Ioannis Caminiatae de expugnatione Thessalonicae 9783110821543, 9783110022865


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German Pages 129 [136] Year 1973

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Table of contents :
Vorwort
Einleitung
Leben und Werk des Johannes Kaminiates
Inhaltsübersicht
Glossen zum Inhalt
Die Handschriften
Das Verhältnis der Handschriften zueinander
Ausgaben und Übersetzungen
Zur vorliegenden Ausgabe
Abhandlungen
Tabula notarum in apparatu critico adhibitarum
Text
Index nominum
Index verborum ad res Byzantinas spectantium
Index graecitatis
Index locorum
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Ioannis Caminiatae de expugnatione Thessalonicae
 9783110821543, 9783110022865

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lOANNIS CAMINIATA E DE EXPUGNATION E THESSALONICA E

W DE

G

CORPUS FONTIU M HISTORIAE BYZANTINA E CONSILIO SOCIETATI S INTERNATIONALI S STUDII S BYZANTINIS PROVEHENDI S DESTINATA E EDITU M

VOLUMEN I V

SERIES BEROLINENSI S EDIDERUNT H.-G. BEC K « A . KAMBYLIS · R. KEYDELL

APUD WALTE R DE GRUYTE R ET SOCIO S BEROLINI E T NOV I EBORAC I MCMLXXIII

lOANNIS CAMINIATA E DE EXPUGNATION E THESSALONICAE

RECENSUIT GERTRUDIS BÖHLI G

APUD WALTE R D E GRUYTE R E T SOCIO S BEROLINI E T NOVI EBORACI MCMLXXII I

Gedruckt mi t Unterstützun g der Deutschen Forschungsgemeinschaft

ISBN 31100328 6 9 Library o f Congress Catalo g Car d Number : 73-8305 4 © 1973 by Walte r d e Gruyter & Co., vormal s G . J. Göschen'sch e Verlagshandlung — J. Guttentag , Verlagsbuchhandlung — Georg Reime r — Karl. J. Trübne r — Veit & Comp., Berlin 30 Printed in Germany Alle Rechte , insbesonder e da s de r Obersetzun g i n fremd e Sprachen , vorbehalten . Ohn e ausdrücklich e Genehmigung des Verlages ist e s auch nicht gestattet , dieses Buch oder Teile daraus au f photomechanischem Wege (Photokopie , Mikrokopie , Xerokopie) zu vervielfältigen. Satz und Druck : Sellier Gmb H Freisin g

VORWORT Eine wirklic h textkritisch e Ausgab e de s Johanne s Kaminiate s au f Grund de r vorhandene n Handschrifte n anzufertigen , geh t au f ein e Anregung von Professor Dr. J. Irmsche r von der Akademie der Wissen schaften de r DD R zurück . Kurz , nachdem ein e Mitarbeiteri n de r Arbeitsgruppe Byzantinistik dami t begonnen hatte, Kollationen der alten Ausgaben vo n Combefi s un d gewisse r Handschrifte n vorzunehmen , wurde mir die Erarbeitung eine r doppelsprachigen Ausgabe übertragen. Ich erstellte nac h eigenen Kollationen eine n vorläufigen Text und ein e provisorische deutsche Übersetzung . Dan n blie b da s Projek t länger e Zeit liegen . Al s mit de r Eröffnun g de r Serie s Berolinensi s de s CFH B sich die Frage stellte, hier auch die Neuausgabe des Johannes Kaminiates einzureihen, wurde die Arbeit vo n mir wieder aufgenomme n und auf ein e völlig neue Grundlage gestellt, dere n äußer e Form de n Gegebenheiten de r Reih e angepaß t wurd e un d dere n Hauptzie l i n de r sprachlichen Erschließung des Textes lag. Die Möglichkeit zur Wiederauf nähme der Arbeit am Text de s Kaminiates verdanke ich der Unterstützun g durc h di e Deutsche Forschungs gemeinschaft. Da s Institu t d e Recherch e e t d'Histoir e de s Textes i n Paris ha t mi r dankenswerterweise Mikrofilm e de r in der Bibliothequ e Nationale befindlichen Handschriften sowi e des Codex Barber, gr. 241 und Photographie n de r Handschrif t au s dem Athoskloster Lavr a zu r Verfügung gestellt . Durc h da s Institu t fü r Altertumskunde , Abt . Byzantinistik, de r Universitä t Köl n erhiel t ic h eine n Mikrofil m de s Codex Vatic , gr . 172 . Z u aufrichtige m Dank verpflichte t bi n ic h de n Herausgebern de r Reihe , insbesonder e Herr n Professo r Dr . A. Kam bylis, Hamburg, de r di e Arbei t mi t mannigfache n Anregunge n un d wertvollen Hinweise n begleite t un d sic h de r mühevolle n Aufgab e unterzogen hat , auc h die Korrekturen mitzulesen . Tübingen, im Herbst 197 2 Gertru

d Böhli g

EINLEITUNG

Leben un d Wer k de s Johannes Kaminiate s Alles, wa s wi r vo n de m Lebe n de s Johanne s Kaminiate s wissen , erfahren wi r nu r au s seine m eigene n Werk . Auc h d a erzähl t e r un s sein Leben aber nicht etwa biographisch, sondern macht nu r im Laufe seiner Schilderun g gelegentlich e Andeutunge n un d die s nu r soweit , als e s fü r de n Gegenstan d seine s Berichtes , di e Einnahm e Thessalo nikes durc h di e Arabe r i m Jul i 904 , irgendwi e vo n Bedeutun g ist . Wir erfahre n s o vo n ih m einige s vo n de n Familienverhältnissen : e r stammt au s eine r Klerikerfamilie, zur Zei t de s Ereignisses sin d seine Eltern un d de r Brude r seine s Vaters noc h a m Leben , er hat vie r Geschwister un d zwa r eine n verheiratete n Bruder , zwe i weitere jüngere Brüder und eine wesentlich jüngere Schwester, er selbst is t verheirate t und besitz t ode r besa ß dre i klein e Kinder . Di e gesamte n Ereigniss e um di e Einnahm e de r Stadt , di e e r un s schildert , erlebt e Johanne s in unmittelbare r Gemeinschaf t mi t Vater , Onke l un d de n beide n jüngeren Brüdern . Vo n diesen alle n sag t er 1, da ß si e Klerike r seien und zu den Anagnosten gehörten. An weiteren Einzelheiten erfahre n wir noch vo n ih m selbst , da ß sei n Vate r bal d nac h de r Ankunf t de s Gefangenentransports in Tripolis verstarb 2, also im Spätherbst 904 , noch bevor di e Gefangene n vo n dor t nac h Tarsu s weitertransportiert wur den, wo sie auf da s Inkrafttreten eine s zwischen den Arabern und dem byzantinischen Kaise r vereinbarte n Gefangenenaustausche s warte n sollten. Ferne r erwähn t Johanne s noc h kurz , da ß au f de r Überfahr t von Thessalonik e i n de n Orien t eine s seine r Kinde r de n Strapaze n erlag3. Vo m Schicksal seine r Fra u un d de n beide n andere n Kinder n sowie seiner Mutter und seine r Schweste r sag t er 4, da ß si e nicht nac h Tarsus, sonder n nac h Sido n i n Gefangenschaf t kamen , wa s offen sichtlich seh r günsti g fü r si e war, während di e unglücklich e Schwä gerin von Kreter n gekauf t wurde 5. 1 2

c. 43, § 2.

c. 78 , § 3 c. 73 , § 4 c. 73 , § 5 c . 73 , §

7. 11. 11. 10.

VIII Einleitun

g

Aus de n Tatsache n de s ganzen Verfahrens be i der Gefangennahme der einzelne n B rge r vo n Thessalonik e un d vo r alle m de r Auswah l der f r de n Gefangenenaustausc h Bestimmte n geh t hervor , d a di e Familie Kaminiate s ei n nich t unbedeutende s Ver m ge n besesse n haben m u . Aufschlu be r di e Stellung de r einzelne n Familienmit glieder kan n da s Kapite l 5 5 geben, i n de m i n For m vo n Frag e un d Antwort da s Ver h r zu r Perso n vo r de m oberste n Befehlshabe r de r arabischen Truppe n geschilder t wird . Di e Antworten gebe n hie r nu r teilweise di e Familienmitgliede r selbst , teilweis e ei n andere r Heer f hrer , der offensichtlic h gu t unterrichte t is t bzw . dem es in den Mund gelegt wird . Hie r wird wegen seines vornehmen Gewandes und seine r W rd e de r Vate r gefragt , o b e r de r Bischo f vo n Thessalonik e sei 6, was de r Vate r mi t seh r feine n Worte n verneint 7. De r ander e Heer f hre r erkl r t darauf, der Vater sei Exarch vo n ganz Hellas und st nd e damit i m Ehrenran g eine m Bischo f nich t nach 8. D a Johanne s sic h dazu nich t weite r u ert , k nne n wi r als o woh l annehmen, d a sei n Vater i m Dienst e de s Metropolite n von Thessalonik e eine n Ran g al s Exarch bekleidete, einen Rang, der nach Ps.-Kodi n c. I in die 8. πεντάς geh r t ode r z u de n Episkopa l mter n de s linke n Chores 9. Dadurc h entsteht ein e Diskrepan z z u de n Aussage n de s Johannes Kaminiate s insofern, al s er ja de n Vater miteinschl o , als er berichtete 10, sie seien alle Anagnoste n gewesen ; sie ge h rte n als o zu m Cleru s minor , w h rend ma n f r da s Kirchenam t eine s Exarche n i m allgemeine n di e Weihe zu m Diako n besitze n m u te 11. ber Johanne s Kaminiate s selbs t wir d be i de m Ver h r indirek t ausgesagt12, d a e r τω νε ν τοι ς οΐκοι ς τωνβασιλείω ν τεταγμένωνεϊ ς sei, als o ein e Umschreibun g vo n κουβουκλείσιος (Kammerherr) , das deshalb i n berschrif t un d Nachschrif t de r Handschrifte n Eingan g gefunden hat . De m κουβουκλείσιος obla g es , de n bisc h fliche n Hir tenstab z u tragen 13. Z u diese m Am t ge n gte n di e niedere n Weihen , so d a dies e Aussag e mi t de m Anagnostenstand de s Autors berein stimmt. Au s diese n per s nliche n Angabe n k nne n wi r nu r indirek t 6 c. 55. 7 §4 . 8 9

§5.

§ 2.

Vgl. J . Zhishman , Di e Synode n un d di e Episkopa l mte r i n de r morgenl ndische n Kirche (Wie n 1867) 158—160; vgl. auch H . G. Beck, Kirch e und theologische Litera tur im byzantinischen Reic h ( M nche n 1959 ) 69; 116, im Dienste eine s Metropoliten 138, Anm . 1. 10 c. 43 , § 2. 11 Zu Ausnahmen vgl . Notar e i m Lektorenrang H . G. Beck, a . a. O. 99. 12 c. 55 . § 7. IJ Vgl. J . Zhishman, a.a.O. 17 5 und Anm. 5; vgl. auc h H . G. Beck, a.a.O. 118 .

