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German Pages 360 [349] Year 2001
FINGIERTE WELTEN IN DER AGYPTISCHEN LITERATUR DES 2.JAHRTAUSENDS V. CHR.
PROBLEME .. DER AGYPTOLOGIE HERAUSGEGEBEN VON
WOLFGANG SCHENKEL UND
ANTONIO LOPRIENO NEUNZEHNTER BAND
FINGIERTE WELTEN IN DER AGYPTISCHEN LITERATUR DES 2.JAHRTAUSENDS V. CHR. Grenziiberschreitung, Reisemotiv und Fiktionalitiit VON
GERALD MOERS
BRILL
LEIDEN ·BOSTON· KOLN 2001
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Library of Congress Cataloging-in-Publication Data Moers, Gerald. Fingierte Welten in der agyptischen Literatur des 2.Jahrtausends v. Chr. : Grenziiberschreitung, Reisemotiv und Fiktionalitat I von Gerald Moers. p. cm. -(Probleme der Agyptologie, ISSN 0169-9601 ; 19. Bd.) Includes bibliographical references and index. ISBN 9004121250 (alk. paper) 1. Egyptian fiction-History and criticism. 2. Egyptian literature-History and criticism. I. Title. II. Series. PJ1487 .M64 2001 893'.13009-dc21
2001037421
Die Deutsche Bibliothek-CIP-Einheitsaufnnahme Moers, Gerald : Fingierte Welten in der agyptischen Literatur des 2.Jahrtausends v. Chr. : Grenziiberschreitung, Reisemotiv und Fiktionalitat I von Gerald Moers. - Leiden ; Boston ; Koln : Brill, 2001 (Probleme der Agyptologie ; Bd. 19) ISBN 90-04-12125 0
ISSN 0169-9601 ISBN 90 04 12125 0 © Copyright 2001 by Koninklijke Brill Nl{ Leiden, The Netherlands
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INHALT Vorwort ............................................................................................ vii ERSTES KAPITEL: VOR-GESCHICHTEN
1. Formalistische und substantialistische Definitionsversuche des agyptischen literarischen Textes ................................................... 1 2. Autonomieasthetische und funktionsorientierte Ansatze ............ 11 ZWEITES KAPITEL: THEORETISCHE MODELLIERUNGEN
1. F iktionalitat. ................................................................................ 19 1.1. Begriff und Funktion literarischer Fiktionalitat.. ............... 20 1.2. Fiktion und Realitat: Die Konstitutionsprinzipien fiktionaler Texte ................... 38 1.3. Fiktionalitatsmarkierungen: Die Selbstanzeige der Literatur. ......................................... 79 1.3.1. Paratexte .................................................................. 81 1.3 .2. Mimetische Exzesse und diegetische Oberladenheit. .......................................................... 82 1.3.3. Inkonsistenzen ......................................................... 85 1.3.4. Emblematische Namen und Ironie .......................... 89 1.3.5. Rahmen und Herausgeberfiktion ............................. 96 1.3 .6. Der Kontrakt Produzent - Rezipient: Die Gattung ........................................................... 101 1.3. 7. Zusammenfassung ................................................. 105 2. Intertextualitat ........................................................................... 106 2.1. Theorie und Anwendbarkeit des lntertextualitatsbegriffs .106 2.2. Formen und Funktionen von Intertextualitat ................... 122 2.3. Intertextualitat und Fiktionalitat ...................................... 151 2.4. Perspektiven intertextueller Forschung............................ 153 3. Rezeption .................................................................................. 154 4. Zusammenfassung .................................................................... 164
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INHALT
DRITTES KAPITEL: REISEMOTIV UNO GRENZUBERSCHREITUNG ALS PARADIGMEN LITERARISCHER FIKTIONALITAT IN A.GYPTEN 1. Rhetorik und Narrativik ............................................................ 167 2. Wasser, Krokodile und andere Gefahren .................................. 191 2.1. Wasser. ............................................................................. 192 2.2. Krokodile ......................................................................... 202 Exkurs: Frauen-Ekstase- Fiktionalitat .................................. 211 2.3. Schiffahrt und Schiffahrtsmetaphorik .............................. 219 2.4. Ein Brief an einen verlorenen Sohn ................................. 232 3. Die Erzahlung des Schiftbrilchigen .......................................... 245 4. Die Geschichte des Sinuhe ....................................................... 251 5. Die Fahrt des Wenamun ........................................................... 263 6. Die Odyssee des Wermai .......................................................... 273 7. Ausblick .................................................................................... 279 Bibliographie ................................................................................... 285 Register agyptischer Ausdriicke und Worte .................................... 3 19 Autorenregister ................................................................................ 321 Orts- und Namenregister ................................................................. 323 Sachregister ..................................................................................... 325 Stellenregister .................................................................................. 331 Textregister...................................................................................... 33 7
VORWORT Die vorliegende Untersuchung wurde im Sommer 1996 unter dem Titel Der Aujbruch ins Fiktionale. Reisemotiv und Grenziiberschreitung in agyptischen Erzahlungen des Mittleren und Neuen Reiches von der Philosophischen Fakultat der Georg-August-Universitat zu Gottingen als Dissertation angenommen. Fiir die Drucklegung wurde sie in Teilen iiberarbeitet und aktualisiert. Die bis Mitte 2000 erschienene relevante Literatur, darunter vor allem der kurz nach Fertigstellung des urspriinglichen Manuskriptes von Antonio Loprieno herausgegebene Band Ancient Egyptian Literature. History and Forms konnte systematisch eingearbeitet werden. Spater Erschienenes wurde nur noch sporadisch beriicksichtigt. Im Zentrum der Untersuchung standen zur Hauptsache drei Aspekte, die naturgema/3 nicht voneinander zu isolieren waren. Einerseits sollte die nach wie vor und gerade in jiingster Zeit wieder verstarkt geflihrte Diskussion um die Fiktionalitat agyptischer Reiseerzahlungen methodisch perspektiviert werden. Andererseits gait es, die kulturelle Funktion literarischer Fiktionalitat in ihrer kulturspezifischen, d.h. in diesem Fall: pharaonischen, Auspragung in den Blick zu nehmen. Die Untersuchung verfolgte somit nicht zuletzt auch interdisziplinar-literaturwissenschaftliche Ziele. Daflir, mich auf diesem Weg bestiirkt zu haben, gilt mein besonders herzlicher Dank Friedrich Junge. Er war mir nicht nur ein toleranter Lehrer, sondern stand mir allzeit als gleicherma/3en kritischer wie wohlwollender Diskussions- und Ansprechpartner zur Seite. Seine Art, die Dinge zu sehen, hat den Fortgang der Arbeit maBgeblich bef6rdert. Sehr herzlich danken mochte ich auch Heike Sternberg-el Hotabi for ihre detaillierte Kritik und ihre aufgeschlossene Unterstiitzung. Ferner waren es Antonio Loprieno, der in ungezahlten Diskussionen mein Iiteraturwissenschaftliches Interesse weckte, sowie Richard Parkinson, der das urspriingliche Manuskript eingehend kommentierte und mir auch sonst mit seinem unerschopflichen Wissensfundus mit Rat und Tat zur Seite stand. Ihnen bin ich besonders dankbar verpflichtet.
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VORWORT
John Baines, Heike Behlmer, Arno Egberts, Jose Manuel Galan, Andrea Gnirs, Jtirgen Horn, Frank Kammerzell, Matthias Muller, Wolfgang Schenkel, Bernd Schipper und Claudia Suhr sowie all die ungenannten Freunde und Kollegen in Gottingen und Los Angeles untersttitzten mich