Ethos – Ehre – Exzellenz: Antike Eliten im Vergleich [1 ed.] 9783946317340, 9783946317098


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Ethos – Ehre – Exzellenz: Antike Eliten im Vergleich [1 ed.]
 9783946317340, 9783946317098

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Ethos – Ehre – Exzellenz

Herausgegeben von Hartmut Leppin, Stefan Rebenich und Andreas Rödder

Karl-Christ-Preis für Alte Geschichte

BAND 3

Elke Stein-Hölkeskamp Karl-Joachim Hölkeskamp

Ethos – Ehre – Exzellenz Antike Eliten im Vergleich

Vandenhoeck & Ruprecht

Titelabbildung  Porträt Karl Christ (Ausschnitt aus der Originalphotographie) © Barbara Klemm, mit freundlicher Genehmigung.

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

ISBN 978-3-946317-34-0 Weitere Ausgaben und Online-Angebote sind erhältlich unter: www.vandenhoeck-ruprecht-verlage.com © 2018, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Theaterstraße 13, D-37073 Göttingen www.vandenhoeck-ruprecht-verlage.com Alle Rechte vorbehalten. Das Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen bedarf der vorherigen schriftlichen Einwilligung des Verlages. Satz und Einbandgestaltung: disegno visuelle kommunikation, Wuppertal

Dritte Verleihung des Karl-Christ-Preises für Alte Geschichte am 29. April 2017 in Frankfurt a.M. an Prof. Dr. Elke Stein-Hölkeskamp und Prof. Dr. Karl-Joachim Hölkeskamp

Vorbemerkung

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Würdigung Karl Christs Prof. Dr. Hartmut Leppin und Prof. Dr. Stefan Rebenich

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Laudatio auf die Preisträgerin Prof. Dr. Hartmut Leppin

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Laudatio auf den Preisträger Prof. Dr. Stefan Rebenich

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Vortrag der Preisträger „Ethos – Ehre – Exzellenz. Antike Eliten im Vergleich“ Prof. Dr. Karl-Joachim Hölkeskamp und Prof. Dr. Elke Stein-Hölkeskamp

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Bibliographie der Preisträger

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Preisträger des Karl-Christ-Preises

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Vorbemerkung Der Karl-Christ-Preis ist dem Andenken an den Marburger Althistoriker Karl Christ gewidmet (6. April 1923 – 28. März 2008). Mit dem Preis werden herausragende wissenschaftliche Leistungen auf dem Gebiet der Alten Geschichte und ihrer Nachbardisziplinen sowie der Wissenschafts- und Rezeptionsgeschichte des Altertums gewürdigt. Der Preis ist mit 25.000 Euro dotiert und wird im zweijährigen Turnus verliehen. Vorschlagsrecht haben Mitglieder und Angehörige von Universitäten und Akademien sowie Fachverbände und wissenschaftliche Vereinigungen. Eine Selbstnomination ist nicht möglich. Stimmberechtigte Mitglieder der für die Verleihung des Preises verantwortlichen Kommission sind Prof. Dr. Stefan Rebenich (Vorsitzender, Universität Bern), Prof. Dr. Hartmut Leppin (Universität Frankfurt) und Prof. Dr. Andreas Rödder (Universität Mainz). Der Preis wird im Wechsel zwischen Frankfurt a.M. und Bern verliehen.

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Karl Christ (1923-2008)

Karl Christ Karl Christ war eine einzigartige Gestalt unter den deutschen Althistorikern seiner Zeit. Denn er verband quellengesättigte Spezialforschung mit synthetischer Kraft und der Bereitschaft, die Geschichte seines Faches auch in ihren Schattenseiten zu erforschen. Sein Weg in die Wissenschaft war schwierigen äußeren Bedingungen abgerungen. Unter beengten Verhältnissen in Ulm aufgewachsen, wurde der 1923 Geborene sofort nach dem Abitur in die Wehrmacht eingezogen. Sieben lange Jahre verbrachte er erst im Krieg und dann in russischer Gefangenschaft, mehr als einmal stand ihm der Tod vor Augen. Nach Deutschland zurückgekehrt, widmete er sich in Tübingen dem Studium der Altertumswissenschaften. Seine Begeisterung für Lehrer wie Wolfgang Schadewaldt, Otto Weinreich, Walter Jens, Bernhard Schweitzer und Joseph Vogt bewahrte er sich bis ins hohe Alter. Geprägt durch diese Forscherpersönlichkeiten, verstand er sich stets als Altertumswissenschaftler. Finanziell waren es entbehrungsreiche Jahre: Seine legendär kleine Handschrift erklärte er damit, dass er als Student auf die Ränder von Zeitungen habe schreiben müssen. Das änderte sich, als Joseph Vogt ihn erfolgreich für die Studienstiftung des deutschen Volkes vorschlug – nachdem der Student ihm bei der Deutung Thornton Wilders energisch widersprochen hatte. Dank des Stipendiums konnte Christ auch in Zürich bei Ernst Meyer studieren. 1953 wurde er mit einer Arbeit über Drusus den Älteren promoviert. Schon hier setzte er sich mit dem Thema des römischen Germaniens auseinander, das ihn sein Forscherleben lang faszinieren sollte. Sein Interesse an der Numismatik konnte er weiterpflegen, als er als Stipendiat nach München kam, um an dem großen Projekt zur Erschließung der römischen Fundmünzen in Deutschland zu arbeiten. Zahlreiche numismatische und geldgeschichtliche Studien, zu griechischen wie zu römischen, aber auch zu keltischen Münzen entstanden hier – und schon in diesen Arbeiten erkennt man oft das Interesse an der Wissenschaftsgeschichte, in die er die Spezialstudien einbettete. Die 1959 eingereichte Habilitationsschrift galt antiken Münzfunden Südwestdeutschlands und stellte eine erste historische Synthese der Ergebnisse der Untersuchung von Fundmünzen dar.

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Hartmut Leppin, Stefan Rebenich

Eine Dozentur in Marburg bei Fritz Taeger, dem er stets Verehrung entgegenbrachte, ermöglichte es ihm, die akademische Laufbahn fortzusetzen. Während der Vakanz, die durch den plötzlichen Tod Taegers 1960 eingetreten war, hielt er den Seminarbetrieb aufrecht, dann trat er aber ins Glied zurück; ihm wurde als Dozenten sogar zugemutet, die Bücherausleihe der Seminarbibliothek zu übernehmen. Die quälende Ungewissheit über den weiteren beruflichen Weg fand ein Ende, als er 1965 einen Ruf auf einen Lehrstuhl an der Universität Marburg erhielt; Angebote aus Aachen und Zürich schlug er später aus. In der Zeit der Studentenrevolte gehörte Karl Christ zu den wenigen Professoren, die den Gesprächsfaden mit den Studierenden weiterführten. Er scheute sich nicht, auch marxistische Positionen im Seminar zu behandeln – was ihm das Misstrauen, ja die Feindschaft vieler Kollegen eintrug. Trotz aller hochschulpolitischer Kämpfe, unter denen er sehr litt, verstand Christ es, in diesen Jahren neue Schwerpunkte zu entwickeln. Er begann, sich intensiv mit der Wissenschaftsgeschichte zu beschäftigen. Bezeichnend für ihn ist, dass die erste Monographie zu dem Thema – Von Gibbon zu Rostovtzeff von 1972 – biographisch orientiert war. Ihm war es darum zu tun, die Gelehrten in ihrem Kontext zu würdigen und ihre Leistung sichtbar werden zu lassen. Zahlreiche weitere Arbeiten entstanden, Einzelstudien, aber auch größere Synthesen, namentlich Römische Geschichte und deutsche Geschichtswissenschaft (1982), Neue Profile der Alten Geschichte (1990), Hellas. Griechische Geschichte und deutsche Geschichtswissenschaft (1999) und Klios Wandlungen. Die deutsche Althistorie vom Neuhumanismus bis zur Gegenwart (2006). Noch kurz vor seinem Tod im Jahr 2008 erschien seine Biographie Alexander Graf von Stauffenbergs. Konsequent wie er war, standen bei ihm stets Personen, die einzelnen Gelehrten im Zentrum. Institutionen widmete er kaum Aufmerksamkeit, von Diskursen mochte er nicht sprechen. Indem er aber die Standortgebundenheit aller Forschenden hervorhob, schuf er ein neues Fundament für die Selbstreflexion des Faches. Zugleich stellte er unentbehrliche Arbeitsgrundlagen bereit: Er und seine Mitarbeiter – viele Studierende und Promovierende ließen sich für das neue Forschungsgebiet gewinnen – trugen enorm viel verstreutes Material zusammen, um den einzelnen Gelehrten gerecht zu werden. Besonders mutig war, dass Christ auch die Geschichte des Faches im Nationalsozialismus und in der DDR bearbeitete. Es ließ sich hierbei nicht vermeiden, auch von persönli-

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Würdigung Karl Christs

chem Versagen zu sprechen, wenngleich Christ das schwerfiel. Er sah sich nicht als Richter, sondern als Bewahrer des Andenkens. Besonders schwierig zu beurteilen waren für ihn jene Gelehrte, denen er sich persönlich verpflichtet fühlte. Seine wissenschaftsgeschichtlichen Studien brachten Christ zunächst außerhalb seiner Disziplin und im Ausland mehr Anerkennung ein als im eigenen Land, wo er sich erst später als Trendsetter entpuppte – um ein Wort zu gebrauchen, das so gar nicht zu ihm paßte. Besonders wichtig war ihm die Anerkennung durch Arnaldo Momigliano, dem aus Italien vertriebenen jüdischen Gelehrten, der eine große Tradition der Wissenschaftsgeschichte begründet hatte. Dass Momigliano, der viele Angehörige in deutschen Konzentrationslagern verloren hatte, 1986 die Marburger Ehrendoktorwürde annahm, bedeutete Karl Christ viel. Neben der Numismatik und der Wissenschaftsgeschichte bildeten die großen althistorischen Überblicksdarstellungen seinen dritten Schwerpunkt. Beginnend mit der Darstellung des Römischen Weltreiches von 1973, schuf er immer mehr Werke, die auch ein breiteres Publikum anzogen. Dabei beeindruckten insbesondere die Klarheit der Darstellung und die Reinheit des Stils. So gelang es ihm, zentrale Themen wie den Untergang der Römischen Republik, die Person Caesars oder die Geschichte der Römischen Kaiserzeit anspruchsvoll zugänglich zu machen. Christ wurde durch seine Bücher zu einem der angesehensten Repräsentanten der Alten Geschichte in Deutschland. Karl Christ war ein äußerst beliebter, bisweilen nachgerade verehrter akademischer Lehrer. Lebhafte Diskussionen prägten seine Seminare. Trotz der großen Menge an Teilnehmern wandte er sich jedem Einzelnen zu, las Seminararbeiten ebenso pünktlich wie sorgsam durch und besprach jede Arbeit mit großem Wohlwollen; schwache Studierende verachtete er nicht, sondern suchte sie zu fördern. Seine Vorlesungen Montags 10-12 waren ein Ereignis; nicht nur Geschichtsstudenten zählten zu den Hörern. Zahlreiche Examensarbeiten, Dissertationen und mehrere Habilitationen entstanden unter seiner Ägide. Um seine Schüler kümmerte er sich mit größter Anteilnahme, bemühte sich um Stipendien, um Kontakte und stand stets für Ratschläge zur Verfügung. Er war dagegen kein Mann der akademischen Selbstverwaltung; dem stand schon sein aufbrausendes Temperament entgegen. Er war auch kein Freund großer Kongresse. Auf Drängen italienischer Kollegen führte er eine Serie

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Hartmut Leppin, Stefan Rebenich

deutsch-italienischer Tagungen durch. Sie waren glänzend vorbereitet, und ihnen sind bedeutende Sammelbände zu verdanken, doch Christ fühlte sich am wohlsten an seinem Schreibtisch in der Nähe seiner Familie, wenngleich oft hinter der verschlossenen Tür seines Arbeitszimmers. Er freute sich, als eine Schülerin das Bild gebrauchte, er sei an seinen Schreibtisch festgekettet wie Prometheus an seinen Fels. In dieser vertrauten Atmosphäre schrieb er mit strenger Disziplin seine Bücher, Aufsätze, Rezensionen – und seine Briefe. Auch wenn Christ sich selten außerhalb Marburgs zeigte, stand er mit vielen Kollegen in Kontakt. Seine Briefe waren eindringlich geschrieben und wohlkomponiert. Stets wusste er die richtigen Worte des Dankes, der Ermunterung oder auch der Mahnung zu finden. Im Fach galt Karl Christ lange als Außenseiter. Mit seinen wissenschaftsgeschichtlichen Arbeiten und seinen Synthesen war er seiner Zeit voraus und sah sich teils bösartigen Angriffen ausgesetzt. Doch die nachfolgende Generation von Altertumswissenschaftlern, aber auch die Öffentlichkeit brachten ihm immer größere Anerkennung entgegen, die in der Berliner Ehrenpromotion von 1993 gipfelte. Karl Christ war es immer ein großes Anliegen, Vielfalt in den Altertumswissenschaften zu fördern und das Lebenswerk von Gelehrten sichtbar werden zu lassen. Genau dies ist auch die Idee, die hinter der Stiftung des Karl-ChristPreises steht, mit dem „herausragende wissenschaftliche Leistungen auf dem Gebiet der Alten Geschichte und ihrer Nachbardisziplinen sowie der Wissenschafts- und Rezeptionsgeschichte des Altertums ausgezeichnet“ werden. Dem Stifter, der ungenannt bleiben will, ist es so gelungen, eine würdige und angemessene Art zu finden, das Andenken an den großen Gelehrten zu bewahren. Hartmut Leppin Stefan Rebenich

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Laudatio auf die Preisträgerin Prof. Dr. Elke Stein-Hölkeskamp Hartmut Leppin

Es ist mir eine große Freude und Ehre, eine Laudatio auf Elke Stein-Hölkeskamp zu halten, denn die lehrreiche Lektüre ihrer anregenden Arbeiten begleitet mich seit dem Ende meines Studiums. Wir sind uns zum ersten Mal im geruhsamen Greifswald begegnet, an einem jener kalten Ostseeabende, an denen man froh ist, von den zugigen Straßen rasch in ein wärmendes Haus zu kommen. Die Wohnung der Hölkeskamps wies noch manche Züge der Improvisation auf, denn kaum, nachdem Karl-Joachim in Greifswald begonnen hatte, ereilte ihn der Ruf nach Köln, so dass ich das Vergnügen hatte, ihn in Greifswald zu vertreten. Trotz der Improvisation hatten wir ein leckeres Gastmahl, doch vor allem einen intellektuellen Genuss, wie er auch zum antiken Gastmahl gehörte. Denn die Begegnung war für mich beeindruckend. Beim Essen erlebte ich ein akademisches Paar im intensiven, ziemlich schnellen, bisweilen lautstarken Austausch voller Neugierde, zwei unterschiedliche Typen, die sich gegenseitig in der Diskussion zu bereichern wussten. Damals waren noch nicht die großen gemeinsamen Bände zu den griechischen und römischen Erinnerungsorten erschienen, über die noch zu reden sein wird, doch ich merkte, dass diese Verbindung geistig ungeheuer produktiv war. Irritierend erschien es mir daher nur im ersten Moment, wenn sie bei Tisch von „unserer ersten“ Dissertation sprachen – 1984 die Karl-Joachim Hölkeskamp zugerechnete Arbeit über die Entstehung der römischen Nobilität1, und über „unsere zweite“ Dissertation: das unter dem Namen Elke Stein-Hölkeskamp firmierende Buch über die archaische und frühklassische Adelswelt, die für diese Thema epochemachend werden sollte.2 Römische und griechische Geschichte waren bei diesem doppelten Dissertationsprojekt gleichmäßig vertreten. Beide Arbeiten schlagen zudem das gemeinsame Thema an, dass die 1 2

Karl-Joachim Hölkeskamp, Die Entstehung der Nobilität. Studien zur sozialen und politischen Geschichte der römischen Republik im 4. Jh. v. Chr., Stuttgart 1987. Elke Stein-Hölkeskamp, Adelskultur und Polisgesellschaft. Studien zum griechischen Adel in archaischer und klassischer Zeit, Stuttgart 1989.

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Hartmut Leppin

Hartmut Leppin (Laudatio)

Autoren in bemerkenswerter Kontinuität verfolgt haben und das auch den gemeinsamen Vortrag anlässlich der Preisverleihung bestimmt: die Rolle von Eliten in antiken Gesellschaften Aus diesem Paar habe ich das Segment Elke Stein-Hölkeskamp herauszubrechen. Ihre wissenschaftliche Karriere begann in einer Zeit, als die Idee einer dual career noch nicht unterstützt wurde, ja nicht einmal bekannt war: ElkeStein-Hölkeskamp wurde 1985 in München promoviert und hat sich 2004 in Essen habilitiert. Sie ist zu einer national und international geachteten Autorität im Bereich der Alten Geschichte geworden, hat in drei Sprachen publiziert, viele Fellowships und Auszeichnungen im In- und Ausland erhalten, ehrenvolle Positionen bekleidet wie zuletzt in München als Gastprofessorin für antike Kulturgeschichte. Und dennoch, der hochverdiente Ruf auf einen Lehrstuhl blieb ihr versagt. Umso wichtiger war es uns, den Preis ihr und ihrem Mann gemeinsam zuzusprechen, und ich will Ihnen einen Eindruck von den Gründen geben, warum es sich geradezu aufdrängte, Elke Stein-Hölkeskamp mit dem Karl-Christ-Preis auszuzeichnen.

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Laudatio auf die Preisträgerin Prof. Dr. Elke Stein-Hölkeskamp

Ihr Oeuvre hat zwei Schwerpunkte: die Geschichte des archaischen Griechenlands und die römische Kaiserzeit. Der Titel der Dissertation, die in München bei Christian Meier entstand, lautet Adelskultur und Polisgesellschaft. Studien zum griechischen Adel in archaischer und klassischer Zeit. Ein solches auf Eliten fokussiertes Thema entsprach damals keineswegs dem Zeitgeist, hatte in meinem damaligen Marburger studentischen Umfeld nachgerade das Odium des Reaktionären – Karl Christ dachte natürlich anders darüber. Elke Stein-Hölkeskamp wagte sich an eine solche Fragestellung; mutig war auch der breite zeitliche Zugriff: Die Arbeit erstreckt sich von Homer bis zum 5. Jahrhundert und verbindet kombinatorische Quellenarbeit mit einer soziostrukturellen Analyse. Intensiv widmet sie sich etwa dem Corpus Theognideum, das eine adlige Welt in Bedrängnis zeigt, deren Nöte sie sensibel nachzeichnet. Sie interpretiert vor diesem Hintergrund ebenso die Darstellungsweise der Koren. Drastisch tritt die Vereinzelung der griechischen Adligen hervor. Der Adel handelte nicht geschlossen, sondern war von Partikularinteressen bestimmt und bewegte sich in einer Welt des Wettbewerbs, in der man stets seine Überlegenheit in körperlicher, musischer, aber auch ökonomischer Hinsicht zur Schau stellen musste, da geburtsständische Zugehörigkeitskriterien sich nicht durchzusetzen vermochten. Indem die Polis einen Resonanzraum für diejenigen bot, die herausragen wollten, verwuchsen die Aristokraten, die ursprünglich nur eine geringe Bindung an das Gemeinwesen zeigten, mit ihr. Auch die Geschichte der demokratischen Polis Athen gehört in diesen Zusammenhang. Die Aristokraten selbst wurden sogar eigentlich die besten Demokraten (237), sagt die Autorin pointiert. Deren Weg verfolgt sie bis hin zu Perikles. Diese weit ausholenden, anspruchsvollen Überlegungen stellt die Autorin mit einer Eleganz dar, die man bei Dissertationen selten findet. Treffend ist das Urteil einer meiner Studentinnen: „Das Buch kann man ja lesen.“ Ebenso selten ist es, dass eine Dissertation so lange die Stellung als Standardwerk bewahrt, wie es bei diesem Buch nach wie vor der Fall ist. Was Walter Donlan in seiner Rezension vorausgesagt hat, ist eingetroffen: Adelskultur is a splendidly thoughtprovoking book, both extremely useful as an up-to-date critique of the state of the question and one that is sure to stimulate further discussion.3 3

Walter Donlan, in: AJPh 113, 1992, 137-140.

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Hartmut Leppin

Die archaische und klassische Geschichte Griechenlands hat Elke SteinHölkeskamp immer wieder beschäftigt, sei es, dass sie sich wieder mit dem Corpus Theognideum4, mit Problemen der Tyrannis5 oder Fragen der klassischen Demokratie6 befasste, stets mit originellen Thesen auch bei Themen, die man für abgegriffen gehalten hätte. Auch ihr jüngstes Buch ist der archaischen Epoche Griechenlands gewidmet; es ist ja bezeichnend für beide hier geehrten Forscher, dass sie immer neu um bestimmte Themen ringen, sich ihnen stets aus veränderten Perspektiven zuwenden. Das jüngste Buch über das archaische Griechenland, von Elke Stein-Hölkeskamp in einer charakteristischen Formulierung als vorläufiges Endergebnis bezeichnet, ist ein Teilband aus der Reihe Geschichte der Antike, der den poetischen Untertitel trägt Die Stadt und das Meer.7 Stein-Hölkeskamp schreibt mit analytischem Blick über Entwicklungen der archaischen Zeit, die sie weit fasst: vom Untergang der mykenischen Welt bis zu den Anfängen der Organisation der Bürgerschaft in den griechischen Poleis. Die Welt der Paläste verwandelt sich in eine Welt der Bürger, die die Aristokraten hineinholen – Sie sehen, die Gedanken der Dissertation bleiben lebendig. Doch was im archaischen Griechenland geschieht, ist kein linearer Prozess, Unterschiedliches kommt zusammen und interagiert, und macht dann doch die Polis möglich; die Autorin scheint mehr Kontingenz zuzulassen als in ihrem früheren Buch. Für die Reformen der Bürgerschaft stehen im europäischen Geschichtsbild die Maßnahmen des Atheners Kleisthenes. Natürlich lässt Stein-Hölkeskamp es sich nicht nehmen, von ihm zu sprechen. Er ist nur einer von mehreren Reformern, deren Werk sie mit knappen Strichen prägnant umreißt, denn es 4 5 6

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Elke Stein-Hölkeskamp, Adel und Volk bei Theognis, in: W. Eder; K.-J. Hölkeskamp (Hg.), Volk und Verfassung im vorhellenistischen Griechenland, Stuttgart 1997, 21-35. Elke Stein-Hölkeskamp, Tirannidi e ricerca dell’eunomia, in: S. Settis et al. (Hg.), I Greci. Storia – cultura – arte – società, vol. II, 1., Turin 1996, 653-679. Elke Stein-Hölkeskamp, Kimon und die athenische Demokratie, in: Hermes 127, 1999, 145-164; dies., Perikles, Kleon und Alkibiades als Redner: Eine zentrale Rolle der athenischen Demokratie im Wandel?, in: Ch. Neumeister; W. Raeck (Hg.), Rede und Redner – Bewertung und Darstellung in den antiken Kulturen, Möhnesee 2000, 79-93; dies., Werben um die Mehrheit. Demokratie und Agonalität im klassischen Athen, in: E. Flaig; E. Müller-Luckner (Hg.), Genesis und Dynamiken der Mehrheitsentscheidung, München 2013, 65-78; dies., „Immer der Beste sein“ – Konkurrenz in der athenischen Demokratie, in: R. Jessen (Hg.), Konkurrenz in der Geschichte. Praktiken – Werte – Institutionalisierungen, Frankfurt/M. 2014, 119-140. Elke Stein-Hölkeskamp, Das archaische Griechenland. Die Stadt und das Meer, München 2015.

Laudatio auf die Preisträgerin Prof. Dr. Elke Stein-Hölkeskamp

geht nicht allein um Athen. Bezeichnend für die Darstellungsweise ist, dass die Verfasserin – ähnlich übrigens wie Karl Christ in seiner Geschichte der Kaiserzeit8 – ihr Buch gleichsam atmen lässt: Größere Entwicklungen umreißt sie in klaren Linien, um dann in Vignetten, Fallstudien genannt, einzelnes plastisch darzustellen. So erörtert sie theoretisch wohlinformiert die Bedeutung von Institutionen und Verfahren für die Entwicklung der Staatlichkeit – das Wort steht in Anführungszeichen – in den griechischen Poleis. Darauf folgt eine Vignette zu dem kleinen kretischen Ort Dreros, in dem sich eigenartigerweise zahlreiche Inschriften gefunden haben, die diese Entwicklung dokumentieren. Stein-Hölkeskamp beschreibt feinsinnig die Überreste der Baulichkeiten dort, und so wird die Überschaubarkeit dieser kleinen griechischen Städte, in denen weltgeschichtliche Entwicklungen eingeleitet wurden, erlebbar. Der Leser lernt zugleich etwas über Epigraphik und erfährt, was sich über den konkreten Hintergrund jener Maßnahmen, die zur Bildung der Polis beitrugen, vermuten lässt und damit über Konflikte, die diese Städte belasteten. Und das Meer? Natürlich spricht Stein-Hölkeskamp über die sogenannte Kolonisation, die die griechische Kultur über das Meer an andere Strände trug; doch das Meer steht bei ihr noch für etwas anderes, nämlich für das Abenteurertum, den Neuerungsdrang, die Bereitschaft zum Experimentieren, die das Verhalten der Griechen in der archaischen Zeit kennzeichnen, und das scheint für Stein-Hölkeskamp das eigentliche Faszinosum der Epoche zu sein. Die entscheidenden Neuerungen erfolgen in der Polis, doch das wäre ohne die Weitung des Horizontes im Meer nicht möglich gewesen. Ganz anders als diese dynamische Epoche wirkt auf den ersten Blick die römische Kaiserzeit, der zweite Schwerpunkt Elke Stein-Hölkeskamps, eine scheinbar stabile, gesättigte Zeit mit einem mächtigen Imperium und einem immensen Wohlstand, jedenfalls in den Eliten. Der libertäre Luxus gehört zu den populären Themen des öffentlichen Geschichtsbildes, Verschwendung und Dekadenz scheinen diese Welt zu prägen, kein Film über diese Epoche, der nicht ein maßloses Gastmahl in Szene setzt. 8

Karl Christ, Geschichte der römischen Kaiserzeit. Von Augustus zu Konstantin, 6. Aufl. München 2009.

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Hartmut Leppin

Stein-Hölkeskamp macht den Lesern die Freude, in einem eigenen Buch, das 2005 nach vielen Vorarbeiten9 erschien, das römische Gastmahl in der Zeit von Cicero bis zu Plinius dem Jüngeren zu schildern – und das tut sie mit viel Liebe zum Detail.10 Ein Kapitel heißt Ein kulinarischer Kosmos, Untertitel Flamingozungen und Falerner. Der Leser erfährt, wie die Eier für die Vorspeise bereitet wurden, so wälzte man sie gerne in feiner heißer Asche – andere Gastgeber servierten Pfaueneier, in Krapfenteig ausgebacken und mit einer Grasmücke in einer Hülle von gepfeffertem Dotter gefüllt (177). Man erfährt etwas über gemästete Drosseln, an deren Stelle bald das Fleisch von Störchen trat, die wiederum von Kranichen abgelöst wurden (186). Die Verfasserin beobachtet, wie sich die Auswahl der Literatur, die man bei den Gastmählern vorlesen ließ, änderte: Mit der Kaiserzeit ging es zunehmend um Lust, Liebe und Lebensgenuss anstelle von Ehrgeiz, Engagement und Erfolg (237). Aber auch das edle Mobiliar der Speiseräume beschreibt sie, unter der vielsagenden Überschrift Elfenbein und Edelholz (131) – Sie erkennen wieder eine der allgegenwärtigen Alliterationen, die zur literarischen Leistung des beeindruckenden Buches gehören. Übrigens weisen auch Aufsätze aus dieser Zeit dieses stimulierende Stilmittel auf. So entstehen Titel wie Tödliches Tafeln11 Damen beim Dinner. Zu Tisch mit Lesbia und Livia12 oder Macht, Memoria und Monumente.13 9

Elke Stein-Hölkeskamp, Culinarische Codes: Das ideale Bankett bei Plinius d.J. und seinen Zeitgenossen, in: Klio 84, 2002, 465-490; dies., Vom homo politicus zum homo litteratus. Lebensziele und Lebensideale der römischen Elite von Cicero bis zum jüngeren Plinius, in: E. Stein-Hölkeskamp et al. (Hg.), Sinn (in) der Antike. Orientierungssysteme, Leitbilder und Wertkonzepte im Altertum, Mainz 2003, 315-334 10 Elke Stein-Hölkeskamp, Das römische Gastmahl. Eine Kulturgeschichte, München 2005; 2. Aufl. München 2010. 11 Elke Stein-Hölkeskamp, To ̈dliches Tafeln. Gastmähler in neronischer Zeit, in: Pervertere: Ästhetik der Verkehrung, in: L. Castagna und G. Vogt-Spira (Hg.), Literatur und Kultur neronischer Zeit und ihre Rezeption, München etc. 2002, 3-28. 12 Elke Stein-Hölkeskamp, Damen beim Dinner: Zu Tisch mit Lesbia und Livia, in: Hermes 133, 2005, 196-214; vgl. auch dies., Convivia mit Clodia und Calpurnia. Frauen bei römischen Gastmählern, in: R. Neudecker; P. Zanker (Hg.), Lebenswelten. Bilder und Räume in der römischen Stadt der Kaiserzeit, Wiesbaden 2005, 175-185. 13 Elke Stein-Hölkeskamp, Macht, Memoria und Monumente: Marius, Sulla und der Kampf um den öffentlichen Raum, in: Klio 95, 2013, 429-446; vgl. dies., Marius, Sulla, and the War over Monumental Memory and Public Space, in: K. Galinsky (Hg.), Memory in Ancient Rome and Early Christianity, Oxford 2016, 214-234.

