195 98 108MB
German Pages 554 [575] Year 1909
Verlag von Veit & Comp, in
Leipzig
Lehrbuch der
Physik zu eigenem Studium und zum Gebrauche bei Vorlesungen. Von
Dr. Eduard Riecke,
o. Professor der Physik an der Universität Göttingen.
Zwei Bände. Vierte, verbesserte und vermehrte Auflage. Mit g e g e n 800 F i g u r e n im T e x t . Lex. 8. 1908. geh. 26 Ji, geb. in Ganzleinen 28 Ji. „ . . . Das Buch zeigt eine Art von künstlerischem Gepräge, das die Lektüre dieses Werkes zu einem wahren Genüsse macht. Ein besonders günstiger Umstand ist es, daß der Verfasser die theoretische wie die experimentelle Seite der Physik in gleichem Maße beherrscht; dementsprechend sind die Beziehungen zwischen beiden m i t e i n e r V o l l k o m m e n h e i t z u r D a r s t e l l u n g g e l a n g t , w i e sie z u v o r noch n i c h t e r r e i c h t w o r d e n ist." (Zeitschrift f ü r den physik. und e h e m . Unterricht.)
Vorlesungen über Thermodynamik von
Dr. Max Planck,
o. ö. Professor der theoretischen Physik an der Universität Berlin.
Mit f ü n f F i g u r e n im T e x t . Zweite, verbesserte Auflage, gr. 8. 1905. kart. in Ganzleinen 7 Ji 50 fy.
Die fundamentalen physikalischen
Eigenschaften der Krystalle in elementarer Darstellung. Von
Dr. Woldemar Voigt,
o. Professor der Physik an der Universität Oöttingen.
8.
Mit 52 F i g u r e n im T e x t . 1898. geh. 5 Ji, geb. in Ganzleinen 5 Ji 60 3j!.
Kompendium der theoretischen Physik. Von
Dr. Woldemar Voigt,
o. Professor der Physik an der Universität Göttingen.
Zwei Bände, gr. 8. geh. 32 Ji, geb. in Halbfranz 36 Jt. E r s t e r B a n d . Mechanik starrer und nichtstarrer Körper. Wärmelehre. 1895. geh. 14 " geb. in Halbfranz 16 Ji. Z w e i t e r B a n d . Elektrizität und Magnetismus. Optik. 1896. geh. 18 Ji, geb. in Halbfranz 20 Ji.
Verlag von Veit & Comp, in
Leipzig
Funktionentheoretische Vorlesungen von
Heinrich Burkhardt,
o. Professor der Mathematik an der Technischen Hochschule München.
Zwei Bände. M i t z a h l r e i c h e n F i g u r e n im T e x t , gr. 8.
geh. 22 Ji 60 3jg, geb. in Ganzleinen 25 Ji 60 3jt.
Ersten Bandes erstes Heft. Algebraische Analysis. Zweite, durchgesehene und vermehrte Auflage. 1908. geh. 5 Ji 60 3]f, geb. in Ganzleinen 6 Ji 60 3p. Einführung in die Theorie der analytischen Funktionen einer
E r s t e n B a n d e s zweites H e f t .
komplexen Veränderlichen. Dritte, durchgesehene und vermehrte Auflage. 1908. geh. 7 Ji, geb. in Ganzleinen 8 Ji. Zweiter Band. Elliptische Funktionen. Zweite, durchgesehene und verbesserte Auflage. 1906. geh. 10 Ji, geb. in Ganzleinen 11 Ji.
Lehrbuch der
Differentialgleichungen. Von
Dr. Heinrich Liebmann, Professor an der Universität Leipzig.
Mit z a h l r e i c h e n F i g u r e n , gr. 8.
1901.
geh. 6 Ji, geb. in Ganzleinen 7 Ji.
Anwendung der
Differential- und Integralrechnung auf
Geometrie. Von
Dr. Georg Scheffers,
o. Professor an der Technischen Hochschule Charlottenburg.
Zwei Bände. M i t v i e l e n F i g u r e n im T e x t . Lex. 8.
geh. 23 Ji, geb. in Ganzleinen 25 Ji.
E r s t e r B a n d . Einführung in die Theorie der Kurven in der Ebene und im Räume. 1901. geh. 10 Ji, geb. in Ganzleinen 11 Ji. Z w e i t e r B a n d . Einführung in die Theorie der Flächen. 1902. geh. 13 Ji, geb. in Ganzleinen 14 Ji.
Einführung in die
Determinantentheorie einschließlich der unendlichen und der Fredholmschen Determinanten
von
Dr. Gerhard Kowalewski, P r o f e s s o r an der Universität Bonn.
Leipzig V e r l a g von V e i t & Comp. 1909
Druck yon Metzger & Wittig in Leipzig
Vorwort Dieses Buch ist aus Vorlesungen und Übungen entstanden, die ich während meiner mehr als zehnjährigen Lehrtätigkeit in Leipzig, Greifswald und Bonn gehalten habe. Dem entspricht die Begrenzung des Stoffs und die Art der Darstellung. Es soll hier eine E i n f ü h r u n g in eine große und wichtige Disziplin geboten werden, die in neuester Zeit durch Übertragung des Determinantenbegriffs ins abzählbar und ins kontinuierlich Unendliche noch erheblich angewachsen ist. Die F B E D H O L M sehen Determinanten, die für die linearen Integralgleichungen dieselbe Bedeutung haben, wie die gewöhnlichen Determinanten für lineare Gleichungssysteme mit n Unbekannten, habe ich in der H I L B E B T sehen Weise durch Grenzübergang aus gewöhnlichen Determinanten abgeleitet. Auf diesem Wege ergeben sich auch sehr einfach die F B E D H O L M sehen Minoren und die Relationen zwischen ihnen, auf denen F B E D H O L M s Auflösung der linearen Integralgleichungen beruht. In dem Kapitel über unendliche Determinanten ist bei der Betrachtung der linearen Gleichungssysteme mit unendlich vielen Unbekannten auch die schöne Theorie dargestellt, die E B H A B D SCHMIDT für diese Systeme begründet hat. Ebenso wird am Schluß des Buches E. SCHMIDTS Behandlung der linearen Integralgleichungen in ihren Hauptpunkten entwickelt. Dieser Teil des Buches kann daher zur Einführung in das Studium der Integralgleichungen dienen, die sich unter den Händen H I L B E R T S zu einer der umfassendsten und bedeutsamsten mathematischen Theorien entwickelt haben.
Vorwort
IV
Auf Seite 541ff.findet der Leser die hauptsächlichsten Literaturnachweise. Wünscht er eine vollständigere Bibliographie, so verweisen wir ihn auf den Artikel von E. NETTO im ersten Band der Enzyklopädie der mathematischen Wissenschaften oder auf das Werk von T. Munt: The theory of determinants in the historical order of its development, London 1906. Bonn, im April 1909. Gerhard Kowalewski
Inhalt Seite
1. Kapitel: Historische Bemerkungen 2. ,, Definition der w-reihigen Determinante 3. „ Einfachste Eigenschaften der Determinanten 4. „ Unterdeterminanten 5. „ Systeme linearer Gleichungen 6. „ Multiplikation von Matrizen und Determinanten 7. „ Determinanten, deren Elemente Minoren einer andern sind . 8. „ Symmetrische Determinanten 9. „ Schiefsymmetrische Determinanten 10. „ Orthogonale Determinanten 11. „ Resultanten und Diskriminanten 12. „ Lineare und quadratische Formen 13. „ Einiges aus der Elementarteilertheorie 14. „ Funktionaldeterminanten 15. „ WHONSKI sehe und GRAM sehe Determinanten 16. „ Einige geometrische Anwendungen der Determinanten . . 17. „ Determinanten von unendlicher Ordnung 18. „ Die linearen Integralgleichungen 19. „ Die HiLBERTSchen Eigenfunktionen eines reellen symmetrischen Kerns Literaturnachweise und Anmerkungen Sachregister
1 6 23 32 45 65 78 111 132 159 178 210 253 289 320 337 369 455 505 541 545
Erstes Kapitel.
Historische Bemerkungen. § 1.
Die Determinanten bei
LEIBNIZ.
LEIBNIZ kam auf die Determinanten bei Behandlung der Aufgabe, aus n + 1 linearen Gleichungen mit n Unbekannten xlf x%,..., xn diese Unbekannten zu eliminieren. Er führte eine sehr zweckmäßige Bezeichnungsweise ein, die im wesentlichen auch heute noch in der Determinantentheorie benutzt wird. Er schrieb nämlich die n + 1 Gleichungen in folgender Weise: 10 + 11 • ^ + 12 - x2 + ...+ ln-xn = 0,
20 + 21 • 30 +
81 •
+ 22 • xa + . . . + 2n • xn = 0, x1
+
3 2 • X2 +
.. . +
3n • xn =
0,
Jeder Koeffizient ist hier durch zwei Indizes symbolisiert, von denen der erste die Gleichung, der zweite die Stelle innerhalb der Gleichung anzeigt. Im Falle n = 1 findet man als Eliminationsresultat 10-21 - 11-20 = 0, im Falle n — 2 -
10 - 21 • 3 2 +
11 - 2 2 - 3 0 +
12 - 2 0 • 31
10 - 22 - 31 -
11 - 2 0 - 3 2 -
12 • 21 - 30 =
0
und so fort. LEIBNIZ gelangte durch Induktion zu einem allgemeinen Theorem, das er in einem Brief an den Marquis DE L'HOSPITAL (vom 2 8 . April 1693) ausspricht: „Datis aequationibus quotcunque sufficientibus ad tollendas quantitates, quae simplicem gradum non egrediuntur, pro aequatione prodeunte primo sumendae sunt omnes combinationes possibiles, quas ingreditur una tan tum coefficiens uniuscunque aequationis; secundo eae combinationes opposita habent signa, si in eodem proKOWALHWSKI, Determinanten
1
2
Die Determinanten bei Leibnix
deuntis aequationis latere ponantur, quae habent tot coefficientes communes, quot sunt unitates in numéro quantitatum tollendarum unitate minuto; caeterae habent eadem signa." Es seien beliebig viele Gleichungen gegeben, die zur Elimination der den ersten Grad nicbt überschreitenden Unbekannten ausreichen. Um die resultierende Gleichung, zu erhalten, hat man zunächst alle möglichen Kombinationen zu bilden, in die aus jeder Gleichung nur ein Koeffizient eingeht 1 Bringt man dann in der resultierenden Gleichung alles auf eine Seite, so haben diejenigen Kombinationen entgegengesetzte Zeichen, die so viele gemeinsame Koeffizienten enthalten, als es Einheiten in der um 1 verminderten Zahl der zu eliminierenden Unbekannten gibt 2 Die übrigen haben dieselben Zeichen. Wenn zwei Produkte 3 . . .» + 1, rn
und
l s 0 •2®j . . . n + 1, s„
n — 1 gemeinsame Faktoren haben, so entsteht s0, slt . . ., sn aus »r0, r l f . . ., rn durch eine T r a n s p o s i t i o n , d. h. durch Vertauschung zweier Glieder. Das nach der LEIBNIZ sehen Vorschrift gebildete Eliminationsresultat lautet also 2 * - l r 0 - 2 r 1 . . . » + l , rn = 0. Die Summation erstreckt sich über alle {n + 1)! Permutationen r 0 , »-j, . . ., rn der Indizes 0, 1, . . . , n, und s ist gleich + 1 oder — 1, je nachdem ra, rlt . . rn aus 0, 1, . .., n durch eine gerade oder uDgerade Anzahl von Transpositionen hervorgeht. 2 « - l»-o- 2 »i • • • » + i, »•„ ist das, was wir heutzutage eine (n + l)-reihige D e t e r m i n a n t e nennen. Es war ein glücklicher Gedanke von LEIBNIZ, zur Bezeichnung der Koeffizienten eines linearen Gleichungssystems Doppelindizes zu benutzen. In dem zitierten Brief finden wir folgende Bemerkung über die Bedeutung einer guten Bezeichnungsweise: 1
Gemeint sind die Produkte 1 r0 • 2 r, . . . n + 1, r„, wobei r 0 , r x ,. .., rn eine Permutation von 0, 1, . . . , n ist. • d. h. n - 1. 8 «o, s,, ..., i, ist wie r 0 , r u ..., rn eine Permutation von 0, 1, ..., n.
