Italien: Schilderungen für Freunde der Natur und Kunst 9783111616339, 9783111240268


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Table of contents :
VORWORT
I. Die Natur Oberitalien's
II. Die Natur Mittelitalien's
III. Die Natur Unteritalien's
IV. Das italienische Volk und sein Charakter
V. Reste alter Kunst in Italien
VI. Bauwerke und Musik in Italien
VII. Das Wiederaufleben der bildenden Künste in Italien
VIII. Die Meister der florentinischen Schule
IX. Raphael, der Meister der römischen Schule
X. Raphael's und Michel-Angelo's Schüler. Correggio und die Meister der venezianischen Schule
XI. Die Plastiker nach Michel-Angelo und die Maler der bolognesischen Schule
XII. Die neuere Kunst in Italien
Erläuterungen
Namen- und Sach-Verzeichniss. (Nach den Seitenzahlen)
Druckfehler und Verbesserungen
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Italien: Schilderungen für Freunde der Natur und Kunst
 9783111616339, 9783111240268

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ITALIEN. SCHILDERUNGEN FOR

FREUNDE DER NATUR UND KUNST.

Von

CHRISTUM KIPP, Dr. nnd ProfeMur der Philosophie sa Erllogen, Mitglied der K. Itlti GetelUchaft der Nalarfoncber tu Motkm, der CcsclUcktft f i r Nmmrvriueptchaftea and Heilkunde sa Heidelberg, der oberUantabehea G*> •eiUchaft der WixeDtchaflen so Corlitz, der Ulnialwliau u tat, de« Vereine« für Naturkunde sa Mannbeia.

Berlin

1 8 3 7,

bei 6 . REIHUB.

Sei d u , o Lieblingsland des H e r r n , willkommen , du heiliges! Land gleich Trefflichen hold und Uebermüthigen furchtbar , Weithin über der Erde vorzügliche Strecken geadelt, D u , vor Allen gedeihlich und mehr , denn jegliches lieblich; Hüben und drüben umsäumt von der S e e , von dem Derge der Wunder Rings vcrhcrrlieliet; so in der Waffen Schmuck, als Gesetzes Ehrenwerth; der Camönen, der heiligen , Sitz, und an Gold und Männern reich; wo Natur und Kunst zum obersten Gipfel Günstiger Haltung gelangt, und der Welt gegeben die Richtschnur. S e i , anmuthige M u t t e r , Du Prei» der L ä n d e r , gegriifeet! Epist. lib. I I . (bei seiner Heimkehr aus Frankreich. In der Baseler Getammt - Ausgabe seiner Werke in Fol. sine anno S. i36T.) Vergl. Vöries. IV. S. Ii».

PETRARCA

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VORWORT D i e günstige Aufnahme, deren. sich nachstehende Vorlesungen zu erfreuen hatten, bestimmte den Verfasser, was auf besondere Veranlassung zu wiederholten Malen öffentlich vorgetragen und zum Thell in Zeitschriften abgedruckt wurde, gesammelt und geordnet dem Publikum zu übergeben. Wie die Betrachtung jedes Laiides theilt sich auch fliese in zwei Hauptgebiete, welche in gegenseitiger Harmonie dem gebildeten Beobachter Ein Ganses erkennen lassen: die Natur des Landes und den Geitt seiner Bewohner. Erstere spricht durch den Zauber ihrer Schönheit, durch die Wunder ihrer vulkanischen Kräfte das allgemeine Interesse an und spiegelt sich ab im Charakter der Nation und ihrer Geschichte. In dieser Beziehung waren über das Verhältnis, in welchem das Volk zur Mitwelt steht, vor AUem über das Höchste, was es im Laufe der Zeiten geleistet, mit nächster Rücksicht auf die an Ort und Stelle gegenwärtig sich darbietenden Vorlagen (S. 107.), überschauliche Berichte zu geben. Dieses Höchste ist aber seine Kunstmild und herrlich, wie des Landes Natur. Ihre Schätze erfreuen den Reisenden als die Heiligthümer der Vergangenheit und Gegenwart, und lehren ihn, jene, auch wo ihre eigene Gröfse verschwunden, in dieser noch geniefsen. Was über die Gegenwart weiter hinausreicht, fordert gelehrtere Darstellung und wird von einem gemischten Publikum, dem diese Schrift bestimmt ist, nur da nicht geflohen, wo es mit augenfälliger Deutlichkeit am geeignetsten Orte, im Vorübereilen, zur Anschauung gebracht wird.



VI



Da die Zeit dieser Vorträge beschränkt und Einiges fiir die Entwickelung bei Vorlegen der Abbildungen italienischer Kunstwerke verspart blieb; so mutete Manches vom Texte ausgeschlossen, in einen Anhang, in Erläuterungen gewiesen , Anderes ganz umgangen, in Allein der Gesichtspunkt festgehalten werden, dafs es im Hörsaal und au> Heise» kaum ein gröfseres Mißgeschick giebt, als einem UebCrfüllten in die Hand zu fallen, der uns jede Merkwürdigkeit zeigen und erklaren will. . Dabei machte a£er der Reichthum des Gegenstandes die Aufgabe, was auszuschliefsen sei, noch schwieriger, als die Behandlung des Aufgenommenen, reillich Abgemessenen. Und wenn gleich eine Aesthetik in historischer Form vielleicht die einzig wahrhafte Erfüllung der alten Forderung einer sogenannten angewandten Kunstlehre wäre; so konnte doch der Vorsatz, eine solche auf dem heutigen Boden Italien's zu gründen, keineswegs Gesammt-Aufgabe dieser Schrift, noch weniger Norm der Wahl und Ausscheidung ihrer Gegenstände sein. Eine historischübersichtliche Erinnerung ist weder Aesthetik, noch Reisebeschreibung, noch auch förmliche Geschichte der Kunst. Ihre Abtheilungen sollen Glieder sein, eigener Art, gleich verschiedenen Gipfeln Eines Gebirges, deren jeder neHe Aussichten auf dasselbe Ganze öffnet. Kein bedeutender, in sich bestimmter Meister war demnach in unbestimmter Ferne zu halten, keiner von gleicher Gröfse mit Einem Blicke abzuthun. Daher versuchte ich die Ueberskhten am Schlüsse der Abschnitte als immer frische Ansichfen des Ganzen zu behandeln, z. B. in der Vorlesung, welche Tizian's tippig, ja sinnlich glühende, doch so sinneszarte, als energische Lebensfülle, das lüsterne Spiel der Grazien Correggio's, die Abendröthe höchster Kunstbliithe zum Inhalt hat, die religiöse Weltanschauung der letzten Meister dieser Periode, ihre Lossagung von der alten Heiligkeit, ihre Verbindung mit ihr als einen Gegenstand zu berühren, der, nicht mehr neu, nur dieser neuen Seite 4er Betrachtung bedurfte, die von selbst



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auf den Schlüte der 7teo, überhaupt der-friihéren Vorlesungen zurückweist, indem sie dieselben Schritt vor Schritt ergänzt*}. Ist es schon eine Schwierigkeit, Bilder zu beschreiben, ohne weder zu langweilen, noch die Deutlichkeit der Kürze zu opfern j. so ist es noch ungleich schwieriger, den bestimmten, individuellen Kunst-Charakter ihrer Meister darzustellen. Dieser weist auf die Ge~ »clticlile, in der sich Talente und Richtungen gegenseitig entsprechen. Aber diese gegenseitige Ergänzung der Künstler giebt zum Verstandiiifs ihrer Darstellungen nur den Schlüssel, nicht das Verständnifs selbst. Wag hilft es, wenn wir hören, Donatello und Ghiberti, Masaccio und Fiesole sind ergänzende Glieder, was selbst, wenn wir beifügen, Luca della Ilobbia vereine,, was jene, Benozzo Gozzoli, was diese im Wesentlichsten geleistet? Wissen wir nicht, was der Eine ist, so fehlt uns auch die Erkenntnifs des Anderen : wir erklären Undeutliches durch Undeutliches — erklären nichts, geben Worte nur und Formeln ! Ist uns aber die individuelle Natur des Einen aufgegangen, dann werden wir den Anderen eben so darstellen können. Die beiden unerläßlichen Prämissen jeder erschöpfenden Auffassung irgend eines Meisters liegen einzig in der bestimmten Betrachtung seines individuellen KunstCharakters in »ich und im Verhältnisse zu Anderen. Wo diese Betrachtung chronologisch und synchronistisch und im Sinne des bestimmten Volkes,, dem er angehört, gelungen, da erst ist ' seine welthistorische Stellung und in ihr die Einheit begriffen, in welcher ganze Reihen untergeordneter Gestalten aufgehen. Doch ist damit noch nicht Alles gethan. Die Resultate, dieser Betrachtung wollen auch anschaulich gegeben sein, mindestens so, dafs wer die Werke des Meisters kennt, *) Ick setze diefs nur darum auseinander, weil der ähnliche Gang einer anonymen Schrift,, die sich des Beifalls.anerkannt ausgezeichneter Männer und vielgelesener Blätter erfreute, in einem der letzeren aus vorgefalster Theorie trotz alles Lobes, miCsrerstanden wurde.

—vni — diese in seiner Darstellung wieder sieht und, dafs der Andere je nach dem Maafse seiner Kunstanschauuiig und Erfahrung ihren bestimmten Charakter wenigstens ahnet oder vorfühlt. Dabei soll schicklich Maate gehalten, der geringere dem höheren nie gleich geschätzt ( 8 . 687.), dagegen die vielseitige, oft allseitige Richtung der Künstler in ihrer Eigentümlichkeit gewürdigt werden, ihr Bild nirgends verschwimmen und nur da verschwinden, wo es in'der That verschwunden oder unbestimmt ist. Dies Alles ist wahrlich eine Aufgabe , die ich nicht zu erfüllen, die ich nur unter beschränkten Gränzen annäherungsweise oder von ferne mtfzulosen hoffen durfte. Wer Vieles versucht, fehlt, wie Euripides sagt, auch m Vielem, verdient aber Entschuldigung, die ihm selten wird, am seltensten in Sphären, wo man jeden nach Zunft und Sekte mifst. Nicht unbedenklich übergebe ich daher diese Erinnerungs-Blätter dem Drucke. Zufrieden, wenn man dem Versuche eine geringe Stelle in der Literatur des Tages (S.109f.) gönnen mag, zweifle ich oft, ob ich dafür jene nachsichtige, ja freundwillige Beurtheilung erwarten darf, die meine bisherigen Arbeiten im Gebiete der Natur und Kunst von Seiten derer, denen sie bekannt wurden, ermunterte. Mehr als jemals strebt man heute nach Italien und sucht, daran verhindert, seine Schätze wenigstens durch anschaulich treue Darstellung in der Ferne zu geniefsen, verlangt Resultate, Beschreibungen, Abbildungen. Niemand will zurückbleiben! — Seit Jahren wurde indefe die Klage laut, über'die Gegenden des Landes,. Charakter und Lebensart des Volkes sei mehr als genug geschrieben. Mochte mich, im Bewufstsein dessen, was- meiner Schrift fehlt, diese Klage bestimmen, ihre Veröffentlichung lange zu verschieben; so darf ich doch unter den erwähnten Auspizien mich damit trösten, dafs sie das Land mehr von Seiten «einer allgemeinen Kunstgeschichte fafst, und diesen Titel nur vermeidet, weil sie, durch Kürze gebunden, die Züge, welche die Physiognomie desGan-

zen nicht wesentlich bedingen, mit Absicht mehr angiebt als ausführt # ) . übrigens in der Harmonie der Natur und Kunst möglichst erfahrungstreu dem inneren Organismus nachspürt und keineswegs in Reihe und Glied mit jenen gediegenen Werken sich stellt, die wir im Sinne acht spezieller Geschichte über Italien's Künstler besitzen , und die als Muster der Auffassung eines reichen Stoffes so warnend, als ermuthigend auf Andere wirken, das Bedürfnifs nach altgemeinem Ueberblicke weckend. Kann es geniigen, jenes Ziel init Liebe und Treue erstrebt zu haben, so dürfte die Herausgabe der gegenwärtigen Bogen hinlänglich gerechtfertigt erscheinen. Im Uebrigen wolle man nicht übersehen, dafs sich der Verfasser bei den einzelnen Beurtheilungen behutsam auf den Standpunkt der allgemeinen Kunstgeschichte zu stellen hatte, und nicht auf den persönlicher Neigung oder momentaner Bevorzugung. Burg Haardt. den 28. August 1836Im Gebiete der Natur, des Volkslebens, der alten und neuen Kunst, in allein Wesentlichen, worauf die Schrift eingeht, habe ich an Erscheinungen mich gehalten, die mir „ansichtlich oder doch umständlich bekannt1'' geworden, und war Anfangs Willens, mit den Quellen, woraus ich schöpfte, die Belege der Ansichten, worauf jene bei eigener Anschauung mich geleitet, vollständig aufzuführen, wenigstens wo ich verbreitete Vorstellungen verlassen inufste. Ich durfte mir aber jenes nur innerhalb der Gränzen erlauben, die mir die Haltung des Ganzen setzte. Alan erwarte also in den Erläuterungen keine Last gelehrter Nachweisungen, die der Vertraute leicht findet, der Andere leichter entbehrt, auch nicht zu S. 223 ff., wo Resultate jahrelanger Untersuchungen möglichst unscheinbar zusam*) Dagegen « i n j sie auch Manchem d i e n e n , d e r , noch fremd im ilcicltc der Kunst, eiue Topographie (!S. 725.) iu der H a n d , Gallerieen italienischer W e r k e b e t r i t t , deren lieiclithum das u n g e w o h n t e A u g e ü b e r w ä l t i g t , ihn unschlüssig macht, wohin e r sich /.u w e n d e n , an w e l c h e Meister er vor A n d e r e n sich /.u halten habe.

X

mengedrängt sind. Werde ich gleich an geeignetem Orte über abweichende Ansichten Männern von Gewicht Bede stehen 5 so bin ich doch in Allem entfernt, Aeusserungen solcher Art als Behauptungen zu betrachten: ich unterwerfe ihre Berichtigung unbefangenen Forschern, die in die Tiefe sehen und begreifen, dafs Kürze, auch wo sie nichts weniger, als Behauptung ist, den Anschein einer solchen mitunter fordert ( S . 343.)- Wenn ich nun im Interesse der Leser bedauere , dafs die Bogenzahl dennoch etwas gröfser g e worden, als ich wünschte, so kann ich mir dabei nicht versagen, die bekannte Liberalität des Herrn Verlegers zu rühmen, im llebrigen aber zu erwähnen, dafs diese Schrift, während Arbeiten anderer Art» streng naturwissenschaftliche. meine ganze Seele füllten, Jahre lang todt im Pulte lag und dafs ihre Wiederaufnahme, d. h. die Ergänzung und Ausfeilung in einen Ort, wo mir viele Quellen entgiengen, und in eine Zeit.fiel, deren tief eingreifende Verhältnisse, wären sie mittheilbar, auch den Feindseligsten zur Nachsicht zu stimmen mehr als geeignet sein dürften. Das Namen und Sach - Verzeichnifs dankt die Schrift dem Fleifs und der Güte des Herrn Vikarius Chr. S c h n e i d e r zu Gärtenroth bei Kulmbach, der mit der Liebe eines alten Zuhörers in drängender Frist die sauere Arbeit freundlich übernommen. Kaum konnte ich von dem Bescheidenen die Einwilligung erhalten, seinen Namen zu nennen, und noch heute weifs ich nicht, ob sie mir wirklich geworden. Das Verzeichnifs selbst, nur durch wenige unbedeutende Zuthaten von mir vermehrt, wird nicht blos Jenen, die im Lande und seiner Kunstgeschichte sich umsehen wollen, sondern selbst Aesthetikern dienen, und diesen sprechende Beispiele an die Hand geben, die um so leichter zu finden sind, als die Ordnung auch der gröfseren Artikel ( z . B. Kunst) nur dem praktischen Zweck des Nachschlagens, keineswegs einem theoretischen folgt. Borg Haardt, den 28. Nov. 1836.

I

Die Natur Kordgränze pen.

Italiens.

Hhälisrhe

Apenninen.

Oberitaliens

Penninische

Alpen.

Ober- Mittelbestimmt.

Temperatur

im Allgemeinen.

Venedig.)

Ober

I t a l i e n .

Flüsse.

Fruchtbarkeit

der Apenninen.

Berge an edlen Steinarten.

Al-

Meeralpen.

und Vnteritalien

tischer Charakter der Gegenden. und jenseil

Schweizer

Coltische Alpen.

turgränzen (Handel.

Alpen.

nach Na-

Klima.

See'n.

Wasser - Bauten. Ackerbau.

Aesthe-

Ländcrstriche

diesseit

Wälder. {Genua.)

Reichlhum

der

E i n ungeheurer Gebirgsgrat, die Alpeo, mit Felsen- und Eishörnern besetzt, bildet die Südgränze der deutschen L i n der und scheidet sie von der italienischen Halbinsel. Er zieht 6ich in der H a u p t - Richtung von Westen nach Osten und in dieser Richtung bilden der Montblanc, der grofse Bernhard , das Matterhorn (oder der Mont Cervin), der Monte Rosa, der Simplon, der S. Gotthard, das Moschelhorn, der Splitgen, der Septimer, der Ortles u. s. w. seine höchsten Gipfel. Die einzelnen Theile dieser sogenannten Central-Alpenkette führen einzelne Namen: vom Montblanc bis zum Monte Rosa trägt der Gebirgszug den Namen der Penninischen Alpen; diese enthalten die bedeutendsten Gletscher, die zum Theil die Höhe von 14000 Fufs übersteigen, den höchsten Gipfeln des Kaukasus darin ungefähr gleichkommen und bekannter Maafsen nur von den kolossalen Gebirgen des mittleren Asien'« und Südamerika'« an Höhe über der Meeresfläche w e i t übertrofTen werden. An die P e n n i n i s c h e n - A l p e n schliefen sich östlich die sogenannten S c h w e i z e r - A l p e n a n , die vom Monte Rosa bis zumSplügen reichen, and durch die R h ä t i s c h e n A l p e n fortgesetzt werden, von welchen sich fernere Züge durch Salzburg bis an die D o n a u erstrecken. Die ganze Central - Alpenkette macht das Hauptgebirge Europa's aus. Im Osten greift sie durch den Ilämus, mit welchem sie durch M i t t e l - G e b i r g s z ü g e verbunden ist.

weiter bis an die Küsten des schwarzen Meers; tief in das Herz von Österreich tritt hier der stürmische Basen des AdriaMeeres and gränzt Italien im Osten ein. Im Westen jener Alpenkette laufen vom Montblanc kleinere Gebirgsanme durch das südliche Frankreich. Der Hauptzog derselben geht südwärts and endet in der Richtung nach Toulon hin am Mittelmeer: vom Montblanc über dem Mont C e n i s bis zum Mont Genevrc führt er den Namen der C o t t i s c h e n - A l p e n und scheidet Piemont von Savoyen; vom Mont Genevre über den Monte Viso bis zum Col Ardente, in welchem er um Meere endet, führt e r d e n Namen der M e e r - A l p e n und scheidet Piemont von Frankreich. Ehe er am Meere ausgeht, sendet er einen starken Seitenann nach Osten, und dieser Seitenarm, der am Meerbasen von Genua die Küsten bestreicht, dreht sich bald nach Südosten und geht als selbstständiges Gebirge, das von anderer geologischer Natur ist als die Alpenkctte, unter dem Namen A p e n n i n durch die ganze italienische Halbinsel. Die grofse Alpenkette im Norden, mit ihrem Seitenarme den Cottischen--und Meer-Alpen im Westen, die Apenninen im Süden und das adriatische Meer im 09ten umschliefeen eine nnabsehliche Ebene von außerordentlicher Fruchtbarkeit, deren gröfsten Theil die L o m b a r d e i ausmacht. Dieser Theil Italien s bildet, durch Naturgränzen bestimmt, ein Ganzes für sich — das n a t ü r l i c h e O b e r i t a l i e n . Scharf unterschieden von diesem Landstrich ist M i t t e l uiid I J n t e r - I t a l i e n . Das mittlere Italien wird durch die Apenninen vom oberen getrennt und ist vom letzteren, was seine klimatische Natur betrifft, so verschieden, dafs in einer Entfernung von wenigen Stunden auf der Nordseite des Gebirges noch Fichten und Eichen, die Bäume des kälteren Bodens, wachsen, während an der Südseite auf freier Höhe die Olive gedeiht Nicht so bestimmt hat die Natur Mittel - und Unteritalien geschieden, doch ist auch hier die Gr&nze merklich genug.



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Sie ist da, wo die Apfelsine im Freien gedeiht und der sorgsamen Gartenpflege nicht mehr bedarf. Noch in Rom wird der Citronenbaum nur in Garten im Schutze von Mauern an Spalieren gezogen nnd bedarf im Winter der Decke gegen den Frost. Erst jenseit des Vorgebirges der Circe „mit dem zackigen Hang des Geklüftes" wie Homer es nennt, erst jenseit dieses Vorgebirgs beginnt das wärmere Land. Wir wenden unsere Aufmerksamkeit zuerst auf Oberitalien. Die Höhen der Alpen senken sich an ihrer Sfidseite viel steiler ab, als an ihrer Nordseite, wo sie sioh allmählich durch viele Uebergänge verschiedener, zum Theil älterer Gebirge durch ganz Helvetien, Deutschland und die Niederlande hin, gegen das deutsche Meer und die Ostsee verflachen. An ihrer Südseite fallen sie so steil und jählings ab, dalb, wie A l e x . v. H u m b o l d t im dritten Theile seiner Reise in die Aequinoctial-Gegenden des neuen Continents bemerkt, die piemontesische Hauptstadt Turin, die unmittelbar an ihrem Fufse liegt, nur 125, nnd der Lago Maggiore nur 106 Toisen über dem adriatischen Meere und dafe die Ebene der Lombardei gar nur 60 — 60 Toisen aber der Fläche des Ocean's erhoben ist. Durch dieses plötzliche Abfallen der Alpen von ihrer Höhe und durch die dadurch herbeigeführten Modifikationen der Temperatur und des Bodens werden die wunderbaren Veränderungen in den Erscheinungen der Natur hervorgebracht, die den Wanderer, der von den Alpenhöhen „in's Land Italien" hinuntersteigt, bezaubern. Zwischen dem Moschelhorn und dem Mittags - Horn überstiegen wir auf dem Pafs San Bernardino die Alpen. Auf dieser Höhe des Gebirgs glaubt man sich in den hohen Norden versetzt. Da erblickt das Auge bis tief in den Frühling nichts, als öde Felsen und unabsehliche Massen von Schnee und Eis; selbst im hohen Sommer sprossen nur schwache magere Alpenkräuter-auf dem Gesteine. Wie ganz anders, wenn man aus dem Wolkenpfade in die südlichen Thäler hinabkommt,, wo

die Berge hoch mit dichtbelaubten Kastanien - Wäldern bedeckt sind, wo die Cypresse über den,Hügeln ragt, und im sicheren Schutz ihrer Berge in ihrer ewigen Grüne selbst des kurzen hesperischen Winters spottet, oder gar, wie an den See'n, Lorber and Olive schon im Freien stehen. J a , die See'n sind der Schmuck der oberitalienischen Natur. Sie lassen die Zauber ahnen, die in Süditalien über Berg und Meer and Inseln schweben. Wie schön beschreibt J e a n P a u l im Titan mit Dichterfarben denLago Maggiore: „Die Alpen, sagt er, standen wie verbrüderte Riesen der Vorwelt, fern in der Vergangenheit verbanden beisammen und hielten hoch der Sonne die glänzenden Schilde der Eisberge entgegen — die Riesen tragen blaue Gürtel aas Wäldern — and zu ihren Füfsen lagen Hügel und Weinberge — and zwischen den Gewölben aus Reben spielten die Morgenwinde mit Cascaden wie mit wassertafteuen Bändern — and an den Bändern hieng der überfüllte Wasserspiegel des See'a von den Bergen nieder und sie flatterten in den Spiegel, and ein Laubwerk aas Kastanien-Wäldern fafste ihn ein." etc. Bs ist wahr, die Empfindungen, die uns bei des Dichtere Worten ergreifen, regen sich in uns bei Ansicht jener Gegenden, oft noch bestimmter und mächtiger. Alle See'n Oberitalien's, deren wir die meisten — den Lugano-, den Como-, den Garda-See — gesehen, tragen durch Vegetation and durch den steilen Absturz der Alpen, der sie meist zu geschlossenen Becken erhebt, diesen malerischen Charakter an sich; nur einer mehr als der andere, keiner aber mbien uns an Pracht und Milde der Uferformen den LuganoSee zn übertreffen. Dennoch ist es eine falsche Vorstellung, -wenn man glaubt, dafs hier ein ewiger Frühling herrsche. Der verdienstvolle E b e l , in seiner Anleitung die Schweiz zu bereisen, hat die Meinung verbreitet, dats die PomeranzenBäume auf den Borromeischen Inseln im WiBter keiner

schützenden Decke gegen die Kälte bedürften. Dafs dieses falsch sei, hat ¿ehon M o r g e n s t e r n in seinen Auszügen aas den Tagebüchern und Papieren eines Reisenden gerügt Die Natur macht nirgends Sprünge der Uebereilnng, so wenig hier als anderwärts. Glücklich aber; wir können ans an der Naturpracht dieses Landes erfreuen, an seiner Ueppigkeit, seinem malerischen Charakter; and suchen doch dabei unseren Standpunkt auf dem festen Boden der Wahrheit zu behaupten. Da wir einmal auf die Temperatur des Landes geführt worden sind, so dürften noch einige weitere Worte darüber an ihrer Stelle sein: Bekanntlich mufs bei Untersuchungen über die Temperatur eines Landes vorzüglich dessen mittlere Temperatur in's Auge gefafst und diese nach dem Wechsel der Jahrhunderte bestimmt werden. Nun hat man in neuerer Zeit vielfach behauptet, die ganze Erde, insbesondere die europäischen Länder, hätten im Laufe der Jahrhunderte, die uns durch historische Veberlieferungen bekannt sind, ihre Temperatur geändert. Einige behaupteten, es sei eine gröfsere Kälte, Andere dagegen, es sei eine gröfsere Wärme eingetreten. Unter den Gründen, welche die letzteren zum Erweise ihrer Behauptung beibrachten, nahm ein h a l b philologischer nicht die unterste Stelle ein. Man wütete, dafs N e o p t o l e m os, Feldherr des Mi t h r i d a t e s E u p a t o r , auf dem schwarzen Meer eine Reiterscblacht gewonnen — und dachte an Virgil. V i r g i l erzählt im dritten Buch des Gedichtes vom Landban (V. 334.), in Thrakien gefriere im Winter der Wein und werde dann mit Aexten zerspalten. Von dieser grofsen Winterkälte Thrakien's nnd Makedonien^ reden viele alte Schriftsteller: So P 1 a t o n im Gastmahl, X e n o p h o n i m Feldzug des Cyrus, Ovid in den Tristien und in den Briefen aus dem Pontus, während P a u s a n i a s Löwen, Thiere der heißten Zone, die unser Nibelungenlied ( V . 3748) poetisch im Odenwalde, H o m e r im ciroeischen Vorgebirge sucht, ernstlich in Thrakien anführt, und A r i s t o t e l e s im vierten Buch der Me-

teorologie jener Thatsache, die V i r g i l weit später erwähnte, widerspricht. A u c h V i r g i l ' » Ausleger, S e r v i u s , erklärt diese Thatsache für eine Hyperbel, oder, sagt er, man müsse mit Wasser gemischten Wein darunter verstehen, der leicht gefriere. Die neueren Erklärer zu dieser Stelle des Virgil, auch Vofs, behaupten nun, jener Thrakische Winter sei vielmehr vom italienischen zu verstehen. V o f s drückt sich so aus: „der Standort sei Italien"; d. h. Virgil habe die Schilderung des italienischen Winters auf Thrakien übergetragen. Andere legen im Gegentheil das ganze Gewicht der Erklärung auf die weit umfassende, nach Norden reichende Bedeutung des Namens Thrakien. Dergleichen strenge Winter kehrten auch in den letzten Jahrhunderten wieder: Nach De S e r r e s wurde in Frankreich im Winter des Jahres 1543 der gefrorene Wein in Stücken unter die Soldaten vertheilt. Nach ziemlich glaubwürdigen Urkunden reiste man im Jahre 1333 und öfter auf dem Eise von Lübeck nach Preufsen und Dänemark und 860 und 1934 vom jonischen über das adriatische Meer zu Wagen und Pferde nach Venedig, wo man heute niemals Wagen findet. Indessen haben die Untersuchungen neuerer Naturforscher z. B. Gay L ü s s a c ' s aus mehreren Gründen'gezeigt, dafs weder Deutschland und die Schweiz, noch auch Italien seit den Zeiten, in welche unsere geschichtliche lieberlieferung hinaufreicht, und wohl seit der jetzigen Erdperiode seine mittlere Temperatur geändert habe, so wenig, als Palästina und andere Länder dies gethan. Nach S c h o u w und W a h l e n b e r g ist die mittlere Temperatur selbst in Norwegen seit dieser Zeit gleich geblieben, obschon dort bei der Abnahme der alten Waldungen, bei dem tieferen Herabsteigen und Ueberhandnehmen der Gletscher und bei der fortgehenden Emporhebung des Landes durch unterirdische Gewalten — die Winter empfindlicher werden. Jedermann kennt die berühmten Worte, womit H o r a z die ueunte Ode des ersten Buches beginnt:

Da siehst, wie kell herblinke mit hohem Schnee goracte, wie aafringend die Wälder kaum Die Last noch tragen und des Winters Schneidendem Froste die Flüsse starren. Noch heute sieht man in manchen Jahrgängen von den höchsten Punkten Rom's weit in der Sabiner-Ebene im Norden der Stadt bis tief in den April, selbst in den Mai hinein den alten Faliskerberg Soracte, jetzt San Oreste g e nannt, und im Nordosten die hohen Spitzen der Apenninen mit blendend weifs beschneiten Häuptern aufragen. Betrachten wir die grofse oberitalienische Ebene zwischen den Alpen, den Apenninen und dem adriatischen Meere. Sie wird auf drei Seiten von Gebirgen umschlossen und auf der vierten offenen vom Ocean bespült. Schon ein einziger Blick auf diese Lage läfst uns vermuthen, dafs sie ursprünglich ein weites Seebecken gewesen sei, und eine Reihe geologischer Thatsachen hat diese Vermuthung zur Gewifsheit erhoben. Diese weite Ebene macht ein eignes Flufsgebiet aus. Sie wird vom P o , der auf dem Monte Viso entspringt, und in seinem Laufe eine Menge kleiner Flüsse aufnimmt, mitten durchströmt. Der Po ist nicht allein der Hauptflnfs dieser Ebene, sondern überhaupt der Hauptflufs von g a n z Italien. Es ist eine Eigentümlichkeit aller italienischen Flüsse, dafs sie unschönes trübes Wasser führen. Jedermann kennt das Horazische Epitheton des g e l b e n Tiberstroms. Sie führen alle aus den Gebirgen — Alpen und Apenninen, eine Menge Sand, Lehm und fette Damm-Erde mit sich , und in Oberitalien nimmt dieselbe der Po aus allen Gewässern seines Gebiets in sich auf und setzt sie fortwährend als Schlamm bei seinen Mündungen in's Meer a b , wodurch er im Lauf der Zeiten grofse Strecken neuen Landes erzeugt. Die Mündungen des Po haben sich durch solche Anschwemmungen seit den ältesten Zeiten ungemein geändert. Aehnliche grofse Anschwemmungen (Alluvionen wie sich die Geologen a u s drücken) finden sich bekanntlich bei mehreren Flüssen: so bei



10



der Rhone in Südfrankreich, bei m Nil in Aegypten, vorzüglich aber bei'm Missisippi in Nordamerika. Das Land, das der letztere angeschwemmt hat, ist gröfser als ganz Aegypten. Unter den Ländern, die durch solche Anschwemmungen vergrößert worden sind ; ist Aegypten dasjenige, in welchem diese Erscheinung seit den ältesten Zeiten beobachtet worden ist. Schon H e r o d o t im löten Kapitel der Uuterpe (des zweiten Buchs) erklärt: „Das Delta, wie selbst die Aegyptier sagen und wie „auch ich glaube, wurde ihnen von dem Flurs herabgespült „und ist, so zu sagen, erst neuerlich zum Vorschein gekomm e n . " Und daselbst zu Ende des vierten und im fünften Kapitel erzählt er: „ M e n e s sagten sie sei der erste Mensch „gewesen, der als König über Aegypten geherrscht, und „zu seiner Zeit wäre ganz Aegypten, aufser der Thebaischen „Mark, ein Sumpf und von allem Land nichts von dem, was ,jetzt unterhalb des See's Moeris ist, zu sehen gewesen, und „doch ist vom Meer bis dahin eine Fahrt von sieben Tagen den „Flufs hinauf. — Dies, was sie von der Beschaffenheit des „Landes sagten, schien mir sehr richtig zu sein. Denn wer „nur Verstand h a t , wenn er auch schon vorher nichts davon „gehört, und sieht es, der wird sogleich bemerken, dafs „Aegypten, so weit die Griechen schiffen, ein neugewonnen e s Land und ein Geschenk des Flusses ist, ja auch, was „noch über diesen See (Moeris) hinauf lieget, auf eine Fahrt „von dreien Tagen, wovon jene nicht einmal sagten, ist ebenf a l l s ein Stiick Landes dieser Art. Aegypten ist auch noch „folgender Beschaffenheit wegen merkwürdig: Schifft man „dahin und ist noch eine Tagreise vom festen Land entfern^ „so wird man, wenn man das Senkblei auswirft, Schlamm heraufbringen, und das aus einer Tiefe von eilf Orgyen (Klaft e r n ) . Das beweist, dafs die Anschwemmung so weit hina u s g e h e t . 1 ' u. s. \v. Schon H e r o d o t also und die alten Aegyptier sahen ein, dafs Unter-Aegyten angeschwemmtes Land sei, und seitdem



Ii



hat IBM diese Laadbildung beobachtet. Von der Gestalt dieses angeschwemmten Erdstrichs, welcher, so wie die Hauptarme des Nil's mit dem Meere ihn einschliefsen, einem griechischen D (A) ähnlich ist, bekam Unter - Aegypten den N a men des Delta, and in der Sprache der Geologie pflegt man nun jedes an der M&ndung eines Flnsses angeschwemmte Land mit dem Namen Delta-Land zu bezeichnen. lieber das ägyptische Delta in Bezug auf die Bevölkerung dieses Landes sprach ich in meiner Schrift „über den Ursprung der Menschen und Völker" ($. 151.) in Kürze. Wie das Land gegen das Meer anwuchs, rückte das Volk mit seinen Königen, Palästen und Tempeln nilabwärts vor, und nahm Besitz von den neugeborenen Landschaften. So entstanden nach und nach Theben, Memphis, Sais und Alexandria. Auf entfernt ähnliche Art scheint auch Venedig allmählig an Bevölkerung und Kraft gewonnen zu haben. Auch in der Gegend von Venedig ist, wie man nachgewiesen hat, die Küste des italienischen Festlandes im Laufe der Jahrhunderte durch solche Anschwemmungen um mehrere Meilen gewachsen. Nach de P r o n y hat der Po seit den zwei letzten Jahrhunderten allmählig gegen 210 Fufs Landes jährlich angesetzt. Die Lugunen von Venedig, in welche der Kanal der Brenta und einige andere Flutschen münden, werden dadurch immer mehr mit Erde gefüllt, unerachtet ungeheuere Summen, nämlich von Jahr zu Jahr gegen 8 Millionen Franken, zu ihrer Ausräumung verwendet werden. Diese Eigenschaft der italienischen Flüsse, dafs ihr Wasser so viel erdige Theile mit sich führt, erzeugt besonders in der oberitalienischen Ebene,. wo die Gewässer nicht zwischen Bergen und also nicht durch unübersteigliche Dämme eingeengt werden, noch eine andere Eigentümlichkeit in Hinsicht ihres Laufes. Sie setzen nämlich schon während ihres Laufes eine Menge erdiger Theile ab, und erzeugen dadurch auf ihrem Boden grofse Lagen von Schlamm, der sich fortan, so

— 1« — wie neuer and neuer Schlamm etc. darüber geführt ist, zu fester Erde gestaltet. Dadurch wird der Grund des Flursbettes nach und nach immer höher ausgefüllt, so dars ain Ende die Gewässer nicht mehr Raum genug darin finden. Sollen sie nun nicht über ihre Ufer treten, so müssen sie durch feste Dämme eingeengt, und diese Dämme mit der Zeit immer höher geführt werden, je höher nach und nach der Flufs mit abgesetzter Erde den Grund seines Bettes ausfüllt. Sie begreifen, wie auf diese Weise der Strom sich in der Länge der Jahre so sehr erhöhen mufs, dafs der Spiegel seiner Gewässer höher liegt, als die Oberfläche des Landes, das ihn umgiebt. Und so ist es denn auch. Der Po (liefst, wie Sie bei T h i e r s c h im ersten Theil seiner Reise in Italien S. 312. lesen können, acht bis zwölf Fufs höher als die Oberfläche des Landes liegt. Diese Einengung der Flüsse durch Eindeichung hat noch d i e Folge, dafs sie an Geschwindigkeit gewinnen und dadurch eine gröfsere Menge fremdartiger Materien bis in's Meer führen. So grofs die Anstrengungen sind, zu welchen durch ein solches Wasser - System das Land gezwungen ist, indem es die Dämme seiner Flüsse fortwährend unterhalten mufs, eben so grofs sind aber auch die Vortheile, die aus diesem WasserSysteme entspringen. Ein Land, das so außerordentlich bevölkert ist, wie Oberitalien, enthält Schaaren müfsiger Menschen. D i e s e können nicht besser verwendet werden, als bei Unterhaltung dieser grofsen Wasserbauten. Was weiter hierher Gehöriges gesagt werden könnte, findet man in einer Schrift angeführt, in der man Dinge der Art am wenigsten erwarten sollte, nämlich in der Schrift: Geist der Kochkunst von König, herausgegeben von C. F. v. R u m o h r (Stuttgart 1888 8. S. 179 ff.). Auch Cu v i e r ' s Vorlesungen über die Geschichte der Naturwissenschaften, von denen im Februarheft des Morgeiiblattes 1830 ein Auszug mitgetheilt worden ist, beziehen sich hierauf. Beide erinnern, dafs unter ähnlichen Verhält-



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nissen im Alterthum in Aegypten, Westasien and Italien die gröfsten Bauten ausgeführt worden seien. Der Hauptvortheil aber, den dieses Wassersystem für Oberitalien hervorbringt, liegt in der Bewässerung des Landes nnd in der aasgedehnten Verbindung der einzelnen Theile desselben durch Kanäle. Kein Land, etwa England ausgenommen^ hat mehr Kanäle, als die Lombardei. Dante verglich sie im 16. Gesang der Hölle mit Holland. Der Po, die Etsch, die Brentn, der Tessin etc. alle größeren Flüsse des Landes stehen durch solche Kanäle unter einander in Verbindung. Handel und Verkehr könnten dadurch aufserordentlich begünstigt werden, wenn die wechselseitigen Verhältnisse der verschiedenen Staaten in dieser Hinsicht dem Lande gröfsere Hilfsquellen eröffneten. Es ist Ihnen bekannt, mit welcher Macht einst Venedig über die Meere gebot. Damals als die Republik unter der drückenden Herrschaft ihrer Dogen und Nobili ihre stolzen Flotten in alle Gewässer ausschickte, damals flössen alle Schätze des Orients und des Occidents in der Inselstadt z u sammen. Ungarn, Österreich, ganz Deutschland und die Nordischen Reiche bezogen die Produkte der fremden Länder aus Venedig. Die grofse Handelsstraße, die über Augsburg und Nürnberg in den deutschen Norden führte, war eine Hauptursache der außerordentlichen Blüthe dieser Reichsstädte. Dadurch aber, dafs sich die Monarchieen gegen den Freistaat hoben, der sich in sich überlebte, so wie dadurch, dafs der portugiesische Seeheld V a s c o di G a m a einen neuen Seeweg nach Ostindien um das Vorgebirg der guten Hoffnung entdeckte, wodurch der Welthandel eine ganz andere Richtung nahm; sank Venedig gegen Ende des 15. Jahrhunderts vom Gipfel seines Reichthums und seiner Macht und mit ihm sanken alle jene Handelsstädte des Kontinents, besonders Deutschlands, deren Blüthe durch die Lage und Verbindung der Länder auf der Blüthe Venedig s beruhte. Dennoch behielt die italienische Meerstadt damals grofse Handels-

— Quellen.

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Ihre'Besitzungen im jonischen Meere sicherten ihr

noch Jahrhunderte lang den Handel der Levante.

Aber nach

dort fiel ein Stück um das andere der sich immer weiter ausbreitenden Macht der Osmanen anheim. Als Staat verlor V e n e dig mehr und mehr von seinem Einflüsse auf den Verkehr, doch die grofse Thätigkeit der Einzelnen füllte noch fortan die Hafen der Lagunen, bis der Sturm , den die französische R e volution über ganz Europa heraufführte,

auch die venezia-

nische Republik auf immer verschlang.

Seit fast 5 0 Jahren

ist auf diese Weise der Handel Oberitaliens fast gänzlich gelähmt.

In der neuesten Zeit hat die österreichische R e -

gierang Venedig zu einem Freihafen erklärt; möchte

diese

Maafsregel die alte Handelsstadt wieder etwas mehr heben. W i r kehren zu unserer Betrachtung - über die Kanäle selbst zurück.

Da dieselben in den letzten Zeiten für Handel

und Verkehr verhältnifsmäfsig nur geringe Bedeutung haben konnten; so scheint es auffallend, dafs nichts desto weniger die Kanäle nicht allein mit aller Sorgfalt unterhalten, sondern sogar mit grofsen Kosten und an Stellen erweitert wurden, wo es zweifelhaft ist, ob die Eröffnung neuer Bette in den Niederungen, welche die Flüsse früher angeschwemmt haben, den Verheerungen vorbeugen könne, womit sie dieselben jetzt bedrohen.

Leicht kommt man darüber in's Klare, wenn man

e r w ä g t , welches in diesen Zeiten der Haupt-Erwerbszweig des Landes gewesen. lag ,

Da der Handel im Grofsen darnieder-

so war das Volk durch die Bedingungen seines Bodens

nn den Ackerbau

angewiesen.

italienischen Ebene

Das fette Erdreich der ober-

gewährte dazu die besten

Aussichten.

Iedermann hat von der Ergiebigkeit, von der aufserordentlichen Fruchtbarkeit der Lombardei gehört. Diese Fruchtbarkeit verdankt das Land gröfstcntheils seinen Kanälen. Die Hitze des italienischen Sommers würde in weiten Ebenen die Saaten vor ihrer Reife verbrennen,

wenn nicht

fortwährend für ihre Anfeuchtung und Bewässerung gesorgt wfirde.

Diesen Zweck haben nun auch die Kanäle.

Hier



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-

kommt die hohe L a g e der Flüsse, wornach ihr Spiegel höfaer liegt als die Fläche des Landes,,, trefflich zu Statten; denn ans so hoch gehenden Flüssen lassen sich leicht Wasserzüge ableiten.

A a s den größeren Kanälen, die, wie wir gesehen

haben, zugleich zur Schiffahrt dienen, wird

das Wasser

durch eine Menge kleiner Seitenarme in die Felder geleitet, and diese dadurch feucht gehalten. Diese Art der Bewässerung ist nicht erst in den neueren Zeiten gewöhnlich

geworden; sondern die Alten wässerten

auf ähnliche W e i s e nicht allein ihre Wiesen, sondern anch ihre Gärten und Felder.

Eine Stelle in V i r g i l ' s

vom Landbau, im ersten Buch (v. 1 0 4 — 1 1 7 . ) hierüber mit folgenden

Gedicht

belehrt ans

Worten:

„Aber wie preis' icb ihn, der die Flur nach gestreuetem Saamen Nahe verfolgt ( i n s e q u i t u r ) , und die Haufen zerschlägt des zu feisten Gefildes? Dann in die Saaten den Flute herlenkt und die folgenden Bächc; Und , wenn in Gluth der Acker mit sterbenden Pflanzen verschmachtet, Siehe, daher von der Scheitel des hüglichten Pfades den Bergquell Lockt: sein Gesprudel ergierst dumpfrauschend sich üher die glatten Kiesel herab und tränkt die durstenden Felder mit Labsal. Oder, damit der Halm mit belasteter Aehre sich lege, Der -den üppigen Wuchs der Saat abweidet, so bald sie Jugendlich über die Furchen emporgrünt? und der des Pfuhles Sumpfige Feuchtigkeit zum schlürfenden Sande hinabführt? Wann zumal der Strom in den wankenden Monden die Ufer Schwellend verläTst und Alles umher mit Schlamme bedeckt hält, Dafs die niedrigen Lachen in gährender Nässe verschimmeln. Einige Verse im 91. Gesänge der Iliade (v. 257. ff.) belehren uns, dafs schon in den ältesten Zeiten auch in Griechenland diese Art der Bewässerung gewöhnlich war. homerischen Gesanges heifsen:

Die Worte des



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Wie wenn ein wässernder Mann vom dunkelsprudelnden Bergquell Ueber Saat und Gärten den Lauf der Gewässer daherführt, Und, in der Hand die Schaufel, den Schutt der Rinne hinwegräumt; Jetzo strömt das Gewässer, und alle Kiesel des Baches Werden gewälzt; und es stürzt mit rauschenden Wellen herunter Von abschüssiger Höh' und übereilt auch den Führer. (Vofs).

Doch wer hat nicht von den grofsen Kanal-Bauten im alten Aegypten und in Babylonien gelesen? In heifsen Ländern macht der Feldbau solche Wasser - Anlagen nothwendig; und wir haben blos anzugeben, dafs sie sich auch in Italien finden. — Die Fruchtbarkeit der oberitalienischen Ebene war, wie Ihnen bekannt ist, schon in alten Zeiten berühmt. Bannibal, als er von Spanien und Frankreich her, über die Alpen kam, vertröstete, nach alter Sage, seine durch alle Mühseligkeiten eines Kriegszugs heimgesuchten Karthager auf die geseegneten Fluren des Padus, wo sie für ihre männliche Ausdauer einen reichen Lohn finden würden. Wie es damals war, ist es noch jetzt. Wir sehen da Wein lyid Getreide zugleich auf Einem Acker gedeihen. Der Wein an Ulmen gezogen und von Baum zu Baume rankend, beschattet die zartere Pflanze unter ihm gegen die Hitze der Sonne und erquickt das Auge durch die Grüne, die er kühlend rings verbreitet, während in hohem Sommer alles Gras, das der Sonne blos g e stellt ist, verbrannt dahin stirbt und auf der glühenden Landstrafse der feine weifse Staub dem Wanderer Blick und Athem beengt Maulbeerbäume besäumen die Wege und nähren die Seidenraupe, deren Erzeugnis ausgeführt wird und einen nicht unbeträchtlichen Erwerbszweig ausmacht. Berühmt ist die Seidenzucht am Como-See. Auch Reisbau giebt es schon in der Lombardei; doch ist erst Sicilien die rechte Heimath dieses Produktes.



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Malerische Gegenden trifft man in dieser frachtbaren Ebene freilich nicht. Die Gegenden sind einförmig and darum langweilig. Man kann kaum einen Flafs befahren, dessen Ufer trauriger wären als die des Po. Man sieht fast nirgends über den Damm hinaus. Sieht man einmal ein Dorf, so erscheint es grau und verfallen. Kommt ein Gebüsch zum Vorschein, so sind es alte Weidenbäume, so grau als der Schlamm des Gewässers. Kur wo die Ebene das Gebirge berührt, sind die Gegenden anmuthiger; so bei Brescia und Verona, besonders aber bei Vicenza. Diese letztere Gegend ist ausgezeichnet schön, und auch die Ansicht Venedig's in der unermefslichen Wasserfläche der Lagunen kann prächtig genannt werden. Am mittleren Laufe des Po ist die Lage der Stadt zu rühmen, welche die Longobarden mit politischem Verstände zu ihrem Hauptsitze gewählt haben, Pavia} wo man die Alpen und Apenninen erblickt. Durch letztere wird, wie wir sahen, Oberitalien im Süden begränzt und von Mittelitalien geschieden. Wir haben bereits angedeutet, welche grofsen Kontraste die nördliche und die südliche Seite dieses Gebirges bieten. Darüber nur noch einige Worte. Wer mit der Vorstellung nach Italien gienge, in den Apenninen ein Gebirg zu finden, das vor Allem durch die Pracht seiner Wälder entzücke, der würde sich sehr getäuscht haben. Der ganze Gebirgszug ist mehr oder weniger ein kahler Felsengrat, der jetzt auf seiner Höhe fast nichts hervorbringt, als schwaches Gesträuch: eine schluchtenreiche, durch platonische Gewalten emporgehobene Masse dichten Gesteins, oft reich an langgestreckten Rücken, oft schroff zu sehr bedeutender Höbe aufragend — so ist der Gran Sasso d'Italia in Abruzzo über acht tausend Fufs über der Mecresfläche hoch —, oft in weiten Strecken niedrig und ohne auffallend hervorstechende Formen. Nach dem Standpunkt der politischen Ökonomie, wie ihn besonders Graf von M a 1 c h u s beleuchtet hat, bedürfen, im Verhältnis zu unseren Himmelsstrichen, die italienischen Länder auch nur geringere Wälder. Im südlichen Italien erin2



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nert die Kahlheit der Berge, der Mangel

an Wasser und

Wiesen, nach Fr. H o f f m a n n, an Afrikas tief in Unteritalien, gerade da,

Nähe.

Aber

wo die Bewohner am w e -

nigsten Holz bedürfen, ist das Land bewaldeter als im südlichen Toskann und im Kirchenstaate.

Im nördlichen Italien

werden indefs die Waldungen mehr beachtet, als im Römischen und Neapolitanischen.

Gegen ihre Vernachlässigung

im Neapolitanischen hat kürzlich C a r l o A f r a n de R i v e r a , Director einer Verwaltungsstelle in Neapel, in einem Werke über

die Staatswirthsrhaft (1832) mit Knergie sich erklärt,

neue Anpflanzungen vorgeschlagen, mehr jedoch um der zunehmenden Versumpfung, Verschlammung und l 1 eberfüllung der fruchtbaren Ebenen mit Gcbirgsschutt durch Waldströme, als allgemeinem Holzmangel vorzubeugen. Was an den Apenninen noch hervorgehoben werden mufs, das ist ihr Reichthum an edleren Steinarten.

Der Marmor

von Carrara und Luna ist durch alle Kunstländcr berühmt, wie der parische und pentelische aus Griechenland. Aus diesen unerschöpflichen Schachten des prächtigsten Bau-Materials wurden die Marmor-Massen

hervorgezogen,

aus welchen

die Mächtigen und Reichen Italiens, in der glänzendsten Periode ihres Landes, ihre I'aläste, ihre Tempel, ihre Theater errichteten. Prächtigen

Genua führt

(Ja Superba),

mit Recht den Namen der

denn wo in der Welt giebt es eine

Straise von Marmorpalästen wie dort? wo eine zweite Strada ßalbi, oder Strada Nuova? Doch wir wollen dem ruhigen Gange unserer Betrachtungen nicht vorgreifen.

Zunächst werden wir nun Einiges

Uber die Natur des mittleren Italien's zu bemerken haben. Mit jedem weiteren Schritt in dem Lande wird die Natur glänzender und bezaubernder.

Möchte es mir gelingen , Ihnen,

wenn auch nur in Umrissen, ein Bild von ihrer zu geben.

Wirklichkeit

II.

Die Natur Gränzen. Pisa.

Mittelitaliens.

Die Gegend von Genua, ihr Klima. Weg nach Golf von Spezzia.

Fruchtbarkeit.

Ackerbau.

Pisa. Das Arnothal. Florenz. Arezzo. Siena. Radicofani. Der Trasimenische See. Perugia, he Vene (Cli/umnus Terni. Bolsena. \arni. Campagna von Rom.

Monte San Oreste Rom.

Monte Cavo (Erdbeben}. Pontinische Sümpfe.

Tivoli. Frascati.

Ariccia.

Cap Circello.

Gemano.

(jSoracte^. Albano. Velìetri

Genna ist der nördlichste Punkt in dem Landstrich, den theils Naturgränzen, theils die gleichförmige Modiflcatlon des Klima's gewissermaafsen zu einem Ganzen machen, nnd den wir als Mittelitalien bezeichnet haben. Die Apenninen, so weit ihr Hauptzug in fast gerader Richtung von Westen nach Osten streicht, bilden die Linie, die als Gränzscheide zwischen Obernnd Mittelitalien angesehen werden kann, nnd diese Gränzlinie fällt ungefähr 44° 25' nördlicher Breite. Wir haben schon bemerkt, dafs an der Westküste (_'Riviera äi Ponente) des genuesischen Meerbusen's die Apenninen das Meer berühren. Der Monte Calvo ist der Punkt, in welchem bei dem Dorfe Loano, südlich von Savona, das Gebirg an die Küste stöfst. Vom Monte Calvo streicht es nordostwärts bis zu dem Passe Bocchelta, der besonders durch den grofsen Verlust berühmt geworden ist, den im August 1799 nach der Schlacht bei Novi die Franzosen hier unter M o r e a u gegen die Russen und Oesterreicher erlitten. Von der Bocchetta bis in die Gegend der Stadt Pontremoli, der nördlichsten im Gebiete des Grofsherzogthums Toskana, streicht es gerade ostwärts; weiterhin nimmt es seine Richtung nach Südosten und sendet dabei nach Nordosten hin Seitenarme aus, die bei Bologna, Imola, Faenza, Forli sich in die oberitalienische Ebene verflachen. Mit diesem ibrem Zuge also scheiden die Apenninen Ober- und Mittelitalien und was an ihren südlichen Abhängen liegt, gehört zu dem letzteren. Dieses ist Mittelitaliens Nordgränze. Im Osten und zum Theil im Norden wird es vom adriatischen, im Westen und



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zum Theil im Süden vom tyrrhenischen Meere bespült. Als Südgränze haben wir jüngst schon das Capo Circello g e nannt. Hier wird die Scheide nicht, wie im Norden, durch Gebirge g e z o g e n , sondern durch die auffallenden Veränderungen der Naturerscheinungen. Das Princip der Eintheilung des Landes bleibt dabei dasselbe, denn auch im Norden, wie wjr gesehen, begründen Temperatur, Boden, Vegetation — die Anerkennung eines anderen Landstrichs, und das Gebirg ist nur die bedingende Ursache der Veränderung derselben. Das Cap Circello liegt unter 41° 15' nördlicher Breite. Ungefähr unter demselben Breitegrade liegt auf der Ostküste der Halbinsel der Golf von Manfredonia. Das Vorgebirg, das denselben im Norden einschliefst, trägt einen ansehnlichen B e r g , der gleichfalls Monte Calro heifst, wie jener Berg, von welchem wir am Meerbusen von Genua die Betrachtung M i t telitalien's und seiner Eingränzung begonnen haben. W i r s e hen darin das Ende sich so seltsam an den A n f a n g reihen, als ob der Zufall selbst diese Eintheilung begünstigend, sie gleichsam in sich zu einem Ganzen abschließen wolle. Von der Pracht Genuas als Stadt ist schon die Rede gewesen, hinweisen müssen wir aber noch auf die Pracht ihrer Gegend. Genua liegt hart am Fufse des Gebirgs, das hier zwei niedrige V o r sprünge in's Meer treten lnfst. Zwischen diesen Vorsprüngen wogt das Meer und um dasselbe her in einem Halbmond steigt die prächtige Stadt am Abhang hinauf. W o die Stadt aufhört, beginnen die grünenden Gärten mit den Landhäusern der reichen Genueser. Die Hauptmasse der Hiiuser lieg! am östlichen Rande der Bucht und dort am Abhang des Hügel-Vorsprungs hinauf, auf dessen Spitze die Kirche C a r i s a n o sich erhebt. Auf der aufsersten Spitze des Hügels am westlichen Rande der Bucht gegen das Meer zu steht der hohe runde s c h a r f g e spitzte Leuchtthurm auf Felsengrund, die kommenden S c h i f fer auf hoher See in finsteren Nächten xurecht z u weisen; und zwischen dem Leuchtthurm undjenem östlichem Hügel wird die ganze grofse Bucht vom Hafen eingenommen, der mit un-



*3



zihligen Masten prangt. Der Hafen ist rund wie ein Kessel und außerordentlich grofs. Hunderte der gröfsten Kriegsschiffe hätten in seinem Innern Raum. Doch ist seine Südseite, wenn gleich durch zwei in's Wasser gebaute Dämme etwas geschützt, immer noch zu sehr offen gegen das Meer, um bei Südstünnen den Schiffen hinlängliche Sicherheit zu gewähren. Hohe Wogen schlagen dann oft herein, werfen die Fahrzeuge, die beisammen liegen, an einander, und zerschmettern sie wüthender als auf der offnen See. Man verlängerte und verstärkte seit 1829 den einen Damm, um den Hafen besser vom Meere abzuschliefeen. Gelingt dieses Werk, wie man erwartet, so wird der Hafen von Genua einer der besten von Europa werden, wie er einer der schönsten und prächtigsten ist. Die Lage von Genua hat nach älteren Reisenden grofse Aehnlichkeit mit der von Constantiuopel. Das Klima dieser Seestadt ist eines der glücklichsten Italien^. Unerachtet sie der nördlichste Punkt des Landstrichs ist, den wir betrachten, so sind Witterung und Boden dennoch milder als selbst in Rom. Man ahnt liier die Herrlichkeiten der neapolitanischen Natur: nur von Campanien und den noch südlicheren Ländern wird an Naturpracht die genuesische Küste übertroffen. Citronen und Apfelsinen wachsen hier schon frei in den Gärten, deren wilde Parthieen die Pinie verschönert. Die Aloe, diese prächtige Südpflanze, wächst wild. Die Berge des Seeufers sind mit unermefslichen Pflanzungen von Olivenbäumen bedeckt, woriu zugleich der Schmuck und derReichtbum dieser Küsten besteht. Auch Palmen trifft man hier, auf dem Wege nach Nizza. Wer Italien besucht und nicht nach Neapel geht, mufü, wenn er sich von der Natur der italienischen Halbinsel überhaupt eine Anschauung schaffen will, wenigstens Genua mit seiner Küstenpracht gesehen haben. Genua liegt mit Bologna unter demselben Grade der Breite; und dennoch — welcher Unterschied in der Natur beider Orte! Wer von Bologna nach Genua käme, würde glauben , aus den Norden unmittelbar in den Süden versetzt zu sein



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So grofse Kontraste kehrt die Katar diesseits and jenseits der Apenninen an den Tag. Doch ist zu bedenken, dafs was die Naturerscheinungen im Ganzen betrifft, die Gegend um Genua auch von keiner anderen in Mittelitalien übertroffen werden möchte. Ehemals war die bergigte Küste von Genna and Pisa schweer zu bereisen. Nur schlechte Bergwege unterhielten die Verbindung zwischen den Orten des Gestades. Die treffliche Strafse, auf welcher man jetzt mit Leichtigkeit diese Landschaft bereis t, verdankt man dem gröfsten Strafsenbauer aller Zeiten, Napoleon. Wie die Ausgrabung des Hafens zu Cherbourg, wie die Strafse über den Simplon, gehört auch der Weg über die ligurische Küste y.a seinen erstaunlichsten Werken. Auch hier mufste die Strafse bequem über hohe Berge geführt, mufsten Felsen gesprengt und Gallerien an Abgründen hingebauet, mufsten Stollen durch Berge gebrochen werden; — und jetzo gewahrt man kaum die Schwierigkeiten dieses ungeheuren Unternehmens, wenn man im Schatten von Olivenhaiuen über die hohen Küstenberge fährt, im Angesichte des prächtigen Landes und des prächtigeren Meeres, das wie ein Spiegel ruhig liegt und aus welchem am südlichen Gesichtskreise die Berge von Corsica emporsteigen. Bevor man nach Spezzia kommt, überschreitet man einige gleichgültige Gegenden und dann einen hohen Berg. Auf der Spitze desselben öffnet sich die Aussicht auf einen der lieblichsten Golfe Italien's. Zwischen sanften Oelbergen liegt das Meer, und an seinem Ufer das Städtchen Spezzia und manchmal ein Gehöfte mitten in den Oliven-Pflanzungen. Es kann kein Maler eine Landschaft von sanfterem Charakter erfinden, als diese Landschaft der allbildenden Natur. Schon ehe man nach Massa kommt und dann bis Pisa zeigt der Boden eine aufserordentliche Fruchtbarkeit. Es wird da nichts gebaut als Wein, Feigen und Oliven, aber diese Produkte scheint ein ungemein guter Erfolg zu empfehlen. Die Trauben bangen von den Bäumen, an wel-







chen sie, wie in der Lombardei, gepflanzt werden, wie Trauben Kaleb's herunter. Schwarz, weifs, roth sehen sie einladend aus dem dunkeln Laube. Man hat den Italienern öfters den Vorwurf der Trägheit gemacht; doch haben schon längst Reisende sie davon zu reinigen gesucht, und wenn man den Anbau dieser Felder betrachtet, ohne die Gunst des Bodens zu berücksichtigen, so mufs man sich wenigstens wundern, wie man ihn den italienischen L a n d b a u e r n machen konnte. In einer so fruchtbaren Ebene liegt Pisa, vor Jahrhunderten durch die Handelsthätigkeit ihrer Bürger eine blühende Republik und über 150,ODO Menschen.in ihren Mauern fassend, jetzt nur etwa ein Achttheil ihrer ehemaligen Bewohner zählend. Wer Dante'8 göttliche Komödie gelesen, kennt die berühmte Stelle im 33sten Gesang der Hölle (V. 89 — 84.), wo er über Pisa den Finch ausspricht: „„dafs die Inseln Capraja und Gorgona sich herbewegten und einen Damm vor die Mündung des Arno machten, auf dafs der Flufs anschwellend jede Seele in Pisa ertränke,"" die Stadt wegen Ugolino's Hungertod zu strafen. Was der Flufs nicht that, hat die Zeit durch die Pisaner selbst gethan. Nach fortwährenden Drangsaalen und grofsem öffentlichen Unglück kam die Stadt in die Hände der Mediceer und damit erlangte sie wenigstens den Frieden. Die Lage in der Nähe des Meeres, das nur eine Stunde entfernt ist, und die gesunde Luft machen Pisa zu einem angenehmen Aufenthalt. Häufig werden daher die pisanischen Bäder von Fremden, besonders Engländern, besucht, wozu die Nähe Lirorno's sehr günstig ist. Jene berühmten warmen Bäder von Pisa liegen eine kleine Stunde östlich von der Stadt am Fnfse des Monte St. Giuliano. Pisa liegt in einer Ebene, die im Westen vom Meere, auf allen anderen Seiten von Bergen umschlossen ist. Diese Ebene ist vier bis fünf Stunden lang; sie erstreckt sich von den Bergen im Norden von Pisa bis zu dem Monte Nerone,



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der südlich von Livorno die Seeküste berührt. Ihre Breite beträgt zwei bis drei Stunden. An ihrer Ostsuite offnen sich die Berge in ein Thal, das berühmte Thal des Arno. Die ganze Ebene »cheint ehemals unter Meer gestanden zu sein. In diesen uralten Zeiten mögen die Berge umher, vielleicht schon zu ihrer jetziyen Höhe emporgehoben, eine weite Bucht eingeschlossen haben, in die sich von Osten als ein mächtiger Strom der Arno ergofs, der wohl so alt und durch den Schutt, den er mit sich führte, Eine Hauptursache der Erhöhung dieser Ebene war. An ihrem Saum, wo die Anhöhen anfangen, ist die Ebene fruchtbar; gegen das Meer zu aber ist sie eine kahle Sandfläche, und in dieser öden Sandlläche liegt Livorno an der Küste; eine Stadt, die durch nichts, als durch ihren Handel Bedeutung hat. Wir wenden uns daher das Arnothal hinauf, das wie ein Garten angebaut ist, und kommen nach Florenz. Stellen Sie sich einen grofsen Thalkessel vor, an dessen Nordund Ostseite hohe Berge, die zur Hauptkette der Apenninen gehören, im Süden dagegen niedrige Hügel mit Villen, Klöstern und Kirchen bedeckt, Alles mit Oliven-Pflanzungen begrünt, und im Grunde des Thalbeckens eine grofse, kräftig blühende, sich rund ausbreitende Stadt, durch welche der Arno st ömt, und aus deren Mitte sich majestätisch Brunnelleschi'» kunstvolle Kuppel erhebt, uud Sie haben eine richtige Anschauung von Florenz. Schön bat Arionlo den Glanz der Mediceer - Stadt an unzähligen Villen in dreien Versen g e schildert: „wenn alle,1' so redete er Florenz an, „wenn alle deine zerstreuten Paläste im Umkreise Einer Mauer und unter Einem Namen gesammelt wären, so würden zwei Home dir nicht zu vergleichen sein. a Von Florenz führen zwei Strafsen nach Rom; die eine, über Siena und Viterbo, ist die kürzere; die andere über Arezzo und Perugia die schönere. Von Florenz bis Arezzo geht die Stiafse das reiche Arnothat hinauf, reich an Oel und



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Wein. Di« Strafte nach Siena geht über eine hohe Ebene, die eben so sehr wie jenes Thal mit Fruchtbarkeit geaeegnet ist. Arezzo ist P e t r a r c a ' s Vaterstadt. Dem Dom gegenüber steht das kleine Hans, worin derselbe im Jahre 1304 geboren wurde. Eine ellenlange lateinische Inschrift, die neben der Thür in die Façade eingesetzt ist, macht die Ehre, die in diesem Ereignifs die Stadt betraf, Jedem, der es lesen will, zur Genüge bekannt. Ein anderer berühmter Mann, der in Arezzo geboren, ist C. C i l n i u s M S e e n a s , der Gönner des Horas und Frennd des Augustus. Ihm haben seine Landsleute vor wenigen Jahren auf dem Domplatz eine schlechte Statue gesetzt, worüber er sich schweerlich freuen würde, wenn er sie sähe. Die Stadt liegt am Abhang eines Hügels, auf dessen Gipfel man eine freundliche , von Bergen umgebene Ebene überschaut. Auch Siena auf der andern Strafee, das fast unter derselben Breite liegt (Arezzo ist um ein weniges nördlicher), steht auf einem Hügel. Die Vegetation entspricht hier der von Arezzo : Wein, Feigen und Oel sind die gewöhnlichen Erzeugnisse des Bodens. Von Siena geht die Strafse, bergauf bergab, nach Rom hin; ist aber gröfstentheils nichta weniger als malerisch : es sind meistens kahle Hügel, die aar im Frühling und Herbst, wann die Saaten sie grün tiberzogen haben, nicht unangenehm sind, im Sommer aber abgedorrt und verbrannt den Anblick einer wasserlosen Einöde gewähren. Kin hoher berühmter Pafs, den man auf dieser Strafe überschreitet, ist der von Radieofani. Vor Zeiten stand ein grofses Kastell auf seinem Gipfel, Toskana's Gränzfeste gegen den Kirchenstaat Dasselbe ist jetzt längst verlassen und verwittert von Jahr zu Jahr mehr. Starke BasaltMassen, die man oben findet, Verschiebungen älterer Felsarten und eigentümliche Quellen der Nähe, zeigen dafs einst plutonische Prozesse hier gewaltet haben, die Ursachen des Dilurium's dieser Gegenden.



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Auf dem Wege von Arezzo nach Perugia kommt man am Fufse des Berges vorbei, auf welchem die alte EtruskerStadt Cortona liegt, so wie am Ufer des Trasimenischen See'». Dieser runde See mit seinen Inseln ist ein herrlicher Wasserspiegel von düster - malerischem Charakter. Die Hügel, die ihn rings umthürmen, sind alle mit immergrünen Oliven-Hainen bedekt. Nicht leicht kann ein Sturm von Aufsen diesen See beunruhigen, da er von seinen Hügeln geschützt wird. Die Alten suchten in ihm einen erloschenen FeuerHeerd. An diesem See war es, wo H a n n i b a l , wie Polybios und Livius erzählen, in den Sümpfen, durch die sich drei Tage lang das karthagische Heer mit furchtbaren Mühseligkeiten durcharbeiten mufste, ein Auge verlor; hier war es, wo er den römischen Consul C. Flaminius Xepos auf's Haupt schlug und sich den Weg frei machte, der ihn, wären seine eigenen Kräfte nicht so geschwächt gewesen, wohl nach Rom geführt hätte. Auch Perugia liegt auf einer Anhöhe zwischen Bergen, und eben so Assisi, an wclchem man vorbei kommt. Auf der Höhe von Perugia übersieht man gegen Süden einen grofsen Thalkessel, auf dessen südlichstem Rande Spolelo hervortritt. Der Bach, der dieses Thal dnrchfliefst, ist der Clitumnus der Alten, jetzt le Vene genannt. Aus diesem Thale holten die Römer die weifsen Rinder in ihre Stadt, die sie zu Opfern nöthig hatten. Das Wasser dieses Bachs sollte die Kraft haben, die Rinder weifs zu färben. Virgil im zweiten Buch vom Landbau (v. 146. ff.) redet den Bach an: AVeifse Heerden von hier, und der F.irr , Clilumnus, der Opfer Gröfsestes , oft gehärtet in deinen heiligen W a s s e r n , Führen Roro's Triumphe hinauf zu den Tempeln der Götter. VoTs.

Taubmann zu dieser Stelle bemerkt nach dem älteren Plinins, dafs der Flufs Melas in Böotien auf ähnliche Weise die Kraft haben solle, die Schaafe schwarz zu färben. Auch



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Claudian, Propere, Silius, Statius, Sneton and der filtere Plinias reden von dem schönen Gewässer and .den weifsen Rindern des Clitumnus, und von dem schattigen Haine dabei. Am schönsten aber beschreibt ihn der jüngere Plinias im achten Briefe des achten Bachs. Noch jetzt ist sein Wasser krystallklar, purus et vitreus, wie er es nennt, noch jetzt würde man an Münzen, die auf dem Grande lägen, die Präge za erkennen vermögen. Spoleto liegt am Abhänge eines Bergs, der aach darch Basalt gebildet ist. Von da steigt man den Somma-Paf» bergauf bis auf dessen Gipfel, wo Jupiter Summanas einen Tempel gehabt haben soll. Dieser Gebirgspafc enthält wilde Felsen - Parthieen. Hat man ihn hinter sich, BO ist Terni bald erreicht. Terni zeigt ein auf serordentliches Natarschauspiel, einen Wasserfall, der wohl in Europa seines Gleichen nicht mehr bat. Es ist der unter dem Namen der Marmor - Cascade berühmte Fall des Vclino, der sich von einer gegen tausend Fürs hohen Felswand in das Thal der Nera herabstürzt. Der Fall hat eine sehr beträchtliche Wassermasse, der senkrechte Starz gegen 300 Fufs. Der ganzeFlufs fällt, in Staub aufgelös't, in einen Felsenkessel, von wo er sich in grünender Vmlaubung weiter in neuen Fällen über das Gestein ergiefst. Uebrigens ist dieser prächtige Wasserfall nicht ein Werk der Natur, sondern der Kuntt der Römer. Marcos Conus Dentatus war es, der im Jahre Roms 480 oder 272 vor Chr. Geb. den Velino, weil er in seinem früheren Lauf Ueberschwemmungen verursachte, über diesen Felsengrat in die'reifsende Nera führte. In dem Gebirge selbst hat man in neueren Zeiten mehrere Höhlen entdeckt, wie sie in solchen Felsarten noch häufiger sind, als die starken klaren Quellen, die dem Clitumnus gleichen, der seinen Ursprung wohl kleineren Höhlungen dankt. Terni ist das Interamna der Römer; der Name mute uns mit Achtung erfüllen. denn T a c i t u s ist hier geboren. In gleicher Breite mit Terni liegt auf der Strafse von Siena nach



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Rom der Flecken Bolaena. das alle Volsinii. am See gleichen Namens. Auch der Lago di Bolaena ist wie der Trasimener8ee, rings mit Höhen umgeben, deren Gestein Spuren von Vulkanismus verräth. Dergleichen Spuren liegen in dieser Gegend Uberhaupt allenthalben zu Tage; dieselbe Natur zeigt auch der kleine Layo di Vico zwischen Viterbo und Ronciglione. Von Terni kommt man nach Kami, einen kleinen, gleichfalls auf einer Berghöhe gelegenen Städtchen. Hier stürzt die Nera durch ein enges wildes Felsenthal. Hat man diesen Berggrat hinter sich, so wandert man zwischen niedrigen, aber schlecht angebauten Hügeln durch das alte Sabinerland. Der Soractes erscheint im Süden, bei Borghetto überschreitet man die Tiber, die man unweit Perugia, auf dem Wege nach Assisi, zum ersten Male berührt hat. man kommt durch das von einem natürlich festen Felsengräben umgebene Städtcheu Civita Castellana, und man steht endlich auf dem klassischen Boden der Campagna von Rom. Der Flecken Nepi wird von Landschaftsmalern fleifsig besucht, weil er malerische, mit Grün bekleidete Ruinen darbietet. In Monte Rossi laufen die beiden Straften, die von Florenz über Siena und Perugia nach Rom führen, zusammen. Nun ist die Campagna fast gar nicht mehr angebaut; sie ist eine Haide, die im Sommer völlig ausgebrannt ist, und nur in den weniger heilsen Monaten hohes blumenreiches Gras erzeugt , welches dann von Heerden aller Art beweidet wird. Unweit La Storta zeigen sich im Süden auf Anhöben einige Gebäude. Es sind die Villen des Monte Mario, wir sehen die ersten Paläste Rom's. Nach und nach kommen immer mehr zum Vorschein. Die Strafse, worauf wir wandern, ist die Via Flaminia. Die Peterskappel steigt hinter dem Monte Mario hervor, und wir stehen an Ponte Molle, dem Pont Miteius der alten Römer, auf welcher Brücke wir zum dritten Mal die Tiber überschreiten.



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Bald kommen wir in' eine lange Strafse, von Osterien und Landhänsern, obne Seitengassen, welche gerade auf die Porta del Popolo führt. Endlich sind wir auch durch diese hinein und die Siebenhügel-Stadt ist erreicht: wir sjnd in Rom, stehen auf dem Boden, den Kunst und Weltgeschichte zum wichtigsten der Erde geheiligt haben. Von der Kunst in Rom werden wir besonders sprechen; über seine Natur mögen wenige Worte gentigen: bekannter Maafsen liegt jetzt die Stadt, wenn man den Monte Citorio und den Monte \Giordano dazu rechnet, auf 12 Hügeln: Palatinus, Aventinus, Capitolinus, Cölius, Esquilinus, Quirinalis, Viminalis, Pincius, auf dem linken; und die zwei übrigen: der Vaticanus und das Janiculum, auf dem rechten TiberUfer. Rom, von hohen Punkten angesehen, von wo es sich ganz überschauen läfst, vom Monte Mario, vom Janiculus, vom Thurm des Capitols, besonders aber von der Höhe der Peterskuppel, erscheint mit seinen ungeheueren Palästen und Ruinen in einer Pracht und Großartigkeit, worin keine Stadt der Erde auch nur entfernt sich ihm wird vergleichen können. Die verödete Campagna mit ihren unzähligen Ruinen aus alter Zeit erhöht diese Majestät ohne Gleichen, und die Berge von Tivoli, von Frascati und Albano bilden dazu einen malerischen dunkelblauen Hintergrund. So die Natur von Rom. Schon die alten Römer sprachen , so wenig sie Naturbeschreibungen liebten, mit Entzückung von dem Anblick ihrer Stadt und Gegend, und stritten sich über die schönsten Punkte. H o r a z rühmte Tivoli über Alles, Valerius M a r t i a l i s äußerte dagegen in seinem Epigramm (IV, 64) an die Gärten des Julius Martialis auf dem J ani c u l u s : „ Wen'ge Hufen von Julius Martialis, Weit beglückter, als Hesperiden- Gärten, Liegen dort auf dem langen Janusberge, Und Einöden bekränzen diese Hügel, Und dem ebenen sanft erhöheten Gipfel

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Lacht de« reineren Himmels holde Nähe, l'nd wenn Nebel die krummen Thiiler decken, Strahlt er einsam im Glan/, des eignen Lichtes. Zu den hellen Gestirnen sanft erheben Sich der mächtigen Villa schöne Giebel; Hier erblickst Du die sieben Herrscherberge, Von hier kannst Du die ganze Homa schauen, Den Albaner und Tusculaner Hügel, W a s von älteren Oertern um die Stadt liegt, Dort die alte Fidenä, Saxa Hubra; Der jungfräulichen Blutes sich erfreuet, Dorten Anna Perenna's reichen Fruchthain; Die Flaminische S t r a f e , sammt dem Sal/.weg, "J Zeigt die Sänften, indefs die Wagen ruheil, Dafs den lieblichen Schlaf das Had nicht störe, Den nicht fördernder Ruf der lauten Schiffer Nicht Last/.ieher-Geschrei vermag zu brechen; Ist die Milvische Brück1 auch nah, und gleiten Zahllos Barken den heil'gen Strom hinunter. Diese Flur (sie verdient des Hauses Namen) Uebergiebt Dir der Eiguer, wie die Deine, Traun, so gastlich, in schrankenloser Freiheit, Steht zu freundlicher Pflege sie geöffnet. An Alcinous fromme Laren denkst Du, An den reicher gewordenen Molorchus. — Ihr die alles — Ihr unbedeutsam achtet, Baut T i b u r t i s c h e n Forst mit hundert Karsten, Und Präneste dazu; und Einem Pflanzer Gebt die hangende S e t i a zum Anbau, Wenn, nach meiner Entscheidung, Martialis, Wen'ge Hufen den Vorzug nur erhalten." Wittmann. Der Römer, der recht im V o l l g e n u s s e seiner Natur leben w i l l , begiebt sich nach Tivoli.

Der Lieblingssitz, des Horn/,,

[wenn er da überhaupt einen eignen Sita hatte], mufs wolil noch heute die Freunde der Natur einladen.

Und wahrlich

mit,welchen zauberhaften Reizen!

*) W o die Sabiner M e e r - S a l z nach Rom führten. —

— 39 — H5ren Sie Aber Tivoli ein ausführlicheres W o r t : daa Wort meines Freundes und Reisegefährten, C. F. S oh o l l e r . „Hinter der Locanda, neben dem sogenannten Tempel der Sibylla tritt man durch eineThöre in einen Weinberg, der steil am Bergbang liegt and durch welchen ein bequemer vom Grafen M i o l l i s angelegter Pfad hinunterführt Rechter Hand in der steilen Felswand von Kalktuff zeigte uns der Cicerone die Stelle eines Rades, das überkrustirt worden, and dann verwittert war. Kleine Höhlen und Löcher, auf diese Weise entstanden, finden sich bekanntlich häufig in Felsmassen der Art. Dem Weinberg, durch welchen der Pfad abwärts f ü h r t , gegenüber, am jenseitigen Berghang etwas zur rechten Hand zeigen sich antike Mauerresie mit Arcaden und Oeffnungen, welche aussehen, als ob sie gebaut seien, am den Berghang zu stützen. Es sind Reste der Villa des Marius Vopiscus. Etwas weiter zur recbtcn Hand, d. h. westlich von diesen Mauerresten, zeigt sich der unbedeutende obere Theil der sog. Fontäne Bernini's. Wir sahen rückwärts, und sahen über uns auf der Felswand den noch ganz wohl erhaltenen Theil der Rotunde des herrlichen Vestatempels und daneben die hintere Seite des sog. Sibyllentempels. Der Vestatempel auf der Höhe des mit vielen Höhlen durchlöcherten Felsens gewährt, von unten gesehen, einen unendlich lieblichen Anblick. Der dumpfe ewige Donner der Tiefe verkündet dem Hinabsteigenden das Wunder, dem er entgegengeht." „Die grofse Cascade des Anio, die aus zwei grofsen, von einander gesonderten Fällen neben einander besteht, ist an der nordwestlichen Seite des dem Hinuntersteigenden gegenüber liegenden, von der Stadt Tivoli nordöstlich gelegenen Bergs, und zwar an der Nordostseite des Hügels, auf welchem Tivoli selbst liegt und welcher eigentlich nur einen Theil dieses Berges ausmacht. Der östliche Fall ist unter dem N a men der Fontäne Bernini'» bekannt, weil dieser Baumeister ihn angelegt hat. Ein schmales reifeendes Bächlein stürzt er sich oben hervor und abwärts. Die Hälfte des Wassers bricht 3



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dann durch eine grün überwachsene Höhle der Tuffwand, und so stürzt die ganze wallende Wassermasse der Cascade in zwei hart neben einander sinkenden Strömen senkrecht hinunter in die Tiefe, wo sie krachend am Felsen zerstiebt, in weifsem Schaum, wie von Feuer gejagt, aufsprudelt, und, ein liebliches grünlichcs Bachlein, weiter lliefst. Der eine Strom des Falls bleibt wahrend des ganzen tiefen Sturzes fast durchsichtig krystallenhell, der andere geht in schimmernden Schnee aus einander.'" „Wendet man sich von der Beschauung dieses Falles links, so tritt man in ein hohes, von der freien Natur gesprengtes Bogengewölbc , welches durch wild hereinhangende gewaltige Klippen gebildet wird. Es ist die Grotte Septun's. In der Mitte der Decke fallt durch eine '/ackige OefTnung, durch eingestürzte Massen des Gestein's entstanden, der blaue heitere Tag herein — ein Sonnenblick in grofse schauerliche Oede. Graues und grünes Moos umzieht die Felsen der Grotte, in welche immerdar ein feuchter Dunst von beiden Cascaden hereinstäubt. Der Hintergrund dieser wunderbaren Grotte zeigt ein wildes einziges Schauspiel, die grofse Cascade des Aniene. Tosend kocht das W a s s e r , vom Tage jenseits der Grotte durchschimmert, durch eine enge Höhle der Felswand, wie ein endloser mit ungebändigter kühner Kraft auf einander drängender Fall lebendigen Schnee's. Aufspeiend, zahllose Wirbel durch die Felsenzacken drehend, windet es sich, ein gährender Strom dampfenden Silberscbaum's, weiter herunter durch1« nächtliche Dunkel der Grotte, und bricht dann, ein durch tausend aufgetriebene Blasen grünlich leuchtender Giefsbach, an den neuen Tag heran, wo er mit gewaltigem Strome in ein tief gehöhltes Felsbekken hellgrünen Gewässers sanfter hinabwogt. Die vereinigten Wasser beider Fälle, welche z u sammen die grofse Cascade bilden, rollen hierauf murmelnd hinab in das Thal, etwa 200 Schritte weit, wo sie sich in die finstere Kluft der Sirene» verlieren. Das Felsenbekken, in welches sich beide Cascaden ergiefsen, ist auf drei Seiten von



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TulTfelaen umgeben, welche eine angehenre, senkrecht in die Luft steigende Wand bilden. Wilde Feigen grünen aus ihren Ritzen nnd Höhlen heraus und über dem Moos und den F a r renkräutern, womit sie hie und da bräunlich und grün fiberwebt ist. Ein feierliches Halbdunkel herrscht immerdar in dem tosenden Abgrund, und selbst der Sonne hellerer Strahl, wann er über die Klippen herunter fällt, vermag nicht, es völlig zu verscheuchen. W i r sahen a u f w ä r t s , und Aber der Kluft, in deren feuchtem Schoose wir athmeten, kreis'ten grofse schwarze Vögel, die in den geheimen Höhlen der Felsen nisten, wo keines Menschen Hand qie erreichen mag." „Die Sonne stieg jetzt über den Rand des Berges, und siehe, vor unsern Augen trat aus der finsteren Grotte Neptun's im feinen Silberstaube der Cascaden, der wie Millionen heller Diamanten durch die Luft flatterte, ein Regenbogen mit hundert Farben glänzend ihr prachtvoll entgegen." „Tritt man aus Neptun's Grotte heraus, so führt rechts eine Treppe auf einen Vorsprang des Felsen hinauf, wo man eine bequemere und alle einzelne Partbieen bestimmter a u f deckende , doch nicht so malerisch reiche Ansicht der beiden Fälle der Cascade hat." „Vom Wasserfall giengen wir den Bergpfad durch den Weinberg, auf welchem wir herabgestiegen waren, wiederum hinauf, bogen aber auf halbem W e g e rechts in einen wenig gangbaren, durch Hecken und Dorngesträuch sich fortschlftngelnden, Pfad ein, auf dem wir uns abermals in den Abgrund hinunterwanden. Anfangs läfst sich der Pfad noch betreten, weiter unten aber ist er kaum gangbar und an manchen Stellen selbst gefährlich. Durch üppig wucherndes Unkraut und über glatte Felsen könnte man noch hinwegwandeln, aber an manchen Stellen unten ist der ganz schmale Pfad sehr steil und der Kalkboden durch den ewigen, von der Cascade herunter stäubenden Regen tief aufgeweicht, so dafs der Fufs jeden Augenblick ausgleitet, und der Wanderer in Gefahr ist, in den Abgrund hinunter zu stürzen. Langsam und mit Vor-

— 3« — sieht war der mühevolle Weg zurückgelegt. Angelangt in der Tiefe, stiegen wir durch das nasse Gras und über glatte Felsen etwa zwanzig Schritte rechts und befanden uns anter dem Bogen der Grotte der Sirenen " „Eine Kluft von furchtbarer Wildheit, durch ungeheure über einander gethürmte und drohend hereinhangende Klippen gebildet, ist diese schauerlich prachtvolle Grotte. In ihrer Mitte verliert sich das Wasser des Aniene, von der Cascade herunterrauschend , völlig unter Gestein und senkrecht in einen unabsehbaren Schlund, so data nichts mehr davon zu gewahren ist, und nur das unterirdische Tosen vernommen wird. Das Gestein des vorderen Theiles der Grotte sieht röthlich grau und ist am Gewölbe oben von frischem Farrenkraut übergrünt. Von dunkelm Violet schimmern die Felsen des Hintergrundes, der sich nach der rechten Seite hin durch tiefes Dunkel weit hinunter zieht, wo mehrere von der Gewalt des Wassers machtvoll herein gerissene Baumstämme und Felstrümmer unter einander liegen. In der Ferne leuchtet durch das Dunkel der helle Tag herein, und in seinem Lichte schimmern grünlich hell die moosigen Felsen der Grotte von der jenseitigen Oeffnung herüber. Ganz in der Ferne sieht man den, jenseits der Kluft wieder zu Tage gekommenen grünlichen Bach von Schaumblasen überflogen, ruhig durch die milden Auen des Thaies hinströmen. Wendet man das Auge von der Grotte rückwärts, so sieht man diegrofse Cascade von der Spitze der Klippenwand wie aus den Wolken in den schwarzen Schlund herunter brausen, und, ewig gleich, einen leichten Staubregen von demselben sich entgegen wehen." „Voll des grofsen Eindrucks wanderten wir rückkehrend den gefährlichen Pfad hinauf. Ein letzter Blick in die Kluft der Sirenen und über den ganzen Wasserschlund, aus dem ein dichter schneeheller Dampf aufschwebte, zeigte uns auf dem letzten einen grofsen glänzenden Regenbogen, der das Zeichen des Friedens über den tobenden Kampf wölbte etc."



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Seitdem wurde der Haupt - Wasserfall in Tivoli durch nene Anordnung seiner gröfsten Schönheit beraubt. Am 8. October 1836 öffnete der Architekt F o l c b i in Gegenwart G r e g o r ' s des XVI. dem Wasser des Anio zwei neugesprengte Stollen im Monte Catillo, um die Stadt gegen die wiederholten Ueberschwemmungen zu sichern. Man bemühte sich dabei, die Grotte Neptun's zu schonen, znmal das Wasser, das durch sie stürzte, — vorher mehrere Mühlen treibt. Aach dachte man den berninischen Fall, der sich mehr dorch Zierlichkeit, als dnrch Großartigkeit auszeichnet, offen zu erhalten. Im Februar 1836 hat indefs der hohe Wasserstand in Tivoli die Grotte Neptun's dem Zusammensturz nahe gebracht. Die Stollen des neuen Falles konnten die grofse Wasser-Masse nicht fassen. Der Flufs gieng über die Brüstung des alten, stürzte mit Gewalt durch die Grotte, rifs einen Fels, der als natürlicher Pfeiler diente, mit sich, und bedrohte die ganze obere Felsdecke mit Einsturz. Man tröstet sich, in der Veberzeugung, dafs dieser Wasser-Stand ohne den neuen AbzugsKanal einen grofsen Theil der Stadt zerstört haben würde. Der anmuthsvolle Aufenthalt, den das gewässerreiche Frascati darbietet, ist weltbekannt. In Frascati sind die meisten Villen der römischen Vornehmen, wo sie in den heifsen Sommermonaten, wann in dem tiefgelegenen Rom die ungesunde Luft (arta cattira) herrscht und allerlei Krankheiten, besonders Fieber herbeiführt, einige Zeit zuzubringen pflegen. Auf dem Berg, an dessen Fufa Frascati liegt, lag Cato C e n s o r ' s Vaterstadt, das alte Tusculum. Wenige Stunden davon liegt Albano am Ufer seines lieblichen See's. Auch dieser See, wie mehrere, die wir zu nennen Gelegenheit hatten, ist ein rnnder Kessel mit Basalt-Ufern und zeigt sich wie der Krater eines längst erloschenen Vulkan's. An seinem östlichen Ufer erhebt sich der hohe Möns Albanus, jetzt-Monte Cavo genannt, von dessen Gipfel, der zur Römerzeit einen Tempel des Jupiter Latialis trug, man eine der weitesten und prächtigsten Aussichten von ganz Ita-



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lien geniefst. W i n k e l m a n n erklärte diese Gegend für eine der schönsten, die er sab, wie L e o p o l d

v o n B u c h die

Aussicht von der Villa Mondragone bei Frascati. Am steilen Abhang des Monte Cavo, wo er ans dem See emporsteigt, lag in grauer Vorzeit Alba Longa, stadt Rom's.

die Matter-

Ein einziges Mauertrumm wird als der letzte

Rest der Stadt gezeigt.