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Laudatio auf die Preisträgerin Prof. Dr. Elke Stein-Hölkeskamp

Doch zurück zum Buch über die Gastmähler: Auch die Gesprächsthemen, vom anspruchsvollen gelehrten Austausch bis zum leichten Amüsement würdigt sie. Damit entsteht ein ungemein facettenreiches und eindringliches Bild römischer Gastmähler. Der Leser fühlt sich nachgerade in die Kaiserzeit versetzt. Doch bei dem wohligen Gefühl, in die Vergangenheit versetzt zu sein, lässt Stein-Hölkeskamp den Leser nicht stehen. Zum Einen würdigt sie auch die Kritik der Zeitgenossen an Dingen, die diese als Auswüchse eines unmäßigen Lebensstils verdammten. Denn das Gastmahl war ja nicht einfach ein Privatvergnügen, sondern Form der sozialen Repräsentation. So seziert sie die Gastmähler mit dem feinen Instrumentarium kulturwissenschaftlicher Analyse. Es wird deutlich, warum es so wichtig war, wie die Gäste platziert waren. Jeder wusste dann genau, wo er sozial stand. Sie zeigt, warum der Luxuskonsum eine enorme Dynamik entfaltete. Sie arbeitet auch heraus, wie unter der Herrschaft der Kaiser die politische Funktion des Gastmahls verschwand. Und dem Leser wird deutlich, welche enge soziale Kontrolle auch zu diesen Gastmählern gehörte, wie genau die Römer einander beobachteten. Und die Lust, daran teilzunehmen, die man zunächst empfunden haben mag, wird dem einen oder anderen vergehen – nicht aber die Lust, in diesem zugleich plastisch erzählten und analytisch starken Buch weiterzulesen. Denn es bietet noch einen weiteren Vorzug: eine sehr genaue Behandlung der Quellen, der literarischen wie der materiellen. Stein-Hölkeskamp scheut sich zwar nicht, alles aus den Quellen herauszuholen, was den Stoff unterhaltsam macht, doch sie tut dies mit quellenkritischem Blick. Sie verdeutlicht die Perspektivität der antiken Autoren und nutzt alle Möglichkeiten, damit die unterschiedliche Aussagekraft literarischer wie auch archäologischer Quellen deutlich wird. Das Ganze versieht sie mit ironischen Seitenhieben etwa auf Cicero, der so großen Wert darauf legte, dass auch seine Schriften bei Gastmählern vorgelesen wurden (232 f.). Dieses Buch verbindet so, wie man es eher von englischsprachiger Literatur kennt, argumentative Präzision mit einem lebendigen Ton und ist auf anspruchsvolle Weise unterhaltsam. Dass das auch eine Habilitationsschrift war, möchte man kaum glauben, denn nichts ist hier von der Pedanterie akademischer Qualifikationsschriften zu spüren, unaufdringlich wird auf höchstem Niveau argumentiert – und auch eine elegante Polemik gegen alle Anhänger Derridas geführt, die eine Realität

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Hartmut Leppin

außerhalb des Textes leugnen. Das Buch ist in der Forschung, auch der internationalen vielzitiert und erlebte 2010 sogar eine zweite Auflage, ein Zeichen für eine starke Resonanz auch außerhalb der Zunft. Die magistralen Schlussworte der Rezension, die Karl Christ zu diesem bedeutenden Werk gefunden hat, sind treffend und stehen mutatis mutandis für weite Teile des Oeuvres von Elke SteinHölkeskamp: Die Arbeit zeichnet sich durch die kulturgeschichtliche wie politische Bedeutung ihrer Thematik ebenso aus wie durch den Rang ihrer Durchführung. Daß sie auch in sprachlicher wie in stilistischer Hinsicht nicht weniger befriedigt als durch ihre ansprechende Ausstattung, empfiehlt sie selbst einem größeren Leserkreis.14

14 Karl Christ, in: Klio 89, 2007, 517-519, hier: 519.

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Laudatio auf den Preisträger Prof. Dr. Karl-Joachim Hölkeskamp Stefan Rebenich

Es war ein wolkenverhangener, regnerischer Samstag, als ich Karl-Joachim Hölkeskamp und Elke Stein-Hölkeskamp zum ersten Mal traf – nicht in Deutschland, sondern im Vereinigten Königreich, genauer: in Oxford. Junge Historikerinnen und Historiker aus Cambridge, London und Oxford waren am 24. Februar 1990 in die History Faculty Library in Oxford eingeladen worden, um ihre Forschungsvorhaben vorzustellen und miteinander ins Gespräch zu kommen. Während ich damals als DAAD-Stipendiat am Queen’s College in Oxford unter Hochdruck am Abschluss meiner deutschen Promotion arbeitete, stand KarlJoachim Hölkeskamp unmittelbar vor seiner Habilitation, die er im folgenden Jahr an der Fakultät für Geschichtswissenschaft der Ruhr-Universität von Bochum meisterte. Er war aus Cambridge angereist, wo er 1987 die erste Moses and Mary Finley Research Fellowship am Darwin College angetreten hatte. Er sprach und schrieb nicht nur gutes Englisch, sondern galt in der englischen Zunft als witty und bright. Spätestens nachdem er dann 1991/92 als Fellow ein Jahr am Center for Hellenic Studies der Harvard University verbracht hatte, war er in der angelsächsischen Welt weithin bekannt. Doch schon seine von Karl-Wilhelm Welwei betreute Dissertation von 1984 hatte für Aufsehen gesorgt. Sie war der Entstehung der römischen Nobilität gewidmet und enthielt Studien zur sozialen und politischen Geschichte der römischen Republik im 4. Jhdt. v. Chr. 1987 erschien sie in Buchform1 und veranlasste keinen Geringeren als Fergus Millar zu einem umfangreichen Rezensionsartikel im Journal of Roman Studies.2 Die Untersuchung beschritt Neuland und initiierte eine bis heute anhaltende Diskussion um die Beschreibung der politischen Ordnung der libera res publica. Dabei war der Gegenstand damals wenig attraktiv; neue Erkenntnisse 1 2

Karl-Joachim Hölkeskamp, Die Entstehung der Nobilität. Studien zur sozialen und politischen Geschichte der römischen Republik im 4. Jhdt. v. Chr., Stuttgart 1987. F. Millar, Political Power in Mid-Republican Rome: Curia or Comitium?“, in: JRS 79, 1989, 138150 (zusammen besprochen mit K.A. Raaflaub [Hg.], Social Struggles in Archaic Rome: New Perspectives on the Conflict of the Orders, Los Angeles/London 1986).

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Stefan Rebenich

Stefan Rebenich (Laudatio)

seien hier nicht mehr aufzutun, hieß es. In der zweiten Auflage von 2011 blickt Karl-Joachim Hölkeskamp auf sein mutiges Unterfangen zurück: Als ich vor 30 Jahren mit der Arbeit am Thema des vorliegenden Buches begann, galt die Beschäftigung mit der mittleren (und gar der frühen) Republik als wenig vielversprechend, ja irgendwie abwegig und karriereschädlich.3 Es kam indes anders! Das Buch zur Genese der senatorischen Aristokratie als politischer Klasse beflügelte nicht nur die Karriere des jungen Althistorikers, sondern begründete eine neue Dynamik in der Erforschung dieser Epoche. Karl-Joachim Hölkeskamp legte in den folgenden Jahrzehnten herausragende Arbeiten zu Selbstverständnis und Selbstdarstellung der Nobilität4 vor, und er betreute als akademischer Lehrer einschlägige Promotionen und Habilitationen, deren Verfasser zum Teil heute selbst Professuren innerhalb und außerhalb Deutschlands bekleiden und die Forschungen zur Republik 3 4

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Karl-Joachim Hölkeskamp, Die Entstehung der Nobilität. Studien zur sozialen und politischen Geschichte der römischen Republik im 4. Jhdt. v. Chr., 2. erw. Aufl., Stuttgart 2011, VII. So das fünfte Kapitel der Dissertation (wie Anm. 1), 204ff.

Laudatio auf den Preisträger Prof. Dr. Karl-Joachim Hölkeskamp

ihrerseits voranbringen.5 In der Neuauflage seiner Dissertation hat Karl-Joachim Hölkeskamp souverän die Diskussion der letzten Dekaden zusammengefasst. Ein hervorragender Kenner der Materie bestätigt, dass dieses Buch wiederum für mindestens ein weiteres Vierteljahrhundert die Forschung beeinflussen werde.6 Der Disput, den Karl-Joachim Hölkeskamp mit Fergus Millar um die Frage austrug, ob die römische Republik als Demokratie beschrieben werden kann, ist inzwischen ein ‚Klassiker‘ der jüngeren Althistorie. Der britische Gelehrte berief sich für seine demokratische Lesart der ‚Verfassung‘ der libera res publica auf den antiken Gewährsmann Polybius, ignorierte aber souverän einen Gutteil der deutschsprachigen Forschung. Karl-Joachim Hölkeskamp hat sich allerdings nie damit begnügt, die überzogene These Millars zu widerlegen. In zahlreichen Aufsätzen und mehreren Sammelbänden,7 aber auch in zahlreichen Rezensionsartikeln und Buchanzeigen hat er geduldig, bisweilen auch polemisch für ein neues historisches Verständnis der römischen Republik geworben. Christian Meier hatte einst in seiner bahnbrechenden Untersuchung über die res publica amissa postuliert, die Verfassungswirklichkeit und politische Grammatik der Republik zu rekonstruieren.8 Karl-Joachim Hölkeskamp hat Meiers Forderung aufgegriffen, sich von einem statischen Verfassungsbegriff distanziert, sozialwissenschaftliche Theorieangebote rezipiert und von den Ergebnissen der historischen Politikforschung profitiert. Richtungweisend ist seine Analyse von Formen und Ritualen politischer Kommunikation, der Strategien aristokratischer Selbstinszenierung sowie der Verständigung über statuskonstituierende Normen und Werte. Karl-Joachim Hölkeskamp betont immer die Vielgestaltigkeit und Kom5 6 7

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Ich erinnere hier nur an Hans Beck (Montreal), Wolfgang Blösel (Duisburg), Tanja Itgenshorst (Freiburg i. Üe.) und Uwe Walter (Bielefeld). J. von Ungern-Sternberg, in: HZ 296, 2013, 477f., hier 478. Vgl. nur Karl-Joachim Hölkeskamp, Senatus Populusque Romanus. Politische Kultur der Republik – Dimensionen und Deutungen, Stuttgart 2004; ders., Rekonstruktionen einer Republik. Die politische Kultur des antiken Rom und die Forschung der letzten Jahrzehnte, München 2004; ders. und E. Müller-Luckner (Hg.), Eine politische Kultur (in) der Krise? Die „letzte Generation“ der römischen Republik, München 2009; ders. und W. Blösel (Hg.), Von der militia equestris zur militia urbana. Prominenzrollen und Karrierefelder im antiken Rom, Stuttgart 2011; ders., Libera Res Publica. Die politische Kultur des antiken Rom – Positionen und Perspektiven, Stuttgart 2017. Chr. Meier, Res publica amissa, Eine Studie zur Verfassung und Geschichte der römischen Republik, Frankfurt a.M. 2. Aufl. 1970, 5.

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plexität der politischen Kultur der römischen Republik: Sie hat zeremonielle und rituelle, performative, symbolische und auch ästhetische Dimensionen.9 Prägnant hat er das permanente Spannungsverhältnis zwischen Konsens und Konkurrenz als entscheidendes Charakteristikum der Herrschaft der meritokratischen Senatsoligarchie in der Republik beschrieben.10 Den Zumutungen modischer Theorien ist Karl-Joachim Hölkeskamp nie erlegen.11 Seine detaillierten Quellenuntersuchungen, die bereits ein eher konservativer Rezensent an seiner ersten Qualifikationsschrift lobte,12 haben ihn davor bewahrt, sich auf poststrukturalistische bzw. postmoderne Um-, Ab- und Irrwege zu begeben.13 Für den Erfolg seiner differenzierten Rekonstruktion der politischen Kultur der libera res publica gab – und gibt – es drei wesentliche Voraussetzungen: Erstens das interdisziplinäre Gespräch mit anderen Wissenschaften, so etwa einer modernen Klassischen Archäologie, die Monumente und ihre Aussagen in ihren jeweiligen sozialen, kulturellen und politischen Kontexten versteht, und einer Klassischen Philologie, die auf die lebensweltliche Verortung der von ihr untersuchten Texte abhebt. Zweitens die wissenschaftsgeschichtliche Reflexion, die in der Tradition von Arnaldo Momigliano und Karl Christ Fachgeschichte nicht als Doxographie begreift, sondern in ihr ein notwendiges Korrektiv für die aktuelle Forschung sieht: Die historiographie- und wissenschaftsgeschichtliche Kritik ist, wie Karl-Joachim Hölkeskamp in seinen Arbeiten zeigt, für die Selbstvergewisserung des Faches unerlässlich und damit conditio sine qua non für jeden historischen Rekonstruktionsversuch. Drittens ist schließlich auf seine nie dogmatische Übernahme theoretischer Modelle und komparatistischer Ansätze zu verweisen; hier könnte man die Rezeption von Bourdieus symbolischem Kapital oder Luhmanns Systemtheorie nennen, die französische Mentalitätsgeschichte oder die frühneuzeitliche Ritualforschung, 9 Hölkeskamp, Eine politische Kultur (in) der Krise? (wie Anm. 7), 20. 10 Vgl. auch Karl-Joachim Hölkeskamp, Konsens und Konkurrenz. Die politische Kultur der römischen Republik in neuer Sicht, in: Klio 88, 2006, 360-396 (vgl. ders., Libera res publica [wie Anm. 7], 123-161). 11 Hölkeskamp, Rekonstruktionen einer Republik (wie Anm. 7), 111. 12 R. Klein in seiner Besprechung von Die Entstehung der Nobilität (1987) in: VSWG 75, 1988, 415417, hier 415. 13 Hölkeskamp, Rekonstruktionen einer Republik (wie Anm. 7), 111.

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den spatial oder den performative turn.14 Mir scheint indes der Rückgriff auf Georg Simmel am originellsten; die Bedeutung des populus Romanus hat Karl-Joachim Hölkeskamp mit Hilfe von Simmels Soziologie des Streites und dessen Konzept der Konkurrenz exakter gefasst als frühere Historiker. Die Nobilität bedurfte dieser dritten Instanz, um ihren kompetitiven Anspruch auf meritokratische Exzellenz durchzusetzen, war aber zugleich an die Beachtung konsensualer Regeln gebunden. Karl-Joachim Hölkeskamp hat damit Georg Simmel für die Althistorie entdeckt.15 Dies ist nicht sein geringstes Verdienst. International wird der Preisträger als Autorität für die Geschichte der römischen Republik wahrgenommen. Sein Essay Rekonstruktionen einer Republik. Die politische Kultur des antiken Rom und die Forschung der letzten Jahrzehnte aus dem Jahr 2004 liegt inzwischen auch in französischer, englischer und italienischer Übersetzung vor.16 Vielfältige Auszeichnungen haben seine akademische Karriere begleitet. Nachdem er 1994 einen Ruf an die Universität Greifswald angenommen hatte, ist Karl-Joachim Hölkeskamp seit 1995 ordentlicher Professor für Alte Geschichte an der Universität zu Köln. Ehrenvolle Rufe an die GoetheUniversität in Frankfurt (2000) und die Ludwig-Maximilians-Universität in München (2001) hat er abgelehnt. 2005/2006 war er als Senior Fellow am Historischen Kolleg in München, 2008 Professeur invité an der Sorbonne und 2013 Fellow am Internationalen Kolleg Morphomata. Genese, Dynamik und Medialität kultureller Figurationen an der Universität zu Köln. Er ist althistorischer Mitherausgeber des Hermes, einer der bedeutendsten altertumswissenschaftlichen Zeitschriften, und des Oldenbourg Grundriss der Geschichte. Und natürlich soll er im altehrwürdigen Handbuch der Altertumswissenschaft, das bei C.H. Beck in München erscheint, den Band über die römische Republik schreiben. 14 Karl-Joachim Hölkeskamp, ‚Performative Turn’ Meets ,Spatial Turn‘, in: ders. und D. Boschung (Hg.), Raum und Performanz. Rituale in Residenzen von der Antike bis 1815, Stuttgart 2015, 1574. 15 Vgl. neben Hölkeskamp, Rekonstruktionen einer Republik (wie Anm. 7), 85ff. auch ders., Konkurrenz als sozialer Handlungsmodus – Positionen und Perspektiven der historischen Forschung, in: R. Jessen (Hg.), Konkurrenz in der Geschichte. Praktiken – Werte – Institutionalisierungen, Frankfurt a.M. 2014, 33-57. 16 Karl-Joachim Hölkeskamp, Reconstruire une République. La «culture politique» de la Rome antique et la recherche des dernières décennies, Nantes 2008; Reconstructing the Roman Republic. An Ancient Political Culture and Modern Research, Princeton 2010; Modelli per una repubblica. La cultura politica dell’antica Roma e la ricerca degli ultimi decenni, Rom 2016.

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Doch Karl-Joachim Hölkeskamp ist nicht nur durch seine Arbeiten zur politischen Ordnung Roms hervorgetreten. Er ist, in guter deutscher Tradition, breit ausgewiesen. Ich will zumindest kurz noch drei weitere Bereiche ansprechen, in denen er Bedeutendes geleistet hat. Zum Einen hat er sich, wie seine Frau, immer wieder mit dem archaischen Griechenland beschäftigt.17 Ausgehend von seiner Habilitation untersuchte er 1999 Schiedsrichter, Gesetzgeber und Gesetzgebung im archaischen Griechenland.18 Auch hier wird exakte Quellenarbeit mit übergreifenden Fragestellungen verbunden. Das Ergebnis ist der Nachweis, dass die Nomothesie im archaischen Griechenland – entgegen der communis opinio – keine umfassende, systematische Legislation war, sondern vielmehr als Einzelgesetzgebung verstanden werden muss, die auf konkrete Konflikte reagierte, die adlige Konkurrenz moderierte und damit wesentlichen Anteil an dem komplexen Prozess der Polisbildung hatte. Die Studie hatte ihren Anfang in Cambridge genommen. Karl-Joachim Hölkeskamp veröffentlichte erste, wichtige Ergebnisse in einem englischen Aufsatz über Written Law in Archaic Greece, der in den Proceedings of the Cambridge Philological Society von 1992 erschien.19 Robin Osborne spricht von einem landmark article, much discussed and debated both in print and out of it.20 Winfried Schmitz setzte mit Blick auf die monographische Behandlung des Themas hinzu: Von der in dem Buch ausgebreiteten empirischen Grundlage ist H[ölkeskamp]s These kaum angreifbar.21 Zum anderen ist auf die Wissenschaftsgeschichte hinzuweisen. Natürlich hat sich Karl-Joachim Hölkeskamp auch an Theodor Mommsen abgearbeitet. 17 Vgl. etwa Karl-Joachim Hölkeskamp, Von den „Dunklen Jahrhunderten“ in das „Zeitalter der Experimente“. Kritische Bemerkungen zur neueren Forschung zum frühen Griechenland, in: Gymnasium 107, 2000, 321-330; ders., Nomos, Thesmos und Verwandtes. Vergleichende Überlegungen zur Konzeptualisierung geschriebenen Rechts im klassischen Griechenland, in: D. Cohen und E. Müller-Luckner (Hg.), Demokratie, Recht und soziale Kontrolle im klassischen Athen, München 2002, 115-146; ders., Institutionalisierung durch Verortung. Die Entstehung der Öffentlichkeit im frühen Griechenland, in: ders. et al. (Hg.), Sinn (in) der Antike. Orientierungssysteme, Leitbilder und Wertkonzepte im Altertum, Mainz 2003, 81-104; ders., What’s in a Code? Solon’s Laws Between Complexity, Compilation and Contingency, in: Hermes 133, 2005, 280-293. 18 Karl-Joachim Hölkeskamp, Schiedsrichter, Gesetzgeber und Gesetzgebung im archaischen Griechenland, Stuttgart 1999. 19 Karl-Joachim Hölkeskamp, Written Law in Archaic Greece, in: PCPhS n.s. 38, 1992, 87-117. 20 R. Osborne, in: The Classical Review 50, 2000, 497-499, hier 497. 21 W. Schmitz, in: HZ 273, 2001, 711-714, hier 713.

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Hier interessiert ihn nicht allein die historische Kontextualisierung, sondern die Bedeutung der wissenschaftshistorischen Exegese für aktuelle Probleme.22 Er plädiert dafür, die genetisch-entwicklungsgeschichtliche Dimension des Staatsrechts vom staatsrechtlichen System zu lösen, das er als obsolet erklärt. Das Ziel der althistorischen Forschung dürfe nicht darin bestehen, auf dem Gebiet des Staatsrechts mit Mommsen in Konkurrenz zu treten, sondern vielmehr darin, von Mommsen ausgehend zu neuen Rekonstruktionen der politischen Kultur der römischen Republik voranzuschreiten. Seit seiner Dissertation setzte sich Karl-Joachim Hölkeskamp zudem mit Friedrich Münzers Römischen Adelsparteien und Adelsfamilien (1920) auseinander. Karl Christ hatte schon 1982 darauf hingewiesen, dass die Leistungen dieses betont zurückhaltenden Forschers die ihnen gebührende Resonanz und Anerkennung nicht fanden; der jüdische Gelehrte wurde nach der Machtübergabe an die Nationalsozialisten ausgegrenzt, 1938 mit einem Publikationsverbot belegt und vier Jahre später, in seinem vierundsiebzigsten Lebensjahr, in das KZ Theresienstadt deportiert, wo er am 20. Oktober 1942 starb.23 Karl-Joachim Hölkeskamp hat den Kleinen Schriften des großen deutschen Gelehrten, die Matthias Haake und Ann-Cathrin Harders 2012 herausgaben, ein kluges Vorwort zu Werk und Wirkung vorangestellt, an dem auch Karl Christ seine Freude gehabt hätte.24 Schließlich hat sich Karl-Joachim Hölkeskamp, zusammen mit Elke SteinHölkeskamp, in den späten 1990er Jahren den Diskussionen um historische Erinnerungsorte geöffnet, die im deutschsprachigen Raum durch die Rezeption 22 Vgl. Karl-Joachim Hölkeskamp, Zwischen „System“ und „Geschichte“ – Theodor Mommsens Staatsrecht und die römische „Verfassung“ in Frankreich und Deutschland, in: H. Bruhns; J.-M. David und W. Nippel (Hg.), Die späte römische Republik. La fin de la République romaine. Un débat franco-allemand d’histoire et d’historiographie, sous la direction de Paris, Rom 1997, 93-111; ders., Ein „Gegensatz von Form und Inhalt“. Theodor Mommsens Konzept des republikanischen „Senatsregiments“ – Hindernis oder Herausforderung?, in: W. Nippel und B. Seidensticker (Hg.), Theodor Mommsens langer Schatten. Das römische Staatsrecht als bleibende Herausforderung für die Forschung, Hildesheim 2005, 87-129 (vgl. ders., Libera Res Publica [wie Anm. 7], 9-41); ders., Ein Programm als Problem. Die „Verschmelzung von Geschichte und Jurisprudenz“. Theodor Mommsens Staatsrecht – Ru ̈ckblicke, Seitenblicke und Ausblicke, in: I. Fargnoli und St. Rebenich (Hg.), Theodor Mommsen und die Bedeutung des Römischen Rechts, Berlin 2013, 65-91. 23 Karl Christ, Römische Geschichte und deutsche Geschichtswissenschaft, München 1982, 165. 24 Karl-Joachim Hölkeskamp, Friedrich Mu ̈nzer – Werk und Wirkung, in: M. Haake und A.-C. Harders (Hg.), Friedrich Mu ̈nzer, Kleine Schriften, Stuttgart 2012, XIII-XLVI (vgl. ders., Libera Res Publica [wie Anm. 7], 43-71).

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der lieux de mémoire von Pierre Nora und von Jan Assmanns bahnbrechendem Buch Das kulturelle Gedächtnis von 1992 angestoßen worden war. Karl-Joachim Hölkeskamp legte 2001 den viel beachteten Aufsatz Marathon – vom Monument zum Mythos vor, in dem er zeigte, wie Athen die Erinnerung an Marathon nutzte, um seine hegemoniale Position in Hellas zu legitimieren;25 es folgten wichtige Beiträge zur Memorialtopographie im republikanischen Rom.26 Gekrönt wurden diese Bemühungen durch die beiden 2006 und 2010 bei C.H. Beck erschienenen, monumentalen Bände über die Erinnerungsorte in der griechischen und römischen Antike.27 Mit Karl Christ teilt Karl-Joachim Hölkeskamp, teilen er und Elke SteinHölkeskamp das feste Vertrauen in den Sinn sowie in die Modernität und Vitalität der Althistorie als Disziplin28. Es ist uns deshalb eine große Freude, das, um Johan Schloemann zu zitieren, Dream-Team der deutschen Altertumswissenschaften29 im Jahr 2017 mit dem Karl-Christ-Preis auszuzeichnen.

25 Karl-Joachim Hölkeskamp, Marathon – vom Monument zum Mythos, in: D. Papenfuß und V.M. Strocka, Gab es das Griechische Wunder? Griechenland zwischen dem Ende des 6. und der Mitte des 5. Jahrhunderts v.Chr., Mainz 2001, 329-353; vgl. auch ders., Die Schlacht von Marathon – Strandscharmützel oder Geburtsschrei Europas?, in: W. Krieger (Hg.), Und keine Schlacht bei Marathon. Große Ereignisse und Mythen der europäischen Geschichte, Stuttgart 2005, 2. Aufl. 2006, 1-24; 321-325. 26 Vgl. zum Beispiel Karl-Joachim Hölkeskamp, Im Gewebe der Geschichte(n). Memoria, Monumente und ihre mythhistorische Vernetzung, in: Klio 94, 2012, 380-414 (vgl. ders., Libera res publica [wie Anm. 7], 237-271); ders., In the Web of (Hi-)Stories: Memoria, Monuments and Their Myth-Historical ‚Interconnectedness‘, in: K. Galinsky (Hg.), Memory in Ancient Rome and Early Christianity, Oxford 2016, 169-213; ders., Memoria, Monumente und Moneten. Medien aristokratischer Selbstdarstellung – das Beispiel der Caecilii Metelli, in: F. Haymann, W. Hollstein und M. Jehne (Hg.), Neue Forschungen zur Münzprägung der Römischen Republik, Bonn 2016, 49-82 (vgl. ders., Libera res publica [wie Anm. 7], 273-309). 27 E. Stein-Hölkeskamp und Karl-Joachim Hölkeskamp (Hg.), Erinnerungsorte der Antike: Die römische Welt, München 2006; dies. (Hg.), Die griechische Welt: Erinnerungsorte der Antike, München 2010. Vgl. auch dies., Erinnerungsorte der griechischen und römischen Welt. Zur Anwendung eines modernen Konzepts auf die antike Welt, in: H. von Hesberg, J. Kunow und Th. Otten (Hg.), Denkmal – Erinnerung – Wertstiftung. Aspekte der Validierung im europäischen Vergleich, Worms 2017, 83-91. 28 Karl-Joachim-Hölkeskamp, Rekonstruktionen einer Republik (wie Anm. 7), 114; ders. und Jörn Rüsen: Einleitung. Warum es sich lohnt, mit der Sinnfrage die Antike zu interpretieren, in: Sinn (in) der Antike (wie Anm. 17), 1-15 29 Vgl. Süddeutsche Zeitung vom 31. Januar 2017.

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Karl-Christ-Preis für Alte Geschichte 2017 Professor Dr. Elke Stein-Hölkeskamp und Prof. Dr. Karl-Joachim Hölkeskamp Ethos – Ehre – Exzellenz. Antike Eliten im Vergleich

Karl-Joachim Hölkeskamp (Vortrag des Preisträgers)

Ethos – Ehre – Exzellenz. Antike Eliten im Vergleich I: Prolegomena zu Konzepten und Kategorien Karl-Joachim Hölkeskamp

Die im Titel programmatisch formulierte Thematik ist ebenso modern und aktuell wie umfassend und anspruchsvoll. Um ihrer Vielschichtigkeit und Komplexität auch nur annähernd gerecht werden zu können, ist es zunächst unumgänglich notwendig, einige allgemeine Überlegungen anzustellen: Wir bedürfen eines Rasters von Konzepten und Kategorien, das einen Vergleich der durchaus verschiedenen konkreten Formen, Strukturen und Manifestationen von ‚Eliten‘ zunächst erst einmal ermöglichen soll und dann womöglich weiterführen kann1 – und dabei nicht zuletzt auch insofern, daß gerade durch den Vergleich der je besondere Charakter der jeweiligen Elite trennschärfer hervortreten müßte. Es ist uns wohl bewußt, daß die moderne soziologische Kategorie der ‚Elite‘2 ebenso problematisch ist wie traditionelle Konzepte wie ‚Adel‘ oder ·Die folgenden Texte unserer Vorträge legen wir hier in erweiterter und mit Belegen versehener Form vor. Den sprachlichen Duktus haben wir im Wesentlichen beibehalten. – Abkürzungen: DNP = Der Neue Pauly; EncAncHist = The Encyclopedia of Ancient History; EnzNZ = Enzyklopädie der Neuzeit; GG = Geschichtliche Grundbegriffe. – Jahreszahlen verstehen sich v. Chr., soweit nicht anders angegeben. 1

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S. zu den Potentialen (und Grenzen) komparativer Ansätze generell etwa Haupt/Kocka 1996 und insbesondere für die Antike Meier 1996, Konstan 2015 und Hammer 2015, sowie die Beiträge in Erskine (Hg.) 2009. Vgl. auch die vergleichenden Fallstudien zur griechischrömischen Antike: Martin (1990) 2009 und (1997) 2009, die Beiträge und Kommentare in Molho/Raaflaub/Emlen (Hgg.) 1991, sowie Gehrke 2004. S. zur historischen Adelsforschung in vergleichender Perspektive etwa Beck/Scholz/Walter 2008. Die Literatur zu modernen Eliten, zu ihrer Differenzierung, Rekrutierung und Reproduktion und zu spezifischen Distinktionsstrategien respektive zum Konzept selbst, die darin vorausgesetzten Prämissen und die daraus entwickelten Positionen in der neueren soziologischen Forschung sind kaum überschaubar – vgl. nur Endruweit 1979; Herzog 1982; Hradil/Imbusch (Hgg.) 2003; Dogan 2003; Daloz 2010 und 2013; K. Nebelin 2012, 20ff. und passim; Gilhaus 2016, jeweils mit weiteren Nachweisen. – Vgl. zu sozialanthropologischen Ansätzen etwa Salverda/Abbink 2013 und Schijf 2013, jeweils mit weiterer Literatur, sowie die Fallstudien in Abbink/Salverda (Hgg.) 2013. – S. insbesondere zur historischen Elitenforschung etwa Duchhardt 2004; Seemann 2004 und die übrigen einschlägigen Beiträge in Führer/Hagemann/Kundrus (Hgg.) 2004, sowie Demel 2009 und Daloz 2010a, jeweils mit weiterer Literatur. – S. zu historischen ‚Eliten‘ in Krisen bzw. zu Machtverlust und Transformation von Eliten Hölkeskamp (2009) 2017 und die empirischen Fallstudien in Meißner/K. Nebelin/M. Nebelin (Hgg.) 2012 und Gilhaus/Kirsch/Mossong/Reich/Wirz (Hgg.) 2016. Für wichtige Hinweise zur neueren Literatur haben wir Katja Kröss (München) zu danken. 31

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gar ‚Aristokratie‘3 – gerade dieser Begriff aus dem soziopolitischen Vokabular der Antike steht ja im Verdacht, eine ideologisch aufgeladene Selbstbezeichnung zu sein. Zur Sache: es geht uns nicht mehr nur um die kollektive Konstitution und Reproduktion von Eliten, um die verschiedenen Grade von Kohärenz und das alte Problem nach dem Verhältnis von „kompetitiven“ versus „kooperativen Werten“,4 also von individualistischem Streben nach Überlegenheit versus geregeltem und kanalisiertem Aushandeln von Rang. Mittlerweile ist nämlich die Frage nach der individuellen Zugehörigkeit, nach Status und Statuskriterien, die Rang und Vorrang des einzelnen Mitglieds einer Elite bestimmen, hinzugetreten. Es geht also um eine Verschiebung von „Blickwinkeln und Zugängen, die bisher nicht oder wenig beleuchtete Seiten sichtbar werden lassen“, die eine anregende und innovative Wirkung entfalten soll, also eine kulturalistisch inspirierte „Raffinierung und Steigerung der Wahrnehmung“ und die dadurch erst möglich zu machende „Verfeinerung des Registers der Geschichtsschreibung“ und „die Entfaltung einer komplexen und der geschichtlichen Realität angemesseneren Wahrnehmung“.5 Diesem ambitionierten Ziel dient auch die Kategorie der ‚Prominenzrolle‘ – dieser vielsagende und daher brauchbare Begriff, der eigentlich regelmäßig im Plural auftritt, stammt bekanntlich von Niklas Luhmann.6 In vormodernen politischen Kulturen7 sind solche Prominenzrollen durch ihren Zusammenfall in einer Person und ihre funktionale Vernetzung zwar ungeschieden, sind aber doch zugleich als solche einzeln erkennbar und konzep3

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Vgl. etwa Ch. Meier, Art. Adel, Aristokratie II 1, in: GG 1, 1972, 1-11; Stein-Hölkeskamp 1989, 8f. u.ö.; dies., Art. Adel (2, griechisch), in: DNP 1, 1996, 107-109; P.J. Rhodes, Art. Aristokratie, ebenda, 1112-1113. S. dazu neuerdings auch van Wees/Fisher 2015, die allerdings – wie heute üblich geworden – nicht englischsprachige Literatur nur höchst selektiv zitieren und selbst unmittelbar einschlägige Arbeiten übergehen (gelegentlich werden nicht einmal offensichtliche Übernahmen dokumentiert: vgl. etwa van Wees/Fisher 2015, 5 mit Stein-Hölkeskamp 1989, 54ff., vgl. auch 8f.). Adkins 1960, 6f. und passim. Schlögel 2003, 68 bzw. 502. S. auch Roller 2010 zu den Potentialen von „culture-based approaches“ in der neueren althistorischen Forschung zu Rom. Luhmann 1972 I, 169ff., vgl. ders. 1983, 156ff. S. zum Konzept der ‚politischen Kultur‘ etwa Hölkeskamp 2009 und 2017a, jeweils mit weiteren Nachweisen.

