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German Pages 106 [112] Year 1955
JOSEF KREJCIK • MEIN ABSCHIED VOM
SCHACH
MEIN ABSCHIED VOM SCHACH STERBLICHES UND UNSTERBLICHES AUS DER MAPPE EINES WIENER ALTMEISTERS VON
PROF.
DR. J O S E F
KREJCIK
M I T 44 P A R T I E N • 40 S C H L U S S - S P I E L E N 30 E N D S P I E L S T U D I E N
•
17 P R O B L E M E N
27 SELBSTMATTAUFGABEN UND 131 STELLUNGSBILDERN
WALTER
DE G R U Y T E R
& CO.
vormals G. J. Göschen'sche Verlagshandlung • J. Guttentag, Verlagsbuchhandlung • Georg Reimer • Karl J. Trübner Veit & Comp.
1955
B E R L I N W 35
Umschlaggestaltung: Rudolf Wiesner
Alle Rechte, auch die des auszugsweisen Nachdrucks, der photomechanischen Wiedergabe, der Herstellung von Mikrofilmen und der Übersetzung, vorbehalten — Copyright 1955 by W A L T E R D E G R U Y T E R & C O . vormals G. J. Göschen'sche Verlagshandlung • J . Guttentag, Verlagsbuchhandlung • Georg Reimer • Karl J. T r ü b n e r • Veit & C o m p . Berlin W 35 — A r c h i v - N r . 53 42 54 — P r i n t e d : i n G e r m a n y — Satz und Druck: ^ S a l a d r u c k , Berlin N 65.
Inhalt Seite
Vorwort
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In Memoriam
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Leitmotiv
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Ein Rückblick
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Der Wiener Schachklub 1898—1938
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Streiflichter auf österreichische Meister
18
Partien: A. Vorgabepartien
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B. Die Kurzpartie
25
C. Ernste Partien
29
Heitere Kurzgeschichten
43
Endspielstudien
64
Das Schachproblem
80
Das Selbstmatt
85
Ein buntes Allerlei
94
Die „Unsterbliche Partie" der Marsbewohner
98
Ein unterhaltendes Thema
101
Zum guten Schluß
103
Nachwort
106
Vorwort Das Leben hat seine Höhepunkte. Ist man beispielsweise 70 Jahre alt geworden, so benutzt man diesen Moment, um ein wenig zurückzuschauen. Denn das Vorwärtsschauen erheitert dann gar nicht mehr, weil man höchstens darauf kommt, daß der Zeitraum, der vor uns liegt, schon recht klein geworden ist. Man schaut also nach rückwärts! Und siehe da: ungezählte erlebte Bitternisse sind so plötzlich verschwunden, als ob man sie niemals empfunden hätte. Dafür tauchen aber ebenso ungezählte frohe Stunden auf, die damals vielleicht gar nicht so gefühlt wurden. Man schaut also durch ein komisches Vergrößerungsglas nach rückwärts. Handelt es sich gar um einen schachlichen Rückblick, so entgeht es uns ganz, daß wir uns oft und oft kleinwinzig gefühlt haben, daß manche Peurle unter unseren Partien ein einfaches Zufallsprodukt war, daß manches glänzende/ Opferspiel nur durch einen haarsträubenden Fehler des Gegners ermöglicht wurde. Vieles im Leben ist eben nicht erarbeitet, sondern nur gefunden. Ein schönes Sprichwort sagt: „Die dümmsten Bauern haben die größten Kartoffeln". Das gilt aber für die gesamte Menschheit!! I m Turnier zu W i e n 1908 fragte ich einen nach seinem Zug herumspazierenden Meister: „Sie spitzen wohl auf das Turmopfer auf h6?" Tatsächlich brachte er es dann und sagte mir zwei Tage später, er wäre erst durch mich überhaupt auf die versteckte Idee gekommen. So ein schachlicher Rückblick ist also mit Reserve zu genießen. Einmal im Leben nimmt man noch die L o h e n g r i n p o s e ein! Aber schließlich ist man ja durch die Kunst des Lichtbildners auf der Photographie meist auch schöner als in Wirklichkeit. Darum darf man sich eben von niemandem das Recht, sich Weihrauch zu spenden, rauben lassen. War doch Goethes goldener Leitsatz: „Nur die Lumpe sind bescheiden!" Wien, im Herbst 1954.
Josef Krejcik
In Memoriam In den mehr als fünfzig Jähren meiner Schachtätigkeit sind ungezählte Schachfreunde an mir vorübergegangen. Viele waren mir durch Freundschaft, sehr viele durch gute Kameradschaft verbunden. Von manchem empfing ich wertvolle Anregungen, nicht nur fürs Schach, sondern auch fürs Leben. Gar manchem wieder konnte ich Anregungen geben. Die großen, jetzt schon sagenhaften Meister der Jahrhundertwende, die vielen lauten und stillen Amateure von Namen und Ungezählte, die man „Korkser" nannte, die aber gar oft wertvolle Menschen waren: von all diesen kann ich sagen: „Dahin sind sie alle! dahin!" So fühle ich heute klar, daß ich ein bedeutsames Stüde Schachgeschichte miterlebt und mitschaffen geholfen habe. Als ich vor mehr als 50 Jahren dem prunkvollen „ W i e n e r S c h a c h k l u b " beitrat, da zählte der Klub über 600 Mitglieder. Ich war davon das weitaus jüngste. Erst etwas später erhielt ich in Vidmar, Tartakower und Reti Altersgenossen. Sonderbarerweise kam es nachher nicht mehr zum Beitritt anderer in unserem Alter. Wir bildeten förmlich einen Knabenklub inmitten gesetzter Männer und würdiger Greise. Im Laufe der Jahre starben diese dahin. Bei fast jedem Besuche des Klubs konnte man eine neue Todesnachricht vernehmen: berühmte und unberühmte Namen! Da man mit fast jedem der Geschiedenen in persönlichen Beziehungen gestanden hat, ließ einen das nicht gleichgültig. Meister Kaufmann sagte mir einmal energisch: „In den Klub gehe ich nicht mehr! Ich will nicht täglich hören, daß morgen ich drankomme." Ich selbst bin aber bis zum Schluß hingegangen. Heute bin ich das letzte noch lebende Mitglied in Österreich! Mit Wehmut schreibe ich Puschkins Verse nieder, die vor 45 Jahren zum Todesgedächtnis Swiderskis Meister Alapin so sinnvoll übersetzt hat. „Ob ich mich tummelt' im Gewühl der Straßen, ob in belebte Hallen je ich drang, ob kühne junge Leute um mich saßen: verließ midi nimmer ein Gedankengang. Ich dachte mir — nach so und soviel Jahren wir allé, die versammelt hier zur Zeit, hinab ins ewige Gewölbe fahren : für manche ist die Stunde nicht mehr weit!" 9
Leitmotiv (Aus dem Aufsatze .Im Banne Caissens" in meinem Buche „Artige und unartige Kinder der Schadimuse".) Wir alle, die wir im Banne Caissens stehen, bitten niemand: „Achtet uns als Künstler oder als Adepten einer Kunst!" Wir gehen, unbekümmert um Neid und Mißgunst, unseren geraden Weg. Unsere Welt sind die 64 Felder, auf denen wir den Pulsschlag des Alls fühlen, auf denen wir des Daseins ewige Gesetze zu ergründen suchen. Und so wirken auch wir der Gottheit lebendiges Kleid!
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Ein Rückblick Geboren am 22. Jänner 1885 in R u d o l f s h e i m , damals noch einem Vororte W i e n s , kam ich frühzeitig nach O l m ü t z in M ä h r e n , der Heimat Konrad Bayers, des Begründers der modernen Problemkunst, wo ich Volksschule und Gymnasium besuchte. Das Schachspiel erlernte ich zu Ostern 1898 von einem älteren Kollegen, dem hochbegabten, früh verstorbenen Karl Andreaschek. Das gewaltige K a i s e r - J u b i l ä u m s - S c h a c h t u r n i e r (Wien 1898) war das erste große Ereignis, das ich als interessierter Zuschauer miterleben durfte! Nach meiner Matura kam ich nach Wien, um Philosophie zu studieren. Ich trat hier zunächst in den „ A k a d e m i s c h e n S c h a c h v e r e i n " ein, wo ich neben Gaar, Branowitzer und Bauer zu den stärksten Spielern gehörte. In Olmütz hatte ich bald die Matadore Prof. Klar und Dr. Fleischer überflügelt und kreuzte während der Studienferien hier mit allen durchreisenden Meistern (Albirt, Fahrni, Heinrich Wolf u. a.) oft erfolgreich die Klingen. Ein daselbst 1905 vom Domherrn Baron Josef v. Grimmenstein, einem begeisterten Schachfreund von Meisterstärke, veranstaltetes Turnier, an dem auch die Großmeister Schlechter und Duras teilnahmen, konnte ich ohne Verlust durchstehen. In der Folge war ich auch ständiger Besucher des berühmten Wiener Cafés „Central", wo ich hunderte von Partien mit Vidmar, Tartakower, Martinolich, Perlis, Löwy, Spielmann, Wolf und vielen anderen spielte. Audi dem großen „ W i e n e r S c h a c h k l u b " war ich beigetreten und war nun ständiger Teilnehmer an den T r e b i t s c h - T u r n i e r e n . Wenn ich auch kaum jemals eine klägliche Rolle spielte, (denn oft habe ich eine Verlustserie unterbrochen, um gerade die ersten Preisträger nacheinander zu schlagen!) so kann ich doch nicht mit meinen Turnierresultaten zufrieden sein. Denn in jener Zeit ging es mir pekuniär sehr schlecht, und auch in den folgenden Jahren hielt ich neben meinem Berufe und den erzwungenen Nebenbeschäftigungen das anstrengende Turnierspiel einfach nicht aus. So verlor ich in jedem Turniere mehrere auf Gewinn stehende Partien durch grobe Fehler, während ich Glück fast niemals hatte. Gelegentliche Schönheits- und Spezialpreise in TrebitschTurnieren, sowie einige erste Preise in gemischten Turnieren mußten mich zufrieden stellen. So war ich Sieger im Turniere des „Wiener Sdiachklubs" 1917 und im Bendiner-Gedächtnis-Turnier 1931 (meinem letzten Turnier!), teilte mit Grünfeld den 2. und 3. Preis im großen Schlechter-Turnier 1920 und verlor in dem größten aller Trebitsch-Turniere 1929 von 16 nur 4 Partien. 11
Besser ging es mir in Matchpartien. In sämtlichen Vereins-Wettkämpfen 1920—30, einschließlich der Städte-Wettkämpfe (Wien—München, W i e n Budapest) verlor ich keine einzige Partie! In all diesen Jahren gab es keinen österreichischen Meister, der gegen mich mehr als 50 % erzielt hätte. Audi in dem internationalen Turniere des „Wiener Schachklubs" 1921 (Sieger: Sämiscb vor Euwe und Breyer), wo ich von besonderem Pech verfolgt wurde, hatte von Österreichern nur Grünfeld einen höheren Schlußstand als ich. Im gleichen Jahre habe ich gemeinsam mit Kmoch den Meistertitel des „ ö s t e r r e i c h i s c h e n S c h a c h v e r b a n d e s " erstritten. In dem Monstre-Blitzturnier des Messe-Kongresses 1922 (über 100 Teilnehmer) rangierte ich mit Aljechin an 5.—8. Stelle. Schon 1931 hörte ich wegen meines Herzleidens mit dem Turnierspiel für immer auf. Fernpartien habe ich wenige gespielt. Als bedeutsamer ist mir nur ein Kampf von 8 Partien mit Meister Blümich (1904—1906) erinnerlich, der unentschieden endete. Auch mit Simultan- und Blindspiel habe idi midi wenig befaßt. Ein Simultanspiel im „ L a n d s t r a ß e r S c h a c h b u n d " 1911 endete mit 26 :1 bei 3 Remisen, eine Blindvorstellung im „ C a f é H e r z " 1909 ergab bei 6 Partien 4 Siege und 2 Niederlagen. Der Vollständigkeit halber muß ich aber erwähnen, daß ich zu Pfingsten 1910 in L i n z 25 Simultanpartien spielte, die ich — ein einzig dastehender Rekord! — sämtlich verlor. Freilich hatten midi die „gastfreundlichen" Linzer vorher zu einem bei der großen Hitze verderbenbringenden Frühschoppen verleitet! Neben dieser praktischen Schachbetätigung arbeitete ich stets auch theoretisch. In vielen Eröffnungen gelangen mir neue Wahrnehmungen. Die betreffenden Arbeiten erschienen in der „ W i e n e r S c h a c h z e i t u n g " , einiges hat auch Eingang in den großen „ B i l g u e r " gefunden. Meine Tätigkeit auf dem Gebiete des Problems und der Studie wird man zur Genüge aus den folgenden Blättern ersehen. Schon frühzeitig Mitarbeiter aller führenden Schachzeitungen und größeren Schadispalten, pflegte idi alle Zweige der Schachkunst. Zahllose Humoresken, Turnierberichte, geschichtliche Aufsätze und theoretische Artikel findet man in allen Jahrgängen der „Wiener Schachzeitung" 1905—1938 und auch, freilich schon seltener, in den Schachorganen der Nachkriegszeit. Daß die „Wienerin" ab 1910 ohne meine intensivste Mitarbeit nicht hätte existieren können, ist bekannt. Auch an der Herausgabe von Marcos großen Turnierbüchern (Gambitturnier 1903, Karlsbader Turnier 1907, Wiener Turnier 1908) war ich stärkstens beteiligt. Daneben leitete ich eine Menge Schachspalten, von denen der „ E r d g e i s t " 1908/09, „ N e u i g k e i t s - W e l t b l a t t " 1908—1938, „ S p o r t t a g b l a t t " 1919—21, „ W i e n e r A b e n d b l a t t " 1921—25, „ W o c h e n a u s g a b e " 1923—1938 manches Ersprießliche leisteten. Ferner gelang mir die Begründung der beliebten „Urania"-Sdiadikurse, die ich durch Jahre leitete. Auch die Schachpflege in den Mittelschulen lag mir sehr am Herzen. Daß die Schachfreunde aus dieser schachlichen Vielseitigkeit auch noch das Letzte herausholten, ist einleuchtend. Zunächst wurde ich 1909 Obmann des 12
Sdiadiklubs „St e i n u z " . Dann ehrte niidi ein Provinzverein (Kautzen) durch Annahme meines Namens als Vereinstitel. Schließlich erwählte mich 1920 der „ ö s t e r r e i c h i s c h e S c h a c h v e r b a n d " zu seinem Gründungspräsidenten, welches Amt ich durch 5 Jahre bekleidete. Zum Abschluß ernannte man mich zum ersten Ehrenmitglied des Verbandes. In dieser Zeit habe ich die Vereinswettkämpfe, sowie die Haupt- und Qualifikationsturniere geschaffen und war maßgebend beteiligt an der Durchführung der großen Turniere 1922 und 1923, von welchen das erstere als W i e n e r M e s s e k o n g r e ß fortleben wird, das zweite wohl ausschließlich als meine Schöpfung gelten kann. Mit diesem schachlichen Curriculum vitae will ich mir kein prahlerisches Denkmal setzen. Meine schachliche Vielseitigkeit hat in Österreich eben noch niemand erreicht. Leider aber war damit schon die Zersplitterung gegeben. Das non multa, sed multum war natürlich nicht aufrecht zu erhalten. Dafür, daß ich da und dort über das Mittelmaß nicht hinauskam, tröstet mich der Gedanke, daß ich durch nun ein halbes Jahrhundert in Tat, Wort und Schrift für das Schach regste und auch erfolgreichst^ Propaganda betrieben habe. Erst vor einiger Zeit sagte mir ein angesehener Schachfreund: „Ihre Person ist aus der Entwicklung des österreichischen Schachs nicht wegzudenken!" Und so glaube ich auch, mir als Trost für die allzuvielen Enttäuschungen meines Lebens das stolze Wort sagen zu dürfen: Non omnis moriar! Die folgenden Blätter geben ein ungefähres, freilich nicht lückenloses Bild einer Schachtätigkeit von mehr als 50 Jahren. Meine bisherigen Bücher waren entweder Humoresken-Sammlungen („13 Kinder Cai'ssens" und „Artige und unartige Kinder der Schachmuse") oder Problemwerke (Herausgabe der „Meister des Problems" von Georg Marco und Dr. Eduard Mazel). Das vorliegende Buch trägt einen anderen, persönlichen Charakter. Es wird wohl jedem Schachfreund etwas bringen!
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Der Wiener Schachklub 1898-1938 Von den über 600 Mitgliedern der Jahrhundertwende leben heute außer mir nur noch die Großmeister Dr. Milan Vidmar (Jugoslawien) und Dr. Tartakower (Frankreich). Darum ist es wohl an derZeit, ein wenig jener Sonnentage des Schachs zu gedenken, ehe die Erinnerung daran ins Nichts versinkt. In den großen Tagen des K a i s e r - J u b i l ä u m s - S c h a c h t u r n i e r s 1898 lernte ich, als wohl jüngster Kiebitz, diese Welt kennen, die fortan meine Welt sein sollte. In den Klubräumen, damals in der S c h o t t e n g a s s e , konnte ich mich unter den Größen unserer Kunst bewegen! Steinitz, Tarrasch, Blackburne, Pillsbury, Maroczy, Burn, Schlechter, Teichmann, Tschigorin, Marshall, Janowski, Bardeleben, Mieses und viele andere Meister bei ihren Partien und Analysen beobachten! Ja, idi nahm mir sogar einmal die Keckheit heraus, den Turniersieger Dr. Tarrasch, als er sich eben während seines Stierkampfes mit Pillsbury vom Spieltisch erhob, anzusprechen und einen Zug von mir anzugeben, der stärker wäre als der eben von ihm gemachte. Es war wohl der reine Zufall, daß ich recht hatte. In einer Anmerkung zu .dieser Partie hat dann Tarrasch in einer seiner Schadispalten mich, den Vierzehnjährigen, in die Schachliteratur eingeführt. Etwas später übersiedelte der Schadiklub in das fürstliche Heim in der W a l l n e r s t r a ß e . Eine Unzahl von Räumen stand hier zur aussdiließlichen Verfügung der Mitglieder: Speisesäle, Lesesäle, Schachsäle und eine Menge von kleinen Zimmern, die für die Kartenspieler bestimmt waren! Denn man darf sich darüber nicht täuschen: für das Schachspiel hatte kaum ein Viertel der Mitglieder regeres Interesse. Und das kam so. Baron Albert von Rothschild, damals der reichste Mann der Monarchie, war ein begeisterter Schachspieler von Meisterstärke. Es gab keinen Abend, wo er nicht im Schadiklub war. Kein Wunder, wenn sich seinem Klub immer mehr auch nicht sdiadilidi Interessierte anschlössen! Denn im Großzeitalter der Börsengeschäfte konnte der nähere Umgang mit einem Riesen der Finanzwelt nur Vorteile bringen. Der Schachsieger von Paris 1867 (Ignaz Kolisch) war ein armer Teufel und starb als Baron und Millionär! Die genannte Art von Mitgliedern pflegte also nicht das Sdiadi, sondern das edle Kartenspiel, vom Tarock aufwärts bis zum Poker. Hier im Sdiadiklub, wo kein Mensch Zutritt hatte, der nidit von mehreren Mitgliedern empfohlen war, befand man sich ja im engsten Familienkreise! Hier versammelte sich aber nicht nur die Hochfinanz, sondern auch das geistige Wien. Idi nenne nur einige Namen: Mayrhofer und Schalk von der 14
Oper, die Schriftsteller Wassermann, Trebitsdi, Singer, Perutz, der Maler Kaufmann, Größen des Barreaus wie Dr. Steger und Dr. Schönbrunn, die Ärzte Wagner-Jauregg, Neustadtl, Winternitz, Winterberg, die alle begeisterte Schachspieler waren. Jeder durchreisende Schachspieler hielt sich hier einige Tage auf und so lernte man mit der Zeit alle Schadikanonen unseres Erdballs kennen. Auch der Klub selbst stellte eine erhebende Auslese. Die alte Garde der Wiener Turniere von 1873 und 1882: Adolf Schwarz, Bernhard Fleißig, Dr. Emil Mehner, Hugo Fähndrich, Max Weiß, Adolf Albin, Jaques Schwarz, Berthold Englisch; die jüngere Garde damals in ihrem Zenith: Adolf Zinkl, Karl Schlechter, Georg Marco, Max Halprin; die jüngsten: Leopold Löwy, Giovanni Martinolich, Dr. Julius Perlis, Augustin Neumann, Rudolf Spielmann, Boris Kostitsch, Heinrich Wolf, etwas später Milan Vidmar, Savielly Tartakower, Richard Réti. Dazu eine nette Anzahl von Amateurmeistern: Siegfried Reginald Wolf, Siegfried August Wolf, (die als „reißender" und „reizender" Wolf mit dem „reisenden" Jägerndorfer Heinrich Wolf ein würdiges Kleeblatt bildeten!), Strobl, Schenkein, Thiring, M. Pollack, Bendiner, Dr. Zeißl, Zuckerbäcker, Mandelbaum, die Brüder Hamiisch und viele andere; Problemkomponisten wie Erlin, Nemo, Weinheimer, Feigl, Schiffer, Dr. Mazel u. a. Daß man im steten Umgang mit solchen Größen bald die Kinderschuhe auszog und einen hübschen schachlichen Horizont bekam, ist einleuchtend. Spielte man dodi mit jedem der Genannten Dutzende von Partien! Es war dies eine Art von Republik, wo der sdiachbegabte Student, auch wenn er nicht mit Glücksgütern gesegnet war und sich keine teure Jause leisten konnte, in der Wertschätzung über dem Großkaufmann stand. Trotz dieser großartigen Aufmachung hatte aber der reiche Klub für schachliche Veranstaltungen nicht zuviel Geld übrig. Ganz große Veranstaltungen internationalen Charakters fanden nur 1898 und 1908 mit dem Hintergrunde eines Kaiserjubiläums statt. Die Turniere 1903 (Gambitturnier) und 1907 traten schon ziemlich in den Hintergrund. Die Finanzierung aller dieser Turniere erfolgte zum Teil durch Privatmäzene, wobei sich der Krösus, Baron Rothschild (der, nebenbei gesagt, seine täglichen Partien stets nur um 20 kr. spielte!), auf die Stiftung der Schönheitspreise beschränkte. Der Seidenindustrielle Trebitsch (Vater des Schriftstellers) war wohl der freigebigste dieser Mäzene. Die von seinem Todesjahre (Ende 1907) an ständig veranstalteten Turniere tragen also seinen Namen mit Recht. Sie erwiesen sich als eine klassische Schule für den begabten Nachwuchs, der hier gegen anerkannte Größen in die Schranken trat. Das Hauptleben im Klub, wenn kein größeres Ereignis stattfand, konzentrierte sich um den Tisch, an dem Meistér Marco unter einem Berg von Büchern, Zeitungen und Manuskripten seine Partien für die von ihm herausgegebene „ W i e n e r S c h a c h z e i t u n g " glossierte. Wer nur einmal beobachtete, wie jeder Hinzutretende mit Marco einen endlosen, mit blumigen 15
"Wendungen der Sprache gewürzten Dialog über die unmöglichsten Dinge der Welt führte, der fand es gar nicht absonderlich, daß die „ W i e n e r S c h a c h z e i t u n g " stets verspätet erschien, zu Doppel- undTriplnummern gezwungen war, so daß die Konkurrenz über die „ W i e n e r S c h a c h j a h r b ü c h e r " spöttelte. Der fand auch nichts weiter daran, wenn Marco im Novemberheft 1908 über ein Ereignis vom April 1909 berichtete. Kommende Forscher werden freilich darüber Kopf stehen. Daß das Novemberheft 1908 eben erst im Mai 1909 erschien, auf das ist schwer zu kommen. In besonders lieber Erinnerung habe ich nodi das herrliche Turnier 1908, in dem Duras, Maróczy und Schlechter gemeinsam vor Rubinstein die Siegespalme erstritten. Es war nicht nur ein Großturnier, sondern auch ein gesellschaftliches Ereignis! Pikant auch dadurch, daß hier eine Kanone der Zukunft, mein Freund Richard Réti, sein total verunglücktes Debut feierte! Es war der letzte Glanzpunkt vor dem Weltkrieg! 1910 übersiedelte der Klub in das eben so schöne Heim in der Schauflergasse. Vorher gab es nodi ein prächtiges L a s k e r - G a s t s p i e l und die erste Hälfte des Weltmeisterschaftskampfes Lasker—Schlechter. Der plötzliche Tod des Barons Rothschild wirkte sich überaus ungünstig auf das Klubleben aus. Die Frequenz in den Schachsälen ließ immer mehr zu wünschen übrig. Von größeren Ausgaben für das Schach hielt man sich fast ängstlich zurück. So begann ein immer rascheres Abwandern der Schachenthusiasten in neugegründete Vereine und in das historische „ C a f é C e n t r a l " . Ein letzter Versuch einer Wiederbelebung war das Turnier 1921 (schon in wesentlich kleinerem Umfange), in dem Sämisch vor Euwe siegte. Beim großen Messekongreß 1922 stand der „ W i e n e r S c h a c h k l u b " abseits, an den Bemühungen des 1920 gegründeten „ ö s t e r r e i c h i s c h e n S c h a c h v e r b a n d e s " nahm er keinen Anteil. Nach Marcos Tod (1923) konnte man im Klub außer an Sonntagen oft bis 5, ja 6 Uhr keinen Spielpartner treffen. Um 9 Uhr erloschen dann die Lidi ter. Bloß die Spieltage der Trebitsdi-Turniere, von denen das Turnier 1929/30 noch eine glänzende Besetzung aufwies, machten eine Ausnahme. Da der jüngere Nachwuchs außer an den spärlichen Turniertagen im Klub überhaupt nicht mehr verkehrte, die alten Mitglieder rapid wegstarben, war schließlich nur noch ein magerer Stammtisch von Schachspielern vorhanden, als der Klub 1934 in sein letztes Heim, in die Zedlitzgasse übersiedelte. Ich nenne die Namen: Zinkl, Thiring, Schenkein, Dr. Zeißl, Dr. Schorstein und meine Wenigkeit. Das waren die letzten Mohikaner! Der Klub war eben ein reiner Kartenklub geworden, der den Titel „Schachklub" gar nicht mehr verdiente. Dort in der Zedlitzgasse hat der Einbruch vom März 1938 das einst so stolze Gebäude brutal zerschlagen. Daß dabei die österreichische Schachbewegung einen ungeheuren Verlust erlitten hat, wurde im Wirbel der Ereignisse kaum gemerkt. Die wunderbare Bibliothek des Klubs und die gewal16
tigen Schätze an Handschriften aller im Klub, von dessen Anfängen an, gespielten Turnier- und Beratungspartien sind unwiederbringlich verloren. Der weitaus größte Teil dieser Partien ist weder in Turnierbüchern gesammelt noch in anderen, privaten Aufzeichnungen erhalten. Die Größe dieses Verlustes zu ermessen wird erst einer ruhigeren Zeit möglich sein!
