680 entstanden sein, so daß auch andere Meister mit den Initialen H H fur das Mz. in Frage kommen können. Lit.: Lockner Nr. 788. Hoffmann, Hans Adam, Rotschmied, Ring- oder Rollenmacher, wurde 1697 Meister. Lit.: Lockner Nr. 1069. Hoffmann (Hofmann), Heinrich, Goldschmied, Goldarbeiter, oo um 1549 Ursula, Tochter des Wilhelm I. Fugger vom Reh, Goldschmied in Augsburg. Am 7.2.1549 bestand er die Meisterprüfung und wurde am 24.4.1549 als Meister vereidigt. Am 13.3.1549 wurde er Bürger, 1554-58 Geschworener. Um 1551 lieferte er dem Rat drei Ketten. 1555 wurde er von Kurfürst August von Sachsen nach Dresden berufen, wo er für ein Jahresgehalt von 100 fl. für dessen Gemahlin Anna als Goldschmied arbeitete, zwei Jahre später wurde der Vertrag verlängert. Am 17.9.1559 gab er sein Nürnberger Bürgerrecht auf, das ihm mit Rv. vom 3.4.1563 erneut gewährt und am 3.11.1563 eingetragen wurde; ob er sich bis dahin in Dresden aufhielt, ist unbekannt.
681 Hoffmann war offensichtlich vermögend, da er beim Erwerb des Bürgerrechts 1549 und 1563 jeweils eine erhöhte Gebühr von 10 fl. entrichtete. Lit.: ThiemeBecker; Stockbauer, 1893 Nr. 352; Hampe, Rv.; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 370. Hoffmann, Heinrich, Rotschmied, Ringmacher, wurde am 5.8.1738 in die Meisterliste eingetragen. Lit.: LocknerNr. 1339. Hoffmann, Hieronymus, Rotschmied, wurde 1612 Meister. Lit.: LocknerNr. 593. Hoffmann, Jacob d. Ä., Goldschmied, Goldarbeiter, Juwelier, Medailleur, Ornamentstecher, * 1511/12 wohl Kupferberg b. Bayreuth - f 16. 3. 1564 Nürnberg, Grab Nr. 1037 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph noch vorhanden. Vater des -»Erhard und des -.Jacob d. J. oo I) 6.6.1537 Clara (f 21.8.1550), Tochter des Hans -»Sidelmann, Goldschmied, und Stieftochter des Johann -»Neudörfer d. Ä., Schreib- und Rechenmeister; II) vermutl. Augsburg um 1551 Anna Fröschlin (* Augsburg - f 8.10.1594). Lt. Eintrag im Meisterbuch 1531 soll er bei Lorenz -»Trunck gelernt haben, vermutlich arbeitete er erst als Geselle bei ihm. Bei seiner Aufnahme als Bürger am 7.11.1537 wurde er „pildschneider" genannt, was auf die Fertigung von Modellen für Medaillen hindeutet. Am 19.10.1538 wurde er als Meister bei den Goldschmieden vereidigt. 1547-51 Geschworener, 1547-64 Genannter. Er zählte zu den sehr gut beschäftigen Nürnberger Goldschmieden seiner Zeit und erhielt zahlreiche, teilweise sehr kostspielige Aufträge. 1540 und 1542 erwarb Christoph -»Scheurl bei ihm zwölf Ringe und eine Kette. König Ferdinand I. kaufte 1543 sechs Silberleuchter, zwei silberne Flaschen und zwei Kredenzmesser, wobei Hoffmann hier möglicherweise nur als Händler auftrat. 1546 erwarb er zusammen mit Balthasar -»Nickel auf der Frankfurter Messe Edelsteine und Kleinodien aus dem Nachlaß Kardinal Albrechts. 1544 belieferte Hoffmann den Nürnberger Rat mit Pokalen. 1547 verkaufte er zwei Trinkgeschirre im Wert von 366 fl. nach München, als Geschenke anläßlich der Hochzeit Herzog Albrechts von Bayern. 1549 zahlte ihm König Ferdinand, der spätere Kaiser, 360 fl. für eine goldene Medaille, geziert mit 20 Diamanten, die von der inzwischen verstorbenen Königin Anna in Auftrag gegeben worden war. Ferdinand war ein wichtiger Kunde des Meisters, der ihm 1549 einen Diamanten im Wert von 4.600 fl. rh. abkaufte. Am 11. November 1548 bezog der Nürnberger Rat von Hoffmann und Wenzel -»Jamnitzer vier Schalen aus reinem Gold, von denen er 1549 zwei dem Obersten Rat Kaiser Karls V., Niclaus Perrenot de Granvelle, nach Brüssel verehrte; die übrigen zwei kamen 1550 auf dem Reichstag zu Augsburg an dessen Sohn Antoine, Bischof von Arras und Kaiserlicher Rat. Auch der Dresdner Hof zählte zu Hoffmanns Kunden. 1560 wurden Hoffmann, Bonaventura -»Hegner und Caspar I. -»Bauch ausgeraubt und erhielten eine Fürschrift an Kurfürst August von Sachsen. 1561 hatte Hoffmann Außenstände beim Danziger Franz Müllner, dem er Schmuck und Waren im Wert von 5700 fl. geliefert hatte. Auch mit den Fuggern in Augsburg unterhielt er geschäftliche Beziehungen. 1563 wurde er zusammen mit seinen Halbbrüdern Peter -»Hoffmann und Hans -»Zeitler erwähnt, wieder ging es um Außenstände. Lt.
Hoffmann einem Eintrag in die Schuldverbriefungsbücher vom 23.7.1565 hatte das Unternehmen Außenstände in Höhe von 44.800 fl., die nicht wieder einzubringen waren. Die Erben Hoffmanns erklärten sich bereit, sich mit einem Anteil von 16.000 fl. zu begnügen, die Zeitler innerhalb von vier Jahren abzahlen sollte. 1547 wollte sich Hoffmann zusammen mit Balthasar -»Nickel und anderen an der Errichtung einer markgräflichen Münzprägestätte in Erlangen beteiligen, was vom Rat untersagt wurde. Obwohl seine Meistermarke im Nadelverzeichnis erscheint, sind von Jacob Hoffmann keine Goldschmiedewerke erhalten. Möglicherweise fertigte der Goldarbeiter überwiegend Schmuck und trat vor allem als Händler in Erscheinung. Hingegen sind von ihm Arbeiten als Medailleur erhalten, darunter eine 1563 dat. Portraitmedaille fur seinen Schwippschwager Wenzel Jamnitzer. 1541 erwarb er um 370 fl. das Haus Burgstraße 21, das mit einer Hypothek von 500 fl. belastet war. 1563 erwarb er um 2250 fl. auch das Nachbarhaus Burgstraße 23. 1551 war er Besitzer des Hauses Breite Gasse 49, das er am 22.11.1553 verkaufte. 1549 erwarb er um 550 fl. rh. ein Haus beim Rosenbad (Brunnengäßchen 24), das er 1562 um 600 fl. wieder verkaufte. 1562 erwarb er fur 800 fl. die Häuser Obere Krämersgasse 2 und 4, die sein Sohn Erhard 1580 verkaufte. Außerhalb der Stadt gehörten Hoffmann das Lusthaus auf dem Thumenberg und der im Markgrafenkrieg schwer beschädigte Schoppershof. 1561 errichtete er mehrere Stiftungen, darunter 4000 fl. fur vier Stipendien fur Theologen und 3000 fl. fur arme Bäcker und Fleischhacker. Sein 1544 von Georg -»Pencz gemaltes Portrait befindet sich im Hess. Landesmuseum Darmstadt. Panzer verzeichnete sein Portrait, dort irrtümlich als „pictor" bezeichnet. Es wurden auch Medaillen auf ihn geschaffen. Nach Neudörfer kaufte er den künstlerischen Nachlaß Peter -»Flötners. Seine Witwe heiratete am 3.4.1576 den aus Bremen stammenden Juwelier Franz Borneck. 1582 verkaufte sie das Haus Burgstraße 23 um 1000 fl., das mit einer Hypothek von 800 fl. belastet war. Das Haus Burgstraße 21 ging 1573 auf seinen Sohn Stephan über, der den Anteil seiner Schwester mit 700 fl. ausbezahlte. Lit.: ADB; Thieme-Becker; Rosenberg 3851; Imhoff II, 1782, S. 791; Neudörfer-Lochner, 1875; Stockbauer, 1893 Nr. 312; H. Heerwagen, in: GNM M, 1908; Hampe, Rv.; Schulz, Bürgerhäuser; Habich, Schaumünzen; M. Bernhart, in: MBNG, 1936; Burger, 1972 Nr. 4198; K D M Nürnberg, 1977; Zahn, DI-N Nr. 1042; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 371 ; Kohn, NHb Lorenz u. Sebald. Hoffmann, Jacob, Rotschmied, t zw. 10. 9. u. 20. 12. 1542 Nürnberg. 1541 Meister. Bei seinem Tod wohnte er in der Fischergasse. Lit.: Lockner Nr. 47; Burger, 1972 Nr. 2631. Hoffmann Jacob d. J., Goldschmied, * 1552 - begr. 25. 4. 1619 Windsheim. Sohn des -»Jacob d. Ä. oo Windsheim 1577 Anna, geb. Schademann, Witwe des Veit III. -»Stoß. 1572 belieferte er Kurfürst August von Sachsen mit Schmuck. Am 17.1.1578 gab er sein Nürnberger Bürgerrecht auf und zog nach Windsheim. 1609 war er dort Alter Bürgermeister und besuchte Nürnberg anläßlich des Kreistages. Lit.: Gurlitt, Goldschmiede 1886, S. 21; Hampe, Rv.; Jaeger, Jamnitzer, 1985; Archiv z u r N b g e r . GSK im GNM.
Hoffmann Hoffmann, Johann I., Buchdrucker, Buch- und Kunsthändler, t Nürnberg, ehemals Grab Nr. C l a auf dem Johannisfriedhof. 1589-93 war er zusammen mit Christoff -»Lochner als Buchdrucker im Ämterbüchlein eingetragen; 1592 wurden drei Setzer (Faktoren) beschäftigt. 1590-93 war er allein als Buchführer im Ämterbüchlein verzeichnet, 1594 gestrichen. Lit.: Trechsel, 1735; Grieb, Buchgewerbe 2003. Hoffmann, Johann II., Buch- und Kunsthändler, Kupferstecher, Verleger, get. 17. 3. 1629 Frankenberg/Sachsen - t 27. begr. 3 1 . 3 . 1698 Nürnberg, ehemals Grab Nr. 1 Ca auf dem Johannisfriedhof. Sohn des Valentin, Handelsmann, oo I) 13.3.1655 Susanna (get. 30.3.1630 - begr. 5.5.1658), Tochter des Matthäus Fleischer, Händler, eine Tochter; 11) 3.8.1659 Maria Magdalena (* Oppeln um 1636 - begr. 7.6. 1712), Tochter des Johann Christoph Brunner, vier Söhne, drei Töchter. Mit Rv. vom 17.2.1655 wurde ihm das Bürgerrecht zugesagt und am 19.3.1656 wurde er in das Bürgerbuch eingetragen, wobei er 4 fl. bezahlte. 1660-97 war er als Kunstfuhrer, 1675-97 auch als Buchführer im Ämterbüchlein verzeichnet. 167598 Genannter. Seit 1659/60 besuchte er die Leipziger und Frankfurter Messe. Als Buchverleger sind ab 1663 weit über 300 Titel nachweisbar. Ab 1659 gab er viele Kartenspiele heraus. Seine Domäne waren die illustrierten Einblattdrucke. 1659 wurde bei ihm ein „der kaiserlichen Majestät und dem erzherzoglichen Hause Österreich schimpflicher und verkleinerlicher Stich" beschlagnahmt; auf diesem war König Karl X. von Schweden dargestellt. Es kam immer wieder zu juristischen Auseinandersetzungen und Verurteilungen, da Hoffmann die Zensur umging und ungeniert nachdruckte. Ferner publizierte Hoffmann über 20 Landkarten und eine Neuausgabe von Pierre DuVals „Allgemeiner Erdbeschreibung". In Wien unterhielt er einen Zweigbetrieb, den er aber durch seinen gleichnamigen Sohn (get. 17.3.1670) verlor. 1690 litt er an Podagra und (Nieren- oder Gallen-) „Steinen", 1692 wurde er als kränklich bezeichnet. 1672 war er Besitzer eines Hauses gegenüber der Waage (Winklerstraße 23). 1683 erwarb er um 2600 fl. das Eckhaus gegenüber der Waage (Waaggasse 11/Ecke Winklerstraße). Panzer verzeichnete sein Portrait. Seine Tochter Maria Rahel heiratete am 17.8.1696 den Buchhändler Engelbert -»Streck, der 1702 das schwiegerväterliche Haus Waaggasse 11 übernahm. Die Witwe und der Schwiegersohn Engelbert -»Streck, der 1706 Mitinhaber wurde, führten die Handlung weiter, die jedoch langsam an Bedeutung verlor. 1722 wurde Johann -»Stein Mitinhaber durch Heirat einer Enkelin des Johann Hoffmann. Bis 1745 waren Johann Hoffmanns Erben im Ämterbüchlein eingetragen, 1746 wechselte der Eintrag zu nunc Steinische Erben (s.a. Johann -»Stein und Gabriel Nicolaus -»Raspe). Die Tochter Susanna des Johann Hoffmann heiratete am 31.1.1676 den Buchhändler Johann -»Zieger. Werke: Einblattdruck, am oberen Rand Gesamtansicht von Nürnberg, darunter Einzug Kaiser Leopolds I. 1658, mit umfangreicher Legende, 57,5 χ 71 cm; Panoramaansicht aus „Annehmlich Merkwürdigkeiten der Stät und berühmte Flecken", 5,5 χ 20 cm, Nürnberg 1685. Verz. seiner Nürnberger Prospekte s. C. G. Müller, 1791, S. 2, 3, 6, 89, 113, 130, 200, 201, 202. MuS: NÜRNBERG,
682 GNM; - , MStN: Kupferstiche. - , StadtB. Lit.: Zahns Jb. I, 1868; G. Deneke: Johann Hoffmann, in: Archiv f. Gesch. des Buchwesens 1, 1956-58; Müller, in: M V G N 49, 1959, S. 124; Wohnhaas, 1967; SporhanKrempel/Wohnhaas, 1973; Pilz, 1977; Stadtlexikon 2000; Meurer, 2001; Grieb, Buchgewerbe 2003; Kohn, N H b Sebald. Ausst.: 1907/3; 1986/4; 2002/4. Hoffmann, Johann, Harfenist, spielte 1649 im dritten Chor beim Friedensmahl. Lit.: Harrassowitz, 1987. Hoffmann, Johann, Zirkelschmied, wurde am 11.1.1728 in die Meisterliste eingetragen. Hoffmann, Johann, Rotschmied, Ringmacher, Meistersohn, wurde am 9.7.1744 in die Meisterliste eingetragen. Lit.: LocknerNr. 1377. Hoffmann, Johann, Rotschmied, Ring- oder Rollenmacher, oo Magdalena Leitner, Kinder. Am 25.6. 1766 wurde er in die Meisterliste eingetragen. Lit.: Lockner Nr. 1525; Stengel, in: GNM M, 1918/19, S. 141. Hoffmann, Johann, Kupferstecher, wohnte 1857 in L. 1487b (Westtorzwinger 1/3). Hoffmann, Johann Christoph, Rotschmied, war vor 1675 Besitzer des Hauses Neue Gasse 37. Lit.: Kohn, N H b Sebald. Hoffmann, Johann Franz, Buchdrucker, war 1829 Besitzer des Hauses L. 544 (Rathausplatz 4). Bis 1834 nachweisbar. Evtl. personengleich mit Franz -»Hofmann. Ausst.: 1970/5. Hoffmann, Johann Friedrich, Goldschmied, Goldarbeiter, * 3. 11. 1748 Nürnberg - f 1 . 5 . 1820 Nürnberg. Sohn des Leonhard, Einspänniger, oo I) 12.9. 1774 Anna Maria (begr. 2.5.1787), Tochter des Christoph Dornagel; II) 20.7.1788 Maria Margarethe, Tochter des Christoph Daniel Meyer, Stadtschreiber in Altdorf. 1761-67 Lehre bei Johann Christoph -»Heinemann. Für die Meisterprüfung fehlten ihm elf Monate Gesellenzeit, als Ablösung zahlte er eine Sondergebühr von 16 fl., die zwischen der Losungstube und dem Goldschmiedehandwerk aufgeteilt wurde. Außerdem entrichtete er 4 fl. in die Handwerkslade für seine fünfjährige „Pfuscherey", da er bereits als Geselle selbständig gearbeitet hatte. Am 17.8.1744 bestand er die Meisterprüfung und wurde am 24.9.1774 als Meister vereidigt. Sein Meisterstück war ein Sternring mit 17 Rosetten. 1774 erhielt er das Bürgerrecht. Lt. Quartiergeldliste 1797/98 wohnte er in S. 688 (Tetzeigasse 41), 1800 in S. 691 (Stöpselgasse 23) und zum Schluß in S. 706 (Tetzeigasse 28). Seine Konzession ging 1822 an Andreas Christian -»Krauß. Lit.: Stockbauer, 1893; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 372; StadtAN C 21/11; Hoffmann, Johann Friedrich Gabriel, Maler, stammte aus „Lobeda im Weimar'schen". 1821-24 war er Zögling der Kunstschule. Ausst.: 1821/1; 1824/1. Hoffmann, Johann Heinrich, Rotschmied, Ringmacher, t 1758 Nürnberg. Am 9.1.1725 wurde er in die Meisterliste eingetragen. Lit.: LocknerNr. 1250. Hoffmann, Johann Hieronymus, Rechenpfennigschlager, Sohn des Wolf Hieronymus? Um 1756 tätig. Durch die Prägung eines signierten Rechenpfennigs mit dem Bildnis Louis XV. von Frankreich nachgewiesen. MuS: NÜRNBERG, GNM. Lit.: Katalog Slg. Perko im GNM; Mitchiner, 1988.
683 H o f f m a n n , J o h a n n Jacob, Rotschmied, Ringmacher, wurde am 18.3.1732 in die Meisterliste eingetragen. Lit.: L o c k n e r N r . 1292. H o f f m a n n , Johann Jobst, Zinngießer, * Nürnberg - t 25. 6. 1816 Nürnberg. Sohn des Conrad, Weinschenk. oo Wöhrd b. N b g . 15.4.1771 die Witwe des Conrad Friedrich -»Schindler, Zinngießer. 1753-57 Lehre bei A d a m -»Mager. Seine Meisterstücke arbeitete er bei Johann Georg -»Marx und wurde am 25.11.1770 Meister. 1784-87 und 1794-97 Geschworener. Ihm gehörte seit mindestens 1800 das Haus S. 1367 (Äußere Laufer Gasse 31 ), w o er bis zum Schluß wohnte. Lit.: Hintze, Nr. 435-436 mit Abb. Mz. H o f f m a n n , Johann Joseph Konrad, Rotgießer und Verleger, * um 1790 N ü r n b e r g - t 26. 12. 1856 Nürnberg. Sohn des G e o r g (IX.?). oo I) 20.8.1815 Johanna Rosina Weber (* um 1786 - f 16.12.1816); II) 1.6.1817 Christina Margaretha Ziegler (* Tennenlohe um 1794 - t 19.9.1871). 1815 Meister. 1845 stellte er zwei Tafelleuchter und einen Mörser aus. 1829 war H o f f m a n n mehrfacher Hausbesitzer, er wohnte in S. 1500 (Münzgasse 25), der Betrieb befand sich in S. 1458 (Münzgasse 30). Er erwarb auch das Anwesen L. 1553 (Unschlittplatz 6/Ecke Mittl. Kreuzgasse), w o er bis zum Schluß wohnte; später war seine Witwe hier ansässig. Lit.: L o c k n e r N r . 1815. Ausst.: 1845/1. H o f f m a n n , J o h a n n Kaspar, Rotschmiedemeister, * um 1836 - t 21. 3. 1871 Nürnberg, wohnhaft in S. 1434 (Äußerer Laufer Platz 24). H o f f m a n n , J o h a n n Leonhard, Maler, * 25. 8. 1740 Neustadt/Aisch - t 29. 9. 1814 Erlangen, oo A n n a Barbara. Besuch des G y m n a s i u m s in seinem Geburtsort. 1757 Besuch der Malerschule in Bayreuth. 176875 Jurastudium in Erlangen, ab 1776 Jurastudium in Altdorf, w o er im Universitätsgarten Pflanzen malte. Nach dem Studium in Altdorf ging er nach Leipzig, w o er f ü n f Jahre die Malerei an A d a m Friedrich Oesers Zeichen- und Malerakademie studierte. Anschließend arbeitete er zwei Jahre in Jena, w o er anatomische Zeichnungen anfertigte. Danach reiste er nach Polen, Kurland, Livland, Rußland, Wien und Venedig. 1798 befand er sich wieder in Erlangen, w o er am 2.11.1799 die Stelle eines Universitätszeichenmeisters antrat, die jedoch nur mit einem geringen jährlichen Fixum ausgestattet war, so daß er auf Nebenverdienste angewiesen war. Durch den Krieg und die beginnende Erblindung eines Auges verarmte er und hinterließ bei seinem Tod eine Witwe und eine Tochter in sehr bedürftigen Verhältnissen. Werke: Verz. seiner kunsttechnischen Schriften s. Ludwig 1998, S. 337. M u S : L A U F , StadtA. Lit.: Thieme-Becker; Füßli, KL; Nagler, KL; K D M Lauf, 1966; Sitzmann, 1983. H o f f m a n n , J o h a n n Moritz, Dr. med., Arzt, Naturforscher, Zeichner, * 6. 10. 1653 Altdorf - f 31. 10. 1727 Ansbach. Sohn des -»Moritz, Arzt und Botaniker in Altdorf, oo 1681 A n n a Maria Aysel (* Ansbach), ein Sohn, zwei Töchter. Er wurde von Hauslehrern und an der Stadtschule Hersbruck unterrichtet. 1669 vielseitiges Studium in Altdorf, bereits 1671 Magister. Anschließend Medizinstudium an verschiedenen Universitäten, auch in Holland und England und 167274 in Padua, w o er die deutsche Bibliothek betreute. 1675 Promotion in Altdorf. 1676 wurde er in das Collegium medicum in N ü r n b e r g a u f g e n o m m e n . 1677
Hoffmann a.o. Professor der A n a t o m i e und Chemie, 1681 o. Professor. 1682 auch Leiter des neu eingerichteten chemischen Laboratoriums an der Universität in Altdorf. 1695 erwählte ihn Markgraf G e o r g Friedrich von Ansbach zu seinem Leibarzt, nachdem er ihn vorher von den Blattern kuriert hatte. D a n e b e n w a r er ärztlicher Berater anderer Fürsten. N a c h d e m Tod seines Vaters 1698 übernahm er dessen P r o f e s s u r der Botanik. 1709 wurde er vorderster Professor der Medizin und Senior der Akademie. In Altdorf bekleidete er dreimal das A m t des Rektors und z w ö l f m a l das des Dekans. A u s der Zeit von 1672 bis 1700 s t a m m e n die vom ihm gefertigten 46 Stift- und Federzeichnungen von Pflanzen aus der S a m m l u n g Christoph Jacob ->Trew, die sich gebunden in der U B Erlangen erhalten haben. 1713 legte er seine Professur und alle akademischen Ä m t e r nieder und begab sich als H o f r a t in die Dienste des Markgrafen von Ansbach. Mitglied der Leopoldina, 1689 Adjunkt, 1721 Direktor. D a m i t verbunden war die Würde eines kaiserl. Leibarztes sowie eines Hof- und Pfalzgrafen. W e r k e : Verzeichnis seiner ca. 95 Veröffentlichungen und seiner vielen Aufsätze in Zeitschriften s. Sauer-Haeberlein, 1969, S. 57-72. Lit.: N D B ; Will G L II, S. 175-180 u. VI, S. 112; Flessa, 1969, S. 33-35; Ludwig, 1998; Stadtlexikon 2000. Hans Recknagel H o f f m a n n ( H o f m a n n ) , Johann W o l f g a n g , Rotschmied, Ringmacher, wurde am 12.4.1738 in die Meisterliste eingetragen. 1769 bis 1773/74 G e s c h w o rener. Mz: Muschel. Lit.: Lockner Nr. 1333; Stengel, in: G N M M, 1918/19, S. 138. H o f f m a n n , Karl Alexander, Maler, Lehrer, * 4. 9. 1881 Nürnberg. 1902/04 Besuch der K u n s t g e w e r b e schule in Nürnberg, anschließend Studium an der TH M ü n c h e n . Nach der Lehramtsprüfung 1906 in N ü r n berg war er an einer Privatanstalt tätig. 1910 w o h n t e er Meuschelstraße 78/1, 1911 in der Löhnerstraße 14. Lit.: Künstlerhaus, 1910. Ausst.: 1910/1; 1911/1. H o f f m a n n , Katharina, N o n n e , Schreiberin. Lt. Würfel kam sie 1336 aus dem Kloster G r ü n d l a c h in das Nürnberger Klarissenkloster. 1380-1393 Äbtissin. Von ihrer Hand stammen zwei Codices aus der 2. H. des 14. Jh.: eine Abschrift vom „St. K l a r a - B u c h " sowie v o m Leben der Hl. Elisabeth (deutsche Fassung). Letzterem liegt eine lateinische Version zugrunde, die von der 1363 als N o n n e von St. Klara verstorbenen Margarethe Gräfin von N a s s a u redigiert worden war. M u S : B A M B E R G , StB. Lit.: Diptycha, sonstige Kirchen und Klöster 1763, S. 123, 125. Ausst.: 1982/5: Caritas Pirckheimer, 1467-1532, N ü r n b e r g 1982, S. 9 2 f „ Nr. 74, 76; 1987/4. Christine Sauer H o f f m a n n , Katharina, Zinnmalerin, w o h n t e 1863 in S. 636 (Untere Söldnersgasse 7). H o f f m a n n , Konrad, Lithograph, wohnte 1873 in der Schustergasse 3. H o f f m a n n ( H o f f m a n ) , Leonhard, Rotschmied, Z a p f e n m a c h e r , wurde 1629 Meister. Mz: H a l b m o n d (den halben Mondschein) und sein N a m e . M u S : C H A R L E S T O W N / C o m w a l l , Shipwreck, Rescue and Heritage Centre. Lit.: Lockner Nr. 700; Stengel, in: G N M M, 1918/19, S. 137. Ausst.: 2002/1 Kat.-Nr. 26. H o f f m a n n , Lorenz, Goldschmied, get. 10. 2. 1634 N ü r n b e r g - f um 1683 Königsberg/Ostpreußen. Sohn
Hoffmann des Hans, Bierbrauer zu Kairlindach. Seit 1659 in Königsberg i. Pr. nachweisbar. Für die von Scheffler behauptete Nürnberger Herkunft des Königsberger Goldschmieds k ä m e nur der obige Täufling infrage. Nachweise f ü r eine Ausbildung oder Tätigkeit in N ü r n b e r g ließen sich nicht feststellen, so daß eine gewisse Unsicherheit bleibt. Im Mai 1684 heiratete seine Tochter Regina in zweiter Ehe den Goldschmied David Döring in Königsberg. Lit.: Thieme-Becker; Scheffler, 1983; Archiv zur Nbger. G S K im G N M . H o f f m a n n , Ludwig, Zinngießer, * Nürnberg, Sohn des Sebald, Bierbrauer, oo 1583 N . N . 1572-77 Lehre bei Georg -»Lang. 1583 arbeitete er seine Meisterstükke bei Endres -»Pultz und wurde am 26.11.1583 Meister. 1592 zog er in den Krieg, 1594 kehrte er zurück und vertrug sich wieder mit dem Handwerk. Lit.: Hintze, Nr. 159. H o f f m a n n , Margarethe, Malerin, wohnte 1863 in L. 1092 (Hintere Kartäusergasse 33). H o f f m a n n , Marie, Zinnmalerin, wohnte 1863 in S. 2 0 8 (Weißgerbergasse 12). H o f f m a n n , Martin I., Rotschmied, Zapfenmacher, * um 1551, wurde 1575 Meister, 1615 Geschworener. Dargestellt auf einem Schützenbildnis von 1582, gemalt von Andreas -»Herneisen, im Alter von 31 Jahren. Für seine Witwe Catharina setzte sich am 17.9.1619 der Händler Jacob Zortzi ein, daß diese eine A r m e n p f r ü n d e im Heilig-Geist-Spital erhielt. Lit.: Lockner Nr. 299; H. Stegmann, in: G N M M, 1900, S. 6 u. Abb. 1; Archiv zur Nbger. G S K im G N M . Ausst.: 1927/1, S. 36. H o f f m a n n , Martin II., Rotschmied, wurde 1597 Meister. Lit.: Lockner Nr. 458. Hoffmann, Matthäus (Mattias), Rotschmied, Ringmacher, t Nürnberg, Grab Nr. 371 auf dem Wöhrder Friedhof, dat. 1669, darauf wird er als Rotschmied „gesaltzner Fischer" bezeichnet, demnach hat er auch Salzfische verkauft. Ein weiteres Epitaph mit identischer Inschrift befand sich 1735 auf Grab Nr. 2096 auf dem Johannisfriedhof. oo Appolonia. Küntzlin. 1662 Meister. Sein Mz: „ W a l f i s c h " kaufte er von Christoph - · W e i n m a n n und verwendete es mit seinem N a m e n . 1684 in den Grundverbriefungsbüchern erwähnt. Lit.: Trechsel, 1735; Lockner Nr. 847; Stengel, in: G N M M, 1918/19, S. 153. H o f f m a n n , Max, Bildhauer, wohnte 1932 in der Felseckerstraße 16a. H o f f m a n n , Michael, Maler, get. 30. 7. 1631 Nürnberg - t 20. 3. 1695 Wien. Sohn des Michael (begr. 2.10.1632). oo Wien 1673 N . N . V o m 1.5.1644 bis 1.5.1648 Lehre bei Johann -»Hauer ohne Lehrgeld, d a f ü r verpflichtete er sich, nach der Lehre noch zwei Jahre als Geselle bei seinem Lehrherrn zu bleiben, w a s auch eingehalten wurde. Später verließ H o f m a n n N ü r n b e r g und wurde 1674 H o f m a l e r der KaiserinWitwe Eleonore Gonzaga in Wien. Seine Witwe heiratete 1596 einen Maler Abondio Lucin. Lit.: Thieme-Becker; Tacke, 2001, S. 466. H o f f m a n n (Hofmann), Moritz (Mauritius), Dr. med., Arzt, Botaniker, Herausgeber, * 20. 9. 1621 Fürstenwalde/Mark Brandenburg - t 22. 4. 1698 Altdorf, Marmorepitaph in der Grufthalle des Friedhofs, noch vorhanden. Sohn des David, Richter; Vater des -»Johann Moritz, oo I) N ü r n b e r g 20.8.1649 A n n a
684 Margaretha (* 1627 - f 1663), Tochter des Johann Samstag, gen. Sampfer, drei Söhne, vier Töchter, nur ein Sohn und eine Tochter überlebend; II) Altdorf 12.10.1664 Maria Magdalena (f 1665), Tochter des Johann Gerhard Frauenberger (Frauenburger), Jurist, ein Sohn; III) 1667 Margaretha, Tochter des Jeremias Camerarius, neun Kinder, davon drei Söhne, zwei Töchter überlebend. Nach dem Tod seiner Eltern kam er 1638 zu seinem Onkel Georg -»Nößler nach Altdorf. Dort begann er mit dem Studium der Medizin, ab 1641 trieb er anatomische Studien in Padua und entdeckte bei einem Huhn den pankreatischen Gang. Neben der Chirurgie beschäftigte er sich bereits in Italien ausfuhrlich mit Botanik und sammelte m e h r als 2000 Heilkräuter und andere Pflanzen. 1644 kehrte er nach Altdorf zurück, dort 1645 Promotion zum Dr. med.; 1645 Stadtarzt in Altdorf, ab 1648 a.o. Professor der Anatomie und Chirurgie, 1649 o. Professor der Medizin. 1653 wurde er als Nachfolger Ludwig -»Jungermanns Professor der Botanik, womit die Aufsicht über den Hortus Medicus in Altdorf verbunden war, den er zum größten Heilpflanzen- und Kräutergarten seiner Zeit erweiterte; er verfaßte verschiedene Pflanzenkataloge. H o f f m a n n war f ü n f m a l Rektor und 23 mal Dekan. Daneben praktizierte er weiter als Arzt und wurde zum Rat und Leibarzt einiger fürstlicher Herren ernannt. N e b e n medizinischen Veröffentlichungen brachte er grundlegende Werke über die Flora der Altdorfer Gegend heraus, in denen auch Petrefakten abgebildet und erwähnt werden. 1650 hat er die Einrichtung der Anatomie und 1682 des chemischen Laboratoriums angeregt. Aus der Literatur ist auch „sein vortreffliches Cabinet mit vielen Curiositäten" bekannt, das vornehmlich aus Petrefakten von Fossilien und Pflanzen aus der U m g e b u n g Altdorfs bestanden haben dürfte. 1666 stiftete er in die Stadtpfarrkirche Altdorf einen Messingleuchter, der sich heute in der Friedhofskirche befindet. Die Hoffmannstraße in Nürnberg wurde nach ihm benannt. Seine Tochter Emilia Justina heiratete 1683 Johann -»Fabricius, Theologe. Werke: Verzeichnis seiner ca. 61 Veröffentlichungen und über 50 Aufsätzen in Zeitschriften s. Sauer-Haeberlein, 1969, S. 34-44 u. Will, G L II, S. 170-175 und VIII, S. 456-460. M u S : E R L A N G E N , UB. N Ü R N B E R G , G N M . - , StadtB. Lit.: A D B ; N D B ; Bosl; K D M Landkreis Nürnberg, 1961, S. 12; Haarländer, 1964; Recktenwald, 1966; Flessa, 1969, S. 2528; Recknagel, 1998, S. 77f. und 127f.; E. und H. Recknagel/D. Theissinger, in: FS „200 Jahre N H G " , Nürnberg 2001; Stadtlexikon 2000. Ausst.: 1907/3; 1959/11. Hans Recknagel Hoffmann, Pangratz, Rechenpfennigschlager, t 1709 Nürnberg, wurde nur anläßlich seines Begräbnisses erwähnt. Lit.: C. F. Gebert, in: M B N G , 1917. H o f f m a n n , Paulus, Rotschmied, wurde 1589 Meister. Lit.: Lockner Nr. 384; Stengel, in: G N M M, 1918/19, S. 140. H o f f m a n n , Paulus, Rotschmied, Ringmacher, wurde 1672 Meister. Lit.: Lockner Nr. 893. HofTmann (Hofmann), Paulus, Rotschmied, Ringmacher, t 14. 10. 1804 Nürnberg, oo A n n a Katharina ( t 1.12.1813). A m 21.7.1778 wurde er in die Meisterliste eingetragen, 1801 Geschworener. Lit.: Lockner Nr. 1592; Stengel, in: G N M M, 1918/19, S. 139.
685 Hoffmann (Zeydler-Hofmann), Peter, Goldschmied, Händler, * 1525 Kupferberg - t 1583 Leipzig. Halbbruder des Jacob -»Hoffmann d. Ä. und des Hans -»Zeitler, Goldschmiede, oo Anna Reich (f 1605). In Rv. wurde er als Diener Jacob Hoffmanns bezeichnet, mit dem er zusammenarbeitete. 1554 wurde er wegen einer Streit- und Schuldsache auf der Plassenburg gefangen gehalten. Der Frankfurter Rat kaufte 1562 auf der Messe bei ihm für 255 fl. ein Trinkgeschirr mit Deckel fur die Krönungsfeierlichkeit, wobei er als Nürnberger Goldschmied bezeichnet wurde. Die Inschrift auf einer 1555 gefertigten Medaille bezeichnete ihn als Peter Zeitler-Hofmann. Später lebte er in Leipzig und Dresden. Lit.: Hampe, Rv.; Züleh, 1935; Habich, Schaumünzen. Hoffmann, Peter, Rotschmied, wurde 1597 Meister. Seine Tochter Anna Maria heiratete im Nov./Dez. 1630 Adam Vischer, Hafner aus Eger. Lit.: Lockner Nr. 460; Krauß, Exulanten 2006, S. 120. Hoffmann, Peter, Bronzegießer, stammte aus Nürnberg. 1607/08 goß er in Helsingör die Bekrönungsgruppe (Caritas) zu der Fontäne auf dem Gammeltorv in Kopenhagen (aufgestellt 1609), nach dem 1608 gefertigten Holzmodell des Bildhauers Stachius Otto aus Lüneburg. Lit.: Thieme-Becker; Philippovich, in: MVGN 49, 1959, S. 347. Hoffmann (Hofmann), Sebald, Rotschmied, t zw· 14. 2. u. 15. 5. 1554 Nürnberg, oo 16.8.1535 Ursula Leininger. 1536 Meister. Lit.: Lockner Nr. 17; Schombaum, 1949 Nr. 4175; Burger, 1972 Nr. 5050. Hoffmann, Sebald, Rosensetzer, oo Barbara Denner. Seine Frau verkaufte 1620 das väterliche Anwesen auf der Insel Schütt. Seine Tochter Susanna Magdalena heiratete am 2.10.1654 Johann Friedrich Güll, Messerschmied. Lit.: Fick, in: Paasch, in: BFFK 21, 1998, S. 127; Grieb, Buchgewerbe 2003. Hoffmann, Sixtus, Goldschmied, oo Nürnberg 22.2. 1536 Anna Tautenwinder. 1531 wurde er Bürger in Ansbach und 1533 in den dortigen Wochengeldregistern verzeichnet. Nach Lang war er zur Zeit Markgraf Georgs des Frommen in Ansbach nachweisbar. Es ist ungeklärt, ob er zuvor in Nürnberg gelebt hat oder ob er hier nur geheiratet hat. Lit.: Schornbaum, 1949 Nr. 4179; Adolf Lang, Goldschmiede in Ansbach, in: Ansbacher Kulturspiegel 16, 1968; Archiv zur Nbger. GSK im GNM. Hoffmann, T., Goldschmied. Der für die 2. H. des 16. Jh. bei Thieme-Becker erwähnte Goldschmied ist in Nürnberger Archivalien nicht feststellbar. Die ihm zugewiesenen Arbeiten, ein Schmuckkasten in Dresden, Grünes Gewölbe, und eine Gießgarnitur in Wien, Kunsthistorisches Museum, tragen die Marke des Nürnberger Meisters Nicolaus -»Schmidt. Auch die behauptete Mitarbeit in der Werkstatt von Nicolaus -»Kronberger, der Arbeiten nach Wien lieferte, ist unzutreffend, da dieser, ein Kaufmann und Wirt, nur als Zwischenhändler auftrat und selbst kein Goldschmied war. Lit.: Thieme-Becker. Hoffmann, Tobias, Rotschmied, Zapfenmacher, wurde 1635 Meister, 1659 Geschworener. Lit.: Lockner Nr. 724. Hoffmann, Ulrich, Rechenpfennigschlager, begr. 7. 7. 1632 Nürnberg, wohnhaft in der Judengasse. Lit.: C. F. Gebert, in: MBNG, 1917.
Hofmann Hoffmann, Veit, Rotschmied, * 1541 - f 1604 Nürnberg, ehemals Grab Nr. 1445 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. vor 1600, nicht erhalten. Auf Grab Nr. 735 auf dem Rochusfriedhof befand sich ebenfalls ein Epitaph für einen Rotschmied Veit Hoffmann, dat. 1582, wo seine Frau Anna begraben wurde. 1569 Meister. Wein- und Bierzapfen und ein Leuchter auf seinem Epitaph dürften auf seine Erzeugnisse hinweisen, ebenso ein Halbmond auf sein Mz. Lit.: Gugel Rochus, S. 31 u. Gugel Johannis, S. 195f.; Trechsel, S. 81; Lockner Nr. 252; Stengel, in: G N M M, 1918/19, S. 137; Zahn DI-N Nr. 1520a und 2523a; Gesellschaft für fränk. Familienforschung, StAN, Mappe 669. Hoffmann, W., Münzstecher, schuf eine 1735 dat. Medaille auf deutsche Siege über die Franzosen an der Mosel. Eine weitere Medaille auf den Friedensschluß mit Frankreich schuf er 1737 gemeinsam mit Paul Gottlieb -»Nürnberger. Lit.: Thieme-Becker; Forrer, 1904. Hoffmann, Wolf Hieronymus, Rechenpfennigschlager, Lehrzeit bei -»Lauffer. Am 13.6.1719 wurde er Meister. 1726-28 und 1739-41 Geschworener. Mz: WHH. 1756 wurde er als Turmhüter erwähnt. MuS: NÜRNBERG, GNM. Lit.: C. F. Gebert, in: MBNG, 1917; Katalog Slg. Perko im GNM; Mitchiner, 1988. Hoffmann, Wolff Achatius, Wismutmaler, war bis 1665 Lehrling bei Paulus -»Vatter. 1666-70 zahlte er das von den Gesellen verlangte „Aufleggeld", das alle acht Wochen zehn, ab 1668 acht Kreuzer betrug. Er wurde kurz darauf Meister. Ab 24.5.1671 arbeitete Ludwig -»Gesell aus Oberbaden/Schweiz als Geselle bei ihm. Hoffmeister s. Hofmeister Hoffot, Heinrich, Meistersinger, Rechenmeister, oo Helena Praitinger; ein Sohn 1550 in St. Lorenz getauft. Als Singschulteilnehmer ist er nicht belegt, wohl aber 1550 als Autor eines Theaterspiels mit 10 Akten „von dem edlen ritter Ponto wie er mit dem haidnischen ritter umb gottes wort gekempft und den Sieg erhalten hat". 1551 verfaßte er ein Meisterlied. 1550 beschäftigte seine Ehe den Rat, da es zu einem heftigen Streit zwischen ihm und seinen Schwiegereltern kam. MuS: NÜRNBERG, StadtB. WEIMAR, Zentralbibliothek der deutschen Klassik. Lit.: Schultheiß, Schulen, 2. H., S. 24; Hampe, 1900; Jaeger, 1925; Stahl, 1982, S. 201; Paul, 2002. Hoffot (Hofot), Wolf, Glaser, erhielt 1530 das Bürgerrecht, das er am 7.7.1539 wieder aufsagte. Lit.: Gümbel, 1907, S. 62. Hoffstädter, Balthasar, Steinmetz, in Regensburg tätig. 1595 fertigte er zusammen mit Erasmus Braun aus Bamberg eine Visierung mit Gutachten für die neu zu erbauende Fleischbrücke in Nürnberg. MuS: NÜRNBERG, GNM. Lit.: Κ. Pechstein, in: G N M A, 1975. Hofmann s.a. Hoffmann Hofmann, Glasmaler, Glaser, in der 1363 angelegten Meisterliste der Glaser ist er als „Hofman glaser" aufgeführt. In der Meitserliste von 1370 erscheint hier „Huffmann glaserin", offensichtlich seine Witwe. Lit.: Gümbel, 1907, S. 60. Hofmann, Friedrich August (Gusti), akad. Maler, Bildhauer, Graphiker, * 30. 7. 1911 Nürnberg - f 22.
Hofmann 3. 2001 Nürnberg, oo A n n a Christ (* 4.3.1912 t 18.3.2001). 1932-37 Studium an der Staatsschule für angewandte Kunst Nürnberg, Schüler von Max -»Körner, Carl -»Dotzler und Hans -»Werthner. Nach 1945 freiberuflich tätig. 1957 Modellbauer beim Stadtplanungsamt, 1958-75 in der Denkmalpflegeabteilung des Hochbauamts der Stadt Nürnberg, 1975 Ruhestand. Z u m Dürer-Jahr 1971 fertigte er die Entwürfe für zwei Dürer-Medaillen und einen sog. Dürer-Pfennig. 1951 Mitglied im B B K . W e r k e : N Ü R N B E R G , Spitalbrükke: Gedenkstein f ü r die große Synagoge, 1970 (Entwurf). Lit.: Masa, Freiplastiken, S. 77; Mende, DürerMedaillen; Erlanger/Fischer, 2000. Ausst.: 1951/5; 1958/16. H o f m a n n , Balthasar, Meistersinger, Kürschnergeselle, stammte aus Breslau. A u f der Wanderschaft in N ü r n b e r g nahm er 1658 ein einziges Mal an einer Singschule teil. Lit.: Stahl, 1982. Hofmann ( H o f f m a n n ) , Berthold Ulrich, Schreibund Rechenmeister, get. 3. 3. 1663 Nürnberg - begr. 19. 8. 1751 Nürnberg. Sohn des -»Ulrich, Schreib- und Rechenmeister, oo I) N. N. (begr. 2.4.1709); II) um 1710 N . N. (begr. 15.11.1712), Witwe des Jacob Andreas -»Hautsch, Schreib- und Rechenmeister; III) 4.10.1713 Maria (get. 25.9.1673 - begr. 7.8.1715), Tochter des Johann David -»Götsch, Schreib- und Rechenmeister; IV) verkündet 5.7.1716 Witwe aus Weißenburg. Nach dem Tod seines Vaters durfte er die P r ü f u n g vorzeitig ablegen und übernahm 1683 dessen Schule. Das angeschlossene Internat diente der Unterbringung von Bürgersöhnen aus ganz Deutschland. 1707-51 Genannter. Zwischen 1688 und 1706 veröffentlichte er mehrere Schreiblehrbücher; 1721 gab er das Rechenbuch „Arithmetica Practica" seines Vaters neu heraus. Von seinem Vater erbte er dessen S a m m lung von Büchern und mathematischen Instrumenten, die auf 300 fl. geschätzt wurden. 1696 wohnte er oberhalb St. Lorenz. Panzer verzeichnete sein Portrait. W e r k e : Schreib-Formular, N ü r n b e r g 1688; Gründliche und leichte A n w e i s s u n g zur zierlichen SchreibKunst, Nürnberg um 1694; Spiegel der Schreib-Kunst, N ü r n b e r g 1706; Arithmetica Practica, Nürnberg 1721. Lit.: Roth, 1802; H. Heisinger, 1927 It. Register; W. Doede, 1958, Nr. 88, 90, 90a, 110, 112, 117, 167. Christine Sauer H o f m a n n , Carl, Glasmaler, wohnte 1888/89 in der Waaggasse 3. H o f m a n n , Caspar, Dr. med., Arzt, * 8./9. 11. 1572 Gotha - t 3. 11. 1648 Altdorf. Sohn des Johann, Schmied, oo 9.10.1607 Maria Magdalena (f 1616), Tochter des Dr. Johann -»Busenreut, Ratskonsulent, sechs Töchter, zwei Töchter überlebend. Schulbesuch in Gotha und Leipzig. 1591 Studium der Medizin in Leipzig, anschließend in Straßburg, 1595-1602 Stipendium in Altdorf, 1602-05 als Stipendiat in Padua. Im Herbst 1605 Promotion in Basel. 1606 Rückkehr nach N ü r n b e r g und A u f n a h m e in das Collegium medicum in Nürnberg; Ernennung zum Pestarzt in Altdorf. 1607 wurde er als Nachfolger von Nicolaus -»Taurellus zum Professor der Medizin in Altdorf ernannt, welches Amt er bis zu seinem Tod ausübte. Sein Professorengehalt betrug 250 fl. Er war viermal Rektor und fünfmal Dekan. Die Ansichten über H o f m a n n waren geteilt, er galt als sehr eigensinnig und rechthaberisch, er war ein
686 Gelehrter, der sich hauptsächlich auf Aristoteles berief und die praktischen Fortschritte der Wissenschaft fast durchweg verwarf, so z.B. den von Harvey entdeckten Blutkreislauf. Seine Wahrheitsliebe, seine philosophischen und humanistischen Leistungen hoben seine negativen Eigenschaften teilweise wieder auf. Bemerkenswert ist sein umfangreicher Schriftwechsel mit bedeutenden Zeitgenossen. Panzer verzeichnete sein Portrait. W e r k e : Verzeichnis seiner ca. 71 Veröffentlichungen s. Sauer-Haeberlein, 1969, S. 19-27 u. Will, G L II, S. 162-168 und VI, S. 109f. Lit.: A D B ; B F F K 1937, S. 135; Flessa, 1969, S. 16-18; Bosl; Mährle, 2000. H o f m a n n , Christoph, Goldschneider, wurde am 20.5.1591 in einem Rv. erwähnt, weil er Frau und Kinder verlassen und weggezogen war. Lit.: Hampe, Rv. II, Nr. 1001. H o f m a n n , Christoph Gottlieb, Dr. med., Arzt, * 25. 4. 1743 Naitschau b. Greitz/Vogtland — i" 11. 11. 1796 Wien. Sohn des Paul Christian, Pfarrer, oo Witwe Johanna Eleonora Friederica Birx, geb. Meyer. 1762 Medizinstudium in Jena, anschließend in Halle und Dresden. 1768 Promotion in Erfurt. 1773 Professor fur Medizin in Altdorf, er lehrte Anatomie und Chirurgie, später auch Pathologie und Therapie. 1786 gründete er eine „Anstalt für arme Kranke", eine Art Poliklinik. Er war wiederholt Dekan der medizinischen Fakultät. 1793 Mitglied der Leopoldina unter dem N a m e n Heraclinus IV. 1793 folgte er einem R u f nach Ungarn. W e r k e : Verzeichnis seiner Schriften s. SauerHaeberlein, 1969, S. 159-161. Lit.: Will, G L VI, S. 118-121; H o f m a n n : Erste Nachricht von der Anstalt für arme Kranke, Altdorf 1787; Flessa, 1969, S. 63. Hans Recknagel H o f m a n n , (Christian) Christoph Heinrich, Rotschmieddrechsel, Leuchtermacher, | 24. 5. 1835 Nürnberg, oo Helena Katharina Wagner (* um 1770 t 8.8.1843), Kinder. A m 3.4.1797 wurde er in die Meisterliste eingetragen. 1829 war er in S. 1688 (Kleine Insel Schütt 7) ansässig. 1829 war er Mitbesitzer der Rotschmieddrechselmühle S. 1712 (Kleine Insel Schütt 13), gen. das Höflein. Lit.: Lockner Nr. 1710; S t a d t A N C 21/11. H o f m a n n , Conrad (Cunz), Plattner, Haubenschmied, t Nürnberg, ehemals Grab Nr. 384 auf dem Rochusfriedhof, Epitaph nicht erhalten, oo Anna. Mit Rv. v o m 30.5.1544 wurde ihm das Bürgerrecht zugesagt. A m 12.3.1544 kaufte er um 640 fl. von Hans -»Vischer ein Haus am Katharinengraben beim Marstall (Peter-Vischer-Straße). Die letzte Rate war am 26.3.1546 bezahlt. Lit.: Gugel, Friedhöfe; NeudörferLochner, 1875, S. 36; Hampe, Rv.; Zahn, DI-N Nr. 743. H o f m a n n , Conrad, Maler, begr. 1 1 . 7 . 1602 Nürnberg. oo 11.12.1592 Witwe Catharina Mußler, geb. Klingenstein (get. 6.10.1568 - begr. 26.4.1633), drei Töchter. 1596 war er Meister vor Einfuhrung der Malerordnung, so daß er kein Probestück vorlegen mußte. Er bildete folgende Lehrlinge aus: Hans -»Reier (ab 1596); Hans -»Streit (1600-06). A n f a n g Juli 1602 führte er Arbeiten im ersten Stock am Haus des Ratskonsulenten Dr. Christoph Fabius Gugel auf dem Egidienhof (Egidienplatz 29) aus, dabei erlitt er durch einen Sturz vom Gerüst tödliche Verletzungen. Er
687 wohnte am Ponersberg (Paniersplatz), w o auch seine Witwe 30 Jahre später starb. Lit.: Bosch, in: G N M M, 1899; Hampe, Rv. II, Nr. 1711; Tacke, 2001, S. 463; Ausk. Friedrich von Hagen. H o f m a n n , Erhard, Maler, begr. 11. 7. 1565 Nürnberg. Mit Rv. vom 13.4.1557 erhielt er die Erlaubnis, ohne A u f g a b e seines Bürgerrechts zwei Jahre in Heilbronn zu wohnen. 1558 erwarb er um 350 fl. das H a u s „ A m Alten Milchmarkt" (Bergstraße 14) in Nürnberg, w o er bis zu seinem Tod wohnte. Lit.: Bosch, in: G N M M, 1889; Hampe, Rv. I, 3660; Burger, 1972 Nr. 8187; Kohn, N H b Sebald. H o f m a n n , Eustachius, Maler, get. 7. 7. 1582 Nürnberg, Sohn des Hans, Kürschner, oo 1608 Elisabeth, 1608 voreheliche Tochter, 1609 ein Sohn, 1610 eine Tochter. 1597-1601 Lehre bei Franz -»Hein, w o f ü r ein Lehrgeld von 24 fl. vereinbart wurde. Über sein Schicksal nach 1610 ist nichts bekannt. Lit.: Bosch, in: G N M M, 1899; Tacke, 2001, S. 464. H o f m a n n , Georg, Plattner, f um 1530 Nürnberg, oo 21.5.1526 Katharina Stoll. U m 1530 in den Grundverbriefungsbüchern genannt, dabei als verstorben bezeichnet. Lit.: Schornbaum, 1949 Nr. 1104. H o f m a n n , G e o r g (Jörg), Büchsenschmied, lieferte 1553 Hakenbüchsen an den Rat. Lit.: Willers, 1973. H o f m a n n ( H o f f m a n n ) , G e o r g (Jörg), Rechenmeister, Schulmeister, * Hallstadt - begr. 25. 11. 1626 Nürnberg, ehemals G r a b Nr. 966 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1614, nicht erhalten, oo 1584 Margaretha, Witwe des Endres Guntzen. 1584/85 erhielt er das Nürnberger Bürgerrecht, dabei wurde er als deutscher Schulhalter bezeichnet; 1585 jedoch als Schreiber erwähnt. 1595 lieh er einem Müller 100 fl. und 1605 der Witwe eines Feuerschloßmachers 200 fl. Er hatte anscheinend Güter in Hallstadt, die 1605 von B a m b e r g beschlagnahmt wurden, um damit die Auszahlung eines Erbteils an eine mißratene und von der Mutter verstoßene Stieftochter zu erzwingen. 1587 kaufte er um 80 fl. und 10 flgr. Eigenzins (200 fl. Hypothek), das Haus Neutormauer 30, w o er bis zu seinem Tod wohnte. Seine Erben verkauften das Haus 1631 lastenfrei für 700 fl. Lit.: Jaeger, 1925; Zahn DI-N Nr. 3288a; Kohn, N H b Sebald. Christine Sauer Hofmann, Georg, Geschmeidemacher, Granatrosensetzer, erscheint 1611/18 in den Rv., weil er unerlaubt als Granatrosensetzer gearbeitet hat. Lit.: Hampe, Rv. Hofmann ( H o f f m a n n ) , Georg Christoph, Schreibund Rechenmeister, Sohn des -»Berthold Ulrich, oo verkündet 9.10.1707 Katharina Barbara (begr. 25.5. 1729), Tochter des Conrad -»Littmann, Rechenmeister. Er führte die Schule seines Schwiegervaters weiter. Seine Frau (Witwe?) wohnte 1729 in der Elenden Gasse (Rosental) und wurde „unbesungen" zu Grabe getragen. Lit.: Heisinger, 1927, S. 16, 83. H o f m a n n , Gusti (Maler) s. H o f m a n n , August H o f m a n n , Hans (Büchsenschäfter, 1548) s. Beck, Hans, gen. H o f m a n n H o f m a n n , Hans, Zinngießer, wurde 1487 Bürger und 1492 Meister. H o f m a n n ( H o f f m a n n ) , Hans, Maler, erhielt am 6.10.1520 auf Ansuchen Albrecht -»Dürers das Bürgerrecht geschenkt, wobei er als fremder berühmter Maler bezeichnet wurde. Bisher nur aus dem Eintrag im
Hofmann Bürgerbuch und dem entsprechenden Rv. bekannt. Lit.: H a m p e , Rv. I, Nr. 1273; Gümbel, 1907, S. 40. H o f m a n n , Hans, Plattner, Panzermacher, oo 17.6. 1538 A n n a Harscher. Mit Rv. v o m 9.4.1538 w u r d e ihm das Nürnberger Bürgerrecht zugesagt. 1544 übersiedelte er nach Lindau und 1552 von dort nach Frauenfeld/Schweiz über. Lit.: Thieme-Becker; Hampe, Rv.; Schornbaum, 1949 N r . 1858. H o f m a n n , Hans, Meistersinger, Kürschner, s t a m m te aus Breslau. 1576/77 und wieder von 1588-94 trat er an den Singschulen auf, während des letzteren Zeitraums hielt er dreimal Schule. Ein von ihm gedichtetes Lied ist überliefert. Lit.: Stahl, 1982. Ausst.: 1955/5. H o f m a n n , Hans, Granatrosensetzer, 1608/09 in den Akten erwähnt. Lit.: H a m p e , Rv. H o f m a n n , Hans Heinrich, Plattner, * um 1539 t 19. 6. 1599 Nürnberg, Grab Nr. 1871 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph noch vorhanden, oo Sibylla, die nach dem Tod ihres M a n n e s den Plattner H a n s III. -»Michel heiratete. Lit.: K D M Nürnberg, 1977; Z a h n DI-N Nr. 2409. H o f m a n n , Heinrich, Schauamtmann. Der von Georg A n d r e a s -»Will in seinen Münzbelustigungen Bd. I, S. 168 für 1514-19 aufgeführte S c h a u a m t m a n n wurde wohl mit Heinrich -»Erg verwechselt. H o f m a n n , Heinrich, Meistersinger, nahm 1579 an einer Singschule teil. Lit.: Stahl, 1982. H o f m a n n , Heinrich, Goldarbeiter, w o h n t e 1881 in der Adlerstraße 4. H o f m a n n , Heintz, Steinmetz, wurde 1486 Meister als Steinmetz. 1490 erschien er in der N ü r n b e r g e r Stadtrechnung bei den Zimmerleuten und Maurern, die als Feuermeister einen Eid ablegen mußten, w o f ü r er 1 lb. neu bekam. Im Ämterbüchlein 1504 war er bei den Maurermeistern aufgeführt. Lit.: Baader, 1860/62, S. 4. H o f m a n n , Heinz (Heinrich), Plattner, oo A n n a Scherb. Es lassen sich zwei Plattner dieses N a m e n s nachweisen, die 1478 bzw. 1480 Bürger wurden. Einer von ihnen wurde 1488 Meister und erwarb 1500 fur 81 fl. rh. das Haus Untere Söldnersgasse 7. Lit.: Kohn, N H b Sebald. H o f m a n n , Johann, Architekt, errichtete 1753-55 das Langhaus der Stadtpfarrkirche Altdorf. Lit.: K D M Landkreis Nürnberg, 1961; Dehio Franken, 1979, S. 11. H o f m a n n , Johann Christoph, Rotschmied, * um 1772 - t 4. 4. 1840 Nürnberg. Er wurde 1812 Meister. Mz: P f a f f e mit Rosenkranz. Er war 1829/40 Besitzer des Hauses L. 639 (Rosengasse 21). Lit.: L o c k n e r Nr. 1798; Stengel, in: G N M M, 1918/19, S. 141. H o f m a n n , Johann Erhard, Illuminist, get. 24. 9. 1636 N ü r n b e r g - begr. 22. 6. 1672 Nürnberg. Sohn des Hans, Sporer. oo 7.1.1662 A n n a K ü m m e l m a n n (begr. 2.3.1705). Seine Tochter A n n a Maria heiratete 1694 den Maler Johann Andreas -»Graff. Lit.: SporhanKrempel/Wohnhaas, 1973; Tacke, 2001. H o f m a n n , J o h a n n Georg, Rechenmeister, Sohn des -»Ulrich, oo vor 1685 N . N., f ü n f Kinder. 1665 legte der Rechenmeister Leonhard -»Wiedmann erfolglos Protest dagegen ein, daß H o f m a n n in seiner N ä h e eine Schule a u f m a c h t e . H o f m a n n s Schulhaus befand sich beim Weißen Creutz bei der unteren Fronwage (Winklerstraße 24); er war hier offenbar als Mieter ansässig.
Hofmann Wegen „zauberischer Händel" und anderer Delikte wurde er 1685 achtzehn Tage auf den Turm gesperrt. 1686 kam er wegen abweichender Glaubensfragen emeut in Haft. Als er 1690 erkrankte, wurde seiner Frau gestattet die Schule abzuhalten, aber nicht seinetwegen, sondern wegen seines „unschuldigen nothleidenden Weibes". Panzer verzeichnete sein Portrait; lt. Nagler stammt es von Stephan -»Strauch. Lit.: Nagler, Monogr. V, 295; Heisinger, 1927, S. 23, 41, 52; Kohn, Ν Hb Sebald. Hofmann, Johann Georg, Feldmesser, Zeichner, Kupferstecher, Verleger, f nach 1758. Auf einer Karte vom 15.6.1720 bezeichnete er sich als W(aldbuch) R(enovator), 1731 als Secretarius und HofratsRegistrator, 1737 als Secretär, 1740/58 Kanzleirat, in Ansbacher Diensten. Weitere Karten von 1717-58. MuS: ANSBACH, Staatliche Bibliothek. NÜRNBERG, StAN: kartographische Handzeichnungen. Lit.: Günther Schuhmann: Die Hoffmannschen Waldbücher des Fürstentums Brandenburg-Ansbach im Staatsarchiv Nürnberg, in: Mitteilungen für die Archivpflege in Bayern, Sonderheft 8, München 1972, S. 79-91; G. Tiggesbaumker, Die Altkartenbestände der Staatlichen Bibliothek Ansbach 1983, Nr. 358; Fleischmann, 1998; Ders. in: Quellen und Forschungen, Bistum Würzburg, S. 393. Ausst.: 1907/3; 2000/5 S. 44. Hofmann, Johann Georg, Zeichner, Kupferstecher, 1726-47 als Kupferstecher im Ämterbüchlein eingetragen, 1748 als verstorben gestrichen. Zusammen mit Georg Daniel -»Heumann veröffentlichte er ein Buch über Stuck-Schießen. Werke: Beschreibung und Vorstellung des Solennen Stuck-Schiessens ... 1733, bei Lorenz Bieling 1734. MuS: NÜRNBERG, GNM; - , StadtB. Lit.: Zahns Jb. I, 1868. Ausst.: 1907/3. Hofmann, Johann Georg, Zeichner, Maler, * 1792 - t 1. 8. 1849 Nürnberg-Tafelhof (Krankenhaus). Er war zusammen mit Johann Christoph -»Erhard Schüler von Ambrosius -»Gabler. Später war er Gehilfe in einer Tabakwarenhandlung, wurde jedoch weiterhin als Maler bezeichnet. Erhard portraitierte ihn 1813 in einer Reihe von gezeichneten Ganzfigurenbildnissen und in einer Radierung von 1815, die bei Panzer verzeichnet ist. Er ist vermutlich identisch mit dem Maler Georg Hofmann, der 1837 in L. 282 (Ludwigstraße 12) wohnte. MuS: N Ü R N B E R G , MStN: „Zum Andenken Herrn Antoni Tucher, welcher Ao 1518 diese Vorstellung der Verkündigung Mariae, von Veit Stos, ... fertigen lassen ... A° 1807 ... G. J. Hoffmann fee.", Radierung, 1807. „Hummelstein - nach der Natur gezeichnet von Georg Hofmann ... Januar 1815", kol. Lithographie. Lit.: C. G. Müller, 1791 Forts. I, S. 16; G. C. und J. G. J. Wilder: Erinnerungsblätter an Nürnberg, Bl. 8. Ausst.: 1996/2, Nr. 7. Hofmann, Johann Leonhard, Zirkelschmied, wurde am 1.3.1735 in die Meisterliste eingetragen. Hofmann, Leonhard Willibald, Münzwardein des Frankischen Kreises, Herausgeber, oo Katharina Magdalena. Seit 1666 in Nürnberg nachweisbar. 168083 veröffentlichte er drei Werke über das Münzwesen, die viele Kupfertafeln enthalten. Er war Besitzer des Anwesens Josephsplatz 18/Hintere Ledergasse 21, das seine Witwe 1687 um 4600 fl. verkaufte. Panzer verzeichnete sein Portrait. Werke: Alter und neuer
688 Münz-Schlüssel, 1683, Nachdrucke 1692 und 1715. Lit.: Will, GL IV, S. 175; C. G. Müller, 1791, S. 186; Grieb, Buchgewerbe 2003; Kohn, NHb Lorenz. Ausst.: 1963/8. Hofmann, Lorenz, Plattner, * 16. 1. 1541 Nürnberg - t zw. 21. 4. 1598 und 24. 4. 1599 Frauenfeld/ Schweiz. Sohn und Werkstattnachfolger des -»Hans. Lit.: Thieme-Becker. Hofmann, Ludwig, Lithograph, * um 1821 Hildburghausen, Sohn des Georg, oo 26.10.1856 Mathilde, Witwe des Kilian -»Herold. Er war Gelatine-, Glaspapier-, Hauch- und Wallfahrtsbilder- sowie Patenoblatenfabrikant. 1878 und 1881 ist eine gleichnamige Lithographische Anstalt im Adreßbuch aufgeführt, ansässig Hirscheigasse 28 bzw. Lammsgasse 5. Dazu gehörte auch ein Schulwandkarten-Verlag und ein Kunstkabinett. 1857 wohnte Hofmann in S. 577 (Tetzelgasse 33). Hofmann (Hoffmann), Maximilian, Maler, get. 8. 7. 1578 Nürnberg, Sohn des Sebald, Handelsmann. Vom 1.5.1594 bis 30.9.1597 Lehre bei Nicolaus -»Juvenell bzw. dessen Werkstatt. Er verließ Nürnberg und wurde 1602 kaiserlicher Hofmaler in Prag. Am 9.7.1601 erhielt er lt. einer Hofzahlamtsrechnung in Prag eine Zahlung „wegen etlicher ... jüngst in Hungern verrichten veldzug gemachter abriß". Lit.: Thieme-Becker; Tacke, 2001, S. 465. Hofmann, Michael, Glaser, Zusammen mit dem Briefmaler Bartholomäus -»Mack verbürgte er sich für Mercurius Müllner, Glasmaler zu Augsburg, und versuchte 1549, von der Bürgschaft loszukommen. 1546 war er Besitzer des Hauses Albrecht-DürerStraße 13, das er 1551 um 250 fl. und 17'/2 fl. Eigenzins (350 fl. Hypothek) verkaufte. 1550 kaufte er für 150 fl. und 25 fl. Eigenzins (500 fl. Hypothek) das Anwesen Obere Krämersgasse 18, das er drei Jahre später für 270 fl. mit gleicher Belastung an den Plattner Michael -»Dorsch veräußerte. Lit.: Zahns Jb., 1868, S. 228; Kohn, N H b Sebald. Hofmann, Nikolaus sen., Messerschmied und chirurg. Instrumentenmacher, stellte 1840 u.a. Eßbestecke und Instrumente aus, die z.T. mit Perlmutter verziert waren. Ausst.: 1840/4 Nr. 392. Hofmann, Paulus, Hamischpolierer, wurde mit Rv. vom 8.7.1541 das Bürgerrecht zugesagt. Lit.: Hampe, Rv. I, 2591. Hofmann (Hoffmann), Sebastian I., Schlosser, co 6.11.1537 Regina Pertin. Wurde 1537 Meister und zahlte 3 fl. Gebühr. 1555 erwarb er um 260 fl. das Haus Bergstraße 28, das er 1557 um 245 fl. an den Schlosser Hans -»Fick verkaufte. Lit.: Schornbaum, 1949 Nr. 4182; Kohn, NHb Sebald. Hofmann (Hoffmann), Sebastian II., Plattschlosser, wurde am 5.8.1562 in das Meisterbuch der Stadt eingetragen und am 26.8.1562 in das Bürgerbuch. Hofmann, Thomas, Plattner, oo Margaretha (f Sept. 1556, wohnhaft in der Oberen Schmiedgasse). Lit.: Bosch, in: G N M M, 1889; Burger, 1972 Nr. 3650. Hofmann, Ulrich, Gold- und Silbergießer, oo Katharina (begr. 16.11.1595), wohnte beim Tod seiner Frau in der Weißgerbergasse. Lit.: Archiv zur Nbger. GSK im GNM. Hofmann (Hoffmann), Ulrich, Schlosser, Großuhrmacher, wurde 1607 Schlossermeister. 1623 lieferte er
689 eine Kirchturmuhr nach Henfenfeld. Von ihm soll eine Stutzuhr mit Automat überliefert sein. Lit.: Kreß, in: MVGN 6, 1886, S. 184; Abeler, MdU, S. 289. Hofmann (Hoffmann), Ulrich, Schreib- und Rechenmeister, Mathematiker, Sammler, * 28. 5. 1610 Nürnberg - f 22. 9. 1682 Nürnberg, Grab Nr. D 14b auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1650, noch vorhanden, oo I) 1635 Magdalena, Tochter des Sebastian -»Kurz, Schreib- und Rechenmeister; II) Klara Magdalena; sieben Kinder überlebend. Hofmann wurde bereits 1625 Schulmeister und Schreiber in Schönberg b. Nbg. und war ab 1626 Gehilfe beim Stadtschreiber in Auerbach/Opf. 1629-35 arbeitete er bei Sebastian Kurz in Nürnberg, seinem späteren Schwiegervater. 1635 konnte er seine eigene Schule oberhalb von St. Lorenz eröffnen, die bald einen so guten Ruf genoß, daß Schüler aus ganz Deutschland kamen. Zu deren Unterbringung unterhielt er auch ein größeres Internat. 1649-82 Genannter. Seit 1642 veröffentlichte er mehrere Schreibmusterbücher; nach Doppelmayr lieferte er auch Vorlagen für Inschriften. Die „Arithmetica practica" erschien 1658, um das vergriffene Rechenbuch von Anton -»Neudörfer zu ersetzen. Teilweise stach er seine Arbeiten selbst in Kupfer. Er beschäftigte sich auch mit der Astronomie. 1661 erwarb er das Haus Kaiserstraße 17, den Kaufpreis von 1950 fl. bezahlte er innerhalb eines Jahres. Zwei Jahre später verkaufte er das Haus um 2400 fl. Bei seinem Tod hinterließ er seinem Sohn -»Berthold Ulrich zwei Bibliotheken mit einer Sammlung mathematischer Instrumente, die er zum Teil von seinem Schwiegervater geerbt hatte. Panzer verzeichnete sein Portrait. Werke: Teutsche Versalien Oder Haupt Buchstaben, Nürnberg 1642; Kunstrichtige Schreibart Allerhand Versalien, Nürnberg 1655; Arithmetica Practica, 1658 (2. Aufl. 1695, neu hrsg. vom Sohn Berthold Ulrich 1721); Gründlicher Vorbericht Eines vollständigsten Werckes der zierlichsten SchreibKunst, Nürnberg 1659; Teutsche Versalien Oder Anfangs Buchstaben, Nürnberg nach 1662. MuS: NÜRNBERG, GNM; - , MStN. Lit.: Doppelmayr, 1730, S. 172, 236; Will GL II, S. 168 f.; Schultheiß, Schulen, 2. H., S. 26; Neudörfer-Lochner, 1875, S. 197; Roth, 1802; H. Heisinger, 1927, lt. Register; Mitt. a. d. StadtBN Jg. 4, H. 1, 1956; W. Doede, 1958, Nr. 40, 56, 64, 66, 69, 72, 73, 75, 88; KDM Nürnberg, 1977, S. 459; Kohn, NHb Lorenz. Christine Sauer Hofmann, Valentin, Plattner, erstmals am 3.11. 1539 erwähnt. 1546/47 wurde er wegen unerlaubt mit dem Stadtzeichen versehener Sturmhauben bestraft. Lit.: Hampe, Rv. Hofmann, Werner, Graphiker, Maler, * 5. 7. 1932 Nürnberg. 1947-52 Besuch der Oberrealschule Nürnberg, anschließend erstes Zeichenstudium beim Vater. 1953-56 sechs Semester Studium an der graphischen Fachschule in Nürnberg. Studienreisen nach Frankreich, Holland, Belgien und der CSSR. Neben einer festen Anstellung als Graphiker betätigte er sich in größerem Umfang als Maler. Vielseitig waren seine Techniken, wie Acryl, Öl, Tempera, Aquarell, Mischtechnik, Tusche, Kreide und Holzschnitte. Von seiner frühen gegenständlichen Malweise entwickelte er sich weiter zur Abstraktion. Er wohnte in Nürnberg, Kobergerstraße 58. Mitglied im BBK und seit 1957 der
Hoger Künstlergruppe „Freie Gruppe". MuS: NÜRNBERG, MStN. Lit.: BBK. Ausst.: 1952/3; 1953/3; 1954/1; 1955/2,-/12; 1956/1, -12, -/3; 1957/2, -/3, - / I I ; 1958/3; 1959/2, -/15; 1960/3; 1961/20; 1962/3; 1963/3, -/19; 1964/1; 1965/2, -/17; -/22 SA; 1966/1, ~/2; 1970/1, -/10; 1972/2; 1975/1; 1985/1; 1986/5; 1988/1. Hofmann, Wilhelm, Maler, * Oberferrieden, ab 1599 sechsjährige Lehre bei Johann -»Kindt. Über sein weiteres Schicksal ist nichts bekannt. Lit.: Bosch, in: GNM M, 1899, S. 138; Tacke, 2001, S. 485. Hofmann, Wolfgang (Ortloff), Kaufmann, Kunstfreund, t 28. 8. 1522 Nürnberg, ehemals Grab auf dem Johannisfriedhof. oo Helene. 1507-22 Genannter. Nürnberger Faktor des Georg Fugger in Augsburg. Nikolaus -»Glockendon illuminierte für ihn zwei Gebetbücher. Ein Band befindet sich in der Österreichischen Nationalbibliothek in Wien. Ein zweites Gebetbuch mit 295 Seiten und 41 Miniaturen wurde 1995 im Kunsthandel angeboten. Hofmann gehörte dem -»Staupitz-Kreis an. Durch gerichtliche Adjudikation erwarb er das Haus Prechtelsgasse 10, das er 1503 an Philipp Meysenheimer verkaufte. Er ist wohl identisch mit Wolf Hofmann, der 1518 das Haus mit Gärtlein Neutormauer 2 erwarb, das vor 1532 auf Jörg Hofmann überging. Lit.: Zahn, DI-N Nr. 110; Grebe, in: GNM A 2005, S. 114f.; Kohn, NHb Sebald. Hofmeier, Heinrich, Landschaftsmaler, Glasmaler, * 9. 1. 1869 Nürnberg. Studium an der Kunstgewerbeschule in Nürnberg und an der AdBK München. 1896 stellte er in Nürnberg Glasgemälde aus. 1897 wohnte er in der Querstraße 11 und wurde als Glasmaler bezeichnet. Zwischen 1904 und 1922 beschickte er Ausstellungen in München und 1913/17 in Nürnberg, damals wohnhaft in München, Nymphenburger Straße 203. Lit.: Thieme-Becker. Ausst.: 1896/2, S. 152; 1913/1; 1916/1; 1917/2. Hofmeister, Johann Paulus, Rotschmied, Leuchtermacher, t 1751 Nürnberg. Am 24.1.1726 wurde er in die Meisterliste eingetragen. Lit.: Lockner Nr. 1256. Hofmeister, Paulus, Rotschmied, Ringmacher, wurde am 15.10.1722 in die Meisterliste eingetragen. Lit.: Lockner Nr. 1230. Hofot, Wolf (Glaser, 1530) s. HofTot, Wolf Hofsteter, Hans, Schlosser, wurde 1517 in das Meisterbuch der Stadt eingetragen. Hogenberg, Franz, Maler, Kupferstecher, Verleger, * 1538 Mecheln - f 1590 Köln. Sohn des Nicolaus. I) Mecheln N. N. II) Köln 1578/79 N. N. Er stach die Karten zum Werk von Abraham Ortelius „Theatrum Orbis terrarum", 1570 sowie die Illustrationen zum gemeinsam mit Georg -»Braun herausgegebenen sechsbändigen Werk „Beschreibung und Contrafactur der vornembsten Stät der Welt", Köln 1572-1617. Darunter befindet sich in Band 1 eine Gesamtansicht von Nürnberg (Braun-Hogenberg). Lit.: AKL, Index; Thieme-Becker; Doli, 1991; C. G. Müller, 1791, S. 72. Ausst.: 1989/3. Hoger (Hager), Hermann, Maler, wurde am 1.5.1383 Bürger und im selben Jahr in die Meisterliste der Maler eingetragen. Sein Name erscheint 1397, 1400, 1403 und 1405 in den Losunglisten für die Lorenzer Stadtseite. Nach Gümbel war Hoger viel-
Hohamer leicht identisch mit -»Hermann Maler, der im Jahre 1388 Fahnen bemalte. Lit.: Baader, 1860/62; Gümbel, 1907, S. 40; Gümbel, Groland 1921, S. 4, Anm. 3. H o h a m e r s. H o c h h e i m e r Hohbach, Friedrich, Maler, Zeichner, Lithograph, * 23. 1. 1809 Polsingen/M fr. - f 6. 7. 1877 München. 1827-30 war er Schüler der Kunstschule Nürnberg und von Matthias -»Hartmann. Anschließend Studium an der Münchner Akademie. Er war Zeichenlehrer in Altdorf, später Professor an der Münchner A d B K . In seiner Jugend w a r er auch als Lithograph tätig. Lit.: A K L , Index; Thieme-Becker; Busse. Ausst.: 1827/1; 1830/1. Hohe (Hohn?), Elias, Rotschmied, Leuchtermacher, t 1745 Nürnberg. 1694 Meister. Mz. ab 1696: drei gekreuzte Pfeile zwischen E - H. Lit.: Lockner Nr. 1047; Stengel, in: G N M M, 1918/19, S. 142. Hohe, Johann Georg, Goldschmied, Gold- und Silberarbeiter, get. 27. 4. 1664 Nürnberg - begr. 10. 2. 1719 Nürnberg, ehemals Grab Nr. 254 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph nicht erhalten. Sohn des Jacob, Bortenbinder und Zöllner, oo 25.11.1691 Barbara, Tochter des Hans Conrad -»Unverdorben, Goldschmied. 1678-85 Lehre bei Johann Jacob -»Kraer. A m 5.11.1691 bestand er die Meisterprüfung und wurde am 12.5.1692 als Meister vereidigt. A m 21.3.1707 wurde er im Z u s a m m e n h a n g mit der Herstellung silberner T a b a k s p f e i f e n k ö p f e aus geringwertigem Silber erwähnt. Bei seinem Tod wohnte er unter dem Inneren Laufer T u r m ; er starb an Schwindsucht und erhielt ein „unbesungenes" Begräbnis, bei dem kein Geistlicher anwesend war. Im Totenbuch wurde vermerkt: „hat nichts hinterlassen". Lit.: Stockbauer, 1893; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 373. H o h e m a n n , Wolf (Maler, 1614) s. Hohmann, Wolf Hohenau, Heinrich Christoph (Stifter, 1716) s. H o c h m a n n , Heinrich Christoph Hohenberger, Leonhard, Maler, oo vor 18.7.1516 Anna, Tochter des Wilhelm Sighart aus Furth. 1515 hatte er Streit mit Nielas Haller wegen der Bezahlung eines Gemäldes im Kreuzgang des Klosters Frauenaurach; der Wert der Arbeit wurde daraufhin von den Malern Hans -»Plattner und Hans -»Storch begutachtet. A m 7.9.1517 wurde er als Anwalt von Margaretha H o f m a n n von Furth und deren Schwester Margaretha Keul erwähnt, es ging um das Erbe aus dem Nachlaß des Jörg Keul. A m 19.4.1518 wurde er in der gleichen Sache nochmals erwähnt. Lit.: Gümbel, 1905, S. 243. Hohenfelser, Fritz, Steinmetz, wurde Ende 1455/ A n f a n g 1456 Bürger in Nürnberg. 1462 erscheint sein N a m e in den Baurechnungen über den Chorbau von St. Lorenz in Nürnberg. Lit.: Gümbel 1910, S. 47. Hohenhausen zu Hochhauß, Ferdinand Ernst Wilhelm Heinrich Luitpold Frhr. von, Architekt, Landbauinspektor, * 29. 4. 1782 Goseburg b. Lüneburg - t 1852 München, nach einem Unfall, oo I) N . N.; II) nach Konvertierung 3.4.1821 Helene Marie Wilhelmine Haller von Hallerstein (1830 geschieden); III) N. N . Er war Stückjunker bei der bayer. Artillerie. 1806 wurde er als Leiter des Bauwesens im neugebildeten Obermainkreis, mit Sitz in Bamberg, berufen. Er plante und führte viele staatliche Bauten und Baumaßnahmen in B a m b e r g und im ehemaligen Hochstift
690 B a m b e r g durch. 1817 wurde er „quiesziert", seitdem Privatarchitekt. U m 1821 übersiedelte er nach Nürnberg, w o er 1828 das Bürgerrecht erwarb. 1826/27 erwarb er das A n w e s e n S. 1077 (Am Sand 4, 1945 zerstört). Seine klassizistischen Umgestaltungspläne haben sich im StadtAN erhalten. Lit.: Sitzmann, 1983; M a n f r e d F. Fischer: Ferdinand von Hohenhausen, Landbauinspektor 1806-1817. In Bamberg ein Verkannter? in: Bamberg wird bayerisch. Die Säkularisation des Hochstiftes B a m b e r g 1802/03, Ausst. Hist. Mus. B a m b e r g 2003, S. 381 -388. Manfred F. Fischer Hohenperger (Rotschmieddrechsel, 16. Jh.) s. H ö h berger Hohfeder (Hochfeder), Caspar, Buchdrucker, wurde Ende 1486 Bürger. Seine Nürnberger Druckerzeugnisse stammen aus der Zeit zwischen 1491 und 1498 (Epistola des Rabbi Samuel, fertiggestellt 19.3.1498). 1499-1501 war er in Metz, 1503-05 in Krakau, 1508-17 wieder in Metz. Die Hohfederstraße in N ü r n b e r g wurde nach ihm benannt. Werke: Verz. seiner Druckwerke s. Fritz Redenbacher, in: M V G N , 64, 1977, S. 321-325, darunter 19 Drucke aus der Nürnberger Zeit. Lit.: N D B ; L G B ; Zinner, 1941; Geldner, 1968, S. 180; Pilz 1977. Hohllederer, Johann Wilhelm, Stempelschneider, erscheint in den 1790er Jahren bis 1806 als Siegelgraber im Ämterbüchlein. Lit.: Zahns Jb. I, 1868. Hohlwein, Ludwig, Maler, Graphiker, Karikaturist, * 26. 7. 1864 oder 27. 7. 1874 Wiesbaden - f 15. 9. 1949 Berchtesgaden. Entwarf 1912 Plakate und Werbekarten für den Nürnberger Tiergarten. Lit.: A K L , Index; Thieme-Becker; Peter Mühling: Der alte Nürnberger Tiergarten, Nürnberg 1987, S. 21, 59, Abb.; Rund um den Dutzendteich, Dokumentation des StadtAN, 2001. H o h m a n n , Christian Heinrich, Musikpädagoge, Musikschriftsteller, * 7. 3. 1811 Niederwerrn, Lkr. Schweinfurt - f 12. 5. 1861 Schwabach. 1837-44 Seminarlehrer in Altdorf, ab 1855 in Schwabach. U m 1850 veröffentlichte er die „Praktische Violinschule", welche in viele Sprachen übersetzt wurde. Ferner verfaßte er eine Klavier- und Orgelschule sowie ein Lehrbuch für Komposition. Lit.: M G G 16, 719; Brockhaus-Riemann, 1978. H o h m a n n (Hollmann, H o f f m a n n ) , David, Goldschmied, Juwelier, get. 6. 7. 1588 Nürnberg - begr. 29. 9. 1634 Nürnberg. Sohn des -»Eustachius, oo 6.6.1622 Helena Weiß (get. 8.12.1601 - begr. 6.7.1634). 162836 Genannter. Ihm gehörte das Anwesen Adlerstraße 4. Lit.: Roth, 1802; Kohn, N H b Lorenz. H o h m a n n , Eustachius, Goldschmied, Silberarbeiter, begr. 1. 2. 1612 Nürnberg, Grab Nr. 1273 auf dem Johannisfriedhof, das 1609 dat. Epitaph befindet sich heute auf Grab Nr. 1685, noch vorhanden. Vater des -»David und -»Georg, Goldschmiede, sowie des -»Paul und -»Wolfgang, beide Maler, oo I) 28.8.1587 Barbara (get. 12.8.1566 - begr. 9.9.1606), geb. Reh, Witwe des Hans -»Rumpolt, Buchbinder, mind, vier Söhne, eine Tochter; II) 22.8.1608 Susanna (get. 18.7.1566 - begr. 19.5.1653), Tochter des Hans -»Jamnitzer d. J., Witwe des Goldschmieds Nicolaus -»Emmerling d. Ä. Bei seiner Einbürgerung am 1.2.1584 wurde er als Silberhändler bezeichnet; das erhöhte Bürgergeld von 10 fl. weist auf ein größeres Vermögen hin. A m 27.1.1587
691 bestand er die Meisterprüfung. 1605-09 Geschworener. Sein Oeuvre umfaßt zeittypische Pokalformen um die Wende des 16. zum 17. Jh., wie Humpen, Buckelpokale, Häufebecher und Scherzgefäße, aber auch Arbeiten, die auf Vorbilder aus der Spätgotik um 1500 zurückgehen. Anfangs wurden häufig Schweifwerkmotive verwendet, die späteren Gefäße im 17. Jh. sind meist ohne Dekor. Eine Spezialität des Meisters waren Häufebecher (Bechersätze), bei denen er fur die Dekoration der gegossenen Lippenränder Modelle von Bleiplaketten verwendete, die vermutlich noch aus der Werkstatt Peter -»Flötners stammten. 1605-11 hatte er Friedrich -»Hirschvogel als Lehrling. Hohmann besaß ein Haus beim Gasthof zum Gelben Löwen in der Schildgasse, wo er bis zu seinem Tod wohnte; das Haus wurde 1607 auf 1600 fl. geschätzt. MuS: MOSKAU, Rüstkammer des Kreml. NÜRNBERG, GNM. Lit.: Thieme-Becker; Rosenberg 4033, 4074; G. Kühr, in: MVGN 61, 1974; Jamnitzer, 1985; KDM Nürnberg, 1977; Zahn, DI-N Nr. 3039; Tacke, 2001; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 374. Ausst.: 1906/2; 1952/5. Hohmann, Georg, Goldschmied, Goldarbeiter, * Nürnberg - | am 18. 12. 1621 im RTB eingetragen, Ursins/Burgund. Sohn des -»Eustachius. Unverheiratet. Lit.: Archiv zur Nbger. GSK im GNM. Hohmann, Paulus, Maler, get. 22. 5. 1590 Nürnberg, Sohn des -»Eustachius. Am 14.6.1620 gab er sein Nürnberger Bürgerrecht auf, wobei er 10 fl. Nachsteuer bezahlte. Am 14.7.1620 wurde er Bürger in Prag. Lit.: Tacke, 2001, S. 466. Hohmann, Richard, Portraitmaler, wohnte 1914 in der Wilhelm-Spaeth-Straße 8. Hohmann (Hohemann), Wolfgang, Maler, get. 25. 3. 1602 Nürnberg - begr. 14. 10. 1626 Nürnberg. Sohn des -»Eustachius, Goldschmied. Unverheiratet. Ab 25.10.1614 Lehre bei Georg -»Weingarten, für vier Lehrjahre waren 40 fl. Lehrgeld vereinbart. Für die Jahre bis zu seinem frühen Tod liegen keine Nachrichten vor. Zuletzt wohnte er am alten Milchmarkt (Albrecht-Dürer-Platz). Lit.: Tacke, 2001, S. 466. Hohn s. Hahn, Höhn Hohnbaum, Ernst Christian Gottfried, Juwelier, Gold- und Silberarbeiter, * 6. 2. 1837 Nürnberg - f um 1905 Nürnberg. Sohn des Friedrich Christian Philipp, Englischlehrer, oo Nbg.-Wöhrd 22.9.1861 Julia Christiane Dorothea (* 6.9.1839), Tochter des Johann Kothe, Kaufmann in Köln, Kinder. 1852-14.8.1855 Lehre bei Joseph -»Lendle. Am 30.10.1862 wurde er als Meister vereidigt und erhielt eine neue Konzession; 1884 erschien er bei der Gründung der GoldschmiedeInnung in den Akten. Er bildete zwei Lehrlinge aus: N. Haupert (ab 1865); Karl Stoll (ab 1867). 1861 wohnte er in Gärten b. Wöhrd Nr. 168 (Sulzbacher Straße), 1870 in S. 563 (Bindergasse 17/Theresienstraße 26). 1904 wurde er auch als Schätzmeister bezeichnet. Lit.: Sichling, 1870; Stockbauer, 1893; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 375. Ausst.: 1882/5. Holbach (Halenbeg, Heibach, Helblich, Holmbach, Hulbach), Lorenz, Meistersinger, Bortenwirker, nahm 1617-20 und 1623-26 an Singschulen teil. Lit.: Stahl, 1982. Holbeck s. Holpeck Holdefreundt, Ambrosius, Goldschmied, Goldarbeiter, Juwelier, * 8. 1. 1724 Fürth - begr. 17. 6. 1801
Holdermann Nürnberg, ehemals Grab Nr. 600 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph nicht erhalten. Sohn eines Weißgerbers. oo I) Fürth 22.8.1752 Anna Margaretha (begr. 1.9.1758), Tochter des N. Mennesdörfer, Strumpfwirkermeister; II) Nürnberg 2.12.1771 Anna Sibylla (begr. 20.5.1796), Tochter des Johann Caspar Laun, Tagelöhner. 1739-45 Lehre bei Friedrich Albrecht -»Eisler in Nürnberg. Holdefreundt verpflichtete sich in einer Urkunde der Fürther Goldschmiedezunft vom 29.3.1761, zusammen mit 22 weiteren Personen, fur den Fall der Aufrichtung einer Innung der Goldschmiede und Uhrmacher die entstehenden Kosten zu bestreiten. Doch bewarb er sich im Oktober 1761 um das Nürnberger Bürgerrecht, das ihm am 12.11.1761 zugesagt wurde; den Bürgereid leistetet er am 10.3.1762. Um zur Meisterprüfung zugelassen zu werden, mußte er ein Bittgesuch einreichen; für die Zulassung zahlte er 6 fl. Sondergebühr in die Lade der Nürnberger Goldschmiede. Am 24.6.1762 bestand er die Meisterprüfung mit einem „Ring mit 4 großen und 5 kleinen Brillianten" und wurde am 26.6.1762 als Meister vereidigt. 1776-80 Geschworener. 1781 war er Besitzer des Hauses Geiersberg 12, mit Hinterhaus und Garten, wo er bis zu seinem Tod wohnte. Sein Portrait befindet sich im Vorgeherbuch der Goldschmiede, Bl. 53. Lit.: Stockbauer, 1893; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 379; Kohn, NHb Sebald. Holdelviet, Nicolaus (Clas), Drucker, wurde 1481 Bürger. Holdermann, Dietrich, Goldschmied, Gold- und Silberarbeiter, Juwelier, * Burgsteinfurt/Westf. - begr. 25. 2. 1609 Nürnberg. Vater des -»Georg, Wachsbossierer. oo I) 27.7.1575 Anna (begr. 6.11.1629), Tochter des Georg -»Ernst, Goldschmied, sieben Söhne, eine Tochter. Am 2.8.1574 wurde ihm das Bürgerrecht zugesagt, der Eintrag in das Bürgerbuch erfolgte am 19.6.1577. Sein Meisterstück arbeitete er bei Adam -»Richter, am 24.8.1576 bestand er die Prüfung. 1581 besuchte er die Frankfurter Fastenmesse. 1583 lieferte er Arbeiten nach Dresden. 1588 wurde er als Juwelier und Diener am Hofe Kurfürst Friedrichs IV. von der Pfalz in Heidelberg erwähnt. Zeit seines Lebens wurde er in unzähligen Rv. in Geldangelegenheiten, meist als Schuldner, gelegentlich auch als Gläubiger genannt. Am 17.1.1593 verkaufte er um 500 fl. sein Haus in der Fetzergasse 12, das früher seinem Schwiegervater gehört hatte. Zum Schluß war er beim Wöhrder Türlein ansässig; seine Witwe wohnte bei ihrem Tod in der Neuen Gasse. Lit.: Thieme-Becker; Rosenberg 3997; Stockbauer, 1893 Nr. 482; Hampe, Rv.; Claudia Diemer, in: GNM A, 1979, S. 136, Anm. 7; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 376. Holdermann, Georg, Wachsbossierer, Goldschmied, Medailleur, get. 28. 8. 1585 N ü r n b e r g - f 19. begr. 21. 9. 1629 Nürnberg. Sohn des -»Dietrich, oo I) 14.8.1609 Maria Magdalena (begr. 24.4.1614), Tochter des Michael -*Zinkgraf, Schul- und Rechenmeister; drei Töchter; II) 8.11.1614 Helena (begr. 28.8.1629), Tochter des Michael -»Mader, Goldschmied, acht Kinder. Goldschmiedelehre wohl bei seinem Vater, jedoch legte er keine Meisterprüfung ab. Bei seiner ersten Eheschließung 1609 wurde er als Goldschmied bezeichnet, später nur noch als Wachsbossierer und Conterfetter. Für ein Relief der Septemvirn von 1612
Holdermann erhielt er 40 fl.; für ein weiteres 1625 erhielt er 60 fl. Er war vorwiegend als Modelleur fur Medaillen Nürnberger Patrizier tätig. Bei seinem Tod wohnte er gegenüber dem Schießgraben. V o n 1610 datiert eine Medaille auf ihn und seine Frau. Möglicherweise wurde die Werkstatt nach seinem Tod noch mehrere Jahre von seinem Schwager Heinrich -»Kramer weitergeführt. Dieser vollendete vermutlich einige halbfertige Aufträge und versah sie mit Holdermanns Signatur. Werke: Medaillen: auf den N e u b a u der Wöhrder Bastei, 1613; auf die Grundsteinlegung der Erweiterung des Rathauses, 1616; auf die Grundsteinlegung einer zweiten Erweiterung des Rathauses, 1619. Verz. der von ihm erhaltenen und zugeschriebenen Werke s. Claudia Diemer, in: G N M A, 1979, S. 121-140. M u S : LONDON, Wallace Coll. M Ü N C H E N , BNM. N Ü R N B E R G , G N M . Lit.: Thieme-Becker; C. G. Müller, 1791, S. 78; Hampe, Rv.; G . von Bezold, in: G N M M, 1913; Habich, Schaumünzen; M. Bernhart, in: M B N G , 1936; Barock, 1962, S. 125; Mende, Rathaus 1979 u. Dürer-Medaillen; Jamnitzer, 1985; C. Maué, 1997. Ausst.: 1906/2; 1952/5; 1959/4; 1963/8. Holdermann, Heinrich, Wachsbossierer, Conterfetter, get. 8. 10. 1583 N ü r n b e r g - 1 20. 12. 1605 Westfalen. Sohn des -»Dietrich, Goldschmied. Unverheiratet. Lit.: A M P IV, S. 130; Claudia Diemer, in: G N M A, 1979. Holdwig s. H o l w e g Holeisen, Johann Albrecht, Briefmaler, * um 1801 - t 28. 6. 1839 Nürnberg. 1826 wohnte er in S. 1113 (Rotschmiedsgasse 19); er starb im Heilig-Geist-Spital. Holenhagen, Georg, Goldschmied, Goldarbeiter, begr. 30. 12. 1587 Nürnberg, co 23.4.1571 Catharina (get. 14.4.1549), Tochter des Bonaventura -»Hegner, Goldschmied. A m 4.6.1571 bestand er die Meisterprüf u n g und wurde am 16.6.1571 als Meister vereidigt. Mit Rv. v o m 14.6.1571 wurde ihm das Bürgerrecht zugesagt und am 20.6.1571 eingetragen. Lt. Rv. v o m 11.2.1577 war Georg Holenhagen von einem Steinschneider Benedict (vermutlich Benedict -»Zentgraff) durch Messerstiche verletzt worden. A u s weiteren Rv. geht hervor, daß sein Lebenswandel nicht sehr solide war, am 18.3.1580 erhielt er wegen seines liederlichen Lebens fur drei Jahre Wirtshausverbot und wurde vorübergehend eingesperrt, im Gefängnis sollte er seine Schulden abarbeiten. Er starb im Heilig-GeistSpital. Lit.: Stockbauer, 1893 Nr. 468; Hampe, Rv.; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 377. Holfelder, Conrad, Schreiber und Mönch im Kartäuserkloster, * Lauf - t 1474 Nürnberg. 1451 bis 1460 schrieb er f ü r die Nürnberger Kartause das „Malogranatum" in drei Bänden des Gallus von Königssaals. M u S : N Ü R N B E R G , StadtB. Lit.: Schneider, 1967, S. XII. Ausst.: 1987/4. Christine Sauer Holfelder, C o n r a d (Cuntz), Zinngießer, wurde 1484 Bürger und im selben Jahr Meister. 1483 erwarb er um 110 fl. das Haus Nonnengasse 6, das seine Witwe Petronella 1510 um 150 fl. an ihren Schwiegersohn, den Schlosser Wendel -»Spengler verkaufte. Lit.: Kohn, N H b Lorenz. Holfelder, C o n r a d (Cuntz), Rotschmied, wurde 1489 Meister. Holfelder, Erhard, Rotschmied, oo um 1530? A n n a Plessin (f 1565, w o h n h a f t am Sand). 1540 Meister.
692 Sein Sohn Johann wurde Diakon bei St. Lorenz in Nürnberg. Lit.: Lockner Nr. 38; Simon, Pfb. Nr. 576; Burger, 1972 Nr. 8164. Holfelder, Hans, Plattschlosser, wurde am 30.9.1556 in das Meisterbuch der Stadt eingetragen und erwarb am 4.11.1556 das Bürgerrecht. Holfelder, Heinrich, Rotschmied, begr. 24. 2. 1498 Nürnberg. Lit.: Burger, 1961 Nr. 3321; Burger 1967 Nr. 4468. Holfelder, J o h a n n Georg, Dosenmaler, wurde 1846 beim Tod seiner Tochter erwähnt, w o h n h a f t in S. 1060 (Rotschmiedsgasse 20). Holfelder, Martin, Organist, Kornschreiber im Spital, war 1481/83 Organist an der Spitalkirche. Lit.: Moser, 1929; Wagner, 1929, S. 469. Holhagen, Zacharias, Goldschmied, Gold- und Silberarbeiter, get. 18. 10. 1643 Schloßkirche in Königsberg/Ostpreußen. Sohn des Zacharias, Hofgoldschmied in Königsberg, co I) N ü r n b e r g 7.11.1670 A n n a Margaretha (begr. 5.10.1691), geb. Prueffer, Witwe des 1) Georg -»Barst, 2) des Georg -»Arnold, beide Goldschmiede. II) Friedrichswerder 16.4.1687 Catharina Barbara ( t nach 1704), Tochter des Mag. Johann Albrecht Spies, Pfarrer in Mögeldorf. A m 4.10.1670 bestand er die Meisterprüfung und wurde am 19.11.1670 als Meister vereidigt, am 31.3.1671 wurde er Bürger. Er verwendete die Meistermarke mit den Buchstaben ZH, die zuweilen mit der Marke von Zacharias -»Mütz verwechselt wird. A n Arbeiten sind von ihm Kirchengerät, mehrere H u m p e n und Kugelfußbecher bekannt. Er bildete folgende Lehrlinge aus: Conrat Trautt (1673-79); Georg Löffelloth (1679-87); Georg Leonhard Scheinsberger (1682-88). 1678 erwarb er um 1950 fl. das Haus Theresienplatz 3. Holhagen lebte von seiner ersten Frau getrennt. D a er seine zweite Frau vor der Scheidung und Eheschließung geschwängert hatte, erfolgte die neue Eheschließung außerhalb. N u n bat er, nach Nürnberg zurückk o m m e n zu dürfen. Der Rat lehnte ab, erklärte ihn w e g e n seines Fehltritts des Bürgerrechts fur verlustig und drohte ihm und seiner Frau mit Rv. v o m 1.12.1691 empfindliche Strafen an, wenn sie zurückkommen. Spätestens jetzt dürfte in seiner Werkstatt kaum noch gearbeitet worden sein. Zuletzt wurde er am 6.5.1693 in den Grundverbriefungsbüchem beim Verkauf des Hauses Theresienplatz 3 als geschieden und gewesener Bürger bezeichnet. W e r k e : Ein Deckelhumpen, 25 cm hoch, ca. 1400 g, wurde 1990 im Hamburger Kunsthandel angeboten ( W K 15.9.1990). M u S : N Ü R N B E R G , G N M . Lit.: Rosenberg 4041, 4255; Stockbauer, 1893; Scheffler, Berlin 1968, S. 38, Nr. 201; Scheffler, Ostpreußen 1983, S. 101. Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 378; Kohn, N H b Sebald. Ausst.: 1992/18. Holl, Arnulf, Keramiker, Schüler von Prof. Robert Obsieger in Wien. U m 1932 gründete er eine Keramische Werkstätte in Behringersdorf. Nebenbei war er lehrende Hilfskraft an städt. Fachschulen in Nürnberg, 1941 noch tätig. W e r k e : N Ü R N B E R G , HindenburgHochschule; - , Heilig-Geist-Spital: Kachelöfen. Lit.: H. Wilhelm, in: G f z K N r . 4, 1932; Bauten, 1942, S. 25. Ausst.: 1932/7; 1941/14. Hollar, Wenzel (Václav), Zeichner, Radierer, Kupferstecher, * 13. 7. 1607 Prag - t 28. 3. 1677
693 London, begr. auf dem kath. Friedhof bei St. Margaret's im Bezirk Westminster. Sohn des Johann Hollar von Prachoñ. oo I) London N. (f 1665), Kammermädchen der Gräfin Arundel, ein Sohn, eine Tochter; II) London N. N. Gegen den Willen des Vaters bildete er sich zum Radierer aus. Zu seinen ersten bekannten Arbeiten gehören vier Stadtansichten von Prag. 162729 arbeitete er in der Werkstatt Matthias Merians in Frankfurt/Main. 1629-32 in Straßburg, bis 1636 in Köln. Im selben Jahr Reise über Nürnberg nach Wien und Ende 1636 in London, wo er im Hause des Earl of Arundel Stücke der Sammlung radierte. 1637 begann er auch fur Verleger zu arbeiten, 1639 war er Zeichenlehrer des Prinzen von Wales. 1644-52 in Antwerpen, wo er ebenfalls für Verleger arbeitete. 1652 Rückkehr nach London, 1668/69 Seereise nach Tanger. Sein Gesamtwerk wird auf etwa 2800 Radierungen geschätzt. Darunter befindet sich eine Gesamtansicht Nürnbergs aus der Vogelschau, die um 1657 im Städtebuch von -»Janssonius erschien. Zusätzlicher Kontakt mit Nürnberg bestand durch seine Illustrationen für Joachim von Sandrarts „Akademie". Panzer verzeichnete sieben Portraitstiche Nürnberger Bürger mit seiner Signatur, teilweise nach eigenen Vorlagen. Werke: Verz: G. Parthey: Wenzel Hollar, Beschreibendes Verzeichnis seiner Kupferstiche, Amsterdam 1963, Reprint der Ausgabe Berlin 1853. MuS: BERLIN, Kpstkab. LONDON, BM. NÜRNBERG, MStN: Zeichnungen, Kupferstiche. PRAG, Hollareum. Lit.: Thieme-Becker mit Lit.-Verz.; Nagler, KL: C. G. Müller, 1791, S. 82, Forts. I, S. 15, 25. Ausst.: 1952/5; 1971/3; 1976/8. Hollederer (Holleder, Holeder), Matthias (Matthäus), Rotschmied, Leuchter- und Bügeleisenmacher, t um 1776 Nürnberg. Am 20.8.1748 wurde er in die Meisterliste eingetragen. 1770-1774/75 Geschworener. Sein Mz: Fisch mit Initialen M H ging 1776 an seinen Schwager Heinrich -»Mederer über; außerdem besaß er das Mz. „Pfau", das er um 1768/69 geschlagen hat. MuS: MÜNCHEN, B N M : Bügeleisen, Messing, Holz, Eisen, 17,2 χ 18,7 χ 10,5 cm, dat. 1771. Lit.: Lockner Nr. 1402; Stengel, in: GNM M, 1918/19, S. 113, 120 u. 141. Hollederer (Holleder), Michael, Rotschmied, Leuchtermacher, | 1757 Nürnberg. Am 15.10.1733 wurde er in die Meisterliste eingetragen. Sein Mz: „Fähnchen und Name" hat er 1733 von seiner Base „franckin", vermutlich der Witwe des Georg -»Franck erworben. Lit.: Lockner Nr. 1297; Stengel, in: GNM M, 1918/19, S. 123. Holler, Georg (Feuerschloßmacher, 1563) s. Halter, Georg Hollfelder, Waldram, Musikerzieher, Kirchenmusiker, Komponist, * 23. 11. 1924 Markt Erlbach/ Mfr. Besuch der Oberrealschule und Abitur. 1942-45 Kriegseinsatz in Rußland, 1945-48 französische Kriegsgefangenschaft. Nach der Rückkehr studierte er Musikwissenschaft und Kirchenmusik an der Universität und der Kirchenmusikschule in Erlangen bei K M D Lamprecht, daneben Klavier und Komposition am Konservatorium in Nürnberg bei Willi -»Spilling. 1952-54 vervollständigte er seine Ausbildung am Kirchenmusikalischen Institut in Heidelberg, studierte Komposition bei Wolfgang Fortner, Dirigieren bei
Holper Hermann Poppen und Orgel bei Bruno Penzien; 1952 Diplom in Kirchenmusik in Heidelberg. 1954-62 Musiklehrer am Gymnasium und Stadtkantor in Neustadt/Aisch, 1962-87 Musikerzieher an der Städtischen Wirtschaftsschule Nürnberg, auch Musikerzieher an der Städt. Handelsschule für Mädchen. Ab 1973 bis Anfang der 1990er Jahre Bundeschorleiter des Fränk. Sängerbundes. Als Kirchenmusiker war er an der Kirchengemeinde St. Georg in Ziegelstein tätig. 1959 Förderungspreis der Stadt Nürnberg, 1961 und 1966 V.-E.-Becker-Kompositionspreis, 1970 Titel Chordirektor ADC, 1980 Bundesverdienstkreuz am Bande. Werke: bis 1965: 29 Chorwerke, 33 Werke der Kammermusik, 12 Orchesterwerke und das Ballett „Der junge König", das an den Städt. Bühnen Nürnberg uraufgeführt wurde. Verz. s. Dupont, 1971. Lit.: Brusniak, Sängerbund 1991; Waldram Hollfelder, Bd. 33 Komponisten in Bayern. Ausst.: 1965/3. Hollmann, David (Goldschmied, 1588) s. Holtmann, David Holmer (Helmer?), Leopold, Lauten- und Geigenmacher, sein N a m e fand sich auf einem gedruckten Geigenzettel: Leopold Holmer bürgerl. Lau-/ten- und Geigenmacher in Nürn-/berg Anno 1717. Lit.: Lütgendorff; Steinmetz/Griebel, 1983. Holpeck, Cunz, Rotschmied, begr. 24. 7. 1494 Nürnberg, oo Margaretha (f 1498). 1458 Meister. 1485 erwarb er um 50 fl. rh. ein Haus bei der Schmelzhütte (Rotschmiedsgasse 5, südl. Teil). Lit.: Burger, 1961 Nr. 4177, 4455; Burger, 1967 Nr. 3022; Kohn, N H b Sebald. Holpeck, Kilian, Rotschmied, f Juni 1538 Nürnberg. oo I) Margret (f 1518); II) Ursula. 1522 verkaufte er um 36 fl. ein Haus im Taschental (Rotschmiedsgasse 7), das früher Hans Holbeck gehört hatte. Bei seinem Tod wohnte er in der Neuen Gasse. 1539 wurde seine Witwe in den Grundverbriefungsbüchern erwähnt. Lit.: Burger, 1972 Nr. 41, 1883; Kohn, N H b Sebald. Holper, Rotschmied, wurde in der Chronik von Heinrich Deichsler erwähnt, als er 1490 einen ertappten Dieb an der Flucht aus der Frauenkirche hinderte. Evtl. Schreibfehler für Holpeck, vgl. Artikel Cunz -»Holpeck, Rotschmied. Lit.: Heinrich Deichslers Chronik, in: Chroniker der deutschen Städte: Nürnberg, Bd. 5, 1872, S. 558. Holper (Hollpeker), Hieronymus (Jeronymus), Goldschmied, Goldarbeiter, t Nürnberg, ehemals Grab Nr. 649 auf dem Johannisfriedhof. oo 1435 Kunigunda Oellinger (* Weißenburg - f 1478). 1435 wurde er als Meister vereidigt. 1460 städt. Silberwäger, am 17.11. 1461 Geschworener, 1462 Obmann der Goldschmiede, Goldschauer als Nachfolger des Sebald -»Groland d. Ä. 1448/49 lieferte er fur den Bamberger Domschatz ein heute verlorenes Büstenreliquiar. 1454/55 fertigte er den Siegelstempel für die Vorderseite des großen Majestätssiegels fur König Ladislaus Postumus von Böhmen, Rückseite von Seitz -»Herdegen. Am 1.6.1460 erwarb der Rat von ihm für 54 fl. 1 sh. und 4 hl. ein vergoldetes Trinkgefäß, das dem in Nürnberg zu Besuch weilenden Herzog Sigismund von BayernMünchen geschenkt wurde. Holper hatte Albrecht -»Dürer d. Ä. als Gesellen, der später sein Schwiegersohn wurde. 1455 kaufte Holper das Haus Stöpsel-
Holste gasse 21, das Nicolaus -»Muffel 1462 als Pfründhaus der zweiten Pfründe des Stephansaltars in St. Sebald von ihm erwarb. Im selben Jahr legte Holper 200 fl., vielleicht den Erlös aus dem Hausverkauf, als Ewiggeld an, das 1479 abgelöst wurde. 1481 wurde er als Geschworener im Ämterbüchlein aufgeführt; zuletzt 1483 als lebend erwähnt. Lit.: Thieme-Becker; Rosenberg 3745; Stockbauer, 1893 Nr. 86 (irrtümlich als Haller bezeichnet); Hampe, Rv.; Scholler, 1916; Kohlhaussen, 1968; R. Baumgärtel-Fleischmann, in: GNM A, 1978; U. Timann, in: Gold im Herzen Europas, Ausst. Kat. Amberg 1996, S. 199-215; Kohn, NHb Sebald; Archiv zur Nbger. GSK im GNM. Ausst.: 1971/3; 2002/1. Holste, Christoph Wilhelm Friedrich, Kunstmaler, get. 17. 2. 1785 Nürnberg - f 21. begr. 26. 12. 1806 Nürnberg, ehemals Grab Nr. F 20 auf dem Johannisfriedhof. Sohn des Hannibal Franz Christoph, Diakon bei St. Sebald. Unverheiratet. Holste, Franz, Goldschmied, * Lübeck - f vor 1627 Lübeck. 1590 war er Geselle bei Hans -»Petzolt und wurde wegen seines „Mutwillen" gegenüber dem Meister in das Lochgefängnis gebracht. Dies führte zu einem Protest unter den Goldschmiedegesellen, den der Rat strafrechtlich verfolgen ließ. Für Holste, der in Nürnberger Rv. immer nur Cöler oder Köllin genannt wurde, setzte sich sein Vater Hans Holste in Lübeck ein. 1592 wurde ihm vorgeworfen, er habe die Tochter des Augsburger Meisters Gregor Bair geschwängert, die Augsburger Geschworenen fragten beim Nürnberger Rat an, ob Holste sich in der Stadt aufhalte. Dieser kehrte nach Lübeck zurück, wo er um 1602 Meister wurde. Lit.: Hampe, Rv.; Archiv zur Nbger. GSK im GNM. Holter, F. Maler, von ihm wurde bei Reiss und Sohn (Königstein) ein 1912 datiertes Gemälde mit einer Auffuhrung der „Meistersinger von Nürnberg" vor der alten Schau versteigert (Öl a/Lw. auf Holz aufgezogen, 50 χ 57,5 cm). Holtfester, Hans, Buchdrucker, wurde 1496 Bürger. Holtschneider, Hans, Formschneider? Er schuldete am 11.5.1517 dem Stephan Paumgartner 10 fl. Hauszins. Unklar ist, ob mit Holtschneider ein Beruf oder ein Eigenname gemeint war. Lit.: E. Wernicke, in: MVGN 10, 1893, S. 64. Holtwick s. Holweck Holtz, Ewald, Bildhauer, * 7. 4. 1870 Schwerin t vor 1932 Nürnberg, oo Rosa. 1889/90 Besuch der Kunstschule in Dresden. Über München kam er nach Nürnberg, wo er zeitweise im Atelier von Philipp -»Kittler arbeitete. 1910 wohnte er Roritzerstraße 6, 1917/19 Goethestraße 17; im Adreßbuch von 1932 wurde hier seine Witwe Rosa erwähnt. 1924 Mitglied in der Vereinigung Nürnberger Künstler und Kunsthandwerker. Lit.: Künstlerhaus, 1910. Ausst.: 1910/1; 1915/1; 1917/2; 1919/2; 1920/1; 1924/2. Holtzer (Holzer), Christian, Rotschmied, Büchsenmeister, verdingte sich 1585 als Brunnen- und Büchsenmeister in Dänemark. Mit Rv. vom 20.4.1585 wurde ihm die Beibehaltung seines Nürnberger Bürgerrechts auf vier Jahre erlaubt. Lit.: Hampe, Rv. II, Nr. 784. Holtzer, Heinrich I., Rotschmieddrechsel, wurde 1572 Meister. Lit.: LocknerNr. 283.