Prolegomena zu Konzepten und Kategorien

tualisierbar. Das heißt mutatis mutandis, daß sie potentiell auch auseinandertreten, auseinanderfallen oder sogar in Konkurrenz und Kollision miteinander geraten können – hier ist mit einem in jeder Hinsicht offenen Spektrum an Optionen und Differenzierungspotentialen zu rechnen. Eine solche Scheidung von Rollen welcher Qualität auch immer kann wiederum gewissermaßen erstmalig, etwa im Zuge von Prozessen der Hierarchisierung und Ausdifferenzierung von Rollen, Funktionen und Kompetenzen auftreten. Eine ganz andere Variante eines wiederum offenen Spektrums muß zumindest als theoretische Möglichkeit mitgedacht werden, nämlich daß bestimmte Rollen – nachdem sie erst einzeln entstanden sind – dann doch nach „askriptiven Kriterien“, also in Luhmannscher Terminologie „in fester Anknüpfung an schon vorhandene andere Rollen“ vergeben werden.8 Und schließlich kann sich auch eine solche Konstellation wieder ändern – wenn nämlich solche sekundär kombinierten Prominenzrollen unter sich wandelnden Bedingungen wieder auseinandertreten. Darum geht es prinzipiell auch in der neueren Forschung zu sozialen und kulturellen Phänomenen wie ‚Elite‘ und ‚Eliten‘, ‚Adel‘, ‚Aristokratie‘ und ‚nobilitas‘,9 ihren sehr unterschiedlichen konkreten Ausprägungen im archaischen und klassischen Griechenland10 und in der frühen und klassischen römischen Republik,11 in der Kaiserzeit und der Spätantike,12 in den nachantiken Kulturen im Europa des Mittelalters, der frühen Neuzeit13 und der Moderne.14 8 9

Luhmann 1983, 156. S. dazu B. Näf, Art. Nobilitas, in: DNP 15/1, 2001, 1070-1084, mit umfangreichen Nachweisen, sowie Beck/Scholz/Walter 2008 und Walter 2008. S. auch Powis 1984, Demel 2005 und neuerdings Doyle 2010. 10 S. dazu Stein-Hölkeskamp 1989; Fouchard 1997; Duplouy 2006 und ders., Art. Aristocracy, Greek, in: EncAncHist 2, 2013, 696-697, sowie die einschlägigen Beiträge in Molho/Raaflaub/Emlen (Hgg.) 1991 und jüngst in Fisher/van Wees (Hgg.) 2015. 11 S. generell etwa M. Crawford, Art. Nobiles, in: DNP 8, 2000, 967-971; H. Beck, Art. Nobiles, nobilitas, in: EncAncHist 9, 2013, 4802-4804; Hölkeskamp (1987) 2011 und 2010, Kap. 6-8. Vgl. zur ‚Aristokratie‘ der Frühzeit in Rom und Italien neuerdings Bradley 2015. 12 Badel 2005; Eich 2008; Schlinkert 1996 und Rebenich 2008, jeweils mit weiteren Nachweisen. S. zum Problem der „elite mobility“ neuerdings Tacoma 2015. 13 Vgl. etwa W. Conze, Art. Adel, Aristokratie I, II.2-III, in: GG 1, 1972, 1; 11-48; Dilcher 1990; Oexle 1990 und die einschlägigen Beiträge in Molho/Raaflaub/Emlen (Hgg.) 1991 bzw. in Oexle/Paravicini (Hgg.) 1997, sowie Asch 2008; Sikora 2009. 14 S. G. Gersmann, Art Adel, in: EnzNZ 1, 2005, 39-54, sowie die Beiträge in Wehler (Hg.) 1990; Conze/Wienfort 2004 und die übrigen Beiträge in Conze/Wienfort (Hgg.) 2004, sowie Wienfort 2006 und 2009; Reif 2012 und die Studien in Reif 2016. S. außerdem den Literaturbericht Tacke 2007.

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Karl-Joachim Hölkeskamp

Im Mittelpunkt dieses Interesses stehen auch hier ähnliche, sich ebenfalls vielfach überschneidende Fragen nach den mittel- und langfristigen Wandlungsprozessen und nach alten, gewandelten und/oder ganz neuen Zugehörigkeitskriterien, Rollen und Funktionen und damit nach Komplementarität, Kumulation und/oder Kombination dieser Rollen und Funktionen; nach den Mechanismen von Reproduktion und Rekrutierung, sozialer Inklusion und Exklusion, Distinktion und Exklusivität und damit nach der Konstitution bzw. Konstruktion von individuellem Prestige15 und Status, Rang und Hierarchie, und schließlich nach den epochen-, gesellschafts- und kulturspezifischen Strategien und Medien des self-fashioning, der Selbststilisierung und -darstellung. Damit sind wir auch bei einer Frage, die neuerdings verstärkt ins Blickfeld der Forschung gerückt ist: Wann, wie und in welchem Grade galten etwa „distinktive Selbst- bzw. Fremdzuschreibungen“ in Gestalt von „gepflegter Körperlichkeit, ‚adliger‘ Tugenden, Ehre, Großzügigkeit, Erfolg, Vitalkraft“,16 vor allem ein sichtbar und anerkannt eleganter Lebensstil, raffinierter Luxus und eine dementsprechende, gewissermaßen distinguiert-distinguierende Lebensführung als ‚prominenz-begründend‘ je für sich, gewissermaßen als autonomes Kriterium?17 Anders formuliert: welche Funktion und welches Gewicht hatten etwa „gymnasiale Bildung“18 und der Anspruch auf kulturelle Überlegenheit und Hegemonie, jene „Sicherheit des Geschmacks, die sich in der Sammlung erlesener Kunstwerke ebenso wie in Kleidung und Auftreten zeigen sollte“? Und kann die bloße „sprezzatura“ – jener von Baldassare Castiglioni in seinem Traktat über den Höfling geprägte Begriff, der am besten als Nonchalance, natürliche Lässigkeit und Eleganz als „wichtiges Kennzeichen des adligen Habitus“ definiert 15

Vgl. zum Konzept ‚Prestige‘ und den vielfältigen Inhalten und Erscheinungsformen des Phänomens in verschiedenen Kulturen und Epochen neuerdings Hurlet/Rivoal/Sidéra 2014 und Baudry/Hurlet 2016, sowie die Beiträge in den beiden von ihnen herausgegebenen Sammelbänden und in Christiansen/Thaler (Hgg.) 2012. 16 Walter 2008, 391. 17 Vgl. zu den komplexen Zusammenhängen zwischen „Lebensstil und Selbstdarstellung“ bzw. zu den Diskursen über Geltung und Gefährdung aristokratischer Tugenden und ‚Werte‘ am Beispiel der Aristokraten im archaischen Griechenland Stein-Hölkeskamp 1989, 104ff. bzw. 86ff.; 123ff.; 134ff. und dies. 1997. S. zu den gleichen Fragen in bezug auf Rom in der Übergangs- und Transformationsphase von der Republik zur Kaiserzeit Stein-Hölkeskamp 2003 und 2011. 18 S. Scholz 2008, 81ff.; 95ff., zu den „Honoratioren“ der hellenistischen Städte.

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Prolegomena zu Konzepten und Kategorien

wird19 – schon hinreichen, um als ‚adlig‘ wahrgenommen und anerkannt zu werden? Oder kann ein solcher vornehm-distanzierter ‚Habitus‘ – jedenfalls in der Regel – nur in Kombination mit anderen gewissermaßen ‚funktionalen‘ Prominenzrollen wie der „überlegenen Redefähigkeit“ und der darauf beruhenden „Wortführung in Versammlungen“, Beratungs- und Beschlußorganen aller Art,20 wie hohen Ämtern, militärischen Kommanden, diplomatischen Missionen und Priestertümern und/oder wie der Funktion des Euergeten21 eine allgemeine Prominenz durch herausgehobenen Rang und Status begründen? Schon die Formulierung dieser Fragen ist voraussetzungsvoll – und um sie reflektiert beantworten zu können, bedarf es zunächst einer Klärung der Kategorien, vor allem des Konzepts des ‚Habitus‘. Generell, abstrakt und in dem umfassenden Sinne, den Pierre Bourdieu beschrieben und definiert hat,22 bezeichnet es jenes komplexe „System verinnerlichter Muster“, unbewußter Konditionierungen und daraus resultierender dauerhafter „Dispositionen“, das als „generatives Regelsystem“ das Verhalten eines Individuums als sozialem Akteur steuert – insofern ist der Habitus eine die Wahrnehmungen, die sozialen und kulturellen Praktiken und das konkrete Handeln des Individuums „strukturierende Struktur“; umgekehrt und zugleich ist er aber auch seinerseits eine durch die objektiven Bedingungen des jeweiligen sozialen Raums „strukturierte Struktur“.23 19 Asch 2008, 8f.; 156f. vgl. 220ff. zu B. Castiglione, Il Libro del Cortegiano (zuerst gedruckt 1528), dt. Übersetzung: Der Hofmann. Lebensart in der Renaissance. Aus dem Italienischen von A. Wesselski/G. Müller, 2 Bände, München 1907 (ND mit einem Vorwort von A. Beyer, Berlin 1999); vgl. auch Esposito 2012. 20 Walter 2008, 391; vgl. Scholz 2008, 79f. u.ö. 21 Vgl. dazu etwa Scholz 2008, 80ff.; 97ff. und bereits umfassend Quaß 1993. S. dazu auch die einschlägigen Beiträge in Dreyer/Mittag (Hgg.), Lokale Eliten und hellenistische Könige. Zwischen Kooperation und Konfrontation, Berlin 2011. 22 S. zu „Lebensstilen als Produkten des Habitus“ bei Bourdieu etwa Fröhlich/Mörth 1994, 9ff., und Fröhlich 1994, 43ff. Die Publikationen von und über Bourdieu sind im übrigen kaum noch zu überschauen – vgl. die Dokumentation von Fröhlich/Mörth 1994a. 23 Gilcher-Holtey 1996, 115f.; 129 zu Bourdieu 1991, 143; ders. 1982, 27; ders. 1985, 75; ders. 1987, 101ff.; 108ff. u.ö. S. dazu etwa Fröhlich 1994 und die übrigen Beiträge in Fröhlich/Mörth (Hgg.) 1994, auch zum Folgenden. Vgl. zum Konzept des ‚Habitus‘ zunächst Fröhlich 1994, 38ff.; Flaig 2000, 373f.; ders. 2004, 360 und passim; ders. 2016a, 31f., sowie Raphael 2004 und B. Rehbein/G. Saalmann, Habitus (habitus), in: Fröhlich/Rehbein (Hgg.) 2009, 110-118, mit weiterer Literatur.

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Damit eng verbunden ist das Konzept des ‚Feldes‘, das nach Bourdieu einen „autonomen Mikrokosmos innerhalb des sozialen Makrokosmos“ bezeichnet, der zwar immer auch ein Teilsystem einer Gesellschaft ist, sich aber jeweils in einem eigenen Konstituierungsprozeß entfaltet hat. Insofern hat jedes ‚Feld‘ spezifische, ihm eigentümliche Wissensordnungen und Wahrnehmungsweisen, Sozialisationsstrukturen und soziale Vernetzungen, sowie vor allem entsprechende Verhaltens- und Handlungsregeln, Gesetzmäßigkeiten und daraus resultierende Handlungslogiken entwickelt: Bourdieu betont gerade die Autonomie jedes Feldes, indem er es explizit als „Universum mit eigenen Bewertungskriterien“ definiert, „die in einem anderen Mikrokosmos keine Gültigkeit haben“, ja, als „Universum, das seinen eigenen Gesetzen gehorcht, die sich von den Gesetzen der gewöhnlichen sozialen Welt unterscheiden“. Jeder dieser sozialen Handlungsräume – das künstlerische, literarische und kulturelle Feld und nicht zuletzt das politische und religiöse Feld – hat dadurch also seine spezifische Struktur. Schon gleich mit ihrem Eintritt in ein Feld haben sich die sich darin bewegenden Akteure dem erwähnten jeweiligen Regelpotential zu unterwerfen, das sie einerseits beherrschen müssen, dessen sie sich aber dabei andererseits gewissermaßen auch bedienen können, um in der Konkurrenz um Positionen und ‚Macht‘ in dem jeweiligen Feld erfolgreich zu sein. Denn jedes Feld ist ja nichts anderes als „ein Kampffeld zur Veränderung der Kräfteverhältnisse“ – es geht also um ‚Macht‘.24 Das gilt auch und auf besondere, gesteigerte Weise für das „politische Feld“. Die „Genese“ dieses Feldes ist tatsächlich eine „Sozialgeschichte“ der Ungleichheiten, in deren Verlauf sich eine für dieses (wie übrigens auch für das religiöse) Feld konstitutive „Trennung von Eingeweihten und Nicht-Eingeweihten“ entwickelt. Dabei sorgen vor allem (aber nicht nur) „soziale Bedingungen des Zugangs zu diesem Mikrokosmos“ – „freie Zeit“, ökonomisches Kapital, aber auch „Bildung“ – für diese Exklusivität und Abschließung der „Professionellen“ von den „Laien“, die sich im Prozeß der Konstituierung des Feldes weiter verstärken.25 24 Bourdieu 2001, 41f.; 49f. (Zitate), vgl. ders. 1985, 71ff.; 74; ders. 1987, 122ff. und dazu Fröhlich 1994, 41ff.; Raphael 1996, 178f. und passim; Gilcher-Holtey 1996, 122f. und passim; Flaig 2000, 373f. S. außerdem zu den einzelnen Feldern Bourdieu 1993; 1999 und 2000, und dazu Papilloud 2003, 60ff., und B. Rehbein/G. Saalmann, Feld (champ), in: Fröhlich/Rehbein (Hgg.) 2009, 99103, jeweils mit weiteren Nachweisen. 25 Bourdieu 2001, 42f. Vgl. dazu auch F. Janning, Politik, in: Fröhlich/Rehbein (Hgg.) 2009, 342-351.

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Nur sie können sich als Akteure auf dieses Feld begeben und um die dort angesiedelten besonders prestigeträchtigen Prominenzrollen konkurrieren – auf das vielsagende und vielschichtige Beispiel der als honores bezeichneten Ämter im republikanischen Rom wird noch zurückzukommen sein. Mehr noch: das politische Feld ist nicht nur „ein Ort, an dem eine bestimmte Zahl von Personen, die die Zugangsvoraussetzungen erfüllen, ein besonderes Spiel spielen, von dem die anderen ausgeschlossen sind“ – bei diesem „Spiel“ geht es vor allem um nicht mehr und nicht weniger als „die legitime Durchsetzung der Sicht- und Teilungsprinzipien der sozialen Welt“, und zwar in einem „Kampf um Ideen, aber einen ganz besonderen Typ von Ideen, fundamentalen Ideen (idées-forces), die als Mobilisierungskraft“ für ebendiese Durchsetzung von anerkannten, gültigen und damit ‚mächtigen‘ Ordnungs- und (Ver-)Teilungsstrukturen wirken.26 Nur scheinbar paradoxerweise macht genau dieser Kampf um die Geltung und Durchsetzung legitimer und legitimierender „idées-forces“ – etwa in Gestalt des auf die res publica und die maiestas des populus Romanus fixierten ‚Ethos‘ der römischen Elite – die Besonderheit des politischen Feldes aus: Allen Tendenzen zur Autonomisierung, Aus- und Abschließung zum Trotz kann es sich doch „nie völlig verselbständigen, es bleibt ständig auf seine Klientel bezogen, auf die Laien“, die bei allen Kämpfen zwischen den genannten Professionellen, „die um das Monopol der legitimen Handhabung der politischen Chancen konkurrieren“, dabei doch „sozusagen das letzte Wort behalten“.27 Genau hier trifft sich Bourdieus Modell des politischen Feldes mit Georg Simmels fruchtbarem Konzept der Konkurrenz als eines ‚kampfartigen‘ sozialen Handlungsmodus:28 Danach bezeichnet dieses Konzept zunächst nur „solche Kämpfe, die in den parallelen Bemühungen“ der konkurrierenden Akteure „um einen und denselben Kampfpreis bestehen“ – und dabei darf sich dieser Preis eben „nicht in der Hand eines der Gegner“ befinden. In dieser spezifischen Form des Kampfes ringen die daran beteiligten Akteure also nicht „unmittelbar 26 Bourdieu 2001, 44; 51; 54f. und passim. 27 Bourdieu 2001, 51, vgl. 48f. 28 Vgl. zu den Potentialen der Simmelschen Kultursoziologie etwa Oexle 1996, 22f.; 31 u.ö. und ders. 1995, 194ff. S. neuerdings zu „Konkurrenz als sozialem Handlungsmodus“ generell Hölkeskamp 2014, mit weiteren Nachweisen.

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miteinander“, „sondern um den Erfolg ihrer Leistungen bei einer dritten Instanz“. Simmel wendet sich gegen die scheinbar naheliegende Vorstellung, daß von dieser Form des Kampfes nur „vergiftende, zersprengende, zerstörende Wirkungen“ ausgehen könnten, und betont die „ungeheure vergesellschaftende Wirkung“ und „synthetische Kraft“ der Konkurrenz: „Indem der Zielpunkt“, um den in einem Feld die Konkurrenz der Akteure stattfindet, „doch wohl durchgängig die Gunst einer oder vieler dritter Personen ist“, drängt sie jeden der daran Beteiligten geradezu „mit außerordentlicher Enge an jene Dritten heran“ – und das kann etwa auch die Masse der ‚Laien‘ oder des Volkes sein, „sobald diese auf Grund der Konkurrenz die Auswahl unter den Bewerbern hat“. Gerade in diesem Fall handelt es sich also notwendig um eine „Konkurrenz um den Menschen, ein Ringen um Beifall und Aufwendung, um Einräumungen und Hingebungen jeder Art, ein Ringen der Wenigen um die Vielen wie der Vielen um die Wenigen; kurz, ein Verweben von tausend soziologischen Fäden ... durch die raffiniert vervielfältigten Möglichkeiten, Verbindungen und Gunst zu gewinnen“. Und schon Simmel hatte übrigens auch betont, daß die daraus resultierende besondere „sozialisierende Kraft“ sich nur unter der Bedingung entfalten könne, daß die Akteure auf diesem Kampffeld unter einer allseits „anerkannten Herrschaft von Normen und Regeln“ antreten – mehr noch: Je schärfer die Konkurrenz ist, desto mehr muß die notwendige „Normierung“ der Verhaltens- und Handlungsregeln dieses „Kampfspiels“ geradezu eine „rigorose, unpersönliche“, ja „mit der Strenge eines Ehrenkodex beobachtete“ sein.29 Auf die Akteure im politischen Feld im Sinne Bourdieus bezogen, heißt das in etwas schlichterem Duktus: „Diejenigen, die bei diesem Spiel mitspielen, können dies nicht tun, ohne sich auf diejenigen zu beziehen, in deren Namen sie sprechen und vor denen sie von Zeit zu Zeit, wenn auch mehr oder weniger fiktiv, Rechenschaft ablegen müssen.“ Das hat wiederum mit einer „Eigenheit“ der politischen Macht – und, so darf man hinzufügen, des spezifisch ‚politischen Kapitals‘, das die Akteure in diesem Feld akkumulieren und investieren müssen – zu tun: Es handelt sich nämlich um „ein Prestigekapital, das an den Bekanntheitsgrad gebunden ist, daran, bekannt und anerkannt, notabel zu sein“30 – oder eben, lateinisch gesprochen, (g)nobilis. 29 Simmel (1908) 1992, 323ff. (Zitate: 323, 340, 327f. bzw. 304f.). Vgl. dazu Hölkeskamp 2010, 98ff. 30 Bourdieu 2001, 42; 51; 52; 54f. (Zitate); ders. 1985, 22f.; 26.

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Damit muß es notwendig auch um die Art, jeweilige Bedeutung und relative Gewichtung des dabei einzubringenden, zu investierenden und/oder auch zu sammelnden und zu vermehrenden ‚Kapitals‘ gehen31 – nach Bourdieu ist diese fundamentale Ressource der Akteure nach „Kapitalarten“ oder „-sorten“ und zugleich nach „geerbtem“ und „erworbenem Kapital“ zu differenzieren:32 Das ökonomische Kapital „eignet sich besonders zur Institutionalisierung in der Form des Eigentumsrechts“, besteht also natürlich wesentlich in materiellem Besitz verschiedener Art als Basis von Status, etwa Grundbesitz, und liegt vor allem „allen anderen Kapitalarten zugrunde“.33 Das soziale Kapital umfaßt vor allem das Netzwerk sozialer Beziehungen „gegenseitigen Kennens und Anerkennens“, es handelt sich damit um jene „Ressource, die auf der Zugehörigkeit zu einer Gruppe beruht“.34 Im Falle der römischen politischen Kultur gehören dazu insbesondere die vielfältigen reziproken Verpflichtungsverhältnisse innerhalb der peer group der politischen Klasse, aber auch diejenigen zwischen Patronen und Clienten, die vor allem (aber nicht ausschließlich) durch eine soziale Asymmetrie, ein mehr oder weniger steiles Gefälle der ‚Macht‘ zwischen den jeweils involvierten Akteuren gekennzeichnet sind.35 Im Fall des archaischen Griechenlands sind dabei vor allem die panhellenischen Netzwerke von Relevanz, in denen die Angehörigen der Elite einander durch reziproke Heiratsund Gastfreundschaftsverbindungen verpflichtet waren.36 Die verschiedenen Formen des kulturellen Kapitals bilden ein komplexes Konglomerat aus (Vorteilen und Privilegien durch) Sozialisation und Bildung, Wissen und Können, aber auch ‚sprezzatura‘, Manieren und Lebensstil zusammen. Das symbolische Kapital ist erst recht nicht einfach zu definieren – es ist ein „anderer Name für Distinktion“ und befindet sich in einem engen Bedingungsverhältnis mit dem kulturellen Kapital; denn es besteht auch (aber nicht nur) in den gesellschaftlich anerkannten Zeichen von Prestige, Rang und Reputation, es ist aber eben auch 31 Vgl. zum Begriff ‚Kapital‘ generell etwa Bourdieu (1983) 2015, 49ff. 32 Bourdieu 1982, 143ff.; ders. 1985, 10f. Vgl. dazu Fröhlich 1994, 34ff.; Flaig 2000, 373; B. Rehbein/G. Saalmann, Kapital (capital), in: Fröhlich/Rehbein (Hgg.) 2009, 134-140, mit weiteren Nachweisen. 33 Bourdieu (1983) 2015, 52; 70. 34 S. dazu Bourdieu (1983) 2015, 63ff., Zitat: 63. 35 Vgl. dazu unten, Teil III. 36 S. unten, Teil II.

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(in Bourdieus typischer Metaphorik der Ökonomie) „Kredit“, und zwar „im weitesten Sinne des Worts, d.h. eine Art Vorschuß, Diskont, Akkreditiv, allein vom Glauben der Gruppe jenen eingeräumt, die die meisten materiellen und symbolischen Garantien bieten“. Und das heißt wiederum, daß seine Eigentümer „keine Gelegenheit auslassen, dieses symbolische Kapital vorzuführen, bei Prozessionen der Verwandten und Versippten“37 – wie der römischen pompa funebris und dem gesamten kulturspezifischen Repertoire performativer Selbstinszenierung.38 Die „Zurschaustellung des symbolischen Kapitals“, selbst wenn sie „ökonomisch stets sehr aufwendig“ ist, sorgt überhaupt erst dafür, „daß Kapital zu Kapital kommt“.39 Um in der erwähnten Metaphorik zu bleiben: Die wechselseitige Konvertierbarkeit respektive die möglichen Richtungen der Konvertierung der verschiedenen Kapitalsorten spielt im Kampf der Akteure in einem Feld, ihren Strategien des Einsatzes oder der Investition, eine wiederum jeweils zu bestimmende Rolle – und da zeigen sich erhebliche, interessante und vielsagende Unterschiede zwischen dem archaischen Griechenland, der römischen Republik und der Kaiserzeit. Wie dem auch sei: in allen Feldern geht es um ‚Macht‘ bzw. den feldspezifischen „Typ von Macht“, ihre Verteilung und die von ihr bestimmten Beziehungen zwischen den Akteuren eines jeden Feldes – und gerade deswegen kann das besondere „Feld der Macht“, das sie alle miteinander verbindet und gewissermaßen quer zu ihnen liegt, nach Bourdieu „kein Feld wie die anderen“ sein: „Es ist der Raum der Machtverhältnisse zwischen verschiedenen Kapitalsorten oder, genauer gesagt, zwischen Akteuren, die in ausreichendem Maße mit einer der verschiedenen Kapitalsorten versehen sind, um gegebenenfalls das entsprechende Feld beherrschen zu können, und deren Kämpfe immer dann an Intensität zunehmen, wenn der relative Wert der verschiedenen Kapitalsorten (zum Beispiel der ‚Wechselkurs‘ zwischen politischem und kulturellem, sozialem und ökonomischem Kapital) ins Wanken gerät“40 – wie im spätarchaischen Griechenland, in der späten römischen Republik und der frühen Kaiserzeit. 37 Bourdieu 1985, 22; ders. 1987, 218 bzw. 217 (Zitate). 38 S. dazu unten, Teil III. Vgl. zur neueren Forschung zu Prozessionen und anderen Ritualen (nicht nur) in der Antike Hölkeskamp 2014a und 2015. 39 S. Papilloud 2003, 45, nach Bourdieu 1993, 54ff.; ders. 1987, 217ff. 40 Bourdieu 1998, 51, vgl. 48ff. und passim; vgl. ders. (1983) 2015, 70ff. zu den Varianten der „Kapitalumwandlungen“, und dazu Fröhlich 1994, 37; Papilloud 2003, 74ff.

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Prolegomena zu Konzepten und Kategorien

Gerade diese Dimension des Bourdieuschen Kategorienrasters führt damit zu der Ausgangsfrage des konkreten Projektes zurück. An die allgemeinen Überlegungen zu Konzepten und Kategorien lassen sich nun weitere Fragen anschließen, und dabei sind auch schon wieder neue Probleme zu formulieren: Geht es bei der Frage nach Kontinuität und/oder Wandel von „(Karriere-)Feldern“ nicht überhaupt um einen komplexen Prozeß von zeitlich-quantitativen und systematisch-qualitativen Verschiebungen von Akzenten und Gewichten innerhalb einer Rollenkumulation der Akteure, die grundsätzlich aber die vorherrschende Basis des Sozialtyps ‚Aristokrat‘ bleibt? Diese gewissermaßen ‚akteurszentrierte‘ Frage nach der gegenseitigen Komplementarität und Kombination von Prominenzrollen, nach ihrer Akkumulation, ihrer Differenzierung oder ihrem Auseinanderfallen kann durch den Blick auf die ihnen entsprechenden ‚Felder‘ als sozialen Handlungsräumen, in denen die Inhaber dieser Rollen sich als Akteure bewegen, an Tiefenschärfe nur gewinnen – es gilt also, Bourdieus Rede „von dem fast wundersamen Zusammentreffen von Habitus und Feld, von einverleibter und objektivierter Geschichte“41 auf neue Weise ernst zu nehmen und empirisch zu operationalisieren. Gerade im Anschluß an diese denkbare Möglichkeit stellt sich wiederum ein weiteres, genauso grundsätzliches theoretisches und methodisches Problem, das eigens thematisiert werden müßte: Weder das Aufkommen einer neuen Prominenzrolle und ihre Etablierung als konstitutiver Teil der Begründung von Rang und Status, noch das faktische Vordringen einer bereits vorhandenen, aber zunächst sekundären Rolle zu weiterer, gesteigerter und schließlich womöglich zentraler ‚Prominenz‘ ist leicht zu diagnostizieren – für uns wird ein solcher Prozeß ja oft überhaupt erst erkennbar, wenn eine solche Rolle offen, ja offensiv diskursiv durchgesetzt werden soll: Vielleicht gewinnen wir ein neues Erklärungspotential, wenn wir solche zunächst gewissermaßen subkutanen Entwicklungen zunächst aus der Makroperspektive der betreffenden Felder – des politischen, religiösen, kulturellen und auch literarischen und künstlerischen Feldes – zu identifizieren versuchen. 41 Bourdieu 1987, 122; vgl. ders. 1985, 75. S. dazu Flaig 2000, 374 bzw. 371ff.