Doch erkennt man noch sehr gut die

„Spuren ordnender Menschenhand" an den Felsen. In Albano erlebten wir ein Erdbeben.

Nächst Island

ist Italien unter allen europäischen Ländern dasjenige, w e l ches mit seinen Inseln die h ä u f i g s t e n Erdbeben erfährt. W e r kennt nicht die Bewegungen, welche im Jahre 63 nach Chr. Pompeji und Herkulanum erschütterten, die schon im Jahre 79 darauf, am 23. November, von der Asche des Vesuv wie mit Schnee überdeckt, und später von seiner Lava theilweise fiberfluthet oder durch Alluvionen mit Tuff umhüllt wurden. Das kleine Erdbeben, welches wir in Albano erfuhren, gieng in zahlreichen Stöfsen vorüber, die in ungleichmäßigen Zeiträumen aufeinander folgten und die Bewohner der Umgegend mehrere Wochen in Furcht und Angst hielten.

Die

Witterung war damals abwechselnd; der Umfang der erschütterten Strecke nicht eben grofs.

Es ist eine vulkanische R e -

gion und solche Gegenden sind es, in welchen auf allen W e l t theilen die Erschütterungen sehr oft lange anhalten. Der Stöfs, den wir früh Morgens empfanden , dauerte keine Sekunde und bestand, wie gewöhnlich bei leichteren Erschütterungen, aus einer lothrechten Hebung und horizontalen Schwankung.

Die

Empfindung selbst, die er uns verursachte, können wir einigermaafsen der Empfindung eines elektrischen Schlages vergleichen. Die Flecken Arricia

und Gentano

sind fortwährend der

Aufenthalt vieler Landschaftsmaler, die hier Natur-Studien machen.

Vellelri,

wohin man dann gelangt, liegt auf einem

mit Oliven-Bäumen bepflanzten Hügel. Unweit dieser Stadt beginnen die pontinischen

Sümpfe -. Niederungen am Fufs der



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Apennineo gegen das Mittelmeer, versumpft durch Stockung der Gewässer, die der üppige Pflanzen wuchs, den sie nähren, auf dem kalkigen Boden bei dem Mangel an Bewohnern, die ihn bearbeiten, noch vermehrt. Aus stark entwaldeten, doch zum Theil grünenden Höhen führen seit unvordenklichen Zeiten meist träge Bäche, Schlamm und Gerolle herab. Und in der That scheint auch dieser Küsten - Strich vielleicht mehr noch, als der von Paestum, während der jetzigen Erd-Periode sich merklich erhöht zu haben. Schon U o r a z spricht von den Versuchen, die zu seiner Zeit zur Austrocknung dieser Niederungen gemacht wurden. Viele Beherrscher des Kirchenstaates liefsen gleichfalls daran arbeiten. Schon die Römer bauten hier Strafsen. Die jetzige treffliche Slrafse, welche durch sie hinführt , ist von Pabst Pius VI. angelegt. Eine von den Brücken, über welche sie führt, ist noch altrömiscli. Die Sümpfe werden von vielen Kanälen durchkreuzt und nähren im Sommer durch ihr hohes Gras zahlreiche Heerden aller Art. Ihre Länge beträgt eine gewöhnliche Tagreise. Die Vegetation in den pontinischenSttmpfeu ist der Feuchtigkeit und des fetten Bodens wegen sehr üppig; bisweilen zeigen sich selbst malerische Punkte. Allmählig sieht man im Westen einen hohen Berg wie eine Insel aus der Ebene der Sümpfe steigen. Es ist das Cap Circello. Es winkt uns zur Gränze Neapel'», in die höchsten Wunder der hesperischen Natur.

III.

Die Natur Unteritalieris. Terracina. Mola dt OaSta QCastelloneCampagna Caserta.

Neapel.

Sorrento.

fetice.

Ischia und Capri. Monte S. Angela.

Vesuv.

Die vulkanischen haupt. Feuerberge.

Erscheinungen in Italien

Salzen.

Schlammvulkane.

überSteinöl.

Die Feuer von Pietra Mala. Lagonen, Fumacchien. Solfataren.

Maccaluben (Wasser - Vulkane

Systematischer Zusammenhang dieser gen in

ltalief.

Erscheinun-

lireitblätterige Feigen, dunkelgrüne Citronenb&ume, Granaten mit fenerrother BIfithe, saftige Ranken der indischen Stechfeige, die Aloe Amerikas and, sparsamer aufragend, die hohe afrikanische Palme, bilden zusammen einen schattigen dichten Hain und über demselben, von Myrten - und OlivenWaldungen umgeben, liegt Terracina mit platten Dächern am Fofs der Apenninen. Diese fremdartige Vegetation versetzt uns im Geist in die fernen Länder jenseit des Ocean. Die Wellen des blauen Meeres brechen sich hochaufrauschend am Ufer, und in's Unermefsliche sehen wir über seine Fläche nach Westen, zur rechten Hand das Cap der Circo, zur linken das feste Gactn wie aus dem Meeresschoos emporgestiegen. Tief unter der Burg, die der Gothe Theodorich auf den hohen Gipfel des malerischen Passes von Terracina gründete, fahren wir am Ufer hin, so n a h e am Wasser, dafs die Salzfluth fast die Räder des Wagens benetzt, dann zwischen Berge von anbeträchtlicher Höhe hinein nach dem Städteben Fondi. Hier ist die Gränze von Neapel, hier — nach J e a n Panl'a Ausdruck im Titan — beginnt der neapolitanische Weltgarten. Durch Weinpflanzungen geht es ein hohes Thal bergan, zwischen ziemlich kahlen Bergen naeh dem malerisch gelegenen Itri. Es ist, als ob die Natur, am ans aaf die Erscheinungen ihrer höchsten Fälle vorzubereiten, zuvor durch magere Gegenden ans führen — als ob die Natur uns überraschen wolle. Das Thal bedeckt sich mit dichter Grüne. Nichts ist zu sehen aafser Oliven and Cypressen; da öffnet es sich — und man sieht hinaus auf das blaue anendliche Meer. Wo man das Meer wieder berührt steht ein alter Thann. Er wird für Cicero's Grabmal gehalten. An dieser Stelle wurde, nach der Sage, der gewandte römische Redner er-



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mordet, eben als er auf der Flucht begriffen war. Wenige hundert Schritte davon sieht man in einem Citronen-Garten, der bis an's Meer hinabreicht, die weitschichtigen Trümmer eines grofsen und prächtigen antiken Gebäudes. 'Man hielt es für die Reste von Cicero's formianischem Landgut, von wo aus sich derselbe vor seinen Verfolgern flüchtete. (Indessen ist dieses keineswegs gewifs, obgleich es sicher ist, dafs dieses Landgut in der Nähe lag. Die Inschrift eines Steins, der vor etwa dreifsig Jahren ungefähr eine Miglie weiter westlich nach Ga£ta hin unter alten Ruinen im Garten einer Villa gefanden wurde, dürfte Cicero's Formianum dorthin, also etwas westlicher verlegen, hätte nicht der Redner, was man b i s h e r übersehen, nach Plutarchos, bei Gaeta mehrere Landgüter gehabt.) Hier also stand das alte Formiae, jetzt ein freundlicher Flecken, Castellone, weiterhin Mola di Gaeta genannt. Die Häuser des Fleckens liegen in Einer Reihe an der Küste; das erste Haus ist der Gasthof, hinter welchem der Citronengarten mit den Ruinen von Cicero's vermuthlichem Formianum liegt. Vom Balkon des Gasthofs überblickt man eine der lieblichsten und prachtvollsten Gegenden Italiens, den herrlichen Golf von Gaeta. Zur Linken ziehen sich malerische grünende Berge in's Meer hinein, unter dem Namen Monte Dragone. An diesen Höhen zogen die Römer ihren Falerner, der aber jetzt nicht mehr seinen Ruhm im Alterthum rechtfertigt. Wo dieses Gebirge im Meere endet, steigt weit hinter ihm ein anderes hoch aus demselben empor. Es ist die Insel Ischia mit ihrem hohen Gipfel, dem Epomeo. l'eber den Mondragone sieht man an hellen Tagen einen schwarzen Dampf von einer Bergspitze gen Himmel steigen •— die Rauchsäule, die dem Fenerkessel des Vesuv entquillt. Zur rechten Hand steht die Festung Gaeta auf dem vordersten Rande einer Landzunge über dem ruhigen Meeresspiegel. Zwischen Gaeta aber und dem Mondragone liegt der liebliehe Golf in seiner ganzen Ausdehnung, und an seinem Ostgestade die lange Häuserstratee von Mola und Castellone.



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_

Nun kommen wir dnrcb eine Ebene von unerschöpflicher Fruchtbarkeit, die weit gepriesene Campagna feliee. Der Name des glücklichen Gefildes, den dieser über Alles geseegnete Landstrich, selbst im Munde seiner Bewohner, führt, bürgt am sichersten für den unvergleichlichen Reichtham seines Bodens, der die geringe Arbeit alljährlich mit dreimaliger Brnte lohnt. Das ist in Wahrheit das Land, wo Wein und Oel iliefst. Die Rebe ist hier nicht mehr das niedrig sprossende Gewächs, sondern ein starkstämmiger Baum, dessen Aeste hoch über die Ulmen hinauftreiben, die ihm zur Stütze dienen. Die Ueppigkeit Campanien's ist von weltgeschichtlichem Interesse, denn auf diesem Boden war es, wo die wilden Horden afrikanischer Beduinen, die kriegerischen Keltiberier und die rauhen, wie P o l y b i o s sie nannte, „schwerbeweglichen" Kelten verweichlichten, die der karthagische Hannibal /.um Schrecken Roms über die Eisfelder der Alpen geführt. Schöne Ansichten gewährt dieses Fruchtland indessen keineswegs. Sogar die Ströme sind durch den fetten Boden getrübt, den sie durchfliegen, so der Vulturnus, so der Liris bei den Ruinen des alten Minturnae, den jetzt die Italiener Garigliano nennen. Capua, Aversa, Caserta liegen in der Ebene, zum Theil an kahlen abgedorrten Hügeln. Das prächtige, von Vantitelli gebaute königliche Lustschloß zu Caserta hätte in Jener Umgebung fast in keine gleichgültigere Gegend gebaut werden können. Schon ehe man Capuq erreicht, sieht man den Bergkolofs, mit der Rauchsäule über seinem Haupte, im Westen aus der Ebene emporragen. Dann aber verliert man ihn wieder aus dem Auge, um ihn erst in der Nähe in seiner ganzen Gröfse zu begrüfsen. Ueber einen kleinen Hügelrücken die Strada Nuova hinabfahrend erblickt man zum ersten Mal das majestätische Neapel. Eine Landschaft wie diese, so in Allem ein Ganzes, hat die Natur kaum wieder hervorgebracht; auf dem Runde



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der Erde ist keine bekannt, die ihr bestimmt vorgezogen werden könnte. In Italien kennt man einen enthusiastischen sprichwörtlichen Ausruf, der dies darstellen soll: Neapel sehen und *terben\ und Göthe sagte einst, dafs der nie gänzlich unglücklich werden könne, dem die Erinnerung an Neapel geblieben! Die Italiener nennen den wunderschönen neapolitanischen Meerbusen il Cratero di Xapofi, den Becher von Neapel; nicht gerade mit Unrecht, denn die Form des Golfs entspricht wenigstens einigermaalscn dieser Benennung. Denken Sie sich einen grofsen, ziemlich gerundeten Kessel, dessen Rand theils sanfte Hügel, theils steile Felsenberge sind, die bis zu 4000 Fufs Höhe aufsteigen. Nach Westen ist der Rand durchbrochen und die unermeßliche blaue Fluth , die draufaen wogt, dringt da herein und füllt den ganzen Grund. Rundum am Rande des Wellenspiegels ist der Bogen des Meerbusens, vom Vorgebirg Misenum, das im Norden seine äufserste Spitze ausmacht, bis zum Vorgebirge der Minerva, das ihn im Süden abschliefst, gegen 20 deutsche Stunden lang, von Hunderttausenden von Menschen bewohnt: die ganze Küste fast eine einzige Stadt. Denn Bajae, Pozzuoli, Neapel, Portici, Resina, Torre del Greco, Torre del A n nunziata , Castel a mare, Vico, Sorrent und Massa, wie die Orte der Reibe nach heifsen, hingen theils unmittelbar zusammen, theils sind sie nur durch Villen mit Palasten, durch Citronen- und Weingarten, durch Oliven - und K a stanienhaine getrennt. W e r beschreibt das laute, rege Leben, das an diesen Küsten. auf diesem Meere herrscht ? Wer den tobenden Lärm des Molo, des Toledo, der Chiaia zu Neapel? — Nicht einmal die Nacht vermag das ewige Getöse zu dämpfen, denn wenn das Geschrei des Einen nach Mitternacht aufhört, erwacht gerade sein Nachbar zum folgenden Tag. Die Nordküste des Meerbusens nimmt gröfstentheils ein langer Hügelrücken ein, dessen vorderster Theil Posilippo



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heilist nnd mit zahllosen Landhäusern besetzt ist

DerTheil Í

des Hügels, der auf den Posilippo folgt, heifst Vomére. Auf einer ziemlich steilen Vorhöhe desselben erhebt sich das Kastell S.Elmo, zu dessen Fufse, von ihm beherrscht, das ungeheuere Neapel zwischen dem Hügel und dem Meere ausgebreitet liegt. Hart unter den Mauern von S. Elmo liegt am Abhang des Hügels die ehemalige Certosa di S. Martirio. Dieses Gebäude hat immer noch den alten berühmten Namen, den es zu der Zeit fährte, da es ein Kartháuserkloster war, obgleich es seit einer Reihe von Jahren in ein Invalidenhospital umgewandelt ist. Die Neapolitaner gaben dieser Karthause den stolzen Beinamen der Blume von Europa. Und wahrlich mit Recht, denn diese Aussicht über Neapel und den Meerbusen, den Vesuv und Capri, geht fast über allen Ausdruck mit Wort und Pinsel. Die Inseln Capri und Ischia liegen am Eingang des Meerbusens in der offenen See. Die letztere, ehemals oft von Vulkanen verheert, deren jüngster Schlund, der Monte Rotaro, vor fast gerade 400 Jahren zum letzten Mal Feuer auswarf, ist jetzt mit der üppigsten Vegetation bedeckt. Vnermefslicb und herrlich ist die Aussicht von ihrem höchsten Gipfel, dem Epomeo. — Mager ist dagegen die Vegetation der Insel Capri ; sie selbst aber durch ihre eigenthümliche Bildung scheint, wie schon mehrseitig bemerkt wurde, in morgenl&ndische Meere zu gehören. Nur an zwei oder drei Punkten ist sie zugänglich j sonst umgeben sie allenthalben-unnahbare senkrechte Felsenwinde. Die Felsenkette im Süden des Meerbusens ist hoch und steil, ihr -höchster Gipfel der Monte S. Angelo. Ihn bei Sonnenuntergang glühen zu sehen, gehört unter die prächtigsten Schauspiele der Erde. Auf einer kleinen, auf drei Seiten von Felsen, auf der vierten vom Meere umschlossenen Ebene liegt an dieser Bergkette T a s s o ' s Vaterstadt Sorrento. Zwei Punkte sind noch, aufser den schon genannten, zur



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Ueberschauung des Meerbusens von Neapel and der benachbarten Busen berühmt. Der eine ist das Kamaldulenser-Kloster del Monte, der andere der Gipfel des Vesuv. Auf dem Kamaldulenserklos/er übersieht man völlig den Golf von Neapel und den von Bajae und (heilweise die Golfe von Gaeta und von Salerno. Salerno» Meerbusen, wie grofsartig auch das Cap Tummoloist, das seine Nordseite umfafst, ist dennoch dem von Neapel nicht zu vergleichen, schon aus dem Grunde nicht, weil es keinen Punkt gicbt, wo man ihn g a n z in s Auge fassen kann. Der südliche Charakter seiner schroffen Felsenküsten ist übrigens aufserordentlich prächtig. Der Vesuv erhebt sich auf dem Ostgestade des Busens von Neapel aus der Ebene, abgesondert und ohne unmittelbaren Zusammenhang mit den nächsten Bergen. Er ist gleichsam die Krone der ganzen Landschaft: so prachtvoll sein Anblick ist, so prächtig ist der Ausblick von seiner Höhe. Seine W ichtigkeit für die Gegend sowohl als das historische Interesse, das sich an ihn knüpft, dürften eine ausführlichere Darlegung über ihn entschuldigen: Vernehmen Sie hierüber die Worte aus der „italienischen Reise" meines Freundes, Carl Friedrich S c h o l l e r , vom Jahre 1829: „Ein schlechter, holperiger, steiniger W e g führte uns nach und nach durch die üppigsten Pflanzungen von Wein, Feigen und Aprikosen aufwärts. Hier wächst der ächte Lacrymae Christi. Der W e g geht nicht steil, sondern zieht sich ganz flach bergan. Der Boden ist Alles Auswurf des V u l kan's. Nach und nach wird die Vegetation immer geringer und man kommt über ein weites Luvafeld. Hier wird der Pfad manchmal sehr enge, weil er sich durch die Lavablöcke windet. Es ist ein schrecklich ödes braunrothes Gefild. Die Massen sind zusammengedrängt und starren spitz und zackig in die Höhe, als wären die rothen Flammen in ihrer wüthendsten Hitze erstarrt, Diefs ist die Lava vom letzten Ausbruch des Vulkan's." „Hat man sich durch diese fürchterliche Klippensaat hin-



49 —

durchgewunden, so kommt man wieder durch niedriges, mager grünendes Gesträuch, und so geht der schlechte holperige Pfad allm&hlig aufwärts bis zum Hause des Einsiedlers, das man nnn bald erreicht hat. Der sogenannte Eremit ist weiter nichts, als ein Wirth in Mönchskleidung, bei dem man sich für theueres Geld mit Kfise, Brod und schlechtem Wein zur folgenden beschwerlichen Wanderung zu stärken pflegt. Wir liefsen uns an den Steinen nieder, die unter den Bäumen liegen: wir wollten lieber im Freien, im Angesichte Neapels und des Golfs rasten, als drinnen in der dumpfen Wohnung des Mönchwirths." „Durch niederes Gesträuch, das nun immer dünnerund magerer steht, je weiter man kommt, zogen wir vorwärts. Auch hier geht es nur wenig bergan. Allmählig nimmt die Grüne sehr ab und am Ende hört sie ganz auf. Nun windet sich der enge Pfad wiederum durch ein schauerliches Feld der Z e r störung und des Todes. Da grünt kein Halm. Nichts als ungeheuere Lavablöcke liegen übereinander, die Knochen — die Eingeweide des Berges, ausgespieen im Sturme seines Zornes." ,.Salvatore, unser junger Führer, unterschied und zeigte uns hier die Lavaströme jedes einzeJnen Ausbruchs; wir kamen durch den von 1804. So windet sich der Pfad in südlicher Richtung fort bis zum Kegel des Vesuv, den wir nun an der Nordseite besteigen." „Blickt man liier zur Linken, so bemerkt man die wilden Lavazacken des Somma, an deren Rücken hie und da ein g r ü ner Strauch hangt. Eine schreckhaft öde Vertiefung zieht sich zwischen unserem Standort und ihren schroffen Klippen hin und bis in die Ebene hinunter. Am Fufse des Berges werden die Saumthiere zurückgelassen ; der Kegel ist zu steil für sie. Eine Art von Pfad oder vielmehr eine Spur des W e g s , den die vielen Besteiger des Bergs genommen haben, giebt den Schritten der Wanderer die Richtung. Anfangs geht es ziemlich gut; es sind noch grofse, festliegende Steine da, auf welche man beim Steigen treten kann, sobald man aber höher kommt, wird der W e g durch das Geröll und Gebröckel klei4



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ner verbrannter Steine und durch die rothbraune Erdasche aufeerordentlich beschwerlich. Bei jedem Schritt aufwärts sinkt man wiederum einen halben Schritt zurück«. Natürlich wird oft angehalten und ausgeruht, damit die Kräne neu sich sammeln. Immer wird indessen vor sich gesehen, nie umgeblickt, wie hcrrlich und unendlich auch die Aussicht da hinten sich entfalte. Hie und da ist der Boden sehr heifs, und ein weifcer Rauch i|ualrat manchmal unter Steinen heraus. Dergestalt ist die Besteigung des Kegels gewifs eine beschwerliche Arbeit; aber nach einer halben Stunde ist sie vollendet und wir stehen Alle glücklich oben am Rande des Kraters." ,,Der Kraler des Vesuv ist ein ungeheuerer rundlicher Kessel, dessen Rand umher 30 - 60 und mehr Fufs hoch ist, und aus verbranntem Gestein und Aschc besteht. Natürlich ist dieser Rand an einer Stelle höher als an der andern. An der Südseite ist er tief eingebrochen, wefswegen man in der Gegend von Castel a Mare durch die Lücke in's Innere des Kraters, d. b. au dessen innere Wände hineinsehen kann, l'm den ganzen Krater kann man . wenn man sich Mühe giebt und vorsichtig ist, auf dem schmalen Rande, der ihn umgiebt, herumgehen , wozu etwa eine Stunde erforderlich ist. DaCs der Umfang des Feuerschlundes so grofs sei, glaubt man nicht, wenn man ihn blos »n einer Stelle ansieht. Dieses wird erst klar, wenn man ihn zu umgehen anfängt. Dafs sich die Gestalt des Kraters bei heftigen Ausbrüchen immer verändere, ist bekannt. Am 11. 12. 13tcn Juni hatten kleiue Ausbrüche statt gehabt, die wir vom hiesigen Molo aus betrachtet haben ; diese halten aber den Krater nicht verändert. Der Boden des Feuerschlundcs ist mit einer dunkeln Erde bedeckt, die''wie feucht aussieht, und an vielen Stellen einen gelben Schwcfelüberzug hat. Steine mit ansitzendem Schwefel, findet man auch auf dem Rande des Kraters." „In der Mitte des ungeheueren Kessels ist im Boden der eigentliche jetzige Feuerschluud. Man sieht da einen kleineu Kegel, der 96 bis 30 Fufs hoch •/.u sein scheint und durch



öl



das Gestein und die Asche, die der Valkan immer aus"wirft, gebildet ist Auf dem Gipfel dieses kleinen Kegels ist eine Oeffnung, - die in das Innere des ewig brennenden Höllenrachens hinabgeht, ans welcher ein weirser, schwefelgelblich schimmernder, dichter Dampf aufwallt. Einige kleinere Oeffnungen sind daneben. Am Fuise dieses kleinen Kraters bemerkt man an verschiedenen Stellen, deren Zahl sich mehrt sobald es dunkel wird, das Feuer der Erde. Wie düsterrothe Kohlengluth sieht man hier das Gestein des Bergs brennen: zwischen dem Feuer hin ziehen sich Lagen der schwarzen, mit gelbem Schwefel überzogenen Erde. Die innere Wand des Kraters ist steil, und gewährt dem Auge eine gar wilde, schauerlich öde Ansicht." „All das war mit zwei Blicken gesehen, sobald wir den Rand des Kraters erreicht hatten. Wir wandten uns um und sahen die Sonne zwischen leichtem Gewölk in's himmelblaue Meer hinuntersinken. Glänzend lag der ganze Meerbusen in aller seiner Pracht vor uns aufgerollt. Links die Felsenküste von Castel a Mure bis zur Punta della Campanella; vor uns tief unten die prächtigen Villenstädte am Fufse des Berges an der Küste, rechts Neapel und seine Gärten und Landhäuser bis zur fernsten Spitze des Posilippo und im Hafen der Stadt die Kriegsschiffe wie zusammengeworfene schwarze Punkte. Goldgrün prangte die Campagna felice. Das Cap Misen, die Inseln Nisida, Procida, Ischia, Capri, Ponza und S. Stefano, grofs und klein, die Vorgebirge von Gaeta bis Terracina und in weiter nordwestlicher Ferne das Cap Circello — alle, alle lagen sie vor uns da im röthlichen Brande des Abendscheins, mit Violett und tiefem Blau durchdunkelt, und das unbewegte Meer war helle, wie ein gewaltiger voller Silberstrom durch ihre blühenden Küsten ausgegossen.'' ,,Sobald die Sonne hinunter war, machten wir uns rasch auf, um, so lange es noch helle sei, auf dem Rande de» Kraters hinzuwandeln. Dieser Rand ist sehr schmal; manchmal hat man nur einen Fufs breit festen Boden. Rechts geht



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es steil den Kegel hinab, links steil hinunter in den Feuerschlund. Das verbrannte Gestein vom Felsenrande desselben zerbröckelt sich leicht: einSteinchen darauf geworfen, reifst einen Haufen mit hinab in den Schlund. Hie und da quillt Rauch unter den Steinen heraus aus dem Boden; wir fühlten an solchen Stellen die Erde an. Sie war brennend heifs, und immer heifser je tiefer man bineingrub. Wir giengen rechts halb um den Krater herum bis dahin, wo an dessen Südseite der Felsen - Rand eingebrochen ist. Da begann es finster zu werden: ein Nebelmeer bedeckte die grünende viel bewohnte Ebene, die sich vom südlichen Fufse des Bergs nach Nocera de' Pngani und östlich nach den apulischen Bergen ausbreitet. Wir giengen zurück an die Stelle, wo wir heraufkommend zuerst den Rand des Kraters betraten. Der Nachtwind blies kalt: ihm auszuweichen, setzten wir uns an den Abhang der innern Wand des Feuerschlundes, etwas nach dessen Tiefe hinunter die dunkle Nacht erwartend , wo das Schauspiel der kleinen Ausbrüche des Vulkan's am prächtigsten ist." „Unter unseren Füfsen brüllt der Donner der Erde, dumpf wie der Kanonengrufs ferner Meerschiffe; bald tiefer, dump f e r , grauenvoller, wüthender, ein Getöse hohl zusammenschlagender Felsenberge. Ein Athemzug der Stille , und der dichte graue Dampf, der über der Oeffnung des Vulkan's, auf dem Gipfel des kleinen Kegels schwebt, rötliet sich, röthet sich heifser, glühender, brennendem. Ein breiter Fiammenstrahl fährt saussend, zischend, rollend empor; ein Straufs gluthsprühender Steine und Asche steigt funkelnd über das Feuer hinaus in die Nacht und fällt rings auf den kleinen Kegel nieder, wo die Feuerbälle verdampfen und langsam erkalten. In Zwischenräumen von etwa 10 Minuten wiederholt sich immer dasselbe Schauspiel.'' „Nebel hatten sich indessen über die Berge und Thälei und über die grünen Ebenen der Erde gezogen, aber das Meer war hell geblieben und die Küsten und über der Erde der reine tief unergründliche Himmel."



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„Die Sterne waren aufgegangen; sie blitzten ihr stilles Silberfeuer durch das schwarze Blau. Nicht Sterne, Sternenmeere brachen, wo ein Auge hinsah, quellend aas dem weiten hohen Himmel, dafs er ganz im milden Feuer stand, und tief drunten schmiegte sich das Meer, wie ein zauberisch leuchtender Milchsee an die finsteren starren Felsen der Erde und an die weichen sanften Küsten der Vorgebirge und der Inseln. Wie eine mit Goldsternen gestickte Weltfahne hieng die MUchstrafse über den Golf hin und über Kapri, das wie ein düsterer drohender Schatte am Horizonte lag, in's Meer hinunter, dessen duftender Spiegel die eingesogenen Strahlen wallend wieder ausgofs. Eine zweite Milchstrafse zahlloser funkelnder Sterne zieht das lichte lange Neapel um den Wundergolf und die dunkle See leuchtet die Schimmer der Erde wieder. Heilig und hehr ist die Nacht, wann sie Schlaf und Todtenstille über unermefsliche Länder streut, aber dreimal hehr und heilig ist sie hier: Schweigen umher, über uns hoch ausgespannt der Sternenhimmel, hell und friedlich wie niemals, unter uns tief ein anderer Sternenhimmel im feuchten Meere und Hunderttausende schlafend darum gelagert; den Donner der zitternden Erde unter unseren Füfsen und den heifsen tobenden Kampf des nagenden Elementes in den hochgehenden Flammen des Abgrundes und ringsum, so weit das Auge durch die Nacht reicht, die schrecklichen Spuren seiner Zerstörungswnth und namenlose, kein grünes Hähnchen nährende Verödung." Der Vesuv führt uns auf einige Betrachtungen über die vulkanischen Erscheinungen in Italien überhaupt, die hier um so mehr an ihrer Stelle sein möchten, je wichtiger der Vulkanismus für die natürliche Beschaffenheit des Landes ist; wenn wir auch ganz davon absehen wollen, dafs die wissenschaftliche Erforschung dieser Natur-Erscheinung besonders d a d u r c h gefördert worden ist, dafs dieselbe in Italien einmal am frühesten und dann auch am häufigsten beobachtet wor-



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d e n , and dafs sie nirgends deutlicher aufgeschlossen ist, als in der alten Kraterschlucht Gipfel.

zwischen dem Vesuv

Denn diese Schlucht

stehung eines

erklärt das

und Somma-

Rathsel der

ganzen Systems von Mineralien

Ent-

auf das A n -

schaulichste. Schon die homerischen Gesänge kennen nächst dem Aetna des Polyphemos, den V e s u v und, wie es scheint, die vormals mächtiger wirkenden Solfataren von P o z z u o l i : „ H i e r erheben sich Klippen mit zackigem Hang1 und es brandet Donnernd empor das Gewoge der bläulichen Amphitrite: Diese nennt I r r f e l s c n die Sprach' unsterblicher Götter. Selbst kein fliegender Vogel, noch selbst die schüchternen Taubon Eilen vorbei, die Zeus, dem V a t e r , Ambrosia bringen. — 8 0 spricht Homer, und manche wollten darin eine unbewufste Anspielung auf die g i f t i g e n Ausdunstungen vulkanischer See'n im Neapolitanischen

finden.

K r fährt f o r t :

Nimmer entrann auch ein Schiff der Sterblichen, welches hinabfuhr; Sondern

zugleich die Scheiter der Schiff* und die Leichen der Manner

Rafft das Gewoge des Meer's und verzehrender

Feuor-Or-

k a n hin." Ferner: „ j e t z o erblickt' ich D a m p f und brandende t'luth und hrirete dumpfes Getose." (Vols). Selber, am sicilischen U f e r , die W o r t e : „ l a u t wie Binder-Gebrüll scholl's" und vorher von Polyphemos: „ U n d er entsandt' a b r e i s s e n d

das Haupt des grofsen Gebirge*.

Hoch auf schwoll das Gewässer vom niederstürzenden F e l s e n — A l l e diese und andere Stellen b e z o g man vielseitig auf

Ita-

lien's Vulkane. Sichere Quellen sind spätere Schriftsteller. Strabon, der zur Z e i t des Augustus l e b t e , führt g e g e n Fnde des fünften Buchs feuerspeiend a n ;

seiner

Geographie

den V e s u v

als

ebenso Diodoros im 4. Buch Cap. 81. und

-

65



Vitravia« Bach 9. Ohp. 6.

Hierauf wird er von Plinius, H o -

ras and Anderen erwähnt.

Noch ältere Nachrichten hat man

über die Ausbrüche des Aetna: man weite, dafs er im Jahre 477, dann 445, geworfen.

430. 120 vor Chr. u. s. w. Feuer aus-

Gewöhnlich zählt man 43 gröfsere

des Aetna and 96 bis 37 gröfsere Unter den kleineren boli,

Aasbrüche

Ausbrüche des Vesav.

italienischen Vulkanen ist der

Strom-

eine der lipariscben Inseln, der bedeutendste, dessen

Ausbrüche

gleichfalls bis

in's Jahr 299 v. Chr.

zurück

verfolgt werden: er ist immer in Bewegung, aber seine Lava erreicht nie seinen Fufs, der rings vom Meere bespült wird. Die

gröfseren Vulkane dieses Gebietes 6ind die Schlünde,

durch welche die Massen der Tiefe sich am reichsten entleeren.

W e r über diese historischen Thatsachen weitere Nach-

richt wünscht; findet solche in „-C. W . R i t t e r s Beschreibung merkwürdiger Berge, Felsen und Vulkane." Der glücklichste unter den Naturforschern, welche den Vulkanismus Italien1» in der neuesten Zeit beobachtet haben, ist unstreitig L e o p o l d v o n B u c h , dessen grol'sartige A n sichten jüngeren Geologen neue Bahnen öffneten. Grofse V e r dienste um

die Kenntnifs dieses Landes Waben sich ferner

B r o c c h i und D o b e n y u. s. w. und ganz ueuerdings Fr. B o f f m a n n u. A b i ch erworben. Vor diesen untersuchte R u d o l p h v. P r z y s t a n o w s k i

die vulkanischen Naturerschei-

nungen Italien's während eines fünfjährigen Aufenthalts in diesem Lande. Die Resultate seiner Forschungen legte er in Kürze vorläufig in einer kleinen Schrift nieder, welche

im Jahre

1822. 8. in Berlin bei Reimer erschienen ist, und den Titel führt: „über den Urspung der Vulkane in Italien.'*

Ein g r ö -

beres Werk über die geologische Natur der apenninischen Halbinsel überhaupt, ist von ihm versprochen worden, aber bis jetzt (meines Wissens) noch nicht erschienen. Die vulkanische Natur Italien's äufsert sich nicht blofs in den grofsen Heerden der feuerspeienden Berge dieses Landes,



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des Aetna , des Vesuv, des Stromboli, Volcano etc., sondern auch in anderen, dem änfseren Anblick weuiger auffallenden Erscheinungen: nämlich in den Salseu und Schlamm - Vulkanen und im Steinöl von Modena, in den brennbaren Stoffen, die um Barigazzo und Pietra Mala auf dem Gipfel der Apenninen zwischen Bologna, Florenz und Pistoja, aus der Erde strömen; im Steinöl von Parma, in den Fumacchien oder Lagonen bei Volterra; in den Solfataren im Römischen und Neapolitanischen; in den Felslagern von Viterbo und auf dem rechten Tiberufer in der nächsten Umgebung Rom's, auf Ischia und in Pozzuoli; in den Macaluben und Schwefelgruben von Girgenti, und Urbino u. s. w. Es möchte sich wohl der Mühe lohnen, einige dieser Erscheinungen etwas näher zu beschreiben : „ Die Sülsen sind gleichsam Quellen von Wasserstoffgas, das mit kohlensauerem Gase gemischt ist; diese Gase strömen sie manchmal mit solcher Heftigkeit aus, dafs sie nicht unbedeutende Massen von Schlamm und Kalkfelsen mit Schwefelkiesen auswerfen.'' Der Schlamm pflegt sich vor der äufseren Oeffnung der Ausströmung zu kleinen Hügeln anzuhäufen. Solchc Snlse Anden sich hauptsächlich im Gebiete von Modena; berühmt sind die von Querzuola^ Sassuolo und Maina. Unter Schlamm-Vulkanen versieht man Ausströmungen von Schlamm, welchen die Erde mit vulkanischer Macht aus ihremSchoose emportreibt. Schlamm-Vulkane giebtes in Italien im Gebiete von Modena und auf Sicilien; sie sind kalt und klein. Dafs das Steinöl aus der Erde, aus Spalten und Klüften mancher Felsarten, oft in Quellen zu Tage kommt, oft schwimmend auf Wasser getroffen wird, wird ihnen Allen bekannt sein. Was die brennbaren Stoffe von Pietra Mala u. s. w. betrifft, so ist hier nur zu sagen, dafs sie aus der Erde ausströmen, bisweilen im Wechsel der Witterung verlöschen, bei Annäherung der geringsten Flamme aber sich wieder entzünden. Nachts leuchten sie oft in nicht unbeträchtlicher Entfernung. Unter Lagoncn versteht man schlammige Wasser-Ansamm-



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langen, die mehr durch Regen and Bäche als durch Quellen entstanden sind, und von heifsem, nnter ihnen aus der Erde aufsteigendem Gase aufsprudeln. Die Ausströmungs - Oeffnungen des heifsen Gases werden durch Wasser öfters verändert. Wegen des Rauches, der aus ihnen aufsteigt, haben sie auch den Namen Fumacchien erhalten. Sie finden sich in Italien vorzüglich südwestlich von Volterra. Ihre Rauchsäulen sind hier bis auf acht Meilen weit sichtbar. Auf Elba'» Höhen sieht man bei hellem Wetter die Fumacchien des Monte rolondo. Ihr Schwefelwasserstoff giebt sich dem Gerüche rings umher schon in der Ferne zu erkennen. v. Przystanowski erklärt die Solfataren für „Gegenden, in welchen k a l t e s o d e r heifees Schwefelwassergas aus dem Erdreich langsam und ununterbrochen emporsteigt, und dieses Erdreich mit Schwefel schwängert." Sie deuten auf eine Art von Sublimation des Schwefels. — Die meisten Solfataren sind im westlichen Italien. Die, welche wir bei Pozzuoli sahen, bilden einen Krater, der einem alten grofsen vulkanischen Heerde angehören, und mit den Weitungen unter dem Vesuv in Verbindung stehen mag. Wüthet dieser, dann ruht die Solfatara. Sie raucht, wenn er schweigt, doch ist dieses gegenseitige Verhältnifs nicht beständig. Die Mncaluben von Girgenti auf Sicilien sind endlich nichtsanders, als Ausströmungen kalten Wassers, welches aus mehreren Oeffnungen gewöhnlich etwa einen Fufs hoch emporspringt. Sie werden daher von Einigen Wasser- Vulkane genannt. Alle diese und andere vulkanische Erscheinungen in Italien haben die Naturforscher seit Jahren veranlafst, unter ihnen einen systematischen Zusammenhang, der das ganze Land umfasse und noch weiter greife, zu vermuthen. v. Przystanowski würdigte die vulkanischen Erscheinungen in Italien nach drei Gesichtspunkten : 1) nach der Niederlage der brennbaren Stoffe, 2) nach der Beschaffenheit des Gebirgs, welche die Vulkane begünstigt, und



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8 ) nach den Gesteinen, aus welchen die vulkanischen Erzeugnisse, die Laven u. s. w. entstehen sollen. W a s den angedeuteten systematischen Zusammenhang dieser vulkanischen Erscheinungen betrifft, so ist die Ansicht v. Przystanowski's. wie sie schon in meiner Schrift „über den Ursprung der Menschen und Völker nach der mosaischen Genesis" S. 220. in einer Anmerkung z.u §. 139. ausgedrückt ist, in Kürze folgende: Er findet in Italien zwei bedeutende Züge von „brennbaren Stoffen," die er den adriatischen und mittelländischen nennt. In der Ueberzeugung von der faktischen Wahrheit dieses vulkanischen Systems, oder wie man es nennen mag, findet er auf der südöstlichen Seite den adriatischen Zug in Griechenland wieder. Diese Streichungslinie geht durch Nordgriechenland und das nördliche Kleinasien ans kaspische

Meer. Der mittelländische Z u g geht von Sicilien über die griechischen Inseln nach Syrien und Persien. Auf dieser Seite werden Asphalt und Steinsalz immer vorherrschender. W i e in Italien, nach Przystanowski's Meinung, die Hauptniederlage des Schwefels, ist die Hauptniederlage des Asphalts und Steinsalzes im westlichen Asien. Der Asphalt hat den Namen Judenpech von seinem Vorkommen in jenen, ehemals von Juden bewohnten Gegenden Syrien's. Jene beiden Züge haben, nach Przystanowski, von ihrem Vereinigungspunkt im nördlichen Italien, der ungefähr noch im Gebiete von Modena ist, ausgehend, gleiches Streichen mit den Apenninen, d. i. von Nordwest nach S ü d o s t Der östliche, d h. adriatische Zug geht über Pietra Appia (Pedrappia) bei Forli nach S. Agatha, und theilt sich hier in zwei besondere Z ü g e , wovon der eine über Peglia, Rocca Carvia, Belforta, Ascoli in die Abru/.zen, und über Sulmona weiter streicht; der andere dagegen über Vrbino, Sinignglia, Loreto unter das adriatische Meer geht und bei Civita Nuova noch in einer Asphalt-Quelle. die auf dem Meere hervorspru-

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delt, siohtbar ist AB allen diesen Orten werden diese Zttge durch vulkanische Niederlagen bezeichnet. Dieser östliche Zag zeigt besonders viele Salzquellen. Der westliche Z a g ist dagegen reich an Schwefelquellen and Schwefelsee'n. Die Haupt-Gebiete, wo er zu Tage liegt' sind folgende: Sarzano, Volterra, Radicondoli im SanesiBChen und daselbst mehrere Punkte, auch auf den nahen Inseln Elba und Oiglio; ferner Valentano, Viterbo, Monte Rossl, Campagna di Roma, Vesuv mit den Solfataren von Pozzuoli and dem Epomeo auf Ischia, Pizzo am Golf von 8. Eufemia in Calabrien und auf Sicilien der Aetna, die Schlamm - Vulkane von Girgenti u. s. w. So weit v. Przystanowski I Was ich hinzufügen möchte, wäre Folgendes: Bei Beachtung solcher Erscheinungen hüte man sich vor Allem, einzelne Folgen und Wirkungen vulkanischer Kräfte, wie jene brennbaren Niederlagen von Schwefel, für Ursaohen derselben, und ihre Laven für Gesteine zu erklären, die durch Umwandlung älterer Felsmassen entstanden seien: ich habe mich früher dahin ausgesprochen, dafs diese Umwandlung bei Laven und anderen Bildungen der feuerigen Tiefe, nur ein untergeordnetes Moment, und daffe jener Schwefel Erzeugnis und Folge, nicht Ursache der vulkanischen Natur des Landes ist. Przystanowski scheint noch in einem dritten^ Punkt zu irren, indem er die Vulkanen-Zfige Italien s , die er mit erfahrungsreichem 'Scharfsinn nachgewiesen , zu sehr sondert und trennt. Sie beruhen offenbar auf Spalten und Rissen der Festrinde. * ) Die Trennung oder Scheidewand dieser Risse verschwindet allm&hlig in eben der Tiefe, die ihren Feuerheerd begründet. Durch den gröfeeren Widerstand, den die überlastenden Gebirgs-Massen der Bildung von Spalten und Schlünden, und den Ausbrüchen der Tiefe entgegensetzen, scheinen jene Kräfte hier mehr positiv, dort mehr negativ zu wirken, hier mehr zurüokgedrfingt, dort * ) Den Beweis s. in der H e r t h a , Almanach für 1830. 8.144ff (mit 800 ff.)



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freier sich regend. Ohne Zweifel sind daher diese beiden Züge, in Verbindung mit anderen Vulkanen - Ketten der Erde als ein einziges großes System anzusehen, welches nur in jenen beiden Reihen, die am östlichen und westlichen Fufse der Apenninen, hauptsächlich in der Nähe des Meeres in auffallenden Erscheinungen zu Tage liegen, aus einander tritt. Dafs es ein einziges grofses System sei, zeigen auch mehrere Verbindungs-Punkte der Züge während ihres StreichungsGanges , wovon sich selbst in v. Przystanowski's Buch einige kurze Andeutungen finden. Der östliche dieser Züge verhält sich grorsentheils in Ruhe , der westliche dagegen zeigt die höchste vulkanische Thätigkeit. Diese Thätigkeit, die in Sicilien ihre volle Kraft erreicht, vereinigt sich auf der Halbinsel wie in einem Brennpunkte im Golf von Neapel. Der Vesuv, die Solfataren von Pozzuoli, der Monte Nuovo, der im September des Jahres 1538 kurz vor der Tag - und NachtGleiche des Herbstes zu einer Höhe von 400 Fufs durch einen Aschenauswurf aus dem Boden des Lukriner-See's emporstieg; der Serapis - Tempel und die ganze Gegend, die vorher g e sunken war und gleich darauf allmählig wieder zu ihrer heutigen Höhe emporgehoben wurde, sind dort ihre sprechendsten Denkmale. Schon A l e x . v. H u m b o l d t mahnt, dafs man den Epomeo auf Ischia, obgleich er seit etwa 400 Jahren sich als Vulkan nicht mehr thätig gezeigt hat, noch nicht als erloschen betrachten möge, da er im Systeme wirksamer Vulkane liege. An den beiden Extremen des westlichen Zuges, im Modenesischen und auf Sicilien finden sich Schlamm-Vulkane; übrigens finden sich diese auch in der Fortsetzung des italienischen Vulknnen-Systems im ägäischen Meere. — Jenseit Klein - Asien s und des kaspischen Meeres tritt diese vulkanische Kette tief in Asien im Thian-SchanGebirge, das in der Verlängerung dieser Linie liegt, wieder auf. Bei dem Anblick vieler Kalk - und anderer Felsbrüche Italien's, wie Deutschlands wird jeder Reisende sich gestehen: Hier müsse, längst vor allen Spuren menschlicher Gegenwart,



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wahrer Vulkanismus mächtig gewirkt haben, da mit verborgener, dort mit sichtbarer Fenergewalt, da durch Erschütterungen , Hebungen, Verschiebungen schon fester Gebilde, dort durch Ausstoßen feuerflüssig aufquellender Massen, hier durch äufsere Veränderung zu Tage liegender, dort durch Erzeugung neuer, dem Schoos der Tiefe unmittelbar entsteigender Felsarten. Und wer könnte sich noch heute mit unbefangen unterrichtetem Sinne Eine Stelle unserer Erde denken, wo, durch alle Perioden und Epochen ihrer grofsen, allseitig wirksamen Vergangenheit hindurch, die Feuer der unterirdisch bildenden Tiefe nie gexrirkt, wo ganz ausschliefsend und einseitig immer nur die Wasser der Urzeit gewaltet hätten! —

Anhang zur dritten Vorlesung. Zur

Bildrmy« - Geschichte

der

Apenninen.

Die interessantesten Untersuchungen über die Gesehichte der Gebirgs-Systeme unseres Planeten im Allgemeinen hat seither E l i e d e B e a u m o n t geliefert, ob ihn gleich seine Genialitat zu weit in das Gebiet der kühnsten Hypothesen g e führt hat. Ich glaube Ihnen einen Dienst zu erweisen, wenn ich seine Ansichten über die Gebirge 1ta!ien\i in Kürze mittheile: Kr unterscheidet in seinem zweiten Briefe an A l e x a n d e r v o n H u m b o l d t in P o g g e nd or f's Annalen (25. (1.) S. 27.) drei Hauptrichtungen in den vorzüglichsten Höhen-Zügen des mittleren und mittagigen Italien'», welche nach einander erhoben wurden und den drei Küsten von Sicilien fast parallel laufen: eine Bemerkung, die. so weit sie begründet ist, fast schon allein hinreichen würde, die Vorstellungen von einer Abtrennung dieser Insel von Italien in den historischen Zeiten- zu verdrängen und überhaupt zu beschranken. Die eine dieser Richtungen streicht von Westnordwest nach Ostsüdost. Ihr gehören die ausgezeichnetsten HöhenZüge an. Sic ist den kleinen Ketten der Vyrenüen parallel. Beaumont erkennt sie in den Bergen zwischen Modena und Florenz, in den Morges zwischen Bari und Tarent, und in den beiden vulkanischen Berg - Zügen, die er annimmt, von denen der eine „durch die Terra di Lavora von der Umgegend RonTa bis zu der von Benevent, der andere durch die PonzaInseln Parnavola und durch Ischia läuft."



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Die Berge, welche zu dieser Reihe von Erhebungen des Bodens gehören, bestehen nach v. B e a u m o n t zum Theil aus aufgerichteten Schichten des Grünsandes und der Kreide, während sie von jüngeren, sog. Tertiär - Schichten umgeben sind , deren waagerechte Lage im Allgemeinen nur in der Nähe einiger Erhebungen von anderer Ordnung gestört ist. Tertiäre Felsarten heifsen nämlich diejenigen, die von den alten W a s s e r n , in den letzten Epochen der E r d - A u s bildung v o r jener grofsenKatastrophe niedergeschlagen w u r den, die im Munde des Volkes den symbolischen Namen Sündfluth führt, der in der Ursprache des A.Testamentes nicht zu finden ist. In diesem Gebirgszuge der Apenninen vereinigen sich alle Umstände, welche B e a u m o n t ' s System der Pyre~ näen charakterisiren. Er würde also gleichzeitig mit diesem emporgehoben worden sein und nebst vielen anderen Gebirgen, die grofse .,Discontinuität," die ungeheure sog. Lücke füllen, die die bisherige Geologie in der Zeit zwischen der Kreidebildung und den tertiären Formationen fand. Beanmont läfst in dieser Zeit auch die julischen Alpen zwischen dem Venetianischen und Ungarn, einige Thcile der Gebirge von Kroatien , Dalmaticn, Bosnien, selbst von Griechenland einen Theil der Karpatheu und einige Höhenzüge des nördlichen Deutschlands, namentlich den nordnordöstlichen Abhang des Harnes aufsteigen, während er die erste Anlage des Harzgebirges schon in der sogenanutcn Uebergangszeit findet. Dafs in eben jener jungen Erdperiode die granitischen Gebirge vieler sadistischen Elbthäler aufgestiegen sind , habe ich a n derswo dnrgethan. — Jünger als diese Erhebungen in Italien ist nach B e a u i n n n t die Epoche, in welcher die Gebirge Sardinien's und Corsika's in der Richtung von Nord nach Süd gleichzeitig mit mehreren Gebirgsketten der Apenninen (z. B. südöstlich von Florenz uud südlich von Ancona) emporgestiegen sind. Elie de Bcaumont setzt in dieselbe Zeit die Erhebnng vieler



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Gebirge in lslrien , der Kette des Monte Caponi in Serbien, die sich nach Macédonien und Thesalien, wie nach Albanien fortsetzt. Auch mehrere Bergzöge Griechenland's, die Küste Syrien* und die Kette des Libanon, viele Höben und Thäler der Loire, des Allier, der Rhone und in Deutschland den fabelhaften Meifsner. Die Hauptkette Sicilien s von Castro Xuoro und Kicosia bis Messina ist, nach Turn bull Christie, der der Alpen parallel, nach der Bildung des sogenannten «Heren Diluvium'» entstanden, mithin eine Ursache der dortigen Sündlluth. Um inders diese Bemerkungen in ihr rechtcs Licht zu setzen, müssen wir noch anführen, dafs E l i c d e B e a u m o n t in I'ebereinstimmung mit D u f r c n o y später vier u n gleichzeitige Hebungs - Richtungen iir den Pyrenäen anerkannte. Die erste erfolgte unmittelbar nach der Bildung der Uebergangs-Fonnationen. Die zweite, welche der Richtung der späteren IVeslalpen parallel sei, fand zwischen der Ablagerung der älteren und jüngeren Kreide statt. Die dritte ist j ü n ger, als alle Kreide, gleichzeitig mit dem oben erwähnten Gebirgszug der Apenninen. Die vierte ist, wie die Erhebung der Hauptalpenketle, die in derselben Richtung streicht, jünger als die Tertiär - Formationen. Den Monte Viso. dem der Po seinen Ursprung dankt, lâfst B e a u m o n t gleichzeitig mit vielen anderen GebirgsSystemen, die von NNW. nach SSO. streichen, während der Ablagerung»-Zeit der letzten seenndären Formationen des Grflnsandes und der Kreide emporsteigen. Die französischen Alpen, das Südwest-Ende des Jura, die östlichen Kämme des Devoluy seien in derselben Epoche aufgestiegen. Diese Ansichten von der Bildung der italienischen Gebirge haben — im Ganzen — Manches für sich. Einzelne dieser Emporhebungen mögen indefs, im Grofsen gefafst, gleichseitige Ereignisse oder doch nur verschiedene Epochen Einer Periode gebildet haben und neben diesen fanden, nach meinen Untersuchungen in italienischen, wie in deutschen und fran-



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zosischen Gebirgen, theils in denselben. theils in verschiedenen Perioden, noch andere mehr oder minder bedeutende Austreibungen Statt, die auf die Bildung der Alpen und Apenninen von -wesentlichem Einflüsse waren. Die letzte umfassende Katastrophe dürfte diejenige gewesen sein, welché, in grofsen Epochen, einerseits die jüngsten Basalte und die ältesten Vulkane Italiens emporgetrieben, andererseits # ) die sogenannte Sündfluth des Landes heraufgeführt hat. Dafs nach dieser umfassenden Katastrophe noch erhebliche örtliche Umwälzungen eintraten, ergiebt sich aus dem Vorhergehenden. Will man weiter in1s Einzelne des jetzigen italienischen Vulkanen-Systems eingehen, so kann man in der westlichen Reihe desselben, namentlich im neapolitanischen Gebiete — verschiedene Gruppen sogenannter Central - Vulkane unterscheiden. Nach den Ansichten L e o p o l d von B u c h ' s wären dieses folgende: a) der Stromboli mit den übrigen liparischen Xulkanen. b) Der Aetna (Monte GibelloJ mit seinem ganzen Bergsystem, c) Der trachytische Epomeo, überhaupt die phleyräischen Gefilde mit den nahe liegenden Inseln und dem Vesuv. (Solfatara von Pozzuoli, der Pausilippo, See von Agnano, Monte Nuovo.) Central- Vulkane nennt nämlich L. v. B u c h diejenigen, die den Mittelpunkt mehrerer in der Runde wirkender Ausbrüche bilden und aus basaltischen Umgebungen hervortreten, während die Reihen-Vulkane, häufiger dem Inneren älterer, sogenannter primitiver Gebilde unmittelbar entsteigend, (oft nahe) hinter einander liegen, wie Essen auf mächtigen Spalten. Nun ist aber die westliche Reihe der italienischen Vulkane sehr gruppenreich ausgebildet. Die östliche , deren Streichungslinie nach Griechenland fortzieht, bei Weitem minder.

* ) Durch die Erschütterungen ^ welche iu F o l g e dieser vielseitigen Auftreibungen, den damals wasserreichen , vorher zum Theil noch untermeenschen Boden trafen. —

5



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Im Groisen aber gefafst bleiben die gesammten valkalischen Wirkungen dieses Landes Aeufserungen Eines Systems: Grujtpen und Reihen fallen hier in Eines zusammen oder jene tosen sich in diese auf and diese finden in den Vulkanen der griechischen Inseln ihre wahrscheinlichste Fortsetzung. — Die letztgenannten Vulkane betrachtet L e o p o l d v o n B a c h vielleicht zu scharf, als die einzigen sog. Reihen-Vulkane Europa's. Sie durchbrechen in einer Gegend. in der die Zeit der Sage und Geschichte nicht selten neue Inseln emporsteigen sah, (zum Theil durch Thonschiefer) dieselben Gesteine, die das dortige Festland bilden, und setzen die Gebirgs - Reihen desselben im Meere fort. Wie aber im Südosten Europa s die griechischen InselVulkane die deutlichsten Reihen - Vulkane, so scheinen im Nordwesten Europas die Vulkane Island'* die deutlichsten Central- Vulkane dieses Erdtheils zu sein. Dal's letztere mit der vulkanischen Werkstätte, welche einen grofsen Theil der entfernten skandinavischen Küstenländer noch heute hebt, in einer besonderen Beziehung stehen, dafs dieser tiefe innere Zusammenhang (für dessen Ableugnung kein Grund vorhanden ist) eine Gegenseite zu demjenigen ausmacht, in welchem das Aetna-System mit den vulkanischen Tiefen des italienischen Festlandes steht, dafs ferner diese Doppel - Systeme der nord- und süd-europäischen Vulkane mit den VulkanenZügen der ganzen Erde, nach ihren Haupt-Richtungen und Charakteren, das Bild Eines Ganzen geben, habe ich im dritten Heft der Athene 1832, und in Leonharde und Bronn's Neuem Jahrbuch 1834. V. u. 1836, auch in der Hertha, A l manach für 1836, angedeutet. Indcfs bleibt diese Ansicht eine Frage, deren letzte Beantwortung einer reiferen Zukunft vorbehalten ist, die aber hier erhoben werden mufste, weil auch über das italienische Vulkanen-System, wiewohl es das bekannteste von allen ist, so lange ein unheimliches Dunkel schweben wird, so lange seine individuelle Beziehung zu dem ganzen Vulkanen - System unseres Planeten noch ein Häthsel ist. —



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Zar Lösung diese» Räthsels gehört dieErkenntoife untermeerischer Vulkanen - Heerde. Und diese sind schweer zu verfolgen. Einiges dazu beizutragen versuchte ich in der Hertha, für 1S36, in der Abhandlung über die Inseln und untermeerischen Gebirge. Die Resultate bestätigen jene Annahme. Denn nur die Hypothese bleibt erträglich, die die meisten Thatsachen für sich hat. Meine Ansicht von der italienischen Vulkanen-Reihe im Ganzen stützt sich übrigens noch darauf, dafs die Luft- oder Schlamm-Vulkane (Volcans de boue, d'eau, {fair, V. vaseux, S als es, Gorgogli, Bollilori), die nur bisweilen und vorübergehend durch Entzündung des Wasserstoffgases, das sie ausathmen, Flammen zeigen, mit den wahren Feuerbergen dieses Landes, das für sich Ein Ganzes ist, auf Einem Principe beruhen. Ihr Heerd scheint entweder nicht so tief zu liegen, wie der Heerd wahrer Feuerberge unterhalb der älteren Granite und anderer sogenannten Urgebilde, deren Trümmer diese mit beraufgebracht, oder vielmehr nur durch geringere Spalten und Höhlungen mit derjenigen Tiefe verbunden zu sein, die in den ächten Feuerbergen unmittelbar wirksam ist. Diefs scheint mir schon aus der Analogie ihrer gegenseitigen Beziehungen mit dem Verhältnisse hervorzugehen, welches von H o f f in seiner trefflichen Monographie über Carlsbad zwischen dem Säuerling und den Thermen dieses ohne Zweifel durch verschiedene Hebungen zerrissenen Granit - Gebietes nachgewiesen. — Ohnediefs entstammen die Thermen derselben Kraft (wenn auch nicht vollständig derselben Zeit) welche die vulkanischen Gesteine des Schooses, dem sie entquellen, hervorrief. — Sie sind die letzten treuen Zeugen der alten plutonischen Thätigkeit und meist, wie augenscheinlich bei Cnrlskad etc., Folgen des Aufsteigens der Basalte, deren Erschütterung das Diluvium dieser Gegenden heraufgeführt hat. — Indem ich nun die unmittelbare Ursache der vulkanischen Erscheinungen in den Tiefen der Erdrinde selbst, in ihrem



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Zusammenhang mit dem tieferen Inneren (nnter welchem sich Viele fälschlich einen Kern denken) und mit dem höheren (und bekannteren) Aeufseren des Planeten suche, schliefseich mit A l e x a n d e r v o n H u m b o l d t ' s Worten: „Sehr wahrscheinlich ist, sagt e r , dafs alle vulkanischen Erscheinungen aus einfachen Ursachen, aus einer steeten oder vorübergehenden Verbindung zwischen dem Innern und Aeufsern des Planeten erfolgen.

Elastische

Dämpfe drücken die geschmolze-

nen, sich oxydirenden Stoffe durch Spalten aufwärts. Vulkane sind gleichsam inter min irende,

mit mehr oder minder grofsen

Unterbrechungen wirksame Erdquellen; von Metallen , Alkalien und Erden,

die flüssige Menge

die zu Lavaströmen er-

starren, fliefsen sanft und stiller, wenn sie, gehoben, irgend einen A u s g a n g finden.'-

IV. Das italienische Volk und sein Charakter. Unteritalien:

Neapolitaner.

Untere

dustrie etc. Wissenschaften.

Volks - Klassen.

In-

Künste, AJcademieen.

(£»-

eilten und andere InselnGeist

(Temperament

und

Charakter) der Neapolitaner. Ihre Aehnlichkeit mit den übrigen Italienern. Mittelitalien:

Römer: Wissenschaften.

ganda etc. Industrie.

Ackerbau. Finanz.

Toskaner: Wissenschaften. Künste.

[Dante

Die

Alighieri,

£Galilei,

Propa-

Neue Sitten. MacchiavelW).

Petrarca,

BoccaccioDie

Akademie della Crusca. Genuesen

Leben. Wissenschaften

(Kolumbus

Oberitalien: Lombardei. Venedig etc. ten

CScaliger,

Neueste Poesie.

Maffei, Klassiker

VoltaJ.

etc.).

Wissenschaf-

Künste.

und Romantiker

(\Ariosto.) (Alfieri

Vicenzo Monti, Alessandro Manzoni, Hermes Visconti etc.) Die Bewohner Italiens im Allgemeinen.

W i r haben bisher Aber die Natur Italien'» gesprochen and gesehen, wie sich eine dreifache Modifikation derselben, durch welche die Namen O b e r - , Mittel- und Unter -Italien erst Sinn nnd Bedentung erhalten, mit Bestimmtheit nachweisen läfst. Aber wie der italische Boden sich in drei Theile sondert, so sind auch im Charakter seiner Bewohner entspre* chende Modifikationen zu erkennen. In den Volksstämmen Unter - Italien's ruft die Harmonie des Landes, des Meeres und des Himmels jenen Trieb hervor, welcher mehr auf den sinnlich äufserlichen Genurs, als auf das wahre und geistige Leben geht. In ganz Europa ist kein Punkt, wo das Ziel des Lebens sorgloser und rücksichtloser, als hier, in der Liebe des Geniefsens gesucht wird. Das Leben selbst gilt als „der Güter höchstes," so fern es Mittel ist für den Genufs und selbst genossen wird. Es ist nur ein unmittelbares, sorglos „vorüberwallendes" und in sich befangenes Leben. Dahin drängt sich mit südlich leichter Beweglichkeit alle Thätigkeit, alles Dichten und Trachten fast jedes Standes, vorzüglich aber der untersten Volksklassen, des neapolitanischen Italien's. Nicht Fülle des Reichthnms, nur Gemächlichkeit und ungestörte Lust ist der leichte Zweck der bürgerlichen Geschäftigkeit und das Ziel des rings bewegten Lebens dieser hesperischen Naturen, die ..gleich den Lilien auf dem Felde, gleich den Kaiser - Kronen des gelobten Landes" nicht arbeiten und doch wachsen. Die erfindungsreiche Industrie des lebendigen Volkes hat es im Ganzen nie zu etwas Rechtcm gebracht. Der Handel, besonders der grofee auswärtige Handel, ist meistentheils in den Händen von Ausländern, und durch Mangel an Häfen. Brücken, Strafsen, durch Vernachlässigung der Wälder und



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der fruchtbarsten, versumpfenden Ebenen, durch Mangel an polytechnischen und nnderen gesunden Bildungs -Anstalten, kurz durch zahllose Verhältnisse gehemmt. Vebrigens ist ein gewisser Kaufgeist dem Neapolitaner keineswegs fremd. Hatte doch der verstorbene König selbst die Mauth an einen Kaufmann verpachtet, der, wie allgemein geklagt wurde, listiger und willkührlicher, als ein türkischer Pascha, mit seinen Kollegen verfuhr. Jeder freut sich der schönen Natur des Himmels, des gabenreichen Bodens. Ohne anstrengende Thätigkeit giebt das Meer dem sorglosen Fischer seine Nahrung, ohne strenge Bearbeitung der geseegnete Boden dem glücklichen Landmahn seine Früchte. Muntere Nachlässigkeit zeichnet den Neapolitaner aus. Nettigkeit, Reinlichkeit rührt überhaupt den Italiener wenig. Bei beständiger Regsamkeit ist der Neapolitaner nichts desto minder arbeitscheu und gemächlich. Nur mit sich ist er beschäftigt und auch dieses macht ihm nur g e legentlich Sorge. Er ist ein erwachsenes Kind; erwartet, statt zu handeln; liebt blinde Gaben mehr, als freie Arbeit. Höhere Stände, sagt man, sehen sich nach Bestechung, niedere nach einer Buona mano (Trinkgeld) um. Beiden ist nicht selten beides willkommen. So von oben herein, wie in Utopien, als sollte die Natur oder der Zufall und der Himmel den Menschen Alles umsonst besclieeren, hofft, indem es dem Momente lebt, dies leichte Volk sein täyliche» Heil. Jeder singt in den Kirchen sein ,.Anima mia u und wenn drohende Feuer und Erdbeben mit unterirdischer Gewalt die paradiesische Gegend heimsuchen ; so hilft schon das Blut des heiligen Januarius , der für sie Alle so heilig war, dafs keiner mehr heilig zu werden braucht. Keine weitere Sorge weckt die Natur. Nur das „Heute" gilt, um das ,.Morgen" kümmert 6ich Niemand. Noch minder sorgt das Volk im Sommer für den W i n ter. Jeden Tag will es „etwas Neues und wo möglich etwas Tolleres". So lebt es Jahr um Jahr in gewohntem Wechsel. Ein gesunder, natürlicher Blick sichert ihm, ohne Mühe, seine



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Rabe vor eigenen Gefahren. In and anter lauter Bildern verstreicht ihm ohne Nachdenken das Leben. Religiöse Feste feiert es mit heidnischer Pracht. Anf Sicilien wird noch heute Ceres, nur als Heilige, verehrt, die Santa Cerere; in Neapel der Gesu nnovo nnd die Madonna d'Antignano, gleich alten Götzenbildern, einander entgegengeführt. Kein Unterschied des Standes und Reichthums macht dem Volk Sorge: es „hafst weder den Adel, noch sucht es ihn", noch weniger beides z u gleich. Ohne Umstand bewegen sich Hohe und Niedere im Freien neben einander. Selbst der Räuber hat seine Religion und Ehre , und bei öffentlichen Festen gilt er dem lastig-verschmizten Volke als braver Mann. In der bürgerlichen Gesellschaft bilden die Lazzaroni eine förmliche Zunft und .haben ihr Oberhaupt, wie in anderen Ländern, ohne Zuthan des Staates , die Bettler. Doch mit Bettlern sind sie so wenig als die römischen Lazzaroni, die sogenannten Birbaccioni, zu verwechseln , welche keine förmliche Innung bilden, stolzer wenn auch schlechter gekleidet, und kräftiger als die neapolitanischen Lazzaroni sind, doch gleich diesen und gleich dem Pöbel von ganz Italien , Scherz verstehen, und den lebendigen Kern von etwas Besserem in sich tragen, als sie scheinen. Die Lebendigkeit des Italieners zeigt sich sehr charakteristisch in den Geberden, womit er seine Rede begleitet. Die wohllautende Sprache ist besonders im Süden sehr „bilderreich", der Volkswitz „lebhaft und beifsend." Viele Ausdrücke zeigen die Neigung, das Sinnliche mystisch zu fassen und das Mystische, wie v. R u m o h r sagt, „recht materiell." So heifst der beste vesuvische Wein „Thrünen Christi". Um Wissenschaft kümmern sich nur Wenige und leicht hat seit G i a m b a t t i s t a V i c o , s e i t G i o r d a n o B r u n o , seit L u c i l i o V a n i n i und Th om a s Cam p a n e l l a kein einziger ächter Neapolitaner einen wahrhaft weltgeschichtlich philosophischen Gedanken setbstthätig erzeugt. Auch blose Gelehrsamkeit ist selten und noch seltener kommt sie zu Tage. Gründlichkeit im Sinnen und Handeln wird für Schwerfällig-

— keit angesehen.

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Die rüttelnde Nähe der Vulkane weckte indefs

das geologische, der heitere Himmel das astronomische, die flruchtreiche Natur auch das botanische Studium und das ganze Leben die alte Medicin. Cavelli,

Pilla,

Gemellaro.

auch L a n z e l l o t i ,

Monticelli,

und

Ruggieri,

and,

als Chemiker, G u a r in i , gaben beachtungswerthe W i n k e über den A e t n a , Vesuv und Epomeo.

P i a z z i entdeckte auf S i c i -

lien den Planeten Ceres und brachte die damaligen Philosophen Deutschlands in empfindlichen Streit. Mathematik wird noch etwas geleistet:

Natur-

Auch iu der

einem Neapolitaner,

dem Marchese G a l ¡ a n i, verdankt man eine geschätzte A u s gabe des Vitruv. (Neapel. 17&8. fol.) In der Numismatik hat in der neueren Zeit Neapel einen

ausgezeichneten

Kenner

hervorgebracht, den bekannten A v e l l i n o . Ein beachtungswerthe« W e r k über die griechische T r a gödie hat F i l i p p o V o l p i c e l l i vor wenig Jahren ; ein ähnliches über antike Mimik d e J o r i o 1 8 3 3 ;

ßasilio

Puoti

eine gelungene Uebersetzung der Rede des Perikles aus dem t t e n Buche des Thukydides geliefert. Römern,

Andere haben ßich an

namentlich an Tacitus, stellenweise versucht, oder

griechische Idyllen, wie die des B i o n , mit Glück in die liebliche Sprache übertragen und die eigene Sprache im V o c a b u l a r i o u n i v e r s a l e i t a l i a n o zum Gegenstand der Untersuchung gemacht.

Mit der Provincial-Geschichte des Landes

und mit biographischen Aufgaben beschäftigen sich G i u s e p p e de C e s a r e , F i l i p p o P a g a n o ,

Lodovico

mit der Geographie G i u s e p p e d e l R e ,

Bianchini

Luigi

Galanti,

Ferdinando und Francesco d e L u c a . Die Medicin, von j e h e r

im

Neapolitanischen

gepflegt,

durch die alte Salernitanische Schule schon im 12ten Jahrhundert weltberühmt, hat noch jetzt

gelehrte Vertreter.

W e r k e des D o m e n i c o C o r t u g n o hat P i e t r o

Die

Ruggieri

kürzlich herausgegeben, d e l l e C h i a j e 1 8 3 3 eine Anatomie und Physiologie begonnen, in der Botanik T e u o r e als P r o -



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fessor und Vorstand des botanischen Gartens in Neapel sich Verdienste erworben. Als ein grofser Staatsmann wird F i 1 a n g h i e r i -gerühmt. Er war anch ein warmer Vaterlandsfreund nnd opferte seinem Lande in der bewegtesten Zeit politischer Gährungen seine besten Kräfte und sein Leben. Jurisprudenz, die sich auf das einheimische Treiben bezieht, praktische Fragen in bestimmten Streit-Fällen, beschfiftigen gegenwärtig, vielleicht, die meisten Federn. Von P a s q u a l e L i b e r a t o r e erschien 1834 ein umfassendes Werk in 3 Theilen: la legazione delle due Sicilie. Die Staatswirthschaft fand an dem ehemaligen Direktor einer Verwaltungs - Stelle in Neapel, C a r l o A f r a n di R i v e r a , einen ausgezeichneten Bearbeiter. Sein berühmtes Werk ist unter dem bescheidenen Titel constderazioni etc. 1832 zu Neapel erschienen und spricht, was dort von überraschender Bedeutung war, mit freimüthiger Anerkennung über die Verdienste M u r a t ' s . Erfahrungsreich macht R i v e r a praktische Vorschläge zur Wiedergeburt der positiven Kräfte des Landes, aber die Ausführung seiner staatswirthschaftlichen Lehren scheitert, wie die Bestrebung ganzer Vereine zur Beförderung des Handels und der Gewerbe, noch immer an den eingewurzelten Uebeln des Landes, die er und diese Vereine gehoben wissen wollen. Der Geist der Gesellschaften, der unser zersetztes, eneyklopädisches Jahrhundert in tausend Formen bewegt, spielt nämlich bis Neapel. Wie die gerühmten Verbindungen das Wohl und den Handel, haben andere den wissenschaftlichen Geist des Landes zu ihrem Ziele. Diesen zu fördern, haben sich die neapolitanischen Gelehrten, unter dem Schutze der Regierung in verschiedenen Akademieen, und durch Privat - Thätigkeit in eignen Gesellschaften vereinigt. Unter den letzteren zeichnen sich die pontanianische Akademie, nach P o n t a n o (geb. 1430) benannt, die sich mit sämmtlichen Wissenschaften beschäftigt und das instituto was mir in Rom sonst nirgends begegnete, immer verschlossen fand. — Im Palast Spada steht aufoer mehreren antiken Büsten, Statuen und Reliefs, eine kolossale Bildsaule des Pom p e j u s , welche weniger ihres Kunstwerthes, als eines historischen Umstandes wegen wichtig ist; sie soll nämlich jene Bildsäule des Pompejus sein, unter welcher J u l i u s C ä s a r in der Curie ermordet wurde. Sie würde dem Kunst-Geschmack der damaligen Senatoren, bei den Mitteln, die ihnen zu Gebote standen, wenn die Ueberlieferung begründet sein sollte, wenig Ehre machen und ein Denkmal für die Geschichte des römischen Geschmackes sein. — Sehr viele wichtige alte Kunstwerke befanden sich vormals in der Villa Albani. Sie hatte einst W i n k e l m a n n anter seinem Verschluß; und er, im Verein mit seinem g e lehrten Freunde, dem Kardinal Alessandro Albani, hatten sie musterhaft geordnet und zum Theil erklärt. Die Franzosen haben manches daraus weggeführt, doch ist die Sammlung noch jetzt sehr reich und nächst der Sammlung Ludovisi das ausgezeichnetste Privat-Museum von Antiken in Rom. Zu ihren kostbarsten Kleinoden gehört noch immer der vielgedeutete Apoll mit der Eidechse, der sogenannte Sauroklonot d. h. Biel echsen-Tödt er, in Bronze; eine einfache, idillisch-naiv and klar



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gehaltene, obwohl verletzte Kopie eines Marmor-Bildes von P r a x i t e l e s , das durch P l i n i n s (XXXIV, 19 §.10.) und durch ähnliche Kopieen, in Marmor aas der Villa B o r g h e s e *), in geschnittenem Stein, aus der Sammlung von S t o s c h , berühmt ist: nach H e y n e , W e l k e r , F e u e r b a c h ein weissagender Apoll, — keinTödter der Eidechse. Hätten die Alten diesen Beinamen so prosaisch genommen, so hätten sie die Statue mifsverstanden. Apoll tödtet den Drachen, den Wolf: er tödtet mit diesem als Sonnengott dieMorgenröthe ( X v x o x T o r o o ) , aber keine Eidechse, die die MittagsRuhe bezeichnet. Auch M a r t i a l i s scheint mit derselben Frische, mit der er den Tod bald der Biene (IV, 38), bald der Ameise (IV, 15), bald der Natter ( ? viperaIV, 59) im Bernstein preirst, dieses Bildes (XIV, 172) zu erwähnen: Schon' auflauernder Knabe, der freundlich nahenden Eidechs, Weil sie durch Deine Hand (digitis) selber zu sterben begehrt.

P l i n i u s giebt dem ruhenden Gott den Pfeil, der dem unsrigen fehlt. M a r t i a l hatte nach der Vebersehrift des Epigramm's („auf den korinthischen Eidecbs-Tödter") vielleicht dasselbe Erzbild vor sich, nennt aber nur die Hand („die Finger"). Man sah, heifst es, eine Eidechse die Statue des ruhenden Apoll hinankriechen: sie habe dem Gott ein Geheimnife vertraut. Fafste ein Künstler diefs a u f , so verfuhr er so einfach, wie R a p h a e l in seiner Madonna mit dem S t i e g l i t z , doch war ihm, als Griechen, „die Idee eines weissagenden A p o l l a b e r keines Eidechs-Tödters g e geben. Die Eidechse gilt als magisches, heilkräftiges, ahnungsvolles Thier, verjüngt sich, gleich der Schlange, folgt der Musik, liebt die Höhlen der Erde, der alle Prophezeihung

*) Eine schöne Marmor-Statue des Sauroktonos steht jetzt im vatikanischen Museum, in dem Zimmer (eine Treppe hoch), wo auch der Diskus-Werfer nach Myron. Ein Anderer» aus der Villa Borghese, jetzt zu Paris im Louvre.



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entquillt. So ist sie dem Apollon heilig. Feoerbacb (S. OT9) fafst aus Gründen, die Sie nachlesen können, die Statue so a u f : ..Kin jugendlicher Apollo, zur Ruhe der Mittags-Stunde vielleicht, nachlässig an einen Baum gelehnt, in der Rechten gedankenlos mit dem Pfeile spielend. Der Bogen ruhte in der Original-.Statue wahrscheinlich zu den Füfsen des Gottes. Eine Eidechse kriecht nun den Baum empor; unwillkührlich zuckte vielleicht die Rechte. sie zu verletzen, aber in demselben Augenblicke erwacht die Gabe der Weissagung in ihm, und das Haupt des jungen Gottes neigt sich dem Thicrchen entgegen, träumerisch auf die gchcimnifsvolle Kunde lauschend." Ber Besuch der Antiken-Sammlung in der Villa Ludovisi wird Fremden (aus Gründen ^ die nicht eben zu verargen sind) sehr erschweert: man erhält nur mittelst einer schriftlichen Erlaubnife ihres Besitzers, des Fürsten P i o m b i n o , Zutritt. Das Ausgezeichnetste, was sie (an Antiken) enthält , sind zwei berühmte Marmor-Gruppen und ein trefflicher kolossaler Juno-Kopf. Die eine jener Gruppen ist unter dem Namen P a p i r i u s und seine M u t t e r , oder H i p p o l y t und P h ä d r a , neuerdings als Gruppe des Menelaos bekannt: Es ist wohl Orest und Elektra; die andere hielt man früher für A r r i a und P ä t u s . neuerlich aber ist sie von P i a l e f ü r H ä m o n und A n t i g o n e , von O t t f r i e d M ü l l e r für eine (unbekannte) Scene aus einem Kriege der Griechen g e gen Barbaren erklärt worden. Sie blieb mir zweifelhaft, trotz der Bestimmtheit des leidenschaftlichen Ausdrncks, der in ihr herrscht. Die Spuren einer Auftreibung am Halse, die wir am Original bemerkten, — könnten als Andeutung des Todes durch Erdrosselung gelten, mithin die Gruppe als Hämon and Antigone bezeichnen. Dagegen spricht aber, dafs das Werk die Hand eines griechischen Meisters verräth, der es wohl verstanden hatte, das Ganze idealer zu halten, wie es der dramatische Gegenstand überall verlangt und mitbringt. An A r r i a u n d P ä t u s ist nicht zu denken. Wären auch solche Scenenaus der römischen Geschichte jemals von griechischen Pia-

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stikern behandelt worden, diese ist in unserer Gruppe nicht dargestellt. R a o u l Ro c h e t t e sieht iii ihr die Figur irgend eines keltischen Kriegers, der seine »Schwester, Gattin oder Tochter selbst tödtet. W a s aber sollen dann jene Spuren am Halse? etc. — Auf ähnliche Art wurde die Gruppe von O r e s t e s und E l e k t r a oft als Beweis für sehr verschiedene Meinungen aufgeführt. Nach der ersten Erklärung, die den Papirius in ihr suchte, sollte sie erhärten, dafs die griechische Plastik nicht verschmäht habe, römische H a u s - oder Familien-Stücke im Grofsen zu liefern; nach der zweiten, die H i p p o l y t und P h ä d r a in ihr zu sehen wähnte, darthun, dafs der alten Bildnerkunst gefallen habe, durch Darstellung geschlechtlicher, ja „ruchloser" Liebe, „in freistehenden S t a t u e n „ d a s griechische Zartgefühl auf die Probe zu setzen." Indefs zeigt die Gruppe nichts Verletzendes. Von dieser Seite ist sie nicht anzugreifen. Beide moderne Auffassungen scheitern aber an W i n k e l m a n n 1 s Ansicht, der mit antikem Sinn die dramatische „Erkennungs-Scene des Orestes und der Elektra" darin fand. Der Mangel der Locken am Haupte des Bruders, der kurze Schnitt der Haare der Elektra im Stande der Trauer und Erniedrigung, Haltung, Ausdruck und Verbindung der Gruppe bestätigen, scheint es, diese Erklärung: man sieht den Moment der Tragödie (Soph. El. 1286.), wo Elektra mit Orest die Worte wechselt: Elektra. „Halt' ich Dich wirklich?"

Orest. „Also sei's für immer nun!" Vergebens suchte, weil die Hypothese ihn täuschte, d u B o s im Ausdruck der Elektra schalkhaftes Lächeln. In ihr ringt Schwermuth mit Freude. Diese siegt, ein Strahl ferner Hoffnung giebt ihr den Schein jenes Lächelns: unverkennbar, wenn gleich diese schöne Gruppe nicht zu den klarsten und



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vollendetsten der antiken Plastik gehört F e u e r b a c h , der das Original nicht gesehen, schildert es in seinem Apollo (8. 389) mit Scharfsinn: ,.Die gedrungene breitschultrige Gestalt der weiblichen Statue, läfst recht das Heldenmädchen der sophokleischen Tragödie erkennen. Die Züge ihres Angesichtes, mit der Bildung des Orest verglichen, sind, des J a gendlichen ungeachtet, matronenhaft, und machen es anschaulich, dafs Elektra die Stelle einer schirmenden und rettenden. Mutter vertreten konnte, als ihr Bruder unmündig und hülflos war. Das zum l'eberflufs weite und faltenreiche Gewand der Elektra, und die hohen Sohlen ihrer Fufsbekleidung weisen vielleicht noch naher auf die Bühne zurück. Unverkennbar ist sie als Protagouistin der Tragödie, als die erste Heldenrolle bezeichnet. Ihre Dimension ist im Vergleich mit Orestes kolossal/' Der kolossale J u n o - K o p f , ohne Frage der schönstc aller Köpfe dieser Göttin, die uns erhalten sind, wird von einigen Reisenden irrig mit Werken zusammengestellt, die man der Schule des Phidias zugeschrieben: eher ist er allenfalls ein Nachbild nach Polyket. Sie wissen, dafs alle Kunst, zumal die Plastik, vor Allem die griechische, welcher dieses Werk angehört, auf Individualität dringt, von Brustbildern und Köpfen bis zu idealen Gruppen hinauf. Hören Sie über diese Reliquie des Alterthums Feuerbachs (Apoll S. 107) Worte: „Hoheit und Liebreiz hat die Formen der ludovisischen Juno umschrieben. Wer erkennt aber nicht in dem Wurfe ihrer Lippen jene Leidenschaftlichkeit, von welcher die Dichter , von Homer bis Virgil so viel zu singen wufsten ? Man sieht deutlich, dafs es nur eines Funkens bedurfte, um unversöhnlichen Hafs zur hellen Flamme anzufachen." Ehemals war eine auserlesene Sammlung in der Villa B o r g h e s e . Napoleon erkaufte sie für sein grofses Museum in Paris. Defslialb blieb sie auch dem französischen AntikenKabinet, als im Jahre 1815 alle Kunstwerke, die aus den eroberten Ländern nach Paris geführt worden waren, zurück-



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gegeben werden muteten. Die berühmtesten Stücke dieser Sammlang sind: der geflügelte Genius von Borghese, der liegende Hermaphrodit und der B o r g h e s e ' s c h e H e l d , der sogenannte Fechter, der, laut der griechischen Inschrift, von A g a s i a s aas Kphesus gearbeitet und jedenfalls älter als Laokoon ist, den er an Naturicahrheit fast übertrifft, wenigstens nicht nachsteht. Sehr reich an antiken Kunstschätzen aller A r t , war die ehemalige Familie F a r n e s c : ihre Antiken einst im P a last Farnese, in der sogenannten Farnesitia, auf dem rechten Tiber-Ufer und in den farnesischen Gärten auf dem Palatinisclien Hügel' zu sehen. Die Zierden dieser Sammlung waren eine vortreffliche Büste des Kaisers C a r a c a l l a , in der der ganze Charakter dieses eckelhaften Wütherichs liegt; eine grofse Gruppe, die Bestrafung der Dirke vorstellend, bekannt unter dem Namen des farnesischen Stier's, fast mehr durch Technik, als durch Kunst ausgezeichnet, und in jenem Sinne schon von den Alten (Pliu. 36.5.4.) gerühmt, doch selbst in äußerlichem Bezüge mangelhaft, ja auffallend mangelhaft (indem z. B. der Stier nicht blos zu klein, sondern zu schwach gehalten ist): eine jedenfalls beachtungswürdige, aber im Publikum z.u hoch gepriesene Gruppe, von gröfserem Wertho für die gelehrte Geschichte der Kunst, als für das Gebiet rein plastischer Schönheit. Dann ein kolossal ruhender H e r k u l e s , an dessen Keule in griechischer Schrift zu lesen ist, dafs G l y k o n , ein Athener, ihn verfertigt: er ist bekannt unter dem Namen des Farnesischen Herkules; ferner eine k o lossale leichtbekleidete weibliche F i g u r , die berühmte F a r nesische F l o r a . In jenem Werke soll nach V i s c o n t i and Anderen, Glykon den bekannten Herkules des L y s i p p o s „erst vollendet" haben: eine Annahme, die sich nur im allgemeinsten Sinne durchführen, keineswegs im Sinne der „Vollendung" f e s t halten läl'st: Von Lysippos werden wenigstens vier HerkulesBilder angeführt. Die man aus den A l t e n , aus Statius, 10



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Martialis, der Anthologin u. s. \v., kcunt. haben nichts mit dem farnesischen gemein. Doch hat sich eine schlechte Statue mit der Inschrift ..Werk des Lvsippos (Av$m7tov eoyov)" gefunden, welche der farnesischen gleicht. Hat die Inschrift eine Spor von Wahrheit, so zeigt sie nur die jammervolle Kopie eines verlorenen Meister-Werkes. Iii dem berühmten Herkules Farncse nun sieht man die Anstrengung eines vollbrachten Riesen-Kampfes: ermüdet streben die kräftigen Muskeln sieh zur Ruhe zu legen; mächtige Adern quellen a u f : ihr Blut erhit/.t den abgespannten, noch in der Müdigkeit allgewaltigen Helden, der seiner selbst sich bewufst ist. Es bedürfte eines Hauches, und in voller Kraft würde der Vnfiberwindliche sein gesenktes Haupt erheben, immer bereit zu jedem Siege, den neuen Kampf bestehen. Die Gestalt ist voll Wahrheit, fast zu klar ausgeführt, so dafs auf Koaten des Geschmackes die Ausführung des ¡einzelnen den Total-Eindruck wenigstens dann schwächt. wenn man das Werk nicht höher und entfernter sieht. Sicher war es so gut. als „der Abend" des Mi c b e l - A n g e l o in der Lorenzo-Kirche zu Florenz, auf eine bestimmte Höhe berechnet. Aber auch da wird man zweifeln, ob G l y k o n mehr durch das Streben, seine Anatomie zu entwickeln, oder durch die Absicht , jedem sich deutlich zu inachcn. jene Grazie vcrliefs, welche die naturtreuen Werke des Lysippos ohne Zweifel auszeichnete. Das ideale Gegenbild unseres Herkules, ist der T o r s o in Rom, der uns weiter unten beschäftigen wird; das wahre Gegenstück seiner nackten Riesengestalt die farncsische F l o r a mit einem sogenannten nassen, d. h. mit einem Gewände bekleidet, welches kunstvoll die Körperformen durchscheinen läfst, gleichsam pla*tisch-trumparent ist. Diesem Gewände dankt sie ihren Ruhm, und mit Recht, was ich kaum beifügen würde, wenn (Ins W esen der Statue ihrer Gewandung nicht entspräche.



