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German Pages 180 [200] Year 1927
AM SPRUDELNDEN SCHACHQUELL 18 7 6 — 1 9 2
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FESTSCHRIFT DES DRESDNER SCHACHVEREINS E R S T E R
B A N D
BEARBEITET VON
DR. F. PALITZSCH
BERLIN UND LEIPZIG W A L T E R DE G R U y T E R
CO.
VORMALS G.J.GÖSCHEN'SCHE VERLAGSHANDLUNG - J. GUTTENTAG, VERLAGSBUCHHANDLUNG - GEORG REIMER - KARL J. TRÜBNER - VEIT & COMP.
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Alle Rechte yon der Verlagsbuchhandlung vorbehalten.
Druck von Metzger & Wittig in Leipzig.
Vorwort Mit der Herausgabe einer Festschrift zur Feier seines 50jährigen Jubiläums hat der Dresdner Sehachverein ein großes und schwieriges Werk unternommen. Doch jetzt, nachdem das Werk trotz aller Schwierigkeiten und Hemmungen glücklich vollendet ist, wollen wir die überstandenen Mühen vergessen und ungehemmt unserer Freude darüber Ausdruck geben, daß es möglich war, ein so stattliches Buch lediglich aus den Leistungen des Dresdner Schachvereins zusammenzustellen. Mit Stolz und Genugtuung kann der Dresdner Schachverein auf seine 5 0 jährige Geschichte zurückblicken, wie sie in diesem Buche — als einem bleibenden Denkmal des Vereins — für alle Zeiten niedergelegt ist. Aus seinem Studium gewinnt man die befriedigende Gewißheit, daß auch in Dresden eine unversiegbare Quelle der edlen Schachkunst hervorsprudelt, und daß zurzeit dieser sprudelnde Schachquell stärker denn je zutage tritt. Viele fleißige Hände haben sich gerührt, um dieses Gedenkbuch zu vollenden. Allen Mitgliedern des Dresdner Schachvereins, die den Herausgeber mit Beiträgen, sowie durch Korrekturlesen unterstützt haben, gebührt wärmster Dank. Besonders sei ferner den Herren K o r s c h e i t und W e y l in Leipzig gedankt, die in bereitwilligster Weise ihre unvergleichliche Sammlung für den guten Zweck nutzbar machten. Wieder in anderer Weise verdiente sich den Dank des Vereins sein Mitglied Herr Direktor O. S c h u p p , der in entgegenkommendster Weise seine Firma (Schupp und Nierth) für die Herstellung der Druckstöcke zu den Bildern zur Verfügung stellte, die ihrerseits wieder großenteils von einem anderen Vereinsmitglied, Frl. R i c h t e r , in sachkundiger Weise aufgenommen wurden. Ein Werk, das mit so viel Liebe vollendet wurde und das — nebenbei bemerkt — aus einem so ausgewählten Inhalt von allgemeiner Bedeutung besteht, darf wohl hoffen, auch über Dresdens Grenzen hinaus Freude zu machen und Freunde zu finden. Und so gebe ich denn dem Buche den Wunsch mit auf den Weg, daß seine Hoffnung auf offene Aufnahme in der ganzen Schachwelt in vollem Maße in Erfüllung gehen möge! D r e s d e n , im März 1926.
Dr. Friedrich Palitzsch
Inhaltsverzeichnis Seite
Die Die Die Die
Geschichte des Dresdner Schachvereins 1 Bedeutung des Dresdner Schachvereins für die Schachorganisation 9 Bedeutung des Dresdner Schachvereins für die Schachliteratur . 10 Leistungen des Dresdner Schachvereins im praktischen Spiel . . 12 Partien i 14 Studien 112 Moderne Methoden der Spielbehandlung (von M. Blümich) . . . 115 Der Dresdner Schachverein und die Problemkunst 125 Probleme 127 Phantasieaufgaben 164 Die Dresdner Idee (von Dr. F. Palitzsch) 168 Übersicht über die in den Partien 1—75 vorkommenden Eröffnungen und Endspiele 177 Namenverzeichnis ' 178
Die Geschichte des Dresdner Schachvereins Der Dresdner Schaohverein ist nicht von heute und gestern. Wenn er in diesem Jahre — 1926 — fünfzig Jahre ununterbrochen besteht, so bedeutet diese Tatsache, daß bereits mehrere Generationen von Schachspielern mit ihrem Schachverein und für ihn gelebt, gearbeitet, gekämpft und aus seinem Born geistige Erbauung getrunken haben. Und sehen wir genauer zu, so ist sein Alter sogar noch ehrwürdiger, denn er hat eine Vorgeschichte, die bis in die Mitte des vorigen Jahrhunderts zurückreicht. Diese Vorgeschichte zeigt uns, wie der Dresdner Schachverein aus natürlichen Wurzeln organisch hervorgewachsen ist und wie er darum, bodenständig und wurzelecht, zu so großer Blüte gelangen konnte, daß er zeitweise der größte Verein seiner Art in Deutschland war und bis auf die letzte Zeit immer wieder neue Triebe als Zeichen der ihm innewohnenden Kraft hervorsprießen lassen konnte. Der Chronist weiß folgendes von der Vorgeschichte des Dresdner Schachvereins zu erzählen: In den vierziger Jahren des vorigen Jahrhunderts sammelten sich die Schachspieler Dresdens im freien Verkehr im Café Meißner, Ecke Altmarkt und Schrebergasse, später Schloßstraße. Nur drei stärkere Spieler waren damals vorhanden und zwar drei Juristen: der spätere Geheime Rat Dr. P ö s c h m a n n , der spätere Wirkl. Geheime Rat und Oberlandesgerichtspräsident v. W e b e r , sowie der spätere Appellationsrat B r u n n e r . Dieser letzte verstand es, Anfang der fünfziger Jahre den ersten Schachklub in Dresden zu gründen, der unter seinem Vorsitz im Café français, Waisenhausstraße, tagte, aber nach dem 1856 erfolgten Rücktritt B r u n n e r s bald wieder in die Brüche ging. Darauf waren die Schachspieler wieder auf zwanglose Zusammenkünfte in verschiedenen Konditoreien, eine Zeitlang auch in den drei Raben, Marienstraße, später — Ende der sechziger Jahre — wiederum im Café Meißner, nunmehr Johannisstraße, angewiesen. Ein um diese Zeit in Dresden-Neustadt gegründeter Schachklub existierte zwar einige Jahrzehnte, brachte es aber zu keinerlei Bedeutung. Erst 1871 wurde in der Altstadt wieder ein Schachklub gegründet, und zwar von Herrn W o h l r a b e , dem späteren verdienten Schatzmeister des Dresdner Schachvereins. Dieser neue Klub tagte im Goldenen Ring und im Goldenen Schwan und verschmolz sich 1873 mit der in diesem Dresdner Schachverein. I.