694 Holtzer, Heinrich II., Rotschmieddrechsel, wurde 1600 Meister, 1626 Geschworener. Lit.: Lockner Nr. 476. Holtzer, Peter, Rotschmied, wurde 1569 Meister. Lit.: Lockner Nr. 260. Holtzhammer, Johann Georg, Rechenpfennigschlager, * Reichelsdorf b. Nbg., begann 24.4.1775 die Lehre bei Johann Leonhard -»Götz, wo er am 19.4. 1779 Geselle wurde. Lit.: C. F. Gebert, in: MBNG, 1917; Mitchiner, 1988. Holtzheimer, Nicolaus, Maler, erscheint 1400 in der Losungliste für die Lorenzer Stadtseite. Vermutlich identisch mit Nicolaus -»Holtzinger. Lit.: Murr, Journal, T. 15, S. 29; Gümbel, 1907, S. 40. Holtzinger, Nicolaus (Nyclas), Maler, erscheint am 25.3.1403 in der Losungliste von St. Lorenz. Wohl identisch mit dem Maler Nyclas -»Holzheimer, der bereits 1400 erwähnt wurde. Murr nannte einen Nycl Holtzniger Moler 1407 in der Sebalder Losungliste. Lit.: MurT, Journal, T. 15, S. 30; Gümbel, 1907, S. 40. Holtzmann s.a. Holzmann Holtzmann, Barthel, Zinngießer, * 1608 - f Juni 1649 Nürnberg, oo 1637 Witwe des Heinz -»Mager, Zinngießer, mind, eine Tochter. Seine Meisterstücke arbeitete er 1637 bei Michael -»Hemersam d. J. und wurde am 11.6.1637 Meister. Im selben Jahr erhielt er auch das Bürgerrecht. 1648-49 Geschworener. Seine Tochter Margarethe heiratete am 27.1.1668 den Buchdruckergesellen Johann Bünsow. Lit.: Hintze, Nr. 287; Sporhan-Krempel/Wohnhaas, 1973, Sp. 1029. Holtzweck (Rotschmiede, 16. Jh.) s. Heisweck Holubowsky, Rudolf, Maler, * 1863 Wien. Unter seinen Arbeiten befinden sich auch NürnbergAnsichten. MuS: NÜRNBERG, Slg. Grieb: Weinstadel mit Henkersteg, Aquarell, 40 χ 30 cm. Holweck, Balthasar, Goldschmied, Silberarbeiter, get. 18. 2. 1574 Nürnberg - begr. 8. 11. 1632 Nürnberg. Sohn des -»Martin; Bruder des -»Jobst, beide Goldschmiede, oo 30.7.1599 Clara, Tochter des Elias -»Lencker, Goldschmied. Sein Gesuch, einige Jahre außerhalb zu wohnen ohne sein Bürgerrecht aufzugeben wurde 1599 abgeschlagen. Am 25.8.1602 bestand er die Meisterprüfung. Von ihm sind nur wenige Arbeiten bekannt, darunter ein Paar Fußschalen und ein Humpen, beide mit Bergkristallen, in der Schatzkammer der Residenz in München. Dem Beschauzeichen zufolge stammen alle Werke Holwecks aus dem ersten Jahrzehnt des 17. Jh. 1613 erwarb er um 525 fl. das Haus Paniersplatz 29 (östlicher Teil), das er zeitweise vermietete und das 1632 in den Besitz seines Sohnes Paul überging. Bei seinem Tod wohnte Balthasar bei St. Jakob, wo er eine Nebentätigkeit als Hofmeister ausübte. Werke: Zwei gleiche Pokale, 28,6 cm hoch, 337 g, wurden am 18.11.91 bei Sotheby's, Genf, für sfr. 49.500 versteigert. MuS: MÜNCHEN, Schatzkammer der Residenz. Lit.: ThiemeBecker; Rosenberg 4112; Stockbauer, 1893 Nr. 613; Hampe, Rv.; KPJ 1992; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 382; Kohn, NHb Sebald. Ausst.: 1906/2; 1952/5. Holweck, Jobst, Goldschmied, Goldarbeiter, get. 27. 2. 1567 Nürnberg - begr. 11. 5. 1610 Nürnberg. Sohn des -»Martin; Bruder des -»Balthasar, oo 19.3. 1593 Anna (begr. 12.11.1602), Tochter des Christoff I. Stieber, Lebküchner. Am 14.4.1592 bestand er die
695 Meisterprüfung. Er bildete zwei Lehrlinge aus: Cunradt W e i ß (1595-1600); Peter H o f f m a n (um 1601). Bei seinem Tod wohnte er in der Schlehengasse. Lit.: Stockbauer, 1893 N r . 570; Hampe, Rv. (als Kolbeck); Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 383. Holweck, Martin, Goldschmied, Goldarbeiter, * um 1530 Niederlande - begr. 15. 7. 1581 Nürnberg. Vater des -»Balthasar und des -»Jobst, beide Goldschmiede, oo 11.2.1561 Susanna (get. 24.7.1542 - begr. 11.3. 1574), Tochter des Wenzel -»Jamnitzer, mind, zwei Söhne, eine Tochter; II) 22.9.1574 Ursula, Tochter des Hans I. -»Maslitzer, Goldschmied. A m 7.2.1561 bestand er die Meisterprüfung und wurde am 19.4.1561 als Meister vereidigt. A m 14.5.1561 wurde er Bürger. 1573-77 Geschworener. Vor 1583 hatte er Lucas Reimer als Lehrling, der später Meister in München wurde. Bei seinem Tod wohnte Holweck am Alten Milchmarkt, vermutlich im A n w e s e n Bergstraße 16, das früher seinem Schwiegervater Hans Maslitzer gehört hatte. Auf ihn und seine erste Frau wurden 1570 Medaillen gefertigt. Seine W i t w e heiratete am 3.7. 1583 den Goldschmied Sebastian -»Wüst, seine Tochter Susanna am 8.10.1589 den Goldschmied Michael -»Grimm. Lit.: N D B ; Stockbauer, 1893 Nr. 414; M. Bernhart, in: M B N G , 1936; Habich, Schaumünzen, Bd. 2,1, Nr. 2431; G. Kühr, in: M V G N 61, 1974; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2 0 0 7 Nr. 384; Archiv zur Nbger. G S K im G N M . Holweg, G e o r g (Geo), Maler, wohnte 1931/32 in der Ostendstraße 42. Mitglied der Freien Sezession Nürnberg, 1932 Schriftführer. MuS: N Ü R N B E R G , M S t N : „Motiv am Gleishammer", dat. 1926. Ausst.: 1931/3; 1932/1. Holweg (Hohlweg), T h o m a s , Schlosser, Turmuhrmacher, * 26. 12. 1826 Sack b. Poppenreuth - f 6. 6. 1866 Nürnberg, begr. auf dem Johannisfriedhof. oo I) A n n a Margaretha Förster (* um 1826 - t 26.2.1854); II) Ν . N . Ausbildung als Schlosser und Dreher in den kgl. Eisenbahnwerkstätten Nürnberg. A m 24.11.1851 erhielt er ein Staatsprivileg (Patent) auf eine eigene Turmuhr und gründete 1854 sein Unternehmen. Vor 1863 erwarb er das A n w e s e n Jakobstraße 51. Seine Witwe führte das Geschäft mit dem damaligen Vorarbeiter Michael -»Riedl weiter, der die Werkstätte 1867 erwarb. Lit.: Sichling, 1870; Gerlach, 1930; Jegel, 1952, S. 191. Holzapfel, Hans, Goldschmied, oo um 1508 Margaretha. A m 16.5.1498 erwarb er das Bürgerrecht, am 4.9.1508 wurde er als Meister vereidigt. A m 11.1.1520 waren er und seine Ehefrau Margaretha bei Sigmund Held mit 45 fl. verschuldet und einigten sich mit dem Gläubiger. Offensichtlich hat der Goldschmied die Schulden nicht in vereinbarter Weise abgezahlt, da am 23.3.1526 seine Möbel, darunter ein Wannenbad, beschlagnahmt wurden. Dies ist zugleich die letzte Erwähnung des Meisters. Lit.: Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 380. Holzapfel, Hermann, Orgelbauer, Organist, 1479/80 Spitalorganist. Sein Knecht war 1505/06 Hans Hirsvogel. 1499 reparierte er die große Sebaldusorgel zusammen mit dem Predigermönch Nikolaus -»Schalensky. 1512 war er in Rothenburg/Tauber und 1520 in Weißenburg zu Orgelabnahmen. Evtl. identisch mit dem 1494-1509 nachgewiesenen Hermann Holzapfel,
Holzmann der 1509 auch das A m t eines „geschworenen Visierers" (Eichmeister) innehatte. Lit.: W a g n e r , 1927, S. 247-253; Wagner, 1929, S. 469; Moser, 1929; Orgelbauerlexikon, 1994. Theodor Wohnhaas Holzapfel, Joseph, Musiker, * um 1803 M o n h e i m , Sohn des Christoph, oo 28.4.1828 A n n a Margaretha (* um 1804), Tochter des Johann Jacob Loesel, Schneidermeister. Er war um 1828/50 in N ü r n b e r g tätig. Holzberger, Wilhelm, Maler, Graphiker, * 1917 Fürth - t 1985 Würzburg. Studium an der Staatsschule f ü r a n g e w a n d t e Kunst in N ü r n b e r g unter M a x -»Körner. Er lebte nach verschiedenen beruflichen Tätigkeiten als freischaffender Künstler in Ansbach, Würzburg, Thüringen/Vorarlberg und Cipressa/it. Riviera. Ausst.: 1989/13 EA. Holzbock (Holzpock), Hans, Goldschmied, Silberarbeiter, t zw. 28. 11. 1530 u. 21. 2. 1534 Nürnberg. 00 vor 1520 Brigitta (f 1527), geb. Hütter, W i t w e des Dietrich -»Prinz, Goldschmied. A m 1.2.1511 w u r d e er Bürger und zahlte 4 fl. In drei Rv. zw. d e m 23.8.1515 und 31.10.1515 wurde ihm bei S t r a f a n d r o h u n g von 1 lb. novi pro Tag auferlegt, erst dann bei o f f e n e m Laden zu arbeiten, wenn er das Meistergeld bezahlt hatte. Die Zahlungsfrist wurde auf den 25.8.1515 festgelegt. A m 31.10.1515 wurde ihm erneut verboten, bei o f f e n e m Laden zu arbeiten. Das Meistergeld entrichtete er nicht, seine Meisterprüfung könnte er aber erfolgreich abgelegt haben, da er im Meisterbuch als Silberarbeiter eingetragen ist. Er handelte mit Goldschmiedearbeiten und Edelsteinen, aber auch mit Tuchen und Pelzwaren. 1521 besaß er ein H a u s beim Spitalkirchhof (Hans-Sachs-Platz 12, nördlicher Teil), das 1527 im Besitz des Goldschmieds H a n s -»Hütter, dem Bruder seiner Frau war. A m 28.11.1530 war er erkrankt und verschuldet. N a c h einem Brief des N ü r n berger Rates nach Königsberg/Ostpr. v o m 21.2.1534 w a r er verstorben; aus dem Schreiben geht hervor, daß der G o l d s c h m i e d G e o r g -»Schultheiß sein Stiefbruder war. A m 15.10. 1543 gab ein Goldschmied A n d r e s Holtzpock sein Bürgerrecht auf, vermutlich war er ein Sohn des Hans. Lit.: Bösch, in: G N M M, 1889; Stockbauer, 1893 Nr. 231; Hampe, Rv.; Archiv zur Nbger. G S K im G N M . Holzer s.a. Holtzer Holzer, A d a m , Goldarbeiter, 1863-66 Lehre bei Joseph Sigmund -»Merklein. 1884 wurde er bei Gründ u n g der Goldschmiede-Innung in den Akten genannt. 1881 wohnte er in der Sandstraße 1. H o l z h a m e r (Holtzamer, Holtzinger), Paulus, Goldschmied, Gold- und Silberarbeiter, get. 4. 2. 1725 N ü r n b e r g - begr. 4. 5. 1777 Nürnberg, e h e m a l s G r a b Nr. 914 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph nicht erhalten. Sohn des Michael, Garkoch und Pfragner. oo 2.5.1757 Dorothea Sabina (begr. 15.1.1784); W i t w e des Georg Gabriel Schwinger, Canzley und Appellations-Gerichtsbote. 1750-45 Lehre bei Leonhart Jacob -»Christian. A m 12.4.1757 bestand er die Meisterprüf u n g und wurde am 16.4.1757 als Meister vereidigt. 1764-69 hatte er Emanuel Christoph Wernberger als Lehrling. Z u m Schluß wohnte er in der Grasersgasse; er erhielt ein „unbesungenes" Begräbnis, bei dem kein Geistlicher anwesend war. Lit.: Stockbauer, 1893; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 381. H o l z m a n n s.a. Holtzmann
Holzmann Holzmann, Daniel, Ätzmaler, Maler und Zeichner, * Augsburg - begr. 20. 1. 1595 Nürnberg, oo 25.9. 1593 Margaretha Franck (* Velden - begr. 25.7.1622), eine Tochter. Thieme-Becker vermerkt, daß er 1573/74 in Augsburg und München als Dichter und Schauspieler in Erscheinung getreten sei. Am 15.6.1577 erhielt er von Wien aus Zahlung „wegen eines gemalten conducts, so der Römisch Kais. maj. zu Rengsburg gehalten worden". Mit Rv. vom 29.8.1589 wurde ihm das Nürnberger Bürgerrecht zugesagt und am 31.1. 1590 wurde er in das Bürgerbuch eingetragen, wobei er 4 fl. bezahlte. Beim Einsturz des Henkersteges durch Hochwasser mit Treibeis am 16.1.1595 kamen drei Menschen ums Leben, darunter Daniel Holzmann. Eine Handzeichnung mit der Darstellung des Unglücksfalles befindet sich im Stromerschen Baumeisterbuch im GNM. Seine Witwe heiratete am 19.5. 1595 den Maler Hans -»Dorn. Lit.: Thieme-Becker; Hampe, Rv. II., 1020; Tacke, 2001, S. 466. Holzmann (Holtzmann), Friedrich (Fritz), Plattner, wurde 1483 Bürger. 1501 kaufte er für 80 fl. und 6 fl. Eigenzins (120 fl. Hypothek) das Anwesen Obere Schmiedgasse 28 mit Hinterhaus Am Ölberg 19, das vor 1508 in fremden Besitz überging. Lit.: Kohn, N H b Sebald. Holzmann, Friedrich, Rotschmied, vermutl. Waagmacher, * Nürnberg - t Nürnberg. Von seinem Großvater Georg von -»Ach übernahm er das Mz. „Kreuz", das er am 17.7.1697 an seinen Vetter Georg Jakob von -»Ach weitergab. Lit.: Lockner Nr. 976a; Stengel, in: GNM M, 1918/19, S. 131. Holzmann, Hans, Buchdrucker, oo Wöhrd 14.8. 1536 Kunigunda aus Höchstadt. Holzmann (Holtzmann), Johann, Goldschmied, Silberarbeiter, auch Goldarbeiter, * 24. 4. 1664 Almoshof b. Nürnberg - begr. 4. 4. 1741 Nürnberg, ehemals Grab Nr. 995 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph nicht erhalten. Sohn des Bartel, Wirt in Almoshof, oo I) 10.2.1697 Margaretha (begr. 14.9.1716), Witwe des Albrecht -»Hanf, Plattschlosser; II) 19.4.1617 Susanna (begr. 26.12.1755), Witwe des Georg Kandier, Grünfischer. 1681-85 Lehre bei Johann -»Höfler. Am 22.4.1695 bestand er die Meisterprüfung und wurde am 14.4.1597 als Meister vereidigt. 1709 Genannter, 1718-21 und 1733-37 Geschworener, 1738 Ratsherr (Handwerksherr). Ein Großteil des erhaltenen Werkes von Holzmann besteht aus Kirchengerät. Daneben sind von ihm Prunkplatten, Kugelfußbecher, Patenlöffel und Dochthalter überliefert. Außerdem faßte er mehrere keramische Arbeiten. Er bildete folgende Lehrlinge aus: Georg Kassner (Kastner, 1703-10); Leonhard Schirnig (1708-13); Georg - D r e c h s e l (1713-20); Ambrosius Christian Kropfganss (1720-26). 1701 wurde er in den Grundverbriefungsbüchern erwähnt. Bei seinem Tod wohnte er im Nägeleinsgäßlein. Portrait im Vorgeherbuch der Goldschmiede, Bl. 4. Werke: ESCHENAU b. Eckental, ev. Pfarrkirche: Abendmahlskanne, 1709. GROSSGRÜNDLACH, ev: Pfarrkirche: Abendmahlskelch, 1713. MuS: NÜRNBERG, GNM. Lit.: Rosenberg 4288, 4288A, 4288B; Trechsel, 1735; Roth, 1802; Stockbauer, 1893; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 385; Archiv zur Nbger. GSK im GNM. Ausst.: 1987/18; 2004/6 S. 87, 93.
696 Holzmeister, Clemens, Architekt, fertigte 1926 den Entwurf für die St. Martinskirche in Nürnberg, die ab 1934 in veränderter Form erbaut wurde. Lit.: N Z v. 28.1.1998. Ausst.: 1995/3 S. 22. Holzschuher, Berthold (Berchtold), Patrizier, Unternehmer, Erfinder, * 1511 Nürnberg - t 1582 Stollhofen/Steiermark. Sohn des -»Lazarus I. oo I) 18.6. 1538 Brigitta (* 1 5 1 7 - f 14.11.1549, Epitaph in der Holzschuherkapelle auf dem Johannisfriedhof), Tochter des Jacob I. -»Welser, kinderlos. II) 7.1.1551 Ursula (* 16.5.1525 - f 18.3.1557), Tochter des Hans II. Ebner, drei Kinder. 1539-70 Genannter. 1539 Assessor am Land- und Bauerngericht, 1542 am Stadtund Ehegericht. 1548 Ratsherr, 1551 Junger Bürgermeister, 1552 abgesetzt, da er sich weigerte, dem seiner Ansicht nach wenig ehrenvollen Friedensvertrag im Markgrafenkrieg zuzustimmen. In der Folgezeit widmete er sich der Ausbeutung seines Silber- und Kupferbergwerks in Stollhofen/Steiermark. Bereits 1547 erwarb er einen Kupferhammer in Rollhofen bei Schnaittach, 1556 ein weiteres Hammerwerk mit Seigerhütte in Enzendorf bei Rupprechtstegen. 1565 schickte er zwei Gesandte (Astrobal Rosenthaler aus Nürnberg und Rafael Ziny aus Florenz) zu Heinrich d. J. (1533-98), und dessen Bruder Wilhelm d. J. (153592), Herzöge von Braunschweig und Lüneburg. Holzschuhers Gesandte versprachen diesen, den Gewinn der Saline in Sülze mit neuen Methoden um jährlich 10-, 20-, j a sogar um 40.000 Taler oder sogar noch mehr zu steigern. Holzschuhers Testament enthält eine Vielzahl von technischen Verbesserungsvorschlägen und Erfindungen, die jedoch nicht umgesetzt wurden. Er wohnte am Obstmarkt. Panzer verzeichnete sein Portrait. 1566 Portraitmedaille. MuS: NÜRNBERG, GNM: Testament (Hs. 28.893). Lit.: NDB; Biedermann, 1748 Taf. CLXXIV; I m h o f f l l , 1782, S. 317 u. 389; Roth, 1802; Habich, Schaumünzen; Kunnert, in: MVGN 53, 1965, S. 246-249; Zahn, DI-N Nr. 662; Stadtlexikon 2000; Rainer Leng: Das Testament des Berthold Holzschuher, in: M V G N 92, 2005, S. 93-139. Holzschuher von Harrlach, Christoph Siegmund, Patrizier, Waagamtmann, Sammler, * 30. 11. 1729 Nürnberg - f 12. 10. 1779 Nürnberg. Sohn des Carl Sigmund. Unverheiratet. Besuch des Egidiengymnasiums in Nürnberg. Jurastudium in Göttingen. Etwa einjährige Kavaliers- und Bildungsreise, 1751 kehrte er nach Nürnberg zurück. 1754/55 zunächst Adjunkt, 1760 Zoll- und Waagamtmann an der Unteren Waage, welches Amt er bis zu seinem Lebensende ausübte. 1756 erwarb er das Gut Vestenbergsgreuth, 1772 wurde er in die Reichsfreie Ritterschaft aufgenommen. Er besaß eine ansehnliche Bibliothek, besonders juristische und historische Werke, sowie eine Sammlung von Schriften die Reichsritterschaft betreffend. Dazu kam eine umfangreiche Kupferstichsammlung zu historischen Begebenheiten. Seine Leidenschaft galt jedoch der „Deduktionsbibliothek", an der er viele Jahre arbeitete. Dabei handelt es sich um ein Verzeichnis juristischer Entscheidungen, die zur Prüfung der Erfolgsaussichten bei Prozessen und als Argumentationshilfen dienen sollten. Die ersten beiden Bände der „Deduktions-Bibliothek von Teutschland: nebst den dazugehörigen Nachrichten" erschienen 1778/79, die Bände 3 u. 4 wurden posthum 1781/83 von Johann
697 Christian -»Siebenkees herausgegeben. Die vier Bände umfassen 8488 Druckschriften, das Werk wurde wegen fehlender Resonanz nicht vollendet. Lit.: Biedermann, 1748 Taf. CLXXXVIII; Biedermann, 1854, S. 54; Will, GL VI, S. 122-124; Meusel, 1778; Walter Gebhardt, in: MVGN 91, 2004, S. 195-210. Holzschuher, Eustachius Carl, Patrizier, Ratsherr, Ratsbaumeister, * 20. 3. 1584 Nürnberg - f 13. 2. 1639 Nürnberg, Epitaph ehemals in der HolzschuherKapelle auf dem Johannisfriedhof, nicht erhalten. Sohn des Hieronymus, oo 19.11.1607 Salome (Sabina), Tochter des Michael Steinhauser d. J. 1608-39 Genannter, 1611 Ratsherr. 1614-38 Stadtbaumeister. Während seiner Amtszeit errichtete Jacob -»Wolff d. J. 1614/15 das Baumeisterhaus, 1616-22 den Wolffschen Bau des Rathauses. Panzer verzeichnete sein Portrait. 1616 und 1619 Medaillen. Lit.: Biedermann, 1748 Taf. CLXXXIII; Trechsel, 1735; Imhoff II, 1782, S. 405; Will, Münzbel., Bd. I, S. 406, 409; Roth, 1802; Mummenhoff, Rathaus; Zahn, DI-N Nr. 4454. Holzschuher, Friedrich VIII., Patrizier, Stifter, t 7. 1. 1511 Nürnberg, ehemals Grab auf dem Sebalder Friedhof. Sohn des Paulus, oo 1472 Barbara (* 1457 t 13. begr. 19. 9.1521), Tochter des Friedrich III. Kreß, sechs Töchter. Er stiftete den Hauptaltar in der Johanniskirche. Panzer verzeichnete sein Portrait. Lit.: Biedermann, 1748 Taf. CLXXVIII; Chr. Geyer, in: Rep. f. Kw. Bd. 28, H. 5/6, 1905; Zahn, DI-N, Nr. 10. Holzschuher, Hieronymus IV., Ratsherr, Ratsbaumeister, t 26. begr. 30. 9. 1598 Nürnberg. Sohn des Heinrich, oo I) 8.8.1565 Anna ( t 17.12.1567), geb. Habelhaupt, Witwe des Paul Ebner, kinderlos; II) 18.1.1569 Magdalena, Tochter des Sigmund III. Örtel. 1566-98 Genannter, 1563 Ungeldamtmann, 1569 alter Genannter, 1584-89 Ratsbaumeister. 1570 erwarb er um 3000 fl. die große Hofanlage mit Garten zwischen dem Hans-Sachs-Platz und dem Binsengäßchen. Lit.: Biedermann, 1748 Taf. CLXXXIII; Roth, 1802; Kohn, NHb Sebald. Holzschuher, von Aspach und Harlach auf Thalheim, Johann Sigmund I., Patrizier, Stifter, Sammler, * 23. 2. 1673 - t 14. 10. 1744 Nürnberg (abweichende Geburts- und Sterbedaten beziehen sich auf einen gleichnamigen Vetter). Sohn des -»Sigmund Elias I. oo I) Maria Barbara Peller; II) Maria Helena Scheurl; III) Susanna Sabina Tucher; IV) Witwe Clara Maria Tucher, geb. Gugel. 1695 Studium in Altdorf, 1698 in Halle, dort 1700 Lizenziat. Reise durch Deutschland, Holland, Frankreich, England und Italien, Rückkehr über Wien und Böhmen. 1702-1744 Genannter. 170910 Pfleger des Stadtalmosenamtes, 1710 Ratsherr, 1724 Landpfleger, 1729 Vorderster Landpfleger und Septemvir. Will bezeichnete ihn als Poeten und Besitzer einer reichen Bibliothek. Er stiftete zwei Silberleuchter, dat. 7.4.1727, die sich heute in der Friedenskirche befinden. Panzer verzeichnete sein Portrait. 1730 Medaille. Lit.: Will, GL II, S. 193; Imhoff II, 1782, S. 396, 408; Waldau, Zion 1787, S. 58; Roth, 1802; Pilz, 1984, S. 148. Holzschuher, Lazarus I., Patrizier, Ratsherr, Historiker, Chronist, * 1473 - f 6. 5. 1523 Nürnberg. Er wurde als Erster in der Holzschuher-Kapelle auf dem Johannisfriedhof beigesetzt. Sohn des Carl III. oo 3.6. 1498 Catharina Bühl (* Landshut - t 18.6.1525).
Homann 1497-23 Genannter, 1497 Junger Bürgermeister. 1509 Oberster Vormundpfleger. 1503-23 Kirchenmeister bei St. Sebald. 1507 zählte er zusammen mit Anton II. -»Tucher, Sebald -»Schreyer, Peter -»Imhoff d. Ä. und Sigmund Fürer zu den Auftraggebern des Sebaldusgrabes von Peter -»Vischer d. Ä. Er führte den letzten Teil des Totengeläutbuchs von St. Sebald (1439-1517, hier 1503-1517) und den Beginn des Großtotengeläutbuchs (1517-1572, hier 1517 bis Anfang 1523). Verfasser eines Familienbuches „Beschreibung der 1511 lebenden ehrbaren Personen in Nürnberg". Die Illustrationen hierzu stammen von Hans von -»Kulmbach. Panzer verzeichnete sein Portrait. Lit.: N D B ; Biedermann, 1748 Taf. CLXXIV; Trechsel, 1735; Waldau, Zion 1787, S. 5; Zahn, 1991, S. 184. Holzstein (Holstein), Ulrich, Meistersinger, Plätter beim Messingdrahtziehen, Sohn eines Messingbrenners. oo 10.10.1670 Margarethe Georg. 1672 erschien er in der Mitgliederliste der Nürnberger Meistersingergesellschaft, im selben Jahr sang er an drei Singkränzlein. Lit.: Stahl, 1982. Horn, Hermann, Dr., Schauspieler, * 1895 t 1983. Um 1952 an den Städt. Bühnen Nürnberg tätig. Lit.: Harrassowitz, 1987 S. 65. Homan s.a. Hamann Homann, Johann Baptist, Kupferstecher, Kartograph, Drucker, Verleger, * 20. get. 22. 3. 1664 Oberkammlach/Unterallgäu - t 1 - 7 . 1724 Nürnberg, begr. auf dem Rochusfriedhof. Sohn des Johann Friedrich, Verwalter zu Bettenried, oo I) 1690 Susanna Felicitas ( t 1705), Tochter des Johann Leonhard Ströbel, Pfarrer, vier Söhne, zwei Töchter; II) 22.10.1708 Ursula Elisabeth ( t 1716), Witwe des Johann Georg -»Schwertfeger, Stempelschneider, ein Sohn überlebend. Besuch des Jesuiten-Gymnasiums in Mindelheim. Anschließend hielt er sich in verschiedenen Klöstern auf, zuletzt 1687 im Würzburger Dominikanerkloster. 1687 erhielt er eine Notariatsstelle in Nürnberg und bat am 12.7.1688 um Aufnahme in den Stadtschutz. Er wohnte im Haus des Predigers Ungelenk und arbeitete nebenbei als Zeichner und Illuminierer. Seine Kenntnisse im Kupferstich dürfte er sich autodidaktisch angeeignet haben. Am 26.6.1691 wurde ihm das Bürgerrecht zugesagt und am 2.3.1692 wurde er in das Bürgerbuch eingetragen, er zahlt 4 fl. 1691 begann er seine Tätigkeit als Notar. 1689 fertigte Homann seine erste Landkarte des Nürnberger Landgebiets, 1690 sind drei von ihm gestochene Landkarten nachweisbar. 1693 verließ er unter Zurücklassung der Familie die Stadt und reiste nach Wien, um dort Dominikaner zu werden. 1695 Rückkehr nach Erlangen und von dort Wiedererlangung des Nürnberger Bürgerrechts. Übertritt zum Protestantismus. 1695 verließ er die Stadt erneut und hielt sich in Wien, Erlangen und von Mitte 1696 bis Oktober 1697 Leipzig auf, wo er u.a. zu Christoph Cellarius „Notitia orbis antiqui" 34 Karten stach. 1697 Rückkehr nach Nürnberg mit erneutem Bürgerrecht. Er arbeitete zeitweise bei Jacob von -»Sandrart, für den er elf Karten schuf und dann fur H. Scherer, fur dessen „Atlas novus" 1703-10 er alle Karten stach. Mit David -»Funk als drittem Auftraggeber überwarf er sich. 1702 gründete er die Homannsche Landkartenhandlung im Hause seiner Schwiegereltern an der Judengasse (Wunderburggasse
Homann 11). 1705 wurde er in die Meisterliste eingetragen, 1705-1724 erschien er als Kupferstecher im Ämterbüchlein. 1723-24 Genannter, wobei er als Astronomus bezeichnet wurde. 1712 erwarb er ein Anwesen auf dem Kornmarkt (Josephsplatz 2), wo er Verlag und Druckerei unterbrachte und auch wohnte. 1707 erschien sein erster Atlas mit 40 Karten, 1712 ein „Atlas von 100 Charten", 1716 sein dem Kaiser gewidmetes Hauptwerk der „Große Atlas über die ganze Welt" mit 122 Karten. Die Kartenformate wurden vereinheitlicht, so daß sie ohne besondere Mühe zu Atlanten zusammengebunden werden konnten. Da die Karten auch verhältnismäßig preisgünstig waren, konnten sie den einst fuhrenden niederländischen Verlagen den Rang ablaufen. Zu Homanns Mitarbeitern zählten der Hamburger Schulrektor Johann Hübner und der Württemberger Eberhard David Hauber. Etwa ab 1706 entwarf Johann Gabriel -»Doppelmayr astronomische Karten und verfaßte eine vierzigseitige Einleitung für den Weltatlas. Homann baute auch geographische Hilfsmittel, darunter Taschengloben mit 6,5 cm 0 . 1715 wurde er von Kaiser Karl VI. zum „Kaiserlichen Hofgeographen" ernannt, im selben Jahr wurde er Mitglied der Königlich-preußischen Societät der Wissenschaften. 1723 wurde er zum Moskowitischen Agenten ernannt. Homann unterhielt auch ein Museum Geographicum. Panzer verzeichnete sein Portrait sowie sechs Stiche Nürnberger Bürger mit seiner Signatur. Auf ihn wurden zwei Medaillons geprägt. Der Homannweg in Nürnberg wurde nach ihm benannt. Nach seinem Tod übernahm sein Sohn -»Johann Christoph die Offizin. Werke: Das gesamte Verlagsprogramm umfaßte im Laufe der Zeit etwa 1000 verschiedene Produkte, vom Stadtplan bis zum Taschenglobus. Die Verlagsproduktion wird auf über drei Millionen Karten geschätzt. Verz. seiner Nürnberger Karten und Prospekte s. C. G. Müller, 1791, S. 1, 3, 4, 6, 7, 10, 11, 12, 13, 15, 59, 178, 204. MuS: DRESDEN, Math.-physik. Salon. NÜRNBERG, MStN. - , StadtB. - , GNM. Lit.: ADB; NDB; Thieme-Becker; Doppelmayr, 1730; Will, GL II, S. 196 u. VI, S. 130f.; Roth, 1802; Eberle, 1924; Barock, 1962; Abeler, MdU, S. 292; Stadtlexikon 2000; Markus Heinz, im Ausst.Kat. 2002/4. Ausst.: 1907/3; 1964/2 EA; 1966/3; 1968/9; 2002/4; 2006/3 Abb. 18. Homann, Johann Christoph, Dr. med., Arzt, Drucker, Verleger, * 22. 8. 1703 Nürnberg - t 22. 11. 1730 Nürnberg. Zweitältester Sohn des -»Johann Baptist. Medizinstudium in Halle, wo er 1725 als Arzt promovierte. Mit dem Tod seines Vaters wurde er 1724 Erbe des Verlags, der interimsweise von seinem Stiefschwager Johann Georg -»Ebersberger gefuhrt wurde. Nach der Promotion und einer anschließenden Studienreise kehrte Homann spätestens 1727 nach Nürnberg zurück, wo er die Offizin seines Vaters fortführte. Die von ihm ausgehenden neuen Impulse wurden durch den frühen Tod unterbrochen. Durch Testament legte er fest, daß die Inhaberschaft geteilt werden sollte. Neben seinem Stiefschwager J. G. Ebersberger vermachte er seinem Studienfreund Johann Michael -»Franz die Hälfte der Firma, die fortan als -»Homanns Erben firmierte. MuS: NÜRNBERG, MStN: Pinselzeichnung, sign. I. C. Homannus 1719; weitere Zeichnungen. Lit.: NDB; Will, GL II, S.
698 198; Markus Heinz, im Ausstellungskatalog: „auserlesene und allerneueste Landkarten", Der Verlag Homann in Nürnberg 1702-1848, Nürnberg 2002. Ausst.: 2002/4. Homanns Erben, Landkartendruckerei und Verlag. Besitzverhältnisse: Nach dem frühen Tod 1730 des Sohnes Johann Christoph Homann ging die Offizin je zur Hälfte auf die Erben über. Diese waren Johann Georg -»Ebersberger, der Mann einer Stieftochter des Johann Baptist Homann, und Johann Michael -»Franz, ein Studienfreund aus Halle des Sohnes Johann Christoph. Den Geschäftsanteil von Johann Michael Franz erwarb 1759 dessen jüngerer Bruder Jacob Heinrich -»Franz gegen Übernahme der Schulden seines Bruders. Jacob Heinrich Franz starb 1768. Anschließend war der Sohn Georg Christoph -»Franz in der Verlagsleitung tätig, die Geschäftsanteile verblieben im Besitz der verwitweten Mutter, bis sie nach deren Tod 1799 auf den Sohn übergingen. 1813 verkaufte er seinen Anteil um 18.800 fl. an Christoph -»Fembo. Der Geschäftsanteil des Johann Georg Ebersberger ging 1760 an dessen Tochter Barbara Dorothea über, die um 1761 den Buchhändler und Verleger Georg Peter -»Monath heiratete. Dieser war neben seiner eigenen Firma auch in der Verlagsleitung von „Homanns Erben" tätig, besaß aber vermutlich keine Geschäftsanteile. Diese gingen 1791 an den Sohn Friedrich Albrecht -»Monath über, der seinen Anteil am 12.9.1804 für 20.000 fl. und 500 fl. Leikauf an Christoph -»Fembo verkaufte. Nach dem Erwerb des zweiten Anteils am 1.7.1813 war Christoph Fembo Alleininhaber des Verlags und des Hauses. Fembo hatte 1805 von Johann Michael -»Schmidt die Kunst- und Landkartenhandlung Christoph -»Weigel d. Ä. erworben. Diese vereinigte er im selben Jahr mit dem Verlag -»Homanns Erben und firmierte als „Kunst- und Landkartenhandlung Christoph Fembo, vormals Homanns Erben". Fembos Sohn und Erbe Christoph Melchior legte die Firma 1848 still. Geschäftsentwicklung: Im 18. Jh. hatte kein anderer deutscher Kartenverlag einen ähnlich guten Ruf oder Produktionsumfang. Im Laufe der Verlagsgeschichte wurden mehr als 1000 Karten von fast allen Ländern der Erde mit einer geschätzten Auflage von über drei Millionen Stück herausgegeben. Am 15.7.1733 erwarben Homanns Nachfolger Johann Michael Franz und Johann Georg Ebersberger um 6.500 fl. rh. das Anwesen Burgstraße 15, später Fembohaus genannt. Im Erdgeschoß waren seit 1734 Verlag und Druckerei untergebracht. Die beiden Obergeschosse wurden von den Inhabern Jacob Heinrich Franz und Johann Georg Ebersberger bewohnt. Die bekannten Homännischen Karten sind alle Schwarzdrucke, die in Heimarbeit von Hand mit Wasserfarben koloriert wurden. Neben den Familienmitgliedern der Mitarbeiter waren Mitte des 18. Jh. bis zu 30 Illuministen angestellt. Die dekorativen Elemente blieben grundsätzlich unkoloriert, es sei denn ein Käufer war bereit, den doppelten, ab 1746 dreifachen Preis für die Karte zu bezahlen oder sie selbst kolorieren zu lassen. Nach der Umfirmierung 1730 in Homanns Erben leitete Jacob Heinrich Franz 1730-59 zusammen mit Johann Georg Ebersberger (1730-1760) den Verlag. In dieser Zeit gelang es Franz, bedeutende Geographen und Mathematiker als Mitarbeiter zu
699 gewinnen und die Genauigkeit der Karten zu verbessern. Zu den wissenschaftlichen Mitarbeitern zählten der an der Universität Wittenberg wirkende Geograph Georg Matthias Hase (Hasius), die Mathematiker und Astronomen Georg Moritz -»Lowitz aus Fürth und Johann Tobias -»Mayer d. Ä. aus Marbach/Neckar. Mayer war 1746-50 fest besoldeter Mitarbeiter der Homannschen Offizin und schuf über 30 Landkarten, darunter 1750 die „Germaniae Mappa Critica", die genaueste Deutschlandkarte. So entstanden unter der Leitung von Johann Michael Franz die besten Karten des Homann-Verlags, was sich auch in der unbestrittenen Blüte des Unternehmens zwischen etwa 1737 und etwa 1755 bemerkbar machte. Die Kosten der Qualitätsverbesserung hatten jedoch Auswirkungen auf die wirtschaftliche Situation und führten insbesondere zu einer persönlichen Verschuldung von Johann Michael Franz. Darunter hatte die Firma noch unter dessen Nachfolger Jacob Heinrich -»Franz zu leiden. 1773 erschien im Verlag die erste Karte von Franz Ludwig -»Güssefeld, der ab 1780 zum wohl wichtigsten Mitarbeiter des Verlags wurde. Bis 1802 zeichnete er 89 oder ca. 85% der neu erschienenen Karten des Unternehmens. Die von ihm entworfenen Karten waren auf der Höhe der Zeit, und die Homännische Offizin erreichte damit ihre letzte Blüte. Seit den 1780er Jahren waren in Wien, Berlin, Weimar und auch mit -»Weigel & Schneider in Nürnberg neue ambitionierte Verlage auf dem Kartenmarkt, doch erreichte kein Unternehmen eine marktbeherrschende Stellung. Die Homännischen Erben gehörten bis in die ersten Jahre des 19. Jh. zu den bedeutendsten Kartenproduzenten im Heiligen Römischen Reich. Die Napoleonischen Kriege 1792-1815 veränderten die politischen Grenzen in Europa laufend und teilweise grundlegend, was alle Kartenverlage zu spüren bekamen. Früher konnten Investitionen fur die Herausgabe neuer Karten langfristig amortisiert werden. Diese Rechnung stimmte nun nicht mehr. Von den über 500 im aktuellen Angebot befindlichen Landkarten im Folioformat ließen sich die Kupferplatten nur beschränkt berichtigen. Bei mehr als 100 Karten aus der Zeit vor 1780 verbesserte man am Rand die Angaben der Koordinaten, veränderte Grenzen, löschte die barocken Dekorationen und formulierte neue Titel in deutscher Sprache. Dies reichte jedoch nicht aus, um an die frühere Bedeutung anzuschließen. Für eine grundlegende Neugestaltung des Sortiments fehlten wohl auch die erheblichen Geldmittel, die hierzu erforderlich gewesen wären. Trotzdem spielte der Verlag in den folgenden Jahrzehnten noch eine Rolle. 1803 wurde Konrad -»Mannert, Professor flir Geschichte und Geographie in Altdorf, einige Jahre mit der wissenschaftlichen Leitung des Verlages betraut. Auch Fembo war auf kartographischem Gebiet aktiver als allgemein bekannt. Er brachte 66 neue Karten in großem Format heraus, er selbst zeichnete 42 davon. Neben ihm lieferte vor allem Johann Nepomuk Diewald (1774-1842) aus Salzburg zwölf neue Karten fur den Verlag. Das letzte Verlagsverzeichnis datiert von 1818, bis 1832 brachte Fembo neue Karten heraus. 35 Jahre führte er den Verlag allein. Nach seinem Tod 1848 legte der Sohn -»Christoph Melchior den Verlag still. 1851 erwarb Sigmund -»Bayerlein um 2250 fl. die Verlagsgerech-
Hopf tigkeit und wohl den gesamten Bestand an Kupferplatten, die er bis 1874 sporadisch flir Nachdrucke verwendete. Werke: siehe Verlagsverzeichnisse von 1761-1774, 1807 und 1818 in der StadtBN. MuS: N Ü R N B E R G , StadtB. - , GNM. Lit.: Stadtlexikon 2000; Markus Heinz, im Ausstellungskatalog 2002/4. Ausst.: 1964/2 EA; 1966/3; 1984/4. Hommel, Johann, Sonnenuhrmacher, um 1556 tätig. Lit.: Abeler, MdU, S. 292. Honauer s. Hanauer Honn s. Höhn, Hohn, Hahn Honnegel, Leonhard, Zinngießer, * Nürnberg t 12. 6. 1682 Nürnberg, oo 14.9.1680 Margaretha, Witwe des 1) Ludwig -»Assmus, Zinngießer, Witwe des 2) Hans Nicolaus -»Spatz. Seine Meisterstücke arbeitete er bei Hans Conrad -»Pfister und wurde im August 1680 Meister. Lit.: Hintze, Nr. 335. Hopf, Hans, Hopfenhändler, Magistratsrat, Sammler, * 28. 11. 1854 Nürnberg - f 1. 1. 1918 Nürnberg. Er war Besitzer einer sehr bedeutenden NORICASammlung mit ca. 14.000 Blättern zur Topographie und Geschichte Nürnbergs. Grundstock war vermutlich die Müllersche Sammlung, die von Hugo Barbeck erworben und ergänzt wurde. Die bedeutende Sammlung wurde von Hopf erstanden und weiter ergänzt. 1906 erstellte Hans Karlinger einen Katalog der nicht bei C. G. Müller verzeichneten Blätter, der auf 530 Seiten weit über 7000 Nummern umfaßte. Durch das große Hochwasser am 5.2.1909 wurde die Sammlung stark in Mitleidenschaft gezogen, die in einem Gartenhaus des Anwesens Blumenstraße 11 in der Nähe der Pegnitz untergebracht war. Dadurch verlor Hopf die Freude an seinen Blättern. Die Erben verkauften die Sammlung etwa 1921 an den Antiquar Kistner, der sie ab 1924 in den Handel brachte. Die Stadtbibliothek erwarb 1925 den von Hans Karlinger katalogisierten Teil der Sammlung, der im wesentlichen aus Blättern des 19. und 20. Jh. bestand. Hopfs Bildnis, um 1914 von Max Unold gemalt, befindet sich im Besitz der MStN. Lit.: Mitt. a. d. StadtBN Jg. 3, H. 1, April 1954; Mende, Rathaus 1979. Hopf, Hans, Opernsänger, * 2. 8. 1916 Nürnberg t 25. 6. 1993 München. Gesangsausbildung in München, 1939-42 lyrischer Tenor der Städt. Bühnen Augsburg, anschließend an der Dresdner Staatsoper, 1943/44 (während der deutschen Besatzung) an der Deutschen Oper in Oslo, 1946/49 an der Berliner Staatsoper, seit 1949 bis zum Ende seiner Karriere Mitglied der Bayer. Staatsoper München. 1951 Debüt bei den Bayreuther Festspielen, 1952 an der Metropolitan Opera New York und 1954 bei den Salzburger Festspielen. Lit.: Augsburger Stadtlexikon, 1998. Hopf, Heinrich, Stadtpfeifer, f ' 7 4 4 Nürnberg. 1728 Vikarius, 1743/44 planmäßiger Stadtpfeifer. Lit.: Ausk. Franz Krautwurst. Hopf, Johann Ignatz, Maler, Kantor, * um 1808 Nürnberg, Sohn des Johann, Buchhalter, oo 7.10.1831 Elisabeth Esther (* um 1813), Tochter des Johann Fretter, Bierwirt. 1827 war er Zögling der Nürnberger Kunstschule und stellte zwei Ölgemälde und zwei Kreidezeichnungen aus. 1850 wurde er als Kantor bei St. Egidien und Sänger bei den Stadtmusikern verzeichnet. Er wohnte 1831 in L. 195 (Adlerstraße 38) und 1850 in S. 727 (Schildgasse 41). Ausst.: 1827/1.
Hopfengart Hopfengart, Lorenz Samuel, Uhrmachermeister, wurde beim Tod seiner Tochter Barbara Maria Jakobina (* um 1808 - 1 12.10.1867) erwähnt. Hopfer, Bartholomäus, Portrait- und Geschichtsmaler, * 1. 5. 1628 Amsterdam - f 27. 10. 1699 Straßburg. Sohn des gleichnamigen Augsburger Handelsherrn. oo I) Straßburg 18.3.1660; II) 1666 Ν. N.; III) 1675 Ν. N. Ausgebildet in Holland, ab ca. 1648 als Schüler des Govaert Flinck. Um 1650 in Augsburg. Dort entstanden ab 1655 als Hauptwerk die Zeichnungen fur die Portraitstiche der 14 Mitglieder des damaligen evangelischen Ministeriums. In diesen Jahren auch als Wandermaler in der freien Kunst des Portraitierens vor allem im süddeutschen Raum tätig. Am 3.9.1657 erwarb er das Straßburger Bürgerrecht. Panzer verzeichnete drei Bildnisse Nürnberger Bürger, die als Vorlage zu Portraitstichen dienten. Lit.: Thieme-Becker; Panzer, 1790, S. 86, 129, Forts. I, S. 50; Augsburger Barock, 1984. Hopfer, Daniel, Kupferstecher, Radierer, Waffenätzer, * um 1470 Kaufbeuren - f 1536 Augsburg. Sohn des Bartholomäus, Maler. Wurde 1493 Bürger in Augsburg. Der Buch- und Kunsthändler David -»Funck in Nürnberg erwarb 230 Druckplatten Hopfers, die er Ende des 17. Jh. fur eine Ausgabe von Neudrucken verwendete. MuS: N Ü R N B E R G , GNM; - , MStN: „Liebespaar" und „Ungleiches Liebespaar", Eisenradierungen, Nachdrucke des 17. Jh. von den Originalplatten durch David Funck. Lit.: Thieme-Becker; C. G. Müller, 1791, S. 159. Ausst.: 1946/4; 1952/5. Hopfer, Hieronymus, Radierer, Waffenätzer, * um 1500 Augsburg - f Sept./Okt. 1563 Nürnberg. Sohn des -»Daniel. Er arbeitete wohl zunächst in der väterlichen Werkstatt in Augsburg, wo er 1528 noch in der Steuerliste erscheint. 1529 wurde ihm erlaubt, ein Jahr in Nürnberg zu arbeiten, 1531 gab er sein Augsburger Bürgerrecht auf und wurde Bürger in Nürnberg. 153863 Genannter. Ein großer Teil seines graphischen Werkes besteht aus Kopien nach Dürer und nach Werken italienischer Meister. Bei seinem Sterbeeintrag wurde er als Kaufmann bezeichnet. MuS: NÜRNBERG, GNM; - , MStN. Lit.: ADB; ThiemeBecker; Roth, 1802; Sitzmann, 1983, S. 264; Prein, 1989/91; D. Funck: „Opera Hopferiana"; Burger, 1972 Nr. 7734. Ausst.: 1952/5; 1958/10; 1976/8. Hopfer, Johann Sebastian Ludwig, Dekorationsund Schlachtenmaler, Zeichner, get. 1.11. 1649 Nürnberg - begr. 27. 9. 1714 Ansbach. Sohn des Lorenz, Kaufmann; Bruder des -»Wolfgang Ludwig, oo Ansbach Maria Mittelbach (* Joachimsthal - t 1703). Er lieferte die Vorlage zum Kupferstich von 1769 „Eigentliche Abbildung des hochfìirstlichen durchlauchtigsten Brandenburgischen Schauplatzes zu Onoitzbach ...". Im selben Jahr wurde er als Hofmaler bezeichnet. 1703 bei der Personalreduktion entlassen. Lit.: Thieme-Becker; M. Krieger: Die Ansbacher Hofmaler des 17. und 18. Jh., 1966; Bosl; Sitzmann, 1983; Tacke, 2001, S. 467. Hopfer, Sebastian Ludwig, Maler, Kupferstecher, get. 1. 11. 1649 N ü r n b e r g - b e g r . 29. 9. 1714 Ansbach. Sohn des Ludwig, Handelsmann, oo Ansbach Mai 1679 Maria Mittelbach (begr. 2.5.1703 Ansbach), drei Söhne, zwei Töchter. Er wanderte nach Ansbach aus und wurde Hofmaler.
700 Hopfer, Wolfgang Ludwig (Wolfgang Lorenz), Portrait- und Schlachtenmaler, * 4. get. 5. 1. 1648 Nürnberg - f 29. 10. begr 2. 11. 1698 Nürnberg. Sohn des Ludwig, Kaufmann, oo 10.8.1697 Ursula Auer (begr. 23.11.1741), eine Tochter. 1662-69 Lehrling und Geselle bei Georg -»Strauch in Nürnberg. 1669 ging er nach Wien, wo er als Werkstattgehilfe des Malers Johann von Spillenberger arbeitete. Über Prag kehrte Hopfer 1671 kurz nach Nürnberg zurück. Noch im selben Jahr reiste er nach Italien und hielt sich etwa sechs Jahre in Venedig auf. 1680 kam er wieder nach Nürnberg, nachdem er noch mehrere italienische Städte besucht hatte. Doppelmayr berichtete, daß in Hopfers Stammbuch „über 100 Kunststücke von den berühmtesten Meistern zu finden" waren. In der Literatur wird dagegen häufig ein „Stammbaum" erwähnt, mit „mehr als 100 gezeichneten Bildnissen der bekanntesten Maler seiner Zeit, der seinen Namen fast bekannter gemacht hat als seine Gemälde". Weder Stammbuch noch Stammbaum sind heute auffindbar, so daß unklar ist, ob es sich um zwei verschiedene Arbeiten oder um eine in der Vergangenheit entstandene Verwechslung handelt. Seit 1689 war er Hofmaler des Kurfürsten Philipp Wilhelm von PfalzNeuburg, nach dessen Tod auch von dessen Sohn Johann Wilhelm, fur die er eine Anzahl Portraits der Familienmitglieder malte. Hopfer wohnte wohl längere Zeit bei den Eltern in der Judengasse, nach seiner Eheschließung war er am Fischbach (Karolinenstraße) ansässig. Er war Schutzverwandter, kein Bürger. Panzer verzeichnete von ihm drei Bildnisse Nürnberger Bürger als Stichvorlagen. Neben Sachwerten hinterließ Hopfer auch Schulden. Seiner Witwe wurde daher am 5.11.1711 erlaubt, einen „Glückshafen" (Lotterie) mit den Gemälden ihres Mannes zu veranstalten, was von hohen Gönnern unterstützt wurde. Sie überlebte ihren Mann um 43 Jahre und wohnte zum Schluß hinter dem Heilbronner Hof. Seine Tochter Susanna Helena heiratete am 26.5.1721 den Pfarrer Mag. Joachim -»Negelein. MuS: MÜNCHEN, BStGs. Lit.: Thieme-Becker; Nagler, KL; Doppelmayr, 1730; Barock, 1962; Sitzmann, 1983; Tacke, 2001, S. 467. Hopfner, Ulrich, Plattner, wurde 1471 Meister. Hoppel, Georg, Ratschreiber, f 12. 12. 1533 vermutlich nicht in Nürnberg. 1526 Registrator, 1528 Kanzleischreiber, 1530-33 Genannter, 1533 Ernennung zum Ratschreiber. Mitglied des humanistischen Kreises um -»Roting, -»Hesse und -»Camerarius. 1529 Erbe der Bibliothek des Lazarus -»Spengler. Lit.: Roth, 1802; Reicke, Geschichte, S. 856; Schmied, 1979. Hoppel, Georg, Maler, * um 1589 vermutl. Fürth, Sohn des Hans, Sägemüller, co 15.5.1622 Margaretha Kutschenreuther (* 1599 - begr. 17.12.1632), drei Söhne, zwei Töchter. 1599 kam er mit der verwitweten Mutter nach Nürnberg. 1603-07 Lehre bei Leonhard -»Brechtel d. Ä., wofür 20 fl. Lehrgeld vereinbart wurden. Ein Probestück für die Meisterwerdung ist von ihm nicht überliefert. 1628 notierten die Vorgeher in ihrem Memorial, daß Hoppel Zahlungen für die Büchse des Handwerks schuldig geblieben war. Im März 1631 wurde er wegen solcher Schulden sogar untüchtig gemacht. Zur Bezahlung erhielt er zwei Termine. Beim Rugamt wurde ihm angedroht, wenn er
701 diese nicht einhalte, werde er alsdann gar unredlich gemacht. Auch zum Leichtuch der Maler hatte Hoppel nichts beigesteuert, erst als seine Frau beerdigt wurde, bezahlte er nachträglich 1 fl. 1632 wohnte die Familie auf der Sebalder Stadtseite gegenüber dem Schießgraben (Grübelstraße). Lit.: Bosch, in: GNM M, 1899; Tacke, 2001, S. 468. Hoppert, Bartholomäus, Kunst- und Plattschlosser, * 7. 9. 1648 Roth - f 29. 10. 1715 Nürnberg. Lehre in Roth b. Nbg. Gesellenwanderung in die Niederlande, nach England, Dänemark, Schweden und Frankreich. Um 1675 ließ er sich in Nürnberg nieder, wo er mit der Anfertigung seines Meisterstücks begann; es war eine außergewöhnliche Eisentruhe mit 16 schließenden Fallen, H. 88 cm, Br. 98 cm, T. 60 cm, dat. 14.10. 1678, die vom Rat der Stadt Nürnberg um 1000 Taler erworben und Kaiser Leopold I. als Geschenk überreicht wurde. Sie befindet sich heute im Erzbischöflichen Dom- und Diözesanmuseum in Wien. 1679 erhielt Hoppert das Bürgerrecht, 1704-08 Geschworener. Zum Ende seiner Amtszeit 1708 schenkte er dem Handwerk einen silbernen Kugelfußbecher mit Deckel. 1685 war er Besitzer eines Hauses beim Inneren Laufer Tor (Am Laufer Schlagturm 2-4). Zwei seiner Kinder verkauften 1717 das Haus Nr. 4 um 1600 fl. an ihren Bruder -»Melchior Daniel; das Haus Nr. 2 wurde im selben Jahr anderweitig veräußert. Die Hoppertstraße in Nürnberg wurde nach Bartholomäus Hoppert benannt. MuS: NÜRNBERG, GNM: Kammerherrenschlüssel. Lit.: Thieme-Becker; Barthelmeß, 1985, S. 64; Kohn, N H b Sebald. Ausst.: 2002/1 Nr. 39. Hoppert, Conrad Christoph, Rotschmied, * um 1821 - t 7. 5. 1861 Nürnberg, oo I) Barbara Ursula (* um 1809 - 1 11.4.1852); II) Barbara Elisabetha Herdegen (* um 1822 - t 19.8.1858). 1850/61 wohnte er in S. 1261 (Lange Gasse 19). Hoppert, David, Rotschmied, Waagmacher, t 27. 10. 1831 Nürnberg. Vater des -»Johann Adam, Rotschmied. oo I) vor 1785 Maria Barbara Prückner. Am 30.5.1782 wurde er in die Meisterliste eingetragen. Mz. ab 1791: Krone. 1829/31 war er in S. 1238 (Neue Gasse 44) ansässig, dabei wurde er als Stückarbeiter bezeichnet. Seine Tochter Petronella Paulina heiratete am 1.12.1824 den Rotschmied Conrad -»Besold. Lit.: Lockner Nr. 1616; Stengel, in: G N M M, 1918/19, S. 131. Hoppert, Georg Erasmus, Maler, get. 26.11.1744 Nürnberg - t 12. begr. 16. 12. 1798 Nürnberg. Sohn des -»Melchior Daniel, Uhrmacher, oo 2.9.1776 Anna Maria (get. 12.2.1746), Tochter des Caspar Gottlieb Jäger, Gold- und Silberdrahtzieher. Er spezialisierte sich anscheinend auf die künstlerische Bemalung eiserner Kassetten für Kaufleute. Er starb lt. Kiefhaber im 54. Jahr und wurde als Ölmaler bezeichnet. Zuletzt wohnte er am Zeughausgraben (Kornmarkt), er wurde als 5-Herren-Leiche begraben, mit Begleitung von fünf Geistlichen. Seine Witwe wohnte lt. Quartiergeldliste 1800 in L. 991 (Kornmarkt 15) zur Miete. Seine Tochter Anna Maria heiratete am 29.10.1797 den Bildhauer Georg -»Bromig. Lit.: Kiefhaber, Monatl. Anzeiger III - 1799, S. 192; Schwemmer, 1974, S. 24f. Hoppert, Georg Stephan, Schlosser, Großuhrmacher, t 21. 5. 1819 Nürnberg. Meistersohn, wurde am 10.9.1772 in die Meisterliste eingetragen.
Horchheimer 1772/1819 wohnte er in L. 420 (beim Hefnersplatz). Lt. Totenbuch war er Stadtuhrmacher. MuS: N Ü R N BERG, G N M : Schrittmesser mit 6 gravierten Messingplatten. Lit.: Abeler, MdU, S. 293. Ausst.: 1907/3. Hoppert, Johann Adam, Rotschmied, Stückarbeiter, * um 1785 Nürnberg - t 1 • 12. 1848 Nürnberg. Sohn des -»David, Rotschmied, oo 8.9.1824 Magdalena Dorothea Zopf (* um 1788 - t 28.10.1868). Wurde 1824 Meister. 1829 war er in S. 1103 (Oberer Judenhof 13) und zum Schluß in S. 1260 (Maxtormauer) ansässig. Lit.: Lockner Nr. 1884. Hoppert, Johann Ludwig, Schlosser, Großuhrmacher, t 16. 3. 1780 Nürnberg. Lit.: Abeler, MdU, S. 293. Hoppert, Melchior Daniel, Kunstschlosser, Großuhrmacher, Sohn des -»Bartholomäus, Kunstschlosser, oo Katharina Söldel. Am 20.9.1718 wurde er in die Meisterliste eingetragen. 1717 erwarb er von seinen Geschwistern um 1600 fl. das väterliche Anwesen Am Laufer Schlagturm 4, das er 1730 für 1500 fl. an den Plattschlosser Abraham -»Otto verkaufte. MuS: NÜRNBERG, MStN: Standuhr, signiert M D Hoppert. Lit.: Abeler, MdU, S. 293; Kohn, N H b Sebald. Hoppert, Nikolaus, Stadtpfeifer, t 5. 5. 1752 Nürnberg, oo vor 1720 Ursula Susanna Hirschmann, mind, ein Sohn Maximilian. 1725 Vikarius, 1728-52 planmäßiger Stadtpfeifer. Lit.: Simon, Pfb. Nr. 582. Hoppert, Paulus, Schlosser, wurde 1690 Bürger. Horchaimer (Hochheimer), Melchior, Zinngießer, Gastwirt, * Nürnberg - f 10. begr. 12. 7. 1623 Nürnberg. Sohn des -»Nicolaus. oo 1583 Ν. N. Bis 26.7. 1579 Lehre bei seinem Vater. Seine Meisterstücke arbeitete er bei Leonhard -»Prünsterer und wurde am 23.8.1583 Meister. 1598-1622 Genannter, 1599-1602 Geschworener. Ab 1583 arbeitete er auch mit Modellen seines Vaters. Später gab er das Handwerk auf und wurde Wirt. 1593 war er Besitzer des Hauses Kaiserstraße 33, das vor 1617 in fremden Besitz überging. MuS: BERLIN, Kunstgewerbemus. DRESDEN, Mus. f. Khw. N Ü R N B E R G , GNM. Lit.: Thieme-Becker; Hintze, Nr. 154-155 mit Abb. Mz.; Hampe, Rv.; Barock, 1962, S. 153; StadtAN, GSI 152; Kohn, N H b Lorenz. Horchaimer, Nicolaus, Zinngießer, * Koblenz t 7. begr. 10. 2. 1583 Nürnberg, Grab Nr. 627 auf dem Rochusfriedhof, Epitaph dat. 1575, noch vorhanden. Vater des -»Melchior, oo I) Elisabeth Bayer ( t 15.1. 1579); II) Barbara Fehl. 1561 arbeitete er seine Meisterstücke bei Hans -»Sibmacher und wurde im selben Jahr Meister. Am 7.7.1561 erwarb er das Bürgerrecht. 1574-77 Geschworener. Er zählte zu den bedeutendsten Zinngießern in der 2. H. des 16. Jh. Er arbeitete vorwiegend mit geätzten, weniger mit geschnittenen Formen. Dem Handwerk vermachte er 100 fl. Seine Tochter Margaretha heiratete 1583 den Zinngießer Jacob II. -»Koch. MuS: BERLIN, Kunstgewerbemus. DRESDEN, Mus. f. Khw. KÖLN, Kunstgew.-Mus. LEIPZIG, Mus. f. Khw. MÜNCHEN, BNM. N Ü R N BERG, GewMus. im GNM. SALZBURG, Städt. Mus. Lit.: Thieme-Becker; Hintze, Nr. 109 mit Abb. Mz.; Barock, 1962, S. 152; Haedeke, Zinn; K D M Nürnberg, 1977. Ausst.: 1906/2; 1952/5; 1969/3; 1979/13; 1989/31, Nr. 69. Horchheimer s. Horchaimer
Horn Horn, Christoph, Ratsmusiker, spielte am 25.9. 1649 im vierten Chor des Friedensmahls das Dulcin. Evtl. identisch mit -»Joachim Christoph Horn. Lit.: Harrassowitz, 1987. Horn, Conrad (Kunz), Stifter, Tuchhändler, begr. 12. 5. 1517 Nürnberg, begr. in der von ihm gestifteten Annakapelle, 1806 umgebettet in das Grab Nr. 60 auf dem Rochusfriedhof. Sohn des Hans, oo um 1501 Barbara Krell (* Lindau - t zw. 20.2. u. 22.5.1521, Grab Nr. 153 auf dem Rochusfriedhof, Epitaph noch vorhanden), kinderlos. Er handelte vorwiegend mit Metallwaren und Tuchen und zählte zu den reichsten Nürnberger Bürgern seiner Zeit. 1492-17 Genannter. 1517 zahlte er an Kaiser Maximilian I. bei dessen Besuch in Nürnberg viel Geld „in Säcken" für die Erlaubnis, seine Tuche ungehindert nach Ungarn und Böhmen liefern zu können. 1502 stiftete er das Marmorrelief (Epitaph) an der Sakristeiwand der Lorenzkirche, das von dem österreichischen Bildhauer Hans Valkenauer aus rotem Salzburger Marmor angefertigt wurde. Bemerkenswert ist die Größe von 3,30 χ 2,40 m und der Preis von 200 fl., der dem Wert eines Bürgerhauses entsprach. Weitere Epitaphien stiftete er in Aschach und Steyr. 1511 stiftete er die St. Annakapelle (Tuchmacher- oder Armenkapelle) bei St. Lorenz, zu der auch das Pfründnerhaus Nonnengasse 6 gehörte, das er 1513 um 230 fl. rh. erwarb. Für die Kapelle gab er bei Wolf -»Traut 1514 das Retabel der Heiligen Sippe in Auftrag (heute in München, BNM). Die vier Glasfenster der Kapelle befinden sich heute in der Slg. auf der Veste Coburg. 1479 besaß er ein Haus in der Weißgerbergasse 36, das er vor 1482 wieder verkaufte. 1485 kaufte er um 700 fl. rh. das Anwesen Adlerstraße 21/Karolinenstraße 28, wo er auch wohnte; an der Brüstung im Innenhof befand sich eine Maßwerkgalerie mit einem Relief der Geburt Christi, das als Werk von Adam -»Kraft gilt (heute im GNM). 1512 erwarb Horn für 2200 fl. rh. auch das Anwesen Rathausplatz 2 (Teil), das seine Erben 1520 um 1750 fl. rh. verkauften. Sein Vermögen vermachte er größtenteils wohltätigen Stiftungen (Heilig-Geist-Spital, Armen-Tuchmacherstiftung). Testamentarisch hinterließ er 1050 fl. fur eine Frühmesse in Beerbach, die Kirche konnte dadurch 1520 zur Pfarrkirche erhoben werden. Eine weitere Frühmesse stiftete er 1520 fur die St. Andreaskapelle in Kalchreuth. Panzer verzeichnete sein Portrait. Eine aquarellierte Federzeichnung von ihm und seiner Frau befindet sich im Rechnungsbuch der KunzHom-Stiftung fur das Heilig-Geist-Spital (im Stadt AN). Lit.: Murr, 1801; Zahn, DI-N Nr. 68; KDM Nürnberg, 1977; Schleif, 1990; Stolz, 1993; GNM A, 1994, S. 115; Stadtlexikon 2000; Kohn, NHb Lorenz u. Sebald. Horn, Fritz, Bogner, Armbrustmacher, wurde 1446 Bürger; anstelle des Bürgergeldes lieferte er eine Armbrust ab. Horn, Hans Christoph, Ratsmusiker, * 1609 t 1670 Nürnberg, oo Magdalena (begr. 2.8.1634). 1649 bis zu seinem Tod war er als Ratsmusiker tätig. Lit.: Thomas Röder, in: M V G N 88, 2001, S. 195, Anm. 38. Horn, Jacob, Juwelier, * Edinburgh, oo Tochter des Florian von der -»Bruck. 1600 erwarb er das Nürnberger Bürgerrecht. Lit.: Neidiger, in: MVGN 43, 1952, S. 245.
702 Horn, Joachim Christoph, Ratsmusiker, evtl. identisch mit -»Christoph. Seine Tochter Susanna heiratete am 22.9.1685 den Goldschmied Dietrich -•Moritz. Lit.: Archiv zur Nbger. GSK im GNM. Horn, Johann, Kantor, Lehrer, * 1599 Kulmbach begr. 9. 9. 1675 Nürnberg, begr. auf dem Johannisfriedhof. oo Katharina, vier Kinder. Seit 1636 Lehrer an der Lorenzer Schule. Am 25.9.1649 sang er als Altist im dritten Chor des Friedensmahls. 1659-61 Kantor im Wechsel mit Jacob Sebald -»Ludwig, 1663 alleiniger Kantor an St. Lorenz. Lit.: Harrassowitz, 1987. Horn, Johann Christoph, Buchhändler, * vor 1637 - begr. 2. 6. 1700 Nürnberg. Sohn des -»Lorenz, Kantor, oo 14.11.1659 Walburg Kirchberger. 1688-92 war er als Buchfiihrer im Ämterbüchlein eingetragen, 1693 gestrichen. Lit.: Sporhan-Krempel/Wohnhaas, 1973; Grieb, Buchgewerbe 2003. Horn, Johann Martin, Glasschleifer, f 1790 Nürnberg. Lit.: Hampe, 1919. Horn, Leonhard (Lienhart), Maler, Kartenmaler. Seine Mutter hatte einen Nürnberger Bürger geheiratet. Weil aber Horns leiblicher Vater kein Bürger war, wurde ihm mit Rv. vom 5.9.1555 das Bürgerrecht nicht zuerkannt. Am 26.9. wurde sein Antrag erneut abgelehnt. Im ersten Rv. wurde er als Maler bezeichnet, im zweiten als Kartenmaler. Vielleicht identisch mit dem Kartenmaler Leonhard -»Korn. Lit.: Hampe, Rv. 1,3578, 3585. Horn, Lorenz, Stempelschneider, war in den 1680er Jahren bis 1700 als Siegelgraber im Ämterbüchlein verzeichnet. Lit.: Zahns Jb. I, 1868. Horn, Paul, Porzellanmaler, * um 1846 Unnersdorf, Sohn des Leonhard, oo 2.11.1871 Barbara Maria Adolfine Mathilde, Tochter des Heinrich -»Möring, Porzellanmaler. 1873 wohnte er in der Lammsgasse 2 und 1878 in der Allersberger Straße 71. Horn, Peter, Pfeifen- d.h. Holzblasinstrumentenbauer, Drechsler, oo 11.3.1534 Anna Pesolt, fünf Kinder. 1541 verkaufte er um 187 fl. rh. sein Haus in der Oberen Schmiedgasse 44 mit Hinterhaus Am Ölberg 31 (westl. Teil) an den Uhrmacher Gall -»Schellhammer. 1541 erwarb er für 190 fl. das Haus Tetzeigasse 13, das mit einer Eigenschaft von 4 fl. (80 fl. Hypothek) belastet war. Seine Kinder verkauften das Haus 1547 für 170 fl. Lit.: Schornbaum, 1949 Nr. 3886; Kohn, N H b Sebald. Horn, Romanus Bernhard, Holzbildhauer, wohnte 1878 Kleinweidenmühle 2. Horn, Ruland, Goldschmied, begr. 4. 7. 1482 Nürnberg, auf dem Lorenzer Friedhof. oo Ursula (begr. 14.5.1464), geb. Notzheimer, Witwe des Hans I. -»Glockengießer, zwei Kinder Franz und Margarethe. 1454 wurde er Nürnberger Bürger, das erhöhte Bürgergeld von 10 fl. läßt auf ein größeres Vermögen schließen. 1475 gab er sein Bürgerrecht auf, erwarb es aber 1476 erneut gegen ein Bürgergeld von 10 fl. Sein Sohn Franz und dessen Kinder wurden 1466 und 1490 in Nürnberg erwähnt, er ist evtl. identisch mit dem 1476 in Wien erwähnten Goldschmied Franz Horn. Lit.: Burger, 1961 Nr. 1809 u. 1967 Nr. 710, 2073; Perger, in: MVGN 63, 1976, S. 32 Anm. Hornauer, Hans, Stadtbogner (Bogenmacher), 1580 war Besitzer eines Hauses mit Hinterhaus im Taschen-
703 tal bei der Schmelzhütte (Untere Talgasse 3), das er 1593 um 1000 fl. verkaufte. Panzer verzeichnete sein Portrait. Lit.: Kohn, N H b Sebald. Hornauer, Paulus, Rotschmied, wurde 1627 Meister. Lit.: LocknerNr. 684. Hornay, Horneck s. Hornick Hornick (Hornay, Horneck, Horinckh, Hornlein, Hörnlein), Erasmus, Goldschmied, Goldarbeiter, Ornamentstecher, Zeichner, * 1520 Antwerpen - f vor 31. 10. 1583 Prag, oo I) Augsburg 26.7.1555 Afra, Tochter des Thomas Haug; II) Magdalena. Ausbildung in Antwerpen, ging um 1550, vermutlich schon als Meister, nach Augsburg, wo er als Goldschmied arbeitete. Mit Rv. vom 23.11.1559 erhielt er das Nürnberger Bürgerrecht geschenkt, das am 10.1.1560 eingetragen wurde. Am 29.6.1563 bestand er die Meisterprüfung und wurde am 6.11.1563 als Meister in Nürnberg vereidigt. Mit Rv. vom 25.2.1566 sagte er sein Bürgerrecht auf, am 27.2.1566 zahlte er 25 fl. Nachsteuer. Von Hornick sind bisher keine Goldschmiedearbeiten bekannt. Er ist vor allem mit drei radierten Folgen von Ornamentstichen in Erscheinung getreten, die in Nürnberg veröffentlicht wurden. Die von ihm entworfenen Gefäße (Tischbrunnen, Kannen) unterscheiden sich deutlich von den zeitgenössischen Nürnberger Goldschmiedearbeiten und stehen offensichtlich dem niederländischen Formenrepertoire nahe. Das GNM besitzt zwei von ihm gravierte Globen. Zu Beginn des Jahres 1565 ist er in Wassertrüdingen/Mfr. nachweisbar. 1578 war er wieder Bürger in Augsburg, von wo aus er am 24.5.1578 dem Nürnberger Rat „allerlei neu erfundner kunst halben zum geschütz und kriegsrüstung gehörig" anbot. Dieser ließ ihm durch Wenzel -»Jamnitzer antworten, daß er kein Interesse habe. Am 1.9.1582 wurde er zum Kammergoldschmied am Hofe Kaiser Rudolfs II. in Prag ernannt. Bei der letzten Zahlung am 16.10.1583 wurde er als dort verstorben bezeichnet. MuS: NÜRNBERG, GNM. Lit.: Thieme-Becker; Stockbauer, 1893 Nr. 426; Hampe, Rv.; Werner, in: MVGN 53, 1965; K. Pechstein, in: GNM A, 1979; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 387. Ausst.: 1966/3. Hornung, August Gabriel, Kupferstecher, get. 6. 2. 1712 Nürnberg - begr. 20. 7. 1744 Nürnberg. Sohn des Conrad, Vormundbieter, oo 10.5.1737 Sophia Charlotta l.inz (begr. 31.12.1766), zwei Söhne, drei Töchter. Die Eheschließung erfolgte als Zwangskopulation auf dem Männereisen (Gefängnis) wegen vorehelichen Beischlafs. Zuletzt wohnte er in der Kotgasse (Brunnengasse), „wurde weder angeschrieben noch besungen, sondern in einer Kutsche hinausgefahren, und zahlete man, wegen äusserster Armuth". Seine Witwe ließ am 19.5.1747 einen unehelichen Sohn Michael Schweikart taufen, der Vater war Wolfgang Michael Schweikart, Kupferdrucker. Hornung, Christofï, Goldschmied, Silberarbeiter, wurde 1472 Bürger. Am 20.4.1475 wurde er als Meister vereidigt und war 1481 im Ämterbüchlein verzeichnet. Am 22.12.1490 wurde er in einem Antwortschreiben des Abtes Anton von Münchberg erwähnt. Er ist vermutlich identisch mit dem ohne Beruf genannten Christoph Hornung, der 1485 für 400 fl. rh. das Haus zum goldenen Mörser am Zotenberg (Dötschmannsplatz 21) erwarb und 1492 wieder
Hornung verkaufen ließ (wahrscheinlich befand er sich außerhalb) der Stadt. Lit.: Stockbauer, 1893 Nr. 122; Archiv zur Nbger. GSK im GNM; Kohn, N H b Sebald. Hornung, Dominikus, Bildhauer, wohnte 1932 in der Wiesenstraße 102. Hornung (Horning), Georg I., Goldschmied, Filigran- und Goldarbeiter, Juwelier, * 11. 1. 1663 Nürnberg - t 17· begr. 22. 8. 1731 Nürnberg, ehemals Grab auf dem Johannisfriedhof, Epitaph nicht erhalten. Sohn des -»Jacob; Vater des -»Johann Caspar und des -»Johann Samuel, alle Goldschmiede, oo 6.10.1686 Magdalena Maria (begr. 6.11.1752), Tochter des Hans Christoph -»Conrad, Goldschmied. 1676-81 Lehre bei seinem Vater. Am 25.3.1686 bestand er die Meisterprüfung und wurde am 19.1.1687 als Meister vereidigt. 1696-31 Genannter, 1695-99 und 1711-15 Geschworener der Filigranarbeiter. 1697 übernahm Georg Hornung von seiner Schwiegermutter eine Krame mit Feueresse unter dem Kornhaus (Mauthalle). Er bildete folgende Lehrlinge aus: Georg -»Schmidt (1688-94); Johann Friedrich Leykauff (1694-1700); seinen Sohn -»Johann Caspar (1702-07); Johann Ferdinand Salemossmüller aus Augsburg (1709-15); Georg Reißenleiter (1717-23, wurde Meister in Zürich). 1701 verkaufte er für 1050 fl. das von seinem Vater ererbte Haus Schildgasse 13. 1715 erwarb er um 2700 fl. das Haus Rathausgasse 2, das seine Witwe Magdalena Maria 1734 um 2200 fl. verkaufte. Zeitweise war er auch Besitzer eines Hauses an der Egidiengasse (Fünferplatz 10). Sein Portrait befindet sich im Vorgeherbuch der Goldschmiede, Bl. 23. Lit.: Jamnitzer, 1985; Kohn, NHb Sebald; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 388. Hornung, Georg II., Goldschmied, Gold- und Silberarbeiter, get. 20.10. 1734 Nürnberg - begr. 14. 7. 1765 Nürnberg, ehemals Grab auf dem Johannisfriedhof, Epitaph nicht erhalten. Sohn des -»Johann Caspar, oo Augsburg 5.4.1763 Juliana Susanna, Tochter des Christian Christiani, Handelsmann in Augsburg. 175055 Lehre bei Johann Michael -»Drechsel. Am 21.8. 1759 bestand er die Meisterprüfung und wurde am 22.12.1759 als Meister vereidigt. Bei seinem Tod wohnte er auf der Hinteren Füll (Lammsgasse). Nach dem frühen Tod ihres Mannes ging die Witwe nach Augsburg zurück. Lit.: Stockbauer, 1893; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 389. Hornung, Gregor, Meistersinger, nahm 1653 an einigen Singschulen teil. Lit.: Stahl, 1982. Hornung, Hans, Rotschmied, Ausbereiter, Waagmacher, t nach 1690 Nürnberg. 1653 Meister. Mz: Zwei gekreuzte Fische und sein Namen (Initialen). Das Zeichen ging später auf Georg -»Burckhardt über. Lit.: Lockner Nr. 794; Stengel, in: G N M M, 1918/19, S. 127. Hornung, Jacob, Goldschmied, Gold- und Filigranarbeiter, get. 20. 12. 1637 N ü r n b e r g - b e g r . 11.4. 1693 Nürnberg. Sohn des Andreas, Atlas- und Zeugdrucker, auch Zöllner; Vater des -»Georg I., Goldschmied, oo I) 13.7.1659 Catharina (begr. 14.6.1660), Tochter des Caspar Schmid, Rotbierbrauer; II) 7.1.1661 Anna Sabina (begr. 22.3.1695), Tochter des Georg Fürst, Handelsmann. Am 4.4.1659 bestand er die Meisterprüfung. 1671-75 und 1679-83 Geschworener. Er bildete folgende Lehrlinge aus: Hans Christoph Eißner (166065); Michael -»Deßler (1663-68); Conrad Heinicke
Hornung (1667-73); Johann Conrad -»Hauch (1671-77); seinen Sohn Georg I. (1676-81); Hieronymus Cosmus -.Schreck (1678-84), Wolf Magnus -»Drechsel (168490). 1661 erwarb Hornung um 900 fl. das Haus Schildgasse 13, wo er bis zu seinem Tod wohnte. Am 2.5.1670 verkaufte er zusammen mit seinem Bruder das vom Vater ererbte Haus Kühnertsgasse 18. Panzer verzeichnete von ihm zwei Portraits, wovon eines nach Vorlage von Hieronymus Franz -»Fuchs von Heinrich -»Raab gestochen wurde. Lit.: Stockbauer, 1893; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 390; Kohn, NHb Sebald. H o r n u n g , J o h a n n C a s p a r , Goldschmied, Filigranund Goldarbeiter, auch Juwelier, * 17. get. 18. 10. 1688 Nürnberg - begr. 30. 3. 1762 Nürnberg, ehemals Grab auf dem Johannisfriedhof. Sohn des -»Georg I.; Vater des Georg II. oo 11.3.1716 Anna Eva (begr. 20.9.1764), Tochter des Thomas Beck, Prediger. 170207 Lehre bei seinem Vater. Am 19.7.1714 bestand er die Meisterprüfung und wurde am 27.3.1715 als Meister vereidigt, wobei er als Meistersohn keine Gebühr bezahlte, 1728-62 Genannter, 1741-45 Geschworener der Filigranarbeiter. Hornung betätigte sich offensichtlich in größerem Umfang auch als Händler. Zusammen mit seinem Schwiegersohn Michael Gottlieb -»Vigitill verkaufte er 1750/61 eine größere Anzahl von Silberarbeiten an den Rat, die als diplomatische Geschenke dienten, vor allem Gießgarnituren, Gefäße für Heißgetränke und Tischleuchter. 1752 bezogen Homung und Vigitill für den Rat einen Samowar mit polierten Muscheln aus Augsburg, der dem kaiserlichen Minister Baron von Wiedemann auf dessen Wunsch verehrt wurde. 1725-31 hatte Homung Andreas Jakob Brenner als Lehrling. 1730 wohnte er im elterlichen Hauses Rathausgasse 2 (südlicher Teil), das seine Mutter 1734 verkaufte. Sein Portrait befindet sich im Vorgeherbuch der Goldschmiede, Bl. 27. Lit.: Stockbauer, 1893; Roth, 1802; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 391; Kohn, N H b Sebald. Hornung, Johann Samuel, Goldschmied, Goldund Silberarbeiter, * 29. 4. 1694 Nürnberg - f 16. begr. 21. 7. 1752 Nürnberg. Sohn des -»Georg I. oo I) 9.10.1718 Susanna Sabina (begr. 8.10.1723), Tochter des Christoph Hieronymus -»Clauß, Goldschmied. II) 16.8.1724 Anna Maria (begr. 14.3.1764), Tochter des Leonhard Ulrich Deinl. 1708-13 Lehre bei Johann Samuel -»Spörl. Am 15.8.1718 bestand er die Meisterprüfung und wurde am 28.9.1718 als Meister vereidigt. 1730-52 Genannter, 1732-36 und 1746-50 Geschworener. Zwischen 1711 und 1750 belieferten Johann Samuel Hornung und sein früherer Lehrherr Johann Samuel Spörl den Rat mit zahlreichen Goldschmiedearbeiten, zumeist Gefäße fur Heißgetränke, Tafelsilber und Gießgarnituren, die dieser fur diplomatische Geschenke benötigte. 1737 besaßen die beiden Meister einen Stand auf dem Christkindlesmarkt. Hornung trat auch als Händler mit Goldschmiedearbeiten auf. 1721 erhielt er drei Tage Turmstrafe, weil er wider besseres Wissen gestohlene Ware gekauft hatte. Vor 1729 hatte er Conrad Nikolaus Gutknecht als Lehrling. 1747 erwarb er um 2800 fl. das Haus Heugäßchen 4. Bei seinem Tod wohnte er in der Judengasse und wurde als Juwelier bezeichnet. Sein Portrait befindet sich im Vorgeherbuch der Goldschmiede, Bl. 28. Lit.: Stock-
704 bauer, 1893; Roth, 1802; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 392; Kohn, N H b Sebald. Ausst.: 2002/1. Horscheim, Hans, Kleinuhrmacher, * Dietfurt, oo Nürnberg 16.2.1597 Magdalena, Tochter des Michel -»Weber, Feuerschloßmacher. Hortons, Peter (Buchdrucker, 1671), Pseudonym für Meyer, Georg Reichard Hortulanus, Georg (Maler, 1577) s. Gärtner,Georg Horvath, Seby, Geiger, * 11. 2. 1883 Braunau am Inn - t 10. 9. 1954 Wasserburg am Inn. Sohn des Seby, Stadtkapellmeister in Schärding, oo I) Ν. Ν.; II) Marie. Ausbildung am Mozarteum in Salzburg und in Wien. 1909 war er 1. Konzertmeister und Solist beim Philharmonischen Orchester Nürnberg, 1921 Professor am Städtischen Konservatorium, wo er als Befürworter der modernen Musik auftrat. Er wohnte in der Krelingstraße 43. 1903 Ehrenmitglied des Künstlervereins. Er war das namensgebende Mitglied des HorvathQuartetts, das bis Anfang des 21. Jh. in Nürnberg musizierte. Lit.: Künstlerverein, 1954. Horvath, Willi, Prof., Geiger, * 6.7.1907. Sohn des -»Seby. 1955 gründete er in Nürnberg das nach ihm benannte Streichquartett. Er wohnte Krelingstraße 43. 1954 Mitglied des Künstlervereins. Ausst.: 1973/10. Horweck (Harweck, Herbeck), Conrad, Goldschmied, t zw. 16. 6. und 19. 9. 1498 Nürnberg. Vermutlich Vater des -»Sebald, Goldschmied. 1475 Bürger. Am 4.4.1477 wurde er als Meister vereidigt, 1481 war er im Ämterbüchlein verzeichnet. Am 14.9. 1480 durfte er „drei legerherren" bei sich aufnehmen. Aus einem Eintrag in den Grundverbriefungsbüchern vom 4.9.1510 geht hervor, daß ein ohne Beruf genannter, verstorbener Contz Harbeck in Ofen (Budapest) viele Kleinodien und Güter verloren hatte. Sein Sohn Hans wollte sie durch einen Anwalt zurückbekommen und erteilte dafür seinem Bruder Sebald eine Vollmacht. Möglicherweise war dieser Sebald identisch mit Sebald -»Horweck. Lit.: Stockbauer, 1893 Nr. 125; Hampe, Rv.; Burger, 1961 Nr. 4502; Archiv zur Nbger. GSK im GNM. Horweck, Melchior, Schlosser, wurde am 26.1.1549 als Erbe seiner Tante Anna Horweck, Witwe des Goldschmieds Valentin -»Richter, erwähnt; Miterben waren Barbara Zeys, Wolf Praun (Braun) aus Kulmbach, dessen Bruder Sebastian Braun und dessen Schwester Anna. Horweck (Harweck), Sebald Goldschmied, * Nürnb e r g - t vor 6. 5. 1547. Vermutlich Sohn des -»Conrad, oo Straßburg 1507 Elisabeth Unger. 1496-1500 Lehrling bei Hermann Matthias in Landshut, dabei wurde seine Herkunft aus Nürnberg erwähnt. Durch seine Eheschließung wurde er am 29.4.1507 Bürger von Straßburg, dabei als Goldschmied aus Nürnberg bezeichnet. Die Kinder eines in Nürnberg ansässig gewesenen Goldschmieds Sebald Horweck standen 1547 unter der Vormundschaft des Apothekers Quintin Wertheimer und des Christoph Lochner. Das aus dem Besitz Howecks stammende Haus in der Dörrersgasse in Nürnberg wurde 1547 verkauft. Lt. einem Eintrag in den Nürnberger Grundverbriefungsbüchern vom 4.9.1510 hatte ein ohne Beruf genannter, inzwischen verstorbener Contz Harbeck in Ofen (Budapest) viele Kleinodien und Güter verloren. Sein Sohn Hans wollte sie durch einen Anwalt zurückbekommen und erteilte
705 dafür seinem Bruder Sebald eine Vollmacht. Vermutlich handelt es sich hier um verschiedene Goldschmiede. Lit.: Max Frankenburger, Die Landshuter Goldschmiede, Sonderdruck aus dem Oberbayerischen Archiv für vaterländische Geschichte, Bd. 59, München 1915; Charles Witmer & J. Charles Meyer, Le Livre de Bourgeoisie de la Ville de Strasbourg 14401530, 3 Bde, Strasbourg 1948-1961, hier Bd. 2, Nr. 5671; Goldmann, in: M V G N 46, 1955, S. 530; Archiv zur Nbger. GSK im GNM. Hosaeus, Kurt Hermann, Bildhauer, Medailleur, * 6. 5. 1875 Eisenach - f 1958. 1891-92 Besuch der Kunstgewerbeschule Dresden, 1892-94 Besuch der Kunstgewerbeschule Nürnberg unter Heinrich -»Schwabe. 1984-96 Studium an der AdBK München unter Wilhelm von -»Ruemann und 1898-1900 an der AdBK Berlin, dort Meisterschüler bei Reinholf Bega. Professor an der TH Berlin-Charlottenburg. Er schuf viele Ehrenmale und Kriegsdenkmäler. Mitglied der Preußischen Akademie der Künste. 1945 ist er anscheinend nach Argentinien ausgewandert. Lit.: Thieme-Becker; Davidson, Bd. 1, 1988; DGMK, 1997. Hoschell, Friedrich (Fritz), Lötschlosser, wurde am 23.9.1555 in das Meisterbuch der Stadt eingetragen. Hoss s. Hess Hottenroth, Friedrich, Lithograph, Holzstecher?, * 6. 2. 1840 Johannisberg am Rhein. Schüler des Städelschen Instituts Frankfurt/Main und in Frankfurt tätig. Er war auf die Darstellung von Trachten spezialisiert und arbeitete für verschiedene Verleger. Unter seinen Arbeiten befinden sich auch Trachtendarstellungen aus dem Nürnberger Raum. Lit.: AKL Index; Thieme-Becker. Houfen s. Hoven Hoven, Friedrich Wilhelm von, Prof. Dr. med., Obermedizinalrat, * 11. 3. 1759 Stuttgart - f 6. 2. 1838 Nördlingen. Sohn des Christoph Daniel, Regiments-Oberst. oo Ludwigsburg 1786 Christiane Henriette Beate Bischoff (* 1734 - f 1813), ein Sohn, eine Tochter. Studium der Medizin an der Karlsschule in Stuttgart, Studienfreund Friedrich Schillers, 1780 Promotion. In Ludwigsburg zunächst als Armenarzt, später als herzoglich-württembergischer Hofmedicus tätig. 1803 Professor in Würzburg und erster Arzt am Juliusspital. Anschließend Medizinalrat in Ansbach. Ab 1808 Kreismedizinalrat in Nürnberg, 1837 Ruhestand. Er war ein gesuchter Arzt und trat auch als Verfasser eklektischer Schriften in Erscheinung. Um das Nürnberger Gesundheitswesen erwarb er sich große Verdienste, besonders um die Armenfürsorge. Seine jahrzehntelangen Bemühungen trugen wesentlich zur Planung und Errichtung des neuen Krankenhauses am Frauentorgraben/Sandstraße bei, dessen Fertigstellung 1845 er jedoch nicht mehr erlebte. 1837 zog er zu seiner Tochter nach Nördlingen. 1830 Ehrenbürger der Stadt Nürnberg. G. W. Wanderer malte sein Portrait. Die Hovenstraße in Nürnberg wurde nach ihm benannt. MuS: NÜRNBERG, StadtB: Selbstbiographie. Lit.: ADB; J. Gesner: Der Beitrag des Arztes Wilhelm von Hoven (1760-1838) zum Gesundheitswesen der Stadt Nürnberg, Neustadt/Aisch 1976; Bosl; Stadtlexikon 2000. Ausst.: 1957/1. Hoven (Hueb, Hufen), Jacob van der, Stadtpfeifer, Zinkenbläser, wurde mit Rv. vom 30.6.1574 als Stadt-
Huber pfeifer angenommen, am 25.10.1578 erhielt er das Bürgerrecht geschenkt. Er gehörte zu den vier bestellten Musikern der 1588 gegründeten KrentzleinsGesellschaft. Sein Sohn Carl verlor 1606 einen Beutel mit 16 Dukaten. Lit.: M f M 27, 1895, S. 3; Nickel, 1971, S. 417f., Anm. 532; Harrassowitz, 1987. Hoven, Johannes van, Musiker, Sohn des -»Jacob, in der 1. H. des 17. Jh. tätig. Er könnte identisch sein mit dem Sohn Hovens, der um 1613 Streit hatte mit Hans Christoph -»Haiden und dessen Brüdern wegen der Nachahmung einer Erfindung ihres Vaters. Lit.: M G G 5, 1326, 1813. Howald, Lothar, Maler, * 7. 3. 1915 Nürnberg t 1978 Berlin. 1953 stellte er in Dresden aus. Lit.: Vollmer II. Howaldt, Georg Ferdinand, Goldschmied, Erzgießer, Ziseleur, Bildhauer, * 8. 4. 1802 Braunschweig t 19. 1. 1883 Braunschweig. Sohn des David Ferdinand?, Goldschmied, oo Ν. N. Ausbildung durch seinen Vater. 1822 kam er zum Goldschmied -»Haeberlein (Johann Georg Daniel oder Johann Martin?) nach Nürnberg. Unter Jacob Daniel -»Burgschmiets Anleitung ging er zum Erzguß über und vertrat diesen als Lehrer für Modellieren und Bildhauerei an der Polytechnischen Schule, als Burgschmiet 1828 für einige Monate nach Paris ging. Howaldt modellierte das Standbild Peter -»Vischers d. Ä. am Sebaldusgrabmal in größerem Maßstab und goß es in Erz. Nach eigenen Modellen goß er Ornamentformen, u.a. für Epitaphien auf dem Johannisfriedhof. Er wohnte 1834 in L. 1458 (Kappengasse 12). 1836 kehrte er nach Braunschweig zurück, wo er als Lehrer für Modellieren am Collegium Carolinum tätig war. Im selben Jahr ist er unter den Mitgliedern des Nürnberger Kunst-Vereins aufgeführt. Nach 1852 errichtete er eine eigene Gießerei, aus welcher zahlreiche große Denkmale hervorgingen. Lit.: Thieme-Becker. Ausst.: 1836/1, S. 28, 41. Hoyer, Friedrich, Geigenbauer, zählte zu den besseren Klingenthaler Meistern. Er beschickte wohl regelmäßig die Nürnberger Märkte und dürfte gelegentlich auch in Nürnberg gearbeitet haben. Auf einem gedruckten und 1797 datierten Geigenzettel gab er Nürnberg als Ursprungsort an. Lit.: Lütgendorff. Hoyer, Johann, Trompetenmacher, übernahm die Werkstatt eines N. Frank (-»Johann David oder -»Johann Jakob?). Um 1861 ist er als Hersteller eines Ventilhorns nachweisbar. 1867 verkaufte er das Geschäft an Konstantin -»Riedl. MuS: N Ü R N B E R G , GNM: Kornett, dat. 1861. Lit.: GNM A, 1909; Meer, 1979; Ders., 1983; Huber, 1989; Gerlach, 1930. Huber, Ambrosius, Buchdrucker, Verleger, wurde 1495 Bürger. 1498-1502 ist er mit wenigen (Lied-) Drucken in Nürnberg nachweisbar; er hatte seine Offizin beim Tiergärtnertor. Lit.: Will, Münzbel. Bd. III, S. 31; Zinner, 1941 ; Benzing, 1963; Pilz, 1977. Huber, Andreas, Büchsenmacher, Sohn des Hans, Schreiner in Neuburg/Donau, oo Nürnberg 22.7.1644 Margaretha Buchholz. Lit.: Krauß, Exulanten 2006. Huber, Christian, Lithograph, Chromograph. Er war Mitbesitzer der 1863 gegründeten lithographischen Kunstanstalt Rail, Huber & Jordan. 1870 besaß er ein chromographisches Atelier in der Burgstraße 5. 1875 wohnte er in der Äußeren Laufer Gasse 13, 1878 in der Fabrikstraße 13.
Huber Huber, Franz Xaver, Kupfer- und Schriftstecher, * 1755 Eichstätt. Er war Schüler von Joh. Es. Nilson in Augsburg. Huber stach Bildnisse und Landkarten für die Kunsthandlung Adam Gottlieb -"Schneider in Nürnberg und arbeitete besonders als Schriftstecher. Lit.: Thieme-Becker; Lipowsky, 1810. Huber, Fritz, Mundartdichter, um 1924. Unklar ob: a) Friedrich Hermann, Kaufmann, 1865-1937 oder b) Friedrich, städt. Oberverwaltungsrat, 1865-1929. MuS: NÜRNBERG, StadtB. Ausst.: 1966/5. Huber, Gabriel Adam, Maler, wohnte 1863/70 in S. 170 (Weintraubengasse 8). Huber, Gerda, Malerin, Illustratorin, Dichterin, * 18. 4. 1910 Nürnberg - t nach 1981. 1927-33 Musikstudium am Städt. Konservatorium Nürnberg. Als Malerin und Graphikerin zunächst Autodidaktin, später besuchte sie Kurse für Akt und Portrait an der Berufsoberschule unter Georg -»Weidenbacher. Sie malte in Öl, Tempera und Aquarell und stellte häufig auch Zeichnungen aus. 1979 wohnte sie Äußere Bayreuther Straße 119 Nürnberg. Mitglied der Künstlerklause. MuS: NÜRNBERG, MStN: Zeichnungen. - , StadtB: „Die Wiesenfiebel ...", Sebaldus-Verlag Nürnberg, 1947. Ausst.: 1958/3; 1959/2; 1960/1, - / 2 , - / 3 ; 1961/1; 1 9 6 2 / 1 , - / 2 , - / 3 ; 1963/2,-/3; 1964/1,-/11, - / 1 4 ; 1965/2, - / 1 9 ; 1966/1, - / 2 ; 1967/1; 1970/2; 1972/1,-/2; 1975/1; 1976/1; 1978/2,-/13; 1979/1. Huber, Hans, Buchhändler, oo 9.6.1533 Juditha Boschensteiner. 1533 Bürger. Er vertrieb u.a. die Erzeugnisse des Balthasar Bock aus Straßburg. 1536 entfernte er sich wegen Schulden aus der Stadt. Lit.: GNM, AKdV, 1860, S. 119; Zahns Jb. 1, 1868; Schornbaum, 1949 Nr. 1819. Huber, Heinrich (Heinz), Stadtpfeifer, erhielt 1423 das Bürgerrecht geschenkt. Bis 1432 nachweisbar. Lit.: Krautwurst, in: Fränkische Lebensbilder 7, S. 34. Huber, Hesso, Schauspieler, Regisseur, * 6.7. 1910 Mühlhausen/Elsaß - t 18. 7. 1980 Nürnberg. Studium der Kunstgeschichte und der Theaterwissenschaften in Berlin, Schüler Max Reinhardts. 1947 wurde er Regisseur in Magdeburg, dann in Kiel, Wuppertal und Aachen. Seit 1954 am Theater in Nürnberg, zuletzt Schauspieldirektor; 1975 Ruhestand. Er widmete sich weiter der Theaterarbeit bis zu seinem Tod. Lit.: N Z vom 9.7.1990. Huber, Hieronymus, Buchdrucker, Verleger, Bruder des -»Wolfgang. Um 1500-1515 in Nürnberg als Buchdrucker, später in Passau als Buchfuhrer nachweisbar. Lit.: Benzing, 1963; Timann, 1993. Huber, J., Maler, wohnte 1873 Maiengasse 26. Huber, Jörg, Stadtpfeifer, t zw. 10. 3. u. 9. 6. 1557 Nürnberg. Lit.: Burger, 1972 Nr. 5788. Huber, Jörg, Kartenmaler, stammte aus Engelstadt und erhielt mit Rv. vom 8.3.1580 als Geselle die Erlaubnis, die Kartenmalerwerkstatt des verstorbenen Bernhard -»Merckel bis zur Mündigkeit des Sohnes zu leiten. Im selben Jahr wurde der Kartenmaler Benedict -»Ott wegen eines Schmähgedichts gegen Huber eingesperrt. Lit.: Hampe, Rv. Huber, Johann, Rechenpfennigschlager, der Name erscheint auf Rechenpfennigen des 19. Jh., welche Nürnberg zugeordnet werden. Huber lebte und arbeitete aber in Fürth. MuS: NÜRNBERG, GNM. Lit.: Gebert in MBNG, 1917; Katalog Slg. Perko im GNM.
706 Huber, Johann Michael, Kartenmacher, wohnte 1870/73 in der Mostgasse 12. Huber, Joseph, Maler, Dosenmaler, 1850 erwähnt, 1857 wohnte er in S. 170 (Weintraubengasse 8). Huber, M., Mundartdichter, um 1882 tätig. 1898 wurde er Direktor der Kreisregierung von Mittelfranken. MuS: N Ü R N B E R G , StadtB. Ausst.: 1966/5. Huber, Maria Magdalena, Illuministin, wohnte 1856 in L. 625 (Obere Söldnersgasse 1). Huber, Michael, Dosenmaler, oo Katharina Walburga ( t 20.12.1842). Beim Tod seiner Frau wohnte er Gostenhof 46 (Leonhardsgasse 1). Huber, Michael, Bildhauer, wohnte 1881 in der Oberen Feldgasse 3. Huber (Hubernius), Moritz (Mauritius), Mathematiker, Astronom, Kalendermacher, Nach 1600 hat er sich längere Zeit in Nürnberg aufgehalten, wo er nach eigenen Angaben 24 Patriziersöhne unterrichtete. Ihnen widmete er die Schrift „Globorum coelestis et terrestris fabricam et usum, d. i. Unterweisung, wie man beyde Kugeln, sowohl die himmlische, als die irdische, künstlich zurichten und nützlich gebrauchen soll, dergleichen zuvor in deutscher Sprache noch nicht gesehen worden etc., durch Maur. Huberinum, Astronomiae Studiosum", Nürnberg 1615. Huber ließ 1616-43 Schreibkalender in Nürnberg bei -»Fuhrmann/ Sartorius drucken, weshalb der Drucker Johann Friedrich -»Sartorius 1622 von der Zensur gerügt wurde. 1669 ließ er ein großes Prognosticum Meterologicum Magnum bei Johann Philipp -»Miltenberger drucken. MuS: NÜRNBERG, GNM; - , StAN. Lit.: Will, GL IV, S. 428; Zinner, 1956, S. 392; A. Müller, in: MVGN 49, 1959, S. 108; Matthäus, 1969, 1354; Pilz, 1977; Grieb, Buchwesen 2001. Huber, Peter, Architekt. Werke: NÜRNBERG, Jugendstilhaus: Weiserstraße 33 (1909). Lit.: Willenberg, in: M V G N 75, 1988. Huber, Ulrich, Bildschnitzer, wurde zwischen dem 29.3. und dem 1.9.1468 Bürger und zahlte 2 fl. Am 14.12.1471 gewährte der Nürnberger Rat einem Ulrich Schnitzer auf Bitten des Abtes zu Kastl ein dreitägiges freies Geleit. Am 15.9.1473 teilte der Rat Pfalzgraf Johann und dem Abt von Kastl mit, daß „Ulrich bildsnitzer" trotz seines (nicht weiter ausgeführten) schweren Vergehens aus der Haft entlassen worden sei. Dieser Eintrag kann sich auf Huber oder auf -»Ulrich Bildschnitzer beziehen, der 1461 Bürger wurde. Lit.: Baader, 1860/62; Gümbel, 1907, S. 40, 54f. Huber, Wilhelm, Wismutmaler, oo vor 1668 Magdalena, mind, eine Tochter. 1655 trat er eine vierjährige Lehre bei Georg -»Leichnam an. 1660-65 zahlte er das von den Gesellen verlangte „Aufleggeld", das alle acht Wochen 10 Kreuzer betrug. 1675 wurde er Bürger, wobei er ein Vermögen von 200 fl. angab. Huber (Hübner), Wolf, Kartenmaler, wurde mit Rv. vom 23.6.1543 das Bürgerrecht zugesagt. Lt. Rv. vom 8.10.1551 hielt er sich in Bamberg auf und sollte wegen einer Schuldsache nach Nürnberg kommen. Lit.: Hampe, Rv. Huber, Wolfgang, Drucker, Buchhändler, Bruder des -»Hieronymus, wurde 1505 Bürger. Ein Streit mit Hans -»Stuchs um 12 fl. wurde am 14.7.1507 zu Gunsten von Stuchs entschieden. Mit Beginn der Aufzeichnungen 1513 wurde er als Drucker im Ämter-
707 büchlein eingetragen und bis 1515 gefuhrt. Er brachte mehrere astronomische Schriften von Georg Tannstetter und zahlreiche Lieddrucke heraus. 1513 wurde er vom Rat wegen eines Zensurvergehens vier Tage eingesperrt. MuS: N Ü R N B E R G , GNM. Lit.: Will, Münzbel. Bd. III, S. 31; Zahns Jb. I, 1868; Benzing, 1963; Timann, 1993; Grieb, Buchgewerbe 2003. Ausst.: 1961/8. Huber, Wolfgang, Wappenmaler, wohnte 1906 in der Fenitzerstraße 48. Hubert, L., Aquarellist, Zeichner, evtl. identisch mit Ludwig -»Hubot. MuS: N Ü R N B E R G , MStN. Ausst.: 1906/2: Nr. 1382 Lorenzkirche von NO, Aquarell, dat. 1867; Nr. 1471 Gänsemännchenbrunnen, Sepiazeichnung, dat. 1868. Hublitz, Georg, Maler, * 24. 6. 1900 Naunhof b. Leipzig - t 1933 Nürnberg. Besuch der Kunstgewerbeschule Nürnberg. Studium an der Akademie Berlin, Studienreisen nach Italien und Spanien. Seit 1926 freischaffender Maler in Nürnberg. 1929 wohnte er in der Grenzstraße 14, 1932 in der Augustenstraße 6. MuS: NÜRNBERG, MStN: ca. 5 Gemälde. Ausst.: 1929/2, - / 4 ; 1930/3; 1931/2; 1956/4; 1958/5; 1960/5; 1961/23; 1963/7; 2002/5. Hubot, Ludwig, Zeichner, evtl. identisch mit L. -•Hubert. MuS: NÜRNBERG, MStN, Zeichnungen: „Die Lorenzkirche, 1867; „Die Lorenzkirche", 1868; „Das Nassauer Haus", 1868; „Das Gänsemännchen", 1868; „Der Tugendbrunnen", 1868. Huck, Johann Leonhard, Maler, oo Ν. N., Kinder. 1847 wohnte er in L. 791 (Theatergasse 19) und 1865 in L. 1416c (Schlotfegergasse 7/9). Huck, Johann Georg, Zirkelschmied, oo Ν. N., Kinder. 1829/37 war er in L. 1266 (Schottengasse 2) ansässig. Das Haus gehörte damals dem Zirkelschmied Johann Wilhelm -»Maschke und ging vor 1850 in den Besitz von Huck über. Huck, Katharina, Illuministin, wohnte 1857 in L. 1202 (Maiengasse 13). Hueber, Georg, Meistersinger, nahm 1535 an einer Singschule in der Vorstadt Wöhrd teil. Ein Lied unter seinem Namen von 1542 ist belegt. MuS: BERLIN, StBPrK (Mgf. 22, 39'-40'). Lit.: Stahl, 1982. Hübler, Gustav, Architekt. 1906 wohnte er in der Meuschelstraße 13, 1932 Schumannstraße 8, 1943 Maxfeldstraße 10a. Er war auch Baugeschäftsinhaber. Werke: NÜRNBERG, Jugendstilhaus: Schumannstraße 8 (1909). Lit.: Willenberg, in: MVGN 75, 1988. Hübmer, Α., Rotschmieddrechsel, f vor 1870 Nürnberg. Seine Witwe Ursula führte die Werkstatt weiter, die 1870 in der Stelzengasse 23 ansässig war. Lit.: Sichling, 1870, S. 117. Hübner, Anton, Plattschlosser, wurde am 28.12.1551 in das Meisterbuch der Stadt eingetragen und zahlte 3 fl. 1556 erwarb er um 1225 fl. das Eckhaus Obere Krämersgasse 11/Bergstraße. Lit.: Kohn, NHb Sebald. Hübner, Contz, Steinmetz, wurde 1462 Meister. Er begann den Bau der Spital- und Heubrücke, die dann wegen auftretender Schwierigkeiten 1484 von Jacob -•Grimm weitergebaut wurden. 1490 erschien er in der Nürnberger Stadtrechnung bei den Zimmerleuten und Maurern, die als Feuermeister einen Eid ablegen mußten, dafür bekam er 1 lb. neu. Ein Contz Hübner,
Hübner gen. Tafler, war 1491 Besitzer des Hauses Hauptmarkt 9 (nördl. Teil), das 1491 von Hans Tafler um 204 fl. rh. an den Eigenheim Sebald -»Schreyer verkauft wurde. Lit.: Baader, 1860/62, S. 4; Hampe, Rv. I, 305; Kohn, N H b Sebald. Hübner, Friedrich, Rotschmieddrechsel, * um 1801, Sohn des Georg, Lohnkutscher, co 16.4.1827 Anna Ursula (* um 1798 - t 9.1.1872 als Witwe), Tochter des Johann Körnlein, Scheibenzieher. 1827 wurde er Meister. 1829 war er in S. 1692 (Kleine Insel Schütt 2), 1850 in S. 1672 (Vordere Fischergasse 14) ansässig. Lit.: LocknerNr. 1911. Hübner, Georg, Rotschmied, Former, wurde am 6.7.1773 in die Meisterliste eingetragen. Lit.: Lockner Nr. 1549. Hübner, Georg, Lokführer, Maler, * 13. 12. 1897 Nürnberg. Er wohnte 1932 in der Nadlersgasse 17, 1979 in der Feuerleinstraße 36. Ausst.: 1971/2; 1972/15; 1979/1; 1984/3. Hübner, Georg Erasmus, Rotgießer, t 1 . 7 . 1821 Nürnberg, oo Agnes (f 26.10.1824). Zuletzt wohnte er in S. 1405 (Manggasse 6/8). Evtl. identisch mit -»Georg. Hübner, Georg Heinrich, Organist, Rotschmied, war 1780-95 in Altdorf tätig. Lit.: Siona XXXII, 1907, S. 91. Hübner, Hans, Stifter, f 14. 2. 1462 Nürnberg. 1434-62 Genannter, 1437-54 Kirchenmeister bei St. Sebald. Er stiftete fur St. Sebald eine silberne Figur des Hl. Jacob, die 3 Mark, 6 Lot wog und mit Hübners Wappenschild versehen war. 1423 erwarb er von Burkhard -»Peßler ein Haus gegenüber der StadtFronwaage (Winklerstraße 27), wo er bis zum Schluß wohnte. Lit.: Waldau, Zion 1787 S. 5; Roth, 1802; Burger, 1961 Nr. 1583; Burger, 1967 Nr. 499; Weilandt, 2007; Kohn, N H b Sebald. Hübner, Heintz, Steinmetz, wurde 1486 Meister. 1490 erschien er in der Nürnberger Stadtrechnung bei den Zimmerleuten und Maurern, die als Feuermeister einen Eid ablegen mußten, dafür bekam er 1 lb. neu. 1504 wurde er im Ämterbüchlein bei den Maurermeistern aufgeführt. Lit.: Baader, 1860/62, S. 4; Hampe, Rv. Hübner (Huber), Johann, Organist, Sohn des Hans, später Pfarrer in Kemmeten (Kemmoden). 1493/94 an der Spitalkirche tätig. Lit.: Moser, 1929; Wagner, 1929, S. 469. Hübner, Johann, Musiker, Violist, Poet, * 18. 9. 1631 Nürnberg - f 24. begr. 28. 1. 1676 Nürnberg. Sohn des Conrad, Nadler und Turmwächter, oo Kraftshof 1654 Anna Maria (get. 26.4.1603 - f 24.12.1678), Tochter des Wilhelm -»Schmidt, Lautenist. Im dritten Lebensjahr erblindete er durch schwarzen Star, mit sechs Jahren faßte er den Entschluß, Musiker zu werden. Er erlernte Viola, Ciavier, Flöte und später Harfe. Unterricht erhielt er u.a. von seinen beiden Schwägern Johann Sebastian und Melchior -»Schmidt, den Brüdern seiner späteren Ehefrau. Die Dichtkunst erlernte er von seinem Schwager Quirin Moscherosch. Sein von ihm verfaßtes Lebensgedicht ist in den MVGN 81, 1994 abgedruckt. Er wohnte auf dem Roßmarkt (Adlerstraße). Panzer verzeichnete sein Portrait in drei Varianten. MuS: N Ü R N B E R G , StadtB. Lit.: Will, GL VI, S. 133; Moser, 1929; Walter
Hübner E. Schäfer, in: M V G N , S. 73-92 mit Lebensgedicht (gekürzt); T h o m a s Röder, in: M V G N 88, 2001, S. 187202. Ausst.: 1959/8. H ü b n e r (Hübmer), J o h a n n Paul, Rotschmied, Rollenmacher, oo A n n a Elisabeth Knauer, Kinder. Meistersohn, wurde am 23.3.1790 in die Meisterliste eingetragen. Seit 1796 arbeitete er selbständig. Mz. seit 1801: Krebs. Lit.: Lockner Nr. 1653; Stengel, in: G N M M , 1918/19, S. 130. Hübner, Leonhard I., Stadtschlosser, f Anf. Dez. 1543 Nürnberg, oo 16.7.1526 Barbara Gretzin ( t Nov./ Dez. 1543). Wurde 1526 Meister und zahlte 3 fl. Lt. Totengeläutbuch hatten er und seine kurz zuvor verstorbene Frau in der Oberen Schmiedgasse gewohnt, dabei wurde er als Stadtschlosser bezeichnet. Evtl. lebte er im Haus Obere Schmiedgasse 28, das später Leonhard II. -»Hübner erwarb. Lit.: Burger, 1972 Nr. 2843, 2846; G N M A, 1994, S. 232; Kohn, Ν Hb Sebald. Hübner, Leonhard II., Stadtschlosser, f 14. 8. 1556 lt. Epitaph (Dez. 1556 lt. R T B ) Nürnberg, Grab Nr. 1051 a u f dem Johannisfriedhof, Epitaph nicht erhalten, oo I) 17.8.1535 Barbara Seigenfray (f 27.1.1550); II) Katharina. Wurde 1535 Meister und zahlte 3 fl. Das Amt des Stadtschlossers hat er von Leonhard I. -»Hübner übernommen. D a s A m t war fur die Sicherheit der Stadt von größter Bedeutung, dem Inhaber oblag es, wöchentlich die Stadttore und die Schlagbrücke zu kontrollieren. 1534 w a r er Besitzer des Eckhauses Obere Krämersgasse 11/Bergstraße, das seine Witwe Katharina 1556 um 1225 fl. rh. an den Schlosser Anton -»Hübner verkaufte. 1549 erwarb er das Haus Obere Schmiedgasse 28 mit Hinterhaus A m Ölberg 19, das seine Erben 1556 für 7871/2 fl. verkauften. Lit.: Trechsel, 1735; Schornbaum, 1949 Nr. 3192; Burger, 1972 Nr. 4094, 5671; G N M A, 1994, S. 232; Zahn, DI-N Nr. 829; Kohn, N H b Sebald. H ü b n e r (Hiebner, Hobner), Leonhard III., Stadtschlosser, * um 1502 N ü r n b e r g - t 12. 2. 1585 Nürnberg, G r a b Nr. 436, Epitaph noch vorhanden. oo I) Anna, geb. During (f 13.7.1560); II) Cordula G e w a n d schneider (f 25.8.1565); III) Barbara Hitzler (f 8.1. 1584); IV) Martha Maller. Er wohnte „Unter der Vesten". Eine Medaille von Joachim -»Deschler im G N M von 1557 zeigt ihn im Alter von 55 Jahren. Lit.: Gugel Johannis, S. 68; Trechsel, 1735, S. 475; Zahn DI-N, 1064; G N M A 1994, S. 232f. Hübner, Sebald, Stifter, j 10. 7. 1483 Nürnberg. 1480-1491 Genannter. Er stiftete der Sebalduskirche 1487 ein M e ß g e w a n d aus Damast mit einem gestickten Vesperbild und den Wappenschilden der Hübner und Semler. Lit.: Roth, 1802; Hampe, 1928, S. 199. Hübner, Ulrich, Weber, Komödiant, t Nürnberg, ehemals Grab Nr. 733 auf dem Rochusfriedhof, Epitaph dat. 1575, heute auf Grab Nr. Ν 253. oo Elisabeth. Er wurde 1579, 1580 und 1585 als Veranstalter von Komödienspielen genannt. Lit.: M V G N 12, 1896/98, S. 13 u. 163, 1899, S. 122; Zahn, DI-N Nr. 1291; K D M Nürnberg, 1977. Hübner, Wolf (Kartenmaler, 1551) s. Huber, Wolf Hübsch, Erhart s. Hübsch, Gerhard Hübsch, Gerhard, Schnitzer, Maler, Buchmaler, t vermutl. M ä r z 1462 Nürnberg. Vater des -»Ulrich, oo Christina ( t M ä r z 1480). A m 12.3.1439 erhielt er
708 das Bürgerrecht, dabei als Schnitzer bezeichnet. Als Nachtrag wurde er in der am 12.8.1438 begonnenen Losungliste f ü r die Sebalder Stadtseite eingetragen. Vermutlich identisch mit d e m Maler Erhard Hübsch, der 1442 und 1447 im Salzbüchlein für die Sebalder Stadtseite jeweils eine Scheibe Salz einlagern mußte. A b 1457 sind für ihn und seine Frau Arbeiten für das Heilig-Geist-Spital überliefert. Seine Frau (oder Witwe) wurde u.a. am 31.8.1464 mit 12 lb. neu 12 d. bezahlt für die B e m a l u n g des Sakramentshauses. A m 28.9.1464 erhielt sie 20 lb. 17 d. „von einem Crucifix in ein m e ß b u c h und von 7 Engeln new zu fassen". Gerhard Hübsch besaß ein Haus beim Heilig-GeistSpital (Hans-Sachs-Platz 8). Murr erwähnt f ü r 1459 und 1460 einen Erhart Maler, mit dem Hübsch gemeint sein könnte. Nach Gümbel ist möglicherweise der Eintrag für einen „M[eiste]r G e r u n g Maler" im Totengeläutbuch Sebald von 1462 ein Schreibfehler für Gerhard, so daß sich dieser Eintrag auf Gerhard Hübsch beziehen könnte. Seine Witwe ist vermutlich identisch mit der von Murr für die Jahre 1462 bis 1470 erwähnten Malerin Cristein Gerhart, die auf der Sebalder Stadtseite wohnte. Im Totengeläutbuch von St. Sebald wurde sie „Gerhard Hübschin mahlerin" genannt. Lit.: Gümbel, 1907, S. 32 und 40f.; Gümbel, Scheßlitzer, 1925, S. 97, A n m . 27; Burger, 1961. Hübsch, Ulrich, Maler, f E n d e 1490/Anf. 1491 Nürnberg. Sohn des -»Gerhard, oo Brigitta, mind, eine Tochter Clara. A m 16.11.1479 ernannte ihn der Rat zum dritten Visierer der Stadt, mit Rv. vom 4.5.1482 wurde er für eine weitere Amtsperiode als Visierer bestätigt. A m 7.11.1487 erhielt er von Michael -»Behaim 5 fl. 1 lb. 5 d. für einen Totenschild zum Andenken an seinen Vater Lienhard und fur die Ausbesserung älterer Schilde in St. Sebald. 1489 lieferte er für 3'/2 fl. zwei Engel für das Heilig-Geist-Spital. Vermutlich ist er auch mit den bereits 1471 bzw. 1474 erwähnten Malern Ulrich bzw. Ulrich Gerhart identisch, die für die Bemalung einer Orgel im Heilig-GeistSpital bezahlt wurden. H ü b s c h übernahm das väterliche H a u s beim Heilig-Geist-Spital (Hans-Sachs-Platz 8). Seine Witwe Brigitta wurde zwischen dem 7.1. und 4.2.1491 erwähnt. Lit.: Kamann, in: M V G N 6, 1886, S. 66; Hampe, Rv.; Gümbel, 1916; Gümbel, 1917, S. 81f.; Wagner, 1927, S. 250; Kohn, N H b Sebald. H ü b s c h m a n n s. Hipschmann Hüfner, Gottlob Emanuel, Orgel- und Klavierbauer, * 1750 - t 19. 4. 1818 Nürnberg, oo Appolonia Wenigneterer. Als Landorgelmacher war er vorwiegend im Nürnberger Landgebiet tätig. Lt. Quartiergeldliste von 1797/98 und 1800 besaß er das Anwesen S. 1306 (Hirscheigasse 15); 1809 gehörte ihm das H a u s S. 477 (Am Ölberg 9). M u S : W A S H I N G T O N , Smithsonian Institution: Tafelklavier. Lit.: Fischer/Wohnhaas, in: M V G N 59, 1972; Mulzer, 1980, S. 75; Orgelbauerlexikon, 1994; Fischer/Wohnhaas, 2001. Theodor Wohnhaas Hüfner, Johann Georg, Orgelbauer und Instrumentenmacher, * um 1786 N ü r n b e r g - f 1825 Nürnberg. Sohn des -»Gottlob Emanuel, oo 18.7.1819 Katharina Barbara K u h n (* Oberhausen/Zürich um 1785). 1819 wohnte er in S. 1306 (Hirscheigasse 15). Lit.: Orgelbauerlexikon, 1994; Fischer/Wohnhaas, 2001. Theodor Wohnhaas
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Hüther
Hiifner, Johann Paul, Orgelmacher, Schreiner, * um 1783 Nürnberg - f 1844 Nürnberg. Sohn des -»Gottlob Emanuel. Bis 1827 nachweislich als Orgelbauer tätig. 1829 war Besitzer des Hauses S. 1245a (Webersplatz 10). Sein Totenbucheintrag erfolgte mit der Berufsbezeichnung „Schreiner, früher Orgelmacher". Lit.: Fischer/Wohnhaas, in: MVGN 69, 1972, S. 228 Anm.; Orgelbauerlexikon, 1994; Fischer/Wohnhaas, 2001.
