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German Pages 419 [446] Year 1818
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L E I P Z I G Ü E r
UtUBO
JOACHIM
GÖSCHEN.
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d e u t s c h e
GELEHRTENREPUBLIK, IHRE E I N R I C H T U N G ,
IHRE
GESETZE,
GESCHICHTE DES LETZTEN L A N D T A G S
AUF
BEFEHL
DER
SALOGAST
ALDERMÄNNER UWD
DURCH
WLEMAft
HERAUSGEGEBEN VON K L O P S T O C K .
V e r m e h r t e und v e r b e s s e r t e
Ausgabe.
L E I P Z I G B £ Y 0 E O H Ii
JOACHIM GÖSCHEN.
1ß 17 .
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D i e Republik besteht aus A l d e r m ä n n e m , Z ü n f t e n , und V o l k e . W i r müssen mich, weil dieses einmal nicht zu ändern ist, P ö b e l unter uns dulden. Die* ser h a t sich fast auf jedem Landtage über seine B e n e n n u n g beschwert. Man hat ihm zu sein e r Beruhigung verschiedne andre B e n e n n u n gen angeboten, als: D a s g e r i n g e V o l k , d e r g r o f s e H a u f e n , -der g e m e i n e M a n n ; aber er hat damit nie zufrieden seyn, sondern i m m e r : D a s g r o f s e V o l k heifsen wollen. D i e Jahrbücher setzen beständig: P ö b e l . Es t h u t n i c h t Noth ihn zu beschreiben. E r h a t keine Stimme auf den L a n d t a g e n ; aber i h m wird ein S c h r e v e r zugelassen, d e r , so o f t man nach einer Stimmensammlung ausr u h t , seine Sache recht nach Herzens Lust, doch n u r eine Viertelstunde lan
J e n , w a r k l e i n . S i e hatten, und durften nichts Geringers, als die E h r e des Vaterlandes, des K a i s e r s , und der B e s c h ü t z e r der Wissenschaften, die der Kaiser durch diese Befehle unterscheiden w o l l t e , zum Z w c c k e haben.
Auch
ihre eigne E h r e k o n n t e ihnen nicht gleichgültig seyn. Sit* ' ) Wo (irey Piuikie sieben, Kirow. W. XIL
S.
Teili eiwas,
hotten andern Gelehrten , oder wer sich sonst ins Urtlieilen mischen wollte, gar keine Rechenschaft, aber dein Kaiser und den Beschützern der Wissenschaften alle mögliche von ihren Urtheilen zu geben: und da diese olt gegeben wurde; so sähe man in das Innerste der Sache, lind war nicht in Gefahr, Unwürdige zu belohnen. Der Gedanke, eine kaiserliche Druckcrey zu errichten, und darin die besten Werke zum Voitheile ihre!* Verfasser zu drucken, fand dtfswegen nicht statt, weil es zu schwer war auszumachen : Welchen Grundsätzen die Censoren dennoch folgen miifsten, wenn es aück bey den Büchern nicht in Betrachtung kommen sollte, ob die Verfasser Katholiken, oder Protestanten wären. Wenigstens hätte die Festsetzung dieser Grundsätze zu viel Zeit erfodert; und man Lütte sich gleich Anfangs in Schwierigkeiten verwickelt, statt mit .schnellen Schritten zur Erreichung des vorgesetzten Zweckes fortzueilen. Die Belohnungen f ü r die guten, und f ü r die vortrefflichen Scribenten, und für die nicht, schreibenden Erfinder von gleichem Unterschiede, bestanden in GeDie ersten erhielten schenken von zweyerley Art. Geld und Ehre dadurch, dais ihnen jenes gegeben wurde; die zweyteri Geschenke zwar auch nicht V o l l geringem Werthe der ersten Alt, aber zugleich von solcher Beschaffenheit, dais der Empfang nicht allein die Ehre derselben ausmachte. Man kannte alle, die Verdienste »im die Wissenschaften hatten, so unbekannt sie auch aufser ihrem Kreise zu seyn glaubten; und man liefs es ihnen dadurch merken, dais man sie zu Schriften oder zu Erfindungen aufforderte. Diese Ausspähung des bescheidnen Verdienstes erhielt den Beyfall der Welt so sehr, dafs ihr Deutschlands Kaiser alle Fürsten zu übertreffen schien, die jemahls durch die Unterstützung der Wissenschaften waren berühmt geworden. Man war sogar auf junge Genies aufmerksam,
387 uml sie bekamen Beyhiilfe, sicli weiter zu bilden. W e n n i'Lir angezeigte Erfindungen, oder für Schriften von. bestimmtem Inhalte Preise ausgesetzt wurden , so e r f u h r e n d i e , welche sie erhielten oder sich umsonst d a r u m bemüht h a t t e n . die .Namen derjenigen, die ihre Beurtheiler gewesen waren . . . Überhaupt wurde auf eine All v e r f a h r e n , die den Werth dessen, was gcschali, noch erhöhte. Mannichfaltigkeit in dem Betragen,. u n d Neigung, das Verdienst liebenswürdig zu inachen, gab Allein eine Wendung der Anmuth, mit der nichts, als die gutwählende Bcurtheilung konnte verglichen w e r den . . . Durch dieses alles stieg der Ruhm des Kaisers so schnell, dnfs es bald lächerlich wurde, ihm publicietiscli zu räuchern. Denn er w a r d wirklich verehrt und geliebt . . . Lessing und Gerstenberg, die Cnteraufseher der Schaubühne, wählten sowohl die deutschen S t ü c k e , die gespielt, als die ausländischen, die i'iir d i e Vorstellung übersetzt werden sollten. Sie hatten die G e w a l t , öhne Jemanden von dem Gebrauche derselben Rechenschaft zu geben , Scbanspicler anzunehmen und fortzuschicken. Sie gaben ihnen zugleich Unterricht in der Kunst d