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Betrachten wir «ie erst, wie sie uns jetzt entgegentritt. Folgen wir der Anaahme, sie sei eine Flora: In GötterWürde atbmet sie lebenskräftige Sinnlichkeit In feierlicher Anmuth ist sie vorgeschritten; scheint, in elastischer Haltung, die Bitte anzunehmen, der sie, hoch in der Linken, die Fülle schönster Bliithen mit gemäisigter W endung des leicht gebogenen Armes entgegen tragt, als wollte sie die Sehnsucht der Flehenden nach den freundlichsten Gaben der Erde im Anziehen abstofsen, im Abstofsen anlocken, den Werth der gabenreichen Hand, der gröfser nicht sein kann, um so reizender empfinden zu lassen. Mit gewählter Grazie hält die Rechte das fließende Gewand. Die Gestalt ist — eine geliebte, aber eine geliebte Göttin. Diefs fühlt sie, ihrer Schönheit, wie es scheint, sich bewufst. — Ohne beschränkenden Zug porträtartiger Individualität, der sie zu einer blos persönlichen Geliebten machen würde, scheint sie eine Göttin der römischen Kaiserzeit, in diesem Sinne iuiponirend gedacht, kolossal gegeben in Gröfse und Formen, wollüstig, wenigstens kraftvoll sinnlich, in den üppigen Verhältnissen der Glieder etc. Betrachten wir sie nach ihrem allgemeinen Charakter, nach der Transparenz der Behandlung, in beiden Fällen scheint die lebenskräftige Sinnlichkeit, die üppig-mild in ihr a u f quillt, unter den Bedürfnissen einer anderen Zeit und Kunst, verbunden mit dem bestimmtesten Ausdruck einer individuellen Geliebten, ähnlicher nirgends, doch auch nirgends tiefer, freier, von Nachahmung unabhängiger, geistig, wie künstlerisch-praktisch gründlicher aufgefatet, als in T i t i a n ' s berühmter Flora. So heifst nämlich im Vfficien-Palaste zu Florenz das Gemälde seiner Geliebten, die nachlässig mit dem Hemde bekleidet, diesen Namen wegen der Blumen erhalten hat, die unter der herabwallenden Fülle ungebundener Locken, in malerischer Verkürzung, ihre Rechte reizend darreicht. Der weitere Unterschied beruht darauf; dafs T i tian's Gemälde, jene halbe Gestalt, in seiner Art vollendeter ist, als dieses herrliche plastische Werk. Einen geschickten



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Engländer sah ich in Florenz die titianische Flora kopiren; seine Auffassung war mir der beste Kommentar der farnesischen Flora, an die er nicht dachte, der aber seine Kopie, da sie dem unerreichbaren Original mit dem Dufte der Farben die blühende Individualität nahm, unwiHkülirlich sich näherte. Und doch droht der genauere Anblick unserer »Statue jeden Gedanken an eine Flora zu entfernen, in andere Regionen sie wegzurücken. Ohne Kopf, Hände und Füfse hat man sie im Jahre 1540 *) mit dem farnesischen üerkules in den B ä dern des Caracalla zu Rom gefunden, unter Paul I I I . , wie M e y e r in seiner Kunstgeschichte (II. 2 4 0 ) sicli ausdrückt, „gut genug' 1 ergänzt, und als sie von Rom mit den anderen farnesischen Alterthümern nach Neapel gebracht wurde, diese Ergänzungen mit besseren vertauscht. Da erst erhielt sie ihren jetzigen Kopf, der schön und antik, unserer Statue aber fremd ist. — Erscheint sie, von der Restauration befreit, nicht als Muse — des Tanzes oder Liebe-einllöfsenilcr Gesänge? oder römischer gedacht, als beide, und doch keine Flora? Z u verlässiges weifs ich wenig über sie zu 6«igen. Winkelmann hielt sie f ü r T e r p s i c h o r e oder E r a t o , V i s c o n t i meinte die Hoffnung iu ihr zu erblicken. Aber als Hoffnung wäre sie eine römische Gottheit, wie als Flora. .Sie ist indefs offenbar ein griechisches MeislerWerk. Alle römischen Gottheiten von griechischer Hand sind nber schlechte, prosaische Werke, wie die Religion der R ö m e r — R e l i g i o n der Prosa. Auch bat unsere Statue eher eine im Tanze schwebende Haltung, als den Zug einer Hoffnung. Würde mich kein Zweifel darüber anwandeln, ob sie eine Muse vorstellen könnte, so wäre ich geneigt, sie für Terpsichore zu halten, an S c h i l l e r s Worte zu erinnern: * ) Ob T i t i a n Restauration Aclinlirhkeit f r e i , keine

( 1 4 7 7 -j- 1 5 6 0 ) sie geRehen, wer den l'lan ihrer entworfen, ist hier ziemlich gleichgültig. Dio der Titianisclicn Flora mit dieser bleibt immer Nachahmung.



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, , Schöngeschlung'ne, seelenvolle Tanze Kreis'ten um den prangenden Altar."

Immerhin gehört dieses Marmor-Bild einer reif gewordenen Zeit plastischer Kunst - Entwicklung. Ihr Meister scheint nicht mehr so vollkommen, wie manche ältere, mit der nackten weiblichen Natur vertraut. Anatomische Mängel , die ich an diesem Werke fand, kann ich hier nicht darlegen. Die bedeutendsten dürften durch die Perspektive zweckmäßig erhöhter Aufstellung verschwinden, wodurch dieDraperie nichts verlieren würde. Der Werth derselben ist das einzig Unbestrittene. Die Statue hat mild-erhabenen Charakter und die Gewandung giebt ihr den malerischen Anstrich, der eine Blumen-Göttin, wie eine Muse, zieren könnte, ohne sie der plastischen Würde zu berauben. Schon die Alten erkannten, wie F e u e r b a c h (Apoll. S. 1 9 8 ) , gegen P e r r a u l t , aus K a l l i s t r a t o s ^ nachgewiesen, „den Anschein des Durchscheinenden'* in der nassen Bekleidung, wendeten sie aber niciit erst in Zeilen eines lüsternen, üppig nach halber Nacktheit schmachtenden Geschmackes — gleich koisohen Gewanden - a n , sondern schon früher bei männlichen Statuen und ernsten Göttinnen. Sie ist „malerische Täusohung," wie Feuerbach sich ausdrückt, „nicht um des Nackten willen, nicht Schein des Nackten, sondern Nacktheit zum Scheine des Gewandes." Die Plastik bewahrt dabei ihre Rechte, und zeigt sich auch im Marmor als treue Schwester der Malerei. ,.Da iät das Unmögliche," sagt jener Kunstforscher , „möglich gemacht, der Marmor zum durchsichtigen Stoffe umgewandelt, das Gewand nur eine dämmernde Nebelhülle, welche nicht verdeckt nnd kaum verschleiert." Daher eben unsere Erinnernng an das titianische Bild. Diese Transparenz war aber nur „durch das Helldunkel des Marmors," nirgends in Erz zu erreichen, dessen Glanzlichter an solchen Versuchen störend verwirren würden. Unsere Flora ist keine Nachbildung einer verlorenen älteren Erzstatue, und fällt in die Zeit, wo der Marmor sehr im Gebrauche war.



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Die Erinnerung and Beschreibung der bekannten neapolitanischen V e n u s K a l l i p y g o s , die durch Stellung und A r beit den Ruhm einer so verführerischen, als abstofsenden Schönheit gewonnen hat, werden Sie mir erlassen, dagegen erlauben, der berühmten P a l l a s mit der Aegis, in demselben Museum, (unter den Herkulanischen Schätzen) vorübergehend zu gedenken. Sie ist eine Athene Promachos, die den Kämpfern voranschreitet, im alten Kunststil gebildet, und gilt für alt-griechisch: ich bin geneigt, sie für ein wohlgelungenes Werk der römischen Kaiser-Zeit zu halten und führe sie an, zur Erinnerung, dafs man damals, als die plastische Kunst ihrer Vollendung und ihrem Ende sich näherte, nicht selten neue Werke in altem Stil, mit junger, von der alten verschiedener Eleganz bildete, als wollte man den A n fang mit dem Ende verbinden, aus alten Formen neue Kräfte schöpfen. Der malerische Anstrich solcher Statuen, die Spar einer Färbung ist dieser Ansicht nicht entgegen. Nachdem die gerade Linie des Hauses Farnese erloschen w a r , kam das Museum durch Erbschaft in den Besitz des Königs von Neapel, der es gegen Ende des vorigen Jahrhunderts von Rom in seine Residenz bringen liefs. Da wurde seitdem die Sammlung durch die fortwährenden. wenn gleich ärmlich betriebenen Ausgrabungen von Stalti» , Hcrkulnnum, Pompeji u.s.w. aufserordeiitlich vermehrt. Gegenwärtig ist sie daselbst in einem grofsen Gebäude, dem Studicn-Palaste a u f gestellt. Unter den Marmor-Werken der jetzigen Sammlung sind noch immer die ehemaligen Farnesischen die vorzüglichsten. Doch hat sich das Museum, jetzt Mimeo Borbonico — Museum Bourbon genannt, in andern Tlieilen sehr vergröfsert. So besitzt es eine bedeutende Anzahl alter Werke von Bronze, die reichste Sammlung von grofsen Vasen ausgebrannter Erde, die es giebt, und eine Menge antiker Wandgemälde aus Pompeji, einer Neben-Stadt, in der man wohl Herrliches, aber das Schönste, was das Alterthum leistete, gewifs nicht suchen darf. Und doch überrascht der Kunstwerth dieser



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Bilder «ach d a , wo sie, wie mir bei manchen schien, blos antike Kopieen, schwache Waud-Malereien nach schöneren Mustern sind. Die Herrlichkeit einzelner Gemälde läfst durch Anlage. Farbenwahl, Leben und Ausführung, vor Allem durch Anmuth in Bewegung und Ausdruck die energische Begeisterung der Alten für ihre Malereien würdigen, die feurigen Worte, mit welchen selbst die satirischen Römer, wie Martialis, von ihren Gemälden sprachen. Beachtenswert!) bleibt, dafs einzelne dieser antiken Kompositionen anscheinend un's Romantische, wenigstens an's Phantastische gr&nzen, andere Sccnen aus dem Privat-heben darstellen, die an die Genre - Malerei der Niederländer, selbst an die schmutzige, erinnern. Die meisten aber halten die sohöne Mitte ¿wischen diesen Extremen, und keines verläugnet antiken Charakter. Die Grazie des Pinsels war den klassischen Meiern zur Xatur geworden, so dafs man sie selbst in Mosaiken nicht verinifst, von denen innn die schönsten und merkwürdigsten im Römischen und Neapolitanischen trifft. Auch in Spanien fand man wichtige Werke der Art (das berühmte Musiv von Itnlika). Die ägyptischen Gallerien (tnlien's, •/.. B. des Vatikan, geben Gelegenheit die klassischen Malereien mit alt-ägyptischen zu vergleichen, denen es an Zeichnung und Anmutb, aber nicht immer an Ausdruck, und nocli heute nicht an technischer Frische der Farben gebricht. Noch mufs ich bemerken, dafs R a o u 1 - R o ch e11 e in seinem neuesten 1836 zu Paris in 4. erschienenen Werke Ober antike Malereien sehr wahrscheinlich gemacht, dafs die Alten auch freie Tafelbilder, nicht blos Fresken kannten. Auf Vasen sieht man hängende Gemälde dargestellt und bei A t h e n ä o s (VI, 227} R.) werden solche ansdrücklich orwähnt. Neuere Entdeckungen mögen dies noch bestätigen. Wir kommen nun zu den beiden öffentlichen Museen in Rom, dem Kapitolinischen und dem Pio Clementinischen oder Vatikanischen. Die erste Anlage zu dein letzteren rührt von



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dem Kardinal Marcello Carvini her, der nachher als Marcellus II. den päbstlichcn Stuhl bestieg. Diese beiden Museen haben im Laufe der Zeit viele Privat-Sammlungen in sich aufgenommen, und vergrößern sich noch immer, durch die in Rom und dem Kirchenstaate vorgenommenen Nachgrabungen. Zur Zeit der französischen Herrschaft in~Italien waren die ausgezeichnetsten Kunstwerke daraus im Musée Napoléon zu Paris. Im Jahre 1815 kam Alles wieder nach Rom zurück, und so machen denn nun diese beiden päbstlichen Sammlungen Ein Museum aus, das in Europa nicht seines Gleichen hat. Die Hauptwerke der kapitolinischen Sammlung sind : die Gruppe des Amor und der Psyche ; die herrliche Büste Homer's, ein ruhender Faun, vielleicht Kopie nach Praxiteles; die Venus Genetrix, die kapitolinische Juno und der berühmte sterbende Fechter oder Herold, der nach der neuesten Erklärung von R a o u l - R o c h e t t e vielmehr ein keltischer Krieger ist. Die Prachtstücke im Vatikan sind : Der kolossale Nil ; der Herkules Commodus ; die beiden Amazonen, die grofse Büste des Jupiter und die des Jupiter Serapis oder Pluto; die Gruppe des ßachus und Ampelus; der Discus- Werfer nach Myron; ein anderer Discus - Werfer ; der sogenannte Antinous im Belvedore, von Winkelinann Meleager genannt, von Visconti als M e r k u r erkannt; die prächtige Gruppe deB L a o k o o n ; der Apoll von Belveilere, und jener einzige T o r s o d e s H e r k u l e s , zu welchem nach KünstlerSagen Michel-Angelo Buonarroti, als er von Alter erblindet w a r , sich noch führen liefs, um das göttliche Spiel der Rücken-Muskeln wenigstens noch durchs Anfühlen mit den F i n g e n zu bewundern.

Anhang / . zur fünften Da» vatikanische

Vorlesimg.

Museum.

Sie sehen } welch1 reicher Stoff vor ans liegt, and dtife die Schwierigkeit der Aufgabe vor Allem auf der Wahl beruht, was wir zu berühren and auszuscheiden haben. Denn seit N a p o l e o n ' s Museum, das einzige gröfsere, das je existirte, das die vergleichende Archäologie am mächtigsten förderte, zersprengt wurde, sahen wir im Vatikan wiederum das Museum aller Museen, und jedes W e r k , am in der Sprache eines plastischen Dichters zu reden, — — — — nie könnt' ich es kündigen oder benennen. W ä r e n mir »uch zehn Kehlen z u g l e i c h , zehn redende Zungen, War* unzerbrechlicher Laut und ein ehernes Herz mir g e währet!" (Horn. Iliad 2 , 488. V o f s . )

Ich beschranke mich auf die drei letztgenannten W e r k e : Sterne erster Gröfse unter den Antiken Italien's. Bei Laofcoon darf ich am kürzesten verweilen, weil seine Bedeutung am wenigsten angefochten ist. Die Sage von Laokoon schliefst sich an den heiteren Mythus des hölzernen, der Athene geweihten Pferdes, des rohesten und kolossalsten Schattenbildes der ältesten Plastik. Listig hatten es die Griechen mit ihren Beiden gefüllt, vor die Mauern von Troja gebracht: unter dem Vorwand, es zur Versöhnung der Pallas gebaut zu haben, weil sie das Bildnifs dieser Göttin, das Unterpfand des trojanischen Reiches, aus der 'Stadt entwendet hatten. Vergebens warnte, als Priester, L a o k o o n die

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Trojaner vor dem Pferde. Als er durch einen Stöfs der Lauze bewiesen, dafs es Innen hohl w a r , entstiegen dem Meere zwei machtige Schlangen, Boten des Schicksals. die seine Söhne und ihn, der sie retten wollte, umwanden und tödte* ten. Die Schlangen eilten in den Tempel der Pallas und verschwanden. Die Trojaner zogen das Pferd in ihre Mauern. Ihr Reich gieng zu Ende. Laokoon's Tod wurde Symbol seines Umsturzes . den der Helden-Priester, der dem Allgemeinen zum Opfer fiel, nicht abwenden konnte; Symbol aller Siege Griechenland^ und der ganzen alten Welt über den Orient. Nicht der Tod, vielmehr der Untergang Laokoon's ist Gegenstand der plastischen Gruppe: eine tief bewegte Scene. Wie der sterbende und der borghesische Fechter, der angebliche Hamon und andere Statnen, zeigt Laokoon „die höchste Kraft leidenschaftlichen Ausdruckt", der das griechische Profil, wie auch F e u e r b a c h (Apoll. S. 54.) bemerkt, nicht zur Ausbildung kommen liifst und fast der energischen, römischen Physiognomie sich mir zu nahern scheint. Doch mit der Heftigkeit in seinem Angcsichte kontrastirt der mildere Charakter seiner Sühne : „An ihnen bricht sich der Schrei des Entsetzens und die Gruppe ward statt eines gellenden Unisono, der harmonische Dreiklany der griechischen Plastik.'' — ..Das Mannigfache Eines Charakters hat sich*in Charaktere auseinandergelegt." Hier vor Allem zeigt die plastische Darstellung sich m&chtig, das tiefste Ringen des Lebens mit erhabener Ruhe zu vereinen. Gleich auf dem Haupte des Vaters hat sie bei aller Starke lebendigen Ausdruckt jene Ruhe ausgeprägt, die nur der gewöhnliche Sinn mit Bewegung unvereinbar wähnt, wie ein griechisches Epigramm von der Medca des Malers T i m o m a c h o s s a g t : Alles vereint' er und mischte durch Kunst was nimmer vereint war,

Doch vor dein blutiguu Mord hat er die iJitude bewahrt. (Jacoba.)



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Den Tod giebt auch der Plastiker hier nicht, nur seinen Schmerz: man sieht, dafs die geistigeNatar dieses Schmerzes machtiger ist, als die sinnliche Qaal, die in der geistigen hier aufgeht. Wie die Alten am Philohtet des P y t h a g o r a s , eines Zeitgenossen des Myron, rühmte W i n k e l m a n n , am Laokoon eine so grofse Lebendigkeit der Darstellung, dafs der Beschauer selbst den Körperschmerz des Helden zn empfinden glaube. Laokoon's Unterleib ist eingezogen, die Brnst hochgewölbt, ja gehoben, das Haupt zurückgeworfen, die Lippe mfifsig aufgeschlossen, die Stirne tief gefurcht. Erst von hier aus „von dieser beredten Miene aus," geht nach Feuerbach (Apoll. S. 67) die körperliche Qual „in das Mitgefühl des Beschauers über." „Die künstlerische Darstellung reicht bis zur Wurzel seiner Leiden zuriiok." „In der Wendung des Leibes, im Ausdruck des Kopfes ist nur fortgesetzt, was wir die Schlange selbst beginnen sehen." Die drei Statuen sind „gleichsam wieder zu Einem Körper, zu Einer Statue zusammen geschmolzen." Man kann diefs nur in den Fesseln jener alten Theorieen verkennen, welche gegen den Sinn klassischer Kunst von der sie doch abstrahirt sein wollen, zwischen Malerei und Bildnerei eine Scheidewand ziehen, die keinem plastischen Werke einen bestimmten, wie man sich ausdrückte, malerischen Augen - Punkt gönnt ; mit andern Worten : wenn man die Gruppe von einem falschen Standpunkt betrachtet, wo sie dem flüchtigen Blick gezwungen, verzerrt, verworren erscheint; wenn man mifsachtet, dafs in ihr die Plastik dramatisch wirkt, und auf dieser Höhe, die sie ohne Veberschreitung ihrer Bedeutung und Rundung erreicht, jenes Recht, so zu sagen, der Malerei sich erringt, ihre vollste Schönheit, nicht, wie die Knidische Aphrodite des Praxiteles, gleich frei nach allen Seiten, sondern, in Gruppen, vorzüglich nach Einem AugenPunkte hin „gleich der Fläche eines Gemäldes" zu olfenbaren. Hier straft, weil sie sich treu bleibt, die Plastik jene Theorie Lügen, die Alles in zu enge, selbstgezogene Grauzen ein-



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schliefst. Das Wunder des Werkes widerlegt die Irrtbäuier der Lehre. J a , die Theorie. die einaeiliy auf plastische Rundung, auf sogenannte Totalitat-' drang, gab sich vor dieser Gruppe überwunden: einer ihrer wirksamsten und würdigsten Vertreter, H e m s t e r h u i s , erklärte, Laokoon g e höre mehr der Malerei, als der Plastik. Er hätte besser g e s a g t : auf ihrer Höhe trägt, wie in ihrer Wurzel, jede Kunst a l l f ä h i g jede andere in sich, weil in ihrer Tiefe die Quellen der Poesie wirken und auf ihrer Höhe wahre Freiheit mit wahrer Treue sich verbinden, Allseitigkeit mit schärfster Eigentümlichkeit. Die Einsicht, dar» diese Eigentümlichkeit durch Alles dringt, dars unser Plastiker (wie Dante als Epiker) von dem Schwindel, der den Ergriffenen bewufstlos in fremde Gebiete stürzt, sich frei hielt, fordert einen gesunderen, tiefer gehenden Blick, als der Taumel der entgegengesetzten Theorie, die Alles in Mischung und Verwirrung sieht, und, um sich zu halten, an jedes Eck die Hände klammert. An solche Theorieen, besonders wo sie in die Winkel der Technik g e r i e t e n , knüpfte sich der Tadel, den verdienter Scharfsinn an die Hand gab: er fand das linke Bein Laokoon's, noch mehr das rechte des älteren Sohues zu grofs: erhebliche Fehler, doch untergeordneter A r t , an diesem sonst so vollendeten Werke, berechtigt, wie die Flecken der Sonne. Bis Feuerbach auftrat, gründete man die Erklärung Laokoon's gewöhnlich auf V i r g i l ' » bekannte epische Schilderung und doch hat die Gruppe durchaus dramatischen Charakter. Führte die Kunstrichter unbewnfst Virgils mehr dramatische, als epische Natur irre, weil jene in dieser tief verborgen liegt? Aber nichts hat die feierliche Bewegung dieses plastischen Werkes „mit dem kalten P r u n k e " römischer Poesie gemein, in keinem Zuge „rednerischen" Ton I Das Maafs seines gewaltigen Ausdrucks ist durchaus das griechisch - tragische. Und doch scheint es in die Zeit römischer Kaiser zu fallen, wo die griechische Plastik, vormals ohne Störung „sich selbst überlassen", fremdartigen Eioflufs



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häufig mit Anstrengung abwehrte. Welcher Zeit sie «ach gehöre, diese Gruppe athmet in plastischer Haltung das dramatische Leben, das die Dichtung des „menschlich - tragischen Sophokles" zu ihrem Gegenstande hatte. Weder Todeskampf, weder Streben nach Selbsterrettung, noch nach rühmlichem Erliegen, hat der Künstler uns vorgeführt. „An das Unglück klammert sich" sein Helden-Priester: im Ringen erkennt er sein unwiderrufliches Schicksal. „Der Moment des Verderbens-' ist der Moment des Werkes, nur ihm gehört „die schmerzlich bewegte Gestalt." Und wie, sonder Zweifel, der Dichter „die Schmerzens - Laute der Unglücklichen über die Bühne tönen-', den Tod aber „im Inaern des Minerva-Tempels-' walten liefe, so erspart uns der Bildner den Todteskampf, giebt aber ,Jener Stimme — Körper." Kein beklommenes Seufzen, wie W i n k e l m a n n , vielmehr der laute, oder wie F e u e r b a c h etwas kühn sich ausdrückt, noch „volltönende- 1 , ich möchte sagen, der tief energische, qualvoll gedämpfte, in Wahrheit überwundene Weheruf schallt von den marmornen Lippen, aus der gehobenen, „der Schuld, wie der Unschuld sich gleich lebhaft bewufsten" Heldenbrust. „Noch beschäftigt, die Schlange loszuwickeln, die seinen Fufs umstrickte, „hört plötzlich" der ältere Sohn den Weheruf des Vaters. Kr wendet sich, sein ganzes Wesen wird seiner selbst vergessendes Mitgefühl, und was in seiner schmerzlichen Miene zuckt, ist nur der ge'dämpfteWiederhall jener SchreckensStimme. Durch diesen rührenden Z u g der Liebe — ein Gegenbild der sophokleisclien Antiyone, — wird L a o k o o n , welcher mitten in der engsten schaudervollsten Verknüpfung mit seinem Geschlechte, sich in die tiefste Einsamkeit der eigenen Qual verloren hat, in die menschliche Gemeinschaft zmvtckgeführt, und die zarte schon zusammengeknickte Gestalt des zweiten Sohnes mahnet an die Nähe des Alles versöhnenden Todes.-' Fordert die Gruppe Laokoon's, wie das zertrümmerte Bild des vergötterten (?) Herkules, um den Beschauer in den wah-



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ren Genufs zu versetzen, ein geübtes Auge; so bat das Altertbum doch auch Ein Standbild vou gleich hoher Vollendung hinterlassen, das selbst den Ungeweihten bei'm ersten Anblick mit Staunen fällt. Einfach und bestimmt, belebt und entschieden, nicht kalt und regungslos, doch feierlich bewegt, im schönsten Wechsel-Verliiiltnifs der Glieder ,,elastisch g e hoben'1, tritt der vatikanische Apoll uns entgegen. Milde und Kraft, Schönheit und Erhabenheit schmelzen in der Einen Harmonie seines Ausdrucks und seiner Bewegung zusammen, so dafs Ein Glied, Ein Zug immer den anderen erklärt, das Eine Leben durch Alles ftiel'send sich verbreitet, kein Punkt vom anderen trennbar, Alles in VVecliselbestiinmung und Alles hinwiederum im Kontraste der Glieder selber bestimmt ist. Keine bewufstlose, unwillkürliche Regung, kein Sinnen und Schwanken, ein rascher ,,Knts(-hluCs, ein Gedanke" belebt die schlanke, energisch ideale, übermenschlich herrliche Gestalt, dio vor dem Beschauer aufsteigt, w i e l l o m e r ' s „ hochhinwandelnde Sonne und mit Lebensgluth ihn durchdringt. Dies ist der allgemeine Eindruck, der, gesteigert, wie E l i s a v o n d e r R c c k e uns cr/.älilt. eine junge Römerin für diesen Apoll mit pvgmalionischer Liebe ent/.ündete. Dies sind die Wonne - Wogen der Gefühle, in welche der Anblick des Werkes jeden Beschauer versetzt. Wie aber treten wir dem unnahbaren Gotte näher ? wie bezeichnen w ir den Eiitschlufs, der ruhevoll im fafslich klaren, belebten Ausdruck des Hauptes wohnt, den individuellen Zug, der die Gestalt völlig erfüllt, die nicht j u n g , nicht alt, in der schönsten Mitte des Daseius, ja in ewig blühender, alle Zeit übersiegender Jugend lebt, ohne Adern und Sehnen, die reife, ambrosische Gestalt, die den fleckenlosen Gott in a u f gerichteter , menschlich bewegter Haltung zeigt. Der Vollgehalt der Eigenschaften, der Thaten dieses Gottes thront auf der reinen, gedankenstark gewölbten Stirne, in ihren Tiefen hoher E r n s t , Sicherheit und Heil, l'nd doch ist die



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Stellung feindlich warnend, durch die hohe, „fast zuröckgebogene" Haltung des Hauptes ergreifend , durch das stolze Kinn, die erhabenen Brauen, den schrägen Blick über die Schulter des drohenden ,.bogenbewehrten" Armes abstofsend, gebietend, voll tiefen I'nmuths. Fühlt der Beschauer nur im Hintergrunde der Empfindung die Freiheit und Herrschaft über die Leidenschaft, den Frieden Gottes unter dem Uebergewicht zürnender Hoheit und Kraft? Besänftigt ihn etwa dieser, jener Z u g ? wohl selbst der gewählte, ruhig geordnete Faltenwurf der Gewandnng (der Chlamys) ? Mildert die zarte Formung des Mundes, „die holde, fast mädchenhafte Rundung der bartlosen Wange", das jugendlich gelockte, wie von Grazien geordnete Haupt, der klare, mehr nls seelenvolle Blick den Ausdruck unmuthvoller Stärke, der „mit dramatischer Entschiedenheit-' ihn ergreift? oder mäfoigt vielmehr die j o vische, doch immer griechisch gemilderte Senkung zwischen den Augen, jener ernste „Einbug der Nase'-, die edle Wölbung des Auges, jeder Z u g , der den Sohn des höchsten Gottes zu erkennen giebt; mit Einem Worte: mäfsigt der Ausdruck der Hoheit, der selbstbewußten, als Geist und Leben ihrer sich gewissen Gottheit in der ganzen Gestalt jenes „ironische Spiel der Lippen", den Zug der Verachtung ,,in den Winkeln des Mundes'*, „im Wurfe des Kinns" , jenen Z u g , der, durch diese Hoheit vermittelt, vielleicht noch g e hoben, mit verhaltenem Schauer, mit leisem „Grauen" nur dann nicht erfüllt, wenn wir dieses triumphirende, „an Hohn gränzeudeLächeln", gleich allen, sinnreich versammelten Gegensätzen zusammenstrahlen sehen in der individuellen Alles versöhnenden Einheit des Gedankens, der .in diesem Marmor lebendig geworden ist! — Wo aber liegt diese entschieden individuelle Einheit? Diese Frage erfüllte mich . im Angesicht der Statue , vor der ich safs, mit Excerpten aus Winkelmann und Anderen, als eben, zum erstenmale in der neuen Würde den Vatican besuchend, der jüngst gewählte P i n s VIII den Einsamen, der



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sich d» verspätet hatte, überraschend, eintrat nnd mit f r e u n d lichen W o r t e n ungestörtes Verweilen gestattete. — W a s h a l fen die

fleißigen

N o t a t e . was die prüfende B e g e i s t e r u n g vor

dem Anblick der S t a t u e ,

bei der ich ungezählte M a l e ruhig

verweilen konnte ? nicht das Rätlisel völlig l ö s e n , doch e i n sehen, dafs es gelös't ist — von einem M a n n e ,

dem der Neid

des Schicksals oder eine höhere M a c h t , die den Geiz der Z e i ten zu ihrem W e r k z e u g w ä h l t e . die Anschauung des Urbildes versagte, durch diesen neuen B e l e g darzuthun , dafs dem denkenden Kunstforsoher in

der Ferne

anschaulich w i r d ,

was

dem Kleingläubigen oft in der X ä h e unsichtbar bleibt. s e l m von F e u e r b a c h liefert,

An-

hat in seinem Apoll ein W e r k *) g e -

das hinfort zum V e r s t ä n d n i s der vaticanischen B i l d -

säule die entscheidende Bedingung sein wird. nicht die Hypothese,

Und doch ist

die es geistreich hinstellt, sondern die

e i g e n t ü m l i c h e A u f f a s s u n g der I n e i n a n d e r - W i r k u n g von P o e sie und P l a s t i k , die sogenannte Kinheit beider K ü n s t e ,

nach-

gewiesen an diesem W e r k e , wie an dem Reichthum d e r B i l d nerei des ganzen Alterthums,

sein wesentlicher Inhalt und

die Schrift selbst ein K u n s t w e r k , weil die Beuriheilung eines solchen Kunst v o r a u s s e t z t , in dieser F a s s u n g z e i g t , dafs

Aesthetik, Existenz legte, rücken,

dafs jede Wissenschaft feiert,

wodurch,

ihre

alle

wahre

wie ich Ihnen schon öfters d a r -

das Gebiet der K u n s t , sich erweitert;

in Kunstform

ohne das der Künste zu v e r -

und die Wissenschaft, ohne die G e -

lehrsamkeit zu verlassen, in's Leben

tritt.

E r f r e u t aber der

b e k a n n t e , oft modern verschrobene Gedanke der Einheit aller Künste, zunächst der Poesie und Plastik, in dieser gesunden e i g e n t ü m l i c h neuen F a s s u n g und Durchführung; so kann er nicht verleiten, das Princip irgend einer Kunst in die Poesie, so fern ( S . 1 5 6 ) diese nicht die Kunst in allen K ü n s t e n , sondern eine besondere ist , v zu verlegen ; z u verkennen, dafs j e d e Kunst, * ) Fast alle Rcdezeichcn in dioser Vorlesung beziehen sich auf seine Schrift.



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je mehr sie, gleich der Architektin-, den anderen sich verbindet, um so entschiedener ihr eingeborenes Princip in sich hegt, auf sich ruht, wie »lies Leben sich selbst verbürgt. Geben mithin Plastik und Malerei das treue Vorbild, das die Dichtkunst vorher geboren, dem Leben zurück, so ist dies doch nur das Vorbild, das in beiden (wenn auch vorher bewufstlos) lebte, Wiedergeburt ihres verborgensten Eigenthums. Und wie in jeder Wissenschaft wahre Philosophie, lebt in jeder Kunst wahre Dichtung, ohne dnfs dort der Gelehrteit hier der Künstler dieser in der Tiefe wirkenden Wahrheit immer sich bewufst sei. Die Frage, was im Bewufstsein des Künstlers wirkte, ist daher leichter zu lösen, als das Räthsel der Kräfte, die sein Genie unbewufst regierten, die Geburtswehen seiner Schöpfung mit Natur-Gewalt hervorriefen. Darum möchte ich Feuerbach's Werk eine praktische Philosophie der Plastik nennen, ein lebendiges Wort ihrer Wahrheit, weil es glücklich in die Schöpfungs-Prozesse des Künstlers blickt, und diese in sich wieder durchmacht. Der vatikanische Apoll gehört, wenn auch sein Marmor nicht der lunesische des Plinius d. i. der carrarische w&re, wofür ihn D o l o m i e u (wie ich nebst mehreren Geologen glaube) mit Recht erklärt hat, in die letzte Blüthen - Periode griechischer Plastik: er steht an ihrer Gränze. Darüber sind die Erklärer fast alle einig: nicht so über seine Bedeutung. Die beiden wichtigsten Ansichten über diese haben W i n k e l m a n n und F e u e r b a c h aufgestellt. Jener sah in ihm den Erleger des Drachen Python; dieser den Gott, der die Furien bändigt. Die anderen Erklärungen liegen zwischen inne. Man fand sich nämlich bald veranlafst, W i n k e l m a n n ' s Ansicht zu bezweifeln. Jezt, seit Feuerbaoh eine unerwartet andere gegeben, wird, wie es zu geschehen pflegt, die Winkelmaan'sche wieder von vielen Seiten unterstützt. Und in der That, wenn die Ansicht noch unentschieden, 60 kann die Wahl nur zwischen dem Python - Tödter und dem Besieger der Rache-Göttinnen schwanken, die dem Orestes an den del11



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pbischea Altar folgen, den sühnenden Gott bedrohen, ihn nöthigen, sein unüberwindliches Geschofs emporzuheben. Beide Scenen lassen so allseitig sich fassen, dafs die Wahl, die vor bestimmter Würde nie Bestand hat, nur vor dem yana individuellen Ausdruck des Originals verschwindet und in die Einsicht der Wahrheit, in ihr Bekenntnis umschlagt. Dieser individuelle Ausdruck ist auch der Gruud, warum ich alle zwischen inne liegenden, den Streit vermittelnden Hypothesen, selbst jene ablehnen mufs, die C r e u / . e r * ) hier, wie in Allem, geistreich und mit Vorsicht erneuert hat, dafs die vatikanische Statue eine Nachbildung des bekauuten Alexikakos von Kalarois, d. h. Apoll sei, der Tod und Pest aus Atheu vertrieben. Indefs entferne ich mich von dieser Vorstellung nur, indem ich ihren allgemeinen Inhalt aufnehme, ihre individuelle Neben-Bedeutung abstreife, den Gott erblicke, der im Siege über die Furien alle Greuel der Nacht, jede Pest des Lebens, auch im ethischen Sinne, d. h. allseitig überwindet, den vollendeten Gott, im höchsten Akte seiner Thatkraft: ich übersetze mithin die Ansicht meines Freundes Creuzer in das höchste ideale, in da» Gebiet, das die Bildsäule bei'in ersten und letzten Anblick sieb vindicirt. Von diesem Einen Punkte wird Haltung, Bewegung, Ausdruck, Anatomie, Alles klar. Hier hörtauch jede andere Hypothese a u f , einen Gegensatz (gegen diese) zu bilden. Sie wird nur ein besonderes, wenn man es sagen darf, ein untergeordnetes Moment, denn in den Furien besiegt Apoll alle Schrecken der Götter und Menschen, und Höheres kann er nicht mehr besiegen, noch besiegen wollen. In ähnlichem. wenn ich sie recht verstehe, fast in eben diesem Sinne gründet Fcuerbach seine Hypothese auf eine Scene der Tragödie des A e s c h y l o s , welche, unter dem Namen dcrEuraeniden bekannt, eine der gewichtvollsten Dichtungen des Alterthums ist.

*) Heidelberger J a h r b . 1 8 1 4 . Nr. 17. ü. 8 7 1 .

Die Folgen dieser Ansicht von der gegenseitigen Einwirkung der dramatischen Poesie nnd Plastik sind für die Beurtheilnng der Antiken, die uns beschäftigen, nnd des alten Kunstlebens dieser Regionen so wichtig, dafs ich ihre Aufmerksamkeit entschieden darauf lenken, die Beantwortung der Frage, mit Rücksicht auf die früher beschriebenen Werke, aus den Lebensquellen der griechischen Plastiker in Rom schöpfen mufs. Soll nämlich das vatikanische Standbild mit einer poetischen Sage in Verbindung gedacht werden, so ist wohl anzunehmen, dafs der Bildner eine ältere, in's heben gedrungene Dichtung seiner Beachtung gewürdiget habe, zumal alte Götter-Sagen in damals gelesenen Poesieen jedem Griechen und jedem Gebildeten in Rom offen standen. Da dürfen wir uns blos nach epischen oder dramatischen Dichtungen umsehen , da die Lyrik augenscheinlich hier nicht ausreicht Zu einfach, als einer mysteriösen Bedeutung, die nur Wenige in ihm suchten, zu dienen, ist unser Apoll doch zu theatralisch, als das Bild rein epischer Dichtung zu sein. Die anatomische, wie die innere Bedeutung seiner Stellung und Haltung, der ganze Ausdruck entfernt ihn vom Apoll der lliade, und dach ist dieser, nächst dem Python - Erleger, der einzige, der im epischen Dichterkreise zu linden und als Sender und Sieger der Pest und des Todes dem späteren Alexikakos am meisten vergleichbar wäre. Die Stelle ist im ersten Gesang ( V . 44), durch die Vossische Uebersetzung jedem Leser bekannt: — — — ihn hrirete Phöbos Apollon; U n d v o n d e n Hi'ih'n d e s O l y m p o s e n t e i l e t ' e r , z ü r nendes H e r z e n s , Auf d e r S c h u l t e r den B o g e n und woh 1 v e r s e b l o s seilen K ö c h e r . Lnut erschollen die Pfeil' an der Schulter des zürnenden Gottes Als er einher sich schwaug; e r w a n d e l t e , düsterer Nacht gleich. Setzte sich darauf von den Schiffen entfernt, und schnellte den Pfeil a b ;



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Und ein .schrecklicher Knall entscholl dem silbernen Bogen. Nur Maulthier' erlegt' er z u e r s t , und hurtige H u n d e : Doch nun gegeu sie selbst das herbe Geschofs h i n w e n d e n d . T r a f e r , und rastlos brannten die T o d t e n f e u e r in Menge.

Lnd bald darauf (V. 455): Gieb dem J ü a u a c r - V o l k e der schmählichen Plage Genesung I Also rief er b e t e n d ; ihn luireie Pliöbos Apollun.

Man sieht, dafs auf die vatikanische Statue einzig* die zwei ersten Verse und kaum diese anwendbar sind , und dafs die Bildsaule eher,noch zur Versinnlichung der homerischen Stelle, als letztere zur Erklärung von jener dienen kann, wenn sie gleich den Gott in einem Lichtc erscheinen lüfst, in welchem die Bewegung und Eile mit jener Gewalt verbunden ist, die ein homeridischer Hymnus ausdrückt, der von Apollon sagt, dafs ihn im Palaste des Zeus d i e G l i t t e r mit G r a u e u erblicken.

Nur was mit den angegebenen Gründen im Verbände, keineswegs das Aller der trojischcn Sage trennt unsere Statue von der epischcn Dichtung. Material, Fundort, Behandlung des Materialsd. i. Stil*) und alle Umstände setzen sie in ein römisches Zeitalter, aber weit spater — noch in D a n t e ' s Jahrhundert lebten in Italien, unter dem Volke, Sageu von Troja, wie von Alexander und von einheimischen, auf Casar, Konstantin und Attila konzentrirten Begebenheiten **) Selbst im skandinavischen Norden spielte Troja's Name. Soll nuu der vatikanische Apoll in seiner theatralischen Haltung einer dramatischen Dichtung aus einem ähnlichen, *) Behandlung des G a n z e n , der H a a r e , des G e w a n d e s , die eigent ü m l i c h e Beachtung der Lichter und .Schatten, und eine Neben-Be/.iehung, an die w i r s p ä t e r erinnern w e r d e n . (S. 1 7 1 . ) * * ) Vgl. oben S. 107. Den Beweis fiir Italien lieferte P a n i z z i , w i e aus Karl W i t t e ' s Bemerkungen in den Blattern f ü r lit. Unterhaltung ( 1 8 3 « . Nr. 1 0 0 . S. 4 6 0 . ) einem g r ö ß e r e n , als dem b l o s gelehrten Publikum b e k a n n t ist. Den Beweis fiir nordische L ä n d e r darf ich l i i e r Dicht geben. Schon in G r i m m a s und anderen b e k a n n t e n Schriften findet man A u f schlüsse.



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fast gleich alten Sagen-Kreise verwandt seiu, so sind die Eumeniden des Acschylos das einzige bekannte, seiner Bestimmtheit und Erhabenheit entsprechende Drama. Dafs Aeschylos den griechischen Künstlern der römischen Kaiserzeit bekannt war, wer möchte dies und wer im Ernste die Begeisterung bezweifeln, mit welcher die Plastiker einer unpoctischen Zeit die Erinnerung an alte Dichter ihrer Heimath bewahrten? Was diese bewegte, wirkte auch in Künstlern, die ihre Worte und Gedanken der Anschauung wieder gaben: epischer Geist in epischer Plastik, dramatischer in der theatralischen. Unter allen Völkern aber blühte das Epos nur, als das Leben noch unbefangen sich selbst genofs, Alles einfach und heroisch, doch in Allem die göttliche Wirksamkeit und Weisheit anschaute. Mit der Entwicklung tiefer greifender, und innerlich drohender Gegensätze trat das Drama in die Geschichte. Aller Heldenruhm der Römer brachte, weil jene Bedingung ihm fehlte, kein wahrhaft nationales Epos zu Tage. Und als dieser Ruhm zu ruhen, innerlich zu weichen begann, in der Kaiserzeit, der unser Apoll angehört, war das öffentliche Leben, zu scharf gespannt, bald ermüdet, jedes grofsen poetischen Zuges, und des Heroismus beraubt, den der Epiker fordert. Das griechische Epos wurde nur fiufserlich nacherzeugt, und der Dichter, der sich an diesem Muster noch am glücklichsten herangebildet, Virgil, hatte, ihm nnbewufst, wie schon mein verstorbener Freund, Graf P l a t e n , erkannte, fast mehr dramatischen, als epischen Geist. Was in der epischen Poesie in aufgeschlossener Einfachheit wirkt, ist in der dramatischen durch lyrische Entzweiung hindurchgedrungen. Aber die römische Tragödie ? Sollte der Grieche in Rom an diese sich halten? Aus der Noth und Angst des Lebens, in welcher Gott und Mensch in ewigem Zwiespalte war, aus der Prosa seiner Welt 6ehnte 6ich in der reifen Kaiserzeit der Römer, oft fruchtlos, nach Bildern alter Vergangenheit, nach Dichtungen, wo Alles scharf und bewegt auf Entscheidung drangt, ohne



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Breite im Schoofse der Vermitteluug einer schon wesentlich zerrissenen Gegenwart, einer Katastrophe vorgeht, wo Alles in Handlung, wo selbst die Harmonie der Weltordnung in Gährung versetzt scheint. Wie lebendig morste da der griechische Plastiker an griechische Dramen erinnert werdenl Diese fanden in Rom allgemeine Anerkennung, selbst auf der Bühne unablässige Nachahmung. Fast ausscbliefsend bewegte sich die römische Tragödie im griechischen MythenKreis, gab schon frühe blose Bearbeitungen griechischer Dramen, war mehr und mehr ohne epische Harmonie, ohne lyrische Tiefe, voll kalten rednerischen Prunks, unplastische Nachahmung der griechischen, — keine Quelle ächter BildnerWerke. Dagegen waren die Hauptgestalten griechischer Dramen scharf ausgeprägte, plastisch - lebensvolle Ideale, ihre Aufführung plastische Mimik. Diese Mimik wirkte noch in Rom, selbst in pantomimischen Tänzen fort. In ihr bewegte sich das Drama, wie durch Rhapsoden das Epos, ohne doch mit diesen völlig zu erlöschen, in Griechenland den bildenden Künsten entgegen. Alle Natur- und Geistes - Formen der Dichtung fanden in der dramatischen Fassung ihren vereinenden Gipfel. So weit nun die Poesie die Kunst aller Künste, so weit war die dramatische Aufführimg die lebendigste Darstellung des Bandes derselben. In ihr wirkte der epische Geist plastisch, der lyrische malerisch, doch Alles untrennbar: der Gedanke wurde Architektonik des Geistes, das Wort Musik des Lebens, in der geistigsten und zugleich sichtbarsten Form. Daher forderte das Drama ursprünglich ein kunstvolles Gebäude-, daher nahm es, wo das Leben den Boden des Wortes verliefs, in der neueren Zeit musikalischen Charakter an und wurde Oper. Im Alterthum waren alle Künste, Wort und Gesang, auf andere W e i s e * ) , allgemeiner, einfacher verbunden : in Griechenland Alles plastisch, Alles drang auf be* ) Vorlesung VI. und Anhang zu VI.



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stimmte Individualität der Schönheit. Dieser Drang wucherte, durch griechischen Einflute belebt, auch im alten Rom, dem unter allen Göttern die Grazien am wenigsten hold waren. Auch hier wirkte er mächtig auf die Forderungen, die man an die bildende Kunst stellte. Iii Rom, wie in Griechenland wendete sich an das tragische Gedicht die Plastik, ergriff mit besonnener Hand die Leidenschaft, den Affekt, der in diesem wogt. Der Yragöde lernte vom Plastiker. Dieser aohtete, auch belehrt, auf jenen. Schon'S o 1 g e r sah im „Erwin u , wie das Tteater der alten Kunst die Kirchen der neueren vertritt*). Selbst die Mythologie der Griechen war im Innersten Religion der Kunst, das ganze Leben blühendes Kunstleben: Alles Harmonie. In dieser Harmonie scheint der Gang der bildenden Künste auch darin dem der Poesie zu entsprechen, dafs der epische Zug, wie der lyrische, im Grofsen, dem dramatischen voraus gieng. Nichtsdestominder drang, unter der Aegide seiner KunstReligion, der plastische Geist der griechischen Tragödie gleich Anfangs iu's Leben. A e s c b y l o s wohnte auf den Lippen des Volkes, und herrschte glänzender, als heute irgend ein Dichter. Ohne Anführung erkannte in den Lustspielen des A r i s t o p h a n e s Jedermann die Verse der Tragiker, die der Komiker geistreich seinen Personen in den Mund gelegt. Auch in den Werkstätten der Plastiker schlug, wie \iobe uns überzeugte , die dramatische Dichtung schon frühe tiefe W u r zeln. Sie erhielt sich, wie die Gruppe des Oretles und der Elektro und die des Laokoon lehrte, fortan auch in dieser Sphäre, und noch vor Kurzem hat R a o u l - R o c h e t t e in seiner Oreste **) mehrere Statuen und Statuen - Gruppen auf die alte Tragödie zurückgeführt. Auch Malerei und Vasenbilder haben die Verbindung der zeichnenden Künste mit der tragischen Poesie bestätigt. — l'ud der witzige und gesellige

*) Vgl. meine Schrift : Christus und die Weltgeschichte. * * ) In der 8 t e n AbtlioUung der Monumcns inédits 1 8 2 0 .



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Kanonikus A n d r e a de J o r i o hat in seiner 1833 zu Neapel erschienenen, dem Kronprinzen von Preufsen geweihten Schrift: la mimica degli anlichi inresligala nel gestire neapolilano, deren wir schon oben (S. 131.) gedachten, mit beständiger Beachtung alter Denkmale den Versuch gewagt, aus der Mimik der Neueren die Mimik der Alten zu erforschen. Weniger aber, als in diesem Punkte, läfst sich in Bezug auf ihre Bedeutung die antike Kunst nach modernen Verhältnissen messen, und da die Religion der Griechen fast noch mehr in Poesie, Plastik und jeder Kunst, als die christliche Malerei in der Religion aufgieng, und bei jenen Alles auf Kunst hinstrebte; so waren die Künste lebendiger, als bei diesen, verbunden, und die Dichter wirkten ungleich mächtiger, als im Mittelalter, auf andere Künstler. Jrn Ganzen war dieser Einflufs fast so grofs, wie die Wirkung der Bibel-Stellen auf christliche Maler, vielleicht am grufsten, als die Kunst, wie im vatikanischen Apoll, am freiesten sich entwickelt hatte, während man bei uns erst seit wenigen Jahren, ohne jedoch zu ähnlicher Freiheit der Entwickelung gelangt zu sein, jenem Einflufs glücklich wieder huldigt. Sei dem, wie ihm wolle, immer wirkte unter den Griechen der angestammte, von jenen Dichtern nur individueller ausgebildete Kunst-Mythus, lebendig fort, auch — in Rom. Einen solchen gewaltigen Mythus fanden wir aber im Siege Apollon's über die Eumeniden. Wie die Noth der Helden vor Troja noch spät, in christlichen Jahrhunderten, Italienern, selbst Dänen und Schweden bekannt, so volksthümlich, wie noch heute den Juden in Amerika der rettende Engel bei Abrnham's versuchtem Kindesmord ; war den Römern und Griechen zur Zeit des Bildners unserer Statue die entsprechende Opfer-Sage der Iphigenia von Anfang bis zu Ende, mithin auch die Befreiung des Orestes von den quälenden Rache - Göttinnen durch Apollon, wie durch Athene: seine Entsühnung vom Muttermorde durch den jungen Gott, der die alten farchtbaren Blutmächte, die selbst den Olympiern „Greuel" waren, aus seinem Tempel warf,



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um im Triumphe unbefleckter Kraft den Sündenflach des alten Fürstenhauses zu lösen: ein Mythen kreis, der in reich abweichenden Formen wie bei Hebräern^ auch bei andern Nationen vielseitige Parallelen findet: ein welthistorischer Mythus. Der Grieche knüpfte an jenes Fürstenhaus den letzten, ja den versöhnenden Sieg der jungen Götter über die alten, fast wie die mosaische Urkunde den Sieg über die alte Barbarei der Menschen - Opfer an Abraham's heilige Selbstüberwindung. Noch mehr! das imponirende Schicksal jenes Hauses brachten selbst römische Tragiker, wie der alte P a c u v i u s', auf die Bühne: es wurde in Italien noch in sehr späten Reliefs dargestellt. — Lebte aber in Rom und Griechenland die Erinnerung an die grofsen Schicksale dieses Hauses, an die Rettung des Orestes, so ungeschwächt, wie der dramatische Mythus vom Untergang Laokoon's, oder doch so lebendig, und darum in verschiedenen Formen, fort, warum sollte zumal inNero's Zeiten, dem griechischen Plastiker seine erhabenste Fassung, in den Eumeniden des Aeschylos, fern gelegen sein? Stand dem Meister irgend ein mächtiger Apoll vor Augen, so mufbte unwillkührlich das Bild des Aeschylos vor ihm auftauchen, so gut als der Apoll der Iliarie, der mit dem tödtlichen GeschO fs von den Höhen des Olympos herabsteigt. Stand umgekehrt, mit Feuerbach zu reden, „vor der Seele des Aeschylos ein bestimmtes Apollobild, konnte das eine andere Gestalt sein, als die des vatikanischen A p o l l o S c h o n A. v. S c h l e g e l *) „kam dieser Idee von Einer Seite nahe." Der Plastiker F l a x m a n n liefs sie in seinen Zeichnungen zu Aeschylos, wie wir bald näher sehen werden, unberührt. Die geistreichsten Einwendungen gegen die Verwandtschaft des Apoll von Belvedere mit dem des Aeschylos vereinen sich zuletzt in der Behauptung, dafs dieser dem jungen Künstler fremd war. Wir haben das Gegentheil zur *) r o b e r dramatische Kunst. S. 149. F e u e r b a c h Ap. 407.



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Wahrscheinlichkeit erhoben. Diese Wahrscheinlichkeit zur Gewifsheit zu steigern, fordert eine streng gelehrte Auseinandersetzung , welche, wie leicht sie auch wäre, die Grenzen dieser Vorträge überschreiten würde. W e r es versuchen wollte, das Gegentheil zu beweisen, den würde die unbefangene Nachforschung bald überzeugen, wenn er nicht auf halbem W e g e verweilen will. Und fall s wir offen sprechen dürfen, so fragen w i r , ob nicht, mit Sueton etc. durch Rom's Strafsen wandelnd, Mancher, der nur den Erleger des Python, nicht den Sieger der Eumeniden im vatikanischen Gott erblicken mag, wenn jene Ansicht die neue, letztere die alte wäre, diese vorziehen würde. Bestimm!, wie jede Schöpfung griechischer Plastik, entschieden individuell will vor Allen diese Statue gefal'st, nicht blos allgemein gedeutet sein. Da kann weder Neues noch Altes, kein Recht der Gewohnheit und Originalität, einzig kann hier der klare, allseitige, mit Anatomie und Physiognomie, wie mit anderen Vorkenntnissen vertraute, da kann allein der künstlerische Verstand, der Seherblick entscheiden, dein der Marmor des Originals die Geheimnisse seiner Schöpfung aufschliefst: V V i n k e l m a n n würde als der erste seine Ansicht überwunden haben, wäre ihm F e u e r b a c h ' s Apoll entgegengetreten. Er würde, wie C r e u z e r , der aus archäologischen und numismatischen Gründen einer anderen Erklärung sich nähert, mit edlem Sinne ausspricht, „wenn er noch lebte, unserem Freunde die Weihe nicht versagen."' Der Sieg über den Drachen, den Winkelmann vermuthete, ist im Siege über die Eumeniden nicht aufgehoben. Der tiefste Inhalt der Erklärung W inkelmann's ist in dieser Ansicht wiedergeboren-, er hat in ihr eine höhere Wendung und Fassung gewonnen. Da dieser Apoll ein Spiegel der Zeit, die ihn entstehen sah, ein Träger der reinsten Plastik aus dem alten Rom ist, so m ü s s e a w i r , obwohl in der Eile, noch Einem Zweifel begegnen, ehe wir seine Bedeutung uud die wesentlichsten A n sichten Anderer, so weit sie daher gehören, aus ihm selbst



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entwickeln: denn dieser Zweifel trifft noch die Lebensquellea der griechischen Plastiker in Rom. Sie könnten mir nämlich entgegnen, dafs die Mythen von der Tliätigkeit Apolls an der Entsündigung des Orestes wechseln. Aber gerade dies mnfste den Künstler, der ihn von dieser Seite fassen wollte, nur bestimmter aufAeschylos weisen, der ihn begeisterte. Die grätete Abweichung, die sein Werk berühren könnte, wäre die Theilnahme der Athene an jener Entsühnnng. Gerade diese Schwierigkeit'sahen wir auf dem Standpunkte des jungen Bildners in Rom verschwinden, auch wird, um dies voraus zu bemerken, schon der Oelstamm des Gottes die Erinnerung an diese Entwickelang der Mythe befriedigen, die mögliche Forderung eines gleichartigen , besonders ausgeführten Stand - Bildes der Athene verdrängen. Ueberdies sind die Abweichungen in dieser Mythe kaum so bedeutend, als in anderen, plastisch and dramatisch gegebenen Sagen von Orestes, den Trözen als Gott verehrte, der von Apoll so unzertrennlich , als Iphigenie von Artemis, dessen Andenken zu Nero's Zeiten im ganzen Kaiser - Staate I a g e s - Gespräch war. — Und wo wurde, um das Kleinlichste zu berühren, das vielbesprochene Bild gefundeu? im Gebiet des kaiserlichen Palastes, wo man hundert Jahre später den borghcsischen Fechter ausgrub, in Antium, dem Lieblings-Sitze N e r o ' » , der sich so gerne theatralisch sehen liefs, dessen Bild die Porträt-Sncht einiger Kunstrichter zwar vergebens, doch häufig in diesem Werke zu entdecken glaubte! Dies führt auf eine Neben-Beziehung, die für den Kunstwerth der Statae gleichgültig, Dur für ihre Bildungszeit und biographisch für Nero wichtig, wegen des Scharfsinnes sich hören läfst, mit welchem F e u e r b a c h sie entwickelt hat. Ihm war der vatikanische Apoll der sieggewohnte Gott des Aeschylos, der mit drohendem Arm die Eumeniden abweis't, den Heldenbruder Iphigenicn's vom Morde der verruchten Mutter entsühnt: sein herrlichstes Bild — es stand zu Antium, vielleicht in einem



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Palaste Nero s, des gekrönten Mutter-Mörders. Nero spielte dieKarrikatur des Orestes treffender als Commodus den Herkules. Der pythische Apoll bezeichnete ihn als zweiten Orestes. Er wagte nie, Athen zu betreten, wo seit jener Sühnung die Rache-Göttinnen ihren Wohusitz aufgeschlagen, die ihn heimsuchten. Wie mufste. von den Mächten des Aberglaubens, da höhere Kräfte ihm fehlten, geweckt, sein schuldbeladenes Gewissen nach einem erlösenden Talisman sinnen 9 In Rom liefs sich selbst der Sieg, den der athenische Dichter durch Apoll und Athene vollziehen läfst, leicht auf jenen plastisch konzentriren. Apoll führte den Muttennord herauf und entsühnte ihn. Sein Bild konnte in angstvollen Stunden dem entarteten Römer werther sein, als das halbe Reich. Es war daher kein unglücklicher Gedanke, in Xero's Besitz diesen Apoll von Antium, den Entsündiger, — zu suchen, und von da aus nicht blos tief in die Seele des gefolterten Römers zu blicken, sondern in die Zeit der Entstehung des Kunstwerks. Diese wäre demnach spätestens die neronische. Hätte aber der Künstler das Bild für Nero gearbeitet, ein Porträt des W ü therichs konnte er nicht hineinlegen. Vielmehr b ü r g t , wie schon S o l g e r s a g t , der Kopf des Gottes — „ f ü r die SeelenHoheit des Mannes, der ihn denken, kühn an seine Ausführung schreiten und ihn vollkommen schaffen konnte.'' Keine blos gelehrte Bemerkung, ein/.ig vielleicht die Worte, welche mein edler Freund und Lehrer, der frühe verstorbene S o l g e r (in seinen nachgelassenen Werken I. 77. ff.) über diesen, damals napoleonischen Apoll aus Paris, im September 1800 mit tiefem Kunstverstande flüchtig niedergeschrieben, könnten die Erinnerung an den Gott des Aeschylos wankend machen. Reife Gelehrsamheit gehört, weil das Alterthum vorüber ist, wie sie S o l g e r im hohen Grade besafs, zu jeder Erklärung antiker Werke. Will aber die E r klärung blos gelehrt sein, so wird sie unhaltbar und fisthetelt, statt ästhetisch zu denken. Hören wir A e s e h y l o s selbst!



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In den Tempel des delphischen Gottes folgen die Enme» niden dem Orest. „Von der stillen Heiligkeit des Ortes überwältigt versinken sie in Schlaf. Der Schatten der Ermordeten weckt sie, da ihre Beute nach Athen entflohen ist. Stürmisch aufgeschreckt, in ihrer nächtlichen, bluttriefenden Wildheit das stärkste Gegenbild des makellosen Gottes der heitersten Lebensfrische," heben sie drohend, die jungen Götter höhnend, den furchtbaren Gesang an. „Dem begünstigten Verbrecher soll selbst Apollon's Schutz nicht frommen; nnd wenn er unter die Erde flieht, auch dort wird ihn der Bächer finden." „Apoll hat diese frevelnden Worte gehört. und mit seinem Geschosse Tod und VerEr erscheint, derben drohend, verscheucht er ftie Furien von seinem Beiligthume," die er zum ersten Male, eben noch im Schlafe, jetzt aufgerichtet, in ihrer verpestenden Scheu fslichkeit erblickt: „ H i n a u s , i c h w i l l ' s ! aus diesem Heiligthume schnell H e b t E u c h h i n w e g ! vom Sehersitze lasset a b ; Damit Du nicht die blanke Flügelschlang' empfah'st', Die los von goldgetrieb'ner Bogensehne s t ü r m t , Und dunklen Menschenblutes Schaum Du dann vor Schmerz Ausspuckst in Klumpen , so Du mordend eingeschlürft. Nicht diesem Heiligthume ziem't Dir anzunah'n. Hin! wo das Haupt im Blutgerichte f ä l l t , wo man Ausbohrt das Aug', wo Schlächterei, Verderb derKinderfruclit, Entmannung wird geübet und Verstümmelung, W o Steinigung, wo tiefes Mitleidsweh erregt Der Angespielten Wimmerlaut! — Versteht Ihr auch, Auswurf der Götter , welcher Art das Festgepriing, Das Euch erletzt? Dein ganzes W e s e n zeugt dafür. Des L e u ' n , des Blutgenährten, wild Geklüfte mag Ein solch G e z ü c h t bewohnen; aber nimmer soll Es schünden mir des Götter-Ausspruchs Heiligthum In Wüstenei'n entweichend irret hirtenlos; Denn nie befreundet solcher Heerde sich ein G o t t / ' ( A e s c h y l o s . Eumenid. 178. ff. nach Reuerb/)

Dies ist der Moment, in welchem der vatikanische Apoll gedacht ist und no wenig der Grieche. um den Bogen in sei-

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ner (jetzt verlorenen) Hand, zu erkennen, mebr bedurfte, als einer aphoristischen Andeutung, wie sie der Restaurator M o n t o r s o l i , ohne die Pyramidal-Form der Statue zu stören, richtig' g a b * ) ; so wenig bedurfte er, um das ganze Werk mindestens so gut, als der spätere Ilaliener seine Heiligen-Bilder zu fassen, mehr, als seiner Anschauung: keiner ausgeführteren Symbolik ( — statt einer Unterschrift dient, in poetischer Fassung, der Oelstamm — ) keiner zahlreichen**); u n d , wie mir scheint, gnr keiner Gruppe. Orest, der Entfernte, nach Athen Entflohene, ihm zur Seite wäre müfsig , fast ungereimt. Die Eumeniden ? liegen sie nicht deutlich sprechend, nicht ganz erschöpft in seinem Blicke f Der Plastiker konnte sie behandeln, wie Medusa***), konnte den Blut-Rächern, den nächtlichen Mifsgcburten, Adel der Schönheit geben. Aber diesem Apoll gegenüber? was sollten sie! Der Bildner freier Statuen kennt Einheiten, keine Nullen ihnen zur Seite! er weifs, wo er, wie hier, die Gruppe blos als eine gedachte und wie er sie als eine solche behandeln , die Gegenwart aller Glieder völlig in Eines versenken, und wo er sie, wie in der Niobe, im Laokoon, durch förmliche Darstellung ausführen mufs. Hat doch F l a x m a n n , welcher Gruppen brauchte, sich gehütet, iu seinen Bildera zu Aescliylos gerade diese Scene zu geben, oh er gleich die unmittelbar vorhergehende, die nächstfolgende und zuletzt diejenige gewählt b a t , wo Apoll mit Athene alles schliefst!

*) F e u e r b a c h , Apoll. S. 219, ff. **) F e u e r b a c h sagt in seinem Apoll. S . 4 0 5 : „unser G o t t , nie für eine zahlreiche G r u p p e , wie die Jiiobe bestimmt, durfte nicht die monotone Maske t r a f e n . " ***) Gleich zu Anfange der Euineniden sagt die Pythia von ihnen: Nicht W e i b e r , nein G o r g o n e n Denn' ich sie > Doch auch Gorgonen an Gestalt nicht gleich, Noch den H a r p y e n , die geflügelt einst Ich im G e m ä l d e sah. — (K. K. S t o l l b e r g i



175

_

Auch keine Athene gehört i n diesem Gotte. Und dies bestätigt , dafs der Könstler nicht knechtisch nach Aeschylos, sondern tief im Geigte de» Dichters denselben Mythos plastisch fafste, den A e s c h y l o s dramalisch behandelt hatte und d a r auf allein — kommt es an, auf W i e d e r - E r z e u g u n g des G e dankens mit gleicher Treue und gleicher Freiheit, mit g l e i c h e r , j a mit feiner vermittelter dramatischer Kraft. Und t h e atralisch ist und bleibt unser Gott. Diese Eigenschaft nimmt ihm keine Kritik! keine kann ihn einseitig episch oder lyrisch macheu! Bedenken w i r , dafs bei Aeschylos der Gott im steigenden Affekte die Furien-erst als drei, bald aber in Einer P e r son *) Alle anspricht, unterscheiden -wir dabei die plastische A u f g a b e von der theatralischen, so zeugt mehr oder minder auch das gegen eine ausgeführte Gruppe, dafs der Blick des Bildes mit höchster Bestimmtheit auf Ein Kiel gerichtet ist. Stünden die drei Eumeniden unmittelbar vor seinem Auge, so hätte die Feinheit des griechischen Plastikers diese V i e l seitigkeit des Blickes sicher anders vermittelt. Wenigstens wüfste ich nichts, was uns berechtigte, die S t a t u e , die, was sie soll, geschlossen und gerundet, in sich trägt, einer Gruppe beizugesellen, sei diese alter oder sei sie gleichzeitig g e bildet. Bestimmte sie der Meister f ü r keine, welcher Grieche würde nach ihm jener modern kühnen Freigebigkeit der E r klärer, die seinem W e r k e eine Gruppe unterstellt, mit der Tbnt vorausgeeilt sein? Einem Bildner freier Statuen konnte dies so wenig in den Sinn kommen, als etwa der Einfall, einen jiollon und sämmtliche Götter in der Lage zu geben, wo sie. g e g e n Zeus verschworen, sich um ihn gruppiren, i n Begriff, ihn zu binden, vor dem hundertarmigen Briareoa

*) Als o b , mit Maafsnahmo der Aufführung des Stückes, vor Allen Eine Eumenide , die auch die andern geweckt hat, gegen seine erste XVeisung besonders entschieden sich bewegt hatte V



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erschracken, den nach Homer (Iliad. I, 400) Thetis aus Meeres-Tiefen ihm zur Hilfe gerufen: Der nun safs bei Kronion, dem Donnerer, freudiges Trotzes Drob erschracken die Gotter und scheuten sich , jenen zu fesseln.

Da haben wir eine schwankende, halb verschollene Mythe, die von den Nachkommen bald mifsdeutet, auf ein erklärbares Ereignifs der postdiluvischen Erdgeschichte zurückgeht. Sie entzieht sich jeder plastischen Gruppe, nicht im Relief, sondern in freistehenden Statuen. Für eine solche StatuenGruppe giebt e9 keinen Apoll, der vor einem Ungeheuer e r schrickt. — Eben so entzieht sich jeder freien ausgeführten Gruppe der höhere Mythus vom Siege Apolion's über die nächtlichen Göttinnen der Kache. Die eine Statue macht hier jede andere überflüssig. Noch weniger konnte umgekehrt unser Plastiker das Wunderbild seines Gottes einer älteren, ganz anderen Gruppe, die schon in sich geschlossen war, beifügen, am wenigsten da, wo seine Gegenwart sich mehr, als von selbst versteht. Oder sollte unser Apoll zur Niobiden-Gruppe, die Sie von einer anderen Seite schon kennen, wohl gar zur Diana .Artemis) von Versnille gehören? Jene verträgt keinen Gott in ihrer Nähe, so wenig als unser Apoll seine Eumeniden! Wie sollte auch dieser, in solcher Gestalt, in solchem Trotze gebildet, der NiobidenVertilger sein, der „als Sohn die gekränkte Mutter, als Gott die gelästerte Gottheit' - an menschlichem Hochmutli rächt? Der Stil der ilorentinischen Niobiden-Gruppe ist ein älterer, so viel anderer Stil, dafs, gehörte, was unglaublich, je ein Apoll zu ihr, dieser kein Original des vatikanischen gewesen sein kann, wollte man auch letzteren als sehr verjüngte, in Allem, was nicht zur Grund-Idee gehört, veränderte und verfeinerte Kopie denken. Sein Bild kann sich in die Erinnerung an diese Gruppe, wie an alle seine Thaten „mischen;" es entzieht sich aber den Niobiden sogleich als ein höheres, tiefer greifendes Ideal. Für sie bestimmt, wäre das Werk



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mifslnngen, voll «chnöder, ja moderner, predigerhafter Affektation. Weit eher könnte es, scheint mir, — möge der verdienstvolle Kunstrichter, der die Niobiden - Ansicht früher aufgestellt, redlich den Widerspruch verzeihen! — eine freie ideelle Fortbildung einer älteren Statue des Python-Todfers, als ein Würg-Engel der Niobiden sein. Ans gleicher Zeit mit ihm stammt die Diana im Lonvre zu Paris. Hat aber die Erinnerung an den Python-Erleger, so gefafst, Wahrscheinlichkeit, so hilft denen, welche nichts als diesen in ihm sehen, die Erinnerung an jene Diana, auf die man sich doch bezogen, so wenig, als den Verfechtern des Niobiden-Apoll. Denn diese Diana bat mit beiden nichts zu schaffen, trotz der ovidischen Worte über Apoll und Artemis: — — — — In schleunigem Schwung durch die Lüfte Kamen zur Burg des Kadmus s i e beid'j in Wolken gehülletI (Vois.) Wie in der Mythe, so sind zwar in der Kunst Apoll and Artemis, ja in letzterem Bezüge in diesen Statuen auffallend sich verwandt: Beide herrlich und wer sie an Ort und Stelle gesehen, wird es französischen Arch&ologen kaum verdenken, wenn sie, mehr zwar zur Ehre ihrer Diana, als des belvederischen Gottes, in beiden die Hand Eines Künstlers suchen und durch Haltung, Behandlung, physiognomische Bildung, zierliche Fufsbekleidung, durch technische Eigentümlichkeiten diese Einheit zu erweisen sich bemühen. Mag ApoIIon immerhin vollendeter gefafst sein, beide könnten dennoch Einen Meister verewigen I Warum sollte aber die Einheit der Hand Einheit der Bedeutung begründen? Wer möchte darnach seine Auslegung bestimmen? Entscheidet ihre Aehnlichkeit Etwas, so thut sie lediglich dar, data beide weder zu einer anderen Gruppe, noch miteinander zu Einer gehörten. Sie würde also unseren Apoll von der lästigen Frage nach der Grpppe vielmehr befreien helfen, 19

178 würde höchstens



beide in wenig vertiefte Nischen Eines Saa-

les oder doch auf hohe Basen

setzen, ohne mehr zu errei-

chen, als durch den zusammentreffenden Eindruck der v e r wandten Gestalten die entgegengesetzten Gefühle ihrer

indiei-

duel/en Bedeutung um so lebendiger im Beschauer zu e r w e cken!

Denn in der Sache gehört diese Artemis entweder nur

durch den Gegensatz der Bedeutung ihrer B e w e g u n g , oder völlig eben so wenig zu diesem A p o l l , als etwa zu

einem

Hippolyt, mit dem sie in anderen Darstellungen gerne die F r e u den der Jagd theilt.

Sic ist auch in diesem Bilde, doch auf

ganz andere A r t mit der Jagd beschäftigt, als in anderen, z . B . in jenem pio-clementinischen M erke, das iin Garten der M e dicanti zu Rom gefunden wurde, w o sie mit dem Jagdhund erscheint, vieler zuuiTheil ahnlicherer Darstellungen nicht zu gedenken. Aber sie steht durchaus in keiner gegebenen Beziehung zu unseremApol). wenn auch dieser a l s P y t h o n - T ö d t e r die Kraft eines Jägers zeigen würde. Sie ist die hohe stille Jungfrau, die auf der J a g d , wie F e u c r b a c h

treffend bemerkt,

keiner ,,1'eherrnschung1' gedrängt, mitten iin flüchtigen über die Langeweile des gewohnten wesend, nur

auf

sich selbst

von Zuge,

Lebens hinaus, ..wie ab-

beruhend,

die strenge Gröfse

ihres Wesens feiert.' 1 W e r behauptet, dafs diese acht antike in sich versunkene Göttin, diese rasch hineilende, streng jungfräuliche Gestalt wesentlich zu unserem Apoll gehörte,

verkennt mithin beide

Statuen, Übersicht, wie viele W e r k e verloren sein mögen, die eine ähnliche Behandlung des Materials gleich täuschend z e i gen dürften, und könnte auf dem Boden der modernen Kunst fast mit demselben Itechte von der Strickerin

desMieris,

wenn ihm diese als einzelne Gestalt, mit abgeschnittenen E n den des Bildes.

vor die Augen gebracht w ü r d e , behaupten,

anch sie sei für eine Gruppe gemacht.

.Zwar ganz modern,

in vollster Rohe und nicht eben zur ewigen Jungfrau bestimmt, ist diese Strickerin gleich jener Göttin, nur ohne die e i g e n tümliche Sprödigkeit der letzteren, im Geiste wo anders, als



ine n i c h i n o und P o u s s i n „die Absicht, unmittelbar für die Seele zu malen." etc. —

— 557



und aas dem unbestimmten Gesichtspunkt, dafs die Seele die Schönheit selber ist, — jene Münch'ner Madonna als „ein Aeufserstes für die Malerei" bezeichnen wollte, „welche hier sogar das Bedürfnife von Schatten und Dunkel abzulegen, und beinahe mit reinem Lichte zu wirken wagt/' So wirkt sie auch anderwärts, schon in früheren, und auch da nicht blos in flüchtig gerateten Werken. Weit anders aber wirkt, durch kräftige Farben - Stimmung gehoben, in diesem Punkte die ähnliche Gottes - Mutter bei Fesch, und nirgends ist Guido der eigentliche Maler der Seele in dem Sinne, in welchem diese die Schönheil selber ist. Schell ing aber nennt sie so und deflnirt zugleich die Schönheit als „das volle mangellose Sein", unbetcufsl in ein Netz halber Widerspräche, durch schöne Worte, sich und seine Künstler verstrickend. Folgte aber Guido, wie nach bekannten Sagen der wohl orientirte Redner w eiter angedeutet, in tr eiblichen Köpfen der florentinischen Niobiden-Gruppe oft mit halb entsprechender Freiheit; so sahen wir von dieser schon entschieden (S. 132.208.), dafs sie keineswegs den blosen „Ausdruck der Seele'1 zeigt und weder in innerem, noch in historischem Sinn „ein Aeufserstes für die Plastik" ist, vielmehr einer Zeit gehört, die in der griechischen Kunst eine ältere, weit andere Periode bildet, und in keinem Bezug der Epoche des Guido in der italienischen Kunst entspricht, wodurch jener Vergleich, der noch aufserdem die christliche Ansicht, mit unkritischem Belieben, auf die antike Welt überträgt 4 ), in den blumenreichen 4 *) Abgrund der formell ansteigenden Theorie des „seeligen" Naturphilosophen inhaltlos zurücksinkt. Die Werke, in denen sich Guido in der un-

*) Was schon R u m o h r Citai, forsch. I. 148.) gegen S c h e l l i n g (plill. Schrift. I. 378 f.) bemerkt hat. **) Wie schon C u v i e r in anderem Bezüge sagt: „Schelling setze M e t a p h e r n an die Stelle der Beweisgründe und verändere , stat t Begriile zu entwickeln, B i l d e r und A l l e g o r i e e n nach B e d ü r f n i f s . " Cuvier's Umwälzungen der Erdrinde, übers, v. N i i g g e r a t l i . Bonn. 1830. I. 44.



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mittelbaren und wirklich „äufeersten" d. i. extremen Darstellung dieses Wesens versuchte, wie in der „himmlischen Seele" der Gallerie des Kapitol's zu Rom, gehören überdies zu seinen *chlechlesten, nicht wegen mangelnder Ausführung, sondern weil diese Skizzen von Grand aus verfehlt sind und auf dem Standpunkt, auf dem wir in der letzten Stunde (S. 629. f.) den Guido gefunden, auf dem sie gewählt und entworfen sind, nnd auch darum verfehlt sein mufsten, weil — wenigttens zu Guidos Zeiten, noch kein Sterblicher als ledige Seele in der W e l t , die der Künstler anschaute, schmachtend herumirrte. Dennoch sah Guido in seinen „seeligen Seelen", ohne Ironie, die Welt in einer Farbe an, in der sie zartfühlenden Naturen gerne in krankhaften Tagen erscheint, wo auch frische Gemüther bald rein-idealen Träumen, bald flüchtiger Sinnenlust mit Begeisterung sich überlassen. Und in der That hat, wenn ich mich recht entsinne*) M e n z e l , den weichen, oft hermaphroditischen Idealismus Guido's oder überhaupt den auswählenden, im Ganzen zwar ernsten, doch ruhelosen, bald Verworrenheit, bald Weitschweifigkeit liebenden Sinn, der in der Zeit der C a r r a c c i und ihrer Schule mannichfaltig wucherte, mit jenen Richtungen der neueren Romantik verglichen, denen es nicht selten mit der Bestimmtheit - an Klarheit, wie an Charakter fehlt. Selbst bei trefflicher Behandlung einzelner Glieder, bei zarter Haltung jener Sphären, die ich ihre Fleisch-Parthieen nennen möchte, wirkt diese Romantik oft „durch unzeitige Steigerung der Leidenschaft eher zurückstoßend, als anziehend." Auch die Theologie kräml icher Zeiten, die, mit Gewalt, entschlafene Kräfte wieder erwecken möchten, trägt solche Z ü g e : Gelingt ihr auch , wie dem Guido in manchem Christus mit der Dornenkrone**), der vielbesprochene Ausdruck ..der Milde, des e r *) Ich bedauere, in dem Augenblick, wo ich auf Burg Haardt obige "Worte nachträglich einfüge , Meu/.cl's Reise nach I t a lien nicht zur Hand 7.11 haben. **) Vergl. T i e c k ' s Novelle: Die Geuiälde. Dresden 1883. S. 24.



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gebenen Duldens, der himmlischen Güte and des Verzeihens, der das starrste Herz durchdringt" and das schmerzlichste Gefühl mit dem söfsesten paart; so gelingt ihr doch noch kein frischer Gedanke an den Heiland, der die Welt and ihren Schmerz in ihr selbst mit Gotteskraft überwunden, und die Arbeit des Geistes vollbracht hat. Aehnlich Guido, dem zur Entschuldigung dient, dafs in seiner Sphäre diese Aufgabe wenigstens nicht leichter ist, als in der Theologie die ähnliche. Bisweilen zwar wird er, auch sich selbst überraschend, grofs, kraftvoll, fast gewaltig, wie in dem All - umfassenden, durch Liebe verklärten Triumphe der unermefslichen Qual seiner bolognesischen Madonna. Denn diese athmet mehr als Seele, sie athmet Geist und Wirklichkeit. Im Ganzen aber crrcicht Guido's Begeisterung niemals die Höhe der vollbrachten, allgegenwärtigen Wahrheit. Meist bleibt sie nur im Sehnen, ihre Erfüllung in — guter Hoffnung und ihre Krankheit ist die, dafs sie jene unbestimmt unendliche, weil sehnende, darum noch einseitige Weltanschauung als die wahrhafte und heilige behandelt. Es fehlt ihm an Ueberblick. Seine Komposition istschwach die Zeichpung jedoch im Durchschnitt ziemlich richtig und edel: er bildete sie fleifsig nach der Antike. Sein Kolorit hingegen ist gewöhnlich zu weich, zu mürbe; die Italiener bezeichnen den Charakter desselben mit dem Ausdruck morbidezza*). Seine Gedanken sind lebendig, hochfliegend, oft eilig, selbst flüchtig; seine Werke meist fleifsig ausgeführt, nur in seinen späteren Jahren malte er gerne flüchtig, wie er dachte, weil er damals vieles Geld bedurfte, um seine leidenschaftliche Neigung zum Spiel zu befriedigen. Er verspielte an Einem Abende 4000 Pistolen. Man kann sich den-

*) Ueber dieses „leicht vergängliche Fleisch" s. Karl Ludwig F e r u o w über den Begriff des Kolorits , in dessen R ö m i s c h c n S t u d i e n Th. 2. S. 204. Zürich 180ö. 8. und nach ihm, ohne Anführung seiner unuiittclb.ircn, damals nagelneu gefnfsten Quelle S c h e l l i n g in seiner 1807. gehaltenen Hede in dessen phil. Schrift. I. 380.



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ken, dato seine Arbeiten gut bezahlt wurden, weil er solchen Aufwand machen konnte, das keifst: man sieht, welche A n erkennung das neue Aufflammen der entfliehenden Idealität und Anmuth in Guido wieder gefunden. F r a n c e s c o A l b a n i , den wir als Guido's Nebenbuhler kennen gelernt haben, war 1578 in Bologna geboren.

Auch

er bildete sich Anfangs unter Cal v a r t, dann unter den C a r racci.

Mit G u i d o und D o m e n i c b i n o

gieng er, wie

schon gesagt, in den Jahren 1611 oder 12 nach Rom, wo er mehrere Werke für Kirchen und Privat-Männer ausführte. Er ist in hohem Alter 1660 gestorben. Seine Hauptstärke bestand in der Darstellung leichter, gefälliger Gegenstände.

Tiefe

religiöse Vorstellungen wollten ihm nie gelingen, um so mehr aber heitere mythologische Scenen, mit Nymphen, Göttinnen nnd Amoretten.

Gewöhnlich setzte er diese Figuren in Land-

schaften , die er auch wohl darzustellen wufste.

In solchen

heiteren Scenen ist er von keinem späteren Künstler übertroffen worden. Der dritte unter den drei jungen Malern, die dem A n n i bale

Carracci

nach Rom folgten, war

Sein eigentlicher Name ist D o m e n i c o

Domenichino. Zampieri.

1581

wurde er in Bologna geboren. Auch er gieng aus der Schule des C a l v a r t in die der C a r r a c c i

über.

Beiden Studien

nach den besten Mustern, die er unter denselben machte, beobachtete er aber auch mit grofser Sorgfalt die Natur. Sein ganzes Leben lang blieb er ein treuer Freund des Albani, der in der Kunst, wie im Leben, seine ergänzende Seite, sein anderes Ich war.

In Rom liefe Annibale Carracci sich von

ihm bei seiner grofsen Arbeit im Palast Farnese unterstützen. Auf Empfehlung des Annibale malte Domenichino auch ein grofses Freskobild, die Geifselung des heil. Andreas, in einer Kapelle der Kirche ;. Dresden 1983. S. «3.



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drückt. Guido ist vielleicht unter Allen am wenigsten eklektisch, doch von Auswahl nach gegebenen Mustern keineswegs so frei, um dadurch einen reinen Gegensatz gegen Domenichino zu bilden, der aus Unbefangenheit und mit der anschuldigsten Absicht und Ileberlegung, älteren Vorbildern so weit nur möglich folgte. Lanfranco hätte sich nicht Mos an sein Abendmahl des sterbenden Hieronymus halten dürfen. (S.561.) Domenichino blieb in der Entsagung auf eigene E r findung auch sonst sich treu. Auch derSimson des L u d o v i c o C a r r a c c i, der das Haus der Philister stürzt, im Palast Rospigliosi zu Rom, zeigt auf der Linken des Beschauers eine Neben - Gestalt, welche deutlich an D o m e n i c h i n o ' s Sibylle im Palast Borgbese erinnert. Leicht wäre e s , solche Parallelen in ganzen Reiben aufzuführen: es genügt, zu bemerken, welcher Sinn für Wahl, welche Angst in Bildung neuer Gestalten diese Periode erfüllte. Kann man in dieser trüben Zeit, in welcher, auf verschiedene Weise, Viele Wenigen gegenüber stehen, von einer Art Notwendigkeit sprechen, mit der sie am Ende Alle auftraten ; so siebt man die Schule der C a r r a c c i nach der doppelten Richtung sich entfalten, dte wir bei Albani und Domenichino und schon vorher kennen gelernt. Guido, der die eine, die ideale Richtung des Tages verfolgte, bildet durch die Höhe, auf die er sich emporhob, zugleich einen Gegensatz gegen seine Anfänge: gegen seine Lehrer und Mitschüler. Da unter diesen auf der anderen Seite Keiner ihm völlig gewachsen, und noch weniger irgend einer im Stande war, seine Richtung mit der entgegengesetzten vollständig zu versöhnen; so mutete, weil selbst die entfliehende Kunst nichts halb that, noch Ein Meister auftreten, der die ersten Anfänge dieser Periode im Zwielichte des Schmerzes ihrer Entzweiung und Verkümmerung in sich wieder darstellt, über den Spaltungen seiner nächsten Vorgänger gleichsam oscillirend schwebt, und die letzten Athemzüge auffängt, in denen die scheidende Grazie ihr halberwachtes Leben wieder aushaucht: so nämlich, dafs

— 567 — alle diese Meister zusammen, deren Werke die Paläste Roms erfüllen, nur ein nächtliches Schattenbild der Hoheit and Grazie geben, die die frühere Kunst entwickelte. G u e r c i n o hält im Ganzen diese innig - eigentümliche, wie die Schale sagen würde, subjektive, er hält, düster, diese letzte, — eine verkümmerte Mitte der verschiedenen Haupt-Richtungen, auf deren Stufen der Geschmack des müden Tages sich noch bewegen konnte, und wie er die Morgenröthe in der Villa Ludovisi malte, ist er selbst gleichsam ein Spiegel der Abendröthe seiner wieder erwachten Kunst. Jene Aurora zeigt am sprechendsten sein Verhältnis zu G u i d o: man kann sie in Rom leicht mit Guido's Bild vergleichen, das im Garten - Saal Rospigliosi den Anbruoh des Tages auf halbidealere Weise behandelt. Aber man t&usobte sich, als man in ihm den reinen Gegensatz gegen Guido suohte: weniger, weil dessen Kunst anmuthreicher ist, vielmehr weil in Guercino die Kehrseite des Gründers dieser Periode, des L u d o v i c o C a r r a c o i , treu sich darstellt und die hohe Einseitigkeit der Richtung, welcher Guido folgte, wie die frisch begeisterte Sinneszartheit, die diesen oft noch ungehemmt regierte, nioht mehr zu erwarten - ist. G u e r c i n o schwankt daher, soheint mir, zwischen der feineren idealen Haltung, die in A l b a n i ' s Werken nur spielte, in G u i d o ' s edleren Gestalten herrschte, und zwischen der ausdrucksvollen, sachtreu verständigen Manier des D o m e n i c h i n o. Dieser konnte sich an Albaums Spielen ungetheilt erfreuen; sie boten »einem Brnste die ergänzende Seite. In Guercino's Seele muteten sie eher wehmüthige Stimmungen wecken, wenigstens jene Saite anregen, die wir oben flüchtig mit dem Ausdruck subjektiv bezeichneten. Dennoch konnte Guercino niemals in die eigentümliche und gesuchte Halb - Sentimentalität verfallen, die um Guido's kapitolinische „Seele" schwebt. Er hat aber auoh nie so grofsartige Madonnen gebildet, als dieser in dem Gemälde der Akademie zu Bologna. Im Allgemeinen liebte Guercino eine stärkere Bewahrung der Wirklichkeit, (stärkere



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Realität und Wahrheit), weniger Flüchtigkeit, als Guido. Und schon Fiorillo ( I I . 634. 542.) bemerkt, da Ts auch er in den Werken seiner sog. ersten Manier grofse Aufmerksamkeit auf C a r a v a g g i o ' s E f f e k t e gewendet. Curavaggio wufste aber die Natur blos nachzuahmen, nicht darzustellen: verstand blutwenig (S.661.) von G i o r g i o n e ' s Naturwahrheit, nichts von der grofsen Weltanschauung T i z i a n' s. Guercino aber liebte diesen und wenn er irgendwo das Kolorit und die Naturtreue des Caravaggio verräth, zeigte er doch wieder die edlere Wahrheit des Ausdrucks, die manche Werke D o m e n i c h i n O B charakteriBirt, nähert sich in späteren Arbeiten dem G u i d o und empfiehlt sich durch jenelnnigkeit, die zwar mehr erwarten läfst, als giebt, mehr der Zukunft und Vergangenheit (8.566.), als der Gegenwart nachsinnt, aber in diesem Sinne Alles W i r k liebe ideal durchdringt.

Im Leben, wie in der Kunst auf sich

zurückgezogen, doch im Geiste seiner Zeiten Alles Gute prüfend,

gleicht er

Seume,

der in anderer

in manchem Zuge

seinem

Verehrer

Sphiire eine eigene Gattung des

Lebens redlich abschliefst, an inniger. Düsterkeit des Ausdrucks mit ihm wetteifert und die volle, biedere Stärke des Schmerzes über den Untergang seiner Ideale, nur unsichtbar auf die Zukunft wirkend , in tiefster Seele birgt.

Und doch

steht Seuine seiner Zukunft, der edle Gucrcino seiner Vergangenheit näher. Diese war damals, wie zu Seume's Zeiten jene, gröfser.

Mag

Fiorillo

(11.663.) das letzte Auflodern der

alten Flamme erst in Marco Antonio F r & n c e s e h i n i

(1648

— 1 7 9 9 ) , im Zeitalter d e s G i o r d a n o und G a u Mi suchen; diese Alle

sind zu unbedeutend und das Grofse,

was die

C a r r a c c i neu begonnen, schliefst sich in G u e r c i n o still entscheidend ab. in jener

Keiner aber dieser Meister lebte

ungetheill

Glorie der Kunst, welche den ganzen Himmel gegen-

wärtig macht. der Grazie

R a p h a e l s Epoche

gelös't.

Italic

das

Geheimnifs

Nach iiir hat kein bildender

Künstler

des Landes jenen Zwiespalt zwischen Ideal uud Wirklichkeit völljg wieder überwunden.

Dadurch wurde dieser Zwiespalt

das deutlichste Zeichen des Verfalles der bildenden Kunst;



569



nach den letzten, halb glücklichen Versnchen seiner Ueberwindung, durch G u e r c i n o , gieng er in Zerrissenheit über. Wo aber Gefühl und Verstand entzweit, Himmel und Erde auseinander gerissen sind, in den Zeiten, die uns zunächst beschäftigen werden, da zieht die Kunst aus den Werken, denen sie ihren Namen leiht, sich zurück'. Sie weicht schon, wo diese Entzweiung nur einigen Platz greift, wenn auch jeder einzelne Theil, selbst die änfsere Verbindung noch so kttnstlich behandelt ist. Denn die Kunst will die Wirklichkeit, indem sie jede Gemeinheit besiegt, als Wirklichkeit der Idee anschauen, nicht in ungestilltem Durst und Sehnen nach der Idee, — nicht im Ideale, leben, will die Sprache der Grazie werden, die Sprache, in der, allgegenwärtig, die Religion der Menschheit ihre Lebens - Geheimnisse zur Anschauung ruft, da der lebendige, in Liebe werkthätige, in Wahrheit freie Glaube die Offenbarung Gottes in Allem findet, was Recht hat, selbstständig, mithin Gegenstand der Kuust zu sein. (S. 337. 399.)