Die Determinanten bei Gramer
3
„Une partie du secret de l'analyse consiste dans la charactéristique, c'est à-dire dans l'art de bien employer les notes dont on se sert, et vous voyez, Monsieur, par ce petit échantillon, que Yiète et Descartes n'en ont pas encore connu tous les mystères." § 2.
Die Determinanten bei
CBAMEB.
LEIBNIZ fand nicht die Zeit, um seine Erfindung, von deren großer Tragweite er bei verschiedenen Gelegenheiten spricht, weiter zu verfolgen. So geriet sie denn ganz in Vergessenheit. Als GABBIEL CBAMEB, der Verfasser der „Introduction à l'analyse des lignes courbes algébriques" (1750), sich mit Systemen linearer Gleichungen beschäftigte, stieß er ganz u n a b h ä n g i g von L E I B N I Z noch einmal auf die Determinanten. Im Anhang seines großen Werkes zeigt er, wie man n lineare Gleichungen mit n Unbekannten durch Determinanten auflöst. Wir wollen die kurze Note hier vollständig wiedergeben. „Man habe mehrere Unbekannte
z, y, x, v, . . . und ebenso viele Gleichungen Ax = Zlz+ Y1y A2 = Z*z + Yiy A3 = Zsz+ Ysy A* = Z*z + Y*y
+ + + +
X1x+ V*v+ . ; ., X2x + V2v+ X3x+ V3v+ . . X*x + V*v + . . .,
Dabei sollen die Buchstaben A\ A2, A3, Ä* .. . nicht wie gewöhnlich die Potenzen von A bedeuten, sondern die als bekannt vorausgesetzte linke Seite der ersten, zweiten, dritten, vierten, . . . Gleichung. Ebenso sind Z\ die Koeffizienten von z, die von y, die von x, die von v, ...,
Y\
n
...
X\
X2,
...
v\ n ... in der ersten, zweiten, . . . Gleichung.
l*
4
Die Determinanten bei Cramer
Diese Bezeichnungsweise vorausgesetzt hat man, wenn nur e i n e Gleichung mit e i n e r Unbekannten z vorliegt, Z
AX
~Zr'
-
Sind zwei Gleichungen und zwei Unbekannte z und y da, so findet man AL 7* - A' y = z
und
— ZiY* - z* y1
y -
Z' A»
Zx
-
£
8
A1
ys _ z t y 1
Sind d r e i Gleichungen und d r e i Unbekannte x, y und % da, so findet man y x8 - ¿8 y x 8 + r» x 1 + ¿ 8 y x 8 - a 9 y 8 x» Ä i y« x» 8 z = z 1 ï > î ' - 2» y x* y x + z* p ï 1 + z 8 r i ! y*xi y
_
a; =
Z1AIXT — Z 1 -A3 X» - 8 ^S _ ZI Y*X* - z
X s + Z ' A3 X1 + Z» 4 1 X* - Z ' A» X 1
y x 3 + z 8 y s x i + z8 y ' x 8 - z» y 8 X '
Y*A* - ZI Y^A* - Z8 y.-d» + z 8 y 3 ^ ' + z 8 y ^
y» Jfa _
ya^s _ z% yi £3 +
Zi
ys X i
+ Zt
- Z3
y
yi^s _ z s yi-Xi
Die Prüfung dieser Formeln liefert folgende allgemeine Kegel. Die Anzahl der Gleichungen und der Unbekannten sei n. Man findet dann den Wert jeder Unbekannten, indem man n Brüche bildet, deren gemeinsamer Nenner ebenso viele Glieder hat, als es verschiedene Anordnungen von n verschiedenen Dingen gibt. Jedes Glied setzt sich aus den Buchstaben Z, Y, X, V, . . . zusammen. Sie werden immer in derselben Reihenfolge geschrieben. Man erteilt ihnen aber als Exponenten die n ersten Ziffern in allen möglichen Reihenfolgen. So hat, wenn drei Unbekannte da sind, der Nenner 1.2-3 = 6 Glieder; sie sind zusammengesetzt aus den drei Buchstaben Z, Y, X, die der Reihe nach die Exponenten 1 2 3,
1 3 2,
213,
2 31,
312,
321
erhalten. Man gibt diesen Gliedern die Zeichen + oder — nach folgender Regel. Wenn auf einen Exponenten in demselben Gliede mittelbar oder unmittelbar ein kleinerer Exponent folgt, so will ich dies ein D e r a n g e m e n t nennen. Man zähle nun bei jedem Gliede die Derangements. Ist ihre Anzahl gerade oder Null, sa erhält das
5
Die Determinanten bei Gramer
Glied das Zeichen + , ist sie ungerade, so erhält das Glied das Zeichen —. Z. B. gibt es in dem Gliede ZlY2X3 kein Derangement. Glied
Dieses Glied erhält also das Zeichen + . z
Das
3 yiA-a
hat auch das Zeichen + , weil es zwei Derangements aufweist; 3 vor 1 und 3 vor 2. Dagegen erhält das Glied Z3
Y2X\
das drei Derangements aufweist, 3 vor 2, 3 vor 1 und 2 vor 1, das Zeichen —. Nachdem so der gemeinsame Nenner gebildet ist, erhält man den Wert von x, indem man diesem Nenner einen Zähler gibt, den man dadurch bildet, daß man in allen Gliedern Z in A verwandelt. Der Wert von y ist ein Bruch, der denselben Nenner hat und als Zähler eine Größe, die sich ergibt, wenn man in allen Gliedern des Nenners Y in A verwandelt. In ähnlicher Weise findet man den Wert der übrigen Unbekannten. Allgemein zu reden ist das Problem bestimmt. Aber es kann besondere Fälle geben, wo es unbestimmt bleibt und andere, wo es unmöglich wird. Das geschieht, wenn man den gemeinsamen Nenner gleich Null findet; d. h. bei nur zwei Gleichungen, wenn i y2-
z
Z2 7 ! = 0 ,
bei drei Gleichungen, wenn Zl YzX3—
Zx Y3X2-Z2
Y1XS+Z2
Z3 F^Y2-
Z3 r2^1«
0
ist usw. Sind alsdann die Größen A , A , A ,.. . so beschaffen, daß auch die Zähler gleich Null sind, so ist das Problem unbestimmt, denn die Brüche die die Werte der Unbekannten geben müßten, sind unbestimmt. Wenn dagegen die Größen A1, A2, A3,. . . so beschaffen sind, daß, während der gemeinsame Nenner gleich Null ist, die Zähler oder einige von ihnen nicht Null sind, so ist das Problem unmöglich oder es sind wenigstens die unbekannten Größen, die es lösen können, alle oder zum Teil unendlich. Hat man z. B. die beiden folgenden Gleichungen 1
3
2 = 3z - 2 y , so findet man
5 = 6 z — 4y,
3
6
Paarungen zwischen zwei Systemen von n Dingen
x- und y sind also unendliche Größen, die sich zueinander verhalten wie 2 zu 3. Rechnete man die Unbekannten nach den gewöhnlichen Methoden aus, so käme man auf die sinnlose Gleichung 2 _ S ~ 8' Denn die erste Gleichung gibt * =• f » + $ und die zweite Also hat man was ein Unsinn ist, wenn x und y endliche Größen sind. Wenn sie aber unendlich sind, so kann man ohne Sinnlosigkeit sagen, daß und gleichzeitig
* = §y + i * = }y
+1
ist. Denn die endlichen Größen f und sind im Vergleich zu den unendlichen Größen x und \y nichts. Die beiden Gleichungen * = fy + § reduzieren sich also auf
und
* - * » + die darin besteht, daß jede der n Zahlen durch sich selbst ersetzt wird. Man nennt sie die I d e n t i t ä t . Wo sie als Faktor auftritt, kann man sie streichen. Man benutzt deshalb für sie das Symbol 1. Zu jeder Substitution 5 gibt es eine Substitution S, so daß SS = 1 ist. Schreibt man 80 SOll sein.
Mi) - MS)(ÄH M2)-
Daraus ergibt sich
Offenbar ist auch
ÄS-1.
Man nennt nrn und a i s i a 2 s t . . . a n „ n , die n — 2 gemeinsame Faktoren haben, in der Determinante mit verschiedenen Zeichen auftreten. Mau kann die Glieder der ra-reihigen Determinante auch in folgender Form schreiben 8850
(? 2 .'.'!»)
Die Paarung (ri r2 • • • rn\ U 2 ...nj ist gerade oder ungerade, je nachdem r
i> r2' • • •> r n eine gerade oder ungerade Permutation ist (vgl. § 6). Die m- reihige Determinante läßt sich also definieren als die über alle Permutationen von 1, 2, . . . , n erstreckte Summe 2 8 § n (rx > r2> • • •» »'J- a r.l 0 r 1 2 • • • Or„„ . Das ist die Definition von Cbamer (vgl. § 2). §10.