2 K r e j c i k , Mein Absdiied vom Sdiacb
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Streiflichter auf österreichische Meister Die nachfolgenden kurzen Charakteristiken entnehme ich meinem nun schon uralten Tagebuche. Sie werden helfen, Gestalten, die zum größten Teil schon längst von uns gegangen sind, dem und jenem wieder ins Gedächtnis zurückzurufen. 1. Karl Schlechter: Der Größte, den Wien hervorgebracht hat! Der Einzige, den Lasker nicht zu schlagen vermochte! Der- Held ungezählter Turniere! Schlank und feingegliedert, immer einfach gekleidet, von dem Aussehen eines ganz kleinen Subalternbeamten. Stets mit den allerstärksten Zigarren bewaffnet! Sehr zurückhaltend und bescheiden! Ist man ihm einmal aber nähergetreten, so entpuppt er sich als schlagfertiger und humorvoller Kauz. Es ist direkt unheimlich, ihm beim Problemlösen zuzusehen; die schwersten Vierzüger löst er im Handumdrehen vom Blatt. Fabelhaft seine Theoriekenntnisse! Als Schachredakteur und Verfasser von Schachbüchern hat er "Weltruf. Im Turnierspiel gibt es zwei völlig verschiedene Schlechter: der Eine eilt in Monstreturnieren von Sieg zu Sieg und endet als Erster, der Andere ist überaus friedlich, gönnt auch dem Außenseiter ein Remis und begnügt sich, fast stets aber ungeschlagen, mit einem der letzten Preise. 2. Georg Marco: griechisch-orthodoxer Rumäne aus der Bukowina, aber zum Vollblutwiener gewandelt. Riesig nach allen Dimensionen! Der Gargantua des Schachs! Aber auch der Freiligrath des Schachs durch seine köstlichen Redeblumen! Er spricht nur in Tropen und Figuren; seine ernstesten Reden rufen Lachstürme hervor. Bienenfleißiger Analytiker, dessen Glossierungen unübertroffen geblieben sind! Läßt sich aber sehr leicht auf ein anderes Thema ablenken, was ihm viel Zeit wegstiehlt; denn er will seinen Gesprächspartner nicht nur überreden, sondern auch überzeugen, mag derselbe auch ein blutiger Ignorant sein. Geht stets mit einem bauchigen Koffer, der Stöße von Manuskripten und eine Menge von Büchern enthält. Nimmt fast grundsätzlich jedes Remisangebot an, um an seine journalistischen Arbeiten gehen zu können. Wirklich große Turniererfolge blieben ihm daher versagt, 3. Adolf Zinkl: typischer österreichischer Postbeamter, dem man es nicht anmerkt, daß er in seiner Jugend eine große Schachhoffnung gewesen ist. In späteren Jahren nur noch Schachreporter und Sekretär des „ W i e n e r S c h a c h k l u b s " . Liest ungeheuer viel, aber die ausgefallensten Sachen: die 18
blutrünstigen Romane von Retcliffe und ganze Jahrgänge von „Ober Land und Meer". H a t ein einmaliges Gedächtnis für Zahlen! Im Verkehr von gewinnender Liebenswürdigkeit! 4. Max Weiß: teilte im Riesenturnier von New York 1889 mit Tschigorin die Siegespalme, seither nur schlichter Bankbeamter, der das Turnierspiel aufgegeben hat. Klein und beleibt, hohe, etwas weinerliche Stimme, sehr schweigsam. Sieht am liebsten stundenlang, ohne ein Wort zu reden, dem Spiele zweier Korkser zu. Und da ist es köstlich, sein Mienenspiel zu beobachten. In seinen letzten Lebensjahren spielte er eigentlich nur noch mit mir. Sein Spieltypus war ruhig und sehr vorsichtig, überrumpeln ließ er sich auch als Alter nicht. 5. Adolf Albin: Künstertypus! H a t fast gar keinen Freund, denn viel Unglück hat ihn verbittert und fast alles, was er spricht, ist Sarkasmus, ja oft Bosheit. Schneidiger Angriffsspieler! Im Grunde war er ein guter Kerl, was aber erst bei sehr langem Verkehr aufschien. 6. Adolf Schwarz: eine verwitterte Ruine aus Anderssens Zeit! Beleibter kleiner Mann mit kahlem Riesenschädel und kleinen Augen. Lebte in seinen letzten Lebensjahren von Unterstützungen seiner Verwandten und liebte gar sehr den Wein. Unter uns Jungen hieß er allgemein „der Onkel". Warum, wußte aber keiner zu sagen. Nur ab und zu sprach er von alten Zeiten: von Anderssen, Neumann, Zuckertort und Paulsen. Dann erinnerte er an einen Seher der Urzeit. 7. Hugo Fähndrich: mittelgroß, beleibt, rosiges Gesicht; schielt! Als Spieler große Klasse, als Problemloser erste Klasse! Verträgt aber keine Niederlage und spielt daher seit Jahren keine Partie mehr. Hatte ungeheuren Einfluß auf die Geldbarone, nützte diesen aber niemals zur Förderung junger Talente aus. Durch die Testamente von Rothschild und Trebitsch mit hohen Legaten bedacht, führte er ein vornehmes Leben. Die Inflation brachte ihn ins Versorgungshaus. Der Einzige, mit dem er wirklich befreundet gewesen ist, war Schlechter. 8. Bernhard Fleißig: ein Gladiator von 1882! Großer, freundlicher Herr! Ursprünglich Mitbewerber Fähndrichs um die Gunst der Finanzkönige. Scheint dabei unterlegen zu sein und gab den Kampf auf. Auch er vertrug keine Niederlage und mied die praktische Partie. Als Berater bei Analysen und Problemen aber stets auch den Jungen ein wertvoller Helfer und allgemein beliebt! 9. Dr. Arthur Kaufmann: sehr groß und mager, spricht durch die Nase! Sehr starker Positionsspieler, aber auch sehr eitel! Nachträgerisch: im Trehitschturnier 1914 verlor ich gegen Schlechter durch einen groben Eröffnungs2*
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fehler, lieferte aber in der Entscheidungspartie gegen Dr. Kaufmann eine sehr lange und schwere Remispartie. Dadurch kam dieser um die Teilung des ersten Preises mit Schlechter. Dafür hintertrieb er mit sehr unschönen Mitteln meine Teilnahme am nächsten Turnier. 10. Giovanni Martinolich: junger, hochaufgeschossener Italiener. Sehr ruhig und bescheiden; starb frühzeitig an Tuberkulose. An einer schönen Kombination des Gegners hatte er seine helle Begeisterung, auch wenn sie ihn selbst einen wertvollen Punkt kostete. 11. Leopold Löwy: trotz seiner Jugend schon Rentner! Sehr dick! Geht Sommer und Winter ohne Überrock, ja sogar ohne Unterwäsche (Abhärtungsapostel!). Glänzender Karikaturenzeichner; trockener Witz zeichnet seine Reden aus. An seinen guten Tagen auch Großmeistern gefährlich! 12. Leo Löwy: der König des „ C a f e s C e n t r a l " . Mit dem vorgenannten weder identisch nodi verwandt. Glänzender Blitzspieler von blendendem Humor! Im Turnierspiel bizarr und schlampig. 13. Augustin Neumann: große Begabung, erlag aber früh der Tuberkulose! Seine schlechte materielle Lage drückte sich in seinem ganzen Wesen aus. Im Leben daher recht hilflos. 14. Milan Vidmar: mein liebster Jugendpartner! Untersetzt, mit blondem Christusbart, selbstbewußt, „aber mit Recht". Im Leben wie im Schach erstritt sich der zielsichere Slowene frühzeitig seinen Platz. Witzig, auch glänzender Schnellspieler! 15. Dr. Julius Perlis: große Hoffnung Österreichs! Erfror aber noch jung in den Alpen. Mager, klein, Kettenraucher, schneidiges Auftreten! Es war ein Vergnügen, mit ihm zu analysieren. 16. Savielly Tartakower: Äußeres wenig gewinnend! Machte anfänglich den Eindruck eines sehr arroganten Jungen. Dieser Eindruck täuschte aber. Im Grunde ein sehr lieber und vornehmer Charakter. Zeichnete sich im ersten Weltkrieg durch besondere Tapferkeit aus. Im Turnier ein glänzender Kombinationsspieler, liebt die bizarrsten Eröffnungen! Ist aber sehr leicht beleidigt. Gewann in einem Blitzturnier einmal eine recht nette Summe, zerriß aber die Geldscheine und warf sie auf den Boden, weil ihn der Veranstalter bei der Auszahlung hänselte. 17. Richard Réti: überaus nervöser, aber sehr lieber Junge. Hat es im Schach zum Großmeister gebracht und starb, kaum vierzigjährig, an einer „Kinderkrankheit". Als Verfasser von Studien ganz erste Klasse. In seinen Reden derartig hastig, daß man ihm kaum folgen konnte. Ich war sein erster ern20
sterer Partner. Daher konnte er sich mir gegenüber von einer gewissen Befangenheit nicht mehr losmachen und verlor gegen mich mindestens 3/* aller Partien. 18. Heinrich Wolf: Schlesier von nicht ansprechendem Äußeren, stark schielend! Ich lernte ihn schon als Fünfzehnjähriger kennen und war ihm stets befreundet. Denn er war ein gefälliger, netter Mensch, der viel wußte. Typische KafFeehausratte! 19. Siegfried Reginald Wolf: vermögender Geschäftsmann, passionierter Spieler. Weder ausgesprochener Kombinations- noch Positionsspieler und gleichwohl oft erfolgreich, weil er den „gesunden Blick" hatte. Ich stand ihm auch persönlich nahe und fand Gelegenheit, ihn hoch zu schätzen. 20. Oskar Bendiner: bärbeißig, aber harmlos! Glänzender Blitzspieler, Meister des Tarocks! Endete als Sechziger durch Selbstmord. Wir waren durch Jahre gute Freunde. 21. Joachim Schenkein: der trockenste und langweiligste Spieler, den ich je kennen lernte; hatte aber viel PositionsVerständnis und war damit eine Remisgefahr für jeden. Persönlich harmlos! 22. Otto Strobl: schneidiger Spieler, aber sehr unverläßlich! Persönlich kein Spielverderber. 23. Dr. Emil Mehner: Kämpe aus den Jahren 1873 und 1882. Freundlicher, schöner alter Herr, der auch mit uns Jungen gerne spielte. Einer jener Menschen, denen man gut sein mußte. 24. Max Halprin: gebürtiger Russe. Ein Licht, das verheißungsvoll in München 1900 aufleuchtete, dann im wahrsten Sinne des Wortes unter den Sdieffel gestellt wurde. Sehr feiner, zurückhaltender Mensch, der noch jung starb. 25. Julius Thiring (Vater des berühmten Physikers): ganz klein und schmächtig. Rauchte Legionen der schwersten Virginierzigarren, wurde aber trotzdem (er selbst sagte immer „ebendeshalb") fast 90 Jahre alt. Starker Spieler, König aller Problemloser! Reizender Mensch und allgemein beliebt. 26. Albert Mandelbaum: sehr starker Meister, aber der Schrecken des Schachklubs! Als Todfeind des Rauchens riß er selbst im strengsten Winter sofort nach Erscheinen alle Fenster auf. Es war mir immer ein Rätsel, warum dann stets die Spieler ohne Widerrede in einen anderen Raum übersiedelten und nach Mandelbaums Weggehen ruhig die Fenster wieder schlössen. 21
27. Rudolf Spielmann: wohl der feinste Kombinationsspieler der Jahre 1908—1938. Seine Turniererfolge waren glänzend. Persönlich überaus bescheiden, ja unbeholfen! Der Typus des Nur-Schachmenschen! 28. Ernst Grünfeld: das lebende Variantenlexikon! Die meisten seiner Erfolge verdankt er seinem ungeheurem Buchwissen, das ganz einzig dasteht. Mit zunehmendem Alter immer friedlicher gestimmt. Scherzhaft wird gesagt: „Mit Grünfeld kann jeder remisieren; wer aber gegen ihn gewinnen will, verliert!" 29. Johannes Berger: mein unvergeßlicher Lehrer! Sehr groß und sehr mager, weshalb Leonhardt für ihn den Kriegsnamen „der Bindfaden" grägte, welcher Namen auch an einer berüchtigten Variante des Damengambits haften blieb! Als Turnierspieler und Analytiker groß, als Problem- und Studienkomponist Weltklasse. Neben seiner Tätigkeit als Redakteur der „Deutschen Schachzeitung" fand er noch die Zeit zur Abfassung seines großartigen Endspielbuches!
Von Meistern, die später in meinen Gesichtskreis traten, will ich nur kurz berichten. Da ist zunächst Hans Kmoch, der gemeinsam mit mir 1921 den österreichischen Meistertitel erstritt. Ferner: Albert Becker, Grünfelds Konkurrent in der Variantenkenntnis, der gefinkelte Hönlinger, der schneidige Betitum, der um die Organisation verdiente Dr. Thanhofer, Dr. Theodor Gruber, ein feiner Angriffsspieler, der vielseitig begabte Internationale Hans Müller, die Meister Takacz und Herrmann Weiß d. Ä., Fritz Igel und Felix Fischer, der tragisch verstorbene Alfred Wolf, die glänzend begabten Jugoslawen Emerich König und Vukovic, die starken Meister Lokwentz und Lichtenstein, der als Studienverfasser bekannte Dr. Wottawa, die Problemkomponisten Halumbirek und Gerbec. Mit ihnen allen habe ich nach dem ersten Weltkrieg öfters die Klingen gekreuzt und hatte midj des Resultates keineswegs zu schämen. [Ich brauche nur meine Turnierresultate gegen die anerkannten internationalen Wiener Größen anführen: Grünfeld (1 Sieg, 2 Remisen, 1 Verlust), Lokvenc (2 Remisen), Müller (2 Siege, 1 Verlust), Becker (1 Remis), Kmoch (1 Remis, 1 Verlust), Spielmann (1 Sieg, 1 Verlust, 2 Remis)]. An jeden von ihnen habe ich liebe Erinnerungen. Sie alle bewährten sich als Idealisten, deren Begabung sich auf anderen Gebieten vielleicht noch fruchtbringender ausgewirkt hätte. Aber vom Schach gilt das Dichterwort: „Der Dichtung Flamm' ist allezeit ein Fluch!" Wer dem Schach verfällt, hat es unsäglich schwer, sein Fundament im Erwerbsleben zu behaupten, und gar oft erscheint ihm zu spät das Schach als ein Irrlicht, dem ausschließlich nachzujagen verderblich ist. 22
Partien Es kann natürlich nicht meine Absicht sein, langweilige Positionspartien hier darzubieten. Von den Partien, die ich bringe, hat Jede etwas, was auch weitere Kreise erbauen kann. Entweder eine nicht alltägliche Kombination oder wenigstens eine humoristische Note!
A. Damenvorgabe-Partien Diese Partien waren mit wenigen Ausnahmen Scherzpartien im Blitzzugstempo. Bei solcher Schnelligkeit verunglückte ab und zu auch ein stärkerer Spieler, ja in vereinzelten Fällen auch ein Meister, was stets reichlichen Spott zur Folge hatte. I. Zunächst eine „historische Partie". Im „ W i e n e r S c h a c h k l u b " war ein gefürchteter Kiebitz, namens Hirschhorn, der speziell mich mit der Lauge ätzenden Humors übergoß, so daß ich ihm einstens (März 1908) Damenvorgabe antrug, worauf er sofort einging. Hier die Partie! 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15.
e2 —e4 d2—d4 e4—e5 a2 —a3 f2—f4 b2—b4 Sgl —f3 c2 — z4 Sbl —c3 c4—c5 b4—b5 Sc3 X b5 Sb5 — d 6 | Lfl—b5 Sd6 X f 7 f .
e7 — e6 d7—d5 c7—c6 Sg8-e7 Dd8 — a5f Da5 — b6 h7—h6 g7—g6 a7—a5 Db6—c7 c6 X b5 Dc7 — c 6 Ke8 —d8 Dc6—c7
Meister Marco brachte diese Partie in der „ W i e n e r i n " unter dem Titel „Die k ü r z e s t e D a m e n v o r g a b e a l l e r Z e i t e n . " Erst 40 Jahre später entdeckte ich eine noch kürzere, gespielt von Meister Cochrane, London 1842, mit Matt im 14. Zuge. 1949 grub Dr. Reinle eine gar zehnzügige aus, gespielt von Zuckertort 1860. Ihre Zugfolge war: 1. d4 d5, 2. Lf4 Lf5, 3. Sc3 Lc2:, 4. T e l Lg6, 5. Sb5 Sa6, 6. Lc7: Sc7:, 7. Sc7:| Kd7, 8. e4 Tc8, 9. Lb5f Kd6, 10. e 5 f . Daß ich schon vor der HirschhornPartie selbst eine noch kürzere gespielt hatte, war mir längst entfallen. Freilich hatte nun eine Humoreske ( „ W i e n e r S c h a c h z e i t ung", 1949), in der ich mich scherzhaft „Weltmeister im Damen vorgabespiel" nannte, den verblüffenden Erfolg, daß humorlose Schachspaltenleiter die Sache für ernst nahmen und mich als größenwahnsinnig bezeichneten! 23
II.
Diese und die folgende Partie spielte ich in Abbazia 1938 an ein und demselben Tage mit dem gleichen Partner. Die große Ähnlichkeit beider Partien erregte bei meinem Partner grenzenloses Staunen. 1. d2—d4 f7—f5 2. e2—e4 e7—e6 3. e4 X f5 e6 X f5 4. L e i — f 4 Dd8 — h 4 t 5. g2—g3 Dh4—e7f 6. Sgl— e2 De7—b4f 7. Sbl —c3 Db4 X b2 8. T a l — b l Db2— a3 9. Sc3 —b5 Da3 —a5f 10. Se2—c3 Sb8 — a6 11. L f l — d 3 Sg8—e7 12. Lf4 X c7! Sa6 X c7 13. Sb5—d6f Ke8—d8 14. Sd6—f7f und remis durch ewiges Schach.
1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. ewiges
III. d2—d4 c7—c5 Sgl—f3 e7—e6 Sbl—c3 c5 X d4 Sf3 X d4 Sg8—e7 L e i — f4 g7—g6 Sc3—b5 Dd8— a5f c2—c3 Sb8—a6 Sb5— d6f Ke8 — d8 Sd6 X f 7f und remis durch Schach.
IV. (Gespielt im Theater-Cafe 1937.) 1. e2 — e4 c 7—c5 2. L f l — c 4 a7—a6 3. a2—a4 Sb8—c6 4. S g l — f 3 e7 — e5 5. S b l — c 3 Sc6—d4 6. S f 3 X e 5 Sd4Xc2| 7. K e l — d l Sc2X a l 24
8. 9. 10. 11. ewiges
Le4Xf7f Ke8 —e7 Sc3 — d 5 | Ke7—d6 Se5—c4| Kd6—c6 Sc4—e5f und remis durch Schach.