Leben un d Wer k de s Johannes Kaminiate s I

X

auf da s Alte r unsere s Autor s schli e en ; f r di e Anagnoste n is t ei n Mindestalter vo n 2 0 Jahren , abe r kein e speziell e Ausbildun g vorge schrieben14. Es m sse n als o diese s Mindestalte r zu m gegebene n Zeit punkt auc h di e beide n j ngere n B r de r de s Johanne s scho n erreich t haben; be r cksichtig t ma n auc h noc h di e andere n Lebensums t nde , so lieg t e s nahe , anzunehmen , d a e r selbs t be i de r Einnahm e de r Stadt ei n Alte r vo n 3 0 bi s 3 5 Jahren erreich t hatte ; e r d rft e als o zwischen 87 0 und 87 5 geboren sein . Aus de r Bemerkung 15 δι ' η ς (d. i. Thessalonike ) εγνων ωνουττ ω έγνώκει ν πολλά kan n ma n vielleich t entnehmen , d a di e Elter n ers t nach de r Gebur t de s Johanne s nac h Thessalonik e gekomme n sind . F r di e Herkunf t kan n ma n eventuel l Sch l ss e au s de m Name n „Kaminiates" ziehen . Diese r entsprich t seine r For m nac h eine m Nomen agentis , da s ein e Zugeh rigkei t ode r ein Versehensein bezeichnet16, vornehmlic h auc h abgeleite t vo n eine m Ortsnamen . Hand schriftlich is t de r Nam e in de r For m „Kaminiates " berliefert 17. Da s will freilich nich t vie l besagen, wenn man den Namen mit slav . kamy, kamene „Stein " in Verbindung bringt; das w rd e die Familie „Kami niates" als (ehemalige) Einwohner einer „Steinort" genannten Siedlung bezeichnen, wie si e auf de m Balka n i n de m slavisc h beeinfl u te n Ge biet massenhaf t auftreten 18. Aber auch ein e Deutung griechischen Ursprungs ist m glich , di e die i-Schreibung noch erleichtert . Be i Plinius nat. hist . I V 7 1 begegne t ein e nac h de r For m ihre s ofe n hnliche n Umrisses (κάμινος , καμίνιον) benannt e Sporadeninse l Kamini a i m g ische n Meer und Proko p berichtet d e aedif. I V 4 von einem durch Justinian wiederhergestellte n Kastel l Kamino s i n Makedonien 19. D. J . Georgaka s leg t auc h de m Ortsname n Kamen a etc . de n grie chischen Familienname n Καμένος zugrunde 20 un d schli e t sic h dami t N. G . Polite s an 21. Abe r auc h vo n eine r Berufsbezeichnung 22 k nnt e 11

Vgl. H. G. Beck, a.a.O. 79. c. 3 , § 1. 18 Vgl. E. Schwyzer , Griechische Grammatik I (3 . Aufl. M nche n 1959) 500. 17 Di e Form mi t -e - findet sich nu r i n de r subscriptio von B . 18 Vgl. M. Vasmer, Di e Slaven in Griechenland (Abhandl . d. Preu . Akademie d. Wiss. 1941, Phil.-hist . KL , Nr. 12) , de r solch e Ortsnamen au s de n verschiedenste n Teile n von Griechenlan d (s . Index ) belegt , allerding s vornehmlic h au s s p tere r Zeit . Zu r Schreibung von e oder i sagt Vasmer, sie zeige die Unsicherheit in der Schreibung von unbetontem e (S. 245), und mach t f r griechisch i anstelle slav. e in unbetonter Stellung di e nordgriechisch e Vokalverengung verantwortlich (S . 268). 19 Vgl. dazu B rchne r in Pauly-Wissowa , R E X 1837—1838 . 20 D . J. Georgakas , Συμβολή ει ς τη ν τοττωνυμικήν ίρευναν. Athen a 4 8 (1938 ) 76 . Μ . Vasme r lehnt die s jedoch grunds tzlic h ab; vgl. M. Vasmer, a.a.O. 134 . 21 N. G. Polites, Τοπωνυμικά. Laographia 6 (1917 ) 225—226 . 22 Vgl. E. Schwyzer, a.a.O. 500. 15

X Einleitun

g

der Nam e „Kaminiates " abgeleite t sein , als o etw a „Schmied " be deuten23. Johannes Kaminiate s wa r nu r ei n Gelegenheitsschriftsteller . Ei n gelehrter Freund , Grego r von Kappadokien , de n e r w hren d seine s Gefangenenaufenthalts i n Tripolis kennengelern t hatte 24, hat ih n dazu ermuntert, sein e Erlebniss e niederzuschreiben , zu n chs t woh l schon bei ihre n Gesp r che n i n Tripoli s m ndlich 25, dan n abe r auc h noc h schriftlich26. Schli e lic h ha t e r di e Zei t de s Gewahrsam s un d de s Wartens i n Tarsus daz u benutzt 27, sic h seine s Versprechens zu entle digen, und wie er selbst sagt , als Erinnerung a n ihre Freundschaf t28 die Geschichte vo n de r Einnahm e Thessalonike s schriftlic h niedergelegt. Auch diese r Grego r ist un s nich t n he r bekannt . Sei n Name wird von Johannes Kaminiate s im Pro mium 29 sowie in c. 74, § 10 genannt; aus c . 2 , § 3 geht hervor , d a e r au s Kappadokie n stammt e un d au f dem Wege nach Antiochia war, als er durch Tripolis ka m und unseren Schriftsteller traf . Er d rft e ei n gebildeter Mann gewesen sein30, wenn man auc h di e schmeichelhafte n Anrede n wie ώανδρώνβέλτιστ ε και ττολυμαθέστατε31, ώ ανδρώ ν λογιώτατε32, ώ σοφώτατε ανδρώ ν και φιλο33 34 μαθέστατε ode r φιλομαθέστατε ανδρών un d ander e Lobpreisunge n nicht allz u erns t nehme n wird . Das, wa s un s Johanne s Kaminiate s i n lebendige r anschauliche r Form mi t eine m gute n Er z hlertalen t schildert , ha t e r selbs t unte r ein Mott o gestellt ; e r schreib t sein e Geschicht e unte r de m Aspekt , wie Gott ei n ungehorsames Volk, das sich nicht mehr an seine Gebote h lt , straft , u m durc h diese s Beispie l ander e z u warnen. Aus hnliche n An l sse n wi e das Wer k de s Johanne s Kaminiate s sind auc h ander e derartig e Gelegenheitsschriften entstanden. So schildert kur z vo r ih m de r M nch Theodosios die Einnahme vo n Syraku s durch di e Arabe r i m Ma i 880 35. Di e verschiedene n Eroberungen , di e 23

Die klassische Bezeichnung ist da f r allerdings καμινενττής. c. 78 , § 5. 25 c. 78 , § 6. 26 δι α γραμμάτω νc. 79 , § 1; c . l , § 2, δι α τή $ επιστολή ς c. 2 , § 1. 27 c. 78 , § 8. 28 c. 79 , § 2. 29 c. l , § 2. 30 Vgl. auc h c. l, § 4 und 6 . c. 79 , § 4, wo sich Johanne s f r di e einfach e Form seine r Darstellung entschuldigt, entsprich t de m bliche n Klischee . 31 c. l, § 2. 32 c. 37 , § 1. 33 c. 74 , § 10. 34 c. 78 , § 4. 35 Vgl. K . Krumbacher , Geschicht e de r byzantinische n Litteratu r (2 . Aufl. M nche n 1897) 252 . 24

Leben un d Wer k de s Johannes Kaminiate s X

I

Thessalonike durchzumache n hatte , fande n auc h z u andere n Zeite n ihre Darstellung , s o die Einnahm e durc h di e Normanne n (1185 ) au s der Fede r de s Erzbischof s Eustathios 36 un d di e durc h di e T rke n (1430) au s de r Fede r de s Johanne s Anagnostes 37. Zu r gleiche n Lite raturform is t auc h di e Er z hlun g de s Johannes Kanano s vo n de r Rettung Konstantinopel s vor Murad II. (Somme r 1422) zu rechnen 38. Die Schilderun g de r Stad t (c . 3—15) ha t Johanne s Kaminiate s im Sti l de r landschaftliche n εκφρασις gehalten , wie si e be i Johanne s von Gaza 39 oder nach ihm etwa bei Theodoros Hyrtakenos40, vor allem aber be i Johanne s und auc h be i Marko s Eugenikos 41 begegnet. Ein e Lobrede au f di e Sc h nheite n Thessalonike s ha t auc h Nikephoro s Chumnos a m Anfan g seine s Θεσσαλονικεΰσι συμβουλευτικός περ ί δικαιοσύνης42 gebracht , die sic h i n vielem an Kaminiate s anschli e t 43. Erw hn t wir d des Johannes Kaminiate s Werk bei anderen Schrift stellern nicht , auc h nicht be i den beiden , di e nach ih m Eroberungen Thessalonikes geschildert und di e Schrift de s Johannes siche r gekannt haben44. A n literarische r Bedeutun g steh t da s Werk woh l unter dem des Eustathios , au s de m sic h vie l weiter e Perspektiven al s di e reine Schilderung de r Tatsache n ergebe n un d de r mi t de n viele n Zitate n und Anspielunge n aus klassische n Werke n auch hie r sein e ganz e Gelehrsamkeit zeigt , w hren d Johanne s au s de r Sich t eine s einfache n Klerikers nu r Zitat e au s de r Heilige n Schrif t bringt . Andererseit s vermag un s Kaminiate s ei n vie l plastischere s Bil d vo n de n Ereig nissen z u gebe n al s di e etwa s trocken e Schilderun g des Anagnostes. Der Tite l de s Werke s stamm t nich t vo n Johanne s Kaminiate s selbst, sonder n von de m Schreiber , der auc h di e Nachschrift verfa t hat45. Au f da s historisch e Ereigni s wir d n he r eingegange n i n eine r Homilie de s Patriarche n Nikolao s Mystikos, in de r diese r — hnlic h wie Johanne s Kaminiate s i n seine r Tenden z — da s Vol k vo n Kon 38

Die Normannen i n Thessalonik e bersetzt , eingeleite t un d erk l r t vo n H . Hunger . (Byzantinische Geschichtsschreiber , 3. ) Gra z 1955 . Vgl . auc h K . Krumbacher , a.a.O. 539 . 37 Vgl . K. Krumbacher , a.a.O . 301 . 38 Vgl. K . Krumbacher, a.a.O . 300—301. 39 Vgl. K . Krumbacher, a.a.O . 414—415. 40 Vgl . K. Krumbacher, a.a.O . 483 . 41 Vgl. K. Krumbacher, a.a.O . 495—496. 42 F. Boissonade , Anecdot a graec a I I 137—151 . 43 Vgl. auc h K . Krumbacher, a.a.O . 480 . 44 Eine Anspielun g auf Kaminiates wil l Th. L. F. Tafel, Komnene n und Normanne n (Ulm 1852 ) 152, Anm . 314, i n Eustathios c. 81 erkennen. 45 Nicht gerad e g l cklic h is t di e durch L . Allacci und F . Combefi s blic h geworden e Wiedergabe vo n άλωσι $ durch lat. excidium.

XII Einleitun

g

stantinopel zu r Umkeh r aufruft 46. Dies e Homili e is t bezeichnender weise zu m Tei l i n de n gleiche n Handschrifte n wi e de r Kaminiates Text berliefer t ( V und B) . I n de r historische n Literatu r wir d da s Ereignis nu r gan z a m Rand e behandelt . berliefer t wird dabei meis t nur de r Name des zust ndige n Stratego s Leo n Chatzilakios ode r rich tiger Chitzilakes 47, da s Schicksa l de s κουβικουλάριος Rhodophyle s und da s Eingreife n des Protasekreti s Symeon , und zwa r bei Theoph . Contin. VI., Le o VI. c . 20—21 ; Le o Gramm., Le o VI.: 276 , 16—277 , 20 ed . Bekk. ; Skyl.-Kedr . I I 261 , 20—263 , 9 ed . Bekk. ; Ps.-Sym. , Leo VI. c . 14 ; Georg. Contin., Le o VI. c . 29—30 . Die vorausgegangene Einnahm e vo n Demetrias er w hne n Theoph . Contin. VI., Leo VI. c. 16; Leo Gramm., Leo VI.: 274, 1—2 ed. Bekk.; Ps.-Sym., Le o VI . c . 7 ; Georg . Contin., Le o VI. c 22 , die Einnahm e von Samo s Theoph . Contin . VI. , Le o VI . c . 7 ; Ps.-Sym. , Le o VI . c. 3 ; Georg . Contin. , Le o VI . c . 1 0 un d di e vo n Lemno s Theoph . Contin. VI. , Le o VI . c . 18 ; Le o Gramm., Le o VI. : 275 , 4—6 ed. Bekk.; Skyl.-Kedr. I I 260 , 12—13 ed. Bekk.; Ps.-Sym., Leo VI. c. 10; Georg. Contin. , Le o VI . c . 26 . Zonaras, de r i m XVI . Buc h ebenfall s au s diese r Zei t berichtet , erw hn t i n c . 1 3 nur di e Einnahm e vo n Lemno s und i n c . 1 4 zu An fang gan z allgemei n di e P l nderun g byzantinische n Gebiete s durc h die Araber. Ganz kurz gedacht is t der Eroberung Thessalonikes auch bei Nikolaos Mystikos ep. 23 48. In de n arabische n Quelle n findet sic h ebenfall s ein Niederschla g des Kriegszuges Leons von Tripolis, de r dort „Gu l m Zur fa " he i t 49. Die Schwierigkeit lieg t hie r darin , d a de r Nam e der eingenommenen Stadt entstell t berliefer t ist un d di e Datierung nich t gena u stimmt . Es sin d zwe i berlieferungsst r ng e zu erkennen , einer , der di e Stadt Ant kiy a (Antiochia) 50, un d ei n zweiter , de r si e S l qiy a (Seleukia ) 16

Ein S t c k darau s is t mitgeteil t vo n A. Mai, Spicilegium Romanum X, 2 [1844], ab gedruckt i n de r praefati o zu r Ausgabe der Brief e de s Nikolao s Mystikos in PG 111, S. 25/6 unter XII . De r volls t ndig e Text is t vo n J. Tsaras, Makedonik a l (1940 ) 236—246, herausgegebe n worden . 17 So nach inschriftlicher Bezeugung; vgl. P. N. Papageorgiu, Μνημεί α της ε ν Θεσσαλο νίκη λατρεία ς του μεγαλομάρτυρα ς αγίου Δημητρίου. Byz . Zeitschr . 17 (1908) 327, Anm. 1. 13 PG 111, 156 . 49 Vgl. daz u H . Grdgoire, L e communiqu e arabe su r l a pris e d e Thessaloniqu e (904) . Byzantion 2 2 (1952 ) 373—378._ : '° Hier ha t A . A. Vasiliev i n An t liy a (Attaleia ) g e ndert ; vgl . H . Gre"goire , a.a.O . 374; vgl . auc h A . A. Vasiliev, Byzanc e e t le s Arabes , t . II , 2 : Extraits des sources arabes, traduits p. M. Canard (B r sse l 1950 ) 56 , Anm. 2 zu 'Arib.