Theodor Wohnhaas
Hügel, Heinrich, Stahlstecher, um 1833 tätig. Er stach Ansichten für die Folge „Original-Ansichten der vornehmsten Städte in Deutschland." Hrsg. von Ludwig -»Lange und Ernst -»Rauch. 3. bis 5. Heft, Darmstadt 1834, die im Schomschen Kunstblatt 1835, S. 120 besprochen wurden. MuS: NÜRNBERG, MStN: „Der schöne Erker am Pfarrhof von St. Sebald"; „Der sog. Heidenthurm auf der Burg"; „Die St. Sebalduskirche in Nürnberg"; Ludwig Lange gez. - Stahlstich v. Heinrich Hügel, gedr. bei Susemihl in Darmstadt, z.T. auch bei G. Franz in München, in: „Nürnberger Album". Hiilf, Fritz, Bildhauer, * 14. 7. 1900 Nürnberg t 11. 4. 1981 Nürnberg, oo Annemarie (* 29.5.1909). Schüler der Kunstgewerbeschule Nürnberg unter Philipp -»Kittler und Philipp -»Widmer. Studium an der AdBK München unter Hermann Hahn. Seit 1925 freischaffend in Nürnberg. Er fertigte Gips- und Kunststeinplastiken, vor allem Portraits. 1929 wohnte er Hillerstraße 4, 1932 Heynestraße 6, 1953 Muggenhofer Straße 122. Mitglied der Nürnberger Kunstgenossenschaft und der Vereinigung Nürnberger Künstler und Kunsthandwerker; auch Mitglied der Künstlerklause und 1951 der Nürnberger Künstlergenossenschaft. Sein 1931 von Daniel -»Weinmann gemaltes Portrait befindet sich im Besitz der MStN. Werke: NÜRNBERG, Lorenzkirche: Löhe-Schlußstein, 1952. MuS: NÜRNBERG, MStN: Plastiken. Lit.: Vollmer; Künstlerklause, 1983; Stolz, 1993. Ausst.: 1924/2; 1928/1,-/2; 1929/4; 1931/2; 1935/1; 1936/1; 1938/3; 1940/1; 1940/2; 1941/12; 1942/1; 1946/1; 1947/1; 1951/3; 1953/3, -/7, -/8; 1954/1; 1955/1, -/10, -/12; 1956/3; 1957/2; 1959/2; 1962/1, -12, -/3; 1963/3; 1964/1; 1966/2; 1968/2; 1972/2,-/15; 2002/5. Hülle, Elisabeth, Malerin, 1906 wohnte sie Kraußstraße 4, 1911 Maxtorgraben 29, 1916 Bayreuther Straße 30a. Mitglied der Kunstgenossenschaft. Ausst.: 1911/1; 1912/2; 1914/2; 1915/1; 1916/1. Hüller, Georg (Mundartdichter, 1794) s. Hiller, Georg Jakob Hüls s. Hiltz Hülser, Wilhelm, Zeichner, Maler, * 5. 7. 1885 Köln-Mülheim - f vor 1955 Nürnberg. 1948 in Nürnberg ansässig, wohnte 1952 in der Komotauer Straße 91. Lit.: Vollmer. Ausst.: 1948/1; 1949/1. Hüpfel, Ott, Münzmeister, von Murr für 1413 erwähnt, wohnhaft auf der Sebalder Stadtseite. Lit.: Murr, Journal, T. 2, S. 73. Hüpfner, Johann Baptist, Militärmusiker, * 11.2. 1843 Iiischwang - f 21. 3. 1913 Nürnberg. Er entstammte einer Handwerkerfamilie und wurde von seinem Vater und dem Schullehrer und Kantor musikalisch ausgebildet. 1861 trat er freiwillig als Musiker in das Kgl. Bayer. 3. Infanterie-Regiment in Augsburg ein. Als 1867 beim Kgl. Bayer. 14. Infanterie-Regi-
ment in Nürnberg die Stelle des Musikmeisters frei wurde, bewarb sich Hüpfner mit Erfolg und leitete das Musikkorps bis 1901. Sein Lieblingsinstrument war die Zither, für die er viele Kompositionen schuf, die im Bestand der Bayer. Staatsbibliothek München zu finden sind. 1878 wohnte er in Nürnberg, Ludwigstraße 33 und 1881 in der Deutschhauskaserne, Ludwigstraße 36. Werke: Für Blasorchester: „Deutscher Müller-Marsch" (Trio: das Wandern ist des Müllers Lust); „Lilien-Polka"; „Nürnberg Hoch - Marsch"; „Triumph-Marsch"; „Weiß und Blau-Marsch". Lit.: Albert Beckh, Geschichte d. 14. Inf. Rgts Hartmann 1814-1914, Nbg. 1914, S. 317, 328; Lexikon zur Militärmusik im Königreich Bayern, S. 31. Hanns-Helmut
Schnebel
Hürlmans, Nicolaus (Nielas), Zinngießer, wurde 1518 in das Meisterbuch der Stadt eingetragen. Vermutlich identisch mit dem Zinngießer Niclaus, der nach Hintze zwischen 1517-27 Meister wurde und dann nach Würzburg zog. Lit.: Hintze, Nr. 42. Hürner, Andreas, Feuerwerker und Büchsenmeister, Sohn des Georg, oo Zwangsehe wegen Schwangerschaft 7.3.1705 Eva (get. 8.6.1684), Tochter des Zacharias Schatz, Nagelschmied, acht Söhne, sechs Töchter. Hürner, Georg, Kunstmaler, Zeichner, get. 20. 10. 1727 Nürnberg - begr. 18. 2. 1785 Nürnberg, ehemals Grab Nr. 1809 auf dem Johannisfriedhof. Sohn des -»Andreas, Feuerwerker, oo 17.4.1765 Anna Magdalena (get. 8.12.1735 - begr. 21.8.1794), Tochter des Gottfried Heckendorf. In einem Versteigerungskatalog von 1827 (Staatsbibliothek Bamberg) waren unter den Nrn. 13-18 „sorgfaltig illuminierte Kupferstiche nach G. Hürner" aufgeführt. MuS: NÜRNBERG, MStN: „(Stachelbeerzweig) G. Hürner del. - G. Stettner exc. in Norimb.", Kpst. Lit.: Ludwig, 1998, S. 395. Hürner, Johann, Maler, get. 2. 6. 1705 Nürnberg begr. 3. 1. 1782 Nürnberg, ehemals Grab Nr. 1809 auf dem Johannisfriedhof. Sohn des -»Andreas, Feuerwerker. Unverheiratet. Schüler des Johann Daniel -»Preißler. 1744 malte er ein Deckengemälde im Kreßschen Herrensitz Schloß Neunhof. Auch ein Deckengemälde von 1739 im Peyerschen Gartenanwesen Johannisstraße 39 (vgl. Isaak -»Peyer) wird ihm zugeschrieben. 1754 malte er für 25 fl. das Altarblatt der Kirche von Reichenschwand; für die Leinwand erhielt er zusätzlich 1 fl. Zuletzt wohnte er beim blauen Stern. Er war auch Konstabel bei der Feldartillerie. Wohl identisch mit Johann Hürn, der lt. Panzer die Vorlage zu einem 1760 von G. -»Lichtensteger gefertigten Portraitstich des Christoph Willibald Harsdörffer lieferte. Werke: NÜRNBERG, MStN: Ansicht des Rittergutes Stein bei Nürnberg, dat. 1741 (1945 zerstört). MuS: NÜRNBERG, MStN: Ansicht von Heroldsberg, um 1750, Öl/Lw. Lit.: W. Schwemmer, in: MVGN 64, 1977, S. 190; KDM Nürnberg, 1977, S. 392, 473. Ausst.: 1953/10, Nr. 300. Hüter s.a. Huter, Hutter Hüther, Julius, Maler, * 4. 11. 1881 Cannstatt t 4. 8. 1954 München. Lithographenlehre und 1900-05 Studium an der Akademie in München unter Gabriel von Hackl und Ludwig von Löfftz. Von 1910-14 und während des Jahres 1919 lebte er in Vezzano/Trentino. 1925 Professor an der AdBK München. Er hielt sich
Hütter mehrmals in Nürnberg auf, 1932 erhielt er den Preis der Albrecht-Dürer-Haus-Stiftung. MuS: NÜRNBERG, MStN: 4 Gemälde; „Hauptmarkt", Aquarell, 1947. Lit.: AKL, Index; Vollmer; Dressler, 1930. Ausst.: 1954/4; 1958/2; 1960/5; 1966/4; 1989/1. Hütter, Christian Justus, Bildhauer, Vergolder, * um 1818, Sohn des Joseph, oo 1) Maria Barbara Stöttner (* um 1821 - f 1.9.1852); II) 14.1.1857 Eugenia Märkl (* Waldsassen um 1828). 1850 war er in L. 1448 (Schlotfegergasse 8) und 1857 in L. 1511 (Unschlittplatz 13) ansässig. Hütter (Huter, Hutter), Hans, Goldschmied, Goldarbeiter, t 13. 1. 1535 Nürnberg, Grab Nr. 301 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph um 1560, noch vorhanden. Sohn des Hans, oo I) 1507 Anna (f Aug. 1532), Tochter des Hans Rausch, gen. Kraus, mind, zwei Töchter, zwei Söhne; II) Anna. Am 18.8.1506 wurde er als Meister vereidigt. 1518 Geschworener, 1532-35 Genannter. Am 30.7.1516 schuldete ihm Gunther -»Küffner 18 fl. rh., zu deren Begleichung er silberne Becher fertigen wollte. Am 18.7.1523 erschien er als Lieferant im Rechnungsbuch des kaiserl. Hofes in Wien. 1517 erwarb er um 454 fl. rh. ein Haus am Zotenberg (Hans-Sachs-Gasse 1 1). 1525 erbte er von seinem Verwandten, dem Lübecker Großkaufmann Matthias Mülich, das Eckhaus Dötschmannsplatz 12, wo er wohnte und das er 1533 bei einer Erbauseinandersetzung um 1200 fl. rh. verkaufte. 1527 besaß er ein Anwesen beim Spitalkirchhof (Hans-Sachs-Platz 12, nördlicher Teil), das er 1529 für 200 fl. an den Rotschmied Ulrich ->Zeltner verkaufte. Seine Witwe heiratete 25.5.1535 den Apotheker Endres Grassamer. Lit.: Roth, 1802; Bosch, in: GNM, M 1889; Wernicke, in: MVGN 10, 1893, S. 58; Hampe, in: GNM A, 1929, S. 84; Schornbaum, 1949 Nr. 42; Burger, 1972 Nr. 1136, 1397; Zahn, DI-N Nr. 956; KDM Nürnberg, 1977; Kohn, N H b Sebald; Archiv zur Nbger. GSK im GNM. Htttter, Johann Georg, Bildhauer, war 1850 in L. 495 (Brunnengasse 11 ) ansässig. Hütter, Johann Jakob, Dosenmaler, * um 1777 t 23. 12. 1858 Nürnberg, co Margaretha Dorothea Trach ( t 20.11.1842). 1842 wohnte er in S. 469 (Obere Schmiedgasse 30/32). Seine Tochter Rebecka Maria (* um 1809) heiratete am 2.6.1839 den Schlotfegergesellen Johann Georg Kaiser. Hütter, Johann Stephan Friedrich, Maler, f 5. 9. 1837 Nürnberg. 1817-27 Zögling der Nürnberger Kunstschule und von Franz W. -»Rohrich. Er beteiligte sich mit einem Gemälde „Die Begräbniskapelle der alten Markgrafen von Ansbach zu Kloster Heilsbronn", dat. 1827, am sog. Dürer-Stammbuch (seit dem Zweiten Weltkrieg verschollen). 1829 wohnte er in L. 210 (Josephsplatz 16), bei seinem Tod in L. 291 (Josephsplatz 9/Färberstraße 2). 1836 Mitglied des Nürnberger Kunst-Vereins. MuS: NÜRNBERG, MStN: 2 Gemälde (Kriegsverlust). Lit.: Mende, in: GNM A, S. 48, 50. Ausst.: 1817/1; 1821/1; 1824/1; 1827/1; 1830/1; 1834/1; 1836/1. Hüttner, Sigmund, Dosenmaler, wohnte 1870 in der Wolfsgasse 3 (Mummenhoffstraße). Hützier, Caspar, Rechenmeister, verfaßte 1547 ein in Lübeck gedrucktes niederdeutsches Rechenbuch, in dem er seine Herkunft aus Nürnberg angab. Es war das
710 erste für den niederdeutschen Sprachraum herausgegebene Rechenbuch, in dem das Rechnen mit Ziffern gelehrt wurde. Lit.: Ulrich Reich: Caspar Hützier von Nürnberg: Erstes niederdeutsches Rechenbuch von einem Franken, in: Rechenmeister und Cossisten der frühen Neuzeit, in: Schriften des Adam-Ries-Bundes e . V . , Bd. 7,1996. Hufen, s. Hoven Hüffen (Haussen), Jacob von der, Zinkenist, wurde am 6.11.1611 anläßlich eines Konzerts in der Lorenzkirche zu Ehren von Markgraf Joachim Ernst von Ansbach erwähnt. Seine Tochter Elena heiratete am 22.6.1608 den Goldschmied Georg Ludwig -»Mayer. Lit.: Harrassowitz, 1987 (dort Haussen genannt); Archiv zur Nbger. GSK im GNM. Hufnagel, E., Goldschmied, Kupferstecher, lt. Thieme-Becker um 1713 in Nürnberg tätig, hier jedoch nicht feststellbar. Lit.: Thieme-Becker. Hufnagel, Hans, Beschaumeister, Münzwardein, t 21. begr. 23. 2. 1612 Nürnberg, ehemals Grab Nr. 1142 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1610, nicht erhalten, oo Maria. 1602-10 Amtmann an der Nürnberger Schau, 1606-12 Genannter, dabei wurde er als Münzwardein bezeichnet. Zwischen 1605 und 1612 gab er ein Probierbuch heraus. Lit.: Rosenberg 4102; Trechsel, 1735; Roth, 1802; Hampe, Rv.; Scholler, 1916; Zahn, DI-N Nr. 3104. Hufnagel (Huffnagel), Hans Philipp, Goldschmied, 1641-47 Lehre bei Georg -»Arnold d. Ä. Eine spätere Tätigkeit in Nürnberg ist nicht feststellbar. Lit.: Rosenberg 4103. Hufnagel, Heinz, Schlosser, wurde 1463 Bürger und 1464 Meister. Hufnagel, Ulrich, Stadtschlosser, begr. 20. 9. 1466 Nürnberg. 1452 erwähnt, als ihm der Ratsherr Lutz -»Steinlinger am Christabend fünf eingesalzene Fische schenkte. 1462/65 erscheint er in den Rechnungen vom Chorbau von St. Lorenz. 1466 beschlug er 338 Hakenbüchsen und fertigte mehrere Zündlochdeckel an. Lit.: Mummenhoff, in: MVGN 2, 1880, S. 53; Gümbel, 1910, S. 146, 351-353; Burger, 1961 Nr. 946; Willers, 1973, S. 114. Hugo, Glockengießer in Nürnberg. Nach der Augsburger Chronik des Clemens Jäger aus der 1. H. des 16. Jh. goß der Nürnberger Hugo 1339 die Sturmglokke von 60 Zentnern fur Augsburg. Diese Nachricht wurde 1765 vom Augsburger Ratsherrn und Historiker Paulus von Stetten bestätigt. In Nürnberg nicht nachgewiesen. Lit.: Pilz, 1956, S. 68. Huibers, Jan Derk, Maler, Zeichner, * 27. 12. 1829 Deventer f 7. 4. 1919 Zeist (Utrecht). Niederländischer Künstler, hielt sich offenbar um 1864 in Nürnberg auf. 1875 in Großbritannien nachweisbar. MuS: NÜRNBERG, MStN: „Der Rathaushof', Ölskizze, 1864; „Das Toplerhaus", Deckfarben, 1864. Lit.: AKL, Index. Ausst.: 1972/16 Nr. E 2. Huile, Anselmus van, fläm. Maler, get. 23. 7. 1601 Gent - t nach 1674. oo 14.12.1631 Livina van den Tuyne, mind, vier Kinder. 1620 wurde er in Gent Meister. Nach 1642 war er an verschiedenen Höfen als Kirchen- und Bildnismaler tätig. Panzer verzeichnete elf Bildnisse Nürnberger Bürger, die als Stichvorlagen dienten. Dabei handelt es sich zum Teil um Nürnberger Delegierte beim westfälischen Friedenskongreß
711 1648 in Münster, zum Teil um Konsulenten, die in diplomatischem Auftrag unterwegs waren. Hülle scheint also nicht in Nürnberg gewesen zu sein. Lit.: AKL, Index; Thieme-Becker. Hullmandel, Charles Joseph, Lithograph, * 15. 6. 1789 London - f 15. 11. 1850 London. Sohn des Nicolas Joseph. 1817 begegnete er in München Alois Senefelder und erlernte von ihm die Technik der Lithographie. Er wurde zu einem bedeutenden Protagonisten des englischen Flachdrucks und veröffentlichte 1824 das Werk „The Art of Drawing in Stone". Gemeinsam mit William L. Walton gründet er die lithographische Anstalt Hullmandel & Walton in der Great Marlborough Street, London, die 1819-1850 tätig war. Diese brachte um 1830 auch eine Lithographie mit einer Heiligen von einem Nürnberger Kirchenportal heraus. Lit.: AKL, Index; Thieme-Becker. Hülsen s. Hulsius Hulsius (Hülsen), Friedrich van, Kupferstecher, Verleger, * um 1580 Middelburg/Niederlande - f 18. 12. 1635 (oder 1660) Frankfurt/Main. Sohn des -»Levin. co 15.6.1629 Magdalena ( t 18.12.1635), Tochter des Albrecht de Walberge. Um 1590 kam er mit den Eltern nach Nürnberg. Seine Ausbildung als Kupferstecher dürfte wohl hier erfolgt sein, da er erst 1602 mit den Eltern nach Frankfurt übersiedelte. Der von Basilius -»Besler 1613 in Nürnberg herausgegebene „Hortus Eystettensis ..." enthält einige von ihm gestochene Tafeln, die wohl in Frankfurt entstanden sind. Daneben stach Hulsius viele Tafeln für die von Theodor de Bry und Boissard herausgegebenen illustrierten Werke. Er führte den Verlag des Vaters in Frankfurt weiter. Seinen Laden hatte er in der „Goldenen Rose", ein Lager im „Goldenen Apfel". Er selbst wohnte am Roßmarkt in Frankfurt. Zülch schreibt, das Ehepaar sei am 18.12.1635 an der Pest gestorben. Möglicherweise bezieht sich das Todesdatum nur auf die Ehefrau, denn der Verlag scheint bis 1660 bestanden zu haben. Im Nachlaßinventar ist ein reicher Kunstbesitz aufgeführt. Werke: Nürnberg, Gesamtansicht aus der Vogelschau, Kupferstich 17,8 χ 27,4 cm, dat. 1632. Lit.: ThiemeBecker; Wurzbach; Zülch, 1935, S. 526; K. Pilz, in: MVGN 43, 1952, S. 117; Barock, 1962. Hulsius (Hülsen), Levinus (Levin van), Sprachlehrer, Geograph, Mathematiker, Schriftsteller, Verleger, * um 1550 Gent - begr. 13. 3. 1606 Frankfurt/Main, oo I) Ν. N., mind, ein Sohn Esaias; II) Ν. N.; III) Maria Rüting, mind, drei Söhne, darunter -»Friedrich, eine Tochter. 1590 ließ er sich in Nürnberg als französischer Sprachlehrer nieder, daneben machte er sich als Notar, geograph. Schriftsteller und Verleger einen Namen. Zunächst brachte er seine Schriften im Selbstverlag heraus, später trat er offiziell als Verleger in Erscheinung. Viele seiner Werke wurden bei Christoph -»Lochner in Nürnberg gedruckt, Hulsius beschäftigte jedoch auch auswärtige Pressen. Eine eigene Tätigkeit als Drucker in Nürnberg konnte nicht festgestellt werden. Am bekanntesten wurde seine „Sammlung von 26 Schiffahrten", von welchen die ersten sieben Bände ab 1598 in Nürnberg erschienen, die weiteren Bände erschienen bis 1650 in Frankfurt. Zu seinen Nürnberger Publikationen zählten ferner die „Emblemata anniversaria Academiae Altdorfinae", die Altdorfer Prämienmedaillen von 1582-1597, mit 64 Radie-
Humler rungen von Hans -»Sibmacher und den Dankreden der Ausgezeichneten, 1597 bei Christoph Lochner gedruckt, sowie die erweiterte Ausgabe „Epitome Emblematum panegyricorum Academiae Altdorfinae", die Altdorfer Prämienmedaillen von 1576 - 1 6 0 1 , erschienen 1602, mit 98 Radierungen von Hans Sibmacher. 1603 erschien ein Auszug in deutscher Sprache. In Nürnberg handelte Hulsius auch mit mathematischen Geräten, wie Astrolabien, Nachtuhren, Armillarsphären, die er jedoch nicht selbst herstellte. Für den Gebrauch verfaßte er illustrierte Unterweisungen. In seiner Preisliste von 1590 kostete ein Quadratum geometricum in Holz 2 Taler, in vergoldetem Messing 9 Taler, die Astrolabien aus Messing vergoldet kosteten 10 und 20 Taler, billigere Ausführungen waren für 3 und 4 Taler zu haben. Eine Sphaera circularis „mit allen den fürnemen Sternen" kostete 80 Taler. Sauber aufgezogene und illuminierte Erd- und Himmelsgloben waren für 20 Taler zu haben, die Kupferstiche hierfür ließ er von Cornells de Jode in Möns anfertigen. 1602 übersiedelte er nach Frankfurt, wo er am 27.4.1602 Bürger wurde. Anschließend soll er eine längere Geschäftsreise nach Holland und England unternommen haben. Lt. Zülch gründete er in Frankfurt auch eine Druckerei, die von der Witwe bis 1610 weitergeführt wurde, anschließend soll die Witwe völlig verschuldet nach Nürnberg und Oppenheim übergesiedelt sein. Eine Neuauflage des Werkes „Beschreibung des Königreichs Guianae" erschien 1612 in Frankfurt mit dem Impressum „Witwe des Levin Hulsius". Die Druckerei und der Verlag wurden von dem Sohn -»Friedrich weitergeführt. Werke: Verz. der Veröffentlichungen s. Will, GL II, S. 206 und VI, S. 138f. und Mitt. a. d. StadtBN, Jg. 3, H. 3, 1954 und Jg. 7, H. 2, 1958. MuS: N Ü R N B E R G , GNM. - , StadtB. Lit.: ADB; Doppelmayr, 1730; Wurzbach; Zülch, 1935, S. 465; Pilz, in: M V G N 43, 1952; Barock, 1962; Werner, in: MVGN 53, 1965, S. 106; Sporhan-Krempel/Wohnhaas, 1973; Pilz, 1977; Ernst Merkel: Der Buchhändler Levinus Hulsius, in: Archiv für Frankfurt, Geschichte und Kunst, Heft 57, 1980; Gouk, 1988. Ausst.: 1907/3; 1966/3 S. 20. Humbs, Hans, Harnischpolierer, oo 16.9.1675 Gertrud Schneider (* Amberg). Lit.: Krauß, Exulanten 2006, S. 214. Humser, Martin, Zirkelschmied, * 1779 Ziegelstein b. Nbg., Sohn des Friedrich, oo 2.4.1817 Rosina Barbara Weiler (* um 1781), Zirkelschmiedswitwe. 1829 war er Besitzer des Hauses L. 1487 (Mohrengasse 11), wo er bereits 1817 wohnte. Humel, Ulrich, Seidensticker, gab am 2.8.1558 das Bürgerrecht auf. Humler, Andreas Stanislaus, Goldschmied, Goldund Silberarbeiter, get. 17. 9. 1619 N ü r n b e r g - begr. 2. 5. 1686 Nürnberg, ehemals Grab auf dem Johannisfriedhof, Epitaph nicht erhalten. Sohn des Caspar, oo I) 1.12.1645 Kunigunde (begr. 28.6.1667), Tochter des Georg Weinberger, Hafner; II) 10.6.1668 Anna Sabina (begr. 13.11.1705), Tochter des Peter Cruciger Pfarrer in Mies/Böhmen. 1636-37 Lehre bei Hans Joachim -»Wurm, 1637-41 bei Sigmund -»Eisler. Am 5.10.1645 bestand er die Meisterprüfung. Nagler erwähnt ein gestochenes Blättchen, welches in Schildform ein Ornament enthält, dessen Blättern an dünnen, geboge-
Hummel nen Stielen hängen. Es ist mit den Initialen A S H und der Jahrzahl 1642 versehen; solche Plättchen befanden sich im Besitz des Goldschmiedehandwerks, wurden aber A n f a n g des 19. Jh. an einen Kupferschmied verkauft. Initialen und Jahreszahl würden zu Humler passen. 1658-62 und 1678-82 Geschworener. Er war offensichtlich ein angesehener Meister, bei dem der Nürnberger Rat mehrere Schmuckstücke erwarb, um sie als Geschenke zu verteilen. Er bildete folgende Lehrlinge aus: Georg Dill (1650-56); Franz Conrad Marsant (Marchant, 1653-58); Hans Matthäus Hager (1658-65); Hans G e o r g Bezolt (1664-69); Nicolaus Bleicher (1671-77, wurde Meister in Stockholm); Johann Septimus -»Eck (1677-83); seine Söhne H a n s A d a m (1660-66), Wilhelm (1669-74) und Elias Stanislaus (1682-86). Humler war Eigentümer des A n w e s e n s Schildgasse 16, das seine erste Frau mit in die Ehe gebracht hatte. Das Haus wurde 1686 um 675 fl. von seinen Erben verkauft. Z w e i seiner Söhne wurden ebenfalls Goldschmiede, j e d o c h nicht Meister. Lit.: Nagler, Monogr. III, Nr. 1510; Stockbauer, 1893 Nr. 800; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 393; Kohn, N H b Sebald. H u m m e l , August, Medailleur, Graphiker, * 9. 8. 1866 (nicht 1862) Stuttgart - t 18. 11. 1933 Nürnberg, oo Katharina Hertlein. 1880-84 Lehre bei C. Hasert in Stuttgart. Seit M ä r z 1888 in der Firma L. Chr. -»Lauer in Nürnberg tätig. Er schuf viele Nürnberg-Medaillen. 1898, 1909, 1910, 1928 Plaketten/Medaillen mit Selbstbildnissen. W e r k e : Verz. der Nürnberger M e daillen s. Fischer, 2000. M u S : N Ü R N B E R G , M S t N . Lit.: Mende, Dürer-Medaillen; Heidemann, 1998. H u m m e l (Humel), Christian, Lauten- und Geigenmacher, um 1709/10 tätig. Lit.: Lütgendorff; Steinmetz/Griebel, 1983. H u m m e l , Hans, Orgelbauer, * Coburg - f 1 1 . 2 . 1630 Leutschau, wahrscheinlich durch Selbstmord. A m 29.4.1588 wurde er Bürger in Nürnberg, w o f ü r er 4 fl. bezahlte. 1591 und 1606 sind Arbeiten in Hersbruck, 1617 in N ü r n b e r g St. Sebald nachgewiesen. 1608 Bürger in Krakau. H u m m e l hatte Schwierigkeiten mit seinen Auftraggebern, geriet in finanzielle Schwierigkeiten und vertröstete seine Kunden oft jahrelang. Werke: Verz. s. Fischer/Wohnhaas, Orgelbauerlexikon, 1994. Lit.: M G G 10, 1399; Fischer/ Wohnhaas, 2001. Theodor Wohnhaas. Hummel, Hans, Instrumentenmacher, wurde am 3.6.1592 Bürger und zahlte 4 fl. Vielleicht identisch mit Hans Hummel, Orgelmacher, welcher am 22.10. 1624 in Nürnberg begraben wurde. Lit.: Ausk. Franz Krautwurst. H u m m e l , Jacob, Briefmaler, * um 1792 Nürnberg t 28. 5. 1836 Nürnberg. Sohn des Johann Kaspar, oo 28.5.1824 Ursula Johanna K ä m p f (* um 1788 - t 6.5. 1862). 1829 wohnte er in L. 692 (Kühnertsgasse 33), bei seinem Tod in L. 716 (Lorenzer Straße 23). Hummel, Johann Ludwig, Goldschmied, * Liegnitz, Sohn des Johann Ludwig, Goldschmied, oo Proklamation Nürnberg 19.11.1741 Maria Magdalena, Tochter des Samuel -»Schauer, Gold- und Silberarbeiter. Vermutlich hielt er sich als Geselle in Nürnberg auf, w o er seine Braut kennenlernte. U m 1742 bis 1751 war er als Meister in Liegnitz tätig. Lit.: Archiv zur Nbger. G S K im G N M .
712 H u m m e l , Johann Paul, Dosenmaler, oo Magdalena (begr. 10.5.1789, als Witwe). H u m m e l , Matthias, Lauten- und Geigenmacher, * Augsburg - begr. 5. 6. 1716 Nürnberg. Sohn des Matthias, Lauten- und Geigenmacher in Augsburg, oo I) N ü r n b e r g 26.11.1678 Felicitas, Tochter des Andreas -»Straub, Gold- und Silberarbeiter; II) 10.7.1687 A n n a Maria, Tochter des Wolf Jacob Walther; keine Kinder. Möglicherweise war er identisch mit Matthäus H u m mel aus Augsburg, der dort 1670 eine Erbschaft machte, deren E m p f a n g er 1676 bestätigte und dabei als „in der F r e m d e " bezeichnet wurde. U m 1678-1701 in N ü r n b e r g nachweisbar, wurde 1688 Bürger. 1713 lieferte er dem städtischen Kapellmeister zwei Violinen, für die er 15 fl. erhielt. Er arbeitete auch für auswärtige Auftraggeber; im Inventar der Würzburger H o f m u s i k von 1713 ist eine Violine von ihm aufgelistet. Sebastian -»Schelle zählte zu seinen Schülern. Bei seinem Tod wohnte er im „Morlgäßlein". M u S : N Ü R N B E R G , G N M . Lit.: Lütgendorff; Meer, 1983; Huber, 1989; Martius, 1996. Ausst.: 1906/2. H u m m e r t , Fritz, Kunstmaler, wohnte 1932 in der Brunnengasse 34. Ausst.: 1941/1. H u m p e l , Georg Friedrich, Rotschmied, Leuchterund Waagmacher, auch Verleger, f 16. 11. 1838 N ü r n berg. oo um 1798 A n n a Barbara Förster (* Marktbreit um 1762 - t 27.11.1811 ), Kinder. War 1783 Lehrling. A m 20.2.1798 in die Meisterliste eingetragen. Mz. ab 1812: zwei gekreuzte Schwerter mit Initialen G F - H. Er hatte einen Kramladen am Hauptmarkt 4 an der Fleischbrücke. 1829 war er Besitzer des Hauses S. 1632 (Grübelstraße 8). Lit.: Lockner Nr. 1707; Stengel, in: G N M M, 1918/19, S. 148. H u m p e l , Johann Gabriel, Rotschmiedemeister, * um 1803 - t 12. 2. 1848 Nürnberg. Sohn des -»Georg Friedrich; oo 16.4.1838 A n n a Barbara Veronika (* Pfaffenhofen um 1813), Tochter des Friedrich Spiegelberger, Wirt, Kinder. Bei seiner Heirat 1838 wohnte er im elterlichen Haus S. 1632 (Grübelstraße 8) und zum Schluß in L. 90 (Lorenzer Platz 2). Lit.: StadtAN C 21/11. Humpel, Johann Georg (Georg Leonhard), Rotschmied, Leuchtermacher, f 17. 10. 1812 Nürnberg, oo N. N., Kinder. Wurde 1799 Meister. Mz: zwei gekreuzte Schwerter mit Initialen G l - H oder G L - H. Z u m Schluß wohnte er in S. 1632 (Grübelstraße 8). Lit.: Lockner Nr. 1734; Stengel, in: G N M M, 1918/19, S. 148. Hundermayr, Hans (Goldschmied, 1488) s. Schmuttermeir, Hans Hundeshagen, Bernhard, Jurist und Kunstdilettant, * 18. 9. 1784 Hanau - f 9. 10. 1858 Endenich b. Bonn. N e b e n seiner Tätigkeit als Advokat trat er auch als Zeichner und Aquarellist in Erscheinung. Dabei bevorzugte er Architektur- und Landschaftsdarstellungen. M u S : N Ü R N B E R G , M S t N : Sebalduskirche von N O , Bleistiftzeichnung 345 χ 210 m m , um 1820/30; und andere Zeichnungen. Lit.: Thieme-Becker. Ausst.: 1979/2. Huner, Panzerhemdenmacher, beim Tod seiner Frau 1441 wohnte er auf dem N e u e n Bau (Maxplatz). Lit.: Burger, 1961 Nr. 136. H ü n e r k o p f , Η., Bildhauer, wohnte 1932 in der Unteren Wörthstraße 10.
713 Hunger, J. Α., Rotschmied, Glockengießer, Gewicht· und Waagmacher, war 1870 in der Grübelstraße 4 ansässig. Lit.: Sichling, 1870, S. 117. Hungermüller, Joseph, Theatermaler, * 10. 4. 1777 Winkl b. Landsberg/Lech - t 1820 München. Seit 1808 am Theater in Nürnberg tätig. Im Mai 1813 wurde er an das Theater in Salzburg berufen, von wo er wohl wieder nach Nürnberg zurückkehrte. 1817 kam er an das Münchner Hoftheater. Um 1808 schuf er eine Kreidelithographie „Der Nürnberger Theatervorhang". 1817 stellte er ein Aquarell „Vordere Ansicht der S. Lorenz-Kirche zu Nürnberg" aus. Nach Nagler soll er auch Architekturstücke in Öl gemalt haben. Mitglied im Nürnberger Kunst-Verein und der Albrecht-Dürer-Gesellschaft. MuS: NÜRNBERG, MStN. Lit.: Thieme-Becker; Nagler, KL. Ausst.: 1817/1. Hunten, Heinrich s. Heinrich mit den Hunten Huntzberger (Hunsperg), Jobst, Zinngießer, wurde 1475 Bürger und Meister. Hupfauf (Huppffauf), Eberhard, Goldschmied, 1443 erstmals nachweisbar. 1448 leistete er den Meistereid und ist 1481 im Ämterbüchlein bei den Goldschmieden aufgeführt. 1483 vergoldete er einen Turmknopf von St. Sebald, und erhielt dafür 80 Dukaten. 1477 wurde eine „Hupfaufin, goldsmidin" in einem Rv. erwähnt. Lit.: Baader, 1860/62, S. 57; Stockbauer, 1893 Nr. 197; Hampe Rv. I, 127; R. Perger, in: MVGN 63, 1976, S. 56, Anm. 661. Hupfauf, Georg, Büchsenschäfter, oo N. Fuchs. 1636 erwarb er von seiner Schwiegermutter um 800 fl. das Haus Breite Gasse 76. Lit.: Kohn, N H b Lorenz. Hupflin, Heinz, Plattner, wurde 1396 Bürger. Hurimess, Peter, Rotgießer, Büchsengießer, oo 30.6.1548 Regina Herderin. Er wurde noch 1561 erwähnt. Lit.: Zahns Jb. I, 1868. Hurneck, Hans, Formschneider, Büchsenmeister, erhielt am 23.5.1472 das Bürgerrecht geschenkt, wobei er im Ratsbuch als Büchsenmeister, im Bürgerbuch als Formschneider bezeichnet wurde. Es ist unklar, ob er mit -»Hans Formschneider identisch war, der 1470 als Büchsenmeister im städtischen Sold stand. Lit.: Baader, 1860/62; Gümbel, 1907, S. 34f.; Timann, 1993. HuB, Margaretha, Zinnfigurenmalerin, wohnte beim Tod ihrer Tochter am 28.12.1850 in S. 444 (Bergstraße 12/Obere Schmiedgasse 21). Hußendörfer, Michael, Kupferstecher. * 13. get. 16. 2. 1806 Wöhrd b. Nbg. Sohn des Johann Adam, Branntweinbrenner. Zwischen 1824 und 1832 stach er acht Landkarten für Christoph ->Fembo. MuS: NÜRNBERG, GNM; - , MStN: Kupferstiche, 1829, darunter Grundriß der Stadt Nürnberg, nach C. M. Fembojun. Lit.: Zink, in: MVGN 66, 1976, S. 271. Hußgatt (Hüsgat, Huscat, Hußgott, Hußstatt usw.), Andreas, Trompeter, Dulzian- und Zinkenmacher, * Pressath/Ofr. - begr. 24. 12. 1635 Nürnberg, oo Wöhrd 6.7.1595 Clara Mulner (Müller, begr. 3.4.1632, an der Pest gestorben), eine Tochter. Bei seiner Einbürgerung 1595 wurde er als „Haffner" bezeichnet. 1610 präsentierte er dem Rat drei künstliche (kunstvolle) Comet oder Zinken, einer davon aus Elfenbein, wofür er eine Verehrung von 36 fl. erhielt. Am 23.12.1616 lieferte er um 20 fl. einen Baß- (Quart-) Dulzian aus Eichenholz fur die Musik der Frauen-
Hutter kirche. Auch in den folgenden Jahren erteilte ihm der Rat Aufträge über neue Instrumente und Reparaturen besonders von Dulzianen, die damals in der Ratsmusik noch eine hohe Bedeutung hatten. Er war auch mit der Pflege und Ausbesserung der Instrumente fur die Ratsmusiker beauftragt. Nach dem Tod von Georg -»Haß war er offenbar der einzige Dulzianmacher am Ort. Er wohnte in der Katharinengasse. Lit.: Wörthmüller, in: MVGN 45, 1954, S. 232; Nickel, 1971. Hut, Hans, Rechenmeister, * Schwarzach, oo 4.6. 1583 Margaretha, Witwe des Hans Spiegier, Schulmeister. Er scheint die Lorenzer Schule besucht und später Theologie studiert zu haben. 1583 ließ er sich in Nürnberg als Schulmeister nieder, nachdem er vorher eineinhalb Jahre in Jena verbracht hatte. 1582 wurde ihm das Bürgerrecht in Nürnberg zweimal verweigert, er erhielt es erst nach seiner Eheschließung. Ende 1587 landete er kurzzeitig im Loch, da er Bettlern und Hausierern gefälschte Atteste ausgestellt hatte. 1596 wurde er vom Rat scharf getadelt, da bei einem Ausflug ein fünfjähriger Junge verloren gegangen war. Der Junge mußte eine Nacht im Wald verbringen und wurde erst am nächsten Tag von einem Kohlbauern zurück in die Stadt gebracht. 1597 bewarb sich Hut erfolglos um eine Stelle als Theologe. Im Februar 1602 wurde der Rechenmeister Hans Hut vom Rat scharf gerügt, da er nicht genügend auf seine Stieftochter Margaretha Spiegier aufgepaßt habe, die unterdessen zwei uneheliche Kinder hatte. Lit.: Jaeger, 1925. Huter s.a. Hütter Huter, Steinmetz, Steineicher, wurde am 12.9.1491 erwähnt, als sein Amt als Steineicher von Hans Beheim d. Ä. übernommen wird. Lit.: Hampe, Rv. Huth, Georg Leonhard, Dr. med., Chirurg, * 29. 3. 1705 Nürnberg - f 24. 2. 1761 Nürnberg. Sohn des Johann Balthasar, Handelsmann aus Friedberg in der Wetterau. Lehrer am Theatrum Anatomicum in Nürnberg. 1745 unterrichtete er August Johann -»Rösel von Rosenhof in der Dissektion von Tieren und war ihm bei den Texten zu seinen Werken behilflich. Er übersetzte in größerem Umfang Tafelwerke aus dem Englischen, u.a. die Tabulae Anatomicae von W. Smellie, die 1758 bei Johann Joseph -»Fleischmann gedruckt wurden. Auch verfaßte er die Texte zu dem osteologischen Werk des Johann Daniel -»Meyer. MuS: NÜRNBERG, GNM. Lit.: Will, GL II, S. 210 u. VI, S. 145f.; Barock, 1962, S. 108; Ludwig, 1998. Hutten, Hans (Goldschmied, 1608) s. Utten, Hans Hutter s.a. Hütter Hutter, Mag. Elias, Philologe, Buchdrucker, * 1553 Görlitz/Neiße - f nach Nov. 1605 Augsburg? oo I) N. N. ( t 20.1.1601); II) 20.4.1602 Ursula Bayr, zwei Kinder, 1602 und 1604 getauft. Studium orientalischer Sprachen in Frankfurt/Oder und Jena unter Opitz, Magister. 1577 Professor für orientalische Sprachen in Leipzig. 1579 übersiedelte er nach Dresden, wo er auch als Hauslehrer des Kurfürsten August tätig war, dem er hebräischen Unterricht erteilte. 1583/84 in Lübeck, 1585 in Hamburg, 1594 bei Kaiser Rudolph II. in Prag, im selben Jahr in Naumburg als Drucker und Buchhändler nachweisbar. 1597 ließ er sich als Sprachlehrer, Buchdrucker und -händler in Nürnberg nieder und erscheint 1597-1604 als Drucker im Ämterbüchlein. Bereits seit 1572 beschäftigte ihn der
Hutter Gedanke einer polyglotten Bibelausgabe. Der Losungschreiber Hieronymus Koler schoß ihm 33.000 fl. vor bzw. bürgte dafür beim Rat, um den Druck einer Bibel in 12 Sprachen zu ermöglichen, u.a. in hebräischer, aramäischer, griechischer, lateinischer, hochdeutscher und niederdeutscher Sprache. Das Neue Testament und ein Teil des Alten Testaments wurden 1599 vollendet, wobei der Teil des Alten Testaments nur in sechs Sprachen gedruckt wurde. Die Auflage des Neuen Testaments betrug 1600 Exemplare, die zu 12 fl. angesetzt waren. Wie bereits in Naumburg verschuldete sich Hutter auch in Nürnberg und entzog sich seinen Gläubigern durch Flucht. 1605 war er in Prag. Wahrscheinlich ging er über Frankfurt nach Augsburg, wo er gestorben sein soll. Die Druckereieinrichtung und der Buchbestand waren Hieronymus Koler übereignet worden und wurden nach dessen Tod 1613 vom Rat übernommen. Die im Predigerkloster verwahrten Teile der Druckereieinrichtung wurden von Simon -•Halbmater 1620 um 292 fl. 52Ά kr. aus dem Besitz der Stadt erworben. MuS: NÜRNBERG, GNM; - , StadtBN, auch umfangreicher Schriftwechsel. - , LkAN. Lit.: NDB; Will, GL VI, S. 145-147; Mitt. a. d. StadtBN Jg. 7, H. 1, 1958; Sporhan-Krempel/Wohnhaas, 1973; Dies., in: Archiv f. Geschichte des Buchwesens Bd. 27, 1986; Renate Jürgensen, 1997; Grieb, Buchgewerbe 2003. Ausst.: 1957/19; 1984/4,-/5. Hutter, Georg (Zinngießer, 1536) s. Christian, Jörg Huttula, Anton Friedrich, Stahlstecher, Kalligraph, Graveur, f 22. 9. 1866 Nürnberg, oo Marie Theresia. 1831 stach er die Aufnahme-Urkunde der Nürnberger Liedertafel. 1857 übernahm er im Zuge von Restaurierungsarbeiten die Gravierarbeiten am Zinnsarg der Sophia, Markgräfin zu Brandenburg, welcher sich in der Hirschvogel-Gruft in der Nürnberger Lorenzkirche befindet. 1850 war er in S. 369 (Albrecht-Dürer-Straße 16) ansässig und zum Schluß in S. 411 (Agnesgasse 1). MuS: NÜRNBERG, MStN: „(Titelblatt) Frauentaschenbuch für das Jahr 1830 hg. v. G. Döring, Nbg., bei J. L. Schräg - Huttula sc. ..."; „Karte und Längenprofil des Ludwig Kanals zu dem Werk: Pittoreke Ansichten des Ludwigs Kanales von Alex. Marx ... A. Huttula sc.", Stahlstich, 1845. Lit.: Mitt. a. d. StadtBN, Jg. 5, H. 3, 1956; G. Schuhmann, in: MVGN 56, 1978. Huttula, Johann Friedrich, geographischer Kupferstecher, * um 1783 Nürnberg - t 21. 4. 1834 Nürnberg. oo 1) 26.12.1813 Anna Barbara Traumüller (* um 1791 - t 23.1.1820); II) 7.10.1821 Maria Anna Katharina (* Velden um 1797), Tochter des Georg Friedrich Oertel, Pfarrer. Er war 1820 in L. 1519 (Mittlere Kreuzgasse 11 ) ansässig. 1829 war er Besitzer des Hauses L. 1001 (Jakobstraße 5), wo er bis zum Schluß wohnte. MuS: ANSBACH, Staatliche Bibliothek. NÜRNBERG, GNM. Lit.: G. Tiggesbaumker, Die Altkartenbestände der Staatlichen Bibliothek Ansbach 1983, Nr. 238; Brusniak, Sängerbund 1991. Huttula, Klara Sophia, Illuministin, wohnte 1857 in S. 377 (Albrecht-Dürer-Straße 37). Hutzelmayer, Conrad, Goldschmied, Filigranarbeiter, get. 4. 10. 1685 Nürnberg - f 1760 oder später. Sohn des Niclaus, Wirt zum Grünen Baum, oo I) Margaretha Magdalena (begr. 29.1.1742); II) 13.1.1744 Anna Maria, Witwe des Peter Vest, Schulmeister zu
714 St. Jobst. 1699-1705 Lehre bei Georg Leonhard ->Rukker. Am 30.7.1717 bestand er die Meisterprüfung und wurde am 29.12.1717 als Meister vereidigt. 1745-49 Geschworener der Filigranarbeiter. Er bildete folgende Lehrlinge aus: Johann Ludwig Oswald (1722-27); Johann Bartholomäus Frank (1733-34, beendete die Lehre bei Valentin Samuel -»Oberländer); Friedrich Rudolph -»Schubert (1747-52); Georg -»Jochom (175560?). 1717 verkaufte er mit seinen Geschwistern das väterliche Haus Bergstraße 22 an seinen Bruder Nicolaus. 1725 in den Grundverbriefungsbüchern genannt. 1742 wohnte er in der Schustergasse. Lit.: Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 394; Kohn, Ν Hb Sebald. Hutzelmeier, Carl Friedrich I., Rotschmieddrechsel, t 24. 6. 1812 Nürnberg. Meistersohn, oo Barbara Metzer. Am 8.12.1774 wurde er in die Meisterliste eingetragen. Zuletzt wohnte er in S. 1689 (Kleine Insel Schütt 6). Seine Tochter Anna Barbara heiratete am 13.2.1817 Martin Christoph -»Hutzelmeier, Rotschmieddrechsel. Lit.: LocknerNr. 1564. Hutzelmeier, Carl Friedrich II., Rotschmieddrechsel, t 20. 2. 1820 Nürnberg, oo Katharina Barbara ( t 4.3.1821). Zuletzt wohnte er in S. 1690 (Kleine Insel Schütt 12), wo auch seine Witwe starb. Hutzelmeier, Christian Gottfried, Rotschmieddrechsel, * um 1752 Nürnberg - f 19. 5. 1810 Nürnberg. Meistersohn, wurde am 13.11.1781 in die Meisterliste eingetragen. Er wohnte zum Schluß in S. 1709 (Hintere Insel Schütt 1). Lit.: LocknerNr. 1611. Hutzelmeier, Georg Wilhelm, Rotschmieddrechsel, Meistersohn; Vater des -»Martin Christoph, Rotschmieddrechsel. oo Margaretha (Magdalena) Herold. Am 23.10.1781 wurde er in die Meisterliste eingetragen. Lit.: LocknerNr. 1610. Hutzelmeier, Jakob Karl, Rotschmiedemeister, Mundartdichter, * 14. 5. 1822 Nürnberg - f 31. 3. 1905 Nürnberg. MuS: NÜRNBERG, StadtB. Ausst.: 1966/5. Hutzelmeier, Johann, Rotschmieddrechsel, * 1788 Nürnberg, t 4. 6. 1836 Nürnberg. Sohn des -»Georg Wilhelm, Rotschmieddrechsel. oo 17.11.1811 Barbara Katharina Kraubitz (* um 1787 - t 13.5.1855), Kinder. 1811 Meister. 1829 war er in S. 1710 (Hintere Insel Schütt 9), 1836 in S. 1347 (Hirscheigasse 6) ansässig. 1829 war er auch Mitbesitzer der Rotschmieddrechselmühle S. 1713 (Kleine Insel Schütt 11), gen. die Katz. Lit.: Lockner Nr. 1795. Hutzelmeier, Johann Georg, Architekt, Maler, Zeichner, * 1834 Nürnberg - f 1888 Nürnberg? Ausbildung bei Carl Alexander -»Heideloff, 1852 dessen Assistent an der Polytechnischen Schule für die Fächer Baukunde, Bau- und Omamentzeichnen sowie fur Restaurierungsprojekte. Für 1862 und 1866 gab er Arbeiten „bei St. Lorenz" und auf dem städtischen Baubüro an, dabei gehörten die zeichnerische Aufnahme der Architektur und Ornamentik sowie Detailzeichnungen von Steinmetz- und Bildhauerarbeiten zu seinen Aufgaben. 1867 wohnte er in der Weißgerbergasse 25 und stellte ein Gesuch zur „Errichtung eines artistisch-architektonisch-ornamentalen Ateliers". 1883 arbeitete er als Zeichner beim Erweiterungsbau des Nürnberger Rathauses unter August von -»Essenwein. 1878 wohnte er in der Engelhardsgasse 20, 1881 im Brunnengäßchen 8. Werke: NÜRNBERG: Fassaden-
715 aufriß mit dem Ziergiebel der „Schau", 1850; Zeichnung zum Neubau eines Telegrafenamts am Hauptmarkt, 1870; Platz am Laufer Tor, ohne Stadtmauer, 1876. MuS: NÜRNBERG, MStN: Zeichnungen. - , GNM. Lit.: Dammer, 1889, S. 51; Nürnberger Gestalten, 1950; Mummenhoff, Rathaus, S. 242; Brix, 1981. Ausst.: 1966/4; 1972/5 Nr. 116; 1996/1. Hutzelmeier, Johann Jacob, Rotgießer, Gold- und Silbersticker. 1850 war er in S. 978 (Obstmarkt 4) ansässig, 1863 erscheint er als Besitzer des Hauses L. 59 (Unterer Bergauer Platz 6). Ein Rotschmieddrechsel J. Hutzelmeier firmierte 1870 unter derselben Adresse. Lit.: Sichling, 1870, S. 117. Hutzelmeier, Johann Paul, Rotschmiedmeister, * um 1816 - t 21. 5. 1865 Nürnberg, oo Rosina Dorothea Eichhorn (* um 1816 - f 21.12.1861). 1850 betrieb er mit Kollegen die Rotschmieddrechselmühle S. 1712 (Kleine Insel Schütt 13), genannt das Höflein; 1850 in S. 1345 (Hintere Landauergasse 16) ansässig. 1861/65 war er Besitzer des Anwesens S. 1025 (Judengasse 13). Hutzelmeier, Leonhard, Rotschmieddrechsel, t 1757 Nürnberg. Am 22.6.1751 wurde er in die Meisterliste eingetragen. Lit.: LocknerNr. 1425. Hutzelmeier, Martin Christoph, Rotschmieddrechsel, * 1785 Nürnberg, f 24. 6. 1823 Nürnberg. Sohn des -»Georg Wilhelm; Rotschmieddrechsel. oo 13.2.1817 Anna Barbara (* um 1778), Tochter des Carl Friedrich -»Hutzelmeier, Rotschmieddrechsel. 1816 Meister. 1817 wohnte er in S. 1690 (Kleine Insel Schütt 12), wo seine Witwe 1829 noch ansässig war. Diese war 1829 auch Mitbesitzerin der Rotschmieddrechselmühle S. 1714 (Kleine Insel Schütt 9), gen. die Kuh. Lit.: LocknerNr. 1832. Hutzelmeier, Michael, Rotschmied, Waagmacher, war 1850 in S. 1288 (Treibberg 10) ansässig. Hutzelmeier, Peter, Rotschmieddrechsel, wurde am 11.4.1747 in die Meisterliste eingetragen. Lit.: LocknerNr. 1393.
Hysel Hutzelmeier, Philipp Jacob, Rotschmieddrechsel, * um 1808 - t 20. 11. 1859 Nürnberg. Sohn des -»Martin Christoph, oo 15.10.1831 Johanna Ernestina Christiana (* um 1811 - t 14.7.1853), Tochter des Johann Georg Geißler, Goldschlagergeselle. 1831 war er in S. 1690 (Kleine Insel Schütt 12) ansässig. 1850/59 gehörte ihm das Haus S. 1649 (Schmausengasse 26). Hutzier (Huzler), Johann Adam, Stadtpfeifer, * 1740 - t 1795 Nürnberg. 1771 Supernumerarius der Stadtpfeifer, 1780 Vikarius, 1782 bis zu seinem Tod 1795 planmäßiger Stadtpfeifer. Panzer verzeichnete sein Portrait, auf dem er als Waldhornist bezeichnet wurde. Lit.: Eitner, 1900. Hutzier (Huzler), Johann Ludwig, Stadtpfeifer, Hoboist, Sohn des -»Johann Adam, war 1797 Akzessist der Stadtpfeifer. Lit.: Murr, 1801; Eitner, 1900. Hutzier (Huzler), Johann Sigmund, Violinist, Waldhornvirtuose, Komponist, Schreibmeister, * 1771 Nürnberg - f 1808 Kassel. Sohn des -»Johann Adam, Stadtpfeifer. 1787 Akzessist der Stadtpfeifer, 1789 Supernumerarius, 1797 Vicarius, um 1803 Stadtmusiker in Nürnberg. Femer war er am Büchnerschen Erziehungsinstitut tätig, wo er als Schreibmeister und Musiklehrer bezeichnet wurde. Lt. Quartiergeldliste von 1800 wohnte er zur Miete in L. 1578 (Unschlittplatz 5), dabei als Stadtmusicus bezeichnet. Später war er Hofmusiker in Kassel. Hutzier trat auch als Komponist in Erscheinung. Lit.: Adreßbuch, 1792, S. 106; Murr, 1801; Kiefhaber, 1807; Schultheiß, Schulen, 4. H., S. 15; Eitner, 1900. Huzelmeyer (Rotschmiede) s. Hutzelmeier Hysel, Franz Eduard, Sänger, Tenor, * 10. 9. 1801 Graz - t nach 1868. Seit 1826 am Nürnberger Theater tätig, wo er am 11.5.1851 sein 25jähriges Jubiläum feierte. Verfasser von: „Das Theater in Nürnberg von 1612-1863". Lit.: Schultheiß/Schultheiß, 1990, S. 90.
I/J Ibscher, Walter, Bildhauer, Graphiker, Medailleur, * 13. 7. 1926 Laubusch/Schlesien. 1941-44 Stipendium an der Meisterschule für Holzbildhauer Bad Warmbrunn, wo ihn Direktor Kurt Aschauer besonders förderte; 1944 Abschluß und Meisterprüfung mit Auszeichnung. 1944-48 Kriegsdienst und Gefangenschaft in Frankreich. Anschließend in Kulmbach tätig. 1951-57 Studium an der AdBK Nürnberg unter Hans -»Wimmer. Seit 1969 Lehrer für Gestaltung an der FOS Nürnberg, seit 1973 auch an der FHS. Er arbeitete in allen für die Bildhauerei gängigen Materialien; sein Oeuvre umfaßt profane und sakrale Kunst. Sein Spätwerk ist von überlebensgroßen Skulpturen gekennzeichnet. 2001 veröffentlichte er das Buch „Flucht und Vertreibung", das eigene Erlebnisse verarbeitet und 64 selbst gefertigte Radierungen enthält. Er wohnte und arbeitete in Gebersdorf, Trubachweg 6. Mitglied der „Künstlervereinigung Erlenstegen", der Künstlergruppe „Die Hütte" und im Bund Fränkischer Künstler. Teile des schriftlichen Nachlasses befinden sich im Archiv für Bildende Kunst des GNM. Werke: NÜRNBERG: Jakobskirche: Entwurf für Predella, 1962; Augustenstraße 30, Berufsschule: „Raumplastik", Eisen/Beton, 1962; Julius-Schieder-Platz, Auferstehungskirche: Skulptur „Der Zeuge", Bronze/Beton, 1970; Weddigenstraße 20, Hauptzollamt: Betonplastik „Das große Rad", 1975; Herriedener Straße 55, Pfarrsaal „Maria am Hauch": Kreuz, 1996; Theresienkrankenhaus: Skulpturen; Justizgebäude, Sitzungssaal 600: Bronzeschild zur Erinnerung an die Nürnberger Prozesse, 1995. Verz. seiner Nürnberg-Medaillen s. Erlanger/ Fischer, 2000. Lit.: Pilz, Jakobskirche; BBK, 1984; Masa, Freiplastiken, S. 235, 249, 269; Erlanger/ Fischer, 2000; NZ v. 27.1.2001. Ausst.: 1956/3, - / I I ; 1957/2,-/11; 1958/3,-/11; 1959/1,-/2,-/13; 1960/1, -/2, -/3; 1961/20; 1962/1, -/2, -/3; 1963/1, -/2, -/3; 1964/1, - / I I ; 1965/2; 1966/2, -/10; 1967/1; 1970/1, -/2; 1971/1; 1972/1, -12, -/15; 1975/1; 1976/1; 1978/13; 1982/9; 1983/1; 1984/1; 1985/6; 1986/21; 1988/13; 1998/7; 2002/5. Ihle, Daniel Friedrich, Zeichner, Kupferstecher, * 9. 8. 1734 Eßlingen - begr. 16. 4. 1784 Nürnberg. Sohn des Johann Jacob, Portrait-, Wappen- und Kirchenmaler; Bruder des -»Johann Eberhard, oo 27.10. 1767 Catharina Justina (begr. 21.4.1795), Witwe des Lorenz Jacob Spranger, Wirt zum goldenen Löwen. Am 3.8.1767 wurde ihm das Bürgerrecht zugesagt. Er fertigte Aquarelle für Carl Christian Oelhafen von Schöllenbachs „Abbildungen der wilden Bäume ...", Nürnberg A. W. Winterschmidt 1767-73. Er soll Bildnisse in Öl, auch Galanterie- und Küchenstücke in Wasserfarben gemalt haben. Es sind nur wenige Arbeiten von ihm bekannt. Er wohnte im Gasthof zum blauen Stern (Hintere Sterngasse); begr. als 5-HerrenLeiche mit der Teilnahme von fünf Geistlichen. Gemeinsames Testament mit seiner Frau vom 17.5.1778 im StAN, Rep. 78, Nr. 524. MuS: NÜRNBERG, GNM; - , MStN: 11 Gemälde; ein Kpst.: „Ein Postbote der Kaiserlichen Post", Dan. Friedr. Ihle del. - Paul
Küffner sculp, et excudit Norimberga, um 1760. Lit.: Thieme-Becker; Füßli, KL; Ludwig, 1998, S. 338. Ihle, Georg Friedrich, Goldschmied, Gold- und Silberarbeiter, * 21. 7. 1812 Schweinau b. Nbg. - f 10. begr. 14. 1. 1844 Nürnberg. Sohn des Jacob Friedrich, Dosenfabrikant in Schweinau, oo 12.4.1840 Margarethe Maria Helena Augusta (* 1804), Tochter des Christoph Ernst Gottlieb Link, Pfarrer in Fürth. 18261830 Lehre bei Caspar Gottlieb -»Winter Als Gesellenstück legte er ein silbernes Strickkörbchen vor. Am 14.6.1839 wurde er als Meister aufgenommen und erhielt die Konzession des Georg -»Ficker. Bei seinem Tod wohnte er in S. 837 (Spitalgasse 4). Lit.: Stockbauer, 1893; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 395. Ihle, Jacob Friedrich, Dosenmaler und Dosenfabrikant, * um 1766 Ludwigsburg - f 21. begr. 26. 8. 1798 Gostenhof b. Nbg. Sohn des Philipp Jacob, Porzellanund Theatermaler, oo I) 30.1.1792 Gertraud Zinck (get. 20.1.1757 - t 26.8.1798); II) 29.1.1799 Anna Zinck (* 1762), eine Tochter; III) 6.10.1806 Anna Maria Scheurl (* 1788? - t 6.6.1860), fünf Söhne, drei Töchter. Er war in Gostenhof ansässig. Ihle, Johann Eberhard, Maler, Zeichner, Radierer, * 5. 6. 1727 Eßlingen - f 17. begr. 20. 1. 1814 Nürnberg. Sohn des Johann Jacob, Portrait-, Wappen- und Kirchenmaler, oo 9.11.1756 Maria Helena (get. 25.4. 1727 - t 18· begr. 21.12.1814), Tochter des Carl Wilhelm Friedmann, Gold- und Perlensticker; eine Tochter -»Margaretha Clara. Ausbildung durch seinen Vater in Eßlingen. 1749 kam er nach Nürnberg, wo er die Malerakademie unter Johann Justin -»Preißler besuchte. Am 2.8.1756 wurde ihm das Bürgerrecht zugesagt mit der Auflage, dem Rathaus ein Probestück zu verehren. 1751 Mitglied, 1771-1811 Direktorder Nürnberger Malerakademie. Er zählte zu den besten Portraitmalern in Nürnberg, ferner malte er Volksszenen und Tiere, darunter Vorlagen für Johann Christian Daniel Schrebers Werk „Die Säugetiere ...", hrsg. von W. Waither, Erlangen 1775-92. Panzer verzeichnete ca. 30 Portraits Nürnberger Bürger, die als Stichvorlagen dienten. Zwei Selbstbildnisse, dat. 1740 und 1754, befinden sich im Besitz der MStN. Zum Schluß wohnte Ihle in L. 749 (Lorenzer Straße 3). Mitglied des Künstler-Vereins. Die Ihlestraße in Nürnberg wurde nach ihm benannt. Werke: Gründliche Zeichenkunst, Nürnberg 1795-96 (zusammen mit Johann Martin -»Preißler). Verz. seiner naturgeschichtlichen Arbeiten s. Ludwig, 1998, S. 338f. MuS: NÜRNBERG, GNM; - , MStN: ca. 12 Gemälde. Lit.: NDB; Thieme-Becker; Bénézit; Nagler, KL; Will, GL VI, S. 170f.; C. G. Müller, 1791, S. 198, Forts. I, S. 50; AdBK, 1933; Barock, 1962; Stadtlexikon 2000; GNM A 2005, S. 196f.. Ausst.: 1817/1; 1906/2; 1912/1; 1942/1; 1954/3; 1959/4; 1962/5; 1980/9. Ihle, Margaretha Clara, Zeichnerin, * 16. 10. 1757 Nürnberg - f 11. 5. 1800 Nürnberg. Tochter und Schülerin des Johann Eberhard -»Ihle. Von ihr stammt eine 1780 dat. Gouache „Passionsblume" im Stammbuch der Margaretha Elisabeth Bepler, das sich im
717 G N M befindet. Lit.: Ludwig, 1998, S. 339; Stadtlexikon 2000. Ilgen, Hanna (Johanna), Kunstgewerblerin, Radiererin, Witwe eines Bezirksgerichtsassessors. 1906 stellte sie zusammen mit Agnes -»Distler Stickereien und Keramiken aus, 1917 Landschaftsradierungen. Zusammen mit A. Distler entwarf sie einen Grabstein, der vom Bildhauer Johann -»Göschel ausgeführt und auf der Jubiläumsausstellung 1906 präsentiert wurde. 1878 wohnte sie Dammstraße 6, 1881 Winklerstraße 24, 1906 Meuschelstraße 75, 1917 Meuschelstraße 63. Lit.: Adreßbücher. Ausst.: 1906/4; 1906/6; 1917/2; 1918/3. Ilgenfritz, Heinrich, Maler, Graphiker, Kupferstecher, Lithograph, * 16. 5. 1899 Nürnberg - | 27. 5. 1969 Berlin, begr. auf dem Südwest-Kirchhof in Stahnsdorf. Lehre als Graveur, Ausbildung als Graphiker am Offenen Zeichensaal und an der Kunstgewerbeschule Nürnberg. Nach dem Ersten Weltkrieg in Fischerhude und Worpswede; Begegnungen mit Otto Modersohn und Heinrich Vogeler. 1922-27 Entwurfszeichner fur Schmuck und Silberwaren in Flensburg, Kiel und Bremen. 1927 in Paris, wo er sich als PeintreGraveur vervollkommnete. 1935-45 kartographischer Kupferstecher, Architekturstecher, Soldat. 1946-51 Dozent an der Hochschule für angewandte Kunst in (Ost-)Berlin-Weißensee, 1951-55 an der Fachschule für Grafik, Druck und Werbung in Berlin-Schöneweide, 1955-61 an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig, 1963 Umzug nach Kleinmachnow bei Berlin, 1965 Direktor der Fachschule für Graphik in Berlin-Oberschöneweide. 1930 erhielt er den Dürerpreis der Stadt Nürnberg. Mitglied der Pirckheimer-Gesellschaft. MuS: MAINZ, GutenbergMus. NÜRNBERG, MStN: 3 Graphiken. WIEN, GS Albertina. Lit.: Thieme-Becker; Vollmer; DGMK Bd. 5, S. 140; Erlanger/Fischer, 2000. Ausst.: 1942/5; 1943/4; 1965/26; Galerie Hintersdorf im Kunsthof, Berlin, 5.5. bis 19.6.1999. Illauer, Friedrich, Zinngießermeister, 1908/13 befand sich seine Werkstatt in der Wöhrder Hauptstraße 2. 1932 wohnte er in der Peyerstraße 29. Ille, Eduard Valentin Joseph Karl, Maler, Illustrator, Karikaturist, * 17. 5. 1823 München - f 17. 5. oder 17. 12. 1900 München, oo Marie ->Beeg, Illustratorin. Sein Gemälde „Die Meistersinger", Tempera auf Papier, a/Lw. aufgez., 85 χ 132,5 cm, war 1866 anläßlich des Besuchs Ludwigs II. im Nürnberger Rathaussaal ausgestellt. Lit.: AKL, Index. Ausst.: 1981/1, Nr. 21, mit Abb.; 1992/1, Abb. 63. Illmair, Hans, Glashändler, | 1632 Nürnberg. Er handelte mit venezianischen Glasarbeiten und wohnte in der Vorstadt Gostenhof. Lit.: Hampe, 1919 S. 47. Illmair (Jelmair), Sebald, Glashändler, t 1668 Frankfurt/Main, ehemals Grab Nr. 1465 auf dem Rochusfriedhof in Nürnberg, Epitaph dat. 1624, nicht erhalten, oo Maria. Er stammte aus der Vorstadt Gostenhof. 1616 erstmals in Nürnberg erwähnt, 1620 Bürger. 1633-68 Genannter. Er handelte auch mit „niderländischen kruegen". 1626 entschied der Rat bei einem Streit Illmairs mit dem Glaserhandwerk, daß Illmair und Gerhard Nettes keine „schlechten drinckgleser" feilhalten dürften. Hingegen war es den Glasern untersagt, venezianische Glasarbeiten und Arbei-
Imhoff ten aus Bergkristall zu verkaufen. Lit.: Roth, 1802, S. 121; Hampe, 1919 S. 47; Zahn, DI-N Nr. 3884. Iltz, Walter Bruno, Intendant, * 17. 11. 1886 Praust b. Danzig - f 5. 11. 1965. Seit 1908 als Schauspieler tätig. Generalintendant ab 1924 in Gera und ab 1927 in Düsseldorf, bis er 1938 nach Wien zur Leitung des Deutschen Volkstheaters berufen wurde. Von Februar 1946 bis Februar 1947 war er Intendant des Nürnberger Theaters, 1947-1951 Intendant am Staatstheater Braunschweig und 1951-1955 Generalintendant in Düsseldorf. Mitglied im P.Bl.O. Lit.: Wächter, 1999. Clemens Wächter ImhofT, Andreas I., Patrizier, Bann- und Stadtrichter, Stifter, t 17. 4. 1456 Nürnberg, begr. in der Kirche des Predigerklosters (Dominikanerkloster). Sohn des Nicolaus, oo Dorothea Otnant ( t 5.10.1476), kinderlos. 1423-56 Genannter. 1456 stiftete er für die Erbauung des Dormitoriums des Nürnberger Dominikanerklosters 200 fl.; als Gegenleistung verpflichtete sich der Prior Johannes Schillinger zur Einsetzung eines ewigen Jahrtages. Panzer verzeichnete Imhoffs Portrait von 1453. Seine Frau stiftete ein Banklaken für St. Sebald, das sich heute im G N M befindet, nach Wilckens ist es vermutlich zwischen 1456 und 1476 entstanden. Weiter stiftete sie den Dreikönigsaltar für die Dominikanerkirche, der sich heute in der Lorenzkirche befindet; er wird Hans -»Pleydenwurff zugeschrieben und in die erste Hälfte der 1460er Jahre datiert. Lit.: Biedermann, 1748 Taf. CCXIII; Dipt, sonstige Kirchen und Klöster 1763, S. 307; Roth, 1802; F. Bock, in: M V G N 25, 1924, S. 192 und 203; L. Wilckens, in: Baier, St. Sebald 1979, S. 138f.; S. Roller/G. Weilandt, in: St. Lorenz, 2003, S. 35-44. Imhoff, Andreas IV., Patrizier, Ratsherr, Losunger, Stifter, * 6. 2. 1562 Nürnberg - f 7. 4. 1637 Nürnberg, Epitaph dat. 1634 in der Rochuskapelle. Sohn des Andreas II., Enkel des -»Andreas I. oo 5.5.1589 Regina (Catharina) Rehlinger (* 1566 Augsburg - t 22.1. 1638). 1590-1637 Genannter, 1598 Ratsherr, 1602 Junger Bürgermeister, 1613 Alter Bürgermeister, 1618 Septemvir, 1622 Triumvir, 1624 Duumvir, 1633 Vorderster Losunger und Reichsschultheiß. 1621 war er maßgeblich an der Gründung der Banco Publico beteiligt. 1614 in Augsburg, 1617 vorübergehend in Nürnberg, 1634 wieder ganz in Nürnberg. 1620-36 Pfleger des Siechkobels und der Kapelle zu St. Peter. 1624-37 Oberpfleger der Klöster St. Clara und Pillenreuth. 1635-36 Pfleger von St. Martha. 1598 verordnete er, daß fur 60 fl. wollene Tücher unter arme Schüler oder andere arme Bürger und Bürgerinnen und deren Kinder verteilt werden sollten, auch stiftete er jährlich 20 fl. für Tuche in die vier Schulen von St. Sebald, St. Lorenz, St. Egidien und vom Heilig-Geist-Spital. Er wohnte auf dem Egidienberg; sein Vater hatte die Anwesen Egidienplatz 25 und 27 testamentarisch zu einem Fideikommiß bestimmt. Hier wohnte auch Kaiser Rudolf II. bei seinem Besuch in Nürnberg am 5. und 6.5.1612. Von Gustav Adolf erhielt Imhoff 1632 Sitz und Dorf Nachdorf und das Dorf Etzelskirchen als Geschenk. Sein 1635 von Michael -»Herr gemaltes Bildnis befindet sich im GNM. Panzer verzeichnete sein Portrait; auch wurden einige Medaillen auf ihn gefertigt, darunter eine nach dem Gemälde von Herr. Das G N M besitzt mehrere Geschirrteile mit dem
Imhoff Allianzwappen Imhoff-Rehlinger in Fayencemalerei. Lit.: Imhoff II., 1782, S. 419; Waldau, Zion 1787, S. 66, 88, 98; Roth, 1802, S. 103; Biedermann, 1748 Taf. CCLV; Habich, Schaumünzen; Pilz, 1984, S. 166; Tacke, 1995, S. 113-116; GNM A, 2000, S. 215; W. Bauernfeind, 2000; Zahn, DI-N Nr. 4216 u. 4241; GNM A 2005, S. 193-194; Kohn, N H b Sebald. Imhoff, Carl Heinrich von, Patrizier, Zeichner, Kupferstecher, um 1801/06 tätig. Werke: Reime und Vignetten, Öhringen 1801; Illustrationen im Jugendkalender für das Jahr 1805, Nürnberg 1805. MuS: ALTDORF, StadtA. NÜRNBERG, MStN: „Altdorf', C. Η. v. Imhoff d. & sc.", Radierung, 1801; „Graevenberg . . . - nat.: d. + sc. C. H. v. I m h o f f ' , Radierung, 1802. Lit.: C. G. Müller, 1791 Forts. 1, S. 20, Forts. II, 5. 15, 16. Ausst.: 1971/5; 2006/3 Abb. 15. Imhoff, Christian, Patrizier, Stifter, f 23. begr. 27. 6. 1466 Nürnberg, auf dem Lorenzer Friedhof. oo I) Margaretha Turler (f 1449), acht Söhne, vier Töchter; II) Clara Prünsterer. 1415-66 Genannter. 1433-52 Kirchenmeister an St. Lorenz. Anläßlich des Todes seiner ersten Frau stiftete er am 7.7.1449 ein Epitaphienbild in der Lorenzkirche. Lit.: Roth, 1802; A. Gümbel, in: Rep. f. Kw. Bd. 32, H. 1, 1909; St. Lorenz, 1994. Ausst.: 1931/4. Imhoff, Christoph Frhr. von, Dr. jur., Jurist, Journalist, Publizist, Geschichtsforscher, * 11. 4. 1912 t 8. 9. 1986 Nürnberg. Ausbildung als Jurist und Nationalökonom, dann als Journalist tätig. Während des Krieges Frontberichterstatter, Kriegsgefangenschaft. Danach leitende Positionen bei Zeitungen in Düsseldorf, Köln und Stuttgart. Seit 1972 lebte er als freier Publizist in Nürnberg. Er war Administrator der Imhoffschen Familienstiftung und betrieb die Restaurierung der familieneigenen St. Rochuskapelle auf dem Rochusfriedhof. Werke: Berühmte Nürnberger aus neun Jahrhunderten, 1984 (als Hrsg.). Lit.: GNM Tb, 1986 (Nekrolog); Stolz, 1993. Imhoff, Christoph Adam Carl Frhr. von, Patrizier, Offizier in engl. Diensten, Miniaturmaler, Zeichner und Radierer, * 7. 10. 1734 Nürnberg - f 1788 München. Sohn des Christoph Albrecht Karl, oo I) Marian Chapuset, zwei Kinder (ohne amtliche Eheschließung); II) Louise von Schardt. In Diensten der East India Company bereiste er Madras und Kalkutta. Es gibt von ihm eine Anzahl Radierungen aus den Jahren 1771 -77, Portraits von Freunden und Angehörigen seiner Familie, mit zuweilen karikaturistischem Einschlag. Ein Blatt trägt die Unterschrift: „Der Nürnberger Nimrod", 1777. Nach seiner Vorzeichnung stach Ch. H. Dodges ein Portrait des Radierers W. Humphrey in Schabmanier. Panzer verzeichnete sein Portrait, ferner ca. zwölf Portraitstiche mit der Sign. Imhoff (z.T. ohne Vornamen), die ihm zugeschrieben werden können. MuS: NÜRNBERG, StadtB. Lit.: Thieme-Becker; Nagler, KL; Gerhard Koch: Imhoff - Indienfahrer. Ein Reisebericht aus dem 18. Jh. in Briefen und Bildern, Göttingen 2001 ; NZ v. 9.2.2002. Imhoff, Christoph Andreas III., Patrizier, Ratsherr, Stadtbaumeister, * 19. 1. 1704 Nürnberg - f 21. 3. 1780 Nürnberg. Sohn des Christoph Friedrich, oo 6.9. 1729 Maria Barbara (* 24.7.1712 - f 30.10.1776), Tochter des Georg Gottlieb Pömer. 1730-80 Genannter. 1743 Assessor am Stadt- und Ehegericht. 1752
718 Junger Bürgermeister. Seit 13.4.1757 leitete und überwachte er als Ratsbaumeister die Bauvorhaben der Stadt; am 27.7.1763 trat er zurück. 1771-80 Spitalpfleger bei Heilig Geist. Lit.: Biedermann, 1748 Taf. CCLXV; Biedermann, 1854; Will, GL II, S. 239; Knefelkamp, 1989, S. 376; StadtAN, GSI 152. Imhoff, von und zu Helmstedt, Christoph Andreas IV., Patrizier, Ratsherr, Jurist, Numismatiker, Herausgeber, * 3. 1. 1734 Nürnberg - f 17. 3. 1807 Nürnberg. Sohn des -»Christoph Andreas III. oo 1) 1.3.1757 Sabina Regina (* 11.9.1734 - t 23.3.1763), Tochter des Christoph Gottlieb II. Scheurl; II) 19.6.1764 Maria Magdalena (* 21.6.1742 - t 11.12.1801), Tochter des Georg Wilhelm Löffelholz. Studium der Rechtswissenschaften in Altdorf. 1756 Bildungsreise durch Deutschland, Frankreich und Italien. 1757-1806 Genannter. 1757 Assessor am Land- und Bauerngericht, 1760 am Untergericht, 1764 am Stadt- und Ehegericht. 1771 Pfleger des Heilig-Geist-Spitals, 1780 Ratsherr, 1783 Junger Bürgermeister, 1793 Rugs-Präses, 1795 Gesandter des Fränkischen Kreises, 1797 Alter Bürgermeister, 1804 Kriegs-Obrist. Er besaß eine weitgehend komplette Sammlung Nürnberger Münzen und Medaillen, fur die der Grundstock von Christoph Friedrich -»Imhoff d. Ä. und d. J. gelegt wurde und die er 1780-82 in seinem Nürnbergischen Münz-Cabinet beschrieben hat. Einen großen Teil erwarb Johann Christoph Sigmund von -»Kreß. Panzer verzeichnete sein Portrait. 1914 Gedächtnismedaille. Sein Stammbuch mit 96 Einträgen aus den Jahren 1753-55 befindet sich im Familienarchiv Löffelholz. Werke: Sammlung eines Nürnbergischen Münz-Cabinetts, 2 Tie., Nürnberg 1780/1782. Lit.: ADB; Biedermann, 1748 Taf. CCLXV; Biedermann, 1854; Will, GL VI, S. 175f.; Roth, 1802; GNM M, 1896; Schwemmer, in: MVGN 40, 1949; Bosl; Goldmann, Stammbücher 1981 Nr. 884-885; Erlanger/Fischer, 2000. Imhoff, von und zu Helmstedt, Christoph Friedrich, d. Ä., Patrizier, Ratsherr, Sammler, Radierer, * 19. 3. 1666 Nürnberg - t 24. 9. 1723 Nürnberg. Sohn des Christoph Andreas II. oo 23.10.1694 Maria Helena Löffelholz (* 30.9.1673 - f 11.4.1747), drei Söhne, eine Tochter. 1695-1723 Genannter, 1714 Ratsherr, 1716 Junger Bürgermeister. Nagler erwähnt eine von ihm radierte Landschaft aus dem frühen 18. Jh. Er besaß eine Gemäldesammlung und ein Naturalienkabinett, von welchem Seemuscheln, Petrefakten und Mineralien besondern erwähnt wurden. Ferner war er der Begründer der Imhoffschen Münzsammlung, die er seinem Sohn -»Christoph Friedrich d. J. hinterließ, der den Bestand wesentlich vermehrte. Der folgende Besitzer -»Christoph Andreas IV. Imhoff baute die Sammlung dann zu einem unvergleichlichen Münzkabinett aus. 1717 war er Besitzer des Hauses Hauptmarkt 19, durchgehend zur Winklerstraße 20. Panzer verzeichnete sein Portrait. Lit.: Biedermann, 1748 Taf. CCLXV; Nagler, Monogr. II, 39; Schwemmer, in: MVGN 40, 1949; Haarländer, 1964; StadtAN, GSI 152; Kohn, NHb Sebald. Imhoff, Christoph Friedrich, d. J., Patrizier, Ratsherr, Sammler, * 12. 3. 1696 Nürnberg - f 25. 3. 1750 Nürnberg. Sohn des -»Christoph Friedrich d.Ä. oo 29.2.1724 Magdalena Christina (* 16.10.1689), Tochter des Hans Wilhelm Löffelholz, drei Söhne. 1724-50
719 Genannter. 1725 Assessor beim Landgericht, 1733 beim Stadtgericht. 1737 Junger Bürgermeister, 1744 Rugherr. Von seinem Vater übernahm er die Münzsammlung, die er pflegte und erheblich vermehrte. Er war Besitzer des väterlichen Anwesens Hauptmarkt 19, durchgehend zur Winklerstraße 20. 1696 Taufschilling, 1721 Medaillen. Sein Stammbuch mit Eintragungen aus den Jahren 1716-21 befindet sich in Weimar. Lit.: Biedermann, 1748 Taf. CCLXV; Imhoff II, 1782, S. 429; Roth, 1802; Goldmann, Stammbücher 1981 Nr. 886; Kohn, N H b Sebald. Imhoff, Christoph Jacob, Patrizier, Historiker, Archivar, * 30. 12. 1654 Nürnberg - f 24. 1. 1726 Nürnberg. Sohn des Andreas V. oo I) 5.9.1687 Anna Elisabetha (* 22.7.1666 - f 3.12.1689), Tochter des Georg Imhoff; II) 30.10.1690 Helena Clara (* 11.2. 1657 - t 12.12.1729), Tochter des Johann Philipp Voit von Wendelstein. 1675 Studium in Altdorf, später in Jena. Kavaliersreise, 1680 Rückkehr nach Nürnberg. 1688-1726 Genannter. 1700 wurde er Archivar und oberster Registrator in Nürnberg. Er besaß eine ansehnliche Norica-Bibliothek und viele Werke juristischen Inhalts. Ferner hatte er eine beachtliche Münzsammlung, die durch Kupfer- und Portraitstiche und Manuskripte ergänzt wurde. Seine Unterlagen stellte er anderen Gelehrten für wissenschaftliche Veröffentlichungen großzügig zur Verfugung. Er war auch Verwalter der Stiftungen seiner Familie. Seine Bibliothek vererbte er seinem Neffen Hieronymus Wilhelm -»Ebner von Eschenbach, Miterbe der übrigen Teile seiner Sammlung war sein zweiter Neffe, Johann Carl I. -»Ebner von Eschenbach. Panzer verzeichnete sein Portrait. Mit ihm starb die Jacob ImhofPsche Linie aus. Lit.: Biedermann, 1748 Taf. CCXVI; Will, GL II, S. 245 u. VI, S. 173; Meusel, 1778; Roth, 1802. Imhoff, Clara Regina, Patrizierin, Blumenmalerin, * 27. 9. 1664 Nürnberg - f 27. 11. 1697 Nürnberg. Tochter des Christoph Andreas II. Imhoff. oo 4.2.1697 Christoph (* 4.2.1666 - t 6.7.1740), Sohn des Hieronymus Scheurl von Defersdorf. Sie zählte zu den Schülerinnen Mara Sibylla -»Merians, erwähnt in einem Brief Merians an Imhoff vom 25.7.1682. Lit.: Biedermann, 1748 Taf. CCLXV; Ludwig, 1998. Ausst.: 1967/11 S. 17f. Imhoff, Conrad II., Patrizier, Großkaufmann, Stifter, t Herbst 1449 Nürnberg. Sohn des -»Conrad I. oo I) Anna (f 1413), Tochter des Albrecht Flasch; II) N. Hornlin (Horn); III) 1418 Elisabeth ( t 1421), Tochter des Sebald Schatz; IV) 1422 Clara (* 1404 t 27.5.1439), Tochter des Hans I. Volckamer. 1413-49 Genannter. Er stiftete ein Epitaph für seine 1413 verstorbene Frau Anna in die Sebalduskirche, mit Darstellung der Anna Selbdritt, der Hl. Katharina und dem Hl. Nicolaus. Er gab auch den Imhoff-Altar (Marienkrönung) in der Lorenzkirche in Auftrag, die abgespaltene Rückseite der Mitteltafel befindet sich im GNM. Da auf dem Altar nur die ersten drei Frauen erscheinen, muß dieser zwischen 1418 und 1422 in Auftrag gegeben worden sein. 1438 stiftete er ein Epitaphienbild fur seine verstorbene vierte Frau Clara in die Sebalduskirche. 1419 war er Besitzer des Anwesens Bergstraße 17, das früher seinem Schwiegervater Albrecht Flasch gehört hatte. Panzer verzeichnete sein Portrait. Aus dem Besitz seiner ersten Frau stammt
Imhoff eine 1412 vom Schreiber Friedrich Delhem und einem Unbekannten geschaffene Schrift, die später Teil einer Sammelhandschrift wurde und an das Katharinenkloster kam. MuS: N Ü R N B E R G , GNM. Lit.: N D B ; Biedermann, 1748 Taf. CCVI; H. Jahnel: Die Imhoff, eine Nürnberger Patrizier- und Großkaufmannsfamilie (1351-1579), Diss. Würzburg 1950; Stolz, 1993; St. Lorenz, 1994; StadtAN, GSI 152; Kohn, N H b Sebald. Ausst.: 1931/4; 1987/4, S. 28. Imhoff, Conrad III., Patrizier, Stifter, f 14. 10. 1486 Nürnberg. Sohn des -»Conrad II. oo I) Anna, Tochter des Ulrich III. Fütterer; II) Katharina ( t 23.3. 1494), Tochter des Friedrich Cammermeister, mind, fünf Söhne, sechs Töchter. 1448-86 Genannter. Panzer verzeichnete sein Portrait. Das Epitaph fur ihn und seine Frau Katharina aus der ehemaligen Augustinerkirche in Nürnberg befindet sich heute als Leihgabe des BNM in der Fränkischen Galerie, Kronach. Es zeigt ein gefaßtes Holzrelief mit der Marienkrönung. Lit.: Biedermann, 1748 Taf. CCVI; Roth, 1802; Kliemann, in: M V G N 76, 1989, S. 217f. Imhoff, Conrad IV., Patrizier, Ratsherr, Stifter, * 17. 6. 1463 Nürnberg - f 21. 4. 1519 Nürnberg, begr. auf dem Sebalder Friedhof, Grabstein und Epitaph befinden sich heute in der Rochuskapelle. Sohn des -»Hans IV; Bruder des -»Peter, oo I) 2.1.1487 Magdalena ( t 5. 4.1494), Tochter des Jobst I. Haller; II) 16.11.1495 Ursula (f 17.5.1520), Tochter des Gabriel I. Nützel. 1488-1519 Genannter. 1510-19 Pfleger der Mendelschen Zwölfbrüderhausstiftung. 1517-19 Pfleger bei St. Jobst. Angeblich auf Wunsch von Kaiser Maximilian stiftete er 1518/19 die Rochuskapelle auf dem Rochusfriedhof, die Ausführung erfolgte nach dem Tod des Stifters von seinem Bruder -»Hans V. und seinem Halbbruder -»Peter II., der 4000 fl. dazu beitrug. Planung und Bau erfolgten durch Hans -»Beheim d. Ä. 1498 kaufte Imhoff das Eckhaus Theresienstr. 21/Tetzeigasse 8. Die hier früher angebrachte Hausmadonna kam später in das GNM. Panzer verzeichnete sein Portrait. Lit.: Biedermann, 1748 Taf. CCXVIII; Waldau, Zion 1787, S. 82, 97, 99; Murr, 1801; Schulz, Bürgerhäuser, S. 818; Pilz, 1984, S. 156; StadtAN, GSI 152; Kohn, N H b Sebald. Ausst.: 1971/5. Imhoff, von Ziegelstein, Georg Christoph, Patrizier, Zeichner, Offizier, * 14. 9. 1750 Nürnberg - t 31. 3. 1800 Nürnberg. Sohn des Georg Christoph Gottlieb. Seit 1763 Militärlaufbahn, 1793 Hauptmann im Infanterie-Regiment Petz. Er fertigte einen Plan der Stadt Mannheim mit den Festungswerken zwischen Rhein und Neckar, Feder-/Pinselzeichnung 59 χ 42,7 cm, dat. 1769. MuS: N Ü R N B E R G , StAN. Lit.: Biedermann, 1748 Taf. CCLX, Nachtrag Volckamer, S. 66; Fleischmann, 1998. Imhoff, Hans III., Patrizier, Ratsherr, Handelsmann, Stifter, * 1419 Nürnberg - t 1· 1· 1499 Nürnberg, begr. in der Sebalduskirche. Sohn des -»Conrad II. oo I) 1443 Margaretha ( t 1458/59). Tochter des Jacob Neiding, sieben Kinder; II) 11.10.1460 Ursula (f 1494), Tochter des Hans Lemmel, 13 Kinder. 14431499 Genannter. Bis 1475 Junger Bürgermeister, danach fur 24 Jahre Alter Bürgermeister. Seit 1470 Pfleger von St. Lorenz, ab 1477 auch Sakramentsverwalter. Um 1483/84, wohl im Anschluß an die Pest, stiftete er mit anderen Familienmitgliedern den
Imhoff Rochusaltar in der Lorenzkirche, der 1499 mit einer Movendelpfründe von 42 fl. Ewigzins p.a. ausgestattet wurde. 1493 stiftete er das Sakramentshaus von Adam -»Kraft in der Lorenzkirche. Der Preis betrug 770 fl., zu einer Zeit, als das Albrecht-Dürer-Haus einen Wert von ca. 500 fl. hatte. Er war auch Auftraggeber der sog. Dürerschen Stiftungstafel; die Kopie von Georg -»Gärtner, dat. 1624, befindet sich in der Rochuskapelle auf dem Rochusfriedhof. Bei seinem Tod belief sich sein Vermögen auf über 90.000 fl. Panzer verzeichnete sein Portrait. Lit.: NDB; Biedermann, 1748 Taf. CCVII; Dipt. Lor. 1756, S. 13; Murr, 1801; H. Jahnel: Die Imhoff, eine Nürnberger Patrizier- und Großkaufmannsfamilie (1351-1579), Diss. Würzburg 1950; J. Winkler, in: MVGN 47, 1956, S. 185; Christoph Frhr. v. Imhoff, in: MVGN 62, 1975 mit Genealogie; St. Lorenz, 1994; StadtAN, GSI 152. Ausst.: 1952/5 Nr. Ρ 7; 1971/5. Imhoff, Hans IV., Patrizier, Ratsherr Kaufmann und Diplomat, » 24. 7. 1461 Nürnberg - t 11-/12. 8. 1522 Nürnberg, Epitaph in der Rochuskapelle. Sohn des -»Hans III., Vater des -»Andreas I. oo 25.11.1486 Catharina (* 1467 - f 23.9.1536), Tochter des Gabriel I. Muffel von Eschenau, sechs Söhne, sechs Töchter. 1487-22 Genannter. 1519-22 Pfleger der Mendelschen Zwölfbrüderhausstiftung. Zusammen mit seinem Halbbruder -»Peter II. vollendete er die von seinem Bruder -»Conrad gestiftete Rochus-Kapelle. Er selbst stiftete das Sandsteinrelief „Die Heilige Beatrix" von Adam -»Kraft in die Lorenzkirche, ebenso den Schmerzensmann und die Sandsteinbrüstung der Imhoff-Empore. Er war Besitzer des Eckhauses Königstraße/Karolinenstraße gegenüber der Lorenzkirche (Königstraße 24). 1497 war er Viertelmeister im Kartäuserviertel. Lit.: NDB; Biedermann, 1748 Taf. CCXXXV; Waldau, Zion 1787, S. 82; H. Jahnel: Die Imhoff, eine Nürnberger Patrizier- und Großkaufmannsfamilie (1351-1579), Diss. Würzburg 1950; Bosl; Fleischmann, RStR von 1497; Stolz, 1993; St. Lorenz, 1994; StadtAN, GSI 152. Ausst.: 1971/5. Imhoff, Hans V., Patrizier, Schreiber, * 6. 2. 1488 Nürnberg - t 2. 7. 1526 Nürnberg. Sohn des -»Hans IV., Vater des ^Willibald, oo 23.1.1515 Felicitas (* 1497 - t 29.5.1530), Tochter des Willibald -»Pirckheimer, zwei Söhne, zwei Töchter überlebend. 151526 Genannter. Er schrieb das sog. Imhoff-Gebetbuch, das sich heute in der StadtBN befindet. Panzer verzeichnete sein Portrait. Auf seine Frau wurde eine Medaille geprägt. Seine Witwe heiratete 1528 den Handelsmann Hans -»Kleeberger. Lit.: Biedermann, 1748 Taf. CCXXXV; Habich, Schaumünzen I, S. 35; StadtAN, GSI 152. Ausst.: 1971/5. Imhoff, Hans Frhr. von, Graphiker, Heraldiker, Oberstleutnant, * 6. 5. 1874 Nürnberg - t 1953 Pommersfelden. 1903-53 Pfleger von St. Rochus. Sein Stammbuch mit Eintragungen aus den Jahren 19191953 befindet sich im Privatbesitz. MuS: NÜRNBERG, MStN: Zeichnungen; Radierungen; Lithographie. Lit.: Pilz, 1984, S. 167; Goldmann, Stammbücher 1981 Nr. 890. Ausst.: 1940/2; 1941/6; 1942/1; 1954/4. Imhoff, Jacob Wilhelm von, Patrizier, Losungsrat, Genealoge, Historiker, * 8. 3. 1651 Nürnberg - f 21. 12. 1728 Nürnberg. Sohn des Wilhelm III. oo 26.2.
720 1683 Amalia Catharina (* 26.4.1662 - t 9.8.1712), Tochter des Georg Holzschuher, vier Söhne, vier Töchter. Besuch des Egidien-Gymnasiums. 1667-70 Studium in Altdorf. 1670 Reise durch Süddeutschland, ferner nach Holland, Belgien, Frankreich und Italien. 1673 Rückkehr nach Nürnberg. 1683-1728 Genannter, 1697 Stadtgerichtsassessor. Er beherrschte mindestens sechs Sprachen. Die genealogischen Studien von Nicolaus -»Rittershausen führte er weiter und entwickelte sich zu einem der größten Genealogen seiner Zeit. Will schilderte ihn als bescheidenen Menschen. Seinen Lebenslauf, der bei seinem Tod als Trauerrede gehalten werden sollte, verfaßte er 1717 selbst in deutscher und lateinischer Sprache. 1728 Gedenkmedaille auf seinen Tod. Panzer verzeichnete sein Portrait in mehreren Varianten. Sein von Lorenz -»Strauch gemaltes Bildnis befindet sich im Besitz der MStN. Werke: Verz. seiner Veröffentlichungen s. Will, GL II, S. 241245 u. VI, S. 173. Lit.: ADB; Biedermann, 1748 Taf. CCL; Imhoff II, 1782, S. 425; Barock, 1962; Grieb, Buchgewerbe 2003. Ausst.: 1971/5. Imhoff, Johann Hieronymus, II., Patrizier, Stadtrichter, Stifter, * 23. 3. 1591 Nürnberg - f 1663 Nürnberg. Sohn des Hans VII. oo I) 15.1.1618 Maria Magdalena ( t 1.7.1626), Tochter des Georg Pömer, drei Söhne, eine Tochter; II) 10.11.1632 Susanna Maria ( t 20.5.1666), Tochter des Tobias Kastner, Pfleger in Lauf, kinderlos. 1608 in Altdorf immatrikuliert, 1614 Studium in Jena. 1619-63 Genannter, 1623 Waagamtmann. 1642-63 Kirchen- und Siechkobelpfleger bei St. Johannis. Verfasser einer Chronik. Für die Johanniskirche stiftete er ein noch vorhandenes Chorfenster. Panzer verzeichnete sein Portrait. Sein Stammbuch mit Eintragungen aus den Jahren 1612-16 befindet sich im BM London. Lit.: Biedermann, 1748 Taf. CCXXXVII A; Waldau, Zion 1787, S. 95; Roth, 1802; Goldmann, Stammbücher 1981 Nr. 895; Pilz, 1984, S. 166. Imhoff, Margaretha, Patrizierin, Nonne, Schreiberin, schrieb 1452 im Katharinenkloster den Winterteil des Missale Bambergense auf Pergament; die Initialen sind von ihrer Mitschwester Barbara -»Gwichtmacherin. MuS: NÜRNBERG, StadtB. Lit.: Fischer, in: M V G N 28, 1928, S. 78, 139. Ausst.: 1906/2; 1959/6; 1987/4. Imhoff, Paulus I., Patrizier, Ratsherr, * 1426 Nürnberg - begr. 19. 7. 1478 Nürnberg, oo 1462 Ursula (begr. 18.4.1504), Tochter des Martin Holzschuher, fünf Töchter. 1465-78 Genannter. Vermutlich seine Witwe stiftete das Imhoff-Holzschuher-Epitaph, das sich in der Sebalduskirche befindet. Sie heiratete in zweiter Ehe Nicolaus Tetzel. Seine Tochter Catharina heiratete am 21.8.1484 Michael -»Lemmel. Lit.: Biedermann, 1748 Taf. CCVI; Roth, 1802; Burger, 1967 Nr. 1762, 3936; Kammel, 2003, S. 109 mit Abb. Imhoff, Peter II., Patrizier, Großkaufmann, Stifter, * 27. 10. 1444 - t 22. begr. 28. 5. 1528 Nürnberg, begr. in der Rochuskapelle. Sohn des -»Hans IV.; Bruder des -»Conrad IV. oo 1472 Magdalena (* 1444 t 1531), Tochter des Martin I. Holzschuher. 14721528 Genannter. 1517-23 Siechkobel- und Kirchenpfleger von St. Johannis. 1507 zählte er zusammen mit Anton II. -»Tücher, Lazarus I. -»Holzschuher, Sebald -»Schreyer und Sigmund Fürer zu den Auftraggebern des Sebaldusgrabes von Peter -»Vischer d. Ä. Um
721 1483/84, wohl im Anschluß an die Pest, stiftete er mit anderen Familienmitgliedern den Rochusaltar in der Lorenzkirche, der 1499 mit einer Movendelpfründe von 42 fl. Ewigzins p.a. ausgestattet wurde. Vor 1511 stiftete er den kleinen Imhoff-Altar (Nebenaltar) in der Johanniskirche. 1520 ließ er im Auftrag seiner Handelsgesellschaft das Retabel auf dem Johannesaltar in St. Lorenz errichten. Der Schreiner bekam 50 fl., der Schnitzer 5 fl. und der Maler 65 fl. Der Maler war jedoch mit der Bezahlung nicht zufrieden, weshalb ihm Imhoff weitere 5 fl. gab. Ferner leitete er die Fertigstellung der von seinem Bruder -»Conrad IV. gestifteten Rochuskapelle, welcher er testamentarisch 4000 fl. vermachte. Er besaß das Haus Tucherstraße 20, das bis zu seiner Zerstörung im Zweiten Weltkrieg für seine prächtigen Maßwerkgalerien berühmt war, die vermutlich in Teilen von Adam -»Kraft geschaffen wurden. Er erwarb den Herrensitz Sündersbühl, den er auch bewohnte. Lit.: Biedermann, 1748 CCXXI; Waldau, Zion 1787, S. 95; Roth, 1802; Pilz, 1984, S. 156; Vetter/Oellermann, in: GNM A, 1988, S. 127150; Stolz, 1993; St. Lorenz, 1994; Stadtlexikon 2000. Imhoff (von den Hove), Petrus, gen. Alamire, Posaunist, Sänger, Komponist, Notenkalligraph, * Nürnberg - f 26. 6. 1536 Mecheln/Belgien. oo vor 1505 Katlijne van der Meeren (+ 1537/38). Um 1496/97 in den Niederlanden belegt, wo er 1503 von Philipp dem Schönen als Schreiber der Musik engagiert wird, seit 1519 war er auch Posaunist in der Hofkapelle. 1505 kaufte er mit seiner Frau ein Haus in Antwerpen. Seit 1509 war er Schreiber, Buchwart und auch Sänger der burgundischen Hofkapelle. Vom Mechelner Hof aus trat er als politischer Agent auf. Mehrfach besuchte er Kurfürst Friedrich den Weisen und wurde in dessen Auftrag bei Erzherzogin Margarethe wegen Reliquien für die Wittenberger Schloßkirche vorstellig. Nachhaltigen Ruhm erlangte er durch seine mit reichen Miniaturen verzierten Notenblätter, die zu Codices gebunden als fürstliche Geschenke sehr begehrt waren. Sein Atelier befand sich in Mecheln. Als er 1532 in den Ruhestand trat, erhielt er eine stattliche Leibrente, die auch auf seine Witwe übertragen wurde. 51 seiner über 600 Werke sind erhalten. Lt. Stadtrechnungen verehrte ihm der Nürnberger Rat im Jahre 1519 zweimal 10 fl., wobei er als Komponist bezeichnet wurde. 1524 zahlte ihm der Rat 6 fl. für die Verehrung von fünf Gesangbüchlein. 1530 gab ihm der Rat nochmals 20 fl. „pro ein erung von wegen etlicher musica, einem rat zugestellt". Die Gleichsetzung als Petrus Imhoff ist fraglich. In Nürnberger Dokumenten wird er immer nur Alamire genannt. Die Herkunft aus Nürnberg ist 1496/97 belegt, als er bei der Aufnahme in die Liebfrauenbruderschaft als Petrus Alamire Van Neuremberch bezeichnet wird. MuS: JENA, UB: elf Codices. Lit.: Ingetraut Ludolphy: Friedrich der Weise, Kurfürst von Sachsen 1463-1525, Göttingen, 1984, S. 346f.; Herbert Kelman (Hrsg.): The treasury of Petrus Alamire. Music and Art in Flemish court manuscripts 1500-1535. Amsterdam 1999; Ausstellungskatalog Löwen, 1999. Imhoff, Simon, Patrizier, Stifter, * 28. 10. 1476 Nürnberg - f 6. 11. 1557 Augsburg. Sohn des Hans III. oo 1507 Sibylla (f 1519), Tochter des Johann Paumgartner. 1548 Ratsherr und Steuerherr in Augs-
Imhoff burg. Das Ehepaar stiftete einen Hl. Christopherus in die Rochuskapelle in Nürnberg. Lit.: Biedermann, 1748 Taf. CCVII; Pilz, 1984, S. 169. Imhoff, Wilhelm, Patrizier, Ratsherr, Landpfleger, Stifter, » 27. 1. 1558 Nürnberg - t 29. 11. 1630 Nürnberg?, Epitaph am nördl. Seitenaltar in der Rochuskapelle, noch vorhanden. Sohn des Andreas IL, Enkel des -»Andreas I. oo 20.2.1583 Catharina(* 11.8.1565 t 7.3.1621), Tochter des Sebastian II. Imhoff. 15841630 Genannter, 1599 Junger Bürgermeister, 1613 Alter Bürgermeister. 1622 stiftete er den Katharinenaltar in die Rochuskapelle. Er wohnte auf dem Egidienberg; sein Vater hatte die Anwesen Egidienplatz 25 und 27 testamentarisch zu einem Fideikommiß bestimmt. Panzer verzeichnete sein Portrait. Lit.: Biedermann, 1748 Taf. CCXLVI; Roth, 1802; Pilz, 1984, S. 162; Zahn, DI-N Nr. 3341, 3702 u. 4081; Kohn, N H b Sebald. Imhoff, Wilhelm von, Major, Genealoge und Familienforscher, * 25. 12. 1835 - t 25. 4. 1903 Nürnberg. Sohn des Gustav, co 1871 Marie Serz. Militärlaufbahn, 1892 als Major verabschiedet. Für den Sturm auf die Bayemschanze vor Paris im September 1870 wurde er mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet. Seit 1880 betrieb er genealogische Studien und Familienforschung über das Nürnberger Patriziat. Er ordnete die Genealogie der eigenen Familie neu und schrieb fünf Familienbücher, in denen die Lebensläufer aller Familienmitglieder, soweit urkundlich belegbar, seit der Mitte des 13. Jh. verzeichnet sind. Sein Sohn -»Hans und sein Enkel -»Christoph führten die Familiengeschichte fort. 18881903 war er Mitglied im erweiterten Vorstand des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg. Werke: Genealogisches Handbuch der zur Zeit lebenden ratsfahigen und gerichtsfahigen Familien der vormaligen Reichsstadt Nürnberg, Nürnberg 1900. Lit.: Bosl. Imhoff, Willibald, Patrizier, Handelsmann, Sammler, * 16. 11. 1519 N ü r n b e r g - t 25. begr. 28. 1. 1580 Nürnberg, je ein Epitaph in der Rochuskapelle (1624) und in der Sebalduskirche (1628). Sohn des -»Hans VI. und der Felicitas, Tochter des Willibald -»Pirckheimer. oo 12.2.1545 Anna (* 1528 - f 9.3.1601), Tochter des Wolf I. Harsdörffer, vier Söhne. Kaufmännische Ausbildung durch seinen Onkel und Vormund -»Andreas I. Imhoff in der Handelsgesellschaft der Familie, 1533-37 in Lyon, 1537-40 in Antwerpen. 1545-80 Genannter. Danach führten ihn Geschäftsreisen nach Frankreich und Spanien. Sein von ihm verfaßtes „Rechenbuch", dessen Original sich heute im BM London befindet, war in Wirklichkeit ein Wege- und Straßenbuch. Die Wegstrecken Nürnberg-Südfrankreich-Spanien-Portugal-Norditalien-Nümberg hatte er größtenteils selbst abgeritten und dabei die Zeiten für die Übermittlung von Eilnachrichten und den Transport beladener Planwagen und Handelszüge festgelegt. Er war der Begründer der ersten großen privaten Kunstsammlung in Nürnberg. Den Grundstock bildete u.a. der Nachlaß seines Großvaters Willibald Pirckheimer, dessen vorübergehend geteilte Bibliothek er nach dem Tod von dessen Schwester Barbara Straub erwarb und wieder vereinigte. Seine bemerkenswerte Dürer-Sammlung ergänzte er durch Teile aus dem Nachlaß Albrecht -»Dürers nach dem Tod von dessen Frau -»Agnes und des Bruders Endres -»Dürer. Für
Imlandt Albrecht V. von Bayern erstellte er einen Medaillenkatalog. Das von ihm 1573 verfaßte Verzeichnis von „Antiquitäten und anderer Künst, samt dem, was mich solche kosten" befindet sich in der StadtBN (Amb. 66.4°, Hs. 1573). Er wohnte zunächst im Haus seines Onkels Andreas, seit 1556 im sog. Nassauerhaus, 1561 im Haus von Lienhard Kobolt gegenüber dem Barfußerkloster. Am 9.5.1562, nachdem er 16 Jahre in verschiedenen Häusern zur Miete gewohnt hatte, schreibt Imhoff: „hat mich got der herr mit einem haus versehen, so ich von Franzen Tucher erkauft hab umb 4850 fl. grobe münz"; hier zog er auch ein (Füll 14). Nach dem Tod seiner Tante Barbara Straub 1560 erwarb er um 4900 fl. deren Haus gegenüber der Egidienkirche (Egidienplatz 9-13), das bei seinem Tod 1580 auf 5600 fl. geschätzt wurde. In dieses Haus zog er am 20.12.1564 ein; das Haus auf der Füll verkaufte er im selben Jahr fur 4900 fl. an Jörg Goswein. Das Gesamtvermögen wurde bei seinem Tod mit 76.000 fl. angegeben. Panzer verzeichnete sein Portrait. 1580 Medaille. Seine Tochter Katharina heiratete am 5.8. 1577 Tobias I. Tucher. Die Sammlung wurde in den folgenden Jahrzehnten von der Witwe und den Kindern aus wirtschaftlichen Gründen verkauft. Ein kleiner Teil der Bücher war im Anwesen Egidienplatz 9-13 in der sog. Kapelle eingemauert und wurde erst Mitte des 18. Jh. entdeckt, als der neue Besitzer, Ratsherr Christoph Joachim -»Haller von Hallerstein das Haus umbaute. Werke: Memorialbuch 1546-76, Kunstinventar 1573/74, Haushaltsbuch 1564-78, Nachlaßinventar 1580, veröffentlicht bei Pohl, 1992. Lit.: NDB; Biedermann, 1748 Taf. CCXXXVI; Imhoff II, 1782, S. 412; Habich, Schaumünzen; Schwemmer, in: MVGN 40, 1949; Haarländer, 1964; Christoph Frhr. v. Imhoff, in: MVGN 62, 1975; P. Jante: Willibald Imhoff, Diss. Göttingen 1989; Horst Pohl: Willibald Imhoff, Enkel und Erbe Willibald Pirckheimers, 1992; P. Fleischmann in 1994/13; StadtAN, GSI 152; Zahn, DI-N Nr. 1389; Stadtlexikon 2000; Bauernfeind, 2000,; Kohn, Ν HB Sebald. Ausst.: 1971/3; 1971/5. Imlandt (Im Landt), Hans, Goldschmied, Goldarbeiter, * um 1517 Nürnberg - f zw. 12. 6. u. 12. 7. 1549 Nürnberg. Sohn des Conrad, Handelsmann, co 27.8.1543 Kunigunda Sauter. Am 1.9.1543 bestand er die Meisterprüfung und wurde am 8.9.1543 als Meister vereidigt. 1550 wurde er posthum als Schuldner bei den Fuggern in Augsburg erwähnt. Er wohnte in der Zistelgasse (Albrecht-Dürer-Straße), vielleicht im Haus Albrecht-Dürer-Straße 7, das seinem Vater gehört hatte. Er starb durch einen unglücklichen Schuß aus dem eigenen Gewehr. Seine Tochter Kunigunde heiratete am 21.10.1550 den Goldschmied Hans -»Lencker, der in der Albrecht-Dürer-Straße 12 wohnte. Lit.: Stockbauer, 1893 Nr. 328; Schombaum, 1949 Nr. 1903; Bachtier in: GNM A, 1978; Jamnitzer, 1985; Kessler, in: BFFK 11, 1985, S. 205-212; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 396. Imlot (Im Loth), Hans Caspar, Seidennäher, oo 20.7.1533 Barbara Wernlin aus Günzenhausen. Am 16.12.1539 wurde ihm gestattet, zehn Jahre in Nürnberg zu wohnen, ohne Losung zahlen zu müssen. Lit.: Schornbaum, 1949 Nr. 2905. Indagine, Joh. (Historiker, 1682) s. Falkenstein, Johann Heinrich von
722 Inderfelder (Judenfelder), Johann, Seidensticker, t 29. 1. 1622 Nürnberg. 1608-22 Genannter. 1591 war er Besitzer des Hauses Albrecht-Dürer-Straße 32, das früher dem Seidensticker Andreas -»Türck gehört hatte. Lit.: Roth, 1802; K o h n . N H b Sebald. Indermauer, Johann Ulrich, Maler, * um 1845 Rheineck/Schweiz, Sohn des Johannes, oo Nürnberg 13.2.1870 Marie Luise Clara (* Pöhlde um 1851), Tochter des Julius Samuel Engelmann, Maler und Lackierer. Ingolstadt (Ingetat, 1363) s. Herman von Ingolstadt Ingolstetter (Ingolstätter), Andreas, Kaufmann, Marktvorsteher, Dichter, Stifter, get. 10. 12. 1633 (nicht 19. 4. 1 6 3 3 ) N ü r n b e r g - 1 6./7. begr. 12. 6. 1711 Nürnberg, ehemals Grab Nr. D 61 b auf dem Johannisfriedhof; Epitaph nicht erhalten. Sohn des Georg. oo I) Helene (get. 24.9.1624 - begr. 23.11.1696), 1674 als „Philinde" (Tulpe) Mitglied im P.Bl.O.; II) 21.11.1704 Witwe Regina Pilger (begr. 4.9.1731), geb. Bardil, 1705 als „Regiiis I." (Engelsüß) Mitglied im P.Bl.O.; kinderlos. 1666-1711 Genannter, 1676 Marktadjunkt, 1689 Marktvorsteher. 1790 Assessor im Stadtalmosenamt. Er zählte zu der Gruppe der hochgebildeten Kaufleute, die sich neben ihrer wirtschaftlichen Tätigkeit auch für theologische und wissenschaftliche Fragen interessierten und sich fur das Gemeinwohl einsetzten. Er beherrschte mehrere Sprachen, darunter Latein, Spanisch, Französisch, Englisch und Italienisch. Daneben beschäftigte er sich mit Mathematik und Astronomie. Er war Verfasser geistlicher Lieder und zahlreicher Gedichte. Durch seine Handelstätigkeit gelangte er zu Reichtum, welcher ihm die Wohltätigkeit ermöglichte. Er gründete und unterhielt eine Arme-Kinder-Schule in Nürnberg und war zeitweise Verwalter der Stiftung der Elisabeth -»Krauß. Zusammen mit seinem Freund Jacob -»Grassel stiftete er der Universität Altdorf 1690 für 300 Goldgulden eine Armillarsphäre nach Kopernikus, die von Georg Christoph -»Eimmart d. J. gebaut wurde und sich heute im GNM befindet, sowie der theologischen Fakultät 1696 die Taxe von 1000 fl. fur das Promotionsrecht. 1672 wurde er als „Poliander" (Ringelblume) in den P.Bl.O. aufgenommen, den er finanziell unterstützte, indem er zur Errichtung des Irrhains beitrug. 1674 wurde er durch Sigmund von -»Birken zum kaiserlichen Poeten gekrönt. Panzer verzeichnete sein Portrait. 1706 wurde seine Frau Besitzerin des Anwesens Johannisstraße 3/Hallerwiese 4, das ihre Kinder wegen Schulden 1735 versteigern lassen mußten. Werke: Gründliche Anleitung zur accuraten Reim- und DichtKunst, 1704. MuS: NÜRNBERG, StadtBN: Schriften. Lit.: ADB; Trechsel, 1735; Will, GL II, S. 251 u. VI, S. 177f.; Waldau, Zion 1787, S. 60; Amarantes, 1744, S. 417; Jürgensen, 1994; Maué, 1997, S. 95; Stadtlexikon 2000; Tacke, 2001, Stammtafeln 22, 81; Paul, 2002, S. 402 f.; StadtAN, GSI 152. Insbrucker, Friedrich, Kupferdrucker, erwarb 1685 um 1050 fl. das Haus Hintere Ledergasse 12. Lit.: Kohn, NHb Lorenz. Inspruckner, Andreas I., Schreib- und Rechenmeister, t 1728 Nürnberg. Lit.: Schultheiß, Schulen, 2. H., S. 37. Inspruckner, Andreas II., Schreib- und Rechenmeister, * 17. 5. 1733 Nürnberg - f Juli 1785 Nüm-
723 berg. Sohn des -»Peter, oo N. N., mind, eine Tochter. Ausbildung durch seinen Vater, 1756 Prüfung als Schulmeister. 1765 brachte er in Nürnberg eine Anleitung heraus zu der im Handel üblichen Rechenkunst. Dieses Buch war als Lehrbuch sehr beliebt und erlebte 1781, 1800 und 1822 zum Teil vermehrte Neuauflagen. Außerdem veröffentlichte er 1768 das Büchlein „Nötiges Wissen eines Wechselrechners". 1792 wurde seine Witwe erwähnt. Lit.: Will, GL VI, S. 178, Will, GL VIII, S. 461; Adreßbuch, 1792, S. 56; Schultheiß, Schulen, 2. H., S. 41. Inspruckner, Peter, Schreib- und Rechenmeister, begr. 21. 11. 1777 Nürnberg, oo 15.6.1732 N. ( t Juli 1785), Tochter des Johannes Schwer, Lehrer der Lorenzer Schule. Er wurde „unbesungen" begraben, d.h. ohne Begleitung durch einen Geistlichen. Lit.: Heisinger, 1927, S. 49, 50. Institer, Heinrich, Zinngießer, wurde 1383 Bürger und um dieser Zeit in das Meisterbuch der Stadt eingetragen. 1386 verkaufte er ein Haus am Egidienplatz, südlich der späteren Hausnr. 37 gelegen. Lit.: Kohn, NHb Sebald. Irmischer, Karl, Maler, tätig um 1861. Werke: „Die große Sängerhalle auf dem Maxfeld in Nürnberg während des Deutschen Sängerbundfestes 1861", Aquarell, 1861. Lit.: Mitt. a. d. StadtBN Jg. 5, H. 1, Mai 1956. Irninger, Johann Adam (Kupferstecher, 1755) s. Joninger, Johann Adam Irnstein, Wenzel, Steinmetz und Stadtbaumeister, t Jan. 1564 Nürnberg, wohnhaft auf der Peunt (Bauhof). Lit.: Burger, 1972 Nr. 7807. Isenmann s. Eisenmann Isenring, Johann Baptist, Schweiz. Landschaftsmaler, Kupferstecher, * 12. 5. 1796 Lütisburg - t 9. 4. 1860 St. Gallen. Ausbildung zunächst als Tischler. 1817 Wanderschaft und Besuch von Feiertagszeichenschulen in Wien und München. 1820 Ausbildung in Landschaftsmalerei und Aquatintatechnik an der Münchner Akademie. 1828 gründete er einen Kunstverlag in St. Gallen und malte Städtebilder des In- und Auslandes. 1838 ließ er sich in der Daguerreotypie ausbilden und eröffnete 1840 ein eigenes Atelier. MuS: NÜRNBERG, Slg. Grieb: „Ansicht der Kaiserburg, vom Neutor aus", aquarellierte Sepiazeichnung 80 χ 112 mm, dat. 1836. Lit.: AKL, Index; ThiemeBecker. Isis-Werke s. Scherf, Walter Isselburg (Eisselburg, Ysselburg), Peter, Kupferstecher, Zeichner, Maler, Verleger, * 1568/80 Köln - f um 1630 Bamberg? oo Nürnberg 6.9.1613 Anna (get. 30.1.1590), Tochter des Peter ->Hochheimer, Maler, vier Söhne, zwei Töchter zw. 1614 u. 1621 in Nürnberg getauft. 1606-09 ist seine Tätigkeit in Köln durch datierte Stiche und durch seine Erwähnung als Pate bei einem Taufeintrag vom 10.5.1609 nachweisbar. Um 1610 kam er nach Nürnberg, wo er zunächst nur Aufenthaltsrecht genoß. 1616 entschloß er sich länger zu bleiben und beantragte die Aufnahme als Schutzverwandter, da er als Katholik nicht Bürger werden konnte. Der Rat stellte Nachforschungen an wegen seiner Religion, ob er nicht päpstisch sei. Bei Friedrich von -»Valckenborch und Gabriel -«Weyer erkundigte sich der Rat „seiner Kunst halber". Mit Rv. vom 11.10.