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Jahre von Dr. jur. C. S c h m i d gegründeten Dresdner Schachgesellschaft. Diese f ü h r t e im Böhmischen Bahnhof, dann im Café de l'Europe am Altmarkt und im Goldenen Schwan eine teilweise recht jammervolle Existenz, bis ihr endlich 1875 im Café König, Waisenhausstraße, eine würdige Unterbringung zuteil ward. Hier, vollzog sich im J a h r e 1876 aus formalen Gründen ihre Auflösung und Umwandlung in den jetzigen Dresdner Schachverein. Aus dieser Vorzeit des Dresdner Schachvereins sind außer den bereits genannten Persönlichkeiten als hervorragende K ä m p e n zu erwähnen: der Xylograph E r n s t P i t s c h e l , ein Bruder des bekannten Altenburger Meisters K a r l P i t s c h e l , Advokat K a s k e l , der Schweizer Bildhauer D o r e r , Dr. jur. L e d e r e r , wegen seiner Spielstärke ebenso gefürchtet wie wegen seines beißenden Spottes, sowie Graf W o l d e m a r V i t z t h u m v. E c k s t ä d t , ein Aristokrat nicht nur des Blutes, sondern auch des Geistes und von gewinnender Liebenswürdigkeit gegen jedermann ohne Unterschied. Ab und zu kamen auch berühmte Gäste nach Dresden, so im J a h r e 1850 f ü r längere Zeit E r n s t F a l k b e e r , dann der Ungar S z é n , ferner K a r l P i t s c h e l , der sich regelmäßig mehrmals im J a h r e einstellte, sowie vor allem Deutschlands Schachleuchte Professor A d o l p h A n d e r s s e n aus Breslau, der bald nach seinem ersten Londoner Triumphzuge und später wiederholt (zuletzt 1872) Dresden aufsuchte und namentlich in B r u n n e r und später in Dr. S c h m i d keineswegs immer zu besiegende Gegner fand. Am 13. Mai 1876 war der denkwürdige Tag, an dem sich unter Auflösung der Dresdner Schachgesellschaft der noch heute bestehende Dresdner Schachverein konstituierte, unter Zusammenfassung aller schon seit Jahrzehnten in Dresden bestehenden Schachkräfte und Schachbestrebungen. Mit diesem Tage beginnt also die eigentliche Geschichte des Dresdner Schachverems. Den Vorsitz übernahm der bereits seit 1874 im Dresdner Schachleben hervorgetretene P a u l S c h e l l e n b e r g . I h m ist in erster Linie die feste, grundlegende Fügung des Vereins zu danken, derzufolge der Dresdner Schachverein, beständiger als die vorausgegangenen Gründungen, allen Anfechtungen trotzen und alle Zeitwandlungen siegreich überdauern konnte. P a u l S c h e l l e n b e r g , geboren am 10. April 1843 in Jena, h a t t e nach mehrjähriger beruflicher Tätigkeit in Graz, London und Berlin sich in Dresden als Verlagsbuchhändler niedergelassen. Reiche Erfahrung und umfassende Bildung zeichneten ihn aus und machten ihn nicht nur zum Führer des Dresdner Schachvereins geeignet, sondern ließen ihn auch als Schriftsteller, unübertroffen in seinen schachhumoristischen Werken, in der ganzen Schachwelt eine Berühmtheit werden, die dem Dresdner Schachverein zur höchsten Zierde gereichte. Sein Ansehen berief ihn f ü r lange J a h r e als Schachwart in den Vorstand des Deutschen Schachbundes. Unermüdlich war er mit R a t und Tat f ü r seinen Verein tätig, auch noch nach seinem, Ende 1879 erfolgten Rücktritt vom Amt des Vorsitzenden, alle die langen J a h r e hindurch bis zu seinem Tode am 18. Oktober 1920. Seine Ernennung zum Ehrenmitglied, später zum Ehrenpräsidenten
Dresdner Schachvereiii. I.
Paul Schellenberg
Tafel I.
Oskar Schütz
Dr. Robert Wuttke
Verlag von Walter de Gruyter & Co., Berlin
Karl Röder
Die Geschichte des Dresdner Schachvereins
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des Dresdner Schachvereins gaben äußerlich Ausdruck von der unvergleichlichen Hochschätzung und Verehrung, die er jederzeit genoß. Vielleicht hätte er noch die 50 jährige Jubelfeier des Vereins miterlebt, hätten nicht der Zusammenbruch Deutschlands und die Folgen der verheerenden Inflation ihn vorzeitig von uns freiwillig scheiden lassen. Sein Nachfolger im Vorsitz des Dresdner Schachvereins wurde der Landschaftsmaler O s k a r S c h ü t z , der das Amt des Vorsitzenden von Ende 1879 bis Ende 1881 bekleidete, um es nach Unterbrechung durch den Vorsitz des damals noch jugendlichen W i l h e l m S c h o l l von Ende 1881 bis Ende 1884 nochmals in der Zeit von Ende 1884 bis Ende 1896 zu übernehmen. Er war demnach in der ersten Hälfte des bisherigen Bestehens des Vereins die bei weitem längste Zeit der Führer und verstand es, durch sein Geschick gewissermaßen das „Perikleische Zeitalter" für den Dresdner Schachverein heraufzuführen. War doch in diesen Zeiten der Dresdner Schachverein unbestritten der größte Schachverein in Deutschland und genoß allenthalben außerordentliches Ansehen! Unter seine Amtsführung fiel vor allem auch der VII. Kongreß des Deutschen Schachbundes, der mit internationalem Meisterturnier 1892 in Dresden abgehalten wurde (1. Sieger Dr. T a r r a s c h , Ehrenmitglied des Dresdner Schachvereins). Als nächster verwaltete das Amt des Vorsitzenden W i l h e l m S c h o l l , Inhaber einer Weinhandlung, der schon vorher, wie erwähnt, den Vorsitz drei Jahre innegehabt hatte. Seine zweite Amtsführung dauerte von Ende 1896 bis Ende 1899. S c h o l l gehörte nebenbei zu den stärksten Spielern des Vereins und spielte in dieser Beziehung auch in der zweiten Hälfte des Vereinsbestehens eine bedeutende Rolle, wiewohl er sich in dieser Zeit allmählich mehr und mehr vom ernsten Spiel zurückzog. Ihm folgte im Amte Geheimrat Dr. jur. et phil. R o b e r t W u t t k e , der von Ende 1899 bis Ende 1,902 den Vorsitz führte. An Unternehmungslust und Eifer, das Vereinsleben auszugestalten, stajjd er keinem seiner Vorgänger nach. Unter seine Amtsführung fiel 1901 das 25 jährige Jubiläum des Dresdner Schachvereins, das durch den von S c h e l l e n b e r g herausgegebenen „Dresdner Schachkalender" eine bleibende Verewigung fand. Die bisher durchlaufene Zeit, die sich etwa mit den ersten 25 Jahren der Geschichte des Dresdner Schachvereins deckt, kann man insofern einheitlich zusammenfassen, als in dieser Periode die ältere Generation der Dresdner Schachspieler ihre Wirksamkeit entfaltete. Neben den bereits genannten Vorsitzenden sind aus dieser Zeit als hervorragend starke Spieler besonders zu nennen: Dr. jur. C. S c h m i d , der auch außerhalb Dresdens sogar an Meisterturnieren mitkämpfte, ferner O. J a n i c a u d , der ebenfalls an auswärtigen Turnieren den Dresdner Schachverein erfolgreich vertrat, sowie die Herren S e i d e l , Quaas und S c h l e s i n g e r , nebst dem nur kurze Zeit in Dresden lebenden Deutsch-Russen N. D a n n e n b e r g . Auf dem Gebiete der Problemkomposition wurde damals im Dresdner Schachverein 1*
