158 37 129MB
German Pages 523 [526] Year 1862
Einleitung in das
Studium der Arabischen Sprache bis Mohammed und zum Theil später
zum allgemeinen Gebrauche auch für die, welche nicht Hebräisch und Arabisch treiben
von
G. W. Freytag Dr. ordentlichem Professor der Königl. Universität zu Bonn etc. etc.
B o n n , Adolph
Marcus
1861.
Ich ü b e r r e i c h e d e n mit W i s s e n s c h a f t e n Vertrauten u n d d e n e n , w e l c h e sich mit d e r Arabischen S p r a c h e und Litteratur bekannt machen w o l l e n , ein B u c h , woran ich v i e l e J a h r e gesammelt h a b e und wünsche, dass es mit dem Eifer aufgenommen werde, mit d e m es gemacht ist. Zuerst Wollte ich es ü b e r das ganze F e l d d e r Arabischen Litteratur ausbreiten und hatte schon sehr viel dafür g e s a m m e l t ; allein j e m e h r ich in dten J a h r e n fortrückte, desto m e h r sah ich ein, dass d i e s e s unmöglich sei^ denn wie sollte ich mir die nöthigen Hülfsmittel verschaffen, wie sollte ich die Zeit gewinnen, sie d u r c h z u l e s e n ? Und da ich vor einigen J a h r e n krank ward, ü b e r d r e i V i e r t e l j ä h r e das Z i m m e r hüthen musste und mir ein eifriges Studium von den Aertzten für i m m e r untersagt w a r d , da w a r es mit d i e s e m a n h a l t e n d e n Studium ein Ende. Doch dasjenige liegen und vergehn zu lassen, woran ich so lange g e a r b e i t e t hatte, schien mir sündlich zu sein-, besonders da noch k e i n Buch d i e s e r Art vorhanden w a r u n d mancher mit d e m Studium anfangt, doch bald dasselbe w i e d e r u n t e r l ä s s t , weil er ü b e r den Urnfang desselben: nicht gehörig unterrichtet war. Dann hat er eine Zeit v e r l o h r e n , die er nützlicher für sich hätte a n w e n d e n können. A l l e i n nicht blos für die, w e l c h e das Arabische t r e i b e n o d e r treib e n w o l l e n , ist dieses Buch g e s c h r i e b e n ; sondern f ü r alle, d e n e n Wissenschaft am Herzen l i e g t , denn sehr wenige sind, die das Arabische L e b e n im Genauen kennen. Ich hatte zwar vieles aus d e r s p ä t e m Zeit g e s a m m e l t ; allein dieses liess ich liegen, weil ich nichts Vollständiges d a r ü b e r g e b e n konnte. Nur in einzelnen Dingen musste ich die s p ä t e r e Zeit mit d e r frühem vereinigen , weil ich hauptsächlich s p ä t e r e Schrifts t e l l e r g e b r a u c h e n konnte und k e i n e hatte, die ü b e r Moh a m m e d hinausgingen, denn die f r ü h e r n Gedichte, so weit sie uns bekannt sind, g e b e n nichts davon an. Einiges a u c h von p. 1 2 5 — 1 3 3 hatte ich viel vollständiger g e s a m m e l t ; allein h i e r zwangen mich die Kosten d e s Drucks abzukürzen, so viel es' mir möglich schien. Man w i r d mir vielleicht v o r werfen , dass ich nicht das L e b e n der Nomaden von den Stadtbewohnern genug g e s c h i e d e n h a b e ; allein dieses war nicht m ö g l i c h , weil die Arabischen Schriftsteller es selbst nicht gethan haben. W o ich a b e r aus d e r s p ä t e m Zeit etwas beibrachte, geschah es in d e r R e g e l n u r dann, wenn es zu dem F r ü h e r n in Bezug stand. Unmöglich a b e r ist e s , die
IV s p ä t e r e Zeit ganz g e n a u von d e r f r ü h e m zu scheiden, weil wir, d a r ü b e r k e i n e historischem Berichte haben.. In d e n A r a b i s c h e ö S p r i c h w ö r t e r n Toiw. III T . 2. p. 6 8 , wo i c h die S p r i c h w ö r t e r nach d e r Z e i t i h r e r Entstehung a n geführt habe , si,nd viele aus d e r Zeil vor M o h a m m e d von L o k t a a n dem A h d i t e n , . vom L o k a i m , vom w e i s e n Lokman, von Moahwij.jah dein Fürsteil der A m a l e k i t e n , vön einem unbekannten Könige d e r Himjariten, von einem Könige ,der Ghassaniden, von Cosroes und zu seiner Zeit aufgekommen, vom Alharets b e n - A h m r u d e m Könige von Cendah, von Hatim Thai, von Colaib W a j e l , vom Ahmru-l'Käis hen-Hodjr, vom Noliman beii-Mäissema, vom Ahmru ben-Nohman, vom Almondsir ben^Mäissema und Nohman b e n - M o n d s i r , dann von Mohammed und den vier Chalifen e t c . , dann die b e rühmten S c h l a c h t t a g e T . III T . I p. 5 5 3 ff., da,nn die zur Zeit des Islams entstandenen p- 593^—606, dann beriilmite W o r t e M o h a m m e d s , d e r viier Nachfolger im Chalifate und einiger a n d e r e r p. 607-—*655. l i e b e r die Monate de.r altern Zeit bei -den A r a b e r n kann man Colins ad Alferganium und P o cock speeimen historiae Arabum p. 1 8 1 lf. und eine A b handlung des 1.4. Bandes d e r Zeitschrift deutsch m o r g e n l ä n dische Gesellschaft nachsehen. Da ich wünsche, dass dieses Buch auch von denen g e braucht werde, welche nicht Hebräisch und Arabisch wissen, so h a b e ich von dem Hebräischen und Arabischen Alphabete so viel a l s . nothwendig i s t , um einzelne W ö r t e r lesen zu können, zugesetzt Ilehräische Buchstaben. Alcf N A a Brostthon, starker, wenn er im Anfange der S y l b c steht, wie n a x A m a r ; schwächer, wenn er am Ende steht, wie i n - Huä Bot n B - n a Bärad Gimel a Dj dem g ähnlich, wie ras Djämäl Dalet i D -13*1 Däbär Ilc T, II Stärker, wenn c s j m Anfange der S y l b c steht, wie i n n H u a ; schwächer, wenn es am Ende steht, wie n n a Mätäh _ _ W a w 1 W W e n n es im Anfange der S y l b c steht wie W . z. B. libi W ä l a d oder wie O oder U, wenn es in der Mitte steht z. B . Ilöd oder ü i n Hüm auszusprechen Säin t Weiches_Ds, w i e I n t Dsöhar Chet n Starkes und volles ~Ch npn Chükkäh T *•• 1
IV s p ä t e r e Zeit ganz g e n a u von d e r f r ü h e m zu scheiden, weil wir, d a r ü b e r k e i n e historischem Berichte haben.. In d e n A r a b i s c h e ö S p r i c h w ö r t e r n Toiw. III T . 2. p. 6 8 , wo i c h die S p r i c h w ö r t e r nach d e r Z e i t i h r e r Entstehung a n geführt habe , si,nd viele aus d e r Zeil vor M o h a m m e d von L o k t a a n dem A h d i t e n , . vom L o k a i m , vom w e i s e n Lokman, von Moahwij.jah dein Fürsteil der A m a l e k i t e n , vön einem unbekannten Könige d e r Himjariten, von einem Könige ,der Ghassaniden, von Cosroes und zu seiner Zeit aufgekommen, vom Alharets b e n - A h m r u d e m Könige von Cendah, von Hatim Thai, von Colaib W a j e l , vom Ahmru-l'Käis hen-Hodjr, vom Noliman beii-Mäissema, vom Ahmru ben-Nohman, vom Almondsir ben^Mäissema und Nohman b e n - M o n d s i r , dann von Mohammed und den vier Chalifen e t c . , dann die b e rühmten S c h l a c h t t a g e T . III T . I p. 5 5 3 ff., da,nn die zur Zeit des Islams entstandenen p- 593^—606, dann beriilmite W o r t e M o h a m m e d s , d e r viier Nachfolger im Chalifate und einiger a n d e r e r p. 607-—*655. l i e b e r die Monate de.r altern Zeit bei -den A r a b e r n kann man Colins ad Alferganium und P o cock speeimen historiae Arabum p. 1 8 1 lf. und eine A b handlung des 1.4. Bandes d e r Zeitschrift deutsch m o r g e n l ä n dische Gesellschaft nachsehen. Da ich wünsche, dass dieses Buch auch von denen g e braucht werde, welche nicht Hebräisch und Arabisch wissen, so h a b e ich von dem Hebräischen und Arabischen Alphabete so viel a l s . nothwendig i s t , um einzelne W ö r t e r lesen zu können, zugesetzt Ilehräische Buchstaben. Alcf N A a Brostthon, starker, wenn er im Anfange der S y l b c steht, wie n a x A m a r ; schwächer, wenn er am Ende steht, wie i n - Huä Bot n B - n a Bärad Gimel a Dj dem g ähnlich, wie ras Djämäl Dalet i D -13*1 Däbär Ilc T, II Stärker, wenn c s j m Anfange der S y l b c steht, wie i n n H u a ; schwächer, wenn es am Ende steht, wie n n a Mätäh _ _ W a w 1 W W e n n es im Anfange der S y l b c steht wie W . z. B. libi W ä l a d oder wie O oder U, wenn es in der Mitte steht z. B . Ilöd oder ü i n Hüm auszusprechen Säin t Weiches_Ds, w i e I n t Dsöhar Chet n Starkes und volles ~Ch npn Chükkäh T *•• 1
Y Thet ü Starkes und volles Th iqq Thänä (eine Sylbe) J o d ^ Jod oder i 'pü"1 Jaruln Caf s am Ende Tj Feines K oder C ijbfc Mäläc (als eine Sylbe) aiS Cäsäb Tij-iii Jiraschcca TT ' ; I T • Lamed b L z. B. a^ir La-ebg Mem a M, am Ende d z. B. Niaü Mäbö tzpsbq Melacim Nun 3 N am Ende j z. B. - i n : Näweh ] r p Cöhen Samech o weiches S, v»'i rjab S ° b ä c (als eine Sylbe) Ain s starker Kehlthon na» Aebd (als eine Sylbe) F e b am Ende t] Pf- (bald harter, bald weieher) -nfi pferi1 5|bi Cäsäf (als eine Sylbe) Zade £ am Ende y Z z, B. b£ Zel ys Aez K o f i ? starkes k mit der Kehle ausgesprochen z . B . Kiaäh Resch -i K -¿sn Rösch *' ' Schin ui Seh bb'£ Schäcöl Sin td Härteres S z, B. -niu Särad Tau n T bn T e l ' V o k a l e . U n t e r den B u c h s t a b e n . 1) langes a 2) kurzes a 3) langes e 4) kurzes e oder ä 5) langes i 6) kurzes i (doch zuweilen lang, wenn ein * ausgelassen ist) 7) langes oder kurzes u oder ü z. B. -¿ab Labusch, "jnbiii Schülchari 7) ^kurzes o mit folgendem Schwa T n s Borchi. O b e r h a l b d e r B u c h s t a b en. 9) ' ein o ]rp Jachon ]i:n Chanön. In d e r Mitte. 10) n langes u ifna Barüch. Hierzu wollen wir noch e i n i g e B e m e r k u n g e n f ü g e n . Die Buchstaben N n n y, wenn sie am Anfange oder am Ende einer Sylbe stehn und einfaches Schwa : haben, bekommen, weil sie schwer mit einem Schwa auszusprechen sind, ein mit einem kurzen Vokale zusammen gesetztes, wie Chatef-Patach, Chatcf-Saegol, t Chatef-Komaz, wie Ahbarah, rpi-iN, Aeliäloc, •'bn Choli, -ia5>n Hoohbad. Ein Chirek wird gesetzt, wenn der mittelste Buchstabe ein i ist, wia rna Bait (eine Sylbe), b^n Chail (eine Sylbe). Wenn ein Cholcm Punkt vor dem V oder nach dem iz; stehn sollte, so bleibt er weg, für "qyji Joschebe, pnp für pn'i; Sochek. Wenn ein Buchstabe verdoppelt werden sollte, so wird er nicht zweimahl geschrieben; sondern es wird ein Punkt im Buchstaben gesetzt, wodurch die Verdoppelung angezeigt wird z. B . jiiuin für p a i p n Haschscharon, f p s für n y j s
-VI
Arabische Unverbunden Alef
!
Ba
A B
Ta
O
T
Tsa
¿J
Ts
S
Dj
Djim;
iE V1 0 », OLÄJ 0 - .
verbunden m. d. Torhergehenden
Abba
Tsalatson
VÌA 1¿AJÜÍ
Tsalatson
Dsal
j
Ladsa
Ra
J
R
Sadara
Sa
j
S
Gasa
U"
S Sadasa stärker aufzusprechen
Sin
Casella
S c h i n o .
Tsabtsaba
Sahabaton Machruton
Acharo
AM ILX»M
Sada
AM UAAMJ
Nasaba
Ä
Schabbah
AM.
Naschaza
0
^ c.
AD
G . ^«Lto
J j £
G j dl k O-' o . KCIAam
i
¿ ¿ i 6
o
:°'
ö
J
u. ^ - E UÜI
0 -
Zifkon
GM - J
Kazidaton
Dhamon
tia
Thalia
L
Ua£:
Ghatha
Thsahiron
Ii
'¿J
Lathsija
Sadahton
X
J2-X.Ä9
Ghafaka
*
0
Sadfaton
s
Ahkiron
ft
Cabala
¿¿¿>
s». j ytyü
Laman
4.
Halaba
N
C- -
Jaumon
*.
uääj
Banaka
4.
(jwJL-g-ji T a h a l l a s a
a
lXajOjj
Jaamaidsin
H a tu z a * Z e i c h e n , d a s s das t, weil d a r ü b e r ein Hamza ist, wirkliches I ist. Z u w e i l e n wird a u c h A l e f im S c h r e i b e n weggelassen p * j , oder Djesm
. .
I - -
cS
Wenn
aber
über
ein ^ wie
steht, so b e d e u t e t es aus einem 1 e n t s t a n d e n . D i e s e s ist das Z e i c h e n , d a s s d i e S y l b e zu E n d e
ist
Aktala.
Die rechten Seite, z. •1 1 0 6 .
Zahlen d e r A l p h a b e t e g e h e n von d e r linken zur (die Buchstaben a b e r von d e r r e c h t e n zur linken) B . I I . P 2 . I " 3 . f 4 . o 5. 1 6 . v 7. A 8. 1 9 . I' 1 0 . M f 2034.
Mit H ü l f e d i e s e r A l p h a b e t e w i r d man das ganze B u c h g e b r a u c h e n können. D a s s man es thue , ist mein innigster Wunsch. Bonn,
am E n d e d e s F e b r u a r
1861. Der
Verfasser.
Inhaltsanzeige.
Uaber den Namen der Araber Ueber die Bevölkerung Arabiens von Mesopotamien aus . . Eintheilung der Einwohner . . „ der Geschichte der Araber Eintheilung der Stämme .. . Ueber. einige Herscher . . . Fürsten zu Mohammed's Zeit . Ueber einige Stämme Bündnisse Schwur Schiedsrichter Verschiedenes Ueber die Arabische Sprache . Ueber. die Dialekte der Arabischen Sprache Himjar Wörter, welche die Grammatiker als dialektische E i g e n t ü m lichkeiten angeführt haben, ohne den Stamm oder das Land anzugeben, wo sie gebraucht werden Verwechselungen der einzelnen Buchstaben Verschiedenheit der Wörter durch Umstellung der Buchstaben bewirkt Bildung der Araber vor Mohammed Genealogie Beredteamkeit, Traumdeuterei Kenntniss des Aufgangs und Untergangs der Gestirne . . Grosse Allgemeinheit des Urtheils Bücher und Schreibkunst . Bemerkungen über Dichtkunst Gesang Freigebigkeit, Wohlthätigkeit, Gastfreundschaft . . . . Geiz
Seite.
1
3 5 19 20 21 22 24 24 25 25 26 27 28 64 109
120 125 132 133 134 134 135 135 137 138 140 144 148
Seile.
Treue, Treulosigkeit . . . . 149 Lob, Kuhm, Schande . . . 150 Aberglauben 152 Wahrsagerei, Wahrsager etc. . 156 Vorbedeutung 159 Zauber 164 Genien, Dämonen 164 Spiele . 170 Wettstreite 183 Wettrennen von Pferden . . 187 Blutrache 190 Schwur 194 Ueber die Schwierigkeit das häusliche Leben der Araber zu beschreiben 195 Der Araber im häuslichen Leben etc. der Mann . . . . 196 Frauen 197 Liebe 199 Heirath 201 Scheidung 206 Der Mann 208 Erziehung 213 Wohnung 214 Wasser 216 Brunnen 217 Tod, Todtenklage, Grab, Begräbnis, Trauer 218 Feuerzeug 224 Kessel und Topf 224 Schüssel 224 Korb 225 Schläuche 225 Strick 225 Beschäftigungen . . . . . 225 Sklaven 226 Zeit der Noth 227 Von dem Tode des Mannes und der Erbsohaft vor Mohammed 227 Vom Schlachten 228 Vom Kochen . . . . 228 Vom Mahlen 228 Vom Melken 228 Wäsche 229
XII Geschäfte Ziegen Kameel Kinder Schaaf Pferd Esel Maulthier Hund Katze Geschäfte der Nomaden . . . Jagd Raubzüge Bewaffnung Sehwerdt . . . ' . . . . . Helm . . . . . . . . . Panzer Speer Bogen Pfeil . Köcher Schleuder Keule . . Kriegsmaschine Heer . Fahne Kampf Beute . . ' Gefangene . . . . . . . Ackerbau Datteln. Weintraube . . . . . . . Handel und Gewerbe . . . Reisen Kameelsattel Spinnen Weben Gerberei Schmidt Krankheiten, Heilmittel, Aerzte Nahrung und Speisen . . . Getränk Gastmähler, Trinkgelage, Unterhaltungen . . . . . . . Kleidung . Schmuck, Haar, Bart . . . . Halsketten etc . . Von dem Schmucke der Frauen Armband . Nachbarschaft Client und Patron . . . . . Abstammung, Verwandtschaft, Adel . . . Religion und Gottesverehrung . Götzenbilder Götzen
Seite.
229 230 230 245 245 246 248 249 249 249 250 250 252 252 254 255 255 257 257 258 259 260 260 260 261 262 264 266 267 268 270 272 273 279 282 285 285 287 287 288 290 293
294 295 327 329 332 333 334 336 336 338 341 342
Götzenverehrung Götzentempel Glaube der Araber . . . . Cahba Koran Traditionen Von den Genossen Mohammed's und den darauf folgenden . Sprache, Darstellung und Inhalt des Koran . . . . . . Gott Himmel und Erde Engel Genien Mohammed . . . . . . . Auferstehung....... Was wird vom Mensehen gegen Gott gefordert Von dem Besuohe des Tempels zu Mecca Gebeth . . . Waschungen . Fasten Vom Kriege für Gottes Sache . Abgaben Beschneidung Pflichten gegen die Menschen Betragen gegen Mohammed und dessen Frauen Pflicht seiner Anhänger gegen alle Menschen Allmosen Von der Handlungsweise gegen Verwandte und Mohammedaner Anverwandte, Weise, Nachbar Von den Frauen Von der Heirath Von der Scheidung . . . . Erbschaft Von den Speisegesetzen . . . Vorschriften des Benehmens u. Klugheitsregeln Von den Dingen, welche zur Sünde verleiten, Wein, Spiel Von der Sünde, Reue, Verzeihung und Bestrafung . . . Strafen der andern Welt . . Auferstehung jüngstes Gericht . Ueber den Ort der Strafe und die Strafe selbst . . . . Von der Belohnung . . . . Von dem historischen Inhalte des Korans und seiner Anwendung Wie that Mohammed seine Aussprüche
Seile.
357 365 367 369 377 395 399 403 405 406 407 407 410 417 417 418 429 435 436 439 442 443 444
445 446 450 451 452 452 453 456 459 461 465 467 470 473 474 476 478 482 494
Vergl. Geographia Nut. p. 2. im Anfange, f o c o c k specim. bist. Arab. lieber der! p. 33. tteiske Abulfedae Annal. T. I. p. 10 adnot. histor. NamenAra-
U e r Name A r a b au» ist uralt und o h n e Zweifel semi- t e r ' tischen U r s p r u n g s . E r war u r s p r ü n g l i c h nicht d e r N a m e e i n e s b e s t i m m t e n V o l k s s t a m m e s , d e r d e n s e l b e n von dem S t a m m v a t e r e r h a l t e n hatte o d e r d e r N a m e eines b e s t i m m t e n Landstriches; sondern der Name jeder Gegend trockener Beschaffenheit. D e r N a m e A r a b ist ursprünglich in d e r H e b r ä i schen S p r a c h e ein Adjectiv, w o d u r c h die t r o c k e n e Beschaffenheit eines u n f r u c h t b a r e n Bodens b e z e i c h n e t w i r d , auf d e m n u r s p ä r l i c h e s F u t t e r wächst. Das F e m i n i n u m m"i:> ( A h r a b a h ) w u r d e mit Auslassung d e s W o r t e s (terra) vergl. J e r e m . 2, 6 f ü r eine jede s o l c h e G e g e n d g e b r a u c h t . So ist in d e r Stelle Jes. 3 3 , 9 eine solche Gegend den fetten W e i d e n entgegen gesetzt, d e n n es ist gesagt, dass die G e g e n d fi'Yian (Haschs c h a r o n \ die sich d u r c h F r u c h t b a r k e i t des Bodens auszeichnete, wie eine m~i:s> seyn w ü r d e und J e r e m . 50, 1 2 steht dieses W o r t mit iinx (eine t r o c k e n e W ü s t e ) zusammen. E n d l i c h ist J e r e m . 5 1 , 4 3 gesagt: ¡13"ij>1 r r x yntt iiBajb r r n y ¡nn " E s w e r den seyn ihre Städte eine W ü s t e , ein t r o c k e n e s u n d wüstes Land.« ') Es scheint denn das W o r t auf grosse L a n d striche ü b e r t r a g e n zu seyn, wo d e r H a u p t c h a r a c t e r ein solc h e r war, w e n n gleich einzelne Tlieile desselben diesen Char a c t e r nicht hatten. So stellt J e s . 2 1 , 1 3 »In d e m W a l d e in Arabien ü b e r n a c h t e t i h r C a r a w a n e n d e r D e d a n i t e n . « W e n n m a n gleich in dieser Stelle mit v e r ä n d e r t e n Vokalen a n s a »am A b e n d « , wie auch die alten U e b e r s e t z e r es aufgefasst h a b e n , ü b e r s e t z e n k a n n , so zeigt d o c h die E r w ä h n u n g d e r D e d a n i t e n , dass von Arabien die R e d e ist u n d sowohl die Punktation als auch die H e b r ä i s c h e n W o r t e d e r U e b e r s c h r i f t b e w e i s e n , dass das W o r t von A r a b i e n v e r s t a n d e n w u r d e 2 ). E n d l i c h ging d i e s e r Name auf d e n u n g e h e u r e n L a n d s t r i c h ü b e r , welchen wir jetzt die Halbinsel Arabien n e n n e n . 1) Der Stamm hat jetzt in der Arabischen Sprache nioht die Bedeutung des unfruchtbaren, nur in der Aethiopischen Sprache scheint sich die Bedeutung in dem Stamme - i a y erhalten zu haben, da das Wort nach Hiob .Ludolf von Früchten, die durch Unfruchtbarkeit und Dürre gelitten haben, gebraucht wird. 2) Wie früher zur Bezeichnung eines bestimmten Landatrioha es gebraucht wurde und wie weit sich dieser erstreckt habe, lässt sich nicht ausmachen. Wahrscheinlich ist es mir, dass, so wie die Kenntniss von der Beschaffenheit des Landstrichen zunahm und sie in demselben nomadisirenden Völker näher kennen lernten, sich auch der Begriff von dem Lande und Volke Ahrab erweiterte. Das glüokliche Arabien aber hat wohl sieht dazu gehört.
1
2 Das W o r t ais» ist dann wohl auch in einigen Stellen d e r Bibel für die Bewohner solcher Gegenden g e s e t z t , indem man (Bewohner) ausliess. In d e r Stelle Ezech. 2 7 , 2 1 ist es mit "allen Fürsten K e d a r s « zusammengestellt und d a h e r wohl Volksname und J e r e m . 25, 2 4 können die W o r t e sowohl die Könige v o n A r a b i e n als auch die Könige d e r A r a b e r b e z e i c h n e n . S p ä t e r u n t e r s c h i e d man den einzelnen zu dem Volke Ahrab gehör e n d e n Wann Neil ein. 2 , 1 9 , indem man durch Hinzufügung d e s Buchstaben ^ ein Adjectiyum oder bildete, w i e man auch in d e r Arabischen S p r a c h e auf die n e m l i c h e W e i s e b i l d e n d (jriJ^' ( A h r a b i ) von den Nomaden gesagt hat. Dass in d e r H e b r ä i s c h e n S p r a c h e d e r Name den in Z e l l e n l e b e n d e n n o m a d i s i r e n d e n Menschen b e z e i c h n e , sieht man aus Jes. 1 3 , 2 0 , denn es heisst dort »Kein A r a b e r : w i r d daselbst sein Zelt aufschlagen und Hirten w e r d e n dort ihr V i e h nicht sich l a g e r n l a s s e n . « Da die S t e l l e vom zerstörten Babel h a n d e l t , so folgt daraus, dass d e r Name e n t w e d e r damals noch für j e d e n Nomaden gebraucht w u r d e o d e r dass das Volk d e r A r a b e r damals auch zwischen dem Euphrat u n d T i g r i s als Nomaden herumstreiften. Auch d e r g e b r a u c h t e P l u ral w i r d von d e n V i e h h a l t e n d e n Nomaden gebraucht 2 Chron. 17, 11. In d e r Arabischen S p a c h e
ist v y t J t ( A l a h r a b ) d e r u r -
sprüngliche Name d e r A r a b e r im a l l g e m e i n e n und man sagt davon
(Alahrabijjo), auch w e n n d e r s e l b e in d e r Stadt
lebt, w ä h r e n d das W o r t «.jSjc'iü (Alahrab) und ^jLc'bi nur von den nomadischen A r a b e r n gebraucht wird. W e n n man die A r a b e r nach i h r e r L e b e n s w e i s e in d e r Stadt o d e r auf d e m L a n d e u n t e r s c h e i d e n will, so sagt man von d e m S t ä d t e r j ^ i L ( A h l - o l h e d h e r ) o d e r jiAil ( A h l - o l m e d e r ) , von d e n Nomaden Ji ¿¡PI ( A h l - o l b e d w ) o d e r ^ J l ,>¿>1 ( A h l - o l w e b e r ) , weil i h r e Zelte aus K a m e e l h a a r e n gemacht sind, w ä h r e n d die Häuser d e r S t ä d t e oder Dörfer aus L e h m w a r e n vergl. Ham. 1v. Pocock. speeim. p. 8 8 . Die in d e n Städten w o h n e n d e n A r a b e r l e b t e n theils von i h r e n H e e r d e n , w e l c h e sie besassen, theils vom Handel und r e i s e t e n des Handels wegen in entfernte G e g e n d e n . Die auf dem L a n d e lebten, t r i e b e n theils A c k e r bau, pflegten die P a l m e n und hielten Vieh, indem sie feste Wohnsitze hatten; theils hatten sie K a m e l h e e r d e n o d e r S c h a f e ,
3 mit d e n e n sie b e s t ä n d i g h e r u m z o g e n o h n e feste W o h n s i t z e zu h a b e n u n d f ü r i h r e K a m e e l h e e r d e n W e i d e p l ä t z e aufsuchten. Mag man ü b e r die Sage d e s P a r a d i e s e s , d e m A u f e n t h a l t e lieber die d e r e r s t e n M e n s c h e n denken^ wie man will, so g e h t d o c h Bev ölkeaus d e r Sage selbst h e r v o r , dass die U r h e b e r d i e s e r Sage jjiens von die ältesten B e w o h n e r d e r E r d e in d e r N ä h e von M e s o p o - Mesopotatamien o d e r in M e s o p o t a m i e n d a c h t e n , weil sie die b e i d e n m i e n a u s " F l ü s s e Tigris u u d E u p h r a t , w o d u r c h M e s o p o t a m i e n g e b i l d e t wird, mit dein P a r a d i e s e in V e r b i n d u n g b r a c h t e n . Dass a b e r die U r h e b e r d i e s e r Sage bei d e n e r s t e n M e n s c h e n n u r an die U r h e b e r des S e m i t i s c h e n S p r a c h s t a m m e s d a c h t e n , die sie sich allerdings als die U r h e b e r des ganzen M e n s c h e n - G e s c h l e c h t e s ü b e r h a u p t v o r s t e l l e n m o c h t e n , ist wohl nicht zweif e l h a f t , weil die Namen d i e s e r e r s t e n M e n s c h e n wie ö ' i i j (Mensch), ( L e b e n d e ) etc. sich aus d i e s e m S p r a c h s t a m m e e r k l ä r e n lassen u n d b e z e i c h n e n d sind. N a c h d e r Sündiluth sollen die M e n s c h e n in Sinear, d e r G e g e n d von Babel am E u p h r a t g e l e b t u n d von d o r t sich in die L ä n d e r , als Uneinigkeit u n t e r i h n e n entstand, v e r b r e i t e t h a b e n . W e n n wir also a n n e h m e n , dass die U r v ä t e r , wovon die B e w o h n e r von A r a b i e n ausgegangen s i n d , am E u p h r a t o d e r zwischen d e m E u p h r a t u n d Tigris i h r e n W o h n s i t z hatten, so stimmen wir h i e r i n mit d e r Bibel ü b e r e i n . Mit einem T h e i l e d e r ältesten B e w o h n e r A r a b i e n s , d e n A h d i t e n , w i r d I r e m in V e r b i n d u n g g e b r a c h t . Nach Einigen soll I r e m (¡»^5) ein Stamm d e r Ahditen s e i n , n a c h A n d e r n soll A h d d e r N a c h k o m m e d e s I r e m sein. Ja I r e m w i r d von Einigen das L a n d genannt, w e l c h e s sie b e w o h n t e n u n d f ü r das P a r a d i e s angesehn haben. Ohnerachtet der Verschiedenheit dieser Ansichten u n t e r d e n A r a b e r n lässt sich d o c h wohl nicht v e r k e n n e n , dass ¡»y einerlei mit O I N sei, w e l c h e r N a m e theils d e n grössten L a n d s t r i c h b e z e i c h n e t , d e r S y r i e n u n d M e s o p o t a m i e n umfasst u n d in d e r Bibel d u r c h Beiwörter wie Q " n n : c n ^ i (Aram Naharaim) d a s A r a m d e r beiden F l ü s s e u n t e r s c h i e d e n ist, theils a b e r auch die V o l k s s t ä m m e bedeutete, welche diesen Landstrich bewohnten. Auch den G r i e c h e n ist dieses W o r t als V o l k s n a m e b e k a n n t In d e r Bib e l w i r d Aram als N a c h k o m m e S e m ' s g e n a n n t G e n e s . 10, 2 2 u n d w e n n gleich G e n e s . 2 2 , 2 1 Aram als d e r N a c h k o m m e d e s Nachor, d e s B r u d e r s von A b r a h a m g e n a n n t wird, so m a c h t d i e s e s insofern k e i n e n U n t e r s c h i e d , als A b r a h a m u n d N a c h o r von S e m a b s t a m m e n . I c h n e h m e d a h e r an, dass die U r v ä t e r
4 d e s S e m i t i s c h e n Stammes, wovon die A r a b e r abstammen, zuerst in Mesopotamien i h r e Wohnsitze hatten u n d dort grösst e n t e i l s als Hirtenvölker lebten. Dort in einem engen Räume e i n g e s c h l o s s e n , musste i h r e grosse V e r m e h r u n g b a l d d e r Grund w e r d e n , dass sie auswanderten, wo d e r Raum ihnen zu e n g e ward. Die M e n g e von grössern Städten (Gen. 1 0 , 1 0 flg.) trug dazu b e i das N o m a d e n l e b e n dort einzuschränken, w e i l die grosse Bevölkerung die Bebauung d e s Bodens in d e r Nähe, um für die V ö l k e r L e b e n s m i t t e l zu g e w i n n e n , n o i h w e n d i g machte. S i e zogen es ohnstreitig vor ü b e r den Euphrat zu ziehn, theils w e i l im S o m m e r d e r s e l b e seichte S t e l l e n Ham. T h . 1, p. 2 3 9 . T h . 2, p. 4 8 3 . zum Durchzielin von H e e r d e n d a r b i e t e t und sich am gegenseitigen U f e r in d e r Nähe und F e m e grosse u n d f r e i e W e i d e p l ä t z e fanden, theils w e i l jenseits d e s T i g r i s a n d e r e Volksstämme wohnten und vielleicht schon b l i i o h e n d e R e i c h e das N o m a d e n l e b e n auf i h r e m G e b i e t e e r s c h w e r ten u n d d e n U e b e r g a n g ü b e r den F l u s s Nomaden-Völkern nicht gestatteten. Auch die Nachricht d e r Bibel Gen. 2, 7 — 9 , dass von Babel aus, w e l c h e s am Euphrat lag, die Z e r s t r e u ung d e r V ö l k e r ausgegangen sei, deutet wohl darauf hin, dass die V ö l k e r d e s S e m i t i s c h e n S t a m m e s sich von Mesopotamien aus ü b e r den Euphrat a u s g e b r e i t e t haben. Am w a h r s c h e i n lichsten ist es nun anzunehmen, dass s i e - z u e r s t nach S y r i e n zogen und sich von dort theils g e g e n die M e e r e s k ü s t e hin nach Palästina bis in die W ü s t e , w e l c h e E g y p t e n von P a l ä stina trennt, theils nach S ü d e n in ganz Arabien v e r b r e i t e t e n und dass ein T h e i l von dem südlichen Arabien aus ü b e r das M e e r nach Abyssinien zog. Es b e w e i s e t d i e s e s d e r Name n i ö - i s n ( C h a z a r m a w e t ) 1 Mos. 10, 2 6 . 1 C h r o n . l , 2 0 , denn A d r a mytum ist ein Ort an d e r Afrikanischen Küste. Kolonien p f l e gen die Namen i h r e r G e g e n d b e i z u b e h a l t e n und d i e s e r Name ist so e i g e n t ü m l i c h , dass er nicht gut zweimal erfunden sein kann. W a n n d i e s e s geschehn sei, d a r ü b e r kann man .nicht einmal eine Vermuthung wagen. Es muss a b e r im höchsten Alterthum g e s c h e l m sein, w e i l die Nachrichten d e r Bibel uns zeigen, dass sowohl S y r i e n als auch Palästina im höchsten A l terthume bevölkert u n d bebaut war. Damaskus b e s t a n d schon zu Abrahams Zeit. W e n n man annimmt, dass die V e r b r e i tung dieses Volksstammes von Mesopotamien ausging, so w i r d es wahrscheinlich, dass Arabien später als S y r i e n bevölkert w u r d e . Es hat für mich viele W a h r s c h e i n l i c h k e i t , dass A r a b i e n e n t w e d e r von S y r i e n aus bevölkert w u r d e o d e r dass Ä r a -
5 b i e n später als S y r i e n von d e m nemlichen Volksstamme, wod u r c h S y r i e n bevölkert w u r d e , seine Einwohner erhielt, weil d e r S y r i s c h e und C h a l d ä i s c h e Dialekt in s e i n e n Grundzügen m e h r mit d e r Arabischen S p r a c h e zusammenhängt als d e r Hebräische. In d e r Geschichte J o s e p h s w e r d e n schon n ^ W S a r (Is-
, ,-
*,_
m a e l i t e n ) als solche genannt, welche n i 0 3 vergl. XrSj und BlXj o
„
vergl. und B'? nach E g y p t e n bringen, i n d e m sie von Gilead kommen. W e n n man auf diese W o r t e einiges Gewicht Ö legt, so müssen schon zu j e n e r Zeit nicht nur Ismaeliten in A r a b i e n g e w e s e n sein, sondern sie müssen auch die Produkte A r a b i e n s als C a r a w a n e n - F ü h r e r nach E g y p t e n gebracht hab e n . Da diese zwei Produkte X^CS und ¡¡yo (, w e n n ich nicht i r r e ) , Produkte des glücklichen Arabiens w a r e n , so müssen w i r annehmen, dass schon damals eine Handelsstrasse ohustreitig ü b e r Mecca nach Egypten ging. Ismael fand schon in d e r Gegend von Mecca ein ihm verwandtes Volk, das schon vor Ismaels Zeit dahin g e k o m m e n war. Auffallend ist nur dieses, dass so b a l d nach Ismaels E i n w a n d e r u n g von seinen Nachkommen die R e d e ist. Doch ist d i e ? e s wohl so zu e r k l ä ren, dass, als Abraham mit seinem Sohne Isak den Euphrat ü b e r s c h r i t t und nach Palästina zog, sein Sohn Ismael mit s e i nem Anhange und H e e r d e n nach Arabien bis M e c c a kam. Es ist wahrscheinlich, dass unter Ismaeliten nicht die unmitt e l b a r e n Nachkommen Ismaels, sondern alle verstanden w e r d e n müssen, w e l c h e mit ihm nach d e r T r e n n u n g von s e i n e r F a m i l i e nach Arabien kamen. In d e r Geschichte Salomo's 1 Reg. 10, 1 — 1 3 kömmt die Königin von S c h e b a vor, w e l c h e dem Salomo, von dessen W e i s h e i t sie gehört haben soll, einen Besuch macht und ihm kostbare Geschenke bringt. Dieses setzt in j e n e r Zeit ein b l ü h e n d e s Reich im g l ü c k l i c h e n Arabien voraus und scheint ein Verwandtschafts-Verhältniss d e r V ö l k e r und d e r S p r a c h e anzudeuten, denn sonst w ü r d e ein solcher Besuch bei d e r Entfernung des W e g e s und d e r Beschwerlichkeit d e r Reise w e n i g e r e r k l ä r l i c h sein. Auch w i r d sonst in d e r Bibel erzählt, dass Könige von Arabien dem Salomo Gold g e b r a c h t hätten. Die Arabischen Schriftsteller theilen zuerst die Einwoh- Eintheilung n e r im a l l g e m e i n e n in zwei Hälften, in diejenigen, w e l c h e der Einwohuntergegangen sind und die, w e l c h e noch fortbestehen. Als die Hauptstämme d e r u n t e r g e g a n g e n e u Völker w e r d e n
6 (Ahd),
O^+S ( T s a m u d ) ,
g e n a n n t , zu
denen
andern
J-^c
bär)
genannt Wenn
(Thesm)
noch ¿j^i
f^y?"
( A h b i l ) 2) ^ j f J U * J t werden
gleich
Schriftsteller
(Djadis)
( A l a h m ä l i k ) 3)
und
und
(Wa-
diesen
nach
der
Meinung
historischen Nachrichten
der Ar
sich
nelle
wissen, so
Erzählungen
sind
wegen
schweigen
übergangen
ist
das
wurden.
ihrer
welche,
werden
deswegen
am
die N a c h r i c h t e n Dieser
diese Einzelnen obgleich
Eigentümlichkeit können.
meiste vorhanden, weil
dung stand und der Sagen
über
vorhanden,
vermischt, Ahd
doch
Stamm
er
durch
auf die s p ä t e m
vielleicht dass d e r S t a m m
der
Fabeln
mit den
StillStamm
mit M e c c a in V e r b i n -
sichersten
scheint
nichts
traditio-
mit
nicht
Ueber
b.
vorfinden,
ohnstreitig weil sie ü b e r die A b s t a m m u n g d i e s e r S t ä m m e Genaues
J) von
5).
von
keine
und
(Djorhom Alüla)
Fortpflanzung
Zeiten
wichtigste
übertragen
zu
sein
und
( T h e s m ) von ihm ausging,
In-
1) Dies sagen die Ar ab. Schriftsteller ohnstreitig, weil sie von der Abstammung dieser Stämme nichts wissen. Thesm und Djadis werden a u f l r e m dem Sohne des Sam zurückgeführt. Zu dem Gedichte des Abdun und heim Kamus wird Thesm als ein Stamm von Ahd angesehn, so dass Ahd der Hauptstamm ist. Dies lässt sieh in Betreff der Wohnsitze wohl denken. So viel sieht man aber daraus, dass die älteste Bevölkerung Arabiens auf |»jl zurückgeführt wird. 2) Die J»**« 5 Sohne des oder ^319
stammen
ab von
dem Sohne
dem
dem Sohne des ]E3p-> (Jokthan) Gen. 10, 28. I C h r o n . 1 , 2 2 .
3) \_ä.aL».c soll der Sohn des
Sohns des
Sohns des j » l « sein.
Nach Gen. 10, 22 ff. I C h r o n . 1 , 1 7 sind &-)}< und 4) J j )
des
und sind untergegangen K a m . Dies ist wohl zu finden in ^313»
Brüder, Söhne des ö a j .
soll der Sohn des Irem sein. Sie bewohnten das L a n d zwischen o -
Jemen und den Sandwüsten von
QJ^A-I
den Namen erhalten haben soll.
(Jabrin), welches von diesem Stamme
Als Gott die Bewohner
des L a n d e s ¿(B
vernichtet h a b e , sollen Dämonen es in Besitz genommen haben und keine menschliche Seele begiebt sich in dasselbe. Die Gegend ^ b j (Webär) liegt ozwischen Jemen und dem Gebirge ( J a b r i n ) . Sie gehörte dem Stamme Ahd. Nach dem Untergange dieses Stammes sollen diese Gegend die Dämonen in Besitz genommen haben und dann vermied man sie O i L J I ^Li! p. f I. Sie soll 3 0 0 Pharasangen gross gewesen sein. 5) Diese altern Araber werden x j j l x J ! V - y t ! t
(Alahrab Alahribah) oder
(Alohraba) zum Unterschiede von den Andern, welche Nachkommen Ismaels X ^ x X w I I 1v., V>. Har. P f v .
yytJi
(Alahrab
Almostahribah)
genannt wurden
Ham.
7 d e s s e n w i r d auch d i e s e r Stamm wohl für die alten B e w o h n e r A r a b i e n s g e b r a u c h t . Soviel ist a b e r gewiss, dass, da alle d i e s e alten S t ä m m e a u f ^ j ' ( I r e m ) zurück g e f ü h r t w e r d e n , m a n d i e s e l b e n sich in e i n e m V e r w a n d t s c h a f t s - V e r h ä l t n i s s e dachte. . Zu d e m S t a m m e Ahd g e h ö r t e n die F a m i l i e n vA.Sj ( W a k d ) , ¿.Aj ( R a m i ) und ( A l a h b ü d ) . A u c h die Banu-Dliid soll e n eine F a m i l i e d e s S t a m m e s Ahd g e w e s e n sein M e i d . 1 8 , 4 6 . D e r S t a m m v a t e r d e s S t a m m e s Ahd soll d e r Sohn d e s u ^ c g e w e s e n sein, w e l c h e r d e r Sohn d e s D^it war Gen. 10, 2 9 . In d e r S t e l l e Chron. 1, 1 8 ist d e r Solin d e s und Bruder des I ) i e A h d i t e n sollen zwischen d e n S a n d h ü O £
g e l n (;_jUL>"Sil) am M e e r e h e r v o r r a g e n d b e i in J e m e n gewohnt h a b e n S u r . 2t), 4 0 comment. bis zu d e r Provinz Ohman u n d Hadhramaut. Die («Jls-s»^! sind z w i s c h e n (Ahden) und CJ^ya;»- ( H a d h r a m a u t ) . Alte Inschriften w e r d e n a n g e f ü h r t ; a b e r es ist s e h r d i e F r a g e , ob sie acht sind. Indessen soll ( H ä u f ) ein T h a l in J e m e n g e w e s e n sein, w e l c h e s d e n A h d i t e n gehörte, so dass a u c h sie W o h n s i t z e hatten v e r g i . O^LJi p. ff. In d i e s e m T h a l e soll (Himar b e n - A l m o w a i l i h ) gewohnt haben, w o r ü b e r M e i d . 7 , 1 2 2 . 2 2 , 2 2 2 zu v e r g l e i c h e n ist. Da das Grab des P r o p h e t e n in Hadhramaut sein soll vergi. obLJl p. 2 4 , so nimmt m a n an, class die W o h n s i t z e d e r A h d i t e n in H a d h r a m a u t g e w e s e n s e i e n Pocock. spec. p. 4 6 3 sq. D e n e r s t e n U r h e b e r n d i e s e s S t a m m e s s c h r e i b e n die A r a b i s c h e n S c h r i f t s t e l l e r n a c h d e r W e i s e d e r B i b e l eine u n g e h e u e r l a n g e L e b e n s d a u e r zu. D e r älteste S o h n d e s A h d soll S c h a d d a d (O!L\ä) g e w e s e n sein, l a n g e ( 7 0 0 J a h r e ) r e g i e r t u n d d i e W e l t sich u n t e r w o r f e n h a b e n . Von d i e s e m soll zwischen Sanaa und Hadhramaut das oU.*Jl o ! o (Irem d s a t - o l i h m a d ) erbaut sein. Doch ist d i e s e s nicht gewiss. Die T r a d i t i o n hat uns m e h r e r e s ü b e r einzelne L e u t e d e s S t a m m e s erhalten, w e l c h e g r ö s s t e n t e i l s mit d e m b e k a n n testen d e r s e l b e n , d e m Lokman, in B e z i e h u n g stehn. D j a d d w i r d als ein vorsichtiger u n d k l u g e r M a n n d i e s e s S t a m m e s g e s c h i l d e r t M e i d . 2 7 , 117. E b n - B a i d h w a r ein r e i c h e r Kaufmann zur Zeit d e s Lokman M e i d . 12, 4. A l i a m i b e n T i k n u n d C a h b b e n - T i k n zwei B r ü d e r , von d e n e n d e r erste als Bogenschütze und w e g e n s e i n e s Scharfsinns b e r ü h m t w a r . S i e standen im V e r h ä l t n i s s e zu Lokman M e i d . 1 , 1 4 2 . 10, 1 8 6 . 18, 2 5 0 . Ilitr war ein r e i c h e r u n d m ä c h t i g e r M a n n d e s S t a m m e s . S e i n H i r l e O h b a i d a n führte tausend R i n d e r zur T r ä n k e
8 und es wagte niemand mit ihm zugleich sein Vieh zur Tränke zu führen. Dass er so viele Rinder hatte, beweiset wohl, dass er nicht in einer trockenen Gegend lebte, sondern in einer Gegend, wo gute W e i d e und W a s s e r war. Lokman besiegte den Hirten und schaffte den Gebrauch ab Meid. 24, 427. Der bekannteste unter allen Männern des Stammes Ahd ist Lokman, aus dem Stamme Dhid entsprossen Meid. 1 8 , 4 6 , ein Nomadenfürst, der Tribut forderte und Krieg führte, ein Mann von grosser Stärke, von dem man erzählt, dass er mit seinen Nägeln einen Brunnen gegraben habe Meid.13, 145. Auch seine Gefrässigkeit ist sprichwörtlich geworden Meid. 1, 4 l 4 . Lokman war dem Spiele mit Pfeilen ergeben und es werden acht Personen genannt, welche Bidh, Homamah, Thofail, Dsokafah, Malec, Faraah, Tsomail, Ahmmar waren, die mit ihm spielten. Diese Männer sind wegen ihrer F r e i gebigkeit berühmt Meid. 28, 127. Er muss aber Ansehn genossen haben, da man ihn als Richter zu einem Urtheile aufforderte Meid. 14, 30. Lokman entdeckte einst die Untreue eines VVeibes gegen ihren Mann, welcher Hani hiess und hinterbrachte dem Manne die Sache, wobei er Klugheit zeigt. In der Stelle Meid. 10, 27, wo die Sache erzählt wird, kommen viele Aussprüche Lokmans vor, die später zu Sprichwörtern geworden sein sollen. Lokman soll eine von Ahmru b e n - T i k n entlassene Frau geheirathet haben Meid. 1, 142^ Auch soll er eine Frau mit Namen Barakisch gehabt haben Meid. 18, 46.. Dass er Kameelfleisch als Nahrung nicht kannte, beweiset wohl, dass er nicht in Hidjas oder Nedjd lebte, weil dort Kameelfleisch gewöhnliche Speise war. DenLokaim hasste er und suchte ihn zu verderben Meid. 20, 30. 2 7 , 4 8 . Eine Tochter des Lokman soll Zohra geheissen haben, welche das Amt einer Schiedsrichterin hatte Meid. 24, 13. 1, 146. Nach dem Grammatiker Aldjahits soll er auch eine Tochter Ahnsa gehabt haben, die blaue Augen hatte. Nach Andern soll eine andere Frau Sarkaah Aljemamah mit blauen Augen die Tochter Lokman's gewesen sein. Da aber das Wort (Aljemamah) die Provinz bedeutet und dieser Name ohnstreitig zu dem Beinamen die blauäugige (*lä,jJI) gesetzt ist, um ihren Wohnort zu bezeichnen; Lokman aber nicht in dieser Provinz gewohnt hat, so scheint diese Angabe zweifelhaft zu sein. Nach einer Stelle des Meidani soll die Frau den Namen j i c ¡rohabt haben, so dass beide nur eine Person sind. Es ist möglich, dass mehrere Frauen wegen ihres weiten
9 Gesichts aufbewahrt sind und dass, da man d e r einen T o c h t e r des Lokman diese Eigenschaft b e i l e g t e , nun auch die a n d e r e F r a u mit dieser Eigenschaft für seine T o c h t e r hielt. Die Ahditen v e r e h r t e n drei Götzen vergl. P o c o c k . spec. p . 4 6 3 sq. D e r P r o p h e t Hud ( w e l c h e r d e r n e m l i c h e als ^jle "lS? ist), so b e r i c h t e t die S a g e , war zu ihnen gekommen, um sie zum Dienste des einzigen Gottes zu b e w e g e n (verg1. K o ran, S u r . 7, 7 0 und.Baidhawi). Deswegen schickte Gott ihnen zuerst zur Strafe in drei J a h r e n keinen Regen. U m diesem U n g l ü c k e abzuhelfen, wurden Gesandte n a c h M e c c a geschickt, nemlich Kail b e n - A h n a k , Djolhomah, Lokaim b e n - H a s s a l 1) und Lokman b e n - A h d M e i d . 3, 4 9 , um dort Gott um R e g e n zu bitten. Als die Gesandten zu dem F ü r s t e n d e r dort zu j e n e r Zeit wohnenden Amalekiten mit Namen Moahwijjah b e n B e c r , mit dem sie von mütterlicher S e i t e verwandt waren, kamen und von ihm gut aufgenommen wurden, indem er sie durch den Gesang zweier M ä d c h e n , w e l c h e die Tradition (die beiden G r i l l e n ) nennt, zu vergnügen suchte, vergassen sie w ä h r e n d eines ganzen Monats den Zweck ihrer Gesandtschaft M e i d . 3, 4 9 . 2 3 , 5 1 7 2 ) . Nach Andern soll M e r t s a d b e n S a h d unter den Gesandten gewesen sein. D i e s e r soll sich zur V e r e h r u n g des einzigen Gottes gewendet haben o d e r , wie die Tradition sagt, er soll sich vor Mohammed zum Islam b e k e h r t haben, weil er aus dem M e e r e eine W o l k e h e r vorkommen sah, w e l c h e zur Strafe seines Volkes bestimmt war Meid. 1 2 , 7 7 . E s ist möglich, dass diese Sage sich erst nach d e m Islam ausgebildet habe, um dadurch die I d e e festzustellen, dass Gott s c h o n vor d e m Islam diejenigen bestraft h a b e , w e l c h e sich nicht zur V e r e h r u n g des wahren Gottes bekehrten. Das V o l k d e r Ahditen soll durch einen W i n d v e r n i c h t e t sein, w e l c h e r sieben Nächte und acht T a g e wehte, weil sie dem P r o p h e t e n Hud nicht folgten P o c o c k . specim. p. 4 9 5 aus Abulfeda s. Sur. 4 6 , 2 3 . Nach dem W o r t e 1) Dieser L o k a i m ist verschieden von L o k a i m dem S o h n e des L o k m a n . E s soll n a c h Andern die Gesandtschaft aus siebzig Personen bestanden ' aben. E s sagt B a i d h a w i S u r . 7 , 7 0 . , dass K a i l b e n - I h t s r «A.*»
¿ji
un 1
und Martsad b e n - S a h d mit siebzig der E r s t e n n a c h M c c c a ge-
schickt sei. Dies ist a b e r gewiss f a l s c h , denn man b r a u c h t die Z a h l 7 und 7 0 , um eine grosse heilige Z a h l anzugeben. ! ) Tm Citab- Alaghani p. Ifl* - vers. werden die beiden Mädchen dein AhbdAllali ben - D j a d n h n zuñese' 1 1 ¡eben.
10 soll im T h a l e (Almoghits) das Volk untergegangen sein. I n d e s s e n soll eine Familie des Stammes Xio^UI (Banul'Laudsakah), welche mit ihrem Onkel in M e c c a lebte, erhalten sein. Dass von den Ahditen m e h r e r e aufbewahrt sind, davon ist d e r Grund wohl in d e r L a g e ihres L a n d e s und darin, dass sie mit Mecca in Verbindung standen und mit den Amalekitern verwandt waren, zu suchen. Auch Lokman, w eil er sich von d e n U e b r i g e n getrennt hatte und allein nach M e c c a ging, um für sich Gott anzurufen, soll von Gott die b e s o n d e r e Gunst erfahren h a b e n , ein langes L e b e n zu g e m e s s e n und wählen zu können, zwischen sieben G e y e r n und sieben Stücken K a m e e l m i s t auf einem hohen, unzugänglichen B e r g e , wohin kein Regentropfen fiel, so dass sein L e b e n entw e d e r dauern w e r d e bis jene vergangen wären oder d e r letzte von diesen G e y e r n stürbe. E r soll jene verachtet und die
.
3
G e y e r gewählt h a b e n . D e r letzte der G e y e r , den man ;, der zweite .'i!c o d e r y Ü M .
Das Zeichen der Her-
schaft scheint bei den Arabern in einer Kopfbinde bestanden zu sein, denn ein Herscher führt den Beinamen unter dem Worte
O\_AMOJU'
W - >
und
finden wir bemerkt, dass das Wort
»sie haben ihn mit einer Kopfbinde versehn« bedeute, sie haben ihn zum Herscher gemacht und deswegen sagt man Q L ^ U J |»JU*JI »die Kopibinden sind die Kronen der Araber« vergl. Äj^il»-. Auch war wohl eine goldene Halskette ein Zeichen der Herscherwürde. Man sagte von Fürsten «JMM
Das Wort ijOjJf ist der Stellvertreter des Königs (J«£s). Das Xiti^JI war vor dem Islam das Vezirat. Der O^jJI sass 1) hinter dem Könige auf dem Pferde, 2) er sass sonst dem König zur Rechten. Wenn der König trank, so trank er vor den Leuten und wenn der König einen feindlichen Einfall machte, so vertrat er seine Stelle, bis er zurückkam. Wenn er zurückkam, so erhielt der o^jJI den vierten Theil der Beute (oio^l). Har. p. M . Der Platz desselben bei den Hirensern vor Mohammed hatten die Banu-Saihd. Diese hatten den Platz bekommen, weil sie so oft in des Königs Gebiet fielen. Har. p. Pv/vf. Ham. T. IV p. 11, 3)unt. Einzelner Schriftsteller Meinung ist, dass zwar selten Frauen regiert V-^LXJI J J Ü W
22 haben. Pocock. p. 8 6 infr. Vor Mohammed gaben einzelne Völker dem Könige Tribut («jli'i). Ham p. H1. Mohammed musste den Tribut fordern, weil er ihn nöthig hatte; allein er nannte ihn slij (Reinheit) oder X S L X / O (Allmosen). Doch sind einige, w e l c h e b e i d e unterscheiden. Ham. T. IV p. 5 9 2 . Könige. ^ m meisten weiss man von den Königen von Hirah in o
Irak, Die ersten waren vom Stamme Asd (0^1) entsprossen, dessenUrsprung auf Cahlan (Q^L^S'),welcher auf K a h t h a n ^ l i x ^ i ) zurückgeführt wird und w e l c h e N a c h k o m m e n d e s Fahrn waren. Abulf. excerpta bei Pocock. spec. p - 4 3 0 . Sie sollen zur Zeit der von d e n Cosroen in Persien geberscht haben. Der Erste ist Malec b e n - F a h a i vergl. Memoires de l'Academie X L V I I I p. 5 5 8 . Im W i n t e r wohnten sie in Hira Ham. T . I p. 4 5 7 . Kazwini Kosmograph. p. f l f zw. Th. oder in Chawarnak. Bahrain gehörte zu d i e s e m , wo ein Unterpräfekt war. Sie standen unter Persischer Herschaft. Befanden sie sich nicht wohl, so wurden sie in einer Sänfte getragen Ham. fv< v. 2. Am ersten Tage des Monats Moharrem pflegten sie zur Gratulation zu sitzen, wie es b e i d e n Persern am Neujahrstage Sitte war. Kazwini T. 1. p. 1v infr. D i e Könige hatten häufig Lieblinge und Genossen, z. B. d e n Rabiah, w e l c h e r durch Lebid's Verse vertrieben wurde. Meid. 2 1 , 4 9 . D i e futterreichen G e g e n d e n , welche die Herscher für sich haben wollten, untersagten sie den A n d e r n zur W e i d e und nannten sie desweg e n i^*®-. Nohman Schickte aber von seinem Hofe jemand ab, der futterreiche G e g e n d e n aufsuchen sollte. Ham. p. 1vl. 7 infr. Der König hatte einen Hadjib Dieser war in der Regel ein Edler. Daher als Jhzam ben-Schahbar Alcharedji es ward, welcher nicht edler Geburt war, ging '¿¡yoLac in die Sprache über, wenn jemand durch sich selbst und nicht durch seine Vorfahren zu hohem Range kam. Er hatte auch e i n e n -
.o.
Hofnarren ü i j i genannt Kam. s. v.Ji
Der König pflegte einen
Stab in der Hand zu halten, womit er spielte und W i n k e thcilte.
D i e s e r hiess
» t
Ham. vi' infr.
er-
D e m Könige waren
fünf Cohorten: 1) Alrahajin, 2 ) Alzanai'h, 3) Alwadhajih, 4) Alaschaliib, 5) Dausar. D i e erste bestand aus 5 0 0 Soldaten und blieb das Jahr beim Könige. W a r das Jahr zu Ende, so gingen sie zu den Ihrigen zurück und es kamen andere an die Stelle. Mit di esen pflegte der König seine F e i n d e zu b e k r i e g e n und
23 seine Befehle zu vollziehn. Die zweite war aus dein Stamme der Banu-Kais tmd der Banu-Taim-Allah ben-Tsahlebah. Sie verliess den König nie und beschützte ihn. Die dritte b e stand aus tausend Kriegern, hatte in Hira ihren AufenthaltsOrt und war von dem Könige der Perser geschickt. J ä h r lich wechselte diese mit einer neu angekommenen und ging zurück. Die vierte bestand aus den Brüdern, Verwandten und aus denen, welche mit diesen verbündet waren. Sie hatte daher den JNamen, weil sie im Gesichte eine weisse Farbe hatte. Die fünfte Dausar genannt, ( v o n y i er hat heftig durchbohrt) hatte die Tapfersten aus den Stämmen, besonders aber aus dem Stamme Rabiah. Jährlich zur Zeit des Frühlings kamen die Vornehmsten, brachten Pfänder und blieben ohngefähr einen Monat bei dem Könige. Sie erschienen vor dem Könige nicht mit Waffen; sondern ein J e d e r trug einen Stock. Hain. 1a infr. Dann wurde ihnen ein Gastmahl bereitet. W a r die Zeit vorbei, so nahmen sie die Speise, welche sie erhalten hatten, mit zu den ihrigen Meid. T i p . 163. Dieser Fürst wurde 6 Jahr 8 Monate nach der Sendung Mohammeds getödtet und nach ihm dauerte die Regierung nicht sehr lange. Die Araber, welche zuerst in Syrien herschten, waren die von ihrem Stammvater
- - O -
genannten
)
welche
zum Stamme gehörten. Dann kamen die durch den Dammbruch vertriebenen Araber, deren Anführer Djofnah ben-Ahmru ben-Tsahlebah etc. war und unterjochten diese. Der letzte dieser durch die Mohammedaner vertrieben war Djebelah ben-Alaiham. Pocock. spec. p . 4 3 9 f. q ¿ji' StA**!» p. AV Ghrestom. mea p. vo 1. 5 infr. In der Mitte von Nedjd war Hodjr Acil-almerar benAhmru, der sich der Herschaft unter Griechischer Bothmässigkeit bemächtigte. Die Regierung dieses Stammes währte bis Ilodjr der Vater des Ahmru-l'Kais, des berühmten Dichters, ohngefähr im Anfange Mohammeds oder etwas früher von den Banu-Asad getödtet ward. Ahmru-l'Kais wandte sich deswegen um Hülfe an den Griechischen Kaiser. Als er zurückkam, starb er. Colaib W a j e l Meid. 1 8 , 2 1 1 ist besonders bekannt und beherschte die beiden Stämme Beer und Taghieb. Er hatte grossen Uebermuth und ward deswegen von Djassas getödtet. Dies war der Grund eines langen Krieges.
24 Fürstenzu D e r F ü r s t des S t a m m e s Hawasin zu M o h a t n m e d ' s Zeit, Moham- w e ] c h e r W a d i Honain b e w o h n t e , war Malic b e n - A u h f Alnazri. med s Zeit. Ham. p. Ii, t. D e r F ü r s t des S t a m m e s A u s in M e d i n a zu M o h a m m e d ' s Zeit war Sahd ben-Moahds. E s wird von ihm gesagt, dass bei seinem T o d e sich d e r T h r o n b e w e g t h a b e . D e r F ü r s t d e s S t a m m e s C a l b zu M o h a m m e d ' s Zeit war Alazbah b e n - A h m r u , d e r in D u m a t - A l d j e n d a l wohnte, vergl. U U l i w p. P A I , ALI. A h m r u b e n - S c h o r a h b i l w a r ein K ö n i go zu M o h a m m e d ' s Z e i t . E r war V e r a n l a s s u n g zum K r i e g e von Muta d u r c h die Hinrichtung des Gesandten Mohammed's. W e i l M o h a m m e d p. 2 0 6 . M a l e c b e n - N o w a i r a h war v o r dem T o d e M o h a m m e d ' s d e r A h r i f des S t a m m e s T s a h l e b a h b e n - J a r b u h H a m . p . PV. Rafih b e n - C h a d i d j d e r G e n o s s e M o h a m m e d ' s soll d e r A h r i f d e s S t a m m e s Aus g e w e s e n sein. p . Pff, M 1 . Sahd ben-Alrabih und Ahbd-Allah ben-Rewahah waren Nakib d e r Banu l'Harets b e n - C h e s r e d j . S a h d b e n - O h b a d a h Alzahabi Alanzari soll d e r Nakib d e r B a n u - S a h i d a h gewesen sein u n d in allen S c h l a c h t e n die F a h n e d e r A l a n z a h r getragen haben. A l m a h m a l w a r ein König d e r B a n u - H a s c h i m im Biscliah.
Thale
V o r M o h a m m e d scheint die H e r s c h e r w ü r d e zum T h e i l e r b l i c h g e w e s e n zu sein. Z u r Zeit M o h a m m e d ' s w u r d e d e r König A l r a b b genannt. Ueber eiU e b e r d e n S t a m m K o r a i s c h hat ein B u c h Alsobair b e n Stamme.
B a c c a r , d e r 1 9 5 starb, g e s c h r i e b e n L I J I UJLHÖI L J L Ü ' betitelt. ' , ' ° Y , vt » ». T U e b e r die Vorzuge des S t a m m e s v e r g l . t U « J> ^ J I A J U . Man gestand n a c h M o h a m m e d
in allen D i n g e n
dem
Stamme
den
V o r z u g zu, n u r n i c h t in d e r P o e s i e . Als a b e r unter d e n K o r a i schiten die D i c h t e r ^ ß , und
jjt
und ^ s ^ j j J l
oJli»
vijÜL, fe r n e r u*-*® ^ ^jt
aufgetreten
&1H O u t waren,
gestand man ihnen d e n V o r z a g zu. vergl. ^ i l c ^ l
- » -OA>n t h o l . gram. p. 4 5 3 . W e g e n s e i n e r V o r z ü g e ist e r ULc » d e r h ö c h s t e von M o d h a r « , w ä h r e n d die a n d e r e n ¡¿a* Ham. l"vo supr. ScliiedsUm Streitigkeiten unter den Arabern zu schlichten, gab richter. e s Schiedsrichter und Schiedsrichterinnen. Es waren unter den Stämmen verschiedene Schiedsrichter. Von dem Urlheile appellirte man an den König Ham. p. III 1. 15 und dieser ohnstreitig, weil das Urtheil oft schwer war und er sich eine Parthei zu Feinden machen konnte, schickte sie wohl zum T e m p e l in Mecca an den Priester der Ohssa Ham. III, 2. In den ältesten Zeilen scheinen Frauen Schiedsrichterinnen geO , 3
Wesen zu sein. Eine wird s^äc genannt K a m. Es wird die
l)j^to
Tochter des Lokman genannt, 2) iAÄS> die Tochter des ( d e r Name wird
( j a ^ und
gehörte zum Stamme oU.
geschrieben). Sie
U e b e r die Zeit, wann sie gelebt
£
habe s. Rasmuss. p. öf. 4 ) die T o c h t e r
3) die Djamah Tochter des Habis.
des Ahmir ben - Althsarib, die
¿ >
d i e am R a n d e d e r Z i t z e n e r s c h e i n t J a i , im A u g e n b l i c k e , da sie g e m o l k e n w i r d ,
- c»5 FIYFT,
«v )
-O~
d i e v i e l e M i l c h jS>, J&JP,
. I
> o>
jj9/'-
1) Einige "Wörter unter diesen bedeuten ursprünglich etwas anderes und sind auf die Milch übertragen; andere sind Adjectiva, welche ursprünglich nur eine Eigenschaft der Milch bezeichnen, dann aber mit Weglassung des Substantiv'» (Milch) für die Milch selbst gebraucht wurden. Es ist noch zu bemerken, dass die verschiedenen Wörter, welche das nemliche bedeuten, ursprünglich wohl verschiedenen Dialekten gehörten, welche aber, als nach Mohammed der Unterschied der Dialekte aufhörte ijnd. nur eine Arabische Sprache ward, dieser zugetheilt wurden.
38 Die
erste M i l c h , nachdem
»Li,
die Milch nach- dieser
gemolken w i r d
das T h i e r g e w o r f e n
hat,
heisst
die M i l c h , w ä h r e n d sie
die frische eben gemolkene Milch
die frische Milch, welche ü i
o
die M e l k e n d e n y •
Hause schicken J - ^ C , Euter bleibt
(
den Ihrigen nach
XJLS\C5, die Milch, welche in d e r
viivoj, die Milch, welche übrig bleibt
XISAS», die M i l c h , welche in d e r Euter b l e i b t ; aber in nemlichen
Stunde
JIä5>, die Milch
gemolken w i r d
Jai,
die
Jas,
gesammelte
welche warm gemacht ist
warm g e -
macht, bis sie dick w i r d f-*-«-«, süsse Milch gJ^**«, - O W > und süsse g j u m , mit süssem Geschmacke gemischte),
i j a ^ , dünne Milch ^Jwo, , mischte j L a s » , >
(i
®
gJ.fette
reine,
(nicht
reine Milch, die abgekühlt wird
j ^ s i , nicht mit W a s s e r vermischte,
--
¡n>,
sei es süsse oder saure
mit W a s s e r vermischte ÄäiXo, ^ j X a ,
SS ,
o •
t 1 " 1 vielem W a s s e r v e r dessen grösster T h e i l W a s s e r
-
ist j y ^ M h A ,
der
y -CI £
mit zwei Di'ittheil W a s s e r
vermischt
nicht
_
süsse
die Milch, worauf
mit verdorbenem
eine Haut ist
Geschmacke
g * * * " , g^**«,
verdorbenem Geschmacke
vom Schweisse
ches
verdorbene
dieselbe
trägt ö j 0 »
, fette Milch mit
des Kameeis, w e l Jn verdorben im O
Schlauche
, weich und
sanft im Geschmacke
'
^AAMVLK, O
-
Milch von mehreren K a m e e l e n in ein Gefäss gemolken Oj-«^', V/o, Milch
in dem Schlauche,
d e r in
die E r d e
gegraben
wird, damit sie dick w e r d e ^ ¡ ¿ U * « , Milch, die im Schlauche einen guten Geschmack annimmt Ä » » » M O« # » T
K^ä, g^ä, y o , Hjj^Loj scharf an Geschmack
«
«
Q A J , saure Milch oO u> , sehr saure ¿jis-, JÜj, saure M i l c h , von
39 den M o l k e n getrennt und wie M e h l getrocknet k i l . Das W o r t j j j i ' bedeutet etwas ähnliches; aber die Grammatiker sin
und
. }
y
>
m , / j J > ,
dichte aber noch nicht saure Milqh „j^jS, sehr dichte - .o _ 5i " harte ^ j l X j J , dicke Milch Jot, Jaxbjüi-, Ja-JanL»-, ßUo,
- O - -
O-
Ci _
- »
ji^y^c,
,
5
.
¡^i^j
dicke
)
und saure "-^J-»", dicke -
Milch, w o v o n die M o l k e n getrennt sind
>
sehr dicke t^äiXS,
im Euter ogeronnene Milch, welche o - mit U n t e r -
iXiiAi1,
brechung herausfliesst l o f * , g e r o n n e n e Milch ^ ^ f o , dicke, saure Milch, werde
welche
zur
süssen
gegossen
wird,
damit sie sauer
X J ' » , r e i n e Milch, i mittelmässig dick ¿ J ,
sei geronnener Milch
Ueberbleib-
alle Milch eines Kanieels, d e r e n
Euter mit d e m Bande> ,
e
S
genannt gebunden ist
t
M i l c h einer Gazelle M i l c h die man länger im Schlauche hält, um sie zu trinken ¡v**^, M i l c h in einem Schlauche, die nicht dick wird, um Butter zu machen oder die anfängt dick zu werdeD, b e v o r man Butter macht rauf der Rahm sich zeigt ¿ e r Rahm
Milch, w o der M i l c h
Ci
Kxij etc., M i l c h , wozu ein frische
Milch,
wenig Fett gegossen w i r d
fc*^,
wozu Fett gegossen w i r d und welche
dann
getrunken w i r d gw^&c, Schaafmilch, worauf Z i e g e n m i l c h molken w i r d ^ ¿ ¿ o ,
ge-
K a m e e l m i l c h mit Schaafmilch vermischt
XixJi», frische Milch, worauf saure gegossen w i r d süsse Milch, worauf dicke M i l c h gegossen w i r d ^ ¿ m g » ,
süsse *
" ' '
M i l c h , womit saure o d e r sehr dünne verwischt ist 1
*
Vr* 0 > -O
süsse M i l c h , womit saure vermischt ist saure und trockene Käsemilch mit frischer vermischt
,
OS
40 E s würde überflüssig sein, dieses noch weiter auszuführ e n , da aus dieser einen S a c h e d e r grosse Reichthura d e r Arabischen S p r a c h e erkannt werden kann. E i n e andere E i g e n t ü m l i c h k e i t der Arabischen S p r a c h e kann ich nicht unterlassen . zu b e m e r k e n , diese, dass das eine W o r t sehr viele und zum T h e i l gar nicht verwandte Bedeutungen hat, w e l ches ohnstreitig daher kömmt, weil das gesanwnte V o l k sich in viele einzelne T h e i l e absonderte, welche unabhängig von einander l e b t e n und in den W ü s t e n herumzogen. Man v e r gleiche das W o r t in meinem W ö r t e r b u c h e . E s fragt s i c h , welches waren die Ursachen des ungewöhnlichen Reichthums der Arabischen S p r a c h e , indem sie eines T h e i l s den n e m l i c h e n Gegenstand auf so v e r s c h i e d e n e W e i s e b e z e i c h n e t e n , andern T h e i l s dem nemlichen W o r t e so viele und v e r s c h i e d e n e Bedeutungen g e b e n ? I c h will v e r suchen, dieselben kurz anzudeuten. D i e A r a b e r l e b t e n auf einem sehr grossen L a n d s t r i c h e verthcilt, w e l c h e r durch Boden, L a g e , Klima sehr verschieden war. Arabische S t ä m m e l e b t e n in Mesopotamien, in ganz A r a b i e n bis in S y r i e n hinauf und an den Gränzen von Palästina und E g y p t e n . Die genauen Gränzen i h r e r W o h n sitze ausserhalb Arabien lassen sich nicht mit Genauigkeit angeben. Einige lebten in W ü s t e n , andere in fruchtbaren G e g e n d e n , einige in E b e n e n , a n d e r e in G e b i r g e n , einige am M e e r e o d e r an F l ü s s e n , a n d e r e weit von denselben entfernt, einige lebten in Städten, Dörfern, Burgen, a n d e r e ohne feste Wohnsitze in Zelten. W e n n Bodenverhältnisse, Clima, L e b e n s w e i s e , Beschäftigungen etc. Einfluss auf die Ausbildung d e r S p r a c h e haben, so musste bei den Arabern d e r Einfluss ein sehr verschiedenartiger sein. Die in den S t e p p e n und auf den G e b i r g e n herumziehenden nomadischen A r a b e r l e b ten abgesondert von einander. Die S p r a c h e musste sich in diesen vielen einzelnen und abgesondert l e b e n d e n S t ä m m e n verschieden ausbilden, weil j e d e r einzelne Stamm die S p r a che unter sich ausbildete und neues darin erfand. Zu d e r Ausbildung d e r s e l b e n trugen unter den Stämmen die D i c h ter s e h r viel bei. J e d e r Stamm hatte seine m e h r o d e r weniger ausgezeichneten D i c h t e r und j e d e r , d e r irgend eine Anlage dazu in sich f ü h l t e , die unter den Arabern häufig war, strebte nach dem Ruhm ein D i c h t e r zu sein, weil dieses ihm Einfluss und hohe E h r e verschaffte, wonach selbst F ü r s t e n trachteten. D i e einzelnen D i c h t e r wetteiferten mit
41 e i n a n d e r und die S t ä m m e w i e d e r durch ihre Dichter, i n d e m sie auf J a h r m ä r k t e n o d e r in Versammlungen g e g e n e i n a n d e r auftraten 1). In ihren geselligen Zusammenkünften mussle ihre Hauptergötzung Poesie und Erzählungen sein, in d e r e n Erfindung und Ausschmückung die A r a b e r ein grosses Geschick bewiesen haben. W e r wird leugnen, dass diese b e i d e n Dinge die Hauptursachen d e r Ausbildung und B e r e i c h e r u n g d e r Arabischen S p r a c h e g e w e s e n seien. Allein wir finden darin zug l e i c h die Ursache, warum die Arabische sich besonders von d i e s e r Seite durch poetische Ausdrücke b e r e i c h e r t e , denn ein grosser T h e i l besteht in dichterischen Bezeichnungen d . h . in Adjectiven, d e r e n Eigenschaftsbezeichnung auf den G e g e n stand übertragen wurde. Doch musste in d e r Arabischen Spi'ache selbst eine Bildungsfähigkeit liegen, denn ohne diese w ü r d e doch theils in l e x i k a l i s c h e r theils in grammatischer Hinsicht d e r Reichthum nicht so gross g e w e s e n sein. W e n n man sieht, dass in d e m Cufischen Alphabete, w e l ches die A r a b e r um Mohammed's Zeit als Schrift annahmen, eine so g e r i n g e Zahl von Schriftzeichen war, so könnte man auf den Gedanken geführt w e r d e n , es habe die S p r a c h e zu Mohammed's Zeit nicht m e h r u n t e r s c h e i d e n d e Töne gehabt, so dass jenes Alphabet hinreichend zur Bezeichnung d e r Aussprache d e r wirklich vorhandenen T ö n e war. Diese Annahme w ä r e a b e r I r l h u m , denn die A r a b e r fanden zu jener Zeit wohl keine Schrift, w e l c h e p a s s e n d e r war als das S y r i s c h e und wollten von den J u d e n die hebräische nicht a n n e h m e n . Die A r a b e r mussten sich im Anfange mit den v o r h a n d e n e n Buchstaben der syrischen Schrift begnügen, denn da im A n fange d i e Aussprache d e r Schrift des Korans durch die T r a dition erhalten und fortgepflanzt w u r d e ohne wesentlich verä n d e r t zu w e r d e n , so ist es wohl m e h r als wahrscheinlich, dass schon zu Mohammed's Zeit die Arabische S p r a c h e eben so viele Töne hatte als später die Grammatiker durch Verm e h r u n g des Alphabets in d e r S p r a c h e festsetzten, d e n n die Grammatiker haben gewiss nichts n e u e s zugethan. Ich zweif e l e also nicht, dass, schon zu ¡Mohammed's Zeit die Arabische S p r a c h e die 2 8 v e r s c h i e d e n e n Buchstaben halte, w e l c h e s p ä t e r durch die Schrift bezeichnet sind. Allein in d e r mannigfaltigen Aussprache d e r nämlichen Consonanten , in d e r Aehnlichkeit einzelner mit einander, in der nicht genauen B e il) Einzelne Stämme nahmen nur solche unter sich a u f , welche Verse machen konnten z. B. der Stamm Hamadan Meid. 23, 306.
42 Stimmung d e r A u s s p r a c h e durch die S c h r i f t mag e i n e r von den Gründen der Vermehrung der Arabischen Sprache gefunden w e r d e n , weil d u r c h die V e r w e c h s e l u n g e i n z e l n e r B u c h s t a b e n mit e i n a n d e r n e u e W ö r t e r entstanden, d u r c h w e l c h e die A r a b i s c h e S p r a c h e b e r e i c h e r t ist, wie dies aus d e m , was wir s p ä t e r ü b e r die D i a l e k t e d e r A r a b i s c h e n S p r a c h e b e i b r i n g e n w e r d e n und d e n V e r w e c h s e l u n g e n d e r B u c h s t a b e n u n t e r e i n a n d e r e r k a n n t w e r d e n kann. A u c h hat wohl d e r Zustand d e r u r s p r ü n g l i c h e n W u r z e l n dazu b e i g e t r a g e n , von d e m s e h r v i e l e n u r aus zwei C o n s o n a n t e n b e s t a n d e n , d i e s p ä t e r d u r c h Hinzufügung eines d r i t t e n C o n s o n a n t e n a u f v e r s c h i e d e n e W e i s e zu zweisylbigen W ö r t e r n u m g e b i l d e t w e r d e n k o n n t e n und da die V o k a l e u r s p r ü n g l i c h n i c h t als b e s o n d e r e B u c h s t a b e n e i n e n Platz e r h i e l t e n ; s o n d e r n als T h e i l e d e r C o n s o n a n t e n b e t r a c h t e t w u r d e n , mit w e l c h e n d e r Hauptsinn d e s W o r t e s v e r b u n d e n g e d a c h t w u r d e , so musste dieses a u f die Vervielfältigung d e r A u s s p r a c h e d e r C o n s o n a n t e n d u r c h v e r s c h i e d e n e V o k a l e einwirken, weil die V o k a l a u s s p r a c h e als w e n i g e r wichtig e r s c h i e n . D a d u r c h mussten die V e r ä n d e r u n g e n d e r V o k a l a u s s p r a c h e häufiger und mannigfaltiger w e r d e n u n d so sich die W ö r t e r v e r v i e l f ä l t i g e n . Die Wurzelformen d e r A r a b i s c h e n S p r a c h e w e r d e n mit grosser L e i c h t i g k e i t theils d u r c h ' V e r ä n d e r u n g d e r V o k a l a u s s p r a c h e , theils d u r c h V o r s e t z e n o d e r E i n s c h i e b e n o d e r A n h ä n g e n von B u c h s t a b e n in a n d e r e W ö r t e r umgestaltet. W i r w o l l e n nun kurz d u r c h g e h n , wie die W u r z e l f o r m auf d i e s e v e r s c h i e d e n e W e i s e umgestalt e t w u r d e , i n d e m wir von d e r G r u n d f o r m d e s V e r b u m mit d r e i C o n s o n a n t e n a u s g e h e n v o r a u s s e t z e n d , dass ein g r o s s e r T h e i l d e r V e r b a mit d r e i C o n s o n a n t e n aus W u r z e l n von zwei C o n s o n a n t e n , w o r a u f h i n g e d e u t e t ist, entstanden s e i e n . D i e G r u n d f o r m d e s V e r b u m mit d r e i S t a m m b u c h s t a b e n hat sich zuerst d u r c h v e r s c h i e d e n e V o k a l a u s s p r a c h e in ein V e r b u m transitivum Jota faälä, zwei intransitiva J»*5 fä'ila und -»» i fädlä und s p ä t e r in eine passive F o r m den.
In d e r G r u n d f o r m
föilä g e s c h i e -
ist im P r a e t e r i t die V o k a l a u s s p r a c h e
d e s -Transitiv und d e r zwei Intransitiva u n t e r s c h i e d e n g e b l i e b e n ; i m F u t u r a b e r ist n u r die eine intransitive F o r m vom T r a n s i t i v durch
^»s
die V o k a l a u s s p r a c h e g e s c h i e d e n , i n d e m
das T r a n s i t i v s i c h d u r c h d e n V o k a l o
JJÜJ
jafölo, das I n t r a n -
43 sitiv sich durch den Vokal a ^ « s j jafalo unterscheidet; die a n d e r e intransitive F o r m Joti unterscheidet sich im Futur nicht von der transitiven, indem b e i d e den O - L a u t haben. Ausser d e m O-Laute im T r a n s i t i v ist bei manchen V e r b i s der I-Laut a n g e n o m m e n , und bei V e r b i s , in welchen wegen d e r Beschaffenheit d e s zweiten oder dritten Consonanten d e r A-Laut b e s s e r als d e r O-Laut sich zur Aussprache eignet, d e r A-Laut angenommen. 1) Aus dem Praeterit d e r Grundform mit drei Stammbuchstaben sind 14" abgeleitete Stammformen hervorgegangen von denen 1) sich durch V e r d o p p e l u n g des zweiSo
« W •>
ten o d e r dritten Radikalbuchstaben wie J«*» fäälä und efällä
2)
b)
vier durch
Zusatz eines Buchstaben
a) J»c'i faälä
äfalä c) ¿.«£(1) (i)nfäälä d) jo^ä(l) (i)ftäala; 3 ) fünf
durch V e r d o p p e l u n g und Zusatz eines Buchstaben wie ^.»sj läfäälä,
w
_ O _O
. w. C
--o „ c
(i)fällä, 0.cj.*s(l) (i)faüäla, i3>*s(0 (i)fawwälä, J l U 9 ( l )
(i)fänläla und zwei durch Zusatz von zwei Buchstaben -
«
O -
C'
(i)stäfalä und
(i)fänlä bilden 2 ). W i r führen nur von der
elften F o r m etc. Beispiele an, weil die andern zu häufig vorkommen. X I j'tXs»! er war von Zorn entbrannt X I I ¿j-Jol er .
ging schnell
~ G - O
,
er war zerfleischt X I I I
. d< ü
-
S- O
*
erte lange X I V g ^ * 1 1 ! er gab sich Mühe X V
es dau-
C_ O
er eilte
v o r ü b e r gehend. A u s s e r d e m w e r d e n von diesen V e r b e n mit drei S t a m m buchstaben durch Zusatz eines Buchstaben o d e r V e r d o p p e des letzten Radicalbuchstaben oder - - O. blung e n Quadrilittera gebildet wie z. B. vonzwei Jr^.j , Stammbuchstawird j^j IT.
-
j S ? . j IV.
S
« »G
£
andere Weise
A u s s e r d e m entstanden noch Quadrilittera auf o d e r waren
urspi'ünglich.
S i e hatten d i e s e
1) Ohnstreitig entstand die zweite Form des Yerbum intransitivum später und da die andern Vokale schon angewendet wurden, unterschied sie sich nicht vom Transitivum. 2) E s ist kaum nöthig zu bemerken, dass mehrere von diesen aus den duroh Verdoppelung des zweiten oder dritten Radikalbuchstaben abgeleitet sind. Das umklammerte I (Elif) gehört nicht zum Character, sondern ist nur hinzugesetzt, um die Aussprache des folgenden Buchstaben zu erlöiohtem.
44 •
+ » O -
Formen j * T I -
cjt-i
s
£.aj.ti IV
-
*
* » O-O
O-
JaijS I I I Jaäjyst,
** Cv
II f ^ a j '
I I I . Pass.
s
Es ist zu bemerken,
Conjugationen Phiel
etc. nur
eine
nicht dreierlei wie Kai J . « ,
dass die abgeleiteten
Aussprache haben und
und ,}.*s haben.
Von allen sind nur zwei Zeiten gebildet a) die vollendete Zeit (Praeteritum), b ) die unvollendete (Futurum und Praesens) dadurch, dass bei jenem das Pronomen personale, wodurch die Person bezeichnet wird, nachgesetzt wird, um anzuzeigen, dass die Handlung vorangegangen s e i ; bei diesem aber die Person vorgesetzt, um anzudeuten, dass die Handlung nachfolge. Im Praeteritum wird die Person hinten -
O -
z. B .
,
a
-
»du hast geschrieben« (im masculin), vy^xf (im
femin.); im futurum 30-vorn angesetzt (im mascul.),
qaaXJo
»du wirst schreiben«
(im femin).
Bei d e r dritten Person
wird im Praeterit keine Person> Jobezeichnet z. B. < - • » e r hat geschrieben«; im futur vorn
»er wird schreiben«. Das
Feminin wird in der ersten Person nicht bezeichnet, weil1 die O ' m Person sich selbst darstellt und es also unnöthig ist »ich habe geschrieben« »ich werde schreiben«. E s giebt im Verbum einen Singular, einen Dual und einen Plural. Im Dual sind aber nur zwei Personen, die dritte und die zweite; aber in der zweiten Person ist nur das Masculin >3 >. im Gebrauch LJuXi" »ihr beide habt geschrieben«. Das Praeteritum hat nur eine Form, das Futurum aber fünf Formen 1) Futurum von Erpenius, von de Sacy genannt Aoriste du 5 J O ~
mode Indicatif v * ^ , mode Subjonctif
-
fem.
cjue a)
- o ) . _
5 - J o -
O ,
i—^äJvj
rum apocopatum 1 , 0 ,
,
PI.
2 ) Futurum antithetiquum, Aoriste du im Plural
et Aoriste du
> > O -
f e m - o ^ ^ - ' ^ Futu-
mode conditionel
o
> o-
• ^ l - J » S p r a c h e Djorhoms« genannt, weil D j o r hom für den Urvater d e r in Hidjas w o h n e n d e n A r a b e r ang e s e h n wurde vergl. den Koran Sur. 16, 1 0 5 . Marac. Pocock speeim. hist. Arab. ed. alt. p. 4 l . D e r V e r f a s s e r des T ü r k . Kamus sagt b e i d e m W o r t e Vj®" D i e G e l e h r t e n stimmen nicht ü b e r e i n in d e r Beantwortung d e r F r a g e : ob die Sprar. c h e des Korans ganz r e i n sei o d e r ob sich auch f r e m d e W ö r t e r darin finden. Ein T h e i l sagt, dass e r ganz rein sei und d i e > sä , s e r b e z i e h t sich auf den Ausdruck U-vj*' lit j und sagt, dass die W ö r t e r , w e l c h e eine Arabische F o r m hätten wie d e n Arabischen Stätnme'n gehörten. S o sind nach i h r e r M e i nung die W ö r t e r dessen sich die B e w o h n e r vou M e c c » b e d i e n t e n und w e l c h e s ohnstreitig das P e r s i s c h e ist, da das A r a b i s c h e dafür ist, so ist (Pers.^&U^) »Verfertiger, A u s b e s s e r e r des Bogens«, so sind «j«-^-*, v^sU-Ai" n a c h i h r e r Meinung von A r a b i s c h e n S t ä m m e n e n t l e h n t , o b g l e i c h sie sich in d e r P e r s i s c h e n S p r a c h e finden. D e r Imam Rasi sagt, dass die im K o r a n v o r k o m m e n d e n W ö r t e r , wie u^a-oLS (von (j*Löj's) Sur. 6 , 91vJ^ä*»! (Pers. ^ j ^ w i i wie q j j L o , ^yiii W ö r t e r seien, w e l c h e sich zugleich in d e r A r a b i s c h e n und andern S p r a c h e n fänden. E s ist wohl k e i n e m Zweifel unterworfen, dass die g e l e h r t e n Ai'aber blos um die R e i n h e i t des K o r a n zu r e t t e n , auf solr che s o n d e r b a r e Behauptungen g e k o m m e n sind, Ebn-Cbalduu (Antholog. gram, p 4 0 8 ) sagt, dass die S p r a c h e des S t a m m e K o r a i s c h deswegen die reinste g e b l i e b e n sei, weil die Koraj^ schiten am entferntesten von den Nichtarabern wohnten und dass d i e s e s auch d e r F a l l b e i d e n S t ä m m e n Tsakif, Hpdsail» Chosaah, Banu-Kenanah, Ghathafan, B a n u - A s a d , B a n u - T a m i i » 4
50 sei, w e l c h e den Stamm Koraisch umgaben. Im a l l g e m e i n e n ist dieses Urtheil von Ebn-Chaldun richtig, d e n n die Entfernung von den Nichtarabern musste den Stamm Koraisch rein e r h a l t e n ; allein da die Koraischiten ein Handelsvolk waren, w e l c h e s nach S y r i e n und in die Griechischen Gränzländer, nach Abyssinien, nach J e m e n , nach Irak und Persien reiseten, so musste nothwendig dieser V e r k e h r mit den F r e m d e n auf i h r e S p r a c h e Einfluss üben. F e r n e r musste d e r Zusammenfluss d e r vielen Pilger, die jährlich nach Mecca k a m e n u n d dort einige Zeit verweilten, so wie d e r grosse M a r k t Ohcats in der Nähe und a n d e r e Märkte Einfluss auf die S p r a c h e von M e c c a üben. Indessen spricht Ebn-Chaldun nicht sowohl von d e r Aufnahme f r e m d e r W ö r t e r , als von d e r Ausdrucksweise, welche die A r a b e r von F r e m d e n a n n e h m e n ; allein auch von d i e s e r Seite ist d e r Umgang mit F r e m d e n nicht ohne Einfluss g e b l i e b e n . U e b r i g e n s soll sich d e r Koraischitische Dialect, wie Djelal-Aldin in seinem W e r k e Mizhar c. 9 sagt, d u r c h Eleganz ausgezeichnet haben, weil sie in d e r Mitte von Arabien wohnend und d e s T e m p e l s Küster von den Stämmen, w e l c h e zu M e c c a zusammenströmten, die ausgesuchtesten R e densarten hätten aufnehmen k ö n n e n ; jedoch auch dieses U r theil scheint mir nicht hinlänglich b e g r ü n d e t , da ein Volk b e i d e r Aufnahme von f r e m d e n R e d e n s a r i e n nicht auf E l e ganz zu sehen pflegt. Um dieses Urtheil richtig zu würdigen, darf man nicht ausser Acht lassen, dass die s p ä t e m A r a b e r g e n e i g t w a r e n , d e r S p r a c h e des Koraisch die grösste Vollkommenheit zuzuschreiben, weil sie die S p r a c h e ist, in w e l cher d e r Koran n i e d e r g e s c h r i e b e n wurde. Der Koran von ihnen als ein W e r k anerkannt, welches d u r c h göttliche Offenbarung zu i h r e m Propheten M o h a m m e d gelangt war, musste natürlich nach i h r e r Meinung in j e d e r Hinsicht die grösste Vollkommenheit in sich h a b e n und deswegen m u s s d e r koraischitische Dialect die vollkommenste S p r a c h e sein. Es b e d a r f indessen k e i n e r tief e i n g e h e n d e n U n t e r s u c h u n g , um zu b e weisen, dass die S p r a c h e des Korans von d e m Einflüsse f r e m d e r S p r a c h e n nicht frei g e b l i e b e n s e i , sondern ein kurzes Verzeichniss f r e m d e r W ö r t e r , w e l c h e sich in d e r S p r a c h e desselben finden, w i r d die Sache hinlänglich beweisen. M a n darf nicht sagen, dass diese W ö r t e r alle nur von Mohammed, w e l c h e r sie auf Reisen k e n n e n gelernt hätte, in die S p r a c h e aufgenommen seien, tlenn wenn er auch f ü r einzelne Gegenstände, d i e den A r a b e r n bis zu j e n e r Zeit unbekannt geblieben
51 waren, sich solcher W ö r t e r b e d i e n e n musste, weil sich in d e r S p r a c h e des Stammes Koraisch gleich bedeutende Ausdrücke nicht fanden, so ist es doch höchst unwahrscheinlich, dass er sich für andere Gegenstände fremder W ö r t e r bedient habe, weil dadurch seine Weissagungen an Deutlichkeit verlieren mussten, denn er sprach nicht allein für die Bewohner M e c ca's; sondern auch für die ausserhalb M e c c a wohnenden Stämme. D u r c h den Mangel an Deutlichkeit würde d e r E i n gang zu den andern Stämmen sehr erschwert sein. Es ist a b e r gerade die Eigenschaft d e r Deutlichkeit, w e l c h e , wie wir gesehn haben, er selbst der S p r a c h e des Koran's beilegt. Zu jenen W ö r t e r n , welche Mohammed aus fremden S p r a c h e n aufnehmen musste, gehören die aus dem Judenthum entlehnten, wie O j j I j , (¿i^i und andere, worüber G e i ger in dem Buche : W a s hat Mohammed aus dem Judenthume aufgenommen? p. 4 4 ff. zu vergleichen ist und die aus dem Christenthum, wie svayytÄiov Sur. 3 , 1-, ¡j«»^ji %apaSEICFOQ Sur. 18, 107 aus d e m Syrischen (senex) Sur. 5, 8 5 und andere. Andere a b e r wie die Griechischen Ausdrücke
Ol
(
izvQyoQ Sur. 4 , 8 0 , J U j ^
_
orjvagiov
Sur. 3 , 6 8 ,
sigillum Sur. 2 1 , 1 0 4 , fj/Xiiji, wovon schon d e r Plural U^xIaLs abgeleitet wurde, ist das Griech. Sur. 1 7 , 3 7 . 2 6 , 1 8 2 ; ferner ursprünglich Persische W ö r t e r wie vJLjOi Sur. 5 6 , 1 8 aus dem Persischen u j ! und J - A i ^ i der Plural von Jljj-« das Persische jtj-^-Ä, ( j S u r . 1 8 , 3 0 , i A ^ « (ewig) Sur. 2 8 , 7 2 . Einzelne Persische Ausdrücke müssen schon früh in die Arabische S p r a c h e übergegangen sein. So ist^LÄ^j schon in alten Zeiten gebraucht. Ham. OAP v. 1. Das W o r t J> hat sich schon A m r u - l ' K a i s in einem V e r s e bedient. Das W o r t iX^y« schon, wie wir gesagt haben, im Koran gebraucht, kömmt Ham. 1'A V. 4 in einem V e r s e vor und ist wohl ein aus dem Persischen y * E n d e und dem Arabischen »Ausdehnung« zusammengesetztes W o r t . Auch später wohl haben die A r a b e r aus dem Persischen Nomina composita gebildet wie z. B. aus QJ femina und vir. vergl. Ham. AP» v. 3 S c h o l . 1) 1) E s ist kaum denkbar, dass die Arab. Stämme, welche unter Persischer Bothmässigkeit stehend häufig mit den Persern in Verkehr kamen, keine Persische, oder dass die mit den Griechen in Verbindung kommenden Stämme, weil sie unter Griech.Bothmässigkeit standen, keine Griechischen Wörter aufnehmen sollten. Die Araber, welche Juden oder Christen w a r e n , mussten Jüdische und Christliche Wörter gebrauchen.
52 Wichtig ist die F r a g e , ob die Arabische S p r a c h e nach Mohammed in ihrer Ausbildung stehn geblieben sei oder ob sie sich grammatisch und lexikalisch ausgebildet und erweitert h a b e ? Im Allgemeinen steht es fest, dass jede Sprache, so lange sie lebend ist und gesprochen wird, nicht still s t e h e ; sondern fortschreite in ihrer Entwickelung oder rückwärts g e h e ; indessen können doch Zustände eintreten, welche diese F o r t schritte oder Rückschritte sehr hemmen. Solche Zustände sind nach M o h a m m e d s Zeit in d e r Arabischen S p r a c h e eingetreten und haben bewirkt, dass die Arabische S p r a c h e in grammatischer Hinsicht beinahe still stand und nur in lexikalischer Hinsicht erweitert wurde. Wir haben früher bemerkt, dass der Fortschritt und die Ausbildung d e r Arabischen S p r a c h e vor Mohammed b e s o n d e r s durch Dichter, welche iu den zahlreichen S t ä m m e n dichteten, bewirkt wurde. Die P o e sien dieser Dichter, welche früher unter d e n Stämmen im Gedächtnisse durch mündliche U e b e r l i e f e r u n g aufbewahrt und fortgepflanzt wurden, wurden später gesammelt Eigenthum des ganzen Volks. S i e werden wegen ihrer natürlichen Vortrefflichkeit sehr hoch geschätzt, als Muster aufgestellt, welche die s p ä t e m Dichter nachahmten nnd wornach sie sich ausbildeten. D a s Hersagen dieser Poesien gehörte sowohl unter d e n Gebildeten als auch unter d e m V o l k e selbst zu den Hauptvergnügungen und waren in d e r S p r a c h e die Hauptbildungsmittel. Man lernte die Gedichte auswendig. Kein W u n d e r also, dass sie einen grossen Einfluss auf die spätere S p r a c h e hatten, dass die s p ä t e m Dichter b e i den F o r m e n stehn blieben, welche die frühern angewendet hatten und sehr selten ü b e r diese hinausgingen. S o blieben auch die von jenen befolgten S p r a c h gesetze in d e r s p ä t e m Zeit befolgt. Ein zweiter Grund, warum die S p r a c h e nach Mohammed's Zeit in d e r grammatischen Ausbildung gewissermassen stehen blieb, lag darin, dass man d e n K o r a n als ein in jeder Hinsicht vollkommenes und göttliches Buch betrachtete, das allen späterer Zeit als Muster in d e r S p r a c h e und dessen angewendete Sprachgesetze später als Norm feststanden. Die spät e m Grammatiker, wenn sie ü b e r etwas in der S p r a c h e zweifelhaftsind o d e r etwas als richtig beweisen wollen, suchen theils bei alten Dichtern theils in d e r S p r a c h e des Koran nach Beweisen für ihre Behauptung. Man lernte d e n Koran schon in früher J u g e n d auswendig und jeder, welcher später schrieb,
58' suchte zu schreiben, wie es d e r S p r a c h e im Koran gemäss war. Zugleich haben auch wohl die Traditionen, d. h. die d u r c h die Traditionen aufbewahrten zahlreichen Aussprüche Mohammed's und seiner Genossen auf die s p ä t e r e S p r a c h e Einfluss gehabt. In diesen Dingen liegt wohl d e r Hauptgrund, dass sich in grammatischer Hinsicht die S p r a c h e nicht fortbildete. Es lä-sst sich auch nicht l e u g n e n , dass sie einen grossen Einfluss in syntaktischer Hinsicht hatten und den Grundtypus der S p r a che später fast unverändert wenigstens in der Schriftsprache zu erhalten beitrugen. Indessen da die A r a b e r nach M o h a m m e d durch die Eroberung so vieler L ä n d e r mit so vielen Völkern in e n g e r e V e r b i n d u n g traten und durch diese so viele n e u e Gegenstände d e r Natur und Kunst, n e u e L e b e n s b e d ü r f nisse, Sachen des Luxus und d e r Wissenschaften k e n n e n l e r n ten und später Künste und Wissenschaften selbst mit Eifer trieben, so niussten sie den M a n g e l in i h r e r S p r a c h e fühlen und demselben abzuhelfen suchen. Hierzu standen ihnen zwei W e g e offen und sie benutzten b e i d e . Erstlich sie konnten die Fortbildungsmiltel in i h r e r eigenen S p r a c h e benutzen, um d u r c h sie bisher unbestimmte Gegenstande und Begriffe a u s zudrücken o d e r sie konnten die W ö r t e r d e r f r e m d e n S p r a c h e zur Bezeichnung in i h r e S p r a c h e aufnehmen. J e weiter w i r in d e r Zeit fortrücken, desto m e h r haben sie sich dieses Mittels bedient. Es ist natürlich, dass, je näher ein L a n d an das Gebiet f r e m d e r S p r a c h e n gränzte, desto grösser d e r Einfluss war, je entfernter es ist, desto g e r i n g e r . So war schon früh d e r Einfluss der Persischen S p r a c h e auf die Araber, welche in M e s o potamien und den angränzenden Gebieten waren, gross. F e r ner es war d e r Einfluss auf die Städtebewohner grösser als auf die Nomaden, weil jene in häufigeren V e r k e h r mit jenen Völkern k a m e n ; diese aber i h r e S p r a c h e , weil sie in den W ü s t e n für sich zu l e b e n pflegten, r e i n e r erhielten. Oh mar, der zweite Chalif, w e l c h e r den grossen Nachtheil dieser Einwirkung erkannt hatte, indem dadurch die Nationalität d e r A r a b e r vermindert w e r d e n musste, gab daher das Verbot, dass sich die Araber f r e m d e r S p r a c h e n nicht b e d i e n e n sollten. De S a c y Anthol. gram. p. 447- W i e d e r s t a n d in der frühesten Zeit d e r Nationalcharacter d e r A r a b e r auch mehr, so dass sie im Anfange f r e m d e s aufzunehmen, weniger geneigt waren, so hatten sie doch schon in d e r s p ä t e m Zeit, in Welcher sie n e u e s
54 aufzunehmen, mehr geneigt sich zeigten, so viel neues aufgenommen, dass ihnen wenig neues aufzunehmen übrig blieb. Deswegen nahmen sie später von fremden Völkern, mit welchen sie in V e r b i n d u n g kamen, wohl hauptsächlich nur solche W ö r t e r auf, die G e g e n s t ä n d e bezeichneten, welche jenen fremden Völkern eigenthümlich waren und sie früher nicht gekannt hatten 1). Am frühesten und am meisten haben sie ohnstreitig von den Persern aufgenommen, weil sie früh mit ihnen in V e r bindung standen und gleich nach M o h a m m e d jenes L a n d eroberten. W i r haben gesehn, dass schon vor Mohammed P e r sische W ö r t e r in die Arabische S p r a c h e übergingen. Wie konnte es auch anders sein, da das Arabische Reich in Hira unter Persischer Bothmässigkeit stand, da am Hofe des Arabischen Herschers Persische T r u p p e n sich aulhielten und zugleich Arabische. Die mit d e n Chaldäern in V e r k e h r komm e n d e n A r a b e r haben von diesen einiges aufgenommen wie a7 m . z. B. saip, ferner von d e n Nabathäern, welche in die Niederungen zwischen Bazra und Waseth sich zurückgezogen hatten wie - o*
W
s
b
*
sammeln,
fürchte nicht! Dann ist es die Griechische S p r a c h e von d e r am meisten übergegangen ist; allein da das Griechische Gebiet entfernter von den Arabern lag, sie später auch in d a s s e l b e nicht so tief eindrangen und d e r Character d e r S p r a c h e f r e m d e r war, so wirkte sie nicht so früh und so stark ein. Am frühesten haben ohnstreitig die A r a b e r , welche in Syrien o d e r den an dieses angränzenden L ä n d e r n herumzogen und unter Griechischer Bothmässigkeit zum T h e i l standen, von denselb e n angenommen. Nur als b e s o n d e r s unter den A h b b a s i d e n die A r a b e r mit den Wissenschaften d e r P h i l o s o p h i e , Astronomie etc. bekannt wurden und sie die W e r k e der Griechen lasen und übersetzten, musste die Griechische S p r a c h e einen 1) Beiläufig sei es bemerkt, dass die Araber sich bei der Aufnahme fremder Wörter nicht auf die blos nothwendigen beschränkten, für die sie in ihrer Spraohe keine gleich bedeutenden hatten ; sondern dass sie auch fremde Wörter aufnahmen, wenn sie gleich in ihrer Sprache Wörter mit eben dieser Bedeutung hatten. So hat z. B . der Dichter Rubah sich des Persichen Worteä (¿5Cj e i n s als eines Arabischen Wortes in einem Verse bedient vergl. mein Wörterbuch.
Auch sind solche Wörter »1J,
55 m ä c h t i g e n Einfluss ü b e n , i n d e m sie f ü r B e g r i f f e , w e l c h e ihnen, b i s h e r ganz u n b e k a n n t g e w e s e n w a r e n , A u s d r ü c k e in i h r e r S p r a c h e a u f f i n d e n o d e r b i l d e n o d e r aus d e r G r i e c h i s c h e n S p r a c h e a u f n e h m e n mussten. O b g l e i c h mit d e n S y r e r n s c h o n f r ü h in V e r k e h r u n d H a n d e l s v e r b i n d u n g e n , h a b e n sie v o n d i e s e n gewiss v e r h ä l t nissmässig w e n i g a u f g e n o m m e n , w e i l d i e S y r i s c h e S p r a c h e a r m e r als d i e A r a b i s c h e w a r . D i e G r a m m a t i k e r h a b e n W ö r - , ter dieser A r t wie ein k l e i n e s G e m a c h im Hause, w o etwas a u f b e w a h r t w i r d , Isy» w e l c h e s S e l e c t a ex liistoria Halebi -ot p. 9 6 v o r k ö m m t , d a n n jiA.it, J_j.eLw. Als Egyptische W ö r t e r w e r d e n »gebrannte Ziegel »an den W ü r m e r n ^¡yslei} U e b e r f l u s s h a b e n « , g e b i l d e t . A u s d e n b e i d e n W ö r t e r n «ift »im N a m e n *
G o t t e s « h a b e n sie das V e r b u m gemacht, v e r g l . die W ö r t e r J>**=>, (j^Äw,
u n d Harir. p. M
Ü m
»im N a m e n G o t t e s s a g e n « J \_äJj.=>,
und u ^ i ä j von
Har. M ,
56 , ,
(J.
Ü
? . .
H a r . 111 ob. D a s W o r t (J& hat m a n als V e r b u m b e t r a c h tet, es i m P l u r a l , D u a l g e b i l d e t u n d ihm d a s G e u u s f e m i n . b e i g e l e g t ib. D i e A r a b e r g i n g e n d a r i n w e i t e r , i n d e m sie s e l b s t v o n W ö r t e r n , w e l c h e sie aus f r e m d e n S p r a c h e n a u f g e n o m m e n h a b e n , V e r b a ableiteten. S o s a g e n sie von ^ L b . ^ . » S a t a n « , w e l c h e s W o r t sie o h n s t r e i t i g von d e n J u d e n a n g e n o m m e n h a b e n , d a s V e r b u m Q ^ U - Ä u n d Q ^ A - S O . S o h a b e n sie aus d e m W o r t e w e l c h e s s i e voh den C h r i s t e n e r h i e l t e n , u n d aus d e m G r i e c h i s c h e n ¿TTiaxoitog z u s a m m e n g e z o g e n hatten, o i s . » » e i n e n Bischof machen« gebildet. Aus dem Persischen ¡jJ, womit d i e K ö n i g i n im S c h a c h s p i e l b e z e i c h n e t w i r d , ist Q j j u n d » e r hat w i e d i e K ö n i g i n im S c h a c h s p i e l e g e h a n d e l t « g e w o r den. v g l . M e i d . 2 4 , 3 4 3 . Ich h a l t e es n i c h t f ü r ü b e r f l ü s s i g zu b e m e r k e n , d a s s e i n i g e n e u e V e r b a d u r c h f e h l e r h a f t e s A b l e i t e n von F o r m e n in d e r S p r a c h e g e k o m m e n sind. S o ist -W --0 z. B. von d i e a c h t e F o r m U-SJ! f ü r entstanden. D a nun in
dieser
der
erste Radikalbuchstabe j
w a r , so hat m a n d a s o
nicht
sichtbar
f ü r einen W u r z e l b u c h s t a b e n
gehalten
u n d ein V e r b u m ^ Ä J a n g e n o m m e n ter abgeleitet.
und davon m e h r e r e W ö r -
E b e n so s i n d aus d e r a c h t e n FoTtn ^i'S
aus
f&i abgeleitet durch fehlerhafte Ableitung mehre V e r b a l und N o m i n a l f o r m e n e n t s t a n d e n vergl. y F f , U e b e r die F o r t b i l d u n g der abgeleiteten S t a m m f o r m e n , worin eine r e i c h l i c h fliessende Q u e l l e d e r S p r a c h e ist, ist e s n i c h t nöthig B e i s p i e l e a n z u f ü h r e n , theils weil sie im G e b r a u c h e so h ä u f i g v o r k o m m e n , theils weil es s c h w e r ja u n m ö g l i c h ist, d i e j e n i g e n W ö r t e r , w e l c h e s c h o n f r ü h vor u n d zu M o hamnaed's Z e i t im G e b r a u c h w a r e n , von d e n e n zu u n t e r s c h e i d e n , w e l c h e erst s p ä t e r e n t s t a n d e n . D i e g r ö s s t e V e r m e h r u n g hat die S p r a c h e s p ä t e r im N o men erhalten, welches sich durch Verschiedenheit der V o k a l n u s s p r a c h e , d u r c h v e r s c h i e d e n e , ja s e l b s t f e h l e r h a f t e A u s sprache der Consonanten und durch Einschiebung der Buchs t a b e n I, v e r m e h r t e . D i e A r a b e r l e r n t e n so viele n e u e G e g e n s t ä n d e k e n n e n , w o f ü r in i h r e r S p r a c h e sich k e i n e B e z e i c h n u n g v o r f a n d , sie w u r d e n d u r c h d e n U m g a n g mit a n d e r n V ö l k e r n zu n e u e n G e d a n k e n g e f ü h r t u n d l e r n t e n die W i s s e n Schäften k e n n e n . § 0 m n s s t e n sie in i h r e r S p r a c h e e n t w e d e r p a u s e n d e W ö r t e r zur B e z e i c h n u n g a u f f i n d e n o d e r b i l d e n o d e r
57 aus fremden Sprachen neue W ö r t e r aufnehmen. Es sind besonders zwei Hülfsmittel, deren sie sich häufig zur Fortbildung ihrer Sprache bedienten. Erstlich nahmen sie das sogenannte Nomen actionis, so wie das Participium activuna und passivum, welches sie zu Substantiven machten und als diese behandelten wie z. ß. oIs^aoj » W e c h s e l der Dinge«, oLoij^i! » N i e d e r l a g e n « , oUl&i »Umwälzungen«, o l & ü i n o l »technische Ausdrücke«, o l ü l ^ » W e s e n « , »Sachen, welche man findet«, olsjJ.^ »erschaffene Dinge« u.s.w., und zweitens ein (ß anzuhängen, wodurch die Beziehung ausgedrückt wird, um Substantiva zu bilden z. B. äa>4> »die Beschaffenheit, wodurch . °* * . A ein W o r t Plural w i r d « (von Plural), Xas^*«»/«»die Beschaffenheit, wodurch eine Sache hinter einer andern ist«, von w » J
^ j + w . « »das, dem etwas vorhergegangen ist«, (^XÍ »ein Buch> > M-& händler«, von ^ ^ Plural V J ^.veo n »Buch«, Sü^Jj-» »Zustand »des . « H e r r n « von ¿5-« » H e r r « , »Einheit« von iX>t »ein«, SU-o' »Zustand der Menschennatur«. W e n i g e r ist es wohl zu billigen, wenn solche Substantiva von Partikeln gebildet sind, wie
» d e r Zustand des w i e « von "'
»wie«, a
»der
1
Zustand des wie viel« , von f S »quantum«, XJSI« » d e r Zustand des was? von L« »was«. Es lässt sich nicht leugnen, dass die Araber zuweilen bei der Fortbildung ihrer Sprache einen W e g betreten haben, den man tadeln kann. So haben die Grammatiker€> ohne weiteres aus Partikeln Substantiva gemacht, wie z. B. aus © *
3 -
o -
O u -
jj, aus .aus vy-J, aus doch haben sie dieses nur iri der grammatischen Kunstsprache gethan. Dass aus Collectivformen wieder Collectiv oder Pluralformen gebildet sind, ist zu entschuldigen, weil die Collectivformen oft mit Singularformen übereinstimmen und für diese angeselin werden können.
g .
.
0
-
So ist von »A*** das Collectivum soL« entstano den, aus dem man den Plural o i o l » bildete. So ist aus jJLä» Ö) 0$ _ > -s entstanden
und aus diesem JJLÖI hervorgegangen, aus
XSli ist entstanden v-Ä*ji für ua^íí und davon UüLjt und aus de?
58 andern Collectivform Collectiv t;
_
.
I i
'
d e r P l u r a l ots'Li. Y o n ¡»U¿J ist d a s '
o"i
und davon d e r Plural o U * . o t entstanden; _
. G«
ist d a s C o l l e c t i v
i
. £
u n d von d i e s e n ^/»Iwi u n d
von .
o
£
OIJLAJ.
N i c h t zu b i l l i g e n ist es a u c h , w e n n sie v o n Z a h l w ö r t e r n , w e l c h e P l u r a l f o r m e n s i n d , Pluvalia g e b i l d e t h a b e n , wie z . B . o l ^ Ä c von (zwanzig) und von (fünf, zig) v e r g l . d e S a c y G r a m . A r . T . I. p. 4 2 1 e d . alt. A u c h g e f ä l l t es m i r n i c h t , d a s s sie von C o l l e c t i v f o r m e n d e n D u a l b i l d e n i
wie
von ^.U, ( L a n z e n ) , Q"^«»!
Jurisprudenz und Theologie, g j
u n d J-Msi, v o n d e n e n
von d e n Principien
der
da von b e i d e n d e r Singular
der Dual gebildet werden
ist
musste.
E s ist a u c h w o h l n i c h t zu b i l l i g e n , d a s s d i e s p ä t e m A r a b e r von a l l e n W ö r t e r n D e m i n u t i v f o r m e n g e b i l d e t h a b e n . V o n s o l c h e r A r t ist ein G e d i c h t d e s Z a f i - A l d i n Alhilli aus 2 4 V e r s e n b e s t e l l e n d , d e s s e n e r s t e V e r s e ich in m e i n e m B u c h e » D a r s t e l l u n g d e r A r a b i s c h e n V e r s k u n s t « p. 3 9 1 u. folg. a n g e führt habe.
Zahlwörter
v o n ols-l, (J . i
5
OAAIJ
von
oder
T
G o m p a r a t i v f o r m e n w i e g ^ y « ' von gJUI p a s s e n s i c h n i c h t z u r Bildung von Diminutivformen. Auch h a b e n die s p ä t e m A r a b e r C o m p a r a t i v f o v m e n v o n W ö r t e r n g e b i l d e t , w o v o n sie f r ü h e r > . «, £
k e i n e b i l d e t e n wie de S a c y G r . Ar. T .
Ä ,
E
b e s s e r u n d ^.wl s c h l e c h t e r ,
vergl.
I p. 3 2 5 .
W e n n a u c h d i e B i l d u n g s m i t t e l in d e r A r a b i s c h e n S p r a c h e s e h r g r o s s s i n d , s o r e i c h t e n sie d o c h nicht hin f ü r d i e u n g e h e u r e M e n g e von B e n e n n u n g e n d e r D i n g e , w e l c h e s i e d u r c h d i e E r o b e r u n g so v i e l e r u n d g r o s s e r L ä n d e r k e n n e n lernten, nicht für die n e u e n G e d a n k e n , welche ihnen durch d i e W i s s e n s c h a f t e n m i t g e t h e i l t w u r d e n . D e s w e g e n n a h m e n sie b e s o n d e r s vou d e n P e r s o n e n , d e r e n g a n z e s L a n d sie e r o b e r ten u n d m i t , d e n e n s i e in d i e i n n i g s t e V e r b i n d u n g traten, s e h r v i e l e W ö r t e r a u f ; von d e n G r i e c h e n a b e r b e s o n d e r s d i e W ö r ter f ü r D i n g e u n d G e d a n k e n , w e l c h e sie d u r c h d i e W i s s e n s c h a f t k e n n e n l e r n t e n , m i t w e l c h e n sie sich b e s c h ä f t i g t e n . I n d e s s e n s i n d sie a u c h d a r i n w e i t e r g e g a n g e n , als n o t h w e n d i g war, d e n n sie n a h m e n n i c h t W ö r t e r f ü r G e g e n s t ä n d e auf, w e l c h e sie in i h r e r S p r a c h e n i c h t b e z e i c h n e n o d e r w o f ü r s i e in i h r e r S p r a c h e k e i n e B e n e n n u n g e n b i l d e n k o n n t e n ; s o n -
59 d e m sie nahmen auch solche auf, welche sie schon in ihrer Sprache hatten z. B. aus dem Persischen "der Hirte«, Jjj.-o «die Fahne«, (aus »der Reiter« g^lö ( a us ütj) »ein Kundiger«. Auch das Griechische S o f i n d e n wir in Xijlb wieder. Die W ö r t e r sind theils unverändert geblieben, wie das Persische ^ j l , l A ^ J , das Griechischc f
£
f
olqx®v f X t o v O-**^'» l l i e i ' s verändert, indem sie dieselben der E i g e n t ü m l i c h k e i t ihrer Sprache durch V e r ä n d e rung oder Zusatz der Buchstaben ähnlicher machten. So ist aus dem Persischen entstanden, aus gi-i aus aus ^¿f-^lj aus aus aus j P j t , »-Ä^Jj aus » j j j , ö^J'ö aus »^jJl-j, aus ^¡öL;, 8 U > aus q U ^ , welches schon in der Moallakah des Lebid p. 3 0 3 v. 2 schol. vorkömmt, XiwJ aus (jä^Ls» aus so ist aus dem Griechischen GTaßXiov, J^TAWT aus CTTOAov, u^sL—i aus OTOi^tLOV geworden. Die Araber haben auch von solchen fremden W ö r t e r n theils Pluralformen gebildet, wie v o n ^ i y * ! den Plural äjjl**!, von €
Sütyovit den Plural ^ ¿ b l « ! und
von (jwüb»! den Plural
oL*&£xwt, von Jj-k-wf den Plural theils haben sie anfs yo S 5c£ dere W ö r t e r verändert wie -t^jI »Citronen«, '¿>¿3! eine Ci• m ) c£ trone und j ^ r * ^ citrinus. Ich will nur noch durch einige Beispiele beweisen, dass sie später aus Sprachen, die ihnen ferner lagen, W ö r t e r aufnahmen. Aus dem Abyssinischen sollen sie ' i i S j i haben, aus dem Türkischen haben sie aufgenommen u&lj'l, qU^ss, Fahikat-Alcholafa Bonn 1 8 3 2 p. II" I. 3 infr. p. f!« 1. 2 1 . , j*S, ( j j ^ i und ( j j ^ j i aus dem Tatarischen und Mogolischen » 3Ä U^IJ, wovon der Plural gebildet ist, p. fl"o ]. 3. aus dem Chinesischen
wovon sie den Plural o .. bildeten (ein grosses Schiff) und ¡ j (ein mittleres) vergl. E b n Batuta descriptio terrae Malabar p. 11. In der spätem Vulgairsprache werden mit ¡» verwechselt, z. B. gv«Mai* und und (jwJjlXäo, und gl** Les oiseaux et les fleurs p. 1 4 8 . W a s wir von der Arabischen S p r a c h e gesagt haben, b e zieht sich fast ausschliesslich auf die Länder von Hidjas, Nedjd,
60 Tehamah, Jemamah und die sich in früheren Zeiten nach Syrien und Mesopotamien hinziehenden Völkerschaften. Es schien mir zwar keinem Zweifel unterworfen, dass auch in den Landein von Jemen, Ohman, Hadhramaut, Bahrain, worin sich Stämme der Araber verbreitet hatten, ursprünglich die Arabische Sprache von diesen Stämmen gesprochen wurde, all ein theils kennen wir die Sprache dieser Länder viel zu wenig, um über dieselbe genaueres sagen zu können, theils aber scheint es doch, dass die Sprache in jenen Ländern grosse Veränderungen durch den Einfluss fremder Völker wie der Perser und Aethiopier erlitten habe. Daher, wenn die Araber sagen wollen, dass die Sprache nicht rein und barbarisch sei, so sagen sie £ »in seiner Sprache ist ein Character von Hadhramaut,« Es wird nicht überflüssig sein, unsere Bemerkungen über die Arabische Sprache mit den Bemerkungen zu beschliessen, welche Ebn-Chaldun, ein zwar später Schriftsteller, aber geistreicher Kenner des Arabischen Volks über den nemlichen Gegenstand in seiner Einleitung zur Geschichte niedergelegt hat. W i r entlehnen dasselbe den Auszügen, welche de Sacy in seiner Anthol. gramm. p. Ilv ff. hat abdrucken lassen und unsern eigenen Auszügen aus dem W e r k e des Schriftstellers, indem wir das, was Ebn-Chaldun weitläufiger auseinander gesetzt hat, so weit es auf unsern Gegenstand Bezug hat, kurz zusammen ziehn. Unter den Nachkommen von Modhar ist die ursprüngliche Sprache, deren Fähigkeit sich das Volk erworben hatte, durch den Umgang mit Fremden verdorben worden, indem sie diese in ihrer Ausdrucksweise nachahmten. Indem sie theils die Araber, theils die Fremden hörten, vermischten sie beide und bildeten eine neue Sprachweise, welche an W e r t h unter der ursprünglichen stand. Die Sprache des Stammes Koraisch ist deswegen die reinste geblieben, weil er am entferntesten von den Nichtarabern wohnte. Aus diesem Grunde ist auch die Sprache der Stämme iVr!«^1, Äcl^s», XiUS' jXi, Q La Lac, iX«! welche den Stamm IjÄ-jyi umgaben, reiner geblieben, während die von ihnen entfernt wohnenden Stämme, wie ^ , oU, XeLaS und die Bewohner von Jemen, welche in der Nähe der Perser und Aethiopier wohnten, dem Einflüsse mehr ausgesetzt waren. Je weiter die Stämme von dem Lande der Koraischiten «ntfernt wohnten, destomehr soll nach dem Urtheile
61 der Arabischen Grammatiker die Sprache ihre ursprüngliche Reinheit verloren haben Die spätem Arabischen Beduinen folgen d e n Gesetzen der Sprache von Modhar, indem sie nur die grammatischen Endungen weglassen Die Ausdrucksweise von Modhar verdient den Vorzug. Die Arab. Sprache unterscheidet sich vor allen durch die Kürze des Ausdrucks. Die Beredtsamkeit besteht nicht in den grammat, Endungen und ist daher den s p ä t e m Arabern geblieben. Bis auf das Weglassen der grammat. Endungen stimmt die spätere Sprache mit der von Modhar überein. In der Sprache von Modhar d. h. mit grammat. Endungen sind der Koran und die Traditionen niedergeschrieben. Da aber diese Sprache durch die Verbindung mit Fremden, weil Irak, Syrien, Egypten und Afrika erobert waren, verdorben ward, so fürchtete man, dass, wenn die Kenntniss verloren ginge, der Koran unverständlich würde. Deswegen sammelte man die Regeln der Sprache und legte sie in Bücher nieder 3). Der Unterschied, welcher jetzt zwischen der Sprache von Modhar und der Sprache des Volks statt findet, ist e h e d e m auch zwischen der Sprache von Modhar und Hiaijar gewesen, ß e i d e Sprachen sind nicht e i n e gewesen, sondern die Sprache von Himjar war verschieden in der ersten Bildung derWörter und etymologischen Form, in der Aussprache der Vokale und der grammatischen Endungen 4). 1) loh habe früher gezeigt, dass auch die Sprache des Stammes Kovaisoh in Mecca, weil die Koraischiten als Kaufleute in verschiedene Länder kamen, dem Einflüsse fremder Sprachen ausgesetzt war und dass auch die Wallfahrten noch Einfluss auf dieselbe ausübten. Aus diesem Grunde ist die Sprache dieses Stammes gewiss nicht die reinste geblieben, sondern die Sprache anderer übertrifft sie gewiss an Reinheit, da sie dem Einflüsse nieht ausgesetzt war. Das Urtheil der Grammatiker h a t nur darin seinen G r u n d , dasa si« die Sprache des Koran ist und deswegen die schönste und reinste sein muss. 2) Ebn-Chaldun nimmt also a n , dass die alte Sprache von Modhar die grammatischen Endungen hatte. Es ist möglich, dass die grammatischen Endüngen, weil sie in vielen Fällen nicht nöthig schienen und ihre genaue Beobachtung Schwierigkeiten h a t t e , nach und nach weggelassen wurden. In der frühern Zeit, da die Sprache durch die Dichter mehr in ihrer Reinheit auch durch das Versmaass erhalten wurde, blieben sie. Nach und nach kamen sie zuerst in der Sprache des gemeinen Lebens ab und dies ging dann in die ganze Volkssprache über. Daher giebt es Poesien, worin die grammatischen Endungen zum Theil beibehalten zum Theil weggelassen sind, wie ea dem Dichter bequem schien. 3) Die Araber der Wüste sprachen ohnstreitig zur Zeit der Omaijaden mit grammatischen Endungen, denn als der Chalif Alwalid zu einem solchen Araber unrichtig sprach und statt eines Dhamma ein F a t h a setzte, misverstand ihn dieser vergl. Abulf. Ann. T. I. p. 432. 4) Ebn-Chaldun behauptet keineswegs die gänzliche Verschiedenheit beider Spraohen in ihren Wurzeln und Fundamenten, sondern er will wohl nur
62 Die S p r a c h e in den Städten ist v e r s c h i e d e n von d e r S p r a c h e von Modhar u n d d e r jetzigen Beduinen. Sie ist noch weiter von der S p r a c h e von M o d h a r entfernt, als die S p r a che der B e d u i n e n ; doch ist die S p r a c h e d e r verschiedenen L ä n d e r w i e d e r verschieden. Die S p r a c h e der östlichen L ä n d e r ist verschieden von d e r S p r a c h e des W e s t e n s (Afrika und S p a n i e n ) . J e mehr überhaupt ein Volk in Beziehung zu F r e m den steht, destomehr wird es verdorben. In den östlichen L ä n d e r n blühte die S p r a c h e zur Zeit d e r Omajjaden und Ahbbasiden, weil die A r a b e r jener Zeit wenig V e r k e h r mit den F r e m d e n hatten. In d e m Buche i—Axi" ^¿(.¿^1 sind in den dort n i e d e r g e l e g t e n S a m m l u n g e n viele B e w e i s e für diese Behauptung enthalten. Nach diesen b e i d e n P e r i o d e n ging mit d e r Macht auch die S p r a c h e zu Grunde. Dieses geschah unter den Dynastien d e r Dilemiten und S e l d schuken, w ä h r e n d w e l c h e r Zeit sich viele F r e m d e unter die Bewohner d e r Städte mischten, wodurch ein auf die S p r a che nachtheiliger Einfluss entstand. A b e r da die S i e g e r d e r Religion d e s Islams anhingen, b l i e b die Arabische S p r a c h e in den Städten bestehn, w e n n sie gleich v e r d o r b e n w u r d e . Doch als die T a t a r e n und M o g o l e n , w e l c h e sich zum Islam b e k a n n t e n , jene Reiche unterjochten, fiel auch jene Stütze der Religion u n d in jenen L ä n d e r n , welche sonst von A r a b e r n b e h e r s c h t waren, wie Irak, Chorasan, Persien hörte d i e S p r a c h e auf, w ä h r e n d in Egypten, S y r i e n , Afrika und Andalusien, w e i l die Religion sich dort erhielt, die S p r a c h e b l i e b . I n Afrika schreibt man die Arabische S p r a c h e nicht so gut als in Spanien, weil dort die Grammatik fast nur theoretisch g e l e h r t wird, w ä h r e n d in Spanien d e r S p r a c h u n t e r r i c h t mehr praktisch ist, i n d e m man in d e n S c h u l e n die Reden d e r alten Araber, Gedichte u. s. w. dem Gedächtnisse einzuprägen bemüht ist. Daher ist in S p a n i e n die S p r a c h e vollk o m m e n und man findet daselbst eine M e n g e b e d e u t e n d e r behaupten, dass beide Sprachen in ihrer weitem Ausbildung verschieden gewesen seien, denn sonst hätte er nicht die Sprache von Himjar mit der Sprache der spätem Araber und der von Modhar vergleichen können. Pocock berichtet p. 155, dass die Sprachen von Himjar und die der reinen Araber verschieden gewesen sei; eben so die Sprache der Iioraischiten, worin der Alkoran geschrieben. Jene nennen sie , diese ÄÄS^WU oder ( j i j j S Saj^c, Diese soll zuerst Ismael gesprochen haben. Pocock versteht dieses so, dass er die Sprache der Araber gereinigt und zu der Norm der Hebräischen Sprache, wovon sie sich entfernt hatte, zurückgeführt habe. Oder es könne dieses nach Anderer Meinung bedeuten, dass Ismael die Sprache vergessend die Arabische Sprache angenommen habe.
63 Schriftsteller. In Afrika aber ist der Arabischen Sprache noch nachtheilig, dass mit Ausnahme der Städte fast im ganzen Lande die Sprache der Barbar herscht, welches nachtheilig auf die Arabische Sprache einwirken muss. In der Türkischen Geographie des Djihan-Nunia steht pag. ööt" folgendes ü b e r die Sprachen von Arabien. Die Sprachen dieses Landes sind Arabisch. In A d e n , Djodda und Z a h ä i ' j l ^ wissen die Leute auch das Persische und Indische. In j^SUi und ist die Sprache himjaritisch, so dass man die W o r t e nicht versteht. In Aden spricht man das £ wie aus, z. B. v ^ j w ' e ®Prac^e den ^ e genden oLft>i genannt, ist bäuerisch und uncultivirt (^¿.s*}). Die Sprache des Stammes Hodsail ist schön und wird g e genwärtig in Nedjd gesprochen. In Mecca sind verschiedene Arten von Sprachen. — W i e weit diese Darstellung richtig sei und worauf sie sich gründe, lässt sich nicht an eeb en. E b n - A l a t s i r in dem W e r k e KJL^JS (Hadji-Chalif. T. IV p. 3 2 3 ) hat sich ü b e r die Arab. Sprache und deren Verfall so ausgesprochen: Die Gefährten Mohammeds (¡ÖLÄUJJI) wussten das meiste von d e m , was er sagte und was sie nicht wussten, darüber fragten sie ihn und er machte es ihnen deutlich. So blieb es bis zu seinem T o d e und auch w ä h r e n d der Zeit seiner Gefährten (¡öls^UaJI). Die Arabische S p r a che blieb zu ihrer Zeit rein und nichts Fehlerhaftes drang in dieselbe ein, bis die Hauptstädte erobert wurden. Damals vermischten sich die Araber mit Menschen, welche nicht zu ihrem Geschlechte gehörten und so entstand eine V e r mischung der Sprachen. Die Kinder wuchsen zwischen ihnen auf und lernten von der Arabischen Sprache nur das, was ihnen zur Sache nothwendig war. So dauerte es fort, bis zum Ende der Periode der Gefährten Mohammed's. Als nun die auf die Gefährten kommenden auf die nemliche W e i s e forthandelten, so war am Ende ihrer Periode die Arabische Sprache in eine nicht Arabische verwandelt. Als nun der Verfall immer mehr zunahm, so w e n d e ten Männer von Kenntniss darauf ihre Aufmerksamkeit und bemühten sich dem gänzlichen Verfalle vorzubeugen. Der Erste, welcher in dieser Hinsicht etwas zusammenstellte war A b u - O h b a i d a h Mahmar etc., welcher im Jahre 2 1 0 starb. Er sammelte nur ein kleines Buch, weil d e r Anfang stets klein ist, theils weil die Leute zu jener Zeit noch Kenntniss
64 b e s a s s e n u n d d i e U n w i s s e n h e i t noch nicht a l l g e m e i n g e w o r den war. Ueber die Es liegt in d e r Natur d e r S a c h e , dass S t ä m m e von V ö l derArabi ^ e r n 0 d e r A b t h e i l u n g e n d i e s e r S t ä m m e , w e l c h e a b g e s o n d e r t sehen von e i n a n d e r l e b e n , i h r e S p r a c h e , wenn sie noch nicht den Sprache, höchsten G r a d m ö g l i c h e r Ausbildung e r r e i c h t hat, auf eine e i g e n t h ü m l i c h e und von a n d e r n S p r a c h e n a b w e i c h e n d e W e i s e a u s b i l d e n , d e n n eine S p r a c h e , w e l c h e l e b t , steht nie s t i l l ; s o n d e r n v e r ä n d e r t sich auf die e i n e o d e r a n d e r e W e i s e m e h r o d e r w e n i g e r . S i e finden in e i n e r n e u e n G e g e n d n e u e G e g e n s t ä n d e , w e l c h e sie b e n e n n e n u n d w o f ü r sie n e u e W ö r t e r e r f i n d e n müssen. An d i e s e n e u e n G e g e n s t ä n d e knüpfen sich n e u e G e d a n k e n und i h r e D e n k w e i s e nimmt eine n e u e Richtung an. Ihre A u s d r u c k s w e i s e passen sie diesen n e u e n G e d a n k e n an. Sie erleben andere Schicksale, sehen andere Naturereignisse und e r z ä h l e n d i e s e auf eine i h n e n e i g e n t h ü m l i c h e W e i s e . S o entsteht eine V e r s c h i e d e n h e i t d e r S p r a c h e und A u s d r u c k s weise, w e l c h e mit d e r Zeit sich b e s t i m m t e r a u s b i l d e t und dann e i n e n festern C h a r a c t e r annimmt. W o h n e n nicht verw a n d t e V ö l k e r in i h r e r Nähe, mit d e n e n sie in V e r k e h r k o m m e n , so muss dieses auch auf die V e r ä n d e r u n g d e r S p r a c h e Einfluss h a b e n . Mit n e u e n S a c h e n l e r n e n sie von d i e s e n n e u e W ö r t e r k e n n e n , w e l c h e sie zum T h e i l u n v e r ä n d e r t in i h r e S p r a c h e a u f n e h m e n , zum T h e i l nach i h r e r M u t t e r s p r a che v e r ä n d e r n . A b u - H a j j a n sagt in d e m W e r k e i_iLä.j}'M b e titelt: Die f r e m d e n W ö r t e r seien d r e i e r l e i Art. Einen T h e i l hätten die A r a b e r v e r ä n d e r t und in ihre S p r a c h e a u f g e n o m m e n . Diese w ä r e n als acht zu b e t r a c h t e n , w i e ^¡ü u. s. w. A n d e r e W ö r t e r hätten zwar die A r a b e r v e r ä n d e r t ; a b e r nicht mit i h r e r S p r a c h e v e r b u n d e n , wie j^***». Die dritte Art b e s t e h e aus solchen, w e l c h e die A r a b e r nicht v e r ä n d e r t u n d nicht a u f g e n o m m e n h ä t t e n w i e z. ß. QU^S», d e n n d i e A r a b e r h a b e n k e i n e F o r m w i e ^ 1 * 5 . Doch d i e s e Aufn a h m e von f r e m d e n W ö r t e r n , sei sie u n v e r ä n d e r t o d e r v e r ä n d e r t , ist nicht als eine d i a l e k t i s c h e V e r m e h r u n g d e r S p r a che a n z u s e h n , sie ist v i e l m e h r e i n e .Vermischung mit f r e m d e n B e s t a n d t h e i l e n u n d e i n e V e r s c h l e c h t e r u n g . Der Einfluss f r e m d e r S p r a c h e hat wohl hauptsächlich die A u f n a h m e f r e m d e r W ö r t e r b e w i r k t , d e n n dass die v e r s c h i e d e n e Denk u n d A u s d r u c k s w e i s e d i e s e r mit i h n e n in V e r k e h r k o m m e n d e n Völker, w i e auf i h r e D e n k so auch auf i h r e A u s d r u c k s w e i s e einen
65 v e r ä n d e r n d e n Einfluss ü b e , lässt sich nicht l e u g n e n und so kann auch, w e n n sie nicht ganz die A u s d r u c k s w e i s e d e r V ö l k e r a n n e h m e n ; sondern die ihrige d u r c h den Einfluss j e n e r bewogen v e r ä n d e r n , d a d u r c h eine dialektische V e r s c h i e d e n heit entstehn. A b u - B e e r M o h a m m e d b e n - A l k a s i m b e n - M o h a m m e d b e n - B a s c l i s c h a r d e r A n b a r i t e d e r G r a m m a t i k e r äussert sich in seinem B u c h e ¿ t i X ^ I ^ j U r so ü b e r die V e r m i schung v e r s c h i e d e n e r S p r a c h w e i s e n b e i den njit einander in V e r k e h r s i e h e n d e n V ö l k e r n p. 1 0 2 . > Lt^de ^ ^
.¿>il\
^«Jl O-^" C (^«i'j
jfci
oJ r jis
^jiJj
(JÜ*J '¿¿Ü ^z* ^
L*i*
/¿2*J U^Ai"^'
q/i ^Aftjj.ä^
j^lXiM (^tLwXJl jiii Jii' i Lftli ^jC K»LM QC (J*U*Ji _J.J!
