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German Pages 204 [228] Year 1953
HANS
F R Ü H D I A G N O S T I K DES
FRANKR
KARZINOMS
IN D E R I N N E R E N
MEDIZIN
FRÜHDIAGNOSTIK DES KARZINOMS IN DER INNEREN MEDIZIN Von
PROF. DR. HANS
FRANKE
Chefarzt der I. Inneren Abteilung des Auguste-Viktoria-Krankenhauses,
Berlin-Schöneberg
Mit 195 Abbildungen und 9 Farbtafeln
19 5 3
WALTER
DE
G R U Y T E R & CO.
vormals G. J . Göschen'sche Verlagshandlung / J . Guttentag, Verlagsbuchhandlung / Georg Reimer / Karl J . Trübner / Veit & Comp.
BERLIN
W 35
Alle R e c h t e , a u c h die des a u s z u g s w e i s e n N a c h d r u c k s , d e r p h o t o m e c h a n i s c h e n W i e d e r g a b e , d e r H e r s t e l l u n g v o n Mikrofilmen u n d der Ü b e r s e t z u n g , v o r b e h a l t e n . C o p y r i g h t 1953 b y W a l t e r de G r u y t e r & Co., v o r m a l s G. J . G ö s c h e n ' s c h e V e r l a g s h a n d l u n g , J . Guttentag, Verlagsbuchhandlung,
Georg R e i m e r , K a r l J . T r ü b n e r , Veit .-Bestrah/g.(9') ohne Erfolg.
65
Mb. 501 mg % Glob. H10 mg % GesN. 0,991 X UN. 50.1 mg % Bi/ir 0.23 mg % Tsk neg.
Gew. 56 kg.
Gen 60 kg OrundumsaU: 1-3S.5X VK. 2.7L. 1 1 1 1
1 1 1 1 1.
2
3.
5.
Hbg. 79% Ery. 3.18 26 leuko. fSOO
J Hbg. 68% v)| Ery. 2Jt ^ leuko. MSO
Hbg. 53 % Ery. 2.68 Leuko 37SO
VK. i. iL.
VK. 3.61
I I I
I I I
6.
I
6.
9.
10. 11. 12. 13. »
1 13.9L. 1 1 VK. 15.
'
1
16. 17. 18. 19. 20. 21.
22
J
23. 2"t 25,
Gew 59.5 kg. Gnjndums..+i1%
I I I I 26
27. 28. 29.
Wg Urethan (tgl. hg per os) 7. Rö-Aufn.
42 Rö-Aufn In. 20g Urethan)
3 Ho -Aufn. (n. Wg Urethm)
Abb. 191. Urethanwirkung bei Lymphogranulomatose
In Abb. 192 wird ein weiterer Urethan-Erfolg beim Lymphosarkomen gezeigt. Der Patient hatte starke Drüsenschwellungen besonders im linken Bein, die mechanisch zu starken Zirkulationsstörungen führten. Nach 40 g Urethan gingen die Lymphosarkomendrüsen so weit zurück, daß die Ödeme des linken Beines sehr schnell schwanden bei wesentlicher Besserung des subjektiven Befindens. In neuester Zeit ist eine Ä t h y l e n - H a r n s t o f f v e r b i n d u n g unter der PräparatNr. G 257 von der Firma Bayer im Prüfungsstadium. Auch dieses Präparat soll sich vorzugsweise für Lymphogranulomatose, für Lymphosarkomatose, chronischlymphatische und myeloische Leukämien sowie aleukämische Lymphadenosen eignen. Im allgemeinen kommen Tagesdosen von höchstens 5 mg pro kg, d. h. also etwa 0,3 g per os in Frage. Erst nach 2—4 Wochen kommt bei genauer klinischer Kontrolle eine eventuelle Dosissteigerung in Frage. In den letzten Jahren hat sich weiterhin unter den Karzinokolytika die Behandlung mit S t i c k s t o f f - L o s t eingeführt und sich im wesentlichen bei der Lymphogranomolatose und Sarkomatosen, gelegentlich auch bei Retothel-Sarkomen bewährt. Für alle übrigen Tumoren hat die Lost-Therapie allein keine befriedigende Wirkung hinterlassen. Gelegentlich erfahren kleinzellige Bronchialkarzinome zumindestens subjektiv geringe Remissionen. K. H. B A U E R und später auch S T R E I C H E R haben
Chemotherapeutischer Ausblick
183
Abb. 192. Urethanwirkung bei Lymphosarkomatose
Stickstoff-Lost auch intrapleural bei Pleuralkarzinomen gegeben und hierbei auch erfolgreich eine zytologische Kontrolle des Therapieerfolges durchgeführt. Im allgemeinen überschreitet man Tagesdosen von 4—5 mg i. v. nicht, wobei man im Interesse einer besseren Verträglichkeit diese Menge noch mit Eigenblut verdünnt oder in 10—20 ccm Peristonlösung verabfolgt. Die mittleren Gesamtdosen bewegen sich bei 40—50 mg. /CH2-CH2-C1 x / CH2-CH2-C1 \ch 2 -ch.,-ci Stickstoff-Lost
In der ersten Zeit wurden hierbei zu hohe Dosen verabfolgt, die zu unangenehmen Nebenwirkungen führten. In Abb. 193 und 194 werden z. B. typische Nagelnekrosen bzw. Onycholysen während der Lost-Therapie als Ausdruck des schweren Zellgiftes gezeigt.
Abb. 193. Nagelnekrosen und Onycholysen nach Lost-Therapie an den Fingern Abb. 194. Gleicher Fall mit Lost-Schädigung an der großen Zehe
1'84
Chemotherapeutischer Ausblick
Aus der chemischen "Körperklasse der D i a m i d i n e hat sich besonders das S t i l b a m i d i n nach einem Vorschlag von S N A P P E R für die Therapie der Plasmozytome bewährt. Das Stilbamidin stellt bekanntlich eine starke Base dar, die mit der vermehrten Ribonukleinsäure im Zytoplasma der Plasmozytomzellen feste Salze bildet. Diese fuchsinophilen Salzniederschläge aus Stilbamidinen und Ribonukleinsäure lassen sich morphologisch in manchen Fällen gut zur Darstellung bringen (siehe Farbtafel VII). Die Stilbamidintherapie zeigt wie lokalistisch spezifisch diese Salbzildung allein in den Plasmozytozellen vor sich geht und auf diese Weise das weitere Wachstum der Plasmozytomzellen verhindert. Die therapeutische Breite des Stilbamidins ( M A Y und B A K E B , England) ist sehr gering. Pentamidin
NIL. NH'
yC-
.
Diamidine >0 • C H 2 • C H ,
/—v
CH» • C H , • C H ,
C