V. (Gespielt im „Landstraßer Schachbund",, 1926.) 1. d2—d4 f7—f5 2. S g l — f 3 h7—h6 3. e2 —e3 d7—d5 4. c2 —c4 Sg8—f6 5. L f l — d 3 a7-a6 6. g2 —g4 f5Xg4 7. Ld3— g6f Ke8-d7 8. Sf3 —e5f Kd7—e6 9. Lg6 — f 7 f Ke6-f5 10. Lf7 —g6f Kf5-g5? Nach Ke6 müßte Weiß remis halten. Damit ist aber Schwarz nicht zufrieden. 11. h2—h4|! g4X h3 e. p. 12. e3— e4f Kg5 — h 4 13. Se5—f3f! Kh4 —g4 14. T h l — g i f Kg4Xf3 15. T g l - g 3 f . VI. Hatte mir schon die vorige Partie viel Beifall eingetragen, so wurde die nun folgende als „die schönste Damenvorgabepartie aller Zeiten" bezeichnet. Ich spielte sie im Cafe „Jägerzeile" im April 1947. e7 —e6 1. e2 — e4 2. d2 —d4 h7 — h6 3. S b l — c 3 a7 — a6 4. Sgl — f 3 g7-g5 5. L f l — c 4 g5 — g4 6. Sf3—e5 f7 — f 5 7. e4 X f 5 e6 X f 5 Hier sagte ich Matt in 6 Zügen an. 8. Lc4—f7f Ke8—e7
VII. Nun folgt der Schnelligkeitsrekord! 1. e2 —e3 2. Sgl —f3 3. Lfl —d3 4. Sf3 —g5 5. Sg5 —e6! 6. Ld3 —g6=(=.
9. 10. 11. 12. 13.
S c 3 — d5f S e 5 — c4f S d 5 — b4f a2—a4f! Lei—d2f.
Ke7—d6 Kd6—c6 Kc6—b5 Kb5 X b4
d7—d6 Sb8—d7 b7—b6 h7—h6 f7Xe6
So verunglückte 1908 im Cafe „Central" ein starker Spieler (freilich im Blitztempo), gegen den ich auch auf gleich einen schweren Stand hatte. Die Partie wurde beiderseits blind gespielt. Und damit sei dieses lustige Kapitel geschlossen!
B. Die Kurzpartie Sie ist immer effektvoll, aber selten steckt etwas besonderes dahinter. Fast stets handelt es sich um leichte Partien. Ein gröberer Eröffnungsfehler des Gegners, etwas Kombinationsgabe — und das Wunder ist fertig! Daß auch Meister auf diese Art verunglücken können, erhöht den Reiz. I. Französisches Springerspiel. (Schachklub „Schlechter", 1920.) Schwarz: Rudolf Freund. e2 —e4 1. e7—e 5 2. S g l - f 3 d7—d6 3. L f l —c4 Sb8—d7 4. d2 —d4 c7—c5 5. d4 X e 5 d6 X e5 6. Sbl —c3 Lf8—e7? 7. Ddl —d5 Sg8—h6 8. Lei X h6 0—0 9. Lh6—d2 Dd8—b6 10. Sf 3 X e5 Db6 X b2 11. Se5 X f 7 ! Db2 X a l t ? 12. Kel —e2 Dal X hl 13. S f 7 — h6f Kg8 — h8
14. Dd5—g8f Tf8Xg8 15. Sh6—f7=(=. Scherzhaft nannte Dr. Tartakower diese Partie eine „ganz kleine Unsterbliche". II. Die zwei folgenden Partien, in denen der Verlustträger auf genau denselben Schwindel mit vertauschten Farben hereinfiel, wurden in einem doppelrundigen Blitzturnier des Schachklubs „Schlechter" 1920 an ein und demselben Tage gespielt! Daß einer der glänzendsten Blitzspieler, Meister Takacz, der Leidtragende war, erregte stürmische Heiterkeit. 25
Budapester Verteidigung. 1. c2—c4 Sg8 — f 6 2. d2—d4 e7—e5 3. d4 X e5 Sf6—g4 4. D d l —d4 d7—d6 5. e5 X d6 Lf8 X d6 6. D d 4 X g 7 ? Ld6—e5 Weiß gibt auf, da Dg5 an Dg5: nebst Lb2: scheitert. III. Skandinavisch. 1. e2—e4 d7—d5 2. Sgl — f 3 d5 X e4 3. Sf3 —g5 Dd8—d5 4. d2—d3 e4Xd3 5. L f l X d 3 Dd5Xg2? 6. L d 3 — e 4 Schwarz gibt auf, da Dg4 mit Damentausch und folgendem Lb7: beantwortet wird. (Duplizität der Fälle!) IV. Sizilianisdi. (Wiener Schachklub, April 1908.) Schwarz: Meister Süchting! 1. e2—e4 c7—c5 2. d2 — d 4 c5Xd4 3. S g l — f 3 Sb8—c6 4. Sf3 X d4 e7—e5 Die freilich verunglückte Premiere eines heute modernen Zuges. 5. Sd4 X c6 b7Xc6 6. L f l — c 4 Sg8—f6 7. 0—0 Sf6Xe4 8. T f l — e l d7—d5 9. T e l X e4 d5Xe4? 10. L c 4 X f 7 f mit Damengewinn. V. Holländisch. Ein tragikomischer Unfall des Großmeisters Réti während des Messe-Kongresses 1922. 26
1. d2—d4 2. c2—c4 3. S b l — c 3 4. d4 X e5 5. S g l — f3 6. L e i — d 2 7. Sc3—d5 8. D d l X d2 9. e2—e3 10. b2—b4! gewinn.
f7-f5 Sg8—f6 e7—e5 Sf6-g4 Lf8—b4 Dd8—e7 L b 4 X d2f De7—c5 0—0? mit Damen-
N u n ein etwas grober, aber lehrreicher Hineinfall! VI. Königsspringerspiel. (Troppau, 1914.) Schwarz: Baumgartner. 1. e2—e4 e7—e5 2. S g l — f 3 Lf8 —c5 3. Sf3 X e5 Lc5 X f2f 4. K e l X f2 Dd8—h4t 5. g2—g3 Dh4Xe4 6. D d l — e 2 ! De4X hl 7. L f l —g2! mit Damengewinn. Es folgt eine kleine Tragödie aus der „ Wiener Hochschulmeisterschaft" 1906. VII. Französisch. Weiß: Ziegelmeyer. 1. e2—e4 e7—e6 2. d2—d4 c7—c5 3. d4—d5 Sg8 — f6 4. f2—f3 Sf6Xe4 5. f3 X e4 Dd8—h4f 6. K e l — d2 Dh4— f 4 f 7. K d 2 — d 3 c5— c4f 8. K d 3 — d 4 Sb8—c6f! Weiß gibt auf. Der Springer darf wegen Dd6"[" nicht genommen werden.
Auf 9. Kc3 entscheidet Lb4|, 10. Kc4: De4:f, 11. Kb3 SaSf, 12. Ka4 Lc3t! usw. VIII.
Caro-Kann. (Theater-Cafi, 1938.) Schwarz: Dr. Licht. 1. e2—e4 c7— c6 2. d2—d4 d7—d5 3. e4 X d5 c6 X d5 4. c2 — c4 Sg8—f6 5. Sbl —c3 Sb8—c6 6. Sgl — f 3 Lc8 — g4 7. c4 X d5 Sf 6 X d5 8. D d l —b3 Lg4Xf3 9. Db3 X b7 Sc6 X d4 10. L f l — b 5 | ! Sd4Xb5 11. Db7 — c6f und gewann. Nicht ohne theoretisches Interesse! Einen Hineinfall, den jeder leicht selbst erleben kann, veranschaulicht die nächste Partie!
IX.
Aljediins Eröffnung. (Landstraßer Schachbund 1922.) Schwarz: Gottlieb. 1. e2 —e4 Sg8 — f6 2. L f l — c 4 d7—d6 3. Sbl —c3 Sf6 X e4 4. L c 4 X f 7 | Ke8Xf7 5. Sc3Xe4 e7—e5 6. D d l — f 3 f Kf7 — g8? 7. Se4—g5! und gewinnt. X.
Aljediins Eröffnung. (Landstraßer Schachbund, 1922.) Schwarz: Dr. Bernkopf. 1. e2—e4 Sg8—f6
2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11.
e7—e5 f2—f3 Sf 6 X e4 L f l —c4 Dd8—h4f D d l —e2 Kel — f l Se4-g3f Dh4 X h l h2Xg3 Ke8 — d 8 De2 X e5f Lf8 — e7 Lc4 X f 7 Th8 — f8 De5 X g7 Sb8—c6 d2—d4 Lei —g5 und gewinnt.
Nun folgen fünf amüsante Partien aus den letzten Jahren!
XI.
Indisdi. (Cafe „Jägerzeile", 1949.) Schwarz: Beilack. Sg8 — f 6 1. d2—d4 c2—c4 g7—g6 2. d7—d5 3. D d l — c2 4. c4Xd5 Sf6Xd5 e2 — e4 Sd5 — b6 5. Dd8 X d4 6. S b l — c 3 7. Sc3—b5 Dd4—b4t Db4—a4 8. L e i — d 2 9. b2—b3 und gewinnt. XII.
Unregelmäßig. (Cafe „Jägerzeile", 1950.) Weiß: Koller. 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9.
Sgl —f3 Sf3—e5 Se5 — f 3 e2—e4 Sf3 X e5 Ddl—h5f L f l — c4 Dh5 X e5 De5 —f5f
d7-d5 f7-f6 e7—e5 d5X e4 f6 X e5 Ke8 — d 7 Sg8 — f6 Dd8 —e7 Kd7—c6! 27
Statt des sicheren 9 Kd8 wandelt Schwarz auf den Pfaden der „Unsterblichen".
10.
Df5 X c8 Dc8 X a8 12. L c 4 — b 3 0—0 13. 14. Da8 X h8 15. K g l — h l Weiß gab auf. 11.
Sb8 — d7! De7—c5 Sf6-g4 Lf8 — d 6 ! L d 6 X h2f Dc5 — h5
XIII. Benoni-Verteidigung. (Café „Jägerzeile", 1950.) Schwarz: Hassinger. 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7.
d2—d4 d4 X c5 e2—e4 Sbl —c3 Sgl — f 3 e4—e5 Lfl —d3
c7—c5 e7 — e6 Lf 8 X c5 Dd8—f6 b7— b6 Df6—f5 Df5—g4
Die Dame ist rettungslos verloren. Es folgt eine köstliche Treibjagd. h2—h3ü Dg4Xg2 8. Lc5 X f2f 9. T h l — h 2 ! Dg2-g3 10. K e l —e2 Dg3-g6 11. Sc3 —e4 12. Se4—d6f und gewinnt. XIV. Damenbauernspiel. (Café „Jägerzeile", 1951.) Schwarz: Prescott. d7—d5 1. d2 — d 4 Sg8—f6 2. L e i — f 4 b7 — b 6 3. e2—e3 Sb8 — a6? 4. S g l — f 3 (wie Schwarz sofort angab, ein Fingerfehler.) 28
5. L f l — b 5 f Sf6 — d 7 Ta8 — b8 6. Lb5 —c6 Sc6 — b4 7. Sf3 —e5 Sb4 — a6 8. c2—c3! Auch 7 f 6 wäre gescheitert (8. D h 5 | ) . Der Zug 7 Sb4 war völlig nutzlos. Jetzt würde 8 Sc6: die Dame kosten. 9. D d l — a 4 b6 — b5 10. S e 5 X d 7 ! b5 X a4 11. S d 7 — f 6 f . Die nun folgende Partie ist schon deshalb amüsant, weil mehrere Spieler auf die gleiche Weise gegen mich verunglückten. XV. Wiener Partie. (Café „Jägerzeile", 1952.) Schwarz: Kraus. 1. e2 —e4 e7 —e5 2. S b l — c 3 Sg8 — f 6 3. f2-f4 e5 X f4 4. e4—e5 Dd8 — e7 Sf6 — g8 5. D d l — e2 d7 —d6? 6. S g l — f 3 De7 — d7 7. S c 3 — d 5 Ke8 — d 8 8. e5 X d 6 | 9. d6 X c7f und gewinnt. Und nun folgt meine eigene, kürzeste Verlustpartie! Sie ist gleichzeitig meine erste Partie im „Wiener Schachklub" gewesen. (August 1898.) XVI. England-Eröffnung. Schwarz: Julius Thiring. 1. 2. 3.
d2 — d 4 d4 X e5 e5 X d6
e7—e5 d7 — d 6 Lf8 X d6
4. e2 — e4 5. L e i — g 5 6. D d l — f 3 7. c2—c3 8. L f l — c 4
Sg8 — f 6 0—0 Ld6—e5 Dd8 — d6 T£8 — d8
9. Lc4—b3 Lc8 —g4 10. D f 3 — e 3 Dd6—dlf 11. Lb3 X dl Td8 X d l + Dies sei der Schlußpunkt unter ein Kapitel „Humor im Schach".
C. Ernste Partien Es sind wohl einige hundert Partien, die ich mit der Uhr gespielt habe: von der Hochschulmeisterschaft 1904 bis zu den Vereinswettkämpfen 1947 bis 1952. In der erstgenannten wurde ich dritter Preisträger, in den letztgenannten verlor ich von 35 Partien nur sieben. Kam ich in meinen Jugendjahren schon überarbeitet zur Partie, — denn mein Lebensweg war kein rosiger —, so hat späterhin ein quälendes Herzleiden es mir oft fast unmöglich gemacht, die Spielzeit durchzustehen. Daher bevorzugte ich stets „wilde Eröffnungen", welche Gewähr für raschen Partieschluß boten. Wenn mir dabei aber auch ab und zu eine Glanzpartie gelang, — große Turniererfolge lassen sich damit nicht erzielen. In einer hübsdien Anzahl von Partien verscherzte ich den mühsam aufgebauten Gewinn durch einen groben Fehler. Ich erinnere an das Wiener Turnier 1921, wo ich gegen die beiden ersten Preisträger, Sämisch und Euwe, sowie gegen Dr. Vajda klar auf Gewinn stand und alle drei Partien buchstäblich aus Erschöpfung wegwarf. So erhielt ich denn in Meisterturnieren ab und zu einen der letzten Preise, endete in Amateurturnieren gewöhnlich an der Spitze und oft wurden mir Schönheitspreise zugesprochen. In Partien gegen sogenannte Kaffeehausspieler hatte ich aber einen besonderen Ruf! So habe ich in den Jahren 1906—1910 von mehr als tausend Partien gegen solche nicht eine einzige verloren! Heute freilich, wo die theoretische Vorbildung der Amateure eine ganz andere ist, wäre diese Leistung audi einem Großmeister nicht mehr möglich. Auch noch in den Vereinswettkämpfen 1919—1931 (mit Einschluß der Städtekämpfe Wien—München, Wien—Budapest etc.) wurde ich nicht ein einzigesmal geschlagen und in dem großen Trebitsch-Turnier 1929/30 verlor ich trotz stärkster Besetzung von 16 Partien nur 4 (und davon 3 nur durch grobe Fehler). Ich hatte am Turnierspiel sehr große Freude, aber ich war physisch dazu nicht geeignet. Im folgenden eine kleine Auswahl meiner Partien! Alle tragen den Stempel einer schönen Kombination. Ich könnte ihre Anzahl nach Belieben vergrößern, aber ich begnüge mich mit diesen, die immerhin ein Bild von meinem Spieltypus geben. 29
I. Die folgende Partie ist eine der ersten, in denen das „Budapester Gambit" zur Anwendung kam. Schlechter hat sie in seine gleichnamige Broschüre und auch in den„Bilguer" aufgenommen. Gespielt im Café „Central" 1917. Weiß: Helmer. Sg8 — f6 1. d2 —d4 e7—e5 2. c2 — c4 3. d4 Xe5 Sf6-g4 4. f2 — f4 Lf8—c5 Sg4 X h2 5. Sgl —h3 Schlechter empfahl 5 d6, 6. ed: 0—0, 7. de: Dc7:, 8. Sc3 Lb4, 9. Db3 Sc6, 10. e3 Te8 usw. 6. T h l X h2 Dd8 — h4f Schlechter verweist auf 7. g3 Dg3:f, 8. T f 2 d6, 9. Dd3 usw. 7. Kel —d2 d7—d5 8. D d l — b 3 Lc8Xh3 9. D b 3 X h 3 Dh4Xf4f 10. Kd2—c2 Df4X fl! Schwarz wandelt auf den Spuren der „Unsterblichen".
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14. 15. 16. 17.
11. Db3 —c8f 12. D c 8 X h 8 13. L e i — d 2 30
» Ke8 — e7 DflXc2t Sb8 — c6!
Sc6 —b4f De2 X c4-f b7—b5f Lc5 — b6^= II.
Französisch. Gespielt im Café „Elite", 1917 (Aufgenommen in Tartakowers „Hypermoderne Sdiadipartie".) Schwarz: Roller. e2 e4 1. e7 — e6 d2 d4 2. d7—d5 3. Sbl — c3 Sg8—f6 4. Lei — g5 Lf8 — e7 e4 — e5 Sf6—d7 5. h2 — h4 Le7 X g5 6. h4 X g5 Dd8 X g5 7. S g l - h3 Dg5 —e7 f7—f6 9. D d l — g4 f 2 - f4 10. a7 — a 6 11. L f l - d3 f6—f5 12. D g 4 - g3 c7—c5 13. Ld3 X f 5! c5Xd4 Auf 13 ef: würde 14. Sd5: Df7, 15. Sc7f Kd8, 16. Sg5 folgen. 14. Sh3 — g5 e6 X f5 Oder 14 de:, 15. Se6: cb:, 16. Lg6f hg:, 17. D g 6 : f D f 7 , 18. Sg7:t und gewinnt.
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15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22.
Sc3 X d5 Sg5 —e6! Dg3-g5! Kel —d2 Dg5-g6f! T h l X h8f Th8Xf8f Se6 — c5=j=.
De7—c5 Dc5 X c2 Dc2 — c4f Sb8 — c6 h7Xg6 Sd7—f8 Ke8 — d7
III. Rice-Gambit. Schwarz: August Nießner
18. Le2 —f3 Lc8 — d7 Viel stärker war das versteckte Tg8, 19. de: Lg4! usw. 19. Sbl —a3 0—0 — 0 20. Sa3 —c4 De5 — f6
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Gespielt durch Korrespondenz 1915. Im Anschluß an eine theoretische Arbeit für die „Wiener Schachzeitung" führte ich mehrere Fernpartien durch. Die genannte Arbeit war der Sdiwanengesang der heute verklungenen Eröffnung, die besonders in den Jahren 1900—1906 Beachtung gefunden hatte. 1. e2 — e4 e7—e5 2. f2 — f4 e5 X f4 3. Sgl —f3 g 7 - g 5 4. h2 —h4 g5 — g4 5. Sf3 —e5 Sg8 — f 6 6. L f l — c 4 d7—d5 7. e4 X d5 Lf8 —d6 8. 0—0 Ld6Xe5 9. T f l — e l Dd8 — e7 Sf6 — h5 10. c2 — c3 Jasnogrodskys Zug! Im Wettkampf Lasker—Tschigorin geschah 10 f3, 11. d4 Se4, 12. Te4: Lh2f, 13. Kh2: De4: Hierauf bevorzugte Lasker 14. g3, die Meister im Monte Carlo-Turnier 1904 aber 14. Lg5. 11. d2 —d4 Sb8 — d7 12. D d l X g 4 Sd7 — f6 13. Dg4 — d l ! Sf6—g4 14. Lc4—b5t c7 — c6 15. T e l X e5 Sg4 X e5 16. d4 X e5 De7 X e5 17. Lb5 —e2 Sh5 —g3
21. Ddl —d4! Df6Xh4 In einer anderen Partie derselben Spieler geschah Dd4:, 22. cd: Sf5, 23. Lf4: mit Remisschluß. 22. Sc4 — d6f Kc8 — b8 23. Lei X f4 Dh4 — h l f 24. K g l — f 2 DhlXal 25. Sd6 — b5f gibt auf. IV. Wiener Partie. (Gespielt im „Wiener Schachklub", Februar 1907.) Schwarz: Großmeister Milan Vidmar. 1. e2—e4 e7—e5 2. S b l — c3 Sg8 — f 6 3. f2 —f4 d7 —d5 4. f4 X e5 Sf6 X e4 5. S g l — f3 Lf8 — b4 Nun folgt eine Tragödie! Ich hatte damals die üble Gewohnheit, die Eröffnungszüge a tempo zu spielen. Vidmar nun hatte an dieser Stelle bisher gegen mich immer 5 Le7 gespielt. Daher hatte ich schon 31
Bd2 in der H a n d , bevor mein Gegner noch seinen Läufer ausließ. Lächelnd stellte er ihn nun diesmal auf b4 und ich mußte leider mit Bd2 ziehen. 6. d2 —d4? Se4 X c3 Weiß muß die Qualität hergeben. 7. Dd2 Sa2:, 8. c3 Sei: wäre auch nichts. 7. b2 X c3 Lb4 X c3f 8. L e i — d 2 Lc3 X a l 9. D d l X a l c7—c5 10. L f l — d 3 Lc8 — g4 11. 0—0 0—0 12. c2 —c3 f7 — f6 Obwohl er es gar nicht nötig hat, stürzt sich Schwarz in das Meer der Kombinationen und spekuliert auf Damenfang. 13. D a l — b l f6—f5 14. D b l X b7 Dd8—d7 15. D b 7 X a 8 Sb8 —c6 Es beginnt nun eine scharf ausgerechnete Wildwestkombination.
Von dem nun folgenden Zuge sagte Großmeister Schlechter: Eine geradezu unwahrscheinliche Pointe! 20. D c 6 X d 5 ü Dd3 X f l 20 Lf3: führt ebenfalls zu einem verlorenen Endspiel. 21. S f 3 — g l und Weiß gewann. Gegen das Abzugsschach gibt es nur Lh5, 22. e7f Lf7, 23. ef:Df Kf8:, 24. Dc5:f Ke8, 25. Da7: usw. Es dürfte wohl kaum jemand gegen einen Großmeister nach einem so groben Eröffnungsfehler in dieser Kürze so elegant gewonnen haben.