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Die Geschichte des Dresdner Schachvereins
noch nicht so Bedeutendes geleistet, wie in späteren Jahren, immerhin besaß der Verein in Dr. C o n s t a n t i n S c h w e d e , wenigstens in den ersten Jahren seines Bestehens, einen Problemkomponisten von größerem Rufe, desgleichen um die Zeit seines 25 jährigen Bestehens einen solchen in A r t h u r G e h l e r t . An Wettkämpfen von besonderer Bedeutung sind aus diesen Zeiten hervorzuheben Korrespondenzkämpfe, die der Verein als solcher führte gegen den Schachklub Mühlhausen (1883), gewonnen mit 2 : 0 , gegen Prag (1890), gewonnen mit l 1 ^ : 1 / 2 , sowie gegen den Frankfurter Schachverein „Anderssen" (1898), gewonnen mit IV2 : 1U- Auch literarische Produkte von größerer Bedeutung gingen in dieser Periode aus der Mitte des Vereins hervor, so neben dem bereits erwähnten „Dresdner Schachkalender 1901" und sonstigen Schriften S c h e l l e n b e r g s , besonders die in den Jahren 1893 und 1894 erschienenen „Dresdner Schachblätter", die als Vereinsorgan unter der Leitung Von S c h e l l e n b e r g und W u t t k e herausgegeben wurden. Schließlich ist aus diesen Jahren besonders zu erwähnen die Verbesserung und Ausschmückung des Vereinslokals im Café König durch Ankauf einer noch heute wertvollen Holzbildnerarbeit von zwei Knaben, die ein Schachbrett halten, durch Erwerbung der berühmten „Anderssen-Säule", einer Siegestrophäe Anderssens, aus dessen Nachlaß, durch Ankauf einer Serie künstlerischer Momentskizzen von Vereinsmitgliedern, ausgeführt von L. S t r e i t e n f e l d , einem Mitglied des Vereins, sowie durch Erwerb eines Demonstrations-Schachapparates aus dem Nachlaß des bekannten Theoretikers Dr. Max L a n g e , von dem wenigstens die Figuren noch heute in Verbindung mit dem stattlichen neuen Demonstrationsbrett in Gebrauch sind. Wenden wir uns nunmehr der Betrachtung der zweiten 25 Jahre des Bestehens des Dresdner Schachvereins zu, so haben wir zunächst als Vorsitzenden von Ende 1902 bis Ende 1904 den Fabrikanten P h i l i p p S w i d e r s k i zu nennen, dessen Sohn als begabter Schachmeister bekannt geworden ist. Unter seiner Amtsführung ist besonders hervorzuheben, daß Ostern 1903 in Dresden ein Sächsisches Schachturnier als erstes seiner Art zustande gebracht wurde. S c h e l l e n b e r g war Turnierleiter, die Preisträger waren: 1. L e o n h a r d t (Leipzig), 2. K i r s c h n e r (Leipzig), 3. K a d e n (Dresden), 4. L o w t z k y (Leipzig). Die damals bereits geplante Gründung eines Sächsischen Schachbundes kam leider nicht zustande und wurde erst 1908 in Freiberg zur Tatsache. Von Ende 1904 bis Ende 1908 war Senatspräsident Dr. S c h r e b e r Vorsitzender des Dresdner Schachvereins. Unglücklicherweise wurde dieser durch lange Krankheit, besonders im letzten Teil seiner Amtsführung, daran gehindert, sein Amt mit dem nötigen Nachdruck zu verwalten, was zweifellos dem Verein nicht zuträglich war und eine gewisse Stagnation mit sich brachte, zumal es auch sonst an frischen, emporstrebenden Kräften recht mangelte. So war der nächste Vorsitzende, Oberlehrer K a r l R ö d e r , vor keine leichte Aufgabe gestellt, als er Ende 1908 sein Amt übernahm, das er bis zu
Dresdner Schachvereiii. I.
Tafel I I .
Otto Krüger
Verlag v o n W a l t e r d e G r u y t e r & Co., B e r l i n
Die Geschichte des Dresdner Schachvereins
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seinem Tode am 25. Dezember 1924 in musterhafter Treue verwaltete. Noch länger im Amte, als seinerzeit O s k a r S c h ü t z , erfreute er sich allgemeiner Beliebtheit und Hochschätzung infolge seiner ruhigen Sachlichkeit, seiner gleichmäßigen Freundlichkeit und seines starken Pflichtbewußtseins. Er war der rechte Mann, den Verein durch die schweren Kriegsjahre mit allen ihren Schwierigkeiten, die auch den Dresdner Schachverein hart trafen, glücklich hindurchzubringen und ihn nach dem Kriege einer neuen Blütezeit entgegenzuführen. Mehrere Jahre war er außerdem Vorsitzender des Sächsischen Schachbundes. Seit Anfang 1925 waltet nun der Großkaufmann O t t o K r ü g e r seines Amtes als Vorsitzender des Dresdner Schachvereins. Bereits seit 1911 gehörte er dem Vorstande als Schatzmeister an. Den gleichen Posten hat er seit Jahren im Sächsischen Schachbunde inne, und seit 1921 ist er als Nachfolger S c h e l l e n b e r g s Schachwart des Deutschen Schachbundes. Es liegt auf der Hand, daß die enge Verbindung, die hierdurch mit dem Sächsischen und dem Deutschen Schachbund besteht, dem Dresdner Schachverein in jeder Hinsicht zum besonderen Vorteil gereicht. Die erst kurze Zeit seiner Amtsführung ist insofern von überragender Wichtigkeit gewesen, als sie ganz erfüllt war mit den Vorbereitungen auf die 50 jährige Jubelfeier des Vereins. Hierbei hat sich O t t o K r ü g e r als die großzügige, zielbewußte und weit vorausschauende Persönlichkeit gezeigt, die der Verein in solchen Zeiten braucht. Eine ebenso ungewöhnliche Arbeitskraft wie selbstlose Aufopferungsfähigkeit ließen ihn alle die ungezählten Schwierigkeiten überwinden, die sich bei so großen Veranstaltungen, zumal in so ungünstigen Zeiten, einzustellen pflegen und von denen die große Menge der Fernerstehenden sich kaum eine annähernde Vorstellung zu machen vermag. Überblicken wir zusammenfassend die letzten 25 Jahre der Geschichte des Dresdner Schachvereins, so können wir feststellen, daß eine neue Generation von Schachspielern das Dresdner Schachleben befruchtet. Einige Säulen aus der vorangegangenen Zeit, die bereits genannt wurden, bleiben zwar noch mehr oder weniger lange bestehen — ja sogar ein einziges Mitglied ist dem Verein von der Gründung an bis heute erhalten geblieben, das Ehrenmitglied Dr. h. c. G u s t a v H e y d e —, aber im allgemeinen sind es doch neue Namen, die das Bild beherrschen. Aus den ersten Jahren dieser Epoche sind einige sehr starke Spieler zu nennen, die aber alle dem Verein nur kurze Zeit angehörten, so der starke Hauptturnierspieler A. Möwig, später in Leipzig und früh verstorben, weiter die Meister F a h r n i (jetzt in der Schweiz), A h u e s (jetzt in Berlin) und J o h n (jetzt ebenfalls in Berlin). Bodenständig in Dresden blieben der jetzige Geheimrat Dr. U i b r i g , der Augenarzt Dr. H u g o G o e r i n g , der vielfach auch außerhalb Dresdens schöne Erfolge errang, der schon genannte K a r l R ö d e r , der merkwürdigerweise in seinen späteren Jahren erst seine größte Spielstärke erlangte, sowie der Kaufmann O t t o B r o s c h w i t z , der noch 1922 die Meisterschaft von Dresden gewann, trotzdem er damals schon