Isselburg 1616 wurde Isseiburgs Aufenthaltsrecht um drei Jahre verlängert und am 1.12.1619 das noch schuldige Schutzgeld erlassen. Mit Rv. vom 5.1.1620 wurde ihm das Wohnrecht um ein Jahr gegen Bezahlung eines Schutzgeldes von 6 Guldengroschen erneut verlängert. Im August 1622 lief sein Nürnberger Aufenthaltsrecht ab. Bereits am 23.7.1618 hatte sich Isselburg um das Bürgerrecht in Frankfurt/Main beworben, er bekam jedoch nur ein Jahr Aufenthaltsrecht, das er anscheinend nicht wahrgenommen hat. Zunächst arbeitete er in Nürnberg in der Werkstätte des Balthasar ->Caymox; ab 1614 begann er, Drucke unter seinem eigenen Namen zu vertreiben, auch verlegte er eine von Matthäus Merian d. Ä. gestochene Serie von sechs Nürnberger Ansichten. Isseiburgs Arbeitsgebiet war vielseitig: 1610 ist das Portrait des Christoph Fürer datiert, er stach Tafeln zu Basilius -»Beslers „Hortus Eystettensis ..." sowie ein Blatt mit der Ehrenpforte, die am 6.5. 1612 zum Einzug Kaiser Matthias' in Nürnberg errichtet wurde. 1616 stach er auf 32 Kupfertafeln die von Gabriel -»Weyer im großen Rathaussaal gemalten Sinnbilder, die er in dem Bändchen „Emblemata politica, Aula magna Curiae Noribergensis depicta" zum Neujahr 1617 dem Nürnberger Rat widmete. Er schuf Titelblätter und Illustrationen für geistliche Werke, geschichtliche und profane Darstellungen, wie Stückschießen, Waffen- und Fechtübungen, Kostümbilder, Portraits sowie Stadtansichten von Coburg, Heidelberg, Mannheim, Bautzen und aus der Umgebung von Nürnberg. Sein graphisches Gesamtwerk wird auf 450 Blatt geschätzt. Zu seinen Schülern zählten Hans -»Troschel d. J. und 1620 Joachim von -»Sandrart d. Ä. 1622 wurde Isselburg vom Rat einige Male wegen des Stechens „pasquillischer Gemälde" verwarnt. Die Gründe seines Umzugs von Nürnberg nach Bamberg etwa im August 1622 sind nicht bekannt. Bereits 1618 und 1620 hatte er Bildnisse des Bamberger Fürstbischofs Johann Gottfried in Kupfer gestochen. 1623 stach er dessen Leichenbegängnis, auf dem er sich als Bamberger Bürger bezeichnete. Bis 1625 arbeitete er in Bamberg, um 1626/27 nach Coburg zu wechseln, wo er fur Herzog Johann Kasimir von Sachsen-Coburg und andere fürstliche Personen tätig war. 1630 scheint er nochmals in Nürnberg gewesen zu sein, denn er erhielt am 20.6. fur etliche Kupferstiche sechs Reichstaler. Isselburg gilt als Neuentdecker der Nürnberger Landschaftsmotive. Panzer verzeichnete fünf Bildnisse Nürnberger Bürger sowie sieben Portraitstiche mit seiner Signatur. Seine eigenen Portraits wurden von Georg Christoph -»Kilian und von Georg -»Fenitzer gestochen. Werke: Grotezken Büchlein vor die Mahler, Goldschmidt usw; gedruckt zu Bamberg bei Peter Isselburg, 1625. Werkverz. mit 429 Bll. s. Johann Jacob Merlo: Kölnische Künstler in alter und neuer Zeit, Düsseldorf 1895, Sp. 453-473, Reprint Nieuwkoop 1966. Verz. seiner Nürnberger Prospekte s. C. G. Müller, 1791, S. 18, 113, 129, 154, 170. MuS: COBURG, KS der Veste. N Ü R N B E R G , G N M ; - , MStN: Kupferstiche; Federzeichnung. - , StAN. Lit.: ADB; NDB; Thieme-Becker; Nagler, KL u. Monogr.; Doppelmayr, 1730; Hampe, Rv.; Zülch, 1935; Barock, 1962; Sporhan-Krempel/Wohnhaas, 1973; Sitzmann, 1983; Tacke, 2001, S. 469; Grieb, Buchgewerbe 2003. Ausst.: 1952/5.
Ißmayer Ißmayer, Hans, Architekt, * 1861 Nürnberg t 1942 Nürnberg, oo 1887 Maria Heller. Besuch der Industrieschule Nürnberg, Dipl.-Ing. an der TH München. Er war einer der ersten, die in den Genuß des von Philipp -»Otto gestifteten Reisestipendiums kamen. Um 1887 wurde er an die Städtische Bauschule Nürnberg berufen, wo er bis 1924 tätig war. Neben seiner Lehrtätigkeit als Professor arbeitete er als Privatarchitekt. Auf der Kunstausstellung 1906 präsentierte er Ansichten sowie ein Modell der von ihm erbauten Villa des Brauereibesitzers Georg Reif, eine der prachtvollsten Villen der damaligen Zeit. Ißmayer wohnte damals am Vestnertorgraben 29, 1932 Äußere Cramer-Klett-Straße 21. Seine Frau Maria stellte 1920 ein Kleid mit Stickerei und einen Beutel mit Stickerei aus, vgl. 1920/1, Nr. 282-283. Werke: NÜRNBERG: Berckhauserstraße 17 (Villa Ritter); Campestraße 17 (1906); Pirckheimerstraße 14 (1899, Villa Pflaum); Ziegelgasse 21-23 (um 1897, Villa Reif)· Lit.: Dammer, 1889, S. 43; Willenberg, in: M V G N 75, 1988; Berühmte Nürnberger, 1989. Ausst.: 1906/1. IBmayer, Hans, Goldschmied, Juwelier, Geschäft in den 1930er Jahren: Adlerstraße 40. IBmayer, Michael, Goldschmied, 1934 Obermeister der Gold- und Silberschmiede-Innung. 1932 in der Adlerstraße 40 ansässig. IBmayer, Rudolf, Goldschmied, Gold- und Silberarbeiter, t Nürnberg, Grab Nr. H 22 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1904, noch vorhanden. 1902 Mitglied des Dürer-Bundes. Lit.: KDM Nürnberg, 1977. Ausst.: 1902/1. Itzel, Georg, Maler, wohnte 1863 in S. 931 (Judengasse 12). Itzel, Leopold, Porzellan- und Glasmaler, Zeichner, Lithograph, * 16. 12. 1817 Erlangen - t 31. 10. 1881 Nürnberg, oo 5.2.1854 Schwester des Kunsthändlers Georg -»Maar. 1831 Lehre bei Porzellanmaler Schwämmlein in Erlangen, wo er insgesamt fünf Jahre blieb. Ab 1850 war er fur seinen Schwager Georg -»Maar tätig. 1857 wohnte er in S. 504 (Untere Schmiedgasse 18), 1878 in der Sulzbacher Straße 22, 1881 in der Veillodter Straße 20. MuS: NÜRNBERG, MStN: Eine Miniatur, Lithographie „Nürnberger Volksfest" 1853, sechs Lithographien je 52 χ 42 cm. Lit.: Industriekultur in Nürnberg, 1980, S. 309; M. Mende, 1992. Ausst.: 1981/1; 1986/6. J a c h e l (Jachel Steinmetz), Steinmetz, um 1388 in Nürnberg tätig. Lit.: Baader, 1860/62, S. 3. Jacob (Jacob slozzer), Schlosser, war 1341 Bürge bei der Bürgeraufnahme des H. Reinold de Stetbach. Lit.: Bürgerbücher I, 1974, S. 62, Nr. 949. Jacob, Maler, erscheint erstmals als Nachtrag in der 1363 angelegten Meisterliste der Maler sowie in der Meisterliste von 1370. Nach den Losunglisten von St. Lorenz zahlte er 1392, 1397 und 1400 Steuern. 1397 wohnte er bei der Spiegelgasse (Äußere Laufer Gasse), 1400 bei der „Molendinum Katharine" (Katharinenmühle, am Wespennest). Die 1430 und 1433 erwähnte Malerin -»Cristein war vermutlich seine Witwe, sie wohnte in der Nähe des Katharinenklosters. Lit.: Baader, 1860/62; Gümbel, 1907, S. 41. Jacob (Jacob Glaser), Glaser. In der Sebalder Losungliste von 1427 ist eine Jacob Glaserin, erwähnt, vielleicht eine Witwe. Ein Jacob Glaser erscheint in
724 den Lorenzer Losunglisten von 1430 und 1433. Lit.: Gümbel, 1907, S. 61. Jacob, Meister, Schreiner, wurde in dem 1462 von Nicolaus III. -»Muffel verfaßten Testament mit der Herstellung eines Tabernakels für St. Egidien beauftragt. Dieser Meister Jacob ist vielleicht identisch mit dem Schreiner Jacob -»Dornauer, welcher 1469 von Muffel mit einem Altarretabel für St. Peter beauftragt wurde. Lit.: Gümbel, 1917, S. 81; Wagner, 1927, S. 250f.. Jacob, Pfeifen- d.h. Holzblasinstrumentenmacher, wurde 1467 Bürger und zahlte 2 fl. Lit.: Nickel, 1971, S. 21. Jacob, Kartenmaler, von Murr 1478/80 erwähnt, evtl. identisch mit Jacob -»Berchinger. Lit.: Murr, Journal, T. 15, S. 41; Thode, 1891. Jacob von Egra (Eger), Goldschmied, wurde von Murr fur das Jahr 1351 erwähnt. Lit.: Murr, Journal, T. 13, S. 21; Stockbauer, 1893 Nr. 7. Jacob von Prag, Goldschmied, wurde 1387 in das Pergamentene Bürgerbuch eingetragen, er brachte also Vermögen mit. Sein Eintrag in das Meisterbuch der Stadt erfolgte wohl zur gleichen Zeit. Im Ämterbüchlein von 1396 ist er nicht mehr erwähnt, vermutlich ist er vorher gestorben oder fortgezogen. Lit.: Bürgerbücher I, 1974, Nr. 1367. Jacob, Gabriel, Lithograph, wohnte 1873 in der Ludwigstraße 4, 1878 in der Stelzengasse 4. 1881 war er Besitzer einer lithographischen Anstalt in der Karlstr. 17, 1906 in der Hirtengasse 13. Jacob, Hans, Rotschmied, t zw. 27. 5. u. 16. 9. 1450 Nürnberg. Lit.: Burger, 1961 Nr. 900. Jacob, Hans, Messerer und Trommelschlager bei den Stadtpfeifern, t Juni 1571 Nürnberg, wohnhaft auf dem Neuen Bau (Maxplatz). Lit.: Burger, 1972 Nr. 9809. Jacob, Werner, Organist, Komponist, * 4. 3. 1938 Mengersgereuth-Hämmern/Thüringen - | 23. 5. 2006 Nürnberg, oo Ingeborg, Kinder. Studium der Orgel, Komposition und Dirigieren in Freiburg. 1969 bis 31.12.1990 Kirchenmusikdirektor an St. Sebald, Auflösung des Dienstverhältnisses aus gesundheitlichen Gründen. Später Titularorganist an St. Sebald. 1976-98 Professor fur Orgel und Kirchenmusik in Stuttgart. Daneben internationale Konzerttätigkeit als Organist. Er schuf ein umfangreiches kompositorisches Oeuvre und zahlreiche Aufnahmen. Seit 1985 künstlerischer Leiter der Internationalen Orgelwoche Nürnberg. Von seinen vielen Auszeichnungen seien erwähnt: 1967 Förderungspreisträger der Stadt Nürnberg, 1983 Kulturpreis der Stadt Nürnberg, 1993 Wolfram-vonEschenbach-Preis des Bezirks Mittelfranken, Bundesverdienstkreuz. Zuletzt wohnte er in der Sonnengartenstraße 7a. Werke: Teilverz. s. Dupont, 1971 und MGG neu. Ausst.: 1973/10; 1998/3; 1999/3; 2001/2; 2002/2. Jacob (Jacobäus), Wolfgang, Kantor, Komponist, Sammler, * Hofheim/Ufr. - t Okt. 1539 Nürnberg, oo Barbara (begr. 12.6.1569), zwei Söhne. Schüler der Lorenzer Schule in Nürnberg. 1515 Studium in Leipzig, dort 1517 Bakkalaureus. Er befaßte sich besonders mit Musik, Poetik und Schönschreiben. Zunächst Collaborator, dann Lehrer an der Lorenzer Schule. 1522 ging er für zwei Jahre an die Wittenberger Universität. Um 1525 Rückkehr nach Nürnberg und erneut
725 an der Lorenzer Schule tätig. Am 5.10.1527 wurde er Nürnberger Bürger. 1525-39 Kantor an St. Lorenz. Er war Sammler und Berater für die von Johann -»Petrejus herausgegebenen Musikdrucke. Veit -«Dietrich gehörte zu seinen Schülern. Lit.: Will, GL VI, S. 146-148; Krautwurst, 1971; Harrassowitz, 1987; Burger, 1972 Nr. 2058, 9256. Jacobi, August, Kunstmaler, oo Ν. N., Kinder. 1871 wohnte er in S. 1315 (Lichterzieherhof 3) und 1881 im Feuerweg 22a. Jacobi, Friedrich Louis, Porzellanmaler, wohnte 1878 Maxfeldstraße 38. Jacobi, Heinrich, Lithograph, oo Mathilde (* Schwäbisch Gmünd um 1810), Tochter des Ignaz Vetter. Er war um 1840 Besitzer einer lithographischen Anstalt in Nbg.-Steinbühl. Seine Witwe heiratete am 15.5.1842 den Lithographen Kilian -»Herold. Jacobshagen-Binder, Betty, Malerin, wohnte um 1930 in Berlin. Werke: Hauptmarkt in Nürnberg, Öl a/Lw., 60 χ 80 cm, um 1925. Lit.: Dressier, 1930. Jacottet, Jean, Lithograph, Landschaftsmaler, * 1806 Echallens/Schweiz - t 1880. Er arbeitete in Paris und Bonneval und hinterließ ein umfangreiches Werk mit lithographierten Stadtansichten und Landschaften. Diese führte er teils nach eigenen, teils nach fremden Vorlagen aus. Unter seinen Arbeiten befindet sich eine Lithographie des Jakobsplatzes in Nürnberg nach Karl Johann -»Billmark, um 1835. Lit.: AKL, Index; Thieme-Becker; Doli, 1991. Jäckel, Andreas Johann, ev. Pfarrer und Zoologe, * 6. 1. 1822 Nürnberg - t 22. 7. 1885 Windsheim. Studium der Theologie in Erlangen. Er beschäftigte sich viel mit Naturwissenschaften, besonders mit Fischkunde und Zuchtkerbtieren. Außerdem war er Heimatforscher und Volkskundler. Die Kaiserliche Leopoldinische Akademie verlieh ihm den Beinamen „Franz Paula von Schrank". 1848 trat er der Naturhistorischen Gesellschaft bei, später Ehrenmitglied. Er starb an den Folgen einer Malariaerkrankung. Die Jaeckelstraße in Nürnberg wurde nach ihm benannt. Jäckel (Jeckel), Caspar, Rotschmied, Ring- oder Rollenmacher, Vater des -»Stephan. Am 20.3.1738 wurde er in die Meisterliste eingetragen, 1764 Geschworener. Mz. ab 1739: Einhorn; ferner besaß er das Mz. „zwei gekreuzte Speere", das er 1768 an Johann Georg -»Rösch verkaufte. Lit.: Lockner Nr. 1331; Stengel, in: GNM M, 1918/19, S. 119u. 149. Jäckel, Jacob Sigmund, Rotschmied, Meistersohn, wurde am 1.10.1779 in die Meisterliste eingetragen. Lt. Quartiergeldliste 1800 war er Mieter des Hauses S. 1073 (Untere Talgasse 2). Jäckel, Martin Balthasar, Rotschmied, Gewichtmacher, t 1757 Nürnberg. Am 27.6.1741 wurde er in die Meisterliste eingetragen. Lit.: Lockner Nr. 1354. Jäckel, Stephan, Rotschmied, Ring- oder Rollenmacher, auch Gewichtmacher, Sohn des -»Caspar. Am 25.3.1766 wurde er in die Meisterliste eingetragen. Mz: Halbmond mit I S auch S I. Lit.: Lockner Nr. 1524; Stengel, in: GNM M, 1918/19, S. 138. Jaeckle, Charles, Bildhauer, * 1872 Sierenz/Elsaß t 1923 Basel. Schüler der Kunstgewerbeschule München und von Ferdinand von -»Miller und Heinrich Waderé. 1892-99 Studium an der AdBK München bei Wilhelm von Ruemann. 1896-1923 ständige Beteili-
Jäger gung an den Kunstausstellungen im Glaspalast. Zwischen 1912-16 schuf er die Statue des Nikolaus Thaddäus von Gönner, Rechtgelehrter, die sich an zwölfter Stelle (von West nach Ost) der 13 Rechtsgelehrten an der Außenfassade des Justizpalastes in Nürnberg, Fürther Straße 110 befindet. Lit.: Masa, Freiplastiken, S. 406, 478. Jaeger, Adolf, Dr. phil., Historiker, * 13. 2. 1894 Ebrach - f 17. 1. 1946 in einem Kriegsgefangenenlager bei Wjasma. Sohn des Johannes, Gefängnisgeistlicher, später Studienprofessor für ev. Theologie, oo Elisabeth Fuchs, kinderlos. Besuch des Gymnasiums in Amberg, ab 1909 des Melanchthon-Gymnasiums in Nürnberg. 1913 Kriegsfreiwilliger. Studium der Germanistik in Erlangen, 1925 Promotion zum Dr. phil. Ab 1925 Studienrat und Truppenunterrichtsleiter in Nürnberg, 1938 Heeresstudiendirektor und Leiter der Heeresfachschule Gießen. 1941 Hauptmann bei der Feldtruppe, 1945 Kriegsgefangenschaft. Seine Doktorarbeit über die „Stellung und Tätigkeit der Schreibund Rechenmeister (Modisten) in Nürnberg im ausgehenden Mittelalter und zur Zeit der Renaissance", Univ. Erlangen 1925, befindet sich in der StadtBN, ebenso sein schriftlicher Nachlaß. Sein Lebenswerk über Veit -»Stoß konnte er wegen seines Einsatzes im Krieg nicht mehr selbst veröffentlichen. 1958 erschien es unter dem Titel: Adolf Jaeger: „Veit Stoß und sein Geschlecht", aus dem Nachlaß herausgegeben von Otto Puchner. Lit.: Ausk. Hermann Jäger. Jaeger, Andreas Philipp, Kartenzeichner, fertigte 1748 eine Kopie einer Karte vom Amt Hersbruck nach Johann Albrecht -»Teufel, die er Friedrich Wilhelm Ebner, Pfleger zu Hersbruck widmete; eine weitere Kopie der gleichen Karte entstand 1760. Um 1759/60 zeichnete er eine Militärkarte der Nürnberger Gegend. MuS: N Ü R N B E R G , StAN. Lit.: Fleischmann, 1998, 71/1,487. Ausst.: 1907/3. Jäger, Johann Carl (Karl), Historien-, Genre- und Bildnismaler, Radierer, * 17. 10. 1833 Nürnberg - t 5. begr. 7. 12. 1887 Nürnberg, Grab Nr. G 49 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph noch vorhanden. Unehelicher Sohn des Johann -»Jäger, Maler, oo 9.4.1860 Maria Kunigunde Margaretha Bauer ( t 1872), Schwester des Kupferstechers Tobias -»Bauer, ein Sohn. Schüler des Johann Andreas -»Engelhard. Besuch der Kunstgewerbeschule Nürnberg unter Albert Chr. -»Reindel und August von -»Kreling. Studium an der Akademie München. 1862-87 Lehrer für Zeichnen und Malen nach der Antike, ab 1866 Professor, ab 1868 wirklicher Professor an der Kunstgewerbeschule Nürnberg, wo er 25 Jahre als Lehrer sehr geschätzt wurde. Ab 1870 war er auch als Bildnismaler für die Nürnberger Oberschicht tätig. 1882-86 schuf er sein malerisches Hauptwerk „Kaiser Maximilian I. bei Albrecht Dürer" (Eigentum von MStN). Bemerkenswert sind auch die von ihm geschaffenen Portraits deutscher Tondichter und Literaturgrößen und seine Vorlagen für Buchillustrationen. 1856 wohnte er in S. 546 (Rathausplatz 9), 1860 in L. 173 (Obere Wörthstraße 21), 1878 Egidienplatz 24, zuletzt im Rosental. Er war Ehrenmitglied des Freien Deutschen Hochstifts zu Frankfurt/Main und wurde mit dem St. Michaelsorden und der goldenen Medaille für Kunst und Wissenschaft ausgezeichnet. MuS: N Ü R N B E R G , MStN:
Jäger ca. 8 Gemälde; Zeichnungen, Lithographien. Lit.: Thieme-Becker; Boetticher; Dammer, 1889, S. 35-42; AdBK, 1933; KDM Nürnberg, 1977; Stadtlexikon 2000. Ausst.: 1882/1; 1882/3; 1909/1; 1912/1; 1941/2; 1942/1; 1954/3; 1956/4; 1971/8 Nr. 103; 1976/8; 1980/2, Nr. 302-305; 1991/1; 1992/1. Jäger, Christian Martin, Lithograph, Literat, t 10. 12. 1833 Nürnberg, wohnte bei seinem Tod in S. 902 (Fünferplatz 4). Jäger, Ferdinand Ritter von, Rechtsrat, Autor, * 5. 12. 1839 Nürnberg - t 7. 11. 1916 Würzburg, begr. auf dem Johannisfriedhof in Nürnberg. Sohn des Dr. Johann Jacob, Advokat, oo 1867, ein Sohn, eine Tochter. Studium der Rechte in Erlangen und Leipzig, seit 1873 Rechtsrat in Nürnberg. Am 14.12.1899 wurde er zum Zweiten Bürgermeister gewählt, am 9.1.1906 wiedergewählt, 1.10.1910 Ruhestand. Als Referent für die städtische Singschule und das (Alte) Stadttheater lag ihm die Förderung des Musiklebens besonders am Herzen. Er war im Ausschuß des deutschen und fränkischen Sängerbundes und gründete die Nürnberger Sängergenossenschaft. Publizistisch betätigte er sich als Musikkritiker und Verfasser von Festspielen, auch trat er als Festspieldirektor und Scheffelforscher in Erscheinung. 1902 wurde ihm der Verdienstorden der Bayerischen Krone verliehen, verbunden mit dem persönlichen Adel, am 12.6.1906 wurde er zum geheimen Hofrat ernannt, am 27728.9.1910 Ehrenbürger der Stadt Nürnberg. Seinen Lebensabend verbrachte er bei seiner Tochter in Würzburg. Werke: Festspiel „Aus tiefer Nacht zum Sonnenschein", welches 1906 im Stadttheater anläßlich der Hundertjahrfeier der Einverleibung Nürnbergs in das Königreich Bayern aufgeführt wurde. Lit.: Erlanger/Fischer, 2000; Stadtlexikon 2000. Jäger, Fritz, Schlosser, wurde 1494 Meister. 1495 erwarb er um 120 fl. rh. ein Haus beim Inneren Laufer Tor (Am Laufer Schlagturm 2), das um 1511 in fremden Besitz überging. Lit.: Baader, 1860/62; Kohn, NHb Sebald. Jaeger, Georg, Kupferstecher, oo Julia (* um 1793). Seine Witwe heiratete am 14.10.1832 den Kaufmann Johann Leonhard Mühling. Jaeger, Georg Christoph, Hauptmann, Geometer, Kartograph, * 28. 11. 1708 Nürnberg - f 16. 2. 1767 Hersbruck. Sohn des Peter, Roßschreiber und Quartiermeister. Besuch des Egidiengymnasiums, wo er neben Mathematik auch Lateinisch, Griechisch und Französisch lernte. 1728 ging er als Fourier des Generalfeldmarschalls Graf von Seckendorff nach Italien, wo er neben Italienisch auch Ingenieurwissenschaften studierte. 1732 zog er mit seinem Regiment nach Ungarn, anschließend nach Dalmatien, Kroatien, Slowenien und anderen Landesteilen. 1733 in Schlesien, 1734 wieder in Italien. 1735 wurde er Leutnant. 1741 war er vorübergehend beim Landpflegamt in Nürnberg, bevor er 1742 wieder in den Dienst des Feldmarschalls von Seckendorff trat. 1745 wurde er Stadthauptmann in Hersbruck, womit er wieder zum Landpflegamt Nürnberg gehörte. In den folgenden Jahren fertigte er verschiedene Karten und Pläne des von ihm betreuten Landgebietes. MuS: NÜRNBERG, MStN: Federzeichnungen Pflegamt Hersbruck, 1747 u. 1748; Rothenberg 1762. - , StAN. Lit.: Will, GL II, S.
726 222 u. VI, S. 153; Tiggesbaumker, 1988; Fleischmann, 1998, Nr. 429/1-4. Jäger, Georg Leonhard, Kupferstecher, * um 1795 Nürnberg - f 4. 7. 1850 Nürnberg. Sohn des Johann Tobias, oo 8.8.1824 Katharina Barbara Hazel (Hetzel, * um 1800 - t 12.2.1861). Er war 1831 in L. 137 (Kaiserstraße 20), 1850/57 in S. 154 (Karlstraße 4) ansässig. Jäger, Gottfried Engelhard, Zirkelschmied, wurde am 5.11.1805 in die Meisterliste eingetragen. Jäger (Jeger), Jobst Zinngießer, oo 20.6.1531 Katharina König. Lit.: Schornbaum, 1949 Nr. 2952. Jäger, Johann, Maler, Porzellanmaler, Vater des ->Carl, Maler. Der Albrecht-Dürer-Verein erwarb von ihm zwei Porzellangemälde fur die Verlosungen 1839/40 und 1840/41. 1837 wohnte er in L. 460 (Breite Gasse 54). Ausst.: 1838/1; 1839/1; 1840/2, - / 3 ; 1841/1,-/2. Jäger, Johann Leonhard, Stadtpfeifer, 1757 Supernumerarius, 1775 Vikarius, 1785 gestrichen. Jäger, Kaspar, Bildhauer, f 9. 2. 1873 Nürnberg, oo Maria (f 14.3.1871). Beim Tod seiner Tochter Susanna Maria am 7.10.1868 wohnte er in Gärten h. d. Veste 123 a (Nebengasse 30). 1871 war er am Maxfeld 141 ansässig und zum Schluß in der Kleinreuther Straße 3. Jäger, L., Glasmaler, war 1906 Mitinhaber der Firma Nürnberger Glasmalerei L. Jäger und M. Pfann, Vestnertorgraben 37, die sich als Kunstwerkstätte für kirchl. und prof. Glasmalerei und Kunstverglasungen bezeichnete. Ausst.: 1906/4. Jäger, Wilhelm, Tapezierer, Mundartdichter, * 14. 2. 1854 Nürnberg - f 28. 6. 1920 Nürnberg. Sohn des Georg Heinrich, oo Anna Barbara Maria Büttner, vier Kinder. MuS: NÜRNBERG, StadtB. Ausst.: 1966/5. Jäger, Wolfgang, Landschafts-, Stilleben- und Bildnismaler, * 19. 9. 1890 Ebrach - | 9. 11. 1975 Nürnberg. Sohn des Dr. Johannes, Pfarrer in Ebrach, oo 1925 Nürnberg Friederike Strattner, ein Sohn Hermann. 1905-1912 besuchte er die Nürnberger Kunstgewerbeschule, anschließend Studium an den AdBK München und Karlsruhe, Schüler von Walter Georgi, Friedrich Fehr und Meisterschüler von Wilhelm Trübner. Seit 1920 war er freischaffender Maler in Nürnberg. In seiner frühen Schaffensperiode lag der Schwerpunkt bei Portraits, später kamen Landschaftsmalerei und Stil leben hinzu. Anläßlich seines 75. Geburtstages wurde sein Wirken seitens der Stadt Nürnberg durch die Gewährung eines Ehrensoldes gewürdigt. 1927-75 wohnte er in der Denisstraße 30. 1922 war er Mitglied der Nürnberger Kunstgenossenschaft, 1924 in der Vereinigung Nürnberger Künstler und Kunsthandwerker, 1951 der Nürnberger Künstlergenossenschaft, 1954 des Künstlervereins und 1959 der Künstlergruppe „Freie Gruppe". Sein Bruder -•Adolf war der bekannte Veit-Stoß-Forscher. MuS: NÜRNBERG, MStN: ca. 60 Gemälde, darunter „Blick von der Augustinerstraße zur Sebalduskirche", dat. 1959 und „Die Jakobskirche in Nürnberg", dat. 1960; Zeichnungen. Lit.: Vollmer; AKL, Index; Dressler, 1930; Stimmen der Kunst, H. 8, November 1924; Rösermüller, 1928; Künstlerverein, 1954; Lohrey, 1989. Ausst.: 1920/1; 1921/1; 1922/1; 1922/2; 1924/2; 1928/1; 1929/4; 1930/3; 1931/2; 1933/3; 1940/1; 1941/1; 1942/1; 1946/1; 1947/1; 1949/1; 1951/3;
727 1952/1, - / 2 , - / 3 ; 1953/1, - / 3 ; 1954/1; 1955/2, - / 3 ; 1956/3, - / 5 ; 1958/2, - / 3 ; 1959/2, —/15; 1960/2, - / 3 ; 1961/10; 1962/1; 1963/1; 1965/1; 1966/2; 1972/2; 1989/1; 1994/5. Jaghofer, Hans, Briefmaler. Bei dem 1608 im Ämterbüchlein eingetragenen Briefmaler handelt es sich vermutlich um Hans Jörg -»Höfler. Lit.: SporhanKrempel/Wohnhaas, 1973; Grieb, Buchgewerbe 2003. Jahn, Johann Christian, Kartenmacher, wurde am 5.6.1731 in die Meisterliste eingetragen. Jahn, Johann Jakob, Goldschmied, Goldarbeiter. 1863-65 Lehre bei Carl -»Scharrer. 1878 besaß er das Anwesen Obere Turnstraße 40. Jahreisen, Johann Friedrich Carl, geographischer Kupferstecher, wohnte 1829 in S. 288 (Geiersberg 12). Jakob s.a. Jacob Jakob, Adam, Maler, * Kettgau b. Leipzig. 1630-34 Lehre bei Lienhart -»Brechtel d. Ä. Lit.: Bosch, in: GNM M, 1899; Tacke, 2001, S. 238. Jakob, Ferdinand, Holzbildhauer, wohnte 1932 am Obstmarkt 26. Jakober & Mathys, Architekten. Werke: NÜRNBERG, Jugendstilhaus: Nibelungenstraße 25/27 (1910/12). Lit.: Willenberg, in: MVGN 75, 1988. Jamer, Hans Joachim, Büchsenschmied, wurde am 12.10.1542 Bürger. Lit.: Hampe, Rv.; Willers, 1973. Jamers, Friedrich (Goldschmied, 1579) s. Jonas, Heinrich James, Francis Edward, engl. Aquarellmaler, * 1849 Willingdon/Sussex - f 25. 8. 1920 Great Torrington/Devon. Unverheiratet. Er war ursprünglich Seekadett. Finanziell unabhängig, bildete er sich als Autodidakt. Er malte hauptsächlich Blumenstilleben, femer Landschaften und Interieurs. Auf seinen Reisen durch Deutschland malte er auch Motive aus Nürnberg und Rothenburg/Tauber. Mitglied der Royal Academy. Lit.: AKL, Index; Thieme-Becker; Graves, 1895; Anna Gruetzner: Dictionary of British Artists 18801940, Woodbridge 1980. James, Helen M., Illustratorin, schuf die Illustrationen zu dem Buch „The Story of Nuremberg" von Cecil Headlam, London 1901. Jamnitzer, Goldschmiedefamilie, Stammtafel der Familie: I) Hans d. Ä., f 1548 Nürnberg; oo vor 1508 Elisabeth. II) Wenzel, * 1508 - f 15.12.1585; oo 22.6.1534 Anna Braunreuchin (begr. 6.4.1575), elf Kinder: 1) Caspar, get. 4.5.1535; 2) Balthasar, 19.5.1536; 3) Johannes (Hans d. J.), get. 19.9.1539; 4) Anna, 27.12.1540, verh. mit dem Goldschmied -»Hans Straub; 5) Susanna, get. 24.7.1542, verh. mit dem Goldschmied -»Martin Holweck; 6) Hester, get. 29.1.1544; 7) Maria, get. 29.12. 1545, verh. mit dem Goldschmied -»Valentin Maler; 8) Wenzeslaus, get. 15.5.1548, Goldschmied, t 1572 Paris; 9) Elisabeth, get. 10.5.1550; 10) Abraham, get. 9.5.1555; 11 ) Daniel, get. 11.1.1557. III) Albrecht, 1550 Meister - t 1555; oo 22.7.1544 Sibylla Herz - begr. 25.3.1597, acht Kinder: 1) Paulus, get. 23.4.1545, Goldschmied; 2) Georgius, get. 17.4. 1546; 3) Sibylla, get. 3.11.1547; 4) Barthel, get. 22.12. 1548, Goldschmied; 5) Barbara, get. 10.3.1550; 6) Albrecht, get. 23.8.1551; 7) Sabina, get. 14.12.1552; 8) Margaretha, * unbek. IV) Johannes (Hans d. J.), * 1539 - begr. 23.4.1603; oo
Jamnitzer 14.1.1562 Susanna Wagner (begr. 16.5.1612), sechs Kinder: 1) Christoph, get. 12.5.1563, Goldschmied; 2) Johannes, get. 20.4.1565; 3) Susanna, get. 18.7.1566, oo I) 1587 Goldschmied Nicolaus -»Emmerling, II) 1608 Goldschmied Eustachius -»Hohmann; 4) Balthasar, get. 18.4.1568; 5) Daniel, get. 16.9.1569; 6) Wenzel, get. 25.1.1580. V) Abraham, * 1555 - t 1600; oo 26.10.1580 Catharina Kirchperger, fünf Kinder: 1) Anna Maria, get. 23.10.1581; 2) Abraham, get. 14.10.1582; 3) Wenzel, get. 26.10.1583; 4) Johannes, get. 21.12.1584; 5) Conrad, get. 31.3.1586. VI) Barthel d. Ä„ * 1548 - begr. 19.10.1596; oo 4.10. 1575 Sibylla Schmid (begr. 9.8.1625), sieben Kinder: 1) Helene, get. 1.6.1576; 2) Maria, get. 31.10.1577, oo Goldschmied Hans -»Ernst; 3) Bartl, get. 17.3.1579, Maler; 4) Ursula, get. 10.3.1581; 5) Sibylla, get. 16.2. 1583, oo Goldschmied Jonas -»Mayr; 6) Ursula, get. 8.9.1585; 7) Magdalena, get. 26.9.1587, oo Goldschmied Johann -»Kartenbusch; 8) Martha, get. 21.11. 1589. VII) Christoph d. Ä„ * 1563 - f 22.12.1618; oo 17.5. 1592 Witwe Clara Eppenbach (begr. 24.1.1640), neun Kinder: Hans Christoph (Christoph d. J.), get. 20.5. 1593, Goldschmied); 2) Georg Christian, get. 3.1. 1595; 3) Barbara, get. 30.5.1596; 4) Wilhelm, get. 14.9.1597; 5) Maria, get. 14.4.1599; 6) Anna, get. 9.11.1600; 7) Margareta Clara, get. 23.12.1604; 8) Judith, get. 8.4.1607; 9) Elisabeth, get. 7.10.1608. VIII) Hans, Schuhmacher, Meistersinger, * 1565 t 1647; oo I) 8.8.1592 Witwe Apollonia Aichler, geb. Krablerin (begr. 30.8.1619), vier Kinder: 1) Bartl, get. 13.2.1591; 2) Susanna, get. 3.5.1593; 3) Hans Ernst, get. 7.10.1595; 4) Jacob, get. 4.3.1597; II) 2.5. 1620 Witwe Katharina Mendel, geb. Lintner (begr. 13.11. 1639), kinderlos. IX) Hans Christoph (Christoph d. J.), * 1593 - t 1657; oo 29.1.1593 Maria Magdalena Rubert (begr. 15.8. 1657), 4 Kinder: 1) Ursula Maria, get. 17.11.1617; 2) Elisabetha, get. 19.11.1618; 3) Maria Gabriele, get. 22.4.1621; 4) Tobias Hieronymus, 12.5.1626. Die Familie Jamnitzer ist in Nürnberg kurz nach dem Dreißigjährigen Krieg ausgestorben. Lit.: Georg Kühr: Stammfolge der Familie Jamnitzer in Nürnberg, in: MVGN 61, 1974. Jamnitzer, Abraham, Goldschmied, Silberarbeiter, get. 9. 5. 1555 Nürnberg - f zw. 11. 12. 1591 und 10. 4. 1600 auswärts. Sohn des -»Wenzel d. Ä. oo 26.10. 1580 Catharina (get. 12.2.1560), Tochter des Andreas Kirchberger, vier Söhne, eine Tochter. Am 28.1.1579 begann er sein Meisterstück bei Elias -»Lencker d. Ä., und am 22.6.1579 bestand er die Meisterprüfung. Für Kaiser Rudolph II. fertigte er eine Gießgarnitur, zwei Flaschen, acht Schalen aus vergoldetem Silber und Perlmutter und zwei unvergoldete Schalen, für die er am 1.2.1583 die Bezahlung der zweiten Rate von 1760 fl. erhielt. Von Jamnitzer sind nur wenige Arbeiten erhalten, darunter die Daphne aus dem Grünen Gewölbe in Dresden und die Räucherburg im Badischen Landesmuseum. Vom Rat der Stadt erhielt er kleinere Aufträge wie 1584 die Anfertigung von Beschlägen für einen Dulzian (Vorläufer des Fagotts) oder die Reparatur eines geschmelzten Wappens, vielleicht von einem Geleitschild. 1587 wurde seine Frau verdächtigt, sie
Jamnitzer habe Unzucht mit Dr. Johann Maier getrieben; sie entzog sich der Verhaftung durch die Flucht. Beim Verkauf des väterlichen Hauses 1591 war Jamnitzer außerhalb, bei der Bezahlung der letzten Rate für das Haus am 10.4.1600 wurde er als verstorben bezeichnet. MuS: A M S T E R D A M , HM. DRESDEN, Grünes Gewölbe. KARLSRUHE, Badisches Landesmus. Lit.: NDB; Thieme-Becker; Rosenberg 3838; Stockbauer, 1893 Nr. 506; G. Kühr, in: MVGN 61, 1974; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 397. Jamnitzer, Albrecht, Goldschmied, Silberarbeiter, * Wien - t April/Juni 1555 Roth/Mfr. Sohn des -•Hans I.; Bruder des -»Wenzel; Vater des -»Paulus und des -»Bartel. oo I) 22.7.1544 Sibylla (begr. 25.3.1597), Tochter des Georg -»Herz, Münzkürner und Gold- und Silberscheider, vier Söhne, vier Töchter. Am 12.11. 1544 erhielt er das Nürnberger Bürgerrecht, die erhöhte Gebühr von 10 fl. weist ihn als vermögend aus. Am 3.1.1550 bestand er die Meisterprüfung und wurde am 10.2.1550 als Meister vereidigt. Der von Rosenberg Albrecht Jamnitzer zugewiesene Bergkristallpokal in der Rüstkammer des Kreml muß aufgrund der Beschaumarke nach 1560 datiert werden und ist daher erst nach dem Tod dieses Meisters entstanden. 1546 erbten er und sein Bruder Wenzel von der Witwe des Goldschmieds Georg -»Gumann das Anwesen am Ölberg 3. Albrecht Jamnitzer und seine Frau flohen 1552 wegen Schulden in das kaiserliche Asyl nach Roth. Seine Witwe kehrte später nach Nürnberg zurück, zuletzt wohnte sie in der Judengasse. Die Tochter Sibylla heiratete am 29.10.1578 den Rechenmeister Jörg -»Reuter. Lit.: NDB; Thieme-Becker; Rosenberg 3834; Nagler, KL; Doppelmayr, 1730; NeudörferLochner, 1875, S. 175; Stockbauer, 1893 Nr. 359; G. Kühr, in: MVGN 61, 1974; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 398; Kohn, NHb Sebald. Jamnitzer, Barthel d. Ä., Goldschmied, Silberarbeiter, get. 22. 12. 1548 Nürnberg - begr. 19. 10. 1596 Nürnberg, Familiengrab Schmidt-Jamnitzer, ehemals Nr. 459 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. vor 1581, nicht erhalten. Sohn des -»Albrecht; Neffe des -»Wenzel d. Ä. oo 4.10.1575 Sibylla (get. 15.12.1546begr. 9.8.1625), Tochter des Georg Schmidt, Nagelschmied, ein Sohn, sieben Töchter. Ab 20.6.1575 arbeitete er sein Meisterstück bei Elias -»Lencker d. Ä. Am 3.9.1575 bestand er die Meisterprüfung. 1595-99 Geschworener. Von Barthel Jamnitzer sind mehrere Nautiluspokale und andere Trinkgeschirre bekannt. Die Eremitage in St. Petersburg besitzt von ihm ein Geschütz auf Lafette. Er bildete folgende Lehrlinge aus: Jakob Melperger, wurde Meister in München; Herman Potthof aus Münster (1593-96), wurde Meister in Münster. 1577 kaufte er von der Witwe des Plattners Heinrich -»Lochner um 365 fl. das Haus Obere Schmiedgasse 24 mit einem großen Rückgebäude Am Ölberg 17, das er am 11.2.1587 für 425 fl. an den Goldschmied Hans -»Kellner verkaufte. Jamnitzers Witwe Sibylla verkaufte 1597 um 550 fl. das wohl aus dem Besitz ihres Vaters stammende Haus Obere Schmiedgasse 30/32 mit Hinterhaus Am Ölberg 21 an den Goldschmied Peter -»Schützinger. Die Tochter Maria heiratete am 5.11.1611 den Goldschmied Hans -»Ernst, Tochter Sibylla am 4.10.1620 den Goldschmied Simon Jonas -»Mayer, Tochter Magdalena am
728 4.2.1622 den Goldschmied Johann -»Kordenbusch. MuS: A M S T E R D A M , Rijksmus. KASSEL, Hess. Landesmus. NÜRNBERG, GNM. St. PETERSBURG, Eremitage. Lit.: NDB; Thieme-Becker; Rosenberg 3836, 3837; Stockbauer, 1893 Nr. 480; G. Kühr, in: MVGN 61, 1974; Jamnitzer, 1985; Zahn, DI-N Nr. 1472b; Kohn, N H b Sebald; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 399. Ausst.: 1952/5; 1992/18. Jamnitzer, Barthel d. J„ Maler, get. 17. 3. 1579 Nürnberg - t nach 1626. Sohn des -»Barthel d. Ä. 1596-99 Lehre bei Dietrich -»Moll, 1599-1601 bei Niclaus -»Öller. Wann er Nürnberg verließ, ist nicht bekannt. Beim Tod seiner Mutter erhielt er 56 fl. aus der Hinterlassenschaft, wobei er 1626 in den Nachlaßakten als Maler zu Schleusingen bezeichnet wurde. Lit.: Bosch, in: G N M M, 1899; G. Kühr, in: MVGN 61, 1974; Tacke, 2 0 0 1 , S . 471. Jamnitzer (Gamnitzer), Christoph, Goldschmied, Silberarbeiter, Zeichner, Kupferstecher, * 11. get. 12. 5. 1563 Nürnberg - f 22. begr. 25. 12. 1618 Nürnberg. Sohn des -»Hans d. J.; Enkel des -»Wenzel; Vater des -•Hans Christoph, oo 17.5.1592 Clara (get. 27.5.1567 begr. 24.1.1640), geb. Glatz, Witwe des Stephan Eppenbach, Federmacher, drei Söhne, sechs Töchter. Lehre vermutlich in der väterlichen Werkstatt. Am 3.2.1592 bestand er die Meisterprüfung. 1607-18 Genannter, 1613-17 Geschworener. Christoph war neben seinem Großvater Wenzel das bedeutendste Mitglied der Goldschmiedefamilie Jamnitzer. Vor allem seine Leistungen als Plastiker und Entwerfer von Goldschmiedearbeiten, aber auch von Ornamentvorlagen sind hervorzuheben. Er fertigte einen 12 kg schweren Adler aus Silber, der 1595 von der Bürgerschaft Ösels dem König von Dänemark überreicht wurde; 1640 schenkte ihn Christoph IV. von Dänemark dem russischen Zaren. 1603 führte Jamnitzer umfangreiche Aufträge für Kaiser Rudolph II. aus, darunter das Trionfi-Lavabo (KhM Wien); am 1.4.1603 wurde ihm ein Betrag von 4024 fl. ausbezahlt. 1609 besuchte Jamnitzer den Kaiser in Prag. 1613 führte er Erzherzog Maximilian von Bayern ein silbervergoldetes Gießbecken in München vor. Zu seinen Auftraggebern zählte auch der Nürnberger Rat, der 1615 zwei Arbeiten Kurfürst Friedrich V. von der Pfalz und dessen Frau Elisabeth verehrte. 1617 wohnte bei ihm der Bildhauer Leonhard -»Kern, der nach Jamnitzers Entwürfen die Figuren zu den Rathausportalen schuf. Ebenfalls 1617 streckte ihm der Rat 1479 fl. vor, wofür er die heute in Stockholm befindlichen Globuspokale fertigen sollte. Nach seinem Tod kamen diese in noch unvollendetem Zustand an den Rat, der sie 1632 von Jeremias -»Ritter fertigstellen ließ und König Gustav Adolph schenkte. 1610 brachte Jamnitzer das „Neuw Grotteßken Buch ..." heraus, das drei Kupfertitel und 60 Kupfertafeln enthält, Nachdruck 1966. Auch sind von ihm radierte Kinderspiele bekannt. Er bildete folgende Lehrlinge aus: Endreß Ekinger (15961603); Martin Stam aus Posen (1596-1600); Hans Heinrich Hoffman aus der Schweiz (1600-07); Jörg Diemer (1606-10); Adam Kuderel (1606-12); Heinrich Kitt aus Zürich (1609-14, wurde 1625 Meister in Zürich); Christoph Hellwig (bis 1620, lernte bei der Witwe aus); Hanns Angerer (1615-21, lernte bei der Witwe aus). Am 4.4.1603 erwarb er mit seiner Frau
729 um 1750 fi. das Haus Albrecht-Dürer-Straße 22, das seine Witwe 1620 um 2800 fl. an den Kunsthändler Balthasar -»Caymox verkaufte. Sein 1597 von Lorenz -»Strauch gemaltes Portrait befindet sich im Besitz der MStN. Panzer verzeichnete sein Portrait. Seine Witwe wohnte bei ihrem Tod in der Wolfsgasse (Mummenhoffstraße). Werke: ANSBACH, ev. Kirche St. Johannis: Hostiendose, um 1600. NÜRNBERG, Rathaus, Wölfischer Bau, Nord-, Mittel- und Südportal: Entwurf der Portalfiguren und Wappenkartuschen, 1617. MuS: ANSBACH, Johanniskirche. BERLIN, KgM. DRESDEN, Grünes Gewölbe. LONDON, V&A. MOSKAU, Rüstkammer des Kremel. MÜNCHEN, BNM: Mohrenkopfpokal u.a. NÜRNBERG, GNM: Milon von Kroton-Schale. STOCKHOLM, Kungl. Husgerâdskammaren: zwei Silbergloben (mit Jeremias -»Ritter und Johann -»Hauer). WIEN, KhM. Zeichnungen: ERLANGEN, GS der UB. COBURG, KS der Veste. Lit.: ADB; NDB; Thieme-Becker; Rosenberg 3839; Doppelmayr, 1730; Mummenhoff, Rathaus; E. Wernicke, in: MVGN 10, 1893; Stockbauer, 1893 Nr. 548; Hampe, Rv.; G. Kühr, in: MVGN 61, 1974; Weber, Renaissanceplaketten 1975; K. Pechstein, in: GNM A, 1977; G. Irmscher, in: GNM A, 1981; K. Pechstein, in: Fränkische Lebensbilder 10, 1982; Jamnitzer, 1985; Renate Eikelmann (Hrsg.): Der Mohrenkopfpokal von Christoph Jamnitzer. Katalog zur Ausstellung des B N M vom 17. April bis 7. Juli 2002; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 400; Kohn, NHb Sebald. Ausst.: 1906/2; 1952/5; 1962/5; 1987/18; 1992/17, - / 1 8 ; 2002/1 Nr. 69; 2004/6 S. 41. Jamnitzer (Gamitzer), Hans I., Goldschmied, f zw. 19. 12. 1548 u. 13. 3. 1549 Nürnberg, Grab Nr. 664 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph noch vorhanden. Vater des -»Wenzel und des -»Albrecht, oo (vermutl. Wien) vor 1508 Elisabeth ( t 1549). Die beiden Söhne holten die Eltern von Wien nach Nürnberg, wo sie im Hause Wenzel Jamnitzers in der Zisselgasse (AlbrechtDürer-Straße 17) wohnten. Lit.: Thieme-Becker; Neudörfer-Lochner, 1875; G. Kühr, in: MVGN 61, 1974; Archiv zur Nbger. GSK im GNM. Jamnitzer (Gamnitzer), Hans II. (Johannes), Goldschmied, Silberarbeiter, Stempelschneider, Medailleur, get. 19. 9. 1539 Nürnberg - begr. 23. 4. 1603 Nürnberg, Grab Nr. 664 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph noch vorhanden. Ältester Sohn des -»Wenzel; Vater des -»Christoph, oo 14.1.1562 Susanna (get. 22.3.1538 - begr. 16.5.1612), Tochter des Martin Wagner, fünf Söhne, eine Tochter. 1558 bekam Jamnitzer als Geselle von Kaiser Ferdinand I. 54 fl. rh. und ein schamlottenes Ehrenkleid für ein „silbers glöggl", das er oder sein Vater gegossen hatte. Möglicherweise handelt es sich dabei um die sog. Cellini-Glocke, die sich heute im BM befindet. Am 30.11.1561 bestand Jamnitzer die Meisterprüfung und wurde am 24.4.1563 als Meister vereidigt. 1596-1603 Genannter. 1569 war er auch städt. Stempelschneider für die Münze, als Medailleur und Plakettenkünstler trat er auch später in Erscheinung. Am 15.3.1582 wurde Hans Jamnitzer, ebenso wie dem Gießer Peter -»Flötner und dem Emailmaler Wolff -»Nützel untersagt, Schau- oder Talergroschen mit Wappen der zur „Nürnberger Landschaft" gehörenden Städte zu fertigen, was ihnen für einige Zeit erlaubt gewesen war. Am 11.10.1571 erhielt er von
Jamnitzer Kaiser Maximilian II. eine Abschlagszahlung von 100 fl. fur gegossene Tierchen; offensichtlich handelte es sich um Naturabgüsse, wie sie für die Werke von Wenzel Jamnitzer vor allem in den 1540er bis in die 1560er Jahren charakteristisch waren. Als einzige gemarkte Arbeit von Hans Jamnitzer ist eine Schmuckkassette im Württembergischen Landesmus. erhalten. 1589 war er Besitzer des Hauses Schildgasse 27, das später an seinen Schwiegersohn Nicolaus -»Emmerling d. Ä. kam, der seine Tochter Susanna am 30.10.1587 heiratete. Am 4.8.1602 kaufte Jamnitzer um 900 fl. das Doppelhaus Tetzeigasse 53/Schildgasse 34, das 1613 seiner Tochter Susanna gehörte. Werke: 1581/82 Prämienmedaillen der Akademie Altdorf. Verz. der Plaketten mit Monogramm H. G. s. Weber, Renaissanceplaketten 1975. MuS: M Ü N C H E N , BNM; - , Schatzkammer der Residenz. N Ü R N B E R G , G N M . STUTTGART, Württ. Landesmus. Lit.: N D B ; Thieme-Becker; Rosenberg 3835; Roth, 1802; Stockbauer, 1893 Nr. 419; Hampe, Rv.; Scholler, 1916; Barock, 1962, S. 123; G. Kühr, in: M V G N 61, 1974; Pechstein, in: G N M A, 1984; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 401; Kohn, N H b Sebald. Ausst.: 1952/5; 1992/18; 1987/18. Jamnitzer (Gomitzer, Gonitzer), Hans (Johannes), Meistersinger, Schuster, get. 20. 4. 1565 Nürnberg begr. 7. 10. 1647 Nürnberg, durch Selbstmord. Sohn des -»Hans d. J., Goldschmied, oo I) 8.8.1592 Witwe Apollonia Aichler (get. 3.10.1554 - begr. 30.8.1619), geb. Krabler, vier Kinder; II) 2.5.1620 Witwe Katharina Mendel (get. 17.1.1575 - begr. 13.11.1639), geb. Lindtner. 1590-99 trat er einige Male als Singer auf, noch j e einmal in den Jahren 1608, 1618 und 1623. Er war mit Georg -»Hager befreundet, der ihn 1590 als Schulhalter vertrat, 1598 und 1599 ist er selbst als Schulhalter belegt. Er wohnte in der Schustergasse, w o auch Hager ansässig war. Nach dem Tod seiner zweiten Frau 1639 gab er seinen Beruf auf und lebte als Zwölfbrüderer im Kartäuserkloster. Lit.: G. Kühr, in: M V G N 61, 1974; Stahl, 1982, S. 203; Tacke, 2001, Stammtafel 68. Jamnitzer, Hans Christoph, Goldschmied, Goldund Silberarbeiter, get. 20. 5. 1593 Nürnberg - t vor dem 15. 8. 1657 auswärts? Sohn des -»Christoph, oo 29.1.1617 Maria Magdalena (begr. am 15.8.1657 im Grab ihrer Eltern Nr. 1091 auf dem Rochusfriedhof), Tochter des Hans Rubert, Handelsmann, ein Sohn, drei Töchter. 1604 war er an der Universität Altdorf immatrikuliert, erlernte aber dann das Goldschmiedehandwerk. Am 24.8.1616 bestand er die Meisterprüfung und wurde am 3.5.1617 als Meister vereidigt. 1624 wurde er der Falschmünzerei beschuldigt, der Rat ließ nach ihm fahnden und ihn ebenso wie seine Frau in das Lochgefängnis bringen. 1625 kam er wieder frei. 1626 wurde er bei einer Schlägerei durch einen Maurer schwer verletzt. Ihm ging es offensichtlich gesundheitlich und materiell schlecht, er wurde von Krämpfen geplagt. Am 25.11.1635 wurde seine Frau beschuldigt, sie würde von den Almosen leben, die ihrem Mann zugedacht waren. Außerdem ging das Gerücht um, Hans Christoph Jamnitzer sei längst verstorben. Seine Witwe wohnte bei ihrem Tod in der Hirscheigasse im Harßdorffer-Hof. Lit.: NDB; Thieme-Becker; Rosenberg 3840; Stockbauer, 1893 Nr. 691; G. Kühr, in:
Jamnitzer MVGN 61, 1974; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 402. Jamnitzer, Paulus, Goldschmied, get. 23. 4. 1545 Nürnberg, Sohn des ->Albrecht, gab am 15.11.1581 sein Bürgerrecht auf. Lit.: Thieme-Becker; G. Kühr, in: MVGN 61, 1974; Archiv zurNbger. GSK im GNM. Jamnitzer (Gamizer, Jamitzer), Wenzel d. Ä., Goldschmied, Silberarbeiter, Zeichner, Ornamentstecher, Wachsbossierer, * 1507/08 Wien - t 15. begr. 19. 12. 1585 Nürnberg, Grab Nr. 664 auf dem Johannisfriedhof, das 1688 auf die Nachkommen des Nicolaus ->Emmerling überging. Das Original-Epitaph befindet sich seit 1918 im GNM, Nachguß auf dem Grabstein. Sohn des ->Hans d. Ä.; Bruder des -»Albrecht; Vater des -»Hans d. J., des -»Abraham und des -»Wenzel d. J. oo 22.6.1534 Anna (* um 1513/15 begr. 6.4.1575), Tochter des Goldschmieds Bruno -»Rauch, sechs Söhne, fünf Töchter. Am 22.7.1534 bestand er die Meisterprüfung und wurde am 29.7.1534 als Meister vereidigt. Am 20.5.1534 erwarb er das Bürgerrecht. 1544-1548 Geschworener, 1556 Genannter, 1573 Ratsherr. Jamnitzer gehörte bereits nach wenigen Jahren zu den angesehensten Goldschmieden Nürnbergs. Er wurde von vier Kaisern zum Hofgoldschmied ernannt, nämlich von Karl V., Ferdinand I., Maximilian II. und Rudolf II.; ferner arbeitete er für viele Fürsten, darunter Erzherzog Ferdinand von Tirol, Kurfürst August von Sachsen, Herzog Albrecht V. von Bayern, Ercole von Este, Herzog von Ferrara, und Kardinal Antoine Perrenot de Granvelle. Auch die Patrizier zählten zu seinen Kunden, darunter die Tucher, Imhoff und Behaim. Vermutlich um 1540 begann Jamnitzer eine intensive Zusammenarbeit mit Bildschnitzern, die fur ihn nach seinen Entwürfen Modelle fur Plaketten herstellten, von denen er silberne Abgüsse in seine Werke einarbeitete. Dem Nördlinger Bildhauergesellen Michael -»Fuchs räumte er 1542 die Möglichkeit ein, seine Schulden mit Bildschnitzereien abzuarbeiten. Mathias -»Zündt war fur Jamnitzer als Bildschnitzer tätig und stellte fur ihn außerdem in den 1550er Jahren gegossene Tierlein her. Hans I. -»Lobsinger konstruierte für ihn eine Prägepresse für Gold, Silber und andere Materialien. Kennzeichnend für Jamnitzers Arbeiten in den 1540er bis 1560er Jahren war der reichliche Einsatz von Naturabgüssen von Insekten und anderen Kleintieren sowie von Pflanzen. 1542 bis 1584 verkaufte er Goldschmiedearbeiten in großer Zahl an den Rat, darunter It. Rechnung vom 6.6.1556 eine Truhe um 1997 fl. und eine Schreibkassette um 2002 fl. Der Preis pro Mark Silber war mit 30 Talern (= 34 fl.) ungefähr doppelt so hoch wie das, was der Rat sonst für eine Mark verarbeitetes Silber bezahlte. Beide Stücke wurden am 8.6.1570 als Geschenk der Kaiserin Maria und Kaiser Maximilian II. überreicht. Bereits 1548 hatte Maximilian, damals noch Erzherzog, bei Jamnitzer einen Brunnen im Gewicht von 40 Mark (etwa 9,3 kg) in Auftrag gegeben, der 1551 fertiggestellt war. Ein weiterer von Kaiser Maximilian II. in Auftrag gegebener Lustbrunnen als Tafelaufsatz wurde erst unter Rudolf II. fertiggestellt und 1578 von Jamnitzer in Prag abgeliefert. Die Höhe betrug 3,07 m, die Breite 1,535 m. Der Preis belief sich auf 8838 fl., dazu stellten die Auftraggeber größere Mengen Silber zur Verfügung. 1747/50 wurde
730 der Brunnen bis auf die vier Jahreszeitenfiguren, die aus Bronze^ waren, in Wien eingeschmolzen. Auch sonst war Maximilian II. ein guter Kunde Jamnitzers. Bei seinem Besuch in Nürnberg forderte der Rat Jamnitzer am 8.6.1570 auf, seine Waren dem Kaiser auf der Burg zu präsentieren. Dieser erteilte dem Goldschmied besonders kostspielige Aufträge und schuldete ihm am 2.10.1570 noch 2386 fl. für gelieferte Arbeiten. Später erhielt Jamnitzer eine lebenslange kaiserliche Rente. Einen Großauftrag erhielt Jamnitzer auch 1553 von Herzog Heinrich von Braunschweig, für den er Silbergeschirr im Gewicht von 400 Mark Silber (ca. 93 kg) herstellte; die Kosten beliefen sich auf 4000 fl. 1552 wurde ihm, Jacob -»Hofmann und Bonaventura -»Hegner vorgeworfen, daß sie Gesellen anderer Werkstätten nach Feierabend Scheuern im halben Dutzend fertigen ließen, während deren Meister beschäftigungslos blieben. Daraufhin wurde die Handwerksordnung dahingehend geändert, daß in Zukunft derartige Aufträge an die Meister selbst zu vergeben waren. Jamnitzer konstruierte auch astronomische und mathematische Instrumente, darunter ein Astrolabium fur den Kurfürsten von Sachsen sowie eine Prägemaschine für Ornamentstreifen. 1566 fertigte er für Egidius I. Ayrer je einen Erd- und Himmelsglobus nach Angaben von Johannes -»Praetorius. 1570 lieferte er Kaiser Maximilian einen großen Kompaß, für den er 79 fl. erhielt. Er betätigte sich auch in geringerem Umfang als Stecher und lieferte Vorlagen für Goldschmiedearbeiten. 1543-59 übte er das Amt des städtischen Stempelschneiders aus. Zwei Lehrlinge sind von ihm namentlich überliefert: Ulrich Hainburger aus Kärnten (1539-43) und Caspar Heussner (um 1560), der wegen Münzfälschungen aus der Stadt verbannt wurde. Jamnitzer besaß mehrere Häuser, darunter das Anwesen in der Albrecht-Dürer-Straße 17, das er bis zu seinem Tod bewohnte. Nicolas -»Neufchatel malte sein Bildnis, das sich im Musée d'art et d'histoire in Genf befindet. Panzer verzeichnete sein Portrait. Chr. Andr. -»Imhoff, führte 1792 elf auf ihn geprägte Medaillen auf. Die Jamnitzerstraße wurde nach ihm und seiner Familie benannt. 1591 verkauften seine Erben um 1000 fl. und 50 fl. Eigenzins (1000 fl. Hypothek) das Haus in der Albrecht-Dürer-Straße 17. Seine Tochter Anna heiratete am 15.6.1569 den Goldschmied Hans -»Straub; Susanna am 11.2.1561 den Goldschmied Martin -»Holweck, Maria am 2.11.1569 den Goldschmied Valentin -»Maler. Werke: Buchwerke u.a.: Perspectiva, Corporum Regularum ..., Nürnberg 1568; Sintagma, In quo variae ..., Amsterdam 1618; Plakettenverz. s. Weber, Renaissanceplaketten 1975. MuS: AMSTERDAM, Rijksmus.: Merkelscher Tafelaufsatz; - , Mus. Meyer van den Bergh: Gewicht-Maßstab, um 1565. BERLIN, Kunstgew.-Mus.: Kaiserpokal. COBURG, Kuntslgn. der Veste. DRESDEN, Grünes Gewölbe: Schreibzeugkassette. HAMBURG, Mus. für Kunst und Gewerbe: Gewicht-Maßstab, um 1565. LONDON, BM; - , V&A; - , National Art Library: zweibändige Hs. Jamnitzers über die von ihm gebauten und verwendeten Instrumente. MADRID: Prunkkassette im BarfüßerinnenKloster (Kloster de las Descalzas Reales), 1570. MAILAND, Diözesanmus. MÜNCHEN, Schatzkammer der Residenz; - , BNM. NÜRNBERG, GNM;
731 - , MStN. PARIS, Louvre. WIEN, Albertina; - , KhM. Lit.: NDB; Thieme-Becker; Rosenberg 3832; Doppelmayr, 1730; Will, GL II, S. 223; Will, Münzbel. Bd. I, S. 29If.; Imhoff II, 1782, S. 795f.; LochnerNeudörfer 1875; R. Bergau: Wenzel Jamnitzers Entwürfe zu Prachtgefäßen in Silber und Gold, 1879; Stockbauer, 1893; Scholler, 1916; M. Rosenberg: Jamnitzer, Ffm. 1920; Pechstein, in: GNM A, 1967, 1970 u. 1977; Mulzer u. Pechstein, in: MVGN 61, 1974; Weber, Renaissanceplaketten 1975; Jamnitzer, 1985; Viola Effmert, in: GNM A, 1989, S. 131f; Zahn DI-N Nr. 1699; Erlanger/Fischer, 2000; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 403; Kohn, N H b Sebald. Ausst.: 1906/2; 1952/5; 1969/12; 1980/9, - / 1 3 ; 1992/17,-/18; 1987/18; 2002/1 Nr. 58, 60, 63, 140, 141, 142. Jamnitzer, Wenzel d. J., Goldschmiedegeselle, get. 15. 5. 1548 Nürnberg - f 24. 8. 1572 Paris. Sohn des -»Wenzel d. Ä. Unverheiratet. 1572 reiste er mit einem Tisch und einem Spiegel nach Paris, um diese anläßlich der bevorstehenden Hochzeit Heinrichs von Navarra als Geschenk zum Verkauf anzubieten. Er kam in der Bartholomäusnacht um, woraufhin der Rat fur den Vater eine Fürschrift an den König von Frankreich verfaßte, mit der Bitte, die konfiszierten Arbeiten herauszugeben. Lit.: Thieme-Becker; Bosch, in: G N M M, 1889; Burger, 1972 Nr. 10258; G. Kühr, in MVG 61, 1974; Archiv zur Nbger. GSK im GNM. Jamnitzer, Wenzel III., Goldschmied, get. 25. 1. 1580 Nürnberg - f 7· 6. 1618 Rom, begr. auf dem Friedhof der Kirche S. Maria dell'Anima. Sohn des ->Hans d. J. 1595-1601 Lehre bei seinem Schwager Nicolaus -»Emmerling. 1611 gab er sein Bürgerrecht auf und wanderte nach Rom aus, wo er für den Kardinal Farnese arbeitete. Lit.: NDB; Archiv zur Nbger. GSK im GNM. Jan, Lazarus (Schlosser, 1548) s. Ghan, Lazarus Jandorf, Wilhelm (Graphiker, 1890) s. Jondorf, Wilhelm Janet, Louis, Verleger, im Ansichtswerk „Allemagne et Pays-Bas" ist eine Aquatintatafel von Nürnberg enthalten, Paris o. J. (um 1835). Lit.: Thieme-Becker (unter François Janet erwähnt). Janicke (Jänike), Karl Friedrich, Kartenmaler, wurde 1837 und 1838 erwähnt bei den Sterbeeinträgen fur seine zwei unehelichen Kinder, die er mit der Näherin Charlotta Friederika Greiffenedter (Greiffedter) gezeugt hatte. Er war auch Soldat. Jannebach, Hans, bei Doppelmayr erwähnt, wohl identisch mit Jamnitzer, Hans d. Ä. Janner, Albert, Photograph. Er war Nachfolger des Ateliers -»Muscat und brachte Fotopostkarten heraus. 1914 war er in der Mohrengasse 18 ansässig. MuS: NÜRNBERG, StadtAN. Lit.: GNM, Geschichte Bayerns, 1987, S. 200. Jansen, Hermann, Dr.-Ing., Architekt, * 28. 5. 1869 Aachen - t 1945. Studium an der TH Aachen. Ordinarius für Städtebau an der TH Berlin und seinerzeit wohl der bekannteste deutsche Städtebauer. Er führte städtebauliche Planungen durch und bearbeitete aufgrund eines Vertrags vom 16.9.1921 den Generalbebauungsplan der Stadt Nürnberg, an dem er bis 1932 tätig war. 1922 plante er in Nürnberg die Siedlung „Nordostbahnhof, die mit 27 Hektar das größte Wohnprojekt in ganz Deutschland war. Bereits 1924
Jarwart machte er den Vorschlag, den alten Kanal zur Schnellstraße auszubauen, welcher Gedanke später wieder aufgegriffen wurde. Die Jansenbrücke in Nürnberg wurde nach ihm benannt. Lit.: ThiemeBecker; Dressler, 1930; v. Hanffstengel, in: M V G N 71, 1984; Stadtlexikon 2000 (unter Jansenplan); Schmidt, 2005, S. 213f. Jansen, Paulus, Goldschmied, Goldarbeiter, get. 15. 12. 1588 Nürnberg, Sohn des Gerhard, Tuchbereiter, oo 29.4.1612 Sabina, Tochter des Hans -»Schmidt, Juwelier. Am 16.2.1612 bestand er die Meisterprüfung. Zuletzt wurde er am 4.5.1625 bei der Taufe eines Sohnes im Taufbuch Lorenz erwähnt. Lit.: Jamnitzer, 1985; Stockbauer, 1893 Nr. 665; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 404. Janssonius, Johann, Kupferstecher, Kartograph, * 1596 - t 1664. Er brachte einige Ansichten von Nürnberg und Landkarten des Nürnberger Gebietes heraus, darunter eine große Gesamtansicht aus dem Städtebuch von 1657. MuS: N Ü R N B E R G , GNM. Lit.: C. G. Müller, 1791, S. 2, 6, 12, 74, Forts. I., S. 1, 2. Ausst.: 1907/3. Jantke, Johann Jacob, Dr. med., Arzt, Schriftsteller, * 30. 1. 1687 Brieg/Schlesien - f 22. 3. 1768 Altdorf, Epitaph dat. 1788 in der Friedhofskirche, noch vorhanden. Sohn des Johann, Stück-Leutnant, oo I) Ansbach N. N., Ehe geschieden; II) 1.12.1717 Margaretha Barbara (f 1768), Tochter des Stephan Tretzel, Handelsmann und Bürgermeister in Sulzbach, neun Kinder. 1706 Studium der Medizin und Philosophie in Leipzig und Halle, 1707 in Altdorf, dort 1710 Promotion zum Dr. med. Anschließend Reise über Heidelberg nach Straßburg, Stuttgart, Tübingen und Augsburg. Vorübergehend Arzt und Begleiter des Johann Moritz -»Hoffmann. 1713 a.o. Professor der Physiologie und Pathologie in Altdorf, 1714 o. Professor, später lehrte er auch theoretische Medizin. 1736 Primarius seiner Fakultät, womit das Lehramt der Pathologie, praktischen Medizin und Botanik verbunden war; ebenso erhielt er die Aufsicht über den medizinischen Garten in Altdorf. Er war viermal Rektor und 14 mal Dekan, außerdem Leibarzt einiger adeliger Herren. 1728 Mitglied in der Akademie der Naturforscher unter dem Namen „Lucius", 1752 Mitglied im Collegium medicum in Nürnberg. Panzer verzeichnete sein Portrait. 1764 Medaille. Seine Tochter Rosina Helena heiratete am 16.10.1752 Georg Wolfgang Franz -»Panzer. Werke: Verzeichnis seiner Schriften s. SauerHaeberlein, 1969, S. 119-123. Lit.: Will, GL II, S. 225; Imhoff II, 1782, S. 705; K D M Landkreis Nürnberg, 1961, S. 12; Flessa, 1969, S. 45-47. Jar s. Gar Jarwart, Johann Georg Friedrich, Plattschlosser, wurde am 10.8.1728 Meister. 1742 gehörte ihm das Eckhaus Geiersberg 8, das vor 1765 in den Besitz des Plattschlossers Stefan -»Raum überging. Lit.: Kohn, N H b Sebald. Jarwart, Sixtus Heinrich, Maler, Zeichner, Lithograph, Restaurator, * 20. 1. 1813 Nürnberg - t 22. 2. 1865 Bayreuth. 1830 Schüler der Nürnberger Kunstschule, dann Studium an der AdBK München. Er lieferte Illustrationen zu Ludwig Uhlands Balladen und Romanzen, gestochen von Friedrich -»Fleischmann, das erste Heft erschien in Nürnberg 1834. 1841 war er
Jaser in Bayreuth ansässig. 1850 restaurierte er das Epitaph des Bischofs Berthold von Eichstätt in der ev.-luth. Kirche St. Maria und Jakobus in Heilsbronn. Lit.: Thieme-Becker; Nagler, KL u. Monogr. III, Nr. 1459; Sitzmann, 1983, S. 270; Lata, 2005, S. 343. Ausst.: 1830/1; 1841/1 (hier Jahrwart genannt). Jaser, Anton, Kinderbuchverlag, wurde am 1.8. 1920 von dem ehemaligen Buchhalter am Rennweg 50 gegründet. 1940 erscheint Jaser als Privatier im Adreßbuch, und bei seiner Firma findet sich der Hinweis „in Liquid." 1942 kam es offensichtlich zu einer Neubzw. Wiedergründung; der Sitz des Verlags befand sich nun in der Fürther Straße. 1953 war die Firma noch als Kunstverlag gemeldet, ein Jahr später als Jaser GmbH Exportgeschäft. 1968 wurde die Firma aufgelöst. Aus den Jahren 1920 bis 1936 sind 80 Titel nachgewiesen, darunter 19 Titel aus der Reihe „Aus der Märchenwelt", illustriert von Bruno Grimmer. Weitere Verlagserzeugnisse waren Bilderbücher mit Versen, die zum größten Teil von Lina Schürer stammen. M u S : ERLANGEN: UB. Lit.: Christina Hofmann-Randall (Hrsg.): Fränkische Kinderbücher aus fünf Jahrhunderten, Katalog zur Ausstellung der Universitätsbibliothek Erlangen 19.10.-11.11. 2001. Jaskolla, Elsa, Zeichenlehrerin, Kunstgewerblerin, * 31. 8. 1881 Neustadt/Oberschlesien - t 2. 12. 1957 München. 1903-06 Studium an der Akademie Breslau. 1907 Verweserin, 1908-19 Lehrerin für Freihandzeichnen der Schülerinnen und kunstgewerbliches Zeichnen fur weibl. Handarbeiten, Spitzen und Textilkunst an der Kunstgewerbeschule Nürnberg. Seit 1919 Leiterin der Klasse fur Textilkunst an der Staatsschule fur angewandte Kunst in München. Sie malte auch Landschaften und Blumenbilder in Öl und Pastell. Lit.: AKL, Index; Thieme-Becker; Vollmer; AdBK, 1933; Pese, 1980. Ausst.: 1913/1; 1916/1; 1917/2. Jatzo, Johann Lorenz, Rotschmied, * um 1781 Nürnberg, oo 25.7.1815 Barbara Bauer (* um 1782 t 17.3.1843). 1815 Meister. 1815 wohnte er in L. 1224 (Maiengasse 14). Lit.: LocknerNr. 1812. Jatzo, Matthäus, Rotschmied, Leuchtermacher, wurde am 7.3.1750 in die Meisterliste eingetragen. Lit.: LocknerNr. 1427. Jatzo (Jazo), Paul, Rotschmied, Former, f 20. 6. 1812 Nürnberg. Meistersohn, oo Anna Barbara ( t 14.1. 1817, als Witwe). Am 22.11.1791 wurde er in die Meisterliste eingetragen. 1795 ist eine selbständige Tätigkeit belegt. Zuletzt wohnte er in L. 1336 (Frauentormauer 82). Lit.: LocknerNr. 1666. Jeck s. Geck Jecknhofer, Cristof (Glaser, 1521) s. Geckenhöfer, Christoph Jeder s. Jäger Jeep (Jepp, Jupp), Johann, Komponist, * 1582 Dransfeld - f 19. 11. 1644 Hanau, oo I) 5.7.1614 Witwe Barbara Herbst ( t 20.4.1624), fünf Kinder, nur eine Tochter überlebend; II) 16.11.1624 Witwe Margareta Sturm, vier Kinder, ein Kind überlebend. Besuch der Lateinschulen in Göttingen und Celle, wo er über vier Jahre Sängerknabe der Celler Hofkapelle war. Aus seiner Leichenpredigt geht hervor, daß er sich um 1600/05 zu weiteren Studien in Nürnberg und Altdorf aufgehalten hat, dabei scheint er bis 1613 in Nürnberg gewohnt zu haben. 1605 erschien sein „Studentengärt-
732 lein" in Nürnberg, und auch andere frühe Werke wurden hier verlegt. Seit 1613 war er bei den Grafen zu Hohenlohe in Weikersheim als Organist und Hofkapellmeister, wo er 1634 durch Kriegsereignisse (Schlacht bei Nördlingen) vertrieben wurde. Nach einer vorübergehenden Tätigkeit in Frankfurt/Main trat er im Januar 1642 seine letzte Stelle als Kapellmeister bei Graf Johann Ernst in Hanau an. Werke: Verz. s. Eitner, 1900 und MGG 6, 1824 f. und Dupont, 1971. Lit.: Musikfest, 1908. Jegel, August, Dr., Studienprofessor, Historiker, Büchersammler, * 13. 11. 1880 Hof/Saale - f 18. 3. 1971 Nürnberg, Grab Nr. F 30 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph noch vorhanden. Als Lehrer war er in der Pfalz, am Realgymnasium und am Neuen Gymnasium in Nürnberg tätig. 1933 wurde er aus politischen Gründen entlassen und arbeitete als freier Schriftsteller. Er verfaßte zahlreiche Schriften, darunter Aufsätze zur Geschichte des Reichswaldes, der Nürnberger reformierten Gemeinden und der Nürnberger Juden. Hauptwerke waren seine Wirtschaftsgeschichte von Nürnberg und Fürth sowie über das Alt-Nürnberger Handwerksrecht. Nach eigenen Angaben umfaßte seine Bibliothek etwa 20.000 Bände. Jegel, Ernst Konrad Wilhelm, Posamentier, Chronist, * 19. 7. 1782 Nürnberg - t 17. 8. 1855 Nürnberg, Grab Nr. F 30 auf dem Johannisfriedhof, Buchepitaph dat. 1847, noch vorhanden, oo Maria Magdalena Dörfler, kinderlos. 1844-56 führte er die Stadtchronik des Georg Paul -»Amberger fort. Er war Mitbegründer der damaligen Nürnberger Seidenraupenzucht. Durch Armeelieferungen kam er zu einem beträchtlichen Vermögen. Einen Großteil seines Vermögens, nämlich etwa 200.000 fl., verwendete er für eine Stiftung, die 1923/24 durch Kriegsanleihen und Inflation verlorenging. Die Bibliothek und Kupferstichsammlung ist im Besitz der Stadtbibliothek Nürnberg verblieben. Lit.: Mitt. a. d. StadtBN Jg. 2, H. 3, Okt. 1953; KDM Nürnberg, 1 9 7 7 ; M V G N 6 7 , 1980. Jegel, Ernst Friedrich Wilhelm, Kartenmacher, Neffe des -»Johann Conrad, oo Katharina. 1833 wurde er Lehrling bei seinem Onkel, 1836 Geselle. Nach Wanderschaft bis Linz und Wien kehrte er 1846 nach Nürnberg zurück und wurde 1847 Meister. 1850 war er in L. 452 (Breite Gasse 45) ansässig. Die Spielkartenfabrik befand sich 1870 auf der Hinteren Insel Schütt 34, Annengärtchen. Ein Ernst Heinrich Jegel wurde 1847 ebenfalls Meister bei den Kartenmachern. MuS: NÜRNBERG, StadtB. Lit.: Sichling, 1870. Ausst.: 1970/3. Jegel, Johann Conrad, Kartenmacher, * 26. 3. 1791 Nürnberg - t 1837 Nürnberg. Sohn des Johann, Bortenmacher, oo 1822 Helena Susanna Birkmann, Wirtstochter. 1805-09 Lehre bei Andreas -»Haubold, anschließend Wanderschaft, 1820 Meister. Aus den Werkstätten der -»Backofen in Nürnberg und von Hoene in Teplitz/Böhmen erwarb er verschiedene Kartendruckstöcke, die er weiterverwendete. Daneben entwickelte er eigene Kartenserien, wobei er viel für den Export arbeitete. 1829 befand sich seine Werkstatt in L. 961 (Untere Grasersgasse 8). Seine Witwe Susanna führte die Firma in L. 143 (Kaiserstraße 32) weiter. Johann Wilhelm Saß, der 1837 in der Firma Jegel ausgelernt hatte, wurde 1841 Meister. Als Ge-
733 schäftsfuhrer führte er die Firma bis zum Tod der Besitzerin 1857 weiter, dann erbte er die Firma. 1850 erscheint Saß bereits als Besitzer des Hauses Kaiserstraße 32. Die Firma Jegel bestand unter den SaßErben bis 1936 und war in den Adreßbüchern bis 1938 verzeichnet. Das Firmenarchiv befindet sich bei den Altenburger und Stralsunder Spielkartenfabriken in Leinfelden. MuS: NÜRNBERG, GNM. Lit.: Lang, Spielkarten 2001, S. 11; Deutsche Spielkarten 1650 1900, GNM 2001. Ausst.: 1970/3. Jeger, Burkhard (Büchsenschmied, 1554) s. Zeger, Burkhard Jehen, Hans (Maler, 1511) s. Beheim, Hans Jelen, Hans Theodor Ludwig, Rechtsanwalt, Musiker, Komponist, * 5. 1. 1892 Bielitz/Schlesien t 1. 4. 1977 Nürnberg. Sohn des Theodor, BezirksCommissär. Besuch des Gymnasiums in Friedek, gleichzeitig Unterricht in Klavier und Harmonielehre. 1911-16 Studium der Rechtswissenschaften in Wien, daneben weitere Musikstudien. 1916-19 Kriegsdienst im österreichischen Heer. Nach dem Krieg intensives Musikstudium in Wien. Seit 1922 Jurastudium in Prag, dort 1924 Promotion. Daneben Studium der Musikwissenschaft und Musikerziehung, 1926 Diplom als Klavierpädagoge. 1916-18 Klavierlehrer und Leiter einer privaten Musikschule in Friedek. 1928-31 Anstellung im Blechwalzwerk Karlshütte, 1931 Rechtsanwaltsanwärter, 1935 Rechtsanwalt, 1939 Landgerichtsrat in Mährisch-Schönberg. Nach dem Krieg widmete er sich ganz der Musik. Seit 1946 lebte er in Kittlitz bei Löbau/Sachsen, seit 1952 in Erlangen und seit 1958 in Nürnberg. Zur Einweihung der PhilippusKirche in Nürnberg-Reichsdorf schrieb er die Kantate „Die Gegenwart Gottes", für Orgel, Gesangsolo, Gemischten Chor und Bläser. Lit.: Schlesisches Musiklexikon, 2001. Jenichen, Balthasar, Goldschmied, Silberarbeiter, Kupfer- und Ornamentstecher, Verleger, * vermutl. Neiße/Schlesien - begr. 2. 11. 1599 Nürnberg, oo 1) 18.7.1564 Margaretha (begr. 9.10.1571), geb. Lehner, Witwe des Virgil -»Solis d. Ä., Maler, ein Sohn; II) Barbara (begr. 21.11.1578); III) 18.5.1579 Brigitta Bayer (* Nördlingen - begr. 20.12.1585); IV) 5.4.1586 Barbara Barschack (* Amberg), ein Sohn, eine Tochter. Am 11.2.1563 wurde er erstmals in einem Rv. erwähnt. Am 3.7.1564 bestand er die Meisterprüfung und wurde am 20.12.1564 als Meister vereidigt. Mit Rv. vom 13.12.1564 wurde ihm das Bürgerrecht zugesagt und am 14.2.1565 in das Bürgerbuch eingetragen. Offensichtlich hat Jenichen die Goldschmiedekunst nur kurze Zeit und wohl nur im Nebenberuf ausgeübt. Er ist vor allem als Kupferstecher bekannt geworden. Nach einem Beschwerdebrief von 1569 des Herzog Albrecht von Bayern wegen anstößiger Kupferstiche, die Jenichens Frau in Erding und München verkauft haben soll, wurden er und seine Frau vom Rat zur Rechenschaft gezogen. Am 26.1.1570 wurde Jenichen untersagt, Drucke über das Papsttum, den Prinzen Condé und den Brand in Venedig herauszugeben. Am 26.10.1590 gestattete ihm der Rat, die bereits anderenorts publizierte Belagerung von Paris nachzudrucken. Zwei Jahre später durfte der als Kupferdrukker bezeichnete Balthasar Jenichen Vorgänge in Frankreich und die Belagerung von Rouen veröffentli-
Jobst chen, die bereits in den Niederlanden erschienen waren. Der Text mußte aber nach der Übersetzung aus dem Niederländischen vom Bürgermeister geprüft werden. Bei seinem Tod wurde er als gewesener Goldschmied bezeichnet, er hatte also diesen Beruf aufgegeben. 1571 wohnte er in der Judengasse, 1578 am Paniersplatz, 1585 bis zu seinem Tod auf dem Graßberglein gegenüber der Mehlwaage (Hintere Ledergasse). MuS: N Ü R N B E R G , GNM. Lit.: Thieme-Becker; Rosenberg 3956; Nagler, KL u. Monogr.; C. G. Müller, 1791, S. 135; Stockbauer, 1893 Nr. 434; Hampe, Rv.; G. Hollstein, Bd. XV B, S. 9-108; Ilse O'Dell-Franke: Kupferstiche und Radierungen aus der Werkstatt des Virgil Solis, Wiesbaden 1977; Jamnitzer, 1985; Grieb, Buchgewerbe 2003; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 405. Ausst.: 1907/3; 1966/3. Jenig, Michael, Büchsenschäfter, wurde 1694 in den Grundverbriefungsbüchern erwähnt. Seine Tochter Margaretha heiratete am 2.5.1671 den Orgelmacher Hans Andreas -»Reuschel. Lit.: Krauß, Exulanten 2006, S. 97. Jenig, Wolfgang Paul, Globen- und Bleistiftmacher, Radierer, get. 8. 7. 1743 Nürnberg - begr. 25. 9. 1805 Nürnberg, ehemals Grab auf dem Johannisfriedhof. Sohn des Johann Paul, Bleistiftmacher. oo I) 16.1. 1770 Maria Magdalena (get. 21.9.1742 - begr. 26.3. 1792), Tochter des Johann Georg -»Puschner d. J., Kupferstecher, ein Sohn, zwei Töchter; II) 20.2.1805 Anna Helena (get. 18.10.1758 - t 8. begr. 11.8.1813), geb. Maier, Witwe des Johann Ludwig Rohmer, Hafner, kinderlos. Sein eigentlicher Beruf war Bleistiftmacher. Nach der Eheschließung mit einer PuschnerTochter widmete er sich der Globenfertigung. Die von ihm signierten Globen wurden mit genaueren KartenSegmenten hergestellt als frühere Doppelmayr-Puschner-Globen. Spätestens seit 1775 war er VisiererVicarius, 1792 hatte er auch das städt. Amt eines Visierers (Eichmeister) inne. Er wohnte in L. 1372 (Ludwigstraße 47). Lit.: Pilz, 1977, S. 317; Gaab, Doppelmayr 2004, S. 81-83; Ausk. Friedrich von Hagen. Ausst.: 2002/4, S. 57. Jentschura, Georg, Haubenschmied, f vor 8. 11. 1646. Er erwarb 1638 für 238 fl. das Haus Obere Schmiedgasse 2, wo er noch 1641 als Nachbar erwähnt ist. Seine Witwe Barbara heiratete am 25.11.1646 (Proklamation am 8.11.1646) den Kaufmannsdiener Hans Grüner und verkaufte 1650 das Haus für 800 fl. Lit.: Krauß, Exulanten 2006, S. 159; Kohn, N H b Sebald. Jeronimus, Maler, wurde 1491 erwähnt. Evtl. identisch mit Jeronimus -»Haller, Maler. Lit.: Baader, 1860/62, S. 3 ; T h o d e , 1891. Joachim, Hans, Büchsenschmied, wurde mit Rv. vom 12.10.1542 das Bürgerrecht zugesagt. Lit.: Hampe, Rv. I, 2687. Jobst, Schnitzer, wurde 1471 Bürger (ungeklärt, ob Schnitzer Eigenname oder Berufsbezeichnung ist). Lit.: Gümbel, 1907, S . 4 1 . Jobst (Jost), Hieronymus, Plattschlosser, oo 22.8. 1541 Anna Lyntenmayrin, wurde am 17.8.1541 in das Meisterbuch der Stadt eingetragen und zahlte 3 fl. Lit.: Schornbaum, 1949 Nr. 1901. Jobst, Marx, Stempelschneider, war 1542 im Ämterbüchlein als Siegelgraber verzeichnet.
Jobst Jobst, Wilhelm, Plattschlosser, wurde am 12.8.1566 in das Meisterbuch der Stadt eingetragen. Joch, Friedrich, Maler, Dosenmaler, * um 1821 t 7. 19. 1864 Nürnberg. 1863/64 wohnte er in L. 1471 (Kappengasse 15). 1870 wurde eine Dosenmalerswitwe Ursula Alvise Joch erwähnt, wohnhaft in der Oberen Kanalstraße 1. Joch, Johannes Leonhard, Holzschneider, * 14. 7. 1831 Nürnberg - t 13. 5. 1874 München. Schüler von G. Mezger in Leipzig. Er schnitt Illustrationen nach Ludwig -»Richter, O. Pletsch, J. Schnorr von Carolsfeld und G. H. Sagstätter. Lit.: Thieme-Becker. Joch, Melchior Paulus, Porzellanmaler, * um 1786 - t 15. 4. 1845 Nürnberg, Heilig-Geist-Spital. Am 3.5.1810 trat er als Pate auf. 1829 war er in L. 1063 (Hintere Kartäusergasse) und 1837 in S. 631 (Untere Söldnersgasse 15/17) ansässig. Jochom (Joachim), Johann Georg, Goldschmied, Goldarbeiter, get. 2. 8. 1740 Nürnberg - f zw. 1771 u. 1779 Nürnberg? Sohn des Johann Samuel Joachim, Lichterzieher und Schlosser, oo Ursula Maria (begr. 14.5.1779). 4.3.1755 bis 4.3.1760 Lehre bei Conrad -•Hutzelmayer. Am 12.10.1764 wurde er als Vater eines unehelichen Kindes mit der Bäckerstochter Anna Barbara Waschenfelder erwähnt, zu dieser Zeit war er auswärts beschäftigt. Für die Zulassung zur Meisterprüfung zahlte er eine Sondergebühr von 15 fl., da er die vorgeschriebene Anzahl Gesellenjahre nicht erreicht hatte. Am 27.12.1765 bestand er die Prüfung mit einem „Bouquet-Ring mit 13 Steinen, Diamanten, Rubinen und Smaragde(n)", am 11.1.1766 wurde er als Meister vereidigt. Am 20.8.1771 wurde seine Tochter Johanna Friederica auf dem Johannisfriedhof begraben, als Adresse war die Untere Wörthstraße angegeben. Am 24.8.1771 wurde sein Sohn Johann in der Gemeindegrube (Armenbegräbnis) auf dem Rochusfriedhof beigesetzt, dies war seine letzte Erwähnung. Seine Witwe erhielt 1779 ein „unbesungenes" Begräbnis, an dem kein Geistlicher teilnahm. Ihr Mann wurde mit dem Vornamen Johann und als Juwelier bezeichnet. Lit.: Stockbauer, 1893; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 406. Jode, Pieter d. J., Kupferstecher, Verleger, * 22. 11. 1606 Antwerpen - f nach 1674. Sohn des Pieter d. Ä. Panzer verzeichnete von ihm einen Portraitstich des Ratskonsulenten Tobias von Oelhafen. Jodl, Ferdinand, Architekt, Architekturmaler, * 21. 12. 1805 München - f 24. 2. 1882 München. Ausbildung in München, längere Zeit dort als Bauinspektor. Daneben war er als Architekturmaler tätig. Unter seinen Arbeiten befinden sich auch Ansichten von Nürnberg. MuS: NÜRNBERG, MStN: zwei Zeichnungen, St. Lorenz, St. Sebald. Lit.: Thieme-Becker; Boetticher; Mitt. aus der StadtBN, Jg. 6, H. 2, 1957. Ausst.: 1842/1; 1979/2. Jöhnssen, Adolf, Maler, Illustrator, Lithograph, Musiker, * 25. 9. 1871 Rostock - f 1950 Nürnberg, oo Rostock 18.9.1895 N. Boy. Lithographenlehre in Rostock. 1888-95 als Graphiker tätig. 1895-97 Besuch der Kunstgewerbeschule Nürnberg, 1897-99 Studium an der AdBK München unter Karl -»Raupp. 1899 wieder in Nürnberg. 1907-09 Lehrer an der Kunstgewerbeschule Nürnberg für Graphik und kunstgewerbliches Zeichnen. Anschließend wieder selbständig tätig,
734 sein Arbeitsgebiet waren Buchschmuck, Plakate, Ansichtskarten, später arbeitete er als Illustrator fur Kinderbücher, Romane usw. in der Nisterschen Kunstanstalt. Seit 1908 trat er auch als Maler in Erscheinung, er bevorzugte Landschaftsmotive und Architekturdarstellungen in Aquarell. Jöhnssen war sehr aktiv im Nürnberger Kunstleben, wo er auch als Lautenspieler auftrat und dazu sang. 1903 wohnte er Am Maxfeld 75, 1906 in der Harmoniestraße 31, 1910/19 in der Hallerhüttenstraße 11. Sein Portrait befindet sich im GNM, gemalt von seinem Freund Egon Tschirch. 1900 Mitglied im Künstlerverein, 1922 Mitglied der Nürnberger Kunstgenossenschaft, auch Mitglied im Bund fränkischer Künstler. MuS: NÜRNBERG, MStN: ca. 10 Gemälde; Aquarelle, Zeichnungen, Lithographien. Lit.: Thieme-Becker; Vollmer; Dressler, 1930; Rösermüller; Künstlerhaus, 1910; AdBK, 1933; F. T. Schulz: Nachtrag zur Beschreibung der Städt. Kunstsammlungen, 1911; Künstlerverein, 1954. Ausst.: 1902/1; 1903/1; 1904/1; 1907/1; 1908/1; 1910/1; 1911/1; - / 3 ; 1912/1, - / 2 ; 1913/1; 1914/2; 1915/1; 1916/1; 1917/2; 1918/3; 1919/2; 1920/1; 1921/1; 1922/1; - / 2 ; 1924/2; 1930/2; 1934/3; 1935/2; 1936/1, -72; 1937/1; 1938/2; 1939/2; 1940/1; 1941/6, - / 7 ; 1942/1; 1954/4; 1955/4; 1993/7. Joerdens, Johann Gottlob, Maler, Zeichner, * 6. 11. 1744 H o f - t 15. 11. 1799 Altdorf. Er war Universitätsmaler in Altdorf und lieferte die Vorlagen zu den von F. A. -»Annert gestochenen Titelkupfern für zwei Werke von G. A. -»Will: „Geschichten und Beschreibung der Nürnbergischen Universität Altdorf', 1795 und „Geschichte und Beschreibung der Nürnbergischen Landschaft Altdorf', 1796. Er starb im Alter von 65 Jahren und 9 Tagen. MuS: NÜRNBERG, MStN: „Collegium Universitatis Altorfinae Nor: - J. G. Jaerdens del. - J. A. Annert sc.", Kpst. 1795. Lit.: ThiemeBecker; C. G. Müller, 1791 Forts. 1, S. 18, 49; Adreßbuch 1792, S. 46; Kiefhaber, Monatl. Anzeiger IV, 1800, S. 31. Jörg, I., Organist, war 1452-55 als Spitalorganist tätig. Lit.: Moser, 1929; Wagner, 1929, S. 468. Jörg (Georg) Maler, erhielt am 22.6.1470 vom Rat ein Ib. ausbezahlt. Lit.: Gümbel 1917, S. 82. Jörg, II., Organist, war 1471-73 als Spitalorganist tätig. Lit.: Moser, 1929; Wagner, 1929, S. 469. Jörg, Briefmaler, wurde 1482/83 wegen verbotenem Spiels mit 5 Pfund neu bestraft. Evtl. identisch mit dem Briefmaler Georg -»Stehelm oder Georg -»Rauh. Lit.: Gümbel 1917, S. 82. Jörg, Posaunist, war Nürnberger Bürger. 1487 mußte er ein Bußgeld bezahlen. Lit.: Ausk. Franz Krautwurst. Jörg (Jerg, Gerg), Georg, Rotschmied, Zapfenmacher, 1682 Meister. Mz. ab 1683: Frosch; ab 1700/01: Hirschkopf; ab 1730: „Die Tüllen" (Kerzentülle?), das er mit seiner Frau erheiratet hat. Lit.: Lockner Nr. 967; Stengel, in: GNM M, 1918/19, S. 121, 127 u. 152. Jörg, Michael (Kartenmaler) s. Georg, Michael Jörg, Pancratius, gen. Ponlein, Meistersinger, Messerschmied, get. um 1530 - f nach Mai 1585 Nürnberg, oo I) 17.2.1556 Margarethe Heß; II) 14.1. 1561 Ursula Kilian; III) 25.5.1563 Margarethe Rauner. Am 11.5.1556 wurde er Meister. 1567-81 stand sein Name auf Spendenlisten der Meister seines Hand-
735 werks. 1557 übernahm er zusätzlich das Amt eines Anschickers auf dem Bierbräuhandel, das mit 8 fl., ab 1561 mit 12 fl. und ab 1565 mit 16 fl. p.a. entlohnt wurde. Von 1555-61 ist er als Singer bei der Meistersingergesellschaft belegt, 1577 wurde er zum Merker gewählt, 1584 zum Ladenmeister (Kassenwart). 1585 hielt er ein einziges Mal Schule, die Schulordnung von 1583 hatte er unterzeichnet. Lit.: Stahl, 1982. Joerger von Tollet, Johann Septimius Graf, Zeichner· und Kupferstecher-Dilettant, * 1594 oder 3. 3. 1596 in der Steiermark - f 1672 Nürnberg, oo Anna Potentiana Freiin von Hofmann. Zunächst lebte er auf seinen Besitzungen in der Steiermark. 1629 mußte seine Frau aus Glaubensgründen ihr ererbtes Schloß Strechau an das Stift Admont verkaufen, woraufhin das Ehepaar nach Frankfurt/Main und 1639 nach Nürnberg zog. In Reichsgeschäften war er in Frankfurt und Regensburg tätig. Es sind von ihm Kreide- und Rötelzeichnungen bekannt sowie Radierungen von heraldischen Allegorien, ferner eine Folge von sechs Landschaften, dat. 1662. Joerger besaß eine Kunstkammer, welche Michael -»Herr in einer aquarellierten Tuschfederzeichnung festgehalten hat (in der GS der Universität Erlangen). Sein Stammbuch mit Eintragungen aus den Jahren 1630-71 befindet sich in Weimar. Panzer verzeichnete sein Portrait in mehreren Varianten. MuS: BERLIN, Kpstkab.: Zeichnungen, Radierungen. Lit.: Thieme-Becker; Barock, 1962; Goldmann, Stammbücher 1981 Nr. 904. Ausst.: 1962/5. Jofbauer (Bühnenmaler, 1910) s. Bauer, Josef Johann s.a. Hans Johann, Portatifer (Kleinorgelspieler), wurde 1500 als Musiker bezahlt. Johann von Basel (Organist, 1505) s. Groß, Hans Johann von Metz, Stadtpfeifer, wurde 1472 Bürger und zahlte 2 fl. Wohl identisch mit dem 1. Stadtpfeifer Johann, welcher 1478-1500 in den Nürnberger Stadtrechnungen erscheint. Johannes (Johannes Sarburht), Salwürke, Panzerhemdenmacher, wurde im Testament vom 13.1.1295 des Nürnberger Bürgers Hermann von Stein erwähnt, er war Mieter eines seiner Häuser unter der Burg. Lit.: Nürnberger Urkundenbuch, Nr. 885. Johannes (Iohannis Lapicide), Steinmetz, Bildhauer, lt. Murr wurde er wegen eines Tötungsdeliktes 1319 zusammen mit anderen aus Nürnberg verbannt. Lit.: Murr, Journal, T. 2, S. 45. Johannes, Goldschmied, wurde 1370 Meister. Lit.: Stockbauer, 1893 Nr. 14. Johannes, Bildschnitzer, erscheint 1433 und 1440 in den Losunglisten der Sebalder Stadtseite, er wohnte im Häuserblock mit dem „Eckhaus vor dem Laufer Tor". Evtl. identisch mit dem Bildschnitzer -»Hans, welcher 1438 in der Losungliste erscheint, und dem Schnitzer -»Hans, der 1443/49 erwähnt ist. Murr nennt einen Bildschnitzer Johannes für die Jahre 1459-76. Lit.: Gümbel, 1907, S. 41. Johannes, Organist, war 1445 bis Anfang 1447 als Spitalorganist tätig. Auch 1449 wurde ein gleichnamiger Spitalorganist erwähnt. Lit.: Wagner, 1929, S. 468. Johannes von Rothenburg, Organist, war 1452 als Spitalorganist tätig. Lit.: Wagner, 1929, S. 468.
Jones Johannes, Erich Edgar, Zeichner, Holzbildhauer, Puppenspieler, * 5. 9. 1915 - f 22. 1. 2003 Nürnberg. 1950/2003 in der Bleichstraße 24 in Nürnberg ansässig. Mitglied im BBK. Ausst.: 1950/4; 1963/21. Johannes von Soest (Sänger) s. Soest, Johannes Johansen, Axel, dän. Maler, * 23. 1. 1872 Roskilde - t 12. 5. 1938 Kopenhagen. Ausbildung in Kopenhagen und Italien. Unter seinen Arbeiten befinden sich auch Ansichten von Nürnberg. MuS: N Ü R N B E R G , Slg. Grieb. Lit.: Vollmer VI; Weilbach. Jonas (Janis, Jamers), Heinrich d. Ä., Goldschmied, Silberarbeiter, * Halberstadt - begr. 28. 3. 1605 Nürnberg. Vater des -»Heinrich d. J. oo 3.1.1579 Anna (get. 28.11.9.1557), Tochter des Martin III. ^ K r a f t , Goldschmied. Mit Rv. vom 25.6.1579 wurde ihm das Bürgerrecht nach bestandener Meisterprüfung zugesagt, wobei er als „feiner künstler" bezeichnet wurde; der Eintrag in das Bürgerbuch erfolgte am 11.9.1581. Ab 12.5.1580 fertigte er seine Meisterstücke bei Hans -»Multerer d. J. Am 3.8.1580 bestand er die Prüfung und wurde am 6.8.1580 als Meister vereidigt. Von ihm ist eine größere Anzahl teilweise aufwendig gearbeiteter Trinkgeschirre erhalten, darunter mehrere Nautiluspokale und ein Mönch als Tischautomat. Er lieferte auch mehrfach Arbeiten für den Rat, darunter im Jahre 1582 Beschläge für ein Dulzian (Vorläufer des Fagotts). 1589 wurde er wegen Handels mit verdächtigen Waren verhaftet, jedoch wieder freigelassen. 15951601 hatte er Nicolaus Neumeister aus Schweinfurt als Lehrling, der Meister in Augsburg wurde. Jonas wohnte in der Oberen Schmiedgasse unter der Veste. Ein weiterer Sohn Martin wurde ebenfalls Goldschmied, jedoch nicht Meister. MuS: DRESDEN, Grünes Gewölbe: Nautiluspokal. LONDON, BM: Pokal in Gestalt eines Einhorns. MOSKAU, Kreml, Rüstkammer: Pokal. Lit.: Thieme-Becker; Rosenberg 4004; Stockbauer, 1893 Nr. 510; Hampe, Rv.; KPJ 1983; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 407. Ausst.: 1906/2. Jonas, Heinrich d. J., Goldschmied, * um 1588 Nürnberg - begr. 3. 2. 1670 Nürnberg. Sohn des -»Heinrich d. Ä. oo Fürth 2.5.1610 Apollonia Gebhard aus Fürth. Bei seiner Hochzeit wurde er Goldschmied, in einem Rv. vom 19.8.1626 Geldwechsler genannt. Er handelte auch mit Goldschmiedewerkzeug. Bei seinem Tod wohnte er in der Kotgasse (Brunnengasse). Lit.: Thieme-Becker; Hampe, Rv. II, 2324/25; Archiv zur Nbger. GSK im GNM. Jondorf (Jandorf), Wilhelm, Graphiker, Lyriker, Komponist, * 7. 12. 1890 Nürnberg - t 17. 2. 1957 London. 1938 emigrierte er einen Tag vor der Kristallnacht mit seinen beiden Söhnen über Holland nach England. Seinen Kunstverlag in der Kohlenhofstraße 12/16 verkaufte er an einen Mitarbeiter. In Treforest in Südwales baute er mit der Firma „Cardiff Cards" einen neuen Betrieb auf. In Nürnberg gab er zwei Gedichtbände heraus: „Stoffel", 1922 und „Buch der Nacht", 1924, die er selbst illustrierte. Als Sänger und Komponist war er in der Gesellschaft „Phoenix" in Nürnberg sehr aktiv. Lit.: Ausk. Ursula Kubach-Reutter. Jones, R., engl. Zeichner, lieferte die Vorlage für eine Gesamtansicht Nürnbergs von Süden, Stst. 13,2 χ 19,2 cm, um 1825, gestochen von F. -»Williams. MuS: NÜRNBERG, MStN.