^ ^ . A Ä J ÜJEJ
UJ ^«wiüi
(_5iÄJI iiAi1 ( j ^ s iL¿11 jIi ^ « ¿ J Jls
0
oH^^" ^
Vy^' („AJJ
u
03 1
^jC
^ s » X.*] j , uut^
&
^ ^
Q J - ^ ^Jli «'¡i.l? ^ C i\:>i
v j / !
tUJI
¡y^ai Jj-Üj v y ^ '
t^ou«
is
^ ä I U
^.jjJj.sü
Ü-LflÄA«^« q ^ J ^
c^sxi
o ) -5 v^./OJj oloi
jüj
LJJ
(^Owic
J^fiXwil ^ i o t ^ ä 5 l\.>Is J.ÄÄJ ! S
Q/I \_AJWJ»
».iJ
^oj.5 iosj q/9 J j i a s j i
qJlXJI
s-\.il\
j'i
^JlXit K*j
^
^ J i j J o i3y» SlX^j .0* Jls x s ^ o ,J.c l V*äj » U n d es sagten A n d e r e , w e n n das W o r t zwei S i n n e , w e l c h e e i n a n d e r entgegen stelin, hat. so ist es u n m ö g l i c h , dass d e r A r a b e r sie b e i d e g e g e b e n h a b e , indem er sie f ü r gleich a c h t e t e ; s o n d e r n d e r eine Sinn ist einem Stamme d e r Araber eigent ü m l i c h und d e r a n d e r e S i n n einem andern. Dann hörte ein T h e i l d e n Sinn des E i n e n und es nahm d e r E i n e von di e s e m , d e r A n d e r e von j e n e m . Sic sagen: ist das W e i s s e bei einem T h e i l e d e r A r a b e r und ist das S c h w a r z e bei einem andern. Dann nahm d e r eine T h e i l es von dem A n d e r n , so w i e K o r a i s c h i t e n ^-km^s» s^aw.j^j g e -
5
66 sagt liabcn. Es hat uns Abu-l'Ahbbas von dem Salamah und dieser von dem Alferra berichtet. Er sagte: Es hat der Cesäite gesagt: Sie nahmen mit Kesra des Sin im Futur von einem Volke der Araber, die da sagen im Futur ^.-.¿su, gleichsam als wäre eigen und
ihrer Sprache
einer a n d e r n , das sie von Jenen gehört
hatten und dann redeten sie so. Der Grund war aber nicht, dass man ^jis im Futur bildet. Es sogt Alferra: Es bestärkt dieses, dass ich den Alcesai bei mir habe sagen hören: >
ich habe einige Araber
im Futur J.«afiJ gehört. Es hat
A b u - B e e r gesagt: Alferra ist der Meinung, dass >
s
ein Futur von J j ^ sei und dass ursprünglich J»«i=sj von
nicht *
h e r k o m m e , indem sie dann das Dhamma des Futur von ihnen genommen haben. Alferra hat gesagt: Diejenigen, £ >>e j o )£ welche sagen
im Futur
und Oi.*i «^ü 1 . £
Man sagt o l ^ i i und OLJAS1 und «A^Si und tXjjLfl» in der Anrufung ; man sagt
C .
für
Bei Einigen sagt man »JJjj
-T
„ «
F.
für «JJtj |.l, wie sie sagen ^jji.§> für ^Jjl^i und bei Einigen wird das ^ in a verwandelt. Im Anfange des Worts wird das (j* bei einem yjj oder Js in ein o 3 verwandelt, wie z. B. und -b^»', £*o und ^Ä», ».^U.»* und «¿SUAÖ, U Ü y o und Uij^jw; doch ist dieses nicht in jedem Worte der Fall. Wenn das £ mit dem (_>« in einem Worte vereinigt ist, so verwandeln sie y
in ein ijo und das ¡ja in u* wie z. B. » Z c f
und X**JUl O-
«Iii und ^»-wt. Ferner sagen sie M und
68 E n d l i c h d ü r f e n w i r e i n e n w i c h t i g e n Einfluss auf d i e V e r ä n d e r u n g d e r S p r a c h e n n i c h t mit S t i l l s c h w e i g e n Ü b e r g e h n . W e n n b e i W a n d e r u n g d e r S t ä m m e o d e r T r e n n u n g ein T h e i l , d e r in e i n e r E b e n e w o h n t e , in eine G e b i r g s g e g e n d o d e r u m g e k e h r t o d e r m i t t e n aus d e m L a n d e an e i n e M e e r e s k ü s t e o d e r an e i n e n F l u s s v e r s e t z t w i r d o d e r in ein a n d e r e s C l i m a o d e r durch Bodenverhältnisse verschiedene Gegend kömmt oder w e n n s e i n e L e b e n s v e r h ä l t n i s s e v e r ä n d e r t w e r d e n , i n d e m es a u s e i n e m N o m a d e n v o l k ein A c k e r b a u t r e i b e n d e s o d e r aus e i n e m L a n d b e w o h n e r ein S t ä d l e r w i r d u n d so mit a n d e r s r e d e n d e n M e n s c h e n in e n g e r e V e r b i n d u n g kömmt, so muss d i e s e s e i n e n g r o s s e n Einfluss auf d i e V e r ä n d e r u n g s e i n e r S p r a c h e üben, denn die V e r ä n d e r u n g der Lebensweise, d e r B e s c h a f f e n h e i t d e s B o d e n s , e i n e h ö h e r e B i l d u n g d e s Geistes, feinere Sitten verändern die Sprachorgane und diese zusamm e n mit jenen hahen eine V e r ä n d e r u n g d e r S p r a c h e nothwendig zur Folge. D i e K e n n t n i s s d e r D i a l e k t e e i n e r S p r a c h e ist von W i c h t i g k e i t u n d k e i n e r k a n n sich r ü h m e n e i n e g e n a u e u n d v o l l s t ä n d i g e K e n n t n i s s d e r S p r a c h e e r l a n g t zu h a b e n , w e n n d i e s e n i c h t d i e D i a l e k t e u m f a s s t ; a l l e i n es ist k a u m m ö g l i c h f ü r e i n e n M e n s c h e n d i e D i a l e k t e e i n e r weit v e r b r e i t e t e n S p r a c h e in a l l e n E i g e n h e i t e n zu k e n n e n u n d je w e i t e r d i e s e S p r a c h e v e r b r e i t e t ist u n d je z a h l r e i c h e r u n d v e r s c h i e d e n e r d i e V o l k s s t ä m m e s i n d u n d je g e t r e n n t e r von e i n a n d e r in v e r s c h i e d e n e n L a g e n , L ä n d e r n u. s. w. sie l e b e n , desto g r ö s ser w i r d d i e S c h w i e r i g k e i t sein, d e n n d e s t o z a h l r e i c h e r und m a n n i g f a l t i g e r w e r d e n d i e d i a l e k t i s c h e n E i g e n h e i t e n sich f i n den. J e s c h w i e r i g e r d i e S p r a c h e s e l b s t ist, je u n z u g ä n g l i cher und mannigfaltiger die darin vorhandenen S p r a c h d e n k m ä l e r sind, d e s t o m e h r w ä c h s t d i e S c h w i e r i g k e i t . F ü r d e n , w e l c h e r ü b e r die Arabischen Dialekte Aufscliluss sucht und A n d e r n g e b e n will, s i n d d i e s e S c h w i e r i g k e i t e n im h ö c h s t e n Grade vorhanden, denn die Sprache selbst und die Denkm ä l e r sind sehr schwierig, sie sind zugleich s e h r zahlreich und unzugänglich, denn die Hauptquellen sind hauptsächlich in z a h l r e i c h e n D i c h t e r w e r k e n , G r a m m a l i k e r n , L e x i k o g r a p h e n v o r h a n d e n , w e l c h e d e m h e i w e i t e m g r ö s s t e n T h e i l e n a c h in Handschriften, entfernten Bibliotheken und W e h l h e i l e n zers t r e u t sind. A b e r zu d i e s e m k ö m m t in d e n A r a b i s c h e n P o e s i e n , w o r i n sich d i e d i a l e k t i s c h e n E i g e n t ü m l i c h k e i t e n d e r S p r a c h e finden, eine a n d e r e Schwierigkeit. Die Gedichte d e r
69 v e r s c h i e d e n e n S t ä m m e w u r d e n in d e n a l t e r n Z e i t e n , e h e d i e Schreibkunst unter den Arabern allgemein geworden w a r , durch die Tradition aufbewahrt vergl. Darstellung d e r Arab i s c h e n V e r s k u n s t Bonn 1 8 3 0 . N a c h M o h a m m c d ' s Zeit l e b t e n d i e S t ä m m e , d e r e n S p r a c h e sich d u r c h d i a l e k t i s c h e E i g e n t ü m l i c h k e i t e n u n t e r s c h i e d e n , n i c h t m e h r so a b g e s o n d e r t ; s o n d e r n k a m e n i n e n g e r n V e r k e h r mit a n d e r n S t ä m m e n u n d w u r d e n selbst in a n d e r e W e l t t h e i l e versetzt. Nach d i e s e r Zeit also k o n n t e i h r e d i a l e k t i s c h e E i g e n t h ü m l i c h k e i t n i c h t m e h r so r e i n u n d u n v e r m i s c h t wie f r ü h e r b l e i b e n . Der K o r a i s c h i l i s c h e D i a l e k t musste b e i i h n e n E i n g a n g finden, w e i l i n i h m d e r K o r a n v o r n e h m l i c h v e r f a s s t war. D e r K o r a n w u r d e von v i e l e n u n d b e s o n d e r s von s o l c h e n a u s w e n d i g g e l e r n t , d i e auf d i e S p r a c h e i h r e s S t a m m e s Einfluss hatten. D i e s e s musste s e l b s t auf d i e d u r c h d i e T r a d i t i o n a u f b e w a h r t e n P o e s i e n s e i n e n Einfluss ü b e n , so dass an d i e S t e l l e d e r d i a l e k t i s c h e n E i g e n t ü m l i c h k e i t e n V e r ä n d e r u n goe n k a m e n ,7 w o d u r c h d i e s e E O igen-
thümlichkeiten aufgehoben wurden. So k a m e s , dass v i e l e von s o l c h e n E i sor e n t h ü m l i c h k e i t e n v e r w i s c h t w u r d e n ,? i n d e m m a n an i h r e S t e l l e s p ä t e r g e w ö h n l i c h g e w o r d e n e A u s d r ü c k e d e r K o r a i s c h i t i s c h e n S p r a c h e o d e r a n d e r e setzte. Dass d i e s e s w i r k l i c h gescheTin s e i , findet s i c h d u r c h V a r i a n t e n in Gedichten bestätigt, w o d u r c h die dialektische V e r s c h i e d e n h e i t a u f g e h o b e n ist. 1) U n d da d i e s p ä t e r e S p r a c h e d u r c h d e n Einfluss d e r S p r a c h e d e s Koran's u n d d e r G r a m m a t i k e r so v e r ä n d e r t w a r d , d a s s auf d e m K o r a i s c h i t i s c h e n S t a m m e d i e D i a l e k t e als Z w e i g e g e p f r o p f t w u r d e n u n d nun n u r e i n e S p r a c h e w a r d , sich also d i e s p ä t e m S c h r i l t s t e l l e r n i c h t d i a lektisch u n t e r s c h i e d e n , i n d e m d a s , was f r ü h e r dialektisch gewesen, nicht mehr dialektisch b l i e b ; sondern Eigenthum d e r a l l g e m e i n e n S p r a c h e w a r , so h a b e n w i r b e i d e n S c h r i f t s t e l l e r n d e r A r a b e r n i c h t m e h r d i e M i t t e l , w i e b e i d e n Dor i s c h e n , A t t i s c h e n etc. S c h r i f t s t e l l e r n d e r G r i e c h e n aus d e n S c h r i f t e n s e l b s t d i e D i a l e k t e zu e r k e n n e n . Bei d i e s e m Z u s t a n d e d e r Dinge w i r d n i e m a n d von d e m , w e l c h e r zuerst ü b e r die Dialekte der Araber schreibt, eine umfassende und volls t ä n d i g e D a r s t e l l u n g e r w a r t e n . E i n e s o l c h e zu l i e f e r n , k a n n d e r V e r f a s s e r n i c h t d i e A b s i c h t h a b e n . E r w i l l n u r das, was i h m b e i m L e s e n a u f g e s t o s s e n ist u n d w a s e r mit m ö g l i c h s t e r 1) Vergleiche bei der Verwechslung der Consonariten die Verwechslung des — mit 0 beim Djeuhari unter und Meid. XIII. 4. Ham.-M, 6.
70 Sorgfalt g e s a m m e l t hat, A n d e r n zur Beachtung vorlegen und sie d a d u r c h veranlassen, i h r e Beobachtungen mit diesen zu v e r e i n i g e n und durch n e u e S a m m l u n g e n diese B e m e r k u n g e n zu v e r m e h r e n , damit nach und nach die Kenntniss d e r A r a bischen S p r a c h e vervollständigt w e r d e , d e n n Abulfeda hat ganz richtig g e s a g t : (ja»jJL ^IxJ't qIs xLi uijÄj ^ « I i j»J.*j ^ U J A J ^ Ü* " W a s man nicht ganz weiss, soll man nicht ganz bei S e i t e lassen, d e n n dass man einen T h e i l w i s s e , ist besser, als dass man das Ganze nicht wisse.« W e n n man b e d e n k t , in w e l c h e m grossen L a n d s t r i c h e die A r a b e r vor M o h a m m e d sich ausgebreitet hatten, in w e l cher A b g e s c h i e d e n h e i t die einzelnen Stämme, ja einzelne F a milien d e s n e m l i c h e n Stammes lebten, so muss man auf die V e r m u t h u n g geführt w e r d e n , dass eine grosse M e n g e Dialekte statt g e f u n d e n habe, weil, w i e f r ü h e r b e m e r k t ist, j e d e r Stamm f ü r sich seine S p r a c h e fortbildete. Diese Ausbildung d e r Dialekte fällt a b e r hauptsächlich in die Zeit vor M o h a m m e d , d e n n später w u r d e n die A r a b e r aus i h r e m r u h i gen N o m a d e n l e b e n a u f g e r e g t und d u r c h die b e s t ä n d i g e n K r i e g e aus i h r e n W o h n s i t z e n in f e r n e L ä n d e r geführt. W i r finden z. B., dass die ganze Stadt Emessa in S y r i e n von J e manensern« bewohnt war und dass nur eine F a m i l i e d e r Kaisiten sich dort befand, w e s w e g e n diese sehr verachtet war. M e i d . C. IX, 4 6 . Es b i l d e t e sich i h r e S p r a c h e schwerlich m e h r dialektisch aus, denn wenn auch s p ä t e r noch viele Dichter unter i h n e n auftraten, so war doch ein ganz a n d e r e r Zustand e i n g e t r e t e n , d e r mir wenigstens d i e s e r dialektischen Ausbildung nicht günstig scheint. In j e n e r Zeit, als die S t ä m me m e h r mit e i n a n d e r in B e r ü h r u n g kamen, traf wohl eine V e r m i s c h u n g d e r Dialekte ein. A b u - B e e r M o h a m m e d hat ü b e r d i e s e , ohne auf die Zeit, zu w e l c h e r es g e s c h e h n könne, Rücksicht zu n e h m e n , g e s p r o c h e n conf. p. 2, wo die S t e l l e angefühl t ist. Fn dem W e r k e d e s Hadji-Ghalifah T . IV p. 3 2 2 steht: qI^ ¡».«La &JjI iXä äjl^JÜI ¿j-' ^ ¿ y ^ j ij iXgJ lXSj v-aLL^U &J Jii ^ i ' i » liLwJ I_Jj*J! Jläs »JiS\ ^ ¿ ¿ i v_Jyijt jJKj O ^ S j V_jI j.JU ü-JJ! V'j-*-!! «iUaii Julc ^^Jpb' QJWÄ»^ (^¿joI f-J-c! iX& ¿1*J ¿IM 0 l K s «j.*4ÄJ UJ p^LLSj ¡J.E Uj (i.J_j.äj) iJjüä lo j2S\ y j i j t j qI/. Vjac JI U s^ilw s ^ s » »Ebn-Alatsir hat in d e m Buche Kjl^Jf etc. betitelt g e s a g t : Ich weiss, dass der Prophet Gottes d e r
71 B e r e d t e s t e u n t e r d e n A r a b e r n w a r , dass Ahli, d e m G o t t g n ä d i g sei, d e r i h n zu d e n B a n u - N a h d r e d e n g e h ö r t h a t t e , s a g t e : o G e s a n d t e r G o t t e s , w i r sind S ö h n e e i n e s V a t e r s u n d wir h ö r e n d i c h r e d e n zu d e n H a u f e n d e r A r a b e r o h n e d e n g r ö s s t e n T h e i l zu v e r s t e h n . E r a b e r s p r a c h : E s h a t m i c h m e i n V a t e r u n t e r r i c h t e t u n d hat m i r s c h ö n e n U n t e r r i c h t e r t h e i l t . D e r P r o p h e t a b e r p f l e g t e m i t d e n A r a b e r n zu v e r s c h i e d e n e n g r ö s s e r n u n d k l e i n e m S t ä m m e n g e h ö r e n d d a s zu s p r e c h e n , w a s sie v e r s t a n d e n . U n d Golt, d e r H ö c h s t e , h a l t e ihn g e l e h r t , was i h n k e i n a n d e r e r l e h r e n k o n n t e . S e i n e G e n o s s e n w u s s t e n das m e i s t e , was e r sagte u n d was sie n i c h t w u s s t e n , f r a g t e n sie ihn. D i e s e s sagte e r i h n e n d a n n . « W i e viele D i a l e k t e es ü b e r h a u p t u n t e r d e n A r a b e r n g e g e b e n h a b e , lässt sich n i c h t mit G e n a u i g k e i t a n g e b e n , w e i l d i e N a c h r i c h t e n n i c h t v o l l s t ä n d i g g e n u g sind. Im K o r a n soll e n s i e b e n D i a l e k t e e n t h a l t e n sein. D i e s heisst n i c h t , dass in i h m sich s i e b e n D i a l e k t e v o l l s t ä n d i g finden; s o n d e r n M o h a m m e d hat wohl aus s i e b e n 1) D i a l e k t e n E i g e n t ü m l i c h k e i t e n a u f g e n o m m e n , um d a d u r c h a n z u z e i g e n , dass s e i n K o r a n f ü r die S t ä m m e verfasst s e i , d e n e n die Dialekte eigenthümlich w a r e n . I n d e s s e n k a n n m a n wohl mit R e c h t z w e i i e l n , o b M o h a m m e d alle D i a l e k t e d e r A r a b e r g e k a n n t h a b e , uin sie v o l l s t ä n d i g in s e i n e n K o r a n a u f z u n e h m e n . D e r Verfasser des K a m u s sagt b e i d e m W o r t e über diesen Gegenstand: sU*/0 u ^ a J ; l_> .ÄJ i o ' . i j '¿.-¿.fi} '¡¡.ajyM tls»
ül*J
»JUm
^.C q|>M J j j j
Iwi-^-
QI
Jül J 2ü>.sä,o • £>..wJt o l i l t l auXS> o*"^ .1 » U n d es k a m d e r K o r a n h e r a b in s i e b e n D i a l e k t e n d . h . s i e b e n S p r a c h e n von d e n S p r a c h e n d e r A r a b e r u n d es ist n i c h t sein Sinn, dass in d e m e i n e n B u c h s t a b e n s i e b e n W e i s e n g e w e s e n , a u c h w e n n s i e b e n und z e h n o d e r m e h r e r e da w ä r e n ; s o n d e r n d e r Sinn ist, dass d i e s e s i e b e n D i a l e k t e g e t r e n n t sind im K o r a n . « D e r V e r f a s s e r d e s T ü r k i s c h e n K a m u s f ü g t als B e i s p i e l e d i e D i a l e k t e von K o r a i s c h , J e m e n , H a w a s i n , H o dsail an. M i r a b e r s c h e i n t es u n z w e i f e l h a f t , d a s s u n t e r d e n W o r t e n s i e b e n D i a l e k t e n i c h t alle, s o n d e r n n u r e i n e g r o s s e Z a h l , o h n e alle D i a l e k t e zu u m f a s s e n , v e r s t a n d e n w e r d e n m ü s s e , w e i l m e h r e r e als s i e b e n in d e m K o r a n v o r h a n d e n s i n d , weil es viel m e h r als s i e b e n g i e b t u n d w e i l d i e A r a 1) Wir wollen hier bemerken, da9s der Araber sich der Zahl s i e b e n bedient, um eine gehörige Zahl zu bezeichnen und dass die Zahl sieben nicht genau zu nehmen ist.
72 bei* sich d e s Ausdrucks s i e b e n , eine grosse Anzahl bezeichn e n d , zu b e d i e n e n pflegen. In der vortreflichen Ausgabe d e s H. F l e i s c h e r findet man folgende S t e l l e n mit dialektischen E i g e n t ü m l i c h k e i t e n ' versehn b e z e i c h n e t a ) Koraisch S u r . 1, 5. 17, 103. 70, 1. b ) Hodsail Sur. 2, 3 6 . 12, 35. 20, 19. 70, 1. c) Hidjas Sur. 2, 77. 1 2 ; 3 1 . 14, 38. 2 0 , 6 4 . d ) Nedjd Sur. 3, 9 1 . 14, 38. 20, 64. e) B a n u - M a l e c Sur. 101, 6. f ) Balharets b e n - C a h b S u r . 20, 6 4 . g ) Cindah S u r . 101, 6. h ) Ghathafan S u r . 4 9 , 14. i ) T a m i m S u r . 1, 4 vergl. 2, 3 3 . 12, 3 1 . 20, 64- 5 8 , 2. k ) T e h a m a h S u r . 2 5 , 23. 4 2 . In a n d e r n E x e m p l a r e n finden sich m e h r e r e . Es lässt sich mit S i c h e r h e i t a n n e h m e n , dass vor M o h a m m e d die Dialekte in d e n S t ä m m e n viel v e r s c h i e d e n e r w a r e n . Der K o r a n , w e l c h e r als Muster d e r V o l l k o m m e n heit in d e r S p r a c h e b e t r a c h t e t und von vielen auswendig g e l e r n t w u r d e , musste nach und nach den U n t e r s c h i e d aufh e b e n , da man sich dessen S p r a c h e zur eigenen machte. Auch in d e n Gedichten, die vor M o h a m m e d verfasst w a r e n , w u r d e d e r U n t e r s c h i e d d e r Dialekte zum T h e i l , w e n n es geschehn konnte, aufgehoben. Es finden sich Beweise in den Handschriften, i n d e m sich Varianten finden, die dialektische V e r s c h i e d e n h e i t b e w e i s e n . Die eigentliche Zeit ist vor M o h a m m e d und in d e r Zeit, ehe er als P r o p h e t auftrat, da die Stämme abgesondert w a r e n und in wenigem V e r k e h r e standen. Diese Zeit ist a b e r für uns fast ganz verloren und n u r bei Grammatikern und L e x i k o g r a p h e n und in einzelnen Gedichten finden sich S p u r e n d e r Dialekte. Die Religion machte die S t ä m m e zu einem Volke, durch die K r i e g e , w e l c h e sie g e m e i n s c h a f t lich f ü h r t e n , wurde der U n t e r s c h i e d zum T h e i l a u f g e h o b e n ; b e s o n d e r s a b e r wirkte d e r Koran ein, da ihn b e s o n d e r s die ausw e n d i g l e r n t e n , w e l c h e auf die S p r a c h e Eiufluss hatten. Die s p ä t e r e S p r a c h e war in dem Koraischitischen Dialekte und auf diese w u r d e n die ü b r i g e n Dialekte gepfropft. V i e l e s von dem d i a l e k t i s c h e n hat die s p ä t e r e S p r a c h e aufgenommen. Dass i n d e s s e n b e i d e r grossen Entfernung k e i n e grössere V e r s c h i e d e n h e i t , wie z. B. in S p a n i e n und Hidjas entstand, daran ist d e r Koran S c h u l d . Nicht zu v e r k e n n e n ist, dass auch die Sprachen, w e l c h e vom Arabischen v e r d r ä n g t wurden, auf dasselbe einwirkten. Daher finden sich Syrische, C h a l d ä i sche, Egyptische W ö r t e r etc. In den L ä n d e r n aber, wo sich die f r ü h e m Sprachen e r h i e l t e n , wirkte die Arabische S p r a che auf eine b e w u n d e r u n g s w ü r d i g e W e i s e , wie es im Persischen
73 und T ü r k i s c h e n g e s c h e h e n ist. Dass d i e G r a m m a t i k e r ü b e r m a n c h e S t ä m m e m e h r e r e s b e i b r a c h t e n , kömmt d a h e r , weil sie d u r c h Gedichte mit i h n e n n ä h e r b e k a n n t w a r e n z. B. Hidjas, Nedjd, J e m e n , Hodsail, T a m i m etc. Diese dialektischen Eigenthiimlichkeiten in d e r S p r a c h e des Koran mussten a b e r zum T h e i l verwischt w e r d e n zu d e r Zeit als Olitsman im J a h r e 3 0 d e r Hedjra d e n B e f e h l gab, ein E x e m p l a r d e s Koran zu v e r f a s s e n , w e l c h e s a l l e n als Norm d i e n e n sollte , da zwischen d e n Bewohnern von S y r i e n und Irak d a r ü b e r Streitigkeiten entstanden waren, w e l c h e s das w i c h t i g e r e E x e m p l a r d e s Koran w ä r e , ob das S y r i s c h e o d e r Irakensische. Er gab d e n B e f e h l , dass, wenn d i e j e n i g e n , w e l c h e n er d i e Oberaufsicht ertheilt hatte, ü b e r ein W o r t v e r s c h i e d e n e r M e i n u n g w ä r e n , dieses W o r t im Koraischitischen Dialekte n i e d e r g e s c h r i e b e n w e r d e n sollte^ d e n n es konnte dabei nicht f e h l e n , dass durch den Koraischitischen Dialekt manches aus d e n a n d e r e n v e r d r ä n g t w a r d . S e i n B e f e h l lautet beim A b u l f e d a in den Annal. T . 1 p. 2 6 2 L i Ii ( j L J b IP^X/Is jUli" ^¿UUr»! Jlij ^ U J j QLsJ! j j i » U n d es sprach Olitsman: W e n n ihr nicht übereinstimmt in einem W o r t e , so schreibt es in d e r S p r a c h e von K o r a i s c h , denn d e r Koran stieg h e r a b (vom H i m m e l ) in i h r e r S p r a c h e « und Olitsman kann unter den W o r t e n , worin sie nicht ü b e r e i n s t i m m e n , hauptsächlich nur W o r t e aus einem a n d e r n Dialekte g e m e i n t h a b e n , da er d e n B e fehl giebt, dass sie es in d e r S p r a c h e von Koraisch s c h r e i b e n sollten, w e i l in d i e s e r S p r a e h e d e r Koran geofTenbahrt sei und die Anführung des G r u n d e s eigentlich a l l e a n d e r e Dialekte vom Koran ausscliliesst. D e r V e r f a s s e r d e s T ü r kischen Kamus s a g t , dass die Gelehrten ü b e r d e n Koran nicht ü b e r e i n s t i m m t e n . Ein T h e i l sage, d e r Koran sei ganz r e i n und die W ö r t e r , w e l c h e eine nicht Arab. Gestalt hätten, gehörten d e n S t ä m m e n , wie g^i-rP- So n e n n e n die Bewohner von M e c c a (j*^?, w e l c h e s im P e r s i s c h e n ist, wofür das A r a b . W o r t gwww« ist, so sagen sie aus dem P e r s i s c h e n so für Sie halten diese aus den S t ä m m e n e n t l e h n t ; obgleich sie auch im P e r s i s c h e n sind. D e r Tmam Rasi sagt, dass die im Koran vorkommenden W ö r t e r in d e r Arabischen und a n d e r n S p r a c h e n ü b e r e i n s t i m m t e n , wie z. B. und jj-i'j. In den v e r s c h i e d e n e n L ä n d e r n findet sich d i a l e k t i s c h e V e r s c h i e d e n h e i t , d e n n Irak u n t e r s c h e i d e t sich in d e r S p r a c h e
74 von Nedjd, Nedjd von Hidjas, Hidjas von J e m e n e t c , ; a b e r man kann nicht die dialektische V e r s c h i e d e n h e i t nach d e n L ä n d e r n im b e s o n d e r n b e s t i m m e n , da durch die W a n d e r u n g e n d e r Stämme in L ä n d e r sich Stämme a n g e s i e d e l t h a b e n , welche sich durch ihren Dialekt von d e r S p r a c h e des Landes unterschieden und nur in einzelnen Punly,en g e b e n die Grammatiker eine durchgreifende V e r s c h i e d e n h e i t d e r Dialekte an. Auch in verschiedenen Städten gibt es dialektische V e r s c h i e d e n h e i t z. B. in Mecca und M e d i n a etc. So w i r d M e i d . 2 6 , 1 0 6 die S p r a c h e d e r W ü s t e b e w o h n e r von d e r in d e n Städten l e b e n d e n unterschieden. Die ersten n e n n e n d e n , w e l c h e r nicht e i n g e l a d e n zum Essen kömmt, zum T r i n k e n i n d e m die S t ä d t e b e w o h n e r mit J-filj d e n b e z e i c h n e n , w e l c h e r u n e i n g e l a d e n zum Essen kömmt. Am genausten ist es, die Dialekte nach den S t ä m m e n , w e l c h e sich d e r e r b e d i e n t haben, anzuordnen , denn die Grammatiker und L e x i k o g r a p h e n haben angeführt, was in einzelnen Stämmen e i g e n t ü m l i c h w a r ; indessen ist das, was sie anf ü h r e n , gewiss nur ein sehr k l e i n e r T l i e i l von d e m , was wirklich vorhanden war, denn theils f ü h r e n sie eine M e n g e W ö r t e r an, von d e n e n sie sagen, dass in ihnen ein Dialekt sei, ohne anzugeben, w e l c h e m Stamme dieses W o r t angehörte, theils lässt sich aus d e r so z a h l r e i c h e n V e r w e c h s l u n g von Buchstaben in W ö r t e r n , w e l c h e die L e x i k o g r a p h e n anfuhren, wohl mit S i c h e r h e i t schliessen, dass in d i e s e r V e r w e c h s l u n g sich häufig eine dialektische V e r s c h i e d e n h e i t kund giebt, wenn man gleich nicht sa^en kann , zu w e l c h e m D i a l e k t e 7 o n jene W ö r t e r gehören. W e n n die Grammatiker oder L e x i kographen n u r im a l l g e m e i n e n sagen, dass in einem W o r t e ein Dialekt sei, so ist es wohl d e s w e g e n , weil sie es nicht wissen. U e b e r h a u p t b e m e r k e n wir, dass sie von den S t ä m m e n oder L ä n d e r n , mit d e r e n S p r a c h e sie genauer bekannt w a r e n oder d e r e n S p r a c h e sich mehr unterschied z. B. Hodsail, T a m i m , T h a i , Hidjas, Nedjd, J e m e n m e h r dialektische Eigenthümlichkeiten anführen. W i r haben in tmserm W ö r l e r b u c h e s e h r viele E i g e n t ü m l i c h k e i t e n d e r Hodsailiten a n g e g e b e n ; allein da jene nicht als dialektische E i g e n t ü m l i c h k e i t e n a n g e f ü h r t waren, so haben wir es unterlassen, sie als solche a n z u f ü h r e n , wenn gleich m a n c h e von i h n e n zu d e n s e l b e n g e h ö r e n mögen. S t ä m m e , ü b e r deren Dialekt ich b e i den Grammatikern B e m e r k u n g e n gefunden habe, sind f o l g e n d e : Asd _>UJl £ j > j 3 u n d V in conf. d e S a c y A n l h o l . g r a m . p. 4. Asadder Asad1). Die S t ä m m e d e r B a n u - D o b a i r und namen B a n u - F a k a l i s u«*äi y>-i, w e l c h e zu d e n b e r e d t e s t e n d e r • o. j ^ c' B a n u - A s aO^J^ÄXv'i d g e h ö r e^»J n , sagen So in fLS"*^ oOl g- e nC^A] dem Verse 'ü'.x-^ £ f ü r ^¿ÄJ 66 Schol' » M ö c h t e d o c h ! u n d w i r d es etwas n ü t z e n , m ö c h t e d o c h ! conf. Ebn- m ö c h t e d o c h eine J u g e n d v e r k a u f t w e r d e n : ich w ü r d e sie
Challik. Nr. 764.
Ö
„ '«
k a | l f p n fcaulen
D e r S t a m m A s a d hat im F u t u r Jls-t D j . ; a b e r für besser *
sagt J - ^ a J
gehalten _
und
Har.
p. II* Hain.
a b e r er
!l*\
sagt n i c h t
Dieser
„o
wird Stamm
Djeuli. u n t e r
E r sagt O ' ( z„j k d lo „ i c h k ü m m e r e m i c h um s e i n e R e d e nicht«, w ä h r e n d die A n d e r n s a g e n : «lä^Kj ^ D j . D e r D i c h t e r A l s c h a n f a r a , w e l c h e r vom S t a m m e ^¡i Ojl vi^iJ! a b s t a m m t e , sagte «¿«-ö;»^' f ü r D e r Stamm Asd sagt er hat g e k r ä m p e l t (Baumwolle) E b n - D o r . D e r cf „ o1 S t a m m sagt vorn W i n d e c^ä«®! mit d e m P a r l i c i p f. 8, w ä h r e n d sonst o L o l c f. S g e b r a u c h t w i r d Dj. ö ) ; er h a t g e d a n k t , ( j j j j D a n k . Asad. E b n - D o r . D e r S t a m m A s d - S c h a n u ü nach d e r Meinung des Grammatikers a h sagt sLxiIj A l f e r r a Dj. u n t e r ^.53 u n d E b n - D o r . D e r S t a m m » i ^ J I O^t n e n n t d i e K u h X/o.jJi. Sie h a b e n das W o r t von i h r e n N a c h b a r n , d e n H o d s a i l h e n e n t l e h n t , d e n n E b n - D o r a i d sagt X ^ j ü J.jlX 3 ' OJi. »Das W o r t b e d e u t e t d i e K u h bei d e i n S t a m m e Hodsail.« D e r S t a m m Asd n e n n t d e n u n t e r n o T h e i l des Astes der Palme Kam. Das W o r t tfy wird vom P a l m z w e i g e
gebraucht
Ebn-Dor.
1) Wir haben die Stämmo iA«l Grammatiker
und
Das
Wort
PI.
zusammengenommen.
Der
„jjl sagt, dasä man bald lXa«! bald Oji sage , conf.
Ebn-Challik. Nr. 764 p. 52.
11 ein
dicker
Ast, woraus ein Räucherfass
gemacht wird
> -
Ebn-Dor.
Der
Stamm
Asd
'¿.^sla f ü r
sagt
'iJ^^-A K a m .
Bei
dem Stamme Asad ist d e r Schuh auch Dj. Bei d e m Stamme Oj! wird der Buchstabe ^ in ^ verwandelt Ham. T . 1 p. f f f . Es heisst d e r junge L o w e EbnChall. Nr. 2 1 9 Diw. D j e r i r . Nach Ebn-Doraid ist wohl das W o r t O L X S in der Bedeutung von des Astes dem Stamme
dem untersten T h e i l e
Asad eigen vergl. Kam. O O
Es ist d e r
unterste X Ii eil des Astes d e r Palme, wenn davon d e r griine Ast abgeschnitten ist und ilmi lange T h e i l e bleiben E b n Dor. Sie sagen für Lic z. B. Us» ^ j i für ^.jt Lc E b e n so sagen sie ^ für und ^ für ^ « i SO?
Kam.
Türe.
Der
Stamm
Asd-Schanuali
sagt
für
L ^ ^ ä S Ham. p. \'ff u ^ l L i kleine Hunde E b n - D o r .
D e r Stamm
C» > O *
Asad sagt
während
O
die andern O-
Kam. T ü r e .
D e r Stamm
gebrauchen O-
und tXwt
sagt
während
« O -
die andern LcJ sagen M e i d . 8, 5 2 von Blättern andern
ist
Ebn-Dor.
D i e Banu-Asad sagen - , , E b e n so KihLn für
unter ^ ¿ a t .
ein grader stehender,
entblüsster Z w e i g , dessen einer T h e i l
verbunden
der Löwe. gebraucht.
rfj
^¿jyi
—Ü .
JU ,
der
Schuh
Oj-i^sJ!
für O^ -¿ a c , aber selten >0 XjLi.*« für Dj.
Bei dem Stamme Asd heisst
gebohren hat
mit dem ,c>
die, welche
Das W o r t bedeutet im Stamme
Kais und Asad die, w e l c h e nahe daran ist, das Monatliche zu bekommen. Im Stamme Asad und Rabiah verwandelt man das d e r zweiten Person Feminin in (jä o d e r man setzt nach dem ^ ein i j i zu und sagt (jÄ-AIC oder Dieses nennen die Grammatiker ¡¿¿Xixi. welcher vom Stamme Hamm.
fff.
Der
Es sagt der Dichter Alschanfara, Ojl abstammt, ^ für fcs&iM'
Stamm Asad
sagt
gemäss steht die Lesart im Koran in dem Commentar Der
>i
a^i
für
.Lc
Sur 51, 3 1 Q^äiJS
Diesem die
des Baidawi nicht angeführt ist.
Stamm A b h d - A l k a i s ,
welcher
zu
Asad
gehörte,
78 nennt q a ^ U « PI. Qj-i-Li?»/« ein Instrument.
ein Instru-
ment, w e l c h e s u m g e d r e h t ist, in d e r F o r m des ^iXsJl. Das oWort ist ein Ort in d e r E b e n e , wo m a n Datteln ~otrocknet vgl. Hidj. Das W o r t ist ein S e e , w e l c h e r abwärts l i e g t , wohin das W a s s e r von d e n L ä n d e r n abläuft Ebn-Dor. Das W o r t Süle ein K a m e e l , w e l c h e s nicht t r i n k e n w i l l . Ebn-Dor. D e r S l a m m n e n n t den O r t , wo m a n d i e Datteln trocknet w e l c h e r in Hidjas gh.»** heisst. Das —' O' W o r t t i j P b e d e u t e t so viel als Ahmir.
Ebn-Dor.
sagt «A^. f ü r iA-S1.. Djeuhari führt fol-
Ahmir
g e n d e n V e r s d e s L e h b i d an , w e l c h e r ein A h m i r i t e sen sei. --O.l* blJlc
qvXs?
3
^OvJ
-C
. £)
Olyüi
.—
/tiü \Xi
gewe-
^ Ci o. ^J
» W e n n Du gewollt hättest, so w ü r d e e r das H e r z mit e i n e m T r a n k gesätigt haben, d e r die Durstigen k e i n e n K r a n k e n finden lässt« Ebn-Kot. Bei d e m V e r s e , d e n A l f e r r a b e i m Djeuhari anführt Igj^XC iLj-i. ^'.ÄC U^llÄi' LgJUS ÄJ^-Ä L|*S l_U£ »Es ist kein F e h l e r d a r i n ausser, dass ihr d i e A u g e n schwarz sind. So sind die F l e i s c h f r e s s e n d e n V ö eöe l schwarz an d e n A u g e n « sagt d i e s e r . Einige vom S t a m m e Asad und K o d h a a h setzen j ^ ä im Accusativ , w e n n es im S i n n e von "iii steht, mag d e r S i n n vor ihm vollständig sein o d e r nicht. — D i e s e r Stamm sagt worte M e i d . 16, 42 ^.Ä/s! Q
und jä/o für findet
Bei d e m S p r i c h -
sich folgende B e m e r k u n g
^äj y«!c
j j j j
^ÄJUJ
u
(J^ää'Ij Ljli'i Jj.9 «-i/s.. » M a n l i e s e t auch und b e i d e sind in d e m s e l b e n S i n n e . U n d die B a n u - A h m i r sagen an d e r S t e l l e von und davon ist das W o r t d e s Alräi. U n d sie b e i d e ergötzten sich d u r c h das Getrennt sein.« D e r D i c h t e r A l r ä i ist aus d e m S t a m m e A m i r b. Zahzaah Ebn-Kotaib. p. 113- Die p^JbL^Ji (Halaliten), d i e zu diesem Stamme gehören, haben in d e r B e d e u t u n g d e r F e t t e , w ä h r e n d die ü b r i g e n Ax-aber es f ü r d e n M a g e r n g e brauchen.
79 S i e v e r w a n d e l n das g. in O, i n d e m sie sagen lj->b für Balharets In dem W e r k e des Djeuliari w i r d folgender V e r s angeführt „ U _i'u a _" Ü?blc i a i \})ib LiM Lo-li a X-oJj., „ U n d r u f e n d manlich und weiblich i h r e n Vater flogen T-ij i « sie gegen sie an. IMieg daher g e g e n sie an. Denn und steht für U>LI und XJOIJ und ^ ^ L e und L^iLc für und S a c y Clirestom. T . III. p. 113. ed. all. Bahra ( ^ j ) sagt ¡ J j " , i n d e m er bei dem Praefix des
Cahb^gehört zu Madhidj).
Bahra gehört zu Futur stets ein Kesra statt des Fatha setzt. Dies n e n n t Kodhaah, man xJuJLj Anlhol. Gr. 1p. 1f. Dieuhari unter wo foJ- welcher . ' von Himg e n d e r Vers stellt j a r ab_ qlXIj j u j J V-jl^J ciJ-s stammt > »Ich sprach zu einem T h ü r s t e h e r , bei dem ihr Haus cYussin w a r : Höre auf, denn ich bin ihr V e r t h e i d i g e r und ihr Nach-Tab. III. bar« mit folgender B e m e r k u n g : I«JL\> I £ ^ ö U J o!^ l»i*j
Jj.ÄJ
¡¿*J J-c «UJi
Er will sagen ^ J u d .
Es ist a b e r im Gedichte erlaubt das J wegzulassen und ein ,O
Kesra d e m T a zu g e b e n , dem gemäss, w e l c h e r sagt pix'J c^oiDer Stamm Beer ( • & ) v e r w a n d e l t das
oder Kesra des „ , F e m i n i n nach dem Pronom das in (j* und sagt Oj.* für Anthol. gram. p. 111. Dieses n e n n e n die Grammatiker X-^Jwi , doch w i r d dieses vom Verfasser des Kamus dorn Stamme Sj a b g e s p r o c h e n und dem Stamme Tauiim beigelegt conf. T a m i m .
Beer benWajel entsprungen ^NUarun*1 terscheidet g !ch yonModhar
Das W o r t ¿bU b e d e u t e t dem Stamme y J i ein E h e b ü n d - Calb. O-
niss vergl. Har. p. f f f 1. 4 S c h . Das W o r t Süjij ist diesem Stamme eigcnthümlich in d e r Bedeutung des schnellen S p r e chens , so dass die e i n z e l n e n W ö r t e r verbunden w e r d e n . Der Stamm setzt d e r Buchstaben j» vor yjo vor und sagt Cilab. für ^Ä+Xal Dj. S i e v e r w a n d e l n das ai in ^jj und sagen, welches d e n Banu-Ohkail eigcnthümlich ist für So sagen sie auch O J U J für öjLäi', wo a n d e r e Ü . U J sagen Dj. U e b e r den Stamm ÄjUi" finde ich in dem Artikel des Citab- Cinanah. Alaghani über folgende Bemerkung. Als C h a l e d b e n - A l w a l i d unter dem A b u - B e c r g e g e n die B a n u - J a r b u h zog, weil sie sich unter M a l e c ben-Nowairah zum P r o p h e t e n
80 g e s c h l a g e n h a t t e n , heisst e s : aus !_j.äJL*=-t U l i j J l i » -ÄIs I j j ^ u i U.J ^ ä j b'Jju X.LJ jj, J-s-jJI j j l ä iJI ;) (wohnte in J e m e n ) stösst Hamadan das q in d e m W o r t e aus u n d sagte und &JL«; b i l d e t a b e r d e n Plural J-aä». Eine gleiche Bildungsweise w i r d von den B e w o h n e r n von Hidjas a n g e f ü h r t . Kam. T ü r e . D e r Stamm Hanifah (¡¿s*Äs>) sagt , welches so Hanifah. &
viel ist, als die rothe Farbe. Dieses scheint das richtige z u s e i n , d e n n in einer a n d e r e n Stelle ist gesagt, dass e b e n dasselbe sei, als Ebn-Dor. D e r Stamm Hantsalah verwandelt das v e r d o p pelte in ^ u n d selbst das nicht v e r d o p p e l t e . Im Anfange des Buchstaben g. findet man in dem W e r k e des D j e u h a r i folgende wichtige S t e l l e : (-Jj-*Jl tiUJl jj*^ Jls o i i j ^ o xJUais» (^i vi>»JLä iLJl q-. (»¡k^t JIA-AJ m w» > m O'l m W» w o J t^sya lA^-J gjA (JLÄ5 («-g-jl «^.Jl-äj (J'LÄS > " ' M I j*ix>
Jl'i XjjLJ! go ; ,dl
^ ^ « - ^ J ! ¿CsLsvt
q-, J.S», ¿«A^it äitX*Jljj
Lajl 9 J O*uXAiL O
„
^L^gJ ( j t ^jlgaaJt
Jls ^»^.Kt
Hantsa-
jjt5
¿Li»
tLJI Q, OIS^jcXJI vXij ¿- . J l . ^-¿¿JUJI OU^J w M
--O O „ üff * ^ » o -O•» O Sl^Wxj} lo Iii! Uiaj.l göjj^ jl^j o-) o Jls «.Ii" SÄi>_j ^^jawoI^ c^aw^I. ,.Es sagte Abu-Ahmru b e n - A l a h l a : Ein T h e i l d e r A r a b e r verwandelt das Jod, w e n n es v e r d o p p e l t ist, in ein Djim. Ich sprach zu einem M a n n e aus Hantsalah: ich s p r a c h ,
V o n w e m bist Du ?
Von
wem
denn?
Er
E r sagte
sprach g+fj** und Er
wollte
^•Afts und t j y u n d er recitirte des Hamajan b e n - K o h a f a h des Sahditen V e r s . „ E r lässt fliegen von ihnen die K a m e e l - H a a r e , die g e l b l i c h e n . " E r sagt, er will ¿IgAaJl von E r sprach Chalaf Alahmar. Es hat mir gesungen ein Mann der Wiiste : „ M e i n O h e i m ist Ohwaif u n d A b u Ahlijj, die b e i d e am A b e n d das Fleisch zum Essen g e b e n u n d am Morgen die D a t t e l - S t ü c k e . " E r will ^.wJti! und Doch h a b e n sie auch das o h n e T e s c h d i d vertauscht.
6
82 Es recitirte Wanderung der, der zu duftet mein
Abu-Said. •— O mein H e r r ! W e n n Du meine angenommen hast, so hört nicht auf ein RufenDir kömmt, mit weisser Farbe begabt, leuchtend Haar empor" und er recitirte ferner — „Bis o
-
«
sie und er am Abend waren". Er will u^wwwet und Und dieses alles hat Abu-Ohmar der Djarmite gesagt. Hawasin. HaWasin ( q ; ! ^ ) gebraucht in der Bedeutung von g^y»!. Man sagt US t^itX*»! »zündet uns eine Laterne an.« Dj. E b n - D o r . Helal.
Der Stamm Helal ( J ^ ) s a g t ^ J a l t d e r F e t t e , bei andern den magern bedeutet. liliX^s'St vjUS'
Hodsail.
Der Stamm Hodsail (J^iAtf») sagt heisst es im Diwan der Hodsailiten ¿¡y?uJ
welches
für «A^'t.
j L s i ^ l £ \yj>s b L b
0
ü:
So
cAi?
»Ich wählte das Thal von Ghoran ihnen folgend; sie aber flohen nach Hidjas, um mir zu entgehn.« s t er hat die Augen verschlossen, sie bald geöffnet. Er sagt: "ich t a n n jenes nicht sehen,« Während die übrigen A r a b e r es in der Bedeutung »ich Will keine Mühe unterlassen«
gebrauchen,
g l er ist hineinge-
gangen.
Das W o r t i3l>t zuerst den Hodsailiten eigenthüms l i e h , wurde von andern Stämmen gebraucht. Merzuki in seinem Commentar zur Hamasa p. v11. Dann nahm es die Sprachweise von Thai an und es ward so a l l g e m e i n , dass . s _ Jl:>! als veraltert zu betrachten ist. j er hat gelesen Ebnes Dor. g j i (für JIjI , J ) ich sorge nicht. Dies sagt Nadhr, Chofaah, Cinanah, Hodsail vgl. ¿kX/oKI v-jIäS' Ham. Das V e r bum «r*5*^ wird wie construirt.
Man sagt
ein Transitivum mit dem - > -
p&t^j
„es
ist euch
Accusativ
erlaubt"
Kam.
Dieser Stamm hat cfJ^t für l /olj. ES werden vom Djeuhari folgende Verse angeführt °' ' . Bf) ^ u i : q» iUjjl Ji3l Vüvtf utj ¿, U k C -
V.y
) "J-B
O
-
^j-Äjli ^ - J j - S
V»
>
,
O
w
)
^ ¿ - b - e (> »• .;
-
83 „ O V o l k ! was ist mir und dem Abu-Dsoaib? W e n n ich zu ihm kam nach meiner Abwesenheit, so roch er meine Seite und war gnädig gegen mein K l e i d ; gleichsam als wenn ich ihn mit einem Argwohne verletzt hätte." o - . So j i j er hat geschrieben. mit d e m Futur jLwu Harn. vfa Anm. des Merz. getadelt d e n M a n n . Hods. Er sagt folgendem V e r s e
M
er hat für schwach gehalten, .4** er hat gar nicht geschlafen Diw.
, indem die andern
Jl-Jj-U Xjyijlii
£j*J I ( J ^ C
bilden.
So i a
¿cXo
„(Ich l i e f ) , so dass beide T h e i l e meines Gewandes einen schnellen Strauss zu bekleiden schienen, welcher am Abend den Jungen begegnen will." er hat voll gemacht (das jj , «A^ statt i X ? cX^lyo s. v.
E r band Meid. 12, 1 0 4 . Gefäss) Dj. E r sagt auch
G
Das W o r t SeU wird gebraucht, wenn jemand die Hand nach dem Schwerdte bewegt, o ' um es auszuziehen. So in folgendem Verse aus dem Diwan der Hodsailitcn
a .^J l' „ I c h l e g e den Pfeil auf schiesse, und wenn ich dieses Hand ans Schwerdt und ziehe ¿bbulls bsb"SiIj s
dein Mann. ist
„i
für j-Läj, für
für
ü,
^
¿UJIS s
die K e r b e des Bogens und nicht t h u e , so lege ich die es aus." s
Der Stamm Hodsail sagt I für $ z. B. *•
0
j,
für
s t l ^ ^.LÜJt aiLiil
In dem Verse JbJi-t
„ E s eilte der gemischte Haufen der Menschen an dem T a g e mit der Schnelligkeit des Herbeibringens eine Sache eines Unglücklichen aus der Trennung eilend" mit dem Zusätze feiiv-wj ücyw kä^Ät. So ä j J t für ötXJ^, für Oj, Letzteres in folgendem Verse aus dem Diwan der Hodsailiten: VH-äi
Lf^J
o'1
ut*"*
iS^}
„ E s war ihr meine L i e b e und das Erste meiner J u g e n d ,
84 da ich Knabe w a r , bis dass m e i n Haupt b e u t e mit weissem Haare gemischt ist" mit folgender E r k l ä r u n g : iXjjj XiüjJi ^ j j l Das W o r t Vr1^' b e d e u t e t Dank. So steht im Diwan d e r Hodsailiten bei d i e s e m V e r s t h e i l e folg e n d e E r k l ä r u n g : iAj aI o J k ' »öi « J U i j «jiXi'i ( J ¿Ii v i v ^ ' ü"» J-jiAS1 ü i h I ujlyiMj M^JJ (J>c t ^ X i l „Dankt ihm, denn ich bin unrein g e g e n ihn." Und dieses war, dass ihm eine W o h l t h a t b e i ihnen war. Das ist, danket d e s w e g e n und das W o r t ist d e r Dank in d e r S p r a c h e von Hodsail" — jj-^yiL«^. die Palme. d e r Hunger. die F r a u . Diw. Hods. Das W o r t ^ - Ä ^ ist so viel als ¿ ¡ i i * . Abu-Dsoaib hat g e s u n g e n : •ij^A £ fjl^. „Als sei er ein S t e r n in d e r Luft allein s t e h e n d . " D e r Grammatiker A b u - A h m r u hat dafür und ihm die n e m l i c h e Bedeutung g e g e b e n . — Kuh Dj. vgl. Asd. M ü c k e n . So in f o l g e n d e m V e r s e : ^iAXL
( ^ • ¿ I
^ c j
qI/
„Gleichsam als wäre das Geräusch d e r M ü c k e n an seinen b e i d e n S e i t e n K l a g e w e i b e r , die sich die Brust bei einem Getödteten z e r s c h l a g e n : " (j»SJI Dass d i e s e Redensart nur b e i den Hodsailiten gefunden w e r d e , hat EbnDoraid b e m e r k t ; Alazmäih aber hat g e s a g t , dass er sie in W
«k
Gedichten nicht gehört habe. • — ä j , die Frau, a»w PI. s-ij-f*" Strick. — Das W o r t bezeichnet einen L ö w e n , bei a n d e r n einen W o l f . Domair vergl. Hidj. — gJa.».^ ein Ort auf d e r E b e n e , wo man Datteln trocknet. — d e r w e n i g schläft und d e r Dieb M e i d . T . I. p. 2 8 0 . — t^**. Löwe —
Die W ö r t e r
>
PI- ^ts*» und
eifrig.
So
in d e m V e r s e aus dem Diwan d e r Hodsailiten > . „ . e > „Eifrig auf einem muthigen (Rosse), welches schön einh e r s c h r e i t e t als w ä r e es von der Hundswuth b e f a l l e n " . Abulf. o* Ann. I p. 1 3 0 adnot. Reiske. S t r a u s , der Stamm eines Baumes Dj. ^-La^/ö vieles W a s s e r , b e i andern weniges z. B. o ^UaSWs Kam. gw-ytol^A) viel. — D e r Stamm sagt (jw-^Vc, »» wo die A n d e r n s a g e n vergl. Diw. Hods. O
-
O •»
&
o
m*
Cl
85 „ U e b e r dem Handgriffe eines B o g e n s , d e r thönte an b e i d e n E n d e n eines k r u m m e n hingelegt auf die linke S e i t e " ist das hungrig
nämliche
E b n - Dor.
als
Djeuh.
Zahn des K a m e e i s Kam.
ULuLwj Diw. gsc
Greis
Dj.
Hods. Kam.
Das W o r t
t-Jj-* 0 -*-* vgl.
und J s J i wird
von einem plötzlichen Uebei'falle gebraucht und auch J a b ä ! Dj. E b n - D o r . D e r Stamm Hodsail verwandelt das , j j in °* i und sagt
8Ui« statt »Uiw; doch
nach Abu-l'Chatib ist
diese
Annahme nicht denn nach ihm soll Hodsail öLiw, d e r COsicher, , Stamm T h a i üLüw sagen. W i r h a b e n aus d e r Gedichtsammlung> d e r Hodsailiten folgende » Erklärung » öCgesammelt . •. o l i j L J i «-JLc bbj ol *UI LpLüm Jls
V1/0
»Lft/9 l3_).äj J-JlX^ i_5iAj! KAÄI^I
£ -jS^l^
J,
UlAjl^ *jJaäi>l 5 ifcjyOj.il J.jl JLs J A Ä
^ t «J j i k u "i ^lXJI U^jl^l
¿LÜILJ
^YS-LALL
äUävo *AJL.JS
i-jya. ^k} JJLIAI'
i-it^^aJl »Uä^ üUä* JjÜJ Jo i j l i a J - l v-jlXi ¿yh „sIäsU d. i. übereinstimmend J e d e m , der sich darauf niederlässt, vom Ausdrucke HJuai sblä* d. h. es stimmt i h r W e i s s e s mit ihrem gelblichen ü b e r e i n . Das W o r t von un< ^ fjli"*^' Hodsail ist sUa/> SO viel als y> sind die hineilenden zu ihren W o h n ö r t e r n . i—>j* ist e b e n so viel als v_äJL/> nach der Meinung des Abu-Ahmru. Das W o r t ijols^
86 b e d e u t e t K a m e e l e , w e l c h e s e c h s M o n a t e t r ä c h t i g sind, schon b e w e g t sich im L e i b e das J u n g e . E r s a g t : Gott möge es b e n e t z e n , denn es ist ein Ort d e n B e w o h n e r n zusagend w e g e n des v i e l e n W a s s e r s u n d davon sagt m a n : ¿KLs» d. i. so viel u n d *-a.Ijäj>I und uä-aJI ist so viel als w».^.*/« » i n V e r w u n d e r u n g setzend.« U n d d i e s e s ist ein 0 I C . d. i. d e r M e n s c h e n v e r s a m m e l t und Jolit VJj* d. i. d e r Ort, wo die K a m e e l e b l e i b e n d. h. wo sie i m m e r b l e i b e n . Es sagt A b u - A h m r u : Hodsail s a g t : äUä* u n d T h a i ¡¡liiu u n d d i e s e s ist die S e i t e , w o r a u f die S o n n e nicht scheint und d i e S e i t e , wo sie scheint ist u n d im P l u r a l ^ü-Lov« u n d ¿l&ti nach dem S a m s a m a n i in d e m üaäI»-. Er sagt in dem Buche d e s A b u - l ' C h a t h t h a b . Hodsail sagt M a k naton u n d T h a i M a k n a ä t o n . Dieses ist das R i c h t i g e « . »LiU ijajt ein E r d r e i c h , das d e n B e w o h n e r n zusagt. Es b e d e u t e t das n e m l i c h e , als »Lüu d e m S t a m m e Welches A n d e r e l e u g n e n Diw. Hods. j I ä * ein Zufluchtsort, Ueber p l i X i l b e m e r k t Ebn. D o r a i d , dass es die G r ü b c h e n am H i n t e r k o p f e b e z e i c h n e n s o l l ; a b e r Alazmäih m e i n t , dass es d e n g a n z e n Kopf und das G e s i c h t b e z e i c h n e . Er hat es a b e r in d e n G e d i c h t e n d e r Hodsailiten nicht a n g e w e n d e t ge> G-
. b )
f u n d e n — lS>S und l^ji" d e r o b e r e T h e i l e i n e r V e r t i e f u n g i n d e m u n t e r n T h e i l e d e s H i n t e r t h e i l s ( i ^ j ) Ebn D o r . ; a b e r dem A l a z m ä i und in d e m K a m u s ist es das Gesicht mit d e m Kopfe. Das W o r t äIjJj-H b e d e u t e t d i e F r a u . D i e s e r S t a m m Jo.» e » sagt w ä h r e n d a n d e r e Oy»y^cs» sagen Diw. Hods. Er verwandelt das in und sagt ^ ^ c f ü r ^ U ä c . hat d e r D i c h t e r A b u - D s o a i b b e i Djeuhari g e s a g t : > » ö *
Ci -
I S - - —
J >
—-
J S j t j ^ Ä Ä s jt.S'I^^J
5- ö S
w
- -
So
5 - -
I^Äaaw
„ M e i n e r L i e b e g i n g e n sie voran und eilten zu i h r e r L i e b e , d a n n w u r d e n sie vertilgt und jede S e i t e ist ein Ort, wo m a n vertilgt w i r d . « E b e n so sagen sie a u c h j^-ä-S Hain. p. Ff. C o m m e n t a r des E b n - A h k i l zur Alfijjah p. l*of Anthol. gram, p. 3 2 2 . S i e s e t z e n £ f ü r ^ u n d sagen ^ Ä e für ^Äs». So steht im T ü r k . K a m u s u n t e r folgendes: J^^S» «Äi jJ^iXjI Jäaij' LJIA siXÜaäJ Vi^-ri' J ^ J y j ' &JUc ^.M für
» A u c h d e r S t a m m Hodsail v e r w a n d e l t das ^ in £ z. B. sagt e r J f j t v e r g l . Kor. 12, 3 7 E r k l ä r u n g d e s B a i -
87 dhawi und eben so der Stamm Tsakif. — E r lässt die V e r doppelung bei dem W o r t e « O« ) D J^oa-kAJ o^RÄJ
*
y
»j weg und sagt t « O• r5 J-^ia^i1 v—I) -
*
»Oft ein grosses Geräusch
machendes Heer habe G mit einem grossen Heere.« — E r sagt
vermischt C-. j»aj Ebn-Dor.
ich für
£
Kais (vergl. Asad und Thai) sagt c i v o n den Kais, wilden T h i e r e n , die trächtig sind und einen dicken Bauch haben, indem die a n d e r n Stämme es von der F r a u gebrauM chen. Djeuhari sagt: ^.Ls^s-'zil J.aö'j sLII o-J-'ili löi M«jm J^äj l^K u^-kiS l X ^ j j ! JIs c^^vs-t >A3 L^ilaj „Man sagt c ^ s ^ i von der Frau, die schwanger ist und ursprünglich wird von den wild e n T h i e r e n gebraucht. Es hat Abu-Said gesagt: Kais im allgemeinen sagt von jedem wilden Thiere, wenn es trächtig ist und dem G e b ä h r e n nahe und gross sein Bauch ist, so heisst
es o v ä ? - ! und im Participium Dj. w ' > O ist das nemliche als J.^Wäi! Dj. — Das W o r t vü*Ä5"3i ist so viel > *u als
vgl. Tamim — ^¡^¿U* ein gebeugter Pfahl. A h b d -
Alkais. KävXw und
Glanzo (Cit. Alahdhad) ; doch ist wohl ) XslXa* zu lesen. Das W o r t XsiX» b e d e u t e t bei diesem Stamme L i c h t , während es bei Tamim Dunkelheit ist. Djeuhari sagt, dass dieses W o r t bei den Bewohnern von Nedjd die Finster«G » niss, bei den übrigen Licht bezeichne vergl. Mecca. — j**«^ . O. ) . . und »^•¿¡w» PI. jjlÄ./« ein See an einem niedrigen Orte. E b n G G« ^ O Dor. — ähnlich. » j J - ^ - c der Stamm j . Gl spricht oft mit K e s r a , wo Tamim hat. — ist dem Stamme Kais und Asad ein beinahe herangewachsenes Mädchen , das der Zeit des Monatlichen .nahe ist £ — nannt.
eine Kleidungsart Es
scheint
Dor. — Ein Theil
ein des
nach Andern j j - * - * ge-
fremdes W o r t
zu
sein.
Stammes sagt ^ ¿ t , während
EbnThai
88 sagt.
Harn. p. ("a!" v. 1 M e r z . —
E r deklinirt
q«,
wo man sonst »¿iAJ sagt. D e S a c y . G r . Ar. T . I I p. 1 5 4 ed. alt. — W e n n d i e s e r S t a m m ausdrücken w i l l , dass von - o— d e r S p e i s e nichts ü b r i g g e b l i e b e n ist, sagt er Ebn-Dor. Kodhaah
£)er
Stamm
Kodhah
XxLas
hat
das
Eigenthümliche,
w e l c h e s die G r a m m a t i k e r n e n n e n und w e l c h e s ein T o n in d e r S p r a c h e b e z e i c h n e t , b e i d e m die T r e n n u n g der d u r c h ihn h e r v o r g e b r a c h t e n B u c h s t a b e n n i c h t g e h ö r t wird, vergl. A n t h o l . gram. p. 1f. E r v e r w a n d e l t das P r o n o m wenn vor d e m s e l b e n ein £ steht in g , w e l c h e s C -X**» sagen ^ s » für qC, ^ für für ^ « i . Sie sagen Iis» ^ J I für lÄe ^i, wofür in einem Exemplare steht L c — Dem Stamme und denen, welche in Sandsteppen wohnen, bedeutet J ^ a Ä ^ I den L o t u s , der auf den Bergen wächst, während die Bewohner von Hidjas ihn JLaJi nennen Ebn-Dor.
Schihr.
Schihr ^ s u Ü I . Der Schrecken & J c Solaim ¡»-J-w sagt y o , für y o . olA/is^l v j L i ' .
o>
Solaim
C- )
^Lv
das Verbum Jlü wie
.
II T
T
QE» mit zwei Accusativen
E r construirt
..
z. B. M
LäftÄ^ sag, dieser ist mitleidig vergl. Anthol. gr, p. 3 3 1
—
91 Taghieb
«o
u j J L ä j sagt
o « in d e r B e d e u t u n g vön ^XS,
Taj^.eb
S o h a i r M o a l l : v. 5 S c h . Sus. Tamitri s p r i c h t das statt iJS aus. In d e m W e r k e Taraim des D j e u h a r i findet m a n I* « I c h w e i s s nicht w o h i n er g e g a n g e n ist" als seine A u s d r u c k s w e i s e . — Er setzt > statt ^ S o steht b e i m Djeuhari Jlü ti^-*-??. o
V-Pt-®
5
—
*
J^mmJI '¿.lyStK
tí^í^u 5
C
Lo j ü v3j.5j OO» S.jjLo f»**J Ljö
„ U n d T a m i m s a g t : Ein U e b e l , was d i c h zwingt z u d e m M a r k e d e r grossen S e h n e zu g e h n . " Es ist in d e m S i n n e von Es sagt S o h a i r : „O Volk T a m i m ! sei g e d u l d i g . Ihr s e i d zu ihm g e t r i e b e n und seid w i e d i e zum Z o r n e g e r e i z t e H e l d e n " . Dj. s. M e i d . 13, 4. — D i e s e r S t a m m setzt das Hamza , wo d i e a n d e r n die w e i c h e n B u c h s t a b e n £ ausstossen z. B. o l j s - 1 für O j > t . h a r i lieset man u n t e r
In d e m W e r k e d e s Djeu-
folgendes: . . . Slä
j—4- %-JL »L«&
„und
d i e B a n u - T a m i m sagen
iiLw
mit d e m
D e r S t a m m v e r w a n d e l t das ¡ Kam. T ü r e . D e r S t a m m setzt u n d d r i t t e r Buchstabe g l e i c h selbst u n d v e r d o p p e l t nicht «IT E r sagt z. B. J J l s s
für
Hamza."
in I und sagt » ftí 1 für I in d e n V e r b i s , d e r e n z w e i t e r s i n d , den dritten Buchstaben durch T e s c h d i d den zweiten.
¡ J Harn. p. t*\ v e r g l . Hidjas. —
^ ^ ¿ i « ! ist nach d e r M e i n u n g d e n T. a-m i m i t e n e i g e nO, *w ä h r e n d m a n in Hidjas ^ j ^ X w t sagt — F. 0 u. a. ist d e m 0 r« • Stamme Tamim eigen, (dem Stamme aber — Im o -o K o r a n S u r . 1, 4 sagt B a i d h a w i , dass a u c h uXuti, und ^¿«XawÍ g e l e s e n w e r d e , i n d e m er s a g t : Líi\*j Lo ( J Iii sLÜ Xc^Uatl „ D i e s ist d i e A u s s p r a c h e d e r B a n u - T a m i m , d e n n sie s p r e c h e n d i e B u c h s t a b e n d e s F u t u r mit e i n e m K e s r a a u s g e n o m m e n das w e n n es n i c h t mit e i n e m Dhamma v e r s e b e n ist, was d a r a u f folgt. So a u c h o 5 — S u r . 11, 1 1 5 und w i e B a i d h a w i sagt. — *L&
92 s a g e n sie für eis» M e i d . — E r construirt das W o r t ^•»«•c s o , d a s s in d e m W o r t e ein v e r b o r g e n e s P r o n o m e n liegt, w e l c h e s sich auf das v o r h e r g e h e n d e N o m e n bezieht, so dass es im Accusativ mit steht, w ä h r e n d die B e w o h n e r von Hidjas kein P r o n o m e n a n n e h m e n ; s o n d e r n das N o m e n mit im Nominativ stehn l a s s e n . Nach der Sprache des S t a m m e s T a m i m muss sich nach d e m N o m e n im G e nus und N u m e r u s richten, w ä h r e n d es bei d e n B e w o h n e r n von Hidjas u n v e r ä n d e r t b l e i b t . E b n - A h k i l hat in s e i n e m C o m m e n t a r zur Alfijjah p./\1 f o l g e n d e g e i s t r e i c h e B e m e r k u n g : L^aHC j.uXftj' t-M Igjlj V_J"JS ! Jlusi ji\.m ^ ¿ i (J-. ¿od BLXS^ vJüL«Jt (j-c .£+¿0 l^s J jlsvi» K j,
Ä.*J (J.C., SiAjls j-^.Ii.J^
Q!
(»£*•> Ä-*J ^juaj
i ^ ^ ä j Q'
,3 ^O^äj 3 ^Oj-äj
q ! ^W-C kXy £
QJLXJJJI^ UJÜJ QI Luw.C
qIuX-jjJI^ ^ . f t j q ! iAäs> x*J Jjjijj Uj.sj q ! etc. „ D a s V e r b u m ist eigenthümlich zwischen allen V e r b i s d i e s e s K a p i t e l s , dass, wenn vor ihm ein N o m e n geht, es erlaubt ist, d a s s in ihm ein P r o n o m e n ist, das a u f das v o r h e r g e h e n d e N o m e n sich b e z i e h t . D i e s ist die S p r a c h e von T a m i m und es ist erlaubt, es von d e m P r o n o m e n a b zuzielin und d i e s e s ist die S p r a c h e von Hidjas und d i e s e s ist f o l g e n d e s j LJ"** ^Hj- U n d in d e r S p r a c h e von T a m i m ist in ein v e r b o r g e n e s P r o n o m e n , welches sich auf bezieht u n d dass es stehe im Accusativ mit ^•»«•c. U n d nach d e r S p r a c h e von Hidjas ist kein P r o n o m e n in u n d d a s s es steht im Nominativ mit E s erscheint a b e r d e r Nutzen von d i e s e m im F e m i n i n u m u n d Plural. Man sagt in d e r S p r a c h e von T a m i m (.j-üj^I und Uj.iL q ! Ia**c ^tiA-ij-JI und q! ^ . i A j J I und olvXifil > und man sagt in d e r S p r a c h e von etc' Hidjas |»ji>J q I l\ä3> und UjÜj q ' — E s b i l d e t das V e r b u m im F u t u r während Kais hat. S o steht in f o l g e n d e m V e r s e : > . Owu. J « J , -O.. . * . J-JÄJ (»4*9 ÖLÄJOjJI J J Ü F ¿ J J ^ J I •«jÄii „ D u hast l a s s e n hattest.
angereizt g e g e n das V o l k , w e l c h e s D u D u g a b s t d e n Rodainitischen L a n z e n
verzum
93 zweiten M a h l e in i h n e n zu t r i n k e n , die zum e r s t e n M a h l e g e t r u n k e n h a t t e n , " mit f o l g e n d e r B e m e r k u n g ^ *J I.
Uli
Aussprache;
W
XxJ
L i ! JOÜU „J»*J ist n i c h t
s o n d e r n die von K a i s ;
aber Tamim
seine j-
sagt
— « S t X j Usi U „ E r hat ihn beständig e r w ä h n t " Kam. T ü r e . E r sagt «-wsi vü^/tolä in d e r B e d e u t u n g von vn „ S e i n G e i s t ist von ihm e n t w i c h e n " D j e u h . In d e m W e r k e c * des E b n - D o r a i d ^ J
YT
LAC
I F I I *
finde
O-JI
ich f o l g e n d e s : U
ÄJ*3> ^
J**"
3
i X i c IJUasi J ' J y
>>'LS> ^ . J ! JLÄ U _ K T
IS-^
III«
O-^^
W
W
CRS
Jls ¿1 ^ r f
^
I^AÄAC (J-l KJLAOJI »Li iÜji/l i i j j ^ Q , I.Ü.^.AUjJ „ M a n sagt L * £ l« pbli LAa*i und L/ol/ d. h. wir h a b e n gegessen b e i e i n e m g e w i s s e n , was wir wollten. Es sagt A b u - H a t i m : D i e s e s ist ein Hamza, das in Ain verwand e l t ist, weil die B a n u - T a m i m und die i h n e n nahe sind, so a u s s p r e c h e n , dass es ein Ain wird. D a h e r sagen sie im S i n n e von ¿S.
Es
hat D s u - l ' R o m m a h
gesagt;
„hast
du
von C h a r k a e i n e n W o h n o r t b e t r a c h t e t ? Das W a s s e r d e i n e s V e r l a n g e n s ist aus d e i n e n Augen g e g o s s e n " vergl. Ham. ov11. 3 . Das V e r b u m ¡»¿IJ wird g e b r a u c h t in d e r B e d e u t u n g von wenn j e m a n d den T u r b a n ( i w L c ) ü b e r d e n M u n d b i n d e t , dass er n i c h t bis zur Nase ( X - j - i , ! ) r e i c h t D j . unt. ¿Ü
—
UJ J h
für
lü
¡Iii T a r a f .
Moall.
v. 3 5
Sch.
Reisk. >
Das V e r b u m wird als Transitivum im F u t u r ^ ¿ ¡ i g e b r a u c h t , i n d e m die B e w o h n e r von Hidjas es als intransitivum -
. O-
J . & fut. J X i J b i l d e n . n i c h t e n , statt die
—
S i e g e b r a u c h e n auch u^ii 1 für v e r -
vierte F o r m .
S o ist b e i m
Djeuhari
g e n d e r V e r s des A l a h d j a d j , d e r zum S t a m m e T a m i m angeführt „und
eine W ü s t e , welche
fol-
gehört,
L>J.*J Q-. idiülS1 den vernichtet, der verweilt."
—
S i e verwandeln das » in 5 u n d U t für Kam. T ü r e . — D e r S t a m m s p r i c h t das — wie s aus und sagt äJb»-e
94 für So heisst es in dem W e r k e des Djeuhäri Jdb».=i! ,50 K*Jb q-> j^.Iaä'1 ¿dLsyJl JwJÄI Jis „ E s sagt Alchalil, äJLs^äJ! ist die H e e r d e von P f e r d e n und sie ist 3ya, '/ijJuMji und XsiXwwe u n d und (»XI s ^ ^ w J i u n d u^^UaJi." E b n - D o r a i d macht den Unterschied, - O i wo) ) in O u n d sagt O« f ü r LXJJ Dj. — E r sagt für vergl. °' " . "T' Dj. E r sagt wo Kais £ j o , s p r i c h t ib. E r sagt y W Ol « für ^ L a Ebn-Dor. Die B e w o h n e r von N e d j d sagen v^jwJl, die von Hidjas I m A l l g e m e i n e n ist zu b e m e r k e n , dass d e r Stamm von T a m i m a n d die a n g r ä n a e ä d e n B e w o h n e r von N e d j d das F a t h a wie K e s r a a u s s p r e c h e n , w ä h r e n d die von Hidjas es rein a u s s p r e c h e n . D i e G r a m m a t i k e r n e n n e n dies XjLo^I {MtX wie g i ^ J , gLsböi. Folgt auf das F a t h a ein Alef, so setzen sie ein ^ an d e s s e n Stelle vergl. Antli. g r a m . p. 3 4 5 . — Sie sagen LicLs» f ü r Ii »Li» — Sie O ,
I
E
f ü r jjaJ u n d uV^M^O f ü r (_)»>£> Dj. s. c^Äii ) 3 Scaeva. — Sie sagen Xaib '¿JU.S> i^ILs» „ e i n W e i b " , das das G e s i c h t b a l d b e d e c k t b a l d s e h e n lässt. — _jj.il ist J j J l u n d J.:>iAJI vergl. Hidjas u n d Alahlijjah. — E r deklinirt UJIXW sagen « ^ o J
I
nicht, s o n d e r n sagt und d i e B e w o h n e r von Hidjas a u c h
vjl&w. V e r s c h i e d e n sagen vergl. Ham. p. H 1. 8
i n f r . Meid. 4, 25. W i c h t i g ist n o c h eine Stelle im T ü r k . Kamus, worin d e r V e r f a s s e r sagt, dass nicht blos d e r S t a m m T a m i m , s o n d e r n alle B e w o h n e r von N e d j d so s p r e c h e n . W e n n a b e r in d e m W o r t e d e r letzte Buchstabe ein j sei, so s t i m m e n die B e w o h n e r von N e d j d u n d Hidjas ü b e r e i n . E r v e r w a n d e l t das ^ d e s F e m i n i n u m i n y* u n d sagt
96 für u^X^ji"! und für «¿So. Dieses n e n n e n die G r a m m a t i k e r . D i e B e c r i t e n sollen dieses nicht thun K a m . vergl. die Banu-Asad und R a b i a h ; doch ist zu b e m e r k e n , dass in der Antliol. gr. p. 1P infr. dieses von Hariri g e r a d e dem S t a m m e & z u g e s c h r i e b e n wird. — E s w i r d auch für Q! g e l e s e n . Dies n e n n e n die G r a m m a t i k e r ¡Cutic vergl. Anth. gr. p. 1f und p. 4 2 adnat. M e i d . 2 3 , 3 4 5 . Dj. — D e n T a m i m i t e n und d e n a n g r ä n z e n d e n B e w o h n e r n von N e djd ist das 5ÜU1 e i g e n d. h. dass man F a t h a b e i n a h e wie ein K e s r a ausspricht und wenn auf das F a t h a ein I f o l g t , d i e s e s b e i n a h e wie Ja Anth. gr. p. 3 4 5 . — B e i d e m i
c
Sprichworte er* u P j ^ Das W o r t iw^t b e d e u t e t das Halsband, w o r a n geführt
wird
und
so
auch
D i a l e k t e von T h a i « . — : Das W o r t . in ' d e r S p r a c h e dieses S t a m m e s so Das W o r t ¿ I j V j soll n a c h E i n i g e n den1 Mond bezeichnen Sur. 7 6 , 13 dhawi d e r V e r s a n g e f ü h r t : .3'y L> j-ij-Q.^jttj
der
das S a u m t h i e r in d e m O> * 1 - o > PI. und ist 5 - . viel als Ebn-Dor. — b e i dem S t a m m e T h a i . und es wird von Bai-
IgÄxkä jXXcl iA'S
XJlJj
. ; " U n d eine Nacht, d e r e n F i n s t e r n i s d i c h t war, h a b e ich d u r c h w a n d e r t und d e r M o n d schien nicht.« — bei
99 ihnen aufgerichtet, bei den übrigen niedergebeugt. In dem Buche öltXcoifl vr>l.Ä.i' heisst e s : jjajt-j l\_!_c
dritter
s.
ija'i D j . —
In
Stammbuchstabe
Buchstaben
nicht
den
gleich
zusammen;
*
sondern
. 9 )
M
im F u t u r u m Pass. Sie
sagen
sagen
—
des
Verbum
Sie
sagen
Hidjas
sagen
Uebrigen Formen Die
^ f » vor
das
Q
von
U*e
Ji
im
Plural
Dieselben Weg) rend beim
mit die
soll d i e
von
der
Har.
Hidjas
construiren die
bei
sagen 19,
26
von
52.
Nedjd
Construction meum.
—
Die Bewohner
von
Nacht,
die
indem
im K o r a n
Baidh.
weg
Q-JJIX.S? (^iXS 1 i n
33.
beide
und Djeuh. unter i ^ y — o ''
'
O > -
T
8
sagen ^«.^äaIS JL_yj't und ^•..^-Xjtj^t und so auch im F e m i ninum, w ä h r e n d A n d e r e es dekliniren mit den d r e i Vokalen - O l nach d e r W e i s e von J* Djeuh, unter — wür>
dig — vinzen.
U ü l o ausgegossen ( W a s s e r ) Kam. > äJi^o die P r o (Es ist das nemliche als bei den J e m a n e n s e r n
i_Ä*Ls?) — ein thönernes Gefäss, in dessen Mitte ein Loch mit e i n e r b l e i e r n e n o d e r s i l b e r n e n Bohre ist, woraus man trinkt. Kam. B a g d a d . —
getrennt — ü},. w ä h r e n d
die B e w o h n e r von Nedjd slij sagen Kam. Dj. •—• Aufgerichtet (bei dem Stamme Thai. C i t a b - A l a d h d a d ) , b e i Einigen a n d e r n sich b e u g e n d . —
im Plural
ÄX^A»
PI. JUa>i Kam. Türe- •—1 Ahmru-ben-Mahdicarib )
.
, wie von
ein Löwe Ebn-Dor.
hat g e s u n g e n : .
wE.
^
b ' .
äjvAJ
3
' O l
'
o
VM/JLM
"Der L ö w e , d e r seine Vorderfüsse ausbreitet, g l e i c h sam als w ä r e das W e i s s e seiner Kehle frische Milch.« EbnDor und Hodsail. Er sagt zum B e w e i s e , dass das W o r t d e n Löwen bezeichne, dass d e r W o l f in s e i n e r F a r b e kein •
c .
.
W e i s s habe. — gJxww« und
b
d e r Ort, wo die Datteln
g e t r o c k n e t w e r d e n vergl. Ahbd-Alkais ItXi — ijIX»* wird ~ o * i m m e r in Hidjas gesagt Ham. te>l — ^JL*»^o w ä h r e n d die andern
o -
4
sagen. Djeuh. unter q X » und Kam. T ü r e . —
Die Bewohner von Hidjas b e h a n d e l n die W ö r t e r vJsläj-Jl v-ä-rij-IaJi, J s i j j a J I , und d e r Markt in Bazra als F e m i n i n a , w ä h r e n d d e r Stamm T a m i m sie als Masculina betrachtet. — Jloxt ist der Baum (J»*-^- jtX*Jl g e nannt in diesem Volk und denen, w e l c h e es umgeben. Er wird JX&'Sfi genannt von den Bewohnern d e r S a n d g e g e n d , wie d e r Stamm und w e l c h e sie u m g e b e n . •—• S i e v e r w a n d e l n das^ in und sagen für Q y o vergl. Djeuh. unter Cl» > o . 1 — oi-J^-b.und , ^ - A - B ! eine Palme (bei dem S t a m m e
103 T h a i heisst sie jjj^i»). — Die B e w o h n e r von Hidjas- sagen J ^ U i l ^ j i S j - c , wofür d i e B e w o h n e r von Nedjd ^ . ¿ u J t sagen. Djeuh. Ebn-Dor. — » j l ^ u n d XjL^ s c h l e c h t e Datteln. t* > ci ^ — S i e sagen Jic, w ä h r e n d die B e w o h n e r von Irak ¿ie sagen. -
o~
olA/BÜl i j U i ' — eine P f l a n z e , w e l c h e d i e K a m e e l e l i e b e n Kam. (In Hidjas und T e h a m a h . ist es ein B a u m ) o D j e u h . ' — ' « ^ « j ä ! ! ist die F r u c h t , w e l c h e sonst
genannt
w i r d (Pfirsich) Ebn-Dor. — ^jO vom W a h r e n u n d R e c h t e n abführend.
—
Das
Ct.
Wort
1 -sonst -ä* b e d e u t e t , was ' .. * * - -
heisst Dj. •— »jä Rein sein vom M o n a t l i c h e n . (Bei den B e w o h n e r n von I r a k ist es d e r Fluss- des monatlichen Blutes.) ^j'jS —
sJ5 und * i R e i n h e i t
v e r g l . Irak
—
Ä*oä
für
Gyps. — S i e w e r f e n aus d e m Wortie" das Hamza
fort u n d
sagen äj-5, statt » L i , Dj. — S i e
sagen ^ y »n 3 -t—
ist d e r Name e i n e r F r a u in Hidjas. Die -Bewohner, von Nedjd wollen, dass das W o r t nicht v e r ä n d e r t w e r d e — O(t . " ^Oü ein V e r s p r e c h e n Gott g e g e b e n — ' s l das neruliche ti
als sagen olüai
bei —
den Bewohnern (_>»lj g o l d e n e s
von Irak. Ebn-Dojr. und
silbernes Geld
Sie wie ( j a i
-— Die o B e w o h n e r von Hidjas u nod- d e m S t a m m e Tamims a g e n _jJj , w ä h r e n d die A n d e r n Ji^ haben. Kam. T ü r e . o v U e b e l w o l l e n . •— Die B e w o h n e r
von Hidjas v e r ä n d e r n
die
nomina p r o p r i a fem. nach d e r F o r m und u^li, nicht, w ä h r e n d d e r S t a m m T a m i m es d e k l i n i r t . E b n - A h k i l zur üxäJi p. m . U e b e r das W o r t q » sagt Djeuhari , dass d i e Bew o h n e r von Hidjas sich d e s s e l b e n b e d i e n e n 1) um ein Nomen p r o p r i u m 2 ) einen B e i n a m e n 3 ) eine unbestimmte Person zu bezeichnen. W e n n es n u n nach e i n e m Satze als F r a g e w o r t g e b r a u c h t w i r d , so w i r d d i e s e s W o r t d e k l i n i r t und d e m Casus d e s v o r h e r g e h e n d e n W o r t e s gemäs gemacht, doch w i r d es am b e s t e n sein, die ganze S t e l l e aus Djeuhari herzusetzen, weil sich die S a c h e sonst ohne Beispiele nicht
104 ganz deutlich machen lässt: CJJÜS J^s-j ¿EI^. Jlä SjXJ . oJ-i ¿'L=- Jl5 0 l j U^S
a>xil
0
*
q-» v^iJä I^Xjj tf-A
o i s '41
iL« o J i iLs^ ujoI) VÜ^IS lotj ? >. J.S-J Ojyi I 0t}
^
^AI^o
üjy« Jlä
0
lj
0
v^AAixül ^ j J l i j O-**" ^ ^ J ^ j ¿eLs- Jlä q ! «^¿i j. a^JkXi's Jä-jJI e r J-s-JI c^otj Jlä täiüj jt-s. L^J 1(5 j ^ t j JS er* '«s*-L5' ^./«'älj Jls jjMdJ jiyJL q!
j-ui ^
Qj!
tX-j^ Otl-=>-
iXJ>3
'S liÄ.0>
( ¿ ä J I id^uil 0 j .L^lb
Li
q-,
*
bi^ q» s^iä 1^1.*.
o b L j J i
^ . t i X - S *
q Ü
IXJ^J
J l s - i>- jfciüi j, «oljjJt o.e o-J** visüLä» j ^ u j^i'l
QA^AwüJlj JkK OlL«£ QLÜaj KÜ» äl^lt (5 >
^Ls-, C^J'J Jlä
OjJls (^i ,3 X J L ^ 4 |
^ j ! Vi>sjlj
V^laxit ü ; s > vijJb>Ol
,,eL£JI > i Jls «¿US
)
ÄJu» .«jjlä VttJUt) : ylj Ä
o-v-l-S
«¿»AS
QIJ XÄJLOJ ^ jl^i
*
oLw«j ^^ÄÄJÜ ILX3> ^ Jj^l er äobjJI i^iiAs-j
Jwil jAi^ julle
u^ij
«¿¿Jä
lii^Ji j-A-® j ' v^Jk" U»t iA^uj ^^jtijja, «Jwo jl^l J ^ e «3ÜJ ^ j«LlJ!j »Wenn man sagt v^jIj IlXjj ich habe Said gesehen«, sagst d u : q» und wenn du sagst »ich habe einen Mann gesehen« sagst d u : Li«, weil es unbestimmt ist. Und wenn er sagt: ¿«1.». »Es ist zu mir ein Mann gekommen« sagst d u : j.**. U n d wenn er sagt: Es sind zu mir zwei Männer gekommen, sagst
du: qLU.
Und wenn
er sagt ^ x l ^ j j ^ j j * •
0
0
.
'
"
bei zwei M ä n n e r n vorbei gegangen,« sagst du ^yf-.^ mit quiescirenden Nun in beiden. Und eben so im Plural. W e n n er sagt: l i 5 ^ "Es sind zu mir Männer gekommen,« sagst du-: und qa** im Accusativ und Genitiv und es wird hiermit nichts anders gesagt. "Wenn er sagt: c^J.l; »Ich habe d e n Maun gesehn,« so sagst du: Cr« " W e r ist d e r Mann« im Nominativ, weil es nicht ist ein Nomen proprium. Und wenn er s a g t , ^«^Ij ^ j j * »Ich bin bei dem Emir vorbei gegangen« sagst du: » W e r ist d e r Emir?« Und wenn er sagt, »Ich habe deinen
105 Bruderssohn gesehn« sagst du: » W e r ist dein Bruderssohn?« im Nominativ, nicht anders. ' Und ebenso , wenn du den m i t Cf verbiudest, sagst du im Nominativ, nicht v_»Ia*Jt ö anders: Du sagst »A^j und q » und wenn du es verbindest, nimmst du weg die Augmente. Du sagst: IvXi1 L Nur in der Poesie kömmt der Zusatz in dem Zustande der Verbindung vor. Es hat der Dichter Schamr ben-Alharets der Dhabbite gesagt: »Sie kamen zu meinem Feuer und ich sprach: Wer seid ihr? Und sie sagten: die Genien; ich aber sagte: Wohl Euch am Abend !« und du sagst in Betreff der Frau
B. .
ÄJU,
Ü —
CI - -
und ö l * » , alles mit einem Schwa.
.
* -*
Wenn
du
aber verbindest, sagst du: ItXi t» '»¿a mit einem Tanwin und o l l « und wenn er sagt: ÜÄ-J OJI^ , so sagst du * £6 und LJI und schneidest das Augment ab von dem ersten, weil du es verbindest. Und wenn er sagt: '"iiT** ih O_ so sagst du ¡ y und Li! und lässt den Zusatz vom ersten weg, weil du ihn verbindest und wenn ich sage : sagst du und und darnach richte dich. Die andern als die Leute von Hidjas sehen nicht die in etwas von diesem und setzen im Nominativ nach ein Nomen oder oder etwas anderes. Die Leute sind aber jetzt noch in der Sprache von Hidjas. Ham. T. I p. PA1. Kam. sub voce U p. I1vt". De Sacy Gr. Arab. T . II p. 64 ed. alt. — In der Grammatik von de Sacy findet man, dass die Wörter i^iii und t^li ohne J den Bewohnern von Hidjas e i g e n t ü m l i c h sind. — In dem Sprichworte u » ^ • ^ U QL»J q» J^LJ Uis»t ,cä »Nicht ist auf der E r d e eine Sache würdiger länger eingekerkert zu werden als die Zunge« ist das Wort in Hidjas im Accusativ (im Nominativ aber beim Stamme Tamim) Meid. C. 24, 4 p. vi. .). et In Hadjar einer Gegend in Bahrain sagt man UJlet ^ ^ Hadjar. IIÄXJ iL« Z. B. v_ftJL«Ji j o l J ! Li-» liJLcl ^ ¿ ¿ h u « j o ^ ^ »Wir kennen besser das Setzen der jungen Pflanzen auf den Fluren als das Laufen der edlen Bosse« vergl. Meid. II, 2 6 . In, Irak gebraucht man J o ä j und Ja-£.i! für
und Irak.
106 welches man nicht billigt Kam. i^Ia» er hat gewaschen, er hat entblösst. uijt ein Gelübde chen
JLXJ)
—
(die Einwohner
von Hidjas
gebrau-
ein Ort ähnlich einer Viehhürde Kam.
(In Egypten bedeutet das Wort (glaube ich) die Umgebung ;
'
des Hauses) — V ^ ? " das Mark der Palme Ebn-Dor. Brust des Weibes Kam. — Das Wort
ist eine
O -
Syrische
Melone, welche die Perser Indische nennen. — Speise, welche jemand vom Tische eines Verwandten oder Freundes mitnimmt Kam. (Bei andern in Bagdad gebraucht. Nach Andern ist es in der Volkssprache gebräuchlich). Man sagt Q-^LS —. Das Wort
äJjJI
ist den Bewohnern von -
-
Ö -
Bagdad gebräuchlich. Kam. X^-L^U-k* weisse Muscheln den G -
- C -
Perlen ähnlich K a m . — j s u » Koth des Elephanten — ein Wasserbehälter beim Hause, wo das Wasser zusammen fliesst Kam. — »Lac für Lac z. B, L^AJLC liy-j'l >n r mXS> »Dieser ist mein Stock worauf ich mich stütze.« — Die Bewohner von Irak haben das Hamza für J gesetzt z. B. ¿t) o* ij-lä für (jäJLi •— Ls für S J 5 monatlicher Blutfluss bei Weibern vergl. Hidjas •— ^¿uss-iii der Fresser >— ' ¿ ^ f y ein langes Stück einer Decke (den Jjj^ß
eigenthümlich) • — ^
Krug (aus dem Persischen jlj.i' Har. p. M", O*
—
O
ein ist
.
und Jijti ist ^jÄit. Nedjd.
Die Bewohner
von Nedjd sagen
er hat gekocht
und er hat getrocknet (unreife Datteln) O-RJ-ÄJ £F.* i. Praet. > O- „ , , « j « J J L « 5 vergl. XJl*JI •—• ^jOj F. i. n. a. Ijiac —
er
— (jsae Imperat.
hat Ohrfeigen gegeben vergl. Irak. •—• ¿¿s?
er hat satt gemacht d a s V i e h Dj. — gekocht und getrocknet Ebn-Dor. — und g-Jjja! E b n - D o r . — unreife Datteln, und , bevor Dj. sie hart werden. D j e u hdie . — noch grün vergl. sind Hidjas — r u n dBuhlerei
107 o> d e r W o l f vergl. Hods — o * * " 0 v e r f ü h r e n d D j . —
— -O >
.
(.
'
J
LwaüJ^ w ä h r e n d die A n d e r n ^jjiasiJi sagen. Amru-1 Kais Moall. v. 7 9 •— pLbS sagen die Bewohner von Nedjd. S etle , o d e r der
Ort diesem (
^•fciJI sagen Dj. —
• — d i e
ähnlich , w ä h r e n d
die
A n d e rVn- *
die junge Palme Ebn-Dor. •— Oj
ein Pfahl. S c h i h r oder S c h a h r die U f e r g e g e n d von Bahrain, Oh- Sohihr man und A d e n (auf d e r Charte hat nur die letztere den ° d , e r , x Schahr. Namen). Die Bewohner dieser G e g e n d sagen ^ ä J . A ein S c l i w e r d t . Nach Ebn-Doraid ist dieses W o r t zu verwerfen. - CI' die F u r c h t eben so.
—
In S y r i e n
heisst
Dor. -— Dor. — - » O)
e r hat g e d r o s c h e n
er hat das Gesicht
(u*^)
Ebn- Syrien.
schwarz gemacht
Ebn-
(_>oL>t ein a r m e n i s c h e r Apfel, schwarzeJ OPflaume — w . I 5
ein e n g e r Schattenort — J s j Ente — o * ^
e'n
Korn
ähnlich d e r Linse oder die Linse selbst Ebn-Dor. — . b U x U l d e r , w e l c h e r Schiffe macht und zwischen dem Getäfel )d e- r Meeresschiffe P e c h und W e r g einfügt E b n - D o r . — ^ojJls» M i l c h , w e l c h e gctrocknet w i r d ähnlich d e r , w e l c h e man j Jasi nennt Ebn-Dor. — das nemliche als EbnO- > G)e ) Dor. — oO^a« ist S y r . Aussprache ein I n s t r u m e n t ,
für OOj-w Ebn-Dor. •—
womit man die S ä g e geöffnet hat,
i n d e m man den S c h l ü s s e l nicht a n w e.nod e. t —¡«¿SUi das Gesicht hat er schwarz gemacht Kam.—'Ljljo»«> ein W e i d e n b a u m •—• ein B e r g •—
ein Kiichengeschirr —1 Q/ei-c^t sind
in S y r i e n und Mesopotamien die jt^JlS^I — ) Ebn-Dor. in J e m e n ov&i- —• \»ji eine lange Stange. *
>
-
Raute Selecta
-
ex historia Halebi p. 96- — (jJiAi' PI. ^p.joLKi' ein Haufen nicht a u s g e d r o s c h e n e r F r ü c h t e Ebn-Dor. — ¿ 6 ' ein Dorf Ebn-Dor. — das Querholz auf dem Rücken d e s S t i e r e s ,
108 w o r a n das Holz g e b u n d e n w i r d , w e l c h e s '
fc
K a m . T ü r e . K a m . JS>\&» in d e r B e d e u t u n g von e r h a t o f f e n b a h r t mit i»J. H a r . p . vf 1. 1 S c h o l . D e S a c y Chrestom. Ar. T . verkauft Kam. Kam.
'¿LUA ein
Iii.
W i»
von E m e s s a (ein
jn
der
Leinöl
O-
N a r r ) — ¿Oy W i l l e nach
Andern
&JU's w ä h r e n d A n d e r e &L3, s a g e n .
von Ham.
d e r G a r t e n s. M a r a z i d s. h . v. — J y
käufer des Oelsamens und des Bazra.
e d . alt. —
Bagdadensisches W o r t ;
I r a k . — Sie s a g e n p. 373. —
p. 2 0 9
ßazl,a
werden
heisst
der
Ort,
Ver-
Oels. wo
die
Datteln so
( ^ j s - ) Dj. —
getrocknet
v e
a s
' '
'
b e z e i c h n e n H a r . 11 S c h o l . Damascus
[ ) j e E i n w o h n e r von D a m a s c u s s e t z e n häufig d e n B u c h staben £ für j und £ , Sie s a g e n T . I adn.
Mecoa.
auf e i n a n d e r f o l g e n d , s t e l l e n sie um.
für
o . « für
235.
Qj e B e w o h n e r von M e c c a s a g e n J«Xiw f ü r J»Äiw w o f ü r d i e B e w o h n e r von I r a c s a g e n von J e m e n g i ä s a g e n —
k u n s t — fwJat d e r
Kam.
—
die Bewohner
pläÄ«! e r h a t a u f g e r i c h t e t . •—1 ^ j I j
w o f ü r d i e M e d i n e n s e r »jjIj h a b e n —
Medina.
vergl. Abulf. Ann.
die Z a u b e r -
Zauberer.
| ) j e B e w o h n e r von M e d i n a
v e r m e i d e n das Hamza u n d
109 sagen L u ^
für uli\j
vergl. Koraisch
u n d D j e u h . u n t e r yAa
S i e s a g e n fLkw, w e l c h e s in d e r S p r a c h e
vom Medina
Pal-
. i
> i
laste o d e r B u r g e n b e d e u t e t . A n d e r e s a g e n ^••¿>1 u n d ^»=>-1 — D a s W o r t tl»!LJi b e d e u t e t b e i i h n e n so v i e l als Dj. — S i e s e t z e n ä statt O u n d s a g e n öjjb', für ÖJJIJ, w e l c h e s d e m S t a m m e Koraisch e i g e n t h i i m l i e h ist. Es hat d i e S p r a c h e d e s S t a m m e s K o r a i s c h und d e r Anzariten nur i n d i e s e m W o r t e V e r s c h i e d e n h e i t Dj. —
ein Haufen M e i i s c h e n
—
(jÄ.»- ein G a r t e n und z u g l e i c h ein A b t r i t t , w e i l d i e M e d i n e n s e r sich i m G a r t e n zu e n t l a d e n p f l e g e n . Scharaf-Aldin bei
dem
Sprichworte
iS-'^ßi
soll so viel
als s e i n . E b n - D o r . — »-XjLit d i e O e r t e r , w o h i n d i e D a t teln zum trocknen geschüttet w e r d e n E b n - D o r . Bei den B e w o h n e r n von Bahrain h e i s s e n sie «LXÄ)I. — D i e M e d i n e n O-
- C-
s e r sagen J j j j u n d xjia^j für O U J J M e i d . 4 , 3 1 . H a m . p . II", s » — unvollkommene Datteln, w e l c h e w e i c h e K e r n e hab e n Dj.
—
o -
Jtto
5
sagt
und Datteln). Davon . D a s W o r t J-SL*O-A w i r d v o n f r i s c h e n s
man jJL*O « J ^ ,
Datteln
.
H o n i g (von B i e n e n
gebraucht,
worauf
man
zwei T a g e
solchen
O~
g e g o s s e n hat.
Man s p r i c h t auch jb*» Dj. —
die Palmen, welche
d i e B e w o h n e r von Bazra
Honig J
und J.50 n e n n e n .
D e n B e w o h n e r n v o n T h a j e f (^„äjlJail) b e d e u t e t Thajef. so v i e l als lN.Jj»j' Dj. — S i e n e n n e n e i n e n A c k e r , d e n sie lange besessen haben G o l i u s aus S a m a c h s c h a r i . N a c h G e n e s . 1 0 , 2 8 1 C h r o n . 1 , 2 3 s t a m m t S c h e b a Himjar v o n Joktan ab u n d e b e n so C h a z a r m a v e t . D i e Königin von ^ ^ Saba hört v o n d e r G r ö s s e d e s S a l o m o , b e s u c h t ihn und " r e d e t mit ihm n a c h d e m ¡ A u s d r u c k e d e r B i b e l in i h r e r S p r a c h e 1 Reg. 1 0 1 — 1 3 . 2 C h r o n . 9 1—1*2. Nach Arab i s c h e n S c h r i f t s t e l l e r n ist es J a h r o b b e n - K a h t h a n , d e r z u e r s t A r a b i s c h sprach, u n d als K ö n i g mit d e n W o r t e n und ^ait b e g r ü s s t w u r d e . N a c h A n d e r n ist es Saba ben-Jahrob ben-Kahthan. Nach ihm regierte sein Nachfolg e r Himjar b e n - S a b a , d e r d e n B e i n a m e n Alahrandjadj f ü h r t e u n d z u e r s t mit e i n e r K ö n i g s k r o n e s i c h b e k l e i d e t e vergl.
110 Kazidah Ebn-Ahbdun p. vv. Er soll den Namen Himjar erhalten haben, weil er sich rother Kleider bediente. Alle Völker, welche von Jemen ausgezogen sind und sich anderswo niedergelassen h a b e n , bedienen sich der Arabischen Sprache und sind nur dialektisch von den Andern verschieden. Dass die Himjariten Arabisch gesprochen haben, b e weiset wohl die Sprache des Stammes Kodhaah (XcLaä), welcher Araber war und mit Himjar nahe verwandt. Es wäre nur d e n k b a r , dass die Himjariten anders gesprochen hätten, wenn sie aus einem andern Lande gekommen wären. Aber Afrika konnte es nicht sein , denn Habessinien hatte die nemliche Sprache und an die andern Reiche ist nicht zu d e n k e n ; viel weniger an Persien. Da sie in Jemen von Arabisch redenden Völkern eingeschlossen waren und sie keine Völker unterjocht hatten, so ist an keine Veränderung zu denken. Wahrscheinlich ist es, dass Jemen in den ältesten Zeiten von Hebräern oder einer mit jenen verwandten Nation bevölkert wurde. Die Geschichte der Königin von Saba beweiset, dass zwischen Palästina und Arabien Verkehr war. Später sind auch in Arabien viele J u den gewesen. Dass frühe Auswanderungen der Israeliten nach Arabien und zwar hinter jenem T h e i l e waren, welchen die Himjaritischen Völker inne hatten, beweiset der Name Adramytuin an der Afrikanischen Küste. Colonien pflegen den Namen der Völkerschaft beizubehalten und der Name rnö~)j£n ist so e i g e n t ü m l i c h , dass er wohl nicht zweimal entstanden sein kann. Zu welcher Zeit aber die Himjaritische Sprache entstand, lässt sich nicht sagen. Dem Namen nach zu schliessen, würde sie mit Himjar zusammen hängen; doch ein Sprachzweig entsteht nicht auf einmahl; sondern nach und nach. Es ist also wahrscheinlich, dass man sie mit Himjar verband, weil er der erste Fürst unter diesem Stamme war , wenn sie gleich sich nach und nach bildend später als eigene Sprache absonderte. Die Sprache des südlichen Arabiens musste sich verändern, weil die Einwohner grösstentheils in Städten wohnten, die übrigen Araber aber herumzogen und grösstentheils ein Hirtenleben führten. Indessen legt die spätere Zeit den Himjariten Verse in den M u n d , welche nicht gänzlich verschieden von der Sprache in Hidjas waren. Meid. 1 6 , 70 steht bei dem Cl
,
Sprichworte Sj^UaJI v^Jls ^
J
»Begieriger als der, wel-
III e h e r den Stein wälzt« folgendes. Ein Mann aus d e m Volke M a a h d fand in dem L a n d e J e m e n einen S t e i n , worauf in Himjaritischer Schrift g e s c h r i e b e n war, ta£«»iS *Üt » W e n d e mich, so w e r d e ich dir nützen.« Der Mann, w e l c h e r darunter einen Schatz verborgen glaubte, d r e h t e d e n s e l b e n um und fand darauf: f ^ b V ) »Oft führte eine Beg i e r d e zur S c h a n d e . « Der M a n n , w e l c h e r den Sinn nicht recht v e r s t a n d , zerbrach sich den Kopf aus Verzweiflung am Stein vergl, M e i d . I, 8 6 5 . II, 145. .\m meisten ist aber doch das S p r i c h w o r t Meid. 2 4 , 2 9 6 b e z e i c h n e n d : jläb
» W e r in die
Stadt Thsafari
hineingeht,
spricht himjaritisch,« denn es w i r d dabei erzählt, dass e i n N o m a d e n - A r a b e r zum Könige von J e m e n g e k o m m e n s e i , d e r auf einem B e r g e sass. Der König, um ihm Ehre zu e r w e i sen, habe gesagt »setze d i c h ! , « er a b e r habe verstanden, »springe h i n a b ' . « , weil das Verbum V - A J J im Dialekte d e s Königs »setze d i c h , « in dem des Arabers a b e r »springe h e r a b « bedeutet und sei durch den S p r u n g ums L e b e n gekommen. Als d e r König die Ursache seines S p r u n g s e r fahren, habe er gesagt, w e r in die Stadt Tsafar tritt, spricht hinijaritisch.« Aus diesem möchte wohl f o l g e n , dass die Himjaritische S p r a c h e keineswegs von dem ü b r i g e n Arabischen ganz verschieden war, denn wOj, (hebräisch aui 1 ) heisst s p r i n g e n , w ä h r e n d es im Himjaritischen, wie im H e b r ä i schen s i t z e n bedeutet. Das V e r b u m »himjaritisch s p r e c h e n « scheint dem Könige noch eigenthümlich zu s e i n ; aber die b e i d e n W ö r t e r Q, sind r e i n arabisch. Die Himjariten, so wird b e r i c h t e t , beschnitten ihre K i n d e r am achten T a g e . Ob dieses mit dem siebenten T a g e , an w e l c h e m die Hebräer i h r e K i n d e r beschnitten , zusammen hängt, weiss ich nicht. Philostorgius histor. ecclesiast. L. III. Es ist d a h e r wohl gewis, d a s s , so wie die Himjariten e i n e r festen L e b e n s a r t in S t ä d t e n , Dörfern sich ergaben, sich die S p r a c h e nach und nach v e r ä n d e r t e , so dass sie in einigen Dingen v e r s c h i e d e n von dei; S p r a c h e d e r Nomaden war, ja mit d e r Zeit mehr abwich. Indessen im Anfange d e s 10. J a h r h . kamen aus S ü d a r a b i e n Gesandte mit dem Glaubensbekenntnisse d e r Himjaritischen Könige d e s Harits Ebn-Ahbd-Kulal, Nohman Dsu-Roaihn, Maaflr, Hamdan, Noaim ben-Ahbd-Kulal und M o h a m m e d schickte zu ihnen d e n
112 M o a h d s ben-Djabal um sie zu unterrichten. S i e zeigten sich auch in d e r F o l g e d e m A r a b i s c h e n S y s t e m e e r g e b e n . Die A r a b e r genannt gehörten zu d e n S t ä m m e n , w e l c h e von Himjar ahstauimen. Zur Zeit d e s A b u - B e c r k a m e n sie aus dem g l ü c k l i c h e n Arabien. Er schickte sie nach S y r i e n , von da gingen sie nach E g y p t e n und Afrika. Mit dem T h a r i k g i n g e n sie nach T h e n s c h a h . Darauf zogen sie nach Afrika in die W ü s t e zurück. Vom J a h r e 4 4 8 e r schienen sie und g r ü n d e t e n in Afrika die Dynastie Abulf. Ann. III, 1 5 0 sq. W i r finden eine M e n g e h e b r ä i s c h e r W ö r t e r in ihr, woraus denn hei-vorgeht, dass sie mit den H e b r ä e r n verv e r w a n d t waren. Diese W ö r t e r sind ~ n , ya'>ü> JJOO, Dlrt, r r ^ i , n 3 , rpn, i m , y m , n p i , m r i i a , O'wajj?, "Pas , 0 " i n , Dtt für d e r Artikel und das Uebrige. Auch dass die ankommenden A r a b e r das L a n d e r o b e r t e n und i h r e R e g i e r u n g einführten, hat gewiss auf die S p r a c h e Einfluss geübt. In Afrika haben sich S t ä m m e n i e d e r g e l a s s e n , dort g r ü n d e t e n sie die Dynastie. Dort also hat sich d e r Jemanensische Dialekt erhalten , weil sich dort die A r a b e r nicht mit d e n inwohnenden Völkern v e r m i s c h t e n ; allein r e i n ist er schwerlich geblieben. Aus diesem möchte wohl folgen, dass die S p r a c h e doch nicht so ganz verschieden w a r und dass sie doch von Einig e n musste verstanden w e r d e n . Mit M o h a m m e d a b e r , wo d e r Koran berschte und auch bei ihnen Religionsbuch w u r d e , niusste sich die S p r a c h e v e r ä n d e r n und nach und nach unkenntlich w e r d e n , denn es s c h e i n t , dass die S ü d a r a b e r dem Mohammedanischen Glauben nicht untreu g e w o r den sind. In Emessa siedelten sich A r a b e r aus detri g l ü c k lichen Arabien an und es l e b t e nur eine a n d e r e F a m i l i e unter ihnen. A b e r ü b e r die V e r s c h i e d e n h e i t i h r e r S p r a c h e w i r d nichts b e r i c h t e t . Aus diesem w i r d wahrscheinlich, dass, wenn i r g e n d w o U e b e r b l e i b s e l d i e s e r S p r a c h e zu finden sind, diese n u r in Afrika gesucht w e r d e n können. Vergl. E b n Challikan Nr. 4 6 8 . Pocock s p e c i m e n histor. Arab. p. 8 5 . 1 5 6 . R ü d i g e r in d e r Zeitschrift für die Kunde d e s Morgenlandes. > E i g e n t ü m l i c h k e i t d e r Himjaritischen S p r a c h e und U e b e r b l e i b s e l , welche uns vorgekommen s i n d : «
C
O
n. a. i>otjbt
Ci
X/tol*j) Er hat gehasst.
Ebn-
113 D o r . — j*=»• E r hat Himjaritisch g e s p r o c h e n hat S c h m e r z e n denn
als
—
(im Bauche) — w ts^-ft58" »Bleibt
Tobba
nach
Chorasan
Er daselbst,«
marschirte , soll er
die
Schwachen seines H e e r e s in Hirah gelassen und gesagt hab e n : Ju 'ij*58*, w o h e r d e r Name g e k o m m e n sei s. ^bLL/^t iA*aL* — (j«ls»F. i. E r d r e h t e d e n S t r i c k —
E r hat die Hand
. , o
im Gange hin und h e r bewegt — g e m a c h t c. a. p . — ( j ^ * ^ E r bewegt —
Er
E r hat zum K n e c h t
hat
sich viel
hin
und
ging wie ein Stolzer —
gespien — ( j * — m i t
c p.
lieiss (vom T a g e ) —
E r hat
E r ist auf einen losgestürzt
E r hat die E r d e zum S ä e n gepflügt —
—
her
E r war
Es hat sich gewälzet (das Vieh)
— n . a. Es b e w o e. g t e )sich das W a s s e r auf d e m B o d e n ( r m ) — bvX-jiA-ä '¿..C-O^M ^vXm E r ist von einem grossen U n -
-
°
glück b e t r o f f e n — J a s w i i
Es ist aus d e r H a n d geglitten
(z. B. Seife) E b n - D o r . — ^j""*'
hat
freigelassen
(den
Sklaven) — er sang, er spielte tMA/to^l Ebn-Dor. E r hat geschwollen gemacht. E r lies kalt w e r d e n — die Speise, damit sie nicht d u r c h zu grosse W ä r m e schade — t
E
r
stieg hinauf
— g.V
E r hat freigelassen
( d e n Sklaven) E b n - D o r . — u*2*^'S Es war verpflochten (von Bäumen) y^it) — v-osui
Er
hat
den
Koth von d e r
Erde
e n t f e r n t — j S « E r hat geöffnet ( d e n M u n d ) — J s * u. o a. v-Äs^-w E r hat abgezogen die Haut d e r Rinde. Kam. T ü r e . - oi E b n - D o r . — i A ä ä I E r hat f o r t g e t r i e b e n ( d e n H u n d ) vergl. iX-^Ui und i X ä ä ) — (^.aö E r ist schmutzig
(von K l e i d e r n )
E b n - D o r . — v-Ä-^P E r g r u b mit d e m Instrumente die E r d e j + b
— o1^^ ^
E r hat g e s p r u n g e n —
a
j.i.b
" s g e ^ e s s e r t Ebn-Dor. —
E r sass oliA^sol >->1 8
'i,£r->
—•
114 J» ^ 4 „ uStX-s- jJLc und täii-X^- u-ajt-j sagen die Jemanenser, um jemanden zu schimpfen. Ebn-Doraid hat: v 3 * ' uS2-i.*Ji XaJI*JI> ¡CJUj Xä>L*jj iOiaijj ».X«i2Äjt »Das W o r t (jS2**Ji ist das Gegentheil der Liebe«. Man sagt ».Äriaijt »ich habe ihn gehasst« im nomen actionis Und und sind Jemanensische W ö r t e r (im Theile ist es nicht im Gebrauch). — tXftc Er sprang — j t a E r hat zum ersten Male
die
Saat gewässert. — jä Er hat vor
einer
Sache geschaudert — v-Jjä Er war hart — u*.» Er hat Fleisch gegessen und das Mark aus den Knochen -— g-®-® Er hat klein gemachtes und trocknes Heilmittel eingenommen. EbnDor. •—• Er hat mit zusammen gezogener Hand gelinde geschlagen und Ohrfeigen gegeben vergl. £-sLaö Irak und Hidjas. •—
E r hat auf einen Haufen gebracht (Erde)
•— j ü L w J ü iwo*J »Er hat ihn durchgehechelt Ebn-Dor. •—^y>
Er hat mit den Fingern die Baumwolle zerpflückt •— dasselbe — (r^tXi E r hat Athem gezogen. E b n - D o r . •—-
Uail i. q. Um| E r gab —
f. a. ¿.«-3 E r hat Schwielen
bekommen (in der Hand) •—Er hat angereizt (den Hund) —
E r war erstaunt •— Er hat gescholten, fort-
E r hat zerrissen ein Stück Stoff 1 —
getrieben. •—•
ijojS> er hat vom Blasen wegen der Hitze gelitten. Ebn-Dor. aap
er sass •— Hierbei führt Ebn-Doraid
Vorfall a n :
ol_I_c
Jjii
£
IAJW
(j^lXe QJ ^jJ
iX^
I«JLÜ^UT
Hjli
¿1 t>5Uii (Jl*J Jlää t.XxL OkJLä] q ! ^»Jii y ^ o t .ib J.:>0 (j-i 1
folgenden
bj*i>t JIS ^ - ¿ - U J T QJ!
aJaUoMÖ ai u^-ji ujUUI äJ jläs iuJl ¿.x/ai
«¿Lw U jlfts ¿1 Li.Ä.x.jj.j: jjma^ Jlai j*LJ! '
•
"
h
¿Ii OJ_5 q* «J Jls jfcS ^ ¡.^bCj j+z* f^LiUI ¿1 (.^oliCs adle V/*23® "Es hat Alsecen Alsahid gesagt. E r sagte: , Es hat uns verkündet Mo-
115 hammed b.en A h b b ä d vom E b n - A l c a l b i . E r s a g t e : E s ging hinaus D s u - D j e d d e n der König, der herumzog in den Stämmen, von Maahd. E r liess sich b e i den B a n u - T a m i m n i e der. E s wurde ihm a b e r sein Zelt aufgeschlagen auf einem hohen B e r g e , D o r t kam zu ihm . Sorarah b e n Ohdas und stieg zu ihm . hinauf. E s sagte dort d e r König zu ihm, w o »setze dich,« welches so viel ist als in seiner S p r a c h e J e n e r a b e r sagte : damit d e r König wisse, dass ich gehorche und höre , so sprang er auf die E r d e . D e r König a b e r s p r a c h : W a s ist seine S a c h e ? S i e sagten: In seiner S p r a c h e ist so viel als j J o . E r s a g t e : U n s e r Arabisch ist nicht wie ihres. W e r in Thsafari hinein geht, r e d e t himjaritisch. Dann tadelte er nicht m e h r . Darauf sagte e r : hat er K i n der? Man b r a c h t e den Hadjib. Diesem liess er ein Z e l t aufschlagen. Dies v e r b l i e b ihm bis zum Islam.« — i j a s * 5 E r hat gewaltig gezogen — E r eilte im G e h n und trieb dazu an. Ebn-Dor. S i e setzen das W o r t im Anfange des Satzes z. B. ^ « j J a j ^ot oder s-y1" o d e r für den Artikel Vj-oa^ol v_Jlb für «-JjjfcJl
Anthol. gr. p. 1 f 1. 6 .
infr.— Rind "ip,^» D i e s e s W o r t e s hat sich M o h a m m e d auch b e d i e n t , indem er von dem Zehnten d e r E i n w o h n e r in J e m e n
sprach —
*
° '
inwendig
hohl
(von d e r
Dattel) — (ein W o r t in J e m e n gebräuchlich , welches d e m E b n - D o r a i d S y r i s c h e n o d e r Hebräischen Ursprungs zu sein scheint). — weiss gefleckt ~ •
9
>-et
bei den Lämmern — ein Abgrund in der Erde (Es giebt Leute , die dieses für ein Jemanensisches Wort N-
halten) Ebn-Dor. — \r*$>J ein weiter Aermel im Kleide. Man sagt: vj (^vLel »Gib mir , was in deinem weiten Aermel ist!« Türk. Kamus. Gol. idioruete Arabum Hirae, — O ,
•
>
pü) Stufe des Ranges Dj. — V j der Bart oder der vordere
.
*
. " F®ier
Theil desselben Ebn-Doi\ Dj. •— >
so viel als ^«¿UJi
UAA^MX - -
*
°
c
—
*
ist
5
Ebn-Dor. — JJÜ«« Name eines Korns M Y
-
vom Gemüse — QLSN*» id. q. |»U3 Ebn-Dor.«— gm PI. trockene Datteln, die nicht aulbewahrt werden und die sich im Munde --,o) auflösen Ebn-Dor. •— gAw i. q. — Kahlköpfig* I * ' keit — wiÄ-wt kahl am Kopfe Ebn-Dor. — j»Lsu< Kohlen — '
°
-
O
Ort, wo die Datteln getrocknet werden (HCipa Ort, wo etwas ausgebreitet wird). —
Sesamoel (bei Andern
das Oel) — «XoL» Spielend
ein Schiffer —
Xst^X**
WOI'an
Ruder — o ' ^ ® man in den Häusern K l e i d e r a u f h ä n g t . — 'iijC. ein g e f l o c h t e n e r Strick, d e r zur Z i e r d e um den Hals des Kameeis gehängt w i r d Dor.
—
der N a c k e n ) E b n -
niedrig (vom B o d e n ) —•
als j i i ? vergl.
eben
dasselbe
— XJlii! ein Stück M e e r , w e l c h e s
vom
ce
U f e r abgeschnitten ist E b n - D o r . — j x » '
b
Name
'
.
einigen die nemliche als jb-*? •—
'
einer
e'n
Pflanze,
tiefes T h a l •—•
flache Hand •— vjlftjä ein hölzerner Schuh
u^k'
>
•—•
Husten
dieses W o r t e s
(die
nicht
B e w o h n e r von beim
Jemen b e d i e n e n
Hausthiere;
sondern
von
sich Men-
3
sehen und andern). — dern)
Ebn-Dor.
•—
i u Ä i i Husten ( b e i Menschen und A n äyu^ein
kleiner T o p f
oder
Krug,mit
119 H e n k e l n versehn Kam. •— Xjys (für X^yä Dj.) ijiüä eine schlechte Palme — -
Affen. '— >O) Gurke
die Stadt •—
das weibliche Junge des
!j ä+L««Jf$ ÜJLmwoIJ (^MJL
F r o s c h (nach
O f t
der vordere Theil
d e r Nase o d e r d e r T h e i l zwischen den b e i d e n Nasenlöchern. — das Haupt s e n k e n d i b . — ein steinernes 0 * Gefäss, worin g e w a s c h e n w i r d i b . — von
In einem T h e i l e
Arabien b i l d e t man k e i n e n Dual und P l u r a l , in dem
a nÄ d e r n geschieht es Amru-l'Kais Moall. v. 4 l Schol. Susen. ' ( .Las»J ein Ort, -wo w i e Bäume sind Ebn-Dor. —r ä+hi» ein er-
123 O s, habener Theil des Bergs ib. — o'.*^
e'n
der Woche (in
der frühem Sprache der Araber) ib. — ^ ) o '
i. q. ¿A^t ib.
ein Schimpfwort für einen Mann. Ebn-Doraid g l a u b t , dass es den b e z e i c h n e , welcher die Rechte der Seinigen nicht schützt ib. •— SIn- einem wird °£ CE . Dialekte c. S£ öS das $ in Hamza verwandelt z. B. ^ PI. j j ü l , U ^ j PI. v-j^jI. — * - &Q G£o£ ^ U » PI. i b . — Ls-O Dunkelheit ib. — die Erde, -,o welche sehr heiss von- der Sonne wird ib. — iutSjO Armuth« Man sagt
«Wi »l«, ib.
Hamza
Das Wort v-i^H wird mit dem
ausgesprochen ib. —
der hintere Theil
qI^lX/o
- ,
des Kopfes ib. — w ö j die Stufen der Leiter ib. — )
Cr
Dank
.
— das nemliche als « I t j ib. — J j j l j ein Strick - C1 mit dessen Hülfe man auf die Palme steigt ib. — X-L-ä, eine Palme höher als dass sie mit den Händen erreicht werden .. & . ( könne ib. — ^ ^ r y « ein thönernes oder steinernes Gefäss, worin die Kleider gewaschen werden ib. —
Holzwurm °
— UL5>(jJ! der Todte.
*
Cit. Aladhdhad — y-iu«. Wachslicht
-i»
*6
Chalil — äXäaw niedrigste Volkshaufen ib. — ^ ¿ j ein Grab i b . — iüjjjid. q. ib. — fJA*" dünner N e b e l — ^Ixw ein Ziegenbock o ->c9 ib. — ¿da*« niedrigste Volkshaufen — i^jLU" die W i e s e l ib. — . O
für olKwt ib. — ä a o liehen Sinne ib.
w > üi
ujLxm.^
»
für
i )
ö i
ääX-wI
von der Thüre im nem-
-o-
).
—
einjähriges oder kleines - » o> Schaaf ib. — b ^ j a c ein Dämon. — tyj* Mundwinkel. — ,> . . . (joLiae die Blüthenkapsel der Palme. — ¡ja^zsc id. — »Mai ein
Name eines Vogels (nach Andern des Katha). — T h e i l , worin
(Jöac
die Blüthe der Palme ist. — Einige
ein
sagen
lo^L-i für •»isL-c. Dieses ist die Meinung des Grammatikers Achfasch und Anderer. Ham. p. f " wird ein Vers angeführt. — K^s Frosch
—
Verleumdung (j«U»3
Verleumder, Angeber ib. — J a s eine männliche Katze
(Man
zweifelt, ob das Wort Arabisch sei) — Zsuas Vogel Katha oder 3> eine andere Art. vergl. £ä»ac aus Ebn-Malec. — i. q. H
* _
id. — üijll
O -
> >
-
der Mann ib. — k^Ui i. q. jjOib. —
i. q. ^Uw.i'« ib.—ÄAAci eine aufgerichtete Säule ib. — 5U»üU ein Frosch ib. —
der Schnabel eines Vogels ib. —
eine kleine Ameise ib.
—
vvas vom Flachs abfällt
Ci J
(beim Hecheln) ib. — OJ? gelbe Farbe ib. — Nomade, uneingeladen zum Gastmahle kommend. —
ein .0
-
o
die Furcht, d e r Schrecken (dem Volke von ib. —. »j-sl^Jt der grosse Schwanz des W i d d e r s ib. — Djeuhari sagt unter dass das ^ß als Endbuchstabe weggeworfen werde bei einem gewissen Stamme , wenn das W o r t den o Artikel hat z. B. für , so iXX^^t für j^lXÄ^U , so f
— f ü r
*J >
So setzt er hinzu, dass einige Araber für
«X> sagten IiAj, indem d e r Dual wäre. — Einige Araber sagen oLü! für u. V z. B. v£^Jt u. Çjl. b) ¿J u. O z. B. V^ n. i_jb' c) vi> u.
z. B.
u.
d) v£> u. j z. B:
o
u.
e) vi> u. (J« Z. B.
u.
f) VÍ> U. tj* z. B.
VÍ»>í U. (jijl g) 11. _(>£> Z. B. VÍA-SÍ U. ( J ? - ^ h) VÍ> U. U» z. B. u. ua&r. i) vi» u. J s z. B. 5US} u. k) vi» u. ooO Z. B. viíi\> U. ukX». I) vi> U. (• Z. B. U. a) ^ u.
5-
z. B.
s- . u.
.
b) g. u. vi> z. B.
J a i ^ u. JaiÂc c) ^ u. £ z. B. gis u. ^Is d) ^ u. £ z. B. u. e) ^ u. j z. B. u. f-áj-0* f ) g u* U" z. B. gJ^Î u. jJL?! g) ^ u. u¿ z. B. v t - ^ i U. (j» z. B. g-r'J u. g*"3.? k) g u. f z. B. z. B. J'Jo mi) ^ u.
S U"
u.
Z'
u-
h) g
é^*"'"' u* "k*
g. u. jjj z. B. J-ír?" u.
u. Jai. 6-
üu. •«ti b)
a) ^ u. I z. B. U. «.
u;
» z. B. u«3JjS>-
c) ^ U. VÍÍ z. B. gJl U. ¿ J l d) j» U. ^ Z. B. (»AS»} e) ^ u. £ z. B. u. f) £ u - £ B. u. ¿ift-g)
c
u. ¿ z . B.
u.
h) c u > ( 3 z.B.
g&tO U. \JÜUO i) ^ U. ui Z. B. gJL» U. tó£JU k) £ U. 8 z. B. V_iüs\sul u. OÍ^fti!. . O a) ¿ u. g z. B. u. c) ¿ u - ¿ z. B. u. e) ^ u. i . B. u.
I 7- éu.
b) ¿ u. u. Äfco^ d) z. B. u. Q.
z
z. B. ^ u. z. B. f) £ u. »
8. o. a ) i ) u . l z. B. ol^i u. sigi b) o u. o z. B. tXXi" u. vXXí' z. B. u. d) ó u. ^ z. B. u. g^2* e) O u. ó z. B. v^**** , " \ ' . o« U. f) 0 U. ^ Z. B. OU U. J¿> g) 0 U, y l, B. ¿líj' U.
128 yb3 \
¿> u. u -
h)
i ) O u. z. B .
z. B . lXJL-o! U.
u. (jSwlj, k ) ^ U. U ° z-. B . oU u.
u. Ja
m) j
(jäJw> u.
>
o)
u. o>b>-
1)
z. B. ^«uVJ u.
u.
u. ( j » z. B .
n)
z. B .
0
O
iXäb
u.
z. B .
u. q*5.
9. J. a)
d)
u. o13 z.B. X/aS^ u. iwaS^ (aucl) »JaPj) f) o» u. _b z. B.
u. Ja*¿.
15. o». a) (jz> u. o z. B. iJojP u. b) u» u. vi» z. B. k-oUi u. *3Ui c) ó» u. O z. B. (jai¿&wt u. d) (j» u. j z. B. u. j»-} e) u» u. (j* z. B. g1«0^ u. 0 Ó® u. z. B. J^a^i u. ^.-i-fri g) u» u. z. B. '¿J&S>¡ Ih Äiüfl^j u. -b z. B. Oliaci u. wftíacl ij ¡jo q. Ja z. B. (jö^ ,u. 16. _b. a) -b u. o z. B. vJ^íiflj' u. \J>JZJL2 b) - Jo u. «> -z. B. Jatè u. vXiS c) Jo u. oo z. B. \-ijJo u. Oy» d) Jb u. u» z. B. u. ^oytol». é) Jo u. z. B. u< ¿Já*£=a f) Jo u. z. B.
05 u.
c) » u. ^ 7,. B. ¿CäLS> u. '¿JiLp- d) » u. £ z. B. U. CJ^ls»
e) 8 U. (J* z. B. «jd^ji u.
f) 8 u. £ z. B.
*jLLt U. £.ü=t g) 8 U. £ Z. B.
U. j+S- h) 8 U. O Z. B.
o> u. .JjJ i) « u. jjj z. B. Ü^VjJ U. X^vj.
u. (»•*•» k) 8 u. s» z. B.
132 27, >1
B
a) ^ u. I F e r r a bat b e r i c h t e t , dass man und sage. Ebn-AIsiccit sagt, dass sie dieses viel thun, wenn das Waw ein Dhamma hat, b) s u. v_j z. B . u. XSjwJ c) $ u. j z. B. u. j^j (auch d) 5 u. £ z. B . * c -
bj u. Lc («-¿5 u. u. Öjjl u.
g) 5 u. |» z. B. i) ^ u. » z. B.
c)
Kß
g
z-
u.
u. ii. 2 8 . 15. * u.
£ u. I z. B .
a) (J13-^ >
e) *) u. v_i z. B. ff??*
B. U0*^
u-
f) i
b) u0*1^
u.
B.
o.
' z. B .
vergl.
Djeuh.
einem Teschdid versehn in ein Djim verwandeln e)
J
h) ^ u. q z. B , J-&5 k) j u. ( 3 z. B.
sagt Abu-Ahmru b. Alahla, dass einige A r a b e r , £ z. B. (^•¿M u.
u-
u.
Es
das Ja mit d)
u.
u. $ z. B . vergl. die Verba »U,
ti* 5 » L5ji> etc.
Zu den dialektischen E i g e n t ü m l i c h k e i t e n der arabischen Sprache mag auch manche Verschiedenheit der W ö r ter gezählt w e r d e n , welche durch Umstellung der Buchstaben entstanden ist, ohnstreitig durch Schwierigkeit der Aussprache oder Uebellaut veranlasst. Einzelne mögen auch durch das Versehn einer fehlerhaften Aussprache in den Wortvorrath gekommen sein. W i r fügen daher diese hinzu: E r s t e r und zweiter Buchstabe umgestellt u. , J^ÄJ u. , u. g j » , ü L i i u. XkujJ, ^»jlfi u. etc. E r s t e r und dritter Buchstabe umgestellt o.. (JÄ.Ü5 u. Jai*», ^jjau u. fS'j u . vJUe, ^-ftSj, u. u. / L a . Zweiter und dritter Buchstabe umgestellt s
11. J^Ü, Lä4 u. ^Is, o j U. J*i
u.
2l5> 11.
«Us> u. 0U>I. Zweiter und vierter und dritter und vierter Buchstabe
j o>
jiXjs
11.
.i , y A i
11. ^OjiXi, ¿JaiuJ,
u. •gj**,
133 ^ a X u. ^¿£¡=3 u. *U$> u. nlS>l.
^-t, jJlUj u. ^ « j " , ^uälrj, v_ftjjicj
Es sei mir e r l a u b t , hier noch etwas ü b e r die V e r ä n d e r u n g d e r W u r z e l b u c h s t a b e n hinzu zu setzen. A. l ) Durch V e r d o p p e l u n g des zweiten Buchstaben Y
W
C
z. B. 2) d u r c h Hinzufügung eines t z. B. u«-» u. LMÖ, w . * \ ( j a j u. L*aj 3) d u r c h Hinzufügung eines J z. B. u. J»**» 4) durch Hinzufügung eines s» z. B. u. ücvXsu.
5) d u r c h Hinzufügung eines
v_Äc u.
7. B. J>I u.
»Ja u. f ^ t o u. s. w.
B. Durch Ginschiebung l ) eines ^ z. B. ( j « — u . U^-äü-*.!' 2) eines O z. B. u. (JMAJI 3) eines z. B. u. Ja-»-eó 4) eines Q Z. B. U. 5 ) eines s 11.
Z. B. jio u. U. ; J u. jjj Durch Vorsetzung l ) eines O z. B. J ä u i u. Jo*cJ 2) eines ^ z. B. ^IÄJ u. Bildung d e r A r a b e r vor
Mohammeds
ti.
Zeit.
Die Arabischen Schriftsteller sprechen sich , wenn sie von d e r Bildung und d e n Kenntbissen der A r a b e r vor u n d zu Mohammeds Zeil r e d e n , ganz allgemein aus. D e r E r klärer Safadi sagt bei dem Gedichte des Tograi "die Araber konnten sich n u r vor alten Zeiten des Schwerdtes , d e r Gastfreundschaft und d e r Beredtsamkeit r ü h m e n Pocock. spec. p. 166 ed. alt. u n d im Pocock. aus Abulf. p. 4 6 6 heisst e s : I h r e Wissenschaften waren »die Wissenschaft der Genealogien, des Aufgangs und Untergangs der Gestirne, d e r Geschichten und die Auslegung der T r ä u m e uud AbuBecr Alziddik leistete darin sehr viel.« Scharestani sagt in seinem Buche J ü l , dass sich vor M o h a m m e d zwei Partheien entgegen standen neml. »das Volk des Buchs« d. i. die J u d e n und Christen in M e d i n a u n d die ^^¡yoJÍI N d. h. die nicht lesen und s c h r e i b e n konnten, welche die Schrift nicht kannten, in Mecca. E r schreibt d e n alten Arabern folgende Wissenschaften zu 1) die Kenntniss d e r Genealogien und Geschichten 2) die Kenntniss d e r
134 Traumdeutung 3 ) die Kenntniss des Auf- und Untergangs d e r Gestirne. Zu diesen kann man noch die Kenntuiss fügen, durch welche vermöge d e r Anschauung des Menschen und d e r Aehnlichkeit seiner G l i e d e r seine Abstammung erkannt wird. E i n solcher, w e l c h e r dies k a n n , hiess und die Kenntniss war durch Erbschaft im Stamme Madshidj erhalten vergl. das Buch o l ä j y t j und Ham.
Oenea-
p. ö«f infr. S i e gingen weiter und suchten aus d e r B e schaffenheit der G l i e d e r auf das künftige Schicksahl des M e n s c h e o zu schliessen. Es ist in m e i n e r grammatisch-historischen Chrestomathie p PI f. erzählt, dass ein s o l c h e r Mann ü b e r das Schicksahl Mohammeds vorausgesagt habe. Dass diese Leute auch noch später zu den Zeiten des AhbdAlmalec b. Merwan sich fanden, sieht man in E b n - C h a l l i k a n Nr.. 5 7 9 (de S l a n e ) und später ist ü b e r diese W i s s e n s c h a f t g e s c h r i e b e n Hadji-Chalif. Nr. 9 6 9 4 f. J n ( ] e r Kenntniss d e r Genealogie soll Daghfal und
logie.
A b u - B e c r s e h r bewandert gewesen sein und man sieht aus dem Sprichworte Meid. I, 3 5 , dass Daghfal in d i e s e r K e n n t nis« d e n A b u - B e c r übertrofFen haben mag. Es heisst daher auch im Sprichworte Meid. 1 8 , 2 6 7 » G e l e h r t e r als Daghfal.« Das n e m l i c h e wird auch vom Said, dem S o h n e des Harits dem Namiriten b e r i c h t e t Meid. 1 , 3 8 . In der Kenntniss d e r G e s c h i c h t e n w e r d e n gleichfalls die b e i d e n zuletzt angeführten M ä n n e r als sehr bewandert genannt Meid. 2 0 , 9 8 . S p ä t e r h a b e n die A r a b e r viele und grosse W e r k e d a r ü b e r geschrieben.
Beredtsamkeit.
In £ ver g|_
Traum.
in Nadjran und Mohammed sah ihn vor seinem Auftreten als P r o p h e t auf der Messe zu Ohcats und hörte ihn s p r e c h e n . V o n ihm heisst es auch im Sprichworte » B e r e d t e r als Koss« vergl. Harir. p. f f . E s wird von ihm e r z ä h l t , dass er von allen zuerst von einem e r h a b e n e n O r t e gesprochen und sich dabei auf einen Stock o d e r S c h w e r d t gestützt habe. Ausserdem wird von ihm m e h r e r e s b e r i c h t e t , was er gesagt o d e r zuerst behauptet habe vergl. Har. p. M . Meid. II, 1 3 9 . V I I . 1 3 8 . Zu Mohammeds Zeit war Ahmru b. Alachtam, Sibrikan b . Badr und Kais b. Ahzim als b e r e d t b e rühmt Meid. I, 1. Auf T r ä u m e legten die Araber schon früh ein grosses
deuterei. £ e w ; c i u .
der Beredtsamkeit hat b e s o n d e r s Koss b. Sajidah ^-J p_ ö i ) grossen ß u f erlangt. E r war Bischof
Man erzählt ,
dass
die
Tharifah
Alchair
dem
135 Ahniru b. Ahmir durch einen Traum erinnert den Durchbruch des Dammes , den die Fluth von Aritn 'veranlasste, vorher gesagt habe vergl. Reiske d e Arabum epocha vetustissima Sail ol A rem text, Arab. E b e n so vertraute Ainrn b. Kelthum den Worten eines T r a u m s und befahl seine T o c h t e r am L e b e n zu lassen und zu ex'ziehn vergl. Amru b. Kelthum Moall. ed. Kosegarten in dem L e b e n p. f vergl. Sur. 1 '2, 5 4 Baidh. Auch J o s e p h soll den Traum genau beschrieben haben Koi'an T . I p. f l f 1. 5. sq.- Aus d e n Erzählungen, die in Nr. 8 4 7 bei Ebn-Challikan vorkommen, sieht man, dass auch zu Mohammeds Zeit viel auf T r ä u m e gehalten wurde. Ohnstreitig war das Geschäft d e r T r a u m deuterei Sache des Wahrsagers o d e r d e r Wahrsagerin und XÀS'IÎ'). Ein ordentlicher Traumdeuter muss den T r a u m a u s l e g e n , ohne dass er ihn gehört hat. Dies soll Sathih gethan haben vergl. Memoires de PA-cademie ' X L V 1 I I p. 7 8 . In der Persischen Uebersetzung des T b a b a r i wird das nemliche gesagt. Man g l a u b t e , dass sie von Dämonen unterrichtet würde, und wenn man auf eine F r a g e im T r a u m e antworte, dieses erfüllt werde Ham. PH v. 5. Wenn in einem T r a u m e ein böses Omen lag, könne man durch eine Antwort diesem vorbeugen Meid. 8, 28. M o h a m m e d b. Sirin war nach M o h a m m e d in: der Auslegung d e r T r ä u m e sehr berühmt E b n - C h a l l i k Nri 5 7 6 Abulf. Annal. I, 4 5 0 p. v f Sein W e r k ist HadjiChalif Nr. 4 S 4 7 . Die Kenntniss d e s Aufgangs nnd Untergangs d e r Ge- Kenntniss stirne erwarben sich die A r a b e r dadurch, dass sie die Witterungs-Veränderungen bei demselben beobachteten und Unter-"11 dieselben mit den Gestirnen in Verbindung brachten, indem ganga der sie die Witterung d e n Gestirnen selbst zuschrieben. Mo- G e s t l r n e hammed, der natürlich alle Wohlthat, welche den Arabern durch den Regen ertheilt w u r d e , auf Gott zurückgeführt wissen will, wiederstreitet diesem Glauben und man bezieht diese Worte Sur. 56, 81 darauf. D i e s e Kenntniss ist wohl den Nomaden besonders zuzuschreiben. Harn». p. IAI. Dieses Unheil d e r Arab. Schriftsteller ist gewis zu Grosse allgemein ausgesprochen, denn es kann wohl keinem Zweifel A11.ge," r i l i i • vi l » memheit unterworfen werden, dass unter den drei Klassen der Araber, des Urden Städtebewohnern, den Ackerbau treibenden mit, festen theils. Wohnsitzen nnd den nomadischen Arabern die Lebensart, Kenntnisse und Bildung sehr verschieden gewesen seien.