Zweireihige und dreireihige Determinanten.
Im Falle n = 2 gibt es zwischen den Zeilen und Spalten nur die beiden Paarungen ( l 2)
und
Q l) '
Die erste ist gerade, die zweite ungerade. Zu der ersten gehört das Glied zu der zweiten das Glied in der Determinante.
«11 °22 > - «12 «21
22
Zweireihige und dreireihige Determinanten Man hat also
Die Regel zur Berechnung einer zweireihigen Determinante können wir durch nebenstehende Figur veranschaulichen.. Die starklinig verbundenen Glieder geben ein Produkt, vor welches das Zeichen -j-, die punktiert verbundenen Glieder ein Produkt, vor welches das Zeichen — zu setzen ist. Fig. 2. Im Falle n — 3 gibt es sechs Paarungen zwischen den Zeilen und Spalten, nämlich folgende: /I 2 3\ U 2 3)'
/I 2 3\ [1 3 2)'
/I 2 3\ 1,2 3 l j '
( 1 2 3\ \2 1 3J'
t\ 2 3\ 1,3 1 2)>
/I 2 3\ U 2 lj'
Wir haben sie so aufgeschrieben, daß zwei benachbarte durch eine Transposition auseinander hervorgehen, mithin verschiedenen Klassen angehören. Für die dreireihige Determinante gilt also folgende Formel: «11 °12 «IS «21 «22 «23 «81 «32 «33
«11 «22 «33 + «12 »23 «31 + «13 «il «32 =
•
Die Regel zur Berechnung einer dreireihigen Determinante läßt sich auch durch eine Figur veranschaulichen (Fig. 3). Wieder sind V^A /* < \ / ' \ > A s A
V
Fig. 3.
die Glieder stark verbunden, deren Produkt das Zeichen + erhält, und die Glieder punktiert verbunden, deren Produkt das Zeichen — erhält. § 11.
Beispiele.
Der Leser zeige durch Ausrechnen, daß 1 a —a 1 und
= 1 +a2
23
Vertauschung der Zeilen mit den Spalten 1
e
-b
1
a
~c b -a
ist.
= 1 + a2 + b2 + c2
1
Er verifiziere ferner, daß 10 -1 at 1 , dividiert durch 0 - 1 o. gleich
—1 a»
a1
i + -T»i -I1 -o,L
ist.
Endlich beweise er die Formeln a
i + a2
und
1 = a.1 a„2 a,3 V a, , 1a, , a 2 + °3
0
«i + «2 I
1
1
. = a. a„ a, a. ( 1 2 » * \ O; r at
a
s +
,
M «3 ; 1
a3
I
1
Drittes Kapitel.
Einfachste Eigenschaften der Determinanten. § 12. Vertauschung der Zeilen mit den Spalten. Die beiden Matrizen a
ll ai2 • ••«in an ai 2 •••a2n
«»2 • • • ann hx h,hl l22 • ••hn Kl
. . bnn
mögen in solcher Beziehung zueinander stehen, daß immer . ,
ist.
brt = aer
\
o4 )
23
Vertauschung der Zeilen mit den Spalten 1
e
-b
1
a
~c b -a
ist.
= 1 + a2 + b2 + c2
1
Er verifiziere ferner, daß 10 -1 at 1 , dividiert durch 0 - 1 o. gleich
—1 a»
a1
i + -T»i -I1 -o,L
ist.
Endlich beweise er die Formeln a
i + a2
und
1 = a.1 a„2 a,3 V a, , 1a, , a 2 + °3
0
«i + «2 I
1
1
. = a. a„ a, a. ( 1 2 » * \ O; r at
a
s +
,
M «3 ; 1
a3
I
1
Drittes Kapitel.
Einfachste Eigenschaften der Determinanten. § 12. Vertauschung der Zeilen mit den Spalten. Die beiden Matrizen a
ll ai2 • ••«in an ai 2 •••a2n
«»2 • • • ann hx h,hl l22 • ••hn Kl
. . bnn
mögen in solcher Beziehung zueinander stehen, daß immer . ,
ist.
brt = aer
\
o4 )
24
Vertauschung
der Zeilen
mit
den
Spalten
Die &te Zeile der einen Matrix ist also identisch mit der &ten Spalte der andern. Um die eine Matrix aus der andern zu erhalten, muß man deren Zeilen als Spalten aufschreiben. Die Umwandlung der Zeilen in Spalten und der Spalten in Zeilen läßt sich dadurch bewirken, daß man die Matrix um die Hauptdiagonale (d. h. die von links oben nach rechts unten laufende Diagonale) herumklappt. Da die Zeilen und Spalten der ersten Matrix die Spalten bzw. Zeilen der zweiten Matrix sind, so ist jede Paarung iß zwischen Zeilen und Spalten der ersten zugleich eine Paarung zwischen Zeilen und Spalten der zweiten, und sgn hat in beiden Fällen denselben Wert; denn die Hauptpaarung1 der ersten Matrix ist auch die Hauptpaarung der zweiten. Jedes Glied der Determinante «11
1n
«21 «28 •
•
zn
ani , an2-
. ann
ist also ein Glied der Determinante "ll b13 '. •. •. b, "in b
fi22
6„1 Kt
• *• •
Kn
. . bnn
d. h. beide Determinanten sind gleich. Satz 1. W e n n die Z e i l e n und Spalten einer D e t e r m i nante mit den S p a l t e n bzw. Z e i l e n einer andern der R e i h e nach identisch sind, so h a b e n beide D e t e r m i n a n t e n denselben Wert. Anders ausgedrückt: Die D e t e r m i n a n t e b l e i b t u n g e ä n d e r t , wenn man die M a t r i x um die H a u p t d i a g o n a l e herumklappt. Der obige Satz ermöglicht es uns, jedes Theorem, das wir über die Zeilen einer Determinante beweisen, sofort auf die Spalten zu übertragen und umgekehrt. 1
Die Hauptpaarung besteht darin, daß jede Zeile mit der gleichnamigen
Spalte gepaart wird.
Vertauschung der Zeilen
25
§ 13. Vertauschung der Zeilen. Wir betrachten wieder zwei Matrizen,
und
,
ani am • •, . aim Ki
•hn
Ki
•h«
Ki
. b1111
Die zweite gehe aus der ersten durch Vertauschung zweier Zeilen hervor, etwa der r ten und der s ten . Jede Paarung Sß zwischen Zeilen und Spalten der ersten Matrix ist zugleich eine Paarung zwischen Zeilen und Spalten der zweiten Matrix. Aber sgn - i - ' « a 2 r , a i r , • • • a»rK = ~ 2 Nehmen wir an, daß
n sind und
rt ...>•„« 1 r, «2 r, • • • an rn •
= r2 ist und setzen wir
«ir, = ««2,., -= a 3 r a = . . . = anTn = 1, alle übrigen a aber gleich Null, so reduziert sich obige Gleichung auf d. h.
Cr1r,...rn = — «r, r, ... r„ > Cr,r,...rs = 0 .
Alle Koeffizienten cTlr2...rn» in denen zwei Indizes r gleich sind verschwinden also. Man darf daher annehmen, daß in D die zweiten Indizes rx, r 2 , . . rn sämtlich,verschieden sind. rx, r2, . . ., rn ist dann eine Permutation der Zahlen 1, 2, . . n . Vertauschen wir jetzt die erste und die zweite Zeile, so verwandelt sich ^¡ e r i r,...T n O'ir 1 dir, • • • ®n r„ in oder
2C • • •> Sn (Sm+1 < Sm+2 < • • • < S„) • Jedes Glied von M hat dann die Form (T1 • • • rm\ Dabei stellt 1
eine Paarung der Zeilen rlt.rt, . . dar und die Hauptpaarung lautet
rm mit den Spalten Sj,
Jedes Glied von N hat die Form sgn Dabei bedeutet
' ' ' r™] \ffm+l • • • ffJ
eine Paarung der Zeilen r B + 1 , r m + 2 , . . rn mit den Spalten sm sn+i, . . sn, und die Hauptpaarung ist hier (rm +1 • • • \'»+i • • • », Multipliziert man ein Glied von M mit einem Glied von N, hat das Produkt folgendes Aussehen: r r < sgn | r ™ + 1 " ' r "l a r i 0 l sgn |( i • • • J"\ Wi • • • ^ ^m+l ' ' ' an In A hat
den Faktor sgn wobei als Hauptpaarung figuriert. 1
(1 2 . . . »\ [ \ 2 . . . n)
. «21 X1 + °22 X2 + • • * + «2» Xn = h '
(1)
• ««1*1 + «»2
+ ••• + ann V = V
Ein Wertsystem xlt x2,..., xn, füllt, nennt man eine L ö s u n g . 1
Das ist gerade die von
LEIBNIZ
das alle diese Gleichungen er-
benutzte Schreibweise. (Vgl. §
1.)
46
Cramer sehe Regel
Wir wollen annehmen, daß «il «12 • • «1« «21 «22 • «2»
A =
. ann
a
nl
die D e t e r m i n a n t e des Systems, von Null verschieden ist. Art sei das algebraische Komplement von are. Multiplizieren wir die Gleichungen des Systems der Reihe nach mit A l»> A2t> •••> An»> also mit den algebraischen Komplementen der Elemente der s ten Spalte, und addieren dann alles, so ergibt sich Ax = b1A1,+
b2Ä2.+
... +
bnAn).
Der Koeffizient von xt wird nämlich «Ii Al,+
a Ä
+ antÄn>
it 2,+
und ist nach Satz 15 gleich Null, wenn t ^ s, und nach Satz 14 gleich A, wenn t = s ist. Aus den Gleichungen (1) folgen also die Gleichungen (T)
\At.+
btAt
jl
+ ... + b.Av.
( s = 1 ) 2
w).
Das Umgekehrte gilt aber auch. Multiplizieren wir in (I) die s t e Gleichung mit art und addieren dann alles, so erhalten wir Qrl X-. Qrn X 1 1 &r2- 2 ' ** I ™ n — rb' • Denn der Koeffizient von bt wird (tr\ Atl + Ort Att + ... + arn A,„ Ä ' ist also nach Satz 15 gleich Null, wenn und nach Satz 14 gleich 1, wenn t = r ist. Wir sehen, daß das System (1) die Lösung (1) hat und außerdem keine. entsteht aus a
i.A.+
dadurch, daß man durch b2, ..., bn Daraus ergibt Induktion gefunden
a
2.A2.+
••• +
a
n.An»
die Elemente der s ten Spalte der Reihe nach ersetzt. sich folgende Eegel, die von Ckameb durch worden ist (vgl. § 2):
Cramer
sehe
47
Regel
Man ersetze die E l e m e n t e der s1™ Spalte von A der Reihe nach durch 6 l t b2, . . bn und bezeichne die so entstehende Determinante mit At. Dann l a u t e t die Lösung des Systems (1): ilj -An Wenn blt b2, Determinanten
bn alle gleich Null sind, so hat jede der A>
'••>
eine Spalte mit lauter Nullen. xx =
Satz 16.