Jonghe Jonghe, Clement de, Kupferstecher und Stichverleger, 1640-70 in Amsterdam tätig. Unter seinen Arbeiten befindet sich auch Gesamtansicht von Nürnberg, 40 χ 51 cm. Lit.: Thieme-Becker; Wurzbach; C. G. Müller, 1791, S. 73. Joninger, Johann Adam, Kupferstecher, begr. 19. 7. 1772 Nürnberg, oo vor 1748 Clara Rosina Maria Christina, eine Sohn, eine Tochter. 1755-72 war er im Ämterbüchlein eingetragen, 1773 gestrichen. Er stach Portraits, Parabeln und biblische Darstellungen; er signierte I oder Joninger. Zuletzt wohnte er am Laufer Schlagturm in der Judengasse, das Begräbnis erfolgte „unbesungen" ohne Geistlichen. Panzer verzeichnete drei Portraitstiche Nürnberger Bürger mit seiner Signatur. MuS: N Ü R N B E R G , MStN: „Der Gleishammer bey Nürnberg. - J. A. Joninger sc. Norib.", Kpst. um 1770. Lit.: Thieme-Becker; Nagler, KL; C. G. Müller, 1791, S. 92; Zahns Jb. I, 1868 (dort Intinger gen.). Joppel (Goppel, Jöppel), Michael, Rechenmeister, Buchbinder, t v o r 1521. oo Barbara (f Dezember 1495), zwei Söhne, drei Töchter. 1463 wurde er Bürger und zahlte 2 fl. 1487/92 arbeitete er als Buchbinder für den Rat. Christoph II. -»Scheurl zählte zu Joppeis Schülern. 1502 gestattete ihm der Rat, zwei Jahre auswärts zu dienen, ohne dabei sein Bürgerrecht in Nürnberg zu verlieren. 1516 erhielt er vom Rat einen Kramladen. 1479 wohnte er zur Miete bei Hans Pirckheimer in dessen Anwesen am Hauptmarkt 19/ Winklerstraße 20. Christoph I. Scheurl schätzte sein Vermögen im Jahre 1500 auf 1000 fl. Lit.: Scheurl, in: MVGN 5, 1884, S. 45; Grupp, in: MVGN 13, 1899, S. 91, 96f.; Jaeger, 1925; Gümbel, in: MVGN 26, 1926, S. 291, 296; Burger 1961 Nr. 4310; Burger, 1967 Nr. 3176; J. G. Prinz von Hohenzollern: Schreiber Magister Lehrer, 1989, S. 154; Kohn, N H b Sebald. Ausst.: 1969/6. Jordan, Georg Martin, Maler, oo Katharina Zwerner (* um 1841 - f 26.10.1857). 1863 wohnte er in L. 553 (Wäschershof 4). Jordan, Heinrich, Büchsenmeister, 1410 Bürger. Jordan, Hermann, Maler, erwähnt in drei Briefen aus Amberg, die im Nürnberger Einlaufregister 1453 verzeichnet sind. Lit.: Gümbel, 1917, S. 83; Rübsamen, 1997 Nr. 4353, 4443. Jordan, Hiltprant, Seidennäher, Seidensticker, wurde 1452 Bürger in Nürnberg. Am 12.12.1458 wollte er in Ansbach einen Reinigungseid leisten, daß er keine Notzucht begangen habe. Lit.: Gümbel 1917, S. 83. Jordan, Johann Christoph, Zirkelschmied, t 30. 1. 1815 Nürnberg. Meistersohn, oo Maria Margaretha Ganzmantel (f 7.10.1831). Am 27.1.1775 wurde er in die Meisterliste eingetragen. Zuletzt wohnte er in L. 1084 (Täubleinshof 5), wo auch seine Witwe starb. Jordan, Johann Martin, RechenpfennigschlagerGeselle, t 17. 8. 1848 Nürnberg. Sohn des -»Mathias. Am 4.10.1833 Beginn der Lehre bei seinem Vater. Am 4.3.1836 wurde er Geselle. Er arbeitete wohl in der Werkstatt seines Vaters. Lit.: C. F. Gebert, in: MBNG, 1917. Jordan, Magnus Gottlieb, Rechenpfennigschlager, Vater des -»Mathias. Am 14.12.1750 wurde er Geselle, am 10.3.1761 Meister. 1766-68 und 1781-83 Geschworener. Mz: MGI oder Name. Wegen der Anferti-
736 gung „russischer Rechenpfennige" die den Conventions-Groschen sehr ähnlich waren, kam er in Untersuchungshaft, die jedoch ohne Folgen blieb. Bei der Stempelvisitation am 22.2.1768 lieferte er 30 Prägestöcke ab. MuS: NÜRNBERG, GNM. Lit.: C. F. Gebert, in: MBNG, 1917; Katalog Slg. Perko im GNM; Mitchiner, 1988. Jordan, Mathias, Rechenpfennigschlager, f 1 1 . 2 . 1852 Nürnberg. Sohn des -»Magnus Gottlieb, oo 7.5. 1817 Johanna Petronella Stang. Am 28.5.1798 Beginn der Lehre bei Johann Jakob -»Reuter, am 20.4.1802 Geselle, am 26.3.1817 Meister. 1832-33 Geschworener. Er war mindestens bis 1837 als Meister tätig. Lit.: C. F. Gebert, in: MBNG, 1917; Mitchiner, 1988. Jordan, Matth., Maler, wohnte 1857 in L. 1238 (Pfeifergasse 3). Jordan, Michael, Zirkelschmied, wurde am 9.11.1745 in die Meisterliste eingetragen. Jordan, Valentin, Goldschmied, Gold- und Silberarbeiter, oo Anna Maria. Am 3.5.1698 ließ er eine Tochter Maria Helena taufen, Paten waren Johann -»Eisler, Goldschmied, und Johann Heinrich Riettmair, Goldschmiedsgeselle. Das Kind wurde bereits am 11.5.1698 bestattet, Jordan wohnte damals beim Rosenbad. Lit.: Archiv zur Nbger. GSK im GNM. Jörg, Glaser, Glasmaler, aufgeführt im Harnischbuch von 1429 und in der Lorenzer Losungsliste von 1430. Evtl. identisch mit dem Glaser Georg -»Wirbs. Lit.: Gümbel, 1907, S. 61. Jörg von Nördlingen (Kunstschreiner, 1517) s. Renwolt, Georg Jorian (Gorian), Matthes, Goldschmied, Juwelier, Agent, * Erfurt - f zw. 12. 3. u. 5. 4. 1540 Nürnberg, oo Dorothea Brunin (f zw. 1.10. u. 4.12.1556). Seit 1499 in Nürnberg tätig, 1510 Genannter. 1513-28 in verschiedenen Rv. erwähnt. Er belieferte u.a. Kurfürst Friedrich den Weisen, Kardinal Albrecht von Brandenburg und die Habsburger in Wien mit Goldschmiedearbeiten und arbeitete mit den Welsern zusammen. 1536 verkaufte er dem Nürnberger Rat eine Scheuer im Gewicht von 10 Mark (ca. 2,3 kg), die dem Herrn von Leonrod geschenkt wurde; 1538 bezog der Rat weitere Arbeiten von Jorian. Er trat wiederholt als Geldgeber auf, u.a. lieh er 1534 dem Kardinal von Trient 4000 fl. Zur Hochzeit seiner Tochter Catharina mit Franz Schleicher aus Ulm am 10.6.1516 durften die Nürnberger Stadtpfeifer spielen. 1512 kaufte er um 950 fl. von den Testamentsvollstreckern des Nicolaus -»Sachs ein Haus am Obstmarkt (Fünferplatz 4), wo er bis zu seinem Tod wohnte. Er stiftete testamentarisch den Schleichern und Jorianen zu Erfurt zum Besten 3000 fl., die in der Losungstube angelegt wurden. Ein auswärts wohnender Verwandter, Wendel Jorian, erbte 1550 fl., wofür 120 fl. Nachsteuer erhoben wurden. Er könnte der Sohn des Hans Jorian zu Innsbruck, gewesen sein, der vor dem 11.8.1520 verstorben war und für dessen Tochter Clara Mathes Jorian damals die Vormundschaft innehatte. Lit.: Hampe, Rv.; Heerwagen, 1908, S. 108-110, 117; Kohn, N H b Sebald; Archiv zur Nbger. GSK im GNM. Josenhans, Emil, Dekorationsmaler, nannte sich kgl. bayer. Hof-Dekorationsmaler. Er gründete 1883 ein gleichnamiges Unternehmen, das auf Gobelin- und Glasimitationen spezialisiert war. 1896 stellte er einen
737 Theatervorhang aus und beteiligte sich bei verschiedenen Ausstellungsgebäuden an der Dekorationsmalerei. Ausst.: 1896/2, S. 152, 287, 290, 291. Jourdan, Erhard, Maler, Zeichner, * 1868 - 1 1908 Nürnberg. 1894 beteiligte er sich am Entwurf von Kostümen für den Umzug beim Hans-Sachs-Fest. Zusammen mit Karl -»Kehr leitete er einige Jahre eine Zeichen- und Malschule. 1904/05 war er an der Restaurierung des großen Rathaussaales beteiligt. Er schuf auch Vorlagen für Lithographie-Postkarten. MuS: NÜRNBERG, StadtA: Werbepostkarten für Gasthäuser, 1897 und 1899; - , MStN: Bildnis des Zeitungsverlegers Johann -»Carl, 1899. Lit.: ThiemeBecker (unter Kehr); Mummenhoff, 1899, S. 42; Mende, Rathaus 1979. Ausst.: 1909/1; 1912/1; 1994/11, Abb. 208, 297, 300. Juedenfelder, Johann (Seidensticker, 1608) s. Inderfelder, Johann Jünginger s. Junginger Jürgas, Wilhelm, Glockengießer, war Ende 19./Anf. 20. Jh. in Nürnberg tätig. Lit.: Glockenatlas, 1973, S. 109 Anm. 265. JQrss, Julius, Maler, Buchillustrator, war vom I.1.1882 bis Ende März 1882 als Lehrer für Figurenzeichnen nach Gips an der Kunstgewerbeschule Nürnberg tätig. Später in München und Berlin. Er lieferte Entwürfe für die von der Zettler'sehen Anstalt in München hergestellten Glasgemälde für das Königsschloß in Pelesch. Den Chor der Lutherkirche in Breslau malte er mit drei Fresken aus. Bis 1908 nachweisbar. Lit.: Thieme-Becker; AdBK, 1933. Juncker (Jungker), Hans, Goldschmied, Silberarbeiter, t vor 5. 6. 1556 Nürnberg, oo 7.5.1549 Anna Popp (begr. 8.6.1567). Am 31.10.1550 bestand er die Meisterprüfung und wurde am 31.8.1551 als Meister vereidigt. Mit Rv. vom 25.6.1551 erhielt er die Zusage des Bürgerrechts, wovon er jedoch keinen Gebrauch machte; am 5.6.1556 erhielt es seine Witwe. Diese starb als Pfründnerin im Heilig-Geist-Spital. Lit.: Stockbauer, 1893 Nr. 365; Hampe, Rv.; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 408. Junckmann, Friedrich, Schlosser, 1485 Bürger. Jung, Balthasar, Kantor, Vikar, t Okt. 1523 Nürnberg. 1492-1503 Kantor an St. Sebald in Nürnberg, 1503 wurde er nur ungern vom Rat freigegeben, um als Sänger am Hof des Kurfürsten in Heidelberg zu wirken. 1512 kehrte er nach Nürnberg zurück. Er war Priester am Heilig-Geist-Spital und wohnte ab 1503 im Pfründhaus der zweiten Pfründe des Allerseelenaltars in der Hans-Sachs-Gasse 6. Lit.: Die Musikforschung II, 1949, S. 170; Gerhard Pietsch: Quellen und Forschungen zur Geschichte der Musik am kurpfälzischen Hof zu Heidelberg bis 1622, Jg. 1963 Nr. 6; Burger, 1972 Nr. 583; Kohn, N H b Sebald. Jung, Bernhart, Büchsenschäfter, f März/April 1567 Nürnberg, wohnhaft am Geiersberg. Lit.: Burger, 1972 Nr. 8626. Jung, Conrad, Maler, stammte aus Mainz, wurde als Nachtrag in die Meisterliste der Maler von 1370 eingetragen. Lit.: Gümbel, 1907, S. 41. Jung, Georg, städt. Baukontrolleur, Zeichner, wohnte 1932 in Nürnberg, Johannesstraße 28a. MuS: NÜRNBERG, Slg. Grieb: Kaiserburg mit Tiergärtnertorsteg, Kohle- und Bleistiftzeichnung, um 1930.
Jungendres Jung, Helena, Porzellanmalerin, wohnte 1888/9 in der Engelhardsgasse 24, als Witwe und Porzellanmalerin bezeichnet. Vermutlich war sie die Witwe von Valentin -»Jung. Jung, Johann Michael, Rotschmied, Former, Gießer, f 5. 6. 1815 Nürnberg. Am 1.4.1780 wurde er i n d i e Meisterliste eingetragen. Um 1795 hatte er einen Werkstattbetrieb. Zuletzt wohnte er in S. 1443 (Spittlertormauer 13). Lit.: LocknerNr. 1599a. Jung, Nicolaus, Goldschmied, Silberarbeiter, * Tellingstedt - t 30. 10. 1609 Nürnberg, ehemals Grab Nr. 1899 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph nicht erhalten, oo 10.11.1595 Magdalena (begr. 28.10.1634), Tochter des Peter Nißel. Mit Rv. vom 23.11.1591 das Bürgerrecht zugesagt und am 22.10.1595 eingetragen. Am 22.6.1595 bestand er die Meisterprüfung. Von ihm sind vor allem Pokale bekannt, die teilweise mit Schweifwerk dekoriert sind. 1595-1601 hatte er Endres Moltstoffcr aus Eger als Lehrling. Jung wohnte bei der Fleischbrücke auf der Lorenzer Stadtseite. Sein Sohn Caspar starb als unverheirateter Goldschmiedgeselle in Nördlingen und wurde am selben Tag wie die Witwe Magdalena im Ratstotenbuch eingetragen. Seine Tochter Catharina heiratete am 1.6.1625 den Goldschmied Hans II. -»Straub. MuS: M Ü N C H E N , BNM. N Ü R N B E R G , GNM. Lit.: Thieme-Becker; Rosenberg 4075; Gugel, Friedhöfe, S. 91; Trechsel, 1735; Stockbauer, 1893 Nr. 574; Hampe, Rv. II, Nr. 1136; Jamnitzer, 1985; Zahn, DI-N Nr. 3011; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 409. Ausst.: 1952/5. Jung, Georg Valentin, Porzellanmaler, wohnte 1857 in S. 1646 (Schmausengasse 32/Vordere Fischergasse 29), 1870/71 Tucherstraße 43 und 1873/81 Rosental 28. Lit.: Sichling, 1870. Junge, Christian Gottfried, Dr. theol., Stadtdekan, * 10. 10. 1748 Nürnberg - f 27. 3. 1814 Nürnberg. Sohn des Kaspar Andreas, Farbhändler, oo 19.11.1772 Elisabeth Maria Bauder (* Altdorf - f 3.1.1810), Weinhändlerstochter, mind, ein Sohn. Besuch der Spital-Schule und Sebalder Schule, 1766-69 Studium der Philosophie, Theologie, Mathematik, Physik und Sprachen an der Universität Altdorf. 1769 Prediger in Nürnberg. 1772 in Altdorf ordiniert, anschließend Prediger bei St. Helena und Diakon in Hiltpoltstein, 1782-93 Diakon und Professor der Theologie in Altdorf, 1787 Rektor. 1793 Prediger an St. Lorenz und Professor am Auditorium der Egidienschule in Nürnberg, 1795 Prediger an St. Sebald, 1809 Hauptprediger, 1810 auch Dekan. Zusammen mit anderen Theologen war er maßgeblich an der Herausgabe eines neuen Gesangbuches beteiligt. Nebenamtlich war er Leiter der Stadtbibliothek. Er besaß den sog. Stöckelsgarten bei Wöhrd, den er am 21.10.1802 um 4500 fl. und 500 fl. Leikauf verkaufte. Sein von C. W. -»Bock gestochenes Portrait befindet sich im StadtAN. Werke: „Neues Gesangbuch ...", Nürnberg 1791. Lit.: Simon, Pfb. Nr. 601; Bosl; G. Hirschmann, in: M V G N 64, 1977, S. 242; Berühmte Nürnberger, 1989; Stadtlexikon 2000. Ausst.: 2006/3 Abb. 100, 101. Junge, Hans Pauly, Goldschmied, * Nürnberg, wurde 1644 Zeitarbeiter in Danzig, 1646 dort Meister und 1647 Bürger. Lit.: Thieme-Becker. Jungendres, Johann Ulrich, Organist bei St. Johannis. Seine Witwe Anna Dorothea, geb. Krell,
Jungendres heiratete am 1.12.1691 den Notar und Gerichtsschreiber Martin Reisenleiter. Lit.: Tacke, 2001, S. 548 u. Stammtafel 37. Jungendres, Mag. Sebastian Jacob, Dichter, Schulmann, Historiker, Herausgeber, * 22. 11. 1684 Nürnberg - 1 15. 5. 1765 Nürnberg. Sohn des Berthold Paul, Gold- und Silberdrahtzieher, oo 1719 Tochter des Georg Michahelles, Pfarrer, Kinder. Besuch der Lorenzer Schule, in Nürnberg. 1703 Studium an den Universitäten Altdorf, Leipzig und Jena, 1704 wieder in Altdorf, anschließend noch an weiteren Universitäten. 1710 kehrte er nach Nürnberg zurück, machte jedoch bald darauf eine Reise nach Wien, wo er Hofmeister eines Zöglings der Familie Wucher wurde und mit dessen Familie längere Reisen unternahm. 1715 wieder in Nürnberg, wo er zeitweise als Korrektor fur verschiedene Druckereien arbeitete. Auch überarbeitete er die von Paul Christian -»Kirchner 1720 veröffentlichte Beschreibung jüdischer Feste und Gebräuche, die unter dem Titel „Jüdisches Ceremoniel ..." 1724 bei Peter Conrad -»Monath erschien. 1727 Magister in Marburg. 1730 Lehrer an der Sebalder Schule, 1732 Konrektor. 1744 Rektor der Lorenzer Schule. 1755 hielt er eine Rede anläßlich des 200. Jahrestages des Augsburger Religionsfriedens. Er hinterließ eine Anzahl deutscher und lateinischer Veröffentlichungen. Sein Stammbuch mit 109 Eintragungen aus den Jahren 1703-14 befindet sich in der StadtBN. Lit.: Waldau, Zion 1787, S. 18, 28; Will, GL II, S. 256-260 u. VI, S. 188f.; Will, Münzbel. I, S. 33; Müller, 1791, S. 191, Forts. I, S. 28; Goldmann, Stammbücher 1981 Nr. 911. Jungermann, Joachim, Arzt, Botaniker, * 1562 Leipzig - t Mai/Juni 1591 bei Korinth/Griechenland. Sohn des Caspar, Jurist u. Prof. in Leipzig; Bruder des -»Ludwig, Professor in Altdorf. Studium in Leipzig, 1581 Bakkalaureus, 1582/83 Magister. Von Ende Mai 1584 bis 1588 lebte er bei seinem Onkel Joachim -»Camerarius d. J. in Nürnberg, zu diesem Zeitpunkt muß Jungermann bereits gute botanische Kenntnisse gehabt haben. Bis 1586 beschaffte er im Auftrag seines Onkels die etwa 1000 Pflanzenabbildungen und Druckstöcke zu der von Camerarius bearbeiteten Ausgabe von Pier Andrea Mattiolis Kräuterbuch. Es wird angenommen, daß Jungermann selbst auch Zeichnungen zu dem sog. Camerarius-Florilegium beigetragen hat, das sich heute in der UB Erlangen befindet. 1588 reiste Jungermann mit seinem Vetter Joachim III. Camerarius nach Padua, um sein Medizinstudium fortzusetzen. 1591 unternahm er eine Reise in den östlichen Mittelmeerraum, um die von den antiken Autoren erwähnten Pflanzen zu studieren. Lit.: Schmidt-Herrling, 1940; K. Wickert, in: MVGN 82, 1995; Ludwig, 1998. Jungermann, Ludwig, Dr. med., Arzt, Botaniker, Dichter, * 4. 7. 1572 Leipzig - f 8. 6. 1653 Altdorf. Sohn des Caspar, Jurist u. Prof. in Leipzig; Neffe des Joachim -»Camerarius d. J. Unverheiratet. Studium der Medizin in Jena, Altdorf und Gießen, dort 1610 Promotion zum Dr. med. Ab 1610 dürfte er einige Zeit in Nürnberg verbracht haben, wo er fur Basilius -»Besler die Texte zum „Hortus Eystettensis" verfaßte. 1614 o. Professor für Botanik in Gießen. Seit 1625 Professor der Medizin in Altdorf, wo er Chirurgie und Botanik lehrte. Seine Vorlesungen über Anatomie beschränkten
738 sich auf die Wintermonate, da er sich vorwiegend mit Botanik beschäftigte. Er war dreimal Rektor und neunmal Dekan der medizinischen Fakultät. 1626 stiftete er den medizinischen Kräutergarten in Altdorf, der in Fachkreisen große Beachtung fand. Jungermann wollte nicht heiraten, bis man ihm ein unbekanntes Kraut brächte; er starb ledig. Mit dem „Catalogus Plantarum", 1615, schuf er die erste Beschreibung der Altdorfer Lokalflora. Will bezeichnete ihn als guten Dichter, der seine Texte lateinisch oder als Anagramme niederschrieb. Seine Bibliothek mit 1000 Bänden und sein Herbarium Vivum mit über 2000 Kräutern stiftete er 1653 der Universität Altdorf. Der Fakultät hinterließ er einen silbernen Becher. Panzer verzeichnete sein Portrait, auf dem sein Sterbedatum 7.6.1653 angegeben ist. Die Jungermannstraße in Nürnberg wurde nach ihm benannt. Werke: Verzeichnis seiner ca. 21 Veröffentlichungen s. Sauer-Haeberlein, 1969, S. 31-34. Lit.: NDB; Will, GL II, S. 261-266 u. VI, S. 150; Flessa, 1969, S. 22-24; Recknagel, 1998, S. 40; Stadtlexikon 2000. Ausst.: 1959/11; 1970/5; 1989/25. Junggunst, Hans, Graphiker, war 1935 Mitglied im BDG. MuS: N Ü R N B E R G , MStN: Zeichnung, dat. 1937. Ausst.: 1935/1. Junghändel, Kurt, Kunstmaler, wohnte 1914 in der Ziegelgasse 45. Junghans (Briefmaler, 1471) s. Sporer, Hans d. J. Junginger (Jüninger), Georg Martin, Goldschmied, Gold- und Silberarbeiter, Juwelier, * um 1712 Fürth begr. 6. 6. 1776 Nürnberg, ehemals Grab auf dem Johannisfriedhof. Sohn des Clement, Branntweinbrenner in Fürth; Vater des -»Johann Georg Daniel, oo 25.2.1749 Anna Barbara (begr. 21.11.1797), Tochter des Rudolph Christoph -»Wegwitz, Goldschmied. 1726-32 Lehre bei Rudolph Christoph Wegwitz. Am 3.2.1749 bestand er die Meisterprüfung, und am 5.2.1749 leistete er den Meistereid. Am 23.12.1748 zahlte er das Bürgergeld, am 5.3.1749 wurde er als Bürger vereidigt. 1766-70 Geschworener. 1764 ersetzte er einen Stein an der hinteren Platte der Reichskrone, der bei der Krönung Josephs II. verlorengegangen war, durch einen Saphir, der aus einem in St. Sebald verwahrten goldenen Halsband entnommen wurde. 1774 lieferte er der Familie Kress eine Garnitur Schnallen. Er war der Lehrmeister von Peter Paul -»Scherzer (1752-58) und seines Sohnes -»Johann Georg Daniel (1765-70). 1751 kaufte er um 2900 fl. das Eckhaus Königstraße 5, wo er bis zu seinem Tod wohnte. Seine Witwe erwarb 1790 um 501 fl. das Haus Lorenzer Platz 13, das sie 1797 fur 650 fl. wieder verkaufte. Seine Tochter Anna Barbara heiratete am 11.5.1779 den Goldschmied Georg -»Häberlein. Lit.: Stockbauer, 1893; Gerlach, 1930, S. 246; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 410; Kohn, NHb Lorenz. Ausst.: 1986/30, S. 71-79. Junginger, Ida, Malerin, Aquarellistin, war 1930 Schülerin der Staatsschule für angewandte Kunst und wohnte in Nürnberg. Mitglied im BBK. Ausst.: 1930/1; 1950/4; 1951/5; 1952/7; 1953/12; 1955/10. Junginger (Jüninger), Johann Georg Daniel, Goldschmied, Goldarbeiter, get. 29. 6. 1751 Nürnberg - begr. 1. 10. 1795 Nürnberg, ehemals Grab auf dem Johannisfriedhof. Sohn des -»Georg Martin, oo 9.4.1781 Margaretha Dorothea ( t 18.9.1818), Tochter
739 des Johann Jakob Scheffler, Wirt am Dutzendteich. 1765-70 Lehre bei seinem Vater. Am 6.4.1778 bestand er die Meisterprüfung und wurde am 11.4.1778 als Meister vereidigt. Sein Meisterstück bestand aus einem „dreifach carmoisierten Brillantring, der mit emaillierten Wappen des Castellans Stromer, des Losungers Geuder und des Losungrates Löffelholz" versehen war; außerdem fertigte Junginger ein silbernes Siegel. Mit seinen Arbeiten bestand er „sehr wohl". 17881797 lieferte Junginger der Familie Kress verschiedene kleinere Silberarbeiten wie einen Vorlegelöffel, eine Spargelschere, Schuhschnallen, Ringe und eine Rauchtabakdose. 1782-87 hatte er Georg Ernst -»Weiß als Lehrling. Junginger besaß das Eckhaus Königstraße 5, das er von seinem Vater übernommen hatte. Panzer verzeichnete sein Portrait, gestochen von A. L. -»Möglich. Seine Witwe führte das Geschäft bis 1818 weiter, dann ging die Konzession an Friedrich Eberhard -»Meixner. Seine Tochter Anna Barbara heiratete am I.9.1805 den Goldschmied Johann Samuel -»Schönberg. Lit.: Stockbauer, 1893; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 411; Kohn, N H b Lorenz. Jungker s. Juncker Jungmann, Sebastian, Goldschmied, Goldarbeiter, * um 1590 Eschwege/Hessen - begr. 2. 5. 1635 Nürnberg, Grab Nr. 1584 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1624, noch vorhanden. Sohn des Georg, Goldschmied in Eschwege, oo 8.11.1615 Barbara (get. 29.5.1590 - begr. 6.6.1536), Tochter des Nicolaus -»Emmerling d. Ä., Goldschmied. Mit Rv. vom 3.12.1613 wurde ihm das Bürgerrecht zugesagt und am 20.10.1619 eingetragen. Er zahlte 10 fl. Bürgergeld, brachte also Vermögen mit. Am 17.9.1615 bestand er die Meisterprüfung. 1628 gehörte er zu den Gläubigern, denen der Goldschmied Johann -»Kordenbusch wegen Schulden von 1014 fl. sein Haus am Paniersplatz 3 abtreten mußte. Bei seinem Tod wohnte Jungmann in der Schmiedgasse (äußerer Teil der Ludwigstraße). Lit.: Stockbauer, 1893 Nr. 685; Hampe, Rv. II, 2586; KDM Nürnberg, 1977; Zahn, DI-N Nr. 3886; Jamnitzer, 1985; Tacke, 2001, Stammtafel 68; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 412. Jupp s. Jeep Jurck, Hans-Werner, Dipl.-Ing., Architekt, * 21. 3. 1911 Oppeln/Oberschlesien, oo Babette (* 1917), zwei Söhne, eine Tochter. 1948 kam er von Münchberg nach Nürnberg, wo er zunächst als angestellter Architekt für den Photokaufmann Hans Porst tätig war, ab 1952 selbständig. Er war 15 Jahre Mitglied im Baukunstbeirat der Stadt Nürnberg und Mitglied im BDA. Werke: N Ü R N B E R G u.a.: Photo-Porst-Siedlung in Langwasser, 1953; Betriebsgebäude Maul & Co, Langwasser. Lit.: N Z v. 8.1.2003. Juuel, Andreas Thomas, dän. Maler, bes. Porzellanmaler, * 17. 10. 1816 oder 17. 10. 1817 Kopenhagen - t 21. 8. 1868 Kopenhagen oder Frederiksberg. 1832 Lehre als Porzellanmaler; gleichzeitig besuchte er die Kunstakademie. 1836-55 stellte er jährlich Landschaften aus. Größere Bedeutung erlangte er jedoch als Porzellanmaler. Möglicherweise besuchte er Nürnberg, denn von ihm ist eine Ansicht des Hauptmarktes mit Schönem Brunnen bekannt, Öl a/Papier auf Lw. aufgezogen, 29 χ 23,5 cm. Lit.: AKL, Index; Thieme-Becker.
Juvenell Juvenell, Esther, Malerin, get. 4. 11. 1611 Nürnberg - t Preßburg/Ungarn. Tochter des -»Paul d. Ä. Ausbildung durch den Vater. Wie dieser pflegte sie die perspektivische Malerei. 1638 ging sie mit ihrem Vater nach Ungarn. Lit.: Thieme-Becker; Nagler, KL; Doppelmayr, 1730; Tacke, 2001 Stammtafel 25. Juvenell, Friedrich, Maler, Zeichner, get. 22. 1. 1609 Nürnberg - f 2. begr. 5. 3. 1647 Nürnberg, ehemals Grab Nr. 941 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph nicht erhalten. Sohn des -»Paul d. Ä. oo 15.10. 1632 Magdalena (get. 27.1.1595 - begr. 3.3.1674), Tochter des Stephan Zeileisen, Büttner, Witwe des Mag. Johann Holung, Rektor der Egidienschule, zwei Söhne, eine Tochter. Schüler seines Vaters. Am 21.5.1633 wurde er Meister mit dem Probestück „Christus mit zwei Jüngern in Emaus". Nach Johann Gabriel -»Doppelmayr war er vorwiegend als Perspektivmaler tätig, nach -»Neudörfer-Lochner hat er jedoch die Vollkommenheit seines Vaters nicht ganz erreicht. 1644 malte er einen Saal im Haus des Lederhändlers Johann Doppelmayr, Großvater von Johann Gabriel, auf dem Schwabenberg aus, wofür er 48 fl. bekam. Nach dem im G N M befindlichen Gemälde Juvenells stach Johann Georg -»Klinger 1645 die Reichskleinodien. Juvenell wohnte am Bonersberg (Paniersplatz) beim Radbrunnen. Panzer verzeichnete sein Portrait. G. A. Will vermerkte 1757 in seinem Handexemplar des GL, seine Ehefrau gehöre unter die bösen Weiber der Gelehrten. MuS: N Ü R N B E R G , MStN; - , GNM: die Reichsreliquien des Nürnberger Heiltums, 1645; - , StAN: Handzeichnungen. Lit.: ADB; N D B ; Thieme-Becker; Nagler, KL; Doppelmayr, 1730; C. G. Müller, 1791, S. 121, 122, 124; Bosch, in: G N M M, 1899, S. 138f.; F. T. Schulz, in: GNM M, 1911, S. 125; Tacke, 1995 u. 2001, S. 475 u. Stammtafel 25. Ausst.: 1996/1 S. 134. Juvenell, Hans, Maler, get. 27. 2. 1564 Nürnberg begr. 29. 9. 1632 Nürnberg. Sohn des -»Paul d. Ä., Maler, oo Wien 1589 Margaretha, zw. 1595 u. 1611 neun Kinder in Nürnberg getauft. Ausbildung durch seinen Vater, mit dem er 1580 in München und Augsburg war, wobei erwähnt wurde, daß er dem Vater die Farben anrieb. Bei Einfuhrung der Malerordnung 1596 war er bereits Meister, so daß er kein Probestück vorlegen mußte. Er hatte folgende Lehrlinge: Jakob -»Troschel (1598/99, nur 15 Monate), Hans Christoph -»Pfenner (1623-26, 40 fl. Lehrgeld). Juvenell malte vorwiegend Interieurs. 1606 wohnte er in der Äußeren Laufer Gasse und später auf dem Lorenzer Platz (Lorenzer Straße). Lit.: N D B ; Thieme-Becker; Doppelmayr, 1730; Bosch, in: GNM M, 1899, S. 142f.; Hampe, Rv. II, 2070; Tacke, 2001, S. 473, 532 u. Stammtafel 25. Juvenell, Heinrich, Goldschmied, Filigranarbeiter, * vor 1562 - begr. 10. 9. 1634 Nürnberg. Sohn des -»Nicolas d. Ä., Maler; Vater des -»Jacob, oo 14.5.1589 Barbara (get. 4.10.1570 - begr. 14.9.1634), Tochter des Hubrecht -»Caymox, Buch- und Kunsthändler. 1578 war er einer der 13 Drahtarbeiter ohne Meisterstück. Nach Erlassen der Ordnung 1578 arbeitete er sein Meisterstück bei Reinhard -»Volckert und bestand vermutlich am 17.2.1583 die Prüfung als Drahtarbeiter. 1587 hatte er sein Meistergeld noch nicht bezahlt und war noch unverheiratet. Er wurde am
Juvenell 23.1.1587 ultimativ aufgefordert, den Eid zu schwören und das Meistergeld zu zahlen, widrigenfalls man ihm das Bürgerrecht aberkennen werde. 1599-1603 war er Geschworener der Filigranarbeiter. Bei seinem Tod wohnte er am Nadlersgraben (Dr.-Kurt-SchumacherStraße, westl. der Färberstraße). Da seine Witwe nur vier Tage nach ihm bestattet wurde, ist zu vermuten, daß beide der grassierenden Pest erlegen sind. Lit.: Stockbauer, 1893 Nr. 495; Hampe, Rv.; Jamnitzer, 1985; Tacke, 2001, Stammtafel 10; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 413. Juvenell, Jacob, Goldschmied, Filigranarbeiter, get. 22. 12. 1594 Nürnberg - begr. 16. 9. 1634 Nürnberg. Sohn des -»Heinrich, Goldschmied, oo 22.5.1622 Barbara (get. 25.9.1587 - begr. 25.4.1667), Tochter des Jacob II. -»Bavy, Goldschmied. Am 30.5.1618 bestand er die Meisterprüfung und wurde am 8.6.1622 als Meister vereidigt. 1634 Geschworener der Filigranarbeiter. Seit 1631 hatte er Paulus Leupolt und 1634 Hans Michel Hemer aus Schwabach als Lehrlinge, doch starb der Meister vor Beendigung der Lehrzeit. Bei seinem Tod wohnte er in der Vorderen Ledergasse. Wahrscheinlich starb er an der Pest, wie seine Eltern. Lit.: NDB; Thieme-Becker; Stockbauer, 1893 Nr. 699; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 414. Juvenell, (Hans) Johann Philipp, Maler, get. 16. 3. 1617 Nürnberg - f Wien. Sohn des -»Paul d. Ä. oo auswärts 1644 Magdalena, eine Tochter, 1645 in Nürnberg getauft. Ausbildung durch den Vater. Es ist anzunehmen, daß er 1638 mit den Eltern nach Wien ging. Nach dem Tod des Vaters 1643 kehrte er für einige Jahre nach Nürnberg zurück. Am 18.11.1645 wurde er Meister mit dem Probestück „Eine perspektivische Kirche". 1647 war er noch in Nürnberg, später soll er nach Wien gegangen sein, wo er starb. Lit.: ADB; Thieme-Becker; Nagler, KL u. Monogr.; Doppelmayr, 1730; Tacke, 2001, S. 477 u. Stammtafel 25. Juvenell, Leonhard, Maler, get. 5. 11. 1600 Nürnberg, Sohn des -»Hans, oo Wien 1641 N. Bayer. 1685 lebte er nicht mehr. Lit.: Thieme-Becker; Tacke, 2001, S. 473. Juvenell, Nicolaus d. Ä., Glas-, Architektur- und Portraitmaler, * vor 1535 Dünkirchen - f 1· begr. 4. 8. 1597 Nürnberg, Grab Nr. 1195 auf dem Rochusfriedhof, Epitaph dat. um 1590, noch vorhanden, oo I) Wilhelma, sechs Söhne, eine Tochter, davon vier Söhne und die Tochter in Nürnberg getauft; II) 1.2. 1569 Clara Wagner (begr. 28.7.1611), zw. 1578-86 fünf Kinder in Nürnberg getauft. 1550-54 war er bei der künstlerischen Ausgestaltung der neuerbauten Schlösser Binche und Mariemont bei Möns im Hennegau beteiligt. 1561 kam er als calvinistischer Glaubensflüchtling mit seiner Frau und zwei Söhnen über Kassel nach Nürnberg, damit wurde er der Stammvater der über vier Generationen in Nürnberg tätigen Malerund Goldschmiedefamilie. Juvenell wurde vor Einfuhrung der Malerordnung 1596 Meister, so daß er kein Probestück vorlegen mußte. Johann -»Hauer vermerkte in seinen Aufzeichnungen: „war erstlich ein Glaßmahler, hernach er von Ölfarb viel schöne Conterfet und anders gemacht". Mit Rv. vom 3.7.1561 wurde Juvenell das Bürgerrecht geschenkt. Seine Spezialität waren perspektivische Architekturmalereien, und zwar Kircheninterieurs mit biblischer Staffage, die jedoch in
740 Nürnberg weniger gefragt waren. Ein dem Rat 1561 zugedachtes Gemälde entsprach nicht dem Geschmack der Ratsherren und wurde mit Rv. vom 3.7.1561 zurückgegeben, damit er es zu seinem Nutzen verkaufe; mit der Zeit solle er etwas anderes machen, damit dies der Stadt als Gegengabe diene. Bei seinem Landsmann Nicolas -»Neufchatel bildete er sich als Bildnismaler weiter, so daß die Portraitmalerei sein Hauptarbeitsgebiet wurde. 1572 restaurierte er das 1513 von Hans Süß von -»Kulmbach gemalte TucherEpitaph in St. Sebald. 1580 malte er auf Empfehlung von Hans Fugger in Augsburg am Münchner Hof drei große Portraits des Herzogs Wilhelm V. des Frommen von Bayern, wofür ihm 150 fl. ausbezahlt wurden. Von Ostern 1581 an arbeitete er 5-6 Monate fur Hans Fugger in Augsburg, wo er neben freier Kost und Logis 5 fl. wöchentlich erhielt. Auch später scheint er für Hans Fugger auf Schloß Kirchheim bei Mindelheim noch zahlreiche Portraits von Familienmitgliedern, sowohl nach eigenen als auch nach fremden Vorlagen, gemalt zu haben. 1595 fertigte er für den Reichsvizekanzler die Kopie eines Portraits von Kaiser Sigismund, wofür er 25 fl. und der Schreiner l'A fl. bekam. Werke als Glasmaler sind nicht bekannt. Neben seinen drei Söhnen -»Nicolaus d. J., -»Hans und -»Paul d. Ä. bildete er folgende Lehrlinge aus: Julius -»Reinhart (1590/91-95); Maximilian -»Hofmann (1593-97); Hans -»Kreuzfelder (1594-97). Juvenell starb vor Beendigung der Lehrzeit seiner beiden letzten Lehrlinge. Er wohnte auf dem Neuen Bau (Maxplatz). 1670 stach Michael -»Kestner ein Portrait des Nicolaus Juvenell, das er mit seinem Anagramm Leachim Renstek signierte. Juvenells Witwe verließ Nürnberg kurz nach dem Tod ihres Mannes, kehrte jedoch später zurück und wohnte in der Inneren Laufer Gasse. Werke: Verz. seiner Portraits s. NDB und Kurt Pilz, in: M V G N 43, 1952, S. 77f. MuS: FRANKFURT/Main, Städel. MÜNCHEN, BNM. NÜRNBERG, MStN. Lit.: ADB; NDB; Thieme-Becker; Nagler, KL; Doppelmayr, 1730; Hampe, Rv.; Zahn, DI-N Nr. 1924; Baumgartl, 1993; Tacke, 2001, S. 471 u. Stammtafel 25; Ausk. Friedrich von Hagen. Ausst.: 1954/3. Juvenell, Nicolaus d. J., Maler, * vor 1562 - f um 1599 Straubing. Sohn des -»Nicolaus d. Ä. Ausbildung durch den Vater. Es ist nicht bekannt, wann er Nürnberg verlassen hat. 1583-99 ist Juvenell in Straubing nachweisbar. Ihm werden 22 Bildnisse in dem Portraitbuch der Priesterbrüderschaft in Straubing zugeschrieben, ebenso ein Tafelgemälde „Maria Himmelfahrt", bez. Ν J und 1596 dat., das sich in der Josephskapelle der St. Jakobskirche in Straubing befindet. Sein Sohn Caspar (* 1583 - t 1633) war ebenfalls als Maler in Straubing tätig und wurde 1609 als Miterbe seines Ahnherrn Nicolaus -»Juvenell d. Ä. in Nürnberg erwähnt. Lit.: Thieme-Becker; Fritz Markmiller: Barockmalerei in Niederbayern. Regensburg 1982, S. 271; Tacke, 2001, S. 472 u. Stammtafel 25; Ausk. Friedrich von Hagen. Juvenell, Paul d. Ä., Portrait- und Architekturmaler, Illuminist, get. 22. 12. 1579 Nürnberg - f 1643 Preßburg. Sohn des -»Nicolaus d. Ä. oo Frankfurt/Main 31.5.1607 Anna, Tochter des Christian Pfeil, Bierbrauer in Frankfurt, acht Kinder zw. 1608 u. 1624 in Nürn-
741 berg getauft. Lehre bei seinem Vater, anschließend soll er sich bei Adam Elsheimer in Rom weitergebildet haben. 1607 war er in Frankfurt tätig, wo er vermutlich als Geselle bei Friedrich von -»Valckenborch arbeitete. Nach seiner Eheschließung kehrte Juvenell nach Nürnberg zurück. A m 13.7.1609 wurde er Meister mit dem Probestück „Die Taufe Christi am Jordan". 161620 Vorgeher. 1613 war er an der Restaurierung des Großen Rathaussaales in Nürnberg beteiligt, 1622 malte er das Hauptdeckengemälde im kleinen Rathaussaal. Er war ein guter Perspektivmaler, neben Architekturbildern schuf er viele Hausfassaden, darunter lt. Joachim von -»Sandrart das Haus zu den grünen Kindern (Obstgasse 1, östlicher Teil). Erhalten ist eine Federzeichnung mit einem Entwurf der Fassadengestaltung des sog. Meyerschen Hauses (Hauptmarkt 24), das der Handelsmann und Bancoherr Christoph Roth 1627 erwarb. Juvenell trat auch als Kopist von Tafelgemälden Dürers in Erscheinung. 1635 kopierte er für 26 fl. den „Hieronymus" nach Georg -»Pencz, dessen Original der Rat König Ferdinand, der in der Schlacht bei Nördlingen als Sieger hervorgegangen war, mehr oder weniger zwangsweise verehrt hatte, weitere 3 fl. erhielt Juvenell für die Vergoldung des Rahmens. Er bildete folgende Lehrlinge aus: Georg -»Dorn (1611-15); Carl ^Reiser (1616/1617); Leonhard -»Golling (1617-22), mit dessen Vater ein Lehrgeld von 100 fl. vereinbart wurde. Anschließend widmete er sich offenbar der Ausbildung seiner Söhne -»Friedrich und -»Johann Philipp sowie seiner Tochter -»Esther. Am 1.7.1637 nahm er Johann Ferdinand -»Hainzel fur vier Jahre als Lehrling an. Juvenell soll jedoch Nürnberg mit der Familie 1638 verlassen haben, er ging zuerst nach Wien und anschließend nach
Juvenell Preßburg. Bei Panzer sind zwei Portraits nach seinen Vorlagen verzeichnet. Sein eigenes Portrait radierte Georg -»Strauch 1655 nach einer Vorlage von Lorenz -»Strauch aus dem Jahr 1620. Die Juvenellstraße in Nürnberg wurde nach ihm benannt. MuS: A L T D O R F , Schloß Grünsberg: Portrait Wolf Jacob Stromer, 1613/14. BAMBERG, Alte Holfhaltung: Wandfries. BERLIN, Staatl. Mus.; - , Kpstkab. E R L A N G E N , GS der UB. FRANKFURT/Main, Städel. KÖLN, WallrafRichartz-Mus. NÜRNBERG, MStN; - , G N M : Architekturphantasie eines Kircheninneren, 1634. Lit.: ADB; NDB; Thieme-Becker; Doppelmayr, 1730; Rettberg, 1854; F. T. Schulz, in: G N M M, 1911, S. 127-129; Zülch, 1935; Zirnbauer, in: M V G N 50, 1960, S. 350; Barock, 1962; Mende, Rathaus 1979; Tacke, 1995 u. 2001, S. 473 u. Stammtafel 25; Stüwe, 1998; Stadtlexikon 2000; Ausk. Friedrich von Hagen. Ausst.: 1906/2; 1952/5; 1959/4; 1962/5. Juvenell, Paul d. J., Emailmaler, get. 5. 10. 1634 Nürnberg - t 20. begr. 24. 10. 1692 Nürnberg, ehemals Grab auf dem Rochusfriedhof, Epitaph nicht erhalten. Sohn des -»Friedrich, oo 11.11.1667 Susanna Maria Röhrich (get. 12.11.1639 - begr. 25.10.1692), zwei Söhne. 1654-58 Lehre bei Georg -»Strauch. Seit 1682 war Paulus Juvenell Hofmeister bei St. Martha, nach einem Rv. vom 12.12.1690 wurde er als Maler beim Heilig-Geist-Spital angenommen. J. G. -»Doppelmayr notierte handschriftlich: „von den Juvenellen starb der letzte den 20. Octobr: A. 1692, der ein schlechter Künstler gewesen". Panzer verzeichnete sein Portrait sowie zwei Bildnisse als Stichvorlagen. MuS: N Ü R N B E R G , MStN. Lit.: N D B ; ThiemeBecker; Nagler, KL; Doppelmayr, 1730; Tacke, 2001, S. 477 u. Stammtafel 25; Ausk. Friedrich von Hagen.
κ Κ s.a. C, G Kab, Sebald, Steinmetz, oo 17.12.1536 Witwe Dorothea Frenckin. Lit.: Schombaum, 1949 Nr. 4202. Kabelitz, Hermann, Lithograph, wohnte 1873/75 Münzplatz 8. Eine nach ihm benannte Lithographische Anstalt war 1878 am Münzplatz 2 ansässig, 1881 in der Schonhoverstraße 10. Kabes, Lorenz, Goldschmied, Silberarbeiter, get. 26. 11. 1592 Nürnberg - begr. 21. 5. 1656 Nürnberg. Sohn des -»Michael, oo 3.8.1629 Barbara, Tochter des Georg Kost, Müller. Als Geselle arbeitete er in Köln, wo er am 6.7.1628 dem Peter Therlan den Betrag von 59 Talern fur die Herstellung einer silbernen Statue des Hl. Ivo quittierte. Am 28.7.1629 bestand er in Nürnberg die Meisterprüfung und wurde am 8.8.1629 als Meister vereidigt, wobei er als Meistersohn keine Gebühr bezahlte. Ihm wird unter Vorbehalt die Marke LK zugewiesen; bei den bekannten Objekten mit dieser Marke handelt es sich überwiegend um Pokale. Er hatte eine Verkaufsbude auf dem Mehlmarkt vom Heilig-Geist-Spital gemietet, die nach seinem Tod Hans Caspar -»Dürsch übernahm; dieser mußte den noch ausstehenden Mietzins von Kabes entrichten. 1636-40 hatte er Andreas Diring als Lehrling. Bei seinem Tod wohnte er bei der Schmelzhütte. Seine Witwe Barbara bewarb sich 1662 um eine Pfründe im Heilig-Geist-Spital. Lit.: Rosenberg 4271A, 4271B; Stockbauer, 1893; Merlo: Kölnische Künstler in alter und neuer Zeit. Düsseldorf 1895, Sp. 474f.; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 415. Kabes (Kab, Kabis), Michael, Goldschmied, Silberarbeiter, get. 1. 2. 1556 Nürnberg - begr. 29. 2. 1628 Nürnberg, Grab Nr. 1878 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1611, noch vorhanden. Sohn des Andreas, Einspänniger; Vater des -»Lorenz, oo I) 12.9.1586 Barbara (get. 7.10.1560 - begr. 13.10. 602), Tochter des Franz -»Blaicher d. Ä., Goldschmied; II) 19.12. 1603 Ursula, Tochter des Nikolaus Kolb, Zimmermann. 1586 bestand er die Meisterprüfung. Mit Rv. vom 26.7.1583 wurde ihm das Bürgerrecht zugesagt, und am 27.5.1587 erfolgte der Eintrag in das Bürgerbuch. Er führte lt. Nadelverzeichnis eine Marke mit den ligierten Buchstaben MK, die sich an mehreren Becherpokalen nachweisen läßt; einer befindet sich in der Rüstkammer des Kreml, ein anderer auf Schloß Rosenborg. 1622 wurde er verhaftet, weil er beim Windenmacher Hans -»Steffler drei Münzprägepressen in Auftrag gegeben hatte, vorgebend, er sei ein vom Rat bestellter Münzmeister. Wenig später wurde Kabes aus der Haft entlassen. Vor 1603 erwarb er das Haus Obere Söldnersgasse 7, wo er bis zu seinem Tod wohnte und arbeitete. 1640 verkauften die Erben das Anwesen an den Goldschmied Georg ->Koler. Seine Tochter Maria heiratete am 1.7.1616 den Formschneider Georg -»Fürst. Sein Bruder Wilhelm Andreas war „Juwelier", handelte also mit Goldschmiedearbeiten. MuS: KOPENHAGEN, Schloß Rosenborg. MOSKAU, Kreml, Rüstkammer. Lit.: Thieme-Becker; Rosenberg 4037; Stockbauer, 1893 Nr. 535; Hampe,
Rv.; Zahn DI-N Nr. 3158; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 416; Kohn, NHb Sebald. Kadeder (Katheder), Anton Paul (Antonius Pius), Kupferstecher, oo Johanna Margaretha Magdalena Karolina (* um 1830 - t 14.1.1866). 1850 wohnte er in Steinbühl Nr. 46 (Gibitzenhofstraße 5) und 1870/78 in der Sulzbacher Straße 53. Kaden (Kadow, Cadus), Michael von d. Ä., Jurist, Büchersammler, f Dez. 1540 Nürnberg, oo I) Anna 1532), zehn Kinder; II) Kunigunde?, eine Tochter; III) 1.2.1536 Ursula Heppl (f 1549), eine Tochter. 1517/18 Übersiedlung nach Nürnberg. 1519-24 Prokurator am Stadtgericht. Später Syndikus und Gesandter Nürnbergs in politischen und religiösen Angelegenheiten (u.a. in Rom, Brüssel und Spanien). Eine seiner wichtigsten Missionen bildete die Vertretung Nürnbergs auf dem Speyrer Landtag 1529 und daran anknüpfend seine Reise an den Hof Karls V. nach Piacenza, wo er zusammen mit anderen im Auftrag der protestantischen Reichsstände dem Kaiser die Protestation überreichte. Karl ließ die Gesandten gefangensetzen. In Bologna gelang ihm die Flucht. Anschließend führte er am hessischen und sächsischen Hofe Verhandlungen zur Vorbereitung des Augsburger Reichstages von 1530; in diesem Zusammenhang Unterredung mit Martin Luther. Kaden genoß die Wertschätzung Willibald -»Pirckheimers und Lazarus -»Spenglers. 1532 wohnte er hinter dem Barfußerkloster und zum Schluß in der Pfaffengasse (Pfarrgasse); die beiden Wohnorte könnten identisch sein. Lit.: ADB; NDB; Will, GL II, S. 267 u. VI, S. 191f.; W. Steinmann: Die juristische Fachbibliothek des Dr. M. v. K., 1970 (ungedr.); Bosl; Stadtlexikon 2000. Kaden (Kadow, Cadus), Michael von d. J., Jurist, * um 1514 - t 26. 12. 1561 Nürnberg. Sohn des Michael d. Ä. oo I) N. N., eine Tochter; II) Speyer 1552 N., Tochter des Reichskammergerichtsrats Nikolaus Zynner; III) N. N., eine Tochter. 1523 Studium in Wittenberg, 1534 Ingolstadt und Bourges. Seit 1543 Anwalt und Prokurator der Reichstadt Nürnberg am Reichskammergericht in Speyer, 1552 erhielt er Syndikatsvollmacht. 1554 außerdem Syndikus der Stadt Windsheim. Bei seiner zweiten Heirat verehrte ihm der Rat einen silbervergoldeten Doppelpokal. Lit.: NDB; ADB; Will, GL VI, S. 191f.; Bosl; W. Steinmann: Die juristische Fachbibliothek des Dr. M. v. K., 1970 (ungedr.); Stadtlexikon 2000. Kälberer, Max, Architekt, * 26. 6. 1892 Stuttgart t nach 1959. Studium an der TH Stuttgart und München. Anschließend Studienreisen nach Holland und England. 1922 legte er die Staatsprüfung als Regierungsbaumeister in Stuttgart ab. Seit 1924 war er assoziiert mit Architekt -»Carl Brendel in Nürnberg. Sein Entwurf fur das Gefallenendenkmal im Luitpoldhain erhielt 1929 den ersten Preis. 1933 gewann er den Wettbewerb für die Fassadengestaltung des Postdienstgebäudes am Hauptbahnhof; die Ausführung nach seinen Plänen erfolgte durch den Oberpostbaurat Johann -»Kohl. 1932 wohnte er in der Füll 8, 1943 in
743 der Kochstraße 19. Mitglied im BDA. Werke: NÜRNBERG: Lutherkirche, 1936/37; Fassade des Postdienstgebäudes am Bahnhofsplatz, 1933. Lit.: Schmidt, 2005, S. 201, 249. Ausst.: 1931/2; 1929/4; 1941/14; 1959/28; 1995/3, S. 35, 70. Kämlein, Stephan (Schauamtmann, 1532) s. Kemlein, Stephan Kämmerer, Gottfried Leonhard, Goldschmied, Juwelier. Bis 1868 Lehre bei Johann Michael Wolfgang -»Riedel. 1878 wohnte er in der Veillodter Straße 21, 1881 in der Zwingerstraße 11. Kämmlein, Johann Philipp, Stadtpfeifer, t 1799 Nürnberg. Er war 1797-99 als Akzessist im Ämterbüchlein eingetragen. Lit.: Ausk. Franz Krautwurst. Kaeppel, Carl Friedrich, Maler, topographischer Zeichner, Kupferstecher, * 1822 Sulzbürg - t 1883 Erlangen. Sohn des -»Christoph Simon Andreas, Pfarrer. Schüler der Kunstschule unter Albert Christoph -tReindel und Schüler von Friederich -»Geißler. Er schuf zahlreiche Aquarelle und Zeichnungen mit Ansichten aus Nürnberg und der Fränkischen Schweiz. Einige seiner Arbeiten dienten als Vorlagen für Lithographien, darunter für Theodor -•Rothbart. Bereits in den 1840er Jahren erkrankte er unheilbar, seit 1850 in einer Heil- und Pflegeanstalt in Erlangen, wo er nach jahrzehntelangem Siechtum in geistiger Umnachtung verstarb. Die Kaeppelstraße in Schoppershof wurde nach ihm benannt. MuS: MÜNCHEN, BStGs. NÜRNBERG, GNM; - , MStN: Zeichnungen. Lit.: Thieme-Becker; Brix, 1981, S. 111; Sitzmann, 1983, S. 275. Ausst.: 1830/1; 1906/2; 1941/2; 1942/1; 1953/10, Nr. 54, 68, 69; 1955/4; 1956/4; 1957/18; 1965/24; 1966/4; 1969/14; 1972/5 Nr. 33, 35, 66, 768 1 , 9 0 , 9 2 , 9 3 , 9 9 , 100; 1977/1; 1991/1. Kaeppel, Christoph Simon Andreas, Pfarrer, Zeichner und Radierer als Dilettant, t um 1848. Zeichenunterricht bei G. Ph. -»Zwinger. Später Pfarrer in Sachsen bei Ansbach. Lit.: Thieme-Becker; Nagler, Monogr. II, Nr. 696. Käppner s. Kepner Kärnlein (Rotschmiede) s.a. Körnlein Kärnlein, Johann Adam, Rot- und Glockengießer, * 30. 6. 1822 Nürnberg - t nach 1875 Nürnberg. Sohn des -»Johann Ernst, oo 12.10.1857 Johanna Luise Regina Katharina, Tochter des Johann Christoph -»Zanker, Schriftgießereibesitzer. Er dürfte die väterliche Gießhütte um 1850 übernommen haben. Bei seiner Hochzeit wurde er als Kaufmann und Gießereibesitzer bezeichnet, was schon auf einen Strukturwandel hinweist. Die letzte Glocke datiert von 1860, danach scheint er den Glockenguß aufgegeben zu haben. 1870 war er Besitzer des Anwesens Königstraße 80. Werke: Verz. s. Glockenatlas, 1973, S. 60, 108 Anm. 255, S. 450. Lit.: Nürnberger Glockenbuch, 2003, S. 312. Kärnlein (Kömlein, Körndlein), Johann Ernst, Rotgießer, Stück- und Glockengießer, * 23. 12. 1786 Nürnberg - t 19. begr. 23. 12. 1860 Nürnberg, ehemals Grab auf dem Johannisfriedhof. Sohn des Johann Matthäus Kömdlein, Drechslergeselle; Vater des -»Johann Adam, oo 5.12.1819 Sabina Barbara (* 1795), Tochter des Johann Adam Raab, Wirt, Kinder getauft zw. dem 20.1.1820 und 30.3.1825. Vom 12.8.1800 bis August 1803 Lehre bei Johann Emst -»Dietz. 1809 Meister. Seine Meisterstücke waren zwei zweiarmige
Kaiser Tafelleuchter. 1819 übernahm er die Gießhütte von Andreas Philipp -»Stumm. Er dürfte auch mit Rotgießereiartikeln gehandelt haben, denn er wurde wiederholt als Verleger bezeichnet. Datierte Glocken von 1820-45 haben sich in Mittel- und Oberfranken, in der Oberpfalz und in Württemberg erhalten. 1829/50 war er Besitzer des Hauses L. 851 (Königstraße 80). Bei seinem Tod wurde er als Privatier bezeichnet. Die Gießhütte hatte er um die Jahrhundertmitte seinem Sohn -»Johann Adam überlassen. Werke: N Ü R N BERG, Rochusfriedhof: Epitaph auf Grab Nr. 802. - , Johannisfriedhof, Epitaph auf Grab Nr. 2103/04. Verz. seiner Glocken s. Glockenatlas, 1973, S. 60 u. 108, Anm. 254, S. 450. Lit.: Lockner Nr. 1792; Gustav Bossert, in: MVGN 6, 1886, S. 265 (dort Köhnlein genannt); Nürnberger Glockenbuch, 2003, S. 312. Ausst.: 1840/4 Nr. 359; 1845/1 Nr. 141. Kasebrod (Keeß und Broth), Leonhard, Rotschmied, wurde 1580 Bürger, 1596 Meister. Lit.: Bock, in: MVGN 49, 1959, S. 15; Lockner Nr. 445. Kässer, Georg, Rotschmied, wurde 1567 Meister. Lit.: Lockner Nr. 234. Kästner, Friedrich Ludwig, Lithograph, wohnte 1878 Reuterstraße 1. Vielleicht identisch mit dem gleichnamigen Lithographen, der 1906 in der Oberen Pirckheimerstraße 39 ansässig war. Kagerer, Johann, Maler, wohnte 1842 in Erlenstegen b. Nbg. und stellte ein Aquarell von Mögeldorf aus. Ausst.: 1842/1. Kaiford, Franz (Meistersinger, 1600) s. Kalförder, Franz Kail, J. Chr., Maler, wohnte 1860 in S. 166 (Augustinerstraße 11). Kainzinger, Franz, Zinngießer, Kupfer- und Messingtreiber, Ziseleur, Kunsthandwerker, * 11. 6. 1859 München - f 20. 12. 1943 Nürnberg. 1888 erscheint er erstmals mit Silbertreibarbeiten auf der Kunstgewerbeausstellung in München. Am 17.10.1889 gründete er die „Metallgußwarenfabrik Nürnberg Kainzinger & Löblein" in der Johannisstraße 43, zusammen mit dem Fürther Ingenieur Hermann Löblein. Am 23.3.1893 Trennung der Geschäftspartner. Kainzinger führte in der Johannisstraße 50 die „Kunstgewerbeanstalt Nürnberg", die bis zu ihrer Auflösung 1907 ein kleiner kunsthandwerklicher Betrieb blieb. Anschließend arbeitete er ohne Mitarbeiter als Ziseleur. Er schuf drei Medaillen mit Nürnberg-Bezug. Werke: N Ü R N BERG, Peterskirche: Abendmahlskelch, Silber vergoldet, 1901; Taufsteindeckel. MuS: N Ü R N B E R G , GewM im GNM. Lit.: Pese, 1983 u. 1989; Erlanger/Fischer, 2000. Ausst.: 1896/2; 1902/1; 1903/1; 1904/1; 1976/12; 1979/13; 1980/2 Nr. 225-227; 1987/18. Kaiser s.a. Kayser, Keiser Kaiser, C. P. (Rotschmied, 1836) s. Kaiser, Paul Wolfgang Friedrich Kaiser, Christian, Glocken- und Messinggießer, war 1870 im Rosental 29 ansässig. Lit.: Sichling, 1870, S. 117. Kaiser (Keyser), Conrad, Haubenschmied, t Feb./ März 1549 Nürnberg. Er wohnte hinter dem Katharinenkloster. 1508 und 1537 wurde er in den Grundverbriefungsbüchern genannt, vermutlich war er Hausbesitzer, im Feuerschauprotokoll von 1529 wurde der
Kaiser Rotschmied Hermann -»Loy als sein Nachbar erwähnt. Lit.: Burger, 1972 Nr. 3927. Kaiser, Emil, Militärkapellmeister, Komponist, * 7. 2. 1853 Coburg - t 25. 10. 1929 München. Nach seiner Ausbildung zum Musiker trat er 1874 freiwillig als Trompeter beim Kgl. Bayer. 1. ChevaulegersRegiment in N ü r n b e r g ein und wurde 1876 nach dem Ausscheiden von Stabstrompeter Mühlbauer dessen Nachfolger. 1880 schied er aus dem Militärdienst aus. Bis 1882 war er am Mozarteum in Salzburg tätig, dann bewarb er sich erfolgreich um die Stelle eines Militärkapellmeisters beim k. u. k. Infanterieregiment von Steinberg Nr. 100 in Krakau. 1886 kündigte er und wechselte er zum k. u. k. Infanterieregiment Freiherr von Sterneck Nr. 35 in Pilsen. 1893 übernahm er die Leitung des Musikkorps des k. u. k. Infanterieregiments Erzherzog Karl Nr. 3, das mit seinem Stab in Teschen garnisonierte. Danach zog es ihn nochmals nach Krakau, w o er bis 1904 als Militärkapellmeister beim k. u. k. Infanterie-Regiment Heinrich Prinz von Preußen Nr. 20 wirkte. 1904 übernahm er die Stelle des Dirigenten beim Kaim-Orchester in München. Werke: Sein kompositorisches Schaffen umfaßt mehr als 400 Werke, darunter vier Opern, viele Lieder und Tänze sowie Märsche. Lit.: Suppan, N e u e s Blasmusiklexikon, S. 360; Lexikon zur Militärmusik im Königreich Bayern, S. 35. Harms-Helmut Schnebel Kaiser, Hans, Haubenschmied, lieferte im Mai 1547 Hellebarden nach Straßburg. Lit.: Hampe, Rv. I, 3020. Kaiser, Johann, Rotgießer, war 1863 Besitzer des Hauses S. 1109 (Judengasse 16). Kaiser (Keiser), J o h a n n Egidius, Rotschmied, t 1. 9. 1836 Nürnberg, oo Maria Katharina Kunigunda Jahreiß (* um 1775 - f 25.9.1854), Kinder. 1799 Meister. Zuletzt wohnte er in S. 1433 (Laufer Tormauer 8/19). Lit.: L o c k n e r N r . 1731; StadtAN C 21/11. Kaiser, Johann Georg, Lithograph, wohnte 1850 in S. 566 b (Theresienstraße 32). Kaiser, Johann Paul, Rotschmied, Stückarbeiter, war 1850 in S. 1247 (Sieben Zeilen) ansässig. Kaiser, Käthe, Textilkünstlerin, hatte 1933 ein Kunstgewerbeatelier fur Weberei, Batik und Stickerei in der Vorderen Sterngasse 11. Lit.: H. Wilhelm, in: G f z K N r . 11, 1933. Kaiser, Martin, Rotschmied, oo Anna Rosina Betz ( t 9.9.1871). 1870 war er in der Neutorstraße 13 ansässig. Lit.: Sichling, 1870, S. 117; StadtAN C 21/11. Kaiser, Paul, Rotschmied, war 1870 in der Judengasse 16 ansässig. Lit.: Sichling, 1870, S. 117. Kaiser, Paul W o l f g a n g Friedrich, Rotschmied, Stückarbeiter, * um 1806 Nürnberg, Sohn des Joseph Friedrich, Buchhalter, oo 1.5.1836 Margaretha Katharina Wilhelmina Karolina (* um 1817), Tochter des Friedrich Wilhelm Karl Fuchs, Webermeister. 1850 wohnte er in S. 1078 (Rotschmiedsgasse 3). Er ist vermutlich identisch mit dem bei Lockner genannten Rotschmied C. P. Kaiser, der 1836 Meister wurde. Lit.: L o c k n e r N r . 1964. Kaiser (Keffer), Peter, Büchsenschmied, Feuerschloßmacher, wurde 1538 Bürger. Lit.: Willers, 1973. Kaiser, Richard, Geigenbauer, Maler, Bildschnitzer, * 15. 10. 1913 N ü r n b e r g - t 25. 6. 1944 an der Rollbahn Bobruisk-Rogatschew/Weißrußland. Besuch
744 des G y m n a s i u m s in Nürnberg, 1928 Geigenbauerfachschule in Mittenwald, Gesellenprüfung in Lübeck, anschließend als Geigenbauer in St. Gallen, 1937 Meisterprüfung in N ü r n b e r g und anschließend hier tätig. 1939 Kriegsdienst. Sein malerisches und graphisches Werk umfaßt fränkische Landschaften, figürliche Themen und russische Blätter aus der Kriegszeit. M u S : N Ü R N B E R G , M S t N : Aquarelle, Zeichnung. Lit.: Vollmer; Eberhard Lutze, in: Nürnberger Hefte, 6/1949; Ausk. V o l k s b u n d (Kriegsgräberfursorge). Ausst.: 1942/1. Kaiser, Rudolf, Musikdirektor, um 1906/12 in N ü r n b e r g tätig. Er war Direktor des Kaiserschen Musikinstitutes. 1906 wohnte er am Hauptmarkt 4. 1912 hat er Nürnberg verlassen. Mitglied im P.Bl.O. Kaiser, Ulrich, Fayencemaler, * um 1719 - f 14. 4. 1808 Nürnberg, ehemals Grab Nr. Ν 232 auf dem Rochusfriedhof, Epitaph nicht erhalten. Im Leichenjournal Rochus wurde er als gewesener Kutscher und Glasurmaler in der Porzellanfabrik bezeichnet, wohnhaft in der N e u e n Gasse auf dem Steig (Entengasse). Er starb im 89. Lebensjahr. Kalb, Β arti (Zirkelschmied, 1548) s. Cob, Barthel Kalb, Burkhart Christoph, Zinngießer, * um 1777 Nürnberg - f 1 . 2 . 1853 Nürnberg. Sohn des Johann, oo A n n a Barbara Schäfer (* um 1768 - t 11.5.1851). 1789-93 Lehre bei Christian -»Roth. Seine Meisterstücke arbeitete er am 16.2.1801 bei Johann Christoph -»Schellhorn und wurde am 22.2.1801 Meister. Lt. Quartiergeldliste von 1800 besaß er das Anwesen S. 1600 (Stelzengasse 12). 1829 war er in S. 1607 (Schmausengasse 7) ansässig und zum Schluß in L. 1380 (Ludwigstraße 42/Schlehengasse 1). Lit.: Hintze, Nr. 497-500. Kalb, Ferdinand, Zinngießer, * Nürnberg, Sohn des -»Johann, Zinngießer. Lehre bis 1854. Sein Gesellenstück war eine Deckelschüssel und eine Platte mit gestochenen Buchstaben. A m 17.1.1858 wurde er als Geschäftsführer seiner Mutter anerkannt, als Meisterstück fertigte er eine Tellerform aus Messing und eine eckige Bierflasche. 1860 trat er v o m Gewerbe zurück. Lit.: Hintze, Nr. 570. Kalb, Georg Christoph, Zinngießer, * um 1801 Nürnberg - f 28. 3. 1874 Nürnberg. Sohn des -»Burkhardt Christoph, oo I) 15.11.1829 Helena Maria Sophia Wilhelmina (* um 1803 - t 1.1.1833), Tochter des Bierwirts Michael Herold; II) 7.9.1834 Margarethe Elisabeth (* um 1806), Tochter des Georg Samuel -»Schatt, Rotgießermeister. 1815-18 Lehre bei Jacob Heinrich -»Otto. Sein Meisterstück arbeitete er bei Johann Wilhelm -»Marx und wurde nach dessen Fertigstellung Meister. 1857 restaurierte er um 217 fl. 4 4 kr. den Zinnsarg der Sophia, Markgräfin zu Brandenburg, welcher sich in der Hirschvorgel-Gruft in der Lorenzkirche befindet. Seine Werkstatt befand sich 1829 in S. 1155 (Tucherstraße 30). Vor 1850 erwarb er das Anwesen S. 868 (Spitalplatz 17), w o er bis zum Schluß wohnte. 1878 wurde seine Witwe erwähnt. Lit.: Hintze, Nr. 541-542 mit Abb. Mz. Sichling, 1870; G. Schuhmann, in: M V G N 56, 1978. Kalb, Johann, Zinngießer, * um 1803 N ü r n b e r g t 2. 8. 1856 Nürnberg. Sohn des -»Burkhardt Christoph. oo 10.11.1833 Susanna Margaretha (* um 1809), Tochter des G e o r g Christoph Reindel, Ahlen-
745 schmiedmeister. Am 16.10.1833 wurde er Meister und übernahm im selben Jahr die Werkstatt des Johann Heinrich -»Thierfelder. 1837-40 hatte er Georg Ernst -»Ehe als Lehrling. 1850 war Kalb Besitzer des Hauses L. 1380 (Ludwigstraße 42). Kalb war auch Magistratsrat. Seine Witwe führte die Werkstatt weiter, ab 17.1.1858 unterstützt von ihrem Sohn -»Ferdinand. Die Konzession ging 1863 an Georg Ernst Ehe. Lit.: Hintze, Nr. 549-550 mit Abb. Mz. Kalbsaug, Eberhard, Lautenmacher, wurde 1433 Bürger. Lit.: Lütgendorff; Steinmetz/Griebel, 1983. Kalckreuther, Wilhelm, Plattner, f Mai 1520 Nürnberg, infolge einer tödlichen Verwundung. Lit.: Hampe, Rv. 1, 1250. Kaldenhoffer (Caldenhoffer), Daniel, Goldschmied, Gold-, Silber- und Filigranarbeiter, get. 23. 7. 1692 Nürnberg - begr. 3. 2. 1750 Nürnberg, ehemals Grab auf dem Wöhrder Friedhof. Sohn des Christoph, Silberdrahtzieher; Vater des -»Isaac Daniel und des -»Rudolph Christoph, Goldschmiede, co 20.10.1721 Susanna Margaretha (begr. 29.10.1761), Tochter des Cornelius Künzel, Lederhändler. 1706-12 Lehre bei Georg Christoph -»Deinlein. Am 5.8.1720 bestand er die Meisterprüfung. Er bildete seine beiden Söhne aus: Isaac Daniel (1736-41) und Johann Noah (1743-47), letzterer wurde nicht Meister. Zum Schluß war er auch Mesner der reformierten Gemeinde in Wöhrd. Lit.: Stockbauer, 1893; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 417. Kaldenhoffer (Caldenhoffer, Kaltenhöfer), Isaak Daniel, Goldschmied, Gold-, Silber- und Filigranarbeiter, * 27. 7. get. 28. 8. 1722 Nürnberg - t 3. 5. 1800 Nürnberg, begr. auf dem Wöhrder Friedhof. Sohn des -»Daniel, oo Wöhrd b. Nbg. 27.6.1746 Maria Barbara (f 11.10.1797), Tochter des Johann Michael Raidel. 1736-41 Lehre bei seinem Vater. Am 19.7.1745 bestand er die Meisterprüfung und wurde am 27.8.1746 als Meister vereidigt. 1761-65 und 178689 Geschworener der Filigranarbeiter. Er bildete zwei Lehrlinge aus: Johann Leonhard Seuschab (1750-56); David Esslinger aus Zürich (1774-79). Bei seinem Tod wohnte er beim Wöhrder Türlein, er war auch Mesner und Vorsinger bei der reformierten Gemeinde in Wöhrd. Sein Portrait findet sich im Vorgeherbuch der Goldschmiede, Bl. 37, gemalt von G. C. G. v. ->Bemmel, 1765. Lit.: Stockbauer, 1893; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 418. Kaldenhoffer (Caldenhoffer), Rudolph Christoph, Goldschmied, Gold-, Silber- und Filigranarbeiter, get. 23. 4. 1737 Nürnberg - begr. 1. 8. 1772 Nürnberg. Sohn des -»Daniel, oo I) 21.2.1759 Maria Magdalena (begr. 17.1.1768, Ehe 1765 geschieden), Tochter des Josua Schwalm, Goldschmied in Herisau/Kt. Appenzell, Schweiz; II) 3.3.1766 Susanna, Tochter des Georg Rosei, Wirt. 1750-56 Lehre bei Leonhard -»Wehrer. Am 27.11.1758 bestand er die Meisterprüfung; vermutlich wurde er am 23.8.1759 als Meister vereidigt. Er bildete folgende Lehrlinge aus: Johann Gottfried Maich (1762-63, beendete die Ausbildung bei Georg Nicolaus Bierfreund d. Ä.); Michael Storm (1765-71). Bei seinem Tod wohnte er im Vorort Gostenhof und erhielt ein „unbesungenes" Begräbnis, bei dem kein Geistlicher anwesend war. Er wurde auf dem Rochusfriedhof in der Gemeindegrube beigesetzt. Lit.:
Kaltenbrunner Stockbauer, 1893; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 419; Archiv zur Nbger. GSK im GNM. Kaier (Kahler), Johann, Handelsmann, Wappenzeichner, Kupferstecher, get. 9. 8. 1564 Nürnberg begr. zw. 16. u. 23. 1638 Nürnberg. Sohn des Hans, Handelsmann, oo Barbara. Seine Tätigkeit als Handelsmann ist mehrfach belegt, scheint jedoch nicht sehr umfangreich gewesen zu sein. Vermutlich hatte er ein größeres Vermögen von seinem Vater geerbt. Er war bei der Anfertigung von Wappenwerken sehr geschickt, wie die erhaltenen Geschlechterbücher im StadtAN und im G N M zeigen, die neben gemalten Wappen auch Kupferstiche von ihm enthalten. Insbesondere wird ihm die Anfertigung des -»Kienerschen Wappenbuches zugeschrieben. Bei seinem Tod wohnte er am Zotenberg. Panzer verzeichnete sein von Georg -»Fenitzer radiertes Portrait, das ihn mit der Ätznadel in der Hand und einer Portraitvorlage zeigt. MuS: NÜRNBERG, GNM; - , StadtA. Lit.: Thieme-Becker; A. Barthelmeß, in: M V G N 65, 1978, S. 236-252. Ausst.: 1953/10, Nr. 70. Kaier (Kahler), Johann, Ingenieur-Lieutenant, Geometer, Kartograph, f 1664/65 Windsheim. Seine Tätigkeit als Geometer im Auftrag der Stadt Nürnberg zwischen 1632 und 1663 ist durch datierte Pläne belegt. Neben einem großen Stadtplan von 1632 in der Art des Hans -»Bien haben sich einige Pläne des Nürnberger Landgebietes erhalten. Panzer verzeichnete sein Portrait. Werke: N Ü R N B E R G , MStN: Großer Plan der Stadt Nürnberg und Umgebung mit der von Gustav Adolf angelegten Schanze vom Jahre 1632, 74 χ 95 cm, Federzeichnung auf Pergament. MuS: NÜRNBERG, GNM; - , StadtA. - , StadtB. Lit.: Willax, in: ANL 40-1, 1991; Fleischmann, 1998. Ausst.: 1906/2 Nr. 1484; 1966/3; 1986/4. Kalförder (Kaiford, Kolfurter), Franz, Meistersinger, Kürschner, stammte aus Edfort (Erfurt?). 1602/03 und 1605/06 trat er an den Nürnberger Singschulen auf, 1605 wurde er gefreit. 1623 hatte er sich in Magdeburg niedergelassen und bat um ein schriftliches Zeugnis seiner Freiung; gleichzeitig spendete er der Meistersingergesellschaft 1 fl. zum Versingen. Einige von ihm verfaßte Lieder und fünf Töne sind überliefert. Werke: Verz. s. Dupont, 1971. Lit.: Stahl, 1982, S. 204f. Kalkner, Friedrich (Fritz), Architekt, Zeichner, Maler, * 12. 6. 1900 Nürnberg - t 30. 6. 1961 Bad Reichenhall. 1943-45 Regierungsbaumeister und Stadtbaurat in Nürnberg. 1954 Stadtbaumeister in Bad Reichenhall. Daneben widmete er sich auch der Malerei. 1950 schuf er den Entwurf zu einer Medaille anläßlich der 900-Jahrfeier der Stadt Nürnberg. Werke: NÜRNBERG, Ansicht von Mögeldorf, Öl, dat. 1921. MuS: N Ü R N B E R G , MStN: Hauptmarkt, Aquarell, 1945; Zeichnungen, 1945/46. Lit.: Erlanger/ Fischer, 2000. Ausst.: 1972/5 Nr. 163-167. Kaltenbach, Viktor, Maler, war 1950/58 in Nürnberg ansässig. 1958 wohnte er in der Dovestraße 18, als Baupraktikant bezeichnet. Mitglied im BBK. Ausst.: 1950/4; 1951/5; 1952/7; 1956/6; 1958/11, - / 1 2 ; 1959/14; 1960/2,-/20; 1961/9. Kaltenbrunner (Kaltenpruner), Johann, Malerlehrling, * um 1630 Kirchstätten/Unterösterreich - begr. 9. 9. 1646 Nürnberg, Grab Nr. 1422 auf dem Rochus-
Kaltenhauser friedhof. Sohn des Johann, Schreibereiverwandter. Er wurde am 18.8.1644 als Lehrling bei Leonhard -»Heberlein eingeschrieben, starb aber während der Ausbildung und wurde in Heberleins Familiengrab beigesetzt. Seine Schwester Anna Margaretha heiratete Peter -»Troschel, Zeichner und Radierer. Lit.: Tacke, 2001, S. 478. Kaltenhauser, Clas, Büchsenschmied, besaß vor 1455 das Gießhaus vor dem Frauentor, wo heute das Hotel Viktoria steht. Lit.: Mummenhoff, 1931, S. 297. Kaltenhauser, Conrad (Cuntz), Schlosser, f Nov. 1463 Nürnberg. 1436 Meister. Lit.: Burger, 1961 Nr. 1767. Kaltenhauser, Erhard, Schlosser, wurde vor 1424 Meister. Ein Schlosser Kaltenhauser wurde am 1.9.1456 bestattet, ansässig auf der Lorenzer Stadtseite. Es ist unklar, ob der Sterbeeintrag sich auf Erhard oder Ulrich -»Kaltenhauser bezieht. Lit.: Burger, 1967 Nr. 155. Kaltenhauser, Fritz, Büchsenschmied, war 1449 als Büchsenmeister im Markgrafenkrieg. Kaltenhauser, Ulrich, Schlosser, wurde 1437 Meister, dabei als Rauhschlosser bezeichnet. Ein Schlosser Kaltenhauser wurde am 1.9.1456 bestattet, ansässig auf der Lorenzer Stadtseite. Es ist unklar, ob der Sterbeeintrag sich auf Ulrich oder -»Erhard Kaltenhauser bezieht. Lit.: Burger, 1967 Nr. 155. Kaltenhofer, Paul Zacharias, Kupferstecher, war 1737-59 im Ämterbüchlein eingetragen, ab 1740 bis 1759 mit dem Vermerk „in Augsburg", 1760 gestrichen. Lit.: Zahns Jb. I, 1868. Kaiton, August, Bildhauer, f 21. 2. 1868 Nürnberg. Er wohnte bei seinem Tod in L. 437 (Färberstraße 9). Kram (Kramm), Christian, Kunst- und Miniaturmaler, Musiker, begr. 1 . 4 . 1791 Nürnberg Er wohnte auf der Veste. Seine Tochter Maria Josepha Ernestina heiratete am 26.7.1791 Christian -»Ludwig, Maler. Kamm, Johann, Rechenpfennig- und Flinderleinschlager, f Nürnberg, ehemals Grab Nr. 40 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1592, zusammen mit Hans II. -»Fetzer. oo Rosina, wohl Tochter des Hans II. -»Fetzer, Spengler. Lit.: Zahn, DI-N Nr. 2019. Kammeissen, Franz, Plattschlosser, wurde am 18.3.1562 in das Meisterbuch der Stadt eingetragen. Kammerer, Hans, Büchsenschmied, wurde am 22.7.1540 erwähnt. Lit.: Hampe, Rv. I, 2522. Kammerer (Cammerer), Ulrich, Steinmetz, begr. 28. 11. 1599 Nürnberg, oo vor 1577 Agnes. Die Familie wohnte in der Judengasse gegenüber dem Sonnenbad. Seine Tochter Margaretha heiratete am 21.8.1610 Georg -»Hoffmann, Maler. Lit.: Tacke, 2001. Kammerer, Wolf, Büchsenschmied, oo 29.7.1532 Barbara Reffer. Wurde 1533 Bürger. 1538 und 1539 in den Grundverbriefungsbüchern erwähnt. 1539 lieferte er dem Landgrafen von Leuchtenberg 50 Halbhaken. Lit.: Thieme-Becker; Hampe, Rv. I, 2402; Schornbaum, 1949 Nr. 4512; Willers, 1973. Kammermeister s. Camerarius Kammerzeit, Christoph, Maler, ihm wurde 1787/ 1788 Unzucht mit der Dienstmagd und Seilermeistertochter Katharina Schlichting zur Last gelegt. Kammler, Hans, Pressephotograph, ab 1974 Leiter der Stadtbildstelle Nürnberg. Er wohnte in der Mögeldorfer Hauptstr. 40. Ausst.: 1998/8; 2001/6, S. 8.
746 Kampe, Joseph, Zeichner. MuS: NÜRNBERG, MStN: Quodlibet mit Ansicht von Nürnberg, Federzeichnung, sign, und 1785 dat. Lit.: Mitt. a. d. StadtBN, Jg. 8, H. 2, 1959. Kandel, Erhard, Goldschmied, Silberarbeiter, Am 9.6.1518 erwarb er das Bürgerrecht und wurde am 16.6.1518 als Meister vereidigt. Sein späteres Schicksal ist unbekannt. Lit.: Stockbauer, 1893 Nr. 245; Jamnitzer, 1985; Archiv zur Nbger. GSK im GNM. Kandel, Otto, Maler, * 1911 Fürth - f 1962 Fürth. Studium an der Staatsschule für angewandte Kunst Nürnberg und an der AdBK München. Weiteres Studium an der Akademie der schönen Künste in Florenz bei den Prof. Poeci und Caressa sowie bei Hermann -»Gradi Nürnberg. Freiberuflich tätig. Wohnte 1940/41 in Fürth, 1955 in Fürth, Berolzheimerstraße 23. Mitglied im BBK. MuS: NÜRNBERG, MStN: ein Gemälde, 1955. Ausst.: 1940/2; 1941/1, - / 6 ; 1950/4; 1954/11; 1955/9,-/10; 1956/6; 1958/12. Kandel, Wolf, Maler, wohnte 1941 in Nürnberg und stellte ein Aquarell „An der Stadtmauer in Greding" aus. Evtl. identisch mit dem Architekten Wolfgang Kandel, der 1952 in der Motterstraße 3 wohnte. Ausst.: 1941/6. KandelgieOer, Hartmann (Zinngießer, 1377) s. Hartmann Kandier, Gabriel, Malerlehrling, get. 17. 8. 1604 Nürnberg - begr. 13. 7. 1623 Nürnberg. Sohn des -»Paulus, Goldschmied. Unverheiratet. Im April 1622 begann er die Lehre bei Johann -»Kreuzfelder, vier Lehrjahre und 50 fl. Lehrgeld waren vereinbart. Er starb jedoch nach zwei Jahren, wohnhaft in der Brechtelsgasse (Martin-Treu-Straße). Lit.: Tacke, 2001, S. 479 u. 494. Kandier, Hans, Orgelbauer. Mit Rv. vom 10.12. 1513 wurde ihm erlaubt, sich bis Jacobi in Nürnberg aufzuhalten, ohne Bürger werden zu müssen. Evtl. identisch mit dem berühmten Orgelbauer Hans Kindler, der 1509/10 die Orgel fur die Liebfrauenkirche in Ingolstadt baute und viel im süddeutschen Raum arbeitete. Werke: Verz. s. Fischer/Wohnhaas, Orgelbauerlexikon, 1994. Lit.: Hampe, Rv. I, 973; MGG (unter Kindler). Kandier, Laurenz Sebastian, Lauten- und Geigenmacher, durch ein Violoncello mit einem Herstellerzettel: „Laurenz Seb. Kandier / Lauten- und Geygenmacher / Nürnberg anno 1793" nachgewiesen. Lit.: Lütgendorff; Steinmetz/Griebel, 1983. Kandier (Kanler, Keuler), Paulus, Juwelier, t 12. begr. 15. 4. 1611 Nürnberg. Sohn des Adam, oo 17.6. 1594 Elena, Tochter des Gabriel -»Clement, Schauamtmann, acht Kinder. 1576-1611 Genannter. 1607 erwarb er um 3900 fl. vom Goldschmied Florian von der -»Bruck ein Haus am Weinmarkt (Karlstraße 15). Die Witwe tauschte das Haus 1613 mit dem Goldschmied Anthoni von -»Brecht gegen das heutige Albrecht-Dürer-Haus (Albrecht-Dürer-Straße 39), das sie am 12.4.1614 für 2300 fl. an den Handelsmann Paulus Sidelmann verkaufte. Lit.: Roth, 1802 (dort Keuler genannt); Tacke, 2001. Kandlgiesser, Hermann (Zinngießer,) s. Hermann Kann, Lilly, Malerin (Dilettantin?), stellte 1912 zwei Blumenbilder und ein Fischstilleben in Öl beim Albrecht-Dürer-Verein aus. Lit.: 1912/1 Nr. 134-136.
747 Kannitzky, Emil, Architekt. Werke: N Ü R N B E R G , Jugendstilhaus: Meuschelstraße 3 (1909). Lit.: Willenberg, in: M V G N 75, 1988. Kanoldt, E d m u n d Friedrich, Landschaftsmaler und Illustrator, * 13. 3. 1845 Großrudestedt/Thüringen t 27. 6. 1904 Bad N a u h e i m . Nach einer Buchhändlerlehre Ausbildung durch Fr. Preller d. Ä. in Weimar. Unter seinen zahlreichen Arbeiten findet sich auch ein das Werk:. „Die Kaiserburg in N ü r n b e r g v o m Tiergärtnertor aus gesehen", Öl a/Lw. 100 χ 75 cm. Teile des schriftlichen Nachlasses befinden sich im Archiv fur Bildende Kunst des G N M . Lit.: Thieme-Becker. Kantensieder, Georg Constantin Wolfgang, Porzellanmaler, * um 1805 Nürnberg. Sohn des Johann Kaspar Michael, Mechanikus. oo 5.10.1829 Susanna Christina Carolina (* Hof um 1807), Tochter des Johann Gottlieb Richter, Friseur. 1824 war er Zögling der Kunstschule. 1831 wohnte er im Anwesen S. 521 (Untere Krämersgasse 17), das damals seinem Vater gehörte. Ausst.: 1824/1. Kantensöder (Kantenseder, Kantenseter), Karl, Maler, Photograph, war 1873 in der Maiengasse 15 ansässig, 1878 in der Äußeren Laufergasse 13, 1882 in der Praterstraße 4. Kapeller s. Capeller K a p f e r , J o b s , Schreibmeister, 1409 als erster Schreiber in N ü r n b e r g belegt, der gleichzeitig Unterricht erteilte. Seine Schule lag unter der Veste. 1430 Notar der Stadt Nürnberg, 1431 war er im Dienst der Stadt auf Reisen in Schwabach und Prag. Lit.: Jaeger, 1925. Ausst.: 2002/3, S. 49. Christine Sauer Kapitz s. Kopitz Kappes, J o h a n n Ludwig, Dosenmaler, f 3. 2. 1845 Nürnberg-Gostenhof. oo Margaretha Seidel (f 8.9. 1852). 1829 war er in Gostenhof 91 (Hauptstraße 48) ansässig, bei seinem Tod wohnte er in Gostenhof 4 8 (Leonhardsgasse 3). Kappler, Eduard, Dipl.-Ing., Architekt, * 13. 10. 1913 - t 11. 11. 2004 Nürnberg, begr. am 15.11.2004 auf dem Alten Friedhof in Hersbruck. Kappler trug wesentlich zum Wiederaufbau Nürnbergs nach dem Krieg bei. 1998 stiftete er den Kugelbrunnen an der Südseite des Hauptmarktes in N ü r n b e r g (Kosten D M 42.000.-). In seiner Geburtsstadt Hersbruck war Kappler viele Jahre Kirchenvorsteher und Bauberater der ev. Kirchengemeinde sowie 22 Jahre Stadtrat. Mitglied im BDA. W e r k e : H E R S B R U C K , Schulzentrum; - , Seineckerhaus. N Ü R N B E R G , Hauptmarkt: Südblock, 1963-65; - , zwischen Fleischbrücke und Museumsbrücke: Galeriehaus, 1962; - , Karolinenstraße/ Königstraße/Adlerstraße: Karstadt an der Lorenzkirche; - , Karolinenstraße: Deutsche Bank; - , BischofMeiser-Straße: Dresdner Bank; - , Dr.-Kurt-Schumacher-Straße/Jakobstraße: C o m m e r z b a n k . - , Marienstraße: Kreissparkasse; - , Plärrer, Südfront; - , Deutschherrnstraße: Sandoz; - , Fürther Straße: Schuco (heute Datev); - , Klinikum Hallerwiese. Lit.: Braun/Carbon, Brunnen 2001, S. 68; Architektur Nürnberg, 2002. Ausst.: 1959/28. Karbes (Schriftschneider, 1485) s. Karwes Karel s.a. Carl Karel, C., Steinmetz, war 1363 in der Meisterliste verzeichnet. Lit.: Baader, 1860/62, S. 3; Gümbel, Weinschröter 1904, S. 21, A n m . 27.
Karg Kareil (Careel), Joseph (nicht Johann w i e bei Th.B. u. A K L ) , Blumenmaler, * um 1730 - f nach 1780. Pilz vermutete, daß er aus den Niederlanden einwanderte. 1762 malte er Exponate des Bayreuther Naturalienkabinetts ab für Peter Christian W a g n e r s Veröffentlichung der Bestände „Abbildungen der seltensten und schönsten Stücke des hochfurstlichen Naturaliencabinets in Bayreuth ...", N ü r n b e r g und Leipzig 1762. Zwischen dem 21.7.1764 und dem 6.7.1765 ist er in N ü r n b e r g nachgewiesen, wahrscheinlich war er wesentlich länger hier tätig. Er malte Pflanzen für Christian Jacob ->Trew und Carl Christoph -»Oelhafen von Schöllenbach, B l u m e n g e m ä l d e in Öl und naturhistorische Kabinettstücke in der Art der -»Dietzsch. 1778 befanden sich in der S a m m l u n g Friedrich -»Birkner 38 Blumenstücke von seiner Hand. 1808 erschien im Nürnberger Verlag Johann Georg Klinger von ihm „eine S a m m l u n g von Blumen, in Kupfer gestochen" (11 Blätter in Folio). Eine Witwe Karellin lebte 1798 im Heugäßlein, 1801 ist eine ledige Frau Karellin im Prechtelsgäßlein nachgewiesen. Er wird, vermutlich aufgrund einer Verwechslung Naglers, auch Johann oder Jan Careel genannt. Einige seine Bilder soll er mit einem ligiertem JC monogrammiert haben. W e r k e : Verz. s. Ludwig, 1998, S. 339. MuS: E R L A N G E N , UB. N Ü R N B E R G , M S t N : 2 Deckfarbenmalereien (Blumen); - , G N M . Lit.: A K L ; Thieme-Becker (unter Careel); Füßli, K L ; Nagler, K L u. Monogr.; Pilz, in: M V G N 43, 1952, S. 141. Karf, Adolf, Bildhauer, wohnte 1878 in der Tetzeigasse 5 und 1881 in der Fetzergasse 16. Karg, C u n z (Goldschmied, 1515) s. Gar, Conrad I. Karg, Eustachius, Wismutmaler, get. 31. 1. 1590 N ü r n b e r g - begr. 14. 4. 1629 Nürnberg. Sohn des Endres Karg, oo 25.8.1612 Katharina, Tochter des Paulus -»Harding, Wismutmaler, drei Kinder. Er wurde am 25.8.1612 Meister, 1614 und 1619 Vorgeher. Z u m Schluß wohnte er in der Lodergasse (Ottostraße). Lit.: Jegel, 1965, S. 302. Karg, Fritz, Panzermacher, f zweite Märzhälfte 1542 Nürnberg, oo 14.2.1531 Clara Fleck. Er w o h n t e auf der Veste. Lit.: Burger, 1972 Nr. 2523; Schornbaum, 1949 Nr. 907. Karg (Keich), G e o r g (Jörg), Briefmaler, begr. 19. 1. 1592 Nürnberg, oo 20.8.1582 Clara Engelhart. 1579 lehnte der Rat sein Gesuch um das Bürgerrecht ab. Mit Rv. vom 14.2.1583 wurde ihm erlaubt, sich noch zwei Jahre ohne Bürgerrecht in N ü r n b e r g aufzuhalten, die Erlaubnis wurde 1585 um ein weiteres Jahr verlängert. Bei seinem Tod wohnte er in der Dörrersgasse. Lit.: Hampe, Rv. II, 658. Karg, Georg A d a m , Rotschmied, war 1870 in der Rotschmiedsgasse 19 ansässig. Karg, Hans, Schlosser, oo 24.2./3.3.1527 A n n a Plichner. Wurde 1527 Bürger und im selben Jahr in das Meisterbuch der Stadt eingetragen. Lit.: Burger, Ehebuch, 1951 Nr. 509. Karg, Heinrich (Heinz), Plattner, wurde 1487 Bürger, 1494 Meister. Mit Rv. vom 1.2.1502 wurde er zum G e s c h w o r e n e n Meister bestellt. Lit.: Hampe, Rv. Karg, Veit, Panzermacher, oo 26.3.1527 A n n a Pfundt. Lit.: Schornbaum, 1949 Nr. 4688. K a r g (Karch), Zacharias, Wismutmaler, get. 5. 9. 1616 N ü r n b e r g - b e g r . 1 4 . 4 . 1646 Nürnberg. Sohn des
Karl -•Eustachius, oo 21.11.1637 Maria Mümler, f ü n f Kinder; II) 29.4.1644 Katharina Weber, Tochter eines Überreiters und Bierbrauers zu Hersbruck, zwei Kinder. Er wurde a m 6.2.1633 von H a n s -»Harding als Geselle vorgestellt und zahlte als solcher 1636 „Aufleggeld"; wenig später wurde er Meister. 1640 sollte Ulrich Lauffer bei ihm eine vierjährige Lehre antreten, doch brach dieser das Ausbildungsverhältnis ab und zog fort. Bei seiner zweiten Eheschließung wurde Karg auch als Garkoch bezeichnet. Er wohnte in der Engelhardsgasse, später am Nadlersgraben (Dr.-KurtSchumacher-Straße). Lit.: Ausk. Friedrich von Hagen. Karl s.a. Carl Karl IV., röm.-deutscher Kaiser, König von Böhmen, Stifter, * 14. 5. 1316 Prag - t 29. 11. 1378 Prag. Sohn des Johann von Luxemburg, König von Böhmen, auf den N a m e n Wenzel getauft. 00 I) Bianca von Valois; II) 1349 Anna, Tochter des Kurfürsten Rudolf II. von der Pfalz; III) 1353 A n n a von SchweidnitzJauer; IV) 1362 Elisabeth von P o m m e r n , insgesamt drei Söhne, f ü n f Töchter. Er wurde am Hof seines Onkels König Karl VI. von Frankreich erzogen und erhielt dort den N a m e n Karl. Mit Ausfertigung der „Markturkunde" von 1349 erlaubte der Kaiser den Abriß des Judenviertels nach erfolgtem Judenpogrom, mit der Bestimmung, anstelle der Judenschule eine Marienkirche zu errichten. Mit Stiftungsbrief vom 8.7.1355 wurde die Kirche dem Prager Augustinerchorherrenstift Z u unserer Lieben Frau unterstellt und 1358 geweiht. Der Kaiser stiftete das dreiläufige Chorhauptmittelfenster, das sich heute im Diözesanmuseum in B a m b e r g befindet. Er stiftete auch zwei Pfründhäuser für die zweite und dritte Pfründe der Frauenkirche, für die um 1426 zwei Häuser auf dem Spitalkirchhof (Hans-Sachs-Platz 17) bestimmt wurden. A m 10.1.1356 erließ Karl IV. in Nürnberg die ersten 23 Kapitel des Reichsgrundgesetzes, der sog. Goldenen Bulle. Die Wappen über dem Hauptportal und die auf den Erlaß der Goldenen Bulle bezugnehmende Spieluhr (1506-09) am Giebel des Michaelschores der Frauenkirche wahren noch heute das Gedächtnis des Kaisers. Er war insgesamt 52-mal in N ü r n b e r g und hielt hier neun Reichs- und Hoftage ab, nämlich: 1353, 1355/56, 1358, 1360, 1361, 1362, 1376, 1377 und 1378. 1353-73 war er Landesherr der Stadt Lauf und Bauherr des dortigen Wenzelschlosses. Sein Sohn Wenzel wurde 1361 in der Sebalduskirche in Nürnberg getauft. Lit.: G. Frenzel, in: M V G N 51, 1962; Werner Schultheis, in: M V G N 52, 1963/64; Lexikon der deutschen Geschichte, 1977; Stadtlexikon 2000; Kohn, N H b Sebald. Ausst.: 1978/6 S. 144f. Nr. 162. Karl (Carl), Georg, Maler, Ätzmaler, * vermutl. Nürnberg. Lt. Stammbuch der M ü n c h n e r Malerzunft war er Schüler von Hans -»Hoffmann, dem Dürernachahmer. Die Ätzmalerei erlernte er bei einem der Hopfer in Augsburg. In M ü n c h e n ist er seit 1590 nachzuweisen, 1593 fertigte er dort sein Meisterstück. Lit.: Thieme-Becker; Pilz, in: M V G N 51, 1962. Karl, Hans, Goldschmied, suchte 1599 um das Salzburger Bürgerrecht nach und ist dort bis 1603 als Hofgoldschmied der Salzburger Fürstbischöfe nachweisbar. A m 26.1.1603 starb seine Frau bei der Geburt ihres zweiten Kindes. Seine Werke zeichneten sich
748 durch die reiche V e r w e n d u n g der Emailtechnik aus. Er ist nicht identisch mit dem ledigen Nürnberger Goldschmiedegesellen Hans, Sohn des Matthäus -»Carl, der 1608 wegen Betrugs für 5 Jahre aus N ü r n b e r g verwiesen wurde (siehe H a m p e , Rv. II, 2156, 2157, 2159, 2162). Lit.: Schiedlausky in: Jamnitzer, 1985, S. 42; Gold und Silber. Kostbarkeiten aus Salzburg. Ausst. Kat. Salzburg, D o m m u s e u m , 1984, S. 57, Nr. 186. Karl, Johann Carl G., Rotschmied, fertigte Glokken, Bierhahnen und Gewichte. 1870 war er auf der Kleinen Insel Schütt 4 ansässig. Karl, Leopold, Goldschmied, 00 26.2.1527 Barbara Tentzlin, wurde am 13.1.1528 Bürger. Lit.: S c h o m baum, 1949 Nr. 3220; Archiv zur Nbger. G S K im GNM. Karla va Sta (von Stein?), Mundartdichter, schrieb um 1922-33. M u S : N Ü R N B E R G , StadtB. Ausst.: 1966/5. Karlchen (Karikaturist, 1896) s. Stoye, Karl Karlicek, Heinrich (Heinz), Dr. phil. h. c., Innenarchitekt, Maler, » 17. 7. 1895 Nürnberg - f 24. 4. 1981 Nürnberg. Seine Ausbildung erfolgte im O f f e n e n Zeichensaal und in der Kunstgewerbeschule Nürnberg unter Franz -»Brochier, Carl -»Fleischmann und Heinrich -»Heim sowie bei Prof. Spinod, Paris. Er war als Maler und Innenarchitekt in N ü r n b e r g tätig. 1917/19 wohnte er in der Tafelfeldstraße I l a , 1929 Marxstraße 9, 1932 Äußere Cramer-Klett-Straße 4, 1943 Rudolphstraße 20. 1950 lebte er in Kersbach, dann kehrte er nach Nürnberg zurück, w o er 1952/54 in der Sulzbacher Straße 68, später in der Jakobstraße 35 wohnte. Mitglied der Vereinigung Nürnberger Künstler und Kunsthandwerker, der Nürnberger Kunstgenossenschaft, der Künstlerklause sowie des Künstlervereins, auch des B B K . Ein Teil des schriftlichen Nachlasses befindet sich im Archiv für Bildende Kunst des G N M . M u S : N Ü R N B E R G , M S t N : 3 Gemälde, 5 Zeichnungen. Lit.: Vollmer; Rösermüller, 1928. Ausst.: 1917/2; 1919/2; 1922/2; 1924/2; 1929/4; 1933/3; 1941/1; 1942/1; 1950/4; 1951/5; 1952/7; 1953/12; 1954/11; 1 9 5 5 / 1 , - / 9 ; 1956/6; 1957/12; 1 9 5 8 / 1 1 , - / 1 2 ; 1959/14; 1960/20; 1961/9; 1 9 6 2 / 1 , - / 1 8 , - / 2 0 ; 1963/21; 1964/12; 1965/16; 1966/1; 1970/2; 1972/2, - / 1 5 ; 1975/1; 1 9 7 6 / 1 , - / 2 ; 1977/1; 1979/1. Karlin (Karl), Elsbeth, N o n n e im Katharinenkloster und Schreiberin. 1428 kam sie aus dem Kloster Schönensteinbach im Elsaß nach Nürnberg zur Reform des Katharinenklosters; hier übernahm sie die Ämter der Untersängerin und Leinenkammerin. Zwischen 1429 und 1431 legte sie das erste Lesamtsbuch für die Tischlesungen an. A u s ihrer insgesamt 14jährigen Nürnberger Zeit sind zwei weitere Handschriften bekannt. 1442 ging sie als Subpriorin in das Dominikanerinnenkloster in Pforzheim. M u S : E R L A N G E N , UB. N Ü R N B E R G , StadtB. Lit.: Κ. Schneider, 1965, S. XXI. Ausst.: 1987/4. Christine Sauer Karlinger, Hans, Kunsthistoriker, verfaßte ein Verzeichnis in drei Quartbänden auf insges. 530 Seiten, beginnend mit dem Jahr 1821 bis etwa 1905, als Nachtrag zu C. G. -»Müllers Verzeichnis von Nürnbergischen topographisch-historischen Kupferstichen und Holzschnitten, bezogen auf die Sammlung Hans -»Hopf. Original bei E. + R. Kistner. Es existieren jedoch hektographierte Exemplare.
749 Karner, Albrecht I., Sonnenuhr- und Kompaßmacher, oo 22.6.1590 Elisabeth, geb. Beer, Witwe des Caspar -»Karner, Kompaßmacher. Bis 1610 durch ein datiertes Elfenbein-Diptychon nachweisbar. Lit.: Gouk, 1988, S. 54. Karner, Albrecht II., Kompaß- und Instrumentenmacher, Musiker, get. 13.5. 1619 N ü r n b e r g - b e g r . 21. 8. 1687 Nürnberg. Sohn des -»Conrad II.; Vater des -»Melchior und des -»Georg, oo 30.9.1640 Elisabeth, elf Kinder bis 1660. Zinner berichtet von einem 1688 mit Albrecht Karner signierten und datierten Instrument. Da Karner jedoch nachweislich 1687 gestorben ist, muß die Werkstatt unter seinem Namen noch weitergeführt worden sein. Da der Instrumentenbau während des Dreißigjährigen Krieges zurückging, übte Karner auch den Beruf eines Geigers aus. 1646 wohnte er auf dem Hohen Pflaster (Zirkelschmiedsgasse), 1687 war er Besitzer des Hauses Adlerstraße 18. Seine Tochter Barbara heiratete am 12.6.1660 den Buchdruckergesellen Valentin Arnold. Lit.: Zinner, 1956; Barock, 1962; Werner, in: M V G N 53, 1965; SporhanKrempel/Wohnhaas, 1973 Sp. 1023; Abeler, MdU, S. 328 mit Werksverzeichnis; Pilz, 1977; Kühnlein, 1986, S. 320; Gouk, 1988, S. 55; Wagner, Sonnenuhren 1997, S. 28; Kohn, NHb Lorenz. Karner, Andreas, Sonnenuhr- und Kompaßmacher, Hochzeitslader, get. 12. 12. 1620 Nürnberg - begr. 4. 7. 1682 Nürnberg. Sohn des -»Hans d. J. oo 15.3.1642 Ν. N. Neben seinem Beruf als Sonnenuhrmacher versah er auch das Amt eines Hochzeitsladers. Bei seinem Tod wohnte er in der Kühnertsgasse. Lit.: Kühnlein, 1986, S. 320; Gouk, 1988, S. 54. Karner, Caspar, Kompaß- und Instrumentenmacher, * 1542? - t um 1585/90 Nürnberg, oo 17.4. 1564 Elisabeth Beer, acht Kinder bis 1585. Er wurde am 12.4.1564 Bürger und am 5.5.1564 Meister. 1579 wohnte er in der Schottengasse. Seine Witwe Elisabeth heiratete am 22.6.1590 den Sonnenuhrmacher Albrecht I. -»Karner. M u S : OXFORD, Ashmolean Mus: Sonnenuhr. Lit.: Werner, in: MVGN 53, 1965; Abeler, MdU, S. 328; Gouk, 1988. Karner, Conrad I., Sonnenuhr- und Kompaßmacher, Vater des -»Conrad II. co vor 1567 N. N. Bis 1571 nachweisbar. Lit.: Gouk, 1988, S. 55. Karner, Conrad II., Kompaß- und Instrumentenmacher, get. 9. 2. 1571 Nürnberg - begr. 23. 9. 1632 Nürnberg. Sohn des -»Conrad I.; Vater von -»Martin, -»Jacob, -»Erasmus -»Albrecht, oo 6.8.1599 Cordula, acht Söhne. Um 1599 Meister. Mz: Jagdhorn. Er widmete sich insbesondere der Herstellung von Reisesonnenuhren. 1627 bis zu seinem Tod wohnte er in der Kartäusergasse. MuS: KASSEL, Mus. fur Astronomie und Technikgeschichte. MÜNCHEN, BNM. NÜRNBERG, GNM. WÜRZBURG, Mainfränkisches Mus. und in vielen weiteren Museen. Lit.: Barock, 1962, S. 198; Werner, in: MVGN 53, 1965, S. 113, 116; Pilz, 1977; Abeler, MdU, S. 328; Gouk, 1988, S. 55; Syndram, 1989; M. Cowham, in: Antiquarian Horology 29, Sept. 2005, S. 45-50. Karner, Erasmus, Sonnenuhr- und Kompaßmacher, get. 17. 2. 1614 Nürnberg - begr. 13. 3. 1651 Nürnberg. Sohn des -»Conrad II. oo vor 1638 N. N. Er wohnte in der Kotgasse (Brunnengasse). Lit.: Gouk, 1988, S. 55.
Karner Karner, Georg, Sonnenuhr- und Kompaßmacher, Musiker, get. 15. 2. 1648 Nürnberg. Sohn des -»Albrecht II. oo I) 12.4.1674 N. N.; II) 3.3.1680 N. N. 1701 war er noch als Kompaßmacher eingetragen. Ein Vermerk vom 29.5.1707 besagt, daß er seine Werkstatt wieder eröffnet hat, die wohl von seinem Sohn -»Leonhard Andreas -»Karner weitergeführt wurde. Karner war außerdem als Violinist tätig und als solcher bis 1688 nachweisbar. Lit.: Abeler, MdU, S. 328 (dort eine Klappsonnenuhr aus dem 16. Jh. erwähnt!); Gouk, 1988, S. 55; Wagner, Sonnenuhren 1997, S. 28, 32. Karner, Hans I., Sonnenuhr- und Kompaßmacher, begr. 10. 8. 1632 Nürnberg, oo 1.7.1588 N. N., mind, zwei Söhne. Vor 1610 wohnt er in der Kühnertsgasse. 1612 verkaufte er ein Grundstück am Katharinenkloster; 1615 wohnte er in der Kartäusergasse. Lit.: Gouk, 1988, S. 54. Karner, Hans II., Kompaßmacher, Meistersinger, Hochzeitslader, Pfragner, get. 28. 2. 1597 Nürnberg begr. 22. 6. 1681 Nürnberg. Sohn des -»Hans I. oo I) 25.8.1618 Maria Magdalena Metzger; II) 27.4.1646 Maria Hubert; III) 19.9.1676 Barbara Halbauer aus Weißenstadt. 1638 und 1641 nahm er j e einmal an einer Singschule teil. Im August 1634 erhielt er das Amt eines Hochzeitsladers, wofür er eine Abfindung bezahlte. Im April 1642 wurde er von dem Amt suspendiert, da er sich weigerte, eine Kriegssteuer zu bezahlen, wozu er sich am nächsten Tag doch bereit erklärte. 1634 verkaufte er ein Grundstück beim Katharinenkloster. Seit 1645 wohnte in der Kartäusergasse, welches Haus er 1675 um 575 fl. verkaufte; zu diesem Zeitpunkt gab er die seit 1650 betriebene kleine Pfragnerei auf. Am 4.10.1680 gab er auch den Beruf des Kompaßmachers auf. Lit.: Stahl, 1982; Gouk, 1988, S. 54; Wagner, Sonnenuhren 1997, S. 32. Karner, Hans III. (Johann), Sonnenuhr- und Kompaßmacher, Violinist, get. 8. 12. 1650 Nürnberg begr. 7. 12. 1716 Nürnberg. Sohn des -»Albrecht II. oo Nov. 1687 N. N. Neben seinem Beruf als Kompaßmacher arbeitete er auch als Violinist. Ein Mz. konnte ihm nicht zugewiesen werden, evtl. arbeitete er in der Werkstatt eines Familienangehörigen. 1690 war er Besitzer des väterlichen Hauses Adlerstraße 18. Lit.: Gouk, 1988; Wagner, Sonnenuhren 1997, S. 32; Kohn, N H b Lorenz. Karner, Hans Paulus, Sonnenuhr- und Kompaßmacher, * 28. 4. 1606 Nürnberg - f 26. 9. 1627 Nürnberg. Sohn des -»Hans d. Ä., Kompaßmacher, wohnte 1626 in der Maiengasse. Lit.: Gouk, 1988, S. 54. Karner, Jacob, Kompaß- und Instrumentenmacher, get. 4. 1. 1612 Nürnberg - f um 1648 Nürnberg. Sohn des -»Conrad II. oo I) 27.5.1634 N. N.; II) 7.9.1635 N. N., sieben Kinder. Er fertigte Klappsonnenuhren aus Elfenbein. Mz: 3 oder J3. Er wohnte in der Schmiedgasse (Ludwigstraße) am Spittlertor. MuS: WÜRZBURG, Mainfränkisches Mus. Lit.: Werner, in: M V G N 53, 1965; Abeler, MdU, S. 329 (mit Werken); Gouk, 1988, S. 55; Syndram, 1989; Wagner, Sonnenuhren 1997. Karner, Jacob Friedrich, Sonnenuhr- und Kompaßmacher, get. 2. 4. 1640 Nürnberg - begr. 18. 8. 1686 Nürnberg. Sohn des -»Jacob, oo 1.6.1680 N. N. Er wohnte wie sein Vater in der Schmiedgasse (Ludwigstraße) am Spittlertor. Lit.: Gouk, 1988, S. 55.
750
Karner Karner, Jobst, Schreib- und Rechenmeister, begr. 25. 11. 1647 Nürnberg. Er führte eine Teutsche Schule in der Vorstadt Wöhrd, wohnte aber im Lanzinger Höflein (an der Plobenhofstraße, an die Pegnitz stoßend). Seine Witwe Maria Salome heiratete am 7.10. 1650 den Rechenmeister Hans Christoph -»Gretschmann. Lit.: Jaeger, 1925; Heisinger, 1927, S. 15. Karner, Leonhard Andreas, Sonnenuhr- und Kompaßmacher, auch Pfragner, get. 1. 5. 1682 Nürnberg, Sohn des -»Georg, oo 14.5.1708 Maria Regina Laab; II) 28.4.1747 geschiedene Kunigunda Götsch. Er führte wohl die Werkstatt seines Vaters weiter, wobei er das Mz. „ H a n d " verwendete. Bei der Vielzahl der noch erhaltenen Instrumente mit diesem Mz. ist anzunehmen, daß auch sein Vater und sein Onkel -»Hans III. zeitweise in der Werkstatt mitgearbeitet haben. Bei seiner zweiten Eheschließung 1747 wurde Karner als Sonnenring- und K o m p a ß m a c h e r bezeichnet. In Würzburg befindet sich eine 1752 dat. Klappsonnenuhr, welche ihm zuzuweisen ist. Nach 1747 wurde er auch als Großpfragner bezeichnet. 1749 verkaufte er um 1600 fl. das Eckhaus Schlüsselstraße 10/Waizenstraße 11. Er war der letzte dieses Berufs der KarnerFamilie. Vielleicht hat Georg Paul -»Seyfried die Werkstatt weitergeführt, der später das Mz. „ H a n d " verwendete. M u S : G R E E N W I C H , National Maritime Mus., dat. 1733. K A S S E L , Mus. für Astronomie und Technikgeschichte. W Ü R Z B U R G , Mainfränkisches Mus. Lit.: Gouk, 1988, S. 55; Zinner, 1967; Abeler, M d U , S. 329; Wagner, Sonnenuhren 1997; Kohn, N H b Lorenz. Karner, Lukas, Sonnenuhr- und Kompaßmacher. Werke: Klappsonnenuhr, Elfenbeingehäuse, schwarz und rot gefärbt. A u f dem Deckel Windrose und Kalender mit drehbarer Messing-Sonnenscheibe. Im Innendeckel Vertikal-Süduhr. Der Innenboden mit K o m p a ß und horizontaler Zeiteinteilung. A u f dem Boden gemarkt: Hand, L U K A S K A R N E R N Ü R N B E R G , um 1700, 6 χ 4,8 cm. A u f Auktion Nagel Stuttgart, Dez. 1989 Nr. 4141. Eine weitere (oder die gleiche) Klappsonnenuhr wie oben beschrieben, 5,5 χ 4,5 cm, auf Auktion Neumeister München, M ä r z 1989 Nr. 254. Karner, Martin, Sonnenuhr- und Kompaßmacher, get. 19. 2. 1606 Nürnberg, Sohn des -»Conrad II. oo 13.6.1631 Ν. N. Bis 1632 in N ü r n b e r g nachweisbar. Lit.: Gouk, 1988, S. 55. Karner, Melchior, Sonnenuhr- und K o m p a ß m a cher, Musiker, get. 16. 1. 1642 N ü r n b e r g - begr. 28. 3. 1707 Nürnberg. Sohn des -»Albrecht IL, Sonnenuhrmacher. oo 26.7.1664 Ν . N. U m 1664 Meister. Mz: 4. Er fertigte insbesondere Reisesonnenuhren, datierte Stücke von 1665-1700 haben sich erhalten. Karner war auch als Violinist tätig. Er wohnte in der Schmiedgasse bei St. Jakob (Ludwigstraße). M u S : M Ü N C H E N , B N M . W Ü R Z B U R G , Mainfränkisches Mus. Lit.: Barock, 1962, S. 199; M V G N 53, 1965; Abeler, M d U , S. 329; Pilz, 1977; G o u k , 1988, S. 55; Syndram, 1989; Wagner, Sonnenuhren 1997. Ausst.: 1999/5 Nr. 12.12. Karpf, Christoph, Stadttrompeter, zunächst Trompeter, wurde 1492 als erster Trompeter Lit.: Ausk. Franz Krautwurst. Karpf, Hans, Stadtpfeifer, wurde 1501 Grundverbriefungsbüchern genannt. Erschien den Stadtrechnungen.
zweiter bestellt. in den 1516 in
Karpf, Heinrich, Stadtpfeifer, t 3. 4. 1541 Nürnberg, ehemals Grab auf dem Rochusfriedhof, Epitaph nicht erhalten, oo Ν . N., mind, zwei Söhne. Er stand in städtischen Diensten, als 1521/22 der gemalte Pfeiferstuhl im Rathaussaal entstand. 1508 war er Besitzer des Hauses Obere Wörthstraße 17, das 1541 an seine Söhne Helias und Joseph kam. Lit.: Burger, 1972 Nr. 2319; Zahn, DI-N Nr. 476; Timann, 1993; Kohn, N H b Lorenz. Karsch (Carsch), Eberhard, MeistersingerLiebhaber. Johann Wilhelm -»Steip widmete ihm um 1713 zum Dank eine Meisterliederhandschrift, die heute in der StadtBN (Theol. 833.4°) aufbewahrt wird. Lit.: Stahl, 1982. Karsch, Gabriel, Kupferstecher, war 1674-98 im Ämterbüchlein eingetragen, 1696 mit dem Vermerk „zu Ulm", w o er 1696 auch urkundlich erwähnt wurde. Panzer verzeichnete einen Portraitstich des Christoph -»Trew mit seiner Signatur. M u S : S T U T T G A R T , Württ. Landesbibliothek: „ T A B U L A G E O G R A P H I C A D U C A T U S W U R T E M B E R G " , um 1680, sign. „Gabriel Karsch sculps", Kupferstich, 28 χ 2 8 cm. Lit.: Zahns Jb. I, 1868; Schrötter, 1908; SporhanKrempel/Wohnhaas, 1973. Kartenbusch s. Kordenbusch Karter, Hans, Steinmetz, erhielt 1481 das Bürgerrecht, für das er 10 fl. zahlte, er war also vermögend. Murr nannte ihn für 1484, w o h n h a f t auf der Sebalder Stadtseite. 1481-1484 war er Polier bei der Erhöhung der Türme von St. Sebald. 1490 war er in der Nürnberger Stadtrechnung bei den Zimmerleuten und Maurern aufgeführt, die als Feuermeister einen Eid ablegen mußten, dafür bekam er 1 lb. neu. Lit.: Murr, Journal, T. 15, S. 42; Baader, 1860/62, S. 4; Gümbel 1913; Theodor Hampe, in: M V G N 28, 1928, S. 193. Kartheuserin s. Cartheuserin Kartner, David, Pulverhorn- und Jägerhömleinmacher, begr. 18. 2. 1598 Nürnberg, oo I) 7.9.1551 Elsbeth (begr. 23.1.1554), Witwe des Linhart -»Schäfer, Blashornmacher, kinderlos, oo II) 11.12.1554 Dorothea Bär (begr. 16.6.1596), f ü n f Söhne, drei Töchter. Mit Rv. v o m 22.8.1551 wurde ihm das Bürgerrecht zugesagt. Wahrscheinlich hatte Kartner bei dem Ehemann seiner ersten Frau gearbeitet und führte nach dessen Tod die Werkstatt weiter, welche sich auf dem Lorenzer Platz befand. Lt. Rv. vom 16.7.1583 sollte ihm eine Fürschrift des Augsburger Rates zugunsten des Silberstechers Christoph -»Mair vorgelegt werden. Lit.: Hampe, Rv.; Nickel, 1971, S. 42; Burger, 1972 Nr. 5007. Karus, Johann Wolf, Wachsbossierer, war 1718 Meister. Karwes (Karweysse), Jacob, Goldschmied, Schriftschneider, wurde 1476 Bürger in Marienburg/Westpreußen. 1485 erwarb er das Nürnberger Bürgerrecht und zahlte 5 fl., er brachte also ein Vermögen von 200500 fl. mit. A m 26.10.1489 Schloß er in Nürnberg einen Vertrag mit Sweitpol Fiol (Feyhel) über den Schnitt kyrillischer Lettern, zu diesem Zeitpunkt war die Arbeit aber bereits fertiggestellt. Fiol stammte aus Neustadt an der Aisch, 1479 wurde er Bürger in Krakau, w o er auch druckte. Das Schriftbild der Lettern wurde von Karwes entworfen. Später ging er zurück nach Marienburg, w o er 1492 als Drucker in Erschei-
751 nung trat. Das Impressum seines Werkes: „Das leben der zelygen frawen Dorothee clawsnerinne" enthält die Biographie der Dorothea von Montau; das Impressum lautet: „Gedruckt vnde volendet in der stat marienborck durch mich Jocup karweyße goldsmyd, ...". Lit.: U. Timann, in: GJB, 1998, S. 111-120. Kasberger, Maler, um 1926 tätig. Evtl. handelt es sich um ein Pseudonym f ü r einen Kaspar oder Karl Berger. MuS: N Ü R N B E R G , Slg. Grieb: „Blick auf die Kaiserburg, v o m Neutor aus", Öl a/Lw., 82 χ 103 cm, dat. 1926. Kaschauer (Kaschawer), Endres, Goldschmied, Goldarbeiter, Stempelschneider, f zw. 22. 5. u. 15. 6. 1513 Nürnberg, oo Ursula ( t 12./13.4.1499), Tochter des Ulrich -»Feuchter, Goldschmied; Kinder: Ursula, Helena, Ulrich, Endres. A m 19.5.1488 Meister; Geschworener. 1509-12 Münzwardein, Schauamtmann und Vorsteher der Silberwaage. Er wohnte auf der Sebalder Stadtseite. Sein Sohn Endres wurde 1518 im Z u s a m m e n h a n g mit der Claudianischen Landkarte Böhmens erwähnt, die er z u s a m m e n mit Hieronymus -»Holzel herausgeben wollte. A u f der Karte waren die Gerichtszuständigkeiten in B ö h m e n festgehalten. Der Nürnberger Rat, der in den tschechischen Texten hussitische Inhalte vermutete, ließ den Inhalt überprüfen und gab schließlich die Herausgabe frei. Im selben Jahr lehnte er Kaschauers Ansuchen ab, Schriften in tschechischer Sprache in N ü r n b e r g drucken zu lassen. Sohn Ulrich Kaschauer starb in Prag; der Rat verfaßte 1520 ein Empfehlungsschreiben für seinen Bruder Endres wegen der Herausgabe des Erbes. Lit.: Thieme-Becker; Stockbauer, 1893 Nr. 154 (unter Aschauer); Hampe Rv.; Hampe, in: G N M A, 1929, S. 120; Scholler, 1916; Burger, 1961 Nr. 3392 u. 1967 Nr. 4790. Kaschendorf (Kastendorffer), Stephan, Orgelbauer, * um 1425 Breslau - t nach 4. 2. 1499 vermutl. Schweidnitz, oo Hedwig, mind, drei Söhne. Ausbildung als Tischler bei seinem Schwager Nickel Glatz in Breslau, den er später in der Kunst des Orgelbaus und Bleideckens unterwies. Er arbeitete zunächst in Breslau. 1459/60 baute er eine Orgel fur St. Egidien in Nürnberg, 1460 eine für das Augustinerkloster, die 1538 nach St. Egidien k a m , 1464/65 die Hauptorgel für die Frauenkirche in Nürnberg. 1467/68 weilte er zu Reparaturarbeiten erneut in der Stadt. 1483 war er als Bleidecker an den Türmen von St. Sebald in Nürnberg tätig. Er zählte zu den bedeutendsten Orgelbauern Südund Mitteldeutschlands seiner Zeit. 1484 besaß er Häuser in Schweidnitz und Dresden, er starb jedoch arm und vereinsamt. W e r k e : Verz. s. Fischer/Wohnhaas, Orgelbauerlexikon, 1994 und F. Krautwurst, in M G G 16, 922. Lit.: Wernicke, in: M V G N 10, 1893, S. 68; Gümbel, in: M V G N 20, 1913, S. 18f. u. 21, 1915, S. 11; J. Rosenthal-Metzger, in: M V G N 30, 1931, S. 60; Fischer/Wohnhaas, 2001; Schlesisches Musiklexikon, 2001 mit Lit.-Verz. Franz Krautwurst Kaschenreuther (Kaschenreuter), Franz Joseph, Maler, * Erlenstegen b. Nbg. 1830 Zögling der Kunstschule, w o er sich 1830 und 1836 an Ausstellungen beteiligte. 1836 Mitglied des Kunst-Vereins. In der Ausstellung 1841 im Albrecht-Dürer-Verein wird er als in „Petersburg" (St. Petersburg?) wohnhaft bezeichnet. Ausst.: 1830/1, 1836/1; 1836/2; 1841/1.