136 Die. Araber, welche in Städten wohnten, lernten durch den Umgang mit, einander, durch die Handelsreisen, welche sie machten , durch Gewerbe , welche sie t r i e b e n , manches kennen und Kenntnisse und Bildung musslen sich unter ihnen vermehren und verbreiten. Die Ackerbau und Viehzucht treibenden Araber und die , welche ihren Fleiss auf Palmbau v e r w e n d e t e n , mussten dadurch manches kennen l e r n e n , was ; den Städtebewohnern und Nomaden unbekannt blieb. Die Nomaden endlich lernten durch ihre Lebensweise die Wüstey die Gestirne, die Witterung, das Kameel genau kennen und beschäftigten sich zum Theil auch mit Genealogie und Poesie. Es scheint mir daher^ dass das Urtheil, welches die Arab. Schriftsteller im Allgemeinen ausgesprochen haben, besonders auf die Nomaden passe. Ja unter den Nomaden selbst hat es wohl Männer gegeben, denen grössere Bildung und mehr Kenntnisse zugeschrieben werden müssen.- In Hira waren vor Mohammed Herrscher Arab. Abkunft, die unter Persischer Bothmässigkeit die Arab. Nomaden beherrschten. Jährlich waren beim Nohman fünfhundert als • Geisselu, wie es scheint, welche mit jedem Jahre mit Andern der nemlichen Zahl wechseln mussten. Ausserdem-waren bei ihm tausend: Perser. Es ist wahrscheinlich, . dass,: während dieses Jahr die Araber in einen gewissen Verkehr mit den daselbst stationirten Persern kamen, sie von diesen manches sahen und hörten , wodurch ihre Kenntnisse und Bildung vermehrt wurden und da sie jedes Jahr zu den Ihrigen zurückkehrten, auch Andere an ihre Stelle kamen, so musste dadurch manches unter den Arab. Stämmen,, welche mit dem Reiche Iiira in Verbindung standen, verbreitet werden. Ausserdem waren bei ihm noch mehrere Hülfstruppen aus verschiedenen Stämmen vergl. Hamas T. II P. 2. p. 105 sq. adnot. In der Hamasa p. lieset man, dass Alnadhr b.'Alharits den Arabern Nachrichten ü b e r die Nichtaraber vorgelesenhabe, um dadurch die Prophetenwürde des Mohammed zu verdächtigen, indem er sagte, dass, wenn das Propheten-Amt darin bestehe, dass Mohammed ihnen Nachrichten über die ausgestorbenen Araberstämme Ahd und Tsamud gäbe, er eben so gut ein Prophet sei, da er sie mit den Nachrichten von den Persischen und Griechischen Königen bekannt mache. Er habe die Bücher der Perser und Griechen und die Bücher der
137 Bewohner von Hira gekauft. . Nach d e r E r k l ä r u n g d e s EbnAhbbas, d e r in dieser Hinsicht wohl die grösste Auctorität ist, soll sich die S a c h e auf die S t e l l e d e s Korans S u r . 3 1 , 5 heziehn. Es sind auch unter den A r a b e r n vor M o h a m m e d B ü c h e r Büoher u. vorhanden gewesen, w e l c h e den Namen ^A/J^Jt (^Alrawasim) hatten und wenn wir gleich nicht wissen, in w e l c h e r Schrift d i e s e B ü c h e r g e s c h r i e b e n sind, so zeigt diese Nachricht doch, dass die A r a b e r zum T h e i l mit d e m S c h r e i b e n nicht u n b e kannt w a r e n u n d man darf wohl das , was die A r a b e r von d e m s p ä t e m B e k a n n t w e r d e n der S c h r e i b k u n s t unter sich berichten, nicht von allen v e r s t e h n ; sondern nur von d e n e n , welche in Iiidjas und zu M e c c a lebten. Vielleicht, dass es n u r von d e r Einführung d e r n e u e n Schrift, welche aus dem S y r i s c h e n entlehnt w a r und sich besser als die ü b r i g e n den A r a b e r n vielleicht b e k a n n t e n Schriftarten für die Arab. S p r a c h e p a s s t e , verstanden w e r d e n muss. Die A r a b e r s a g e n , dass die Schreibkunst von Enoch e r f u n d e n sei M e i d . I, 4 0 , aus w e l c h e r Meinung h e r v o r g e h t , dass sie die Erfindung d e r s e l b e n für sehr alt hielten, und b e i mehr e r n G e l e g e n h e i t e n w i r d berichtet, dass A r a b e r g e s c h r i e b e n und dass S c h r e i b e r für die Arab. Schrift g e w e s e n seien. In d e m L e b e n d e s Amru b e n - K e l t h u m (vor dessen Moallakah p. 7 1. 2 ) heisst e s : Als Amru b. Kelthum gehört hatte, dass Alnohman ihm gedroht h a b e , r i e f er einen S c h r e i b e r von den A r a b e r n und s c h r i e b an Nohman. H o d j r , d e r Vater d e s Amru-1'Kais soll bei seinem T o d e Briefe an seine Söhne g e s c h r i e b e n h a b e n vergl. das L e b e n des Amru-l'Kais vor dem Diwan p. 8 unt. Der König Almondsir b. Mäissemäi hatte dem Stamme T h a i S i c h e r h e i t s - S c h r e i b e n g e g e b e n Iiam. p. vi* v. 2. Es w i r d auch b e r i c h t e t , dass die A r a b e r weisse Stoffe glätteten und mit etwas bestrichen. Auf diesen Stoff schrieben sie das, was sie lange a u f b e w a h r e n wollten und L e b i d in d e r Moallakah v. 2 erwähnt die Schrift in Stein gehauen. In d e r Moallakah des Harets v. 6 7 w e r d e n schriftliche F r i e d e n s v e r t r ä g e e r w ä h n t , welche zwischen den S t ä m m e n Beer und T a g h i e b abgefasst waren. Ein gewisser S a i d b. Ahdi soll b e i m Nohman S c h r e i b e r für die Arab. Schrift g e w e s e n sein vergl. Kazwini Kosmographie p . Hf infr. Gewiss ist auch einiger Grund zu g l a u b e n , dass die Arab. S t ä m m e , w e l c h e Christen o d e r J u d e n w a r e n , w e n n g l e i c h ihr Christenthum oder J u d e n t h u m nicht von
138 grosser B e d e u t u n g g e w e s e n sein m a g , m e h r Gelegenheit hatten, mit Bildung, mit der Schrift und den Büchern b e kannt zu w e r d e n , als die heidnischen Araber. Chadidjah, die F r a u Mohammeds hatte einen Verwandten W a r a k a h b. Naufal, von dem gesagt wird , dass er die Bücher g e l e s e n und von den J u d e n und Christen gehört habe vergl. Abulf. Annal. T . I p. 28. Vom Omajjah b. Abi-Zalt w i r d erzählt, dass er die Bücher (wohl d e r J u d e n und Christen) g e l e s e n und die S e n d u n g des Propheten dort verkündigt g e f u n d e n habe. Aber aus Neid gehorchte er nicht und hoffte selbst d e r Gesandte zu sein Abulf. Ann. T . I p. 8 8 . conf. Ham. T . IV p. 6 3 2 . BemerW a n n die Poesie unter den A r a b e r n entstanden sei, übef^ie d a r ü b e r kann man nicht einmal eine V e r m u t h u n g wagen. DichtSie muss schon in sehr alten Zeiten entstanden sein l ) . Dass d i e s e s die M e i n u n g d e r A r a b e r selbst g e w e s e n sei, b e w e i meiner sen die V e r s e , w e l c h e sie aus uralten Zeiten anführen. Als Darsteld i e Ahditen kurz vor d e m Untergange d e s ganzen Volks Iung etc. z u ¡^j.gjjj V e r w a n ( J t e n , d e m Moahwijah b . B e e r nach M e c c a g e k o m m e n w a r e n u n d er aus ihrem zu langen Aufenthalte U n h e i l für sie f ü r c h t e t e ; a b e r aus F u r c h t die Pflichten d e r Gastfreundschaft zu v e r l e t z e n , es nicht w a g t e , zur A b r e i s e zu rathen , machte e r , um ihnen seine M e i n u n g zu v e r stehn zu g e b e n , V e r s e , w e l c h e seine b e i d e n S ä n g e r i n n e n Aldjiradatan genannt absingen mussten. Diese V e r s e , w e l c h e in d e m Commentar zum Gedichte d e s Ebn-Ahbdun a n g e führt w e r d e n vergl. (p. 6 4 ) , wenn sie gleich schwerlich acht s i n d , b e w e i s e n doch die Meinung d e r Arab. Schrifts t e l l e r ü b e r das Alter d e r Arab. Poesie unter den A r a b e r n . Die älteste Poesie bestand wohl nur in w e n i g e n V e r sen und man machte k e i n e vollständigen a b g e r u n d e t e n Gedichte Pocock. spec. p. 6 1 M e m o i r e s de l'Academie p. 3 5 1 . Sie sagten nur Gedichte , w e n n sie gesiegt oder sich g e rächt hatten (doch ist dieses nicht so zu verstehn, als w e n n sie ü b e r h a u p t keine a n d e r e Gedichte gesagt hätten). Als Quellen ü b e r die Eigenthümlichkeit d e r Poesie p. 353., nennt de S a c y ! ) die Hamasa 2 ) den Diwan Hodsail 3 ) 1) Man ist verschiedener Meinung über den, mit welchem die Poesie ihren Anfang genommen habe und mit welchem sie ihr Ende erreichte. Dies kann nur sagen, dass man vor jenem keinen ausgezeichneten Dichter gekannt habe, denn die Poesie war natürlich, viel älter und eben s o , dass man nach jenem keinen ausgezeichneten Dichter kenne.
139 das Citab Alaghani 4 ) das Buch jUaVifl i ^ J U * p. 3 5 4 iF. betitelt. Ü e b e r die Moallaka vergl. Notices et extr. des Manuscr. T . IV. W i e sehr die Poesie vor den Zeiten d e s Islam in Ehren w a r , kann man aus m e h r e r e n S a c h e n a b n e h m e n , welche ich in m e i n e r Darstellung d e r Arab. Verskunst angeführt h a b e p. 3 7 3 sq. vergl. Harir p. ffl 1. 8 schol. Da die Dichter diejenigen im Stamme w a r e n , d e n e n die F ä h i g k e i t d e r R e d e zu Gebothe s t a n d , so waren sie es, w e l c h e f ü r den Stamm als R e d n e r auftraten. So vertheidigten die Dichter Ahmru und Harets die Ehre i h r e r Stämme, i n d e m d e r König Ahmru b. Hind S c h i e d s r i c h t e r w a r in d e m Kriege zwischen B e e r und T a g h i e b . W e i l Moham. p. 16. Daher konnte man es nicht g e r n e sehen, wenn eiu Dichter zu einer f e i n d l i c h e n Parthei übertrat, weil durch seinen Uebertritt diese Parthei sehr viel gewann. Als die Koraischiten gehört h a t t e n , dass d e r Dichter Ahscha sich zum M o h a m m e d b e g e b e n wollte , gaben sie ihm 1 0 0 K a m e e l e , damit er es noch ein J a h r aufschiebe ib. p. 16. Die Probe, ob jemand ein Dichter sei, bestand darin, dass e r zu dem ersten Halbverse , w e l c h e n ein A n d e r e r gemacht h a t t e , sogleich einen zweiten zu ihm passenden fügte. Eine Probe dieser Art finden wir in dem Diwan d e s Amru-l'Kais ed. S l a n e p. f l . Es war schon früh eine poetische Unterhaltung nach d e r Reihe V e r s e zu machen. Als Ahkil b. Ohllafah ( e r l e b t e zur Zeit d e r Omajjaden) mit seinem Sohne und s e i n e r T o c h t e r eine Reise machte, unterhielten sie sich auf diese W e i s e vergl. Ham. 1f1 unt. Es war auch S i t t f , dass zwei m i t e i n a n d e r im V e r s e m a c h e n wetteiferten. B e i d e setzten sich auf b e s o n d e r e Sitze, i n d e m j e d e r einen V e r s hersagte , wozu d e r A n d e r e einen fügte. D e r es that, hiess Mosaksik Da a b e r dieses W o r t s p ä t e m Ursprungs (tA.^») ist, so ist vielleicht die Sitte erst später a u f g e k o m m e n vergl. Kam. unt. Die alten Dichter pflegten b a l d den Namen des zu l o b e n d e n Mannes im Reim 'aufzunehmen, b a l d nicht. J e n e s diente als Zeichen für das Gedicht vergl. Ham. Hf v. 2 . Die Gedichte w u r d e n auf den M e s s e n hergesagt. Amru b. Kelthum soll sein Gedicht auf d e r M e s s e zu Ohcats und zu Mecca hergesagt haben v e r g l . Amru-b.-Kelthum L e b e n p. 4 . In den altern Zeiten pflegten die Dichter zugleich
140 Rawi eines Andern zu sein cl. h. S i e bewahrten die G e dichte eines Andern in ihrem Gedächtnisse auf. Der Dichter ¿¿¡i Cothajjir soll der letzte Rawi gewesen sein. Harn. T . IV. p. 3 4 3 . E s scheint, dass diese Sitte abkam, als die Schreibkunst unter d e n Arabern gewöhnlicher geworden war. Das Geschenk, welches d e r Dichter bekam, führt den besondern Namen Djäisah ( 8 J J L > ) . vergl. Harir. p. 1 A . Mohahel, d e r Bruder des Colaib, d e r Onkel des Amru l'Kais b . Hodjr soll der Erste gewesen s e i n , welcher eine ihXyaS (ein längeres Gedicht) machte. Rasmus. Additam p. 11. E s wird von ihm g e s a g t : E r sagte darin seine L i e b e und sang darin das L o b d e r W e i b e r . . . und von ihm ging durch Erbschaft die Kunst vorzügliche Gedichte zu machen, über.« E s ist daher nur so zu verstehn , dass er zuerst längere Gedichte mit innerm Zusammenhange und Vollendung verfertigt habe. Ob dieses wirklich der Fall war oder ob die Grammatiker nur ein solches Unheil fällten, weil sie kein Gedicht dieser Art von einem ältern Dichter fanden, lässt sich nicht sagen. Von dieser Meinung ist wohl verschieden, wenn die Andern den Amru-l'Kais als den nennen, mit welchem die Poesie ihren Anfang genommen habe. Das Versmaas R e d j e s , ohnstreitig wegen seiner Leichtigkeit das älteste oder doch gewis eines d e r ältesten, wurde zuerst nur in wenigen V e r s e n angewendet. Der Grammatiker Abu-Ohbaidah sagt: » E s pflegte d e r Dichter von dem Redjes nur zwei oder drei V e r s e oder desgleichen zu sagen, wenn er ira K a m p f e war o d e r jemandem schmähte oder sich rühmte.« Nach Einigen soll Alaghlab Alihdjli d e r E r s t e gewesen s e i n , welcher das Versmaas Redjes in grössern Gedichten anwendete. Abu-Ohbaidah aber sagt dieses von dem später lebenden Alahdjadj l). Gesang. Der Verfasser des Buchs w'itfj ^««.Ji £ welcher Ebn-Raschik ist, hat ü b e r d e n Gesang d e r Araber gesagt, dass er in alten Zeiten zweierlei Art gewesen sei 1) w^-ÜI (Alnazb) 2 ) (Alsinad) 3) gjfrH (Alhesedj). Das Wort v_«aÄ.!t bezeichnet den Gesang d e r Kaineeltreiber und jungen Leute. D e r Verfasser des K a m u s sagt , es sei 1) In unaerm Werke: Darstellung der Arab. Verskunst Bonn 1830 haben wir Bemerkung über die Poesie der Araber p. 372—392. Dann über die Arab. Dichter p. 393 — 404. Dann über einige mehr bei den neuern Dichter vorkommenden Versarten p. 405— 465 und über einige Eigenheiten in der Dichtersprache p. 466—518 gemacht.
141 eine A r t G e s a n g z a r t e r , als d e r , dessen sich die K a m e e l t r e i b e r b e d i e n e n , um die K a m c e l e zum s c h n e l l e n G a n g e aufzumuntern. Ishak b . Ibrahim Almauzeli hat g e s a g t : es sei d e r Gesang, w e l c h e r d e n N a m e n ^ J J ' (Almaratsi) (viell e i c h t wegen d e r k l a g e n d e n T ü n e so genannt) führe und den Beinamen (Aldjenabi) dem Manne Djenab b. AhbdAllah genannt e r h a l t e n h a b e , weil d i e s e r ihn davon e n t l e h n t e . I b r a h i m s p r i c h t ohnstreitig von einer spätem Gesangweise, w e l c h e von j e n e r f r ü h e r n durch d e n Mann gewonnen sei und d a h e r d e n B e i n a m e n e r h a l t e n h a b e . E r hänge mit dem G e s ä n g e der K a m e e l t r e i b e r zusammen und g e h e aus d e m V e r s m a a s s e T h a w i l (J-j^Ip) h e r v o r 1). Das W o r t ¿ L * * J i (Alsinad) soll den schwerfälligen G e sang mit W i e d e r h o l u n g ( j ^ & y i j l 3 J ) ( v e r g l . K o s e g a r t e n ) b e z e i c h n e n mit vielen sanften T ö n e n ( o U i l i i jAÄJüt). E s hat 6 A r t e n a) Jj'Sfl (Altsakil Alawwal) mit s e i n e m ( C h a í i f ) b ) ¿li'JI Altsakil Altsani) mit seinem und c ) J - * J i ( A l r a m a l ) mit seinem Das W o r t ( A l h e s e d j ) ist das l e i c h t e I_äaä5» (Chafif), wozu getanzt wird, wozu man mit Pauken («-*•>) und B l a s e instrumenten ( j l o j * ) einherzieht, w e l c h e s in B e w e g u n g setzt und den E r n s t e n aufregt. E b n - C h a l d u n , w e l c h e r aus d e m B u c h e des E b n - R a schik m a n c h e s e n t l e h n t hat, sagt u n t e r a n d e r n : die A r a b e r hätten vor d e m Islam das M o d u l i r e n d e r S t i m m e b e i d e r Poesie G e s a n g genannt, wenn es a b e r statt gefunden h a b e bei der G o t t e s v e r e h r u n g o d e r e i n e r Art L e s e n (ohnstreitig r e l i g i ö s e r B ü c h e r ) (i^tjäil g^Äj j I SO hätten sie es J*A*äJi ( A l t a g h b i r ) genannt. D i e s e r N a m e wird v e r s c h i e d e n erklärt. E r ist d e r M e i n u n g , dass die gewöhnlichste Art des G e s a n g e s die l e i c h t e (\ JJCS? (^uXJi (Jä^Lj yi J.*^. " W e r die Wohlthat dem Unwürdigen spendet, der erfährt das; was derjenige erfährt, welcher die Hyäne in Schutz nahm.« Harir p . f H ]. 8. sq. Mohammed hat über die gastliche Aufnahme folgendes gesagt: W e r an Gott glaubt und das jüngste Gei'ichtj der ehre seinen Gast und sein Geschenk während des Tages und der Nacht; und die gastliche Aufnahme drei Tage und es ist ihm nicht erlaubt bei ihm zu bleiben, wenn er ihn hinausgehn heisse und was er aufgewendet hat für. ihn nach drei Tagen, • dieses ist Allmosen. Es hat Abu-Ohbaidah gesagt: Sein Geschenk wähl e n d seines Tages und seiner Nacht besteht darin, dass er dem Gaste, nachdem er ihn geehrt hat, drei Tage schenke, womit er an dem einen Tage und der Nacht vorbeigeht« Har. p. löf. Vor alten Zeiten war die Gastfreundschaft des Sadus berühmt. Der Kessel, womit der Fürst dieses Stanw mes Ahommus b. Ahjjasch, die Gäste aufnahm, war so gross, dass er zwei K a m e e l e - i n sich fasste. Als dieses! aufgehört hatte, sagte mian im Sprichworte » W i e der Kessel der Banu Sadus vorübergegangen ist vergl. Meid. 22, 106. Diejenigen a b e r , deren, gastliche Aufnahme berühmt w a r , sind sprichwörtlich geworden: Meid. 21, 133 sqq., Endlich zeigte sioh: auch Freigebigkeit darin, dass man seinem Nachbar ein Schaaf oder 1 Kameel gab, dessen Milch er ganz benutzte und das er zurückgab, wenn es aufgehört h a l t e , Milch zu •geben. Ein solches hiess Ham. 1A1) V. 5.
¿y
Oeiz.
Der Freigebigkeit steht der Geiz entgegen und wie sehr derselbe bei den Arabern gehasst w a r , sieht man aus den vielen Sprichwörtern, in denen der Geiz auf verschiedene W e i s e beschrieben und der Geizige getadelt wird. Diese Schilderungen sind theils allgemein , theils sind sie von bestimmten Personen entlehnt. Meid. 2 2 , 3 4 3 wird vom Geizigen gesagt : "Er ist gleich dem Feuer des F e u e r - würmchens weil man bei dem Scheine desselben nicht •sehn und an der W ä r m e desselben sich nicht erwärmen : kann oder weil man es in der F e r n e nicht sieht, indem ¡die Edlen auf den' Anhöhen Feuer anzuzünden pflegten, um die W a n d e r e r zur gastlichen Aufnahme einzuladen. Cap. 26, 8 8 heisst es* »Er zündet Feuer auf einem harten
149> Boden an, wo kein W a n d e r e r ist.«' C a p . 23', 3 5 3 . • »Sein Stein trieft nicht« d. h. er e r q u i c k t nicht. Cap t 2 3 , 6 1 8 . »Es fällt aus' s e i n e r H a n d kein S e n f k o r n « ' d-. Ii. a u c h das Kleinste b e h ä l t - e r f ü r sich. Cap. 2 5 , l 6 l . > » E i n e r dess«iv T o p f rein ist.« Dieses b e z i e h t sich auf die • Sitte dass, w e n n jemand einen T o p f g e l i e h e n hatte* er; darin zum D a n k e etwas B r ü h e aurückliess. '¡Cap. 23,' 6 8 . »Er entfernt nicht d e n K u m m e i " e i n e s JVJens'cheti i n d e m er dazu d e n - w e i s s e n 1 S c h m u t z seines Auges .anwendet« d. h. Er will nicht dasihm U n n ü t z e v e r w e n d e n , um jenem w o h l z u t h u n . Cap. 2 8 , 1 5 2 " E r legt d e r Ratte in seinem Hause einen Z a u m an« d . h . er ist so geizig, dass er nichts missen will, a u c h nicht einmal d a s , was er n i c h t b e w a h r e n kann. Cap. 11 , 2 6 wird ein Geiziger mit einem F e u e r z e u g e verglichen, welches d e r hat, d e s s e n Hand a b g e h a u e n ist, weil ein solcher keinen' F u n k e n h e r a u s l o c k e n kann. Ein gewisser M a n n 'hatte d e n ' N a m e n M a d e r e r h a l t e n Meid. 2, 1 4 0 , weil man von ihm sagte, dass e r mit seinem e i g n e n U n r a t h e das W a s s e r verunreinige, wovon seine K a m e e l e sich satt g e t r u n k e n hatten, : damit k e i n e r n a c h - i h m das W a s s e r b e n u t z e n konnte. - V o n e i n e m gewissen Cosah sagte «man, e r sei so geizig gewesen,' dass er d e n H i n t e r n seines H u n d e s gebrannt' habe, damit e r nicht belle u n d d e n M e n s c h e n s e i n e n ' A u f e n t h a l t v e r r a t h e M e i d . 2, 178. E s heisst im S p r i c h w o r t e » v e r a c h t e t e r als d e r die Milch saugt,« nemlich wenn gemolken w e r d e n soll, damit n i e m a n d d e n T o n d e r in das Gefäss f a l l e n d e n Milch h ö r e u n d um etwas bitte. Einige thaten dieses wohl w ä h r e n d d e r Nacht, d a h e r heisst es im f o l g e n d e n satyrischen Verse: ' ' CjetjOt • \iioL jjf (joljjJi «»iüt ¡i > • » E r saugt bei g l ä n z e n d e m M o n d e , o d e r Katze, wölchfc bei jungen Mäusen ü b e r n a c h t e t « Diw. Hods. D e r j e n i g e wird schon f ü r geizig g e h a l t e n , w e l c h e r , wenn er um gastliche A u f n a h m e g e b e t e n w i r d , sich zu' entschuldigen s u c h t , d a h e r heisst es M e i d . 2* l 4 l »geiziger als d e r , w e l c h e r sich entschuldigt.« Die T r e u e in E r f ü l l u n g e i n g e g a n g e n e r V e r p f l i c h t u n g , Treue, sei es in V e r s p r e c h u n g e n , sei es auf a n d e r e W e i s e , " w u r d e ^® u l o s l ß ' von d e n A r a b e r n s e h r hoch geschätzte Es heisst M e i d . 2 6 , 135. »Das V e r s p r e c h e n des Edlen ist eine grössere V e r ^ pflichtung als die S c h u l d des S c h u l d n e r s , « d e n n der• E d l e e r f ü l l t sein V e r s p r e c h e n Meid.' 25, 6. A u c h b e l o h n t Gott
150 die T r e u e , denn Meid. 2 6 . 6 8 heisst e s , »die Treue hat bei Gott einen Platz.« Derjenige a b e r , welcher sein V e r sprechen nicht erfüllt, ist der, a u f w e i c h e n man sich nicht verlassen kann Meid. 22, 6 6 . Es sind diejenigen, welche mit Aufopferung die Treue halten, durch das Sprichwort erhalten und von Dichtern gepriesen werden. Es heisst ?L B. » T r e u e r als Samuel.« Dieser S a m u e l , ¡ein J u d e , hatte von Amm^ l'Kais, da er zum Griechischen Kaiser geflohen war, kostbare Panzer zum Aufbewahren erhalten. Als Amru l'Kais gestorben w a r , verlangte ein König von Syrien die Panzer. Samuel verweigerte in seiner Burg belagert sie und jener König drohte deswegen mit der Ermordung des Sohnes vom Samuel. Da nichts desto weniger Samuel bei der W e i g e r u n g beharrte, so erfüllte der König auch seine Drohung. Der König rousste von seiner Belagerung abstehn, und Samuel übergab die Panzer auf der Messe zu Ohcats den Erben des Amru-l'Kais, Ausserdem ist die T r e u e des Auhf b. Mohallem, des Alharits b. Thsalim, der Mutter des Djaiuil, des Abu-Hanbal vom Stamme T h a i , des Harits b. Ahbbad, des Ghomaah, der Focaihah zum Sprichworte geworden vergl. Meid. 26, 9 3 — 100. Derjenige a b e r , welcher sein Versprechen nicht e r füllt, wird mit einem Blitze verglichen, worauf kein Regen folgt Meid. I, 23, 23, 4 0 0 , oder mit einem S k l a v e n , den man seinem W i l l e n überlässt Meid. 18, 9. Es ist gesagt* dass, wenn man sein Versprechen nicht halte, dies die Pest der Tugend sei Meid. 1, 2 6 9 . J a , wenn jemand treulos gehandelt hatte, so pflegte man ein Feuer anzuzünden und dabei auszurufen: »Ein gewisser hat treulos gehandelt« Ham. VA* v. 1. Bei Rasmussen in den • Additament. p. vo finden wir noch das Besondere, dass, wenn jemand gegen seinen Nachbar treulos gewesen w a r , dieses F e u e r zur Zeit der Wallfahrt auf dem Berge Aschchab, nahe bei Mecca, angezündet sei p. vo und dabei wurde es ausgerufen. Ein W e i b aus dem Stamme Haschern soll folgenden Vers gesprochen haben: jli jvXiilj LJ iXijJ l i y b OjHj fJL» u£JL$J ^li » W e n n du umkömst, so hast du doch keinen Ungehorsam gekannt und uns ist wegen Treulosigkeit kein F e u e r angezündet.« Eine Mutter sagts von ihrem Sohne. Lob, Ruhm, Schande. Schande. Die Araber sind nach Lob und Ruhm sehr begierig,
151 Es pflegten daher die alten A r a b e r , um dem Ruhm ihrer Abstammung zu streiten und wendeten sich deswegen an einen Schiedsrichter. Als Preis setzte man Kameelet ! " S a kämpften Ahbbad b. Auf-Alcalb und Mahbad b. Nadblah bv Alascbtar der Fakahsite mit einander und wendeten sich an d e » Dhamrah b« Dhamrali als S c h i e d s r i c h t e r , indem sie 100 Kameele ausmachten; :Dhamrah entschied f ü r d e n Ahbbad;weil xliöser ihm h u n d e r t Kameele als GeSchenk;, : wenn ei" i h m d e n Preis zuerkenne, versprochen hatte vergib-Hainj* Iii v. 2. Auch fand ein-Wettstreit zwischen dem Stamme d e r Banu-Fesarah und d e r Banu-Helal statt, wobei auch' h u n d e r t Kameele als Kampfpreis festgesetzt wurden Meid. 2, 140. Eben so viele Kameele werden auch in eitlem Wettstreite zwischen den Alkahkah b. Mahbad und' dem' Chaled b. Ribih festgesetzt Meid. 24, 65. Berühmt ist d e r Wettstreit zwischen dem Ah mir b. Althofail und dem Ahlkamah b . Ohlatsah vergl. Harir. p. Flf schol. Als vollkoro-' men wird d e r Ruhm angesehn , wenn derselbe theils von d e n Vorfahren ererbt, theils erst erworben ist vergl. Amru b. Geltum Moall. v. 40. Sie suchten besonders d u r c h Freigebigkeit und Wohlthun Lob und Ruhm- zu e r w e r b e n ; daher heisst es Meid. 24, 4 4 0 »Wer: seine Reichthümer gering achtet, d e r macht sich geehrt« Meid. 2 3 , 5 6 7 und' der Ruhm bestand in dem Lobe durch Dichter o d e r das« d e r Name im Sprichworte fortlebte. > Aber auch durch e r h a b e n e T h a t e n soll man sich E h r e ' und Ruhm erwerben Meid. 16, 4 2 ; denn es' heisst: »wer Lob kauft wird nicht betrogen« Meid. 2 4 , 4 7 8 . Die-erhabenen T h a t e n bestehen in Tapferkeit und im Schutze d e r Nachbarn, d i e n t e n und Familie; daher es in»'.Sprichwort« 1 heisst: »Das Ansehen ist in d e n Vorderhäaren- d e r Pferdeic d. h.,-dass jeder gleich bereit, s e i , sein Rossnaiu besteigen und seine Ehre zu schützen Meid. 1 8 , 292. Auch'; selbst' in der Armuth Söll man seine E h r e nicht • verletzen, denn' es heisst im Sprichworte Meid; 1 7 , 4 . »Der Durst 1 mit E h r e ist besser als Sättigung mit Unehre.« »Verachtet ist derjenige, welcher aus Geiz am Spiel keinen T h e i l nimmttf Meid. 2 3 , 5 0 1 ; besonders wenn er beim Essen , zu d e m er nichts beigetragen hat s das Doppelte verzehrt Meidi 23, ! 502. Auch hält man den für geizig, welcher auf d e r Reise m i t seinem Vorrathe sich absonderte und A n d e r n nicht; rpittheilte Harn. Ivf v. 1. Man soll nicht wegwerfen, d e n n '
152 w e r sich zum Knochen macht, den fressen die Hunde« und "wer sich selbst nicht ehrt, wird von Andern noch weniger geehrt« Meid. 2 4 , 5 1 9 , 611. Man solle sich durch ein würdevolles Betragen Ehre erwerben Meid. 26, 127 und nie wegen eines kleinen Vortheils seine Ehre verletzen Meid. 18, 2 7 8 ; doch soll man auch Andere ehren, weil wir sonst nicht geehrt werden; Meid. 24 , 453. W o l l t e der König jemanden ehren, so liess er ihm ein rothes Zelt' aufschlagen. Citab-Alaghani unter dem Titel Mohafir AbuAhmru. Auch war es schon eine Ehre , wenn man für jemand ein besonderes Zelt aufschlagen Hess. Amru b. Kelth. vita p. Ö infr. Auch ehrte der König jemand dadurch, dass er ihm ein kostbares Gewand schenkte. Chrestom. mea gram, hist. fl sqq. »Verachtet wird besonders d e r , welcher Gastfreundschaft und Wohlthun nicht übt« Meid. 23, 4 9 9 ff. »Das Lob ist für eine Beute zu achten, der Tadel für eine Schuld« Meid. 6, 139. »Der Schande müssen wir aber den Tod vorziehn« Meid. 24, 287, 289, 336, 374. In den ältesten Zeiten war es wohl Beschimpfung die Nase abzuschneiden, vergl. Meid. 23, 498. 7, 9. Es scheint aueh, dass man ein Brandmalil vor. die Stirne brannte Harn. Ii v. 3. In Medina war auf dem Markte ein O r t , wo man der Schande wegen ausgestellt wurde Ham. M v. 3 unt. S p ä t e r lies« man Peitschenhiebe geben und verkehrt in der Stadt h e r umführen Ebn-Ghallik. Nr. 436. Vita Timuri T. I p. 2 5 6 ed. Manger. Gulistan p. 5. Wenn ein Mann bei dem Stamme Banu~rHarits sich feige benahm , so verschleierte sich keine Frau vor ihm, er ward nicht zur Berathung gezogen, mannahm keine Rücksicht auf ihn und er ward nicht eingeladen Ham. Po 1. 5. Der Frauen Ruhm bestand vorzüglich darin , dass sie viele edle Söhne gebohren hatten. Solcher Frauen Ehre ist sprichwörtlich geworden Meid. 2 5 , 1 0 3 — 1 0 7 . Ihre Schande bestand darin, wenn sie sich mit Sklaven abgaben Meid. 7, 3 9 oder mit Gewalt gezwungen wurden . einem Manne genug zu thun Meid. 7, 123. AberglauBei dem Zustande ihrer geistigen Bildung und bei der ben. regen Phantasie der Araber ist es nicht zu verwundern, dass die Araber sehr dem Aberglauben ergeben sind. Indem ich den Aberglauben, der mit den Dingen, von denen in der Folge die Rede sein wird , zusammen h ä n g t , bei
153 dieseh erwähnen w e r d e , will ich hier das mehr allgemeine anführen. Kazwini in s e i n e r Kosmographie P. 1' pi 4 0 berichtet, dass d i e : A r a b e r d e r s ü d l i c h e n Himmelskugel m a n c h e r l e i Nutzen zuschriebe^. Es w ü r d e zu weit führen • w e n n ich alles dies, was auf A b e r g l a u b e n beruht, hier anführen wollte.' Ich will n u r b e m e r k e n , dass sie glauben, wenn ein Geschöpf schwier gebühre und in diesem Zustande zu d e r s ü d l i c h e n Himmelskugel und zu dem Gestirne Alsohail J^-wJI hinaufb l i c k e , es augenblicklich zur W e l t b r i n g e . Kazwini ist d e r Meinung, dass diese Dinge d a h e r rühren, w e i l - d e r s ü d lichen Himmelskugel und dem Gestirne Sohail eine Eigenschaft sei, w e l c h e H e i t e r k e i t u n d F r e u d e h e r v o r b r i n g e n . • Die A r a b e r glauben, dass, w e n n die Frau, d e r e n K i n d e r nicht am L e b e n geblieben sind, auf den Leichnam eines treulos getödteten Edelraüthigen tritt, i h r e K i n d e r am L e b e n b l e i b e n w e r d e n . Djeuhari führt den V e r s des Bischer a n : die W e i b e r , d e r e n K i n d e r gestorben s i n d , treten auf ihn, i n d e m sie sagen : W i r d nicht auf d e n Mann ein Mantel ge± worfen (weil man die getödteten E d l e n mit kostbaren G e w ä n d e r n zu b e d e c k e n , pflegte) Rasmuss. Additam :pj-vl\ !> Dass die A r a b e r an Zauberei g l a u b t e n , - w o v o n : d e r a l l g e m e i n e Name (Rokjah) ist, b e w e i s e n m e h r e r e Dinge, von d e n e n einige b e i d e r L i e b e und anderswo genannt sind. M a n b e d i e n t e sich dazu mancherlei D i n g e , wie M u s c h e l n und G l a s p e r l e n etc. Da die L e x i k o g r a p h e n die B e d e u t u n g d e r einzelnen Namen wohl selbst nicht genau k a n n t e n , so haben sie auch oft nicht a n g e g e b e n , zu w e l c h e r A r t von Z a u b e r diese Dinge gebraucht w u r d e n und aus: diesem 1 Grunde ist es uns, dies zu thun, nicht i m m e r möglich.' W e n n die S a c h e von W e i b e r n -angewendet w i r d b so ist in den meisten F ä l l e n wohl anzunehmen, dass sie es w e g e n L i e b e thaten. So heisst Xäjj ( S a r k a h ) eine Muschel, d e r e n sich die W e i b e r zum Zauber bedienten, ¡C*a0> (Hinnamah) e b e n eine solche. Auch (Zadhah) ist auch d e r Name e i n e r solchen Muschel oder Glasperle. Das W o r t 5C~Jas (Fatlisah) scheint eine solche zu sein , womit man j e m a n d bezaubert. Man sagt nemlich X^IajJi^ xwhft.lLi «j\X:>l. W e n n die A r a b e r wollten, dass ein Pfeil nicht tödten sollte, so pflegten sie ihn mit einem Zauber zu b e l e g e n ; wenn sie a b e r wollten, dass er tödtete, so thaten sie dieses nicht Iiam. M unt. Man wendete gegen S c h l a n g e n , Krank-
154 heilen und. andere Uebel Zaubermittel an. Ein solches hiesä Später wendete man dazu Sprüche des Koran's an. W e i l im Leben Mohammeds p. 94 hat auch über einen Zauber berichtet, wodurch Krankheit hervorgebracht wird und dass auch bei den Arabern die W e i b e r sich mit Zauberei besonders in Liebessachen abgaben, sieht man daraus, dass eine Zauberin Nourah geheissen haben soll (Kam). Später wurde es auch zur Wissenschaft erhoben. Hadji-Chalifah Nr. 7 0 5 3 . Man glaubte, dass man den Kameelen die Milch verfluchen könne. Antara Moall. v. 22. Mohammed hat drei Dinge ohnstreitig als Aberglauben g e l e u g n e t , nemlich das das und das Jtto. Reiske, welcher in den gelehrten Anmerkungen zum Tarafah p. 121 diese Dinge anf ü h r t , ist über die Bedeutung des Wortes ^ n n g e w i s s . Djeuhari sagt a b e r in den Worten Mohammeds, welche die Tradition uns aufbewahrt h a t , dass es das Uebergehn einer Sache in die a n d e r e , Ansteckung bei d e r Krankheit bezeichne. Es kann also nicht als mit dem Aberglauben zusammen hängend betrachtet werden vergl. Har. p. fft". Das Wort XrflP bezeichnet aber den Vogel, worin die Knochen des Getödteten, der nicht gerächt w u r d e , sich versammeln sollen und wovon bei dem Tode die Rede ist. Das Wort JÄ«Ö aber bedeutet den Glauben der Arabeiy dass der Schmerz, welchen der Mensch beim Hunger fühle, von dem Bisse einer Schlange herrühre. Die Araber pflegten sich in zweifelhaften Fällen Rath zu holen bei den Pfeilen , welche in der Hand des Abraham l ) in dem Tempel zu Mecca gewesen sein sollen Abulf. Annal. T. I p. 152. Diese waren nicht mit F e d e r n versehn and hatten keine Spitze. Es waren drei Pfeile. Zwei waren beschrieben, d e r eine mit den Worten ¿ j "es 1) Pocock in der specim. historiae p. 99 berichtet, dass vor dem Hobäl sieben Pfeile gewesen wären, w e l c h e auch zu diesem Zweoke gebrauoht w u r d e n ; doch zweifelt er an der Richtigkeit seiner Handschrift. Er meint, dass vielleicht Hobal und Abraham die nemliche Person sei. Dieses glaube ich nicht. Ich bin vielmehr der Meinung, dass, wenn die Saohe sich wirklich so verhält, beider um Rath gefragt w u r d e n , indem d i e j e n i g e n , welch« dem A b r a h a m mehr Vertrauen s c h e n k t e n , sich an ihn wendeten; die aber dem Hobel mehr zutrauten , bei ihm das Loos befragten. Der Tempel zu Meeca scheint absiehtlioh so gewesen zu sein, dass j e d e r A r a b e r , welches Glaubens er auch sei, ausgenommen J u d e n und Christen, für seinen Glau r ben etwas fand. Es ist dieses eine alte S i t t e , welche schon von Ezechiel (Ezech. 2 1 , ' 2 6 ) beim Könige von Babylonien erwähnt ist. Pocock spec. p. 3 1 8 .
155 hat mir mein H e r r befohlen,« der a n d e r e ¿ j ¿ I f r i »ös hat mir mein H e r r verbothen« (dies setzt Schreibart voraus} und d e r Dritte ohne Schrift. W e n n d e r erste herauskam, so thaten sie das, warum sie gefragt hatten, wenn d e r zweitem so liessen s i e i e s ; kam aber der: dritte^ so fingen sie wieder zu ziehen an.- Es sollen -aber nach Andern weisse Kiesel-* steine gewesen sein, worauf diese W o r t e geschrieben waren Harir. p. f'f iufr. Bei Rasmussen in den Additament. p. 1v finden wir über die Sache uns ausführlicher unterrichtet. W e n n die Araber über etwas sich : stritten oder bei einer Heirath oder einer Sache, welche sie unternehmen wollten ; a b e r nicht wussten, wie die Sache s e i , so nahmen sie die Pfeile, worauf stand: T h u e oder t h u e n i c h t ; G u t oder B ö s e ; L a n g s a m oder S c h n e l l . Beim Streite unter zweien wendeten sie zwei weisse Pfeile a n , worauf nichts stand. Sie liessen sie sich herum bewegen und der,. dessen Pfeil herauskam, hatte Recht. F ü r den Aufenthalt zu Hause und auf der Reise waren zwei Pfeile. Sie gingen nun zu dem Küster eines Götzen und sagten: »O Gott! d e r Pfeil von beiden, welcher zum Guten ist, den lass für den Mann herauskommen.« D e r Mann war aber zufrieden mit dem, welcher herauskam. • W e n n sie über die Abstammung eines Mannes zweifelten, so ü b e r l i e s s ' m a n die Entscheidung zwei Pfeilen, von denen d e r eine r e i n , der andere m i t F e d e r n beklebt war. W e n n der erste h e r a u s k a m , so nahmen sie ihn zu sich auf als den i h r i g e n , kam der a n d e r e , so verleugneten sie ihn. : Als Mohammed sich d e r Stadt Meecabemächtigt hatte, Hess er diese Pfeile entfernen. Die Sache ist auch im Koran Sur. 5, 4 verbothen. Aus Meidani T. II p. 2 3 0 sieht m a n , dass die A r a b e r - vor Mohammed diese Pfeile auch auf d e r Reise bei sich, führten und in zweifelhaften Fällen befragten. Der König Alnohman pflegte auf die Messe von Ohcats eine Carawane zu schicken und b e fragte, da Albarradh und Ohrwah bei ihm waren, wem e r sie zu führen übergeben solle, damit sie sicher durch die Arabischen Stämme käme. Albarradh both sich dazu a n ; allein Ohrwah wiederrieth es dem Könige und erboth sich die F ü h r u n g zu ü b e r n e h m e n . D e r König übergab sie d e m l e t z t e r n , worüber Barradh erzürnt dem Ohrwah folgte und ihn zu tödten beschloss. Allein da er in seinem Eutsclilusse noch zweifelhaft w a r , befragte er die Loose und da es Ohrwah sah und ihn um die Sache b e f r a g t e , sagte er es
156 ihm offen. Da O h r w a h d e r M e i n u n g war, d a s s d e r A n d e r e es nicht k ö n n e u n d d i e s e s ä u s s e r t e , so v o l l b r a c h t e B a r r a d h d a d u r c h g e r e i z t , d i e T h a t s o g l e i c h u n d f ü h r t e d i e Kar-» m e e l e fort. "WahrsaD ' e W a h r s a g e r e i 1 ) war; s c h o n in d e n ältesten Z e i t e n gerei, bei- d e n A r a b e r n im G a n g e u n d es g a b M ä n n e r und Frauen,m ' t geriete" w e ' c ^ e derselben abgaben. D e r a l l g e m e i n e IName d e r s e l b e n ist W a h r s a g e r und üÄiK W a h r s a g e r i n , ' w e l c h e s ohnstreitig mit d e m H e b r ä i s c h e n zusammenhängt. Ihre S p r ü c h e sind r h y t h m i s c h . S o soll d i e T h t f r a i f a h d i e F r a u (nach A n d e r n die T o c h t e r ) d e s A h m r u b . A h m i r M o s a i k i j a h , d i e eine war , i h r e m M a n n e d e n D u r c h b r u c h . d e s T e i c h e s , in d e s s e n F o l g e er aus J e m e n a u s w a n d e r t e , mit f o l g e n d e n W o r t e n geweissagt haben : *..»_!} (i£JL.$J Q ! ( j w ^ l j « L » l h Jtj j j - A J I ^ u J ü L J i D U j J t j J { U S a «Ul. "Bei dem Lichte und der F i n s t e r n i s s , b e i d e r E r d e u n d d e m H i m m e l ! die B ä u m e g e h n tu. G r u n d e und d a s W a s s e r w i r d w i e d e r w e r d e n , wie es in d e r f r ü h e r n Z e i t w a r « v e r g l . E b n - A h b d u n von D o z y p. 9 9 . M e m o i r e s d e l ' A c a d e m i e T . 4 8 , 6 3 4 , 6 9 3 . Dass d i e W a h r s a g e r b e r ü h m t waren, s e h e n wir aus e i n e r G e s c h i c h t e * w e l c h e b e i E b n - A h b d u n p . 111 f. e r z ä h l t ; w i r d . D i e Hindy d i e M u t t e r d e s M o a h w i j a h b< A b i - S o f j a n w a r z u e r s t an d e n Alfacih b. A l m o g h i r a h v e r h e i r a t h e t . D a d i e s e r sie i m V e r d a c h t h a t t e , sich mit e i n e m a n d e r n M a n n e a b g e g e b e n zu h a b e n , entliess er sie zu i h r e m V a t e r . Die Leute sprachen viel d a r ü b e r , w e s w e g e n i h r V a t e r in sie d r a n g , ihm die ; W a h r h e i t zu sagen. S e i e s wahr, was er s a g e , so w o l l e er ihn d u r c h j e m a n d tödten l a s s e n , sei es a b e r n i c h t w a h r , so wolle er mit i h r zu e i n e m W a h r s a g e r in J e m e n g e h n , dass dieser die Sache entscheide. Als d e r A n d e r e seine B e h a u p t u n g nicht b e w e i s e n k o n n t e , g i n g e n sie zu e i n e m W a h r s a g e r in J e m e n . Als aber die T o c h t e r beinahe angelangt über die Geschicklichkeit des W a h r s a g e r s Zweifel o O h e g t e , p r ü f t e ihn ihr Vater. D a die P r ü f u n g zum V o r t h e i l e d e s W a h r s a g e r s ausfiel u n d d i e s e r d i e Hind f ü r u n s c h u l d i g e r k l ä r t hatte, v e r w e i g e r t e s i e w i e d e r zum Alfacih zu g e h n , h e i r a t b e t e d a n n d e n A b u - S o f j a n und g e b a h r d e n M o a h wijah.
1) Tochfat-Ichwan etc. p. P l f
157 Die ß o k j a h T o c h t e r d e s Djoscham b . M o a h w i j a h ging zu e i n e r W a h r s a g e r i n in d e m Orte Dsu l ' C h a l a z a h (in J e m e n ) , um sie ü b e r das zu b e f r a g e n , was sie g e b ä h r e n w ü r d e . A u c h diese giebt eine Antwort in R h e i m e n M e i d . 18, 1 2 3 . Indessen sieht man aus a l l e n d i e s e n , dass sie k l u g e r W e i s e nicht ganz S p e c i e l l e s sagten. M e m o i r e s de l'Academ. X L V I I I p . 6 3 8 . Ein b e r ü h m t e r W a h r s a g e r w a r vor M o h a m m e d s Zeit Sathih vom S t a m m e Dsib. Harir. p. Iw infr. Er soll zur Zeit des J e m a n e n s i s c h e n Königs Kabiah b. Nazr g e l e b t haben ib. p. 7 0 8 . Dieser soll im K ö r p e r k e i n e Knochen g e h a b t haben, mit dem Gesichte auf der Brust ohne G l i e d e r . Neben d i e s e m w i r d S c h i k k , d e r n u r eine halb m e n s c h l i c h e Gestalt gehabt h a b e n soll, genannt. In d e n M e m o i r e s de l'Acad. ib. p. 7 2 0 l e s e n w i r aus dem B u c h e vjUi": Als die T h o r a i f a h , T o c h t e r d e s Ahmru b. Ahmir, d e m T o d e n a h e war, w u r d e n zu ihr S c h i k k und Sathih g e b r a c h t , d i e in d i e s e r Zeit g e b o h r e n w a r e n . Als sie d e n M a n g e l in i h r e r k ö r p e r l i c h e n Gestalt erkannt h a t t e , habe sie in d e n M u n d d e r s e l b e n gespuckt und ihnen zu g e h o r c h e n den Genien b e f o h l e n . Man e r k l ä r t aus d i e s e r S t e l l e , dass d i e A r a b e r g l a u b t e n , d i e Gabe d e r W a h r s a g e r k u n s t könne auf d i e s e W e i s e von einer Person auf A n d e r e ü b e r t r a g e n w e r d e n u n d dass die W a h r s a g e r d u r c h Genien in d e m , was sie sagen mussten , unterrichtet w ü r d e n . S c h i k k soll nach s e i n e m T o d e S ö h n e hinterlassen h a b e n ; S a t h i h a b e r in d e m J a h r e , als M o h a m m e d g e b o h r e n w a r d , g e s t o r b e n sein. Beide sollen 3 0 0 J a h r e g e l e b t h a b e n . Nach A b u l f e d a soll Sa* thih ü b e r die Geburt M o h a m m e d s dem A h b d - A l m a s i h , w e l c h e r d u r c h Noman b. A l m o n d s i r geschickt w a r , v e r k ü n d i g t h a b e n . G a g n i e r de vita Moham. p. 3. E b n - C h a l l i k a n Nr. 2 1 2 Harir p. IVA. A b u L'Ahla e r w ä h n t in einem V e r s e einen b e r ü h m t e n W a h r s a g e r in N e d j r a n Afah d e n Djorhomiten. Als A h b d - A l m o t h t h a l i b den B r u n n e n S e m s e m g e f u n d e n hatte, bestritt man ihm dessen Besitz. Um den S t r e i t zu schlichten, w e n d e t e man sich auch an eine W a h r s a g e r i n d e r B a n u - S a h d , die auf dem Rücken des G e b i r g s Ghaswan wohnte, wo T h a j e f l i e g t n e b e n dem S t a m m e Hodsail. vergl. K o s m o g r a p h . des Kazwini p. /v\ Als d e r S t a m m Asad vom Hodjr, dem V a t e r des Dichters A m r u - l ' K a i s , noch e i n e T a g e r e i s e von T e h a m a h entfernt war, weissagte ihnen d e r W a h r s a g e r Auhf b. Rabiah etc. den T o d des Hodjr in d u n k e l n R e i m e n und b e w o g
158 sie dadurch ihn plötzlich zu überfallen, vergl. Diwan Amrul'Kais. p. 1. Doch hatten die Banu-Asad und einer von denen (da nach einer andern Nachricht Hodjr gefangen genommen sei) die Vögel befragt, ob er getödtet werde ib. p. A 1. II. Wenn dieser die Vögel aufjagte, um aus deren Fluge gute oder böse Vorbedeutungen zu ersehn, hiess er indem der allgemeine Name Ouie war Iiam. efo v. 1 sch. Merz. Man pflegte die Vögel durch Werfen mit Steinen oder durch Geschrei aufzuscheuchen. Flogen sie rechts, so sah man darin ein gutes Vorzeichen, flogen sie links, ein böses. Har. flv sch. Der Wahrsager pflegte dann auf der Erde mit dem Finger zwei Striche ( J a s » ) zu machen, um darnach den Vogelfiug, ob er glücklich oder unglücklich . s e i , zu beurtheilen und man nannte ihn deswegen vergl. Djeuh. s. v. J a » Es scheint, dass die Wahrsager auch , indem sie Linien auf die Erde zogen, weissagten. So . heisst es im Commentar zu Meid. G. V, 111. »Der Ursprung in diesem ist, dass jemand, wenn ihm eine Sache überkommt , zum Weissager geht. Dieser zieht für ihn Linien auf der Erde , woraus er zu entdecken sucht, was er vorhat.« Wenn nun derjenige , welcher die Vögel aufgejagt oder die Striche auf der Erde gezogen hat, in diesem oder jenem etwas sieht, was ihm nicht angenehm ist, so pflegt er zu sagen: ¿jW^' oder nach einem andern Berichte QW^ CJ1"*11 beiden Linien zeigt die Sache schnell an!« (doch wird nach Einigen das Verbum mit den Vokalen des Imperativ, nach Andern des Praeteriti ausgesprochen) Meid. 1 3 , 127 scliol. Es hat auch Wahrsager gegeben, welche aus der Beschaffenheil der Glieder und den Gesichtszeichen zu weissagen pflegten. Dieser hiess und es heisst daher Meid. 18, 165 im Sprichworte c^Ja«»-^ "Du bist auf den Kundigen gestossen« vergl. Djeuh. unt. Diese Art Wahrsager haben mit denen, welche heiss>en und von denen früher gesprochen ist, viele Aehnlichkcit. Auch ans den Linien der Hand pflegte man zu weissagen Ham. p. 40 v. 1 sch. Eine andere Art zu weissagen, wird dadurch bewirkt, das man mit Kieseln wirft und es scheint, dass man aus der Art des Fallens das herausbrachte , was man wissen wollte. Ein solcher Wahrsager hiess (jjjLk PI. ^ ¿ k , eine solche Wahrsagerin ÄJ^Lb PI. Dass indessen es auch
159 Leute gab, die nicht an Wahrsagerei glaubten, sieht man aus dem Verse des Lebid, den Djeuliari anführt: U O ^ i j ^ L ^ L ¿ ^ J l «jyOü- U »Bei deinem L e b e n ! nicht wissen die mit Kiesel wei'fenden und nicht die, die Vögel aufjagenden Wahrsagerinnen das, was Gott thun w i l d « Har. p. P'v. Es ist aber dieser Vers wohl nach der Zeit des Islams g e d i c h t e t , als Lebid Mohammedaner war. Man bediente sich auch der Wahrsager, um einen Dieb ausfindig zu machen. Bei Meid. 18, 103 wird erzählt, dass, wenn der Dieb in dem Hause sei, die Bewohner desselben sich versammeln und in einen Kreis herumtreten mussten. Der Wahrsager nimmt einen Krug zwischen seine beiden Zeigefinger, spricht Worte des Zaubers aus und blaset zugleich, indem er den Krug herumdreht. W e n n er an den k ö m m t , welchen er für den Dieb h ä l t , so hält er still. Das Sprichwort, welches sich auf diese Weise bezieht, heisst: jto L\S> »Ueber diesem hat sich d e r Krug herumgedreht.« Es braucht das Sprichwort derjenige , welcher um ein« Sache befragt, so viel sagt, als er weiss. Der hiess. Dieses Wahrsager erhielt ein Geschenk, welches Geschenk hat Mohammed verbothen Harir p. 1a schol. Indessen ward dadurch dem Bestohlenen nicht viel genützt, denn es heisst im Sprichworte: »was der Dieb zurückgelassen hat, hat der Wahrsager genommen.« Diesen nannte man o t / ü i Meid. 24, 4 9 4 . Die Araber hielten viel auf Vorbedeutungen und es y o r b a . gab gute u-nd böse. Das Wort ist XsLc, ^Jijla. Die Vögel deutung. dienten als Vorbedeutung und im Koran Sur 3 6 , 17 sq. ist davon die Rede. Unter allen soll der Rabe die schlimmste Vorbedeutung sein, denn er bezeichnet das , was dem Araber am schmerzhaftesten ist, die Trennung von Geliebten. Obgleich die Trennung schon in der Wurzel seines Namens ( V ^ er ging fort) liegt; so hat man ihn doch dieser Ursache wegen noch den Beinamen v»)^® (der Rabe der Trennung) gegeben und im Sprichworte heisst es q* ^JJMJI »unglücklicher als der Rabe der Trennung« Meid. 13, 2 8 conf. Harir. I"lv. Man sagt er sei deswegen d e r Rabe der Trennung genannt, w e i l , wenn die Leute des Futters wegen ihre Wohnungen verlassen halten, er auf dem Platze ihrer Wohnungen herabfällt und sucht. Andere sagen , der R a b e , welcher diesen Beinamen f ü h r e , sei der
160 weisse und. schwarze, worunter vielleicht die Elster zu verstehn ist, w e l c h e auch vielleicht heisst; a n d e r e aber, es sei d e r mit rothem S c h n a b e l und rothen F ü s s e n ; hingegen d e r ganz schwarze sei d e r , w e l c h e r die T r e n n u n g anzeige Harir. I"lv schol. W e n n ein Rabe auf einem Hause sass und schrie , so betrachtete man es als eine V o r b e d e u t u n g der T r e n n u n g . Es ist auch ein böses Zeichen, wenn ein Rabe an d e r linken Seite- vorbeifliegt. So heisst es M e i d . 2 4 , 409. »Es flog ein R a b e an ihn auf d e r linken Seite vorü b e r « w e l c h e s eigentlich eine doppelte schlechte V o r b e d e u t u n g ist 1) d e r Rabe 2 ) die linke S e i t e . Auch w a r es ein böses Zeichen , w e n n ein Rabe sich die F e d e r n ausrupfte u n d w e g w a r f Ham. p. I't" 1. 18. Die Kenntniss d e r Sache w a r zur Zeit des A h b d - A J m a l i c b. Merwan dem Stamme L i h b eigen. Einige bestimmen nach der Art des Geschreis, w e l cher Rabe eine böse V o r b e d e u t u n g sei und m e i n e n den, der ö l e schreit d. h. den grossen , w ä h r e n d sie d e n kleinen der schreit für eine gute V o r b e d e u t u n g halten. M e i d . T . I p. 6 9 8 . Man soll auch im Raben eine gute V o r b e d e u t u n g gefunden haben, indem man sagt: j a L j » e s fliegt nicht sein Rabe ,« weil d e r Rabe nur fortfliegt, w e n n k e i n e Nahrung vorhanden ist, so dass j e n e W o r t e bedeuten, dass er in Ueberfluss l e b e . Man sieht a b e r aus j e n e r S t e l l e d e s Meidani, dass in d e m u r s p r ü n g l i c h e n S i n n e d e r W ö r t e r das böse oder gute Vorzeichen gelegt w i r d ; d a h e r pflegen die Dichter aus dem Namen d e r S a c h e eine gute o d e r böse Vorbedeutung herzuleiten. So in f o l g e n d e n Versen: I^y, VjLäc [jJlij g u j L ü o L c j L^jLäJ ,«.=>• «>JLä pUs» l_j.Jli5 » S i e s p r a c h e n : ein A d l e r ; ich s a g t e : d u r c h ihn w i r d die Abwesenheit geendigt, sie ist nahe d e r Entfernung von ihnen und kömmt. Darauf sprachen sie: eine T a u b e ; ich s a g t e : Es ist d u r c h Gott beschlossen die V e r e i n i g u n g mit i h r und es w i r d w i e d e r u m d e r Duft der V e r e i n i g u n g e m pfunden.« Der Vogel der auch d e n Namen ^ j * * " hat, I) W a s für ein Vogel durch den Namen J—A-i-S bezeichnet werde, darüber sind die Arab- Grammatiker nicht einig. der Vogel sei, der sonst den Namen
Einige glauben, dass es
führt und dieses hat etwas für
sich, weil man im Spriohworte nicht sagt O y a e r
^-¿il
und doch dieser
161 ist d e n A r a b e r n ein b ö s e s V o r z e i c h e n . Man sagt im S p r i c h worte CJ» •oL&l » U n g l ü c k l i c h e r von V o r b e d e u t u n g als d e r G r ü n s p e c h t . « Es heisst f e r n e r im S p r i c h w o r t e cr>
XOLÄI
»unglücklicher
von
Vorbedeutung
als d e r V o g e l d e r g r o s s e n S e h n e n . « Im S p r i c h w o r t e ist nicht b e s t i m m t , w e l c h e r V o g e l es sei. E r wird so genannt, weil e r d i e U r s a c h e i s t , dass man d a s T h i e r schlachte. W a h r s c h e i n l i c h ist d a r u n t e r d e r V o g e l zu verstehn, weil d i e s e r auf den v e r w u n d e t e n R ü c k e n d e s T h i e r s sich setzt und man d a r a u s wohl die V o r b e d e u t u n g z o g , d a s s d i e s e s T h i e r auf d e r R e i s e d e m Z u g e nicht w e r d e f o l g e n können und es d a h e r s c h l a c h t e t e . D i e R i n d e r s i n d auch w e g e n d e r S p i t z e n i h r e r H ö r n e r eine b ö s e V o r b e d e u t u n g . T e b r i s i sagt b e i f o l g e n d e m V e r s e in d e r H a m a s a in d e n S c h o l i e n : ¿J yij Sj-«JL»J Jb tjiXÄC tot ^Ojä »ein V o l k , w e l c h e s , w e n n es ein B ü n d n i s s zum V o r t h e i l e s e i n e s N a c h b a r s s c h l i e s s t , d e n s e l b e n nicht ü b e r g i e b t und es g e h n nicht als u n g l ü c k l i c h e V o r b e d e u t u n g R i n d e r vorüber.« D i e A r a b e r f i n d e n in d e n R i n d e r n wegen d e r S p i t z e i h r e r H ö r n e r eine u n g l ü c k l i c h e V o r b e d e u t u n g . Ein l i e g e n d e r w i l d e r E s e l war d e m D i c h t e r A m r u - l ' K a i s , als er sich zum G r i e c h i s c h e n K a i s e r b e g a b , eine b ö s e V o r b e d e u t u n g . M e i d . 2 0 , 18. E r sagte d i e W o r t e (jaj^ pJö » W a r u m l a g d e r w i l d e E s e l ? « w e l c h e s p r i c h w ö r t l i c h g e w o r d e n sind. A u c h d a s k l e i n e T h i e r L o d j a m ist ihnen eine b ö s e V o r b e d e u t u n g und d a s W o r t ¡jwjiale » d a s N i e s e n e r r e g e n d « s c h e i n t d e m s e l b e n als B e i n a m e n g e g e b e n , d e n n H a m a s : p . IAF unten heisst es, » d a s W o r t (»-^M b e d e u t e t ein k l e i n e s T h i e r , in d e m m a n eine b ö s e V o r b e d e u t u n g f i n d e t u n d d e m d a s N i e s e n z u g e s c h r i e b e n wird. D e r D i c h t e r hat im V e r s m a s s e gesagt: U^LsJI ^•^•Ut o l s - l
1>s L * * £ = L . i J t j 6 l s » l "Üj ¿lAil
Vogel böse Vorbedeutung ist. E s wird auch von diesem Vogel gesagt, dasa er auf dem Rücken des verwundeten Kameeis sich setze. Dadurch ist derselbe besonders eine böse Vorbedeutung für das Kameel geworden. Harn ofo v. 1. Doch ist man auch über die Bedeutung des Wortes ¿ y o nicht einig. Dann möchte e9 wohl die Spree sein , welche sich auf den Rücken eines Thieres setzt, um das Ungeziefer abzusuchen. In der Regel haben nun die fettern Thiere kein oder wenig Ungeziefer und so kann das Sprichwort entstanden sein, weil die magern Kameele am leichtesten in der Wüste umkommen.
11
162 »Ich komme am Morgen und fürchte nicht den rauhen und harten Mann und nicht fürchte ich das Thier Lodjam, welches Niesen erregt.« Eben so heissi es im Diwan der Hodsailiten: •»Wie viele Wüsten bist du durchzogen, wenn du darin zu einem feindlichen Einfalle auszogst und nicht haben dich die Niesenden davon zurückgehalten!« Ich zweifele jetzt, ob ich recht gethan habe, das Wort für etwas von böser Vorbedeutung zu halten , wie ich es in meinem Wörterbuche angeführt habe und eben so zweifele i c h , ob der Verfasser des Kamus und Domairi recht gethan haben, das Wort jjwjial*!! für den Namen eines Thieres zu halten, worin die Araber eine böse Vorbedeutung sehn, besonders da (j*j.r>L«Jt den Tod bedeuten soll. Die Araber finden in der röthlichen Farbe eines Pferdes oder eines gelblichen Kameeis eine böse Vorbedeutung. Das Erste stützt sich auf das Sprichwort: QI jjiwW j&e y>li qIj »wie das röthliche Pferd, welches, wenn es voranläuft, in der Kehle verwundet wird, wenn es zurückläuft, an den Sehnen der Hinterfüsse,« über welches Sprichwort Meid. 22, 47. Harir. Mfö zu vergleichen ist. Das Andere stützt sich auf das Sprichwort flsjj ^ »von schlechterer Vorbedeutung als ein gelbliches Kameel.« Indessen wird statt tlijj gelesen welches der Name eines Kameeis gewesen sein soll, das mit seinem Reiter davon lief. Man kann aber versucht sein , dieses letztere Sprichwort auf die Sarka Aljemama zu beziehn, die ihrem Stamme die Ankunft eines Heeres aus grosser Entfernung vorausgesagt hatte, denn da man ihrem Worte keinen Glauben schenkte, so vernichtete das Heer den Stamm Meid. 2, 145. Die Familie Basbas ward den Arabern des Stammes Taghieb ein böses Vorzeichen, weil sie einen verderblichen Rath ertheilt hatte. Harn, fof 1. 5 unt. Die Araber fanden auch eine Vorbedeutung in der Art, wie ein Vogel oder ein anderes wildes Thier ihnen aufsties; doch sind die Bewohner verschiedener Provinzen darin nicht gleicher Meinung. Wenn das Thier dir an der rechten Seite vorüberläuft , welche gLwJf heisst, so ist dieses eine gute Vorbedeutung, ohnstreitig weil dem Jäger es dann schussrecht ist; hingegen ist es eine böse Vorbedeutung, w e n n ' das Thier an der linken Seite sich vorüber bewegt. Dann heisst das Thier
163 Hanr p. W ]. 5 sch. Im Djeuhari aber [lesen wir, dass Rabah von Junus , da Abu-Ohbaidah gegenwärtig war, ü b e r den Sinn d e r W ö r t e r g IMJI und befragt, gesagt habe. »Das W o r t ¿ U J ! ist das Thier, welches dir seine r e c h t e Seite, das W o r t d a s , welches dir seine linke Seite zeigt.« Daher sagte d e r J ä g e r , dem so ein T h i e r vorüber gelaufen war und man ihn tröstete, dass es von d e r andern Seite auch kommen w e r d e : gLwJlL i » W e r kann machen, dass das Thier mir von d e r rechten Seite vorüberläuft, nachdem es an d e r linken Seite v o r ü b e r gelaufen ist,« welche W o r t e sprichwörtlich angewendet w e r den, um zu b e z e i c h n e n , dass eine Sache sich nicht m e h r ändern lasse. Meid. 2 4 , 2 8 1 . Doch soll dieses nur bei den Bewohnern d e r Provinz Nedjd gegolten haben, während die Bewohner d e r Gegend, welche die Hodsailiten in Hidjas b e wohnten (XJJI*J(), das Umgekehrte annehmen. W e n n das T h i e r vorn k ö m m t , so dass sein Gesicht unserm Gesichte zugewendet ist, so ist dieses auch eine böse Vorbedeutung. Ein solches T h i e r heisst wliL oder auch g»£>Lj| und g^ixUS und eben so ist dieses eine böse V o r b e d e u t u n g , wenn es uns von hinten kömmt. Dann wird das T h i e r oder genannt. A l l e diese Ausdrücke sind ohnstreitig von d e r Jagd hergenommen, weil d e r J ä g e r , wenn ein solches ihm kommt, nicht gut schiessen kann. Die A r a b e r vermeiden es einer Sache einen Namen zu geben, worin eine böse Vorbedeutung liegen kann. So sollen sie den Raben »einäugig« und nicht ^ •••r'M »blind« n e n n e n , so den von d e r Schlange oder Skorpion gestochenen deswegen genannt haben, weil sie suchten, wie schon f r ü h e r bemerkt ist, aus dem Namen eine V o r b e deutung abzuleiten. Sie fanden selbst in einer bloss zufälligen Sache eine Vorbedeutung. Als z. B. dem Hodbah d e r Brustriemen am Kameele riss, worauf er ritt, fand seine Mutter darin eine böse Vorbedeutung und suchte ihn von dem Zuge abzuhalten. Ham. Ja auch später war der Glaube an Vorbedeutungen herschend. Als im Jahre 1 4 5 Ibrahim b. Ahbd-Allah b. Alhasan sich auf einen T e p p i c h setzen wollte, den d e r W i n d umgekehrt h a t t e , fand man darin eine böse Vorbedeutung. Abulf. Ann. T. II p. 1 6 . Ja selbst Saladin war dem Glauben ergeben. Als er das letzte Mahl aus Egypten zog und d e r L e h r e r einer seiner Söhne einen Vers hersagte , fand darin Saladin eine böse V o r b e -
164
Zauber.
Genien,
deutung. Chresi. mea gram, histor. p. I'f Abulf. Ann. T. IV. p. 46. Es wurde für eine böse Vorbedeutung angesehn, wenn einem, der auf die Jagd ging, ein sehr hässlicher, am Körper entstellter Mann begegnete. Fakih. Alcholafa p. 111 1. 12. Auch die Eule ist eine böse Vorbedeutung, denn eben daselbst p. IM sagt eine Krähe, die eine Eule zum Manne nehmen soll, zu ihrer Mutter » W a s soll ich mit einem Gatten machen, . . . der ein böses Vorzeichen unter den Vögeln ist?« Wenn vor Mohammed einer den Andern , der ihm Unrecht gethan hatte, verfluchen wollte, so verschob er dieses bis in den Anfang des Monats Redjeb , indem seine Bitte dann erhört ward, vergl. Kaswini p. 1v T . II. Der Stern qUlXJI ist den Arabern eine böse Vorbedeutung, hingegen der Stern lXx* eine gute. ibid. T . I p. M. o\ Die gute Vorbedeutung heisst bei den Arabern Jls und ist bei dem Vorhergehenden zum Theil schon vorgekommen. Die Araber finden sie in der Bedeutung des Stammes einer Sache, womit sie etwas Gutes für sich in Verbindung setzen können; sie finden sie in Worten , die jemand ausspricht. W e n n z.B. ein Kranker jemanden sagen hört .¿U» L »o gesunder« oder jemand etwas, was ihm nöthig ist, sucht und er jemand sagen hört tXs-ij U »o findender!« so ist dieses eine gute Vorbedeutung, vergl. Harir. f f f sch. Der Vogel Xjjls, welcher kurze Fiisse , einen langen Schnabel hat und auf dem Rücken grün ist, ist den Arabern ein gutes Zeichen und sie vergleichen den Freigebigen mit ihm. Der Grund liegt ohnstreitig wieder in der Bedeutung des Namens, denn er bedeutet gastfreundlich aufnehmend. Der Hase scheint auch eine gute Vorbedeutung zu sein, denn der Verfasser des Kamus sagt, er werde JoL*jJ! X-T t-i ,ä tl (der die Länge [der W ü s t e ] abschneidet) genannt, weil man in ihm eine gute Vorbedeutung sehe. Die Araber glauben an Zauber ( j ä » ) ; besonders an Zauber, welcher in der Liebe angewendet wird. Ham. oo1 v. 1. Die Bezauberung hiess XaSj und man wendete auch den Zauber gegen Schaden a n , so wie man auch durch Zauberei jemand krank machen zu können glaubte. W e i l Mohamm. p. 94. Eine Zauberin hiess ä>jj. Später ward dieZauberei wissenschaftlich behandelt. Hadji-Chalif. Nr. 7 0 5 3 . J ) e r Glaube an Genien und Dämonen war schon in den ' ältesten Zeiten unter den Arabern verbreitet und hat sich bis in die neuesten Zeiten fortgepflanzt und erhalten. Bei
165 der Natur des Gegenstandes ist es nicht zu verwundern, dass die Meinungen darüber sehr verschieden sind, da man nichts bestimmtes wissen; sondern Alles nur errathen oder sich einbilden konnte. Die Arab. Schriftsteller haben vieles über die Genien und Dämonen beigebracht; aber da vieles davon von der Art ist, dass es füglich hier mit Stillschweigen übergangen werden kann, so wollen wir nur das Wichtigere davon auswählen und nicht Alles , was für den Mohammedaner Wichtigkeit hat, ist für uns wichtig. Die Existenz der Genien (¿y^-) leugnet kein rechtgläubiger Mohammedaner, weil von ihnen als vorhanden im Koran Sur. 7 2 die Rede ist. Nur Einer von den nicht orthodoxen Mohammedanern leugnet ihre Existenz, vergl. Domain. Die orthodoxen Mohammedaner sind der Meinung, dass Mohammed als Prophet eben so gut an die Genien als an die Menschen geschickt sei. Ein T h e i l soll sich zum Islam bekannt haben, während ein anderer T h e i l ungläubig blieb, vergl. Tochfat Ichwan-Alzafa p. föo. Daher glauben auch manche Mohammedaner, dass die Genien wie die Menschen auch ins Paradies kämen; aber auch gestraft würden. W e i l sagt (Mohamm. p. 6 9 ) , die Genien hätten die Juden aus dem Babyl. Exil nach Palästina verpflanzt und in den Rabbin. Schriften sei häufig von denselben unter dem Namen Schedim die Rede (Lane modern Egypt. I, 2 8 3 . Eisenmenger T . II G. VIII. Die Araber nehmen an, dass alle Genien Nachkommen des Teufels wären. Ueber die Art, wie sie vom Teufel entsprossen seien, finden sich unter den Mohammedanern verschiedene lächerliche Meinungen , welche man füglich mit Stillschweigen Übergehn kann. Sie sind beim Domain angeführt. Der Name ^ ^ ist wohl der allgemeine Name für Dämonen überhaupt und es ist wahrscheinlich, dass die Araber , wie es W e i l vermuthet, manches darüber von den Juden angenommen haben. Die Araber führen von Mohammed Traditionen an, nach welchen es drei Arten giebt 1) mit Flügeln, so dass sie in der Luft fliegen, 2 ) eine Art von Schlangen, 3) die wohnen und wandern. Nach einer andern Tradition soll er gesagt haben , sie seien 1) Schlangen, Scorpionen und Gewürme der Erde, 2) eine Art wie der Wind in der Luft, 3 ) eine Art, wie die Menschen, welche zu rechnungsfähig sind und Strafe verdienen. Andere sagen: die Genien sind luftige K ö r p e r , die sich in verschiedene Gestalten verwan-
166 dein können, mit V e r s t a n d und Einsicht begabt und v e r m ö gend schwere A r b e i t e n auszuführen. Einige w ä r e n W i n d . Diese ässen nicht, tränken nicht und begatteten sich nicht. Sie pflanzten sich nicht f o r t , stürben auch nicht. Andere a b e r , wie die ¿LatwJI , die Q ^ L Ä J I , die VJjUaäJi und diesen ähnliche ä s s e n , tränken und begatteten sich. Man theilte sie, wie die Menschen in V ö l k e r s c h a f t e n ein, die b e h e r s c h t würden. T o c h f a t Ichwan Alzafa p. Poo sqq. S o sollen die ein Stamm d e r Djin gewesen sein. Ham. f f l v. 2 infr. Und da man annahm , dass ein T h e i l sich zum Islam b e k e h r t h a b e , ein ariderer ungläubig geblieben s e i , so lässt man s i e , wie die Menschen K r i e g e unter einander f ü h r e n . Douiairi berichtet, dass ein Mann aus Medina von den G e nien geraubt eine Frau geheirathet habe. A l s er J a h r e lang vermisst nach Medina zurückgekehrt s e i , habe er von O h m a r gefragt folgendes erzählt. Es w ä r e zwischen d e n gläubigen und ungläubigen Dämonen ein K r i e g ausgebrochen und Gott habe d e n Gläubigen den Sieg verliehn. E r sei mit A n d e r n von den Gläubigen gefangen genommen und da sie ihn als Muselmann erkannt h ä t t e n , habe man ihm die Freiheit gegeben und ihm f r e i gestellt bei ihnen zu bleiben o d e r zu d e n Seinigen zurückzukehren, vergl. Meid. 24, 431. Menschen w e r d e n von Dämonen geraubt, Der Mensch glaubt sich an Dämonen r ä c h e n zu können. A l l e i n d e r Dämon v e r w a n d e l t sich in einen Strauss, dann fällt d e r Mensch in ein F i e b e r , schläft und wird vom Dämon geraubt. Meid. 6, 75. W e n n ein Mensch sich in der W ü s t e v e r l o r und man ihn nicht w i e d e r f a n d , so hielt man ihn von Dämonen geraubt. Meid. 1 5 , 5 1 . Hat jemand einen Dämon getödtet, so w i r d dessen T o d gerächt. Er stirbt o d e r w i r d wahnsinnig Meid. 2 2 , 6 5 . W e n n jemand plötzlich zur E r d e fällt, so hält man ihn von Dämonen besessen, U e b e r die Dämonen und i h r e Verwandlungen vergl. Har. f l l 1. 7 schol. U e b e r die £,:>• Ham. Fi"! v. 3. In den Scholien zu Caahb b. S o h a i r w e r d e n die Ghul geleugnet v. 8 . Man schrieb den Dämonen die Erregung schlechter T r ä u m e zu. Hira (»l.^) soll d e r Dämon s e i n , von dem man es erzählt Kam. Den (Ahmru b. Ahdijj) sollen die Dämonen eine Zeitlang b e z a u b e r t haben. Q5 J (Rehabathan) in Hidjas mit den D ä m o n e n gekämpft und sie getödtet haben. OÜJl jlil p. 11. Der Berg Dhilah bani-Malec ^ fkö)
167 soll von G e n i e n b e w o h n t sein, w e l c h e d e n Islam a n g e n o m men haben. D e s w e g e n jagen d a r a u f die. A r a b e r . D e r B e r g v o n Dhilah b a n i - l ' S c h a i z a b a n (QL*O*,WJI ungläubigen D ä m o n e n b e w o h n t sein. D e s w e g e n naht sich ihm kein M e n s c h , s. Marazid s. v o c e Die hatten, ein O b e r h a u p t ^LsJU«. Die A r a b e r haben verschiedene Arten von D ä m o n e n a n g e n o m m e n , w e l c h e s s c h o n d i e , vielen N a m e n d e r s e l b e n , w e l c h e v o r k o m m e n , anzuzeigen s c h e i n e n . Die Namen sind f o l g e n d e : ^ j o ^ i c , v—^Uas, laJUaAM^LaA, ^y-J;, v - J o i J j . c eine Art und ^ j j j l c , i , , qL,ulyi , , |»äL>m , ^JjliäÄÄ. Von v i e l e n d i e s e r Namen können wir nichts b e s o n d e r e s anführen und die A r a b e r wissen wohl s e l b s t n i c h t , was sie genau b e z e i c h n e n o d e r zweifeln. Am häufigsten k ö m m t das W o r t ij^è vor und von d i e s e n glaubten die A r a b e r ohnstreitig am meisten zu wissen. S i e g e h ö r e n zu den sind B e w o h n e r d e r W ü s t e n , zeigen sich d e n M e n s c h e n und folgen ihnen, bis sie d i e s e l b e n in die I r r e führen und zu G r u n d e richten. M i r s c h e i n t e s , dass man b e s o n d e r s unter dem Namen diejenigen v e r s t e h e , w e l c h e . d e n Menschen feindselig und s c h ä d l i c h g e d a c h t w e r d e n . D a h e r heisst es im S p r i c h w o r t e J y t J i Q» Q^U »ein gewisser ist hässl i c h e r als G h u l . « M o h a m m e d soll die Existenz dieser g e l e u g n e t h a b e n . Harir. f l l sch. Dom.-, allein a n d e r e sagen, dass in d e r T r a d i t i o n nicht die Existenz g e l e u g n e t w e r d e ; s o n d e r n nur d a s , was die A r a b e r von i h r e r V e r w a n d t s c h a f t hielten. D i e s e l e t z t e r e E r k l ä r u n g ist ohnstreitig g e g e b e n , weil man die Ghul für eine A r t G e n i e n ansah. Da nun M o h a m m e d die E x i s t e n z d e r G e n i e n im K o r a n ausges p r o c h e n h a t t e , so konnte er die Existenz d e r G h u l nach i h r e r M e i n u n g nicht g e l e u g n e t h a b e n . Dass i n d e s s e n einige A r a b e r die E x i s t e n z d e r Ghul l e u g n e t e n , s e h e n wir aus folgendem V e r s e : iXs-jj' ^ i L ^ t cU.M.t Ä j J j sltiÄsjl) J y t i l j » D i e F r e i g e b i g k e i t , die G h u l und d e r Anka sind d r e i N a m e n für D i n g e , w e l c h e n i c h t g e f u n d e n sind und nicht w a r e n « vergl. C a a h b b. S o h a i r . carm. v. 8 . M a n ist d e r M e i n u n g , dass d e s w e g e n die G h u l auch J J J ^ A S » g e n a n n t S e i e n , vom Dienste d e s M i t t a g s , d e r s e i n e n Zustand v e r ä n d e r e und v e r s c h w i n d e , vergl. Ham. p. a 1. 9- und T . I p. 2 3 . 2 4 . D i e s e n sind G e s c h l e c h t e r . Die männlichen h e i s s e n ^J^eä, < ~ J f J h ï , auch soll d i e s e b e z e i c h n e n ,
168 die weiblichen »iLau» und B^l«*». Harir. p. 11. Kam. Nach Einigen aber sollen ¿lau» PI. die Töchter derselben sein, nach Andern das nemliclie als Sie werden als dünn und schnell gedacht. Ham. 1A V. 2. Auch die Namen XitiXyo, ÄSjA^ und sollen weibliche Dämonen bezeichnen. vergl. Ham. p. !f 1. 9., f^l v. 1 Harir. f l l schol. Man glaubte, dass die meisten shl*« sich in den sumpfigen Gegenden aufhielten, dass, wenn sie einen Menschen in ihre Gewalt bekommen, ihn tanzen lassen und mit ihm spielen, wie die Katze mit der Maus spielt. Es werden verschiedene Oerter als Wohnungen der Dämonen angegeben, im allgemeinen sind es die Sandwüsten ohne Pflanzen ( I J Ö L J ) . Das Gebirge Seradj C^'/*") wird als ein Aufenthaltsort der Djnn. angegeben und Kazwini in der Kosmographie T. I p. Ilf weiss nicht, wo es liege. Auch die beiden Gebirge £jl*LaJ! (Aldliilahn), die auf dem Wege von Bazra nach Mecca liegen, sollen zum Theil von einem Stamme der Genien benannt, bewohnt sein. Diese sollen in Unglauben verharrt sein ib. p. Ilv, Man glaubte ferner , dass das Land Wabar (Jti), welches zwischen Jemen und der Sandwüste (Jabrin) liegt und seinen Namen von W a b a r b. Irem. erhalten haben soll, von ihnen besetzt sei. Der Ort Bakkar welche in der Sandwüste g^s (Ahlidj) ist, wird als Wohnsitz der Dämonen genannt. Kam. Auch die Sandwüste Jabrin (^..JJ) soll von Dämonen bewohnt sein und kein Mensch dort gewesen sein; allein es scheint, dass dieses und d e r Ort Wabar wohl die nemliche Gegend bezeichnen solle» Der Stamm Ahd soll diese Gegend bewohnt haben. Als Gott diesen Stamm vertilgte, übergab er sie den Dämonen. In der Moallakah des Lebid werden Dämonen des Ortes ^^X-j-Jl genannt, v. 71. In der Gegend Ahbkar sollen viele gewesen sein. Auch in den Sandstrecken des Stammes Asad sollen welche gewesen sein. Meid. 2 1 , 1 4 8 . Man schreibt den Dämonen manches zu und Abul'Ahla sagt, dass man das Schöne den Dämonen zugeschrieben habe. Ein Mann von dem Stamme »jiXc mit Namen Chorafah soll sich lange unter ihnen aufgehalten haben. Da man dieses aber für unwahrscheinlich hielt, so nannte man später jede unwahrscheinliche Erzählung ¡¿st^c» «¿oiX^-. Rasmuss. Additam. p. vi Meid. 2 4 , 431Die Dämonen sollen auf einem Thiere «b^iyae, welches grösser ist, als
169 eine Eidechse, reiten Kam. und gaben in d e r W ü s t e Töne von sich ¿Hp genannt Kam., d e r e n Stimme ^ßj sein soll. Man glaubte , dass die Dämonen vom W a s s e r zurückhielten, so dass die K ü h e vor Durst umkämen. Ham. f l l I. 1 6 . Man glaubte f e r n e r , dass die Hengste d e r Dämonen L A J Ä - genannt sich mit Kameeistuten begattet hätten, wovon die Kameeistuten mit dem Beinamen iJJiys» abstammten. lex. unt. W i r haben schon früher bemerkt, dass man glaubte, Menschen w ü r d e n von den Genien geraubt, Pocock. spec. p. 4 3 2 Harir f l o i n f r ; und ein gewisser Ahmru b. Ahdi soll eine Zeit lang von den Dämonen bezaubert gewesen sein, vergl. E b n - A h b d u n p. 1f. Indessen glaubte man wohl allgemein, dass d e r , welcher sich in d e r Wüste verirrt habe, von Dämonen-geraubt sei. vergl. Meid. 1 5 , 5 2 ; allein den Muthigen sollen dieselben nichts anhaben können. Har. f l l . Der A r a b e r muss wohl g l a u b e n , sich an einen Dämon rächen zu können. M o r a i r , dem zwei Brüder umgekommen w a r e n , schwur sich zu rächen. Als er sieben Tage vergeblich gewartet hatte, sah er am achten einen schwarzen Strauss (worin sich d e r Dämon verwandelt hatte) und schoss nach diesem mit einem P f e i l e ; aber traf ihn nicht recht, denn d e r Dämon r e d e t ihn mit einem V e r s e an, v e r birgt sich und als d e r Mann in ein F i e b e r f ä l l t , welches nach d e r Meinung d e r A r a b e r wohl d e r Dämon bewirkt h a t t e , wird er von diesem geraubt. Meid. 6, 6 5 . Ja d e r Mensch muss den Dämon tödten können, denn es herscht die Meinung, dass d e r Tod des Dämon gerächt werde, entw e d e r stürbe d e r Mann o d e r w e r d e wahnsinnig. Meid. 2 2 , 65. Die Dämonen verursachen den Menschen Krankheiten. Abulf. Ann. III, 2 0 2 . Acta erudit. mens. Decembr. 1 7 4 7 . Die Krankheit genannt (Hemiplexie) w i r d den Dämonen zugeschrieben. Ham, p. P* 1. 4. Auch wenn jemand plötzlich an die Erde fiel , so glaubte man , dass er von Dämonen besessen sei (g^iLs?) Kam. Die Narrheit schrieb man den Dämonen zu, wie das W o r t iüs» und zeigt. Mittel gegen die Dämonen s i n d , dass man mit d e r Pflanze ^J^- räucherte , wodurch sie vertrieben würden. Meid. 1 0 , 1 4 . Auch das W o r t y w ^ U i ' bedeutet eine Sache, wodurch die Dämonen v e r t r i e b e n werden. Es soll aus Schmutz, den K n o c h e n von T o d t e n oder den Lappen, w e l cher durch monatliches Blut verunreinigt i s t , bestehn und wird an den Hals gehängt. Kam. Dj. W e n n sich jemand
170
Spiele.
den Knöchel eines Haasen umhängt, so nahen sich die Dämonen nicht. Ferner, wenn man den Knaben, für den man fürchtet, den Zahn eines Fuchses oder einer Katze oder die mit monatlichem Blute befleckten Lappen umhängt, sollen die Dänionen ihm nichts anhaben können. Rasmuss. Addit. p. vi sq. Auch gehn die Dämonen nicht in ein Haus, worin eine Citrone ist. Domairi. Auch nicht, worin ein edles Pferd ist. Einzelne Dämonen müssen auch in den Häusern ihren Sitz haben, sie werden C ^ A J I ^ U C genannt Ojeuh- oder OJ.-*-»Ji ES sollen kleine, nach Andern dünne, weisse Schlangen sein. Domair. Doch sind dieses wohl diejenigen, welche man für Schutzgeister hielt, von denen jeder Mensch einen hatte , der ihm stets folgt. Daher der Name vergl. Hamas UP 1. 15. IAF 1. 15. Später hat man Schriften über die Dämonen geschrieben. Hadji-Chalif. 5759, 7997, 8 1 3 9 vergl. über die Genien Tochfat-Jchwan p. 11 fT. Ham. T . I p. 1 2 9 , 410, 5 6 t , T. II p. 53. j ) i e Spiele waren bei den Arabern sehr mannigfaltig. Von diesen sind einige ihnen eigenthümlich; andere haben sie mit andern Völkern gemein oder haben sie von denselben entlehnt. Sollte man irgend ein Spiel der Araber vermissen, so bitten wir es zu ergänzen. Unter den S p i e l e n , welche den Arabern vor Mohammed eigenthümlich w a r e n , ist keines von ihnen werther und wichtiger gehalten als das Spiel genannt. W e l c h e r vom Spiele schlechter Sitten wegen ausgeschlossen war, heisst Ham. fol v. 4. sch. Es ward für schimpflich gehalten , nicht daran Theil zu nehmen vergl. Hamas, p. 2 6 5 t. , da man dieses als Geiz betrachtete, denn wirkliche Arrnuth und Unvermögen entschuldigte natürlich und ein solcher ward mit dem Namen und benannt. Es heisst im Sprichworte S * ^ er» »Schlechter als der, welcher aus Geiz nicht mitspielen will« vergl. Meid. 21, 501. 502, Da dieses Spiel durch Mohammed verboten war Sur. 5, 9 2 und nach der Zeit des Islams aufhörte , weil einige ihr ganzes Vermögen darin v e r l o r e n , so sind die Grammatiker über einiges bei denselben in Zweifel und man findet verschiedene Darstellungen desselben, ßeiske hat beim 99. Verse der Moallakat des Tharafah p. 130 berichtet, dass Nowairi es verschieden von den übrigen b e schrieben habe. Rasmussen in seinen Additam: hat das,
171 was Reiske- aus dem W e r k e des Nowairi ^ y i betitelt a b g e s c h r i e b e n hatte, p. 1v drucken lassen und es ist nur zu b e d a u e r n , dass d e r abgedruckte T e x t nicht ganz frei von F e h l e r n ist. Das S p i e l wurde auf zweifache Art b e t r i e b e n , entweder ward das T h i e r , welches geschlachtet war, in 1 0 T h e i l e o d e r in 2 8 T h e i l e getheilt. Dieses b e s c h r e i b t ohnstreitig Nowairi und daher rührt wohl ein T h e i l seiner verschiedenen Darstellung. Einige, welche darüber b e r i c h t e n , scheinen die beiden Arten vermischt zu haben. Ich will versuchen, die beiden Arten zu sondern und jedes für sich zu b e s c h r e i b e n , indem ich nicht verschweige, worüber Zweifel statt finden muss. D e r Anfang des Spiels, welches in der Regel im W i n t e r war, weil dann die Noth dazu antrieb und der Arme nichts zu essen hatte, bestand darin, dass man ein junges K a m e e l schlachtete und dieses in zehn T h e i l e zerlegte. Derjenige, w e l c h e r dieses that oder der S a c h e vorstand, hiess Kam. Ein einzelner T h e i l hiess PI. Diw. Hodsail. D e r Preis des geschlachteten T h i e r s wurde ohnstreitig vorher b e s t i m m t ; es wurde auf Borg gekauft Kam., weil man vor der Beendigung des Spiels nicht sagen konnte, wrer bezahlen musste oder ob die Gewinnenden so viel b e zahlen mussten als sie gewannen o d e r dass die G e w i n n e n den den Preis des gewonnenen T h e i l s bezahlten. Diese zehn T h e i l e wurden verspielt, indem man sich d e r Pfeile zum S p i e l e genannt bediente. E s scheint, dass ein b e s o n d e r e r Name dieser Pfeile noch Okjb ^^T. 1.5 j ^ S . . • v-äji^JI »Das Wort *_s—• — b e d e u t e t denjenigen, welcher mit seinem Loose (Pfeile) kömmt , nachdem einer der Spieler oder zwei gewonnen haben und sie bittet, dass sie sein Loos zu ihrem Loose fügen 5). Diese Pfeile waren mit einem Zeichen '¿*Ji oder genannt versehen, woran der Eigenthümer des Pfeiles erkannt
1) Für den Namen des dritten Pfeils hat Pocock und das folgende ist wohl Fehler. 2) Der Verfasser des K a m u s zweifelt, ob es der Name des fünften oder sechsten Pfeils sei. Nach Djeuhari ist es der sechste. 3) Der achte Pfeil soll den Beinamen ^ j I gehabt haben K a m . 4) Meid. I, 351. Pocock. p. 314 führt statt der drei letzten vier an 1) g . A f t « J l 2) 3) v_ftjwat! 4) j i X A l t t ; indem er zugleich bemerkt, dass in dem Commentar des Samachschari zum Koran und dem des Schirasi zum Hariri nur die drei g ^ k i i l , sein. Das Wort jiAfcait wird vom Verfasser des K a m u s als der erste Pfeil genannt, welcher nichts gewinnt und nichts verliert ( ^ a c ) . 5) Wenn nur sieben Spieler sein dürfen und von diesen alle Loose genommen sind, so kann kein Späterer hinzukommen, ohne dass er ein Loos von den Loosen der Andern empfängt. Dieser Pfeil hiess nach Einigen und wurde für glücklich gehalten ( * j j ) . Andere glauben, dass es ein Pfeil sei von anderem Holze als der des Baumes gemacht Ham. Plo v. 6.
173 wird 1 ). Dieses Zeichen inuss durch das Gefühl mit der Hand erkennbar gewesen sein, denn, damit derjenige, welcher die Pfeile herauszog, für einen der Spieler nicht partheiisch sein konnte, wurden Vorsichtsmassregeln angewendet. Zu diesen sieben Pfeilen der S p i e l e r , w e l c h e bezeichnet w a r e n , wurden noch drei (oder vier) Pfeile gefügt, welche nicht bezeichnet waren. Diese wurden mit dem Namen J^e bezeichnet Kam. 2 ). Sie scheinen zu den U e b r i g e n nur hinzugefügt, um die Zahl der Pfeile zu verm e h r e n und der Partheilichkeit und dem Betrüge bei dem S p i e l e vorzubeugen. Die Pfeile waren in L e d e r gebunden, woraus sie ein Mann unter der Aufsicht eines Andern, der sein T h u n bewachte , herausziehn musste , indem man die Vorsicht gebrauchte, ihm die linke H a n d , mit der er herausziehn musste , mit etwas zu v e r b i n d e n , damit er nicht durch das Gefühl die Pfeile unterscheide und so zum Vortheile eines der Spielenden verfuhr. Derjenige , welcher die Pfeile herauszieht, heisst (ja^ält Ham. P'A V. 5. Die Spieler standen bei diesem und jeder sprach zu dem ihm gehörenden Pfeile, dass er mit einem Gewinne herauskäme. Ausserdem wird häufig erwähnt, dass die Pfeile herumgedreht wurden (JLs»'), ohnstreitig während der Z e i t , da sie gezogen wurden, damit der Herausziehende sich keinen aussuchen konnte. Auf welche Art aber der Gewinn oder Verlust eines Pfeils bestimmt war , ist nirgends angeführt. W i r wissen nur, wie viel ein jeder Pfeil gewinnen konnte, wir wissen n u r , dass auf Pfeile ein Zeichen war, woraus erkannt ward, wem er gehörte. W i r wissen, dass ein jeder Pfeil der Mitspieler gewinnen oder verlieren konnte; aber wodurch angezeigt ward, dass ein Pfeil verlohren oder gewonnen habe, das wissen wir nicht. Es ist mir wahrscheinl i c h , dass der d r i t t e und s i e b e n t e Pfeil gewann, dass bei diesem Spiele , in welchem nur zwei G e w i n n e , des dritten und siebenten Pfeiles waren , siebenmal gezogen w a r d , dass derjenige, dessen Pfeil als erster und zweiter 1) Der Verfasser des Kamus hat so berichtet, als wenn auf den einzelnen Pfeilen die Namen der Spieler gewesen wären. Dieses kann nicht der Fall gewesen sein, da vor Mohammed das Schreiben nicht so gewöhnlich und die Sache auch überflüssig war, weil ein Zeichen hinreichte. 2) Der Verfasser des Kamus hat berichtet, dass diejenigen, denen diese Pfeile herausgekommen wären, hätten bezahlen müssen; doch ist dieses unwahrscheinlich, da es dem Berichte des Nowairi widerspricht oder es mag später gewesen sein.
174 h e r a u s g e z o g e n w a r d , nichts gewann, i n d e m d e r d r i t t e Pfeil s e i n e m E i g e n t l i ü m e r drei T h e i l e des g e s c h l a c h t e t e n T h i e r e s e i n b r a c h t e , dass d e r vierte, fünfte, sechste T h e i l nichts g e wann, i n d e m d e m s i e b e n t e n die ü b r i g e n sieben T h e i l e zufielen. Kam a b e r zwischen d e n s i e b e n Pfeilen d e r achte, n e u n t e o d e r zehnte (J-ä^) b e i m Z i e h e n h e r a u s , so galten diese nichts , i n d e m mit d e n s e l b e n w e d e r G e w i n n n o c h Verlust v e r b u n d e n w a r . Sie w u r d e n w i e d e r in d e n Sack geworfen u n d s c h e i n e n beim Ziehen gar nicht g e r e c h n e t w o r d e n zu s e i n 1 ) . D i e s e m gemäss mussten also die Besitzer des ersteu , zweiten , vierten , f ü n f t e n u n d sechsten Pfeiles das geschlachtete T h i e r bezahlen. So v e r s t e h e ich die Stelle, w e l c h e , wie ich glaube, ( P o c o c k . specim. hist. A r a b . p. 3 1 5 e d . alt.) aus d e m C o m m e n t a r des Samachschari zum zweiten Kapitel d e s K o r a n s ausgezogen i s t : g X i «I JJ g. .s> ^.lAflii *J L\;>I sLuoj'iif o j ^ J O* 3 ^ ^ X i » D e m ein g e w i n n e n d e r Pfeil h e r a u s g e z o g e n w i r d , d e r e r hielt d e n T h e i l , womit d i e s e r Pfeil b e z e i c h n e t i s t ; d e m a b e r ein nichts g e w i n n e n d e r Pfeil h e r v o r k ö m m t , d i e s e r e m p f ä n g t nichts u n d muss d e n P r e i s d e s ganzen g e s c h l a c h t e t e n T h i e r s erlegen.« N a c h d e m das Spiel b e e n d i g t war , pflegte m a n das F l e i s c h schnell auf g l ü h e n d e n K o h l e n zu b r a t e n , d e n n es heisst im S p r i c h w o r t e : ^-"»¿M (j*U, r> »bevor die S p i e l e r das F l e i s c h auf die K o h l e n legen« d. h. s e h r schnell. M e i d . 2 1 , 6 5 . O h n s t r e i t i g assen die S p i e l e r selbst von d i e s e m F l e i s c h e ; allein A r m e Hessen sich davon h o l e n . So s t e h t M e i d . 2 3 , 5 0 1 , 5 0 2 im C o m m e n t a r : ü-ji^t sojjiI SL>(C ^ ¡ K ¿5ÜJ jLwj^l O^AJ ^ktÄ-wj^ Lj^j ^uXäJIj »und er halte seiner F r a u einen T o p f g e g e b e n , um aus d e n H ä u s e r n d e r S p i e l e n d e n Speise zu e r b i t t e n , wie es die Sitte d e r e r w a r , w e l c h e aus Geiz am S p i e l e n i c h t T h e i l n a h m e n . Sie a b e r b r a c h t e in d e m T o p f e F l e i s c h u n d K a m e e l h ö c k e r zurück.« U n d als d e r M a n n so zu g r e i f t , dass e r von diesem F l e i s c h e das D o p p e l t e als sie selbst nimmt, sagt sie verweisend« I i U j I »bist d u nicht blos ein Geiziger , d e r nicht am Spiele theil n i m m t ; s o n d e r n n i m m s t n u n auch zwei Stücke auf einmal.« Allein 1) Diese drei Pfeile sollen nach Einigen auch den Namen i _ j y - I a - c oder i_jllac gehabt h a b e n ; doch ist man verschiedener Meinung.
175 n a c h d e m , was P o c o c k . l o c . cit. p. 3 1 5 aus d e m W e r k e ,iXil -ii a n g e f ü h r t hat, d u r f t e n die v e r l i e r e n d e n nichts davon e s s e n ; ja n a c h d e m was A l s a m a c h s c h a r i und Alschirasi sagt, assen die S p i e l e n d e n n i c h t s ; s o n d e r n v e r t h e i l t e n Alles an Arme. )i. iLflftli ¿1 »Lukoj'ii q^jÜlXj » S i e pflegten die T h e i l e d e n A r m e n zu g e b e n und nichts davon zu essen.« I c h will nicht l e u go n e n 7, dass dieses in
e i n z e l n e n F ä l l e n g e s c h e h n sein m a g ; a b e r gewiss g e s c h a h es n i c h t i m m e r . D i e B e s c h r e i b u n g d e s S p i e l s von Nowairi g e g e b e n , ist f o l g e n d e : E s v e r s a m m e l n sich L e u t e um das g e s c h l a c h t e t e K a m e e l unter sich zu v e r s p i e l e n . S i e theilten d a s s e l b e in zehn T h e i l e !). D a n n führt man einen in P f e i l e zu v e r f e r t i g e n e r f a h r e n e n M a n n h e r b e i , w e l c h e r in d i e s e m S p i e l e den N a m e n £ ¿ 3 ^ 2 ) , w e l c h e s ein Mann ist, d e r b e i ihnen P f e i l e verfertigt und F l e i s c h für einen P r e i s g e g e s s e n hat3). D a n n bringt man die P f e i l e ( L o o s e ) h e r b e i , e l f an d e r Zahl , von d e n e n s i e b e n g e w i n n e n o d e r v e r l i e r e n k ö n n e n ; vier a b e r w e d e r v e r l i e r e n noch gewinnen. D e r erste von den Pfeilen hat d e n Namen iXäil und es ist auf s e i n e r o b e r n S e i t e ein E i n s c h n i t t 4 ) . W e n n er b e i m Herausziehen h e r v o r k ö m m t s ) , so gewinnt er einen T h e i l ; wenn er a b e r v e r liert, muss d e r V e r l i e r e n d e d e m , d e r gewinnt, zahlen. D e r zweite T h e i l p^y^l e r h ä l t zwei T h e i l e , wenn er gewinnt, muss a b e r zwei T h e i l e b e z a h l e n , w e n n er v e r l i e r t . Der dritte T h e i l 6) genannt gewinnt d r e i T h e i l e , d e r vierte sechste
v i e r , d e r fünfte —l_il f ü n f . K a m . Dj., d e r ( d e r auch ^Juall heisst) s e c h s ; d e r s i e b e n t e
1) Ist dieses richtig, so kann man es sich nur denken, dass diese zehn Theile acht und zwanzig Theile enthalten, indem der erste Gewinn e i n e n Theil, der zweite z w e i , der dritte d r e i , der vierte v i e r , der fünfte fünf, der sechste sechs, der siebente s i e b e n Theile in einem Stücke enthält, denn in der Folge werden 28 Theile als Gewinn der sieben Theile angeführt.
2)
^ J Ü I J^ü "Ü
J.UXj (jjJJI U Jil
W
XÄJL ljut
3) Es soll wohl bezeichnen, dass dieser ein Mitspieler gewesen sei. 4) Aus dieser Bemerkung scheint hervorzugehn, dass auf den Pfeilen durch Einschnitte bezeichnet w a r , wie viel Theile des geschlachteten liameels man gewann. 5) Aus dem Worte
„exiit, prodiit" kann man schliessen, dass
ein solcher Pfeil gewinnt, wenn er herausgezogen wird, verliert , wenn er darin bleibt. 6) Der auch v-aaSJJI genannt wird.
176 sieben1). Die vier P f e i l e , welche nicht gewinnen, heissen guJuJI, v^ÄJuall und iXi^Jla). W e n n man die Pfeile herbeibringt, so weiss jeder S p i e l e r , deren sieben, nicht mehr sein dürfen , welchen Pfeil er für sich gewählt habe. W e n n an der Zahl einer oder zwei fehlen, so n e h men die Andern die übrig gebliebenen Loose für sich. D e r Mann kann nemlich ein o d e r zwei Loose nehmen. W e n n jemand die übrig gebliebenen L o o s e nimmt, so heisst dieses »das Spiel vollständig machen« und er heisst E r hat den Gewinn d e r L o o s e , muss aber auch bezahlen, wenn sie verlieren. Diese Sache rechnete man sich zum Verdienste. Die Pfeile selbst werden in ein Stück Haut gebunden. Dann wickelt man dem M a n n e , welcher die Pfeile herausziehn soll, die rechte Hand in ein Stück Stoff, damit nicht beim Herausziehn des Pfeils er in der W a h l des Pfeils eine P e r s o n , welcher er wohlwill, begünstigen k ö n n e 4 ) . Dann nimmt man einen weissen Stoff, d e r J j . — h e i s s t , und breitet denselben vor dem Manne aus 5 ), welcher den Namen s-aaSjM ( d e r W ä c h t e r ) führt, oben an seinem Kopfe. Dann wird das L e d e r , worin die elf Pfeile zusammen gebunden, sind( KjIj^I), dem Manne, welcher heisst, übergeben,
1) Wenn man die Theile dieser Bieben Pfeile zusammen zählt, so sind es 2 8 Pfeile und daraus schliesse i c h , dass hier die zweite Art des Spiels besehrieben sei und dass die 10 Theile des geschlachteten Kameeis entweder so zu -verstehen seien, wie ich es gethan habe, oder dass der Ausdruck falsch sei. 2) Nach Ebn-Kotaibah soll der Pfeil einen doppelten Platz einnehmen. An dem einen gewinnt er n i c h t , an dem andern gewinnt er. Wio dies zu verstehn sei, ist nicht ganz deutlich. E s scheint wohl, dass es auf die Stelle ankam, wo dieser Pfeil herausgezogen ward. 3) E s scheint mir, dass bei dieser Art des Spiels für jeden der sieben Spieler ein gewinnender und ein verlierender Pfeil hinein geworfen wurde. Wurde sein Pfeil als gewinnender herausgezogen, so gewann er und umgekehrt verlor e r ; aber es kann auch sein, dass vor dem Herausziehn bestimmt wurde, ob ein Pfeil gewinne oder verliere. 4) Lebid. Moall. v. 73. Die Pfeile der Spielenden waren von ihnen gezeichnet, so dass j e d e r seinen Pfeil am besten kennen konnte; daher heisst es im Sprichworte: (j^y«! J ^ Harir. p. ö l . 5) Der Verfasser des Kamus
Sy**^
k>l
erklärt
das Wort etwas anders: CT» ^
£
i—Jj.-3 iPAi'
„Ein weisser Stoff, der in die Hand dessen gelegt wird, dem die Pfeile übergeben werden, wenn sie vereinigt 6ind." E s ist diese Erklärung vielleicht vorzuziehn, weil die S a c h e doch wohl nur deswegen geschieht, damit der Mann die Pfeile mit der Hand nicht berühre.
177 w ä h r e n d er das L e d e r , w o r i n die P f e i l e zusammen g e b u n d e n s i n d , w e n d e t 1). D i e s e r nimmt sie u n d steckt seine linke H a n d aus d e m S t o f f e h e r a u s , w o m i t sie b e d e c k t w a r . W e n n d a n n ein Pfeil etwas h e r v o r r a g t so n i m m t e r i h n u n d g i e b t i h n d e m M a n n e , d e r als A u f s e h e r (ouhSjJi) ü b e r s e i n e m H a u p t e steht. Ist es e i n P f e i l v o n d e n e n , a u f d i e k e i n T h e i l d e s g e s c h l a c h t e t e n K a m e e i s f ä l l t , so w i r d e r w i e d e r i n das L e d e r z u r ü c k g e l e g t . W e n n n a c h d i e s e m d e r s e c h s t e Pfeil g e n a n n t h e r a u s k ö m m t , so e m p f ä n g t e r d i e d r e i ü b r i g e n und d i e j e n i g e n , d e r e n Pfeile v e r l o r e n h a b e n , sind drei Theile von einem a n d e r n geschlachteten Kameele schuldig2). Zuweilen schlachtet man m e h r e r e K a m e e l e und es sind d i e j e n i g e n , w e l c h e g e w i n n e n , n i c h t s s c h u l d i g v o n d e m P r e i s e ; s o n d e r n d e r V e r l u s t trift n u r diejenigen, w e l che nicht gewonnen h a b e n 3 ) . D e n V e r l i e r e n d e n ist n i c h t e r l a u b t , v o n d e m F l e i s c h e e t w a s zu e s s e n 4 ) . W e n n der P f e i l e i n e s M a n n e s g e w o n n e n h a t u n d sie d e n P f e i l z u m zweiten M a h l e , i n d e m P f ä n d e r gesetzt w e r d e n , zum A u s z i e h e n i n d a s L e d e r z u r ü c k l e g e n w o l l e n , so ist d i e s e s zu t h u n e r l a u b t . v e r g l . H e n g s t e n b e r g A m r u - l ' K a i s i M o a l l . v. 3 8 . S c h i e tens ad Haririum p. 1 2 7 5 ) . Dieses Spiel, von M o h a m m e d 1) In dem Texte steht: ¿ y Z ? X^^Ü ^.'lXäII ^IkXäjt U i o L J j j ' ¿ > j J i „welches Kasmussen übersetzt" qui sortitori thecam sagittarum tradebat et is erat, qui thecam, in qua sagittae continebantur, agitabat" und s a g t , dass er nicht w i s s e , was das Wort bedeute und für vielleicht zu lesen glaubt. Ich glaube, dass für ü s » j i l zu lesen sei SCjI^J I, denn dieses Wort wird gleich darauf im Texte wieder erklärt und das Wort welohes die eiserne Spitze an der verkehrten Seite der Lanze bedeutet und wohl auch die Spitze des Pfeils, passt nicht, da diese Pfeile keine Spitzen hatten. Das Wort ^ ist wohl nicht zu verändern nothwendig, da auch dieses w e n d e n bedeutet. Er will wohl nur sagen, dass dieser Mann das Leder wende, damit die Pfeile in eine veränderte Lage für den Herausziehenden kämen. • > 2) Nowairi will ohnstreitig sagen, dass, wenn nach diesem nichts gewinnenden Pfeile der Pfeil herauskömmt, welcher sechs Theile gewinnt und nur drei Theile noch übrig sind, so müssen die drei fehlenden durch die verlierenden von . einem andern geschlachteten Thiere dem Gewinner /bezahlt werden. 3) Dieses bezieht sich wohl auf jedes Spiel und nicht blos auf das Spiel, wenn mehrere Kameele geschlachtet sind; obgleich es denkbar wäre, dass die Gewinner von ihrem Gewinste etwas abgeben müssten. 4) Dieses lässt voraussetzen, dass die Gewinnenden von dem Fleische essen und dass nicht Alles den Armen gegeben wird. 5) Man sieht, dass mit diesem Spiele auch Wetten verbunden wurden, indem man einen Pfeil, der sohon gewonnen hatte, wieder zurücklegte und nun durch Pfänder wettete , ob er zum zweiten Mahle gewinne. Natürlich erhielt dieser wohl nicht zum zweiten Mahle einen Theil des gesohlachteten Kameeis; sondern er gewann nur das gesetzte Pfand oder verlor das seinige. 12
178 in zwei Stellen des Korans Sur. 2, 2 1 6 . 5, 9 2 verbothen, ist wohl zur Zeit des Islams ganz abgekommen, vergl. später 1 ). Von den übrigen mannigfaltigen Spielen lässt es sich nicht immer mit Sicherheit angeben, ob sie den Arabern in frühern Zeiten eigenthümlich waren , oder ob sie später aufgekommen und von andern Völkern entlehnt sind, mit welchen sie später in Verbindung kamen. Man kann dabei wohl nur aus dem Namen schliessen, ob er Arabisch oder fremd ist; allein wenn auch der Name Arabisch ist, so kann man doch nicht mit Sicherheit schliessen, dass das Spiel auch ursprünglich Arabisch sei, denn wenn der fremde Name in ihrer Sprache nicht passte oder sich der fremde Name oder die Bedeutung des Spiels gut ins Arabische übertragen Jiess , können sie dem fremden Spiele einen Arabischen Namen gegeben haben. Ich will zuerst die Spiele anführen, von denen wir wissen, wie sie waren und dann die folgen lassen, die wir nicht kennen, weil die Arab. Grammatiker und Lexikographen, ohnstreitig weil sie dieselben selbst nicht' kannten, keine Beschreibung gegeben haben. 1) Ein S p i e l , wobei etwas in eine Grube vergraben wird. Der es herausholt, ist Sieger. 2 ) Jl^i Dieses bestand darin, dass sie in einem grössern Haufen Sand etwas verbargen, dann denselben in mehrere kleine Haufen theilten und rathen Hessen, in welchem Haufen das Versteckte sei. Der es errathen hatte, war Sieger. vergl. Reiske ad Taräph. Moall. V. 5 et Vullers ad. h. 1. Dieses Spiel heisst auch 3 ) j^-jj-ä-J und J-IJL*J> hat mit diesen beiden "Spielen Aelinlichkeit, denn Ebn-Doraid beschreibt es so dass es ein Knabenspiel w a r , bei dem etwas in die Erde verborgen wurde, welches man herauszubringen sucht. 4 ) si\—Jj—So ist nach Kamus ein Spiel, welches auch KLAABJIJ genannt wird. Es scheint darin zu bestehn, dass jemand mit verbundenen Augen herumtapt und den, i 1) Doch wurde mit diesen Pfeilen auch nach Art der Würfel » S gespielt und sehr hohe Einsätze gemacht. In der Hamasa p. IfA wird berichtet, dass ein gewisser Sajjar b. Mauaiah mit einem Ahdi b. Aflat Würfel gespielt und dabei sein ganzes Vermögen, indem er verlor, verpfändet gewesen sei. Solche nachtheilige Folgen hatte Mohammed auch wohl vor Augen gehabt.
179 welchen er b e r ü h r t , erräth. B e r ü h r t er den K ö r p e r oder die S c h u l t e r n , so heisst dieses kw-t'; b e r ü h r t er a b e r die F ü s s e , so heisst es Q—W/M. Es ist wohl dem S p i e l e der b l i n d e n K u h ähnlich. 5 ) Das W o r t t - i L c b e d e u t e t auch ein S p i e l , wobei ohnstreitig das Errathen die Hauptsache i s t ; allein die Grammatiker und Lexikographen sind ü b e r seine Bedeutung nicht einig und s a g e n , es sei vielleicht das Spiel L*a***Jl; allein auch dieses wird von ihnen nicht weiter erklärt und d e r V e r f a s s e r des Kamus sagt nur SiXijiiJlj i - j l ^ w i iLo***Jt XA«J j t ^ » f i QLÄA*] »Das W o r t oLueji , wie das W o r t auszusprechen und das W o r t SIAJ^LJ! b e deuten zwei S p i e l e oder das W o r t v bezeichnet das Spiel tliaAAÄilft; allein unter d e r W u r z e l ija*.c ( o d e r führt er das W o r t als S p i e l an. 6 ) iüiÄc ein S p i e l , worin man E r d e zusammen bringt Kam. 7 ) u*J[j.s» ein Spiel, worin Knaben fünf Häuser auf d e r E r d e abzeichnen und in jedes derselben legen sie ein Stück Kameelmist. Zwischen diesen sind fünf l e e r e Häuser und sie suchen nun die Stücke Kameelmist in die l e e r e n Häuser (ohnstreitig mit einem Fusse im Springen) zu bringen und wer es nicht kann, hat verloren. Kam. 8 ) Die Arab. K n a b e n spielen auch mit Nüssen, welche sie in ein Loch zu werfen suchen. Das L o c h , worin sie werfen, lieisst »toj/i Kam. s. 9 ) Das W o r t » j j ^ X i » besteht in einer runden S c h e i b e von Stein, in dessen Mitte ein L o c h ist. Die K n a b e n ziehen durch dieses L o c h Bindfaden und indem sie mit b e i d e n Händen fest drehen und z i e h e n , dr einerlei zu sein. 10) ist ein S p i e l , wobei eine hölzerne Scheibe von d e n K n a b e n geworfen wird. 11) oder ein Spiel, wobei auf d e r E r d e oder im Staube gespielt wird. Kam. 12) x^Vä^vä o d e r ^Us. und ein Spiel, worin die S p i e l e n d e n einen hingeworfenen weissen K n o c h e n in d e r D u n k e l h e i t suchen Kam. l ü ) o ^ e ' n S p i e l , welches mit neun S t e i n c h e n o d e r a n d e r n Sachen auf einer T a f e l , worauf vier und zwanzig Linien gezogen s i n d , gespielt wird. Im P e r s i s c h e n heisst es SjiX» Kam. 14) gl-;». .»••¡; ein Spiel, wobei die K n a b e n etwas u n t e r sich hin u n d h e r w e r f e n Kam. 15) ein S p i e l , wobei dieses W o r t a u s g e s p r o chen wird. W e r darin ein V e r s e h e n m a c h t , muss auf einem Fusse stelin und sieben Mahl herumspringen. Meid. 2 7 , 157 Kam. 16) Es giebt bei d e n A r a b e r n ein Spiel , worin sie sagen : "Sil»» ^^Xa«!} ^yOOAjl Kam. sub v. . 17) jLÄi ein Spiel, wobei sie unter einander springen. 18), (J>y> ein Spiel, worin einer von zwei in d e r Mitte auf d e n H ä n d e n getragen wird Kam. 19) ein S p i e l , in welchem die U m s t e h e n d e n einen, d e r in d e r Mitte ist, zu greifen trachten.. Im Pers. heisst es Kam. 20) Die Knaben spieleu mit einer geglätteten Nuss, welche j j h e i s s t Djeuh. s. 2 1 ) Es giebt ein Spiel, worin man sich e n t w e d e r mit hölzernen Säbeln oder mit a n d e r n aus Zeug oder Stricken g e d r e h t e n Sachen schlug. Auf dieses Spiel deutet Ahmru b. Kelthum. in seinerMoallakah y. 4 3 hin. U e b e r das W o r t j l i j ^ .sind die E r k l ä r e r nicht einig , indem es einige für hölzerne S c h w e r d t e r , a n d e r e für eine Art Klumpsack n e h m e n . Es ist a b e r m ö g l i c h , dass die M e i n u n g , es sei ein hölzernes Schwerdt, aus dem Verse des Ahmru b. Kelthum entstanden ist, weil in diesem das Schlagen mit S c h w e r d t e r n mit d e m Schlagen mit jenen verglichen wird.
181 2 2 ) In einem andern Spiele wird ein kleiner Stab, sdä genannt, gerade hingestellt und mit einem grössern Holze S^Lä« fortgeschlagen. Mit diesem kleinern fortfliegenden Holze hat Ahmru b. Kelthum in der Moallakah v. 8 9 die abgeschlagenen Arme der mit dem Schwerdte getroffenen verglichen. 2 3 ) Ein Spiel bestand darin, dass man zu Pferde reitend eine grössere hölzerne Kugel mit einer hölzernen krummen Spielkeule ( Q L ^ J A ) fortschlug. Der Arabische Name dieser Keule scheint J L U M und gewesen zu sein. Dieses Spiel ist wohl Persischen Ursprungs und wird nur von Erwachsenen gespielt, denn es gehört Kraft dazu. Es war früh unter den Arabern bekannt, denn Ahmru b. Kelthum erwähnt desselben in dem 93. Verse und vergleicht die abgeschlagenen Köpfe der Feinde mit den fortgetriebenen Kugeln. Es war noch spät bei den Arabern im Gebrauch , denn auch die spätem Schriftsteller, wie Ebn-Ahrabschah gebrauchen es zum Vergleiche vergl. Fakih. Alcholafa p. IVA I. 24. 24) der Name eines Tanzes bei den Nichtarabern, worin Einer des Andern Hand nimmt. Der Verfasser des Kamus g l a u b t , dass das Wort aus dem Persischen »-^ÄJ entstanden sei. Der Dichter Alahdjdjad in einem Vei'se p. ofl" schol. nennt es ein Spiel der Nabathaeer25) ist nach dem Verfasser des Kamus eine Sache, womit die Knaben spielen. Der Scholiast zur Hamasa p. Fl unt. beschreibt es als ein Spiel, worin die Sache sich anders zeige als sie wirklich ist. 26) (Trictac). Dieses Spiel ist Persischen Ursprungs und wird dem Könige Ardeschir b. .Babec (dem ersten der letzten Pers. Dynastie) zugeschrieben. Deswegen soll es auch Alnardeschir genannt sein. Die Tafel ist in 12 Theile eingetheilt nach den zwölf Monaten des Jahres. Die Theile (jiiflJI) sollen dreissig sein, um die dreissig Tage des Monats darzustellen. Die Steine sollen das Geschick bezeichnen und das ganze Spiel den W e c h s e l des Schicksals der Menschen darstellen, vergl. Ebn-Challik. Nr. 659. Dieses ist wohl schon in früher Zeit von den gebildeten Arabern g e s p i e l t , denn es wird berichtet, dass Amru-l'Kais, als er die Nachricht von der Ermordung seines Vaters erhielt, mit diesem Spiele beschäftigt war. vergl. Diwan Amru-l'Kais ed. de Slane p. 9. (in dem Leben des
182 Amru-l'Kais). Auch in später Zeit ward es noch von den A r a b e r n gespielt. Abulfeld. Anna). T . IV. p. 3 6 4 vergl. Hyde. 2 7 ) Ein bei den A r a b e r n in späterer Zeit sehr beliebtes Spiel ist das Schachspiel und es wird von einigen berichtet, dass sie in diesem Spiele sehr stark gewesen seien wie z. B. Alzuli (*}* 3 3 5 o d e r 3 3 6 in Bazra). Es wird sprichwörtlich gesagt: Er spielt wie Schach. Ebn-Challikan sagt, Nr. 6 5 9 , dass ein gewisser Zizzah es f ü r den Indischen König ßalhait erfunden habe. Ein grosses Schachspiel findet sich in der Pers. Handschrift Nr. 7 0 9 Künigl. Par. Bibliothek, wobei auch ein F e l d ist und in der Vita Timuri von Ebn-Arabschah giebt es m e h r e r e Stellen, welche sich auf dieses beziehn vergl. T. II p. 8 7 6 ed. Manger. Hyde p. 6 0 sq. Von d e r Bewegung des Elephanten p. 1 0 3 . U e b e r das W o r t ^ p. 1 1 2 sq. Nach Hyde soll es ein vierfiissiges Thier sein p. 1 1 5 , 1 1 8 , 120. Es soll also der Dromedar sein p. 1 2 2 , 1 2 4 . Ueber die Erhöhung des zur Königin p. 1 2 7 . Einige b e ziehn dieses blos auf den des p. 1 2 8 . Im Schachspiele sagt man i » d e r Sieg ist mir« und ¡^.c »ich habe verloren.« (Es ist dieses wohl das Persische »Hand.« Har. p. I i i u n d »einen Zug machen« und Jas» »dem G e g n e r einen Stein vorgeben.« 28) ein S p i e l der Magier, w e l c h e s bei ihnen CX.ÄAÄ*UO (die Hände verbinden) heisst. Sie bilden einen Kreis, indem Einer des A n d e r n Hand anfasst wie im Tanze. 2 9 ) iüalij Ein S p i e l , wobei wahrscheinlich Tanz findet, wie der Name anzudeuten scheint.
statt
3 0 ) XiäJU ein Spiel, welches von Hyde dissertat. T. II. p. 3 7 4 . Niebuhr. Reis. T . I p. 1 3 9 pl. 2 5 fig. H (vergl. le P. Labat Memoires du chev. d'Arvieux T. III p. 3 2 1 Thevenot Voyage du Levant p. 1 0 7 erwähnt wird. Es ist ohnstreitig später aufgekommen, denn im Kamus kömmt d e r Name nicht vor. 3 1 ) 5öLS> ein S p i e l , welches bei Hyde T . II p. 2 4 3 erwähnt ist. 32) ein Knabenspiel , welches im Kamus nicht weiter beschrieben ist. 3 3 ) vj>r-® auch ist ein K n a b e n s p i e l , welches mit drei Steinen auf folgenden Linien gespielt wird Kam.
183 \
\
-
/
\
\
\
34) Xla:> ein S p i e l , welches im Katrins nicht weiter beschrieben ist. 35) XA»^--) ein Spiel Kam. 3 6 ) y^fi und JcjC ein Knabenspiel Kam. 37) SiSjJ ein Knabenspiel Kam. 38) ^ ¿ j l « « ein Spiel Kam. 39) äulasjyö ein Spiel Kam. 40) ein Spiel Kam. 41) ein Spiel Kam. 4 2 ) v ^ i ^ (verschieden ausgesprochen) ein Spiel Kam. 43) ein Knaben und Mädchenspiel Kam. 4 4 ) J ^ ¿ J ein Spiel lex. 45) jrUo ein Spiel lex. 46) * i y » ein Spiel lex. 47) ß j ein Spiel der Bewohner in Mesopotamien. Hyde hist. p. 205. 48) j J * » (a Persico lu») Ein Spiel der Knaben lex. 4 9 ) ¡ v ^ k * ein Holz, womit die Knaben spielen lex. 50) ein Spiel, worin der Knabe ein aus T h o n gemachtes Stück herumdrehte, dass es einer Kugel ähnlich werde lex. 51) ein Spiel der A r a b e r , indem sie die Pfeile und so&j aus dem Sacke ziehn Kam. 52) fcin Spiel mit sieben tönernen Kugeln Kam. 53) Xtxyis ein Spiel Kam. 54) XSia* ein Kreis von Holz, womit die Knaben spielen lex. 55) (auch gjJoMi) das Brett oder Schachspiel lex. 56) eine Art Spiel Kam. Dj. 57) Xias» ¿f In seinem K o p f e ist eine ülac». Kurz vor Mohammeds Auftreten kamen mehrere W e t t - Wettstreite vor, worin zwei Männer um die Ehre besserer A b - s t r e i t e stammung und grösseren Ruhmes kämpften. Es ist wahrscheinlich , dass solche Wettstreite auch in früherer Zeit statt fanden und dass das Andenken an diese später sich erhalten hat, so wie überhaupt die meisten Nachrichten aus dieser Zeit kurz vor Mohammed sich erhalten haben. Ein
184 solcher Wettstreit wird iJjsLit genannt und in den Scholien zum Hariri p. Pvf ist gesagt, dass dieser Name entstanden sei, weil der Streitende gesagt habe: t^äi Lo! » W e r von uns ist geehrter an Personen?« so dass nach dieser Erklärung der Streit sich blos auf die Abstammung bezieht. Der eine Wettstreit dieser Art fand statt zwischen dem Ahbbad b. Auf-Alcalb und Mahbad b. Nadhlah b. Alaschtar dem Fakahsiten. Sie wendeten sich an den Dhamrah b. Dhamrah b. Djabir b. Kahtan b. Nahschal b. Dahrem als Schiedsrichter. Als Pfand hatten sie hundert Kameele festgesetzt, welche derjenige erhalten sollte, der als Sieger erklärt würde. Der eine der beiden Streitenden Ahbbad versprach dem Dhamrah hundert Kameele zum Lohne, wenn er ihn als Sieger erklären würde. Er liess sich bewegen und wird daher als der erste Schiedsrichter genannt, welcher ein Geschenk als Bestechung nahm. Als aber Mahbad die Sache erfahren hatte, befahl er die Kameele, welche er als Pfand herbeigeführt hatte, fortzutreiben, sammelte die Stricke, womit die Füsse derselben zusammen gebunden waren, verbrannte sie und erhielt davon den Beinamen «Jysf. Er weigerte sich aber dem Mahbad die hundert Kameele des Pfandes, welche dem Sieger zufallen sollten, zu übergeben. Endlich wandte man sich, um diesen Streit zu schlichten, an den König Nohman b. Almondsir; allein dieser lehnte das Urtheil ab und verwies die Partheien an den Ausspruch der Göttin Ohssa; allein auch von dort wurden sie von dem, welchem der Tempeldienst (QOLWJI) oblag, zurückgewiesen. Ahbbad erhielt die hundert Kameele nicht und war dem Dhamrah hundert Kameele, welche er versprochen hatte, schuldig. Die Menschen erkannten aber daraus , dass der Stamm (j das sechste • äi=»LjtJt, das siebente J.'Ojii, das achte ^^—Eä^-, das neunte , das zehnte Diese Namen } auch i^iA-i^a**]! , auch ^ ^ i w Ä i t . sind b e z e i c h n e n d und an der S t e l l e zum T h e i l erklärt. In der S t e l l e des Harir p. FPo schol. sind die Namen a n d e r s angeführt. Zuerst fehlt d e r Name des dritten Pferdes wahrscheinlich aus I r t h u m , denn es sind nur n e u n Namen. Die beiden Namen SUPI*J! und ^li'-Ü sind umgestellt, so dass voranstellt. Statt d e s W o r t e s steht beim Hann , wie es scheint aus Versehn, denn dieses Pferd gehört noch zu den gewinnenden. In d e r S t e l l e der Hamasa wird eine a n d e r e V e r s c h i e d e n h e i t der Namen angeführt,
188 in w e l c h e r das P f e r d v_».bl*il auch voransteht. Das achte P f e r d heisst ^ ¿ b L ' l , das neunte tXcpl und das zehnte D i e ersten sieben haben Gewinne und es ist nicht zu ü b e r s e h n , dass auch in dem Pfeilspiele sieben gewinnen und drei verlieren und dass d e r eine verlierende Pfeil auch den Namen iXcjJi hat. Es ist wahrscheinlich, dass die einzelnen Pferde beim W e t t r e n n e n von P e r s o n e n geritten wurden, denn bei Rasmussen, wo von einem a n d e r n W e t t r e n n e n die Rede i s t , heisst es p. fl qI^Xs ^j.v-.äJt lols ^«.S »dann führten sie die b e i d e n P f e r d e und junge Leute ritten sie.« Auch ist unter den in d e r Hamasa befindlichen V e r sen ein V e r s , worin vom zehnten P f e r d e gesagt w i r d , dass sein L e n k e r und sein Pfleger (,jmjLw) des T a d e l s würdiger sei, als das P f e r d s e l b s t , d e n n , wenn er den T a d e l m e h r verdienen soll, so ist wohl vorauszusetzen, dass er dasselbe während des W e t t r e n n e n s geritten habe. W e n n die A n merkung von Reiske zum Golius richtig i s t , dass B^iXc d e r Name einer wollenen Binde s e i , womit die Stirne des sieg e n d e n P f e r d e s geschmückt wurde , so ist diese Sitte noch hinzuzufügen; allein ich habe die S a c h e nirgends b e m e r k t g e f u n d e n ; obgleich sie nicht unwahrscheinlich ist. An das vordere K o p f h a a r des siegenden Pferdes wurde ein Z e i c h e n von bunter W o l l e gebunden. Hain. v1o, 6. U e b e r die Art W e t t r e n n e n , welche wohl das gewöhnliche war , b e r i c h t e n die Arab. Schriftsteller nichts weiter. M e h r a b e r wird b e richtet ü b e r ein besonderes W e t t r e n n e n zwischen zwei o d e r nach Andern vier P f e r d e n , weil die F o l g e n sehr v e r d e r b lich w a r e n , denn dieses war die Ursache eines blutigen und langen K r i e g e s und es heisst daher im S p r i c h w o r t e : JM.&-IO u-. »unglücklicher als Dahes« Meid. 13, 1 1 9 , denn er soll 4 0 J a h r e gewährt haben zwischen den zwei S t ä m m e n Ahbs und D s o b j a n l ) . Da die Erzählung desselben als eine Ergänzung b e t r a c h t e t w e r d e n kann, so will ich sie hinzufügen. Es ist nicht wahrscheinlich, dass die G e b r ä u c h e bei diesem und jenem ganz verschieden gewesen seien. Ein b e r ü h m t e r A r a b e r Kais b. Sohair aus dem Stamme Ahbs hatte einen berühmten Hengst Dahes genannt und Hodsaifah b. Badr hatte eine b e r ü h m t e Stute Ghabra. Wegen dieser b e i d e n P f e r d e waren zwei M ä n n e r Kirwasch b. Ho-
1) Die Sache 40 J a h r e ist wohl nicht genau zu nehmen; sondern es bedeutet eine lange Zeit.
189 najj vom Stamme Ahbs und Haml b. Badr, der Bruder des Hodsaifah, in Streit gerathen, indem jener behauptete, Dalles sei ein besserer R e n n e r ; dieser aber der Stute Ghabra den Vorzug ¿rtheiltel). Die Sache kam zu einer Wette und jeder wollte zehn Kameele als Pfand stellen. Als Kix*wasch die Sache dem Kais berichtete, war es ihm sehr unangenehm , denn er sali voraus, dass der Uebermuth des Hodsaifah b. Badr, welcher eine grosse Macht besass, diesen zur Ungerechtigkeit in dem Wetlkampfe verleiten würde und er hätte die Sache gern ungeschehn gemacht; allein da Kirwasch erklärte , dass die Sache nicht zu ändern sei, so begab sich Kais zum Haml b. Badr e r k l ä r e n d , dass er gekommen sei, das Pfand zu erlegen. Haml b. Badr erklärte darauf, dass er selbst nur, wenn die zehn Kameele herbeigeführt wären, das Pfand geben werde. Durch diese und andere Aeusserungen wurden die Männer erhitzt und jeder überboth nun immer den andern um zehn Kameele, indem Kais behauptete , das Pfand wäre zwanzig Kameele g e w e s e n , der andere denn dreissig und so weiter, bis jeder hundert K a meele als Pfand stellte. Ein solches Pfand hiess ^ j i . Diese wurden nun dem Ghallak oder dem Sohne des Ghallak vom Stamme Tsahlebah b. Sahd übergeben. Kais schlug nun vor, dass Haml wählen solle , ob er von drei Dingen zuerst eins feststelle und ihm dann die folgenden zwei überlasse oder umgekehrt. Als Haml dem Kais die erste Sache zu bestimmen überlassen hatte , stellte dieser den Raum von hundert Pfeilwürfen 2) als zu durchlaufen fest, während Haml die Zeit der Vorbereitung auf vierzig T a g e festsetzte und dem Orte, von wo die P f e r d e auslaufen sollten, ( Q I I I A / I ) angab. D e r Ort von wo sie auslaufen sollten , hatte keinen N a m e n , das Ziel des Laufs war eine Vertiefung in einem Hügel von der Natur, worin sich Regenwasser gesammelt hatte, Dsat-Olizad genannt. Man hatte die Pferde dursten lassen und setzte f e s t , dass das Pferd, 1) Dieses ist die gewöhnliche Erzählung. In den Scholien zur H a masa p. l*fV wird gesagt, dass Hodsaifah für sich die Pferde Alchaththär und Alhanfa, nach Andern Alkorsol und Alhanfa. Kais aber die Pferde Dahes und Alghabra habe laufen lassen. 2) In den Scholien zu Meid. I I I , 5 ist berichtet, dass sich der zu durchlaufende Raum nach dem Alter des Pferdes richtete, indem bei jedem Jahre zwanzig Pfeilwürfe zugesetzt wurden. Ein dreijähriges lief vierzig Pfeilwürfe, ein vierjähriges sechszig, ein fünfjähriges achtzig, ein sechsjähriges, weil in diesem Altar das Pferd die grösste Kraft besitzt, hundert Pfeilwürfe.
190 welches zuerst aD die V e r t i e f u n g , utu zu trinken, käme, S i e g e r sein solle. Es scheint nach den Scholien des Maldini n i c h t , dass man die Pferde hatte dursten lassen; obgleich in der Stelle bei Basmussen p. iFl dieses gesagt ist. Hodsaifah, welcher fürchtete, dass sein Pferd nicht Sieger sein werde, hatte nahe bei der Grube, wo die Pferde trinken sollten , an einem versteckten Orte Leuten ein Mahl bereitet mit der Verpflichtung , dass sie , wenn das Pferd Dahes zuerst ankäme, dieses von dem Orte zurücktreiben sollten,- damit das später kommende Pferd Ghabra zuvorkäme Und so kam es denn auch. Nichts desto weniger wurden aber dem Kais als Sieger die hundert Kameele von dem, welcher sie in Verwahrung hatte, übergeben. Später aber liess Hodsaifah durch Andere angereizt die Kameele durch seinen Sohn wieder abfordern. Dieser a b e r , als er den Kais gereizt hatte,, ward mit der Lanze durchbohrt und dieses war der Anfang der Feindseligkeiten , welche von den beiden Stämmen so lange fortgeführt wurden. Wetten auf Kameele sind wohl nicht gewöhnlich, kommen aber doch vor. So wird Hamas, p. FCC in den Scholien berichtet, dass ein gewisser Hauth b. Chaschram, der Bruder des Hodbah b. Chaschram mit dem Sijadah b. Said auf zwei Kameele gewettet hätte. Sie wetteten auf die Entfernung einer Tag und Nachtreise in der grössten Hitze des Sommers. Aus diesem Grunde nahmen sie auch W a s s e r in Schläuchen etc. mit. S a l m a , die Schwester des Hauth, Tochter des Chaschram, war mit dem Sijadah b. Said verheirathetj hielt es aber in dieser W e t t e mit ihrem Bruder gegen ihren Mann. Sie füllte daher das Wasser für ihren Mann in schlechte Schläuche, so dass sein Wasser aus demselben verschwand, während das Wasser des Bruders sich hielt. Dies war der Grund des Sieges. Blutrache Bei einem Zustande solcher V ö l k e r , wo das Gesetz nicht gegen Gewalttätigkeit schützt und der Mörder nicht von einem irdischen Richter b e l a n g t , nicht von ihm verurtheilt werden kann, ist die Blutrache eine Nothwendigkeit, um das Leben der Einzelnen zu schützen. Bei leidenschaftlichen, tapfern Menschen bei denen die Lebensweise es erfordert, dass sie stets bewaffnet einhergehn , um sich gegen Räuber und Feinde vertheidigen zu können , musste durch die Blutrache d e r Leidenschaft ein Hemmzaum angelegt werden. Dennoch war die Gelegenheit zu häufig,
191 WO bei Raub oder durch aufgereizte Leidenschaft Mord begangen wurde und der Fall trat häufig e i n , dass jemand Blutrache zu nehmen oder den Bluträcher zu fürchten hatte. Die Araber vor Mohammed glaubten , dass das Grab eines solchen dunkel s e i , aber wenn Rache geübt s e i , glänze. Schultens ad Ispahan. p. 18. Vor Mohammed pflegte man den Tod mit hundert Kameelen zu sichern. Ham> fo* 1. 18. Man gebrauchte dazu zwei oder dreijährige (nicht jüngere). Sohair. Moall. v. 15. Dass die Blutrache bei den Arabern in den ältesten Zeiten geübt sei, sehen wir aus der Geschichte des Kozair, worüber Harir. IVf und Meid. 9, 18 nachzulesen ist. Die Königin Saba in Mesopotamien rächte den Mord ihres Vaters, welchen Djadsimah gelödtet hatte, an diesem und den M o r d des Djadsimah rächte wieder Alkazir ben Sahd, der Client des Djadsimah, an diesem. Es scheint mir daraus hervorzugehn, dass Djadsimah keine nähern Verwandte hatte, um ihn zu rächen oder dass diese nicht im Stande waren, rächen zu können, so dass die Pflicht auf den Clienten überging. W i r sehen aber daraus, dass es auch der Client fiir Pflicht hielt, die Blutrache zu üben. Harir. p. fll 1. 14. Wenn jemandes Tod gerächt wurde, glaubte man, dass sein Grab glänze; hingegen war sein Grab dunkel, wenn Sühngeld angenommen wurde , oder sein Tod nicht gerächt. Ham. T. I, p. 107- Es war eine Pflicht für i h n , dessen Ausübung mit grosser Gefahr verbunden > ehrenvoll war. Deswegen rühmen s>ich die Dichter der Ausübung derselben und die Unterlassung war schimpflich. Es wird fiir schimpflich gehalten Lösegeld zu nehmen. Hamas •! 1. 5 infr. Ja selbst an einem T h i e r e muss dieselbe- geübt werden z. B. an der Schlange Meid. 22, 65, wo es im Sprichworte heisst: »wie die bunte Schlange, die, wenn sie getödtet ist* gerächt wird, wenn man sie aber lässt, beisst sie.« W e g e n der Gefahr, welche mit der Ausübung dieser Pflicht verbunden war und um zur Ausübung anzureizen i lässt d e r Araber den nicht Gerächten im Grabe keine Ruhe haben; sondern nach ihrer Meinung kömmt aus dem Kopfe (weil sie ihn für den Sitz der Seele hielten) d e » Getödteten, ein Vogel hervor, welcher schreit »gebt mir zu trinken!« Er sei stille, wenn Blutrache genommen sei. Tarafah Moall v. 61 sch. Rasmussen Additam. p. v\ Dieser Vogel heisst K—«L-^—Jt und «r. 11. Andere glaubten, dass die Knochen des Getödteten in solche
192 V ö g e l , verwandelt, w e r d e n , Hamas, p. f ö f v. 4 . Spätere Dichter sagen dies auch von den K n o c h e n a l l e r G e s t o r b e nen., Hamas, f " v. 1. Man findet auch die M e i n u n g , dass die K n o c h e n des Gelödteten in Vögel verwandelt h e r u m flögen und die Ereignisse der L e b e n d e n auskundschafteten Hamas.. p . fo« (Erklärung des Mersuki) vergl. Hamas, p. f f v v. 1 D a s G r a b dessen, der gerächt sei, glänze, vergl. Schultens ad Ispahan. p. 1 8 Hamas. I'v. 1. Auch wenn j e mand aus Versehn einen Andern getödtet hatte, war er d e r Blutrache ausgesetzt und M o h a m m e d sprach einem solchen das Sühngeld zu. Abulf. Ann. T . I. p. 11Ö. Darauf a b e r tödtete d e r R ä c h e r dennoch d e n A n d e r n . Indessen konnte der M o r d gesühnt werden, wenn der, welchem die Pflicht d e r Blutrache oblag, damit zufrieden war. Zur S ü h n e pflegte man w e i b l i c h e K a m e e l e nach vollbrachtem zweitem J a h r e o l o ) , dann dünnlcibige ((jjläii) und dann dreijährige (gtkV>>1ft) vergl. die Moallakah des Sohair, a b e r nicht junge Jtil und j ^ j t Ham. I.v v. 1, zu n e h m e n . Vor Mohammed war das S ü h n g e l d für einen Mann hundert K a m e e l e . Ham. fo* 1. 1 8 . Zuerst waren n u r zehn K a m e e l e . Durch AhbdAlmoththalib sollen hundert bestimmt s e i n , denn in den Notices et extraits des manusex*. T . I V p. 5 5 4 ist angegeben , dass e r durch dieses S ü h n g e l d seinen jüngsten S o h n , welchen er zu opfern gelobt hatte, loskaufte, indem die K a m e e l e geschlachtet wurden. Nach F r e s n e l in dem L e t t r e T . I p . 3 5 sollen für eine F r a u fünfzig K a m e e l e g e g e b e n sein. Da diese Kameele, w e l c h e man zur S ü h n e darbrachte, auf dem freien Platze vor d e r W o h n u n g des nächsten V e r wandten des T o d t e n angebunden wurden , so hiessen sie J-äc (Sohair Moall. v. 4 4 ) und man gebrauchte das V e r burn für die Annahme d e r Sühnev Ham. I'o infr. E s wurde a b e r für schimpflich g e h a l t e n , die S ü h n e anzunehmen. 'In einzelnen F ä l l e n nahm man auch wohl Datteln an. Ham.PVI v. 3 . E i n e verschärfte S ü h n e ( x t J j w Xjiü) bestand aus dreissig dreijährigen, dreissig fünfjährigen und vierzig von sechs bis neun J a h r e n alle trächtig K a m . U m zu wissen, ob man das S ü h n g e l d annehmeu s o l l e , bediente- man sich eines Pfeils, welchen man gegen den Himmel abschoss. Kam d i e s e r
1) Das Schreien eines Vogels um R a c h e für den Qetödteten scheint mit dem Schreien des Blutes vom Abel I Mos. 4, 10 zusammen zu hängen und ist von den Arabern ausgeschmückt.