Inhaltsübersicht XII

I

statt Sälünikiy a nennt . Antäkiy a haben Taban III 2250 51, 'Ari b p. 652 u. a. mit einigermaßen richtiger Datierung, vo r allem auch Sibt ib n alGauzi53. Sälüqiy a dagege n weise n au f al-Mas'üdi , Kitäb Murü g ad dahab wa-ma'ädi n al-gauha r I I 318/ 9 mi t Datierun g au f 903 54 so wie Kitä b al-tanbi h wal-isrä f 18 0 mit de r Berichtigun g Sälüniqiya 55, Eutychius I I 7 4 Sälüqiy a mi t de r falsche n Datierun g Mär z 90S 56 und nac h ih m al-Maki n 185 57 u , a. De r vie l besprochene Gefangenen austausch wa r de r 7 . (de r sog . Fida ' al-gadr ) un d fan d ca . ei n Jah r nach de r Einnahm e Thessalonike s statt , nac h Tabar i II I 2254 58, al Mas'üdi, Kitä b Murü g VII I 224 59 u. a.eo.

Inhaltsübersicht Johannes Kaminiate s heb t selbs t c . 2 , § l, di e Punkt e heraus , auf die e s ihm be i seine r Schilderun g ankommt , inde m e r sic h dabe i a n die Frage n de s Gregorio s hält ; e r ha t sei n Wer k folgendermaße n aufgebaut. I. Proömiu m mit Anred e a n Gregor , Erinnerun g a n ihre Begegnun g und Entschuldigun g fü r sein e Säumni s mi t de r eigene n Unvoll kommenheit un d de r Größ e der Ereigniss e (c . l—2) II. Schilderun g von Thessalonike 1. historische r Überblic k (Paulus , hl . Demetrius ) mi t Betonun g der Rechtgläubigkei t vo n Thessalonik e (c . 3) 2. geographische r Überblic k (Hafenanlage , Meerbusen , Gebirg e und Ebenen) , wobei auf die nahen slavische n Siedlungen de r Dru gubiten und Sagudate n hingewiesen wird, die Thessalonike tribut pflichtig sind , mi t dene n si e aber i n friedliche n Handelsbeziehun gen lebe n (c . 4—6 ) nach eine r eingeschobene n Entschuldigung , z u weitschweifi g geworden z u sei n (c . 7) 51

Vgl. A. A. Vasiliev-M. Canard. a.a.O. 18—19 . Vgl. A . A. Vasiliev-M. Canard , a . a. O. 56. " Vgl. A. A. Vasiliev-M. Ganard. a.a.O. 167 (nach Brit . Mus. Suppl . 1270—1271 , II , fol. 27v) . 54 Vgl. A . A. Vasiliev-M. Canard, a . a. O. 38. 55 Vgl. A. A. Vasiliev-M. Canard , a.a.O . 404 . 58 Vgl. A . A. Vasiliev-M. Canard, a.a.O . 26. 57 Vgl . A. A. Vasiliev-M. Canard, a.a.O . 189 . 58 Vgl. A. A. Vasiliev-M. Canard, a.a.O . 19. i9 Vgl. A. A. Vasiliev-M. Canard, a.a.O . 406 , Anm. 1. 60 Vgl. auc h F . Dölger, Regeste n de r Kaiserurkunde n de s oströmische n Reiche s (München 1924 ) Nr . 543 .

52

XIV Einleitun

g

3. de r Zustan d de r Stadtmauern , wobei besonder s au f de n deso laten Zustan d de r südliche n Seemaue r hingewiese n wird (c . 8) 4. fü r Hande l (un d Fremdenverkehr ) günstig e Lag e a n de r Vi a Egnatia (c . 9) 5. da s kirchliche Leben (berühmteste Kirchen und Feste) (c. 10—11) 6. sittliche r Verfal l i m Wohllebe n (führ t Gotte s Strafgerich t her bei, d a auc h di e Warnunge n durc h da s Erdbebe n vo n Berrhoi a und di e Einnahme vo n Demetrias unbeachte t blieben ) (c . 12—15) III. Di e Vorbereitunge n au f ein e Belagerun g 1. Sendun g de s Protospathario s Petrona s (wil l durc h Versenke n von Monolithe n ei n Bollwer k i m Mee r errichten ) (c . 16—17) 2. Sendun g de s Stratego s Leo n Chitzilake s (wil l de n Mauerba u fortführen) (c . 18 ) 3. Sendun g des Strategos Niketas zur Hilfeleistung (Unfall von Leon, Errichtung vo n Holztürme n zu r Verstärkun g de r Seemauer , An forderung vo n slavische n Hilfstruppe n bei m Stratego s vo n Stry mon): de r Stratego s vo n Strymo n un d di e Slavenführe r sin d wegen ihrer Säumigkeit und ihres Eigennutzes mitschuldig a n dem Unglück, da s Thessalonik e betroffe n ha t (c . 19—20) 4. Erwägunge n zu r Vorbereitun g des Kampfe s oder Flucht , Bitt gottesdienste, besonder s in der Kirche des hl. Demetrius (c. 21—22) IV. Kamp f un d Einnahm e de r Stad t 1. Ankunf t de r arabische n Flott e (Leo n vo n Tripoli s inspizier t vom Schif f au s de n Zustan d de r Mauern ) (c. 23—24) 2. 1 . Kampftag (29. Juli): a) Versuc h de r Arabe r schwimmen d a n di e Mauer n heranzukommen un d dies e mit Leiter n z u ersteige n (c . 25—26) b) Ansprach e des Stratego s Niketa s (c . 27) c) Angrif f au f da s Römisch e Tor (c . 28) 3. 2 . Kampftag (30. Juli): a) Versuc h der Feinde, mi t Leitern di e östlichen Tor e zu erstürmen (c . 29 ) b) mittag s Versuch , da s Römisch e un d da s Kassandreotisch e Tor i n Bran d z u stecke n (c . 30—31) c) Ba u eines Mauerwerks um die inneren Tore durch die Thessaloniker (c . 31) 4. 3 . Kampftag (31. Juli) : a) Ba u vo n Schiffspaare n mi t erhöhte r Plattfor m durc h di e Araber, mit dere n Hilf e si e die niedrige Mauer ersteigen können (c. 32—33) b) Einbruc h i n di e Mauer (c. 34)

Inhaltsübersicht X

V

c) Verzweiflun g de r Thessalonike r (Totenklagen , Angs t un d Verwirrung, Haltun g de r Frauen , Mönch e un d Nonnen ) (c. 35—38 ) d) da s Morde n in de r Stad t (Ereigniss e a m Goldene n To r un d am To r be i de r Akropolis ) (c . 39—41 ) V. Di e persönliche n Erlebniss e de r Famili e Kaminiate s 1. Erlebniss e a n eine m Tur m de r Maue r bei de r Kirch e de s Apostels Andrea s (Klag e des Vaters, Eindringe n de r Feinde, Verhand lung de s Johanne s mi t de n Feinde n übe r Lösegeld ) (c . 42—48) 2. Gefangennahm e un d We g zu r Kirch e de s hl . Geor g (Erleb nisse dort , w o 30 0 niedergemetzelt werden ) (c . 49—52) 3. Di e Verhandlunge n vo r Leo n vo n Tripoli s (We g zu m Stadt hafen, Urtei l Leons , We g zu r Schatzkamme r un d zurüc k zu m Hafen, Verhö r un d Begnadigun g zu m Gefangenenaustausch ) (c. 53—55 ) VI. Ander e Einzelschicksal e 1. Siebun g de r Gefangene n nac h ihre n Reichtümer n (c . 56—58) 2. Schicksa l de s Rhodophyle s (de r erschlage n wird , wei l e r di e 2 Goldtalent e de s Kaiser s fü r Sizilie n nich t herausgibt ) (c . 59) 3. Verladun g de r Gefangene n un d de r Beut e (200 werden gege n eine Bürgschaft des Protasekreti s Symeo n freigelassen) (c . 60—63) 4. Befehl , di e Stad t anzuzünde n (de r Befeh l wir d widerrufen , als Symeon di e 2 Goldtalente de s Rhodophyle s bietet ) (c . 64) VII. Überfahr t nac h Syrie n 1. Verfrachtun g vom Hafe n zu m Römische n To r (teilweis e Ver einigung der Familie Kaminiates , Siegesfeier der Feinde) (c. 65—66) 2. Fahr t bi s Patmo s (übe r Bolbos , Pallene , Diadromoi , Euböa , Aufenthalt un d Leide n au f Patmos ) (c . 66—69) 3. Weiterfahr t (übe r Naxos) und Aufenthal t auf Kreta (Ausladun g und Zählun g der Beut e un d de r Gefangene n — 22 000 —, Wieder sehensszenen getrennte r Familien , Kau f vo n Gefangenen durc h di e Kreter, di e eine Vereinbarung besitzen, bei m Austausch da s Dop pelte vo n de m zu bekommen, was si e selbst fü r die Gefangenen gegeben haben ) (c . 70—73) 4. Weiterfahr t bi s Tripolis (Episod e mit de m im Sturm sinkende n Schiff be i Dios 61, Landun g au f Cypern , dan n i n Tripoli s a m Tag e der Kreuzerhöhun g — 14 . September) un d Aufenthal t dor t (kurz e Andeutung de r Gefangenenschicksal e un d de r Erlebniss e de r 61

Die 1000 Mann auf diese m Schif f sin d übrigens nicht, wie A. Struck, Di e Eroberung Thessalonikes durch die Sarazenen im Jahre 904. Byz. Zeitschr. 14 (1905) 561 angibt, ertrunken, sonder n gerettet worde n (au f da s Schif f Leon s von Tripolis) .

XVI Einleitun

g

Familie Kaminiate s — To d de s Vaters , sowi e Er w hnun g de r Begegnung mi t Grego r vo n Kappadokien , Warte n au f de n Ab transport nac h Tarsus ) (c . 74—78) VIII. Schl u mi t de r Bitt e u m Nachsich t un d F rbitt e (c . 79 )

Glossen zum Inhalt In de n zwe i wichtigsten Handschriften , i n denen der Kaminiates Text berliefer t ist ( V und L) , weise n gelegentlich e Randbemerkun gen au f de n Inhal t de r Schrif t ode r i n de r Meinun g des Kopiste n be sonders wichtig e Stelle n hin . Es spiel t dabe i kein e Rolle , d a de r Schreiber be i diese r Kennzeichnun g woh l nur de n eigene n Gebrauc h im Sinn e hatt e un d nich t etw a dami t di e Absich t verband , weiter e Leser au f solch e Stellen aufmerksa m zu machen 62. Es is t interessan t z u verfolgen , um wa s f r Bemerkunge n e s sich dabei handelt. Sie sollen i m folgende n systematisch zusammengestell t werden. Am verbreitetsten ist ein einfaches δρα, das sich zu den Stellen63 c. 7, §4 ; c . 8, §4 ; c . 21, §1; c . 23, §3 V; c . 24, §5 L; c . 26, § l L ; c. 54, §8 L; c . 58, § 7; c . 64, § l L ; c . 64, § 5; c . 68, § l L; c . 70, §9 L findet, ode r ei n σημείωσσι, da s c . 4, § 2 L; c . 9, § 2; c . 21, § 3; c . 24, § 3b L; c . 28, § 2 L; c . 60, § 2 L; c . 68, § 5 L; c . 70, § l L ; c . 71, § 4 L begegnet. Mi t γνωμικόν wir d au f ein e Senten z hingewiesen , s o c . 7, § 3 V ; c . 29, §12;c. 37, §4 V; c . 79, § 3. Daneben stehe n Bemerkungen , die man als stichwortartige Heraus hebung de s Inhalt s betrachte n m u ; hierher sin d z u rechnen : c. 4, § l εκφρασι ς αρίστ η τωνκύκλω της πόλεως c. 7, § 5 έπαναστροφή 64 c. 7, § 6 εκφρασι ς του περιβολίου και των εντός 65 c. 14 , § 3 περ ί της κατοηττώσεω ς της Βερροία ς c. 14 , § 6 περ ί της Δημητριάδος αλώσεω ς c. 16 , § 2 μήνυμ α ττρό ς του βασιλέω ς τη ς όσονοΰττω ε νTT J ττόλε ι εφόδου των ΆΥαρηνώ ν c. 17, § 1 πρώτ η συμβουλ ή περ ί ασφαλεία ς του τείχου ς του κατά 66 θάλασσαν τωνΘεσσαλονικέων *2 Darauf weist E. Nestle in seiner Notiz Ση'ωρ' = NB . Byz. Zeitschr. 17 (1908) 480 hin. e3 Ist kein e n her e Bezeichnung gegeben, so kommt die Randbemerkung in den Handschriften V und L vor; begegnet sie nur i n einer dieser beiden Handschriften, so ist dies vermerkt. Die Zahlen beziehen sic h au f Kapitel und Paragraphe n de r Kapitel . '* Gemeint ist woh l die Wiederholung des Gedanken s von c . 2, § 1. «s γ περιβόλου. ee V om. του τείχου ς του.