Kastenbein Kaschner, J o h a n n Philipp, Kantor, S c h u l m a n n , ließ am 28.11.1712 eine Tochter Helena Sabina taufen, dabei wurde er als Kantor bei St. Jakob bezeichnet. Käser (Kässer), J o h a n n Nicolaus, Kupferstecher, * um 1805 - t 6. 5. 1843 Nürnberg. 1837 w o h n t e er in L. 716 (Lorenzer Straße 23) und zum Schluß in L. 787 (Johannesgasse 37). Kasimir, Luigi, Maler, Radierer, Lithograph, * 18. 4. 1881 Pettau/Slowenien - f 5. 8. 1962 Wien. Sohn des Alois, Maler, oo Tanna (* Graz 31.1.1887), Graphikerin. 1900/05 Studium an der Swiener A k a d e m i e und Autodidakt. Unter seinen zahlreichen graphischen Arbeiten befinden sich auch Stadtansichten von N ü r n berg. W e r k e : N Ü R N B E R G , Hauptmarkt mit Frauenkirche, Farbradierung. Lit.: A K L , Index; T h i e m e Becker; Vollmer. Kaspar, Adolf, Zeichner, Graphiker, Maler, * 27. 12. 1877 Bludov/Mähren - f 29. 6. 1934 Zelezna Rudá. Er war vorwiegend als Illustrator von Unterhaltungsschriften tätig, ebenso als Maler von Stadtansichten, darunter auch Nürnberg. W e r k e : „ H a u p t m a r k t mit Schönem Brunnen und Blick auf die Sebalduskirche", Aquarell monogr. A. K. Lit.: A K L , Index; Thieme-Becker; Vollmer. Kaspar, Albert, Musiklehrer, * 24. 3. 1884 N ü r n berg - t n a c h 1948. Acht Jahre Unterricht an der Musikschule N ü r n b e r g unter Julius -»Blankesee. 190206 Schüler des Leipziger Konservatoriums. V o m 1.11.1906 bis 15.10.1910 Hilfsmusiker des Stadtorchesters (später Gewandhausorchester) in Leipzig, anschließend zweiter Geiger. Bis 1910 zweiter Konzertmeister im Palmengartenorchester in Frankfurt/Main. 1910 w u r d e er als Violinlehrer an die M u s i k s c h u l e N ü r n b e r g berufen, das Anfangsgehalt betrug 3000, das Endgehalt etwa 5500 Mark. April 1947 kommissarischer Leiter des Konservatoriums. Mitglied des -»Horvath-Quartetts (Seby Horvath). 1932 w o h n t e er in der Kaulbachstraße 43. 1930 Mitglied im P.Bl.O., w o er häufig musikalische Darbietungen bot. Lit.: Ausk. Clemens Wächter; Ausk. Hans-Rainer Jung, Leipzig. Kaspar, H e r m a n n , Maler, Zeichner, * 19. 4. 1904 Regensburg. Ausbildung in München, dort freiberuflich tätig. Seit 1939 Professor an der M ü n c h n e r A k a demie. Er w a r auf dem Gebiet der relig. Kunst tätig, auch fertigte er Entwürfe für Mosaiken, W a n d g e m ä l de, Altarbilder und Glasfenster. Unter seinen Arbeiten befindet sich der Entwurf f ü r den Wandteppich im Foyer der Meistersingerhalle, A u s f ü h r u n g durch N G M . M u S : N Ü R N B E R G , M S t N : Eine Zeichnung. Lit.: A K L , Index; Vollmer, N ü r n b e r g Heute 34, 1983. Kast, Hans, Stadtpfeifer, f Mai 1564 N ü r n b e r g , w o h n h a f t beim Bitterholz (Karlstraße). Lit.: Burger, 1972 Nr. 7903. Kast, M a r x , Stadtpfeifer, begr. 27. 7. 1567 N ü r n berg, Grab N r . 291 auf dem Rochusfriedhof, Epitaph dat. 1559, noch vorhanden, oo Dorothea Lederer. Er wohnte auf dem Katharinenhof. Seine W i t w e heiratete am 8.10.1576 Leonhard -»Lechner. Lit.: M G G 8, 4 3 0 (dort irrtümlich Friedrich genannt); Nickel, 1971 A n m . 491; K D M Nürnberg, 1977; Harrassowitz, 1987; Zahn, D I - N N r . 915. Kastenbein (Castenpain, Kistenbaum), Franz, Gürtler, Stempelschneider, f H - 6. 1616 N ü r n b e r g , Grab Nr. 1098 auf dem Rochusfriedhof, Epitaph noch
Kastenbein vorhanden, oo Catharina Derr (Dörr, f 16.4.1612). Am 29.12.1563 wurde er Bürger. Mit Rv. vom 22.4.1574 wurde ihm auf Betreiben der Goldschmiede verboten, silberne Siegel zu schneiden, da er kein gelernter Goldschmied, sondern ein Gürtler war. Hingegen durfte er Siegel in Eisen, Messing oder Kupfer schneiden; am 19.9.1574 wurde das Verbot bestätigt. 1585 beschwerten sich die Goldschmiede erneut in dieser Angelegenheit, doch hatte Kastenbein die Siegel nur in Messing geschnitten und diese durch den Goldschmied Benedict -»Maßlitzer in Silber abgießen lassen, was nicht als Verstoß gewertet wurde. 1585-1604 war er städtischer Eisengraber; 1601 wurde er als Vormund erwähnt. 1565 kaufte er für 1250 fl. das Haus Plobenhofstraße 5 (südlicher Teil), das seine Kinder 1616 für 2000 fl. an ihren Bruder ->Hans verkauften. Lit.: Gugel, Friedhöfe; Hampe, Rv.; Grieb, Buchgewerbe 2003; Zahn DI-N Nr. 3335, Kohn, NHb Sebald. Kastenbein, Hans, Stempelschneider, f 25. 5. 1631 Nürnberg. Sohn des -»Franz. oo Maria (f nach 1641). 1604-28 städtischer Eisengraber, 1606-31 Genannter. 1603 erwarb er um 1050 fl. und 15 fl. Eigenzins (300 fl. Hypothek) das Haus Plobenhofstraße 5 (nördlicher Teil). 1616 erwarb er von seinen Geschwistern um 2000 fl. das benachbarte väterliche Haus Plobenhofstraße 5 (südlicher Teil). Seine Witwe verkaufte 1641 die nun vereinigten Anwesen lastenfrei für 2400 fl. Lit.: Roth, 1802; E. Wernicke, in: MVGN 10, 1893; Hampe, Rv. II, 2058; Scholler, 1916; Kohn, NHb Sebald. Kastner, Johann Jacob d. Ä., Goldschmied, Soldat, Vater des -«Johann Jacob d. J. und des -»Philipp, oo 24.10.1660 Maria, Tochter des Georg -»Rötenbeck, Goldschmied; die Eheschließung erfolgte zwangsweise in der Haft wegen vorher begangener „Unzucht". Kastner scheint seinen erlernten Beruf bald aufgegeben zu haben. Bei der Taufe seines Sohnes 1665 wurde er als Musketier bezeichnet. Am 15.3.1667 erwarb er das Bürgerrecht als „Soldat". Bei der Taufe seines Sohnes wurde er als Wachtmeister beim Tiergärtnertor bezeichnet. Lit.: Archiv zur Nbger. GSK im GNM. Kastner (Castner), Johann Jacob d. J., Goldschmied, Goldarbeiter, get. 12. 2. 1665 Nürnberg t zw. 9. 4. 1713 u. 14. 3. 1736 Nürnberg. Sohn des -»Johann Jacob d. Ä. oo) I) 30.10.1693 Barbara Wagner; II) proklamiert 24.10.1706 Anna ( t 14.3.1736, als Witwe), Tochter des David Nürnberger, Gold- und Silberdrahtzieher und Hamburger Ordinari Bote. 168388 Lehre bei Alexander -»Reichert. Eine Meisterprüfung legte er nicht ab. Zwischen März und September 1699 wurde ihm auferlegt, dem Handwerk (wegen mehrfach begangenen Ehebruchs) abzuschwören, sofern er sich nicht zum Verlassen der Stadt bereitfände. Er bat um Aufhebung dieses Befehls. Nach einem Rv. vom 7.7.1699 durften die Goldarbeiter Elias -»Drechsler und Michael -»Ruckert, die „in gemainschafftligem Gewerb" standen, bei genügend Aufträgen Johann Jacob Kastner Arbeit geben; auf dessen Stadtverweis wurde nicht mehr beharrt. Im übrigen wurde Kastner angewiesen, daß er sich auf Kupferund Messingarbeit „begebe". Beim Sterbeeintrag seiner Witwe 1736 wurde er als Goldschmied bezeichnet. Lit.: Mutschelknaus, 1929, S. 241; Archiv zur Nbger. GSK im GNM.
752 Kastner, Philipp, Goldschmied, Silberstecher, get. 27. 5. 1682 Nürnberg - begr. 23. 6. 1744 Nürnberg. Sohn des -»Johann Jacob d. Ä. oo Kunigunde (begr. 1.1.1736), Kinder. 1698-1704 Lehre bei Albrecht -»Böckelmann. 1736 wohnte er in der Judengasse, zum Schluß in der Oberen Schmiedgasse. Lit.: Archiv zur Nbger. GSK im GNM. Katharina, Malerin, wurde am 25.9.1381 auf fünf Jahre wegen übler Nachrede aus der Stadt verbannt. Am 23.7.1397 erscheint „Kathrey malerin", in der Lorenzer Losungliste, wohnhaft in einem Häuserblock bei der Kühnertsgasse. Lit.: Gümbel, 1906, S. 338. Kattan, Oskar, Bildhauer, f 13. 5. 1865 Nürnberg. Er wohnte bei seinem Tod in Maxfeld 152 (Maxfeldstraße 18). Katzheimer, Wolfgang, Maler, Glasmaler, Zeichner, t um 1508 wohl Bamberg. In Bamberg 1465-1508 nachweisbar, wo er verschiedene Aufträge fur den Fürstbischof ausführte. Lt. Vertrag vom 19.12.1493 lieferte er zwölf Glasgemälde für St. Sebald in Nürnberg, gestiftet vom Fürstbischof Heinrich Groß von Trockau. 1495 erfolgte die letzte Zahlung. Das Fenster wurde 1502/03 von Veit -»Hirsvogel d. Ä. erneuert. Katzheimer lieferte auch eine Entwurfszeichnung fur die von Peter -»Vischer d. Ä. gegossene Grabplatte des Fürstbischofs Georg II. Marschalk von Ebnet im Bamberger Dom. 1505/07 wurde er für die Vorzeichnungen zu den Holzschnitten fur die sog. Bamberger Halsgerichtsordnung bezahlt, die teilweise von Friedrich -»Hamer geschnitten wurden. Lit.: ThiemeBecker; Höhn-Oertel, 1928; K. A. Knappe, 1961, S. 105f.; Sitzmann, 1983; Gotik, 1986; Hauschke, Vischer 2006. Ausst.: 1971/3; 1994/22, S. 98f. Katzmeier, Leonhard (Lev), Maler, Graphiker, * 28. 5. 1902 Nürnberg. Schüler von Hugo -»Kraus und Emil -»Stahl in Nürnberg. Studium in München, Bremen und Worpswede. Seit 1926 lebte er als freischaffender Künstler in Nürnberg. 1939 wurde er als Kriegsmaler zur Wehrmacht einberufen. 1932 wohnte er in der Leonhardstraße 26. Mitglied der Freien Sezession Nürnberg. MuS: NÜRNBERG, MStN: ein Gemälde; Aquarelle. Lit.: Vollmer III. Ausst.: 1928/3; 1933/3; 1936/1; 1940/2; 1941/1,-/6; 1942/1; 1944/2. Kauer, David, Kartenmacher, wurde erwähnt beim Sterbeeintrag für seine Tochter Regina Barbara am 4.11.1838, die er mit Anna Maria Margaretha Henriette Weiersmüller gezeugt hatte. 1863 wohnte er in S. 1075 (Am Sand 8). Kauer, Johann, Organist, vom 20.8.1893-1906 an der Spitalkirche tätig. 1906 wurde er auch als Gesangslehrer erwähnt, wohnhaft im Brunnengäßchen 18. Lit.: Wagner, 1929, S. 471. Kauer, Johann Georg, Rotschmied, Stückarbeiter, * um 1809 Nürnberg, Sohn des Johann Kauer, Zimmergeselle. oo 29.7.1838 Anna Barbara Filchner (* um 1807 - t 30.6.1863). 1850 wohnte er in S. 1590 (Rosental 32). Eine Firma J. G. Kauer war 1870 in der Schmausengasse 11 ansässig. Kauer, Johann Philipp, Rotschmied, war 1870 in der Neuen Gasse 42 ansässig. Lit.: Adreßbuch. Kauer (Kawr), Johannes, Orgelmeister (Organist), Büchsenmeister, wurde 1417 Bürger und zahlte 2 fl. Er stand 1440 noch in städt. Diensten. Lit.: MGG 2. Aufl., Bd.7, 500.
753
Kaufmann
Kauerer, Michael, Rotschmied, Ringmacher, t Nürnberg, Grab Nr. 1336 auf dem Rochusfriedhof, Epitaph dat. 1646, noch vorhanden, oo Barbara. Lit.: KDM Nürnberg, 1977; Zahn, Dl-N Nr. 4393. Kauerer, Peter, Rotschmied, Ringmacher, f 1647 Nürnberg, Grab Nr. 1529 auf dem Rochusfriedhof, Epitaph dat. 1631, noch vorhanden, oo Barbara ( t 23.1.1666). Lit.: KDM Nürnberg, 1977; Zahn, DI-N Nr. 4130. Kaufer, Michael (Kupferstecher, 1673) s. Kauffer, Michael Kauffer (Kaufer), Michael, Kupferstecher, * 1673 t 1756. In Augsburg tätig. Er arbeitete aber auch für Christoph -»Weigel d. Ä. Die Dauer seines Nürnberger Aufenthaltes ist unbekannt, 1708 wurde er von Maria Wolff, der Tochter eines Rotschmieddrechsels, als Vater ihres unehelichen Kindes angegeben. Bei Seling ist ein gleichnamiger Silberstecher in Augsburg erwähnt (1684-1727), der 1720 in zweiter Ehe Regina Apollonia Solanier heiratete. Die Beziehung zum Kupferstecher ist unklar. MuS: NÜRNBERG, MStN: „Tabula Geographica Nova exhibens Partem Infra montanam Burggraviatus Norimbergensis sive Principatum Onolsbacensem ... J. C. Sperling del. - I. W. Windter fee. - Michael Kauffer sculp.", Kpst. um 1720. Lit.: Thieme-Becker; C. G. Müller, 1791, S. 11, 12; Seling, 1980, Nr. 3064. Ausst.: 2002/4, S. 52.
bereits 1563, nach dem Tod seines Großvaters Johannes Montanus zu den Miterben gezählt hatte. 15941617 war er als Buchfuhrer und Buchdrucker im Ämterbüchlein eingetragen; 1617 scheint er sich zur Ruhe gesetzt zu haben. Nach langjährigen Erbauseindersetzungen kam die Druckerei 1594 in den Alleinbesitz der Familie Kauffmann und wurde von Paul geleitet. Nach weiteren Erbstreitigkeiten kaufte er 1601 seinen Geschwistern und Miterben ihre Anteile ab. Für das Anwesen auf dem Steig (Jakobstraße) zahlte er 1000 fl., für die Druckerei 1833 fl. und für den Buchhandel in Nürnberg, Frankfurt und Leipzig 2792 fl. 1602 beschäftigte er zwei Setzer (Faktoren). Er brachte wie seine Vorgänger viele Musikdrucke heraus und war zu seiner Zeit der bedeutendste Musiknotendrucker Nürnbergs. Der Frankfurter Verleger Stein brachte 1609 einen Verkaufskatalog unter dem Titel: „Omnes libri musici, qui hactenus Norimbergae in officina typographica Gerlachiana impressi sunt, modo venales prostant" heraus. Neben Musikdrucken veröffentlichte er naturwissenschaftliche, juristische und philologische Werke. Werke: Verz. s. M G G 7, 755. Lit.: Will, GL II, 169 u. VI, S. 195; Zahns Jb. I, 1868; Hampe, Rv.; Eitner, 1900; Wagner in: M V G N , 30, 1931, S. 128-143, mit Testament; Benzing, 1963; Wohnhaas, 1967; Sporhan-Krempel/Wohnhaas, 1973; Grieb, Buchgewerbe 2003. Ausst.: 1970/5; 1984/4.
Kauffmann s.a. Kaufmann Kauffmann (Kaufmann), David I., Buchhändler, Musikverleger, get. 9. 11. 1579 Nürnberg - f 23. 4. 1635 Nürnberg. Sohn des Johann, Prediger; Bruder des -»Paul, oo 9.8.1615 Witwe Susanna Marschalck, ein Sohn überlebend. 1632-35 war er als Buchführer im Ämterbüchlein verzeichnet. Als Verleger widmete er sich den Musiknoten, wobei er hauptsächlich bei B. -»Scherff und A. -»Wagenmann in Nürnberg und bei Chr. Lippold in Jena drucken ließ. Seine Witwe Susanna führte die Firma weiter und war 1637-43 als Buchführerin im Ämterbüchlein eingetragen, 1644 gestrichen. Lit.: Sporhan-Krempel/Wohnhaas, 1973; MGG 7, 755; Grieb, Buchgewerbe 2003.
Kaufmann s.a. Kauffmann Kaufmann (Schmidt-Kaufmann), Franz, Komponist, * 13. 2. 1909 Nürnberg. Werke: Verz. s. Dupont, 1971. Kaufmann, Hans, Zinngießer, wurde 1505 in das Meisterbuch der Stadt eingetragen. Kaufmann, Hans, Tünchermeister, Maler, begr. 19. 9. 1632 Nürnberg, ehemals Grab Nr. 961 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1623 heute auf Grab Nr. A 65a, noch vorhanden, oo Anna (begr. 1.11.1632), sechs Kinder zw. 1597 u. 1609 in Nürnberg getauft. Mit Rv. vom 11.7.1616 wurde ihm das Bürgerrecht zugesagt und am 19.2.1617 in das Bürgerbuch eingetragen, wobei er 10 fl. bezahlte; er brachte also Vermögen mit. Als Tüncher übernahm er Arbeiten, welche die Maler für sich beanspruchten. So belegte er dem Christoph Roth zwei Türmlein mit Staniol. Dafür wurde er am 12.8.1630 vom Rugamt verwarnt, und er mußte geloben, dergleichen nicht mehr zu tun. 1628 verkaufte er ein Haus in der Neuen Gasse und erwarb ein Haus in der Elenden Gasse (Rosental). Das Ehepaar starb an der Pest. Lit.: Schwemmer, in: MVGN 60, 1973, S. 228; K D M Nürnberg, 1977; Zahn, DI-N Nr. 3786; Tacke, 2001, S. 479.
Kauffmann, David II., Buchdrucker, Sohn des -»David I. Er scheint ein (Groß-)Neffe Paul -»Kaufmanns gewesen zu sein. A m 28.6.1648 verkaufte er zwei Zins- oder Nebenhäuser auf der Kohlenhütte um 250 fl. Am 10.7.1648 verkaufte er zwei Nebenhäuser auf dem Steig (Jakobsstraße) für 237 fl.; dazwischen lag sein Druckereigebäude, das er am 15.7.1650 um 1150 fl. verkaufte. Dabei wird er als ledigen Stands, aber als volljährig bezeichnet. Lit.: Grieb, Buchgewerbe 2003. Kauffmann (Kaufmann), Paul, Glaser, oo Barbara. 1489 erwarb er das Bürgerrecht. Am 25.8.1519 wurde seine Witwe Barbara in den Schuldverbriefungsbüchern erwähnt, als sie ihr Erbteil aus dem Nachlaß von Katharina, Ehefrau des Heinrich Bauer erhielt. Lit.: Gümbel 1907, S. 61. Kauffmann (Kaufmann), Paul, Buch- und Musikdrucker, Buchhändler, Prediger, get. 29. 10. 1568 Nürnberg - begr. 9. 10. 1632 Nürnberg. Sohn des Johann ( t 1596), Prediger bei St. Clara; Enkel des Johann vom Berg (-»Montanus) und der Katharina -»Gerlach. Seit 1589 war er in der Offizin seiner Großmutter Katharina -»Gerlach tätig, nachdem er
Kaufmann, Hermann, Maler, * Gemündt b. Marburg, lernte 1603-07 bei Georg -»Gärtner d. Ä. Lit.: Bosch, in: G N M M, 1899; Tacke, 2001. Kaufmann, Hermann S., Maler, * 23. 2. 1918 Nürnberg. 1937-45 Militär- und Kriegsdienst. 1946-50 Studium an der AdBK in Nürnberg (Ellingen), in Karlsruhe und München. Staatsexamen für das künstlerische Lehramt. 1952 in Nürnberg tätig, seit 1960 Dozent für Kunsterziehung an der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät der Universität Erlangen-Nürnberg. Als Maler fand er seine Anregungen vorwiegend im Pflanzenreich, aber auch andere Bereiche der Natur kamen gelegentlich ins Bild, wie z.B. Wasserfalle im
Kaufmann Schwarzwald oder die Marmorbrüche von Carrara. Dabei malte Kaufmann nur vor Ort, d.h. in der Natur selbst. Der eigentlichen Arbeit ging eine mentale Einstimmung, ein Erleben der Natur voraus. Seine so gewonnenen Impressionen setzte er sehr farbenfreudig und expressiv in großen Formaten um. Kaufmann war ein stiller Künstler, der sich kaum an Ausstellungen beteiligte. Er wohnte in Nürnberg, Bülowstraße 61. Lit.: Vollmer III. Ausst.: 1952/8, ~/9; 1983/16. Kaufmann (Kauffman), Johann, Rotschmied, Waagmacher, wurde am 11.4.1755 in die Meisterliste eingetragen. Mz. um 1764-69: Hase, das er 1769 in die Lade legte und 1782 an Christoph Adam Friedrich II. -»Gulden verkaufte. Mz. ab 1769: Fortuna. Lit.: Lockner Nr. 1447. Stengel, in: GNM M, 1918/19, S. 121 u. 124. Kaufmann, Karl, Pseudonym C. Carlo, Architektur- und Landschaftsmaler, * 1843 Neuplachowitz/ Schlesien - t 1901 oder 27. 4. 1905 Wien. Unter seinen Arbeiten befinden sich auch Nürnberger Ansichten. Werke: NÜRNBERG, Henkersteg mit Wasserturm und Hotel Bayerischer Hof, Öl auf Lw., 50 χ 70 cm, sign. Lit.: AKL, Index; Thieme-Becker. Kaufmann (Kauffmann), Martin, Goldschmied, Silberarbeiter, co um 1497 Ν. N. Am 4.8.1497 wurde er als Meister vereidigt, 1504 war er im Ämterbüchlein eingetragen. Zuletzt wurde er am 10.9.1515 erwähnt, als er den Goldschmied Paulus I. -»Müllner verklagte. Lit.: Stockbauer, 1893 Nr. 146; Hampe, in: GNM A, 1929, S. 120; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 421. Kaufmann, Sebald, Tünchermeister, Maler, * 22. 1. 1601 Nürnberg - begr. 17. 11. 1632 Nürnberg. Sohn des -»Hans, Tüncher. oo 1.3.1626 Magdalena Wöhler (begr. 24.10.1669), drei Töchter. Ausbildung wohl durch den Vater. Seit 1628 hatte er das Amt des Almostünchers. 1626 hatte er Schwierigkeiten mit dem Rugamt, weil er „welsche" Fenstereinfassungen an einem Haus „hindter den bloen fögeln (Brunnengäßchen) gemalt hatte, was den Flachmalern vorbehalten war. Weil er eine Empore bei den Frauenbrüdern (Kameliterkirche) bemalt hatte, wurde er 13.8.1629 vom Rugamt mit einer Geldstrafe von 20 lb. belegt. Er mußte schwören, keine Malerarbeiten mehr auszufuhren, gleichzeitig wurden ihm Turmstrafe und Handwerksverbot angedroht. 1630 beschwerten sich die Maler erneut, da er die Empore der Lorenzkirche bemalt hatte. Da es sich in diesem Falle bei Christoph -»Fürer um einen hochgestellten Auftraggeber handelte, sah der Rat von einer Bestrafung ab. Im selben Jahr erteilte ihm der Bürgermeister Lucas Friedrich -»Behaim den Auftrag, sein Gartenhaus mit drei Sonnenuhren zu bemalen. Die vier Vorgeher der Maler intervenierten und baten, er solle ihnen den Spott nicht antun, dabei hatte Wolf -»Trexel angeboten, die Arbeiten kostenlos auszufuhren. Behaim versprach den Malern, sie mit anderen Ergötzlichkeiten zu entschädigen, den Auftrag für die Sonnenuhren bekam Sebald Kaufmann; demnach muß er ein guter Maler gewesen sein. Er wohnte auf dem Steig (Jakobstraße). Lit.: Schwemmer, in: MVGN 60, 1973, S. 227f.; Tacke, 2001, S. 479. Kaulbach, Friedrich August von, Bildnis- und Genremaler, * 2. 6. 1850 München - t 26. 7. 1920 Ohlstadt b. Mumau. Sohn des Friedrich, Maler, oo
754 1872 N. Lahmeyer, Lehrerstochter. Schüler seines Vaters und der Nürnberger Kunstgewerbeschule unter August von -»Kreling und Karl -»Raupp. Seit 1871 in München. Wiederholte Reisen nach Italien und Paris. 1886-91 Direktor der AdBK München, auf eigenen Wunsch von diesem Amt entbunden. Er arbeitete als Bildnis- und Genremaler. Vom Prinzregenten wurde ihm der persönliche Adel verliehen. MuS: MÜNCHEN, Städt KS. - , StGS. NÜRNBERG, MStN: vier Gemälde. Lit.: NDB; Thieme-Becker; A. Rosenberg: F. A. v. Kaulbach, 1900. Ausst.: 1906/1; 1909/1; 1912/1; 1942/1; 1954/3; 1956/4. Kaulbach, Hermann, von, Maler, * 26. 7. 1846 München - f 9. 12. 1909 München. Sohn des -»Wilhelm. oo N. N., mind, zwei Töchter. Gymnasiumbesuch in Nürnberg, gleichzeitig Ausbildung bei seinem Schwager August von -»Kreling, bei dem er wohnte. Beginn eines Medizinstudiums in München, künstlerische Weiterbildung bei Karl Theodor von Piloty, der ihn 1867 in sein Atelier aufnahm. 1880 und 1891 Aufenthalte in Rom. Tätig in München und Schliersee. Er malte Historien- und Genrebilder. Mitglied der Künstlerklause Nürnberg. MuS: MÜNCHEN, StGS. NÜRNBERG, MStN: Aquarelle und Zeichnungen, ein Gemälde (zugeschr.). - , GNM. Lit.: NDB; ThiemeBecker. Ausst.: 1891/1; 1912/1; 1956/4; 1958/5; 1986/2. Kaulbach, Wilhelm von, Historien- und Portraitmaler, Illustrator, * 15. 10. 1805 Arolsen - f 7. 4. 1874 München, an der Cholera. Sohn des Philipp Karl Friedrich, Goldschmied und Kupferstecher, oo 1833 Josephine Sutner. Zeichenunterricht beim Vater. 1822 Studium an der Akademie Düsseldorf, Schüler von Peter Cornelius. 1826 in München. 1837 durch Ludwig I. zum Hofmaler ernannt. Seit 1843 verbrachte er die Sommermonate regelmäßig in Berlin, um dort zu arbeiten. Kaulbach war besonders als Freskomaler und Portraitist tätig und zählte zu seiner Zeit wohl zu den berühmtesten deutschen Malern. 1828 war er anläßlich der Dürer-Feiern in Nürnberg und schuf ein Transparentgemälde „Vermählung Dürers mit Agnes Frey". Kaulbachplatz und Kaulbachstraße in Nürnberg wurden nach ihm benannt. Werke: NÜRNBERG, Fresko in der Kartäuserkirche: Öffnung der Gruft Karls d. Gr. im Dom zu Aachen durch Kaiser Otto III., 1859 (1963 vernichtet). MuS: NÜRNBERG, MStN: Zeichnung, Transparent zur Dürerfeier 1828 (Stich von Johann Philipp -»Walther). - , GNM. Lit.: ADB; NDB; Thieme-Becker mit Lit.- u. Werkverz. Ausst.: 1961/23; 1971/8 Nr. 18b, 19b, 21b. Kaulitz, Christian Ludwig, geheimer Schreiber, Zeichner, Kartograph, * 1693 Berlin - t April 1744 Nürnberg. Seine Karten des Nürnberger Landgebietes sind von hoher Qualität. Wegen Betrügereien wurde er zu lebenslanger Haft im Männerschuldturm verurteilt, wo er als Kartograph für die Stadt Nürnberg arbeitete. Dabei handelte es sich meist um Kopien älterer Karten. Werke: 1906/2, Nr. 1249: Kopie eines Grundrisses der Stadt, sign., nach Gottlieb -»Trost. MuS: NÜRNBERG, MStN: „Heilig-Geist-Spital", aquarell. Zeichnung; Kupferstiche, Federzeichnungen. - , StadtB: kartographische Aquarellzeichnungen; -, GNM: „Blick vom Schuldturm zum Hans-Sachs-Platz", Aquarell um 1740; - , StAN. Lit.: Thieme-Becker;
755 Tiggesbaumker, 1988; Fleischmann, 1998. Ausst.: 1906/2; 1907/3; 1953/10, Nr. 164, 198; 1957/18; 1966/4; 1986/4; 2004/5, S. 84. Kaulpeck, Hans, Trommelschmied. Ihm wurde mit Rv. vom 19.3.1537 das Bürgerrecht zugesagt. Lit.: Hampe, Rv. I, 2235. Kaupert, August, Goldarbeiter, wohnte 1878 in der Äußeren Laufergasse 30. Kaupp, J., Maler, f vor 1926. Er arbeitete 1904/05 an der Restaurierung des großen Rathaussaales mit. Lit.: Mende, Rathaus 1979. Kauppert, Johann Paul, Organist bei St. Johannis, war 1792 auch Mesner und Hofmeister. Lit.: Adreßbuch, 1792, S. 51. Kauter (Kauder, Kauderer, Kaudler), Peter, Schwertfeger, t um 1540 Nürnberg, oo 1) Ursula ( t 1532), Tochter des H a n s Betz, Käser; II) 3./11. 10.1532 Elspett W e y n m a n n ; III) 17.2.1533 Barbara, Tochter des Hans Trautner, Deckweber. 1519 erhielt er von seiner Schwiegermutter Gerhaus Betz das Haus Paniersplatz 33, das 1537 seinem Schwiegersohn, dem Zinngießer Hans -»Zuman gehörte. 1524 kaufte er fur 37 fi. das Nachbarhaus Paniersplatz 31, das mit einer Eigenschaft von 2 fl. (40 fl. Hypothek) belastet war. 1540 gehörte dieses H a u s seiner Tochter Kunigunde, Peter Kauter war damals bereits verstorben. 1525 erwarb er um 50 fl. das H a u s Paniersplatz 29 und fur 77 fl. das Haus Paniersplatz 27. 1539 war er Besitzer des Eckhauses Untere Wörthstraße 8, das vorher seinem Schwiegervater H a n s Trautner gehörte. Lit.: Burger, Ehebuch 1951 N r . 1863; 1972; Burger, 1972, Nr. 1135, 4982, 4983; Kohn, N H b Lorenz u. Sebald; Grieb, Buchwesen 2003. Kautz, Conrad Christoph, Siegel- und Wappenschneider, wohl Sohn des Christoph, Bierwirt. 1802 war er Besitzer der Häuser S. 847 und S. 845a (Herzgasse 14 und Herzgasse 8/Vorderer Spitalhof 7). Lit.: Kohn, N H b Sebald. Kautz (Cautz), Jacob, Buchdrucker, Setzer, Schreibmeister, begr. 4. 12. 1578 Nürnberg, oo I) 10.7. 1537 A n n a Schuster (begr. 6.7.1563); II) 4.10.1563 Witwe Ursula K a u f m a n n (begr. 2.8.1621). Kautz war Ordensmann, der während des Bauernkrieges nach Nürnberg kam und 1534 Korrektor bei Johann -»Petrejus wurde. Mit Rv. v o m 2.1.1538 wurde ihm das Bürgerrecht zugesagt und am 23.1.1538 eingetragen, er zahlte 4 fl. Er wurde abwechselnd als „Teutscher Schreiber", „deutscher Schulmeister" und „Hochzeitslader" bezeichnet. 1538-42 im Ämterbüchlein als Buchdrucker eingetragen, 1543 gestrichen. 1547 wurde ihm und Johann -»Petrejus untersagt, etwas über die G e f a n g e n n a h m e von Kurfürst Johann Friedrich zu drucken. 1554-74 trat er auch als V o r m u n d und Kurator in Erscheinung. Er wohnte auf der Füll. Seine Witwe zahlte 1579 eine Jahressteuer von 60 fl. und zählte damit zu den 100 reichsten Bürgern der Stadt. A m 4.9.1581 heiratete sie den Deutschen Schreiber Hans -»Weber aus Kleinlangheim. Seine Tochter Margaretha heiratete am 22.11.1596 den Windenmacher Hieronymus -»Kohl d. J.; Tochter Catharina am 27.12.1596 den Maler Martin -»Beheim. Lit.: Will, GL VI, S. 196; Franz Ludwig Frhr. von Soden: Kaiser Karl V. in Nürnberg. Z u r Kriegs- und Sittengeschichte des 16. Jahrhunderts, N ü r n b e r g 1858, S. 156; Schorn-
Keeser baum, 1949 Nr. 2965; Timann, 1993; B a u e r n f e i n d , 2000; Tacke, 2001, S. 359 u. Stammtafel 26; Grieb, B u c h g e w e r b e 2003, S. 717. Chrisline Sauer Kauw, Gabriel, Landschaftsmaler, get. 14. 9. 1646 Bern - f nach 1680 Bern. Sohn des Albrecht. Ausbildung in der väterlichen Werkstatt, w o er zunächst auch arbeitete. 1677 z o g er nach Straßburg und später nach Nürnberg, w o er als Landschaftsmaler tätig war. N a c h 1680 Rückkehr nach Bern. Nach anfänglichen Erfolgen verschlechterte sich seine Malweise, und er geriet in Vergessenheit. Lit.: Thieme-Becker; Sikart; SKL; Eiermann, B e m m e l 2006, S. 169. Kaws, Nielas, Buchdrucker, stammte aus Lorch, wurde 1514 Bürger. Lit.: G N M , A K d V , 1860, S. 119. K a y m s. Keim K a y m a x , Eduard, Maler, * Nürnberg? - f zw. 19. u. 26. 7. 1626. oo N . N., mind, ein Sohn Hubert. Wahrscheinlich ein Verwandter der nürnbergisch/niederländischen Familie C a y m o x , tätig in Rotterdam. Die bei Thieme-Becker erwähnte Nürnberger H e r k u n f t ist in Taufbüchern nicht nachgewiesen; am 9.2.1589 wurde ein Eberhard getauft, Sohn von Hubrecht und Cordula -»Caymox. Lit.: Thieme-Becker. Kayser s.a. Kaiser, Keiser Kayser, Friedrich, Plattschlosser, wurde am 27.7. 1571 in das Meisterbuch der Stadt eingetragen. Kayser, J o h a n n Georg, Zirkelschmied, wurde am 28.1.1723 in die Meisterliste eingetragen. Keb, Andreas, Bildhauer, wohnte 1952 in der Hochstraße 28. Kechel s. Kochel Keck, Hans, Maler, Goldschläger, wurde nach 1370 als Nachtrag in die Meisterliste der Maler eingetragen, dabei als Goldschläger bezeichnet. Murr erwähnt einen „Hanns keck golslaher" f ü r das Jahr 1425. Lit.: Murr, Journal, T. 13, S. 21; Baader, 1860/62; Gümbel, 1906, S. 338. Keck, Georg, Rotschmied, wurde 1689 in den Grundverbriefungsbüchern erwähnt. Kees (Kes, Keß), G e o r g Salomon, Venetianischer Glas-, Krug- und Porzellanfabrikant und -händler, * um 1720 - begr. 2. 5. 1780 Nürnberg, ehemals Grab Nr. 120 auf dem Johannisfriedhof. oo Sophie. Er übernahm 1760 den Anteil von J. J. Meyer an der Nürnberger Fayencemanufaktur. Ein mit „ H e e s " signiertes G e f ä ß ist vermutlich ihm zuzuschreiben. Lt. Sterbeeintrag war er „Unter den langen K r a e m e n " (an der Westseite des Hauptmarktes) ansässig, w o er vermutlich seine Verkaufsbude hatte; er starb lt. Leichenjournal Johannis im 60. Lebensjahr. M u S : N Ü R N B E R G , G N M . Lit.: Thieme-Becker (unter Hees); Hampe, 1919; Hüseler, 1956, Bd. 1, S. 28; Barock, 1962, S. 182; Michaela Reichel, in: G N M A 1997, S. 87f. Silvia Glaser Keeser, Sofie (Bobby), Schauspielerin, * 19. 9. 1924 N ü r n b e r g - f 20. 4. 1999 Nürnberg. Seit Mitte der 1930er Jahre im Genre des Kindertheaters und Balletts tätig. 1944 legte sie die Schauspielprüfung ab und war 1946-95 Ensemblemitglied der Städtischen Bühnen Nürnberg. In den 1950/60er Jahren spielte sie vorwiegend zeitgenössische und klassische Dramatiker. A b 1948 verkörperte sie 13mal das Nürnberger Christkind. Als Volksschauspielerin berühmt wurde Keeser ab 1976 durch ihre Rolle der Tante A n n a in
Keferlein dem Mundartstück „Schweig Bub" von Fitzgerald ->Kusz. 1984 wurde sie mit dem Kulturpreis der Stadt Nürnberg ausgezeichnet. Ihr 2001 von Barbara Regner gemaltes Bildnis befindet sich im Besitz der MStN. Der Sofie-Keeser-Weg wurde nach ihr benannt. Lit.: NN u. Ν Ζ v. 21.4.1999; Stadtlexikon 2000. Clemens Wächter Keferlein, Wolf, Steinschneider, wurde 1541 in den Grundverbriefungsbüchern genannt. Keffer (Kefer), Heinrich, Buchdrucker, * um 1420 Mainz - t nach 1480 wohl Nürnberg. Das Drucken erlernte er in der Offizin von Johannes Gutenberg und war dessen langjähriger Mitarbeiter. Vermutlich hat er in Mainz den Druck der 42zeiligen Bibel besorgt und 1459-61 als Mitarbeiter Gutenbergs in Bamberg auch den Druck der 36zeiligen Bibel. Ab 1470 trat er in Nürnberg als Drucker zusammen mit -»Sensenschmidt in Erscheinung. Der erste Drucknachweis von 1470 ist eine Predigtsammlung des Wiener Theologen Franz von Retz. 1472 erhielt er das Bürgerrecht, nach Murr war er im Steuerbuch von 1473, 1474 und 1476-1480 eingetragen, wohnhaft auf der Sebalder Stadtseite. MuS: N Ü R N B E R G : GNM. Lit.: NDB; Murr, 1801, S. 675, 679; GNM, AK.dV, 1860; Benario, 1928; Gerlach, 1930; Mitt. a. d. StadtBN, Jg. 8, H. 3, 1959. Ausst.: 1970/5; 2002/1 Nr. 89. Keffer, Peter (BUchsenschmied, 1538) s. Kaiser, Peter Kefferlein, Nicolaus, Zinngießer, * um 1813 Nürnberg - t um 1882 Nürnberg. Sohn des Johann Nicolaus, Forstamtsdiener. 1827-31 Lehre bei Johann Carl -»Wimmersberger; als Gesellenstück fertigte er ein verziertes Schreibzeug. Am 4.9.1837 wurde er Meister und übernahm am 18.8.1837 die Werkstatt des Johann Michael -»Schellhorn. Er fertigte hauptsächlich Zinnspielwaren, besonders Hausrat fur Puppenküchen. 1850 war er in S. 107 (Karlstraße 9) ansässig. In den 1870er Jahren befand sich die Werkstatt in der Weißgerbergasse 33, später in der Brunnengasse 7. Um 1877 wurde der Betrieb aufgegeben. Lit.: Hintze, Nr. 554, 555 mit Abb. Mz. Ausst.: 1845/1; 2000/2. Kegel, Kraft, Rotschmied-Tagwerker, wurde 1426 Bürger und zahlte 2 fl. Kegler, Jörg, Rotschmied, begr. 4. 10. 1490 Nürnberg, bei St. Lorenz. Lit.: Burger, 1967 Nr. 2688. Kegler, Ulrich, Rotschmied, wurde 1487 Bürger. Kehl, Johann Matthias, Rotschmied, * um 1767 t 18. 1. 1847 Nürnberg, co Helena ( t 8.9.1816). Beim Tod seiner Ehefrau wohnte er in L. 651 (Rosengasse 8) und zum Schluß in der Katharinengasse. Lit.: StadtAN C 21/11. Kehl, Matthias, Rotgießer, war Besitzer des Hauses S. 1153 mit Höflein und Seitenflügel (Tucherstraße 34), das 1803 in den Besitz des Rotgießers Johann Paul -»Nerreter überging. Lit.: Kohn, NHb Sebald. Kehr, Christoph Heinrich, Goldschmied, war ein Schutzverwandter in Gostenhof. In Regensburg wurden von ihm (verbotswidrig) vergoldete Messingringe beschlagnahmt, die in Nürnberger Rv. vom 7. und 10.12.1686 erwähnt wurden. Lit.: Archiv zur Nbger. GSK im GNM. Kehr, Johann, Kunstgewerbler, war 1903 Mitglied des Dürer-Bundes und stellte eine Bronzevase und Tintenzeug in Bronze aus. Ausst.: 1903/1.
756 Kehr, Johann Daniel, Zirkelschmiedmeister, war 1850 Besitzer des Hauses S. 1402 (Manggasse 9). 1863 gehörte ihm das Haus S. 1299 (Treibberg 1). Kehr, Johann Matthias, Rotschmiedmeister, oo vor 1798 Helena Kießling, mind, eine Tochter. Kehr, Johann Karl, Landschafts- und Stillebenmaler, * 16. 3. 1866 Nürnberg - f 9. 12. 1919 Neuenstein/Württ. Zeichenunterricht bei Friedrich -»Trost d. Ä. und Schüler der Kunstgewerbeschule Nürnberg unter Karl -»Jäger. 1885 Studium an der Akademie Karlsruhe unter Gustav Schönleber, dessen Meisterschüler. 1895-1917 war er als Landschaftsmaler in Nürnberg tätig und lieferte auch Vorlagen für Ansichtskarten. 1906 wohnte er am Treibberg 1 und 1914 im Kupferschmiedshof 8. MuS: NÜRNBERG, MStN: zwei Gemälde, Zeichnungen. Lit.: Thieme-Becker. Ausst.: 1891/1; 1896/1; 1904/1; 1912/1; 1915/1; 1942/1; 1955/4; 1993/7, Abb. 96; 1994/5. Kehr, Karl, Zinngießermeister, 1908 war er an der Innungsgründung beteiligt. 1890 in der Kühnertsgasse 10; die Werkstatt befand sich 1890 in der Rosengasse und 1908 in der Schweiggerstraße 15. Kehr, Leonhard, Kunstgießer, Ziseleur, * 1856 Nürnberg. 1878 arbeitete er als Ziseleur in Hanau. 1908 firmierte er in Nürnberg als Werkstätte fur Metall- und Treibarbeiten, Modelle für Gießereien, Epitaphien, Schrifttafeln etc. Seine Ausstellungsbeteiligungen weisen auf eine größere Werkstatt hin. 1906 erhielt er auf der Landesausstellung eine Silbermedaille. 1906 wohnte er in der Tetzeigasse 20. Lit.: BrunoWilhelm Thiele: Tafel- und Schausilber des Historismus in Hanau. Tübingen 1992, S. 211. Ausst.: Weltausstellung Chicago, 1893; 1896/2; 1903/1; 1906/3, -74; 1908/2. Keich, Jörg (Briefmaler, 1579) s. Karg, Georg Keicher, Georg (Briefmaler, 1583) s. Karg, Georg Keil s. Keyl Keilholz, Conrad, Orgelbauer, f um 1502. Vater des -»Hieronymus. 1492-97 trat er vorwiegend mit Reparaturen in Nürnberg und Umgebung in Erscheinung. 1496/97 richtete er die große Spitalorgel, wofür er 60 fl. erhielt; eine „Liebung" (Trinkgeld) von 12 fl. im Frühjahr 1498 spricht fur die Zufriedenheit des Auftraggebers. Im Vertrag wurde auch seine Frau erwähnt. Lit.: Wagner, 1927, S. 251; Orgelbauerlexikon, 1994. Keilholz, H., Zeichner? Er war in Nbg.Schmausenbuck ansässig. Zusammen mit Kr. Fikentscher stellte er 1882 Bleistiftzeichnungen mit Ansichten von Schmausenbuck aus. Ausst.: 1882/3, Nr. 1890. Keilholz, Hieronymus, (Meister Hieronymus), Orgelbauer, Sohn des -^Conrad. Er war zweifellos bedeutender als der Vater. Neubauten in Torgau, vor 1492, in Weimar, Schloßkirche, 1492 und in Langensalza, Stephanskirche, 1498. In Nürnberg renovierte er 1506 die kleine Spitalorgel, wofür er 18 fl. erhielt. Lit.: Wagner; 1927, S. 251; Orgelbauerlexikon, 1994; Fischer/Wohnhaas, 2001. Keilholz, Sebastian, Rotschmied, oo 9./12.7.1534 Barbara Preuß. 1534 Meister. Lit.: Lockner Nr. 1; Burger, Ehebuch 1951 Nr. 2504. Keim s.a. Keym Keim, Alois, Dekorationsmaler, * 6. 10. 1768 Ludwigsburg - f 1 - 3 . 1835 Nürnberg, begr. auf dem
757 Johannisfriedhof. Sohn des Christian, Theatermaschinist; Onkel des Karl Alexander -»Heideloff. Alois war unverheiratet. Ausbildung an der Karlsschule in Stuttgart. 1804-16 Theatermaler und Dekorateur für den württembergischen Hof; Professor an der Stuttgarter Kunstschule. 1816 folgte er Karl Alexander Heideloff nach Coburg, wo er mit Ausmalungen auf Schloß Ehrenburg beauftragt wurde. 1823 ließ er sich endgültig in Nürnberg nieder. Hier kümmerte er sich vorwiegend um die verwaltungsmäßigen und finanziellen Angelegenheiten Heideloffs. Künstlerisch trat er in dieser Zeit nur mit zwei Arbeiten in Erscheinung: 1823 schuf er das Altarbild für den Hausaltar des von Heideloff umgebauten Hauses des Marktadjunkten Benedict von Schwarz am Lorenzer Platz 17; 1827 malte er anläßlich eines Besuchs von König Ludwig I. als Festdekoration zehn große Darstellungen aus der brandenburgischen und bayerischen Geschichte für den großen Saal der Orangerie im Hofgarten zu Ansbach. Lit.: A D B (unter Keym); Thieme-Becker; K. Müller, in: MVGN 77, 1990, S. 170f. Keim (Kaim, Kaym, Keym), Balthasar, Zinngießer, * um 1572 Misselbach/Bayern - begr. 9. 12. 1632 Nürnberg, Grab Nr. 1140 auf dem Rochusfriedhof, Epitaph dat. 1617, noch vorhanden, oo 1607 Helena ( t 1634), geb. Steingrüner, Witwe des Steffan ->Christan. Seine Meisterstücke arbeitete er im November 1606 bei Jacob -»Prey und wurde im selben Jahr Meister. 1614-18 und 1623-27 Geschworener. 1608 erwarb er um 1625 fl. das Haus Breite Gasse 35. Panzer verzeichnete sein Portrait. MuS: DRESDEN, Kunstgew.-Mus. LEIPZIG, Kunstgew.-Mus. MÜNCHEN, BNM. Lit.: Thieme-Becker; Hintze, Nr. 195; KDM Nürnberg, 1977; Zahn, DI-N Nr. 3405; Kohn, NHb Lorenz. Keim, Carl Victor, Architekt, Zeichner, * 14. 11. 1799 Schwabach - t 1 - 7 . 1876 Regensburg. Sohn des -•Franz Xaver, Architekt. Erste Ausbildung wohl durch seinen Vater. 1817 Schüler der Nürnberger Kunstschule und des Direktors Albert -»Reindl. Nach anfanglicher Tätigkeit bei seinem Vater im königlichen Kreisbaubüro in Ansbach trat er 1823 in die fürstlich Thum- und Taxis'sche Verwaltung ein, fur die er 53 Jahre bis zu seinem Tod tätig war. Um 1820 fertigte er die Vorzeichnung fur einen Kpst. von Georg ->Adam, ein Gärtchen in der Kartause (in Nürnberg) darstellend. MuS: NÜRNBERG, MStN: „Ansicht eines Gärtchens an den Zellen der Carthause zu Nürnberg - C. Keim. del. - G. Adam sc. - Nürnberg bei Friedrich Campe", Kpst. um 1820. Lit.: ThiemeBecker; C. G. Müller 1791, Forts. II, S. 12; Müller, in: MVGN 77, 1990, S. 168. Ausst.: 1817/1. Keim, Franz Xaver, Architekt, Kreisbaurat, * 15. 9. 1771 Ludwigsburg - f 1855. Bruder des -»Alois, co Schillingsfürst 2.8.1795 Theodora Antonetta, Tochter des Anton Baumgärtel, Kämmerer, zehn Kinder, davon sieben in Schwabach und drei in Nürnberg geboren. Ausbildung an der Hohen Karlsschule in Stuttgart. 1790 kam in den Dienst der Bauverwaltung des Fürstentums Brandenburg-Ansbach in Ansbach. Seit 1797 in Schwabach, wo er ein Gehalt von 300 fl. und vier Simmern Getreide bezog, dazu freie Wohnung im dritten Stock im Hintergebäude des „Münzhauses" und zehn Klafter Weichholz. 1798 wurde das Gehalt auf
Keiner 400 und 1800 auf 650 fl. erhöht. 1808 wurde er Landbauinspektor mit Wohnsitz in Nürnberg, als Nachfolger von Carl -»Haller von Hallerstein. Zunächst wohnte er mit seiner Familie im Bauhof 2, später auf der Nürnberger Burg. 1810 erfolgte unter seiner Leitung der Bau des Salzmagazins neben dem Frauentor. Nach seinen Plänen wurde 1811 die Königliche Hauptwache anstelle des abgerissenen Schauamtsgebäudes gegenüber dem Rathaus errichtet. Müller fertigte die Pläne für die neue Polizeidirektion in der Dielinggasse (Theresienstraße 9, im Zweiten Weltkrieg zerstört); bei der neuklassizistischen Fassade herrschte das Prinzip strengster Symmetrie vor. Anläßlich des Besuchs von Kronprinz Ludwig Ende Dezember 1809 in Nürnberg wurde Keim beauftragt, die auf der Burg lagernden Gemäldebestände aus Nürnberg, Mannheim, Zweibrücken und Bamberg zu sichten und zu ordnen. Als Ergebnis konnte er 1811 die kgl. Gemäldegalerie auf der Burg mit 566 Gemälden eröffnen und wurde zusammen mit Albert -»Reindel zum provisorischen Galerieinspektor ernannt. Zu seinen letzten größeren Arbeiten in Nürnberg zählte die Instandsetzung der in einem desolaten Zustand befindlichen Frauenkirche, so daß sie für katholische Gottesdienste genutzt werden konnte. 1818 wurde er als Kreisbaurat nach Ansbach versetzt, wo er weiterhin für Nürnberg zuständig war. 1821 wurde nach seinen Plänen die Pfarrkirche in Kleinerdlingen bei Nördlingen erbaut. Werke: N Ü R N B E R G : kgl. Hauptwache, 1811; Restaurierung der Frauenkirche, 1815. Lit.: Thieme-Becker; G. Gärtner: Streifzüge durch Alt-Nürnberg, Bd. 1, 1925, S. 251; Götz, 1981, S. 16; Berühmte Nürnberger, 1989, S. 285; K. Müller, in: MVGN 77, 1990, S. 161. Keim, Fritz, Rotschmied, t April/Mai 1470 Nürnberg, wohnhaft auf der Sebalder Stadtseite, oo Martha ( t Aug./Sept. 1486). Lit.: Burger, 1961 Nr. 2214, 3543. Keim, Hans, Rotschmied, wurde 1412 Bürger und zahlte 3 fl. Keim (Kaym, Keym), Hans, Zinngießer, wurde 1497 in das Meisterbuch der Stadt eingetragen und Anfang des 16. Jh. in den Grundverbriefungsbüchern genannt. Keim, Hermann, Architekt, Zeichenlehrer, * 27. 12. 1811 Nürnberg, Sohn des -»Franz Xaver. Ab Ende der 1830er Jahre unterstützte er zeitweise seinen Bruder -»Carl Viktor in Regensburg, so zeichnete und schrieb er die Kanontafeln zu den drei Altären in der fürstlichen Familiengruft in St. Emmeram und lieferte die Entwürfe zu den Sarkophagen mehrerer fürstlicher Familienmitglieder. Ab 1850 war er Zeichenlehrer an der Kreisgewerbeschule Nürnberg, 1864 Professor fur Zeichnen am königl. Realgymnasium zu Regensburg. Lit.: Müller, in: M V G N 77, 1990, S. 169. Keim (Keimer), Johann Christoph, Zeichner, um 1808 nachweisbar. MuS: NÜRNBERG, MStN: „Ruprechtstein. - J. C. Keim del. - L. Schlemmer scu.", Radierung, 1808. Keim, Johann Sebastian Goldschmied, erschien 1884 bei Gründung der Goldschmiede-Innung in den Akten. 1878 war er Besitzer des Anwesens Ludwigstraße 31. Keiner, Julie, Textilkünstlerin, Stickerin, war 1924 Mitglied in der Vereinigung Nürnberger Künstler und Kunsthandwerker. Ausst.: 1924/2.
Keininger Keininger, Wolf, Zirkelschmied, wurde 1546 und 1547 in den Grundverbriefungsbüchern genannt. Keinspeck, Michael, Musiktheoretiker, * um 1470 Nürnberg, stammte nach eigenen A n g a b e n aus Nürnberg. Nach längerer Wanderschaft wurde er 1496 Lehrer fur Musik an der Universität Basel. Im selben Jahr veröffentlichte er eine Kirchengesangsmusiklehre mit Notenbeispielen. W e r k e : Verz. s. M G G 7, 782. Lit.: A D B ; Will, G L VI, S. 197; Eitner, 1900. Keiperin, Klara, N o n n e , * 12. 5. 1424 Nürnberg t 6. 8. 1498 Nürnberg. Tochter des Nürnberger Patriziers Konrad Paumgartner. 1439 heiratete sie mit 15 Jahren Fritz Keiper ( t 23.9.1442). 1447 trat sie als Witwe ins Katharinenkloster ein. Dort wurde sie Schreiberin und später Buchmeisterin. In den 50 Jahren ihres Ordensleben fertigte sie 18 Handschriften vollständig oder teilweise an, von welchen acht erhalten sind. MuS: N Ü R N B E R G , StadtB. Lit.: Schneider, 1965, S. XXIX. Ausst.: 1987/4. Christine Sauer Keiser s.a. Kaiser, Kayser Keiser (Kayser), Hans, Ätzmaler, get. 15. 2. 1587 Nürnberg - begr. 10. 4. 1629 Nürnberg. Sohn des -»Heinrich, Zinngießer, oo 30.8.1613 Margaretha (* Velden - begr. 25.7.1622), geb. Franck, Witwe seines Lehrherrn Hans -»Dom, verw. Holzmann, kinderlos. 1600-05 Lehre bei H a n s Dorn, es waren vier Lehrjahre und 12 fl. Lehrgeld ausgehandelt, auch sollte er ein weiteres Jahr als Geselle bei Dorn arbeiten. A m 9.1.1610 wurde er Meister mit einem geätzten Halbharnisch, der sich heute im G N M befindet. Der Harnisch selbst wurde von Plattnern mit den Monogrammen AK und F D gefertigt. Keiser hatte folgende Lehrlinge: Georg -»Schatz (1616-20); Stefan -»Rösian (ab 1621). Er wohnte am Katharinengraben und starb im Spital. M u S : N Ü R N B E R G , G N M . Lit.: ThiemeBecker; Bosch, in: G N M M, 1891, S. 87 u. 1899, S. 138f.; Barock, 1962, S. 192f.; Tacke, 2001, S. 480. Ausst.: 1952/5. Keiser (Keyser), Heinrich, Steinmetz, stiftete 1470 einen Jahrtag in St. Lorenz. Lit.: Schleif, 1990, S. 87. Keiser (Kayser), Heinrich, Zinngießer, Wirt, * Schleusingen - begr. 26. 10. 1603 Nürnberg, Grab Nr. 1193 auf dem Rochusfriedhof, Epitaph dat. 1595, noch vorhanden, oo I) N. N.; II) 14.1.1583 Margaretha, Tochter des Georg Reichel, Diakon in Hersbruck. 1572-76 Lehre bei W o l f f -»Gutbier in Nürnberg. Seine Meisterstücke arbeitete er bei Endres -»Putz und wurde am 7.8.1581 Meister, am 9.9.1581 Bürger. 1596 gab er sein Handwerk auf und wurde Wirt. 1585 war er Besitzer des A n w e s e n s Oberer Bergauerplatz 3. Seine Witwe heiratete am 4.6.1604 den Gastwirt Martin Gering und verkaufte das Haus am 23.1.1613 für 700 fl. Lit.: Hintze, Nr. 142; K D M Nürnberg, 1977; Zahn DI-N Nr. 2212; Tacke, 2001, S. 480; Kohn, Ν Hb Lorenz. Keiser, Johann Ägidius (Rotschmied, 1799) s. Kaiser, Johann Ägidius Keiser (Keyser), Otto, Orgelbauer, arbeitete 1482 bei St. Sebald. Lit.: Ausk. Franz Krautwurst. Keith (Keit), Johann Christian, Dosenmaler, Dekorationsmaler, * um 1815 Nürnberg, Sohn des Johann Andreas, Oblatenbäcker, oo 6.8.1843 Ursula Martha Felicitas Wilhelmina (* um 1825 - t 19.4. 1867), Tochter des Leonhard Wagler Buchbindermei-
758 ster, Kinder. 1837 w a r er in L. 1064 (Vordere Kartäusergasse 8), 1875 im Schmausengarten 4 ansässig. Er zog in den Jahren dazwischen mehrfach um. Kelbel, Clas (Nicolaus), Goldschmied, war 1363 und 1370 in den Meisterbüchern der Stadt verzeichnet. V o n Murr fur 1376 erwähnt, w o h n h a f t auf der Sebalder Stadtseite. Lit.: Murr, Journal, T. 2, S. 56; Stockbauer, 1893 Nr. 22. Keller s.a. Cellarius, Kellner Keller, Albert, Xylograph, wohnte 1906 in der Katharinengasse 2. Keller, Anna Margaretha, Zinnmalerin, f 20. 10. 1869 Nürnberg-Tafelhof, im Krankenhaus. 1854 wohnte sie in Neuhausen 37 b (Neuhausener Straße 19) und 1862 in Glockenhof 7 (Glockenhofstraße 56). Keller, Christoph Heinrich Carl, Zeichner, Kupferstecher. Panzer verzeichnete drei Portraitstiche mit seiner Signatur aus der Zeit um 1760/70. M u S : N Ü R N B E R G , M S t N : „Rasch nahe bey Altdorff. - Chr: H: C: Keller ad Naturam del. et Sculps. Norib:", Kpst. um 1770. Lit.: Thieme-Becker; C. G. Müller, 1791, S. 95. Keller, Christoph Jacob, Landschaftsmaler, * 31. 10. get. 1. 11. 1758 N ü r n b e r g - t 6. begr. 9. 3. 1820 Nürnberg. Sohn des -»Johann Christoph, Maler, oo 4.11.1793 Margaretha Barbara (get. 20.2.1762 - begr. 3.10.1832), Tochter des Gabriel -»Mangolt, Goldschmied, ein Sohn, eine Tochter. Bei seinem Tod wohnte er in S. 793 (Theatergasse 13). Panzer verzeichnete sein Portrait, gestochen 1801 von C. W. -»Bock. Keller, Emilie, Lehrerin für Zeichnen und Malen, * um 1836, Tochter des Brauverwalters Johann Martin Preu. oo 26.5.1867 Julius -»Keller, Kupferstecher. Sie unterhielt eine Privat-Malschule für Damen. Als Malerin bevorzugte sie Landschaften und Stilleben. 1889 in der Winklerstraße 27 und 1897/1900 am Egidienplatz 29 ansässig. M u S : N Ü R N B E R G , MStN: ca. 15 Gemälde; ferner aquarell. Zeichnungen; Federzeichnungen. Lit.: Mitt. a. d. StadtBN, Jg. 3, H. 1, 1954. Ausst.: 1882/5. Keller, Friedrich, Schauspieler, Sänger, * um 1775 - t 16. 6. 1807 Nürnberg. Er war 1802 als Schauspieler und Sänger am Nürnberger Nationaltheater tätig. Keller, Friedrich, Schauspieler, Musiker, Flötist, * 27. 9. 1805 Nürnberg. Lit.: Ausk. Franz Krautwurst. Keller (Cheller), Hans (Giovanni), Goldschmied, * N ü r n b e r g - t zw. 1645 u. 1658 vermutlich Rom. Wegen der Namenshäufigkeit ist Keller ein Taufdatum nicht sicher zuzuweisen. Seit 1617 in Rom nachweisbar. 1619 arbeitete er für den Papst, dabei wurde seine Herkunft aus Nürnberg erwähnt, er wurde aber auch als Flame bezeichnet. A m 14.2.1621 traten er und Raniero de -»Bruck als Erben des Seidenstickers Oswald Schröter (Schreter) auf, die beiden letzteren stammen nachweislich aus Nürnberg (s. Alexander II. -»Schröter). A m 4.5.1642 verfaßte Keller sein Testament. 1645 wohnte er am Corso bei der Piazza del Popolo. A m 6.2.1645 wurde ein Goldschmiedelehrling Constantinus Keller aus R o m in Nürnberg bei Franz -»Braunacker eingeschrieben; möglicherweise war er ein Sohn des Hans Keller. Lit.: Noack, Goldschmiede in Rom, S. 290; Bulgari, Argentieri 1958 Bd. 2, S. 31; Archiv z u r N b g e r . GSK im G N M .
759 Keller, Heinrich, Maler, hatte lt. Eintrag in den Schuldverbriefungsbüchem vom 5.11.1509 Schulden bei Christoph Hitzhoffer in H ö h e von 6'Á fi. Keller, Jakob, Kunstschreiner, war 1892 in der Fürther Straße 90 ansässig und stellte 1893 auf der Weltausstellung in Chicago ein Wandschränkchen in Ebenholz mit Relief aus. Ausst.: 1893/1, S. 60. Keller, Johann (Buchfuhrer, 1579) s. Cellarius, Johann Keller, Johann Christoph, Maler, Zeichner, Kupferstecher, Verleger, * 12. get. 13. 6. 1737 Nürnberg t 5. 3. 1795 Erlangen. Sohn des Christian Andreas, Notar, oo I) Z w a n g s e h e auf dem Turm wegen Schwangerschaft 23.6.1758 Juliana Margaretha (get. 9.8.1739 - begr. 20.4.1777), Tochter des Nicolaus Muckensturm, Schalenschröter, drei Söhne, sechs Töchter; II) 15.2.1782 Maria Salome (get. 18.2.1761 t 30.4.1820), Tochter des Johann Sommerauer, Seidenfarber, ein Sohn, zwei Töchter. Schüler der Nürnberger Malerakademie unter Johann Justin -»Preißler. Seit 1754, noch während der Ausbildung, malte er Pflanzen für Christoph Jacob ->Trew. Diese Zusammenarbeit setzte sich bis zu T r e w s Tod 1769 fort. Er eignete sich auch Kenntnisse in den druckgraphischen Techniken an. Auf Geheiß seiner Eltern verließ er 1758 Nürnberg, um in Amsterdam eine Stellung anzunehmen. A u f der Reise erfuhr er in Köln vom Tod seines niederländischen Auftraggebers, woraufhin er über Frankfurt nach N ü r n b e r g zurückkehrte. In mehreren Rv. 1767/68 ist ein Streit zwischen Keller und dem Baron Friedrich Wilhelm von Gleichen-Rußwurm erwähnt; Keller war offensichtlich bei letzterem verschuldet, dabei wurde er auch als Kunsthändler bezeichnet. 1763 gründete er einen Verlag, in dem er naturhistorische Werke verlegte, darunter „Plantae rariores". Wegen Verschuldung verkaufte er den Verlag 1781 an Johann Martin Gottlob -»Ebermayer. Im Oktober wurde ihm die Stelle als Universitätszeichenmeister in Erlangen zugesagt, er durfte Nürnberg jedoch erst A n f a n g Mai 1782 nach Regelung einer ratenweisen Rückzahlung seiner Schulden verlassen. Seit A n f a n g März arbeitete er bereits für den Erlanger Verleger Wolfgang Walther. Der Nürnberger Verleger Valentin -»Bischoff führte einen Teil seiner naturhistorischen Veröffentlichungen fort. Z u r Ernährung seiner großen Familie war er auf Nebenverdienste angewiesen, so daß es w e g e n mangelnder W a h r n e h m u n g der Aufgaben zu Konflikten mit dem Akademischen Senat der Universität kam. Die zahlreichen naturwissenschaftlichen Werke, zu welchen er Illustrationen beitrug, sind bei Ludwig, 1998 S. 340f. verzeichnet. MuS: E R L A N G E N , UB. N Ü R N B E R G , GNM; - , StadtB. Lit.: Thieme-Becker; Füßli, KL; Nagler, KL u. Monogr.; Will, G L VI, S. 198f.; C. G. Müller, 1791, S. 16, 86, 117-119, 166, 182, 183, 184, FS. I, S. 28, Forts. II, S. 16, 18, 20, 30, 31; Siebenkees, Materialien I, 1792; Barock, 1962. Ausst.: 1995/17. Keller, Johann Christoph, Schwertfeger, wurde am 26.7.1780 in die Meisterliste eingetragen. Keller, Joseph (Kupferstecher) s. Kellner, Joseph Keller, Julius, Maler, Stahl- und Kupferstecher, * um 1825 Großwiederitzsch - t 1899 Nürnberg. Sohn des Christian Gottfried, oo 26.5.1867 Emilie -»Keller, Malerin (* um 1836). Er lieferte Buchillustrationen,
Kellermann darunter fur Brockhaus in Leipzig. 1867/75 wohnte er in der Karlstraße 21, 1878/81 in der Winklerstraße 27. 1902 gingen 22 Werke als Vermächtnis der „ K u p f e r stechereheleute" Julius und Emilie Keller an die Kunstsammlungen der Stadt Nürnberg. Sein Portraitfoto befindet sich im Besitz der M S t N . M u S : N Ü R N B E R G , M S t N , darunter „Die Kaiserstallung auf der Burg zu N ü r n b e r g " und „Spittlertorbastei". Ausst.: 1877/1; 1882/1; 1882/3. Keller, Lucas, Goldschmied, get. 22. 7. 1593 N ü r n berg. Sohn des Lucas, Wirt, oo 25.10.1615 Maria (get. 26.12.1592), Tochter des Urban - W o l f f , Goldschmied, W i t w e des Joachim -»Brechtel, K u p f e r stecher. Lit.: Archiv zur N b g e r . G S K im G N M . Keller, Paul Wilhelm, gen. Keller-Reutlingen, Landschaftsmaler, * 2. 2. 1854 Reutlingen - f 10. 1. 1920 M ü n c h e n . A u s b i l d u n g an den A d B K Stuttgart und M ü n c h e n . Er ist bekannt für Städtebilder und Landschaften seiner schwäbischen Heimat und aus der Dachauer Gegend. Unter seinen Werken befindet sich auch ein Motiv aus N ü r n b e r g : „Einfluß der Pegnitz", Aquarell mit G o u a c h e auf Pappe, 22 χ 31 cm, sign, und 1901 dat. Lit.: A K L , Index; Thieme-Becker. Keller, Ulrich s. Kellner, Ulrich Keller, Virgilius, Goldschmied, sagte a m 28.1.1583 sein Bürgerrecht auf. Lit.: Hampe, Rv. II, 653. Kellermann, Berthold, Musiker, * 5. 3. 1853 Nürnberg - f 14. 7. 1926 M ü n c h e n . Klavierunterricht bei Franz Liszt, 1878 Lehrer der Kinder Richard Wagners in Bayreuth. 1882 Professor der Tonkunst in München. Lit.: Krautwurst, in: M G G , Artikel N ü r n berg. Kellermann, C o n r a d , Schreiber, belegt durch eine in Wien 1457 entstandene und dann an das Benediktinerkloster St. Egidien gelangte Handschrift. Eine weitere Handschrift entstand 1458 und befindet sich in Teil I einer dreibändigen Handschrift für das Predigerkloster in Nürnberg. M u S : N Ü R N B E R G , StadtB. Lit.: Fischer, in: M V G N 28, 1928; K. Schneider, 1967, S. 222; I. Neske, 1997, S. 33. Christine Sauer Kellermann, Emil (Emanuel?), Bildhauer, Elfenbeinschnitzer, Goldschmied, * 1. 1. 1870 Berlin - f 1. 4. 1934 Nürnberg, begr. auf dem Johannisfriedhof. Sohn eines Schreinermeisters. A u s b i l d u n g zum Graveur an der Berliner Kunstschule, anschließend als Bildhauer an der Berliner A k a d e m i e unter Reinhold Begas. N a c h Wanderschaft kam Kellermann 1894 nach N ü r n b e r g und war bis 1910 bei der Elfenbeinfirm a Friedrich Gottlieb -»Behl beschäftigt. Im selben Jahr Teilnahme a m 9. Meisterkurs des Bayer. G e w e r b e m u s e u m s unter Friedrich -»Adler. A m 24.6.1910 meldete er eine Elfenbeinbildhauerei „ohne Personal" am Obstmarkt 26 an. 1924 Mitglied der Vereinigung Nürnberger Künstler und Kunsthandwerker. 1906 wohnte er in der Tucherstraße 2, 1929/32 Lindenaststraße 30. M u S : N Ü R N B E R G , M S t N : Tafelaufsatz mit mütterlicher Noris, welcher 1930 von der Stadt N ü r n b e r g für R M 13.000.- bestellt wurde. - , G e w M u s . im G N M . Lit.: Vollmer VI; Rösermüller, 1928; Pese, 1983; Erlanger/Fischer, 2000; Stadtlexikon 2000. Ausst.: 1920/1; 1924/2; 1930/2; 1930/3; 1931/2; 1933/1; 1933/3; 1934/2; 1980/2. Kellermann, J o h a n n Michael, Maler, Lithograph, * um 1823 - t 16. 5. 1863 Nürnberg. 1857 wohnte er
Kellermann in L. 507 (Heldengasse 14) und zum Schluß in L. 630 (Katharinengasse 20). Kellermann, Julius, Bildhauer, wohnte 1906 in der Schweiggerstraße 20. Kellermann, Nicolaus, Buchdrucker, war 1660-64 im Ämterbüchlein eingetragen. Lit.: Grieb, Buchgewerbe 2003. Kellermann, Oskar, Lithograph, wohnte 1863 in L. 630 (Katharinengasse 20), wo auch Johann Michael -»Kellermann ansässig war. Kellner s.a. Keller Kellner, Glasmalerfamilie, Joseph, Stammvater der Glasmaler- und Künstlerfamilie, Vater des: I) Johann Jakob I., dessen Söhne: Georg I., Stephan I., Hermann I. und Johann Georg Michael. II) Georg I., Vater des Johann August, dessen Sohn Georg II. III) Stephan I., Vater des Samuel und des Hermann II. IV) Hermann I, Vater des Johann Jakob II., Stephan II. und Carl I. Kellner, Johann August Friedrich, Maler, Radierer, Glasmaler, * 22. 1. 1885 Nürnberg - f 1. 2. 1944 (nicht 1943) Egloffstein. Sohn des -»Johann August; Bruder des -»Georg II. und des -»Carl II. oo Luise -.Scheidemandel (* 27.7.1892 Nürnberg), ein Sohn. Nach dem Besuch der Kunstgewerbeschule Nürnberg folgte ein längerer Studienaufenthalt in München. Er bildete sich als Autodidakt weiter. Anfangs war er im Atelier seines Bruders Georg II. tätig, seit 1913 freischaffend als Wand- und Glasmaler, besonders für Kirchen im oberfränkischen Raum. Daneben trat er auch als Landschafts-, Portrait- und Stillebenmaler in Erscheinung. 1916 leistete er Kriegsdienst. 1911 wohnte er in der Wirthstraße 25, 1912/19 in der Mögeldorfer Hauptstraße 62, 1917 in der Maxfeldstraße 16, 1924 in der Äußeren Bayreuther Straße 44, 1930/ 1943 im Heroldsberger Weg 60, Atelier am Vestnertorgraben 29. Mitglied der Nürnberger Sezession. Werke: NÜRNBERG, Christuskirche: Glasfenster. MuS: NÜRNBERG, MStN: ca. 11 Gemälde; Zeichnungen. Lit.: Thieme-Becker; Vollmer; Rösermüller, 1928; Berühmte Nürnberger, 1989. Ausst.: 1910/1; 1911/1; 1912/2; 1913/1; 1914/2; 1915/1; 1916/1; 1917/2; 1918/3; 1919/2; 1922/2; 1924/2; 1928/1; 1929/2, —/4; 1930/3; 1931/2; 1933/3; 1934/3; 1935/1; 1942/1; 1954/4; 1955/4; 1959/10; 1963/7; 2002/5. Kellner, Carl I., Glasmaler, * Nov. 1852 Nürnberg - t Friedrichshafen. Sohn des -»Hermann I. Carl arbeitete zusammen mit seinem Bruder -»Stephan II. in der väterlichen Werkstatt in Friedrichshafen. Lit.: Thieme-Becker; Berühmte Nürnberger, 1989. Kellner, Carl II. Philipp, Maler, Radierer, * 27. 11. 1886 Nürnberg - f 1953 Nürnberg. Sohn des -»Johann August; Bruder des -»Georg II. und des -»August. 1902-03 besuchte er die Kunstgewerbeschule Nürnberg und bildete sich dann autodidaktisch weiter. Zunächst arbeitete er als Maler und Graphiker in Ateliergemeinschaft mit seinem Bruder Georg II. 1916/17 leistete er Kriegsdienst. Als Maler fand er seine Motive vor allem in der fränkischen Landschaft, die er auch fur seine Radierungen verwendete. 1911 wohnte er in der Wirthstraße 25, 1912 Mögeldorfer Hauptstraße 62, 1916 Äußere Bayreuther Straße 117, 1924 Äußere Bayreuther Straße 44, 1929/32 Burgk-
760 maierstr. 13, 1943/53 Hiltpoltsteiner Straße 62. Mitglied der Nürnberger Kunstgenossenschaft, der Künstlergruppe „Die Hütte" und im Bund fränkischer Künstler. Werke: AFFALTERTHAL/Ofr.: Christus am Kreuz, 1921. MuS: NÜRNBERG, MStN: ca. 36 Gemälde, 5 Radierungen. Lit.: Thieme-Becker; Vollmer III, Künstlerhaus, 1910; Rösermüller, 1928; Lohrey, 1989. Ausst.: 1910/1; 1911/1; 1912/2; 1913/1; 1914/2; 1915/1; 1916/1; 1917/2; 1920/1; 1921/1; 1922/1; -/2; 1924/1, -/2; 1928/1; 1929/4; 1930/3; 1931/2; 1933/3; 1934/1;-/3; 1940/1;-/2; 1941/1,-/6; 1942/1; 1946/1, -12, -/3; 1947/1; 1951/2; 1952/1, -/3, -/6; 1953/3, -/8; 1955/4; 1958/2, -/16; 1959/10; 1989/1; 2002/5. Kellner, Conrad, Schriftgießer, ihm wurde mit Rv. vom 9.2.1547 das Bürgerrecht zugesagt. Lit.: Hampe, Rv. 1,3008. Kellner, Konrad Georg I., Glas- und Porzellanmaler, * 15. 5. 1811 Oberreichenbach b. Ansbach t 22. 8. 1892 Nürnberg. Sohn des Johann Jakob I. Vater des -»Johann August, oo Anna Maria Dörr (* um 1821 - t 3.4.1861). Lehre bei seinem Vater und Besuch der Nürnberger Kunstgewerbeschule unter Albert -»Reindel. Einjähriger Studienaufenthalt in Paris. Ateliergemeinschaft mit seinem Vater. Ab 1849 arbeitete er selbständig, zuweilen auch mit seinen Brüdern zusammen. Er lieferte die drei Chorfenster fur die Spitalkirche in Rothenburg/Tauber und sämtliche Fenster für die Kirche in Viersen. Weitere Arbeiten gingen nach Wien, Paris, England und St. Petersburg. 1850 war er auch Kastellan der Burg. 1870 wohnte er in der Burgstraße 31. MuS: NÜRNBERG, GNM. - , MStN: eine Zeichnung. Lit.: Thieme-Becker; Sichling, 1870; Goldmann, Stammbücher 1981 Nr. 1708; Stadtlexikon 2000. Ausst.: 1838/1; 1839/1; 1840/2; 1840/3; 1841/2; 1842/1; 1891/1. Kellner, Georg II., Bildnis- und Landschaftsmaler, Glasmaler, Radierer, Illustrator, * 1. 5. 1874 Nürnberg - t 30. 7. 1924 Nürnberg. Sohn des -»Johann August; oo 1896 Margaretha, Tochter des Hans -»Bosch, zwei Kinder. Besuch der Kunstgewerbeschule Nürnberg. 1892-95 Studium an der AdBK München. Längerer Studienaufenthalt in Italien. Anschließend in Nürnberg tätig. Er trat insbesondere mit monumentalen Wandund Fassadenmalereien hervor, darunter war das Wandbild „Narren-Schneider" im Löwenbräustübl (ehem. Schildgasse 26) nach Motiven von Hans -»Sachs. Beachtung verdient auch das Mosaikbild am Gebäude des Kulturvereins (im Krieg zerstört). Wichtige Arbeitsgebiete waren auch seine Portraits und Illustrationen. Zeitweise unterhielt er eine Mal- und Zeichenschule. 1903 wohnte er in der Winzelbürgstraße 1, um 1905 Mathildenstr. 41, 1906 Maxtormauer 52, 1910/17 Ebenseestraße 16, 1911 hatte er sein Atelier Vestnertorgraben 37. Mitglied der Nürnberger Kunstgenossenschaft, im Künstlerverein, der Nürnberger Sezession und im Verein fur Geschichte der Stadt Nürnberg. Werke: NÜRNBERG, Fassade der IHK: „Kaufmannszug", 1910; - , Christuskirche: Rosette. MuS: NÜRNBERG, MStN: ca. 5 Gemälde; ein Pastell; Zeichnungen, Druckgraphik. Lit.: ThiemeBecker; JbVGN 1908; Künstlerhaus, 1910; Stimmen der Kunst, 15.8.1924; Dressler, 1930; Künstlerverein, 1954; Berühmte Nürnberger, 1989; Masa, Freiplasti-
761 ken, S. 55. Ausst.: 1902/1; 1903/1; 1907/1; 1910/1; 1911/1; -73; 1912/1, -72; 1913/1; 1914/2; 1916/1; 1917/2; 1918/3; 1922/2; 1942/1; 1 9 5 4 / 3 , - / 4 ; 1955/4; 1958/5; 1959/10; 1994/5;-/11, Abb. 181. Kellner, Hans, Glaser, Glasmaler. In der 1370 angelegten Meisterliste der Glaser ist er im Nachtrag nach 1383 aufgeführt. Vielleicht identisch mit Hans Glaser, der 1397 und 1400 in der Sebalder Losungliste eingetragen ist. Lit.: Gümbel, 1907, S. 60. Kellner (Cöllner, Kölner), Hans, Goldschmied, oo Ν. N. ( t Juni 1444, wohnhaft auf der Sebalder Stadtseite). Ein Hans Cöllner wurde 1406 eidlich darauf verpflichtet, kein Silber oder bereits gemünztes Geld ohne Erlaubnis des Rates in irgendeine Münze zu geben. 1424 ist er in den Briefbüchern erwähnt. Am 20.9.1434 bürgte er zusammen mit anderen für den Söldner Hans Luckenbach. Er ist 1442-1443 in den Ämterbüchlein bei den Goldschmieden verzeichnet. Lit.: Α. Gümbel, Neue archivalische Beiträge 1919, S. 12; Albert Gümbel: Altfränkische Meisterlisten (Fortsetzung), in: Rep. f. Kw. 41, 1919, S. 59f; Burger, 1961 Nr. 323; Horst Pohl: Briefe des Nürnberger Rates aus dem 15., 16. und 17. Jahrhundert, Neustadt/Aisch 2001, S. 17. Kellner, Hans, Glaser, Glasmaler, wurde 1414 Bürger. Vielleicht identisch mit einem der Hans Glaser, die im Salzbüchlein von 1423 auf der Sebalder Seite, in der Sebalder Losungliste 1427 (dreimal), im Harnischbuch von 1429 (zweimal), im Grabenbuch von 1430 auf der Sebalder Seite (zweimal), in der Sebalder Losungliste 1433 und 1438 (zweimal) und in der Lorenzer Losungliste 1433 zu finden sind. Lit.: Gümbel 1907, S. 61. Kellner, H a n s , Rotschmied, wurde 1533/36 im Brief- und Supplikeneinlaufregister erwähnt. Mit Rv. vom 10.5.1539 wurde ihm erlaubt, ohne Aufgabe seines Bürgerrechts noch zwei Jahre für Herzog Ludwig von Bayern zu arbeiten. 1539 und 1544 in den Grundverbriefungsbüchern genannt. Lit.: Hampe, Rv. I, 2403. Ausst.: 2000/5, S. 161. Kellner, Hans, Maler, oo Margaretha (begr. 29.9.1565 als Witwe, wohnhaft auf dem Neuen Bau beim Hallertürlein). Kellner (Keller), Hans, Goldschmied, Silberarbeiter, get. 14. 8. 1553 Nürnberg - begr. 4. 10. 1609 Nürnberg, ehemals Grab Nr. 632 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1604, nicht erhalten. Sohn des -•Ulrich, Goldschmied; Vater des -»Melchior, oo I) Anna (begr. 21.2.1582); II) 9.11.1583 Euphrosina Schröttlein (begr. 23.4.1612). Am 20.5.1582 bestand er die Meisterprüfung; 1601 -05 Geschworener. Kellner war ein kunstreicher Meister, der in vielen Techniken arbeitete, u.a. auch Straußeneier, Nautilusmuscheln und Gläser faßte und Buchbeschläge anfertigte. Obwohl für Kellner bisher keine großen Aufträge urkundlich überliefert sind, ist von ihm ein beachtliches Oeuvre an Trinkgeschirren und Tafelaufsätzen erhalten, die teilweise aus bedeutenden Sammlungen stammen. Der Tafelaufsatz mit Adam und Eva, heute im BNM, gehörte einst dem Würzburger Bischof Julius von Mespelbrunn; zwei Nautiluspokale, heute im Hessischen Landesmus. Kassel, wurden vom Landgrafen zu Hessen-Kassel, Moritz dem Gelehrten, bestellt. Vermutlich wurden Kellner die Aufträge über Zwi-
Kellner schenhändler zugeleitet. Kellner war viel für das Patriziat tätig, so fertigte er die Beschläge für „Das Große Tucherbuch" (heute im StadtAN). 1612 erwarb der Nürnberger Rat Arbeiten Kellners von anderen Vorbesitzern, die in den Silberzetteln von 1613 und 1616 verzeichnet sind. 1595-1601 hatte er Johann Fickart als Lehrling. 1582 wohnte Kellner beim Schwarzen Kreuz am Geiersberg. Am 11.2.1587 kaufte er von Barthel -»Jamnitzer für 425 fl. das Haus Obere Schmiedgasse 24 mit einem großen Hinterhaus am Ölberg 17, einschließlich Hausrat und Werkzeug. Hier wohnte er bis zu seinem Tode. Panzer verzeichnete sein Portrait. Zwei Söhne, Hans II. und Caspar, wurden ebenfalls Goldschmiede, jedoch nicht Meister. Seine Tochter Ursula heiratete am 10.4.1616 den Goldschmied Christoph -»Arnold, Tochter Euphrosina am 1.12.1634 den Goldschmied Lamprecht von -»Angern, der 1642 Eigentümer des schwiegerväterlichen Hauses Obere Schmiedgasse 24 wurde. M u S : DRESDEN, Grünes Gewölbe. KAISERSLAUTERN, Pfalz. Landesgew.-Anst. KASSEL, Hess. Landesmus. M Ü N CHEN, BNM. N Ü R N B E R G , GNM. Lit.: ThiemeBecker; Rosenberg 4031-4032 (dort Keller genannt); Gugel, Friedhöfe, S. 91; Trechsel, 1735; Stockbauer, 1893 Nr. 518; Hampe, Rv. II, 1751; Weber, Renaissanceplaketten; Jamnitzer, 1985; Zahn DI-N Nr. 2735; Heidi Stinzendörfer: Zum Werk des Nürnberger Goldschmieds Hans Kellner, Magisterarbeit, Erlangen 2000; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 422; Kohn, N H b Sebald. Ausst.: 1906/2; 1952/5; 1987/18. Kellner, Hermann I., Glasmaler, * 9. 4. 1814 Bruckberg - t Okt. 1877 Friedrichshafen. Sohn des -»Johann Jakob I.; Vater des -»Johann Jakob II. Ausbildung durch den Vater, mit dem er bis 1846 arbeitete. 1850 wohnte er in Gostenhof 149 (Am Plärrer 3). 1852 ging er für eine unbekannte Zeit nach England; 1863 wohnte er wieder in Nürnberg in S. 97 (Winklerstraße 5). 1868 ging er mit seinen Söhnen nach Ulm, wo er die Chorfenster des Münsters restaurierte. Später gründete er die Glasmalerwerkstatt Kellner & Söhne in Friedrichshafen. MuS: NÜRNBERG, G N M : „Die Gewinnung und Segnung des Gaslichts", Glasfenster aus dem großen Saal des Emil Spreng, Gaswerkdirektor, Entwurf August von -»Kreling. Lit.: ThiemeBecker; Rettberg, 1854; Künstlerverein, 1954; Kahsnitz, in: G N M A, 1981; Hartmut Scholz, C V M A Deutschland I, 3, 1994, S. 281-296. Ausst.: 1938/1. Kellner, Johann Gustav Hermann II., Fassaden-, Genre- und Historienmaler, Kunstgewerbler, * 24. 9. 1849 Nürnberg - t 1926 München. Sohn des -»Stephan I. Lehre bei seinem Vater, Zögling der Nürnberger Kunstschule unter August von -»Kreling. Bis 1867 im Atelier seines Vaters, anschließend bei seinem Bruder -»Samuel als Glasmaler tätig. 1873-76 Zeichenlehrer am Nürnberger Gymnasium. 1876-84 Studium an der Münchner Akademie unter Wilhelm von Diez. Er war in München ansässig, arbeitete jedoch auch außerhalb als Fassadenmaler. Ferner entwarf er zahlreiche Vorlagen für künstlerische Fensterverglasungen und kunsthandwerkliche Erzeugnisse. 1896 war er bei der Ausstellung des bayerischen Gewerbemuseums in Nürnberg an der Ausmalung der Hauptkuppel und des Kuppelsaales des Industriegebäudes beteiligt. MuS: NÜRNBERG, MStN: Entwürfe für Glasfenster;
Kellner Zeichnungen, davon eine 1890 dat. Lit.: ThiemeBecker; Boetticher, Berühmte Nürnberger, 1989. Ausst.: 1830/1; 1891/1; 1896/2; 1977/1. Kellner, Jacob, Plattner, oo Elisabeth (f April 1560). Mit Rv. vom 2.10.1543 wurde ihm das Bürgerrecht zugesagt. Lit.: Hampe, Rv. I, 2779; Burger, 1972 Nr. 6561. Kellner, Johann, Kupferstecher, Verleger, seit 1775 nachweisbar. Er stach und veröffentlichte eine Folge von 26 öffentlichen Gebräuchen in Nürnberg. 1787, 1802, 1803. Lit.: C. G. Müller, 1791, S. 117, 118, Forts. I, S. 28. Kellner, Johann August, Intendanturbeamter, Glasmaler-Dilettant, Sohn des -»Georg I., Glasmaler. Lit.: Thieme-Becker. Kellner, Johann Conrad I., Porzellanmaler, get. 9. 8. 1777 Nürnberg - f 22. 3. 1839 Nürnberg. Sohn des -»Joseph; oo Aug. 1804 Rosina Katharina R ö ß ( f 18.12. 1847). 1827/29 wohnte er in S. 1691 (Kleine Insel Schutt 4) und zum Schluß in S. 659 (Schildgasse 11). Seine Tochter Julia Regina Wilhelmina heiratete am 5.4.1827 den Porzellanmaler Friedrich -»Bauerreiß. Kellner, Johann Conrad II., Glasmaler, wohnte 1860 in S. 512b (Burgstraße 31,40). Kellner, Johann Georg, Maler, Schüler der Nürnberger Kunstschule, stellte dort 1827 und 1830 aus. Ausst.: 1827/1; 1830/1. Kellner, Johann Georg Michael, Glasmaler, * 24. 4. 1825 N ü r n b e r g - t 13. 10. 1859 Nürnberg. Sohn des -»Johann Jakob I. Er war bis zu seinem Tod in der väterlichen Werkstatt tätig, wo er viele Wappenscheiben fur den Grafen Raczynski in Berlin fertigte. Lit.: Thieme-Becker; Berühmte Nürnberger, 1989. Kellner, Johann Jakob I., Porzellan-, Glas- und Portraitmaler, Kupferstecher, get. 19. 12. 1788 Nürnberg - t 20. 12. 1873 Schwabach. Sohn des -»Joseph; Vater des -»Georg I.; des -»Stephan I., des -»Hermann I. und des -»Johann Georg Michael, oo Katharina Barbara Dietlein (* Oberreichenbach b. Ansbach um 1788 t 30.10.1836). Schüler seines Vaters und der Kupferstechers Ambrosius -»Gabler und Johann Georg -»Klinger. 1809-21 als Porzellanmaler in der Porzellanmanufaktur Bruckberg tätig. Anschließend Übersiedlung nach Nürnberg, wo er in den 1820er Jahren eine Glasmalerwerkstatt gründete. 1831-40 restaurierte er mit seinen Söhnen Hermann, Stephan und Georg die Chorfenster der Lorenz- und der Sebalduskirche. 1841 lieferte seine Werkstatt Glasmalereien für die königliche Kapelle des Klosters zu Beiern bei Lissabon. Weitere Fenster lieferte er fur den Dom zu Bremen und für die Angarius-Kirche in Bremen, ferner nach Rugby/England, fur die ev. Kirche in Ingolstadt und nach Coburg. Daneben fertigte er viele kleinere Scheiben für fiirstl. Auftraggeber nach Holzschnitten Dürers und nach Vorlagen von C. A. -Sidelmann, das er 1548 an den Goldschmied Georg -•Schultheiß verkaufte. 1548 erwarb er für 4000 fl. das Anwesen Burgstraße 5. 1549 kaufte er das Anwesen Rathausplatz 2 (Teil), das er im selben Jahr für 3400 fl. wieder veräußerte. Lit.: Will, Münzbel. Bd. I, S. 168; Scholler, 1916; Schornbaum, 1949 Nr. 4197; Kohn, N H b Lorenz u. Sebald. Kem meter, Josef Gabriel, Maler, * 5. 1. 1908 München. Privatstudium der Malerei und Graphik in München. Seit mindestens 1948 in Fürth ansässig,
764 1955/57 wohnte er dort in der Simonstraße 35. Mitglied des Archivio Storico D'Arte Contempora Delle Biennale di Venezia, Mitglied im BBK und der Künstlergruppe „Freie Gruppe". MuS: NÜRNBERG, MStN: 4 Gemälde zw. 1951 u. 1957; Zeichnungen, Ölstudien. Lit.: Schwammberger, Fürth von A bis Z, S. 196. Ausst.: 1948/1; 1949/1; 1952/1, - / 7 ; 1953/12; 1954/11; 1955/9,-/10; 1956/6; 1957/3,-/12; 1958/2, /12; 1960/20; 1961/9, - / 2 0 ; 1962/20; 1963/19; 1964/12. Kemmeter, Ulrich, Harnischpolierer, f Mai/Juni 1553 Nürnberg, wohnhaft am Ponersberg (Paniersplatz). Lit.: Burger, 1972 Nr. 4836. Kemnater, Lucas, Händler mit Goldschmiedearbeiten, Stifter, * Nürnberg - begr. 30. 3. 1473 Nürnberg, oo I) vor 1441 N. N.; II) Barbara Gärtner (f 1501). Erstmals 1432 erwähnt, 1441-73 Genannter. Seit mindestens 1436 Gläubiger Erzherzog Friedrichs (späterer Kaiser Friedrich III.). 1445/53 erhielt er von diesem einen Auftrag über ein silbernes und goldenes Kreuz, ein Halsband, etliche Bilder sowie andere Stücke aus Gold und Silber, unter gleichzeitiger Aushändigung einer großen Menge von Edelsteinen zur Verarbeitung. Die Stücke sollten mit der Buchstabenfolge AEIOU versehen werden. In den Jahren 1473 und 1474 erhielt er (wohl die Erben) Zahlungen für gelieferte Ringe. Er stiftete vor 1466 fiir den Sebaldusschrein eine silberne Sebaldusfigur, die 21 Mark (ca. 4,9 kg) wog. 1463 war er Besitzer des Anwesens Rathausgasse 8/Obstmarkt 5. Seine Witwe heiratete Peter -»Harsdörffer III. Lit.: Thieme-Becker; Roth, 1802; Perger, in: MVGN 63, 1976, S. 24; Jamnitzer, 1985, S. 46; Weilandt, 2007; Kohn, NHb Sebald. Ausst.: 2002/1. Kempf, Anton, Holzformenstecher, fertigte Holzformen (Holzmodeln) für Bäcker, für die er nach eigenem Bekunden bis 1896 bereits 32 Auszeichnungen erhalten hatte. Seine Spezialität waren gravierte Nudelhölzer. Auf der Landesausstellung 1906 erhielt er eine Goldmedaille. Im Adreßbuch 1906 ist die Holzformstecherei Anton Kempf aufgeführt, ansässig Fabrikstraße 75, deren Inhaber Jakob Schütz war. Ausst.: 1896/2, S. 153; 1906/3,-/4. Kempf, Carl, Zeichner, Kupferstecher, t 6. 6. 1833 Nürnberg. Zögling der Nürnberg Kunstschule, stellte 1821, 1824 und 1827 aus. 1829 war er in L. 1573 (Untere Kreuzgasse 12) ansässig, wo er bis zum Schluß wohnte. Eine Radierung von einem C. Kempf sen. befindet sich im Stammbuch des Georg Michael Fischer (heute GNM). Lit.: Thieme-Becker; Goldmann, Stammbücher 1981 Nr. 533. Ausst.: 1827/1. Kempf, Hans, Maler, * 1. 7. 1584 Galgenhof b. Nbg. Ab 1601 Lehre bei Christoph -»Weber, es waren fünf Lehrjahre und ein Gesellenjahr vereinbart, ohne Lehrgeld. Eine Beendigung der Lehrzeit ist nicht belegt. Ein Handelsdiener Hans Kempf wurde am 19.8.1609 begraben. Lit.: Bosch, in: GNM M, 1899, S. 138; Tacke, 2001, S. 481. Kempf, Pankraz, Briefmaler, Buchführer, Drucker, oo Nürnberg 2.6.1533 Gertrud Vollat, mind, ein Sohn. Am 22.6.1534 erhielt er das Nürnberger Bürgerrecht. Zuletzt wurde er 1536 bei der Taufe eines Sohnes in Nürnberg erwähnt. Später ging er nach Magdeburg. Lt. Rv. vom 15.6.1553 erhielt Hans -»Guldenmund eine
765 Fürschrift gegen ihn nach Magdeburg. Aus dem vom 23.6.1553 datierten Schreiben geht hervor, daß K e m p f dem Guldenmund 31 fl. schuldete. Lit.: ThiemeBecker; Hampe, Rv.; Strauß, 1976 (mit WV); Timann, 1993. K e m p f f , Friedrich Wilhelm Georg, Universitätsmusikdirektor, ev. Theologe, * 22. 10. 1893 Jüterbog t 1. 9. 1975 Reichenbach b. Oberstdorf, begr. 5. 9. Schöllanger Burg. Sohn des Wilhelm, Kgl. Preußischer Musikdirektor, oo I) Sandviken/Schweden 5.10.1925 Malin Heumann (* 1902 - f 1997), f ü n f Kinder; II) Sibylle Schefold, ein Sohn, eine Tochter; III) 16.10. 1959 Maria Dorothea Rauch (* 1928). Besuch des Gymnasiums in Potsdam, w o er bereits seit seinem elften Lebensjahr in allen Nebengottesdiensten die Orgel in St. Nikolai spielte, seit 1905 war er auch vertretender Organist im N e u e n Palais im Kreise der Familie Kaiser Wilhelms II. 1912-18 Studium der Theologie, nebenbei Gesang und Klavier, unterbrochen 1915-17 durch Kriegsdienst in Frankreich. 1923 Pfarrer in Schweden, 1927 in Jüterbog und 1930 in Wittenberg. A m 1.5.1933 wurde er an die Universität Erlangen zum Universitäts-Musikdirektor und Vorstand des Instituts für Kirchenmusik berufen, 1937 zum Honorarprofessor ernannt. Bald wurde er Mittelpunkt des Erlanger Musiklebens, als Kantor, Organist und Chorleiter versah er Dienste in der Neustädter Kirche und veranstaltete Konzerte im Orgelsaal der Orangerie. Er wohnte in Erlangen, Bismarckstraße. A m 31. Oktober 1959 endete seine aktive Dienstzeit. Anschließend ging er für 2 Vi Jahre nach Johannisburg/Südafrika, w o er eine Kantorei in der Friedenskirche aufbaute und als Organist wirkte. Nach seiner Rückkehr lebte er in seinem bereits 1934 errichteten Landhaus in Reichenbach bei Oberstdorf, von w o aus er noch zahlreiche Konzertreisen als Organist, auch nach Franken, unternahm. Die von K e m p f f seit 1941 in Erlangen veranstalteten Orgelwochen mit „gleichlaufenden Orgelkonzerten in N ü r n b e r g (Reformationsgedächtniskirche)" wurden zu einem richtungweisenden Vorläufer der „Internationalen Orgelwoche Nürnberg (ION)". Lit.: Krautwurst, in: Fränkische Lebensbilder Bd. 18, 2000, mit Lit.-Verz. Franz Krautwurst Kempnater (Kemnater), Hans, Maler. Der Nürnberger Rat erteilte dem Maler Jörg Lemynnger zu Kaufbeuren am 8.4.1489 eine Fürschrift, d a ß seine finanziellen Forderungen in H ö h e von 22 fl. an Hans Kempnater, der sich damals in Zürich aufhielt, zu Recht bestanden. Lit.: Gümbel 1917, S. 173. Kenckel, Benjamin, Radierer, Kupferstecher, Maler, * 7. 6. 1705 Augsburg, war A n f a n g des 18. Jh. in Augsburg und N b g . tätig. Er stach Tafeln fur J. C. -»Volkamers Hesperiden. Lit.: Thieme-Becker; Bosl; C . G . M ü l l e r , 1791, S. 42. Kenckel (Kenkel), Johann, Maler, Radierer, Kupferstecher, * 14. 2. 1688 Augsburg - f 20. begr. 23. 12. 1722 Nürnberg, oo 15.3.1718 Barbara Sibylla (get. 18.3.1699 - t 17.3.1738), Tochter des Christoph -»Weigel d. Ä., mind, ein Sohn, eine Tochter. Erster Mal- und Zeichenunterricht bei Isaac Fisches in Augsburg. Anschließend ging er nach Nürnberg, w o er bei Christoph -»Weigel d. Ä. das Kupferstechen (v.a. Schabkunst) und bei Johann Martin -^Schuster die Pastellmalerei erlernte. A m 10.6.1715 wurde er in das
Kepler Bürgerbuch eingetragen. 1714-1721 war er als K u p f e r stecher im Ämterbüchlein aufgeführt, 1722 gestrichen. 1715-17 war er auf Reisen in Wien, über Sachsen nach Hamburg, Holland und Frankreich, w o er mit seinen Portraitstichen große Erfolge hatte. Auch nach seiner Rückkehr nach N ü r n b e r g arbeitete er in größerem U m f a n g für auswärtige Auftraggeber. Panzer verzeichnete sein Portrait, ferner zwölf Bildnisse N ü r n berger Bürger als Stichvorlagen sowie acht von ihm gestochene Portraits. Seine Witwe heiratete a m 14.9. 1729 Martin -»Tyroff, Kupferstecher und Kunsthändler. M u S : N Ü R N B E R G , M S t N : Kupferstich. Lit.: Thieme-Becker; Doppelmayr, 1730; Z a h n s Jb. I, 1868; Schwemmer, 1974; Tacke, 2001, Stammtafel 90. Kenckel, Mätthäus, Miniaturmaler, * Nürnberg, soll in der 1. H. des 18. Jh. in Wien tätig gewesen sein. In Nürnberger Quellen nicht nachgewiesen, evtl. Verwechslung mit B e n j a m i n oder Johann -»Kenckel. Lit.: A K L , Index; Thieme-Becker. Kenkel s. Kenckel K e n n e m a n n , J o h a n n Kaspar, Rotgießermeister, * um 1832 Lonnerstadt, Sohn des Konrad. oo I) Maria Kunigunda Steiger (* um 1837 - f 30.7.1861); II) 28.4.1862 Katharina (* um 1833), Tochter des Johann Steigleder Gastwirt. 1861 w o h n t e er in S. 1314 (Lichterzieherhof 5). Kenner, Ludwig, Maler, w o h n t e um 1930 in N ü r n berg, Marienstraße 21. D a s Haus gehörte d e m G e w e r berat und Malermeister Johannes Kenner, wohl der Vater des Künstlers. Lit.: Dressler, 1930. Kenner, Moritz W i l h e l m , Bildhauer, wohnte 1932 in der Weißenburger Straße 161, Atelier Frankenstraße 212, und um 1935 in Nürnberg, Galvanistraße 32. M u S : N Ü R N B E R G , M S t N : „Der gute Hirte", Marmor, 1935 angekauft. Kenngott (Könngott), Franz, Buchdrucker, oo 14.4.1732 Sabina, W i t w e des Johann Daniel -»Endter. Er war Geselle bei Johann Daniel -»Endter und wurde 1732 Bürger. Nach der Eheschließung übernahm er die Druckerei J. D. Endter. A b 1731 war er als Buchdrukker, 1735 als Vorgeher, 1732-34 auch als B u c h f ü h r e r im Ämterbüchlein eingetragen, 1744-63 Genannter. Durch seine Eheschließung wurde er Mitbesitzer des Hauses Obere Wörthstraße 9. Die Buchhandelsgerechtigkeit verkaufte er an Johann A d a m -»Schmidt. 1763 sagte er sein Bürgerrecht auf und zog nach Windsheim. Lit.: Roth, 1802; Grieb, B u c h g e w e r b e 2003; Kohn, N H b Lorenz. Ausst.: 2001/4 S. 19. Kepell, Peter (Schlosser, 1531) s. Koppel, Peter Kepler, Johannes, Astronom, * 27. 12. 1571 Weil/ Württ. - t 15. 11. 1630 Regensburg. Sohn des Heinrich, Handelsmann, oo I) 27.4.1597 Barbara Müller von Mühleck, zwei Kinder; II) Oktober 1613 Susanna Reutinger, sechs Kinder. Er war einer der bedeutendsten deutschen Astronomen. Ihm k o m m t insbesondere das Verdienst zu, das kopernikanische Weltbild durchgesetzt zu haben. 1623 k a m e n in N ü r n b e r g sein Prognosticum Meteorologicum bei Abraham -»Wagenmann heraus sowie sein Diseurs von der grossen Conjunction bei Johann Friedrich -»Sartorius. 1625 und 1626 hielt er sich kurzzeitig in N ü r n b e r g auf, w o er bei dem K a u f m a n n und Liebhaberastronomen Philipp -»Eckebrecht wohnte. Dieser vermittelte ihm die Dienste des Kupferstechers Johann Philipp
Kepner -»Walch, der Keplers Weltkarte stach, die allerdings erst 1630 kurz nach Keplers Tod erschien. Lit.: Max Caspar: Johannes Kepler, 4. Aufl., Nachdruck der 3. Aufl, ergänzt um ein vollständiges Quellenverzeichnis, Stuttgart 1995. Kepner, Heinrich, Buch- und Papierhändler, Buchbinder, t 6. 8. 1543 Nürnberg. In den Jahren 1492 und 1500 arbeitete er als Buchbinder für die Ratsbibliothek. Er starb als Insasse des Landauer Zwölfbrüderhauses; sein Portrait befindet sich im Hausbuch. Eine Kepnerin (seine Frau?) hatte vor 1503 einen Verkaufsstand auf dem Kirchhof von St. Sebald. Lit.: Zahn, 1991, S. 194. Keppel s. Goppel, Koppel Kercker (Rotschmiede) s. Kerker Kerckher, Eberhard, Sonnenuhr- und Kompaßmacher, oo Barbara, ließ am 2.12.1628 einen Sohn Stephan taufen. Kergel, Johann, Münzmeister, t 22. 9. (St. Heimeranstag) 1464 Nürnberg, begr. im Kreuzgang des Barfußerklosters. Nur bei Will erwähnt, kein Eintrag in den Totengeläutbüchern. Lit.: Will, Münzbel., Bd. I, S. 420. Kerker, Albrecht, Rotschmied, Leuchter- und Bügeleisenmacher, Vater des -»Johann, Leuchtermacher. 1667 Meister, 1696 Geschworener. Mz. 1672 bis 1691: (stehender?) Löwe und sein Name; 1691 bis 1716: laufender Löwe mit Kugel und Name. Er hatte Andreas -»Kochel als Lehrling. Lit.: Thieme-Becker; Lockner Nr. 868; Stengel, in: GNM M, 1918/19, S. 133f. Kerker, Balthasar, Rotschmied, Former, Meistersohn, wurde am 27.1.1750 in die Meisterliste eingetragen. Lit.: Lockner Nr. 1414. Kerker, Christian Adam, Rotschmied, oo I) Helena Hofmann; II) Ursula Margaretha ( t 24.10.1817). Am 11.1.1780 wurde er in die Meisterliste eingetragen. 1817/29 wohnte er in S. 1571 (Spitzenberg 7). Kerker, Christian Andreas, Rotschmied, war 1829 in S. 1571 (Spitzenberg 7) ansässig. Kerker, Hans, Rotschmied, Former, wurde 1697 Meister. Lit.: Lockner Nr. 1066. Kerker, Johann, Rotschmied, Leuchtermacher, Sohn des -»Albrecht. Am 9.8.1714 wurde er in die Meisterliste eingetragen. Mz: laufender Löwe mit Kugel. Lit.: Lockner Nr. 1180; Stengel, in: GNM M, 1918/19, S. 134. Kerker, Johann Georg, Rotschmied, * um 1785 Nürnberg - f 30. 4. 1849 Nürnberg. Sohn des Christian Georg, oo 4.11.1818 Anna Susanna Meth (* Schwabach um 1785 - t 29.4.1842). Wurde 1818 Meister. 1829 war er in S. 1074 (Am Sand 12) ansässig und zum Schluß in S. 1056 (Untere Talgasse 13). Lit.: Lockner Nr. 1843; Adreßbücher. Kerker, Peter Ludwig (Peter Paul), Rotschmied, Waagmacher, * um 1788 Nürnberg, Sohn des -»Christian Adam, oo 22.12.1816 Anna Margaretha (* um 1788 - t 21.3.1856), Tochter des Johann Konrad Herdegen, Foliomacher. Er wurde 1816 Meister. Mz. seit 1829: Kleeblatt und Name. 1829/63 war er im eigenen Anwesen S. 1531c (Spitzenberg 30) ansässig. 1850 war er auch Besitzer des Anwesens S. 1531b (Spitzenberg 24). Lit.: Lockner Nr. 1830; Stengel, in: GNM M, 1918/19, S. 130.