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Die Geschichte des Dresdner Schachvereins
nicht mehr zu den Jüngsten zählte. Etwas später (etwa seit 1909) traten auf den Plan die Ärzte Dr. C h r i s t i a n G r ä t e r , 1924 und 1925 Meister von Dresden, und Dr. F r i e d r i e h P a l i t z s e h , 1921 Meister von Dresden, welche beide — namentlich der letzte — in auswärtigen Turnieren vielfach erfolgreich kämpften. Weiter betätigte sich der Meister M a x B l ü m i c h aus Leipzig, den sein Beruf eine Zeitlang oft nach Dresden führte, als Mitglied des Dresdner Schachvereins auch an Dresdner Turnieren, der jetzt in München lebende süddeutsche Meister H a n s G e b h a r d erlebte seinen ersten Aufstieg während des Krieges in Dresden, der bekannte Go-Meister B r u n o R ü g e r und der Problemmeister H a n s V e t t e r entwickelten sich, teilweise erst nach dem Kriege, zu ersten Spielern, denen sich in den letzten Jahren der schnell emporgestiegene Meister K u r t E m m r i c h , 1920 Meister von Dresden, jetzt als Ingenieur in Venezuela, der Violinvirtuos E r i c h B a r t h , sowie der nach Dresden verzogene rheinische Meister Hochschulprofessor Dr. Georg W i a r d a anschlössen. Noch manche tüchtige Kraft könnte man nennen, noch manche Zukunftshoffnung anführen, wenn der Platz es erlaubte. Ein ähnlich erfreuliches Bild des Aufschwungs gewahrt man auf dem Gebiete der Problemkomposition. Daß J o h a n n e s K o h t z seinen Wohnsitz nach Dresden verlegte, um hier seinen Ruhestand zu genießen, brachte zwar der jüngeren Generation nicht allzuviel Nutzen, da er wohl mit G e h l e r t und S c h e l l e n berg in enger Berührung stand, sonst aber höchst selten den Verein aufsuchte, dagegen entwickelte sich mehr oder weniger selbständig eine ganze Zahl von Problemkomponisten, die in aller Welt rühmlich bekannt wurden. Es seien hier nur genannt: der im Kriege gefallene Amtsrichter Dr. W. Wolf, der auch als starker Spieler bekannte Oberstleutnant H. H ö c k n e r (jetzt in Flöha), der besonders als Problemtheoretiker hervorgetretene Dr. F. P a l i t z s e h , der erfolgreiche Turnierkomponist H . V e t t e r , der kundige Dr. R . L e o p o l d , sowie der begabte erst kurze Zeit komponierende Dr. G e r h a r d K a i s e r (z. Z. Assessor in Döbeln), denen sich noch manche tüchtige Kraft anschließt. Doch genug der Namen, schreiten wir weiter zur Aufzählung der besonderen Kämpfe, die der Verein als solcher durchgeführt hat. Hier ist zunächst zu nennen ein neuer Korrespondenzkampf mit Prag (1906), verloren mit V 2 : 11/2, sowie ein Korrespondenzkampf mit Aussig (1920), gewonnen mit 1Vs : VaWichtig war weiter ein 1903 in Dresden ausgefochtener Wettkampf mit einer das Festland bereisenden Mannschaft des englischen, noch heute einen guten Ruf besitzenden Schachklubs Hastings, den Dresden mit 51/2: 3V2 z u seinen Gunsten abschließen konnte, um damit zum ersten Male dem Siegeslauf der Engländer Einhalt zu gebieten. Derartige Vereinswettkämpfe, die damals noch ungewöhnliche Ereignisse waren, kamen nach dem Kriege — entsprechend der allgemeinen Ausbreitung des Schachspiels — mehr und mehr auf. Als Gegner traten die beiden anderen größten Schachvereine in Sachsen auf den Plan, die Schachgesellschaft „Augustea" in Leipzig und der Chemnitzer Schachklub. Während die Dresdner Kampfmannschaft Chemnitz
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gegenüber mehrfach Sieger blieb (1924 3V 2 : 2V2, 1925 4 : 2 , 1926 5 : 1), kam sie Leipzig gegenüber nicht über ehrenvolle Niederlagen hinaus (1919 4 L / 2 : 9x/2> 1920 16V 2 : 177 2 , 1924 2 : 4, 1925 2V 2 : 31/,,), ohne sich jedoch f ü r die Z u k u n f t entmutigen zu lassen. Zu den beiden Länderwettkämpfen, die mit dem benachbarten Deutschen Schachverband in der Tschechoslowakei ausgefochteu wurden (1923 unter Leitung des Dresdner Schachvereins auf der Jahresschau f ü r Sport und Spiel in Dresden, 1924 in Bodenbach), stellte der Dresdner Schachverein jedesmal eine erfolgreiche' Mannschaft, die zum beidesmaligen Sieg der Sachsen wesentlich mit beitrug. Schließlich soll nicht vergessen werden, daß der Dresdner Schachverein 1923 zum ersten Male ein sächsisches Problemturnier veranstaltete, das bahnbrechend f ü r weitere Turniere dieser Art in Sachsen wurde. Auf dem Gebiete der Schachliteratur, auf dem das Hervortreten mehrerer Vereinsmitglieder noch an anderer Stelle besprochen wird, wollen wir hier nur das direkt mit der Vereinstätigkeit Zusammenhängende erwähnen: das ist die seit 1921 im „Dresdner Anzeiger" bestehende umfangreiche Schachspalte des Dresdner Schachvereins, die f ü r die Propaganda des Dresdner Schachlebens ungeheuer wichtig geworden ist, allenthalben viel Freude bereitet und zuerst von Dr. P a l i t z s c h verwaltet wurde, seit 1924 von Dr. J o b s t geleitet wird. Dieser erwirkte 1925 sogar die Durchführung eines internationalen Problemturniers, in dem sich die Dresdner Komponisten ehrenvoll behaupteten. Widmen wir schließlich noch einige Zeilen den Veränderungen, die im Vereinslokal in den letzten 25 Jahren vor sich gegangen sind, so ist vor allem der künstlerisch wertvollen SchellenbergPlakette zu gedenken, die ein Vereinsmitglied, der 1917 verstorbene bekannte Bildhauer H e c h t , im J a h r e 1913 zum 70. Geburtstage S c h e l l e n b e r g s schuf. Eine wertvolle Bereicherung bildet ferner das neue Demonstrationsbrett, das vor einigen Jahren die Herren B r ä u e r und D ü r i c h e n dem Verein schenkten. Auch die Vereinsbibliothek wurde auf einen imposanten Stand gebracht, zum guten Teil durch Zuwendungen verstorbener Mitglieder, so besonders der Herren S c h o l l , F i s c h e r , S c h e l l e n b e r g , R ö d e r usw. Die Unterbringung des Vereins im Café König fand leider im J a h r e 1917 infolge Besitzerwechsels und großer baulicher Veränderungen ein Ende, so daß der Verein das über 40 J a h r e innegehabte liebgewordene Heim verlassen u n d mit einem kleinen Zimmer in Café Hülfert, Pragerstraße, fürlieb nehmen mußte. Als nach dem Kriege die Mitgliederzahl wieder mächtig anschwoll, mußte Ende 1920 ein neues Heim im Café Pollender, in Dresden-Neustadt in der Hauptstraße, bezogen werden, das zwar geräumig, aber vielen zu entlegen war. So zog man im Herbst 1922 abermals um und zwar nach dem jetzigen Vereinslokal, Kaffeehaus Zentral a m Altmarkt. Die anfangs recht ungenügenden Räumlichkeiten konnten im F r ü h j a h r 1925 — gerade rechtzeitig f ü r das Jubiläum — glücklicherweise bedeutend erweitert und verbessert werden, so daß auch in bezug auf das Vereinslokal nunmehr nichts zu wünschen übrig bleibt.