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Elke Stein-Hölkeskamp (Vortrag der Preisträgerin)

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Ethos – Ehre – Exzellenz. Antike Eliten im Vergleich II: Eliten im archaischen Griechenland Elke Stein-Hölkeskamp

Bei einer Analyse der griechischen Eliten der archaischen Zeit, die einerseits nach der kollektiven Konstitution und der Reproduktion der Gruppen an der Spitze der Gesellschaft fragt und andererseits das Problem der individuellen Zugehörigkeit und der Statuskriterien, die Rang und Vorrang des einzelnen Mitglieds bestimmten, in den Mittelpunkt stellt, machen es uns zumal die literarischen Quellen der Epoche vermeintlich leicht.1 Denn schließlich kreisen diese Texte seit der Ilias um die statuskonstituierenden Merkmale und Qualitäten der Führungspersönlichkeiten vom Schlage eines Achilleus, Hektor oder Odysseus, deren Ziel es ist, „immer der Beste zu sein und ausgezeichnet vor anderen“.2 Und auch in den Texten der archaischen Lyrik und in den schönen Geschichten in den Historien des Herodot, in denen dieser von den herausragenden Persön1

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Die Elite des archaischen Griechenlands ist seit den Arbeiten von Bourriot 1976 und Roussel 1976 in zahlreichen grundlegenden Studien diskutiert worden, die eine ökonomische, soziale, politische und kulturelle Überlegenheit einer führenden Schicht voraussetzen. Dabei wird in der Regel davon ausgegangen, daß die Zugehörigkeit zur Elite nicht erblich war und durch individuelle Leistungen und die Pflege eines besonderen Lebensstils immer wieder neu unter Beweis gestellt werden mußte. Zu nennen wären hier in der Reihenfolge ihres Erscheinens Donlan 1980 (wieder abgedruckt in Donlan 1999); Stahl 1987; Stein-Hölkeskamp 1989; Ulf 1990; Fouchard 1997; Schmitz 2004. Die im Jahre 2006 erschienene Arbeit von Duplouy konzentriert sich auf eine Analyse sozialer Praktiken, die die Zugehörigkeit zur Elite begründen: Heiratsbräuche, Bestattungsriten, Grabluxus, Weihungen und Opfergaben etc. Status, so läßt sich seine Grundthese zusammenfassen, wird durch Performanz generiert. Allerdings betont Duplouy wieder stärker die Bedeutung (häufig konstruierter) Genealogien als Teil des Selbstverständnisses der Elite. Ein detaillierter und wohl abgewogener Überblick über die Forschungen zu „Adel und Aristokratie“ im archaischen und klassischen Griechenland findet sich bei Schmitz 2008. Van Wees/Fisher 2015 untersuchen die griechischen und römischen Eliten in ihrer Einleitung zu ihrem Sammelband ‚Aristocracy‘ in Antiquity im Kontext vormoderner Adelsgesellschaften. Der Schwerpunkt liegt dabei ebenfalls beim archaischen Griechenland. Die Autoren kommen dabei zu dem Schluß, daß das Konzept ‚Aristokratie‘ nicht dazu tauge, die Gliederung antiker Gesellschaften zu untersuchen – eine These, die keineswegs so grundstürzend neu ist, wie sie meinen. Allerdings erheben sie zu Recht die Forderung, daß es einer sorgfältigen Untersuchung der lokalen und regionalen Formen von Ungleichheit bedarf, um ein plausibles Gesamtbild zu entwerfen. Il. 6, 206-210.

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lichkeiten des 7. und 6. Jahrhunderts handelt, geht es immer wieder um die Vorzüglichkeitsmerkmale, durch die sich diese Figuren auszeichnen und andere überragen.3 Dabei ist auffällig, daß es den Autoren von Anfang an keineswegs nur um die Affirmation von Überlegenheit geht, sondern auch um die relative Wertigkeit der einzelnen Qualitäten und damit um die kritische Aushandlung der Kriterien, die für die Zugehörigkeit zur Elite konstitutiv sind. Zumal diese kritischen Zeugnisse bieten deshalb einen idealen Einstieg in unser Thema. Am Anfang meiner Überlegungen sollen die Elegien des Tyrtaios stehen, eines spartanischen Dichters, der noch in das 7. Jahrhundert gehört. Tyrtaios formuliert in einem seiner Gedichte eine umfassende Kritik an Auftreten und Verhalten der Angehörigen der Elite seiner Zeit. Mit Nachdruck bestreitet er, daß ein Mann wegen der „Leistung seiner Füße“ und seiner Geschicklichkeit im Ringkampf, wegen seiner „Zyklopengröße und seiner Stärke“, wegen seiner Schönheit, physischen Kraft und athletischen Erfolge, wegen seines Reichtums, seiner Beredsamkeit und seines königlichen Auftretens achtenswert und erinnerungswürdig sei. Alle diese Qualitäten erkennt er nicht als Ausweis individueller Vorzüglichkeit an. Die einzig wahre arete, die der Dichter gelten lassen will, ist die stürmische Wehrhaftigkeit – und das heißt die Standhaftigkeit, Unerschütterlichkeit und Aufopferungsbereitschaft, mit der die Hopliten in der Phalanx im Wortsinne ihren Mann stehen. Ihre Zuverlässigkeit, ihre Solidarität und ihr Verantwortungsgefühl gegenüber ihren Mitstreitern, die zugleich ihre Mitbürger sind, sind kooperative, auf die Polisgemeinschaft fokussierte Qualitäten, denen er höchstes Lob zollt. Nur sie, so betont er mit großer Emphase, zeichnen den aner agathos aus. 4 Der Begriff, den der Dichter hier zur Charakterisierung seines positiven Ideals wählt, gehört zu einem breiten terminologischen Spektrum, mit dem zu seiner Zeit die Angehörigen der Elite bezeichnet wurden. Eine Analyse dieser Begrifflichkeit läßt dabei einige strukturelle Besonderheiten dieser Elite erkennen. Zunächst einmal ist auffällig, daß sich unter den zahlreichen Bezeichnungen 3

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Hier wäre etwa an so schillernde Figuren wie Kleisthenes, den Olympiasieger und Tyrannen von Sikyon (Hdt. 5,67-69; 6,126 und 128-31) und an Alkmeon zu denken, dem die Gunst und die Zuwendungen des Kroisos es ermöglichten, ein Viergespann zu halten und in Olympia den Sieg im Wagenrennen davonzutragen (Hdt. 6, 25). Tyrt. frg.11West.

II: Eliten im archaischen Griechenland

kein einziges singularisches Äquivalent zu solchen kollektiv-abstrakten Gruppenbezeichnungen wie ‚Adel‘, ‚Elite‘ oder ‚Oberschicht‘ befindet. Bei aller semantischen Vielfalt ist den griechischen Konzepten vielmehr gemeinsam, daß sie eine Mehrzahl von Individuen bezeichnen, deren persönliche Qualitäten und die daraus resultierende Überlegenheit in allgemeinen unspezifischen Wertbegriffen artikuliert werden. Sie stehen damit eben nicht für eine Gruppe, die mehr als die Summe ihrer Mitglieder wäre, und deren supraindividuelle Charakteristika sowie die darauf basierende Homogenität und Kohärenz auch auf der terminologischen Ebene faßbar würden. So werden die gesellschaftlich führenden Persönlichkeiten, die auf dem Schlachtfeld als Vorkämpfer agieren und in den Ratsversammlungen den Ton angeben, in den Epen in der Regel als basileis bezeichnet. Die Dichter konnten sie aber auch als agathoi, aristoi und esthloi titulieren. Und auch die Verfasser der archaischen Lyrik von Archilochos bis zu den Elegien des Corpus Theognideum wählten dann genau diese Begriffe, um die Angehörigen der Elite zu charakterisieren.5 Daneben stehen einzelne Ausdrücke wie etwa pacheis (die ‚Dicken‘), geomoroi (die ‚Landbesitzer‘) oder hippobotai (die ‚Rosseernährer‘), die auf Reichtum und konkrete Aspekte eines exklusiven Lebensstils verweisen. Begriffe, die die ‚edle Geburt‘ der Bezeichneten hervorheben – wie etwa eugeneis, gennaios etc. – finden sich in den Texten der archaischen Zeit dagegen nur äußerst selten. Und erst im 5. Jahrhundert werden zunehmend solche Konzepte wie oligoi (die ‚Wenigen‘), dunatoi (die ‚Mächtigen‘), plousioi (die ‚Reichen‘) und kaloikagathoi (die ‚Schönen und Guten‘) sowie gnorimoi (die ‚Bekannten‘) und chrestoi (die ‚Nützlichen‘) zur Bezeichnung der Angehörigen der Elite verwendet.6 Die Sprache der Quellen, so läßt sich dieser Befund zusammenfassen, erlaubt es uns also nicht ohne weiteres, eindeutig zu bestimmen, 5

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Zur Terminologie zur Bezeichnung der Eliten allgemein s. Stein-Hölkeskamp 1989, 7-9, 54f. u. ö. S. auch die älteren Zusammenstellungen der Begrifflichkeit bei Cobet 1981 und Schulz 1981 und neuerdings die Arbeiten von Fisher/van Wees 2015 sowie Duplouy 2003 und 2015. Geomoroi von Samos: Thuk. 8, 21; Plut. Mor. 303e-304c; Gamoroi von Syrakus: Hdt. 7, 155; Arist. frg. 586Rose; Hippeis von Eretria: Arist. Ath.Pol. 15, 2; Hippobotai von Chalkis: Hdt. 5, 77, 2; Pacheis von Naxos: Hdt. 5, 30. Zu den auf auf -idai/-adai endenden Namen wie etwa Bakchiadai, Eupatridai, Neleidai, Penthilidai etc. s. Keurentjes 2013 sowie die Arbeiten von Duplouy 2003 und 2015. Duplouy hält eugeneia für ein „konstruiertes Vorzüglichkeitsmerkmal“ und argumentiert in seinen Beiträgen von 2010 und 2015, daß die auf -ida/-adai endenden Namen keineswegs auf natürliche Verwandtschaft verweisen, sondern lediglich Konstrukte sind, die den Anspruch auf die Abkunft von einer langen Ahnenreihe begründen sollen.

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was die Elite der archaischen Zeit generell kennzeichnete. Die semantische Bandbreite der moralisch wertenden und zugleich sozial unspezifischen Bezeichnungen verweist vielmehr auf die Vielfalt und das komplexe Zusammenspiel unterschiedlicher Kriterien für Exzellenz. Sie gestattet es jedenfalls nicht, ein annähernd objektives oder gar allgemeingültiges Kriterium für die Abgrenzung einer solchen Gruppe von anderen Gruppen herauszufiltern. Eine Erforschung der konstitutiven Kriterien für die Zugehörigkeit zu der Gruppe an der Spitze der gesellschaftlichen Pyramide muß also grundsätzlicher ansetzen und die ideologisch aufgeladenen Selbstbezeichnungen kritisch hinterfragen. Die zentralen Fragen müssen demnach lauten: Worin waren diejenigen, die sich selbst die ‚Guten‘ und die ‚Besten‘ nannten, den anderen eigentlich überlegen? Welche spezifischen Eigenschaften und Fähigkeiten zeichneten sie aus? Gewissermaßen praxeologisch gewendet heißt das: Auf welchen Handlungsfeldern agierten sie? Durch welche Strategien der Distinktion generierten sie Prestige und entsprechenden gesellschaftlichen und politischen Rang? Diese Leitfragen nach den Überlegenheitsmerkmalen und den darauf aufbauenden Prominenzrollen, den Feldern individuellen und kollektiven Handelns, den performativen Praktiken der Selbstinszenierung und den Mechanismen, welche die Inklusion bzw. Exklusion von Individuen aus der Spitzengruppe der Elite steuern, schließen unmittelbar an die im ersten Teil dieses Beitrages entwickelten Konzepte an. Ich beginne mit der Frage nach den Vorzüglichkeitsmerkmalen und komme dabei noch einmal auf die Texte der archaischen Lyriker zurück, die die kritische Auseinandersetzung mit den aristokratischen Überlegenheitsmerkmalen und die komplexen Aushandlungsprozesse über die Kriterien für die Zugehörigkeit zur Elite widerspiegeln. Schon eine Generation vor Tyrtaios hatte der um 680 auf der Insel Paros geborene Archilochos sich mit dem gewissermaßen ‚homerischen‘ Typus des schönen hochgewachsenen Kriegers mit stolzer Haltung und wallendem Haupthaar auseinandergesetzt. Er „mag den großen Feldherrn mit dem weit ausschreitenden Gang“ nicht, „der mit seinen Locken angibt und sich fein rasiert“ – er zieht einen kleinen, krummbeinigen Mann vor, „der sicher auf den Füßen steht und voller Mut ist“.7 Damit 7

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Arch. frg. 114West. S. auch Arch. frg. 5West, wo der Autor höchst unbekümmert davon berichtet, daß er bei einem Kampf so sehr in Bedrängnis geraten sei, daß er seinen Schild zurücklassen mußte – ein nach dem heroischen Wertekodex äußerst beschämendes Verhalten.

II: Eliten im archaischen Griechenland

weist der Dichter zugleich die in den Epen prominente Vorstellung zurück, daß sich in einer stattlichen äußeren Erscheinung notwendig auch Vorzüglichkeit in allen anderen Bereichen manifestiere. Um die Mitte des 6. Jahrhunderts kritisiert Xenophanes von Kolophon den exklusiven Kleiderluxus der Elite seiner Heimatstadt, die in Purpurgewänder gekleidet, „stolz, prunkend mit ihren schön verzierten Haaren“ und triefend von wohlriechenden Salben auf der Agora herumspazierte – eine Art von Extravaganz, die er als von den Lydern übernommene „nutzlose“ habrosyne entlarvt.8 Darüber hinaus richtet sich seine Kritik gegen die übertriebene Wertschätzung und Ehrung der Olympioniken – und dabei geht es nicht nur um die Denunzierung der Nutzlosigkeit der athletischen Aktivitäten für die Polisgemeinschaft, sondern zugleich auch um eine kritische Auseinandersetzung mit den zugrundeliegenden Wertvorstellungen, ja mit der kompetitiven Mentalität einer Statusgruppe, die auf diesem Handlungsfeld um Ruhm und Ehre konkurrierte. Die Männer, so argumentiert er, die als Läufer, Ringer und Fünfkämpfer in Olympia auftreten, oder sich mit anderen „in jenem schmerzhaften Faustkampf messen, den sie Pankration nennen“, seien zwar für ihre Mitbürger „herrlich anzuschauen“. Doch das rechtfertige keineswegs, sie nicht nur mit Geldgeschenken, sondern darüber hinaus auch noch mit exklusiven Ehrungen wie der Prohedrie und der Speisung im Prytaneion zu belohnen. Denn Erfolge, die durch „die physische Stärke von Männern und Pferden“ errungen würden, brächten der Stadt letztlich nur einen höchst ephemeren Glanz ein und beförderten weder die „gute Ordnung“ noch den Wohlstand.9 Doch Xenophanes Kritik zielte nicht nur auf die athletischen Aktivitäten, denen die Angehörigen der Elite weit weg von der eigenen Polis in den panhellenischen Zentren nachgingen, sondern auch auf durchaus alltägliche Praktiken wie die Symposien in den andrones der ‚Guten‘ und der ‚Besten‘. Und dabei ging es ihm keineswegs nur darum, daß die Teilnehmer nicht so stark dem Wein zusprechen sollen, „daß sie nicht mehr ohne Begleiter nach Hause gelangen“. Im Zentrum seiner Kritik standen vielmehr die bei diesen geselligen Zusammenkünften üblichen Wettbewerbe, bei denen sich die Teilnehmer mit Gedichtvorträgen, Gesangseinlagen und spontanen Redebeiträgen miteinander 8 9

Xenoph. frg. 3West. Xenoph. frg. 2West.

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maßen. „Rühmenswert“, so bringt er seine Kritik auf den Punkt, sei nur derjenige, der „Edles“ vortrage. Und das heißt konkret, daß es dabei nicht um die altbekannten, immer wiederkehrenden Themen – die Kämpfe der Giganten, Titanen und Kentauren, die Fabeln der Altvorderen und die staseis, also die aktuellen inneren Parteikämpfe – gehen dürfe, denn daran sei nichts „Nützliches“.10 Ebendiesen Aspekt nimmt einer der Autoren des Corpus Theognideum auf, der seine Landsleute mit der kritischen Frage konfrontiert, wie sie es über sich bringen könnten, „mit purpurnen Kränzen im blonden Haar“ auf den Klinen zu ruhen und „zur Flöte zu singen“, wenn die Feinde schon einen großen Teil des Territoriums der Polis annektiert hätten. Und er fordert sie schließlich kurz und bündig auf, das Fest zu beenden, ihr „Haar zu scheren“ und um den Verlust des „wohlduftenden Landes“ zu trauern.11 Die zitierten Texte, so läßt sich der Befund zusammenfassen, listen eine Reihe von Vorzüglichkeitsmerkmalen auf, die als typisch für die Angehörigen der Elite wahrgenommen wurden: Reichtum und die Freiheit zu einem Leben frei vom Zwang zur Arbeit, ein hochgewachsener, trainierter und daher starker Körper, eine attraktive, gepflegte äußere Erscheinung, Kraft und Geschicklichkeit, Mut und Tapferkeit, Schönheit und Anmut, musisches Talent, Sprachgewalt und Beredsamkeit. Diese Überlegenheitsmerkmale beruhen allesamt auf individuellen Vorzügen und Leistungen, die vornehmlich in kompetitiven kulturellen Praktiken erbracht wurden. Sie waren und blieben rein persönliche Qualitäten, die auf einer Vielzahl von Aktivitäten beruhten, in die jedes Individuum, das über die entsprechenden materiellen Ressourcen verfügte, Zeit und Energie investieren konnte. Allgemeine Voraussetzung dieses Habitus war die Pflege eines exklusiven Lebensstils, der die Ausrichtung von Symposien, die Unterhaltung von Gastfreundschaften, athletisches Training und sorgfältige Körperpflege, die Teilnahme an sportlichen Wettbewerben und die Investition in ebenso kostspielige wie zweckfreie Zeitvertreibe wie Pferdezucht und Jagd umfaßte.12 10 Xenoph. frg. 1West. 11 Thgn. 825-830. 12 Zu den zentralen Elementen des aristokratischen Lebensstils, der ein wesentliches Distinktionsmerkmal dieser Gruppe bildete, sind in Auswahl folgende Monographien und Sammelbände einschlägig – allgemein: Stein-Hölkeskamp 1989; Gabentausch: van Wees 2002; Carlà/Gori (Hgg.) 2014; Athletik: Mann 2001; Nicholson 2005; Neer 2007; Fisher 2009; de Polignac 2009; Flaig 2010, und die einschlägigen Beiträge in Christesen/Kyle (Hgg.) 2014; Gastmähler: Fehr

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Archilochos, Tyrtaios, Xenophanes und die Dichter des Corpus Theognideum formulieren in ihren kritischen Texten allerdings nur vage und konzeptuell wenig trennscharf einen Kanon von alternativen Qualitäten, deren gemeinsamer Nenner darin besteht, daß sie einen verantwortungsbewußten Gemeinschaftssinn und damit eine stärkere Anbindung der Eliten an die Gemeinwesen fordern. Doch auch diese neuen gemeinschaftsbezogenen Vorzüglichkeitsmerkmale beruhen letztlich auf persönlichen Qualitäten und eignen sich deshalb ebensowenig als Basis für die Definition und Abgrenzung einer Gruppe an der Spitze der gesellschaftlichen Pyramide. Dieser Befund wirft die Frage auf, in welchem Verhältnis diese individuellen Vorzüglichkeitsmerkmale eigentlich zu den Prominenzrollen stehen, die einem Individuum, das über sie verfügte, in dieser Gesellschaft offenstanden. Und das leitet wiederum zu dem für unsere Fragestellung zentralen Aspekt der ‚Felder‘ im Bourdieuschen Sinne über, auf dem die einzelnen Akteure agieren und Prominenz erwerben konnten. Beginnen wir auch dieses Mal mit den homerischen Helden: Sie sind reich und einflußreich, schön und stark, tapfer und mutig, beredt und klug und agieren deshalb zugleich als Vorkämpfer des Heeres, Anführer der Gemeinschaft, Schiedsrichter und Streitschlichter, Familienoberhäupter und Oikosbesitzer. Diese diversen Funktionen, die sie in ihrer Person vereinen, sind in nuce als solche bereits erkennbar, manifestieren sich hier aber noch in einer umfassenden, ungeschiedenen Prominenzrolle. Dabei verweisen die Konflikte, welche die Epen widerspiegeln, bereits auf die dynamischen Veränderungsprozesse der folgenden Jahrhunderte, die eine Auflösung dieser hergebrachten Ungeschiedenheit mit sich bringen.13 Denn im Zuge dieser Prozesse kommt es zu einer Ausdifferenzierung der sozialen Handlungsräume, in denen

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1971; Murray 1983 und 2009, sowie die Beiträge in Murray (Hg.) 1990; Wecowski 2014; Kleiderluxus und Statuen: Reinhold 1970; Schneider 1975. Morgan 1993 geht auf die Gründe für die Entwicklung der panhellenischen Treffen ein. S. dazu grundlegend Stein-Hölkeskamp 1989, 15ff. und Ulf 1990. Die Frage nach der gesellschaftlichen Ordnung, die die Texte von Ilias und Odyssee widerspiegeln, ist in den letzten Jahrzehnten intensiv diskutiert worden. Hier seien deshalb nur diejenigen der zahlreichen einschlägigen Beiträge genannt, die die Forschung aus meiner Sicht vorangetrieben haben und den neuesten Stand der Forschung wiedergeben: Scully 1990; Raaflaub 1991; van Wees 1992 und die Beiträge in Morris/Powell (Hgg.) 1997; Hölkeskamp 1997 und 2002; Schmitz 2004. Zur Bedeutung der Epen als Reflex der Umbrüche des 8. Jh. sind vor allem Ulf 1990; Raaflaub 1991; Antonaccio 1995 und Hammer 2002 relevant. S. neuerdings auch SteinHölkeskamp 2015, mit weiterer Literatur.

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Individuen Rang und Status erwerben können, und damit zugleich zur Entstehung neuer Prominenzrollen, die sich nun in ganz unterschiedlicher Weise kombinieren bzw. auch in Kollision und Konflikt miteinander geraten können. Im folgenden möchte ich einen selektiven Überblick über diese Handlungsfelder geben. Ich beginne mit dem individuellen oikos. Die fundamentale Bedeutung dieser Einheit für Rang und Status des Einzelnen trat um so klarer hervor, als das traditionelle Deutungsmuster, das von der zentralen Bedeutung umfassender Verwandtschaftsverbände als Basis der Vorherrschaft eines ‚Adels‘ über den sich formierenden Bürgerverband ausging, in den siebziger Jahren des 20. nachchristlichen Jahrhunderts widerlegt wurde.14 Der daraus resultierende Perspektivenwechsel fokussierte das Interesse der Forschung stärker auf den individuellen oikos, in dem die Angehörigen der Elite als Familienoberhäupter, Wahrer und Mehrer des Vermögens agierten.15 Zahlreiche Passagen aus den Texten der archaischen Dichter belegen die Bedeutung dieses Bereiches, in dem schließlich die Ressourcen für die Finanzierung jenes typisch aristokratischen Lebensstils erwirtschaftet wurden, der ja im wesentlichen auf der Fähigkeit zur Beteiligung an dem agonalen demonstrativen Konsum und den kompetitiven Praktiken der Athletik und der Geselligkeit beruhte. So zeigt sich schon in Hesiods Erga die permanente Konkurrenzsituation zwischen den Oikosbesitzern, die durch die gute Eris dazu motiviert werden, stets mit Ihresgleichen zu rivalisieren und möglichst alle anderen im Streben nach Reichtum zu übertreffen. Der Dichter rät dem Einzelnen, durch unermüdliche Arbeit seine wirtschaftliche Lage zu verbessern und seinen kleros zu vergrößern – gern auch auf Kosten des Nachbarn, wenn sich die Chance dazu ergibt.16 Generationen später kritisierte der Athener Solon explizit die Elite seiner Heimatstadt: Sie verstünden es nicht 14 Grundlegend hierfür sind die Arbeiten von Bourriot 1976 und Roussel 1976, die die Bedeutung von weitverzweigten Verwandtschaftsbeziehungen nachdrücklich und insgesamt überzeugend in Frage gestellt haben. Sie haben im wesentlichen zu dem oben genannten Perspektivenwechsel beigetragen und die nachfolgende Forschung bis heute beeinflußt. S. dazu Humphreys 1978 und 1982; Stein-Hölkeskamp 1989; Schneider 1991-1992; Patterson 1998 und zuletzt Duplouy 2015. 15 S. dazu die grundlegenden Arbeiten von Schmitz 1999, 2004, 2007 und 2014. 16 Hes. Erg. 17ff., 298ff., 341, 381f., 397ff., 458ff., 573ff. Die althistorische Forschung stimmt heute darin überein, daß die Werke und Tage Hesiods die reale bäuerliche Welt widerspiegeln. S. dazu Millett 1984; Osborne 1987; Stein-Hölkeskamp 1989; Gallant 1991; Hanson 1995 und zuletzt Schmitz 2004 und 2014.

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mehr, so klagt er, sich gewissermaßen in ihrem Reichtum zu bescheiden und seine Annehmlichkeiten bei Festen und Gelagen zu genießen. Sie „kennen kein Genug“, sondern nutzen jede legitime und vor allem illegitime Möglichkeit, diesen Reichtum immer weiter zu vermehren, wobei sie sich nicht nur an „den Gütern der Götter“, sondern erst recht an „denen des Volkes“ vergreifen.17 Die intensive Konkurrenz um Reichtum und Besitz, die sich hier widerspiegelt, produzierte notwendig Gewinner und Verlierer. Dementsprechend sind Klagen über die „schlimme Armut“ und den Verlust von Besitz ein häufiges, geradezu obsessiv wiederholtes Motiv in der archaischen Lyrik. Man machte sich keinerlei Illusionen darüber, daß allein chremata „den Mann machen“, denn „ein Armer“, so bringt es Alkaios auf den Punkt, „sei weder edel (esthlos) noch angesehen (timios)“.18 Welche gravierenden sozialen Konsequenzen ein solcher Verlust mit sich brachte, zeigen dann einige Passagen aus dem Corpus Theognideum, die von einer starken Fluktuation von Besitz und einer geradezu grassierenden Instabilität familiärer und freundschaftlicher Beziehungen berichten. Reichtum, so kritisieren die Autoren auf schärfste, befinde sich nun nicht mehr im Besitz von Männern, die dieses Wohlstandes würdig seien, bei Eheschließungen zähle nur noch die Höhe der Mitgift, und beim Symposion käme es zu einer Marginalisierung, ja Exklusion derjenigen, die nicht mehr mithalten könnten.19 Den ‚Guten‘ und den ‚Edlen‘, die bei der Verwaltung ihrer oikoi nicht reüssierten und auf diesem zentralen Feld versagten, drohte also zugleich der Ausschluß aus den typisch aristokratischen Netzwerken und damit aus einem weiteren sozialen Handlungsraum, der für die aristokratischen Akteure fundamentale Bedeutung hatte. Mit dem Verlust des ökonomischen Kapitals ging also zugleich eine Einschränkung der Möglichkeiten einher, soziales Kapital zu akkumulieren, indem 17 Sol. frg. 4West. S. dazu den Kommentar von Mülke 2002 ad loc. S. dazu auch Schmitz 2014, 57ff. mit weiterer Literatur. 18 Alk. frg. 37LP. 19 Reichtum: Thgn. 83-86, 145-150, 151-154, 155-158, 173-180, 181-182, 227-232, 267-270, 315-318, 345350, 351-354, 393-394, 523-526, 619-622, 660-663, 667-674, 929-930, 1117-1118; Eheschließungen: Thgn. 183-192, 193-196, 1109-1114; Symposion: Thgn. 31-38, 115-118, 309-313, 1207-1208. Zum Corpus Theognideum als Quelle für die Sozialgeschichte der archaischen Elite s. Patzer 1981; Cobb-Stevens/Figueira/Nagy 1985; Cobb-Stevens 1985; Figueira 1985; Nagy 1985; Okin 1985; Stein-Hölkeskamp 1989, 86ff. und 134ff.; von der Lahr 1992; Stein-Hölkeskamp 1997; Lane Fox 2000; van Wees 2000; Forsdyke 2005; Selle 2008; Stein-Hölkeskamp 2018.

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man sich als attraktiver Heiratskandidat, tatkräftiger Freund und großzügiger Gastgeber profilierte. Und damit entfielen zugleich die materiellen und gesellschaftlichen Voraussetzungen für die Teilnahme an einer Reihe von Aktivitäten, die in einer Kultur der Sichtbarkeit der performativen Selbstinszenierung dienten und dementsprechend Rang und Status generieren konnten. Ich erinnere hier noch einmal an die wohltrainierten Körper der stattlichen Athleten bei den panhellenischen Wettbewerben, an die edlen Purpurgewänder und die raffinierten Frisuren bei den öffentlichen Auftritten auf der heimischen Agora und an das glänzende Haar der fröhlich singenden Symposiasten – allesamt typisch aristokratische Distinktionsmerkmale, deren konstitutive Bedeutung für die Zugehörigkeit zur Elite diskursiv intensiv verhandelt wurde, wie die kritischen Texte der archaischen Lyriker ja gezeigt haben. Wer auf diesen Handlungsfeldern nicht mehr agieren konnte und seine Schönheit, Kraft und Geschicklichkeit und seine umfassenden kulturellen Kompetenzen im Wettbewerb mit seinen Standesgenossen nicht mehr öffentlich vorführen konnte, dem fehlten jene Leistungen und Erfolge, die als Einlagen in sein symbolisches Kapital die Basis für seinen Anspruch auf die Zugehörigkeit zur Elite bildeten. Und damit stellt sich nun abschließend die Frage nach der Rolle und der Bedeutung, die einer Elite, die auf multiplen Handlungsfeldern agierte, in dem Prozeß der Entstehung und Entwicklung der Polis zukamen. Denn mit der Herausbildung des institutionellen Gefüges der griechischen Poleis veränderten sich die Bedingungen, unter denen das Individuum seine Vorzüglichkeit demonstrieren, Prominenz erlangen und aristokratischen Status affirmieren konnte. Zugleich wurde die griechische Welt insgesamt größer und bunter. Mit der Polisentstehung traf eine vielschichtige Bewegung der ‚Expansion‘ und ‚Kolonisation‘ zusammen, die diese dann ihrerseits in einer komplexen Dialektik weiter vorantrieb. Dieser vielfach wiederholte und dabei in vielen Varianten verlaufende Prozeß des Aufbaus einer neuen Stadt und ihrer Ordnung und die daraus resultierenden Erfahrungen führten zur Entwicklung und Erprobung neuer Modelle der räumlichen, sozialen und politischen Organisation.20 Im 20 Einen guten Überblick über den Forschungsstand zur sogenannten ‚Kolonisation‘ am Beginn des 21. Jahrhunderts bieten die einzelnen Beiträge in den Sammelbänden von Tsetskhladze/De Angelis (Hgg.) 1994, Tsetskhladze (Hg.) 2006 und 2008, Pugliese Caratelli (Hg.) 1996, Krinzinger (Hg.) 2000 und Lomas (Hg.) 2004. Besonders hervorzuheben ist der Band von Mertens 2006, der einen profunden Einblick in die frühe Geschichte der Siedlungen der Griechen im Westen

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Zuge dieser multidimensionalen Veränderungsprozesse entwickelten sich ein neues Feld und neue Habitusformen im Sinne Bourdieus mit je eigenen Regeln und Verhaltenscodes, Wahrnehmungsweisen und Wissensordnungen. Diejenigen, die weiterhin die ‚Besten‘ sein wollten, mußten als Akteure in dieses Feld eintreten. Sie mußten sich seinen Regeln anpassen und dabei zugleich versuchen, eine gewisse Gestaltungsmacht über das Feld zu bekommen, um es in ihrem Sinne operationalisieren zu können. Dabei herrscht in der Forschung mittlerweile Konsens darüber, daß der Formierungsprozeß der Polis nicht als ein unilinearer Prozeß der Evolution durch gleichgerichtete institutionelle Ausdifferenzierung erklärt werden kann, in dem eine Elite als Kollektiv durch die Aufwertung der Bürgerschaften schrittweise zurückgedrängt, entmachtet und gewissermaßen eingefangen wurde. Der komplexe Prozeß der Institutionalisierung und der Intensivierung von Staatlichkeit wurde allerdings in vielfältiger Weise durch die besondere Konstitution der Eliten beeinflußt und hatte seinerseits mannigfache Rückwirkungen auf Zuschnitt und Grenzen ihrer typischen Aktionsfelder und ihrer Handlungsspielräume. Die sukzessive Entwicklung und Konsolidierung der zentralen Institutionen der Polis und die damit einhergehende Aufwertung der Bürgerschaften muß nämlich auch als mittelbare Antwort auf den permanenten Konkurrenzkampf der Aristokraten untereinander gesehen werden, der für die Gemeinschaft höchst destabilisierend wirken konnte und zunehmend auch als Krisenfaktor wahrgenommen wurde, wie wiederum Passagen aus den Texten der archaischen Dichter belegen. Ich erinnere hier nur an jene eindringlichen Worte, mit denen Solon in seiner Eunomie-Elegie das Verhalten „der Führer des Volkes“ kritisiert. Der Dichter denunziert zunächst die „rechtlose Gesinnung“ und die „Raffgier“ der Aristokraten und zeigt dann mit großer Emphase die Konsequenzen dieses Fehlverhaltens auf – „schlimme Knechtschaft“, „Zwist in der Gemeinschaft und Krieg, der die liebliche Jugend vieler vernichtet“. Diese Übel, so prophezeit er, werden das Haus eines jeden treffen. Keiner könne ihm entgehen, „auch wenn er sich in den Winkel seines Schlafgemachs“ flüchtet.21 gibt. Zur Bedeutung der Kolonisation für den Prozeß der Polisentstehung sind die Arbeiten von Malkin 1998 und 2011 einschlägig. S. zuletzt Schmitz 2014 und Stein-Hölkeskamp 2015, jeweils mit weiterer Literatur. 21 Sol. frg. 4West.