Glossen zum Inhalt XVI

I

c. 18, § l δρ α εγκαταλείψεως σύμβολο ν c. 19 , § 4 σύμβολο νδευτέρα ς εγκαταλείψεως c. 20, § 4b τρίτο ν ήδη σημεΐον εγκαταλείψεως c. 22, § 2/3 σημείωσα ι τηνττρό ς τον άγιο ν εντευξιν του λαο Ο c. 22, § 12 δρ α εικαστικ ή νέγκατάλειψι ν c. 23, § 1 ήκασι ν ήδ η και αί βαρβαρικά ! νήες c. 23, § lb σημείωσα ι τ οέτο ς c. 25, § 3 εισβολ ή της του πολέμο υ πρώτης ημέρας c. 25, § 4/5 δρ α τ οάνείκαστο ν του λάου πλήθος c. 27, § 1/2 δημηγορί α του στρατηγού προς τον λαόν c. 28, § 8b είσβολ ή του τη ς δευτέρα ς ημέρας πολέμου χαλεπωτέρ α c. 34, § 7b τροπ ή τελεί α και φυγή των Θεσσαλονικέων c. 34, § 10b L = c . 35, § 2 V άλωσι ς τελεί α Θεσσαλονίκη ς c. 35, § 6 ηθοποιί α θρηνώ συνεζευγμένη τ η όσον ουπω της σφαγής έσομένης προσδοκία c. 40, § 1 δρ α συμφορά ν ξέν η ν c. 42, § 2 σκοπεί , όπω ς ό συγγραφεύ ς διεσώθ η μετ ά το υ Ιδίο υ πατρός καί των αύτοϋ αύταδέλφων C. 46, § 2 δρ α δπως ό συγγραφεύς διεσώθ η μετά και των Ιδίω ν c. 51, § l L μονή Άκρουλλίο υ c. 57, § 7 δρ α βία ν c. 59, § 1 περ ί του ευνούχο υ Τοδοφύλ η c. 61, § 3 δρ α το ποσόν των νηώνάτε ρ των ακάτιω ν C. 62, § 5b δρ α πώς δι α του Συμεών και ή πόλι ς και οί καταλειφθέντε ς αιχμάλωτοι έλυτρώθησα ν C. 67, § 1 δρ α των ε νεκάστ η νηΐ άριθμουμένων τ οπλήθος c. 73, § 2 δρ α τον αριθμό ν της αιχμαλωσίας Andere Bemerkunge n nehmen in ihre r For m Stellun g z u de m Geschehen un d bekunde n dami t ih r Interess e a m Schicksa l de s Autors; sie ergreife n gan z Parte i f r di e Sach e de r Thessalonike r bi s zu m bergang i n di e 1 . Person: c. 10 , § 3b/4 δρ α φιλομαθέστατε c. 12, § 5 Lε υ γ έ σοι, φιλαληθέστατε άνθρωπε, οΰτω γα ρ κα ι νυν έχε ι τ α καθ' ημάς c. 15 , § 2 δρ α τον άδέκαστο ν κριτή ν c. 16, § 1 να ι δ η κα ι λέγ ε άνυποστόλως τη ν τοιαύτη ν θεομηνίαν , συνετώτατε άνθρωπε67 c. 17, § 6 δρ α συμβουλ ή νευχερ ή καϊ αρίστη ν c. 24, § 1 δρ α τοδύσνουν σκαιώρημ α του θηριωνυμο υ c. 31, § 1/2 δρ α μηχαν ή νδιαβολική ν 67

V λέγε ι (λέγει ς gemeint?).

XVIII Einleitun

g

c. 32, § 5 ή

τελευταί α και πάση ς ραδιουργία ς άνάμεστος μηχανή, μεθ' η ς και εΐλο ν την ττόλι ν οί βάρβαροι 68 c. 34, § 3 ορ ά τοει ς πόλεμο ν γενναϊο ν των Θεσσαλονικέων c. 35 , § 5 οΐμοι , οΐμοι, της τοιαύτης ελεεινή ς και τελευταία ς διαιρέσεω ς C. 44, § 4 ε υ γέ σοι, συνετώτατε άνθρωπε c. 49, § 4 V τω ν αυτώ ν χειρώ ν έξελοΰ ή των τοιούτω ν ημάς , κύρι ε c. 63, § 7 ε υ γέ σοι, φιλανθρωιτότατε και συνετώτατε άνθρωπε c. 71, § 5α ϊ α ϊ των εμώ νκακών , ω ω της δι' άμαρτίαν άνυποίστου και ελεεινή ς συμφοράς69 C. 72, § 8 ταϋτ α γίνονται παραχωροϋντο ς του θεοϋ δι α τά ς αμαρ τία ς ημώ ντ α κακά , ως αν όρώντες έτερο ι σωφρονίζωντα ι c. 77, § 2 απ ό τη ς ι ' του αϋγουστου μηνός άχρ ι της ιδ ' του σεπτεμβρίου μηνός τρικυμιζόμεθ α κινδυνεύοντε ς κατά θάλασ σαν Dazu gib t es auch noc h Bemerkungen , di e zus tzlich e Erkl runge n geben, un d zwa r sachliche r Art, wie die zusammengeh rige n Notize n zu c . 64, § 2 επ ί χρόνοις Λέοντος ήβώντα βλέπει ς καυθέντ α τοπρι ν το ν ναό νΔημητρίου70

88

L εΐλον, , V είλαν . «* V ελεεινοί) . 70 V ήβόντα, L ήμβόντα ; V τον πρΙν . Diese Bemerkung entspricht einer in der Demetriuskirche von Thessalonike aufgefundenen Inschrif t (si e hat i m Gegensat z zu unsere r Noti z έττ ί χρόνων) unte r dre i Medaillons (Demetriu s mit zwe i Geistlichen, recht s vom Betrachter au s gesehen ein Bischof, links ein einfacher Priester dem Gewand nach; vgl. O. Tafrali, Sur la date de l' glis e e t de s mosaique s d e Saint-Demetriu s d e Salonique . Revu e archeologiqu e 4. ser., n. 13 [1909] 98), die viel R tse l aufgegeben hat; vgl. dazu P. N. Papageorgiu, Μνημεί α 326; Th. Uspenskij, be r j ngs t entdeckte Mosaike n i n de r Kirch e de s hl. Demetrius in Thessalonike (russ.) . Izvjestijades RUSS . Arch ol . Instituts v. Konstan tinopel 1909 , l—61, bes. 28; am ausf hrlichste n O . Tafrali, Su r la date . .. 83—101; ders., Su r le s reparation s faite s a u VII e siecl e l'eglis e d e Saint-Demetriu s d e Salonique. Revu e archeologiqu e 4 . ser., n . 1 4 (1909 ) 380—386 ; zusammenfassen d noch einmal ders. , Topographie d e Thessalonique (Pari s 1912) , 170—173; Ch. Diehl, M. Le Tourneau , H . Saladin, Monument s d e l'ar t byzantin e IV : Le s monument s Chretiens d e Salonique (Pari s 1918 ) 102—104 ; zuletz t G. Sotiriu , Ήβασιλικ ή τοΟ αγίου Δημητρίου Θεσσαλονίκη ς (Athe n 1952 ) 197. In unseren Kaminiates-Handschriften geh re n die beiden Bemerkungen zu c. 64, § 2 und c . 64, § 4 eng zusammen; denn mit τουςτταρόντας ίαμβου ς in der 2. Notiz k nne n nur die oben zitierten zwei Zeilen der Inschrift gemein t sein. Diese 2. Notiz bringt leider in di e Diskussio n u m di e zeitlich e Festlegung de r einzelne n Bauabschnitte bzw . des erw hnte n Brande s un d der Restaurierung de r Demetriuskirch e noc h meh r Verwirrung, geschweig e denn ein e Kl rung . Aus ihr geht abe r eindeutig hervor, da de r Autor de r Bemerkun g di e Restaurierun g eine m Kaise r Leo n (αυτοκράτωρ! ) zu schreibt; somi t steh t als o Kopistennoti z gege n Kopistennoti z — vgl . O. Tafrali , Sur la dat e . . . 97, der dor t mitteilt , da i n Ms. 1517 de r Nationalbibliothek Paris , f. 162, wo Brand un d Wiederherstellung de r Kirche in einem Text behandelt werden,

Glossen zu m Inhalt XI

X

und c . 64, § 4 ΐσθ ι δτ ι και ό παρ ά Μαριανο ϋ του έπαρχο υ ανεγερθεί ς τω Μυροβλύττ) ναό$ τότ ε κατενεπρήσθη, και ό νυνάνη am Rand steht: έτπτώ ν χρόνων Λέοντος έιτάρχο υ (ders., Su r les reparations . . . 384, Zitat ohn e των). Di e Notiz de r Parise r Handschrif t ha t da s h her e Alter f r sic h (12. Jh. ; vgl. O. Tafrali, Su r la date . . . 91), wenn es auch naheliegt, d a di e Bemerkungen unsere r Kaminiates-Handschrifte n wi e die Subscriptio scho n aus deren Vorlage stamme n un d zwa r vo n eine m Thessaloniker (u m 1430? Vgl. auch di e Bemer kung zu c. 12, § 5 in L), der sicher alte Ortstraditionen gekann t hat . Bemerkenswert ist , a n welche r Stell e dies e Randnotize n i n de n Kaminiates Handschriften auftauchen . Hier is t davo n di e Rede, d a Leo n vo n Tripolis befahl , die Stadt anzuz nden . Vielleicht hat dies e Textstelle i n dem Schreiber di e Assoziation erweckt, i n dem Brand auc h ei n Ereignis vo n 904, in dem Leon der Inschrift un d i n dem Restaurato r de r besc h digte n Kirch e de n Kaise r Leo n VI . z u sehen . Be i de r berlegung, o b e s sich be i de m auffallenderweis e ohn e Tite l ange f hrte n Leo n de r Inschrift etwa um einen Kaiser handel n m sse , hat O. Tafrali, Sur les reparations . . . 386 auch kurz Leon VI. er w hnt , dies e M glichkei t abe r verworfen , weil es ihm un m glic h erschien anzunehmen, die Restaurierung der Kirche habe sich von dem in den Miracula S . Demetrii berlieferte n un d i n di e 1 . H lft e de s 7 . Jh.'s z u datierende n Brand de r Kirch e s o lang e hingezogen . Unser Schreibe r dagege n schein t j a anzu nehmen, di e Demetriuskirch e hab e be i de r Einnahm e de r Stad t durc h Leo n vo n Tripolis Schaden genommen und sei danach vo n Leon VI. wieder restauriert worden. Sie ist damal s vo n de n Araber n abe r nu r gep l nder t worden ; w r e si e bei diese r Gelegenheit vo m Feuer erf a t worden , so h tt e da s Kaminiate s siche r ausdr cklic h erw hnt , sein e Wort e c . 64, § 4, vs . 12—1 4 spreche n abe r soga r direk t dagegen . Da Kaise r Leo n VI. jedoch mit dem Demetriuskult in Verbindung gebracht worde n ist, daz u vgl . auch O . Tafrali, Su r la date . . . 91, wo er von Homilien au f den Hei ligen unte r dem Name n Leon s VI. in Ms. 1201 der Parise r Nationalbibliothek , f. 154 ff. un d 17 3 ff. sowi e von de r Tatsach e spricht , d a Leo n VI. i m Palas t i n Kon stantinopel ein e Kirch e z u Ehren des Heiligen erbaut hat . Eine Verwechslung des Leons de r Inschrif t mi t de m Pr fekte n Leontios , de r als Erbauer de r Demetriuskirch e i m 5 . Jh. gil t (lau t Martyriu m de s Demetriu s un d Symeon Metaphrastes; vgl. dazu auch O. Tafrali, Sur la date . . . 99—101), durch den Kopisten von Ms . 1517 de r Pariser Nationalbibliothek , wa s O . Tafrali, Su r le s reparations . . . 386 ablehnt, halt e ic h dagegen f r durchau s m glich . Wir h tte n dan n eine Parallel e z u unsere r Randnotiz z u c. 64, § 4, wo der Kopis t mit de r Bemerkung ότταρ ά Μαριανο ϋ του έπαρχου ανεγερθείς... ναός den Pr fekte n von IllyricumMarianos, dem das erste Wunder des ersten Buche s der Miracula S. Demetrii gilt, mit dem nach dem Martyrium als Erbauer der Kirche genannten Pr fekte n Leontios verwechselt, der durch zwe i Akten des Codex Theodosianus auch f r 412/413 ausgewiesen ist. Dagege n besagen di e Miracul a (I , § 23 : PG116 , 1220 ) nur, d a di e Heilun g des P r fekte n Marianos i n eine m Mosai k an de r A u enwan d de r S dseit e de r Kirch e dargestell t gewesen sei (vgl. dazu auch O . Tafrali, Topographi e . . . 171, Anm . 4, wobei er allerdings verschweigt, da e s sich bei der zitierten Stelle um ei n St c k aus de r MarianosGeschichte handelt) . Historisc h is t ei n P r fek t vo n Illyricum Mariano s nicht nach weisbar. Da s einzige an de r S dmaue r entdeckte Mosai k pa t i m brige n nicht zu r Marianos-Erz hlun g (vgl . O . Tafrali, Topographi e .. . 172) ; abe r e s k nne n dor t fr he r j a meh r Mosaiken vorhanden gewesen sein. Bei der links neben dem Heiligen (vom Betrachter aus gesehen) und eine m Bischof in eine r Dreiergrupp e abgebildete n Perso n au f de m Mosai k des rechte n ( s dlichen) Apsispfeilers, unte r de m eine Inschrift angebracht ist , di e die dargestellten Persone n