193 blutig z u r ü c k , so musste Blutrache geübt w e r d e n ; kam er aber rein zurück, so war es ein Z e i c h e n zum F r i e d e n . Es ist wahrscheinlich, dass sich dieses Pfeils nur diejenigen b e dienten, w e l c h e die B l u t r a c h e nicht ausüben mochten, d e n n d e r Grammatiker E b n - A l a h r a b i hat mit R e c h t gesagt , dass d e r Pfeil stets rein zurück k o m m e . Auf diese S a c h e b e zieht sich d e r V e r s des Hodsailiten b e i Djeuhari unter U i c :. ^¿sOUl I^^WÄ J ! ^ojüit j IJ ^¿IAO l^äc » S i e warfen gegen den Himmel einen P f e i l , dann sprachen sie: macht F r i e d e ! O möchte ich doch in dem V o l k e gewesen sein, als sie sich den Bart abwischten« das Abwischen des Bartes ist Zeichen des F r i e d e n s . In der Blutrache scheint man wohl den Unterschied gemacht zu haben, dass man für einen einzelnen Mann keinen König tödtete, indessen nahm nicht jeder darauf Rücksicht Meid. I 166. Darauf bezieht sich, was in m e i n e r grammat. histor. Chrestomathie, p. vf steht. Als Djebelah b . Alahjam, d e r in d e r Caahba einen A r a b e r aus dem S t a m m e Fesarah die Nase z e r b r o c h e n hatte und dann O h m a r zu ihm sagte, er solle entweder den Mann zufrieden stellen o d e r er müsse sich dem Gesetze d e r Blutrache unterwerfen«, antwortete j e n e r : wirst du für ihn die Blutrache von mir f o r d e r n , da e r ein gemeiner A r a b e r i s t ; ich a b e r D j e b e l a h b. Alahjam, König v o n G h a s s a n ? »Vor dem Islam geschah es wohl, dass, wenn ein Mann mächtiger war als d e r a n d e r e , e r schwor, für einen K n e c h t einen F r e i e n , für eine F r a u einen Mann zu tödten. Im Islam ward dieses dahin verändert, dass für einen F r e i e n ein F r e i e r , für einen Sklaven ein Sklave , für eine F r a u eine F r a u getödtet ward. Cor. S u r . II, 1 7 3 . Es h e r s c h t e vor dem Islam das Gesetz, dass für den Getödteten e i n e r ihm an W e r t h gleich getödtet w u r d e ; durch den Islam a b e r wurde dies dahin geändert, dass i m m e r nur einer für den Andern getödtet wurde, er mochte geringer o d e r grösser sein. Ham. I f v. 2. W i e strenge das R e c h t d e r Blutrache geübt wurde, sieht man daraus, dass selbst Könige die Möi'd e r in: Schutz nahmen. Meid. 2 4 , 2 9 8 . E s war nicht e r laubt in den heiligen Monaten die Blutrache zu v o l l z i e h n ; allein' auch an dieses Gesetz band sich die R a c h e E i n z e l n e r nicht. Meid. T . I p. 5 9 9 . Derjenige, welchem die B l u t r a c h e zu vollziehn o b l a g , pflegte manche G e l ü b d e zu thun und enthielt sich m a n c h e r D i n g e , um sich dadurch zur R a c h e anzuspornen. vergL Ham. p. VPa v. 1. schol. M e r s . Mohalhel, 13
194 als ihm die Pflicht o b l a g , den T o d seines Bruders Colaib zu rächen, soll gelobt h a b e n , sich nicht mit den Weibern abzugeben und ihnen nicht in Gedichten schön zu thun, das Würfelspiel nicht zu treiben und keinen W e i n zu trint e n . Gedicht des Ebn-Ahbdun p, I'A Diwan Amru-l'Kais p, fv v. 1 4 . D e r Bluträcher pflegte keine Wohlgerüche anzuwenden, keine Vergnügen zu geniessen. Ham. 1"AO, 5. ffv, 5. Abulf. Ann. T - I p. 8 6 adn. 3 7 . Es ist wohl nicht zu verkennen, dass diese Sitte viele Aehulichkeit hat mit dem, was bei den Juden Sitte wai", allein daraus möchte ich nicht schliessen, dass sie die ganze Sitte von den Juden entlehnt hätten, denn sie ist dem Zustande und dem Character dieses Volks so angemessen , dass auch die Sitte unabhängig von andern entstehu konnte. Auf Einiges dabei mögen die Sitten der Juden Einfluss geübt haben. Indessen ist wohl das Jüdische Gesetz in alten Zeiten strenger gewesen und Mohammed hat auch vieles bei den Arabern gemildert. Den Glauben an die Ä^lfl* und widersprach er als unwahr^ Nach dem Mosaischen Gesetze ward immer ein Leben für das andere gefordert. (Michaelis Mos. Recht II S. 4 2 1 . V I S . 3 7 ) , Moses Hess ebenfalls für jede Beschädigung das V e r geltungsrecht walten, während Mohammed die Sühne zuliess, wenn der Beschädigte damit zufrieden war. Die spätem fiabbinen Hessen nie den T h ä t e r körperlich beschädigen, wenn auch der von ihm beschädigte es verlangte} sondern der Beschädiget' durfte nur so viel bezahlen, als der Beschädigte weniger werlh geworden war, wenn er als Sklave verkauft ward. Mohammed tadelt die Juden wegen der Abweichung vom Mosaisch. Gesetze. Weil Moham. p. 2 2 7 . Sur. V, 4 3 . Mohammed konnte die Sitte selbst nicht abschaffen, da sie zu sehr in das L e b e n der Araber eingedrungen war; aber er that dadurch zur Milderung vieles, indem er es dem Gesetze unterwarf und die Menschen nicht ganz ihrer Willkühr folgen durften. E r zähmte die Leidenschaften, dass man Zeit zum Nachdenken liess und verliüthete, dass das Maas der Gerechtigkeit nicht überschritten wurde, vergl. über die Zeit nach Mohammed Ham. ffo. U e b e r die Blutschuld ö L x J I vergl. Krehl im Zahih des Bochari p. 2 0 . Schwur.
Die Araber pflegten vor dem Islam bei ihren Göttern z. B. beiAUat undAlohssa zu schwören (Meid. 10, 6 2 . 2 1 , 4 9 oder bei den Steinen, welche um den T e m p e l zu Mecca
195 aufgerichtet waren. Ham. ffl V. 1 5 Pocöck. bist. Ar. p. 1 0 2 . E s waren ihnen O e r t e r , b e i d e n e n sie ihre S c h w ü r e b e kräftigten z. B. bei dem B e r g e Zalef. Kam. S i e tauchten auch wohl ihre Hand in das Blut eines geschlachteten K a meeis. Dieses soll d e r Grund des Volksnamens (»**':> g e wesen sein. Ham. vf infr. W e n n man jemand schwören liess, so pflegte man Salz in F e u e r zu werfen , um ihn zu schrecken. Das F e u e r wird deswegen XJfS> ( S c h r e c k e n ) , die S a c h e selbst genannt Kam. Zu Mohammeds Zeit o d e r kurz vorher, schworen sie bei d e m , in dessen Hand die S e e l e ist. Abulf. Annal. T . [ p. 2 6 , 2 8 . Nach dem Islam schworen sie bei G o t t , bei dem T e m p e l Gottes o d e r dem L e b e n des Vaters etc. E h e ich zu den Bemerkungen ü b e r das häusliche L e - Uober die b e n der A r a b e r übergehe, ist es nothwendig auf die S c h w i e - Schwierigkeiten aufmerksam zu machen , welche die S a c h e hat. ¿ f ^ ^ u g D i e Araber lebten in sehr verschiedenen Verhältnissen, theils liehe Ledurch die V e r s c h i e d e n h e i t d e r G e g e n d e n , w e l c h e sie b e - r z u wohnten , h e r v o r g e b r a c h t , theils durch a n d e r e Umstände, besohreiEin T h e i l zog in S t e p p e n herum, die keinen Ackerbau zu-ben. Hessen und hatten keine feste Wohnsitze, ein anderer l e b t e in fruchtbaren Gegenden, die theils zum Ackerbau oder den Palmen etc. geeignet waren und diese hatten feste W o h n sitze. Diese beiden sind denen entgegen g e s e t z t , welche in Städten lebten. Einige lebten im I n n e r n des Landes, andere am M e e r e , einige kamen mit F r e m d e n , P e r s e r n und Griechen häufiger in V e r k e h r , andere sehr selten o d e r gar nicht. Die in Städten l e b t e n , halten verschiedene Beschäftigungen und alle waren bald wohlhabender bald armer. Auch die V e r s c h i e d e n h e i l des Climas, heisser o d e r weniger heiss, musste auf die Verschiedenheit des häuslichen L e b e n s seinen Einfluss ü b e n . W e r sieht aus diesem n i c h t , dass das häusliche L e b e n unter denen, d e r e n Verhältnisse so vei'schieden waren, sehr verschieden sein musste. Diese V e r s c h i e d e n h e i t lässt sich in d e r Beschreibung nicht so sond e r n , dass man mit S i c h e r h e i t sagen kann , dieses gehört diesem T h e i l e a n , jenes jenem. Man kann sich im B e s c h r e i b e n nur im allgemeinen a u s d r ü c k e n , wenn man von den A r a b e r n selbst es nicht einem T h e i l e besonders zugeschrieben findet; eben so wenig kann man etwas vollständiges liefern , weil das, was die A r a b e r b e r i c h t e n , nicht vollständig ist. Nach und nach muss m a n , so wie sieh.
196 unsere
Kenntnisse
vollständigen Der Ära-
Der Araber lobt bei
ber in
breite
häu8em
ffl1
das U n v o l l s t ä n d i g e
Schultern.
dem Manne
H a m . ool v.
5.
unj£i » I c h war d e r S c h ö p f e i m e r des Brunnen, als (die S e e l e ) sich d e m T o d e aussetzte und ich war mit meinen Leichengewändern bekleidet und auf meinen Arm gestützt 1 ) vergl. Ham. f o l v. 2. Merz. Die G r ä b e r wurden in die E r d e gegraben und hatten ohngefähr die Grösse von vier E l l e n lang und fünf S p a n n e n breit Ham. fM, 7. Auf dem Boden Ham. f i t v. 6 war das G r a b mit einer Höhlung an d e r Seite versehn, genannt und darin ward d e r T o d t e gelegt. E s geschah dieses ohnstreitig, damit die Hyänen d e n Leichnam nicht ausscharren konnten. Aus dem Grunde wird das Grab als krum ( ^ ' j j j ) bezeichnet Ham. f ö f v. 4. fvv v. 4. Auf diese Seitenhöhlung des G r a b e s legte man einen breiten Stein S j U ^ genannt Ham. ITI 1. 14. Hl* v. 2. oll* v. 8. W a r das Grab mit keiner solchen Seitenhöhlung versehn, ohnstreitig weil es die Beschaffenheit des Bodens nicht gestattete, so hiess dasselbe o d e r man nannte eine solche Höhlung auf dem Boden d e s G r a b e s gemacht Abulf. Ann. III, 1 3 6 Ham. P1I v. ' 3. K a m . ; j e d o c h wird das W o r t auch wohl in d e r allgemeinen Bedeutung von Grab gebraucht, da wir Ham. f M v. 4. finden. Zwei Menschen lassen d e n T o d t e n an Stricken in das Grab hinab Ham. fvv, v. 5 und streuten E r d e auf ihn. S o heisst es in einem Verse in den Scholien d e s Mersuki zur Ham. fvv, 5. »Hast du nicht gesehn, dass ich über den Löwen sein Haus baue und auf ihn die E r d e streue ohne zu fürchten.« Nachdem d e r T o d t e hinabgelassen , wurde das Gebeth gehalten und es stiegen dann zwei Männer h i n a b , um d e n T o d t e n zurecht zu legen. Dass es in d e r Regel zwei waren, scheint daraus hervox-zugehn, weil diese häufiger erwähnt werden vergl. u^JtÄp etc. p. W ; allein es stiegen auch wohl d r e i hinein ib. p . H l und vier, wie beim T o d e d e s Ohmar. Zuweilen wurden zwei Personen in ein Grab gelegt conf. w^j.iXp p . f v r . Bei dem B e g r ä b n i s s e d e s Ibrahim des S o h n e s Moh a m m e d schüttete Mohammed W a s s e r auf das Grab, welches später nachgeahmt wurde ib. p. IH". Nach Mohammed wurden Grabsteine gesetzt, welche in die Höhe aufgeX) In diesem Verse hat ein Tapferer, der sich im Kampfe dem T o d e aussetzte, sioh mit einem "verglichen, der schon begraben ist. So gefährlich war seine L a g e im Kampfe. E r , der in das Grab hinabgelassen w i r d , ist mit dem Eimer verglichen, der im Brunnen hinunter gelassen wird.
223 richtet zu sein s c h e i n e n , und darauf w u r d e d e r T a g des T o d e s gesetzt Ebn-Challik. C'v fin. Vor Mohammed w u r d e ü b e r dem Grabe d e r Topf und die Schüssel des M a n n e s zerbrochen Harn. Iv 1. 12. Dieses scheint sich auf das Aufhören der F r e i g e b i g k e i t zu beziehn. Bei dem Grabe stellte man ein K a m e e ) , dessen Kopf man an den Schwanz band mit einer Decke bedeckt. W e n n dieses T h i e r vor Hunger oder Durst u m k a m , w e l c h e s Absicht w a r , so glaubte man, dass d e r Gestorbene bei d e r Auferstehung reiten könne, denn zu Fuss geht der A r a b e r nicht gern. Basmus. additt. p. 11 L e b i d Moall. v. 76. Machte es sich aber frei, so liess man es zur W e i d e f r e i gehn. Dieses hiess und das Binden hiess vergl. Djeuh. s. Kam man b e i m Grabe eines Wohlthätigen v o r b e i , so pflegte man den Genossen ein Gastmahl zu g e b e n und hatte man k e i n e n V o r r a t h , so schlachtete man ein Kameel Harn. f11 1. 7, es sei denn, dass man durch wichtige Gründe z. B. W e i l e der Reise daran v e r h i n d e r t w u r d e Ham. fll v. 1. Chrest. mea gram. p. vf 1. 12. Die F r a u pflegte nach dem T o d e ihres Mannes oder bei grossem Unglücke ein Stück Baumwolle mit Blut zu benetzen u n d auf ihren Kopf zu legen, so dass es als ein Zeichen des Unglücks aus i h r e m S c h l e i e r hervorragte. Dieses Stück Baumwolle hiess vjlä*« Kam. Sie ging nach dem T o d e ihres Mannes z o g ilir schlechtestes in eine kleine Hütte o d e r Zelt K l e i d an , berührte k e i n e W o h l g e r ü c h e oder sonst etwas w ä h r e n d eines J a h r e s . Dann w u r d e ihr ein T h i e r , Esel, Schaaf oder Vogel gebracht, w e l c h e n sie mit d e r Hand streic h e n d b e r ü h r t e und selten fasste sie etwas a n d e r e s als todtes an. Im Anfange d e s folgenden J a h r e s ging sie hinaus. Man gab ihr ein Stück Kameelmist das sie wegwarf. Nach diesem konnte sie alles w i e d e r thun und d e r Sinn d e s W e g w e r f e n s soll g e w e s e n sein, dass ihr die S a c h e leicht sei, wie das W e g w e r f e n des Kothes. Mohammed schaffte diese Sitte ab und die F r a u durfte nur 4 Monate 10 T a g e warten, bis sie heirathete. Der älteste Sohn konnte die W i t w e seines Vaters (¿UJ! »LY«!) ; doch nicht seine eigene Mutter heirathen. W o l l t e er dieses, so warf er ihr sein K l e i d über. Wollte er es nicht, so verheirathete er sie an einen seiner B r ü d e r mit einem neuen Heirathsgeschenke. Die A r a b e r erbten die Heirath d e r W e i b e r , wie sie die Güter erbten, ßasmus. Addit. 1A S ^-Xif »Reibe mit dem Holze des Baums das Holz des Baums dann thue es mit Heftigkeit o d e r sanft!« d. h. wie du es auch machest, da du die b e i d e n passendsten Hölzer anwendest, das Feuerzeug wird F e u e r fangen. Es kann daher das Holz Difla, weil es hart ist, w e n n es nur allein angewendet wird, das unpassendste sein Schultens Orig. L. I. C. II §. 1 7 , wo das Feuerzeug genau b e s c h r i e b e n ist. Kessel Die K o c h g e s c h i r r e waren verschieden nach d e r Grösse und Topf. u n ( j , j e m Stoffe , woraus sie verfertigt waren. Ein kleiner i r d e n e r T o p f , in w e l c h e m man f ü r die kleinen und entwöhnten K i n d e r n Milch und Datteln kochte, hiess Ham. Pov, 6 . Ein grosser T o p f o d e r Kessel aus Stein o d e r Erz hiess beim Stamme Taghieb J-s-j.-«. Der gewöhnliche Name ist Man setzte ihn auf einen Dreifuss, w e l c h e r , wenn er von Eisen w a r , hiess Sohair. Moall. v. 5. W a r e n es Steine, so hiessen sie und in der W ü s t e war es häufig ein Felsenstück, woran man statt des dritten Steines den Kessel lehnte. Dies hiess ¿'¿"Ül W e n n die A r a b e r aber keinen Kessel hatten, worin sie kochen konnten, so machten sie aus Häuten sich etwas ähnliches , gössen darin das W a s s e r , die Milch , das Fett und warfen dann glühende Steine hinein. Meid. 2 4 , 6 0 . Schüssel.
Die Schüsseln w u r d e n vif 2. III 6 . Man machte
aus Holz gemacht j-^-ä. Ham. sie auch aus dem Holze des
225 Baums ^Uai. Harn, a'ö, 2. Die grössern hiessen Man machte auch Schüsseln von dem Holze des Baums Körbe wurden aus Weiden geflochten und inwendig Korb, mit rothem Leder überzogen. Das Leder hiess Zum Gebrauche für die Datteln flocht man Körbe aus Palmblättern Der Korb selbst hiess Auch bediente man sich eines solchen, um darauf den weichen Käse (-taSt) an der Sonne zu trocknen Kam. Die Flüssigkeiten wurden in Schläuchen aufbewahrt Schläuche, und in diesen von einem Orte zum andern gebracht. Der allgemeine Name ist ^ y, doch soll nach andern derselbe aus einem Fell gemacht sein , dessen Haare nicht ausgerissen sind. Doch haben dieselben nach ihrer Verschiedenheit verschiedene Namen. Das Wort X-J.-ä soll einen Schlauch bezeichnen, welcher zur Milch zuweilen auch zum Wasser gebraucht wird. Nach Andern soll es ein Schlauch sein, welcher auf der einen Seite genäht ist. Ein Schlauch aus Leder, worin man IVlilch , Oel u. s. w. fortbringt, hat den Namen J>y Ein Schlauch aus dem Felle eines Schaafoder Ziegenlammes zum Aufbewahren oder Fortbringen von Milch, heisst Wenn das Lamm noch saugt, so heisst der Schlauch für Milch X» , für Butter X £—t-c. Wenn aber das Thier jährig oder zweijährig i s t , so heisst der Schlauch für Milch für Butter Damit die Butter keinen schlechten Geschmack bekam, pflegte man ihn mit Datteln-Syrup zu recht zu machen. Ham. ll"1 1. 10 infr, Man band den Schlauch mit einem Bande zu. Ham. Ivl" v. 9. Die Stricke , deren sich die Araber bedienten , be- Strick, standen entweder aus einem Theile und ein solcher Strick ist schwach oder aus mehreren Theilen zusammen gedreht Sohair Moall. v. 17. Stricke wurden aus dem Baste des Baums gemacht, der in Jemen wächst. Dieser Bast ist stärker und härter als der Bast des Baums J— Har. roo. Der Strick heisst V-AAL. Den Frauen war die Sorge für die Stricke überli'agen. Die Beschäftigungen der Araber waren natürlich nach Beschäftiihrer Lebensart verschieden' und nachdem sie reich oder S un g en arm waren; auch lässt sich denken, dass, da das weibliche Geschlecht an das Innere des Hauses gefesselt war, in der Regel es auch nur im Hause oder Zelle seine Beschäftigung fand. Von der Frau des Mohammed der Sainab wird es 15
226 als etwas besonderes erwähnt, dass sie das Gerben des L e ders verstanden hatte a j i X j j p. Äff. Bei den vermögenden Arabern wurde das weibliche Geschlecht sehr weich erzogen und arbeitete nicht. Bei den Nomaden mussten sie die Geräthschaften wie Schläuche, E i m e r , Stricke u. s. w. im Stande halten. Ham. 1*1 infr. Bei der Arbeit schürzten sich die Frauen a u f , so dass sie von dem *»ÄsU das eine E n d e ü b e r die linke Schulter legten, die Mitte desselben unter dem rechten Arm herauszogen, dann damit die Brust bedeckten und das andere Ende ü b e r die linke Schulter zurückschlugen. Ham. Wenn jemand schnell eine Arbeit verrichten will, so zieht er die Bekleidung ^A»» und »Las an Amru-l'Kais Moall. v. 24. Die Wohlhabenden hatten Sklaven und Mägde, die Armen mussten Alles selbst verrichten. Sklaven.
Die Sklaven waren entweder Gefangene, die in K r i e gen o d e r Streifzügen gemacht waren oder gekaufte und von Sklaven gezeugte Kinder. Die S ö h n e , welche der Herr mit einer Sklavin gezeugt hatte, waren S k l a v e n ; aber der Herr konnte sie frei geben. Ham. ÖAC infr. Antarah Moall. proleg. p. 7, 10, 11. Wenn sie Söhne eines andern waren, er mochte sein , wer er wollte , waren sie auch Sklaven. Abulf. Ann. 1, 3 6 2 . D e n Sklaven war ein Theil des K o p f haares abgeschoren und daran waren sie kenntlich; daher heisst ein wirklicher Sklave i \ i U l I X ^ S und ^ I X I L T T L X _ » _ S . Ham. IÖF v. 1 schol. Hiermit hängt ohnstreitig die Sitte im Kriege zusammen, den Gefangenen , wenn man sie frei Hess,' die Haare abzuschneiden. Die Sklaven und Sklavinnen wurden , wenn sie zum Verkaufe ausgestellt w u r d e n , mit einem Unterkleide bekleidet, welches hiess. In den Sprichwörtern heisst es Meid. 3, 187, es sei gemein, gegen einen Sklaven hart zu handeln; aber es wird auch d e r Rath ertheilt, ihn nicht als Bruder zu behandeln Meid. 2 3 , 2 5 1 , 4 8 1 und mit der Sklavin nicht zu scherzen oder ihr ein Geheimniss anzuvertrauen. Meid. 2 3 , 2 8 5 . Der Sklave konnte sich loskaufen, wenn er den von seinem Herrn (vergl. «U-w^i p. (VI) bestimmten Preis bezahlte. Abulf. Ann. I, 4 5 0 Ham. ölv adn. med. Mohammed giebt darüber Vorschriften Sur. 2 4 , 3 3 . D e r Vortrag mit dem Herrn über Loskaufung wurde schriftlich abgefasst. Ein Sklave, welcher einen Preis bestimmt hatte, den er für seine Freiheit geben wollte, hiess vergl. »I p. D e r Preis bestand aus G e l d , theils aus andern
227 Sachen. D e r Sklave s c h e i n t mit einem ledernen Riemen, einer Art F e s s e l am Fusse bezeichnet gewesen zu sein. Eift gewisser Salman P e r s i s c h e r Abstammung und Gefährte M o hammeds musste seinem H e r r n dreihundert Palmen pflanzen und vierzig Unzen Gold b e z a h l e n . Dass Sklaven so viel für ihre Freilassung leisten mussten, hat darin seinen G r u n d , dass sie für ihren Herrn ein Handwerk o d e r Geschäft b e trieben, welches einträglich war. D e r Sklave musste ausserdem Abgabe bezahlen. Abu-Lulu d e r Sklave des B-xilt XAÄÄ musste den T a g zwei Dirhem e n t r i c h t e n , w o r ü b e r e r sich beim Ohmar b e s c h w e r t e Abulfar. 1 7 9 infr. Nach dem ^JLXAC b'iXyûï p. lût soll Abu-Lulu (ein P e r s e r , d e r Firus hiess) monatlich als Client 1 0 0 D r a c h m e n entrichtet haben. E r war in der Mechanik geschickt und konnte eine W i n d mühle bauen. Der Dichter hatte einen Sklaven d e r S p e z e r e i h ä n d l e r war und d e r für seinen H e r r n eine Bude hielt, zu welcher auch die F r a u e n d e r A r a b e r k a m e n , um zu kaufen. D e r Sklave musste eine Abgabe entrichten. ! Die Sklaven und Sklavinnen trugen ein schwarzes K l e i d , w e l c h e s '¿j+à hiess. Kam. W e n n die A r a b e r in grosse Noth g e r i e t h e n , sei es, Zelt der dass sie durch zu grosse F r e i g e b i g k e i t ihr V e r m ö g e n ver-> Noth. l o r e n o d e r durch Unfruchtbarkeit des J a h r e s und damit v e r bundenes V i e h s t e r b e n so herunter gekommen w a r e n , dass sie keine Nahrung halten, so suchten sie sich auf m e h r f a c h e W e i s e durchzubringen. S i e e r n ä h r t e n sich mit wilden W u r z e l n etc. d e r E r d e o d e r sie wendeten sich an Stamm- -Î-V-W« verwandte und F r e u n d e um Unterstützung o d e r sie zogen auf Raub aus, welches sie nicht für schimpflich hielten oder sie schlössen sich in ihre W o h n u n g e n ein, bis sie vor Hung e r umkamen. Dieses nennen die A r a b e r olsÄcSft; doch ist im Diwan d e r Hodsailiten b e r i c h t e t , dass sie auch zuweilen M e n s c h e n f l e i s c h gegessen h ä t t e n , was ihnen a b e r später in satyrischen V e r s e n vorgeworfen wurde. Nach dem T o d e des Mannes e r b t e n die Frauen und k l e i n e n K i n d e r vor dem Islam nichts. Nur d e r , w e l c h e r kämpfte und von dem G e b i e t h e zurücktrieb. Sur. 4 , 8. Baidh. E s steht S u r . 4 , 1 2 6 , dass (-»¿¿as» zum P r o p h e t e n gekommen sei und gesagt h a b e . Man hat uns * ° ° b e r i c h t e t , dass du d e r T o c h t e r die Hälfte und der Schwester die Hälfte ( d e r E r b s c h a f t ) g i e b s t , da wir nur diejenigen e r b e n zu lassen p f l e g t e n , w e l c h e T h e i l an dem Kampfe
y 0 n dem Tode des u n ( i ,j e r Erbschaft 70r M o j hamraed.
228 nahmen und B e u t e s a m m e l t e n . D e r P r o p h e t soll geantwortet haben. S o hat es mir Gott b e f o h l e n . SohlachD a s Schlachten war G e s c h ä f t d e r M ä n n e r . Beim Katen. m e e l e fing man damit an, die g r o s s e S e h n e an den Hinterf ü s s e n (t-Jys.c) durchzuhauen , damit das T h i e r nicht entfliehen konnte. H a m . oll v. 4 . E s waren b e i m S c h l a c h t e n zwei beschäftigt. H a m . f v * v. 2. Indem sie fürchteten, dass d a s K a m e e l auf die S e i t e falle, pflegten sie von b e i d e n S e i ten es zu stützen, bis es auf d e n K n i e e n liegend todt w a r ; dann pflegte man d e n Hals des K a m e e i s zwischen den S c h u l tern einzuschneiden, so dass er schlaf hing. Dann standen zwei M ä n n e r , von j e d e r S e i l e einer und entblössten den H ü c k e r vom F e l l e , zwei a n d e r e standen dann am V o r d e r theile u n d zwei am Hintertheile, so dass an j e d e r S e i t e drei standen und zogen dann das F e l l , w ä h r e n d das T h i e r auf den K n i e e n lag, mit einem M a l e ab. Ham. 1*1 V. 3. sq. Koohen. Das K o c h e n war wohl S a c h e d e r F r a u und man pflegte d a s F l e i s c h im K e s s e l zu kochen o d e r auf g l ü h e n d e n Steinen zu braten. D i e s e r S t e i n hiess v-R/ö, vergl. Amru-l'Kais Moall. v. 6 5 . D a s K o c h e n war in den ältesten Zeiten und b e s o n d e r s bei den N o m a d e n s e h r einfach. S p ä t e r als die A r a b e r mit d e n P e r s e r n näher bekannt w u r d e u , nahmen sie im K o c h e n vieles an. Die Kochkunst h a b e n sie wohl hauptsächlich von ihnen gelernt, wie die N a m e n vieler S p e i s e n , welche Persisch sind, b e w e i s e n . S p ä t e r hat man auch Bücher ü b e r die K o c h kunst verfasst Hadji-Chalf. Nr. 1 7 6 6 . Mahlen. D a s M a h l e n des G e t r e i d e s auf Handmühlen verrichteten die W e i b e r . Meid. 22, 157. E s war schimpflich f ü r die M ä n n e r dieses G e s c h ä f t zu verrichten. Man b e d i e n t e sich d e r Hand- und W a s s e r m ü h l e n . Ham. vi*, 6. D e r unterste Mühlstein hiess JUÜ, das T u c h , worauf das Mehl fiel, hiess XJLÄS. Amru-l'Kais v. H. D i e OefFnung, worin das G e t r e i d e g e w o r f e n ward, hiess j s » und Das ist die eiserne A c h s e , um welche sich d e r Mühlstein dreht. Das W o r t ( j i ^ scheint nur die H a n d m ü h l e zu sein, weil sie nur g r o b mahlt. Das Wort ist d e r Griff an d e r H a n d m ü h l e , auch JsUaLo soll d i e s e s b e z e i c h n e n . Das Mehl, wird g e s i e b t auf eine Art D e c k e von Palmblättern geflochten, d e r gleich, welche »yi*» genannt w u r d e ( y * ) . Das S i e b hiess Melken.
D a s M e l k e n d e r K a m e e l e g e s c h a h nur von M ä n n e r n , d e n n den W e i b e r n war es S c h a n d e . D a h e r melkt eine F r a u , welche d u r c h die Noth gezwungen es thun m u s s , mit d e n
229 F i n g e r n ihres K n a b e n Meid. 2 8 , 2 0 . F e r a s d a k sagt daher vom Djerir im V e r s e l^L&e li^Jlc» tle>Ai Jülä». k wi^ " W i e viele Tanten väterlicher und mütterlicher S e i t e , o D j e r i r ! , schieffüssige haben für mich meine edlen K a m e e l e gemolkenI« Gewöhnlich pflegten zwei zu melken. Der zur : linken hiess Dieser melkt und d e r zur rechten ist J . * * o d e r ^.«Ä^o und hält das G e f ä s s , andere nennen das Gegentheil. Ham. ^v«, 2 Das Gefäss hiess Die K a meelmilch hat keinen Schaum ; aber es ist auf d e r s e l b e n etwas diesem ähnliches i_->U~->- genannt. Die K l e i d e r wurden gewaschen, indem man sie mit einem Wägohe. Instrumente, ( j u l » - ^ genannt, schlug. Das W o r t ist im glück liehen Arabien gebräuchlich. Sonst heisst es ya&* o d e r g l * * * E b n - D o r . D e r Stein, worauf die W a l k e r die K l e i d e r schlugen, hiess j L a c . E s war das Kleiderwaschen später ein H a n d werk und in Bazra lebten sie in einer Strasse zusammen vergl. Darstellung der Arab. Verskunst etc. p. 18. Die Geschäfte waren natürlich verschieden. D e r grossteGeschäfte. Theil war Nomaden, indem sie K a m e e l e , Ziegen und Schaafe hielten, welche nach ihrem Vermögen' beschaffen waren, nach der L a g e und Beschaffenheit d e r L ä n d e r verschieden. In Hidjas waren ohnstreitig wegen d e r steinigten und bergigten Beschaffenheit d e s Bodens viele Z i e g e n , weil diese auf den Bergen herumklettern und sich das spärliche Gras absuchen konnten vergl. Ham. f f l v. 2. Die K a m e e l e waren wohl in ganz Arabien zu Hause als ein zum L e b e n nothwendiges T h i e r ; aber es war wohl am häufigsten in d e r Provinz Nedjd, weil diese zu seinem Gedeihn am passendsten war. ; Das S c h a a f wurde theils da gehalten, wo es die Beschaffenheit des Bodens erforderte, theils von A r m e n . Die H e e r d e n d e r Nomaden waren oft sehr gross, bei Armen s e h r klein und b e standen oft in einem einzigen S c h a a f e . Rinder hielten die Araber wohl nicht, es sei denn, wo es d e r Boden erlaubte. Im südlichen Arabien waren sie. Das Pferd war mehr L u x u s S a c h e ; aber es war ausserordentlich g e e h r t , weil es im K r i e g e und beim Raube seine grossen Dienste leistete. Die Pflege und das Hiithen dieser T h i e r e besorgte natürlich d e r Ä r m e r e selbst, während d e r Reiche sich Sklaven und Hirten hielt. Der S c h a a f h i r t führte seine S a c h e n mit sich auf einem W i d d e r , welcher dieselbe trug. Dieser hiess ^ Ham. Iv. infr. W i r wollen jetzt von d e n Hausthieren im b e s o n d e r n handeln^
230 ,> Den Ziegen schreiben die Araber Dummheit und Sorglosigkeit zu; daher bedienen sie sich, nur einen Mann-zu tadeln, der Ausdrücke, "er gehört zu den Ziegenböcken« QW^MJI U^AJ. Sie sollen aber vor; den Schaafen den Vorzug haben, dass sie mehr Milch geben und dass ihr Fell dicker ist. i h r e Hintertheile sind mager; aber im Innern sind sie fett; daher sagen die Araber: *iJaf £ »der Schwanz der Ziege ist in ihrem Bauche.« Der übele Geruch det Ziegen ist sprichwörtlich geworden Kazwin. Kosmogr. T. I p. 385. Man schreibt den Ziegen alle Arten Krankheiten zu; daher sagt man sprichwörtlich $ Lgj j*e v »eine Ziege, in welcher jede Krankheit ist« Meid. 18, 4 3 von einem Menschen, der viele Fehler hat, denn die Arabef sagen, dass die Ziegen 99 Krankheiten habe. Da » Das wichtigste und in Arabien verbrcitetste Hauslhier ist Kameel. d a s ' K a m e e l ; daher -sind auch sehr viele Sprichwörter von ihm hergenommen und in den altern Gedichten ist oft von ihm die Rede.. Es giebt verschiedene Arten theils in Arabien, theils 1 in andern Ländern* «Jie sich theils in der Farbe theils durch den doppelten Höcker unterscheiden. Sie werden durch das Land, wo sie sind, durch den Stamm, von dem sie abstammen, durch den Hengst, von dem sie herkommen^ unterschieden 1). Die Ai•abischen Kameele haben eine weisse ins röthliche spielende Farbe (^>1) und die Kameele von dieser Farbe werden als edel geschätzt. Amrul'Kais Diw. p. 105 adn. ^ - ¿ - c ^ l . Diese weisse Farbe ist eigentümlich in einer verborgenen Dunkelheit. Ham. ofs 1. ff. v»V- Die K a m e e l e , . deren Farbe vom Weissen ins Schwarze O-Sjjt) übergeht y werden zum Gehen und Tragen nicht gerühmt; aber ihr Fleisch soll sehr gut sein Demir. Djeuh. Die schwarzen Kameele waren besonders geschätzt und waren von der Race des Stammes Calb. Sie «waren selten» und Nohman Abu - Kabus . war beinahe der einzige, welcher sie besass Antar-Moall. v. 12 sch. De Sacy Chrest. Ar. T . III p. 57. Essai sur l'histaire des Arabes T. II, 509. Zu den edlen. Kameelen gehören auch die von Hadhramaut und die Kameele des Volkes ^IIAAS» Ham. VA!" v. 2. Abulf. Geogr.: p. I". Sie heissen daher auch X^j-gXI, ferner die KaZiegen.
. . l ) Die Araber pflegten das erste Junge, welches geboren ward, sohön geschmückt den Göttern zu schlachten. Arabum Prov. T. I. p. 35. Die Araber pflegten, wenn sie tausend Kameele hatten, dem Kameel-Hengste ein Auge auszuschlagen, damit kein böser Blick schade. Meid. 18,12.
230 ,> Den Ziegen schreiben die Araber Dummheit und Sorglosigkeit zu; daher bedienen sie sich, nur einen Mann-zu tadeln, der Ausdrücke, "er gehört zu den Ziegenböcken« QW^MJI U^AJ. Sie sollen aber vor; den Schaafen den Vorzug haben, dass sie mehr Milch geben und dass ihr Fell dicker ist. i h r e Hintertheile sind mager; aber im Innern sind sie fett; daher sagen die Araber: *iJaf £ »der Schwanz der Ziege ist in ihrem Bauche.« Der übele Geruch det Ziegen ist sprichwörtlich geworden Kazwin. Kosmogr. T. I p. 385. Man schreibt den Ziegen alle Arten Krankheiten zu; daher sagt man sprichwörtlich $ Lgj j*e v »eine Ziege, in welcher jede Krankheit ist« Meid. 18, 4 3 von einem Menschen, der viele Fehler hat, denn die Arabef sagen, dass die Ziegen 99 Krankheiten habe. Da » Das wichtigste und in Arabien verbrcitetste Hauslhier ist Kameel. d a s ' K a m e e l ; daher -sind auch sehr viele Sprichwörter von ihm hergenommen und in den altern Gedichten ist oft von ihm die Rede.. Es giebt verschiedene Arten theils in Arabien, theils 1 in andern Ländern* «Jie sich theils in der Farbe theils durch den doppelten Höcker unterscheiden. Sie werden durch das Land, wo sie sind, durch den Stamm, von dem sie abstammen, durch den Hengst, von dem sie herkommen^ unterschieden 1). Die Ai•abischen Kameele haben eine weisse ins röthliche spielende Farbe (^>1) und die Kameele von dieser Farbe werden als edel geschätzt. Amrul'Kais Diw. p. 105 adn. ^ - ¿ - c ^ l . Diese weisse Farbe ist eigentümlich in einer verborgenen Dunkelheit. Ham. ofs 1. ff. v»V- Die K a m e e l e , . deren Farbe vom Weissen ins Schwarze O-Sjjt) übergeht y werden zum Gehen und Tragen nicht gerühmt; aber ihr Fleisch soll sehr gut sein Demir. Djeuh. Die schwarzen Kameele waren besonders geschätzt und waren von der Race des Stammes Calb. Sie «waren selten» und Nohman Abu - Kabus . war beinahe der einzige, welcher sie besass Antar-Moall. v. 12 sch. De Sacy Chrest. Ar. T . III p. 57. Essai sur l'histaire des Arabes T. II, 509. Zu den edlen. Kameelen gehören auch die von Hadhramaut und die Kameele des Volkes ^IIAAS» Ham. VA!" v. 2. Abulf. Geogr.: p. I". Sie heissen daher auch X^j-gXI, ferner die KaZiegen.
. . l ) Die Araber pflegten das erste Junge, welches geboren ward, sohön geschmückt den Göttern zu schlachten. Arabum Prov. T. I. p. 35. Die Araber pflegten, wenn sie tausend Kameele hatten, dem Kameel-Hengste ein Auge auszuschlagen, damit kein böser Blick schade. Meid. 18,12.
231 meele, welche aus dem Lande J a herstammen und Ü A Ä ^ L ' genannt werden Kazwini Kosni. T. I p. ff. Auch die OIJULVÄJI genannt, und von einem Orte des glücklichen Arabiens oder einem Hengste benannt, sind berühmt Antara Moall. v. 22 schol. auch Marazid unter Die Kameele, welche durch Vermischung der Persischen und Arabischen entstanden sind, heissen ¡to, welches Wort nach Andern diejenigen bezeichnen soll , welche genannt werden. Man versteht darunter die starken Kameelhengste mit zweifachem Höcker, welche man aus Sind der Begattung wegen einführt. Eine Art Kameele, welche zwischen den Caramanischen und Arabischen in der Mitte stehn, heissen Die Kameele öLsSjiÄJJ genannt haben den Namen von dem Hengste erhalten. Eine Art Kameele wird genannt. ¿«Mj J»*»sollen dunkelrothe, nach Andern Kameele, deren Farbe zwischen gelb und roth ist, bezeichnen Ham. FIA V. 2 J i ^ e Kam. Dj. , auch LXIAC ist der Name eines berühmten Hengstes, wovon die Kameele Namen erhalten haben. Ein sehr berühmter Kameelhengst, welcher dem Colaib Wajel gehörte, hiess Gholajjan Meid. 8, 36. Zwei berühmte Hengste, die dem Könige Nohman b. Almondsir gehörten, hiessen (»iiXw und JWJLX»^; Ein anderer hiess j^suaa, daher heissen edele Kameele, welche von ihm abstammen jiXUt j-öLaa. Die zweihöckerigen Kameele (Dromedare) sollen ursprünglich in S i n d , in einer weiten Gegend SiXgiM (oder genannt, zu Hause sein. : Von dort - sind sie nach Chorasan und Persien gekommen. Wenn man von einem solchen Kameelhengste die Arab. Stuten bespringen lässt, so entstehn d i e , welche man ¿ l ^ x J t nennt vergl. Kazwini Kosmogr. p. u. Marazid s. v. XPiXüt. Es wird auch dort berichtet, dass sie von J.jli'bezogen werden. So wie man den Kameelhengsten Namen gab, so auch den Stuten z. B. V-Jläc Meid. 8, 26. Demiri hat in seinem Werke ÜU» mehrere Arten angeführt und auch die verschiedenen Namen des Jungen im ersten und den folgenden Jahren. Die Kameeistute legt sich bei der Begattung auf den Vorderknieen nieder und der Hengst treibt es dazu an vergl. gljö. Man pflegte dem Kameelhengste beizustehn, indem man sein Glied leitete Kam. Der Hengst, wenn er voll Begierde ist zum Weibchen, lässt etwas ähnliches der Lunge, «¿¿ÜÄ genannt, aus dem Maule hängen. W ä h rend dieser Zeit schreit er viel und läuft wüthend auf Gegenstände los. Ham. fll" Meid. 5, 154. Man liebt es aber
232 nicht, dass der Kameelheng&t unter den Kameelen brüllt (J5U3). Ina Monate Februar (_bL*» wenn ihm die ersten Zähne ausfallen l e x . Ein Zeichen, welches auf der Seite der Wange oder des Halses in der Quere eingebrannt war, hiess Ja^Lc und u^tjC Ham. VÖ 1.18. W a r dieses Zeichen in der Länge, so heisst es und ^ l a » . Ham. I'o 1. 6 infr. Man pflegte auch die Klauen der Kameele mit einem Eisen zu bezeichnen, damit die Spuren erkannt Werden könnten. Dieses Eisen hiess Ein Zeichen am Halse hiess bei den Jemanensern »yifco. Ein Zeichen in der Form eines Ringes hiess äÄls». Ein anderes hiess .Ls\A und ein anderes lex. Ueber das Wort vom Kameele gebraucht, ist man nicht einig. Man pflegte auch wohl, indem man farbige W o l l e anhängte, die Kameele zu unterscheiden vergl. Liip!c. Das W i l d w u r d e auch von einem Manne, w e l c h e r IwÄjL« (vergl. Hain. Ito com. M e r z ) hiess, den J ä g e r n zugetrieben. Man bediente sich auch d e r S c h l i n g e n , um das W i l d zu fangen. Es heisst d a h e r im Sprichworte ji j f j ä jkh » W e n n auch ein w i l d e r Esel entwischt, so ist doch ein a n d e r e r in d e r Schlinge.« M e i d . 1, 8 2 . W e n n ein Pferd auf d e r J a g d dem a n d e r n zuvorlief und das W i l d einhohlte , so pflegte man dessen Kehle mit dem Blute des erlegten W i l d e s zu b e s c h m i e r e n . Rasmussen Addit. p. v*. Bei d e r J a g d auf Gazellen pflegte man ein F e u e r a n z u z ü n d e n , um dieselben zu b l e n d e n Rasmus: Add. p. vi. Die Gazelle kehrt, w e n n sie Vom J ä g e r von einem Orte vertrieben ist, zu demselben nicht wieder zurück. Meid. III, 1. Die J a g d durch Hülfe d e r Raubvögel war den A r a b e r n vor dem Islam bekannt und sie wussten d i e s e l b e n a b z u r i c h t e n , denn im Koran S u r . 5, 6 wird e r l a u b t , die so
252 gejagten T h i e r e zu essen uncl vom Abrichten d e r s e l b e n gesprochen. Von d e r J a g d z u r ü c k k e h r e n d b e s c h m i e r t e m a n auch die Haare d e r Pferde mit Blut, um dadurch anzuzeigen, dass man viel W i l d erlegt habe Amru-l'Kais Diw. p. 8 6 Not. Das Fleisch des e r l e g t e n W i l d e s , w e l c h e s man w ä h r e n d d e r Jagd nicht verzehrte, w u r d e in Stücke geschnitten, d a n n in W a s s e r gekocht und an der Sonne getrocknet Amru-l'Kais. Diw. p. f l v . 7. Auf der J a g d b e k l e i d e t e man sich mit einem Mantel »Iii, Ham. Ilo v. 3. Unter a l l e m W i l d e ist d e r w i l d e Esel der vornehmste und grösste. Daher heisst es auch im Sprichworte t-t*^ 1 J^ » A l l e s W i l d ist in d e m Bauche des w i l d e n Esels.« M e i d . 2 2 , 3 0 . Man pflegte a u c h wohl A d l e r mit vergiftetem Futter zu jagen. Diess hiess vi«.*ic lex. Raubzüge Die Arabischen Nomaden, weil d e r Futtermangel o d e r Krankheit ihre H e e r d e n getödtet hatte o d e r die F e i n d e i h r Vermögen geraubt hatten, pflegten auf Raub auszugehn, d e n n sie hielten es für schimpflich d i e A r m u t h zu e r t r a g e n v e r g l . Rasmuss. Addit. p. Pv. Deswegen kann man auch die R ä u b e r e i zu den Geschäften der A r a b e r rechnen. Auf diesen Raubzügen, die sie b a l d einzeln, b a l d in grösserer Anzahl u n t e r nahmen, hielten sie j e d e List, j e d e n M o r d für erlaubt, um sich des V e r m ö g e n s der A n d e r n zu b e m ä c h t i g e n und ü b e r fielen auf diesen Zügen nicht blos feindliche S t ä m m e ; sondern auch s o l c h e , mit w e l c h e n sie in k e i n e m feindseligen V e r hältnisse standen. BewaffDie Bewaffnung d e s F u s s g ä n g e r s bestand zu Mohammeds nung. 2 e i t in dem Schilde, d e r Lanze und dem S c h w e r d t e w*.JkVg3 p. Hl. Ich will ü b e r die einzelnen T h e i l e d e r B e waffnung anführen, was ich bei den A r a b e r n gefunden h a b e . Die A r a b e r b e d i e n t e n sich auch als Schutzwaffe d e s Schildes doch scheinen sie davon wenig Gebrauch g e macht zu haben. Das W o r t heisst auch ein S c h i l d aus L e d e r ohne Holz und die nemliche Bedeutung g i e b t m a n auch dem W o r t e Der Schild, der zu Mohammeds Zeit einen Denar kostete vergl. U ^ J I X J J p. f l , AÖV 1.5, kanu zu d i e s e r Zeit nicht sehr gross u n d kostbar gearbeitet g e w e s e n sein n a c h dem Preise zu u r t h e i l e n ; doch ist es wohl v e r s c h i e d e n g e w e s e n . Die Lanze w a r die vorzüglichste W a f f e d e r Araber, w e i l sie dieselbe zu P f e r d e besser a n w e n d e n konnten als das S c h w e r d t . Ham. FP1, 1. Die Lanzen w a r e n v e r s c h i e d e n . Es gab l ä n g e r e und k ü r z e r e . Ham. v infr. Die mittelmässigen
253 hiessen ot^J^o, die langen ib. v. 6. Die mittelmässigen hatten eine Länge von acht Ellen Ham. vv1, 1. Der Schaft d e r Lanze war gewöhnlich von R o h r ; doch hatte man auch wohl Lanzen von Holz vergl. Ham. Ii* Uebersetzung. Der Griff der Lanze ward mit einer Irischen Sehne umwunden, um sie fester anfassen zu können. Dies hiess Auch wurde die ganze Lanze wohl so umwickelt, um sie vor dem Z e r b r e c h e n zu schützen Amru-l'Kais Diw. p. 8 5 not. Die Spitze w u r d e mit einem eisernen Nagel am Holze befestigt. Der Nagel hiess Der untere Theil der Lanzenspitze, die hiess, wurde genannt und war hohl. In diese wurde d e r Schaft gesteckt; doch geben die Lexikographen dem W o r t e Kjos> auch die Bedeutung von hasta, wie u ^ oder wollen, dass es den Ring bedeute welcher den untern Theil d e r Lanze umgiebt. W a r der Schaft nicht ganz gerade, so pflegte man ihn durch Hülfe eines Eisens, genannt, gerade zu machen. Ahmru b. Kelth. Moall. v. 57, 59. Man nennt die Lanzen braun (j**»), um anzuzeigen, dass das Rohr ganz reif sei und nicht zerbreche ib. v. 36 schol. Am untersten E n d e war die Lanze mit einer eisernen Spitze versehn genannt Abulf. Ann. 1,96 und an der Spitze desselben war ein eiserner Ring J-^-l} genannt, wie es scheint, um durch Hülfe desselben die Lanze besser halten zu können. Die Lanzen haben theils von dem Orte?, woher sie kommen , theils von d e r Person, welche sie verfertigte; verschiedene Beinamen erhallen. Die Rodainitischen Lanzen sind berühmt. Ham. bw v. 1. Rodainah soll die Frau des Sarnhar gewesen sein. Sie verfertigten Lanzen in Bahrain und wenn der Mann nicht zu Hause war, so verkaufte die Frau die Lanzen und sie werden deswegen und ICAÄJJ, gennant. Ham. ffv, 2. Andere sagen, Rodainah sei die F r a u des Kadhab eines Mannes gewesen, welcher Lanzenspitzen verfertigte Amru-l'Kais Diw. p. 8 5 not. E r soll zu den yi^ gehört haben. In dem Buche O^LJ^bt p. lieset man, dass Samhar d e r Name eines Fleckens in Abyssinien sei, wo die Samharitischen Lanzen verfertigt würden vergl. Marazid s. v. JQ+M. ES ist die Meinung des Alzuli, dass dieser Flecken in d e r Gegend des Nilthals (J-U^ liege und dass dahin das Rohr aus Indien zu Wasser gebracht sei. Die schlechtem hätte man dort verbrannt, die guten gerade gemacht und verkauft. Dies sei in Abyssinien bekannt und von dort seien sie in alle Länder versendet. Endlich sollen nach Andern die Samhai'itischen Lanzen von einem Manne
254 S a m h a r , d e r i n J a s - e i n e m D o r f e in B a h r a i n w o h n t e , g e n a n n t s e i n L e b i d M o a l l . v. 5 0 . D i e C h a t h t h ä e n s i s c h e n L a n z e n s o l l e n s o b e n a n n t sein, w e i l _ b ; > d i e K ü s t e v o n B a h r a i n u n d O h m a n s e i . H a m . FL, 1. FM, 3. I n d e m B u c h e O b U . i t ^IJ'I w i r d ' b e r i c h t e t , d a s s J a s » ein D o r f i n J e m e n g e w e s e n s e i , w e l c h e s Ja:> hiess. D a h i n sollen die S c h a f t e aus Indien g e b r a c h t u n d dort g e r a d e g e m a c h t s e i n p . 1- u n d H a m . FPI v. 3. Die Lanzen g e n a n n t s o l l e n von e i n e m K ö n i g e d e r H i m j a r i t e n ^ j j i i ö D s u - J e s e n d e n N a m e n erhalten haben. A u s s e r d e m giebt es noch L a n z e n genannt. Nach Einigen sollen s i e von e i n e m M a n n e d i e s e s N a m e n s b e n a n n t s e i n ; d o c h n a c h A n d e r n s o l l e n es die L a n z e n s e i n , d e r e n K n o t e n sich b e i d e r B e w e g u n g b e r ü h r e n , da s i e s e h r b i e g s a m s i n d . In d e r S t e l l e H a m . f f l v. 1 w e r d e n n e b e n d e n C h a t h t h ä e n s i s c h e n L a n z e n a u c h I n d i s c h e g e n a n n t . D e r S c h o l i a s t zu d i e s e r S t e l l e meint , dass die b e i d e n Arten die n e m l i c h e n seien. Die C h a t h t h ä e n s i s c h e n L a n z e n in B a h r a i n w a r e n vortrefflich. Ham. p . F f l . In a l t e r n Z e i t e n f i n d e t m a n w o h l I n d i s c h e S c h w e r d t e r ; a b e r nicht Indische Lanzen erwähnt. Eine kleine Lanze, die in d e r L ä n g e d i e Mitte hielt z w i s c h e n e i n e m S t o c k e u n d einer g r o s s e n L a n z e und unten mit E i s e n b e s c h l a g e n war, h i e s s » J Ä C K a m . D i e L a n z e n w a r e n in d e r R e g e l l a n g . H a m . PfF v. 2 H a m . T . I V . 1 9 3 , E i n e k ü r z e r e mit b r e i t e r e r S p i t z e h e i s s t XJI. H a m . F1P. A u c h ist e i n k u r z e r S p i e s s , d e m ä h n l i c h , w e l c h e r w e r d e n v e r schieden erklärt, entweder von einem Manne ¿ji der zum Stamme Kais b . T s a h l e b a h gehört haben soll oder es soll vornVerbum ( z e r b r e c h e n ) die Panzer b e z e i c h nen, woran die S c h w e r d t e r z e r b r o c h e n w e r d e n . Auch Z j y o y ist d e r Name von P a n z e r n ; aber dies W o r t wird auf verschiedene W e i s e erklärt. Auch ÜJiiLo scheint ein Panzer von E i s e n zu sein, w e l c h e r a b e r weich und leicht ist. Ausserdem erhielten b e r ü h m t e Panzer Beinamen z. B. hatten fünf Panzer, w e l c h e Amru-l'Kais von seinem V a t e r g e e r b t hatte, folgende Beinamen 1) XAaUwaäJi 2 ) 3) 4 ) ^ärfj^ 5) vergl. Amru-l'Kais Vita p. II" 1. 5 . Einige Panzer fütterte man aus. Dieses hiess IAÄJ. Das doppelte G e wand mit K a m e e l h a a r e n ausgestopft, welches man unter dem Panzer anzog, hiess «L^ic. Auch ä j l b c und sind Namen für solche Gewänder. Zog man in den K r i e g , so pflegte
257 man den Panzer in einem Korbe hinter sich auf dem Kameele, welches man rilt, mit sich zu führen, um d e n s e l b e n sogleich bei d e r Hand zu haben. Der Panzer o l a ^ Y w e l c h e r das Pferd schützt, war, wie auch das W o r t b e w e i s e t , denn es ist ein fremdes W o r t , früher gewiss den Arabern nicht bekannt und w u r d e von ihnen nicht angewendet, da ihre Pferde leicht waren und die Araber sich nur als leichte Reiterei auszeichnen konnten. Es bedienten sich derselben die Perser und so wurden sie den Arabern bekannt. Später w u r d e n sie auch von den Arabern angewendet, da sie in den eroberten L ä n d e r n schwerfällige Pferde fanden. Das W o r t bedeutet den S p e e r , d e r geworfen ward. Speer. Mit dieser Waffe w a r d Mosailimah vom W a h s c h i (^5) geworfen, und dann von Ahbd b. Said b. Ahzim mit dem Schwerdte getüdtet. p. Abulf. Ann. T . I. p. 9 2 infr. In den ältesten Zeiten hat man sich der Bogen wohl Bogen, weniger im Kampfe als zur J a g d bedient, weil man gewöhnlich zu P f e r d e oder auf Kameelen kämpfte, bei welchen man besser die Lanze und d a s S c h w e r d t gebrauchen konnte. Es gab zwei Arten Bogen, die Arabischen und die Persischen. Die Arabischen sind entweder solche, welche mit d e r Hand oder solche, welche durch Hülfe des Fusses gespannt w n r d e n . (Kam. T ü r e , unter u^j^äj). Die Arabischen Bogen w u r d e n aus dem Holze v e r s c h i e d e n e r Bäume g e m a c h t ; die besten sollen, aus dem Holze des Baumes X**3 gemacht sein. Ham. foA, 2. 1lc>, 3. Har. 1o 1 . 9 schol. Dieser Baum wächst auf dem Gipfel der Berge und aus diesem Grunde ist das Holz desselben zähe und stark. Der Baum wächst a b e r auch am Fusse d e r Berge und deswegen sind die Bogen von seinem Holze nicht so gut. Die Bogen von diesem Baume sollen die besten gewesen sein. Ham. T. II p. 5 0 0 , 5 0 8 . Man pflegte den Bogen mit Oel zu bestreichen, um ihn dadurch vor dem Zerbrechen zu schützen. Aus dem Holze des Baumes ^.^¡ö wurden auch Bogen verfertigt Diw.-Amru-l'Kais p. Pv v. 16. vergl. Kam. Dj. Ausserdem werden die Bäume ^JtXc, Ham. tuf v. 2. qIs d e r auf den Bergen in T e h a m a h wächst, genannt. Der Bogen aus einem nicht gespaltenen Aste g e macht ist vorzuziehn und die viel gekrümmten Bogen w e r d e n gelobt. Ham. föA 2. Solcher viel gekrümmter Bogen bediente man sich bei Wettkämpfen. Sie hiessen MjSaxA Kam. Die 17
258 Namen der Bogen sind nach i h r e r Beschaffenheit verschieden. Das W o r t v-A-A.Aa'i soll einen Bogen aus einem längern und dünnern Aste, nach A n d e r n aus einem nicht gespaltenen Aste gemacht b e d e u t e n ; XejÄ* ein Bogen, dessen Handgriff weit von d e r Sehne absteht. Das W o r t xLic soll den Persischen Bogen bezeichnen und »Is'iAÄ den Persischen krummen Bogen. Sj^ijJt ^.jLi.CJI die Syrischen Bogen sind vom Orte y i ¡ j in S y r i e n genannt. Kam. Eine A r t Bogen heisst ÜAÄS»^'. Die einzelnen Theile des Bogens haben Namen. Das W o r t iw>!s bedeutet den Theil von der Stelle, wo d e r Bogen mit d e r Hand angefasst wird, bis zur Spitze an beiden Seiten, so dass jeder Bogen zwei (QWS) hat. Das W o r t bezeichnet den Theil, wo d e r Bogen angefasst wird und die Milte von diesem Theile. Das W o r t J ä f bezeichnet den Einschnitt auf d e r Mitte des Bogens, worin d e r Pfeil gelegt wird und die zerstossene Sehne, womit dieser Theil der grössern Festigkeit wegen uniwunden wird, hat auch diesen Namen. D e r Riemen aber, w e l c h e r an dieser Stelle angebunden ist, um, wie es scheint, d e n Bogen daran aufzuhängen, heisst iüUßl. Der T h e i l des Arab. Bogens, von wo d e r Pfeil ausgeht, heisst Das W o r t x J i bedeutet die Milte zwischen d e r Milte des Bogens und dem äussersten Ende desselben, so dass jeder Bogen zwei pLoJi" hatte, nach Einigen drei Spannen ohngefähr von d e r Mitte , so dass d e r ganze Bogen zwölf Spannen ist. Es soll nach Einigen dieses d e r Ort sein, woran d e r Riemen iüUiai befestigt ist. Das W o r t soll ein Stück Stoff bezeichnen, welches an den Endseiten des Bogens b e festigt ist, in welches die Sehne gezogen wird, wie es scheint, damit sie sich am Holze nicht abreibe und beschädigt w e r d e lex. Man legte den Bogen in ein Behälter auch (jjLa» genannt. D e r Bogenschütze bediente sich eines Stückes L e d e r i n F o r m eines Fingers, um beim Schiessen den Daumen oder Finger gegen das Zurückschnellen der S e h n e zu schützen, welches hiess lex. Einzelne Stämme sind als Bogenschützen berühmt, wie z. B. 8,1s Meid. 2 1 , 3 8 . Auch die Stämme Sahd und Nabil Diw. Amru-l'Kais p. Pf in fr. Aus fabelhafter Zeit ist Ebn-Tikn berühmt Meid. 1 0 , 1 8 6 . Pfeil. S o wie es zwei Arten Bogen gab, so gab es auch zwei Arten Pfeile, Arabische und Persische. Die Arabischen Pfeile aus Rohr heissen Nabl (j>*j), die Persischen aus Holz Nuschschab ( v j l i J ) . Abulf. Ann. T. I adn. 1 3 3 . Nach dem Djeuhari soll i ß ^ ein r o h e r noch nicht vollendeter Pfeil sein, nach
259 Firuzabadi ein Pfeil o h n e Spitze und F e d e r n ; O O ^ J M b e d e u t e t nach D j c u h a r i einen PfeiJ o h n e F e d e r n , n a c h Firuzabadi der, w e l c h e r nicht mit der Spitze gerade fliegt, s o n d e r n mit d e r S e i t e trift. D e r P f e i l hat v e r s c h i e d e n e N a m e n , je n a c h d e m e r m e h r o d e r w e n i g e r vollendet ist. Ist er blos aus dem G r o b e n geschnitten, so heisst e r j L » , ist er glatt g e m a c h t , so nennt man ihn ( ^ - i , wenn e r gerade g e r i c h t e t ist ohne Spitze und F e d e r n , wenn e r mit F e d e r n v e r sehn ist, Pfeil. P o c o c k . machte P f e i l e T . I I I p. 2 4 0 des Baums
und dieses ist der allgemeine Name für j e d e n s p e c . p. 9 9 . Aus dem Holze des Baums geh a b e n eine g e l b e F a r b e de S a c y C h r e s t . Ar. ed. alt. M a n verfertigte auch aus dem Holze d e r in Hidjas wächst, P f e i l e l e x . D i e Pfeile
w e r d e n mit den F e d e r n des Habichts b e k l e i d e t . Ham. fli", 3 . Dass die A r a b e r vergiftete P f e i l e gehabt h a b e n , folgt aus d e r S t e l l e Ham. 1, 5 0 0 nicht nothwendig » E t arcu ex ligno a r b o r i s Hirm, qui ad a u c t o r e m r e f e r t u r ( c e l e b r i ) et longis cuspidibus praeditis (sagittis) levibus, quorum cuspides venenum e j i c i e n t e s vides.« M a n glaubte, dass man den Pfeil b e z a u b e r n könne, dass e r nicht treffe. Ham. 1 , 3 7 1 . D i e P f e i l e w e r d e n auch theils nach dem A r a b e r , von dem sie gemacht sind, o d e r nach dem Baume, aus dessen Holze sie verfertigt waren, b e nannt. D i e P f e i l e c A * * ^ ! sind von einem O r t e Medinas R a kam b e n a n n t s. Marazid s. v. ^ S J I . E i n Pfeil aus dem Holze B J I X Ä » gemacht, heisst lex. I n d e r Hamasa p. 1"OA w e r d e n P f e i l e mit b r e i t e r Spitze e r w ä h n t , in deren Mitte eine h e r v o r r a g e n d e S t e l l e ist. S o l c h e P f e i l e konnten s c h w e r aus der W u n d e gezogen w e r d e n . E i n e Art heisst [ S ^ j u n ( l s 0 ' l dick gewesen sein. Das W o r t b e d e u t e t einen l ä n g e r n P f e i l , w e l c h e r vier R e i h e n F e d e r n hat und weit fliegt K a m . ü j . Das W o r t b e d e u t e t e i n e n Pfeil mit b r e i t e r S p i t z e . g j J U ist d e r Name eines Pfeils, mit d e m man n a c h dem Z i e l e schiesst l e x . Damit die Spitze des Pfeils ganz festsitze, pflegte man den P f e i l an d i e s e r S t e l l e mit der frischen b r e i t g e klopften S e h n e zu u m w i c k e l n . D i e s e hiess '¿ÄtOj. W e n n man den ganzen Pfeil damit umwandte, hiess dieses Q^C l e x . E i n k l e i n e r Pfeil, womit die K n a b e n spielten, d e r e i n e n r u n d e n K o p f hatte, hiess V-J'1-*^' wenn ein s o l c h e r P f e i l o h n e Spitze war, so nannte man ihn lex. D i e K ö c h e r , worin die Pfeile a u f b e w a h r t w u r d e n , waren Köcher, v e r s c h i e d e n n a c h dem Stoffe, woraus sie g e m a c h t wurden und hatten v e r s c h i e d e n e Namen. Das W o r t XiUS" soll e i n e n K ö c h e r
260 von L e d e r ohne Holz b e d e u t e n , in dem nur die Arabischen Pfeile genannt aufbewahrt werden. Nach Andern a b e r b e deutet das W o r t einen K ö c h e r von Holz ohne L e d e r K a m . Das W o r t £ * * > bedeutet nach E b n - D o r a i d den K ö c h e r , in w e l c h e m sowohl Arabische als P e r s i s c h e Pfeile aufbewahrt w e r d e n Ham. lof\ E r war a b e r mit einem D e c k e l versehn, der mit dem K ö c h e r durch Henkel zusammen hing. Das W o r t bedeutet nach Einigen einen K ö c h e r aus L e d e r ohne Holz, nach E b n - D o r a i d a b e r aus Holz ohne L e der. E r ist weiter als der, w e l c h e r XiLi" heisst. Das W o r t Q j i bedeutet nach E b n - D o r a i d den K ö c h e r , w e l c h e r aus zwei v e r b u n d e n e n Stücken L e d e r besteht, nach Andern a b e r den K ü c h e r , w e l c h e r an d e r S e i t e offen ist, damit die Luft hinein k o m m e und die Pfeile vor dem V e r d e r b e n sicher seien. Das Wort s t b e d e u t e t gleichfalls einen K ö c h e r aus L e d e r ; doch scheint dieses nicht die wahre Bedeutung des W o r t e s zu s e i n ; sondern es scheint e i n e n l e d e r n e n S a c k , worin d e r Hirte seinen V o r r a t h mit sich f ü h r t , zu b e z e i c h n e n . E r kann in d e m s e l b e n a b e r auch Pfeile zur Vertheidigung seines V i e h e s h a b e n . In einem O r t e S y r i e n s , welches a b e r nach Andern d e r Name eines Mannes i s t , wurden rothe Pfeile g e macht, welche deswegen hiessen. Schleuder Dass die A r a b e r sich d e r S c h l e u d e r ^bl&o und ütiAji als Waffe bedient haben, bezweifele i c h ; es scheint dieselbe nur Spielzeug der K i n d e r gewesen zu sein. Keule. Das W o r t ist eine Keule, w e l c h e r in späterer Zeit d e r R e i t e r sich b e d i e n t e . E r hatte sie b e i m Reiten unterm K n i e . Abulf. Ann. I I I , 5 0 8 Kriege D e r erste König, welcher Kriegsmaschinen erbauen Hess, maschine. s o ] ] Djodsaimah Alabrasch gewesen sein vergl. Essai Sur l'histoire des Arabes T . II p. 17 und der Stamm Daus wird vor M o h a m m e d als geschickt im Verfertigen d e r s e l b e n genannt ib. T . I I I p. 2 5 4 , 2 5 7 . Man n e n n t S a l m a n , den P e r s e r , als d e n j e n i g e n , w e l c h e r dem M o h a m m e d den Rath e r l h e i l t e , Medina durch einen G r a b e n zu befestigen, als im J a h r e fünf d e r Hedjra m e h r e r e vereinigte Stämme gegen ihn zogen. Abuli. Ann. T . I p. 1 0 4 . Zur Zeit, als die Stadt T h a j e f e r o b e r t w e r d e n sollte, g e b r a u c h t e Mohammed Maschinen ib. T . I p . 1 6 4 . V o n d e n Kriegsmaschinen konnten nur diejenigen A r a b e r wissen, welche mit andern Nationen, w e l c h e davon Kentniss hatten, in V e r b i n d u n g standen. Es sind besonders die P e r s e r und G r i e c h e n , von denen sie es g e l e r n t haben können
261 und ich g l a u b e mich nicht zu täuschen, wenn ich d e r M e i nung bin, dass sie es b e s o n d e r s von P e r s e r n g e l e r n t haben, weil sie mit diesen f r ü h e r durch das Reich von Hira in g e n a u e r V e r b i n d u n g kamen und bald ganz Persien e r o b e r t e n . S p ä t e r k a m e n auch bei ihnenKriegsmaschinen, d e r e n si e sich bei der B e l a g e r u n g von Städten bedienten in Gebrauch. Hedjdjadj, als er den Ebn-Sobair in Mecca belagerte, b e d i e n t e sich d e r Maschinen g e g e n den T e m p e l . Ham. H1 1. 5 infr. Es w u r d e n grosse S t e i n e durch d i e s e l b e n geworfen. Ham. AF* v. 2. Der Name beweiset wohl, dass die S a c h e von den Griechen zu d e n Arabern überging. Eine Maschine, wodurch die A r a b e r an die M a u e r rückten, um diese zu untergraben, hiess auch Eine M a s c h i n e wodurch die S o l d a t e n oben g e d e c k t wurden, hiess '»^U«.. Eine Kriegsmaschine, k l e i n e r als die ^cf-ki^U.*, womit sie Steine warfen, hiess SJ>Lc. S p ä t e r war Jakob Almanschaniki b e r ü h m t als V e r f e r t i g e r von Maschinen, w o r ü b e r E b n - C h a l l i k a n Nr. 8 4 2 f. nachzusehn ist. Die A r a b e r w e n d e t e n auch später Maschinen an. Abulfeda V, 9 4 nennt eine Maschine, bei der Belagerung vonLXc gebraucht, l _5 J _ya4l genannt. Sie w i r d auf h u n d e r t W a g e n fortgeschafft. Abulfeda selbst, w e l c h e r zehn Mann b e f e h l i g t e , erhielt ein Rad fortzuschaffen, denn die Maschine w u r d e verlheilt. Es entstand atich eine Wissenschaft ü b e r die Kriegsgeräthe. X*-?.^- o ^ f l Hadji-Chalif. Nr. 1 1 2 1 . Der Fürst J J J QJ Jax/ö"^!, d e r zum Stamme S a h d - T a m i m Heer, gehörte u n d ohnstreitig vor Mohammed lebte, soll d e r erste gewesen sein, w e l c h e r das Heer in zwei F l ü g e l n ein Centrum (—43) und rechten und l i n k e n F l ü g e l und »y«.*^) eintheilte. Es scheint mir hier die Eintheilung in fünf T h e i l e , V o r d e r - und Hintertheil, M i t t e , r e c h t e r und l i n k e r F l ü g e l verstanden w e r d e n zu müssen. Ham. IIA 1. 20. Etwas s p ä t e r w i r d von dem ^ ¿ a i t QJ gesagt, (3 iwtAjWj qL***^ äJj (j«lij|j j l m (__jLX.lt » U n d er führte die Leute und ihm w a r e n ein r e c h t e r und l i n k e r F l ü g e l und eine Avant-garde und ein Hintertreffen in diesem F e l d z u c e . « Hier sind also nur vier T h e i l e . In d e r Haoiasa p. Vv1 steht, dass sie auf d e n r e c h t e n F l ü g e l diejenigen stellten, zu w e l c h e n sie V e r t r a u e n hatten. Im C e n t r u m hatten die Könige i h r e n Platz. Har. Ifv. Die Eintheilung u n d d e r e n Namen sind etwas verschieden angegeben. Es bestand das Heer aus f ü n f T h e i l e n , w e l c h e s Aladhbath zuerst geführt haben soll Ham. T . I I p. 3 0 1 , (d e r V o r d e r z u g ) , läc ( A d l e r ) . Nach W e i l ( L e b e n Moham. p. 9 8 ) soll M o h a m m e d eine weisse F a h n e g e habt h a b e n ; doch nach A n d e r n eine schwarze vergl. p. f l . An d i e s e r S t e l l e w i r d noch q-» '¿»¿y KjIj »eine schwarze F a h n e viereckigt von einem P a r d e r « erwähnt ( d e r A u s d r u c k ä.*j er* ist nicht k l a r ) . Es scheint wohl, dass und so u n t e r s c h i e d e n war, dass KjI^ die F a h n e des S t a m mes, die F a h n e des Anführers. So konnte auch M o h a m m e d die F a h n e des Stammes Koraisch haben von schwarzer F a r b e , welche die Ahbbasiden annahmen. Am T a g e von T a b u e hatte A b u - B e e r die grosse Fahne Mohammeds, w e l c h e schwarz war vergl. s-ajlXjj p. II*. S p ä t e r w u r d e n die F a h n e n Zeichen d e r H e r s c h e r w ü r d e und die Fahne, genannt, war es, welche ü b e r d e m Kopfe des C h a l i f e n g e t r a g e n w a r d . Abulf. A n n . T . III, 170, 1 7 2 . 1 . 7 , 11. Das Gefolge eines Chalifen und eines Präfeeten unterschied sich nur durch die, M e n g e d e r F a h n e n und i h r e F a r b e . Ebn-Chaldun. S p ä t e r trat die F a h n e , U i ^ U « genannt, an die S t e l l e . Saif-Aldin Ghasi, Herr von Mosul, (geb. 5 0 0 f 5 4 4 ) war d e r Erste, der dasselbe ü b e r seinem Kopfe trug und ihm ahmten die Fürsten d e r v e r s c h i e d e n e n G e g e n d e n hierin n a c h . Dalier heisst es Abulf. Ann. 4, 2 9 2 ' vom A l m a l e c A l n a zir, d e m man die Herschaft von Hamat ü b e r g e b e n hatte im »1 J a h r e 6 1 7 , SixiHalL-JI p-. } ^ ' i » d e n n ritt er von d e r Burg mit den Sultanischen S a n d j a k . « Das Sandjak d e s Sultan war v e r s c h i e d e n , d e n n A b u l f e d a sagt von sich
264 J»*^?. XJÜI&ILM v-uUaju (^c Kxj'ü SC*!^. ^IAmü Ji v-fcS'iji! £ » D e i n d e alteram mihi l a r g i e b a t u r t r a b e a m et vexillum cum striis (aut taeniis) Sultanicis, q u o d p u b l i c i s in p o m p i s et alias s u p e r capite m e o g e s t i r e t u r « und dann fährt e r fort ^ i L L J ! « j U-« \>XS>3 »und d i e s e s Kampf.
g e h ö r t zu d e m , was d e m S u l t a n e i g e n t ü m l i c h ist.« W e n n die A r a b e r zum K r i e g e o d e r K a m p f e zogen, so pflegten sie auf K a m e e l e n zu r e i t e n und das P f e r d , worauf sie im K a m p f e s t r e i t e n w o l l t e n , an d e r S e i t e des K a m e e i s l e e r zu f ü h r e n Ham. T . I I P . 2 p- 1 5 4 , indem d e r Sattel a u f das K a m e e l h i n t e r g e l a d e n wurde Ham. f f v infr. foA, damit das P f e r d a u f d e m M a r s c h e g e s c h o n t im K a m p f e n o c h seine volle K r a f t h a b e . D i e R e i t e r e i m a c h t e die Hauptstärke d e s H e e r e s aus ; d o c h zogen die F u s s g ä n g e r voran. H a m . p. vi. S i e b e d i e n t e n sich d e r B o g e n . D i e alten A r a b e r k ä m p f t e n m e h r als Helden des H o m e r e i n z e l n u n d n i c h t in g e s c h l o s s e n e n G l i e d e r n , i n d e m sie V e r s e h e r s a g t e n . Ham. II infr. G a g n i e r V i t a M o h a m m e d i s p. 8 9 . E s war auch wohl S i t t e , dass zwei P a r t h e i e n , w e n n sie sich t r a f e n , sich e i n a n d e r zuriefen J l j i J l j i »steigt ab, steigt a b ! « d. h. lasst uns zu F u s s k ä m p f e n vergl. Ham. ffö s c h . 1. 2 , wo es n u r a l l g e m e i n e Aufforderung zum K a m p f e ist. W e n n die A n d e r n es n i c h t thaten, so stritten sie zu P f e r d e . H a m . t*"lf 1. 1 3 . E s pflegten auch E i n z e l n e sich h e r v o r z u r u f e n u n d mit e i n a n d e r zu k ä m p f e n . Ham. föl 1. 1. D i e t a p f e r s t e n n a n n t e n auch w o h l i h r e N a m e n und r i e f e n zum K a m p f e h e r v o r . Ham. to1 v. 2 . E i n z e l n e T a p f e r e gingen einzeln hervor Qi"^*0 p. Ifi". S i e zogen n i c h t mit vollem L e i b e in den K a m p f , d e n n sie hielten es für s c h i m p f l i c h s e l b s t d u r c h b o h r t ein n a t ü r l i c h e s B e d ü r f n i s . zu b e f r i e d i g e n , weil man d i e s e s d e r F u r c h t z u s c h r i e b . Ham. 1ö infr. A u c h h i e l t e n sie es für schimpflich, wenn d u r c h die W u n d e im L e i b e S p e i s e o d e r etwas a n d e r e s h e r a u s k a m . Ham. f!1 1. 1 sq. Zum K a m p f e s c h ü r z t e n sie das lange G e w a n d a u f Ham. flö, 1. Das P f e r d pflegte d e r R e i t e r z. B . d u r c h ein S t ü c k a u s g e h ä n g t e r W o l l e von a n d e r e r F a r b e auszuzeichn e n (vid. (»AciKam.) D i e H a u p t k ä m p f e r w a r e n zu P f e r d e , die k e i n e P f e r d e hatten, k ä m p f t e n a u f K a m e e l e n vergl. Ham. A 1. 1 6 , die A n d e r n zu F u s s . B e i d e m F r i e d e n s s c h l ü s s e w u r d e n auch wohl die G e t ö d t e t e n b e r e c h n e t und die auf d e r einen S e i t e m e h r gesühnt. S o g e s c h a h es b e i dem F r i e d e n s schlüsse zwischen A b s und D s o b j a n . E s wurden 3 0 0 0 K a m e e l e bezahlt. Rasmuss. Addit. p . f f o b e n . B e i a u s s e r o r -
265 deutlichen Gelegenheiten nahmen auch die W e i b e r am K a m p f e T h e i l Ham. Po!" und munterten zum K a m p f e auf. ib. p. f o f l . 7. S i e brachten z u t r i n k e n , sorgten für Verwundete und T o d t e v^ouXp p. A f E i n Zeichen des F r i e d e n s war mit d e r Hand den Bart zu streichen. LsUit Djeuh. s. v. uÄe. V o r Mohammed verschob man des K a m p f e s wegen den Anfang des Monats Moharrem bis in d e n Zafar. Dies hiess lex. In den heiligen Monaten war d e r K a m p f untersagt-, doch wich man in einzelnen F ä l l e n davon a b , wie in den ^«Lt, denn in diesen vier Schlachttagen kämpfte d e r Stamm K o raisch und der mit diesem verbündete Stamm Cenanah gegen den Stamm Kais-Aihlan. Die heiligen Monate waren äiAxäji ^ « j ^ I I und v ^ u r , d n u r d ' e Stämme und ^ ¡ o hielten sie nicht für heilig. I m D j e u h a r i lesen wir, dass die A r a b e r das Blut derjenigen für erlaubt hielten, welche die heiligen Monate nicht für heilig hielten; doch änderten die A r a b e r dies zuweilen, indem sie andere Monate an die Stelle setzten. Memoir. de l'Academie X L V I 1 I , 6 0 7 Waren sie übrigens in Gefahr o d e r auf einem Kriegszuge, so pflegten sie sich mit dem Zügel zu umgürten, um denselben sogleich bei d e r Hand zu haben. Ham. II», 3. Hatten die Araber den Beschluss des Kriegs gefasst, so pflegten sie ein F e u e r anzuzünden, welches ein Zeichen d e r Zusammenkunft war. M e i d . 25, 9 0 . Cor. 5, G9. Ebn-Alsiccit sagt, dass d e r K r i e g drei Beinamen habe 1) ^ . ¿ ¿ A ^LC M e i d . 13, 1 2 4 . Har. ÖPÖ sch. 2 ) JjX Mohareb war ein Mann vom S t a m m e K a i s Aihlan, d e r Panzer verfertigte 3) Fachir. Dieser Mann soll zum S t a m m e T a m i m gehört haben. E r machte zuerst bunte Gewänder, die man in demselben anzog. Meid. 1 3 , 1 2 4 . W e n n die Araber eine wichtige Sache zu verhandeln hatten und K r i e g anzufangen war, so pflegte der, welcher das Volk dazu anreizen wollte, zwei kostbare G e w ä n d e r die vollstän1) Vor dem Islam erhielt der Anführer den vierten Theil der Beute, wobei er den Namen hatte Mohammed veränderte dieses, er bekam den fünften Theil. Sur. 8, 42. Dann hatte der Anführer das Recht, sich eine Sache vor den Uebrigen auszuwählen. Wenn vor dem Treffen jemand herausgefordert und getödtet wurde, von einem der ihn herausgefordert hatte, so konnte der Anführer die Beute entweder dem Sieger schenken oder Bie zur allgemeinen Beute fügen. Dieses nannte man Auch erhielt der Anführer die Beute, welche unterwegs gemacht war. Wenn von der Beute etwas übrig blieb, was nicht getheilt werden konnte, so erhielt es vor dem Islam der Anführer. Mohammed hob es auf. Yor dem Islam hatte der Anführer das Recht ein Kameel zu schlachten und seine Leute damit zu speisen. Ham. T. II p. 172 f. pars poster.
266
Beute.
dige Bekleidung anzuziehn, sicli mit ^ j - L s » zu p a r f ü m i r e n u n d dann an einem Orte, wo die Leute versammelt waren, d i e s e l b e n namentlich aufzurufen und anzureden. Ham. p. II 1.6. Man halte übrigens die Gewohnheit, auf d e m Kampfplatze eine Sache hinzuwerfen und die Kämpfer sagten d a n n : ^i ^ " W i r wollen nicht fliehen und von d e r Stelle weichen, bis es flieht und sich von d e r Stelle bewegt.« Man erzählt sich, dass ein Greis aus dem Stamme B^Äi' mit Namen X+äLc zu den Seinen gesagt h a b e : »O meine Söhne! ich bin alt und die Zeit meines Todes ist nahe. Ich kann euch nichts besseres hinterlassen, als den Ruhm. Ich bin euer Sewir ( j J y j ) , werfet mich hin und kämpft um micha. Dieser T a g hiess dann und ß a j t t wurde später Name des Anführers. Meid. 25, 82. W e n n zwei feindliche Partheien einander nahten, so zogen sie mit umgekehrten L a n z e n gegen einander und suchten den F r i e d e n zu vermitteln. Kam e r nicht zu Stande, so k e h r t e n sie die Lanzen um und kämpften. Sohair Moallak. v. 56. Im Anfange des K a m p f e s pflegten wohl einzelne hervor zu kommen, zum Kampfe mit sich aufzufordern und ihren Namen zu nennen. Ham. 11 f v. 2. Abulf. Annal. 1, 108. Bei nächtlichen Einfällen hatten die K r i e g e r des Stammes besondere Zeichen, L s u l i l genannt, woran sie sich erkannten. Zur Zeit vor M o h a m m e d , so b e r i c h t e t Abu-Ohbaidah bekam d e r A n f ü h r e r den vierten Theil der Beute Ham. föA, 4 ; zur Zeit des Islams den f ü n f t e n T h e i l Kam. p. 1 0 1 8 1. 1. So schickte Chaled b . Alwalid aus Syrien den fünften T h e i l der Beute mit zum Abu-Becr. vergl. u J ^ f p. ftv. Ausserdem erhielt er das , welches darin b e stand, dass er sich aus d e r Beute etwas auswählte, bevor sie getheilt w a r , ein M ä d c h e n , ein S c h w e r d t , ein P f e r d etc. Diese Sitte blieb auch nach Mohammed. Auch war ihm das jCxAÜXJt, welches darin bestand, dass er vor d e r Vertheilung d e r Beute ein Kameel schlachtete und die Leute speisete. Mers. zu Hamasa p. foa, 4. Ausserdem gehörte ihm das welches in der Beute bestand, welche auf dem W e g e gemacht war, bevor man an d e m zum Kampfe bestimmten Orte kam u n d den T h e i l d e r Beute, welcher übrig blieb (jy.AaiÜ1) und nicht getheilt werden konnte ib. Es ist noch zu b e m e r k e n , dass nach d e r Scholie des Merzuki zu Hamasa fö1 das W o r t ein Kameel oder eine Stute mit einem Füllen, indem das Füllen nicht zählte, bezeichnete, welches d e r A n f ü h r e r zu dem vierten Theile d e r Beute, welche ihm gehörte, hin-
267 zufügen konnte. E r sagt, dass A n d e r e dieses genannt hätten, wofür wohl Ja/äöJI zu l e s e n ist. W e n n vor dem allg e m e i n e n Treffen', w e l c h e s häufiger geschah, ein R e i t e r h e r vorritt und einen andern R e i t e r tüdtete und dessen Waffen etc. nahm, so halte d e r Anführer des Heeres das Recht, diese Beute zur gesammten Beute zu schlagen o d e r es zum G e schenk zu geben. Ham.föAinfr. Im Islam fiel das ¡¿«¿sUJI, f e r n e r das XLA-W^Ü weg, welches darin bestand, dass der Anführer zu seinem vierten T h e i l e d e r Beute noch ein K a m e e l o d e r eine Stule mit F ü l l e n , ohne dass dieses zählte, hinzufügen k o n n t e , ferner fiel das JiyaftJ! weg. Im Anfange des Islams wurde die Beute in L o o s e ((•4*«) gctheilt und es wurden auch wohl Abwesende dabei b e d a c h t , die Mohammed b e i einem Zuge zurück geschickt hatte vergl. u^iiXg? p. I1ö, l*ff. In d e r ersten Zeit liess M o h a m m e d die Beute in den T e m p e l zu Medina bringen und verlheilte sie dort vergl. Chrestom. mea fabul. Lokmani p. f f . D i e S k l a v e n , welche mitfochten, e r hielten keinen T h e i l d e r Beute. S o hatte S c h o k r a n ein Sklave mitgefochten, b e k a m a b e r k e i n e n Antheil u^-iiXp p. HA. Mohammed hat b e i d e r Vertheilung d e r B e u t e zuweilen Ausnahmen gemacht. Als d e r Jüdische Stamm d e r BanuNadhir auf Mohammeds Geheiss auswanderte und Mohammed dabei eine grosse B e u t e ohne K a m p f gemacht hatte, erklärte e r die Beute für sein Eigenlhum, mit dem er machen könne, was e r wolle. E r soll 2 7 « erhalten haben und V » wurden unter seine Verwandte, die Armen, Reisenden vertheilt, währ e n d b e i d e r gewöhnlichen V e r l h e i l u n g V 1 5 unter die T r u p p e n vertheilt wurden und V25 der P r o p h e t erhielt. W e i l M o h a m med p. 1 3 8 , 1 8 4 . W e n n ein O r t sich ohne K a m p f ergeben hatte , so ward er Mohammed's E i g e n t h u m , wie F a d a c ein S t ä d t c h e n in Hidjas zwei o d e r drei T a g e r e i s e n von Medina entfernt s. Marazid s. v. t^tNi. U e b e r die Beute vergl. Sur. 5 9 , 6 ff. 8 , 1. 4 2 . Auf ihren Zügen pflegten die A r a b e r die W e i b e r nur Gefand e r S c h m a c h wegen zu G e f a n g e n e n zu m a c h e n , nicht des S e n e Lösegelds wegen, denn es war eine S c h m a c h für die M ä n n e r die W e i b e r nicht so vertheidigt zu haben, dass sie nicht in Gefangenschaft gerathen konnten. D a h e r machte man die S k l a ven auch nicht zu Gefangenen. Ham. Ho infr. Merz. S c h e n k t e n die A r a b e r einem Gefangenen die F r e i h e i t , so pflegten sie ihm das V o r d e r h a a r ( Ü - A - J Ö L A J I ) abzuschneiden und in den K ö c h e r zu legen. Rasm. Addit. p. v\ S i e r ü h m t e n sich dessen,
268 w e n n sie auszogen Anthol. gram. p. Harn. Pöf, tVI, ]. 15. f f l 1. 10. M e i d . 13, 1 1 6 Amru-I'Kais p. 1. Die Gefangen e n würden d e r Loskaufung wegen auf die M e s s e zu Ohcats gebracht. Ham. f f f v. 2 . Das Lösegeld für Gefangene bestand gewöhnlich in K a m e e l e n und Moahwijah, d e r B r u d e r des Said b. B e e r soll d e r Erste gewesen sein, w e l c h e r K a m e e l e gab vergl. Ebn-Kotaibah p. 1 1 0 ; doch ist d a r ü b e r verschiedene M e i n u n g ib. p. 5 3 . W e n n d e r Mann b e d e u t e n d war, pflegte man, wie ich glaube, lOOKameele zu g e b e n . M a n pflegle" auch m e h r zu geben. So w u r d e Hadjib b. S o r a r a h und ßistham b. Kais in Ohcats d u r c h m e h r Lösegeld losgekauft. D i e j e n i g e n , welche am meisten s a g e n , g e b e n 4 0 0 Kameele, die am wenigsten, 2 0 0 an. M e i d . 19, 53. Die Könige pflegten tausend K a m e e l e zu g e b e n M e i d . 26, 1 0 4 ; doch w i r d es als etwas Ausserordentliches angeführt, dass Alaschats dem Stamme M o d h i d j 3 0 0 0 K a m e e l e g e g e b e n habe. Die grösseren Loskaufungen sind d a h e r auch sprichwörtlich g e w o r d e n . W e n n Könige M ä n n e r eines S t a m m e s zu G e f a n g e n e n gemacht hatten, so pflegten die V o r n e h m s t e n zu ihnen zu gelin und L ö s e g e l d anzubiethen oder um F r e i l a s s u n g zu bitten. Damit sie nun nicht die W e i b e r d e m f r e m d e n A n b l i c k e aussetzten, so lliaten sie es bei Nacht und z ü n d e t e n ein F e u e r an. Dies F e u e r hiess tt^äJt jlj Rasmuss. Addit. p. vi. Um j e m a n d zu b e s c h i m p fen, bestimmte man als Lösegeld e i n e n ungehörnten schwarzen Bock ib. o d e r man schnitt ihnen Nase und Ohren ab u n d verkaufte sie dann als Gefangene. Ham. t*v v. 3. Ilf v. 3. Man wechselte sie auch mit a n d e r n aus. Ham. f f f 1. 14. Die Gefangenen, w e l c h e man tödten wollte, pflegte man vor Moh a m m e d mit Crocus o d e r den Arm zu b e s t r e i c h e n . Diess hiess ¿¿j1-^? M e i d . 3, 1 3 8 lex. Nach dem Islam w u r d e n die Gefangenen mit auf dem Rücken g e b u n d e n e n Händen getödtet Abulf. Ann. I p . 8 6 ; doch geschah dieses nicht solchen, w e l c h e sich zum Islam b e k e n n e n wollten. Zu Mohamm e d s Zeit scheint es Sitte g e w e s e n zu s e i n , dass die Gefangenen, w e l c h e durch das Loos j e m a n d e m zugefallen waren, sich durch eine bestimmte S u m m e loskaufen konnten u n d es scheint d i e s e s in dem W i l l e n d e r G e f a n g e n e n g e l e g e n zu haben Abulf. Ann T . I p. 116, wo es von d e r Djowairijjah gesagt wird. M o h a m m e d befahl die Greise d e r U n g l ä u b i g e n zu t ö d t e n ; die J ü n g l i n g e a b e r am L e b e n zu erhalten. So ist es in d e r Tradition. Har. PH 1. 11 sch. W e n n d e r Himmel R e g e n v e r k ü n d i g t e , sagten die Mo-
269 hammedaner u*"^ u n d glaubten dadurch reichlichen Regen zu erhallen. Sie glauben auch, dass d e r Vogel Xjjlj' mit kurzen Füssen, langem Schnabel, grünen Rücken Regen ankündige lex. Sie glauben ferner, dass heilige Menschen und ihre Knochen, wenn sie todt sind, bei Gott vieles zur E r langung von Regen vermögen (wie bei d e n Christen). Abulf. I adnol. 101 vergl. das W o r t »ji. D e r Landbau war schon f r ü h e r in Arabien mehrfacher Art. E r bestand im Bauen des Getraides oder a n d e r e r F r ü c h t e im F e l d e und Garten, im Palmbau und W e i n b a u und war natürlich in den verschiedenen Gegenden des grossen Arabiens verschieden. Im allgemeinen waren die F e l d e r zweifacher Art 1) solche, welche durch Regen bewässert w u r d e n 2) oder die durch Wasser künstlich bewässert w u r d e n . Die erste Art hiess Die Bewässerung geschah durch Maschinen, d i e i n J e m a m a h schon vor Mohammed bekannt waren und ohnstreitig von den Griechen herkamen, wie d e r Name Mandjanun (Q^A-S^U*) beweiset Harn. PPC. Auch ist ein WasseiTad, welches mit Hülfe vom Stiere herumgetrieben wurde, auch Eben so »j j-cl» eine Wassermühle zum Schöpfen. Die Araber b e d i e n e n sich aber mehr des Persischen Wortes V^J1-5' Man düngte auch den Acker, welches und ^ hiess. Man riss d e n Boden durch einen Pflug auf, d e r von zwei Ochsen gezogen ward, d e r e n Hälse in einem Joche eingeschlossen waren. Das W o r t soll d e n Bewohnern Syriens cigenlhümlich sein. • D e r Pflug heisst doch soll dieses W o r t ein Nabathäisches sein, welches wohl beweisen würde, dass die Araber dieses Instrument von d e n Nabathäern , welche Ackerbau trieben, erhalten hätten. Man pflügte zuerst wohl nur grob d e n Boden, welches hiess. Ausser des Pfluges bedienten sie sich auch d e r Egge , um d e n ausgestreuten Saamen mit E r d e zu b e d e c k e n und auch vielleicht d e r Walze um das Erdreich eben und fest zu machen, damit die F e u c h tigkeit im Boden erhalten würde. W e n n das Getreide anfing zu reifen, so bediente man sich einer S a c h e , ^Uäi genannt, um die Vögel zu verscheuchen. Das abgeschnittene Getraide ward von Ochsen ausgetreten. Einer stand in der Mitte. Dieser hiess oLs> oder u ^ l ; und um diesen gingen die andern herum. Der äusserste hiess Kam. Ausserdem wurde auch das Getraide in der T e n n e durch ein Instrument oder JJW'.LX»* ausgedroschen. Ein anderes Instrument zu einem ähnlichen Gebrauche in Syrien bestimmt
270 heisst docli soll dieses W o r t im glücklichen Arabien auch die Pflugschaar bezeichnen. Es gibt aber auch andere Instrumente, wie ¡¿¡j** ein Instrument, womit die Erde g e spalten wird, V-AIÄ* ein Instrument, womit die Erde umgewendet wird, '-Jrfr'' e i n ähnliches, w e l c h e mir zu b e w e i s e n scheint, dass die Araber auch den Acker durch Handarbeit bestellten. V o n dem Wintzen sagen die Araber, dass er von allem Saamen zuerst in die E r d e gestreut sei. Sie sagen daher: älter als d e r W a i t z e n im Sprichwortc. Meid. 18, 2 6 6 . 21, 1 4 9 . Wir finden sowohl bei Rasmussen in den Additam. p. 1v aus Nowairi als beim Baidhawi zur Stelle des Korans Sur. 6, 137, dass die Araber auf ihren F e l d e r n zwei Linien machten und das, was auf der einen Seite w u c h s , dem Allah, das aber auf der andern Seite 'ihren Götzen weihten. Das, was sie d e m Allah w e i h t e n , wendeten sie den Gästen und Armen zu, was sie aber den Götzen zugetheilt hatten, gaben sie den T e m p e l d i e n e r n . Sie gingen aber hierbei nicht redlich zu W e r k e ; sondern betrogen d e n Allah zum Vortheile der Götzen. W e n n zum Beispiele bei der Bewässerung des einen Theils Wasser durchbrach und auf den Theil der Götzen floss, liessen sie es laufen, im Gegentheile verstopften sie es, w e n n es von dem Antheile des Götzen auf d e n des Allah überfloss oder w e n n Halme von d e m Antheile des Götzen auf den des Allah gefallen w a r e n , so brachten sie es zu dem Antheile des Götzen zurück; im entgegengesetzten Falle aber liessen sie es liegen. D i e Araber scheinen auch Baumwolle gezogen zu haben, denn sie haben Namen mancher Instrumente, w e l c h e b e i der Zubereitung und Reinigung derselben angewendet werden. Das ^y^? ist ein eisernes Instrument, wodurch die Baumwolle von dem Saamen gereinigt wird. Man b e d i e n t e sich ferner eines rohen Instrumentes, in d e n e n Stacheln von Palmen in feuchtem T o n e waren und w e n n der T o n trocken war, so ward die Baumwolle damit gekratzt. Dieses Instrument hiess '¿Sy* vergl. auch die W ö r t e r und (ja***, Datteln.
D i e Datteln waren in einigen Ländern das Hauptnahrungsmittel, wie in dein Gebiethe des Stammes Thai und es wurden die Palmen in d e n G e g e n d e n , wo sie gediehp, viel gepflanzt. Sie waren sehr häufig in der G e g e n d von Bazra; daher es im Sprichworte heisst: W o h l f e i l e r als die Datteln in Bazra. Meid. 1 0 , 9 5 . In der Provinz Bahrain waren die Datteln sehr häufig und es heisst daher von ihrer Hauptstadt im Sprichworte, wie derjenige, w e l c h e r Datteln zum
271 Verkaufe nach Hadjar bringt,« um eine unvortheilhafte Handlung zu bezeichnen. Das n e m l i c h e Sprichwort wird auch von Chaibar angewendet, woraus folgt, dass auch dort viele Palmen waren. Auch in d e r Provinz J e m a m a h und bei Medina gab es viele Palmen. Die Palmen wurden durch Setzlinge (j.***») fortgepflanzt, welche durch ein eisernes Instrument (äSs^ auch XiXc genannt) aus d e r E r d e gerissen wurden. Auch die P a l men wurden bewässert, indem man einen kleinen B a c h ( f j y * genannt) zu ihnen leitete. Sur, 19, 2 4 lex. Die Palmen haben männliche und weibliche B l ü t h e n und ein Mann, welcher genannt wurde, befruchtete die weiblichen Blüthen durch die männlichen vergl. J und IA*«. E i n e m Dialekte ist dafür das V e r b u m j £ c e i g e n t ü m l i c h . Die Datteln wachsen traubenförmig an den Zweigen vergl. Amru-l'Kais Moall. v. 3 3 . Die Datteln haben nach d e r V e r s c h i e d e n h e i t d e r Reife v e r s c h i e d e n e Namen wie etc. Man ass die Datteln frisch und getrocknet und machte die nicht getrockneten in thönerne Gefässe ein. Diese hiessen In Bahrain nahm man aus den Datteln die K e r n e , entfernte die S c h a a l e , verpackte sie in K ö r b e und versendete sie. Ham. Ivl v. 1. E i n e vorzügliche Art Datteln hiess in Medina 'ij^r Har. of. E i n e schlechte S o r t e heisst s^-^UJI. Das letztere soll sich aber nicht als Name von Datteln finden. Man meint, es soll ein in Bazra gebrauchtes W o r t sein,7 denn in Bazra D wären ausserordentlich viele Datteln und man hätte dort j e d e Art mit einem b e s o n d e r n Namen benannt. Diese Datteln und K ö r b e mitDatteln heissen V _ Ä ! S , V_Ä*13, ^ J - ä j . W e n n Mangel war, sog man auch an d e n Dattelkernen, welches in Iiidjas häufiger geschah E b n - C h a l l i k Nr. 8 2 0 . Man t r o c k n e t e auch die Datteln zur längern Aufbewahrung. D e r Ort, wo dieses geschah, hiess HJALS», ¡¡.AASS» lex. Die K n a b e n verkauften die Dattelkerne für unreife Datteln. D e r Verkäufer g a h dem Knaben ein Holz vorn mit einem spitzen Nagel versehn. D e r K n a b e suchte die Dattel aufzuspiessen und gelingt es ihm, so erhält er die Dattel für die K e r n e ; sonst verliert er die K e r n e umsonst. Dieses Holz hiess vJSr^« D e n Dattelwein b e reiten die Nomaden in einem Gefässe aus Häuten mit vier F ü s s e n versehn , welches J U ^ heisst. Man bereitet auch W e i n aus dem Safte der unreifen Datteln welchen sie auf das fein gemahlene Mark d e r Palme schütten (i^yö). Die weichen D a t t e l k e r n e gab man den trächtigen K a m e e l e n als Futter. Aus d e n Palmblättern wurden grosse Köx-be zum
272 Aufbewahren der Dalteln geflochten. Ein nicht grosser Korb ohne Henkel, worin man die frischen Datteln l e g t e , hiess Xjtas. Auch ist ein Korb aus Palmblättern und ist ebenfalls ein Korb aus Palmblättern, worin die Frau Baumwolle legt. Kam. Dj. Ein ähnlicher Korb heisst auch worin sie Wohlgerüche legte. WeinDie Araber vor Mohammed waren dem W e i n e ergeben. traube. j ) j e s e r l l e H t a u s vielen Stellen ihrer (Dichter, worin der W e i n beschrieben und gelobt wird. D e r Weintrinker lobt sich. Ham. Iii V. 2. Es gab zweierlei Sorten, weisser und rother. Dem weissen W e i n e wird Stärke und Duft zugeschrieben. Ham. ööö v. 2. ööI v. 4. Der rothe W e i n wird mit Blut verglichen Ham. OÖ1 v. 4. E r ist dunkelroth wie das Leder (ohnstreitig Juchten) feurig. Ham. elf v. 1. Der beste W e i n war derjenige, welcher vor dem Auspressen aus den Trauben floss JüiL«. Amru-l'Kaisi Moall. v. 7 8 ^jjl^w. Dieser wurde durch ein Seih (v-Sjl;) gegossen, um gereinigt zu sein. Ebn-Ahbdun p. M. Auch hiess das Sieb •«lAs. Der meiste W e i n scheint aus Irac und Syrien nach Arabien eingeführt zu sein; doch dass es in Arabien selbst Weintrauben gegeben habe, sehen wir daraus, dass der W e i n von , Hauptstadt von Hadhramaut berühmt war Diw. Amru-l'Kais p . D v. 1 2 und dass Mohammed die W e i n b e r g e von T h a j e f zerstören liess Abulf. Ann. T . I p. 1 6 4 . Der W e i n wurde von Einigen so bereitet (denn Andere mögen es anders gemacht haben) , dass die Trauben durch einen Stein ausgedrückt wurden, unter dem ein Lappen, ' i j i j genannt, gelegt war. Meid. T . III P. 1. Nr. 2 5 2 9 . Aus den getrockneten Weintrauben bereiteten die Arab e r vor Mohammed ein Getränk für die Pilger. Die Koraischiten kauften die Rosinen durch Zusammenschiessen des Geldes. Die Weinhändler zogen in der Wüste bei den Nomaden herum und steckten ein Zeichen aus. Lebid Moall. v. 5 8 . Juden waren oft Weinhändler. Ebn-Ahbdun p. t"1. Der Wein ward in Schläuchen aufbewahrt und verführt; daher sagt man auch vom rothen Weine vjsj^ p-5 "Blut des Schlauches.« Ham. ÖÖI v. 4. Um dem W e i n e Stärke zu geben, scheint man ihn mit Gewürz vermischt zu haben, denn es heisst von ihm J^ftiax Amru-l'Kais Moall. 7 8 . Man bewahrte ihn auch in Fässern auf, welche ausgepecht waren Lebid Moall. v. 5 9 schol. Ham. *tvl v. 3. D e r Most der Trauben wurde eingekocht, so das 2/a verdunstete. Dieses hiess cbLtaJt. So nennen einige Araber den Wein. Der Most, welcher herausfliesst, bevor die Trauben
273 ausgepresst werden, heisst Folgende Oerter sind wegen des Weines berühmt. Ahnah ("k) nahe beim Euphrat Kazwin. Kosmogr. p.tV Harir. tfl. Babel (JjIj) in Irac, Alandarun (^j^Xi^i) ein Flecken in Syrien Amru b. Kelth. Moall. v. 1. Zarchad ein Ort nahe bei Hauran Ham. t f l 1. 7 infr. Kothrobol in Irac. Zarchad («^-¿»j-AO). Adsriaht-Alscham, wo früher die Juden ^XJ wohnten Sur. 4, 5 0 Baidh., Itjafet oderltafah war ein Dorf in Jemen,7 welches viele Trauben hatte. V o r dem Islam * i soll es Darna geheissen haben, von Zanali zwei Tagereisen entfernt. DerDichter Ahscha hatte daselbst eine W e i n presse^, LIÄUM). Der Handel war ohnstreitig das Hauptgeschäft der in den Handel u. Städten wohnenden Araber in den ältesten Zeiten. W i r fin- Q e w e r b e den in der Bibel erzählt, dass Carawanen der Israeliten mit den Produkten Arabiens nach Egypten zogen und diese brachten ohnstreitig Getraide, woran es in einem grossen Theile Arabiens fehlte und andere den Arabern nothwendige Dinge zurück. Es ist wahrscheinlich, dass diese Carawanen auf Handelsstrassen zogen und von den Stämmen, durch deren Gebieth sie kamen, theils Kameele zum Transporte, theils sicheres Geleit erhielten, wofür sie an diese Stämme Abgaben entrichten mussten. Man kann den Handel Arabiens als zweifach b e zeichnen, Handel des Inlandes und Handel des Auslandes d . h . Handel, durch welchen man die Produkte Arabiens ins Ausland verführte und vom Auslande die Bedürfnisse d e r Araber einführte. W i r haben aus älterer Zeit w e d e r viele noch ausführliche Nachrichten und müssen uns daher auf Einzelnes beschränken. Der Handel des Inlandes wurde wohl grösstentheils aufMärkten betrieben, welche zu gewissen Zeiten an bestimmten Oertern gehalten wurden und wohin die Araber aus den verschiedenen Gegenden und den verschiedenen Stämmen des Handels wegen und nebenbei auch anderer Geschäfte wegen kamen. Man wechselte auch dort wohl Gefangene aus. Ham. f f f 1.2. D e r berühmteste und bekannteste Markt war d e r zu Ohcats, einem Thale in der W ü s t e zwischen Thajef und Nachiah, ohnstreitig weil er mit der Wallfahrt nach Mecca zusammen o
hing, denn da er mit dem Neumonde des Monats Dsu-l'Kahdah anfing und bis zum zwanzigsten dieses Monats dauerte, so konnten die Araber von dort sogleich nach Mecca zur W a l l fahrt ziehn, denn das Thal lag nur eine Tagereise von Mecca entfernt. Rastnus. Addit. p. A. Sie konnten also zwei Geschäfte auf einer Reise verrichten. W i r wissen, dass zu Mecca eine grosse Menge Götzen waren, welche von verschiedenen A r a -
18
274 b i s c h e n S t ä m m e n v e r e h r t w u r d e n , so dass alle h e i d n i s c h e n S t ä m m e ihre Gottheiten d o r t vorfanden. D i e s war gewiss d e r G r u n d des grossen Z u g e s d e r Arabischen S t ä m m e n a c h O h c a t s . Das W e t t e i f e r n der D i c h t e r der v e r s c h i e d e n e n S t ä m m e , von denen bei den Arabischen Schriftstellern häufige E r w ä h n u n g geschieht, war nur N e b e n s a c h e . E s zogen die Dichter mit und b e i d e n V e r s a m m l u n g e n sagten sie ihre G e d i c h t e h e r , um i h r e n u n d des S t a m m e s Ruhm zu verbreiten. A b e r diese Sitte muss gewöhnlich geworden sein, weil es in den S p r a c h g e b r a u c h ü b e r g e g a n g e n ist, zu s a g e n Q^ISJ'UÄJ »sie beschäftigten sich e i n a n d e r zu O h c a t s « d . h . sie wetteiferten unter sich in G e d i c h t e n , weil dieses zu den Beschäftigungen zu Ohcats gehörte. W e l c h e S a c h e n dort verkauft und gekauft wurden, ist nur unv o l l k o m m e n a n g e g e b e n . In d e r Geogr. Nubiensis ist f o l g e n d e s ü b e r diesen M a r k t : F o r u m istud est pagus populosus quasi u r b s possidens rura, palmeta et copiam a q u a r u m . E t in ipso celebrantur nundinae s e m e l in h e b d o r a a d e die sc. Dominica, q u a d i e m e r c a t o r e s eo se conferunt variis cum mercium gener i b u s j quas earum partium incolis utiles esse norunt, adveniente autem nocte revertitur unus q u i s q u e in p r o p r i u m locum. F o rum hoc distat a N a g e r a n q u i n q u e stationibus. A T a b a l a ad forum O c a d h tres staliones.« D i e s e s ist doch wohl von der Zeit nach d e m Islam zu verstehn, wenn gleich Djeuhari berichtet, d a s s durch d e n Islam d i e s e s zerstört sei. In d e m W e r k e O^Ut Ja\ lesen wir ü b e r die M ä r k t e f o l g e n d e s p . OÖ. In der Zeit vor d e m Islam hatten die A r a b e r i n H i d j a s in j e d e m J a h r e Märkte, worauf sich die S t ä m m e versammelten, sich rühmten, die T h a t e n ihrer V ä t e r priesen, ihre Schlachttage erwähnten und ihre G e d i c h t e absangen. W e n n die A r a b e r wallfahren wollten, blieben sie den M o n a t S c h a w w a l in Ohcats, dann gingen sie zum Markte Madjannah, wo sie zwanzig T a g e des Dsu-l'Kahdah blieben, dann zum Markte Dsu-l'Macljas und b l i e b e n d a s e l b s t bis zur W a l l f a h r t . Die drei Märkte Ohcats, Dsu-l'Madjas und Madjannah sollen w ä h r e n d der Monate d e r Pilgerfahrt g e w e s e n sein und die A r a b e r erhielten d a h e r ihre Lebensmittel Baidhawi Sur. 2 , 1 9 4 Marazid. ü b e r j L ^ H Zu B e d r war im Monate D s u - l ' K a h d a h ein Markt, w e l c h e r acht T a g e währte. Ham. f V l . 19. Auch war ein grosser Markt bei d e m S t a m m e d e r Banu-Kainokah glii-Uä I n d e r V o r r e d e zum Diwan d e s Amru-l'Kais p. V I I I . w e r d e n f i i u f M e s s e n genannt l ) j l ^ i l . 0 bei d e m B e r g e Arafat 2 ) zu K-A-^-XI 3 ) ,>11 zu Mina b e i M e c c a 4) Ohcats 5) zu Honain zwischen T h a j e f und M e c c a . Alchonafis »L-*-.^)
275 in Irac nahe bei an d e r östlichen Seite des Euphrat war ein Markt für die Araber zur Zeit vor Mohammed. Daba o d e r vielleicht Daroa ein Markt in Ohman s. Marazid unter den beiden Wörtern. Hobaschah (XÄLS») ein Markt der Bann Kainokah ^ j ) . Hajascha ein Markt 6 Tagereisen südlich von Mecca beim Dorfe Djorasch, der drei T a g e währte und wo die Meccaner ihr Leinen einzukaufen pflegten. Moh a m m e d soll ihn besucht haben. Ritter Erdkunde T . X I I p. 26. Dass diese Märkte zur Aufklärung der Araber und zur Kenntniss ihrer gegenseitigen Verhältnisse viel beitrugen, ist ausser allem Zweifel, denn was sie auf d e n s e l b e n sahen und hörten, erzählten sie zurückgekehrt den ihrigen vergl. ^ J ! S^XA«« p. 1t1. In der Türkischen Geographie p. ol*"1 werden zur Zeit des Heidenthums folgende Märkte genannt: l ) X^ojO im Anfange des Monats ersten Rabih, 2) in jitMi-A im zweiten Djumada, 3) in^L^? am zehnten des Monats Redjeb, 4) in^i^ui in der Mitte des Monats Schohban 5) in vom Anfange des Monats Ramadhan, 6 ) in Sanaah in d e r Mitte des Monats Ramadhan, 7 ) in in Hadhramaut in der Mitte des Dsul'Kahdah, 8) in J s l X c in d e r Nähe von ols^e an der Gränze von Nedjd in der Mitte des Dsu-l'Kahdah, 9) in J e m a m a h zu -bUaä, SyjfcÄ und vom ersten des Moharrem. D e r auswärtige Handel ging theils durch Carawanen, theils zu Schiffe. In der Geschichte des Kozair wird erzählt, dass dieser für die Königin Saba in Handelsgeschäften gereiset sei. Unter den Koraischiten trieben die vier Söhne des A h b d Manaf b. Kozajj Handel 1) Haschem nach Syrien und in die Gränzländer des Griechischen Reichs, 2 ) A h b d - S c h e m s nach Abyssinien. Dass die Bewohner von Mecca mit Abyssinien in lebhaftem V e r k e h r e standen, sehen wir aus den Gesandschaften, welche dahin geschickt wurden und aus der F l a c h t der Moh a m m e d a n e r nach Abyssinien, 3 ) Naufal nach Irac und P e r sien. Sie hatten zu diesem Zwecke Sicherheitspässe i«_ft-JI von den Königen. Ham. 11*1, 1. 4) Ahbd-Almothlhalib nach Jemen, Meid. 21, 132. Sie zogen im S o m m e r nach Syrien Bozra, Gaza, im Winter nach Jemen. Man sagt, dass Haschem, der Grossvater M o h a m m e d s diese Reisen zuerst eingerichtet habe und auch in Gaza gestorben sei. Dies will wohl sagen, dass er zuerst ordentliche Carawanen zum gegenseitigen Schutze anordnete Ebn-Challik. T . I p. IV. Auf einer solchen Reise kam M o h a m m e d zuerst mit seinem Oheime A b u - T h a l e b , als er dreizehn J a h r e alt war, nach Bozra Abulf. Ann. T . I p . 2 0 .
276 W e n n die W a a r e , die j e m a n d wohin brachte, keinen Abgang hatte, so gebrauchte man Mittel dagegen. S o halte ein Kaufmann schwarze S c h l e i e r nach Medina g e b r a c h t ; allein seine S c h l e i e r g i n g e n nicht ab. E r wendete sich also an den D i c h t e r Miscin Aldaremi. D i e s e r hatte zwar die Poesie a u f g e g e b e n , allein durch d e n Kaufmann bewogen machte er drei V e r s e und nun gingen die S c h l e i e r reissend ab. E b n - G h a l l i k . Nr. 5 6 7 p. 8 3 infr. U e b e r den Handel zu Schiffe lässt sich sehr wenig g e naues sagen. I n d e r Einleitung zur G e o g r a p h i e des Abulfeda traduetion p. X X X I X sq. lesen wir, dass seit dem ersten Jahx-hunderte u n s e r e r Z e i l r e c h n u n g die V ö l k e r des glücklichen Arabiens d i e K ü s l e n d e s rothen M e e r e s , des P e r s . Meerbusens und des m e r E r y t h r e e durchschifften. S i e waren an die Stelle d e r Phönizier getreten und dienten als Mittelspersonen zwischen E g y p t e n , S y r i e n und Indien. D e r Abglanz der G r i e c h i s c h e n und Indischen Wissenschaften drang nach Arabien und kam bis zu M o h a m m e d ; aber ging kaum ü b e r die Küste hinaus und ü b e r einige Städte, wie M e c c a und Medina. Gegen dieses lässt sich einwenden, dass, wenn auch die am M e e r e l e b e n d e n A r a b e r Schiffahrt treiben mochten und durch ihre Kühnheit zu grossen S e e r e i s e n geschickt waren , doch ein ausgebreiteter Handel mit grossen Schiffen schwerlich s t a t t g e h a b t hat, denn es ist kein schiffbarer Fluss in ganz Arabien, der die V o r schule der S e e f a h r t hätte werden können. E s sind keine gute und grosse Häfen an ihren Küsten, ihr Land hat wenig E r zeugnisse, die geeignet gewesen wären, in f e r n e L ä n d e r zu Schiffe versendet zu werden. W ä r e dieses der Fall gewesen, so hätten sich durch den Handel m e h r e r e grosse Städte an der Küste bilden und die an d e r Küste l e b e n d e n V ö l k e r hätten durch den Einfluss des Handels sich anders bilden müssen, als sie später waren. Sie waren viel durch die Natur ihres L a n d e s dazu angewiesen, mit dem Schiffe d e r W ü s t e , dem K a m e e l e , zu L a n d e zu reisen und deswegen war ihr Handel hauptsächlich ein solcher. E s ist indessen gewiss, dass im Anfange der christlichen Zeitrechnung zu Obollah (von den G r i e c h e n Apologos genannt) wohl die Niederlage der W a a r e n war, die entweder den E u p h r a t und Tigris heraBkamen o d e r umgekehrt mit Schiffen auf dem Persischen M e e r b u s e n , denn j e n e mussten auf grössere Schiffe , welche den Persischen M e e r b u s e n befahren wollten, verladen werden, diese a u f k l e i n e r e Schiffe, um die b e i d e n F l ü s s e hinauf zu fahren. Daraus aber
277 folgt nicht, dass schon zu jenen Zeiten der Handel in d e n Händen d e r Araber g e w e s e n s e i ; er konnte b e s o n d e r s in den Händen d e r P e r s e r sein vergl. Relation d e s voyages faits par les Arabes etc. p. X X X I V . In der ersten Hälfte des fünften Jahrhunderts p. Chr. sollen vor Hira selbst vor d e n Häusern, Schiffe, welche am Euphrat gebaut waren, die aus Indien und China kamen, gelegen haben ib. p . X X X V . Allein die bei den Schriftsteller, welche dieses berichtet haben, lebten in zu später Zeit, um als glaubhafte Zeugen d e r S a c h e betrachtet werden zu können und es scheint mir d o c h , dass d e r Ort nicht b e d e u t e n d genug war, um einen so fernen Handel g e habt zu haben. Es scheint mir wahrscheinlicher, dass d e r Handel, der von Hira nach Indien und China geführt ward, nicht direct gewesen sei ; sondern durch Zwischenhändler. Es mag durch die Städte Aden und Sahar geschehn sein, denn es ist mir nicht wahrscheinlich, dass die nemlichen Schilfe, welche aus Indien und China kamen, durch den Pers. Meerbusen gefahren seien. Die Waaren aus Indien und China mögen auf kleinere Schiffe, welche d e n Persischen M e e r b u s e n befuhren, g e l a d e n word.en s e i n ; o d e r wenn sie auch durch den Pers. M e e r b u s e n fuhren, so würden sie doch in Obollah umgeladen, da d e r Enphrat für grosse Schiffe nicht immer tief genug war. In Bahrain ist Darin ein Ankerplatz mit einem Markt, wohin aus Indien d e r Moschus gebracht wurde. G e wiss ist, dass die Araber von Mecca schon vor M o h a m m e d s Zeit im Handelsverkehre mit A b j s s i n i e n standen, weil die in Mecca verfolgten Mohammedaner sich dahin flüchteten. D i e Meccnner, welche aus Mecca als Gesandtschaft nach Abyssinien geschickt wurden, um die dorthin geflüchteten M o h a m m e d a n e r zurück zu fordern, bringen als G e s c h e n k e L e d e r Abulf. Ann. T . I p. 4 2 . E s scheint, dass dieses L e d e r in Mecca oder d e s s e n Gebiethe selbst verfertigt war o d e r dass es aus dem glücklichen Arabien nach Mecca geführt war. Aus diesem U m stände scheint hervor zu gehn, dass die M e c c a n e r mit L e d e r nach Abyssinien handelten. Von dem Stamme T a g h i e b , welcher in Mesopotamien wohnte , heisst es in d e r Moallakah des Ahmru b. Kellhum v. 1 0 2 , dass seine Schiffe das M e e r b e d e c k e n . W e n n gleich diese Stelle, da das ganze G e d i c h t in prahlendem T o n e verfasst ist und die Sachen dichterisch übertreibt, nicht natürlich aufgefasst w e r d e n darf, so beweiset sie doch w o h l , dass S c h i f f e , welche dem S t a m m e T a g h i e b zugehörten, bis in den Persischen M e e r b u s e n k a m e n . D e r Ort
278 Siraf am Pers. Meerbusen war in f r ü h e m Zeiten die Schiffsstalion der Schiffe, welche aus Indien kamen und war deswegen sehr blühend. Als aber die Insel Kis welche im Meere von Ohman liegt, bebaut w a r d , wurde dieselbe der Ankerplatz für diese und Siraf ging zu Grunde. An der Insel ist auch Perlenfischerei. W i e sehr aber die Arabischen Herrscher im Anfange des Islams die Schiffahrt fürchteten, beweiset der Umstand, dass nach Ebn-Chaldun der Chalif den Ahrfadjah den Fürsten des Stammes Badjilah, den Ohmar den Befehl zum feindlichen Einfalle in Ohman geschickt halte, strafte, weil er dieses, obgleich glücklich, zu Schiffe gethan halte. Die Bewohner von Alkatif und Alahsa (IM»»^!) in Bahrain verfuhren Datteln nachAlchardj in Jemamah und verkauften zwei Last Datteln für eine Last Waitzen Abulf. Geogr. p. 11. Darin ist ein Ankerplatz, wohin Moschus aus Indien gebracht wurde. Dort war ein Markt. Von diesem Orte soll der Händler mit Wohlgerüchen (^ILXJ! genannt sein Djeuh. s. Nach Bahrain, an dessen Ufern eine ergiebige Perlenfischerei war, kamen die Perser vom jenseitigen Ufer, um Perlen zukaufen. Meid. 8, 1 8 . Aus dem Hafen welcher zu d e r S t a d t M i r bath gehörte, die zwischen Hadhramaut und Ohman liegt, wurde der Weihrauch in alle Länder verschickt vergl. p. t*"l, f*. Dort in der Nähe soll der Weihrauch gefunden werden. Man ritzte die Bäume, um ihn zu gewinnen. Er war Einkommen des Königs p. ("v ib. Jemen handelte mit bunten Stoffen und seine Kaufleute zogen damit herum. Amrul'Kais Moall. v. 7 7 und schol. Auch mit L e d e r handelten sie, da an einzelnen Orten viel gegerbt ward, so wie mit Rosinen vergl. Geogr. Nub. p. 4 9 . In dem Orte Zahdah (SL\**O) waren Gerbereien von Ochsenhäuten zu Schuhen und es kamen dahin viele Kaufleute s. Marazid s. v. Ueber die Sachen, welche nach Jemen über Aden eingeführt wurden vergl. Ritter Erdkunde T. XII p. 2 4 1 . Auch in einzelnen Oertern des Gebiethes von Hidjas nach Jemen zu ward viel L e d e r bereitet. Geogr. Nub. p. 4 9 . Aus Egypten erhielten die Araber wohl Getraide und Leinwand, denn es wird berichtet, dass in den ältesten Zeiten das Dach der Cahba mit Egyptischer Leinwand bekleidet gewesen sei. Der Handel in Arabien und zum Theil im Auslande war wohl grösstentheils in den altern Zeiten Tauschhandel, denn
279 baares Geld, w e l c h e s im L a n d e geschlagen w u r d e , hatten die A r a b e r vor Mohammed wohl nicht u n d wir h a b e n gesehn, wie aus ßahrain Datteln nach J e m a m a h ausgeführt und dafür W a i t z e n eingetauscht war. In s p ä t e r e r Zeit tauschten die Nomaden, welche Lebensmittel nach Mecca brachten, dafür nur K l e i dungsstücke wie otUxJi, \jjjQ, ein. Ebn-Djobair Reise p. 7 2 s—«•S'jJt Harn. fl'P. Zuerst wurden edele K a m e e l e angeschaft und d i e s e so gewöhnt, dass sie einen langen Durst ertragen konnten. W i e die edeln K a m e e l e und diejenigen, welche zu einer langen Reise geschickt sind, beschaffen sein müssen, h a b e n wir bei d e r Beschreibung d e s K a m e e i s gesagt. W e n n man im S o m m e r die Reise machte, so suchte man die K a m e e l e daran zu gewöhnen, dass sie fünf T a g e das W a s s e r entbehrten, denn dieses ist eigentlich die längste Zeit, welche im S o m m e r d a s K a m e e l den Durst ertragen kann, und ging selbst bis zu sechs T a g e n . D a h e r heisst es im S p r i c h worte Meid. 15, f . » E r zeigte das T r i n k e n am fünften T a g e wegen des Trinkens am sechsten T a g e . « Man pflegte aber die K a m e e l e vor der Reise sich ganz satt trinken zu lassen und schlachtete sie dann während der Reise zur Zeit d e r Noth, indem man sich des W a s s e r s , was sie vorräthig halten, b e diente. D i e s e s that Chaled b. Alwalid, als ihm A b u - B e c r b e fohlen hatte, aus d e r Provinz Jemamah, wo er mit seinen T r u p pen stand, nach Irak zu ziehn und rettete dadurch die M e n schen und Rosse. Bei e i n e r R e i s e durch d i e W ü s t e war auch ein d e s W e g e s kundiger F ü h r e r nothwendig, welchen Chaled in der Person des Raflh, d e r zum Stamme Thai gehörte, fand M e i d . 18, t . D a s Geschenk, welches d e r W e g w e i s e r erhielt, hiess H a r . V Unter den Arabern gab es m e h r e r e Männer, welche durch ihre Kenntnisse d e r W e g e durch die W ü s t e berühmt waren. Solche sind Honaif Alhanatim, Doaihmiz. Meid. 8 , 6 4 , 6 5 . 2 7 , 1 6 5 . Das W a s s e r ward in Schläuchen mitgeführt. Entstand aber dadurch, dass man sich verirrt hatte oder dass man an den Wasserplätzen kein W'asser fand, weil im S o m mer einzelne Bäche versiegten o d e r die Brunnen trocken wurden, W a s s e r m a n g e l , so wurde das W a s s e r an die Einzelnen vertheilt und das Maas durch einen Stein, d e r in das Gefäss gelegt ward, bestimmt. Dieser Stein heisst j»-wÄli »Uas> »Stein der Vertlieilung« Kam. s. v. Meid. 5, 1 5 6 . 12, 2 1 . In d e r ältesten Zeit waren die W e g e durch die W ü s t e wohl nur durch die Fusspuren d e r K a m e e l e und die S p u r e n des K a meelmistes kenntlich. Daher kam es auch wohl, dass, wenn
281 der W e g in der Wüste verlohren war, man denselben durch den Geruch wieder zu finden suchte. Vom Honaif Alhanatim vergl. Meid. 8, 6 4 sagt man, dass er blind gewesen sei und durch den Geruch geleitet den Weg zu denSeinigen zurück gefunden habe vergl. Ham. o,4l v. 4. Später wurden die W e g e durch die Wüste durch Steine angezeigt, deren gewöhnlicher Name war Ham. toi infr. auch ^ ( g e n a n n t . Har. p.*1. Auch das Wort g^**0 ist der Name eines solchen Stein's. Die Steine waren nach ihrer Höhe verschieden und in den Scholien zum Diwan des Djerir lesen wir, dass wenn der Stein die Grösse des Raumes,wo derMann sitzt hatte, hiess derselbe ÄJ'J, war er grösser, so halte er denNamen »}.*>,war er noch grösser; so nannte man ihn 8 d e r grösste aber wurde genannt. Eine eigentümliche Art, wie die Araber in der Wüste, wo die Gegenstände fehlten, an welche sie sich mit dem Rücken lehnen konnten, sassen, siehe beim Harir. lol Zu den Gebräuchen auf der Reise gehörte auch, dass sie zwei Dinge hinstellten und als dritten, worauf sie sich stützten, einen Theil eines Felsens nahmen. Daher wird dieser ¿ L I ^ T KSJIJ genannt Har. vi". Die Weite des Weges bestimmte man im allgemeinen nach Stationen «, Tagereisen oder Nachtreisen, im besondern nach Meilen und Pharasangen Die Stationen oder Ruheplätze wurden nach Brunnen oder sonstigen Wasserplätzen, wo man Wasser für Menschen und Vieh hatte, bestimmt. Wenn jemand verreisen wollte und eifersüchtiger Natur war oder seiner Frau nicht recht traute, so band er zwei Zweige der Pflanze ^ g e n a n n t zusammen. Fand er dieselben bei seiner Rückkehr unversehrt, so glaubte er, dass seine Frau ihm treu geblieben sei; im Gegentheile aber hielt er sich für hintergangen. Rasmuss. Addit. vt". Meid. 24, 429. Hatte er sich auf dem Wege verirrt, so suchte er sich auf mehrfache Weise zu helfen. Er pflegte sein Kleid umzukehren, dasKameel anzuhalten, in das Ohr des Kameeis zu schreien, gleich als wenn er einem Menschen winkte, in die Hände zu klatschen, gewisse Worte zu sprechen und dasKameel dann in Bewegung zu setzen. Er glaubte, dass es dann auf dem richtigen Wege gehe Rasmuss. Addit. p. v . Oder er ahmte das Bellen eines Hundes nach, damit die Hunde in der Nähe es nachahmen sollten, oder Hess sein Kameel sehreien, damit man es höre und ihn aufnähme. Ham. IAÖ, 1. 11t", 5. Wenn die Araber von einem Orte fortreiseten und sich auf dem W e g e umwendeten, so glaubten sie dahin zurück zu kommen. Ham. ¿>H
282 infr. Die Lastthiere werden so mit Säcken beladen, dass auf jeder Seite ein Sack hängt, indem durch ein gebogenes Holz die Oesen zweier Säcke verbanden werden Ham. A* infr. s. Kameelsattel. Aus dem harten Holze des Baumes ^ftla», welcher auf Bergen wächst und dem Baume °l»-l ähnlich ist, wurden Ringe gemacht an den Enden der Stricke, womit die Last auf den Thieren befestigt wird. Wenn die Araber eines Mannes Rückkehr, der auf der Reise war, nicht wünschten, so zündeten sie ein F e u e r an, indem sie zu Gott mit folgenden Worten beteten: «Mi »Gott entferne ihn und halte ihn fern!« Dies Feuer nannte man O^bJt J j Rasmuss. Addit. p. vi. Auch pflegte man einem Manne, der glücklich von der Reise zurückgekehrt war, ein F e u e r anzuzünden ib. Die Gerälhschaften wurden bei der Reise in Decken gepackt, die hiessen lex. Die Reisen machte man gewöhnlich aufKameelen, denn diese waren wegen ihrer Ausdauer, weil sie so lange den Durst ertragen konnten und mit schlechtem Futter vorlieb nahmen, dazu geschickt. DieKameele hatten Sättel auf ihren Rücken, welche nach ihrer Grösse und nach ihrer Beschaffenheit verschieden waren. Die Sättel der Frauen waren von den Sätteln, worauf die Männer ritten, verschieden. Der allgemeine Name dessen, worauf gewöhnlich die Männer reiten, ist Er soll noch kleiner sein als der Sattel welcher nur die Grösse des Höckers hat. Dem Worte wird von den Lexikographen die nemliche Bedeutung als gegeben. Das Wort j ^ f bezeichnet auch die Kameelsattel für Männer, indem Einige glauben, dass dadurch auch alle .Zubehör bezeichnet werde vei'gl. Ham. f f v infr. Kleine Kameelsattel werden durch mehrere Wörter bezeichnet wie X i ^ i i . Das Wort v_JLs» soll der Kameelsattel sein mit dem, was darauf liegt, nach Andern aber die blosse Decke oder das blosse Holz desselben. Das Wort A . ÖL bezeichnet den Sattel ohne die Decke, das W o r t (J^A ursprünglich wohl den aus dem Holze des Baums gemachten Sattel Ham. f \ f ; das Wort iUL>j ist ein leichter Sattel aus Leder oder ein Schaaffell mit der Wolle, dessen man sich beim schnellen Reiten oder beim Verfolgen bediente. Das Wort und «.AO^* ist ein blosses ausgestopftes Kissen, welches man sich zum Reiten bediente. Das W7ort SJutä bezeichnet wohl den Kameel und Pferdesattel, (jä.«3 ist ein Sattel dem Kameelsattel ähnlich, das Wort Ji ein Sattel, der die Mitte hält zwischen einem Kameel und Pferdesattel. Bei den
283 T h e i l e n , w e l c h e zum S a t t e l g e h ö r e n , ist es oft s c h w e r zu u n t e r s c h e i d e n , ob er zum S a t t e l d e r M ä n n e r o d e r z u m F r a u e n sattel g e h ö r e . Das W o r t pLü ist e i n e D e c k e d e s K a m e e l s a t t e l s . Ist d i e D e c k e a u s L e d e r , so heisst s i e ^ U ä , Das W o r t Q^*» b e d e u t e t e i n e D e c k e , w e l c h e ü b e r d e n K a m e e l s a t t e l g e l e g t w i r d . Das W o r t V_ÄAÄ*Mbezeichnet d e n Gurt d e s s e l b e n u n d denSteigb ü g e l von L e d e r . Ist d e r s e l b e von Holz o d e r von Eisen, so heisst e r U J I ^ J . D e r M ä n n e r s a t t e l s c h e i n t e b e n s o w i e d e r F r a u e n satlel d u r c h zwei G u r t e n befestigt zu s e i n , d i e Q ^ J u n d W A « > h e i s s e n . M e i d . 2 3 , 2 5 2 . Das Holz a m K a m e e l s a t t e l soll oder j ^ A heissen oder diese W ö r t e r sollen einen Sattel, w e l c h e r k l e i n e r ist als d e r g e w ö h n l i c h e b e z e i c h n e n . Die W ö r t e r oder bedeuten den v o r d e m Thefl des Kameelsattels, w o r a u f d e r R e i t e r d e n e r m ü d e t e n F u s s setzt. Kam. Das W o r t ist ein b r e i t g e f l o c h t e n e r R i e m e n , w o m j t d e r S a t t e l festg e b u n d e n wird. Kam. W e n i g e r einfach s i n d d i e S ä t t e l , w o r a u f F r a u e n r e i t e n u n d es ist nicht l e i c h t g e n a u die e i n z e l n e n T h e i l e d e s s e l b e n zu b e s t i m m e n . D e r a m häufigsten v o r k o m m e n d e N a m e ist wohl gOj.S1, m a g d e r s e l b e mit e i n e r g e w ö l b t e n D e c k e b e d e c k t s e i n o d e r n i c h t Dj. L e b i d M o a l l . v. 1 2 seil. D i e s e m ä h n l i c h soll d e r S a t t e l sjLs-, g e n a n n t sein, n u r dass e r k l e i n e r ist, w ä h r e n d a n d e r e g l a u b e n , dass es ein S t ü c k Stoff b e d e u t e , w e l c h e s an d e n S a t t e l g e h ä n g t w e r d e , um das G l e i c h g e w i c h t zu e r h a l t e n . Das W o r t gfS* b e d e u t e t e i n e n F r a u e n s a t t e l k l e i n e r als d e r S a t t e l , w e l c h e r g ^ j P heisst, d e r k e i n e n o b e r n T h e i l hat. M e i d . A n t h a r . M o a l l . v. 2 6 . Das W o r t XÄ^i b e d e u t e t e i n e n F r a u e n s a t t e l , w e l c h e r o b e n nicht g e w ö l b t ist. D i e s e m ä h n l i c h ist d e r S a t t e l E r soll weder noch sein. Ebn-Doraid bezeichnet ihn blos als e i n e n F r a u e n s a t t e l . D e r o b e r e T h e i l d e s F r a u e n s a t t e l s w a r aus v i e r Hölzern e r r i c h t e t , w e l c h e «Aciji h i e s s e n . S i e s c h e i n e n theils ein o b e n g e w ö l b t e s D a c h g e h a b t zu h a b e n , theils nicht. Das aus g e f l o c h t e n e n R i e m e n b e s t e h e n d e B a n d , womit d i e H ö l z e r d e s K a m e e l s a t t e l s z u s a m m e n g e b u n d e n s i n d , heisst {jo\ijB. Das W o r t ^Isyto-c b e z e i c h n e t z w e i Hölzer, w e l c h e an d e r r e c h t e n u n d l i n k e n S e i t e z w i s c h e n d e r M i t t e d e s S a t t e l s und d e m h i n t e r s t e n T h e i l e a n g e b u n d e n w e r d e n . D i e R i e m e n , w o d u r c h d i e s e b e i d e n Hölzer an den o b e r s t e n T h e i l g e b u n d e n werden, heissen Am K a m e e l s a t t e l s i n d a u c h z w e i k r u m m e Hölzer g e n a n n t , von d e n e n d i e b e i d e n u n t e r n h e i s s e n . D i e b e i d e n u n t e r n b e r ü h r e n d i e E r d e , w e n n sie a u f
284 das T h i e r gestellt werden. Ein anderes Holz, wodurch die beiden H ö l z e r , Q'.^*5*- genannt zusammen gehalten werden, heisst V_SIL-»Ö;_C. Der Theil aber, wodurch die beiden Hölzer £jl£äl.b genannt zusammen gehalten werden, heisst S . Der Zwischenraum , welcher zwischen den beiden Seitenslücken des K a m e e l - (oderPferdesattels) ist, heisst '¿AJ. Nahrung Die Nahrung und die Speisen waren bei den altern Arau.Speisen. einfach und die der Nomaden in allen Provinzen ziemlich g l e i c h ; sonst aber bei den Städtern und Ackerbau treibenden Arabern in den verschiedenen Gegenden verschieden. Die in den Steppen lebenden Nomaden lebten vorzüglich von der Milch und dem Fleische d e r Kameele oder, wenn ihre Heerden aus Schaafen und Ziegen bestanden, von diesen vergl. Pocock. spec. p. 2. 4. Ham. I v l v . 1. Des Brodtes bedienten sie sich nicht oder selten. Sie pflegten die süsse Milch mit saurer zu mischen Meid. 1 , 7 Ham. I f f v . 2, lassen sie etwas stehn und entfernen dann das gelbe W a s s e r . Dann trinken sie dieselbe Harir.P1* schol. Diese heisst XiSjJI. Man füllte die Gedärme mit Milch, liess sie darin gerinnen, so dass man sie schneiden konnte und ass sie. Diese hiess V ^ i ' D i e Kameelmilch hat eine berauschende Eigenschaft vergl. Die Milch ward zu frischem Käse gemacht, indem die Molken ausgedrückt wurden. Es geschah dieses durch zwei Steine ¿jijl—*—s» g e n a n n t , worauf man einen dritten genannt legte. Man trocknete diesen frischen Käse und machte ihn zu Pulver. Ob diese getrockneten und zu Pulver gemachten Käse, die den Namen JaSt haben, blos von Schaafmilch bereitet wurden, wie der Verfasser des Kamus anzunehmen scheint, bezweifele ich. Der fx ische Käse wird auf einem durchlüchertenHolze, welches heisst, gelegt, um zu trocknen und für den W i n t e r aufbewahrt zu werden. Die trockene und gepülverte Käsemilch Jas! wurde auch mit der Pflanze Oj.Sj.b und ( z u s a m m e n g e k o c h t . Dieses heisst uo-jjJ". Andere glauben, dass mit diesem Namen die Spei&e bezeichnet wurde, welche aus dem Kraute (jsLs» mit gekochter Milch und zusammen getrocknet, (die dann im Sommer gegessen wird) bereitet wird oder Käsemilch mit Datteln bezeichnet werde. W e n n die Araber ein Kameel schlachteten, so wurde das Fleisch theils in Kesseln gekocht, theils gebraten und der Höcker war der leckersteTheil des ganzen Thieres, denn er ist fett. Ham. T . I I P. I p. 456, 458. Die Araber machten auch eine Art Wurst, indem sie kleines Fleisch in den Kameelmagen oder das F e l l stopften. Dies hiess und X**?u> vergl. Auch 8jt
291 bedeutetFleisch in Därmen gekocht. Die Familie Balijjah, welche zum Stamme Kodkaah gehörte, ass die Hinterkeulen nicht, weil sie nahe am Hintern waren. Meid. 27, 39. W a s von einem Kameele nicht gleich aufgezehrt wurde, schnitt man in längliche Stücke und trocknete dieselben auf den Zeltpfeilen. Dies war Geschäft der Frauen. H a m . l l f v . 4. Man pflegte auch das Fleisch unter der von der Sonne erhitzten Erde zu trocknen ^»c. An dem Fleische, welches in glühender Asche und unter glühenden Steinen gebraten wurde, liess man das Fell, indem es wohl in dieses gewickelt ward vergl. tjojAj*. Für den Gebrauch auf der Reise trockneten sie Fleisch auf Steinen und zerrieben es dann zu einem groben Mehle. Es hiess Man vermischte auch Fleisch mit Gewürz oder briet trocknes Fleisch und nahm es mit seiner Brühe in einem Beutel von Leder auf der Reise mit Bei grosser Noth bereitete man eine Speise aus Kameelblut undKameelhaaren, w e l c h e ^ i c hiess Kam. Traf in dieser Zeit ein Gastfreund ein, so liess man ein Kameel zur Ader, und fing das Blut in Därmen auf, die dann gekocht und gebraten wurden vergl. O^ww« und \X*ai. Deswegen heisst es im Sprichworte: ai iXmä ^ f J »Der ist nicht leer ausgegangen, für den ein Kameel zur Ader gelassen ist.« Ham. Ifo infr. Man bereitete auch wohl aus Milch und Kameelhaaren, die darin herumgeschüttelt wurden, zur Zeit der Noth eine Speise. Dies war zu Mohammeds Zeit gebräuchlich. Sie hiess und X^b Kam. Die Nomaden lebten ohnstreitig auch von dem W i l d e , welches sie auf der Jagd erlegten und die Eidechse diente ihnen zur Speise. Meid. 6, 159. Auch sammelten sie Schwämme am Ende des Frühlings. Meid. 18,110, welche auch wohl roh gegessen wurden. Sie scheinen ein Leckerbissen gewesen zu sein, weil sie auch fiir Könige gesammelt wurden. Auch aus Heuschrecken bereiteten sie eine Speise, indem sie dieselben zerstiessen und etwas Butter und Oel hinzuthaten. Sie hiess und K ^ i j . Ausserdem dienten ihnen einzelne Kräuter und Wurzeln zur Nahrung. Viel mannigfaltiger als die Speisen der Nomaden waren ohnstreitig die der Ackerbau treibenden und der in den Städten lebenden Araber, nur ist es unmöglich die Speisen, welche jedem T h e i l e eigenthümlich waren, anzugeben und es ist wahrscheinlich, dass selbst die näher bei den Städten lebenden oder Ackerbau treibenden Araber v o n ' d i e s e n und jenen manches annahmen. Es wurde Brodt in heisser Asche gebacken (ohnstreitig dünne Brodtkuchen). In den Städten (ohn-
292 streitig in I r a k ) backten Nabathaeische Frauenzimmer, w e l c h e im Dienste gewesen zu sein scheinen o d e r das B ä c k e r - H a n d werk trieben. Ham. vll1 infr. D e r Ofen, worin das Brodt g e b a c k e n wurde, liiess ^ ¡ i , w e l c h e s obnstreitig das lat. W o r t furnus ist, doch b e d i e n t e man sich auch des W o r t e s Aus M e h l bereitete man einen dicken B r e i , w e l c h e r StA*««: hiess. W e n n er d ü n n e r war, hiess er XAAÄA« und noch dünner hatte e r den Namen «Lw^»-. Man tadelte wegen des G e r i c h t e s Si-U^U* die Koraischiten, weil sie es in d e r Z e i t d e r Noth genossen. Har. iM schol. M e i d . 5, 1 7 7 . E i n e dünne S u p p e aus W a s s e r und M e h l hiess Aus süsser g e k o c h t e r M i l c h , worin M e h l gestreut ward, machte man eine S p e i s e , w e l c h e (¡.¡»«A» hiess. Das W o r t XiuSj ist auch d e r Name einer S p e i s e aus M e h l und Butter ( o d e r M i l c h ) b e r e i t e t . Kam. Dj. I n d e m man ü b e r M e h l frische M i l c h molk und dieses durch einen hineingeworfenen glühenden Stein warm m a c h t e , entstand die S p e i s e , w e l c h e JLX-^C hiess. Mit dem W o r t e J s j i b e z e i c h n e t man die S p e i s e S^XJJ' genannt, indem man B r o d t in Milch oder Brühe b r o c k t e . Ham. vH", 2 . Die Getraidekörner machte man aus den A e h r e n (wohl b e v o r sie ganz reif w a r e n ) und kochte sie mit Milch. D i e s e Speise hiess E i n e l e c k e r e S p e i s e scheint auch Schaafmilch m i t M e h l vermischst gewesen zu sein Ham. A'f v. 2 . K l e i n geschnittenes F l e i s c h in Mehl gekocht scheint eine l e c k e r e S p e i s e gewesen zu sein. S i e hiess «jjs*. Ham.lAf, 2. A'f,4. Auch aus g e k o c h t e m W a i t z e n und F l e i s c h bereitete man eine dicke Speise. S i e wurden zusammen klein gemacht genannt. E i n e S p e i s e von gekochtem F l e i s c h e o d e r b e s o n d e r s Geflügel mit Essig zubereitet hiess ¡ J J ^ M I A . Aehnlich ist wohl die S p e i s e genannt, welches aus dem Persischen L&w g e n o m m e n zu sein scheint. E i n G e r i c h t mit Milch und Oel b e r e i t e t , heisst elä-^j. E i n G e r i c h t aus Mandeln, Honig und W a s s e r b e r e i t e t heisst Datteln d a r f man nicht nüchtern essen und W a s s e r darauf trinken. E s soll der L e b e r schaden. Die W o r t e und w * * ^ b e z e i c h n e n eine Speise aus Datteln mit Milch Dj. soyij eine S p e i s e aus Datteln und Rahm und den W ö r t e r n ^ a ^ f und J o ^ o - f ist die n e m l i c h e Bedeutung. Man ass die Datteln, i n d e m man neue Milch darauf goss und mit diesem oder mit Rahm zusammen ass. Har. p. IH Vers. Eine Speise mit Datteln und M e h l heisst , weil sie so schnell gegessen wird. Auch wird von E i n i g e n für eine S p e i s e gehalten, die aus Datteln, woraus die K e r n e g e n o m m e n sind mit etwas M i l c h und
293 Butter b e r e i t e t w i r d Dj. E i n e ähnliche Speise ist w o h l auch nur dass die M i l c h von d e n M o l k e n geschieden ist und dass zuweilen M e h l hinzukömmt. Auch w i r d eine andere Speise von Datteln und M i l c h genannt. Es ist zu b e m e r k e n , dass die L e x i k o g r a p h e n die Speisen oft verschieden angeben, e n t w e d e r w e i l di e Speise auf verschiedene W e i s e b e r e i t e t w u r d e o d e r in verschiedenen G e g e n d e n die Namen verschiedene S p e i sen bezeichnen o d e r endlich dass die Lexikograghen über die Bedeutung nicht einig sind. So die Speise iC^uLs-, Eine Speise aus Grütze, Graupen (Ham. n ' f ) o d e r M e h l o d e r getrocknetem Käse zu M e h l gemacht m i t O e l und Butter vermischt '¿¿hm».J genannt, ward ungekocht gegessen. Die Coloquinte ( w i l d e r K ü r b i s ) o d e r d e r Saanien dieser Pflanze wurden so zubereitet, dass sie ihre Bitterkeit v e r l o r e n , i n d e m man W a s s e r daraufschüttete. Dann w u r d e n sie klein gestossen und gekocht und dienten zur Speise Dj. D i e W e i b e r , w e l c h e sie sammelten, nannte man 0>jj3>. Einige Speisen waren einigen G e g e n d e n eigenthümlich. So ist fä eine Speise im glücklichen A r a b i e n b e l i e b t , w e l c h e aus M i l c h bereitet wurde. Eine Speise, w e l c h e \jAyi heisst, ist aus Reis und Fischen bereitet und in Ohman gebräuchlich. M a n gab auch d e n Speisen nach d e r T a g e s z e i t , in w e l c h e r sie genossen wurden, besondere N a m e n . Eine Speise, die man etwas vor der M o r g e n r ö t h e zu sich n i m m t , w e n n man den ganzen T a g fasten w i l l , heisst Auch heisst der M o r g e n trank ^yhto. Eine Speise, w e l c h e man zur Mittagszeit zu sich nimmt, heisst D e r Abendtrank heisst Ham. vi"'. Dass die A r a b e r von den Persern viele Speisen angenommen haben, b e w e i s e n v i e l e N a m e n z . B . ¿CJIX^-ÄJ Pers. fcXÄ,; Ii Pers. Pers. j w l i ; P e r s . L * ^ « ; g s i j j ^ s » Pers. fcijjji";
vJ^Ua- Pers.