XII.

Die neuere Kunst in Italien. Verfall der Kumt. Nachfolger der Carrocci. Classo Ferrato. Carlo Dole ei) Streben nach Großartigkeit. Sogenannte Rhopographen und Rhyparographen. Bambocciaden. Bildnifs - Malerei etc. Die Schüler de» Pietro da Cortona und Bernini. Zustand der italienischen Malerei vor Mengs. Winkelmann. Baioni. Raphael Mengs. Zustand der Kunst und ihrer Beurtheilung nach Mengs. Lessing. Malerei: G. H. und J. H. W. Tischbein. Ph. Rackert. Angelika Kaufmann. Asmtts Jacob Carstens. Plastik: Rauch, etc.

Cavaceppi.

Canova.

Thorwaldsen.

Neuere Maler in Rom: Reinhardt. Führig. elc. Veit. Schnorr. Koch. etc. Overbeck. Camuccini. Podesti. Minardi. Sabatelli. Benvenuti. Nenci. Land*. Pelagi. Häyez. Goghelti. Cavalieri. Bisea. Calliano. Sessa. Foggia. Vivo. Guerra. De Laurentis. Carta, etc. Pinelli. Bewußtsein der Italiener über ihre Kunst. Akademieen. Gallerten. Leben und Treiben der Maler in Rom. Schlufs.

Nun ist der Vorzeit hohe Kraft zerronnen. Man wagt e s , sie der Barbarei zu zeihen. Sie haben enge Weisheit sich ersonnen: Was Ohnmacht nicht begreift, sind — Träumereien. Doch , mit unheiligem Gemüth begonnen. Will nichts, was göttlich ist von A r t , gedeihen. Ach, diese Zeit hat Glauben nicht, noch Liebe, — W o wäre denn die Hoffnung die ihr bliebe?

Diese Worte August Wilhelm Schlegel's an die südlichen Dichter führen auf die Zeit, die uns zunächst beschäftigt. Die Nachblüthe der Kunst seit der Epoche der C a r r a c c i , war, wie Sie wissen, von kurzer Dauer. Ihre Meister e r hoben sich Aber die eitle, geistlos nach Anmuth und Seele bohlende Gefallsucht dos A r p i n o , wie über die absichtliche Rohheit und wilde Lust der Natur-Malerei des C a r a v a g g i o . Sie empfahlen sich nur durch besonnene Nachbildung und WiederAufnahme dessen, was in That und Wahrheit sohon gegeben war und durch jene Verklärtttuj, die den reinsten Charakter ihrer rerschwebenden, in sich noch befangenen (d. i. subjektiven) Idealität in vielen Werken G u i d o R e n i ' s ausspricht. Jener schnelle Verfall der künstlerischen Th&tigkeit lag daher mehr in der Natur der Sache, als in den äufeeren Hindernissen , die ihn begleitet haben: er bildete in der allgemeinen Harmonie des Geistes, welche sich in der Entwickelang der Kunst zeigt, eine gröfsere Pause, als jene war, die nach Rnphael und Tizian eintrat. Man erzählt sich, data die berühmtesten Nachfolger der C a r r a c c i sich wenig bekümmert hatten, gute Schüler zu



674



ziehen. Dies lag theils in der Freiheit ihres Geistes, mit welcher sie den Künstler als einen selbstthätigen Schöpfer betrachteten , theils in ihrer Fahrlafsigkeit und Eifersacht, indem sie, wie vorzüglich L a n f r a n c o , mehr für sich als für das Allgemeine Bedacht nahmen. Zwar hatte namentlich G u i d o R e n i sehr viele Schüler, aber als Lehrer zeichneten sich vielleicht nur A l b a n i und G u e r c i n o noch vorteilhaft aus. Dennoch vermochten sie nicht, ihres Gleichen zu bilden. Unmittelbar nach G u e r c i n o sank die Kunst von Neuem, nachdem sich in Bologna durch die C a r r a c c i die blühendsten Künstler dieser späteren Periode gebildet hatten. Unter Allen, welche aus der Schule des Domenichino, Guido und A l b a n i hervorgiengen, ist G i a n B a t t i s t a S a l v i genannt 11 S a s s o f e r r a t o der einzige, den wir nennen wollen. Er wird gewöhnlich zur römischen Schulc gerechnet, wie C a r l o D o l c e mit welchem er oft verglichen wird*), zur toslmnischen. Beide gehören zu den Meistern, die im Ganzen weder unbedeutend, noch genial, völlig dazu geboren sind, eine grorse Menge zu erfreuen, ohne das Urtheil gründlicher Beschauer wahrhaft zu befriedigen. Beide lassen oft kalt, doch streben beide redlich und mit Talent nach Anmuth: S a s s o F e r r a t o ziemlich einfach nach dem edelsten physiognomischen Ausdruck, C a r l o D o l c e in sanfter Schweermuth häufig gekünstelt. Jener sucht ein lieblich mildes Kolorit. Dieser scheint voll Schüchternheit den Himmel zu betrachten, als wäre er zerbrechlich, und die Welt als glatt und lackirt. Jener war ein guter Maler für kindlich häufsliche Andacht. An diesem gieng ein trefflicher Porzellan-Maler verloren. — Nach dem Zeitalter des Guercino erzeugte die Sucht nach Neuheit und Erfindung, der es an der Kraft gebrach, sich wirklich hervorzuthun , so wie die Trägheit und Eilfertigkeit, S a s s o f e r r a t o gel). 1605. S. F i o r i l l o I. 190. und S. l » t mit 484. C a r l o D o l c e 1616 st. 1«**. Vergi. L a n z i B. I. 313 in Waguers Uebersel/.ung. S. S c h ü l l e r it. Reise II.



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—1

welche die Anstrengung und Bildung vermeidet, die die Kirnst erfordert, eine Menge verschiedener Manieren, durch welche der neue und gröfsere Verfall der Malerei immer empfindlicher und sichtbarer beschleunigt wurde. Schon früher hatte sich bei der Vielseitigkeit der künstlerischen Leistungen, auf welche später ein unverkennbarer Eklektizismus folgte, jenem verkehrten Streben nach Großartigkeit, das unter vielen Nachahmern M i c h e l - A n g e l o ' s eingerissen w a r , eine andere Richtung entgegengebildet, die sich an der Darstellung untergeordneter Dinge erfreute. (8. 629.) Auch die kleinlichsten Gegenstände haben unter den Händen der früheren Meister, welche sie in ihrem wahren Wesen darstellten, in der malerischen Behandlung künstlerische Bedeutung gewonnen. Die Neigung, die sich auf solche gewendet, nahm allmählig überhand: für sie sprach selbst die Anschauung der Arabesken in den Logen des V a tikan. Aber die Aufnahme solcher und anderer Vorstellungen in die Kunst überschritt bald die Granzen des reinen Geschmacks. Man .wendete sich — nicht blos in Deutschland — auf Gegenstände, die in ihrer Darstellung nicht immer ein Recht haben, selbstständig zu sein. Damals entstanden in mehreren Ländern Europa's mit den sog. Rhopographen auch die Rhyparographen. Unter den ersteren verstehe ich im engeren Sinne jene Meister, die bei wahrhaft malerischer Behandlung in der Darstellung solcher Kleinigkeiten des Lebens (präjroc) die Selbstständigkeit ihres Inhalts und die Wurde der Kunst nioht aus dem Auge verloren. Rhyparographen aber heifsen vorzüglich jene, welche in der Darstellung solcher Gegenstände die gemeine Wirklichkeit ohne selbständigen Inhalt und mit einer eigenen Lust an ihrer Gemeinheit (pvnapö;) nachahmten. Die eigentlichen Rhopographen wufsten auch dem unerheblichsten Gegenstand das Siegel (pvnoi;), den Adel, des Geistes aufzudrücken und selbst in die Darstellung gröfserer



576



and heiliger Gegenstände. unbeschadet der Sache. einzelne Gemeinheiten aufzunehmen, nach jener A r t , welche z. B. R e m b r a n d t (1606 -f- 1674) in seiner Bergpredigt der Gallerie des Cardinal Fesch zu Rom an den T a g l e g t , ohne j e doch immer die Kraft jenes Geistes in sich zu tragen, der, fähig, in der bestimmtesten Begrenzung Alles zu geben, früher in der deutschen Baukunst die sog. gothischen Fratzen erschuf. Im Ganzen stellt man den Ropographen dem Megalographen d. h. dem Historien-Maler zur Seite. Jener giebt, so fern er Künstler ist, selbst in dem geringfügigsten Gegenstand eine schöne, gerundete Welt im Kleinen: einen u n g e störten Mikrokosmus in jeder endlichen Gestalt, die er selbstständig darzustellen liebt. Man verfolgte indefs diese Richtung immer weiter und trieb sie in's Burleske. Die komische und burleske Manier der Darstellung einzelner , wahrhaft gemeiner Gegenstände ist in Italien und Deutschland ctc. unter dem Namen der Bambocciatlen-ftlalerci bekannt P e t e r v o n L a a r , welcher (geb. 1613.) lange in Rom als ein angesehener Künstler und genauer Freund des S a n d r a r t , P o u s s i n und C l a u d e L o r r a i n lebte, gab mehr durch seine verwachsene Gbstalt, als durch seine Werke diesem Namen seinen Ursprung. Wegen seiner Gestalt wurde er il Bamboccio genannt. Der Bambocciaden - Maler ist ein beschränkter Hhopograph. Denn dieser giebt nicht blos Bambocciaden , sondern „ B l u m e n - , F r u c h t - und Dörnen-Stücke" und was sonst im Kleinen die Xatur und das Leben bietet. Er giebt „landschaftliche und andere Vlgnctt«n, Still-Leben" und Alles, was der höchsten Besonderheit des Daseins einfach zugehört. Diese Richtungen waren indefs keine blosen Hemmungen iu der Kunstgeschichte: Sic zeugen vielmehr von der Allfähigkeit der Kunst. Alles ..in Wein und Brod" ihres Geistes zu verwandeln, von jener Allseitiglieit der künstlerischen Thiitigkcit, deren aufserste Entwickeln« nothwendig war, ob sie gleich ihrem Verfall zumTiicil vorausgieng und diesea



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begleitete. Schon die Alten erkannten Letzteres an. Bs lag in der Gesohichte der Zeiten, dafe alles Sinnliche ungebändigt frei wurde, dafs selbst die Kunst von der Kirche mehr und mehr sich abtrennte and aosachlofs. (8. 599 f.) Aber nach and nach verloren auch die Darstellungen des Mannigftltigen und Individuellen ihre Lebensfrische und jener tiefe Drang, das Allgemeine in grofsartigen Gestalten darzustellen, entbehrte bald der inneren Gewalt des Geistes, von der er ansgieng. Das Dasein dieser beiden Richtungen war nioht Ursache und Wesen , nur Symptom und Folge jenes Verfall «. In unserer encyklopädischen Zeit, wo neue Kräfte schwankend sieh regen, könnte die Genre-Malerei ein Symptom sogar des Aufkeimens werden, selbst die rhopographische. In Rom war im 17ten Jahrhundert, nach GOthe's Winkelmann , aus begreiflichen Grttnden, unter den Italienern die Bildnif» - Malerei sehr unbedeutend, während daselbst V a n D y k , von dem man viele Werke in Italien sieht, als Niederländer (geb. 1698. st. 1641.) vorzüglich durch sie glänzte *). Dagegen blühten um die Mitte des 17ten Jahrhunderts in Europa überhaupt grofse Landschaft» - Maler. Die Künstler, welche aus allen Ländern Europa's nach Italien zogen, hatten in diesem Felde besondersTizian's Leistungen vor Augen. (8.635.) In Rom haben sich damals vor Allen fremde Künstler ausgezeichnet. Selbst mehrere genuesitche Maler gelangten allmählig auch hier, wo sie eigene Schulen bildeten, zu einigem Ansehen. Ihre Arbeiten verbreiteten sich, wie diqeni*)'Der Porträtmaler S c i p i o n e P u l z o n e , ein Neapolitaner aus Caftta, welcher (Fiorillo I. 160.) ir.ur römischen Schule gerechnet wird, suchte den Mangel an Genie, nicht ohne Talent, durch Fleifs in seinen Werken zu verfolgen, und seine südliche Natur durch Nachahmung nordischer Meister gegen den Geschmack seiner Landesgenossen auszubilden. Kr malte sogar in die Augensterne seiner Portraite die Fenster und andere Gegenstande, die sich darin abspiegeln. (Geb. 1578. starb 1600.)

37



578

gen vieler anderen Künstler,

— über

mehrere Zweige der

Malerei. Die Schule des S a c c h i (1599. st. 1661.) zu Rom wurde durch C a r l o M a r a t t a , die Schule des P i e t r o B e r e t t i n i von Cortona'(1596. st. 1669.) durch C i r o F e r r i (1634. st. 1689.) erneuert, lieber diesen erhob sich nach dessen Tode — mit Heiterkeit C a r l o M a r a t t a (16«6. st. 1713.), der aus der Schule des Albani hervorgegangen war*) — eine schwache 0estalt, zum angesehensten Maler der römischen Schule. Niobt ohne Erfolg strebte dadials B e r n i n i , den Sie als Maler, Bildner und Baumeister kennen, den Gerateter Giovanni Battista Gau I i i , der unter dem Namen i l B a c c i c i o berühmt (geb. 1689. st. 1709.) ist, gegen Maratta zu unterstützen. Jener Architekt liefe bei seinem grofeen Rufe in einer Zeit, wo es freilich wenig Künstler gab, unter diesen nur solche gelten, die ihm schmeichelten und ihn nachahmten. Er war ein Feind des S a c e l i i , des R o s a , des A l g a r d i und Anderer: er selbst allerdings nicht eben geringer ala diese, wenn er gleich in der Plastik kaum höher steht, als der schwache C o r t o n a in der Mnlerei. (S. 537. ff. 568.) A l g a r d i hatte als Plastiker vergeblich den G h i b e r t i zuerrvichen, ja zu übertreffen versucht Seine Thätigkeit gieng mehr auf Kffekt, als Auf die Sache: Seine Bildnerei wurde malerisch und gieng auf den Schein. Die damaligen Künstler richteten sich unfrei oder auf verkehrte Weise nach dem herrschenden Geschmack, und dieser verlangte immer dringender übertriebene Kühnheit in den Stellungen, eitle Zierlichkeit in den Formen. Auf diesem Wege Irnfenwirvor Allen B e r n i n i . Dabei war seine Bildung umfassender, sein Talent wirksamer, als des Algardi. Ei* verstand, seine Zeitgenossen allgemeiner zu blenden und sammelte eine ganze Schaar von Nachahmern unter * ) Auch Andrea 8 »cclil war ein Schüler er hatte indessen eine Römerin geheirathet — durch seine Arbeiten zu ernähren, und so übernahm er es, an der Decke der Kirche S. Busebio in Rom ein grofses Bild in Fresko zu malen. Der einfachen Komposition wegen nannte man dieses Bild damals kalt, doch lobte man das kräftige Kolorit. Mengs hat darin den heil. Eusebius kolossal abgebildet, wie er von den Engeln in den Himmel emporgetragen wird. Man sieht da schon klar, welche Vortheile er aus dem Studium der Antiken und der gröfsten Meister besonders für die Zeichnung gezogen. Hierauf gieng er zum ersten Mal nach Neapel, wo er vom Hof einen gröfseren Auftrag zu erhalten wünschte. W i e früher G u i d o Rem', D o m e n i c h i n o , C a r a v a g g i o und Andere, hatte er aber dort viel mit den Kabalen neidischer Kunstgenossen und Hofbeamten zu kämpfen. Als er wieder nach Rom kam, trug- ihm der berühmte Cardinal Alessandro A i bani auf, die Decke des Hauptsaals in der von ihm neu erbauten prächtigen Villa vor der Porta Salara zu malen. Dieses Deckenbild stellt den Apollo mit den neun Mnsen auf



684 —

dem Parilais vor und ist eine der bekanntesten Arbeiten in dieser Gattung, weiche die neuere Zeit hervorgebracht hat. W i n k e l m a n n bat es in den stärksten Ausdrücken gepriesen ; doch scheint seine persönliche Freundschaft für Mengs ihn zu diesem, gewifs das rechte Maafe überschreitenden Lobe verleitet zu haben; denn dafs er es aufrichtig damit meinte, daran dürfen wir nicht zweifeln. Oa wir gerade von der Freundschaft zwischen Mengs und Winkelmann wieder sprechen, so kann ein Vorfall nicht unerwähnt bleiben, den auch Gföthe in seiner Reise (Werke, Bd. 27.

italienischen

(1889.) S. 244.) erzählt.

Bin Fran-

zose, der sich damals in Rom aufhielt, bekam, man wufste nicht woher, ein antikes zum Theil ruinirtes Gemälde von Kalk, liefe es durch Mengs restauriren und bewahrte es als einen kostbaren Schatz in seiner Sammlung. den Jupiter sitzend vor,

Das Bild stellt

der den Ganymed küfst, welcher

ihm eine Nektarschaale reicht. erhob es mit Begeisterung.

Winkelmann,

der es sah,

Später aber hiefs es: das Bild

sei gar nicht antik, sondern von

Mengs,

dieser habe es blos

gemalt, um Winkelmann's Kenner - Vrtheil zu täuschen, was ihm auch gelungen sei.

Wirklich erklärte Mengs auf seinem

Todtenbette, dafs er das Bild verfertigt habe. —

Es gehört

zu seinen besten Arbeiten. Im Jahre 1761 gieng Mengs auf Einladung des Königs Carl I I I . von Spanien, der ihm einen Jahrgehalt von 2000 Dublonen mit vielen besondern Vergünstigungen angeboten hatte, nach Madrid.

Hier malte er im Schlosse des Königs

verschiedene Deckenbilder: darunter zuerst die Versammlung der Götter.

Auch eine gerühmte Abnahme vom Kreuz führte

er damals aus. Seine grofse Thätigheit erschütterte seine Gesundheit. Zur Wiederherstellung derselben erlaubte ihm der König, nach Rom zurückzugehen. burt Christi und ein noli

In Rom malte er für diesen eine Geme längere,

das nach England kam.

Auch malte er ein Zimmer im Vatikan und einige andere



58»



mens XIII, das einst der Senator von Rom Fürst Reuöaieo besafe, das aber jetzt in der Akademie zu Bologna zu sehen ist Göthe (Bd. 99. 8. 890.) hält dieses Portrftt für das Herrlichste, was Mengs je gemalt. Nach seiner Bückkehr ans Madrid blieb Mengs in Rom mehrere Jahre. Der Ritter A z a r a , ein ¿fann voll Geist und Einsicht, damaliger spanischer Gesandter in Rom und sein treuer Frennd, bewog ihn endlich, wieder nach Spanien zu gehen. Bevor er aber abreiste, hielt er sioh nooh eine Zeitlang in Neapel nnd Florenz a n f , wo er nooh malte. In Madrid begann er nnn ein grorses Decke nstück im Speisesaal des Königs, das die Vergötterung des Trajan and den Tempel des Rahms vorstellt. Nach zwei Jahren wurde aber seine Gesundheit wieder schwankend: er gieog abermals mit Bewilligung des Königs nach Rom zurück. Aber seine Gesundheit besserte sich nicht. Er litt an der Schwindsucht and starb im Jahre 1779 in seinem Lieblings - Aufenthalt Rom. Das letzte Werk, das während der Krankheit seine Seele ffillte, war eine Verkttndigang für den König von Spanien. Sein Freund, der Ritter Azara, liefe ihm im Pantheon ein Denkmal setzen, neben dem des Raphael. Derselbe hat aaoh sein Leben besehrieben und seine zerstreuten schriftstellerischen Arbeiten herausgegeben, die ffir den Kunstforscher, hauptsächlich was Bemerkungen über das Technitehe betrifft, von hohem Interesse sind. AU eines seiner vorzüglichsten Werke soll auch ein Amor genannt werden, der einen goldenen Pfeil auf einem Steine schleift; er befindet sioh in der Dresdener Gallerie. Die vornehme Bleganz, die in angleieh reinerem Sinne, als za Bernini'e Zeiten, durch Meng», in der Kunst Mode wurde*}, *) Geithe (Kunst und Alterthum in den Rhein- und Maingegenden. Stes Heft. 1817.) sagt in der Abhandlung: über neu - deutsche, religiös - patriotische Kunst S. 11. f.: „WuPste der ernste Mengs unter seinen S c h ü l e r n sich wenig e i g e n t l i c h e Nachfolger zu erziehen, so läfst sich



«86



erhielt sieh in diesem Maler noch in hober Bedeutung: er r e r säamte nicht, auf die Stadien zu dringen, welche die Knast in Ansprach nimmt. Die Antike wurde durch'Wi n k e l m a n n erkannt, diese Erkeontnifs aber von den meisten Künstlern nach Menge mehr nnd mehr auf nur formelle Weise in Ausübung gesetzt Diese Ausübung wurde Nachahmung, verrieth selten den inneren Pulsschlag des urkräftigen, selbstt ä t i g quellenden Lebens der wahrhaft schöpferischen Kunst. Indem nun auf der einen Seite die Künstler in jene Eleganz nnd in diese Nachahmung ihre ganze Persönlichkeit setzen, erhoben die Schrift »teiler anf der anderen Seite eine räsonnirende, eben so formelle Kritik. Während Winkelmann in der einfachen Tiefe und Bildung seines vollen Bewußtseins einsam stand, hatte, auf anderem W e g e , L e a s i n g , beider grorsenTheilnahme, die er erregte, die Interessen der Kunst gefördert und mit selbstbewußtem Verstand und Geist diese kritischen Richtungen vorbereitet; aber er konnte keine Lessinge, er konnte nur Leasing »rmer und andere ,,Leute" machen. Alles wirkte darauf hin, dafs immer mehr von Kunst gesprochen (8. 366.) wurde, und unseren Tagen verblieb die Aufgabe, die gleich wesentlichen verschiedenen Anschauungen, die in beiden sich kund gaben, das einfachste, saohtreueste Urtheil mit dem schärfsten Selbstbewufetsein der Reflexion frei und kunstvoll von Innen heraus zu vereinen. M e n g s sah in den schönsten Reliquien der klassischen Plastik Kopieen schönerer Werke (S. 183. f.); und zog dennoch die Natur weniger zn Ruthe, als eben diese Antiken. Nach und nach wurde indefs zugleich das Studium der Natur von den Künstlern ernstlicher, wenigstens sorgfältiger betrieben. Dieses zeigte sich bald deutlich in der BildniikMalerei nnd in plastischen Porträten. doch keineswegs leugnen, dafs durch seine S c h r i f t e n , in Vereinigung mit den Wiukelmanuischen, fast bei Allen, welche die Kunst w c r k t h ü t i g pflegten, oder ihr blos als Liebhaber geneigt waren, höhere, wo n i c h t B e g r i f f e , ilocli A l i n u n g e n der Kunst und des Geistes derselben erregt worden."



687



Unter den Malern, die sich unmittelbar nach Menga in Italien auszeichneten und eines hohen Rufes theilhaftig waren, müssen wir noch Einige näher anführen, waren.

deutsche bein.

welche sämmtlich

Der erste ist J o h a n n H e i n r i c h

Tisch-

E r war 1722 zu Hayna in Hessen geboren, erhielt

den Unterricht in der Kunst zu Cassel vom damaligen H o f maler F r e e s e und reiste dann auf Kosten dea Grafen S t a d i o n nach Frankreich und Italien.

In Paris genofs er der

SchuledesCharles V a n l o o , i n damaliger berühmter Maler.

VenedigderdesPiazzetta,

Nach seiner Heimkehr lebte er

in Cassel in der dortigen Akademie und starb 1789. In historisch - mythologischen Gemälden war er glücklicher, als in Porträten. Die Familie

Tischbein zählt unter ihren Gliedern

noch mehrere Künstler; der berühmteste war J o h . H e i n r i c h Wilhelm

T i s c h b e i n , der 1751 geboren ist und in Eutin aufgehalten,

lebte, nachdem er sich früher lange in Italien wo Göthe mit ihm'in

nahe Berührung gekommen war.

Er

lieferte die bekannten Zeichnungen zu Homer nach Antiken, verfolgte vor A l l e m ,

weniger nach L a v a t e r ' s

Vorgange;

als nach dem Muster des neapolitanischen Arztes J. R . P o r t a (de humana physiognomia. Vici. 1586. Napoli 1602. fol.) die physiognomischen Aehnlichlteiten der Menschen und Thiere und war in der That ein guter Thier - und Landschafts - Maler. Gleichfalls Landschafts - Maler war J a k o b

Philipp

H a c k e r t , der noch drei Brüder hatte, die alle Maler waren, wie denn auch sein Vater und schon sein Grofsvater sich mit Malerei beschäftigt hatten.

Philipp Hackert

Prenzlau in der Uckermark geboren.

war 1737 astt

Sein Vater gab ihm den

ersten Unterricht im Zeichnen und that ihn 1753 zu einem seiner Brüder nach Berlin, der Decorations - Maler war.

In

Berlin kam er in die Schule des L e S u e u r , damaligen Direktors der Berliner Maler - Akademie.

1762 gieng

er nach

Stralsund und bereiste die Insel Rügen; darauf fuhr er nach Stockholm,-und 1765 nach Paris.

1764

Der vielen Arbeiten

w e g e n , die man ihm hier auftrug, liefs er seinen Bruder J o hann G o t t l i e b , der auch Landschaften malte,

von Berlin



688



zu sich kommen. Beide wanderten 1768 nach Italien and lebten in Rom, bis sie 1770 nach Neapel giengen, wo sie von dem damaligen englischen Gesandten, dem bekannten Lord H a m i l t o n , aufs Freundlichste empfangen worden. Bald eilton jedoch beide nach Rom zurück, und hier erhielt nun Philipp von dem Grafen O r l o f f den Auftrag, fflr die Kaiserin Katharina II. von Rufsland sechs grofse Bilder zu malen, welche Scenen aus dem damals glüoklich beendigten Feldzuge der russischen Flotte gegen die Türken und insbesondere die Verbrennung der türkischen Schiffe bei Tschesme vorstellen sollten. Als Graf Orloff die Bestellung machte, sagte ihm Hackert, er könne den Brand einer Flotte nicht malen, da er niemals einen gesehen. Da kaufte Orloff, stolz, genug und ganz im Geiste de9 russischen Adels, der, einmal entschlossen, jede Rücksicht kraftvoll bricht und Alles an sein Wollen setzt, ein grofses Kriegsschiff und liefe es vor des Malers Augen verbrennen , um ihm das Schauspiel zu zeigen. — 1772 trennte sich. Job. Gottlieb Hackert von seinem Bruder und zog nach England, wo er schon 1773 starb. Nun gieng Philipp wieder nach Neapel, wo er unter anderem mehrere Ausbrüche des Vesuv zeichnete. 1777 reiste er mit einem Engländer Heinrich Knight nach Slcilien, dann 1778 mit einer englischen Familie, mit Namen Gore, nach Oberitalien und in die Schweiz. Nach seiner Rückkunft zu Rom malte er mehrere Ansichten der sabinischen Villa des Horaz, die spfiter die Königin von Neapel bekam und die jetzt vielleicht im Lustschlofe zu Caserta sind. 1782 begab er sich abermals nach Neapel, und wurde dem König und der Königin vorgestellt. Er erwarb sich die Gunst von beiden in sehr hohem Grade und trat in ihre Dienste. Der König räumte ihm zum Winter-Aufenthalt einen Flügel des Palastes Francavilla bei der Villa Reale in Neapel, und zum SommerAufenthalt eine Wohnung in Caserta ein. Nun begann Hackert's gl&nzende Periode, deren Schattenseiten neuerdings Maler K o c h in seiner modernen Kunstchronik (Karlsruhe bei Velten 1834.) dargestellt hat. Hackert gewann ein grofses Ver-



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mögen mit hohem Ansehen und Einiufs. 1787 war er in Rom, um die durch Erbschaft au den König von Neapel g e kommenen Kunslschätze des Hauses Farnese (S. 150.) von dort abzuholen. 1790 bereiste er die Küsten von Neapel und Sicilien, wo er viele Ansichten zeichnete. Als die Franzosen nach Neapel kamen, floh er nach Florenz. 1803 kaufte er sich in der Nähe dieser Stadt ein kleines Gut, auf welchem er 1807 gestorben ist. Als seine Hauptwerke werden die Landschaften angesehen, die sich in dem Lustschlofs des Königs von Neapel in Caserta befinden. G ü t h e und M e y e r haben besonders über ihn geschrieben. Unbeschadet seiner damaligen Verdienste mufs man gestehen, dafs seine Kunst oft überptiesen worden: er hat etwas Hölzernes, Trockenes, und liefs sein Talent gerne von der Mode, nicht selten von Beifall und Gewinn regieren. In den letzten Jahrzehenten des vorigen Jahrhunderts lebte in Rom auch M a r i a A n g e l i k a K a u f m a n n . Sie war 1742 in dem Dörfchen Schwarzenberg bei Bregenz, und nicht wie F i o r i l l o angiebt (Bd. 3. S. 423.) zu ChurinGraubündten geboren. M a t t h i s o n theilt im vierten Bande seiner Erinnerungen (S. 188.) einige Nachrichten über ihre Jugendgeschichte aus ihrem eigenen Munde mit. Ihr Vater, der ein unbedeutender Maler war, gab ihr den ersten Unterricht in der Kunst. 1763 führte er seine Tochter nach Rom, wo W i n k e l m a n n u n d R e i f e n s t e i n ihr vieleArbeit verschafften. Zwei Jahre darauf (1765) gieng sie nach London, wo sie sich viele Jahre aufhielt. Nach zwanzig Jahren kam sie (1785) als Gattin des venezianischen Malers Antonio Z a c c h i nach Rom zurück. In Rom ist sie auch im Jahre 1808 g e storben. Sehr wahr ist das Urtheil, welches, seiner Zeit, Göthe in der Schrift: Winkelmann und sein Jahrhundert, S. 304. über sie ausgesprochen hat: „Das Heitere, Leichte, Gefällige in Formen, Farben, Anlage und Behandlung ist der einzig herrschende Geschmack in den Werken unserer Künstlerin. Keiner der lebenden Maler hat sie, weder in der Anmuth der Darstellungen, noch im Geschmack und in der Fer-



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tigkeit, den Pinsel zu handhaben, übertroffen.

Dagegen ist

ihre Zeichnung schwach und unbestimmt, Gestalten und Zöge der Figuren haben wenig Abwechselndes, der Ausdruck der Leidenschaft keine Kraft.

Die Helden sehen wie zarte Kna-

ben, oder verkleidete Mädchen aus; den Alten und Greisen fehlt es an Ernst und Würde." G 5 t h e ' s Portrait mifelang ihrUnter den übrigen Malern, die zu dieser Zeit in Italien wirkten, erinnere ich einzig noch an A s m u s J a c o b C a r stens.

Er wurde 1764 zu Jürgen bei Schleswig geboren,

sollte die Handlung erlernen, wendete sich aber unter drückenden Verhältnissen mit unwiderstehlichem Triebe auf die Malerei.

Sein erstes Hauptwerk war der Tod des Aeschylos.

Seine Armuth zwang ihn aber fortan zum Portraitiren.

1783

kam er nach Oberitalien, wo er sich nicht lange zu erhalten wufste.

Er gieng von da nach Lübeck und Berlin, wo er

endlich durch seinen Sturz der Engel sich Ruf erwarb.

1792

begab er sich nach Rom. Wie in Oberitalien Leonardo und Giulio Romano, wirkte hier vorzüglich Raphael auf seine Bildung. Schon in seinen Argonauten bei Chiron und in späteren W e r ken seines Pinsels zeigt sich dieser Einflufs: statt der alten Neigung zu erhabenen Allegorieen, ein Streben nach Schönheit und Kraft der Formen, Stellungen und des Ausdrucks. Seine Zeichnung ist indefs oft fehlerhaft, wiewohl er die N a tur bisweilen su genau nachahmte;

seine Vertheilung des

Lichtes nicht immer gelungen; sein Kolorit oft wenig gebildet: er kam erst spät zur Oel-Malerei.

Bewunderungswürdig bleibt

aber sein Streben und der ausgeprägte Wille dieses Strebens in seinen Werken, wie in seinem Leben.

Homer, Pindar,

Aeschylos, Sophokles, Apollonios Rhodios (der Sänger des Argonautenzugs), zu Gemälden.

Ossian und Shakspeare begeisterten ihn

Seine Liebe zu dem jungen

bewährt seine edle Lcbensansicht.

Thorwnldsen

In der Blüthe seiner Tbii-

tigkeit starb er 1798 zu Rom. Fast alle diese Künstler könnte man die Maler auf Reisen nennen. In ihrem lieben spiegelt sich die Unruhe, der innere Drang der neuen Kunst Anfänge. —

— 591



Im Laufe des 18ten Jahrhunderts lag die Plastik in Italien, wie überhaupt, sehr darnieder und brachte nichts Bedeutendes mehr hervor. Zu Raphael Mengs' und Winkelmann's Zeit war der angesehenste italienische Bildhauer ein gewisser C a v a c e p p i in Rom. Dieser arbeitete aber fast gar nichts Neues und restaurirte meistens nur antike Statuen. Erst gegen Ende des vorigen Jahrhunderts, nach den geistigen Bestrebungen eines W i n k e l m a n n und L e s s i n g , mitten in der Periode jener immer lauter gewordenen Kritik, trat auch in dieser Kunst wieder ein grofser, weit gefeierter Name a u f , — der eine eigene, von der Richtung damaliger und früherer Kunstgenossen sehr verschiedene Seite vertritt: A a t o n i o C a n o v a . (1757 st. 1822.) H i r t und Andere haben in Erwägung des grofsen Z u sammenhangs, in welchem Canova mit seinen Zeitgenossen steht, seinen Werken eine „antikritisirende Gehaltlosigkeit" vorgeworfen. Dieses Urtheil, schon durch F e r n o w geweckt, ist im Ganzen nicht unwahr, darf aber nicht zu strenge, nicht einseitig genommen werden. Denn die Richtung, welche in Canova die Plastik gewonnen , bezeichnet einen neuen Anfang , eine groiee Epoche der jüngsten Geschichte der Kunst, ist ein notwendiges Moment in ihr. Jene Gehaltlosigkeit der Eleganz theilt sie praktisch und fast auf umgekehrte Weise mit der Gehaltlosigkeit des Kunst-Räsonnement's seiner Tage: Canova erhob und behauptete sich gegen diese: Er allein stand, in diesem Bezüge, mächtig einer Schaar der Zeitgenossen entgegen und war für die Plastik ohngefähr, was M e n g « für die Malerei. Schon dieser litt an einer ähnlichen Lust, zu gefallen, und leibte gerne von der Aufsenwelt. Sein wahres Künstler- Talent aber — war nicht gröfser, sein Streben sogar kälter, als das des Canova und fast wie Er über B a t o n i , (8.581.) steht Canova über dem verdienstreichen Spanier A l v a r e z , der, so weit ich ihn kenne, mit ähnlichem Kunsttrieb (namentlich der ältere Alvarez) die Plastik aus dem Zwange pedantischer Steifheit durch Anmuth an retten suchte. Auch C a n o v a hatte an sich selbst, in seiner Jugend,

— 69» — Vieles durchzumachen. 8cbon als Knabe zeigte er in seinem Geburtsort P a s s a g n o und dann bei einem Bildhauer iii H a s s a n o grofse Anlagen zum Modelliren. Doch gieng seinen Arbeiten, wie seiner Haltung und Bewegung im Leben jede äufsere Gefälligheit so lange ab, bis er, mit edler Selbstaufopferung, in Folge einer tiefen Gemüths-Erschütternng die Zeichen - Schule des Kupferstechers V o l p a t t i in Rom*) verlassen, und mit neuer Entschiedenheit auf die Plastik sich geworfen hat Im Leben, wie in der Kunst unendlich höher, als B e r n i n i , mufste er durch Selbstüberwindung die Grazie, die in seinem Innern schlummerte, in der Tkat sich erst erringen. (S. 582.) Seine früheste plastische Arbeit in Venedig war eine Euridice, die er im 17ten Jahre fertigte, dann gieng er an eine Portrait-Statue des Marchese Poleni, und an die Gruppe des Dädalus und Icarus, die er im SÖsten Jahre ausführte. Alle diese Arbeiten, Werke seiner ersten Manier, verrathen den Venezianer im Bestreben treuer Natur-Nachahmung. Die erste Spur seines künftigen Stils zeigt sein Apoll, der sich mit Lorbeer krönt: er ist in Rom gearbeitet. Ohne Kraft and Charakter giebt diese Statue doch ein Bild der Vebergänge seiner eigenen Entwickelung. Die erste Kraft offenbarte Canova im Tbeseus, der den Minotaurus erschlagen. Diese Gruppe, 1783 vollendet, entschied für seinen Ruhm. Die tiefste Eigenth&mlichkeit seines Stils, den lieblichen, hier vor Allem in's Malerische spielenden Reiz entwickelte er bald darauf in seiner Gruppe des hocbgeflügelten Amor und der Psyche. Aufser den genannten können unter Canova's vielen W e r ken hier nnr folgende angeführt werden, als : die kolossale Gruppe des Theseus, der den Kentauren niederstreckt, die sich in Wien befindet, eines seiner spätesten Werbe und vielleicht seine beste Darstellung eines Helden - Charakters ist; die kolossale, minder schön gehaltene Gruppe des rasenden * ) A u s l a n d 1835. Nr. 57.



593



Herkules, der den Liobas in's Meer schlendert, die der B a n qnier, Herzog Torion» in Rom besitzt; dann die kunstvollen Statnen der beiden FaustkSmpfer, Kreogas nnd Damoxenos, nnd die reizend ausgeführte, sonst jedoch weniger gelungene, den velvederischen Apoll schwach nachahmende Statue des Perseus im Vatikan,

der es an Einheit nnd Bestimmtheit, kurz an

plastischer Kraft fehlt. Venus,

Bekannt sind ferner sein Adonis und

Amor nnd Psyche;

Mars,

den Venns besänftigt;

Paris; A j a x ; Hektor: seine Terpsichore,

Hebe,

Nymphe;

Tänzerin, Grazien, Venus die dem Bade entstiegen;

die

ruhende Schönheit als Siegerin mit dem Apfel der L i e b e ; sein Friede;

die Religion;

Grabdenkmale;

einige

verschiedene, Relief's,

znm Theil

treffliche

unter diesen ein Bild der

Barmherzigkeit, ein" anderes der Erziehung, ferner der Tod des Sokrates und die Scene, wo er den Giftbecher nimmt. Mehrere dieser nnd anderer Gegenstände, wie die Grazien, Amor und Psyche mit dem Schmetterling, Hebe, Magdalena etc. hat er wiederholt behandelt. Frankreich, England und Deutschland besitzen nächst Italien seine berühmtesten Werke. Selbst Amerika nahm seine Tbäügkeit in Anspruch. Ausgezeichnet sind auch manche seiner Portraite. Unter diesen gehören die Büsten Pins V I I . und Franz I I . , wie die Statuen: Washington, jetzt vor dem Palaste des Kongresses der Nordamerikanischen Freistaaten, und die Gemahlin

Lu-

c í a n B o n a p a r t e ' s mit der Lyra zu seinen letzten Arbeiten. Napoleons Mutter M a r i a gebildet.

LStitia,

hat er schon frfiher

Im Jahre 1819 kam die Statue dieser Helden-Mut-

ter in Besitz des Herzogs von Devonehire.

Eine BOste der-

selben von Cariova sahen wir bei Fesch in R o m * ) . Canova's berühmteste Büste ist der Kopf, der unter allen Heroen der modernen Geschichte der am meisten plastische, und, schon an nnd für sich, gleichsam eine Antike war, der Kopf N a -

* ) S c h o l l e r ' » i tal. Boise. II. £30.

38

— poleon's*).

594



In sofern konnte er auch dem Plastiker am

besten gelingen: es ist nicht zu leugnen ;

dafs ihn Canova

charaktervoller and antiker gehalten hat. als andere Portraite. 80 weit ist also der Ruhm dieser Büste begründet. aber das Portrait,

über

Natur-Nachahmung

80

hinaus,

weit im

Brennpunkt individuell bestimmter Einheit den ganzen Mann ganz, wie er vor Gott, vor der Weltgeschichte steht, als Kumtwerk wieder geben soll; so dürfte das Bild dessen, der das heroische Selbstbewufstsein eines Welttheils und Jahrhunderts in sich t r u g , vor dessen Wimperp die junge Revolution, gleich den alten Thronen zitterte, dessen Hand das Weltverhältnife seiner Tage wägte (S. 83.) , gesunder, tiefer und freier von Innen heraus gefafst sein, als Canova vermochte, dessen Genie dem Genie seines Helden nicht so nahe stand. als nach antiken Sagen A p e l l e s dem Alexander.

Trefflich, scheint mir, hat

der Bildner dem Haupte des Helden einzelne '/Alge abgelauscht und diese wohl harmonisch behandelt. Aber diese Züge gehen nicht den ganzen Heiden, darum ist auch ihre Harmonie nicht die vollendete. zur Büste.

Auch stimmt die Gestalt nicht vollkommen

Der Körper, seine Haltung nnd Alles an ihm,

ist anerkannt minder kunstvoll, als der Kopf. Das Ganze jetzt, als Geschenk Georgs I V . . ein Eigenthum W e l l i n g t o n s , das Palladium seines Hauses. Die Entstehungs-Geschichte de^ Bildes bestättigt unsere Ansicht

Zur Modcllirung der Büste

Napoleen's als ersten Consul's wurde nämlich Canova im Jahre 1809 von Franz C a c a u l t , selbst von C o n s a l v i und dem Pabste P i u s V I I . , dann auch im Namen Cacault's durch A r t a u d dringend aufgefordert. Der letztere beschreibt in seiner Hitloire du Pape Pie VII. Paris 1836. die ganze Unterhandlung.

Der fromme, milde Plastiker weigerte sich lange, den

Helden, der sein Venedig gestürzt, zu bilden.

Ich würde

meine Hand leihen, ant«ortete er dem Pabst, aber nur meine

* ) Eine kolossale Büste Napoleon's und Marie LuLsen's von C a nova sieht man nuch iin Esterliazy'schen Pnlast zu W i e n etc.

— 696 — Hand. Weder Wärme noch Enthusiasmus würde mioh leiten: ein eisiger Frost wurde mein Hera erkalten. Die PoKtik Rom's bot Alles anf, ihn zu bewegen. Sein patriotisches Gefühl sei zu ehren. Anf der Laufbahn zur Unsterblichkeit nehme es aber nur einen zweiten Rang ein. Rom1s Interesse fordere seine Hand. Napoleon selbst sei eine plastische Natur , ein ruhender Alexander. Bei'm Anblick einer kolossalen Statue in Aegypten habe er geäufsert: Wäre ich nicht Eroberer, so möchte ich Bildhauer »ein. Man suchte Canova's Herz für Cacault selbst zu rühren. Canova habe früher den Bruder dieses Ministers, einen Maler, ohne ihn zu kennen, unterstützt. Cacault könne es nicht über sich gewinnen, den Wohlthäter seines armen Bruders aus den Augen zu lassen, wenn der Edle im Begriff stehe, einen Fehler zu begehen. Auf. diese Art kam Canova zum Entschlufs, dem Ruf nach Paris zu folgen: mit Widerwillen gieng er an das Werk *). Der Anblick des Helden-Kaisers besiegte ihn und regierte seine Hand, doch nur so weit, als die Brust des zartfühlenden Bildners im Stande war, die kolossale Gegenwart des Siegers au fassen. Basreliefs sind dem Canova bei seinen malerischen Neigungen selten gelungen. Er hat auch nur einzelne in Marmor ausgeführt, wie die Stadt Padua, vielleicht das beste Relief, das ich von ihm gesehen. Seine Gemälde zeigen, im Streben nach Schmelz und Weichheit, weniger den Plastiker, als zum Theil den Venetianer, indem sie mehr darch Farben—Stimmung, als durch Zeichnung ansprechen. Das Altar-Bild zu Possagno, dessen wir in der Geschichte der Baukunst gedachten (S. 990.) stellt den todten Christus, Maria, Magdalena, Nikodemus Joseph und darüber Gott Vater in einer Glorie dar. Bald nach Bu o n a r r ot ti sahen wir (S. 638.) die italienische Plastik um so tiefer sinken, als sie durch Abentheuerlichkeit aus Gemeinheit, durch Ziererei aus Uebertreibung, hier durch * ) A u s l a n d 1836. Nr. 385.



596



eklektische und malerische Bestrebungen, dort durch Originalität der Erfindungen sich zu helfen suchte. Was blieb der Verlassenen in einer krankhaft kritischen Zeit übrig, am aus diesem Verfall sich zu erheben ? Die angeführten Werke C a n o v a ' s gaben die Antwort auf diese Frage: Aus der Ziererei, in welche die Plastik unter B e r n i n i gerathen war, konnte sie nur dadurch sich befreien, dafs nie diese Wendung bis auf das Aeufserste durchführte, dann einfach veredelte. Es schien, als wollte sie durch Liebreiz erst jetzt die letzte, ergänzende Seite gegen die strenge, tiefsinnige Richtung ausbilden, welche M i c h e l - A n g e l o eingeschlagen hatte. Denn der Reiz des Gefälligen war noch das einzige ihr übrige Mittel, den verwöhnten Geschmack am Ucber - Zierlichen i zu besiegen. Sie hob sich, wie der Tag es verlangte, der Kunstkritik gegenüber, durch Streben nach dem Heizenden, Weichen, Zarten. Im Sinne seiner Zeit fafste daher C a n o va vor Allem die ireibliche Natur, doch einfach, plastisch/ darum im gesunden Reize der Xacktheit, auf. In Darstellungen des Heiligen versagte ihm die Kraft: Sein Bild der Religion z. B. ist starr und doch kleinlich, überhaupt unharmonisch. Seine reuige Magdalena übermäfsig mürbe, j a schlaff; die Madonnen und Heiligen-Bilder seiner Schüler fast sftmmtlich schwach: Nicht durch Tiefe, Energie und Heiligkeit, vielmehr durch Liebreiz weiblicher Gestalten bezauberte Canova die ernstesten Richter des Tages. Seine malerische Hebe versetzte selbst S e u m e ' s strenge Seele in Entzückung. Canova's Name wurde noch bei seinen Lebzeiten in das goldene Buch des Kapitals eingetragen. Er starb, als Marchese von Ischia, den 13. Okt. 1822 zu Venedig. Sein höchster Ruhm in sittlicher Beziehung ist der seltene Ruhm allseitiger Neidlosigkeit In der neueren Zeit machte die Kunst einen weiteren grofsen Fortschritt. Sie hatte sich mit den kritischen Leistungen der Gegenwart, mit ihrem eigenen Bewufstsein, mit Natur und Antike gründlicher zu versöhnen. Diese grofse, von



597



Natur aelbttbewufsle Arbeit und That des Geistes, welche vorzüglich in der Plastik hervortrat, nahm auf diesem Gebiete in einem nordischen Meer-Sohn*), dem Dänen T h o r w a l d s e n, — wirkliche Gestalt an. Er hat die tiefe Vermittelang, welcher Canova noch entflohen ist, in seine Bildungen aufgenommen: die Grazie seiner Werke ist die wahre. Denn sie ist mit dem wahren Inhalt der Sache nicht blos versöhnt : das volle innere Wesen der Gegenstände, der tiefe Lebensblick der Gedanken, ist in den Werken seiner Hand frei bis in's Aeufsere herausgebildet and, in allen Momenten gleich harmonisch and transparent, zum vollen Dasein wie von selbst — gekommen. Diese Grazie ist die Melodie seiner plastischen Sprache: in ihr (liefst nnd ruht Alles, krystallklar und lebendig, in der angestörten Entfaltung des Ganzen, aus dem Punkte individueller Einheit. (S. 316.) Mit Thorwaldsen haben sich in der Plastik noch andere, deutsche Künstler aasgezeichnet, unter welchen ich nur an Christian R a u c h erinnere, dessen Name in Deutschland für sich selbst spricht, an Christian Friedrich T i e c k , den Bruder unseres Dichters, an S c h a d o w und D a n n e c k e r * * ) etc. Einige dieser and anderer Plastiker legten alle Kraft auf richtige Aulfassung der Natur, Andere auf den Aasdruck der Frömmigkeit und Heiligkeit, wieder Andere aaf verschiedene, treu zwischen inne liegende, meist auf ehrenwerlhe Richtungen. Denn zur Plastik kommt heute selten ein Bandinell. — *) T h o r w a l d s e n soll auf dem Meere zwischen Island und Dänemark geboren sein. **) Job. Heinr. D a n n e c k e r , geb. 1758 zu Stuttgart, war 1785— 1790 in Italien. J o b . Gottfried S c h a d o w , geb. 1764 zu Berl i n , w a r 1 7 5 8 — 1 7 8 7 in Italien. Sein Sohn Rudolph, gleichfalls Plastiker, starb 1828 in Rom. (Dessen jüngerer Bruder, Wilhelm Friedrich, der M a l e r , j e t z t Direktor In Düsseldorf, hinterliefs einige Fresken in der Wohnung des verstorbenen preulsischen General-Consuls v. Bartboldy in R o m ) . T i e c k geb. 1776 zu Berlin, wirkte 1805 und 1808 iu Italien. R a u c h geb. 1777 im Waldeck'schen, arbeitete 1 8 0 5 — 1 8 1 1 , dann 1818 — 1814 und 1815 — 1818 in Italien, etc.



598



W e g e n der Gediegenheit und Geistesstärke seiner Arbeit hat Thorwaldsen l a n g s a m * ) ,

nnd erst in der neuesten Zeit

die grofse Anerkennung gefunden, deren er jetzt

geniefst.

Seine glänzende Laufbahn hat er gleichwohl mit sprechenden W e r b e n , eigentlich mit seinem wundervollen Jason, dem E r oberer des goldenenVlief9es(1800), und im Basrelief ( 1 8 0 3 ) mit Achilles eröffnet, welcher, abgewendet, in verhaltenem Zorn, durch Patroklos den Herolden Agamemnon's die zögernde Briseis fibergeben läfst. Dieses R e l i e f führte der Künstler, gleich anderen Bildwerken, mehrmals in Marmor aus: man findet es in Mitau bei

v. R o p p , in der Abtei W o b u r n , dem Sommer-

Palaste des H e r z o g s von Bedfort.

Den Jason, auf welchen

w i r zurückkommen werden, besitzt Banquier Hope zu London, kolossal in Marmor. A u f einer Erholungs - Reise durch I t a l i e n * * ) entwarf der Kfinstler bald darauf

( 1 8 0 4 ) in

halber N a t u r g r ö ß e

seinen

Bacchus, Eigenthum der Gräfin v. Woronzoff und des Fürsten von Pntbus, in Marmor; Apoll mit der L y r a , Ganymed mit dem A d l e r (den er in verschiedener Gröfse häufig wiederholen mnfste) und Venus mit dem A p f e l ,

sammtlich für dieselbe

Dame, letztere Statue bald auch für Herrn v. Ropp. wurde gleich

A n f a n g s so oft verlangt,

Diese

dafs der Künstler

1813 das Modell zerschlug, um es neu in Lebensgröfse z u bilden (1816). shire

Davon erhielt die Herzogin

von

Dewon-

ein Exemplar in Marmor; ein anderes, vielleicht daa

schönste,

Lord

L u c a n.

Dieses gieng auf der Fahrt nach

England mit dem Schiffe unter, wurde aber, nach „ a l s ächte Anadyomene", gewonnen. —

Thiele,

den Tiefen des Meeres wieder

ab-

Torlonia wünschte ein Gegenstück zu Canova's

Herkules und Lichas.

Thorwaldsen wählte Mars und Venus.

Torlonia wurde aber, wie man in Rom mir sagte,

der B e -

stellung untreu, während Thorwaldsen schon mit der V o l l e n * ) Fast wie heute ein jüngerer Plastiker in München. **) Grüneisen

nach T h i e l e iin Kuustl. 1833.

Nr.

44 — 47.



59»



dang des Modells beschäftigt war. (Canova lebte damals noob. — ) Später, am das Jahr 1808 verwandelte der Kfiaetler diesen Maro der Liebe in den Mars des Friedens. Auf die umgekehrte LaBze stützte sich stehend der kolossale Gott, die Hechte ergriff den Oelzweig. Aber die Pfeile des LiebesGottes wollten, wie G r ü n e i s e n sich ausdrückt, dem friedebringenden Kriegsgotte keinen Frieden gönnen. I)erj Ideenreiche Künstler bildete ihn wieder u m , zu einer Gruppe mit Amor, wodurch er seinem ersten Plane und einem Gedanken sich näherte, den er anakreontisch damals schon in Basrelief entwickelt hatte. Der bekannte Plan der nordamerikanischen Freistaaten, ein kolossales Marmorbild der Freiheit zu W a s hington, der Plan der Florentiner, ein 'Denkmal des Dante für die Kirche S. Croce von seiner Hand zu erhalten, kam nicht zur Aueführung (1806). Gleichzeitig mit mehreren der herrlichsten Reliefs and mit dem friedebringenden Jlara vollendete der Künstler im Jahre 1808 eine Wesentlich andere Gestalt, — seinen Adonu, den ungeteilten Liebling der Göttin der Schönheit, ganz, wie man versichert, mit eigener Hand und so völlig in frei antikem Geiste, dafs diese Statue gleichsam eine neue Epoche in der Ent Wickelung des Meisters bezeichnet. Denkt man sich den Sohn der Myrrba leichthin, der Blume gleich, die nach bekannter Sage nur Einen Augenblick vollendeter Schönheit geniefst, als Bild sohneil hinwelkender Bläthe; so findet man ihn doch sicher im Augenblicke, wo er voll Gedanken der Liebe auf dem Gipfel der Schönheit steht, die Göttin erwartend, die Ihn erfüllt und nach deren Liebe ihm selbst der Olymp nichts Sohdneres bieten kann: man sieht den Adonia der Griechen, ganz in der Gestalt, die Aphrodite bezauberte, plastisch g e schlössen in sich, voll innerer Lebendigkeit, den erwärmenden Stein Pygmalion's. Die Grazie blühender Jugend, weiche, maafsvoll üppige, in Liebelust lebenvoll schwellende Formen mit der männlich - edlen Kraft des jagdgewohnten Körpers, so bestimmt, als zart vermittelt, zeigen ganz jene Einheit



600



der Dichtung und Wahrheit, die vor Thorwaldsen nur griechische Plastiker, Vollkraft mit Anmuth paarend, in schöner Individualität bildeten. In eine Welt seeliger Gedanken, nach muthvoll beendeter Jagd, still versunken, ist sich dieserJüagling der Brflillang seiner Sehnsucht, seiner Erwartung der Aphrodite, vollkommen gewifs, und doch als antik gefafsles Bild, nicht ohne den Schmerz der Endlichkeit, nicht ohne leise Spur halbmelancholischer Ahnung der leicht vergänglichen Wonne des Lebens. 1840 modellirte Thorwaldsen auf Bestellung von West seine eigene kolossale Büste, jetzt in der Kunst-Akademie zu Kopenhagen. Hin Jahr darauf schickte er seine Psyche mit der Urne, an Hope's Bruder und vollendete seinen Amor mit dem Schmetterling, der nach Curland kam. Auf dem Reichstag der General - Föderation zu Warschau hatte der polnische Adel beschlossen, in eine eherne Tafel die Zusicherungen N a p o 1 e o n's einzugraben. Für dasArchitrav, unter welches diese Tafel gesetzt werden sollte, hatte der Plastiker (1812) zwei Caryatiden zu bilden. Der Plan der Polen scheiterte. Die herrlichen Bildwerke, 1818 von der dänischen Regierung angekauft, stehen jetzt neben dem Königlichen Thron der Christiansburg. Zu diesen Werken kommen noch viele, später rollendete, namentlich christliche Bilder, Kational-Denkmale, wieder Löwe bei Lucern (nach seinem Modell); Poniatowski für Warschau (?), Schiller für Stuttgart gearbeitet^ viele ältere und jüngere Büsten y darunter die gerühmte des Consalvi (S. 94.), sog. Portrait- und andere Statuen und Grabmäler, sein Merkur, die Basreliefs Tag und Nacht, die Amorinen - Verkäuferin, das Relief der Grazien in der Brera zu Mailand etc. Auch die Tänzerin und der sitzende Apollo im Palast Esterhazy zu Wien sollen erst nach 1818 ausgeführt sein. Das Marmor - Denkmal, das er vor wenig Jahren dem Herzog Bugen von Lenchtenberg errichtete, (das jedoch eine günstigere Aufstellung wünschen Iaht,) ist jedem Deutschen



60i



1

bekannt. Dar neue Münch n er Palast diese« Fürsten bewahrt eineGypskopie von dem quirinalischen, das ist, wie sich (8.604.) zeigen wird, von dem ersten Exemplar des Alexanderaig's in Basrelief von Thorwaldsen. Der reichste Antiken - Palast in Deutschland, die Glyptothek, besitzt den Adonis*), auch die Büste König Ludwins als Kronprinzen, und München wird, wie man vernimmt, bald noch andere Werke seines Meifsels gewinnen. Einen Adonis sahen wir noch in seiner Werkstadt in Rom. Damals (1889) war er zugleich an der Ausführung eines kolossalen Denkmals begriffen, das demPabste Pius VII. in der Peterskirche, so wie an der Ausarbeitung des Kopernikus, der in Warschau aufgestellt werden sollte. Dieser ist zwar vortrefflich, doch minder glücklich, als antike Gestalten, und wie Pius VII. in sitzender Haltung g e bildet. Unter seine Hauptwerke gehören auch die kolossalen Statuen Christi und der zwölf Apostel, die für eine neuerbaute Kirche in Kopenhagen, dann eine Predigt Johannes des T&nfers mit mehreren Figuren und eine Reibe Reliefs, die eben dahin bestimmt und jetzt grofaentheils schon angelangt sind: in Marmor in der Frauen - Kirche, in Gyps in der Zeichenschule der Charlottenburg. Gegenstände der urchristlichen

*) Nach der schönen Betrachtung dieser 1808 zum erstenmal ausgeführten Statue in Kunstblatt 1833. Nr. 1. ist sie in der letzten Hälfte des Jahres 1838 in München eingetroffen. Aber mein Exemplar von K l e n z e ' s und S c h o r n ' s Beschreibung der Glyptothek, München 1830. führt sie schon auf. Dennoch vertraue ich jener Quelle und bin geneigt, das erwähnte (letzte) Blatt dieses schon im Ankauf gebundenen Exemplars für eine spätere Einfügung zu halten. Kam aber Adonis erst 1832 unmittelbar aus Horn nach München, so könnte er auch das Exemplar sein, das wir 1829 noch bei Thorwaldsen sahen. Das Kunstblatt bemerkt indefs, dafs der Plastiker den Münchner Adonis s e l b s t mit dem Meifsel ausgeführt. Dafs er jetzt m e i s t nur die Modelle vollendet, an die Marmorbilder nur die letzte Hand legt, Ist ganz in Ordnung. Nur die Technik überläfst er Anderen. (S. 483.)



60*



Zeit wollten indefs seiner plastischen Hnnd nicht ao vollkommen gelingen, als andere, dennoch besser, als den treffliebsten gleichzeitigen Bildnern and wenn vielleicht — falls ich diese Vermuthung mir erlauben j darf — das ursprüngliche Modell des Jason (1800) die erste, Adonis (1808) die zweite Haupl-Epoebe im Leben des welthistorischen Bildners bezeichnet; so dürfte bei all dem das Unternehmen dieser Werke den Beginn der dritten und höchsten Entfaltungs-Stufe des Künstlers ausdrucken, der nun gleichzeitig auf die urchristliche und mittelalterliche, anf die antike und modernste Zeit die «erreichte Kraft seines Genies wendet. Nur nenne Niemand diese Epochen, die alle einfach und naturgem&fs, in sich, and schon von Anfang her allseitig begründet, allm&hlig in einander greifen, — wie man sonst bei Künstlern pflegt und wie ich selbst (S.592.) beiCanova that, Manieren. Denn von Manier ist anf dem Standpunkt dieses Bildners nie zu reden; weil in ihm keine endliche Eigenheit, immer nur die Sache herrschte, die Kunst, sein lumen ab ingenio. Seine Werke aber führte ioh fast alle auf, weil in Rom wenigstens damals von den schönsten theils die Modelle, theils die Originale in Marmor oder Wiederholungen derselben noch zu sehen waren, und weil mich der immer nene Besuch seiner Werkstatt im Sinne dessen, was unsere Zeit vermag, fast so mächtig ergriffen *), als der seelige, Monate lang fast tägliche Besuch des Vatikan. Auch das Relief hat Thorwaldsen anf seine plastische Natur zurückgeführt, indem er die malerische Richtung-verlassen, welche Canova verfolgte. Zu seinen Reliefs gehören aufser dem Abschied der Briseis von Achilles (1803), die Mosen auf dem Helikon, ein Geschenk an Baronin v. Schu* ) Ich hatte Empfehlung - Briefe an den Künstler, suchte ihn aber nicht a u f , weil seine Werkstatt mit dem Gedanken mich erfüllte, w i e werthvoll j e d e Stunde seiner Zeit sei. Es genügte m i r , w i e dem alten Gadtiauer vor L i v i u s , unbekannt ihn g e sehen z u haben. Man wird dieses öffentliche Bekenntnifs entschuldigen.



«03



bert auf Montenero; die Gruppe Amor und Psyche, jetzt im Besitz der Gräfin von Woronzoff, und des Fürsten von Putbus: Mars und Amor im Sinne Anakreon's ; die Taufe Christi; Maria mit dem Kinde und dem kleinen Johannes, Christus, der die Kinder seegnet und eine Gruppe von Engeln, sämmtlich Bilder des bekannten Taufsteins in hochgezogener Würfelform, einmal (1807) für Gräfin v. S c h i m m e l m a n n in Dänemark, dann als patriotisches Geschenk für die Kirche zu Myklabye auf Island; die Weisheit, Kraft, Gerechtigkeit und Gesundheit, runde Basreliefs für die Nischen der Haupteinfahrt des Christiansburger Schlosses zu Kopenhagen (1808. ) Hier ist die Weisheit Minerva, die den Menschen beseelt, indem sie den Schmetterling auf das Gebilde des Prometheus setzt; die Kraft Herakles, welchem Hebe den Trank der Unsterblichkeit reicht; die Gerechtigkeit Jupiter, dem Nemesis die Thaten der Menschen vorliest; die Gesundheit (Sundheden) Aeskulap mit der Hygiea, statt welcher die Wahrheit (Sandhederi) bestellt war. Ein zweites Exemplar dieser Medallion's ist Eigenthum Graf Schönborn's in Gaibach; das berühmte, erst im Viereck, später auch in runder Begränzung ausgeführte Basrelief A genio lumen (vom Geiste kommt das Licht), worin die Idee der Kunst selbst dargestellt ist (1808) ; Hektor, der den Paris von der Helena abruft, die Waffen zu ergreifen , in der Sammlung des Kaufmanns Kundzen zu Drontheim (1809); Amor, der sein Händchen, das eine Biene g e stochen, der Venus zeigt-; Amor, als Löwenbändiger; die Geburt der Venus, und Merkur, der den jungen Bacchus der Ino bringt (1809), sämmtlich für den Prinz Malthe von Putbus, letzteres auch für Lord Lucan ; Amor und Bacchus für Kundzen; die Charitas für die Marchionefs Landsdown, und später als Geschenk zur Unterstützung einer unglücklichen Familie eines norwegischen Beamten; Amor, der die ohnmächtige Psyche mit dem Pfeile zu wecken sucht, für Herrn Dalmar (?); Vulkan, Venus, Amor und Mars für Alexander Bille; die Gruppe Mars und Amor, und andere Reliefs im



604



Jahre 1811 ausgeführt, zumTheil im Besitz des Grafen Schönborn; das Monument der Schauspielerin Auguste B ö h m e r , in drei Gruppen. (1810—1814.)

In der gröberen, mittleren,

empfängt die sitzende Mutter den Trank der Gesundheit aas den Händen der Tochter, die von der Schlange der Hygiea in die Ferse gestochen wird.

(Die Tochter erkrankte nämlich

nach der Genesung der Mutter durch die anstrengende PAege und starb.)

Auf dem einen Seiten-Relief zeichnet die g e -

flügelte Nemesis die Opfer der Tochterliebe auf; auf dem anderen —

welches auch Uber dem Grabe der dänischen

Btatsräthin Donner in Altona steht —

stützt der mohnbe-

gränzte Genius das Haupt auf die geseukte Fackel. Um das Jahr 1811 erhielt Thorwaldsen den Auftrag, binnen drei Monaten eines der Gemächer des päbstlichen Palastes auf dem Quirinal, für N a p o 1 e o n mit einem (29 Ellen langen) Fries in Gyps zu schmücken.

Der Künstler wählte sinnig

den Triumphzug Alexanders in Babylon und führte das Werk mit bewunderungswürdiger Weisheit

aus.

Er wiederholte

dasselbe für das Schlofs des Grafen Sommariva am Como-See mit geistreichen Vermehrungen, wobei er den Grafen und sich selbst, wie er jenem den Zug zeigt,

mit dargestellt.

Später nahm er die ganze Arbeit in der halben Gröfae der vorhergehenden nochmals auf.

Im Jahre 1829 hörten wir in

seiner Werkstadt von der Wiederholung dieser vollendeten (d.i. von der 4ten) Darstellung für das Christiansburger Schlofs in Kopenhagen, in der alten Gröfse etc. * )

Einige andere

spätere R e l i e f s haben wir schon genannt. * ) Erstaunt ü b e r handlung Exemplar

die

ächtplastische,

zeichnete nach.

Fr.

antike A n o r d n u n g und B e -

O v e r b c c k gleich das quirinalische

Betellini

und

Marchetti

gaben

diese

Gruppen in leicht schatteten Nachbildungen in K u p f e r heraus. T h o r w a l d s e n wünschte später eine g e l u n g e n e r e A u s g a b e , w e l c h e einfacher, des

sorgfältiger

Gegenstandes

und

und dir

kräftiger,

zelnen

strenger

wiedergäbe.

muel

Amsler

mit

den

Form

untf

a u s g e f ü h r t e Modellirung Diese

letzten

Arbeit

Charakter des E i n -

unternahm

Erweiterungen

für

Sadas



605

Auch die Restauration



antiker Meister - W e r k e ,

eines

der gewagtesten und undankbarsten Geschäfte, hielt der Künstler nicht unter seiner W ü r d e , Er

es w a r ,

und glücklich sind w i r , dafs

dem König L u d w i g im Jahre 1812 die Restau-

ration der besterhaltenen Fragmente der kurz vorher a u f g e fundenen ( 1 8 1 1 ) Aegineten in Rom anvertraute, und dafs in München S c h A v a n t h a l e r

etc. f ü r das W e i t e r e thätig war.

Im Sinne des Alterthums bildete auch Thorwaldsen nach der Beschreibung des Pausanias die Candelabern, des Zeus zu Athen

standen.

die im Tempel

Möchte Kr uns n o c h , so weit

antike Nachahmungen und Beschreibungen reichen, mit schöpferischer Hand den

olympischen

A u g e bringen oder in einem Vatikan das

Gott

des Phidias

vor

das

eigenen W e r k e dem Torso des

räthselvolle Haupt mit

allen Gliedern w i e d e r -

geben! Oder dürfen wir sagen, dafs Er auch dafür mittelbar, und ohne Absicht, schon zur Genüge gesorgt hat ? In seinem Medaillon der Gerechtigkeit fanden wir den Jupiter, der die W o r t e der Nemesis aus dem Buche des Lebens vernimmt, und f ü r das neue Rathhaus zu Kopenhagen hat er ( 1 8 0 8 ) einen Fronton entworfen,

der jedoch

der thronende Jupiter,

nicht zur Ausführung kam:

uuigeben von Minerva und Nemesis,

vom Oceanus und der Erde : Und unter den Medallion's der Christiansburg zu Kopenhagen sahen wir, in seiner Darstellung der K r a f t , den Herkules,

dem Hebe den Trank der Unsterb-

lichkeit reicht. ( V r g l . indefs S. 1 9 0 — 2 0 7 . 2 1 3 . ) Dafs Thorwaldsen

schon frühe auch als Zeichner sieh

bewährte, bedarf keiner Erwähnung, wohl aber, dafs e r a i s Jüngling einen Theil

der

hinterlassenen

Zeichnungen

von

C a r s t e n s treu kopirte, und in Erinnerung an den verehrten Künstler ( S . 5 9 0 . ) diese Kopien

in seiner Wohnung aufhieng.

Christiansburger Schio l's. Das W e r k erschien in 22 K u p f e r tafeln mit Erläuterungen von L u d w i g S c h o r n , in grofs quer Folio 1834 bei Cotta. V o n Sommariva's Exemplar sind Gipsabgüsse , I J, Zoll hoch, in Born bei P i s t ri n i zuhaben.



606



Sein eigenes Porträt, das er in der Jagend zeichnete, ist in seiner trefflichen Biographie von T h i e l e in Kupfer gestochen. Die weiche, malerische, im Ganzen edle, zwar unbestimmte, oft schlaffe^ doch nnr mitunter in's Coquette spielende Haitang der Schule C a n o v a ' s , zeugte von der liebenswürdigen, doch schwankenden Jugend der nenercn Plastik. Sie lebte noch zu sehr von der Auszemcel/, von der Aufmerksamkeit and Bewunderung, und gab statt plasitsch geschlossene, selbstständige Gestalten bisweilen eitle, fast hängende Formen, die gleichsam mit Absicht gefallen wollten. Gegen diese halb mädchenhafte Jugend-Richtung C a n o v a ' s selbst ist T h o r w a l d s e n ein vielseitig entwickelter, ein reicher, denkender Künstler, voll Manneskraft. Seine Werke athmen Selbstbewnfstsein. nichts blos unmittelbar Gefälliges: Alles ist freie N a t a r ; nichts Gemachtes, Alles in hoher Einfachheit Geist und Leben: jeder Zug plastische Dichtung; alle Sucht nach Reiz von Grund aus abgetban. Seine Werkstatt in Rom ist der Stolz nordischer Kunst im Süden, die Hoffnung ihrer Zukunft. Sie tröstet u n s , wenn O v e r b e c k s krankhafte, bewufstlos durch Nachahmung oberflächliche Leistungen, anziehend von Aussen, sehaal von Innen, f ü r kurze Abendstunden geboren, den Muth froher Aussicht durch Armuth an Freiheit zu r a u ben drohen. Die Vielseitigkeit Thorwaldsen's herrscht im Wesen und Ausdruck seiner W e r k e ; in der Ausbreitung seines Geniels auf alle Zweige seiner Kunst, and ist durchgehends, was das bewunderungswürdigste, mit der Weisheit freier Beschränkung verbunden, die den plastischen Meister offenbart, den besonnenen, denkenden, sich und seinen Reichthuin beherrschenden Künstler, den Meister, der nicht blos E n e r g i e , die O v e r b e c k fehlt, sondern die doppelt höhere besitzt^ seine Energie in ihr selbst zu besiegen. Er kann jetzt moderne, jetzt antike Gedanken fassen, jetzt tief in das Mittelalter g r e i f e n , aus diesem seine Bilder holen; hier freie Statuen, dort Reliefs schaffen: man wird in seiner Behand-



607



Jung klassischer Scenen nicht den Griechen, und doch nichts Modernes, was verwirren könnte ; in seiner Haltung moderner Gegenstände keine Sucht nach antikem Glänze; im Relief keine Malerei, man wird die Gruppintng inhaltreich, die inhaltreiche plastisch*), nichts Vermischtes und Verwischtes , Alles einfach, treu, bestimmt, und doch so weit Allés in Allem finden, so weit im Bewufstsein der Kunst seiner Zeit Alles in Allem ist. R a p h a e l verband Heidnisches und Christliches : als Maler hatte er in dieser Allseitigkeit , wie S c h i l l e r als Dichter, ziemlich freies Spiel ; aber er vermischte nicht, was er verband. (S. Ö2.9.) Dafs Thorwaldsen, als Plastiker in bestimmtere Gränzen gewiesen, diese, während er Alles gab, allseitig wahrte, ohne pedantischer Absonderung sich hinzugeben ; gehört zu seinen anerkanntesten Verdiensten. Einfache, plastische Bestimmtheit in Allem bei tief greifender, frei vermittelter Selbstdurchdringung- des Gedankens, mithin die Grazie plastischer Transparenz . ist seine Virtuosität. Erwägen Sie daher, wie wir ihm gefolgt sind, den Entwickelungs - Gang der Kunst, bedenken Sie zugleich; dafs Thorwaldsen keine Richtung mit der anderen vermischt; so werden Sie es natürlich finden, dafs im Durchschnitt diejenigen seiner Werke die besten sind, deren Gegenstand am meisten plastisch, d. h. antik ist. Jason, Mars, Adonis, Merkur, Venus, der Alexander-Zug standen seiner reichen Kunst näher, als Gestalten des Mittelalters: Kopernikus, Guttenberg und jener Maximilian I. von Baiern, der bei dem seltenen praktisch klugenVerstande den er, ziemlich gemüthvoll,

*) Im Relief nähert sich, ohne aus ihren Gränzen zu schweifen^ die Plastik, als Plastik > der Malerei. Sieht man Reliefs von Thorwaldsen mit künstlich ausgeführter Schattirung- nachgezeichnet^ so scheinen sie häufig minder bedeutend: Dies ist bisweilen ein Symptom ihrer plastischen Trefflichkeit. (Z. B. in den Kupferbildern seines Altars von A n t o n i o B a n z o , zu haben bei AntoneUi auf dem Platze Sciarra Nr. 233 zu Horn.)



608



im Leben entwickelte, etwas Widerliches, Kleinlich-Befangenes, daher Unpoetisches, in Wahrheit Unsouveraines nie ganz verleugnen konnte. Desto bewunderungswürdiger ist die Kunst, die auch ihn zu behandeln wufste und die Aufgabe, die ihm dadurch gestellt war, erfreulich, weil ihre Lösung zeigt, dafs dem Künstler das Unglaubliche gelungen, die Anforderung, dem prosaischen Gegenstande Poesie einzuhauchen, ohne unwahr zu werden Denn hier mufste er, — mit S c h i l l e r t Wallenstein zu reden, (Tm die gemeine Wirklichkeit der Dinge Den goldnen Duft der Morgenröthe weben.

Dies führte er durch, in Anordnung, Wesen und Schmuck, im kleinsten Beiwerke der Reiter-Statue bis zu den Verzierungen des Sattels, ohne Steifheit den Formen der Zeit treu, und rechnete geschmackvoll auf die Wirkung der Bronze, in welcher das Standbild von S t i e g e l m a y e r in München gegossen wird, wohin das Modell im Sommer 1836 abgieng. Mit ausgestreckter Hand scheint der Fürst gehorsamen Unterthanen Gesetze zu geben; in stolzem Gange scheint das Streitrofs zu fühlen, dafs es den klugen Gebieter trfigt. Rofs und Reiter sind Eines, das Werk ein geschlossenes Ganze: nur weil es seinem Gegenstande treu ist, weckt es den Wunsch, von derselben Meisterband, diesem Kurfürsten gegenüber, einen siegenden Helden und König — einen Wallenstein, Gustav Adolph zu sehen. Mit einem kleinen schon 1812 komponirten Basrelief: Viktoria, einen gefallenen Krieger bekränzend, das aber im Jahre 1829 noch nicht in Marmor ausgeführt war, und vor Allem mit seinem Lord B y r o n , den ich leider nicht mehr gesehen, stieg Thorwaldsen in das Feld des modernsten Lebens. M e n z e l sagt in seiner Reise nach Italien, S. 195: dieses Werk ^begründet eigentlich eine neue Kunst, indem es die bisher unanfgelöste Aufgabe löse, unsere moderne Kleidung der plastischen Schönheit zu vermitteln." In diesem Sinne



60»



rühmt M. in Thorwaldsen den Meister in antiken, romantitehen und modernen Gestalten und Kostümen. und mit Recht. Es bleibt dabei anbestritten und wir haben den Grand davon angegeben, dafs im Ganzen auch ihm die einfachsten, mehr oder minder [nackten Gestalten, die antik gedachten, mythologischen and heroischen Bilder am schönsten gelangen. Und wenn wir beifügen, dafs die Nacktheit menschlicher Formen in gewissem Sinne — ein südlicher, wie ein antiker Zug ist, so müssen wir wiederholen, dafs auch sein Jason, Merkur, Venns etc. frei gedacht, mit Antiken nicht zu verwechseln, dabei klare Beweise sind, dafs der Körper nur als Körper des Geistes der höchste Gegenstand der Plastik, vielmehr die Sprache ist, in welcher die stumme Poesie dieser Knnst, gleich der schweigenden Natur, die Geheimnisse ihres Wesens offenbart. Nur in diesem Sinne sind Gestalt and Form allKhig, jeden geistigen Ausdruck plastisch zu offenbaren, so nämlich, dafs dieser ganz im Körper wohnt, keine Ferne, kein Jenseits seiner Wirklichkeit, nichts von ihm Getrenntes, Abgezogenes, sondern volle Gegenwart selbst, fleisch - gewordener Geist, mit der Natur unmittelbar verbunden ist. (S. 237.) In der allseitigen, treu sinnbildlichen (d. i. symbolischen) Stärke dieser geistigen Gegenwart, nicht blos durch Bewegung oder durch Darstellung von Thieren und anderen Gegenständen, auch nicht blos durch die Form des Reliefs, (S. 607.) oder durch bunte und gefärbte Standbilder näherte sich, wie Sie wissen, schon die antike Plastik, ohne ihr Gebiet zu verlassen (S.155.), wie in anderem Sinne die Architektur (S, 946.), der Malerei. Auch die Plastik, indem sie Alles gegenseitig Widerstrebende abweifst oder gleich in Einen, in den höchsten individuellen Punkt frei zasammenfafst, nimmt, wie W i n k e l m a n n gezeigt hat, nicht mehr Materie11, als zur körperlichen Dnrstellang des Geistigen nothwendig. Gab sie aber in den ersten Anfängen durch die strenge, fast herbe und steife Haltung, durch den verschlossenen Ernst der griechischen Tempel-Statue kräftige, starre Bilder einer Alles übersiegenden, wie der moderne Be39



610

_

schauer irrig sagen würde, einer jenseitigen Macht ( S . 1 3 7 . ) ; BO übertrieb sie doch nur iu verwirrten Mittel-Perioden oder ia überreifen Zeiten und in Nationen, deren Leben nicht selber plastisch w a r ,

wie in der neueren Kunst*) ohne Noth und

zürn Theil neben der Sucht nach sinnlich überfliegender A a moth detf Ausdruck so sehr, es im

riafs

Anfang gemeint war,

Er

für sich, anders, als

E r allein, statt der ganzen

vollen Gestalt, die Seele des Beschauers füllt, nls wollte er, meist nur durch scheinbare, in der Tbat gehaltlose Uebereinstimmung der Glieder und aller Theile den Körper gleich der Last des Steines unter sich verschwinden lassen.

So weit,

als die moderne Plastik, vergriff sich nie die antike, weil sie steet», auch wo sie den Ernst der Natur zu verlassen der Wahrheit. Wirklichkeit Volfcsgeiste — treu blieb. Affektation,

und Grazie,

schien,

plastischen

Aus so schmählichem Verfall, aus

die im schlechtesten

Generals-Uniformen,

dem

Kostüme das W e s e n ,

wie vorher in

fliegenden

in

Gewanden

( S . 4 9 4 . ) , bald auch in Reifröcken die Schönheit plastischer Werke s a b , mufsten erst Cano va, Ionen

dann allseitiger und TOB

her entscheidend, Thorwaldsen ihre

Kunst

erretten.

Thorwaldsen mufsfe jene Steifheit, die dem Westen nnd Norden eigen war, durch den Zug nackter, sonnenklarer, südlieber Einfalt

und Natur, wie Canova.

und zugleich das

üppig südliche Streben nach malerischer, sinnlich überlliefscnder Anmuth, durch den Hauch des selbstbewufsten Geistes überwinden.

Und so ( S . 5 9 9 f f . ) sieht man, dafs es unserer Zeit

nicht mehr unmöglich ist, in der hohen Wahrheit zu sein, traut,

klassiteh

in welcher e s , von Grund aus mit der Natur ver-

die Griechen waren.

Aber der klassische Sinn hat

heute eine andere Richtung, wie die ganze Zeit.

Unser l i e -

ben verlangt freie, beherrschende Anschauung, allseitige Wieder-Versöhnung

mit der Natur.

Ganz in der

Lebens-Rich~

tunp in welcher es der Grieche war, wird daher kein Künstler, * ) Vergl. mit Bezug niif die Malerei r.. B. S. 891 K.



611



auch der beste nicht mehr, klassisch werden, eher ia einer höheren, wie er es soll. — Wie Viele sich verwunderten, dafs M i c h e l - A n g e l » ein Italiener, fand es Canova befremdend, dafs T h o r w a l d s e n ein Nordländer. Bei jenem mochte die eigentümliche Gewalt und Erhabenheit des Verstandes (S. 6*5.), bei diesem nicht obneGrund, mit der Erhabenheit die Grazie auffallen. Wie kommt, läfst sich fragen, der Däne, der Isländer, zur Plastik ? Die Weltanschannng der nordischen Völker gieng u r s p r ü g lich mehr auf das Erhabene und tief Ironische, als auf das Schöne, Anmuthige , Heitere. Die Spuren einet in Altem sich gelbst als Geist ahnenden Geistes sind die sprechendsten Züge ihrer ältesten Mythologie und Dichtung; Selbstbewufstsein der eigentliche Charakter nordischer Ritterlichkeit und Liebe. Durch das Christenthum geläutert, durch die Fortschritte der Zeit zur bestimmten Entwickelong und Ueberwindung seiner tiefen,lange fort lyrisch wirkenden Natur getrieben, durch den Protestantismus auf die Bildung des klassischen Alterthums zurückgeführt, in der Sicherheit seiner Selbstkraft befähigt, das Fremdeste in sich aufzunehmen, ohne an Eigentümlichkeit zu verlieren und im Drang nach ergänzender Natur und Bildung vom Süden angezogen — konnte da der Nordländer sein bestimmtes, einmal entschiedenes Bedürfnis nach dem Schönen, das um so mächtiger ihn durchdringt, je weniger alte Kunst ihn umgiebt, — mit gröfserem und früherem Glück auf eine andere Kunst wenden, als auf diejenige, die man unter den bildenden Künsten von jeher, wenn gleich oft mit einseitigem (8. 915.), doch in diesem Bezüge gewlfs mit wahrem Sinne, vorzugsweise die Kunst des Erhabenen nannte, — auf die Plastik, die das Massige, Körperliche ganz auf die Stufe des Geistes hebt, indem sie das Geistige völlig körperlich darstellt Sicher wird der germanische Norden auch für andere Künste Talente wieder gebären, die im Süden die Wunderkräfte des nordischen Geistes entfalten, — aber es unterliegt kcitierti



612



Zweifel, dar» vor allen die Plastik, durch Thorwaldsen (8' 183.), eine neue, welthistorische Epoche, eine gröfsere, als durch Canova — und gerade wie Sie (S. 596.) gesehen, diejenige begründet hat, in der sich die Kraft des nordischen Denkens in freier Durchführung jener tief greifenden Vermittlung and Selbstdurchdringung bewährt, welcher Canova noch fern blieb, der gleichwohl dem Norden Italiens, Venedig, angehört. In Thorwaldsen wirkt der protestantische Geist des Nordens mit plastischer Energie und Grazie. Bei aller Gröfse seiner ruhmvollen Bescheidenheit ist er sich dessen unwillktthrlich klar bewufst. Denn dieses Bewufstsein bleibt vom gebildeten Genie unzertrennlich: es ruht auf diesem,dem wir seine Schöpfungen danken. In Rom äufserte er deshalb zu M e n z e l , dafs die Plastik dem Protestantismus, die Malerei mehr dem Katholizismus zusage. Sic erinnern sich aus meinen Vorlesungen über Aesthetik eines ähnlichen Gedankens, den ich in Erwägung des Unterschiedes antiker und moderner Kunst in allgemeinem Bezüge (nicht ohne Warnung gegen formelle Anwendung) entwickelte, als ich von dem stillen, bilderlosen Charakter des Protestantismus sprach, der, als evangelisches freies Denken in sich selbst die Kraft trage, seiner lauteren, mehr als lyrischen Innerlichkeit durch Wissenschaft und Kunst, zuletzt durch kunsterfüllte Wissenschaft allversöhnende Gestalt zu geben * ) , von allem Zwiespalt sich zu befreien. Die speziellere Lösung der Frage Canova's liegt aber im Leben unseres Künstlers, dessen Verhaltnifs zu seinen Vorgängern und Zeitgenossen aus der deutschen und französischen, wie aus der italienischen Schule, so weit an jene beiden hier zu denken, schon genügend angedeutet ist. Um seine Geburt streiten sich Island und Dänemark. Antheil an ihr verlangt England, — er sei auf dem Meere g e boren — und Deutschland — er spricht, wie A. W . S c h l e * ) Vgl. S. 160. mit 237.

408 ff. .«.V

A u ß e r d e m S. 330. 334. 336. 3 4 0 .



613



g e l bemerkt, deutsche Sprache und hnt deutsche Bildung. Selbst Italien zieht den Nordländer in seine Kreise und da Tag, Monat, — Jahr *) und Ort seiner Geburt in Räthsel gehüllt sind, feiern Dänen und Deutsche in Rom seine Ankunft in dieser Weltstadt (den 8. März 1797) alljährlich als den Tag seiner Geburt und lassen Nationen streiten, gleich den griechischen Städten über Homers Heimath: denn er gehört der Welt, der Geschichte, und das Land seiner Väter ist die eisige Feuer - Insel, die dem Welttheil künftiger Geschichte nicht ferner liegt, als unserem Kontinent. Wie seine Anadyomene (S. 698.) dem Meer, entstieg er selbst in geheimnisvollem Dunkel der verborgenen Mutter. Wie Flaxmann unter alten Bildwerken, deren Sinn Anderen verschlossen blieb, umherwaudelte, sah sich Thorwaldsen, gleichsam berufen, die Plastik von Vorneherein, d. i. aus ihren einfachsten Anfängen in sich wiederzugebären (S. 119.), schon als Kind von ähnlichen Arbeiten umgeben. Sein Vater, Sohn eines Geistlichen, war Steinhauer und SchiffsBildschnitzer. Noch besitzt die Akademie zu Kopenhagen manche Erstlinge des jungen Künstlers, die bei gewissenhafter Nachahmung seiner Vorbilder grofse Anlagen und schnelle Fortschritte gerade in der Sphäre der Kunst beweisen, die das umfassendste Genie erfordert, in der Komposition. A b i l d g a a r d , Professor an der akademischen Modellschule, der Historien - Maler W u l f und Graf Fr. Detlew von R e v e n t l o w haben das Verdienst in Kopenhagen ihn durch Theilnahme, Z o e g a , vor Allen C a r s t e n s in Rom, ihn durch Kritik, Liebe und Beispiel unterstützt zu haben. Während Z o e g a die strebende Seele des Jünglings durch die Feueresse scharfsinnig gelehrten, leicht übertriebenen Tadels läuterte, gof8 C a r s t e n s den Balsam siegender Zuversicht in das edle, sich selbst verwundende Gemüth, dem das Schicksal starke Proben gestellt hatte. Nach langwieriger, sturm*) Vciuiuthlich den Iii. Nov. 177«.



614



voller Fahrt in Rom angelangt, wurde er bald (1798) durch ein drohendes Fieber a u f s Lager geworfen. Von seinen Nachbildungen der Antike ans dieser Zeit 6ind einige in Marmor noch vorhanden. S o h i l l e r ' s ernste Worte zum Grafs des Jahrhunderts „Und das Band der Länder ist gehoben Und die alten Formen stürzen ein"

dürfen als Gegen-Motto dienen für das erste W e r t , welches in der Geschichte der bildenden Künste, wie im Leben des Plastikers, das ihr völlig gehört (S. 392.), beim Antritt des Jahrhunderts (1800) eine neue Epoche bildete, sein Jason. Unerkannt von der Menge stand in menschlicher Gröfse das vollendete Modell des Argonauten - Führers lange einsam in der kleinen Werkstatt. Um es in Marmor auszuführen, hinderte den Künstler der Geiz der Zeiten. Da zerschlug der mächtige sein Werk, das schönste seit der Schöpfung des vatikanischen Apoll! — Aber das Genie des Verlassenen war reicher als damals Rom, thätiger als der Geschmack der Fremden , die es sahen, stärker als die akademischen Gesetze seines gesunden Vaterlandes, .die ihn zurückriefen. Er blieb in der Residenz antiker Plastik und schuf von Neuem, nach keiner Ohnmacht des Tages fragend, jetzt — gleich in kolossaler Gestalt — seinen Jason und entschied, den Stumpfsinn des Zufalls besiegend, für immer sein Glück (1803). Z o e g a ' s gelehrte Zweifel waren durch die That vernichtet. Ungetheilt zollte er Beifall. Der neidlose C a n o v a bewunderte den neuen grandiosen Stil des dänischen Jünglings *) und später sfchon mit Schüchternheit oder doch mit dem edlen Wunsche des Alten (S. 104.), noch einmal jünger zu werden**), *) Seine Worte: Quest opera di quel giovane Danese è fatto in uno stilo nuovo e grandioso! **) Zu Friderike B r u n n soll er gesagt haben: Questa statuetta è bella , è nobile e piena di sentimento ; il nostro amico daverv è un uomo divino! und naiv hinzugesetzt: Il est pourtant dommage, que je uc sois plus jeune!



den Adonis

616



des Freundes und göttlichen Mannes.

scheidenen Meister verwöhnte kein Lob. Vaterland zurück am T a g e

der

seinem Jason.