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Die Geschichte des Dresdner Schachvereins
Lassen wir die 50 jährige Geschichte des Dresdner Schachvereins an uns vorüberziehen, so drängt sich uns zwingend der Eindruck auf, daß das Schachleben in Dresden, abgesehen von vorübergehenden Rückschlägen, sich immer intensiver gestaltet hat, um nach dem Kriege ein geradezu stürmisches Entwicklungstempo anzunehmen. Dem entspricht die Tatsache, daß seit einer Reihe von Jahren neben dem Dresdner Schachverein auch eine Anzahl kleinerer Schach vereine in Dresden und Umgebung entstanden ist. Damit erwuchs dem Dresdner Schachverein eine neue Bedeutung und Aufgabe. Weit entfernt davon, den Neugründungen mißgünstig gegenüberzustehen, betrachtet sich der Dresdner Schachverein vielmehr als der Stammvater der neuen Vereine, fühlt sich als ihr Mittelpunkt und verfolgt mit ihnen Schulter an Schulter die gleichen Ziele. Manche Neugründung ist direkt mit seiner Unterstützung zustande gekommen. Nachdem im Herbst 1922 Dr. P a l i t z s c h alle Schachvereine von Dresden und Umgebung zum ersten Male im Kaffeehaus Zentral zu einem Massenwettkampf zusammengebracht hatte, gelang es weiterhin Dr. J o b s t im Jahre 1924, alle diese Schachvereine von GroßDresden und seiner näheren und weiteren Umgebung zu einem „Elbegau" zusammenzuschließen, als dessen rühriger Leiter er seither erfolgreich tätig ist. So steht der alte Dresdner Schachverein festgefügt auf breiter Basis, in enger Fühlung mit dem Sächsischen Landesverbände und dem großen Deutschen Schachbunde, als ein Brennpunkt des deutschen Schachlebens und des Schachlebens überhaupt. Möge er in kommenden Zeiten den Platz zu behaupten verstehen, den er in vergangenen Zeiten sich zu erringen gewußt hat, möge er kommenden Geschlechtern zum geistigen Jungbrunnen werden, so wie er es dahingegangenen Geschlechtern jederzeit gewesen ist in seiner nunmehr 50 jährigen Geschichte.
Dresdner Schachverein. I.
Verlag von Walter de Gruyter & Co., Berlin
Tafel III.
Die Bedeutung des Dresdner Schachvereins für die Schachorganisation Der Anteil, den der Dresdner Schachverein an der Sehachorganisation im weiteren Sinne, hinausgehend über die engeren Grenzen des Vereinslebens, genommen hat, überschreitet das Maß des Durchschnittlichen um ein Bedeutendes. Daß der Dresdner Sehachverein an der Gründung des Deutschen Schachbundes begeisterten Anteil nahm, daß er einer Gründung des Sächsischen Schachbundes schon jahrelang vor ihrem wirklichen Zustandekommen das Wort redete, ist selbstverständlich. Darüber hinaus aber haben eine ganze Anzahl hervorragender Mitglieder des Dresdner Schachvereins eine aktive, fruchtbare organisatorische Tätigkeit entfaltet. Zunächst war P a u l S c h e l l e n berg von 1900 bis 1912 im Vorstande des Deutschen Schachbundes als Schachwart tätig und behielt auch nach Niederlegung seines Amtes — eine einzigartige Anerkennung seiner Erfahrung — Sitz und Stimme im Bundesvorstand. Er war 1903 Turnierleiter des ersten Sächsischen Schachturniers in Dresden und 1907 Turnierleiter bei den Veranstaltungen des Schachvereins „Lusatia" in Görlitz. Auch nach seinem Tode ist der Dresdner Schachverein wieder im Vorstand des Deutschen Schachbundes vertreten durch den derzeitigen Vereinsvorsitzenden O t t o K r ü g e r , der seit 1921 das Amt des BundesSchachwarts verwaltet. O t t o K r ü g e r ist gleichzeitig auch im Vorstand des Sächsischen Schachbundes als Schatzmeister tätig und als solcher einer der tatkräftigsten und erfahrensten Leiter des sächsischen Landesverbandes. In der Leitung des Sächsischen Schachbundes betätigten sich weiter an hervorragender Stelle der verstorbene K a r l R ö d e r , der von 1913 bis 1920 Vorsitzender dieses Bundes war, sowie M a x B l ü m i c h , der von 1923 bis jetzt dieses Amt mit unübertroffener Tatkraft verwaltet. Als Gründer und Gauleiter des Elbegaus im Sächsischen Schachbunde hat sich weiterhin seit 1924 Dr. C h r i s t o f J o b s t in rührigster Weise hervorgetan. Schließlich ist hier aus allerjüngster Zeit A. Hasse zu nennen, der, nach Bautzen verzogen, daselbst einen Schachverein ins Leben zu rufen verstand und gemeinsam mit anderen Lausitzer Schachfreunden die Gründung eines Lausitzer Gaus zuwege brachte. Alle diese Tatsachen, die eine unermeßliche, opferfreudige Arbeit für die Sache des Schachspiels bedeuten, zeigen zur Genüge, welche lebendigen Kräfte auch in organisatorischer Hinsicht vom Dresdner Schachverein ausgegangen sind und noch ausgehen.
Die Bedeutung des Dresdner Schachvereins für die Schachliteratur Die Schachliteratur ist durch zahlreiche Mitglieder des Dresdner Schachvereins wesentlich bereichert worden. Hier wiederum, wie auf so vielen Gebieten, müssen wir mit dem Namen P a u l S c h e l l e n b e r g beginnen. Abgesehen von zahlreichen, meist humoristischen Aufsätzen und Gedichten, die im Deutschen Wochenschach, den Deutschen Schachblättern, der Festschrift des A. S. C. M. 1906, usw. erschienen, ist er mit den bekannten Werken: „Dresdner Schachlexikon" (1881), „Der vollkommene Schachkorkser" (1892), „Dresdner Schachkalender" (1901), „Der moderne Schachknigge" (1904), sowie dem Auswahl-Werke „Lachschach" (1912) hervorgetreten. Bei mehreren Kongreßbüchern des Deutschen Schachbundes war er Mitherausgeber. Als Redakteur beteiligte er sich an der Herausgabe der „Dresdner Schachblätter" (1893/94). Hierbei ist als sein Mitredakteur Geheimrat R. W u t t k e zu nennen, von dem auch einige kleinere Artikel im Deutschen Wochenschach erschienen sind. Weiterhin war als Redakteur in hervorragender Weise Dr. C. S c h w e d e tätig, insofern er zusammen mit A n d e r s s e n einige J a h r e lang (1876—78) die Deutsche Schachzeitung herausgab, an der er schon die J a h r e zuvor eifrig mitgearbeitet hatte. E r gab ferner das erste Wiener Kongreßbuch (1874) heraus und bearbeitete die VI. Auflage des „Bilguer" und die 5. Auflage des v. d. L a s a s c h e n Leitfadens (1880). Weniger bekannt ist die Redakteurtätigkeit von O. J a n i c a u d , der Ende der achtziger J a h r e eine Schachspalte im „Zeitvertreib" leitete, sowie von Dr. C. S c h m i d , der um dieselbe Zeit eine solche im „Neuen Dresdner Tageblatt" besorgte. Dr C. S c h m i d verfaßte außerdem zahlreiche bedeutende Abhandlungen, meist über Eröffnungstheorie, in der Neuen Berliner Schachzeitung, in der Deutschen Schachzeitung und im Deutschen Wochenschach (in den J a h r e n 1868—92). Allgemein aufsehenerregend wirkte die geistreiche Schrift von A r t h u r G e h l e r t „Über das Wesen des Schachproblems" (1903). Von allergrößter Bedeutung f ü r das Problemwesen sind weiter die Werke von K o h t z und K o c k e l h o r n geworden. Neben ihrer f r ü h erschienenen Problemsammlung „101 ausgewählte Schachaufgaben" (1874) waren vor allem epochemachend die in die Dresdner Zeit von J . K o h t z fallenden Werke: „Bayersdorfer, Zur Kenntnis des Schachproblems" (1902) und „Das Indische Problem" (1903). J . K o h t z veröffentlichte daneben zahlreiche Artikel über Problemwesen und über Schachgeschichte im Deutschen Wochenschach,
Dresdner Schachverein. I.