Das Tischtuch
woraut die Speisen
hingestellt wurden, w a r d Ja*w genannt. Schon zu M o h a m m e d s Z e i t haben sich die A r a b e r eines Tisches bedient. Auch dieses, welches heisst, ist, wie d e r N a m e beweiset, wohl P e r sischen Ursprungs. Har. löv. U e b e r die Speise siehe ^ I Ä J I vergl. K r e h l p. 19. U e b e r die SpeiSegesetze M o h a m m e d s ist W e i l M o h a m m e d p. 3 1 4 ff. zu vergleichen. Man bewahrte das W a s s e r in einem irdenen Gefässe v o n Getränk. T h o n auf, in dessen Mitte ein K r a h n von Blei o d e r S i l b e r war, woraus man trank. Es hatte ein Futteral von L e i n e n o d e r einem andern Z e u g e und zwischen diesem und dem Gefässe war
294 Stroh gestopft, damit das W a s s e r : kühl blieb. In der Nacht setzte man es in eine kühle K a m m e r . E s scheint diese Sitte nur in Irak oder B a g d a d gebräuchlich gewesen zu sein, denn das W o r t ü t « ^ , welches d i e s G e f ä s s bezeichnet, wird ein J e m a nensisches oder B a g d a d i s c h e s W o r t genannt. GastmähDie älteste Art zu essen, ist ohnstreitig gewesen, dass man g^Iage' k S p e i s e n auf die E r d e setzte und allenfalls D e c k e n unterUnterhal-legte. D e r Tisch, worauf später die S p e i s e n gesetzt wurden, tungen. ¡ s t W ohl erst von den P e r s e r n entlehnt worden, wie d e r Name o l i 1 ^ beweiset. Die alten A r a b e r gaben Gastmähler b e i H o c h zeiten und beim Bau des Hauses »j*»», »j.**»-, ä^ij genannt, beim ersten S c h e e r e n d e s K n a b e n und andern Gelegenheiten. B e i d e n N o m a d e n wurden K a m e e l e geschlachtet, gebraten und W e i n getrunken. Sängerinnen und Tänzerinnen Hain, oll1 v. 1 , 5 , 6 . Äbulf. I, p. 1 0 6 adn. 50, Erzähler und Dichter suchten die G e l a d e n e n zu unterhalten F a k . Achol. p. \f I* infr., W o h l g e r ü c h e wurden verbreitet, man salbte das Haupt mit Moschus. Ham. v i , 1. Bei den T r i n k g e l a g e n spielten o d e r sangen schon in altern Zeiten die Citherspielerinnen. L e b i d . Moall. v. 66. Die B e c h e r erhielten die A r a b e r wohl von d e n Persern, wie d e r Name oirf^S beweiset. Ihnen w i r d e i n e künstliche Gestalt zugeschrieben. Ham.oöl, 6. Sie gleichen einer Gans mit krummen Halse. Die vjü^jt scheinen indessen nicht die T r i n k b e c h e r g e w e s e n zu s e i n ; sondern die grössern Gefässe, woraus die B e c h e r ((j*^), welche alten U r s p r u n g s sin d (Heb. ö i s ) , gefüllt wurden. In dem V e r s e Ham. öll, 6 wird und Uirfjjl unterschieden. Die Becher, woraus man trank, waren wohl schon vor M o h a m m e d s Zeit aus gelblichem Glase mit Streifen Antar. Moall. v. 3 8 Har.f1'. Die Trunkenheit wurde bei den A r a b e r n gelobt, weil sie zur Freigebigkeit anreizte. Ham. öll, 3. B e i d e n Gastmählern s p ä t e r e r Zeit (Harun Alraschids) pflegte man sich in S e i d e zu kleiden u n d m i t C h a l u k zu parfümiren. Man trank Dattelwein (kXjuij, welcher nach den nicht ganz strengen L e h ren der M o h a m m e d a n e r erlaubt war Ebn-Ghallik Nr. 131 p.l^A. Die K l e i d e r , welche man anzog, werden XvoLUI V-JLAS genannt ( Q J L X A C ^jjl 8 L \ A A A Ä p. FPA). S i e waren roth, gelb, grün, da sonst die K l e i d e r der Ahbbasiden schwarz waren Chrest. Ar. de S a c y p. Pi> ed. pr. Man wurde zu den Gastmählern e i n g e l a d e n ; a b e r es gab auch Leute, welche ungeladen sich zu denselben b e gaben. Es heisst ^ ¿ j , wenn jemand zu T r i n k e n ungeladen und Kßji, wenn er zum Essen ungeladen geht. Ein s p ä t e r e r Name eines solchen ist uäJaJI von ^^tvAJt J f o Q J
295 benannt, einem Manne aus Gufa, welcher dieses that. Er bat daher auch den Beinamen (jwt^c'SFL J-^äö und (jmjLäJI vergl. Har. töö, Pff. Zuweilen traten Einige zusammen, welche auf gemeinschaftliche Kosten ein Gastmahl hielten z. B. wenn Einer dasFleisch, der Andere den W e i n kaufte. Dieses hiess 8HI. Es thaten dies junge Leute. Har. p. Fol oben schol. Die Araber pflegten sich in der Dunkelheit und dem Mondscheine zu unterhalten. Dies hiess ft*>. Har. Pd1 schol. Die Schwiei'igkeit über die Kleidung der Araber zu spre- Kleidung, chen, besteht zum Theil darin, dass die Arabischen Lexikographen von einem Worte wie z. B. u^.i'1 sehr verschiedene Erklärungen geben. Der Grund mag darin liegen, dass der Name bei verschiedenen Stämmen und in verschiedenen Gegenden verschiedene Bedeutungen hatte, dass sie ihre Erklärungen von den Erklärungen Anderer entlehnten, die nicht unter sich übereinstimmten, indem sie selbst in späterer Zeit lebend keine genaue Kenntniss der Sache hatten und kein sicheres Urtheil bilden konnten. Die Wörter nahmen gewiss auch später bei der Veränderung der Mode, welche, wenn gleich wenig, doch auch bei den Arabern einen gewissen Einfluss hatte, andere Bedeutungen an und wurden vielleicht bei nicht genauer Kenntniss der Sache falsch angewendet von den Schriftstellern. So entstand bei den Arabischen Lexikographen und Erklärern Unbestimmtheit, Zweifel und Verwirrung und man weiss nicht, an welche ihrer Erklärungen man sich halten soll. War aber ein Wort zu ihrer Zeit ganz bekannt, so haben sie Erklärungen für überflüssig gehalten und sagen: das Wort ist bekannt, wie im W e r k e desDjeuhari beim Worte ^ geschehn ist, so dass man ganz rathlos ist, denn die Araber schrieben nur für ihr Volk. Aber auch die Art ihrer Erklärung erzeugt zuweilen Ungewissheit, weil sie ein Wort durch ein anderes erklären, welches zwar zu ihrer Zeit vollständig bekannt war; jetzt aber es nicht mehr ist. Nach Reisebeschreibungen die Sache entscheiden zu wollen, ist unsicher, denn sie fallen in eine viel spätere Zeit, in welcher die ursprüngliche Bedeutung des Wortes sehr verändert sein kann. Wir müssen es dankbar anerkennen, dass veranlasst durch eine Preisaufgabe vom Institut royal des pays-bas Hetr Dozy sein Dictionaire detaille des noms des vetements chez les Arabes herausgegeben hat, denn es ist dem Gegenstande manche neue Aufklärung durch dieses Werk geworden; allein bei dem anerkennungswerthen grossen Fleisse, durch den vieles mühsam zusammen
296
tXJ
gesucht ist und ohnerachtet der hohen Meinung, welche der Verfasser von seinen W e r k e n zu haben scheint, darf man doch nicht glauben, dass der Gegenstand in jeder Hinsicht erschöpft und in seinem W e r k e immer richtig dargestellt sei, wie dieses aus manchen, was in folgendem gesagt wird, unwiderlegbar hervorgeht. W i r sagen dieses nur, um diesen Gegenstand stets zu neuer Forschung zu empfehlen. Zu bemerken ist noch, dass H. Dozy es häufig tadelt, dass in den W ö r t e r b ü c h e r n sich viele W ö r t e r nicht finden, welche Kleidungsstücke bezeichnen, ohne zu bedenken, dass in seinem Buche, das blos diesen Gegenstandbehandelt, manches fehlt, und dass man in Wörterbüchern, die sich auf den ältei'n klassischen Gebrauch der W ö r t e r stützen müssen, nicht Alles aufnehmen kann, was man bei altern oder neuern Reisenden findet. Bei feierlichen Gelegenheiten, wenn den Arabern etwas besonderes zugestossen war, pflegten die Araber sich mit zwei Jemanensischen Gewändern (Jji) zu bekleiden und sich mit ( J S J J Ä - Z U parfümiren. Ham. p. 11 1 . 2 ff. Dieses ist zwar von der Zeit des Ohtsman gesagt^ allein in dieser Zeit hatte sich die Kleidung der Nomaden und ihre Sitten wohl noch nicht verändert. Derjenige, welcher solche K l e i d e r hatte, bekam als Auszeichnung den Beinamen ^JOJ-J-J! Es muss also wohl als ein Schmuck in der Kleidung betrachtet werden. Ham. vP1, I . In der alten Zeit bestand die vollständige Kleidung aus diesen zwei Stücken, welche zusammen xLo genannt wurden und selbst das Ehrengewand, welches die Könige schenkten, bestand nur aus diesem. Ham. AI V. 2. Die wollenen K l e i d e r hatMohammed sehr empfohlen, ohnstreitig im Gegensatze zu den seidenen als Luxuskleider; daher die iXitj sie tragen. Har. O1Ö schol. Im Koran werden als prächtige Stoffe und genannt, womit die Bewohner des Paradieses bekleidet sind. Sur 18, 3 0 . In den ältesten Zeiten waren die K l e i d e r der Araber gewiss höchst einfach und verdienten kaum den Namen. Sie bestanden aus Kameelhaarenoder W o l l e . Das aus Kameelhaaren verfertigte genannte Kleidungsstück war das schlechtere, das aus W o l l e gemachte genannte das bessere. Die beiden W ö r t e r scheinen die einfachsten Bekleidungen gewesen zu sein, denn es heisst im Sprichworte, wenn man sagen will, dass jemand ganz arm sei k\l>h AI lo »es ist ihm weder eine Kameelhaarene noch wollene Bekleidung. Ham. f1o v. 5- Meid. T- II p. 6 0 7 . Im allgemeinen waren die K l e i d e r
297 lang, sowohl bei Männern Ham. ö«f 2 als auch bei Frauen Ham. •1 v. 5 und mussten daher beim Arbeiten, beim Gehn Ham. rv1 v. 6 und beim Reiten Ham. ol aufgeschürzt werden. Das, womit man sich aufschürzte, h i e s s j l ^ Kam. Man unterschied auch wohl Kleider, welche man täglich anzog, von denen, die bei festlichen Gelegenheiten angelegt wurden vergl. Ham. AI. Jene hatten den Namen giXyo, K C I X A A Die Kleider sind nach g^iV dem Geschlechte und dem Alter verschieden, denn eine andere üciXyo war die Bekleidung des Mannes, eine andere die der Frau, eine andere die Bekleidung des Knaben, eine andere des Mädchens in verschiedenem Alter. In den ältesten Zeiten kannte man bei den Arabern das Geschäft des Schneiders nicht. Entweder wurden von denen, welche webten, vollständige Kleidungsstücke verfertigt oder die Frauen, welche auch webten, nähten sie zusammen. Dieses ist natürlich nur von den Nomaden zu verstehn. Die Theile, welche offen waren, aber doch auch zugemacht werden konnten, hatten Art Knöpfe womit man sie zumachte. Die Aermern hielten sie auch durch hölzerne Pflöcke zusammen, welche hiessen. Daher soll der Chalif Abu-Becr, welcher sein Vermögen zu Wohlthaten verwendete und sich keine Knöpfe kaufte, den Beinamen erhallen haben, weil er sich bei seiner Kleidung dieser Pflöcke bediente. In den ältesten Zeiten war die Bekleidung b e i d e n Ständen wohl nicht anders unterschieden, als durch die Verschiedenheit des Stoffes. Dieses schliesse ich aus der Stelle bei Ebn-Challikan Nr. 834, wo berichtet ist, dass der Kadhi Abu-Jusuf Jakob etc., der in Bagdad wohnte und unter den dreiChalifen Mahdi, Hadi und Alraschid Richter (Kadhi) war und zuerst den Beinamen sLaäJi l5Ä>IS »Oberrichter« erhielt, zuerst die Kleidung der Rechtsgelehrten («ULtil) veränderte und anordnete, wie sie sein sollte. Sie sei später so geblieben. Vorher aber hätten sich die Menschen in der Kleidung nicht unterschieden. Ich habe vorher bemerkt, dass in den ältesten Zeiten sich die Araber nur kammelhaarener und wollener Kleidungsstücke bedient hätten, weil sie diese von ihren Heerden erhielten und sich selbst verfertigen konnten. Ich verstehe dieses natürlich nur von den Nomaden, die entfernt und abgesondert in den Wüsten lebten als dem Haupttheile des Volks. Später benutzten sie dazu auch leinene und baumwollene Stoffe, die sie durch den Verkehr mit den Ackerbau und Handel treibenden Arabern kennen lernten. Seidene vergl. Ham. HL\,J'S "nicht soll der Mann ins B a d gehn ausser mit einem j y * * b e kleidet.« H e r r Dozy nimmt an, dass das W o r t zur n e m l i c h e n Zeit und in der n e m l i c h e n Stadt zugleich die Bedeutung von Mantel gehabt h a b e ; allein dieses ist doch höchst unwahrscheinlich, da es in j e n e r Zeit sehr wenig Kleidungsstücke gab, n e m lich nur dieses Unterkleid und d e n Mantel. Dieses Kleidungsstück muss bis auf den B o d e n gereicht haben, weil es sonst nicht durch Auftreten hätte gelöset werden können. Als ein b e s o n d e r e r Zierrath ist es zu b e t r a c h t e n , wenn d e r untere Rand mit F r a n s e n versehn war, wovon im Zahih des Bochari die R e d e ist conf. Dozy Diction. p. 2 4 . S p ä t e r hat das W o r t auch die Bedeutung von Mantel und eines Stück Stoffes, worin die Frauen sich einhüllten, erhallten und diese Bedeutung hängt mit der W u r z e l zusammen. D e r Name ^ kam ohnstreitig aus E g y p ten nach Afrika, während in Spanien das W o r t M Ä L » dafür im G e b r a u c h e war. An die S t e l l e des Kleidungsstückes jijl genannt trat schon J j ^ * « frühe etwa um Mohammeds Zeit das Kleidungsstück J - J j ' y (Pers. j|>L«) genannt, das ohnstreitig von den P e r s e r n zu d e n A r a b e r n kam. Im Koran S u r . 1 6 , 8 3 wird von j e d e m Kleidlingsstücke gebraucht, sowohl d e m j e n i g e n , welches g e g e n
300 die Hitze als auch gegen die Gewalt der W a f f e n schützt s. Baidh. D e r Clialif Ohtsman b e d i e n t e sich d e s s e l b e n gar nicht conf. ^«A-jtX^j p. fit" und es s c h e i n t d a h e r , dass d i e j e n i g e n , w e l c h e den alten Arabischen S i t t e n treu b l i e b e n , d a s s e l b e nicht annahmen. S p ä t e r a b e r , da man ohnstreitig den V o r t h e i l in k ä l t e r n G e g e n d e n a n e r k a n n t e , k a m es a l l g e m e i n e r in G e b r a u c h . Der C h a l i f O h m a r b. A h b d - A l a h s i s trug es und zur Z e i t des M a h n b. Sajidah wird es unter d e n K l e i d u n g s s t ü c k e n g e n a n n t vergl. E b n - C h a l l i k . Nr. 9 0 p. II*1!" und in s p ä t e m Z e i t e n war es so allgemein im G e b r a u c h e und so b e k a n n t , dass es die L e x i k o g r a p h e n als ganz b e k a n n t , nicht e r k l ä r e n . E s war an d e r S t e l l e der Hüften weit. Diese S t e l l e hiess v_Äft*i, hatte d o r t eine Art G u r t o d e r Q u a r d e r genannt, woran die B ä n d e r genannt waren, womit d e r G u r t ü b e r d e n Hüften zugebunden wurde. W a r d i e s e s K l e i d ganz kurz, so dass es nur die S c h a a n i theile b e d e c k t e , wie es die S c h i f f e r wohl in I r a c o d e r an d e n K ü s t e n h a t t e n , so hiess es j l j t e , und o d e r QL*^, w e l c h e s ein P e r s i s c h e s W o r t ^ L Ä J ) ist. Zu den schon früh d e n A r a b e r n b e k a n n t e n K l e i d u n g s stücken g e h ö r t das U n t e r k l e i d u«3a+S, w e l c h e s W o r t mit d e m W o r t e chemise und d e n W ö r t e r n , die in d e n a n d e r n r o m a n i s c h e n S p r a c h e n sich finden, zusammen hängt, d e n n s c h o n M o h a m m e d hat ein s o l c h e s d e m K l e i d u n g s s t ü c k e des J o s e p h g e g e b e n , als d e r s e l b e von seinen B r ü d e r n verkauft ward. E s ^yard mit Blut b e s u d e l t d e s s e n V a t e r g e b r a c h t , um zu b e w e i sen, dass e r von einem w i l d e n T h i e r e zerrissen sei. S u r . 1 2 , 1 8 . Das W o r t camisia k ö m m t in epistol. H i e r o n y m i 1 2 8 ad F a b i o l . und Paul, ex F e s t o i n S u p p a r u s sagt: S u p p a r u s vestimentum puellarum linteum, quod et subucula (id est camisia) dicitur. D i e A r a b . L e x i k o g r a p h e n b e s c h r e i b e n es nicht als zu i h r e r Z e i t ganz b e k a n n t ; sagen a b e r , dass dieses K l e i d u n g s stück nur d e n Namen h a b e , wenn es aus Baumwolle gemacht war. In d e r B i b e l Gen. 3 7 , 3 1 w i r d das W o r t gebraucht und vielleicht dass dieses mit dem A r a b i s c h e n Q£3S ( B a u m w o l l e ) zusammenhängt und der D i c h t e r L e b i d , d e r zu M o h a m m e d s Z e i t l e b t e , hat in s e i n e r Moallaka v. 1 2 , das W o r t g e b r a u c h t , w e l c h e s nach einigen E r k l ä r e r n B a u m w o l l e n e K l e i d u n g e n o d e r Stoffe, die in j e n e r Z e i t für kostbar g e h a l t e n w u r d e n , b e z e i c h net. D i e s e B e m e r k u n g b e w e i s e t a b e r wohl, dass dieses K l e i dungsstück z u M o h a m m e d s Z e i t nur von d e n V o r n e h m e r n und R e i c h e n getragen w u r d e . D e r A e r m e l dieses Kleidungsstückes ging beim M o h a m m e d bis zum K n ö c h e l vergl. uuiXgj'
301 p . f f ; es mag also bei andern nicht so lang gewesen sein. Mohammed soll zwei solcher Kleidungsstücke besessen haben, eins in Sohul einem Flecken in Jemen gemacht, ein anderes in Zohar, der Hauptstadt des gebirgigten Theils von Ohman. Doch ist es nicht gewiss, dass diese Benennung von der Stadt Zohar kam, da auch ein Mann aus dem Stamme Ahbd-Alkais, welcher zu Asad gehörte, diesen Namen führt und der Stoff nach ihm genannt sein kann. Später ist dieses Kleidungsstück unter den Arabern sehr gewöhnlich geworden, denn es wird unter den Kleidungsstücken verschiedener Personen genannt und es ist von H. Dozy die Bemerkung gemacht, dass die Araber es über den Hosen trugen p. 373. Später wurde es auch von Seide gemacht (doch wohl nur das, welches die Frauenzimmer trugen); wir finden aber nicht, dass es von Wolle gemacht sei und ich bezweifele daher, dass das Wort jJä-, welches bei Wüstenfeld Ebn-Challik. Nr. 95 an zwei Stellen als solches vorkömmt, woraus dieses Kleidungsstück verfertigt sei, von der geschorenen Wolle verstanden werden müsse. Ist vielleicht j ü Seide zu lesen? Doch kommen wieder andere Kleidungsstücke dort vor, wie K^jjO, das in frühern Zeiten nur von Wolle gewesen sein soll. Haben gleich die Lexikographen das Wort I^OA^J nicht näher beschrieben, so sehen wir doch aus der Beschreibung ähnlicher Kleidungsstücke, wie dass es Aermel hatte, die weit waren, besonders bei den Frauen, so dass im Jahre 793 d.H. in Egypten den Frauen verbothen ward, die Aermel daran zu weit zu machen, weil man dies für unschicklich hielt Dozy p. 374. Dann war es auf der Brust auf, so dass es einen Busen (sinus) bildete. Dieser hiess mit einem Arab. Namen Ä J U Ä J oder ÄiJ, auch ü s u * Kam. s. h. v.; miteinem vom Persischen Worte Q U J ^ entlehnten Namen Q I ^ S » und Der Mantel mit allgemeinem Namen «iOj genannt, war tJjj schon eine Zugabe der ältesten Bekleidung und ruan kann nicht genau sagen, wie derselbe beschaffen gewesen sei, da die Arab. Lexikographen keine Erklärung des Wortes geben. Er wurde wohl nur von den Wohlhabenden getragen, da er nicht zur nothwendigen Bedeckung des Körpers gehörte und nicht immer, da er bei mancher Beschäftigung lästig war. Er ward daher auch beim Jagen abgelegt vergl. Ham. Ito und eben so im Hause von den Frauen. Sur. 2 4 , 6 1 beim Marac. Die gewöhnliche Kopfbedeckung hiess und XWMÄJÜ», ein Wort, dass sich aus dem Arabischen nicht etymologisch erklären lässt. Die Araber hielten es für einen Schimpf mit
302 blossem Haupte gesehn zu werden und sie legen daher selbst vor dem Könige und beim Gebethe die Kopfbekleidung nicht ab. Es wird daher als etwas besonderes bemerkt, wenn j e mand mit entblösstem Haupte auf der Strasse gegangen ist. Abulf. T . I I I p . 2 0 5 . Auch die Männer pflegten sich in frühern Zeiten mit ¿¿L das Haupt (viell. Gesicht) zu färben. So wird vom Nabeghah gesagt: ^ i l s Ll-a^L LXS wuLütj D ! ! «^.jli J Jls UJLs »Und Nabeghah hatte sich mit Henna (Cyprus) gefärbt; aber seine F ä r bung war vergangen. Und wie Nohman ihn sah, s a g t e e r : es ist blutig. Es wäre besser, wenn er sich färbte.« Es ist eine Art Mütze, die man auf den geschorenen Kopf setzte. Von welcher Form oder Stoff dieselbe in der ältesten Zeit war, lässt sich nicht genau sagen, da die Lexikographen nichts darüber haben. Wahrscheinlich war sie von W o l l e und bedeckte den Kopf bis an die Ohren. Um diese wendeten die Vornehmen ein Stück Stoff, welches gewöhnlich um das Kinn ging, welches sie iwUc nannten. Nach demKamus soll es auch genannt sein. Dass sich die Vornehmen nur dieser zweiten Kopfbedeckung in den ältesten Zeiten bedienten, sieht man daraus, dass Mohammed gesagt haben soll I U (j^blSil ^.c ¡frjLjtil »Der Unterschied zwischen uns und denen, welche mehrere Götter anbethen, sind die Kopfbinden über den Mützen.« Diese Kopfbinden werden auch die Kronen der Araber genannt. Die V o r n e h m e m werden daher auch genannt Abulf. Ann. adnot. 2 0 3 . Es wird als etwas besonderes angeführt, dass Mohammed selbst diese Kopfbedeckung dem Ahbd-Alrahman b. Auhf, welcher sich durch Reichthum auszeichnete, zurecht gemacht habe, so dass ein Ende oder die beiden Enden zwischen den Schultern herunter hingen p. tVI. Mohammed trug eine solche Kopfbinde von schwarzer oder weisser F a r b e vergl. Weil Mohammed. Dass man aber o auch andere Farben dazu wählte, erkennen wir daraus, dass, wenn Saihd b. Alahzi, der Vater des Ohaihah und Grossvater des Ahmru b. Saihd, welcher in Mecca ein grosses Ansehn genoss, sich das Haupt mit einem farbigen Stoffe umwand, keiner aus Ehrfurcht vor ihm das nemliche that. Die Schönheit dieses Mannes ist sprichwörtlich geworden; aber nicht die Schönheit seines Turbans, wie H.Dozy glaubt vergl. Meid. 5, 1 8 2 . E r heisst daher auch vergl. » W A A G S p. M*. Vielleicht warwLa*JS der frühere Name und später ward es Das W o r t y w u wird vom Djeuhari erklärt durch iwL*.!t. Es ist noch zu b e -
303 merken, dass man zum Schutze darunter noch ein Stück Tuch hatte, welches genannt wurde. W e n n diese Kopfbinde aber nicht um das Kinn herumging, so hiess sie y f ^ w Ham. v'1 v. 4 ; doch sind die Lexikographen über die Bedeutung des Wortes nicht einig. Dieses Wort ist vonH. Dozy nicht vollständig erklärt. In den ältesten Zeiten gingen die Araber baarfuss und sie bedienten sich eines Stückes Haut vomKameel oder Leder, welches sie unter die Füsse banden. Dieses hiess J«*i auch wohl (jaltXo; aber ich glaube nicht, dass sich die Sitte bei der einfachen Fussbekleidung verändert h a b e , mit Bändern unter den Füssen festgebunden, indem man den einen Band zwischen dem grossen Zehen und dem zweiten durchzog; den andern aber um die Mitte desFusses gehn liess; Auch Mohammed trug diese. Eine von diesen hat sich bis im Anfange des 8. Jahrhunderts zuDamascus vollständig erhalten; im folgenden Jahrhunderte haben einzelne Männer Stücke derselben. Es ist wahrscheinlich, dass diese Fussbekleidung in Arabien wegen der Hitze, welche dort herschte, stets im Gebrauche geblieben ist, während die Araber in andern Ländern wegen der Kälte andere Fussbekleidungen annahmen, denn Burckhardt (Travels T. I p. 3 3 6 ) berichtet, dass sie in Mecca getragen wurden und dass die besten aus Jemen kamen. Dass diese ursprünglich ganz einfache Fussbekleidung später mit Zierrathen geschmückt worden sei, als den Arabern die Kleiderpracht b e kanntwurde, ist nicht zu bezweifeln. Der Riemen, womit diese Sandalen oben auf dem Fusse festgebunden wurden, hiess v-Jyic, der Riemen aber, welcher zwischen der mittelsten und der daran stossenden Zehe des Fusses durchging, hiess J L i . Dass dieses die ursprüngliche gewöhnliche Fussbekleidung der Araber gewesen sei, scheint mir auch daraus hervorzugehn, dass Mohammed den Wallfahrern geboth, sich derselben zu bedienen und dass, wenn jemand sich dieselben nicht verschaffen konnte, weil viele aus kalten Ländern kamen, wo dieselben nicht im Gebrauche w a r e n , die andere Fussbekleidung bis unter die Knöchel abgeschnitten werden musste, so dass sie dadurch den Sandalen ähnlich ward Dozy Diction. p. 155. Nach diesem kam wohl schon früh eine andere Fussbekleidung, genannt, auf, welche unsern Stiefeln gleicht und von Leder gemacht war. Auch Mohammed trug zuweilen dieselben vergl. uAJiXfj p. f f . Aus einem Befehle Mohammeds, wenn man sich ihrer während der Zeit der Wallfahrt bedienen
304 wollte, sieht man, dass dieselbe schon damals höher auf d e n F u s s hinaufging. O b man sich derselben in Arabien in d e r ältesten Zeit blos z u r Z e i t der Kälte bediente, lässt sich nicht ausmachen. Unter den Kleidungsstücken des Chalifen Ohmar b. Ahbd-Alahsis, wenn er am Freitage die Predigt hielt, w e r den diese beiden Stiefel genannt. Bis jetzt habe ich die Kleidungsstücke genannt, welche den Arabern in altern Zeiten eigenthümlich gewesen z u s e i n scheinen; allein es ist wohl keinem Zweifel unterworfen, dass die Araber, welche mit a n d e r n Völkern in V e r k e h r k a m e n und dass b e s o n d e r s die Bewohner von Mecca, w e i c h e i n verschied e n e L ä n d e r Handelsreisen machten und dadurch mit den Kleidungsstücken d e r F r e m d e n bekannt wurden, von diesen einiges annahmen und nachahmten, welches ihnen gefiel. Auch k a m e n die A r a b e r durch ihre E r o b e r u n g e n in kältere und feuchtere L ä n d e r und waren gezwungen von den K l e i d u n g s stücken der Einwohner manches anzunehmen. E s kann nicht unsere S a c h e sein, indem wir von den übrigen K l e i d e r n d e r A r a b e r s p r e c h e n , ins einzelne zu gehn uud die v e r s c h i e d e n e n M o d e n der L ä n d e r und Zeiten zu b e s c h r e i b e n ; sondern wir wollen in allgemeinen Umrissen die S a c h e behandeln und nur, wenn wir durch eine b e s o n d e r e Veranlassung b e w o g e n w e r den, mehr ins Einzelne gehn. Im Allgemeinen ist zu b e m e r ken, dass die Kleidungsstücke, welche man auf dem b l o s s e n L e i b e trug und die von aussen nicht sichtbar waren, die wenigsten Zusätze und V e r ä n d e r u n g e n erlitten haben, weil man sie nicht sah. Die äussersten, wie die verschiedenen Mäntel, haben die meisten Zusätze und Veränderungen aus d e m G r u n d e , weil man sie sah, weil sie vor R e g e n schützen und nothwendig waren bei verschiedenen G r a d e n von Kälte. Unter den Kleidungsstücken, welche Mahn b. Sajidah ( E b n Cliallik. Nr. 9 5 p. II*!*1) einem Manne von jlS. verfertigt schenkt, ist eins genannt. Das W o r t j i i ist mir nicht ganz klar und ich weiss nicht, ob nicht vielleicht S e i d e zu lesen sei. D a s W o r t ß- kann von d e r geschorenen W o l l e vei-standen w e r d e n ; allein es steht diesem entgegen, dass darunter Kleidungsstücke vorkommen, die nicht von W o l l e gemacht werden. Will man aber j Q lesen, so ist dagegen, dass auch Kleidungsstücke vorkommen, die nicht v o n S e i d e verfertigt sein sollen. Ein Geldbeutel kann nicht darunter verstanden w e r d e n , da dieser nicht zu den ( j » l J gehört. Das W o r t fehlt bei H. Dozy. Als Kleidungsstück wird es weder im K a m u s noch beim Djeu-
305 liari a n g e f ü h r t ; a b e r es soll n a c h d e m K a m u s so viel als bedeuten. Dieses wird d u r c h «AJ^JI im K a m u s ; in d e m Werke desDjeuhari aber durch ( u * ; * ! l ) erklärt. M a n hat das W o r t d u r c h tunica involvens foetum in utero erklärt, nicht ganz den W o r t e n d e r A r a b . L e x i k o g r a p h e n g e m ä s s , wie dies in m e i n e m W ö r t e r b u c h e zu sehn ist. Hängt nun unser W o r t mit d e r B e d e u t u n g tunica involvens foetum z u s a m m e n , so kann es entweder ein K l e i d u n g s s t ü c k auf dein blossen L e i b e getragen, worin d e r ganze K ö r p e r eingehüllt ist, o d e r einen weiten Mantel o d e r ein g r o s s e s L a k e n , das als Mantel g e b r a u c h t wird, bezeichnen. J e d e r sieht a b e r , d a s s d i e s e E r k l ä r u n g keine S i c h e r h e i t hat. Z u d e n K l e i d u n g s s t ü c k e n , w e l c h e ü b e r die untern a n g e zogen w u r d e n und schon zu M o h a m m e d s Z e i t d e n A r a b e r n bekannt waren, g e h ö r t das genannte. D i e s e s K l e i d u n g s stück, welches M o h a m m e d auf d e r R e i s e trug, hatte so e n g e Ä r m e l , dass M o h a m m e d seine A r m e aus d e m s e l b e n nicht weit genug h e r v o r s t r e c k e n konnte, um sich gehörig zu waschen und daher d i e s e l b e n unter d i e s e m K l e i d u n g s s t ü c k e herauszog. E s war von W o l l e vergl. Dozy. i^olX^j p. M". E i n e u r s p r ü n g lich A r a b . K l e i d u n g scheint es nicht zu sein. D a s K l e i d , welches M o h a m m e d auf d e r R e i s e an hatte, soll ein S y r i s c h e s g e w e s e n sein und es ist möglich, dass es ü b e r h a u p t von d a h e r zu d e n A r a b e r n g e k o m m e n ist. E s war auch unter den K l e i d e r n , w e l che M a h n b. Sajidah, als von verfertigt, verschenkte vergl. E b n - C h a l l i k . Nr. 9 5 p . IM". Es scheint dieses S t ü c k , d a es M o h a m m e d auf d e r Reise und auf einem K r i e g s z u g e anzog, k ü r zer als d i e ü b r i g e n g e w e s e n zu sein. E s v e r b r e i t e t e sich d e r G e b r a u c h d e s s e l b e n in viele L ä n d e r , ging s e l b s t auf die F r a u e n ü b e r , w u r d e a b e r in d e m Stoffe, d e r F a r b e u n d d e r E l e g a n z v e r ä n d e r t s. Dozy. A u c h das K l e i d u n g s s t ü c k «1*3? w e l c h e s d i e A r a b e r ohnstreitig von den P e r s e r n erhalten h a b e n , da d a s s e l b e in P e r sjen L s heisst, hat schon M o h a m m e d getragen und O h m a r b. A h b d - A l a h s i s hatte d i e s e s K l e i d an, wenn er am F r e i t a g e d i e P r e d i g t hielt. Die E r k l ä r u n g des W o r t e s , welche ich in m e i n e m W ö r t e r b u c h e g e g e b e n h a b e , ist aus Castelli entlehnt, d e n n F i r u z a b a d i u n d D j e u h a r i e r k l ä r e n es nicht, als zu i h r e r Z e i t bekannt. E^ ist eine Art l a n g e n Rockes vorn mit K n ö p f e n v e r sehn mit e n g e n A r m e i n . D i e s e engen Ä r m e l w a r e n ihm ursprünglich eigen. S p ä t e r scheint man d i e s e s K l e i d u n g s s t ü c k ü b e r das g e t r a g e n ZU h a b e n ; doch thaten d i e s e s s c h w e r 20
306 lieh die A r a b e r in ihrem heissen Klima. Von M o h a m m e d ist v.AJkXfj' p. f f " gesagt, dass er eine Zeit die getragen habe ( u n d e r s c h e i n t also im S o m m e r u n d W i n t e r abgewechselt zu h a b e n ) als ein O b e r k l e i d , welches u r s p r ü n g l i c h bei den Arab e r n wohl von W o l l e war, d e n n es ist nicht zu erwarten, dass d e r Chalif O h m a r b. Ahbd-Alahsis bei s e i n e r Einfachheit, währ e n d er p r e d i g t e , ein s e i d e n e s Gewand angehabt habe, denn seine Kleidungsstücke sollen, als er Chalif ward, n u r zu zwölf D r a c h m e n geschätzt w o r d e n sein p. flö. S p ä t e r als d e r Luxus sich verbreitete, w a r d es von Atlas und mit Schmuck versehn gemacht vergl. Dozy u n t e r dem Artikel. Dieses Kleidungsstück o d e r eines diesem ähnliches heisst denn Firuzubadi e r k l ä r t im Kamus j ^ i d u r c h »LS'. Da a b e r Djeuhari dieses W o r t nicht hat, so muss es wohl zu s e i n e r Z e i t nicht b e k a n n t gewesen sein. Vielleicht kam es erst später in G e brauch. Dozy hat nichts weiter. XcyXo Zu d e n schon f r ü h e r den A r a b e r n b e k a n n t e n O b e r k l e i ü s l ^ d e m gehörte das Xe^O und Xc^Xo g e n a n n t e , w e l c h e nach Firuzabadi n u r aus W o l l e vex-fertigt w u r d e n . Es ist unter d e n Kleidungsstücken genannt, w e l c h e Mahn-b. Sajidah als aus ( j ^ i ) verfertigte, verschenkte. Ebn-Challik Nr. 9 5 . ätLc Auch S ' ^ c , XjIac und »Lc ist ein O b e r k l e i d o h n e Ä r m e l ; a b e r mit L ö c h e r n versehn, um die A r m e d u r c h z u s t e c k e n u n d vorn offen, die später sehr im G e b r a u c h e waren. Man trug es ü b e r die a n d e r n K l e i d e r , nicht sehr lang vergl. Dozy. Nach Har. o1o wird es mit h ö l z e r n e n Pflöcken zusammen g e h a l t e n ; d o c h ist dieses wohl von d e n A r m e r e n g e s c h e h n . D e r V e r fasser d e s Kamus u n d Djeuhari haben es wohl nicht genau gekannt, da sie es d u r c h eine Art Kleidungsstück erklären. •fjga.jM,
I n d e m H. Dozy anführt, dass D j e u h a r i sage, das W o r t X ^ U » sei ein schwarzes Kleidungsstück, ist e r d e r Meinung, dass d e r Verfasser des Kamus diesem W o r t e auch die B e d e u tung von 8.*äj g e g e b e n habe. Mir ist es a b e r wahrscheinlich, dass diese Bedeutung blos d e m W o r t e » . S W zukomme, weil e r hinzusetzt d e n n dieses ist die Meinung des D j e u hari, d e r sagt: &Lotj K^WMO'IJ g ^ - w J t j »das Wort und x-^.jk.*-*» ist das n e m l i c h e als ^aSj und im Persischen heisst es u n d das Persische W o r t , woraus es entstanden sein soll, f ü h r t auch darauf. Zu b e m e r k e n ist noch, dass im Kamus s t e h t , das W o r t von gebraucht b e z e i c h n e dessen und ( j a ^ l i - O , w e l c h e s H. Dozy v e r gessen hat.
307 Z u d e n von H. D o z y a u s g e l a s s e n e n K l e i d u n g s s t ü c k e n g e hört das J a . * . * « , w e l c h e s itn K a m u s so e r k l ä r t w i r d v-J^-Ä-JI ,f.b Lo VjLuJt iyt jt Q^M QI^ lo .t ^ L ^ L a a io.ilJ äI » D a s K l e i d , d e m k e i n U n t e r f u t t e r ist, ein T h e i l e s a n oder was von Cattun ist, o d e r von d e n K l e i d u n g s s t ü c k e n d a s was von unten s i c h t b a r ist.« Auch in B e z u g auf d a s W o r t ^ L J u b muss ich b e m e r k e n , d a s s b e i m Hariri p. M d e r S c h o liast A l s c h a r i s c h i sagt, d a s s es ein g r ü n e s G e w a n d sei, d e s s e n sich d i e bedienten. Dieses Wort bedeutet hauptsächlich diejenigen, w e l c h e d e r P e r s o n d e s F ü r s t e n a m n ä c h s t e n s t e h n ; d o c h kann es hier auch d i e j e n i g e n b e z e i c h n e n , w e l c h e von d e r F a m i l i e M o h a m m e d s a b s t a m m e n , weil das G e w a n d g r ü n sein soll. D i e s e E r k l ä r u n g ist d e n e n hinzu zu f ü g e n , w e l c h e H. D o z y g e g e b e n hat. D a s W o r t iCs^*» soll nach d e m K a m u s das K l e i d u n g s s t ü c k ' ¿ ^ M b e z e i c h n e n , w e l c h e s von Häuten v e r f e r t i g t ist. Auch d i e s e s W o r t fehlt in d e m W e r k e d e s H. D o z y . V o n d e n K l e i d u n g s s t ü c k e n , w e l c h e s p ä t e r ü b e r alle a n d e r n g e z o g e n w u r d e n u n d an d i e S t e l l e d e s A r a b i s c h e n Mantels k a m e n , g i e b t es eine s e h r g r o s s e Anzahl, von d e n e n m a n c h e wohl nichts a n d e r e s als S t ü c k e Stoffe u n d D e c k e n w a r e n , w e l c h e man g e g e n K ä l t e und R e g e n u m n a h m , wie es jetzt d e r F a l l ist, w ä h r e n d a n d e r e M ä n t e l waren. I c h v e r s t e h e n e m lich unter M ä n t e l wirkliche K l e i d u n g s s t ü c k e d . h . w e l c h e zur B e k l e i d u n g d e s K ö r p e r s dienen, w e n n man sie g l e i c h b e i gew i s s e n V e r a n l a s s u n g e n als D e c k e b e n u t z e n kann. E i n s o l c h e s muss n a c h m e i n e r M e i n u n g sich d u r c h F o r m o d e r sonst etwas von e i n e r b l o s s e n D e c k e o d e r e i n e m S t ü c k e Stoff u n t e r s c h e i d e n . F ü r eine D e c k e o d e r L a k e n halte ich in s e i n e r u r s p r ü n g - cl l i e h e n B e d e u t u n g und F o r m d a s W o r t « l ^ i " , w e l c h e s D o z y f ü r u i L s M a n t e l nimmt. E b e n so w i r d auch d a s W o r t bei D o z y p. 1 4 8 b e s c h r i e b e n u n d b e k a m d a n n d i e a l l g e m e i n e B e d e u tung von K l e i d u n g s s t ü c k . Ich will damit nicht s a g e n , dass man sich d e s s e l b e n zuweilen nicht als Mantel b e d i e n t h a b e ; allein d a d u r c h w i r d es k e i n M a n t e l u n d ich s t i m m e in d i e s e r Auff a s s u n g nicht mit H. D o z y ü b e r e i n . Ich g l a u b e , dass die L e x i k o g r a p h e n d a s W o r t « l ^ i - s e h r häufig in d e r a l l g e m e i n e n B e deutung von K l e i d u n g s s t ü c k g e b r a u c h e n , ohne d a b e i an eine bestimmte F o r m z u d e n k e n . Das W o r t ist wohl a u c h ein Stoff, d e r zur K l e i d u n g b e s t i m m t ist D o z y p. 2 1 . Als K l e i d u n g s s t ü c k des M o h a m m e d w i r d es a b e r in d e m W e r k e p . f i " nicht genannt. M o h a m m e d soll a b e r in d i e s e s «Lwi" v i e r
308 Personen eingeschlossen haben Kosegarten Chrestom. p. 116, woraus folgt, dass es sehr weit gewesen sein muss und, wie mir scheint, weiter als ein Mantel, Aus der Stelle, welche H. Dozj p. 3 8 5 aus meiner Chrest. gr. hist. p. 148 sq. angeführt hat, folgt nur, dass es eine Decke war und aus der andern Stelle folgt auch nicht, dass es ein Mantel war. Js-« Auch das Kleidungsstück Jo.* genannt, wurde zuweilen von Mohammed angewendet, denn in dem W e r k e ^ J L V J J etc. finden wir angemerkt, dass er sich zuweilen dieses Kleidungsstückes von schwarzer Farbe und von Haaren Ziegenhaaren) bedient habe. In der Moallak. des Araru-1'Kais v. 26 ist das Wort von einem langen auf der Erde schleppendem Gewände gebraucht. Der Verfasser des Kamus sagt, dass es aus Wolle und Seide verfertigt sei und darin stimmt Djeuhari überein. Aus der Stelle Ham. o-f sehen wir, dass es ein langes Gewand war, weil sich der Dichter des Ausdrucks »traho« bedient hat. In der Stelle Ham.ovlv. 2 (conf. Harri.ö-f) ist es offenbar auch eine Weiberkleidung und dient, wie das j ' j l , für den untersten Theil des Körpers. Der Scholiast beschreibt es auch so. Man kann daher zweifeln, ob beim Djeuhari, welcher seine Bedeutung viel aus Dichtern entlehnt hat, die Wörter j j j j - j ^ vom Mantel verstanden werden müssen. Jajj In der nemlichen Stelle der Hamasa ist auch das Wort xty^ von der männlichen Kleidung gebraucht. Es wird durch weiter Mantel gegeben, welcher nur aus einem Stück besteht und dadurch von dem eigentlichen Mantel verschieden ist, wie auch Mir scheinen die W ö r t e r einen dünnen, weichen Stoff zu bezeichnen , der als Mantel von Männern und W e i b e r n benutzt werden konnte. Ham.flP v. 5. o-1 v. 5. Und deswegen kann auch Harir. Fof mit vollem Rechte sagen ALJ.J iXi »er bediente sich des '¿^¿j als Turban.« Herr Dozy hat aber wohl die Stelle nicht richtig aufgefasst und deswegen dem Worte die Bedeutung von Turban gegeben. Hariri will sagen, d e r Alte habe die Kleidungsstücke ganz verkehrt gebraucht. Das Kleidungsstück welches dazu diente, den ganzen Körper wie mit einem Mantel zu bedecken, habe er als Turban um den Kopf gewunden und das Stück, welches er als Turban hätte anwenden sollen, habe er um die Schaamtheile genommen. Die Wörter JA** bedeuten also nicht, dass Hariri den Wörtern einen andern Sinn, als ihnen ursprünglich zukam, gegeben habe; sondern dass der Alte sie anders angewendet habe, als er hätte thun sollen. Q
C
309 Die W ö r t e r und NÄÄL« bedeuten wohl eine D e c k e , womit man den K ö r p e r b e d e c k t e und gegen die Kälte schützte K a m . und wurde denn auch wohl ü b e r die andern K l e i d e r zu diesem Zwecke genommen. Das W o r t ist rein arabisch und die A r a b e r scheinen es also zuerst angewendet zu haben. Ob es aber ein eigentlicher Mantel gewesen sei, möchte ich nicht so fest behaupten, wie H. Dozy; ich glaube vielmehr, dass es nur an der Stelle desselben benutzt wurde. Nach dem K a mus ist es das Gewand, welches über alle Gewänder gegen die Kälte angethan wurde. Mohammed soll nach Dozy p . 4 0 1 ein solches Gewand mit u»jj gefärbt hinterlassen h a b e n ; j e doch in dem W e r k e etc. p. fC, wo die Kleidungsstücke, deren er sich b e d i e n t e , genannt werden, wird dieses nicht erwähnt. Dass man aber diese Decken mit der Pflanze (j«jj zu färben pflegte, scheint mir auch aus dem W e r k e des Djeuhari hervorzugehn, w e l c h e r X - w j S ä ^ L a anführt. Auch die F r a u e n benutzten es als Kleidungsstück. Später scheinen die Nomadischen Araber, welche nach Mecca kamen, diese und ähnliche Gegenstände in Mecca -gegen die Lebensmittel zu ihrem Gebrauche eingetauscht zu haben, wenn der Reisende Ebn-Djobair genau berichtet conf. Dozy p. 1 5 4 . In Mesopotamien ist der Name für dieses Kleidungsstück im G e brauche. Dieses W o r t ist aus dem Persischeu entstanden, so dass entweder der Name allein oder das Kleidungsstück mit dem Namen von den Persern entlehnt ist. W a r u m im Kamus diesem W o r t e auch die Bedeutung von gegeben sei, lässt sich nicht sagen. Die W ö r t e r jW/o und ä i a * * bedeuten ein Kleidungsstück, wodurch man sich gegen den Regen schützt. Ob es die Form B^Ia** eines eigentlichen Kleidungsstückes habe oder wie auch früher b e i uns ein blosses grosses Regentuch, das die F r a u e n über den K o p f nehmen, lässt sich zwar nicht mit Sicherheit sagen; doch glaube ich das letztere. H. Dozy, welcher dem Kamus folgt, sagt, dass es von W o l l e sei. Djeuhari aber gibt den Stoff nicht an und dieses scheint mir das richtigere zu sein, da er verschieden sein kann. Die Gewänder XJUÄ, sind nach dem Wortsinne das, j c J l ^ ^ was den K ö r p e r umgiebt und bedeckt. Nach einer Tradition, welche Ii. Dozy p. 6 0 angeführt hat, kam eine Frau zu M o h a m m e d , bei dem Genossen waren und fragte sie: ob sie wüssten, was eine »i>jJ sei. Diese die Frage bejahend, sagten? •• das sei eine ßordah-, irr deren Rande etwas eingewebt sei.-
310 Und später wird gesagt, dass er sich dieses Gewandes als ß ß bedient habe. W e n n auch dies nicht in den Wörtern liegt, so scheint mir doch daraus hervor zu gehn, dass das Gewand keine fertige Form eines bestimmten Kleidungsstückes gehabt habe , da er es zum benutzen konnte und es ging auch erst aus denHiinden der W e b e r i n hervor. Nach D j e u hari ist eben ein schwarzes kleines Gewand, dessen sich die Arabischen Nomaden bedienten und nach der Stelle, welche H.Dozy p. 6 l anführt, bedeckt die des Mohammed auch nur die Schultern, die Brust und den Rücken desselben. Dass diese aber auch a n d e r e F a r b e gehabt habe, unterliegt keinem Zweifel. Diesem gemäs bedeuten die W ö r t e r und auch ein Gewand, womit d e r K ö r p e r bedeckt und umhüllt wird. F ü r diese Auffassung sprechen auch die Erklärungen im Kamus und beim Djeuhari KäjJaäjt W tL».i »das Wort ist ein Gewand, womit der Körper umhüllt wird kleiner als &uLäJI.« Es soll also dem Gewände Xi^Ls gleich sein nur kleiner. Das W o r t wird aber im Kamus und beim Djeuhari durch erklärt. Das W o r t XiuLs hat H.Dozy durch Bettdecke nur in einer Note p. 2 3 2 erklärt, da es doch nach den Arabischen Lexikographen ein Kleidungsstück ist, welches oberhalb des auf blossem Leibe getragenen Kleidungsstückes^l*£ genannt, angezogen wird, das Fransen hat. Dass H.Dozy die Wörter und welche doch besondere Kleidungsstücke bezeichnen und Ü Ä A L S nur in einer Note erwähnt hat, wundert mich. v_AAAiO W i r können hier nicht mit Stillschweigen Übergehn, dass H. Dozy das W o r t nach dem Kamus durch un raanteau dont on s'enveloppe erklärt hat und auf dieses W o r t verweiset, da er es doch nicht in seinem Buche anführt; sondern JU/ä-o durch xa^Lo erklärt hat. Das ist aber wohl das nemliche als Die Arabischen Lexikographen machen aber noch einen Unterschied zwischen und J U - Ä A SJAS» H. Dozy ist der Meinung, dass das W o r t äy*»-einen grossen, gestreiften Mantel bezeichne. Nach den Worten des Kamus, mit dem auch Djeuhari übereinstimmt, ist es eine Art Stoff von den gestreiften Jemanensischen Stoffen. Nach meiner Ueberzeugung folgt aus den Stellen, die er angeführt hat, nur die Bedeutung der beiden Arab. Lexikographen Firuzabadi und Djeuhari. Ich muss hier bemerken, dass das W o r t nicht iipmer ein gewisses Kleidungsstück von einer gewissenForm bezeichnet; sondero den Stoff, der zur Bekleidung dient. W e n n
311 es daher
in d e r Stelle des Zahih von Bochari heisst: so ist dieses zu Überselzen: W e l c h e n Stoff liebte der P r o p h e t zu Kleidern am meisten? E r antwortete d e n Hibarah genannt. Und die Ahjischah sagt daher auch, dass er als T o d t e r eingewickelt sei mit dem J e manensischen Stoff Hibarah Das W o r t ^.tjO erklärt Djeuhari nicht; d e r Verfasser des ^ ¡ ^ Kamus aber durch womit man sich bekleidete. Nach d e r Stelle des Makrisi in der Chrestomathie von Kosegarten p. 116 muss dieses Kleidungsstück sehr weit gewesen sein, da es vier Jmame umfassen konnte. Das W o r t ä^L« ist ein Kleidungstück, welches ü b e r den » W e n n das Band, welches die säugende abgemagerte Frau um hat, sich bewegt.« Als der Luxus bei den A r a b e r n Eingang gefunden hatte, wurde es auch mit G l a s p e r l e n oder ähnlichen Dingen geschmückt. W a r das K i n d grösser, so dass 21
322. es nicht an der Mutter saugte, so band man es diesem als Schutz gegen das böse Auge um. H e r r Dozy hat das, was T e brisi in dem Commentar zur Hamasa von dem W o r t e J^jt-X^jsagt p. ool, 2, dass es die Arab. F r a u e n nicht trügen, auf das Wort ü b e r t r a g e n und also die b e i d e n S a c h e n verwechselt p. 1 2 . JjiAs»Das W o r t b e d e u t e t einen Gürtel von geflochtenem L e d e r . Nach d e r Erklärung des T e b r i s i zur Hamasa p. ¿>¿>1 sollen sich die A r a b . F r a u e n dieses Gürtels nicht b e d i e n t hab e n ; sondern blos die Sklavinnen. Da indessen D i c h t e r das W o r t vielleicht des Reims oder Versmaasses wegen in d e r Bedeutung des Gürtels, den die Arab. F r a u e n trugen, angewendet haben, so hat Djeuhari gesagt, dass zuweilen (nicht oft, wie H. Dozy sagt, denn das W o r t Uj^ b e d e u t e t auch z u w e i l e n ) das W o r t jenen Gürtel ^•¿•s b e z e i c h n e und führt zum Beweise d e n V e r s aus d e r Hamasa an. ^.Lw^ D e r eigentliche Gürtel d e r Arab. Frauen heisst ^ ü i j auch ^LäI Nach den Arab. Lexikographen ist er breit ans geflochtenem L e d e r und mit E d e l s t e i n e n geschmückt, welches d i e F r a u zwischen den S c h u l t e r n ((jP'^) und zwischen den kurzen R i p p e n und dem U n t e r l e i b e umbindet. Amru-l'Kais Moall. v. 2 3 sch. Auch das W o r t 1.8=- bedeutet eine Art G ü r tel, woran die F r a u e n die Schmucksachen hängen und sich um die Mitte des K ö r p e r s b i n d e n Kam. Dj. (Mit diesem Namen wird auch ein F a d e n bezeichnet, den man dem K n a b e n um d e n L e i b b i n d e t , um das böse Auge von ihm abzuhalten). D i e M o d e , das anzuwenden, veränderte sich a b e r wohl, denn im Kamus ist das W o r t so erklärt : JS»"^ "Zwei Linien von P e r l e n und E d e l s t e i n e n auf einer S c h n u r aufgezogen zwischen d e n e n ein U n t e r s c h i e d gemacht ist und die eine ü b e r die andere hängt « Deswegen spricht der D i c h ter Motenabbi in dem V e r s e , welchen H. Dozy p. 4 2 9 angeführt h a t , von zwei ^Iwivj und die W o r t e des Scholiasten W a h i d i sind verständlich. J.C1X5» Ein Kleidungsstück aus L e d e r , welches die Arab. F r a u e n bei einigen S t ä m m e n tragen, wenn sie am Monatlichen leiden oder verstandlos sind. jäjS ' Das W o r t .3.9 soll nach dem Kamus ein F r a u e n k l e i d b e zeichnen. H. Dozy hat das W o r t n i c h t erwähnt und auch Djeuhari hat es n i c h t . W i r haben früher b e m e r k t , dass die Kleidungsstücke
323 bei deO'Arabern mit d e m Alter v e r ä n d e r t w e r d e n und woll e n d a h e r von diesen noch Einiges e r w ä h n e n . Uas Kleidungsstück, w e l c h e s die kleinen Arab. Knaben Süsic anziehn, heisst nach dem Djeuhari ¡¿als. Im Kamus w i r d hin- • zugefügt, dass es e n t w e d e r diese allgemeine Bedeutung h a b e o d e r ein Hemd ohne Ä r m e l bezeichne. So ist es auch bei d e n Arab. Nomaden Sitte g e b l i e b e n . Im Kamus heisst es ferner, dass das W o r t , w e n n es das Kleidungsstück eines M ä d c h e n s bezeichne, auf der Brust offen sei und an den S e i t e n nicht zusammen genäht bis auf den Quarder o d e r Gurt (Sj-^V^.) herabgehe. Alle Lexikographen stimmen darin übevein, dass das W o r t SiX^l äiXot ein kleines Hemd sei und d e r Verfasser d e s Kamus giebt SIAAAO! d e n W ö r t e r n » A o » * und die nemliche Bedeutung. F i - Jua^* ruzadi und Djeuhari s a g e n , dass die k l e i n e n M ä d c h e n das- äiA/öya s e l b e anzögen. Djeuhari beweiset dieses d u r c h folgenden V e r s des Cotsajjir. ,t » M a n hatte sie mit einem ^ j i b e k l e i d e t , w ä h r e n d sie in dem Alter war, dass sie das Gewand auf der Brust offen hätte tragen müssen und i h r e Altersgenossin w a r nicht mit dem Kleidungsstücke b e k l e i d e t . « Der Verfasser des Modjmil Allogliat, von H. Dozy angeführt, sagt, dass auch die Knaben damit b e k l e i d e t w e r d e n . Nach einem Verse, w e l c h e n H. Dozy aus dem W e r k e des Djeuhari falsch verstanden hat, w i r d - d a s Kleidungsstück auch von M ä n n e r n getragen. Der V e r s lautet so: SL&AJ Ö J L I jtJ ÍJLXAOIJ (clx/ii JL« »
»Wieb, oft ein' Mann, d e r in die grösste Enge g e t r i e b e n war durch s e i n e V e r f o l g e r , bat seines Kleides (ozdah) geniessen zu k ö n n e n , i n d e m er an d e n Schaamtheilen sich, nicht geschoren hatte, w ä h r e n d die Seiten d e r Klauen d e s T o d e s i h n : bedeckten.« Der T o d w i r d wohl nie mit einem P f e r d e v e r glichen, w i e H. Dozy g l a u b t ; aber wohl mit einem r e i s s e n d e n T h i e r e Ham. fi", 2 . 5. Das r e i s s e n d e T h i e r hält aber die Beute mit den Klauen fest* Das j , w e l c h e s h i e r für > steht, muss d e n Genitiv nach sich h a b e n . Die Bedeutung, w e l c h e H. Dozy dem V e r b u m £Ä*rbeilegt, ist nicht bewiesen und unnöthig. Das Verbum f^ol mit«—>r. construir^ heisst » s i c h « i n e r 1 ) Die Partikel L«J (quum) kann nicht vor in dem Verse u
dem Futur stehn.
aus , J und U zusammen gesetzt.
Es ist
324 S a c l i e b e d i e n e n , s i e g e n i e s s e n . W e n n man also annimmt, * dass J L » für jLw steht, so heisst der S a t z : er bat, dass er mit seinem »«AasI b e d e c k t werde. W a r u m er dieses bat, sieht man aus den Worten ¡ J , weil die A r a b e r es für schimpflich halten, auch getödtet mit ungeschornefn Schaamtheilen zu liegen. D e s w e g e n bittet d e r verwundete K r i e g e r Bischr b. Ahmru den ihn tödtenden Asaditen ihn zu b e d e c k e n , weil er nicht geschoren s e i ; indem er sagt: j J ¿Ii Jj^I^w Ham. 1v 1. 4 infr. E s ist hier noch zu erwähnen, dass in der Hamasa p. ffi", v. 1 bei Gelegenheit d e r W o r t e oIaoM d e r Scholiast sagt: das W o r t S^XasI bedeutet ein Kleidungsstück, welches nicht vollständig genäht ist. D e r Ausdruck aJCbLi» ^S ist für uns nicht genau bezeichnend. E s scheint mir zu bedeuten, dass d a s s e l b e nicht vollständig genäht i s t , dass also Theile d e s s e l b e n nicht genäht sind, welche hätten genäht werden können. Dass ein bestimmter Theil nicht genäht sei, liegt'nicht in den Worten. E r sagt nicht b e s t i m m t , was H. Dozy will »qui est fendue par en bas und er kann eben so gut sagen, dass die Ärmel nicht hineingenäht sind, wie dies beim S.*äj der Fall i s t , was das W o r t ja auch bezeichnen soll. Nach Andern soll das W o r t ävXot so viel als s.aSj, nach Andern so viel als sein. Zum Beweise d e r letztern Bedeutung wird dort d e r folgende V e r s a n g e f ü h r t : s L i , * j Okil _}.=>} jJ B^Xol j . liXi JJU » G l e i c h der K a m e e l l a u s war er d e s Morgens mit einem abgeschabten Ozdali bekleidet, er hatte sich die Schaamlheile nicht geschoren, während die Klauen d e s T o d e s ihn b e d e c k t e n . « Ich glaube nicht, dass das Subject des Verbum ItAs das Wort sein k a n n ; sondern der, welchen der Dichter mit d e r K a m e e l l a u s vergleicht, ist das Subject und er vergleicht ihn g e r a d e deswegen mit der Kameellaus, weil er ein solches abgeschabtes K l e i d an hatte. Was ist das für ein Sinn in den W o r t e n d e s H . D o z y » C o m m e la tique, qui se trouve dans un osdah usee, ne rase pas les poils etc. und an welche V e r gleichung des nicht geschoren s e i n , kann man d e n k e n bei d e r K a m e e l l a u s , die sich auf einem abgenutzten K l e i d e b e findet. Die Worte glaube ich a b e r eben so verstehn zu müssen und ä n d e r e daher meine U e b e r s e t z u n g des V e r s e s in d e r Hamasa. W a s a b e r das W o r t betrifft, so hat weder Firuzabadi n o c h D j e u h a r i eine g e n a u e r e Erklärung g e g e b e n , denn das Kleidungsstück war ohnstreitig zu ihrer Zeit
325 allgemein b e k a n n t ; allein in d e r E r k l ä r u n g des Djeuhari liegt d o c h m e h r als H. Dozy darin g e f u n d e n hat. Man muss die v o r h e r g e h e n d e n W ö r t e r berücksichtigen. E r s a g t : QI ^ x J t B^AaK iUx>s bjAia J ^ I ly, i b ^t-öld »Das Wort Sju^Aö vom Menschen g e b r a u c h t b e d e u t e t den T h e i l , w e l c h e r von d e m obern T h e i l e der Brust hervorragt und davon ist das K l e i d u n g s s t ü c k «jläi. Nach diesem sollte man glauben, dass das Olsü von unten nach oben hinauf gebunden wird und in so fern d e r T u r b a n (iUU.c), d e r um das Kinn herumgeht, von den Männern dazu angewendet w i r d , muss man g l a u b e n , dass dieser T h e i l , welcher gewöhnlich unter das Kinn gebunden w u r d e , höher hinauf geht, so dass er ü b e r den Mund ist. D i e s mögen die Beduinen t h u n , um sich unkenntlich zu machen, wie es H. Lane von dem berichtet. Dozy p. 3 9 9 vergl. Ham. T . II. p. 3 0 0 . Dass die Männer Schleier trugen ist ungewöhnlich. S a lamah Dsu-Fajesch ein Jemanensischer kleiner König soll einmal im J a h r e mit einem Schleier bedeckt zu seinem Volke herum gegangen sein. Auch von M o h a m m e d sagt man, dass er hervorgegangen sei. Auch Mokannah der Cendite und und W a d h d h a h (ein Beiname des Djadsimah Alabrasch (Essai sur l'hist. des Arabes T . II p. 17) soll mit einem Schleier umhüllt in öffentlicher Zusammenkunft erschienen sein. Abulf. Ann. T . I I p. 6 3 9 adn. 5 1 . L a n g e s Haar wurde bei den Arabern für schön gehalten. Schmuok, Ham. t**Af oben ¡VI 1. 14 Abulf. Ann. T . I p. l ö a d n o t . hist. g * " ' Damit hängt wohl zusammen, dass das Abschneiden d e r Haare der Gefangenen für S c h i m p f angesehen wurde. Hamas. Pol1 M e r suki. In d e r Tradition wird berichtet, dass Mohammed mit a n d e r n frommen Männern der Vorzeit lange Haare getragen habe. Ham. 1v 1. 7 infr. Auf d e r Stirne o d e r d e m V o r d e r k o p f e lange herunter hängende Haare zu haben, war bei den Männern Gegenstand d e s T a d e l s Ham. f d v. 2,7 weil es ein Beweis o war, dass man den Helm nicht oft getragen hatte. In d e r Schlacht sollen die alten A r a b e r das Haar frei haben fliegen l a s s e n , um den F e i n d e n furchtbarer auszusehn. Dies lesen wir in den Anmerkungen zu folgendem V e r s e des Motenabbi. JlXäi! ^j^Ä-jaJt äjLwJt ^ » E s ist das Haar nicht schön ausser am T a g e d e r Schlacht, wo beide Flechten gelöset sind.« Aus diesem V e r s e sieht man also, dass z u r Z e i t d e s Motenabbi die A r a b e r das Haar in zwei Flechten trugen. In den Anmerkungen zum Abulfeda T . I p. 1 2 2 lesen wir, dass die Araber unvermuthet ihre F e i n d e überfallend die Haare in einen Knoten zusammen gebunden hätten, um im K a m p f e freier zu sein. Auch in dei'Hamasa p. c1- v . 3 wird, wie es scheint, einem T a p f e r u das lange schöne Haar abgeschoren. D i e s e s ist
328 aber wohl nur als etwas besonderes anzusehn, weil es erwähnt wird. Sie liebten ein langes Haar. Ham.PfA oben PVt 1. 14., das Haar abzuschneiden hielt man für SchimpfMerz. bei Ham. fol v. 1. Am Tage der Schlacht Hessen sie das Haar fliegen, um denFeinden Schrecken einzujagen Abulf, T. I ad not. 1 2 2 . Selbst bei ganz alten Leuten liebten die Araber das weisse Haar nicht. Als Abu-Becr seinen Vater nach der Eroberung Mecca's zum Mohammed f ü h r t e , hatte dieser schneeweisses Haar im Bart und auf dem Kopfe. ¡YJoharrimed befahl es zu verändern ^ A J I X J J p. f i ob. Bei dem ersten Abscheeren des Haupthaares am Kinde pflegten die A r a b e r ein Schaaf zu schlachten, welches S»a9«J1 hiess. Ueber dieses ist im Zahih des Bochari ein Kapitel vergl. Krehl. p. 1 9 . Im Bade wurde das Haupthaar geschoren. Har. p.1v. Die Haare an den Schaamtheilen Schoren sich die Araber vor M o h a m m e d nicht ab. In der Sonnah wird berichtet, dass Mohammed es zu thun gebothen habe. Weisse Haare hasste man an den Männern und Mohammed soll sich daher das Haar mit und LH gefärbt haben. Abulf. Ann. 1, 1 9 0 . Man färbte sich auch mit ü J . Amru-l'Kais Moall. v. 6 0 oder man nahm auch w T s a labah b. Musa sagt in der Hamasa des Bohtari vi^ü'»
i
JS
Ji
OJJia»
»Ich habe nicht aufgehört für das Alter künstliche Mittel anzuwenden, indem ich es mit List von mir entfernte und seine Farbe durch Färbung von mir abhielt. Es kam aber zurück und dann wiederholte ich es und wenn es noch zurückkehrt, so wiederhole ich es, bis ich vor Ermüdung überdrüssig werde.« Der Bart war eine Zierde bei den Arabern. E r durfte nicht geschoren werden und nur den Bart auf der Oberlippe durfte man verkürzen. Abulf. T.I, 1 3 6 . Man streichelte den Bart des Andern, um ihm zu schmeicheln ib. p. 1 2 2 . Man riss den Bart und die Augenbraunen aus, um zu beschimpfen ib. p. 2 9 2 Ham. 11.1. 5. In späterer Zeit wird das Scheeren des Bartes zur Strafe als etwas schändliches betrachtet. Abulf. Ann. T. IV p. 2 3 4 , 2 4 8 . Man färbte auch den Bart und Ebn-Ahbbas soll ihn mit LÜL oder Bjä^ail gefärbt haben p. l**of. Dies soll auch Ebn-Catsir .einer von den sieben Koranslesern gethan haben. Ebn-Challik. Nr. 3 2 6 . Man parfümirte ihn auch mit GaliaXAile Djeuh. Man scheint für unanständig gehalten zu haben, wenn das Haar und der Bart weiss war. Ebn-Chalik. Nr. 7 6 4 .
329 Dass d e r Schmuck bei d e n M ä n n e r n sowohl in K l e i d u n gen als auch in a n d e r n Dingen nicht so gewöhnlich war als bei d e n F r a u e n in f r ü h e m Z e i l e n , ist ganz natürlich. Dass d i e s e l b e n aber des Schmuckes von Gold nicht ganz e n t b e h r t e n beweiset d e r Befehl Mohammeds, wornach d e n M ä n n e r n n u r am S c h w e r d t e und ans Ringe dieses Metall zu tragen erlaubt ist. Den Jünglingen (Sklaven) im P a r a d i e s e , die aufwarten, schreibt M o h a m m e d grüne seidene K l e i d e r ((J*IXM«) und dicke s e i d e n e ((JJ.AX**!) und silberne A r m b ä n d e r zu, ohnstreitig um d a d u r c h anzudeuten, dass sie ein vornehmes, üppiges L e b e n f ü h r e n sollen. Sur. 76, 21. In d e n Kleidern ist in d e r s p ä t e m Zeit auch bei d e n M ä n n e r n Luxus und P r a c h t erschienen. Dass auch die M ä n n e r sich d e r W o h l g e r ü c h e bedienten, s e h e n wir zum T h e i l aus dem S p r i c h w o r t e ^.¿¿¿a ¡y, ^oL&t, »Unglücklicher als Manschim,« welches einige von einer Frau e r k l ä r e n , die W o h l g e r ü c h e verkaufte, in d e n e n die in die Schlacht g e h e n d e n M ä n n e r ihre F i n g e r getaucht hätten, schwörend nicht fliehen zu wollen, wenn gleich a n d e r e eine a n d e r e E r k l ä r u n g g e b e n vergl. Meid. 2, 21. 13, 124. Sohair Moall. v. 19 und aus d e m V e r s e in d e r Harnasa p. tfl. » W e n n ich am T a g e , da ich Euch besuchte, W e i n g e b r a c h t hätte, so w ü r d e mich d e r H u n d nicht verkannt haben, dass ich ein G e nosse des Hauses w ä r e ; allein ich kam voll vom Dufte des Moschus in d e r Nase und vom A m b r a Indiens, d e n ich auf d e m F e u e r v e r b r a n n t hatte.« Moschus war beliebt Amru-l'Kais Moall. v. 36. E r w u r d e in schönen Dos>en a u f b e w a h r t , mit d e n e n die F r a u e n verglichen w e r d e n . Ham. ooo, 2. Die W o h l g e r ü c h e waren in schönen Dosen, die in J e m e n v e r f e r tigt w u r d e n . Amru-l'Kais Carm. p . H v. 8. D e r Ambra und eine andere Art genannt ward aus Indien gebracht Ham. a*.\ v. 1. Die A r a b e r trugen Halsketten genannt. D e r Erste, ^y^o, w e l c h e r sie trug, soll Abmru, d e r Sohn des Ahdi b. Nazi- von üoUS d e r Rekasch g e b o r e n , gewesen sein Rasmus. Addit. p. f . Dieser iX^U* Schmuck hiess auch HO^-ä und davon hat Alharets b. Dhobaiah d e n Beinamen BoilaJi ¿ ö erhalten. Ein a n d e r e r Halsschmuck hiess E r war eine S p a n n e lang und bestand aus Gold, worin Perlen gesetzt waren o d e r w o h l r i e c h e n d e G e w ü r z k ö r n e r und ging vom Halse bis unter die Brust, i n d e m er auf d e n O r t des Gürtels vom S c h w e r d t e fiel. D e r Siegelringe b e dienten sich die M ä n n e r nach M o h a m m e d s Beispiel u n d E r laubnisse M o h a m m e d selbst trug einen silbernen Ring, worauf die W o r t e iUi ¿j**. »Mohammed d e r G e s a n d t e Gottes«
330 s t a n d e n und d e s s e n er sich b e i d e n B r i e f e n , w e l c h e er an die K ö n i g e s c h r i e b , bediente. A b u - B e c r , O h m a r , Ohtsman b e dienten sich d e s s e l b e n . D i e s e r letztere Hess ihn von s e i n e m F i n g e r in d e n B r u n n e n ( A l i s ) fallen. Man fand ihn a b e r nicht wieder. Abulf. "Ann. I, 2 6 6 . Von dem D a s s die F r a u e n d e r A r a b e r in d e n f r ü h e s t e n Zeiten sich d.Frauen durch W e c h s e l und V e r s c h i e d e n h e i t der M o d e n , s o n d e r n durch die S c h ö n h e i t des Stoffes in ihren K l e i d e r n auszeichneten, ist unzweifelhaft. E s w e r d e n s e i d e n e , atlasne, G o l d durchwirkte S t o f f e schon früh genannt und von d e n Griechen, P e r s e r n und iaus d e m glücklichen A r a b i e n k a m e n s e l b s t zu den in der W ü s t e l e b e n d e n Arabern k o s t b a r e Stoffe, d e r e n sich die F r a u e n d e r Reichen und V o r n e h m e n zu ihren K l e i d e r n b e d i e n t e n . Als s p ä t e r die A r a b e r mit ihren K ü n s t e n b e k a n n t w u r d e n , zeichneten sie sich in d e r W e b e r e i s c h ö n e r und künstlicher Stoffe aus. D i e A r a b i s c h e n F r a u e n b e r e i t e t e n selbst die wohlr i e c h e n d e n Stoffe zu einem Pulver mit Hülfe eines Steins genannt. A m r u - l ' K a i s Moall. v. 5 9 . E i n a n d e r e r W o h l g ^ r ü c h a a s A m b r a , M o s c h u s und lignum Agallochum zusamtnen gesetzt hiess rtiit d e m P e r s . N a m e n tAi Harn. T . II p. 3 2 2 . S i e pflegten sich die A u g e n l i d e r schwarz zu f ä r b e n . Ham. £>1Ö inf. E i n A u g e n p u l v e r ward auch von P u l v e r bereitet, welches von a n e i n a n d e r g e r i e b e n e n weissen S t e i n e n ¿ L ^ t genannt, entstand s. S Ü J J I in Marazid. E i n e Augenschminke hiess S i e r i e b e n d i e s e l b e auf d e m S p i e g e l , eine a n d e r e hiess tiJvL. D e r gewöhnliche N a m e ist wohl J . Ä i ' . Das G e f ä s s , worin sie d i e s e l b e a u f b e w a h r t e n , hiess » i ^ i ^ o ; d e r Stiel, womit sie d i e s e l b e in die A u g e n wischten, hiess und J-s^X«. D i e erste F r a u , welche sie anwendete, soll g e w e s e n sein. Ham. E i n e A u g e n s c h m i n k e vom S t e i n e b e r e i t e t heisst Das Wort ist b e s c h r i e b e n von H a m a k e r d e expugnatione M e m p h i d i s p. 3 5 . V o n Natur schwarze A u g e n , w e l c h e d e r S c h m i n k e nicht b e d u r f t e n , w e r d e n f ü r schön gehalten und Werden daher mit den A u g e n d e r G a z e l l e verglichen. Ham. ofl 2. Auch hielt man blaue A u g e n für schön. Ham.llY v. 1. E i n schwarzes , langes , d i c k e s und etwas g e k r ä u s e l t e s Haar wird gelobt. A m r u - l ' K a i s Moall. v. 3 3 . W i e das Haar g e tragen w u r d e s i e h e v. 3 4 . D a s Haupthaar salbten sie mit wohlr i e c h e n d e m O e l e und bestrichen das Gesicht mit einer S a l b e aus d e r Pflanze bereitet, um es glänzend zu machen. D i e s e S a l b e hiess »j+e. D i e A r m e p f l e g t e n sie sich b e m a l e n zu lasseti; Mari niachtfe n e m l i c h F i g u r e n in d e r Haut ((•»&>) und
331 und stach so tief, dass das Bim hei'anskatfl. I» 0 ^ ) und der Ort wo es gemacht wird, heisst Die Arab. Frauen pflegten die Füsse mit Ringen zu schmücken, welche in der Mitte des Fusses ü b e r die W a d e hingen. Dieser Ring hiess Daher heisst es auch im S p r i c h w o r t e ijl^Lfe 1 . ^ L » g o » W i e schön ist eine W a d e mit einem Ringe g e s c h m ü c k t ! « In d e r H a m a s a p. AIT heisst es t a d e l n d von e i n e r F r a u KÄ+s» ^ ^ » u n d eine W a d e ,
334 an w e l c h e r d e r Ort, wo d e r Ring J L ä M f . sitzt, d ü n n e ist.« W e n n dieser Ring aber von L e d e r ist mit Gold o d e r S i l b e r verziert, so w i r d er K/eA;> genannt. Dem W o r t e 8 j geben die nicht Arabischen L e x i k o g r a p h e n die Bedeutung, dass es d e r Ring sei, womit die F r a u d e n untern d ü n n e m T l i e i l des F u s s e s schmücke. In d e r E r k l ä r u n g des Arab. L e x i k o g r a p h e n liegt d i e s e s nicht, denn, im Katnus steht, dass das W o r t das n e m l i c h e a l s J l ^ A s » sei und Djeuhari sagt, dass es j e d e n Ring am A r m b a n d e , O h r r i n g e und F u s s s c h m u c k e bezeichne und d i e s e m ä h n l i c h e s ; allein e r führt einen Halbvers an : ^ ¿ - ^ l ü l ^yüixSj »und es rauschten d i e jL^vls» u n d ä y , « woraus zu folg e n scheint, dass die ^ ¿ j von d e n v e r s c h i e d e n seien und ist d i e s e s d e r F a l l , so sind es doch w a h r s c h e i n l i c h die u n t e r n Fussringe o b e r h a l b d e r Knöchel. M o h a m m e d v e r b i e t e t den F r a u e n , dass sie nicht absichtlich mit d e n Fussketten r a u schen. U e b e r das W o r t C a t e n a in p e d i b u s m u l i e r u m , q u a e ornamento inservit v e r g l . S c h r ö d e r de vestitu. m u l i e r u m H e b r a e o r u m p. 1 2 3 . Im Katnus und Djeuhari (lade ich nichts d a r ü b e r . NachbarDie Nachbarschaft giebt zwar kein e i g e n t l i c h e s Recht auf schaft. Schutz und Wohlthaten 5 allein, wenn d e r Nachbar S c h u l z und, Hülfe gewährt, so. g e r e i c h t dieses zum grossen Lobe. Bei d e n : Hodsailiten w a r es Sitte sein K l e i d einem ü b e r z u w e r f e n , w e n n man i h n in S c h u t z nahm. Eine solche Handlungsweise g e r e i c h t zuip grossen L o b e . K a h k a h . w i r d d e s w e g e n in folgendem Verse g e p r i e s e n : j QJ u^jds» ^y.xS'^ 1JMJJLS» gLä*ftj ^ ä v ä j »Ich war ein Nachbar des Kahkah b. S c h a u r und d u r c h den Kahkah ist k e i n Nachbar e l e n d . « Das zweite Hemistich dieses V e r s e s ist zum S p r i c h w o r t s , g e w o r d e n , wodurch die schöne Handlungsweise eines Nachbar bezeichnet w i r d vergl. M e i d . 2 3 , 4 3 9 . Auch w i r d im S p r i c h worte d e m Nachbar G e s c h e n k e zu gu e b e n . M e i d . 2 7 . 9 7 und dem nahe w o h n e n d e n Nachbar zu schützen empfohlen. Meid. 5 , 9 9 . J a es gab A r a b e r , w e l c h e von d e n dem Nachbar zu verl e i h e n d e n Schulze e i n e n so hohen Begriff hatten, dass sie ihn selbst auf T h i e r e ausdehnten. So wird erwähnt, dass Modlidj b. S e w a d aus d e m S t a m m e T h a i Heuschrecken, d i e sich in der. Nähe seines Zeltes n i e d e r g e l a s s e n hatten, in Schutz nahm und; es heisst d a h e r im S p r i c h w o r t e . M e i d . 6, 1 6 8 : " M e h r Schutz v e r l e i h e n d als dex", w e l c h e r die H e u s c h r e c k e n in Schutz nahm.«, H a r i t s a h j b . M o r r wird, auch d e s w e g e n in einem V e r s e gelobt.
335 Die Mutterschwester des Djassap 1?. Morrah. mit Namen Basu? hatte einen Nachbar S a h d b. Scherns. Dieses Mannes K a m e e l war unter den Kameelen des Djassas zur W e i d e ausgegangen, Colaib b. W a j e l , S c h w a g e r des Djassas, hatte Allen mit Ausnahme des Djassas verboten ihre K a m e e l e auf diese W e i d e gehn zu lassen. Als er nun unter den K a m e e l e n d e s Djassas das Kameel jenes Sahd b. Scherns erblickte, schoss er d a r ü b e r erzürnt dem Kameele mit einem Pfeile d u r c h das Euter, so d a s s B l u t und Milch herauskam. A l s d i e B a s u s dieses e r b l i c k t hatte, erhob sie d a r ü b e r ein grosses Geschrei und trieb ihren Nachbar in folgenden V e r s e n a n , den Djassas t a d e l n d mit ihr fortzuzichn: •J ¿L& W^jlXJI L^XS .j. Als U r h e b e r o d e r B e f ö r d e r e r dieser Opfer n e n n t man yaL\ Dieser Name soll daher g e g e b e n s e i n , weil man sie fett machte. Har. F1o. Zum O p f e r nach M e c c a wurden junge T h i e r e g e b r a c h t ; d a h e r heissen sie auch und Ham. vll v. 4. Die O p f e r t h i e r e , w e l c h e nach M e c c a geführt wurden, waren mit g e d r e h t e m Baumbaste o d e r W o l l e am Halse zum Z e i c h e n vers e h n ; daher nennt man sie Ham. vlo v. 6 . M e r z , oder man machte eine W u n d e auf dem Höcker, so dass Blut herabfloss. Dieses hiess Ham. vll v. 4 . B e i d e s scheint vor dem Islam Sitte gewesen zu sein. Nach dem Islam war auch diese Sitte Sur. 5 , 2 Baidh. B e i den Götzen waren S t e i n e , worauf die O p f e r thiere geschlachtet wurden. Bei den Opfern sprachen sie ü b e r den geschlachteten T h i e r e n die Namen d e r Götzen aus, olinstreitig um zu b e z e i c h n e n , dass die O p f e r diesen Götzen geweiht seien. I c h schliese dieses daraus, dass M o h a m m e d v e r bietet das F l e i s c h eines solchen Opferthieres zu essen. In M e c c a standen d i e s e l b e n um den T e m p e l herum und hiessen Laj| 1). Das F l e i s c h wurde zum T h e i l wenigstens von den O p f e r n d e n verzehrt, denn Ahmru b. Nofail weigerte sich das F l e i s c h d e r T h i e r e zu essen, w e l c h e auf diesen S t e i n e n ge\\
- '
1) Einige verstebn dia Worte auch von diesen Opfersteinen, während Andere es für die Steine halten, die aufgestellt sind, um die Gränze des heiligen Gebietes zu bezeichnen. Djeuhari hat es für Steine genommen, welche im Thale Mina von den Pilgern geworfen sind und aufgehäuft liegen. Gr wird deswegen im Kamus getadelt. In der Sur. 5, 92 werden die i ^ l L a i ^ ! als Steine angegeben, die zur Verehrung hingestellt und unrein sind, ein Werk des Satan. In dem Buche u O i X f j p. öff wird von QJ beriohtet, dass er einer von denen vier gewesen sei, weloher die y l . t n il aufgestellt habe vom Ohmar gesendet. Unter lieset man im Marazid ä j L ^ J JBL>LA*U i ü ^ o i t l ^«LudÜt V—AJOÄJ! ^olwoilj p ^ j S Ä j LjjyMaij „Das Wort sind Idole hingestellt zur Verehrung und Steine worauf sie den Idolen soUlaohteten."
361 schlachtet waren. Es w a r e n also Opfermahlzeiten, wie bei den J u d e n vergl. a j i X j j p . t"lf, wozu wohl a n d e r e e i n g e l a d e n waren, denn M o h a m m e d befiehlt seinen A n h ä n g e r n nicht von solchem F l e i s c h e zu essen S u r . 6, 121. Man ist der Meinung, dass die A r a b e r vor M o h a m m e d die Cahba selbst mit dem Blute d e r Opferthiere bestrichen h a b e n , um sich dadurch dem A l l a h g e n e i g t zu machen. Anfangs wollten die M o h a m m e d a n e r dieses auch thun vergl. Sur. 2 2 , 3 8 Baidh. Die Opfersteine w u r d e n nach M o h a m m e d als mit den Götzen in V e r b i n d u n g s t e h e n d zuerst weggeschaft; unter Ohmar w u r d e n sie w i e d e r a u f g e stellt, da nun die Sitte verlohren war v - A J L X ^ J p . o o f . Es ist n a t ü r l i c h , dass d i e s e Steine b e i m Opfern mit Blut bespritzt w u r d e n . Daher sagt jemand, d e r mit dem Blute d e r F e i n d e b e spritzt ist v1^ ''gleichsam als w e n n ich ein rother Opferstein wäre.« S h a r e s l a n i ist d e r Meinung, dass man die Götzen absichtlich mit Blut bestrichen hätte. Dass es b e i einigen Opfern geschah, scheint mir gewiss; dass es bei allen Opfern geschehn sei, ist nicht ausgemacht. Neben den Opfern, welche sie brachten, weihten sie d e n Götzen gewisse T h e i l e eines A c k e r s . In der S u r . 6 , 1 3 7 ist diese S a c h e in folgenden W o r t e n e r w ä h n t : »Und sie theilten dem Allah von dem, was er erschaffen hatte, von d e n F r ü c h t e n und dem V i e h einen Tlieil mit. Darauf sprachen s i e : Dieses ist dem Allah nach ihrer Behauptung und dieses ist unsern Genossen. Das aber, was i h r e n Genossen war, konnte nicht zum Allah g e l a n g e n ; was a b e r d e m Allah gehörte, konnte zu ihren Genossen gelangen.« Um dieses zu v e r s t e h n , muss man das w i s s e n , was in dem Buche (Pocock spec. p. 1 1 2 ) berichtet ist. » W e n n die A r a b e r einen Acker besäten oder Bäume pflanzten (d. h. den Acker, w e l c h e n sie für den Allah und den Götzen b e stimmt hatten), so theilten sie ihn durch eine gezogene Linie in zwei T h e i l e , i n d e m sie den einen i h r e n Götzen, den and e r n dem Allall zutheilten. W e n n nun aus dem T h e i l e , w e l chen sie den Götzen geweiht hatten, etwas auf die a n d e r e S e i t e f i e l , so musste es z u r ü c k g e g e b e n w e r d e n ; wenn a b e r von d e r a n d e r n S e i t e etwas auf die Seite d e s Götzen fiel, so w u r d e es b e h a l t e n . W e n n aus dem Bewässerungskanäle W a s s e r auf die S e i t e Gottes durchbrach, so w a r d es verstopft; w e n n es a b e r auf die a n d e r e Seite überfloss, so liess man es fliessen, i n d e m man sagte, dass Gott sich g e n ü g e ; diese a b e r Gottes S a c h e n nöthig hätten. So sagt auch Baidhawi, dass sie Gottes Vieh, wenn es fetter geworden war, zu vertauschen pflegten;
362 u m g e k e h r t a b e r nicht. Baidhawi sagt nun, dass sie den T h e i l des A l l a h f ü r die Gastfreunde und Arme verwandten, d e n T h e i l d e r Götzen a b e r zum Nutzen d e r s e l b e n und i h r e r T e m p e l d i e n e r . Ohnstreitig findet Mohammed den Grund des T a d e l s 1) darin, dass sie das, was Gott geschaffen hatte, Gott zu g e ben behaupteten , da es doch sein Eigenthum war und 2 ) dass sie uun bei d e r T h e i l u n g ungerecht zu W e r k e gingen. Dieses war indessen wohl ganz natürlich, da die Götzen b e i ihnen waren und die T e m p e l d i e n e r d e r s e l b e n einen Einfluss bei d e r Vertheilung etc. haben mussten. Es geht a b e r aus dieser Stelle des Korans das sehr wichtige hervor, dass w e nigstens ein T h e i l der A r a b e r neben den Götzen auch d e n Allah verehrten und d i e s e s war d e r aus d e r Religion A b r a hams übrig g e b l i e b e n e T h e i l d e r Gottesverehrung, worauf M o hammed als Grund seine Reform baute. Dass alle A r a b e r ü b e r haupt neben den Götzen den Allah v e r e h r t e n , dass kann man nicht b e h a u p t e n ; es lässt sich nur von denen mit g r o s s e r W a h r s c h e i n l i c h k e i t annehmen, welche die Gahbah als W a l l fahrtsort besuchten und nicht zu fern von Mecca wohnten. Neben den Opfern w u r d e n auch wohl d e n Götzen und d e r e n T e m p e l n Gaben und Geschenke gebracht. Zu d e n w e r t h v o l l e n alten Geschenken, w e l c h e d e r C a h b a verehrt wurden, gehören die b e i d e n Ohrringe d e r M a r i a , worin d i e P e r l e n von d e r Grösse eines T a u b e n e i e s w a r e n M e i d . 7 , 3 und die b e i d e n g o l d e nen Gazellen, die bei d e r V e r t r e i b u n g d e r Djorhomiten von Ahmru b. Alharets b. M o d h a d h in d e n B r u n n e n S e m s e m v e r senkt w a r e n vergl. M e m o i r e s de l'Academie T . 4 8 p. 7 2 8 . Auch die b e i d e n S c h w e r d t e r , welche Harits b. A b i - S c h a m i r d e r Ghassanide den Götzen auf dem B e r g e JJuJI des S t a m mes T h a i geweiht hatte, sind dazu zu r e c h n e n vergl. Kazwini Kosmogr. p. löf. Ahli, als er die b e i d e n T e m p e l zerstörte, nahm die S c h w e r d t e r . Der schwarze S t e i n in der Gahba w u r d e schon vor Mohammed v e r e h r t und man küsste ihn. Er soll zuerst w e i s s e r als S c h n e e gewesen sein und wie die Sonne geglänzt h a b e n ; nachher a b e r schwarz g e w o r d e n sein Pocock. spec. p. 1 1 7 , 1 2 1 . Ein a n d e r e r solcher Stein ist d e r , worin der Fuss Abrahams a b g e d r ü c k t sein soll ib. p. 1 2 4 med. Man erzählt, dass Abraham, als er die Cahba in die Höhe baute, auf diesen Stein trat u n d dass seine b e i d e n Füsse sich darin e i n d r ü c k ten. Baidhawi T . I p. Ilv 1. 5. Vor M o h a m m e d schössen die Koraischiten in Mecca Geld zusammen, wofür zur Beköstigung d e r Pilgrimmc S p e i s e n und getrocknete W e i n t r a u b e n zur B e r e i -
363 tung von Getränken gekauft w u r d e n . Vor dem Islam war dieses Amt, w e l c h e s ÄJLÄWJIJ »jljyJi hiess, den Banu-Haschein. W a l i d b. Almoghirah war vor Mohammed der Erste, w e l c h e r beim Eintreten in die Cahba die S c h u h e auszog und dieses behielt Mohammed bei Abulf. Ann. T . I p. 1 2 adnot. Die W a l l f a h r t soll von Abraham's und Ismaels Zeit immer am 10. des Monats Hidjdjah stattgefunden haben. Zu den religiösen Gebräuchen gehörte auch das Fasten. Vor Mohammed fastete man im Monate Redjeb Pocock. p. 1 8 2 . Die Koraischiten fasteten vor Mohammed am T a g e und dieses ward b e i b e h a l ten. Er soll von den J u d e n angenommen sein. Der zehnte des Monats Hidjdjah war bei d e n Heiden ein Fasttag. Sie opferten e i n S c h a a f Ü A ^ U S genannt. Mohammed hob ihn auf W e i l Mohamm. p . 3 0 6 . Die A r a b e r vor Mohammed machten den U m zug ganz nackt Sur. 7, 25, 27 Baidh. und Klatschten in die Hände S u r . 7 , 4 9 Baidh. Mohammed sagt im Koran Sur. 8, 3 5 , dass das Gebet im heiligen T e m p e l nichts anders g e w e s e n sei, als ein Pfeifen wie die Vögel und ein Klatschen in die Hände. Die A r a b e r Banu-Ahmir fasteten bei der W a l l f a h r t und assen kein Fett, w e i l sie glaubten, dass dadurch die W a l l f a h r t v e r d i e n s t l i c h e r werde. Mohammed sagt, sie sollen essen und trinken, was ihnen gut scheint. S u r . 7, 2 9 . Baidh. In d e r F a milie des f&A QJ u « ^ ' q J KÄlb ^jj ^ J ja yi war das Privilegium die Pilger von Ahrafah zu führen. S e i n e Söhne, die so wie e r '¿iyo (Zukah) genannt w u r d e n , hatten es nach ihm. Der Grund war, w e i l seine Mutter, w e l c h e zu Djorhom gehörte, gelobt hatte, d a s s , w e n n sie einen Sohn g e b ü h r e n würde, sie denselben als Knecht zum Dienste der Cahba weihte (wie die Mutter des S a m u e l ) . Diejenigen, welche ein zukünftiges Gericht glaubten, sagten, dass sie die Götzen d e s w e g e n v e r e h r t e n , urn im zukünftigen L e b e n F ü r s p r a c h e b e i Gott zu haben Sharestani. In diesen scheinen sich christliche Ideen mit dem Götzendienste vereint z u h a b e n . Die M e d i n e n s e r , so berichtet Baidhawi S u r . 2, 185, b e t r e t e n z u r Z e i t , da sie im heiligen Monate waren, k e i n Haus und kein Zelt durch die T h ü r ; sondern sie gingen hinein und heraus durch einen Durchbruch oder Riss von hinten. M o h a m m e d erklärte dieses für falsch. D e m Ahmru b. Lohajj, dem man die Einführung des Götzendienstes zuschreibt, soll auch d e r Erste g e w e s e n sein, d e r einzelne religiöse Gebräuche zuerst einführte vergl. Memoires de l'Acad. XLVIII p. 5 4 9 Note. Die Gebräuche, w e l c h e sich auf das Vieh, K a m e e l e und Schaafe beziehn, sind schon
364 f r ü h e r bei diesen beschrieben. W i r sind hauptsächlich nur in Bezug auf d e n Götzendienst in Mecca im S t a n d e mehr zu berichten, weil man diese G e b r ä u c h e , welche von M o h a m m e d entweder abgeschaft o d e r beibehalten s i n d , als d e r Erwähnung würdig berichtet. Abulfeda bei Pocock. s p e c . p. 4 6 7 ed. alt. nennt folgende G e b r ä u c h e , welche die Araber vor Mohammed gehabt hätten l ) die Wallfahrt nach dem T e m p e l a) die vollständige mit allen G e b r ä u c h e n X^iiL b) d ie unvollständige 2 ) das Herumziehn um die Cahba Sohair. Moall. v. 16, 3 ) das Laufen zwischen Zafa und Merwa 4 ) das W e r fen der Steine 5) das Einschalten eines Monats während drei J a h r e n 6 ) das W a s c h e n nach dem Ausflusse des männlichen S a a m e n s 7) dass sie sich beständig den Mund mit W a s s e r ausspülen und reinigen und W a s s e r in die Nase ziehn, um sich diese zu reinigen, dass sie sich die Haare kämmen, die Zähne sich reinigen durch A b r e i b e n , d e n durch Urin o d e r Unrath beschmutzten T h e i l des K ö r p e r s mit W a s s e r oder kleinen Steinen reinigen 8 ) dass sie sich die Nägel abschneid e n 9 ) die Haare unter den Armen ausrupfen, die Haare an den Schaamtheilen der Männer und Frauen abscheeren. Man verehrte die Götzen und opferte' ihnen, weil man glaubte, dass sie auf die Schicksale d e r Menschen Einfluss hätten. Sie baten dieselben um Regen, wenn sie ihn nöthig hatten. D i e Art, wie sie dieses thaten, heisst fd^**-» und besteht darin, dass sie etwas von dem Baume j X » (daher der Name) und c an die Schwänze und Hintersehnen der Ochsen b a n d e n , und, indem sie dieses anzündeten, d i e s e l b e n in die G e b i r g e (so berichtet es Djeuhari) oder von d e n Bergen herab (so sagt d e r Verfasser d e s K a m u s ) trieben und Gott anriefen Rasmuss. Addit. p. vi. Djeuhari hat unter der Wurzel J^fi V e r s e d e s Omajjah b. Abi-Zalt des Tsakefiten angeführt, worin d e r S a c h e Erwähnung geschieht. D e r Verfasser d e s K a m u s ist der Meinung, dass in diesen Versen neun Irthümer wären. Man fragte die Götzen um Rath bei zweifelhaften Fällen und es war b e s o n d e r s d e r Götze Hobal, an d e n man sich d e s wegen wendete. Bei Pocock. p. 9 8 ed. alt. heisst e s : S i e b e n Pfeile zum L o o s e n l a g e n bestimmt vor i h m 1 ) . Ebn-Alatsir 1) Ea scheint hier wenigstens in der Angabe der s i e b e n Pfeile eine Unrichtigkeit zu liegen, da sonst nur d r e i (vergl. Alohssa) vorkommen und es fragt sioh, ob nicht eine Verwechslung ist mit den sieben Pfeilen, welohe man in dem Spiel der Pfeillose anwendete. D a auch Hobal auf der Cahba stand, so bekommt die S a c h e dadurch etwaB Unwahrscheinliches. Wir haben auch gesehn, dass der Natur des Abraham diese L o o s e in der Cahba zugeschrieben werden.
365 glaubt, dass Abu-Sofjan den Hobal am S c h l a c h t t a g e von O h o d über den Ausgang d e r S c h l a c h t durch die Pfeile befragt habe, weil er am T a g e des S i e g e s gesagt h a b e : ¿.AP J.fit »Du seist erhöht, o H o b a l ! D e i n e Religion hat sich offenbart« vergl. Pocock. p, 1 3 8 infr. Doch aus den W o r t e n scheint dies nicht zu folgen; sondern nur, dass Abu-Sofjan, d e r den S i e g dem H o b a l , als dem wichtigsten Götzen z u s c h r i e b , diesen deswegen preiset. Ausser den Götzen sollen auch die Araber gewisse G e stirne v e r e h r t haben. D e r Stamm Himjar soll die S o n n e , d e r Stamm Cinanah den Mond, d e r Stamm (*>»•*/> das Gestirn jyl^JiXJI P o c o c k . s p e c . 4 , 1 3 2 , d e r Stamm Lachm und Djodsain d e n ^ i O k l l (Jupiter) ib. et p. 1 3 4 , d e r Stamm T h a i den (Ganopus) ib. p . 1 3 5 , d e r Stamm Kais den^_j.*«Jl ib. p. 1 3 6 (am Maule des Hundes Ideler p. 2 3 7 ) . B e i Kazwini T . I p . f l finden wir ü b e r seine V e r e h r u n g folgendes: Leute vor M o h a m m e d verehrten ihn, weil er den Himmel in d e r B r e i t e durchwanderte, wie es kein anderes Gestirn that. Abu-Cabschah hat ihn verehrt. D e r Stamm Asad den Ojltac ( M e r k u r ) p. 3 7 vergl. A b u - l ' P h a r a g h i s t . dynast. p. 1 1 6 . A u f welche W e i s e die A r a b e r die S t e r n e verehrt haben, d a r ü b e r finden wir nichts aufgezeichnet; nur dass d e r Venus ( S j i } ) ein T e m p e l in Sanaah in J e m e n und so auch den sieben Planeten erbaut war. D e n Grund d e r V e r e h r u n g finde ich darin, dass, da sie mit dem Aufgange von G e s t i r n e n die W i t terung, R e g e n etc. im Zusammenhange dachten, sie den G e stirnen selbst die W i t t e r u n g als von ihnen hervorgebracht, zuschrieben, denn sie sagen iiXi Ijjk* » W i r haben R e g e n empfangen mit dem Aufgange eines solchen (Gestirns).« Dass auch einige sich zu d e r Religion d e r S a b i e r bekannt haben, ist gewiss. Zeitsch. d, deutsch, morgenl. Gesellschaft T . V I I p. 4 6 8 sq. Von. den Götzentempeln ist zwar schon früher b e i ein- Götzenzelnen Götzen die Rede gewesen, doch da es ausser diesen t 8 m p e l " noch a n d e r e gab, so wollen wir hier d e r Vollständigkeit wegen jene wiederholen. 1) W i r müssen die Cahba o d e r den T e m p e l zu M e c c a n e n n e n , weil auch darin Götzen v e r e h r t wurden. 2 ) Ein T e m p e l
Alchalazah oder '¿¿aUi Alcholazah
oder X bedeutet eine Gegend mit schwarzen Steinen, die durchlöchert sind und es sind viele dieser Oerter in Arabien und besonders in der Gegend von Medina, so dass die Gegend vulkanischer Natur gewesen zu sein scheint. Dieses F e u e r soll durch Chaled b. Sinan ausgelöscht sein durch Gottes Hülfe. W a s davon bei Rasmussen p.vf erzählt wird, Jässt mit Gewissheit annehmen, dass zu s e i n e r Z e i t der Vulkan ausgebrannt war und dass er sich mit den Aeltesten des Stammes Ahbs davon überzeugt h a b e , denn sonst hätte er nicht in den K r a t e r hinabsteigen können. Dieses Feuer's geschieht Erwähnung in folgendem V e r s e :
¡LJJS » W i e das F e u e r von Alharratan, dem ein Brüllen ist, das die Ohren des hörenden Mannes taub macht.« W i r haben schon früher bemerkt, dass in Arabien ne- Glaube d. ben dem Götzendienste verschiedene Religionen waren und A - r a b e r keine über die andere herschte, sondern alle geduldet wurden. Aus diesem Grunde fanden sich auch die verschiedensten Ansichten und es kann nicht befremden, da nichts streng abgesondert von dem andern war, dass von dem einenTheile zum andern Ansichten übergingen und hierin scheint mir die grösste Schwierigkeit für den zu liegen, welcher es versuchen will, das Besondere d e r einzelnen Partheien abzusondern und jedem das Seinige anzuweisen. So wie die Sachen jetzt stehn, kann man nichts anderes thun, als einzelne Bemerkungen darüber zu machen und es muss einer s p ä t e m Zeit ü b e r lassen werden, die bisher unbekannten oder nicht zu erlangenden Quellen, wenn sie ans Licht gezogen werden sollten, zur f e r n e m Aufklärung zu benutzen. Im Koran Sur. 5 3 , 21 ist, nachdem die drei Götzen Allat, Alohssa und Menat genannt waren, gesagt: j^iXÜ »ist euch das männliche und ihm das weibliche ?« Die Beziehung dies er W o r t e zum. vorhergehenden ist nicht klar. Baidhawi ?
368 d e r einzige E r k l ä r e r des Korans, den wir im Urtexte zu Rathe ziehn können, sagt, mit diesen W o r t e n w e r d e die Behauptung g e leugnet, als w ä r e n d i e Engel T ö c h t e r d e s Allah. Pocock. p. 9 1 ed. alt. Er bezieht es darauf, dass die A r a b e r ihre T ö c h t e r l e b e n dig begruben, weil sie eine Last und e i n S c h i m p f für d i e F a m i l i e w a r e n ; also darin Unrecht thäten, dass sie die T ö c h t e r , w e l c h e sie nicht h a b e n wollten, d e r Gottheit zuschrieben. Diese Auffassung w i r d durch folgende W o r t e d e s Korans veranlasst s iöl w&i' »Dieses ist wahrlich eine u n g e r e c h t e Zutheilung,« d e n n B a i d h a w i fügt hinzu: »da ihr ihm zugetheilt habt, was ihr selbst nicht mögt.« Baidhawi fügt dann h i n z u : J^LAS» »JiUj OLjuä.=>- L^.ÄJSJ.JC.M! ovX^) »und d i e s e Götzen haben als Wohnsitz eingenommen mit Dämonen v e r w a n d t e W e s e n , sie sind seine T ö c h t e r o d e r d i e T e m p e l der Engel.« Man sieht aus d i e s e r S t e l l e , dass d i e Arab. Götzendiener, w e l c h e nicht mit ihren religiösen Ansichten ursprünglich in V e r b i n d u n g standen, sie mit i h r e n Götzen in V e r b i n d u n g b r a c h t e n . Uebrigens war es d e r Stamm d e r Banu Molaih, w e l c h e r die Engel verehrte. S u r . 21, 9 8 Baidh. V i e l e A r a b e r glaubten an eine k ö r p e r l i c h e Auferstehung. Aus d i e s e m Grunde b a n d e n sie an d e m Grabe ein Kameel an, w e l c h e s sie v e r h u n g e r n liessen, indem sie glaubten, dass am T a g e d e r Auferstehung d e r Verstorbene darauf reiten könne. Har. Pov 1. 10. W e n n dieses nicht g e s c h e h e , so w e r d e e r zu Fuss gehn. Pocock. sp. 4 . p. 139. In einem Gedichte des Hatim ist d e r B e l e b u n g d e r Knochen Erwähnung geschehn. Ham. vfA. Indessen w i r d Koss als d e r Erste genannt, w e l c h e r sie aussprach, ohne sie bestimmt zu wissen. M e i d . 2 , 1 3 9 . In d e r Moallakah des Sohair ist v. 2 7 . 2 8 ganz deutlich ausgesprochen, dass Gott allwissend sei und dass j e d e s V e r b r e c h e n von ihm gestraft werde, denn e s h e i s s t : v. 2 7 . » V e r b e r g e t Gott nicht, was in E u r e r Brust ist, dass es v e r b o r g e n w i r d ; Gott weiss es.« Es w i r d aufgehoben u n d dann in einem Buche n i e d e r g e l e g t u n d w i r d für den T a g d e r A b r e c h n u n g a u f g e s a m m e l t o d e r es w i r d beschleunigt u n d bestraft.« Dieses stimmt so mit d e n s p ä t e m Ansichten M o h a m m e d s ü b e r e i n , dass man versucht sein k ö n n t e , einen Einfluss d e r M o h a m m e d . L e h r e a n z u n e h m e n ; allein da d e r Sohn des V e r fassers d e r Moallakah zuerst Mohammeds F e i n d war, und sich erst im v i e r t e n J a h r e vor Mohammeds T o d e zum Islam b e k e h r t e , so ist w o h l a n z u n e h m e n , dass d e r Dichter diese Ansichten anders woher genommen habe.
369 W i r h a b e n frühei*, als wir v o n d e r B l u t r a c h e r e d e t e n , b e m e r k t , dass d i e A r a b e r g l a u b t e n , aus d e m K o p f e d e s G e tödteten kämen V ö g e l hervor oder die K n o c h e n des Getödtet e n w ü r d e n in V ö g e l v e r w a n d e l t , w e l c h e , w e n n d i e B l u t r a c h e u n t e r l a s s e n sei, r i e f e n : » G e b t m i r z u t r i n k e n ! « W e n n n u n g l e i c h darin e i n e A e h n l i c h k e i t mit d e r L e h r e d e r S e e l e n w a n d e r u n g l i e g t , w e i l o h n s t r e i t i g ein T h e i l d e r A r a b e r g l a u b t e , dass d i e S e e l e i n d e m K o p f e i h r e n Sitz hätte, so g l a u b e i c h d o c h nicht, dass d i e s e r G l a u b e d e r A r a b e r aus d e r L e h r e v o n d e r S e e l e n w a n d e r u n g hervorgegangen sei o d e r damit zusammenhänge. W e n n i u M e c c a e i n S k l a v e auf d i e C a h b a s t i e g , so l i e s s m a n i h n f r e i . E i n i g e h a l t e n d i e C a h b a f ü r so h e i l i g , dass sie d i e s e l b e n i c h t b e t r a t e n OÜ-JI jlii p. vv. V o n d e m O r t e M o s dalifah g i n g e n d i e P i l g e r i m H e i d e n t h u m e n i c h t f r ü h e r fort, als bis d i e S o n n e auf d e m B e r g e T s a b i r w e l c h e n man v o n Mina u n d M o s d a l i f a h aus s e h e n k o n n t e , a u f g e g a n g e n war. A b u l f . G e o g r . p. AI. A n d e m O r t e M o s d a l i f a h ist a u c h e i n G e b ä u d e . E s w i r d d e r O r t a u c h ^«LÜ- _j*w«t! g e n a n n t , w e i l dort heilige C e r e m o n i e n verrichtet wurden. A u c h die Araber hatt e n vor M o h a m m e d d e r C a h b a ein h e i l i g e s G e b i e t g e g e b e n . I n M a r a z i d b e i J»LÄW: « ¿ L A S » | » I S M A! J L Ä J ( J I S ( . S > ^ I M J Q « •¿AXJÜI y>js- m Q ^ i L ^ a j lb jfJ&z, I^IlXj U.j^iai viioli iXxi Q-» IÄJJ » W i r sind nach Nabit die V e r w a l t e r des Hauses geworden. W i r ziehen um dieses Haus herum und das Gute ist offenbar.« Der Grund scheint in der Uneinigkeit gesucht w e r d e n zu müssen, w e l c h e zwischen diesem Fürsten und dem Fürsten des StammesKaturah, Namens Samaida, ausgebrochen war. Es b r a c h n e m l i c h ein Krieg aus , worin Samaida getödtet w a r d und Modhadh Sieger blieb vergl. Caussin T . I p. 177. Nun blieb die Verwaltung d e r Cahba einige Generationen in den Händen dieser Familie, bis Modhadh b. Alimru d e r J ü n g e r e die V e r waltung verlor und sich vom Stamme Djorhom trennte, nach1) In dem q ¿iAae q j !
8tXA*ai p. aI ist er
i—OCK
jaj
U J . i j . j l «AjcmI genannt und es ist auch die Veranlassung etc. beschrieben.
371 dem er zuvor die kostbaren G e s c h e n k e in d e r Caliba, unter andern zwei goldene Gazellen in dem Brunnen Semsem verb o r g e n hatte. Darauf entfernte er sich mit einem T h e i l e der Nachkommen Ismaels aus Mecca vergl. Notic. et extr. des manusc. T . I V p. 5 4 5 Caussin T . I. p, 1 9 5 et T a b . V I I I . D i e Verwaltung des T e m p e l s blieb in dem Stamme Djorhom bis d i e F a m i l i e Chosaah nach M e c c a kam. Diese F a m i l i e hatte sich von dem Hauptstamme Asd, welcher zu B a t h n - M a r r sich n i e dergelassen hatte, getrennt und wegen dieser T r e n n u n g e r hielt sie den Namen Chosaah, unter welchem sie später b e kannt war. O b d e r Stamm Chosaah den Stamm Djorhom aus M e c c a mit Gewalt vertrieb, wie einige behaupten, indem die Nachkommen Ismaels grüsstentheils in M e c c a blieben o d e r ob die F a m i l i e D j o r h o m durch die Krankheit gLs^* (Nochah) geschwächt, die Verwaltung d e r C a h b a den Andern zu übergeben gezwungen w a r , weiss man nicht mit Gewissheit. F o l gende V e r s e , welche sich in dem Commentar des Meidani C. 2 2 , 5 8 finden und deren Verfasser ^ J ^ t jXÜ^ ist, sind für das z w e i t e : ^«JLw j ,
-b-^ji
»"M! oLa.C ¿Li j - j - ^ j
» W i r das V o l k Jjad sind die D i e n e r Gottes und die Familie dessen, w e l c h e r mit ihm auf einer L e i t e r sprach und wir sind die Vorgesetzten d e r T h ü r e des alten Hauses in d e r Zeit, als die K r a n k h e i t Alnochah ü b e r Djorhom ausbrach.« Nach D j o r hom stand W a c i h b. Salamah b . S o h a i r b. Jjad dem T e m p e l vor. Man erzählt von ihm, wie es auch in einem j e n e r V e r s e angedeutet i s t , dass er in M e c c a an dem O r t e , wo jetzt d e r Markt der S c h n e i d e r ist, eine Burg erbaute und darin eine Magd mit Namen Haswarah gesetzt habe. In d i e s e r B u r g soll e i n e L e i t e r gewesen sein, auf welche er stieg und vorgab, dass er eine U n t e r r e d u n g mit Gott habe. Da seine Aussprüche gut w a r e n , so haben ihn später g e l e h r t e A r a b e r für einen F r e u n d Gottes gehalten. B e i d e r Annäherung seines T o d e s gab er den versammelten Jjaditen Ermahnungen, wovon wir an der bezeichneten Stelle Meidanis einige aufgezählt finden. Nach dieser Zeit b l i e b die Verwaltung des T e m p e l s in d e m Stamme Chosaah bis sie auf den Kozajj überging vergl. M e moir. de l'Acad. T . 4 8 p. 5 5 1 sqq. In dem Stamme Chosaah war n e m l i c h die Verwaltung von einem auf den andern durch E r b s c h a f t übergegangen, indem sie der älteste erhielt. D e r letzte war Holail b . Hobaschijjali b. Salul b. C a h b . b. Ahmru
372 des Cosäihte. Dieses Mannes Tochter, die Hobbah, hatte Kozajj b. Gilab geheirathet, welcher aus Syrien zurückkehrte, wohin er mit seiner Mutter, die sich nach dem Tode seines Vaters mit dem Rabiah b. Hazam verheirathet hatte, gegangen war. In dieser Ehe wurden vier Söhne Ahbd-Aldar, AhbdAlmanaf, Ahbd-Alohssa und Ahbd oder Ahmru gezeugt. Nach dem Tode des Holail, durch seine Söhne mächtig geworden, vereinigte er sich mit der Familie Koraisch und Cinanah b e wog seinen leiblichen Bruder ßisah b. Rabiah und dessen Brüder von einer andern Mutter ihm beizustehn und vertrieb mit deren Hülfe die Chosaihlen und dieBanu-Becr aus Mecca. Weil Kozajj der Fürst der Familie ^* v « i " , (Notic. et extr. T. IV p. 5 4 4 ff.) die Familie des Nadhr b. Cinanah, welche früher unter dem Stamme Cinanah zerstreut lebte, gesammelt hatte, erhielt er denBeinamen » d e r Sammler« und die Familie den Zunamen Koraisch ( ( j i - j j ) , unter welchem sie später berühmt ward. Es hat der Dichter gesungen: J& CT* Jjt-i®^ iUl W 1*4-5^ ^ClAj j.jtf ljj.ji »Unser Vorfahre Kozajj ward d e r Sammler genannt, denn durch ihn hat Gott die Familien von Fihr gesammelt.« W i e der Schlüssel an Kozajj kam, wird so erzählt: Als der letzte Chosäite Holail, welcher bisher die Aufsicht über die Cahba geführt hatte, die Nähe seines Todes fühlte, übergab er den Schlüssel seiner Tochter, wie es scheint, um denselben dem abwesenden Bruder Abu-Gobschän zu übergeben. Sie that es. Dieser war aber ein Trunkenbold und verkaufte denselben für einen Schlauch W e i n an den Kozajj. Daher heisst es im Sprichworte: Einen schlechtem Handel machend als Abu-Gobschän, mehr Reue fühlend als Abu-Gobschän, mehr seufzend als Abu-Gobschän, dummer als Abu-Gobschän vergl. Meid. 6, 151. 2 3 , 5 1 2 u n d T . I I I p. 132. In den Feindseligkeit e n , welche deswegen zwischen dem Stamme Chosaah und dem Anhange des Kozajj entstanden, blieb dieser letztere Sieger und von dieser Zeit blieb das Amt in der Familie Koraisch. Diesem Kozajj verdankt der Stamm Koraisch sowohl das Ansehn als auch seine spätere Herrschaft in Mecca. Er machte mehrere Einrichtungen, welche viel dazu beitragen mussten, die Wallfahrten nach Mecca in Aufnahme zu bringen und dadurch nahm das Ansehn des Stammes Koraisch zu 1) Erst unter Kozajj ward Mecca zur. eigentlichen Stadt. Der Stamm Koraisch baute rund um die Cahba an den vier Seiten des Tempels Wohnungen , indem er nur den Baum für die Umzüge frei liess. Der Baum
373 1) Mit d e r Oberaufsicht über den T e m p e l ,
ge-
nannt, verband er das R e c h t , dass keiner in den T e m p e l gehn durfte, ohne dass er die T h ü r e öffne. 2 ) Die Lieferung des Getränks XJUÜJI behielt er sich allein vor und veranstaltete, dass die Koraischiten Rosinen durch Geldbeiträge ankauften , woraus den Pilgern ein G e tränk bereitet wurde. 3 ) Die Lieferungen der Esswaren ¡fc^i) behielt er sich vor. Die Armen, welche keine Lebensmittel mitgebracht hatten, wurden gespeiset und die Anschaffungen geschahen durch G e l d , welches die Koraischiten zur Zeit der Wallfahrt zusammenschiessen mussten. 4 ) E r liess ein Haus für die öffentlichen Versammlungen B^LX-UI bauen, worin die öffentlichen Angelegenheiten b e sprochen und Beschlüsse gefasst wurden. 5 ) Die Fahne welche an eine Lanze gebunden war und die auch dazu diente, den Versammlungsort, wenn man sich zum Kriege rüstete, zu bezeichnen, war ihm anvertraut. 6 ) Mit diesem war wohl die Führung S^LäJl im Kriege verbunden. Nach dem T o d e des Kozajj wurden die beiden letztern Aemter unter zwei Gliedern getheilt und so blieb es auch später. Kozajj hatte vier Söhne und nach dem T o d e mussten die Rechte auf den ältesten Sohn Übergehn, der auch den Zunamen ^IAJI Knecht des Hauses (Tempels) erhalten hatte und d e r Vater übertrug es ihm, wie es scheint, auch förml i c h ; allein es entstanden deswegen bald Streitigkeiten in der Familie. H. Caussin T . I p. 2 5 1 nimmt an, dass diese Rechte noch in der Familie des Ahbd-Aldar geblieben seien, so lauge seine Söhne lebten und dass die Söhne des Ahbd-Manaf, nämlich Ahbd-Schems, Naufal, Haschern und Almoththalib, die reich und mächtig waren, es erst den Enkeln des Ahbd-Aldar, die noch sehr jung waren, streitig gemacht hätten. Es entstanden zwei Partheien für und wieder, indem eine dritte sich in den Streit nicht mischte. Man vereinigte sich indessen durch einen Vergleich, nach welchem die beiden Aemter des Sül£*Jl und wurde später mit schönen Steinen gepflastert. Gr hiess später uilMl. Zwischen den Häusern war Platz gelassen, um auf das heilige Gebiet zu kommen.
374 ¡¡oliji! d e r F a m i l i e d e s A h b d - M a n a f ü b e r t r a g e n w u r d e n , i n d e m die übrigen der Familie des Ahbd-Aldar blieben. W e i l ind e s s e n b e i d e A e m t e r f ü r d e n , w e l c h e r sie ausübte, g u t e V e r m ö g e n s u m s t ä n d e w ü n s c l i e n s w e r t h m a c h t e n , damit er zu d e m G e l d e , w e l c h e s d e r S t a m m K o r a i s c h zum A n k a u f e z u s a m m e n schoss, das etwa F e h l e n d e g e b e n konnte, so w u r d e , da d e r älteste Sohn d e s A h b d - S c h e m s nicht r e i c h w a r , das Amt d e m Ahmru übertragen, dessen Vermögensumstände besser waren u n d d e s w e g e n d e n A e m t e r n b e s s e r v o r s t e h n konnte. D i e s e r M a n n z e i g t e sich a u c h s e h r wohlthätig, i n d e m er d e n a r m e n K o r a i s c h i t e n z u r Z e i t d e r Noth F l e i s c h b r ü h e mit e i n g e b r o c k t e m Brodte, genannt, b e r e i t e t e . u n d d e s w e g e n d e n N a m e n Haschern ( d e r B r o d t b r e c h e n d e ) e r h i e l t , u n t e r w e l c h e m e r b e k a n n t ist. D e s w e g e n hat ein s p ä t e r e r Dichter g e s a g t : Ä&4J yOjfi
¿WyÄJ
» A h m r u ist d e r j e n i g e , w e l c h e r d i e F l e i s c h b r ü h e mit B r o d t s e i n e m V o l k e b e r e i t e t e , L e u t e n , w e l c h e in M e c c a M a n g e l litten und mager waren. D e m Haschim folgte sein B r u d e r A l m o t h t h a l i b in d e m R e c h t e d e r C a l i b a u n d n a c h d e m d i e s e r in R u m a n in J e m e n u n d a u c h d e s s e n B r ü d e r A h b d - S c h e m s . u n d Naufal, d i e s e r in I r a k , j e n e r in M e c c a g e s t o r b e n w a r , folgte A h b d - A l m o t h thalib u n d d a n n d e s s e n ä l t e s t e r Sohn A b u - l ' H a r e t s mit Z u n a men. S p ä t e r b l i e b d i e s e N a c h f o l g e in d e r F a m i l i e , i n d e m M o h a m m e d n a c h d e r E r o b e r u n g von M e c c a d e m Ohtsman u n d d e m S c h a i b a h l ) , d e n m a n f ü r d e n A h b d - A l m o t h t h a l i b (conf. Harir. f f f ) hält, d i e S c h l ü s s e l a b g a b mit d e n W o r t e n : ,JLb l § e j j u j "i » J J I J s o J L i » its\Jlb IJ L5>3LX.=> » N e h m e t s i e , S ö h n e T h a l h a h ' s , als s o l c h e , d i e f o r t d a u e r n d in e u r e n H ä n d e n sein sollen u n d d i e schon l a n g e b e s e s s e n s i n d , nicht w i r d sie E u c h ein a n d e r e r als ein U n g e r e c h t e r e n t r e i s s e n , « i n d e m A l a h b b a s , d e r O h e i m des M o h a m m e d , das A m t XJIÄ»JI und SjUxJI hatte 2). 1) In dem Werke IWAJLN^J etc. ist Schaibah der Oheim desselben genannt und heisst Schaibah b. Ohtsmann b. Thalhah; Einst hatte dieser Ohtsmann b. Thalhah den Schlüssel der Cahba verweigert. Ahli viss ihm denselben mit Gewalt aus der Hand und nun bat Ahbbas, dass ihm das Amt des S ü L x » mit dem Amte KjÜUu übergeben würde. Mohammed liess denselben zurückgeben und sich entschuldigen. Dies soll die Ursache gewesen sein, das3 er sioh zum Islam bekehrte. Sur. 4, 6 1 . Baidh.
2) Das Amt des B.UXJI muss hier wohl das nemliche als das Amt »oljjJI seien oder die Bekleidung.
375 Wir haben früher gesehn, dass die Caliba auf eine rohe Ueberden und wenig dauerhafte Weise erbaut war. Deswegen musste ß e p a ' ra t ur sie bald verfallen und wieder gebaut werden. Man berich-und Betet, dass, nachdem sie von Abraham erbaut eingestürzt sei, von den Amalekitern wieder aufgebaut wurde und darauf von dem Stamme Djorhom nach der Weise, wie sie Abraham erbaut hatte. Es wird dann erzählt, dass die Koraischiten sie zum achten Male wieder aufgebaut hätten 1 ), wovon die V e r anlassung in den Notices et extraits etc. T . IV p. 5 5 5 angegeben ist. Der obere Theil derselben (das Dach) muss von Holz gewesen sein. Sie machten die Höhe doppelt nemlich 18 Ellen, verminderten aber die Breite um mehrere Ellen von der Seite des Orts (Stein) genannt, der auch ¡»^iis» heisst, wo der weisse Stein ist. Das Wort bezeichnet ursprünglich die kleine Mauer, welche diesen Ort einschliesst. V o r her war der Stein innerhalb der Cahba gewesen. Um aber den Raum zu gewinnen, setzten sie ihn ausserhalb derselben und umschlossen ihn mit einer Mauer, die ^ A L S » hiess, um zu zeigen, dass er zur Caliba gehöre Sale prolog. p. 153. Die Thiire machten sie höher als den Fussboden, um den Eingang verwehren zu können. An der nördlichen Seite machten sie auch eine T r e p p e , um auf das Dach zu steigen. Nach der gewöhnlichen Meinung soll Mohammed 3 5 Jahre alt gewesen sein, als dies geschah. Einige setzen die Sache 15 Jahre vor dem Auftreten Mohammeds, andere nur fünf Jahre vor demselben. D e n Umkreis um die Cahba Hess Ohmar im Jahre siebenzehn erweitern, indem die Häuser weggerissen wurden. Abulf. Annal. T . I p. 238. Es wurde dann auch eine Mauer gezogen. Notic. et extr. T . IV p. 5 5 9 . Die Cahba wurde nach Mohammed für so heilig gehalten, das Einige sie nicht betreten wollten obUi p p. vv und dass es Gelehrte g a b , welche glaubten, dass an der Cahba nichts verändert werden d ü r f e , bis sie zusammen falle. Im Jahre 6 4 am 15. des zweiten Djumada liess Ahbd-Allah b . S o b a i r die Cahba zerstören und wieder in der alten Weise aufbauen wegen einer Tradition, welche er von derAhjischah gehört hatte. Es wurden aber noch 9 Ellen in der Höhe zugesetzt. E r setzte den schwarzen Stein wieder in den Umfang der Cahba ein vergl. Kazwini T . I p. 11 med. Im J a h r e 7 4 zerstörte Hadjdjadj mit Zustimmung des Chalifen 1) Nach Andern soll die Cahba vier oder fünfmal erbaut sein.