0 ,
x2
A
Es ist daher
=
0 ,
.
x
n
= 0 .
Aus a
n
x
+
x
a
l 2
x
2
+
... +
a
l n
x
n
=
0 ,
«21 X1 + «22 X2 + • • • + «2» Xn = «»i
und
+ «»2 ^ + • • • + «„» ». =
x
i
0
»
0
«11 «12 • •«1» «21 «22 * • «2 n + 0 «nl «„2-
folgt ^
=
0,
x
. ann
= 0 ,
2
...,
x
n
= 0 .
Beispiele. Um die Gleichungen a
aufzulösen, hat man in
l
x +
b1y
=
c1,
o2 x + h V = C2 «A
einmal die erste Spalte, ein zweites Mal die zweite Spalte durch o.
zu ersetzen.
Dadurch ergeben sich die Determinanten ci K C b
22
t
«i
>
«2C2
und die Lösung unserer Gleichungen lautet:
48
Oramerseke
c
l
b
Regel
«1^1
l
C b
a b
a
a
22
22 i°l
Vorausgesetzt wird, daß
i \
a b
°2C2
22
C
d
d, X
=
C
1
2 : C ¿3 ¿3 3
d
2
C
°1 6X a
2
a
3
=
—
3
2 C
3
«1 1 1 «2 ¿2 C2 ; «2 62 °2 «3 ¿3 C3 3 3 3 a
%
3
b
Ö
C
y
b
«1 d , «2 ¿2 : °3 h 3 d
b
ß
b
l
C
1
Xln n i c h t aus l a u t e r N u l l e n besteht. Wenn die Systeme (1) n i c h t unabhängig sind, so auch, daß zwischen ihnen eine l i n e a r e R e l a t i o n Damit meinen wir dann, daß die Gleichungen (2) sich Wertsystem l 2 , . . ., l m befriedigen lassen, das nicht Nullen besteht. Ist l h ungleich Null, so sagen wir, daß wähnten linearen Relation das System
sagen wir besteht. 1 durch ein aus lauter in der er-
X
hl> Xh2> • • •» Xhn
vorkommt. .Satz 16. D i e S y s t e m e (1) sind dann und nur dann l i n e a r u n a b h ä n g i g , wenn der R a n g der Matrix (1) g l e i c h m ist. Für m = 1 ist der Satz offenbar richtig. Wir können uns also auf m > 1 beschränken. Wenn die Systeme (1) nicht unabhängig sind, so ist in der Matrix (1) eine Zeile eine lineare Kombination der andern. Wir dürfen diese Zeile streichen, ohne daß der Rang der Matrix sich 1
Diese Bedeweise wenden wir nur im Falle m > 1 an. 4*
52
Lineare
Unabhängigkeit
ändert (vgl. § 23 Nr. 6). Der Rang einer (m — l)-zeiligen Matrix ist aber höchstens gleich m — 1, also kleiner als m. Damit ist ein Teil des Satzes 16 schon bewiesen. Nehmen wir jetzt an, daß der Rang r der Matrix (1) kleiner als m ist. Im Falle r = 0 sind die Systeme (1) sicher nicht unabhängig. Sie bestehen alle aus lauter Nullen. Jedes ist also eine lineare Kombination der andern. Im Falle r > 0 können wir durch Vertauschung der Zeilen bewirken, daß in den r ersten Zeilen eine von Null verschiedene r-reibige Determinante steht. Es lassen sich dann n — r Hilfssysteme i/r+1.1' Vr +1.2»
1
• •' %- + l.n
fr+2.1' Hr + 2.2» • • Vnli
Vni'
• '
Vr +2.» Vn
so bestimmen, daß die Determinante . . . as,In D =
X.VI
•
'r + 1 . 1
"r +l»n ' * * Vnn
ungleich Null ist. Man wählt in den r ersten Zeilen eine von Null verschiedene r-reihige Determinante, setzt die Hauptelemente ihres Komplements gleich 1 und die übrigen y ^lle gleich Null. Dann reduziert sich die LAPLACEsche Entwickelung nach den r ersten Zeilen auf ein Glied, das abgesehen vom Vorzeichen gleich jener r-reihigen Determinante ist. Wenn wir nun auf die Gleichungen1 Ax®ll + • • • + KXr 1 + K + 1 Hr+\>! + • • • + KVnl = Xlhl >
h «i, + • • • + K*r» + h +1 Vr + 1.2 + • • • +\y»t • ' • + KXr» + K+l
Vr + l.n + • • • + KV«n = XAn l
die Cbamer sehe Regel (§ 22) anwenden, so erhalten wir l 1
-
D
' ' •> Xhn ersetzt. DT + 1,Dr+2, ..., Dn enthalten daher r + 1 Zeilen der Matrix (1). Da alle (r + l)-reihigen Determinanten in (1) gleich Null sind, weil der Bang r sein soll, so gibt die LAPLACEsche Entwickelung nach jenen r + 1 Zeilen £ r + 1 = 0 , Dr+2 = 0, £>„ = 0 . Är + i> h = r + 1, . .
a S0 • • •> ^n ^ gleich Null, und man hat für n Gleichungen von der Form X
hl = h2 =
X
^11 + • • • + KXrl > 12 + • • • + K Xr2 >
X
X
X hn = 1 n + • ' • + K Xrn • Jede Zeile der Matrix (1) ist demnach eine lineare Kombination der r ersten Zeilen. Damit haben wir auch den zweiten Teil von Satz 16 bewiesen. Wir können unser Resultat auch so formulieren: Satz 17. W e n n d e r R a n g der M a t r i x (1) gleich r i s t (r > 0), so l a s s e n sich u n t e r den S y s t e m e n (1) r, a b e r n i c h t m e h r u n a b h ä n g i g e a u s w ä h l e n . H a t man r u n a b h ä n g i g e a u s g e w ä h l t , so ist j e d e s d e r S y s t e m e (1) eine l i n e a r e K o m b i n a t i o n von ihnen. Wir beweisen im Anschluß hieran noch folgenden Satz: Satz 18. W e n n in e i n e r M a t r i x eine von Null v e r s c h i e dene r - r e i h i g e D e t e r m i n a n t e v o r h a n d e n ist, (r > 0), d e r e n (r + l ) - r e i h i g e S u p e r d e t e r m i n a n t e n 1 alle gleich Null s i n d , so ist der R a n g d e r M a t r i x g l e i c h r. Wenn eine Determinante ein Minor einer anderen ist, so nennt man diese andere eine S u p e r d e t e r m i n a n t e von jener. Wir wollen annehmen, daß in der Matrix (1) die Determinante
\t ' • Xlr X X 21 X22 ' ' 2r X
Xr ,1 Xr 2„ . • Xrr 1
Damit diese Superdeterminanten sich bilden lassen, muß man eventuell Zeilen und Spalten mit lauter Nullen hinzufugen.
54
Lineare Unabhängigkeit
ungleich Null ist, während alle (r + l)-reihigen Superdeterminanten von ihr gleich Null sind. Da die Matrix
X
12 x22 • ' • Xr2 Xh2
(h = r + 1, ..., m\ s = r + 1, . . » )
den Rang r hat und in den r ersten Zeilen eine von Null verschiedene r-reihige Determinante vorkommt, so ist nach Satz 17 die letzte Zeile eine lineare Kombination der r ersten. Wir sehen, daß in der Matrix
(Ä = r + 1, . .
n)
die n — r letzten Spalten lineare Kombinationen der r ersten sind. Wir dürfen also nach § 23 die n — r letzten Spalten streichen, ohne daß der Rang der obigen Matrix sich ändert. Dieser Rang ist daher gleich r und aus Satz 17 folgt, daß die letzte Zeile eine lineare Kombination der r ersten ist. Dies gilt für h = r + 1, ..., m, und wir dürfen deshalb in der Matrix (1) die m — r letzten Zeilen streichen, ohne daß der Rang dieser Matrix sich ändert. Die Matrix (1) hat also den Rang r. Hieraus ergibt sich folgendes Verfahren, um den Rang einer Matrix zu bestimmen. Man sucht ein von Null verschiedenes Element auf. Gibt es kein solches, dann ist der Rang der Matrix gleich Null. Ist ein von Null verschiedenes vorhanden, so muß man seine zweireihigen Superdeterminanten betrachten. Sind sie alle gleich Null, dann hat die Matrix den Rang 1. Andernfalls muß man unter jenen Superdeterminanten eine nicht verschwindende heraussuchen und ihre dreireihigen Superdeterminanten prüfen. Sind sie alle gleich Null, dann ist der Rang der Matrix gleich 2. Andernfalls muß man unter ihnen eine von Null verschiedene auswählen und ihre vierreihigen Superdeterminanten betrachten usw.
Systeme
§ 25.
von
linearen
homogenen
55
Gleichungen
Systeme von linearen homogenen Gleichtuigen.
Eine lineare homogene Gleichung mit hat die Form aj Zj + a2 x2+
n
Unbekannten
. . . + anxn
=
xlt
x
2
, . . x
n
0.