Tafel IV.
Dr. C. Schmid
Dr. C. Schwede
A. Gehlert
J. Kolitz
Verlag von Walter de Gruyter & Co., Berlin
Die Bedeutung des Dresdner Schachvereins für die Schachliteratur
11
steuerte einen interessanten Problemaufsatz zur „Festschrift des A. S. C. M. 1911'' bei und verfaßte die geschichtliche Einleitung zur 7. Auflage desBilguer (1912). Als Verfasser kleinerer Aufsätze sind weiter zu nennen: Dr. S c h r e b e r (im Deutschen Wochenschach 1906), Dr. H. G o e r i n g (in der Festschrift des A. S. C. M. 1906), Dr. Ch. G r ä t e r (in den Deutschen Schachblättern 1920) und Dr. H a n s H a s s e (in der Deutschen Schachzeitung 1924). Eine ziemlich umfangreiche schachliterarische Tätigkeit entfaltete Dr. F r i e d r i c h P a l i t z s c h . Als Problemxedakteur der Deutschen Schachblätter (1911/12) und des Deutschen Wochenschachs (1917 — 19), sowie als Schriftleiter der Deutschen Schachzeitung (seit 1922) tätig, verfaßte er zahlreiche Artikel f ü r diese Blätter. Zeitweise leitete er die Schachspalte im Dresdner Anzeiger (1921—23) und im Pirnaer Anzeiger (1922/23). Eine größere Problemabhandlung über „Die logische Kombination" schrieb er f ü r Ranneforths Schachkalender 1914, eine kleinere Abhandlung f ü r das „Teplitzer Kongreßbuch" (1923). Größere Werke von ihm sind: „Die Ablenkung" (1917), die eine Bedeutung f ü r die Problemtheorie erlangt hat, „Mitteldeutsche Schachturniere 1923" (1924), sowie die im Rahmen von „Veits kleiner Schachbücherei", deren Begründer und Herausgeber er ist, erschienenen Bücher: „Die Bedeutung des Schachs" mit der Studie „Das Schach als K u n s t " (1924) und „Schachschule f ü r Anfänger" (1925). Auch als Übersetzer englischer Schachliteratur h a t er sich betätigt. Für die eben genannte Sammlung „Veits kleine Schachbücherei" war mit großem Erfolg K u r t E m m r i c h tätig, der hierin die vorzüglichen Bücher: „Das Damengambit und Damenbauernspiel" (1924), „Die unregelmäßigen Verteidigungen der Damenbauerneröffnung" (1924) und „Die unregelmäßigen Spielanfänge" (1925) herausbrachte. Gleichfalls einen guten schachliterarischen Namen hat sich M a x B l ü m i c h erworben, seit 1922 Leiter der Schachspalten im Leipziger Tageblatt und in der Leipziger Neuen Zeitung, seit 1925 Mitherausgeber der Deutschen Schachzeitung. E r t r a t besonders durch gewissenhafte Neubearbeitungen älterer Werke hervor, wie von „Blumenthals Schachminiaturen" (1923) und von „ABC des Schachspiels von Minckwitz" (1925). Als Schachspaltenleiter sind weiter zu nennen: Dr. Ch. J o b s t , der die Spalte im Dresdner Anzeiger seit 1924 leitet und daneben auch als Übersetzer englischer Schachliteratur tätig war, Dr. R. L e o p o l d , seit 1924 Leiter der Spalte im Pirnaer Anzeiger, und neuerdings A. H a s s e , Leiter einer neuen Schachspalte im Bautzener Tageblatt. Schließlich darf B r u n o R ü g e r als Verfasser schachhumoristischer Artikel und vor allem als Schriftsteller des Go-Spiels (besonders Lehrbuch 1921) nicht vergessen werden. Aus dem Angeführten ersieht man, welche besonders fruchtbare Tätigkeit die Mitglieder des Dresdner Schachvereins schachliterarisch entwickelt haben, und es dürfte schwer fallen, einen anderen Schachklub ausfindig zu machen, der so Bedeutendes und so Vielseitiges bis in die jüngste Zeit hinein f ü r die Schachliteratur geleistet hat, wie gerade der Dresdner Schachverein.
Die Leistungen des Dresdner Schachvereins im praktischen Spiel In den ersten Zeiten seines Bestehens stand der Dresdner Schachverein zweifellos an Spielstärke hinter den größten deutschen Schachvereinigungen erheblich zurück. In Berlin war die Berliner Schachgesellschaft mit ihrem berühmten „Siebengestirn" schon seit Jahrzehnten weltbekannt, in Breslau war durch das Vorbild des deutschen Vorkämpfers A n d e r s s e n eine Schar befähigter Meister erstanden und in Leipzig, der Handels- und Universitätsstadt mit ihrem pulsierenden Leben, strömten in der Schachgesellschaft „Augustea" immer von neuem alle möglichen Schachtalente zusammen. Die Zahl der wirklieh hervorragenden Spieler war demgegenüber im jungen Dresdner Schachverein sehr gering. Eigentlich war es nur Dr. C. S c h m i d , der den Dresdner Schachverein gegenüber auswärtigen Größen vertreten konnte. Er errang in Leipzig 1877 im Hauptturnier den 2. Preis und kam im Freien Turnier mit F. B i e m a n n zusammen an die Spitze. In Berlin 1881 nahm er am Meisterturnier teil und schnitt ehrenvoll ab, indem er u. a. gegen S c h a l l o p p gewann und gegen mehrere andere Meister remisierte. Das ermüdende Turnierspiel war jedoch nicht eigentlich seine Sache, sondern seine Hauptstärke entfaltete er als Analytiker; daher seine großen Erfolge in Fernpartien — im Kampfe gegen Prag war er die Hauptstütze der Dresdner —, in Beratungspartien und auch in ernsten Einzelpartien, die er in seinem Heim in Blasewitz mit häufig dort zu Gaste weilenden auswärtigen Meistern spielte. Neben ihm konnte sich allenfalls noch Dr. C. S c h w e d e sehen lassen, ebenfalls als Analytiker und mehrjähriger Redakteur der Deutschen Schachzeitung allgemein angesehen. Demgegenüber waren starke Spieler wie S c h e l l e n b e r g , S c h o l l , S c h l e s i n g e r , S e i d e l usw. mehr Lokalgrößen, die allerdings auch gelegentlich im Kampfe mit Auswärtigen ihren Mann zu stellen verstanden. In den 80 er und 90 er Jahren trat O. J a n i c a u d als starker Spieler hervor. Er gewann in Leipzig 1888 im Hauptturnier den 1. Preis und kämpfte auch in Breslau 1889 ehrenvoll mit; in den Fernpartien gegen Frankfurt war er wesentlich am Erfolge beteiligt. Noch vor der Jahrhundertwende trat Dr. H. G o e r i n g als erstklassiger Kämpe auf den Plan, der noch heute eine feine Klinge führt. E r gewann in Augsburg 1893 im Hauptturnier den 4. und 5. Preis, in München 1900 im Hauptturnier den
Dresdner Schachverein. I.