376 Ahbd-Almalec b. Merwan dieselbe, welche durch Maschinen bei der Belagerung des Ahbd b . S o b a i r sehr gelitten hatte, baute sie so wieder auf, wie sie zur Zeit Mohammeds gewesen war und liess wieder den schwarzen Stein aus derselben herausbringen. So ist sie in der Hauptsache geblieben Abulf. Ann. I, 4 2 0 . Im Jahre 138 liess Almanzur dieselbe erweitern. Abulf. Ann. T . I I , p. 10 und im Jahre 160 fügte Almahdi etwas hinzu ib. p. 4 0 und so im Jahre 167 ib. p. 50. Im Jahre 317 kamen die Karmathiten unter Anführung des Abu-Thaher, tödteten viele Wallfahrer, nahmen den schwarzen Stein mit nach Hadjar wollten die goldene Rinne (vjt^yo), wodurch vom Dache das Wasser fallt, abreissen, vermochten es aber nicht; rissen das T h o r fort und theilten den Stoff, womit sie bekleidet war, unter sich. Ebn-Challik. Nr. 186 p. IPI" ed. Wüst, inf. Abulf. Ann. Ii, p. 358. Der schwarze Stein ward im Jahr 3 3 9 zurückgebracht. Die Bekleidung der Cahba geschah ohnstreitig wegen des rohen Aussehns, wie man rohe Mauern mit Stoffe zu behängen pflegt. Der Erste, welcher dieses gethan haben soll, war ein Jemanensis'cher König ^ ¡ S _JJI der mittlere Tobba. E r befahl es auch seinen Stadthaltern vom Stamme Djorhom. Es war also Mecca in jener Zeit .den Jemanens. Königen unterworfen und die Djorhomiden waren nur Stadthalter. In den Memoircs de l'Acad. T . 50 p. 7 1 6 werden Stoffe verschiedener Güte genannt, womit ein Jemanens. König die Cahba bekleidet habe, der schlechteste dann folgt j^Wl, dann bUI, dann JJLO^JI. Es scheint, dass diese über einander gehängt wurden. In den ältesten Zeiten ward sie mit Egyptischer Leinwand und mit Jemanens. Stoffen bekleidet. Die Mutter des Alahbbas, genannt Notailah, soll die erste gewesen sein, welche sie mit Seide bekleidete und man sagt, dass sie dieses gelobt habe p. PM s q . , als sie den Alahbbas verloren hatte. Hadjdjadj b. Jusuf soll der Erste gewesen sein, der sie mit bunten seidenen Stoffen bekleidete. Die Stoffe, womit sie bekleidet war, blieben auf derselben Stelle, bis der Chalif Almahdi, da sie für das Dach zu schwer wurden, sie abnehmen liess. Notic. et extr. T . IV. p. 566. Nachdem die Mauern parfümirt waren, wurden sie wieder mit drei Stoffen bekleidet. Die Behersclier von Bagdad schickten jährlich Iracensische Stoffe zu ihrer äusserlichen Bekleidung. DieMeccens. Moschee hat den Namen ie heilige Moschee) und wenn von beiden Moscheen gesprochen wird, so istdarunter
377 die zu Mecca und Medina zu verstehn. Die erste Moschee, welche im Islam erbaut wurde, ist die 1*3 vX^Wa, welche auch ^jJüdl i X s w »die Moschee der Furcht«, genannt wird. Um die Cahba standen Steine (v^Uail), worauf den Götzen geopfert wurde. Es ist möglich, dass dieselben den Stämmen gehörten, so dass jeder seinen besondern Stein hatte. Dieses würde daraus gefolgert werden können, dass Golaib bei dem l*aj| schwört, wenn man in dieser Stelle dem Worte die Bedeutung von Opfersteinen und nicht von Götzen giebt. Ham. fd 1. 15. Das W o r t QIÄK (Alkorän) ist seiner Form nach ein No- Koran, men verbale vom Verbum l^s »er hat gelesen« abgeleitet und das ganze Buch hat ohnstreitig davon seinen Namen erhalten, weil die Aussprüche als von Gott herstammend durch den Engel Gabriel vom Himmel herabgebracht und dem Mohammed vorgelesen betrachtet wurde, vergl. Sur. 2 8 , 2. Damit hängt wohl der im Koran selbst häufig vorkommende Ausdruck QI^ÜJI J j i l »der Koran ist hernieder gesandt« vergl. Sur. 2, 181 zusammen und dieses soll nach dieser Stelle im Monate Raaladhan geschehen sein, weswegen auch dieser Monat für heilig gehalten und durch Fasten gefeiert wird. Es ist nicht mit Stillschweigen zu Übergehn, dass der Sinn dieser W o r t e von den Arabern verschieden erklärt ist. Einige sagen, es sei das Erste vom Koran darin herabgesandt, Andere, es sei das Ganze desselben zu dem untersten Himmel herabgesendet und von dort zu bestimmten Zeilen auf die Erde gebracht; Andere endlich fassen es so auf, dass der Koran in Betreff des Monats Ramadhan d. h. dass in dem Koran für ihn das Fasten festgesetzt s e i , herabgesendet wurde. Nach einer Tradition soll Mohammed gesagt haben, der Koran sei am 2 4 . des Monats Ramadhan herabgesendet. Ursprünglich ist der Ausdruck ^jUiSl »der Koran« wohl von jedem Ausspruche zu verstehn, welchen Mohammed als von Gott gesendet bekannt machte, weil er in so vielen Stellen des Buches selbst vorkömmt, in einer Zeit von Mohammed gebraucht als Mohammed selbst noch nicht an das Gesammelte und Ganze aller seiner Aussprüche dachte und erst später ist er aus den einzelnen Stellen des Korans auf das ganze Buch übertragen. Das W o r t »der Koran« hat allerdings eine Aehnlichkeit mit dem W o r t e (Mikra),- welches in späterer Zeit von den Juden für die heilige Schrift oder einen Theil derselben gebraucht ist; allein wenn gleich und besonders im Anfange seines Aufire-
378 tens Mohammed vieles in seiner L e h r e von d e n Juden entlehnt hat, als er noch hoffte, die Juden für seine Lehre zu gewinnen, um dadurch eine Aehnlichkeit mit dem Judenthume hervorzubringen, so kann man deswegen wenigstens es als eine eigemliche Entlehnung und Nachahmung dieses W o r t e s nicht b e t r a c h t e n , weil das W o r t aus d e r Sache selbst entstanden sein kann. Das W o r t q ^ s ( F o r k a n j ist nur an einer Stelle im Koran Sur. 25, 1 so gebraucht, dass es vom Koran zu verstehn ist. In d e r Stelle Sur. 2 1 , 4 9 für die Bücher, welche Moses und Aharon erhalten h a b e n ; Sur. 2, 50 neben d e r Bibel (ujlxXJi) von dem, wodurch die W a h r h e i t vom Irthume gesondert wird und so Sur, 2, 181 neben dem Koran und Sur. 3, 2 von den göttlichen Büchern ausser der Bibel, d e m Evangelium und dem Koran. Auch dieses W o r t kömmt mit dem W o r t e Ji?"1'3» welches im Caldäischen Befreiung, Heil, Hülfe bedeutet, überein. A b e r bei diesem darf man wohl noch weniger als beim vorh e r g e h e n d e n an eine Entlehnung oder Nachahmung denken. Eine dritte Benennung des Korans ist *-_-»LxJvJt (»das Buch«), welches sowohl von d e r Bibel als auch von dem Koran selbst gebraucht wird. Auch hierin scheint mir die U e b e r einstimmung mit "ICD (Buch) für die Bücher des A. T . nicht zu beweisen. Doch ist es möglich, dass Mohammed diese W o r t e gebrauchte, weil er f r ü h e r in vielem Verkehre mit einem gebildeten Juden stand und später die W o r t e , als die Hoffnung J u d e n zu b e k e h r e n , nur sehr geringe war, nicht verä n d e r n konnte. D e r Koran wird in Suren getheilt, die wenigstens drei Verse enthalten müssen. l i e b e r die Erklärung des W o r t e s Baidhawi vgl. p. M 1. 9. Er enthält alle Aussprüche Mohammeds, welche bei seinem Lebzeiten niedergeschrieben sind und sich auf seine Lehre beziehn. Sie sind verschiedenen Inhalts; im allgemeinen entweder zu Mecca oder Medina gesprochen. Es sind darin nur die Aussprüche enthalten, welche er als unmittelbar von Gott durch den Engel Gabriel vom Himmel ihm selbst herabgebracht darstellt. Mir scheint es wahrscheinlich, dass Mohammed alle solche Aussprüche bei seinen Lebzeiten aufschreiben liess, weil dieses das einzige Mittel war, dieselben unverfälscht zu erhalten. Zum Schreiben b e d i e n t e man sich d e r verschiedensten Stoffe, wie Knochen, L e d e r ; Pergament, Palmblätter, weisse S t e i n e ; weil die Schreibkunst erst kurz vorher Eingang in Mecca gefunden hatte und Mohammed hatte
379 zu diesem Zwecke m e h r e r e P e r s o n e n wie O h t s m a n , Ahli, Said, Moahwijah, Chaled b Said, Ebn-Alähss, Hanthsalah b. Alrebi, O h l a b . A l m o d h a r r e s , A h b b a n b. Said u n d Obajj. Nolices et exlr. des manuscr. T . V I I I p. 3 5 7 . Obajj soll d e r E r s t e g e w e s e n sein, w e l c h e r f ü r d e n M o h a m m e d in M e d i n a schrieb. A u f i h n hielt M o h a m m e d s e h r viel, dass e r von i h m - s a g t e : Ij'sS i^giA« ¿1 »nach mir k a n n unter m e i n e m Volke Obajj am besten d e n K o r a n lesen« u n d O h m a r soll ihn den »den H e r r n d e r M u s e l m ä n n e r « genannt h a b e n . E r starb in M e d i n a im Chalifate des O h t s m a n vor d e m J a h r e dreissig. M a n n e n n t das J a h r zwei u n d zwanzig, doch ist man v e r s c h i e d e n e r M e i nung. Abulf. Annal. T . I p. 2 5 0 . Bei L e b z e i t e n des M o h a m m e d e r h i e l t sich d e r Koran theils d u r c h die Schrift, theils d u r c h L e u t e , welche Aussprüche a u s w e n d i g vvussteii. Ein Mann u ^j&wJI soll ihn ganz auswendig gewusst h a b e n vergl. V-AJIX^J p. oll. Es müssen n a c h d e m A u s d r u c k e m e h r e r e g e w e s e n sein, die
ihn
auswendig
wussten
^.JVXJI
¡¿JL-^UoSt
J..S>
«1» C f j (5 t****^ 13' o'y*^ "er ist e i n e r d e r G e n o s s e n , w e l c h e d e n Koran s a m m e l t e n d. h. sie b e h i e l t e n im G e d ä c h t n i s s e seinen ganzen Inhalt in d e r Z e i t des G e s a n d t e n Gottes.« Nach e i n e r T r a d i t i o n , w e l c h e von Ins herrührt u n d die von Albochari und Muslim a n g e f ü h r t wird, sollen vier M ä n n e r , alle M e d i n e n s e r , schon b e i Lebzeiten M o h a m m e d s die z e r s t r e u t e n T h e i l e des K o r a n s gesammelt h a b e n . Diese M ä n n e r waren c f j ' j ^ (Said b. T s a b e t ) , (Moahds b. Djebel), (Abu-Said). c i ¿1 (Obajj b. Cahb) u n d iX^j Nach einer a n d e r n T r a d i t i o n soll M o h a m m e d gesagt h a b e n , dass man d e n Koran von A h b d - A l l a h b. M a s u h d , von Salem d e m Clienten des A b u - H o d s a i f a h , M o a h d s b. Djebel u n d d e m Obajj b. C a h b l e r n e n könne. Nach m e i n e r Meinung w i d e r spricht dieses d e r vorigen A n g a b e n i c h t , d e n n in ihm w e r d e n d i e s e M ä n n e r blos als des K o r a n s s e h r k u n d i g e e m p f o h l e n . A b u - B e c r war ohnstreitig d e r erste, w e l c h e r d e n K o r a n als B u c h , als etwas vollständiges s a m m e l t e u n d die f r ü h e r n hatten n u r das g e s a m m e l t , was sie erhalten konnten, o h n e eine Vollständigkeit zu b e z w e c k e n . So sind die W o r t e d e s Ahli zu v e r s t e h n :
»Gott sei den Koran de l'Acad. Abu-Becr d e n Koran
^AS-^U! Q J J Q U ^ I
er» J j ' y
9
j-l
«IM f ^ j
d e m A b u - B e c r g n ä d i g ! Er war d e r Erste, w e l c h e r zwischen d e n b e i d e n T a f e l n sammelte.« M e m o i r e s 5 0 p. 3 1 2 . Den Auftrag, dieses zu t h u n , ertheilte d e m Said b. T s a b e t , w e l c h e r zu M o h a m m e d s Z e i t g e s a m m e l t u n d g e s c h r i e b e n halte, was M o h a m m e d
380 dictirte und den K o r a n so l e s e n konnte, wie nach d e r Meinung d e r Mohammedaner Mohammed zuletzt d e n s e l b e n in Gegenwart d e s Engels Gabriel gelesen haben sollte, und dieser beschreibt die A r t , wie er es gethan h a b e , mit folgenden W o r t e n : i . j U ^ b ' ^ ¿ V i JI~>JI J.LX/O ^ QI-SJ! 0 IJÜI J j l » ^ J l s - J l o l ^ U t j v 1 - * * * ^ g^Uo^lj »Ich fing an den Koran zusammen zu suchen von der Brust der Männer, von Stücken Pergament, von Schultern und Rippenknochen, von P a l m b l ä t t e r n , von weissen S t e i n e n , von d e r Brust d e r Männer, welche den Koran auswendig wussten.« III d i e s e r Stelle k o m m e n die Wörter j } z w e i m a l vor und aus dem Beisatze j;)'-»^ J s U s - sieht man, wie das zweite von dem Gedächtnisse d e r Männer zu verstehn sei. Die e r s t e m W ö r ter a b e r , (wenn sie nicht aus V e r s e h n aus d e m folgenden hieher gekommen sind), da sie zwischen W ö r t e r n stehn, welche die Materie bezeichnen, worauf geschrieben wird, können die männlichen Brustknochen b e z e i c h n e n ; doch bezweifele ich dieses sehr. D e r Ausdruck, d a s s S a i d sie auch aus dem Gedächtnisse d e r Leute zusammen gesammelt habe, ist wohl so zu verstehn, dass er die A u s s p r ü c h e , welche ursprünglich a u f g e s c h r i e b e n ; a b e r verlohren gegangen w a r e n , auf d i e s e W e i s e zu ergänzen suchte. D e r zwischen zwei T a f e l n o d e r C ,
als Buch gesammelte K o r a n wird genannt. Da Mohammed die A u s s p r ü c h e verschiedenen Personen dictirt hatte und keine bestimmte Schreibart d e r W ö r t e r festgestellt war, ferner das neu angenommene Syrische Alphabet nur zwei und zwanzig Buchstaben hatte, so konnte es nicht fehlen, dass die verschiedenen S c h r e i b e r die nemlichen W ö r t e r auf verschiedene W e i s e schrieben. W i r finden, dass M o h a m m e d zwei vers c h i e d e n e Aussprüche für richtig erklärte. Ohmar erzählt: Einst hörte ich den Hescham b. Hacim die fünf und zwanzigste S u r e anders hersagen, als ich sie selbst vom Mohammed gehört hatte. Ich führte ihn d e s w e g e n zum Mohammed und klagte ihn an. Mohammed befahl ihm die S u r e nochmals herzusagen und sagte d a n n : so ist sie offenbahrt und als Ohmar sie dann anders hersagte, sagte e r : so ist sie vom Himmel l) gesandt, denn der K o r a n ist nach sieben Lesarten ( o l i S
X) Dieser Ausdruck wird sonst von den sieben dialektischen .Verschiedenheiten verstanden, welche sich im Koran finden sollen. Diese Worte Mohammeds zeigen nothwendig a n , d a s s er meint, die Aussprüche wären
381 geoffenbahrt, wählet daraus, was ihr wollt vergl. Memoires de l'Acad. T . 5 0 p. 3 3 4 , 4 2 5 . D e r unverfälschten Erhaltung der Aussprüche des Korans musste auch wohl nachtheilig werden, dass Mohammed selbst frühere Aussprüche später aufhob oder sie veränderte und dass er sich bei seinen Aussprüchen nach seinen Einwürfen richtete und selbst Veränderungen machte. S o hatte er den Ausspruch Sur. 4, 97 gelhan: "X ^JLÄ/OJIS ^ ^jjLXclsJi »Es sind nicht gleich die Sitzenden von den Gläubigen« etc. Als nun die beiden Männer Ahbd-Allah b. Djahsch und Ebn-Omrrii-Mactum, welche blind waren, fragten, ob dieser Ausspruch auch auf sie Anwendung habe, setzte er die Worte hinzu: ¿¿I "mit Ausnahme der Blinden« vergl. Metnoir. de l'Acad. L. p. 4 2 4 . E s kam auch der Fall vor, dass Einzelne Aussprüche verfälschten. S o schloss Mohammed nach der Eroberung von Mecca einen Mann von der Amnestie a u s , weil er die Aussprüche des Korans verfälscht hatte. D a b e i dem ersten Sammeln nur der Zweck war, alles zu erhalten, was Mohammed als W o r t Gottes gesagt habe, so wendete man bei diesem Sammeln keine Kritik a n ; sondern man sammelte Alles, wie man es vorfand, ohne auf die Zeitfolge der Aussprüche oder die Sachen, welche darin behandelt waren oder den O r t , wo endlich die Gelegenheit, bei welcher Mohammed sie gegeben hatte, Rücksicht zu nehmen und nur erst s p ä t e r , aber als es schon zu spät war, fing man erst an auf diese Dinge Rücksicht zu nehmen. Ich will nur darauf aufmerksam machen, dass es zum richtigen Verständnisse der Stellen sehr viel beiträgt, zu wissen, hei welcher Gelegenheit der Ausspruch gegeben sei. Diese Gelegenheit ist aber bei vielen Aussprüchen nicht mehr bekannt. Man ist oft verschiedener Meinung darüber und deswegen entstehn sehr verschiedene Erklärungen. Sur. 3, 185. Daher finden sich die Aussprüche, welche zu Mecca gegeben sind, mit denen in Medina gegebenen vermischt; die verschiedensten Gegenstände sind neben einander abgehandelt. Die frühern Aussprüche zweimal und zwar verschieden herabgesendet. Die Klugheit mußste Mohammed dieses zu sagen gebiethen, denn, da er über die nemlichen Dinge mehrere Aussprüche gethan hatte (denn der Koran wiederholt sich oft), so konnte es nicht fehlen, dass eine Verschiedenheit, wenn auch nicht in den Sachen, doch in den Worten entstand. E s war also nothwendig diese Verschiedenheit zu bestätigen , wenn er nicht seine eigenen Aussprüche umstossen und dadurch seine Unfehlbarkeit aulheben wollte. Indessen darf man hier nicht ausser Acht lassen, dass die Zahl s i e b e n ein unbestimmter Ausdruck ist, um das Mehrfache zu bezeichnen, so dass sie nicht bestimmt genommen werden darf. Sie kömmt sehr häufig vor.
382 s t e h e n nicht im Anfange d e s K o r a n s , die l e t z t e r n n i c h t am E n d e . So soll die zwanzigste S u r e eine d e r ersten sein, w e l che g e o f f e n b a h r t w u r d e Sur. 2 0 , 8 u n d d e r letzte A u s s p r u c h , w e l c h e n M o h a m m e d durcli d e n Engel G a b r i e l e r h a l t e n h a b e n soll, steht Sur. 2, 2 8 0 . Ein s e h r s p ä t e r A u s s p r u c h ist a u c h S u r . 5 , 4 . Mau fing ohnstreitig bei d e n bekantesten, d e n grössten u n d in einem Z u s a m m e n h a n g e in d e r S a c h e s t e h e n d e n S t ü c k e n an und s c h e i n t d a n n aus e i n e r A r t Nachlese die k ü r z e r n S t ü c k e hinzugefügt zu h a b e n . J e n e u n t e r s c h e i d e n sich von d i e s e n d a d u r c h , d a s s j e n e l ä n g e r e , diese k ü r z e r e Rheimzeilen h a b e n . G e g e n das E n d e d e s K o r a n s f i n d e t man, dass S u r e n , w e l c h e im Anfange u n d d e r Composition d e r ß h e i m z e i l e n A e h n l i c h k e i t h a b e n , z u s a m m e n gestellt sind, vergl. S u r . 65, 6 6 . Sur. 5 7 , 5 9 Sur. 6 1 , 6 2 u n d 64. S u r . 73, 7 4 . Sur. 77, 79. S u r . 8 1 , 8 2 . D i e N a m e n d e r S u r e n o d e r Kapittel sind von G e g e n s t ä n d e n o d e r W ö r t e r n im Kapittel o d e r im Anfange d e r Kapittel h e r g e n o m m e n . E i n z e l n e K a p i t t e l h a b e n m e h r e r e N a m e n u n d das erste, welches als eine A r t Einleitung zum Ganzen b e t r a c h t e t w e r d e n kann, ist mit vielen N a m e n b e z e i c h n e t , wie X-^-st^Jt iUslXJ!, ¿ I i i ! ^LäJI , (j^Ui, B J J M . W i r haben b e m e r k t , dass zuerst die A u s s p r ü c h e M o h a m m e d s auf K n o c h e n , Steinen, P a l m b l ä t t e r n etc. g e s c h r i e b e n w a r e n , Materialien, die zum S c h r e i b e n n i c h t ganz g e e i g n e t sind, so dass die S c h r i f t züge leicht u n d e u t l i c h w e r d e n k o n n t e n . W i r wissen, dass die S y r i s c h e Schrift, eine Schrift, in w e l c h e r w e g e n d e r A e h n l i c h keit e i n z e l n e r B u c h s t a b e n mit e i u a n d e r l e i c h t V e r w e c h s l u n g entstehn k o n n t e n 1), erst k u r z e Z e i t v o r h e r in Mecca b e k a n t g e w o r d e n war u n d dass n u r w e n i g e in ihr s c h r e i b e n k o n n t e n . Es m u s s t e n d i e s e in i h r w e g e n d e r w e n i g e n U e b u n g u n g e w a n d t sein. D u r c h d i e s e b e i d e n D i n g e musste die Deutlichkeit s e h r leiden u n d das L e s e n u n d V e r s t e h n schwierig w e r d e n . D i e Schwierigkeit w a r d d a d u r c h s e h r v e r m e h r t , dass alle Vokalzeichen, alle V e r d o p p e l u n g s z e i c h e n bei d e n Buchstaben, welche doppelt gesprochen werden sollten; aber nicht doppelt ges c h r i e b e n w a r e n , Zeichen, w o d u r c h in d e r F e r n e g l e i c h e ; a b e r in d e r A u s s p r a c h e v e r s c h i e d e n e Buchstaben s p ä t e r u n t e r s c h i e d e n w u r d e n , f e h l t e n . So isl S u r . 7, 1 6 5 eine a c h t f a c h e Lesart entstanden,
i n d e m w o h l m e h r e r e U r s a c h e n einwirkten u»*^,
1) So wird Sur. 4, 5. ^ • X w i i und die abgekürzten Buchstaben Q und ^
gelesen obnstreitig weil
in der Kufischen Sohrift bei
nauer Schrift schwer zu unterscheiden sind.
unge-
383 O«
^j^-jO, {j**?:},
#
O-
(j^Ju, u**"*^,
Eine sehr vielfache
Lesart findet sich Sur. 2, 65.. für dasO Wort l ) «oL&j, )- w . ** « . J-Oo.S' 9£ S — *JLÄ.J, LiJ, 2 ) *JLM»£J, 3) u^-^ji-ci-jj vi^jLä-j' 4 ) »amäj, . £ ' * iuwj
9
i
5) juLuäX«,
5.
- , ;
6)
Ow-.J
9-w - - >
vergl. noch Sur.
2, 100 und 120 in dem Commentare des Baidhawi. Das einzige Mittel die Richtigkeit des Lesens und der Auffassung zu erhalten, bestand daher in dem Gedächtnisse derer, welche den Koran ganz oder theilweise auswendig wussten. Wenn aber diese ausstarben und die Kentniss an Andere durch's Gedächtniss übertragen war, so war es sehr wahrscheinlich, dass mit der Zeit theils, weil man nicht mehr richtig auffasste oder unbewusst veränderte^ grosse Schwierigkeiten entstanden. Als daher in den Kämpfen gegen den falschen Propheten Mosailimali zurZeit des Abu-Becr viele von denen gefallen waren, welche den Koran auswendig wussten, so rieth Ohmar den Abu-Becr eine Abschrift des Korans zu veranstalten 1). Diesem Rathe zu Folge erhielt Said b. Tsabet den Auftrag den Koran in ein Buch, zwischen zwei Tafeln (>—>lx£!i U i j ) zu sammeln und wir haben früher die Art und Weise erzählt, wie er nach seiner eigenen Aussage dabei zu Werke gegangen sei. In dieser Sammlung behielt Said b. Tsabet ohnstreitig alle Verschiedenheiten bei, welche durch die verschiedenen Abschreiber oder durch Mohammed selbst, indem er die nemlichen Aussprüche verschiedenen Personen mittheilte, entstanden waren. Dieses Exemplar scheint aber nur den Zweck gehabt zu haben, dass Abu-Becr, um dem Verluste einzelner Aussprüche zuvor zu kommen, die Abschrift bei sich aufbewahrte. Nach Abu-Becr's Tode erhielt denselben Ohmar und nach diesem kam es in den Besitz von seiner Frau Hafzah. Es geschah weiter nichts, um diese Abschrift zur Norm der spätem Abschriften zu machen; sondern man scheint es dem Zufalle überlassen zu haben, von welchen Exemplaren und von wem die spätem Exemplare des Korans genommen wurden. Es konnte nicht ausbleiben, dass in verschiedenen Abschriften Verschiedenheiten entstanX) Im Anfange wurde einzelnen Leuten der Auftrag gegeben, das Volk im Koran zu unterrichten. In Medina lehrte die Armen Ohbadah ben-Alzamit den Koran. Als Syrien erobert war, schickte Ohmar den Moahds, den Abu-l'Darda und den Ohbadah nach Syrien, um den Koran zu lehren und zu erklären. Ohbadah blieb in Emessa, Moahds in Palästina und Abu-l'Darda in Damaskus. Darauf ging Ohbadah nach Palästina s. w-a-jlX^j p. f l " ' .
384 den. Als daher in einem Feldzuge die T r u p p e n aus I r a c mit d e n T r u p p e n aus S y r i e n unter dem Chalifate des Ohlsman vereinigt w a r e n , so entstanden zwischen b e i d e n Partheien Streitigkeiten ü b e r die V e r s c h i e d e n h e i t e n in den Abschriften des Korans, indem die B e w o h n e r von I r a k b e h a u p t e t e n , dass ihre E x e m p l a r e die richtigen wären, weil sie dem Abu-Musa A l a s c h a r i 1 ) v o r g e l e s e n ; die T r u p p e n von S y r i e n a b e r sagten, dass die ihrigen die bessern wären, weil sie d e m Almikdad b . Alaswad vorgelesen wären. M e m o i r e s de l'Acad. T . 5 0 p . 4 2 6 . Ohlsman im J a h r e 3 0 durch den Hodsaifah davon u n t e r r i c h tet, versammelte M ä n n e r , auf d e r e n Einsicht e r vertraute und auf d e r e n Rath ward b e s c h l o s s e n , authentische Abschriften des K o r a n s zu veranstalten, welche allen s p ä t e m als Norm dienen sollten, indem die übrigen verbrannt würden. D e m Geschäfte wurden Said b. T s a b i t mit dem Ahbd-Allah b. Sobair, Saihd b . Alahzi und dem Ahd-Alrahman b. Alharets b. Hescham Almachsumi vorgesetzt vergl. Abulf. Annal. T . 1 p. 2 6 4 . Ohtsman stellte als Regel auf, dass in zweifelhaften F ä l l e n i m m e r die S c h r e i b a r t o d e r Lesart des Koraischitischen Dialektes vorgezogen w e r d e n sollte vergl. Memoir. de l'Acad. L . 3 3 5 . Als man d a h e r uneinig w a r , ob man ä^jli' o d e r ^ J J I J s c h r e i b e n s o l l e , so entschied man sich für O^JIJ , indem dieses dem Koraischitischen Dialekte eigenthümlich sei. D e r Grund war ohnstreitig, weil er glaubte, dass d e r K o r a n im Dialekte des Stammes Koraisch geoffenbahrt wäre und um dadurch diesem Stamme einen Vorzug in der S p r a c h e des Koran's vor den ü b r i g e n S t ä m m e n z u s i c h e r n . Da M o h a m m e d Koraischite war, so wusste das F u n d a m e n t d e r S p r a c h e des Koran's die S p r a c h e des Stammes Koraisch sein, denn diese war seine Muttersprache, sobald wir a n n e h m e n , dass d e r Koran von M o h a m m e d ausgegangen sei; a b e r keine OfTenbahrung, denn in diesem F a l l e konnte die S p r a c h e eine solche sein, wie sie Gott anzuwenden gefiel. Indessen ist es m e h r als w a h r s c h e i n l i c h , dass M o h a m m e d in einzelnen F ä l l e n , um die S p r a c h e des Koran's d e n Dialekten gleich zu machen, im Koran W ö r t e r oder C o n structionen d e r übrigen Dialekte angewendet h a b e . F ü r die Kentniss d e r Dialekte, von d e n e n wir doch nur wenig wissen, ist es s e h r S c h a d e , dass durch diesen Befehl ohnstreitig m e h r e r e dialektische Eigentlnimlichkeiten aus den W ö r t e r n ver-
1) Dieser ist allerdings eine bedeutende Auctorität, weil er zu den Genossen gehörte und vom Obajj b. Cahb den Koran lesen gehört hatte.
385 •wischt sind. W i r finden jetzt theils in der Lesart des Textes theils in den Varianten folgende: T a r u i m Sur. 1,4. 2 , 3 3 . 12, 3 1 . 2 0 , 6 4 . 5 8 , 2 . K o r a i s c h 1, 5. 17, 103. 70, 1. H o d s a i l 2,36. 1 2 , 3 5 . 20, 19. 7 0 , 1 . H i d j a s 2 , 7 7 . 12, 31. 14, 38. 20, 64 Nedjd. Sur.3,91. 1 4 , 3 8 . 2 0 , 6 4 . Bal-Harits (welcher zu Medshidj gehört) Sur. 20, 64. Tehamah Sur. 25, 23, 42. Ghathafan Sur. 49, 14. Cendah Sur. 101, 6- Banu-Malec. Sur. 101,6. Man ist g r ö s s t e n t e i l s d e r M e i n u n g , dass, da Ohtsmän die verschiedenen Schreibarten und Lesarten für geoffenbahrt hielt, er dieselben nicht veränderte. Er liess daher seine grammatischen Fehler unverändert wie z. B. ¿,1^1-m.J qIiX-0 vergl. Sur. 20, 66. W i e sich die Grammatiker an dieser Stelle c helfen, siehe beim Baidhawi 2) S ^ i ß » ^ t Q^a^I vergl. Sur. 4, 160. Sur. 5, 73. 3) ^jJJt Qt Q^yjLaSI} , welche Ahjischah fiir F e h l e r d e r Copisten ausgab und hoffte, dass die Araber sie verbessern oder dass sie richtig gelesen würden. Aber da er die verschiedenen Schreiharten nicht in einem Exemplare aufnehmen konnte, ohne dieses zu verunstalten und Anlass zu vielen Irthümern zu geben, so cntschloss er sich, um alles Geoffenbahrte zu erhalten , die verschiedenen Lesarten und Schreibarten in den verschiedenen- Abschriften aufzunehmen, indem er z. B. in dem einen Exemplare einen Buchstaben wegzulassen, in dem andern zu setzen befahl wie z. B. Sur. 2, 25 »j-fck* und o L ^ J x * v. 65 yiL5! und qI. So wird Sur. 7 , 1 4 2 ¡»Xi^L« und (»x^L*, aber auch fio^jL« gelesen. Die letzte Lesart wohl, weil in d e r ersten das ^ ungewöhnlicher und überflüssiger Buchstabe ist. W e n n er dies wirklich that, so ward dadurch der Zweck, welchen er sich ursprünglich vorgesetzt hatte, nicht erreicht; sondern nur, dass die Verschiedenheit auf eine gewisse Anzahl von ihm selbst gebilligten Varianten beschränkt ward. Als das W e r k vollendet war, wurden Exemplare davon in die Hauptstädte geschickt. Es werden besonders die Städte Mecea, Medina, Damascus und Bazra genannt. Andere fugen noch die Länder Arabiens Bahrain und Jemen hinzu. Da ursprünglich nur vier Personen genannt w e r d e n , welche sich daran betheiliglen und wahrscheinlich Jeder nur eine Abschrift verfertigte , so ist es wahrscheinlich, dass, wenn wirklich nach Bahrain und Jemen Abschriften geschickt wurden, dieses später geschah. 25
386 Ueber die. ursprüngliche Orthographie des Koivpn's ist ein Buch geschrieben ^ t ^Lao^I J a s » Ü^A jÄSil s^ltf yUc qJ q***1 S o . » * ^ von Abu-Ahmru Ohtsman b. Said b. Ohtsman Mokri. Es ist in den Notic. et extr. des manuscr. T . VIII p. 2 9 0 von de Sacy beschrieben. Der Verfasser ist in Cordoba gebohren und im Jahr 4 4 4 gestorben. Die Wissenschaft der ursprünglichen Orthographie des Koran's zur Zeit Jas- ^«Jlc oder des Abn-Becr und Ohtsman heisst OuSUail (Je. Wir haben gesehn, dass in den neuen Exemplaren, wel•che Ohtsman. machen Hess, eine Menge von ihm gebilligter .Verschiedenheiten blieb,. Die übrigen Abschriften von A u ^ Sprüchen sollten zwar alle verbrannt werden; allein es ist Schwer einzusehn, wie dieser Befehl ganz ausgeführt werden konnte, da seine Herschaft sich schon in viele Länder verbreitet hatte und dahin gewiss Abschriften gekommen war=cn. Was sich in kleinen Oertern oder bei den Arabern in der Wüste fand, liess sich wohl schwer auffinden, da J e d e r , was ihm tlieuer war, nicht gern hergab. Und ward ihm für das verbrannte ein geschriebenes gegeben.? Davon berichtet die Geschichte nichts. Als Merwan der Praefect Von Medina das Exemplar des Ab.u-Beor, welches noch im Besitze der Hafzah war, zum Verbrennen forderte, verweigerte sie es standhaft und erst nach ihrem T o d e erhielt er es von dem Bruder Ahbd-Aljah b. Ohinax,) der das Opfer brachte, um der Uneinigkeit in Betreff der Verschiedenheiten vorzubeugen. Aus dj„ese.r wiederholten Forderung des Merwan scheint mir hervor zu gehn, dass Ohtsman keineswegs seinen Zweck die Exemplar« zu verbrennen, vollständig erreicht hatte. Es wurde aber strenge darüber gewacht, dass in der Folge der Koran nach den vom Ohtsman veranstalteten Exemplaren gelesen wurde und es kommen deswegen Untersuchungen vor EbnChallik. Nr. 638» Nach dem Berichte des Reisenden Ebn-Sobair war auch in der Cahba zu Mecca ein solches Exemplar im Jahr 5 7 9 vergl. p. III. Ein Exemplar von den Exemplaren des Ohtsman soll sich auch in Anlharsus, einer Citadelle am M e e r e , welche zu Himz gehörte, gefunden haben, vergl. J i u i jlil p . I'f. Auch in Damascus soll im Jahre 711 ein solches Exemplar nebst den Sandalen des Ohtsman gewesen sein Dozy Dictionn. p. 423. Da die E x e m p l a r e , welche Ohtsman hatte verfertigen lassen, ganz nach dem Muster der altern Abschriften gemacht
387 •waren, a l l e r V o k a l e , aller diakritischen Punkte u n d a n d e r e r Zeichen e n t b e h r t e n , w e l c h e zur Bezeichnung d e r richtigen Aussprache d e r Consonanten d i e n t e n und das L e s e n e r l e i c h terten, so konnte es nicht f e h l e n , dass durch die V e r s c h i e d e n h e i t d e r Aussprache V a r i a n t e n entstanden M e m o i r e s de l'At-ad. T. 5 0 p. 4 2 9 . So lange noch L e u t e lebten, w e l c h e den Koran auswendig wussten und auf w e l c h e die u r s p r ü n g l i c h e A u s s p r a c h e des T e x t e s d u r c h T r a d i t i o n g e k o m m e n war, mussten diese als die Stütze d e r A u s s p r a c h e u n d d e s Lesens betrachtet w e r d e n ; allein mit d e r Zeit w u r d e n d i e s e r L e u t e immer weniger und d e s w e g e n rausste man auf Mittel sinnen, durch w e l c h e die Aussprache d e s T e x t e s im Koran festgestellt w u r d e . Man hatte in d e r Feststellung d e r Art, wie d e r Koran zu l e s e n sei, schon zu lange g e w a r t e t . Dieses b e w e i s e t die grosse V e r s c h i e d e n h e i t , mit w e l c h e r z.B. die W o r t e S u r . 2, 3 geschrieben werden idSUU 1) q j ^ I 2) -
^ojj u£JU 6 )
'
O
.' '
o*
3 ) ¿jJvXM
und
;
7)
«L£.JLO 4 ) ¿j-J^-'i .
-
und
-
*
- -
ki^JLx 5 )
Baidh. p. 1 unt. Im
L e b e n des Hadjdjadj b. Jusuf l e s e n wir (Ebn-Challik. Nr. 1 4 8 ) , dass man ü b e r 4 0 J a h r e bis zur Zeit des A h b d - A l m a l i c nach den Exemplaren d e s Ohtsman g e l e s e n hätte, dann hätten sich die Irthiimer v e r m e h r t und in Irac verbreitet. Er hätte sich d e s w e g e n an seine S c h r e i b e r g e w e n d e t und sie aufgefordert, für die zweifelhaften Buchstaben Zeichen festzusetzen. Nazr b. Ahzim hätte Punkte einen oder zwei neben e i n a n d e r ang e w e n d e t und diesen eine v e r s c h i e d e n e Stellung a n g e w i e s e n . Eine Zeit lang hatte man den Koran nur mit Punkten g e schrieben. Als aber ohnerachtet d i e s e r Punkte I r t h ü m e r ent1) Man ist verschiedener Meinung über den, w e l c h e r zuerst den K o r a n mit Punkten verselin
habe.
Die gewöhnlichste Meinung i s t , dass es
y—j!
gethan habe. A n d e r e nennen den Nazr b. Ahzim, a n d e r e den J a h j a b. J a h m a r . Diese drei Personen sind die berühmtesten T a b i h ( j - j I j ) von B a z r a . A b u - l ' A s w a d soll blos die V o k a l e und das Tanwin bezeichnet haben. C h a l e d b. A h m e d das H a m z a und Tcschdid, d a s Rum und Ischmam. (Gramm. A r a b . de S a c y T. 1 p. 42 sed. ed. Man sagt, das Ahbd-AUah b. Ohmar den Gebrauch der Punkte im K o r a n nicht billigte lind dass ihm mehrere T a b i h darin beistimmten. A b u - A h m r u s a g t , dass v o n der Zeit der Tabih niemand an der Bezeichnung des K o r a n s Anstoss genommen habe. Ueber die Erfindung der diakritischen Punkte und V o k a l z e i c h e n vergl. Memoires de r A c a d . 5 U p . - 4 2 9 . E b n . S i r i n ( f 1 1 0 ) soll ein E x e m p l a r des K o r a n s gehabt haben, w e l c h e s J a h j a b. J a h m a r + 1 2 9 mit Punkten versehn hatte, vergl. Ebn-Challik. Nr. 8 0 7 gegen das Ende.
388 standen wären, so hätten sie das ^ o l ^ t erfunden und auf die P u n k t e das ^»l-^l folgen lassen. W e n n sie a b e r die genaue S o r g f a l t vernachlässigten (die a n g e w e n d e t war in d e r B e z e i c h n u n g ) und auf das W o r t nicht a c h t e t e n , so war der I r thum da. Nun suchten sie Mittel, k a n n t e n a b e r keins finden als die m ü n d l i c h e B e l e h r u n g . Da , wie wir g e s e h n h a b e n , u r s p r ü n g l i c h mit S t r e n g e darauf g e h a l t e n ward, dass d e r K o r a n nach den E x e m p l a r e n d e s Ohtsman g e l e s e n w u r d e , so e r h o b e n die M o h a m m e d a n i s c h e n L e h r e r dieses zum Gesetz. Als a b e r die R e g e l n d e r G r a m matik und O r t h o g r a p h i e s i c h in d e r A r a b i s c h e n S p r a c h e v e r s c h i e d e n von d e r u r s p r ü n g l i c h e n S c h r e i b a r t , wie es n i c h t a n d e r s sein k o n n t e , festgestellt hatten, so musste auch dieses auf d e n K o r a n e i n e n gewissen Einfluss h a b e n . U m i n d e s s e n die u r s p r ü n g l i c h e S c h r e i b a r t zu e r h a l t e n , s c h r i e b man den u r s p r ü n g l i c h e n T e x t mit schwarzer D i n t e , das später hinzu g e k o m m e n e mit f a r b i g e r und man findet noch jetzt E x e m p l a r e , w e l c h e auf diese W e i s e g e s c h r i e b e n sind. D i e s e S c h r e i b a r t a b e r hat sich l ä n g e r in Africa und S p a n i e n als in Asien e r halten. J e m e h r man a b e r in d e r Z e i t forlschritt und je s c h w i e r i g e r das L e s e n des K o r a n s ward, desto m e h r b e m ü h t e man s i c h Hülfsmittel zu e r f i n d e n und desto m e h r wurden d i e s e e r w ä h n t e n Z e i c h e n ausgebildet und vervollständigt. Als die A r a b e r sich mit den W i s s e n s c h a f t e n zu b e s c h ä f t i g e n a n fingen und die G r a m m a t i k e r die R e g e l n d e r S p r a c h e feststellten, da war es d e r K o r a n , i h r wichtigstes B u c h , w e l c h e s vor allen andern i h r e A u f m e r k s a m k e i t b e s c h ä f t i g t e und worauf sie allen F l e i s s und S c h a r f s i n n v e r w e n d e t e n . E s entstand eine e i g e n t l i c h e Koranswissenschaft, welche aus vielen T h e i l e n b e s t a n d , i n d e m die e i n z e l n e n T h e i l e von G e l e h r t e n a b g e s o n d e r t b e h a n d e l t w u r d e n . Als G r u n d l a g e n von allem musste ihnen natürlich das L e s e n e r s c h e i n e n , weil sich auf dieses grösstentheils des U e b r i g e stützt und man in d i e s e r S a c h e in die kleinsten S a c h e n einging. Z u e r s t w u r d e n von s i e b e n M ä n n e r n die s i e b e n Arten den K o r a n zu lesen festgestellt. D i e s e M ä n n e r sind 1) f i l i mit seinen A n h ä n g e r n und u ^ j j J i 2 ) in M e c c a im J a h r e 1 2 0 e i n ^ j * ' ! und mit t ^ j k X S l u n d 5) p J e f
^^MJI
4 ) ¿ J e ^ J ! mit J.L&P und
127 Ebn-Challik. N r . 3 l 4
1 5 6 mit v_iJL=>- und
3) s
7)
m i t ¿ J I
und u J »
QJ! 6)
(vergl. E b n - C h a l l i k .
389 Nr. 4 4 4 mit und letztern sind L e h r e r in Cufa. U e b e r d i e s e siebenfache Art d e n K o r a n zu lesen, sind viele W e r k e g e s c h r i e b e n , die man zum T h e i l in dem W e r k e des Iladji-Chalifah findet. E b e n so ü b e r die zehn Arten und einige ü b e r die acht Arten etc. In d e r Anthol. gr. p. 5 1 hat H. d e S a c y aus d e m W e r k e d e s E b n - K o t a i b a h ottjäJI V-jLöPi 19 K o r a n s l e s e r genannt, d i e nur allein dort v o r k o m m e n ; allein gewiss nicht in Bezug auf d i e v e r s c h i e d e n e u Arten zu l e s e n ; sondern nur im allgemeinen. Nach Hadji Chalifah T . I V p. 5 0 7 war d e r E r s t e , welcher die L e s a r t e n d e s K o r a n s in einem Buche sammelte Abu- O h b a i d Alkasim (starb 2 2 2 ) . E r hat 2 5 K o r a n s l e s e r mit den s i e b e n angeführt. E s entstand daraus eine hoch geachtete W i s s e n s c h a f t oUytH ^ » i c » d i e W i s s e n schaft d e r verschiedenen Arten d e n K o r a n zu l e s e n , « d e r e n Zweck i s t , den K o r a n vor V e r f ä l s c h u n g e n zu schützen. D i e gelehrten K o r a n s l e s e r sind ü b e r e i n g e k o m m e n , die L e s a r t selbst mit ihrem ersten U r h e b e r als Auctorität zu n e n n e n , dann d e n zu nennen, welcher als A n h ä n g e r dieser ersten Auctorität die L e s a r t im G e d ä c h t n i s s e behielt und sie v e r b r e i t e t e und endlich d e n zu nennen , welcher sie von dem zweiten e m p f a n g e n hatte, um gleichsam den W e g zu bezeichnen, auf welchen sie zur s p ä t e m Nachwelt g e k o m m e n war. Sie s a g e n also z . B . ^ ä j ^ Q J J I s iv.S»j jsli »Lesart desNafih , Vortrag d e s K a l u n , W e i s e d e s Abu-Naschith,« weil jsli einer der ersten s i e b e n K o r a n s l e s e r war, QJJIS sein A n h ä n g e r , w e l c h e r seine L e s a r t im G e d ä c h t n i s s e behielt und sie A n d o r n mittheilte und J3A£o derjenige war, welchem sie von mitgetheill wurde. D e r A u s d r u c k , dass K a l u n d e r ^ßj^j des ¿tili sei, ist ohnstreitig d a h e r g e n o m m e n , weil in d e r ältesten Zeit j e d e r ausgezeichneter D i c h t e r einen Rawi hatte, w e l c h e r seine V e r s e auswendig wusste und durch d e n sie a n d e r n mitgetheilt wurden vergl. meine D a r s t e l 1. d e r A r a b . V e r s k u n s t etc. 3 9 3 . Da im Anfange d e s I s l a m s nur s e h r w e n i g e Abschriften* der A u s s p r ü c h e M o h a m m e d s vorhanden sein konnten, wenige, sie sich zu verschaffen wussten und sie zu l e s e n im S t a u d e waren ; es a b e r von der grössten W i c h t i g k e i t war, alle, welche 1) Da i ^ ß j u X J l
schon bei
Stelle entweder ein Fehler oder i ^ j i 1 - ^ göwesen.
genannt i s t , so liegt an einer ist Anhänger
von [zwei Personen
S9Ö sieb zum G l a u b e n M o h a m m e d s bekannt betten, m i t j e n e n genau und vollständig bekannt zu m a c h e n , damit d e r e n Vorschriften auch befolgt w i n d e n , so w a r ursprünglich kein and e r e s Mittel zu e r r e i c h e n als m ü n d l i c h e r Unterricht. Der Erste oder Einer d e r Ersten, w e l c h e r dieses that, war Ohbadah b. A l z a m i t - f - 3 2 . Er war von M o h a m m e d den Abgaben (oeiX^aJI) vorgesetzt und pflegte die Leute, w e l c h e in M e d i n a im T e m p e l M o h a m m e d s ü b e r n a c h t e t e n , d e s w e g e n XÄAaJt J ^ l » L e u t e d e r Bank« genannt, den Koran zu l e h r e n . Als S y r i e n erobert war, schickte Ohmar diesen mit dem Moahds, dem Abu-l'Darda, um in S y r i e n den Koran zu l e h r e n . Ohbadah n a h m seinen Sitz in Himz (Emessa), M o a h d s in Palästina und Abu-l'Darda in Damascus. Mit w e l c h e m Eifer die V e r b r e i t u n g d e r K e n n t niss d e s Korans b e t r i e b e n w u r d e und dass man auch von den A n g e s e h e n e n in d e r W ü s t e forderte, dass sie etwas aus d e m Koran l e s e n konnten, erfahren wir aus e i n e r Erzählung, w e l che w i r in d e n S c h o l i e n zur Hamasa p. PV1 text. finden. O h m a r b. Alchaththab, w e l c h e r eifrig für d i e V e r b r e i t u n g der Auss p r ü c h e des Koran's s o r g t e , hatte einen Mann mit Zunamen Abu-Sofjan, w e l c h e r a b e r w e d e r ein Haschemile noch Omajjade war, in die W ü s t e geschickt, um die L e u t e den Koran l e s e n zu lassen und den zu schlagen, w e l c h e r es nicht konnte. Als er zum S t a m m e d e r Banu-Nabhan g e k o m m e n den Aus b. C h a l e d zum Lesen aufforderte, konnte d i e s e r nichts l e s e n ( o d e r h e r s a g e n ) . Er schlug ihn d a h e r und zwar so stark, dass er starb. Dieser Aus w a r d e r Oheim d e s Horaits b. S a i d - A l c h a i l . Als nun d i e T o c h t e r und M u t t e r des Getüdtetcn diesen b e weinten u n d zur Rache aufmunterten, d r a n g Horaits zum A b u Sofjan hinein und tüdtete ihn mit seinen Genossen. S p ä t e r hielt man es für ein verdienstliches W e r k den Koran durch Abschriften zu v e r m e h r e n . Abulf. IV, 1 5 2 , 2 0 6 1.7. W i r wollen noch b e m e r k e n , dass zur Zeil M o h a m m e d s und seiner G e fährten man für das vollständige L e s e n des Koran's 4'A Golds t ü c k e , von d e n e n jedes 10 S i l b e r s t ü c k e ( D r a c h m e n ) werth war, bezahlte. In d e r F o l g e w u r d e d e r Preis zu 4 5 S i l b e r s t ü c k e festgesetzt. Ist diese Nachricht richtig, so müssen schon zu M o h a m m e d s Zeit vollständige S a m m l u n g e n vom Koran vorhanden g e w e s e n sein. Notic. et extrails d e s manuscr. T . VIII p. 3 5 6 . Nach d e r B e e n d i g u n g des Koran's pflegte man ein F e s t g e n a n n t zu feiern. Das V e r s t ä n d n i s s d e r Aussprache d e s Koran's musste schon zu M o h a m m e d s Zeit theils w e g e n Unkenntniss d e r Veranlassung,'
391 bei welcher M o h a m m a d diese gethan h a t t e , vielen zweifelhaft oder dunkel sein. Natürlich konnten nur diejenigen d i e s e A u s s p r ü c h e am besten verstehn, welche als M o h a m m e d s G e nossen gegenwärtig waren, als M o h a m m e d sie that und von diesen musste die Kenntniss zunächst auf d e r e n Verwandte, F r e u n d e lind Zeitgenossen, welche sie mündlich d a r ü b e r belehrten, Übergehn. Unter allen G e n o s s e n M o h a m m e d s zeichnete sich in dieser Hinsicht Ahbd-Allah b. Alahbbas b. A h b d Almoththalib aus (vergl. W A J I Ä ^ J p. Pol), d e r im J a h r e 6 1 9 nach Christ, g e b o h r e n im J a h r 6 8 d e r Hedjr. starb und die spätere E r k l ä r u n g sich hauptsächlich auf dieses Mannes Ansehn stützt. E r hatle eine so grosse K e n n t n i s s , dass die s p ä t e m A r a b e r sie einem b e s o n d e r n Segen M o h a m m e d s bei seiner Geburt zuschrieben. Abulf. Ann. T . I p. 4 l ß . W e g e n seiner G e lehrsamkeit ward er jÄfcJtj iOo^t » d e r L e h r e r d e s Volks und das M e e r « benannt. E b n - M a s u h d , nach d e s s e n T o d e er noch ungefähr 3 5 J a h r e gelebt hat, hat ihn wegen seiner E r k l ä r u n g des Korans gerühmt und sein Ruf war so gross, dass man aus allen G e g e n d e n sich an ihn wendete vergl. U ^ J L X J J p. Pol*, MI. E r bediente sich zur,Jirklärung auch der B e i s p i e l e aus Arab. Poesien vergl. Ham. T . I. p . 1. 1.8 infr. text. Nach dieser Stelle sagt Saihd b. Djobair, dass E b n - A h b b a s , wenn er ü b e r etwas im Koran gefragt wurde, antwortete: E r sagt so ; habt ihr nicht den Dichter gehört, d e r so spricht. F e r n e r Ihcrimab hat von ihm gesagt: Ich habe d e n Ebn-Ahbbas nie einen V e r s d e s Korans erklären gehört, ohne dass er dabei d e n V e r s eines Dichtcrs beigebracht hätte und dass er zu sagen p f l e g t e : W e n n ihr einen V e r s des K o r a n s nicht versteht, so sucht ihn in d e r Poesie d e r Araber, d e n n die Poesie ist die S a m m l u n g der Araber. A u s s e r d e m sind f o l g e n d e Personen aus d e r Z e i t des Propheten zu nennen, die eine genauere Kenntniss d e r Aussprüche des Korans hatten und zur E r k l ä r u n g beitragen konnten f 32, v*«5' o * + 20' ü* + 45> f 44, y L L J i ^ c a - i «Iii OL.*.*, ¿ i j ^ i l l i ^ c f 73, u i Ü U ^ 91, » j / 74, i_N?l*Jt ^ ^ all! I X A C 6 3 und unter den vier Chalifen besonders Ahli (diese gehören zu den KiLsuaJI). Die Aussprüche des E b n - A h b b a s über Stellen d e s K o r a n s sind von m e h r e r n erhalten, die aber nicht alle gleich glaubwürdig sind vergl. Hadji-Chalifa T . II p. 3 3 3 . Nach d e m E b n - A h b b a s f 6 8 ist dessen S c h ü l e r Modjahid b. Djabr ( o d e r Djobair) d e r M c c c e n ser in d e r Aaslegutig- d e s Korans wohl am berühmtesten. E r
392 hat von sich g e s a g t , d a s s er d e n K o r a n dreissig Mal beim beim E b n - A h b b a s e r k l ä r t habe. E r starb im J a h r e 1 Ol (od. 1 0 3 ) in einem Alter von 8 3 J a h r e n v-ajlVjj p. o^t. V i e l e a u s g e z e i c h . nete M ä n n e r v e r t r a u t e n s e i n e r E r k l ä r u n g H a d j i - C h a l i f T . I I p. 3 3 5 . E r u n d die ihm g e f o l g t sind, g e h ö r e n zu den U_J.*J1J. N a c h diesen f o l g t e n die M ä n n e r , w e l c h e die W e r k e verfassten, worin sie die W o r t e d e r G e n o s s e n (XjLsuail) und d e r d a r a u f folgenden s a m m e l t e n , wie Q^A**" und a n d e r e . N a c h d i e s e n folgte eine a n d e r e C l a s s e wie S^JLb ¿ 1 ^ und a n d e r e . N a c h d i e s e n k a m eine K l a s s e , w e l c h e E r k l ä r u n g e n des K o r a n s verfasste, die zwar von m a n n i g f a c h e m N u t z e n ' sind, worin a b e r die Auctoritäten f e h l e n , worauf sich d i e s e E r k l ä r u n g e n stützen, wie^l^-jJt ^ ^ S v « ! ^ ! . Nach diesen s c h r i e b eine a n d e r e K l a s s e von d e n s p a t e r n G e l e h r t e n , w e l c h e die Auctoritäten a b k ü r z t e n und die W o r t e ohne Auctorität a n f ü h r t e n . D i e s e s war V e r a n l a s s u n g , dass dahin nicht g e h ö r e n d e s hineinkam und d a s W a h r e mit d e m F a l s c h e n sich v e r m i s c h t e . E s hatte die F o l g e , dass J e d e r das, was ihm in d e n Sinn kam, b e i b r a c h t e und auf das, was ihm einfiel, sich stützte. U n d so n a h m e n die S p ä t e m es auf guten G l a u b e n an. A u f diese folgten S c h r i f t s t e l l e r , w e l c h e die S a c h e n , in d e r e n W i s s e n s c h a f t sie s e h r b e w a n d e r t waren, zu G e g e n s t ä n d e n ihrer E r k l ä r u n g machten, gleichsam als wäre d e r K o r a n nur d i e s e r W i s s e n s c h a f t w e g e n geoffenbahrt. S o haben die G r a m m a t i k e r nur die G r a m m a t i k zum G e g e n s t a n d e ihrer E r k l ä r u n g g e m a c h t , wie z . B . ^.Is-jJl und lj.it f 4 t ) 8 ; d i e d e r G e s c h i c h t e k u n d i g e n h a b e n damit ihre E r k l ä r u n g e n a n g e f ü l l t wie ^AUSJI. D e r R e c h t s g e l e h r t e hat d a r a u f b e s o n d e r s sein A u g e n m e r k g e r i c h tet wie F a c h r - A l d i n hat seine E r k l ä r u n g mit den Auss p r ü c h e n d e r W e i s e n und P h i l o s o p h e n angefüllt, w e l c h e n a c h , d e r M e i n u n g a n d e r e r G e l e h r t e n zur E r k l ä r u n g nicht g e h ö r e n . D e r j e n i g e a b e r , welcher einer neuen S e k t e anhängt, ist n u r d a r a u f b e d a c h t , die V e r s e - den A n s i c h t e n d e r S e k t e g e m ä s s zu erklären, wie man es von (^.¡JtJLJt sagt. S o hat M o h a m m e d b. B a h r Alizpahani -f- 3 2 2 den K o r a n nach den Ansichten d e r M o h t a s e l i t e n erklärt Hadji-Chalif. Nr. 3 8 8 5 . Im A l l g e m e i n e n g i e b t es eine d o p p e l t e E r k l ä r u n g d e s K o r a n , eine und d i e s i&t d i e u r s p r ü n g l i c h e , w e l c h e sich an d e n ä u s s e r l i c h e n W o r t sinn hält, d i e a n d e r e , w e l c h e d e n ä u s s e r n W o r t s i n n verlässt u n d einen v e r b o r g e n e n S i n n ¿ucht. D i e s e letztere ist s p ä t e r entstanden und wird von d e r S e k t e d e r Sofi u n d B a t h e n i e r gebraucht. W ä h r e n d nun E u x i g e d i e s e l e t z t e r e E r k l ä r u n g s w e i s e
393 gänzlich v e r d a m m e n upd für Ketzerei, halteil, gißbt es Ä ö d ^ i e X w e l c h e sagen, dass zwar d i e W o r t e des Korans nach ihrertr äussern S i n n e aufgcfasst w e r d e n können, dass a b e r z u g l e i c h , ein v e r b o r g e n e r Sinn darin l i e g e , d e r mit d e m äussern sich v e r e i n i g e n lasse und dass die E r k e n n t n i s s d i e s e s v e r b o r g e n e n i n n e r n S i n n e s die v o l l k o m m e n e E r k e n n t n i s s und d e r r e c h t e Glaube sei. Diese E r k e n n t n i s s w e r d e a b e r n u r durch eine b e s o n d e r e Gnade Gottes e r r e i c h t . Die A r a b e r v e r l a n g e n , dass d e r j e n i g e , w e l c h e r den Koran e r k l ä r e n will, mit 15 W i s s e n s c h a f t e n v o l l k o m m e n v e r t r a u t sei, die unserer A u s d r u c k s w e i s e nach auf f o l g e n d e h e r a u s k o m m e n . Die Kenntniss d e r L e x i k o g r a p h i e und Grammatik l ) im u m f a s s e n den S i n n e d e s W o r t s , die Kenntniss d e r Bildung d e r R e d e d . h . die Kenntniss d e r r i c h t i g e n Z u s a m m e n s t e l l u n g d e r W ö r t e r , w i e es d e r Sinn e r f o r d e r t , w e l c h e n man a u s d r ü c k e n will, die Kenntniss d e s T h e i l s d e r Rhetorik, w e l c h e r jJlc g e n a n n t w i r d , die Kenntniss des R e d e s e h m u c k s JJLVJJ, die K e n n t n i s s d e r v e r s c h i e d e n e n L e s a r t e n des Korans, d e r G r n n d l e h r e d e r Religion und d e s Rechts, die Kenntniss d e r Ursachen, w a r u m ' d i e A u s s p r ü c h e geofi'enbahrt sind, die Kenntniss d e r G e s c h i c h ten, w e l c h e damit in Bezug stehn, d i e Kenntniss d e r V e r s e , w e l c h e durch a n d e r e a u f g e h o b e n sind, die Kenntniss des moh a m m e d a n i s c h e n Rechts und d e r m ü n d l i c h e n U e b e r l i e f e r u n g e n ' ü b e r M o h a m m e d s Reden, w e l c h e zu a l l g e m e i n a u s g e d r ü c k t e n o d e r dunkeln A u s s p r ü c h e n d e s Koran's d i e n e n und d i e K e n n t niss das a n z u w e n d e n , was man weiss. U e b e r die W i s s e n schaften d e s Korans ist ein e i g e n e s W e r k g e s c h r i e b e n von Djelal A l d i n A h b d - A l r a h m a n b. O h m a r A l b a l k i n i , w e l c h e r im J a h r e 8 2 4 starb. I n d e m ich i m A l l g e m e i n e n mit d i e s e n F o r d e r u n g e n ü b e r einstimme , g l a u b e ich b e m e r k e n zu m ü s s e n , dass a u c h für uns bei d e r E r k l ä r u n g d a s j e n i g e , was als F u n d a m e n t da stehn m u s s , riemlich was ü b e r d e n S i n n und d i e V e r a n l a s s u n g e n d e r e i n z e l n e n A u s s p r ü c h e die M ä n n e r , g e s a g t haben, w c l c h e M o h a m m e d s Genossen w a r e n , o d e r mit d i e s e n in V e r b i n d u n g standen, und, wo s o l c h e M e i n u n g e n vorhanden sind, muss d i e . Kenntniss d e r L e x i k o g r a p h i e und G r a m m a t i k d i e s e zu b e g r ü n - ' den und zu e r k l ä r e n trachtep, i n d e m man, so viel es thun~ lieh ist, dazu d i e S p r a c h d e n k m ä l e r benutzt, w e l c h e in jene 1) Die Araber zertheilten die Grammatik in mohrero bildet in ihnen eine Wissenschaft.
Theilo und j e d e
394 Zelt fallen oder dei'Sfelben nahe stehn. Dieses ist als d i e Hauptsache für uns zu betrachten. Dann a b e r kömmt f ü r uns, die wir den Koran nicht für göttliche OflFenbahrung halten, hinzu 7,u erforschen, was M o h a m m e d aus sich selbst e n t w e d e r ganz crdaclit o d e r von antlern entlehnt und e n t w e d e r unv e r ä n d e r t o d e r v e r ä n d e r t in seinen Koran a u f g e n o m m e n h a b e ; eine Sache, die zwar durch die Bemühungen Einzelner (siehe G e i g e r : W a s hat M o h a m m e d aus dem Judenthutnc aufgenomm e n ? ) manche A u f k l ä r u n g erhalten h a t ; a b e r noch keineswegs erschöpft ist. Die A r a b e r stützten sich in d e r frühesten Zeit bei der E r k l ä r u n g des Koran's sehr häufig auf die Auctorität d e r Dichter. A u c h selbst Ohmar, w e l c h e r sonst den Dichtern nicht sehr gewogen war, thut es. In d e r Erklärung von S u r . 16, 4 9 Baidli. heisst e s : Als Ohmar auf d e m R e d e p l a t z e gefragt hatte, was sie ü b e r das W o r t sagten und alle g e s c h w i e g e n hätten, habe jemand aus dem S t a m m e Hodsail gesagt, dass es in i h r e r S p r a c h e so viel als ijaftij heisse und auf die F r a g e Ohmar's, ob es in i h r e n Gedichten vorkäme, einen V e r s angeführt. Ohmar h a b e nun ü b e r z e u g t g e s a g t : N e h m e t e u r e n Diwan zu Hülfe, so w e r d e t ihr nicht i r r e n und als sie nun gefragt hätten, was ihr Diwan ( P e r s . W o r t ) sei, so habe er g e s a g t : d i e Poesie vor dem Islam, denn darin sei die E r k l ä r u n g ihres Buchs. . D i e W i s s e n s c h a f t d e s Koran's w i r d natürlich bei den Moh a m m e d a n e r n für die höchste angesehn und die Beschäftigung mit dem Koran, sei es ihn abzuschreiben oder ihn zu e r k l ä ren, w i r d als ein sehr verdienstliches W e r k betrachtet. Es ist d a h e r k e i n W u n d e r , dass sich a u s s e r o r d e n t l i c h v i e l e M ä n ner zu allen Zeiten mit seiner E r k l ä r u n g beschäftigt h a b e n vergl. Hadji-Chalifa T . II p. 3 4 4 sqq. Diese E r k l ä r u n g e n u m fassen e n t w e d e r den ganzen Koran o d e r einzelne T h e i l e d e s selben und sind, wie wir schon f r ü h e r b e m e r k t haben, s e h r v e r s c h i e d e n , je n a c h d e m d e r V e r f a s s e r d e r s e l b e n in d e r einen oder a n d e r n W i s s e n s c h a f t m e h r b e w a n d e r t war. V i e l e haben auch ihren Fleiss darauf v e r w e n d e t , einzelne Gegenstände zu b e l e u c h t e n . So ist ein W e r k ü b e r die M e t a p h e r n des Koran Nr. 2 9 9 9 , 3 5 3 4 ; ü b e r die Nomina propria im Koran Nr. 3 0 9 8 und dieses geschah in frühern Zeiten. So hat Ohbaidah M a h niav zuerst ü b e r das I—AJ^-E g e s c h r i e b e n d. h. ü b e r das, was dem S i n n e nach d u n k e l ist und nicht leicht fasslich, so dass man d a r ü b e r nachsinnen muss o d e r was zu d e n s e l t e n e n Aus-
395 drücken d e r S p r a c h e d e r verschiedenen S t ä m m e g e h ö r t vetffflt Hadji-Ghalfa T . IV p. 3 2 4 und nach ihm haben viele Schriftsteller den liemlichen--Gegenstand behandeltNach dem Koran kennt d e r M o h a m m e d a n e r nichts wich- Traurigeres als die Tradition d. h. die Nachrichten ü b e r t l o n e n ' die W o r t e , T h a t e n und Zustände M o h a m m e d s , welche von ihm selbst h e r r ü h r e n und uns durch mündliche Ueberlieferung aufbewahrt sind. Die Traditionen v e r b r e i t e t e n sich durch Leute, welche Inhaber derselben waren und diese denn wied e r im Verhältnisse d e r von ihnen bewohnten O e r t e r , je n a c h dem sie m e h r o d e r wenig«'!' von F r e m d e n b e s u c h t wurden. Da diese die zweite Quelle sind , aus w e l c h e r d e r M o h a m m e d a n e r nach dem Koran seine Pflichten und Rechte kennen lernt, so hat man schon früh ihre Wichtigkeit zu erforschen gesucht und die grösste Mühe darauf v e r w e n d e t , sie vollständig und unverfälscht zu erhalten. Die Genossen M o b a m meds (¡OLÍ^AO!!) sind natürlich die erste Quelle, aus w e l c h e r jene Nachrichten fliessen konnten. U n t e r den Genossen Mohammeds sind in Betreff' d e r Traditionen besonders zu nennen Ebn-Ahbbas., Abu-IIorairah, E b n - O h m a r , Djabir-j- 7 4 , Anas •j" 9 3 , Ahji.schah und ausserdem viele a n d e r e . W i r wollen hier beiläufig bemerken, dass es nicht die wichtigsten P e r sonen sind, die durch die aufbewahrten Traditionen sich auszeichnen; s o n d e r n es waren d i e , welche am häufigsten um seine P e r s o n w a r e n , die auch an seine W o r t e ein grosses Interesse nahmen und die ein gutes Gedächtniss hatten, um diese genau zu behalten und nicht zu v e r ä n d e r n . A u c h von den f r ü h e m Genossen sind deswegen wenige, weil erst mit den darauf folgenden das Interesse etwas von den W o r ten u n d T h a t e n Mohammeds zu hören lebendig war. Die G e nossen (XjL^uaJi) sind natürlich die erste Quelle, aus w e l c h e r jene Nachrichten fliessen konnten , dann kamen sie zu den M ä n n e r n , w e l c h e auf diese folgten ( ^ ^ « J U J I ) . U n t e r diesen X) Die Traditionen sind allerdings von grosser Wichtigkeit für Sprache, Sitten and Gebräuche, Meinung, Glaubensartikel, Geschichte, nur ist es schwer aus der ungeheuren Masse da« Richtige heraus zu finden, denn gar manche mögen w o h l , um sioh Ansehn zu verschaffen , Traditionen erfunden oder verfälscht haben. Die Arab. Schriftsteller nennen einzelne Personen Lügner und die beiden grossen Sammler stimmen nur in wenigen Traditionen überein. Von Djabir b. Samorah dem Genossen sind 146 Traditionen aufbewahrt und B o c h a r i und Moslim stimmen nur in zwei derselben überein. In jener Zeit der Sammlung fehlten schon die Mittel das F a l s c h e voro nichtigen zu unterscheiden.
306 sind folgende berühmt Nafih b. Djobair vergl. U^-jvXp etc. p. ÔAV Client des O h m a r f 117 oder 1 2 0 Ebn^Challik. Nr. 7 6 6 , fernefc Saihd b. Almosajjab. Dieser wird ^.UUIXJI J.U\ genannt. E n d lich folgen die. welche ^¡ooLxJt genannt werden. Unter diesen ist wichtig Wacili b. Aldjarrah -f- 1 9 7 vergl. p. Ha, ferner Schohbah b. Alhadjdjah -f* 2 1 6 ib. p. fio. W e i t e r reichen dieselben nicht. M
Man theilt dieselben ein in
> *
¿ u A s - «heilige T r a -
dition« und ciocXs» »prophetische Tradition,« indem man unter der ersten versteht, dass in derselben Mohammed etwas gesagt hat, was ihm von Gott durch einen Traum oder Offenbahrung oder durch den E n g e l Gabriel von Gott überbracht ist, unter der zweiten aber dasjenige, was Mohammed als seine eigenen W o r t e gesagt bat. Geht die Ueberlieferung der W o r t e '
c i
i
Mohammeds bis auf ihn selbst herab, so heisst dieselbe geht die Tradition d e r W o r t e Mohammeds nicht bis auf ihn selbst, so heisst sie Geht sie bis auf Mohammed zurück ir» ununterbrochener Reihenfolge der P e r s o n e n , welche sie einer von dem andern gehört haben, so heisst sie
;
fehlen aber Personen in den Reihen, so heisst sie
Er-
zählt in der Tradition ein Genosse Mohammeds etwas, indem er Mohammeds Worte selbst anwendet, so heisst dieselbe erzählt aber in derselben eine Person, die auf den Genossen Mohammeds folgt etwas, indem dieser- O die Worte Mohammeds > selbst anführt, so heisst dieselbe Man nennt auch die T r a d i t i o n , welche nicht fest begründet i s t , schwach und wenn sie absichtlich falsch ist, so spricht man von Lügen etc. Von dem Gegentheile sagt man Man unterscheidet auch noch die Traditionen, welche sich auf den Bericht einer Anzahl Personen gründen, die man nicht beargwöhnen kann, dass sie im E i n v e r s t ä n d n i s gewesen sind, falsch zu b e richten, theils wegen der grossen Menge, theils wegen des >
Gharacters der Einzelnen.
Eine solche heisst y I^X«. E i n e T r a -
dition, welche sich nur auf das Ansehn einer Person nachher
'
a b e r allgemein bekannt geworden
stützt;
und von vielen
wiederholt ist, die nicht verdächtig sind, heisst
C» -
Die
397 T r a d i t i o n , w e l c h e z w a r bis auf d e n P r o p h e t e n z u r ü c k g e h t ; . . . -* a b e r sicli n u r auf e i n e P e r s o n stützt, heisst ols»! v e r g l . M e moir. de l ' A c a d . T . 5 0 p. 2 6 0 . Es ist "auch noch zu b e m e r k e n , dass d i e T r a d i t i o n e n nach d e n L ä n d e r n u n d S t ä d t e n , w o r i n sie g e f u n d e n w u r d e n , u n t e r s c h i e d e n sind^ w i e Hidjas, S y r i e n , E g y p t e n , Bazra, Cufa und dass man d e n T r a d i t i o n e n von Hidjas den Vorzug e r t h e i l t . D e s w e g e n steht M a l e c a l l e n a n d e r n voran u n d es folgen i h m seine G e n o s s e n w i e A l s c h a f e i , A.1k a h n n a b i , E b n - W a h b und nach d i e s e n A n d e r e w i e A h i n e d b . Hanbai. In so fern eine T r a d i t i o n ganz r i c h t i g ist, heisst $ie ; in so fern sie nicht g a n z richtig ist, heisst sie (krank). Z u e r s t b e h i e l t man d i e W o r t e , T h a t e n , Z u s t ä n d e M o h a m m e d s n u r im G e d ä c h t n i s s e u n d sie w u r d e n d u r c h U e b e r l i e f e r u n g an A n d e r e fortgepflanzt u n d e r h a l t e n . A l s a b e r d e r Islam sich ü b e r v i e l e L ä n d e r v e r b r e i t e t hatte, d a d u r c h d i e G e n o s s e n M o h a m m e d s a u c h in e n t f e r n t e L ä n d e r z e r s t r e u t w a r e n , und s e l b s t d e r grösste T l i e i l d e r s e l b e n a u s g e s t o r b e n w a r , w a r d es n o t h w e n d i g , um sie zu e r h a l t e n , d i e s e l b e n a u f z u s c h r e i b e n u n d i n B ü c h e r zu sammeln. U e b e r d e n , w e l c h e r zuerst d i e T r a d i t i o n g e s a m m e l t und ein B u c h verfasst h a b e , ist man nicht einig. Einige g l a u b e n , dass A h b d - A h m a l i c b. Djoraih d e r Erste g e w e s e n sei, w e l c h e r T r a d i t i o n e n s a m m e l t e u n d ein Buch im Islam verfasste. A n d e r e g l a u b e n , dass das W e r k d e s M a l e c b . C
£
A n a s LbjIS b e t i t e l t , worin e r d i e T r a d i t i o n e n s a m m e l t e , d a s e r s t e Buch im Islam g e w e s e n sei. Nach A n d e r n e n d l i c h soll A l r a b i h b. Zabih in Bazra d e r Erste g e w e s e n sein, w e l e h e r im Islam ein B u c h s c h r i e b . Als man erst d e n Anfang g e m a c h t hatte, b r e i t e t e sich d e r E i f e r f ü r d i e S a c h e in a l l e L ä n d e r ails und v i e l e b e s c h ä f t i g t e n sich mit S a m m e l n und Z u s a m m e n s t e l l e n , b e s o n d e r s da man in d e n g r ü s s e r n S t ä d t e n d i e T r a d i t i o n zu l e h r e n u n d V o r t r ä g e d a r ü b e r zu halten, anfing. A l n a d h r b. S c h o m a i l g e b . 1 2 2 od. 1 2 3 gest. 2 0 3 od. 2 0 4 soll d e r Erste g e w e s e n sein, w e l c h e r i n M e r w u n d ganz Cliorosan diö T r a d i tionen öffentlich l e h r t e . So ging es bis auf d i e Z e i t des A h b d A l l a h M o h a m m e d b. I s m a e l A l b o c h a r i ' ) u n d d e s Abu-l'Hosain 1) XJeber ihn vergi. ete. p. a1 ff. Seine Lehrer sind p. 11 genannt. Er hat der "Wissenschaften wegen die Städte und Länder besuoht wie Mecca, Medina, Syrien, Bochara, Merw, Balch, Herat, Niaabur, Hei, Bagdad , "YVaseth. Bazra, Cufa, Egypten. Mesopotamien. Der vollständige. Titel
398 Moslim
h» AJhadjdjad Alnisaburi,
machten,
um
die Traditionen
an. '256 A b n l f . A n n . II, 2 3 6 er
nach
261
Nisabur
vergl.
kam,
sammeln.
Ebn-Challik.
dem
^-JI-X—^—j
welche beide
zu
Moslim
p . of/\.
erste
Er
starb
im
Abhancllung
d e s E r s t e n ist v o n D r . L u d o l f K r e l i l g e s c h r i e b e n .
haben
das
grösste Ansehn,
indem
]Nach d e m Z e u g n i s s e
einige dieses,
das
Beide
andere
des Ebn-Cbaldun
als
Jahre
über
Werk
vorziehen.
starb
und schloss sich,
an.
Eine
grosse Reisen
Der
jenes
ziehen
die
A f r i k a n i s c h e n G e l e h r t e n das W e r k des M o s l i n vor vergl. C h r e s t . A r . von d e S a c y T . I I che
p. , 3 0 2 .
Sie
nach ihrer Meinung richtig
hatten alle T r a d i t i o n e n , waren,
aufgenommen.
s c h e i n t m i r e i n e r d e r H a u p t g r ü n d e zu l i e g e n , für
diese
ditionen
sich
verbreitete.
warum der
Die Art und W e i s e ,
wie
gesammelt nnd bearbeitet wurden, war
Einige sammelten hebern,
von
denen
die Traditionen nach
sie
ausgegangen
zuerst
Ahbd-Allah
b.
Musa
verschieden.
ihren ersten U r -
waren
und
suchten
Alahbri
und
den
an ,
welche tel
ordneten
welche
in
die T r a d i t i o n e n
ihnen
Werke
Gebete.
Dieses
Abu-Daiid
h a t z. B .
den Text,
folgten,
das U n g e w ö h n l i c h e
Pflichten
einzulassen,
medaner
hervorgingen.
b. Salam,
. man
alle
Traditionen,
sie
unter
das
b.
Anas
in
Kapiseinem
und
welche
in
waren.
der Sprache,
den Sinn,
ohne
aus d e m S i n n e
Sprache
Sie
erklär-
die gram-
sich
für die
auf
D i e s e s i h a t e n z. B . A b u - O h b a i d
Abu-Mohammed Ahbd-Allah
die
MohamAlka-
b . M o s l i m b. K o -
und A n d e r e .
Andere .setze
Gegenstän-
w e l c h e in d e r
im S i n n e d u n k e l
matische E i g e n t ü m l i c h k e i t
taibah
Malec
die T r a d i t i o n e n ,
S c h w i e r i g k e i t halten und
sem
z. B .
brachten
den
gethan.
A n d e r e wühlten ten
vorkamen
vom G e b e t e h a n d e l t e n ,
vom
nach
die
Dieses
Althajalesi und A h m e d b. Hanbai nebst andern, w e l c h e Andere
Eifer
die T r a -
P f l i c h t e n d e r M o h a m m e d a n e r aus d e n s e l b e n auszuziehn. ihaten
wel-
Hierin
und
Ahmed Einige
sprechungen allgemeine;
verbanden
mit
die A n s i c h t e n b.
Mohammed
wählten
blos
diesen
Aichithabi
die
»eincs Bucha ist: alli
Erwähnung und
Traditionen
oder Drohungen sondern
die
der Rechtsgelehrten
besondere
und
wie
Gc-
Andere. aus,
diejenige,
Pflichten
der
Abu-Solai-
für
welche welche
die
g-x^Ai!!
Verkeine
Mohamme».^Lii
Kr hat 16 -Jahre zu seiner Vollendung gebraucht und daran In den: Städten Bochara, Mecca, B a z r a gearbeitet. In der letzten Stadt soll er fünf J a h r « gewesen sein. XUMJ
399 d a n e r einhielten u n d g a b e n davon blos d e n T e x t heraus, w i e Abu-Mohauuned Alliosain b. Masulid Albughawi in .seinein W e r k e g^jLaJt. Die W e r k e des Moslim und Albochari enthielten zwar den bei weitem grössten T l i e i l des Stoffes d e r T r a d i t i o n e n ; allein in Küeksicbt auf die F o r m und die Bearbeitung dessen, was mit dem Stoffe zusammen hing, Hess sich etwas thun. Es gab d a h e r unter d e n s p ä t e m Gelehrten, w e l c h e die wichtigen W e r k e d e r V o r g ä n g e r mit Abkürzungen, die i h n e n zulässig s c h i e n e n , h e r a u s g a b e n , wie A b u - B e c r A h m e d b M o h a m m e d Alrommani, A b u - M a s u l u l Ibrahim b. Mohammed b. Ohbaid A l dimaschki und Abu A h b d - A l l a h M o h a m m e d Alhamidi, w e l c h « , indem sie die Anordnung der Kapitel nach dem Inhalte v e r liessen, die T r a d i t i o n e n nach i h r e n U r h e b e r n anführten. Die Schriften ü b e r die Tradition sowohl^ a l l g e m e i n e n a b auch b e s o n d e r n Inhalts sind so zahlreich, dass map sie wol)l in keinem W e r k e vollständig a n g e g e b e n findet. Hier nur die ausgezeichneten n ä h e r zu bezeichnen, w ü r d e zu weit führen. W e r B e l e h r u n g d a r ü b e r sucht, muss das W e r k d e s Ehn-Ghallilvan und Hadji-Chalifah d u r c h g e h n und seine W i s s b e g i e r d e wird übersättigt win d e n . Die W i c h t i g k e i t als für die Mohamm e d a n e r können natürlich die Tradition und die W e r k e ü b e r d i e s e l b e n für uns nicht h a b e n ; allein ihr S t u d i u m w ü r d e für uns einen a u s s e r o r d e n t l i c h grossen Nutzen haben. Erstlich w ü r d e n wir durch sie die Zeit M o h a m m e d s und s e i n e r Genossen mit i h r e r Dcnkungsart, i h r e n Sitten und G e b r ä u c h e n viel g e n a u e r kennen l e r n e n und zweitens könnte die Kenntniss der Arabischen S p r a c h e und Ausdrucksweise d a d u r c h b e deutend gewinnen. Es w ä r e ein sehr grosses, mühvolles, s c h w i e r i g e s U n t e r n e h m e n die T r a d i t i o n e n mit ihren Erklärungen zu s t u d i r e n ; allein gehörig benutzt w ü r d e es gewiss ein sehr f r u c h t b r i n g e n d e s sein. Bisher ist noch eigentlicli nichts in d i e s e r S a c h e g e s c h e h n und es scheint mir auch die Zeit noch fern zu s e i n , in w e l c h e r etwas Umfassendes geleistet w e r d e n kann, da dazu Müsse, Kenntniss und grosse Geldmittel g e h ö r e n . Durch eine k l e i n e Schrift von Krehl ist die S a c h e etwas a n g e r e g t ; a b e r ich fürchte ohne b e d e u t e n d e n Erfolg. In d e r ersten Zeit bestanden die M o h a m m e d a n e r aus Von den zwei T h e i l e n 1) o ^ l f r t t d. h. diejenigen, w e l c h e mit Mo- J ™ ^ " hammed aus Mecca flohen Pocock spec. 1 8 5 und 2 ) die j L a j ^ i dendaraul' die M e d i n e n s e r , w e l c h e s e i n e r Parthei anhingen. Abufar. p^iolgenden.
400 17Q.' ' D e r A u s d r u c k G e n o s s e M o h a m m e d s h a t b e i d e n A r a b . Gelehrten eine ^engere und weitere Bedeutung. ' Nach d e r e r s t e n b e z e i c h n e t es d e n M a n n , w e l c h e r d e n Molramrried g e s e h n hat, w e n n a u c h n u r e i n e n A u g e n b l i c k , a u c h w e n n e r k e i n e s o n s t i g e G e m e i n s c h a f t m i t i h m g e h a b t h a t u n d n i c h t mit ihtn z u s a m m e n g e w e s e n ist. D i e s e s soll d e r r i c h t i g e S i n n s e i n , w e i l i h n A l b o c h a i ' i u n d a l l e d i e j e n i g e n , w e l c h e sich m i t T r a ditionen abgaben und viele Rechtsgelehrten1) angenommen h a b e n . N a c h d e r z w e i t e n M e i n u n g ist n u r d e r j e n i g e a l s G e n o s s e M o h a m m e d s zu b e t r a c h t e n , w e l c h e r m i t d e m s e l b e n G e m e i n s c h a f t u n d U m g a n g g e h a b t hat. D i e s e r S i n n , w e l c h e n d i e m e i s t e n d e r M ä n n e r , w e l c h e sich fait d e n F u n c l a m e n t a l l e h r e n ( ¿ j t a i ] ) 2) b e s c h ä f t i g t e n , a n g e n o m m e n h a b e n , ist d e r u r s p r ü n g l i c h e n Bedeutung d e s W o r t e s a n g e m e s s e n und v e r d i e n t im strengen Sinne den Vorzug. Diese M ä n n e r konnten besser ü b e r W o r t e , T h a t e n , Ztislände d e s M o h a m m e d urtheilen als jene. U n t e r d e n G e n o s s e n s e i h s t m a c h t m a n w i e d e r im R a n g e e i n e n U n t e r s c h i e d , d e r s i c h t h e i l s auf e i n e n A u s s p r u c h d e s K o r a n s S u r . 9, 101, theils auf A u s s p r ü c h e d e r T r a d i t i o n stützt; allein da diese W o r t e e i n e r v e r s c h i e d e n e n Auffassung fähig s i n d , so ist m a n s e h r v e r s c h i e d e n e r M e i n u n g , w e l c h e in d e m Werke p. U ff. a n g e g e b e n ist. D e r G e n o s s e ( ¿ U s w a J l ) soll n a c h d e r M e i n u n g d e s A l b o c h a r i u n d a l l e r T r a d i t i o n s l e h r e r und e i n e r Menge R e c h l s l e h r e r und A n d e r e r derjenige sein, w e l c h e r den M o h a m m e d gesehn hat, wenn auch nur e i n e n A u g e n b l i c k , a u c h w e n n e r n i c h t m i t i h m z u s a m m e n sass u n d mit i h m U m g a n g h a t t e . N a c h e i n e r a n d e r n M e i n u n g , w e l c h e r d i e m e i s t e n L e h r e r d e r F u n d a m e n t a l d o g i n e n (Jj^o^l J.ÄS) a n n a h m e n , gehört dazu , dass er mit M o h a m m e d zusammen sass. D e r l e t z t e von d e n G e n o s s e n M o h a m m e d s w a r A b u - T h o f a i l A h m i r b. W a t s i l a h , w e l c h e r i m J a h r e 1 0 0 s t a r b . M a n ist i n d e s s e n b e i e i n i g e n P e r s o n e n n i c h t e i n i g , ob sie zu d e n G e n o s s e n g e h ö r e n . M a n n i m m t an, d a s s k e i n G e n o s s e d a s C h a l i f a t
1) Will man einen Grund suchen, warum ihn grade diese beiden Theile angenommen haben, so: kann man ihn darin finden, dass beide daduroh einen grossem Kreis für ihre Auctoritäten in den Wissenschaften, welche sie bietrieben, erhieltent 2) Ünter dem Worte versteht man alle Fundamentallehren und das Wort wird von allen Wissenschaften gebraucht.
So sagt man J^AOI
^ U J ! „Prlncipia grammatices" ¿juül J^Aot „Principia jurisprudentiae."
401 des Ohmar b. Ahbd-Alahsis erreicht habe vergl. u^uiXp p. ftv. Dieses stimmt nicht ganz mit d e m T o d e s j a h r e des A b u - T h o fail überein. Die A u s s p r ü c h e d e r G e n o s s e n Mohammeds b e ziehen sich auf wirkliche T h a t s a c h e n und sind deswegen nur wenige an Zahl. Da ihr Eifer nur darin bestand, die Ungläubigen zu bekriegen, d e r S a c h e des Islams den S i e g zu verschaffen und sich d e m Dienste Gottes zu weihn, so gaben sie sich mit Bücherschreiben nicht ab. Einzelne zeichneten sich aber durch gewisse Kenntnisse aus. S o sagte Mohammed, dass Ahli derjenige sei , welcher am Besten das Recht kenne ((vi'sLaitj; Obajj derjenige, welcher am besten den K o r a n l e s e (Ai^ljälj; Said, welcher am besten die nothwendigen Pflich> - o£ ten kenne Abulf. Ann. T . I. p. 3 4 2 . Die Ajescha, dann A b u - B e c r , Ohmar, Ohtsman, Thalha, Sobair, Moahwijah, Ahmru b . A I a h s werden V_ÄL*J1 genannt, ohnstreitig weil sich auf sie die S p ä t e m als auf ihre Vorfahren in der L e h r e stützten Chrest. Ar. T . I p. 1 5 6 ed. alt. Daher sagt man ^.^ILLS
»Doctrina primorum
Mohammedanorum.«
Die Personen, welche genannt werden, sind diejenigen, welche auf die Genossen folgen, indem d e r Einzelne oder ^yuli genannt wird. E s soll entweder derjenige sein, welcher einen G e n o s s e n sah o d e r mit ihm zusammen sass. Auch ihnen ertlieilt man verschiedene Rangstufen und hat sie deswegen in 15 Klassen gctheilt, von denen die ex'ste blos den Kais b. Abi-Hasim enthält, d e r die zehn Genossen Mohamm e d s , denen er das Paradies zugesicherl, neml. Abu-Becr, Ohmar, Ohlsman, Ahli, Thalhah, Alsobair, S a h d b. A b i - W a k kaz, S a i h d b. Said, Abu-Ohbaidah b. Aldjarrah, Ahbd-Alrahmän b. Auhf gesehn, gehört und von ihnen Erzähltes wieder b e richtet hat. Auf diese folgen die Männer, welche, Söhne d e r Genossen Mohammeds, bei Lebzeiten Mohammeds gebohren wurden. U e b e r den, welcher von Allen der Vorzüglichste sei, giebt es verschiedene M e i n u n g e n ; indessen stimmt man darin überein, dass die sieben Rechtsgelehrten von Medina neml. Saihd b. Almosajjid, Ohrwah b. Alsobair, Alhakim b. Mohammed, Ohbaid-Allah b. Ahbd-Allah b. Obtbah b. Alasuhd, Charidjah b. Said, Solaiman b. J e s a r vorzüglich seien. D o c h ü b e r den siebenten ist wiederum verschiedene Meinung, indem man
26
402 zwischen yi?rMänn?W zweifelt. Auch dies« geb^n, sich noch nicht qtiitB^cherichveiben ah» da ihr Bestreben darin bestand, den Islam zu verbreiten und die Ungläubigen zu bekämpfen. Auch unter diesen zeichneten sich mehrere durch gewisse Kenntnisse aus. Pie Gesetze der Ehescheidung kannte am besten Said b, Almosajjibith Ebn-Cballik Nr. 261, die Gesetze der Wallfahrt Ahtha., des Erlaubten und Unerlaubten Thaous, die Erklärung am besten Abu-l'Hadjdjadj Modjahid b. Djobair. Dieses alles vereinigte in sich Saihd |>. Djobair, der im Jahre 94 oder 95 vom Hadjdjadj gelödtet wurde, Ebn-ChaHik, Nr. 2 6 0
und
WAJJ^J
p . fvA.
Diejenigen, welche diesen in der Zeit folgen, werden ^¿juLiSt ¡¿.«JIJ »die Nachfolger der Nachfolger« genannt. Diese zeichnen sich zwar in der Gesammtheit der Mohammedaner aus; hatten aber nicht das Ansehn der Frühern. Sie waren die Ersten, welche Bücher verfassten, wie es mir scheint, weil zu ihrer Zeit der Islam so verbreitet war, dass die Ber kämpfung der Ungläubigen nicht mehr das einzige Streben war, welches die Menschen erfüllte. Und gewiss trug auch sehr viel dazu bei, dass sie mit den Leistungen anderer Völker in den Wissenschaften bekannt geworden, diese nachahmten und dahin strebten, in diesem nicht nachzustehn. Merkwürdig ist es aber, dass aus dem Stamme Koraisch der berühmte Rechtsgelehrte Schafei der Einzige war, welcher sich als Schriftsteller und Gelehrter auszeichnete. Es mag diese Thatsache wohl theils darin seinen Grund haben, dass der Stamm Koraisch wegen seiner frühern Lebensweise, denn die Angesehensten waren Handelsleute, keinen Sinn dafür hatte, denn dieser Stamm zeichnete sich auch früher nicht in der Poesie aus; theils aber auch darin, dass nach Mohammeds Zeil alle diejenigen, welche diesem Stamme angehörten, von Stolz erfüllt hauptsächlich dahin strebten, an der Regierung und Verwaltung und was mit diesem zusammen hing, Theil zu nehmen. Besonders über die beiden erstem sind mehrere Werke verfasst. Ueber die Genossen ist von Schems-Aldin Abu-AhbdAllah Mohammed b. Abi-Ahmed Aldschebi -f- 748 ein Werk betitelt ¡üLsuaJt j f i £ verfasst. Ueber die Klassen der beiden ist schon vom Schreiber desAlwakedi vom AbuAhbd-Aldin Mohammed b. Sahd Albazri Alsehri -f- 231 unter dem Titel iüLsuaJI oUü£> und über die Klassen der zweiten qjuuIXJI oliuls ein Werk unter dem Titel q J ^ L J I "ü&i vom Ebn-Nadjdjär •J- 6 4 3 verfasst.
403 D i e S p r a c h e des Koran ist; prosaisch, obgleich Einzelnes Sprache, in d e m s e l b e n ist, worin sich ein dichterischer Schwung und D a r s t e l lun8 o md Darstellung findet; daher auch einige den Mohammed y j i s » y>U» ^ » U d e s Sur. 3 7 , 3 5 nannten. P o e s i e hat M o h a m m e d nicht schreiben wollen, denn er nennt seinen K o r a n klar und deutlich. Das Einzige, was in einer Verbindung mit Poesie s t e h t , ist d e r Reim, den Mohammed am E n d e der Z e i l e n ; aber ohne viele K u n s t angewendet hat. M o h a m m e d ahmte hierin ohnstreitig die frühern prophetischen Aussprüche, nach, welche sich b e i den Arabern finden und da die Araber häufig in Reimen sprachen, so wollte er wohl dadurch dem Ohre d e r Araber s c h m e i cheln und seine L e h r e annehmbarer machen. D i e S p r a c h e des Koran ist im Allgemeinen fehlerfrei und was sich darin findet, das angefochten werden kann, haben die s p ä t e m E r k l ä r e r als richtig zu erklären and zu vertheidigen gesucht, weil ein von Gott gesandtes Buch vollkommen und fehlerfrei sein muss. Aus diesem G r u n d e stützen sich die s p ä t e m Grammatiker in den Sprachgesetzen, welche sie geben, hauptsächlich auf die S p r a c h e d e s K o r a n . Möglich ist es, dass nach der Sammlung während d e r Bearbeitung unter Ohtsraän einzelne Stellen verändert sind, während man Stellen, welche die Ahjischah für F e h l e r d e r Abschreiber erklärt haben soll, unverändert liess. Mohammed beantwortet die F r a g e , w a f u m d e r K o r a n nicht in einer andern als d e r Arabischen S p r a c h e geoffenbahrt sei, ohnstreitig weil die andern von ihnen für geoffenbahrt g e haltenen Bücher in andern S p r a c h e n seien, dadurch, dass er sagt: d e r Koran, d e r hauptsächlich für die Araber sei, könne nicht in einer a n d e r n S p r a c h e als d e r Arabischen geoffenbahrt sein. Sur. 4 1 , 4 4 . D a s s d e r Koraischitische Dialekt als die; Grundsprache desselben anzusehn s e i , mit dem aber auch andere Dialekte vermischt w e r d e n , ist schon früher b e m e r k t worden. Der K o r a n ist in seiner Darstellung im Ganzen einfachj aber die G e g e n s t ä n d e sind verschieden. Bald spricht er p r o saisch einfach; b a l d mit höherem Schwünge poetisch, doch herrscht das einfache vor, b a l d erzählend, bald ermahnend, bald versprechend, bald drohend und mehr rhetorisch. E r g e h t von einem zum andern ü b e r , bricht ab und an einer a n d e r n Stelle fahrt er darin fort, je nachdem die G e l e g e n h e i t kam, je nachdem er fortzufahren anfing. Ob d e r ganze K o r a n von ihm selbst ausgesprochen sei, ist eine F r a g e , welche b i s h e r
404 von keinem beantwortet w u r d e ; doch ist es mir wahrscheinlich, dass er ihm nicht ganz angehört, denn es stimmt das, was gegen das E n d e d e s K o r a n s steht, in Rücksicht auf die Reimzeilen wenig mit dem früheren überein. Da alles im G e dächtnisse a u f b e w a h r t wurde, so ist es auch kaum möglich, dass Alles von ihm a u f b e w a h r t sei, und dass nicht f r e m d e s dazu kam. Am E n d e sind die Reimzeilen sehr verschieden von den früheren. Zur Erläuterung sind auch Gleichnisse angewendet. vergl. S u r . 1 4 , 2 1 , 2 9 ff. Sur. 6 , 7 7 ff. 9 4 , 113. 1 8 , 3 1 , 4 3 . 2 9 , 4 0 . 48, 2 9 . 5 7 , 1 9 . 6 2 , 5 . 68, 17. E r enthält Weisheitslehren. Sur. 10, 1. E r kann keinen Irthum enthalten, weil M o h a m m e d sich beim Hören nicht geirret haben kann, denn Gabriel sei, als er ihm die A u s s p r ü c h e herabbrachte, ihm ganz nahe gewesen. S u r . 5 3 , l . f f . E r ist in einer gesegneten Nacht Sur. 4 4 , 2 h e r a b g e b r a c h t (jiX-äJt XLJ), die daher besser als tausend Monate ist. Sur. 9 7 , 1 . Da a b e r Mohammed d i e Auss p r ü c h e d e s K o r a n s zu verschiedenen Zeiten und bei verschiedenen Gelegenheiten, also nicht auf einmal veröffentlichte, so erklärt man sich den Ausspruch d e s K o r a n s s o , dass in d e r Nacht ( j u X ä j I Xi*J) d e r Anfang damit gemacht sei o d e r dass e r in d i e s e r Nacht ganz zu dem Himmel d e r W e l t gebracht wurde und von dort in einzelnen T h e i l e n zu M o h a m m e d g e k o m m e n sei. D i e W o r t e d e s K o r a n , wenn gleich zuerst an die A r a b e r gerichtet, sind doch für alle Menschen, ja selbst für die G e nien bestimmt. E i n T h e i l der Genien soll zum M o h a m m e d im 6
T h a l Alnachlah (XlÄiH ^ S ) , als er von T h a j e f zurückkehrte, g e k o m m e n sein und sich zu seiner L e h r e bekehrt haben. S u r . 4 6 , 2 8 und Baidh. N e b e n den Arabern, die e r w o h l am 1 6, häufigsten unter d e m Namen d . h . die m e h r e r e Götter verehren, versteht, nahm er im K o r a n b e s o n d e r s auf die J u d e n Rücksicht, weil er diese anfangs wohl am geeignetsten hielt, zu seinem Glauben überzutreten und die auch in M e dina und in d e r U m g e g e n d mächtig w a r e n ; dann auf die Christen und nennt n e b e n denselben noch die Magier und Z a b i e r ( 0 _j.JuUaJt). S u r . 2 2 , 17. U m sich einen richtigen Begriff vom K o r a n zu machen, ist es nöthig etwas G e n a u e r e s von seinem Inhalte und Lehren zu wissen und dieses u m desto m e h r , weil die Meisten, welche
405 über die Lehren des Koran's geschrieben haben, keine ganz unpartheiische Beurtheiler waren. Als die Hauptlehre des Koran's ist die Lehre von Golt Gott, zu betrachten und unter allen Eigenschaften, welche Gott beigelegt werden, ist die Einheit Gottes als die Hauptsache anzusehn, weil Mohammed dieselbe seinem Glauben ausschliesslich zuschreibt und den Religionen, welche er im Koran b e sonders bekämpft, abspricht. Den Götzendienern sucht er die Thorheit des Götzendienstes darzuthun und lässt den Abraham, d e r sowohl bei den Arabern als Vater des Ismael, Erbauer d e r C a h b a und Gründer des Glaubens mit Ismael, als auch bei den Juden im höchsten Ansehn stand, in mehrerir Stellen dagegen ankämpfen. Er macht auf das Thörichte des Sternendienstes aufmerksam Sur. 41, 37, dass Gott Himmel und Erde geschaffen habe, allwissend, allmächtig sei und selbst die Herschaft der zukünftigen W e l t habe. Sur. 1 4 , 3 8 . 6, 74 ff. 21, 5. Die Götzen aber hören nicht, wenn man sie anruft und können weder nützen noch schaden. Sur. 25, 3 ff. 26, 69ff. 2 1 , 5 3 f f . 22, 72. 40, 20. Mohammed führt aber selbst für die Einheit Gottes an, dass, wenn im Himmel und auf der Erde mehrere Götter wären, beide zu Grunde gehn würden. Sur. 2 1 , 2 2 . Daher wirkt er besonders darauf hin, dass man die Einheit Gottes anerkenne Sur. 2, 20. 2 7 , 6 1 . 28, 68. 3 7 , 4 . 112 1. und beruft sich darauf, dass jeder Prophet vor ihm die Einheit Gottes behauptet habe. Sur. 2 1 , 2 5 . Aus diesem Grunde bekämpft er den Glauben der Koraischiten, dass die Engel Töchter Gottes seien Sur. 17, 42. 3 7 , 4 9 - 4 3 , 15, da sie selbst doch keine Töchter haben möchten ; also Gott etwas schlechteres als sich selbst zutheilten. Sur. 4 3 , 1 5 . Gegen die Christen eifert er, weil sie den Messias, den Sohn der Maria für den Sohn Gottes hielten und ihn und seine Mutter Maria göttlich verehrten. Sur. 5 , 1 9 , 1 1 6 . 9, 30. 1 9 , 3 6 ff. Die Juden tadelt er, weil sie behaupteten Ohsair, (Esras) wäre Sohn Gottes. Sur. 2, 1 1 0 1 ) . Er sagt, dass Gott keinen t) Dieser Glaube der Juden ist bezweifelt'vergl. Geiger in dem Buche „ W a s - h a t Mohammed aus dem Judenthume aufgenommen?" und auch mit Recht, in so fern er nicht allgemeiner Glaube der Juden war. Auch in der Erklärung des Baidhawi liegt ein Zweifel, indem er sagt: Dieses hat'einer von ihren frühern oder von den Juden gesagt, welche in Medina waren. Indessen muss man dooh zweifeln, dass Mohammed es gewagt hätte, diese Behauptung so bestimmt aufzustellen, wenn er seiner Sache nicht ganz sicher gewesen wäre. Diese Sure ist in Medina geoffenbahrt und in Medina waren fiele J u d e n , die ihn der Unwahrheit beschuldigen konnten. Baidhawi
406 Sohn haben könne, weil er keine Genossin habe. Sur. 6 , 1 0 1 . 112, 3. Auch tadelt er, dass die Juden und Christen sich Söhne Gottes nannten. Sur. 5, 21. Eine andere Eigenschaft die Mohammed der Gottheit zuschreibt, ist seine Ewigkeit. Sur. 112,2- ff. Er ist nicht gebohren, er ist fortbestehend und lebend und bedarf keines Schlummers und Schlafs. Sur. 2, 256. Er ist der Erste und Letzte. Sur. 53, 3. Gott ist allmächtig, allwissend und weise. Sur. 3 , 2 5 , 2 7 . 6 , 3 , 9 5 , 1 0 3 ff. 4 1 , 4 7 . 2 5 , 7 . Seine Allmacht und Weisheit zeigt sich in seinen W e r k e n , welche im Koran häufig beschrieben werden. Seine Allwissenheit zeigt sich darin, dass er Alles weiss Sur. 2 , 2 5 6 und Alles hört 44, 5. Er sieht Alles, währ e n d ihn kein Auge erreicht und kennt das Innere des Herzens. Sur. 6, 103. 57, 6. Zugleich ist er gnädig, gütig und barmherzig. Sur. 3, 2 8 . 42, 9 ff„ indem seine Barmherzigkeit Alles umfasst und sich in Allem zeigt, so dass er auch S ü n den verzeiht. Sur. 42, 27. Seine Grösse und Erhabenheit über alle W e s e n hängt natürlich mit diesen Eigenschaften zusammen. Sur. 42, 2. Er ist zugleich allgegenwärtig; doch nur sichtbar in seinen W e r k e n , unsichtbar in seiner Wirklichkeit Sur. 57, 3 ff. und vollkommen g e r e c h t , indem er Alles nach Recht unterscheidet Sur. 4 , 4 4 . 40, 21, keinem Menschen mehr auflegt, als er tragen kann. Sur. 2, 2 3 3 . 2 8 6 . 6 , 1 5 3 . 7 , 4 0 . 2 3 , 6 4 . Er bestraft daher die Vergehungen und belohnt die, welche recht handeln. Sur. 4 l , 46. Himmel Gott hat den Himmel und die Erde geschaffen und 'Was u. Erde,
denselben ist Sur. 14, 37 und der Darstellung nach zu urtheilen, schuf er zuerst Himmel und Erde zusammen, schuf dann Alles, was auf der Erde ist und begab sich darauf zum Himmel und theilte ihn in sieben Theile ein S u r . 2 , 2 7 , Alles in sechs Tagen Sur. 3 2 , 3 . 4 l , 11. Den Himmel schmückte er mit Gestirnen aus, richtete die Erde und den Himmel mit Weisheit ein, so dass Alles zum Nutzen der zukünftigen Bewohner d e r Erde gereichte. Sur. 3 , 1 8 7 . 14, 37. 15, 1 6 . 2 5 , 47. 3 6 , 3 3 . 6 2 . 3 7 , 6 . 4 1 , 3 1 ff. 5 0 , 3 ff. 71, 5 6 , 6 3 . Da Gott Himmel und Erde erschaffen hat, so führt er auch allein die Herrschaft über beide. t i s c h e n
sagt daher, dass dieser Vers den Juden vorgelesen sei und dass sie die Behauptung nicht für falsch erklärt hätten; obgleich sie sehr geneigt gewesen wären, seine Behauptung für unwahr zu erklären.
407 Nach der Vollendung von Erde und Himmel scheint nach Engol. Mohammeds Vorstellung Gott die Wesen geschaffen zu haben, welche er als Bewohner derselben darstellt. Zuerst Waren es wohl die E n g e l 1 ) als Bewohner des Himmels, Welche er aus Feuer schuf, denn als ein Engel Ihlis mit den übrigen Engeln dem geschaffenen Adam seine Ehrerbietung bezeigen soll, weigert er sich es zu thun, weil er besser als Adam sei, da er selbst aus F e u e r ; Adam aber nur aus E r d e geschaffen sei. Sur. 7 , 1 1 . 1 5 , 3 3 . Nach dem Koran sind die Engel Gesandte Gottes, welche er aus seinem Reiche sendet, um seine Befehle fcu vollführen. Aus diesem Grunde schreibt er ihnen zwei, drei, vier Flügel zu, um dadurch ohnstreitig die grössere oder geringere Schnelligkeit, mit welcher sie sich bewegen, zu bezeichnen. Sur. 35, 1. Ausser dass die Engel Gott loben und preisen Sur. 2 , 2 8 , welches ihre ursprüngliche Beschäftigung war, werden denselben verschiedene Aemter und Rangstufen ertheilt. Sie stehen nach der Erschaffung Adams in ihren Verrichtungen in Beziehung zu den Menschen; allein um der Verehrung der Engel als göttliche Wesen, wie sie vo* Mohammed statt fand, vorzubeugen, sagt Mohammed Ausdrücklich, dass ihre Fürbitte bei Gott nichts nütze, es sei denn, dass Gott es erlaube. Sur. 53, 26. Es giebt Engel, welche die Thaten der Menschen beaufsichtigen und sie in ein Buch schreiben. Sur. 6, 62. Es giebt einen Engel des T o d e s Malec genannt ib. Sur. 43, 77. Der Engel Esrafil stösst am jüngsten Tage - in die Posaune und ruft die Todten zum jüngsten Gerichte. Sur. 20, 102. 5 0 , 1 9 . Gabriel war der Engel, welcher die Offenbahrungen an Mohammed brachte. Sür. 2, 9 1 . Die Entstehung der Genien ist nach dem Koran Sur. 15, Genien. 27 * o r der Erschaffung der Menschen zu setzen; doch ist diese Stelle zweifelhaft, da das Wort sowohl für den Vater derGenien, den Iblis, welcher nach seinem Ungehorsam aus d e m Himmel und aus der Zahl der Engel gestossen wurde, 1) Vergl. Kazwini T. I. p. öd.
Was über die Engel gesagt ist, scheint
gröstentheiis, von den Jaden herzukommen, denn es wird auf LA.«^ zurückgeführt. Die Engel, welche die Thaten der Frommen in; ein Buch schrieben, heissen y c a t und sind die Engel, welche dio Todten im Grabe prüfen. Ueber den Gabriel vergl. w w i X p IAI. Der Stamm der Banu-Molaih soll die Engel verehrt habea. Sur. 21,90. Baidfc.
-408 als auch für das Geschlecht d e r Genien g e n o m m e n wird Nimmt man also a n , dass die Genien vom Iblis abstammen, wie die meisten M o h a m m e d a n e r glauben, so muss man ihre Existenz als nach Adam a n n e h m e n , weil Iblis ja erst nach d e r Erschaffung des A d a m zum Genien wurde. Nimmt man diese Abstammung der Genien an, so bleibt e i g e n t ü m lich, dass sich ein Theil zum Islam bekehrt haben s o l l , da doch ihr Stammvater stets F e i n d d e r Menschen blieb. Den ersten M e n s c h e n hat Gott aus E r d e geschaffen. S u r . 4 0 , 6 9 . W i e die Eva entstanden sei, wird im Koran nicht gesagt. Golt macht den Engeln seinen Entschluss b e k a n n t , auf d e r E r d e einen Stellvertreter für sich einzusetzen. Hiermit sind die E n g e l nicht zufrieden und m e i n e n , dass die Menschen auf d e r s e l b e n V e r d e r b e n anrichten und Blut vergiessen würden, während sie selbst ihn doch lobten und priesen. D i e s e n Einwurf widerlegt Gott dadurch, dass er sagt, sie wüssten nicht, wass er wüsste d. h. die künftigen Schicksale und den Zweck Gottes. U m aber d e m Menschengeschlechte das Ansehn zu verschaffen, verlangt Gott, dass sie d e m Adam durch Bezeugung d e r Ehrfurcht huldigen sollen und um sie dazu g e neigt zu m a c h e n , zeigt er ihnen, dass A d a m klüger als sie und geschickter sei, Stellvertreter zu sein, denn er fragt die Engel um die N a m e n d e r G e s c h ö p f e auf der E r d e . Da sie es nicht wissen,-muss sie ihnen Adam sagen. Alle bezeigen ihm darauf ihre E h r e r b i e t u n g mit Ausnahme d e s l b l i s , der zu stolz ist, indem er sich aus F e u e r geschaffen für besser als Adam hält, d e r nur aus E r d e geschaffen ist.- Iblis, welcher eine Person mit Satan ist, wird d e s w e g e n aus d e m Himmel vertrieben, weil im Himmel nichts Böses sein kann und so kömmt mit ihm das Böse auf die E r d e und verbreitet sich. Iblis halte nemlich einen Hass gegen Adam und das Menschengeschlecht g e f a s s t , da er ihnen ihr Glück und ihren Vorzug misgönnt. E r nimmt sich vor, dieses auf alle W e i s e zum Bösen zu verleiten. Sur. 7 , 1 5 ff.2). Gott warnt den Adam vor Iblis als seinem grössten 1) Nach der Stelle Sur. 18, 48 wird von Iblis gesagt Q S . ^ „er gehörte zu den Genien." Nach diesen müssten also die Genien schon neben den Engeln gewesen sein. In andern Stellen aber wird Iblis zu den Engeln gerechnet. 2) Die Araber vor Mohammed scheinen vom Satan für dte Menschen gefürchtet zu haben. Daher bringt die Halimah (die Amme) den Mohammed zu seiner Mutter Aminah zurück. Die Araber halten den Satan für eine Schlange, die' oft in den Tempel gekommen sei und die hineingehenden getödtet habe. Abulf. Aan.-T. I. p. 17. -• ' •
409 F e i n d e . Sur. 2 0 , 4 5 . Deswegen wendet sich Iblis mit seiner Verführung an die Eva. D i e schwache Eva ist gegen den B e fehl Gottes ungehorsam und durch sie wird Adam verführt, indem sie selbst von den F r ü c h t e n des Baums naschte, d e r verboten war und den A d a m 1 ) auch dazu verleitete. S u r . 2 , 3 4 . 7, 19. Gott hatte nemlich den ersten Menschen, um sie vollkommen glücklich zu m a c h e n , das Paradies S u r . 1 7 , 1 8 als Aufenthaltsort angewiesen und von allen Kostbarkeiten d e s selben nur den einen Baum untersagt. Da die Bedingung ihres Glücks der vollkommene Gehorsam gegen Gottes, ihres W o h l thäters W i l l e n g e w e s e n , war, so konnten sie nicht mehr im Paradiese b l e i b e n und an die S t e l l e des Glücks trat nun Noth und S o r g e ein, S u r . 2 , 2 8 ff. S p ä t e r als nun das M e n s c h e n g e s c h l e c h t sich durch Adams Nachkommen vermehrt und v e r b r e i t e t hatte, scheint der eine lblis oder Satan nicht zur V e r führung d e r M e n s c h e n auszureichen und deswegen wird yon m e h r e r n Satans gesprochen, unter welchen entweder die vom Satan entsprossenen W e s e n oder dessen Anhänger zu v e r stehn sind, Sur. 2 , 9 6 . 7 , 2 8 . 17, 2 9 . 2 6 , 2 2 1 , w e l c h e die M e n schen anführen und sie Zauberei lehren, denn es wird von den Satanen unter den M e n s c h e n und Genien g e s p r o c h e n . S u r . 6, 1 1 2 . Zugleich wird noch erwähnt, dass die Satane am Himmel lauern, um die G e s p r ä c h e d e r Engel zu belauschen, ohnstreitig um dadurch Unheil auf d e r E r d e anzurichten, dass a b e r der Himmel bewachet sei und dass die h o r c h e n d e n Satane durch geworfene S t e r n e ( S t e r n s c h n u p p e n ) vertrieben würden. Sur. 15, 1 7 . 3 7 , 7 . 6 7 , 5 . Indessen ist Gott barmherzig und da Adam die Ermahnungen Gottes gut aufnahm, so versprach er ihm, für seine Zukunft einen Leitfaden zur Handlung zu senden, d e r ihn später wieder glücklich machen werde, wenn er folge; a b e r auch schwere Strafe nach sich ziehe, wenn er die Be T lehrung von sich weise. Sur. 2, 3 5 . Dieses V e r s p r e c h e n hat Gott dadurch erfüllt, dass er von Zeit zu Zeit unter verschiedenen V ö l k e r n und zu verschiedenen Zeiten fromme M ä n n e r und P r o p h e t e n auftreten Hess, welche die V ö l k e r b e l e h r t e n und warnten Sur. 5, 2 2 , indem er auch mit diesen ein B u c h herab s e n d e t , worin sie b e l e h r t werden ü b e r d a s , w o r ü b e r sie v e r s c h i e d e n e r Meinung waren. Sur. 2, 2 0 9 . M o h a m m e d führt eine grosse Menge P r o p h e t e n namentlich auf; sagt a b e r , 1) Adam soll nach der Vorstellung der spätem Araber auf ein Gebirge der Insel Serendib (Ceylon) geworfen sein und die Spuren seines einen Fusses sich dort finden. Man stellte sich ihn als einen ungeheuren Riesen vor Relation des voyages par Reinaud p. 5 ff.
410 dass ausser diesen noch andere P r o p h e t e n 1 ) gewesen seien, welche Golt ihm nicht genannt habe. Sur. 4 0 , 7 8 . Jedeöa P r o pheten hat Gott F e i n d e g e g e b e n in den Sataneb d e r Genien und Menschen Sur. 25. 3 3 und daher wurden sie von den Ihrigen verlacht. Sur. 4 3 , 5 ff. Mohammed bat d a s , was er über die Propheten sagt, besonders aus dem alten Testamente und durch Belehrungen von Juden und Christen und den T r a ditionen genommen, indem er viele Personen, welche von andern Völkern nicht für Propheten gehalten wurden, dazu machte und dabei Alles nach seiner Vorstellungsweise und zu seinem Zwecke darstellte. V o n denen im alten und neuenTestamente nennt er Noah. Sur. 4 , 1 6 1 . 6 , 1 1 2 . 7,53. 2 5 , 3 9 . Abraham Sur. 9 . 1 0 3 . 19, 42. Loth Sur. 7, 78. Ismael 6 , 8 3 . 1 9 , 55. Isac und Jakob Sur. 1 9 , 5 0 . Schoaib, der zu den Midianitern gesendet ward Sur. 7,83. 2 5 , 4 0 . Moses und Aharon als Propheten zum Pharao geschickt. Sur. 7 , 1 0 1 . 1 9 , 5 2 , 5 4 . 2 5 , 3 7 . Hiob, Jonas, David, Salomo S u r . 4 , 1 6 1 . Idris, (Esras) Sur. 19,57. Jesus Sur. 6, 83. 3 3 , 7 . und Andere. Als Propheten, welche Gott an die Bewohner Arabiens schicktc, werden besonders Hud ( Q JCV** ^ j I SiXyai p . T ) . ( E r soll in Hadhramaut begraben sein O ^ J l jlil p. IY) genannt, welcher die Ahditen ermahnte Sur. 7, 63. 11, 3 2 , 9 1 . 2(3, 123. und Zaleh, welcher an den Stamm Tsamud gesandt Wurde. Sur.8, 17. 1 1 , 6 4 . 2 6 , 141. Ausserdem kann noch als Arab. P r o p h e t Hantsalah b. Zafwan und Chaled b. Sinan d e r Ahbsitd ingeführt werden. Ihre Anrufungen sollen von Gott erhört und durch ihr Gebet d e r V o g e l G r e i f (*Ü»ÄC) vernichtet Sein. Ebn-Challik. Nr. 356 Ende. Auch nehmen die A r a b e r Propheten zwischen Jesus und Mohammed an. Als ersten P r o pheten, der zu den Ismaeliten geschickt w u r d e , wird vom Kazwini Chaled. b. Sinan der Ahbsite genannt. Er leitete dag F e u e r ( ^ A J J L j l j ) in den Brunnen, welchen er grub'p. 11 med. Moham-
Sich selbst stellt Mohammed 2) als einen ungelehrten G e sandten und Propheten dar., von dem schon im Pentateuche und dem Evangelium voraus gesagt ist. Sur. 7 , 1 5 6 . 158. Gott 1) Gott soll nach der Meinung der Araber alle tausend Jahre einen Propheten senden 1), Adam rergl..
p. IPf 2) Noah
3) Abraham 4)
Moses 5) Salomo 6) Jesus 7) Mohammed vergl. Kazwini p. AV. 2) Der Jeman. König j i X w erwähnt haben . ^ y j u s treten p. A1 -verkündigt.
^JI
^jJ VS.JL soll den Mohammed tB Vöf86n
SIXAAOS p. VA.
Auch wird Mohammeds Auf-
411 aber "will, dass er ü b e r alle Propheten siege und das Siegel der Propheten d. h. d e r letzte derselben sei. Sur. 33, 40. 6 1 , 9 . Die frühern Propheten standen theils d u r c h die Schrift theils durch den Glauben der Menschen als solche d a ; bei Mohammed war dieses nicht der Fall, nichts sprach im Anfange für das Prophetentlium und deswegen ward er auch von den meisten verständigen Männern verlacht und verspottet und als e r in seiner Behauptung beharrte und nach und nach Anhänger erhielt, verfolgt. Es muss also hier kurz erläutert werden, wodurch Mohammed zu beweisen suchte, dass er wirklich P r o p h e t sei. Als Mohammed zuerst als Prophet auftrat, geschah dieses ganz im Stillen und er suchte wohl n u r solche zu gewinnen, mit welchen er in einem vertrauten Verhältnisse stand und von denen er hoffen konnte, dass sie seiner Behauptung Glauben schenken würden. In dieser Zeit war es nicht nüthig, dass er besondere Beweise für göttliche Sendung vorbrachte, da sie noch von keinem bezweifelt und er selbst nicht vei*folgt wurde. Als aber durch die Bekehrungen, welche er machte, die Mekkaner aufmerksam auf ihn geworden waren, fing man an verschiedene Einwürfe gegen seine Behauptung vorzubringen und suchte dadurch den Menschen den Glauben an seine göttliche Sendung zu rauben. Man kann zwar nicht angeben, wie die Einwürfe folgten, welche man gegen Mohammeds göttliche Sendung machte; allein da die Araber wohl wussten theils aus den Jüdischen Erzählungen theils aus T r a ditionen, welche sich bei ihnen ü b e r die untergegangenen Völker Ahd und Tsamud erhalten hatten, dass die f r ü h e r n Propheten W u n d e r verrichtet hatten, so forderten sie diese auch wahrscheinlich von Mohammed als Beweis seiner göttlichen Sendung. Mohammed, d e r kein W u n d e r verrichten konnte und wollte, wenn gleich die spätere Zeit ihm eine Menge angedichtet h a t , ohnstreitig um den Propheten d e r Araber auch darin den Propheten anderer Völker gleich KU stellen, sagt, dass, wenn er auch W u n d e r v e r r i c h t e , man doch nicht glauben w ü r d e . E r stützt sich ohnstreitig auf die Sagen von d e n alten Völkern, die durch die W u n d e r ihrer Propheten nicht bekehrt waren. Sur. 29, 49. Das W u n d e r , was er verrichtet, ist d e r Koran. E r selbst als ein ganz ungebildeter Mann sei doch nicht im Stande eine solche Sure als der Koran enthalte, h e r v o r z u b r i n g e n , denn keiner sei fähig auch n u r eine solche Sure, als d e r Koran enthalte, zu machen ;
412 a u c h w e n n sich M e n s c h e n und Genien zu diesem Z w e c k e v e r e i n i g t e n . S u r . 2 , 1 0 1 . 1 7 , 9 0 . Da a b e r d i e s e V o i z ü g l i c h k e i t d e s K o r a n sich b e s o n d e r s auf d i e Kenntniss d e r G e s c h i c h t e d e r alten V ö l k e r stützte, so g a b es L e u t e , w e l c h e b e h a u p t e t e n , dass M o h a m m e d das, w a s e r für A u s s p r ü c h e Gottes ausgab, von M e n s c h e n g e h ö r t h a b e . M a n nannte e i n e n G r i e c h e n D j a b ra, w e l c h e r ein T r a b a n t d e s A h m i r b. A l h e d h r e m i war. A n d e r e s a g e n , dass z w e i M ä n n e r Djabra u n d Jasara in M e c c a S c h w e r d t e r v e r f e r t i g t e n und d i e T o r a u n d das E v a n g e l i u m lasen. A n d e r e n e n n e n Ahjischa e i n e n S k l a v e n d e s Howaitsib b. A h b d Alohssa , d e r sich zum Islam b e k e h r t e u n d B ü c h e r b e s a s s . A n d e r e n e n n e n d e n S a l m a n e i n e n P e r s e r . S u r . 16, 1 0 5 v e r g l . Sur. 2 5 , 5 . Mohammed suchte diese Beschuldigung dadurch zu w i d e r l e g e n , dass e r s a g t e , j e n e r Leute S p r a c h e w ä r e eine a n d e r e als die A r a b i s c h e ; d e r Koran a b e r A r a b i s c h . W e n n a b e r die Göttlichkeit d e s K o r a n sich auf alte G e s c h i c h t e n stützte, so m e i n t A l n a d h r b. A l h a r e t s , e n t h i e l t e n d i e P e r s i s c h e n S c h r i f t e n a u c h d e r g l e i c h e n und e r las d e s w e g e n , um d i e K o r a i s c h i t e n g e g e n M o h a m m e d s L e h r e n e i n z u n e h m e n , i h n e n Geschichten aus d e n P e r s i s c h e n B ü c h e r n vor, i n d e m er sie mit d e n G e s c h i c h t e n ü b e r die V ö l k e r Ahd, u n d T s a m u d verglich. Sur. 8 , 3 1 . 22, 3 . 3 1 , 5. Da n a c h M o h a m m e d s M e i n u n g Gott sich mit d e n M e n s c h e n nicht s i c h t b a r u n t e r h a l t e ; s o n d e r n n u r d u r c h E i n g e b u n g o d e r h i n t e r e i n e r D e c k e d. h. u n s i c h t b a r o d e r d u r c h e i n e n v e r m i t t e l n d e n G e s a n d t e n , e i n e n E n g e l S u r . 4 2 , 5 ff., so b e hauptet M o h a m m e d , dass e r s e i n e A u s s p r ü c h e d u r c h die V e r m i l t e l u n g e i n e s Bothen und zwar eines v o r n e h m e n E n g e l s Gab r i e l e r h a l t e n h a b e , d e r ihm ganz n a h e g e w e s e n s e i , w e i l auf d i e s e W e i s e T ä u s c h u n g am w e n i g s t e n m ö g l i c h w a r . S u r . 5 3 , 1. Z u g l e i c h b e r u f t sich M o h a m m e d darauf, dass seine A n kunft schon in d e n S c h r i f t e n d e r J u d e n v o r h e r v e r k ü n d i g t sei S u r . 2 6 , 9 7 und a u c h J e s u s soll s e i n e A n k u n f t u n t e r d e m N a men Ahmed v o r a u s g e s a g t h a b e n . S u r . 6 1 , 6 . M a n suchte i h m d a d u r c h zu s c h a d e n , dass m a n sagte, w e n n Gott j e m a n d an die A r a b e r hätte s e n d e n w o l l e n , so w ü r d e e r wohl e i n e n E n g e l g e s e n d e t h a b e n . M o h a m m e d sei a b e r n u r ein M e n s c h u n d b e h a u p t e n u r ein G e s a n d t e r G o t t e s zu s e i n , um ü b e r d i e M e n s c h e n zu h e r s c h e n . S u r . 2 3 , 2 4 , M o h a m m e d sagt a b « r Wohl h a u p t s ä c h l i c h auf d i e s e n V o r w u r f , dass e r k e i n e B e l o h nung, sondei'ii n u r L i e b e f o r d e r e . S u r . 4 2 , 2 2 . Gott h ä t t e w e n i g s t e n s e i n e n m ä c h t i g e n M a n n a u s M e c c a o d e r M e d i n a , sagten
413 Andern, wählen sollen, denn dann würde d e r Erfolg, so meinten diese, wohl grösser und s i c h e r e r gewesen sein. Sur. 4 4 , 3 0 . W ä h r e n d A n d e r e M o h a m m e d einen D i c h t e r nannten, o b gleich seine S c h r e i b a r t wenig Aehnlichkeit mit V e r s e n hatte, Sur. 3 6 , 6 9 . 3 7 , 3 5 . warfen Andere ihm vor, dass seine Auss p r ü c h e von der Art wären, wie sie die Satane den W a h r s a gern eingäben. Sur. 2 6 , 2 1 0 . Endlich warfen einige ihm vor, dass er den Zweck habe, seine Landsleule von d e r Religion i h r e r V a t e r abzubringen. S e i n e W o r t e seien nichts als Lüge und was er thue, sei nur klare Zauberei. S u r . 3 4 , 4 2 . 4 6 , 6 . 6 1 , 6 . In dieser Hinsicht ermahnt er seine Zeitgenossen, nicht sich auf dassAnsehn i h r e r V ä t e r zu verlassen, weil diese im Irthume seien. Sur. 5 , 1 0 3 . E r wolle nur die reine Religion Abrahams w i e d e r herstellen, die I r t h ü m e r aus dem J u d e n l h u m e und Christenthume entfernen und die lästigen Gesetze des Judenthums a u f h e b e n . Mohammed sucht seine A n h ä n g e r , auf welche solche W o r t e Eindruck m a c h e n mussten, dadurch zu beruhigen, dass durch den Unglauben an ihre OfFenbahrungen alle P r o p h e t e n gelitten hätten und beweiset dieses durch die Geschichte. Sur. 10, 7 2 ff- 2 6 , 3 3 - W e n n er also den Ungläubigen die deutlichen V e r s e vorlieset, so sagen sie, es sei nichts als klare Zauberei. M o h a m m e d wolle sie nur von dem a b b r i n g e n , was ihre V ä t e r verehrten. Sur. 3 4 , 4 2 . 4 6 , 6. 6 1 , 6. J a er lässt Gott selbst sagen, dass, wenn er ihm auch ein auf P a p i e r geschrieb e n e s Buch h e r u n t e r gesendet hätte, und sie dann dieses mit den F i n g e r n befühlt hätten, so würden die Ungläubigen doch gesagt haben, dass es klare Zauberei sei. Sur. 6 , 7 . E s standen gegen Mohammed auch D i c h t e r auf, die auf das V o l k grossen Einiluss hatten. Dem Mohammed war auch sehr daran gelegen, dieselben zu sich h e r ü b e r zu ziehn und er ehrte daher den D i c h t e r Cahb b. Sohair, w e l c h e r sich ihm anschloss. S e i n e Gegner, die Koraischiten, suchten es zu verhindern, dass D i c h l o r zu ihm übertraten. Als sie hörten, dass Alischa sich zu Mohammed b e g e b e n w o l l t e , gaben sie ihm hundert K a m e e l e , wenn e r es noch ein J a h r aufschöbe. W e i l Moham. p. 1 6 . Zu den wichtigsten Glaubensartikeln d e r Mohammeda- Glaube u. nischen Religion gehört der Glaube und das Bekentniss ^^¿gy' Vorsehung Gottes, nach w e l c h e r sowohl das allgemeine S c h i c k - y o r s e _ sal d e r W e l t und seiner B e w o h n e r ; sondern nach Gottes hung ewigem W i l l e n das Schicksal d e r einzelnen Menschen und
414 selbst i h r e Handlungsweise bestimmt ist 1 ). In dem Buche von Reland D e r e l i g i o n e M o h a m m e d i c a p . 4 6 ff. ist in dev kleinen Arabischen Abhandlung folgende Erklärung enthalten, die ich in treuer Uebersetzung hier beifüge. W a s den Glauben an Gottes Vorherbestimmung b e t r i f t , so besteht dieser darin, dass man im Herzen es für wahr hält und mit der Zunge bekennt, Gott der Höchste habe die Dinge und ihre Zustände vorher bestimmt und was in d e r W e l t sich von Zuständen fände, sowohl Gutes als Böses, sowohl Gehorsam als Unge-r horsam, sowohl Glaube als Unglaube, sowohl Gesundheit als Krankheit, sowohl Reichthum als Armuth, sowohl Leben al$ T o d , alles dieses sei nach Gottes des Höchsten Vorherbestimmung, nach seiner Anordnung bei der Schöpfung, nach seinem Willen, seinem Urtheile, seiner F ü h r u n g , seinem Wohlgefallen, und seinem Befehle. Das Böse aber, d e r Ungehorsam und der Unglaube geschieht zwar nach d e r Vorherbestimmung, seiner Anordnung in d e r Schöpfung, seinem Willen und seinem U r theile; allein nicht nach seiner Leitung, seinem Wohlgefallen und seinem Befehle; sondern nach dem Irreleiten, das er zulasse, nach seinem Zorne und seinem Verbothe. W e r nun sagt, dass Gott d e r Höchste nicht Wohlgefallen habe am Guten und dem Glauben oder sagt, dass Gott d e r Höchste nicht zürne ü b e r das Böse und den Unglauben oder sagt, dass das Gute und Böse von Gott komme und dass beide durch die Vorherbestimmung Gottes und seinem Willen seien, der ist ein Ungläubiger; vielmehr nach Gottes W i l l e n und Wohlgefallen ist das Gute und nach Gottes W i l l e n und Zorn ist das Böse. In dieser Stelle ist blos von d e r VorherbestimmungjtAä die Bede. Die Mohammed. Theologen indessen unterscheiden o-
die Vorherbestimmung, welche sie
nennen, von d e r Vor-
herbestimmung, welche sie « U ä nennen.
Dieses; W o r t ?eigt
1) Wenn man eine Reihenfolge in der Thätigkeit Gottes annehmen will, 60 ist e» wohl am passendsten, dass man diesen göttlichen Rathschluss Und die Vorherbestimmung der Dings und Wesen mit der Schöpfung seibat zusammen fallen lasse und also denselben entweder als Einleitung zur Schöpfung voranstelle oder ihn auf die Schöpfung folgen lasse. Diese Lehre hängt ohnstreitig mit seiner Allmacht und Allwissenheit zusammen , denn, wenn er allwissend ist, so muss er das künftige Geschick und das Thun der Welt und aller seiner Bewohner vorher wissen und wenn er allmächtig ist, so nimmt Mohammed an, dass Alles, was in Zukunft sei und geschehe, durch Gottes Macht sei und geschehe, weil der Mensch nur durch Gottes Macht sei und wirke.
415 den ewigen, allgemeinen Rathschlu&s Gottes an, nach welchem die Dinge vom Anfange an waren wie sie sind und bis in Ewigkeit sein weiden, indem das Wort j\Xi den Willen Gottes anzeigt, nach welchem die Dinge in einer besondern Zeit sich ereignen und jeder Zustand oder Wesen in einer bestimmten Zeit und aus einer bestimmten Ursache hervorgeht. Pocock. spec. p. 2 1 1 ed. alt., das Buch Tarifat. Die zweite von diesen beiden Grnndlebren findet sich in manchen Stellen des Korans zwar im Allgemeinen angedeutet j aber nicht im Besondern deutlich ausgesprochen und Mohammed hat gewiss nicht die Folgen gekannt, welche ira Einzelnen aus derselben gezogen werden können. Mehrere Stellen, welche sich auf diese Lehre beziehen, lassen sich auch anders erklären. Zu den S t e l l e n , w e l c h e so aufgefasst werden können, gehört Sur. % 6. "für diejenigen, welche ungläubig sind, ist es gleich, ob du sie ermahnt hast oder nicht, sie glauben nicht. Gott hat versiegelt ihre Herzen und über ihre Ohren und ihre Augen ist eine Decke.« F e r n e r Sur. 17,14. » J e d e m Menschen haben wir einen Vogel an den Hals gehängt und wir werden ihm am Tage der Auferstehung ein Buch vorzeigen, das er aufgeschlagen findet.« Der Ausdruck Vogel bezieht sich auf das gute und böse Schicksal, das die Araber im Vogelfluge zu erkennen glaubten und durch das Buch am Tage d e r Auferstehung soll das Buch bezeichnet werden, worin die Thaten und Schicksale der Menschen verzeichnet sind, so dass die Stelle bedeuten kann, dass Gott dem Menschen gutes und böses Geschick zugelheilt h a b e , das er gleichsam an seinem Halse mit sich trage und e i n E r k l ä r e r sagt zu dieser Stelle: es wird keiner gebohren , welcher nicht an seinem Halse ein Blatt habe, worauf geschrieben ist: unglücklich oder glücklich. S e h r bezeichnend ist die Stelle Sur. 87> 1 ff "Lobe den Namen Deines Herrn, des Höchsten, welcher geschaffen hat, dann gleichmässig gebildet hat.« Baidhawi sagt zur Erklärung dieser Stelle »Er hat jedes Ding geschaffen und hat es so eingerichtet, wie es für ihre Vollkommenheit passt und wpdurch sein Leben vollkommen beendigt w i r d ; dann hat er vorher bestimmt die Arten und Gattungen derselben, ihre Personen, ihre Geschicke, ihre Eigenschaften und ihre Thaten und ihr Lebensende. Er hat sie-geführt zu ihren Handlungen theils durch ihre natürliche Beschaffenheit theils durch ihre eigene Wa.hl, indem er Neigungen in ihnen schuf, ihnen Entschlüsse
416 ins Herz legte, Anleitungen u n d B e w e i s e aufstellte u n d V e r s e d e s Korans h e r a b s e n d e t e . Aus diesem Glauben schöpfte M o h a m m e d Trost bei d e m Gedanken, dass so v i e l e s e i n e r L a n d s l e u t e seine Propbetenw ü r d e nicht a n e r k a n n t e n und seine Ermahnungen z u r ü c k w i e sen, i n d e m er annahm, dass d e r U n g l a u b e d e r s e l b e n d u r c h Gottes ewigen Rathschluss vorher bestimmt und also nicht S c h u l d d e s Propheten sei. Durch diese Annahme w e r d e n auch die Zweifel und die Einwürfe d e r e r zurück gewiesen, w e l c h e sagen k o n n t e n : wenn M o h a m m e d wirklich P r o p h e t und seine L e h r e wahr und vollkommen ist, warum es d e n n nicht von jenen M ä n n e r n anerkannt w e r d e . Am meisten Hülfe leistete ihm a b e r dieser Glaube später bei seinen Kämpfen mit denen, w e l c h e seine L e h r e nicht annahmen, denn wenn d e r T o d d e s Menschen nach Gottes ewigem Rathschlusse zu einer bestimmten Zeit erfolgen muss und d e r M e n s c h ihn d u r c h keine Vorsicht, durch k e i n F l i e h e n entgehen kann, so musste dieser Glaube den Muth seiner K r i e g e r erhöhen und zur v e r w e g e n e n T o l l k ü h n h e i t e r h e b e n ; es musste diejenigen, w e l c h e i h r e A n v e r w a n d t e und F r e u n d e im Kampfe verlohren hatten, mit dem Kampfe aussöhnen, weil d e r Kampf nicht die U r s a c h e i h r e s T o d e s war, sondern Gottes ewiger Rathschluss, indem sie auch ohne den Kampf zur Selbigen S t u n d e gestorben w ä r e n . Dieses ist ausgesprochen Sur. 3, 1 3 9 in d e n W o r t e n : Keine S e e l e wird sterben, ohne mit Erlaubnis Gottes nach einem Buche, worin die Zeit genau bestimmt ist« und dieses Grundes b e d i e n t er sich auch v. 1 4 8 g e g e n d i e j e n i g e n , w e l c h e sich durch den V e r l u s t in dem Treffen von Ohod in ihren Erwartungen getäuscht fanden und den T o d d e r Ihrigen b e klagten, i n d e m er sagt: S p r i c h . : W e n n ihr in euren Häusern gewesen wäret, so würden diejenigen, d e n e n getödtet zu w e r d e n , bestimmt war, zu dem Orte herausgegangen s e i n , wo sie sterben mussten. Es ist nicht wahrscheinlich, dass sowohl M o h a m m e d als auch seine A n h ä n g e r diesem Glauben s o s e h r anhingen und ihn so s e h r bei sich befestigten wegen des grossen Nutzens, den er b e i den fortwährenden harten Kämpfen halte vergl. Sur. 2, 2 4 4 ff., w e l c h e mit d e n Gegnern der Mohammedanischen Religion bestanden w e r d e n mussten Als aber durch die U n t e r w e r f u n g so vieler L ä n d e r diese Kämpfe seltener w u r d e n und Ruhe e i n t r a t , fingen die M o h a m m e d a n e r ü b e r i h r e Glaubenslehren nachzudenken an und sie zu e r k l ä r e n . In d i e s e r Zeit musste man bei dem Nach-
417 denken ü b e r diese Lehre auf die F o l g e n aufmerksam w e r d e n , welche aus d i e s e r L e h r e gezogen w e r d e n konnten. Man fing nun an diese L e h r e zu untersuchen, sie d u r c h Beweise aus d e r Philosophie gezogen zu unterstützen und zu erläutern. So entstanden durch die V e r s c h i e d e n h e i t d e r Auffassung S e k t e n , die mehr oder w e n i g e r von der u r s p r ü n g l i c h e n Auffassung abwichen* Die Kadariten (£^>£¡1) gingen so w e i t , dass sie behaupteten, jeder sei der U r h e b e r seiner Handlungen und Unglaube und Ungehorsam gegen Gottes Vorschriften sei nicht durch Vorherbestimmung Gottes. Die L e h r e von der Auferstehung, w e l c h e die Koraischi- Aufersteten l e u g n e t e n S u r . 4 4 , 3 3 , indem sie sagten, es gäbe nur den ersten T o d (auf d e r E r d e ) und sie w ü r d e n nach diesem nicht auferweckt, ist eine d e r wichtigsten. S i e sagten ferner, dass , es unmöglich wäre, nach d e m T o d e auferweckt zu w e r d e n , wenn sie und ihre Väter zu Erde g e w o r d e n wären. Sur. 2 7 , 6 9 . 32, 9. 36, 78. M o h a m m e d sagt d a g e g e n : Da Gott die M e n schen aus dem Nichts ilis L e b e n gerufen habe, so könne er auch, wenn sie gestorben wären, sie w i e d e r ins L e b e n zurückrufen , da d i e s e s nicht s c h w i e r i g e r als jenes sei Sur. 2 , 2 6 und macht zugleich darauf-,aufmerksam, dass Gott ja die E r d e w i e d e r ins L e h e n zurückrufe. S u r . 22, 6Nachdem kurz dargestellt ist, w e l c h e W i r k s a m k e i t der Koran Gott zuschreibe und dabei das Verhältniss der Menschen zu Gott berührt ist, muss auch gesagt werden, was d e r Koran von dem M e n s c h e n inBezug auf Gott fordere und w e l c h e Pflichten er ihm a u f e r l e g e , ' i n d e m wir bemerken, dass nach d e r L e h r e d e s Koran's Gott" dem Menschen nur so viel auflegt, als er tragen kann. S u r . 2, 2 8 6 . Die Hauptpflicht, welche d e r Koran seinen Bekennern w;r(j auflegt, ist ohnstreitig die, Gott für d e u einzigen Gott zu hal- Tom Menten, ihm k e i n e Genossen o d e r Söhne und T ö c h t e r zu geben, denn Gott sei zu gross, als dass er Genossen haben könne gefordert? Sur. 16, 2 ff., auch ihn als den einzigen wahren Gott zu verehren. S u r . 22, 61- Diese V e r e h r u n g soll rein sein und aus d e r Hoffnung von Belohnung, obgleich diese zu erwarten ist 1 )^ 1) Die M o h a m m e d a n e r fordern von d e m , welcher grosse von Gott zu e r w a r t e n hat 1) ben"
2)
160 Baidh.
rf^UaJt
Belohnung
„unverfälschten, reinen Glau-
J v m J I „unverfälschte, reine H a n d l u n g s w e i s e " S u r . 4, 121. 27
418 entsprungen. D i e s e V e r e h r u n g besteht zunächst im L o b e Gottes S u r . 1 , 1 , weil er d e r Herr ü b e r Alles ist, womit natürlich d e r Dank für die unendlich grossen Wohlthaten, womit Gott den Menschen überschüttet hat, v e r b u n d e n ist. Sur. 5, 9 ff. 14, 7. 27, 19. 4 6 , 14. El' muss sich zugleich zu Gott in das V e r hältnisseines Knechtes und Dieners setzen, der bereit ist, den W i l l e n seines Herrn zu erfüllen, indem er sich nur an ihn um Schutz und Hülfe wendet. Sur. 1, 4. Von dem Zu den Pflichten gegen Gott gehört die Wallfahrt zum Besuche T e m p e l in M e c c a . M o h a m m e d s Zweck war, die Religion Abrapels zu hams in ihrer ursprünglichen Reinheit wieder herzustellen Mecca. Sur. 3, 8 9 , wo es heisst: S p r i c h : Gott ist wahrhaftig! F o l g t also der Religion Abrahams, d e r ein Rechtgläubiger war und nicht zu den Götzendienern gehörte.« Abraham soll als Gründ e r d e r reinen Gottesverehrung d e n e r s t e n T e m p e l inMecca zur Verehrung des einzigen wahren Gottes erbaut h a b e n ; daher schreibt Mohammed den Besuch dieses T e m p e l s seinen Anhängern vor ib. v. 9 0 D i e Stelle lautet s o : das erste Haus ( T e m p e l ) , welches fiir die Menschen zur Verehrung Gottes erbaut wurde, ist das, welches in B e c c a 2 ) ( M e c c a ) ist, ein g e segnetes und eine Leitung für die Menschen (zur V e r e h r u n g Gottes) v. 9 1 . In ihm sind deutliche Zeichen ( W u n d e r ) 3 ) , zu denen d e r Ort Abrahams4) gehört. Gott hat d e n Menschen die Pflicht d e r Wallfahrt zu ihm auferlegt, d e n e n n e m l i c h , welche dahin den W e g machen können. Die Wallfahrt kann zweifacher Art s e i n : l ) Ein einfacher Besuch des T e m p e l s mit &»
einigen Ceremonicn verbunden dige Wallfahrt mit allen Ceremonien
cnannt, 2) die vollstängenannt. Von diesen
1) Ueber die Zeit, wann die Wallfahrt nach Mecca angeordnet sei, ist man verschiedener Meinung. Die meisten glauben im 6. J a h r e , wenige im 9. oder 10. J a h r e . Weil meint, sie sei schon im 2. empfohlen aber im 6- zum Gesetz gemacht. Weil Moham. p. 289. 2) Becca ist eine andere Aussprache für Mecca, denn die Buchstaben M und B werden miteinander verwechselt. Andere aber glauben, dass Becca den Ort des Tempels und Mecca die Stadt selbst bezeichne. Das Erstere ist gewiss das wahrscheinlichere. Nach Andern soll sie schon Adam erbaut haben, denn man fabelt noch mehr darüber. 3) Zu den Zeichen soll unter andern gehören, dass die reissenden Thiere sich mit dem Wilde im heiligen Gebiethe vermischen , ohne ihnen nachzustellen, dass alle Mächtigen, die Böses gegen den Tempel im Sinne gehabt hätten, von Gott besiegt wären. 4) Man versteht unter diesem den Stein, worauf Abraham beim Erbauen des Tempels gestanden haben soll und in den sein F u s s bis zum Knöchel sich eindrückte.