Wir wollen ein System von m solchen Gleichungen betrachten, A = ®11 X\ "1"fl12X2 + n = 0 a X X = 0 U - 21 1 "f" ®22 2 + • • + «2» X n
(1)
'f m=
a
mlXl
+.
a
m2X2
+
. +'
= 0
a mn n
und seine Lösungen bestimmen, d. h. diejenigen Wertsysteme die allen Gleichungen (1) genügen. Es kommt, wie wir sehen werden, darauf an, welchen Rang r die Matrix 'n
a
i2 • • • °ln
2 71
(2)
hat, die man die M a t r i x des S y s t e m s (1) nennt. Ist r = 0, d. h. Bind alle a gleich Null, so ist jedes Wertsystem x2, ..., xn eine Lösung von (1). Im Falle r > 0 können wir die Gleichungen (1) in einer solchen Reihenfolge schreiben, daß in den r ersten Zeilen von (2) eine von Null verschiedene r-reihige Determinante auftritt. Sollte m > r sein, so sind nach § 24 die m — r letzten Zeilen in (2) lineare Kombinationen der r ersten. Man hat also für h = r + 1, . . . , a
n
h\
=
°11 + Kt
A2
Kl
«An =
K\
a
n
+
• • • + Kr
ß
12 + ^A2 ®22 + • • • + ^Ar
a
in + Kl
a
2n +
• • ' + Kr
a
T\ '
ü
r2 >
«r«
Multipliziert man der Reihe nach mit xlt x2, .. ., a; und addiert dann, so ergibt sich = Kl fl + *A2 U + ' " • + welche Werte auch die x haben mögen. fh
Kr
fr'
56
Die Lösungen des reduzierten
Systems
(3)
auch eine Lösung von (1) ist. Beide Systeme haben also dieselben Lösungen. Satz 19. Hat ein System linearer homogener Gleichungen den Rang r (> 0), so kann man sich bei der Bestimmung der Lösungen auf r Gleichungen des Systems beschränken, in deren Matrix eine von Null verschiedene w-reihige Determinante vorkommt. Man nennt die m Gleichungen (1) linear unabhängig oder kurz unabhängig, wenn ihre Koeffizientensysteme, d. h. die Zeilen der Matrix (2), im Sinne von § 24 unabhängig sind. Im Falle m > 1 bedeutet dies, daß keine Gleichung aus den übrigen durch lineare Kombination hervorgeht. Im Falle m = 1 kommt die Unabhängigkeit darauf hinaus, daß nicht alle Koeffizienten Null sind. Der obige Satz läßt sich hiernach auch so formulieren: H a t ein System l i n e a r e r homogener Gleichungen den Rang r, so kann man sich bei der Bestimmung der Lösungen auf r unabhängige Gleichungen des Systems beschränken. Diese r unabhängigen Gleichungen wollen wir das reduzierte System nennen. § 26. Die Lösungen des reduzierten Systems. Durch eine geeignete Numerierung der Unbekannten können wir bewirken, daß in dem reduzierten System «11 xi+ + • • • + «!«*» = 0 » «21 Xl + «22 X2 + • • • + %nXn = 0 ' «rl X1 + « „ « * + • • • + «r» die Determinante «11 «12
_
=
0
a.1 r
«21 «22 • • • «2 r
. a.rr O-, o. von Null verschieden ist. Im Falle r = n liefert die Crameb sehe Regel a, = 0, x2 = 0, . . x n = 0 als einzige Lösung.
Die Lösungen des reduzierten Systems
57
Satz 20. W e n n d e r B a n g e i n e s S y s t e m s l i n e a r e r h o m o gener Gleichungen gleich der Anzahl der Unbekannten i s t , 1 so m u ß m a n , um d a s S y s t e m zu b e f r i e d i g e n , a l l e Unb e k a n n t e n gleich Null setzen. Im Falle r < n können wir a; r + 1 , . . xn beliebige Werte beilegen und dann auf die Gleichungen a
X
n
! + • • • + «lr XT = ~ («l.r + l Xr + 1 + • • • + «1« ®J >
anx,+
...+
a2r Xr = - (a3>p + 1 xr + l + . . . + a2n xn),
°rl *l + • • • + °rr Xr = ~ («„ , +1 ^r+1 + • • • + «rn Xn) die CEAMEESche Kegel anwenden. Bezeichnen wir mit Ati die Determinante, die aus A entsteht, wenn man die s t e Spalte durch a,,
n), so ist nach der Cramebsehen Regel: 2
ersetzt (t = r + 1, . . X
l
=
~ " T ^ l . r + l Xr+1 + • ' • + -^1« Xr)>
X.% — ~
+ l Xr + \ + • • • + An
X
»
Mr, r + 1 Xr +1 + • • • + An 1 "«)'
r
Diese Gleichungen besagen, daß ®1> x2> • • •» Xn eine lineare Kombination der folgenden n — r Lösungen ist: Ä
l.r+1 A '
Ä
l.r+2 A ' An A
'
-^2, r + 1 A ' •
r+1 • •>
Ä
A
2, r + 2 A ' ' A J» A
'•
•
•}
r.r + 2 A A rn
, 1, 0 , . . . , 0 , 0
l
g
-, 0, 0, . . . , 1 .
1 Wir könnten auch sagen: „Wenn ein System linearer homogener Gleichungen so viel unabhängige Gleichungen enthält als es Unbekannte gibt, usw." * Wir wenden zugleich Satz 5 und 6 an.
58
Methode von Frobenius zur Bestimmung eines Fundamentalsystems
Diese n — r Lösungen sind u n a b h ä n g i g (vgl. § 24) und j e d e L ö s u n g u n s e r e s S y s t e m s i s t eine l i n e a r e K o m b i n a t i o n von ihnen. Umgekehrt ist j e d e lineare Kombination von ihnen eine Lösung unseres Systems. "Wenn wir p beliebige Lösungen hinschreiben, so sind darunter höchstens n — r unabhängige. Fügen wir nämlich noch die obigen n — r Lösungen hinzu, so wird dadurch die Anzahl der unabhängigen Lösungen nicht vermindert. Da aber die p ersten Lösungen lineare Kombinationen der n — r letzten sind, so haben wir jetzt genau n — r unabhängige. n — r unabhängige Lösungen besitzen hiernach immer die Eigenschaft, daß jede Lösung eine lineare Kombination von ihnen ist. Nehmen wir nämlich zw. n — r unabhängigen Lösungen irgend eine (» — r + l)4" hinzu, so besteht zwischen ihnen eine lineare Kelation, in der diese (« — r + l) to vorkommen muß (vgl. § 24), weil sonst die n — r ersten nicht anabhängig wären. Die (n — r + l)46 ist also eine lineare Kombination der n — r ersten. Man nennt ein System von unabhängigen Lösungen, aus denen sich jede Lösung durch lineare Kombination ergibt, ein F u n d a mentalsystem. Satz 21. W e n n d e r R a n g r e i n e s S y s t e m s l i n e a r e r h o m o g e n e r G l e i c h u n g e n k l e i n e r a l s die A n z a h l n der Unb e k a n n t e n i s t , so g i b t es F u n d a m e n t a l s y s t e m e von n — r Lösungen. Um ein solches Fundamentalsystem zu erhalten, braucht man nur n — r unabhängige Lösungen zu suchen.
§ 27.
Methode von FBOBENIUS zur Bestimmung eines Fundamentalsystems.
Um ein Fundamentalsystem von Lösungen für r unabhängige lineare homogene Gleichungen °11 «I + «12 «21 X1 + «32 °rl
+•
• + • •
+ «r2 X2 +
•
+ainXn = o . +ainXn = 0 ,
• + ®rn
zu finden (r < n), kann man so verfahren.
= 0
Methode von Frobenius zur Bestimmung eines Fundamentalsystems
59
Man fügt zu
n — r neue Zeilen «r + 1 , 1 « r + 1 , 2 • ' •
a
r+l,n
°r+ 2,1 «r + 2,2 " • * «r + «,n "-»1
n2
•
•
•
«„,
derart hinzu, daß die Determinante «ii «12 • 1n «21 «22 * •a2n
D =
««2 *. . ati ti nicht verschwindet. Daß dies möglich ist, wissen wir aus § 24. Bezeichnet man nun mit Aht das algebraische Komplement von aht in D, so sind die Wertsysteme A t +i,i > r + 1,2* ' • " Ar + l,n> A A A r +2,2 > •• •> r + 2,n> f +2,1 '
A
(2)
A
A
A
nl >
n2 >
Lösungen von (1). Das folgt aus Satz 15 in § 20. Wenn wir noch zeigen, daß sie unabhängig sind, so wissen wir, daß sie ein Fundamentalsystem bilden. Aus den Gleichungen A A
1 r + l,l + hÄr+2,l
Mr K Ar
X A
+ 1,2 + 2 r+2,2 +
+ ••• + K-rA,,1
= 0
A
> 0
+ • • • + K-r «2 = >
1,„ + K Ar + 2,n + • • • + K-r Ann =
folgt aber, wenn man der Reibe nach mit a,'AI ' [h — r + 1, . . ., n) multipliziert und dann addiert, Vr-D
= 0
(h = r + 1, ...,
Alle % sind also gleich Null. der Lösungen (2) bewiesen.
A2 1
An
»).
Damit ist die Unabhängigkeit
60
n — 1 unabhängige lineare Gleichungen mit n homogenen Unbekannten
§ 28.
n — 1 unabhängige lineare Gleichungen mit n homogenen Unbekannten.
Bei n— 1 u n a b h ä n g i g e n Gleichungen «n ®21
^ + «12 + «32
x
*2+ • • • + « ! „ ^2 + ' • ' + a2»
n
= °> = 0 >
«,,-1,1*1 + «»-1,2 *2 + • • • + «.-1,.®» - 0 besteht ein Fundamentalsystem aus einer einzigen Lösung, die von 0, 0, . . 0 verschieden ist. Bezeichnet man mit Dt diejenige Determinante der Matrix a.1 n . . a„ •*H-1,H» die durch Streichung der s t e n Spalte entsteht, FsoBENivssche Methode die Fundamentallösung Dlt — D2, ..,.(-1 Das algebraische Komplement von ant in
so liefert die
ist nämlich Streicht man den gemeinsamen Faktor (— l)*" 1 , so findet man die angegebene Lösang. Jede andere Lösung hat die Form -XD2, ..., ( - l p W , . Beispiel.
folgt
Aus a1 xl + a2 x2 + a3 x3 = 0, bY Xj + b2 xa + 63 x3 = 0
oder, anders geschrieben,
a„2 «3
«1 «3 h ¿3
hh 0«2 «3 »3
«3 «1
h
«1 «2
\ h «1 «2 ¿2
Beliebige lineare Oleichungssysteme
61
Vorausgesetzt wird dabei, daß die drei Determinanten auf der rechten Seite nicht alle gleich Null sind. § 29.
Beliebige lineare Gleichungssysteine.