766 Kerker, Johann Sigmund, Geschütz- und Glockengießer, * Nürnberg - f vor 1739 Brünn. Ausbildung wohl in Nürnberg. 1711 erhielt er das Bürgerrecht in Brünn. 1715 wurde er dort Verwalter der städt. Feuerspritzen und der Geschütze. Aus seiner Werkstatt haben sich eine Anzahl Glocken in Böhmen und Mähren erhalten, die ab 1711 datiert sind. 1732 schuf er das Grabmal des Generals Radwit des Souches in der St. Jakobskirche in Brünn. Seine Witwe Katharina führte die Werkstatt weiter, Glockenlieferungen bis 1745 sind belegt. Werke: Verz. s. Thieme-Becker XX, S. 168. Kern, Conrad (Cuntz), Zinngießer, wurde 1484 Bürger. Kern, Conrad, Rotschmied, wurde 1561 Meister. Lit.: Lockner Nr. 177. Kern, Ernst, Architekt, scheint ab etwa 1910 unter der Firmenbezeichnung -»Kern & Fiedler gearbeitet zu haben. Werke: NÜRNBERG, Kaulbachstraße 27 (1908). Lit.: Willenberg, in: MVGN 75, 1988. Kern, Ferdinand, Stadtmusiker, 1829 in Wöhrd Nr. 115 (Metzgergäßchen 4) ansässig. 1850 als Stadtmusiker verzeichnet. Kern, Hans, Bildhauer, ist nur durch das bei Panzer verzeichnete Portrait um 1578 nachgewiesen. Kern, Hans, Architekt, Maler, * 11.2. 1907 - f 10. 5. 1997 Nümberg-Reichelsdorf. Mitglied im BBK. Ausst.: 1960/20; 1961/9; 1962/20; 1963/21; 1964/12; 1965/16. Kern, Johann Conrad, Gold- und Perlensticker, wurde am 13.6.1715 Bürger. Kern, Johann Jacob, Bildhauer, * 1632 Schwäbisch Hall - t 1663 London. Sohn des -»Leonhard, oo Nürnberg 1657 Maria (f 1.3.1658), Tochter Georg -»Schwanhardt, Glasschneider. Ausbildung durch seinen Vater. Nach einer Italienreise ließ er sich 1656 in Nürnberg nieder. Nach dem Tod seiner Frau verließ er Nürnberg. Um 1660 war er in Amsterdam und später in England. Lit.: Thieme-Becker; Doppelmayr; KL. Pechstein, in: GNM A, 1978. Kern, Jörg, Siegelschneider, stammte aus Wien. Mit Rv. vom 30.10.1564 wurde ihm erlaubt, Siegel in Nürnberg zu schneiden. Lit.: Hampe, Rv. I, 4033, 4035. Kern, Karl, Innenarchitekt, seit 1930 nachweisbar. 1954 wohnte er Frauentorgraben 5. Mitglied des Künstlervereins. MuS: N Ü R N B E R G , MStN: Geburtsanzeige seines Sohnes, Holzschnitt, 1930. Lit.: Künstlerverein, 1954. Kern, Leonhard, Bildhauer in Stein, Holz, Bronze und Elfenbein, * 22. 11. 1588 Forchtenberg/Württ. t 4. 4. 1662 Schwäb. Hall. Sohn des Michael Kern d. Ä., Steinmetz; Vater des -»Johann Jakob, oo 1614 Amalia Zöllner; 14 Kinder, von denen die meisten im Kindbett oder frühen Alter starben. 1603-09 Lehre bei seinem Bruder Michael d. J. in Würzburg. 1609-14 Studienreise nach Italien. 1614-20 in Forchtenberg und Heidelberg am Hof des Kurfürsten Friedrich V. von der Pfalz tätig. 1617 in Nürnberg Mitarbeit am Figurenschmuck der seitlichen Rathausportale, wo er die vier monumentalen „Monarchien" nach Entwürfen von Christoph -»Jamnitzer meißelte, sowie im Jahre 1620 Stuckarbeiten im Rathaus (Gesellenstechen) ausführte. Während seines Nürnberg-Aufenthaltes wohnte er im
767 Haus des Christoph Jamnitzer in der Zisselgasse (Albrecht-Dürer-Straße 22). In dieser Zeit bildete er auch Georg -»Pfründt aus. A m 24.3.1620 wurde er Bürger und im selben Jahr Meister in Schwäb. Hall. Dort, bzw. ab 1651 im nahegelegenen Tullnau führte er 4 Jahrzehnte lang eine Werkstatt, in welcher er vorwiegend Kleinplastiken aus Holz, Bronze und Elfenbein schuf. 1648 avancierte er zum kurbrandenburgischen Hofbildhauer. Zu seinem auf Kabinettstükke fixierten Auftraggeberkreis zählten bürgerliche wie aristokratische S a m m l e r und das Kaiserhaus. Er gehörte zu den bedeutendsten deutschen Künstlern des 17. Jh. und den erfolgreichsten Bildschnitzern seiner Zeit. Die Kernstraße in N ü r n b e r g wurde nach ihm benannt. W e r k e : N Ü R N B E R G , Nord- und Südportal des W o l f f s c h e n Rathauses: Portalfiguren und Wappenkartuschen, 1617/18 (1889 durch Kopien von Georg -»Leistner ersetzt). M u S : B E R L I N , Staatl. Mus. D A R M S T A D T , Hess. Landesmus. H A M B U R G , Mus. f. Kunst u. G e w . N E U E N S T E I N , Hohenlohe-Mus. N Ü R N B E R G , G N M ; - , M S t N : Elfenbeinstatuette. S T U T T G A R T , Württ. Landesmus. Lit.: ThiemeBecker; Doppelmayr, 1730; Johannes Zahlten, in: Weltkunst, Heft 23 vom 1.12.1988; Barock, 1962, S. 113; Mende, Rathaus 1979; Maué, 1997; E. Grünenwald: Leonhard Kern, Ein Bildhauer des Barock, Schwäbisch Hall 1969; Masa, Freiplastiken, S. 50. Ausst.: 1952/5; 1988 M u s e u m Schwäb. Hall, EA Leonhard Kern. Frank Matthias Kammel Kern, Michael, Maler. Er stammte vermutlich aus der Pforzheimer Künstlerfamilie Kern, w a r aber Bürger in Nürnberg. Mit Rv. v o m 14.7.1550 wurde ihm die Erlaubnis versagt, ohne Aufgabe seines Bürgerrechts in Pforzheim zu wohnen. Lit.: Thieme-Becker; Hampe, Rv. I, 3250. Kern, Valentin, Büchsenmacher, wohnte 1906 Theresienplatz 5. Ausst.: 1882/5 S. 18. Kern & Fiedler, Architekten, Mitinhaber war Ernst -.Kern. Werke: N Ü R N B E R G , Jugendstilhäuser: Keßlerplatz 11 (1911); Meuschelstraße 7 (1911); Rankestraße 20 (1912); Schweppermannstraße 38/40 (1911). Lit.: Willenberg, in: M V G N 75, 1988. Kerner, Michael, Uhrmacher. Er verkaufte auf der Frankfurter Messe dem Hans Jacob von Wachenheim zwei Uhren, deren Bezahlung die Witwe 1561 anmahnte. Lit.: Zahns Jb. I, 1868, S. 260. Kerner (Karner, Karrner, Korner), Nicolaus (Nielas), Maler, f 25. 3. 1505 Nürnberg, oo I) Elsbeth; II) Katharina. Er wurde von Murr für die Jahre 1467-1486 erwähnt, ansässig auf der Lorenzer Stadtseite. A m 30.4.1492 versprach er, zusammen mit Ehefrau Elsbeth, Sigmund Besler einen noch ausstehenden Mietzins von 8 fl. zu bezahlen. 1493 und 1494 wurde er in den Grundverbriefungsbüchem genannt. Im Reichssteuerregister von 1497 war er im Häuserblock an der nördlichen Lorenzer Straße aufgeführt. 1499 hatten er und seine Frau Katharina Mietschulden bei Sebolt Köler. Er kam als 247. Bruder in das Mendelsche Zwölfbrüderhaus, w o er bereits nach 2Ά Wochen starb. Sein Portrait befindet sich im Hausbuch der Zwölfbrüderstiftung. Lit.: Murr, Journal, T. 15, S. 37, 43; Gümbel, 1917, S. 179f.; Hausbuch Mendel, 1965, Bd. I, S. 139, Bd. II, Taf. 18; Fleischmann, RStR von 1497 N r . 483.
Kerstner Kernstock, Paul, Bildhauer. Er war Grabsteinverfertiger. 1906 war er in der Zentralfriedhofstraße 35 ansässig. K e r s c h b a u m , Christoph, Bildhauer, w o h n t e 1932 in der Fichtestraße 31. K e r s c h b a u m , G e o r g A d a m , Rotschmieddrechsel, * um 1800, Sohn des Michael, Wirt, oo 8.11.1829 Maria Margaretha Geyer (* um 1805 - f 14.11.1841), Kinder. 1829 Meister, 1841 G e s c h w o r e n e r . 1831/38 w a r er in S. 1671 (Hübnersplatz 12) ansässig. 1850 w a r er Besitzer des Hauses S. 336 (Neutorstraße 14), wobei er als Rotschmieddrechslermeister, Bäckermeister und Garkoch bezeichnet wurde. Ferner besaß er 1850 das Haus S. 1608 ( S c h m a u s e n g a s s e 9). Lit.: Lockner Nr. 1925; G N M A, 2002, S. 188 A n m . 49. Kerschbaum (Kirschbaum), Johann Christoph, Rotschmieddrechsel, * um 1798 - f 14. 8. 1845 N ü r n berg. Sohn des Michael, Wirt, oo 7.6.1827 Maria Josephina Zebold (* um 1807). 1826 Meister. Seine Meisterstücke waren ein Leimtiegel und ein Rauchfaß. 1829 war er in S. 1676 (Hintere Fischergasse 11) ansässig und zum Schluß in S. 1671 (Hübnersplatz 12). Seine Witwe wurde 1850 erwähnt. Lit.: L o c k n e r Nr. 1905. Kerscher, J o h a n n Gabriel, Goldschmied, Goldund Silberarbeiter, get. 10. 10. 1778 N ü r n b e r g - t 23. 3. 1845 Nürnberg. Sohn des Johann Christoph, Bierwirt und Konstabel. oo 22.4.1804 A n n a Barbara ( t 11.2.1847), Tochter des Johann Jacob I. -»Rademacher, Goldschmied, Witwe G e o r g A d a m -»Schinnerling, Goldschmied. A m 19.3.1804 wurde er Meister mit einem Zuckerkorb und am 20.3.1804 als Meister vereidigt. 1807-12 hatte er Friedrich Eberhard -»Meixner als Lehrling. 1829 war Kerscher Besitzer des Hauses S. 792 (Innere Laufer Gasse 21), w o sich auch die G e s c h ä f t s r ä u m e befanden und w o er bis zu seinem Tod wohnte. Seine Witwe gab die Konzession zurück, die am 24.12.1845 an Johann Michael -»Stadelmann kam. Lit.: Goldschmiedekunst, 2007 N r . 427. Kersten, C o n r a d I., Frucht- und B l u m e n m a l e r , * Hersbruck. Vater des -»Daniel, Kunstmaler, oo Susanna, mind, ein Sohn, eine Tochter. A m 7.6.1732 bat er um den Nürnberger Stadtschutz, der ihm zunächst f ü r ein Jahr gewährt wurde. Kersten (Kerst), C o n r a d II., Kunstmaler, oo Susanna (* Michelbach). Bei der Heirat seiner Tochter Felicitas (* um 1786) am 7.12.1821 mit J o h a n n Wilhelm Zwanziger war er nicht m e h r am Leben. Kersten, Daniel, Kunstmaler, Sohn des -»Conrad I. oo Magdalena Clara (begr. 15.10.1779). A m 22.9.1771 errichtete er mit seiner Frau ein g e m e i n s a m e s Testament. 1779 wohnte er in der Kartäusergasse. Kerstner, Conrad, Goldschmied, Gold- und Silberarbeiter, get. 3. 3. 1625 N ü r n b e r g - begr. 21. 6. 1702 Nürnberg, ehemals Grab auf dem Johannisfriedhof, Epitaph nicht erhalten. Sohn des Hans, Schreiner, oo Katharina (begr. 31.8.1707). 1639-45 Lehre bei Thomas -»Stör d. J. A m 2.11.1652 bestand er die Meisterp r ü f u n g . Nagler erwähnt ein gestochenes Plättchen mit den Initialen C K und der Jahrzahl 1652; solche Plättchen befanden sich im Besitz des G o l d s c h m i e d e h a n d werks, wurden aber A n f a n g des 19. Jh. an einen Kupferschmied verkauft. Initialen und Jahreszahl (Jahr der Meisterprüfung) würden zu Kerstner passen. 1675-79
Kertz Geschworener. Er hat offensichtlich zwei verschiedene Mz. verwendet. Sein Werk umfaßt die in der 2. H. des 17. Jh. beliebten Kugelfußbecher und Humpen. Außerdem ist von ihm Kirchengerät bekannt. 1695 fertigte er den Schenkbecher der Nürnberger Hutmacher, der sich heute im GNM befindet. Er bildete folgende Lehrlinge aus: Georg Kerstner (1662-59); Johann Joachim Eigen (1666-72, wurde Meister in Olmütz); Andreas Sigmund Federer aus Venedig (1676-80); Johann Jacob -»Fern (1679-85); Johann Gottfried Schwarz (1684-89). 1654 mußte Kerstner für ein uneheliches Kind aufkommen und dafür eine Kaution hinterlegen. 1675 kaufte er für 900 fl. das Haus Obere Krämersgasse 5, wo er bis zum Schluß wohnte. Werke: FRAUENAURACH, ev. Pfarrkirche: Krankenkelch mit Patene. ALTENMUHR, Kirche St. Georg und St. Jakobus Maior: Krankenkelch mit Hostiendose. MuS: NÜRNBERG, GNM. Lit.: Thieme-Becker; Nagler, Monogr. IV, Nr. 772; Rosenberg 4233, 4259; Stockbauer, 1893; Barock, 1962, S. 146; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 428; Kohn, N H b Sebald. Ausst.: 1906/2; 1987/18; 2003/4, S. 86, 91. Kertz, Adolf, Portraitmaler, * 8. 10. 1880 Nürnberg - t 18. 7. 1918 gefallen bei Soissons/F. Sohn der Louise Therese Kertz, später verh. Reich, und des Adolphe Angelo Neustättel aus Fürth. 1894 Unterricht bei Adolf Holzel in Dachau, bei dem er auch wohnte. 1898/99 Aufenthalt in Berlin, dann Rückkehr nach Dachau. Seit 1900 studierte er drei Semester an der AdBK Karlsruhe. 1902 fur einige Jahre wieder in Nürnberg, unterbrochen 1903/04 durch einen sechsmonatigen Italienaufenthalt. 1907 gründete er gemeinsam mit Julius Graumann eine Malschule in München. 1913 Übersiedlung nach Dachau, Münchner Straße 24c. Im Herbst 1915 Wehrdienst und Einsatz in Frankreich, wo er am 18.7.1918 als vermißt gemeldet wurde. Die 1917 bei einer Ausstellungsbeteiligung angegebene Adresse war Nürnberg, Bismarckstraße 6. Lit.: Peter Kertz, in: Die Malerfamilie Kertz, Ausstellungskatalog, Nürnberg 2000. Ausst.: 1915/1; 1917/2. Kertz, Heinrich, Maler, * 17. 12. 1904 Nürnberg t 22. 8. 1950 Nürnberg, begr. auf dem Westfriedhof. Sohn des -»Max, Malermeister, oo 1933 Anna Margareta Schill (* 1907 - t 1991), ein Sohn -.Peter. 191922 Ausbildung als Dekorationsmaler im väterlichen Geschäft, 1922 Gesellenprüfung. Daneben Abendkurse an der Kunstgewerbeschule Nürnberg unter Karl -»Selzer. 1922 Beginn des Studiums an der Kunstgewerbeschule Nürnberg wieder unter Karl Selzer, Fach Dekorationsmalerei. 1925 in München an der Meisterschule für das Malerhandwerk. 1926-31 Studium an der AdBK München unter Julius Diez, dazwischen im väterlichen Geschäft in Nürnberg tätig. 1931 Meisterprüfung als Dekorationsmaler in Nürnberg. 1937 Eintragung in die Handwerksrolle und Übernahme der väterlichen Firma, zusammen mit seinen Brüdern Friedrich und Rudolf. 1940-46 Kriegsdienst und Gefangenschaft. Anschließend in Nürnberg wieder selbständig tätig, Ende 1948 bis zu seinem Tod Lehrer an der Meisterschule für Wandmaler. MuS: NÜRNBERG, MStN: „Badende", um 1947. Lit.: Peter Kertz, in: Die Malerfamilie Kertz, Ausstellungskatalog, Nürnberg 2000. Eigenhändiger Lebenslauf in MStN. Ausst.: 1947/1; 1952/1; 2002/5.
768 Kertz, Johann Max, Tüncher, Dekorations- und Landschaftsmaler, * 12. 3. 1882 Nürnberg - t 28. 2. 1949 Garmisch-Partenkirchen, begr. am 5. 3. auf dem Westfriedhof in Nürnberg. Sohn der Louise Therese Kertz, später verh. Reich, und des Adolphe Angelo Neustättel aus Fürth, oo 8.5.1905 Anna Sperber, vier Söhne, eine Tochter. Lehre als Tüncher. 1898 Abendschüler im Fach Ornamentzeichnen an der Kunstgewerbeschule Nürnberg, nach zwei Semestern wurde er „Hospitant" mit Erweitung der Fächer auf Dekorationsmalerei unter Karl -»Selzer und Figurenzeichnen unter Heinrich -»Heim, die Fächer Akt- und Figurenzeichnen unter Franz -»Brochier folgten. 1906 Meisterprüfung im Malerhandwerk und Eintragung als Dekorationsmaler in die Handwerkerliste. 1914-18 Wehrdienst. 1920 erwarb er um 121.000 Reichsmark das Anwesen Schoppershofstraße 32, das er zur Finanzierung mit einer Hypothek von 101.000 Reichsmark belastete. Dort richtete er seine Maler- und Lackierwerkstätte ein, in der auch seine Söhne Friedrich und Rudolf mitarbeiteten. In den Jahren 1930, 1931 und 1932 leitete er die Meisterkurse für Dekorationsmaler. Seine jüdische Abstammung führte zu wirtschaftlichen Einbußen, so daß er 1937 die Hälfte des Geschäftes und des Anwesens auf seine Söhne übertrug. Seit dieser Zeit reiste er öfter nach Garmisch-Partenkirchen, wohin er 1940 ganz übersiedelte und bis zu seinem Lebensende im Bischofsweg 6 wohnte. Seine künstlerische Tätigkeit bis 1937 beschränkte sich eher auf Gelegenheitsarbeiten, nun begann er gezielt als Landschafts- und Alpenmaler zu arbeiten, womit er sich seinen Lebensunterhalt verdiente. Lit.: Ursula Kubach-Reutter, in: Die Malerfamilie Kertz, Ausstellungskatalog, Nürnberg 2000. Kerzenhans, Kerzenmacher (Steinmetz, 1444) s. Ruprecht, Hans Keser (Steinsachneiderfamilie, 16./17.Jh.) s. Caesar Keser, Conrad, Plattner, wurde 1485 Bürger, 1486 Meister. 1502 kaufte er vom Plattner Hans -»Grünewald für 135 fl. das Haus Obere Söldnersgasse 7. Lit.: Kohn, NHb Sebald. Keser, Hans, Plattner, wurde 1503-32 in einigen Rv. erwähnt. Ein (weiterer) Plattner Hans Kiser erhielt mit Rv. vom 2.9.1550 das Bürgerrecht zugesagt. Lit.: Hampe, Rv. Keser, Hans, Bildschnitzer, oo 11./18.3.1526 Margarethe, Tochter des Silvester Spuel (Spul). Am 4.6.1514 wurde er Bürger und zahlte 4 fl. Am 7.8.1526 Schloß er mit seiner Frau Margarethe einen Ehevertrag. Er besaß ein Haus gegenüber dem Kartäusergarten. Lit.: Baader, 1860/62; Gümbel, 1906, S. 338; Burger, Ehebuch 1951, Nr. 314. Keser, Hans, Sonnenuhr- und Kompaßmacher, um 1528 genannt. Lit.: Gouk, 1988. Keser, Hans, Rotschmied, Ringmacher, t Nürnberg, ehemals Grab Nr. 1143 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1613, nicht erhalten, oo Ottilia. Bei seinem Tod wurde er als Ringmacher und Seifensieder bezeichnet. Lit.: Zahn, DI-N Nr. 1143. Keser, Hans Georg (Maler) s. Caesar, Hans Georg Keser (Seser), Jörg, Rotschmied, Ringmacher, 1510 erwarb er das Haus Obere Schmiedgasse 46, das er 1520 um 67 fl. an den Plattner Heinrich -»Hirschleben verkaufte. Lit.: Kohn, NHb Sebald.
769 Keser, Wolf, Plattner, war 1548 Geselle bei Friedrich -»Schmidt. Er verließ Nürnberg, um für den König in Prag zu arbeiten. Lit.: Hampe, Rv. I, 3143, 3144. Keß, Georg Salomon (Fayencemaler, 1760) s. Kees, Georg Salomon Keß, Seitz, Rotschmied, begr. 12. 5. 1476 Nürnberg, oo Margaretha Pickel (begr. 5.9.1483). 1460 erwarb er das Anwesen Karolinenstraße 12/Hörmannsgäßchen 7, das vor 1483 in fremden Besitz überging. Lit.: Burger, 1961 Nr. 2201 u. 1967 Nr. 2753; Kohn, N H b Lorenz. Kessel (Kössel), Adam, Rotschmied, Ringmacher, t Nürnberg, Grab Nr. 1250 auf dem Rochusfriedhof, Epitaph dat. 1693, noch vorhanden, oo Ursula. 1676 Meister. Um 1686 erwarb er ein Haus im Judenhöflein (Unterer Judenhof 7 bei der Rotschmiedsgasse). Lit.: Lockner Nr. 914; K D M Nürnberg, 1977; Kohn, NHb Sebald. Kessel (Kössel), Christoph, Rotschmied, Ausbereiter, 1632 Meister. Lit.: Lockner Nr. 709. Kessel, Friedrich (Fritz), Plattner, wurde 1471 Meister. Kessel, Hans, Rotschmied. Seine Tochter Barbara heiratete am 13.1.1636 Georg -»Walch, Kupferstecher. Lit.: Tacke, 2001, S. 611 und Stammtafel 49. Kessel, Heinz, Plattner, wurde 1479 Bürger und Meister. Kessel (Kissel), Quirin von, niederl. Portraitmaler, * Antwerpen. 1568 wurde er in Köln wegen Blasphemie verhaftet und ausgewiesen. Mit Rv. v. 5.8.1572 wurde ihm erlaubt, ein Jahr ohne Bürgerrecht in Nürnberg zu wohnen; im Rv. vom 17.1.1577 wurde er als „conterfetter" bezeichnet. Gegen Bezahlung der vergangenen und zukünftigen Losung wurde ihm erlaubt, noch ein Jahr in Nürnberg zu sitzen. Er durfte eigenen Rauch halten und Güter besitzen. Lit.: ThiemeBecker; Johann Jacob Merlo: Kölnische Künstler in alter und neuer Zeit. Düsseldorf 1895, Sp. 484; Hampe Rv. II 77, 262; K. Pilz, in; MVGN 43, 1952, S. 82, 240. Kesselmann, Hans, Stadtpfeifer, wurde am 18.8. 1450 bestellt. Kesser (Khesser), Noe, Plattschlosser, wurde am 15.6.1565 in das Meisterbuch der Stadt eingetragen. Keßler (Glockengießerfamilie) s.a. Glockengießer, Gnotzhamer. Im 14./15. Jh. war Keßler gleichzeitig die Berufsbezeichnung für Rotgießer. Die Verwandtschaft mit der Familie -»Glockengießer geht auf Peter 1. -»Keßler zurück, welcher 1417 Margaretha Stattböck, Witwe des Jacob -»Glockengießer heiratete. Hermann II. -»Kessler siegelte mit dem Wappen, das heute noch auf dem Schlußstein des Sakristeigewölbes der Laufer Spitalkirche zu sehen ist, nämlich vier Rosetten als stilisierte Rosenblüten an einem Zweig. Sein gleichnamiger Bruder Hermann III. -»Kessler führte eine Glocke im Wappen. Daraus leitete sich wohl der Name Rosenhart, gen. Glockengießer ab, welchen Christoph I. -»Glockengießer ab 1559 und Christoph II. -»Glockengießer führten. Zur besseren Übersicht wurden diese beiden Familienmitglieder unter dem Namen Glockengießer erfaßt. Ein Sohn des Hermann I. Kessler nannte sich Johannes Weißenburger, ein Sohn des Hans -»Glockengießer nannte sich Conrad II. -»Gnotzhamer, so daß Mitglieder der beiden Familien Kessler und Glockengießer in der Literatur
Keßler unter der verwirrenden Vielfalt von fünf Familiennamen, nämlich -»Kessler, -»Glockengießer, -»Gnotzhamer, Rosenhart und Weissenburger erscheinen. Keßler, Cunz, Ratssyndicus und Notar, Stifter, * Münnerstadt - t zwischen 22. 9. 1453 und 8. 11. 1453 Nürnberg. Durch sein Testament wurden die Nachlaßverwalter beauftragt, einen Altar in der Lorenzkirche zu errichten, der mit Urkunde vom 24.5.1455 übergeben wurde. Die Stiftung umfaßte auch die für einen Altar erforderliche Erstausstattung, nämlich ein Gebetbuch und zwei Diurnale, ein Meßbuch, drei Meßgewänder, einen Kelch, Leuchter und Altartücher. Der Altar sollte ursprünglich Konradsaltar genannt werden. Bereits 1446 war jedoch ein gleichnamiger Altar von Konrad -»Konhofer gestiftet worden, so daß es in den ersten Jahrzehnten zu Verwechslungen kam. Nach verschiedenen Umbenennungen erhielt der von Keßler gestiftete Altar in den 1490er Jahren seine endgültige Bezeichnung „Wolfgangsaltar". Als Vorbereitung seiner Stiftung hatte er bereits am 24.2.1448 ein Pfründhaus gekauft, dafür sollten wöchentlich vier Messen gelesen werden. Das im Dipt. Lorenz, 1756, S. 14 und im Kircheninventar der Lorenzkirche 1827 von Pfarrer Hilpert genannte Stiftungsjahr 1316 ist wahrscheinlich auf eine Verwechslung mit dem Apostelaltar zurückzuführen. Auch das später auf 1416 berichtigte Datum ist unzutreffend. Lit.: Dipt. Lorenz, 1756, S. 14; E. Lutze, in: G N M A, 1933; J. Winkler, in: M V G N 47, 1956, S. 185; Glokkenatlas, 1973, S. 82; Gerhard Weilandt, in: St. Lorenz, 2003, S. 71-79. Keßler, Eckhart, Rotschmied, wurde 1417 Bürger und zahlt 10 fl. Keßler (Kössler), Friedrich, Rotschmied, wurde 1565 Meister. Lit.: Lockner Nr. 217. Keßler, Georg Anton, Bildhauer, Graveur, wohnte 1878 Maxtormauer 3, 1881 Katharinengasse 2 und 1906 Gugelstraße 42/11. Keßler (Kössler), Hans (Johann), Rotschmied, Ringmacher, f 1745 Nürnberg. Sohn des -»Hans Georg, Ringmacher. Am 28.7.1705 wurde er in die Meisterliste eingetragen. Mz. 1714-29: Schwein; 1729 übernahm er das Mz. „ G r e i f ' von seinem Vater. Lit.: Lockner Nr. 1126; Stengel, in: GNM M, 1918/19, S. 123 u. 148. Keßler (Kössler), Hans Georg, Rotschmied, Ringmacher, Vater des -»Hans, Ringmacher. 1676 Meister, 1709 Geschworener. Mz: seit 1713 „ G r e i f , das er von seinem Vetter Johann Sebastian -»Künzel übernommen hat. 1692 in den Grundverbriefungsbüchern erwähnt. Lit.: Lockner Nr. 918; Stengel, in: GNM M, 1918/19, S. 123. Keßler, Hermann I., Glockengießer, * Nürnberg t um 1353? Nürnberg. Sohn des -»Siegfried, oo Agnes Steinauer. Am 8.10.1320 wurde er als Bürge für einen Neubürger in Nürnberg erwähnt. 1338-53 war er Pfleger von St. Lorenz. Er wohnte am Fischbach (Karolinenstraße). Werke: N Ü R N B E R G , Lorenzkirche: Feuerglocke. Lit.: N D B 6, S. 459; Pilz, 1956, S. 69; Glockenatlas, 1973, S. 439, 455; Erlanger/Fischer, 2000; Glückert, 2002, S. 41 ; Nürnberger Glockenbuch, 2003, S. 307 u. 312. Keßler, Hermann II., gen. Glockengießer, Glokkengießer, Stifter, * um 1320 Nürnberg - f um 1389
Keßler Lauf, begr. in der Spitalkirche in Lauf. Älterer Sohn des Hermann I. co 1347 Elsbeth ( t 1397, begr. in der Spitalkirche in Lauf), Tochter des Conrad Haid, kinderlos. Hermann I. hatte zwei Söhne mit gleichem Vornamen, so daß eine biographische Trennung manchmal schwierig ist. 1352 erwarb er das Nürnberger Bürgerrecht. Nach neueren Forschungen ist Hermann II. als der erfolgreichste Glockengießer im süddeutschen Raum in der 2. H. des 14. Jh. anzusehen. Die Erzeugnisse seiner Hütte fanden Verbreitung in allen Teilen Frankens sowie in Württemberg, Baden, Bayerisch Schwaben und in der Oberpfalz. Er lieferte Glocken fur den Augsburger Perlachturm, für Waischenfeld, Langenzenn, Dinkelsbühl, Tauberbischofsheim und Amberg. Nur wenige dieser Glocken wurden signiert, sie sind vor allem an der Art der Buchstaben auf den Umschriften und ihrer Anordnung zu erkennen. Zur Trennung der Wörter bediente er sich gerne der Symbole von Rose und Glocke. Sein gleichnamiger Bruder führte eine Glocke im Wappen, während Hermann II. selbst mit demjenigen Wappen siegelte, das heute noch auf dem Schlußstein des Sakristeigewölbes der Laufer Spitalkirche zu sehen ist, nämlich vier Rosetten als stilisierte Rosenblüten an einem Zweig. Daraus leitete sich wohl der Name Rosenhart, gen. Glockengießer ab, welchen die Familie ab dem 16. Jh. verwendete. Er besaß ein Haus am Fischbach (Karolinenstraße). Hermann II. und seine Frau stifteten am 31.8.1374 gemeinsam das Glockengießer-Spital in Lauf, dazu 500 fl. Auf ihn gehen auch die Errichtung der Kirche St. Leonhard, des Pfarrhauses, des Friedhofes und die Errichtung des Schulwesens in Lauf zurück. Etwa ab 1378 lebte Keßler vorwiegend fur seine Stiftung, der er als erster Spitalmeister vorstand. Am 24.6.1386 und am 20.2.1389 errichtete er seine Testamente. 1389 vermachten die Eheleute der Stiftung noch 25 Bauernhöfe und Mühlen in 12 Ortschaften. Während des Markgrafenkrieges wurden 1552/53 Spital, Kirche und Pfarrhof niedergebrannt. Das Spitalgebäude wurde 1554-58 neu errichtet, von Kirche und Pfarrhaus sind die Ruinen erhalten. Die Gießhütte übernahm um 1378 sein Bruder Johannes -»Glockengießer, genannt Weißenburger. Ein Hermann Glockengießer war 1375-86 Kirchenmeister bei St. Lorenz. Werke: Verz. s. Glockenatlas, 1973, S. 12, 84 Anm. 35, S. 439. Lit.: Thieme-Becker (unter Rosenhart); Waldau, Zion 1787, S. 21; Murr, Journal zur Kunstgesch. 15, 1787, S. 100; KDM Lauf, 1966; Fritz Schnelbögl (Hrsg.): 600 Jahre Glockengießerspital Lauf a. d. Pegnitz, ANL Bd. 22, 1974; Stolz, 1993; Glückert, 2002, S. 39-60; Nürnberger Glockenbuch, 2003, S. 313. Keßler, Hermann III., Glockengießer?, Stifter, * Nürnberg - t wohl kurz nach 1380. Sohn des -»Hermann I.; jüngerer Bruder des -»Hermann II. oo Elsbeth, kinderlos. Er muß ein begüterter Mann gewesen sein. 1375 stiftete er das Spital in Schwabach. Mit einer Urkunde von Schwabach vom 30.10.1377 beurkundeten Heinrich Geuder, Schultheiß, und die Schöffen der Stadt Nürnberg, daß Hermann Keßler der Jüngere, Hermann Keßlers d. Ä. Bruder, mit gesamter Hand seiner Ehefrau Elsbeth zwei Güter in [Markt] Bibart verkauft habe. Ungeklärt ist jedoch, ob Hermann III. ebenfalls Glockengießer war. Lit.: Pilz, 1956; Glok-
770 kenatlas, 1973, S. 12; Nürnberger Glockenbuch, 2003, S. 307. Keßler, Hermann, Orgelbauer, Organist, Glockengießer, errichtete eine Orgel in der Frauenkirche, die der Rat 1377 mit 100 fl. bezahlte. 1388 erhielt er für ein zweites Positiv in der Spitalkirche 100 fl. 1397/98 erscheint er noch mit Zahlungen in den Stadtrechnungen. Lit.: H. J. Moser, 1929; Wagner, 1927; Krautwurst, 1971; Glockenatlas, 1973, S. 83, Anm. 28; Orgelbauerlexikon, 1994. Keßler, Jacob (Rotgießer, 1397) s. Glockengießer, Jacob Keßler, Johann Wolfgang, Handelsmann, Marktadjunkt, Marktvorsteher, Sammler, * 25. 4. 1731 Erlangen - f 11. 12. 1803 Nürnberg. 1772-1806 Genannter, dann Kollegium aufgelöst. Er war Sammler von Medaillen und geschnittenen Steinen. 1788 erwarb er durch gerichtliche Adjudikation das Haus Winklerstraße 1 1 . 1 8 0 0 war er Besitzer des Eckhauses Kaiserstraße 15. Johann Georg -»Zell malte von ihm ein Bildnis auf Kupfer. Panzer verzeichnete sein Portrait. 1808 wurde eine Medaille auf ihn geprägt. Lit.: Roth, 1802; Erlanger/Fischer, 2000 Nr. 2; Kohn, N H b Lorenz u. Sebald. Ausst.: 1954/3, Nr. 198. Keßler, Johannes, gen. Weissenburger, Glockenund Büchsengießer, f um 1403 Nürnberg. Sohn des Hermann I. -»Keßler oo 1376 Maria Gosastatt, mind, ein Sohn. Um 1378 dürfte er die Gießhütte des Hermann II. -»Keßler übernommen haben, die sich im Glockengießerhaus vor dem inneren Frauentor befand. 1391 goß er die Betglocke für St. Sebald (nicht erhalten). Etwa 1376 bis 1400 war er Besitzer des Hauses zur blauen Flasche auf der Hüll (Kopfhaus Hallplatz 3/Klaragasse 4). 1397, 1400 und 1403 wurde er in den Losunglisten genannt. Lit.: Glockenatlas, 1973, S. 12, 84 Anm. 32; Nürnberger Glockenbuch, 2003, S. 319. Keßler, Leonhard, Bildhauer, oo Anna. 1906 wohnte er im Kirchenweg 37. Seine Witwe wurde 1932 erwähnt, wohnhaft im Kirchenweg 16a. Lit.: Adreßbücher. Keßler, Martin (Merten), Goldschmied, erscheint am 2.9.1542 als Geselle in den Nürnberger Akten. Vermutlich identisch mit dem gleichnamigen Goldschmied, der 1549 Meister in Wien wurde, 1554 Zechmeister war und bis 1585 nachweisbar ist. Lit.: Thieme-Becker; Hampe Rv. I, Nr. 2677; Viktor Reitzner, Edelmetalle und deren Punzen (=Alt-WienLexikon für Österreichische und Süddeutsche Kunst und Kunstgewerbe, Band 3), Wien 1952. Keßler, Peter d. Ä., gen. Weissenburger, Glockengießer, * um 1376 Nürnberg - f um 1437 Nürnberg. Sohn des Johannes -»Keßler, oo I) N. N.; II) um 1417 Margaretha Stattböck, Witwe des Jacob -»Glockengießer, ein Sohn Peter sowie zwei Stiefsöhne -»Hans und -»Ulrich aus erster Ehe seiner Frau. 1417 ist seine erste signierte Glocke nachweisbar, was wohl mit der etwa zeitgleichen zweiten Eheschließung zusammenhängt. Um 1430 beschäftigte er drei Gehilfen. Werke: Verz. s. Glockenatlas, 1967, S. 440 (Peter d. Ä. u. d. J.). Lit.: Glockenatlas, 1973, S. 25, 86 Anm. 74, 87 Anm. 76, S. 455. Keßler, Peter d. J., gen. Weissenburger, Glockengießer, t um 1433 Nürnberg. Sohn des -»Peter d. Ä.; unverheiratet. 1419 wurde er Meister. Bis zu seinem
771 f r ü h e n Tod dürfte er wohl in der Gießhütte seines Vaters gearbeitet haben. W e r k e : Verz. s. Glockenatlas, 1967, S. 4 4 0 (Peter d. Ä. u. d. J.)· Lit.: Glockenatlas, 1973, S. 25, 86 A n m . 74, 87 A n m . 76, S. 455. Keßler, Siegfried (Sifridus I.), Glockengießer, Vater des -»Hermann I. Wohl ursprünglich Wandergießer, der sich in Nürnberg niederließ. Frühestes Glied der Nürnberger Familie Keßler, der neben dem Glockengießen das Keßlerhandwerk (Rotschmiedehandwerk) ausführte. H ä u f i g nur -»Sifridus genannt. W e r k e : E I C H S T Ä T T , D o m : Glocke, dat. 1299. Lit.: Pilz, 1956, S. 69; Glockenatlas, 1973, S. 438; Glükkert, 2002, S. 40; Nürnberger Glockenbuch, 2003, S. 307,317. Kessler, Veit, Meistersinger, Barchentweber, * Eisenach - begr. 31. 10. 1609 Nürnberg, Grab Nr. 1922 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1606, noch vorhanden, oo I) 14.5.1582 Barbara Koler; II) 13.4.1608 Regina Haitinger aus Freistadt/Österreich. War Meister seines Handwerks, wurde am 9.9.1581 Bürger. 1581-94 nahm er regelmäßig, 1597-1603 einige Male und letztmals 1609 an den Singschulen teil. Er unterzeichnete die Schulordnung von 1583, ab 1584 ist er als Schulhalter belegt. Er besaß eine Sammlung von Meisterliederhandschriften. Lit.: Stahl, 1982; Z a h n DI-N Nr. 2852; K D M Nürnberg, 1977. KeBmann ( G o ß m a n n , Koßmann), Eberwein (Eberhard), Goldschmied, Silberarbeiter, * Münster - begr. 23. 8. 1584 Nürnberg. Z u seiner Herkunft findet sich im Meisterbuch der Eintrag: „ist ein bangart oder pfaffenkindt, w i e m a n ß nendt". oo 6.2.1576 Sibylla (begr. 23.8.1606), Tochter des Franz -»Blaicher d. Ä., Goldschmied. A m 5.9.1575 begann er sein Meisterstück bei Elias -»Lencker d. Ä., am 30.11.1575 bestand er die Meisterprüfung. A m 6.8.1576 erwarb er das Bürgerrecht. A n Arbeiten sind von Keßmann mehrere Pokale erhalten. 1577 und 1580 kaufte der Rat bei ihm zwei Trinkgeschirre, die Erzherzog Matthias und dem Würzburger Bischof Julius Echter von Mespelbrunn verehrt wurden. Im Juli 1578 beschäftigte er einen Gesellen und einen Lehrjungen. Seine Werkstatt war in der Neuen Gasse. 1579 erwarb er um 350 fl. das Haus Stöpselgasse 23, w o er bis zu seinem Tod wohnte. Seine Witwe heiratete am 2.10.1587 den Goldschmied Abraham -»Tittecke, der das Haus in der Stöpselgasse übernahm. M u S : M O S K A U , Rüstkammer des Kreml: Doppelpokal. N E W Y O R K , Metropolitan Mus.: Becherpokal. Lit.: Rosenberg 3994; Stockbauer, 1893 Nr. 481; Hampe, Rv.; M. Bachtier, in: G N M A, 1978; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 429; Kohn, N H b Sebald. KeBmann, Hans, Büchsenschmied, wurde mit Rv. vom 3.10.1547 das Bürgerrecht zugesagt. Lit.: Hampe, Rv. 1,3049; Willers, 1973. Kestell, Bernhard, Zirkelschmied, oo 20.5.1538 Margaretha Hacker. Lit.: Schornbaum, 1949 Nr. 281. Kesten, H e r m a n n , Schriftsteller, * 28. 1. 1900 Podwoloczyska/Galizien - f 3. 5. 1996 Basel. Sohn des Isaak (1871-1918), K a u f m a n n , oo Nürnberg 20.12. 1928 Toni Warowitz (* 1904 - t 1977). Seine Kindheit und Jugend verbrachte Kesten in Nürnberg. Nach dem Besuch der Bismarckschule 1906-10 und des Alten G y m n a s i u m s 1910-19 studierte er 1919-23 an den Universitäten Erlangen und Frankfurt/Main. A b
Kestner 1927 war er Cheflektor des Kiepenheuer-Verlages in Berlin, bis er 1933 als Jude Deutschland verlassen mußte. 1933-40 betreute er die Herausgabe deutschsprachiger Autoren im R a h m e n des Allert de Lange Verlags A m s t e r d a m und emigrierte 1940 nach N e w York; ab 1953 lebte er vorwiegend in R o m . Kesten war 1972-76 Präsident des deutschen P E N ; 1995 stiftete er das Preisgeld für den ersten Internationalen Nürnberger Menschenrechtspreis. Er war Träger des Kulturpreises der Stadt N ü r n b e r g (1954), des NellySachs-Preises (1977), der Ehrendoktorwürde der Philosophischen Fakultäten der Universität ErlangenN ü r n b e r g (1978) und der Ehrenbürgerwürde der Stadt N ü r n b e r g (1980). Seine Statue befindet sich in der Stadtbibliothek im Katharinenkloster, 1988 g e s c h a f f e n von Wilhelm -»Uhlig. W e r k e : Verz. s. Ulf von Dew i t z / W o l f g a n g Buhl (Hg.): Ich hatte Glück mit M e n schen. Z u m 100. Geburtstag des Dichters H e r m a n n Kesten (Beiträge zur Geschichte und Kultur der Stadt N ü r n b e r g 24), 2000. Lit.: Buhl, 1971; Ulf von Dewitz (Hg.): Unter uns - H e r m a n n Kesten - G e d e n k v e r a n staltung der Stadt N ü r n b e r g am 14. Juli 1996 ( B Z Materialien 4), N ü r n b e r g 1997; Stadtlexikon 2000; Masa, Freiplastiken, S. 102; Schmidt, 2005. Clemens Wächter Kester s. Küster Kestler, August, Betreiber einer Zinngießerei- bzw. Zinnfigurenfabrik. 1905/06 befand sich die Fabrik in der Peter-Vischer-Straße 3. Nach 1907 betrieb Kestler einen Mühlhandel in der Felseckerstraße 16, zuvor auch einen Obst- und Gemüsehandel in der Gostenhofer Hauptstraße 14. Kestner, Daniel (David), Maler, * 9. 7. 1594 N ü r n berg, Sohn des -»Martin, Glaser. Sein T a u f n a m e w a r Daniel, später erscheint er als David in den Archivalien. 1608-12 Lehre bei Wolf -»Vischer, w o f ü r ein Lehrgeld von 20 fl. vereinbart war. Panzer verzeichnete das von ihm gemalte Bildnis des Johann Sigmund Muffel, das als Stichvorlage diente. Kestners weiteres Schicksal ist unbekannt. Lit.: Thieme-Becker; Tacke, 2001, S. 481. Kestner (Kestler), Lorenz, Harfenist, wurde am 12.1.1569 in einem Rv. erwähnt. Kestner, Martin, Glaser, Glasmaler, get. 9. 11. 1561 N ü r n b e r g - begr. 23. 1. 1607 Nürnberg. 00 24.5. 1586 Magdalena (get. 28.9.1562 - begr. 10.4.1620), Tochter des Hans -»Werner, M ü n z w a r d e i n , neun Kinder. 1590/91 setzte er das Tucher-Fenster in St. Lorenz ein. 1602 verkaufte er um 325 fl. und 12 fl. Eigenzins (240 fl. Hypothek) das Haus Judengasse 17 an Jobst -»Weigel, Briefmaler. Lit.: Tacke, 2001, Stammtafel 92; Kohn, N H b Sebald. Kestner, Michael, Maler, Radierer, get. 24. 10. 1638 N ü r n b e r g - b e g r . 13. 7. 1706 Nürnberg. Sohn des Marx Friedrich, Marktunterkäufel. oo 30.9.1667 M a g d a l e n a Margaretha (get. 19.2.1644), Tochter des Nicolaus -»Grey, Goldschmied, ein Sohn, drei Töchter. 1656-60 Lehre bei Daniel -»Preißler, w o f ü r 100 Reichstaler Lehrgeld vereinbart wurden. 1666 wurde er Meister mit dem Probestück „Judith mit ihrer Magd und dem Kopf des H o l o f e m e s " , das im Rathaus verblieb. Kestner malte Historienbilder und Bildnisse. 1674-78 hatte er Johann Erhard -»Ebermayer als Lehrling. 1684 wurde er in den Grundverbriefungs-
Kett biichern erwähnt. Bei seinem Tod wohnte Kestner am Bonersberg (Paniersplatz). Panzer verzeichnete zwei Portraitstiche mit seiner Signatur, darunter das Portrait des Nicolaus -»Juvenell d. Ä. von 1670, das er mit seinem Anagramm Leachim Renstek signierte. Panzer verzeichnete auch drei Bildnisse Nürnberger Bürger als Stichvorlagen. Lit.: Thieme-Becker; Tacke, 2001, S. 481. Kett, Johann, Zirkelschmied, oo vor 1783 Kunigunde Zischer (f 31.12.1818, als Witwe), Kinder. Am 18.4.1770 wurde er in die Meisterliste eingetragen. Kettle, H. (K. und S. Kettle & Söhne) Münzschneider, Mechaniker, um 1798-1814 in Nürnberg tätig (nicht in Birmingham, wie Forrer angibt). Lit.: Thieme-Becker; Forrer. Kettner (Kothner), Fritz, Meistersinger, * vor 1392 - t nach 1429 Nürnberg. Er wurde erstmals in Conrad -»Nachtigalls Dichterkatalog erwähnt, ferner erschien sein Name in allen Katalogen der Alten Meister der Meistersingergesellschaft. Zwei Lieder geistlichen Inhalts sind erhalten, drei weitere können ihm zugeschrieben werden. Außerdem sind sieben Töne, vier davon mit Melodienotierung, unter seinem Namen überliefert. Lit.: „Der Hohe Ton" von Fritz Kothner, in: Curt May: Der Meistergesang in Geschichte und Kunst, Seemann, Leipzig 1901; Stahl, 1982; MGG 16, 938; Wilhelm Dupont, in: Werkausgaben Nürnberger Komponisten, Nürnberg 1971; Stadtlexikon 2000. Kettner, Heinz, Plattner, wurde 1493 Meister. Lt. Rv. vom 7.11.1506 sollte er wegen seines „verächtlichen wesens" bestraft werden. Lit.: Hampe, Rv. I, 749. Kettner, Leonhard (Linhart), Plattner, wurde 1464 Meister. 1469 war er Besitzer des Hauses Bergstraße 20. Lit.: Kohn, NHb Sebald. Kettner (Kottner), Leonhard (Linhard), Kantor, Dichter, bis 1545/47 bei St. Egidien tätig. 1545 erhielt er vom Nördlinger Rat 6 Taler fur ein verehrtes Buch. 1543-53 veröffentlichte er einige geistliche Schriften. Möglicherweise stammte er aus Rothenburg/Tauber, wie aus einer Widmung geschlossen werden könnte. Lit.: Will, GL VI, S. 199f. Kettner (Kottner), Paulus, Plattner, wurde 1478 Bürger. Kettner, Urban, Maler, wurde am 6.1.1498 Bürger. Lit.: Baader, 1860/62; Gümbel, 1906, S. 339. Kettwig, Michael, Buch- und Kunsthändler, get. 26. 7. 1626 Nürnberg - f vor 1704 Nürnberg. Sohn des Christian, Pfarrer, oo 31.1.1659 Anna Maria (get. 30.12.1640 - begr. 6.2.1704), Tochter des Paulus -»Fürst, ließ Kinder bis 1677 taufen. Wahrscheinlich arbeitete er bei seinem Schwiegervater, als selbständiger Buch- und Kunsthändler trat er nicht in Erscheinung. 1704 wurde seine Witwe erwähnt. Lit.: Sporhan-Krempel/Wohnhaas, 1973; Ludwig, 1998. Kettwig, Philipp Christian, Bildnismaler, get. 13. 11. 1672 Nürnberg - begr. 26. 10. 1719 Nürnberg, ehemals Grab auf dem Johannisfriedhof, Epitaph nicht erhalten. Sohn des Johann Philipp ( t 1673), Visierer. oo 17.9.1704 Helena Margaretha (begr. 21.3.1620), Witwe des Lorenz -»Wiedmann, Maler, kinderlos. Bereits ein Jahr nach seiner Geburt wurde er Halbwaise. Vielleicht ermöglichte sein Onkel, der Buch- und Kunsthändler Paulus -»Fürst, seine Ausbildung als
772 Maler, Aufzeichnungen für diesen Zeitraum sind nicht vorhanden. Möglich wäre auch, daß er als Geselle bei Lorenz -»Wiedmann arbeitete, dessen Witwe er heiratete und dessen Werkstatt in der Oberen Wörthstraße er weiterführte. Lit.: Thieme-Becker; Tacke, 2001, S. 482. Ketz (Ketzsch, Kötz, Ketzmaler), Sigmund von, Maler, oo Margaretha. 1468 wurde er Bürger und zahlte 2 fl. 1477 bemalte er die Flügel der großen Orgel in der Spitalkirche in Nürnberg. 1484 erhielt er eine Zahlung von 15 fl. für eine in der Kirche zu Gammesfeld/Württ. gemalte Tafel (nicht mehr nachweisbar). Lt. Brunnenbuch von 1479 wohnte er zur Miete in einem Haus, das dem Heilig-Geist-Spital gehörte. 1484 kaufte er mit seiner Ehefrau Margaretha von Urban Beck zu Lauf ein Eckhaus mit Hofstatt neben dem Neuen Spital (Neue Gasse 1-3), den Kaufpreis von 290 fl. rh. zahlte er in zwei Raten. Von diesem Eckhaus verkaufte er 1487 um 48 fl. rh. das Höflein als Baugrund (später Neue Gasse 3). Der Verkauf war vielleicht nötig, da er bei Urban Beck noch Schulden hatte. In einem Prozeß sollte geklärt werden, ob Ketz die Schulden auch abarbeiten könne; am 3.8.1487 wurde dem Maler die Beweislast zugeschoben, daß Beck damit angeblich einverstanden gewesen sein soll. Am 8.10.1487 versprach Sigmund von Ketz, 35 fl. wegen einer Tafel (Tafelmalerei) zu bezahlen, hier ist er zum letzten Mal als Lebender erwähnt. Am 30.4.1488 erscheint seine Witwe als Angeklagte wegen der Tafel, Prozeßgegner war Michael Gaißwurgel. Lit.: Thieme-Becker; Baader, 1860/2; E. Wernicke, in: MVGN 10, 1893; Gümbel, 1907, S. 51; Gümbel 1917, S. 174-176; Wagner, 1927, S. 250; Kohn, N H b Sebald. Ketzmann, Mag. Johann d. Ä., Pädagoge, Schulmann, * 13. 7. 1487 Schwabach - f 23. 8. 1542 Nürnberg, begr. auf dem Katharinenfriedhof. oo I) um 1518 Barbara, Tochter des Heinrich Leis, Fingerhutmacher, Kinder; II) 1525 Ursula Saltzer ( t Juni 1538). Studium in Ingolstadt, dort Magister. 1517 bis zu seinem Tod war er Rektor an der Lorenzer Schule in Nürnberg. 1525 war er Protokollant beim Nürnberger Religionsgespräch; 1535 Gutachter des Nürnberger Rates in einem Streit um die Schulordnung in der reichstädtischen Stadt Hersbruck. Mitglied der 1526 gegründeten Musikgesellschaft Sodalitas. Er wohnte im (aufgelassenen) Katharinenkloster. Seine Tochter Dorothea heiratete am 14.11.1559 den Goldschmied Martin -»Egertes. Lit.: NDB; Will, GL II, S. 282; Roth, 1802, S. 77; Rensing, in: MVGN 27, 1928, S. 322-329; Martin, in: M V G N 49, 1959, S. 195; Burger, 1972 Nr. 2573; Harrassowitz, 1987; Berühmte Nürnberger, 1989; Archiv zur Nbger. GSK im GNM. Ketzmann, Johann d. J., Kanzlist, Chronist, Sammler, * nach 1518 - t 9. 8. 1570 Nürnberg, Grab Nr. 278 auf dem Rochusfriedhof, Epitaph noch vorhanden. Sohn des -»Johann d. Ä. Nürnberger Kanzlist am kaiserl. Kammergericht in Speyer. Seit Sommer 1552 wieder in Nürnberg. Mit großer Wahrscheinlichkeit war er der Verfasser einer bis 1552 reichenden Nürnberger Chronik. Er wurde auch als Korrektor für Johann vom -»Berg erwähnt. 1547 erwarb er fur 160 fl. ein Haus im Nonnengäßlein zwischen dem Oberen und Unteren Bergauerplatz, das er 1551 an die Stadt Nürn-
773 berg für 200 fi. verkaufte. Seine Sammlung von Briefen der Reformatoren befindet sich in der Bayer. Staatsbibliothek. Lit.: NDB; Rensing, in: MVGN 27, 1928, S. 327; Bosl; K D M Nürnberg, 1977; Zahn, DI-N Nr. 1163; Grieb, Buchgewerbe 2003; Kohn, NHb Lorenz. Ketzmann, Lorenz, Goldschmied, * Nürnberg, oo Straßburg 1468 Ennelin, Tochter des Goldschmieds Wilhelm von Metz. 1468 erhielt er aufgrund seiner Eheschließung das Straßburger Bürgerrecht, dabei wurde er Goldschmied aus Nürnberg genannt. Lit.: Goldmann, in: MVGN 46, 1955, S. 528. Ketzsch, Sigmund (Maler, 1468) s. Ketz, Sigmund Keuler, Paulus (Juwelier, 1594) s. Kandier, Paulus Keuß, Plattner, t zw. 16. 9. u. 16. 12. 1478 Nürnberg, wohnhaft auf der Sebalder Stadtseite. Lit.: Burger, 1961 Nr. 2932. Keutz, Johann Peter, Rechenmeister, oo Barbara (f Jan./Feb. 1564, wohnhaft in der Schustergasse). Lit.: Burger, 1972 Nr. Nr. 7814. Keyl (Keil), Friedrich, Orgelbauer, Glaser, Zöllner, * 22. 12. 1642. Er war in Lauf b. Nbg. ansässig und stand in fürstlich-brandenburgischen Diensten. 1671 verkaufte er eine Orgel nach Neustadt/Aisch, die aus Vach stammte, und baute den Subbaß dazu. 1672 lieferte er ein Positiv nach Neunkirchen a. Brand. Panzer verzeichnete sein 1668 datiertes Kupferstichportrait, nach Vorzeichnung von Johann -»Keyl. Lit.: Sitzmann, 1983, S. 289; Orgelbauerlexikon, 1994, Fischer/Wohnhaas, 2001. Keyl (Keil), Gottfried, Kartenmacher, * Breslau. Sohn des Balthasar, Zaummacher in Breslau, oo 31.7. 1651 Kunigunda Gronauer (* Creußen). Lit.: Krauß, Exulanten 2006, S. 63. Keyl (Keyll), Johann, Maler, Vorzeichner für den Kupferstich, Stichverleger, * 29. get. 30. 4. 1642 Kulmbach - f 28. 4. 1719 Bayreuth. Sohn des Johann d. Ä „ Hofmaler, oo I) Baiersdorf 23.8.1675 Elisabeth Barbara Graf (begr. 18.8.1681 Baiersdorf), zwei Söhne, nicht überlebend; II) Nürnberg 5.5.1685 Barbara Kramer (begr. 21.5.1726 Bayreuth), zwei Söhne. Nach der Eheschließung zunächst in Lauf tätig. 1681/82 faßte er den neuen Altar der Pfarrkirche in Baiersdorf, wofür er 12 fl. 12 kr. als Honorar und 3 fl. 48 kr. für Reisekosten erhielt; während dieser Zeit wohnte er bei seinem Schwiegervater. Anschließend kehrte er nach Lauf zurück, 1688 übersiedelte er nach Nürnberg und wurde Schutzverwandter. Vom Mai 1692 bis Februar 1693 faßte und vergoldete er den Altar der Laufer Pfarrkirche und fertigte zusammen mit seiner Frau Barbara auswechselbare Tafelgemälde, die z.T. von seiner Frau signiert wurden. Für die Arbeiten erhielt das Ehepaar 75 fl. und 50 fl. für Kost und Logis in einem Gasthaus. Nach seinen Vorzeichnungen stach Johann -»Azelt Illustrationen zu dem 1692 erschienenen Andachtsbuch „Gottgeheiligsten Christen nutzlich-ergetzende Seelen-Lust", gedruckt von Wolfgang Christoph -»Deßler. 1700/01 scheint er als Maler und Restaurator auf der Plassenburg gearbeitet zu haben, später zog er nach Bayreuth. Panzer verzeichnete von ihm vier Bildnisse Nürnberger Bürger mit seiner Signatur, die als Stichvorlagen dienten. Keyl lieferte auch die Vorzeichnung für ein Kupferstichportrait des in Lauf ansässigen Orgelbauers
Keyl Friedrich -»Keyl, offensichtlich eines Verwandten, das er auch verlegte. Er betätigte sich auch als Glasmaler. MuS: N Ü R N B E R G , MStN: lav. Federzeichnung, 1669. WIEN, Österr. Mus. für angew. Kunst: Glasbecher mit der Ansicht von Rückersdorf, in Schwarzlotmalerei, sign, und 1678 dat. Lit.: Thieme-Becker (unter Keyll); Hampe, 1919; K D M Lauf, 1966; Kohlhausen, 1968; Pilz, Comenius, S. 174; Sitzmann, 1983; Bosch, Hausmaler 1984. Ausst.: 1989/31, S. 194. Keyl (Keil, Käul), Johann Leonhard, Glasspiegelschneider, später Glas- u. Wappenschneider, Vater des -»Johann Leonhard Maximilian und des -»Michael; oo Ursula. Wurde 1722 Bürger in der Vorstadt Wöhrd; bis 1739 erwähnt. Lit.: Thieme-Becker; Hampe, 1919; BFFK 1930, S. 241. Keyl (Keil), Johann Leonhard Maximilian, Baumeister, Zeichner, Glasschleifer, * 12. 10. 1724 Wöhrd b. Nbg. - t 2. begr. 6. 6. 1793 Nürnberg. Sohn des -»Johann Leonhard, co 1.9.1755 Eva Maria, Witwe des Johann Rehm, Amtmann und Förster zu Lichtenhof. Anfänglich war er, wie sein Vater, als Glasschneider tätig. Von Joh. Daniel -»Preißler wurde er im Zeichnen unterrichtet. Er erhielt auch eine musikalische Ausbildung beim Organisten Christoph -»Haueissen. 1765-89 Genannter. 1756-61 fertigte er die meisten Zeichnungen fur den bei Raspe erschienenen „Schauplatz des gegenw. Krieges durch accurate Plans von den wichtigsten Bataillen, Belagerungen und Feldlaegern". 1758 datiert ein Grundriß nach Vermessung der Hallerwiese und um 1760 ein Grundriß des Schönen Brunnens. 1761 wurde er als Ingenieur-Leutnant bezeichnet und zum Anschicker auf der Peunt bestellt, welches Amt er bis zum Schluß innehatte. 1762 fertigte er einen Plan über die unterirdischen Gänge zu den Lochgefangnissen. 1768 datiert eine Kopie nach verschollenem Original von Gabriel -»Weyers Darstellung der Erbauung der Wöhrder Torbastei (im G N M , eine weitere Zeichnung dieses Motivs wurde 1976 im Kunsthandel angeboten). Nach einer Zeichnung Keyls stach Johann Gottlieb -»Prestel eine Ansicht des Ortes Höfen b. Herzogenaurach. Er war auch als Feuerwerker für den Rat tätig; ab 12.12.1782 führte er den Titel eines Ingenieur-Hauptmanns bei der Artillerie. 1790 wurde ihm wegen Krankheit ein Adjunkt beigegeben. Zuletzt wohnte er in der Schmidgasse beim Spittlertor (Ludwigstraße). Werke: „Abbildung der Pastey bey dem Wöhrderthürlein, wie solche Ao. 1613 von Herrn Wolf Jacob Strommer", erbauet worden. Grau lavierte Tuschpinsel- und Federzeichnung von M. Heyl nach G. Weyer 1768, 22,3 χ 16 cm. Aus Sammlung Heinrich Wallraff versteigert im Juli 1976 bei Tenner, Heidelberg. MuS: NÜRNBERG, G N M : Federzeichnung, 1768; - , MStN: Federzeichnungen. Lit.: Thieme-Becker; Nagler, KL; Will, GL, VI, S. 202f.; C. G. Müller, 1791, S. 93, 96, Forts. I, S. 14; Roth, 1802; Adreßbuch, 1792, S. 81; Mummenhoff, Rathaus, S. 26f.; Wallraff, 1976, Nr. 2693 (hier Signatur als M. Heyl gelesen); Tiggesbaumker, 1988; E. Mulzer, in: A B 18, 1993, S. 45-62; Tacke, 1995 S. 136f., mit Abb., S. 361-363. Ausst.: 1906/2, Nr. 1336; 1972/5 Nr. 18. Keyl, Michael, Kupferstecher, * Feb. 1722 Wöhrd b. Nbg. - t 30. 6. 1798 Dresden. Sohn des ^ J o h a n n Leonhard. Schüler von Johann Daniel und Johann
Keyl Martin -»Preißler in der Malerei sowie bei J. J. -»Schübler und Martin -»Tyroff in der Kupferstecherkunst. 1745 wurde er mit anderen Stechern nach Dänemark berufen, wo er an den Platten von „Hafnia moderna" (modernes Kopenhagen) arbeitete. Später war er in Dresden, um an den Kupferstichen nach Werken der Kurfürstlichen Galerie zu arbeiten. 1753 zum Zeichenmeister am adeligen Kadettencorps ernannt, später an der Ritterakademie tätig, wozu ihm sein Landsmann Michael -»Groll in einer kleinen Schrift gratulierte. Lit.: Thieme-Becker; Will GL, VI, S. 201. Keyl, Simon, Briefmaler, * um 1533 t 5. 1. 1558 Nürnberg durch Selbstmord, oo 21.2.1556 Katharina Kraepf. Seit 1533 nachweisbar. 1556-58 war er im Ämterbüchlein verzeichnet. Am 1.10.1556 kaufte er zusammen mit seiner Ehefrau Katharina für 41 fl. Briefmalerwerkzeug von Hans -»Guldenmund. Um der Bestrafung wegen eines Mordes an Michael Wemdinger zu entkommen, setzte er seinem Leben selbst ein Ende. An seiner Stelle wurde seine Witwe Katharina 1558 ins Ämterbüchlein eingetragen. Lit.: Timann, 1993, S. 177; Grieb, Buchgewerbe 2003. Keym s.a. Keim Keym (Kaym), Stephan, Goldschmied, * Nürnberg - begr. 2. 2. 1481 Nürnberg. Sohn des -»Ulrich, oo Anna ( t 1508), mind, ein Sohn, eine Tochter. Am 30.1.1472 wurde er als Meister vereidigt. Er übernahm das väterliche Haus in der Theresienstraße 10. Seine Witwe führte die Werkstatt weiter und war 1481 im Ämterbüchlein verzeichnet. Um 1488/92 heiratete sie den Goldschmied Hans -»Bertholdt. Keyms Sohn Matthäus wurde Meister in Bayreuth und ist dort 14951516 nachweisbar. Seine Tochter Christina heiratete den Maler Marx III. -»Schön. Lit.: Burger, 1961 Nr. 3107 u. 1967 Nr. 1971; Scheffler, 1989, S. 66, Nr. 3; Kohn, N H b Sebald. Keym (Keim, Kaym), Ulrich (Peter), Goldschmied, begr. 17. 12. 1469 Nürnberg, oo 1) Katharina Helchner; II) Margaretha (begr. 28.6.1471), mind, zwei Söhne überlebend. 1439 leistete er den Meistereid und ist bis 1445 in den Ämterbüchlein nachweisbar. Er war Besitzer des Hauses Theresienstr. 10, das seine erste Frau in die Ehe gebracht hatte. Im Totengeläutbuch St. Lorenz wurde er irrtümlich mit dem Vornamen Peter eingetragen. Lit.: Burger, 1961 Nr. 2183 u. 1967 Nr. 1164; Kohn, NHb Sebald. Keymer (Keumer), Hans, Trompetenmacher, erschien in den Jahren 1487 und 1492 in den Stadtrechnungen fur Lieferung und Reparaturen von Hörnern. Lit.: Ausk. Franz Krautwurst. Keyniger, Hans, Schlosser, oo 19.5.1539 Catharina Ella. Lit.: Schornbaum, 1949 Nr. 1995. Keyper (Keipper), Georg (Jörg), Stifter, * 1419 Bamberg - t August 1484 Nürnberg. Vermutlich 1444 Bürger. In seinem Testament bedachte er die beiden Nürnberger Findelhäuser mit 1000 fl. und andere religiöse und karitative Einrichtungen mit insgesamt 10.000 fl. Das sog. Keyper-Epitaph, gemalt in der Werkstatt Michael -»Wolgemuts um 1485, ehemals in der Dominikanerkirche, befindet sich heute in der Lorenzkirche. Sein Wohnhaus war Obere Krämersgasse 12. Die Keyperstraße in Zerzabelshof wurde nach ihm benannt. MuS: NÜRNBERG, StadtA: Stiftungs-
774 buch. Lit.: Roth, 1802, S. 45; Mummenhoff, in: M V G N 22, 1918, S. 126; Herbert Maas in: MVGN 81, 1994; Stolz, 1993; Stadtlexikon 2000. Ausst.: 1984/2. Keyser s. Kaiser, Keiser Khaut, Valentin, Stukkateur, fertigte 1622 die Einfassungen der beiden Portale im kleinen Rathaussaal aus marmoriertem Stuck. Nach Mummenhoff stammen wohl auch die übrigen Stuckarbeiten des kleinen Saales von Khaut. Lit.: Mummenhoff, Rathaus, S. 145f„ 377. Khin, Burckhardt, Zinngießer, t 26. 1. 1677 Nürnberg, oo 1648 Witwe des Michael -»Gohn, Zinngießer. Seine Meisterstücke arbeitete er im Juli 1647 bei Nicolaus -»Christian d. J. und wurde am 17.5.1648 Meister. 1662-66 und 1673-76 Geschworener. Seine Witwe erhielt vom Handwerk eine Zuwendung zum Begräbnis wegen Armut. Lit.: Hintze, Nr. 294. Khol s.a. Kohl, Kolb Kholer s. Koler, Kohler Khuefues, Adam, Schlosser, wurde am 9.4.1567 in das Meisterbuch der Stadt eingetragen. Khun s. Kuhn Kick s. Gick Kickelberger s. Gickelberger Kief, Theo, Architekt, plante Ende des 19. Jh. die sog. Kiefschen Hallen des alten Schlachthofes in Nürnberg, die heute tw. unter Denkmalschutz stehen. Ein gleichnamiger Architekt lieferte im 20. Jh. die Entwürfe für einige Brunnen; er wohnte 1979 in der Castellstraße 3. Werke: NÜRNBERG, U-BahnPassage Kaiserstraße: Wasserorgelbrunnen, 1978. - , Ludwigsplatz: Knöpflesbrunnen, 1979. - , NordwestEcke Plärrer: Plärrerfontäne, 1981. Lit.: Masa, Freiplastiken, S. 106, 148; Braun/Carbon, Brunnen 2001, S. 66, 130; Braun/Carbon, Brunnen 2003, S. 138. Kiefer, David Friedrich, Bildhauer, Kunstschreiner, Musiker, Mundartdichter, * 27. 6. 1837 Nürnberg - t 21. 2. 1908 Nürnberg. 1878 wohnte er in der Neutorstraße 13, 1906 Wiesenstraße 123. Eine Jeanette Kiefer, Bildhauersfrau, wurde 1878 erwähnt, der das Anwesen Obere Schmiedgasse 10 gehörte. MuS: NÜRNBERG, StadtB. Ausst.: 1966/5. Kiefer, Johann Leonhard, Uhrmacher, * um 1783 Nürnberg, oo I) Eva Apollonia Dörrfuß ( t 1.9.1832); II) 16.12.1832 Rosina Christina (* um 1792 - f 17.2. 1850), Tochter des Heinrich Örtel, Webermeister. 1810 Meister. 1829/50 war er Besitzer des Hauses L. 1509 (Obere Kreuzgasse 5/Ecke Waizenstraße 6). Lit.: Abeler, MdU, S. 336. Kiefhaber, Ludwig August Karl, Architekt, Zeichner. Zeichenunterricht durch seinen Onkel, den Galerie-Inspektor Christoph -»Haller von Hallerstein. Studium an der AdBK München unter Friedrich von Gärtner, und S. Haindl, Studium der Kunstgeschichte an der Universität und der Perspektive am Polytechnikum München. Zu dem Werk von Justus Popp und Theodor Bülau: „Die Architektur des Mittelalters in Regensburg", 1834-39 trug er Zeichnungen und mehrere radierte Platten bei. 1852 gründete er eine Zeichenschule in Nürnberg, wo er Unterricht im figürlichen und landschaftlichen Freihandzeichnen, in Architektur- und Ornamentzeichnen sowie Perspektive und Geometrie erteilte. 1857/60 wohnte er in S. 166 (Augustinerstraße 11), 1863 in S. 416 (Bergstraße 9),
775 1873 in der Oberen Krämersgasse 14, 1878 Spitalgasse 21. 1836 Mitglied des Kunstvereins. M u S : N Ü R N B E R G , M S t N : 2 Zeichnungen, 1854. Lit.: Schultheiß, Schulen, 4. H., S. 52. Ausst.: 1836/1; 1990/12, Kat. Nr. VII.4.14. Kiefhaber, Hans, Stifter, t 11. 10. 1550 Nürnberg, Grab Nr. 314 auf dem Rochusfriedhof, Epitaph dat. 1521, erhalten, oo I) Margaretha Radenecker ( t 1511), Kinder; II) 6.6.1513 Magdalena (f Jan. 1551), Tochter des Hans Preunlin, Kinder. 1506-50 Genannter. 153239 Pfleger des Stadtalmosenamtes. Im Heilig-GeistSpital befindet sich ein G e m ä l d e in Lünettenform mit der Heiligen Sippe, auf dem Kiefhaber mit seinen beiden Frauen dargestellt ist. Möglicherweise war er auch der Auftraggeber eines mit seinem Familienwappen versehenen Gebetbuches, von Nicolaus -»Glockendon illuminiert, das sich im G N M befindet. Im Inventar von St. Lorenz von 1524 ist ein Kirchenornat mit Darstellung der Hl. Kunigunde aufgeführt, das von einem Kiefhaber gestiftet worden war. Bei seinem Tod wohnte Hans Kiefhaber am Fischbach, dort besaß die Familie das Haus Karolinenstraße 8/Hörmannsgäßchen 5. Von diesem Haus verkaufte er 1525 seine Hälfte um 900 fl. an seine Schwester Katharina, ehemals N o n n e im Katharinenkloster. Nach seinem Tod verkauften sein Sohn Ulrich und die Vormünder seiner Enkel das Haus für 1713 fl. Die Testamente von Kiefhaber und seiner zweiten Frau sind als Exzerpte überliefert (StadtBN, A m b . l 7 3 . 2 ° ) . Lit.: Waldau, Zion 1787, S. 58; Roth, 1802; Kreß, in: M V G N 5, 1884, S. 100; Habich, Schaumünzen I, 2, Nr. 1210; Zahn, DI-N Nr. 71; Schleif, 1990, S. 237; Grebe, in: G N M A, 2005, S. 97-120; Kohn, N H b Lorenz. Kiefhaber, Johann Carl Sigmund, Dr. phil. h. c „ Archivar, Historiker, * 24. 4. 1762 N ü r n b e r g - t 6. 3. 1837 München. Sohn des Johann Konrad, Gegenschreiber. oo I) Poppenreuth 7.9.1790 Catharina Barbara Margareta Schenk (* 1765 - f 1814); II) Ansbach 1815 Johanna Maria Späth (* 1776 - t 1829). Seit 1780 Jurastudium in Altdorf, w o er in enge Beziehung zu Johann Christian -»Siebenkees und Georg Andreas -•Will trat. 1783/84 arbeitete er als Praktikant bei seinem Vater, danach als Sekretär bei Christoph Friedrich von Stromer. 1790 übernahm er eine Stelle als Substitut im Klosteramt St. Clara und Pillenreuth. A b 1803 war er Registrator und versah die Vogteigerichtsbarkeit der beiden Waldämter Lorenz und Sebald. Als Lektor, Sekretär und Vorstandsmitglied spielte er seit 1793 eine führende Rolle in der Gesellschaft zur Beförderung der vaterländischen Industrie. 1800 übernahm er die Aufsicht über die der Öffentlichkeit zugänglich gemachte Willsche Bibliothek. 1801 Genannter. 1806 wurde er in den bayer. Staatsdienst übernommen und ging 1812 als Erster Adjunkt des neugegründeten Reichsarchivs nach München. 1815 Assessor der Ministerial-Archivkommission, 1821-24 Dozent an der von ihm initiierten Archivschule; 1829 Ruhestand. 1826-36 hielt er als Honorarprofessor für Historische Hilfswissenschaften Vorlesungen an der Universität M ü n c h e n . Von ihm stammen zahlreiche Arbeiten zur Geschichte Nürnbergs sowie einige Lebensbeschreibungen verstorbener Zeitgenossen. 1778/80 fertigte er zwei Pläne des Klosters St. Clara. 1791 erwarb er um 415 fl. das ehemalige
Kielland Pfründhaus Albrecht-Dürer-Straße 33, das er 1802 um 1000 fl. wieder verkaufte. 1791 Mitglied im P.Bl.O., O r d e n s n a m e „ D a m o n IV." (Pomeranzenblüte). Eberhard ->Ihle malte sein Bildnis im Alter von 55 Jahren. Panzer verzeichnete sein Portrait. W e r k e : Monatliche historisch-litterarisch-artistische Anzeigen zur älteren und neueren Geschichte Nürnbergs, 6 Jg., 1797-1803. M u S : N Ü R N B E R G , StadtB. Lit.: A D B ; Will, G L VI, S. 204-208; C. S. Kiefhaber, Leben und Verdienste Georg Andreas Wills, 1799, S. 95 ff.; Roth, 1802; F. Bock, in: M V G N 41, 1950; Tiggesbaumker, 1988; Leesch, 1992; Herbert M a a s in: M V G N 81, 1994; Stadtlexikon 2000; Kohn, N H b Sebald. Ausst.: 1907/3. Michael Diefenbacher Kiefhaber, J o h a n n Friedrich, Maler, Weinschenk, * 19. get. 20. 4. 1721 Eyb b. Ansbach - begr. 25. 5. 1756 Nürnberg, ehemals Grab auf dem R o c h u s f r i e d hof. Sohn des Michael Volkmar, Stadtpfarrer in Windsbach und Portraitist, oo 1.10.1748 A n n a Elisabeth (begr. 30.3.1798), Tochter des Michael W o l f g a n g Braun, Wirt und Gastgeber „Zum M o n d s c h e i n " , ein Sohn, vier Töchter. Johann Justin -»Preißler nannte in seiner Autobiographie einen Kiefhaber seinen Schüler. 1742 gab A n n a Maria, Tochter des Flachmalers Michael -»Gebhard ihn als Vater ihrer unehelichen T o c h ter an. A m 20.6.1748 erhielt er als Maler, Wirt und Weinschenk das Bürgerrecht mit der A u f f o r d e r u n g , „etwas von seiner Kunst auf das Rathaus zu stiften". Anschließend betrieb er die Malerei nur noch nebenbei. Originale von seiner Hand sind nicht bekannt. Stiche nach seinen Vorlagen befinden sich im K o n c h y lienwerk des Franz Michael -»Regenfuß, K o p e n h a g e n 1758, und in Casimir Christoph Schmiedels „Erzstuffen", N ü r n b e r g 1753. Bei seinem Tod w u r d e er als Maler, auch Wirt und Weinschenk zur Silbernen Kanne bei St. Jacob (Ludwigstraße 29) bezeichnet. Seine W i t w e heiratete am 22.11.1756 den Gastwirt Leonhard Sigmund Erckel, der auch die W e i n s c h e n k e Kiefhabers übernahm. M u S : N Ü R N B E R G , M S t N : Das Deutsche Haus und die alte St. Elisabeth-Kapelle, 1746, Kpst. von J. M. -»Seeligmann nach einer Zeichnung von J. F. Kiefhaber. Lit.: C. G. Müller, 1791, S. 134; Barock, 1962; S c h w e m m e r , in: M V G N 60, 1973; Ludwig, 1998, S. 342. Ausst.: 1953/10, N r . 214. Kiefhaber, J o h a n n Friedrich, Schreib- und Rechenmeister, um 1792 in N ü r n b e r g tätig. Seine Schule befand sich auf dem Laufer Platz. Sein N a c h f o l g e r war Mag. -»Muscat. Lit.: Adreßbuch, 1792, S. 57; Schultheiß, Schulen, 2. H., S. 56. Kiefuß, Johann (Büchsenmacher) s. K ü h f u ß , G e o r g Kiehl, Johann Conrad (Bildhauer, 1797) s. Kühl, Johann Conrad Kiehl (Köhl), Johann Matthäus, Rotschmied, Leuchtermacher, wurde am 1.8.1786 in die Meisterliste eingetragen. Lit.: Lockner Nr. 1637. Kielland (Smith-Kielland), Per Axel, norw. Maler, * 19. 9. 1891 Vestre Aker b. Oslo - t 24. 9. 1921 bei Hamar. W a r 1912/13 Sekretär am norweg. Konsulat in Nürnberg. Nach einer Reise durch Italien und Holland kehrte er nach Oslo zurück, w o er sich zum Maler ausbilden ließ. Er malte vorwiegend Landschaften, gelegentlich auch Portraits. Seine Hauptschaffenszeit lag um 1914/18, später litt er an einem Nervenleiden. Lit.: Thieme-Becker.
Kienast Kienast (Kinast), Simon, Büchsenschmied, f Nürnberg, ehemals Grab Nr. 201 auf dem Wöhrder Friedhof, Epitaph dat. 1602, nicht erhalten. Mit Rv. v o m 4.3.1550 wurde ihm das Bürgerrecht zugesagt. A m 2.10.1568 erlaubte ihm der Rat, vier Gesellen zum Schmieden und drei zum Ausbereiten zu beschäftigen. Die Zahl der Gesellen weit über der Ordnung weist auf wichtige Auftraggeber hin. Lit.: Gugel, Wöhrd, S. 153; Hampe, Rv. I, 3235; Willers, 1973; Zahn, DI-N Nr. 2619. Kiener, Marx, Buchführer, Stadtknecht, oo Margaretha. 1526 wurde er w e g e n Verstoßes gegen die Druckzensur mit zwei W o c h e n Turmstrafe belegt. Seine Frau stritt sich 1529 mit dem Buchdrucker -•Hieronymus Holzel w e g e n Kostgeldes, dessen H ö h e am 4.10.1529 gerichtlich festgesetzt wurde. Lit.: Timann, 1993. Kiener, Peter, I., Steinmetz, auch Wirt beim Spittlertor, t 3. 3. begr. 5. 3. 1563 Nürnberg, Grab Nr. 726 auf dem Rochusfriedhof, Epitaph dat. 1542, noch vorhanden, oo I) Margaretha ( t 21.2.1542); II) 16.5. 1542 Rachel C a m m e r e r (f 26. begr. 29.3.1584). Seit 1528 in Nürnberg, ansässig in der Schmiedgasse beim Spittlertor (Ludwigstraße). Lit.: K D M Nürnberg, 1977; Zahn, DI-N, Nr. 499 u. 1623; Zahn, in: A B 2006, S. 53. Kiener (Künner), Peter II., Wirt und Weinschenk, Genealoge, Stifter, * zw. 1. u. 7. 6. 1544 Nürnberg t 20. begr. 23. 2. 1602 Nürnberg, Grab N r . 726 auf dem Rochusfriedhof, Epitaph dat. 1542, noch vorhanden. Sohn des -»Peter I. oo I) 25. 8.1565 Margaretha ( t 15.9.1600), Tochter des Hans Mair d. Ä., Tuchmacher; II) 4.3.1601 Helena, Witwe des Peter Wieß (Wies, Weiß), Bortenhändler, die 10.500 fl. in die Ehe einbrachte. A b 1559 in der Fremde, kehrte wegen der Erkrankung seines Vaters a m 20.2.1563 nach Nürnberg zurück. Das von seiner Frau mit in die Ehe gebrachte Heiratsgut ermöglichte am 8.8.1565 um 618 fl. den Erwerb der Weinwirtschaft zum Goldenen Zirkel am Wöhrder Türlein. Daneben betrieb Peter einen Weinhandel. A u s den aktenkundigen Geldgeschäften geht hervor, daß er ein wohlhabender Mann war und mehrere Immobilien besaß. Mit seiner Losung von 60 und 46 fl. im Jahr 1579 gehörte er zu den 100 reichsten Nürnberger Bürgern. Im S o m m e r 1601 verkaufte er seine Weinwirtschaft um 4500 fl. und zog in die Obere Wörthstraße 21, w o er bis zu seinem Tod wohnte; das Haus hatte seine zweite Frau mit in die Ehe gebracht. Die von ihm gesammelten W a p p e n wurden 1590 in einem Wappenbuch mit 810 handgemalten Wappen zusammengefaßt. N e b e n den W a p p e n des Nürnberger Patriziats und der adeligen Schultheißen ist es vor allem die umfassende Sammlung bürgerlicher Wappen der Reichsstadt Nürnberg vom Ende des 16. Jh., die das Werk bis heute zu einer Fundgrube für Familienforscher und Heraldiker macht. Die vorzüglichen und in leuchtenden Farben erhaltenen Darstellungen wurden vermutlich von Johann -»Kaier geschaffen. Die Stadt erwarb das Buch 1891 mit anderen Archivalien um 550 Mark von einem N a c h f a h r e n Wilhelm Kieners. Zahlreiche Stiftungen hielten die Erinnerung an Peter Kiener über seinen Tod hinaus wach und zeugen von seiner religiösen und sozialen Einstellung, darunter eine Stiftung 1592 zugunsten des Heilig-Geist-
776 Spitals. Z u s a m m e n mit seinen Brüdern stiftete er 1594 das Kienersche Wappenfenster in der Jakobskirche. D a s nach seinem Tod auf 104 Seiten erstellte Inventar ergab einen Nachlaßwert von 25.000 fl. MuS: N Ü R N BERG, StadtA: Wappenbuch. Lit.: Will, Münzbel.; M V G N 31, 1933, S. 227; K D M Nürnberg, 1977; A. Barthelmeß, in: M V G N 65, 1978; Bauernfeind, 2000; Zahn, DI-N N r . 499 u. 1623; Zahn, in: A B 2006, S. 53f.; Kohn, N H b Lorenz. Kienlein, Friedrich, Maler, * 1917 Nürnberg, 193539 Ausbildung am O f f e n e n Zeichensaal der Stadt Nürnberg bei Hans -»Gerstacker, anschließend Studium an der A d B K München bei Olaf Gulbransson. V o n 1950-79 als Lehrer tätig. 1989 wohnte er in Nürnberg, Viatisstraße 198. Preisträger für Malerei des Königshauses Wittelsbach. Mitglied der Nürnberger Künstlergenossenschaft. Im Ruhestand verbrachte er die Sommermonate häufig in Italien. M u S : N Ü R N B E R G , M S t N . Lit.: Lohrey, 1989. Ausst.: 1941/12; 1961/10; 1963/1; 1965/1; 1967/1; 1 9 7 2 / 1 , - / 2 . Kieselstein, Julius Christian Heinrich, Klavierbauer, * 1791 Ummerstadt. Tischlerlehre in Coburg. Die Wanderschaft führte ihn nach Augsburg, anschließend war er in „den österreichischen Staaten", w o er eine Ausbildung im Instrumentenbau in der Vogelschen Instrumentenfabrik in Budapest erhielt. Nach Deutschland zurückgekehrt, ließ er sich 1818 zunächst in Behrungen nieder, w o sein Vater Diakon war. Vor seiner Übersiedlung nach N ü r n b e r g 1823 hatte er bereits 13 große Instrumente hergestellt, von welchen sich drei im herzoglichen Schloß Hildburghausen befanden. Nürnberger Klavierbauer sprachen sich zunächst gegen seine A u f n a h m e in Nürnberg auf, doch erhielt er 1823 die Niederlassungserlaubnis. N e b e n seiner Instrumentenfertigung hatte er die Genehmigung, als Tischler zu arbeiten. 1829 befanden sich seine Geschäftsräume im eigenen Haus S. 707 (Paniersplatz 11). 1831 erhielt er für seinen OctavinFlügel ein königliches Privileg. 1861 verließ er „böswillig" Familie und Heimat und wanderte nach Amerika aus, w o sich sein Bruder Friedrich bereits elf Jahre vorher niedergelassen hatte. Keiner seiner beiden Söhne führte die Klavierbauwerkstätte weiter. M u S : N Ü R N B E R G , G N M . Lit.: Wohnhaas, in: M V G N 54, 1966; Meer, 1982; Huber, 1989. Ausst.: 1840/4 Nr. 331; 1840/5. Theodor Wohnhaas Kieser, Georg, Wismutmaler, Sohn des -»Ruprecht, oo 1.2.1647 A n n a Ritter. A m 11.5.1643 trat er eine zweijährige Lehre bei Hans -»Zainer an, bei dem er ab dem 19.5.1645 auch als Geselle arbeitete. A m 4.10. 1646 wurde er Meister. Vom 26.5. bis 3.11.1650 hatte er Hans Christoph -»Foltz aus Ulm als Gesellen. Kieser, Hans, Architekt, * 29. 6. 1853 Nürnberg t 1925 Nürnberg. Besuch der Lateinschule und des Realgymnasiums in Nürnberg. Anschließend übersiedelten die Eltern nach Stuttgart, w o Hans an der T H studierte. 1883 kehrte er nach N ü r n b e r g zurück und ließ sich als „Civilarchitekt" nieder. Seine Spezialität waren repräsentative Villen und Kirchen, die in der Frommann- und Burgschmietstraße und am Maxtorgraben entstanden. Besonders erwähnenswert ist die legendäre „Villa Pocher", ehemals auf der Vorderen Insel Schüft, für die er die Pläne fertigte; 1887 schuf er eine aquarellierte Ansicht der noch im Bau befind-
777 lichen Villa. Bei seinen Bauten verknüpfte er gotische und Renaissance-Elemente, die zum „Nürnberger Stil" des Historismus führten. Bei seinen Kirchenbauten bevorzugte er den neuromanischen und neugotischen Stil. Um diesen Stil beim Kirchenbau populär zu machen, gründete er 1884 den Verein für kirchliche Kunst in der Evangelischen Kirche Bayerns. Seine erste Kirche baute er in der Ramsau bei Berchtesgaden. 1890-1906 war er Lehrer an der städt. Bauschule. 1906 wohnte er in Nürnberg, Frommannstraße 17. Weitere Adressen: Burgschmietstraße 4/6; Maxtorgraben 35. Mitglied im P.Bl.O. Werke: ALTENSTEIN, Kr. Haßberge: ev. Pfarrkirche, 1908. CADOLZHOFEN, Kr. Ansbach: ev. Kirche (Erweiterung, 1903); EICHFELD b. Kitzingen: ev. Pfarrkirche, 1902. FÜRTH, Anbau der Auferstehungskirche, KIRCHFARRNBACH: Kirche, 1891. MAGLA/Bosnien: ev. Kirche. NENZENHEIM/Iphofen: ev. Pfarrkirche, 1910. NEUENDETTELSAU, ev. Pfarrkirche St. Matthäus, 1901. N Ü R N B E R G : Villa Pocher, Hintere Insel Schütt 37, 1888; - , Frommannstraße 3, 1904/05; - , Christuskirche, 1891-1894 (zusammen mit David -»Röhm); - , Turm der Leonhardskirche. OBERLAURINGEN b. Schweinfurt, ev. Kirche (Umbau, 1892). Lit.: Dammer, 1889, S. 32; Willenberg, in: M V G N 75, 1988; Hans Rößler: Hans Kieser, in: Zschr. fur Bayer. Kirchengeschichte, 70. Jg. 2001, S. 180-191 (mit WV); Manfred F. Fischer, in: FS 100 Jahre Christuskirche Kirchrimbach, 2003. Ausst.: 1891/1; 1896/1. Manfred F. Fischer Kieser (Kießer), Ruprecht, Wismutmaler, * Nürnberg, oo I) Elisabeth (begr. 4.9.1632), zwei Kinder; II) Barbara, drei Kinder. Ausbildung bei Eustachius -•Karg. Am 1.11.1621 wurde er Meister, 1636 Geschworener. 1632 wohnte er in der Frauengasse. In den Taufbüchern ist er als Vater bis 1643 nachweisbar. Lit.: Jegel, 1965, S. 302. Kießling s. Kißling Kilga (Kilian), Lienhard d. Ä., Maler, * Ansbach begr. 10. 11. 1606 Nürnberg, oo 24.9.1592 Magdalena (get. 20.9.1562), Tochter des Alexander -»Plattner, Maler, sieben Kinder. Mit Rv. vom 2.1.1593 wurde ihm das Bürgerrecht zugesagt, am 23.5.1593 wurde er in das Bürgerbuch eingetragen, wobei er 4 fl. bezahlte. Er wurde vor Einführung der Malerordnung 1596 Meister, so daß er kein Probestück vorlegen mußte, 1603 Vorgeher. Er wohnte am Lorenzer Graben (Peter-Vischer-Straße). Lit.: Thieme-Becker; Hampe, Rv. II 1209; Tacke, 2001, S. 484. Kilga (Kilian), Lienhard d. J., Maler, * Ansbach, Bruder des -»Lienhard d. Ä. Ab 1603 Lehre bei Andreas -»Herneisen, es waren fünf Lehrjahre vereinbart. Weitere Aufzeichnungen sind nicht überliefert, vielleicht verließ er Nürnberg nach dem Tod seines Bruders. Lit.: Thieme-Becker; Bosch, in: GNM M, 1899; Tacke, 2001, S. 484. Kilga, Michael, Maler, Sohn des -»Lienhard d. Ä. Ab 2.9.1610 Lehre bei Hans -»Dorn, wobei seine Mutter Magdalena als Bürgin auftrat. Er gab die Lehre jedoch wegen seines „bösen Gesichts" (Augenleiden) auf und wurde Schalenschröter. Lit.: Bosch, in: G N M M, 1899; Tacke, 2001, S. 484. Kilian, Bartholomäus I., Goldschmied, get. 17. 5. 1545 Nürnberg - t 1587/88 Augsburg. Sohn des Wolf,
Kilian Bolzenmacher. Er sagte am 24.5.1577 sein Bürgerrecht auf und ging nach Augsburg. Dort wurde er der Stammvater der bekannten Verleger- und Kupferstecherfamilie. Seine Witwe heiratete den Kupferstecher Dominicus -»Custos. Lit.: Thieme-Becker; Hampe, Rv. II, 273; Seling, 1980 Nr. 912; Archiv zur Nbger. GSK im GNM. Kilian, Bartholomäus II., Zeichner, Kupferstecher, Verleger, * 6. 5. 1630 Augsburg - f 15. 1. 1696 Augsburg. Sohn des -»Wolfgang. Ausbildung in der Werkstatt seines Vaters. Ab 1648 war er für Matthäus Merian in Frankfurt/Main tätig. 1651 ging er für fast drei Jahre zu François Poilly nach Paris, wo er sich besonders im Portraitstich weiterbildete. Nach seinem Onkel Lucas zählte er zu den bedeutendsten Augsburger Portraitstechern seiner Zeit. Daneben pflegte er Thesenblätter und religiöse Darstellungen. Panzer verzeichnete ca. 32 Portraitstiche Nürnberger Bürger mit seiner Signatur. Werke: Verz. s. Thieme-Becker. Ausst.: 1968/11; 1986/6. Kilian, Georg, Maler, Kupferstecher, Schabkünstler, get. 30. 12. 1682 Nürnberg - t 18. 7. 1745 Augsburg. Sohn des Jeremias, Kupferstecher, oo Augsburg 1708 Juliane Maria Göbel. Um 1687 ging er mit seinen Eltern nach Augsburg. Dort Ausbildung bei Isaak Fisches. 1701 Wanderschaft, 1703 kam er nach Nürnberg, wo bereits sein Vater und sein Bruder -»Johann Jacob lebten. Er arbeitete vor allem für den Verlag. Chr. Weigel d. Ä. Er war Mitglied der Nürnberger Malerakademie. 1708 ging er wieder nach Augsburg. Er fertigte vor allem Portraits. Panzer verzeichnete von ihm zwei Bildnisse als Stichvorlagen und drei von ihm gestochene Portraits Nürnberger Bürger mit seiner Signatur. Lit.: Thieme-Becker; Ausk. Friedrich von Hagen. Kilian, Georg Christoph, Kupferstecher, Schabkünstler, * 4. 1. 1709 Augsburg - f 15. 6. 1781 Augsburg. Sohn des -»Georg, oo I) 1732 N. N.; II) 1733 N. N.; III) 1736 N. N. Lehre in der väterlichen Werkstatt. Anschließend besuchte er die Malerakademie Nürnberg. Reise nach Österreich und Ungarn und Aufenthalt in Wien. Er widmete sich besonders der Anfertigung von Portraits, Thesenblättern und Prospekten. Panzer verzeichnete neun Portraitstiche Nürnberger Bürger mit seiner Signatur. Auch fertigte er eine Nürnberger Pläne und Veduten. Werke: Verz. s. Thieme-Becker u. C. G. Müller, 1791, S. 8, 10, 14, 16, 76, Forts. I, S. 1, 23. MuS: N Ü R N B E R G , MStN: „Nürnberg", Gesamtansicht um 1760, Kpst. 17,8 χ 49,3 cm, Druck von zwei Platten; eine Federzeichnung (zugeschr.). Lit.: Schrötter, 1908. Kilian, Gilg (Goldschmied, 1531) s. Proger, Gilg Kilian Kilian, Hans, Silberprobierer und -scheider, wurde mit Rv. vom 5.4.1565 als Silberscheider- und -probierer zugelassen. Lit.: Hampe, Rv. I, 4057. Kilian, Johann Jacob, Kupferstecher, get. 5. 7. 1678 Nürnberg - begr. 3. 6. 1705 Nürnberg. Sohn des -»Wolfgang Philipp. Unverheiratet. Schüler seines Vaters in Augsburg. 1703 kehrte er nach Nürnberg zurück, wo er wohl, wie sein Vater, für Friedrich -»Rothscholz arbeitete. Bei seinem Tod wohnte er in der Nägeleinsgasse. Lit.: Thieme-Becker. Kilian, Lienhard (Maler, 1593) s. Kilga, Lienhard
Kilian Kilian, Lucas, Zeichner, Kupferstecher, Radierer, * 1579 Augsburg - f 1637 Augsburg. Sohn des Bartholomäus I. oo 1604 Barbara Miller (f 1620); II) 1620 Magdalena Hartberg, insges. 13 Kinder, nicht überlebend. Zusammen mit seinem Bruder ->Wolfgang Schüler seines Stiefvaters Dominicus Custos in Augsburg. Nach Abschluß der Ausbildung 1601-04 in Italien, besonders in Venedig. Nach der Rückkehr 1604 im Verlag des Stiefvaters tätig, nach dessen Tod arbeitete er für den Verlag seines Bruders -»Wolfgang. 1611 Mitglied des Großen Rates. Sein Arbeitsgebiet waren Portraits, Mythologie, Prospekte und Ornamente. Panzer verzeichnete drei Bildnisse und ca. 14 Portraitstiche Nürnberger Bürger mit seiner Signatur, drei davon nach eigenen Vorlagen. Werke: Verz. s. Thieme-Becker. MuS: NÜRNBERG, GNM. Ausst.: 1968/11; 1976/8; 1980/2 Nr. 126; 1992/17, S. 150. Kilian, Paul, Kupferstecher, * 20. 7. 1687 Nürnberg - t 1718 Breslau. Sohn des -»Wolfgang Philipp. Kurz nach seiner Geburt übersiedelte er mit den Eltern nach Augsburg. 1703 kam er mit seinem Vater und seinen Brüdern -»Johann Jacob, -»Philipp Markus I. und -»Georg nach Nürnberg zurück, wo er als Stecher von Portraits und Prospekten für verschiedene Verleger arbeitete. Um 1708 war er auf Reisen, u.a. in Wien. 1712 ließ er sich in Breslau nieder. Lit.: ThiemeBecker. Kilian, Philipp, Kupferstecher, * 8. 7. 1628 Augsb u r g - ! 14. 10. 1693 Augsburg. Sohn des-»Wolfgang, Vater des -»Wolfgang Philipp, oo 1751 Susanna, Tochter des Elias Lotter, Kunstverleger, zwölf Kinder, zwei Söhne überlebend. Nach der Ausbildung durch seinen Vater reiste er nach Italien und verbrachte mehrere Jahre in Venedig und Florenz. Wie andere Familienmitglieder war auch er auf Portraitstiche spezialisiert, andere Arbeiten wie relig. Darstellungen, Thesenblätter und Prospekte nahmen nur einen geringen Raum ein. Er stach viele Künstlerbildnisse zu Joachim von -»Sandrarts „Teutscher Academie ..." sowie das Titelblatt. Auch war er als Stecher für -»Endter-Bibeln tätig. Panzer verzeichnete ca. 23 Portraitstiche Nürnberger Bürger mit seiner Signatur. Werke: Verz. s. Thieme-Becker. MuS: NÜRNBERG, MStN. Lit.: Sporhan/Krempel, 1973; H. Oertel, in: MVGN 70, 1983, S. 114. Kilian, Philipp Andreas, Maler, Kupferstecher, * 20. 10. 1714 Augsburg - f 18. 1. 1759 Augsburg. Sohn des -*Georg. oo 28.4.1738 Susanna Sibylla ( t 1751 ), Tochter des Martin Engelbrecht, Kunstverleger, ein Sohn Georg Martin; II) 1751 N. N. Ausbildung durch seinen Vater und durch J. A. Friedrich. Nach seiner Lehre ging er für zwei Jahre nach Nürnberg zu Georg Martin -»Preißler. Später arbeitete er als Stecher für den Verlag seines Schwiegervaters, bis er seinen eigenen Verlag gründete, was zu Spannungen mit dem Schwiegervater führte. Er stach Portraits und Tafeln zu Galeriewerken nach fürstlichen Gemäldesammlungen, was ihm den Titel eines kgl. poln. und kurf. sächs. Hofkupferstechers einbrachte. Werke: Verz. s. Thieme-Becker. Lit.: Augsburger Buchdruck, 1997, S. 809 Anm. 106. Kilian, Philipp Markus I., Kupferstecher, Mezzotintokünstler, * 29. get. 30. 7. 1679 Nürnberg - f 3. begr. 6. 2. 1719 Nürnberg. Sohn des -»Wolfgang
778 Philipp, oo 5.11.1714 Anna Magdalena, Tochter des Johann Andreas -»Friedrich, Kupferstecher, eine Tochter. Schüler seines Vaters, den er 1703 nach Nürnberg begleitete. Mit Rv. vom 15.9.1714 wurde ihm das Bürgerrecht zugesagt und am 19.9.1714 eingetragen, nachdem man vorher „Proben seiner Kunst" und das Gutachten von kunstsachverständigen Leuten eingeholt hatte. 1715-19 war er als Kupferstecher im Ämterbüchlein eingetragen. Er stach Portraits und Prospekte, meist für Nürnberger Verleger. Er wohnte an der Fleischbrücke. Seine Witwe heiratete am 26.10.1722 Johann Albrecht Rüll. Lit.: ThiemeBecker (unter Max Philipp); Zahns Jb. I, 1868; Sporhan-Krempel/Wohnhaas, 1973. Kilian, Wolfgang, Kupferstecher, * 10. 5. 1581 Augsburg - t 1662 Augsburg. Sohn des -»Bartholomäus I.; Bruder des -»Lucas, oo 1611 Susanna Endris. Schüler seines Stiefvaters Dominicus Custos in Augsburg. 1604/08 Studienaufenthalt in Mantua, Mailand, Venedig und Rom. Nach seiner Rückkehr arbeitete er für den Verlag seines Stiefvaters und stach viele botanische Tafeln zu Basilius -»Beslers „Hortus Eystettensis ...". Nach dem Tod des Stiefvaters gründete er seinen eigenen Verlag, arbeitete aber weiterhin mit seinem Bruder Lucas zusammen. Sein Hauptarbeitsgebiet waren Portraitstiche und historische Ereignisse. Er stach das „Friedensmahl in Nürnberg" nach dem Gemälde von Joachim von Sandrart 1649. Auch sind von ihm mehrere Karten und Veduten aus Nürnberg überliefert. Panzer verzeichnete ca. neun Portraitstiche Nürnberger Bürger mit seiner Signatur. Werke: Verz. seiner vielen Stiche s. Thieme-Becker. MuS: NÜRNBERG, StadtB: Karte Frankens von 1621, Kpst. 51 χ 35,5 cm. - , GNM: Karte der Schacht (Steinbrüche) bei Schwarzenlohe, 184 χ 153 cm, 1640; zwei Kupferstiche des „Fried- und Freudenmahls ..." in den Größen 34 χ 56 cm und 50,5 χ 68 cm; Portraitfolge der Nürnberger Ratsherren und der Prokanzellare der Universität Altdorf. Lit.: C. G. Müller, 1791, S. 8, 10, 16, 76, Forts. I, S. 1, 23; Mende, Rathaus 1979. Ausst.: 1907/3; 1994/10; 1998/11, S. 30. Kilian, Wolfgang Philipp, Zeichner, Kupferstecher, * 1. 5. 1654 Augsburg - t 3. 4. 1732 Königsberg/Ostpreußen. Sohn des -»Philipp, oo I) Nürnberg 12.9.1677 Margaretha Reiter, fünf Söhne; II) 1695 Esther Maria (f 1696 Augsburg), Tochter des Wilhelm Frommer, Maler; III) Augsburg 1696 Anna Dorothea, vier Töchter. Schüler seines Vaters. Von mind. 167787 hielt er sich in Nürnberg auf und kehrte dann nach Augsburg zurück. 1703 folgte er einer Einladung des Verlegers Friedr. -»Rothscholz nach Nürnberg, für dessen zahlreiche Veröffentlichungen er viele Kupferstiche anfertigte. 1714-24 war er im Ämterbüchlein als Kupferstecher mit eigener Werkstatt verzeichnet, 1725 gestrichen. Panzer verzeichnete von Kilian 36 Bildnisse Nürnberger Bürger als Stichvorlagen und ca. 175 gestochene Portraits Nürnberger Bürger mit seiner Signatur. Sein eigenes Portrait wurde von Georg Christoph -»Kilian gestochen. 1724 wanderte er hochbetagt nach Königsberg aus. Lit.: Thieme-Becker; Zahns Jb. I, 1868; Sporhan-Krempel/Wohnhaas, 1973. Ausst.: 1968/9; 2006/3 Abb. 19. Killinger, Georg Friedrich, Maler, Wappenstein-, Kristall- und Glasschneider, t 1726 Nürnberg, oo
779 Anna Elisabetha, Kinder. 1694-1726 in Nürnberg nachgewiesen, wird er der Schwanhardt-Schule zugeordnet. Er bevorzugte lange Zeit die konservative Form des Hohlbalusterpokals. Um 1710 wechselte er zu den neuen böhmischen Gläsern aus dem Riesengebirge. Mit Vorliebe schnitt er Jagdszenen und Landschaften. Auch sind einige Pokale mit Nürnberger Motiven und Patriziersitzen aus dem Umland bekannt. Die Familien, Tetzel, Imhof, Kreß und Tucher zählten zu seinen Kunden. Ihm gehörte das Haus Neue Gasse 6, das sich 1739 im Besitz seiner Witwe befand. W e r k e : WV s. Meyer-Heisig, 1963. M u S : MÜNCHEN, BNM. N Ü R N B E R G , GNM. Lit.: ThiemeBecker; Hampe, 1919; Barock, 1962, S. 161, 165; Kohn, NHb Sebald. Ausst.: 1959/4; 1989/10. Killinger, Johann Albrecht, Glas- und Steinschneider, seine Tochter heiratete am 16.8.1746 den Pfarrer Christoph August -»Reichel. Lit.: Dipt. Sebald, S. 188. Rimmel, Martin, Photograph, war 1895-1897 in der Äußeren Laufer Gasse 11 ansässig, 1898-1925 in der Hinteren Beckschlagergasse 16. Er besaß einen gleichnamigen Verlag, in dem er Lichtdruck-Postkarten herausbrachte. MuS: N Ü R N B E R G , StadtAN. Ausst.: 1994/11,S. 67, Abb. 52,249. Kimmelmann s. Kümmelmann Kimmler, Anton, Theatermaler, * 1898 Nürnberg, wohnte 1952/1963 in Nürnberg, Pottensteiner Straße 5. Mitglied im BBK. A u s s t : 1963/21; 1963/24. Kinast, Simon (Büchsenschmied, 1550) s. Kienast, Simon Kindel, Ulrich, Maler, erscheint am 23.7.1397 in der Lorenzer Losungliste, im Häuserblock bei der Oberen oder Unteren Wörthstraße. Lit.: Gümbel, 1906, S. 339. Kindermann, Egidius, Tanzmeister, ließ am 5.6.1737 eine Tochter Maria Catharina taufen. Lit.: Ausk. Franz Krautwurst. Kindermann, Johann Erasmus, Organist, Komponist, get. 29. 3. 1616 Nürnberg - f 14. begr. 17. 4. 1655 Nürnberg, Grab Nr. D 9b auf dem Johannisfriedhof, dat. 1653. Sohn des Hans, Kammacher; Bruder des -»Georg; Vater des -»Hans, oo 25.4.1637 Susanna Ditzl, drei Söhne, neun Töchter. Ausbildung bei Johann -»Staden. Seit 1631 bezog er Wartegeld fur die Teilnahme an den sonntäglichen Auffuhrungen des Musikchors auf der Frauenkirche. Mit Unterstützung des Rats machte er 1634/35 eine Studienreise nach Italien. 1636 zweiter Organist an der Frauenkirche, sein Gehalt wurde 1637 von 25 fl. auf 50 fl. erhöht. 1640 ging er als Stadtorganist mit einem Jahresgehalt von 100 fl. nach Schwäbisch Hall, kam jedoch nach vier Wochen nach Nürnberg zurück. 1640 bis zu seinem Tod Organist an St. Egidien, sein Gehalt betrug zunächst 75 fl., ab 1648 bekam er 93 fl. und 1649 Erhöhung auf 100 fl. Bewerbungen und Widmungen seiner Werke zeigen, daß er bis zuletzt versuchte, andernorts eine besser bezahlte Stellung zu finden. Zu seinen Schülern zählten Heinrich -»Schwemmer und Georg Caspar -»Wecker. Er vertonte Gedichte von Johann Michael -»Dilherr, der 1632 Schulrektor an der Egidienschule wurde. Panzer verzeichnete sein Portrait. Die Kindermannstraße in Nürnberg wurde nach ihm benannt. Sein Sohn Georg starb am 18.8.1655 mit
Kindermann 18 Jahren in Nördlingen. Werke: Verz. s. M G G 7, 907 und Dupont, 1971. MuS: N Ü R N B E R G , StadtB. - , StadtA. - , GNM. Lit.: NDB; Trechsel, 1735; Will, GL IV, S. 432; Eitner, Bd. 11; Zirnbauer 1965; DTB, Jg. 13, T. 1; Reich, 1966; Krautwurst, 1971; Brockhaus-Riemann, 1978; Harrassowitz, 1987; Herbert Maas, in: M V G N 81, 1994; Stadtlexikon 2000. Ausst.: 1959/8; 1977/5; 1996/4. Kindermann, Georg (Georg Konrad), Meistersinger, Kammacher, get. 1 1 . 3 . 1626 Nürnberg - f 15. 3. 1692 Nürnberg. Bruder des Johann -»Erasmus. 1650 und 1652 nahm er je einmal an einer Singschule teil. 1681 wohnte er „hinter St. Jacob neben der Gulden Stützen" (Ottostraße), 1692 in der Engelhardsgasse. Lit.: Stahl, 1982, S. 208; Franz Krautwurst, in: M V G N 70, 1983, S. 368f. Kindermann, Hans Michael, Wismutmaler, trat 1657 eine vierjährige Lehre bei Hans Conrad -»Leißner an. 1663-65 zahlte er das von den Gesellen verlangte „Aufleggeld", das alle acht Wochen 8 Kreuzer betrug, dann wurde er Meister. Evtl. identisch mit dem Violinisten Johann Michael -»Kindermann. Kindermann, Johann Andreas, Musikus, Wachsbossierer, * um 1702 - begr. 22. 8. 1769 Nürnberg. Am 24.11.1736 ließ er eine Tochter Magdalena Catharina taufen. Er ist wohl identisch mit dem gleichnamigen Wachsbossierer, der auf dem Steig (Jakobstraße) wohnte und 1769 im 67. Lebensjahr starb. Lit.: Archiv zur Nbger. GSK im GNM. Kindermann, Johann Michael, Violinist, begr. 1. 2. 1723 Nürnberg. Bei seinem Tod wohnte er auf dem Neuen Bau (Maxplatz). Evtl. identisch mit dem Wismutmaler Hans Michael -»Kindermann. Kindermann, Paulus, Goldschmied, Gold- und Silberarbeiter, Ätzer, get. 7. 11. 1641 Nürnberg - f 8. begr. 12. 1. 1718 Nürnberg. Sohn des Johann -»Erasmus, Organist und Komponist, oo I) 29.1.1677 Anna (begr. 8.10.1700), Tochter des Wolfgang Frischeisen, Handelsmann. II) 3.5.1701 Maria Magdalena (begr. 4.6.1711), Tochter des Johann Knorrenschild, Hochzeitslader und Leichenbitter. 1655-61 Lehrzeit bei Hans Philipp -»Stoer d. J. Doppelmayr berichtete über die Wanderschaft Kindermanns, der ab 1662 Deutschland, Frankreich und die Schweiz bereiste, 1668 zurückkehrte und 1669 fur sechs Jahre nach Wien ging, wo er bei Sebastian von der Noe gearbeitet hat, was durch sein Stammbuch und das Wiener Gesellenbuch bestätigt wird. Am 11.11.1676 bestand er die Meisterprüfung. 1688-92 und 1702-06 Geschworener, 1692-1718 Genannter. Doppelmayr schildert Kindermann als geschickten Goldarbeiter, der kunstvolle Ringe (Dreifaltigkeitsringe und Kugelringe) fertigte und auf Metall, Glas und Marmor Schriften und Sonnenuhren ätzte. Erhaltene Werke können dem Meister jedoch nicht zugewiesen werden. 1677-83 hatte er Georg III. -»Arnold und 1682-87 Johann Samuel -»Spörl als Lehrlinge. Sein Portrait befindet im Vorgeherbuch Bl. 17 mit dem (falschen) Todesjahr 1715. Sein Stammbuch mit Eintragungen aus der Zeit 16631715, die in Nürnberg, Straßburg, Wien, Basel, Zürich, Paris und Lyon erfolgten, befindet sich im BM London. Lt. Nagler trug sich auch der bedeutende Leipziger Goldschmied und Medailleur Balthasar Lauch 1668 bei einer Begegnung in Paris in das Album ein.
Kindsvater Kindermann gehörte 1688 ein Haus auf dem Neuen Bau (Maxplatz 46, östl. Teil). Er war bis zu seinem Umzug 1714 auch Gassenhauptmann. Bei seinem Tod wohnte er im „Dannen Gärtlein" (östl. Insel Schutt hinter dem Fechthaus). Lit.: Thieme-Becker; Nagler Monogr. I, Nr. 1945; Doppelmayr, 1730; Roth, 1802; Stockbauer, 1893; Goldmann, Stammbücher 1981 Nr. 280; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 430; Kohn, NHb Sebald. Kindsvater, David, Goldschmied, * Giengen/Brenz - t vor 10. 12. 1614 Dresden. Wohl Sohn des gleichnamigen Goldschmieds, der 1565 Schaumeister der Gold- und Silberschmiede in Giengen/Brenz war. Vater des -»Martin und des -»Hans, beide Goldschmiede. oo Wöhrd b. Nbg. 6.2.1593 Ursula Mercklin aus Wunsiedel. Mit Rv. vom 5.3.1593 als Bürger in Wöhrd angenommen. Am 8.1.1596 wurde ihm das Bürgerrecht fur Nürnberg zugesagt, das am 17.4.1596 in das Bürgerbuch eingetragen wurde. 1596 erhielt er vom Rat eine Fürschrift gegen seinen Schuldner, den Straubinger Goldschmied Tobias Hueter. Ende 1614 wurde er in Dresden umgebracht. Lit.: Hampe, Rv.; Weyhreter, Gold- und Silberschmiede der Stadt Giengen 1992, S. 22; Archiv zur Nbger. GSK im GNM. Kindsvater, Georg, Kleinuhrmacher, get. 4. 1. 1607 Wöhrd b. Nbg. Sohn des -»Thomas, Büchsenschäfter. oo Judith, mindestens ein Sohn Philipp, get. 23.12.1633. 1632 Bürger, 1635 Meister. Eine Uhr mit Minutenrepetition, dat. 1635, befindet sich im Time Museum Chicago und wird von Leopold als sein Meisterstück angesehen. Lit.: Abeler, MdU, S. 339; Leopold, 2002, S. 521. Kindsvater, Hans, Goldschmied, Gold- und Silberarbeiter, get. 30. 10. 1595 Wöhrd b. Nbg. - t vor 1659 Nürnberg. Sohn des -»David, oo 25.11.1622 Juliana (begr. 11.7.1669), Tochter des Hans Öllinger, Kinder. Am 24.7.1622 bestand er die Meisterprüfung und wurde am 18.12.1622 als Meister vereidigt. Lt. Nadelverzeichnis führte er ein Meisterzeichen mit den Initialen HK. Es sind nur wenige Arbeiten mit dieser Marke erhalten, darunter Pokale aus dem BNM und dem Musée national de la Renaissance in Ecouen. Ein dreifacher Traubenpokal mit einem Schmeck von Jeremias -»Rauchwolff wurde im Mai 2002 im Stockholmer Kunsthandel angeboten. 1623 beschäftigte Kindsvater zwei Söhne des Goldschmiedes Paulus -»Wernlein als Lehrlinge. Zuletzt wurde er am 11.12.1625 anläßlich der Taufe seines Sohnes Reinhold erwähnt. Sein Todesdatum ist nicht in den Totenbüchern vermerkt. Wahrscheinlich starb er 1633/34, in diesen Jahren starben über 30.000 Nürnberger Bürger an der Pest, und es wurden viele Eintragungen in den Totenbüchern nicht vorgenommen. Sein Sohn Leonhard (get. 13.11.1623), begann 1634 seine Lehre bei seinem Bruder -»Martin; Leonhard wurde in Stockholm Meister und starb dort im Juli 1668. MuS: ECOUEN, Musée national de la Renaissance. MÜNCHEN, BNM. NÜRNBERG, GNM. Lit.: ThiemeBecker; Rosenberg 4185; Stockbauer, 1893; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 431. Ausst.: 1906/2; 1952/5; 1987/18. Kindsvater, Martin, Goldschmied, Goldarbeiter, get. 15. 5. 1597 Nürnberg - f 30. 1. begr. 3. 2. 1651 Nürnberg. Sohn des -»David, oo 1) 15.11.1626 Anna
780 ( t 26.4.1632), Tochter des Johann Leibkauf, Ratsherr in Schwabach; II) 24.9.1632 Elisabeth (f 17.12.1670), Witwe des Hans -»Rötenbeck, Goldschmied. Am 30.7.1626 bestand er die Meisterprüfung und wurde am 9.12.1626 als Meister vereidigt. 1635-40 Geschworener, 1639-51 Genannter. Er bildete folgende Lehrlinge aus: Hans Mayer (1630-38); Alexander -»Reichert (1634-37); seinen Bruder Leonhard (1634-41, wurde Meister in Stockholm); Hans Christoph Bauerschmidt (1636-42); Cornelius von -»Brecht (1638-44); Jeremias Michel aus dem „Meyerland an Burgund" (1641-45); Elias Holl (1643-49); Johann Hamaus (1645-51); Paulus -»Vorbeck (1647-51); Hans Adam Erb (1650-51, beendete die Lehre bei Alexander -»Reichert). 1632 wohnte Kindsvater in der Äußeren Laufer Gasse. 1633 war er Besitzer des Hauses Schildgasse 39, das seine zweite Frau Elisabeth mit in die Ehe brachte; hier wohnte er bis zu seinem Tode. Seine Witwe heiratete am 29.4.1652 Erhard Neidhart, Wirt zum Goldenen Mondschein in Wöhrd. Lit.: Rosenberg 4198; Roth, 1802; Stockbauer, 1893; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 432; Kohn, N H b Sebald. Kindsvater, Thomas, Büchsenschäfter, Schreiner, auch Granatenschneider und Rosensetzer, Wirt, f 13. 10. 1616 Wöhrd b. Nbg., ehemals Grab Nr. 181 auf dem Wöhrder Friedhof, nicht erhalten. Sohn des David, Goldschmied in Giengen; Bruder des -»David, Goldschmied; Vater des -»Georg, Kleinuhrmacher. oo I) 1595 Elisabeth ( t 9.2.1604), Tochter des Endres Linck; II) Sabina. Er war in Wöhrd ansässig und dort zum Schluß Wirt beim Gasthaus zum Mondschein. 1606 sollte ihm das Granatenschneiden und Rosensetzen untersagt werden. Sein Geburtsbrief, ausgestellt 1591 in Giengen, befindet sich im Bestand Merkel im Archiv des GNM. Lit.: Gugel, Friedhöfe, S. 155; Hampe, Rv.; Archiv zur Nbger. GSK im GNM. Kindt (Khindt), Johann, gen. Jan, Maler, * Hamburg - begr. 16. 4. 1615 Nürnberg, oo 24.5.1597 Esther (get. 13.2.1572 - begr. 23.12.1618), Tochter des Thomas -»Oelgast, Maler, neun Kinder. Am 28.5. 1597 wurde er Bürger und zahlte 4 fl. Am 30.8.1604 wurde er Meister, sein Probestück ist unbekannt. Bereits ab 1599 bildete er Wilhelm -»Hofmann und ab 1604 Hans Endres -»Roßmann als Lehrlinge aus. Er wohnte am Sand, gegenüber dem Herrenschießgraben. Lit.: Bosch, in: GNM M, 1899, S. 138f.; Tacke, 2001, S. 484 u. Stammtafel 4. Kingabeck, Franz, Rotschmieddrechsel, wurde 1594 Meister. Lit.: LocknerNr. 414. Kinle, Karl Hanns, Kirchenmusiker, Chordirektor, Komponist, * 5. 5. 1923 Nürnberg — γ 11. begr. 15. 5. 2000 Nürnberg, Grab auf dem Westfriedhof. Sohn des Georg, oo 26.3.1955 Luise, zwei Söhne, vier Töchter. Klavier- und Orgelunterricht bei verschiedenen Lehrern. Bereits als Achtjähriger spielte er die Orgel in Nürnberg, 1931-33 Organist in Roßtal, anschließend in Heilsbronn. Ab 1938 Studium am Konservatorium in Nürnberg, nebenbei Organist an St. Martin. 1941 Kriegsdienst, vom 1.7.1945-14.2.1949 erneut Organist an St. Martin, zusammen mit dem Kirchenchor gab er Konzerte in der Umgebung. Ab 1952 Chorleiter bei den Männergesangvereinen in Nürnberg-Buch und Großgründlach. Ab 1963 Organist, Kirchenchorleiter
781 und Pfarrsekretär an St. Michael, als Organist war er dort bis kurz vor seinem Tod tätig. Träger der Verdienstmedaille des Verdienstordens der BRD. Er wohnte in der Brosamerstraße 3. Werke: Messen und geistliche Lieder, ungedruckt. Lit.: Ausk. der Witwe. Kinsecker, Georg Christoph, Wismutmaler, * um 1829, oo I) Maria Barbara Meinetsberger (* um 1830 t 14.11.1855); II) 21.6.1857 Barbara Katharina (* um 1832), Tochter des Johann Kündinger, Metzgermeister. 1857/70 wohnte er am Spitzenberg 20. Lit.: StadtAN C 21/11. Kinsecker (Kynseker, Kynsker), Hieronymus Franziskus, Holz- und Elfenbeindrechsler, Fagottund Flötenmacher, get. 15. 5. 1636 Nürnberg - begr. 27. 5. 1686 Nürnberg. Sohn des Andreas, Messerschmied. oo I) 7.1.1662 Anna Biedermann (f 1679), fünf Söhne, eine Tochter, kein Kind wurde älter als 18 Jahre; II) 8.3.1682 Magdalena Scholz (begr. 6.4.1691), Drechslerstochter, die Hausrat im Wert von 248 fl. mit in die Ehe brachte, mind, ein Sohn. Seine Gesellenzeit verbrachte er in der Werkstatt der Witwe Margarethe des Drechslers Johann -»Herbst. Etwa um 1661/62 wurde er Meister. 1667 war er Mitunterzeichner des Vergleichs der Wildruf- und Horndreher mit den Drechslern. 1673 wurde er als „Drechsler und Flötenmacher" in den Akten erwähnt, womit die Berufsbezeichnung Flötenmacher erstmals in Nürnberg erscheint. Gleichzeitig war er einer der frühesten Holzblasinstrumentenbauer, welcher seine Erzeugnisse mit dem vollen Namen zeichnete, daneben verwendete er die Brandmarke „H F". Technisch wandelte er noch in traditionellen Bahnen, obwohl er bei der Gestaltung der Instrumente eigene Ideen verwirklichte. Seine Instrumente waren z.T. prachtvoll im Stil des Frühbarock gestaltet. Sein im G N M erhaltener Blockflötensatz steht technisch zwischen der Renaissance- und der Barockbauweise. Vor 1679 erwarb er ein Haus an der Fleischbrücke 8 im Wert von 800 fl., in dem er bis zum Schluß wohnte. 1682 belief sich sein Gesamtvermögen auf 1314 fl. MuS: NÜRNBERG, GNM. PARIS, Musée de la Musique. Lit.: Nickel, 1971, S. 172, 187; Meer, 1983; Steinmetz/Griebel, 1983; Huber, 1989; Kirnbauer, 1994; Kohn, N H b Lorenz. Kinßecker (Königsecker), Nicolaus, Buchdrucker, * Straßburg, oo Kunigunde, Tochter des Friedrich -»Hamer, Formschneider. 1526 wurde er Bürger. 152447 war er im Ämterbüchlein eingetragen und schwor auf die Ordnung. 1527-1528 war er Setzer bei Friedrich -»Peypus. Er scheint in erster Linie als Faktor bei Katharina -»Hergotin und Georg -»Wächter gearbeitet zu haben. Am 24.10.1553 wurde seine Witwe Kunigunda erwähnt. Lit.: GNM, AKdV, 1860, S. 119; Zahns Jb. I, 1868; Grieb, Buchgewerbe 2003. Kintzel s. Kiinzel Kinzinger, Wilhelm, Architekt. Um 1904 entwarf er das Verwaltungs- und das Pressegebäude für die Bayerische Jubiläums-Landes-Industrie-Gewerbe- und Kunstausstellung Nürnberg des Jahres 1906. Dazu druckte E. -»Nister die von Kinzinger gezeichnete Ansicht des Messegeländes aus der Vogelperspektive von Nordwesten. 1906 war er auch Lehrer der Baugewerkschule. Er wohnte in der Tunnelstraße 24. Lit.: Kulissen der Gewalt, 1992, S. 20f.; LGA Rundschau, 2000-3, S. 97.