Da

führt

der Genius der Künste,

A b r e i s e n d e n Banquier T h o m a s

fast

Hope

zu

Betroffen f r a g t der Britte nach dem Preis der

Ausführung in Marmor, bietet mehr, langt —

Den b e -

Dankbar will er in's

dringt

auf Eile.

Von

für immer in R o m ; aber das und später wiederholt nieder,

da

alte

als der Künstler v e r an blieb

Thorwaldsen

Fieber warf ihn erneut

trieb ihn

(1804)

Reise, nach N e a p e l , Toskana, nach Montenero bei

zu

einer

Livorno

und in die lucchesischen Bäder, w o er leidend, doch fortan mit kleinen Kompositionen sich beschäftigte. Die Siege Frankreichs erschweerten die Verbindung mit England. Seine Kunst entwickelte

sich

mehr und mehr; er wurde unzufrieden



Er nur allein — mit seinem Jason, und wollte Sir Hope um denselben Preis

eine

bessere Arbeit liefern.

Unwandelbar

blieb der Britte bei dem .ersten Verlangen. Im Jahr 1828 war der kolossale Jason in Marmor vollendet. Der Plastiker,über die schuldlose V e r z ö g e r u n g g e g e n den Wohithäter mit sich ungehalten, legte

als Geschenk ein Basrelief, nebst der Büste

der Gattin und der drei Töchter Hope's bei und übergab damit die Familie der Unsterblichkeit.

Seine übrigen , früheren und die meisten seiner späteren Hauptarbeiten haben wir vorhin erwähnt. lichen Auszeichnungen erhielt durch M u r a t . sein.

Die ersten öffent-

er durch seinen K ö n i g und

In Rom soll ihm eine Münze geprägt worden

Doch beruht

diese Sage

( d i e selbst in das Conver-

satjons-Lexikon übergegangen ist) vielleicht auf einer V e r wechselung mit der Medaille, die ihm B r a n d in Berlin, sein Profil auf der einen, sein Basrelief a genio anderen Seite,

graviit hat.

lumen

auf

der

Im Jahr 1819 suchte Thorwald-

sen sein Dänemark, über Stuttgart etc. reisend, wieder auf und g i e n g

über Dresden. Warschau und W i e n etc. zurück



«16



nach Rom and 1 8 3 0 , aar wegen Leuchtenberg's Grabmal' auf wenige Tage nach München *). Wie tief T h o r w a l d s e n seine künstlerische Wirksamkeit durchschaut, zeigen vor Allem seine Werke, dann auch seine Erklärungen über ihr Verhältnifs zur Baukunst. Ohne Wiedergeburt dieser Kunst kränkelt das äufsere Leben der Schwester-Künste und doch vermögen wir in ihr selten mehr, als Gegebenes allseitig uud gefällig nachzubilden. Auf solche Zweifel antwortet, statt eines bestimmten Bauwerket, wie C a n o v a eines gründete, der Geist, mit welchem Thorwaldsen seine Kirche ausgeschmückt sehen will: denn in dieser Ansiebt liegt, wenn gleich nur im Sinne der Plastik, für schöpferische Architektur mehr noch, als die schöne neue Kirche in Kopenhagen bietet: ein leiser Wink für fernere Bauten**). Wie der Plastiker gegen M e n z e l (Reise nach I t a l i e n S . I I S . ) sich erklärt, denkt er sich die Ausschmückung einer protestantischen Kirche so: „Vorn am Eingänge soll Johannes der Prediger die Christen gleichsam einladen, das Wort zu hören. Im Innern sollen zuerst die Propheten und Sibyllen in

* ) Da ich in E r l a n g e n , spater in Rheinbaiern und selbst in Heidelberg über Thorwaldsen keine literarischen Quellen fand und manche Angabe nur aus dem Munde lebender Künstler schöpfte; so v e r w e i s e ich wiederholt auf eine Schrift v o n e n t s c h i e d e n e m V e r d i e n s t e , die ich leider nicht b e s i t z e : Leben und W e r k e des dänischen Bildhauers B e r t e ] T h o r w a l d s e n , von J . M. T h i e l e . Th. I. mit 8 0 Kupfertafeln etc. Leipzig. Brockhaus 1 8 3 8 . Th. II. 1 8 3 4 . ( g r . F o l i o ) . D. G r ü n e i s e n a. 0 . Außerdem s. man die Contorni (Umr i s s e ) von R i e p e n Ii a u s c n und M n r i . Rom 1 8 1 1 . und F . B . L a h d e : 11 Statuen und R e l i e f s imeh T h o r w a l d s e n , mit Epigrammen v. O e h l e n s c h l ä g e r e t c . Einige andere S c h r i f ten und K u p f e r w e r k e haben wir schon berührt. * * ) V e r g l . oben S . 2 9 8 f. 3 1 2 . Bei dieser Gelegenheit müssen wir der Verdienste des Prinzen C h r i s t i a n von D ä n e m a r k in all diesen Be/iehungeu gedenken. Vergl. „Schilderungen und Ergebnisse r>incs V i e l g e r e i s t e n , der ausruht. 1 8 3 3 . S . 9 4 f.



617



der Vorballe, dann im Chor, in zwei Reihen sich gegenüber, die Apostel stehen und jeglicher in seiner Art eine andere Kraft oder Tagend, die das Christenthum verlangt und hervorruft, ausdrücken. Den Schlufspunkt aber soll Christus bilden, wie er liebend die Arme öffnet: kommt alle herbei, die ihr mühseelig und beladen seid. Wort un56



eben, um die schlechteste aller Zierereien zu rügen, die, noch in unreifer Jugend, liier sogar mit Einfalt, dort mit hnlber Technik, mit dienstbarer Gelehrsamkeit, überall mit dem Beifall unberufener Gönner und Richter buhlt. Die alte Weise der Kunst ist vorüber, eine neue will an ihre Stelle, aber nur die junge Fülle einer gesunden, durch Erinnerung der Vergangenheit frei und tirkräftig geläuterten Weltanschauung, nur die Begeisterung an der Natur, die das W e sen aller Schöpfung in der Liebe erkennt, an ihrer zeugenden und erhaltenden Kraft Antheil hat, jede Nachahmung, jede Sucht nach Originalität überwindet, nur diese Energie kann den heutigen Künstler ermächtigen, glücklich in Natur und Leben zu forschen und von da in das höchste Gebiet des Geistes emporzudringen, — je nachdem das Redürfnife derselben K r a f t , die der Künstler beherrscht, der das Leben der Natur in sich trägt, die allgemeine Stimmung e r füllt, öffentliche Theilnahme, Durst nach Grazie entzündet und alle Pandekten-Weisheit aphoristischer Sekten und Schulen ausstöfst. Das wahre Heil wird also für die Künste, die sich bei uns jetzt dem „Praktisch - Bedeutenden" zuneigen, erst dann eintreten, wenn die Künstler nicht mehr in subjektiver Befangenheit oder auch in beschränkten einseitigen Studien stehen bleiben, sondern wenn sie sich jeder Theorie entschlagen, frei mit der Natur, mit der wahren Wissenschaft (S. 312.) befreunden, sich der tiefsten Gründe vergangener und eigener Schöpfungen lebendig und werklhälig (d. i. objektiv und praktisch) bewufst werden und das Genie, so zu sagen, der Grazie, des Einzigen, was in der Kunst nicht gelernt werden kann, ohne Neben - Rücksicht, frei und lauter in sich nähren und bilden. (S. 645.) Aus civilisirten Nationen saugen die Künstler in tief erregten kräftigen Zeiten Mark und Leben. Der Geist ihres Volkes, ihres Jahrhunderts ist der Stamm, die Mutter ihres Genie's: e r r u f t , gleich der Frühlings-Sonne, rings a u f keimende Blumen, entsprechende Talente allzumal an's Licht:

keines snflUlig, jedes zur rechten Stande (S. 398.); das einseitige bat steets ein anderes, wodurch es ergänzt wird, neben sich oder zum Nachfolger. (S. 398.) Und wenn in allgemeiner Entwickelnng and Ergänzung (S. 597.) die Zeit erfället ist; dann erzeugt die reife Natur lief bewegter Völker — Genieen, die, in ihrer Sphäre, die rolle Vergangenheit in sich tragen*), von Innen hervor alle ergänzenden Seiten in Einem Brennpunkte vereinen und weit hinaus den Geist der Nation, der sie geboren, in sich besiegend, ihre Schöpfungen aller Mit - und Nach - weit frei überlassen: in ihnen wirkt der Genius der Menschheit, die Arbeit der Jahrhunderte. Dies sind die Zeiten eines Sophokles, eines Raphael und Shakspeare: perikleische, mediceische Zeiten. Denn in der Kunst, Religion und Wissenschaft überwinden, wie in der Sittlichkeit, die Völker gerade dadurch, data sie ihren Bernf erfüllen, sich gelbst-, streifen ihre Beschränktheit**)ab, indem sie ihr höchstes Leben zum Dasein, oft zum Opfer bringen and wohlthätig sich die Hände reichen. Nur in dieser Bedeutung sind die Künstler die Blumen der Nationen. Und darum gehört zum Gedeihen ihrer Schöpfungen eine kräftige, Leben erfrischende Atmosphäre in der öffentlichen Stimmung der Völker, wie im Garten der Natur, nach und unter Stürmen, zum Gedeihen der Blüthen „warmer Frühlingshauch." Und wie nach einer orphisohen Mythe die geheimnifsreichste Göttin des Alterthum's, Persephone, aus der Unterwelt sich erhebend, ihren heiligen Leib im sprossenden Grün der Frucht vor aller Welt entblöfst, so enthüllt sich in den Werben schöpferischer Kunst das reine Leben der Grazie, (S.697.) die unlöschbare vestalische Flamme, die in den innersten Schachten civilisirter Nationen unsichtbar regiert und Alles Herrliche gebiert, was in den Blüthen der Weltgeschichte aufgrünt. Diese Grazie ist, in ihrer Vollen*) Vgl. S. 184. 381. 393. 406. und durchgehends. **) S. 113. ¡875. etc.

4t



668



dang gedacht, die versöhnende Göttin des Höchsten und Tiefsten , des Himmels und der E r d e , die einzige ewig sichtbare Majestät der Heiterkeit und des Ernstes. Sie ist es in allen Sphären des Geistes, im Kleinen, wie im Grofeen, in A n schauung und Denken, im Geben, Leiden und Handeln, in Sehnsucht un>l E r f ü l l u n g : die vollendete und darum aktiv benimmt* und individuelle Offenbarung der Einheit aller Widersprüche des Lebens. Mit dem Schilde der Ewigkeit, der sie entsteigen*), tragen ihre Schöpfungen das Siegel der Einzigkeit, als h&tte der Künstler,der sie gebildet, die Form für immer zerecUagen. Sie selbst, die in ihm, in Allem das Vollkommene**) wirkt, und sie nur allein scheidet die civilisirte Welt von der barbarischen. Ohne ihren sichtbar allwrsöhnenden Geist giebt e s , im Sinne der Freiheit, keine Schönheit, keine W a h r heit, keine Güte. Aber sie hat die K r a f t , frei in tausend Formen /.u erscheinen, auch da gegenwärtig zu sein, wo nur der Verlraule***) «ie crblickt, die Kraft höchsterLebensfüllc und Mannigfaltigkeit, weil sie die Kraft der Einheit besitzt, die alles bindende und belebende Kraft. (S. 447.) In ihr sind Anmutb und Würde eines. Sie ist diese Einheit, die vollendet sich selbst entfaltet, den Himmel nach allen Richtungen entwölkt, auf Alles, was am Tage liegt, seegnend ihre Strahlen sendet; die Braut des Lebens, die das ewige Band des Geistes uud der Natnr, des Schönen, Wahren und Guten, den Zau6cr-Gürtel der Freude, um Alles windet, was Leben und Geist atlimel und liebet; der lebendige Beweis und Zeuge, dnfs das l T nsittlicbc, geistig Uäfsüche nie das wahre Schöne ist, und dafs die Kunst, welche dieses erreicht, das Wahre und Gute von selber mitbringt; — die Apotheose des Lebens. l'nd wenn dennoch den Sprachen aller Völker

+) S c h i l l e r sagt vom .Schonen: „Fertig von Ewigkeit her stellt es vollendet vor Dir!" **") VrI. /. Ii. S. 838. 597. 40G. 480. 460. f389.) ***) Verst. N. 358. 450. 483. 501.



669



das Wort mangelt, sie vollgültig zu bezeichnen, weil zur Zeit der Sprachschöpfung ihr Licht den Nationen nur feto aufdämmerte; so durften wir an die Griechen uns wenden, deren Leben immer grünende Dichtung war, am aus ihm das verwandteste Wort zu wählen, den Namen der begrüfrenden Gottheit, die einzig unwiderstehlicher, als Aphrodite, Alles gleich mit Liebe füllt : die Grazie, die Charit, — die der Göttin der Seeligkeit die reine Dahn erst ebnet, nimmer TOB ihrer Seite weicht, ihre letzte und hfchste, ihre erste und mildeste und alle Haid darstellt, und selbst dem Schmerz und Tod den Adel der Schönheit Verleiht Nur in ihrem Lichte „schämte sich keiner Freude der Gott." (S.136.) So redet [der Meister antiker Lyrik, P i n d a r , in den Olympiaden (XIV, 6.) die Göttinen der Anmuth, die Chariten, an: ,.Ich fleh' Euch, Chariten, hörtl denn n u r d u r c h E u c h wird, Was gefällig und hold, a l l e s den Sterblichen verlteh'n. W e r w e i s e u n d s c h ö n , w e r ein h e r r l i c h e r M a n n , W a r d ' s nur d u r c h Euch. Auch n i c h t die G ö t t e r einmal, W a l t e n , ohn' h e i l i g e r C h a r i t e n H u l d , im Chor und im Festschmaus. Pflegerinen ja sind sie a l l e r G e s c h ä f t ' im H i m m e l . "

In diesem Sinne — worin sie allein die höchste —, ist die Charis auch der Lichtpunkt, in welchem sich die Versöhnung der Kunst mit der Religion, von der jene sich geschieden, in ihrer Vollendung immer darstellt. Denn sie offenbart das Göttliche frei in Allem (3.669.) und bringt zur Anschauung die einwohnende, positive Kraft, durch welche alles Wirkliche besteht, weil sie in Allem das eigene Maafs sich selber setzt: in ihr wirkt der Geist des Lebens, der durch die Kraft des Allgemeinen das Einzelne weiht, dafs der Blick des Beschauers auf ihm, wie auf einem eigenen Ganzen, befriedigt ruht, in höchster Klarheit *) die Gegen*) In wirklicher Transparcu*.



660



wart der Liebe, die Alles schafft, vor sich sieht, and, in der Kunst (8. 444.) gleichsam über sie selbst hinausgeräckt, in die Anschauung aller Herrlichkeit versenkt wird. In die Anschauung, nicht in den Genufs bioser E r - I n n e r u n g . Denn Erinnerung ist in Allem, wie die Alten sie erkannten , nur die Mutter der Musen, jene Grazie aber ihre zur Welt g e borene, blühende Gestait, die den ewigen Frühling festhält. Und weil, wo diese wohnt, jene Liebe waltet, in welcher Natur und Geist, Himmel und Erde versöhnt sind, so ist in ihrem Anblick, wie in der Liebe, der Beschauer plötzlich und vor Allem über sich selbst hinausgehoben, über jedes Verlangen, weil er jedes erfüllt sieht, wenn er sie nur anschaut , von der in Wahrheit gilt, was Ariosto (im rasenden Roland X, 69.) von der Burg der Logistilla sagt : — — — — w e r ihr n a h t , Durchschaut sich seihst bis mitten in die Seele, Mit Allem, was er Gut und Schlimmes hat.

Trachte daher mit voller, ungeteilter Seele nach dem Wahren, so wird Dir das Gute und Schöne; — nach dem Guten; so wird Dir das Schöne und W a h r e ; — nach dem Allein Schönen, dem offenen Himmel auf Erden, so wird Dir Alles zufallen*). In all dem mufst du vorerst und fortan Dich Selbst überwinden! — Von dieser Seite heiligt auch das Christenthum das g e wählte Wort. Denn völlig, wie bei den Griechen in der Kunst, erscheint, in das höchste Gebiet des Lebens übersetzt, der Name Charis im Neuen Testamente**). Auch da ist sie die *) Vergl. A r n o l d R u g e ' s platonische Aesthutik. Halle 18Ü2. (Kunstbl. 1834. Nr. 48.) **) Die deutsche l'ebersetzung wählte da gewöhnlich das schöne, doch vielmifsdeutetu alte W o r t : Gnade. In der Sprache, in welcher Christus zu seinem Volke gesprochen, heilst aber das W o r t , für welches im Testamente C h a r i s steht, ganz wie dieses, auch Anmuth, Schönheit, F r e u d e , Güte , niemals kalte Würde. Im Sinne der R e l i g i o n aber w ä r e

— vollbracht« Lotung Geistes,

661



«11er Widerspräohe der Natur

des Innersten und Aeafsersten;

Liebe; die heiligste Gabe das Recht verleiht, allein Wirkliche

and

die Lösung

de« aller

der ewigen Vermittelnng, die Allem

das vor Gott gilt, und in Wahrheit das

ist.

Auch da verschwindet vor ihr jeder

M a n g e l , denn sie selbst ist Nachsicht, Haid und Wohlthat, Ausgiefsung und W i r k u n g des heiligen Geistes der Freiheit, nicht blos Güte,

Vorsorge,

sondern Erfüllung

aller

Ver-

heissungen; Vollendung als Gewährung und als Empfängnifs der Freude; freie, über alles Verdienst erhabene Liebe und allgegenwärtige

Wohlthat,

in Allem

Zweck

Denn in Allem ist sie Blick und Leben der frei

selbst im Einzelnen

durchgeführten

ihrer

selbst

vollendeten,

Weltordnung

Gottes.

W i e aber im Sinne der Religion die Charis in der Sittlichkeit die

Freiheit des Menschen,

Kunst die Freiheit des

hebt sie im Sinne

Künstlers einpor, —

der

hebt sie nicht

uDser „Aumuth" für Charis viel zu einseitig, wenn gleich d i e s e Charis — Gottes wirkende Anmuth, s e i n e Anmuth, die thiitige etc. bedeutet, wenn gleich in i h r Gott als das W e sen gedacht wird, das init allem Anderen augenscheinlich, mit sich aber nur in so weit beschäftigt ist, als Er selbst die L i e b e , der Geist ist, der in s i c h Alles schafft und fafst etc. Auf diese Art erscheinen zahllose Streitigkeiten moderner Sekten, die selbst auf Künstler nachtlieilig wirkten, völlig verkehrt. Auch im höchsten Sinne der K u n s t bleibt das W o r t A n n u t h für Charis, wie es mit Anderen , S)c he 1l i u g (philos. Schriften I , 308.) wählte, ungenügend, weil die höchste Charis weder blos das sog. vernünftig Gefällige, noch die blose S e e l e der Form und des Gehaltes, der sog. freigewordene, seine Verwandtschaft mit der Seele fühlende Naturgeist und dergleichen etc., vielmehr v o l l e n d e t e Erscheinung des G e i s t e s der Sache etc. (S.597.) ist, und weil man Aninuth ge wohnlich im Gegensatz gegen Wlirde passiv fafst, und die Innere Kraft, das alte „ M u t h " im W o r t e übersieht. Ursprünglich heilst Aninuth N e i g u n g , kraftvolles, tiefwirkendes Streben nach dem , was uns anmuthet, anmuthig daher der Gegenstand der L i e b e . (Vergl. P e t e r s e n Veränderungen und Epochen der deutscheu Hauptsprache. S. 159. Th. M u n d Kunst der deutschen Prosa. S. 842.')



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auf. Sie ist ja überall Offenbarung, Blüthe der höchsten Freiheit und der edle Geist allein ein lebendiges Kunstwerk. Aueb in der Kunst wirkt der Geist, nur als Genie des Schönen , wie in der Wissenschaft als Geist des Wahren, das Wollen und Vollbringen. In der Sittlichkeit gilt das Wort: der Mensch bann, was er iritl: er vermag es durch Gott, und will er mehr, als er kann , dann, wie Shaltspeare sagt, ist er keiner. Auch in der Kunst kann er, was er soll, so weit er als Künstler es will. Und wie mit Recht der Theologe tagt: durch die Charis wird der Mensch seelig, so sagt der Künstler: durch das Genie wird er ein Sohn der Charis, und, mit S c h i l l e r , Weil der Gott ihn b e s e e l t , so wird er dem Hörer zum Gotte, W e i l er der Glückliche i s t , kannst Du der »Seulige sein!

Derselbe, nur dem Geist erforschliche, dem Alltag wunderbare Akt der Freiheit, durch welchen der Mensch zur Wahrheit und Güte sich neigt, wendet sich in der Kunst zur Schönheit. Da vor Allem erscheint er als Gabe, als Geschenk Gottes, im Weltakt der Seelen-Bildung, und wenn jenem dieses, ist diesem jenes Vermögen und ,,Können", jene Kunst and Gunst*) ertheilt, dafs Alle, wie wir sahen, die d u r c h . Lösung ihrer Aufgabe selbst sich überwinden, einander lebendig ergänzen, alle Wohnungen der Freude füllen und den Baum des Lebens mit den Früchten der Erkenntnifs (S. 399.) im eigenen Garten frei sioh ziehen. War die griechische Kunst Poesie des Lebens, die neuere, die italische, Poesie des Himmels (? S. 237.), so ruhte der höchste Beruf der letzteren doch immer in der Darstellung des Heilandes, der die Welt, ihre Qual und Arbeit in ihr selbst überwunden und die That des Geistes vollbracht hat; in ihm giebt der neueren Kunst das einfache Wort der Wahrheit (S. 964. f. 898.) eine höhere Poesie, als das Griechenthum je erreichte. Hier ist die Wirklichkeit, die wahre Ge* ) D. i, G a b e , bei den Griechen gleichfalls C h a r i s .



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schichte — das Mehste Gedicht, Gedicht Gottes: sein Geist Quelle derCharis, die Alles in der Gestalt, in der es ewig gilt, hinstellt. (8. 813. 337.) Einen höheren Flug, als diese Wirklichkeit , nimmt keine Dichtung: — Ist aber die Welt, wie sie in derThat rieh rühmt, chrishlich d. h. im Geiste frei geworden, so wird das Cbristentham nicht blos als Religion, es wird auch als Wissenschaft, Sittlichkeit und Kunst Alles durchdringen, mit jeder Sphiire des Geistes, wie mit aller Individualität versöhnt, die Vollendung solcher Entwickelnng nicht blos begünstigen, sondern einheimisch machen im Geiste der Nationen, den es er fällt: es wird aufhören, blos Dogma zu sein and lebendig werden. In der Religion der Griechen fanden wir die erste, so zu sagen, die plastische Religion der Kunst*), im Christenthum aber die Religion aller Religionen, die Religion scblichthin, deren Vollendung die Bürgschaft einer ewig neuen, der erhabensten Grazie allseitig in sich trügt. Wie also das Christenthum, greift noch die Charis der Kunst durch alles geistige Leben. In dieseni fordert und schafft sich und schon von jeher, gleich der Sittlichkeit, auch die Wissenschaft ihren Antheil ander Charis und wie sich in jeder Epoche der Kunst, was rollbracht, was in sich rollendet ist, mit Grazie äufeert (S. 3880; so liebt auch die Wissenschaft, wenn sie eine sichere Stufe hoher Ausbildung erreicht hat, die umfassendsten und tiefsten Aufschlüsse, die sie im Laufe der Entwickelang errangen, in organisch vollendeter Gestaltung, aller Welt fafslich, hinzustellen d. h. in Kunst form den Triumph ihrer Klarheit zu feiern ? • ) , das Gebiet der Grazie zu erweitern , ohne das der Künste zu verrücken, und in's Leben zu treten, ohne die eigene, nur zu oft verschmähte Gediegenheit *) Vorlesung V . mit Anhang 1. u. 8. und Vorl. VI. * * ) Dahin s t r e b t e z.B. S e h e III n g , a b e r seinem oft prachtvollen Stil fehlt bei a l l e r G e n i a l i t a t , bei allem Reden über Natur das Natürliche , Naive , A n s p r u c h l o s e , Gesunde : e r verräth häufig etwas- Gemachtes und dennoch Mangel an Durchbildung.



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zu opfern*). Auch diese Kunstform hat ihre Geschichte. Dämmerungsvollen Anfangen entwachsen, dringt die Wissenschaft zuerst anf Begründung ihres Wesens, stellt bald feste architektonische Glieder auf, bildet sie aus, giebt ihnen Fleisch und Blut, den Zauber der Wohlgestalt, die Farbe, endlich den Ton und Athem des ursprünglichen, warmen Lebens. Im Sinne solcher Harmonie nannte P l a t o n die Philosophie die höchste Musik (S. 345.) und er selbst scheint in der Sprache raphaelischer Bilder mit uns zu sprechen, A r i s t o t e l e s in der Formen - Sprache Buonarroti's. Denn durch alle Zeiten gleichen die Entwickelungs-Stufen der Wissenschaft den Perioden der Kunst, und lassen die Tiefe der letzteren auch von dieser Seite ahnen. Und wie auch diese Perioden, dem Gang der Weltgeschichte treu, jenen allgemeinen Gesetzen folgen, die mit der Macht metaphysischer Bestimmungen Alles, was um und in uns herrscht, durchdringen; wie sie die BildungsStufen der Geschichte Alles Lebens abspiegeln **); wie ihre Entfaltungen simultan und mikrokosmisch die Natur und den Geist der Zeiten anschaulich enthüllen; bedarf keiner Wiederholung, zumal Sie wissen, dafs in der Kunst die höchste Besonnenheit-ungetrennt von der bewufstlos wirkenden Tiefe des Genie1«, dafs in ihr die Natur und Freiheit des Geistes in unlösbarem Vereine waltet, und nur in diesem Vereine die Hoffnung neuer Schönheit nährt Darum forderten wir mehr selbst, als Genie, nämlich seine Durchbildung und Veberwindung (S. 6A4.) und trafen doch die Kunst nicht blos da, wo sie als Kunst***} das Höchste leistet Gleich der ewig keimenden Natur, die im Frühjahr mit tausend Blumen aufwacht, im Herbste mit dem Freudekranz des Bacchus schliefst, fafst die Kunst neidlos alle Enden des Lebens, und das ganze, wahre Leben will in Allem Schönheit, keine ihm *) 8. 160. 837. mit 899. und 612. **) Vergl. T. B. S. 438. IT. (mit 393. ff. 39». ff. und sonst). ***) S. 80. 113. ff. >98.



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entfremdete, vornehm von ihm getrennte Kunst. Nationaler Kunst freute sich in seiner Blüthe das überwundene Mittelalter, noch mehr das griechische Alterthum. (S. 363.) Aus dem Schoofse des Volkes wuchs die Pflanze der Schönheit. Von seinem Geiste verlangt die Grazie ihre künftigen Rechte, vom Genie allseitiger Nationen neue Vollendung! Und noch heute entsteigt, vor dem Blicke des Künstlers, Aphrodite reif dem unergrfindeten Meere, Athene gerüstet dem Haupte des staunenden Zeus und alle Ideale tragen ewig das königliehe Antlitz des Menschen! — Hiemit scbliefsen sich diese Vorlesungen. Möchten sie etwas dazu beitragen, das Interesse für die Kunst wach zu erhalten und das Bewußtsein zu erwecken, dafs ohne durchgeführte Selbstüberwindung, ohne frische, naturtreue W i e dergeburt des Geistes, ohne volle klare Offenbarung # ) seines tiefsten Wesens in keiner Sphäre des Lebens das Höchste zu erreichen ist. Denn die Prozesse dieser Selbstüberwindung sind die Geburtswehen jeder menschlichen Schöpfung; ihre Stadien dieKpochen der Geschichte, wie der Wissenschaft, so der Religion und Kunst. (S. 399.) Wir haben letztere durch Italien bis auf die neueste Zeit verfolgt, wo fremde, zumal nordische Künstler, mit einheimischen, auf dem klassischen Boden siegreich wetteifern, doch den Triumph der Kunst über die Schranken des National-Geistes und der Eitelkeit des Einzelnen bewähren. +) D. I. Verwirklichung.

ErläuterungenI — III, Das Wesentlichste, was zu den drei ersten Vorlesungen zu bemerken w ä r e , dürfte mehr ftir das naturwissenschaftliche (und kammeralistische), als für das allgemeine Publikum von Interesse sein: ich verweise daher auf meine A t h e n e (Vermischt* Aufsätze. Kempten i833); H e r t h a (Almanach ftir i836); auf mehrere Abhandlungen und Notizen, gröfstenthcils in Leonh a r d ' * und B r o n n ' s Neuem Jahrbuch ftir Mineralogie etc.; auch auf meine Schrift: Neptunismus und Vulkanismus. Stuttgart, Schweizerbart. 1834. I. S. 6. Z. 10. unt. m e i s t : Die bedeutendsten SchweizerSee'n haben Abflüsse. Krater-See'n und andere vulkanische See'n sind im südlichen Italien gewöhnliche Erscheinungen. Der See von A g n a n o soll erst im Mittelalter entstanden sein. (Vgl.zu S. 6o.;_ 7. 6. v. u. P i a t o n : Die Angabe dieser und anderer Stellen in meinen Vermischten Aufsätzen S. i35.ff. 8. 3 v. u. e m p f i n d l i c h e r w e r d e n : Was abwechselnd auch in Grönland der Fall sein soll, obgleich dieses sich senkt, worüber ich in v. L e o n h a r d ' : und B r o n n ' s N. Jahrb. l836. V. S. 5y3. ff. ausführlich gesprochen, lieber Hie Hebung Skandinavien^ und ihre Verbindung mit entsprechenden Erscheinungen ebendaselbst und in der H e r t h a a. O. 9. 10. a u f r a g e n : Eine zum Theil abweichende Ansicht vergl. in P l a t n e r ' s , G e r h a r d ' s , B u n s c n ' s ctc. Beschr. d. StadtBom.l.98. ff. a. »83o. Meine AeuLserung gründet sich auf eigene Anschauung i. J. 1819. und auf die Versicherung mehrerer Einwohner Roms über frühere Jahrgänge. Aufserdem vgl. man A l e x a n d e r r . H u m b o l d t in Schw. N. R. XV, (auch dessen Reise in die Aequinoktialg. etc. N. Hont. III. 465.) 9. i5. T i b e r s t r o m s : Man hat das Wasser der Tiber deshalb und wegen das Siifsholzes, das man brenne, und der wenigen Citronen ihrer U f e r , ironisch, L i m o n a d e genannt. D „ y " m o k r i t o s , vom Verfasser der Briefe eines in Deutschland reisenden Deutschen. IV. (1834} S 24o. Dafs auch die T i b e r ihr Bette bedeutend erhöht, ist durch die skandalösen Versuche, antike Schätze aus ihr zu gewinnen, allbekannt i3. ai. aus V e n e d i g : Darauf beziehen sich noch gangbare Sagen im Fichtelgebirge, die ich in der H e r t h a Almanach f. >836. z. B. S. «73. erklärt habe.



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i4. 4- S t a a t : W i e Napoleon die Venezianer t r a f , wissen wir aus Memoiren. D e r letzte wahre Venezianer war M o r o s i n i , der in dem heldenmütigen Kampfe um Kandia (1644—1669) zuletzt die V e r t e i d i g u n g leitete und später den l'elopones eroberte. (Hertha 1836. S . 2o3 ) Statistische Notizen s. in Ausland i835. K r . 87. Im J a h r e 1828 hatten die venezianischen Prownzen 1.894,437 Bewohner. K u r die Gesammtwirkung der S . 111. angedeuteten Verhältnisse könnte dem alten Sitze der Dosen einen starken Schimmer seines früheren Glanzes zurückgeben. Vgl. Frankfurt. Ober-Postamts-Zeit. 1837. N. ,9. 17. 11. v. u. j e t z t : Auch die westgriechischen I n s e l n , welche Homer als waldreich preifst, sind jetzt erofsenthcils entwaldet, in weiten Strecken oft auffallend k a h l , ohne Spuren früherer Belaubung. V g l . T i e t z im Ausland 1837. Nr. 6. ff. 18. 12. V e r s u m p f u n g : V g l . S . 39. u. 75. Häufig haben Einfalle fremder V ö l k e r die Bewohner aus den geseegneten Ebenen auf die B e r g e getrieben. Die Ebenen wurden dadurch den F e i n d e n , wie den vValdströmen Preifs gegeben. Zu S . 7 1 . 18. 17. C a r r a r a : Die Stadt ist roll Bildhauer, die ihr Geschäft, vom V a t e r auf den S o h n , fabrikartig treiben, im Kleinen und Grofsen. Rings um den Hauptplatz sind so viele Werkstätten, wie auf so beschränktem Baum nirgends ¡11 der W e l t . Michele G r a n d i arbeitete dort im vorigen Jahrhundert sogar Violinen und Klaviere aus Marmor. 1670 bezog der Sultan von da 800 Säulen f ü r seinen Harem in Honstantinopcl. Auch in Amerika sieht man heute carrarische Arbeiten. Carrara selbst hat viele bekannte Bildhauer erzeugt, doch wenig nennenswerthe, z. B . B a r a t t a , der nach R o m ; F i n e l l i , der nach Neapel; Pietro D a c c a , der nach Florenz gieng. Auch der Plastiker Dancse C e t t a n e o , ein F r e u n d des Tasso, lebte lange in Carrara. Neuerdings haben ( S . öoj.not.) unsere ausgezeichnetsten Bildhauer mehrere der schönsten W e r k e in Carrara selbst gefertigt. E b e n 60 wichtig sind die dortigen Brüche i u r die Geschichte der N a t u r : sie beweisen, dafs dies e r Marmor im feucrigen Flusse den Tiefen der Erde entstiegen ist', worüber ich in den angeführten Abhandlungen sprach. I I . 11. Z. 4- Mi t t e l 1 ta 1 i e n : W a r u m ich Genua daher r e c h n e , geht aus dieser und der ersten Vorlesung, das Nähere aus meinen Vermischten Aufsätzen S. 225. ff. hervor. — Die älteren Geographeh theilten Italien häufig eben so (nur in Bezug auf Genua und auf die südlicheren Gränzen abweichend), Andere theilten es nach den Apenninen in H o c h - und N i e d e r - I t a l i c n ein. S h a k s p e a r e rechnet daher in seinem „Ende gut. Alles gut" (II. S c . 1.) Siena zu Hoch - Italien. Die politischen E i n t e i l u n g e n , ohnehin bekannt, gehören in keine Betrachtung über die N a t u r Italien's. Nach dein Ausdruck eines Reisenden im „Ausland" (i835 Nr. . S. 268. Vgl. N e p t u n i s m u s u n d V u l k a n i s m u s , 1834. S. i3469. a5. b e r u h e n o f f e n b a r : Den Beweis s. in der Hertha S. 144. ff. (mit 100.) *) D i e Ekliptik drückt n ä m l i c h die Beziehung der Erde a u f die S o n n e , der Aequator in d i e s e m V e r h ä l t n i s s e i h r e B e z i e h u n g auf sich aelbst mathematisch i u i . O h n e Differenz beider ist das Leben der Erde undeokbar. ( V g l . meine Abhandlungen in t . L e o n h a r d ' « u n d B r o n n ' s N . Jahrb. 1834- II- n. III.) D a r a u s dürfte »ich b e i « e i t e r e r E n t w i c k e l u n g ein Grund mehr zur E r k l ä r u n g der A e q u i n o k t i a l - S t ü r m e ergeben aus der Natur der Erde s e l b s t , o h n e unmittelbare E i n m i s c h u n g fernliegender Verhältnisse. * ' ) V g l . S. 6 8 und die angeführten Abhandlungen in L e o n h a r d ' » und B r o n n ' s N. Jahrb und in der H e r t h a .



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59» 27. a l l m i h l i g t Meine Abandlung ober d u erste Leben«. A l t a r der Erde in Y. L e o n h a r d ' « und B r o n n ' i N. Jahrb. i83i. IL und HI. 6o. IO. b a l d d a r a u f : und während der Bildung de« M o n t e N u o f o . Die bekannte entgegengesetzte Ansicht, welche G ö t h e zur (Naturwissenschaft II. darüber ausgesprochen, ist nur scheinbar cinfach, zu sehr von den damaligen, in vulkanischen Beziehungen übermäßig schüchternen Tbeorieen bedingt, g e o l o g i s c h , z o o l o g i s c h und h i s t o r i s c h unhaltbar. Historisch' hat A n d r e a d e J o r i o CS. 76. I3I. 160.) die Senkung und Hebung, geologisch und zoologisch hat sie schon F r . H o f f m a n n (K a r s t e n ' s A r c h i r III. 38i. L e o n h a r d ' « ond B r o n n ' s N. Jahrb. 1 8 & I V . 437.) und später, zum Tbeil künstlicher B a b b a g e nachgewiesen. S . B a b b a g c Obserrations on the temple of Serapis etc. E r , L y e l l , und das Ausland i836. Nr. 81. u. 141. sprechen dabei von E l a s t i c i t ä t der Erdrinde. Vergl. A t h e n e S. 37^. 60. 5. z. u. T h i a n . S c h a n : vVenigstens hat aer A l a l - K u l einen Vulkan in seiner Mitte Außerdem will man mehrere Spuren vulkanischer Thätigkeit', die in dieser Fortsetzung des VsUianen-Zuges liegen, getroffen, auch bemerkt haben, dafe im höheren Alterthum mehr die nördlichen, später, doch achon seit langer Zeit, mehr die südlichen Gebiete Klein - Asien'« von Erdbeben bedroht wurden. Die letzte grol'se Erschütterung Kleinasien'a herrachte in der dritten Bergkette des Landes, von Morden nach Süden gerechnet, und bildete an der Stelle eines verschlungenen Ortes einen S e e , den man mit dem A g n a n o See im Neapolitanischen •ergl eicht. V g l . A u s l a n d i836. Nr. So. und 5a. Während des berühmten Ausbruchs auf den A c o r e n im Jahr i638 wurde C a l a b r i e n ; während eines anderen daselbst im Jahre 1614 P r a g in Böhmen erschüttert. V o r allen bestätigt da« Lissaboner Erdbeben solche vulkanische Fortsetzungen augenscheinlich. Ausführlicher sprach ich darüber in der H e r t h a a. ©. 64. 4- i m G r o l ' s e n g e f a f s t : Vgl. meine Bemerkungen in v. L e o n h a r d ' « und B r o n n ' « N . Jahrb. 1834. II. 170. ff. IU. v j i . t L 996. 197. und i833. V I . 664. not. i836. V . 573. ff. Athene IL i»3.ff. H e r t h a S. 119. ff I V . Allgemeine Regeln bei R e i s « nach Italien sind durch N e i g e b a u r , der in allen Händen ist, bekannt. 71. 9. L a n d e s , M e e r e s u n d H i m m e l s t A l e x . v. H u m b o l d t ' ! Anstehte« der Natur 1808. S. 172. ff. J e a n P a u l ' s Titan. B. I V . 7». »4. L i l i e n — K a i s e r k r o n e n : Erklärer zu Matth. 6 , s8. L u c . 12, 17 jesaias 35, 1. Hohe-Lied 7 , i3. Sirach 85, 1. 71. «6. I n d u s t r i e : Vgl. S . 18 u. 75. Die angeführten Uebel, die Armuth an Brücken und Strafsen, zumal im tödlichen Italien, der schlechte Zuftand der meisten Seehäfen, die Verschlammung der berühmtesten alten, z. B. der Häfen von Salerno und Brindisi (— nur die Residenz - Stadt und etwa Castellamare gewähren noch gute Landuags - Plätze f ; die Versumpfung der schönsten Ebenen durch Bäche, deren Reichthum an Schutt und Schlamm etc. mit der Vernachlässigung der W ä l d e r wächst; der Mangel an Gelegenheiten, polytechnische Kenntnisse zu erwerben, lähmen Industrie und Handel, wo die Natur sonst so günstig wäre. An d i e s e n Hindernissen bricht «ich noch fortan die Kraft grober Vereine zur Beförderung des Handels und der Gewerbe, v g l . i3. und Ausland. t835. Nr. 7. ond Nr. 110.



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7 i . a. v. u . T o l l e r e s : G ö t h e . A u s m . L e b e n II. i. ( i 8 i - t . ) S . i o o . 7 3 . 4- S . C e r e r e : w i e z. B . die h e u t i g e n G r i e c h e n a u f I t h a k a eine beilige P e n e l o p e , und diese nach T i e t z ( A u s l a n d 1837.Nr.8-) mit h ö h e r e m R e c h t , als m a n c h e a n d e r e Heilige. 7 3 . 6. G ö t z e n b i l d e r n : V g l . M e n z e l ' s R e i s e n a c h I t a l i e n . 7 3 . 8 . A d e l : v . R u m o h r N o v e l l e n B d . I. M ü n c h e n b e i F r a n z . i 8 3 3 . S . a o i . ff. A u s l a n d .834. N r . 3 8 4 ; '835. N . o 3 . 7 3 . 10. R ä u b e r : 7 3 . 2» — 2 7 . G e b c r d e n — R u m o h r : G ö t h e a. O . S. 1 J 7 . 4 1 1 . m i t R u m o h r N o v e l l e n . S . j5o. D a h e r suchte der Neapolitaner d e J o r i o in s e i n e r i 8 3 3 z u N e a p e l e r s c h i e n e n e n m i m i c a a u s d e r h e u t i g e n M i m i k N e a p e l s die a n t i k e z u e r f o r s c h e n . S . 168. 7 3 . »o. V i c o : g e b . 1 6 7 0 f >744- S e i n e W e r k e hat W e b e r ( L e i p z i g 1824.) ü b e r s e t z t . G ö t h e ( a . O . I I . A b t h . 2. T h . S . 4 3 . ) vergleicht ihn mit H a m a n n . D o c h w a r dieser — V o r b o t e einer neuen, V i c o d e r letzte G l a n z p u n k t einer vergangenen philosophischen Bildung des Landes. 7 3 . 3o. B r u n o , a u s N o l a . E r w u r d e 1600 v e r b r a n n t . 7 3 . 3 i . V a n i n i : a u s T a u r o g a n o . G e b . i583. V e r b r a n n t 1 6 1 9 . D e m g r ö f s e r e n P u b l i k u m d u r c h seine O d e an G o t t b e k a n n t . 7 3 . 3 i . C a i n p a n e l l a : a u s C a l a b r i e n . G e b . i568. G e s t o r b e n 1689. A u f ä l t e r e Z e i t e n des M i t t e l - A l t e r s , a u f T h o m a s v o n Aquino, w e l c h e r 1 1 2 7 . i m N e a p o l i t a n i s c h e n g e b o r e n w u r d e , e t c . k o n n t e ich h i e r nicht weiter zurückgehen. Unter den w e n i g e n eigentlichen Philos o p h e n des n e u e r e n Italien's i s t , ohne F r a g e , B r u n o ; u n t e r den g r o f s e n G e s t a l t e n , die n u r d i e V o r h a l l e n des T e m p e l s d e r M e t a p h y s i k b e t r a t e n , G i a m b a t t i s t a V i c o die g l ä n z e n d s t e E r s c h e i n u n g . B e i d e , m i t d e n ü b r i g e n g e n a n n t e n , l a s s e n u n s a h n e n , w i e a u f diesem Boden vormals E l e a t e n und P v t h a g o r ä e r herrschen k o n n t e n . ( S . 84.) — 7 4 1. g o o l o g i s c h e : G a l i a n i s o l l d e r e r s t e g e w e s e n s e i n , w e l c h e r 1755 die S t e i n e , die d e r V e s u v a u s w a r f , s a m m e l t e , u n d 177a eine A b h a n d l u n g s c h r i e b , w o r i n e r diese v u l k a n i s c h e n P r o dukte schilderte. E r ü b e r s c h i c k t e sie d e i n d a m a l i g e n P a b s t C l e m e n s X I V , d e r sie d e m I n s t i t u t v o n B o l o g n a z u s t e l l e n l i e l s , w o sie n o c h s i c h b e f i n d e n . V g l . A b e n d - Z e i t . 1826. D e c e m b S . 1 1 5 9 . B i s h e r hat m a n im N e a p o l i t a n i s c h e n m e h r die g e o g n o s t i s c h e , als die geologische Seite d e r E r d k u n d e , erst neuerdings auch diese , mit bestimmt mineralogischer Kenntnifs, und m k G l ü c k verfolgt, ü e b e r die S t o c k u n g geognostisch - geologischer F o r s c h u n g e n bei den Ital i e n e r n v g l . v . L e o n h a r d s B a s a l t - G e b i l d e I. 65. ff. D i e m i n e r a l o g i s c h e u n d g e o l o g i s c h e L i t e r a t u r ü b e r I t a l i e n f i n d e t m a n in L e o nh a r d ' s , l l o p p ' 6 und G ä r t n e r ' s P r o p ä d e u t i k d e r M i n e r a l o g i e . F r a n k f . a M . 1817. f o l . S . *58 b i s z u m J a h r e 1 8 1 6 . Das Weitere v e r g l e i c h e in m e i n e n V e r m i s c h t e n S c h r i f t e n : K e m p t e n b e i D a n n h e i m e r i833. 64. 7 . P i a z z i — S t r e i t : H e g e l e r k l ä r t e s i c h z u j e n e r Z e i t in e i n e r Dissertation gegen die f r ü h e r v o n L a m b e r t etc. g e ä u fserte, von K a n t unterstützte, auf K e p p l e r ' s Anschauungen gegründete V e r m u t h u n g , wclche wiederholt von T i t i u s u n d B o d e a u s g e s p r o c h e n w u r d e , e s m ö c h t e , g e m ä f s d e m V e r h ä l t n i s s e "der E n t f e r n u n g e n , z w i s c h e n den P l a n e t e n M a r s und J u p i t e r n o c h ein u n b e k a n n t e r P l a n e t sich b e w e g e n . F a s t gleichzeitig e n t d e c k t e , d e n 1. J a n 1 8 0 1 . P i a z z i die C e r e s , w o d u r c h j e n e B e h a u p t u n g , d i e a u f n u r f o r m a l e n P i n t i p i e n b e r u h t e , schnell die unerwartetste W i d e r l e g u n g , und d e r Hafs ü b e r k ü h n e r Meinungen Gelegenheit



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f a n d , »eine Zunge nach allen Riebtangen cu bewegen. S. v. Z a c h , moa. Corr. HL « » . 606. 607. H e g e T s Encyklop. §. 2*4 8 . 169. erster Ausgabe a. 1817. In der zweiten Auagabe dieser Enzyklopädie §. w o , 8 . >68. blieb die Erinnerung an die frühere Dissertation w e g , wogegen die Polemik gegen den S c h e 11 i n g - i a n i » m a l , der sich bei ähnlichen Gelegenheiten schlau aus der Schlinge sog, stärker wurde. Vgl. Entdeckungen über die Entdeckungen unserer neuesten Philosophen. Bremen i8i5. 74. 3. v. unt. A n a t o m i e : (Jm die Mitte des i7ten Jahrhundert« hat S e v e r i n i , als Professor cu Neapel das erste W e r k ü b e r v e r g l e i c h e n d e A n a t o m i e geschrieben. (Die gründlichsten A n f a n g e dieser Wissenschaft liegen schon in den vVerken des Aristoteles.) S>. 3. F i l a n g h i e r i : st. 1788. C a j e t . F i l a n g h i e r i scienza e legislatione.Napoli. zweite Ausg. 1787. Vgl G ö t h e ' s W e r k e B. «9. a. 1829. S . v j . C a r o v e's Ital ien, Frankreich und Spanien. 79. 17. M o r g h e n : geb. d. 19. Juni 1738. Kunstbl. i833. Nr. 57. Veber s. Jugendgeschichte verel. Ausland i835. Nr. 97. E r starb zu Florenz den 8. April i833, fast am Todestage Raphael'« (S. 4740 dessen Namen er trug. 80. 8. e i g e n t h ü m 1 ic h e B a u a r t : S. 191. Q u a n d t Streifereien III. aoa. S c h o l l e r ital. Beise, I. 65. 8a. 6. H a n s w u r s t — S p u r e n : Vgl. J e a n P a u l ' » Aeathetik. Progr. VIII. 40. Die erste K o m ö d i e , die im christlichen Italien aufgeführt w u r d e , war nach F e m o w A r i o s t o ' s C a s s a r i a , nach Anderen die Calandria des Kardinal B e r n a r d o D i . v i z i o von B i b i e n a , dessen A r i o s t o im ras. Roland XXVI, 48 gedenkt (Alle von F e r n o w ^ i n de»»ea „Versuch über die Imp r o v i s a t i o n " gerühmten Schnelldichter wurden von T o m m a s o S g r i c c i noch übertroffen. Dieser starb i836 zu Florenz. Ueber ihn vergl. A u s l a n d i836. Nr. 3 i 5 ) 83. 2. D a g e g e n : Vergl. über den Zustand der Literat, in Calabrien etc. Ausland i835. Nr. 184. ft'. (vgl. Nr. 198): üb. das Unterrichtswesen in Neapel i83^. Nr. 44- (Vgl. Nr. 333.): Erinnerungen aus S i z i l i e n von Marquis von Salvo Ausland 1834. Nr. 170. f. 83. 5. A b g e s c h l o s s e n h e i t etc.: S e u m e sagt: Neugierigere Leute, als in Sizilien, habe ich nie gesehen, aber im Ganzen fehlt es ihnen nicht an Gutherzigkeit. 84. 7. P y t h a g o r a s etc : aus Samos, geb. um 584 kam nach Kroton 543 vor Chr. Geb. Vgl. N i e b u h r römische Gesch. I. ate Ausg. B a r t h Druid. S. i38. ff. — X e n o p h a n e s : aus Kolophon. Geb. um 600. Gicns nach Elea 536 v. Chr. 85. 9. H e r a u s g e b e r n W 7 : H. M e v e r und J o h . S c h u l z e . B. III. S. 173. ff. mit S. 283. u 432. ff. Vgl. meine Schrift: Christus und die Weltgeschichte. Heidelberg 1823. S. i56. 86. 18. g l e i c h a r t i g e S t i m m u n g : G ö t h e ' s Werke B. »7. (1819) z. B. S. 210 f. mit a38 341 ff. 270. B. 29. S. 36. 60. 122. S c h o l l e r ' s ital. Reise I. 433 ff. und die daselbst angeführten Schriften. 87. 6. D e n k m ä l e r : Dabei wird der Mangel an Resten des deutschen Mittelalters und an älteren italienischen Kunstwerken, den vorzüglich M e n z e l hervorgehoben, in dieser Hauptstadt der Künste (S. 3o8,) um so empfindlicher, als zugleich in anderen Beziehungen die alte Poesie, die den Krummstab umgab, gewichen ist. 87. 14 n e u e r d i n g s : Die Unternehmer des a r c h ä o l o g i s c h e n I n s t i t u t s in Rom haben dadurch ein europäisches Organ für

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Aitertbumskunde gegründet. Der Verein ist im Jahr« 1849 unter dem Schutze des K r o n p r i n z e n v o n P r c u f t e n t u M m n i n g t treten Vgl. E d u a r d G e r h a r d s Tliatsacben des archäologischen Instituts zu Rom etc. C r e u z e r in den Heidelberg. J a h r b . 1834.Nr.17. 87. a3. A u s l ä n d e r « Christus u. die Weltgesch. S. 3oo. f. not. &7. »4. i t a l i e n i s c h e n P h i l o l o g e n : einer der gelehrteste« Italiener neuerer Zeit, der hier wohl angeführt werden d a r f , ist fiorghesi in der Republik S a n M a r i n o . Trotz seiner Arbeiten über die fasti consulares, seiner rcichen Münz-Sammlung etc. ist er weniger bekannt, als A n d e r e , die ich deshalb umgehe. 8 8 . 5 . z u v e r s c h l i e f s e n s u c h t e : S c h o l l e r . ital. Reise I. 44- H a s e ' s Nachweis ungen. S. ¿4. 88. J i . v. u. v o n W ö r t e r b ü c h e r n : P i a l e la ville de Rome, 1836. Rome. 8. S. «53. 69. n W h e w e 1 1 u n d M i l n e r in E n g l a n d , v o n C a u m o n t in d e r N o r m a n d i e , v o n H u m o h r , M ö l l e r und A n d e r e n u n t e r u n s . N a c h B o i s s e r e e w u r d e die „ s p i t z b o g i g e W ö l b u n g " im n ö r d l i c h e n F r a n k r e i c h u n d in D e u t s c h l a n d g e g e n die M i t t e d e s i 2 t e n J a h r h u n d e r t s , in E n g l a n d u n d I t a l i e n in d e r z w e i ten H ä l f t e d e s s e l b e n z u e r s t a n g e w e n d e t . D e r A u s d r u c k : b y z a n t i n i s c h : f ü r d e n ä l t e r e n B a u s t i l w u r d e b e s e i t i g t , w e i l die E l e m e n t e , aus d e n e n e r sich g e b i l d e t , f a s t m e h r n o c h d e r im R ö m i s c h e n nach D i o c l e t i a n (264 n . C h r . ) g c b r ä u c b j i c h e n , als d e r in B y s a n s seit J u s t i n i a n (5^7 n . C h r ) e i n h e i m i s c h e n B a u a r t a n g e h ö r e n . S . »77. 270. 4. des T e i t e s v. u . G e w ö l b e : V g l . E r l . z u S 26a. 271.14- U n t e r a r t : vom Verfall der römischen Architektur b e d i n g t . D i e L o n g o b a r d e n , die a u f I t a l i e n vielseitig w o h l t h ä t i g e n Einfluls übten ( z u S . 266.), gelten den Italienern f ü r unbed e u t e n d e B a u m e i s t e r . W e n i g s t e n s h a t sie T r o j a in N e a p e l , b e k a n n t d u r c h seine K e n n t n i f s d e r l o n g o b a r d i s r h e n G e s c h i c h t e , n i c h t anders betrachtet V o n d e r a i t r ö m i s c h e n B a u k u n s t , die sie fast n u r d u r c h M i t t e l g l i e d e r u n d aus den Z e l t e n i h r e s V e r f a l l e s kannten, h a b e n sie v o r A l l e n die M ä c h t i g k e i t d e r K o n s t r u k t i o n ( v g l . v. R u m o h r it. F o r s c h . III. u n a K u n s t b l . N r . 5 3 . f . ) , a b e r mit d i e s e r a u c h einen g r o f s e n t h ä t i g e n S i n n f ü r Techn i k etc. b e w a h r t . I m i 4 t e n J a h r h u n d e r t hiefs d a h e r in D e u t s c h -



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¡and L o m b a r d e bald so viel als M a u r e r , bald, wegen des grofsen Verkehrs , den die Lombardei mit Deutschland trieb, so viel als K a u f m a n n . Lombardische Baumeister arbeiteten vom 6ten bis i2ten Jahrhundert häufig ia Frankreich und Deutschland, (Vgl. indefs S. 275. ff.) Gegen Ende des loten Jahrhunderts haben sich nach T h o m a s H o p e u. F. W e t t e r Maurer und Stemmetzen h a u p t s ä c h l i c h aus 3er L o m b a r d e i über Europa verbreitet. Sie sind Jahrhunderte lang von da aus- und eingewandert. W e t t e r ' s Gesell u. Beschreib, des Domes zu Mainz. Mainz i835. z. B. S. 80. Anmerli. 274. v. u. i n d e f s : Wie die ältere Baukunst mehr in's Horizontale, strebte die neuere, im Üebergang durch den gewölbten Bogen, allmählig in's Vertikale. Der b y z a n t i n i s c h e Rundbogen ist wieder eigentümlich, acht orientalisch modiiieirt in den zierlichen Formen der s a r a z e n i s c h e n Baukunst. Der Triumph der Richtung nach oben ist in der nordischen, deutschen Architektur erreicht. Auch diese endete im Zierlichen. S. 269, ff. 282. ff. (zu S. 267.) 276. i3. b e d i e n t e n : zu S. 266, 20. Vergl. F i o r i l l o . Gesch. zeichn. K. in Deutschi. I. ^16. R u i n o h r it Forsch, I. 2o3. ff. 277. 26. a u s : Vergl. R u m o h r . I. 175. S c h o l l e r . I 280. 11. L a p o etc.: Vergl. Kunstbl. z. Morgenbl. i833. Nr. 3o. S. 12a. f. Im Uebrigen vergl. G ö t h e ' s Cellini B. 35. 1812. in 12. S. 891. ff. Die Geschichte der ausgezeichnetsten Architekten von Q u a t e r m e r e d e ( J u i n c y , deutsch von H a l d m a n n . Darmstadt. i832. und mehrere biographische Arbeiten. 280. 4- v. u. A e h n l i c h k e i t : Selbst das persönliche Verhältnifs beider spricht f ü r obige Vergleichung. (Vgl. z B. F i o r j l l o I 87.90.) 282. 20. w o l l e n : Aber eben darin liegt, aufrichtig gesprochen, ein Fehler: denn der Kuppel-Bau gehört, mit dein Kundbogenstil, dem Ü e b e r g a n g der älteren in's Horizontale strebenden Baukunst in die neuere, die das Vertikale suchte. Zu S. 274. W a h r haft befriedigend ist bisher nur der g r i e c h i s c h e und der d e u t s c h e Baustil Die zwischen inne liegenden Bauarten haben s o l c h e Vollendung nicht erreicht. Der Uebergangs-Stil des Verfalles der neueren Baukunst, der moderne italienische, verträgt am wenigsten energische Erhebung. Das Streben nach dieser nimmt in ihm gerne den Charakter sich überbietender Ueberlegung, und in schwächeren Meistern den Charakter einer Art List an, welche die antike Kunst verschmähte. Mit Grund bemerkte der bekannte „Verstorbene", dafs Manches auf der Erde bewundert werden kann, was in der Luft sehr unvortheilhaft placirt wäre ( „ I h r bewundert die Pyramiden auf der E r d e , ich will sie in die Wolken setzen?" —) In der Peterskirche ist die Kuppel unserem Augen-Maafs entrückt. (Vgl Literaturbl. z. Morgenbl. i836. Nr. i3o.) Vgl. übrigens zu S. 407, 10. Spielereien mit Kuppeln trieben andere Italiener, z. B. B e r n i n i , der der Kirche S. A n d r e a ä M o n t e C a v a l l o zu Rom, die nicht zu seinen schlechtesten Werken gehört, eine o v a l e Kuppel gab (wie man auch in der Kirche S. C a r l o alle quattro Fontane und sonst sieht). 285. 21. H i r t : Berlin Jahrb. i83i. Nr. 36. S. 284. S c h o l l e r , II, 1. S. 200. Im Uebrigen s. T o m a s o T e n a n z o ' s Biographie l'alladio's, die zu Venedig 1762. in 4. erschien. 288. a. n e u e W e l t : Vgl. R u m o h r II. 4>>. not. 288. A u s w ü c h s e : In Ueberladungen (S. 285.) schmeichelten diese Baumeister klug dem verwöhnten Geschmack, gleich jenen



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m o d e r n e n D r a m a t i k e r n , w e l c h e g e s c h m i n k t e L i s t mit e i t l e r L i e b e b e s t ä n d i g ringen lassen. Die alten d e u t s c h e n B a u m e i s t e r t r u g e n die G r ö i s e i h r e s i r o n i s c h e n Geistes s e l b s t in j e n e n Zierlichkeiten, die w i r f o t h i s c h e F r a t z e n n e n n e n s o wenig zur S c h a u , a b D a n t e ie gleiche K r a f t in d e n ironischen S c h l ä g e n s e i n e r „ g ö t t l i c h e n Komödie " >91. i i . M a i l a n d : D a s N ä h e r e ü b e r d e n a r c o della p a c e g i e b t F r a n z T s c h i s c h k a : K u n s t u n d A l t e r t h u m in d e m ö s t e r r e i c h i s c h e n K a i s e r - S t a a t e . W i e n i836. S. 280 f. 393. 17. T a c i t u s : G e r m . 4- E r k l ä r , z u J o h a n n e s E v . 4. 21. 306. 5. h i n a u s : W e n n gleich W i n k e l m a n n den M e n s c h e n d e n h ö c h s t e n V o r w u r f d e r K u n s t fiir d e n k e n d e M e n s c h e n n e n n t , so k ö n n t e m a n h i e r , doch n u r mit B e z u g a u f S. 291. f. (vergl. zu S. 260.) b e m e r k e n , dafs die B a u k u n s t , so f e r n sie d a s S t e r e o m e t r i s c h c fixire, m e h r die Gesetze d e r sog. u n o r g a n i s c h e n N a t u r , a l s die P r o z e s s e d e r o r g a n i s c h e n in sich e n t w i c k e l t e . T h e o d o r M e l a s ( P a s t o r S c h w a r z a u f R ü g e n ? } sagt in seinem R o m a n : E r w i n von S t e i n b a c h ( H a m b u r g 1&34. 3 T U . ) : „ E s sind die geistigen A n f a n g e d e r S c h ö p f u n g , m e h r noch m u s i k a l i s c h e r , als v e s e t a l i s c Ii e r A r t , welche Menschenhand nachbildet und Menscnengeist nach Gleicher G e s e t z m ä ß i g k e i t z u T e m p e l n d e r A n b e t u n g g e s t a l t e t , a r i n w i r u n s w i e d e r f i n d e n , wie im H a u s e u n s e r e s V a t e r s . " — „ D e r Geist zieht h i e r seine Linien, w i e a m A n f a n g e , u n d b e f r e i t u n s vom D r u c k e d e r t o d t e n M a s s e n " etc. Die M a t h e m a t i k ist gleichsam die M e t a p h y s i k des R ä u m 1 i c I i e n und die S c h ö n h e i t geom e t r i s c h e r V e r h ä l t n i s s e , s e l b s t die mystische B e d e u t u n g g e w i s s e r F o r m e n dieses a u f s t r e b e n d e n ( d e u t s c h e n ; Baustils h a t an i h m , wie C . L . S t i e g l i t z (in seinen B e i t r ä g e n z u r G e s c h i c h t e d e r A u s . b i l d u n g d e r B a u k u n s t . 2. T h . Leipzig 1834.) e r n e u t g e z e i g t , m e h r A n t h e i l , als die Aelmlicbkeit mit d e m g e r m a n i s c h e n AValdleben. Dieses w i r k t e n a t ü r l i c h a u f d e n S t e i n b a u , u n d w o h l s c h o n u r s p r ü n g lich. D a s e i g e n t l i c h e P f l a n z e n h a f t e t r a t a b e r ü b e r a l l e r s t mit d e m Zierlichen a u f , in w e l c h e m a u c h d i e s e r Stil endete. A b e r dieses Z i e r l i c h e i s t ; s o w e i t es rein g e h a l t e n , diesem B a u s t i l nichts z u f a l l i g e s : e r gieng aus ihm s e l b s t h e r v o r . S. 260. u n d zu 274. U e b e r M i n e r a l - u n d P f l a n z e n - F o r m e n d e u t s c h e r B a u k u n s t ^gab n e u e r d i n g s G a r t e n - I n s p e k t o r J . M e t z g e r in H e i d e l b e r g in e i n e r k l e i n e n , i835 bei S c h w e i z e r b a r t in S t u t t g a r t e r s c h i e n e n e n S c h r i f t , w o r i n e r (im S i n n e d e r K r e i s • E i n t e i l u n g etc.) die G e s e t z e verf o l g t e , w e l c h e j e n e n F o r m e n in d e r N a t u r u n d H u n s t z u G r u n d e liegen, A n r e g u n g e n , die g e l ä u t e r t , mäfsig u. f r e i w e i t e r e n t w i c k e l t , a u f A r c h i t e k t e n , w e l c h e m i t K r i s t a l l o g r a p h i e etc. v e r t r a u t u. d u r c h p r a k t i s c h e n Blick v o r A b w e g e n g e s i c h e r t sind, n u r v o r t h e i l h a f t w i r k e n k ö n n e n . D e n n a u c h in dieser K u n s t d r i n g t u n s e r e Zeit a u f a l l s e i t i g e , mit einfach g e s u n d e r u n d r e i c h e r N a t u r - A n s c h a u u n g v e r s ö h n t e B i l d u n g , auf' U e b e r w i n d u n g j e d e r einseitigen K e n n e r s c h a f t . 307. 17. t r e u : F ä l l e d e r A r t sind m i t u n t e r f ü r die h ö h e r e K r i t i k d e r K u n s t g e s c h i c h t e von B e d e u t u n g , z. B . das G e b ä u d e a u f d e m z w e i t e n Bilde a u s d e r G e s c h i c h t e des H i o b im p h ä n i s c h e n C a m p o S a n t o von F r a n z e s c o v o n V o l t e r r a M a n h ä l t es f ü r d e n P a l a z z o vecchio zu F l o r e n z : es h a t a b e r nach E r n s t F ö r s t e r eine e b e n s o g r o f s e Aehnlichkeit mit d e m in V o l t e r r a . ( K u n s t b l . i833. N r , 69. S . 274.) E r l . zu S. 436. A u c h zu 467. 309. a. v. u . G l a s t e : D e r a l t e U e b e r z u g , S c h m u t z u n d V e r w i t t e r u n g , nobilis e r u g o .



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315. 8 . v . u . „ a l l e g o r i s c h " : Vgl. S . 3 i 8 . f f . Auch 237.476.11.187. ft. 609. ff. und sonst. Es versteht sich von selbst, dafs aas A l l e g o r i s c h e im g e m e i n e n Sinne (zu 379) vom Kreise eigentlicher Künstthätigkeit ausgeschlossen b l e i b t : eine bekannte Bemerkung, die überdies in anderer Haltung durch die T h e o r i e , welche U. M ü l l e r seiner Archäologie vorausschickte, ziemlichen Eingang fefunden. W a s im Text allegorisch heilst, ist aus dem Zusammenhang'klar. Vgl. S o l g e r ' s Erwin und meine S c h r i f t : Christus und die Weltgeschichte. Die griechische W e l t hat weder ein Jenseits, noch ein Diesseits. Im G e g e n s a t z e b e i d e r , der das Mittelalter bewegte, ist die Spitze des Symbolischen gleichsam „abgebrochen," n e u e , vorher unerhörte Entzweiung an die Stelle der a l t e n Einfalt getreten. Aus d i es e r .Entzweiung mufste die Kunst mit eigenthümlicher Freiheit sich retten. (S. 33o. 334- 336. 340. 402. ff. 525. etc.) Ihre Riickbezieliung der Wirklichkeit auf die Idee ist i h r e Allegorie, diese ihre w e s e n t l i c h e _ V o r a u s s e t z u n g , die der Künstler ü b e r w i n d e t , indem er sie erfüllt etc. Das Christenthum löfst, frei gefafst, in j e d e r Sphäre jenen Zwiespalt. S. 663. U e b e r die AUiahigkeit der Kunst etc. S. 876 mit 599. 317. 2. O d y s s e e : Vergl. die alten E r k l ä r e r zu dieser Stelle. Dazu den Scholiasten zu T h u k y d i d e s I. P i n d a r Olymp! IX, 73. P l i n i u s Briefe V. 20. (Auch V o f s in s. nüchternen Gedichten Th. V. S, 160- b e r ü h r t diesen Punkt.)" 316. 14. S a g e : Ueber die Anfange der musikalischen Entwickelung orientalischer Völker geben ihre Mythologieen belehrende Winke. Ueber die heutige orientalische Musik finden sich die interessantesten Nachrichten in Heise - Beschreibungen etc. zerstreut. Ueber die H i n d u s t a n i s c k « ^ w o r ü b e r man mehrere Abtheilungen im Sanskrit k e n n t , gab neuerdings Kapitän W i l l a r d in einemzu Calcutta erschienenen W e r k e oeächtenswerthe Aufschlüsse. E r vergleicht sie in manchen Beziehungen mit der alten g r i e c h i s c h e n . Auch sie bat n u r M e l o d i e , keine H a r m o n i e (S. 3i6. 33o.) und ist erst n a c h den Zeiten Muhammed Schach's, der sie beschützte, entartet. Ihre Melodieen sind kurz", n u r durch Wiederholungen und Variationen verlängert und haben etwas "von d e r der Natur des Rondo. Den T a k t der Indier vergleicht W i l l a r d mit dem r y t h m i s c h e n Maafse d e r alten G r i e c h e n . E r r . ü h m t die Gewandtheit der heutigen indischen Musiker in Ausfuhrung d e r schwierigsten Takte. Vgl. Ausland _i836. N r . 288. Andere Reisende haben auch die Musik anderer Orientalen mit der ältesten abendländischen verglichen, doch häufig mehr allgemeine Aehnüchkeiten, als bestimmte Unterschiede entwickelt. 318. 5. V o r t r a g s : Vgl. S o l g e r im Erwin. F e u e r b a c h im Apoll. S. 3i5. 819. 8. v. u . j e t z i g e : ü b e r neuere italienische Musik u. Malerei S. 3a6. ff. Vgl. Ausserordentl. Beilage z u r Allg. Zeit. i835. N. 233. (mit Elberfelder Intelligenzblatt. i835. N r . 92. ü b e r die Musik der alten Römer.) 319. 3 v." u. v o r a u s : ' A p o l l auf R a p h a e l ' s P a r n a f s (S. 468. 485) hatte nach einer geretteten Handzeiclinung und nach dem Kupfer des M a r c - A n t o n z u e r s t , wie bekannt, eine Lyra. Raphael s o l l die poetische Lyra zu Ehren eines Musikers, d e r am Hofe Julius II. viel galt, in eine Violine verwandelt haben Der Name dieses Virtuosen ist noch unbekannt. Nach L o n g h e n a (im L e b e n Raphael's S . 87. Anmerk.) und nach M i s s i r i m i sucht man diesen.Künstler in Raphael's V i o l i n s p i e l e r wieder. Dieser ist i 5 i 8 , der Parnafs um 1610 und i 5 u gemalt, Julius II. i5i3

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Scstorbpn. Ist d e r s e l b e M u s i k e r schon im P a r n a f s verherrlicht, I n n w a r e r , gleich a n d e r e n Meistern seiner H o n s t , ein f r ü h reifes T a l e n t , d a selbst d e r Violinspieler noch Züge j u g e n d v o l j e r Männlichkeit seiet. Das K u n s t b l a t t i834. N r . 72. w ü n s c h t eine U n t e r s u c h u n g ü b e r ihn mit d e r B e m e r k u n g , da£s „Schriftsteller, M a l e r , L i t h o g r a p h e n u n d Z u c k e r b ä c k e r jetzt b e s s e r f ü r u n s e r e P a g a n i n i ' s s o r g e n . " Paganini könnte entscheidend d a r a u f antw o r t e n , w e n n e r den h a l b e n Prelis einer C o n c e r t - Einnahme D e m ho s t i m m t e , d e r diese und ähnliche F r a g e n im Interesse d e r Geschichte seiner K u n s t urkundlich lösen w ü r d e . 327. i a . g e w a n d t : l i e b e r P a l e s t r i n a ' s k o n t r a p u n k tische K u n s t vgl. K i e s e w e t t e r Gesch. Musik. S. 68. 33i. 14.: U e b e r alt-irische und schottische Musik gab kürzlich das Morgenblatt i836. N r . 378. f. ( ü b e r wallisische National-Lieder etc. das Ausland i836'. N r . 348. ff.) b e a c h t e n s w e r t e W i n k e . 38i. a n o r d d e u t s c h e r : d e u t s c h e r , flammändischer. 333. 16. E p i g r a m m : K i e s e w e t t e r a. O. S. 63.: „ d e r Madrigal ist ein k u r z e s G e d i c h t , welches meistens L i e b e o d e r Scenen des L a n d l e b e n s zum Gegenstande bat und mit irgend einem witzigen o d e r Sinnreichen G e d a n k e n schliefst; d a r i n dein E p i g r a m m ä h n l i c h , doch in d e r Regel -etwas l ä n g e r , als dieses." Seine E r findung b e f ö r d e r t e die „ E r f i n d u n g v o n M o t i v e n e i n e s d e m Sinne der Verse angemessenen Ausdrucke6." 333 a5. m i t G l ü c k : L a n g e , sahen w i r , w a r die E n t w i c k l u n g d e r christlichcn Musik vorzüglich d a d u r c h g e h e m m t , dafs man sie als Gegenstand d e r Gelehrsamkeit b e h a n d e l t e , ihre B e d e u t u n g als K u n s t verkannte. Indersen hatten s e h r f r ü h e die L e h r s t ü h l e d e r M u s i k , wie auf d e r Universität S a l a m a n k a u n t e r A l p h o n s von Kastilien (itöi—1284), f e r n e r zu O x f o r d angeblich schon seit A l f r e d (886), auch seegegreiche W i r k u n g e n . A n t o n i o dagli O r e a n i ( A n t o n i e S g u a r c i a l u p o ) hielt zu F l o r e n z gegen E n d e des i5ten J a h r h u n d e r t s , öffentliche V o r l e s u n g e n . Damals, nach d e r E r f i n d u n g d e r B u c h d r u c k e r k u n s t o 4 4 ° ) i entstanden in Italien an' m e h r e r e n O r t e n L e h r s t ü h l e d e r Musik x. B. d u r c h F e r d i n a n d I. zu N e a p e l i 4 t o , wo drei N i e d e r l ä n d e r angestellt w a r e n ; b a l d auch d u r c h H e r z o e S f o r z a zu M a i l a n d . D e r älteste S c h r i f t s t e l l e r , d e r auf die E n t w i c k e l u n g d e r M e n s u r a l - M u s i k u p d 'der H a r m o n i e Einflufs h a t t e , F r a n k o aus K ö l n , scheint schon im ersten Drittel des i 3 t c n J a h r h u n d e r t s gelebt zu haben. H u c b a l d , u n t e r dem Namen M o n a r h u s ElnonensisTiekannt, schrieb schon im toten J a h r h u n d e r t (er st. 930.) eine A b h a n d l u n g ü b e r Musik. U e b e r all dieses giebt R. G. K i e s e w e t t e r ' s Gcschichte der Musik Leipzig 1834. e r w ü n s c h t e Auskunft. 337. 17. G e n i e r e i c h e r E n t f a l t u n g - . Gleich d e r N a t u r ist die Kunst ein B a u m des L e b e n s ; keine R l ü t h e , kein T a l e n t zufällig Jetzt bildeten sich a n d e r e T a l e n t e , a n d e r e B l ü t h e n , als f r ü h e r , nicht b l o s geringere. Vgl. 398. 657. 3 3 t . i 6 L e b e r n Iii einem H y m n u s , d e r den N a m e n des V a t e r s d e r Gesänge, des O r p h e u s ( X X X I V ) , t r ä g t , o r d n e t Apollon im Spiel auf d e r W e l t l j r a das allgcmeinsame Schicksal d e r V ö l k e r . I m Polychordium d e r Weltgeschichte i h r e r K u n s t sind die grofsen Komponisten f 11er Zeiten g l e i c h s a m die einzelnen T ö n e , j a die einzelnen Gedichte des nationalen Geistes (S. 656.) d e r Musik 848. 1. v. u e r s t s p ä t : „ A n meinem von W ü r m e r n z e r n a g t e n C l a y i e r , sagte H a y d n in seinem i6ten J a h r e , beneide ich nicht das Schicksal d e r K ö n i g e . " S p ä t e r k o n n t e n ihm selbst die XantippcL a u n e n seiner F r a u die Heiterkeit d e r Seele nicht r a u b e n : e r w a r



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zufrieden mit den kleinen F r e u d e n des Lebens. Sein Frivat-Leben w a r eine Gegenseite von dem des M o z a r t . Dieser s o l l , wiewohl von Seiner Gattin geliebt und geachtet, in einer d u r c h seine Lebensv e r h ä l t n i s s e vielfach gestörten u n d b e u n r u h i g t e n E h e gelebt h a b e n . Und da auch H a y d n ' s L e b e n wegen seiner subjektiven, seelenvollen Haltung nicht unmerklich in seii>en Tondichtungen spielt, da auch in den Kompositionen B e e t h o v e n ' s , welcher aus t r a gischen G r ü n d e n unverheirathet geblieben, das L e b e n dieses Meisters kräftig sich spiegelt; so d a r f m a n s a g e n , dafs wohl B e e t h o v e n den Schmerz der Ehelosigkeit e m p f u n d e n u n d in tiefer Seele ü b e r w u n d e n , dafs anderseits H a y d n ü b e r d e n Schmerz seines Hauses sich h i n w e g g e s p i e l t habe. 358. 5. v. u. k a n n : Auch läfst im Sinne des Tages sein heroischer Stil Parthieen z u , w o r i n m a n , wie in d e r v e S t a l i n u n d N u r m a l i a l , den A u s d r u c k d e r zartesten Empfindung suchen kann. 359. 10. p h a n t a s t i s c h e n e t c . ! gleichfalls E r i n n e r u n g aus T i e c k ' s a n g e f ü h r t e r Novelle. V I I . S. 365. b i l d e n d e n K ü n s t e : ich behalte diesen schwankenden A u s d r u c k , der K ü r z e folgend, vorläufig-bei: die Gewohnheit hat ihn geheiligt. Die Eintheilung a b e r , w o r a u f e r ruht-, ist unhaltbar. D a h e r nennen Einige n u r die P l a s t i k , A n d e r e aufser d e r Malerei zugleich die A r c h i t e k t u r bildend etc. 367. 18. b i s a u f etc.: wie nach H e r o d o t II. l / ß . die ägyptischen Priester ihre Bildnisse in hölzernen Statuen in einem geraumigen T e m p e l aufstellten. Vgl. C u v i e r ' s Umwälzungen ¿ e r E r d r i n d e , deutsch d. N ö g g e r a t h . i83o. I. 178. 367. 22. M o s a i k : ü b e r alte musivische G e m ä l d e , besonders in B o m s. H u m o h r ital. F o r s c h . I- ig5 198. ff. 170. ff. 175. 2o3 ft. (Aufserdem C i a m p i n i ' s vetera monumenta u n d J G. M ü l l e r ' s bildliche Darstellungen etc.) T e x i e r fand in den meisten alten Kirchen zu Konstantinopel, welche die T ü r k e n seit d e r Einnahme d e r Stadt den Griechen gelassen h a b e n , M o s a i k e n , ¡ u m Theil aus den Zeiten, wie er glaubt, d e r Comnene. Ein Musiv in der Kirche d e r P a n a g i a stellt er an Zeichnung und F a r b e n g l a n z den schönsten Gemälden C o r r e g g i o ' s ( ? ? ) an die Seite. (Ausland. i835. Kr. 97.) Ueber ältere Musiv-Malerei S. 680. f. zu i 5 i . 370; 22. d i e s e A r b e i t : ich hätte sagen sollen: der Beginn dieser Arbeit. Doch diese Begränzung liegt schon in dem vorhergehenden: z u n ä c h s t ete. 370. 6. v. u S i e n a : an der Kanzel im D o m z a Siena half ihm, nach F ö r s t e r , sein Sohn Giovanni und sein damaliger Geselle, A r n o l f o d i L a p o (S. 280). W a s e r 1773. zu P i s t o j a arbeitete, ist meines W i s s e n s noch nicht wieder aufgefunden. 370. 5. v. u . B o l o g n a : angeblich i23i. Wahrscheinlich ist a b e r die M a r m o r - L a d e ( a r c a , G r a b m a l ) des h. Domenikus im Dom (1270) ein W e r k seiner Schule. Nach E r n s t F ö r s t e r u. A n d e r e n unterscheidet man drei Bildungs-Epochen dieses P l a s t i k e r s : die erste stützt sich einfach auf N a t u r - W a h r h e i t und Anschauung d e r Antike. (Kanzel in Pisa. S . 644.) Sie läfst schon den GebraucTi des T h o n - M o d e l l s vermutben. Die zweite zeigt eine Entyvickelung, in d e r man hie und da Ueberfullung und eine gröfsere Lossagung von der Antike zu sehen glaubt. (Dom-Kanzel in Siena.) In d e r dritten findet man die letzte Y c r S ( ' ' l m e l z u r l S christlicher und heidnischer Elemente. Das Nähere~iiber ihn und die folgenden Meister s. bei E r n s t F ö r s t e r . ( R u m o h r II. 72. nennt den N i c c o l o antikisirend, den A r n o l f o l e b e n d i g e r , den G i o v a n n i italienischgothisch.) Vgl. zu 'S- 383. ¡{in.



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ä7i. i4- C i m a b u e : Diesen erhob V a s a r i über Jenen, nicht ohne patriotisches Interesse. Die Kunst sollte in Floren» ihre erste, wie ihre letzte Höhe erreicht haben. — 87a. 16. s o l l : Fast alle Angaben über ihn schwanken in Uebertreibungen. fryi 18. b l ü h t e : fall's er je existirte. Ihm werden nämlich die Kreuzigung, Auferstehung und Himmelfahrt, die, wenigstens gro»sentheus, von A n t o n i o V i t e und die 6 würdevollen und doch heiteren Wandbilder, von der Schöpfung bis zu Noah's Opfer, zugeschrieben, die von P i c t r o d i PHCCIO aus O r v i e t o ( i 3 q i ) gemalt wurden, von welchem ebendaselbst die beschädigte Krönung der Maria, die nach V a s a r i als W e r k des T a d d e o B a r t o l i galt, dessen würdevollste und anmuthreichste Bilder aus dem Anfang des iSten Jahrhunderts in P e r u g i a und S i e na sind. ( 8 . 4 0 5 . ) P i e t r o ' s und A. V i t e ' s Namen verschwanden bei dem Reichthum der Anschauungen im Munde des Volks, und verloren sich später hinter dem lustig ersonnenen oder doch zusammengedichteten B u f f a l m a c c o , und mit ihnen die Erinnerung noch an manche Andere, die das C a m p o S a n t o schmückten z. B an V i n c i n i o aus P i s a . 1349 >3io.) 373. 6. im J a h r e : i3oi. oder nach ehemaliger p h ä n i s c h e r Z e i t r e c h n u n g i3oa. 373. 16. d r e i z e h n t e n J a h r e : S. Erl. zu S. 4 1 9 F i o r i l l o I. a63. mit L a n z i , deutsch v. W a g n e r I. 8. Vergl indelg R u m o h r ital. Forsch. II. 37. K u n s t b 1 a t t z. Morgcnbl. 1817. Mr. 26. 19. S c h o l l e r I. 397. 374. 1. zu s e h e n i s t : Sicnesische Chronisten lassen im Jahre i3i 1 Duccio's Altartafel mit denselben Feierlichkeiten in den Dom zu 8iena bringen. S c h o r n ' s V a s a r i I 55. Anmerk. a. ( D i e z w e i f e l h a f t e n , die später v ö l l i g entsteJlten oder z e r s t ö r t e n W e r k e ita 1 i e n i s c h e r Küns11 e r erwähne i c h m i t A b s i c h t u b e r a l l p u r d a , w o es f ü r d e n U e b e r * b l i c k des G a n z e n u n u m g ä n g l i c h ist. 374. i3. d e r : nach übertreibenden Sagen. Gleichfalls ein Zeitgenosse de» Ciraabue war D e o t a t u - s v o n L u c c a , , nach F ö r s t e r derselbe, der unter dem Namen D a t u s 1299 und i3oo in der grofsen Kapelle die Malereien Im Campo Santo anfieng. In der V i l l a di M a r l i s bei L u c c a ist von ihm ein Crucifix aus dem Jahre 1188. 376. 3. t . 4. M a d o n n a : stark übermalte. Technische Bemerkungen der Art ergeben sich meist von selbst. 375. i i . B i l d h a u e r : z. B. f ü r die unteren 3 Abtheilungen des Glockenturmes. E r n s t F ö r s t e r Beiträge zur neueren Hunstgesch. 8. i55. IT. und "vorher. 3^6. 1. T e s t a m e n t e : Sonderbar, dafs diese, nie ohne Erlaubnis'sichtbare Madonna bei Aufzählungen der ächten W e r k e Giotto's gewöhnlich übergangen wird. P e t r a r c a ' s W e r k e sind doch allbek annt 8. S c h o l l e r T. i38. — cSeit Kurzem hat man versucht, die überweifsten Bilder Giotto's im Pallaste des Podesta B o r g e l l o (u F l o r e n z wiederherzustellen. S c h o r n ' s Vasari I . i34-) 376. 14. e r b t e etc.: wenn ieji mich recht erinnere, kommt dieser Ausdruck von M e r c y . 376. 8. v. u. W a n d • M a 1 e r e i e n : Die 6 kleinen Bilder, aus der Geschichte der Jungfrau, in der florentiniseben Gallerie siad, schon als zweifelhaft und, wie ähnliches Bekannte bei Anderen, mit Absicht übergangen.