Wir wollen jetzt ein System von m linearen Gleichungen betrachten, die nicht alle homogen sind. Ein solches System lautet «11 X1 + «12 X2 + * * * + «1» Xn = b\ ' «zi x i + «22 X2 + • • • + «2» X« = h '
(1)
«„i «.».. n — mbm . 7711 1 +1 mZ«£» 1+ • • • +1 fflfl Wenn x1, x2, ..., xn eine Lösung von (1) ist, so ist ajj, x2, . . ., xn, 1 eine Lösung von
(2)
«11 ^ + «12 X2 + • ' ' + «in *« + bl X«+l = b X «21 X1 + «22 X» + • ' * + «2n Xn + 2 n+l=0>
a nx ' + m b n+1 x ,,=0. aml, x.1 4- am2„ cc„ 2 1+ . . . 1+ mn Ist umgekehrt eine Lösung von (2) und a; n+1 von Null v e r s c h i e d e n , so ist x
X X n+1 n +1 n+1 eine Lösung von (1). Wir finden also alle Lösungen von (1), wenn wir alle Lösungen von (2) aufsuchen, bei denen « n + 1 von Null verschieden ist. Es sind nun zwei Möglichkeiten vorhanden. Entweder erfüllt jede Lösung von (2) auch die Gleichung
s» + i = ° oder es gibt Lösungen von (2), die dieser Gleichung n i c h t genügen. Im zweiten Falle hat das System (1) eine Lösung, im ersten Falle dagegen nicht. Wir müssen also feststellen, ob die Systeme (2) und «11 X1 + «12 X2 + * " • + «in *« + h Xn+X X
X
X
X
«21 1 + «22 2 + • • • + «2 n n + h n +1 =
0
'
0
»
(2) 1 a x „ 1+ m „x, m n ml 1 +1 am22 +1 . . . + mn n 2L » +.,1 = 0 ', x„» +1 ,, = 0 dieselben Lösungen haben oder nicht.
62
Beliebige lineare Gleichungssysteme
Hat (2) denselben Rang wie (2), so ist jedes Fundamentalsystem von (2) auch ein Fundamentalsystem von (2), d. h. (2) und (2) haben dieselben Lösungen. Hat (2) den Eang r und (2) den Hang r + 1, so bestehen die Fundamentalsysteme von (2) aus n — r + 1, die von (2) aber aus n — r Lösungen. Es gibt also Lösungen von (2), die nicht Lösungen von (2) sind. Wenn nun die Matrix «11 «12 • »1 «21 «22 *• • «2«h «ml «m2 *. . amnh 0 0 . .. 0 1 den Eang r + 1 hat, so gilt dasselbe von der Matrix «11 «12 * *•«1»0 «21 «22 * *•«2»0 «ml «m2 • *•«m„0 0 0 . ... 0 1 Dann hat aber «11 «12 • •• «1» «21 «22 •• • «2»
den Bang r, also denselben Rang wie «11 «12 • ••«1« h «21 «22 • ••«2« h «ml «m2 ". '. aM K Damit ist folgender Satz bewiesen: Satz 22. Das System «n *i + «i2 *t + '' ' + ai«x»
= bi >
«21 X1 + «22 X2 + • • • + «2» Xn = h> «»1 ®1 + «m2 ^2 + • • • + «m»*» = K h a t dann und njpr dann eine Lösung, wenn die Matrizen
B e l i e b i g e l i n e a r e
63
O l e i c h u n g s s y s t e m e
«11 «12 • • • «In
«11 «12 • • • «1»
«21 «22 • • • «2 n
und
l
b
«21 «22 • • • «2» h
«ml «m2 • • ' mn m von g l e i c h e m R a n g e sind. Man kann diesen Satz noch einfacher beweisen, indem man sich direkt auf § 24 stützt. Wenn das System (1) eine Lösung hat, so bedeutet dies, daß a
b
i>
• • • >
b
b
m
eine lineare Kombination von «11 > «ai > • • • > «m 1 «12 >«22» • • •> «m2
ist.
Dann hat aber nach § 23 (Bemerkung 6) die Matrix
(3)
denselben Bang wie
«12 «2: «17» « 2 71 • •
97171
«11 «21
• •
ml
«12 «22
• •
. a m3-
(4)
also auch (3)
denselben Bang wie (?)
t
«1 « «2 n " "
.
\
• K
..
h
a mn
«11 «12
• '
«21 «22
• •• « 2 »
•
.
« » 1 «m2 • •
«i«
a mn
«11 «13
• •• « 1 « h
«21 «22
* ' • «2« h
«ml
' •
Ü
m i
.
a mn
K
(vgl. § 23, Bemerkung 1). Wenn (3) und (4) beide vom Bange r sind und man wählt in (3) r unabhängige Zeilen aus, so ist nach § 24 jede andere Zeile
64
Beliebige
lineare
Gleichungssysteme
in (3) und in (4) eine lineare Kombination von ihnen. Also ist b l , b t , . . . , b n eine lineare Kombination der Zeilen von (3). Dies bedeutet aber, daß das System (1) eine Lösung hat. Wie viele Lösungen hat nun das System (1), wenn überhaupt Lösungen vorhanden sind? asj', x 2 ' , . . s e i eine bestimmte Lösung und x1, x2, . . ., xn eine beliebige Lösung von (1). Setzen wir so ergibt sich durch Subtraktion der Gleichungen und die Gleichung
«AI X1 + aMX2 + • • • + ahnXn = K • ' * + ahnXn = h
«M*l' +
«Al2/l + «A2% + + «A n V n = { i - (Ä = 2, ...,»»). Umgekehrt folgt aus den beiden letzten Gleichungen durch Addition die erste. Wenn also xx', x2\ . . e i n e bestimmte Lösung von (1) und y^, y2,.. ., yn eine beliebige Lösung des Systems (5) ist, so ist
«n Vi + «12 Vi + • • • + «i» V« = 0, . «21 Vi + «22 Vz + • • • + «2» 2/*= «»ifl + «•! % + • • • + x
i
+
Vi>
x
2
+ y%>'
0
a
• •» xn
mnVn= +
y«
immer eine Lösung von (1) und jede Lösung von (1) läßt sich in dieser Form darstellen. Im Falle r = n läßt das System (5) nur die Lösung yx =
°>
y% -
• • •» yn =
0
zu. Dann gestattet auch das System (1) nur eine Lösung, vorausgesetzt, daß die Matrix (1) denselben Bang hat wie (3), d. h. den Rang n. Im Falle r < n sei fn» y%i>
2/12» 2/22'
1» Vn-r, ein Fundamentalsystem von (5). in folgender Form darstellbar:
• • •> • • *'
1 2' • ' '» ^n-r Dann sind alle Lösungen von (1)
P r o d u k t
x
2
z w e i e r
=
Z /
+
¿ j
=
h - r V n - T . n -
Die X darf man beliebig wählen. Sechstes Kapitel.
Multiplikation von Matrizen und Determinanten. § 30.
Produkt zweier Systeme von n Zahlen.
xlf x2, . . x n und ylf y2, • • -,yn Wir wollen den Ausdruck
seien zwei Systeme von n Zahlen.
mit (xy) bezeichnen und das i n n e r e P r o d u k t 1 oder kurz das P r o d u k t der beiden Systeme nennen. Dieses Produkt kommt also dadurch zustande, daß man jede Zahl des einen Systems mit der entsprechenden Zahl des anderen Systems multipliziert und die Resultate addiert. Man sagt auch, daß das innere Produkt zweier Systeme durch Z u s a m m e n s e t z u n g oder K o m p o s i t i o n der beiden Systeme entsteht. Man meint damit, daß die entsprechenden Zahlen multipliziert und die Resultate addiert werden. § 31.
Definition des Produkts zweier Matrizen.
Wir betrachten zwei Matrizen mit m Zeilen und n Spalten: «11 «12 • •«i» «21 «22 * •«2»
(A)
.
«ml «m2 •
und (B)
a m n
h l
*12 •
•
h
n
h i
h %
'
•
h
n
K
•
K
i
i
*
*
^ m n
1
Diese Bezeichnung rührt von H. GHASSMANN her. Da wir hier nur eine ' Art von Produkten brauchen, können wir statt „inneres Produkt" einfach „Produkt" sagen. KOWALEWSKI, Determinanten
5
P r o d u k t
x
2
z w e i e r
=
Z /
+
¿ j
=
h - r V n - T . n -
Die X darf man beliebig wählen. Sechstes Kapitel.
Multiplikation von Matrizen und Determinanten. § 30.
Produkt zweier Systeme von n Zahlen.
xlf x2, . . x n und ylf y2, • • -,yn Wir wollen den Ausdruck
seien zwei Systeme von n Zahlen.
mit (xy) bezeichnen und das i n n e r e P r o d u k t 1 oder kurz das P r o d u k t der beiden Systeme nennen. Dieses Produkt kommt also dadurch zustande, daß man jede Zahl des einen Systems mit der entsprechenden Zahl des anderen Systems multipliziert und die Resultate addiert. Man sagt auch, daß das innere Produkt zweier Systeme durch Z u s a m m e n s e t z u n g oder K o m p o s i t i o n der beiden Systeme entsteht. Man meint damit, daß die entsprechenden Zahlen multipliziert und die Resultate addiert werden. § 31.
Definition des Produkts zweier Matrizen.
Wir betrachten zwei Matrizen mit m Zeilen und n Spalten: «11 «12 • •«i» «21 «22 * •«2»
(A)
.
«ml «m2 •
und (B)
a m n
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*12 •
•
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1
Diese Bezeichnung rührt von H. GHASSMANN her. Da wir hier nur eine ' Art von Produkten brauchen, können wir statt „inneres Produkt" einfach „Produkt" sagen. KOWALEWSKI, Determinanten
5
66
Definition des Produkts zweier Matrizen
Das Produkt der r t e n Zeile von (A) und der s t e n Zeile von (B) bezeichnen wir (vgl. § 30) mit (arbs). Es ist also («r bs) = arl Kl + ar2bs2+ • • • + «r» Kn • Aus diesen m 2 Produkten können wir die folgende quadratische Matrix bilden K bi) («] b3) • • • («i K) K h) K h) • •' K 6m) (°„A) K A ) • • • Die Determinante dieser Matrix, also die Determinante («1 bl) («1 h) •• • («i K) K
b
i) K h) •
Kh)
KA)
•
•
• •
•
(«2 bJ ( « •
K)
nennt man das P r o d u k t der beiden Matrizen (A) und (B), und man schreibt a
n
a
i2 •
«21 °22 •
•
•a2n
•
aml. a7»a». • amn
K
b
K\
b
n
•hn
•
m2 •* ' bmn
(«i ö i) («i K) •
•
(«2 6 l) («2 h) '
• (®2 K)
Kbi)
•
Kh)
•
(«i bJ
K K)
Im Falle m = 1 haben wir es mit dem Produkt zweier Systeme von n Zahlen zu tun. § 31 ist also als eine Verallgemeinerung von § 30 anzusehen. § 32.
Produkt zweier Determinanten.