16. e5 — e6! Dd7 — c7 17. Ld2 — f4! Dc7Xf4 17 Db6, 18. D f 8 : f Kf8:, 19. Ld6f nebst T b l bringt völlig unabsehbare Verwicklungen. 18. Da8 X c6 Df4 —e3f 19. K g l — h l De3Xd3
Eine meiner schönsten Kombinationen! Falls nun Dg5, so 17. Dd4 Tf7:, 18. T f 7 : Le6, 19. Tg7: Dg7:, 20. D g 7 : t Kg7:, 21. Sc7: usw. 16 De7 — e5 17. D d l — d 2 Lc8 — f5 18. T a l — e l De5 X b2
32
V. Wiener Partie. (Gespielt im Alexander NeumannTurnier, 1906.) Schwarz: Großmeister Dr. Tartakower. 1. e2—e4 e7 — e5 2. S b l — c 3 Sb8—c6 3. Sgl — f 3 g7-g6 4. d2 —d4 e5 X d4 5. S f 3 X d 4 Lf8 — g 7 6. L e i — e 3 d7 — d6 7. L f l — b5 Lc8 — d 7 8. 0—0 Sg8 — e7 9. f2—f4 0— 0 Kg8 — h 8 10. Lb5 —c4 11. f 4 — f5 g6 X f5 12. e4 X f5 Sc6Xd4 13. L e 3 X d 4 Se7 X f5 14. Ld4 X g7f Sf5 X g7. 15. L c 4 X f 7 Dd8 — e 7 16. Sc3 — d5ü
19. T e l — e 7 c7 —c6 Oder Dc2:, 20. Dh6! Le4!, 21. Sf4! (drohend 22. Te4: nebst 23. Sg6f) Dc5f, 22. K h l und falls nun Db5, so 23. Lc4, falls Df5, so 23. Lg6! 20. Sd5 —e3! Db2 — f6
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Darauf hatte Schwarz gespielt. Anscheinend verliert nun Weiß eine Figur. Aber Weiß hatte weiter gerechnet. 21. Se3 X f5 Sg7 X f5 22. T f l X f5ü Df6—g7 Schwarz erlebte eine furchtbare Überraschung und muß nun natürlich verlieren. 23. D d 2 X d 6 Ta8 —d8 24. Te7 — d7 Dg7 — a l t
33. K f l — e2 Tf4 — f7 die Partie wurde nun remis gegeben. VI. Albins Gegengambit. (Gespielt im „Wiener Schachklub", 1907.) Weiß: / . Berger. 1. d 2 — d 4 d7 — d5 2. c2—c4 e7 — e5 3. d4 X e5 d5 — d 4 (4. e3? Lb4f, 5. Ld2 de:!, 6. Lb4: e f : t , 7. Ke2 f g : S f usw. Lf8 — c5 4. e2 —e4 f7 — f6 f2—f4 5. Sg8 X f6 6. e5 X f 6 Sb8 — c6 7. L f l —d3 a7 — a5 8. a2 —a3 9. Sgl —£3 0—0 T f 8 — e8 10. 0—0 Sf6-g4 11. e4—e5 Lc8 — f5! 12. T f l —el Ein feines Opfer, dessen Annahme zu einem wunderhübschen Schluß führt. Schlechter nahm die Partie in den „ B i l g u e r " auf.
Aber jetzt bringt sich Weiß durch einen feisten Böck um den verdienten Schönheitspreis. 25. K f 2 gewann leicht. 25. T f 5 — f l ? 26. Kgl X f 1 27. Td7 X f7 28. Tf 7 X b7 29. T b 7 X a7 a2 —a4 30. 31. Ta7—c7? 32. Tc7 X c6 3
Dal X f l f ! T f 8 X f7f T d 8 X d6 T d 6 — d2 Td2 X c2 Tc2 — a2 Ta2 X a4 Ta4 — f 4 f
K r e j c i k , Mein Abschied vom Sdiadi
13. L d 3 X f 5 14. K g l — f l 15. D d l — d 2 16. L f 5 X d 3
d4—d3f Dd8 — h4ü Dh4 X h2 Dh2 — h l f 33
17. K f l —e2 DhlXg2f 18. Ke2 — d l Dg2Xf3t Falls nun 19. De2, so Sf2t, 20. Kd2 D f 4 : t , 21. Kc3 D d 4 t , 22. Kc2 Te5: usw. Nett ist auch 19. Kc2 Sd4f, 20. Kc3 Sf2!, 21. b3 Lb4f, 22. ab: ab:t, 23. Kd4: Sd3:!, 24. Ta8: c5^ 19. Ld3 — e2 Df3 — b3f 20. Db2 — c2 Sg4 — f 2 t 21. K d l —d2 Lc5 — e 3 f VII. Wiener Partie. (Gespielt in derOlmützer Stadtmeisterschaft, 1907.) Schwarz: Prof. Franz Klar. 1. e2—e4 e7—e5 2. Sbl —c3 Sg8 — f6 3. f2—f4 d7—d5 4. f4 X e5 Sf6 X e4 5. S g l — f 3 Lc8 — g4 Nun schlägt Spielmann 6. De2 vor. 6. L f l — e 2 Lg4Xf3 Dd8 — h 4 | 7. L e 2 X f 3 8. g 2 - g 3 Se4Xg3 9. h2 X g3 Dh4 X g3f 10. Kel — f l Lf8 — c5 Hier spielte Dr. Perlis gegen Kopsa (Barmen, 1905) 11. De2. Weiß findet eine stärkere Fortsetzung. 11. d2 — d4! Lc5Xd4 12. D d l — e 2 c7 — c6 13. L e i — e3 Ld4Xe5 Oder Lc3:, 14. bc: De5:, 15. Th5 De7, 16. Dh2! Sd7, 17. T e l mit wohl durchschlagendem Angriff. Bzw. 15. f5, 16. Dd3 g6 (0—0 17. Ld4 und 18. Tel), 17.Ld4Dg3, 18. T e l | Kd8, 19. Lf6f Kc8, 20. Lh8: gh:, 21. Df5:f u. gew. 14. Le3—f2 Dg3 — f 4 15. T a l — e l Sb8 — d 7 16. T h l — h 4 Df4 — f6 17. Lf3 —g4! Ke8 — d 8 18. L g 4 X d 7 Le5 X c3 34
N u n beginnt eine Gewinnkombination, die den Schönheitspreis einträgt. Großmeister Spielmann, der beste Kenner der Wiener Partie, bezeichnete diese Partie als eine der schönsten Wiener Partien, die er gesehen hätte.
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19. T h 4 — f 4 ü Df6 — d 6 Df4:, 20. De7f nebst 21.Le8f u.gew. 19 Lei:, 20. Tf6: gf:, 21. Lh3! nebst 22. Dg4 usw. 20. T f 4 X f7 Lc3 X el oder Lf6, 21. De8j- u. gew. 21. De2 X el h7 —h6 Es drohte Lh4f nebst Lg3! 22. D e l — a 5 f Dd6 —c7 23. Lf2 — h4f g7 — g5 24. D a 5 — c 3 gibtauf. Nun folgt meine berühmteste Partie! Es gibt kein Schachorgan der Welt, ob Schachzeitung oder Schachspalte, in dem nicht in den Jahren 1908/09 diese Partie veröffentlicht war. Auch in viele Partiesammlungen hat sie Aufnahme gefunden. Max Weiß (Bamberg) verfaßte zu ihr eine Schacherzählung, die ich in mein Buch. „Artige und unartige Kinder der Schachmuse" aufnahm.
VIII. Mittelgambit. (Gespielt am 24. 2. 1908 im Cafe Viktoria, Wien IV.) Schwarz: Konrad Krobot. e7—e5 e2—e4 1. e5 X d4 2. d2—d4 Sb8 —c6 3. D d l X d4 4. D d 4 — e 3 g7—g6 Lf8-g7 5. Lei —d2 Sg8-e7 6. Sbl —c3 0—0 7. 0 — 0 — 0 a7—a6 f2-f4 8. f7—f5? 9. Sgl — f 3 Kg8 — h8 10. L f l — c 4 f Dd8 —e8 11. S f 3 - g 5 T f 8 X f,5 12. e4 X f5 Nach gf: wäre Lc8 für immer von der Beherrschung des Feldes h3 abgeschnitten. Nach 12 Sf5: geht mit folgendem Damentausch die Qualität verloren. 13. g2—g4 Tf5 — f8 14. De3 —h3 h7—h6 Nun'folgt der feinste Zug der Partie, dessen Bedeutung viel später klar wird. 15. T h l — gl!! b7—b5 16. S c 3 X b 5 ! a6 X b5 17. Ld2 — c3
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17 h6—h5 Se7—g8 geht in prachtvoller Weise verloren. I. 18. T d e l ! Sce7, 19. L g 7 : | Kg7:, 20. Lg8: Kg8: (Tg8:, 21. Dc3f), 21. Dh6: Tf7, 22. Tg3! Df8, 23. Sf7:! Df7: (Kf7:, 24. Dh7f Kf6 oder Ke8, 25. Te7: bzw. Tge3), 24. Th3 Dg7, 25. D g 7 : | gew. II. 18. T d e l ! D e l : t , 19. T e l : bc:, 20. Lg7:f Kg7:, 21. Dc3f Sf6, 22. Se4 d5, 23. Sf6: d4, 24. Dc4: Tf6:, 25. Te8 u. gew. bzw. 22 Ta2:, 23. Sf6:! T a l f , 24. Kd2 T e l : , 25. Sh5f Kf7, 26. Df6f gew. 22 g5, 23. fg: hg:, 24. Sf6: Tf6:, 25. T f l u. gew. Die „Süddeutschen Schadiblätter" schrieben damals: „Die Partie zeigt eine wahrhaft dämonische Kombinationsgabe!" 18. T d l — d 6 ü c7Xd6 Der wohl für jeden völlig unerwartet kommende Turmzug droht Damenopfer auf h5 nebst Th6 matt. Sein Hauptzweck ist aber Ausschaltung der Verteidigungskraft des Lc8! Daher wäre Sg8 oder bc: wegen 19. gh: aussichtslos. Jetzt zeigt sidi aber auch die Stärke von 15. T h g l ! 19. g4 X h5 g6 X h5 Weiß kündigte nun ein Matt in 8 Zügen an. Altmeister Berger, der der Partie beiwohnte, konstatierte aber, daß 23. Dg3f um zwei Züge schneller wäre. 20. L c 3 X g 7 f Kh8Xg7 21. S g 5 — f 7 t Se7—g6 22. T g l X g ö f ! Kg7Xg6 23. f4 — f 5 f Kg6 — f6 24. Dh3 —h4f Kf6Xf5 25. Dh4—g5f Kf5 — e4 26. S f 7 X d 6 f Ke4—d4 27. c2—c3 matt. 35
Ein Problemmatt! Auf 26 wäre 27. Dg3=f= gefolgt.
Kf3
IX. Spanische Partie (Schönheitspreis im TrebitschTurnier, 1910.) Schwarz: S. R. Wolf. 1. e2—e4 e7 — e5 2. S g l — f3 Sb8 — c6 3. Sbl — c 3 Sg8 — f6 4. L f l — b 5 d7 — d6 5. d2 — d4 Lc8 — d7 6. 0— 0 Lf8—e7 7. T f l — e l e5 X d4 8. S f 3 X d 4 0— 0 9. Lb5 X c6 b7 X c6 10. h2 — h 3 T f 8 — e8 11. b2 — b 3 Le7 — f8 12. L e i — b 2 g7 — g6 13. D d l — d 2 Lf8 — g 7 14. T a l — d l Dd8 — c8 15. S d 4 — f 3! Ld7 — e 6 oder Se4:, 16. Se4: Lb2:, 17. c3 zum Vorteil von "Weiß. 16. e4 — e5 17. Sc3 — e 4 18. L b 2 X e 5 19. S e 4 — g 3 20. L e 5 — b 2 21. T d l X e l
Sf6 — d 5 d6 X e5 Le6 — f 5 f7 — f6 Te8 X e l f Lg7 — f8
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Weiß bringt nun ein schönes und korrektes Opfer. 22. 23. 24. 25. 26. 27. 28. 29. 30. 31. 32.
c2 — e 4 ! Dd2 — d 4 c4Xd5 Dd4 X f6 Df6 — h 8 f Dh8 X h7 Lb2—g7 Sf3—e5 Lg7-f6 Dh7—h8t Sg3 X f5 gibt
(32 Ddlf, Dh7 usw.)
Lf8 — b 4 Lb4 X el Lei — a 5 Dc8 — f 8 Kg8 — f7 Kf7 —e8 D f 8 — f7 D f 7 X d5 La5 — b 4 Lb4 — f 8 auf.
33. K h 2 gf:,
34.
X. Hamppe-Allgaiergambit. (Trebitsch-Turnier, 1914.) Weiß: Otto Strobl. 1. e2—e4 e7—e 5 2. S b l — c 3 Sb8 — c 6 3. f2—f4 e5 X f4 4. Sgl — f 3 g 7 - g 5 5. h2—h4 g5 — g4 6. S f 3 — g 5 h7 — h 6 7. Sg5 X f7 Ke8 X f7 8. D d l X g4 Sg8—f6 9. D g 4 X f 4 Lf8 — d 6 10. L f l — c 4 f Kf7—g7 11. D f 4 — e3 S c 6 — e5 Besser ist das vom „B i 1 g u e r " empfohlene Le5. Der Textzug ist zu zweischneidig. 12. Lc4 — e 2 Se5 — g 4 13. De3 — h 3 h6 — h 5 14. d2—d4 Dd8 — e7 Auf 15. e5 Se5:, 16. de: Le5: würde der Angriff auf Schwarz übergehen. 15. L e i — g 5 Sf6Xe4ü
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'Ein nicht alltägliches Damenopfer! Leider reicht es nur zum Remis. 16. L g 5 X e 7 Ld6—g3f Nun würde folgen: auf 17. K f l S d 2 | mit Matt im nächsten Zuge; auf 17. K d l Sgf2f, 18. Kcl L f 4 f , 19. K b l Sd2f, 20. Kcl Sh3:, 21. Th3: Se4t, 22. K b l Sc3:f, 23. Tc3: Te8! usw. 17. D h 3 X g 3 Se4Xg3 18. T h l —h3 Sg3-^f5 19. Le7 — g5 Sf5Xd4 20. Kel —d2 Sd4Xe2 21. S c 3 X e 2 d7 — d 6 22. T a l — f l Lc8 — e6 23. T h 3 — c 3 c7 — c6 24. Se2 — f4 Le6 — f7 Die Partie wurde nach einigen Zügen remis gegeben. XI. Königsindisch. (Trebitsdi-Turnier, 1914.) Weiß: Großmeister Richard Réti. 1. d2 — d4 Sg8 — f6 2. c2 — c4 g7—g6 3. Sbl —c3 d7—d6 4. S g l — f 3 Lf8 — g7 5. e2 — e4 0—0 6. h2 —h3 Sb8 — d7 7. L e i — e 3 e7 — e5 8. d4 Xe5 Sd7 X e5
9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18.
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d6 X e5 Tf 8 — e8 Lc8 — e6 Dd8 — c8 Le6 X d5 Dc8 — d 7 b7 —b6 c7 —c6 Te8 —d8
Sf3 X e5 Le3 — c5 Ddl —f3 Tal—dl Sc3 —d5 c4Xd5 Lfl—d3 Lc5 —a3 Df3—e2 Tdl—cl
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18 c6Xd5 Anscheinend wollte "Weiß in entscheidenden Vorteil kommen. Schwarz durchkreuzt seine Pläne durdi eine schöne Kombination. 19. Ld3—b5 Ta8 —c8ü 20. Ld7: T c l i f , 21. Kd2 T h l : , 22. Lb5 Se4:f ist für Schwarz vorteilhaft. 20. 0—0 Dd7—e6 21. Lb5 —a6 Tc8Xcl 22. T f l X c l Sf6Xe4 23. T e l — c 7 Lg7 — f 8 24. La3 X f 8 Kg8 X f 8 25. T c 7 X a 7 Se4—c5 26. La6 — b5 d5 —d4? Wieder ein verpatzter Schönheitspreis! Df6, 27. b4 Se6 war am Platze. 27. b2 — b4 d4 —d3? 28. De2 —d2 Sf6—e4 37
29. 30. 31. 32. 33. 34. 35. Remis
Dd2—h6f Kf8 — g8 De5 — d5 Lb5 X d3 Se4—d2 Ld3 —c2 Dd5 — c6 Dh6 — e3 Td8 X d3 Lc2 — d3 Dc6—elf De3Xd3 Sd2—fit Kgl —h2 durdi ewiges Schach.
XII. Angenommenes Damengambit. (Schönheitspreis im TrebitschTurnier, 1929.) Weiß: Großmeister Grünfeld. d2 —d4 d7—d5 1. c2 — c4 d5 X c4 2. Sg8 — f6 3. Sgl—£3 c7 — c6 4. Sbl —c3 e2 — e3 Lc8 — e6 5. Schlechter spielte gegen Vidmar (San Sebastian, 1911) 4. e3 Le6, 5. Sa3 Ld5, 6. Sc4: e6, 7. Ld3 Le7, 8. 0—0 0—0. Ich nahm diese Spielweise gegen Sämisch (Wien, 1921) wieder auf und erhielt Gewinnstellung. Hier erfolgte dasselbe Manöver ein wenig anders. 6. Sf3 —e5 Sb8 — d 7 Sd7—b6 7. Se5 X c4 Sf6—d7 8. Sc4 — e5 h7 —h6 9. Se5 — f 3 Le6—c4 10. L f l —e2 Sb6 X c4 11. Le2 X c4 e7—e6 12. 0— 0 Sc4—b6 13. D d l — e2 Sd7 — f6 14. e3 — e4 Lf8—e7 15. L e i — f 4 0—0 16. T a l — d l T f 8 —e8 17. h2 — h 3 Ta8 — c8 18. Lf4 —h2 Le7 — f8 19. a2 — a 3 Sb6 — d 7 20. K g l — h l Dd8 —a5! 21. De2 — c2 38
Damit tritt rasch eine Wendung ein. 22. b2—b4 Da5 —h5! Natürlich nidit Da3:, 23. T a l Db4:, 24. T f b l De7, 25. Tb7: usw. 23. 24.
Sf3 — g l g2—g4
a7— a5! Df 5 — g6
Falls 25. £4, so ab: 26. f5 ef:, 27. ef: Dh7, 28. ab: Lb4: bzw. 25. ba: c5! usw. 25. D c 2 — b l 26. a3 X b 4 27. f2-f3 28. h3 X g 4 29. Sgl —e2 30. D b l —b2
a5 X b4 h6 — h5 h5 X g4 Tc8 —a8 Ta8 — a 3 Te8 —a8
Plausibel erschien nun 31. T a l T a l : , 32. T a l : T a l rf, 33. D a l : Aber Weiß war in großer Zeitnot und konnte die nun möglichen Konsequenzen von 33 Lb4:, bzw. Sg4:, Dg5 und Dh6 nicht ausredinen. 31. 32. 33. 34. 35. 36. 37.
T f l — gl Se2 — f 4 Tdl—bl Db2 — cl d4 X e5 Tgl— fl Khl—g2
Sd7 — b6 Dg6-g5 Sb6—c4 e6— e5 Sc4X e5 Lf8 — d 6
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37. Ein durchschlagendes 38. f3 X g4 Falls nun 39. Lg3, so 39. Kg2 — h l 40. D e l — e 3
Sf6 X g4! Opfer! Dg5 X g4f Sd3! Se5 — f3 Sf3Xh2
41. K h l X h2 Ta3 X c3 Es gewann auch T a 2 | , 40. Sa2: T a 2 : t usw. 42. De3 X c3 Ld6Xf4f 43. Tf 1 X f4 Dg4 X f4f Weiß gab auf.
Mit W e l t m e i s t e r n hatte ich zweimal das Vergnügen, in Turnierpartien die Klingen zu kreuzen. Beidemal unterlag ich. Aber beide Partien hatten Begleitumstände, die ich dodi registrieren muß. Gleich nach seinem großen Matchsieg gegen Dr. Tarrascb weilte Dr. Emanuel Lasker in Wien. Im Dezember 1908 veranstaltete der „Wiener Schachklub" eine Vorstellung, bei der Dr. Lasker gleichzeitig gegen Dr. Emil Mehner, Richard Réti und mich Partien mit 2 Stunden Bedenkzeit für 30 Züge spielen sollte. Er hätte also nur ein Drittel der Bedenkzeit seiner Gegner gehabt. Aber Dr. Lasker faßte die Sache praktisch auf. Er setzte sich zunächst vor Réti und hatte das Glück, daß dieser nach ganz wenigen Zügen einen groben Eröffnungsfehler machte und sofort aufgab. Die Affaire hatte kaum zehn Minuten gedauert. Dann setzte sich Dr. Lasker vor den greisen Meister Dr. Mehner, fest entschlossen, dem alten Herrn ein Ehren-Remis zu gestatten. Man spielte ein paar, tausendmal erprobte Züge der „Bindfaden-Variante" und so um den 15. Zug trug der Weltmeister dem Altmeister zu dessen größter Freude Remis an. Dann aber kam er zu mir. Die beiden anderen Partien hatten ihm von seiner Bedenkzeit kaum 20 Minuten gekostet. Ich sollte nun in einer Partie mit fast gleichen Bedingungen das Objekt für eine weltmeisterliche Glanzpartie werden. Aber es kam ein wenig anders. Ohne den geringsten Respekt vor dem damals auf seiner Höhe befindlichen Weltmeister steuerte idi sofort auf Verwicklungen los und gewann meinem erlauchten Gegner die Qualität ab. Leider aber benebelte der Siegestaumel nun mein Gehirn und wenige Züge später verlor ich die Qualität zurück. Im grenzenlosen Ärger darüber übersah ich noch eine spielend leichte Remisfortsetzung und so ergab sich ein Turmendspiel, das ich ebenfalls in keineswegs versteckter Weise leicht forziert remis machen konnte. Aber wenn man einmal vernagelt ist, so ist man es ordentlich. Ich fand so ziemlich den dümmsten Zug und verlor. Drei grobe Fehler waren nötig, um eine gewonnene Partie wegzuwerfen! Und dabei kann ich midi keineswegs mit Befangenheit einem Lasker gegenüber entschuldigen. Ich spielte auch nicht übertrieben schnell, sondern machte meine Fehler erst nach reiflichster Überlegung. XIII. Abgelehntes Damengambit. Schwarz: Dr. Emanuel Lasker. 1. d2—d4 d7—d5 2. S g l — f 3 Sg8—f6
3. c2—c4 4. S b l — c 3 5. e2 —e3 6. a2— a3 7. c4 X d5
e7—e 6 Lf8—e7 0—0 b7—b6 e6 X d5 39
8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20.
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Lfl - d 3 0— 0 Lei — ¿2 Sc3 — e2 Se2 - g 3 T a l — cl Ld3 - b l d4 X c 5 b2 — b 4 Lbl X e 4 Ld2 —c3 Sf3 —d4 Ddl - g 4 !
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N u n hätte 32. T c 8 | Kf7, 33. Tc7f Kg6, 34. Lf4 spielend remisiert.
Lc8 — b7 Sb8 — d7 c7—c5 Sf6 — e4 (7—f5 Le7 — d6 Dd8 — f6 Sd7 X c5 Sc5 — e6 f5 X e4 D f 6 — h6 Ta8 — e8 Lb7 — c 8
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32. T c 2 X e 2 ? 33. K h 2 — g l
Dieses Turmendspiel war leicht remis zu halten. 34. Tc2 Tf6, 35.Tc7 T f 7 , 36. Tc8f T f 8 (sonst 37. Td8!), 37. Tc7 usw. Es ist fast unerklärlich, wie man innerhalb von sieben Zügen bei nicht einmal komplizierter Stellung und reichlicher Bedenkzeit gleich drei feiste Böcke schießen kann.