377. «8. w i l l : I m Allgemeinen wiederholen sich in G i o t t o ' s S c h u l e mit geringen V e r ä n d e r u n g e n , dieselben Darstellungen und F o r m e n . Manchen angeblichen G i o t t i n o schreibt R u m o h r (II. 1 6 4 - 2 1 0 . auch 8a. ff. 242.) erst dem P i e r o C h e l i n i zu. Uebrigens vergl. F i o r i l l o I. 273. S c h o l l e r l . «86. (3^5. u. sonst.) 877. 7. v. u. a u s : und stellen ihn gleichsam an den S c h l u l ' s dieser E p o c h e , zum Z e u g e n , dafs schon in den Anfängen d e r Kunst, was im Ganzen vollbracht ist, mit G r a z i e sich kund eiebt, Vgl. 338. (3,99.) 663. 078. i3. e r ( ? ) : l i ü h n , f r e i , mit entschiedener K r a f t d e r Komposition , a b e r minder anmutlije vollendet u n d , wenn das Bild, wie es scheint, von ihm, ohne Zweifel f r ü h e r . Vgl. S. 437- ul »d F ö r s t e r im Kunstbl. i832. Nr. 68. 378. 20—22. S i e n a — K u n s t : Niccolo f ü r die Plastik in Pisa. U e b e r G i o t t o ' s VerhältniTs zu den p i s a n i s c h e n B i l d e r n Nicc o l o , A r n o l f o , Giovanni vergl. R u m o h r II. 72. 3tq. 2. m i t : mit dem feinen, innigen, feierlich - zarten u n d ergreifenden E r n s t e etc. 379. 7. F l o r e n z : Auch dieses W e r k und das Wand-Gemälde im Öffentlichen I'alaste zu Siena ist später nachgebessert. Ein grofses, umfassendes, in zerstreuten Gliedern noch vorhandenes A l t a r b i l d , mit Simon's Namen bat neuerdings F ö r s t e r aufgefun-' den. (Kunstbl. i833. Nr. 69. und F ö r s t e r s Beiträge S. 166. ff.) Da ich es nicht gesehen, kann ich nicht sagen, ob es mein Urtheil ü b e r den Meister modificiren wird. S i m o n e w u r d e schon von P e t r a r c a mit G i o t t o zusammengestellt. Vergl. R u m o h r II. 45. f. (27.) S c h o l l e r il. 437. Die Verschiedenheiten der Nachfoler des G i o t t o und d e r s l e n e s i s c h e n Maler fallen nach ' i o r i l l o l . a32. f. erst in den W e r k e n des A m b r u o g i o L o r e n z e t t i vorzüglich in's Auge. Vgl. S. 402. und zu 418. 378. 12. M e i s t e r s : Nach F ö r s t e r von derselben Hand, welche im Campo Santo die Bilder hinterliefs, die man wohl irrig dem Simone zuschreibt. 379. 9. v. u. J a h r z a h l : i338. und eine Madonna im dortigen M i n o r i t e n - K l o s t e r i34o. 379. 8. v. u e i n : Auch ein Madonnen-Bild im U f f i c i e n P a l a s t e zu F l o r e n z t r ä g t den Namen des Pietro mit d e r J a h r zahl i34o. 379. 6. v. u w i r d : Angeblich von i h m , oder doch aus seiner Zeit sind fm pisanischen Kirchhof die Einsiedler in der thebaischen W ü s t e , wovon eine spätere Nachbildung in der florentinischen Gallerie. Vgl. A l f r e d R e u m o n d und E r n s t F ö r s t e r im Kunstbl. i833. N r 32. und N r . 68. (Sie stehen an der Stelle^ w o O r c a g n a nach alter Sage das Paradies malen w o l l t e , als Schlufs seiner übrigen Darstellungen. Einsiedler hat Orcagna schon in einem anderen Bilde daselbst, in seinem Todes-Triumphe, e m a l t , d e r entfernt und in höherem Sinne an S c h u b a r t ' s 'ürstengruft erinnert.) 379. ö- v. u- L a u r i a t i : P i e t r o i s t , wie F ö r s t e r b e m e r k t , f e i n e r , zicrlichcr in der . A u s f ü h r u n g , A m b r u o g i o voller u n d p r ä c i s e r in den Formen. u ¿79. 4- ff- A l l e g o r i e n — T h i e r m a l e r e i : Nach d e r bek a n n t e n ^ . 374. erwähnten) K ü n s t l e r - S a g e verdankte G i o t t o die erste Liebe C i m a b u e ' s jenem S c h a f e , das er als H i r t e , als S o h n des A r n o , auf die S t e i n - P l a t t e zeichnete. T h i e r e verschiedener A r t , im R a t h h a u s - S a a l e zu P a d u a w e r d e n auch ihm zugeschrieben. D a ist zugleich eine d e r e r s t e n s o g . A l l e g o r i e e n

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— 694 — der neueren Malerei, das schöne Bild der W a h r h e i t * , ) « ® n e Frauen - Gestalt, die sich würdevoll in einem Spiegel besieht, nach alter Ueberlieferung, gleich anderen Allegorieen au A s s i s i a n d F l o r lenz, von seiner Hand, doch durch spatere Uebermalung, 1761 durch F r a n c e s c o Z a n o n i , des ursprünglichen Charakter» c u m Tbeil beraubt. (Vgl. S c h o l l e r I. 143.) Vgl. oben cu S. 3iS. Man sieht, wie wenig man sagt, wenn man b e h a u p t e t , d i e s e r oder d e r sei der e r s t e Thier-Maler etc. (S 38o.). Tiefer greifend möchte ich die Bemerkung wagen; dafs nach alten Sagen cu tchliess e n , der e r s t e , der A l l e g o r i e e n m a l t e , in S i e n a Ambruogio Lorensetti, in F l o r e n z schon G i o t t o , auch Thiere zu malen, die N a t u r in allen lebendigen Gestalten su verfolgen wufste. S. 645. und zu S. ^65 ) — In G1 o 11 o finden sich die GrundbedingunS e n aller historischen Anfange der italienischen Malerei, entsebieener und objektiver als in Duccio und Cimabue, wenn auch jene Erzählungen schwanken. Viele alte Maler übten nicht n u r jede A r t i h r e r K u n s t , sie lieferten auch Bildwerke, Bauten und Mosaiken. s . 3 9 3 . 379 ». v. u. G h i b e r t i : Vgl. R u m o l i r II. 101. mit s63. Das Bild ist nicht mehr vorhanden. Es bleibt aber ein I r r t h u m , wenn man die ersten landschaftlichen Gründe dem B e n o z z o zuschreibt, der sie zwar trefflich zu behandeln, selbst mit a r c h i t e k t o n i s c h e n Beiwerken (S. 307.) zu schmücken wufste, (S. zu 577.) 880. 5. E i n e n : Vgl. S. 378 und Erläut. zu S. 40a, 29 380 8. F'l o r e n z: Unter den Florentinern erinnere ich noch an P u c c i o C a p a n n a , von welchem einige Bilder in W . Y o u n g O t t l e y ' s Series of Plates etc. of the florentine school Nr. a3. u. «4. in Hupferstich abgebildet sind. S t a r n i n a gieng nach der Empörung der Ciampi (einem Aufstand des rohen Volks) zu Florenz •378 nach S p a n i e n . Einer seiner Schüler war der oben zu S. 371, 19. erwähnte A n t o n i o V i t e . Damals lebte auch G i o v a n n i d a P i s t o j a , ein Schuler des P i e t r o C a v a l l i n i , (nach A l f r . R e u m o n d derselbe, der mit A n t o n i o d i B o r g h e s c im Campo Santo zu Pisa malte und G i o v a n n i C h r i s t i a n ! genannt wird). Obgleich nun gewifs j e d e n Leser diese alten Meister interessiren, in denen siph die A n f ä n g e der bildenden Kunst erkennen lassen, so mufs ich mir doch versagen, sie ausfuhrlicher zu charaWterisiren, als es im Texte gcschelicn ist. vielleicht hätte ich indefs neben S p i n e l l o den Florentiner N i c c o l o P e t r i " ; und aufserdem den F r a n c e s c o v o n V o l t e r r a bestimmter hervorheben sollen. Jener zeichnete sich gegen Ende des i4ten Jahrhunderts durch tiefe Auffassung und anmuthige Ausführung; vorzüglich a u s , wie seine Wand-Malereien im Kapitel-Saal des Klosters S. Franzesco zu P i s a trotz aller Verletzung noch heute beweisen. F r a n z e s c o v o n V o l t e r r a (1370 — 1372.) ist aber

*) Denselben Gegenstand hatte, in einem zerstörten Bilde, G i o t t o ' s aaagaeichneter-8chüler, T a d d e o G a d d i , im Tribnnal des alten Handelsgerichts an Florenz auf kühnere, doch minder geschmackvolle Weite behandelt: Im Gerichte der aechs Männer «chnitt die Wahrheit der Lüge die Zunge ans. " ) Nicht zu verwechseln mit N i c c o l o d i P i e t r o aus Venedig, der in einem Bilde im'Palait M a n f r i n i vom Jahre 1S94 mehr byzantinischen , als eigenen Stil, doch schon «in Anstreben gegen jenen Terra(h.



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nach E r n s t F ö r s t e r d e r wahrscheinliche M ä s t e r d e r herrlichen, bewegungsvollen, acht in F r e s k o gefertigten, (doch mehrfach ü b e r malten u n d beschädigten) Bilder aus d e r Geschichte des Hiob im phänischen K i r c h h o f e , die man f r ü h e r dem G i o t t o zutheilte. Die M a l e r D o n L o r e n z o aus F l o r e n z , der sich schwach an Fiesole's liichtung anschlofs, L i p p o aus B o l o g n a , d e r in dürftiger Milde sich gefiel, und L o r e n z o d i B i c c i , sind.bei weitem unbedeutender» Selbst T a d d e o B a r t o l i steht jenen beiden nach. 380. 31. Z e i t : beachtenswerth durch E r f i n d u n g , G r u p p i r u n g , Zeichnung, und durch ihr Relief. Z w a r ungleich a u s g e f ü h r t , hie und da eilig behandelt, sind sie doch immerhin grofsartig, streng und feierlich gedacht. Im Campo Santo zu Pisa malte Spinello i3qo die Geschichte des h. Epliesus und Politus. Seine W e r k e , welche L a n z i in d e r zerstörten Kirche Maria degli Angioli zu Arezzo r ü h m t , fand i c h ' n i c h t mehr. Vgl. S c h o l l e r 1,349- Sie sind zu G r u n d gegangen. D e r Künstler selbst s t a r b , wie unser F r M i i i l e r ü b e r die Engel der sixtinischen Madonna , ü b e r den Teufel im S t u r z seiner Engel in Arezzo, geisteskrank (Vgl. 677. not.) 380. 5. v. u. i n i h n e n : S i m o n e ' i s t m e h r durch Technik, J a c o p ö d u r c h eine tiefere und z a r t e r e Richtung ausgezeichnet. In ihm, auch in V i t a l e aalle Madonne aus B o l o g n a , zeigt sich ein inniger Sinn f ü r A n m u t h , dpr mich bisweilen, doch d e r A r t naeh n u r e n t f e r n t an G i o v a n n i d a M i l a n o erinnerte. {S. au 377.) 381. 2. v e n e z i a n i s c h e : Vgl. S c h o l l e r I. 222 Amjife D e r Stroit ü b e r das V a t e r l a n d des A n t o n i o V e n e z i a n o ist noch nicht geschlichtet. M e h r e r e n e h m e n , indem sie unsicheren Zahlangaben t r a u e n , sogar zwei Maler dieses Namens an. Nach L a n z i arbeitete d e r Eine u m i3oo in Osimo. D e r Andere malte im J a h r e i386 zu P i s a , k ö n n t e also J e r L e h r e r des talentreichen, doch, so weit die einfarbigen Reste im K l o s t e r h o f e ' n e b e n S. M ä r i a N o vella zu Florenz noch .schliefsen lassen, wenig ausgebildeten P c f spektiv - Malers P a o l o U c c e l l o gewesen sein. Diesem Antonio w e r d e n die untereil drei Bilder aus dem L e b e n des h. R a i n e r im pisariischen Campo Santo zugeschrieben, d e r e n Anfange — die drei oberen — F ö r s t e r (Kunstblatt i833. Nr. 68.) in's J a h r z e h e n d 60 setzt. Diese halten sich grofsentheiis so r u h i g , so unangefochten von idealen R i c h t u n g e n , dafs man sie prosaisch nannte. Die u n t e r e n , die von A n t o n i o s i n d , zeigen dagegen n e b e n einer Nat u r t r e u e d i e v i e l l e i c h t e n t f e r n t (?) a u f a l t v e n e z i a n i s ch e M e i s t e r s c h a f t g e d e u t e t w e r d e n k a n n , klare und ziemlich anmuthige F o r m e n . Nach R o s i n i ü b e r m a l t e A n t o n i o auch m e h r e r e Bilder des O r c a g n a , und des L o r e n z o . (Kunstblatt i833. N r . 32.) 3 8 i . 6 B e r n , v o n M u r a n o : ist nicht zu verwechseln mit A n t o n i o u n d G i o v a n n i von M u r a n o . J e n e r w a r ein V i v a , r i n i , dieser nannte s i c h A l e m a n u s , als o b e r aus Deutschland stamme. „ ,. , ,. 38i. 19. s o : Vergl. S. 097, In Bezug auf die s p ä t e r e lombardische Schule k ö n n t e m a n , zumal wenn er aus Mailand w a r , an G i o v a n n i d a M i l a n o erinnern. S. 377. P i s a n i s c h e und p i s t o j e s i s c h e Urkunden von 1190 bis i3oo e r w ä h n e n die Meister L u g a n o , A l b e r t i n o , R o s s o und R o g n e r i o aus Mailand. ( S c l i o r n ' s V a s a r i I. 100. f ) Sie sind indefs verschollen, gleich den Meistern vieler anderen Kunst - belebten S t ä d t e , auf d e r e n S p u r e n gegenwärtige Schrift eben so wenig eingehen konnte Auch darauf beziehen sich die W o r t e S . 392 (Vergl S. n 3 . ) 3 8 5 . 7 . A n d r e a v o n P i s a : Schüler des Giovanni, nach Ur-



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künden de« phänischen Dom« vom Jahr i3o5. Ihm wird die kleinere Madonna in der Misericordia zugeschrieben, die jetzt an der Facade gegen da« Uattisterio hin steht Als ihm die Florentiner die Ausführung verschiedener Bauten auftrugen, war nach A F f r . B e u m o n t G i o t t o abwesend und A r n o l f o di L a p o schon todt. E r arbeitete auch in Elfenbein. Vrgl. zu 370. 383. 10. d a m a l i g e n ; V e r g l . eine Stelle aus G l i i b e r t i ' s Handschrift bei R u r a o h r I I 234. ( G ö t h e ' s W e r b e Bd. 3. a. i83o. S. 3o5. im Anhang zu Cellini's Leben.) Erst P i e t r o d e l l a F r a n c e s c a , der für einen Lehrer des P e r u g i o und Freund des D o m e n i c o v o n V e n e d i g gehalten w i r d , gehört zu den ältesten Italienern, welche über die P e r s p e k t i v e geschrieben und sie in •tark eigenthümlichen Fällen mit künstlicher Sicherheit angewendet haben. Fiorillo I. 280. In seinem Traum Konstantias lieis er das Licht von oben ausgehen. H i r t (Berlin. Jahrb. 1827. Mr. 229. S. 1840.) sieht darin d a s w a h r s c h e i n l i c h e r s t e W a g s t ü c h d e r A r t in der neueren Malerei Uebrigens vgl. zu 38i. 384. 7. K n a b e n : Diese singenden Knaben sind wohl das schönste plastische W e r k des italischen Mittelalters. (S.487.)vgl. inuels zuS.407. 385. 4u. v e r s i c h e r t : mit G h i b e r t i etc. 387' 1. z u g ä n g l i c h : V g l . R u m o h r II. 255. Sie wurden noch •u unserer Zeit (1829) selbst zu Ostern und in der Ii rönungs-Woclic des neuen Pabstes nur auf besonderes Verlangen gezeigt. 397. 7. d e s M a s a c c i o : L a n z i übers, v. W a g n e r I. 64. L p z . l83o. V g l . dazu R u m o h r II. 257. Die historische Vergleichung, die ich. mir erlaubte, darf natürlich nicht in blos untergeordneten einzelnen Aehnlirhkeiten gesucht werden, wie etwa in einem Verfleich der singenden Engel G o z z o l i ' s , im Palaste Riccardi zu lorenz, mit den plastischen Chorsängern R o b b i a ' s . 387. 13. i m J a h r e 1478: nach neueren Untersuchungen nicht vor 1486. Nach F ö r s t e r hatte er nämlich im Campo Santo 16 Jahre (1469 — 1485.) gearbeitet: leider nicht al f r e s c o , daher seine herrlichen, so naturtreuen, als reichen und zierlichen Malereien, nar in Tempera auf die (nördliche) W a n d aufgetragen, unaufhaltsam sich abblättern. Sic sind gleich neben und unter den Gemälden des Orvietaners P i e t r o di P u c c i o (zu S. 372) Kunstbl. >833 Hr. 69. 387.22. G e b e t e : Vergl. S. 55a. R u m o h r II. 202. bemerkt, dafs Angelico dem Mönchthum wenn auch nicht seine E i g e n t ü m lichkeit, doch deren volle Entwickclung verdanke. V g l . 402. u. zu 549. 388- 1. v. u. o h n e K u n s t w e r t h : R u m o h r II. a65. setzt ihn nebst D o m e n i c o V e n e z i a n o , in die Reihe f r ü h e r , vielleicht n o c h u n b e w u f s t e r M a n i e r i s t e n , welche gewisse, durch auswücbsiges und überfliefsendes Einzelne überladene DurcbschnittsCharnktere sich gebildet haben. Sehr bezeichnend, doch mul's ich beifügen, dafs mir dem C a s t a g n o jenes minder schuldige, unbewußte Moment fast durchweg, auch im Nackten zu fehlen acheint, worin man ihn am meisten rühmt. IJebrigcns sind die b e k a n n t e n Bilder «einer Hand Tempera, keine -Gel - Malereien. 389. 4- A . B a l d o v i n e t t i ; Vasari läl'st ihn viel zu frübe 1448 sterben. R u m o h r II. 268. 389. 9. W e t t s t r e i t etc.: H i r t Berlin. Jahrb. 1827. Nr. 229. ff. Ueber C o a i m o R o s e l l i vergl. R u m o h r II. 265. fl. w o auch davon die R e d e , ob er ein Lehrer des G h i r l a n d a j o war. V o n ihm «oll auch F r a B a r t o l o m e o gelernt haben. 389. 19. P i e r o di C o s i i n o . R u m o h r II. 35j. (vergl. II.268.) vermuthet eine frühe Berührung dieses Meister« mit l o m b a r d i s c h e n Malern

697 389 & v. Ii* a u s s c h w e i f e n d e s L e b e n : Vgl. indefs BuraolrlL 996. ff. »71. ff Das anonyme Werk des Kanonikus B a l d a n a i (KuastbL i836. Nr. 90.) über F i l i p p o L i p p i kam mir, gleich manchen, ähnlich schätzbaren Werken erst zu Gesicht, als icn die Akten dieser Schrift schon geschlossen hatte. 391. 11. s t r e n g e r e : Es ist denkwürdig, wie frühe auch i n S i e n a der behagliche Sinn iiir das kirchlich-Alterthümliche mit Leichtgläubigkeit, Wohlleben und Eitelkeit zusammenfallt. So schildert wenigstens D a n t e (Hölle ao, 191.) die Sienesen seiner Zeit. S. 65a und zu S. 418. VIII. 397. 0. u n b e f a n g e n : Man mal's die M a l e r z ü n f t e (S. 3o8.) von" den Malers c h u l e n unterscheiden. ( H u m o h r II. an*) lieber den Z u n f t g e i s t , welchem die Kunst „gleich anderen .Gewerben' 4 im Mittelalter „verfallen'^ war, über ihre Stellung im bürgerlichen Gemeinwesen, dessen Einrichtung ihr äufsercs Gedeihen 'erdankte", Auskunft. rcrgleichen ist. Der Ausdruck b o t t e g h e , — „ M a l e r - B u d e " , ist aus V a sari.und Anderen bekannt. Später haben sich die Künstler, ausserlich wie innerlich, über die Zunft Verhältnisse erhoben. V g l . R u m o h r II. 4i5 ( G ö t h e ' s Werke. B. 35. a. i83o. S. 339. F i o r i l l o II. 46a.) 307. 14.' Ueber M a i l a n d , V e n e d i g etc. S. 36g. 377. 38i. 606. und Erläut. zit 881. lieber L u c c a , F i s t o j a etc. R u m o h r II. z. B. 19. ff. 3i5. mit F i o r i l l o I. F ö r s t e r etc. H i r t in den Berliner Jahrb. 1827. Nr. 227. f. S. 1814. erwähnt auch Rom. VgL S. 455. (63o.) Die alten Wandmalereien im Baptisterium zu P a r m a etc. sind byzantinischer Art, obwohl sie das Andrängen eines neuen Geistes ahnen lassen. Sie stammen wohl aus der ersten Hälfte des i3ten Jahrh. 397. 19. M i t t e l p u n k t etc.: R u m o l i r H. 19. ff. G ö t h e B. 36. a. iB3o. S. 333. ff. 397. 3. v. unt. e m p f i n d l i c h e n : Kiinstlcr-Sagen schreiben z.B. dem C i m a b u e gegen jeden Tadel seiner W e r k e , eine g r o f s e und s t o l z e E m p f i n d l i c h k e i t 2u, welche leicht veranlassen konnte, dafs er ganze Bilder liegen liefs. Eigentliche E i f e r s u c h t zeigt sieb später, doch bald nach ihm. D a n t e Fegfeuer XI. 94« 1F. Vgl. Vöries. IX. S. 456. von O d e r i g i , und zu 5i6. 3o8 1. ff.: Erläut. zu 397.9. R u m o h r II. 111. sagt: „Die früheste Spaltung in der Richtung italienischer Künstler entstand unmittelbar aus den Neuerungen des G i o t t o . Diese erhielten sich in Florenz ein ganzes Jahrhundert lang in Gunst und Gebrauch; hingegen zeigt sich in der s i e n e s i s c h e n Schule noch bis um's Jahr 1000 manche Nachwirkung der Anregungen, welche byzantinische Vorbilder , oder lebendige Anregung neugriechischer Maler während des i3ten Jahrhunderts in ganz Toscana verbreitet hatten.'1 Vergl. R u m o h r II. »o. 11. f. 26 f. 61. to. ff. mit a3o. 114* Nachrichten über ein neugriechisches Malerbuch s. im Kunstblatt Januar. i83a. Im Uebrigen vergl. z. B. J. G. M ü l l e r ' s bildliche Darstellungen im Sanktuarium der christlichen Kirchen vom 5ten bis cum i4ten Jahrhundert. Trier. i835. 398. 18. e n t f a l t e n : Vgl. G ö t h e (Anhang zu C e l l i n i ' s Leben) Bd. 35. (a. 1830.) S.'3o4. t- P r o p y l ä e n B. 3. St. 1. 398.. 6. v. u. Z u f ä l l i g e s : Vgl. S. 533. Die Bemerkung ist nicht etwa gegen J. G. v. Q u a n d t zu A d o l p h W a g n e r ' s Uebera. des L a n z i , Leipz. 1830. B.I. S. IX. gerichtet, weil Q u a n d t — ein



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Hecht hat. gegen die oberflächlichen Vorstellungen de« L a n z i mit Entschiedenheit aufzutreten. F i o r i l l o II. S. XII. 399. »3. w e n i g : F i o r i l l o L 470- Vgl. R u m o h r II. 4°°- ff. H i r t Beil. Jahrb. 1837. Nr. 119. S . 1840. ff. Eine L ü c k e suchte man auch in derZeit nach G i o t t o . H i r t a, O. R u m o h r II. 4°3. (mit 60 ft) 400. i3. E i n z e l n e : R u m o h r II..i3o. »5i. (mit 3i3. ff) 400. 4- v. u A n d e r e r : Indem ich mich auf die 7te Vorlesung beziehe, 'darf ich ohne Weiteres an R u m o h r ' s Aeufserung erinnern, dafs der j u n g e F i l i p p o , F i l i p p i n o , „den Zeitgenossen R a p h a e l ' « den Weg gewiesen" habe. R u m o h r II. 375 mit »71. iE lifo. ff. An F i l i p p i n o rühmt R u m o h r Ii. ti-f: den Geschmack und die Fähigkeit, das „ A l l g e m e i n e " in seinen Aufgaben zu fassen. 401. 17. F r a n z i s k : Vgl. zu 8.549. u. R u i n o h r II. 91 u. 3 n . 401. i3. d a s J a h r : 8. l u d « . F e u e r b a c h ' s Geschichte der Philosophie von Bacon bis Spinoza. Ansbach i833. S. 18. mit L e o 's Gesch. IUI. I. 37. 4oi. 19. f f o r e n t . : Vgl. S . 38o. zu S. 379. und zu 8 . 4i8. F i o r i l o I. «86. sagt, von L e o n a r d o an könne man mit mehr Grund, als vorher, den a l l g e m e i n e n Namen t o s k a n i s c h e Schule mit dem einer f l o r e n t i n i s c h e n vertauschen. Aber er bemerkt, S. a86. zugleich, dafs in L e o n a r d o und Mi che 1 - A n g el o die f l o r eilt. Schule ihren höchsten Gipfel erreicht. Beide nennt er „ p h i l o s o p h i s c h e Hü ns t l e r weil sie den Gesetzen nach«eforscht, welche, „den Erscheinungen der Natur zum Grunde legen." 401. 5. v. u. S c h u l e : Vergl. Erlaut. zu 8. 5o5. 404. 7. von k e i n e m ; Vergl. R u m o h r II. 378. 284. Die Anbetung der 3 Könige in der scuola toscana zu Florenz, die ihm zugeschrieben wird, ist wahrscheinlich von F i l i p p i n o . R u m o h r I L a7Ö. 404. 1 1 . S i g n o r e l l i ' s : Jener gefiel sich im Portraitiren, dieser im Originalisiren. 405. 8. v. u. A n l a g e n : K a n t führt ihn mit Recht als Muster eines Genie's in vielen Fächern, als „ v a s t e s G e n i e " auf. Z. B. in s. Anthropol. a. 1798. S. 190. Zu bemerken ist, dals er der n a t ü r l i c h e Sohn Pietro's, eines Notars der Signoria zu Florenz w a r , kräftig an Hörper, wie an Geist, in Allem ritterlich: eines der seltenen Beispiele wahrhaft grofser, aul'ser der Ehe erzeugter Künstler. Ferner, dais die Anfange seiner Kunst in ungebundenen, ironisch - kühnen, an's Häfsliche streifenden Versuchen sich bewegten, in wilden Alisgebarten überschwänglicher Jugendkraft. Noch sieht man in den Uffizien zu Florenz das Original oder die K o p i e eines Medusa Haupte» aus der Gränze dieser Epoche. 406. 9. E s : obwohl jener Engel nicht so auffallend vorsticht, als man der Sage nach veraiuthen könnte, wenn man die Anlage überaieht, die su-li darin ankündigt. 406. 18. S c h ü l e r ' s : H i r t z. B. in den Berl. Jahrb. i83i Nr. 36. S . 187. ist der Meinung, diese kleine Madonna sei im Spätjahr 1614 von einem Schüler Leonardo'* gemalt. In diesem Jahre läfst nämlich die Ueberlieferung den Leonardo z u e r s t nach Rom kommen. Soll aber da« Bild von ihm selbst seio, so muls er dort, was leicht möglich, schon früher gewirkt haben. Ueber andere Jugendwerke des Meisters, nachdem er aus der Schule des T c r o r c h i o hervorgetreten war,vergl. R u m o h r it. Forsch. II.807. Aach dessen „drei Reisen in Italien.14 S. 70.

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407.6. d u r c h a u s n i c h t : Sein ausgezeichnetstes; .plastisches Werk mag wohl das zweimal vollendete und zerstörte Modell der Reiterstatue F r a n c e s c o S f o r z a ' s ( f ü r einen Erzgufs bestimmt) gewesen sein. 407. 10. V e l t l i n : E r wollte auch F l o r e n z und P i s a durch Kanäle verbinden, und die sonst schöne florentinische T a u f k i r c h e des Ii. Johannes emporschrauben, um ihr durch höheren Unterbau das rechte Verhältnils zu geben. (Zu S. a83. 26.) Seine physikalischen Kenntnisse machten ihn zum Meister jeder Technik. Manches, was später als n e u e Erfindung galt, war ihm längst schon aufgegangen. Vieles war ihm heiteres Spiel. 407. 23. J u g e n d f e u e r , etc.: Vergl. indefs R u m o h r ' s II. 3o6. zum Theil abweichende Bemerkungen. 407. 26. u n d etc.: in den folgenden Worten liegt der B e g r i f f d e s A b e n d m a h l s , die sichere, einfache Lösung des Streites aller Theorieen darüber. — 406. 2. v. u. M a r i l a n d : Die Brera von Mailand besitzt vom Christus-Kopfe, die K unsthandlungd. Brüder W o ö d b u r n in London von mehreren Aposteln noch die Carton's. Jener ist sehr beschädigt. 409. 5. v. u. G a l l e n b e r g : nach C. A m o r e t t i ' s memoire storiche etc. Milano. 1804. 410. 5. v. u. e b e n s o : Vergl. R u m o h r II. 3o8. ff. Das Ausland, namentlich Paris besitzt einige der schönsten Portraite L e o n a r d o ' s : Zu den vollendeten P o r t r a i t e n seiner Schule " " iheit und Schönheit weltgepriefsene Palast Doria zu R o m , irrig bald i ü r die berüchtigte J o h a n n a I. (st. i38i.), bald f ü r J o h a n n a II. gehalten. S. Kunstbl. i833. Nr. .6. 4>o. 19. G r u p p e : Diese hat R u b e n s kopirt, E d e l i n g k gestochen. Der Carton ist zu Grunde gegangen, 4»o. 1. v. u. a b z u l ö s e n : bei solcher Gröfse überhaupt schweer durchzuführen (S. zu 407, >0.) Franz wollte kühn die ganze Mauer abbrechen, was leider unterbleiben muiste. 4 n . 12. A r m e n : Diese Sage gieng selbst in B l u m e n b a c h ' s Medicinische Bibliothek. Th III S. 142. ff- 729. ü b e r . Vgl. dessen Introductio in historiam medicinae literariam. 1786. S. 117. f. 411. i 5 . t h e o r e t . : Seine und Michel-Angelo's Verdienste um A n a t o m i e machen in der Geschichte dieser Wissenschaft eine Art Epoche. Leonardo stand mit M a r c - A n t o n i o d e la T o r r e , der als Professor der Anatomie zu Pavia i5i2 an der Pest s t a r b , in engster Verbindung. Eine reiche Sammlung anatomischer Handzeichnungen Leonardo's befindet sich in der königlichen Bibliothek zu London. Zu V e s a l ' s Werk soll E r nach i r r ig e r Sage, die Zeichnungen, namentlich der Muskeln, geliefert haben. S. indefs zu 614, 27. Auch über Physik hat er Schriften hinterlassen.11 . 4'2. 12. j e n e n : oder vielleicht d e m S a l a i n o (S. 4 -)- Dem Luino schreibt sie unter A n d e r e n F ü m a g a l l i (Scuola ai Leonardo etc. Milano 1811.) zu. In R u m o h r ' s Drei Reisen n. Ital. S. 317. finde ich die Meinung, sie sei von S a l a i n o unter thätiger Aufsicht Leonardo's gemalt. Mir scheint die Hauptsache von Leonardo, das Weitere vielleicht von seinem besten Schüler in dieser Sphäre. S a l a i n o , ob zwar gewohnt, Carton's des Meisters auszufuhren, scheint mir, ohnerachtet seiner leicht bewegten, fast flüssigen, im Kolorit warmen Manier f ü r d i e s e s Bild doch zu wenig gejstvol^und tief. Würdevoll h i n r e i f s e n d e Milde fand ich wenigstens in keinem seiner Werke. 4iz. i4- M i t s c h ü l e r : Es ist zu rühmen, dafs der innige r stille



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Meister, der Grfinzen «einer eigenen Kraft sich be wu£gt, mehr an den aufstrebenden Jugendfreund, alt an den alten Lehrer sich gehalten, der die Malerei »elber aufgegeben. 414.16. M e i s t e r : B i a d i hat (Firenze i83o) ü b e r ihn geschrieben. 4>o. 6. v. u. o f t : Häufig ist seine Zeichnung fehlerhaft, seine Anordnung schwach. 4>8. i3. f r e m d e : Aehnliche, doch untergeordnete Bichtungen kündigen sich, gegen Anfang des 16. Jahrhunderts mehrfach an, «amal im n ö r d l i c h e n Italien, wo C a r o t t o aus V e r o n a die Steifigkeit, die er aus der p a d u a n i s c h e n Schule (zu5o5.) mitbrachte, durch Aufmerksamkeit auf L e o n a r d o ' s , zuletzt auf R a p h a e l ' « W e r k e , zu überwinden und durch Milde auszugleichen suchte. 418. 16. n o c h : Vergl. zu S. 4 01 - F i o r i l l o I. i 3 i . f. spricht d e r t i e n e s i s c h e n Schule von Anfang des 16. Jahrhunderts, im Allgemeinen mit G r u n d , den eigenthümliclien Stil a b , der sie von der f l o r e n t i n i s c h e n unterscheiden soll. Schon zu Ende des t5. Jahrhunderts drängt sich durch M a t t c o d a S i e n a ( M a t t e o d i G i o v a n n i ) in den stillen und alterthiimlichen Charakter der sieaesischen Malerei a b s i c h t l i c h e Manier, Gefallsucht, H a r r i k a t u r ein. Wenigstens zeigt sich dies im Kindermord in S. Agostino zu Siena und im Studien - Palast zu Neapel, die beide dem erwähnten Maler zugeschrieben werden. Später wirkten P i n t u r i c c h i o u n d L e o n a r d o auf die Sienesen, die gerne zwischen a l t e r t ü m licher Heiligkeit und sinnlicher Gefälligkeit spielten. S. zu S. 393. ^19. 16. v i e r z e h n t e n : W i r sprachen S.373. von Malereien, die p i m a b u e in s. i3. Jahre ausgeführt. W i r d durch jene Thatsachc im Leben Buonarroti's diese Angabe mittelbar beglaubigt? 4»o. 4P i c c i n i n war F e l d h e r r des Herzogs Ph. M. Visconti von Mailand. Dies war eigentlich der Gegenstand L e o n a r d o ' s , der den vorletzten, wie M i c h e l - A n g c l o den ersten Augenblick wohl eines anderen Kampfes wählte. 4 n . 5. n i c h t : Eine Kopie davon soll, nach l ' a s s a v a n zu Holkham in England sein. M a r c o A n t o n i o und A g o s t i n o d a V e n e z i a haben einzelne Gruppen (les Grimpeurs) gestochen. 4«3. 4. d r i t t e n B r e v e : Es lautet: Michael Angelus sculptor, qui a nobis leviter et inconsulte discessit, redire, vt aeeepimus, ad nos timet, c u i n o n s u c c e n s e m u s : n o u i m u s huiusmodi h o m i n u m i n g f n i a . Vt tarnen o m n e m s u s p i c i o n e m deponat, d e v o t i o n e m vestram b o r t a m u r , velit ei nomine nostro promptere , quod si ad nos redierit, illaesus inviolatusque erit et in e a g r a t i a apostolica nos habiturus, qua habebatur ante disccssum. Datum Bomae 8 Julii i5o6. Pontificatus nostri anno III. vergl. z. B. B u m o h r II. 4i5. F i o r i l l o I . 35i. Letter, pittor. Th. III. S. 3io. ( L a n z i übers, v. Wagner. B. I. S. 358.) AI f r . R e u m o n t . a. O. Kunstblatt i83{. Nr. 44. 4»3.17. K a n o n e : wie Urban VIII. a u s d . Pantheon-Dache.ZuS. 1 »3. 414« *o. E d l e r e F o r m e n : Unter den angeblichen W e r k e n werden ihm mehrere der Art zugeschrieben. Dahin gehört auch im Museum, wenn ich recht mich erinnere, zu C a s s e l ein Christus am K r e u z , der seinen Stil nicht an der Stirne trägt. kvj. 1 1 . b i n n e n : Zur Vergleichung s. S. 604. 4»7. n . ä l t e s t e n : In der-Schöpfung Adams belebt Gott den Menschen, wie mit eklektrischer Kraft, durch Berührung d e r Finger-Spitzen : ein Gedanke, den bekanntlich-„weder V a s a r i , noch G o n v i v i , die Zeitgenossen des Künstlers, zu erfassen verstanden." 418. 6. V o r z e i t : S e h e l l i n g ph. Sehr. I. P l a t t n e r in B u n s e n ' s etc. Beschr. d. Stadt Rom. I. 4*8. 18. p o e t i s c h e n : l>afs er vor allen Dichtern D a n t e stu-

d i r t e , erhellt au* dem Vorhergehenden. (Vgl. S. 4 3 4 ) A u f den Hand seine« Exemplars zeichnete e r die meisten G r u p p e n P i o r i l l o I ; 356. Seine P r o s a , seine Briefe sind einfach, fast w i e die Biographie des alten G ö t z vt>n B e r J i c h i n g e n , geschrieben. 418. 49. Z o r n ü b e r - B r a m a n t e : Zunächst scheinen die folgenden W o r t e , doch nicht aosschliefslich auf die B a u k u n s t s u ;ehen. Vgl. S. a8a. 47 a - D i e s ergiebt sich aus ihrfem Zusammenlang. B u o n a r r o t i (Kunstbl. i834- Nr. 4 4 ) ä u f s e r t e : „ A n a l l e s Mifshelligkeiten «wischen Pabst J u l i u s und mir w a r der Neid B r a m a n t e ' s und R a p{1 a c 1's von U r b i n o S c h u l d ; und die« der G r u n d , weshalb er zu meinem Schaden mit der Arbeit an dem Grabmale bei seinen Lebzeiten nicht fortfahren lieft. Daran that Raphael wohl, denn was der von der Kunst wuftte, wufste e r durch mich." G e m e i n e E i f e r s u c h t konnte B u o n a r r o i i ' s S e e l e n i c h t berücken, eher S t o l z . Vgl.indefs S .363.(307.) 401 . u.cu5i6. 43». 6. „ R e l i q u i e " : M e r c y . Ausland i836. N r . 44. 43a. 10. So: Meine Bemerkungen in v. L e o n h a r d ' s u. B r ö n n ' s N . Jahrb. 1834. III. 299. und H e r t h a , Almanach f ü r i836 S . IM. 433. 3. h e r a b s t i e g : G ö t h e (Zur Morpholog. I. 1817. S . 94 f.) sagte, von der Natur sprechend, zu S c h i 1 l e r : „ e r s e h e Idee'n, sogar mit Augen." 436. 17- S o h a t : Die älteste Quelle ü b e r das Danziger W e l t g e richt sind, meines W i s s e n s , die c u r i ö s e n R e i s e n durch E u r o p a . Sorau 1730 von dem schlesischen Ritter G e o r g e v o n F ü r s t . Er erklärt dieses Bild für die beste Predigt. Vgl. F r i e d r . F ö r s t e r ' » Sängerfahrt. B e r l i n 1818. (mit Bildern aus diesem G e mälde.) Die Darstellung d e r Himmelspforte auf dem rechten F13gel weckte die V e r m u t h d n g , -dafs der Meister auch dieses Bildes in der B a u k u n s t erfahren war. Vgl. S. 307. Auffallende Aehnlichkeit mit dem Michael in diesem W e r k e , hat eben dieser Erzengel auf einem unbedeutenden Bilde des Neapolitaners — S i m o n e P a p a , aus der letzten Hälfte des i5. J a h r h u n d e r t s , im StudienPalast s u Neapel. (Vgl. S . 566.) 4 3 7 . 3 . W e r k : auf der Ranzel zu P i s a . Sein kunstreicher Sohn G i o v a n n i (S. $71.) hat in diesem Stücke und i n der Scene der Geburt das W e r k seines' Vaters i3oi in der Rirche des h. Andrea« zu P i s t o i a nachgeahmt. 437. 3. des Textes v. u. T h e i l n i m m t : V e L K u n s t b l . a . O . V o ü h o h e n , weiblichen Mitgefühls^ thront hier Maria mit Christus i n e i n e r e i g e n e n G l o r i e . Bei Buonarroti ist'sie (freilich eine w e sentliche , doch) keineswegs eine koqrdinirte Gestalt. 4 4 a 3. P h i d i a s : W i n f t e l m a n n * « W e r k e I l L S . XXXVI. D r e s den. I89. von H. M e y e r und J. S c h u l z . 4 5 i . 3. a l t e n T a d e l z u l ö s e i v 8 . 4*8. Dies versuchte ich durch die Entwickelung des G a n z e n . V m aus dem Gebiete des E i n z e l n e n etwa« noch anzuführen, wähle ich aus den Gruppen, w o die Auferstandenen zwischen Befangenheit, Reue ; und G l a u b t , zwischen Zagen u. Hoffnung noch schwankend, sündlicher S c h w e e r e noch nicht völlig e n t b u n d e n , , langsam'aufsteigen, die S c e n e mit dem berühmten S t r i c k , mit welchem ein minder gelungener Engel, rechts unter dem heiligen Laurentius, zwei Auferstandene emporzieht. In technischem Sinne rühmt P l i n i u s * ) an einer wenig bedeutenden (S. i45) p l a s t i s c h e n Gruppe, dem farnesiseben Stier, einen Strick — v o n M a r m o r . E r gehörte n o t h w e n d i g dazu. W ä r e aber in unsorem B i l d e , in d i e s e r G r u p p e , nicht schon ein g e m a l t e r Strick das A e u f e r s t e der P r o s a , selbst geschmacklos, wenn ironisch g e n o m m e n ? Liegt ihm keine mir Unbekannte, g a n s

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II. N. II. 365. 4. S. 729. F t u e r k s c h ' i

Apoll. S. i 5 ; .



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spezielle Dichtung oder Sage- zu Grunde: so ist, wie mir da* rerschwärzte Original bei'm ersten Anblick glaublich machte, der Surick — ein n t t e n k r a n t , im Sinne d i e s e s Meisters ein ironisches Symbol. Schon die Schweere , die ganze Haltung charakterisirt die Emporgeaogenen: Durch eigene Glaubentkraft kommen sie, noch voll sehnendem Bangen, nicht hinauf. Hinter ihnen schwebt, cum deutlichen Zeichen der gefährdeten Seelen, halb verborgen, die Wundergestalt eines- traumartigen Geistes, gemischt aus Tag und Schatten, Seitenstück eines neckischen Dämons der nächtlichen Linken. Manches erinnert hier an D a n t e ' s e h e Scenen und weckt gleich einer tieferen Gruppe rechts, bei welcher der Teufel im Kampfe mit dem Engel keinen Vorsprung bat, mehrfache Streitfragen, die inm Theil in persönliche Beziehungen (S. 449-) e '°* schlagen. Etwas weiter links unten hebt ein schönerer Engel zwei Auferstandene: einer scheint halb gerettet, den'andern hat ejp Teufel gepackt, gierig, schon vor der Verurtbeilung, die sichere Beute, sonder Verzug zu fassen Von dem Himmclfahrenden weiter rechts, den ein späterer Maler in spöttischer Abbildung auf den Spiels gesteckt hat, von anderem Hohn über das Uild gar nicht zu reden. Streitiger ist oben, an der Säule und dem Kreuze, die Bedeutung zweier Engel. Der eine, der zur Aufrichtung der Säule mitwirkt, und doch unter ihr liegt, erklärt sich, schcint mir, im Sinne des Hünstiers, nicht schweer: S e i n Engel hat im Himmel fiberall Boden, bedarf keiner Flügel, unterliegt keiner Gefahr, durch die beilige Säule erdrückt zu werden. Mit ihm dürfte sich auph der andere erklären, der die Aufrichtung des Kreuzes von von oben, wie dieser die Aufrichtung der Säule von unten zu ers c h w e r e n droht. S. 436. Indefs war mir das Original hier zu verschwärzt, dadurch vom Standpunkt in der Tiefe der Kapelle zu unklar. Aus der Kopie des D a n i e l v o n ' V o l t e r r a habe ich in d i e s e m Bezüge keine -entscheidende Erinnerung. Stützt der Engel, der den Erklärern so l ä s t i g ist, die Fülsc hinten, um seine Kraft zu heben, auf die Schultern zweier anderen, so fallt der Anstand. Zieht er sio, wie es scheint, ein, so.dürfte e r , als „ L a s t " gedacht, die Aulrichtung erschweeren. Im ersten Falle aber würde scheinbar ein prosaischer, im zweiten ein ironischer Zug durch die Seele des Künstlers gegangen sein, der in Allem wufstc, was er wollte, und d e n E n g e l , den e r an d a s H r e u x e r h ö h t h a t — sicher mit reifer Ceberlesung bildete. Meiner Ansicht des Ganzen zu Folge ist die Sache einfacher, die Aufrichtung selbst (S.438 ) eine Waage des Momentes : Erst m i t dem End-Vrtheil über die Ständer, nicht w ä h r e n d desselben kann sie vollbracht sein. S. jedoch N a g l e r ' s Buonarroti. IX. Schon i83i im Literatur- und Kunstblatt der Zeitschrift: Unser Planet von L. Storch bei F. H. Hartinann zu Leipzig Nr. ao. ff. S. • •& ff. auf besondere Veranlassung (a. O. i83o. Nr. 74. S. 604.3 mhgetbeilt. a. w i s s e n : t. B. S. 404. ff. 455.16. L o m b a r d e m R u m o h r ILaii.mit F i o r i l lo 1.73. (80.) 456. i3. M i n i a t u r e n : d ' A g i n c o u r t histoire de l'art. etc. R u m o h r I. 196 3 n . 3 5 i . ff. und vorher II. 4- F i o r i l l o I. 74. Zu den w i c h t i g s t e n alten Miniaturen gehören die aus dem Buche J o s u a auf einer langen Pergament-Bolle in der vatikanischen Bibliothek. Die Erfindung, Anordnung und Form, selbst die Gewandung und die eicenthumliche Pcrsonification von Flüssen, Ber6en, Städten, gao Veranlassung, antike Einflüsse, der Mangel iii lurchfuhrung der Formen a b e r , namentlich der Gliedmaßen, und



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die Handschrift selbst Veranlassung, eine Kopie älterer Arbeiten darin zu suolien. Nach R u m o h r II. 262. haben die mönchischen Miniatoren in Italien seit dem Jahre i3oo, „bei zunehmender Kunstbildung allgemach jene Richtung eingeschlagen,< derèn B e a t o A n g e l i c o sich in der Folge bemeisterte. Dieser Künstler war von der Miniatur>-Malerei ausgegangen" Das Letztere gilt, doch in geringerem Maafse auch von vielen Anderen. So ,sind z B. im Ufficien - Palaste zu Florenz schöne kleine Täfelchen F r a B a r t o l o m e o ' s Jugend-Arbeiten. Dafs auch die Alten M i n i a t u r e n hatten, beweisen (zu S. 471.) die Miniatur - Streifen von Elfenbein mit Arabesken und ä g y p t i s c h e n Figuren, die man im Heubst i834 bei den Ausgrabungen in P o m p e j i in einem kleinen Hause fand. (Zu i5i.) 457. 14. g e n t i l e : im Sinne B u o n a r r o t i ' s , mithin auch lebenvoll, ritterlich. 457. i5. F i o r i l l o : I. 76. H i r t , Italien und Deutschland 1 St. und Berlin. Jahrb. 1827. Nr. 229. ff. S. 1840. ff. D u c a d j F e r e n t i n o lieferte eine Biographie des Gentile. A. G a v . R i c c i ein F.lof;io desselben. Dem F i e s o l e steht er an Innigkeit und klöstericher Heiligkeit des Gefühles nach, er übertrifft ihn aber an Uu-> befangenheit und Vielseitigkeit. . 4 ^ 7 . 21. s ó i f s : V a s a r i rühmt vor Allem die w e i n e n d e n Engel seiner jetzt sehr verlezten Pietà im Dom zu A s s i s i . Vgl. R u m o n r II. 3io mit 3 n . 3i3. 3i6. ff. 35i. /, 58. 24 L e b e n s : S c h o l l e r 1.371. ff. In einigen dieser Fresken will man die Mitarbeit R a p li a e l's noch erkennen, in dessen Stanzen, an der Wand der Rechtsgelehrsamkeit (S: 468.) ü b e r dem Fenster, die symbolische Vorstellung der M a c h t an das Bild derselben im Wechsel-Gericht (Cambio) erinnert. 458. 25. g a b : Dies gilt im Durchschnitt. S. 626. S44- S c h e l l i n g pliil. Schrift. 1. 383 mit 357. Uebrigens zeigt auch P e r u g i n o ' ® Stil verschiedene Entwickelunes - Stufen. 459. 5. v. u. t r e f f l i c h : mehr im Einzelnen, als im Ganzen. An Geist stehen sie natürlich unter den wenigen Zeichnungen R a p h a e l ' s , die sich davon im Palast des HausesB#ldeschi zu P e r u g i a und der Uffizien zu F l o r e n z erhalten haben. 460. i5. am 26 : nach Anderen am 6. April. R u n s t b l . z. Morgenbl. i83o. Nr. i3. S c h o l l e r I. 299. Ist V a s a r i ' s Angabe, RaphaePs Geburts - und Sterbe - Tag /alle auf einen Gbarfreitajg, eine platonisirende Fiktion und heilige Spielerei? Auch die Grabschrift läfst ihn an seinem Geburtstage sterben. Q u a n d i zu W a g n e r ' ) L a n z i I. 35i. Wichtiger ist sein Geburtsjahr. 4o3. und zu S. 468. 460. 21. B r e r a : S c h o l l e r 1. 5«, Das Weihbild in der Kirche S. Francesco zu Urbino, worin er sich, seine F r a u u n d d e n kleinen Raphael knieend vor der Madonna dargestellt, u. die Freske zu C a g l i habe ich nicht gesehen. Uebrigens hat ihn P u n g i l e o n i (Urbino 1822) zum Gegenstand einer eigenen Schrift gemacht. 460. 5.v.u. e i n i g e r : S c h o l l e r I. 370 385. Man hat noch frühere. Schon im Hause des Vaters malte Raphael an die Wand des Hofes (S. 55s.) eine Maria, die man dort noch zu besitzen glaubt. In der Andreas-Kirche zu Urbino zeigt man auch eine heilige Familie. Aus seiner Bildungszeit bei Perugino rühmt W a a g e n dasbekannte W e r k , das seit wenig Jahren in Berlin ist. Es soll i5oi oder i5o2 gemalt, mithin älter sein, als das Sjjosalitio und die vatikanische Krönung der Maria. Museum der bildend. Künste. 1834. Nr, 17. Das Berliner Museum besizt noch einen andereu Raphael

— 704 — aus früher Zeit. L o n g h e n a gedenkt im Leben Raphael'« S. 671. eines kleinen Flügelbildes aus dessen Jugend. In der Mitte Maria mit dem Rinde, auf den gröberen Flügeln die h. Barbara und Katharina, und auf dem geschlossenen die Verkündigung grau in grau. Kunstblatt i835. Nr. 93. F u m a g a l l i , Contrada della Brera. T i c o z z i behauptet, der Türkenkopf zu den Fölsen der h. Barbara sei der Prinz Z i z i m und das Ganze acht raphaelisch. Und so kennt man noch mehrere, deren Aufzählung nicht im Plane dieser Schrift liegt. 46i. 10. z e i g t : Erst nach Raphael's Tod soll der untere Theil dieses um i5oö. unternommenen Jugendwerkes von G i u l i o und P e n n i ausgeführt wordensein. Kunstbl. i833. Nr. 5o Wenigstens zeigt vor Allem diese Parthie fast mehr Mühe, als Natur u. Freiheit. Uener die Gründe der hier aufgestellten Reihenfolge raphaelischer Werke, die. ich schon i83i eben so angegeben habe, kann ich hier kaum näher, als geschehen ist, sprechen. 461. i5. C o n s t a b i l e . Scholler I. 386. 461. 9. v.u. z e r b r i c h t : als überwundener Freier. Dies sagt im V o r d e r g r ü n d e sein ganzer Ausdruck, Zur Vcrgleicbung mit alten Sitten s. d."Talmud u. die Erkl. zum Buch der Richtcr 14,10. t. zu Matth. 9, i5. zu 1. Mos. ai. und Tobias 7. u. J. F. H i r t de p?ranymphis apud Hcbraeos nuptialibus. Jen. 1748 Auch Reisebescnreibungen in den Orient. Sie Sache ganz anschaulich zu machen, liefs Raphael den Stab des Bräutigams schöner aufblühen, als Aaron's Stab. Die Stäbe der Freier und Zeugen sind ohne Blüthen. 461.9. a u s g e f ü h r t e r : so viel ich mich erinnere, war das Gemälde für eine Kirche gefertigt, und in diesem Falle schweerlich so klein: übrigens kein unberühmtes Werk. (Vgl. H i r t Berlin. Jahrb. Dec. i83i.) 462. 1. •. u. W ü r d e : Die Zunge der Z0it sagt frcilich: aus Interesse des Verdienstes. Allerdings spielte, gleich anderen Künstlern mittlerer Gröfsp, Pint. damals schon behaglich auf seinen Lorbeeren. 463. 4. v. u. den S c h ü l e r : d. h. wie der Zusammenhang zeigt, d e n N a c h k l a n g d e r S c h u l e . Eben so versteht sich aus dem Verlauf des Ganzen, dafs die bewährte Aelinlichkeit dieses Bildes mit Werken des F r a B a r t o l o m e o nur im Sinne der unerreichten Höhe zu fassen ist, auf welcher Raphael glcich seiner Madonna thront, so dafs selbst Bartolomeo nur als tief untergeordneter Meister neben ihm zu denken ist, nur wie ein Heiliger neben der Königin des Himmels, die in schuldloser, nie getrübter Freiheit, gleich der Schönheit (S. 626), die eigene, unßesuchte Macht mehr übt und erlährt, als kennt. (Zu S. 468) Die Vollendung dieses Werkes mag, in Erinnerung an V a s a r i ' s Bericht, die Ursache sein, dafs man es a l l g e m e i n v i e l s p ä t e r s e t z t . Mit Recht mag es R u m o h r (it. Forsch. II. .uIII., drei Reis. n. Ital. 75.) gegen Vasari für ein Prozessionsbild erklären. Man verzeihe mir aber, wenn ich auf der anderen Seite nach 464ff.die V e r m u t h u n c wagte, dafs es v o r der Schule von Athen etc. gemalt ist. Nur der Schöpfer dieses Werkes konnte den P i a t o n und A r i s t o t e l e s der sog. Schule bilden: Gestalten, deren bestimmte und vereinte Hoheit Niemand würdigen kann , dem die Tiefe, die in dieser Madonna wohnt, nicht aufgegangen ist. Ich halte sie (vor der unumgänglichen Ausbesserung) für eine der herrlichsten, die es giebt, setze die vielverkannte (schon frühe durch Restauration gefährdete,) Cacilia, deren Homposition eben so einfach scheint, viel später (S. 487.), und sehe doch in Raphael'* letzten Werken den Triumph



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r e i f e r V o l l e n d u n g . ( S . 6)6.), halte selbst die W o r t e Winkelm a n n ' « , daps e r in Italien s e h r bald R a p h a e l e g e s e h e n , die das D r e s d e n e r Bild ü b e r t r e f f e n , f ü r v o l l b e r e c h t i g t W a r e s , wie zu g l a u b e n , u r s p r ü n g l i c h eine P r o z e s s i o n s - F a h n e , d a n n bat vielleicht d e r M e i s t e r , als es schon in den H ä n d e n d e r Sixtiner zu Piacenza w a r , die s p ä t e r e n Engel unton und manches E i n z e l n e e t w a s a n d e r s a u s g e f ü h r t . D a f s a b e r die K o m p o s i t i o n d e r Cacilia a n d e r e r A r t und ungleich r e i f e r durchdacht i s t , ' hat S c h ü l l e r I. 296. ff. bewiesen. L e b r i g e n s finde ich im Sixtus des B i l d e s , bei eben noch halb gcöflnetem M u n d e , den s p r e c h e n d e n Zug fiirbitt e n d e r und s t a u n e n d e r E h r f u r c h t d u r c h die ganze Gestalt gegossen. D a h e r auch die Haltung seiner R e c h t e n , in w e l c h e r C. H. W e i f s e in einer dankvecpfliclitendcn Schrift scharfsinnig eine Beziehung auf die Gemeinde sucht. Die h. B a r b a r a ist n u r ein schwaches Gegenstück z u r h. Magdalena in d e r Cacilia. (S. 488.) Voll W o h l w o l l e n und Anmuth schaut s i e , dem Sixtus g e g e n ü b e r , ^ m i l d und gelassen auf die Betenden h e r a b , neben d e r Himmels-Königin eine leichte, fast portraitartige G e s t a l t , die mit r e i n e m , gefallig bewegtem Sinne auch die kleinen F r e u d e n des Lebens e h r t . 4«4. 25. O r i g i n a l ' « : S c h o l l e r I. i?5. A t h e n e I. »5. Aus R a p h a e l ' s Schule ist eine Kopie davon im S t u d i e n - Palast zu Neapel. 464. 3. v. u. k e i n e n : R a p h a e l selbst liefs das Bild in F l o r e n z unvollendet liegen (S. 4 6 5 ) , w o es s p ä t e r von leichter_ Hand a u s g e f ü h r t w u r d e . Schon in d e r Anlage m i f s r a t h e n , verdient es d u r c h a u s nicht den R u f der „ G r o f s l i e i t " , den man ihm wegen d e r kirchlichen D r a p i r u n g zuthcilt. Ucbrigens n ä h e r t es sich in manchem Bezüge der Manier des B a r t o l o m e o . 466 4- M a d o n n a : ein Buch in d e r H a n d , w o r i n .sie eben gelesen. D a d u r c h , tind d u r c h den Stieglitz, e r i n n e r t mich dieses Bild an ein f r ü h e r e s von R a p h a e l , jetzt in B e r l i n , das ich n u r aus Beschreibungen, k e n n e , wornacli Maria in dem Buche noch liest und J o h a n n e s Fehlt. R a p h a e l liebt es ü b e r h a u p t (S.i4>0 vorzugsweise denjenigen M a d o n n e n , die e r in der ganzen Naivetät und A n m u t h des F a m i l i e n - L e b e n s d a r s t e l l t , fast in idyllischer A r t ( V e r g l . S. 141,), T l i i e r e o d e r B l u m e n beizugeben. W ä h r e n d das Chris t u s - K i n d der Madonna A l d o b r a n d i n i (jetzt zu L o n d o n ) , w o von eine alte Kopie bei C a m u c c i n i in R o m , eine Welke (schöner als in allen W e r k e n G a r o f a l o ' s ) h ä l t , hat eine M a d r i d e r Madonna, im Pitti-Palast von G i u l i o R o m a n o schwach k o p i r t , eine E i d e c h s e , und die bekannte neapolitanische, e r s t nach dem Tode' des Meisters von G i u l i o v o l l e n d e t e ' J u n g f r a u eine K a t z e bei sich $tc. Die S a u m t h i e r e 'der K r i p p e sind b e k a n n t e . häufige Zuthaten. B l u m e n , auch T h i e r e kommen a b e r selbst in d e r Umg e b u n g d e r Maria als H i m m e l s - K o n i g i n v o r , doch n u r w o es die ganze F ü l l e d e r Komposition mit sich bringt. Auf dem grofsen W e i h b i l d der milden H i m m e i s - K ö n i g i n von F o l i g n o im Vatikan ( i 5 i o oder i 5 n gemalt) d u r f t e d e r L ö w e des H i e r o n y m u s nicht fehlen Aehnliches bei allen Malern. Einzig in i h r e r A r t ist Raphael's Madonna mit dem jungen Tobias und dem F i s c h e im Esliunal , von w e i t h e r man in ~Ca in u c c i n i ' s Studien eine Zeichnung von dessen Hand sieht. Aul'serdem vgl zu S. 577. 466. - v. u. S t r e i t : Disputa. S. 484. eigentlich in feierlichem Gespräche'. 467. _ 9. H a l l e : im Stil des B r a m a n t c (zu S. 3 » - . ) , dessen Ebenbild Rapli. im A r r h i m e d e s gab. D e r Karton dieses Bildes im

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Ambrosianum zu Mailand zeigt manche interessante, belehrende Abweichungen von der Ausführung. Zu 637. 46a io. t . u. •521.: S. zu S. 319. u. S. 485. 468. o. v. u. s p i e l e n : L e o n a r d o hatte sein Abendmahl schon 1499 vollendet. (S. 467. 485-) B u o n a r r o t i war noch mit seinem David beschäftigt, nährend der junge R a p h a e l schon die Trauung (i5o4) malte. (S. 4»° m ' 1 46'-) Als unter Julius II, jener in der

sophie und Recbtsweisbeit, gestellt war, entzündete doppelt seinen inneren Wetteifer und erhob durch die Erfahrung dessen, was er feieistet, die stillere Ahnung seiner Vollkraft zur selbstbewußten Entfaltung, die gleich im Bilde der Philosophie reif hervortrat. (S 467. 485 ) Dieses begründet den entschiedenen Anfang der letzten u. höchsten (S.6i6.not) Epoche seiner K unst.—Jeder v e r g l e i c h e n d e n Betrachtuns wahrer Kunst-Fortbildung begegnen heute zwei Extreme. Währebd d ie Einen nur Erlernung und Nachahmung, sehen die Anderen nur die unbewufst wirkende Natur der Künstler. (S. 398. ff. 370. ff.) So soll nach komischen Erzählungen ersi der Anblick des gewaltigen, jezt durch Uebermalung beleidigten A l e x a n d e r K o p f e s von Michel • Angelo in der Farncsia ctc. den Raphael auf grolsartige Gedanken gebracht haben. Andere verweilen bei anderen Veherlieferungen, von denen jeder Cicerone in Rom so trüglich , als reizend zu reden weils. Aufser V a 8 a r i ' s , C o n d i v i ' s , Q u a t e r m e r e d e Q u i n c y ' s Leben Buonarroti's, aufser den vielen Biographieen Raphael's vgl. F i o r i l l o I. 89. ff. L a n z i deutsch von Wagner I. i83o. S. 358. etc. Auch G ö t l i e a. O. B. 39. S. 179. Jeden Falls hat Raphael die Werke seines grölscu Zeitgenossen mit selbsthätiger Aufmerksamkeit betrachtet, mithin auch von ihnen, wenn man so sagen will, gelernt. Aber die Ausbildung seiner Kunst bleibt dennoch eine lautere und freie Enfaltung seines eigensten, bescheidenen Geistes und die Werke, wo er diesem ungetrübt folgte, sind gelungener als jene, wo e r , wie vielleicht i m j e s a i a s , an welchem wohl Schülerhänue mithalfen, Buon a r r o t i ' s Stil mit dem seinigen zu verschmelzen trachtete. Diesem Ziel näherte er sich nur von Ferne, wie etwa in der V i s i o n E k e c h i e l ' s (S. 473. 484-) oder in der M a r g a r e t h a der Wiener ipt

F l o r e n t i n e r , unabhängig von Nachahmung etc., in sich enthalte und entfalte. Man kann aber nicht in v o l l e m Sinne mit S c h e l lin g (Philosophische Schriften I. 3qo.) sagen: Michel-Angelo's S t i l sei e i n e B a s i s — (welche Basis denn?) der K u n s t des Raphael gewesen. Unterrichteter spricht R u m o h r II. 35o. über dieses verhältnifs. Was nämlich Schelling mit jener Kunst45 ) Im alten Rom fehlten sie selbst den Kaisern nicht. Der Name Caligula (deutsch : Stiefelchen;, der von Soldaten; der Name Incommodus f ü r Commodus, der wohl vom V o l k e , nicht blos von dem Historiker stammt, gehört mehr oder weniger daher. Die Geschichte der neueren italischen K u n s t , welche durchaus national (S 664.) war, ist reich an solchen Namen, deren Bedeutung, wie bei G u e r c i n o (der Schielende) unschuldig Oft ganz verfessen wurde. Allgemeiner als B r ä c h e t t o n e , doch inilder gewählt lieb S a r t o (S.4i3.) u. der entsprechende Name eines minder erheblichen Malers, des Ferraresen G i a m - B a t i s t a B e n v e n u t i , nämlich G a l i g a r i n o d. h. Schustcrohen. Ebenderselbe hiefs auch



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H o r t o l a n o , O r t o l a n o d . h . Gemülsgärtner. Denn die* war sein Vater, er selbst aber anfangs ein Schuster. Der Maler D o n « aus Ferrara ,04*9 —1558. oder i56o.) trieb ihn erst zur Malerei, nach der Kunstler - Sage durch den Scherz: Seine Stiefel saften wie gemalt Solche Beinamen verbreiteten sich in Italien so s c h n e l l , wie heute (i836) in Frankreich und Belgien der Name Honstantine f ü r Grippe. 499. 10. e i g e n t h . t r e u e r : immer nämlich prüfender Vasari's Gemuthlicbke.it ist weniger sorgsam, weniger kritisch, doch sehr anschaulich ? 'zumal in seiner literarischen Thätigkeit, und auch darin flüchtig. § 4 9 4 . 11. v. u. A n g e l o : Vgl. indefs F i o r i l l o II. ^94 T i b a l d i efiel sich in schwankender Nachahmung der Manieren, die in tuonarroti's und Raphael's Schule herrschte. E r gieng nach Spanien. 499. 6. v. u. b e m e r k t : Die wunderliche Theorie, dafs die schöne Gegend < N e a p e l ' s (Vgl. S. 79. 67a zu 63. mit 669 zu 46.) und G e n u a ' s im Mittelalter eben so herrliche Künstler erzeugt haben müsse, vernnlafste in vielen Reisenden, die den Ruhm des Landschafts-Malcrs S a l v a t o r R o s a kannten; einen schwach begründeten, ia unhistorischen Glauben an letztere, die im Durchschnitt von jener fremdartigen Einflüssen unterlasen. Die Schönheit der Natur verschlang hier die Thätigkeit der bildenden Kunst: nur Musik und Poesie gedeihte un neueren Neapel. (Vgl. zu S? und zu 5o5. auch 537. mit Vöries. V. u VI.) W a s die bildende Kunst etwa geleistet, sind vorzüglich Landschaften und landschaftliche Gründe, worin «ebon Z i n g a r o (i38a —1455?) für seine Zeit nicht ohne Glück, auch in Fresko sich versuchte. Aber selbst R a p h a e l , der ganz'Italien entzündete, wirkte, zwar vielleicht mehr als durch F i e r i n o d e l V a g a auf G e n u a , doch nur vorübergehend auf Neapel: weniger durch F a t t o r e (S. 4 9 5 ) , der in müden Tagen dort verweilte, und durch P o l v d o r o d a C a r a v a g g i o , der, unreif in Raphael's Schule, schon ehe er nach Neapel kam, einer hitzigen, oft gemeinen Manier sich hingab, als durch .den Salernitaner A n d r e a S a b a t i n i , d e r , nach kurzem Aufenthalt bei Raphael in Rom (um i 5 u ) , sein r e e e p t i v e s T a l e n t mit einigem Glück d. h. besser als Andere vor ihm entwickelte. Die traurige Lage späterer Meister, die nach Neapel zogen, erhellt aus Vöries. _Xl. Uebrieens vergL F i o r i l l o II. 778. 499. 5- v. u. G e n u e s i s c h : mit S . 99. und 6'ii. not. vgl. F i o r i l l o II. 897. ff. 859. ö . 600. 3. K e t t e : S. 116. und vorher, mit 5 n . 519. 5a5. ff. S c h o l l e r I. a38. ff. und ü b e r T i z i a n und R a p h a e l , wovon in der Folge , Sebollir I. 240. 175 (3os.) S01. s o l l e n , : Die Uebereinstimmung ist nur eine höchst mittelbare und untergeordnete. Mittelbar schon d a r u m , weil And r e a M a n t e g n a (nach S. 5o6.) schon i5o6 starb, wo Correggio, wenn jener Inschrift zu trauen, kaum 12 Jahre alt war. Andere dachten daher an Andrea's Sohn und Schüler, F r a n c e s c o M a n t e g n a , aber diesem kann man die K r a f t , auf Correggio zu wirken, nur in höchst beschränktem Maa&e zugestehen. Und was das Studium betrifft, so erinnert C o r r e g g i o weder an A n d r e a M a n t e g n a , noch an L e o n a r d o sehr entschieden, wenigstens nicht m e h r , als aus dem Verlaufe der betreffenden Vorlesungen erhellt. S. 393. 43i. 5o4. S19. 5i6 —63o. etc. Auch sind C o r r e g g i o ' s Jugendarbeiten, vor dem Jahre i 5 i a , d. h. v o r der

— 714 — Madonna mit Antonius und Franzi&cus in Dresden (S. 5o3.) simmtlieh zweifelhaft. 5o3. 9. v. u. a u s : Der Ueberlieferung gemäfs. Uebrigeng vergl xu 383, 10. 6o5. 1. v. u. K o l o r i t : In stolzer Richtung auf reiche Pracht und schmucke Färbung, malten, coli Energie, unter den Italienern die V e n e z i a n e r zuerst und am häufigsten in O e l , darum auch die meisten grofsen Bilder, die wenigsten Fresken. Ihre Malerei blühte gleich der Kraft des Staates, lange eigentümlich fort *) und entwickelte in Italien zuerst und am glücklichsten auch jen® Sichtung, die der seltsame Ausdruck G e n r e bezeichnet. (S. zu S 7 . ) — In der idealen, tief ausdrucksvollen Ballung u m b r i s c h e r eister herrschte die Liebe schöner F o r m e n , so weit sie aus dem Geiste der Sache von selbst hervorgiengen. (Vgl. jedoch S. 456> ff-) Strenger, doch freier, meist naturtreuer Ernst erfüllte hier die anmuth vollen, dort die korrekten Gestaltender F l o r e n t i n e r , (vgl. jedoch /joi. ff. 4o5. ff.) In malerischem Helldunkel gefiel sich die oft tief bewegte, oft innerlich spielende Anmuth, in auswählender Ueberlegung der Fleifs l o m b a r d i s c h e r Maler, (vgl. jedoch S. 500. ff.) Der -volle Glanz des wirklichen Lebens war die Farl>e, in welcher der V e n e z i a n e r die Welt anschaute. Rieben der prosaischen Strenge der alten P a d u a n e r (zu S. 4»&)i neben der poetischen der edelsten F l o r e n t i n e r und neben der zart/en, oft im I n n e r n sich genügenden Anmuth der alten U m b r e r entwickelten die V e n e z i a n e r bald frische, kühn nach Aulsen (peilende Lebenslust, nachhaltige nordische Kraft mit südlicher üppiger Gluth und Milde. Da haben wir die offene, meerbeherrschende Inselstadt mit dem minder poetischen P a d u a , jene an Farben reicher, dieses ä r m e r , als die Niederlande **); dort das tiefbewegte und glückliche Toskana mit seinen Bergen und Thalern, eine allseitige Welt im Kleinen; dort wieder das verborgene, mehr geschlossene, als offene Gebiet der oberen Tiber, reich an Lesenden, an Schutzheiligen O r t e n , an begeisterten, schwärmerischen Frommen, die theils strenge ihrer Heimath, theils, wie Franziskus, ganz Italien, mithin der Geschichte angehören: Bemerkungen, deren Entwicklung sich aus .dem Rückblick auf S.3. — 116. -nunmehr von selbst ergiebt: denn in den Eigentümlichkeiten der Natur und der Volkstämme liegt, ihrer ganzen Geschichte entsprechend, die einzig sichere B a s i s der Würdigung dieser g e og r a p h i s c h getrennten, wesentlich verwandten S c h u l e n . (S. 397.) Das Weitere ergiebt daher die Geschichte des Landes und seiner *) 6. 5aa. f. Dafs übrigens in Venedig auch di« ente Oper (im l j t e n Jahrhundert) gegeben wurde, sahen wir S. 32a. Dafs ebendaselbst die erste ö f f e n t l i c h e 9chule zur Bildung armer Kinder (im 16. Jahrhundert), in ganz Italien die erste, und zwar luf Veranlassung eines alten Soldaten der Republik, gegründet wurde, ist bekannte Tgl. C. Fr. K o l b N. Speierer Zeitung 1837. Nr. 46. " ) V | l . 5ia. 5a5. Treffliche Bemerkungen der Art s. in S c h n a a s e ' s niederländischen Briefen. -'Die bekannte, vormals Alles überbi» tende Blumenliebe der Niederländer, so stark als früher in Italien nnd anderen Ländern die Sucht nach Reliquien, erinnert an P l a t e n ' s S. 5»3. erwähntes Sonett und in Bezug auf S. 3a5. und auf Erläut. zu 577. an C o l u m e l l a ' s W o r t e : Nec tarn sidereo folget Thaumantias arcu Quam nitidis hilarei collucent focübui horti. ( F o r t i g u e r r a Richardelt VI, 109.)

— 716 — Bildung nach allen Richtungen, im Verhältnis mit der damaligen Hilnst anderer Nationen, was die Aufgabe einer eigenen, v e r g l e i . c h e n d e n Betrachtung der K u n s t g e s c h i c h t e bleibt. Ich bemerke hier einzig, dafs nicht, wie mah häufig sagt, das Streben nach Individualität, nach Wahrheit oder Schönheit etc. dafs vielmehr p u r die Art und Stärke, die Modalität dieses Strebens, begründet in Natur und Geschichte, den unterscheidenden Zug d e u t s c h e r und i t a l i s c h e r - K u n s t ausmacht, und dafs das Auge, welches die Anschauung des 'Schönen mit der Fähigkeit seiner Darstellung verbindet, auch — gleichförmigen Ebenen Reize abgewinnt, die Andere oft nur allmäljlig in Bildern wieder finden. Wie aber der Mensch seine Welt anschaut, schaut sie ihn wieder an. Daher erwecken-jene Reize in anderen Völkern und Zeiten andere Stimmungen und Töne. Im innigen, behaglichen Genufs des individuellen, bürgerlich getheilten und befreiten Lebens sieht sich die Welt anders an, als im vollglühenden, stormreic.h bewegten, doch ungeteilten Gemüthe etc. Die gleichförmigen Ebenen des Po, der Niederlande haben ganz andere Künstler, und wieder andere die herrlichen Gegenden N e a p e l ' s erzeugt; die dürftigen Sandebenen Phönikien's, NorddeutschlandV andere Thätigkeit geweckt, als die Gegenden, wo Milchu.Honig von selbst fliefst.etc. vgl.79.zuS.4995o6. 10. F a b r . e r k l , : welcher geraume Zeit in Venedig wirkte. 5o6. 19. S t u d i u m ; das vorzüglich in P a d u a blühte. Zu 5o5. Aufserdem vgl. Vöries. V. und R u m o h r II. 3q4. F i o r i l l o II. 4 7 . ff S c h o f l e r I. i3a. 5o6. 23. g e b i l d e t : doch mehr durch L e h r e , als durch Werke gewirkt. 506. 24. w e i t e r : und legte zugleich nach dem Beispiel der älteren Venezianer (S. 281.) auf die Bedeutung der Farben-Stimmung seine Kraft. 507. i2. gr. f. B i l d : Worte F i o r i l l o ' s , wie öfters. 508. 3. v. u. C a r p a c c i o : Vgl. zu S. 577. 5ia. 1. S t i l : im Sinn der v e n e z i a n i s c h e n Schule zu verstehen. S. 5ü5. ff. 519. ff. S c h o l l e r I. 169. 5i2. 22. v e r w a c h s e n : Selbstständig (abstrakt) hat die L a n d s c h a f t s - M a l e r e i in Italien vielleicht A n n i b a l e G a r r a c i zuerst betrieben. 5i4-8. e r : wie man behauptet. Dafs T. diese Reise bis nach S p a n i e n ausgedehnt, ist schweer zu beweisen. 5i4' 27. Z e i c h n u n g : Wie von L e o n a r d o , Vvurde, wohl gleichfalls i r r i g , von T i z i a n versichert, er habe zu dem berühmten anatomischen Werke des V e s a l die Zeichnungen geliefert. L e o n a r d o starb nämlich 1519 (S, 4>>-)i während vesal erst i5i4 geboren wurde. M o e h s e n schrieb d a h e r " j e n e trefflichen Zeichnungen dem T i z i a n zu. Leonardo hatte indefs wirklich anatomische Blätter hinterlassen, wie ich zu 4u» i5. bemerkt habe. Diese Blätter beweisen nach H u n t e r , dafs Leonardo in j e n e n Zeiten, in weichten C a r p u s , B e n e d e t t i , M a s s a als Anatomen glänzten, „bei Weitem der gröfste Zergliederer in der Welt gewesen." Eben so M i c h e l - A n g e l o . Dieser stand mehr fiir sich, Leonardo stand aber mit de la T o r r e , J o h . S t e p h a n u s dagegen mit V e s a l , wie - W a n d e l a a r mit A l b in in Verbindung. Um Quellen-Forschung unbekümmert, hat man also' in obiger Behauptung d e la T o r r e mit dem späteren Vesal verwechselt. Denn da jener vor der Herausgabe seines Werkes s t a r b , so blieb Alles im Dunkeln, bis der W e r t h . d e r Blätter Leonardo's durch H u n t e r ' s introduetory lectures "bekannt wurde. S. B l u m e n -



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b a c h ' s medicinische Bibliothek ILI. 141 728. Aufser den .Muskeln •teilen sie, doch sparsamer, auch tiefere Theile, Eingeweide, ferner Zähne, Gehirn und Sinnes-Organe d a r , in einem Anhang auch Pflanzen und T h i e r e , namentlich Pferde ( zu 487 ) ganz und zergliedert , auch F e l s e n , landschaftliche Aussichten und architektonische Glieder. Sie unterscheiden sich, so viel bekannt, von jenen vesalischen. W ä r e n auch nur wenige, vielleicht andere Blätter L e o n a r d o * ! unter die V e s a l i s c h e n gekommen, warum sollte sein Name nicht entschiedener genannt worden sein? denselben Grund fuhrt aber H a 11 e r in s. Bibliotheca anatomica T. I. 1». 180. ff. II 74>. gegen T i z i a n auf. Man könnte noch beifugen, dafs Tizians h ö c h s t e Kraft nicht in der Zeichnung bestand, wenigstens dafs Leonardo's anatomische Studien gröfser waren. Als Hauptzeichner und Holzschneider etc. Vesal's wird J o h a n n S t e p h à n , d. i. nach M o e h s e n J o h a n n v o n C a l k a r genannt, den H a r z h e i m als Schüler, ja als Nebenbuhler oder Nacheiferer (Aemulus) Tizian'« rühmt. Der M a l e r , der die Blätter f ü r Ve sal's W e r k geliefert, konnte nach dieser Arbeit wohl in anderen Erfordernissen, in der Muskelzeichnung aber schwecrlich mehr fehlen Und in der That verliefs C a l k a r in seinen geistvollen Schöpfungen fast nie den sicheren Boden der Natur. I m i5oo zu Calkar im Cleve'schen geboren, bildete er sich nach den Meisterwerken der V a n E y k ' s e h e n S c h u l e , dann in Venedig nach T i z i a n . Auch an den Bildnissen zu V n s a r i ' s Biographie hatte er thätigen Antheil. Er starb • 546. zil Neapel. 5i4- 28. P o r t r a i t e : Was d a s heisse, zeigt die Note S. 65a. f. — Dafs der Ausdruck V a t e r nur so viel als M e i s t e r bedeuten k ö n n e , erhellt aus dem Vorhergehenden. Von Künstlern schon mehr untergeordneter Bedeutung aus jener Zeit ist in der BildnifsMalcrei ausser P o r d e n o n e , T i n t o r e t t o , B o r d o n e , Mor o n i etc. vorzüglich S e b a s t i a n o ' S . 5?.q.) zu nennen, der borh über dem affektirten, häufig überpriel'senen P a r m i g i a n i n o (S. 536.) steht, welcher, seinen vergänglichen Ruhm durch äufserlich wohleelungene Portraite und durch Uebertreibung der Schlankheit weiblicher Schwanen - Ilälse und K ö r p e r gründete, steif und geschmacklos ; nicht wie als geistlicher Dichter über ein Jahrhundert später (geb 1674. st 17W.) der heitere Pistoiese N i c c . F o r t i g u o r r a (Richarden XXIII, 55. nach Gries) p o r t r a i t i r e n d sagt: Des Kleide» Farbe war wie die der Auen, W a n n ihnen naht des W i n t e r s Hrenge Macht. N u r hinten war es lang, wodurch die Frauen Zu steigern wissen der Erscheinung P r a c h t ; Im Gürtel e n g , doch oben liefs es schauen Die schön gewölbte Brust. So wohl gemacht, Fieng sie zu tanzen an und Tüll te Beide, Die Menschen und die Götter selbst mit Freude, etc.