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Und um die im Wortsinne unausweichlichen Folgen des Verhaltens derjenigen, die in der Gemeinschaft „das Ruder übernommen haben“, geht es auch einem der Autoren des Corpus Theognideum, der „Aufstände, Bürgerkriege und Alleinherrscher“ als notwendige Folge des Handelns derjenigen ansieht, die „das Volk verderben und das Gesetz in die Hände der Ungerechten (adikoi) legen, um des eigenen Gewinns willen und der eigenen Macht“.22 Diese Einsicht in die unauflösbare Verknüpfung des Verhaltens der Angehörigen der Elite mit dem Gedeihen und dem Wohl der Gemeinschaften beeinflußte und beförderte jenen Verdichtungs- und Integrationsprozeß, in dessen Verlauf sich die Poleis als kohärente Verbände mit zentralen Gremien formierten, in denen alle wichtigen Fragen debattiert und nach den geregelten Verfahren von Mehrheitsentscheidungen Beschlüsse gefaßt wurden, die für alle verbindlich waren – und zwar auch für die ‚Guten‘ und die ‚Besten‘.23 Schon früh wirkten Volksversammlungen, Ratsorgane und Beamtenkollegien bei Gesetzgebungsverfahren und in der Rechtsprechung in fest institutionalisierter Form zusammen. Die Streitschlichtung und die Rechtsprechung wurden allenthalben allmählich zu Gemeinschaftsaufgaben. Blutrache und Selbsthilfe wurden nach und nach zurückgedrängt. Die Kompetenzen der Inhaber der im Zuge dieses Prozesses entstehenden neuartigen Führungspositionen in Räten und Magistraturen waren wahrscheinlich nicht von vornherein normativ und formal geregelt, geschweige denn funktional ausdifferenziert. Sie dürften sich zunächst aus den jeweils anfallenden konkreten Aufgaben und Problemen ergeben haben und etwa die Einberufung der Volksversammlung, die Führung des Heeresaufgebots und die Leitung der Ratsversammlung sowie sakrale, schiedsrichterliche und später auch richterliche Aufgaben umfaßt haben. Auch der Bestellungsmodus für diese Ämter und Kollegien ist in den Quellen nicht sicher bezeugt. Allein die Tatsache, daß sie in einem frühen Stadium des Institutionalisierungsprozesses eingerichtet worden sein müssen, spricht jedoch dafür, daß die Rekrutierungsverfahren zunächst noch nicht formalisiert und die Voraussetzungen 22 Thgn. 43-52. 23 Für die Entwicklung der Abstimmungsverfahren und des Mehrheitsprinzips sind die Arbeiten von Flaig 1993, 2013, 173ff. u.ö. sowie Schmitz 2013 einschlägig. Schmitz bringt in seinem Beitrag das solonische Stasisgesetz überzeugend mit der Entstehung der Mehrheitsentscheidung in Zusammenhang. Zu den Abstimmungen in den homerischen Epen s. Hölkeskamp 1997 und 2002.

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für die Bekleidung dieser Ämter noch nicht von vornherein klar definiert gewesen sein können. Die Vergabe dieser Ämter erfolgte zunächst wohl noch askriptiv, das heißt man besetzte sie in Anlehnung an die bekannten ‚vorpolitischen‘ Überlegenheitsmerkmale. Die Magistraturen wurden also aller Wahrscheinlichkeit nach jeweils von denjenigen bekleidet, die über das entsprechende ökonomische, soziale und symbolische Kapital verfügten, das ihnen gestattete, ihre eigenen Ansprüche auf diese neuartigen Überlegenheitspositionen im politischen Feld gegenüber den konkurrierenden Ambitionen der anderen Angehörigen ihrer Statusgruppe effektiv durchzusetzen.24 Die weitere Entwicklung dieser Ämter – das heißt konkret die Befristung der Amtszeiten, die zunehmende Aufspaltung und funktionale Ausdifferenzierung von Kompetenzen und Zuständigkeiten, die Formalisierung der Bestellungsverfahren und die Reglementierung der Zugangsbedingungen – ist wiederum auf komplexe Weise in die vielfältigen Wandlungsprozesse der archaischen Zeit eingebettet. Die Konstituierung von Beamtenkollegien bzw. die Erweiterung von zunächst einstelligen Magistraturen, die Errichtung zusätzlicher Polisämter und die daraus resultierende weitere Differenzierung der Funktionen wurden wohl nicht zuletzt durch die allmähliche Zunahme des Handlungsbedarfs und der konkreten Agenda vorangetrieben, welche die Polis als Ganze betrafen. Daß für die Errichtung von Kollegialorganen und die entsprechende Aufspaltung der Kompetenzbereiche neben diesem gewissermaßen objektiven Kriterium auch bereits der Wunsch nach Intra- und Interorgankontrollen, also das Bedürfnis nach Verhinderung von allzu umfassenden, stabilen und dauerhaften Machtkonzentrationen und -kumulationen in den Händen einzelner Amtsinhaber stand, ist zumindest wahrscheinlich. Gerade die ausgeprägte Wettbewerbsethik der Angehörigen der Elite, die nun auch auf dem politischen Feld um Rang und Einfluß konkurrierten, dürfte auf jeden Fall dazu beigetragen haben, daß bereits in einem sehr frühen Stadium des Institutionalisierungsprozesses formale Regelungen zur Befristung der Ämter entwickelt 24 Zur Entstehung der Polis und zur Entwicklung ihrer institutionellen Strukturen ist Welwei 1998 immer noch grundlegend. Einen Überblick über den aktuellen Forschungsstand bieten die Beiträge in den Sammelbänden von Hansen (Hg.) 1993, Mitchell/Rhodes (Hgg.) 1997 und Raaflaub/van Wees (Hgg.) 2009. Zur Entstehung der Gesetzgebung und der Verschriftlichung des Rechts s. die grundlegenden Arbeiten von Hölkeskamp 1999 sowie die Aufsätze Hölkeskamp 1994, 2000 und 2010a zu Einzelaspekten.

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wurden. Darüber hinaus sind auch schon früh erste Kontinuations- und Iterationsbeschränkungen bezeugt, die die Amtsinhaber daran hindern sollten, die Befristungen zu unterlaufen und bestimmte Funktionen über die Jahresfrist hinaus und mehrfach in Folge zu besetzen. Für die Einführung von Befristungsregelungen, Iterationsbeschränkungen und Kontinuationsverboten und für die Reglementierung der Zugangskriterien für die einzelnen Ämter dürfte es außerdem von Bedeutung gewesen sein, daß die aus dem exzessiven Gewinnstreben der Angehörigen der Elite resultierende soziale Mobilität es erforderte, die Verteilungskriterien genauer festzulegen und bei einem stets volatilen Kreis von Aspiranten für diese neuen Prominenzrollen zudem Regelungen zu schaffen, die die Rotation der Ämter tatsächlich sicherstellten.25 Diese Regelungen waren dabei sicherlich auch eine Reaktion auf die Art und Weise, in der manche der ‚Guten‘ und der ‚Besten‘ versuchten, ihre Ansprüche auf diese Überlegenheitspositionen durchzusetzen, die sie auf eine neue, qualitativ andersartige Art und Weise über die anderen Angehörigen ihrer Statusgruppe erhoben. Der komplexe Ausdifferenzierungsprozeß, der hier sichtbar wird, zielte dabei wohl nicht zuletzt darauf ab, die ebenso umfassende wie ungebremst individualistische Anspruchsfülle einzelner Angehöriger der Elite einzuhegen. Die Rolle der Elite im Verlauf dieses Institutionalisierungsprozesses war von Anfang an dadurch geprägt, daß die Zusammensetzung der Gruppe nicht durch feste, etwa geburtsständische Schranken reglementiert war, und der Status des Einzelnen darüber hinaus nicht allein und nicht einmal primär auf seiner Vorrangstellung innerhalb des Gemeinwesens beruhte. Die Überlegenheit und der Rang Einzelner resultierten ja nicht in erster Linie aus der Erfüllung bestimmter Aufgaben und Funktionen innerhalb der Gemeinwesen, auf Leistungen für die Bürgerschaft und auf Anerkennung durch diese Bürgerschaft – und daran sollte sich auch so bald nichts ändern. Für die Mehrzahl der ‚Guten‘ und der ‚Besten‘ blieben die Handlungsfelder, auf denen sie ihre allgegenwärtige 25 Als exemplarisch für diesen Prozeß kann das Gesetz von Dreros über das Verbot der Iteration des Kosmos-Amtes angesehen werden. Text, Übersetzung und Kommentar finden sich bei Körner 1993; für eine Interpretation des Textes sind die Arbeiten von Ehrenberg 1969; Hölkeskamp 1999, 89ff. und Seelentag 2009 (dessen Deutung ich mich allerdings nicht anschließen möchte) relevant. Für den Zusammenhang zwischen der Entwicklung der Ratsorgane und Magistraturen und den strukturellen Besonderheiten der Elite s. bereits SteinHölkeskamp 1989, 94ff.

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Konkurrenz um Rang, Vorrang und Ansehen austrugen, zunächst unverändert. Das politische Feld erlangte zwar bereits eine gewisse Sonderstellung. Allerdings konnte es sich nie völlig verselbständigen, weil der Kampf um Vorrang auf diesem Feld stets nur ein Teil der umfassenden Aktivitäten derer war, die auch unter den neuen Bedingungen als die ‚Besten‘ angesehen werden wollten. Deren Aktionsraum blieb weit, nämlich im Wortsinne panhellenisch. Und sie setzten weiterhin auf die präpolitischen Grundlagen ihrer Vorrangstellung: die materiellen Ressourcen ihres oikos und ihr darauf basierender Lebensstil, ihre Freunde und Anhänger innerhalb ihrer eigenen Polis und ihre persönlichen Beziehungen wie Heirat und Gastfreundschaft auch und gerade über deren enge Grenzen hinaus sowie die dadurch gestifteten reziproken Verpflichtungsverhältnisse. Die durchaus intensive Konkurrenz um die neuen obrigkeitlichen Funktionen auf dem politischen Feld, die schon bald einsetzte, war also nur eines von vielen Handlungsfeldern, auf denen sich die Angehörigen der Elite in Zukunft auch engagierten und in Wettbewerb miteinander traten. Damit wären wir schließlich bei dem letzten der Schlüsselkonzepte angekommen, die im ersten Teil unseres Beitrages vorgestellt wurden: Georg Simmels Konzept der Konkurrenz als sozialem Handlungsmodus erschließt schon deshalb wesentliche Aspekte einer Gesellschaftsgeschichte der archaischen griechischen Elite, weil sich bei einer Analyse der Felder und Modi der Konkurrenz die Antworten auf die Fragen nach Habitus und Vorzüglichkeitsmerkmalen, Prominenzrollen und Handlungsräumen noch einmal bündeln und zuspitzen lassen.26 Diejenigen, die sich selbst die ‚Guten‘ und die ‚Besten‘ nannten, verfügten über eine Reihe von distinktiven Charakteristika, die sie auf unterschiedlichen Feldern der Konkurrenz und vor unterschiedlichen Foren erwarben und immer wieder aufs Neue unter Beweis stellten. Bei den Orten der Konkurrenz wären der lokale nachbarschaftliche Verbund der Oikosbesitzer, die Agora, die Boule 26 Seit Jacob Burckhardts Charakterisierung der archaischen Zeit als Epoche des „kolonialen und agonalen Menschen“ (Griechische Kulturgeschichte, Bd. IV, Basel 1957, Neunter Abschnitt, Kap. III) spielt der soziale Handlungsmodus der Konkurrenz in den Darstellungen der griechischen Geschichte eine zentrale Rolle. Das gilt natürlich in besonderer Weise für alle Studien zu Sport und Athletik bzw. zu den panhellenischen Spielen in Olympia und anderswo. Ich verweise hier nur auf einige neuere Arbeiten zur Archaik, in denen der Wettbewerb in unterschiedlichen Lebensbereichen explizit zum Thema gemacht wird: Burckhardt 1999; Weiler 2006; Fisher 2009 und Whitley 2015 sowie die Beiträge in dem Sammelband Fisher/van Wees (Hgg.) 2011.

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und die weiteren Institutionen der eigenen Polis, das Symposion, die Palästra und das Gymnasium, die Kampfplätze in Olympia und anderswo und schließlich die panhellenischen Zentren wie etwa Delphi zu nennen. Wenn wir nun einen praxeologischen, auf die konkreten Konkurrenzereignisse fokussierten Zugang wählen, der zugleich die strukturellen Rahmenbedingungen des Austrags der Wettkämpfe im Auge hat, ergibt sich ein Bild erheblicher Vielfalt. Nach Simmel bezeichnet der Begriff Konkurrenz einen Kampf, der sich vor einer ‚dritten Instanz‘ abspielt, also vor einem neutralen und von allen umworbenen Schiedsrichter, der als Resultat dieses Vergleiches dem Sieger einen ‚Kampfpreis‘ als Prämie zuerkennt, die immer eine rare und daher begehrte Ressource sein muß. Als Preisrichter in den multiplen Agonen der archaischen Zeit agierten die Bürger der eigenen Polis, die Symposiasten in den andrones, die Kampfrichter bei den Spielen sowie die weitere Öffentlichkeit bei Festen und Kulten – und damit gab es eben keine einheitliche Schiedsinstanz, welche die Prämie einer umfassenden Aristie hätte vergeben können. Dementsprechend wetteiferten die Teilnehmer an diesen Konkurrenzen um ein breites Spektrum von Siegespreisen: Bei dem Wettbewerb um materielle Ressourcen und Reichtum bestand der Siegespreis in dem Zugriff auf den oikos des unterlegenen Nachbarn. In der Polis waren Positionen von Rang und Einfluß auf dem besonderen politischen Feld zu vergeben. Die Wettspieler bei den Trinkgelagen hofften auf besonders süßen Wein. Die Preise bei den athletischen und musischen Agonen reichten von den symbolischen Auszeichnungen bei den Kranzspielen bis hin zu handfesten geldwerten Objekten. Der Ausgang dieser Konkurrenzen bei der Akkumulation von Reichtum, beim Gelage und beim Sport sowie bei öffentlichen Auftritten auf der Agora und in den panhellenischen Zentren führte jedoch nur zur Etablierung ephemerer und ihrer Natur nach stets volatiler Hierarchien, die darüber hinaus zunächst nur für das entsprechende Handlungsfeld Geltung hatten, auf dem sie erkämpft worden waren. Eine nicht unerhebliche Zahl der ‚Guten‘ und der ‚Besten‘ agierte an verschiedenen Orten und auf unterschiedlichen Feldern mit je variierendem Erfolg. Einer Reihe von ihnen gelang es offensichtlich, auf verschiedenen Foren zu triumphieren und unterschiedliche Prominenzrollen zu kumulieren. Die wenigen konkreten Beispiele, die wir kennen, zeigen jedoch, daß der Transfer von Erfolgen auf andere Felder der Konkurrenz schwierig

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blieb: Glorreiche Sieger auf einem Feld gingen aus anderen Wettbewerben als schmähliche Verlierer hervor. Allein die Geschichte Athens kennt zwei Olympiasieger, Kylon und Kimon, die auf dem politischen Feld kläglich scheiterten.27 Der Grund für diese mangelnde Konvertierbarkeit unterschiedlicher Kapitalien mag darin liegen, daß ein einheitliches Regelwerk fehlte, das alle Felder hätte einbinden und aufeinander beziehen können. Das Vakuum, das durch das Fehlen eines solchen Regelwerks entstand, kann als kulturspezifische Besonderheit des archaischen Griechenlands mit seiner Vielzahl von kleinen autonomen politischen Einheiten interpretiert werden. Es erklärt möglicherweise die Stärke einzelner herausragender Individuen und die Schwäche der Elite als Gruppe, die die ganze archaische Epoche maßgeblich bestimmten.

27 Kylon: Hdt. 5,71; Thuk. 1,126- 127; Kimon: Hdt. 6,103.

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Stefan Rebenich, Karl-Joachim Hölkeskamp, Elke Stein-Hölkeskamp, Hartmut Leppin und Andreas Rödder (von links) bei der Verleihung des Preises

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Ethos – Ehre – Exzellenz. Antike Eliten im Vergleich III: Die politische Klasse der römischen Republik Karl-Joachim Hölkeskamp

Zu Beginn seien einige etwas idiosynkratisch zugespitzte Sottisen erlaubt, die hoffentlich geeignet sind, den Kern des Problems klar zu konturieren. Mit größter Selbstverständlichkeit, ja mit voller Absicht setzen wir eigentlich immer noch einen Idealtyp des römischen Senators im allgemeinen und des nobilis im besonderen voraus, den man durchaus treffend mit dem Begriff des ‚Generalisten‘ bezeichnen kann – und immer noch mit einigem Recht, so will es mir scheinen. Immerhin manifestieren sich die damit verbundenen Inhalte und Vorstellungen bei allen intimen Kennern der römisch-republikanischen Verhältnisse, von Q. Caecilius Metellus, Consul 206, bis zu Christian Meier, dem bekannten Historiker (nicht nur) der römischen Antike, in einer auffällig vergleichbaren Weise: Einerseits denken wir sofort an die vielzitierte laudatio funebris, die der erwähnte Quintus auf seinen Vater Lucius, Consul 251 und 247, pontifex maximus und Inhaber einiger weiterer ‚Prominenzrollen‘, im Jahre 221 gehalten hat, und dabei insbesondere an ihren Katalog der zehn „höchsten Ziele“ des wahren, urrömischen nobilis (und die entsprechenden begehrten Prämien) in der vielzitierten parataktischen Reihung der Superlative vom primarius bellator, optimus orator und fortissimus imperator bis hin zum als clarissimus in civitate anerkannten ‚senior statesman‘.1 Andererseits zitieren wir bis heute immer wieder jene griffige Formel, mit der Meier noch im Jahre 1966 n. Chr. den Charakter der meritokratischen Oligarchie des republikanischen Senatsadels insgesamt charakterisiert hat – und diese Formel bleibt grundsätzlich richtig, auch wenn Fergus Millar sie drei Jahrzehnte später als ebenso launigen wie banalen Zirkel abzutun versucht hat: „Wer Politik trieb, gehörte zum Adel, und wer zum Adel gehörte, trieb Politik.“2 1 2

ORF4 6 F 2 (=Plin. Nat.hist. 7,139-140). Meier (1966) 1980, 47 und danach Hölkeskamp (1987) 2011, 248. – S. dagegen Millar 1998, 4f. Die Debatte um den „politischen Charakter“ der römischen Republik, die Millar als „eine Art Demokratie“ deuten will, welche der athenischen Demokratie näher gestanden habe, als die moderne Forschung habe wahrhaben wollen (s. etwa Millar 1998, 11; 208f. und seine Aufsätze, die zuerst in JRS 74, 1984, 76, 1986 bzw. 79, 1989 erschienen sind und jetzt gesammelt in Millar

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Wenn man diese sehr spezielle Ausprägung eines ‚Generalisten‘ nun etwas genauer charakterisieren will, könnte man ihn als den Sozialtyp eines auf allen Gebieten von Politik, Religion, Recht, Rhetorik und vor allem Krieg gleichmäßig bewanderten, dadurch umfassend überlegenen Aristokraten charakterisieren, der sich als Mitglied der Elite einer Weltmacht fühlte und sich entsprechend herrisch-befehlend gerierte, mit der Arroganz der Macht, mit allen hohen Ansprüchen auf Prämien und Profite. Dieser Sozialtyp war deswegen aber keineswegs exklusiv darauf fixiert, systematisch ein Weltreich aufzubauen und ‚professionell-spezialisiert‘ zu führen3 – die unspektakuläre Routine des Regierens oder gar der langweilige Alltag des Administrierens waren seine Sache nicht. Positiver formuliert beruht die Vorstellung vom römisch-republikanischen Aristokraten als ‚Generalisten‘ auf der Kumulation und Kombination sich ergänzender und dadurch gegenseitig stützender Prominenzrollen im oben erwähnten Luhmannschen Sinne. Das Konzept der Prominenzrolle im Singular enthält ein weiteres semantisches Potential, das analytisch als Option in den Blick genommen zu werden verdient: Es ist ja auch mit der Möglichkeit zu rechnen, daß eine solche Rolle je für sich, also vereinzelt und womöglich verabsolutiert, Rang und Reputation verleihen könne – wie natürlich diejenige des Consuls und Feldherrn, die in der mittleren und dann (auf eine andere, gesteigerte Weise) in der späten Republik so dominant erscheint:4 Können wir auf diese Weise etwa die Prominenz eines Q. Fabius Maximus Verrucosus, der später als ‚Cunctator‘ und Retter Roms gefeiert wurde, oder seiner Zeitgenossen M. Claudius Marcellus und P. Cornelius Scipio Africanus, die mit und nach ihm als die bedeutendsten Feldherren im Krieg gegen Hannibal galten – und auch die Reaktionen auf ihre Ambitionen und Ansprüche von seiten ihrer peers in senatorischem Adel und Nobilität –

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2002, 109-142, 143-182 bzw. 85-108 vorliegen), ist mittlerweile breit dokumentiert: Hölkeskamp 2010, v.a. Kapitel 1-2 und passim (mit bibliographischen Ergänzungen in der italienischen Übersetzung: Modelli per una repubblica. La cultura politica dell’antica Roma e la ricerca degli ultimi decenni, Rom 2016). S. dazu bereits Mouritsen 2001, Kapitel 1 u.ö. und jetzt vor allem den Forschungsbericht Hurlet 2012. Hölkeskamp 2007, 6, im Anschluß an Heftner 1997, 426, vgl. 381ff. Die verschiedenen Aspekte bzw. Funktionen dieser Rolle sind erst jüngst (wieder) thematisiert worden: Vervaet 2014 und Drogula 2015. Vgl. zu dem breiten Spektrum der ‚zivilen‘ Funktionen der Consuln jetzt Pina Polo 2011a.

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adäquater als bislang beschreiben?5 Und wie steht es dann mit einem C. Marius und seiner (in jeder Hinsicht) beispiellosen Serie von Consulaten,6 mit einem Cn. Pompeius ‚Magnus‘7 und einem C. Iulius Caesar8 mit ihren (wiederum in jeder Hinsicht) außerordentlichen Kommandogewalten – ist ihre daraus resultierende besondere, ihre jeweiligen Zeit- und Standesgenossen alarmierende und schon deswegen höchst ambivalente ‚Prominenz‘ nicht sogar von einer eigenen Qualität, die womöglich eine begriffliche Differenzierung der Kategorie erfordert? Denn die ‚klassische‘ und späte römische Republik und (damit auch) der Charakter und die soziale Rekrutierung, Konstitution und Reproduktion ihrer ‚politischen Klasse‘ werden ja längst nicht mehr als ein über Jahrhunderte – das heißt: vom späten 4. bis zur Mitte des ersten vorchristlichen Jahrhunderts – stabiles, ja geradezu statisches System verstanden:9 Niemand würde ernsthaft in Frage stellen, daß etwa die inhärente Dynamik einer hochgradig kompetitiven politischen Kultur, die direkten und indirekten Rückwirkungen der Expansion in Italien und darüber hinaus und die strukturelle und/oder kontingente Vernetzung dieser (und einer ganzen Reihe weiterer) Faktoren ein besonderes, zumindest in der späten Republik geradezu explosives Potential bildeten, das eine Vielzahl interferierender, teils sich gegenseitig verstärkender, 5 6

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S. zu diesen Persönlichkeiten jetzt grundlegend Beck 2005, 269-301, 302-327 bzw. 328-367, mit allen Belegen und der älteren Literatur. S. jetzt Linke 2017 zur „Ambivalenz der großen Siege“. Cos. I 107; pro cos. 106-105; cos. II 104, III 103, IV 102, V 101, VI 100. S. Broughton, MRR I zu den Jahren, MRR II, Index of Careers. Carney (1961) 1970 und Evans 1994. Eine modernen methodischen Ansprüchen genügende Biographie ist ein Desiderat. S. zu den äußeren Daten Broughton, MRR II, Index of Careers, und jeweils zu den Jahren. Vgl. immer noch die umfassende Dokumentation und Auswertung der Quellen bei Gelzer (1959) 1984. Christ 2004, Kapitel XIV, bietet einen guten Überblick über die Urteile über Pompeius in Antike und Moderne. S. zu den äußeren Daten Broughton, MRR II, Index of Careers, und jeweils zu den Jahren. Die Literatur ist unüberschaubar – und das Spektrum der Urteile über Caesar (und seine Gegner) von Theodor Mommsen bis heute war und ist ziemlich breit: Ich kann hier nur auf die neueren großen Biographien verweisen – vor allem wiederum Gelzer 1960 (mit erschöpfender Dokumentation), sodann Meier 1982 und Dahlheim 2005 – und die umfassend dokumentierte Analyse der antiken Tradition, der „Caesartradition“ von der Spätantike bis zum 19. Jh. und der wissenschaftlichen „Annäherungen“ seit Mommsen: Christ 1994 und außerdem jetzt Girardet 2017, 270ff. S. neuerdings noch die anregenden Überlegungen zu „Caesars Entscheidungen“ im Spannungsfeld von „großem Trend“ und „kleinem Sachzwang“: Jehne 2009. S. dazu etwa Beck 2005, 31ff.; 395ff. und passim und jetzt Flower 2010.