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21. Sd4—f 5! Tf8Xf5 22. D g 4 X f 5 Se6 — f 4 23. L c 3 X g 7 ! Sf4—e2f 24. K g l — h l Dh6Xh2t 25. K h l X h2 Lc8 X f5 26. T e l — c 6 Ld6—b8 Oder Lg3:-t, 27. fg: Kg7:, 28. T f 5 : usw. N u n sollte Weiß 27. Lg7—b2 spielen. Er wählt aber einen Zug, der die Qualität sofort zurückverliert. 27. Lg7 —h6? Lf5—d7 Weiß plante 28. Tf6, was aber an Le5 sdieitert. 28. Tc6 — c2 Ld7—g4 29. T f l — e l L b 8 X g3f Te8 — e5 30. f2 X g3 Lg4 X e2 31. T e l X e2 40
Te5 — h 5 f Th5Xh6
34. 35. 36. 37. 38. 39. 40. 41.
Te2 — d2? Kgl —f2 g 3 - g 4 Kf2—g3 Td2 —f2 Tf2—f4 Tf4Xf6 Kg3—f4
Th6—d6 Kg8 — f7 Kf7—e6 Ke6—e5 Td6—f6 b6—b5 Ke5 X f6 h7 — h6
Weiß gibt auf, denn auf 42. g3 folgt einfach a6. Daß mich diese Schachtat jahrelang bitter verdroß, brauche idi nicht eigens zu erwähnen.
XIV. Französisch. (Wiener Meisterturnier, 1921.) Weiß: Dr. Max Euwe. Über dieser Partie waltete ein U n stern. Sie war f ü r denselben T a g angesetzt, an dem ich in der „Urania" einen Vortrag zur 600 Jahrfeier von Dantes Todestag zu halten hatte. Der Vortrag war natürlich nicht zu verschieben, die Turnierpartie aber bei gutem Willen und etwas Entgegenkommen leicht. Da der Termin der Partie schon bei der Auslosung, also 14 Tage früher, festgesetzt wurde, hatte ich schon damals um eine Par-
tieverschiebung gebeten. Trotz Meister Marcos Fürsprache war aber sonderbarerweise Dr. Euwe ganz entsdiieden dagegen. Man stelle sich nun vor: 1—5 Uhr Spielzeit, dann 5—6 Uhr Pause, hierauf 6—8 Uhr wieder Spielzeit. Um 5 Uhr aber der Vortrag in der „Urania"! Da ich dorthin ca. 1 h Stunde zu fahren hatte, mußte ich also um V25 Uhr das Turnierlokal verlassen und war frühestens um V27 Uhr zurück. Abgesehen davon, daß eine solche „Pause" alles weniger als eine Erholung ist, muß diese Art des Abbruches noch dazu unter Verzicht auf eine gute Stunde Bedenkzeit wohl als nervenaufreibend bezeichnet werden. Es ist wohl kein Zufall, daß ich im entscheidenden Augenblick ausließ und die Partie verschleuderte. 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16.
e2—e4 d2 —d4 Sbl —c3 e4 X d5 L f l —d3 Sgl —e2 Se2-g3 Ddl Xd3 Lei—f4 0 —0—0 Tdl —el Sg3-f5 Dd3 X f5 Sc3 —e2 Lf4—e3 Kcl—bl
e7—e6 d7—d5 Sg8 — f6 e6 X d5 Sb8 —c6 Sc6 — b4 Sb4X d3f Lf8—e7 c7—c6 b7-b5 0—0 Lc8 X f5 b5 —b4 Sf6—e4 Dd8 — a5 Se4 — c3f
Nicht ganz korrekt! Besser war Tfb8. 17. b2 X c3 b4 X c3 Nun war 18. Kcl Da2:, 19. K d l Tb8, 20. Sei T b l , 21. Ke2 geboten. 18. K b l — a l
18 Ta8 — b8 Großmeister Maröczy, der die Partie für „Kagans Schachnachrichten" glossierte, empfahlLa3, 19.LclTfb8, 20. La3: Da3:, 21. T b l Tb2, 22. Sc3: Tab8, 23. Dd3 g6 usw. Falls 20. Dd3, so T b l t , 21. K b l : D b 4 | , 22. K a i Lb2f, 23. K b l Tb8 usw. 19. 20. 21. 22. 23.
Tel— bl Tbl—b3 Se2 X c3 Tb3Xb4 Df5 —d3
Tb8 — b6 Tb6 — a6 Le7—b4 Da5 X b4 Tf8 —b8
Mindestens Ausgleich bot nach Maröczy Ta3, 24. Ld2 Tb8, 25. Sb5 Tb5:, 26. Lb4: Td3:, 27. cd: Tb4:, 28. T e l Tb6 usw. (25. T b l T a 2 : f , 26. Ka2: Da5t, 27. Sa4 Da4:f, 28. Da3 Da3:, 29. Ka3: T X T usw.) 24. Le3—cl 25. T h l — d l
c6—c5 Ta6—a4?
Entscheidender Fehler in höchster Zeitnot! 25 c4, 26. Dh3 g6 hätte nach Maröczy die total überlegene Stellung noch verstärkt. 26. 27.
d4 X c5 c5 —c6
d5 — d4 Ta4Xa2|
Oder de:, 28. Dd8f Td8:, 29.Td8:f 41
Df8, 30. c7 Tc4, 31. La3 usw. 28. K a i X a2 Db4—a5f 29. L e i — a3 d4Xc3 30. D d 3 — d 6 Schwarz gibt auf.
XV. Zum Abschluß eine Husarenpartie! Ich spielte sie im Hauptturnier des „österreichischen Sdiachverbandes",1921. Die Partie erhielt einen Schönheitspreis und wurde von Meister Richter in seine „ S c h a c h t a k t i k " aufgenommen. Wiener Partie. Schwarz: Ulimann. 1. e2 — e4 e7—e5 2. Sbl —c3 Sb8 — c6 3. f2 — f4 d7—d6 4. Sgl— f3 Lf8—e7 5. L f l —c4 Lc8—g4 6. 0—0 e5 X f4 7. d2 —d4 g7—g5 Nun folgt ein schönes, positionelles Figurenopfer! 8. L c 4 X f 7 f Ke8Xf7 9. Sf3 X g 5 | Le7 X g5 10. D d l X g4 Sg8 — h6
42
11. Dg4 —h5f Kf7—g7 Nun ein überraschender Zug! 12. h2 —h4! Lg5 — f6 Lh4:, 13. T f 4 : Lf6, 14. T f 2 ! nebst 15. Sd5 und gewinnt. 13. Lei X f4 Sh6 — f 7 oder Ld4:t, 14. K h l Sf7, 15. Le3! Sfe5 (Lf6, 16. Sd5), 16. Dh6f Kg8, 17. De6t und 18. L h 6 f
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¡JF ¡8 I I mm Ä H)& H 11 s HP mm H ül wm. E ¡¡§| 14. e4 —e5! d6Xe5 15. Lf4—g5! Sf7Xg5 16. h4 X g5 Lf6Xg5 17. D h 5 — f 7 f Kg7 — h6 18. Df7 — e 6 t Kh6—h5 19. g2 — g 4 | Kh5 — h 4 20. K g l — g2! gibtauf.
Heitere Kurzgeschichten (Allerlei Partiesdilüsse) Motto: „Wenn man auf Gewinn steht, soll man sich auf die Hände setzen, damit diese nicht ausführen, was der Verstand verbietet!" Dieser weise Ausspruch stammt von Dr. Emil Mehner, einem Kämpen der großen Turniere von 1873 und 1882. Künstlerpech Eine einzigartige Tragödie, die freilich den Nichtbetroffenen nur heiter stimmt. Im Herbst 1905 verkehrte der neugebackene Meister des „ D e u t s c h e n S c h a c h b u n d e s " Augustin Neumann ab und zu im „ A k a d e m i s c h e n S c h a c h v e r e i n " . Ein aus diesem Anlaß veranstaltetes Turnier sah vor der letzten Runde ihn und mich mit gleichem Stand als Bewerber um die Siegesprämie. Der Zufall hatte uns in der Schlußrunde zusammengeführt. In beistehender Stellung lehnte ich ein Remisangebot ab. Meine Bauern f4 und g6 kosten dem Gegner Bg7 und Läufer. Da mein Läufer nicht das Feld a8 beherrscht, darf Bb5 nur von Ba2 geschlagen werden; außer es gelingt mir vorher, mit meinem König das Feld a8 zu erobern. In meinem Kopfe rollte ungefähr folgende Variante ab, die nicht ohne theoretisches Interesse ist.
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1. Ld2f Ka4, 2. Lc3 Lf8, 3. Kc2 b4, 4. Le5 Kb5, 5. f5 Kc5, 6. f6 gf:, 7. Lf6: Kc4, 8. g7 Lg7:, 9. Lg7: Kc5, 10. Kb3 Kb5, 11. Ld4 Ka5, 12. Kc4 Ka6 (Ka4, 13. Lb6! usw.), 13. Lf6 Ka5, 14. Ld8f Ka6, 15. Kc5 Kb7, 16. Kb5 Ka7, 17. Lg5 Kb7, 18. Le3 Ka8, 19. Kb6 Kb8, 20. Lf4f Kc8 (Ka6, 21. Ld6 b3, 22. ab: usw.), 21. Ka7 Kd7, 22. Ld2 Kc6, 23. Lb4: Kb5, 24. La3: Ka4, 25. Le7 Kb5, 26. a3! Ka5, 27. L b 4 | Kb5, 28. Kb7 Ka4, 29. Kb6 und Weiß gewinnt. 43
Während des Nachdenkens nahm ich eine Zigarette in den Mund und die Streichholzschachtel in die Hand. Sodann ergriff ich, schon fest zu Ld2f entschlossen, den Läufer, zog aber noch nicht, da mich die Folgen von 2 b4 interessierten. Und so geschah das Unglück! Unbewußt strich ich mit der Hand, die den Läufer hielt, ein Streichholz an. Unglückseliger Weise hatte ich die Schachtel auf der Köpfchenseite der Zünder geöffnet; die Flamme schlug in die Schachtel, explosionsartig entzündeten sich alle Hölzerauf einmal. (Denselben Unfall, freilich nicht beim Schach, mußte übrigens 1953 der große W i n s t o n C h u r c h i l l erleiden!) Mit einem Wehlaut ließ ich den Läufer aus der
arg verbrannten Hand fallen. Da wir mit den bleigefüllten StauntonFiguren spielten, wahren Stehaufmännchen, stand der Läufer nun fest — auf b2! Meister Neumann wollte natürlich nicht auf den so irregulär zustande gekommenen Zug bestehen. Aber der sofort „amtierende" Turnierleiter, mangels eines Schiedsgerichtes einzige und letzte Instanz, nahm nun eine sehr unedle Rache für unzählige Hänseleien, die er von mir erduldet hatte. Und so blieb es bei Lb2! Auf diese Weise kam ich um meinen ersten "Ersten Preis" und konnte 14 Tage mit verbundener Hand herumgehen.
Tragikomödie Im Jahre 1906 fand im „Wiener Schachklub" ein Turnier statt, an dem unter anderen die greisen Meister Adolf Albin und Adolf Schwarz teilnahmen. Meine Partie mit letzterem sollte nun entscheiden, ob er oder Albin den ersten Preis bekäme. Es hatte sich nebenstehende Stellung ergeben und mein Gegner brütete ziemlich lange. Ich erwartete nun natürlich 1 Sg4:, 2. Sc6:t Kc8, 3. hg:. Schwarz entschied sich aber für das etwas verdächtige 1 Dc7—b7. Darauf produzierte ich eine kleine Studie. 2. Se7 X c6f, Kb8—c7, 3. De4—e7t, K c 7 — b6, 4. c4—c5f!, Kb6—a6, 5. Lg4— c8!, D b 7 X c 8 , 6. De7—a7f, K a 6 — b5, 7. Da7—b6f, Kb5—c4, 8 . D b 6 — b4f und Meister Schwarz gab auf, da Kc4—d5, 9. Sc6—e7t die Dame kostet. 44
Albin war also Turniersieger und ich bekam einen Schönheitspreis. Das „reizende Schlußspiel" wurde in einigen Schachspalten veröffentlicht. Fast ein halbes Jahrhundert später kam mir nun so ein Blatt wieder unter die Hände und ich konstatierte zu meiner grenzenlosen Verblüffung,
daß ich in der Schlußstellung rettungslos verloren war. Man sehe! 9. Sc6—e7f, Kd5—e4ü, 10. Se7X c 8 , f 4 — f 3 t , 11. Ke2—f2, Lg5—h4f, 12. Kf2—gl, f 3 — f 2 f , 13. Kgl— h2, f 2 — f l D , 14. Sc8—d6| (14. Db7f Kf4, 15. Dc7f Kf3, 16. Db7f Kf2, 17. Dg7 Sf5 usw.), Ke4—e5, 15. Sd6—f7t> Ke5—f5, 16. Sf7— d6f, Kf5—g6, 17. Db4—b7, D f l — e2t, 18. Kh2—gl, De2—elf mit Matt im nächsten Zug.
Die Preisrichter (Meister Marco und Zinkl), zahlreiche Schachschriftleiter und alle nachspielenden Schachfreunde waren niemals darauf gekommen, daß ich den Schönheitspreis zu Unrecht empfangen hatte. So hat also Meister Schwarz in seinem letzten Turniere den ersten Preis aus der Hand gegeben, indem er in der letzten Turnierpartie seines Lebens in Gewinnstellung aufgab!
Meine größte Blamage N u r so kann man die folgende Sdiachtat betiteln! Im Jahre 1906 kam öfters ein älterer Pole, dessen Name mir nicht mehr erinnerlich ist, in das berühmte „Cafe Central". Er spielte fleißig mit allen möglichen Meistern, aber niemals sah ich ihn eine Partie auch nur remisieren. Da er die Partie stets um 2 Kronen spielte, hatte er sich bald den Namen einer guten Kundschaft errungen. An Spott ließen wir es natürlich nicht fehlen und auch ich „pflanzte", wie man so schön in Wien sagt, ihn nach Noten. Da schrie er einmal, als es ihm schon zu arg wurde, mich wütend an. „Mit Ihnen spiele ich um zehn Kronen und gebe ihnen Bauer und Zug vor." Das Gelächter hätte man hören sollen! Selbstredend nahm ich sofort an, denn zehn Kronen waren damals allerhand. Daß ich die Partie als ausgesprochene Juxpartie behandelte, ist einleuchtend. Denn die Kiebitze sollten auch ihre Freude haben und an eine Verlustmöglichkeit dachte ich nicht im Entferntesten.
So ergab sich folgende Stellung.
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Nun zog mein Gegner 1. c4Xd3. Klarerweise gefiel mir 2. K e 3 X d 3 nicht, weil Sf2f, 3. Kc2 Se4 leicht remisiert. Völlig ahnungslos zog ich also 2. g5—g6, wurde aber durch das folgende d3—d2! direkt niedergeschmettert. Auf meine Antwort 3. Ke3—e2 folgte noch der Keulenschlag Sh3—f2! und ich konnte nach 4. Ke2Xd2, Lf8—b4 aufgeben. Mit welchen Gefühlen ich unter allgemeiner Heiterkeit die zehn Kronen erlegte, kann man sich vorstellen. Das 45
Schlußspiel prangte zwei "Wochen später mit allen Begleitumständen in einer großen polnischen Schachspalte.
Der Sieger aber hat im „Cafe Central" auch nachher keine andere Partie gewonnen!
Reicht eine Mehrfigur zum Gewinn aus? Von Fällen wie forzierten Mattangriffen des materiell Schwächeren oder einem Remis durch ewiges Schach ist natürlich abzusehen, ebenso von theoretisch klaren Endspielstellungen. Hier sollen nur Fälle gezeigt werden, wo das Brett noch recht voll ist und daher die Unmöglichkeit des Gewinnes überrascht. I. Der Mehrläufer Im Neumann-Turnier 1906 hatte mich Dr. Perlis (als Schwarzer) in folgende nicht gerade beneidenswerte Lage gebracht.
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Es folgte 1 Sc6Xa5. Trotz Zeitnot konnte ich das nun folgende Endspiel richtig abschätzen und zog statt des erwarteten 2. Kb2 in Ruhe 2. Lb4 X a5 3. D d 2 X a 5 46
Ta8 X a5f Tg8 —a8
4. Da5 X a8 5. b3 —b4ü
Lb7 X a8
Man kann sich leicht überzeugen, daß der Läufer überall auf Granit beißt. Weiß muß nur seinen König so ziehen, daß er gegen eventuelles Lc4 oder Lh3 die Bauern d3 und g2 decken kann. Auch Läuferopfer auf e4 (nach Abtausch auf f3 und f6—f5Xe4) nützt nichts, da der schwarze König nirgends eindringen kann. Freilich muß sich Weiß vor Mätzchen hüten (wie: 5 g3, 6. Kb2 f5, 7. Kc2 fe:, 8. fe: Kf6, 9. Kd2 Lc6, 10. Ke2Ld7, 11. Kf3? [selbstredend ist 11. Kel geboten!] Lg4|! und gewinnt). Schwarz muß sich bei gutem Spiel von Weiß stets mit remis begnügen. II. Der Mehrspringer Die beistehende Stellung ergab sich in einer Partie gegen Meister Mayrhofer (Wiener Schachklub, 1907). Heute weiß kaum noch ein Schachspieler etwas von diesem großen Opernsänger. Aber einst war er nicht nur als Sänger, sondern auch als Schachmeister gefeiert. Er hat 1851 gleichzeitig mit Andersten in London ein großes Turnier als Sieger durchfochten, ist der Erfinder der Eröffnung 1. e4 e5, 2. Se2, welche er mit
Alapin ausanalysierte, und war, speziell im Evansgambit, noch im höchsten Alter auch großen Meistern gefährlich. Ein wundervoller Mensch mit köstlichem Humor! In der Stellung spielte ich 1. Tal X a7f Ta8 X a7 2. D d 4 X a 7 f Dd6— e7f Damit glaubte mich Schwarz hineingelegt zu haben. Aber bald mußte sich Schwarz überzeugen, daß er der betrogene Betrüger sei. 3. Da7 X e7f Kf7 X e7 4. d3 —d4ü Schwarz kann nicht gewinnen, die Punkte c3 und f3 sind stets leicht zu decken, Springeropfer ausnahmslos ohne Wert. Z.B. 4 Se6, 5. c3 Sd8, 6. Kd3 Sb7, 7. Ke2 Sd6, 8. Kd3 Ke6, 9. Ke2 Se4!, 10. Kd3! Sf2f, 11. Ke2 Shl! (Eine Falle! 12. Kfl?Sg3t, 13. Kel Se4! u. gew.), 12. Kd2! remis. III.
Der Mehrturm Diese Stellung ergab sich in einer Matchpartie gegen Dr. H. V. Klein (Schachklub „Schlechter", 1920), der Schwarz hatte.
Es folgte 1. g3 —g4 Tf5 — c5 Nun zeigt sich die Ohnmacht eines schwarzen Mehrturms. 2. T f 8 X f 6 ! g7 X f6 3. Ke2 —f2 h7—h5 4. h2—h3 h5 X g4 5. h3 X g4 Kd7—e6 Wertlos wäre hier Td5, 6. cd: cd:, 7. f5! 6. Kf2 —e2 Tc5 — f5! Sehr schlau! 7. gf:t Kf5:, 8. Kf2 Kg4, 9. Kg2 c5! u. gew. 7. Ke2 — f2 Tf5 — c5 8. Kf2—e2 f6—f5 (da ja Te5 oder Tg5 zu nichts führen.) 9. g4 — g5 Ke6—f7 10. Ke2 — f2 Kf7—g6 11. Kf2—g3 Kg6—h5 Te5, 12. fe: Kg5:, 13. c5 usw. Schwarz macht also einen letzten Hineinlegungsversuch. 12. Kg3—h3
Kh5 — g6
13. Kh4 Kh7, 14. Kh5 Kg7, 15. g6 Td5!, 16. cd: cd:, 17.Kh4Kg6:, 18. Kg3 Kf6, 19. Kf2 Ke6, 20. Ke2 47
Kd6, 21. Kd2 KC5,, 22. c3 bcif, 23. Kc3: d4t!, 24. ed:f Kd5, 25.b4 a b : f , 26. Kb4: Kd4: und die schwarze Dame kommt mit Schach! Da sich "Weiß auf nichts einließ, sondern mit dem König auf der dritten Linie blieb, wurde die Partie nach 13. Kg3 Kh5,
14.Kh3 Kg6, 15.Kg3 remis gegeben. (Interessant ist, daß Schwarz auch mit Turmopfer auf c4 nichts erreicht. Z. B. 3. Kd2 Kd6, 4. h4 Tc4:, 5. bc: Kc5, 6. h5 und Schwarz würde verlieren.)
Übermut tut selten gut! Die folgenden drei Schlußspiele entstammen Schnellpartien und überraschen durch zwei leicht zu sehende, aber geradezu groteske Abschlüsse. I. Dr. Julius Perlis hatte Schwarz (Wiener Schachklub, 1907) und erlaubte sich im Scherz den Zug 1 Df3—a8?.
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Es folgte 2. Sd8—e6f Kc5—c6 (um auf 3. Sc7 einfach Da7: zu spielen). Zum Entsetzen von Schwarz folgte aber 3. a4—a5! Kc6—b7, 4. Ke8—d7 Kb7—a6, 5. Se6—c7t Ka6—b7, 6. a 5 — a 6 | und Weiß gewann. II.
Gespielt im „Theatercafe", 1936. Schwarz hatte der starke Amateur 48
Dr. Stefan Licht. In dieser Stellung lehnte er ein Remisangebot ab. (Meister Richter hat den Vorfall in seinem Buche „ D a s M a t t " verewigt.)
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Also: 1. Te8— e6f 2. Te6 X e5f! 3. S g 2 - f 4 f
Kg6—h5? Tc5Xe5
Die Strafe folgte auf dem Fuß! III.
Schwarz hatte hier der italienische Meister Giovanni Martinolich, dessen frühes Hinscheiden die Schachwelt sehr zu beklagen hatte. Es handelt sich um eine der unzähligen Blitzpartien, die wir 1907 im „Wiener Schadiklub" spielten.
1. S e i — b3 Dh5Xf3f 2. Ke6 —d6 Df3Xdl? Natürlich war Df6f geboten, worauf 3. Kd5! D f 7 f , 4. Ke4 Db3:, 5. Td3: für Weiß noch immer remis ergab, da leider der Gewinnzug für Schwarz De2f nicht möglich ist. Auf das Schlagen des Turmes erfolgte aber 3. Sb3—d4! und — es erscheint fast unwahrscheinlich — das Matt ist nicht zu decken. (3. Sc5 wäre wegen Db3!, 4. Sb3: d2 nur remis). Ich hätte mit 1. Td3: D h 6 f , 2. Kd5 D e l : , 3. Ke4 leicht remisieren können, stellte aber dem Gegner eine tückische Falle, auf die er prompt hineinfiel.