0 . Braschwitz
Tafel V.
Dr. Wiarda
Dr. Goering
V e r l a g Ton W a l t e r d e G r u y t e r & Co., B e r l i n
Dr. Gräter
Die Leistungen des Dresdner Schachvereins im praktischen Spiel
13
3 . - 5 . Preis, in Mittweida 1909 im Hauptturnier den 1. Preis, in Breslau 1909 im Hauptturnier den 2. Preis, in Meißen 1912 im Meisterschaftsturnier den 5. Preis, sowie auch nach dem Kriege in mehreren sächsischen Turnieren und in einem schlesischen Turnier in Görlitz hohe Preise. K. R ö d e r errang in Coburg 1904 im Nebenturnier den 3. Preis und kämpfte wiederholt erfolgreich in Mannschafts wettkämpfen gegen fremde Vereine. Meister W. J o h n bestritt während seines Dresdner Aufenthalts das Meisterturnier in Hamburg 1910. Nun allmählich traten starke Spieler in großer Zahl hervor, so daß sich heute der Dresdner Schachverein neben den größten deutschen Schachklubs recht wohl sehen lassen kann. Dr. G r ä t e r errang in Freiberg 1908 im Hauptturnier den 2. und 3. Preis, in Mittweida 1909 den 3. Preis; 1924 und 1925 war er Meister von Dresden und in den Mannschaftswettkämpfen der letzten Jahre war er eine der Hauptstützen des Vereins. Dr. P a l i t z s c h gewann in Hauptturnieren in Greiz 1910 den 2. Preis, in Falkenstein 1911 den 2. und 3. Preis, im Meisterschaftsturaier in Meißen 1912 den 3. und 4. Preis, im Hauptturnier in Breslau 1912 den 4. bis 6. Preis, im Meisterschaftsturnier in Mittweida 1922 den 1. und 2. Preis, in Aussig 1923 den 3. und 4, Preis, im sächsischen Meisterturnier in Chemnitz 1925 den 5. und 6. Preis. An den Mannschaftswettkämpfen der letzten Jahre beteiligte er sich gleichfalls meist erfolgreich für Dresden; 1921 war er Meister von Dresden. O. Bros.chnitz beteiligte sich ehrenvoll in Hamburg 1921 am Hauptturnier, 1922 war er Meister von Dresden. H. G e b h a r d nahm erfolgreich an Hauptturnieren des Deutschen Schachbundes teil und gewann nach seinem Wegzug von Dresden die Süddeutsche Meisterschaft. K. E m m r i c h war 1920 Meister von Dresden, im Meisterschaftsturnier in Chemnitz 1920 gewann er den 3. Preis, im Hauptturnier in Berlin 1920 den 3. und 4. Preis, in Hamburg 1921 den 2. bis 4. Preis und schließlich in Oeynhausen 1922 den 1. bis 3. Preis und die Deutsche Meisterschaft. Weiterhin errang er 1923 in einem finnischen Turnier den 1. Preis und nahm ehrenvoll am Meisterturnier in Frankfurt 1923 teil. M. B l ü m i c h errang in Falkenstein 1911 den 1. und 2. Preis, in den Meisterschaftsturnieren in Meißen 1912 den 3. und 4. Preis, in Chemnitz 1920 den 1. und 2. Preis, im Hauptturnier in Berlin 1920 den 3.und4.Preis, in Zwickau 1921 den 2. Preis,.im Hauptturnier in Hamburg 1921 den 5. Preis, im Sächsischen Meisterturnier in Mittweida 1922 den 1. und 2. Preis, im Mitteldeutschen Meisterturnier in Leipzig 1923 den 1. Preis, im Hauptturnier in Frankfurt 1923 den 1. Preis und die Deutsche Meisterschaft. Weiterhin erstritt er im Sächsischen Meisterturnier in Meißen 1924 den 2. Preis, in Chemnitz 1925 den 1. und 2. Preis und kämpfte ehrenvoll im Meisterturnier in Breslau 1925. H. V e t t e r gewann im Meisterschaftsturnier in Leipzig 1923 den 2. Preis; im Hauptturnier in Frankfurt 1923 erstritt er sich den 6. Preis. E. B a r t h errang in Meißen 1924 die sächsische Meisterschaft und kämpfte auch sonst erfolgreich in Turnieren und Mannschaftswettkämpfen. Dr. G. W i a r d a , der schon vor dem Kriege die Rheinische Meisterschaft errungen hatte, wurde im Hauptturnier in Düssel-
Partien
14
dorf 1908 2. Preisträger und k ä m p f t e nach dem Kriege ehrenvoll in sächsischen Meisterturnieren und Mannschaftswettkämpfen. Noch eine ganze Reihe von guten Spielern, die aber nach außen weniger hervorgetreten sind, ließen sich hier aufzählen, wenn es der R a u m erlaubte. Besser jedoch, als alle Aufzählungen mögen die nachstehenden ausgewählten Partien erläutern, was im Dresdner Schachverein im praktischen Spiel geleistet worden ist und noch geleistet wird.
Partien Springerspiel Gespielt als feie Partie in Köln 1876 Dr. C. S c h w e d e C. K o c k e l h o r n Weiß: Schwarz : 1. e2—e4 e7—e5 2. Sgl—f3 Sb8—c6 3. Sbl—c3 Lf8—c5 Keine gute Entgegnung von Schwarz; Lb4 oder g6 muß geschehen. 4. Sf3 —e5: Lc5--f2f 5. K g l —f2: S c 6 --e5: 6. d2-—d4 Se5--g6 7. L f l —c4 D d 8 - -f6f 8. K f 2 " g l S g 8 - -e7 9. L e i —e3 0 - -0 10. D d l —d2 h 7 - -h6 11. T a l - f l Df6—-b6 12. h2 —h4 S g 6 - -h8 13. T f l —f3 K g 8 - -h7 14. Lc4 —d3 f7 —-f6 15. Sc3-—d5 Se7 —-d5: 16. e4-- d 5 f Kh7— -g8 17. c2 —c4 Db6— •d6 18. Le3 —h6: korrekt und entscheidend. 18. g 7 - -h6: 19. Dd2-—h6: Tf8—-f7 20. T h l -—h3 Tf7 — 21. Tf3-—f6: Sh8 —-f7 E s gibt nichts anderes. 22. T f 6 - d 6 : Sf7-h6:
23. T d 6 - h 6 : 24. T h 3 - e 3 25. Th6—g6
d7-d6 Lc8-d7 Schwarz gab auf.