Wenn m = n ist, sind Ä und B zwei quadratische Matrizen mit n Zeilen. Wendet man auf das Produkt A B mehrere Male den Satz 6 an (bezogen auf die Spalten), so ergibt sich, daß A B gleich
(i)
«1 r2 f>2r, • • airnKrn «2ro hrt • • «2 rnbnrn
2 «iir, &lr,
a
nr2 b2n . • anrn K rn
ist. Jede der Zahlen rx,r2,. . rn kann die n Werte 1, 2, . . annehmen. Die Summe besteht also aus »" Determinanten.
n
67 Nun ist aber nach Satz 5 «Ir, ilr, «lr.
blr,
•
a^ Ti b lr> «2r. anri
b[
anr. b >r,
•
•
«1 rn
K
«lr,
rn
•
02rnbnr„
•
ar.rnbnrn
=
•
• «In,
«2 r, 02rs •
• «2r„
air,
0»r„ •
ann
•
b\r.
b-2
. . .
bn,
« » > »
Wenn zwei von den Indizes r1, r2, . . ., rn einander gleich sind, hat die Determinante «1 r. dir,
•
02 r, •
(2)
On r2
•
• «2rB •
anT%
zwei übereinstimmende Spalten, ist also (vgl. Satz 3) gleich Null. Wir können uns daher auf diejenigen Wertsysteme rH 2 beschränken, die aus lauter verschiedenen Zahlen bestehen. Die Summation bei (1) erstreckt sich dann über alle Permutationen von 1, 2 , . . . , » . Setzen wir a u «12 • • «1„ «21 «22 • • «2»
—
« » i ««2 • . ann so ist die Determinante (2) gleich ± St (vgl. § 13). Hauptglied «lr, «2r2 • • • Dieses Glied hat in 21 den Faktor 8
/I 2 . . .
s g n
W
V
• •
n\ r
J
'
Die Determinante (2) ist demnach gleich
und dieJSumme (1) läßt sich so schreiben: Setzen wir
hl
bm
bi2
•••
bm
h i
• • •
hn
h i
In (2) lautet das
68
Produkt
zweier
Determinanten
so ist (vgl. § 9) = 2s8
n
b 2r
(* \ . . . r )
' ' ••'
bnr
«-
Die Summe (1) wird also gleich 9133. Satz 23. D a s P r o d u k t d e r b e i d e n M a t r i z e n J
11 b12 •••
und
Kn
b
h\ n Ki
b
m •
•
•
Kn
ist gleich dem P r o d u k t i h r e r D e t e r m i n a n t e n . Wir können diesen Satz auch so formulieren: Satz 24. D a s P r o d u k t d e r b e i d e n D e t e r m i n a n t e n an
«12 • •«1»
«21 «22 • • «2»
und
Ki
b
•Kn
Ki
b
•Kn
l2 ' 22 •
. b11» Ki bn2 ««2- • ann l ä ß t sich a l s w - r e i h i g e D e t e r m i n a n t e s c h r e i b e n , u n d z w a r hat man a
nl
«21 «22 * * ' «2
Kl
b
Kl
b
22 '
Ki K2 •
•Kn . bnn
• («i K) («2 *>l) («2 K) • • («2 K) («i K) K K) •
12 • ••Kn =
Mi) K K ) • • K K )
wobei ist.
M . ) =
a
rl Kl +
«r3 Ki + • • • + a ,.rn bs n
Man nennt diese Multiplikation zweier Determinanten die M u l t i p l i k a t i o n n a c h Z e i l e n . Es gibt noch drei andere Arten, zwei Determinanten zu multiplizieren. Man kann vor der Multiplikation die Zeilen von 9t oder die Zeilen von 95 oder auch die Zeilen von 9t u n d die Zeilen von als Spalten schreiben und dann nach Zeilen multiplizieren. Die Elemente der Produktdeterminante entstehen dann durch Komposition der Spalten von 9t mit den Zeilen von 95 oder der Zeilen von 91 mit den Spalten von SB oder der Spalten von 91 mit den Spalten von 95. Endlich kann man noch die beiden Faktoren 91 und SB vertauschen. So läßt sich z. B. das Produkt von D =
K
K
und
A =
ßi
ß*
?i
Yi
Das Quadrat der Vander monde sehen Determinante
69
zunächst auf folgende vier Arten als zweireihige Determinante schreiben: b
i ßi + hßi> h Yi + h 72 1 ßl + C2 ßi ' C1 7l + C2 r2 (Zeilen von D mit den Z e i l e n von A komponiert). C
hßi + hn, h ß2 + b2 y2 C ß l ßl + 2 » l ßi+OiYz (Zeilen von D mit den S p a l t e n von A komponiert), ß
K ßi + h 7i + C2 72 (Spalten von D mit den Z e i l e n von A komponiert), b
i ßi + ci7i, hßi + OiY* | 2 ßl + C2 7l, h ß2 + C2 72 I (Spalten von D mit den S p a l t e n von A komponiert). h
Vertauscht man D mit A, so erhält man vier andere Ausdrücke für D A, die aber aus den obigen durch Umklappung um die Hauptdiagonale entstehen. § 33.
Das Quadrat der
VANDERHONDE sehen
Determinante.
Um eine Anwendung des Multiplikationssatzes der Determinanten zu haben, wollen wir das Quadrat der in § 21 betrachteten VANDEBMONDEschen Determinante berechnen. Multiplizieren wir „11-1 „71-2 ... 1 V
=
a"
a!}~ . . . 1
a'r1 « r 2 . . . 1 mit sich selbst, indem wir Spalten mit Spalten zusammensetzen, so ergibt sich F2= V-i °n-a • • • ®o Dabei hat sk folgende Bedeutung: + s0 ist also gleich n.
+
+
( 4 - 0 , 1, 2 , . . . )
70
Produkt rechteckiger Matrizen Aus § 21 wissen wir, daß F n 2 gleich («i - « 2 ) 2 K - «3)2 • • • ( « ! - «J 2 ( a 2 - a3)2 . . . (a2 —a„) 2 a
K-i -
n?
ist, also gleich dem Quadrat des Differenzenprodukts der n Zahlen alt a2, . . an. Das Quadrat des Differenzenprodukts läßt sich demnach durch die Potenzsummen sk ausdrücken, und zwar in Form einer Determinante, deren Elemente solche Potenzsummen sind. § 34.
Produkt rechteckiger Matrizen.
Wenn wir zwei rechteckige Matrizen b b
ll l2'--bl,
«11 «12 «21 «22 ' ' ' «2n
6
und
«ml «wi2 • • * amn
21622---62.. b
ml
(m>„)
• • • ^mn
nach Zeilen multiplizieren, so ist es erlaubt, in jeder Matrix k Spalten mit lauter Nullen als (n + l) t e , (n + 2) te , . . . , ( « + 7c)te Spalte hinzuzufügen. Dabei bleiben nämlich die Elemente (ar bs) der Produktdeterminante völlig ungeändert. Im Falle m >ra können wir durch Hinzufügen von m — n Spalten mit lauter Nullen die Matrizen quadratisch machen. Dann wird nach Satz 23 ihr Produkt gleich dem Produkt von zwei m-reihigen Determinanten, deren jede wenigstens eine Spalte mit lauter Nullen enthält, also gleich Null ist. Satz 25. M u l t i p l i z i e r t m a n zwei M a t r i z e n m i t m Z e i l e n u n d n S p a l t e n , so i s t d i e P r o d u k t d e t e r m i n a n t e im F a l l e m > n g l e i c h Null. Da wir den Fall m = n schon in § 32 untersucht haben, bleibt nur noch der Fall m < w übrig. In diesem Falle ist das Produkt der beiden Matrizen gleich der folgenden Summe (vgl. Satz 6):
2
«in
hn
«2r,
hr,
Air,
hr, •
•
h
• «2rm
r, •
0>mrh%r2
•
b
mrm Krm
71 d. h. gleich dir, «lr, (1)
2
• • «lr m 02 r, 02r, • • «2 rm
hri i>2r,_ • • • K
• amrm Jeder von den Indizes r1, r2, ..., rm nimmt die Werte 1, 2, . . . , n an, so daß die Summe aus nm Gliedern besteht. Wir können aber von denjenigen Systemen rlt r2, . . ., rm absehen, bei denen zwei Indizes gleich sind, weil ihnen verschwindende Glieder von (1) entsprechen. Die Glieder der Summe (1) lassen sich in Gruppen zusammenfassen, und zwar wollen wir alle Glieder, die aus einem bestimmten durch Vertauschung der Indizes rx, r 3 , . . . , rm entstehen, mit diesem zu einer Gruppe rechnen. Die Summe der Glieder einer solchen Gruppe läßt sich also in folgender Weise schreiben:
(2)
2
«igi ®ie! • • aUm °2e, a2Sl • • °2em
hoei1
">em •
• amem Diese Summe besteht aus ml Gliedern und pj, g2, . . . , (>m ist eine Permutation von rlt r2, . . rm.1 Die Determinanten
• a 2 ßm
und
• a2 • • • Qj
¿- e g u m m e (2) läßt sich in folgender Weise
schreiben:
«lr, ®lr2 • • • ffllr, 02r, 02r, • • • 02r,
2
s
1 2
8n
Qi Qz
. m •
o_
biei b?e* •••b* Sm '
®»r2 • • • °mr, Nun ist aber Ölr, &lr.; • • • b U m b2r, &2rä • • • ^mrj bmTi . . . bll)rm
Die Summe (2) wird also gleich 01 r, «lr, •
•
«2r, 02rt •
• °2r m
a
mrt • • a™rm
•
blr, ¿lr, •
• birm
hr, b2rt •
• h2rm
bmti bmrt.
und (1) ist die Summe aller dieser Produkte. Um zu wissen, wie viele solcher Produkte es gibt, braucht man nur zu ermitteln, auf wie viele Arten sich unter n Dingen m (< n) Dinge herausgreifen lassen, oder wie viele Kombinationen von n Dingen zur m t e n Klasse existieren. Wir wissen, daß es I n\ [ml
n! »»!(» — m)\
solche Kombinationen gibt. Satz 26. D a s P r o d u k t z w e i e r M a t r i z e n m i t m Z e i l e n u n d » S p a l t e n f i n d e t m a n im F a l l e wi < n, i n d e m m a n j e d e m-reihige D e t e r m i n a n t e der einen Matrix mit der entsprechenden D e t e r m i n a n t e der andern Matrix m u l t i p l i z i e r t und alle diese P r o d u k t e addiert. Das Produkt der beiden Matrizen ist also gleich dem Produkt zweier Systeme von | ^ j Zahlen im Sinne von § 30. Um das eine System zu erhalten, schreibt man die m-reihigen Determinanten der einen Matrix in irgend einer Reihenfolge auf. Das andre System besteht aus den entsprechenden Determinanten der andern Matrix.