Die Schlußstellung (sämtliche Steine auf einer Reihe) ist gewiß reizend! In allen drei Fällen verlor Schwarz nur deshalb, weil er mit der Möglichkeit eines Verlustes nicht rechnete.
Aus der Wildwest-Praxis Es folgen Beispiele eines unter Donner und Blitz stattfindenden Mattangriffes, wie sie besonders bei minder geübten Spielern grenzenlose Bewunderung erregen. Meist sind solche Spielschlüsse, da variantenlos, leicht durchzurechnen. Immerhin sind sie erheiternd und lehrreich. Albin nannte solche den „Plakatstil des Schachs".
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I. Auf 1 D b l f , 2. Lgl Sgl:, 3. D g l : ! (sonst Dämenverlust!) T f l rettet sich Weiß mit 4. T g 7 : | Kh6, 5. Tg6f. Auf 3 De4! freilich wird Weiß Mühe haben, den Verlust abzuwehren. In der Partie erfolgte ein jäher Überfall mit drolligem Matt.
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4 -Krejcik, Mein Abschied vom S&adi
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II. In dieser im Jahre 1910 im „Wiener Schachklub" gespielten Partie war Markus Pollak, ein starker Amateur und ständiger Spielpartner des Barons Albert von Rothschild, mein Gegner.
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Da 1. Ld7 Dd5, 2. Le8: Te8:, 3. Te8: Le8:, 4. D d 8 t Ka7, 5. De8: an Dg5f scheitert, zog ich 1. Lh3—g2. Auf d6—d5 opferte ich mit 2. Lg2 X d5! die Dame und erzielte nach D c 6 X f 6 mit 3. T e 7 X b 7 f Kb6—a5, 4. T e l Xc5f Ka5Xa4, 5. Ld5—b3 das Matt. Bei Betrachtung der Anfangsstellung denkt wohl kaum jemand an dieses etwas ungewöhnliche Mattbild. III.
Aus einer Partie Polvin—Krejcik, 1 Sf5, 2. Dg5, 1 Sg4, 2. Dh4f, 1 De4, 2. Dg5 führen zu nichts. 1 Tg2:, 2. Tg2: Tg2: (De4, 3. Dg5), 3. Kg2: De2t, 4. Kg3 ist kaum zu gewinnen. Daher zog Schwarz 1 Tb2—b3! Greift nicht nur Ba3 an, sondern 50
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droht auch den Problemzug Tb3—h3! mit undeckbarem Matt. Weiß deckt diese Drohung mit 2. Sc7—e6! Nun wäre 2 Sf5 nichts wegen 3. Sg5f Kh6, 4. Sf3! Tf3:, 5. D h 8 t Kg6, 6. gf :f. Übrigens droht Sf8f remis durch ewiges Schach. Schwarz hatte aber noch einen anderen Pfeil im Kodier und sagt nun Matt in vier Zügen an. 2 De5Xh2f!, 3. K h l X h 2 Sh6—g4f, 4. Kh2—hl Tb3—h3f!, 5. g2Xh3 Te2—h2f. IV.
Eine Partie mit Meister Bendiner (Wiener Schachklub 1912) ergab fol-
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gende Stellung. Schwarz hatte einen Turm geopfert und wollte nun die Früchte seines guten Spieles mit 1 h 4 X g 3 einheimsen. Anscheinend ist Weiß verloren. Mein Gegner war daher ehrlich entrüstet, als ich ihm Remis anbot. Aber es kam doch dazu und ein so seltsames ewiges Schach ist wohl kaum jemals dagewesen.
2. Da7—b8t! Auf Kb8: folgt 3. Ld6^, auf Kd7 3. Dd6f nebst 4. D e 7 f , auf Kd8 3. D d 6 | Ld7, 4. Df6:f. Es bleibt also nur 2 Kc7—b6. Jetzt aber 3. Db8—a7fü Die Dame darf nicht genommen werden (Ka7: 4. Lc5j" Kb8, 5. L d 6 f ) , auf Kb5 gewinnt 4. Dc5f. Es folgt also Kb6— c7, 4. Da7—b8f mit ewigem Schach!
Naturstudien Nun zwei Schlußspiele, die man recht gut für Kunststudien halten könnte. Sie sind längst durch allerlei Schachorgane gegangen und in Lehrbüchern verewigt. I. Ereignete sich in einer Matchpartie mit Dr. H. V. Klein (Schachklub „Schlechter", 1921.
gewinnt. "Weiß muß also den Gegner austempieren!) 5. Lf3 Ka6, 6. Lc6 Ka5, 7. La8! (falsch ist 7. Lb7 Kb4!, 8. c6 f3, 9. c7 f 2 | bzw. 9. Kf2 g l D f usw.) Ka6, 8. Lf3 Ka5, 9. Le2 f3, 7 10. Lf3: Ka6, 11. Lc6 Ka5, 12. La8 Ka6, 13. Lf3 Ka5, 14. Le2 f4, 15. Lf3 Ka6, 16. Lc6 Ka5, 17. La8 Ka6, 18. Lf3 Ka5, 19. Le2 f3, 20. Lf3: und gewinnt. (1 f4, 2. Lh5 Ka6, 3. Lf3 usw.)
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Meine erste Schachpublikation! Sie ging aus einer Partie hervor, die ich mit Winkler (Schwarz) im „Akade-
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1. Kgl Ka6, 2. Lc6 f4, 3. Lf3 Ka5, 4. Le2 f5 (Nun eine reizende Verführung: 5. Ld3 f3, 6. Kf2 f4?, 7. Lb5 a6, 8. Ld3 g l D f , 9. K g l : Lg2, 10. Kh2 u. gew. Aber es folgt 6 a6!, 7. Lc4 Kb4!, 8. c6 Kc4:! und Schwarz 4*
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mischen Schachverein" 1904 spielte, und wurde unzählige Male nachgedruckt, nachdem sie zuerst im „Deutschen Wochenschach" erschienen war. 1. Lb2 Kb4, 2. Kd3! (Schön wäre 2. La3f Ka3:, 3. Kc3 b2, 4. Sc2^.
Sdiwarz spielt aber 2 Kc4 und der Läufer muß wieder nach b2!) a3, 3. Lc3t Ka4, 4. Kc4! b2, 5. Sb3. Sdiwarz kann sich nun zwei Damen machen, aber 6. Sc5 setzt matt, und zwar nicht zwischen, sondern hinter den Bauern!
Das Abzugsschach Die Gefahren eines solchen kennt jedermann. Ein besonders charakteristischer Fall kam mir in der folgenden Partie unter.
12. T a 6 | Kg8,13.Ta2: und gewinnt. In der praktischen Partie dürfte eine solche Anhäufung recht selten sein.
I. Mein Gegner (Schwarz) war Leitgeb (Cafe Kastner, Juli 1951).
II. Aber in der Kunst sind die Grenzen weiter gesteckt! In meinen „13 Kinder Cai'ssens" (1924) habe ich wohl den Rekord in Abzugschachs aufgestellt. Als ich schon etwas früher die Scherzaufgabe bei einem Vortrage in der „Urania" vorführte, erregte sie stürmische Heiterkeit.
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Mit zwei Figuren weniger versuchte ich mein Heil in 1. Tf3—f6. Statt nun einfach mit 1 Tf5! den Gegner zur Entscheidung zu zwingen, spielte Schwarz forsch auf Mattangriff. 1 T d 5 X g 5 . Darauf gab es eine große Überraschung! 2. De3 X g5! und auf h6Xg5 den erheiternden Abschluß 3. Tg6:f Kh7, 4. Te6:f Kg8, 5. Tg6f Kh7, 6. Td6:f Kg8, 7. Tg6f Kh7, 8. Tc6:f Kg8, 9. Tg6f Kh7, 10. T b 6 : f K g 8 , l l . T g 6 | K h 7 , 52
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2. D d 3 — h 7 f ü Kg8Xh7 3. T b 7 X g 7 f Kh7—h8 und nun 4. T g 5 : t , 5 . T g 7 t , 6 . T g 3 : t , 7. T g 7 f , 8. T g 5 f , 9. T a 5 : und gewinnt.
Erstens kommt es immer anders, Zweitens als man denkt! Nun einige Überraschungserfolge! Nicht solche mit brillantem Opferflitter, sondern solche heimtückischer Art, die bei einiger Aufmerksamkeit zu vermeiden wären. I.
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Hier war ich der leidende Teil! Mein Gegner (Weiß) war mein Jugendfreund und Schachlehrer, der geniale, früh verstorbene Karl An-
dreaschek.
Das, übrigens in einigen Schachspalten falsch abgedruckte, Schlußspiel ist sehr lehrreich. Da 1. Tb5: Tb5:, 2. Te6: an Tb6 scheitert, spielte Weiß (statt des wohl besseren 1. Tg4:) 1. T e l Xe6, worauf Tb8—b6, 2. Te6 X b6 Tb5 X g5 ? folgte. (2 T b 6 : t , 3. Kh5 Tb4, 4. T a 5 ! g3, 5. T a 7 : remis.) Auf den Textzug aber geschah 3. Tb6—b7! und Schwarz konnte aufgeben. II. Im Schachklub „Schlechter" hatte ich als Schwarzer gegen Hermann Weiß 1920 folgende Stellung erreicht. 53
Mein Gegner dachte bestimmt an keine Verlustmöglichkeit. Es folgte: 1. Ta2 Tg2, 2. Ka3 Kb6, з. Tb2 (b4 war besser!) Kb5, 4. Ka2? (Pendeln des Turmes zwischen a2 und b2 ergab sicheres Remis.) Kb4 und Weiß ist verloren. 1.5. Kai Ka3, 6. Tbl Ta2= = II. 5. Kbl Kc3, 6. Ta2 T g l " Audi in der einfachsten Stellung muß man immer noch auf der Hut sein! III.
Dr. Tarrasch sagte einmal: „Wer das Erstgeburtsrecht des Angriffs für das Linsengericht eines Bauern hergibt ist ein Es-au!" Dazu ein Beispiel! Gespielt im Schachklub der „Ö.B. B." 1950. Ich offerierte dem Weißen (Herrn Cuza) eine Lockspeise. 1 Kf8, 2. Dc8f Kg7, 3. Db7: f5! Die tote Dame ist plötzlich ein Machtfaktor geworden. 4. Dd5 c6ü (Die Pointe des Ganzen!) 5. Dc6: (nach 5. Df7:f Df7:, 6. Lf7: Kf7:, 7. ef: Kf6, 8. Kg3 Kf5: gewinnt Schwarz sicher.) Dg5, 6. h4 Dglf, 7. Kh3 f4! и. gew. Nach 3. f5 war Weiß stets verloren. 54
I. 4. ef: Dg5, 5. f6| Kh6, 6. h4 D g l f nebst Lf2. II. 4. h4 Dh4:|, 5. Kg2 Df2f, 6. Kh3 Df3:f usw. III. 4. f4 Dh4, 5. ef: Df4:t usw. IV. 4. Kg2 Dg5t> 5. K f l Dglf, 6. Ke2 Df2f und Le3. IV.
Diese Stellung hatte ich als Schwarzer in den Vereinskämpfen 1949.
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42. Ldl Sg4f (Sd3t, 43. Ke3 Sb2:, 44.Lh5: wäre riskant), 43.Ke2Lb5j-, 44. Kd2 Ke4, 45. b3 Se3 (falls nun 46. Le2, so S f l f , falls 46. c4, soSdl:), 46. Lh5: Sflf, 47.Kc2 Sg3:, 48.Lg6f
Sf5 (interessant ist 48 Ke5, 49. Lc7f Kf6!, 50. Ld3 L d 3 : f , 51. Kd3: Sf5, 52. Kc4 Ke6, 53. Kc5 Kd7, 54. Kb6 Kc8, 55. c4 Sd4, 56. Le5 Sc6), 49. c4 Ld7, 50. Kc3 Ke5, 51. Lc7f Sd6ü (Eine heimtückische Remisfalle!), 52. c5 Kf6!, 53. cd: Kg6:, 54. Kd4 K f 6 , 55. Kc5 Ke6, 56. Kb6 Lc6 und ein Gewinn ist für "Weiß ausgeschlossen. V. (Aus einer 1954 gespielten Partie.) (Siehe Diagramm.) 1. g4—g5 Sf6—d7? 2. De2 X e7:|! Kf8Xe7: 3. g 5 - g 6 t f7-f6 4. g6Xh7:
Dd8 oder Db8 scheitert an 5. Sc6f. Schwarz muß die Dame zulassen und hat keinerlei Gegenspiel.
Die Treibjagd Nichts macht auf den Anfänger einen tieferen Eindruck, als wenn der König aus sicherem Hinterland über die Brettmitte ins gegnerische Lager getrieben und hier matt wird. Von den fast zahllosen, mehr oder minder korrekten Fällen, wo ich der treibende Teil, registriere ich hier drei Schaustücke. I. Aus einer 1909 im „Wiener Schachklub" gespielten Partie, in welcher der greise Meister Dr. Emil Mehner Schwarz hatte. Im Schlußspiel trat jeder weiße Stein in Verwendung, also höchste Ökonomie der Mittel! 1. hg:f Kg5:. Dieser scheinbar gar nicht waghalsige Zug findet furchtbare Strafe. 2. L h 4 f ! Kh4: (Nun folgt ein forziertes Matt in 8 Zügen.) 3. D e l f Kg5, 4. D e 3 : f K f 6 (Kh4,
5. D h 6 f Kg3, 6. Dh2=f:), 5. Dh6f Ke7, 6. f 6 t ! Kd6, 7. D f 4 f Kc6, 8. D c l j ! Kb5, 9. D c 5 f Ka4, 10. D b 4 f .
II. Diese Stellung ereignete sich in meiner Partie mit Prof. Franz Klar 55
(Olmützer Stadtmeisterschaft 1905), der Schwarz hatte. In der Partie geschah 1. h4 Dc5, 2. Se6: fe:, 3. Dc3 und ich gewann nach längerem Kampf. Etwa zwei Jahre später entdeckte ich, daß in der Stellung ein forziertes Matt in zwölf Zügen stecke. Idi verwertete diese Entdeckung in meiner Humoreske „Wie ich das Schachspiel erlernte".
Es entstammt einer Turnierpartie, die ich 1913 im Café „Elite" mit Herrn Trestler spielte. Mein Gegner führte die weißen Steine.
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Verführerisch ist 1 Dc4f, 2. Dc3 Dc3:t, 3. bc: Ta8—a2, 4. Ld2! Tc2f, 5. Kdl T b l : t , 6. Ke2 Tbb2, 7. Tdl, reicht aber nicht aus. I. Sb6fü ab: (oder Kb8, 2. Dc7:|! Kc7:, 3. Sfd5f Kc6, 4. Lb5f Kc5, 5. b4f Kd4, 6. T d l f Ke4:, 7. f3f Kf5, 8. Ld3f), 2. Dc7:fü Kc7:, 3. Sd5t Kc6 (oder Kd7, 4. Lb5f Kc8, 5. Sb6=f=), 4. Lb5f Kc5, 5. b4| Kd4, 6. T d l f Dd2, 7. Td2:f Ke4:, 8. f3f Kf5, 9. Ld3f Kg5, 10. Lf4| Kh4, I I . g 3 t K h 3 , 12. L f l f .
III. Nun folgt mein berühmtestes Sdilußspiel, welches nicht nur in fast allen Schachspalten und Schachzeitungen abgedruckt wurde, sondern auch in manches Lehrbuch (u. a. Meister Richters „Das M a t t " ) Eingang gefunden hat. 56
Zum Ziele führt nur eine Treibjagd von ungewöhnlichem Reiz, zu welcher das doppelte Turmopfer nur die magere Vorstufe ist. 1 T b l : f ! , 2. K b l : T a l f ! , 3. K a i : Da4f, 4. Kbl Da2f, 5. Kcl D a l f , 6. Kd2 Db2:t, 7. Kd3 Dc2|, 8. Kd4 Dc4f, 9. Ke5 Dd5f, 10. Kf6 Df7|ü Nun folgt die Umkehr! In dieser und in dem Zuge c6—c5f liegt die besondere Schwierigkeit und Schönheit. 11. Ke5 (11. Kg5 Df5f mit Matt im nächsten Zuge) Df5|, 12. Kd4 c5f!!, 13. Kc3 D c 2 f .
Das Schach ist ein hartes Brot! Nun zwei Schlußspiele, die zeigen sollen, daß man in scheinbar total verlorener Stellung eben doch noch nicht verloren ist, bzw. daß auch in anscheinend hilflos verbauter Stellung doch noch ein Gewinn stecken kann, daß also die Zähigkeit ihre Früchte trägt. I.
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gf:, 4. g6 Lg5f, 5. Kf5 Lh6, 6. Kf6: Le3! remis. (6. c6 Kc6:, 7. Ke6 Kc7, 8. Ke7 Kc6 mit Zugwiederholung).
II. Eine im Sdiachklub der „Ö.B.B." im September 1951 gespielte Partie, in der Barta die schwarzen Steine führte, gedieh zu folgender Stellung. Allem Anschein nach reicht der weiße Mehrbauer nicht zum Gewinn aus, denn die schwarzen Figuren stehen dominierend. Umso überraschenderwirktes, daß der scheinbar aussichtslose Durchbruchsversuch g4— g5 doch zum Ziel führt.
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Diese Stellung ereignete sich in einer Partie gegen Januscbkovetz (Weiß), gespielt ¡im Cafe „Jägerzeile" 1950. Anscheinend ist Schwarz verloren. Kd5, 2. f6 Ke6, 3. d5f! Kf7, 1 4. d6 gf:, 5. g6f Kg6:, 6. c6 u. gew. 4 Lg3, 5. fg: Kg7:, 6. d4 Kg6, 7. d7 Lc7, 8. d5 Kg5:, 9. d6 usw. 6. . . . . Kf7, 7. d5 Ke8, 8. g6 Le5, 9. Ke4 Lg7, 10. c6 Kd8, 11. Kf5 usw. Auch 2 gf:, 3. g6 Ke6, 4. d5f Ke7, 5. d6f nützt nichts. Ich konnte aber doch noch auf versteckte Art mich ins Remis retten. 1 Lh4!, 2. Kf4 Kd5, 3. f6 (3. Kg4 Lf2, 4. f6 gf:, 5. g6 f 5 f ! remis)
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1. g5 hg:, 2. Lg5:f Le8 (fg:, 3. f6 gf:, 4. h6 u. gew.), 3. Lf6:! Kc6, 4. Lg7: Lh5:, 5. Le5: usw. 2 Kb6! (Kd6, 3. Lf6: Le8, 4. Lg7: usw.), 3. h6 gh:, 4. Lf6: Ld6, 5. Lg7 h5, 6. f6 Le8 (h4, 7. f7 h3, 8. Le5: usw.), 7. Lc4 h4, 8. f7 Lf7:, 9. Lf7: h3, 10. Lh5 usw. 57
1 Kb6, 2. gh: gh:, 3. Lh6: Le8, 4. Lg7 gew. 1 Le8, 2. gh: gh:, 3. Lh6: Lh5:, 4. Lf8f usw. 1 fg:, 2. Lg5: Kd6 (hg:, 3. f6 Le8, 4.
fg: Lf7, 5. Lc4 usw.), 3. f6 gf: (Ke6, 4. fg: Kf7, 5. Lh6: gew.), 4. Lf6: Le8, 5. Lg7 Ke6, 6. Lc4f und gewinnt.
Um die Entsdieidung Wenn man in einem Turnier die letzte Runde zu spielen hat und gerade von dieser Partie ein Preis abhängt, so wird wohl der gehärtete Meister zu einer Glanzleistung auflaufen, der Amateurmeister aber spielt nervös und verliert oft förmlich stümperhaft, wenn er in eine kritische Stellung gedrängt wird. Diese Erfahrung habe ich auch an mir gar viele Male gemacht. Ab und zu gelang es mir aber doch, aus der Stellung alles heraus zu holen, was in ihr steckte.
Von dieser Partie'(Neumann-Turnier des „Wiener Schachklubs" 1908, Schwarz: Dr. Perlis) hing der dritte und vierte Preis ab. Durch ein herziges Remis sicherte ich mir die Teilung. 58
1. Lb3—d5 Ta8—c8 2. Ld5 —g2 Dh3 —h5 3. Lg2—f3 Dh5 — f5 4. Lf3—e4 Df5 — e6 5. Le4 — d5 De6—h3 6. Ld5 —g2 und remis durch Zugwiederholung.
II.
Hauptturnier des „österreichischen Schachverbandes" 1921. Weiß: Siegfried Reginald Wolf. Durch Remisierung dieser schwierigen Partie sicherte ich mir den österreichischen Meistertitel.
Es folgte: 1. Sd2 Dd8, 2. Se4 Sb3, 3. T f l Sd4, 4. Ld4: Dd4:, 5. Sd6! Eine prächtige Stellung! Der Springer sperrt budistäblich alle schwarzen Figuren aus. Te3, 6. Df2 Sd3, 7. Dh4 g5! 5
(oder 7 f6, 8. Dh5 fe:?, 9. De8f Kc7, 10.De7f Kb6, l l . D d 8 ^ ) , 8. Dh6: Sf2t!, 9. Kgl Sh3t- Remis durch ewiges Schach.
III.
Die weißen Steine führte Großmeister Rudolf Spielmann (TrebitschTurnier 1914/15). Für ihn hing von der Partie der II. Preis ab, ich konnte durch den Sieg noch den V. Preis erringen. 1 i S | wyy/yyyy/ * ¡ 1 1 » ¡1111 mm
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Es ging ein Orkan über das Schachbrett! Meister Marco schrieb dazu in der „Wiener Schachzeitung": „Es dürfte wenige Meister geben, die aus solch einer Stellung einem Spielmann noch heil entrannen." Es geschah: 28. Sf6 X d5 29. Dh4—e7f g2—g4 30. 31. Kgl —h2 32. Sc3 Xd5
c6 X d5 Kg7 — h6! Dg6 —b6f Lf5 — g6
Auch das mehrfach vorgeschlagene 32 Dh4f Kg7, 33. De7f Kg8, 34. Sd5: Dd6 ergäbe für Weiß kein Remis. 32 33. g4—g5f 34. De7 — g7 35. T f l — f 4
Db6—d6! Kh6—h5 e5 — e4f Dd6Xf4ji
(Kg5:, 36.h4f Kh5, 3 7 . S f 6 | u.gew.) 36. S d 5 X f 4 37. Kh2— g2
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und Schwarz gewann.
Zu guter Letzt I. Ein tragikomischer Partieschluß ereignete sich in einer Partie des Bendiner-Memorial-Turnieres des „Wiener Schachklubs" 1931. Schwarz: Otto Strobl. Weiß sah, daß mit 1. Lc3f Ka6 nichts zu holen sei, spielte also 1. Dh8—a8f. Nun hätte Schwarz einfach Kb6, 2. D b 8 | Ka6 schielen sollen, wo die Sdiachs aufhören. Aber es erschien ihm gefahrlos, mit Ka5—b4 den Bauer b3 zu erobern, zumal auch Dg4:f droht. Es folgte 59
eine völlig unerwartete Katastrophe: Matt in fünf Zügen. 2. D a 8 — a 3 f ü Kb4Xa3 3. Kd4 — c3 b5 — b4f 4. Kc3 — c2 und das Matt ist nicht zu decken. Die Machtlosigkeit der schwarzen Dame wirkt imponierend! II.