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teils auch retardierender „autonomer“ (Teil-)Prozesse speisten.10 Und heute würde auch kaum jemand noch bestreiten wollen, daß selbst die politische und gesellschaftliche Ordnung der sogenannten ‚klassischen Republik‘ von solchen Prozessen der Anpassung bestimmt wurde, die notwendig aus den sich rapide wandelnden äußeren und inneren Bedingungen der ‚imperialen Republik‘ resultierten und die keineswegs (und anscheinend noch nicht einmal in der Regel) konfliktfrei und ‚konsensuell‘ verliefen.11 Aus diesen Erkenntnissen gilt es aber nun weitergehende Konsequenzen zu ziehen und einige besonders zähe und liebgewordene Selbstverständlichkeiten auf ihre Tragfähigkeit zu überprüfen – dazu ermutigt nicht zuletzt die disziplinäre Entwicklung einer Althistorie, die, ohne die erreichten eigenen Standards aufzugeben, die innovativen theoretischen und methodischen Anregungen und Angebote der benachbarten Geschichts- und Altertumswissenschaften anzunehmen bereit ist.12 Zurück zum konkreten Thema: die erwähnte Position des Feldherrn war trotz ihrer besonders herausragenden ‚Prominenz‘ keineswegs die einzige Prominenzrolle – auch nicht in der ausgehenden Republik, wie etwa Cicero gern betonte. Im Falle der Rolle des Redners, der vor Senat, Volk und Gerichten aufzutreten hatte,13 deutet sich eine tendenzielle Privilegierung einer Rolle als 10 Vgl. dazu die souveränen Überblicke über Modelle, Konzepte und Kategorien von Jehne 2006 und Morstein-Marx/Rosenstein 2006. S. außerdem Hölkeskamp (2009) 2017 und 2010, jeweils mit weiteren Nachweisen. – S. zum Konzept des „autonomen Prozesses“ zuerst Meier 1978, und zum komplexen Verhältnis von „Struktur, Zufall, Kontingenz“ jetzt Walter 2009. – S. zum sozialen Handlungsmodus ‚Konkurrenz‘ als Strukturmerkmal der politischen Kultur etwa Hölkeskamp (1993) 2004; (2006) 2017 und 2010, Kap. 7; Beck 2005, 22ff. und passim; Farney 2007, 11ff. u.ö.; Rosenstein 2012, 29ff.; 241ff.; Steel 2013, 42ff.; M. Nebelin 2014; Yakobson 2017. Vgl. auch Evans 1990 und 1991. 11 Siehe dazu etwa – aus durchaus unterschiedlichen Perspektiven – David 2000; Bleckmann 2002; Brennan (2004) 2014; Beck 2005; North 2006, 258ff.; 270ff., und zuletzt explizit Flower 2010, 61ff. und passim. – S. zur Interdependenz von äußerer, ‚imperial(istisch)er‘ Expansion und der Entwicklung der sozialen und politischen Strukturen des republikanischen Rom seit dem 4. Jh. etwa Harris (1976) 2000; Oakley 1993; Rich 1993; Hölkeskamp (1993) 2004; Cornell 1993 und 1995, Kap. 12-15; Forsythe 2005, Kap. 9-10; Rosenstein 2012, 71ff.; 240ff. und passim; Steel 2013, 62ff.; 211ff. und passim, und neuerdings Armstrong 2016, Kap. 6 und 290ff.; Harris 2016, 11f., Kapitel 2-3, 303ff. und passim. 12 Vgl. dazu etwa Beck/Scholz/Walter 2008 und Walter 2008; North 2009 und Morstein-Marx 2009 und die übrigen einschlägigen Beiträge in Erskine (Hg.) 2009; Hölkeskamp 2010. Wichtige Anstöße dazu sind bereits von den Beiträgen und Diskussionen in Molho/Raaflaub/Emlen (Hgg.) 1991 ausgegangen. 13 Vgl. dazu Hölkeskamp (1995) 2004, 2011, 2013 und (2013) 2017; Mouritsen 2001; WallaceHadrill 2008, 251f.; 254ff., und neuerdings Pina Polo 2011 und 2012; David 2014; Ndiaye 2016; van der Blom 2016a, 2016b und 2017. 64

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Gegenanspruch zu der (scheinbar so beherrschenden) Rolle des Feldherrn schon früh an, nämlich an der Wende vom 3. zum 2. Jahrhundert: Zwar hebt Cicero in seinem Überblick über die Entwicklung der Rhetorik in Rom in seinem Brutus einige noch frühere Redner besonders hervor – darunter etwa den berühmten ehemaligen Censor Ap. Claudius Caecus, der den schwankenden Senat durch seine energische Eloquenz gegen einen Friedensschluß mit dem König Pyrrhos eingestimmt habe,14 sowie den bereits erwähnten Q. Fabius Maximus Verrucosus15 und sogar den Volkstribunen, späteren Consul und Censor C. Flaminius, der zu Beginn des Krieges gegen Hannibal am Trasimenischen See Schlacht und Leben verlor und in der Überlieferung unisono schlecht beurteilt wurde.16 Aber erst dem M. Cornelius Cethegus – curulischer Aedil 213 und seit diesem Jahr auch bereits pontifex, Praetor in Sizilien 211, Censor 209, erst danach Consul (204) und Befehlshaber pro consule in der Gallia Cisalpina 203 – wurde eine Prominenz sui generis durch herausragende eloquentia zugeschrieben, und zwar schon von den Zeitgenossen: Ennius, der Cethegus noch selbst gehört haben soll, nannte ihn orator suaviloquenti ore und feierte ihn mit einigem Überschwang als „Mark der überzeugenden Rede“, die er in Anspielung auf die griechische Peitho als vergöttlichte Suada bezeichnet.17 Der gleiche Ennius definiert die Rolle des Redners, seine sapientia und docta dicta geradezu als konstitutiv und stellt sie in scharfen Kontrast zum rauhen ungeschliffenen horridus miles, der für vis und ferrum stehe, Gewalt durch das Schwert.18 Cic. Brut. 55. S. die übrigen Belege in ORF4 1 F 4-10. Cic. Brut. 57 und ORF4 3 F 2-4. Vgl. Sumner 1973, 30ff., mit weiteren Nachweisen. Cic. Brut. 57. Enn. Ann. 304ff.Skutsch mit dem Kontext bei Cic. Brut. 57-60. S. Broughton, MRR I zu den genannten Jahren, und zur Person F. Münzer, Cornelius 92, in: RE 4,1, 1900, 1279-1280; Sumner 1973, 32f., sowie zu dieser Charakterisierung Suerbaum 1996-1997, 172f.; Dangel 2000. Vgl.zu Ciceros Brutus und zur übrigen Überlieferung über die frühen Redner Sumner 1973; Suerbaum 1996-1997 und Vogt-Spira 2000. 18 Enn. Ann. 248ff.Skutsch (= Gell. 20,10,4; vgl. Cic. Muren. 30). Vgl. zu Funktionen und Bedeutung der (praktischen) Rhetorik in der mittleren und späten Republik generell, die in den letzten Jahren – sicherlich auch durch die o. erwähnte internationale Debatte um Fergus Millars Deutung der Republik als ‚Demokratie‘, in der die zentrale Rolle des Redners vor dem Volk hervorgehoben wurde – in den Mittelpunkt des Interesses der neueren Forschung gerückt ist: S. etwa bereits David 1980, 1992 und 2006; Hölkeskamp (1995) 2004, 220ff., mit weiterer Literatur; Pina Polo 1996, sowie die übrigen Beträge in dem Sammelband Achard/Ledentu (Hgg.) 2000; Morstein-Marx 2004; Bücher 2006, und neuerdings die Beiträge in mehreren gewichtigen Sammelbänden, etwa Smith/Covino (Hgg.) 2011 und Steel/van der Blom (Hgg.) 2013. S. außerdem Pina Polo 2011 und 2012, van der Blom 2016a, sowie bereits ihre Analysen von Ciceros rhetorischen Strategien: van der Blom 2011.

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Vielleicht noch früher dürften die uralten und bedeutendsten religiösen Funktionen Prominenzrollen der besonderen Art, gewissermaßen sui generis und sogar sui iuris dargestellt haben – das gilt für die flamines als Priester der wichtigsten Götter und für die Mitgliedschaft in einem der großen Kollegien, den pontifices, den augures, den decemviri sacris faciundis und den triumviri, später septemviri epulonum.19 Der rex sacrorum, dem andere Prominenzrollen wie die Magistratur versperrt waren, der flamen Dialis, der ebenfalls einer ganzen Reihe von Tabuvorschriften unterworfen war, die übrigen flamines maiores und minores und auch andere Träger kultischer Funktionen wie etwa die Vestalinnen traten regelmäßig in der Öffentlichkeit auf, waren etwa an den Zeichen ihrer Würde erkennbar, und ihnen wurde more maiorum mit besonderem Respekt und Ehrfurcht begegnet – man denke nur an die (vielleicht sogar historische) Anekdote vom Auftritt des Consuls M. Popillius Laenas, der den feierlichen Vollzug eines sacrificium publicum abbrach, in seiner Robe als flamen Carmentalis zu einer tumultuarischen contio eilte und die drohende seditio, wie es heißt, cum auctoritate tum oratione sedavit.20 Die Priester hatten sogar recht oft aufzutreten, da es kaum ein Ritual, Fest oder Opfer, kaum eine kultische Verrichtung oder Prozession gab, an der sie nicht sichtbar und ‚prominent‘ beteiligt gewesen wären – und in jeweils unterschiedlichem Maße galt das auch für den pontifex maximus und die übrigen pontifices, die Auguren und die decemviri.21 Eine andere, durchaus spezifische Art von Prominenz wurde bei den (zumindest später) ostentativ aufwendigen cenae sacerdotales inszeniert, die nicht nur anläßlich der Kooptationen neuer Mitglieder in die Kollegien oder auch zur Feier der Inauguration eines flamen gegeben wurden – bei solchen Gelegenheiten war der Betreffende es sich, seiner neuen Rolle und seiner ‚Prominenz‘ aber wohl schuldig, zumindest eine 19 Beck 2008, 113f., vgl. 103f.; 115f.; ders. 2009, 55f., vgl. 62ff.; Rosenstein 2012, 7f.; 13f. S. außerdem etwa Szemler 1986, mit der älteren Literatur; Beard 1990 und Beard/North/Price 1998, 18ff.; 99ff.; 103ff.; 134ff., sowie Baudry 2016. Die Bedeutung dieser Rolle spiegelt sich indirekt auch in den Konflikten wider, die durch die parallele Inhaberschaft von Magistraturen und Priesterfunktionen mit ihren jeweiligen spezifischen Aufgaben, Rechten und Pflichten entstanden: s. dazu Lundgreen 2011, 137ff. 20 Cic. Brut. 56, vgl. Liv. 7,12,4; Sumner 1973, 29; Hölkeskamp (1987) 2011, 42f.; 73f. 21 Vgl. etwa Wissowa 1912, 409ff.; 479ff. (zum Spektrum der Funktionen bei Kulten, Festen etc. bzw. zur „Priesterordnung“); Vanggaard 1988, 107ff.; Van Haeperen 2002, 342ff.; 393ff. (zur Präsenz der flamines bzw. pontifices bei Ritualen, Kulten und Festen); Linderski 1986, 2190ff.; 2256ff. u.ö. (zu den öffentlichen Auftritten der Auguren). S. aber Rüpke 2005a, der für eine differenzierte Einschätzung der öffentlichen Sichtbarbeit der sacerdotes publici plädiert.

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ähnliche demonstrative Verschwendung zu betreiben wie im Jahre 70 der neue flamen Martialis L. Cornelius Lentulus Niger.22 Und wie steht es schließlich mit der Rolle des ‚Fachjuristen‘, der – so die Definition von Franz Wieacker – „durch (nicht nur gelegentliche) Praxis (agere, cavere, respondere) und durch Fachschriftstellerei für professionelle Zwecke ausgewiesen“ war?23 Nach Wolfgang Kunkel sei die Rechtskunde sogar lange „eine Angelegenheit der Senatsaristokratie und in erster Linie der principes civitatis“, also „der führenden Staatsmänner und Adelsfamilien“ gewesen und geblieben.24 Gerade diese klassische Prominenzrolle – anders formuliert: die Rolle des Verwalters und Deuters von sakral-, privat- und prozeßrechtlichem Herrschaftswissen, die natürlich ursprünglich und noch bis in das 2. Jahrhundert eng mit derjenigen des Priesters bzw. Mitglieds eines Kollegiums wie der pontifices oder der Auguren verbunden war – galt offenbar schon im 3. Jahrhundert nicht nur als allgemein wichtig, gewichtig und vor allem zunehmend eigengewichtig.25 In konkreten Einzelfällen scheint diese Rolle nun auch schon als besonderes, gewissermaßen autonomes Merkmal wahrgenommen worden zu sein. Um hier nur einige wenige Namen zu nennen, die zumindest für Pomponius zu den Archegeten einer ‚freien‘, profanen Jurisprudenz zählten:26 So wurde Ti. Coruncanius – Consul 280 und seit 254 der erste plebeische pontifex maximus27 – von Cicero mit anderen prominenten pontifices maximi nicht nur wegen seiner sapientia und seines freigebigen Rates de iure civili, bei Familienangelegenheiten, Grundstückskäufen und überhaupt de omnibus divinis et humanis rebus gerühmt, sondern auch weil er sich als ebenso verläßlicher Ratgeber in senatu et apud populum et in causis amicorum et domi et militiae erwiesen hatte; vor allem aber war sein Name noch in der Spätantike bekannt wegen seiner responsa und memorabilia.28 Ähnliches galt für die Brüder P. und Sex. Aelius Paetus – der eine 22 Macr. Sat. 3,13,11ff. Vgl. Rüpke 2005,2, 917 (Nr. 1351), mit weiteren Belegen und Literatur, sowie Rüpke 2005,3, 1423ff. generell zu den cenae sacerdotales. 23 Wieacker 1988, 532; vgl. auch Schiavone 1990, 418ff. 24 Kunkel 1967, 41ff. (Zitate: 50 bzw. 41); vgl. auch Wallace-Hadrill 2008, 253f. 25 S. etwa Kunkel 1967, 45ff.; Wieacker 1988, 523ff.; Schiavone (2005) 2012, 112ff. u.ö. 26 Pompon. Dig. 1,2,2,35ff. S. dazu Nörr 1976, 512ff. 27 S. Rüpke 2005,2, 929f. (Nr. 1399), mit den Belegen. 28 Cic. De or. 3,133f.; Brut. 55; Pompon. Dig. 1,2,2,38. Vgl. Kunkel 1967, 7f. (Nr.3); Bauman 1983, 71ff.; Wieacker 1988, 528; 535; Schiavone (2005) 2012, 118f.

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Consul 201 und Censor 199, der andere Consul 198 und Censor 194 und wiederum von Ennius als besonders „scharfsinnig“ (daher sein Cognomen ‚Catus‘) charakterisiert: Gerade Sextus war nicht zuletzt bekannt für seine kanonische Konstitution und Interpretation des Textes der Zwölftafeln.29 Pomponius nennt dann noch eine Reihe weiterer fundatores des Rechts, deren Prominenz auf ihrer juristischen Expertise und ihren jeweiligen Beiträgen zur Weiterentwicklung des Rechts beruhte: Dazu gehören neben M’. Manilius (Consul 149)30 und M. Iunius Brutus (Praetor wohl 140)31 vor allem die bedeutendsten Mitglieder der „Juristendynastie“ der Mucii Scaevola: P. Mucius Scaevola (Consul 133 und pontifex maximus) und Q. Mucius Scaevola (Consul 95 und ebenfalls pontifex maximus).32 Zu diesem Kreis ist schließlich auch noch P. Licinius Crassus Mucianus (Consul 131, pontifex maximus und bezeichnenderweise auch als orator bekannt) als natürlicher Bruder des Consuls 133 und sein Vorgänger im Amt des pontifex maximus zu rechnen.33 Die Tätigkeit(en) als Redner, iurisconsultus und Anwalt, die kaum zu trennende und sich gegenseitig bedingende Prominzrollen darstellten,34 begründete(n) wiederum eine weitere Prominenzrolle – und damit stellt sich die Frage, ob (möglicherweise auch schon früh, also mindestens seit dem 3. Jahrhundert) die Rolle des ‚Patrons‘35 nicht nur als sekundäre Folge etwa der Vertretung eines 29 S. Broughton, MRR I zu den Jahren. Zu P. Paetus s. ferner Rüpke 2005,2, 931f. (Nr. 476), mit Nachweisen; zu Sex. Paetus ‚Catus‘: Enn. Ann. 329Skutsch (= Cic. rep. 1,30 mit dem Kontext; vgl. Varr. ling. 7,46); Cic. De or. 1,198; 212; 240; Pompon. Dig. 1,2,2,38. S. Kunkel 1967, 8f. (Nr.5.6); Bauman 1983, 110ff.; 121ff.; Wieacker 1988, 535ff., mit weiteren Nachweisen. 30 Pompon. Dig. 1,2,2,39, vgl. Cic. Brut. 130; De or. 1,212; 246; 3,133. S. Kunkel 1967, 11 (Nr.11); Wieacker 1988, 541f., jeweils mit Belegen. 31 Pompon. Dig. 1,2,2,39, vgl. Cic. De or. 2,142; 223f. S. Kunkel 1967, 12 (Nr.16); Wieacker 1988, 542f., mit den Nachweisen. 32 Pompon. Dig. 1,2,2,40-41. S. zu P. Scaevola etwa Cic. De or. 1, 170; 212; 217; 240; 242, bzw. zu Q. Scaevola Cic. De or. 1,180; 229; Brut. 145. Vgl. Wieacker 1988, 545ff.; vgl. auch Kunkel 1967, 8 (Nr.4); 10 (Nr.10); 12 (Nr.17) und dazu Rüpke 2005,2 1149 (Nr.2476), mit allen Belegen; Kunkel 1967, 14 (Nr. 21); 18 (Nr.28) und dazu Rüpke 2005,2, 1159 (Nr.2478) mit Belegen; Schiavone 1990, 422ff. und ders. (2005) 2012, 163ff. 33 Sempronius Asellio apud Gell. 1,13,10: Crassus Mucianus sei ditissimus, nobilissimus, eloquentissimus und iurisconsultissimus gewesen. S. auch Cic. Brut. 145; De or. 1,170; 240; Pompon. Dig. 1,2,2,40. Vgl. Rüpke, 2005,2, 1108 (Nr. 2236); Kunkel 1967 (Nr.18); Wieacker 1988, 548. 34 Vgl. Wieacker 1988, 532f. 35 Vgl. dazu allgemein etwa Saller 1982, Kap. 1; ders. 1989; Wallace-Hadrill 1989 und die übrigen Beiträge in Wallace-Hadrill (Hg.) 1989; Hölkeskamp 2010, 33ff., mit weiterer Literatur.

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‚Clienten‘, welchen Standes oder Ranges auch immer, vor Gericht36 oder auch der ‚primären‘ Rolle des Imperiumsträgers, der eine Stadt oder eine ganze Region „in seine fides“ aufgenommen hatte, wahrgenommen wurde.37 Vielmehr ist immerhin auch mit der Möglichkeit zu rechnen, daß die Rolle als Patron großer Clientelen in Rom, Italien und den Provinzen – und das war im Falle einer traditionsreichen großen gens wie etwa der Claudii38 zugleich die Rolle des Verwalters und Mehrers des akkumulierten sozialen Kapitals – eine Prominenz sui generis verlieh.39 Wahrscheinlich ist es Pompeius ‚Magnus‘ sogar gelungen, „to create within Roman society an image of himself as a great universal patronus“. 40 Und diese Prominenz konnte gegebenenfalls in Gestalt der salutatio einer besonders großen Zahl von Clienten und amici im Stadthaus der Familie und dann im Gefolge des Patrons bei seinen choreographierten Auftritten in der Öffentlichkeit auch als durchaus sichtbares und insofern augenfällig repräsentiertes symbolisches Kapital erscheinen. 41 Die grundsätzliche Frage ist mithin: Deuten sich hier schon längst vor der letzten Phase der Republik etwa neue, qualitativ andersartige Kumulationsund Kombinationsmodelle von Prominenzrollen oder zumindest Distinktionsmerkmalen an? Damit sind wir zugleich beim Gegenbegriff zum Konzept des ‚Generalisten‘ – das ist natürlich der ‚Spezialist‘, der für seine spezifische Funktion durch ihrerseits ausdifferenzierte rationale Verfahren „eignungs- oder leistungsorientierter Rekrutierung“ bestellt wurde, wie Luhmann das genannt hat.42 Da halten wir schon wieder inne und fragen sofort, ob es diesen Sozialtyp 36 S. dazu grundlegend David 1992 mit einem Katalog prominenter patroni der mittleren Republik: 667ff. S. zu Patronage und Clientelwesen in der (späten) Republik generell Deniaux 1993 und 2006; David 2009. 37 Vgl. dazu Harmand 1957; Badian 1958; Rich 1989 und Braund 1989, sowie neuerdings Eilers 2002; vgl. auch Hölkeskamp (2000) 2004. In einigen Beiträgen in Jehne/Pina Polo (Hgg.) 2015 werden zwar die traditionellen methodischen Ansätze – etwa Onomastik und Prosopographie – kritisiert, aber die grundsätzlichen Funktionen etwa von Patronaten über ganze Städte etc. nicht geleugnet. 38 Rawson (1973) 1991 und (1977) 1991. 39 Vgl. dazu jetzt kritisch Rosillo Lopez 2015, die allerdings zumindest nicht ausschließen kann, daß „foreign clientelae may have been a source of status within the elite“ (274) – immerhin konnten sie für Senatoren durchaus nützlich sein, wenn auch nicht automatisch, „because of the resources they provided, the display of which could heighten prestige and status“ (272), und sie waren nun einmal „part of Roman customs“ (280). 40 Pina Polo 2016, 282. 41 S. dazu etwa Rilinger (1997) 2007, 110; 114ff. und jetzt Goldbeck 2010. 42 Luhmann 1983, 157. 69

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in der römischen Antike jemals gegeben hat – ja, konnte es ihn überhaupt geben? Zumindest scheint unstrittig zu sein, wie Werner Eck ganz deutlich gemacht hat, daß auch in der Kaiserzeit – trotz gewisser Tendenzen zu einer „protobürokratischen“ Differenzierung, Formalisierung und Spezialisierung der Funktionen und Ämter in Reichs- und Provinzialverwaltung – der Typus (und vor allem die Mentalität) des aristokratischen Amateurs nie völlig und gewissermaßen rückstandslos verschwand. 43 Und noch in der Spätantike „definierte und konstituierte sich“ die römische Aristokratie eben nicht allein „über die Ausübung von Macht“, also konkret „einerseits über die Mitgliedschaft im Senat entweder von Rom oder Konstantinopel und andererseits über die einzelnen Ämter – am Hof, im Heer oder in der zivilen Administration“, sondern auch (und nicht zuletzt) „über kulturelle Praktiken und habituelle Inszenierungen, Geburt und Herkunft, Bildung und ars vivendi, Grundbesitz und Villen, soziales Prestige und gentilizische memoria“ – und das in einer „sozialen Welt“, die nun sehr deutlich durch „Hierarchisierung und Stratifizierung“ in einem „vertikal differenzierten Rangklassensystem“ gekennzeichnet war. 44 Generell bedeutet das wiederum, daß die in der neueren sozialwissenschaftlichen und auch wieder historischen Elitenforschung verbreiteten Kategorien und Begriffsraster, die zumindest implizit auf der trennscharfen Unterscheidung bzw. sich gegenseitig geradezu ausschließenden Gegenüberstellung von Leistungs-, Entscheidungsund Positionseliten bestehen, hier ebensowenig weiterhelfen wie bei der Analyse anderer vormoderner Varianten von ‚Adel‘ oder ‚Aristokratie‘. 45 Die Frage nach dem eigentümlichen Habitus der römischen Aristokraten (und nach dessen Wandel seit dem 3. Jahrhundert) verweist bereits auf ein weiteres zentrales Konzept Bourdieus, das bei unserem Programm – wenn auch wiederum eher indirekt – Pate gestanden hat:46 Wir wollen ja nach dem sozialen Kontext oder – um eine der römischen Kultur vielleicht besonders angemessene 43 Eck (1989) 1995, 22f.; ders. (1992) 1995, 137ff.; ders. 2001, 1ff.; 21 und passim, auch zur Frage einer ‚Professionalisierung‘ und ‚Spezialisierung‘, und danach Hölkeskamp 2007, 8 und passim, mit weiterer Literatur; Eich 2005, 266ff. u.ö.; ders. 2008, sowie Walter 2008, 389 zur Begrifflichkeit. 44 Rebenich 2008, 173f. bzw. 162 und 158 (Zitate); Walter 2008. S. zur zeitgenössischen Kritik an Abweichungen etc. Schlinkert 1996, 195ff. Vgl. aber zu „Kontinuität und Ohnmacht“ spätantiker Eliten Pfeilschifter 2012. 45 So mit Recht Duchhardt 2004, 14; 15 und passim mit weiterer Literatur. 46 S. oben, Teil I.

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Metapher zu verwenden – nach der sozialen Arena fragen, in der ‚Generalisten‘ und/oder ‚Spezialisten‘ um die erwähnten Prominenzrollen konkurrieren. Anders – eben mit den erwähnten Bourdieuschen Konzepten – formuliert: Es geht um die Frage nach dem „Feld“ oder eben den verschiedenen, komplementären und/oder sich womöglich bedingenden „Macht- und Kraftfeldern“, auf denen die erwähnten Aristokraten als Akteure auftreten bzw. in unserem Fall auftreten müssen, um ihren Status als Aristokraten zu begründen, zu reproduzieren und auf Dauer zu sichern. Der Zugang zu dem recht eigentümlichen „politischen Feld“ der römischen Republik war von vornherein extrem beschränkt – nämlich auf die Angehörigen einer schmalen, prinzipiell homogenen sozialen Oberschicht, die über einen großen (und auch noch stetig wachsenden) Anteil an der in allen vormodernen Gesellschaften wichtigsten und begehrtesten ökonomischen Ressource, nämlich Grundbesitz, und die daraus resultierende soziale Macht verfügten. Nur sie konnten sich als Akteure auf dieses Feld begeben und um die besonders prestigeträchtigen Prominenzrollen – die nicht zufällig als honores bezeichneten Ämter47 – konkurrieren. Als Positionen der ‚Macht‘ in diesem spezifischen Feld standen die honores zueinander in einer Relation institutionalisierter Hierarchie. Der cursus honorum und das komplexe informelle und auch später nur partiell und prekär durch Normierung formalisierte Regelsystem48 bildeten den Kern der eigentümlichen Gesetze dieses besonderen Mikrokosmos oder Universums – einen Kern, der immer wieder selbst auf diesem „Kampffeld zur Veränderung der Machtverhältnisse“ zur Disposition stand. 49 An der Spitze der dadurch konstituierten internen Hierarchie standen diejenigen, die wie Fabius Cunctator, Marcellus und Scipio Africanus oder auch der erwähnte Metellus als clarissimus in civitate, als principes civitatis oder eben schlicht als ‚bekannt, angesehen, berühmt‘ galten, eben als (g)nobilis.50 Damit 47 Vgl. dazu etwa Hölkeskamp (1987) 2011, 209ff.; 219f.; 322, mit Belegen und Literatur, sowie neuerdings Jacotot 2012 und 2013, 82ff. 48 S. dazu jetzt grundlegend Beck 2005, 62ff. und passim. Vgl. zu dem verwandten Problem der „Ausbildung von Amtswechsel und Amtsfristen“ seit dem 4. Jh. bereits Rilinger (1978) 2007; Hölkeskamp (1987) 2011, 126ff.; 313 u.ö. 49 Bourdieu 2001, 49. S. oben, Teil I. 50 Vgl. dazu Hellegouarc’h (1963) 1972, 227ff. (zu clarus-claritudo); 327ff. (zu princeps) bzw. 224ff. (zu nobilitas).

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waren sie aus der erwähnten permanenten und allgegenwärtigen Konkurrenz um honores überdurchschnittlich erfolgreich hervorgegangen51 und konnten daher auch in besonderem Maße die ihnen dafür zustehenden Prämien beanspruchen, die keineswegs nur immaterieller Natur waren: Indem sie den maximus honos des Consulats gleich mehrfach erreicht hatten, genossen sie nicht nur die daraus resultierende persönliche Anerkennung und ‚Ehre‘ (honos).52 Darüber hinaus verfügten sie zugleich einerseits über höchste dignitas, also Reputation und Rang, die sie etwa zu Meinungsführern im Senat machten,53 und andererseits gesteigerte auctoritas, also jenen besonderen, durchaus konkreten politischen und sozialen Einfluß, der sie zur Durchsetzung ihres Willens befähigte.54 Diese Semantik der Exzellenz im vollen Wortsinn wird in der Debatte um die politische Kultur der Republik auf neue Weise ernst genommen:55 Dabei geht es um die Rolle des populus Romanus in der eigentümlichen soziopolitischen Formation der Republik, in der eine Oligarchie als hochgradig exklusive ‚politische Klasse‘ sich durch das Prinzip ‚Volkswahl‘ nicht nur symbolisch konstituieren und reproduzieren konnte, sondern auch ihre innere Hierarchie durch Zuweisung von Rang und Status an die Akteure und ihre internen Kräfteverhältnisse und Machtrelationen austarieren mußte.56 Einerseits kann der populus Romanus in den Comitien und concilia plebis damit als Georg Simmels ‚dritte Instanz‘ beschrieben werden, die in jährlichem Rhythmus die begehrten Prämien in Gestalt der honores vergibt. Andererseits erscheinen damit auch die symbolischen Dimensionen dieser Ordnung, Art und Ausdrucksformen, relative Gewichtung, 51

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Ihre „Musterkarrieren“ entsprachen gerade nicht den „Karrieremustern“ bzw. den „Regelkarrieren“ des ‚durchschnittlichen‘ Senators/nobilis: Beck 2005, 31ff.; 155ff. Vgl. jetzt auch Linke, 2017, 386ff. zu dem „bekämpften Sieger“ Scipio Africanus. S. dazu Hellegouarc’h (1963) 1972, 383ff. u.ö.; Hölkeskamp (1987) 2011, 209ff.; 219f.; 225f.; 322 u.ö.; ders. 2010, 108ff. u.ö., sowie neuerdings Jacotot 2012 und 2013, bes. 25ff.; 191ff.; 241ff.; 331ff., bes. 338f.; 355ff. und passim, jeweils mit Belegen und weiterer Literatur. S. dazu Hellegouarc’h (1963) 1972, 388ff.; Meier 1984; Hölkeskamp (1987) 2011, 212f.; 322 u.ö., mit Belegen und weiterer Literatur, und neuerdings Jacotot 2013, 361ff. und Badel 2014. S. dazu Hölkeskamp (1987) 2011, 216f.; 219; 322 u.ö.; ders. 2010, 50f. u.ö., mit Belegen und weiterer Literatur. Vgl. dazu Hölkeskamp 2010 und 2017a. Vgl. etwa Flaig 2003; Hölkeskamp (2006) 2017 und ders. 2010, 92ff.; Rosenstein 2012, 31f.; Steel 2013, 42ff.; vgl. auch Jehne 2010, 2014 und 2017. – Die Bedeutung der Wahlen für die politische Klasse spiegelt sich auch in den Konflikten über einzelne Wahlen respektive die verschiedenen Versuche konfliktneutralisierender Regelungen – s. dazu Lundgreen 2011, 53ff. S. generell zu „Technik und Symbolik vormoderner Wahlverfahren“ Weller 2010.

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Konvertierung und Investition unterschiedlicher Kapitalien in der römisch-republikanischen Variante des großen ‚Spiels‘ in neuem Licht – gerade sie lassen sich mit den Kategorien der Bourdieuschen Soziologie trennscharf fassen. Hier hat sich längst erwiesen, daß seine Konzepte des Habitus, der verschiedenen ‚Felder‘ und Kapitalsorten „einen begrifflich theoretischen Rahmen“ darstellen, „mit dessen Hilfe die Grundlagen adeliger Rollenentwürfe“ auf neue Weise „differenziert betrachtet werden können“57 – und das gilt eben nicht nur für die Moderne. Konkret erweist sich das nicht zuletzt an den typischen Praktiken, durch die das symbolische Kapital öffentlichkeitswirksam vorgeführt wurde58 – wie bekanntlich bei der pompa funebris: Bei diesem ‚civic ritual‘ wurde einerseits die selbstbewußte Selbstverortung der großen gentes der Nobilität in der glorreichen Geschichte der res publica multimedial, nämlich performativ, visuell und rhetorisch inszeniert. Zugleich wurde dabei andererseits die Geltung der soziopolitischen Ordnung mitsamt ihres Werte- und Verhaltenscodes und damit immer auch die kulturelle Hegemonie und Legitimität ihrer herrschenden Klasse als Ganzer suggestiv symbolisch bestätigt.59 Diese kulturspezifische Variante von Bourdieus idées-forces in Gestalt eines auf die res publica und die maiestas des populus Romanus fokussierten Ethos der Elite60 war um so wichtiger für die Legitimität und damit die Stabilität dieser Welt, weil in die erwähnte Ordnung des republikanischen Rom allgegenwärtige institutionalisierte Hierarchien, eine ebenso extreme wie (zumindest scheinbar) selbstverständliche Asymmetrie 57 Conze/Wienfort 2004, 9f. – Seltsamerweise vergibt Harris 2016 in seiner tour de force durch ein Jahrtausend römischer ‚Macht‘ durchaus eine Chance, wenn er Bourdieu als „falsest prophet“ unter allen Theoretikern der „workings of power“ von Aristoteles über Montesquieu und Marx bis Foucault übergeht (13 mit Anm. 35). 58 Vgl. dazu insgesamt etwa Gruen 1996; Flaig 2003; Flower (2004) 2014; Hölkeskamp (2008) 2017; ders. 2016, sowie die Beiträge in Eck/Heil (Hg.) 2005, die sich allerdings zum größeren Teil auf die (frühe) Kaiserzeit beziehen. Vgl. grundlegend zur Funktion von Kunst, Theater und Literatur in diesem Zusammenhang die Rolle dessen, was Erich Gruen „the lure of Hellenism“ genannt hat: Gruen 1992, v.a. Kapitel 3-5, Zitat: 1. 59 S. dazu grundlegend Flower 1996, Kap. 4 und 5; Blösel 2003, 54ff.; Flaig 2003, 49ff.; ders. 2015 und 2016, ferner etwa Hölkeskamp (2008) 2017, 218ff. und generell Flower (2004) 2014. 60 S. dazu etwa Rosenstein 2006; Hölkeskamp 2010, 49ff.; 53f.; 61ff.; 89f. u.ö.; ders. (1987) 2011, 204ff.; 318ff., jeweils mit umfangreichen Nachweisen.