XX Einleitun

g

γέρθ η παρά του Λέοντος, (δς ) κσΐ τους παρόντος ίαμβους, ένθα και ό αυτοκράτωρ άνεστηλώθη, ψηφίσι ν ενέγραψε 71 vielleicht auc h noch c. 51, § 4 L, wo nur noch vaos zu lesen ist. Eine mit der betreffende n Textstell e nich t n he r i n Zusammenhan g stehend e Notiz ist das κουβουκλεισίου του Καμινιάτου c. 23, § 5 in L, wo sich de r Abschreiber seine s Autor s erinnert . Dagege n finde t sic h ein e Er kl run g sprachliche r Ar t c . 8 , § 3 (9 , 34) μάχη ς z u de m i m Tex t stehenden βλάβης , die nich t nu r i n V und L , sonder n auc h i n B al s einzige Notiz vorkommt. Au erde m begegne n i n de n einzelne n Handschrifte n verschie dene Stellen , w o de r geschrieben e Tex t a m Ran d verbesser t ode r vergessene W rte r nachgetrage n werde n m u ten . S o sin d i n V die Stelle n 21 , 40 κέκτητα ι — 4 1 ανθρώπων , 28, 2 κα ι — γενόμενοι , 43,50 του — κάταντες am Rand nachgetrage n un d i n L 16,4 6 δ' όμως, 39,7 γράφε : ζωήν , 44,8 0 ausgeschriebene s σωτή ρ (z u der Abk rzun g CHP im Text), 68,13 die verschriebene Endung οτθαι (i n άπεργάζεσθαι ) am Ran d verbessert .

Die Handschriften Die Geschicht e des Johanne s Kaminiate s vo n de r Einnahm e de r Stadt Thessalonik e durc h di e Arabe r is t i n f n f Handschrifte n er halten. Die ltest e von ihnen is t Cod. Vat. gr. 172 (=V), eine Papierhand schrift, di e nac h de n Bemerkunge n i m Katalo g de r Vatikanische n Handschriften72 au s de r Zeit u m 143 9 stammt. I n ih r steh t di e Er als κτίστα ι der Kirch e bezeichnet, handelt e s sich um einen weltlichen W rdent r ger , in dem man durchaus einen Pr fekte n sehe n kann (O . Tafrali, Sur les reparations . . . 383). D a dies e Mosaike n abe r eine n s p tere n Sti l aufweisen , is t e s f r O . Tafrali durchaus nicht sicher , ob hier tats chlic h etw a Leontio s al s der Erbauer de r Kirch e dargestellt is t (Topographi e . . . 172) , w hren d die s Ch . Diehl, M . Le Tourneau, H. Saladin, a.a.O. 66, f r sicher halte n un d i n dem geistlichen W rdent r ge r rechts den Restaurato r de r Kirch e und de n Erbaue r de s sp te r hinzuge f gte n Querschiffe s sehen. Nach Sotiriu , Ήβασιλικ ή 193 ff. (und Taf. 63/64) sind hie r al s Erbauer der Kirche Leontio s un d Erzbischo f Johannes , de r Verfasse r des 1 . Buche s de r Mira cula de s hl. Demetrius , Erzbischo f von Thessalonike zwische n 610 und 649 , darge stellt; Erzbischo f Johanne s is t auc h de r Bischo f i n de m rechte n (vo m Betrachter aus gesehen ) Medaillon be r de r Leon-Inschrif t (s . o.). Au f Grun d de r gefundene n Skulpturen un d M nze n will Sotiriu , a . a. O. 247, den Ba u de r Basilik a abe r liebe r in di e 2. H lft e de s 5 . Jh.'s setzen , un d zwa r i n di e Epoche vo n Kaise r Leo n I . und Zenon . 71 V ή παρά ; V κατενεττρήσθη , L κατεττρήσθη ; L ένέγραψαι , V ενέγραψε 72 Vgl. J . Mercati-P . Franch i de ' Cavalieri , Codice s Vatican i graec i t . I (Ro m 1923) , 196—197.

Die Handschrifte n XX

I

z hlun g f . l—90 V, gefolg t vo n de r Homili e de s Patriarche n Nikolao s Mystikos au f dasselb e Ereigni s (f . 91—96r) un d de r Geschicht e (f. 97—136 r) un d Monodi e (f . 136 V—138r) de s Johanne s Anagnoste s auf di e Einnahm e Thessalonike s durc h di e T rke n i m Jahr e 143 0 und anderen kleineren Schriften (f . 139—186). Nach der Handschriftenbeschreibung is t de r Code x vo n sech s verschiedene n Schreiber n de r gleichen Zei t geschriebe n un d besteh t au s dre i zusammenge f gte n B chern . Johanne s Kaminiate s ge h r t zusamme n mi t de r Homili e des Nikolao s Mystikos zum 1 . Schreiber un d 1 . Buch, w hren d nar ratio un d monodi a de s Anagnoste s vo n zwe i verschiedene n Schrei bern stammen , aber zusammen das 2. Buch bilden. De r letzt e Teil de s Codex mach t da s 3 . Buch mi t dre i verschiedene n Schreiber n aus . Die Aufteilun g nac h dre i B cher n l t sic h durc h di e unterschied liche Schreibun g de r Quaternionen z hlun g erschli e en . I m 1 . Buch, das de n Text de s Johannes Kaminiate s ent h lt , finde t sic h di e Quaternionenz hlun g jeweil s link s a m unterste n Ran d de r Seite , f r unseren Text von c? bis i ' (f . 88V). Die Handschrift ist verh ltnis m i g sorgf lti g geschrieben ; si e weis t gelegentlich e Fehle r i n de r Schrei bung de r i-gesprochene n Vokal e auf : η stat t i un d umgekehrt , η statt e t un d u, ι statt ε ι und u ,ε ι stat t η un d ot , u stat t οι un d η , οι statt ε ι und η . Ebens o komm t gelegentliche r Wechse l vo n α ϊ un d ε vor. Die Vokalquantit t vo n o und ω bleib t nich t selte n unbeachtet , was e s be i de r Textrekonstruktio n schwe r macht z u entscheiden , o b z.B. ei n ίν α mi t Indik . vorliegt (-ομεν ) ode r nu r ein e falsche Schrei bung (stat t -οομεν) ; solch e Stelle n werde n i n de r Ausgab e zugunsten der Isochroni e behandelt, wei l gerade dies e Fehle r auc h i n andere n Beispielen seh r h ufi g sind . Einfach e un d Doppelkonsonan z sin d ebenfalls nich t selte n vertausch t {z.B . Στρυμμόνος) . fter s sin d Feh ler verbessert , inde m falsc h geschrieben e Buchstabe n i n di e ge w nscht e Form umge nder t sind, oder durch Eintrag be r dem Wort. An drei Stellen ist au s Versehen ein St c k Text vergesse n worden und dieses am Rand nachgetragen 73. Neben Verbesserungen reiner Schreib fehler finde n sic h auc h Textverbesserunge n durc h Korrektur , woraus ma n au f ein e eventuell e Nachkollationierun g des Texte s nac h einer weitere n Vorlage schlie e n k nnte . Dies e Verbesserungen stammen abe r von der Han d des gleichen Schreibers. Am Rand finden sich auch ro t geschrieben e Lemmata 74, di e Hinweis e au f de n Inhal t de s Textes bieten ; nu r ei n einzige s Mal (9,34 75) dien t ein e solche Anmer73

Vgl. o. S . XX . Vgl . o . S. XV I ff. 75 Die Zahle n ohn e n her e Bezeichnun g geben die Seiten - und Zeilenzah l de r vorlie genden Editio n wieder .

74

XXII Einleitun

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kung der Erkl run g eines Ausdrucks. Im Text selbs t sin d mitunter am Zeilenanfang gewiss e Buchstaben absatzarti g vorgesetzt , g r e r ode r verziert ro t geschrieben . berschrif t un d Nachschrif t sin d ebenfall s rot geschrieben. Die 2. Handschrift, die den Text de s Johannes Kaminiates enth lt , istCod.Laur.Ath.ASS ( = L) , f.!47 r—205V, ebenfall s ein e Papierhand schrift76. Si e ist durch die subscriptio nac h de m Text de s Kaminiates, der der letzte des Codex ist, genau datiert. Di e Unterschrift gibt den Abschlu de r Abschrif t mi t de m 13 . M r z 1511 an 77. I m Gegensat z zum Vaticanus steht hie r unse r Kaminiate s mi t gan z andere n Dinge n zusammen78, n mlic h mit eine r Schrift de s Gregor von Nyss a und einem St c k aus de n Parallel a de s Plutarch. Di e Handschrift gebraucht f r die Endunge n blicherweis e Abk rzungen . Itazistische Schreibfehle r (η statt ι , ει, u, οι; ι statt η, ει , υ, οι; ε ι statt ι , η, υ ; υ stat t ι , η, ει , οι; οι statt ει , η) sowie solche infolge Isochroni e (o statt ω un d umgekehrt) begegnen ebenso wie Wechsel von ε und α ϊ oder einfacher un d Doppel konsonanz. Gelegentlich ist ein e L ck e f r einen Buchstaben gelassen, der ro t ode r vielleich t auc h verzier t eingetrage n werde n sollte , abe r vergessen wurde . Verschiedentlic h sin d Fehle r verbesser t (vo n de r gleichen Hand) , s o is t z.B . 27,60 φόβος i n φόνος korrigiert , 29,4 2 ταϋτα in ταύτας , 49 , l ημετέρα ς i n ημέρας , 51,6 4 δεομένοις in δεομένο υ u.a.; a n einige n Stelle n sin d solch e Verbesserunge n auch a m Ran d eingetragen79. A u erde m weis t di e Handschrif t wi e de r Vaticanu s Lemmata a m Ran d auf 80. In eine r 3 . Handschrift is t ei n Teil de r Er z hlun g de s Johanne s Kaminiates erhalten, Cod. Paris, gr. 1031 (= P). Die Papierhandschrift wird von H. Omont 81 ins 16 . Jh. datiert . Hier finden wir auf f . 15 r bi s 62V de n Anfan g de r Er z hlung ; au f f . 62 V brich t de r Schreibe r de n Text mi t de r 2 . Zeile der Seit e mitte n i m Sat z a b (letzte s Wort is t εκαμνο ν27,51), die brig e Seite ist frei gelassen; ein neuer Text beginnt 76

I m Catalogu e o f th e gree k manuscript s i n th e librar y o f th e Laur a o n moun t Athos b y Spyrido n Lauriote s an d Sophronio s Eustratiade s (Harvar d Theologica l Studies XII , Cambridge 1925 ) is t di e Handschrift au f S . 273 unte r Nr . 154 5 ange geben. 77 I m Handschriftenkatalo g habe n di e Verfasse r da s Weltjah r 701 9 falsc h i n 1501 umgerechnet, w hren d i n de r Handschrif t selbs t nebe n de m Welt Jahrsdatum di e Aufrechnung nac h unsere r Zeitrechnun g vo n eine m Archiva r richti g vorgenomme n ist. (701 9 — 5508 =1511). 78 Was die Verfasser de s Handschriftenkatalogs mi t διάφορ α bezeichnet haben . 79 Vgl. o. S. XX . 80 Vgl. o . S . XV I ff . 81 H. Omont, Inventair e sommaire des manuscrits grecs de la Bibliotheque Nationale I l (Paris 1886), 207 .