Kirchner Kipfenberger (Kypfenberger), Matthäus, Formschneider, wurde zwischen dem 23.3. und 10.5.1459 Bürger. Vielleicht identisch mit dem von Murr 1459 und 1460 erwähnten Mathes Formsneider, ansässig auf der Lorenzer Stadtseite. Er ist nicht zu verwechseln mit einem gleichnamigen Spengler, der 1458 Bürger wurde. Lit.: Murr, Journal, T. 2, S. 130; Murr, Journal, T. 15, S. 33; Gümbel, 1906, S. 339. Kirchdorffer, Juliane Marie, Zeichnerin. MuS: NÜRNBERG, MStN: Skizzenbuch zur Volkskunde Nürnbergs und seiner Umgebung mit Tuschezeichnungen und Aquarellen, 2. H. 18. Jh. Ausst.: 1959/6. Kircheisen, Eugen Victor, Bildhauer, * 21. 8. 1855 Johanngeorgenstadt/Erzgeb. - t 13. 12. 1913 Braunschweig. Ausbildung in Dresden. 1892 übersiedelte er nach Braunschweig. Er schuf Denkmäler, Büsten, zahlreiche Epitaphien auf dem Braunschweiger Zentralfriedhof und Kleinplastiken. Werke: N Ü R N BERG, Johannisfriedhof: Epitaph für Walter Wrede auf Grab Nr. H 126 cm, dat. 1904. Lit.: AKL, Index; Thieme-Becker; KDM Nürnberg, 1977, S. 466. Kirchgeorg, Paul, Maler, Photograph. Seit 1871 als Portraitphotograph in Nürnberg nachweisbar, 19051933 war die Firma am Vestnertorgraben 47 ansässig. Unter der Bezeichnung Hahn & Kirchgeorg bestand eine Filiale in Fürth. MuS: N Ü R N B E R G , MStN: Fotographien von 1871 und 1889. Lit.: E. Maas, in GNM A, 1977; Rudolf Endres/Martina Fleischmann: Nürnbergs Weg in die Moderne, Nürnberg 1996, S. 93. Kirchgessner, Ferdinand, Portraitmaler, * Nürnberg? Lt. Thieme-Becker aus Nürnberg stammend, hier aber nicht nachgewiesen. Er studierte in Antwerpen und war 1850-55 Mitglied des Münchner Kunstvereins. Lit.: Thieme-Becker. Kirchner, Johann, Samenhändler, Mundartdichter, * 8. 4. 1764 Fürth — t 18. 3. 1827 Nürnberg, oo Anna Maria Barbara Eisen. Seine Tochter Maria Johanna Barbara heiratete am 24.10.1819 den Kunstmaler Johann Matthias -»Rang. MuS: N Ü R N B E R G , StadtB. Ausst.: 1966/5. Kirchner, Johann Jakob, Zeichner, Radierer, Maler, * 9. get. 10. 12. 1788 Nürnberg - t 28. 5. 1837 Nürnberg. Sohn des -»Michael, Steinmetz, oo I) 1825 Rosina Barbara Emmerling (* 25.4.1800 - t 20.3. 1828), zwei Söhne, ein Sohn überlebend; II) 1829 Augusta Johanna Regina Amalia Jubitz (* 1807 t nach 1875), kinderlos. Auf Wunsch des Vaters machte er 1804 eine Buchhandelslehre bei -»Riegel & Wießner, den erlernten Beruf übte er jedoch nur kurz aus. Nach eigenen Angaben war er bis 1811 öfter außerhalb Nürnbergs, für 1809 ist ein Aufenthalt in Wien bezeugt. 1811/12 brachte er mit Johann Adam -»Klein eine Serie von sechs Ansichten aus der Umgebung von Wien heraus, von welchen vier Blätter von Kirchner radiert waren. Wohl angeregt durch seinen Jugendfreund Klein studierte er 1812-14 an der Wiener Kunstakademie bei Josef Anton Koch; seine gleichzeitige Bekanntschaft mit den Brüdern Ferdinand und Heinrich Olivier und Julius Schnorr von Carolsfeld beeinflußte seinen künstlerischen Stil nachhaltiger als die Akademie. Im Mai 1814 verließ er Wien um im Salzburgischen zu zeichnen. Auf Empfehlung Kochs setzte er seine Studien an der AdBK München bei Johann Peter von Langer fort. Aus dieser Zeit rührte
Kirchner auch seine Freundschaft mit Carl -»Barth. Im N o v e m ber 1814 kam Kirchner nach N ü r n b e r g zurück, besuchte j e d o c h im S o m m e r 1815 nochmals die Münchner Akademie. 1815/17 war er auf Wanderschaft, u.a. kam er nach Heidelberg, 1815/16 Frankfurt/Main und 1817 erneut Wien. Ein früher behaupteter Aufenthalt in Italien ist auszuschließen. 1817 ließ er sich in Nürnberg nieder und begann, nach den in Wien aufgesogenen romantischen Idealen zu leben und zu arbeiten. Im nüchtern-sachlichen Nürnberger Kunstleben blieb er ein unverstandener Einzelgänger. Seine Arbeiten fanden in Nürnberg w e n i g Anklang, so daß er vereinsamte und in Depressionen verfiel, wobei der Tod seines Sohnes am 17.4.1827 eine zusätzliche seelische Belastung bedeutete. 1821 beim Kunstkongreß und 1828 bei den Dürerfeiern trat er etwas stärker in Erscheinung. Mit seiner Anstellung im Mai 1829 an der Polytechnischen Schule erlahmte seine künstlerische Tätigkeit. 1834 übernahm er zusätzlich eine Zeichenklasse an der neugegründeten Handelsgewerbeschule. Er wohnte im elterlichen A n w e s e n mit großem Garten, heute Johannisstraße 26-28. Nach d e m Tod der Eltern erhielt er am 26.10.1826 das Nürnberger Niederlassungsrecht. 1817 trat er in den Verein von Künstlern und Kunstfreunden ein, den er 1826 wieder verließ. Er gilt heute als einer der führenden Nürnberger Künstler der Goethezeit. Er starb vermutl. an Schwindsucht. W e r k e : Folge von 15 Radierungen aus der Nürnberger U m g e b u n g , 1828. MuS: N Ü R N B E R G , M S t N : Zeichnungen; Radierungen; - , G N M . Lit.: Thieme-Becker; Nagler, KL; Verst. Katalog III Haller, 1841, Nr. 557; H o f m a n n / S c h u h m a n n , 1981; Mende, 1986; Mende, in: Fränk. Lebensbilder 16, 1996 mit Lit.-Verz; Stadtlexikon 2000. Ausst.: 1942/1; 1956/4; 1961/23; 1964/10; 1965/24; 1972/5 Nr. 42, 44, 45; 1977/1; 1986/2; 2006/3 Abb. 136. Kirchner, Michael, Steinmetz, Bildhauer, * 1758 t 1820 Nürnberg. Vater des -»Johann Jakob, Zeichner. 1800 erwarb er das Haus S. 463 (Obere Krämersgasse 24). 1802 gehörte ihm das Haus Theresienstraße 8/Fünferplatz 7, das er 1804 verkaufte. Später war er Besitzer eines A n w e s e n s mit großem Garten, heute Johannisstraße 26-28. Lit.: Kohn, N H b Sebald. Kirchner, Paul Christian, Schriftsteller, war getaufter Jude, der später zu seinem jüdischen Glauben zurückfand. 1721 veröffentlichte er seine Beschreib u n g jüdischer Feste und Gebräuche. Die wichtige zweite Auflage hat Sebastian Jacob -»Jungendres überarbeitet, verlegt 1724 bei Peter Conrad -»Monath. Ausst.: 2002/2 Nr. 127. Kirchner, Simon Friedrich Benoni, Zigarrenhändler, Mundartdichter, * 20. 3. 1828 N ü r n b e r g - f 14. 5. 1871 ertrunken in der Donau bei Passau. Sohn des -»Johann Jakob, Zeichner, oo I 8 6 0 Karoline Margaretha Faber (* 1841 - t 1920), vier Töchter. MuS: N Ü R N B E R G , StadtB. Lit.: Fränkische Lebensbilder 16, 1996, S. 169. Ausst.: 1966/5. Kirchner, Stefan, Goldschmied. Als er 1536 das Bürgerrecht in Rothenburg/Tauber erwarb, wurde er als „von Nürnberg" bezeichnet. 1545-55 war er Silberbeschauer in Rothenburg. 1548 kaufte er dort ein Haus im Todtengeßle, w o er bis 1559 nachweisbar ist. In den Nürnberger Quellen ist Kirchner nicht feststellbar. Lit.: Schnurrer, 1977.
782 Kirchpach (Goldschmied, 1503) s. Altenkirch, Peter Kirchschlag (von Kirchschlag), Peter, Dominikanerpater, t 1483 Stuttgart. 1457 trat er in das Wiener Dominikanerkloster ein. Bald darauf wurde er Prior bei den Dominikanern in Nürnberg, w o er auch als Seelsorger und Prediger am Nürnberger Katharinenkloster tätig war. Er ließ den Kreuzgang des Predigerklosters mit Gemälden und einer Weltchronik schmücken. 1465-1468 Prior in Köln, dann Vikar verschiedener Klöster in der bayerischen und schwäbischen Ordensprovinz. Z u m Schluß lebte er im Stuttgarter Dominikanerkloster. Lt. Ausst.-Kat. 1987/4 soll er „vielleicht auch als Maler tätig" gewesen sein, die Begründung fehlt. Lit.: F. Bock, in: M V G N 25, 1924, S. 173f.; Perger, in: M V G N 63, S. 83. Ausst.: 1987/4 S. 49. Kirmes (Kirnus, Kürmeß), Heinrich, Orgelbauer, * Neustadt/Saale - t 1630 Nürnberg, co Wöhrd b. Nbg. 29.5.1604 Catharina Geringer, Kinder. A m 6.11. 1604 wurde seine Bitte um das Bürgerrecht abgelehnt, am 4.10.1606 wurde er Bürger. 1615-24 war er Stadtorgelmacher als Nachfolger von Stephan -»Cuntz. Vom 30.7.1616 datiert ein Referenzschreiben des Bürgermeisters und Rates der Stadt Hilpoltstein flir ihn, nachdem er die nicht m e h r zu gebrauchende Orgel der Stadt- und Pfarrkirche St. Johannis erneuert hatte. Das einzige bekannte Werk baute er vor 1602 in Crailsheim zusammen mit W o l f g a n g -»Beßler. Sonst sind nur Reparaturen bekannt. Lit.: Harrassowitz, 1987; Orgelbauerlexikon, 1994; Fischer/Wohnhaas, 2001; U. Hitz, in: B F F K 26, 2003, S. 164. Theodor Wohnhaas Kirn, Hugo, Lithograph, wohnte 1878/81 Herzgasse 13; 1906 in der Bärenschanzstraße 105. Kirn, Wilhelm Gottlieb Adalbert, Lithograph, * um 1832 - 1 25. 2. 1875 Nürnberg, oo N . N „ Kinder. 1860 wohnte er in L. 1107 (Kohlengasse 7), 1867 in S. 512 (Obere Schmiedgasse 1), 1870 in der Söldnersgasse 9 und zum Schluß in der Fischergasse 11. Eine gleichnamige Lithographische Anstalt befand sich 1873 am Hübnersplatz 8. Die Witwe Maria Adelhaid eines Lithographen Kirn wurde 1878/81 erwähnt, ansässig in der Herzgasse 13. Kirnus s. Kirmes Kirr, Paul, Schlosser, um 1521 tätig. MuS: FREIBURG/Schweiz, Kantonsmus.: Eiserne Staatstruhe, lt. Urkunde „bei Schlosser Kirr Nürnbferg" bestellt. Lit.: N Z Nr. 81 v. 8.4.1937; Herbert Reiners: Das malerische Freiburg, Schweizer Städtebilder Bd. 1, Augsburg 1930, S. 37. Kirsch, Bernhard, Musikinstrumentenbauer, K a u f m a n n . 1882 Gründungsmitglied des Vereins für M ü n z k u n d e Nürnberg. 1906 Mitglied des Preisgerichts bei der Bayer. Landes-Industrie-Gewerbe- und Kunstausstellung. Die gleichnamige Fabrik befand sich 1878 in der Oberen Schmiedgasse 6; 1881 und 1906 in der Oberen Schmiedgasse 16. Ausst.: 1906/3, S. 207. Kirschbaum (Rotschmiede, 19. Jh.) s. Kerschbaum Kirschbaum, Johann Leonhard, Maler, * um 1819 - t 25. 8. 1850 Nürnberg. Z u m Schluß wohnte er in L. 1077 (Färberstraße 49). Kirschner, Friedrich, Maler, Porzellanmaler, * 1748 Bayreuth - begr. 9. 8. 1788 Augsburg. Schüler von Gottlieb Friedrich Riedel an der Ludwigsburger
783 Porzellanmanufaktur, wo er als Blumen-, Vogel- und Insektenmaler arbeitete. 1777-79 hielt er sich in Altdorf auf und malte Pflanzen des Botanischen Gartens der Universität; 1778 stach er ein Portrait des dortigen Prof. Ernst Cregel mit dem Vermerk: „Zur Leibes Nahrung und zum Zeitvertreib"; ein weiteres Portrait signierte er 1781 mit F. K. Norimberg. 1783 arbeitete er wieder als Porzellanmaler an der Ludwigsburger Manufaktur, 1784 zog er nach Augsburg, wo er das Bürgerrecht erwarb. MuS: ERLANGEN, UB. Lit.: Thieme-Becker; Panzer, S. 33; Nagler, KL u. Monogr.; Füßli, KL; Bénézit, Goldmann, Stammbücher 1981 Nr. 582; Ludwig, 1998, S. 342. Kirschpaum, Hermann, Lautenist, um 1427 nachweisbar. Lit.: F. Krautwurst, in: M G G 9, Sp. 1749. Kirsten, Johann Jacob, Dr. med., Arzt, Botaniker, * 18. 5. 1710 A l t d o r f - f 4. 1. 1765 Altdorf. Sohn des Johann Jacob, Apotheker, oo I) 1737 Juliana Dorothea ( t 1748), Tochter des Christian Gottlieb -»Schwarz, Professor, zwei Kinder; II) 2.11.1751 Clara Susanna, Tochter des Andreas Martin -»Pflüger, Bankier in Nürnberg. Vor 1729 Studium in Altdorf. 1732 Reise zusammen mit Johann Jacob -»Baier nach Böhmen, Österreich und Ungarn. 1735 Lizentiat der Medizin in Altdorf. Reise nach Holland und Norddeutschland. 1736 Promotion und Habilitation in Altdorf. 1737 Professor der Physiologie, kurz darauf auch Professor der Chemie. Er war dreimal Rektor und sechsmal Dekan der medizinischen Fakultät. Will bezeichnete ihn als guten Botaniker. 1740 Mitglied der kaiserl. Akademie der Naturforscher unter dem Namen „Hermes II.". Werke: Verzeichnis seiner Schriften s. Sauer-Haeberlein, 1969, S. 148-152. Lit.: Will, GL II, S. 287, III, S. 632; VI, S. 21 lf.; Flessa, 1969, S. 54-56. Kirtzen, Hans, Zinngießer, wurde vor 1517 Meister und zog von Nürnberg weg. Lit.: Hintze, Nr. 28. Kismeder (Kießmeder, Kißwetter), Hans, Granatenschneider, stammte aus Schwand b. Schwandorf. 1604-16 in Nürnberg belegt. Lit.: Hampe, Rv. Kissel, Caspar, Stempelschneider, war in den 1620er Jahren als Siegelgraber im Ämterbüchlein verzeichnet. Lit.: Zahns Jb. I, 1868. Kisselstein, Julius (Klavierbauer, 1781) s. Kieselstein, Julius Kißkalt, Balthasar, Stadtbaurat, Bauinspektor, * um 1749 - t 23. 7. 1821 Nürnberg. 1796 war er zweiter Bauinspektor auf der Peunt, er stand bis zu seinem Tod in städt. Diensten. 1800 erwarb er um 205 fl. das Haus S. 463 (Obere Krämersgasse 24), das er im selben Jahr wieder verkaufte. Lit.: Architektur Nürnberg, 2002; Kohn, N H b Sebald. Kißkalt (Kieskalt), Balthasar, Goldschmied, Goldarbeiter, get. 28. 6. 1786 Wöhrd b. Nbg. - f 7. 2. 1860 Nürnberg. Sohn des Wolfgang, Steinmetz und Branntweinbrenner, oo Wöhrd 14.2.1816 Kunigunda (* um 1795 - t 20.11.1844), Tochter des Michael Schüssel, Gastwirt und Weinschenk zum Mohrenkopf, auch Ortsvorsteher in Wöhrd, Kinder. 1800-01 Lehre bei Georg -»Häberlein, 1801-04 bei Andreas -»Mangold, 1804-1806 bei Johann Friedrich Wilhelm - K r a mer. 1807 arbeitete er als Geselle bei der Witwe des Adam -»Baierlein. Zunächst wurde er Meister in Fürth. 1819 wurde ihm die Niederlassung in Nürnberg verweigert, woraufhin er sich an den Magistrat wandte. Er
Kißling erklärte sich bereit, in Wöhrd zu wohnen und nur zu Einkäufen in die Stadt zu kommen und auf die nächste freiwerdende Meisterstelle zu warten. 1829 war er Besitzer des Hauses L. 943 (Hallplatz 37), w o sich auch die Geschäftsräume befanden. Kißkalt wird eine Meistermarke mit den Buchstaben BK zugewiesen. An Arbeiten mit diesem Stempel ist bisher ein Satz von vier Löffeln in Privatbesitz bekannt. Die Marke soll sich auch auf einem Zierkamm im Mainfränkischen Museum, Würzburg befinden. Am 13.7.1838 gab er seine Konzession auf, die an Friedrich Wilhelm -»Metzner kam. Zum Schluß wohnte Kißkalt wieder in Wöhrd, er starb im Heilig-Geist-Spital. Lit.: Mus. Kat. Würzburg, Neuerwerbungen 1965, S. 31; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 433. KiOkalt, Johann Jakob, Zirkelschmiedmeister, war 1850 Besitzer des Hauses S. 255 (Maxplatz 1). Kißkalt, Ursula Magdalena, Kartenmalerin, wurde beim Sterbeeintrag für ihren Sohn Adam am 18.1.1852 erwähnt, wohnhaft Galgenhof 5 (Galgenhofstraße 79). Kißling (Kisling, Küßling), Gallus Wilhelm, Goldschmied, Goldarbeiter, * 11. get. 19. 11. 1691 Nürnberg - begr. 22. 5. 1758 Nürnberg, ehemals Grab auf dem Johannisfriedhof, Epitaph nicht erhalten. Sohn des Christoph, Einspänniger, oo I) 11.11.1722 Maria Elisabetha Sophia Pretzfeld (begr. 19.9.1755); II) 9.11. 1756 Magdalena Eleonore, Witwe des Conrad Riedel, Spezereihändler, die Hochzeit durfte er im Schießgraben feiern. 1706-12 Lehre bei Daniel -»Eisler. A m 17.11.1721 bestand er die Meisterprüfung und wurde am 2.12.1722 vereidigt. 1734-38 und 1750-53 Geschworener, 1748-58 Genannter, 1753 Ratsherr. 1742 reparierte er das Kreuz am Reichsapfel der Reichskleinodien. Er bildete folgende Lehrlinge aus: Georg Friedrich -»Schedel (1725-31); Erasmus Georg Bartheis aus Fürth (1731-34, er beendete die Lehre bei Johann Wilhelm -»Streicher); Gottfried -»Hammon (1736-37, er beendete die Ausbildung bei Johann Jonas -»Rademacher); Peter Conrad Lohr (1739-45); Johann Christoph Hass (1749-54); Ludwig Friedrich -»Glandorf (1754-59). Er wohnte beim Plobenhof. Sein Portrait befindet sich im Vorgeherbuch Bl. 9. Lit.: Roth, 1802; Stockbauer, 1893; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 434. Ausst.: 1986/30. Kißling (Kysling), Hans I., Goldschmied, Silberarbeiter, wurde 1476 Bürger; am 22.5.1478 legte er den Meistereid ab. Lt. Brunnenbuch von 1479 war er Mieter im Haus des Goldschmieds Jacob -»Singer (Dötschmannsplatz 21). 1481 war er bei den Goldschmieden im Ämterbüchlein aufgeführt. Lit.: Stockbauer, 1893 Nr. 132; Kohn, NHb Sebald. Kißling, Hans II., Goldschmied, Silberarbeiter, t Anfang 1557 Nürnberg. Evtl. Sohn des -»Hans I. oo um 1515 Dorothea (f Sept. 1555). Am 19.9.1508 wurde er beschuldigt, den Geschworenen Cunz I. -»Roth beleidigt zu haben, nachdem dieser ihn bei verbotenen Arbeiten erwischt hatte. Am 14.7.1515 wurde er als Meister vereidigt. In drei Rv. zw. dem 23.8.1515 und 31.10.1515 wurde Kißling auferlegt, bei Strafandrohung von 1 lb. novi pro Tag erst dann bei offenem Laden zu arbeiten, wenn er das Meistergeld von 10 fl. bezahlt hat. Die Zahlungsfrist wurde auf den 25.8. festgelegt. Am 31.10. wurde ihm erneut verboten, bei offenem Laden zu arbeiten. 1531-35 wurde er
Kißling mit Zahlungen in den Aufzeichnungen des Christoph -»Kreß genannt. 1539 wurde er in den Grundverbriefungsbüchern erwähnt. Bei seinem Tod wohnte er in der Bindergasse. Seine Tochter Barbara heiratete am 1.7.1550 den Goldschmied Primus -»Turtaller. Lit.: Bosch, in: G N M M, 1889; Stockbauer, 1893 Nr. 200; Hampe, Rv.; Burger, 1972 Nr. 5358, 5705; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 496. Kißling, Jacob, Goldschmied, Gold- und Silberarbeiter, Juwelier, get. 1 1 . 5 . 1669 N ü r n b e r g - begr. 2. 3. 1741 Nürnberg. Sohn des Hans, Wirt und Pferdehändler. oo I) 4.5.1700 Barbara (begr. 16.11.1739), Tochter des Christoph Heinrich Loner; II) 17.5.1740 Barbara, Tochter des Georg Christoph -»Röder, Hafner. 16841690 Lehre bei Heinrich Gottfried Anton -»Hammon. A m 3.11.1698 bestand er die Meisterprüfung und wurde am 16.6.1700 als Meister vereidigt. Ihm wird ein Mz. mit den Initialen IK zugewiesen, das nicht bei Rosenberg verzeichnet ist. Bei den derartig gemarkten Arbeiten handelt es sich meist um Kirchengerät, Besteckteile und Becher. Ein vom Ansbacher Georg Christian Oswald im Jahre 1716 bemalter Fayencekrug, dessen Silberfassung ebenfalls mit IK bestempelt ist, befindet sich im Mainfränkischen Museum, Würzburg. Außerdem sind mehrere Toraschilde mit der Meistermarke IK bekannt. 1707-13 hatte er Michael Hermann Mayr als Lehrling, der später Meister in Augsburg wurde. Kißling wohnte lange Zeit im Elisabethviertel gegenüber dem Weizenbrauhaus, wo er ab 1716 auch als Gassenhauptmann amtierte. 1740 zog er in die Judengasse, w o er bis zu seinem Tod wohnte. Im Totenbuch wurde Kißling als Juwelier mit den Prädikaten „Erbar und F ü r n e h m " bezeichnet. Werke: E R L A N G E N , Altstädter Kirche: Abendmahlskanne, 1706. Lit.: Stockbauer, 1893; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 435. Ausst.: 2004/6, S. 198. Kißling, J e r o n i m u s , Goldschmied, sagte am 21.7. 1554 sein Bürgerrecht auf. Lit.: Hampe, Rv. Kißling (Kießsling), Johann, Theologe, Korrektor, * 5. 2. 1613 Weißenstadt b. Kulmbach - f 14. 10. 1674 Nürnberg. Sohn des Erasmus, Krämer, oo um 1741 Witwe des Leonhard Schwertfeger. 1634-39 Studium in N a u m b u r g , 1639-41 in Jena. Anschließend kam er nach Nürnberg. A b 1651 bis zu seinem Tod arbeitete er als Korrektor in der Offizin -»Endter. Er verfaßte einige theologisch-asketische Schriften. Panzer verzeichnete sein Portrait. Lit.: Will, G L II, S. 291. Kißling, Johann Sigmund, Kupferstecher, wohnte 1870/78 Lange Gasse 4. Kißling, Matthäus, Rotschmied, Leuchtermacher, Meistersohn, wurde am 15.3.1757 in die Meisterliste eingetragen. Lit.: L o c k n e r N r . 1454. Kißling, Paul Martin, Rotschmied, Zapfenmacher, t 1760 Nürnberg. A m 4.6.1722 wurde er in die Meisterliste eingetragen. M z : Schlange und N a m e . Werke: N Ü R N B E R G , Johannisfriedhof: Epitaph auf Grab Nr. 1261, dat. 1740. Lit.: Lockner Nr. 1221; Stengel, in: G N M M, 1918/19, S. 146; K D M Nürnberg, 1977. Kistler, Peter, Goldschmied, Goldarbeiter, f 1514/ 1516 Nürnberg. 1491 wurde er als Meister vereidigt, 1504 war er im Ämterbüchlein verzeichnet. 1493 schuldete ihm der Bamberger Goldschmied Hans Höler 90 fl. fur Silbergeschmeide. 1514 noch erwähnt. 1507 gehörte ihm ein Haus am Zotenberg (Dötsch-
784 mannsplatz 21 ), das seine zwei Kinder 1516 um 100 fl. verkauften; wahrscheinlich war Kistler um diese Zeit verstorben. Marc Rosenberg hat ihn mit dem Goldschmiedemeister Peter -»Küster verwechselt. Lit.: Rosenberg 3807; Stockbauer, 1893 Nr. 166; K. Dettling, in: M V G N 27, 1928, S. 229; Sitzmann, 1983, S. 257; Kohn, N H b Sebald. Kittelmann, Johann Christoph, Orgelbauer, * um 1696 Brieg/Schlesien - f 24. 2. 1777 Nürnberg, begr. auf dem Rochusfriedhof. Nach einer Schreinerlehre kam er 1727 als Geselle zu A d a m Ernst -»Reichard nach Nürnberg. 1732-35 arbeitete er bei Johann Christoph -»Wiegleb in Wilhermsdorf. Um 1740 machte er sich in Nürnberg selbständig. 1754 erhielt er für das neue Orgelwerk fur die Kirche von Reichenschwand 180 fl. ausbezahlt. 1755 wurde er zum Stadtorgelmacher ernannt, welches A m t er bis 1772 ausübte. N e b e n der Orgelpflege baute er Orgeln mit 10-25 Registern vorwiegend im Gebiet der Reichsstadt Nürnberg, darunter in Altdorf. Er wohnte in der Katharinengasse. Werke: Verz. s. Orgelbauerlexikon, 1994. Lit.: Fischer/Wohnhaas, in: M V G N 81, 1994; Schindler, 1995; Fischer/Wohnhaas, 2001. Ausst.: 1995/8. Theodor Wohnhaas Kittler, Bernhard, Bildhauer, Modelleur, oo Elise. 1896 stellte er einen Rokokokamin aus. 1906 erhielt er auf der Landesausstellung eine Silbermedaille. 1903 wohnte er R e n n w e g 10 und 1906 in der Martin Richterstraße 11. Mitglied im Künstlerverein. Werke: N Ü R N B E R G ; Rathaus, Fünferplatz über dem Eingang: Plastik „Die Wahrheit". Lit.: Künstlerverein, 1954. Ausst.: 1896/2, S. 153; 1906/3, - / 4 . Kittler, Emanuel, Hafnermeister, Bildhauer, * 17. 8. 1890 (andere Daten unrichtig) N ü r n b e r g - begr. 11. 7. 1937 Nürnberg. Sohn des -»Philipp. Besuch der Kunstgewerbeschule Nürnberg. Studium an der A d B K München unter H e r m a n n Hahn und Becker-Gundahl. Seit 1919 freischaffender Bildhauer in Nürnberg. Er arbeitete mit seinem Vater. 1913 wohnte er Vestnertorgraben 29, 1916/30 Bucher Straße 21/11. 1924 Mitglied der Nürnberger Kunstgenossenschaft. Er war schwerhörig und starb an den Folgen eines Unfalls in München. Werke: N Ü R N B E R G , N e u e s Gymnasium: Kriegergedenktafel. M u S : N Ü R N B E R G , M S t N : Zwei Plastiken; Zeichnungen. Lit.: Thieme-Becker; Rösermüller, 1928; Dressler, 1930; U. Distler, Kittler, 1994. Ausst.: 1913/1; 1914/2; 1915/1; 1916/1; 1917/2; 1919/2; 1920/1; 1924/2; 1928/1; 1929/4; 1931/2; 1933/3; 1937/2; 1963/7. Kittler, Jeremias, Rotschmied, Waagen- und Gewichtmacher, war 1863/70 Besitzer des Hauses 1245a (Webersplatz 10). Lit.: Sichling, 1870, S. 117. Kittler, Johann Christ., Rotgießer, Gewichtmacher, * um 1797 Pyrbaum - f 12. 6. 1848 Nürnberg. Sohn des Georg, oo 5.11.1823 Margaretha Arnold (* um 1800 - t 2.9.1863), Kinder. 1823 Meister. Mz: Schlüssel. Er fertigte u.a. Leuchter, Faßhahnen und Schreibzeuge, außerdem besaß er eine Gastwirtschaft. 1829 war er Besitzer des Hauses L. 6 9 8 (Kühnertsgasse 19), das er später verkaufte. 1850 erscheint er als Eigentümer der A n w e s e n S. 1562 (Rosental 17) sowie S. 1670/1671 (Eckhaus Hübnersplatz 2/Vordere Fischergasse 18), dabei wurde er als Rotgießermeister und Wirt zum geharnischten Mann bezeichnet. Hier
785 wohnte er bis zum Schluß. Werke: NÜRNBERG, Johannisfriedhof: Epitaph auf Grab Nr. E 347, dat. 1837. Lit.: Lockner Nr. 1882 KDM Nürnberg, 1977; GNM A, 2002, S. 187. Ausst.: 1840/4 Nr. 417; 1845/1. Kittler, Philipp, Bildhauer, Medailleur, Kunsthandwerker, * 18. 6. 1861 S c h w a b a c h - t 11. begr. 14. 1. 1944 Nürnberg, Grab Nr. A 6/7 auf dem Johannisfriedhof. Sohn des Emanuel, Ofenfabrikant, oo Elise Morill (begr. 15.2.1932). Hafnerlehre bei seinem Vater. 1877-80 Besuch der Kunstgewerbeschule Nürnberg. 1880/81 in einer Ofenfabrik und Kunstwerkstatt in Hamburg, 1881-87 in der väterlichen Ofenfabrik in Schwabach tätig. 1887-89 erneuter Besuch der Kunstgewerbeschule Nürnberg. 1889 Gründung und Teilhaber der Ofenfabrik Kittler & Co. in Nürnberg, am 29.9.1891 meldete er in Nürnberg-Neugroßreuth ein kunstgewerbliches Atelier an, das er etwa zwei Jahre betrieb. 1893-95 Studium an der AdBK München unter Wilhelm von -»Ruemann. Seit 1895 freischaffender Bildhauer in Nürnberg, 1895 umfangreiche Aufträge zur II. Bayer. Landesausstellung. Seit 1898 Lehrer für elementares Modellieren an der Kunstgewerbeschule Nürnberg, 1918 Ernennung zum kgl. Professor. 1906 Aufträge fur die III. Bayer. Landesausstellung. In den ersten drei Jahrzehnten des 20. Jh. trat er mit zahlreichen großplastischen Arbeiten in unterschiedlichen Stilrichtungen hervor. Neben vielen kunsthandwerklichen Arbeiten schuf er auch Grabdenkmäler. 1925-26 freier Mitarbeiter der Firma Rosenthal in Selb. Er wurde mit vielen Auszeichnungen und Preisen geehrt. Studienreisen nach Paris und Italien. 1903 wohnte er in der Tafelhofstraße 12, 1907 Bucher Straße 23/1, 1910/12 Meuschelstraße 16, 1916/30 Bucher Straße 21/11, später Schweppermannstraße 36. Ehrenmitglied des Künstlervereins, Mitglied der Nürnberger Kunstgenossenschaft und in der Vereinigung Nürnberger Künstler und Kunsthandwerker, Mitglied im P.Bl.O. Die Philipp-Kittler-Straße in Nürnberg wurde nach ihm benannt. Werke: NÜRNBERG, Weintraubengasse, Portal Sozialgericht: Figuren „Wahrheit und Gesetz", 1901. - , Königstraße 33, Fassade: Bronzefiguren „Noris" und „Fortuna", 1903 (Entwurf). - , Opernhaus: Fassadenschmuck, 1903-05 (Mosaikbild von Hermann -»Schwabe). - , Rosenau, Parkanlage: Minnesängerbrunnen, Bronze/Granit, 1905. - , Bielefelder Straße 45, Blindenanstalt: zwei Statuen „Musik" und „Tanz", Muschelkalk, 1905 (früher beim Industrie- und Kulturverein am Frauentorgraben). - , Schmausenbuck, Tiergarteneingang: Zwei Löwengruppen, Bronze, 1912 (Guß: Emst -»Lenz). - , Schnieglinger Straße 155, Israelitischer Friedhof: Zierbrunnen, Muschelkalk, 1913. - , früher Schmausenbuck, heute Sandreuthstraße 21, EWAGGelände: Pomonabrunnen, 1914. - , Fürther Straße 110, Außenfassade Justizpalast: Statue Hugo Donellus (vierte von West nach Ost), um 1915. - , Westfriedhof: Kriegerdenkmal „Trauernde Noris", Bronze, 1923-27. - , Palmplatz: Symbolbrunnen, 1928 (Entwurf: German -»Bestelmeyer). - , Allersberger Straße, Gustav-AdolfKirche: Relief „Die Kundschafter", Muschelkalk, 1930. - , Gudrunstraße 31, Pfarrei Gustav-AdolfKirche: Relief „Der gute Hirte", Muschelkalk, 1930. - , Cramer-Klett-Park, Pavillon-Bekrönung: „Fortuna",
Klaiber Bronze, vergoldet, um 1935. - , Johannisfriedhof: Epitaphien auf den Gräbern Nr. I 62/63, V./624/25. BAUPLASTIKEN auch in BAMBERG, Erzbischöfliche Seminarien, Heinrichsdamm 32; WV s. U. Distler: Der Bildhauer Philipp Kittler (1861-1944), Schwabach 1994. BERLIN und MÜNCHEN: Viele Gedenkmedaillen. Verz. seiner Nürnberg-Medaillen s. Erlanger/ Fischer, 2000. MuS: NÜRNBERG, MStN: 13 Plastiken. - , GNM. Lit.: Thieme-Becker; Künstlerhaus, 1910; Rösermüller, 1928; Dressler, 1930; AdBK, 1933; Mende, Rathaus 1979; Mende Dürer-Medaillen 1983; Pese, 1983; Masa, Freiplastiken, S. 11, 118, 195, 271, 357, 390, 396, 405, 435, 445, 447; Braun/Carbon, Brunnen 2003, S. 114, 140, 212; Heidemann, 1998; Stadtlexikon 2000. Ausst.: 1882/1; 1891/1; 1896/1; 1902/1; 1903/1; 1904/1; 1907/1; 1910/1; 1912/2; 1916/1; 1917/2; 1918/3; 1919/2; 1920/1; 1924/2; 1928/1; 1929/4; 1930/3; 1931/2; 1933/3; 1934/3; 1936/1; 1940/1; 1940/2; 1942/1; 1961/23; 1963/7; 1971/8 Nr. 160. Kitz (Kuz), Leonhard, Maler, f 16. 9. 1567 im RTB eingetragen, außerhalb verstorben, co 7.2.1535 Katharina Schartin (f April 1567). Am 26.1.1566 schuldete er dem Nagler Peter Welcke und seiner Frau Dorothea 20 fl. 1566 sollte er eine Geldbuße von 6 lb. bezahlen. In einem Rv. vom 11.11.1566 wurde er in einer Streitsache mit Wilhelm Schneider erwähnt. Beim Tod seiner Frau Katharina im April 1567, die bei der Kalkhütte gewohnt hatte, war er bereits weggezogen. Lit.: Hampe, Rv.; Schornbaum, 1949 Nr. 3227. Kitzler, Johann, Zirkelschmiedmeister, * um 1786 Nürnberg. Sohn des Johann Christoph, oo 27.11.1818 Christa Elisabeth Kirmeß (* um 1792 Seebach b. Langensalza). 1829 war er in L. 1169 (Nadlergasse 15) ansässig. Klaiber, Christian, Kunsterzieher, Maler, * 17. 8. 1892 Rothenbuch/Ufr. - t 9. 12. 1963 Nürnberg. 1904-13 Besuch des Gymnasiums Fridericianum in Erlangen. 1913-16 Studium an der AdBK München unter Hermann Groeber. Kriegsteilnehmer im Ersten Weltkrieg. 1920-24 Fortsetzung des Studiums an der Akademie der Künste in Stuttgart, Meisterschüler von Heinrich Altherr, 1924-26 Studienaufenthalt in Paris, dort Besuch der Schule von Fernand Léger. 1926-34 in Rom tätig. 1934 Rückkehr nach Deutschland mit Wohnsitz in Stein b. Nbg., freischaffend. 1942 war er zur Wehrmacht einberufen. Ab 1945 in Nürnberg als freischaffender Maler tätig, später Kunsterzieher am Labenwolfgymnasium. 1951 nebenberuflich Dozent an der VHS Nürnberg. Er malte vorzugsweise Stilleben in Öl, gelegentlich auch Landschaften und Bildnisse. Oskar -»Koller zählte zu seinen Schülern. Zeitweise wohnte er in Erlangen. Mitglied in der Künstlergruppe „Der Kreis", 1962 Ehrenmitglied des Kunstvereins Erlangen. MuS: ERLANGEN, Stadtmus. NÜRNBERG, MStN: 15 Gemälde; eine Zeichnung. Lit.: Lohrey, 1989; Der Kreis, 1997; Erlanger Stadtlexikon, 2002. Ausst.: 1942/1; 1945/1; 1946/1, -/3; 1947/1, -/3; 1948/3,-/5; 1949/2; 1950/3; 1952/3,-/10; 1953/1, -/3, -/8, - / I I ; 1954/1, -/2, -/5, -/7; 1955/1, -/3; 1956/1, -/2; 1957/4; 1958/2, -/3, - / I I ; 1959/1, ~/13; 1960/2; 1961/1, -/10; 1962/1; 1962/14 EA; 1963/7, -122 EA; 1964/1, -/14; 1965/26; 1967/1; 1968/2; 1969/1; 1970/1; 1977/2; 1989/1; 1994/6; 2002/5.
Klaiber Klaiber, Sebastian (Seidensticker, 1561) s. Klauber, Sebastian Klaindienst s. Cleindienst Klaj (Claius), Johann, Theologe, Dichter, * 1616 Meißen - t 16. 2. 1656 Kitzingen. Sohn des Dietrich, Tuchbereiter, oo 1648 Maria Elisabeth, Tochter des Johann Conrad -»Rummel d. Ä. (Rhumelius), Arzt. 1634 Theologiestudium in Wittenberg, dort auch Schüler des Poetikprofessors August Buchner. Seit 1643 in Nürnberg ansässig, wo er mit Georg Philipp Harsdöffer das „Pegnesische Schäfergedicht" verfaßte und in den folgenden Jahren mit seinen sechs geistlichen Redeoratorien an die Öffentlichkeit trat. „Die Freudengedichte der seligmachenden Geburt Jesu Christi" und die „Auferstehung Jesu Christi" wurden 1965 und 1990/91 in der Bearbeitung von H. Recknagel vom Studio Nürnberg des Bayer. Rundfunks als Hörspiel gesendet. In den ersten Jahren verdiente er seinen Lebensunterhalt durch Privatunterricht. Erst 1647 erhielt er durch J. M. -»Dilherrs Unterstützung eine Anstellung als Collega tertius an der Sebalder Lateinschule, was vielleicht mit seinen Alkoholproblemen zusammenhing. 1650 bis zu seinem Tod ev. Pfarrer in Kitzingen. 1644 gründete er zusammen mit Georg Philipp -»Harsdörffer den Pegnesischen Blumenorden, Ordensname „Clajus" (Wiesenklee). 1645 Krönung zum Poeta laureatus. Sein Denkmal befindet sich im Irrhain des P.Bl.O. bei Kraftshof. Werke: Geburtstag des Friedens, um 1649; Irene, d. i. die vollständige Ausbildung des zu Nürnberg geschlossenen Friedens, 1650; WV s. Will GL I, S. 196 und Albin Franz: Johann Klaj, Marburg 1908. MuS: NÜRNBERG, StadtB. Lit.: ADB; NDB; Recknagel, in: MVGN 53, 1965; C. Wiedemann, in: Johann Klaj und seine Redeoratorien, Nürnberg, 1966; H. Recknagel., in: Buhl, 1971; Wölfel, 1971, S. 52; Harrassowitz, 1987; Jürgensen, 1994. Ausst.: 1968/3; 1977/5. Hans Recknagel Klammer, Georg, Geiger, oo Anna (begr. 18.7. 1619). Er wohnte er in der Johannesgasse. Klarner, Thomas, Maler, get. 8. 3. 1587 Nürnberg - begr. 1. 11. 1632 Nürnberg. Sohn des Hans (f 1608). Unverheiratet. 1598-1603 Lehre bei Georg -»Gärtner d. Ä., mind, ein weiteres Gesellenjahr bei Gärtner. 1608 erhielt er vier Wochen Turmstrafe bei Wasser und Brot, weil er Geld, das seinem Vater gehörte, beim Glücksspiel eingesetzt und verloren hatte. Bei seinem Tod wurde er als Soldat in der Kotgasse (Brunnengasse) eingetragen. Lit.: Hampe, Rv. 2164; Tacke, 2001, S. 485. Klatz, Simon (Uhrmacher, 1565) s. Glotz, Simon Klauber (Klaiber, Klayber), Sebastian, Seidenstikker, t Dez. 1569 Nürnberg. Mit Rv. vom 19.3.1537 wurde ihm das Bürgerrecht zugesagt. Er war lt. Feuerschauprotokoll von 1561 Mieter beim Barettmacher Dietrich Braun in der Hinteren Ledergasse 3. Vermutlich wohnte er hier bis zum Schluß, da auch im Totengeläutbuch als Adresse die Hintere Ledergasse angegeben wurde. Lit.: Hampe, Rv. I, 2235; Burger, 1972 Nr. 9394; Kohn, N H b Lorenz. Klauert, Jeronimus, Goldschmied, Filigranarbeiter, * Löwen, oo 24.4.1571 Anna, Tochter des Hans -»Weigel d. Ä., Briefmaler. Am 14.3.1571 erwarb er das Bürgerrecht. Er gehörte zu den 13 Filigranarbeitern,
786 die vor Einfuhrung der Drahtarbeiterordnung von 1578 in Nürnberg arbeiteten, so daß er kein Probestück vorlegen mußte. 1580 wohnte er in der Oberen Schmiedgasse. Zuletzt wurde er am 7.1.1595 urkundlich erwähnt, 1607 wurde er als verstorben bezeichnet. Lit.: Stockbauer, 1893 Nr. 502; Pilz, in: MVGN 43, 1952; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 436. Klaus, Christian, Historien- und Genremaler, Glasmaler, * 6. 7. 1843 Nürnberg - f 15. 1. 1893 München. Schüler der Nürnberger Kunstgewerbeschule unter August von -»Kreling, wo er unter dessen Leitung und nach dessen Entwürfen die Glasmalereien fur die ev. Kirche in Kempten ausführte. 1869/70 Studium in München. 1872/75 durch Stipendium Italienaufenthalt. Anschließend in München ansässig, wo er vorwiegend Genrebilder malte. Lit.: ThiemeBecker; Boetticher. Ausst.: 1891/1; 1981/1. Klaus, Gebr. (Glasmaler, 1870) s. Klaus, Johann Klaus, Johann, Glasmaler. 1870/89 besaß er zusammen mit seinem Bruder August das Haus Binsengasse 9 in Nürnberg. Beide Brüder restaurierten 1890 die Glasfenster der Kirche St. Rochus, wobei die Mittelbahn beim Kreuzigungsfenster komplett erneuert wurde. Lit.: Sichling, 1870; Priem, 1875; Scholz, Glasmalerei 2002, S. 271, 366, 383. Klaus, Kaspar, Maler, * 16. 9. 1874 Nürnberg t 1941 Nürnberg. Sohn des -»Johann, Glasmaler. Besuch der Kunstgewerbeschule Nürnberg. Fünfjähriges Studium an der Akademie München unter Peter Paul Höcker und Ludwig Herterich. Mehrjähriger Aufenthalt in Italien, Studienaufenthalt in Paris, 190206 in Berlin. Seit 1906 freischaffend in Nürnberg. Er malte mit Vorliebe fränkische und Gebirgslandschaften, gelegentlich auch Portraits. 1906/32 wohnte er in der Binsengasse 9/II. Mitglied der Nürnberger Kunstgenossenschaft und im Bund fränkischer Künstler. MuS: NÜRNBERG, MStN: ca. 12 Gemälde; Aquarelle, Zeichnungen. Lit.: Thieme-Becker; Künstlerhaus, 1910; Rösermüller; Dressler, 1930. Ausst.: 1902/1; 1906/1; 1910/1; 1911/1; 1912/2; 1913/1; 1914/2; 1915/1; 1916/1; 1917/2; 1918/3; 1919/2; 1920/1; 1921/1; 1922/1; 1922/2; 1924/2; 1928/1; 1929/2, - / 4 ; 1930/3; 1931/1,-/2; 1932/3; 1933/1,-/3; 1934/1,-/2, —/3; 1935/1,-/2; 1936/1; 1937/1; 1938/2,-/3; 1939/2; 1940/1,-/2; 1941/6; 1942/1; 1955/4. Klausfelder, Josef, Bildhauer, wohnte 1932 Peterstraße 1, 1952 in der Harsdörfferstraße 66. Er war auf Grabmäler spezialisiert. Klauß, Max, Architekt, wohnte 1906 in der Sandstraße 7. Werke: NÜRNBERG, Jugendstilhaus: Kreutzerstraße 58 (1905). Lit.: Willenberg, in: MVGN 75, 1988. Klavehn, Gustav, Porzellanmaler, wohnte beim Tod seiner Tochter Anna am 20.10.1875 in der Veillodterstraße 6, 1878 in der Äußeren Laufergasse 17 und 1881 Webersplatz 11. Klebenhamer (Klebhamer), Heinrich I. (Heinz), Helmschmied, f März/April 1477 Nürnberg, oo N. N., zwei Töchter. Wurde 1439 Bürger. Er besaß das Eckhaus Untere Krämersgasse 18/Obere Krämersgasse 3. Ihm gehörte auch das Anwesen Obere Krämersgasse 16. Lit.: Burger, 1961 Nr. 2827; Kohn, in: AB 1978, S. 33f.; Kohn, N H b Sebald.
787 Klebenhamer, Heinrich II., Plattner, wurde 1464 Meister. Klebsattel (Kleesattel), Leonhard, Wismutmaler, Krämer, f um 1693 Nürnberg. Ab 24.6.1662 war er für drei Jahre Geselle bei Georg -»Leichnam. 1666 zahlte er das von den Gesellen verlangte „Aufleggeld", das alle acht Wochen 10 Kreuzer betrug, im selben Jahr wurde er Meister. 1680 nahm er Martin Kolb in die Lehre. 1682 besaß er einen Kram, in dem er neben seinen Erzeugnissen als Wismutmaler auch Arbeiten des Drechslerhandwerks verkaufte. 1688-93 Genannter. Lit.: Roth, 1802; Nickel, 1971, S. 432 Anm. 770. Kleeberger (Scheuchenpflug, gen. Kleeberger), Hans d. Ä., Plattner, Weinschenk, f 1519 Nürnberg. Vater des -»Hans d. J. oo Agatha Zeidler ( t Juni/Juli 1510). 1476 Bürger und Meister. 1512-19 Genannter. 1486 war er Besitzer des Hauses Untere Schmiedgasse 14/Obere Schmiedgasse 9. Am 14.5.1509 löste er mit 165 fl. die auf dem Haus ruhende Hypothek ab. Vor 1525 befand es sich in fremdem Besitz. Lit.: Roth, 1802; R. Ehrenberg, in; MVGN 10, 1893; Schulz, 1933, S. 556; Burger, 1961 Nr. 5810; Burger, 1972 Nr. 184; Kohn, N H b Sebald. Kleeberger, Hans d. J., Kaufherr, Bankier, Mäzen, * Juli 1485 Nürnberg - f 6. 9. 1546 Lyon. Sohn des Hans Scheuchenpflug, gen. -»Kleeberger, Weinschenk, oo I) 13.10.1528 Felicitas (* 1497 - t 29.5.1530), Tochter des Willibald -»Pirckheimer, Witwe des Hans V. -»Imhoff; II) Pelonne de Bonzin, ein Sohn. Zeitweise lebte er in Genf, Bern und Lyon. Spätestens 1526 kehrte Kleeberger nach Nürnberg zurück und wurde 1527 wieder Nürnberger Bürger und Teilhaber der Imhoffschen Handelsgesellschaft. Willibald -»Pirckheimer war gegen die Eheschließung Kleebergers mit seiner Tochter, nach deren Tod beschuldigte er ihn des Giftmords und verunglimpfte ihn als Wucherer und Atheisten. Kleeberger gab sein Nürnberger Bürgerrecht auf und wurde 1535 französischer Staatsbürger. Er wurde Stadtrat und zählte zu den reichsten Bürgern der Stadt Lyon. Sein großes Vermögen erwarb er u.a. durch Bankgeschäfte. Vom franz. König wurde er zum Kammerherrn ernannt. In Lyon wurde ihm ein Denkmal errichtet, und in der Lokalgeschichte lebte er dank seiner wohltätigen Stiftungen als „der gute Deutsche" fort. Es wurden einige Medaillen auf ihn geschaffen. Sein von Albrecht -»Dürer 1526 gemaltes Portrait befindet sich im KhM Wien. Das seiner Witwe hinterlassene Vermögen erlaubte dieser, 14 Herrschaften zu erwerben. Lit.: Roth, 1802; Imhoff II, 1782, S. 803; R. Ehrenberg, in: M V G N 10, 1893; Eugen Vial: Jean Cleberger, Revue d'Histoire de Lyon, 1912; Habich, Schaumünzen; Stadtlexikon 2000. Ausst.: 1971/3 Nr. 554. Kleeberger, Ludwig, Goldschmied, Maler, Kunsthandwerker, * 3. 6. 1903 Nürnberg. 1930 Schüler der Staatsschule fur angewandte Kunst Nürnberg, Klasse Josef ^Pöhlmann. 1955 schuf er die Medaille für den Willibald Pirckheimer-Preis des Verlags Glock & Lutz in Nürnberg. 1955 wohnte er in der Oberen Schmiedgasse 64 (Pilatus-Haus), später in Garmisch-Partenkirchen, Föhrenweg 9. Mitglied der Künstlerklause. Ein Teil des schriftlichen Nachlasses befindet sich im Archiv für Bildende Kunst des GNM. Lit.: Erlanger/ Fischer, 2000; Autobiographie und handschriftlicher
Kleemann Lebenslauf im GNM. Ausst.: 1930/1; 1935/1; 1949/1; 1964/12. Kleehardt, Ulrich, Fourier, Geometer, um 1721-27 nachweisbar. Er fertigte nach gründlicher Vermessung zahlreiche Einzelblätter des Nürnberger Landgebietes. MuS: N Ü R N B E R G , G N M : Grundriß von Weyerhaus, Aquarell, 1727. - , StAN. Lit.: Mummenhoff, in: M V G N 16, 1904, S. 193; Fleischmann, 1998. Ausst.: 1907/3; 1966/3. Kleemann, Adam Heinrich, (Andreas Heinrich), Porzellanmaler, stammte aus Schweinau b. Nbg. Schüler der Kunstschule, wo er 1824 ausstellte. 1831/33 war er in S. 1100 (Oberer Judenhof 9) ansässig. Ausst.: 1824/1. Kleemann, Catharina Barbara, Kupferstecherin, Tochter des August Johann -»Rösel von Rosenhof. oo 1.10.1760 Christian Friedrich Karl -»Kleemann. Soll nach Will-Nopitsch Illustrationen zum Froschwerk ihres Vaters gestochen und illuminiert haben. Lit.: Will, GL VI, S. 217. Ausst.: 1959/6. Kleemann, Christian Friedrich Carl (nicht Christoph), Maler, Kupferstecher, Kunsthändler, Entomologe, Sammler, * 16. get. 17. 8. 1735 Altdorf - f 2. begr. 7. 1. 1789 Nürnberg, Grab Nr. 1812 der Familie -»Rösel auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1640, noch vorhanden. Sohn des -»Nikolaus Moritz, Maler, oo 1.10.1760 Katharina Barbara (* 16.3.1741 - f 22.3. 1804), Tochter des August Johann -»Rösel von Rosenhof. 1740 zog er mit seinen Eltern nach Nürnberg. Schüler seines Vaters und seit 1756 der Nürnberger Malerakademie unter Johann Justin -»Preißler, wo er zunächst Miniaturportraits malte. Seit 1757 war er Mitglied der Nürnberger Malerakademie. Am 18.12. 1759 wurde er Bürger. Seine Neigung zur Theologie und Naturgeschichte brachten ihn in Kontakt mit August Johann Rösel von Rosenhof, der ihn in Naturgeschichte unterrichtete. Nach Rösels Tod heiratete er dessen Tochter und übernahm den Verlag des Schwiegervaters. Er führte die „Insecten-Belustigung" fort, von der er auch eine holländische Übersetzung herausgab. Daneben stach und kolorierte er 48 Tafeln zu Johann Eusebius Voet's „Käfersystem", 1766. Seine Bewerbungen 1769 und 1771 um eine Stelle an der Malerakademie blieben erfolglos. Er besaß eine umfangreiche Schmetterlingssammlung. Seit 1785 war er wegen Hypochondrie arbeitsunfähig. Bei seinem Tod wohnte er auf dem Bonersberg (Paniersplatz 21). Am 19.8.1777 wurde er Mitglied der Gesellschaft naturforschender Freunde zu Berlin. Panzer verzeichnete vier Bildnisse Nürnberger Bürger mit seiner Signatur als Stichvorlagen sowie sein eigenes Portrait, das von A. W. -»Küffner gestochen wurde. Die Kleemannstraße in Nürnberg wurde nach ihm benannt. Die Witwe Katharina Barbara verkaufte die Originale zur Insektenbelustigung (348 Blätter) und zum Froschwerk (34 Blätter) zusammen mit den Gemälden ihres Mannes, die 1804 in die Bayerische Staatsbibliothek München kamen. Sechs der Eidechsenzeichnungen befinden sich in der UB Erlangen. Der Verlag mit den Rechten an Rösels Werk ging später an die Buchhandlung -»Raspe über, diese verkaufte ihn jedoch bald an den Verleger J. J. -»Palm von der Steinschen Buchhandlung. Werke: Verzeichnis seiner Arbeiten und Beiträge zu naturwissenschaftlichen Werken und von ihm verfaßte Schrif-
Kleemann ten siehe Ludwig, 1998, S. 343-345. MuS: FRANKFURT/Main, Hist. Mus. N Ü R N B E R G , StadtB; - , GNM. Lit.: NDB; Thieme-Becker; Füßli, KL; Meusel, 1778; Will, GL VI, S. 213-217; Arthur Kreiner: Die sechs Kleemänner, eine fränkische Malerfamilie, in: Fränkischer Kurier Nr. 114 v. 25.4.1939; Pilz, in: MVGN 43, 1952; I. Bezzel, in: MVGN 50, 1960, S. 380-387; Barock, 1962; I. Bezzel in: MVGN, 60, 1973; Stadtlexikon 2000. Ausst.: 1942/1; 1955/4; 1974/3. Kleemann, Christoph Nikolaus, Maler, Zeichner, Kupferstecher, get. 24. 8. 1737 Altdorf - t 13. 9. 1797 Ulm. Sohn des -»Nicolaus Moritz, oo Ulm nach 1770 Ν. N. Ausbildung bei seinem Vater. Bis 1770 war er in Nürnberg tätig. Er malte Landschaften, Architekturstücke und schuf zahlreiche Kupferstiche mit Stadtansichten. Ferner malte er Naturalien für den Nürnberger Verlag Georg Wolfgang -»Knorrs Erben. 1770 ließ er sich in Ulm nieder. Neben Zunfttafeln mit den Bildnissen der Ulmer Handwerksmeister malte er Architekturstücke und Veduten. Panzer verzeichnete vier Bildnisse Nürnberger Bürger als Stichvorlagen mit seiner Signatur. Werke: Verz. seiner Nürnberger Prospekte s. C. G. Müller, 1791, S. 66, 142; Verz. seiner naturgeschichtlichen Arbeiten s. Ludwig, 1998, S. 365. MuS: N Ü R N B E R G , MStN. ULM, Ulmer Mus. Lit.: NDB; Thieme-Becker; Will, GL VI, S. 218; Barock, 1962; I. Bezzel in: MVGN, 60, 1973; Goldmann, Stammbücher 1981 Nr. 1637. Ausst.: 1942/1; 1955/4. Kleemann, Conrad Andreas, Schulmann, Organist, Sohn des -»Johann, Schreib- und Rechenmeister, oo 29.6.1755 Witwe Anna Maria Magdalena Eigner aus Nürnberg. Er war Schulmeister, Organist und Musiklehrer in Kirchensittenbach. Lit.: Will, GL II, S. 292 u. VII, S. 35. Kleemann, Johann, Schreib- und Rechenmeister, * 23. 6. 1664 Hersbruck - f 11. 12. 1717 Nürnberg. Sohn des -»Peter, oo Hersbruck 1686 Margaretha, Tochter des Johann Pörner (Bürner), Bierbrauer, elf Kinder. Er besuchte die Schreib- und Rechenschule zu Hersbruck, lernte dann aber auch Latein. Zunächst Schreibgehilfe im Unschlittamt in Nürnberg, anschließend Schreiber beim Pflegamt Hersbruck, dort auch Mesner. Adjunkt an der Schreib- und Rechenschule in Hersbruck. 1710 legte er seine Prüfung als Schreibund Rechenmeister ab und gründete eine Schule in Altdorf, wo er ebenfalls das Amt des Mesners versah. 1715 erschien sein Großes Nürnbergisches Rechenbuch, das 1739 eine Neuauflage erlebte. Lit.: NDB; Thieme-Becker; Will, GL II, S. 292; Schwemmer, 1974. Kleemann, Johann, Dosenmaler, wohnte 1850 in Gostenhof Nr. 68 (Bauerngasse 68) und 1870 Feuerweg 20. Kleemann, Johann Conrad, Landschaftsmaler, * 1741 Nürnberg - f April 1788 Nürnberg. Sohn des -»Nikolaus Moritz. Ausbildung als Maler. Bekannt ist von ihm eine Landschaft von 1761 im Scheurlschen Haus, Burgstraße 10. Lit.: NDB; Thieme-Becker; Will, GL VI, S. 218f.; Barock, 1962; I. Bezzel in: MVGN, 60, 1973; Schwemmer, 1974. Kleemann, Johann Jacob, Bildnismaler, * 4. 1. 1739 Altdorf - t 1789 Nürnberg. Sohn des -»Nikolaus
788 Moritz. Ausbildung durch seinen Vater. Anschließend ging er auf Wanderschaft und arbeitete in Sachsen, am Rhein, in Schwaben und in Franken. Er war in Nürnberg tätig sowie als Brandenburg-Ansbacher Kammermaler in Ansbach und Erlangen. Er starb in Nürnberg in Verwahrung auf dem Wasserturm. Panzer verzeichnete sein Selbstportrait sowie drei weitere Bildnisse zu Portraitstichen Nürnberger Bürger. Gegen Ende seines Lebens wurde er irrsinnig. MuS: NÜRNBERG, GNM; - , MStN: vier Gemälde. Lit.: NDB; Thieme-Becker; Will, GL VI, S. 218; Nagler, Monogr.; I. Bezzel in: MVGN 50, 1960; Barock, 1962; Stadtlexikon 2000. Ausst.: 1906/2; 1942/1; 1954/3. Kleemann, Johann Wolfgang, Landschafts-, Historien- und Portraitmaler, * 24. 3. 1731 A l t d o r f t 3. 3. 1782 Bern. Sohn des -»Nikolaus Moritz; unverheiratet. Ausbildung bei seinem Vater. Über Frankfurt kam er nach Schwäb. Hall, wo er 1769/72 nachweisbar ist. Aus dieser Zeit stammt eine Reihe von Ölportraits. 1775 ging er nach Bern, wo er Prospekte für den Verleger A. Wagner malte. MuS: NÜRNBERG, MStN: Zwei Gemälde (zugeschr.), darunter eine Ansicht der ehemaligen Klause von Neunhof b. Lauf. Lit.: NDB; Thieme-Becker; Will, GL VI, S. 213; I. Bezzel in: MVGN 50, 1960; Barock, 1962; KDM Lauf, 1966, S. 315 (als Ehmann bez.); Schwemmer, 1974. Ausst.: 1955/4. Kleemann, Nicolaus Moritz, Portraitmaler, * 1696 Hersbruck - t 7. begr. 12. 2. 1756 Nürnberg. Sohn des -»Johann, Schreib- und Rechenmeister, oo N. N., fünf Söhne, eine Tochter. Ausbildung als Maler. 1723 malte er alle Altdorfer Professoren anläßlich des hundertjährigen Bestehens der Universität. 1726 wurde er Universitätsmaler in Altdorf. 1740 übersiedelte er nach Nürnberg, wo er für seine gut getroffenen Bildnisse gerühmt wurde. Er portraitierte in großer Zahl Altdorfer Professoren und Nürnberger Religionslehrer, illustrierte aber auch Stammbücher. Panzer verzeichnete von ihm fünf Portraits Nürnberger Bürger, die als Stichvorlagen dienten. Seine fünf Söhne bildete er zu Malern aus. MuS: NÜRNBERG, GNM; - , MStN; - , Jakobskirche: Portraits. Lit.: NDB; Thieme-Becker; Will, GL VI, S. 212f.; Rettberg, 1854; I. Bezzel in: MVGN 50, 1960; Barock, 1962; Recktenwald, 1966; Recknagel, 1998. Kleemann, Peter, Kantor, * 16. 12. 1641 Hersbruck - t 30. 9. 1716 Hersbruck. Vater des -»Johann, Schreib- und Rechenmeister, oo vor 1664 Agnes Geuder. Er wurde 1668 dritter Lehrer an der Hersbrukker Stadtschule und 1705 Kantor. Er war auch Mesner und gab 1708 ein Gesangbuch heraus. Lit.: Will, GL II, S. 292 u. VI, S. 212. Kleesattel, Jörg, Meistersinger, Kammachermeister, get. 15. 4. 1617 Nürnberg - begr. 13. 7. 1652 Nürnberg. Sohn eines Nestlers, oo I) 20.7.1640 Dorothea Günder; II) 22.6.1646 Regina Bülzel aus ReibersdorfParkstetten. 1648 trat er der Meistersingergesellschaft bei, von diesem Jahr bis 1652 ist er als Singer belegt. Im selben Zeitraum hielt er zweimal Schule und Gesellenkränzlein. Lit.: Stahl, 1982. Kleesattel, Leonhard (Wismutmaler, 1662) s. Klebsattel, Leonhard Kleewein, Leonhard, Rotschmied, wurde 1632 Meister. Lit.: Lockner Nr. 708.
789 Klein, Albrecht (Goldschmied, 1488) s. Glim, Albrecht Klein, Albrecht, Briefmaler, Handelsmann, * 11.8. 1590 Nürnberg - begr. 23. 8. 1543 Nürnberg. Sohn des -•Hans, Briefmaler, oo I) 29.1.1611 Margareta Koch; II) 26.9.1634 Witwe Elena Barbara Schön; III) 11.1.1641 Katharina Justina Heinlein. Seit 1626 im Taufregister als Handelsmann bezeichnet. Lit.: Sporhan-Krempel/Wohnhaas, 1973. Klein, Andreas, Briefmaler, t 24. 4. 1837 Nürnberg. Er wohnte zum Schluß in S. 1339 (Äußere Laufergasse 1). Klein, Anna, Malerin, Graphikerin, * 16. 2. 1883 Nürnberg - f 1945 KZ Theresienstadt. Besuchte 1902/3 die Malerinnenschule in Karlsruhe. Weiterbildung in München und Abschluß mit der Zeichenlehramtsprüfung. Seit 1909 in München ansässig. Sie malte Landschafts-, Tier- und Genrebilder. 1913 wohnte sie in München-Germering, Wilhelm-DüllStraße 15. Lit.: AKL, Index; Thieme-Becker; Vollmer. Ausst.: 1903/1; 1913/1. Klein, Balthasar, Feuerschloßmacher, wurde mit Rv. vom 20.5.1555 das Bürgerrecht zugesagt. Lit.: Hampe, Rv. I, 3547; Willers, 1973. Klein, Benedikt Albrecht Wolfgang, Goldschmied, Gold- und Silberarbeiter, * Schwabach - begr. 12. 9. 1765 Nürnberg, ehemals Grab Nr. 1302 auf dem Rochusfriedhof, Epitaph nicht erhalten. Sohn des Christoph Caspar, Gold- und Silberarbeiter in Schwabach. co 4.6.1727 Anna Margaretha (begr. 10.3.1765), Tochter des Martin Oberländer, Büttner und Bierbrauer in Gräfensteinberg. 1711-16 Lehre bei seinem Onkel Conrad -»Klein in Nürnberg. Am 17.2.1727 bestand er die Meisterprüfung und wurde am 25.6.1727 als Meister vereidigt. Wegen einiger Mängel an dem als Meisterstück vorgelegten Akeleipokal mußte er 3 fl. Strafe zahlen. Am 17.6.1726 zahlte er das Bürgergeld, am 13.3.1727 leistete er den Bürgereid, wobei er ein Vermögen von 300 fl. angab. Seine Meistermarke ist nicht bei Rosenberg verzeichnet. Ein Miniaturtoraschild mit Filigranarbeit im Jewish Museum, New York, ist mit dem Meisterzeichen BA/WK gemarkt. Da sich diese Initialen nur auf den Namen Kleins beziehen lassen, wird ihm die Marke, unter Vorbehalt, zugewiesen. Das Toraschild ist bisher die einzige bekannte Arbeit mit dieser Marke und eine der seltenen erhaltenen Filigranarbeiten von gesicherter Nürnberger Provenienz. 1757 wurde Klein wegen Gelddiebstahls aus der Almosenschüssel mit Gefängnis bestraft. In einem Rv. kam zur Sprache, daß er schon früher vom Sitzen im Handwerkerstuhl (an dem eine solche Almosenschüssel angebracht war) ausgeschlossen worden war. Bei seinem Tod wohnte er in der Unteren Söldnersgasse; er starb an Altersschwäche und bekam ein „unbesungenes" Begräbnis ohne Teilnahme eines Geistlichen. Lit.: Stockbauer, 1893; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 437. Klein, Christian Georg Gottfried, Radierer, * 1805 Nürnberg - t 1826 Nürnberg. Bruder des -»Johann Adam. Schüler der Kunstschule und von Ambrosius -»Gabler. MuS: N Ü R N B E R G , MStN: Radierungen. Ausst.: 1824/1. Klein, Christian, Malermeister, Mundartdichter, Humorist, Konzertunternehmer, * 15. 2. 1879
Klein Schweinfurt - t 23. 12. 1950 Nürnberg. Sohn des Johann Adam, Bildhauer, oo Schweinfurt 1.6.1907 Margarete Cornelius (* Königsfeld, Amt Ebermannstadt 20.1.1882 - t 27.8.1970 Nürnberg), fünf Kinder. Er kam vor 1900 nach Nürnberg. Zuletzt wohnte er in der Schillstraße 11, wo er auch ein Maler- und Tünchergeschäft besaß. MuS: N Ü R N B E R G , StadtB. Ausst.: 1966/5, S. 29. Klein, Conrad, Goldschmied, Gold- und Silberarbeiter, Juwelier, * um 1678 Schwabach - begr. 3 1 . 3 . 1751 Nürnberg; ehemals Grab Nr. 40 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph nicht erhalten. Sohn des Caspar, Stadtfischer in Schwabach. oo I) 19.2.1709 Maria Helena, Tochter des Johann -»Eisler, Goldschmied; II) 26.11.1737 Elisabeth (begr. 24.12.1762), Tochter des Georg Christoph Seehaußen, Organist. 1693-98 Lehre bei Wolfgang -»Rößler. Am 2.2.1709 bestand er die Meisterprüfung und wurde am 6.3.1709 als Meister vereidigt. Am 13.3.1710 erwarb er das Bürgerrecht. 1737-43 Geschworener. Von ihm sind Kirchengerät, Gießgarnituren, Gefäße für Heißgetränke und Besteckteile erhalten, teilweise mit Laub- und Bandelwerk verziert. Er bildete folgende Lehrlinge aus: Benedict Albrecht Wolfgang -»Klein (1711-1716); Lorenz Samuel Wernberger aus Uffenheim (1716-22, ließ sich in seiner Heimatstadt nieder); Johann Jonas -»Rademacher (1722-28); Adam Rudolf Löffler (1728-35). 1711 erwarb er von seinem früheren Lehrherren um 2400 fl. das Eckhaus Hans-Sachs-Platz 14, w o er bis zu seinem Tod wohnte. 1743 sollte er Gassenhauptmann werden, lehnte dies jedoch aus Altersgründen ab. Die Erben seiner Witwe Elisabeth verkauften 1763 das Haus um 1200 fl. Werke: ERLANGEN, Neustädter Kirche: Abendmahlskanne. MuS: NÜRNBERG, GNM. Lit.: Thieme-Becker; Rosenberg 4286; Stockbauer, 1893; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 438; Kohn, N H b Sebald. Ausst.: 1987/18; 2004/6, S. 84. Klein, Fritz Eitel, Maler, Graphiker, * 27. 4. 1906 Hörlbach/Mfr. - t Nov. 1990 Nürnberg. Sohn des August, Lehrer, oo Barbara. Seit 1922 war er in Nürnberg ansässig und besuchte 1924-29 die Kunstgewerbeschule Nürnberg unter Rudolf -»Schiestl und Max -»Körner. 1929-32 folgte ein Studium an der AdBK München. Anschließend Studienreisen nach Jugoslawien. 1929 lieferte er einen Entwurf für das Gefallenendenkmal am Luitpoldhain und erhielt den zweiten Preis. Seit 1932 freischaffender Maler und Graphiker in Nürnberg. 1935-38 erhielt er Ausstellungsverbot. 1939 zur Wehrmacht einberufen, 1940-50 in russischer Kriegsgefangenschaft. Seit 1950 arbeitete er auf den Gebieten Sgraffiti, Mosaiken, Glasfenster, Wandmalereien, Keramik und Gobelins. Sein malerisches Oeuvre umfaßt über 5000 Öl- und Temperagemälde sowie Tuschezeichnungen. 1984 erhielt er den Wolfram-vonEschenbach-Preis. 1943/89 wohnte er in Nürnberg, Igensdorfer Straße 53. Mitglied der Künstlergruppe „Der Kreis" und „Neue Münchner Künstlergenossenschaft", ferner Mitglied im KV Erlangen. 2003 wurde ein Teil seines künstlerischen Nachlasses von seiner Tochter Susanne Klein und dem Galeristen Meier veräußert; einen weiteren Teil erhielt der Erlanger Kunstverein. Sein schriftlicher Nachlaß befindet sich im Archiv für Bildende Kunst im GNM. Seine Tochter Susanne Klein ist Künstlerin in Hamburg. Werke:
Klein HERSBRUCK: Fassadenmalerei am Rathaus. NÜRNBERG, Heroldsberger Weg, Volksschule: Wandbilder. MuS: NÜRNBERG, MStN: ca. zwölf Gemälde; Aquarelle, Zeichnungen, zwei Gobelins (Ausführung ngm). Lit.: Vollmer; H. Wilhelm, in: Frank. Heimat H. 2/3, 1939, S. 26; FS KV Erlangen, 1979; Lohrey, 1989; NZ Nr. 267 v. 19.11.90; Der Kreis, 1997; Schmidt, 2005, S. 177, 201; Ausk. Ursula KubachReutter. Ausst.: 1928/7; 1933/3; 1934/1; 1934/3; 1940/2; 1941/1,-/6,-/12; 1942/1,-/3; 1944/2; 1948/3, -/4; 1950/1; 1957/4; 1979/1; 1950/1; 1951/1,-/2,-/4; 1952/1, —/3; 1953/3, - / I I ; 1954/2, -/4, -/5, -/7; 1955/1, -/3; 1956/1, -/5; 1957/4; 1958/1, -12, - / I I ; 1959/13; 1960/2; -/14 EA; 1961/10; 1962/1; 1963/6; 1964/14; 1965/26; 1967/1; 1968/2; 1969/14; 1970/11; 1971/1, - / I I ; 1972/1, -12, -/15; 1973/3; 1975/1; 1976/1, -12, -/4; 1977/2; 1978/1, ~/13; 1978/8 EA; 1979/1; 1983/11, -/17; 1984/3; 1987/1; 1989/1; 1990/23; 1994/6; 1997/2; 2002/5. Klein, Georg, Zirkelschmied, f Nürnberg, ehemals Grab Nr. 759 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1582, nicht erhalten. 1593 verkaufte er um 450 fl. das Haus Judengasse 19 an Michael Sauerzapf, Rädleinmacher. Lit.: Gugel Johannis, S. 108; Trechsel S. 369; Zahn, Dl-N Nr. 1525; Kohn, NHb Sebald. Klein, Georg, Rotschmied, wurde 1599 Meister. Lit.: Lockner Nr. 473. Klein, Georg, Mundartdichter, schrieb um 1935, in Nürnberg ansässig. MuS: NÜRNBERG, StadtB. Ausst.: 1966/5. Klein, Georg Gottfried Christian, Maler, Zeichner und Radierer, * 7. 9. 1805 Nürnberg - t 7. 6. 1826 Nürnberg. Bruder des -»Johann Adam. Erster Zeichenunterricht an der Zwingerschen Zeichenschule. Das Radieren und Kupferstechen erlernte er bei Ambrosius -•Gabler. Weitere Ausbildung unter Albert Christoph -»Reindel an der Kunstschule in Nürnberg. Unter der Anleitung seines Bruders Johann Adam begann er in Öl zu malen. Er stach Tierstudien, darunter nach Vorlagen von seinem Bruder. Ferner sind von ihm eine Ansicht der Nürnberger Burg, vom Judenbühl aus gesehen, dat. 1824, bekannt sowie eine Folge „Interessante Verzierungen an Thürschlössern und anderen Gegenständen aus dem Mittelalter" von 1826. Lit.: Thieme-Becker; Mende, Rathaus 1979. Klein (Klain), Hans, Briefmaler, * 1561 (laut Nagler) Michelfeld - begr. 26. 4. 1632 Nürnberg, oo Nürnberg 30.8.1585 Magdalena Dursch (begr. 5.6. 1615). 1589 erhielt er das Bürgerrecht und zahlte 4 fl. Im Ämterbüchlein war er 1600-32 als Briefmaler verzeichnet. 1615 wohnte er in der Weißgerbergasse. Panzer verzeichnete sein Portrait. Für die Zuweisung des Monogramms HK auf Holzschnitten von 1590 und Zeichnungen von 1603 an Klein durch Nagler fehlt die Begründung ebenso wie für die Gleichsetzung Kleins mit einem Holzschneider und Kupferstecher HK, der um 1515-27 tätig gewesen sein soll (vgl. Prein, 1989/91, Nr. 518). Kleins Tochter Magdalena heiratete am 2.8.1610 den Buchdrucker Hans Christoph Braun. Lit.: Thieme-Becker; Nagler, Monogr. III, 1159; Zahns Jb. I, 1868; Hampe, Rv.; Sporhan-Krempel/ Wohnhaas, 1973, Sp. 1027; Grieb, Buchgewerbe 2003. Klein, Hans, Rotschmied, wurde 1566 Meister. Lit.: Lockner Nr. 230; Zahn, DI-N Nr. 1174.
790 Klein (Klemm), Hans, Rotschmied, t Nürnberg, ehemals Grab Nr. 776 auf dem Rochusfriedhof, Epitaph bez. 1570, dort Hans Klem genannt. Er wurde 1600 Meister. Lit.: Lockner Nr. 478; Gugel, Friedhöfe; Zahn, DI-N Nr. 1174. Klein, Heinrich Christoph, Lithograph, * um 1833 - t 22. 9. 1859 Nürnberg. Zum Schluß wohnte er in Wöhrd 222 (Wöhrder Hauptstraße 28). Klein, Johann, Rotschmied, wurde 1817 Meister. Lit.: Lockner Nr. 1834. Klein, Johann, Goldschmied, erschien 1884 bei Gründung der Goldschmiede-Innung in den Akten. Klein, Johann Adam, Maler, Zeichner, Radierer, Lithograph, * 25. 11. 1792 Nürnberg — f 21. 5. 1875 München. Sohn des Johann Adam, Weinhändler, oo I) 10.2.1823 Juliana Friederike Caroline Wüst (* um 1787 - t 13.7.1837), zwei Söhne, fünf Töchter; II) 18.2.1838 Catharina Isabella Magdalena geb. Riedel, Witwe des Kupferstechers Georg Jacob -»Wolf. Er kam im Haus Egidienplatz 6 zur Welt, das seinem Vater seit 1789 gehörte. Erster Unterricht als Achtjähriger bei Georg Christoph Gottlieb II. von -»Bemmel, ab 1802 war er Schüler der Nürnberger Zeichenschule unter Gustav Philipp -»Zwinger, 1805-08 bei Ambrosius -»Gabler. Ab 1810 Wanderungen mit Johann Christoph -»Erhard und Georg Christoph -»Wilder ins fränkische Umland. 1811-15 in Wien, anschließend kehrte er nach Nürnberg zurück. 1816 zweite Reise nach Wien, von wo aus er Ungarn und im Sommer 1818 Salzburg und Berchtesgaden besuchte. Viele Aufträge und gute Einnahmen in dieser Zeit ermöglichten ihm eine Reise und Italien, wo er sich zwischen Oktober 1819 und September 1821 aufhielt. Die Reise dorthin erfolgte zu Fuß über die Städte Donauwörth, Augsburg, Lindau, Konstanz Zürich, Luzem, Bern, Lausanne, Genf. Über den Simplon-Paß erreichte er Ende Oktober Mailand. Am 21.12.1819 kam er in Rom an. 1820 reiste er mit Freunden in zwei Tagesmärschen in das Albaner Gebirge, wo er Albano und Frascati besuchte. Nach einem erneuten kurzen Aufenthalt in Rom kam er im September 1820 nach Neapel. Ende August trat er von Rom die Rückreise an, über Siena, Florenz, Bologna, Ferrara, Verona, Trient und einem kurzen Aufenthalt in Padua traf er am 10.10.1821 wieder in Nürnberg ein. 1829/34 war er in Nürnberg, S. 707 (Paniersplatz 11) ansässig und 1837/38 in S. 512 (Obere Schmiedgasse 1/Burgstraße 31). 1839 ließ er sich in München nieder, wo er bis zu seinem Tod lebte. Klein begann als Landschaftsmaler, bevor er sich als Tiermaler einen Namen machte. Sein Werk ist jedoch weitaus vielseitiger, er hielt auch Trachten, Soldaten und Szenen mit alltäglichen Begebenheiten fest. Ebenso vielseitig ist seine Maltechnik, die Ölgemälde, Aquarelle, Feder- und Bleistiftzeichnungen, tw. aquarelliert, umfaßt. Daneben nimmt die Druckgraphik einen breiten Raum ein. Klein blieb dem Kupferstich treu, auch nachdem der Stahlstich längst Einzug gehalten hatte. Die Stadt Nürnberg verfugt über eine umfangreiche Sammlung an Ölgemälden, Aquarellen und Zeichnungen sowie das komplette radierte Werk. Aus der 1895 erworbenen Amoldschen NorikaSammlung kamen 13 Ölbilder sowie 249 Aquarelle und Handzeichnungen in den Besitz der Stadt. 1941 stiftete der Würzburger Regierungsdirektor Wilhelm
791 Wüst, aus dessen Familie Kleins erste Frau stammte, der Stadt Nürnberg 91 Bleistift- und Aquarellstudien. Kleins 1864 von Anton ->Seitz gemaltes Bildnis befindet sich ebenfalls im Besitz der MStN. Werke: Mappe mit 100 Radierungen, C. H. -»Zehsche Buchhandlung, Nürnberg 1844. Siehe auch Renate Freitag-Stadler: Johann Adam Klein 1782-1875. Zeichnungen und Aquarelle, Bestandskatalog der Stadtgeschichtlichen Museen, Nürnberg 1975. Eine eigenhändige Biographie mit WV befindet sich im Archiv des GNM. MuS: MÜNCHEN, BStGs. NÜRNBERG, GNM; - , MStN: ca, 34 Gemälde; viele Aquarelle u. Zeichnungen; Druckgraphik. - , StadtB. WÜRZBURG; Städt. Galerie. Lit.: NDB; Thieme-Becker; Nagler, KL; MüllerSinger; Boetticher; Bénézit; Fritz Jahn: Das Werk von Johann Adam Klein. München 1863; H. Höhn, in: GNM M, 1911; Schwemmer, 1966; Schreyl, 1995; Stadtlexikon 2000; Kohn, N H b Sebald. Ausst.: 1838/1; 1839/1; 1840/2; 1840/3; 1841/1; 1842/1; 1906/2; 1909/1; 1912/1; 1941/5 EA; 1941/2; 1942/1, - / 3 ; 1954/3; 1955/4; 1956/4; 1957/18; 1958/2, - / 5 ; 1959/4; 1960/5; 1961/23; 1965/24; 1969/14; 1972/5 Nr. 20, 24, 25, 26, 31, 32, 34, 36, 39, 40, 48 58, 71; 1973/2; 1975/4 EA; 1977/1; 1989/10; 1992/1; 1994/10; 2003/3, Nr. 52, 53, 64; 2006/3 Abb. 72; 2006/4 EA. Klein, Karl, Photograph, war 1896 offizieller Photograph der Landesausstellung. Die gleichnamige Photographische Anstalt beteiligte sich im Rahmen der Jubiläumsausstellung von 1906 an der Sammelausstellung der Handwerkerabteilung des Gewerbevereins Nürnberg, die mit einer goldenen Medaille ausgezeichnet wurde. 1892/94 in der Marienstraße 25 ansässig, 1895 in der Gostenhofer Hauptstraße, 1897/1927 Vordere Kartäusergasse. MuS: N Ü R N B E R G , MStN: Fotografien von 1896-1908. Ausst.: 1896/2; 1906/3. Klein, Leonhard, Juwelier, wohnte 1932 in der Plobenhofstraße 5, Geschäft in der Bindergasse 26. War 1921 Gründungsmitglied der Gesellschaft für Familienforschung in Franken. Lit.: BFFK 1931, S. 366. Klein, Lorenz (Goldschmied, 1515) s. Glen, Lorenz Klein, Martin, Goldschmied, Silberarbeiter, wurde vor 1514 Meister. Lit.: Stockbauer, 1893 Nr. 158. Klein (Klemm), Nielas, Rotschmied, t Nürnberg, ehemals Mitbesitzer des Grabes Nr. 776 auf dem Rochusfriedhof, Epitaph dat. 1570, nicht erhalten. Der andere Mitbesitzer des Grabes war Nielas Klemm, Zimmermann, der 1546 ein Epitaph anbringen ließ. Lit.: Zahn, D I - N N r . 1174. Klein, Richard, Maler, Bildhauer, Medailleur, Graphiker, * 7. 1. 1890 München - t 31. 7. 1967 Weßling/Obb. Besuch der Gewerbefachschule, der Stukkateur- und Bildhauerfachschule und praktische Tätigkeit als Stukkateur in München. 1902-08 in der Bildhauerwerkstätte von Julius Seidler in München. 1908 Studium an der AdBK München unter August Jank und Franz von Stuck. 1917 eigenes Atelier in München. Er fertigte Skulpturen aus Bronze, Eisenguß, Terrakotta und Majolika, auch beschickte er Ausstellungen mit Ölbildern. 1936 Direktor der Akademie für angewandte Kunst in München. 1934-1936, 1938 und 1939 entwarf er Gedenkmedaillen zu den NSDAP-Reichsparteitagen in Nürnberg. Mitglied der Münchner
Kleinert Sezession. Lit.: Thieme-Becker; Vollmer; Erlanger/ Fischer, 2000. Kleinau (Kleinaug), Hans, Goldschmied, Goldarbeiter, * Danzig - begr. 1. 12. 1562 Nürnberg, oo vor 1524 Witwe des N. Reiter aus Esslingen; II) 28.3.1525 Anna Hoffmann (begr. 12.11.1562), Kinder. Am 8.4.1525 erhielt er das Bürgerrecht und wurde am 4.11.1525 als Meister vereidigt; 1534-38 Geschworener. 1534 erwarb er um 213 fl. rh. das Haus Spitalgasse 11, das später auf seinen Sohn -»Paulus überging. Sein Sohn Johann wurde Superintendent in Neuburg an der Donau. Seine Tochter Anna heiratete am 20.10.1551 den Goldschmied Peter -»Treptau. Lit.: Rosenberg 3813; Will GL VI, S. 220; Bosch, in: G N M M, 1889; Stockbauer, 1893 Nr. 267; Hampe, Rv.; Schornbaum, 1949 Nr. 1909; Burger, 1972 Nr. 7475; Simon, Pfb. Nr. 643; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 439; Kohn, N H b Sebald. Kleinau (Kleinaug, Kleynaw), Paulus, Goldschmied, Silberarbeiter, * 1524 Nürnberg - begr. 23. 8. 1564 Nürnberg. Sohn des ->Hans, Goldschmied, oo 12.12.1553 Katharina Geizenberger. Am 28.9.1552 bestand er die Meisterprüfung und wurde am 24.1.1554 als Meister vereidigt. 1555 mußte er wegen Totschlags am Braumeister Hans Dyem nach Frankfurt/Main fliehen, wo er eine einjährige Aufenthaltserlaubnis erhielt. Er einigte sich mit der Witwe des Opfers und zahlte einen Sühnepreis, dazu eine Strafe von 50 fl. Das bei Rosenberg unter 3909 abgebildete Mz. ist unrichtig, korrekt ist die Abb. Rosenberg 4021. Als einzige Arbeit Kleinaus ist ein Satz von sechs Häufebechern mit geätztem Maureskendekor bekannt, der sich im G N M befindet. Lt. Feuerschauprotokoll von 1561 wohnte er zur Miete beim Hutmacher Sebald Nussel an der Fleischbrücke 10. Ein Jahr später erbte er das väterliche Haus Spitalgasse 11, das er bis zum Schluß bewohnte. Seine Witwe heiratete am 8.1.1565 den Goldschmied Erhard -»Lößel. MuS: N Ü R N BERG; GNM. Lit.: Rosenberg 4021; Rötenbeck, Geschlechterbuch 1790, im GNM; Bosch, in: G N M M, 1889; Stockbauer, 1893 Nr. 373; Hampe, Rv. I, 3569, 3596; Burger, 1972 Nr. 7964; Jamnitzer, 1985; Goldschmiedekunst, 2007 Nr. 440; Kohn, N H b Lorenz. Ausst.: 1952/5; 1987/18. Kleinberger, Simon (Bildschnitzer, 1501) s. Lainberger, Simon Kleiner, Friedrich Jordan, Maler, Dosenmaler, * um 1812 Eschenbach, Sohn des Friedrich, oo I) 27.1.1847 Maria Magdalena Kogler (Kohler, * Gostenhof b. Nbg. um 1815 - f 1.1.1863), Kinder; II) 19.2. 1868 Anna Drommer (* Zirndorf um 1810), Witwe des Nagelschmieds Johann Friedrich Wagner. 1850 wohnte er in L. 1409 (Schlehengasse 14) und 1870 in der Entengasse 24. Kleinert, Friedrich, Mechaniker, Medailleur, Kunstdrechsler, Kunst- und Silberschmied, * 4. 6. 1633 Bartenstein/Ostpreußen - f 28. begr. 31. 7. 1714 Nürnberg, ehemals Grab Nr. Β 6b auf dem Johannisfriedhof, Epitaph nicht erhalten, oo I) 25.4.1659 Anna Katharina, Witwe des David Scholz; II) 29.7.1672 Regina Langhofer (* Oedenburg/Ungarn), zwei Kinder; III) 23.11.1691 Auguste Eleonore Heerbrand, drei Kinder. Ausbildung als Drechsler durch seinen Stiefvater Heinrich Machsen. 1664 kam er nach Nürnberg,
Kleinert wo er 1668 Meister und Bürger wurde. 1691-1714 Genannter. Er beschäftigte sich mit der Herstellung von Bijouterien, bis er um 1680 eine Münzprägemaschine aus Frankreich importierte und mit Medaillenprägungen begann, die sich durch tadellose erhabene Randschriften auszeichnen. In seiner Prägeanstalt wurden Zinn, Silber, Horn und Elfenbein verarbeitet und auch Brettspielsteine aus Holz hergestellt. Der Rat erlaubte ihm mit Rv. vom 26.11.1686, „seine Stempel in Augsburg machen zu lassen, damit die hiesigen Eisenschneider, welche von denen daselbst übertroffen werden, etwa dadurch zu mehreren Fleiß angehalten werden möchten". Sein Hauptstempelschneider war Philipp Heinrich -»Müller in Augsburg. 1670 erwarb Kleinert das Anwesen Innere Laufer Gasse 28 (östl. Teil), das er 1692 zusammen mit seiner Tochter Maria für 4200 fl. verkaufte. 1679 kaufte er um 2000 fl. das Haus Obstgasse 7. Die Prägeanstalt ging um 1710 in den Besitz von Caspar Gottlieb -»Lauffer über. Bei J. F. Roth findet sich unter dem Jahr 1709: Friedrich Kleinert, ein Drechsler, kam in großes Ansehen, wurde Genannter, und ließ sich vom Kurfürsten von Mainz einen Adelsbrief ertheilen. Der Rath schrieb an den Kurfürsten, ob es wegen des Adels richtig wäre und erhielt zur Antwort: „Sie hätten j a der papiemen Narren mehr in ihrer Stadt, so sollten sie diesen auch mit darunter laufen lassen". Als Kleinert der Idee verfiel, Gold machen zu wollen, verarmte er. Seine Tochter Maria heiratete im Nov. 1692 den Diakon Georg Sebastian -»Krauß. MuS: NÜRNBERG, GNM. Lit.: Thieme-Becker; Doppelmayr, 1730; Trechsel, 1735; Will, Münzbel. Bd. II, 142; Roth, 1802; Philippovich, in: MVGN 49, 1959; Barock, 1962, S. 129f., 187; Kohn, N H b Sebald. Kleinert, Markus Friedrich, Portraitmaler, get. 5. 3. 1694 Nürnberg - f 14. begr. 21. 5. 1742 Nürnberg. Sohn des -»Friedrich, oo 20.8.1732 Maria Salome (get. 23.3.1701 - begr. 26.2.1759), vier Söhne, drei Töchter. Er war ein geschätzter und vielbeschäftigter Portraitmaler. Am 12.7.1727 wurde er von Fürstbischof Christoph Franz zum Würzburger und Bamberger Hofmaler ernannt. Zeitweise stand er auch in den Diensten des Prinzen Sobieski. 1727 portraitierte er als Nürnberger Stadtmaler den vierzigjährigen Balthasar -»Neumann. Er lieferte auch Vorlagen für Illustrationen zu Endter-Bibeln. Panzer verzeichnete sein von Johann Jacob -»Haid gestochenes Portrait sowie ca. zwölf Kupferstichbildnisse Nürnberger Bürger nach Vorlagen von Kleinert. Zum Schluß wohnte er auf dem Roßmarkt (Adlerstraße). MuS: WÜRZBURG, Mainfränkisches Mus. Lit.: Thieme-Becker; Alwin Schulz, Untersuchungen zur Geschichte der schlesischen Malerei (1500-1800), Breslau 1882, S. 90; Oertel, in: MVGN 70, 1983, S. 114. Kleinfeller-Piihn, Sofie, Bildnis-, Landschafts- und Genremalerin, Radiererin, * 7. 1. 1864 Nürnberg - 1 7. 3. 1931 Kiel. Studium bei Adam Holzel in München und Dachau, 1892-95 bei F. von Uhde in Berlin. Seit ihrer Heirat 1896 war sie künstlerisch nicht mehr tätig. Lit.: Thieme-Becker; Vollmer; Boetticher. Kleingünther, Otto, Glas- und Porzellanmaler, wohnte 1914 in der Gibitzenhofstraße 21. Kleining, Friedrich, Juwelier und Goldschmied, t 1926 Nürnberg, oo 1889 Elise Mann (f 1925), ein
792 Sohn, eine Tochter. Ausbildung bei J. A. -»Egersdörfer. Nach Wanderjahren und Gesellentätigkeit in Nürnberg erwarb er 1889 die Firma J. A. Egersdörfer, die dann mit dem Zusatz Inh. Friedrich Kleining firmierte. Der Erwerb des Geschäftshauses Plobenhofstraße 4 erfolgte später. 1896 erhielt er auf der Landesausstellung eine Silbermedaille, 1906 eine Goldmedaille. Die Firma wurde vom Sohn Karl, Goldschmied, und dem Schwiegersohn Walter Weidemann fortgeführt. Lit.: Gerlach, 1930. Kleininger, J. G. (Sonnenuhrmacher), wohl personengleich mit Kleininger, J. P. Kleininger, J. P., Sonnenuhrmacher, stellte in der 2. H. des 18. Jh. vor allem hölzerne Sonnenuhren her, die er mit Kupferstichen beklebte. MuS: DRESDEN, Math.-physik. Salon. Lit.: Abeler, MdU, S. 342 (mit Werkverzeichnis). Kleinlein, Johann Jakob, Rotschmied, Stückarbeiter, t 8. 1. 1858 Nürnberg, oo Anna Maria Moser ( t 25.11.1860). 1831 war er in L. 640 (Rosengasse 3/5), 1850 in L. 651 (Rosengasse 8) ansässig. Zum Schluß wohnte er in L. 944 (Hallplatz 35). Kleinrich, Goldschmied, t Dez. 1448 Nürnberg, wohnhaft auf der Sebalder Stadtseite. Lit.: Burger, 1961 Nr. 537. Kleis, Quirin (Schlosser, 1537) s. Claus, Quirin Kleiß, Musiker und Lehrer, um 1787 bei St. Leonhard tätig. Klem, Paul, Glaser, f vor 1583 Nürnberg. Er erwarb 1577 um 950 fl. ein Haus beim Weißen Turm (später Teil des Anwesens Ludwigstraße 7), das seine unter Vormundschaft stehenden Kinder 1583 verkauften. Lit.: Kohn, N H b Lorenz. Klemm, Hans u. Nielas (Rotschmiede, 1570) s. Klein, Hans u. Nielas Klemmer, Franz, Kirchenmaler, Zeichner, * 24. 11. 1879 Fischenich b. Köln - 1 7. 8. 1964 Anzing. Lehre bei dem Kölner Kirchenmaler Johann Osten. Besuch der Kunstgewerbeschule München und Studium an der AdBK München. 1914-18 Kriegsdienst. Anschließend hauptsächlich als Kirchenmaler tätig, unter seinen Arbeiten befinden sich Fresken für die kath. Pfarrkirchen in Eibach und Feucht. 1926 Professor an der AdBK München. Als Landschaftsmaler beschickte er die Ausstellungen im Münchner Glaspalast. Lit.: AKL, Index; Thieme-Becker; Vollmer. Klempnatter, Hans, Plattner, wurde 1470 Meister. Klengel, Johann Christian, Landschaftsmaler, Lithograph, * 5. 4. 1751 Kesselsdorf - 1 19. 12. 1824 Dresden. Ausbildung als Maler und Radierer in Dresden. Sein umfangreiches Werk ist bei Thieme-Becker beschrieben. In Nürnberg arbeitete er mit Johann Friedrich Frauenholz zusammen. MuS: NÜRNBERG, MStN: Neujahrsgruß 1812, von Chr. -»Wilder gez., von Klengel, 1811 in Nürnberg lithographiert. Lit.: AKL-Index; Thieme-Becker; Luther, 1988. Klett, Andreas, Fecht- und Exerzitienmeister, Schriftsteller, * Zwickau. Er kam zum Studium 1668 nach Altdorf, wurde 1679 an der Universität als Fechtund Exerzitienmeister angestellt. Zwischen 1679 und 1713 gab er mehrere Fechtbücher heraus. MuS: NÜRNBERG, StadtB. Lit.: Will, GL VI, S. 221. Ausst.: 1959/9 Nr. 16, 3 6 , 3 7 . Kleve s. Cleve
793 Kley, Heinrich, Genre- und Stillebenmaler, Zeichner, Illustrator, * 15. 4. 1863 Karlsruhe - f 8. 2. 1945 oder 8. 2. 1952 München. Ausbildung in Karlsruhe und München. Sein umfangreiches Werk umfaßte Genre, Interieur, Portrait und Stilleben. Zeitweise war er auch als Industriemaler tätig. Daneben schuf er Architekturansichten, darunter von Nürnberg, die teilw. als Vorlagen für Ansichtskarten dienten. MuS: NÜRNBERG, MStN. Lit.: AKL, Index; ThiemeBecker; Vollmer. Ausst.: 1912/1 Nr. 162. Klim s. Glim Klimbacher s. Bauer-Klimbacher Klimm, Johann Albrecht, Mathematiklehrer, Liebhaber-Astronom, * 6. 12. 1698 Kranichfeld/ Thüringen - t 10. 11. 1778 Grimma. Sohn des -»Johann Christoph Klimm. Mit seinem Vater kam er um 1703 nach Nürnberg, wo er auch ausgebildet wurde. 1725 erhielt er die Stelle als Mathematiklehrer an der Landesschule in Grimma, wo er bis zu seinem Lebensende blieb. 1725 brachte er in Nürnberg die Astronomischen Tabellen des Herrn de la Hire mit einer neuen ausfuhrlichen und deutlichen Beschreibung und astronomischen Berechnungen heraus. Die Tabellen erlebten 1745 und 1780 zwei Neuauflagen in Nürnberg. Lit.: ADB. Klimm, Johann Christoph, Dr. med., Arzt und Astronom, * um 1668 Zimmern b. Gotha - f um 1730 Wetzlar, oo N. N., mind, ein Sohn überlebend. Schulbesuch in Gotha und Besuch des Auditoriums am Egidiengymnasium in Nürnberg. 1683 bis 1686 Assistent von Georg Christoph -»Eimmart d. J. auf dessen Sternwarte. 1686 Medizinstudium in Halle und Besuch von Mathematikvorlesungen, 1689 Studium in Halle. 1692 Reise in die Niederlande. 1694 Promotion in Halle. Anschließend scheint er eine ärztliche Praxis in der Nähe von Gotha betrieben zu haben und hielt Vorlesungen an der Universität Halle. Um 1703 kam er nach Nürnberg und ließ sich als Privatlehrer für Latein, Griechisch und Astronomie nieder. Dr. Johann -•Heumann soll zu seinen Schülern gezählt haben. Um 1724 ging Klimm nach Wetzlar. Lit.: Will, GL II, S. 295; Hans Gaab: Zur Geschichte der EimmartSternwarte, Spezialausgabe des Regiomontanusboten. Nürnberg: März 2005, S. 42f. Klingauff, Tobias, Stadtpfeifer, * Bunzlau/Schlesien, co Altdorf 22.10.1678 Magdalena, Witwe des Christof -»Raumer, Stadtpfeifer in Altdorf. Er wurde Bürger von Altdorf und war dort als Musiker tätig. Lit.: Barthel, 2000. Klingeberg, E., Lehrer fur Architektur, er war 1855 an der Kunstgewerbeschule tätig. Lit.: AdBK, 1933. Klingenbeck, Franz, Rotschmieddrechsel, get. 23. 2. 1562 Nürnberg - t 18. 10. 1626 Nürnberg. 1594 Meister. Am 3.4.1626 wurde er in das Landauer Zwölfbrüderhaus aufgenommen. Klingenbeck, Hans, Rotschmied, wurde 1581 Meister. Lit.: LocknerNr. 338. Klingenbeck, Jobst, Rotschmied, wurde 1547 Meister. Lit.: LocknerNr. 83. Klingenbeck, Michael, Steinmetz, f Nov. 1569 Nürnberg, Grab Nr. 32 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1580, noch vorhanden, oo Magdalena ( t Aug./Sept. 1561). 1530 wurde er in das Meisterbuch der Stadt eingetragen. 1553 als geschworener Stein-
Klinger metz erwähnt. 1557 war er am Wiederaufbau des Chors der St. Bartholomäuskirche in Wöhrd beteiligt. Er wohnte am Spitzenberg. Bei Trechsel ist sein vermutl. Mz. abgebildet. Er ist wohl verwandt (oder identisch?) mit dem Steinmetz Endres Klingenbeckh, der beim Wiederaufbau des Heilig-Kreuz-Spitals 1555-1561 tätig war. Lit.: Mummenhoff, in: M V G N 16, 1904, S. 204; Haller/Eichhorn, 1969, S. 93; Burger, 1972 Nr. 6904, 9387; Zahn, DI-N Nr. 1390; K D M Nürnberg, 1977. Klingenberger, Gottlieb, Maler, wohnte 1870 in der Mittleren Canalstraße 23. Klingenspor, Hans, Salwürke, Panzerhemdenmacher, erwarb 1420 das Eckhaus Untere Krämersgasse 18/Obere Krämersgasse 3. Lit.: Kohn, N H b Sebald. Klingenstein, Georg Michael Bertram, Bildhauer, * um 1840 - t 26. 10. 1875 Nürnberg. 1865-75 Lehrer fur figürliche Plastik und Modellieren, dann für omamentale Plastik an der Kunstgewerbeschule. Zum Schluß wohnte er in S. 1693 (Hintere Insel Schütt 35). Lit.: AdBK, 1933, S. 41; Priem, 1875, S. 683. Klingenstein, Hans, Siegelgraber, f April 1540 Nürnberg. 1529 wurde er im Feuerschauprotokoll erwähnt. Er war Besitzer des Hauses Oberer Bergauerplatz 8, wo er bis zu seinem Tod wohnte. Lit.: Burger, 1972 Nr. 2135. Klingenstein, Hans, Rotschmied, wurde 1551 Meister. 1557 wurde er beschuldigt, sich Gegenstände aus dem Besitz des Barfüßerklosters angeeignet zu haben. Lit.: Lockner Nr. 112; Mummenhoff, in: M V G N 21, 1915, S. 113. Klinger, Abraham, Büchsenschäfter, * Vöcklamarkt/OÖ. Sohn des -»Christoph, oo Altdorf 28.4.1656 Maria Christina Hofherr, 13 Kinder. Er war zunächst in Lauf tätig. 1657 Schutzverwandter, 1663 Bürger in Altdorf, dabei als „Rohrrüster" bezeichnet". Klinger, Christoph, Büchsenschäfter, * Vöcklamarkt/OÖ. - t vor 1656 Altdorf. Er war in Altdorf tätig; bei der Eheschließung seines Sohnes war er bereits verstorben. Lit.: Barthel, 2000. Klinger, Johann Georg, Zeichner, Kupferstecher, Kartograph, Verleger, get. 3. 2. 1764 Nürnberg - t 2. 2. begr. 5. 2. 1806 Nürnberg. Sohn des Balthasar, Händler mit Salzfischen; Bruder des -»Johann Heinrich. oo 30.8.1800 Catharina Walburga (get. 7.2.1775), Tochter des Daniel Christian, Holzdrechsler, ein Sohn, eine Tochter. 1783-1805 war er als Kupferstecher im Ämterbüchlein eingetragen. Klinger stach nach früheren Zeichnungen von Friedrich -»Juvenell und nach Vorlagen von Ambrosius -»Gabler. Er gehörte zu den Unterzeichnern einer von Andreas Leonhard -»Möglich verfaßten Eingabe „Gedanken, Vorstellungen, Bitten und Wünsche" an Herrn Direktor -»Ihle über das Nürnbergische Künstler-Institut bzw. die Kunstakademie, die am 3.3.1788 übergeben wurde. Bekannt wurde er als Herausgeber neuer Erd- und Himmelsgloben, für die er die Ergebnisse des engl. Weltumseglers James Cook und die astronomischen Beobachtungen des Charles Messier von Frankreich benutzte. Lt. Quartiergeldliste 1797/98 war er im eigenen Anwesen S. 456 (Obere Schmiedgasse 15) ansässig; das Begräbnis erfolgte als 5-Herren-Leiche in Begleitung von fünf Geistlichen. Panzer verzeichnete sein und seiner Gattin Portrait. Die Firma wurde von seiner Witwe, die
Klinger a m 12.4.1829 den Drahtverleger Hermann Jacob Hutzier heiratete, weitergeführt und firmierte bis 1830 Johann Georg Klinger. Es folgte die Firmenbezeichnung Verlag Andreae und Klinger, wohl nachdem er die Kupferplatten von Johann Philipp Andreae übern o m m e n hatte. Spätere Firmenbezeichnungen waren Bauer & Klinger und Abel & Klinger. 1850 war Johann Paul -»Dreykorn Besitzer der Firma. Die Globenproduktion wurde bis ins frühe 20. Jh. fortgesetzt. Werke: Verz. seiner Nürnberger Prospekte s. C. G. Müller, 1791, S. 121, 122, 124, 126, 174, 187, Forts. I, S. 5, 52. M u S : M Ü N C H E N , B N M : Erdglobus auf einer Tischuhr von Andreas Steib, Würzburg. N Ü R N B E R G , G N M . - , M S t N : Kupferstiche. Lit.: Thieme-Becker; Zahns Jb. I, 1868; Fauser, 1996, S. 100-104; Abeler, M d U , S. 343; Pilz, 1977; Peter E. Allmeyer-Beck, Wien 1997. Ausst.: 1907/3; 1966/3. Klinger, Johann Heinrich, Kupferstecher, * 8. 4. 1766 Nürnberg - f 15. 11. 1789 Nürnberg. Bruder des -»Johann Georg. Unverheiratet. Schüler von J. A. -»Schweickardt. Er gehörte zu den Unterzeichnern einer von Andreas Leonhard -»Möglich verfaßten Eingabe „Gedanken, Vorstellungen, Bitten und Wünsche" an Herrn Direktor ->Ihle über das Nürnbergische Künstler-Institut bzw. die Kunstakademie, die am 3.3.1788 übergeben wurde. Panzer verzeichnete ein von ihm gestochenes Portrait. Lit.: Thieme-Becker. Klingler, Balthasar, Meistersinger, Kürschner, stammte aus Offenburg. 1575-77 ist er in Nürnberg als Singer belegt. Es ist möglich, daß er bereits vorher aktiv war, da die Schulprotokolle erst 1575 wieder einsetzen. Ein Lied und ein Ton sind erhalten. Lit.: Stahl, 1982. Klink, W a l d e m a r , Singschuldirektor, Komponist, * 14.12. 1894 Heidenheim (Lkr. W e i ß e n b u r g - G u n z e n hausen) - f 12. 3. 1979 Nürnberg, Grab Nr. 369 auf dem Rochusfriedhof, Epitaph noch vorhanden, oo Henriette -»Klink-Schneider. Klink war ab 1919 als Volksschullehrer in N ü r n b e r g tätig und studierte hier am Konservatorium und am Augsburger Singschulseminar bei Albert Greiner sowie an der Berliner Musikhochschule bei Paul Hindemith. 1924 übernahm er den Nürnberger Männergesangverein sowie den Nürnberger Kammerchor und gründete einen städtischen Kinderchor. A b 1936 war er Direktor der neu ins Leben gerufenen Nürnberger Singschule bis zu seiner Suspendierung 1945. Klink gründete daraufhin aus den Kreisen der ehemaligen Singschulmitglieder die Nürnberger Singgemeinschaft, deren Leitung er bis 1971 innehatte. 1949 erneut Direktor der Singschule, 1959 Ruhestand. Besondere Verdienste erwarb sich Klink um die Pflege des Chorgesangs und des Volksliedes. Er war Inhaber der Nürnberger Bürgermedaille (1961) und des Bundesverdienstkreuzes. Werke: Der Chormeister. Ein praktisches Handbuch für Chordirigenten, Mainz 1952. W V s. Dupont, 1971. Lit.: Waldemar Klink: Erinnerungen eines fränkischen Musikers, in: Fürther Heimatblätter 1/1976, S. 1-28; Wächter, 1999, Stadtlexikon 2000. Clemens Wächter Klink, Wilhelm, Bildschnitzer, Maler, Illustrator, * 19. 1. 1874 Unterthalheim/Württ. 1892/94 Studium an der Nürnberger Kunstgewerbeschule bei Heinrich -»Schwabe, Johann -»Rößner und Carl -»Fleischmann. Er ging anschließend nach Horb. Lit.: Thieme-Becker.
794 Klink-Schneider, Henriette, Gesangslehrerin, Konzertsängerin, * 6. 12. 1905, oo Waldemar -»Klink. A n f a n g der 1930er Jahre unterrichtete sie am Nürnberger Konservatorium. 1932 wohnte sie in der A d a m straße 65, 1943 Meuschelstraße 38. Sie wirkte über 30 Jahre als Gesangspädagogin an der Musikhochschule Würzburg. Klipfei s. Kliipfel Klipphan (Klipphahn), Johann, Zeichner, Kupferstecher, * 13. 10. 1815 D a m m b. A s c h a f f e n b u r g t 25. 5. 1892 Nürnberg. Schüler der Landschafts- und Gewerbeschule in A s c h a f f e n b u r g unter J. H. von Hefner-Alteneck, dessen Mitarbeiter er zeitlebens blieb. Zunächst in A s c h a f f e n b u r g tätig, später folgte er H e f n e r nach München. 1863-71 war Klipphan Zeic