Die Bildnils - Malerei blühte in Italien zwar dürftig, doch noch am meisten, nämlich als N a t u r - N a c h a h m u n g f o r t , nachdem die Kunst schon überall, ausser in Venedig, gesunken war. (Jeber die spätere Zeit vergi. £77. 5i5. i5. n a c h b i l d e t e : Eine ähnliche Grablegung unter Tix i a n ' s Namen ist im Louvre zu Paris N. 1217. 6i5. ig. w e n n : So sprechen die I t a l i e n e r , während d e u t s c h e Kritiker dem grofsartigen Künstler oft m i l ' s g ö n n e o , d a f s e r a l t g e w o r d e n . —Wenigstens bcurtheilen sie, die Hand d e r Schüler von der des 'Meisters nicht immer unterscheidend rS. 619.),

717 ^umal seine letzten Werke häufig, statt aus ibm selbst und an» der Kunst, nach dem Maafsstabe fremder Schulen und sehen blose M a n i e r 6ft da, wo entweder Schülerhand nachthcilig mit-

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Sinne d i e s e s Meisters ist etwas speeifisrh Anderes, als was man sonst so nennt , - im gewissen Bezüge das Gegentheil davon. Wollte man aber bei der trivialen Tautologie „Manier sei eben Manier" stehen bleiben, so müfste mjin entgegensetzen: Tizian sei eben Tizian! — Gewöhnlich ist Manier eine Folge derArmuth an künstlerischer Schöpferkraft, bei ihm ist sie fast überall nur der üppige Ausfluf» seines frisch, sorglos u. keck überquellenden, mit sich u. seiner Lust, weil er Herr derselben ist, spielenden Genle's. D i e s e Manier kündigt sich daher in allen'seinen Entwickelungs-Stufen an. S. 51 g. Seine letzten Werke aber gewähren, obwohl hie und da bis zur Grundfarbe verwaschen, an weniger verdorbenen Stellen den seltenen Genufs , dafs sie den ruhig verweilenden Kenner durch ihre Mängel — gleichsam durch ihre Schaale — hindurch, auf die Tiefe des unermüdeten, noch im Alter jugendvoll poetischen Genie's — nicht blos durch Reflexion, sondern selbst durch unmittelbare Anschauung blicken lassen, an die heiligen Sagen alter Völker erinnernd , die das sinnliche Auge bejahrter Propheten und Dichter unter dem geistigen erblinden suhen. (Auch die Sonne hat ihre Flecken. Wahre Meister wollen aber von Schülern so schärf unterschieden werden, als das Licht der Sonne von seinen Schatten.) _ 5i6. io. S a g e : Alte Sagen der Art tragen so häufig, als ähnliche heutige das Gepräge befangener Vorstellungen, indem sie auf dem Standpunkt des gemeinen Bewufstseins grofse Seelen beurtheilen. Dafs sie nber nicht immer ohne alle Wahrheit sind, geht für jene Zeit aus der Geschichte (z. B." S 3-o. 401. zu 4«8. 467. f 564 ) -hervor, und wird in der unserigen aus dem Betragen eines Mannes glaublich , der bei glänzenden Gaben der schnödesten Eifersucht, selbst gegen seinen Lehrer, sich nicht enthalten, woron die bekannte, kleine Schrift eines Unbekannten: Entdeckungen über die Entdeckungen unserer Philosophen. Bremen i835. mit juristischem Verstände den gelehrten und traurigen Ylechtsbeweis lieferte, der sich sogar durch n o c h m e Ii r e r e, gleichsprechendc Thatsaclicn, wenn es möglich, n o c h deutlicher begründen liefse. Von G i o r g i o n e , dessen greises , brennendes Gemiith keineswegs von aller Eifersucht frei zu sprechen ist, darf mau aber sagen, dafs' er weniger aus dem angeblichen Qrunde, als d^rum die Schule seines Lehrers so frühe vcrlicfs, weil seine roihantisch glühende Seele die Fesseln nicht ertragen mochte, die ihm der ältere Stil anlegte. Es ist der erste Venezianer, der sie entschlossen brach und zwar vollberechtigt, ob ihn gleich eine bekannte moderne Schule d e s w e g e n über T i z i a n zu stellen scheint, weil er den Brüdern Be 1 lini "höher stand, als dieser, von dem man gemüthlichund ohne Unterscheidung der Gegenstände, die erwählte, sich erzäli^t, er habe die Ausführung über die Idee doch gewifs nicht über die eigene, venezianisch glühende — gesetzt. Dies fiir Ein- und Alle-mal über älwliche Sagen. Im Uebrigen müssen wir in G i o r g i o n e ' s Werken fast eben so die Kraft, die zum Theil noch unentfallet in ihm wirkte, da der Tod ihn frühe hinweggerissen, wie in T i z i a n ' s letzten Arbeiten die Kraft des. Alters würdigen, doch mit der Einsicht, dafs auch ihm der Tod



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nicht blos von Austen kam, unddafs er das Wesentlichste, was er vermochte, wohl geleistet. Einige seiner W e r k e , die man zu den späteren rechnet, nähern sich der tizianischen Ueppigkeit, ohne doch an Eigentümlichkeit zu verlieren, z. B. die „Findung Mosis" in der Brera zu M a i l a n d , worin der Gegenstand, der dem Bilde den Namen gab, nicht die Hauptsache ist. 5i6. u . u n z u l ä s s i g : Nach Anderen ist dies charakteristische Portrait-Bild von einem späteren Meister Von welchem? Sicher nicht von T i n t o r c t t o , wenn gleioh die Verschmelzung innerer Bewegung und Empfindung und äulserer, gleich malerischer Haltung und Gelassenheit nicht j e n e e n e r g i s c h e Volleildung zeigt, die in anderen Werken unseres, immer mit sich selber kämpfenden Meisters (des G i o r g i o n e ) , der feuerigen, vulkanisch von Innen auf wirkenden Gährung (die ihn zuletzt selber aufgerieben) den versöhnenden Z,ug ertheilt. Dem Kopfe eines Reformators hätte E r ein tieferes Feuer und unverkennbare Aehnlichkeit eingehaucht, 5i6. »5. M a n f r i ni: Da ist auch die bekannte Gruppe des Venezianers mit der Dame und dem Pagen, und eine andere, zugleich landschaftliche und architektonische, von Q u an dt zu L a n z i als Novellen-Scenc erklärt. Eben so einige B i l a n i s s e , denen man die Aehnlichkeit, so zu sagen, ansieht, indem sie, bei aller Treue, keineswegs blose Kopieen, — prosaische Uebcrtragungen — vielmehr von allgemeinem und bleibendem Wertlie sind. (3.652.f.not.) 66i. l. des Textes v. u. I t a l i e n : Aufser den im Text und hier berührten Werken darf ich noch Saul und David im Palast Borghese zu R o m und ein f r ü h e r e s , seltsames Bild in der Akademie zu V e n e d i g erwähnen, das in fast abentheuerlicher, doch kräftig allegorisirender Weise, im r o m a n t i s c h e n S i n n e ven e z i a n i s c h e r Me e r e s - S a g e n , den berühmten S e e s t u r m vorstellt, der i34° Venedig ängstete. Die Dichtung lälst ihn von Dämonen heraufbeschwören, von Heiligen stillen. Wie lebendig damals in Venedig die Erinnerung an diesen Sturm noch wirkte, geht unter Anderem aus einem Bilde von B o r d o n e (zu 536.) hervor, welches ebendaselbst den gleichen Gegenstand behandelt und den berühmten Vermählungs-Ring der Doeen mit dem Meere dabei anbringt, der auf das Janr 1177 zurückfuhrt. (Hertha Almanach i836. S. 3 iE.) 617. 1. P o m m e r s f e l d e : Treffliche Werke dieses Malers finden sich auch in M ü n c h e n , in der Königlichen, und in der l e u c h t e n b e r g i s c h e n Gallerìe, in dieser eine Madonna, in jener eia denkwürdiges Gemälde, worin eine schöne Frauen - „Gestalt" durch einen vorgehaltenen Spiegel voller Kleinodien auf die Vergäaglichkeit des irdischen anspielt. Kunstbl. i833. Nr. 61. Ferner, wenn ich mich recht erinnere, sein eigenes Uildnifs. Ein PortraitKopf seiner Hand, der ihn selbst vorstellen soll, aufser dem erwähnten Berliner, ist auch in einer Gruppe in B o l o g n a . In L o n d o n ist sein Tod des Märtyrer Petrus Dominikanus, der dem titianischen Bilde sehr nachstehen soll. _ Man sieht, dafs Werke, die Giorgione's Namen tragen, doch nicht so g a n z selten sind, als man häufig versichert 5i8. 1. k r ä f t i g : wie aus dem Nachsatz hervorgeht: im V e r g l e i c h a n d e r e r S c h u l e n . Im Nackten rühmt man an seinem Kolorit eine oft überraschende Weichheit. Vgl F i o r i l l o II. 101. ff. etc. 619. 10. g e w i s s e ctc.: Alles eingeschlossen möchte ich sagen 1 etwas U n r e i f e s , Unfreies, oft innerlich fast Unharmonisches:



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Viele seiner Kompositionen zeigen, wie g e s a g t , scheinbare oder schwankende Rücliliehr und Hinneigung zur alten Einfachheit. A b e r die Strenge und R u h e des f r ü h e r e n Stils ist in ihnen theils durch eine neue A r t vop Gefälligkeit g e s c h w ä c h t , theils_ ist die alte Milde durch halbe, auch manierirte Charakterzüge, meist ohne T h a t k r a f t vertrocknet, und das Mifsverhältnifs z w a r oberflächlich, f ü r den leichten S i n n , a b e r nicht in der T i e f e vermittelt, n u r durch Mangel entscheidender E n e r g i e unscheinbar. 020. 8. i h m : wenigstens wird in dem 1824 z u B e r l i n erschienenen Verzeichnifs das Bild i h m noch zugeschrieben: ich habe es lange nicht mehr gesehen. 522. 10. v. u. ö f t e r : S p ä t e r e M a l e r der venezianischen S c h u l e , w i e der weiphJiche P a d o v a n i n o ( A l e s s a n d r o V a r o t a r i aus Padua. 1590 — i65o ) i n ' e i n e m Bilde der Akademie zu V e n e d i g , suchten öfters in der Darstellung dieser Hochzeit, doch v e r g e b e n s , ihm nahe zu kommen. ( A n n i b a l e C a r r a c c i ahmte in dem berühmten ganz eklektischen Bilde der Akademie zu B o l o g n a sog a r eine Madonna dem V e r o n e s e nach.) 528. 5. des Textes v. vi. A f f o : mindestens w a r die Schilderung des geistlichen H e r r n dem gelehrten R e d n e r ( S c h e l l i n g philos. Schrift. I. 378. mit 3 9 1 . ) durch F i o r i l l o II. 2 6 7 . , den e r studirt h a t , bekannt. X I . 533. J a h r e n : V g l . F i o r i l l o II. 3 7 7 . R u m o h r II. 4 1 8 . 533. 12. G l ü c k e : V e r g l . jedoch R u m o h r II. ¿¡16. mit F i o r i l l o I . 82. 535. 12. V i e l s e i t i g k e i t : V g l . R u m o h r I I . 384. C h r i s t u s u n d d i e W e l t g e s c h i c h t e Heidelberg. 1823. S 821. ff. 535. i3. L a n d s c h a f t e n : Z u S . 5 i 2 . u. zu 677. 535. 21. L o m b a r d e i : W i e a u f G e n n a und N e a p e l (zu 4 9 9 ) w i r k t e gegen Ende des löten J a h r h u n d e r t s auch auf B o l o g n a , hier schon durch F r a n c i a in der T i e f e , und unmittelbar selbst durch T i m o t e o d e l l a V i t e aus T j r b i n o * ) , vorbereitet ( S . 542.), der Einflufs R a p h a e l ' s , doch bald n u r d ü r f t i g , und mehr im Sinne der S c h u l e , als des Geistes. (S. 534-) W o dieser Einflufs f r ü h e r am höchsten s t a n d , in R o m , gieng er in allgemeiner E r schlaffung am schnellsten und schmachvollsten zu G r u n d e . R o m s e l b s t , arm an eingeborenen Künstlern (S. 455. 63o.), sah während der geistigen Erschütterung seiner irdischen G e w a l t die Blvithe der zeichnenden Kunst (S.4o2.)Als die innerlich wirkende, tief aufstrebende (reagirende) Krisis des a n s c h a u l i c h bildenden Geistes erschöpft u. die Blüthe der politischen Macht v o r ü b e r w a r , e m p f a n c f R o m s e l b e r kaum den V e r l u s t seiner Kunst. Seine Poesie floh aus dem Reiche der sichtbaren Schönheit, rettete sich einzig 1 noch in die Musik (S. 33o. ff.) und verschwand (S. 673. zu 876.) zuletzt in dem zersetzenden und erschlaffenden W i d e r s p r u c h , der mit dem W a n k e n der äufseren M a c h t , die sich i)ur- vorübergehend e r h o l t e , alle Unbefangenheit Bedrohte, mitbiri auch in d e r S p h ä r e geistiger Leistungen mehr und m e h r offenbar w u r d e . S. 56g. 536. 3. F r a n c i a ' s jüngere S c h ü l e r schwankten meist, wie I n n o c e n z o d a I m o l a in, unsicherer Nachahmung zwischen ihm und R a p h a e l ; seine älteren brachten es n u r dahin, ihre f r ü h e r e n M a n i e r e n , wie L o r e n z o C o s t a die n ü c h t e r n e , fast herbe paduanisclie Strenge (zu 5o5.) durch Streben nach W ä r m e zu mäfsigen. Francia's jüngerer Zeitgenosse, der F e r r a r e s e G a r o f a l o (T i s i . S . das Druckfehler - V e r z e i c h n i s z u S . 536 ) ü b e r t r a f seinen L e h r e r C o s t a , indem e r s i e h an R a p h a e l w a n d t e , w o d u r c h e r *) Dieser war früher Schüler des F r a n c i a Rom an R a p h a e l ' s Sybillen mit.

und arbeitete später in



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seine provinzielle, lombardisirende Manier zu fiberwinden oder doch i n läutern suchte. Aber in Bezug auf Raphael'« Schule gelang es s e i n e m f l e i f s i g c n , D i c h t ausgezeichnet erfindungsreichen Talente n u r von Ferne jene Richtungen in sich zu vereinen, die wir in G i u l i o R o m a n o und G i o v a n n i *la D d i n e auseinandertreten sahen. (S. ^93 — 4 0 ) B o r d o n e (i5oo—1570. Zu S. 5 i 6 . ) a u s Treviso suchte in schwankender Nachahmung des G i o r e i o n e alles Ernste durch leichte Milde zu vermitteln. Ohne tiefe Hraft zeigte er venezianische Bilduug. Die F a r b e , in der er die Welt anschaute, spielte in einem schwachen R o s a , wahrend B a s s a n o (i5io—1593,), zumal M o r o n i und andere Venezianer des i6ten Jahrhunderts das Violette liebten, wie B a r o c c i o aus Urbino bei allem Schmelz seiner Färbung oft das zarte Bläuliche, das der Milde seines mitunter schon affektirten Sinnes entspricht Doch gehört er zu den besten Meistern der ermüdeten Zeit. Zu 578. 537. i3. Gi o r d a n o : E r licifst vorzugsweise der S c l i n e l l m a l e r : F.a p r e s t o . Dieser seichten Eigenschaft und einem in Verhältnifs der Zeitgenossen noch erträglicheren Kolorit dankt er seinen -vergänglichen Ruhm. 54i. >» P o r t r a i t - B ü s t e : Sie ist bei dem Brande des Palastes W h i t e h a l l untergegangen. Hunsthl. i833. Nr. 36. 543. i/(. a n e r k e n n t : Ileachtcnswerth sind in dieser Beziehung F r a n c i a ' s schöne, lpider sehr verdorbene Gruppen- aus dem Leben der h. C a c i l i a , vornehmlich ihre T r a u u n g , in der kleinen Kirche dieser Heiligen in B o l o g n a . 544-6. D e r b e s : und mitten in der-Verschloiisenhcit darum etwas Offenes* weil jene doeb im Grunde acht italienisch, m i l d e und v o l l e innere N a t u r , nichts b l o s Sehnendes, vielmehr tiefe, l a u t e r e ; in edlem Sinne sich innerlich selber geniefsende, doch nicht vollendet durchgeführte Freiheit ist, keineswegs eine Zurückhaltung, die ü b e r kühnen Gedanken oder Thatcn b r ü t e . 544P e r u g i n o : Vgl. Q u a n d t zu Wagner's Lanzi Iii. 18. not. M e n z e l Reise nach ltal. etc. 549- 14. G a n z e n : F i o r i l l o II. >71. f. sagt: „die C a r r a c c i wollten in den-verschiedenen S p r a c h e n gelesen 11. studirt haben, ohne daraus eine neue zusammensetzen zu wollen." Er zeigt darin ein weit treffenderes Urtheil, als z. B. M a t t h i s s o n in seinen schätzbaren Erinnerungen B. IV. i8i4- S. 2Q3. , wo e r , g a n z verk e h r t , bei Gelegenheit dieser Maler, den E k l e k t i z i s m u s sogar in der Philosophie empfiehlt. 549. 18. F r a n z : In diesem Bilde spricht sich die krankhafte Richtung der Zeit eckelhaft aus. S. 540. Mitten im Hapitol ist es gegen alle Meinung des Malers ein Spott auf den Heiligen, der bitterste, d f r ihm je zugedacht war Aber man wufste auch damals noch weniger als heute, von der K r a f t der grofsen Individualitäten, auf die sich tief gesunkene, später durch F o r t i g u e r r a (Richarden i 3 , 67. 10, q5. 1,74.) ariostisch geschilderte Orden gründeten. S. 401. Seihst R a p h a e l a s Fanziscus in der M a d o n n a v o n F o l i g n o im Vatikan zeigt schwächliche fast h ä f s l i c h , inanierirte Verzückung. aber er.ist noch ein Halbgott gegen j e n e n , und seine Gestalt wird durch die Bewegung der gedachten Gruppen gefordert und vermittelt. Jener F r a n c i s c u s des L u d o v i c o aber ist ohne Ifraft und Heiligkeit, ohne Durst nach dein Erlöser. Komisch - widerlich sehnsüchtclt und wollüstelt er nach Jenem, der ihm die Stigmata mehr b e i b r i n g t , als g i e b t : ein warnendes Beispiel, wie schlecht in kranken Tagen sonst würdige Maler arbeiten können, wenn (ie nämlich einer Richtung f o l g e n , ' d i e , in



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bekannter S p h ä r e , auf ähnliche A r t auch heute w i e d e r auftauchen möchte. _ 55i. 2 i . h e r v o r t r e t e n : Z u r praktischen B e u r t e i l u n g ähnlicher und anderer V e r s u c h e vgl G ö t h e Z u r Naturwissenschaft I . 1817. z*. B. S. 181. ff. und dessen F a r b e n l e h r e . U e h e r die camera obscura und den Naturalismus des spanischen M a l e r s V e l a s q u e z d e S i l v a ( g e b . iüg4. zu Sevilla st. 1660. zu M a d r i d ) s. v ^ H o h e n h a u s e n im Iiunstbl. i83o. N r . 4 3 . 552. 4 . S c h i f f e s : aus V e r s e h e n blieb diese alte A n g a b e in d e r Handschrift stehen. Es sollte heissen: au die W a n d des Hauses seines T ü r k i s c h e n H e r r n , d e r ihn dafür und f ü r andere G e m ä l d e , reich beschenkt, aus der S k l a v e r e i entliefs. ( U e b e r R a p b . in diesem B e z ü g e v e r g l . auch zn S , 460.) 553. 6. v. u. G a l v a r t e t c . : D i o n i s i o , nach seinem V a t e r l a n d e F i a m i n g o genannt, Schüler des P r o s p e r o F o n t a n a . Sein S t i l ist M a n i e r , i q allen W e r k e n , die ich von ihm kenne. Seine F ä r b u n g erinnert noch leise an seine A b k u n f t . ( U e b e r F r a n c e s c o d i Q u e s n o y , d e t t o i l F i a m i n g o , g e b . zu Brüssel i5g4 st. 1644 s C i c o g n a r a storia della scultura I I I . 7 6 f f . Einige W e r k e , die dessen N a m e n tragen, zeichnen sich in ihrer Zeit aus. U e b r i g e n s heil'sen bekanntlich in Italien Deutsche und N i e d e r l ä n d e r a l l e r A r t und Zeit bald F i a m i n g o , bald A l b e r t o D u r o . ( A l b r e c h t D ü r e r . ) Dieses Durcheinander ist häufig leicht zu sichten. 554 a i . z i e m l i c h : In d j e s e Z e i t stellen Einige auch die spät e r begonnene und unvollendet verlassene ( S 535 ) G e b u r t des E r l ö s e r s im C h o r der M a r t i n - K i r c h e zu N e a p e l , w ä h r e n d A n d e r e aus_ z w e i f e l h a f t e n , auch technisch-unhaltbaren G r ü n d e n die bolognesische Madonna D o l o r o s a (S. 5 5 6 ) , gleich d e r dortigen K r e u z i g u n g noch f r ü h e r setzen..— W a s man häufig ü b e r die z w e i drei oder mehrerlei M a n i e r e n G u i d ö ' s u n d a n d e r e r Künstl e r v e r s i c h e r t , schwankt o f t noch e m p f i n d l i c h e r , als diese 'Manieren selbst. W i e sich in ganzen Nationen der ältere Stil o f t neben dem neueren fast Jahrhunderte lang forterhalten ( S . 686. zu 467.); so taucht auch im schwankenden L e b e n g ä h r j i n g s k r ä f t i g e r K ü n s t l e r in späteren Zügen bisweilen die ä l t e r e L u s t , freilich in neuer G e s t a l t , doch mächtig w i e d e r auf A b e r das U e b e r w i e g e n d e r gestimmten, allgemeinen Richtung ü b e r die f r ü h e r e ist in solchen F ä l l e n nicht i m m e r l e i c h t zu erkennen. Iah betrachte - schop deswegen, zumal bei_ einem so b e w e g t e n K ü n s t l e r , die sparsamen Andeutungen ü b e r die Zeit einzelner W e r k e keineswegs als sicher. Z w a r f o l g t e G u i d o R e n i neben dem ü b e r w a l l e n d e n T r i e b d e r E m p f i n d u n g , nicht selten einer berechnenden P r o s a , die o f t sehr deutlich verschiedene Bildungsstufen erkennen läfst. A b e r die E n t w i c k e l u n g b e i d e r R i c h t u n g e n , die sich vielseitig durchdringen und in den letzten Jahren gegen seine eigenen Grundsätze ( S . 534. n o t ) i n , geistreiche S c h n e l l M a l e r e i ausarteten, ( w e i l e r sich berechtigt f ü h l t e , mit dem Publikum des T a g e s zu spielen) ist b e i d e r g r o f s e n A n z a h l seiner w e i t zerstreuten W e r k e nur durch ein f ; a n z spezielles Studium zu v e r f o l g e n , w o z u m i r f ü r diesen Künster die Z e i t bisher versagt blieb. 554. 3. v. u g e t r ö s t e t : S. F i o r i l l o I I . 558. D e r Einsiedler P a u l u s in d e r thebanischen W ü s t e vom h. Antonius e n t d e c k t , eines d e r vorzüglichsten W e r k e G u i d o ' s , kam mit d e r G i u s t i n i a n i s e b e n Sammlung nach Berlin. 556. 17. F a h n e : A l s kirchliehe Prozessions - F a h n e w i r d seine M a d o n n a mit den Engeln in d e r A k a d e m i e zu B o l o g n a gerühmt. Sie heifst i l p a l l i o n c . •IC,



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55g. 19. K o m p o s i t i o n : Bald durch überwallendes Gefühl, bald durch kahle Ueberlegung, oft durch „Flauheit" und Leichtsinn verdorben. (Vgl. 656. 563.) 56i. 5. v. vi. B a u : Nach Bissen des D o m e n i c l i i n o sollen auch andere K ü n s t l e r w i e G r a s s i und A l g a r d i (S. 539. 578.) im Jahre 1626. dife Kirche S. I g n a z i o (Lojola) zu Kom gebaut haben. 563. 6. v. u. s t r e b t e : Selbst das idyllisch schöne Christuskind, das auf dem Kreuze schläft, von A l b a n i öfters wiederholt, kann man nach" den besseren Exemplaren kaum daher rechnen. 56q. 16. d i e s e P e r i o d e : Vgl. 533. Ueber die F o l g e z e i t z. B. F i o r i l l o I, 208. Uabrigens' sind schwächere Nachahmungen der A r t schon in der v o r h e r g e h e n d e n P e r i o d e der italienischen K u n s t , zumal dieser Gegenden, sehr häufig. An die eklektischen Versuche der C a r r a c c i , selbst des Annibale etc. (Zu 522.) will ich gar nicht e r i n n e r n , n u r an F r a n c i a ' s Schüler, I n n o c e n z o d a I m m o l a . Dieser z. B. ahmte ziemlich ungeschickt in einem Altarbild der Gallerie zu Bologna gleichzeitig R a p h a e l ' s Michael und die obere Gruppe seiner Theologie in den Stanzen oder seine Freslte zu S. Severo in Perugia (S. 467.) nach; eben so in einem Berliner Bilde R a p h a e l ' s M a d o n n a v o n " F o l i g n o . D e r Neapolitaner S i m o n e P a p a , der ä l t e r e , der schon in der letzten Hälfte des i5ten Jahrhunderts lebte, scheint den Michael des Danziger Gerichts, wenn kein a n d e r e s , fast typisches W e r k der Art, vor Augen gehabt zu haben. (Zu S. *|36.) Anders freilich w a r es im Alterthum, wo die Ausbildung Eines Götterbildes im h ö c h s t e n Sinne offene Arbeit d e r Jahrhunderte, der Nation war. Vöries. V . Aehnliche Fortbildung kennt aber nichts desto minder auch die italienische Kunst S. z. B. 431. 567. 11. z e i g t : zumal sie vön G u e r c i n o schon f r ü h e , in einer Epoche gemalt ist, .die sich j e n e r , in der G u i d o seine Aur o r a begönnen, nach den verschiedenen Entwickelungs - Stufen dieser Künstler noch ziemlich vergleichen läfst. Uebrigens h a b i n solche auf-einzelne Gegenstände gerichtete V e r gl e i c h u n g e n n u r untergeordnete, dem Verständnils ineist blos nachhelfende Bedeutung. S. zu 387. 568, 7. v. . a b : Vgl. S. 53o. und 556. ff. und zu 578. S c h e l l i n g hatte keine Stelle f ü r Guercino in seiner Naturphilosophie, wie der Göttinger S c h u l z keine f ü r Georg III in seiner Psychologie (S. 273.). Beide> leugneten daher, jener indirekt und poetisch auswählend, dieser direkt und prosaisch, das Gewicht der .betreffenden Eigenschaften: jener „die A r t von N o t w e n d i g k e i t " , dieser die Art von Geisteskrankheit, beide in der Meinung, jener seiner Zeit, dieser seiner Regierung dadurch gefallig zu erscheinen; beide voll Effekt, jener mit, dieser ohne Erfolg. XII. S76. P o u s s i n : N i k o l a u s und K a s p a r P o u s s i n , wie später V e r n p t werden häufig zur r ö m i s c h e n S c h u l e gerechnet. Es ist eine bekannte, zum Theil verzeihliche, zum Thetl auch begründete Sitte der Italiener, f r e m d e , auch mehr oder minder selbstständige Künstler in ihre S c h u l e n einzureihen, wie es eine Unsitte der Deutschen i s t , Jedermann ein S e k t e n - Messer an die Kehle zu setzen, nach einer Schule ihn zu benennen. 677.13. G e n r e : Neigung zur G e n r e - M a l e r e i kündigte sieh in Italien', zuerst und schon im i5ten J a h r h u n d e r t , durch die Ven e z i a n e r an. (Zu S. 5o5.) Man bemerkt dies selbst in historischen Bildern eines M a l e r s , der sonst sehr an alte Manieren sich hielt (S. 5o8. not.), des V i t t o r e C a r p a c c i o , den übrigens G ö t f a e bie und da überpriefsen bat. In Rom hat namentlich



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G i o v a n n i d a U d i n e 0494 — >564), der gleichfalls aus d e m . V e nezianischen stammt (S. 496.), ähnliche Richtungen wenigstens vorbereitet. (Vgl. S. 535.) Seine Teppiche, sagt man, die er im Vatikan g e m a l t , haben einen Diener, der dem Pabste s c h n e l l einen Teppich unterbreiten w o l l t e , verführt, nach ihnen an die W a n d zu greifen. Eigentliche sogenannte Genre - Malerei regte sich in Venedig noch zu Lebzeiten des P a o l o V e r o n e ä e (i55a. 1688.) vorzüglich diirch B a s s a n o ( J a c o p o d a P o ö t e i 5 i o — 1592.S. Zu 536 ) in figurenreichen, doch schwachen, oft erfintfungsarmen Kompositionen. Im i7ten Jahrhundert War diese Richtung nicht blos in's mittlere Italien, durch M i c h e l A n g e l o Cer'quozzr (1602 — 1660), sondern mit Glück selbst nach Neapel gedrungen, w o S a l v a t o r R o s a (1615—1673.), der närcb dem Tode des Masaniello nach Rom zog^ auch im G e n r e sich bewegte. Cerq u o z z i w a r eigentlich S c h l a c h t e n - M a l e r , daher sein Beiname d e l l e b a t t a g l i e . V o r ihm wird als Schlachten - Maler vom Fach (S. 535.) der. Schüler des Spaniers R i b e r a ( S p a g n o 1 e 11 o 1587?-1656.) und Lehrer des S a 1 v a t o r R o s a , der INeapolit. A n i e l l o F a l c o n e ' g e r ü h m t , weniger vielleicht seiner Kunst, als des feurigen Antheils wegen bekannt, den er am Aufstand M a san i e l l o ' s genommen. Auch Cerquozzi's S c h ü l e r , der Franzoser C o r t e s i B o r g o n o n e (Jean Jaques Courtois, Bourguignon, 1621 1670.) begeisterte die Italiener durch Schlachten -Bilder. Den Triumph der Schlachten - Malerei sahen wir (S. 470.) in den Stana zen R a p h a e l ' s , grol'se Leistungen schon früher. (S. 410. u. vorher.) A b e r von all -dem gilt, was ich zu S. 379. in Bezug auf T h i e r - und L an d s p h a f t s - M a l e r e i etQ._ über die antihistorisrhen Meinungen bemerkt h a b e , die man häufig mit der Vorstellung solcher A n f ä n g e verbindet. (Vgl. zu i5t.) Im Verfall der Kunst sah selbst Italien einen eigenen Fruchtmaler, der* freilich an U d i n e (S. 496) nur entfernt erinnert, G o b b o d a ' F r u t t i aus C o r t o n a . Auch Blumen liebten die italienischen Maler (vgl. indefs S. 325.- mit Erläut. zu 5o5.) , G a r o f a l o vor allen die Nelke (Garofano). A b e r e i g e n e B l u m e n - M a l e r von Bedeutung, wie die Niederländer etc. (zu- S. 5o5.) haben die Italiener kaum aufzuweisen, wohl aber A r c h i t e k t u r - M a l e r : im löten Jahrhundert, A n t o n i o C a n a l e und B e r n a r d o B e . l l o t t o , deren Arbeiten unter dem Kamen C a n a i e t t o weit verbreitet sind (Zu 578). tJeber die jetzige Genre-Malerei in Italien S. q36. 652. Ueber die antike i 5 i . 679. zu i 5 i . Sinnig gewählte Fruchtstucke der letzteren, eine mit Obst gefüllte Glasvase etc. aus Herkulanum rühmt mit Recht H, F r i e d l ä n d e r Ansichten von.Ital. II 1819 S. 14a.) 577. l5. I t a l . : ich möchte sagen: mit Ausnahme S a l v a t o r R o s a ' s . Denn in der That gehören — gerade aus der N e a p o l i t a n i s c h e n Schule — seine Portraite zu den besseren dieser Zeit. A u s dem Anfang des i7ten Jahrhunderts ist der Florentiner J a c o p o d a E m p o l i als Bildnifs-Maler h i e r etwa zu nennen. Z u 878. Ueber Portrait - Malerei überhaupt vergl. 65a. not., ü b e r Portrait-Malerei des löten Jahrhunderts zu 5i4- Der erste Maler der nachweisbar s e i n eigenes Bildnifs malte, dürfte O r c a g n a fewesensein. S.378. Ueber eine Portrait-Malerin des löten Jahrnunerts s zu 569. Der Anfang dieser Malerei schliefst sich_ eigentlich an die Auffassung der b e s t i m m t e n I n d i v i d u a l i t ä t , und in diesem Bezüge ist die Bedeutung, selbst der Einflufs nordischer Künstler auf Italien schon früher oft wesentlich mit zu beachten. (S. jedoch xa 5o5.) Die P b y s i o g n o m i e e n , zumal der E n g e l , deutscher



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und italischer Meister sind sich in manchem Bezog, gleich anderen Momenten, oft täuschend ähnlich. Die Geschichte der Kunstanfange selbst ist, wie ich anderwärts zeigen w e r d e , nicht so arm, als Manche glauben, an Spuren sprechender Anknüpfung» Punkte. 577.10. L a n d s c h a f t s - M a l e r e i : in-Italien f r ü h e (S. 379. 535.), auch in N e a p e l (Zu S. 499 ) gepflegt,, vorzüglieh in V e n e d i g gehoben. (S. 512. und zu 5o5.; A n n i b a l e C a r r a c c i hat sie in Italien vielleicht zuerst rein selbstständig, doch abstrakt und zugleich eklektisch behandelt. (S. 5 u . 535.) D o m e n i c h j n o , Alb a n ! und G u e r c i n o folgten mit Eigentümlichkeit der geöffneten Bahn. N a c h a h m e r des Annibale war der Landschafts - Maler G i o v . F r a n c e s c o G r i m a l d i . Unter S a l v a t o r l l o s a ' s Landschaften sind die kleinen die besten, bestimmtesten. F ü r grolse Kompositionen war der neapolitanische Meister nicht geboren. Zur Vergleichung italienischer und deutscher Landschaits - Malerei s. 5ia. 5o5 (6i4-)- Ueber antike 676 zu i 5 i . mit 3i. 104. 318. 577. 5. v. u. n o r d i s c h e r : Vgl. zu 436. u. zu 633. und Vörie». VI. Anh. (Z. 6. v u. 1. e r s e t z e n st. v e r f o l g e n . ) 578. 3. ff.: Vgl. 537. 568. Im U e b e r g a n g e sehr verschiedener Perioden in einander, — vielmehr im U n t e r g a n g e der italienischen Kunst, kann man nach B a r o c r i o (i5j8—1612.), dem letzten achtbaren Urbinaten (Zu S. 536.) etc., und nach S a c c h i (1599—1661.), dem würdigsten Schüler Alhani's, der noch zur Seite G u e r c i n o ' s (1699 — 1666.) wirkte, etwa ¡11 S a s s o - F e r r a t o (i6o5 — i685.) unef C a r l o D ol c c (1616 - 1686. S. 574.) wie' nach anderer Richtung in S a l v a t o r R o s a (1615 — 1673), in welchem die neapolitnniche Kunst ihre äußerste Kraft zusaminenfafste, noch das letzte schnell wieder erlöschende IVacligliimnen der alten (?) Flamme, die täuschende Hoffnung der nächsten Tage suchen, von denen man sagen darf, sie gefallen uns nicht S. 568. n. Einigermafsen an S a s s o - F e r r a t o schliefst sich d a , doch durch krankhafte Nachahmung ff. A grippa 1 6 1 f . Akademieen 75 ff. 87 ff. 639 fi', etc. s. I t a l i e n . S c h u l e n . — W a s Alles a c c a d e m i a heilst? 77. Akerbau 14 ff. a5 (75 ff.) 89ff.94.etc Alba Longa 38. Alb a n i , Cardinal o3. Albani, Francesco 5 6 a 563 ff. 567. (zu 6 7 7 , 9 a ) Verglichen mit Domeqichiqo 564 ff507. — mit Anderen 564 ff- Albani, Vili» 1Á0 197 etc. Albano 87. Albertineili 44< — Verhältpift zu Leonardo und Buonarroti 4'6Kopie von ßapbael's L w X . 41Ì-4.6. ' Angeli 76. Angelico, F r a s. F i e s o l e . Angelo, Monte 47Angelo Bronzino 499. Annvuth 4o6. 660. n. 4. G r a z i e . Anschauung 66a s, G e g e n st. Individualität. Grazie. V o r s t e l l u n g . Aothcmios»67.

Antiken von Floren*, Horn, Neapel, s. unter Born u. s w. Antiphon 145. Antonelli, Pasquale 633. Aatonello v. Messina 338. zu 633. Antonio v. Murano zu 38i. Apellcs 594. n. zu i5r. zu 627. _ A penninen 4- '7 f. 3 I a — ihre Bildungsgeschichtc 61 — 68. — drei Hauptrichtungen 62 f. — ihr Reichthum an edleren'Steinarten ib.- Apollino i38. Apollodoros 25a. ApolIon, Sauroktonos 140 it. — barberinischer 14«'. 187. — vatikanischer i58 (F. — Eindruck auf den Beschauer >58 ff. — Feuerbach's W e r k darüber 160. — Dramatisches Marmor - Bild_ i63 f t i65. 169. etc. — Zeit des" "Werkes 161. 164. (186 ) — Fundort 171. Bedeutung. [Winkelmann,Feuerbach,Greuzer.] 161 ft. 170 ff. — Apollo der Iliade? i63 — der Eumeniden des Aeschylos? 173 ff. — allgemeiner Mythus 167 f. 171. 186. — Deutlichkeit der Statue 168. 174. — Gehört nicht zur Niohiden - Gruppe 177 ff. — Schicksale der Statue 171. 179 — Stellungen des Beschau ers. 179 — Beiwerke 180 ff. etc. — Haltung der Statue, kein - P\ thon - Tiidter etc i85 f. Zusammengefaßte Deutung 188 f. — Vergleichung mit Laolioon u. Torso 207 — 209. Merkur 216 f. — Hinweisung a u f M a t t h 4i >o 212 62a. — nachgeahmt 593. Apollonios 302. Arabesken zu 471- *• Genre. Arazzi 473. zu 473. — täuschende zu 677. Archimedes a56. Architektur s. unter K u n s t — Arch.-Malerei zu 677, 12. zu S78. Aretino 467. Arezzo 37. Ariosto 26.85.97. 101. 108. 112. 285. 3 o 3 . 402. 431. 467. 5 o g f (517.) 660. zu 82 — Ariosto u. Michel-Angelo 285.393.402 etc. Aristokratien u. Republiken etc zu u 3 (23o ff.) s. R e c h t , — in Bezug auf Künste 101. 642. etc. — Venedig i 3 f . etc. Ari-

«tophanes 167. >45. Aristoteles 7- >81. 204. 256 (285.)664. — A r ist. u Platon >56. 537. 664- — (Ar. u. Buonarroti »85. zu 468 ) Arno 26. Sein Thal 36. Arnolfo di Lapo s. L a p o . &73. Arpino534- 5 3 6.55 i.564 Arragona, Giovanna da, zu 4>o. Arragonien, zu 613. Artaud 594. Artemis «. D i a n a . A r t u s , Saj>e von, 107. Asphalt ( Judenpech ) 58. Assisi 28 zu 379. 7.U457 ff. Asyl ,3i. Athen 248. 264. zu 244. zu 262 etc Athenaeos I5I. 197 etc. zu i5i. Athene215. 217. — A.Promachos i5o. Atlanten n o . Atlas 191. 204. s. T o r s o . Atmosphäre 7 ff. s. T e m p e r a t u r . — der Kunst 533. 657. Athos 258. Auferstehungsleib. 210. Augenpunkt plastischer W e r k e iB5r. s. K u n st. Augsburg, ehemals i3. Augustiner 4 ° » . Ausonia 2»5 Autonomie der Kunst 292. 294. 8. G r a z i e . d'Avanzi, Simon u. Jacopo, 38o 544- Avellino 74. zu i5i. Azara 58i. 585. (Freund des Mengs. u. s. w.)

B. ßabbage zu 60 Babylon 16. 3o5. s. Anfange der Bauk. unter K il n s t. Bacchus 217. Baccicio578 Bach, .lol». Ambros. 345. — Eman. 348.— Friedeinann 348. — Seb. 336 ff. — Unheil über ihn 33a 34i ff.— näheresUrtheil 343ff. 346. — verglichen mit Händel 34« - 344 ff. Baculeu 617. Badile, Anton 522. Baiern — Mai. I Kurfürst 607 f. — Ludwig,König432:6oi 647. etc. — Kronprinz zu 6po. Baini356. Balbi, Adrian zu 111. Balbi, Strasse 18. zu 260. Baldanzi zu 38a. zu 498 Baldinucci 372. etc. zu 498. Baldovinetti, Alessio 389. Bandinelli 211. 421.538. — S p r i c h wörtlich 607. Banz« 607. n. Baratta au 18.

B a r b e r e l l i s. G i o r g i o n e . Bara r t e n 18. — ihre W ä l d e r 17 f.b e r i n i , Familie z u . i a 3 . a3o. s. R o m . Barbieri «. G u e r c i n o . Bar- Berfik 55a. n. bini 631. Baroccio 189. 536. n. Berlichineen, Götz v o n , zu 4a8. Berna 3Bo. Bernabei333. B e r z u § 3 6 . zu $78 nini, Giovanni Lorenzo, Maler. B a r n a , s. B e r n a . P l a s t i k e r , Architekt 33 a83. B a r t h , C . 3 3 ? . 4 5 i . B.Hpfrst.z.637. a85. 3 o 4 . 5 3 8 f f . 640.678f. 596. B a r t o l i , Taddeo 4o5. zu 37a zu 11 zu ia3. zu a8i. — nach ihm 38o Bartolomeo, F r a , 4 Statuen mit fliegenden Gewänf. 4 ' 8 . — K o l o r i t , Ausdruck den 394. 610. (zu 489- r.u 578.) otc. 416. — Anfange seiner Bernini, Pietro, 540 f. Dps voriKunst zu '456. — V e r h ä l t n i s gen Bruder. — Bern ward 393 f. zu Baphacl 4>V zu 463 f. BaBertolini 636. Bertolotti 104. silika a5o. l 6 3 f. byr.antin. 264. (280 in Horn mit 3o8.) Basken Betellini 604. n. aa3 f. Bassano zu 536. zu 577, Biadi zu 4i4- zu 498. il. Baioni 581. Battaglia, Bianchi, Andr. V espino 467. Bologna a3. zu Muhamedll. — J e n e r wichtiger; 74- — Doppel-Treppe daselbst von ihm viele trefllicheGemälde a84 etc. — Kunstschule 536 ff. 607 ff. zu 535. — Johann Boi 639. Bolsena (VoUinii) 3o — S e e Bellori 549. Bellotti, Michelvon Bolsena 3o. Boni zu 498. Angelo 409 Bonifacio 5a 1. B e l l o t t o , B e r n a r d o zu 577, 12 B e m b o 467. 47» 475Bordone, Paris (i5oo—1670.) 536. Benedetti, Anatom, zu 514. n. z u 5 i 4 - « u 5 6 i . z u 5 3 6 Borgh e s e , Antonio d i , M a l e r , zu Benozzo s. G o z z o l i . Benvenuti 38o. Borghese, F ü r s t 90. des63o Benvenuti, Caligarino, O r sen Palast u. Villa 144 ff. etc. tolano zu 499. Borghese'sche Held 145. BorgB e r g e , s. I t a l i e n . — Streichen hesi, Gelehrter, zu 87. Bord e r Gebirge 58 6af. zu 5 8 . - F i c h gognone zu 577, n . telgeb. zu i3. — Entstehung 61. 43a f. — verglichen mit den B o r r o m ä e r zu 578. etc. Borsato F o r m e n der Kunst (Bauk.) 279. 63a. Bosa 635 f. Genre-Bil43a f. 3oo. v 3oi f.zu3o6 ) Reichdung in seiner Malerei. Bossi thum der Berge an edlen Stein419. zu 498.



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Theseus mit dein Kentauren Dotticeli!, Sandro 390. 39t ff. IL 8. w. — Porträte RBüsten) Bourguignon zu 577, >1. 693 f. Kopf N a p o l e o n ' s . Bourgois 331. Entstehungsgeschichte des BilBöttiger i«6. etc. 680. zìi i5i. des 594 f. — Basreliefs 595 — zu 473. etc. Bramante 180. Kirchenbau 100. 616. Ge3o8. tfi.ta 467. etc. — Bram a . Perngm. 180 f. mälde (Altarbild) mehr dorch Farbenstimmung, als durch Braimmtino 466. Zeichnung ansprechend 5o5. — Brand 615. Beurtheilung einiger anderen Breve, über"Miehel-Angelo zu last. Werke 596. 611.1 — sein 4 »3. eben neidlos 5o6. (599 f.) 614. Brindisi zu 71. Brìoschi 76. — sein Urtheil üDer Thorwaldsen 611 il. 614. — verglichen Brocchi 55. mit Thorwaldsen 606. 612. — Bronze, s. E r z . M a t e r i a l . Bronzino, Angelo 499- Brumit Bernini u. Buonarroti 596. nelleschi 16. a8o. 38i. 261. Cantone 229 f. Capanna, Pucn. — Br. u. Masaccio 280 f. cio, zu 38o. Bronn, Friederike 614. n. Bru- Capponi, zu 100. Capri, Insel, no, Giordano 73. >71. zu 73, 47. _ Azur-Grotte 3o5. 53o. 3t. Caracalla 181. — dessen Büste Brattier 418. i53. v. Back, Leoi45. 181. Caravaggio, Michelpold 38.. 55. 69. Angelo oder Amerigi da, 536 f. Buffalmacco 372. z u 3 7 a. ». BanÌ60 ff. 565. 568 573 - beursen zu «61. etc. theilt 55i. 554-etc. — gewandBuonaccorsi s. P i e r i n o . Buoter Fechter, streitsüchtig 553. narroti, a. M i c h e l - A n g e l o . Caravaggio, Polidoro 536. n. Buoninsegna 373. Byron 108 zu 4^9- Cardanas 101. "Carf. 608. ßy tantin. s. K u n s t . ducci, Francesco 43»• Carelli, Francesco 76. Carelli, RafC. vgl. K' faele 633. Carissimi 333. CaCacault 594. rotto aus Verona, zu 4'8Cagli, zu 460. Carpaccio, Vittore Jo8. n. zu Ca ho 114. 577Calabrese, M. Preti, m 578. Cai- Carpus, Anatom, zu 5i^. Carcagnini Calcar, Joh. v. racci, Ludovico, Agostino and su 5i4. Caldara 334. 936 f Annibale, 388. 536 ff. (53a Calderon 838. Anm.) 545 ff. 563. 845. (zu489 Calieri, Paolo Veronese 5 n ff. etc. zu 5ii.) — ihre Werke su 577. Calißaj-ino, Benvenuti im Vergleich zu früheren 537. za 499> Calhano 63i. etc. — Charakter derselben und ihrer Zeit 536 ff. 549. 55 & Calvari, Dionys. 553. 56o. ete. 573 ff. — sie eiferten gegen Calvi za 498. Calvin 38i. 5,6. den Naturalism. u. Ideaìlisra. Calvo, Monte, »1 f. Calvo, 1 in der Malerei. — Nachbildner, Fabio 47 - Camera obseura Eklektiker 537. 549. 645. — 66*. ra 55i. Campagna felice strebten unter dem Hasse der 4& Campirti, Thom. 110. Zeitgenossen nach dem WabCampo 8anto $71ff.ete. Cantucren u. Höchsten 537. — Lodocio! 6»4. 6 » 8 ff. 639 643. — vico's schlechtestes Bild 54o. Seine Werke 619. — Urtheil zu 549. — sein Bath 937. Bdarüber 6aj. 619. Agost. u. Annib'. widerspreCanale, Canaletto, zu 677, 1». chende Naturen 546 f. — ihre au 578. Canova 190.53o. 59t ff. Gemälde 548. — oft Voll Un606. 6t4. — aeine Plastik spielt ruhe, Weitschweifigkeit, Verm's Malerische? Bot. 5o6. 606. kürzung, Verworrenheit, — — Gruppe des bocbgeflügelten wohllüstige Andacht 549. mit Amor und der Psyche, — des

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658. — Agost. liebt« die Theo- Cignani, zu 576. Cimabue i«3. 3 7 1 ff. etc. Cimarosa 79. 35i. rie; Annib. die Praxis. An li( 55a. ) Cinquecentisten 5o6. tote 64» f. — Landschaften des (538. n.) ' Annibale su S77, 20. Carrara 161. zu 18. Carstens, Cione, Andrea, s. O r c a g n a . — Bernardo 378. (Jrcello, Cap. Asm. Jac. 5 9o.-6i3.65i. Carta 5. aa. 319. 633. Casanova 81. Caserta 45. Claude Lorrain (Gelée) 576.614. Casfcer aa4. Clientel a3i. Cbtumnus a8 f. Cassel, su 4*4Coccejus 55a. Castagno, Andrea del, 388 Cocerell 187. Castelamare, cu 71. Castiglione 467 475. 4q3- cu 473. Colardeau 55o. Colissenm «6a. 3o8 mit 86. Coliegium de proCato, Censor 'iq. i56. v. Caupaganda fide 88 Colmimeli a, moni 3o3. Cavaceppi 591. Cazu 5o5 Comedia Divina 96 f. valieri 63a. Cavallini, Pietro, etc. s. O a n t e. Comitium a3i. cu 38o Cavo, Monte, 37. Condivi, zu 468 Caesar, Julius, 9 496- etc. Correggio, Antonio Allegri da, Celten, s. K e l t e n . 3o3. 5oo ff. 5a6. 5a8. 53o. Cenino, su 470. Cerano, il, zu 578. 431. — Nachrichten über sein Cecquocei zu 577, 1». Leben unvollständig 5oi. — Cesare, Historiker, 74. 81. Ceringt mit s. Zeit 393. 5oo ff. sarotti 104. 534. — Künstlersagen 5oi, £ Cettaneozu 18. Chariss.Grazie. 534. — kein entscheidender Chateaubriand 335. Einflufs irgend einer Schule in Charakter s. T e m p e r a m e n t. seinen Werken nachweisbar 5o» — charakteristisch s. I n d i v i f. — zu Parma das schönste d u a l i t ä t . Chardin, zu 678. Kuppel-Gemälde 5oaf. — OelCheirokrates a58. n. bilder: Nacht, Magdalena, DaChelini, Pietro, zu 377. Cherunae, Jo etc. 5o3ff. AbendrSthe bini 356. (55a.) Chi aja 46. der Kunst in ihm 5o4 f 53o. (5oa. Chiaje, delle 76. 593) — schief gefafst 5a8. Ciampi 644. n. zu 498» Chineu. Erl — verglichen mit Persen, ihre Baukunst 1^3, 361. golese 335. 5o5 mit Anderen (361 ) zu i43. Cholera in Ne5a6. 5«8. 53a — in Bezug auf apel, zu 48. Christenthum Guido Reni 4 3 i . 493 f. So 5. 663. zu 611. s. C h r i s t u s , 5a8. 53o. l l y t h o t o g . H e f o r m a t . Rel i g i o n . Christian!, Giòv. zu Correggio, Bernieri da, 5oa. Corsica 83. ( n a . ) Cortona »8. 38o. Christopherus aoo f. ai3. Pietro da Cortona a8d. 578 f. (zu Christus, dir höchste Gegen633.) Cortugno, Domenico 7^. stand der neueren Kunst 191. Cosenza 8a. Cosimo, Piero di, » 1 3 . 436. 438. 440f. 389 4i3. Cosimo Roseli! 889. 441.446.476 fr. 4 8 0 . 5 1 4 . 391. ,» 6 1 8 . 6 1 9 — 6 1 1 . 6 >5 r. 627. 66 a. — sein Abendmahl 407. — Costa, Lorenzo, zn 536. sein« Verklärung (113.) 479. Courtois, Borgognone, cu 577, . [« 10.] — seine Cbaris 661 la. Covrili 74. u. n. — seine Himmelfahrt Credi, s. L o r e n z o . 19& s. B i b e l . Crespi, zu 578. Creueer 16a. Cicero 43 f. >34. n. Cicerone, 181. aao etc. etc. Crivelli 38i. zu 468. Cumbrier 216. Cuvier, ia. cu Cicisbeai 91. Cicogaara 639. zu 471. — über Schelling .557. a. 180. otc. Cyprianus, Cic., zu 6ai.

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D. Daeca, P i e t r o , zu 18. D ä n e m a r k , P r i n z Christian v o n , 616. not. Daniel von V o l t e r r a 498 f- sVolt. D a n n c c k c r 597. 618 f. 6 a 2. (auch not.) — sein Chri stus 618 ff. D a n t e Alighièri i3 a5. 9 5 ff. »07 f. 164. 374. 393. 4 3 4 j 4 3 8 f. 456 f. (zu 290.) — •ein V e r t r a u e n auf Deutschl a n d , zu ,24. Dantolo 104 Dänziger A l t a r b i l d 436 f 438. 44o ff. 445. D a r s t e l l u n g 33?. 8. N a c h a h mung. Schilderung. D a t u s . zu 374. D a u n i e r 326. David, E m . 217. zu i 5 i . D a v i d , J . L , zu 637. David's Psalmen 332. Dawkinks 149- D e l t a - L a n d 10 f zu 48 Demogthenes 253. Deinste* 243. n. Deinuth .210 halbe 628. — w a h r e 307 479 Begeister u n g . D e k n o k r a t e s 258. n. D e o t a t u s v. L u c c a , zu 374. D e t r i a n u s 259. Deutlichkeit d e r Kunst .58 ff. 174. 45o> 4^3. — äufscrlich vers c h m ä h t e 332. (Marcello.) 3f53(Beethoven) 45o. (Buonarroti.)— 483. 501.658 - i n n e r e 6 I r a n s a r e n z — Breite und Tiefe e r A r b e i t 400. — Deutlichkeit antiker W e r k e 174. (mit 208. 316.) — D i e Musik hat heute s c h e i n b a r das einzig allgemeine P u b l i k u m 358. — die einzig a II s e m. S p r a c h e 340 Diana 1 7 7 n".' Diana-Tempel zu E p h e s u s 252 f. 2 S 7 . D e u t s c h ; D e u t s c h e r Geist 354. U e b e r g a n e e d e u t s c h e r u. italienischer Cliarakterzüge etc. 116. »36. 5oo. etc. zu 5oo f f — Deutscher" Einflufs a u f Italien 114 r.u 124. — in d e r Urzeit 220. a36. — in d e r Bildung d e r alten u d e r n e u e n Volksstämmc a36 f. «75. etc — beim Untergang d e r K ü n s t e 112. etc. 677. z u 124. 685 zu 266. 686 zu 2 7 1 . etc. — a u f Byzanz 27?. ff. — Einflufs deutsch, und byzant. K u n s t a u f Italien >75 f. 278 f. 280. 290. 368 f. 38o. e t c . -

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Einflufs deutsch, u. spanischer z u . 633. — Z u s a m m e n h a n g u. V e r g l e i c h u n g n o r d i s c h e r und italischer K u n s t : B a u k u n s t a . O . — P l a s t i k 371.611.ctc. — M a l e r e i 376. 388. (zu 436. zu 5o5 ) 553. 577. 633. n. 695. zu 38i. etc. f e r n e r zu 6o5. zu 577, i5. zu 633.etc. — M u s i k : Einflufs auf die italische 3 i t f. 329 ff. 331 ff. 354. zu 333 — augenscheinlicher Zusammenh. 329 ff. — gegenseitiger 3j2. 336 ff. 339, etc. — P o e s i e 107 ff. etc: — W a h r heit, Innigkeit etc. n o r d i s c h e r ; S c h ö n h e i t , Aufgeschlossenheit italischer Kunst 113 ff. 236 ff. 5 j 5 f. - M u s i k 33i ff. 3 3 9 f . 3 5 4 . — M a l e r e i 389. 4o3. 436 ff. 5oo. 5I2. 5ì5> f. 52- 543 f. 553. 577. 581. etc. zu 5o5. — P l a s t i k 611 ff. — B a u k u n s t 294 ff. 304 ff. etc. — ( P o e s i e 108. ctc ) — Nordische Meister 213. ( 1 0 0 . 190) 3-6 388. 436 445. 487. 553. 577. 6i5. 627. 6 3 3 . 6 5 i . etc. u E r l . — s K u n s t . M i t telalter Jetzige nordische Künstler in Italien 651 ff. (zu 577 ff) 665. Dichtung s.D r a m a etc. K u n s t . Diorletian 2.S9 zu 26". • Dinochares 258. Dobeny 55. Dólce, C a r l o , 574. zu 5-8. — verglichen mit S a s s o - F e r r a t o 574 Dolomieu 161. Domcnichino 538. 560 564 fT. — F r e u n d des Albani 560. 564. 567. — seine C o m m u n i o n des heilig. H i e r o n y m u s 56i ff. — w u r d e beneidet 56i — sein C h a r a k t e r 564. — verglichen mit Albani, mit G u i d o 565 f. Albani's leichte S p i e l e f ü r den e r q s t e n Domenicbino eine e r g ä n z e n d e Seite 567. — D o m . , Grassi u . Algardi zu 561 Dominikaner 402. s . F r a n z i s k . Domitianus 199. D o n a t o 381. Donatello 3 8 2 . 524. etc. D o n : zelli zu 633. Dorische S ä u l e n o r d n u n g . G c h ä u d r 248.2So ff. — Verlassen dieser B a u a r t «5i. 256 zu i32. Dossi u n d Dosso Dossi, B r ü d e r . 510. 536. n. zu 499. D r a m a , e r s t e s . i n e t f u r i schem Stil zu R o m 259. — d r a -

inatische P o e t i e 165 ff. 35o. (dramatischer Zug Virgil'» 156. 165.) — moderne 81 ff. 109 iT. zu 188. — dramatische P o e s i e und B a u k u n s t zu 241. — Theater, z u 166 ff. 334. — dramat. M u s i k 318 334 338.339ff. — (Oper 166 f. 318 3s3 f. 333 ff.) — undramatische 357. — dramatischeP 1 a s t i k 155.163ff. 169C 309. — dramatische M a l e r e j z u 1S1. etc. s. K o m p o s i t i o n . — plastisch dramatisches Pathos 209. Duccio.372. Dufay3a8f. Dufrenoy64. Durante333f.79. D ü r e r , A l b r e c h t , 553. zu 637. gerühmt Ton Raphael 645. etc. — der angebliche zu 553. ran D) k 54' • 577. als Bildnifs-Maler.

E.

E b e l 6. Edelingk zu A10. Effekt 579. — fast nie Sacne des Genic's 53o. f e r n e r 311. 3aa f. 355. 4 2 Q f5a 1. 565. 579. 610. 634 ff- 645. — Streben nach Verdienst, Beifall, Effekt 535 ff. 5-5. 6J2 f. 634 ff- 646 JT. 649. etc. 656. ff. s. Manier, Regel. — S i e " des Humor etc. über 'den Effekt etc. 339. etc. Ehelosigkeit, Schmerz derselben zu 348. — aufser der E h e erzeugte Künstler zu 405. — Cicisbeat etc. 91. 116. Eklektizismus — eine Krankheit 655 f. 537. zu 554. zu 549 — in der Musik 335. — Baukunst 189 ff. 3o3. 616 — Plastik 539. 596. — Malerei 521. 534—537 ff. 549. 575. — Poesie a57. , e t c . 55b. etc. — V i e l s e i t i g k e i t d e r Kunst 284. 534.' 535. 5?5 mit 65t. (Buonarroti284f. 4:8. etc.} — A l l f ä h i g k e i t d e r Kunst 439. (517. 569.) 576.609. 636 mit 651. — iiL.Beaug auf Inhalt und A r t der Darstellung 184. 343 f. zu 3i5. ( — in Bezug auf den Künstler 356.) — Vermischungen , 156. 3o3. 607. etc. s. unter K u n s t von den GrSnzen der einzelnen Künste. Ekliptik zu 48.

Elastische Behandlung plastischer W e r k e 180 ao5. 216.etc. (Elastizitätder ticfernErdrindc zu6o. E l b a 57. 83 Eleaten 84. 673 z u 73. Elektra 14a ff. Elektrisch zu 417. Elginische MarmorD e n k m a l e a i ö f Elno'nensis,Mo> naebus zu 333. Eirtpoli, Jacopo d a , zu 577, i5. zu 578. Engelsburg 3o8. iaa. 259. Engl ä n d e r , Künstler in Italien 649ff 643 ff. Entasis der S ä u l e , w a r u m ? zu a5i. E n t w u r f zu 637. s. R i f s . K o m position. Epidemieen zu 48. Epigrammatische Gedanken bildender Künste. i 5 i . (141 ) 635. zu i 5 i . — in der Musik (Madrigal) 690. zu 333. — Poesie s. M a r t i alis. E p i s o d e , plastische zu 600. etc. Epomeo 44. 4^. 65. (319.) E p o s , kein nationales bei den Hörnern i65 [229.] 65». n. — dramatischer Zug im Virgilischen Epos i56. 164 ff — Homerisches 436. s. A p o l I o n . P o e s i e . — ep. Musik 333 ff. — Kann der Teufel Gegenstand e p i s c h e r Poesie sein? 438- s. Gegenstand. Epicharmos 197 Erdbeben zu 48- zu 60. Erhabenheit s. S c h ö n h e i t , G r a z i e , K u n s t . — Einheit des Erhabenen und Schönen 658 ff. — vom Erhabenen zum Widerlichen nur Ein Schritt 429. — das Erhabene am Anfang der Kunst 187. (644 ff.) 244 IT. zu a58. (mit 8 4 ) — in ihrer Umbildung257ff. - das unmittelbareErhabene u. das Erhabene der Reflexion a58f. 3i i 4'8.430.708 zu 468. — dasgesuchte564. Plastik als sog. Kunst des Erhabenen 2i5. 611. — Gesetz der Entwicklung des Erhabenen 708 zu 468. — Das Erhabene und Gezierte 2D7 IT. — Das Erhabene und Leichte 343. — Das Schöne und Erhabene 52-» mit 43t. 638. s S c h ö n h e i t . G r a zie. E r i g e n a , Joh. Scotus 29a f. — Erinnerung 660. — E r w i n v. Steinbach 283 292 f.

47

— 738 E r z , technische Behandl. 4 « 5 f. 601. n. io6. Genua 18. 21 f. 80 98 f. Holumbus 99. (270 n.223.) — Gegend der Stadt, ihr Klima 22 IT. Leucbttburm 22. Bewohner 99. 8. Kunst 99 f. 499. 537. u. 578. 63a. zu 499 zu 535. Genoino, Giulio 81. Gerhard zu 87. zu 261. Gervinus zu 649. Geschmack der Zeit 34-. — Geschichte des Gesch.-zu 378. etc. Gesetz der Entwicklung des Erhabenen 708. zu 468. — des Lebens im Mittelalter 33o. — Allgemeine Gesetze 664. — G. der Gränzen der Hünste 709. zu 468 etc. — der Darstellung in der Sprache 418. S . G r a zie. Kunst. Geten 272. Gewissens - Folter, besänftigt durch Musik/Carl IX.) 338.— durch Plastik ( N e r o ) 172. Gewohnheiten der Künstler 55 i-f. Ghiherti 372. 383. 5 »4. etc. Gliirlandajo, Domenico, 400. 403 f. 429. Giordano, "Luca,

79. 537. 568. — seichter Eklektiker. — Charakterlos 53?. zu 633. Giorgetti 579. n. Giorgionc (ßarDarelli) 009. 516 ff. l55i.) Bei ihm unübertroffene Farbenstimmung (Kolorit) 509. 518. Sein llafs gegen Tizian als dessen geistvoller Xebcnbuhleräifi. niinstlersage. Bildete sich einen eigenen, sehr gediegenen Stil 5»6. Gruppe ton drei imisizirenden Personen 11. s..w. l i i l d zu P o m m c r s f e l d e 5i6, Verglichen mit Pordenone 519. Giottino, Maso 377. zu 645. Giotto 96. 123. 3 - 4 IT. 398. 402. 524 645. ctc u. Erl (zu 470. zu 489 ) Vater der neueren Malerei Giovanni da Milgnos. M i l a n o . Giovanni da Pisa 280. 371- 38a. u. Frl. Giovanni da Udine s. Udine. Giovio, Paolo 467. Giulio Pippi (Romano) 493 ff. 470. 482. u. Erl. z. B. zu 468. zu 489 zu 536. etc. — seine Bauten zu 473. Giunta 371. Glaube. Seine Kr^ft 34>• (660 ff.) Gluck 388. — näheres Urtlieil über ihn 346 ff. — seine Arbeits-Stundcn 552. Gljkon i45 f. Gnade 660 IT. u n. s. B e g e i sterung. Andacht. ITY-WSI

cs auvróv

zu 656. z u 6 6 0 .

Gobbo da Frutti zu 577, • 12. Goghetti 63». Goldgründe 368. Gonzaga 5o6. Gothen, ihre Bauwerke 166. zu 266 f. — gothisch 265. (mit 687. zu 2 7 1 . ) — goth. Fratzen zu 290. 3oo ff. s. Baukunst unter K u n s t . Gozzoli, Benozzo , 387 ff. 399. 524 etc. Göthe 476. 483. 485 f. 5i i. 522. 585. 589 f. 65i. zu 35. zu 60. zu 485. Götter, ihr Verhältnis in der bildenden Kunst unter sich i33. 177. (2i5.) 2 1 7 . etc. — Götter aus der Tragödie kennt noch die späte Plastik 187. — Beinamen der C. i36 — Verehrung derC. im Bilde 198. 237— Götter und Heilige 92. zu mit 237. 264 IT. 8. Monotheis-

mus unter R e l i g i o n . S. Götzen. Mythologie. — 1 G ö t t e r - D ä m m e r u n g 4 « . , Göt z e n b e r g e r 6i3. GötzenbilderStatuen als G. behandelt zu n 5 . zu 621. Goudimel 379. 33i. G r a a l , d e r heilige 107. 307. G r a n d i , Michele zu )8. Grassi zu 561. G r a u n 336. 344 Grazie ( C b a r i s ) 657. 6 5 8 f f . 660 f. n. s. K u n s t . KunstT h ä t i g k e i t — Begriff der w a h r e n Gr. 597. (619.) — sie allein, nicht Stoff noch F o r m s i c h e r t dem W e r k e Unsterblichkeit 201. — ihr W e s e n im höchsten Sinne 657 ff. — ihre S p r a c h e 337. 5 6 9 . ( 2 1 5 . 6 0 9 ) 655. — was vollbracht ist, erscheint in der Gestalt der G r . 338. (399. 693. zu 377.) 663.— sie zeigt den vollendeten Meister 4oo- — leitet ihn 655 ff. — eint das W i d e r s p r e c h e n d e 154. 7.94. 658- 36o. s. I n d i v i d u a l i t ä t . — Autonomie d e r G r . 292. 29'). — sie b r a u c h t keinen H ü t e r 619 — Grazie u. N a t u r i 5 i . 2i5. 347- n. etc. zu 656. — Genie d e r G r . 645. 656. zu656.—Bliithe d e r K nicht Tändelei 4 3 o. — Geheimnifs der Grazie gelöst 568 (433 ff.) 626. 597. 619. etc. — Skepsis d e r G r . 43o- — sie ist Einheit d e r Anmutli u. W ü r d e 4°6. 658 ff — des Stoffes und d e r F o r m 201. — scheidet die civilisirte W e l t von d e r b a r b a r i s c h e n , ist die Apotheose des L e b e n s etc.. Versöhnerin des Himmels mit d e r E r d e 658 ff. — d e r Hunst mit d e r Religion 659. — in ihr ist die Liebe gegenwärtig 660. — der Gedanke transparent 597. 660. — d u r c h ihre Hraft malte Raphael selbst den Besessenen im höchsten Krämpfe schön 480. — ähnliches im Alterthum 155 205. (446-) etc. — im Allgemeinen 659 ff. i j o f . — G r . d e r Griechen und des Buonarroti ^47- ("»t 43o.) — allgemeiner ku i 5 i . — lel/.te Grazie d e r italienischen Kunstblüthe 528

Neutcstaincntlicher — B e g r i f f d e r C h a r i s 661 ff. auch n. Gregorianische Gesänge 314.3«6ff. s. A m b r o s i u s . Griechen, verglichen mit den Römern 234- s. M y t h o l o g i e . Crimaldi, Ciov. F r a n c , zu 577,20. Crimani zu 124. s. V e n e d i g . Criinm 164. -n. Crossi io5. Crönland 2-77. zu 8 Grüneisen 599 ff. Cuercino ( H a r b i e K ) 53o. 548. 56 2 ff. 566 ff. zu 499. (zu 577, 20. zu 578.) — in ihm die letzten " Athemzüge der halberwachten , nun scheidenden Kunst 566 ff. mit 502. 53o. zu 568 — eine verkümmerte Mitte d e r Hauptrichtunsen seiner Zeit, und schwankt zwischen welchen? 567. — verglichen besonders mit Guido 53o. 567 f. — mit Corrcgg. 5b2. — mit Scume 568. C u e r r a 633. Guido aus Arezzo 328. Guido Reni 39',. 53o. 538. 549. 553 ff.' 56H. 565 f. — häufig ohne natürlichen Charakter, ohne Bestimmtheit 53o. — bisweilen grofs, kraftvoll,_ fast gewaltig. Seine Begeisterung bleibt meist n u r im Sehnen 559. — Komposition schwach u. s. w. 559 — Gedanken lebendig, hochflicgend, oft eilig, selbst flüchtig 55o. — leidenschaftlicher Spieler 55^ f. — verfolgte die ideale Riqhtung des Tages 566. — beneidet 555. — W e r k e : A u r o r a 554- 567. etc. — Madonna in U ü n e h c n und bei Fesch 556 ff. — Madonna mit dem Leichnam Christi 556 f. (zu 554.) etc. (Kopie von Raph. Cäcil. 495. 553.) — Guido. Albani und Andere 567. — Guido u. Cuercino 53o. 567 ff. — G. u. Correggio etc. 4 3 1 . 393f 5 o 5 5 2 8 - 5 3 0 . — Guido R. u. Tasso 394. (333. 5 i 8 . ) 548 — Guido R. urtheilt ü b e r Arpino u . die Schnell • Maler seiner Zeit 53^ u. — wird selbst flüchtig 559.

C u i d o von Siena 371. G u t z k o w 285. 643. C y p s 205. 180.

H.

H i t t o r f 25i. v. Hoff 67. H o f f m a n n , F r . 55 zu 60. v. H o h e n h a u s e n zu 5 5 i . H o l z b a u 260 z u 260. (249 toskaniscli. — 261. 3 6 i . chinesisch.) s. M a t e r i a l . — Holzschnitt z u 637. Homer i 5 f. 54. 163. 20a. ( H o m e r i d e n 436 mit 165 ff. 8. T r o ja.) H o p e 271. 6 i 5 . H o r a t i u s 8 f. 3i f. H o s k i n 270. H u c b a l d 328. t . H u m b o l d t . Alex. 68. z u 9. H u m o r 339. 3 6 o . etc. s. G e n i e . 1 r o n i e. H u n t e r zu 5 i i . H u s s ¿02. H ü b s c h 243. 246 ff. 249 252 f. 259 ff. 3oo. ete. zu 33. etc.

Hackert, P h i l i p p u C o t t l . S ^ f . H a l l e r zu 514. H a m a n n zu 73. H a m i l t o n , L o r d 588. H a m i l t o n , d e r Reisende 1.u 262. H a n d l , H ä n d l , H a h n 333. H a n d l u n g , d o p p e l t e s. K o m p o sition. HanDibal 16. 28. 45. 199. H a r z h e i m zu 514. H a s l e r , - H a n s L e o . v. 333. H a s s e 336. H a ^ d n 338 f . 340. — w e i t e r e s Crtlieil 3 4 8 . — sein P r i v a t l e b e n zu 348 f. — seine A r b e i t s stunden 55i. H a y e z 631. . H ä n d e l ( 3 1 4 J 336- 338. 340 ff. J. I. 343 ff. — v e r g l i c h e n mit Bach 338. 344 ff. — mit L e i b n i t z Janclli_76. 338 ff. (341 ff.) etc. J a n u a r i u s 71. H ä n d l , H a n d l , J a c o b u s G a l l u s J a p y g c r 225. 226 ff. 333. I c h 339 f. 560. (mit 564.) 6 1 a — H e b e 19'* ff. 198. S e l b s t 192. S25. 620. H e b r ä e r o h n e P l a s t i k u. M a l e r e i I d e a l in d e r H u n s t 183. 213. 33o. 3 1 0 . 2 9 2 . — a b e r nicht o h n e 569. s. Ii u n s t. — das ethische M u s i k n n d P o e s i e 292. 327 .ff. I d e a l 620. n . mit G19 ff. 332 f. — B a u k u n s t v o n a u f s e n Idyllische K u n s t 194. — i h r e Zeit 392. 8. K u n s t. 256. 563 f. — P o e s i e 74. 1 9 4 . H e g e l 672 zu 64. 707 zu 468 »56. 564. — Plastik 140. — M a l e r e i 5 6 3 . z u i 5 i . (zu 577 ff.) Hcinzc 314. zu 465. — (Novelle zu 5i6.) etc. Heiliges G ó t t e r , F r a n c i s l t u s . J e a n P a u l 6. 43. 285. 317 t. 3 6 0 . H e i t e r k e i t 196. zu 656. H e l l d u n k e l 5o5. etc. Jeitri 6 3 i . H e m m e l i n g k 190. 200 f. a i 3 . I l l y r i o s 227. 2 » 5 f f . H e m s t e r h u i s i56. I m o l a , I n n o c e n z o da 535. n . z u I l e r a k l e i t o s 352 f. H e r d e r 81. 536. zu 569. H e r k u l e s 1 9 1 1 9 2 f. 194—198. — Indische M u s i k zu 3 i 6 r — P l a stik u . P o e s i e z u 1 6 1 . — Orient. • e i n e T h a t c n 2 0 5 ff. 1 9 1 . 1 9 3 . B a u t e n 241 ff. C o i n m o d u s etc. als H e r k . 14a. l ' I n g e g n o , A n d r . Luigi 459. 171. etc. H e r m e s ( M e r k u r ) 216 f. i5a. etc. I n s m r a m i 4 1 3 . etc. I n d i v i d u a l i t ä t , i h r A u s d r u c k (237.) H e r m e s , K a r l 223. 658. in der M a l . 375. 385. 524 H e r o e n 203. 207 S. 229. etc. £i65.] ff. ctc. — P l a s t . i36 ff. i44. 159 ff. s. G ö t t e r . — H c r o e n z e i t 2 4 6 . 1 7 5 ff. 2 1 8 . 191 ff. 237. 600. — H e l d e n - M ä d c h e n 144. 6 1 1 f. c t c . Musik 349. B a u k . 264. H e r o d o t ü b e r U n t e r - A e g y p t e n 10. H e y n e 196. etc. [zu 3o6.] 3 1 4 etc. s. G e g e n s t a n d . — Streben deutscher H i n d o s t á n g. I n d i s c h . u n d ital. M e i s t e r n a c h i h r e m H i r t 249. 953. »63. »85. 388. 591. etc. u. E r l . A u s d r u c k 526 f. 512. zu 5o5.



743

«. D e u t s c h . — W a h l des individuellen Momentes 446. etc. — Einung d e r W i d e r s p r ü c h e in ihm 154. 621. 658 mit 36o. 9. G r a z i e . H u m o r . — der Augenblick 488. (478. 435'ff. 409.) etc. — d e r individuelle Ausdruck als ein Spiegel der Zeit 385.-im P o r t r ä t 5i4 «u 57;, iS. — Indiv. u. Charakteristik 525 f. etc. Industrie 71. etc. s. R i v e r a . (Poljteclinik zu 71.) Iktinog 345. Ironie 339 ff. ctc s. G e n i e . G r a z i e . K u n s t — ironische W e n d u n g 403. s. K a r r i k a t u r . — Ironie der Italiener u. Nordländer 403. 428 ff. 433 ff. etc. — H u m o r 399 ff. 3 60. etc. s. G e n i e . — Komödie 345. 324. — in Bezug auf den Dicht e r , Komiker u. T t a g i k e r Ein Dichter? 35o. Johann von Bologna 53g. Jomelli 335. Jonische Säulen 248. 252 ff. »55. s. K u n s t . J o r i o A n d r e a de 74. 76. i 3 i . 168. zu 60. zu 73. zu i 5 i . Josq_uin 3 2 8 f. Isclua 44. 47. (319.) Isidoros zu 267. Italien, Name 324 f. — Urtheil der Italiener ü b e r Italien (46.) 112. zu 134. ctc. s. D e u t s c h . — O b e r - , Mittel- u. U n t e r - I t a lien nach Natur-C ranzen 4 f, zu 21 Eilande 73. — S t ä d t e verglichen 80. 86. — die vulkanischen Erscheinungen in Italien und ihr systematischer Zusammenhang 53 — 58. 5q f. 65 ff. — ursprüngliche Volks - S t ä m m e 223 ff. — Italioten u. s. w. 324. — die Italiener nach i h r e r moralischen, politischen u. religiösen Seite 85. 110—116. 275. — Akademieen in Italien 75 lt. 63g. a j O b e r - I t a l i e n (Lombardei) a) seine N a t u r 1 — 18; Klima 4—7 ; See'n und F l ü s s e 6. 9.; W a s s e r b a u t e n 12 — i.r>.; Aestlietischer C h a r a k t e r der e c kenden 6 f. 17. 3 i 8 ff. 21145. Städte 17.

ß ) Seiu Volk und dessen Charakter : Lombarden 100, Venezianer 100, Piemonteser u. s. w. — Wissenschaft 100 f., Kunst 1O1 —io5 108. 3»3. zu 397. etc. — Industrie ¡4. 16. b) M i t t e l - I t a l i e n , (Kirchenstaat). a) Seine N a t u r 4- 11—3g. Gränzen 11 f.; Klima 5 . ; S c e ' n , F l ü s s e und S ü m p f e 16. 28 ff. 37 f . ; Städte 23 — 3o. 37.; Berge 21 f. 37. 39. ß) Sein Volk u. dessen Char a k t e r 84 ff. 90 ff.; Horner 84. 86.; Toskaner 85 ; Genueser 98 f. u. s. w . ; Wissenschaft 87 f. 94 f . ; Kunst 5 f t ( i 3 7 ) ; Industrie 34 f.

ä

3 f. 94.; Finanz 89 f. Unter-Italien. a) Seine N a t u r 4'—61.; Klima 5 . ; F l ü s s e , See'n, M e e r h u sen 44 ff. 48.: Berge 43f 47f. ( V u l k a n e 4 8 - 5 3 ff. 5g65 ff.; ästhetischer C h a r a k t e r d e r Landschaft 4 5 . 3 i 8 f f . zu 45.; Städte 43 ff. ß) Sein Volk und dessen Char a k t e r 71—74; Neapolitaner 74 ff. 79. j Siziüaner 83 u. s. w . ; Religion 73.; Wissenschaft 73—78.; Kunst 79 ff ; Industrie 71. Italus u. Sikelus 134 ff. J u d e n s. H e b r ä e r . — in Rom 89. — Judenpech 58. Juno-Kopf 144. Jupiter 217 (584. 6o5.) — d e r blitzende «12. 445. — Serapis s. S e r a p i s . Justinian 267. zu 266. zu 267. Ki vergl. C. K a i s e r , (Keiser) Reinhard 322. Kalikrates 245. Kallimächos, Bildhauer 354f. Kallistratos 149. KaAoxjiyaSia 245. Kanäle i3 ff. Kant 77 f. 102. 194. 11. 338. zu 64 zu 116. zu 4o5. Kan/.el 3oi. Kapitolui. Museum 15• ff. etc. — Berg 232. 281. ctc. s . R o m . Ilarl d e r Crofsc 275. (107. 469) etc. c)

K a r r i k a t u r 416. 55». (658.) etc. zu 151. n zu 4>8. s. G e g e n stand. K a r t h a g o 22a. zu 260. s. H a n nibal. Kasten-Staaten 221. [24? ff] K a u f m a n n , Maria ADgelika 589 f. G ö t h e s Urtbeil ü b e r sie 589 f. Kelten 28 226 ff. Kephalides 78. 99. K e p l e r zu 64. Kieseweiter 79, 3 i 6 . 321.340.346. Kirche io3. etc. 6. S y m b o l i k . Reformation etc. unter K u n s t : „ B a u k u n s t . " — Auss c h m ü c k u n g einer protestantischen nach T h o r w a l d s e n 6 i 6 f . Abscheidung. der Kunst ron d e r Kirche 38i. 393. 401 ff. 624 ff. 529. 577. Versöhnung d e r K. mit d e r Relig. 659 ff. mit n 3 f . etc. (520 f ). — f e s t halten am Altkirchlichen in d e r Kunst u . im L e b e n zu 392. s. N a c h a h m u n g . K i r n e r 652. n. Klassisch 610. s. K u n s t . ( P l a s t i k ) — W i r k u n g klassischer B i l d u n g 402. mit 611. Klenze 230. 601. n e t c . Kleomenes i32. K l o p s t o c k 3 i 4 . 336. 33& K l ü t z . W . A . . 3 o i . n. Hoch 279. 388. 6 2 3 f. 6Í9. 642. 646. 648, n ä h e r t sich in d e r L a n d s c h a f t s - M a l e r c i d e r historischen 624. — V e r f a s s e r d e r m o d e r n e n K u n s t - C h r o n i k 2-9. etc. 373. 388. 588. 6/,8. etc. zu 578. — sein Urtheil ü b e r K u n s t - Akademieen 63o. 642.

6¿6.

K o l b , G . F r . zu 5o5. n. etc. Kolorit 347 n. 38i. S09 5 i 8 etc. 5s6. 53o. zu 5o5. — Goldg r ü n d e 368. 389. 466 s. F a r be. Material. Ton. Koloss s. E r h a b e n Colias e u m — Rosse-Bändiger 217. K o l u m b u s 8. G e n u a . Komödie 245. 324. s. A r i s t o p h a n e s . I r o n i e . — Komiker und T r a g i k e r Ein Dichter 35o. Komposition s. K u n s t . — schon f r ü h e v e r m i t t e l t 3 7 6 . 3 8 5 . 5 6 3. (6i3.) — s c h w a c h e , zumal in späten Zeitén 529. 610. — oft

d o p p e l t e H a n d l u n g 556. 562 f. 477 ff. ( 5 u . n. 556.) 563. — gewühlvolle 653. etc. — ü b e r t r e i b e n d e 610. etc. — zweiseelige 444 f. (dagegen ¿66 mit 484.) — MusterdereinfacbstenKomnp. 487 f. (704. zu 4 63.) (176 ff) etc. — d e r k ü h n s t e n , verwickclstcn 483.489ff.445iT.(2 i3.)etc. — einer rulievoll b e w e g t e n 407 ff. — ironischen 4o3 etc. — Melodie malerischer — ^3o. etc. — plastischer 597. — musikalischer 3i6. 33o. n. — Individualität architektonischer Kompositionen s,I n d i v i d u a I i t ä t . K o o p m a n n 6i3 f. (622 f. s a u c h die A n m . ) — seine M a d o n n a . Kopie 127. i33. i37 170 f. 184. 2 0 1 f etc. (antik) 644- 652. etc. .(modern) — 462. zu 464 ff. ( R a p h a e l ) 4i5. 641. ( S a r t o . ) — 147. 464. 5 . 5 . (Tizian.) 49S. 553. n. ( G u i d o R e m ) etc. s. K u n s t . G e n i e , etc. — gelungene Ko-picen e r f r e u e n den M e i s t e r 4 9 " f. — Kopieen in d e r B a u k . 281 f. 290 f. 283. — in B e z u g auf Poesie u. M u s i k : w a h r e A u f f ü h r u n g ist ein W i c d e r s c h a f f e n , kein b l o s e s U e b e r t r a g e n in's L e b e n 353. etc. s. Machahm uns. Korinthische S ä u l e n o r d n u n g 253. ff. eine einzelne, die älteste (?) k. S ä u l e 249. n. K o r r e k t h e i t 3§4 ff. 429 f. 638. e t c . s. R e g e l . K u n s t u r t h e i L I l o t z e b u e 357. zu i53- zu i58. K r a u s e , Cli. F r . 335. Krieg, s i e b e n j ä h r i g e r . S e i n e Bed e u t u n g 341 f. K r i t i k , g e l e h r t e 256. — d e r K u n s t , s. K u n s t - U r t h e i l . Kreuz-Züge. I h r e W i r k u n g e n ? 3 6 9 ff. 265. — K r e u z f o r m »69 f. n. 298. 3oo. etc. — K r . G e w ö l b e 3oi lf — K r . G ä n g e 276. 3o6. — Rose u. K r e u z 3oo. (Uesiphon a5i. K u » l c r . F r a n z zu 633. Kuuolnik zu 665. Kunst 1. W a s ? A) im A l l g e m e i n e n : I i 3 . 337._ etc. — ist das Reich d e r G r a z i e , l e b t in ihr u enthüllt sie 658 ff. ».

745 G r a z i e . — lebt in der wirkliehen I d e e , nicht im blosen I d e a l e i83. 2i3. 33o. 569. — sieht Alles in der Gestalt des Ewigen ai 3. »37. (3^7.) 658 ff. — eint~das Göttliche u. Menschliche 337. — die Widersprüche des Lebens i54 IT. (Maler, u. Plast.) 33q ff 3oo. (Musik) etc. 658. (allgem.) — bringt den Himmel auf die Erde (638 )84. 292 (Baukunst). — 337 (Musik). — 4°5 606 (Malerei) — 2i3. 370. (bildende Kunst.) etc. — ist eine G u n s t (Gabe) Gottes, und doch Akt der Freiheit(345.)662. s. K u n s t thätigkeit. Begeisterung. B) Was? im h i s t o r i s c h e n — 399. (235. 337. 137. etc.) — und o b j e k t i v e m Sinne: nie blose N a c h a h m u n g , weder der Natur, noch der Antike 270. n. 33o. 569. 645. 649. i83. (709 zu 468) etc. — nur im Verfall 289. 533 ff. 55a. 645 su 569 etc. — hist. Nachahmung ? Fortbildung i'dj. 269 f. (3gi ff.) 645 ff. etc. s. K o p i e . N a c h a h m u n g . — Natur u. Kunst 1. G r a z i e . N a t u r . (T) In s u b j e k t i v e m Sinne: Ueberwindung des blosen G e . g c h m a c k e s , E f f e k t e s , Al- les nur I n t e r e s s a n t e n u. Rhetorischen,Verdienstl i c h e n u. E k l e k t i s c h e n , der Sucht nach O r i g i n a I i < t a t , M a n i e r u. M o de, nach R e g e l u. K o r r e k t h e i t s. Deutlichkeit, Effekt, Eklektizismus, Genie, Manier, Mode, Originalität, Korrektheit, Regel, Technik, Verdienst etc. — wahre Kunst d i e n t nie (287. 355.), sondern ist oder scheint 3i2. (237.) — auch nicht der Erbauung 619. (620. n.) — ist aber versöhnt mit ihr 659. 385. (539 ) etc. — besänftigt das Gewissen s. G e w i s s e n . — überschreitet die Schranken der Konfessionen 336. 34o. — selbst , in gewissem Sinne der Nationen 275 (Baukunst) 329. (Musik) mit 657 ff. (allgem.) — läl'st sich nichts rauben 235.



533. s. C e n i £ — achtet Fortbildung des Geleisteten für keinen Raub 137. — richtet sich nicht nachJhrer Wirkung 534. (mit 429 '•) etc. — tbut, gleich der Natur, nichts umsonst 181. — spricht den g a n ze nMenschen, selbst Baukunst spricht a 11 e Gefühle etc. an 307 ff. 569. — Kunst-Interesse der Völker 242. s. K u n s t . — Teleologie der Kunst 241. (660.) 2. Ihr B e r u f 66a. (Zweck in sich 660 ) 3. Ihre A b s i c h t 56a. 4. Ihre Q u e l l e , A n f a n g , G r u n d l a g e 645. 656-ff? 84. s . S c h ö n h e i t . Kunstbegeisterung als Quelle jeder Kunstschöufung und als Gegenstand der Kunst 486 ff. 8. K u n s 11 h ät i g k e i t . E r h a b e n h e i t etc. ö. I b r e M ö g l i c h k e i t , (Bedingung

in Italien.)

n3.

(im

Allgem. 662.) 6. IbreNoth w e n d i g k e i t , also h i s t o r i s c h e Begrün» dung 242. 272. 399. s. K u n a t trieb. 7. Ihre C e w a l t »35. etc. 8. W o ist 8ie?337.56^. — nicht blos da, wo sie das Höchste leistet 392. 664. (8a n 3 . ) mit 658 9. E i n f l u f s des L a n d e s , der Z e i t u. s. w. auf sie 279. (245.) 295. 307. 3oi. 398 ff. 533. 642. 656 ff. zu 5o5. zu 535. — Kunst u. Politik 34o. — vergleichende Kunstgeschichte s. V e r g l e i c h . — — Einflufs des polit. Lebens der Griechen auf die Kunst a45. — (Lebens - Quellen der griechischen Plastiker in Rom i63 ff. mit 235 ff.) — Einflufs der Kreuzzüge auf die Kunst 870.— des Mönchthums 402. (zu 5o5. 549) — nationale Kunst u3ff. 236. 242. 265. 278 299. 370. 392 ff. 398 ff. 400 ff. 610. 658 ff. 664 f. -etc. mit 275. 320. (336. 340 )255.307.s.K u n s t t h ä t i g keit. K u n s t t r i e b . — a l l g e meine W u r z e l der ital. K u n s t 236 ff. n 3 ff. V o r a n f ä n g e der Kunst,



746

der Bauk. und Mus. 160 mit 327. J93. — der Bauk. 291. 293. — der Plast. 187. (mit 609.) 3 7 0 . 3 p . — alle Kunst setzt eine tiefe Scheidung voraus 84 « 3 6 f . 337. 353 — duldet a b e r kein getheiltes Wesen n 3 . 236 39a. 463. etc. — entsteht aus sich selbst n 3 ff. 122 ff. 533 f. 645. 661. s. G e n i e. Begeisterung. Künstt r i e b . — fordert eine innere S t i l l e des Ceistcs 4oo. (385.) etc. — ruht nur nach Vollendung bestimmter E n t w i c k l u n g aus 5^4f. — ihre Anfänge verschieden in verschiedenen Nationen und Zeiten 3i6. etc. —. fordern von selbst Entw i c k l u n g 337. — ihre Geschichte kennt keineLücke 39a. 3 9 9 f. 5^4." (&74-) Unverletzlichkeit der Kunst 235. 533 f. — Unsterblichkeit der Kunst i m ff. ( 1 0 9 f . ) »35 ff. 367. etc. — (Unsterblichkeit ihrer W e r k e : nicht durch Stoff,Inhalt u . F o r m , nur dtirch die Einheit heider etc. g e s i c h e r t 201 f. s. G r a z i e . ) — Wiederaufleben der Kunst 12a f. a36. 367. 372 ff. 39a. etc. (533. 645.) — MittelPerioden 3a7ff.etc. - neue,innere Vorbereitungen 399. — in der Malerei. 368 ff. 37a. 398 — innerer Zwiespalt und tiefe B e w e g u n g bei der höheren Entfaltung der Kunst 33o. 340. ( M u s . ) 2 7 5 ' ( B a u k . ) — 84. . — P l a s t i k u. P o e s i e i63 ff. zu 161, etc. Baukunst und Plastik 3io. s. Apoll. Individualität. — M a l e r e i u. M u s i k 3>4— 335. mit 5o5. 348. 354 ff. s. T o n . — Gesetz der Gränzen der Künste 709. zu 468. — Rangstreit der Künste 517 f. 519. — gemeinsame u. eigentümliche Grundmomento der Hunst. A) Material s. M a -

t e r i a l . B) Gegenstand, Objekt, Stofl s. G e g e n s t a n d . C ) Kompositton s. K o m p o s i t i o n etc. а ) P o e s i e . NB. was tob ihr in dieser Schrift zu erwähnen 107. — s. D a n t e , P e trarca, Bocaccio, Ario s t o , T a s s o . etc. — Kunst aller Künste >60 ff. 166 ff. — Im Vergleich eu den anderen Künsten i56 £ 161. eu 96. zu 161. zu 468. End. — besonders der Plastik i65 ff. — Zeit der epischen u. dramatischen Poesie i65. — lyrische i65. — idyllische s. I d y l l . — epigrammatische s. E p i g r a m m . — Komödie 245. ¿24, 8. A r i o s t o p h . D r a m a . I r o n i e etc. , a) Alte Poesie 96 ff. 101. 107 f. ß) Jetzige in Italien 10»—109. Dichtungen bildender u. anderer Künstler z. B. des Giotto 375. Fragcia 542. Leonardo 4o5. Buonarroti 428. Tizian 5o8- etc. б) M u s i k . 1. Ihr Material u. Wesen 339. 337 ff. s. M a terial. Gegenstand Komp o s i t i o n . Die einzige a l l « g e m e i n e Sprache? G e m e i n g u t der Menschheit 34o; 329. imit 337. etc )— die u n s i c h t b a r s t e Kunst 3»9- (Farben u. Töne s. Ton.) 2. Daher ihre M a c h t 3 3 9 . durch Raphael dargestellt 484. 487 3. W o ist s i e n u r ? 337. 4. Ihre A u f g a b e . 343. — ihr Geist, allegorisch^ symbolisch? etc. 3i5. 3i8. etc. 5. Ihr U n t e r s c h i e d : in Bezug auf das Wesen de* Materials a) Vocal - u. Instrumental Musik 351 ff. 3i4 ff. (ital. Stimme 3iq ff. — Musik und Text 3i5 347 n.) — t>) des Inhalts: geistliche u.weltliche? (33 4 ff.) 336 f. 34o.35i. — c) der oetisch • musikalischen Form er Komposition: epische und plastische 3i8. 3 3 3 ff. — lyrische (3i5.) 334. — dramatische 318. 334. 338. 339 fr. (undramatische 357.) Volksgesänge 33off. Kirchen-



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Musik 3 i 6 ff. 333 ff. Oratorien 3.14- 3^7- O p e r 166. 3 a 2 f. 334 ff (Auffuhrung der Musik ein Wiederschaffen 353.) 6. H a r m o n i e u. . M e l o d i e 3i6. 33o. n. (597.) R j t b m u s u. Takt zu 316. K o n t r a p u n k t 3i6. 320. 7. Liebhaberei u. Liebe z u r Musik 354 f. , 8. Gefahren f ü r die Musik 338. 354 f. 358. (3ii f.) 9 Eklekti/.ism. in derselben 335 ff. — Malerei in ihr etc. 348. 354 ff. b. T o n . 10. Entwickelung der Musik ( V o r a n f a n g e der Musik u n d Bauk. 260. 293) Aufänge d e r Musik 160. i236.), 327. 33o f. 33i ff. etc. (Musik u. Bauk. 3i3.36i.3g3.etc.s o b c n K u n s t ) a) Musik d e r Orientalen 33o ff. — z. B. d e r Indier zu 3i6. — der H e b r ä e r 332. 292. — des Alterthums und des Mittelalters in Italien 3«4 ff- 33o mit n. — jene m e h r symbolisch; diese mehr allegorisch 315. — jene frisch ins Leben greifend, diese m e h r dem Himmel zugewendet 3i6. d o r t Musik des Lebens; hier Musik des Geistes? 318. (mit 622.) — beide cinfach und l a u t e r 316. — doch verschiedene Einfachheit 3i6. etc. — Herkommen u. Gesetze hinderten dieAusbildungder Musik in Griechenland 116 f.— Theorie, die neuere 33o. ß) Neuere Musik ü b e r h a u p t 3i4 f. 319 f. 326 ff. 356 ft.— (deutsche 327 ß. 33i f. etc. — byzant.-russische315.33off.)— Entwickel. d e r neueren deutschen M.336 ff. — Unterschied italien. u.german. Musik 3 3 1 . 354 IT. etc. (Literatur-Cesch. d. ital. io5) - E i n f l u l s n o r d i s c h e r Musiker auf italienische 329. — späte einsame Blüthe d e r ital. 288. 352. 393. ( 7 9 ; zu 489 zu 535. 7 ) Neuere -(heutige) Musik in Italien 3i3. 319. 3i3. 355 ff. 360. — Verfall derselben in Italien 320 f. Bedeutung der-

selben 79.|etc. Vergleicbung mit der älteren 36o ff. — italien. O p e r _ 3 j i ff. s . O p e r . — Kirchenstil, recitirender, Oratorienstil 333 ff. — Meister erneuter ( p r o t e s t a n t . ) Musik 336 ff. — MusikalischeAkadeinieen 77.361. — was ihnen zu wünschen 36i. 640. — Musik von bildenden und anderen Künstlern betrieben, von Leonardo 4o5. — Buonarroti 4»8. — Guido Beni 553 — Musik als Gegenstand malerischer u. a n d e r e r Darstellungen 319. 384. 487. 517. — Arbeitsstunden einzelner Musiker 344 mit 55i. c ) A r c h i t e k t u r. i . D e m Geiste B e d ü r i n i f s in welchem Sinne ? 241 f 291. zu 241 • besonders f ü r die ältesten Völker 242 f. zu 3o6. s. G e g e n s t a n d . — d r ü c k t die geistige F o r m dem Material nicht blos auf 294. s. I n d i v i d u a l i tät. 2. Perspektive,Gleichgewicht u. Symmetrie in der Baukunst 28® f. 291. 298 f. Bewegung u. V e r k ü r z u n g e n ? 3io und n (304 f.) 2 8 ! f. — Ueberwindet das Gesetz der Seh w e e r e . Licht 291. s M a t e r i a l . Reflex in den Bauten 207. (Baukunst u. Malerei i55 f. 146. 3>4. 383. 609.) 3. Andacht in d e r Baukunst 307. 4. Im B a u w e r k Klima und Landschaft, Ceschichte und Verfassung der Nationen sichtb a r 295. 3 0 7 mit 246. 279 u. 299. etc. (zu 260 ff.) 5. Geschichte (Entwickelung) der B a u k u n s t : (Anlange der Bauk. 2 16. 299. zu 3o6. V o r anfange der Bauk. u. Musik 260. 293. — ihre F o r m e n verglichen mit üen F o r m e n der Gebirge 279 mit i\ii> 3oo. 3o5 f. zu 3o6.) a) Aeltestc B a u w e r k e aller Erdtheile 242. ' 3 i 1.) ß) Acg) ptischc und altgriech. Bauk. i3. 242. ff. (261.) — In



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j e n e r m a s s e n h a f t e r Stil 243. 3 n . — P y r a m i d a l t b ü r e n ctc. a43 f. ( u n t e r i r d i s c h e B a u t e n z u 242.) — C h a r a k t e r d e r g r i e c h . B a u k . 244 ff- 269. 3 1 1. — A b b i l d des g r i e c h . Geistes in i h r 246. — S ä u l e n a n ' G e b ä u d e n und Tempeln im D i e n s t e d e r Schönheit »47- — S t r u k t u r griechisch. T e m p e l 247 f- — individuell e r A u s d r u c k derselben (Anl a g e , A u s f ü h r u n g und Verz i e r u n g 264. ( m i t 314.) — S ä u l e n o r d n u n g e n (Toskanischc. Dorische, Jonische, K o r i n t h i s c h e , Römische.) 248 IT. w e i t e r e S ä u l e n a r t e n zu 248. — S ä u l e n - S t e l l u n g 2Ö2. zu 33. — ( einzeln stehende S ä u l e n u n t e r a n d e r e n 249. n.) — H a l b s ä u l e n 248. n. (zu 473.) — E n t a s i s d e r S ä u l e , w a r u m ? z u 231. — o b d e r Baumstamm Vorbild der Säul e ? zu 260 • — Pilaster 248. n . 3o5 (f. u n d P f e i l e r s. u n : ter d e u t s c h e B a u k . — A l t e S ä u l e n in n e u e n K i r c h e n 255. 3o3. ( — g e w u n d e n e 3o4 f. —) ( S ä u l e n a r t e n u . T o n a r t e n 247. s. T o n . ) — griechische Baukiinstler il\o. etc. — S i n k e n d e r griechis c h e n B a u k . im V e r g l e i c h z u a n d e r e n Künsten 266ÌI'.— E n d e d o r i s c h e r B a u t e n 231. i 5 6 . (zu i3a.) Y) Ueberganj» d e r griech. in die r ö m i s c h e Baukunst »46- 257. a 5 8 f. — E r h a b e n heit u n d K r a f t r ö m i s c h e r B a u t e n 259. 269. 3 n . — V e r f a l l d e r r ö m . Bauk. a5o. — halbrunde Wölbungen, Kupp e l n , Basiliken 2601t. — ( C l o a c a maxima. Oolisseum. P a n t h e o n etc. 260 ff. G e b ä u d e in P o m p q i i etc. 240.) i) N e u e ( c h r i s t l i c h e ) B a u k u n s t 242. 265. 3 i 2 . etc. — U e b e r g ä n g e in dieselbe. Kirc h e S . Maria Maggiore 263 IT.) — w a r u m i h r e A u f g a b e tief e r und s c h w i e r i g e r ? 265. (298.) 662. fl) B y z a n t i n i s c h e und

g o t h i s c h e in Italien. (Mausoleum T h e o d o r i c b ' s e t c . S o phieen-Kirclie in Konstqntinopel. M a r k u s - K i r c h e in Venedig.) 265 fi. 277. — Charakter der b j z a n t . Bauk. 367 fF. 270. 272. 274. ( V g l . 368 ff.) — Basiliken 264. (280 in R o m mit 3o8.) — Ucberbleibsel b j z a n t . Bauk. in D e u t s c h l a n d 2 7 3 . - ( F l u l s Gebiete, ihre Ausbreitung 2S0. 274 ) — t>) B a u k u n s t d e r S a r a c e n e g ( a r a b i s c h e ) 274. ( n e u griechisch-arabische 278 mit 286. 293.) O'Reste normannischer B a u t e n 277. etc. t ) L o m b a r d , u. d e u t s c h e B a u k . 271 f. u. s. w . s. Deutsch. Lombard. C h a r a k t e r d e r deutschen B a u k . 271 f. 266. »76 ff. 287. 2 9 4 . 296. — A n l a n g e d e r s e l b e n zu 3o6.zu 267. — E p o chen d e r d e u t s c h . B a u k . 293. 275. F o r m , d e u t s c h e r K i r c h e n , ihr E i n d r u c k 298 f. 3oi ff. 3o5 ff. i h r e B e d e u t u n g 307 f u n t e r g e o r d n e t e M ä n g e l 294.302.(3oq.) V e r l a s s e n d e r alten B a u t e n 287. (294 ) 309. Vergleich deutsch. Bauk. mit g r i e c h . u. r ö m . etc. 299 f. zu 274. zu 2 8 2 . — d e u t s c h e u. g r i e c h . S ä u l e n 287. 3o4. — P f e i l e r 3 o i . 3 o 5 ff. (zu 473.) e) N e u e u n e u e s t e i t a l i e n . B a u k . 273. 277 ff. 287. 289. 3 u f. — f r ü h e R e g u n g e n d e r s e l b e n 278 375.376. (3u'l) D e u t s c h e r u. b y z a n t i n . Einflufs an italien. B a u t e n 279 f. 368 f. 380. N e u e italien. B a u k ü n s t l e r 280 ff. 288 ff. ( R a p h a e l ' s B a u t e n zu 473.) — W e r k e d e r n e u e s t e n ital.' B a u k . 289 ff. ( D o m zu M a i l a n d u . s. w . ) — V e r fall d e r n e u e r e n Bank (französische etc.) 288 f. — E k l e k tizismus in d e r B a u k . 3o3 f. 288. etc. 6. U e b e r b l i c k de» E n t w i c k e lungs-Ganges d e r B a u k . 3 11 ff.