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des Zugangs zu Ressourcen und Reichtum und damit ein steiles Gefälle der ‚Macht‘ als Strukturprinzip eingeschrieben waren.61 Damit schließt sich der Kreis, das Koordinatensystem einer komparativen Analyse antiker Eliten hat nun seine konkreten Achsen: Anerkannte ‚Vorzüglichkeitsmerkmale‘ basieren auf einem gesamtgesellschaftlich akzeptierten Horizont von ‚nomologischem Wissen‘, also von Werten und normativen Orientierungen, Verhaltensmaßstäben, -codes und -erwartungen.62 Durch diese Einbettung sind sie legitimiert und können daher wiederum die sozial akzeptierten Prominenzrollen definieren. Durch diesen Horizont und den dadurch bestimmten Charakter dieser Prominenzrollen wird wiederum das jeweilige kulturspezifische Repertoire an Medien und Strategien der Distinktion, der Affirmation und Reproduktion von Rang und Vorrang, Status und Hierarchie bestimmt, also auch und vor allem die Art, der Wert und der legitime Einsatz der verschiedenen Kapitalien. Dabei sind die daraus resultierenden kompetitiven Aushandlungsprozesse wiederum in Subsysteme – oder eben ‚Felder‘ – und ihre institutionalisiert-institutionalisierenden Regeln eingebettet. Aber das Koordinatensystem braucht noch eine weitere Achse – die Dimension der Zeit, die Prozesse des Wandels, der Gewichtsverschiebungen und möglicher Interferenzen der kulturellen, sozialen, ökonomischen und institutionellen strukturellen Determinanten und kontingenten politischen Faktoren erfassen kann. Anders formuliert, so könnte man im Blick auf unser konkretes Thema hinzufügen: Der Wechselkurs zwischen dem sozialen, kulturellen und politischen Kapital der römischen Aristokraten stand immer wieder zur Verund Aushandlung an. Dabei ging es eben um die spezifischen (ererbten und erworbenen) Kapitalsorten, welche die nobiles als Senatoren, Feldherren und Priester, Patrone, Redner und Anwälte einerseits zu akkumulieren und andererseits in jenes spezifische Kapital zu konvertieren hatten, das auf dem politischen Feld am meisten galt – und es ist der sich wandelnde Grad dieser Konvertierbarkeit, der den relativen Wert dieser Kapitalien vergrößern oder auch vermindern kann. Das politische Feld und das ebenfalls besondere „Feld der Macht“ stehen also in einem eigentümlichen (und gewissermaßen eigen-sinnigen) Be61 Hölkeskamp (1987) 2011, Kap. V und VI; ders. 2010, 31f.; 133f. u.ö. Vgl. etwa bereits Gruen 1991. 62 S. dazu Rüsen/Hölkeskamp 2003, 4; 6 und passim.

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dingungs- und Komplementärverhältnis – und in dem dadurch markierten komplexen, permanent variier- und wandelbaren Parallelogramm von Prominenzrollen und Kapital(ien), Profiten und Prämien konstituieren sich die spezifischen „Karrierefelder“ immer wieder neu und in modifizierten Formen. Das gilt ganz besonders in der turbulenten Epoche seit der Mitte des ersten Jahrhunderts bis zur Konsolidierung des Principats63 – aber das ist ein anderes, mindestens ebenso weites Feld.

63 Vgl. dazu etwa Stein-Hölkeskamp 2003 und 2011; Roller 2001 und 2011. Vgl. neuerdings auch die einschlägigen Beiträge in Gilhaus/Kirsch/Mossong/Reich/Wirz (Hg.) 2016.

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Plenum

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Literatur

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Elke Stein-Hölkeskamp – Schriften

I. Monographien 1. 2. 3.

Adelskultur und Polisgesellschaft. Studien zum griechischen Adel in archaischer und klassischer Zeit, Stuttgart 1989. 272 S. Das römische Gastmahl. Eine Kulturgeschichte, München 2005. 364 S.; 2. Aufl. München 2010 Das archaische Griechenland. Die Stadt und das Meer. C.H. Beck Geschichte der Antike Band 1, München 2015. 302 S.

II. Sammelbände (als Mitherausgeberin) 1. 2.

3. 4.

Von Romulus zu Augustus. Große Gestalten der römischen Republik. Hrsg. von K.-J. Hölkeskamp und E. St.-H., München 2000; 2. Aufl. München 2010 Sinn (in) der Antike. Orientierungssysteme, Leitbilder und Wertkonzepte im Altertum. Hrsg. von K.-J. Hölkeskamp, J. Rüsen, E. St.-H. und H. Th. Grütter, Mainz 2003 Erinnerungsorte der Antike. Die römische Welt. Hrsg. von E. St.-H. und K.-J. Hölkeskamp, München 2006 Die griechische Welt. Erinnerungsorte der Antike. Hrsg. von E. St.-H. und K.-J. Hölkeskamp, München 2010

III. Aufsätze 1. 2. 3.

Lebensstil als Selbstdarstellung: Aristokraten beim Symposion, in: Euphronios und seine Zeit. Hrsg. von I. Wehgartner, Berlin 1992, 39-48 Tirannidi e ricerca dell'eunomia, in: I GRECI. Storia - cultura - arte - società, vol. II, 1. Ed. S. Settis et al., Turin 1996, 653-679 Adel und Volk bei Theognis, in: Volk und Verfassung im vorhellenistischen Griechenland. Hrsg. von W. Eder und K.-J. Hölkeskamp, Stuttgart 1997, 21-35

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Elke Stein-Hölkeskamp – Schriftenverzeichnis

4. 5. 6.

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Kimon und die athenische Demokratie, in: Hermes 127, 1999, 145-164 Polykrates, in: Große Gestalten der Griechischen Antike. Hrsg. von K. Brodersen, München 1999, 105-112 Perikles, Kleon und Alkibiades als Redner: Eine zentrale Rolle der athenischen Demokratie im Wandel? in: Rede und Redner - Bewertung und Darstellung in den antiken Kulturen. Hrsg. von Ch. Neumeister und W. Raeck, Möhnesee 2000, 79-93 Marcus Porcius Cato – der stoische Streiter für die verlorene Republik, in: Von Romulus zu Augustus (s. o. unter II), 292-306 Ciceronische Convivia: Der rastlose Republikaner und die zügellosen Zecher, in: Hermes 129, 2001, 362-376 Culinarische Codes: Das ideale Bankett bei Plinius d.J. und seinen Zeitgenossen, in: Klio 84, 2002, 2, 465-490 Tödliches Tafeln. Gastmähler in neronischer Zeit, in: Pervertere: Ästhetik der Verkehrung. Literatur und Kultur neronischer Zeit und ihre Rezeption. Hrsg. von L. Castagna und G. Vogt-Spira, München etc. 2002, 3-28 Vom homo politicus zum homo litteratus. Lebensziele und Lebensideale der römischen Elite von Cicero bis zum jüngeren Plinius, in: Sinn (in) der Antike (s.o. unter II), 315-334 Damen beim Dinner: zu Tisch mit Lesbia und Livia, in: Hermes 133, 2005, 196-214 Convivia mit Clodia und Calpurnia. Frauen bei römischen Gastmählern, in: Lebenswelten. Bilder und Räume in der römischen Stadt der Kaiserzeit. Hrsg. von R. Neudecker und P. Zanker, Wiesbaden 2005, 175-185 Das römische Haus – die memoria der Mauern, in: Erinnerungsorte der Antike. Die römische Welt (s.o. unter II), 300-320 Im Land der Kirke und der Kyklopen. Immigranten und Indigene in den süditalischen Siedlungen des 8. und 7. Jahrhunderts v. Chr., in: Klio 88, 2006, 2, 311-327 Tempestiva convivia – das Gastmahl und die Ordnung der Zeit, in: Das römische Bankett im Spiegel der Altertumswissenschaften. Hrsg. von K. Vössing, Stuttgart 2008, 143-155 Pompeji 79-2009 n. Chr. – Fall und Aufstieg einer antiken Stadt, in: Antike und Abendland 56, 2010, 196-217

Elke Stein-Hölkeskamp – Schriftenverzeichnis

18. Demokratie – die ‚herrschende Hand des Volkes‘, in: Die griechische Welt. Erinnerungsorte der Antike, (s.o. unter II) 487-509 19. Zwischen Pflicht und Neigung? Lebensläufe und Lebensentwürfe in der römischen Reichsaristokratie der Kaiserzeit, in: Von der militia equestris zur militia urbana. Prominenzrollen und Karrierefelder im antiken Rom. Hrsg. von W. Blösel, K.-J. Hölkeskamp, Stuttgart 2011, 175-195 20. Werben um die Mehrheit. Demokratie und Agonalität im klassischen Athen, in: Genesis und Dynamiken der Mehrheitsentscheidung. Schriften des Historischen Kollegs Bd. 85. Hrsg. von E. Flaig und E. Müller-Luckner, München 2013, 65-78 21. Macht, Memoria und Monumente: Marius, Sulla und der Kampf um den öffentlichen Raum, in: Klio 95, 2013, 429-446 22. Essen ohne Grenzen – Transfer und Transgression im Imperium Romanum, in: Hermes 142, 2014, 162-180 23. „Immer der Beste sein“ – Konkurrenz in der athenischen Demokratie, in: Konkurrenz in der Geschichte. Praktiken – Werte – Institutionalisierungen. Hrsg. von R. Jessen, Frankfurt/M. 2014, 119-140 24. Die Sorge um sich und die anderen. Plinius der Jüngere als amicus und patronus, in: Streben nach Vollkommenheit: Sorgen. Hrsg. von G. Vogt-Spira, Köln 2015, 39-55 25. Zwischen Parodie und Perversion. Verkehrungen des Triumphes in der frühen Kaiserzeit, in: Raum und Performanz. Rituale in Residenzen von der Antike bis 1815. Hrsg. von D. Boschung, K.-J. Hölkeskamp und C. Sode, Stuttgart 2015, 127-142 26. Marius, Sulla, and the War over Monumental Memory and Public Space, in: Memory in Ancient Rome and Early Christianity. Ed. by K. Galinsky, Oxford 2016, 214-234 27. Theognis and the ambivalence of aristocracy, in: H. Beck, P.J. Smith (eds.), Megarian Moments. The local World of an Ancient Greek City-State. Teiresias Supplements Online, Volume 1, Montreal 2018 28. Griechische Freiheit: Freiheit in der Polis versus Freiheit von der Polis, in: Streben nach Vollkommenheit: Freiheit. Hrsg. von G. Vogt-Spira, Köln ca. 2018 (zum Druck angenommen)

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Elke Stein-Hölkeskamp – Schriftenverzeichnis

29. E. Stein-Hölkeskamp und Karl-Joachim Hölkeskamp (Hg.), Erinnerungsorte der Antike: Die römische Welt, München 2006; dies. (Hg.), Die griechische Welt: Erinnerungsorte der Antike, München 2010. Vgl. auch dies., Erinnerungsorte der griechischen und römischen Welt. Zur Anwendung eines modernen Konzepts auf die antike Welt, in: H. von Hesberg/ J. Kunow/Th. Otten (Hgg.), Denkmal – Erinnerung – Wertstiftung. Aspekte der Validierung im europäischen Vergleich, Worms 2017, 83-91.

IV. Lexikonartikel; Beiträge zu Handbüchern und Sammelbänden 1.

„Adel (griechisch)“, „Alkmaionidai“, „Aristeides“ und weitere Artikel, in: Der Neue Pauly, Bd. 1, Tübingen 1996 2. „Bakchiadai“ und weitere Artikel, in: Der Neue Pauly, Bd. 2, Tübingen 1997 3. „Damasias“, „Ephialtes“ und weitere Artikel, in: Der Neue Pauly, Bd. 3, Tübingen 1997 4. „Hermokopidenfrevel“, „Ionischer Aufstand“, „Isagoras“ und weitere Artikel, in: Der Neue Pauly, Bd. 5, Tübingen 1998 5. „Kallimachos“, „Kimon“, „Kylon“ und weitere Artikel, in: Der Neue Pauly, Bd. 6, Tübingen 1999 6. „Lelantischer Krieg“, „Medismos“ und weitere Artikel, in: Der Neue Pauly, Bd. 7, Tübingen 1999 7. „Nikias“ und weitere Artikel, in: Der Neue Pauly, Bd. 8, Tübingen 2000 8. „Orthagoras“, „Philaidai“ und weitere Artikel, in: Der Neue Pauly, Bd. 9, Tübingen 2000 9. Das antike Symposion - Kult, Fest und Kommunikation, in: Brockhaus. Die Bibliothek: Kunst und Kultur, Bd. 2: Säulen, Tempel und Pagoden, Leipzig 1997, 61-64 10. Kapitel II 2: Die „homerische Gesellschaft“; Kapitel II 4: Krise und Konsolidierung der Polis, in: Geschichte der Antiken Welt. Ein Handbuch. Hrsg. von H.-J. Gehrke und H. Schneider, Stuttgart 2000, 44-58; 74-96; 2. Aufl. Stuttgart 2006, 77-91; 106-128; 3. Aufl. Stuttgart 2010, 77-91; 106-128; 4. Aufl. Stuttgart 2013, 90-101; 120-144

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11.

The Early Tyrants, in: A Companion to Archaic Greece, ed. by K.A. Raaflaub, H. van Wees, Chichester 2009, 2. Aufl. 2013, 100-116 12. Class and Power, in: A Companion to Food in the Ancient World, ed. by J.M. Wilkins, R. Nadeau, Chichester 2015, 85-94 V. Unterrichtsmaterialien 1.

„Politik in der späten römischen Republik“, Teil 3: 59-45 v. Chr. Studienbrief für das Hauptstudium Geschichte an der Fernuniversität, Hagen 1999 (117 S.)

VI. Rezensionen 1.

2.

3. 4. 5. 6. 7.

8.

K. Raaflaub, Die Entdeckung der Freiheit. Zur historischen Semantik und Gesellschaftsgeschichte eines politischen Grundbegriffes der Griechen, München 1985, in: Gymnasium 98, 1991, 91-93 J. Ober, Mass and Elite in Democratic Athens. Rhetoric, Ideology, and the Power of the People, Princeton 1989, in: Historische Zeitschrift 253, 1991, 699701 B. Smarczyk, Bündnerautonomie und athenische Seebundspolitik im Dekeleischen Krieg, Frankfurt/M. 1986, in: Gymnasium 99, 1992, 63-65 L.B. Carter, The Quiet Athenian, Oxford 1986, in: Gnomon 64, 1992, 321-325 J.E. Stambaugh, The Ancient Roman City, Baltimore, London 1988, in: Historische Zeitschrift 255, 1992, 435-436 City and Country in the Ancient World. Ed. by J. Rich, A. Wallace-Hadrill, London, New York 1991, in: Historische Zeitschrift 256, 1993, 729-731 Roman Art in the Private Sphere. New Perspectives on the Architecture and Decor of the Domus, Villa, and Insula. Ed. by E.K. Gazda, Ann Arbor 1991, in: Gnomon 65, 1993, 247-253 Zweihundert Jahre Homer-Forschung. Rückblick und Ausblick. Hrsg. von J. Latacz (Colloquium Rauricum, Bd.2), Stuttgart, Leipzig 1991, in: Historische Zeitschrift 258, 1994, 444-445

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9.

Dining in a Classical Context. Ed. by W.J. Slater, Ann Arbor 1991, in: Gnomon 66, 1994, 423-431 10. From Political Architecture to Stephanus Byzantius. Sources for the Ancient Greek Polis. Ed. by D. Whitehead, Stuttgart 1994, in: Historische Zeitschrift 263, 1996, 165-167 11. Ch. Schubert: Perikles, Darmstadt 1994, in: Gymnasium 105, 1998, 254-256 12. Greek Civilization. An Introduction, ed. by B.A. Sparkes, Oxford 1998, in: Historische Zeitschrift 268, 1999, 709-711 13. J. Bleicken, Cicero und die Ritter, Göttingen 1995, in: Klio 81, 1999, 2, 542543 14. M. Jehne, Caesar, München 1995, in: Klio 81, 1999, 2, 544 15. J. de Romilly, Alcibiade ou les dangers de l’ambition, Paris 1995, in: Klio 82, 2000, 1, 243-244 16. A.J. Podlecki, Perikles and his Circle, London, New York 1998, in: Gymnasium 107, 2000, 557-559 17. Domestic Space in the Roman World: Pompeii and beyond. Ed. by R. Laurence, A. Wallace-Hadrill, Portsmouth 1997, in: Bonner Jahrbücher 200, 2000 (2003), 652-654 18. Meals in a Social Context. Aspects of the Communal Meal in the Hellenistic and Roman World. Ed. by I. Nielsen and H.S. Nielsen, Aarhus 1998, in: Klio 83, 2001, 2, 489-490 19. H. Blum, Purpur als Statussymbol in der griechischen Welt, Bonn 1998, in: Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte, Rom. Abt. 118, 2001, 517-522 20. A. Dalby, Empire of Pleasures. Luxury and indulgence in the Roman world, London, New York 2000, in: Gnomon 74, 2002, 520-523 21. G. Gerlach, Zu Tisch bei den alten Römern. Eine Kulturgeschichte des Essens und Trinkens, Stuttgart 2001, in: Klio 84, 2002, 2, 547-549 22. U. Fellmeth, Brot und Politik. Ernährung, Tafelluxus und Hunger im antiken Rom, Stuttgart 2001, in: Gnomon 75, 2003, 144-147 23. Greek Identity in the Western Mediterranean. Papers in Honour of Brian Shefton. Ed. by Kathryn Lomas, Leiden 2004, in: Klio 87, 2005, 1, 231-232

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24. B. Rawson, Children and Childhood in Roman Italy, Oxford, New York 2003, in: Historische Zeitschrift 281, 2005, 428-430 25. K. Dunbabin, The Roman Banquet. Images of Conviviality, Cambridge 2004, in: Gnomon 78, 2006, 39-45 26. K.-W. Weeber: Die Schwelgerei, das süße Gift ... Luxus im alten Rom, Darmstadt 2003, in: Gymnasium 113, 2006, 195-197 27. O. Hiltbrunner, Gastfreundschaft in der Antike und im frühen Christentum, Stuttgart 2005, in: Bonner Jahrbücher 207, 2007 (2009), 469-471 28. R. Nadeau, Les manières de table dans le monde gréco-romain., Rennes 2010, in: Klio 94, 2012, 1, 204-206 29. D. Schnurbusch, Convivium. Form und Bedeutung aristokratischer Geselligkeit in der römischen Antike, Stuttgart 2011, in: Gnomon 84, 2012, 425429 30. S. Page, Der ideale Aristokrat. Plinius der Jüngere und das Sozialprofil der Senatoren in der Kaiserzeit, Heidelberg 2015, in: Historische Zeitschrift 304, 2017, 463-465 31. J. Ober, Das antike Griechenland. Eine neue Geschichte, Stuttgart 2016, in: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft 65, 2017, 375-377 32. W. Tietz, Dilectus ciborum. Essen im Diskurs der römischen Antike, Göttingen 2013. in: Klio 99, 2017, 1, 358-363 33. S.B. Ferrario, Historical Agency and the ‚Great Man‘ in Classical Greece, Cambridge 2014, in: Gnomon 90, 2018, 49-52 34. M. Wecowski, The Rise of the Greek Aristocratic Banquet, Oxford 2014, in: Klio (zum Druck angenommen)

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I. Monographien 1. Die Entstehung der Nobilität. Studien zur sozialen und politischen Geschichte der römischen Republik im 4. Jhdt. v. Chr., Stuttgart 1987 (303 S.) 1a. Die Entstehung der Nobilität. Studien zur sozialen und politischen Geschichte der römischen Republik im 4. Jh. v. Chr., 2. erweiterte Auflage Stuttgart 2011 (mit einer Einleitung: „Die ‚klassische‘ Republik in der Forschung 1986–2011 – Themen und Tendenzen“, und „Addenda 2011“) (XXXIII, 344 S.) 2. Schiedsrichter, Gesetzgeber und Gesetzgebung im archaischen Griechenland, Stuttgart 1999 (Historia-Einzelschrift 131) (343 S.) 3. SENATVS POPVLVSQVE ROMANVS. Die politische Kultur der Republik – Dimensionen und Deutungen, Stuttgart 2004 (334 S.) 4. Rekonstruktionen einer Republik. Die politische Kultur des antiken Rom und die Forschung der letzten Jahrzehnte, München 2004 (Historische Zeitschrift, Beihefte [N.F.] Band 38) (146 S.) 4a. Reconstruire une République. „La culture politique“ de la Rome antique et la recherche des dernières décennies, Nantes 2008 (XI, 157 S.) (französische Übersetzung von I, Nr. 4, mit einer Einleitung von J.-M. David) 4b. Reconstructing the Roman Republic. An Ancient Political Culture and Modern Research, Princeton 2010 (XIV, 189 S.) (überarbeitete, aktualisierte und erweiterte englische Übersetzung von I, Nr. 4) 4c. Modelli per una repubblica. La cultura politica dell’antica Roma e la ricerca degli ultimi decenni, Rom 2016 (Centro Ricerche e Documentazione sull’Antichità Classica, Monografie 38) (aktualisierte italienische Übersetzung von I, Nr. 4b, mit einem Vorwort von G. Zecchini) (XIV, 218 S.) 5. LIBERA RES PUBLICA. Die politische Kultur des antiken Rom – Positionen und Perspektiven, Stuttgart 2017 (400 S.)

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II. Herausgeberschaften 1. Volk und Verfassung im vorhellenistischen Griechenland. Beiträge auf dem Symposium zu Ehren von Karl-Wilhelm Welwei, hg. von W. Eder, K.-J. H., Stuttgart 1997 2. Von Romulus zu Augustus. Große Gestalten der römischen Republik, hg. von K.-J. H., E. Stein-Hölkeskamp, München 2000, 2. Auflage 2010 3. Sinn (in) der Antike. Orientierungssysteme, Leitbilder und Wertkonzepte im Altertum, hg. von K.-J. H., J. Rüsen, E. Stein-Hölkeskamp, H. Th. Grütter, Mainz 2003 4. Erinnerungsorte der Antike: Die römische Welt, hg. von E. Stein-Hölkeskamp, K.-J. H., München 2006 5. Eine politische Kultur (in) der Krise? Die „letzte Generation“ der römischen Republik, hg. von K.-J. H., E. Müller-Luckner, München 2009 6. Phaëthon. Ein Mythos in Antike und Moderne, hg. von K.-J.H., St. Rebenich, Stuttgart 2009 7. Die griechische Welt: Erinnerungsorte der Antike, hg. von E. Stein-Hölkeskamp, K.-J. H., München 2010 8. Von der militia equestris zur militia urbana. Prominenzrollen und Karrierefelder im antiken Rom, hg. von W. Blösel, K.-J.H., Stuttgart 2011 9. Raum und Performanz. Rituale in Residenzen von der Antike bis 1815, hg. von D. Boschung, K.-J.H., C. Sode, Stuttgart 2015

III. Aufsätze 1. Das Plebiscitum Ogulnium de sacerdotibus. Überlegungen zu Authentizität und Interpretation der livianischen Überlieferung, in: Rheinisches Museum für Philologie 131, 1988, 51-67 2. T.Quinctius, Consul 354, II 351? Eine prosopographische Notiz, in: Historia 37, 1988, S. 379-382 3. Die Entstehung der Nobilität und der Funktionswandel des Volkstribunats: die historische Bedeutung der lex Hortensia de plebiscitis, in: Archiv für Kulturgeschichte 70, 1988, 271-312 (überarbeiteter und ergänzter ND in: SENATVS POPVLVSQVE ROMANVS, s. o. I, Nr. 3, 49-83)

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4. Senat und Volkstribunat im frühen 3. Jahrhundert v. Chr., in: Staat und Staatlichkeit in der frühen römischen Republik. Akten eines Symposiums, 12.-15. Juli 1988, Freie Universität Berlin, hg. von W. Eder, Stuttgart 1990, 437-457 (überarbeiteter und ergänzter ND in: SENATVS POPVLVSQVE ROMANVS, s. o. I, Nr. 3, 85-103) 5. Written Law in Archaic Greece, in: Proceedings of the Cambridge Philological Society n.s. 38, 1992, 87-117 6. Conquest, Competition and Consensus: Roman Expansion in Italy and the Rise of the Nobilitas, in: Historia 42, 1993, 12-39 (überarbeiteter und ergänzter ND in: SENATVS POPVLVSQVE ROMANVS, s. o. I, Nr. 3, 11-48) 7. Demonax und die Neuordnung der Bürgerschaft von Kyrene, in: Hermes 121, 1993, 404-421 8. Tempel, Agora und Alphabet. Die Entstehungsbedingungen von Gesetzgebung in der archaischen Polis, in: Rechtskodifizierung und soziale Normen im interkulturellen Vergleich, hg. von H.-J. Gehrke, Tübingen 1994, 135-164 9. Arbitrators, Lawgivers and the ‚Codification of Law‘ in Archaic Greece: Problems and Perspectives, in: METIS. Revue d’anthropologie du monde grec ancien 7, 1992 (erschienen 1995), 49-81 10. Oratoris maxima scaena: Reden vor dem Volk in der politischen Kultur der Republik, in: Demokratie in Rom? Die Rolle des Volkes in der Politik der römischen Republik, hg. von M. Jehne, Stuttgart 1995, 11-49 (überarbeiteter und ergänzter ND in: SENATVS POPVLVSQVE ROMANVS, s. o. I, Nr. 3, 219-256) 11. Exempla und mos maiorum: Überlegungen zum kollektiven Gedächtnis der Nobilität, in: Vergangenheit und Lebenswelt. Soziale Kommunikation, Traditionsbildung und historisches Bewußtsein, hg. von H.-J. Gehrke, A. Möller, Tübingen 1996, 301-338 (überarbeiteter und ergänzter ND in: SENATVS POPVLVSQVE ROMANVS, s. o. I, Nr. 3, 169-198) 12. Agorai bei Homer, in: Volk und Verfassung im vorhellenistischen Griechenland, 1997 (s.o., II, Nr. 1), 1-19 13. Zwischen „System“ und „Geschichte“ – Theodor Mommsens Staatsrecht und die römische „Verfassung“ in Frankreich und Deutschland, in: Die späte römische Republik. La fin de la République romaine. Un débat franco-allemand d’histoire et d’historiographie, sous la direction de H. Bruhns, J. M. David, W. Nippel, Paris (Mélanges de l’Ecole Française de Rome) 1997, 93-111

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14. Kommentar zu J.-L. Ferrary, Optimates et populares. Le problème du rôle de l’idéologie dans la politique, in: Die späte römische Republik, 1997 (s.o., III, Nr. 13), 232-235 15. Parteiungen und politische Willensbildung im demokratischen Athen: Perikles und Thukydides, Sohn des Melesias, in: Historische Zeitschrift 267, 1998, 1-27 16. Römische gentes und griechische Genealogien, in: Rezeption und Identität. Die kulturelle Auseinandersetzung Roms mit Griechenland als europäisches Paradigma, hg. von G. Vogt-Spira, B. Rommel, Stuttgart 1999, 3-21 (überarbeiteter und ergänzter ND in: SENATVS POPVLVSQVE ROMANVS, s. o. I, Nr. 3, 199-217) 17. Drakon, in: Große Gestalten der griechischen Antike. 58 historische Porträts von Homer bis Kleopatra, hg. von K. Brodersen, München 1999, 79-84 18. Fides — deditio in fidem — dextra data et accepta. Recht, Religion und Ritual in Rom, in: The Roman Middle Republic. Politics, Religion, and Historiography c. 400-133 B.C., ed. by Chr. Bruun (Acta Instituti Romani Finlandiae, vol. 23), Rom 2000, S.223-250 (überarbeiteter und ergänzter ND in: SENATVS POPVLVSQVE ROMANVS, s. o. I, Nr. 3, 105-135) 19. Zwischen Agon und Argumentation. Rede und Redner in der archaischen Polis, in: Rede und Redner. Bewertung und Darstellung in den antiken Kulturen, hg. von Chr. Neumeister, W. Raeck (Frankfurter Archäologische Schriften Bd. 1), Möhnesee 2000, 17-43 20. (In-)Schrift und Monument. Zum Begriff des Gesetzes im archaischen und klassischen Griechenland, in: Zeitschrift für Papyrologie und Epigraphik 132, 2000, 73-96 21. „Senat und Volk von Rom“ – Kurzbiographie einer Republik, in: Von Romulus zu Augustus, 2000 (s.o., II, Nr. 2), 11-35 22. Lucius Cornelius Sulla – Revolutionär und restaurativer Reformer, in: Von Romulus zu Augustus, 2000 (s.o., II, Nr. 2), 199-218 23. Marathon – vom Monument zum Mythos, in: Gab es das Griechische Wunder? Griechenland zwischen dem Ende des 6. und der Mitte des 5. Jahrhunderts v.Chr., hg. von D. Papenfuß, V.M. Strocka, Mainz 2001, S. 329-353 24. Capitol, Comitium und Forum. Öffentliche Räume, sakrale Topographie und Erinnerungslandschaften der römischen Republik, in: Studien zu antiken Identitäten, hg. von St. Faller (Identitäten und Alteritäten, hg. von H.-J. Gehrke