2 Bremer Eröffnung Gespielt als Beratungspartie auf dem Kongreß zu Leipzig am .22. Juli 1877 L. P a u l s e n Dr. C. G ö r i n g Metger
Anderssen, Zuckertort, Dr. C. S c h m i d
Weiß : Schwarz : 1. c2—c4 e7—e6 2. e 2 - e 3 Sg8—f6 3. a2—a3 c7—c5 4. Sgl—f3 Sb8—c6 5. Sbl—c3 a7—a6 Dieser Zug erscheint unnötig. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17.
d2—d4 d4—c5: b2-b4 c4—c5 Lei—b2 Ddl—b3 Lfl—e2 0-0 Tfl-dl Tal— cl a3—a4 b4—b5
. d7—d5 Lf8-c5: Lc5-d6 Ld6—c7 0-0 Dd8-e7 Lc8-d7 Ta8-d8 Ld7—c8 h7—h6 e6—e5
Partien Wenn Sd5:?, dann natürlich Sd5:, 18. Td4:, Le6. 17 a6—b5: 18. a4—b5: e5—e4 Nötig. Wenn 18 Sa5 geschieht, so gewinnt Weiß mittels 19. D b 3 - a 2 , b 7 - b 6 ! 20. c 5 - b 6 : , Lc7—b6: 21. S c 3 - d 5 : , L f 6 - d 5 : 22. Tdl—d5:, L c 8 - e 6 23. T d 5 - e 5 : . 19. S f 3 - d 2 Sc6-e5 20. Sd2—fl? Hier mußte unbedingt h2—h3 geschehen. Schwarz erlangt n u n mit seinem nächsten Zug einen guten Angriff. 20 Lc8-g4! 21. S c 3 - d 5 : Es gibt nichts Besseres f ü r Weiß, da auf 21. Lg4:, Sfg4: 22. h3 das Opfer Sf3f entscheidend wäre (23. gf, ef nebst 24 Dh4 usw.). 21 Sf6-d5: 22. L c 2 - g 4 : Se5-d3 23. Tdl—d3: Augenscheinlich erzwungen, da auf Tc2, Sd5—b4 und, je nachdem der Turm zieht, Dh4 oder Dc5: folgt. 23 e4—d3: 24. Db3—d3: Lc7-e5 25. D d 3 - b 3 Le5-b2: 26. D b 3 - b 2 : Ld5-f6 27. L g 4 - f 3 Sf6—e4 28. c 5 - c 6 b7—c6: 29. b5—c6: Se4-g5 30. L f 3 - e 2 Td8-b8 31. Db2—c2 Tf8—c8 32. Sfl—g3 De7-e5 (S. Stellungsbild.) 33. c6—c7 Tb8—b7 Nicht etwa Tb8—b2? wegen 34. Df5!, De6 (augenscheinlich darf Schwarz nicht tauschen) 35. h2—h4!, Sh7 36. La6! oder 35 Te2,
15
Stellung nach dem 32. Zuge von Schwarz
36. hg u n d Weiß erlangt in beiden Fällen Gewinnstellung. 34. Le2—a6 Tb7-c7: 35. La6—c8: Weiß wählt das Beste, was ihm zu Gebote steht. 35 Tc7—c2: 36. Tel—c2: De5-alf 37. Sg3—fl g7—g6 38. f2-f3 Dal—el 39. L c 8 - a 6 h6—h5 40. T c 2 - d 2 h5—h4 41. h2—h3 Es fragt sich, ob hier Tf2 ein besonderes Resultat ergeben hätte. 41. Sg5.—h7 42. La6-—c4 Sh7 —f6 43. Td2-—d4 g6-- g 5 44. Td4-—d8f Kg8-- g ? D e l —a5 45. Td8-—c8 46. K g l -—f2 Sf6-—h5 47. Lc4-—d3 f7-—f5 48. Kf2-- g l f5 —f4 49. e3-—e4 Da5-—a7f 50. K g l -—h2 Sh5-- g 3 51. Tc8-—c2 Da7-- a l . 52. Tc2-- c 7 f Kg7-—f6 53. Tc7 —c6f Kf6-—e7 54. Tc6-- g 6 D a l —a5
Partien
16
Nach 54 S f l f 55. I i i : , Dfl: 56. Tg5: usw. könnte Schwarz nicht mehr gewinnen, weil der weiße Turm von der fünften Linie nicht mehr zu vertreiben ist. 55. Ld3—c4 Da5—c5 56. Lc4—d3 Ke7—f7 57. T g 6 - a 6 g5-g4ü Ein vortrefflicher Zug von Schwarz. 58. h3—g4: Dc5-f2 59. Ld3—c4f Kf7-f8 60. T a 7 - a 5 h4-h3 61. Sfl —e3 f4—e3: 62. Kh2—h3: e3-e2 63. L c 4 - e 2 : Sg3-e2: Die weißen Verbündeten gaben auf.
Königsgambit Gespielt als ernste Partie in Dresden am 24. Oktober 1878 Dr. C. S c h m i d
F. Rie-mann Schwarz : Weiß: e7—e5 1. e2-e4 e5-f4: 2. f2—f4 Dd8—h4f 3. Lfl—c4 d7-d5 4. K e l - f l g7-g5 5. L c 4 - d 5 : c7—c6? 6. Ddl —f3 Dh4—g4 7. g2—g3 Es muß zunächst 7 Lh3f 8. K e l ! geschehen. Die gewählte Fortsetzung ist nicht empfehlenswert. 8. Ld5 —b'3 Lf8 —d6 9. cl2 —d4 f7 —f6 10. g3 —f4: Ld6 —f4: 11. Lei —f4: g5 —f4: 12. Df3 - g 4 : Lc8 - g 4 : 13. Sgl —e2 Lg4 —f3 14. Thl - g l Sg8 —e7 15. Se2 —f4: Lf3 —e4: 16. Sbl —d2 Le4 - g 6
17. Tal—el Ke8-d7? Natürlich mußte 17 Sd7 geschehen, wenn Weiß auch mit 18. Sg6:, hg 19. Tg6:, Kf8! 20. Tg2 ein sehr gutes Spiel erhalten hätte. 18. T e l - e 7 f ! Kd7-e7: 19. Tgl—g6: h7—g6: Schwarz hat keinen besseren Zug. 19 Sd7 20. Tg7|, Kd6 (Ke8 21. Se6, Tc8 22. Se4 nebst S f 6 f ) bzw. d 6 f ) 21. Se4f, Kc7 22. Sf6: und gewinnt. 20. S f 4 - g 6 f Ke7-d7 Schwarz spielt die Partie recht schwach. 20 Ke8 oder Kd8 war offenbar besser. 21. Sg6—h8: Sb8-a6 22. Sh8—g6 Ta8-e8 23. Kfl—f2 Sa6—c7 24. Lb3—f7 Te8-d8 Es folgt nun ein recht hübscher Schluß. Stellung nach dem 24. Zuge von Schwarz.
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H. Vetter (1. Erw. Kagans Turnier 1921)
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Probleme
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H. Vetter (Eskilst. Kuiir. 1917)
H. Vetter (Lob Teplitzer Turn. 1922)
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70 H. Vetter (Kagans Turnier 1921)
H. Vetter (5. Pr. Kagans Turnier 1921)
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Matt in 4 Zügen
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H. Vetter (1. Pr. Anderssen Turn. 1918)
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Matt in 4 Zügen
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87 H. Vetter (Deutsches Wochenschach 1918)
H. Vetter (Deutsches Wochenschach 1914)
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142
Probleme
91
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Dr. B . Leopold (4.Pr. Turn. d. Budap.Schachkl.1911)
Dr. R, Leopold (Erw. Turn. d. Sachs. Schachb. 1924)
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Dr. R. Leopold (Deutsche Schachzeitung 1917)
Dr. R. Leopold (Deutsche Schachzeitung 1916)
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Dr. R. Leopold (Chemnitzer Allg. Zeitg. 1925)
Dr. R. Leopold (2. P f . Turn. d. Dresd. Schachv. 1923)
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Probleme
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Dr. R. Leopold (Chemnitzer Tageblatt 1925)
Dr. R. Leopold (Deutsche Schachzeitung 1923)
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Dr. R. Leopold (2. Pr. Turn. d. Sachs. Schachb. 1924)
Dr. R. Leopold (Deutsche Schachzeitung 1916)
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