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— was fordert ihre W i e d e r geburt? 3i3 mit (616 ff) 656ff. etc. (praktische Mifsgriffe moderner Architekten a?3. ctc. zu 381 ff. etc.) mächtiger und heilsamer EiDÜufs der Bank, auf die anderen Künste 6 1 6 . g. oben unter K u n s t . — Entfernung' der bildenden Künste vom Einfluß der Architektur war eine N o t w e n d i g k e i t und ein Fortschritt 15 7. 28-. — Verlangen der Zeit nach anderen Bauformen 291 ff. (mit 3i3.) 616. dj Plastik. 1. Gegenstand derselben 6 0 9 , 6 1 1 . s. Gegenstand. Material. K o m p o s i t i o n . — Plastik 11. Malerei (i5o.) i55. (3o6 ) 383. 607. n. 609. — Plastik u. Poesie s. P o e s i e . A p o l l on. (Eindruck plastischer W e r k e i58ff. 209. etc. — auf K a p o l e o n 594.) i . A u g e n p u n k t plastisch. W e r k e i55 f. ( s . P e r s p e k t i v e . ) — Bewegung u. Hube 1 1 9 ff. l83 ff. 413 ff. 6 1 7 . — theatralische Haltung 131. 209. S . A p o l l . T h e a t e r . — Elastische u. transparente Behandlung plastischer W e r k e s. E l a s t. Transpar. — Verwandte, selbstständige Statuen 178. — gebundene Gruppen i55. 209. s. K o m p o s i t i o n . — Basrelief 383. 60a. 607. n. 609. ctc. — 3. Ihre E n t w i c k e I un g : (Anfange der griech. 187. etc. u. der neueren Plast. 610.644 ff. — im Verhältnis zur Malerei 370. — Anfang und Ende der antiken Plastik ao8. — ) a) Reste alter e t r u s k. Plastik in Italien 119 f. ß) P l a s t i k d e r G r i e c h e n 186f. >57. — ihre Höhe und ihr V e r f a l l 1 9 1 . »07 f. — ih.dramatischer Charakter 163 — 1 6 9 ff. 209. etc. — W e r k e der eriech. Plastik in Italien i a 5 ff. — 131 ff. i s 8 f f . 143 ff. 146 ff. i 5 o . i 5 i . i54 ff. i 5 8 IT. 192 ff. 2 1 9 f. (s z. B. N i o b e , mediceische Venus, Laokoon, vatikanischer A p o l l , Torso

etc.) — in England 914 ff. (Marmor-Denkmale von P h idias.) Plastik als tiefstes Eigenthum der Griechen 186. 208. 235. 237. — lu Rom 136 ff. i65 ST. mit 235. — gestört? 148. s. M y t h o l o g i e . — im neuen Italien 8411. u 2 f f . — gepflegt 156. etc. — (Bewufstsein der Alten über ihre Kunst 1-4. mit 202. 208 216.) — ihr Reichthum an Kunstwerken 1 2 1 . — späte Plastik 1 2 1 . 186. 156. (i5o mit 1 8 7 ) 208. 235. 257. — antike und neue i83. 6 1 0 , ctc. — Polytheismus der Plastik'zu 6 2 1 . s. G ö t t e r . G ö t z e n . M y thologie. — *y) Plastik im i3,. i/|. und 13. Jahrhundert ctc. in P i s a 3"o f . , in F l o r e n z u. s. w . 3 8 2 IT. s! L u c a della H o b b i a . — nach M i c l i c l •Angelo wurde sie bald gemein u. übertrieben 538. (548 ff; 596 ff 5) Gegen Ende des 16. u. gegen Anfang des 17. Jahrhunderts etwas Leben in der Plast. 536. ( 2 8 8 . ) 538 ff. — docli vom herrschenden Geschmack abhängig, der ü b e r t r i e b e n e K ü h n h e i t in den S t e l l u n g e n u. e i t l e Z i e r l i c h k e i t in den F o r m e n verlangte 578. 595 f. 610. ohne Kraft der Wirklichkeit etc. 579. — e) I m 18. Jahrh, brachte die Plast, in I t a l , wie überhaupt nichts mehr Bedeutendes hervor bis auf C a n o v a 5 9 1 . — Streben nach dem Beizeoden, Weichen, Zarten auch in Canova 591 ff. 596 f. In der neueren Zeit wesentlicher Fortschritt durch T h o r w a l d s e n 596 ff >83. — die Grazie seiner W e r k e ist die wahre 597. Punkt der individuellen Einheit 6 1 1 f. (s. C a n o v a , T h o r w a l d s e n etc.) — D a n n c c k c r , R a u c h , T i e c k 5 9 - r — heutigePlastilicrItalicn's636f.(i83.)



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t ) M a l e r e i ia3. antike und moderne, zu »5i. — ihr Material 370. '— Wachs, Oel, Fresko, Kupfer, Glas, Mosaik, Arazxi etc. s. M a t e r i a l . —" Farben u. Töne 5o5. s. Ton. — enkaustische zu i5i. — Miniatur-Malerei 456. [385.] zu 456. — Porträt-Malerei 5i4 f. 594. 65a f. n. s. P o r t r ä t . — Bainbocciaden 576. — Genre 577. 635. 65a. zu i5i. besonders zu 577. — Landschaften etc. 5ia. KU I 5 I . zu 5 7 7 . etc. — Gränzen der Malerei 4^9. ( 6 0 2 . ) 6 0 9 . Plastik und Malerei i55. (3o6) 383. 6 0 7 . n. 6 0 9 etc. — Bauk. 11. Malerei 155 F. 246. 314.383.609. s. G c g e n s t a nd. Eklektizismus. 1. (Musivischei Gemälde zum Schmuck der Kirchen von . der Zeit Leo's des Grol'scn an 367 f. bilderstreit. . a. Byzantin. Künstler kommen in Folge des Streites nach Italien 368. 3. Malerei im i3., >4. u. i5. Jahrh. zu "Pisa , Siena, Florenz u s. w. 371 ff. 385 ff 4. M a l e r - S c h u l e n entstehen 38o f. 387. 390. 397 f. 4 o 1. u. s. w. zu 5o5. s. S c h u l e . a) F l o r e n t i n i s c h e Schule 4oaff.418ff.s. M ic h e 1 -A n g e l o . L e o n a r d o etc. — ihr Charakter 4°»- 404. zu 5o5.— S i e n e s i s c h e Meister ergänzen ihre Richtung ^ibB. 418. (39a. zu 39a. 8. Hazzi.} ß) Sog. r ö m i s c h e S c h u l e . R a p h a e l ihr Meister 455 ff. zu 5o5. — ihre Benennung 455. — ungeeignet ¿j55. — Zustand -der Malerei in Rom nach Raphael's und Leo's X. Tode 493. — R a p h a e l ' « SchCler 493 ff. 533. - Schü-. ler,' welche sich z w i s c h e n Raph. u. Michcl-Angelo hielten — Michel-Ang e l o ' s Schüler 497 K 533. yi C o r r e g g i o etc. ( L o m b a r d i s c h e Schule?) 5oo ff. zu 5o5. zu 535, — C. steht unabhängig da 5oo ff. — na-

her Verfall seiner Kunst kündigt sich in ihm an 600 f. 6o5. 5»8. 53o. s. F e r r a r a . 11 a 1 i en etc. 2 ) . V e n e z i a n i s c h e Schule. 5oo. 5o5 ff. T i z i a n e t c . — grofse, treue, frische Naturanschauung durch tief-künstlerischen Verstand. Studium der Antike etc. zu 5o5ff.etc. — (lange ßlüthe der venezianischen Kunst zu 5o5. —). «)S. C e n u a . N e a p e l etc. 5. Vergleichender Rück,- und Ueberblick 5 a 4 ff. zu 5o5. — besonders die Gestaltung der Religion in diesen Künstlern 52c, 6. Sinken der Malerei 5igf. — unter Michel-Angelo's u. Raphael's Schülern 533 ff. — ein Gemisch der verschiedensten Manieren, Gefallsucht, Erwcrbsucht, Naturalem. 536 f. Idealismus 534- 53y. E k l e k t i z i s m u s 537. 7. Wiederaufleben der Malerei gegen Ende des 16. u. gegen Anfang des 17. Jahrhunderts 536. 5-3 f) S o g e n , b o l o g n e s i s c h e Schule s . F r a n c e s c o F r an« c i a . D i e d r e i C a r a c cj. G u i d o R e n i etc. G u e r « s c i n o 535 ff« 54i ff. — Rahael's Epoche hatte das öbeimnifs der Grazie gelöst 568 — nach ihr. hatte kein bildender Künstler des Landes jenen Zwiespalt zwischen Ideal und Wirklichkeit wieder überwunden 568. — nach G u e r c i n o ' s halbglücklichen Versuchen seiner Ueberwindung - Ze r r i s s e n h e i t 569. 8. Abermaliges Sinken: Gefühl und Verstand sind entzweit, Himmel und Erde auseinander gerissen 56a. — die Hunst zieht sich zurück aus den Werken, denen Bie ihren Namen leiht 569. »j) Die n e u e r e M a l e r e i in I t a l i e n 67.1 ff. — Sucht nach Neuheit u. Erfindung; Trägheit und Eilfertigkeit,

g

— 758 — welche die Anstrengung u. K. u. Religion s. R e f o r m a t i o n R e 1 i g i o n. — dargeBildung vermeidet 5t4 t. — stellt 486. — K. u Wissenschaft Rhyparographen u. Hhopos K u 11 s t u r t h e il W i s s e n eraphen 573 f. u. s. w. — s c h a f t . — H. u. Technik 4^5. bald keine gesunde Anschau(i56.) 579. zu 656. s. M a t e ung der wirklichen Welt rial. Regel. T e c h n i k . mehr 579. — Prunk u. Glanz Komposition K u n s t t h ä t i g k e i t , der Farben. Akt der des Effekts D70 — Malerei Freiheit 662 IT. s B e g e i s t e vor M e n g s 5Öo r u n g . — Arbeit der Jahrhunderte, der Nationen s. K u n s t 9. Im 18. Jahrh Aufleben der t r i e b . — im Allgemeinen 400. Malerei unter W i n k e l m a n n 336. 340. 656. — in der Bauk. und M c n g s 58of. — (Baloni 236. 255. 293. 299. (3o8.) — 58i.) — Eleganz u. NachahP l a s t i k i3 7 . (Venus) 184. mung der Antike 586. (Apoll) 201. (Torso), ctc. — 1 0 . N e u s t e M a l e r e i in I t a Kunstthätigkeit in llezug auf das l i e n 622 ff. — Streben nach Privatleben der Künstler 392 f. dem Besseren in einzelnen 4oo f. ( — erblindete Hünstier d e u t s c h . Künstlern in Rom, 345. (Händel) 162. (Buoin R e i n h a r t, K 9 c Ii, O v c rnarroti) zu 5i5. (Tizian) etc. — b e c k u.- 8. w . , im Römer (Beethoven taub geworden.) — C a m u c c i n i [vertritt die itaauf ihr Gertie 398. 66a ff. s. lienisch - f r a n z ö s i s c h e G e n i e . K o p i e . — ihre ArS c h u l e 6ti. 629. 65i.] — beits-Stumlen 55i. 344- —schwaUrtheil im Allgemeinen über che Arbeiten würdiger Meister die Kunst der heutigen 464. 519 zu 549. — schnelle i t a l i e n . M a l e r 634f. 638 — Arbeiten ausgezeichneter 426. Streben nach k o r r e k t e r 604. — anderer, bedeutender N a c h a h m u n g u. Ü b e r zu 554. — mittelmäfsiger Künstt r e i b u n g 633f. — Sucht ler 497- ¡*i». 534. zu 537. nach- L e i c h t i g k e i t (nach etc. — Berechnungen 5-9. — undem R e i z e n d e n ) , nach bewufste u bewufsteThätigkeit K ü h n h e i t (nach dem Effektdes.Künstlers 161.(191 ff)473ff. vollen, Bedeutenden) 634- — 489. 618. 662 ff. 664. elc. zu im Wesen der Sache, wie in 68. — s. E f f e k t . — nimmt der Technik 634. — Rettungsen ganzen Menschen, Cef ühl u. versuche Einzelner 635 f. — Verstand etc. in Anspruch 569. Akademieen der Malerei u. s. (307 ff ) — Breite u. Tiefe der w. (zu Neapel] 639. 64>. 644Arbeit 4- s. D e u t l i c h k e i t . 6^6T. — Gallerieen, KupferT r a n s p a r e n z . — Anfälligstich-Kabinette 640 f. — (Na keit der Kunst s. E k l e k t i zismus. p o l e o n ' s Museum i53. 641.) — Rückblick auf die Ent- K u n s t - I n t e r c s s c 241. — der Hünstler u. der Beschauer 13611. vrickelung der Malerei 645.— i65ff. etc 45o. 662. Leben u. Treiben der j e t z i en M a l e r u. s w. i n I t a - K u n s t t r i e b 113.209f.234.2 3 i f f . 265. 275. (289.) 29CJ. etc. ähni e n (Rom) 647. 648F. 65o. lich dem Bildungstrieb der Na651. — Rath 651 ff. 656 ff. (709 tur 289 mit 113 ff. 5 24. — Bezu 4 6 8 m 637.) — W a r n u n g d ü r f n i s u. Drang (Penia) der vor schiefer Beurtheilung derKunst 2 3 6. 241. 299. zu 2 4 selben 648f. s. K u n s t - U r — als Natur -Bedürfnifs des th eil. Ceistes 399. (236. 299.) — im K u n s t u. M a n i e r s. M a n i e r . Volksgeist 113. 236 »75. 399. — K. u. M o d e 312. (355.) 651 ff. 553. 656 ff — im Altertbuin K. u. Natur i 5 i . ai5. 609. s 234. — nationaler Kunsttrieb C r a e i e . K u n s t unter B. N a t u r . — Kunst u. Politik 340ff.—

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ü b e r h a u p t 235. 24.1. 270. 2 9 9 . (3o5.)3c»7f. 533.6561F.-überschreitet die Schranken der Nationen 275. 329. 657 ff. der Konfessionen 336. 340. — Kunst als Arbeit der Nationen, der J a h r h u n d e r t e 137. 183 ff. 657 fr. etc. s. K u n s t t,h ä t ig k e i t. Kunsturtheil 649. 637. Erl. zu 64g. s. W i s s e n s c h a f t. - vorlauter T a d e l , K u n s t - U r t h e i l des grofsen Publikums 449- 5oi. — des Ceremonien - Meisters 449 £ 8 f. s. Korrektheit, acktheit. — Nichtigkeit des Tadels und L o b e s 649. — Maafs in beiden 637. K u n s t w e r k s. K u n s t . — das lebendige 662. Künstler - Gewohnheiten 55i f. (344 mit 519.) — .ihr PrivatL e b e n 392. — K ü n s t l e r , der w a h r e ? 649. s. G e n i e . — sein Name 137. 202. etc. — Künstlerstolz 457. 649. 701.'zu 428. — Empfindlichkeit 397 f. — Neid 562. (Lanfranco; z u 5 1 6. Kupferstecher zu 637. Kyklopische Mauern 222 f. 242. 295.

f

L. L a a r , P e t e r von 576. L a c r j ' m a e Christi 48. 73. Lätitia 86. 593. s. N a p o l e o n . Lago Maggiore 6. Lagonen 56 f. L a m b e r t zu 64. L a n d i 631. Landini 373. Landomenighi 636. Landschaften zu 45. s. I t a l i e n . — der abtiken u. neuital. Poesie 31. 104. n. 3iÖ. — der Malerei 379. 5 i a . 526. 535. 577. etc. zu 5 7 7 . zu 4 9 9 — N a t u r a l s L a n d schàfts-Malerin zu 45. L a n f r a n c o 5 6 2. — neidisch 56i f. 566. 574. — gemein geistlos 562. etc.\ Lanzelloti 74. Lanzi 468. etc. zu 498. etc. Laokoon i53. Laokoon's G r u p p e 154 ff. — Auffassungen, Augenp u n k t , sg. Mängel der G r u p p e i54 ff. — im verhältnifs zu

Torso u. Apoll 2 0 7 ff — verglichen mit welchem chriftlilichen Bilde? 211. Lasger (Pelasger) 224. Lasinio 379. u. E r l . zu 498. L a f s , Roland 3i5. 3a7 ff 332 ff. (343. 362) Lateiner 227. 230. L a t e r a n 367 etc. s R o m etc. L a t u r , Cagniart de 274,, L a p o , A r n o l f o di -280. zu. 370. zu 383. de Laurentis 633. Lauriati s. L o r e n z e t t i . Lazzaroni 73. Leib der Auferstehung 210. Leibeigene 224. Leibnitz 338. 341 ff. 642. 646. L e h r e r s. S c h u l e . L e o , der Musiker 4 79. 333 ff. Lco's ital. Gesch. zu 100. zu 402. L e o n a r d o da Vinci 405 ff. 431. 5 2 4 ff. etc. (zu 468) -r~ Sage von seinem Tode 4 1 1 • — schrieb ü b e r Technik der Malerei etc. 411. u. E r l . — seine S c h ü l e r 4 n . — nordischer Zug in ihm ¡>27. — verglichen mit w e m ? 428 f. 624. 527 sein b e r ü h m t e r Garton 4>°. fco. 42- etc. — sein A b e n d m a h l — Schicksale dieses Gemäldes 4°8 ff, etc — Plastiker zu 407. — Baumeister 285. zu 407. e t c . v. Leonhard zu 74. etc. Lessing 43g. 586. — Lcssingianer 586. s. S c h u l e . L e w e z o w i33. etc. L i b e r a t o r e , Pasquale 75. Libop 245. L i b u r n e r 225. Licht u Schweere in Bezug auf die Baukunst 291. — gesuchte Licht-Effekte der Malerei 55i. zu 55i. Lichtenberg 321. 540. Liebe 656. etc. — im Sinne d e r Griechen 187. 192 ff. — in Christus 618'ff. (mit 435.) 660 ff. s. F r e u n d s c h a f t . L i g u r e r 2 2Öf. L i n d a u , Maler 652. n. Lipparini 631. Lippi s. F i l i p p o . L i p p l , Annibale ia5. L i p p o , aus Bologna zu 380.

48

List d e r modernen Kunst zu 282. cu 288 Livitu 38. 261. etc. L i v o r n o 16. 94.. Logen. Baphael's 4j>Lomazzo 408L o m b a r d e zu 271 (vgl. s65.) Longhena zu l\-]'6 etc. L o aghi 462. L o n g o b a r d c n 17. «71. zu 266. t u 171. L o r e n z e t t i , Ambruogio u. Pietro 379. 38i- 434. zu 379. L o r e n z o di Credi 4o5. 4 i » . u Erl. L o r e n z o di Bicci s. B i c c i . — L . Costa s. C o s t a » L o r e n z o , Don zu 38o. Lotti 333. 337. L u t a , d e , F e r d i n . u . F r a n c . 74. Luca della Bobbia 383 f. 487.5»4. L u c a n e r 227 f. Lucere» 231. L u d w i g , Bönig v. Baiern 4->2' Coi. 647 etc. Lugano, Mailänder Maler zu 381. L u g a n o - See 6. L u i g i , A n d r e a , l'Ingegno 4^9. L u i n o , Bernardino 4 1 1 f- — Leonardo's ausgezeichnetster Scbiiler — Grablegung durch Engel. Gott V a t e r etc. — W e r k e , zweifelhafte, ob sie von ihm o d e r seinem L e h r e r 4>3zu. 412. L u t h e r ü b e r Musiii 345. — seine Verdienste um Kirchenmusik 33i. — seine Bibel 190. — L . in Bom 4 0 *• 459 — sein anebliehes Bildnils 5i6. — s.

fLeformat.

Lusaac 8. Lyell zu 60. Lygier 224. L y r i k 165 ff. s. P o e s i e u n t e r K u n s t . — lyrische Musik 3 i 8 ff. 33a. 3 3 4 »• — dramatisches P f e t b o s in der Plastik 209. Lysippos 145 f. 196. 198 f. 202. 216. 257. etc.

M.

Maal's 291. 659. etc. — Mensur 329 — Zweckinäfsigkeit in d e r Kunst 241- 3 n . Maccaluben 5 6 f . z u 67. Macchiavelli 95. Maderno 285.

Madrigal 690. s u 690. s. E p i g r MafTei 101. Maliabalipuran zu 161. Mahabharata zu 161. Mai, Abbate 87. Mailand 80. 102. — Dom »89- f. 296. Malatesta 63i. Malchus, G r a f 17. zu 89. Malerei s. K u n s t , v. Malzen zu 142. Manier 355. Si3. 654. e t e Manier und Mode J i » . (355.) 651. Manieren u. Epochen 602. (zu 554 ) Manier u. Kunst zu 5i5. — S u c h t nach Beifall etc. weckt bald verschiedene — 675. Iiald uniforme Manieren 646 ff. s. E f f e k t . R e g e l . Verdienst. Mantegna, Andrea 5o6 f. z u 5 o i f f . Mantegna, Francesco zu 5oi. Manzoni 101 f. M a r a t t a , C a r l o 578.472. zu 123Marc-Antonio F r a n c e s c a n i 568. Marc-Antonio Franciabigi 413. Marc-Antonio (del Francia) B a i m o n d i zu 421. z u 6 3 7 . M a r c - A n t o n i o de la T o r r e zu 4 u . zu 5i4. Marcello 332. 334. Marcello Venusti 497- — Kopie von Micliel-Angelo's jüngstem Gericht 497. Marchesi 636. Marchetti 604. n. Margaritone 373. Marciassi 633. Mariotti 458. etc. M a r m o r 18 123. 180. 205. — M a r m o r - C a s c a d e 29. — M a r m o r - Technik 129. 180. ao5. 4 25 f. (joi. n. M a r s e r 228. Marsigli 638. — seine N o r m e n eines philosopb. Kunsturtheils 638. M a r i n a s 139. zu 649. Maritali» 3i f. 141. i5i. 195. 196. 199. 20*. 916. zu i 5 i . etc. M a r t i n i , P a t e r 333. Martino, Simone 378 u . E r l . 36i f. 398. Masaniello zu 677, 12. zu 63o. Maso a f i o t t i n o . M a s s a , Anatom zu S14 , 27. Masaccio 3 8 t . 3 8 5 ff. 391. 3 9 7 f . 402. 4°4- 43o f. 5a4 529. etc. —

Mas. u . Brunelleschi 280 f. — Mazza 409. Mas. u. Donatello 388. (wei- Mäcenas 27 t e r e Vergleiche 5o8.) Mährchen zu 4 7 ' • Massimo Stanzioni zu 578. M e e r , Mittelmeer in geographiMassolino 385. schem 59 ff. — im politischem 110 ff. etc. — in urgeschichtM a t e r dolorosa, verglichen i3o f. lichem Bezüge ff. 310 f. Material u. . Technik d e r Kunst Mecherino s. ß - e c c a f u m i . 389. i36. etc. s. T e c h n i k . — Mediceer 101. 124 ff. etc. die Kunst nimmt nie mehr Ma- Medizin zu 101. s. A n a t o m . t e r i e , als nothwendig 609. 610. Melano s. M i l a n o . (Plastik) 296. (Bauk.)^ etc. — Mcleaeros 2S7. drückt dieser die geistige Form Meli 81. nicht blos auf 294.298 ff (Bauk.) Melodie 316. 330. ir. malerischer Kompositionen 43». 627 f. — — 339. (Musik) —610. (Plastik) plastischer Sgy. etc. — läfst in der Masse die schöpferische Kraft -fortwirken Melzo, Francesco 411. 3o6. zu 306. — Material d e r M e m m i , Filippo 378 f. B a u k , 260.,291 ff. 294. 295. M e n e s , Raphael (i83. 386. 465. 579 f ) 5 8 1 ff. 586. 6 2 7 . 6 4 5 . s. K y k l o p . B a u t e n . (Holz(zu 47°» «tc.) — verglichen u. Steinbau 260. (261. 361.) mit Winjielmann 581. — setzte zu 260. zu 3o6. — 249 toskadie Schönheit in die F o r m < 581. nisch). — Mat. der P l a s t i k _ _ der gröfste Maler seiner 260. 370, 383. — angebliche Zeit 581 mit 58o. -1- streng ¡erBronze-Originale 129. i36. 180. zogen 58i. — seine Studien in etc. — E r z u. Marmor 129. 180. Rom 58a ff. — Dresdner Hof4 2 5. — Gyps 180. 205. (Momater 583. — Aufenthalt in delle und Ausführungen 426. Rom 583 ff. u. Madrid 584 ff. 601. n. etc.) — Mat. d e r M a — F r e u n d Winkelmanns 581". l e r e i 370. — Enkaustische u. 684. h. Euseb. 583. — A p o l l Oel-Malerei zu >5i. 388. zu m i t d e n , n e u n M u s e n 584. 5o5. — W a c h s 375, zu i 5 i . — Jupiter 084. — Porträt F r e s k o _i5i. 408. zu 387. — Clemens XIII. 585. — vornehKupferstiche u. Holzschnitt zu me Eleganz in seinen-Werken, 637. — Mosaik i 5 i . 270. n. s — Gefallsucht etc. 525 ff. 58i. 367 f- — Glas-Malerei —"seine Schriften 585. n. — L i c h t . B a u k . — Arazzi 4^3. sein Kunstürtheil 649. etc. — zu 577. — Mat. der M u s i k verglichen mit Canoya 5gi. — (337.) 33o. — (Töne u. F a r b e n mit Overbeck 627. 5o5. — Tonarten, Säulenarten etc. 247. s. T o n . ) — Behand- M e n s c h , der höchste V o r w u r f der Kunst 688. zu 3o6. lung des Materials, Stil 164' — transparente Behandlung ,s. Mensur 329. etc. s. M a a f s . Rythmus. T r a n s p a r e n e . — Herrschaft ü b e r da.« Material u. unterge- Menzel. 107. 109. i n . 112. 3 n . 5 2 8; 549, 558. 608. 616 f. 648. ordnete Mängel 129. s. K u n s t . zu 87. etc. 5 c liule. Mathematik 295. — Metaphysik Mercy zu 376. zu 482. Meroe 261. etc. des Räumlichen zu 3o6. — Mathematik u. Baukunst 241. 295. M e r k u r , belvederischer 216 f. Berechnungen in der Bauk. i5z. etc 283. 295. — bildenden Kunst Messina, Antonello von s. A n 679. s. R e g e l . tonello. Matteo da Siena (di Giovanni) Messapier 226. Metaphysische Gesetze_ 664. — zu 4 >8. Metaphysik desRäumlichen688. Matthisson 323. zu S49. zu 3o6. Maximilian I. v. Baiern 607 f.

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M e t z g e r , E d u a r d zu 244 M e t z e e r , J . zu 3o6. Meriko 2 7 0 . n. zu 47 M e y e r , Heinr. 148^8. W i n k e l mann. M e y e r , M a l e r 652. n. Michel-Angelo B u o n a r r o t i 9 6 . 9 8 . 12a. 125. 146. iÖ2. 281 IT. 284 f. 308. 3 i o . 3 i 2 . 401. 403. 418 fT. 437 f. 434 ff. 5>4 ff. 596. etc. — sein- italienischer S i n n ? 5 2 5. mit 418I. ¿28. [447- 611 ff.] — steht a u f dem Gipfel — 3 9 8 . 533. etc. — a u f d e m W e n d e punkt der Zeit 288. 312. 401 f. 628 ff. 534 ff. (596.) zu 468 — P r o p h e t einer W i e d e r g e b u r t d e r christlichen K u n s t 312. — Architekt, Maler, Plastiker.— s t r e b t das Antike u. M o d e r n e zu vereinen 283. 428. (447.) — auch Dichter etc. 428. —. w a s ilnn fehlte 4^0. 425 ff. — seine Technik 424 ff. — nie a u f E f f e k t gerichtet 429 f. — seine-Grazie ? 447. — ¿eine S k e p s i s der G r a z i e 43o ; etc. — sein Handel mit J u l i u s II. 411 ff. — sein L e b e n im G ä n s e n 431 ff. — Vergleichung mit Anderen 428 ff. — V e r h i l t n t f s 7.u R a p h a e l 362. 432. 463. zu 4 2 8 . zu 4681 — z.u L e o n a r d o 3 9 8 fr. 4 1 0 . 4 2 0 . 431. 4 6 2 . 524 ff. 6 2 7 ff. -— zu L e o n . u. S a r t o 416. — zu Pcruzzi 2 8 1 . — zu Tizian u. Anderen 524 f. 526 ff. 619 ff. — zu älteren Meistern 429 ff. 431. *zu 4 6 8 . — zu j ü n g e r e n : B e r nini, C a n o v a 6 9 6 . — T h o r vvaldsen 611. (596 ff.) — zu a u s l ä n d i s c h e n : R u b e n s 528. s. o b e n : sein i t a l . S i n n . — v e r g l . mit Ariosto 285. (393.) 402. (43o.) ( — J e a n P a u l 2 8 5 . — Aristoteles a85. zu 4 6 8 . ) — ürtheilt ü b e r d'Avanzi, 380. — Brunelleschi 383. — Signorelli 403. (419.) — P e r u z z i 5i8. — S a r t o — 4 1 3 . — B r a m a n t e u. R a p h a e l 428. zu 428. — ü b e r die W i r k u n g seiner eigenen W e r k e 634. (mit 429 f.) etc. — seine Zeitgenbssen und Nachfolger 4 1 8 4 9 3 ff 538. 5 9 3 f r . — seine W e r k e : plastische 418fr. 424 ff. etc. B a u w e r k e 2 8 1 —

2 8 6 ff, 312. 4i8.- l ( P e t e r s k i r . c h e 4 2 0 . 423 ff. e t c . ) M a l e r e i e n : Heilige Familie etc. 4 2 0 . 4 2 6 . — Karton 4 1 0 4 2 0 . 4 6 2 . — S i i t i n . K a p e l l e 427 ff. u. E r l . — sein W e l t g e r i c h 1427 f. 4 3 4 ff. — K r a f t u. Derbheit im ganzen Bilde. G e g e n s t a n d : die volle Weltgeschichte als V e r gangenheit — als W e l t g e r i c h t . — Ausdruck: Gotte«-Urtheil, Verdammung. — der H e i l a n d d e s s . : d e r Gewalt i g e , E i f r i g e , S t r e n g e , AlleinHerrschende, der Weltrichter. 442f.444fr. 45off. ( 6 2 2 . ) - Vergleicnung mit verwandten Bildern (Danziger Bild 436 ff. 441.) — keine R u h e in B . Bilde. A l l e s Bewegung, Sturm, Ents c h e i d u n g etc. 4 4 0 fr. e t c . — (Heiden im Himmel 4 4 0 f. —) d e r entschiedene K ü n s t l e r giebt einen entschiedenen, seiner E n e r g i e f o l g e n d , den verdammenden Richter 4 4 2 ff.-was dem B i l d e fehlt 4 4 4 f . 4 5 o . u. E r l . — Schwierigkeit dieser D a r s t e l lung 4 4 4 . 4 4 6 4 4 9 . - ihrer Kritik. — Ceremonienmeister 4 4 9 f. — P a u l I V . 4 9 8 f. — das unheimliche des Gegenstandes 451 f. Mieliel-Angelo B u o n a r r o t i , d e r jüngere q 8 . S a n Michele 283. Mieris 1 7 8 . Milani 631. M i l a n o , Giovanni da 3 7 7 . u. E r l . Minardi 63o. Minerva s. A t h e n e . Miniaturen 385. z u 4 5 6 s. Malerei unter K u n s t . Miollis 33. Missisippi 1 0 . M i t t e l a l t e r , im S t r e b e n , sich selbst zu überwinden 2 0 9 . ( 3 0 9 . ) 33o. 6 1 1 . 657. s. R e f o r m a tion. C h a r a k t e r des Mittela l t e r s , seine Naivetät 3 o i . sein inneres G e s e t z 33o. d a s italische Mittelalter n l f 237. etc. — des nordische 6 1 1 . 2 9 a . s. D e u t s c h . — das deutsche M . in d e r B a u k . 2 9 1 ff. 2 8 0 . 307. — M u s . 3a7 331. (alte und neue B a u k . 2 6 4 2 0 8 . ) . — T h e o logie d e s Mittelalters 21 s.

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T h e o l o g i e . — das b i n a n t i n i * c h e Mittelalter. Char a k t e r seiner Bauli. 261 sb i l d e n d e K u n s t 368. etc. s. K u n a t . I l o m . Mittel-Linie 398 fr. 307. Mittelmeer s. M e e r . Mittelstand 91. s. A d e l . Mne8ikles 345. M o d e , Begriff derselben 312. 65i. etc. M o d e , M a n i e r , Stil und Kunst. 355. 651. Modell s. M a t e r i a l . Mola di Gaeta 44. Moment d e r Darstellung s. G e genstand, Individualität. Monacbus Elnonensis zu 333. Mond und Gestirne (5a ) KU 48. Monte N U O T O 60. zu 60. Monteverte 333. M o n t i , y i c e n i o 102. Monticelli 74. 76. Mootorsoli 174. Morales 315. 33a. (zu 633.) »Moreau 21. Morgenstern 7. zu 489. M o r g h e n , Raphael 79.409. zu 637 Morgolen 225 IT. Mori 616. n. Moritz 194. *2o5Morlaclii 79. Moroni zu 514. zu 536. Morosini zu 14. Morrona 371. zu 498. Morselli 291. Mosaik i 5 i . 367. zu 367. ReliefMosaik a j o . n. Moschos 256. Mozart 3JO. 339»'. 3478. 353. — verglichen mit Gluck 346 f . , mit Haydn 348 f. u. s. w. — weiteres Urtbeil ü b e r ihn 349ff. — sein Privatleben z u 348. Möhsen. zu 514. Mündt Th. 643. n. 6C1. zu 87. M u r a n o , Antonio und Giov. zu Mi. Murat 75. 6i5 Muris. Johann de 328 Musik s. K u n s t . Müller, F r i e d r . 463. zu 637. M ü l l e r , Ivran 324. Müller, O t t f r . l a i . 143. 196 aa5. zu i5i zu 3i5. etc. Müllner 36o M j r o n 141. n. 155. etc. Mythologie d e r Griechen in Rück-

sicht auf Kunst 167 f, »3$ ff 66a. 334. — ctruskische u . altgriechische 130. — römische 1 4 8 ( » 6 8 ) 234. ( n 3 ) etc. G ö t t e r . (Kunst u. Belig. d e r H e b r ä e r 291 mit 1 1 0 ) « . R e ligion N. Nachahmung 586. *. K o p i e . — Kunst nie -blofse Nachahmung 270. n. 33o. 569 645 64«) i83. etc. zu 6A5. — Nachahmung als F o r t b i l d . 137.645 ff. zu 569. s» K u n s t t häti^keit. Genie. — tauschende Nachahmung des alte« Stils i5o. 584 — F e s t halten am Alten zu 267. zu 554. s C a r p a c c i o . — Hinneigung dazu zu 392. zu 519. — Nachahmung der Antike in-motlerner Zeit 6 1 0 . (584. 593-) — Darstellung d e r antiken, Schild e r u n g d e r modernen Kunst 237. Nacktheit plastischer W e r k e 609. mit i3.». etc. — malerischer 449 f. 498. 634. etc. s. K o lorit. Nagler zu 48g. etc. Nanni s. U d i n e . Napoleon 24.83 86. 110. 112. 116. 289 f; ( 3 5 4 . 3 5 8 . ) 694. ( 6 0 0 ) 6 4 1 .

116 zu 110, — bahnt den W e g ü b e r die Alpen »4. — f ö r d e r t den Dom zu Mailand 289 f. Italiener? 83. 112. — sein neroische« S e l b s t b e w u ß t s e i n 594. (445.; seine Liebe zur Plastik 5o5. — ehrt Canova 694 ff. — sein Museüm i53 641- — seine M u t t e r 86. 593. etc. Narni 3o. Narses 166. Nation s. V o l k . N a t u r , thut nichts umsonst 181. N a t u r u. Kunst i 5 i . ai5. 609. etc. s. G e n i e K e r n s t , etc. Navagiero, Andrea 467. N a v a r r a 633. Neapel 45 f. 80. 86. — Meer-Busen 46 f. 363. zu 45. — Bewohner 7a f. 79 f. 80. 8a f. — im Vergleich mit den übrigen Italienern 83 f. — Gelehrte 73— ^6 ff. — Künstler 79. 81 f. 499 zu 499. zu 535. zu 633, — Akademieen 75 f. 638 f. — Au-



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Opiker 227. — Opika a»5tf. Oratorien-Stil 334. 337. Orcagna , Andrea 3 7 7 . 38i. 96. 437. 529. — Weltgericht 378. etc. Q r g a n i , Antonio dagli zu 333. Orestes 14a ff. 173. — als Gott 171. Originalität, wahre s. G e n i e . Sucht nach ihr 355. 579. 645. 65i 656. etc. (zu 4 0 4 . ) O r l o f f , Cl-af 588 Orsi 632. Orsini zu 498. Osker u. Casker (114.) 227. Overbeck 606. 6z3. 6 2 4 FF. 627. 636. 648. — Urtheil über ihp 4 * 7 . 644625. 628. — Verhältnifs seiner Niebuhr 100. 120. 222 ff. etc. zu W e r k e zu .raphaelischen 6a5. 38. — zu altitalien. u. altdeutsch. Niederlande i3. s. D e u t s c h l . 628. — er stellt eine w e s e n t * G e n r e . L a n d s c h a f t etc. l i e h e 'Richtung der neueren Nikon a 5 a Malerei dar 6 2 7 . — was ihm Niobe 126. i3o f. 210. — Mater f e h l t ? 627 f. — was er h a t ? dolorosa der Griechen i3o f. 628. — Fleck ü b e r ihn 648. — a i o . — G r u p p e der Niobe Urtheil einiger seiner Vereb. 125—I3I. — Zahl d e r Figuren. r e r ü b e r Thorwaldsen zu 611. Stellung ders. Von welchem Künstler ? Original - Figuren. Ovid 7. 129. etc. S t o f f - Mängel. W e l c h e ErP. klärungen d e r G r u p p e ? iaS— i3i. Rückblick 557. (kein Pacetti 636. „Aeufserstes" f ü r die Plastik Pacuvius 169. i3a. 208. 55;. etc.) Padua IOON o r d l i n d e r , ihr Charakter 611. Padovanino (Aless. Varotari) zu 622. s. D e u t s c h . Paesiello 79. 351. (55i.) Normannen 277. s. D e u t s c h . Novellen-Scene z u 5 i 6 . Tgl. Idyll. Paganini.zu 319. P a g a n o , Fil. 74. Nöggerath s. C u v i e r . H a m b e r g ehemals i3. Sebaldus- Paläste 25s. 3 n . — ihr Motto zu 266Kirche 273. . Lorenzo - Kirche »87: — B u r g 277. Palaiulo 384. 391. Palestrina 314?. 319. 3 so. 3 »7. NUOTO , M o n t e 60. z u 60. 333. (343. 36a.) o. Palladio 285 f. Obelisken 3o0. etc. zu 243. P a l m a , der ältere 6ao f. O c e a n , stiller cu 68. Pampaloni 63j. Ockenheim 3a8f. Panicale, Massolino da 386. Oderigi aus Gubbio 455 f. Mini- Panizei 164 n. atur-Maler. Pantheon aög. 2 6 2 f. 281.285 2 9 7 f. Odin 272. 3o8. zu i a 3 . — die kunstvollOdoaker 267. zu 266. ste Kuppel 262. 282. — TOB Oedipus 192 f. Buonarroti 281 f. — von CaOel-Malerei 388. 408. etc. (696 nova etc nachgebildet 290 f — zu 388.) EU 5o5. Paolo Veronese 512 ff. u. zu 677. Oelzwejg 180 ff. P a p a , Simone zu 436. zu £69Oenetrien 223 ff. zu 633. d'Ogionno. Marc. 40Ö. Paradisi 472. O p e r 166f. 3i0. 3*af. 333 ff. zu Parmiginiano 536. n. zu 514. zu 5o5. s. T h e a t e r . 578.

tikcn etc. 145 ff. i5o. — neue Bauten agi. (Kirche s. F r a n c e t c o di P a o l o . ) Neigebaur 671. zu Vorl. IV Necci 631. Nepi 3o. Nera >9 f. Nero 172. 200. etc. Nibby 78. Nicolai, Christoph F r i e d r . . Niccolini 76. io3. zu i 5 i . Niccolo Alunno s. A l u n n o . Niccolo Petri s. P i e t r o . Niccolo von Pisa 370. 3; 3. 382.

759 Pàrthenon 264. etc. Pasquale Galuppi 77 fPasquale Liberatore 75. Passavan zu 421. etc. Pathos 209 etc. zu 578. 8. G e n i e ; K u n s t. Pausanias 7. 605. etc zu 25$ etc. Pavia 17. 100, Päbste 8 8 f f . 92. 1 0 1 . i24f. i52. 282 f. 367. 3 j 5 f . 389 4 2 1 - 4 2 7493. 498 f. Parenti, Pietro di Marco 420. Parma zu 397. etc. Parrhasios 257. Pesseri, Giambatt. zu 498. Pelagi .631. P e l a s g e r 224. Peligner 228. Pellico io3. io5f. Penia (84.) zu 2 4 1 . s. K u n s t trieb. Princip. Penni s. F a t t o r e . Peperin zu 260. Pergolese 334 f. Go5 Perikles 245. 255. s. P l i i d i a s . Perrault 149. P e r rücke-Alonge 285. 541..(610.) zu 678. Perry , G. Ferrante 450 n. Persico 637. Perspektive in der Bauli. ¿53 f. 2 8 6 f. 291. 294. 298. (gestörte 3o3.) 41 7 f. — in der Plastik u. Malerei 383. etc. — in der Malerei 463. zu 381. zu 383. zu 48q. — Augenpunkt plastischer W e r k e 165 f. etc. Perugia 28. etc. zu 459. etc. Perugino, Pietro Vanucci 280. 400. 457 t 545. 6 2 6 . etc. —- P. u. Bramante 280 f. — weitere Vergleiche 535. 544- — wirkt auf Florenz 4o5. etcPeruzzi. Balthasare, Baumeister 281. — Maler, Kenner der Pterspektive etc. 4 1 7 f. Pesto (Pästum) 247. — seine klassischen Bauten 247. 25of. Petersen 661. n. Peters - Kirche 279, 283. ( 2 9 1 . ) 294, 3 0 4 . 3o6. 3o8. 420. 423flf. Petrarca 27. 97. 108. 112. 124. 3g3. — ehrt Giotto 375. — wirkt auf Baphael 468. — vertraut auf Deutschi- zu 124. Pflanzen-Wuchs, durch Wäs-



serung frisch erhalten 14. 325 n. — in Unter Italien 43. etc. — verglichen mit dem afrikanischen etc. 223 — in Sicilien 16 ff. — in den pontinischen Sümpfen 3g. — Waldungen 17 f. alte 23o. —' (Entvyickelung" der Pflanzen verglichen mit der Entwickelung der Kunst 3g3. • 400. 533. 654 f- 656. 657. zu 489.) — Pflanzen - Malerei zu 514. s. B l u m e n - M a l e r e i . P e t r i , Niccolo s. P i e t r o . Phidias 187- 1 9 1 . 202. a i o 2 1 4 . 216 ff. 257. 448. — M a r m o r Denkmale in London 2 1 4. 215. — verglichen mit anderen griechischen Statuen 2 1 7 . — sein Zeus 218. s. J u p i t e r . — seine Athene 44g. Philosophie 1 6 1 . s. W i s s e n . schaft. Piazzi 74. Piale 87. 142. u. Erl. Piccolomini, Aeneas Sylvius 462. pierino del Väga (Buonaccorsij 496 ff. zu 499. Pietra Mala 56. Pictro, Niccolo di, aus Florenz 38o. zu 38o. — au» Venedig zu 38o. n. Pilla 74 Pindar 332. 659. Pinelli 635 f. — neue ital. GenreMalerei. Pinturichio 400. 459. 462 f. — vereinigte Schönes u. Frommes nicht mehr so kindlich tief, wie — 4S9. — ein Charakterzug 462 r. Piranesi 244Pisa 25. 94. — die Ebene umher a5 f. — Campo Santo 371. — Kunst in Pisa 370 ff. u. Erl. s.JJiccolo. GLovauni.And r e a etc. Pisanello 5o6. Pistoja zu 337. etc. — Giovann da P. zu 38o. Plastik s. K u n s t . Platen 85. i65. 309f. 5it.5i3. 5i2. Piaton 7. 196. 253. 256. 344. 34535o. 402. 4 4 4 . 660. n. 66^. — über Musik u. Philosophie 345. — über die Darstellung des Höchsten und Ehrwür-



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dteaten 444. — Pi. u. AristoProsa 663. s. W i s s e n e c h a f t . tele» 537. 664. Protestantismns u. Katbolicismus Piep«, Plebejer i 3 i f. rücksichtllcb der Kunst 6 1 a . Po 9. 11 f. 17. (5»5.) s. R e f o r m a t i o n . Pockoke 343. evangel. u. protest. 34a. Podesti 6J0. v Przystanowski 55. Sj t. Politi« »5i. Publikum 5oi. 649. zu 554. s. Pollade 65a. n. Deutlichkeit. KunsturPolybios aB. 45. 357. etc. t beil. Po1yhi«torie s56. 166. Puccio Capanna zu 38o. Polyklet 144. >17. etc. zu i 5 i . Puccio, Pietro di zu 37a. zu J80. Polytecbnik su 71. Pulcinella 83. Pommersfelde 516. Pulzone 577. n. 633. n. u . E r l . Pomörium a3a. Pungileone 460. etc. zu 473. zu Pompeji 80. i5i. 34g. »5i. 36a. n. 498. etc. etc. S O I 5 I . Puoti, Basii. 74. Pom pejus 140. Pyramiden 242 ff, Pontano 75. Pythagoras 84. 318. — PythagoPonte, J a c . d a , s. B a s s a n o . räer zu 73. Pontinische Sümpfe 38 f. Pythagoras, der Bildner >55. Pontormo , Giac. da 415. Q. Pordenone 5i8f. zu 514. su 519. — verglichen mit Ciorgione u. Quandi 291. etc. zu 398. etc. Tizian 519. • etc. d e l l a P o r t a 365. zu 468. Porträt-Malerei, was sie fordert Quesnoy, Francesco di zu 553. 594. 65». n. — ihr Anfang 514. Quirium, Quinten 23of. — ihre Cescbichte 375 ff. su R. 514. su 6 7 7 , i5. su 578. — das erste Selbst - Porträt 378. — r. Rabenau. Carl 34a. Porträt-Gott 172. 200. « 1 7 . Radicofani, Pafs« 37. Posidoniua 361. Raibolini s. F r a n c . F r a n c i a . Possa gno 389 f. Raimondi s. M a r c - A n t o n i o . Poussin 598. n. 576. zu 5j6. Raphael Morgben 79. 465. Possi 636. Raphael Sanzio d'Urbino 134. Pralltisch 2 3 4 f . 549. s. K u n s t . a i 3 . (344.) 4 0 1 . 460 ff. 4 7 4 ffPraxiteles 137. i33. 141. 187 a 16 ff. 489. 607. 6 a 6 . — seine M e i Preti. M. Calabr. zu 578. sterschaft 489. zu 468. — W e r k e s Preuuen, Kronprinz von 168. zu eine Iiieine Madonna, die 87. — Friedr. W i l h . , Kürfurst Trauung Josepb's, u. andere von Brandenburg 341. — FriedJugendarbeiten 461 f. zu 461 f. rich der Grofse 55a. — Be— aixtinische Madonna 463. zu deutung. seiner Epoche in der 463. — Grablegung Christi Kunst 341 ff. — preufs. Mini464. — M a d o n n a d e l C a r ster zu 600. d i n e l l o , 465. (1411) zu 465. Princip 65$. — unserer Zeit 655. — Madonna von Foglino a. _ das romantische 293 a. MitF o g l i n o . — Wand-Gemälde t e l a l t e r . — inneres Pr. der im Gerichtssaal des Vatikan Knnst 268. 654. zu 161 — PeDarstellung der Theonìa En 341. a. K u n s t t r i e b u. l o g i e (la Disputa) zuerst ausVoranfänge der Kunst unter gefubrt; zwei Theile 465 ff. Kunst. 484. — d e r P h i l o s o p h i e Procaccini s u 5 7 8 . Procopius 122. 4 6 7 ^ 485. — d e r R e c h t s Prosa, Religion der Prosa, die g e l e h r s a m k e i t 468. — d e r römische ' 148. (168.) j34 s. r o e s i e 467. 485. su 319. — M y t h o l o g i e . — 'Stil der etc. andere Wand-Gemälde der

— 761 S t a n z e n 468fr. z . B . B e f r e i u n g d e s P e t r a s 469. — S c h l a c h t C o n s t a n t i n ' s 470. (was S t a n z e n R a p h . 1 ? 470. — w a s L o g e n l l a p h . ? 471.) — V i s i o n E z e c h i e l e 4 7 3 . 484 f. — C a c i l i a 4 7 3 . 484. 486 ff — V i o l i n - S p i e l e r 4 7 3 . 4 8 4 . 486 f. z u 3i Rusticci 384 f. Riickert 81. 448. R ü h l e n 641. 643. n . zu: 637. R y t h m u s 316. e t c . zu 316.

s.

Sabatelli 630. S a b a t i n i , A n d r e a zu. 499. S a b e l l e r 228. S a b i n e r 226. 228. 230. Sacchetti 374. Sacchi 578. zu S78. Sacchini 55s. S a g e , le zu 436. S a l a i n o , A n d r . 411. z u 412. S a l e r n o zu 71. Salteri 351. Salsen 56. Sasvator s. R o s a . Salviati, F r a n c e s c o de Rossi 415. Salvini 98. Salzquellen 59. Saraniter 227 f. S a n a z a r 85. 522. Sanchez 76. zu i 5 i , n . zu 242. etc. S a n d r a t 576. S a n d r o Botticelli 390 f . San Gallo f . G a l l o . S a n s o r i n o , J a c o p o (Tatti, Architekt u . Pias tili or geb. 1479 s t 1570.) 285. — Sansovino, And r e a C o n t u c c i , Plastiker 384. Santi Titi 289. Sanzio-Giovanni 460. s. R a f f a e l l e s. R a p h a e l . S a p p h o 135. 137. Sardinien 83. S a r i i , Musiker 35,1. 55i. S a r t o s. A n d r e a . Gran-Sasso 17. S a s s o - F e r r a t o 574. — v e r g l i c h e n mit .Carlo Dolce 574. zu 578. S a u r o k t o n o s 140 ff. S ä u l e s. Baukunst u n t e r K u n s t . — S ä u l e n a r t e n und T o n a r t e n •247Scaliger 100. S c a r l a t t i 79. 322. 333. 335. S c a r p a zu 101. S c o t t , W a l t e r 108f. 494-

S c o t u s , J o h . Erigena 292 f . S c h a d o w 697 i Schein u n d K u n s t 237. 312. s. Schönheit. Schelling 96. [132. 208 f . ] 5b8. 5 5 6 f f . 557. n . 5 5 g . n (6*4. n ) 961. n . 6 6 3 . n . 673. zu 64706ff. zu 468- (zu 5 . 6 . ) zu 628. zu 068. zu 621. — R u m o h r gegen Schelling 55y. n . mit 706. zu 468. — Cuvier gegen Schelling 557. n . Schiff d e r K i r c h e 300. S c h i l d e r u n g 237. [312.] S c h i l l e r 194. 279. 2 8 3 f . 3• 6. 448. 451. 528. n . 607. 638. zu 621. Schlachten-Maler 2u 577, 12. S c h l e g e l , F r . 294. S c h l e g e l , A u g . W i l l i . 169. 573. 612. 6 2 8 f . 634.

65i.

Schleiermacher 342. 4 4 4 . als U e b e r s e t z e r P l a t o n ' s 444. S c h l e i f e r 139. S c h m e t t e r l i n g e 3a5. S c h n a a s e 29a. 297. 3o5. 307.635. u. Erl. S c h n o r r 623. S c h ü l l e r , C . F . 33—36. 4 8 - 5 3 . 263. 2 8 4 f . 39« • 381. 4 ° 9 - 4 8 6 . 4g5: ctc. u , E r l . S c h o r n 529.601. 6o5. n. z u 374ffSchub."., t D i c h t e r zu 379. S c h u l e n d e r I t u u s t 219. 34a m i t 344. 3 9 7 - 401. 656. zu 5o5. z u 5 7 6. — S c h ü l e r 519. e t c . — im Technischen zu H a u s e z u 4-19. zu 601. — S c h ü l e r u n d Meister 136. 574. 586. zu 489. za 5 i 5 . — Z ü n f t e d e r K . z u 38«. — e r s t e öffentliche (Volks-) Schule in Iialien zu 5o5. u m ä n d e r e Anstalten d e r A r t 74 ffs. A k a d e m . Schulz, J o h . s . . W i n k e l m a n n . Schulz d e r Göttinger ¿73. zu 568. S c h u l z , H e i n r . 295. etc S c h w a n t h a l e r 6o5. (5g8 n . ) S c h w e e r e u n d Licht in d e r B a u k u n s t 29 r f . 295. S c h w e f e l q u e l l e n 5g. Schönheit 5 j 4 . etc. -s. K u n s t . — das S c h ö n e , W a h r e , G ü t e 658. 6 6 0 . — das S c h ö n e ist nie das Unsittliche 658 ff. —r G r u n d des S c h ö n e n 347- n 337. 399. 654 ff. etci;"— seiner s e l b s t , willen 312. 619. 654.

66o. — Schönbeil der F o r m 201. 707. zu 468. cu 5o5. etc. — nicht F o r m noch Stoff, n u r die Grazie si e h e r t dem W e r lte Unsterblichkeit 201. — Schönheit u . Schein 237. 312. — S c h . u . Vergänglichkeit 201. — Schönheit und Vorstellung 113*. 275. — Gegensätze des Schönen 431. 527. 658. s. G r a zie. E r h a b e n h e i t . -Schönheit u . Selbsterkenntnis 660. ( z u 656.) — Schönheit u . L i e b e in griechischem 137. — in christlichem Sinne 660 ff. s. Liebe. S c h o n w 8. Sclaven-Stand 224. Sebastiano del Piombo 520. — sein Urtbeil ü b e r die künftige E n t w i c k l u n g der Kunst 534. zu 473. 514. Seele 332. 557. — Seele 11. Leb e n 209 ff. — Seele und Geist 331. 559. 619. — Seele der Nation 370 — zweiseelige Komposition 444 f . s. K o m position, See'n 6. etc. — Scesturm zu 56».. Seidenraupenzucht 16. S e l b s t b e w u ß t s e i n 37p. 524 ff. 618. mit 612. 627. (660.) etc. s. M i c h e l - A n g e l o , leb. Seneca 195. à . 261. Send 331. S e r a p i s , J u p i t e r 190. 217. — Serapis-Tempel 60. zu 60. S e r r a d i f a l c o 2S1. zu 348. S e r r e s , de 8. S e r r i s t o r i 98. u . E r l . Servi 631. S e r v i u s 8. Sessa 633. S e s t o , Cesare da 4 1 1 . S e u m e 78. verglichen mit Guerrino 568. — urtbeilt ü b e r die mediceische V e n u s t35. — ü b e r Canova 596. Severini zu 74. S g u a r c i a l u p o zu 333. Shakespeare 338. 344. 662. (zu . 2 1 . ) — u n ü b e r t r o f f e n 338. Sibirien 270. n . Sibyllen r .«hre Bedeutung in der christl„"Kirche cu 616. Sicilien 83 f. 116. — Sicilianer

83 f . — ihr Name etc. 2241. — ihre Archäologie a 5 i . Siena 27. — seine Kunst 392 u . vorher zu 392. etc. s. B a s t i . etc. Sietze, F . 115. etc. Signorelli, Luca 402 f . _ 417 f. • 4 3 i . 96. —_ seine Ironie 403. zu 404. — in Bezug auf Buonarroti 403. 42g.. Simone s. M a r t i n o . Singvögel 325. Sikuler 223 f . Silvestre 583. Simon di Martino 378 f . Sirani, Giov. Andrea u., Elisab e t h s zu 589. Sismondi, Sismonde de io3. Sittlichkeit 662f. 8. T u g e n d . Situation 191. 5 0 4 . etc. s. K o m position. Sizilien s. S i c i l Skopas 127 216. 253. Sokrates 196. 3i8. Soderini 410. 423. Sodoma s. R a z z i . Solari 637. Selfataren 54. 56 f. Solger 167. 172. 179. 3i5. ¿lc. zu 241. etc. Sophiecn-Kirchc 267. Sophokles i3o. 195. 4 4 7 . S o r a c t i 9. 11. 3o. 4 4 7 . S o r r e n t o 47. Spagnoletto s. R i b c r a . Spanien — Bauk. s. T o l e d o etc. — Musik (3i5.) 332. — bildende Kunst zu 633. etc. Speier, Dom 273» 299Spezzia 24. Spielereien 310. 41. zu 258. ». Technik. S p r a c h e , Entstehung u. Bildung d e r Sprache 25. 236. 65g. — Erinnerung d e r Sprache 231. — Mangel an gewissen W o r ten 658f. — die einzige alleemeine Sprache 340. (Musik) — die S p r . d e r N a t u r u . Ktinst ai5. 337. ctc. — S p r a c h e n d e r K. cu 549. — S p r . d e r Grazie 337. 569. 655. — d e r Musik 337. 340. — d e r Plastik 609. — Reinigungs - v e r s u c h e ' d e r Sprache 97. 642. — ihre Cesetze f o r o e r n T r e n n u n g in Darstellung des Gleichzeitigen

— 76Ö — 4 1 & — S p r a c b a d e r E t r u r i e r 3x9. S p i n e l l o ido. i a 134. Spinoza s i 3 . Spion i3g. Spitzbogen s. unter Kunst: d e u t sche Bauk. Spitzname zu 499. Spoleto eigentb. Säule zu 348> Spontini 356. 358 f* 36o. zu 359. S q u a r c i o n e 5o6. S q u a r c i a l u p o s. S g u a r c . Staat s. A r i s t o k r a t . I t a l i e n . M e e r . R e c h t V o l k etc. r . Stackelberg 245 ff. 249. a53 ff. 299. Stanzen Rapb. 470. Stanzioui, Massimo zu 578. Starnina 38o. 385. z u 3 8 o . s a 6 3 3 . Stasikrates 368. n. Statius 396. 199. 300 ff. Statuen 337. s. Elastik unter Kunst. Cötter. Cötzenb. StefTano aus Florenz 377. zu 645. vergl. S t e p h. Steffens 391. Steine s. R e r g e . M a t e r i a l . P e p e r i n etc. — Steinöbl 56. Sterile 5s. 207 ff. zu 48. — auf deutschen Kirchen-Decken 306. Stephanus , Johann zu 514. Tgl. Stefano. Stieglitz 2;5. 393. etc. S t i g l m a j e r 608. Stil 164 368. 327. 337 ff. (385.) 473 f. 65i. etc. s. K u n s t . M a n i e r . — Nachahmung des alten Stils in später Zeit i5o. (antik. Plast.) Festhalten an demselben zu 267. (Bauk.) zu S19. (Maler.) etc. — Alter» tbümler u n t e r den Malern 5o8. zu 577. s. N a c h a h m u n g . S t r a b o n 261. 359. n. S t r a f s b u r g e r M ü n s t e r 393f. 3oi f. Stromboll 55. 65. Suave 390. ,Sultan 507. 431- zu. 18. Südamerika zu 58. S u e u r , le 587 zu 637. S ü m p f e , pontinische 36 f . Sündfluth (8.) 6 5. 433 f. (i89. n.) Süvern 448. Symbolik, christliche 617. — Symbole ( B e i w e r k e ) 180 ff. 487 mit o ( z u 243. J — s c h i e f e T h ü r m e 3 i o . n T i b a l d i 290. 499. » u ' 4 9 9 . e u 633. T i b e r 3o. a u 9 .



Ticozmi t u 460. z u 498. T i e c k 335. 344 f . 494. 542. 558. n. etc. T i c c k , C h r . F r . 597. T i e d c m a n n 647. n. T i e p o l o z u 5-8. T i e t z z u 17. z u 73. T i m o m a c h o s 154. 446. T i n t o r e t t o 521. 484. n . (637. n.) z u 514. z u 519. — urtbeilt ü b e r L . C a c c a c r i 345. T i s c h b e i n , J o h . H e i n r . 587. Tischbein, Joh. Heinr. W i l h e l m 587. T h i e r - und LandschaftsMaler. T i s i , T i s i o au 536. s. G a r o falo. T i l i , Santi 289. T i t i u s zu 64. T i v o l i 3i f . 33—36. T i z i a n o Vecellio 147 f. 1 9 5 . 4 6 4 . 5 0 8 f f . 524IT. e t c . — seine F l o r a 1 4 7 . — G r a b l e g u n g 184. 464. — P r o m e t h e u s 426. — Christus in V i c e n z a 4 4 4 . 4 4 6 . — Himmelfahrt der Maria zu V e r o n a 510. (620. n . ) — z^i V e nedig 5 s o f . e t c . — M ä r t y r e r tod des heil. P e t r u s Dominicanus 446 n. 5 i 2 . ( z u 5 i 7 . ) ( I m B a u m s c h l a g des W a l d e s unü b e r t r o f f e n ) s. L a n d s c h a f t . — P o r t r ä t e 514. K ü n s l l e r s a g e defshalb 5i5. (Paul I I I ) llrt h e i 1519 ff. 524. — seine l e t z t e n Wrke z u 5 i 5 . — T i z i a n und T i n t o r e t t o "521. n . — T i z , u . Gian B e l l i n i 5»8. zu 5i6. — T . u . G i o r g i o n e 509. 519. z u 5 i 6 . — T . u. P o r d e n o n e 5 i g . ( z u 5 i < ) . ) — v e r g l i c h e n mit Buonarroti u . s . w . 5 2 4 f r . mit N i e d e r l ä n d e r n 5 i 2 . 5 : 5 IT. z u 5o5. s. D e u t s c h . — von C a r l V . g e e h r t 5 i o . — urtheilt ü b e r S a r t o 41.3. — ü b e r P e r u z z i 518. e t c . — seine Z e i c h n u n g z u 6i>«. ( d o p p e l t e H a n d l u n g im Vatikan. B i l d e 477ff. S u . n. 563.; T o f a n e l l i 631. T o l e d o 276. ( 3 o 3 . ) 3o6. n . T o m a s o s. G i o t t i n o . T o n 339 f . T o n a . F a r b e 335. 5o5. mit 319. 324. 347. n . — T o n arten u . S ä u l e n a r t e n 247. s . Material. — sog. Schlag-

schatten in der Musik 355. — Malerei in ihr 348. 354. T o r r e , de la s. M a r c - A n t o nio. Torlonia 89 5g3. 5g8. Torso 1 9 0 ff. i52. 179.(605.) — z u Horn gefunden. Auffassung. Vergötterter Herkules? vollendetes W e r k 190 ff. — Sage vom Herkules. Vergleichung .mit Oedipus 192 f . — Hinweisung auf Christus 193. 213. — Aufsuchen der individuellen Bedeutung der Statue 191 ff. — stellt ihn nicht als Trinker vor, (nach Lysippos) 196 ff. sondern als den göttlich-heiteren, lebendig-ruhigen , liimmeltragende» Helden, oder als 2 o 3—t2 o 7. — von w e m die S t a t u e ? 202. — verglichen mit Laokoon u. A p o l l 207ff (203.) das schönste Bruchstück a n t i k e r Plastik auf dem Kontinent 210. 19a ff. Toskana 80. s. Florenz. K u n s t etc. — der Staat 94. — seine B e w o h n e r 85. — toskanische Säulenordnung 248 ff. — Vergleichung toskanischer Bauten 249^ s. E t r u r i e r . T o u r n o n 89. n. u . E r l . T ö l k e n 127. 307. n. 347. n. etc. T r a i n i , Francesco 38o. Transparenz 597 ff. 659. z u 656. s. K o l o r i t . — T r . plastischer W e r k e 146 f. 149- «80.205.607. — ihrer Bedeutung 158 ff. 174. 487. 607. etc. s. D e u t l i c h keit. Trasimenischer See 58. T r a v e r t i n z u 260. T r o j a , Historiker in Neapel z u 271. Trojanischer Krieg i53. 228. — Sage in Ital. 107. 1 6 4 . — in Antik. i53 etc. zu i 5 i . T r o p e a , Pasquale Galuppi von 77 f, T u g e n d , die klassische 210. i i 3 . — des Künstlers 337. —_ (allegorische Spielereien mit ihr z u 5go.) — Sittlichkeit 662 f . — das ethische Ideal in. d e r Kunst 620. n . 619 ff. mit 658. s. I d e a l . Tyrrl1ener120.225.227f. s. E t r u r .

Ü. U c c e l l o , Paolo z u 381Udine, Giovanni da 49- etc Uhland 628. z u 102. U m b r e r -226 ff. Umbrika 228 ff. Urban V I I I . z u 113. Urtheil 525. s. K u n s t u r t h e i l .

Y. V a g a s. P i e r i n o . Valentin 76. V a l é r y 76. 96. Valladier 291. V a l l e , della, zu 498. etc. Valotti 314. 3 3/ f . Vanuchi s. A n d r e a d e l S a r t o Vanucci s. P e r u g i n o . Vanvitelli (geb. 1700 st. 17735 45. Varotari s. P a d o v a n i n o . V a s a r i , Giorgio 497 f . — S c h n e l l arbciter 497. etc — seine Lebensbeschreibungen ital. Mal e r , Bildhauer ti. Baumeister 372. etc. 498. etc. V a s c o di Gama i3. Vatikan a83. 200- etc. (s. R o m . P e t e r s k i r c h e . ) — Sixtinische Kapelle daselbst 3 1 4 . 3 1 9 . — Museum i 5 i . ' e t c . V e i t , Joh. u. Phil. 623. 624. V e l a s q u e z z u 551. L e V e n e (Clitumnus) 28f. Venedig 11. 80. — als ehemalige Republik i 3 f . 5 2 2 f . — seine He wohner 14. 86. ioe>. — erste öffentliche Schule z u 5o5. — Kunst-Anfange 368.38«. z u 5 o 5 . — lange Kunst-Blüthe z u 577. — Markus-Kirche-286. — Dogen-Palast 310. — Akademie der Künste 643. V e n e t e r 226 f . V e n e z i a , Agostino da z u 4 2 1 . Veneziano, Antonio z u 38». V e n u s i33. — mediceische [und knidische] i32 ff. — w o die S t a t u e ? von w e m ? — ihre Auffassung 132 ff. — Kalipygos i5o. V e n u s t i , Marcello 497. Verdienst $61. — Streben nach V . u. Effekt 535 f f . 63 2 . 634ff. 646 ff. 649. etc. Vergleichende Kunst - Geschichte 216- etc. 706. z u 468. z u 5o5. — Vergleichungen s. A l l e -

— 768 g o r i e . — untergeordnete zu 567. s . G e s c h m a c k . V e r n e t c u 576. V e s a l i u ' 4 1 1 , 1 5 . ZU 5 1 4 , 2 7 . V e s u v 48 — 5 3 . ( 4 4 . 4 6 . ) 5 4 f . 45._ z u 48. z u 74.

zu

V e s p i n o , A n d r . B i a n c h i 408. V e s t a 164. Verkürzungen s. Carracci. M i c h e l - A n g e l o . — mit W a h l v e r m i e d e n ? z u 489. e t c . — in d e r antiken M a l e r e i 681. z u 1S1. in d e r B a u k u n s t ? 284f. 3 • o. V e r o c c b i o 3 8 4 . 391. 404f. 406. (4»9) V e r o n e s e , P a o l o C a l i a r i 512. z u 577. V e r s t a n d u. G e n i e 619. s . . G e n i e . V e s p i n o , A n d r e a B i a n c h i 408. V i a d a n a 333. Vicenza 17. e t c . V i c o , C i a m b . 73. z u 7 3 , 3 1 . V i c t o r H u g o 92. V i d u a , C a r l o 99. Vielseitigkeit d e r K u n s t s. E k 1 e ktizismus. T i g n o l a >85. V i g o 633 V i l l a A l b a n i 140. 197. — B o r g h e s e 141. 144. ( F a r n e s e 145 ff.) — L u d o v i s i 142. e t c . — M e dici 124f • (Madama z a 473.) e t c . Vinci, d i s. L e o n a r d o . V i n c i n i o a u s Pisa z u 3 7 3 . Virgil 7 f . 1 5 . 9 8 . — d r a m a t i s c h e r Z u g Virgil'* i56. 1 6 5 . — d e s s e n a n g e b l . G r a b 324. Visconti, Hermes io2f. V i s c o n t i 145. 148. i 5 i . 182. V i s o 4. 9. 64. V i s o n e 633. V i t a l e d a l l e M a d o n n e z u 38o. V i t e , A n t o n i o z u 372. z u 38o. V i t e , T i m o t e o della zu 535. V i t t o r i a , T h . L . 333. V i t r u v i36. 248. 25off. 253 f f . z u 33. e t c . ü b e r s e t z t 472. Vivarini 38i. V o k a l - M u s i k 314. 35J. S. Musik unter K u n s t . V o l k , I t a l i e n : 71 ff. — E n t s t e h u n g u n d Bildung des V o l k e s , s e i n e r S p r a c h e u . K u n s t a5. 236. 368. 3 7 5 f r . e l f . s. K u n s t . — E n t s t e h u n g d e r alten 226(1.

— u. der neuen Völker Ita-

lien'» >36. — b e s i e g t e V ö l k e r 275. 112fr. — p e l a s e i s c h - t v r rhenische u . etruriscbe VolksStämme 130. 234 f r . — A l p e n V ö l k e r 229ff- e t c . — C h a r a k t e r n o r d i s c h e r V ö l k e r 611 f . s. D e u t s c h . — Völkerwand e r u n g i22. — n a t i o n a l e K u n s t 6 5 8 0 . 6 6 4 f r . e t c . s. K u n s t . V o l p a t o 470. 592. V o l p i c e l l i , F i l i p p o 74. V o l t a 101. V o l t e r r a 56 f f . — P a l a s t z u 3 o 7 . V o l t e r r a , Daniel v. 498 f . e t c . V o l t e r r a , F r a n c e s c o v. zu 307. zu 380. Vorstellung, ihre Macht n3. (234f.) 275 V o f s 8. u . E r l . V u l k a n e 4 8 - 5 3 . 54 f . 65. 68. — die v u l k a n . E r s c h e i n u n g e n I t a l i e n ^ 53 58. — d e r a d r i a t i s c h . u. mittelländ. V u l k a n e n - Z u g bildet E i n S y s t e m 58 f f . — Schlamm-, W a s s e r - , LuftV u l k a n e 56 f . z u 57 e t c . — V u l k a n e n S y s t e m in Italien u . in E u r o p a 65 fl. — R e v o l u t i o n e n d e r N a t u r u . K u n s t 43a f .

w.

W a c l i s - M a l e r c i 375. 678 z u >5». s. M a t e r i a l . W a g n e r , J o h . M a r t . 126. e t c . W a h l e n b c r g 8. W a l d e n s e r 402. W a l d u n g e n ) 7 f . — alte 23o. — s. H i v e r a . W a l t e r S c o t t 109 i . 494. W a i t h e r 381. W a n d e l a a r zu 5i4. W a r t b u r g 83. W a s s e r - K ü n s t e z u 258. s T e c h n i k . — F l u t h 65. 432 f. W e b e r , M a r i a 359. Weifse, C. H. zu 463. W e l k e r 141. e t c . W e n d t , Am. au i5i. W e s s e n b e r g 619. W e t t e r , F . z u 266. 111271, W i d c n m a n n 76. W i e b e k i n g 348. 291. 393. W i k l e f i t e n 403. W i l l a r d , K a p i t ä n z u 316. W i l l i a m s 236. Willmanns. M a r t i a l i s . W i n k e l m a n n 87. 136. i 3 8 . 1*0.

769 i 5 5 . I 6 I . 1 9 0 . aio. 2S0 f . 3 5 4 . 4 1 G . 5 8 0 f . 584. 5 8 6. zu 3o6. etc. W i r k l i c h k e i t , positive K r a f t derselben 65g. (mit 622.) — W . u n d S c h e i n 2 3 7 . ( 3 1 2 . ) 661 W i s s e n s c h a f t 160. 292 f . 3ot>. 6 1 2 . 6 6 2 f f . — Staat der W i s s e n schaft 84. — E n t w i c k l u n g d e r W . u. Kunst 402. 664. — W . im Unterschiede von T h e o r i e 3 1 2 . 639. [ 5 4 9 f . ] zu 6 5 6 . — Philosophie 1 6 1 . 3 4 5 . — d e r heut. Italien. 76 fr 87 S. zu 1 0 0 . — ihre Philosophie d e r K. 638. mit 635 IT. 3 1 2 . zu 656. — s o g . p h . K ü n s t j e r 345. 5 8 i . 627. i u 4°»- — > m alten R o m 284 ff. [mit 163 IT.] s. I t a l i e n . — B i l d der Philosophie 467 f. 485. z u 468. s. T h e o l . etc, W i t t e , K a r l 107. 164. Wittmann s. M a r t i a l i s . W o l f , O . L . B . 106. W o l f , F . A . 267. ( 2 1 6 . n.) 3 1 6 . W o l n e y 249. 148'



W o o d 249. Wulf 613. W ü r d e 658 ff. 8.

Grazie

X. X e n o p h a n e s 84. X e n o p h o n 7.

Y.

Y o u n g , E d u a r d 55i

z.

v . Z a c h 99. Z a m p i e r i s. D o m e n i c h i n o . Z e u i i s 257. etc. Zanoni 126. zu 379. Zingaro zu 499. z u 6 3 3 . Zingarelli 76. 3 5 i . 55a. Z o e g a 87. 6 1 3 f . Z o p p o , M a r c o 542. Z u c c a r o 289. 538. z u 498. Z u m p t 96. Z ü n f t e der M a l e r za 397. ». Schule. Z w e c k m ä ß i g k e i t in d e r Konst 2 4 1 . — Z w e c k 287. 3 n , s. Effekt. Kunst.

Druckfehler und Verbesserungen. S. 4. Z. 15. 1. K ü s t e statt Küsten. . i5. « 9. 1. s c h o n st. sondern. . 3a. « 27. 1. F o r s t , bei W i t t m a n n ; Frost (Martial. IV. 64, 3a. gelidum Tibur). Ich liefs den Fehler mit Vorbehalt dieser Bemerkung, weil F r o s t leicht unverständlich geblieben wäre. Ulan setze wörtlicher und deutlicher: .

4.1.«

Baut mit hundertfältigem Karate da« kalte Tibur und Pracneate und Einem Pflanzer etc. 1. 1. d u n h e i g r ü n e n d e st. dunkelgrüne.

20. I. a u f w ä r t s st. bergan. 1. st. u n d setze ein Komma und vor i s t die W o r t e : und durch die Grotte,den unterirdischen Weg, der hoch und geräumig ausgehaucn, die Breite des Berges durchzieht, berühmt 27. hinter Felswände setze : in deren einer die berühmte Azur-Grotte liegt. (S. 3o5. 530.) . 48. . 1 1 . vor prächtig setze: mild und a 56. « 11 ff. 1. 1VI a c c a l u b c n , wie S- 4 ' i s t - Mac. . 61. « 5. vor z u setze: an den inneren Gränzen KB. 74. « 5. 1. C o v e l l i st. Cavelli. . 76. . 1. 1. a c c a st. aca. — 6. l i t t t - r a i r e s st. littéraire. MB. 103. « 2. v. u. 1. F o s c o l o st. Fascolo. E b e n s o 104. (Foiolo ist griechische Schreibart, da er aus Zante stammt.) « 11g. « 6 v. u. füge bei: Nach dein Diario di Roma hat neuerdinge l'abai Gregor XVI. den W e r k e n ctrurischer Kunst im Vatikan ein eigenes Museum, das gregori anische, gewidmet. Es wurde am Jahrestag seiner W a h l , den 2. F e b r u a r 1837, eröffnet. « i33. • i4. 1. v o n st an. « i35. « 6. v. u. I. Sappho sie st. sie Sappho. « i5i. « 25. fehlen hinter g e b r i c h t die Vvorte: aber die Farben sind meist ohne Schatten, ohne Mittel• Dinten und R u n d u n g , häufig durch vertiefte Umrisse der Gestalten gesondert. auch auf reinen Flächcn wenig vermittelt, so dafs die Malerei als Kunst eigentlich erst bei den Griechen auftritt. « 191. . 14. I. E u r y s t h e u s st. Eurysteus. « 194. . 23. nach z w a r setze: mit T i s c h b e i n , « aoi. . 16. 1. w e n n st. wann. MB. 217. . 2. v. u. 1. n ä m l i c h st. männlich. a i 2 3 . . 16. 1. t r e i b ' st. trieb'. NB. 22S. « 10. zwischen s i e und u n d ein Komma. . 235. . 7. 1. iufseren Kräfte st. äufsere Kräften. NB. 249. « i5. könnte in Bezug auf S. 25a mifsverstanden werden. Statt Daher ctc 1. D i e t o s k a n i s c h e n S ä u l e n s t a n d e n und Z. 17 A u c h t o s k a n i s c b e st. Tosli. « 47. «



778



S. 257. Z. 1 1. P o l y b i o s st. Polyblos. . 266. • 8. hinter v i e l e setze, zumal jüngere „ 273. , 9 v. u. hinter am setze: Niederrhein, obeu von Koblenz bis Köln, wie am NB. 280. „ 11. 1. L a p o st. Lupo. • 307. . 6. 1. \v i e b e s o n d e r s st. wie. NB. 319. « 16. 1. G i o r g i o n e st. Giorglno. . 339. , 3. 1. Nie gehörter st unerhörter. w 341. . 3. 1. 168:'« St l655. „ 35o. «

. 376. . . 377. « NB. 3 8 4 . « „ „ . NB. . « •

• • «

NB.

« • .



• NB. NB.

. NB. NB.

17. 1. d u r i - I i st. .

Durch.

uud höber

8. 1. älteren st ältere 22. 1. da st. di. 7. 1. s i ng e nde r K n a b e n v o r s t e i l t st. vonKn.— beschäftigen. 397. . 14. hinter selbst setze: M a i l a n d , (^Vei^l. zu 389] 463., 4- v.u.hinter sind setze: treffend, glcich Porträten, doch 404. „ 4. 1. S a s s e t t i st. Sahsetti. — 11. S. st. B. An.« 7. v . u . S e s t o st. Sesta. 413. . 26. hinter Sinn setze: und der Schmerz über die Hinrichtung seines Freundes, des verbannten Propheten der Reformation, S a v o n a r o l a 4'7- » 1. e n t s c h i e d e n e st. kräftige. 4 2 0 . . 3i. 1. 410. st 420. 467. « 6. 1. g e r i n g e r e r st. geringer. 474- « 4- hinter v e r m o c h t e setze: das auch neben diesen Meister ergänzende Talente stellte. (S. — * 6 . v. u. 1. 6 . st. 7 . 484- « des Textes v. u. streiche die W o r t e : in Aquarell gemalt. Vergl. S. Ar3. 5o8. . 1. des Textes v. u. 1. f r ü h e st. bald. 5i6. , 21. 1. u n z u l ä s s i g st. unzuverlässig. 5 1 7 . « 28. 1 3 1 9 . st. 349. 5i8. « 9. st. in der — Kolorit lese: in der kühnen und gehaltenen, venezianisch stolzen K r a f t , die den heftig wirkenden Ernst, die eigene thatenschwangere Leidenschaft zähmt oder in malerischer Gelassenheit birgt, in Allem tief und »valir das W i r k l i ehe antrafst, docli die Welt in der Farbe romantischer Gedanken-Fülle anschaut, darum theils in der stillen Glutli des Ausdrucks, theils in dem herrlichen Kolorit, das, in diesem Vereine, mit der Gewalt einer 1 y r i s c h c n Musik den Beschauer ergreift. 536. . 5. des Textes v. 11. 1. C a r a v a g g i o st. Carrav. — . 1U.2 der Note 1. B o r d o n e (i5oo st. 1570) aus Treviso, D o s s o P o s s i ( 1 4 - 9 — i 5 6 o ) , selbst G a r o f a l o (Benvenuto Tissi 14 81. St. .559.) 541. . 12 1. B ü s t e st. Porträt-Statue (S. 720. das von drei Seiten gemalteBildnifsVa n D y k ' s ist 1817 v o n W i 1l i a m S h a r p in Kupferstich erschienen. Kunstbl. i833. n. 70.) 543. „ 11. 1. d e s st. der. — M e i s t e r w e r k e s st. Meisterwerke. 558. „ 4 des Textes v. u 1. g r ä m l i c h e r st. krämlicher. 575. letzte u. 576. erste Zeile T. d e s G r o f s e n u. H e i l i g en st. grofser und heil. Gegenstände. 577. • 6. v. u. 1. e r s e t z e n st. verfolgen.



773 —

S. 587. Z. 12. h i s t o r i s c h e n st. historisch-mjtbol. . 597. « 8. v. u. 1. 1785 st. 1758. . 608. «. 16. 1. S t i g l m e y e r oder Stiglmayr (geb. 1791.) (Fast in allen Zeitschriften, selbst im Kunstbl. finde ich, i . B. im Jahrgang 1835, den berühmten Namen sehr verschieden geschrieben.) . 610. , 18. 1. 3q4 st. 494 KB. 6?4- « 8 u . 9. 1. R e i n h a r t st. Reinhardt. „ 6a6. « 3. v. u. 1. A n h a n g st. Anfang. « 644. « 7. v. u. 1. R o s i n i st. Hossini. KB. 640. • 7. v. u. vor v e r l a s s e n setze: diese den Geist L e o n a r d o ' s (S. 407.); beide den gesunden Boden frei wirkender, allseitig strenger Arbeit KB. 6A8. « 1a. v. u. 1. w e i l st. weit. KB. 601. « 3. 1. L o s u n g st. Lösung. . 667. zu 9 , a i P o : schon den Alten, die in der Mythe de« Phaeton ihn verherrlichten, merkwürdig d u r c h U r s p r u n g , V e r l a u f und M ü n d u n g . Bald nachdem er aus dem höheren Cebirge getreten, versinkt er bei kleinem Wasserstand durch steiniges Gerolle in den abschüssigen, vielleicht schwach zerklüfteten ( J u r a k a l k - ? ) Boden bei M a r t i n i a n a , uin erst_ 3800. Meters tiefer unten, bei S a n F i r m i n i o wieder zu erscheinen, wienach L a n d i (Statistik von Saluzzo) schon P l i n i u s (H. N. III, 16.) mit Recht bemerkt hat. Verel Ausland 1837. n. 68. . 66e. it 19. 1. C a t t a n e o (bl. um i56o), Schüler des Jacopo Sansovino (Tatti) und F r e u n d des Tasso w a r aus Carrara. (Vergl. S. 636.) . 675. . 5. 1. F a s t i st. Fastes. „ 685. « ». hinter Venedig setze: , Rom etc. • 687. zu 181, 10 noch: In der Peterskuppel. die, nach B u o n a r r o t i ' s P l a n , nebst der .Laterne von Anderen, doch geschickten Architekten, von G i a c o m o d e l l a P o i i a (st. ^ 7 7 ) «nd D o i n e n i c o " F o n t a n a («543 —1577) vollendet w u r d e , zeigte sich schon zu Anfang des 18. Jahrhunderts ein Rifs, ü b e r dessen Ursachen man streitet. Der E r b a u e r des Schlosses C a s e r t a bei Neapel, L u i g i V a n v i t e l l i (1700—1773), half dem befürchteten Fortschreiten der Spalte durch eiserne Reife a b , die er um die Kuppel legte. „ 687. zu a8a, »4- S a n G a l l o : C i o c o n d o und C i u 1 i a n o d a S a n G a l l o , die nach Bramante und Raphael an der Peterskirche bauten, mühten sich besonders a b , die Grundmauern der Pfeiler zu verstärken. Nach ihnen k a m , voll praktischer Einsicht, B a i d a s a r e P e r u z z i , darauf A n t o n i o S a n G a l l o . Dieser dachte fort und fort auf noch gröfscre Befestigung, gleich als sollte der Bau das oll werk werden gegen alle Feindseeligkeit, die sich damals gegen die Kirche erhoben. Geschmacklos verwickelt war Antonio's Grundrifs; erträglich einfacher sein Aufrifs; die Verzierung, die e r dafür suchte, eitle Ueberladung; Alles gemeino Kompilation.

— 774 — .

688. Z. 35. I. c s st. er. S. 686.. 2. v. u. füge bei: t u 309. 21. Solche Bedeutung liegt noch in dem Verlassen der alten Bauten. Bald aber wuchs, mit der politischen Verbindung der europäischen Staaten, ihrer Eifersucht gegeneinander , auch im SchooIse der Kationen, wo der Mittelstand, seine Industrie und Kampflust sich erhoben, inneres Mifstrauen, das n u r in sicheren Gränzen behaglicher Ruhe sich hingab. Und so folgte neben dem erwachten inneren Drang zu fortschreitender Bildung auf der anderen Seite, in weiten Sphären mehr und mehr aufwuchernd, eine allgemeine Gleichgültigkeit gegen die alte Kunst, die sich / u förmlicher Engherzigkeit ausbildete und aller praktischen Richtungen der Zeit hie und da sich bemächtigte. Diese Engherzigkeit fand ihre Bluthe in der Habgier der Geistlichkeit, ihre äul'serlich entsprechende Gegenseite in den engen Cränzen befestigter Städte. Dies waren die traurigen, aber wirksamen Prämissen, die auf dem Kontinent von Europa die häufigen Entweihungen deutscher Kathedralen, den spiefsbürgerlich geschmacklosen A n b a u v o n K r ä m e r - L ä d e n etc. zwischen ihren Strebe-Ilägen veranlafsten, Verengungen der Haupt« Plätze, Entstellungen alier Art, von denen das sonst merkantile E n g l a n d , durch Reichthum und großartigen Sinn freier sich erhalten, als I t a l i e n , reiner als F r a n k r e i c h und D e u t s c h l a n d . Hier war an die Stelle des welthistorischen Bedürfnisses (S. 241 f. 291.1, welches jene Bauten gründete, das kleinliche gefühllose B e d ü r f n i s des emeinen Nützlichen getreten, das zur Satire auf en Ceiz des Alltags, auf die Ohnmacht seiner Vcrschoiiopungs-Kommisslonen (S. 3o3 639.), jene Verunreinigung de» Schönsten langmüthig noch heute mit ansieht.

S. 693. zu 379. etc. 1. R e u m o n t st. Beumond. « 699. zu 410. füge b e i : doch ist neuerdings eine alte Nachzeichnung des Originals bekannt geworden. A 1 f r . R e u m o n t im Runstbl. i83j. n. 21. . 713. Z. 3. 1. 1479—1560.