Die Handschrifte n XXII

I

erst wiede r f. 63r82. Ein Grun d f r diese n p l tzliche n Abbruch de r Abschrift is t nich t z u sehen , a u e r ma n wil l annehmen , de r Schreibe r habe da s Interesse a n de r Materie verloren. Und tats chlic h steht der Text de s Kaminiate s unte r de n sonstige n Schrifte n de s Code x rech t isoliert. Vo r dem Kaminiates finde t sic h ei n Brief Paps t Innozenz ' I . an Kaise r Arcadiu s be r Exi l un d To d de s Johanne s Chrysostomos , dann ei n Briefwechse l zwische n Kaiser Julia n un d Basilius ; au f de n Text de s Kaminiate s folg t ei n Trakta t de s Gennadio s d e ver a e t inculpata Christianoru m fide. Vielleicht brach de r theologisc h interes sierte Abschreibe r de n Tex t de s Kaminiate s dan n a b (di e Stell e be handelt zuletz t di e Ereignisse z u Begin n des 2. Belagerungstages), al s er ihm end g lti g i n allz u Profane s z u verfalle n schien, w hren d de r Anfang immerhin noch einige theologische Aspekte erwarten li e . Die Schriftz g e sind pedantisch. Abk rzunge n werden fast nicht gebraucht . Itazistische Fehle r alle r Art , Wechse l vo n o un d ω , ε und α ϊ sowi e einfacher un d Doppelkonsonan z sin d seh r h ufig . Auffallen d is t ein e nicht selten e gleiche Schreibung von v und u, d.h. eine Schreibung des unverbundenen v ohne Anstrich vo n unten, besonder s i n de r Endun g -ou statt -ov 83. Auch sonst zeig t die Handschrif t stark e Verschreibun gen i n einzelne n ausgelassenen , umgestellte n ode r sonstwi e verwech selten Buchstaben ; nich t selte n sin d auc h kleiner e oder g r er e Auslassungen. Auch h ufiger e Aussparungen von wohl rot z u schreibenden Buchstaben, die dann nicht eingesetz t wurden, kommen vor. Lemmata wie in den Handschriften V und L finden sich hier nicht. Die 4. Handschrift, in der der Text des Johannes Kaminiate s ber liefert ist, ist Cod. Barber, gr. 241 (=B). Er findet sich in dieser Papier handschrift f . 31 r—105V. Nach dem von S . de Ricci gegebene n Inven tar84 geh t hie r de m Tex t de s Johannes Kaminiate s di e narrati o de s Johannes Anagnoste s auf den Fall von 1430 voran, es folgt ihm wiederum die Homilie des Patriarchen Nikolao s Mystikos, dann di e Monodie des Johannes Anagnoste s un d schli e lic h noc h 2 B che r Hermippus . Die Handschrif t is t sorg f lti g un d seh r z gi g geschrieben ; die Buch staben eine s Wortes sind meist miteinander verbunden. Allerdings weist auch si e die bliche n itazistische n Verschreibunge n auf , so η stat t i , ει , u; i statt η; ει statt η, οι; οι statt η; υ statt οι, ι , η, ebens o wie isochronistisches ο stat t ω und umgekehrt; gelegentlich wechseln σι und ε, einfache un d Doppelkonsonanz . Verschriebene Buchstabe n sin d aus 82

H. Omont hat diese n Abbruch de s Textes in seiner Handschriftenbeschreibun g nich t vermerkt. 83 Die Stellen sin d i m Apparat verzeichnet. 81 S. de Ricci, Liste sommaire des manuscrits grecs d e la Bibliotheca Barberina. Revu e des Bibliotheque s 17 (1907) 99.

XXIV Einleitun

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gestrichen un d richti g über - oder danebengeschrieben. Au f den Versoseiten finde n sic h recht s unte r de r letzte n Zeil e Kustoden, un d zwa r entweder das 1 . Wort der 1 . Zeile des nächsten Blatte s oder bei einem längeren Wor t wenigsten s di e erste n Silben . De r Code x ha t kein e Lemmata a m Rand . Di e einzig e Randbemerkun g begegne t f . 38 r zu 9,3485. Es sind auch keine Buchstaben im Text hervorgehoben, weder durch Verzierun g noch Größerschreibe n noch Vorrücken . Die Hand schrift, fü r di e vo n Ricc i kein e Datierun g gegebe n wird , mach t de n Eindruck eine r Humanistenabschrift de s 16. Jh's. Noch i n eine r 5 . Handschrift is t di e Geschicht e de s Johanne s Kaminiates nachzuweisen , im Cod . Paris, suppl . gr. 486, f. l—34; si e bildet dor t de n einzige n Text , de n dies e Handschrif t umfaßt 86. Si e endet mi t de m vollen Kolopho n desLaurensis und erweis t sich somit als ein e Abschrift vo n L au s de m 19 . Jh. Al s klar e Abschrif t vo n L muß si e bei der Textherstellun g auße r Betrach t bleiben . Di e Hand schrift ha t vo n L auch die Randbemerkungen übernomme n außer a n den Stellen , w o diese rein e Textverbesserunge n sind 87. Nich t über nommen sin d auc h einig e (z u c . 26, § 1; c . 54 , § 8; c . 64, § 1; c. 68, § 1;) oder (z u c . 28, § 2; c . 60, § 2) sowie einmal (zu c . 29, § 12). Di e Lemmat a z u c . 31, § 1/2 und c . 57, § 7 sind etwas verändert (Pl . statt Sg.) . Ganz fehl t di e unklare Bemerkung zu c. 51, § 4. Wo im Text vo n L ein Buchstabe ausgelasse n ist , wei l er rot eingetragen werde n sollte , is t auc h hie r ein e Lück e gelassen . Di e itazistischen un d andere n Fehle r vo n L sin d gan z selte n korrigiert , dazu trete n noc h neue , ander e Schreibfehler . Auffallen d ist , da ß di e Abschrift manche Verbesserungen von L88 nicht mitmacht, sondern den falschen ursprüngliche n Text übernimmt . Würde n hie r di e Überliefe rungsverhältnisse nich t völli g klarliegen , würd e man siche r i n über spitzter Kriti k vermuten , die Abschrift sei vor den Verbesserungen in L angefertigt; doc h das ist nicht möglich .

Das Verhältnis der Handschrifte n zueinande r Das Verhältni s de r Handschrifte n zueinande r is t zunächs t ein mal gekennzeichne t durc h ein e deutlich e Zweiteilung . Be i größere n und kleineren Textschwankungen ist ein Zusammengehen von V und B 85

Vg!. o. S. XX . Vgl. H . Omont, Inventair e sommair e de s manuscrit s grec s d e l a Bibliothequ e Nationale I, 3 (Paris 1888). 269 . 87 S. o. S. XX . 88 Vgl. o . S. XXII. 88

Das Verh ltni s der Handschrifte n zueinande r XX

V

einerseits sowi e von L und P andererseits festzustellen. Das gilt insbesondere f r gewiss e k rzer e ode r l nger e Auslassunge n bzw . Zu s tze . Ganz besonder s augenf lli g wir d di e Zweiteilun g durc h di e gr o e Auslassung vo n 8,80—9,1 3 in LP, w o offensichtlich zwe i Bl tte r ent weder i n der Vorlag e gefehl t habe n ode r bei m Abschreiben berschla gen worde n sind . Ferne r gehe n L un d P zusamme n gege n be r V B bei kleinere n Auslassunge n 4,52 ; 14,68 ; 22,71 ; i n de r Folg e steh t L allei n V B gege n be r mi t de n Auslassunge n 33 , 65—66; 33,95 ; 40,52—53; 42,23 ; 47,18 ; 61,32—33 ; 63,31—32 ; 67,5 . A n kleinere n Zus tze n haben L und Pgemeinsam gegen be r VB 7,31—32; 14,91—92; 16,37—38; 22,56—57 ; 27,47 ; i n de r Folg e ha t L allei n solch e Zu s tz e 37 , 36—3789; 58,20 ; 61,37 ; 62,85 ; 67,76—77 . Eine gleiche Trennun g V B einerseits, L (P) andererseits kan n ma n auch be i verschiedenen Lesarten beobachten, z . B. 3,1 7 σιωττώντα LP, σιωπώντι VB; 5,76 συγκαταμίξασ α LP, συγκαταδείξασα VB; 7,4 3 ein sicher au s Verlesung entstandene s unsinnige s αφροσύν η νi n L P statt εύφροσύνη ν VB; 12,2 0 die Auslassung des θείου ς in LP; 15,1 3 falsches στολή u LP gegen be r στήλην VB; 18,13 μήττου LP gegen μήττω VB; 18,25 Einf gun g von ανδρών i n LP; 18,3 6 εύταξίαν L P gegen verlesenes falsches άταξία ν VB; 20,81 Auslassung von ηνin LP; 21,21—2 2 richtige s δήμο ν in LP statt δήλον VB; 21,39 Einf gun g vo n σου i n LP; 22,5 0 ημώ νL P gege n be r ήμϊ ν VB ; 22,5 2 verlesene s άπαρρησιάστ ω L P statt εύπαρρησιάστ ω VB ; 22,7 4 Ein f gun g de r ausgeschriebene n Jahreszahl (nach der Jahresangabe mit Zahlzeichen) i n LP; 22,7 5 παρά πασαν L P gege n παρά πασι ν VB ; 23, 2 περιεστοιχισμένω ν L P gege n περιστοιχισμέν η v VB ; 25,6 1 Ein f gun g vo n απ ό z u o i απ ό τη ς πόλεως i n LP ; i n de r Folg e steh t L gege n V B 27,5 4 mi t τείχε ι gege n τάχει ; 31,1 2 ουκ άπέσβ η gege n ου κατέσβη ; 32,6 0 διαιρεθέντε ς gege n διαιρεθέντας ; 33,8 0 Auslassung vo n πλήθος; 34, 4 φίλτατ ά μοι gege n φίλτατ ά μου ; 35,43 (richtiges) ως άρτ ι gegen ως αν τι ; 35,58 ως πτώματ ι gegen τω πτώματι; 37,30—31 falsche Wiederholung von και εκτροπή ναι mit gleichzeitige r Auslassun g eine s andere n Textes ; 39, 6 κατ ' αυτ ό gegen κατά τούτο; 39,7 δαπανήσαντ α gegen δαπανήσαντι; 40,55 παρά του τείχου ς gegen παρά τοτείχος ; 41,73σαπέντι gegen σσπέντα; 44,3 τους όρκους gegen τοι ς δρκοις ; 46,7 5 falsche s φθόνονgege n φόνον ; 46,9 0 verlesenes ενταξι ν gege n εντευξιν; 47,3 6 έφεστώσ ι ohn e Art. ; 53,3 6 αυτό gegen αυτοί; 54,93 προσφέρει νgegen προφέρειν; 57,89 προετύχομε ν gegen περιετύχομεν; 58,4 5 έφίεσαν gege n ήφίεσαν; 67,6 7 εφ ' εκάστο υ gegen αφ' εκάστου. Nach solche n Beispiele n is t ma n bereit s geneig t z u sagen: es gibt 8

» Vgl. dazu auc h u . S . XXX, Anm . 93.