Ein lehrreiches Springerendspiel ergab sich in einer Partie mit Franz Wichtl (Schwarz), die im April 1953 gespielt wurde.
16. Kg3: (Eine interessante Zugzwangsstellung nach der anderen!) Sc6, 17. Se6: (Das Endspiel ist nur sehr schwer zu gewinnen. Am besten sperrt Weiß mit Sf3 die h-Reihe, dann spazieren die Könige auf den Damenflügel und der weiße Springer sucht, die Schwächen der schwarzen Bauern auszunützen.) Se7, 18. Kg2! (Ein gerissener Zug! Daß Schwarz ahnungslos hineinfällt, gibt der Partie eine stark humoristische Note.) Kh4, 19. Sg7! h5, 20. Kh2! mit undeckbarem Matt. III.
Das Epaulettenmatt
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1 Kh5, 2. Sf3 Sc3, 3. Sc5 Sd8, 4. Sd7! Se4, 5. Sf8! Sc3 (Schwarz nimmt die Pattsetzung des Königs nicht tragisch. Durch ein feines Tempospiel erzwingt sich nun Weiß die Springerdeckung des Be3. Er stellt die gleiche Stellung mit Schwarz am Zuge her). 6. Kf2i S d l f , 7. Ke2 Sc3t, 8. Kel Se4, 9. K f l ! Sc3, 10. Sh2! Sdl (oder Kh4, 11. Kg2 Sdl, 12. Sfl nebst 13. Sg3 und gewinnt), 11. Ke2 Sc3t, 12. K f 3 Se4 (oder Sdl, 13. Sfl Kh4, 14. Kg2 nebst 15. Sg3 usw.), 13. S f l Kh4, 14. Kg2 Kh5, 15. Sg3f Sg3:, 60
Matt in drei Zügen.
Im April 1908, während des großen Turniers, diskutierte einmal eine Korona von Schachmeistern allerhand Problemfragen. Man kam auch auf die Darstellung des E p a u l e t t e n m a t t s zu sprechen und ich konstruierte im Handumdrehen einen (übrigens korrekten) Dreier. Weiß: Ke3, Df6, Td4, Le7 (4). Schwarz: Ke8, Tb8 h8, Sd8, Bb6 c6 h7 (7). (1. Le7—£8! Tf8:, 2. Td8:f usw.)
Altmeister Johannes Berger bemerkte hierzu scherzend: „Versuchen Sie das einmal ohne Bauern mit einem Minimum von Figuren!" Die Anregung wirkte und die ganze Gesellschaft plagte sich redlich fast zwei Stunden. Aber man stellte nur fest, daß dies mit stillem Einleitungszug völlig ausgeschlossen sei, und fand keinerlei Position, in der nicht mindestens eine Nebenlösung störte. Nach einigen Tagen nahm ich für mich allein das Thema wieder auf und fand beistehende korrekte Fassung, die wohl die einzig mögliche sein dürfte. Lösung: 1. T g 8 X f 8 | Tf7Xf8 2. T c 8 X d 8 f ' Td7 X d8 3. Df6 — e 6 f (1 Kf8:, 2. T d 8 : | Td8:, 3. Dd8:^) IV.
Es gewinnt wohl auch 1. L d 3 X f 5 Sg8—f6, 2. Tc2 X c6 Lb7Xc6, 3. T e l Xc6. Da nun 4. Le6 den Schwarzen völlig lähmen würde, ist g 6 X f 5 geboten. In der Folge stellen sich aber schwer übersehbare Verwicklungen ein. In der Partie folgte also 1. Tc2 X c6 Lb7 X c6, 2. T c l X c 6 Dd6—b4. Der Textzug führt zu einer Damenfangtragödie, wie sie wohl noch nicht da war. 3. Ld3—b5 Ke8—f8, 4. a2—a3 Db4 —b3, 5. Tc6—c3 Db3—a2, 6. Lb5 —a4 (droht mit Lb3 nebst T e l die Dame zu fangen) Sg8—f6 ( D b l | , 7. T e l Da2, 8. Dc2 usw.), 7. La4—b3 D a 2 — b l t , 8. Tc3—cl Dbl—e4, 9. Lb3—c2 und gewinnt. Daß eine Dame mitten am Brett in ein Mauseloch kriechen muß und dort erlegt wird, ist wohl sehenswert.
Eine Warnungstafel für jedermann
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Ein einmaliger Damenfang In einer in Wien 1953 gespielten Partie ergab sich folgende Stellung.
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Dieses herzige Schlußspiel entstammt den Wiener Vereinswettkämpfen 1922 und soll eine Warnungstafel für jeden sein. Ich, als Weißer, zog schon in der Ahnung 61
sicheren Verlustes 1. Sc5—e4f. Schwarz wollte nicht nach g6 zurückgehen, aber auch nicht Bb5 verlieren. Er zog also Kg5—h4 und geriet damit in ein unzerreißbares Mattnetz. 2. Kd4—e5 f4—f3, 3. Ke5—f4 f3— f2, 4. Se4Xf2 a4—a3, 5. Sf2—e4 a3—a2, 6. Se4—d6 a2—al D, 7. Sd6—f5=f=. Selbst in totsicheren Gewinnstellungen ist höchste Aufmerksamkeit nötig. Denn solche Verlustpartien ärgern einen noch nach Jahrzehnten!
1 2. La3Xb2 3. Lb2 X al 4. Lal —b2
Db5 X b2f! Ta8 — a l f ! Lc5 —a3t La3Xb2f
VII.
In einer 1932 im „Wiener Schachklub" gespielten Partie entwickelte sich folgende Tragikomödie. 1. Sd4: Td4:, 2. Dh7: Lb6! (Dc5, 3. Dg8f Ke7, 4. D e 8 | Kd6, 5. Dd8:t Ld7, 6. Df8f gew.) 3. Dg8f Ke7,
Sö i i äSHC I 1 41 Damenopfer gegen Damenopfer H HP • • ¡¡II 1i i i ®pr 1• j§ ü 1 • • wm i •P Ü II stf H •Ä HP lü iPH • 14k»s • • H B ^¡f1 8 H EP BP&B 11ü 4. De8f Kd6, 5. Df8f Kc7, 6. Da3: H^H Tb4t! (Td3:f 7. Kfl Ta3:, 8. Lg6: VI.
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Ist das schon einmal dagewesen? Ich kann ein Beispiel bringen! 1. Dg3Xg6 erinnert an die Partie Lewitzki—Marshall (Breslau 1912). Wie immer die Dame genommen wird, 2. Se7f erzwingt das Matt. Anscheinend gibt es nichts als 1 Sa2f, 2. Kdl Se3|, 3. Te3: fg:!, 4. Se7f Kh8, 5. Lb5: de:, 6. Lc5: de:, 7. Tf8:f Tf8:, 8. Ke2 zum Vorteil von Weiß. Welche Überraschung aber, wenn Schwarz Matt in 4 Zügen ansagt! 62
Ta2:, 9. Ld3 hätte wohl auch ge-
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wonnen, aber Schwarz strebt höher!) 7. K f l (Besser war 7. d4) T b l : f , 8. Ke2 Lg4t, 9. Kd2 Tdl-f-, 10. Kc3
Eine so komische Zugszwangsstellung war wohl noch nicht da. W i r w i d m e n ihr ein eigenes Dia-
Ld4f, 11. Kb4 T b l f , 12. Lb3 (auf
gramm. Lc8, 17. g3 Lg4, 18. e5 Lh3
13. Ka5 folgt M a t t in zwei Zügen!)
u n d W e i ß gab auf. H a t jemals eine
Kb6!, 13. Se4 f5, 14. c3 fe:, 15. cd:
D a m e eine so jämmerliche Rolle ge-
ed:, 16. de:.
spielt?
63
Endspielstudien Ich habe im Laufe der Jahre einige hundert Kunststudien veröffentlicht. Hier bringe ich nur diejenigen, von denen ich mir einen stärkeren Eindruck auf die Löser verspreche, und solche, die einen ausgesprochenen Lehrwert haben. Auch unter den Schlußspielen der vorigen Abteilung sind einige Stücke, die man ebenso gut hier einreihen könnte. Ich beginne mit Bauernendspielen von instruktivem Wert! I. (österreichische Schachzeitung 1953.)
(g3, 2. Kg2 Kb7, 3. b6!) 2.
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W e i ß am Zuge und gewinnt
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1. c6 (ebenso 1. a6) verliert wegen h3f, 2. Kh2 Kc7, 3. a6 Kb6 usw. Falls 2. Kgl, so nicht Kc7 (3. Kh2!), sondern g3! 3. b6 h2f, 4. K h l f3, 5. c7f Kc8! usw. Auch 1. b6 verliert wegen h3f, 2. Kh2 Kb7 usw. Falls 2. K g l , so nicht Kb7 (3. Kh2!), sondern g3, 3. c6 h2f wie oben. Zum Ziele führt nur: 1. K g 2 — g l 64
(2. c6f verliert wegen Kc7, 3. Kg2 g3, 4. a6 Kb6 usw.) 2
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b5—b6!
Kb8 — b7
f4 — f3
(g3, 3. Kg2 usw.) 3. K g l — f 2 h4—h3 4. Kf2 — g3 und gewinnt. Anmerkung: Wäre in der Diagrammstellung Schwarz am Zuge, so würde er gewinnen. 1 g3, 2. a6 (2. b6 Kb7) Ka7, 3. c6 Kb6 usw. Stünden die Könige auf g2 und b7, so würde der Anziehende gewinnen. 1. a6f Ka7, 2. K g l ! bzw. 1 h3f, 2. Kh2 Kb8! usw. Stünden die Könige auf gl und b8, so würde der Anziehende verlieren. 1. a6 Ka7, 2. c6 Kb6, 3. Kg2 g3 usw. bzw. 1 h3, 2. Kh2 f3, 3. Kg3 Kb7, 4. b6 u. gew.
II.
(österreichische Schachzeitung 1953.)
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Wm. wm, W e i ß a m Zuge und gewinnt.
1.
d5 — d6!
c7Xd6 Ke8 — d8
(2 g6, 3. Kg5 d5, 4. Kf4 und Schwarz verliert beide Bauern.) 3. Kg4 — f5 4. a3 — a4!
Kd8—e7
Ohne dieses Tempo wäre die Partie remis, denn auf 4. Kg6 folgt nicht Ke6?, 5. Kg5! Ke7, 6. Kf5 mit Gewinnstellung, sondern 4 Ke8!, 5. Kg5 Kd8! 4 5. K f 5 X g 6 6. Kg6 — g5 5
III.
(Tattersall: Thousend End-Games.)
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nötig; denn nach 1. Kg4 Ke7 kann von einem Gewinne keine Rede mehr sein. Freilich müßte Schwarz behutsam verfahren. Z. B. 2. Kf5 Kd6, 3. Ke4 g5, 4. a4! g4, 5. Kf4 Kd5:, 6. Kg4: Ke4! mit Daueropposition. 1 2. Kh3 —g4
7. Kg5 — f 4 Ke6—d6 8. K f 4 — f 5 und gewinnt. (Falls 4. . . . . . Kd8, so 5. Ke6 Kc7, 6. Kd5 g5, 7. Ke4 usw.)
g7-g6f Ke7—e6 d6 — d5
K r e j c i k , Mein Absdiied vom Sdiadi
W e i ß am Zuge und gewinnt.
1. h5? scheitert an Ka6, 2. h6 Ka5, 3. h7 a6, 4. h8D Schwarz ist patt. Daher 1. Ke8 — d7
a7-a5
(Ka6, 2. Kc6: Ka5, 3. Kd7 a6, 4. c6 usw.) 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12.
h4—h5 a5 — a4 h5 —h6 a4 X b3 h6—h7 b3-b2 h7—h8D b2 — b l D Dh8 —c8f Kb7 — a7 Ka7—a8 Dc8—c7t Kd7 X c6 D b l — g6f Kc6—b5 Dg6 — e8f c5 —c6 De8 —b8f Ka8 X b8 Dc7Xb8| K b 5 X b 4 und gewinnt.
Eines meiner bekanntesten Stücke! 65
IV. (Schachmagazin 1950.)
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Weiß am Zuge und gewinnt.
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(gf > 4. g6 hg:, 5. h6 usw.)
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Weiß am Zuge und g e w i n n t .
1. {6—{7 Kd6—e7 2. d5—d6| Ke7Xf7 3. a5 —a6! b7 X a6 4. Kd3 —c4 a) b5f, 5. Kc5 d3, 6. d7 Ke7, 7. Kc6 d2, 8. f 6 | u. gew. b) a5, 5. Kb5 a4, 6. d7 usw. c) Kf6, 5. Kd5! d3, 6. d7 (die Dame kommt mit Schach!) Ke7, 7. Kc6 d2, 8. f6f u. gew. d) Ke8, 5. f6 a5, 6. Kd5 d3, 7. Ke6 d2, 8. d7f u. gew. e) d3, 5. Kd3: b5, 6. Ke4 a5, 7. Kd5 a4, 8. d7 Ke7, 9. Kc6 usw. f) e4, 5. Kd4: a5, 6. Ke4: b5, 7.Kd5 a4, 8. d7 usw. (5 e3, 6. Ke3: a5, 7. Kd4 b5, 8. Kc5 usw.) Dieses Stüde trug mir viel Beifall ein! V. (II. Preis im Studienturnier des Jugoslawischen Schadibundes 1950.) 1. f4—f5 2. Kb4 — c3!! 3. f5—f6 66
b7—b6 Kd5 — e5 Ke5 — e6
4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13.
f6 X g 7 h5—h6 Kc3 —c4 Kc4 — d4 Kd4 — d5 Kd5 —e6! g5— g6 Ke6 — f6 Kf6 X g6 h6 — h 7 f
Ke6—f7 Kf7 —g8 Kg8 — f7 b6—b5 Kf7—g8 b5 — b4 h7 X g6 b4—b3 b3 — b2
Bei 5 Kg8 sieht man den Sinn von 2. Kc3! Schwarz würde hier bei b5 oder d5 beide Bauern verlieren. Hätte Weiß 2. Kb5 gespielt, so würde 5 d5 folgen und Weiß könnte nicht auf e6 eindringen. 2 h6, 3. f6 Ke6, 4. fg: Kf7, 5. gh: Kg8, 6. Kc4 Kf7, 7. Kd4 Kg8, 8. Kd5 b5, 9. Ke6 und gewinnt. Falls 1. f5 b6, 2. f6?, so Ke6, 3. fg: Kf7, 4. h6 d5! usw. Falls 1. f5 b6, 2. g6?, so hg:, 3. f6 Ke6, 4. fg: Kf7, 5. h6 g5 u. Schwarz gew. A. 1 Ke5,2.f6Ke6, 3.fg:Kf7, 4. h6 b6, 5. Kc4 Kg8, 6. Kd5 b5, 7. Ke6 b4, 8. g6! u. gew.
B. 1. . . . . h6, 2. f6 Ke6, 3. fg: Kf7, 4. gh: Kg8, 5. Kc4 Kf7, 6. Kd4 b6, 7. Kc4 Kg8, 8. Kd5 b5, 9. Ke6 u. gew. Wohl ein Standard-Stück! Studie V. hatte ich ursprünglich für das (nicht zum Abschluß gelangte) Turnier des Groß deutschen Sdiadibundes 1944 in eine andere Studie eingebaut, die hier folgt. VI.
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c) 2 g6, 3.h6 Kf4:, 4. Sh7: usw. d) 2 h6, 3. Se8! hg:, 4. Sg7:f Kf6, 5. Se8f Kf5, 6. Sd6:f Kf6, 7. Se4t u. gew. (3 Kf4:, 4. g6 nebst 5. Sg7:) Am besten ist nach 2. Sf6! Kf4: mit folgenden Spielen. 3. Sh7: (droht 4. h6) Kf5, 4. g6 Ke6, 5. Sg5f Kf6 (Kf5, 6. h6), 6. S e 4 | Kf5, 7. Kc4 b5f, 8. Kd5 b4, 9. S d 6 : | Kg5, 10. Ke6 u. g e w . 4. . . . . d5, 5. Kc5 Ke6, 6. Sg5f Kf6, 7. Sh3 Ke6, 8. Sf4t usw. 4 b6, 5. Kc4 Ke6, 6. Sg5f Kf6, 7. Se4f Kf5 (Ke6, 8. Sd6:), 8. Kd5 b5, 9. S d 6 : | Kg5, 10. Ke6 u. gew. Schwarz spielt also auf 1. Se7—d5 am besten Ke6Xd5, womit die Anfangsstellung von Studie V erreicht ist. Nun zwei Stücke, in denen ich den Ehrgeiz hatte, die blanke Dame gegen Turm und alle acht Bauern gewinnen zu lassen!
Weiß am Zuge und gewinnt.
1. Se7 — d5ü Nicht befriedigend sind nun 1 b6, 2. Se3 h6, 3. f5f Kf7, 4. gh: gh:, 5. Sd5 u. gew. (2 g6, 3. h6 d5, 4. Sd5: u. gew. 2 d5, 3. f5f Ke5, 4. f6 Ke6, 5. Sd5: usw.) 1 g6, 2. h6 Kf5 oder Kd5:, 3. Sf6 oder 3. f5 usw. 1 h6, 2. gh: gh:, 3. Se3 d5, 4. Kc5 b6t, 5. Kd4 b5, 6. f5f Kf6, 7. Kd5: usw. Besser sieht 1 Kf5 aus. Nach 2. Sf6! eröffnen sich folgende Möglichkeiten. a) 2 usw. b) 2 5*
b6, 3. Sh7: Kf4:, 4. h6 gf:, 3. g6 hg:, 4. h6 usw.
VII. ("Wiener Schachzeitung 1949.)
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Weiß am Zuge und gewinnt.
67
1. D f 7 — h 5 f ! Ke2 X f 1 (Kd2, 2. Dg5! Ke2, 3. Kg2 d2, 4. T f 2 : f Kd3, 5. D d 8 | u. gew.) 2. Dh5— d l f Te3 — el 3. D d l X d 3 f Tel—e2 4. Dd3 — b l f Te2 — e l 5. D b l X b 5 f T e l —e2 6. D b 5 — c 4 ! und nun pendelt der weiße König, bis die Bauernzüge erschöpft sind. Sodann 17 Kel, 18. Dcl=f=
Die Bauern gehen nun verloren, der König muß nach a5, worauf Da3 matt setzt. IX.
("Wiener Schachzeitung 1949.)
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VIII.
(Schachmagazin 1951.) mm
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W e i ß am Zuge und gewinnt.
W e i ß am Zuge und gewinnt.
Ein Gewinn erscheint hier wohl jedem auf den ersten Anblick als unmöglich! 1. Dd2 — a 2 | Te5 — a5 Kb5, 2. Db2f Ka4, 3. De5: g4, 4. Kf2 f3, 5. De4! Kb3, 6. Dg4: usw. 2. D a 2 X c 4 f Ta5 —b5 b5, 3. De6f b6, 4. D c 8 f 3. Dc4 — a 2 | Tb5 —a5 4. D a 2 X e 2 f Ta5 —b5 5. De2 —d3ü g5 — g4 6. Kg2 — g l ! h4—h3 7. K g l — h 2 f4— f3 8. Kh2 —g3 68
Kb5 X a5 1. b4 X a5 f6—f5 2. Kg6 X g7! f5 —£4 3. Kg7 — f6 f4—f3 4. Kf6 — e5 Ka5 — b5 5. Ke5 — d4 (f2, 6. Kc5! mit folgendem Matt.) a6 — a5 6. Kd4 — e3 a5 — a4 7. Ld6 — a3! Kb5 —c4 8. b3 — b4! Kc4 —b3 9. Ke3 X f3 10. b4 — b5 und gewinnt. Kc6, so 7. Lb4! Kd5 Falls 6 (Kb5, 8. La3) , 8. Kf3: Kd4, 9. Ke2
Die folgende Studie ist mit einigen Abänderungen der Schluß der Turn i e r p a r t i e Krejcik—Emerich
König
(Trebitsch-Turnier 1929), die mit Remis endete. Durch allerlei Umstellungen glückte mir eine schwierige Gewinnstudie.
Weiß am Zuge und gewinnt.
1. S g 3 - e 4 t Kf6 — e6 2. Dc5—c4f Dd8 — d5 (Kf5, 3. S g 3 | u. gew.) 3. Se4—c5f Ke6—d6 4. Sc5—b7f Kd6—e6 5. Sb7 — d8f Ke6—d6 6. D c 4 — b 4 t Dd5 — c5 7. Sd8—b7f und gewinnt. 1. Kf6 — f5 • « « • 2. Dc5 —f8f Kf 5 — g4 (Ke4:, 3. D f 3 : f mit Damengewinn. 3. Df8 X f3f Kg4 X h4 4. Df3 — h l f (4. Kg2 Dc8! usw.) 4. Kh4—g4 5. K f 2 — g2ü a) Dh4, 6. D d l f Kf5, 7. Df3f mit Matt. b) Kf5, 6. Dh3f Ke4:, 7. Df3f mit Damengewinn. XI. (Ehrung im Turnier matny Listok" 1. Da8f Kb6, 2. D b 7 | Kb4, 4. Db6f Ka3!, 6. Sa4f Kb3, 7. Db5f
der „ Schach1924.) Ka5!, 3. Da6f 5. Da5f Kb2, Kc2, 8. Dc4f
Kd2, 9. Dc3f Ke2, 10. Df3f Kd2, 11. D f 2 f K c l , 12. D e l f Kc2, 13. Dc3f K d l , 14. Sb2f Ke2, 15. Df3f Kd2, 16. Sc4f K c l , 17. De3f und gewinnt. Auf 6 Kc2 folgt sofort 7. Dc3"f (statt wie oben beim 13. Zug), auf 6 K c l , 7. D e l t Kc2, 8. Dc3f usw. Nun folgen einige ausgesprochen schwierige Turnierstudien! XII. (Prämiiert im Turnier des „Luigi Centurini" 1952.)
Weiß am Zuge und gewinnl
69
Verführung: 1. T g l Db4 (b2f, 2. Lb340, 2. L c 2 | Kb2, 3. T b l | Ka3 remis. 1. L d l X b3ü
XIII.
(I. Preis der „Tidskrift för Schak" 1919.)
Da3Xb3f r
(1 De7, 2. Tc2f u. gewinnt; 1 a4, 2. Sc3 ab:, 3. T g l f Kb2, 4. T b l f ; 1 Db4, 2. Sc3 D d 6 f , 3. Ld5 u. gew.) 2.