419 beiden ist im Koran ian> d e f ' S t e l l e S u r . 2, 1 9 2 die R e d e . In den Scholien zum Harir p. Poi1* isind bei d e r e r s t e n (»^.•«Jl) vier Dinge n o i h w e n d i g : 1) das j ^ s - t l J , welches g e d e u t e t , dass d e r M o h a m m e d a n e r in- den Zustand d e s nach M e c c a wallfahrenden: veräelzt w e r d e dadurch, dass er sich das S c h e e i rcn des Haares und das Abschneiden d e r Nägel untersagt, das Tödten : d e s W i l d e s , nicht für, erlaubt hält und k e i n e n : v e r liebten Umgang mit den W e i b e r n hat, 2) den Umzug um die Cahba, 3 ) das Laufen zwischen Zafa und Merwa, 4 ) das S c h e e Ben des Haares. Sie ist- ein Gebot d e r Sonnali :und w ä h r e n d d e s ganzen. J a h r e s erlaubt. -i lra Korah-sind b e i d e Dinge zwar vereint g e n a n n t ; allein da • d e r Besuch (Bj**!!) vor Mohamtoed. .nicht als ein Gesetz bestand und Mohammed ihn nicht ausdrücklich g e b o t h , so mussten Zweifel ü b e r die Pflicht d e s s e l b e n entstehn. Diese wurden d u r c h M o h a m m e d s Antwort auf die F r a g e eines M a n n e s : Ob die äj*»^ so noihwendig sei, wie die ¡f-^-, indem er N e i n sagte; a b e r hinzusetzte ; » a b e r wenn Du d e n T e m p e l besuchst, so wird es für dich gut sein.« Da M o h a m m e d die W a l l f a h r t nach Meqca mit frühern Gebräuchen angenommen halte, so liat er es im Koran puch nicht für nülhig gehalten, Alles so ausführlich und genau zu b e s c h r e i b e n ; sondern er hat nur das, was er ä n d e r n wollte o d e r , worin er eine genauere B e schreibung für nöthig hielt, b e m e r k t ; soll a b e r in s e i n e r letzten W a l l f a h r t die G e b r ä u c h e d e r s e l b e n in einer Rede a u s e i n r ander gesetzt haben. Gagnier vila Moham. p. 132. Mohammed befiehlt Sur. 2, 1 9 2 zuerst im a l l g e m e i n e n beide Dinge, zuerst d e n Besuch und dann die eigentliche W a l l f a h r t ( g ^ O vollständig zu verrichten für Gott und dann giebt er für den Fall, dass jemand an d e r Ausführung des Entschlusses, es zu thun, verhindert w e r d e , an, wie er die Unterlassung sühnen könne. Er solle ein Opfer bringen, wie es ihm möglich seil W e r a b e r sicher sei, an | d e r Ausführung nicht v e r h i n d e r t zu w e r d e n und nun den Besuch vor d e r W a l l fahrt vollführt! und Nutzen daraus zieht bis zur Zeit; d e r e i g e n t 1) Im engern Sinne bedeutet ^ o l . » - ! , dass ihm, indem er in den ZuJ
a'
stand: des Pilgers t r i t t , die erwälinten Dinge v e f b ö t h e n w e r d e n . ' W e n n er a a s diesem Zustande tritt u n d ihm die Dinge e r l a u b t sind , so heisst dieses j Ü l
Har. f 1 v .
420 l i e h e n W a l l f a h r t , d e r soll ein O p f e r d a r b r i n g e n , wie er es kann. Dann setzt Mohamiued a b e r auch für den Fall, dass e r sich kein Opferthier verschaffen könne, die S ü h n e fest. Er soll nemlich d r e i T a g e -während d e r Zeil d e r W a l l f a h r t d. h. e h e die G e b r ä u c h e d e r P i l g e r b e e n d i g t sind, fasten und sieben T a g e , n a c h d e m er zu s e i n e r F a m i l i e z u r ü c k g e k e h r t ist. U n d um Zweifeln vorzubeugen, setzt er hinzu, dass d i e s e s Gesetz für diejenigen gelte, d e s s e n F a m i l i e nicht b e i dem h e i l i g e n Tempel gegenwärtig wären. Als a l l g e m e i n e Pflicht d e s P i l g e r s nennt M o h a m m e d , dass er sich A l l e s Schmutzigen (sei es d e r Beischlaf oder in d e r R e d e enthalte, dass er nichts thue, was das Gesetz verbielhe, dass er nicht s t r e i t e 1 ) . Denen, w e l c h e sich mit k e i n e m R e i s e vorrathe versehn hatten, b e f i e h l t er es zu thun, um den A n d e r n nicht lästig zu w e r d e n . Dieses hat Bezug auf die B e w o h n e r von J e m e n , w e l c h e es zu unterlasseil pflegten, wie es Scheint, w e i l sie d u r c h fruchtbare Gegenden k a m e n , d e r e n Einwohner d e n bittenden P i l g e r n die Gaben nicht versagten und, da die A r a b e r vor M o h a m m e d auf den M ä r k t e n von Ohcats, Madjinnah und D s u - l ' M a d j ä s Handel trieben und sich dort mit Proviant v e r s a h n ; a b e r nach M o h a m m e d s L e h r e B e d e n k e n trugen, sich w ä h r e n d d i e s e r Zeit d e r W a l l f a h r t mit i r d i s c h e m Voi'lheile zu beschäftigen, so hebt Mohammed diese B e d e n k e n auf, weil d a d u r c h Mangel und grosser Nachtheil für die A r a b e r entstehn musste, der auch d e r L e h r e selbst s c h ä d lich werden konnte. F ü r die Zeit d e r W a l l f a h r t ist d e r Grund gewesen, dass die orthodoxen L e h r e r ü b e r die Zeit nicht ganz einig sind. Schafei nimmt die Monate Schawwal, Dsu-l'Kahdah und n e u n T a g e des Dsu-l'Hidjdjah mit der Nacht d e r Opfer an, Abu-Hanifah zehn T a g e des Monats u n d M a l e c den gauzen Monat Dsu-l'Hidjdjah. Nachdem wir im A J l g e m e i n e n ü b e r die W a l l f a h r t g e sprochen haben, wollen wir im Besondern das angeben, was dazu g e h ö r t , i n d e m wir auf Einzelnes aufmerksam machen, was M o h a m m e d im B e s o n d e r n gebolhcn hat. - o i £ .. Die eigentliche W a l l f a h r t heisst j + i ^ ' Baidhaw. p. fvv 9 ). C E i M 1. 14, v e r s c h i e d e n von d e r jktoat oder Die eigent1) Mohammed soll dieses Verboth besonders in Bezug auf die Koraischiten gegeben haben, weil diese im Widerstreite mit den Uebrigen, welche auf Arafah standen, auf Mosdalifah standen. Die Koraischiten sollten auch auf Ahrafali stehn.
421 liehe Wallfahrt muss der Mohammedaner einmal im Leben macheu, die ist zwar gut; aber nicht nothwendig und er schreibt nicht alle Gebräuche vor^). D e r Pilger, welcher die 'J >
eigentliche Wallfahrt unternimmt, heisst welches er auf blossem Leibe anzieht, heisst
,>
und das Kleid, . Derjenige,
welcher zu spät in Mecca ankömmt, heisst vJW^*. Dieser durfte die Cahba nicht bei seiner Ankunft umziehn; sondern musste es zuletzt thun. Sobald der Pilger an dem Orte angekommen ist, wo die Pilger, bevor sie in das heilige Gebieth eintreten, sich versammeln müssen, werfen sie ihre Kleider, womit sie bekleidet waren, weg und ziehen sie nicht wieder an. Kam. Dann bekleidet er sich mit dem Pilgergewande, welches aus zwei länglichen, wollenen Stücken Stoff besteht, wovon sie eins um die Schulter nehmen, indem sie sich mit dem andern die Milte des Körpers umgürten und die Schaamtheile verbergen. U n t e r den Füssen haben sie eine Art Sandalen, so dass d e r obere Theil des Fusses nackl bleibt. Das Haupt ist unbedeckt während d e r ganzen Zeit d e r Wallfahrt. Von dieser Zeit an darf d e r Pilger sich weder das Haupthaar noch sonst scheeren und auch nicht diePJägel beschneiden. W ä h r e n d der Pilgerreise darf kein Jagdthier, welches gegessen wird , getödtet werden. Sur. 9, 96 sq. W e r aber mit Vorsatz ein solches T h i e r getödtet hat, indem er sich als Pilger seiner Pflicht bewusst ist (d. h. indem er es nicht in d e r Uebereilung thut), d e r soll als Ersatz dafür ein T h i e r als O p f e r geben, welches dem G e tödteten ähnlich i s t , indem zwei gereifte Männer d a r ü b e r das Urtheil fällen. Dieses soll zum heiligen T e m p e l geführt, dort geschlachtet und als Allmosen vertheilt werden, o d e r f ü r das Opferthier (wenn man es sich nicht verschaffen kann) die Speisung von Armen oder wenn er die Lebensmittel sich nicht verschaffen k ö n n e , so soll er diesem gemäs f a s t e n , um die Strafe des begangenen Unrechts zu fühlen. Das Fischen im Meere hat aber Mohammed e r l a u b t ; indem er ausdrücklich das W i l d des Landes untersagt, so lange er auf d e r Pilgerreise ist. W i r haben f r ü h e r b e m e r k t , dass d e r Monat Schawwal der erste d e r drei Monate ist, welche d e r Wallfahrt geweiht 1) Wir müssen hier bemerken, dass wir in diesem Stücke nicht es darstellen, wie es zu Mohammeds Zeit war; sondern wie es später zur Zeit
le? E^n-So^air war YOr.2'1. p. 422.
422 s i n d . Diesel' M o n a t w i r d von der» B e w o h n e r n Meccä'ä mit F e i e r l i c h k e i t e n a n g e f a n g e n . In d e r Nacht, i n w e l c h e r d e r N e u m o n d e r s c h e i n t , ist im h e i l i g e n T e m p e l , w i e d e r R e i s e n d e E b n - S o b a i r p. 1 5 f ) b e r i c h t e t , e i n e g r o s s e M e n s c h e n m e n g e v e r s a m melt und man z ü n d e t die L e u c h t e n und d i e S t e r n l e u c h t e r (so n e h m e ich d a s W o r t o L u S ) u n d die W a c h s l i c h t e r e b e n so w i e am 27- d e s M o n a t e s R a m a d h a n an, es w e r d e n d i e Z e l l e n an d e n vier S e i t e n d e s T e m p e l s e r l e u c h t e t , es w i r d das D a c h d e s T e m p e l s e r l e u c h t e t , w e l c h e r auf d e m h ö c h s t e n P u n k t e d e s B e r g e s A b u - K o b a i s ist und d e r A u s r u f e r ( M o a d s d s i n ) s t e h t d i e s e ganze N a c h t o b e n auf d e r K u p p e l d e s B r u n n e n s S e m s e m Golt p r e i s e n d u n d l o b e n d . Die m e i s t e n J m a m e d u r c h w a c h e n d i e s e N a c h t u n d so auch d i e m e i s t e n M e n s c h e n , d e n h e i l i g e n T e m p e l u m z i e h e n d u n d Gott p r e i s e n d und l o b e n d . Ist das Gebeth ° d e r M o r g e n r ö t h e ( ^ s ^ ä J l ) b e e n d i g t , so b e e i l e n sich d i e L e u t e i h r e F e s t k l e i d e r auzuzielin und i h r e Plätze e i n z u n e h m e n , um d e m F e s t g e b e t e im h e i l i g e n T e m p e l b e i z u w o h n e n , d e n n n a c h d e r S ü n n a muss d i e s e s G e b e t h statt finden, a u s s e r das G e b e t h an e i n e m Betörte ( ( J ^ * ) , w o h i n d i e M e n s c h e n a u s g e h n . Z u erst öffnen die, w e l c h e von d e r F a m i l i e S c h a i b a h d e m T e m peldienste vorstehn, die T h i i r e n d e s T e m p e l s , d e r V o r s t e h e r d e r s e l b e n sitzt auf d e r h e i l i g e n S c h w e l l e , w ä h r e n d d i e ü b r i g e n T e m p e l d i e n e r d e r F a m i l i e itn I n n e r n d e s s e l b e n sind, bis zur A n k u n f t des E m i r s von M e c c a . Dann s t e i g e n sie zu i h m h i n a b und e m p f a n g e n ihn n a h e an d e r T h i i r e des P r o p h e t e n . D i e s e r geht bis zum h e i l i g e n T e m p e l und u m z i e h t d e n s e l b e n s i e b e n m a l . W ä h r e n d d i e s e r Zeit h a b e n sich d i e M e n s c h e n zu i h r e m F e s t e v e r s a m m e l t und d e r h e i l i g e R a u m ist von i h n e n g a n z voll. D e r M o a d s d s i n ist a b e r auf d e r K u p p e l d e s B r u n n e n s S e m s e m , i n d e m e r mit l a u t e r S t i m m e d e n E m i r lobt n n d Gott um S e g e n f ü r ihn bittet mit s e i n e m B r u d e r d a r i n a b w e c h s e l n d . • W e n n d e r E m i r seinen s i e b e n m a l i g e n U m z u g v o l l e n d e t h a t , geht e r zur Bank d e r K u p p e l d e s B r u n n e n ' s S e m s e m , wo sie d e m W i n k e l d e s s c h w a r z e n S t e i n s g e g e n ü b e r ist. Dort sitzt er, i n d e m zu s e i n e r R e c h t e n s e i n e S ö h n e sind, zur L i n k e n seilt V e z i r ist> s e i n e D i e n e r a b e r b e i s e i n e m H a u p t e s t e h n . Die T e m p e l d i e n e r von d e r F a m i l i e S c h a i b a h k e h r e n an i h r e P l ä t z e z u r ü c k , wo d i e L e u t e mit B l i c k e n d e r E h r f u r c h t u n d N e i d auf sie sehn, Zu d e m E m i r k o m m e n d a n n v i e r D i c h t e r von d e n e n , w e l c h e s e i n e r P e r s o n n ä h e stehn u n d s a g e n G e d i c h t e n a c h d e r R e i h e h e r . U n t e r d e s s e n ist d i e Zeit d e s
Gebethes zur Zeit, weun die Sumte hoch am Himmel steht; dann kömmt der Kadlii (Richter), der die Predigt hält, zwischen zwei schwärzen Fahnen (das Zeichen der Ahbbasiden) geführt, indem dua (ein musikalisches Instrument womit man Geräusch macht (Ebn-Sobair. p. Ie>v) vor ihm getragen wird, dessen Schall schon an das heilige Gebäude schlägt. Er ist mit schwarzem Anzüge bekleidet. Wenn ei- zur heiligen Stelle Abrahams •oUil) gekommen ist e n t e ben sich die Leute zum Gebethe. Nach Beendigung desselben besteigt er die Kanzel und hält eine beredte Predigt. Die Verkündiger des Gebeths (Moadsdsin) sitzen unter ihm auf den Stufen der Kanzel und so oft er die Abschnitte mit dem Preise Gottes ( e r ö f f n e t , stimmen diese mit ein. Ist aber die Predigt beendigt, so nahen sieh die Menschen, Einer dem Andern, mit Handschlag und Begrüssung etc. Dann eilen sie zum geehrten Hause (^«.JJ^Jl VH**^!) haufenweise. W e n n nun die Menschen sich von dem Orte ihres Gebethes zerstreut und sie sich Einer den Andern begrüsst haben, besuchen sie den Kirchhof durch das Thor um für die Verstorbenen zu bethen. Am 27. Tage des Monats Dsu-l'Kahdah, wenn die Ankunft der Pilgerzüge bevorsteht, wird die Bekleidung des T e m pels, welche vom Clialifen gesendet zu werden pflegt, gegen die Beschädigungen, welche von Pilgern daran gemacht werden können, dadurch geschützt, dass man das unterste Ende derselben an den vier Seiten eine und eine halbe Mannshöhe aufschürzt. Man nennt dieses
O
Von dieser Zeit pflegt
der Tempel nicht geöffnet zu werden bis zu den Zeiten des Stehns (KÄS^il). Es geschieht dieses ohnstreitig, um auch den T e m p e l vor ruchlosen Händen zu schützen. Ebn-Sobair p. 166. Am Tage der Ankunft der Pilger in Mecca fangen sie damit an, den heiligen Tempel sieben Mal zu umziehn, denn da die, welche zum Besuche (s.**!!) nach Mecca kommen, damit in den heiligen Gebräuchen den Anfang machen, so glaube ich voraussetzen zu können, dass bei der eigentlichen Wallfahrt eben so verfahren werde. Von den sieben Umzügen werden drei in schnellern, kurzen Schritten zwischen Laufen und Gehn ( J ^ ) , vier in langsamerm Gange vollzogen. Diese Sitte hat wohl daher seinen Ursprung, dass Mohammed, als er den Besuch in Mecca, der *LÜÄJI S^X genannt wird, weil
424 er d i e - V o l l e n d u n g d e s im v o r i g e n Jahre! u n t e r b r o c h e n e n B e s u c h s d e s h e i l i g e n T e m p e l s war, und er theils um d e n M e k k a n e r n zu zeigen, dass er und seine A n h ä n g e r noch b e i K r ä f ten seien, theils a b e r auch wohl aus F u r c h t vor d e m U e b e r falle d e r M e c c a n e r , d e n e n nicht zu trauen war, d i e s e n mit E i l e b e e n d i g t e . E r nahm d a b e i d e n S a u m d e s P i l g e r g e w a n d e s ü b e r d i e linke S c h u l t e r und d i e Mitte d e s s e l b e n unter d e n rechten A r m . E s ist n o c h zu b e m e r k e n , d a s s die B e w o h n e r von M e c c a b e i m U m z ü g e nicht d r e i Mal eilen u n d e b e n so a u c h nicht d i e F r a u e n , w e l c h e auch ihr G e w a n d nicht so n e h m e n . G a g n i e r vita M o h a m . p. 9 8 adn. A u c h d i e s e A r t d a s P i l g e r k l e i d zu t r a g e n w ä h r e n d d e s U m z u g s ist g e b l i e b e n . D e r U m z u g fängt bei d e r E c k e an, worin d e r s c h w a r z e S l e i u ist und damit sein ganzer K o r p e r daran vorübergehe, geht der, w e l c h e r d e n U m z u g macht, von ihm r ü c k w ä r t s , so d a s s er, wenn er dann von d e r a n d e r n S e i t e k ö m m t , mit d e r V o r d e r s e i t e v o r ü b e r g e h t , so d a s s d e r h e i l i g e T e m p e l ihm zur L i n ken ist. D a n n folgt d i e I r a c e n s i s c h e E c k e , i n d e m d e r W a l l f a h r e r n a c h N o r d e n blickt, dann d i e S y r i s c h e E c k e , i n d e m e r n a c h W e s t e n b l i c k t und d a n n d i e J c m a n e n s i s c h e , i n d e m er n a c h S ü d e n blickt u n d e n d l i c h k ö m m t er zum s c h w a r z e n S t e i n e z u r ü c k , i n d e m er nach O s t e n blickt. D a m i t ist dann d e r U m zug einmal b e e n d i g t . ( E b n - S o b a i r p. 8 0 ) . Am s i e b e n t e n T a g e d e s M o n a t s D s u - l ' H i d j d j a h ( M i t w o c h e n ) muss d e r K a d h i eine R e d e halten, worin er sie ü b e r d i e G e r e m o n i e n d e r W a l l f a h r t u n t e r r i c h t e t . D i e s e s g e s c h i e h t n a c h d e m G e b e t h e gleich n a c h Mittag. W ä h r e n d E b n - S o b a i r d o r t war, z e i g t e d e r K a d h i den L e u t e n zugleich a n , d a s s d e r m o r g e n d e T a g d e r j e n i g e sei, an w e l c h e m sie nach Mina hinaufzögen und d i e s e s i s t auch d e r T a g , an w e l c h e m sie d a s W a s s e r d e s B r u n n e n s S e m s e m trinken. A m F r e i t a g e 3) w ü r d e n sie stehn. Am D o n n e r s t a g e also zogen die W a l l f a h r e r nach M i n a und g i n g e n von d o r t b i s Ahrafat. N a c h d e r m ü n d l i c h e n U e b e r l i e f e r u n g war e s S i t t e , d a s s d i e W a l l f a h r e r in A h r a f a t ü b e r n a c h t e t e n ; a l l e i n d i e M e n s c h e n hatten d i e s e s u n t e r l a s s e n aus F u r c h t vor d e m S t a m m e d e r B a n u - S c h a h b a h , w e l c h e r d i e P i l g e r auf i h r e m W e g e nach A h r a -
1) D i e Ceremonie des Stehns a n den Stationen der W a l l f a h r t wird am F r e i t a g e fiir b e s o n d e r s heilbringend angesehn, weil der F r e i t a g selbst den Y o r z u g vor den übrigen T a g e n hat. N a c h der Tradition soll Mohammed g e s a g t h a b e n , d a s s dieses Stehn siebzig a n d e r n T a g e n gleich k o m m e . Das Stehn an dem T a g e , an welchem sie von dem W a s s e r des Brunnens trinken, ist nach der Meinung der L e h r e r nicht e r l a u b t , w ä h r e n d es am T a g e des Opfers erlaubt ist.
425 fat zu ü b e r f a l l e n u n d zu p l ü n d e r n p f l e g t e 1 ) . D a s Hinaufziehn d e r M e n s c h e n w ä h r t e d e n g a u z c n T a g und d i e g a n z e N a c h t bis zum F r e i t a g e . Tn Ahrafat v e r s a m m e l t e sieh eine u n g e h e u r e M e n s c h e n m e n g e . Z w i s c h e n Min« und Ahrafat liegt M o s d a l i f a h und die E n t f e r n u n g \ o n M i r i a bis dahin ist e b e n so weit als von Mina nach M e c c a o h n g e f ä h r fünf M e i l e n und von da b i s A h r a f a t ist e b e n so weit o d e r etwas w e n i g e r . Mosdalifah2) wird auch und g e n a n n t . V o r d i e s e m ohng e f ä h r eine M e i l e ist W a d i - M o h a s s i r , in w e l c h e m man s c h n e l l zu g e h n pflegt- D i e s e s ist d i e G r ä n z e zwischen M o s d a l i f a h und Mina, weil es zwischen b e i d e n liegt. M o s d a l i f a h ist a b e r eine weite F l ä c h e z w i s c h e n zwei B e r g e n , utn w e l c h e s h e r u m C i s t e r nen aus d e r Z e i l d e r S o b a i d a h s i n d . A h r a f a t ist auch eine weite F l ä c h e von v i e l e n B e r g e n u m g e b e n . Am E n d e d e r s e l b e n ist d e r B e r g X*:>jJt, auf w e l c h e m und um w e l c h e n d i e L e u t e stehn. O h n g e f ä h r zwei M e i l e n vor d e m B e r g e sind d i e b e i d e n Z e i c h e n . W a s vor d i e s e n Z e i c h e n n a c h A h r a f a t hin liegt, ist nicht h e i l i g e s G e b i e t , was hinter d e n s e l b e n liegt, ist heilig. A n « d i e s e m T a g e wirft d e r P i l g e r s i e b e n S t e i n e , n e m l i c h am T a g e d e s O p f e r s . D a n n schlachtet er d a s O p f e r t h i e r . D a s F e s t , an w e l c h e m d i e O p f e r g e s c h l a c h t e t w u r d e n , hiess ^ W l iXve und war d a s g r o s s e F e s t im G e g e n s a t z e zu d e m kleinen F e s t e , w e l c h e s am E n d e des M o n a t s R a m a d h a n war, wenn d a s F a s t e n a u f h ö r t e . In d e r N ä h e von ihnen b e i d e n , wo es an Ahrafat gränzt, ist B a t h n - O h r o n a h von d e m man nach d e m W i l l e n d e s P r o p h e t e n hinaufsteigen soll. D e r a b e r darin steht, d e s s e n W a l l f a h r t ist nicht richtig. D e r B e r g A l r a h m a h ist a b g e s o n d e r t von d e n B e r g e n in d e r Mitte d e r F l ä c h e . E r b e s i e h t aus l a u t e r S t e i n e n , w e l c h e von e i n a n d e r g e t r e n n t sind, so d a s s er s c h w e r zu b e s t e i g e n ist. Djemal-Alclin hat an d e n vier S e i t e n S t u f e n m a c h e n l a s s e n , und viel G e l d d a r a u f v e r w e n d e t , so d a s s man mit b e l a d e n e n L a s t t h i e r e n hinauf k a n n . Auf d e r Mitte d i e s e s B e r g e s ist ein Bethhaus, wohin d i e M e n 1) Zwischen Mosdalifah und Ahrafat ist ein Engpass zwischen zwei Bergen, welcher zur linken dessen liegt, welcher nach Ahrafat führt. Dort pflegte der Stamm herunter zu kommen und die Pilger zu überfallen. In diesem J a h r e wurden sie durch einen E m i r , der 9ich mit Bewaffneten in diesem Engpasse gelagert hatte, von dem Ueberfalle abgehalten. 2) Von dem Orte Mosdalifah gingen die Pilger im Heidenthume nicht früher fort, als bis die Sonne auf dem Borge Mosdalifah sehn konnte, aufgegangen war.
welchen man von Mina und Abulf. Geogr. p. AI.
426 s e i l e n sieb Zum G e b e t h d r ä n g e n . D i e s e s B e t h h a u s hat e i n D a c h , von d e m man d i e F l a c h e von A h r a l a t ü b e r s e h n k a n n . In d e r N ä h e d e r b e i d e n Z e i c h e n zur L i n k e n , w e n n man s i c h n a c h d e r K i b l a h h i n w e n d e t , ist ein altes g r o s s e s ß e t h h a u s , von d e m die M a u e r d e r K i b l a h ü b r i g ist, die d e m A b r a h a m z u g e s c h r i e b e n wird. In d i e s e r hält d e r P r e d i g e r am T a g e des S t e h n s e i n e P r e d i g t . D a n n v e r s a m m e l t man sich z w i s c h e n d e r Z e i l g l e i c h nach M i t t a g und d e r Z e i t g e g e n A b e n d . Z u r L i n k e n , w e n n man s i c h d e r K i b l a h z u w e n d e t , ist auch das T h a l A l a r ä c w e l c h e s mit g r ü n e n P f l a n z e n in j e n e r F l ä c h e sich ausd e h n t , s o w e i t man sieht. W ä h r e n d des D o n n e r s t a g s u n d d e r ganzen N a c h t a u f d e n F r e i l a g w a r e n die M e n s c h e n vollständig v e r s a m m e l t und erst im l e t z t e n D r i t t e l langte d e r E m i r d e r W a l l f a h r e r , w e l c h e aus I r a c k a m e n , d o r t an. ( D i e K i b l a h ist von d o r t n a c h U n t e r g a n g d e r S o n h e , wo die Calxba liegt ) Als nun am F r e i t a g e z w i s c h e n d e r Z e i t g l e i c h n a c h Mittag und A b e n d die M e n s c h e n v e r s a m m e l t waren, s t a n d e n sie n i e d e r g e b e u g t und w e i n e n d , G o t t p r e i s e n d und a n r u f e n d . S o v e r h a r r t e n s i e von d e r Z e i t , als die S o n n e i h n e n ins G e s i c h t b r a n n t e , b i s s i e sich s e n k t e und d e r A b e n d da w a r . D e r E m i r d e r W a l l f a h r e r s t a n d in d e r N ä h e d e r F e l s e n b e i d e r k l e i n e n M o s c h e e und die W a l l f a h r e r aus J e m e n n a h m e n i h r e b e s t i m m t e n Plätze ein, die i h n e n in d e n G e b i r g e n von Ahrafat v o n d e r Z e i t des P r o p h e t e n h e r a n g e w i e s e n w a r e n , so dass k e i n S t a m m den Platz d e s a n d e r n ü b e r s c h r i t t 1 ) . M a n hatte zum L e i t e r 1) I m K o r a n wird über den Z u g von Ahrafat folgendes festgesetzt. Sur. II, 194. „Und wenn ihr von Ahrafat in Menge forteilt, so preiset Gott bei dem heiligen Orte der Ceremonien und erwähnt seiner, wie er E u c h geführt hat und wenn ihr früher zu den Irrenden gehörtet, so eilt von dort fort, von wo die L e u t e forteilen und bittet Gott um Verzeihung (wegen eines Irthums), denn Gott ist ein Verzeihender, B a r m h e r z i g e r . " Man fasst den A u s d r u c k „so preiset Gott" entweder allgemein auf, dass m a n darunter versteht U ^ A . A J ZU sagen oder dass dieses in den beiden Abendgebethen geschehn solle. A u c h der A u s d r u c k „Ort der helligen Ceremonien" wird theils von einem B e r g e ^ J ® g e n a n n t , w o r a u f der I m a m zu stehn pflegt oder von dem Orte zwischen beiden E n g p ä s s e n von Ahrafat und Wadi-Mohasser gebraucht. Dass hier nicht Mosdalifah darunter verstanden w e r d e , zeigt eine Tradition von Djabir a u f b e w a h r t . Der letzte Theil des 194. V e r s e s ; gewiss aber der 1 9 5 . Vers bezieht sich a u f die Koraischiten, w e l c h e an dem Orte Djamh genannt zu stehn pflegten, während die Uebrigen alle in Ahrafat standen. Die Koraischiten hielten das fiir einen V o r z u g und finden denn nicht von A h r a f a t , sondern von Mosdalifah fortzueilen an. M o h a m m e d hielt dies Forteilen von A h r a f a t für eine alte Sitte und will, dass sich die Koraischiten in Befolgung der religiösen Vorschriften den übrigen Arabern gleich stellen s o l l e n ; weil kein S t a m m in der Religion einen V o r z u g habe.
427 von
dort
des Malec sinkt und
d e n Imarn fangt
der Malekiten gemacht.
der Zug
die Zeit
des A b e n d s
d i e s e r mit s e i n e n H ä n d e n langte Zeit
erst a u ,
in M o s d a l i f a h
wenn
ist.
Als
Nach der Lehre
die
Sonuenscheibe
es Z e i t \Var,
winktd
u n d s t i e g von d e m O r t e h e r a b
an mit d e m E n d e , d e s A b e n d s .
zwischen den: b e i d e »
Abenden,
wie
es d a s
Man
In
der
mündliche
G e b o t h des P r o p h e t e n war, waren die M e n s c h e n dort versamm e l t lind erleuchtet
nun wurde
d e r ganze
und besonders
auf dem B e r g e in d e m
h e i l i g e O r t mit W a c h s l i c h t e r n
die M o s c h e e , wie
der Fall
gewesen
es a u c h
w a r und w i e
schon sie
es
h e i l i g e n T e m p e l z u M c e c a t h u n , in w e l c h e n e i n J e d e r
mit e i n e m W a c l i s l i e h t e in d e r H a n d e i n g e h t . damit d e r Haneiitische V o r s t e h e r dem Systeme
nach Hanefitcn.
Am meisten wird
geschmückt,
denn
sie
sind
In d e r N a c h t a u f d e n S o n n a b e n d
ü b e r n a c h t e n sie in Mosdalifah:. W e n n sie d a s G e b e t h des M o r gens
verrichtet
(denn
Ausnahme des Mina
haben
ganz Mosdalifah
und
gestanden
ist ein O r t ,
wo
und
t^cO^, d e n n d a r i n e i l e n
p i l g e r n d , b i s sie a u s d i e s e m
Gott
die Pilger
nen S t e i n e
z u m W e r f e n , d e n n d i e s e s z i e h t man v o r ,
a n d e r e sie
um d i e M o s c h e e
sammeln
sich
sieben
Steine
während
sammeln,
n a c h M i n a og
sie klei-
denn
e k o m m e n
b e i XASXJI (KAÄX^I «J^.^»-)
Diese Steine a b e r wei den beim Aufgange d e r S o n n e
am T a g e d e s O p f e r n s g e w o r f e n . vieh1).
nach
die meisten ihre
A l c h a i f in M i n a
d i e s e s ist e r l a u b t . S o b a l d d i e M e n s c h e n sie
mit
sie s c h n e l l
auf. In M o s d a l i f a h
sind, b e e i l e n
stchn
heraussind), brechen
nach Mina
zu w e r f e n .
angerufen,
Dann s c h l a c h t e n sie das O p f e r -
N a c h d e m d i e s e s g e s c h e h n , ist i h n e n A l l e s e r l a u b t
A u s n a h m e der W e i b e r und d e r W o h l g e r ü c h e zug g e m a c h t
h a b e n 2).
Die
mit
b i s sie d e n U m -
meisten Menschen
begeben
sich
1) Die Opferthiere können" im ganzen Gebiethe von Mina geschlachtet werden. D a s Fleisch wird theils von den Opfernden g e g e s s e n , theils den Armen gegeben. Vor Mohammed bestanden gewisse Beschränkungen in dem, was gegessen werden konnte. Diese hebt Mohammed auf. ¡Sur. 22, kJ9. Ueber die Opferthiere s. Sur. 22, 3 t . Die es vermochten, pflegten viele kostbare zu schlachten. 2) Unter diesem Umzüge ist der zu verstehn , welchen sie machen, nachdem sie von Ahrafat nach Mina gegangen sind und die Opfer verrichtet haben. Im K o r a n Sur. 22, 30 ist gesagt, nach dem Schlachten und Verzehren der O p f e r , sollen sie den Schmutz entfernen (indem sie die H a a r e scheeren, die Nägel schneiden, die H a a r e unter den Armen ausreissen und die Schaamtheile von den H a a r e n entblössen, dann ihre Gelübde vollzielin und den Tempel umziehn. Unter diesem letztern ist das Umziehn des schwarzen Steines oder das Umziehn zum Abschiede zu verstehn. In dem F a l l e ,
428 dann auf den W e g , um diesen Umzug zu machen, w ä h r e n d A n d e r e noch d e n zweiten ja selbst den dritten T a g dort bleiben. An diesem T a g e a b e r gehen sie nach M e c c a . Am zweiten T a g e aber, so fährt Ebn-Sobair von seiner W a l l f a h r t zu erzählen fort, w u r d e n beim Untergange d e r Sonne sieben S t e i n e zum ersten M a l e g e w o r f e n und zum zweiten M a l e dem m i t t l e m eben so viele. Diese b e i d e n M a l e standen sie und riefen Gott an. Bei dem W e r f e n v o n A l a h k a h a h warfen sie eben so viele S t e i n e ; a b e r standen nicht, i n d e m sie in Allem diesen die Handlungsweise d e s Propheten n a c h ahmten. Das Steinwerfen von kam als letztes w i e d e r vor. Am T a g e a b e r des Opferns w a r sie eine erste und g e t r e n n t e , mit der keine a n d e r e zusammen kam. Am zweiten T a g e nach d e m T a g e d e s Opferns p r e d i g t e der P r e d i g e r in d e r Moschee Alchaif Als d e r d r i t t e T a g angebrochen war, b e e i l ten sich die Menschen nach Mecca zu ziehn, nachdem sie 4 9 Steine vollständig geworfen hatten, nemlich sieben am T a g e d e s Opfers i n A l a h k a b a h , dann 2 1 am zweiten T a g e genannt), nach Sonnenuntergang je sieben in d r e i Mal und am dritten T a g e jyj.) e b e n so. Einige von ihnen hielten das A b e n d g e b e t h i t n T h a l e von Mecca, A n d e r e im heiligen T e m p e l und noch A n d e r e b e e i l t e n sich so, dass sie das Gebeth gleich nach Mittag schon im T h a l e von Mecca hielten. Da die A r a b e r vor M o h a m m e d nach Beendigung d e r C e r e m o nien in Mina zwischen d e r Moschee und dem Berge Halt machend i h r e Vorfahren zu r ü h m e n pflegten, so giebt M o h a m med die Vorschrift, dass sie mit eben so vielem oder grösserem Eifer Gott preisen sollten. Sur. 2, 1 9 6 . Nach m ü n d l i c h e r U e b e r l i e f e r u n g sollten die W a l l f a h r e r 3 T a g e nach dem T a g e des Opferns in Mina verweilen, um vollständig 7 0 Steine (nemlich am dritten T a g e noch 21) zu werfen. Man b l i e b nun aus F u r c h t vor dem Stamme d e r BatiuSchohbah nur zwei T a g e , weil es im Koran heisst. » W e r sich in zwei T a g e n beeilt, d e r b e g e h t auch keine S ü n d e , und wer es hinzieht (in d r e i T a g e n ) , b e g e h t auch k e i n e S ü n d e . « S u r . 2, 199. M o h a m m e d aber hat diesen Ausspruch gethan, um d e n Pilgern, die in grosser M e n g e da waren, die C e r e m o n i e n dass jemand krank sei oder eine Wunde habe, wodurch das Soheeren nothwendig i s t , oder wenn der Nichtgeschorene durch Ungeziefer sehr geplagt werde, erlaubt Mohammed dasselbe. Er soll dafür fasten oder Allmosen geben oder ein Opferthier seMaohten. Sur, 2, 192. .
429 zu e r l e i c h t e r n , d e n n e s gab vor d e r Z e i t d e s I s l a m s L e u t e , w e l c h e b e i d e s v e r d a m m t e n , die Eilt; und d i e V e r s p ä t u n g . W ä h r e n d d e r d r e i T a g e ist in Mina ein b e d e u t e n d e r Markt, w o A l l e s m ö g l i c h e verkauft w i r d und e b e n so in M e c c a w ä h r e n d d e r g a n z e n Zeit d e r Wallfahrt. M e h l w i r d im Hause d e r V e r s a m m l u n g (BJLVSJI verkauft, w e l c h e s an der S e i t e d e s T h o r s d e r B a n u - S c h a i b a h ist. D e r Hauptmarkt ist aber auf d e m e b e n e n gepflasterten B o d e n , w e l c h e r von W e s t e n nach N o r d e n und von N o r d e n nach O s t e n fortgeht E b n - S o b a i r p. 1 8 3 . A l s e i n e Hauptvorschrift, w e l c h e M o h a m m e d s e i n e n An-Qebeth. h ä n g e r n macht, ist das G e b e t h l) zu b e t r a c h t e n . D i e s e s zeigt sich theils in d e n g e n a u e m V o r s c h r i f t e n , w e l c h e er d e s w e g e n macht, theils in d e r Vorschrift, dass es u n t e r allen U m s t ä n d e n und s e l b s t zur Z e i t d e r G e f a h r v e r r i c h t e t w e r d e n m ü s s e , theils d u r c h die W o r t e , w e l c h e ihm z u g e s c h r i e b e n w e r d e n : »das G e b e t h ist die Stütze d e r R e l i g i o n und w e r es unterlässt, zerstört d i e s e l b e « u n d e n d l i c h in d e r B e l o h n u n g , w e l c h e e r d e n e n v e r s p r i c h t , w e l c h e g e n a u d i e G e b e t h e v e r r i c h t e n . In d e r S t e l l e Sur. 2 3 , 9 heisst es : » D i e j e n i g e n , w e l c h e ihre G e b e t h e g e nau v e r r i c h t e n u n d d i e ü b r i g e n ( n o t h w e n d i g e n ) E i g e n s c h a f t e n b e s i t z e n , (von d e n e n früher die R e d e war), w e r d e n das Paradies erhalten,« d e n n er hat a u s s e r d e m nach d e r T r a d i t i o n g e sagt: » d e r S c h l ü s s e l d e s P a r a d i e s e s ist das G e b e t h . « D u r c h d e n Zusatz, w e l c h e n er bei d e m G e b e t h e macht, will er d e m G l a u b e n v o r b e u g e n , als sei das b l o s s e Bethen für den M o h a m m e d a n e r genug, d e n n als Z w e c k d e s G e b e t h s wird a n g e g e b e n , dass das S c h ä n d l i c h e u n d U n r e c h t e d u r c h G e b e t h v e r h i n d e r t w e r d e . Sur. 2 9 , 4 4 . D i e s e W o r t e w e r d e n so erklärt, dass das G e b e t h die U r s a c h e sei, sich d e r S ü n d e n zu e n t h a l t e n , da m a n mit d e m s e l b e n b e s c h ä f t i g t sei , d e n n man e r i n n e r e sich an Gott und e r f ü l l e die S e e l e mit G o t t e s f u r c h t »und d e s w e g e n sei das G e b e t h , worin man Gott e r w ä h n e , d i e grösste Pflicht.« Aus d i e s e m G r u n d e soll auch M o h a m m e d s e i n e n A n h ä n g e r n d i e Pflicht d e s G e b e t h s auflegen. Sur. 2 0 , 1 3 2 . Aus d e r S t e l l e Sur. 4 0 » B e u g t E u c h im G e b e t h e mit. den sich B e u g e n d e n « s c h l i e s s e n die M o h a m m e d a n e r , dass G o t t d a s Z u s a m m e n b e t h e t i mit A n d e r n e m p f o h l e n h a b e und man ist d e r M e i n u n g , dass d a s G e b e t h in V e r e i n i g u n g mit A n d e r n um 2 7 G r a d e d e m G e b e t h e d e s 1) Mohammed sagt im Koran Sur. 8,35 dass das Gebeth der Meceaner vor Mohammed im heiligen Tempel nichts Anderes gewesen sei, als ein Pfeifen wie die Vögel und ein Klatschen in die Hände.
430 Ei-nzelnen v ö r z u z i e h n s e i y w e i l s i c h d i e S e e l e n g e g e n s e i t i g unterstützten. Da Gott im G e b e t l i e a n g e r u f e n w i r d , d e r M e n s c h s i c h also in d e m s e l b e n Gott n a h t , so m u s s e r , so viel es in s e i n e r G e w a l t ist, sich r e i n d e r G o t t h e i t n a h e n . D e s w e go e n ist es V o r s c h r i f t , sich d u r c h W a s c h e n von j e d e m U n r e i n e n zu b e freien; indem die einzelnen Verunreinigungen angegeben werd e n . W e n n k e i n W a s s e r zu h a b e n ist, o d e r das W a s c h e n mit W a s s e r s c h a d e t , so soll man sicli d u r c h A b r e i b e n mit E r d e zu r e i n i g e n s u c h e n . Es w i r d f e r n e r g e f o r d e r t , dass man b e i m B e t h e n in e i n e m Z u s t a n d e d e s G e i s t e s s e i , in d e m m a n wisse, was man b e t h e . Im K o r a n S u r . 5, 8 heisst es : O i h r G l ä u b i g e n ! w e n n i h r e u c h zum G e b e t h e e r h e b t , so w a s c h e t e u e r G e s i c h t u n d e u r e H ä n d e bis zum E l l b o g e n und w i s c h t e u e r H a u p t l ) a b u n d e u r e F ü s s e bis zu d e n K n ö c h e l n v. 9 . W e n n i h r a b e r d u r c h S a a m e n f l u s s v e r u n r e i n i g t s e i d , so r e i n i g t e u c h ( w a s c h e t euch), w e n n i h r a b e r k r a n k o d e r auf e i n e r R e i s e s e i d o d e r es k ö m m t e i n e r von e u c h vom Abtritt o d e r i h r euch mit W e i b e r n a b g e g e b e n habt, so b e d i e n t e u c h d e r o b e r n , guten E r d e zum A b r e i b e n u n d w i s c h t e u e r G e s i c h t und H ä n d e a b . Gott will euch nicht Bedrängniss a u f l e g e n ; sondern er will nur, d a s s i h r e u c h r e i n i g t (d. h. e r will e u c h d i e E r f ü l l u n g d e r P f l i c h t e n , w e l c h e e r e u c h auflegt, m ö g l i c h s t e r l e i c h t e r n ) . In d e r S t e l l e S u r . 4, 4 6 w i e d e r h o l t M o h a m m e d d i e n e m l i c h e n V o r schriften mit Zusätzen. »O die ihr g l a u b t , naht euch d e m G e b e t h e nicht, w ä h r e n d i h r t r u n k e n seid, b i s i h r wisset, w a s ihr sagt2) oder durch Saamenfluss verunreinigt seid ausser auf d e r R e i s e , bis i h r e u c h g e w a s c h e n h a b t . U n d w e n n i h r k r a n k s e i d o d e r auf d e r R e i s e ( u n d i h r k e i n W a s s e r h a b t ) o d e r i h r vom A b t r i t t e k o m m t o d e r i h r d i e W e i b e r b e r ü h r t h a b t ( i m B e i s c h l a f e , so d a s s i h r d a d u r c h v e r u n r e i n i g t s e i d ) u n d i h r k e i n W a s s e r findet, so g e b r a u c h t f ü r W a s s e r e t w a s von d e r o b e r n E r d e , w a s g u t ( r e i n ) ist und wischt d a m i t e u e r G e sicht u n d d i e H ä n d e a b . In d e r S t e l l e S u r . 4, 1 0 2 w i r d d i e A b k ü r z u n gD d e s G e b e l h e s auf brauche , d e r R e i s e e r l a u b t . ,. t . M a n 1.) Die orthodoxen Lehrer sind über den Ausdruck II a u p t nicht einig. Älschafei meint den kleinisten Theil des K o p f e s ; Abu-Uanifah den vierten 1: ' ''' : Theil und Mälec den ganzen. •• ' , . 2) Die Erklärer beziehn dieses auf den Wein oder vom S c h l a f e trunken sein. W e n n diese V o r s c h r i f t , wie berichtet ist, gegeben wurde, als jemand -vom W e i n e trunken W o r t e beim Gebete s p r a c h , welcho nicht passten, so k a n n es sich iiur auf den W e i n beziehn und muss vor d e r Z e i t gesagt sein, ehe der W e i n verbothen w a r etc. •>.-.-••
431 n u r d i e Hälfte d e r K n i e b e u g u n g e n zu « l a c h e n . M o h a m m e d will ohnstreitig n u r , d a s s d i e A b k ü r z u n g e r l a u b t , a b e r n i c h t n o t h w e n d i g sei. A b u - H a n i f a h halt a b e r d i e A b k ü r z u n g f ü r nothw e n d i g . Nacli d e r M e i n u n g d e r S c h a f e i t e n rnuss e i n e R e i s e w e n i g s t e n s aus 4 P o s t s t a l i o n e n •, n a c h d e r M e i n u n g d e s A b u Hanifah aus sechs bestehn, w e n n man das Gebeth a b k ü r z e n w i l l . Mohammed nimmt bei den Vorschriften, welche er giebt auch auf d i e L a g e R ü c k s i c h t , w o r i n s e i n e A n h ä n g e r sich d a mals häufig b e f a n d e n , n e m l i c h d i e L a g e d e s K a m p f e s u n d d e s K r i e g e s . Es h e i s s t in d e m n e m l i c h e n V e r s e 1 0 2 » W e n n i h r fürchtet, dass die U n g l ä u b i g e n ü b e r Euch U n g l ü c k b r i n g e n ( d i e U n g l ä u b i g e n sind e i n n i c h t zu v e r k e n n e n d e r F e i n d ) v. 1 0 3 . W e n n Du u n t e r i h n e n bist, so m ö g e s t Du sie das G e b e t h v e r richten l a s s e n . Es stehe n e m l i c h e i n T h e i l von i h n e n mit Dir (das G e b e t v e r r i c h t e n d ) . S i e m ö g e n i h r e S a c h e n n e h m e n (d. h. d i e B e t h e n d e n aus V o r s i c h t o d e r tiie A n d e r n zum S c h u t z e ) und wenn d i e R e i h e n d e n sich n i e d e r w e r f e n , so m ö g e n sie h i n t e r i h n e n sein, (sie b e w a c h e n d ) . U n d d a n n m ö g e ein a n d e r e r T h e i l , d e r n i c h t g e b e t h e t hat, k o m m e n und mit d i r b e t h e n . (Nach d i e s e m muss also d e r Imam [ V o r b e t e r ] z w e i m a l b e t h e n ) . S i e sollen vorsichtig sein u n d i h r e W a f f e n b e r e i t h a l t e n , d e n n die U n g l ä u b i g e n w ü n s c h e n , dass i h r e u r e W a f f e n und G e r ä t s c h a f t e n v e r n a c h l ä s s i g t und sie dann mit e i n e m M a l e ü b e r Euch h e r f a l l e n , » d o c h b e g e b t i h r k e i n e S ü n d e , w e n n i h r d u r c h R e g e n S c h a d e n e r l e i d e n d o d e r k r a n k e u r e W a f f e n a b l e g t ; doch seid v o r s i c h t i g . « M o h a m m e d b e f i e h l t also n i c h t in d e r N ä h e des F e i n d e s d i e W a f f e n b e i m G e b e t h e zu b e h a l t e n ; s o n d e r n e r empfiehlt es n u r v. 1 0 4 . » U n d w e n n i h r e u e r G e b e t h v e r r i c h t e t , so e r w ä h n t Gott s t e h e n d und l i e g e n d u n d auf e u r e n S e i t e n « d. h. w e n n i h r e u e r G e b e t h v e r r i c h t e t habt, so e r w ä h n t Gott in j e d e m Z u s t a n d e o d e r w e n n i h r e u e r G e b e t h v e r r i c h t e n w o l l t und i h r e u c h s e h r f ü r c h t e t , so v e r r i c h t e t es in j e d e r L a g e , worin es e u c h m ö g l i c h i s t 1 ) ; w e n n i h r a b e r r u h i g s e i d , so v e r r i c h t e t e u e r G e b e l b n a c h d e r V o r s c h r i f t , d e n n das G e b e t h ist f ü r d i e G l ä u b i g e n eiire V o r s c h r i f t zur b e s t i m m t e n Zeit zu be*folgen.« S u r . 2, 2 4 0 .
l'j In der Stelle Sur. 2, 2 3 9 ist noch gesagt, dass sie es zu auf den Kameelen reitend v e r r i c h t e n . Schafei ist der M e i n u n g , auch während des K a m p f e s b ä t h e ; Abu-Hanifah aher sagt, dass während des K a m p f e s oder g e h e n d bethen könne, so lange das möglich sei.
F u s s oder dass man man nicht S t e h n un-
432 U e b e r d i e S e i t e , wohin sich d e r M o h a m m e d a n e r i m G e b e t h e w e n d e n rnuss, haben wir f o l g e n d e s zu b e m e r k e n 1 ) . M o h a m m e d soll s i c h zn M e d i n a o h n g e f ä h r s e c h s z e h n M o n a t e im G e b e t h e nach J e r u s a l e m g e w e n d e t h a b e n ; nach d i e s e r Zeit h a b e er sich n a c h d e r C a h b a h h i n g e w e n d e t . M a n erzählt, d a s s er im M o n a t e R e d j e s zwei M o n a t e vor d e m K a m p f e bei B e d r mit s e i n e n G e n o s s e n in d e m T e m p e l d e r B a n u - S a l a m a h g l e i c h n a c h Mittag es v e r r i c h t e t e . A l s er zwei K n i e b e u g u n g e n , a l s o die H ä l f t e d e s G e b e t h s vollzogen hatte, w e n d e t e er sich plötzlich d e m W a s s e r b e h ä l t e r zu, so d a s s M ä n n e r u n d W e i b e r i h r e R e i h e n v e r ä n d e r t e n 2 ) . A u s d i e s e m G r u n d e sei j e n e r T e m p e l d e r zwei K i b l a h g e n a n n t . D i e s e p l ö t z l i c h e V e r ä n d e r u n g m u s s t e n a t ü r l i c h s e l b s t den A n h ä n g e r n M o h a m m e d s auffallen, wie v i e l m e h r d e n J u d e n u n d d e n e n , w e l c h e A b g ö t t e r e i t r i e b e n . H i e r a u f b e z i e h t sich S u r . 2, 1 3 6 . " E s w e r d e n d i e T h o r e n unter den M e n s c h e n s a g e n : W a s hat sie von d e r K i b l a h a b g e w e n d e t , wohin s i e s i c h f r ü h e r b e i m G e b e t h e weiir d e t e n ? S p r i c h : Gott ist d e r H e r r d e s O s t e n und d e s W e s t e n . E r f ü h r t welchen er will auf d e n r i c h t i g e n P f a d « D u r c h d i e s e W o r t e s c h n e i d e t er j e d e n E i n w u r f a b , i n d e m er s a g t : G o t t sei ja H e r r d e s W e l t a l l s u n d k ö n n e hierin thun, was er wolle u n d d e m , w e l c h e n er wolle, die r e c h t e S e i t e d e s G e b e i i i s anz e i g e n . In d e m 1 3 8 . V e r s e g i e b t er als G r u n d a n , e r w o l l e d i e M e n s c h e n d a d u r c h p r ü f e n , i n d e m er G o t t s a g e n lässt,: W i r hatten d i e K i b l a h , wohin d u dich im G e b e t h e w e n d e t e s t , n u r aufgestellt, um zu u n t e r s c h e i d e n d e n , w e l c h e r d e m G e s a n d t e n folgt, von d e m , w e l c h e r sich von ihm w e g w e n d e t « u n d e n d l i c h im 1 3 9 . V e r s e m a c h t er d i e Z w e i f e l k u n d , die er s e l b s t g e h a b t h a b e und d a s s d i e s e Z w e i f e l d u r c h G o t t e s A u s s p r u c h g e h o b e n s e i e n , d e n n er l ä s s t Gott s p r e c h e n : W i r s e h e n , d a s s D u d e i n A n g e s i c h t am Himmel hierhin u n d d o r t hin w e n d e s t ( u m von Gott d i e K i b l a h zu e r h a l t e n ) . Wahrlich wir wollen D i c h zu einer K i b l a h h i n w e n d e n , die dir g e f a l l e n w i r d . W e n d e dein A n g e s i c h t n a c h d e r Mitte d e s heil i g e n T e m p e l s hin, u n d wo i h r auch seid, w e n d e t e u e r A n 1) Nach dem Koran Sur. 18, 87 soll Moses auf Befehl Gottes schon seinen Landsleuten empfohlen haben, sich im Gebethe nach einer bestimmten Seite hinzuwenden. 2) Im zweiten J a h r e der Hedjra nach dem 16. oder 17. T a g e im Monate Schohban wurde die Kiblah nach Mecca -verlegt
etc. p. ff
supr. Nach Kazwini soll es am 16. des Monats gewesen sein p. v". Harir p. ÖAV.
Weil p. 91.
433 gesicht nach d e r Mitte desselben.« D i e Mohammedaner sagen nun, M o h a m m e d habe sich, als er in M e c c a war, im G e b e t h e d e r Cahbah z u g e w e n d e t ; als er eben hatte fliehen müssen, habe er den Befehl erhalten (von Gott), sich dem F e l s e n (SjjÄjaJt) zuzuwenden, um sich mit den J u d e n zu b e f r e u n d e n . Ebn-Ahbbas sagt, dass M o h a m m e d in M e c c a nach Jerusalem geblickt habe und er habe sich nur so gestellt, dass die Cahba zwischen ihm und Jerusalem war. T h a t er es wirklich, so mtiss man glauben, dass er es that, um die Meccaner zu täuschen, die da glauben sollten, dass er sich d e r Cahba zuwende. Wenn er aber in M e c c a sich im G e b e t h e d e r Cahba z u w e n dete, und in Medina angekommen nach Jerusalem sein Gesicht wendete, so ist wahrscheinlich, dass er es that, .um sich die Juden geneigt zu machen, da diese in Medina in grossem Anselm standen und mächtig waren. E r hoffte sie zu seinen Anhängern zu machen, weil er sehr viel von ihnen annahm. Erst als er merkte, was er sehr bald in Medina merken musste, dass ihm diese Hoffnung fehl schlagen werde, veränderte eiserne Kiblah, weil er jetzt nur noch von den nach Mecca wallfahrenden Arabern Unterstützung hoffen konnte und die Cahba ihm nun die beste Kiblah schien, da ja Abraham dieselbe erbaut haben sollte und er dessen Religion in ihrer ursprünglichen Reinheit wieder herstellen wollte. Als Zeiten, in welchen während d e s T a g e s und d e r Nacht Gebethe zu verrichten seien, werden in dem kleinen Traktate, den Reland in dem Buche » D e religione M o h a m m e d i c a « herausgegeben hat, p . 7 2 fünf angegeben l ) die Zeit gleich nach Mittag. 2) Am Nachmittage. 3) Bei Untergang d e r Sonne. 4 ) Am Abend. 5 ) Am Morgen. D i e s e s stützt sich theils a u f s t e l len des Koran's, worin aber die Ausdrücke so allgemein sind, dass sie von den Auslegern verschieden aufgefasst werden, theils auf d e n von M o h a m m e d selbst eingeführten Gebrauch, nach welchem man die Stellen des Korans später erklärte. Dass hier mit dem Mittage angefangen ist, scheint darin seinen Grund zu haben, weil man den Mittag für das Aeusserste d e r ersten Mitte und d e r andern Mitte d e s T a g e s ansah o d e r weil er für das Vorzüglichste gehalten wurde. M o h a m m e d scheint im Koran Sur. 2, 239- dieses Gebeth auszuzeichnen, i n d e m er sagt: »Beobachtet die G e b e t h e und das mittelste,« d e n n zuerst empfiehlt er die G e b e t h e im allgemeinen und dann das mittelste, welches, wenn man an die Tageszeit d e n k t , das am 28
434 Mittage sein muss. Wenn man a b e r von den G e b e t h e n selbst das mittelste meint, so ist es das auu Nachmittage ( y a « J I tj^La). Die Erklärer sind indessen v e r s c h i e d e n e r Meinung, denn sie nennen dieses letztere als das vorzüglichste. Andere sagen aber, dass das G e b e t h d e s Mittags das beschwerlichste für die Menschen gewesen sei und deswegen kann es Mohammed b e s o n d e r s empfohlen haben und deswegen ist es auch das vorzüglichste, weil M o h a m m e d gesagt haben soll o i o L x J I J-AUSI » D e r vorzüglichste unter den Gottesdiensten ist d e r beschwerlichste.« Andere verstelin darunter das Gebeth am frühen Morgen, weil es zwischen den b e i d e n G e b e t h e n des T a g e s und der Nacht s e i ; Andere das Gebeth bei Sonnenuntergänge und der Nacht. Im Allgemeinen hat M o h a m m e d die Zeiten des Gebeths in d e r Stelle Sur. 1 1 , 1 1 6 angegeben, wo es im Koran h e i s s t : »Verrichte das Gebeth am E n d e d e s T a g e s und in den o.
T h e i l e n d e r N a c h t ; « doch leidet das W o r t welches im K o r a n steht, v e r s c h i e d e n e Erklärung, so dass man verschiedene Zeiten d e s Gebeths darunter versteht. Am meisten ist er ins B e s o n d e r e eingegangen Sur. 2 0 , 13, wo es heisst: »Ertrage g e d u l d i g das, was sie sagen und lobe deinen Herrn vor d e m Aufgange d e r S o n n e und vor dem Untergänge und zu d e n Zeiten d e r Nacht und lobe und am E n d e des T a g e s , vielleicht dass du zufrieden gestellt werdest.« D i e Ausleger versteh n den Ausdruck vor dem Aufgange d e r Sonne, von d e m ersten E r s c h e i n e n d e r Morgenröthe, d e n Ausdruck vor dem Untergange derselben, von den Gebethen gleich nach Mittag und am Nachmittage oder von dem letzten allein und die Zeiten der Nacht von dem G c b e t b e beim Untergänge d e r Sonne und dem s p ä t e m A b e n d e ; den Ausdruck aber E n d e des T a g e s sehn sie an als eine W i e d e r h o h l u n g der Gebethe am M o r g e n oder b e i m Untergange der Sonne oder sie verstehn darunter das Gebeth gleich nach Mittag, weil diese Zeit das E n d e der ersten Hälfte des T a g e s und d e r Anfang der andern Hälfte ist. E n d lich scheint M o h a m m e d die G e b e t h e d e r Nacht noch in folgend e r Stelle S u r . 17, 8 0 b e s o n d e r s zu erwähnen, indem es heisst: " V e r r i c h t e das Gebeth b e i m Untergange der Sonne bis zum Dunkel d e r Nacht und das G e b e t h beim E r s c h e i n e n d e r Morgenröthe.« W e n n man nun ü b e r die Zeiten des Gebeths nachdenkt, so kann man nicht verkennen, dass M o h a m m e d bezweckt habe, seine Anhänger zu zwingen, jeden Zeitabschnitt initGedanken
435 an Gott zu beginnen und sie dadurch von der Sünde abzuhalten. Die Zeit der Nacht, der fiuhc und dem Schlafe geweiht, lässt er davon frei, um das Gebeth nicht zu läslig zu machen; allein er empfiehlt es den Mohammedanern als etwas, wodurch sie sich ein besonderes Verdienst erwerben würden. Sur. 1 7 , 8 1 . Da aber für das Gebeth bestimmte Zeiten angegeben sind, welche nicht verfehlt werden dürfen, diese aber von vielen leicht verfehlt werden, so stellte schon Mohammed einen Mann an, welcher die Zeit des Gebeths mit lauter Stimme ausrufen musste, Moedsdsin genannt, wobei er sich besonderer Formeln bediente , welche später bei den orthodoxen Sekten etwas verschieden waren. Dieser Mann hiess Bilal und war ein F r e i gelassener des Abu-Becr. E r verrichtete dieses Geschäft in und ausserhalb Medinä, so lange Mohammed lebte. Unter Abü-Becr horte er auf und es trat au seine Stelle Salid b. Ahjids. E r pflegte zu sagen, J> c Sj-LiaJl Hariri M 1. 15. Das Gebeth besteht aus verschiedenen Kniebeugungen und Niederwerfen. Sie pflegten bei diesen zu sagen ood^j j»^!!! und beim Niederwerfen OLXSS" ^ J Wenn der Ausrufer zuerst leise, zweimal ruft und dann laut wiederhohlt, so wird dieses j j O y J I genannt. Die Sunniten bedienten sich bei der Anzeige der Formel ¡y^Jt er» »das Gebeth ist besser als der Schlaf,« die Schiiten ^s» J^jtH »Herzu zum besten W e r k ! « Der Moedsdsin geht dreimal auf dem Thurme herum und jedesmal ruft er nach der Himmelsgegend aUi »Gott ist gross!« Im ersten Jahre der Hedjra wurde die Anordnung der Ankündigung des Gebelhs gemacht vergl. V-AJLX^J p. H. Im vierten Jahre wurde das Gebeth abgekürzt, indem nur zwei X — s t a t t vier statt fanden. Har. p. Po. Die Veranlassung zur Ankündigung des Gebeths war, dass, nachdem Mohammed seinen 'Tempel in Medina gebaut hatte, Ahbd-Allah ben-Said dieses im Traume sah. E r hat daher auch den Beinamen qU^I s. yriJiX.gj p. H"^. Mohammed stand am Freitage gestützt auf einen Stock oder Bogen, lobte zuerst Gott und hielt dann eine kleine Ermahnung ib. p. flo. Die religiösen Waschungcn (Geogr. Nubiens. Anfang 4 6 ) Waschunhatte Mohammed ohnstreitig aus dem Judenthume angenom- 6 en men. W e i l Moliamm. p. 159. E r veränderte es dahin, dass man auf der Reise statt des Wassers Sand nehmen konnte.
436 Dies führte er im sechsten Jahre der Hedjra ein Abulf. Ann. T . I . p. 120. Nach dem «««JiXp p. Fl aber im vierten Jahre. Dieses Waschen vor dem Gebelhe, worin nur gewisse T h e i l e des Körpers gewaschen wurden, heisst Ueber die Art des Waschens haben die Mohamm. Theologen noch besondere Vorschriften z u m T h e i l aus der mündlichen U e b e r Jieferung (Sonnah) geschöpft gegeben. Sie sind angeführt bei Reland de religione Moliam. p. 6 0 ff. Der allgemeine Name des Waschens ist Juwx, worunter das Waschen des ganzen Körpers und der ganzen Sache verstanden wird. Fasten. Zu den religiösen Pflichten, welche Mohammed seinen Anhängern auflegte, gehört das Fasten Mohammed schreibt dasselbe als eine Pflicht vor, welche schon früher den lebenden Menschen vorgeschrieben sei. Es wird in den meisten Stellen des Korans als Sühne für ein Vergehn vorgeschrieben. In der Stelle Sur. 2 , 1 9 2 für zu frühes Abscheeren der Haare bei der Wallfahrt; Sur. 4, 94 für einen Mord, den jemand unvorsichtig begangen hat; Sur. 5, 9 7 für getödtetes W i l d während d e r Wallfahrt nach Mecca ; Sur. 58, 5 wegen Aufhebung einer ausgesprochenen Ehescheidung. Aus diesem Grunde scheint mir der Zweck derselben theils Sühne für vergangene Sünden zusein, theils Bezwingung der Begierden und Leidenschaften, wodurch den Sünden vorgebeugt wird. Dieses beides kann in den Worten Mohammeds liegen »vielleicht dass ihr fürchtet (Gott)« oder »Euch hütet vor Vergehn« 2 ). Unter den früher Lebenden, welchen die Pflicht auferlegt war, kann er theils die Koraischiten verstanden haben, von denen nach einer Tradition die Ahjischa gesagt haben soll, dass sie am zehnten Tage des Monats Moharrem gefastet hätten. Indessen ist es wahrscheinlicher, dass Mohammed das Fasten an diesem Tage von den Juden entlehnt habe, denn es wird berichtet, dass, als Mohammed in Medina angekommen war, er die Juden an diesem Tage fasten sah und hörte, dass sie es thäten, weil an diesem Tage Pharao ertrunken sei und er diesen Tag auch für die Seinigen als Fasttag annahm. Später sich ärgernd, dass er die Juden nachgeahmt hatte, habe er den 1) Naoh der Erklärung einiger ist unter Fasten das Enthalten von Speise und Qetränk zu yerstehn; naoh Andern auch die Enthaltung des Beischlafs. 2) Dem Mohammed werden mehrere Aussprüche zugeschrieben, worin er den Nutzen des Fastens angiebt. Er sagt: Jede Sache hat eine Thür, die Thür des Gottesdienstes ist das Fasten.
437 neunten als Fasttag angenomen. Es ist wohl unzweifelhaft, dass er nach Medina kommend die dort angesehenen und mächtigen Juden für seine Religion zu gewinnen suchte; allein er musste bald einsehn, dass mit weniger Ausnahme diese Hoffnung fehlschlagen werde. Dieser letzten Nachricht ist also Wahrscheinlichkeit, weil die Verhältnisse und Mohammeds Benehmen dafür sprechen. Darin liegt auch d e r Grund, warum die Arab. Lexikographen dem Worte Ij^«»« als den zehnten oder neunten Tag des Monats Moharrem angaben. Anfangs, wie es die Abstammung des Worts anzeigt, war es der zehnte Tag und die Form ist auch Hebräisch. Levit. 1 6 , 2 9 . Als Mohammed dafür am neunten Tage fasten Hess und der Name blieb, ward es der neunte. Mohammed setzt dafür bestimmte Tage (olOjiXa-« UU) oder nach einer andern Auffassung des Wortes wenige Tage an. Hierunter ist zuerst dieser eine und dann drei Fasttage in jedem Monate und als diese aufgehoben waren, -die Fasten im Monate Ramadhan zu verstehn. Dieser Monat ist Sur. 2, 181 als der für das Fasten bestimmte genannt und das Fasten in diesem Monate wird als vorzüglich angesehn. Das Fasten an einem Tage des heiligen Mouats ist besser als das Fasten an dreissig andern Tagen und das Fasten an einem Tage des Monats Ramadhan ist besser als das Fasten an dreissig Tagen eines heiligen Monats. In diesem Monate soll nicht blos der Koran Sur. 2 , 1 8 1 dem Mohammed offenbahrt sein; sondern dem Abraham das Blatt j auch das Mosaische Gesetz und das Evangelium und die Araber geben sogar die Tage an. W e n n es wahr ist, was die Araber in der Tradition berichten, dass ursprünglich den Christen im Monate Ramadhan das Fasten vorgeschrieben gewesen sei, dass sie aber, weil derselbe sowohl in die Zeit d e r Kälte als auch der grossen Hitze fiel, den MonatRabih dafür angenommen und um die Veränderung zu suchen oder wegen einer grossen Pest zwanzig Tage zugesetzt hätten, so kann Mohammed ihn ursprünglich von den Christen entlehnt haben. Indem Mohammed zuerst vom Fasten im Allgemeinen spricht, sagt e r , dass, wenn wegen Krankheit oder auf d e r Reise das Fasten schwer sei, das Unterlassene später in eben so vielen Tagen nachgehohlt werden könne; indem er dadurch ohnstreitig seinen Anhängern, denen das Fasten überhaupt schwer werden musste, die Erfüllung der Pflicht erleichtern
438 w i l l . Ja er g e h l weiter und giebt zu, dass das Unterlassen des Fastens von dem, w e l c h e r es zu thun, im S t a n d e g e w e sen sei, durch S p e i s u n g eines A r m e n gesühnt w e r d e n könne. Diese letztere Vorschrift ist e n t w e d e r im Anfange d e s G e b e t h s gegeben, als seinen Anhängern die Erfüllung s c h w e r war und später aufgehoben oder sie bezieht sich blos auf die f r ü h e r n Fasten bevor das Fasten im Monat R a m a d h a n G e s e t z w a r d , denn bei d i e s e m scheint die Vorschrift nie g e g e b e n zu sein. V i e l m e h r J e d e r , w e l c h e r durch Reise oder Krankheit im Monate Ramadhan zu fasten v e r h i n d e r t ist , muss das V e r s ä u m t e nachhohlen u n d die Erleichterung besteht blos dai'in , dass er das Fasten in einem a n d e r n Monate nachhohlen kann. Er muss die Zahl d e r Fasttage voll machen. Sur. 2 , 1 8 1 . Nach e i n e r a n d e r n L e s a r t des T e x t e s vom Koran ist die Ausnahme f ü r die Greise und die Schwachen g e b l i e b e n ; ja es g i e b t auch L e u t e , w e l c h e die gewöhnliche Lesart so e r k l ä r e n . Das ununterbrochene Fasten w i r d als etwas Besonderes u n d V e r d i e n s t l i c h e s angeführt und die, w e l c h e d i e s e s thaten, w e r d e n besonders genannt p.fo1. Die u r s p r ü n g l i c h e B e d e u t u n g d e s F a s t e n s haben w i r angegeb e n ; allein mit d e r blossen Ausführung des einfachen F a s t e n s sind nicht alle Moh a m m e d . T h e o l o g e n z u f r i e d e n ; sondern sie verlangen, dass d e r M e n s c h sich während d e s s e l b e n mit allen Gliedern von d e r S ü n d e Zurückhalte; ja n e n n e n dieses das vollkommenste Fasten, wenn d e r M e n s c h seine G e d a n k e n von allem Irdischen abziehe und sich blos mit Gott beschäftige. Die Zeit d e r Fasten ist festgesetzt vom Neumonde des Monats Ramadhan bis zum Neumonde des folgenden Monats. Im b e s o n d e r n stellt M o h a m m e d fest, dass das Fasten anfange von d e m ersten Zeichen d e s a n b r e c h e n d e n T a g e s , d e r am Himmel gleich einem weissen F a d e n gesehn w e r d e , indem d e r ü b r i g e T h e i l des Himmels einem schwarzen F a d e n g l e i c h t 1 ) u n d b e e n d i g t sei mit d e r Nacht. D i e s e r Ausdruck ist unbestimmt, da die Nacht f r ü h e r und s p ä t e r angefangen w e r d e n 1 ) Die Stelle Sur. 2 , 8 3 „Und esset und trinket bis sieh euch deutlich zuige der weisse Faden zu unterscheiden von dem schwarzen Faden von der Morgenröthe" ist so aufzufassen, wie wir gethan haben wegen des Zu. P
äatzes „Vda der MorgenrSthe" und nicht zu übersetzen „bis ihr den weissen Faden-Ton dem schwarzen unterscheiden könnt." Es ist d«t erste anbrechende Morgen, wo sich am Himmelsrande das Licht des Tages, wie ein dünner, weisser Faden zeigt, während vor demselben noch der schwarze
Fadett der1 Nacht liegt
:
'
•>>
••'
439 kann. Dass dieses auch f r ü h e r d e r Fall g e w e s e n s e i , sehen wir aus e i u c r uns a u f b e w a h r t e n Tradition. Es wird berichtet, dass die Leute, sobald d e r A b e n d anbrach, assen, tranken und sich mit den W e i b e r n abgaben, bis zu d e r Zeit des letzten Abendgebets o d e r bis sie schliefen. Ohmar, ein eifriger M o h a m m e d a n e r hatte nach dem Abend sich mit seinen Frauen a b g e g e b e n , fühlte deswegen Reue und entschuldigte sich bei Mohammed. Da bekannten die A n d e r n das Nemliche. M o h a m m e d w a r d dadurch ohnstreitig inne, dass, wenn er die kurze Zeit d e r Enthaltsamkeit zu sehr beschränke, die Erfüllung seinen A n h ä n g e r n zu schwer w e r d e n w ü r d e . Deswegen dehnt er die F r e i heit auf die ganze Nacht aus und verkündigt ihnen V e r z e i h u n g für die b i s h e r i g e U e b e r t r e t u n g . Bei d i e s e r G e l e g e n h e i t stellt er einen Misbrauch ab, i n d e m er befiehlt, dass die M ä n n e r , w e l c h e im T e m p e l sich zum Bethen befänden, sich nicht aus d e m s e l selben, um sich mit ihren F r a u e n zu thun zu machen, entf e r n e n sollten und dann in d e n s e l b e n z u r ü c k k e h r e n . Zugleich giebt e r die Vorschrift sich nicht d e r Gränze d e s V e r b o t h e nen zu nahen, w e i l die Uebertretung dann leicht w ä r e . Als Mohammed zuerst als P r o p h e t auftrat, wollte er seinem Vom för n e u e n Glauben nur durch die W a h r h e i t und Vorzüglichkeit d e s s e l b e n A n h ä n g e r verschaffen. Erst als seine A n h ä n g e r aus Sache. M e c c a nach A b j s s i n i e n fliehen mussten, als er selbst, sich zu verbergen und aus M e c c a zu fliehn gezwungen w a r , da e r kannte er, dass nur die Gewalt d e r Waffen seiner Religion den S i e g verschaffen werde. Auch in M e d i u a musste sich diese Ansicht b e f e s t i g e n , weil u n t e r den A r a b e r n ein T h e i l seine offeiibahren F e i n d e b l i e b e n , ein a n d e r e r , w e n n er auch äusserlich sich als seine A n h ä n g e r betrug, doch im Herzen a n d e r e r M e i n u n g w a r und im G e h e i m e n ihm entgegen zu arbeiten suchte, w e i l endlich die in M e d i n a u n d d e r U m g e g e n d mächtigen J u d e n sich als seine F e i n d e zeigten und sich mit seinen F e i n d e n in M e c c a v e r e i n i g t e n . Auch konnte es ihm nicht verb o r g e n b l e i b e n , dass Beute und Gewinn für die aroien, d e n Raub l i e b e n d e n A r a b e r ein mächtiger Antrieb sein w e r d e , sich zu s e i n e r Religion zu b e k e n n e n , da, wenn er siegte, Beute und Gefangene zu machen, sich G e l e g e n h e i t darboth. Es w ä h r t e d a h e r auch nicht lange, als seine Anhänger und er selbst von M e d i n a aus Raubzüge unternahmen. Natürlich w a r e n es zuerst, d i e B e w o h n e r von M e c c a , die ihn und s e i n e A n h ä n g e r v e r trieben und d i e Bewohner von T h a j e f , w e l c h e ihm Schutz g e g e n die M e e c a n e r versagt halten, g e g e n ; w e l c h e diese Ziige
440 gerichtet waren. Es Hegt daher theils in der Wichtigkeit der Sache für ihn, theils in der Abneigung vieler seiner Anhänger gegen den Krieg, die für ihr Leben fürchteten, die ungern gegen Stammes und andere Verwandte kämpften und den Tod ihrer Verwandten betrauerten, die ungern ihre Geschäfte verliessen und auch wohl denUeberfall ihrer Feinde während ihrer Abwesenheit fürchteten und endlich die zum Kampfe sich rüsten und Ausgaben machen mussten, dass Mohammed so oft auf diesen Gegenstand zurück kömmt und ihn von mehrern Seiten beleuchtet. Er sucht übrigens in seinen Anhängern das Vertrauen zum Siege dadurch zu befestigen, dass er ihnen ausserordentliche Hülfe von Gott z. B. durch Engel verheisst. Sur. 3, 119. Die erste Veranlassung über diesen Gegenstand im Koran zu sprechen, gab der Umstand, dass Einige von seinen Anhängern eine Garawane d e r Koraischiten, worin sich auch W a a r e n von Thajef befanden, überfallen, ausgeplündert, einen getödtetund zwei gefangen genommen hatten, in der Meinung, dass dieser Tag der letzte des zweiten Monats Djumada sei, da er der erste Tag des heiligen Monats Redjeb war. Die Gegner Mohammeds benutzten dieses, um demselben vorzuwerfen, dass er in den heiligen Monaten denKampf erlaube. Es hat daher Wahrscheinlichkeit, dass Mohammed die Gefangenen und die Beute zurückgegeben habe, da die Sache denen, welche es gethan hatten, schwer auf dem Herzen lag. Indessen darf nicht mit Stillschweigen übergangen werden, dass Ebn-Ahbbas berichtet, Mohammed habe die Beute behalten und dies sei die erste Beute im Islam gewesen und man weiss nicht recht, welcher Meinung man den Vorzug geben soll, denn Mohammed erkennt in der Stelle Sur. 2, 2 1 4 den Kampf im heiligen Monate als ein schweres Verbrechen an und entschuldigt die Thal damit, dass er sagt, das, was die Koraischiten gethan hätten, sei ein noch schwereres , indem er sagt: »Sie werden dich fragen über den heiligen Monat und den Kampf in demselben. S p r i c h : Kampf in demselben ist eine schwere S ü n d e ; allein das Verhindern auf dem W e g e Gottes zu wandeln, Unglauben an demselben, verhindern den heiligen Tempel zu betreten und das Vertreiben derer, die ihn verehren, aus demselben, ist bei Gott eine schwerere Sünde und die innere Zwietracht ist eine schwerere Sünde als das Tödten (eines Menschen); sie aber werden nicht aufhören Euch zubekämpfen, bis sie Euch von eurerReligion abwendig machen,
441 wenn sie können.« S p ä t e r als seinHass gegen die Ungläubigen grösser geworden war und diese auch das b e s t e h e n d e G e setz in den heiligen Monaten nicht zu k ä m p f e n , übertreten hatten, erlaubt er auch den K a m p f im heiligen Monate und selbst auf dem heiligen G e b i e l h e von M e c c a . E r thut es S u r . 2 , 1 8 6 , indem er einige Beschränkungen dabei angiebt: »Und bekämpft für die Religion diejenigen, w e l c h e E u c h b e k ä m p f e n ; doch thut dabei kein U n r e c h t G o t t liebt nicht diejenigen, welche U n r e c h t thun. T ö d t e t sie, wo ihr sie findet und vertreibt sie von da, von wo sie Euch vertrieben haben und d e r b ü r g e r liche Zwist ist schwereres V e r b r e c h e n als d a s T ö d t e n 2 ) . B e kämpfet sie a b e r nicht bei dein heiligen T e m p e l , bis sie euch in d e m s e l b e n bekämpfen. W e n n sie euch a b e r b e k ä m p f e n , so tödtet sie. S o ist die Vergeltung d e r Ungläubigen. W e n n sie a b e r ablassen (vom Kampfe und Unglauben), so ist Gott ein V e r z e i h e n d e r und Barmherziger (v. 1 8 9 ) . W e n n a b e r ein Abgötterei t r e i b e n d e r um Schutz bittet, so gewährt ihm denselben, dass sie das W o r t Gottes hören. Dann bringt-sie an den Ort, wo sie sicher sind. Sur. 9 , 6 . Bekämpfet sie aber, bis kein b ü r g e r l i c h e r Zwist m e h r ist und die Religion Gott allein gehört. W e n n sie a b e r ablassen, so ist kein U n r e c h t ausser gegen die Ungerechten v. 1 9 0 . D e r heilige Monat für den heiligen und die heiligen Sachen fordern V e r g e l t u n g 3 ) ; denn wer ungerecht gegen euch i s t , gegen den seid auch ihr eben so ungerecht und wisset, dass Gott mit d e n e n
1) Dieses kann auf mehrfache Weise geschehn und ist daher auch verschieden erklärt, wie z. B . dass sie den Kampf anfangen oder die bekämp f e n , mit denen ein Vertrag geschlossen ist etc. Sur. 9 , 4 . o
2) E s ist schwer das Wort XÄÄäj) in der Uebersetzung genau auszudrücken, da selbst die Arab. Erklärer es verschieden aufgefasst haben.
Es
bedeutet ohnstreitig die Vertreibung aus M e c c a , wodurch bürgerlicher Zwist und Krieg entstanden ist. 3) Man bezieht diese Worte darauf, dass in dem sechsten J a h r e Mohammed mit 1400 Anhängern ausgezogen w a r , um den heiligen Tempel im Monate Dsu-l'Kalidah zu b e s u c h e n ; aber von diesem Besuche durch die Feindselichkeit der Meccaner abgehalten wurde. Die S a c h e ward aber durch einen Vertrag zwischen Mohammed und den Meccanern beigelegt, worin Mohammed davon abstand; aber die Bewilligung erhielt, in folgendem J a h r e den Besuch vollenden zu können, der deswegen auch *L»£iS)i B^+s „Besuch der Vollendung" genannt ist. Als nun Mohammed nach Mecca kam, fürchtete er, dass die Iioraischiten den Frieden brechen würden und will durch diese Worte seine Anhänger bewegen, mit den Iioraischiten zu kämpfen, weil die Koraischiten im vorigen J a h r e im heiligen Monate sie bekriegt hätten und in diesen heiligen Dingen Vergeltung geübt werden müsse.
442 i s t , die ihn fürchten.« Die Abneigung mancher seiner Anh ä n g e r vom Kampfe b e r ü h r t M o h a m m e d im v. 2 1 2 f., indem e r s a g t : » D e r Kampf ist euch als Pflicht vorgeschrieben ; obgleich e r euch unangenehm ist. A b e r (v. 2 1 3 ) es kann sein, dass euch etwas unangenehm i s t , welches euch zum Besten dient, und dass ihr etwas l i e b t , das euch Unglück ist. Gott a b e r weiss uud ihr wisst nicht.« Diejenigen, w e l c h e aus F u r c h t vor d e m T o d e sich znrückziehn, sucht er durch Beispiele aus d e r Vorzeit zu b e l e h r e n , dass die Furcht vor dem T o d e nichts nütze, da der T o d dem Menschen v o r h e r b e s t i m m t sei v. 2 4 4 ff. Er sagt: S e i n Vermögen für d e n heiligen Krieg zu v e r w e n den, bringe reichlichen Gewinn v. 2 6 3 . Einzelne A n h ä n g e r wie Ohtsman und A h b d - A l r a h m a n b e n - A u h f brachten grosse Opfer. Diese ermahnt er w e g e n d i e s e r Opfer, keinem etwas vorzuwerfen oder zu schaden. Gott w e r d e sie belohnen. W e n n sie Gott a b e r Opfer bringen, so sollen sie b e d e n k e n , dass Gott d e r s e l b e n nicht b e d a r f , sondern dass die Opfer ihnen selbst nützen. Sur. 4 7 , 3 7 . Im Kriege g e g e n die U n g l ä u b i g e n sollen k e i n e Gefangene des Lösegeldes wegen gemacht w e r d e n ; sonderrt man solle Alle tödten, damit die Ungläubigen v e r r i n g e r t w e r d e n und die Religion d e s Islams s i e g e . Sur. 8 , 6 8 - Der Kampf bringt entweder Belohnung auf dieser W e l t im S i e g e o d e r wenn man getödtet w i r d , I.ohn im andern Leben. S u r . 4, 76- Die zurück b l e i b e n wollen, wenn d e r P r o p h e t auszieht, sind zu t a d e l n 1 ) . Nur die S c h w a c h e n und Kranken sind zu entschuldigen und d i e j e n i g e n , w e l c h e zu arm sind, um sich zum Kriege a u s z u r ü s t e n 2 ) ; eben so wie die, w e l c h e gern zieh e n m ö c h t e n ; a b e r da sie selbst mittellose sind, von Mohamm e d nicht ausgerüstet w e r d e n können^). S u r . 9, 9 1 ff. Diejenigen, welche in den Krieg ziehn und ihr Vermögen opfern, sind denen vorzuziehn, w e l c h e zu Hause bleiben. S u r . 4, 9 7 . W i r haben f r ü h e r von den Abgaben gesprochen, welche die Stämme denen, w e l c h e n sie verpflichtet waren, entrichten mussten. Diese Abgaben konnte M o h a m m e d nicht als Fürst und H e r r s c h e r sich entrichten lassen, weil e r nicht Fürst und
1) Man bezieht dieses auf die Stämme Asad und Ghathafan, die sieh mit der Sorge ihrer Familie entschuldigten oder auf den Stamm des Ahmir b. Althofail, welcher zum Vorwande nahm, dass der Stamm Thai in seiner Abwesenheit in sein Gebiet fallen würde. . - • 2) Dieses wird von den Stämmen Djohainah, Mosainah und BanuOhdsrah gesagt. 3) Dies wird /von sieben Medinensern gesagt.
443 H e r r s c h e r ; sondern nur G e s a n d t e r Gottes, P r o p h e t sein wollte; allein er konnte sie auch nicht e n t b e h r e n , wenn er seinem Prophetenthume durch Bekämpfung d e r G e g n e r Eingang verschaffen wollte, um seine armen Anhänger damit zum Kampfe auszurüsten und zu unterstützen. Um die Abgaben also fordern zu können, musste er dieselben als eine religiöse Pflicht seiner Anhänger erklären, welche nothwendig erfüllt w e r d e n müsste. Aus diesem Grunde hat er es in den meisten S t e l l e n des Korans, worin e r von d e n s e l b e n spricht, mit d e r Pflicht des G e b e t h s verbunden. S u r . 2 , 4 0 , 7 7 , 1 0 4 , 1 7 2 , 2 7 7 . 4 , 1 6 0 . 5 , 1 5 , 6 0 . 9 , 5 , 1 0 . 2 2 , 4 2 , 7 8 . 2 3 , 4 . 2 4 , 3 7 - 2 7 , 3 . 3 1 , 10. 4 8 , 14. 5 8 , 1 3 , 1 0 4 . 7 3 , 2 0 . 9 8 , 4. v e r g l . 7 , 1 5 0 und er lässt, um seinem G e b o t h e Ansehn zu verschaffen und es als nichts neues und von ihm erfundenes darzustellen, schon Isac, J a k o b und Jsmael das nemliche anordnen. Sur. 19, 5 6 . 2 1 , 7 2 . Auch den W e i b e r n wird diese Pflicht aufgelegt Sur. 3 3 , 2 3 und diejenigen, w e l c h e sie nicht erfüllen, werden für Ungläubige erklärt. Sur. 4 1 , 6 . W e r die Pflicht erfüllt, dem wird S e e g e n versprochen. Als daher die Bewohner von T h a j e f sich dem M o h a m m e d unterwerfen wollten, wenn ihnen unter andern Dingen auch diese Abgaben ( ä j i j i ! ) erlassen würden, antwortete e r , dass ohne diese keiner M o h a m m e d a n e r sei. Diejenigen, welche das W o r t K j i j , wodurch diese Abgaben bezeichnet wurden, durch Allmosen wiedergeben, haben Unrecht, denn es sind Abgaben, wenn sie gleich zu dem erwähnten Z w e c k e die Armen zu unterstützen, ursprünglich verwendet wurden. Das W o r t S^Jj soll nach den Arab. E r k l ä r e r n ursprünglich das b e z e i c h n e n , was vom V e r m ö g e n gegeben und wodurch es gereinigt wird. Die eigentlichen Allmosen drückt das W o r t SüiA/aJi aus vcrgl.. Sur. 6 , 1 4 2 , wo beides unterschieden wird, indem Baidhawi bei den W r orten » o L a » ynyi Mb» \yj\} » S i e g e b e n am T a g e seiner Erndte, was man g e b e n soll,« damit b e z e i c h n e n will d a s , ' w a s am T a g e d e r E r n d t e davon als Allmosen gegeben wird, nicht die bestimmte Abgabe (SjvAÄtl i j f j j t y , denn diese ist in Medina als Gesetz vorgeschrieben. Bei dieser Annahme ist das Gebeth am T a g e der E r n d t e g e g e b e n , dass man in jener Zeit schon daran denke und nicht die Zeit der Bezahlung verschiebe etc. E s wird a b e r auch unter J&AAO das verstanden, was von den Abgaben ( 8 ^ 1 ) unter die Dürftigen v e r theilt wird. Beschnei Die Beschneidung kann als kein religiöses Gesetz bei den dung.
444 A r a b e r n b e t r a c h t e t werden, da sonst im K o r a n etwas d a r ü b e r vorkommen müsste. E s war ohnstreitig eine alte Sitte b e i den A r a b e r n , d e n n nach dem Josephus L . I cap. 2 3 b e o b a c h t e t e n sie die I s m a e l i t e n , welche ihre S ö h n e nach dem 13. J a h r e beschnitten, und Philostorgius Histor. eccles. L. I I I b e r i c h t e t es von den im glücklichen Arabien l e b e n d e n Himjariten, die ihre K i n d e r am 8 . T a g e nach der G e b u r t 1) beschnitten. Nach d e r Bibel ist die Beschneidung von Abraham ausgegangen G e n . 1 7 . 1 0 , 2 2 — 2 7 ; a b e r nur des männlichen Kindes. S i e ist als göttliches Geboth nach d e r G e b u r t des Ismael angeführt. S i e kam also vor der Auswanderung zu den Ismaeliten. Die von Ismael abstammenden A r a b e r scheinen es nach dem Berichte d e r Arab. S c h r i f t s t e l l e r zwischen dem zehnten und fünfzehnten J a h r e des Alters gethan zu haben. Man giebt als Z w e c k Reinigung a n ; allein mir scheint es m e h r Sitte zu sein, durch w e l c h e das Kind dem Volksstamme, wozu es gehörte, einvex*leibt und kenntlich wurde. E s wurden bei den A r a b e r n sowohl die K n a b e n als auch die Mädchen b e s c h n i t t e n nur mit dem Unterschiede, dass es bei den K n a b e n feststehende Sitte war, b e i d e n Mädchen gern gesehn wurde. B e i d e r B e s c h n e i et dung des M ä d c h e n s wird d e r T h e i l genannt zurückgegelasscn. In M e c c a zu Mohammeds Zeit verrichtete dieses G e schäft eine F r a u Gagnier vita Moham. p. 6 5 ; doch war dieses wohl nur bei den M ä d c h e n , weil er sagt
XwEiB«
b.
S i e heisst Swasls», äjiLws, XJul£». Bei den K n a b e n verrichteten ft .. Cr es Männer, wie aus dem S p r i c h w o r t e q Ä * lXjüm » d e r O r t , wo d e r sitzt, w e l c h e r beschneidet« b e w e i s e t , um einen sehr nah e n O r t zu b e z e i c h n e n . Har. p. ffa. E s scheint kein e h r e n volles Geschäft gewesen zu sein, da d e r S o h n damit geschimpft wird. Z u r F e i e r desselben ward von den E l t e r n ein Gastmahl q U » - oder j k X s l genannt veranstaltet. Pfliohten E h e wir zu d e r B e s c h r e i b u n g d e r Pflichten Übergehn, Ij®^®"^ 6 welche im K o r a n den M o h a m m e d a n e r n gegen die M e n s c h e n auferlegt werden, müssen wir dasjenige b e r i c h t e n , was M o hammed von seinen Anhängern gegen sich fordert, d e n n er steht als Gesandter Gottes gleichsam zwischen Gott und den Menschen. 1) Diese Zeit hangt ohnstreitig mit dem siebenten Tage der Juden zusammen, an welchem sie zu beschneiden pflegten.
445 Mit d e m Gehorsam gegen G o t t ist auch d e r Gehorsam gegen M o h a m m e d als G e s a n d t e r Gottes verbunden, d e r Glaube an die W a h r h e i t seiner prophetischen A u s s p r ü c h e 1 ) und die Befolgung d e r L e h r e n und Ermahnungen, ja selbst d e r G e h ö r sam gegen a n d e r e P r o p h e t e n . S u r . 4 , 1 7 . 6 2 . 1 3 5 . 7 , 5 8 . 8 , 1 , 2 0 . 9 , 7 2 . D e r Gehorsam gegen den P r o p h e t e n wird als G e horsam gegen Gott angesehn. E r ermahnt auf die B e l e h r u n g ihres Herrn (Gottes) durch Mohammed zu hören, bevor d e r T a g kömmt, an w e l c h e m keine Rettung von d e r Strafe für sie ist. Sur. 4 2 , 4 6 . Dass dieses nicht i m m e r geschah, sehen wir aus Sur. 2 4 , 4 6 ff. Ist man in Sachen der Religion in Zweifel, so soll man den K o r a n befragen und die P r o p h e t e n . Den letzten Ausdruck versteht man von d e r mündlichen U e b e r l i e f e r u n g nach seinem T o d e . S u r . 4 , 6 2 . Mohammed fordert in dem Betragen gegen s i c h 2 ) m e h r e r e Rücksichten und man darf ihn nicht wie einen gewöhnlichen Menschen behandeln. W e n n man mit ihm zusammen ist, so soll man ihn um Erlaubniss fragen wegzugehn. Sur. 2 4 , 6 3 E r fordert E h r e r b i e t u n g und tadelt das Betragen derjenigen, w e l c h e ihm im Grusse diese nicht b e w e i s e n . Sur. 5 8 , 9 . Man soll ihn nicht wie andere Menschen bei dem Namen M o h a m med rufen, sondern ihn Prophet, Gesandter Gottes nennen mit Unterwürfigkeit und gedämpfter Stimme. Sur. 2 4 , 6 3 . E r fordert, dass sie Gottes Segen für ihn wünschen, ihn e h r e r b i e t i g begrüssen S u r . 3 3 , 5 6 und ihm nicht durch ihr B e n e h m e n schaden. Die es nicht thun, denen droht er mit harter Strafe ib. v. 5 7 . S i e sollen ferner nichts thun, ohne Gott und den P r o pheten zu Rathe zu ziehn und nicht ihre Stimme ü b e r die Stimme des Propheten e r h e b e n d. h. sie sollen sich gegen ihn b e s c h e i d e n betragen. S u r . 4 9 , 1 ff. Man soll nicht in das Haus des P r o p h e t e n kommen, ohne zum Essen eingeladen zu sein, und dabei die bestimmte Zeit b e o b a c h t e n , man soll sich nicht nach dem E s s e n zerstreuen und mit Unterhaltung aufhalten, welche dem P r o p h e t e n schadet. V o n s e i n e n F r a u e n soll niemand eine S a c h e bitten, ohne dass sie hinter einem S c h l e i e r 1) Es gab zu Mohammeds Zeit Leute, welche sagten, dass sie an Gott glaubten; aber nicht an seinen Gesandten oder dass sie an einen Theil der Uesandten glaubten, an andere nicht. Diese werden yon Mohammed als Ungläubige verdammt. Sur. 4, 149. 2) Ks ist wohl nicht wahrscheinlich, dass Mohammed in der ersten Zeit seines Auftretens Vorschriften über das Betragen gegen sich selbst gemacht habe. Er that es wohl erst, als er als Prophet anerkannt Anselm erhalten hatte.
Betragen l^med0" u. dessen Frauen,
446
Pflicht B61Q6t ivllhänger gegen alle GofßclJf"' tigkeit.
verborgen ist. K e i n e von seinen F r a u e n soll jemand nach seinem T o d e heirathen dürfen. Sur. 3 3 , 5 3 ff. Dieses verbiethet er nicht aus blosser E i f e r s u c h t ; sondern damit sein Ansehn nicht verkleinert werde, denn wenn seine F r a u e n nach seinem T o d e mit Andern in ein vertrautes Verhältnis treten würden, so mochte er fürchten, dass seine Schwachheiten verrathen w ü r d e n , sein Ansehn als P r o p h e t litte. S e i n e n F r a u e n giebt er daher nur die Erlaubniss mit ihren Vätern, S ö h n e n , ihren 'Brüdern, den S ö h n e n d e r s e l b e n und Schwestern, ihren W e i bern, ihren Sklaven und Sklavinnen frei zu v e r k e h r e n v. 5 5 . |} a M o h a m m e d als der letzte P r o p h e t auftritt, d e r den Götzendienst ausrotten, die Religionen, d e r e n U r h e b e r er als P r o p h e t e n anerkennt, von ihren Misbräuchen reinigen und die wahre Religion in i h r e r ursprünglichen Reinheit wieder l i e r stellen will, so tritt er dadurch mit seinen Anhängern zu allen übrigen Menschen in ein Verhältniss d e r Feindschaft, welche ihn verhindert, das Gesetz allgemeiner M e n s c h e n l i e b e aufzustellen und er kann nur Gerechtigkeit gegen alle M e n s c h e n als Pflicht b e f e h l e n . Man kann annehmen, dass sich dieses P r i n eip durch seine L e h r e durchziehe und in i h r hauptsächlich in der Moral zumGrunde liege. W i r finden dieses Gesetz in d e r S t e l l e Sur. 5 , 11 ausgesprochen, wo e s h e i s s t : » S t e h t für Gott als Zeugen durch G e r e c h t i g k e i t 1 ) und lasst euch nicht durch den Hass gegen L e u t e verleiten, dass ihr nicht G e r e c h tigkeit übt. S e i d g e r e c h t ! Dies ist d e r F u r c h t Gottes näher und fürchtet Gott, denn Gott weiss, was ihr thut.« D e r Zusatz Hass gegen Leute zeigt, dass er selbst gegen Abgötter, w e l c h e seine Anhänger am meisten hassten, Gerechtigkeit geübt wissen will und wenn Mohammed selbst gegen diese dieselbe vors c h r e i b t , so will e r sie auch gegen die U e b r i g e n , welche seinen Anhängern nicht so verhasst w a r e n , ausgeübt haben. F ü r die Götzendiener sollen sie nicht um V e r z e i h u n g bitten, auch wenn sie V e r w a n d l e sind. Sur. 9 , 1 1 4 . Mit dieser allgemeinen Vorschrift hängen m e h r e r e einzelne z u s a m m e n , die auch so aufgefasst w e r d e n müssen. Man soll die eingegangenep Verpflichtungen erfüllen Sur. 5 , 1. 2 3 , 7, die E i d e hallen Sur. 1 6 , 9 3 und droht denen, w e l c h e es nicht thun, mit Strafe am T a g e d e r Auferstehung Sur. 8 3 , 1 ff., richtiges Maass und G e wicht g e b e n Sur. 1 7 , 3 7 , das anvertraute Gut zurückgeben. 1) Das heisst wohl: Indem ihr Gerechtigkeit ü b t , bezeugt, dass der Gott, welchen ihr verehrt, der wahre Gott sei.
447 S u r . 4 , 6 1 . D e s w e g e n hat M o h a m m e d d a s Z i n s e n n e h m e n verb o t h e n und S t r a f e d a f ü r am T a g e d e r A u f e r s t e h u n g v e r l i e i s s e n , i n d e m er d e n V e r k a u f für e r l a u b t hält, weil d u r c h die Z i n sen d e r L e i h e n d e m i t U n g e r e c l u i g k e i t b e d r ü c k t w e r d e n konnte. E r will, d a s s d i e f r ü h e r e G e w o h n h e i t Z i n s e n zu n e h m e n , ganz a b g e s c h a f f t w e r d e . S i e s o l l e n das G e l i e h e n e z u r ü c k e r h a l t e n ; allein sie sollen A u s s t a n d g e b e n , w e n n d e r S c h u l d n e r nicht im S t a n d e ist zu zahlen o d e r wenn sie d i e S c h u l d e r l a s s e n wollen, so sei d i e s e s f ü r sie s e l b s t b e s s e r , d e n n sie w ü r d e n d a f ü r von Golt b e l o h n t w e r d e n . Dann o r d n e t er an, d a s s ü b e r eine S c h u l d eine g e h ö r i g a b g e f a s s t e S c h u l d v e r s c h r e i b u n g v o r Z e u g e n g e g e b e n und ein b e s t i m m t e r Z e i t r a u m a n g e f ü h r t w e r d e . D i e s e S c h r i f t soll d e r mit W o r t e n a n g e b e n , d e r das G e l i e h e n e erhält u n d d i e s e s mit R e c h t l i c h k e i t thun. W e n n er es a b e r selbst nicht k a n n , so soll es sein C u r a t o r thuu. Bei e i n e m H a n d e l , w e l c h e r von H a n d zu Hand g e m a c h t w e r d e , sei d a s S c h r e i b e n nicht n o t h w e n d i g . A u f d e r R e i s e , w e n n nicht g e s c h r i e b e n w e r d e n k ö n n e , soll d e r S c h u l d n e r ein P f a n d g e b e n und wenn d e r , welcher zu f o r d e r n habe, d a s P f a n d aus V e r trauen e r l a s s e , so m ü s s e d e r A n d e r e g e w i s s e n h a f t das g e g e b e n e V e r s p r e c h e n e r f ü l l e n . S u r . 2, 2 7 6 ff. Man sieht aus d e n so g e n a u e n B e s t i m m u n g e n , w e l c h e M o h a m m e d macht, wie s e h r es ihm am Herzen liegt, j e d e r U n g e r e c h t i g k e i t v o r z u b e u g e n . Da a b e r M o h a m m e d d i e G e b o t l i e und V e r b o t h e nur g r ö s s t e n t e i l s g i e b t , wenn ihn eine b e s o n d e r e T h a t s a c h e dazu veranlasste o d e r s i c h eine G e l e g e n h e i t dazu both, sich an keine O r d n u n g b i n d e t und nichts v o l l s t ä n d i g e s im K o r a n d a r ü b e r giebt, so k ö n n e n auch wir, i n d e m wir aus d e m K o r a n s c h ö p f e n , nichts v o l l s t ä n d i g e s u n d systematisch a n g e o r d n e t e s g e b e n . N a c h d e m d i e s e l b e n erst d u r c h s e i n e traditionellen A u s s p r ü c h e vervollständigt w a r e n , haben die s p ä t e m M o h a m m e d . G e l e h r ten d e m s e l b e n s y s t e m a t i s c h e A n o r d n u n g und Vollständigkeit g e g e b e n . W i r wollen d a s A l l g e m e i n e d e m B e s o n d e r n vorang e h n l a s s e n und d a n n a u f die P e r s o n e n d e r m e n s c h l i c h e n G e s e l l s c h a f t s e h n , auf w e l c h e die G e b o t h e B e z u g h a b e n . U m d e n U n g e r e c h t i g k e i t e n v o r z u b e u g e n , empfiehlt M o h a m m e d den Z o r n zu b ä n d i g e n und zu verzeihn. S u r . 3 , 1 2 8 . Mit d i e s e m G e b o t h e seheint es im W i e d e r s p r u c h e zu stehn, dass Gott die B l u t r a c h e nicht a u f g e h o b e n hat. W i r h a b e n f r ü h e r von d e r B l u t r a c h e v o r M o h a m m e d g e s p r o c h e n u n d d i e N o t w e n d i g k e i t d e r s e l b e n unter j e n e m V o l k e zu z e i g e n g e s u c h t . Diese S i t t e mag nun von den J u d e n zu d e n A r a b e r n ü b e r -
448 gegangen oder unter ihnen selbst entstanden s e i n ; sie war durch öftere Anwendung Jahrhunderte hindurch dem Character d e r Araber angemessen, so sehr mit der Denkungsart verb u n d e n , dass, wenn Mohammed es auch wollte, sie nicht hätte ausgerottet werden können, denn er konnte damals nicht voraussehn, dass sein Volk zu einem solchen Zustande der Gesittung sich erheben oder dass sein Nachfolger zu einem solchen Grade der Macht im Volke gelangen würde, um diese so lief eingewurzelte Sitte auszurotten. In der einen Stelle des Korans Sur. 5 , 4 9 schildert er die Blutrache als ein Gesetz, welches den Juden vorgeschrieben sei, indem er sagt: W i r haben ihnen in demselben (d. Mosaischen Gesetze) vorgeschrieben: »Leben für Leben, Auge für Auge, Nase für Nase, Ohr für Ohr, Zahn für Zahn *) und dass die Wunden Vergeltung der Blutrache fordern.« Er führt an, dass nach diesem Jesus aufgetreten sei mit dem Evangelium und endlich Mohammed mit dem Koran. Er spricht sich dahin aus, dass er nicht in der Blutrache den Leidenschaften nachgeben und nicht nach der Sitte des Heidenthums urtheilen solle-, sondern nach den Bestimmungen, wie sie Gott im Koran gegeben habe. In der Stelle Sur. 17, 3 5 , worin er vom M o r d e 2 ) spricht, drückt er sich so aus. W e n n ein Mensch (Mohammedaner) auf ungerechte W e i s e getödtet ist , so ertheilt Mohammed seinem nächsten Verwandten, der sein Erbe ist, das Recht den Mörder zu tödten, nur soll er in der Blutrache nicht das Maas überschreiten d. h. so dass er den tödte, den er nicht das Recht zu tödten hat oder einen Andern als den Mörder. Am Ausführlichsten und Bestimmtesten hat Mohammed in der Stelle Sur. 2, 2 7 3 gesprochen, indem er sagt: »O die ihr glaubt, Euch ist die Blutrache bei den Getödteten vorgeschrieben. Der Freie für den Freien, der Sklave für den Sklaven, das W e i b für das Weib. Wenn aber von seinem Bruder dem Andern etwas verziehen wird , so soll d e r Eine mit Güte die Busse auflegen, der Andere die Sühne mit Güte vollbringen. Dieses ist eine Erleichterung von Eurem Herrn und Mitleiden«. W e r aber nach diesem ungerecht handelt (d. h. tödtet, nachdem
1) Das Mosaische Gesetz, welches Exod. 21, 24, 3. steht, ist in den Worten des ICoran's weder genau noch vollständig enthalten. 2) Einen Menschen zu tödten, ist nach Mohammeds Torschrift nur in drei Fällen erlaubt 1) Abfall vom Islam, nachdem man ihn angenommen hat t 2) Hurerei der Frau, nachdem sie keusch gewesen war, 3) wenn ein Mohammedaner mit Vorsatz getödtet ist, denn dieses ist untersagt.
449 er das Sühngeld genommen hat), den trift eine harte Strafe. Euch aber ist in der Blutrache Leben d. h. durch das Gesetz d e r Blutrache wird das Leben geschützt. Dabei hat er auch das Verboth gegeben, dass kein Mohammedaner einen Mohammedaner vorsetzlich tödte. Dem, welcher dieses Geboth übertritt, droht er mit Strafe der Hölle. W e r einen unvorsetzlich tödtet, der soll einen Sklaven freilassen und den Sühnpreis der Familie des Getödteten übergeben, die es erbt, wie seinen übrigen Nachlass, es sei denn, dass dieser Sühnpreis ihm geschenkt werde. Wenn aber der Mohammedaner zu Feinden von ihnen gehört und er getödtet wird, ohne dass man weiss, dass er Mohammedaner ist, sosoll nur der Sklave freigelassen w e r d e n , ohne dass ein Siihngeld bezahlt wird. Wenn aber der Getödtete zu einem Volke gehört, mit dem ein Bündniss besteht, so soll auch der Sühnpreis bezahlt w e r den. Das Volk, zu dem er gehört, braucht nicht zu den Mohammedanern zu gehören. W e n n er aber nicht im Stande ist, einen Sklaven freizulassen, so soll er zwei Monate nach einander fasten. Dabei setzt er nach dem Falle, dass jemand ihnen, wenn sie auf einem Kriegszuge begriffen sind, mit dem o Grussc eines Mohammedaners f^*") anredet, so sollen sie nicht, um Beute zu machen, leugnen, dass er ein Mohammedaner sei. Man sieht aus diesem Zusätze, dass er die grösste Vorsicht angewendet wissen will, um keinen Mohammedaner zu tödten. Sur. 4 , 9 4 ff. Mohammed hat also zwischen dem J u d e n thume und Christenthume die Mitte gehalten, indem er von der Strenge des Mosaischen Gesetzes sich entfei-nte; aber nicht wie das Christenthum die Blutrache abschaffte. Der Mohammedaner soll das nicht wünschen, wodurch ein Anderer bevorzugt ist, denn dadurch entsteht Neid und Feindschaft, denn sagt e r : das Leben auf dieser W e l t ist nur ein Spiel Sur. 4 7 , 3 8 und alle Güter der Erde vergehn und nur die guten Thaten bestehn. Sur. 1 8 , 4 4 . Daher ermahnt er seine Anhänger kein Verlangen nach den grössern Glücksgütern der Ungläubigen zu haben, denn die Belohnung im andern Leben sei besser Sur. 20, 131 und er warnt vor dem Geize. Sur. 4, 4 l . Den Stolz und Uebermuth verbiethet er, indem er sagt: "Gehe nicht mit Stolz und Uebermuth auf der Erde einher, denn du wirst in die Erde keinen Riss machen und nicht den Bergen durch Länge gleich werden.« Sur. 1 7 , 3 9 . 29
450
Allmosen.
Ja er verbiethet seinen Anhängern, dass E i n e r vom Andern Böses muthmasse , denn eine gewisse Muthmassung sei Sünde, dass Einer des Andern Schwächen nicht auskundschafte, dass Einer hinter des A n d e r n Rücken nichts Böses spreche. Sur. 49, 12. . U e b e r die Allmosen vergl. Pocock. spec. p. 299. Weil Moham. p. 92. Baidhawi zu Sur. 9, 60, 76. Mohammed empfiehlt im Koran von dem Vermögen, was Gott verliehen hat, G e b r a u c h zu machen und es liegt in dem Zusätze, was Gott verliehen h a t , theils die Andeutung d e r Pflicht, theils die Art d e r Verwendung. Sur. 2, 255. E r empfiehlt es im Glück und im Unglück zu thun d. h. viel zu verwenden, wenn man viel habe und wenig, wenn man wenig besitze. Sur. 3,1Q7. I n d e m er den Geiz tadelt, billigt er doch das Uebermaas in Allmosen nicht. Man solle in den Ausgaben die Mittelstrasse halten. Ohnstreitig nimmt er hierbei Rücksicht auf die Art und Weise, wie manche Araber vor dem Islam freigebig waren, indem sie ihr ganzes Vermögen wegschenkten oder doch mehr gaben, als sie gut entbehren konnten. Sur. 1 7 , 3 2 . 2 5 , 6 7 . Es gab Leute, welche Andere, die den Armen gaben, dadurch abzuhalten suchten oder verspotteten in ihrem Glauben, dass sie sagten: Sollen wir diejenigen speisen, welche Gott selbst hätte speisen können, wenn er gewollt hätte. Sur. 3 6 , 4 7 . So sehr er auch Allmosen empfiehlt, so will Mohammed doch nicht, dass sie aus Rücksichten gegen die Menschen gegeben w e r d e n oder dass d e r Wohlthat ü b e n d e Vorwürfe damit verb i n d e und schade, denn er soll gesagt haben, dass eine höfliche, abschlägige Antwort besser sei, als Allmosen, denen Schaden folge. Sur. 2 , 2 6 9 . D e n e n , welche Allmosen geben, verspricht er vielfache Belohnung Sur. 2, 2 7 7 und giebt auch fcu, dass Allmosen von f r ü h e r n Sünden reinigen könne, besonders wenn diese durch die Liebe des Vermögens veranlasst seien. Sur. 9, 104. In m e h r e r n Stellen giebt Mohammed diejenigen a n , welchen Allmosen zu ertheilen seien. E r stellt dabei die Verwandten voran- und soll gesagt h a b e n ; dein Allmosen den Armen gegeben, ist e i n Allmosen; deinen Ver-^ wandten a b e r ertheilt ist es ein d o p p e l t e s ; dann folgen die Waisen, welche keine Eltern haben, dann die Armen, dann d e r W a n d e r e r , d e r auf d e r Reise es nölhig hat, dann diejen i g e ^ w e i c h e i n d e r Lage sind, um Allmosen bitten zu müssen und endlich die Sklaven vergl. Sur. 2 , 1 7 2 . 30, 7- E r verspricht denen, welche zu jeder Zeit im Geheimen und öffentlich ihr Ver-
451 mögen zu Allmosen-verwenden, Lohn von'Gott und; empfiehlt diö Armen und Diejenigen, welche, weil ;sie in den heiligen Krieg ziehn, verhindert sind, ihren Unterhalt zu, erwerben, dazu Sur. 2, 274 ff.Es war natürlich , dass nicht Alle mit der Vertheilung, ;welche Mohammed vornahm, zufrieden waren, denn er gab auch Wohl solchen , die ijicht : gerade;-dürftig waren, um sie daduich mehr für seine Lehre'einzunehmen und so dei Religion zu nützen. Sur, 9 , 5 8 . W i e es: scheint* um d e r Religion durch die Allmosen zu nützen oder-vielleicht auch anderer Herscher Sitte nachahmend, denen man sich ohne Geschenk nicht nahen durfte, empfiehlt er es, ihm Allmosen zu bringen, wenn man mit ihm sprechen wollte, ohne dass er es: als Pflicht vorschreibt. Sur. 58,13.• Mohammed hat im allgemeinen wenig über das Beneh-Yon der men der Eltern gegen ihre Kinder gesägt, ohnstreitig. weil el" ^„gg" es nicht nöthig zu haben glaubte,- denn die den Eltern .an»- weise gegeborene Liebe zu den Kindern treibt sie ohne besondere S en Vor Vorschriften an den Kindern Gutes zu erzeigen und hält sie vom Bösen ab. Nur auf eine Sitte, die Töchter lebendig zu medaner. begraben, glaubte er Rücksicht nehmen zu müssen, weil sie hei mehrern Stämmen, wie wir früher gesehn haben, vor Mohammed im Gebrauche war und auch -zu Mohammeds Zeit noch nicht völlig abgeschafft gewesen zu sein scheint; indem er sagt: Tödtet nicht eure Kinder aus Furcht vor Armuth. Wir geben ihnen und euch Unterhalt. Sie tödten ist eine Schwere Sünde. Sur. 17, 33. Hingegen Dank derKinder für die Eltern empfiehlt er dringend und las st die Ermahnung den weisen Lokman aussprechen. Sur. 31* 13 heisst es im Koran:: W i r haben dem Menschen Vorschriften gegen seine Eltern ge*geben, denn seine Mutter, hat ihn, obgleich'sie schwach war, in ihrem Leibe getragen und hat ihn erst in-zwei ;Jahren entwöhnt (indem ich ihm sagte): Danke mir und deinen.Eltern. Aehnliches finden wir Sur. 40^ 14. ^ Wir haben dem Menschen gegen seine Eltern gutes Betragen gebothen. Es hat. ihn seine Mutter mit Beschwerde im Mullerleibe getragen, mit Beschwerde gebohren und die Zeit, welche sie ihn- im Mutterleibe 1) Baidhawl berichtet zu der Stelle, dass ungefähr 400 Arme, welche mit Mohammed geflohen waren, ihren Platz auf der Bank im Tempel liatten und sich mit ihrer Belehrung und dem Dienste Gottes beschäftigten, stets mit auszogen, wenn Mohammed einen Trupp aussendete. Diese konnten natürlich nichts durch Geschäfte erwerben und mussten durch Allmosen unterstützt werden. , •-.•• , . , . •
452
Anver-
trug und ihn entwöhnte, ist dreissig Monate, bis, wenn er zum reifen Alter kümmt und vierzig Jahre alt wird, er spricht: Mein Herr! gieb es mir ein, dass ich für Deine Wohlthat danke mir und meinen Eltern erzeigt, dass ich Gutes thue, woran du Wohlgefallen hast und gieb , dass ich in meinen Nachkommen glücklich bin.« Dies letzte scheint er zugesetzt zu haben, um darauf aufmerksam zu machen, dass der Mensch in spätem Jahren auf die Dankbarkeit seiner Kinder hoffe. Gutes Betragen im allgemeinen gegen die Eltern empfiehlt er. Sur. 4 , 4 0 - Im besondern schreibt er dieses v o r , indem er sagt: Dein Herr hat befohlen, dass ihr euch gut gegen eure Eltern betragt, wenn einer von ihnen oder beide bei Dir zum Greisenalter gelangen. Sag ihnen kein unangenehmes W o r t , schillt ihnen nicht; sondern sag ihnen nur liebe Worte und zeige dich gegen sie ehrerbietig aus Mitleiden mit ihnen und sprich: Mein H e r r ! erbarme dich ihrer, wie sie beide mich als ich klein war, gross gezogen haben (sich meiner erbarmend).« Dieselbe Güte empfiehlt Mohammed auch gegen die An-
Waise6' v e i 'wandten, gegen die Waisen und Armen, gegen die verNachbar. wandten und nicht verwandten Nachbarn. Sur. 4, 4 0 . E r ermahnt besonders die Vormünder der Waisen das Vermögen derselben zu erhalten. In der Stelle Sur. 17, 3 6 sagt e r : »Nahet euch nicht dem Vermögen des Waisen als nur auf die beste Weise, bis er zu reifem Alter gekommen ist und beobachtet den Vertrag.« In der Stelle Sur. 4, 2 ff. spricht er ausführlicher. E r dringt darauf das Vermögen den Waisen zu erhalten und es nicht zu verwenden. Nur wenn sie selbst arm sind, haben sie zum massigen Gebrauche ein Recht. W e n n die Waisen zur Mündigkeit gelangt sind (welches nach dem Schafei kn 15. Jahre, nach Abu-Hanifah im 18. Jahre geschieht) soll der Vormund prüfen, ob der Waise im Stande sei, es gut zu verwalten. W e n n er dieses finde, s o s o l l e e r e s ü b e r g e b e n ; aber dabei Zeugen zuziehn. W e n n er es aber nicht findet, so soll er sich prüfen, ob er im Stande sei, gerecht gegen sie zu handeln. W e n n er fürchte, es nicht zu können, so solle er eine andere heirathen. Von den Mohammed, ohnstreitig durch besondere Umstände dazu Frauen. j y j e ( j j n a veranlasst, führte für die freien Frauen und Mädchen eine strenge Sitte des Verschleierns ein und führt als besondern Grund an, dass sie erkannt d. h. von Sklavinnen und Mägden unterschieden würden und vor Schaden sicher wären. D e r letzte Zusatz beweiset wohl, dass sie durch un-
453 anständiges Betragen gegen sie S c h a d e n erlitten hatten vergl. Sur. 3 3 , 5 9 . S e i n e n eigenen F r a u e n giebt er a b e r strenge und m e h r ins E i n z e l n e g e h e n d e Vorschriften, die a b e r ohnstreitig durch F o r d e r u n g e n an ihn veranlasst waren, indem e r sagt: O P r o p h e t ! sprich zu deinen F r a u e n : W e n n i h r das L e b e n dieser W e l t und ihren S c h m u c k wollt, so will ich E u c h ein G e s c h e n k der Scheidung geben und E u c h auf eine s c h ö n e W e i s e e n t l a s s e n ; wenn ihr a b e r Gott, seinen Gesandten und das Paradies wollt, so hat Gott den Fx-auen von E u c h , w e l c h e gut h a n d e l n , einen schönen L o h n b e r e i t e t . O F r a u e n des P r o p h e t e n ! W e l c h e von E u c h etwas S c h ä n d l i c h e s will, das offenbahr ist, d e r wird die Strafe v e r d o p p e l t werden, d e n n für Gott ist dieses etwas leichtes. W e l c h e a b e r von E u c h Gott und seinem Gesandten gehorsam ist und Gutes thut, d e r wird d e r L o h n zweimal gegeben werden und wollet i h r eine f r e i willige G a b e g e b e n . O F r a u e n des P r o p h e t e n ! I h r seid nicht wie eine a n d e r e F r a u . W e n n ihr fürchtet (Gott und seinem Gesandten) entgegen zu h a n d e l n ; so erniedrigt euch nicht durch R e d e n und sprecht ein gutes W o r t . Bleibt in E u r e n Häusern und geht nicht öffentlich nach d e r Sitte des frühern Heidenthums. ( E r versteht darunter ohnstreitig eine f r ü h e r e Zeit, in w e l c h e r die F r a u e n öffentlich unverschleiert gingcn). : V e r r i c h t e t das G e b e t h und g e b t die Abgabe und g e h o r c h t Gott und seinem Gesandten . . . . und seid dessen eingedenk, was in euren Häusern von den V e r s e n und von W e i s h e i t gelesen ist. Mohammed stellt seineu Anhängern frei bis vier Frauen y o n der zu nehmen ; a b e r setzt als Bedingung, dass sie im Stande seien, Heirath, gerecht gegen dieselben handeln zu können. W e n n sie aber dazu nicht im Stande wären, so sollten sie nur e i n e heirathen o d e r m e h r e r e Beischläferinnen nehmen. Diese sind l e i c h t e r zu erhalten Sur. 4 , 3 ff. oder e r soll gläubige Sklavinnen hei-' rathen mit Erlaubniss i h r e r H e r r n und ihnen ihre Mitgift g e ben. E r soll a b e r solche wählen, die keine Buhlerei getrieben und keine L i e b h a b e r hatten. E r gesteht dieses a b e r nur d e n e n zu, welche sich vor E h e b r u c h fürchten, denn es sei b e s s e r k e i n e Sklavin zu heirathen. Sklavinnen gegen ihren W i l l e n zur Befriedigung der sinnlichen Lust zu g e b r a u c h e n , verbiethet Mohammed. S u r . 2 4 , 3 3 . Sonst muntert er zum Heirathen auf und sagt, dass sie sich nicht vor der Arrauth fürchten sollten, denn Gott könnte ihre Lage verbessern. W e l c h e a b e r nicht heirathen könnten, die sollten sich der Keuschheit befleissigen, Sur. 2 4 , 3 2 . Zuerst setzt er aber fest, dass sie keine h e i r a -
454 then, die dem Götzendienste ergeben s e i , bis sie sich zuttt Islam bekehrt habe. Sur. 2, 220. Jüdinnen und Christinnen zu heirathen, erlaubter, ohnstreitig weil er auf den U e b e r tritt hoffte, denn diejenigen, welche sich mit Mohammedanern verheiratheten waren keine eifrigen Juden oder Christen und konnten zum Uebertritt ihrer Verwandten bei- 1 tragen, weil die Frau sich doch mit Erlaubnis.? der V e r wandten verheirathen konnte.' Doch in 'einem unerlaubten Verhältnisse mit ihnen zu- stehen, giebt er nicht zu; ; Sur. 5 , 7 . In Betreff dei-Verwandtschaft Sagte er, man dürfe nicht die; Frauen des Vaters heirathen, nicht die Mutter, die Töchter^ die Schwester des Vaters und d e r Mutter, nicht die Töchter der Brüder ^ oder Schwestern, nicht die Frauen, welche euch selbst gesäugt haben, nicht die Frauen, welche mit euch Von der Frau, die euch gesäugt haben, gesäugt sind. Dieses Ver«-1 both giebt Mohammed, weil ihm dadurch ein Verhältniss dei' Blutsverwandtschaft zu entstehn schien und weil gewöhnlich die Meccenset ihre Kinder zu den Nomaden schickten, um sie zil säugen. F e r n e r nicht d i e ' M ü t t e r eurer W e i b e r , die ihr geheirathet habt, es sei d e n n , dass ihr euch von ihnen scheidet, ebe ihr m i t ' i h n e n etwas zu thun hattet, nicht die Frauen eurer leiblichen Söhne, nicht zwei Schwestern zugleich ^ nicht die ; Verheiratheten Frauen, es Sei denn, dass sie eure Gefangene geworden sind, ' denn nach 'der Meinung Moharümeds hebt die Gefangenschaft die frühere Ehe auf. Mohanu med ordnet an, dass die Frau dem Manne Gehorsam schuldig sei; weil er ihr an Verstand und Einsicht von Gott verliehen überlegen sei und er sie ernähre und kleide. Sur. 4 , 3 8 ; W a s hingegen* Mohammed von der Frau fordert , - l i e g t 1 in seinen Worten, Welche durch die Tradition aufbewahrt sind. »Die beste : Frau ist die, welche, wenn du auf sie blickst, 'dich ei»i f r e u t , wenn du ihr befiehlst, dir gehorcht, wenn du abwesend von ihr bist, dich mit ihrem Vermögen und ihrer Per-i son behüthet ib. D i e j e n i g e , w e l c h e sich wiederspenstig zeigt; soll er ermahnen,!dann' von ihr fern bleiben und sich ihret 1 enthalten und endlich mit Schlägen süchtigen2). Gehorcht
. 1 ) Von diesem muss vor Mohammed manches erlaubt gewesen sein, wás' 'éi: Verbiethet, denn er setzt hinzu, dass das, wás früher geschehet seij von Gott Verziehen Verde. /.-.,!. • i 2¡) Es geht AUS der Stellung hervor , dass er dieses letzte Mittel nur anwenden solle, wenn die beiden erstem xiiohts gefruchtet haben; '
455 sie dann, so soll er es nicht nachtragen und ihr nicht Weiter schade». W e n n endlich eine Spaltung zwischen den beiden Eheleuten gefürchtet wird, so soll man vier Schiedsrichter wählen, zwei aus der Familie des Mannes, zwei aus der F a milie der Frau ib. v. 39. Mohammed ist indessen nicht dabei stehn. geblieben, zu bestimmen, wie Mann und Frau sich gegen einander betragen sollen; er giebt auch nützliche Vor^ Schriften über das Betragen der Frau ¡gegen F r e m d e und d e r Fremden gegen die Frauen. Den Gläubigen schreibt e r vor, in kein Haus zu gehn, ohne um Erlaubniss zu fragen und an die Bewohner desselben den üblichen Gruss zu richten, welcher darin bestand zu sagen: ^.•^¡dc ^ L m J I »Heil über euch!« Mohammed wollte diese Sitte so; strenge befolgt wissen, dass er einem Mahne befiehlt^ selbst bei seiner Mutter um Erlaubniss zu fragen/ Sur. 2 4 , 2 7 * »Findet ihr in dem Hause keinen, so geht nicht hinein, bis euch die Erlaubniss erlheilt wird. Und wenn Euch gesagt wird; geht zurück, so müsst ihr z u r ü c k g e h t i i n öicht bewohnte Häuser, worin ihr G e r ä t s c h a f t e n habt, könnt ihr aber gehn.« Sur. 2 4 , 2 7 ff. Das letzte gebiethet er auch dem weiblichen Geschlechte und verbiethet ihnen ihre Reitze zu zeigen; sondern siesollen sich verschleiern. Nur den Gatten, ihren V ä tern, den Vätern ihrer Galten, ihren Söhnen, den Söhnen ihrer Gatten, deren Brüdern, den Söhnen ihrer Brüder, den Söhnen ihrer Schwestern, ihren W e i b e r n , ihren Sklaven und Sklavinnen oder den Genossen, die kein Bedürfnis des weiblichen Geschlechts haben, wie den Greisen etc., den kleinen K i n d e r n können sie sich zeigen. Sie sollen f e r n e r nicht mit denFüsseil ein' Geräusch verursachen, um auf ihre verborgenen Reize aufmerksam zu machen ib. v. 3 1 . Durch solche Gebothe und Rathschläge suchte Mohammed die Sitte und Ehrbarkeit unter seinem Volke zu bewahreti und so das Glück in den Familien zu schützen; allein da er wohl wusste, dass durch diese allein nicht die Leidenschaften unterdrückt und das heisse Blut gedämpft würde/ besonders da vor der Zeit Einzelnes ; eingerissen war , so setzt er f ü r ' d i e verletzte Zucht auch Strafen fest, indem er dem Hasse feindlich gesinnter Personen vorbeugt und dadurch, dass er einen nicht so leicht zu führenden Beweis fordert. In der Stelle S u r . 4 , 1 9 ff- heissi es: » W e n n eine von euren W e i b e r n Unzucht treibt, so wendet vier Zeugen gegen sie an und wenn diese gegen sie zeugen, so schliesst sie ein in ihre Wohnung
456 bis sie stirbt 1 ), oder Gott ihr einen W e g zeigt. W e n n zwei von Euch die Sünde begehn, so straft s i e ; wenn sie aber bereuen und ihren W a n d e l bessern, so lasst von ihnen ab« und dass sich die Stelle Sur. 24, 2 auf die beziehe, welche Unzucht mit einander treiben. Die zweite Stelle Sur. 24, 2 bestimmt die Strafe derer, welche Unzucht mit einander treiben. Sie heisst: » W a s den Mann und die Frau, welche Unzucht mit einander treiben, betrifft, so geisselt eine jede Person mit hundert Hieben und er befiehlt ausdrücklich, dass man durch Mitleiden nicht von der Vollziehung der Strafe sich abhalten lasse. Als Zeugen sollen bei der Strafe ein Haufen Mohammedaner sein. Der Mann, welcher Unzucht getrieben habe, solle nur eine solche Frau oder eine Abgötterin heiratlien und eben so die unzüchtige Frau einen solchen Mann, denn dieses ist den Gläubigen verbothen 2 ). W e n n aber jemand seine Gattin beschuldigt und keinen Zeugen als sich selbst hat, dessen Zeugniss soll darin bestehn, dass er viermal Gott zum Zeugen anruft, dass er die W a h r h e i t sage und das fünfte Zeugnis soll darin bestehn, dass er Gottes Fluch gegen sich wünscht, wenn er die Unwahrheit sage. W e n n die Frau dagegen viermal Gott zum Zeugen anruft, dass er die Unwahrheit sage und als fünftes Zeugniss Gottes Zorn gegen sich aufruft, wenn, er die W a h r heit geredet hat, so soll dadurch die Strafe von ihr entfernt werden. Sur. 2 4 , 9 - W e r aber die Gläubigen, Sorglosen, keuschen Frauen verläumdet (ohne dass sie sich vertheidigen können), der ist in dieser und jener W e l t verflucht und ihn erwartet eine grosse Strafe v. 23. Mohammed verbielhet ohnstreilig in Beziehung auf die Sitte der Juden und von diesen, wie ich glaube, abweichenden Sitten der Araber, dass der Mann seiner Frau während der monatlichen Reinigung nahen solle, weil sie in diesem Zustande . für unrein angesehn wurde. Sur. 2 , 2 2 2 . Die Zeit, wie lange ein Kind von der Mutter gesäugt werdeij solle, setzt Mohammed auf zwei Jahre fest; gestaltet aber dabei, wie billig war, Ausnahmen. Sur. 2, 223. 1 ) Da dieses Geboth nicht mit andern Stellen übereinstimmt, so hat man angenommen, dass es im Anfange des Islams gegeben später aufgehoben sei durch die festgesetzte Strafe. Andere aber meinen, dass die Einkerkerung der Strafe, der Geisselung nachfolgen solle und suchen so beide Gebothe in Einklang zu bringen. 2) Dies bezieht sich auf eine Sitte vor dem Islam, welche die mit Mohammed geflohenen M«ccaner beibehalten wollten. -
457 Es ist f r ü h e r gezeigt worden, wie leicht und mit w e l c h e r ^er Härte gegen das w e i b l i c h e Geschlecht die S c h e i d u n g e n vor d u n g d e m Islam vollzogen wurden. M o h a m m e d hat sich ohnslreitig ein grosses Verdienst erworben, dass er diesem Leichtsinne entgegen trat, die Härte und U n g e r e c h t i g k e i t des Mannes v e r dammte, d a d u r c h das Loos des weiblichen Geschlechts verbesserte ui\d d u r c h Bestimmungen sicherer machte. Zuerst setzte er f e s t , dass der Mann die F r a u nicht augenblicklich von sich vertreiben dürfe. Sie solle auch nicht freiwillig sich aus i h r e m Hause entfernen dürfen und er macht nur die Ausn a h m e , w e n n sie sich schlecht aufgeführt habe. S u r . 6 5 , 1 . V i e r Monate Zeit vergönnt er ihr und selbst nach d i e s e r Zeit, auch wenn er geschworen habe, sich von ihr zu scheiden, d ü r f e er sich mit ihr w i e d e r vereinigen und Gott w e r d e den Bruch des S c h w u r e s verzeihen. S u r . 2 , 2 2 6 . Durch diese Frist wollte Mohammed dem M a n n e Zeit zum N a c h d e n k e n geben und zug l e i c h die Zeit abwarten lassen, ob nicht die F r a u von dem M a n n e schwanger sei, denn hierin konnte für den Mann eine Veranlassung liegen, sich wieder mit der F r a u zu vereinigen. Damit der Mann a b e r wohl b e d e n k e , was er thue und die Reue nicht zu spät komme, setzt er zugleich fest, dass der Mann sich erst w i e d e r mit d i e s e r verheirathen könne, wenn sie mit einem a n d e r n Manne v e r h e i r a l h e t g e w e s e n sei v. 2 3 0 . Aus diesem Grunde befiehlt auch Mohammed d e r F r a u ihre Schwangerschaft d e m Manne nicht zu v e r b e r g e n . Die F r a u könne dann nicht, wenn der Mann sie w i e d e r n e h m e n wolle, w e l c h e s M o h a m m e d d e m E h e m a n n e empfiehlt, auf d e r Scheidung b e stehn, denn in dieser Hinsicht sei des M a n n e s Recht grösser als das d e r F r a u v. 2 2 7 sqq. W e n n nun nach d e r festgesetzten Frist d e r Mann bei seinem Entschlüsse sich zu s c h e i d e n beharrt, so soll er sie mit Güte entlassen d. h. er soll das, was e r d e r F r a u als Heiralhsgut geschenkt hat, ihr lassen und noch ein Geschenk geben v. 2 3 1 . Sur. 4, 24. ff. S e i es nun, dass er die F r a u zurücknehme oder sich von ihr scheide, so muss er dabei zwei Zeugen anwenden. S u r . 65, 2. Es ist dem Ehemanne nicht erlaubt, die F r a u nach dieser Frist mit Gewalt z u r ü c k z u h a l t e n , um sie dadurch zu z w i n g e n , sich von d e m E h e m a n n e mit dem ihr geschenkten Heirathsgute loszukaufen. Sur. 2 , 2 3 1 . Dieses Z u r ü c k n e h m e n der F r a u kann also nach d i e s e r Frist nur mit Uebereinstimmung d e r F r a u g e schehen, d e n n Mohammed verbiethet selbst dem Curator d e r F r a u (z.B. dem R r u d e r ) die F r a u zu zwingen, ihren f r ü h e r n
458 Mann wieder zu heirathen v. 2 3 2 . Nur in dem Falle, dass die F r a u eine unüberwindliche Abneigung gegen den Mann hat, so dass kein gutes Eheverhältniss zwischen den E h e l e u t e n zu hoffen ist oder die Frau Härle und Abneigung von ihrem Manne fürchtet, erlaubt er dem Manne das von dem früher g e g e b e n e n E h e g e s c h e n k e z u r ü c k z u n e h m e n , womit die F r a u sich loskaufen will. Sur. 2, 2 2 9 . 4 , 1 2 7 . M o h a m m e d gestattet nur die Härte, von dem Heirathsgute etwas zurück zu b e h a l t e n in dem F a l l e , dass die Frau sich schlecht aufgeführt habe. Sur. 4 , 2 3 . Ist endlich die F r a u schwanger, so muss der Mann sie erhalten und ernähren, bis sie g e b o h r e n hat. W e n n sie für : den Mann das Kind säuget, so soll ei' nach seinem V e r hältnisse L o h n dafür Figeben. ' Mohammed hat noch den F a l l vorgesehn, dass jemand' seine F r a u von sich entlässt, ohne sie vorher ehelich b e rührt zu h a b e n 1 ) . In diesem F a l l e hat d e r Mann kein R e c h t sie einen Zeitraum warten zu lassen. E r soll ihr ein Geschenk machen und sie auf eine schöne W e i s e entlassen. Sur. 3 3 , 4 8 . E n d l i c h hat M o h a m m e d auch in dem F a l l e , dass der Mann stirbt, so viel es die damaligen Verhältnisse gestatteten, für die F r a u e n S o r g e getragen, denn er verordnet, dass der Mann in einem T e s t a m e n t e für die F r a u nach seinem T o d e S o r g e tragen solle. S i e soll ein ganzes J a h r W o h n u n g und Unterhalt haben, indem er es d e r F r a u freistellt, die W o h nung des verstorbenen Mannes f r ü h e r zu verlassen. E r scheint dieses nicht als Gesetz aufzustellen, sondern es als Pflicht d e r E h e g a t t e n vorzuschreiben , weil er sich vielleicht nicht die Gewalt zutraute, den frühern Gebräuchen so ganz entgegen gesetzte Bestimmungen zu treffen; als a b e r seine Macht fester gegründet war, Jiess er die F r a u e n an der Erbschaft des verstorbenen Mannes T h e i l nehmen. Dadurch ward d e r U n t e r halt aufgehoben und d e r Zeitraum auf 4 Monate 1 0 T a g e Sur. 2, 2 3 4 (nemlich bis sie wieder heirathen können) verkürzt. U e b e r h a u p t empfiehlt M o h a m m e d , dass d e r Mensch, wenn er zu sterben fürchtet, durch ein T e s t a m e n t s e i n e A n g e l e genheit ordne und er bestimmt in dieser Hinsicht folgendes S u r . 5 , 1 0 5 : W e r z u r Z e i t seines T o d e s ein T e s t a m e n t macht; soll dabei zwei g e r e c h t e Zeugen von d e n S e i n i g e n o d e r zwei
1) Da die Frauen in der Regel vor der Heirath von den Männern nicht gesehn werden , so mag wohl nicht 6elten der Fall vorkommen , dase jemand die F r a u , welche er geheirathot hat, hässlioh findet.