XXVI Einleitun

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zwei Str ng e der berlieferung , die eine ist getragen vo n V, die ander e von L; B ist eine Abschrift vo n V, P eine von L. Ganz so einfach scheint sic h aber das Handschriftenverh ltni s doch nicht auf l se n z u lassen . Wen n e s auc h nich t sovie l besagt, d a di e beiden f hrende n Textzeuge n de r beide n Gruppen , V un d L , ausge rechnet di e gleichen ode r doc h seh r weitgehen d gleiche n Randbemer kungen au f weisen — die k nne n j a au f de n Archetypu s zu r ckgehen . Viel meh r Beachtun g abe r verdien t un d bedar f eine r K l run g di e Beobachtung, d a a n mehrere n Stelle n auc h V L (P) zusammengehe n gegen be r B. So hat z.B . 10,39 allein B nicht die Einf gun g von υηών; 10,60 hat B πόλεωνστάσι ς gegen πολέμωνστάσις ; 12,5 μέτριο ν gegenber μετρίως; 14,77—78 die Auslassung von δόλους συρράπτοντες; 23,12 die Auslassung von μανίαν ; 23,1 7 άντηλλάξαντοgege n άντηλλάξατο; 25,67 διαιρεθέντω ν gege n διαιρεθέντες ; 27,4 0 εναντίον gege n έναντίω$ ; 29,9—10 μετηγάγετοgegen μετηγάγοντο ; 29,31 άπασαν gegen άπασιν; 29,36 un d 30,6 7 Auslassungen ; 35,5 1 τ η μνήμ η gege n τη ν μνήμην ; 37,16 τοΰτοgege n ταϋτα; 37,4 0 θάνατον gege n θάλασσαν; 38,51 di e Auslassung vo n κακούργως; 39,9 2 ε ν τίσι ν ούνgege n ε ντίσ ι νυν; 39,1 άξιο ν gege n άξίως ; 44, 2 die Auslassun g vo n τούτω ; 46,6 4 έκείνοι ς ohn e εν ; 50,2 1 έφεδρω ν stat t άφέδρων ; 53,3 5 εφημεν stat t εφαμεν ; 53,3 7 ως gege n αΐ$ ; 53,5 2 διαιρεθέντω ν gege n διαιρεθέντας ; 57,10—11 καλούμενο νgegen καλουμένην ; 58,35 ταΐ $ σελλίων gege n ταϊ ς σελίσιν ; 61,4 7 εξαγριαίνουσαι gege n έξαγριάνασαι . Interessanter noc h freilich sin d die Stellen, wo sich V korrigiert hat: 4,48—49 haben L P ein e Konstruktio n mi t ως (stat t και ) und kein μη, B hat και und μη , V aber hat και aus ως korrigiert und das μη be r de r Zeile nachgetragen. 7,6 1 steht in LP προσφέρονται, i n B προφέρονται; in V ist da s σ von προσ- ganz klein be r dem o bergeschrieben . 9,35 weisen L P γα ρ auf , B δε ; inV ist zuers t geschriebene s γαρ durchge strichen un d δ ε da r bergeschrieben . 11, 2 he i t e s in L P richti g πώς τω λόγω σημάνω ; in B steht επί τω λόγω σημάνω , V aber hat zwischen επί und τ ω ei n ποί ω am Rand klein eingeschoben (τ ω ist hie r zu f lli g das erst e Wor t de r Zeile) . 13,5 3 finde t sic h i n L εϊτ ε γαρ, in P είτ α γαρ, in B nur είτε ; V aber ha t zu n chs t είτ ε γαρ geschrieben und dan n γαρ wieder gestrichen. 13,5 8 begegnet in LP προαλωθεϊσιν, i n B προαλωθείσαις , i n V is t προαλωθείσαι ς au s προαλωθεϊσι ν verbessert . 16,46 steht i n P δ' όμως, in L γαρ όμως, was am Rand aber i n δ' όμως ge nder t ist , in B δ' οΐμοι, w hren d i n V 5' οΐμοι au s eine m zuers t ge schriebenen δ'ομο ς korrigiert ist. 20,74hat LP richtig Οπό τον στρατηγόν, V mit falsche r Isochrome bei m Art . Οπό των στρατηγόν, Β Οπό των στρατηγών. 21,14 weist L εκτραπέντωντε πόλι ς άλωθήναι auf ( P f lsch lich της statt τε) , Β έκτραπέντω ντ ε πόλι ς τ ε άλωθήναι; in V steht nac h

Das Verh ltni s de r Handschriften zueinande r XXVI

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έκτραπέντω ν ei n Wort, a n de m korrigier t is t un d da s τ ε sei n kann , nach ττόλι $ is t τ ε be r de r Zeil e nachgetragen (vermutlic h wollte de r Schreiber vo n V das erst e τ ε tilgen). 23,9 2 kommt i n L P ημετέρας , i n B abe r ημέρα ς vor ; V hatte woh l zuers t falsche s ημέρας geschrieben , dann abe r verbessert , inde m ei n ε eingef g t un d zugleic h der Verbindungsstrich sehr hochgezogen wurde, so da ma n ei n hochgezogenes τε , also i m ganze n ημετέρα ς lesen kann . 25,8 8 finde t sic h i n L P έναττειρ γάζετο , i n B έναττεργάζετο ; V hat dagege n έναττεργάζετ ο i n έναπειρ γάζετ ο korrigiert. 32,3 7 hat V das richtige έδίδου ν gegen be r έδίδο υ i n L un d B ; da s - v ist i n V aber nu r gan z klei n be r de m u nachgetra gen. 32,6 0 bietet L διαιρεθέντες , B διαιρεθέντας ; i n V is t διαιρεθέντε ς in διαιρεθέντα ς verbessert. 33,7 5 hat V das i n L und B vorkommende έχοντε ς richti g i n έχοντα ς korrigiert. 41,78 ist da s i n L vergessene καί in V klein be r de r Zeil e eingef gt . 47,2 1 findet sic h in L ως, in B εις ; in V stan d woh l zuers t εις , da s dan n z u ως g e nder t ist . 57,1 5 be gegnet i n L ου μετέχων , in B ό μετέχων , i n V ist o u i n o verbessert. 58,30 ha t L έτπσττέροντα , Β έτπσττείροντα , V zu n chs t έτπσττείροντα , dann abe r ei n αϊ be r de m ε ι bergeschrieben . 60,20 weist L λαθοι, Β λάθη auf ; in V ist au s der Form de r Buchstaben zu schlie en , da ehe r λαθοι au s λάθ η als umgekehr t korrigiert ist . 60,28—2 9 finde t sic h in L ττεριτυγχάνουσι , i n B ττεριτυγχάνουσαι , i n V is t zu n chs t περι τυγχάνουσι geschrieben , dan n abe r be r da s Schl u - ι ei n α ϊ gesetzt . 68,18 ha t L φέρουσιν , B (un m gliches ) φέροντες ; i n V stand zu n chs t φέρουσιν, da s dan n i n schlech t lesbare s φέροντας ge nder t ist . Die Mehrzah l der ange f hrte n Beispiel e biete t de n Bewei s daf r , da V zun chs t denselbe n Tex t wi e L (P) hatte, dan n abe r woh l an hand eine r weitere n Vorlag e Verbesserunge n eingetragen hat , di e B von V oder au s de r gleiche n Vorlage bernahm . Ein e kleiner e Anzahl von Beispiele n weis t abe r auc h gena u de n gegenteilige n Sachverhal t auf. Hier entspricht B dem urspr ngliche n Text von V, der korrigierte V-Text abe r de m de r Grupp e LP. E s bleib t hierbe i noc h di e Frag e offen, waru m V als o fter s di e Grundlag e de r L-Vorlag e ausweist , bei den Auslassungen oder Zus tze n abe r sic h nich t a n diese Vorlage hielt; erschiene n d a de m Schreibe r manch e Zu s tz e berf l ssig , an deres dagegen wenige r entbehrlich, w hren d e r be i einzelne n Forme n die beide n Vorlage n gegeneinande r abgewogen hat, ode r ha t e r ganz einfach noc h eine andere Vorlag e und nich t di e von L benutzt ? Die Lesarten , di e B allei n aufzuweise n hat , kan n ma n zu m Tei l als bew u t philologisch e Tenden z zu r Verbesserun g deute n (s o be sonders di e Adv . μέτριον , εναντίον, άξιο ν stat t de r Forme n au f -ως oder de n Dat. τ η μνήμ η stat t de s Akk.) oder al s eine andere , freilic h nicht imme r g l cklich e Interpretatio n (s o πόλεωνστάσις , 2 mal διαι -

XXVIII Einleitun

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ρεθέντων, όατασαν, ε ν τίσι ν ούν, καλούμενον , έξαγριαίνουσαι) . De n Rest bilden Versehe n bzw. Schreibfehler . Eine Reih e vo n Fehlern , auc h kleiner e Auslassunge n un d viel e Verschreibungen (Metathes e ode r falsch e Buchstaben) , di e P allei n bietet, sin d rein e Versehen , entspreche n vielleich t auc h de r Un interessiertheit de s Schreiber s a m Text ; ihre n Ursprun g au f ein e an dere Vorlage oder auf eine bewu t e nderun g zur ckzu f hren , ist nicht n tig. Wenn ma n di e Variatione n i n m glichste r Breit e be r cksichtigt , kommt man f r die berlieferun g des Kaminiates-Texte s ungef h r zu folgendem Stammbaum :

Par

κ wa r ein e Vorlag e ohn e Randbemerkungen , λ ein e mi t κ i n de r Textgestaltung (gewiss e kleiner e Auslassunge n ode r Zu s tze ) ber einstimmende, abe r i n gewisse n Lesarte n mi t μ zusammengehend e Version mi t Randbemerkungen , μ ein e i n der Textgestaltung durc h kleinere Zu s tz e ode r auc h Auslassunge n vo n κ un d λ verschieden e Version mit de n gleichen Randbemerkunge n un d einige n mi t λ ber einstimmenden Lesarten . A u e r wi e dargestellt , k nnt e P auc h ein e nachl ssig e Abschrif t vo n L und B ein e eigenwillig e Abschrif t vo n V sein, wobei f r letztere s di e Notwendigkei t der Annahm e von κ zwa r entfiele, abe r die Korrekturen vo n V unerkl r t blieben 90. 90

Auch di e Tatsache kan n uns hier nicht weiter f hren , da i n B ebenso wie in V auf den Text de s Johannes Kaminiates die Homili e de s Patriarchen Nikolao s Mystikos auf de n Fal l vo n Thessalonike folgt . A . Ma i hat vermute t (s . o. S . XII, Anm . 46), L. Allacci habe eine Edition dieses Textes i n den Symmicta unterlassen, einerseits weil dieser mehr theologischer als historischer Art sei , also nich t so gut in den Zusammenhang pa te , andererseits aber auch, weil e r im Cod. Vat. gr . 172 mehrfach defek t sei. berpr f t ma n nu n daraufhi n de n Cod . Barber, gr. 241, so mu ma n feststellen, da sich hier viele L cke n finden, die den Eindruck machen, als habe der Kopist hier seine Vorlage nicht lesen k nne n und deshalb (zun chst einmal) einen freien Platz gelassen. Dies kann ei n Zeiche n daf r sein , d a de r Barberinu s eine Abschrift unsere s Vaticanus ist , aber ebens o kan n na t rlic h auc h di e gemeinsam e Vorlage, nac h de m gegebenen Stemm a φ, a n diese n Stellen bereits unleserlic h oder defekt gewese n sein .

Ausgaben un d bersetzunge n XXI

X

Ausgaben un d bersetzunge n Die ltest e Textausgab e de r Er z hlun g de s Johannes Kaminiate s stammt vo n Leon e Allacci , de r i n de n Symmict a I I ( K l n 1653 ) de n Kaminiates (S . 180—316) zusamme n mi t de n Scriptore s pos t Theo phanem und de n beiden Schrifte n des Johannes Anagnoste s (narrati o S. 318—372 un d monodi a S . 374—380 ) edier t hat . De r Tex t wurd e von ih m i n 4 5 sectione s eingeteil t un d vo n eine r lateinische n ber setzung begleitet . Di e Ausgab e is t nac h unsere m Cod . Vat. gr. 172 hergestellt91. Nur wenig e Jahr e s p te r erschie n postu m di e Textausgab e vo n Franz Combefi s i m Parise r Corpu s (1685 , S . 317—383) wiede r zusam men mi t de n Scriptore s pos t Theophanem , zwe i kleinere n Schrifte n gegen di e Ikonoklasten , eine m S t c k au s de n Miracul a S. Demetrii ; auf Kaminiate s folge n ein e Monodie des Demetrio s Kydones au f di e in Thessalonik e Gefallene n (1346), eine weiter e kleiner e Schrif t sowi e Ps.-Symeon und Georgius Continuatus. F. Combefis , de r in seine r Einleitung z u Johanne s Kaminiate s (S . 314) di e Ausgab e vo n L . Allacci nennt, sag t gleichzeitig : mih i ips e me a ven a versione m composui . Soll man daraus schli e en , da e r sagen will, er habe eine andere Quelle als Allacc i verwendet , s o k nnt e die s nu r de r Cod . Barber, gr . 24 1 gewesen sein . hnlich , wie e r f r di e Ausgab e de s Theophane s Conti nuatus eine n ih m vo n L . Holsten gelieferte n Cod. Barber, benutzte 92, h tt e e r dann wohl , vielleicht ebenfall s durch Vermittlung von L. Holsten, auc h de n Kaminiate s eine m Barberinu s entnommen 93. Ander s B1

Es is t a n de n Worte n vo n A . Mai, a.a.O. (s . o. S. XII, Anm. 46), Allacci habe f r seine Ausgab e den Cod . Vat. gr. 172 benutzt, nich t z u zweifeln , d a vo n Allacci auch ein griechische r Inde x z u de r Handschrif t vorlieg t (vgl . J . Mercati-P . Franch i de ' Cavalieri, a.a.O . 197 ) und auc h ander e Teile, die im Barberinu s nicht vorkommen , von ihm ediert wurden (vgl. J. Mercati-P . Franch i de ' Cavalieri , a.a.O . 196) , wenn man auc h nac h dem Textbestand zu n chs t geneigt w r e anzunehmen , Allacc i habe seine Ausgab e nach de m Barberinu s gemacht . E r weis t gerad e auc h desse n Fehle r oder Eigen t mlichkeite n auf, z.B . 7,61 -προφέρονται, 11, 2 επί τ ω λόγω σημάνω, 25,67 διαιρεθέντων , 37,4 0 θάνατον, 47,21 είς , 53,3 5 εφημεν, 53,5 2 διαιρεθέντων , 57,10—11 καλούμενον , 58,3 0 έτπσττείροντα , 58,3 5 ταΐ ζ σελλίων. 68,1 8 φέροντες. Nat rlic h gibt e s auch umgekehrte Beispiele, wo Allacci die Lesart von V statt von B hat, so etwa 21,14 nur l τε , 23,92 ημετέρας, 29,9—10 μετηγάγοντο , 32,37έδίδουν, 64,53 άτταριθμήσαι , allerding s alle s Beispiele , di e ei n Edito r auc h mi t kritische r philolo gischer Methode finden konnte. Interessant ist aber vor allem die Stelle 33,74, wo Allacci im Text wie B είσοδον schreibt, jedoch i n de n Corrigenda zum Text (S . 405) in αίδ ω verbessert, interessant auc h die Verbesserung 5, 76 in σνγκαταμίξασα , wi e L bietet. 42 Vgl. F . Combefis , Parise r Ausgabe , p. l marg. , un d I . Bekke r i n de r Ausgab e de s Bonner Corpu s (1838), S. V. M Di e Ausgab e von F . Combefis weis t di e gleiche n Eigen t mlichkeite n de r Textge staltung wi e di e Ausgab e von Allacc i auf , so d a auc h hier f r da s o . i n Anm . 91