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et al., Bd. 9), Würzburg 2001, 97-132 (überarbeiteter und ergänzter ND in: SENATVS POPVLVSQVE ROMANVS, s. o. I, Nr. 3, 137-168) 25. Nomos, Thesmos und Verwandtes. Vergleichende Überlegungen zur Konzeptualisierung geschriebenen Rechts im klassischen Griechenland, in: Demokratie, Recht und soziale Kontrolle im klassischen Athen, hg. von D. Cohen, E. Müller-Luckner, München 2002, 115-146 26. Ptolis and agore. Homer and the Archaeology of the City-State, in: Omero tremila anni dopo. Atti del Congresso Genova, 6-8 luglio 2000, a cura di F. Montanari, Rom 2002, 297-342 27. Homer in the World of Odysseus. Old Problems and New Perspectives in Recent Research, in: Ordia Prima. Revista de Estudios Clásicos 1, 2002, 115-120 28. Einleitung (mit J. Rüsen): Warum es sich lohnt, mit der Sinnfrage die Antike zu interpretieren, in: Sinn (in) der Antike, 2003 (s.o., II, Nr. 3), 1-15 29. Institutionalisierung durch Verortung. Die Entstehung der Öffentlichkeit im frühen Griechenland, in: Sinn (in) der Antike, 2003 (s.o., II, Nr. 3), 81-104 30. Ikonen der Virtus – exemplarische Helden(-taten) im monumentalen Gedächtnis der römischen Republik, in: Modelli eroici dall´Antichità alla cultura europea, a cura di A. Barzanò, C. Bearzot, F. Landucci, L. Prandi, G. Zecchini, Rom 2003, 213-237 31. The Polis and its Spaces – the Politics of Spatiality. Tendencies in Recent Research, in: Ordia Prima. Revista de Estudios Clásicos 3, 2004, 25-40 32. What’s in a Code? Solon’s Laws between Complexity, Compilation and Contingency, in: Hermes 133, 2005, 280-293 33. Ein „Gegensatz von Form und Inhalt“. Theodor Mommsens Konzept des republikanischen „Senatsregiments“ – Hindernis oder Herausforderung?, in: Theodor Mommsens langer Schatten. Das römische Staatsrecht als bleibende Herausforderung für die Forschung, hg. von W. Nippel, Hildesheim etc. 2005, 87129 (überarbeiteter ND in: LIBERA RES PUBLICA, s. o. I, Nr. 5, 9-41) 34. Die Schlacht von Marathon – Strandscharmützel oder Geburtsschrei Europas?,in: Und keine Schlacht bei Marathon. Große Ereignisse und Mythen der europäischen Geschichte, hrsg. von W. Krieger, Stuttgart 2005, 2. Aufl. 2006, 124; 321-325 35. Rituali e cerimonie «alla romana». Nuove prospettive sulla cultura politica dell’età repubblicana, in: Studi storici 47, 2006, 2, 319-363

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36. Konsens und Konkurrenz. Die politische Kultur der römischen Republik in neuer Sicht, in: Klio 88, 2, 2006, 360-396 (überarbeiteter ND in: LIBERA RES PUBLICA, s. o. I, Nr. 5, 123-161) 37. Einleitung (mit E. Stein-Hölkeskamp): „Erinnerungsorte“ – Begriff und Programm, in: Erinnerungsorte der Antike (s.o. II, Nr. 4), 11-14; 726-727 38. Der Triumph – „erinnere Dich, daß Du ein Mensch bist“, in: Erinnerungsorte der Antike (s.o. II, Nr. 4), 258-276; 745-747 39. Pomp und Prozessionen. Rituale und Zeremonien in der politischen Kultur der römischen Republik, in: Jahrbuch des Historischen Kollegs 2006 (2007), 3572 40. Herrschaft, Verwaltung und Verwandtes. Prolegomena zu Konzepten und Kategorien, in: Herrschen und Verwalten. Der Alltag der römischen Administration in der Hohen Kaiserzeit, hg. von R. Haensch, J. Heinrichs, Köln etc. 2007, 1-18 41. Hierarchie und Konsens. Pompae in der politischen Kultur der römischen Republik, in: Machtfragen. Zur kulturellen Repräsentation und Konstruktion von Macht in Antike, Mittelalter und Neuzeit, hg. von A. H. Arweiler, B.M. Gauly, Stuttgart 2008, 79-126 (überarbeiteter ND in: LIBERA RES PUBLICA, s. o. I, Nr. 5, 189-236) 42. Mythos und Politik – (nicht nur) in der Antike. Anregungen und Angebote der neuen „historischen Politikforschung“, in: Historische Zeitschrift 288, 2009, 1-50 43. Eine politische Kultur (in) der Krise? Gemäßigt radikale Vorbemerkungen zum kategorischen Imperativ der Konzepte, in: Eine politische Kultur (in) der Krise? (s.o., II, Nr. 5), 1-25 (überarbeiteter ND in: LIBERA RES PUBLICA, s. o. I, Nr. 5, 311-327) 44. Mythos und Politik in der Antike. Bemerkungen zu Begriffen und (Be-)Deutungen, in: Phaëthon (s.o., II, Nr. 6), 7-20 45. (mit E. Stein-Hölkeskamp) Einleitung: Erinnerungsorte à la grecque – nochmals zu Begriff und Programm, in: Die griechische Welt (s.o. II, Nr. 7), 11-16; 604-606 46. Lykurg – der Mythos vom Verfassungsstifter und Erzieher, in: Die griechische Welt (s.o. II, Nr. 7), 316-335; 635-638 47. (mit E. Stein-Hölkeskamp) Erinnerungsorte (in) der Antike – Programm eines Projektes, in: Geschichte in Wissenschaft und Unterricht 62, 2011, 1/2, 37-49

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48. Self-serving Sermons. Oratory and the self-construction of the republican aristocrat, in: Praise and Blame in Roman Republican Rhetoric, ed. by C. Smith, R. Corvino, Swansea 2011, 17-34 49. ‚Prominenzrollen‘ und ‚Karrierefelder‘ – Einleitende Bemerkungen zu Thematik und Begriffen, in: Von der militia equestris (s.o. II, Nr. 8), 9-27 (überarbeiteter ND in: LIBERA RES PUBLICA, s. o. I, Nr. 5, 107-122) 50. The Roman republic as theatre of power: the consuls as leading actors, in: Consuls and res publica. Holding High Office in the Roman Republic, ed. by H. Beck, A. Duplá, M. Jehne, F. Pina Polo, Cambridge 2011, 161-181 51. What’s in a Text? Reconstructing the Roman Republic – Approaches and Aims Once Again, in: Bulletin of the Institute of Classical Studies 54, 2, 2011, 115-124 52. Friedrich Münzer – Werk und Wirkung, in: Friedrich Münzer, Kleine Schriften, hg. von M. Haake, A.-C. Harders, Stuttgart 2012, XIII-XLVI (überarbeiteter ND in: LIBERA RES PUBLICA, s. o. I, Nr. 5, 43-71) 53. Im Gewebe der Geschichte(n). Memoria, Monumente und ihre mythhistorische Vernetzung, in: Klio 94, 2, 2012, 380-414 (überarbeiteter ND in: LIBERA RES PUBLICA, s. o. A, Nr. 5, 237-271) 54. Friends, Romans, countrymen. Addressing the Roman People and the Rhetoric of Inclusion, in: Community and Communication: Oratory and Politics in Republican Rome, ed. by C. Steel, H. van der Blom, Oxford 2013, 11-28 55. Concordia contionalis. Die rhetorische Konstruktion von Konsens in der römischen Republik, in: Genesis und Dynamiken der Mehrheitsentscheidung, hg. von E. Flaig unter Mitarbeit von E. Müller Luckner, München 2013, 101-128 (überarbeiteter ND in: LIBERA RES PUBLICA, s. o. I, Nr. 5, 163-188) 56. Ein Programm als Problem. Die „Verschmelzung von Geschichte und Jurisprudenz“ in Theodor Mommsens Staatsrecht – Rückblicke, Seitenblicke und Ausblicke, in: Theodor Mommsen und die Bedeutung des Römischen Rechts, hg. von I. Fargnoli, St. Rebenich, Berlin 2013, 65-91 57. Raum – Präsenz – Performanz. Prozessionen in politischen Kulturen der Vormoderne – Forschungen und Fortschritte, in: Medien der Geschichte – Antikes Griechenland und Rom, hg. von O. Dally, T. Hölscher, S. Muth, R.M. Schneider, Berlin 2014, 359-395 58. ‚Gerechtigkeit(en)’ in antiken Gesellschaften, in: Gerechtigkeit (Europäische Grundbegriffe im Wandel: Verlangen nach Vollkommenheit, Bd. 1), hg. von G. Melville, G. Vogt-Spira, M. Breitenstein, Köln etc. 2014, 17-24 117

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59. In Defense of Concepts, Categories, and Other Abstractions: Remarks on a Theory of Memory (in the Making), in: Memoria Romana. Memory in Rome and Rome in Memory (Memoirs of the American Academy in Rome, Supplement, vol. 10), ed. by K. Galinsky, Ann Arbor 2014, 63-70 60. Konkurrenz als sozialer Handlungsmodus – Überlegungen zu Konzepten, Kategorien und Perspektiven für die historische Forschung, in: Konkurrenz in der Geschichte. Praktiken – Werte – Institutionalisierungen, hg. von R. Jessen, Frankfurt am Main 2014, 33-57 61. ‚Performative turn‘ meets ‚spatial turn‘. Prozessionen und andere Rituale in der neueren Forschung, in: Raum und Performanz (s.o. II, Nr. 9), 15-74 62 In the Web of (Hi-)Stories: Memoria, Monuments and Their Myth-Historical ‚Interconnectedness‘, in: Memory in Ancient Rome and Early Christianity, ed. K. Galinsky, Oxford 2016, 169-213 63. Prestige en construction dans la République romaine: la classe dirigeante et ses stratégies de représentation publique, in: Le prestige à Rome à la fin de la République et au début du Principat, hg. von R. Baudry, F. Hurlet, Paris 2016, 21-37 64. Memoria – Monumenta – Monetae: Medien aristokratischer Selbstdarstellung – das Beispiel der Caecilii Metelli, in: Neue Forschungen zur Münzprägung der Römischen Republik, hg. von W. Hollstein, M. Jehne, F. Haymann, Bonn 2016, 49-82 (überarbeiteter ND in: LIBERA RES PUBLICA, s. o. I, Nr. 5, 273-309) 65. Politische Kultur – Karriere eines Konzepts. Ansätze und Anwendungen am Beispiel der römischen Republik, in: Politische Kultur und soziale Struktur der römischen Republik. Akten eines Kolloquiums aus Anlass des 70. Todestags von Friedrich Münzer, hg. von M. Haake, A.-C. Harders, Stuttgart 2017, 457-495 (überarbeiteter ND in: LIBERA RES PUBLICA, s. o. I, Nr. 5, 73-105) 66. (mit E. Stein-Hölkeskamp), Erinnerungsorte der Antike: Die römische Welt, München 2006; dies. (Hg.), Die griechische Welt: Erinnerungsorte der Antike, München 2010. Vgl. auch dies., Erinnerungsorte der griechischen und römischen Welt. Zur Anwendung eines modernen Konzepts auf die antike Welt, in: H. von Hesberg/J. Kunow/Th. Otten (Hgg.), Denkmal – Erinnerung – Wertstiftung. Aspekte der Validierung im europäischen Vergleich, Worms 2017, 83-91. 67. Mythen, Monumente und Memorialkultur: die ‚corporate identity‘ der gens Fabia, in: Die Weltchronik des Johannes Malalas im Kontext der spätantiken Memorialkultur, hg. von J. Borsch, O. Gengler, M. Meier, Stuttgart 2018 (im Druck) 118

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68. Memoria by multiplication: the Cornelii Scipiones in monumental memory, in: OMNIUM ANNALIUM MONUMENTA: Historical Writing and Historical Evidence in Republican Rome, ed. by C.J. Smith, K. Sandberg, Leiden etc. 2018, 422-476 69. Mythen, Monumente und die Multimedialität der memoria: die ‚corporate identity’ der gens Fabia, in: Klio 100, 2, 2018 (zum Druck angenommen)

IV. Beiträge in Lexika, Handbüchern etc. 1. Artikel „Bias 2“, „Charondas“, in: Der Neue Pauly, Bd. II, Tübingen 1997, 617; 1109f. 2. Artikel „Demonax 1“, „Diagoras“, „Drakon 2“; „Epimenes“, in: Der Neue Pauly, Bd. III, Tübingen 1997, 460; 509; 810f.; 1143 3. La guerra e la pace, in: I GRECI. Storia - cultura - arte - società, hg. von S. Settis, Vol. II: Una storia greca, P. 2: Definizione (VI-IV secolo a.C.), Turin 1997, 481-539 4. Artikel „Lykurgos 4“, in: Der Neue Pauly, Bd. VII, Tübingen 1999, 579f. 5. Kapitel 2, I: Vom Palast zur Polis – die griechische Frühgeschichte als Epoche; Kapitel 2, III: Die Entstehung der Polis: Voraussetzungen und Bedingungen, in: Geschichte der Antike. Ein Studienbuch, hg. von H.-J. Gehrke, H. Schneider, Stuttgart 2000, 17-44; 58-73; 22006, 50-76; 91-105; 32010, 50-76; 91-105; 42013, 63-89; 105-119 6. Artikel „Nikodoros“, in: Der Neue Pauly, Bd. VIII, Tübingen 2000, 917 7. Artikel „Pheidon 1; 2“, „Philolaos“, in: Der Neue Pauly, Bd. IX, Tübingen 2000, 764f.; 833f. 8. Under Roman Roofs: Family, House, and Household, in: The Cambridge Companion to the Roman Republic, ed. by H. Flower, Cambridge 2004, 113-138; 376379; 22014, S.101-126 9. History and Collective Memory in the Middle Republic, in: A Companion to the Roman Republic, ed. by N. Rosenstein, R. Morstein-Marx, Oxford etc. 2006, 478-495 10. Artikel „Auctoritas“, in: International Encyclopedia of Ancient History Online Additions 2017 11. Political Culture – Career of a Concept, in: A Companion to the ‚Political Culture‘ of the Roman Republic, ed. by J. Prag, V. Arena, Oxford etc. ca. 2018 (zum Druck angenommen) 119

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V. Rezensionen/Rezensionsartikel 1. G. Lobrano, Il potere dei tribuni della plebe, Mailand 1982, in: Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte, Rom. Abt. 102, 1985, 537-545 2. L. Fascione, Crimen e quaestio ambitus nell’età repubblicana. Contributo allo studio del diritto criminale repubblicano, Mailand 1984, in: Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte, Rom. Abt. 104, 1987, 791-796 3. Bürgerzwist und politische Gewalt in den griechischen Poleis (H.-J. Gehrke, Stasis. Untersuchungen zu den inneren Kriegen in den griechischen Staaten des 5. und 4. Jahrhunderts v. Chr., München 1985), in: Gymnasium 96, 1989, 149-152 4. Social Struggles in Archaic Rome. New Perspectives on the Conflict of the Orders, ed. by K.A. Raaflaub, Berkeley etc. 1986, in: Gnomon 61, 1989, 304318 5. W. Gawantka, Die sogenannte Polis. Entstehung, Geschichte und Kritik der modernen althistorischen Grundbegriffe der griechische Staat, die griechische Staatsidee, die Polis, Stuttgart 1985, in: Anzeiger für die Altertumswissenschaft 42, 1989, 197-204 6. City and Territory, War and Trade in the Ancient Mediterranean (G. Shipley, A History of Samos, 800-188 B.C., Oxford 1987), in: Mediterranean Historical Review 5, 1990, 72-81 7. M. Gagarin, Early Greek Law, Berkeley etc. 1986, in: Gnomon 62, 1990, 116-128 8. N.S. Rosenstein, Imperatores Victi. Military Defeat and Aristocratic Competition in the Middle and Late Republic, Berkeley etc. 1990, in: Gnomon 66, 1994, 332-341 9. Inschriftliche Gesetzestexte der frühen griechischen Polis. Aus dem Nachlaß von R. Koerner, hg. von K. Hallof, Köln etc. 1993, in: Zeitschrift der SavignyStiftung für Rechtsgeschichte, Rom. Abt. 114, 1997, 456-461 10. The Roman Republic: Government of the People, by the People, for the People? (F. Millar, The Crowd in Rome in the Late Republic, Ann Arbor 1998), in: Scripta Classica Israelica 19, 2000, 203-223 (überarbeiteter und ergänzter ND in: SENATVS POPVLVSQVE ROMANVS, s. o. I, Nr. 4, 257-280) 11. Von den „Dunklen Jahrhunderten“ in das „Zeitalter der Experimente“. Kritische Bemerkungen zur neueren Forschung zum frühen Griechenland

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(S. Langdon [ed.], New Light on a Dark Age. Exploring the Culture of Geometric Greece, Columbia 1997; N. Fisher, H. van Wees [eds.], Archaic Greece: New Approaches and New Evidence, London 1998), in: Gymnasium 107, 2000, 321-330 12. E.W. Robinson, The First Democracies. Early Popular Government Outside Athens, Stuttgart 1997, in: Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte, Rom. Abt. 117, 2000, 489-493 13. Fact(ions) or Fiction? Friedrich Münzer and the Aristocracy of the Roman Republic – then and now, (F. Münzer, Roman Aristocratic Parties and Families. Translated by Thérèse Ridley, Baltimore etc. 1999), in: International Journal of the Classical Tradition 8.1, 2001 (2002), 92-105 14. U. Kenzler, Studien zur Entwicklung und Struktur der griechischen Agora in archaischer und klassischer Zeit, Frankfurt/M. 1999, in: Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte, Rom. Abt. 119, 2002, 389-396 15. A Comparative Study of Thirty City-State Cultures. An Investigation Conducted by the Copenhagen Polis Centre. Ed. by M. H. Hansen, Copenhagen 2000; A Comparative Study of Six City-State Cultures. An Investigation Conducted by the Copenhagen Polis Centre. Ed. by M.H. Hansen, Copenhagen 2002, in: Bryn Mawr Classical Review 2004.04.03 (April), 16 pp. 16. M. Elster, Die Gesetze der mittleren römischen Republik. Text und Kommentar, Darmstadt 2003, in: Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte, Rom. Abt. 122, 2005, 258-267 17. Images of Power: Memory, Myth and Monuments in the Roman Republic (P.J. Holliday, The Origins of Roman Historical Commemoration in the Visual Arts. Cambridge 2002), in: Scripta Classica Israelica 24, 2005, 249-271 18. G. Forsythe, A Critical History of Early Rome. From Prehistory to the First Punic War, Berkeley etc. 2005, in: Gnomon 79, 2007, 50-56 19. C.J. Smith, The Roman Clan. The gens from Ancient Ideology to Modern Anthropology, Cambridge 2006, in: Gnomon 80, 2008, 529-536 20. The Emergence of Empire (A.E. Eckstein, Mediterranean Anarchy, Interstate War, and the Rise of Rome, Berkeley etc. 2006), in: Classical Review 59, 2009, 1, 211-214 21. M. Beard, The Roman Triumph, Cambridge (Mass.) 2007, in: Gnomon 82, 2010, 130-136

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22. M.R. Pelikan Pittenger: Contested Triumphs. Politics, Pageantry, and Performance in Livy’s Republican Rome, Berkeley etc. 2008, in: Gnomon 82, 2010, 714-720 23. The Pageantry of Power – or: the Power of Pageantry (I. Östenberg, Staging the World. Spoils, Captives, and Representations in the Roman Triumphal Procession, Oxford 2009; H. Krasser, D. Pausch, I. Petrovic (Hgg.): Triplici invectus triumpho. Der römische Triumph in augusteischer Zeit, Stuttgart 2008), in: Classical Review 61, 2011, 1, 220-223 24. Ch. S. Mackay, The Breakdown of the Roman Republic: From Oligarchy to Empire, Cambridge 2010, in: International Journal of the Classical Tradition 18,4, 2011, 649-654 25. M.A. Robb, Beyond Populares and Optimates. Political Language in the Late Republic, Stuttgart 2010, in: Tyche. Beiträge zur Alten Geschichte, Papyrologie und Epigraphik 26, 2011, 377-383 26. A.B. Gallia, Remembering the Roman Republic. Culture, Politics, and History under the Principate. Cambridge 2012, in: Gnomon 85, 2013, 137-145 27. A New Reading of Livy’s First Pentad (Ann Vasaly, Livy’s Political Philosophy. Power and Personality in Early Rome, Cambridge etc. 2015), in: Histos. The Online Journal of Ancient Historiography 10, 2016, xli-xlvi 28. Vom Nutzen und Nachteil fragmentierter Geschichte(n) (T.J. Cornell [General Editor], The Fragments of the Roman Historians, vols. I-III, Oxford 2013), in: Historische Zeitschrift 303, 2016, 137-147 29. W.V. Harris, Roman Power. A Thousand Years of Empire, Cambridge 2016, in: Gnomon (zum Druck angenommen)

VI. Rezensionen/Anzeigen 1. Th. Hantos, Das römische Bundesgenossensystem in Italien, München 1983, in: Gymnasium 93, 1986, 89-91 2. Trade and Famine in Classical Antiquity, ed. by P. Garnsey, C.R. Whittaker, Cambridge 1983, in: Gymnasium 93, 1986, 559-561 3. Kultur und Fortschritt in der Blütezeit der griechischen Polis, hg. von E. Kluwe, Berlin 1985, in: Historische Zeitschrift 243, 1986, 150-151

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4. J.M. Hurwit, The Art and Culture of Early Greece, 1100-480 B.C., Ithaca etc. 1985, in: Gymnasium 94, 1987, 455-457 5. W. Ripper, Die Römische Republik, Frankfurt a. M. etc. 1986, in: Historische Zeitschrift 246, 1988, 395-396 6. R. Develin, The Practice of Politics at Rome, 366-167 B.C., Brüssel 1986, in: Gymnasium 95, 1988, 78-79 7. J. Heurgon, Scripta Varia. Avant-propos par M. Renard, Brüssel 1986, in: Gymnasium 95, 1988, 467-468 8. T.P. Wiseman, Roman Studies, Literary and Historical, Liverpool 1987, in: Gymnasium 95, 1988, 470-472 9. W. Reiter, Aemilius Paullus, Conqueror of Greece, London etc. 1988, in: Historische Zeitschrift 249, 1989, 395-396 10. A.M. Eckstein, Senate and General. Individual Decision-Making and Roman Foreign Relations, 264-194 B.C., Berkeley etc. 1987, in: Gymnasium 96, 1989, 186-188 11. D.F. Epstein, Personal Enmity in Roman Politics, 218-43 B.C., London 1987, in: Journal of Roman Studies 79, 1989, 189-190 12. P.J.J. Vanderbroeck, Popular Leadership and Collective Behavior in the Late Roman Republic (ca. 80-50 B.C.), Amsterdam 1987, in: Journal of Roman Studies 79, 1989, 191-192 13. NOMOS. Essays in Athenian law, politics and society, ed. by P. Cartledge, P. Millett, St. Todd, Cambridge 1990, in: The Cambridge Law Journal 50, 1991, 520-522 14. The Cambridge Ancient History. Second Edition. Vol. VII, Part 2: The Rise of Rome to 220 B.C., ed. by F.W. Walbank et al., Cambridge 1989, in: Historische Zeitschrift 255, 1992, 159-161 15. Aspetti della storiografia di Giulio Beloch, hg. von L. Polverini, Neapel 1990, in: Historische Zeitschrift 256, 1993, 711-713 16. S. Link, Landverteilung und sozialer Frieden im archaischen Griechenland, Stuttgart 1991, in: Klio 75, 1993, 493 17. City-States in Classical Antiquity and Medieval Italy (Athens and Rome, Florence and Venice), ed. by A. Molho, K. Raaflaub, J. Emlen, Stuttgart etc. 1991, in: Historische Zeitschrift 258, 1994, 724-726

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18. M.H. Hansen, The Athenian Democracy in the Age of Demosthenes: Structure, Principles and Ideology, Oxford etc. 1991, in: Historische Zeitschrift 259, 1994, 159-162 19. T.J. Cornell, The Beginnings of Rome. Italy and Rome from the Bronze Age to the Punic Wars (c.1000-264BC), London etc. 1995, in: Historische Zeitschrift 263, 1996, 174-175 20. Imperium Sine Fine: T. Robert S. Broughton and the Roman Republic, ed. by J. Linderski, Stuttgart 1996, in: Historische Zeitschrift 264, 1997, 720-722 21. R. Sealey, The Justice of the Greeks, Ann Arbor 1994, in: Klio 79, 1997, 1, 214215 22. Nomos und Gesetz. Ursprünge und Wirkungen des griechischen Gesetzesdenkens, hg. von O. Behrends, W. Sellert, Göttingen 1995, in: Klio 79, 1997, 2, 519-520 23. Althistorisches Kolloquium aus Anlaß des 70. Geburtstages von J. Bleicken, hg. von Th. Hantos, G.A. Lehmann, Stuttgart 1998, in: Historische Zeitschrift 269, 1999, 142-143 24. T.P. Wiseman, Roman Drama and Roman History, Exeter 1998, in: Historische Zeitschrift 269, 1999, 152-154 25. F. Pina Polo, Contra arma verbis. Der Redner vor dem Volk in der späten römischen Republik, Stuttgart 1996, in: Klio 81, 1999, 1, 256-258 26. Greek Law in Its Political Setting. Justifications not Justice. Edited by L. Foxhall and A.D.E. Lewis, Oxford 1996, in: Klio 81, 1999, 2, 531-532 27. R. Feig Vishnia, State, Society and Popular Leaders in Mid-Republican Rome 241-167 BC, London etc. 1996, in: Klio 81, 1999, 2, 539-541 28. I. Hofmann-Löbl, Die Calpurnii. Politisches Wirken und familiäre Kontinuität, Frankfurt/M. 1996, in: Klio 81, 1999, 2, 544-546 29. Res publica e princeps. Vicende politiche, mutamenti istituzionali e ordinamento giuridico da Cesare ad Adriano, a cura di F. Milazzo, Neapel 1996, in: Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte, Rom. Abt. 116, 1999, 604607 30. M.A. Levi, Ercole e Roma, Rom 1997, in: Klio 82, 2000, 1, 251-252 31. F. Ruzé, Délibération et pouvoir dans la cité grecque de Nestor à Socrate, Paris 1997, in: Klio 82, 2000, 2, 523-524

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32. A. Lintott, The Constitution of the Roman Republic, Oxford 1999, in: Historische Zeitschrift 271, 2000, 713-715 33. G.S. Aldrete, Gestures and Acclamations in Ancient Rome, Baltimore 1999, in: Gymnasium 108, 2001, 469-470 34. W. Jeffrey Tatum, The Patrician Tribune. Publius Clodius Pulcher, Chapel Hill 1999, in: Gymnasium 108, 2001, 471-472 35. C.G. Thomas, C. Conant, Citadel to City-State. The Transformation of Greece, 1200-700 B.C.E., Bloomington 1999, in: Klio 83, 2001, 2, 475-476 36. La codification des lois dans l'Antiquité. Actes du Colloque de Strasbourg 27-29 novembre 1997, édités par Ed. Lévy, Paris 2000, in: Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte, Rom. Abt. 118, 2001, 524-526 37. Ch. Rowe, M. Schofield (Eds.), The Cambridge History of Greek and Roman Political Thought, Cambridge 2000, in: Historische Zeitschrift 274, 2002, 154156 38. M. Braun – A. Haltenhoff – F.-H. Mutschler (Hgg.), Moribus antiquis res stat Romana. Römische Werte und römische Literatur im 3. und 2. Jh. v. Chr., München etc. 2000, in: Klio 84, 2002, 1, 222-223 39. F. Millar, Rome, the Greek World, and the East, Volume I: The Roman Republic and the Augustan Revolution, ed. by H.M. Cotton and G.M. Rogers, Chapel Hill etc. 2002, in: Scripta Classica Israelica 21, 2002, 308-311 40. R.A. Bauman, Human Rights in Ancient Rome, London etc. 2000, in: Gnomon 74, 2002, 420-423 41. L’invention des grands hommes de la Rome antique. Die Konstruktion der großen Männer Altroms. Actes du Colloque ... Augst 16-18 septembre 1999, hg. von M. Coudry, Th. Späth, Paris 2001, in: Gymnasium 110, 2003, 83-86 42. V. B. Gorman, Miletos, the Ornament of Ionia. A History of the City to 400 B.C.E, Ann Arbor 2001, in: Scripta Classica Israelica 22, 2003, 315-318 43. M. Lovano, The Age of Cinna: Crucible of Late Republican Rome, Stuttgart 2002, in: Klio 85, 2003, 2, 507-509 44. A. Eich, Politische Literatur in der römischen Gesellschaft. Studien zum Verhältnis von politischer und literarischer Öffentlichkeit in der späten Republik und frühen Kaiserzeit, Köln 2000, in: Bonner Jahrbücher 201, 2001 (2004), 539-541

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45. C. A. Barton, Roman Honor. The Fire in the Bones, Berkeley etc. 2001, in Klio 86, 2004, 2, 485-487 46. A. Bell, Spectacular Power in the Greek and Roman City, Oxford 2004, in: Historische Zeitschrift 281, 2005, 425-426 47. Written Texts and the Rise of Literate Culture in Ancient Greece. Ed. by H. Yunis, Cambridge 2003, in: Gymnasium 113, 2006, 206-209 48. R.J. Evans, Questioning Reputations. Essays on Nine Roman Republican Politicians, Pretoria 2003, in: Klio 88, 2006, 1, 258-260 49. G.S. Sumi, Ceremony and Power. Performing Politics in Rome between Republic and Empire, Ann Arbor 2005, in: Klio 89, 2007, 2, 521-522 50. G. Herman, Morality and Behaviour in Democratic Athens. A Social History, Cambridge 2006, in: Historische Zeitschrift 286, 2008, 446-448 51. J. Rüpke, Fasti sacerdotum. Die Mitglieder der Priesterschaften und das sakrale Funktionspersonal römischer, griechischer, orientalischer und jüdisch-christlicher Kulte in der Stadt Rom von 300 v. Chr. bis 499 n. Chr. Teil 1-3, Stuttgart 2005, in: Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte, Rom. Abt. 125, 2008, 929-932 52. E. Dench, Romulus’ Asylum. Roman Identities from the Age of Alexander to the Age of Hadrian, Oxford 2005, in: Klio 90, 2008, 1, 234-235 53. M. McDonnell, Roman Manliness. Virtus and the Roman Republic, Cambridge etc. 2006, in: Klio 91, 2009, 1, 225-227 54. M. Luik, Der schwierige Weg zur Weltmacht. Roms Eroberung der Iberischen Halbinsel 218-19 v. Chr., Mainz 2005, in: Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte, Rom. Abt. 127, 2010, 619-620 55. Klaus Zmeskal, adfinitas. Die Verwandtschaften der senatorischen Führungsschicht der römischen Republik (von 218-31 v. Chr.). 2 Bde., hrsg. von Armin Eich, Passau 2009, in: Historische Zeitschrift 292, 2011, 164-166 56. Kultur der Antike. Transdisziplinäres Arbeiten in den Altertumswissenschaften, hg. von U. Egelhaaf-Gaiser, D. Pausch, M. Rühl, Berlin 2011, in: Das Historisch-Politische Buch 59, 2011, 233-234 57. V. Arena, LIBERTAS and the Practice of Politics in the Late Roman Republic, Cambridge 2012, in: sehepunkte 13, 2013, Nr. 9 58. Politische Kommunikation und öffentliche Meinung in der antiken Welt, hg. von Ch. Kuhn, Stuttgart 2012, in: Klio 95, 2013, 2, 519-521

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Bildnachweise  Porträt Karl Christ auf Seite 8 © Familienbesitz Christ, die Bilder der Festveranstaltung auf den Seiten 14, 22, 30, 42, 60 und 76 © Jürgen Lecher, Frankfurt am Main, jeweils mit freundlicher Genehmigung.

Preisträger des Karl-Christ-Preises 2013 2015 2017

Wilfried Nippel Mischa Meier Elke Stein-Hölkeskamp und Karl-Joachim Hölkeskamp