45Ö aridere a n w e n d e n l). W e n n a b e r jemanden) d e r T o d auf d e r Reise überkömmt, so soll er diese b e i d e n A n d e r n nach derZeit d e s Abendgebeths bei sich zurückbehalten lind sie schwö-' r e n lassen, dass sie d e s Yortheils wegen, auch nicht, Wenn' es Zum V o r i h e i l eines V e r w a n d t e n von ihnen wäre, falsches Zeugniss ablegen w ü r d e n . W e n n man a b e r diesé in g e g r ü n t detem V e r d a c h t e eines falschen Zeugnisses hätte, so sollten an i h r e r Statt zwei a n d e r e Zeugen von denen, g e g e n welchti die Ungerechtigkeit begangen sei, d. h. den E r b e n g e g e n diese ersten auftreten und ihr Zeugniss als w a h r e s durch einen Eid bekräftigen. Es w i r d empfohlen, dass, wenn jemand Vermö- 1 gen von Betracht hinterlasse, er davon seinen Eltern und den 1 nächsten Anverwandten etwas in dem T e s t a m e n t e nach Billigkeit aussetze und droht mit Strafe d e n j e n i g e n , der étWa in dieser Hinsicht das T e s t a m e n t v e r ä n d e r e . Es ist wohl mit S i c h e r h e i t anzunehmen, dass MohammedKrbscliaft. nicht 'so b a l d nach seinem Auftreten, Bestimmungen ü b e r die Erbschaften t r a f , weil diese das M e i n und Dein angingen, wodurch er' sich leicht Gegner und Widerspruch- hätte züiziehn k ö n n e n ; sondern dass er zuerst die alten Gebräuche bestehri liéss.' E r trat ohnstreitig mit diesen Bestimmungen erst dann auf, als h i n r e i c h e n d e Macht und festgegründetes Ansehri erlangt hatte und W i d e r s p r u c h und Unfolgsamkeit nicht befürchten durfte. So War z.B. ein gewisser Aus b. Za- ! mit gestorben und hatte einé F r a u mit Zunamen Omm-Coh-' báh und drei T ö c h t e r hinterlassen. Die Bruderssöhne des V e r storbenen wollten nun nach f r ü h e r m Gebrauche die Muttet* und die T ö c h t e r nicht an d e r Erbschaft T h e i l nehmen lassen; wurden a b e r von M o h a m m e d , da die Mutter sich bei ihm1 b e s c h w e r t e , : daran verhindert. Sur. 4, 8 Baidh. Er ging auch iii der Sache'vorsichtig zu W e r k e und gab : nicht i m m e r gleich bestimmte Vorschriften; sondern wartete erst eine Bestimmung d ü t c h göttliche Oifenbahrung ab d. h. er nahm sicli Zeit zur reiflichen t J e b e r l e g u n g oder zur Berathung mit seinen Ver-' trauten. In d e m , was er bestimmte , : ; musste Mohammed natürlich die f r ü h e r n Sitten' d e r A r a b e r berücksichtigen; w a r a b e r , so viel es die Verhältnisse gestatteten, bemüht, diese mit d e r Gerechtigkeit gegen'' die Hinterbliebenen in Einklang 1) W e n » unter den Andern zwei Niohtmohammedanér d. h. J a d e n o.der Christen verstanden werden, wie es Einige thun', so ist dieses Geboth; aufgehoben, weil das Zeugniss eines solchen gegen einen Mohammedaner : nicht angenommen wird. ; ; ;
460 zu bringen und verbesserte das Schicksal d e r Frauen b e d e u tend, indem er sie zu wirklichen E r b e n einsetzte. Es ist auch nicht zu verkennen, dass Mohammed einen Schritt zum B e s s e r n gethan h a b e , indem er dem S t e r b e n d e n ein Testament zu machen empfiehlt und dessen W i l l e n heilig zu halten gebiethet, weil dadurch d e r S t e r b e n d e in den Stand gesetzt ward, nach seinem W i l l e n mit seinem V e r m ö g e n zu verfahren und L e gate zu machen. M o h a m m e d hat nicht vollständige G e s e t z e ü b e r die Erbschaft g e g e b e n ; sondern er hat nur die G r u n d züge gemacht, nach welchen dann die s p ä t e m M o h a m m e d a nischen Rechtsgelehrten das Recht d e r Erbschaft vollständig ausgebildet haben. Zuerst stellt er als allgemeinen Grundsatz auf, dass die W e i b e r wie die Männer von der Erbschaft ihrer E l t e r n und d e r nächsten Anverwandten einen T h e i l b e k o m m e n . Sur. 4 , 8 . U m aber den frühern G e b r ä u c h e n bei d e r Erbschaft nicht zu sehr entgegen zu treten, bestimmt er im Allgemeinen für die Männer in der Erbschaft (und überhaupt vor d e n Weibern V o r z ü g e ) S u r . 4 , 3 8 einen doppelten Antheil. Die b e s o n d e r n Bestimmungen, welche er macht, sind f o l g e n d e : 1) Von d e r Erbschaft d e r Eltern erhalten die männlichen N a c h k o m m e n das D o p p e l t e als die weiblichen. Sur. 8, 12. 2) W e n n nur weibliche Nachkommen vorhanden sind mehr als z w e i , so erhalten diese zwei Drittheile; ist a b e r nur eine da, so erhält diese die Hälfte. 3 ) W e n n d e r gestorbene Mann Eltern hat, so erhält jed e r von diesen beiden ein Sechstel, wenn er ein K i n d hinterl ä s s t ; hinterlässt er a b e r kein Kind, so erhält d e r Vater zwei Drittheile, die Mutter ein Drittheil. 4 ) Wenn d e r verstorbene Mann B r ü d e r hat, so erhält seine Mutter nur ein Sechstel (mit d e m Vater e r b e n die B r ü d e r nicht). 5 ) Von den verstorbenen Gattinnen erbt d e r Mann die Hälfte, wenn sie keine K i n d e r haben. Haben sie aber K i n d e r , so erhält d e r Mann ein Viertel. 6 ) Von dem Manne erbt die F r a u ein V i e r t e l , wenn keine K i n d e r sind ; ein Achtel wenn K i n d e r sind. 7) W e n n d e r Mann o d e r die F r a u , welche b e e r b t werden, keine nächste Verwandtschaft hat (d. b. keine E h e r n und keine K i n d e r ) und ihm o d e r ihr ein B r u d e r o d e r eine Schwester ist, (neml. von seiner Mutter erzeugt) so erhält jede P e r s o n von ihnen b e i d e n ein S e c h s t e l ; sind aber m e h r e r e , so er-
461 halten alle zusammen ein Drittel. Es dürfen die a n d e r n E r ben nicht beeinträchtigt w e r d e n d a d u r c h , dass sie m e h r als ein Drittel erhalten. S u r . 4, 12 ff. 8 ) W e n n ein Mann ohne K i n d e r stirbt, ihm a b e r eine S c h w e s t e r ist 1), so erhält sie die Hälfte dessen, was e r hinterlässt und eben so b e e r b t d e r Mann seine S c h w e s t e r , w e n n sie keine K i n d e r h a t 2 ) . W e n n aber zwei S c h w e s t e r n vorhanden sind, so erhalten sie zwei Dritlheile. W e n n aber B r ü d e r und S c h w e s t e r n sind, so erhält d e r männliche Erbe das doppelte als die w e i b l i c h e . Sur. 4, 1 7 6 . 9 ) Die Erbschaft d e s Vaters, wenn d e r verstorbene Sohn K i n d e r hatte, w a r d e r sechste T h e i l p. f w . 10) Die Erbschaft d e r F r e i g e l a s s e n e n scheint dem zugefallen zu s e i n , w e l c h e r frei gelassen hatte. So w a r d die Erbschaft d e s Salem , d e n die Botsainah freigelassen hatte, dieser ü b e r g e b e n und da sie d i e s e l b e nicht annahm, fiel sie in d e n öffentlichen Schatz ib. p. Flv. Hierbei ist noch zu b e m e r k e n , dass M o h a m m e d v e r o r d net von jeder Erbschaft die Legate und w e n n S c h u l d e n sind, diese abzuziehn. Auch ordnet er a n , dass die Armen und W a i s e n , w e l c h e b e i der T h e i l u n g zugegen s i n d , ohne an d e r Erbschaft T h e i l z u n e h m e n Sur. 4 , 9 , beschenkt w e r d e n . W i r b e m e r k e n hier nur noch, dass im Anfange des Islam, als M o h a m m e d ein Bündniss zur Befestigung seiner S a c h e zwischen m e h r e r n P e r s o n e n gestiftet hatte , der V e r b ü n d e t e den sechsten T h e i l des V e r m ö g e n s dessen, womit er im Bunde stand, erbte. Sur. 4, 3 7 . Dieses w a r d später aufgehoben. F e r n e r diejenigen, w e l c h e von M e c c a nach Medina geflohen w a r e n und diejenigen, w e l c h e sie aufgenommen hatten, die jLio-ij! b e e r b t e n sich gegenseitig. Auch dieses w a r d später aufgehoben. S u r . 8, 7 3 . M o h a m m e d hat an verschiedenen S t e l l e n d e s Korans von den dem gesprochen , was zum Essen erlaubt und nicht erlaubt fetzenf° sei. In einigen S t e l l e n erlaubt er allgemein die guten Dinge, w e l c h e Gott ihnen geschenkt habe und sie sollen Gott d a f ü r danken. S u r . 2, 167. Er fügt Sur. 5 , 6 hinzu »und das, was die 1) Unter Schwester ist hier die Schwester von beiden Eltern oder vom Vater zu verstehn. 2) Männlichen oder weiblichen Gesohlechts , wenn es so zu verstehn ist, dass der Bruder das Ganze erbt. Wenn es aber anders zu verstehn ist, so kann es nur die Knaben bezeichnen, denn die Tochter verhindert den Bruder nicht an der Erbschaft.
462 von Encli abgerichteten Raubvögel für euch gejagt haben, in-s dem ihr den Namen Gottes über denselben erwähnt; ,Sur. 5, 89 Auch ist erlaubt das Pleisch zu essen, worüber- der Name Allah d. h. des wahren Gottes ausgesprochen sei Sur. 6, 1 1 8 , worunter ohnslreitig das Fleisch der Opferthiere zu verstehn ist, Im besondern nennt er als erlaubt' das Fleisch des W i d d e r s undSchaafes, des Bocks und der Ziege, d;er: Kameele und der Rinder. Sur. 6, l 4 4 . Als vei'bothen nennt er das Fleisch von todten Thieren, (von welchei» : der Sprachgebrauch die Fische und die Heuschrecken ausgenommen hat). Sur. 2 , 1 6 8 2 ) . Dieseis wird im besondern erläutert durch die Stelle Sur. 5, 4, wozu „zu rechnen ist das mit Holz oder Steinen getüdtete , das von oben herabgestürzte oder in einen Brunnen gefallene, das mit Hörnern zu T o d e gestossene, das von Raubthieren zerrissene, es sei, dass es gereinigt ist, indem man ihm (während es noch lebte:) die Gurgel und dei) Hals a b s c h n i t t 3 ) , ferner nicht das auf d e n Opfersteinen ges c h l a c h t e t e u n d endlich das , was durch die Pfeillose gelheilt ist 5 ). 1) Man versteht dieses so, dass der Name Gottes ausgesprochen werde, indem das Raubthier losgelassen wird oder dass derselbe ausgesprochen wird, um dasselbe zu reinigen, indem man dem Thiere den Hals abschneidet, um d a s Blut herauslaufen zu lassen. Dieses letzte scheint mir d a s Wahrscheinlichste zu sein. , 2) Dieses ist auch den J u d e n verbothen. 3 Mos. 11, 39. f. 3) In diesem Zusätze liegt der Grund , warum m a n das todte Thier u n d das Blut nicht essen soll. D a s Blut ist am Ersten der Fäulniss und dem Verderben ausgesetzt und wird dadurch schädlich. Und n a c h Mosaischem Gesetze hielt man auch j e d e n todten Körper f ü r verunreinigend. E s ist noch zu b e m e r k e n , dass die Araber des Stammes Chosaah den todten Körper zum Essen für erlaubt hielten, denn nach dem Baidhawi zu Sur. 22, 66 sollen sie zu den Mohammedanern gesagt h a b e n : „Warum esset ihr, w a s ihr getödtet habt und esset nicht, was Gott getödtet hat." 4) Der Ausdruck (J»e Lo wird auf doppelte Weise aufgefasst, indem das Wort entweder für die Götzen oder für die Steine, worauf den Götzen geopfert wurde, genommen wird. Nach der ethymologischen Bedeutung des Worts k a n n es beides heissen, denn es ist ursprünglich etwas aufgestelltes. D a es aber sonst für die aufgerichteten Wegsteine steht, so. scheint mir die Bedeutung Opfersteine mehr f ü r sich zu haben , ,da die Götzenbilder nicht immer von Stein waren. Diejenigen, welche die Bedeutung Götzenbilder a n n e h m e n , glauben, dass an dieser Stelle die Präposition (J^c für J stehe und der Sinn der Wörter sei „ W a s den Götzenbildern geschlachtet ist." Mir aber scheint kein zwingender Grund zu sein, von dem gewöhnlichen Gebrauche der Präposition abzuweichen, denn der Sinn bleibt. Das, was auf den Opiersteinen geschlachtet ist, kann nichts anders sein als das, was den Götzen gesohlachtet ist. Daher ziehe ich die Bedeutung Opfereteine vor. 5) Aber auch die Worte i^^wJüüwJ ^ werden verschieden
Es ist ferner der Genuss des Blutes verbothen Sur. 2 , 1 6 8 . 5 , 4 . ( 5 , 146, welches bei den heidnischen Arabern erlaubt, den Juden aber .verbolhen war.... 3 Mos. 1 1 , 4 . Das Fleisch des S c h w e i n e s , welches; auch d e n Juden verbothen war 3 Mos. 1 1 , 7 und endlich alles Fleisch, worüber der Name eines Götzen ausgesprochen war. Sur. 2, 1 6 8 - 6 , 121. Dieses scheint mir hauptsächlich auf die Opfermahlzeiten der heidnischen Araber sich zu beziehn, denn es konnte nicht fehlen,. dass dazu auch Mohammedaner in der .ersten Zeit eingeladen wurden und für manchen mag, eine solche Einladung sehr verlockend gewesen sein. Von diesem Verbothe gestaltet Mohammed die Ausnähme, dass jemand in der Notli durch den Hunger gezwungen es thue und verkündigt in: diesem Falle die Verzeihung Gottes; setzt, aber dabei voraus, dass es jemand nicht aus innerer Neigung thue und seinen Hunger dabei stille. ! Mohammed hat ohnstreitig bei diesen Verbothen die Gesetze des Judenthums zum Grunde gelegt, indem er dabei die eigene Lage, seines Volks dessen Neigungen zum Grunde legte und das Lästige entfernte. D e s w e g e n untersagt er den Genuss des Blutes, welches die Araber wohl nur zur Zeit der Noth aufgefasst.. Diejenigen, welche sie von dem Befragen des göttlichen Willens verstehn, sagen, es beziehe sich auf die drei Pfeile, von denen zwei mit den Worten 1) es hat mir mein Herr befohlen 2) es h a t mir mein Herr untersagt, beschrieben w ä r e n , indem der dtitte ohne Aufschrift gewesen s e i ; sie scheinen mir aber das Wort gegen sich zu h a b e n , d a ich nicht weiss, dass die Araber sich bei der Theilung dieser Pfeile bedient haben. Es würde dann auch nicht mit dem vorhergehenden Satze, mit dem es doch verbunden i s t , zusammen passen. Daher stimme ich mit denen überein, welche g l a u b e n , dass sich die Worte auf die Theilung des geschlachteten Thieres durch Loose beziehn, da Mohammed Sur. 5, 92 dieses Spiel untersagt h a t ; so kann er a u c h den Genuss des dabei getheilten Fleisches nicht erlauben. Der Unterschied, den m a n zwischen den Wörtern und jM-fXS annimmt, indem das erstere auf die Erforschung der Zukunft sich beziehn soll, dieses auf die Theilung des geschlachteten Thieres , stützt sich blos auf die eine Erklärung der Stelle des K o r a n s , wovon wir gesprochen haben Sur. 5, 4 und in der Stelle Sur. 5, 92 scheint das als verschieden von dem angeführt zu werden. Indessen wenn man die Wörter der Stellen genauer a n s i e h t , so muss es a u f f a l l e n , dass das W o r t 06 («jLiai'ifl, dem man die Bedeutung von Götzen giebt, zwischen den beiden Wörtern ist, da die übrigen Wörter in keiner Beziehung zu den Götzen stehn. Es f r a g t sich daher sehr, ob nicht durch einen Fehler ^ L a j l i i f ü r L ^ a j ^ i geschrieben sei; denn bei dieser kleinen Veränderung würden die drei Wörter dem Sinne nach zusammen g e h ö r e n , Pfeilspiel, T h e i l e , die durch das Pfeilspiel gewonnen w e r d e n , u n d die P f e i l e , welche bei diesem Spiele gebraucht wurden.
464 als S p e i s e a n w e n d e t e n , deswegen verbiethet er den Genuss des todten T h i e r e s ; gestattet a b e r dabei die Ausnahme, dass jemand durch Hunger dazu gezwungen werde, weil in einem Lande wie Arabien, in dem Hungersnoth nichts S e l t e n e s war und man durch ungeheure wüste S t e p p e n reisen musste, häufiger d e r Fall eintreten k o n n t e , dass jemand in die grösste Noth kam. Deswegen konnte er das K a m e e l den A r a b e r n nicht verbiethen, weil es die gewöhnlichste S p e i s e d e r Nomadischen A r a b e r war und auch nicht das Fett, weil d e r K a m e e l h ö c k e r , der aus F e t t bestand, von den A r a b e r n für ein L e c k e r b i s s e n gehalten wurde. M o h a m m e d hat an vielen S t e l l e n von den erlaubten und verbothenen Speisen gesprochen und wenn man die S t e l l e n vergleicht, so findet man, dass er im E i n z e l n e n allgemeiner redet, in andern m e h r in das Einzelne eingeht. Diese letztere scheinen m e h r dazu bestimmt zu sein, die J u d e n für sich zu g e w i n n e n , denn es lässt sich darin eine- gewisse Rücksicht auf die J ü d i s c h e n G e b r ä u c h e nicht verkennen vergl. Sur. 5, 4 und v. 4 sagt e r : die S p e i s e n d e r J u d e n und Christen sind euch erlaubt und ihnen ist erlaubt, was ihr esset, so dass er dadurch anzudeuten scheint, dass in seiner Religion nichts d i e s e r Art enthalten sei, wozu die J u d e n und Christen sich nicht b e k e n n e n konnten. In den S t e l l e n a b e r wie Sur. 2, 1 6 8 . 6 , 1 4 6 (vergl. 1 6 , 1 1 6 ) geht er nicht so ins B e s o n d e r e ein und stellt v. 1 4 7 seinen G e b o t h e n das Lästige des Judenthums entgegen. W i e dem aber auch sei, so scheint er diese Speisegesetze nicht in der ersten Zeit seines Auftretens gegeben zu haben, denn sie gehören nicht zu d e n wesentlichsten T h e i l e n seiner L e h r e und lassen deswegen voraussetzen, dass er schon in seinen Hauptlehren als P r o p h e t anerkannt war und schon das Ansehn e r r e i c h t hatte, um in diesen speciellen Vorschriften Folgsamkeit erwarten zu können. Es gab unter den Mohammedanern L e u t e , welche aus zu grosser Aengstlichkeit sich fürchteten mit Gesunden zusamm e n zu e s s e n , fürchtend sie möchten diese verunreinigen. In Bezug auf diese sagt er Sur. 2 4 , 6 0 "dem Blinden, dem L a h m e n , dem K r a n k e n ist kein V e r b r e c h e n « (so dass i h r euch fürchten könntet, durch sie verunreinigt zu werden). F e r n e r gab es Leute, die nicht in Häusern essen mochten, w o r ü b e r ihnen von den abwesenden Herrn die Aufsicht übertragen war o d e r eingeladen von ihren V e r w a n d t e n und F r e u n d e n , indem sie ihnen lästig zu sein fürchteten. Die E r k l ä r e r meinen,
465 dass hier vom Anfange des Islams die Rede s e i ; dass aber später dieses abgeschafft wurde. Es gab ferner Leute, welche nicht allein ohne in Gemeinschaft mit Andern essen wollten. Mohammed sagtin Bezug auf d i e s e : »Ihr begeht keine Sünde, wenn ihr mit andern oder allein esset.« ßaidhawi ist der Meinung, dass dieses in Bezug auf die Banu-Laits b. Ahmru b.Cenanah gesagt sei, die nicht allein essen wollten, auf Leute in Medina, welche mit dem Gaste assen oder auf Leute, die nicht mit andern zusammen essen wollten, weil die Naturen in Betreff der Verunreinigung und des grossen Appetits verschieden sind. Denen nun, welche in die vorhin erwähnten Häuser eintreten, befiehlt er sich selbst zu begrüssen, wenn jemand darin ist, indem ihr sagt: Heil sei uns und den frommen Dienern Gottes ! Das letztere geht auf die Engel, denn man glaubte, dass dieselben diesen Gruss erwiederten. W e n n aber Bewohner darin sind, so sollen diese begrüsst werden. Da Mohammed seine ganze Lehre nicht nach einem über- "Vorsohrif. dachten Plane und systematisch ausarbeitete; sondern, wenn Beueh. man die Grundlehren ausnimmt, welche als Grundpfeiler, mens und worauf das übrige Gebäude sich stützte, nach und nach, so K l u sb e i t a D regeln, wie sich Gelegenheiten und Veranlassungen darbothen, Vorschriften machte und Verbothe g a b , so gab er auch, wenn er durch Veranlassungen dazu bewogen ward, Anstands- und Klugheitsregeln, die zu seinen religiösen Lehren in gar keiner oder nur geringer Beziehung standen. Zu diesem gehört das, was er von der Begriissung und der Erwiederung derselben sagt. Sur.4, 88. » W e n n euch jemand mit einem Grusse anredet, so grüsset ihn mit einem schönern oder erwiedert ihn!« Der gewöhnliche Gruss des Mohammedaners ist »Heil Dir!« Die Erwiederung besteht darin zu sagen: »Dir sei Heil!« W e n n jemand einen schönern Gruss sagen will, so setzt er hinzu, «Di '¡Us>j) »und Barmherzigkeit Gottes!« Fängt nun der Erste mit diesem Zusätze a n , so kann der Antwortende noch hinzufügen »und seine Segnungen.« Mehr kann nicht zugesetzt werden, so dass, wenn d e r Erste schon diesen Zusatz gemacht hat, der Andere nur einfach antwortet, ^ ¿ i c } »und Dir!« wodurch er dem Ersten den vollständigen Gruss zurückgiebt. Dieser Gruss wird nicht erwiedert in der Kanzelrede, nicht beim Lesen des Korans, nicht im Bade und bei der Verrichtung der Nothdurft und dergleichen. In den Mund des von den Arabern als weise30 verehrten
46& L o k m a n legt Mohammed folgendes V e r b o t h : » W e n d e nicht deine W a n g e von den M e n s c h e n ab (wenn du ihnen b e g e g nest) und schreite nicht m i t U e b e r m u t h einher. Massige deine Stimme (wenn du sprichst), denn die hässlichste S t i m m e ist die d e r Esel.« Sur. 3 1 , 1 7 . W e n n zwei Partheien, welche M o h a m m e d a n e r sind, miteinander kämpfen, so soll man F r i e d e n zwischen d e n s e l b e n zu stiften s u c h e n ; wenn e r a b e r n i c h t zu S t a n d e g e b r a c h t w e r d e n kann und eine von b e i d e n u n g e r e c h t gegen die andere ist, so soll man diese bekämpfen, bis sie zu dem, was Gott befohleti hat, zurückkehrt, Ist d i e s e s g e s c h e h n , so soll man nach G e r e c h t i g k e i t F r i e d e n stiften. S u r . 4 9 , 9 . Dieses G e both soll durch einen K a m p f zwischen den Stämmen Aus und C h e s r e d j veranlasst sein. E s wurde durch dasselbe den früh e r n zahlreichen K ä m p f e n zwischen den verschiedenen S t ä m men der A r a b e r vorgebeugt, denn b e i dem leidenschaftlichen Character des Volks konnte es nicht fehlen, dass unter den Stämmen, obgleich jetzt durch das Band des Islams v e r b u n den, Kämpfe entstanden, und wenn M o h a m m e d nicht dadurch dem Umsichgreifen derselben vorgebeugt hätte, mussten sie, wie dies auch später sich zeigte, das Ansehn und die M a c h t des- Islams sehr v e r r i n g e r n , weil sie die E i n h e i t aufhoben. M o h a m m e d hatte im Anfange s e h r gegen diejenigen zu kämpfen, w e l c h e nur dem S c h e i n e nach dem Islam a n h i n g e n ; a b e r ihm zu schaden suchten. Deswegen giebt e r auch seinen t r e u e n Anhängern Vorschriften, wie sie sich gegen solche b e n e h m e n sollen. E r befiehlt, sich nicht durch dieselben täuschen zu lassen und sie für wirkliche M o h a m m e d a n e r zu h a l ten, da sie es doch nicht sind. Mit solchen soll man nicht in einem freundschaftlichen V e r h ä l t n i s s e stehn, bis sie sich als aufrichtige M o h a m m e d a n e r durch die T h a t gezeigt hätten. Man solle vielmehr mit S t r e n g e gegen sie verfahren und sie tödten, es sei denn, dass sie zu einem V o l k e geflohen wären, mit d e n e n die M o h a m m e d a n e r im Bündnisse ständen o d e r dass sie vom K a m p f e a b s t e h e n d zu ihnen gekommen wären mit b e d r ä n g t e m Herzen, indem sie weder die M o h a m m e d a n e r n o c h ihren eigenen Stamm bekämpfen wollten , denn dann hätten sie kein R e c h t gegen s i e , weil sie sich unterworfen hätten. S u r . 4 , 9 0 . D i e Veranlassung zu diesem G e b o t h e wird verschieden angegeben. M o h a m m e d warnt seine Anhänger vor d e r F r e u n d s c h a f t mit den U n g l ä u b i g e n , um i h r e Macht und Ansehn dadurch
467 zu vergrössern; d e n n n u r allein d u r c h Gott könne Macht e r langt w e r d e n . S u r . 4 , 1 3 8 . 1 4 3 . M o h a m m e d giebt d i e s e s G e both ohnstreitig d e s w e g e n , w e i l d u r c h eine V e r e i n i g u n g d e r M o h a m m e d a n e r mit d e n U n g l ä u b i g e n zwischen d e n M o h a m m e d a n e r n das Band d e r Einigkeit gelöset werden musste. S i e sollen überhaupt nur unter M o h a m m e d a n e r n vertraute F r e u n d e wählen, denn die A n d e r n w e r d e n ihnen zu schaden suchen S u r . 3, 1 1 4 und k e i n e J u d e n und Christen zu F r e u n d e n nehm e n . S u r . 5, 5 6 . Es w a r ohnstreitig im Anfange des Islams als M o h a m m e d die zu grosse S t r e n g e d e r Mohammedaner g e g e n d i e Ungläubigen nicht b i l l i g t e , denn es war nur ein T h e i l d e r Bewohner von M e c c a , w e l c h e r feindselig gegen d i e A n h ä n ger M o h a m m e d s verfahren und sie aus M e c c a vertrieben hatte. D e s w e g e n sagt M o h a m m e d S u r . 6 0 , 8 »Gott hat euch nicht den Umgang mit j e n e n v e r b o t h e n , w e l c h e euch nicht b e kämpft h a b e n w e g e n d e r Religion und euch aus e u r e n W o h n u n g e n v e r t r i e b e n , dass i h r sie mit W o h l g e f a l l e n b e h a n d e l t und ihnen Gerechtigkeit widerfahren lasst. » M a n erzählt, dass dieser Ausspruch g e g e b e n sei, als Kotailah, die T o c h t e r d e s Ahbd-Alohssa, eine U n g l ä u b i g e zu d e r T o c h t e r d e r Asma, d e r T o c h t e r des Abu-Becr mit Geschenken g e k o m m e n ; a b e r mit Zurückweisung d e r G e s c h e n k e nicht angenommen sei. Mohammed ermahnt zur V o r s i c h t , wenn j e m a n d ü b e r einen andern, dem e r vielleicht F e i n d sei, eine Nachricht ausbreite, die jenen in ein falsches Licht setze. M a n solle p r ü fen. S u r . 4 9 , 6. Auch diese R e g e l war durch die T h a t s a c h e veranlasst, dass W a l i d b. Ohkbah von M o h a m m e d geschickt, um von dem Stamme d e r Banu-l'Mozthalik den Zehnten zu erheben, mit d e r Nachricht zurückkam, dass diese a b g e f a l l e n den Zehnten v e r w e i g e r t hätten. Es ist f r ü h e r bemerkt, dass schon vor dem Islam m e h r e r e Von den M ä n n e r sich des W e i n s enthielten, dass Asad ben-Kors Fürst d e s Stammes Badjilah d e n W e i n untersagte, Harn. T . II p. 4 2 1 . z u r Sünde w e i l er die Nachtheile, w e l c h e aus d e m Genüsse d e s W e i n s verleiten, hervorgingen, erkannt hatte. M o h a m m e d scheint im Anfange ¡^jg" u n l i seines Auftretens e n t w e d e r den W e i n nicht für v e r d e r b l i c h gehalten zu haben oder d e r W e i n w a r in M e c c a b e i den einflussreichen M ä n n e r n so beliebt, dass er sich im Anfange f ü r c h tete, ihn zu verbiethen, um dem Uebertritte zu i h m d a d u r c h k e i n Hinderniss in den W e g zu legen. Dass man in M e c c a häufig bei Gastmählern W e i n trank, scheint mir daraus hei*-
468 vor zu gehn, dass in den ersten Zeiten des Islams m e h r e r e Gastmähler erwähnt w e r d e n , wobei W e i n getrunken w u r d e . Das nah gelegene Thajef musste dazu Veranlassung geben, denn da bei demselben viele W e i n b e r g e lagen und dort gewiss W e i n bereitet ward, war von dorther d e r W e i n leicht in Mecca zu beziehn. W e n n in Thajef nicht W e i n bereitet wäre, warum hätte Mohammed später die dort gelegenen W e i n berge zerstören lassen, denn die getrockneten Weintrauben, w e l c h e von dort bezogen wurden, waren ja nicht verbothen. Aus d i e s e m G r u n d e zählt Mohammed in d e r Stelle S u r . 1 6 , 6 9 auch die Datteln und Weintrauben, woraus berauschendes Getränk bereitet wird, zu den W o h l t h a t e n Gottes, denn er sagt: »und von Früchten d e r Palmen und von W e i n t r a u b e n geben wir Euch zu trinken. Ihr bereitet von demselben ein berauschendes Getränk und eine schöne Gabe,« denn, wenn auch die E r k l ä r e r versucht haben, dieses mehr mit den spät e m Aussprüchen in Einklang zu bringe«, so liegt demselben doch d e r von mir erwähnte Sinn zum Grunde. Auf den Grund dieses- Ausspruchs tranken ihn die Mohammedaner. Indessen waren doch verständige M ä n n e r auf die schädlichen Folgen des W e i n t r i n k e n s aufmerksam geworden l) und diese verlangten nun einen Ausspruch von Mohammed ü b e r den W e i n , weil er d e n V e r s t a n d raube. Mohammed konnte dies Letztere nicht leugnen und sagt d a h e r : Sur. 2, 2 1 6 . »Sie w e r d e n dich fragen ü b e r den W e i n und das Spiel Maisar. S p r i c h : Inihnen b e i d e n ist eine grosse Sünde und Nutzen f ü r die M e n s c h e n ; aber die S ü n d e ist in ihnen beiden grösser als der Nutzen derselben.« W e r sieht nicht, dass Mohammed in diesen W o r ten zwar die grössere Schädlichkeit ausspricht und die EnU. hallung desselben stillschweigend anempfiehlt; aber noch kein eigentliches V e r b o t h desselben ausspricht. Daher enthielten sich zwar einige d e s s e l b e n ; andere a b e r setzten das Trinken desselben fort. Doch dem Mohammed sollte bald der nachtheilige Einfluss des W e i n s auf die Befolgung a n d e r e r wichtiger V o r s c h r i f t e n deutlich w e r d e n . A h b d - A l r a h m a n b. A u h f hatte einige Leute zum Gastmahle eingeladen. Als die Stunde des Gebeths gekommen w a r , hatten sie zu viel ge-
1) Alahbbas b. Mirdas, ein Genosse Mohammeds hatte vor Mohammed den Wein für unerlaubt erklärt. Eben so Abu-Beor, Ohtsman b. Ahffan, Ohtsman b. Alathsun, Ahbd-Alrahman b. A u h f , Kais b. Ahzim JL\, ')' p. M T , olv.
469 trunken u n d als der Koran gelesen wurde, sagte d e r L e s e r : »O ihr Ungläubigen! ich v e r e h r e , was ihr verehrt.« A b e r auch dann wagte es Mohammed noch nicht, den W e i n ganz zu verbiethen; sondern er that den Ausspruch: Naht euch nicht zum Gebethe, bis ihr wisset, was ihr sagt. Sur. 2 , 2 1 6 . 4 , 4 6 . Dieses hatte die Folge, dass d e r Genuss des Weins seltener ward, weil das Gebeth zu den wichtigsten Pflichten des Mohammedaners gehörte. Nach dieser Zeit hatte Ihtban b. Malec den Sahd b. Abi-Wakkaz und einige Personen eingeladen. Auch diese tranken zu viel und fingen nun an nach Sitte d e r f r ü h e r n Zeit sich zu rühmen und Gedichte herzusagen. Sahd sagte in diesem Zustande ein Gedicht her, worin die Mfedinenser geschmäht wurden. Hierüber erzürnt gab ein Medinenser dem Sahd mit dem Kinnbacken eines Kameeis einen Schlag, wodurch er verwundet ward. Als dieser sich nun bei Mohammed deswegen beklagtej trat d e r eifrige und einflussreiche Ohmar auf und sagte zu M o h a m m e d : O Gott! o gieb uns eine deutliche Erklärung ü b e r den W e i n , welche dem Uebel abhilft. Dadurch bewogen gab Mohammed folgenden Ausspruch. Sur. 5, 9 2 f. »O ihr, die ihr glaubt! d e r W e i n , das Spiel Maisar etc. sind etwas Unreines von dem W e r k e des Satans. Vermeidet sie d a h e r , vielleicht dass ihr glücklich werdet. Der Satan trachtet n u r darnach zwischen euch F e i n d schaft und Hass im W e i n e hervorzubringen und euch von d e r Erwähnung Gottes und dem Gebethe abzuhalten. W e r d e t ihr daher euch lossagen? Gehorchet Gott und seinem Gesandten und hüthet euch !« Auch in diesem Ausspruche wagt Mohammed es nicht die Sache gerade zu v e r b i e t h e n ; sondern stellt es gleichsam in ihrem W i l l e n , vergl. Gedicht des E b n - A h b d u n p. 139 f. Da trat der einflussreiche Ohmar auf und erklärte im Namen aller, dass sie sich desselben enthalten wollten. Fragt man auch hier wieder , welches d e r Grund sei, dass Mohammed so h a n d e l t e , so kann man ihn wohl n u r darin suchen, dass gerade die Reichen und einflussreichen Anhänger dem W e i n e ergeben waren, denn für die Armen war d e r W e i n wohl nicht und dass diese es waren, sieht man daraus, dass sie die erwähnten Gastmähler gaben oder dabei zugegen waren 1 ). 1) Das Verboth soll nach I W A J L X ^ J p. Fl naoh der Schlacht von Ohod, welche am Sabath des siebenten Monats Schawwal im dritten Jahre g e g e ben sein vergl. Weil Moham. p. 139. Doch auch, nachdem der Wein wirklich verbothcn war, gab es Mohammedaner, welche sich desselben nicht enthielten. Ahmru b. Alahz strafte den Sohn des Ohmar, nemlich Ahbd-Alrahman in
470 Mit dem Spiele Maisar war es ohngefahr der neinliche Fall, denn an diesem nahmen nur die Wohlhabenden T h e i l ; aber bei diesem waren es wohl die Leidenschaften, die dadurch erregt wurden, des Neides bei den Gewinnenden, des Betruges, der gespielt wurde, welche Mohammed bewegte, sich gegen dasselbe auszusprechen. Ueber das Spiel selbst ist früher gehandelt. Von der Die Sünde schreibt Mohammed im Allgemeinen den LeiReue6'der denschaften und Begierden zu Sur. 6, 120. 3 0 , 2 8 und er wirft Verzei- es besonders den Juden vor, dass diese ihren Begierden folBesfra- nd S e n Sur. 5 , 7 4 , 81. 6 , 5 6 . 2 8 , 5 0 . 3 0 , 2 8 . 47, 15 und sie vom fung. rechten W e g e abführen. Sur. 5 , 5 4 . Im besondern schreibt er dieselben der Verführung der Satane z u , welche die Menschen besonders die Zauberei lehren. Sur, 2, 96. Sur. 6, 120. 4 1 , 2 4 . 2 9 . Selbst jeder Prophet hat die Satane der Menschen und Genien zuFeinden, welche die Menschen gegen ihn zu verleiten suchen. Sur. 6, 112Sünde ist im allgemeinen das, wodurch der Mensch einer Vorschrift, welche Gott im Koran gemacht hat, entgegen handelt. Da dieselben aber in Bezug auf ihre Strafbarkeit nicht gleich sind, so spricht Mohammed Sur. 4, 3 5 von den schweren Sünden. Was unter schweren Sünden zu verslehn sei, darüber sind die gelehrten Mohammedaner nicht einig gewesen. Baidhawi meint, dass es der Wahrheit am nächsten sei, anzunehmen, dass darunter das verstanden werde, wofür der Gesetzgeber eine bestimmte Strafe festgesetzt oder in Betreff dessen er deutlich die Drohung ausgesprochen habe; nach Andern aber soll das darunter verstanden werden, was durch ein unwiderlegbares Gesetz verbothen sei. Man berichtet von Mohammed selbst, dass er als solche Dinge genannt habe l ) Götzendienstl), 2) Mord eines Menschen, den zu tödten, Gott verbothen hat, 3) Verläumdung der keuschen Frau, 4) das Vermögen des Waisen zu verzehren, 5) der Wucher, 6) die Flucht aus dem Kampfe, 7) die Widerspenstigkeit gegen die Eltern. Ebn-Ahbbas aber ist der Meinung, dass man eher siebenhundert als sieben sagen könne. Einige sind der Meinung, dass der Ausdruck grosse und kleine Sünden nur gebraucht ist in Bezug auf das, was Egypten mit Schlägen wegen des Weins und als dieses nicht fruohtete, schickte or ihn nach Medina zu seinem Vater. Dieser scheint ihn so hart mit Schlägen gezüchtigt zu haben, dass er krank ward und starb p. f f t f . 1) Einige meinen, dass die verschiedenen Arten des Götzendienstes zu yerstehn seien.
471 unter und über den einzelnen in Rücksicht der Strafbarkeit ist. Die grösste der Sünden ist der Götzendienst, die kleinste die Unterredung der Seele (^JMSÄM in dem, was zu thun ist. Was zwischen beiden liegt, sind mittlere Sünden. (Es scheint dieses sagen zu wollen, dass man im Besondern keine Stufenfolge der grössern und kleinern Sünden annehmen könne). Vor den schweren Sünden sich zu hüthen, hat Mohammed gebothen und verspricht dabei, dass Gott dann die kleinern verzeihen werde. Sur.42,35. vergl. Sur. 3, I29f. Er thut dieses wohl theils in Betracht der Schwäche der menschlichen Natur und um auf die Wichtigkeit dieser grössern Sünde aufmerksam zu machen. Er will dadurch die Menschen gewiss nicht gleichgültig gegen die kleinen Sünden machen, wenn gleich sein Ausspruch misverstanden dahin fuhren kann. In einer andern Stelle aber räth er seinen Anhängern sich vor den verborgenen und offenbahren Sünden zu hüthen. Sur. 6, 120. Wenn Gott die Sünde verzeihen soll, so muss der Sünderbereuen. Gott nimmt die Reue des Sünders an Sur. 4 2 , 2 4 vergl. Sur. 25, 70ff.; aber die Reue muss aufrichtig sein Sur. 66, 8, sie muss bald nach den! Vergehn sein und nicht erst kurz vor dem Tode aus Furcht vor der Strafe und der Bereuende muss kein Ungläubiger mehr sein. Sur.4,21. Ist der Tod da, so ist der Wunsch ins Leben zurückzukehren, vergeblich. Hinter ihnen liegt ein Raum, der sie von dem frühern Leben trennt. Sur. 23,101. Damit aber diejenigen, welche sich von dem Götzendienste nicht zur Religion Mohammeds bekenuen oder vom Islam zum Götzendienste zurücktreten, nicht auf Verzeihung von Gott hoffen, sagt er ausdrücklich, dass Gott den Götzendienern nicht verzeihen werde Sur. 4, 5 1 . 1 1 6 und die Stelle Sur. l 4 , 3 9 , w o Mohammed dem Abraham folgendes in denMund legt: »Wer mir folgt (in der Religion), der gehört zu mir und wer mir nicht, so ist Gott ein verzeihender, barmherziger« kann wohl die ganz bestimmt ausgesprochenen Worte Mohammeds nicht widerlegen, da der Götzendienst, dessen Thorheit Mohammed so klar gezeigt hatte, zu Mohammeds Zeit strafbarer geworden war, als zu Abrahams Zeit. »Wenn Gott aber nicht verzeiht, so ist am Tage des jüngsten Gerichtes keine Fürsprache von Nutzen und keiner kann dem Andern von der ihn treffenden Strafe etwas abnehmen Sur. 2, 45 und jeder Mensch muss seine Last tragen. Sur. 53, 39 ff. Gott kann nur allein die Sünden verzeihn. Sur. 3, 126. Für nicht vor-
472 setzliche S ü n d e n bat Mohammed eine Busse und Sühne festgesetzt, z. B. wenn jemand einen M e n s c h e n tödtet, d e r Moh a m m e d a n e r ist, ohne zu w i s s e n , dass er es ist« Sur. 4, 9 4 . E i n e n E i d , welchen jemand unüberlegter W e i s e schwört, ohne eigentlich schwören zu wollen, wird Gott nicht b e s t r a f e n ; wenn a b e r jemand einen E i d ausführen zu wollen bekräftigt und später d i e s e n E i d nicht halten kann, o d e r ihn zu b r e c h e n sich bewogen findet, so soll er als Busse zehn A r m e speisen mit S p e i s e n , wie sie die eigene Familie geniesst oder er soll sie b e k l e i d e n o d e r einen Sklaven freilassen, oder, wenn er alles dies nicht zu thun im S t a n d e ist, so soll er drei T a g e fasten. D o c h will M o h a m m e d , dass seine Anhänger nicht unüberlegt schwören und ihre E i d e halten. Sur. 5 , 9 1 . D i e Strafen sind theils zeitliche, womit die Menschen uns belegen o d e r die auch von Gott uns treffen. Die Bestrafung d e r M e n s c h e n bezieht sich auf solche S ü n d e n , wodurch die Rechte der N e b e n m e n s c h e n verletzt werden und ihnen S c h a d e n zugefügt wird. D e r D i e b wird durch das Abhauen der H a n d bestraft, weil d i e s e s Glied das Eigenthum A n d e r e r entwendet hat. Sur. 2 4 , 2. Baidh. comment.Ahli bestraft es so Ham. Pf* 1.13 s q q . Diejenigen aber, welche geraubt und gem o r d e t haben, sollen nach dem Gesetze der Blutrache getödtet w e r d e n ; dabei aber auch gekreuzigt ; die aber blos getödtet haben, sollen getödtet werden. W e n n sie aber blos geraubt, und nicht g e m o r d e t haben, dann soll die rechte Hand und d e r linke F u s s abgehauen o d e r sie sollen aus dem L a n d e vertrieb e n w e r d e n Sur. 5 , 3 7 f . ; " doch ist man in d e r E r k l ä r u n g der S t e l l e verschiedener Meinung. W e n n indessen ein solcher V e r b r e c h e r b e r e u t , bevor man seiner habhaft wird, so fällt die Bestrafung weg. Dass M o h a m m e d für Diebstahl und Raub eine so schwere Strafe festsetzt, darf uns nicht wundern, da d i e A r a b e r dem Raube sehr ergeben waren und ihn im allgemeinen auch nicht für ein Unrecht hielten. Wollte er also diese N e i g u n g und Gewohnheit ausrotten, so konnte es nur durch grosse S t r e n g e geschehn. Diese Strenge aber ward durch die Erlassung der Strafe nach d e r Reue, wenn sie nicht durch die Noth erzwungen war, gemildert und so konnte er auch B e s s s e r u n g bewirken, wenn die R e u e von Nutzen war. Durch die weltlichen Strafen wird die Strafe am jüngsten Gerichte nicht abgewendet. W a s die weltlichen Strafen betrifft, welche Gott verhängt, so will er sie dadurch b e w e g e n , dass sie von ihrer schleph-
473 ten Handlungsweise zurückkehren Sur. 32, 21 und es irren diejenigen, welche glauben, dass Gott nicht bestrafe, weil er nicht sogleich bestraft. Gott will oft die S ü n d e r nicht sogleich bestrafen. Sur. 23, 73. 4 2 , 2 0 . Sie sollen nicht glauben, dass das Aufschieben d e r Bestrafung ihnen Nutzen bringe. Sie w e r den nun mehr sündigen und deswegen eine grössere Strafe erhalten. Sur. 3, 172. Indessen gehen oft die Güter d e r Götzendiener schon auf dieser W e l t zu Grunde. Sur. 18, 38. Am meisten a b e r sucht Mohammed dieses dadurch zu beweisen, dass er zeigt, wie die frühern Völker Ahd, Tsamud und and e r e deswegen zu G r ü n d e gegangen sind, weil sie den Aussprüchen d e r an sie gesendeten P r o p h e t e n keinen Glauben schenkten. Davon ist an sehr vielen Stellen des Korans die Rede vergl. Sur. 7 , 6 3 iT. 75. 29, 3 3 ff. 4 l , 12 fT. 4 6 , 2 0 . Die Strafen d e r a n d e r n W e l t w e r d e n von d e r Gerechtig- Strafen keit g e f o r d e r t , weil auf dieser W e l t so manches Böse nicht dein Welt, bestraft wird. Es lierscht daher in der Bestrafung die grösste Genauigkeit und Gerechtigkeit und das kleinste Böse wird b e straft, so wie die kleinste T u g e n d belohnt wird. Sur. 99, 7. Die Strafe ist nur einfach wegen d e r Gerechtigkeit. Sur. 6, 161. Alle Sünden d e r Menschen sind in ein Buch geschrieben, welches von Engeln aufs Genaueste geführt wird. Sur. 18, 47. 23, 64. Zwischen d e r zeitlichen und ewigen Bestrafung ist d e r Unterschied, dass die Strafen dieser E r d e vor- • ü b e r g e h e n d s i n d , die in der andern W e l t dauernder und stärker Sur. 20, 127 in d e r Regel ewig fortdauern und es findet keine Erleichterung statt, Sur. 2 5 , 6 9 . E r machte indessen die Ausnahme, dass Einige, wenn es d e r W i l l e Gottes sei., herausgehn würden. Sur. 1 1 , 9 . Und d e r Commentar. des Baidhawi nennt als solche die Q J V A Ä - ^ Ü ^ L A Ö »die Gottlosen unter denen, welche einen Gott verehren« (indem die Götzendiener stets darin bleiben). W i r wollen jetzt einige schwere Sünden nennen, welche Gott im andern L e b e n bestraft. D e r Unglaube wird mit dem F e u e r der Hölle bestraft. Sur. 2 , 5 . 23, 37. Der Götzendienst wird mit der untersten Stufe d e r Hölle, mit dem höllischen F e u e r , worin sie ewig bleiben, bestraft. Sur. 9, 17- 33, 73. 44, 6- Der Scheinglaube Sur. 4, 137 wird mit dem Orte, wo das F e u e r b r e n n t und es am heissesten ist, bestraft. Mohammed hat diesen ohnstreitig eine so harte Strafe zugesprochen, weil sie ihm als versteckte Feinde am meisten schadeten. Sui\ 4 , 1 4 4 . Der Abfall von dem Islam, wenn nicht zurückgekehrt wird, wird
474 auch mit dem Feuer der Hölle gestraft. Sur. 2 , 2 l 4 . 3, 83. 4, 136. Denjenigen, welche nicht an die heiligen Bücher glauben, wird auch mit harter Strafe in der Hölle gedroht. Sur. 3 , 3 . 20. Auch denen, welche nicht an dem heiligen Kriege Theil nehmen, weil sie keine eifrigen Mohammedaner sind, wird mit harter Strafe in der Hölle gedroht. Sur. 9 , 9 1 . 9 6 . Auch der Mohammedaner, welcher absichtlich einen Mohammedaner tödtet, wird mit dem F e u e r der Hölle bestraft. Sur. 4 , 9 5 ff. Ueber die Belohnungen der Frommen haben wir Aehnliches zu berichten, nur mit dem Unterschiede, dass die Belohnung nicht von der Gerechtigkeit Gottes 5 sondern von der Barmherzigkeit und Gnade ausgeht, ohnstreitig, weil die T u gend und der Gehorsam der Gebothe Gottes Pflicht des Menschen ist, die zu erfüllen die Dankbarkeit wegen der grossen und vielen Wohlthaten Gottes gebiethet, wofür also der Mensch keine Belohnung von Gott fordern kann, denn Mohammed hat gesagt : »Keiner geht in das Paradies ohne die Gnade Gottes« und als man darauf sagte: und also auch Du nicht? antwortete e r : auch ich nicht. Sur. 4 , 8 0 . Die Belohnungen giebt Gott nach seinem W i l l e n zuweilen schon auf dieser Welt Sur. 4 2 , 19, gewiss aber in jener W e l t und dann ist das Glück vollkommen und ewig. Sur. 11, 110. Um aber seine Anhänger zu trösten, dass zuweilen die Belohnungen auf dieser W e l t nicht erfolgen, sagt e r : Das Leben dieser W e l t sei nur ein Spiel Sur. 4 7 , 3 8 und das andere Leben sei das eigentliche Leben. Sur. 2 9 , 6 4 . AufersteBei der Annäherung des jüngsten Gerichts 1 ) wird einjüngstes P ° s a u n e gestossen, wie es scheint, zum Zeichen, Gericht, dass Gott mit seinem Heere zum jüngsten Gerichte aufbrechen will. Sur. 39, 70. Dieser Schall ist so stark, dass Erde und Berge aufgehoben w e r d e n , zusammen stossen und in Staub zerfallen vergl. Sur. 5 6 , 4 . Der Himmel zerreisst, die Berge ziehen wie Wolken vorüber. Sur. 27, 89. 52, 9. Die Bewohner der Erde und des Himmels fallen besinnungslos nieder, die Leute v o n G o g u n d M a g o g 2 ) strömen aus der geöffneten Mauer 1 ) Die Mohammedaner haben Vorzeichen der Annäherung des jüngsten Gerichts, von denen einige aus dem Koran, die andern aus der mündlichen Ueberlieferung sind'. Die erste habe ich angeführt, die andern siehe bei Sale in dem Koran. 2) Ich halt« es für angemessen, diese Thatsaohe mit dem Erdbeben durch den ersten Fosaunenklang, wie es scheint, hervorgebracht, in Verbindung zu bringen und nicht es demselben yorgehn 7.u lassen. Man kann annehmen, dass auf diese so entfernt wohnenden Völker der Posaunenklang nicht so stark gewirkt habe, dass sie besinnungslos niedergefallen seien. Es
475 hervor. Sur. 1 8 , 9 7 - 6 9 , 1 3 . Aus d e r zerrissenen E r d e kömmt ein T h i e r hervor. S u r . 2 7 , 8 4 . Dieses T h i e r soll das sein, wel-* ches »das auskundschaftende« genannt wird. D e r V e r ^ fasser des Kamus sagt, es sei ein T h i e r aus den Inseln, w e l ches die Nachrichten auskundschafte und sie dem Antichrist ü b e r b r i n g e . D e r E r k l ä r e r des Koran's Albaidhawi sagt »die T r a d i t i o n b e r i c h t e , dass es (jO Ellen lang sei, v i e r F ü s s e habe und mit W o l l e und kleinen F e d e r n b e d e c k t sei. Es habe zwei F l ü g e l , dass es durch Schnelligkeit j e d e n F l i e h e n d e n einhole , selbst a b e r nicht eingeholt werden könne. E s solle aus d e r M o s c h e e von Mecca hervorkommen. Gott hat die E r d e mit seiner Hand zusammen gefasst und in seiner Rechten zusammen gewickelt. Sur. 3 9 , 6 7 . Inzwischen ist Gott zum G e r i c h t e herabgestiegen. Die Engel stehen dabei an den S e i t e n des Himmels (denn d e r Himmel ist in d e r Mitte zerrissen). Acht E n g e l tragen den T h r o n ü b e r sich, worauf Gott sitzet. S u r . 6 9 , 13. In dieser Zeit muss man sich denken, dass die Q e r t e r der Bestrafung und Belohnung zubereitet sind; obgleich im K o r a n nichts darüber b e r i c h t e t ist, denn es hat sich davon keine deutliche Vorstellung gebildet. Ist nun Gott vom Himmel herabgestiegen, so ertönt der zweite Posaunenklang. Durch diesen e r h e b e n sich diejenigen , welche beim e r s t e n besinnungslos niedergestürzt waren und b l i c k e n staunend um^ h e r , während die ganze E r d e vom L i c h t e Gottes glänzt. Sur. 3 9 , 7 0 . A b e r die Auferweckten s e h e n nicht von dem grossen Lichte Gottes geblendet. Sur. 2 0 , 1 2 4 . Alle fürchten, mit Ausnahme Einiger. Sur. 2 7 , 8 9 - E s ist Bestürzung und S c h r e c k e n . Sur. 2 l , l f . Durch das f r ü h e r e E r d b e b e n etc. war ohnstreitig e i n T h e i l der E r d e zerstört Sur. 2 7 , 8 9 . 3 9 , 6 7 - 7 0 ; allein da die M e n s c h e n zum G e r i c h t e sich nahen müssen und Gott an einem O r t e der E r d e G e r i c h t hält, so muss man annehmen, dass e i n T h e i l d e r E r d e noch dazu passend gewesen sei. Die M e n s c h e n nahen sich dem Gerichtsorte in drei Haufen, n e m lich dem Haufen d e r Rechten und d e r L i n k e n und die V o r anziehenden. Sur. 5 6 , 7. V o r diesem a b e r wird mit den Aufe r w e c k t e n im G r a b e noch eine Prüfung von zwei E n g e l n ge-: halten. W e n n d e r Lebensgeist dem K ö r p e r des Auferweckten w i e d e r g e g e b e n ist, so kommen zwei E n g e l zu ihm im G r a b e und s e t z e n s i c h b e i ihm. S i e s p r e c h e n zu i h m : W e r ist dein H e r r u n d welche ist deine Religion und wer ist dein P r o p h e t ? ist darunter die Chinesische Mauer zu veratehn, welche die nördlich wohnenden Nomaden verhindern sollte, in das Reich einzufallen.
476 E r a n t w o r t e t : m e i n Gott ist A l l a h ( d e r einzige, w a h r e Gott)^ m e i n e Religion ist d e r Islam u n d m e i n P r o p h e t ist. M o h a m m e d . Dann ruft e i n e r vom H i m m e l : mein D i e n e r hat d i e W a h r h e i t gesagt. Die A n k o m m e n d e n w e r d e n gemustert. S u r . 6 9 , 13. Es w i r d das Buch, worin d i e T h a t e n d e r M e n s c h e n a u f g e z e i c h n e t sind, h e r v o r g e b r a c h t S u r . 17, 14 u n d d i e P r o p h e t e n t r e ten als Z e u g e n d e r V ö l k e r auf. S u r . 1 6 , 9 1 . 3 9 , 1 7 . D i e T h a t e n d e r M e n s c h e n w e r d e n a b g e w o g e n . Die g u t e n T h a t e n sind schwer, die s c h l e c h t e n l e i c h t . S u r . 2 3 , 1 0 2 . Es h e r s c h t d i e grösste G e r e c h t i g k e i t d a b e i und j e d e r S e e l e w i r d vollständig vergolten. S u r . 3 9 , 7 0 . K e i n e r d a r f sich e n t s c h u l d i g e n a u s g e n o m m e n , w e n n Gott es e r l a u b t S u r . 11, 1 0 3 . 2 7 , 8 4 ff-, k e i n e r hofft auf die Hülfe und F ü r s p r a c h e s e i n e r V e r w a n d t e n . S u r . 2 3 , 1 0 2 f. D e r F r o m m e , d e s s e n T h a t e n s c h w e r b e f u n d e n w e r den, b e k ö m m t sein Buch in die r e c h t e Hand, d e r S ü n d e r in d i e l i n k e . S u r . 6 9 , 13. Die S ü n d e r r u f e n : W e h e ü b e r u n s ! W i r , i n d e m w i r w a r e n sorglose, g l a u b t e n dieses n i c h t ; sond e r n w a r e n s e h r u n g e r e c h t . S u r . 2 1 , 9 6 . Diejenigen, w e l c h e die S t r a f e n sehn, w ü n s c h e n ins L e b e n z u r ü c k z u k e h r e n ; allein d i e s e s ist unmöglich. S u r . 4 2 , 4 3 . Ueberden D e r Ort d e r Bestrafung h e i s s t in d e m Koran D j e h e n n a m o St'afeund C^**^") un< ^ kömmt in vielen S t e l l e n vor. M a n d a c h t e es sich e ' n tiefes T h a l o d e r e i n e n A b g r u n d . die Strafe Es soll e i n e B r ü c k e selbst. d a r ü b e r g e b n d ü n n e r als ein H a a r und s c h ä r f e r als ein S c h w e r d t , w e l c h e s in d e r G e s e t z s p r a c h e Jsiytall g e n a n n t w i r d . H a r i r . P". D i e s e s W o r t ist von den J u d e n entlehnt, w i e auch schon Geig e r in seinem B u c h e : W a s hat M o h a m m e d aus d e m J u d e n t h u m e a u f g e n o m m e n ? p. 4 9 b e w i e s e n . Das W o r t ist das H e bräische Ö i n » d a s T h a l von C h i n n o m « , sonst a u c h taän 15 » d a s T h a l d e s S o h n e s C h i n n o m « g e n a n n t v e r g l . Jos. 15, 8 s ü d l i c h von J e r u s a l e m , wo d e m Götzen M o l o c h zu E h r e n K i n d e r v e r b r a n n t w u r d e n . J e r e m . 7, 3 1 . D e r U m s t a n d , dass dort K i n d e r v e r b r a n n t w u r d e n , ist wohl d e r Grund g e w e s e n , dass man d e m Orte d e r S t r a f e in j e n e m L e b e n , wo m a n sich F e u e r dachte, w o d u r c h die M e n s c h e n g e q u ä l t w ü r d e n , mit d i e s e m N a m e n b e l e g t e . M o h a m m e d hat d i e s e s a b e r von d e n R a b b i n e n e r h a l t e n , w e l c h e d i e s e n Ort so n a n n t e n . Dass M o h a m m e d sich d i e s e n Ort als tief g e d a c h t h a b e , sieht man daraus, dass e r s i e b e n u n t e r e i n a n d e r l i e g e n d e S t u f e n in d e m s e l b e n a n n i m m t und-sich.dabei des Wortes b e d i e n t . S u r . 4, 1 4 4 . Die L a g e dieses O r t e s ist n e b e n d e m P a r a d i e s e d u r c h e i n e M a u e r von d i e s e m g e t r e n n t . Das I n n e r e d i e s e r M a u e r ist d i e B a r m h e r -
477 zigkeit, das Aeussere die Strafe. An das Erste stosst das Para-
J
dies an. Sur. 5 7 , 13. Der Name der Mauer soll o - c sein. Kam. Sind nun die Sünder am Gerichtstage von Gott verdammt, so werden sie zu diesem Orte, wo das F e u e r ewig brennt, mit Gewalt von den T r a b a n t e n 1 ) gebracht Sur. 9 6 , 8 und dem Feuer stehen nur Engel vor, die selbst keine Sünder sind und dem Befehle Gottes gehorsam für die Sünder kein Mitleiden fühlen, um die Strafe zu erleichtern. Sur. 7 1 , 3 1 . Dieser Ort wird mit sieben Stufen, wobei sieben T h o r e sind, versehn gedacht. Die oberste Stufe enthält die leichteste Strafe, die unterste die schwerste. Diejenigen, welche nur äusserlich Mohammedaner waren; aber im Herzen Feinde derselben, sollen in der untersten Stufe ihre Strafe erdulden. Sur. 4, 1 4 4 . Sie sind zwischen F e u e r und siedendem Wasser Sur. 5 5 , 4 4 oder siedendes Wasser ist über ihren Häuptern und rund herum Feuer Sur. 2 2 , 2 0 , wodurch ihre Haut und ihre Eingeweide geschmolzen werden. Sie werden mit Keulen von Eisen geschlagen ib. Die in dem F e u e r der Strafe sind, schreien vor Schmerz, wie Esel. Sie sind ewig darin, so lange Erde und Himmel ist, ausser wenn Gott sie befreien will. Sur. 1 1 1 0 8 und wenn sie versuchen herauszugehn, werden sie zurückgetrieben. Sur. 2 2 , 2 2 . Die Strafe wird nicht erleichtert und sie verzweifeln an der Rettung. Sur. 43, 74. Sie rufen: o Mal e c ! Möge dein Herr uns sterben lassen. E r aber spricht: Ihr bleibt darin ib. v. 7 7 . In die Hölle wird auch Iblis mit seinen Heeren (Genien) gestürzt. Sur. 2 6 , 6 4 ff. Der T o d kömmt zwar von allen S e i t e n ; allein die Sünder können nicht sterben. Sur. 1 4 , 2 0 . Sie sind in einem Gluthauche und siedendem Wasser und dem Schatten eines schwarzen Rauches nicht kühlend und nichts nützend Sur. 56, 4 0 und ihre Kleidung ist F e u e r Sur. 22, 3 0 (d. h. umgiebt sie wie ein Kleid). Sie sind zusammen gedrängt in Fesseln vergl. Sur. 4 0 , 73, ihre Bekleidung ist von flüssigem Pech und die Gesichter sind mit F e u e r bedeckt. Sur. 1 4 , 5 0 f . Daher sind ihre Gesichter auch ganz schwarz. Sur. 3 9 , 6 1 . E r isst von dem verfluchten Baume sCfiäjtt. Auf diesem Baume sollen scheussliclie Früchte gleich den Köpfen der Dämonen wachsen. Als die Götzendiener den Mohammed von diesem Baume sprechen hörten, sagten s i e : 1) Das Wort ü^il/j bedeutet ursprünglich die Soldaten der Leibgarde des Präfekten der S t a d t , welche auch dazu gebraucht wurden, die Missethäter ins Gefängnis zu führen und die bestimmte Strafe zu vollzieh».
47& Moliammed lässt in dem F e u e r der Hölle Steine verbrennen; aber er lässt zugleich den Baum darin wachsen. Mohammed weiss sich bei diesem Widerspruche zu helfen. Er sagt: Sie wissen nicht, dass derjenige, welcher das Haar d (Salamanders) schützt, dass es nicht im Feuer verbrenne und die Eingeweide des Strausses, welcher glühende Kohlen und glühende Stückchen Eisen verschluckt, dass sie nicht verletzt werden, auch dieses kann. Sie essen, wie die Thiere fressen. Sur. 4 7 , 1 3 . Die Speise zerschmilzt und kocht in ihren Leibern, wie das Wasser siedet. Dann erhalten die W ä c h t e r der Hölle den Befehl, sie in die Mitte des Feuers zu schleppen und auf ihren .Häuptern siedendes Wasser auszugiessen. Sur. 44, 4 4 f. An der Stelle Sur. 69, 3 6 sagt Mohammed, ihre Speise sei nur die Eiter, welche von Körpern der Gemarterten herabfliesst. In der Stelle Sur. 14, 2 0 sagt Mohammed: Sie suchen das Wasser, was aus der Haut der Gemarterten herabträufelt, zu schlürfen; aber sie können es nicht mit Leichtigkeit hinunter schlucken. Sie werden aus einer siedend heissen Quelle getränkt und ihre Speise besteht in dem Diestelgewächs, Welches die Kameele fressen, wenn es grün ist 1 ), das nicht nährt und den Hunger nicht stillt. Nach dem Essen dieser Speise und von der Hitze ist ihr Durst so gross, dass sie wie das an der Krankheit leidende Kameel denselben durch Trinken nicht löschen können.. Sur. 5 6 . 5 2 . Endlich wenn die Haut der Gemarterten durch den beständigen Brand mürbe und daher auch gefühllos w i r d , so entsteht eine a n d e r e , damit der Schmerz nicht vermindert werde. Sur. 4, 59 2). Von der Die Belohnung der Gläubigen und Frommen ist von der BelohBestrafung der Ungläubigen dadurch verschieden, dass diese nung.
1) Um die Verschiedenheit der Angabe an den Stellen nicht als Widerspruch erscheinen zu lassen, sagen die Erklärer: Es könne sein, dass ein Theil dieses, ein anderer jenes esse. Einige sagen auch, dass ein Baum zu verstehn sei, der in der Hölle wachse ähnlich dem ^Hy532) Ein Berg in der Hölle soll O).**o heissen lex. Das Wort J J y ü i l »oll eine Sache in der Hölle sein bitterer als Aloe, stinkender als ein Leichnam und brennender als Feuer lex. ist Name der Eiter, welche AUS den Körpern der Verdammten Hölle Kam.
fliesst.
Nach Andern ein Baum in der
Ein Gefängniss in der Hölle ist
Kam.
j l f i J t und
Ä j ^ i l sind Namen der Hölle Kam. Dj. v j ü j . * ein Thal in der Hölle. Man kann zum Theil aus dem Namen schllessen, wie man sieh die Hölle vorstellte vergl. Sur. 67, 6.
479 einfach ist wegen d e r Gerechtigkeit; jene aber vielfach w e gen der G n a d e , sonst ist von ihr das nemliche als von der Bestrafung zu sagen, dass jede auch die kleinste gute Handlung belohnt wird. Mohammed nennt Sur. 6, 161 eine zehnfache Belohnung. Dies ist aber die geringste Belohnung, von der gesprochen wird und die Erklärer sind der Meinung^ es solle dieses nur eine vielfache Belohnung ausdrücken, da sonst von viel 'grösserem wie siebzigfachem und siebenhundertfachem die Rede ist. Nach der Meinung der Mohammedaner sind die verdienstlichen Handlungen zweifach 1J ¡jcji die, welche odurch das Gesetz vorgeschrieben sind 2) die, welche willkührlich sind. Die ersten sollen siebzigmahl verdienstlicher sein vergl. «LKW^I U A J L X ^ J p. fv. Die Belohnung besteht im allgemeinen darin, dass sie in einem angenehmen Orte, der mit dem Namen Garten, im Plural ohnstreitig, um die Grösse zu bezeichnen, benannt werden, worin sie ewig bleiben. Sur. 48, 5 . 1 8 , 3 0 etc. In einer Stelle Sur. 5 5 , 4 6 wird von zwei Garten gesprochen. Die Erklärer verstehn es so, dass der eine für die frommen UDd bekehrten Genien sei s. v. 56, weil von den Menschen und Genien die Rede ist und es wird hinzugefügt, dass noch zwei Garten seien unter d i e s e n , so dass in diesem Orte, wie in dem Orte der Bestrafung verschiedene Stufen in der Belohnung gedacht werden. Der Garten selbst wird Sur. 88, 10 hoch genannt, wo also frische Luft und Kühlung ist. Sur. 55, 16. Dieses zeigt sich noch in andern Stellen, denn Sur. 25, 75 ist gesagt, dass diejenigen, welche geduldig ausharren, mit den höchsten Oertern vergl. Sur. 5 6 , 1 1 des Gartens und mitGruss und Heil belohnt werden. Ein Baum im Paradiese heisst
In jenem Garten sind verschiedene
tragende Bäume, zwischen denen Flüsse Sur. 2 , 2 3 . 18, 30. 47, 13 1) sind, um die Luft abzukühlen und die Fruchtbarkeit zu erhöhen. In der Stelle Sur. 88, 10 ist gesagt, dass darin eine . O-
stets fliessende Quelle s e i , die Sur. 76, 12 J-v**^** genannt wird. Die Bäume tragen verschiedene F r ü c h t e , welehe den Früchten d e r Erde ähnlich sind. Sur. 2 , 2 3 . 43, 70. Daher 1) In dieser letzten Stelle sind die Flüsse, wie es mir scheint, vergleichungsweise näher besahrieben als Flüsse von Milch, an deren Gesohmacke nichts verändert wird, Flüsse von Wein lieblich den Trinkenden und Flüsse von gereinigtem Honig.
480 w e r d e n Datteln Hnd Granatäpfel genannt. Die F r ü c h t e d e r Bäume sind ihnen so n a h e , dass sie dieselben ohne M ü h e p f l ü c k e n können. Sur. 7 6 , 1 2 . Der Schatten ist vollkommen, so dass sie darin k e i n e Sonne sehen u n d d e r Schatten nahe ist. Auch ist daselbst keine heftige Kälte. Sur. 76,1*2. In jen e m Garten ist alles, Was die S e e l e b e g e h r t u n d das Auge ergötzt. Auch die Gattinnen d e r M ä n n e r g e h e n ins P a r a d i e s S u r . 4 3 , 7 0 und die F r a u e n Sur. 4 8 , 5 . vergl. S u r . 5 6 , 3 8 mit 3 3 , 2 7 f. Die alt g e w o r d e n e n F r a u e n w e r d e n neu gestaltet und J u n g f r a u e n mit d e n Männern g l e i c h e s Alters, so dass sie von ihnen geliebt w e r d e n . D i e s e l b e n sind g e r e i n i g t (d. h. mit dem nicht behaftet, wodurch sie unrein w e r d e n . S u r . 2, 23. I n d e r S t e l l e S u r . 5 5 , 4 6 f. w e r d e n siö als schön und dunkeläugig und d a b e i als solche, die i h r e Blicke nicht herum schweifen lassen, also als züchtige b e s c h r i e b e n , von k e i n e m m ä n n l i c h e n W e s e n berührt. W e n n die Nachkommen der g l ä u b i g e n M ä n n e r auch geglaubt haben, so sollen d i e s e ihnen im Paradiese zugesellt werden, um gemeinschaftlich die F r e u d e n zu geniessen. S u r . 5 2 , 2 0 . Es finden sich auch daselbst die F r o m m e n d e r f r ü h e r n Zeit. Sur. 5 6 , 1 1 . In diesem Garten führen sie ewig ein gemächliches, ü p p i g e s L e b e n , w e l c h e s so b e s c h r i e b e n w i r d . S i e sind in d e m s e l b e n zu Gastmählern versammelt. Zu d i e s e n Gastmählern sind sie b e k l e i d e t mit seidenen, g r ü n e n Stoffen mit dünnen und mit dicken (wie es scheint im S o m m e r mit dünnen, im W i n t e r mit dicken) und geschmückt mit A r m b ä n d e r n von Gold. Sur. 18, 30. In den Stellen S u r . 2 5 . 3 0 vergl. S u r . 22, 2 3 sind noch P e r l e n als S c h m u c k zugesetzt. Zu i h r e r Bedienung sind (gläubige) Sklaven, die ihnen g e h o r chen S u r . 3 2 , 2 0 da, die in Seidenstoffen gekleidet, mit silb e r n e n A r m b ä n d e r n geschmückt sind, schöne und r e i n e , d e n n sie w e r d e n mit wohlverwahrten, nicht verunreinigten P e r l e n S u r . 76, 12. 56, 11 geschmückt. Diese Sklaven b l e i b e n immer jung. Bei "den Gastmählern sind die Sachen, worauf sie sitzen und sich stützen, in Reihen gelegt, gegen einander ü b e r , so dass sie sich unterhalten können. S u r . 8 8 , 10. 18, 30. 56, 11. Das worauf sie sitzen ist mit Gold gestickt und mit E d e l s t e i nen geschmückt. S u r . 5 6 , 11. D i e S k l a v e n tragen die S p e i s e n in g o l d e n e n Gefiässen. S u r . 4 3 , 7 0 - Die Speisen bestehn in Obst und F l e i s c h von dem, was sie b e g e h r e n S u r . 56, 11, b e s o n d e r s w i r d V o g e l f l e i s c h , als b e l i e b t , genannt ib. Vor ihnen sind B e c h e r hingestellt. S u r . 8 8 , 10. Es ist r e i n e r W e i n zum T r i n ken vorhanden S u r . 7 6 , 1 2 , Wbvon sie nicht berauscht wer-
481 den. Sur. 5 6 , 1 1 . Daher fällt auch kein eiteles Wort, nichts was sich auf Sünde bezieht, vor. Sur. 5 2 , 2 0 . Sie werden begrüsst mit den Worten H e i l ! Heil! (U^Lw UXw) vergl. Sur. 25, 7 5. Sie werden eingeladen zum Essen und Trinken, denn es werde ihnen gut bekommen. Dies letzte vielleicht in Rücksicht auf den im Paradiese nicht berauschenden W e i n . Sur. 6 9 , 2 1 . Sie loben Gott, d e r sie beglückt hat Sur. 25, 30. und freuen sich der Sachen im Paradiese. Sur. 18, 30. Und wenn man sich herum s i e h t , so sieht man nichts als Wohlleben und ein grosses Reich. Sur. 7 6 , 1 2 . Es ist schon früher bemerkt , dass in einigen Stellen von zwei Garten die Rede sei Sur. 5 5 , 4 6 , einer für die frommen Menschen, der andere für die Genien bestimmt und dass in dem Paradiese selbst Stufen seien, indem die höhern Oerter besonders ausgezeichnet sind. In dieser eben erwähnten Stelle sind unter den zwei Garten noch zwei andere, welche mir für diejenigen bestimmt zu sein scheinen, die eine geringere Belohnung verdienen. Sur. 4 5 , 4 6 . W i r haben gesehn, dass mit goldenen Gefässen die Frommen von den Sklaven bedient werden. Man kann daher annehmen, dass in der Stelle Sur. 7 6 , 12, wo von silbernen Gefässen die Rede ist, diejenigen gemeint sind, welchen eine geringere Belohnung zu Theil wird. Diese werden getränkt aus einem Becher, dessen Mischung J-iS*^) ist. W a s dieses W o r t in der Stelle bezeichne , ist nicht klar. Da es nicht unwahrscheinlich ist, dass Mohammed als Prophet im Paradiese ausgezeichnet werde, so halte ich die Erklärung der Worte ^SjJüf u^LjJae! Iii » W i r haben dir das Cautsar gegeben« für die passendste, wornacb das Wort Cautsar, wie es Mohammed nach einer Tradition ausgesprochen haben soll, ein Fluss im Paradiese bezeichnet, den Gott dem Mohammed gegeben habe. In diesem Flusse soll viel Gutes sein. Sein Wasser sei süsser als Honig, weisser als Milch, kühler als Schnee, m i l d e r im Geschmack als Sahne (Rahm). Seine Ufer seien Smaragd und seine Gefässe Silber. W e r das Wasser desselben trinkt, durstet nicht. Das W o r t ist indessen auf sehr verschiedene W e i s e e r k l ä r t ; aber nicht mit grösserer Wahrscheinlichkeit. Es scheint mir nicht unwahrscheinlich, dass Mohammed bei der Schilderung des Luxus im Paradiese die Gastmähler 31
482 der Perser vor Augen gehabt hat, so weit sie den Arabern durch den Verkehr mit den Persern in Hira bekannt waren, indem er seidene Kleider, goldene Gefässe und Bedienung von schönen, jungen Sklaven dabei erwähnt. Diese Vermuthung erhält dadurch Wahrscheinlichkeit, weil er sich z. B. Sur. 56, 11 der Persischen W ö r t e r Von dem
und
bedient.
W i r finden im Koran sehr häufig, dass Mohammed sich auf die Geschichte seines Volks und anderer Völker bezieht, halte des W e n n es unser Zweck gleich nicht erlaubt, uns mit dem Inhalte Korans u. dieser Geschichten ausführlich hier zu beschäftigen, so wird es doch nicht ohne Interesse sein, den Umfang derselben im Allgemeinen anzuzeigen, weil wir dadurch mit dem Umfange der Kenntnisse Mohammeds von den Geschichten und Traditionen näher bekannt w e r d e n ; hauptsächlich auch deswegen, weil Mohammed in dieser Kenntniss den Beweis seiner prophetischen Sendung findet, indem er ein nicht gelehrter Mann sei, d e r diese Kenntnisse nur durch OfFenbahrung erhalten habe. Der Umfang dieser Kenntniss scheint besonders die Völker zu umfassen, auf welche er als Prophet einwirken will und die er zu seiner Religion überzuziehn wünschte. Diese Völker sind 1) die Araber 2) die Juden 3 ) die Christen mitEgyptern und mit den Aethiopiern 4 ) Nur in einem Beispiele geht er über dieselben hinaus, indem er von Alexander und den Völkern Gog und Magog spricht. In dem, was aus der Geschichte der Araber entlehnt ist, spricht er von den Völkern Ahd, Tsamud, Saba, dem weisen Lokman, dem Könige Tobba und von den Elephanten, mit welchem ein aethiopischer Statthalter in Jemen gegen Mecca zog. In dem, was sich auf die Jüdische Geschichte bezieht, ist von Adam, Eva, dem Kain und Abel, Idris (Henoch), dann vom Noah, vom Abraham, vom Nimrod, Loth, Ismael, Isak, Jakob, Moses, Aharon, Pharao, Karun, Haman, Schoaib (Jetro), Madian, (Midian), David, Salomo, Elias, Elisa, Jonas, Hiob die Rede. In dem was sich auf die Christen bezieht ist von Zacharias, und Johannes, von Maria und Jesus gesprochen. Es ist wohl mit Sicherheit anzunehmen, dass er diese Kenntnisse nur auf dem W e g e d e r mündlichen Belehrung hatte erlangen können, nicht durch das Lesen von Büchern, weil die jüdischen und christlichen Nachrichten nur in Büchern enthalten waren, deren Sprache er gewiss nicht kannte histori-
483 und in v A r a b i e n ; selbst w a r d i e Kenntniss der f r ü h e r n Geschichte i h r e r Bewohner nur d u r c h die Tradition fortgepflanzt. M o h a m m e d selbst will sich a l l e Gelehrsamkeit, wie schon e r wähnt ist, abgesprochen wissen. Er ist gewiss mit den J u d e n in dem meisten V e r k e h r e gestanden, da sie in Medina und in d e r U m g e g e n d häufig waren und in Ansehn standen und d e s w e goe n hat er auch aus i h r e r Geschichte das meiste b e i -
g e b r a c h t . Zuerst hoffte er von i h n e n viele zu s e i n e r Religion zu z i e h n ; dann aber w a r e n sie s e i n e grösslen G e g n e r und d e s wegen w a r er v e r a n l a s s t , mit i h r e r Geschichte sich oft zu beschäftigen. Die Christen standen ihm schon f e r n e r und traten im Anfange nicht so feindselig gegen ihn auf; d e s w e gen hat er auch wohl nicht so oft von ihnen g e r e d e t . Man weiss aus der Arbeit d e s H. G e i g e r : W a s hat Mohammed aus dem J u d e n t h u m e a u f g e n o m m e n ? dass e r in vielem, was von den biblischen Berichten abweicht, mit den Rabbinischen Sagen und Darstellungen ü b e r e i n s t i m m t und erkennt darin seine Quellen. In a n d e r n Dingen aber, worin er nicht übereinstimmt, kann man nicht mit S i c h e r h e i t sagen, ob er das A b w e i c h e n d e selbst v e r ä n d e r t oder hinzugesetzt habe oder ob er aus e i n e r uns unbekannten Quelle schöpfte. Er mag absichtlich oder unabsichtlich v e r ä n d e r t und zugesetzt h a b e n ; a b e r wie weit die V e r ä n d e r u n g ging und was er zusetzte, lässt sich jetzt nicht mehr mit S i c h e r h e i t sagen. Als Zweck, warum Mohammed so oft die geschichtlichen Sachen vorbringt, steht gewiss oben an, dass er durch diese, wie wir schon a n g e d e u t e t haben, seine P r o p h e t e n w ü r d e b e weisen wollte, indem er,- ein nicht g e l e h r t e r Mann, solches vorbringen konnte. Neben diesem a l l g e m e i n e n Zwecke hat er aber gewiss sehr häufig noch den b e s o n d e r n durch dieses seine L e h r e n besonders zu: stützen, durch die Geschichte d e r V e r g a n g e n h e i t als richtig zu beweisen und endlich will er b e s o n d e r s die J u d e n dadurch, dass er aus ihrem Religionsb u c h e u n d d e r damit v e r b u n d e n e n Tradition so v i e l e s vorb r a c h t e , mit sich b e f r e u n d e n und zu d e r Annahme seiner R e l i g i o n , in dessen geoffenbahrtem Buche sie so vieles mit i h r e r Religion und i h r e r Geschichte U c b e r e i n s t i m m e n d e s fanden, g e n e i g t e r machen. W i r w o l l e n , was den zweiten Punkt betrifft, etwas ins Einzelne gehn und unsere Ansicht durch die einzelnen E r zähluug-en zu stützen suchen. Bei der Erzählung ü b e r Adam S u r . 2 0 , 1 1 4 . 3 8 , 71 scheint
484 mir M o h a m m e d einen mehrfachen Zweck zu haben* Er will d u r c h sie auf die Vorzüge des M e n s c h e n vor d e n ü b r i g e n Geschöpfen und auf den Dank, w e l c h e n d e s w e g e n die M e n s c h e n Golt schuldig sind, aufmerksam machen. Er will f e r n e r den Mass des Salan gegen das M e n s c h e n g e s c h l e c h t e r k l ä r e n und beweisen, dass die u r s p r ü n g l i c h e G l ü c k s e l i g k e i l d e s M e n schen durch d i e eigene S c h u l d d e s s e l b e n v e r l o r e n ging. E n d lich will er auf die fortdauernde Gnade Gottes durch die S e n d u n g d e r Propheten aufmerksam m a c h e n , i n d e m sie so auf d e n r e c h t e n W e g geleitet am Ende d i e s e s L e b e n s d e r u r s p r ü n g l i c h e n Glückseligkeit w i e d e r theilhaftig w e r d e n können. Dass M o h a m m e d Sur. 5 , 3 0 die Geschichte d e r b e i den Sühne Adams, Kain und Abel, vorbringt, dieses ist wohl um darzuthun, w i e das Böse sich in d e r Nachkommenschaft verbreitet h a b e , wie d u r c h Missgunst und Neid ein grosses V e r b r e c h e n veranlasst sei. Er will dadurch zugleich auf die s c h r e c k l i c h e n F o l g e n des Mordes a u f m e r k s a m machen, indem d u r c h d i e Ermordung d e r ersten Menschen zugleich d e r e n ganze Nachkommenschaft vernichtet w e r d e n musste vergl. v. 3 5 . Mohammed nimmt, wie w i r schon b e m e r k t h a b e n , s e h r viele P r o p h e t e n an. Von ihnen ist im Koran ohnstreitig die Rede, damit die fortwährende Gnade Gottes d u r c h die S e n dung d e r s e l b e n , um die M e n s c h e n auf d e n rechten W e g zu leiten, b e w i e s e n w e r d e und durch das Beispiel d e r s e l b e n und der f r ü h e r n V ö l k e r k l a r w e r d e , wie Gott dieselben und i h r e A n h ä n g e r beschütze und b e l o h n e ; i h r e F e i n d e aber bestrafe. Dieses finden wir in d e r Geschichte d e s Idris (Henoch), w e l c h e r d e r Enkel des Seth und d e r Grossvater des V a t e r s von Noah g e w e s e n sein soll. S u r . 19, 5 7 f. 2 1 , 8 5 . Dies finden w i r in d e r Geschichte Noahs. Sur. 7 , 5 7 . 2 1 , 7 6 . 2 3 , 2 3 - Dieses nemliche finden w i r in der Geschichte des Elias S u r . 3 7 , 1 2 3 . 1) In dem, was Mohammed über Adam und den Satan berichtet hat, findet Geiger p. 100 nicht mit Unrecht eine Vermischung christlicher und jüdischer Ideen. Die Sage in der Bibel ist wohl später durch das Christenthum ausgebildet und Mohammed nahm von beiden, indem er es nach seinen Ansichten und zu seinem Zwecke ausbildete. Der Name Iblis ist ohnstreitig mit dem Griechischen ömßoXog verwandt. Wenn man dem Griechischen Worte die Bedeutung V e r l ä u m d e r giebt, so kann man den Namen recht gut davon erklären, dass dieser die Würde Adams verläumdet. Auch das Arabische Wort Balas bedeutet einen sehr schlechten Menschen. Mohammed gebraucht das Wort Iblis als ursprünglicher Name als derselbe noch zu den Engeln gehörte. Sobald derselbe aber als Hasser des Adam's und der Menschen aufgetreten ist, giebt er ihm den Namen Q L L I A M Satan JDil} Hasser vergl. Sur. 2, 32 mit v. 34.
485 /
2 1 , 8 5 , des Elisa, Er wird im Koran ein Sohn des Ochthub genannt, den Elias über die Israeliten als Nachfolger eingesetzt habe. Sur. 38, 48. Jonas wird von Gott gerettet, nachdem er zuerst gestraft war. Er hatte Gott um Hülfe angefleht. So sucht wohl Mohammed durch dieses Beispiel deutlich zu machen, dass Gott allmählich aus grosser Notli erretten könne und seine Verehrer nicht verlasse. Sur. 2 1 , 8 7 . 37, 139. 6 8 , 4 8 . Hiob wird errettet, weil er Gott anruft und wird wegen seiner Frömmigkeit belohnt. Sur. 21, 83. 38, 40. Von Abraham spricht Mohammed ausführlicher, theils weil über ihn sich das meiste in der Bibel und bei den Juden erhalten halte , theils weil er der Erbauer der Caliba, der Vater des Ismael, des Stammvaters der Araber war und dessen Glauben derjenige war, welchen Mohammed in seiner Reinheit wieder herstellen wollte. In seiner Geschichte hat Mohammed wohl den Zweck zu zeigen die Thorheit des Götzen und Steinendienstes Sur. 6, 74 und wie Abraham zum Glauben des einigen Gottes gekommen sei, so dass er weder Jude noch Christ war, wie er zuerst seine eigene Familie und dann andere dazu zu bekehren suchte Sur. 26, 69, welche Schwierigkeiten er fand, welche Verfolgung er dabei auszustehn halte, als er die Götzen zerstörte Sur. 21, 58, wie er von Gott gerettet und belohnt sei Sur. 50, 28, wie die Gegner gestraft seien. W i e er seinen Vater vei'lässt, als dieser auf seine Ermahnungen nicht hört. Sur. 19,43. W i e er bereit ist, Gott das Beste, seinen geliebten Sohn zu opfern und wie auch dieser bereit ist, sicli opfern z u l a s s e n ; doch nennt der Koran nicht Isak; sondern Ismael, um diesem die aufopfernde Tugend beizulegen. Sur. 3 7 , 1 0 1 vergl. Sur. 2, 260. MitAbraham ist Loth in Verbindung gebracht. Sur. 29, 30. In dieser Geschichte ist theils eine unnatürliche Wollust enthalten, theils die verletzte Gastfreundschaft bestraft und Loth als frommer Mann mit seiner Familie (mit Ausschluss seiner Frau) gerettet Sur. 7, 18- 26, 160. 27, 55. 5 1 , 3 7 . Den Ismael erhebt er als Stammvater der Araber zum Gesandten und Propheten und lässt ihn schon seiner Familie das Gebelh und die Abgabe des Zehnten befehlen. Diese beiden Dinge waren den Arabern ohnstreitig im Anfange das Lästigste in der Mohammedanischen Religion und deswegen schreibt Mohammed diese Verordnung ihrem Stammvater und, um dieselbe , vollgültig su macB&n , 1 ein«m Propheten zu;
486 S u r . 19, 3 2 . Auch Isaac und Jakob lässt er d i e s e Vorschrift machen. S u r . 21, 7 2 . Die Geschichte J o s e p h s ist im Koran mit Ausführlichkeit b e h a n d e l t und kann uns l e h r e n , wie die Verfolgung und Bosheit" d e r Menschen d u r c h Gottes weise Fügung zu unserm Glücke ausschlägt. Sie ist im ganzen Koran das am meisten im Zusammenhange b e h a n d e l t e T h e m a . M o h a m m e d nennt es d a h e r auch eine schöne Geschichte Sur. 12, 2, die er b e i b r i n g e n musste, um zu zeigen, w i e die Israeliten nach E g y p t e n gekommen waren und so die Zusammenkunft d e s Moses mit Pharao zu e r k l ä r e n . Er bringt dadurch die f r ü h e r e Israelitische Geschichte mit Moses und der s p ä t e m Zeit in V e r b i n dung. Moses war a b e r für M o h a m m e d eine Hauptperson als Verfasser d e s Mosaischen Gesetzes und G r ü n d e r d e r Israelitischen R e l i g i o n ; d a h e r ist er in d e r Erzählung seiner J u g e n d geschichte Sur. 2 8 , 2 f. und der s p ä t e m Zeit sehr ausführlich. Moses w i r d von Gott selbst durch Offenbahrung ü b e r die Einheit Gottes belehrt, das Gebeth von Gott eingesetzt und die bestimmte V e r g e l t u n g j e d e s M e n s c h e n gelehrt. Sur. 2 0 , 8 . So dient d i e s e s zur Bekräftigung d e r H a u p t l e h r e n Moh a m m e d s . Gott b e l e h r t ihn ü b e r seine wundervollen Kräfte und will ihn nun an Pharao v. 2 8 ff. S u r . 27, 10, Haman und Karun schicken. Sur. 4 0 , 25. Moses erbittet sich den Aharon zur Hülfe. Sur. 1 9 , 5 4 . 2 3 , 4 7 . 2 6 , 1 9 . Pharao will Moses T o d ; a b e r Gott r e i t e t Moses, Aharon und die Israeliten S u r . 37, 1 1 4 f . 4 4 , 2 9 , w ä h r e n d Pharao, w e l c h e r sich auch für einen Golt ausgegeben halte S u r . 2 8 , 3 8 , durch Vernichtung gestraft wird. Moses und Aharon b e k o m m e n endlich von Gott das Gesetzbuch. S u r . 28, 18 ff. Auch d e r S c h w i e g e r v a t e r des Moses Jetro, Schoaib im Koran genannt, wird als P r o p h e t zu seinen I.andsleuten den Midianitern gesendet, um d i e s e l b e n zur V e r e h r u n g d e s einzigen Gottes anzuhalten und zur Gerechtigkeit zu e r m a h n e n . Auch d i e j e n i g e n , welche von ihnen nicht g l a u b e n , w e r d e n gestraft. S u r . 7, 8 3 . S i e sollen das jüngste Gericht fürchten. Sur. 29, 35- So stützt denn Mohammed auch durch ihn seine L e h r e von d e r Einheit Gottes u n d der Strafe nach d e m T o d e . W o h l m e h r zur Vervollständigung d e r Geschichte Moses als w e g e n eines b e s o n d e r n Zwecks wird nun im Koran noch m e h r e r e s aus d e r Zeit d e s Zuges d u r c h d i e W ü s t e vorgebracht, wobei M o h a m m e d das ihm am wichtigsten s c h e i n e n d e ausgewählt zu haben scheint, „ W i r wqllen nur auf Einzelnes a«f T
487 merksam machen, dass Mohammed, als die Israeliten an Wasser Mangel litten, dem Moses durch einen Schlag mit seinem Stabe zwölf Quellen aus dem Felsen nach der Zahl der Stämme hervorspringen lässt, da doch nach der Erzählung d e r Bibel nur W a s s e r hervorkam. Ob nun Mohammed unabsichtlich diese Thatsache mit der f r ü h e m beim Elim verwechselt habe, wo die Israeliten zwölf Wasserquellen gefunden haben sollen oder ob er absichtlich dieses W u n d e r vergrösscrt habe, tlieils um Moses Ansehn zu vergrössern und Gottes Gnade gegen das Volk in einem helleren Lichte darzustellen, wer kann dies mit Gewissheit sagen ? Merkwürdig ist noch die Geschichte über das goldene Kalb, welches die Israeliten während der Abwesenheit von Moses zu ihrer Verehrung machten. In der Stelle Sur. 2, 48. 8 7 ist von der Sache im Allgemeinen gesprochen. In der Stelle Sur. 7 , 1 4 9 macht aber Moses dem Aharon harte Vorwürfe deswegen und dieser entschuldigt sich damit, dass sie ihn gezwungen hätten. Nach Sur. 2 0 , 9 0 hat aber der Samaritaner das Kalb gemacht und Moses bestraft denselben durch Verbannung und dadurch, dass er stets
»keine
Berührung« sagen solle. In dieser verschiedenen Darstellung liegt, wenn man es genau überlegt, kein W i d e r s p r u c h , denn da nach Moses Abwesenheit Aharon der Führer des Volks war, so ist die Sache ihm zugeschrieben, da sie ohne seine Zustimmung nicht geschehn konnte. Nach der andern Erzählung wird der Künstler genannt, der es gemacht hatte, indem er den Rath dazu gab und die Einwilligung Aharons erhielt. Mohammed hat schwerlich selbst aus dem Sammael der dabei thätig gewesen sein soll (vergl. Geiger p. 166), den Samaritaner gemacht, denn das Wort
ist nicht Eigenname eines
Juden,; sondern es scheint mir nicht unwahrscheinlich, dass der spätere Hass der Juden die Sache einem Samaritaner zuschrieb, welches dadurch Wahrscheinlichkeit erhält, dass der von de Sacy in seiner Chrestomathie ed. alt. zu T. I p. 189 angeführte Abu-Rihan Mohammed b. Ahmed Albirumi berichtet, O
die Samaritaner hätten den Beinamen Su»L«w»iUI, diejenigen, welche sagen
gehabt vergl. des gelehrten Juynboll
Chronicon Samaritanum Leid. 1848 p. 113. •
488 Am schwierigsten ist wohl die R e i s e des Moses mit seinem Diener (dem Aharon) zu erklären, w e l c h e Sur. 1 8 , 5 9 b e s c h r i e b e n ist, um den Zweck derselben darin zu erkennen. D e r Zweck scheint zu sein, dem Moses zu zeigen, dass Gottes Gerechtigkeit auch da wallte, wo dem Anscheine nach das G e g e n t h e i l statt finde. Moses reiset mit seinem D i e n e r bis zum Zusarpmenstossen der beiden M e e r e und findet dort einen D i e n e r Gottes, von dem er Belehrung wünscht sich ihm zum Gefährten anbietend. W e r d i e s e r D i e n e r Gottes sei, wird im Koran nicht angegeben. Die E r k l ä r e r des K o r a n s - s a g e n , es sei C h i d h r gewesen, den Moses aufgesucht habe, weil er die W e i s h e i t d e r verborgenen Dinge besessen habe. W e r ist aber dieser C h i d h r ? die Arabischen E r k l ä r e r sagen darüber nichts Bestimmtes. Da Moses aus Egypten kömmt, so ist es doch wahrscheinlich, dass e r die G e g e n d d e r Landenge von Sues meine, um da den W e i s e n aufzusuchen. Es ist möglich, dass er unter dem Namen J i t r o verborgen sei, w e l c h e r Mann, mit dessen T o c h t e r er sich verheirathete, ihm später, als er F ü h r e r der Israeliten w a r , durch guten Rath nützlich war. Exod. 18, t f f . Dass s o n s t S c h o a i b in d e m K o r a n für J i t r o angenommen wird, schadet der S a c h e nicht, da im Arabischen d e r s e l b e Mann oft m e h r e r e Namen hat, und die Deminutivform Schoaib sieht m e h r als Beiname aus. Mit S i c h e r h e i t kann natürlich bei einer so dunkeln S a c h e nichts behauptet werden. In der G e s c h i c h t e des David und des Salomo fand M o hammed m c h r e r e s , was er d e r Aufnahme in sein Buch für würdig hielt, theils um zu beweisen, welche M a c h t Gott seinen V e r e h r e r n v e r l e i h t , theils um darzuthun, dass Gott seinem D i e n e r die Sünden v e r z e i h t , wenn er reuig zu ihm zurückkehrt. Von David b e r i c h t e t er, dass die B e r g e und Vögel mit ihm zugleich das L o b Gottes verkündigten , dass Gott ihm W e i s h e i t verliehn und die Kunst ausgezeichnete Panzer zu verfertigen, gelehrt habe vergl. S u r . 2 1 , 7 8 . 2 7 , 1 5 . 3 4 , 1 0 . O b Mohammed selbst oder die spätem Arabischen J u d e n , welche in Arabien Burgen hatten und K r i e g e r waren, die berühmten Davidischen Panzer, vvclche ohnstreitig einem s p ä t e m W a f f e n schmiede dieses Namens angehören, denn in den Arabischen G e d i c h t e n dieses Namens werden sie erwähnt, die V e r w e c h s lung des s p ä t e m David mit dem frühern gemacht haben, lässt sich nicht ausmachen. In der B i b e l wird dem Könige David keine solche Kunst beigelegt. Auch die G e s c h i c h t e des David
489 mit d e r B a t s e b a k ö m m t im K o r a n S u r . 3 S , 1 6 v o r ; a b e r sie w i r d nicht so d e u t l i c h und wie g e w ö h n l i c h in d i e a n d e r n G e s c h i c h t e n v e r ä n d e r t v o r g e t r a g e n . D a v i d fühlt R e u e , bittet G o t t um V e r z e i h u n go u n d ihm w i r d v e r z i e h n v. Q 9 — 3 7 . S a l o m o s G e s c h i c h t e ist im K o r a n a u s f ü h r l i c h e r b e h a n d e l t und m e h r a u s g e s c h m ü c k t . G o t t ertheilt d e m S a l o m o r i c h t e r l i c h e s U n h e i l und W i s s e n s c h a f t , er unterwirft ihm d e n h e f t i g e n W i n d , um s e i n e B e f e h l e in d i e F e r n e zu tragen. S u r . 2 1 , 7 8 . E r lässt f ü r ihn eine Q u e l l e flüssigen E r z e s f l i e s s e n u n d m a c h t ihm d i e D ä m o n e n u n t e r g e b e n , u m f ü r ihn ins M e e r zu tauchen. D i e D ä m o n e n r i c h t e n nach s e i n e m B e f e h l e s c h w i e r i g e D i n g e a u s . S u r . 3 8 , 11. E r l e h r t ihn d i e S p r a c h e d e r T h i e r e . S u r . 2 7 , 1 8 f. E r s e n d e t an d i e K ö n i g i n von S a b a e i n e n ß r i e f l ) d u r c h d e n W i e d e h o p f u n d b e k e h r t sie zum G l a u b e n an einen G o t t . S i e s c h i c k t ihm G e s c h e n k e u n d b e s u c h t ihn s p ä t e r . S u r . 2 7 , 3 0 . S a l o m o f ü h r t d e n T e m p e l b a u aus mit Hülfe d e r D ä m o n e n (weil die A r a b e r alles S c h ö n e und s c h w e r zu v o l l f ü h r e n d e d e n D ä m o n e n z u s c h r e i b e n ) . A l s Salomo durch diese seine Macht und Grösse übermülhig wird, wird er d a d u r c h b e s t r a f t , d a s s ihm d i e H c r s c h a f t entzogen w i r d u n d f ü r ihn ein D ä m o n h e r s c h t . D a er a b e r sich b e k e h r t , so erhält er V e r z e i h u n g . S u r . 3 8 , 2 9 ff. Als er e n d l i c h stirbt, w i r d es d e n f ü r ihn a r b e i t e n d e n D ä m o n e n v e r b o r g e n , b i s sie s e i n W e r k vollendet h a b e n . S u r . 3 4 , 1 3 . W e n n M o h a m m e d b e i d e m , was er von S a l o m o b e r i c h t e t , e i n e n Z w e c k vor A u g e n hatte, so kann es nur d i e s e r g e w e s e n sein, d a s s er z e i g e n w i l l , wie Gott d i e , w e l c h e ihn v e r e h r e n , d u r c h a u s s e r o r d e n t l i c h e Mittel unterstützet und zu w e l c h e r M a c h t und A n s e l m er sie e r h e b t , wie er sie a b e r auch b e s t r a f t , wenn sie s ü n d i g e n und i h n e n , w e n n sie b e r e u e n , verzeiht. Salomo durch seine W e i s h e i t b e r ü h m t , erkennt aber endlich d a s E i t l e i r d i s c h e r G r ö s s e und Macht. Aus d e m C h r i s t e n t h u m e ist im V e r h ä l t n i s s zu dem J u d e n t h u m e w e n i g e r b e n u t z t und a u f g e n o m m e n , theils weil er von d i e s e m w e n i g e r wusste , theils weil ihm d a s C h r i s t e n t h u m f e r n e r steht als d a s mit d e r Religion A b r a h a m s im Z u s a m m e n h a n g e s t e h e n d e J u d e n t h u m . A l s E i n l e i t u n g zum C h r i s t e n t h u m e , o b g l e i c h es im K o r a n nicht d e m s e l b e n v o r a n s t e h t , ist d i e G e s c h i c h t e d e s Z a c h a r i a s , d e r keinen E r b e n hat, erwähnt. E s 1) Mohammed fällt dadurch aus der Holle der frühern Zeit, dass er ihn so anfangen l ä s s t , wie es später Gewohnheit war. » I n Namen Gottes des Barmherzigen, .Gnädigen."
490 w a r e i n e f r o m m e F a m i l i e , d i e sich mit d e r Bitte e i n e s Nachk o m m e n an Gott w e n d e t e . S i e w u r d e n erhört und J o h a n n e s versprochen. Sur.3, 33. 2 1 , 8 9 . Die Mai'ia, w e l c h e e i n e T o c h t e r d e s l h m r a n 1) S u r . 6 6 , 1 2 g e n a n n t ist, w i r d von Z a c h a r i a s e r z o g e n u n d so oft d e r s e l b e zu i h r ins G e m a c h kommt, sieht e r dort S p e i s e n . S i e , von d e m erstaunten Z a c h a r i a s g e f r a g t , w o h e r d i e s e k ä m e n , s c h r e i b t sie d e r Güte Gottes zu. S u r . 3 , 3 1 . Es w i r d von d e n E n g e l n d e r M a r i a v e r k ü n d i g t , dass sie g e r e i n i g t u n d a u s e r w ä l i l l s e i , e i n e n Sohn e r h a l t e n s o l l e , d e s s e n Name J e s u s Messias sein w e r d e in d i e s e r u n d j e n e r W e l t a n g e s e h n . Er w e r d e schon in d e r W i e g e s p r e c h e n . Als sie sagt, sie sei von k e i n e m M a n n e b e r ü h r t , a n t w o r t e t d e r E n g e l , dass Gott schaffen könne u n d zum B e w e i s e w e r d e n Vögel aus T h o n g e formt, w e l c h e d u r c h Gottes Hauch l e b e n d w e r d e n . S u r . 3, 3 7 . O).
5 , 1 1 0 . S i e e m p f ä n g t nun J e s u s d u r c h d e n Geist (¡^M), w e l c h e r sich i h r als einen G e s a n d t e n Gottes ausgiebt. Bei d e n G e b u r t s w e h e n stützt sie sich an eine P a l m e u n d w i r d b e r u higt. J e s u s s p r i c h t in d e r W i e g e . S u r . 5, 9 1 . 2 1 , 9 7 . J e s u s k e n n t das M o s a i s c h e Gesetz u n d e r h ä l t das E v a n g e l i u m S u r . 5 0 , 5 0 , 1 0 9 , w o r i n er m a n c h e s bestätigt, was d a r i n g e b o t h e n ist, m a n c h e s v e r ä n d e r t . Auch e r schreibt das G e b e t h u n d A l l m o s e n vor S u r . 19, 19, v e r r i c h t e t W u n d e r S u r . 5 0 , 1 0 9 ; a b e r ihm f o l g e n nicht a l l e und d i e s e w e r d e n bestraft. S u r . 4 3 , 6 5 . Er v e r k ü n d i g t e i n e n s p ä t e m P r o p h e t e n mit N a m e n Ahmed. S u r . 6 1 , 6 . Endlich wird er gekreuzigt; aber nicht w i r k l i c h g e t ö d t e t ; s o n d e r n Gott e r h e b t ihn zu sich. S u r . 4, 1 5 6 . S e i n e J ü n g e r b e k o m m e n auch Offenbahrungen. S u r . 5 , 1 1 1 . D u r c h das, was M o h a m m e d ü b e r Jesus und M a r i a u n d das C h r i s t e n t h u m vorbringt, will e r ohnstreitig d i e C h r i s t e n f ü r sich g e w i n n e n ; a b e r a u c h z u g l e i c h seinem A n s e h n als P r o p h e t e n n ü t z e n , denn, i n d e m e r von d e n G e g n e r n d e s M e s sias u n d d e r e n B e s t r a f u n g r e d e t , bestätigt er d i e schon vorg e b r a c h t e W a h r h e i t , dass w i e e r selbst so a u c h die f r ü h e r n Propheten Gegner gehabt hätten, die bestraft würden. Bes o n d e r s a b e r ist es wichtig, dass d u r c h C h r i s t u s s e i n e P r o p h e t e n w ü r d e bestätigt w i r d , da d e r N a m e A h m e d mit d e m 1) Es gab eine ältere Marian» älter als Moses, Tochter des Ihmran b. Jazhar, dessen Söhne Moses und Aharon waren. Deswegen ist man der Meinung, dass Moses die jüngere Maria mit der altern verwechselt habe. Die Araber sagen, zwischen der altern und jüngern Maria lagen 1800 Jahre.
491 Namen M o h a m m e d dem S i n n e nach Eins ist. A b e r auch die zwei d e r wichtigsten G e b o t h e ; a b e r den Arabern auch am lästigsten, das Geboth d e s G e b e t h s und des Zehnten lässt er durch den vorhergegangenen Propheten geben, wodurch die N o t w e n d i g k e i t desselben gezeigt und die Härte g e m i l d e r t wird. W i r haben schon f r ü h e r ü b e r einzelne alte Volker g e sprochen und wollen nun kurz berichten, was Mohammed von denselben im Koran nur in Bezug i h r e r Bestrafung g e s p r o c h e n hat, w e l c h e sie w e g e n ihres Ungehorsams g e g e n P r o p h e t e n e r d u l d e n mussten. Die Bestrafung d e r s e l b e n ist also wohl d e r einzige Z w e c k , warum M o h a m m e d i h r e r Erwähnung gethan hat, um d a d u r c h zu beweisen, dass auch seine Zeilgenossen bestraft w ü r d e n , wenn sie ihm nicht folgten. Den Zweck, dass er dadurch seine Kennlniss d e r Vorzeit den Arabern b e w e i s e n w i l l , kann man wohl nicht a n n e h m e n , da d a s , was er b e richtet, zu wenig ist, und seine Bekanntschaft mit d e r s e l b e n wohl nicht bezweifelt w e r d e n konnte. Zu dem uralten Volke Ahd (dem ersten Alid Sur. 5 3 , 5 l ) kömmt nach Noah's Zeit ein gewisser Hud, d e r zu ihnen gehört als Prophet geschildert, um sie von der V e r e h r u n g d e r Götzen zum einzigen wahren Gotte zu b e k e h r e n . S u r . 7 , 6 3 ff. 26, 1 2 3 ff. Da sie nicht folgen, w e r d e n sie auf eine Art vertilgt, die nur Gott zugeschrieben w e r d e n k a n n , nemlich durch einen heftigen W i n d . Sur. 4 l , 15. 46, 2 0 ff. 6 9 , 4 . Zum Volke Tsamud w i r d ein S t a m m v e r w a n d l e r Zaleh geschickt, um sie vom Götzendienste zur V e r e h r u n g des einigen Gottes zu b e k e h r e n . Als Zeichen des Gehorsams sollen sie einem K a m e e l e nichts Böses zufügen. Sie schlachten es a b e r und w e r d e n d e s w e g e n von Gott durch Blitz und Donner vernichtet. S u r . 7 , 7 1 ff. 1 5 , 8 3 . 2 6 , 1 4 1 . Diejenigen, welche glauben, w e r d e n gerettet. Sur. 41, 17. Die S a b ä e r wohnten im g l ü c k l i c h e n Arabien in einer schönen G e g e n d , w e l c h e durch künstliche Bewässerung aus einem u n g e h e u r e n W a s s e r b e h ä l t e r ausserordentlich fruchtbar war und d a h e r eine grosse Bevölkerung ernähren konnte. Der Durchbruch dieses Dammes, wodurch die ganze Gegend ohnstreitig versandete und mit Steinen überschüttet w u r d e , war die Ursache , dass sie ganz unfruchtbar ward. Dieser Durchbruch ist d e r Strafe d e r Gottheit w e g e n des Unglaubens z u g e s c h r i e b e n S u r . 34, 16 und er war die Ursache, dass die Bewohner sich in alle Gegenden z e r s t r e u t e n , so dass diese Zerstreuung zum Spi'ichwQrte . geworden .¡sf, j p d e m niau sagt;
492 » S i e z e r s t r e u t e n sich wie d i e H e e r e d e r S a b ä e r « D e r Z w e c k des B e r i c h t s ist also d e r n e m l i c h e .
Meid. 9 , 4 .
In d e n S t e l l e n S u r . 4 4 , 3 6 . 5 0 , 1 3 n e n n t e r als v e r wandtes B e i s p i e l d e r B e s t r a f u n g d e s U n g l a u b e n s d i e L e u t e d e s T o b b a h ; a b e r e r fügt n i c h t s zur E r k l ä r u n g hinzu, o h n s t r e i t i g weil e r die S a g e für h i n l ä n g l i c h b e k a n n t h i e l t . E s ist d e r j e n i g e , w e l c h e r mit s e i n e m H e e r e n a c h M e d i n a kam. Baidhawi setzt nun hinzu, dass es T o b b a h d e r H i m j a r i t e g e w e s e n sei, d e r Hira e r b a u t und S a m a r c a n d e r b a u t o d e r z e r s t ö r t h a b e (also ein J e m a n e n s i s c h e r K ö n i g , d e r m i t s e i n e m H e e r e in f e r n e G e g e n d e n zu E r o b e r u n g e n zog). N a c h B a i d h a w i soll e r ein G l ä u b i g e r , das H e e r a b e r U n g l ä u b i g e g e w e s e n sein. D e r Z e i t M o h a m m e d s am n ä c h s t e n ist das E r e i g n i s s , w e l c h e s sich im J a h r e d e r G e b u r t M o h a m m e d ' s z u g e t r a g e n h a b e n soll, als A b r a h a h b . Alzabali A l a s c h r a m , w e l c h e r von S e i t e n d e s K ö n i g s von A e t h i o p i e n in S a n a a , d e r R e s i d e n z , e i n e c h r i s t l i c h e K i r c h e e r b a u t h a t t e , die e r Alkollais (u~IIöJI) n a n n t e . E r b e a b s i c h t i g t e dahin die P i l g e r zu z i e h n , die n a c h M e c c a z o g e n 1 ) . Als sich nun d e s N a c h t s ein A r a b e r von d e m S t a m m e C e n a n a h in d i e s e l b e g e s c h l i c h e n und sie d u r c h s e i n e n U n rath v e r u n r e i n i g t hatte, so e n t b r a n n t e d e r Z o r n des A b r a h a h , dass er s c h w u r , dafür die C a h b a h z e r s t ö r e n zu w o l l e n u n d r ü s t e t e d e s w e g e n ein H e e r ans, an dessen S p i t z e ein E l e p h a n t zog, d e r die A r a b e r b e s o n d e r s in S c h r e c k e n s e t z t e . D a s T h i e r soll nun stets, w e n n man sich g e g e n das h e i l i g e G e b i e t l i in M a r s c h s e t z t e , v o r z u g e h n sich g e w e i g e r t h a b e n u n d n a c h J e m e n zu g e h n b e r e i t w i l l i g g e w e s e n sein. S e i es nun, dass das T h i e r n a c h s e i n e r g e w o h n t e n S t a l l u n g sich s e h n t e o d e r das r e i c h l i c h e u n d b e s s e r e F u t t e r in J e m e n dem s c h l e c h t e m u n d u n g e w o h n t e n in Hidjas vorzog, von M o h a m m e d w a r d d i e s e S a c h e , w e l c h e die J e m a n e n s e r als e i n e s c h l e c h t e V o r b e d e u t u n g a n s e h n m u s s t e n , G o t t , w e l c h e r das H e i l i g l h u m in M e c c a b e schützte, zugeschrieben. D i e s e m s c h l e c h t e n Anfange, wodurch das H e e r v e r s t i m m t w e r d e n k o n n t e , folgten a n d e r e U m s t ä n d e , die von M o h a m m e d in das G e w a n d e i n e s W u n d e r s , von d e r G o t t h e i t zum S c h u t z e v o l l b r a c h t , g e k l e i d e t sind. E r l ä s s t d u r c h G o t t V ö g e l in M e n g e k o m m e n , w e l c h e aus d e r L u f t die K r i e g e r
1) E s ist wahrscheinlich, dass nach Mecca, da dort grosse Messe war, auch christliche Pilger zogen. Diese besonders schien Abrahah nach S a n a a ziehn zu wollen und dachte dabei wohl weniger an die Bekehrung zum Christeuthuro aU um den Händel zu befördern.-
493 mit S t e i n e n warfen von hart getrocknetem T h o n 1 ) , Wodurch die K r i e g e r vernichtet und geschwächt wurden. Nimmt man der Erzählung den Anstrich des W u n d e r b a r e n und die U e b e r treibung in d e r W i r k u n g , so ist es nicht unwahrscheinlich anzunehmen, dass ein furchtbares Hagelwetter zu dem frühern h i n z u g e k o m m e n , die Ursache w a r , von dem Unternehmen gegen M e c c a abzustehn, weil man darin den Schutz der Gottheit sah. U n g e h e u r e Regengüsse und also auch wohl Hagelwetter sind in J e m e n und auch wohl in d e r G e g e n d von M e c c a nichts seltenes, da d'er T e m p e l selbst früher durch W a s s e r zerstört worden war vergl. Sur. 1 0 5 . Lokman, doch nicht der Ahdite, stand bei den Arabern im Rufe grosser W e i s h e i t und es werden ihm viele W e i s h e i t s sprüche und F a b e l n z u g e s c h r i e b e n , welche letztere a b e r grösstentheils griechischen Ursprungs sind. Deswegen erwähnt M o h a m m e d im Koran Sur. 3 1 , 11 ff. denselben als einen Mann, welchem Gott besondere W e i s h e i t verliehen habe, um durch ihn einige s e i n e r L e h r e n , die er für des Lokman's Aussprüche ausgiebt, bestätigt und den Arabern a n n e h m b a r e r zu machen. E s scheint nun, dass die J u d e n o d e r die Götzendiener in M e c c a , um ihn in V e r l e g e n h e i t zu setzen , da er so gut ü b e r die J ü d i s c h e Geschichte unterrichtet war, diese K e n n t niss aber nicht der Belehrung; sondern d e r OfFenbahrung zuschrieb, ihn ü b e r etwas aus der Griechischen Geschichte, ü b e r Alexander den Grossen, von den Arabern D s u - l ' K a r n a i n 2 ) »der Besitzer von zwei H ö r n e r n , « genannt, von dem sie glauben mochten , dass es weniger ihm bekaunt sei; a b e r das er durch Offenbahrung auch wissen konnte, fragten. A b e r auch hierin war e r nicht unbewandert und erzählt, wie A l e r a n d e r von Gott den Befehl erhalten habe, die grosse Chinesische M a u e r zur Abwehr der nördlichen N o m a d e n - V ö l k e r zu e r bauen, weil die Erbauung dieser Mauer Alexander dem Grossen von den Arabern zugeschrieben wurde. E r geht dabei so ins Einzelne, dass er es nur durch Offenbahrung wissen konnte und benimmt sich so k l u g , dass man ihm auch nicht die Unrichtigkeit seiner Angaben beweisen konnte. D i e ungeheure Stärke und Festigkeit, w e M i e er derselben zuschreibt, scheint mir auch d e r Grund zu s e i n , dass er die Zerstörung d e r '
o
selben und den Durchbruch j e n e r Nomaden V ö l k e r , welche 1) Doch ist das Wort dunkel und verschieden erklärt. 2) Wclcher Ausdruck von den Arabern sehr verschieden erklärt wird«
494 ^r mit dem Namen G o g und M a g o g belegt, zu d e m Anfange d e s jüngsten Gerichtes macht und als Zeichen d e s Herannahens beschreibt vergl. Sur. 18, 8 2 f f . 2 1 , £ 6 ff. "Wie that E h e wir unsere Bemerkungen ü b e r den K o r a n und d e s s e n med seine Aussprüche schliessen, müssen wir noch einige F r a g e n , welAuäche bei demselben in Betracht kommen können, kurz b e r ü h r e n , spräche ? jyi a n k a n n nemlich f r a g e n , wie that Mohammed seine Auss p r ü c h e ? T h a t er sie blos durch d e n innern Antrieb d e r Offenbahrung dazu getrieben o d e r that er sie durch äussere Umstände dazu veranlasst? Den grösslen T h e i l seiner Aussprüche that M o h a m m e d ohne dazu durch F r a g e n und Umstände veranlasst zu w e r d e n ; s o n d e r n , wie er es ohnstreitig angeselin wissen will, durch Offenbahrung dazu g e t r i e b e n ; a n d e r e aber durch F r a g e n o d e r Umstände dazu veranlasst. In d e r Sur. 1 8 , 8 2 heisst e s : S i e werden dich f r a g e n über den Dsu-l'Karnain, s p r i c h : »Ich will Euch eine Geschichte ü b e r ihn vorlesen « In dieser Stelle wird Mohammed selbst durch Offtyibahrung (so stellt er es dar) davon unterrichtet, dass man ihn fragen werde und zugleich wird angegeben, was er antworten solle. Es kömmt häufiger vor, dass Mohammed ü b e r etwas gefragt, nicht gleich zu antworten wusste. E r sagt d a n n : E s ist mir d a r ü b e r noch keine Offenbahrung g e k o m m e n oder^ wenn er glaubt, die F r a g e beantworten zu können, setzt er zuweilen eine bestimmte Zeit. Als Mohammed einst (vergl. Sur. 18, 2 3 ) , so berichtet die Traditon, ü b e r die Genossen d e r Höhle, ü b e r A l e x a n d e r und den Geist von den Abgöttern, lim ihn in Verlegenheit zu setzen, gefragt w u r d e , sagte e r : sie sollten m o r g e n wieder kommen, dann wolle er es ihnen sagen. Als sie wiederkamen, wusste er es nicht und es währte eine längere Zeil, bis er d a r ü b e r Auskunft geben konnte, was ihm natürlich bei denen, welche ihn d a r ü b e r gefragt hatten, schadete. Als er sich deswegen beim Gabriel beklagt, sagt d i e s e r : wir kommen nicht herab , ausser auf Befehl deines Herrn vergl. Sur. 19, 6 5 . Dies ist auch d e r Grund, dass er den Rath erhält, etwas nicht auf Morgen 1) als gewiss zu versprechen. Mohammed ward auch durch U m s t ä n d e bewogen,
1) Man kann daraus schliessen, dass Mohammed zum Befragen Freunde benutzt habe. Wer diese gewesen, kann man nicht a n g e b e n ; aber wahrscheinlich gelehrte J u d e n . Cahb Alachbar war ein solcher, welcher noch von Ohmar über die Stadt Irem Dsat-Alihmad befragt ward vergl. BiA..» *n 'S
O » ^
CT*' P" ^
495 A u s s p r ü c h e zu ertheilen und nach und nach , je nachdem es die U m s t ä n d e erforderten, seine A u s s p r ü c h e bestimmter zu geben o d e r die f r ü h e m selbst ganz aufzuheben. D i e V o r schriften ü b e r d e n W e i n veränderte M o h a m m e d mehrmals und verboth ihn endlich durch die U m s t ä n d e bewogen. Da M o h a m m e d nicht blos als P r o p h e t ; s o n d e r n auch als M e n s c h handelt, so giebt er zu, dass er sich als M e n s c h irren könne und er pflegt d i e s e n Irthum durch einen p r o p h e t i s c h e n Auss p r u c h zu verbessern. S o hatte er Sur. 6 6 , 1 durch seine F r a u e n veranlasst etwas verbothen , was er in einem prophetischen A u s s p r u c h für erlaubt erklärt. A b e r selbst die A u s s p r ü c h e , welche er als P r o p h e t thut, sollen nach seiner Meinung der A b ä n d e r u n g und Abschaffung unterworfen sein und aus d i e s e m G r u n d e sind m e h r e r e Auss p r ü c h e von ihm v e r ä n d e r t oder abgeschafft. M o h a m m e d , w e l c h e r das Anstössige in d e r S a c h e fühlte, sagt S u r . 2 , 1 0 0 in Bezug darauf, um seine Anhänger d e s w e g e n zu b e r u h i g e n : » W e n n wir irgend einen V e r s v e r ä n d e r n oder in V e r g e s s e n heit b r i n g e n , so g e b e n wir d a f ü r einen b e s s e r n o d e r ähnlichen. W e i s s t D u nicht, dass Gott j e d e S a c h e vollführen kann« (also steht es auch in seinem Willen dieses zu thun). S o sind nach U e b e r e i n s t i m m u n g d e r M o h a m m e d a n e r m e h r e r e a b g e s c h a f l , w ä h r e n d bei andern sie nicht übereinstimmen. S o wurde ein E r b s c h a f t s g e s e t z v e r w o r f e n , welches im Anfange des Islams g e g e b e n war. S u r . 2, 1 7 6 . F e r n e r erbte im Anfange des Islams d e r j e n i g e , welcher mit einem Andern im B u n d e stand, d e n sechsten T h e i l d e r Hinterlassenschaft d e s selben, eine V e r o r d n u n g , die im Anfange des Islams für gut gehalten, s p ä t e r abgeschafft w u r d e . Die M o h a m m e d a n e r sagen : die G e b o t h e d e s K o r a n s seien theils für alle Zeiten und für alle M e n s c h e n g e g e b e n und diese seien unveränderlich oder nach den Verhältnissen und Zeilen und diese können, wie die Verhältnisse und Zeiten sich ä n d e r n , verändert oder abgeschafft werden. Aus diesem G r u n d e seien auch keine Fundamcntallehren dem
(J^AS^I) abgeschafft o d e r v e r ä n d e r t ; son-
nur die abgeleiteten
> >
Hebräische und Arabische Wörter zur Bezeichnung der Aussprache derselben.
DIN p. 3. ö-in 3. 7. ü^n 3. y-ust 1. Dsrt 1. m l . irm 3. 'nia-isn 4. 18. "nh •toS^-HS 12. rpüi lans 1 . r ä t » 2. nxbs 5. ts-1* i4." yw 7. 14. ans 1. 2. '3-1? 1. na-;? • ' r r s 2. rrns 1. o - j s 14. n ^ ' l . na'5.' • d o.. 7.'naa;b r - ; l.*:W.Brt ' t —lV
nt>. J3 476. 12. 18. 19. 13» 18. 19. bs^u», l! rri? 2. Tip. i l . « 3 ^ 1 8 .
V 271. ( « - J 330. Jd-ii 294. £¡>1 295. 301. < " * B
314. I
w d l * 310. j^-sJJ 237.
397.
215. J>L>! 282.
258. fvSl 230. j! 236, ^ 2 8 7 . 281. t j 290.
218. J ]
295
179. r^ü l &.322. ^¿t 331. oJ^, ' ¿ i i» 290.
-
$ 310
298
-
-
315
-
A329. oü>ift 247. .sjurf,
* 249. SJI 251..&L2-* 218. « G o ^ I S 221. 133. x i ^ l i f 178.
jO.it j J f , yX^li j i l ,
j i i 1. 19. ylaSaJl
^si 288. s ^ « 239. uJUÄ 321. t o i 21. ^ 168. ¿LiÜJ' 231.
292. ¿ ^ J i
s^Jy 248. ^
289. J v 170. l*^
259. L ^ , » ^ 20.
293. 0Lk*
163.
271.
133. —
225. ¿yÄ? 19. ^
255. xiJJ 360.
«¡4 233. 334.
282. ^
^281.
323. jLlal'J> 214. ¿Iiit 192. Jb-st -» 225. .
»J^i 281. jJJ-U 187.
.¿J
3. 6. 7.
0 Uf'3C
287.
265. o^-i 285. 212. 321. 236.
283, 284. , ¿ ^ 4 4 4 4 . 32
225. 284. 223.
498 168. o i Ä
178. ^ëj 301. i»>¿ 306. 315. 324.
o l / á J 360.
192.
XZ 262.
293. gJb 271, xlúl 223.
213. K^u* 301.
¿ i 232. KU^T'11211.
*
u»läU ¿4t 232.
S
#
•
*
^ ^ 192. j-H 235. K^HH 231.
ü ^ i 478. V»4Í-19. 214.
¿¿>44 20. ¿-¿ÚJ! 229. —
o -¿JxJI 172. 175. ] ß i 183. y ¡ 170. ¿ « ^ 255.
300.
J ú J r 257. U-^Jq 286. J L i ' 252. ¿ Ä S ' 3 0 0 .
187.
212.
'¿ixîl 176. (IjUÍ1,
. i 212.
281. sóui 292. '¿ÍXi 287. ¿ ü 256. 228. o L L i J 237. ¿fo* 224. ¿tál
S
292. —
248. JUS, *ÍÚS 281. J l J - 3 253.
•ZJ&* 279. ' ^ ú i 215. Oj-U 6. 10.
330. J - i i 232.
207. v j ^ v J * 265. -.¿olifo.
298. ¿ S 250. —
'•
305. 6.
y
-
333.
-
163.
12. ¿¿Jo- 231. 322.
¿ J ^ S l 192. J H 235. 235.
290. ¿ ^ 2 7 1 . -
232. ^
301.
240. 237. 238. ò j » ,
313.
J j l ^ - 2 8 6 .
I S J ì - 6. 14. JUÛ41 475.. J¿? m 228. 248. J f * 180. ¿ í ú i 280.
260.
260. .KÍ¿¿ 225. v 1 ^ »
316. 319. . 290. u**:» 27.
290. u a ü £41. J s > ¿ 221. 169.
290. ^ 283. 232. > 7.
307. fe 284. — *L¿» 214.
22. . 217.
166. »1% 328. 225.
285. 242.
JUXá- 390.. ¿úó.. 444. wl&> 213. iÚ3l¿-444.
235. 210. 258. ¿ 238.
500 334. J^Lä. 322. v5
260.
242.
228. Sjyí-179. y * 332.
332.
180.
O-ái 376.
271.
292.
303, 313. | i ¿ 243.
233, 237.
183. sjJai 241. ¿ i
169. JïLLÛ 192. ! - L > 255.
241. jSL> 214> 297.
169. J Í £ l ¿ 333. s¿d¿ 332.
291. ?«L> 298. h * J J > 208. fr*JL¿ 214.
JjL^ 170.
268.
319. a L ¿ 243. ¿¿^"176; o
211. J ^ , . ' J ^ á ? 253.
225. .Jbláí 158.
225.
179.
2 3 6 . 3 1 6 , 318, 319. 331. J.>Í287. v&^199. Jo>¿225.
293.
315.
167, 301.
167. J . ^ 160. — ¿Ü.ÓJI 164. u*jî> 260. 183. J k 310.
475. c *í>«> 180. l ^ I Ä J
297.
206.
212. xá-Ji,
261. u — 2 0 1 . ^
314.
301, 306. ¿UjX. 248, 306.
183.
476. 262.
252. J j I J ^ 178.
214, 251.
256,
333.
182. Jio 224. xsó 332. jUo,
300. fi 217. x.ÁJtj 245, 269. ¿úó 183. ¿ j J S 269. gJLió 333. J
311.
214. ^«XJI 342. J l ú - * 303.
u-t^iX. 303. v V 269. — ï^ô 284. j i j í 330. 'Jó 235.
329.
¿ 3 231, 247. ¿ ó 253.
231. o L ^ l á J í 268.
221.
236. 231. 242
•
501
/Oc-238. 'éjió 282. — ^¿'272. 21. éj. 167. 176. j «J^ 243. 293. j.&'ii 187. Ji> 205. 290, 141. 251. 251. j^-J 244. ajl^ 283. ^ 248. 224. J U j 222. Jl 286. b ^ j 207. £ 143. .229. 166. 217. lÌÒ^I 21. -.¿si/231. «b, 252, 298. 287. 232. 396. ¡ ^ Q t 137. xJb^àJ 293. sj^J 251. 259. JL228. 284. ^ 332. 396. ^ I l 172, 175, 176, 182. oCjpi 259. x^j 153. 164. 248, 283. 245,269. 272. 291. 7. J^js 143. 421. 262. ^ 214. 250. 183. ^ 308,317. xkj 317. — 211. 477. 253. gj- 254. ^ j 155. JJ-4-J 232. Jlfj* 259. jl^-j 244. 3»>lj 253, 256. oi; 3 256. «li^ 179. xijj 153. 162,330. 292. .»
« -
,
> it 3
>
m
f
286. 217. 228. 259. 265. 292. Xi^ 256. % 225. 225. ¿¿¡¡.292. 477. v j 443. fejjiil syjJI 443. JS}\ 254. ^ j l 145. 207. XUji 294, j . * ^ 481. «¿3, Ulj 224. v^Sj 396. JUfe) 167. 247. » Q 222. ^¡j 293. — 18. 301, 306.^ ^t^i 306. «¿4*» 307. ^ 296. ¿¿¿¿A. -296.. «Mi*. 232. 172, 177. ^ L L « 261. ¿¿u. 164. 181.
502 ¿ l i û . 172. J Û ^ l 292.
321. j J u . 183. JLiti? 233.
284. 0 S . ~ 283. ôÇjm. 326.
285. ^ ^
248.
8)^>j«313.
271.
164.
221.
238- V j ^ y * 167- J ^ l
J a ^ , Jsliy- 292. g v ^ i 167. 299, 318.
211.
257.
183. Ua« 234. Ò^LÌJI
289. J Í * « 244. ¿UuJ». 166.
283.
331.
172^ 176.
228. ^
214; i_>Iäw 223. ^Afi^ 397.
167,
284. ^
¿ V 24.
292, 293. ^ ¿ ¿ . S t ,
ví>4L1JI 188. u u i w ) 139. ^ÄL» 167. £AJUJ 364. J^JJLl479. o ^ û 273.
ÚSL, 272.
201, ^
163. ^«¿L. 233.
j-UI 187.
295. «jA.4-1;! 167. 'Ja-L« 331,
216.
J j J L « 478.
263. gJÚJl 162. oli«Jt l40.
059. u-Ju« 296, 329. oUU- 284. 259.
291.
216. 333.
33.1..¿^SU» 238.
283. 244.
a
242. v ^ A s 18.
332.
ÜÜJÚJÍ 231. ¿ y " ¿ Ú 2 8 6 . 287. .ójLÁi 254. 167, 241.
333.
286. g ^ L « 188.
235, 283. j-rf^â 172. 257.
396.
256,
196-
»
¿v_ÀJÛ 251. — j û â î 286. ¿ I
VAÀU
7.
284. 258. ^ . í J L á 231.
309. 246.
183. JsüáA 282.
290. g ^ í 257. 286.
313.
20. vjbui 243.
503 jlÁ& 3 1 0 . j l i â l ^î/i
360.
j t J ¿ ¿ 183. . J L i  - « 271. J J L f t
160. x á i i i 232. u ^ A J î
162.
333.
¡»>¿¿ 2 2 5 .
A 2 5 5 . J u ¿ 2 7 1 . xJUÄ x U i L « 3 0 9 , 3 1 0 . J ú í L « 3 1 0 . 332. ^Uauù 167.
167. w ^ l i ^ l
262.
¿Spi 270. 293.
g*^/¿397.
OjlL c
ulü
251. 243.
325, 330. 153.
194. o . * 253.
235, 326.
bÇkJl 476.
oúl»
o¿¿ 160, 161.
334.
236.
315. 443.
ol¿L¿J¿
231.
478. y * *
235.
* I ¿ 2 4 8 . g>¿Aolt 1 7 5 . _.¿>¿154. bjL¿ 3 2 8 . ¿ i » 2 4 8 , 3 2 1 . 266. J«i*»2l4. 262.
235. o ü i W l 142. J - l i l
¿ U » 287.
Ì85. •úail'Á
216.
23. v v ^ '
183. f j 2 4 2 ,
477.
^
jk»
166.
• UúaJl 3 5 8 . 0l¿>
u*!,^!
183. 311. ^rjQi
235. u»
222. 271.
286. jl¿)l
203.
J a - ¿ L ¿ 233. pL¿>
242.
¿Lö 167, 168.
^ ú í w 187, 189. ¿ C f
180.
214.
&
187.
>¿¿.281. —
5. ¿ o
v J u u « - ¿ 3 9 6 . v_A-«-¿¿¿231.
283.
ú 241. £ ¿ 242. 154. Çç 170.
235. « . ^ 2 1 . V j ^ « 235. JUjw,
181. X^Iaûc 22. s***.* 333. uà» 242. ^«»¿286. iX¿*/> 242. qUÍÜ 283. jL-ac 229. J ^ y a c 168.
258. ^ ¿ Ü
265. cr^ie 161, 162. J Ü « , ü j i w 174. OLfeUJl 188. »¿¿¿201.
vJJLC 251.
257. jC¿Úas256. ^ 1 7 1 .
505 çlïo'i J « l é ,
c
t«i
271, 291.
180.
224.
g ú « * 229. olkc'i! 227.
iÇ^lii 286.
^.^¿e
» ¡ l i é 3 3 6 . ¿SASC 2 1 2 , 3 2 8 . 242.
aie
303.
199.
192, 284.
242. u-Út 237. gJL«
168.
179. 2 6 3 . *Â31jm
«-Xjäie 2 3 2 .
J l i « 231.
aJ¿c 2 1 1 .
225.
223.
J>ÍLb 235.
167.
21.
J^äc 3 8 1 .
jâë
232.
282.
y/äc uty-f
253. ^
ULftJLi 1 5 8 .
229.
i i U 323.
204.
ü>>i¿ 1 6 7 , 2 4 2 . U ¿ 3 2 4 1 . 2 6 2 . 1 6 7 .
2 6 2 . «L¡I¿ 2 5 6 .
jjU
24.
2 9 1 , s i c 2 9 0 . .J*Í\ 1 7 2 , 176. j * »
229..JÚU» 302, 317, 326.
21, 302. £ ¿ . 2 0 4 ,
4 1 8 . «LiaJt s i c 4 4 1 . s^Ux 2 0 .
170.
v J i J U J t 6. ^ j J u - c 13. O u J L c , ^ ^ U c 242.
331..
7. 'wüJys 1 6 7 . üLe
179.
231.
230.
167.
247.
jft^xJl 159.
237, ój¿ 200.. l t - Ú Í 244. S ¿ ¿ 1 7 3 , 1 7 4 . xíSU 2 5 6 . oüUM 1 7 1 . 179. ¿ ¡ è 244.
¡ ú j l J 328. 266.
163.
KÍLl-», UujIc 141.
159. 293.
28j,
287.
¿
«Jé
4 3 6 . j J J c á i - , 2 2 0 . SJIÄB 2 5 8 . 252.
iúU¿ 241. 292,
2 4 8 . jls 1 6 4 . J l á
242.
¡íj'ác 2 5 4 .
2 4 6 . BÓ>, j u ^ t f 2 1 2 . j j ¿ ¡
s ^ ,
292.
15,
^Ju*
364,
o U ¿ 287. 227.
safé 2 8 7 . 330.
167.
166.
178. ^ l ü 283. 32*
—
2 3 5 . 2 9 1 .
333.
244 Í=* M
258.
A*?
^ ¿ u 215.
307;
2 3 7 . íitfl 2 3 8 . & & 2 4 4 .
giAir- 3 2 2 .
2 4 5 . ¡¿¡¿
Siili" 2 3 7 . ¿ U * 2 6 9 . j l í 3 0 6 . o u i ' 2 4 1 . x ^ j J l Xálir 2 5 9 . ¿ y t f , ¡ ú ^ 256. 0
Ü
284.
247. x l j 301.
^^UJi
161.
309. ^bí*
135, 156. -aJ 248.
0
Ju
243.
293v 296.
217. * ú ! 292. 242. J ¿
299, 316, 317, 319. 289.
10.
—
215. J
242/-blä 258.
234.
ú U
285.
LÍ,
«JSjjí 2 8 9 . - b í 3 3 1 . -feUaL» 2 2 8 . ' J ^ f
231.
330. 444. « J &
293.
3 1 8 , 3 1 9 , 326.
^ M 8 8 , 2 3 5 . X f t U l 321. f l ¿ 3 1 9 , 3 2 6 . ¿ Ü 2 7 1 . 244.
258.
uM^b
O.J
258,
262. o u i 218.
332. —
293.
¿ J
287.
217. x¡Ju 292. ^
292.
204.
508 217. ÚQ 2 1 7 . 3 3 0 . 224.
259.
256. J ¿ . 2 4 2 .
308, 314,
333. ú*' 282. iai-i 234.
¿¡Líl 178. 207.
292.
«jEal»
309, /Uli 376. «Si 311. 317. sjíXZ» 269. ^I|;376. o i ^ Ü 261.
172, 176,.
224. ^
204.
148, 336. Ouoûf. 312. w^U
231. úó'j^ 478.
217.
285.
282. — ojáí» jli 282. g*^', a&i 291. CL¡¡ 332. 272, 363. u ^ 270, 285. ¿ i 171, 259. ¡úlí 257. 213, 258, 260. &jií, xísi 256. 169.
279.
j ú » 244. xla^ 244. ^ 244.
210.
255.
271. Jwsô. 329.
284.
204. ^
225.
259.
235.
332. ¿Jwi 228. ó¿ 330. o J a * 213.
270. ¿Jál 181,
246.. i¿jU 258.
gv^Ii 284.
259.
200.
283. ü^W 212. v ^ i 258. -bióJI 267.
xLlsJ 266. .fjs¿ 257. x¿¿¡ 203. v ^ i 140. ¿UúT 360. Uk^oi 319. ï^aLJt 267. v ^ 259. Uál 225. ¿ « i 258. giU!,
163, 248. JL¿_Í 243. 312.
303. yol« 246.
269.
269.
j U x J 316. x&l* 221.
287,. j i i
479. «jáí 212. «iúít 184. jlü 180.
172, 175. (3¿Ií 316. 315, 326. OÂÎ.. 245. ¿slí 233.
319, 326. v * * 21. 203, 266. g l * 224.
509 Jai 243. sJJ
251,
^
331.
331.
—
182. 311.
»iL»
243.
¿1»
326.
153.
239.
235.
322.
286,
wAa^ 7.
216,
333.
294.
«"Sly*
*
oS^i 139. ».
¿j;
336. Ï J *
ojlí 333.
¿ j p '
254. y - j
« V
195.
237. —
6, 290.
gÁ*., 294.
* ,
o *
¿ ^ í
176,
»
337.
¡ X
'
171.
•
«
JC3U® 192.
TÚ¿¡
396.
284.
kͣ *
260.
225,
xslx¿ • O «
f>
H ^ *
x^J >
«. ü
^
(Jfj->
j^-*,
£48. sol^"
291.
170. ^
5
235.
1 8 8 . J-4' 2 9 4 .
vJ^ilJ
286.
326.
436.
6,168. ^ . J U - y 172.
140.
J.-&» 3 3 1 . ¡»«äj 330». ^ A s
ü5J¡ 292.
- O »
286.
330.
396.
172.
3 3 6 . SO^Jt ¿JA,
283.
292.
-
376.
172,
269.
192. ^
262.
247, j ^ J »
¿a»
396.
292.
ä
232.
293.
243,
xLb¿ ^
271.
189.
Julj*
25,
«
^.úfl'í
gJíLj
214.
291,
-G E
kJU^j
2 6 9 . ;5Ó 212.
230» g j j í
295.
292.
396.
297.
uÁilÁÍí
177.
^
238. ¡U, 258.
326.
244.
244.
191, 194.
14, 1 6 8 . ^
¿lií
244.
337.
270.
iú¿> 1 5 4 ,
—
215.
^.isCi 2 2 3 . ^
182.
211,
166.
c^ki
478.
182.
19,
293.
¿
5.
-¿*i 234. 164,
17. -y?
¡¡l\ ]. _fc. y>| J. 21 f. mehre 1. mehrere I. 29 f. lo'i 1. Uli 1. 35 f. idüt 1. «L'l 1.31 f. Eiufluss 1. Ein-fluss 1. 27 v^ji) 1. isjij 1. 29 f. der 1. den 1. 3 t f. ist 1. ist, l 31 f- Er 1. Es
82 1. 33 f83 1. 24 f.
1. cLal
84 90 1. 35 f. 1. ¿ J t 95 1. 1 Vertilge die Worte -
o
.
X-JL^-j-s» das ncmliche als » 96 1. 17 f. Ahliii 1. Alikil » 98 1. 10 f. U» 1. LK» » » 1. 23 f. 1. Li » 100 1. 32 f.
1.
» 101 1. 2 f. vjuswjl I. » 108I.7 f. ¿ y i » 112 1. 40 f. (jaiul
o uA1*
I.
p»
118 1. 21 f. ^ t . l . a.t119 1. 20 f.
L iCSS
120 I. 25 f. g i j 1. g i j » 1. 27 f. l t - j ^ ' 1. ( j - * ^ !
— i. * ' 3 5 5 1. 3 3 f. Die 1. D e r » 3 5 7 1. 8 f. 1. » 3 6 3 1. 15 f. Klatschten 1. klatschten » 3 8 5 I. 31 f. gebilligten 1. gebilligter » 3 8 7 1. 3 5 f . das 1. dass » 4 1 3 1. 1 f. Ändern I. Andere » 4 l 6 J. 3 3 Vertilge n i c h t » 4 3 8 I. 29 f. Stellt 1. setzt » 4 6 8 I. 2 5 f. I ni hnen 1. In ihnen '» 4 7 2 1. 3 8 f. Bessserung 1. Besserung
B o n n , D r u c k von Carl Georgi.