XXX Einleitun

g

als Allacci hat e r die heute noc h gebraucht e Einteilung de s Textes i n 79 Kapite l eingeführt . Eine lateinisch e Übersetzun g un d wenig e Bemerkungen, insbesonder e di e Bezeichnun g vo n Bibelzitaten , ha t e r beigegeben. Die Edition des Pariser Corpus wurde in Venedig 1729 wiederholt; der Text des Johannes Kaminiate s findet sic h vol. VIII, p. 240—288 , die Einleitung daz u p. 237. Die nächst e Editio n veranstaltet e Immanue l Bekke r i m Bonne r Corpus 183 8 (Ban d 32 , S . 487—600) , wobe i ih m di e Ausgabe n vo n Allacci und Combefis als Vorlage dienten und er im Vergleich mit diesen Ausgaben seinen kritischen Apparat anfertigte 94. Die lateinische Über setzung von Combefi s ist beigegeben. Bei J . P . Migne, Patrologia Graec a t . 10 9 (1863) is t di e Ausgab e des Parise r Corpu s i n de r Gesamtanlag e wiederhol t (vermehr t u m Genesios); dabe i werde n i m griechische n Tex t di e Seitenzahle n de r Pariser Ausgabe gegeben, in der parallel gedruckten lateinischen Über setzung di e Seitenzahle n de s Bonne r Corpus . Der kritisch e Appara t sowie der Index historicu s is t de r Bekker'sche n Ausgab e entnommen. Gesagte gil t (37,4 0 hat Combefi s allerding s , wollte dazu aber eine Anmerkung geben, die wegen seines Todes vor Erscheine n de r Ausgabe entfiel). Auße r den beiden Textstellen , w o eine Textverderbnis vorliegt , wei l hier di e Vorlage , sei es V oder B gewesen, eine Auslassung hatte, nämlich 37,36—37 und 67,76—77 , bietet die Ausgabe auch 36, 78—79 eine crux. Hier hatte Allacci den Teil vergesse n (es folgen drei mit beginnend e Satzteile hintereinander, so daß wegen des gleichen Anfangs de r 1 . Teil aus Versehen vergessen wurde) ; Combefi s sa h darin de n Gedankensprung, ergänzt e nach seine n Vorstellungen und wählt e dabe i ei n Synonymu m zu de m richtige n , während e r das Verbum fre i ließ . Dieses Beispiel könnte zu der Annahm e verleiten, Combefi s hab e be i seine r Editio n überhaup t kein e eigene Handschrift benutzt, sondern nur die Ausgabe von Allacci, was freilich seinen eigenen Worten i m Vorwor t widerspricht. I n alle n erhaltene n Handschrifte n ist jedenfall s die erwähnte Textstelle einwandfre i z u lesen, die Rekonstruktion von Combefi s als o eigentlich unverständlich . Daß übrigen s an de r Stelle 37,34—3 7 di e crux auch in L nicht gan z beseitigt ist , dürfte dahe r kommen, da ß de r in VB vergessene Satzteil in der Vorlage von L auch nur a m Rand nachgetragen war und dor t s o stand, da ß L bei der Abschrift ih n eine Zeile z u tief eingefüg t hat . 94 Im Appara t ha t I . Bekker auch einig e Änderungen vorgeschlagen, die er mit einem Fragezeichen versehe n hat . Ic h vermute , da ß e r dami t sage n wollte, di e üblich e Grammatik ode r de r Sin n erforder e hie r di e angedeutete Lösung; diese stellte abe r wohl nac h ihm eine n derartigen Eingrif f i n de n überlieferte n Text dar , da ß e r sic h nicht entschließen konnte, die eigentlich zu erwartende Form auch in den Text selbs t aufzunehmen, si e aber doc h fü r s o wesentlich hielt, da ß e r sie den Benutzer n nicht vorenthalten wollte . W o solch e Korrekture n abe r unnöti g sind , wurde n sie in de r vorliegenden Ausgabe nicht genannt.

Zur vorliegende n Ausgab e — Abhandlungen XXX

I

L. Allacci un d F . Combefi s habe n ihre n Ausgabe n ein e lateinisch e Übersetzung und Bemerkunge n beigefügt. Di e Übersetzung vo n Combefis ist in der Ausgabe des Bonner Corpus und in der Patrologia graec a wiederholt. Au s neuere r Zei t stamm t di e russisch e Übersetzun g vo n R. A. Nasledova i n Dv e vizantijski e chronik i X vek a (Moska u 1959) , S. 159—210, de r auc h ein e ausführliche Einleitun g (S . 143—158) un d ein Kommenta r (S . 213—241) beigegebe n ist .

Zur vorliegende n Ausgabe Die vorliegend e Ausgab e hält sich , sowei t irgen d möglich , a n di e handschriftlich überliefert e Textform . A n Stellen , w o grammatisch e Schwierigkeiten vorhande n sin d un d früher e Herausgebe r deshal b Verbesserungsvorschläge gemach t haben , wurde n dies e i m Appara t verzeichnet, wen n si e erwägenswert erschienen . Di e handschriftliche n Lesarten wurde n bei solchen Schwierigkeite n dann i n den Text aufge nommen, wenn vermutet wurde , daß sie nicht handschriftlich e Fehler, sondern Eigentümlichkeite n de s Autor s darstellen 95. I m Appara t notiert wurde n auch handschriftliche Lesarten , di e wohl den Anschein itazistischer ode r isochronistische r Fehle r machen , wen n si e auch al s eine ander e Textinterpretatio n gedeute t werde n könnten . W o di e Ausgabe entgegen der handschriftlich überlieferte n For m mi t frühere n Ausgaben übereinstimmt , is t di e handschriftlich e Überlieferun g un d der erst e Verbessere r angegeben , wen n di e frühere n Textausgabe n eine uneinheitlich e Stellun g einnehmen , auc h diese . De r kritisch e Apparat wurd e dreigeteilt : i m 1 . Apparat wurde n historisch e un d philologische Hinweis e zu m Textverständnis gegeben , i m 2 . Apparat Stellen au s de r Bibe l ode r de n Apostolische n Vätern , di e wörtlic h zitiert sin d ode r au f di e angespiel t ist , währen d de r 3 . Apparat di e handschriftliche Überlieferun g bietet . Di e ersteren zwei Apparat e er scheinen nu r selte n gleichzeiti g au f derselbe n Seite .

Abhandlungen Gehandelt is t übe r di e Erzählung de s Johannes Kaminiate s auße r in de m genannte n Wer k vo n R . A. Nasledova vo r alle m i n de m Aufsatz vo n A. Struck, Die Eroberung Thessalonike s durc h di e Sarazenen im Jahr e 904 . Byz . Zeitschr . 1 4 (1905 ) 535—562 , w o i n erste r Lini e 95

Vgl. Index graecitatis.

XXXII Einleitun

g

eine aus f hrlich e Inhalt s bersich t gegebe n un d au f einig e topogra phische Dinge eingegangen wird. Fragen de r Topographie von Thessalonike sind es denn auch immer wieder, be i dere n Behandlun g de r Tex t de s Johanne s Kaminiate s zitiert wir d un d auc h gelegentlic h einzeln e u erunge n interpretier t werden. Daf r seien folgende Werke genannt: Th. L. F. Tafel, Historia Thessalonica e re s gestas usque ad annu m Christi DCCCCIV complectens. T binge n 1835. Th. L . F . Tafel , D e Thessalonic a eiusqu e agr o dissertati o geographica. Berli n 1839. J. Laurent , Su r l a dat e de s Eglise s Sain t Demetriu s e t Saint e Sophie Thessalonique . Byz. Zeitschr. 4 (1895) 420—434. P. N. Papageorgiu, Zu r Vit a de r hl . Theodor a vo n Thessalonike . Byz. Zeitschr . 1 0 (1901) 144—158 . P. N. Papageorgiu, Μνημεί α τη ς εν Θεσσαλονίκη λατρεία ς του μεγαλομάρτυρας αγίου Δημητρίου. Byz. Zeitschr. 17 (1908) 321—381. Th. Uspenskij, O vnov otkrytych mozaikac h v cerkv i sv . Dmitrij a v Solun. Izvjestija russk. archeol. instit. v K/j e 19 (1909) l—61 . O. Tafrali, Su r l a dat e d e l'Eglis e e t de s mosaique s d e Saint Demetrius d e Salonique . Revu e archeologiqu e 4 . ser., n . 1 3 (1909 ) 83—101. 0. Tafrali , Su r le s reparation s faite s a u VI P siecl e l'Eglis e d e S. Demetrius d e Salonique . Revu e archeologiqu e 4 . ser., n . 1 4 (1909) 380—386. 0. Tafrali , Topographi e de Thessalonique. Pari s 1912. Ch. Diehl, M . Le Tourneau, H . Saladin, Monument s d e l'ar t byzantin IV : Le s monuments chretiens de Salonique. Pari s 1918. Ch. Delvoye, Salonique , second e capital e d e Γ empire byzantin, e t ses monuments. Revu e d e l'Univ. d e Bruxelle s 2 (1949/50 ) 391—444 . G. Sotiriu, Ή βασιλικ ή το υ αγίο υ Δημητρίου Θεσσαλονίκης. Βιβ λιοθήκη τη ς ε ν Αθήναις Άρχαιολ. Έταιρ. 3 4 (1952). In zweite r Linie haben Frage n de r Datierung der arabischen Feld z ge , insbesondere de s vo n Leo n von Tripoli s geleiteten , zur Besc h f tigung auch mit dem Text de s Johannes Kaminiate s gef hrt : V. Grumel, Chronologi e des evenement s d u regn e d e Leo n VI . Echos dOrient 3 5 (1936) 5—42, bes. 34—36. H. Gregoire, L e communique arab e su r l a pris e d e Thessaloniqu e (904). Byzantio n 2 2 (1952 ) 373—378 . Weitere Abhandlungen, die mit dem Werk des Johannes Kaminia tes in Zusammenhang stehen: J. Zhishman, Die Synoden und die Episkopal- mte r in der morgenl ndische n Kirche . Wien 1867.

Abhandlungen XXXII

I

V. Rose, Leben des hl. David vo n Thessalonike. Berlin 1887 . C. de Boor, Vita Euthymii, Ein Anecdoton zur Geschichte Leos des Weisen. Berli n 1888 . H. Delehaye, Le s legendes grecques de saints militaires. Paris 1909 . (Insbes. Kap . VI : S . Demotrius 103—109 , u . Appendic e XI : marty rium S . Demetrii 259—263) . 0. Tafrali , Thessaloniqu e de s origines au XIVe siecle . Paris 1919 . H. Delehaye, Le s recueil s antique s d e miracle s de s Saints . Anal . Bolland. 4 3 (1925 ) 5—85 , bes . § 8 Le s miracle s d e S . Dem4triu s 57—64. H. Grogoire, L a vi e d e Sain t Blais e d'Amorium . Byzantio n 5 (1929/30) 391—414 , bes . 394—403 . M. Vasmer, Di e Slave n i n Griechenland . (Abhandl . d . Preuß . Akademie d. Wiss. 1941 , Phil.-hist . KL, Nr. 12. ) Berlin 1941 . A. Vasiliev, Lif e o f Davi d o f Thessalonica . Traditi o 4 (1946 ) 115—147. A. A. Vasiliev, Byzanc e et le s Arabes. T. II: La dynasti e Macodo nienne, 2 . p.: Extrait s des sources arabes, trad . p. M. Canard. (Corpus BruxeUense hist. Byz. 2,2.) Brüssel 1950. P. Lemerle , L a compositio n e t l a Chronologi e de s deu x premier s livres des Miracula S. Demetrii. Byz. Zeitschr. 46 (1953) 349—361 . Die Normannen in Thessalonike. Di e Eroberung von Thessalonik e durch die Normannen (1185 n. Chr.) in der Augenzeugenschilderung des Bischofs Eustathio s übersetzt , eingeleite t u . erklär t v . H . Hunger . (Byzantinische Geschichtsschreiber 3. ) Graz 1955, 2 . Aufl. 1967 .

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