Se4—c3
Schwarz ist schränkt.
auf
f 6 — f5 Bauernzüge
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3. T f 2 f4, 4. Th2 f3, 5. T f 2 h5, 6. T h 2 h4, 7. T f 2 h3, 8. T h 2 a4, 9. T f 2 D b 5 t , 10. Sb5: ab:, 11. Kc3 und gewinnt. H ä t t e Schwarz schon 8 Db5f, 9. Sb5: ab: gezogen, so wäre nun der T u r m auf h2 und der Bauer auf a5. Hier wäre 10. Kc3 falsch wegen b 4 f , 11. Kc4 K d l , 12. T f 2 h2, 13. T h 2 : K e l usw. Aber 10. T f 2 b4, 11. Kc4 gewinnt. H ä t t e Schwarz statt 7 h3 aber 7 a4, 8. T h 2 D b S f , 9. Sb5: ab: gespielt, so stünde nun der T u r m auf h2 und der Bauer auf h4. Deshalb ginge 10. Kc3 K d l , 11. T f 2 , da jetzt h2 nicht möglich ist.
I 1.
Weiß am Zuge und gewinnt.
Sa4 — c3!
T d 5 — e5
(Tf5, 2. Sc3—e4f Kh5, 3. S f 6 | Kg5, 4. S e 6 f ) 2.
Sc3— e4f
Kg5 — h5
(Kf5, 3. Sd6f Kg5, 4. Sf7f usw.) 3. S c 5 — d 7 ü 4. Kg7 — f8! 5. K f 8 — f7! 6. Sd7 — f 8! 7. S e 4 — f 6 f 8. Sf8 — e 6 t 9. S e 6 — g 7 | 10. Sf6 — e 4 f
Te5 — e7f Te7—e6 Te6—g6 Tg6—h6 Kh5—g5 Kg5-f5 Kf5-g5
Bei einem da und dort möglichen Qualitätsopfer gewinnt Weiß partiegemäß. Die folgende Studie halte ich f ü r mein wertvollstes Stück. Sie wurde in ungezählten Zeitungen und Lehrbüchern abgedruckt. Besonders die Großmeister Maroczy und Mieses schätzten sie sehr hoch ein. 70
Die folgende sehr schwierige Studie war eigentlich eine Vorarbeit zu der vorangehenden. Der Preisrichter Dr. Tarrasch spendete ihr ein besonderes Lob.
XIV. (Ehrung im Studienturnier von "Kagans Neuesten Schachnadiriditen" 1922.)
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Diese Variante läßt an Schwierigkeit wohl nichts zu wünschen übrig. Andere Varianten: I. 1 Df5, 2. Sc3—e4t Kh5, 3. Sf6f Kg5, 4. Sce4f u. gew. II. 1 Dc4, 2. Sc3—e4f Kh5, 3. Sf6f Kg5, 4. Sce4f u. gew. III. 1 Da8, 2. Sc3—e4f Kh5, 3. S f 6 t Kg5, 4. Se6| Kf5, 5. S d 4 | Kg5, 6. Lf4f usw. 2 Kf5, 3. Sd6f Kg5, 4.Sce4f Kh5, 5. Sf6f Kg5, 6. Lf4f usw. IV. 1 Dg2:, 2. Sc3—e4f Kh5, 3. Sd7ü Dg3:, 4. Sg3:f Kh4, 5. Se2 u. gew. 2 Kf5, 3. Sd6f Kg5, 4. Se6f usw.
W e i ß am Zuge und gewinnt.
1. Sa4 — c3 Dd5 — c6! 2. Sc3—e4f Kg5 —h5 Oder Kf5, 3. Sd6f Kg5, 4. Sce4t Kh5, 5. Sf6f Kg5, 6. Lf4f usw. 3. L g 3 - d 6 ! g4-g3 Es drohte 4. Sg3f Kh4 (Kg5, 5. Sce4f Kh4, 6. Le7=j=), 5. Sce4! Dd7f (Db7f, 6. Kg6), 6. Kf6 Dd8f (sonst Sgf5f nebst S e g 3 f , 6 Dd6:t, 7. Sd6: Kg3:, 8. Kf5 Kf2, 9. e4 g3, 10. e5 u. gew.), 7. Le7! u. gewinnt. 4. S e 4 — f 6 | Kh5 — g5 Oder Kh4, 5. Sce4 usw. 5. Sc5— e6f 6. Ld6 —f4ü
Kg5 — h4 Dc6Xg2
Oder De6:, 7. Kg6! mit Matt. 7. Lf4— g 5 | Kh4—h3 8. Se6— f4f Kh3 —h2 9. Sf6— g4f Kh2—hl 10. Sg2: Kg2:, 11. e4 Kf3, 12. e5 Kg4:, 13. e6 Kg5: (Kf3, 14. Lf6 Ke4, 15. Lh4 usw.), 14. e7 g2, 15. e8D g l D , 16. Dg6f und gewinnt.
XV. (III. Preis der „Schach-Olympia" 1936.)
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W e i ß am Zuge und gewinnt.
Urteil der Preisrichter: „Witzig angelegte Studie, die nicht leicht erkennen läßt, welche entscheidende Bedeutung der weiße König in der Lösung hat!" 1. Kc3 —b2! D f l X b5f (1. b6|? Ka3, 2. b7 Df4! usw.) 71
2. Kb2 — cl c5 — c4 (Kb4, 3. c3f Ka4, 4. c4 u. gew.) 3. c2 —c3! g6—g5 4. K c l — d l g5 — g4 5. K d l —e2 f6—f5 6. Ke2 — f2 f5 — f4 7. K f 2 — g2 e5 — e4 8. Kg2 — f2 g4-g3f 9. K f 2 — g2 g 7 - g 6 10. K g 2 — h 3 g6—g5 11. K h 3 - g 2 g 5 - g 4 12. a2 — a3! e4—e3 13. d2 X e3 f4 X e3 14. Kg2 X g3 und gewinnt. Weiß muß die Wirksamkeit der schwarzen Dame nach e2 und f l unbedingt unterbinden. Man sehe! 3. d3? (statt 3. c3) c3!, 4. K d l f5, 5. K e l g5, 6. K f 2 g4, 7. Kg3 g5, 8. a3 e4, 9. de: fe:, 10. K f 2 g3f, 11. Kg3: e3, 12. K f 3 e2 und Schwarz gewinnt. Weiß kann nur dann gewinnen, wenn der Schwarze im Zugzwang genötigt wird, D b 5 X c 6 zu spielen!
W e i ß am Zuge und g e w i n n t .
10. Ke7 — d 8 Ld7—e8 11. K d 8 — c 8 ! Le8—d7t (11. Kc7? Ld7, 12. Kb7 L c 8 | , 13. Ka7: Lb7! remis.) N u n 12. Kc7, 13. Kb7, 14. Ka7:, 15. Kb7! (15. Sa6:? Lh5, 16. Sb8 Lf3), 16. Sa6: und gewinnt.
XVII. (Schachmagazin, 1951.)
Mit diesem leichten Stücke beginnen wir eine kleine Auswahl von Seeschlangen! Die erste ist eigentlich nur eine Königswanderung mit drei Remisfallen. XVI. (Wiener Schachzeitung, 1948.) 1. b2—b3 Le8 — d7 Der schwarze Läufer pendelt nur zwischen e8 und d7. Der weiße König marschiert nun auf schwarzen Feldern (sonst Lg6f! nebst Le4!) nach f6. 9. K f 6 — e 7 Le8 — d7 (9. Ke6:? Lf7f nebst Lb3:) . 72
W e i ß am Zuge und gewinnt.
Ein Stück, das sehr große Konstruktionsschwierigkeiten verursachte!
Solange der weiße König nicht nach b3 kann, ist ein Matt unmöglich. Also 1. Kd4, 2. Kd3, 3.Ke2, 4. Kf3, 5. Kg3, 6. Kh4, 7. Kg5, 8. Kf6, 9. Ke7, 10. Ke8 (der T u r m pendelte einstweilen zwischen a8 und b8) Ta8, 11. Kd8 Tb8, 12. Kc7 Ta8, 13. c5! a3! Falls nun 13 Tb8, so 14. Kb8: a3, 15. Kc8: a2, 16. c6 bc:, 17. b7 c5, 18. b8D cb:, 19. Db4: Kc2, 20. Dc4f u. gew. Nach 13 a3! muß der weiße König wegen des Patts auf den Turm verzichten. Er wandelt aber (14.—24. Zug Kc7—b3) mit dem König nach b3 zurück: sodann 25. Sb4—a2 und 26. Sa2—c3f.
Kf 1—el—dl—cl—bl—a2!—al! —bl—cl—dl—el—fl! Nach je elf Zügen muß also Schwarz einen Bauernzug machen, bzw. schließlich den König ziehen. Sodann 77. K f l Kh4, 78. Kg2 Kh5, 79. Kh2: Kh4, 80. Lg2 Kh5, 81.Lh3Kh4, 82. Lf5: und gewinnt. Die folgende, wohl komplizierteste und schwierigste meiner Studien erschien als Preisaufgabe und fand keinen Löser! XIX.
(Wiener Schachzeitung, 1949.) XVIII.
(Deutsches Wochenschach, 1911.)
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W e i ß am Zuge und gewinnt.
W e i ß a m Zuge und gewinnt.
Eine Seeschlange, die sehr oft nachgedruckt wurde! 1. Lg2f führt zu nichts (Kh4, 2. Kel h l D , 3. L h l : Kh3, 4. K f l Kh2, 5. Lg2 b6 u. gew.) Weiß muß also ein Tempo gewinnen, damit in derselben Königsstellung Schwarz am Zuge ist. Dies geschieht durch das elfzügige Manöver
I. Te4:f fe:, 2. f5f Kd7, 3. b7! La7, 4. Ke2: Ke8 (Nun muß der König wegen der Drohung Lc5:j" auf Umwegen den Bauer e4 holen.) 5. Kd2 Kd7, 6. Kc3 Ke8, 7. Kd4 e3ü (Die sehr versteckte H a u p t v a r i a n t e ! ) 8. fe: Lb8, 9. Ke4 La7, 10. Kf4 Lb8 (falsch wäre I I . e4 La7, 12. e5 fe:f, 13. Ke5: Lb8, 14. Kf6La7, 15. Kg7Lf5:, 16. gf: Lb8, 17. f6 La7, 18. Kg8 Lb8, 73
19. d7f Kd7:, 20. Kf7: La7! [nicht Kc7 wegen 21. Ke6 La7, 22. b8Dt! Kb8:, 23. Kd6], 21. Kg8 Kc7 u. gew. Falls 12. g5, so f g : t , 13. Kg5: Lb8, 14. Kf6 La7, 15. e5 Lb8, 16. e6 fe:, 17. fe: Lg8 usw.) 11. Kg3! Kf8, 12. Kh4 La7 (oder Lg6, 13. fg: fg:, 14. e4 Kf7, 15. g5 fg:f, 16. Kg5: La7, 17. e5 Lb8, 18. d7 Ke7, 19. e6 u. gew. bzw. 15 Ke6, 16. gf: Kf6:, 17. e5f usw.) 13. Kh5 Lb8, 14. Kh6 Lg8, 15. e4 La7, 16. e5U fe:, 17. f6! Ke8, 18. Kg7 Lh7 (oder e4, 19. Kg8: e3, 20. g5 e2, 21. g6 elD, 22. gf:t Kd7, 23. f8D u. gewinnt.) 19. Kh7: e4, 20. g5 e3, 21. g6 fg:, 22. Kg8 e2, 23. f7f Kd7, 24. f8D elD, 25. D c 8 f Diese Variante läßt wohl an Schönheit und Schwierigkeit nichts zu wünschen übrig! Zweite Variante Kd7, 8. Ke4: Ke8, 9. Kf4 7 Kd7, 10. Kg3 Ke8, 11. Kh4 Lg6 (Interessant ist hier 11 Kf8, 12. Kh5 Lb8, 13. Kh6 Lg8, 14. f4! La7, 15. g5! fg:, 16. f6! Ke8, 17. fg: nebst 18. Kg7 u. gew. Falls 15 Lb8, so 16. gf: Ke8, 17. Kg7 La7, 18. Kg8: Lb8, 19. d7f Kd7:, 20. Kf7: La7, 21. Kg8 Kc7, 22. f7 Lc5:, 23. f6! Kb7:, 24. f8D u. gew. Wäre hier durch eine Zugumstellung 18 La7 erfolgt, so würde vor d6—d7 erst 19. Kg7! geschehen, um den L nach b8 zu schaffen.) 12. fg: fg: (Falsch wäre nun 13. f4 wegen Kf7, da nach 14. g5 f5 der König niemals über e5 eindringen kann, nach 14. f5 gf:, 15. gf: Weiß nur gegen Bd6 den Bf6 bekommt, was, wie oben gezeigt wurde, nur remis ist.) 74
13. Kg3! und nun Kd7, 14. Kf4 Ke6, 15. Ke4 Lb8, 16. Kd4 La7, 17. Kc4 f5, 18. gf : gf :, 19. Kb4 Kd7, 20. Ka5 Kd8, 21. Ka6 Lb8, 22. Kb6 Kd7, 23. f4! Kd8, 24. Kc6: Ke8, 25. Kd5 Kd7, 26. c6f und gewinnt. (Hätte Weiß 13. f4 gezogen, so hätte er nicht das zum Gewinn des Bc6 nötige Tempo bekommen, da Schwarz unter Ausnützung des Dreieckes d8 e8 d7 stets rechtzeitig nach d7 kommt.) D r i t t e V a r i a n t e . SpieltSchwarz 2 Lf5:, so folgt natürlich 3. gf:, was sich auch ähnlich in anderen Spielen ergeben kann. Nach Beseitigung von Be4, einerlei ob durch Ke4: oder fe:, marschiert der König nach b6 und gewinnt mit f4 oder e4 das zum Gewinn von Bc6 nötige Tempo. Weiß muß sich also, solange Lf5: möglich ist, für Bf2, bzw. Be3 ein Tempo offen lassen.
Die folgende Aufgabe, welche mir viel Beifall eintrug, kann man auch den „wildgewordenen Springer" nennen. Sie soll die unheimliche Kraft eines aktionsfähigen Springers veranschaulichen und ist ein Gegenstück zum Selbstmatt Nr. X.
XX. (Deutsche Schachblätter, 1939.) (Diagramm nächste Spalte) 1. D f l Xc4f Te4 X c4, 2. S d l X e 3 f Kd5—e5, 3. Se3Xg4"f Ke5—d5, 4. Sg4Xf6f Kd5—e5, 5. Sf6Xd7f Ke5—d5, 6. S d 7 X b 6 | Kd5—e5, 7. Sb6Xc4"f Ke5—d5, 8. Sc4Xa3 und gewinnt.
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Weiß am Zuge und gewinn
Nun ein absonderliches Geduldspiel, kaum partiewahrscheinlich, aber durchaus partiemöglich, da nur sieben schwarze Schlagfälle vorausgesetzt werden! XXI. (Urdruck.)
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8 B B &B B B B Weiß am Zuge und gewinnt.
Ist für eine Humoreske ausersehen! Zunächst muß Bh5 gesichert werden! 1. L e i ! Kb7 (Kd7, 2. Ld2 Ke8, 3. Lei Kf7, 4. Lh4 Kg7, 5. Lg5)
2. Ld2 Kb6, 3. Lei Kc7, 4. Lh4 Kd7 (Schwarz läßt den weißen K ruhig vordringen. Solange Be7 lebt, kann der schwarze K nicht von der d-Reihe verdrängt werden.) 5. Ka3 Kd8, 6. Kb2 Kd7, 7. Kcl Kd8, 8. Kdl Kd7, 9. Kel Kd8, 10. Kf2 Kd7, 11. Kg3 Ke8 (oder A!), 12. Kg4 Kf7, 13. Kg5 Kg7, 14. Lg3 (14. h6> ergibt nur remis). h6f (Erzwungen! Kg8, 15. Kh6 Kh8, 16. Lh4 Kg8, 17. Le7: Kh8, 18. Lf8 Kg8, 19. Lg7 gew. Da nun der schwarze K wegen der Drohung Lg5 nicht auf die d-Reihe darf, kann Weiß am Damenflügel eindringen.) 15. Kg4, 16. Lh4,17.— 26. Kg4—b6, 27. Kc7 Ke8, 28. Kc8 Kf8, 29. Kd7 Kf7, 30. Le7: Kg7, 31. Ke8 Kg8, 32. Lf8 Kh7, 33. Kf7 u. gew. A. 11 Kc7, 12. Le7: Kb6, 13. Kg4 Kb5 (h6, 14. Lf8 Kb5, 15. Lh6: Ka4, 16. Lg7 Kb3, 17. Le5:), 14. Kg5 Ka4, 15. Lf6 (hier zeigt sich die Verderblichkeit des Schlagens auf c5. 15. Lc5: Kb3, 16. Lb4 c5, 17. La5 Lc6, 18. Kh6 Le8! mit Remisschluß.) Kb3, 16. Le5: Kc2, 17. Kh6 Kd2, 18. Kh7: Ke3:, 19. Kg7! Ke2:, 20. h6 e3, 21. h7 u. gewinnt. Ein Zusatz dazu wäre folgende Gewinnstudie! XXI a. Weiß: Kf2, Lg3, Bc3, e3, g2, g5 (6). Schwarz: K b l , Ld5, Bc4, c5, c6, e4, e5, e6, e7, h7 (10). Zunächst Sicherung von Bc3! 1. Ke2 Kc2, 2. Lei K c l , 3. Ld2f Kc2, 4. g3 K b l , 5. K d l Kb2, 6. g4 Kb3, 7. Kcl Ka4, 8. Kb2 Kb5. Nun Eroberung von Be7! 9. Lei Kb6, 10. Lh4 Kc7, 11. g6 hg:, 12. Le7: Kb6. 75
Hierauf Einmarsch des weißen Königs! 13. L d 8 f Kb5, 14. Ka3 Ka6, 15. Ka4 K b 7 , 1 6 . Ka5 K a 7 , 1 7 . Lc7 Kb7, 18. Lb6 Ka8, 19. K a 6 Kb8, 20. La5 Kc8 (Ka8, 21. Lc7 g5, 22. Ld8), 21. Ka7 u. gew. 6 K b l , 7. Lei Ka2, 8. Kc2 K a i , 9. La3 Ka2, 10. Lb2 h5, 11. g6 u. gew. XXII. (Deutsche Schadizeitung, 1954.) H
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W e i ß a m Z u g e und g e w i n n t .
(Motto: „Der allmächtige Turm.") Verführung: 1. Tb8 L d l (e2, 2. Tb3:), 2. Tb4 Lc2, 3. Tg4 e2, 4. T g l L d l , 5. T h l e5! (Ka4>, 6. T h 4 f Ka5, 7. Te4), 6. T g l e4, 7. T h l Ka4, 8. T g l Ka5 remis. Lösung: 1. T a 8 — h8 Lg4—f3 (Ldl, 2. Th3 e2, 3. Te3) 2. T h 8 — g 8 Lf3 — d l 3. T g 8 — g 3 ! e3 — e2 4. T g 3 — e 3 e6—e5 (Ka4, 5. Te6: Ka5, 6. Te4) 5. Te3 — e4 (Es geht natürlich auch 5. Te5: Ka4, 76
6. Te3 Ka5, 7. Te4; dagegen wäre 5. Kc6: ein Mißgriff wegen Lc2!, 6. Te2: Kb4 usw.) 5 Ldl —c2 6. T e 4 X e 2 A. Lc2—d3, 7. Te5: Lb5 (der unschuldige Pattscherz 7 Le4, 8. Tg5 sei erwähnt), 8. Te3 La4, 9. T e l Lb5, 10. T a l | La4, 11. Ta2! ba:, 12. b4=J=. U m einen Zug länger ist 9. Th3 Lb5, 10. T b 3 : La4, 11. Tc3 Lb5, 12. T a 3 f La4, 13. b 4 f . B. Lc2—bl, 7. T e l La2, 8. Te5: L b l , 9. T e l La2, 10. T h l Ka4, 11. T h 4 f Ka5, 12. Tb4 L b l , 13. T b 3 : Lc2, 14. T a 3 f La4, 15. b 4 f . Nett ist auch 9. Te7 Le4, 10. T c 7 : Lc2 (Ld5, 11. Tg7), 11. Tg7 L b l , 12. T g l La2, 13. T f l Ka4, 14. Kb6 mit undeckbarem Matt. XXIII. (Schach-Echo, 1954.)
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Selbstmatt in vier Zügen.
1. D f 3 — f l ! Kg4, 2. D d l f Kf5, 3. Df3 Sc2 Ke4, 2. D h l f Kf5, 3. Df3 Sc2 Sc2, 2. D d 3 : t Kg4, 3. De2f Kf5 (bzw. 2. Dh3:f u. 3. Dg2f usw.) In allen Fällen 4. Sb5Xd4f Sc2X d4=f=
Es folgen einige einfachere Themaaufgaben, bei denen z. T. das Mattfeld schon gegeben ist, z, T. aber erst gesucht werden muß, was immerhin einige Schwierigkeiten verursacht. Die vielfachen Lenkungen feindlicher Figuren werden dem Löser gewiß Spaß machen.
4. Ke3—d2 5. De5—e2t
c5 — c4 Sg5 — f 3 f
IV.
(Neuigkeits-Weltblatt, 1925.)
II.
(Wiener Kurier, 1953.)
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Selbstmatt in f ü n f Zügen.
1. 2. 3. 4. 5.
Selbstmatt in vier Zügen.
1. T a 2 — a 3 2. T a 3 — d3f 3. e2—e3| 4. Da4 — a l f
Lh8 X g7 Se5 X d3 Kd4—e5 Sd3 — b 2 f
Da4—a2 Ta4 —f4 Kcl—dl Se2—cl Da2—e2f
g6— g5 g5 X f4 f4—f3 f3 — f2 Sd5 — e3f
V.
(Neuigkeits-Weltblatt, 1925.) 11
III.
(Wochenausgabe, 1926.) m
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Selbstmatt in f ü n f Zügen.
1. Sc3 — d l 2. c2—c3 3. Kf4 — e3
c5 — c4 c6—c5 c4Xb3
Eine verwandte Aufgabe! nur wird die Lösung durch eine Verführung verschleiert. (1. T a l f5, 2. Db5 f4?, 3. Db2f Sc3f) 1. Ka2—b2 f6—f5 2. K b 2 — c l f5 — f4 87
3.
K c l — d l
f4 —
4.
T b l — c l
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5.
D c 5 — c 3 t
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VIII.
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(Wochenausgabe,
VI. (Schach-Echo,
1924.)
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2.
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3.
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4.
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Selbstmatt in f ü n f Zügen. 1.
De3 — b 6
2.
D b 6 — b 5 t
3.
D b 5 — d 7 f
4.
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Se8 — c 7 f Damenopfer
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Selbstmatt in sechs Zügen.
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d2 oder d4
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5.
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6. D b l
Kd5 —
e4
oder c 2 f S (nimmt Dame) matt.
L d 6 X c7=f= ist
nidit
leicht
sehen!
IX. VII.
(Der Samstag,
(Deutsches Wodienschach,
1912.)
1953.) ¡¡¡¡