Anderer Beweis des Multiplikationssaixes der Determinanten
73
§ 35. Anderer Beweis des Mnltiplikationssatzes der Determinanten. Das Produkt der Determinanten • • «•. und
91 =
b
SB =
n hl
b
12 • •• hn 22 • • • h n
b
hl bn2 kann man durch eine (2 w)-reihige Determinante darstellen. Entwickelt man nämlich die (2re)-reihige Determinante «11 «12 ' . a,1 n 0 0 . . o «21 «22 * . tt„ Sa 0 0 . . 0 «»1 «n3 • . ann 0 0 . . 0 11 °12 • • em bn ¿12 • •hn C 21 e22 • • C2n h! b22 ' •hn C
C
nl en2 '
b • c«« nn m h2-
. bnn
nach den n ersten Zeilen (vgl. § 19), so reduziert sich diese Entwickelung auf ein einziges Glied. Denn in den n ersten Zeilen ist 9t die einzige von Null verschiedene Determinante und ihr algebraisches Komplement ist SB. Die Elemente crt können wir ganz beliebig wählen. Wir wollen nun alle ers mit zwei verschiedenen Indizes gleich Null setzen, alle ert mit gleichen Indizes aber gleich —1. Die (2w)-reihige Determinante lautet dann a «ii «12 • • m 0 0 . . . 0 «21 «22 • • «2n 0 0 . . . 0 «»1 «»2 • . ann 0 0 . . . 0 b -1 0 . . 0 l2- -hn 0 - 1 . . 0 hi b22 •••hn 0 . • - 1 7)1 hl hi- . . bnn Addieren wir hier zur (n + s)ten Spalte (s = 1, 2, . . ., n) die mit bls multiplizierte erste, ferner die mit bis multiplizierte zweite Spalte usw., schließlich die mit bna multiplizierte n t e Spalte, so bleibt die Determinante ungeändert (vgl. Satz 7). Andererseits hat sie nach dieser Umformung folgende Gestalt: 0
74
Anderer Beweis des MuUiplikationssatxes der Determinanten
°11 a l i «»1 a2i-
•
a
•
a
•
m
Pn Pu •
i n Pn
Pn
•
•Pin
• •
•Pin
«.1 ani • . aiin Pn 1 Pni * ' Pnn - 1 0 . . 0 0 0 . .. 0 0 - 1 . . 0 0 0 . .. 0 0 .
0
.
0
0 . .. 0
Dabei ist irr»
rl
Ii
'
r i i s '
'
rnn»
pri entsteht also durch Komposition der r ten Zeile von 91 mit der stea Spalte von Die obige (2 w)-reihige Determinante entwickeln wir nun nach den n letzten Zeilen. Diese Entwickelung reduziert sich auf ein einziges Glied, weil es in den n letzten Zeilen nur eine von Null verschiedene Determinante gibt, nämlich - 1 0 .. . 0 0 - 1 .. . 0 = c—ir 0
0
. . -1
Ihr Komplement ist Pn Pn • • • Pi» Pn
Pn
•
•
Pin
Pill
Pn2
• • '
Pnn
•
Um das algebraische Komplement zu erhalten, muß man noch den Faktor 1)1 + 2 + . . . + » + (« + 1) + (n + 2) + ... + 2n
hinzufügen (vgl. Satz 11). Nun ist aber 1 + 2 + . . . + » + ( » + l ) + (» + 2) + . . . + 2» = 2(1 + 2 + ... + n) + n\ Der fragliche Faktor ist also ( — 1)"* und die (2 w)-reihige Determinante, d. h. 9t 93, wird gleich Pn Pil
• • •
Pn
Pn 1 Pili
Pin Pin
x
' '
Pnn
.
Anderer
Beweis
denn ( - l f
+
des
Multiplikationssalxes
rechteckiger
Matrizen
75
" ist gleich 1, weil w3 +
n =
+
1)
eine gerade Zahl ist. § 36. Anderer Beweis des Multiplikationssatzes rechteckiger Matrizen. Auch der Multiplikationssatz rechteckiger Matrizen läßt sich durch das in § 35 benutzte Verfahren beweisen. Wenn die beiden Matrizen 11 b,„12
b,1
°21 «22 • • • «2»
un(J
b
21
a ml fflm£ . . . ™
a ,
In
. . .
b. _
• • •
K,
K
b
K \
mi
zu multiplizieren sind und m kleiner als n ist, so bilden wir die folgende (m + n)-reihige Determinante
D
0 0
0 0
0
0
ibn
hi
=
b
12
b
U,
b
22 h
0
OJJ
a12
0
«21
«22
0
®.l
a
m2
. •
.
a. a
mn 6in l, - 1 0 . . 0 ro2 o - 1 . . 0 0 0 . -1
Addieren wir zu der s ten Spalte die mit btl multiplizierte (m + l) te , die mit bt2 multiplizierte (m + 2)te, die mit bsn multiplizierte (m + Spalte (s = 1, 2, . . m ) , so wird («i h ) («i K) • • • («i K ) «ii «12 • • • «i« («2 h) («2 K) • ' • («2 K) «21 «22 • * * «2« D
_
\ K
j
b
l )
o o 0
K A ) • • • M J «ml am2 o o - i o ... o 0 0 0 -1. .. 0 0
...
0
0
0...-1
76
Anderer Beweis des Multiplikationssatxes rechteckiger Matrizen Entwickeln wir nach den n letzten Zeilen, so ergibt sich («i bi) («i h) ••• («i bJ D = (-1)"
^
^
''• ^
Kb->) • • •
Kh)
bm)
KhJ
{ — \ f D ist also das Produkt der beiden Matrizen im Sinne von § 31. Wir können nun aber auf D, ohne vorher eine Umformung vorzunehmen, den LAPLACEsehen Satz anwenden. Entwickeln wir nach den m ersten Zeilen, so kommen nur die Determinanten
M =
«lr,
•
0 2 r, « 2 r s •
•
" 2 rm
ümr, • • amrm in Frage. Dabei sind rx, r 2 , ••.,rm und es ist r!1 + i>2 + ••• + Qn- m + (rn + 1) + (m + 2) + . . . + « ist. K hat dann nach dem
LAPLACE sehen
Satz den Wert
Das algebraische Komplement M von M ergibt sich aus K durch Multiplikation mit (— l) r , wobei T =
1+
2 +
... +
m + (m + rj + (m + r2) + . . . + {m + r j ,
so daß MM = {-])n~m
ist.
+ a+ I
MM'
Offenbar wird nun . Um Art zu erhalten, muß man in D die r t e Zeile und die ste Spalte streichen und dann mit ( — l ) r + * multiplizieren. Die Determinante
A
=
Al Ai •
• An
A l Aa •
• A»
A i Aa • nennt man die zu D r e z i p r o k e Determinante. Man erhält also zu einer gegebenen Determinante D die reziproke, indem man jedes Element von D durch sein algebraisches Komplement ersetzt Multiplizieren wir D und A nach Zeilen, so ergibt sich 0 ... 0
D
D A
0D...0
=
0 0 ...
In der Tat ist «rl A l +
a
r2
Aa
+
D
+ «r« A n
im Falle r ^ s gleich Null und im Falle r = s gleich I) (vgl. § 20). In der Produktdeterminante sind daher die Hauptelemente gleich D und die übrigen Elemente alle gleich Null. Sie hat also den Wert D", so daß D
A
—
D
n
ist. Wenn D nicht verschwindet, so folgt hieraus A
=
.« — l
Ü
79 Satz 27. D i e r e z i p r o k e e i n e r von N u l l v e r s c h i e d e n e n w - r e i h i g e n D e t e r m i n a n t e i s t e b e n f a l l s von N u l l verschieden. S i e i s t n ä m l i c h g l e i c h der ( « — l ) t 3 n P o t e n z dieser Determinante. § 38. Die Minoren der reziproken Determinante. M sei ein reihiger Minor von A (1 ^ p < n). Seine Zeilenindizes seien r 1} r2, . . ., r , seine Spaltenindizes s2, . . s p . Mit (>j, g 2 , . . . , Q n _ p wollen wir die Zeilenindizes und mit ffj, cr2, . . n_p durch 0, so entsteht eine »-reihige Determinante Ä, die gleich t M ist; e hat den Wert Entwickelt man nämlich Ä nach den Zeilen , . . . , g n _ p , so reduziert sich die Entwickelung auf ein Glied, weil in den genannten Zeilen nur eine von Null verschiedene Determinante vorhanden ist, die den Wert 1 und das algebraische Komplement « M hat. Wir wollen jetzt A und D nach Zeilen multiplizieren. Dann läßt sich von der Produktdeterminante A D folgendes sagen: In den Zeilen rx, rt, ..., rp sind die Hauptelemente 1 gleich D, weil °rl Arl + °r2 4-2 + "•+«,» Am = D > alle übrigen Elemente aber gleich Null, weil im Falle 9 == r a A
.i n
ist.
+ ••• + a.nAm
+
Die Elemente der Zeilen (»j, g 2 , . .
0
Q n _ p in Ä D lauten
O'iol
a
2ol
• • • fflno,
®la,
«2o2
• • • Ono,
an-p &2on-p • • •
=
an-p •
Ä D wird also nach dem LiAPLAOEschen Satze gleich 1
Das heißt die Elemente mit gleichen Indizes.
80
Die Minoren der reziproken
Determinante
• aen-p" l a
dg? a2
e,a.
Dp
• aen-p"t ßn-p an-p
a
ei"n-p "
oder, was dasselbe ist, gleich a
£>l °t
Dp
• aet°n-p
a
a
ei"i
ei«i
• aei «n-p
en-pa i ^Qn-pa2 * • aen-p »n-p
a
Da 4 = tM war, so ergibt sich im Falle D ungleich Null, a
e, °t
M =
Dp~1e
• aei«n-p
a
et"i
a
en-p°i ®Sn-p'
' aen-p "n-p
Bezeichnen wir mit M den Minor von D, der dem Minor M entspricht, d. h. dieselben Zeilen und Spaltenindizes wie M hat, so läßt sich die obige Formel auch so schreiben: M =
DP~XM.
Dabei bedeutet M das algebraische Komplement von M in der Determinante D. Satz 28. D sei e i n e von Null v e r s c h i e d e n e D e t e r m i n a n t e u n d A die r e z i p r o k e von ihr. I s t d a n n M ein j ) - r e i h i g e r Minor von A und M d e r e n t s p r e c h e n d e Minor von D, so u n t e r s c h e i d e t sich M von dem a l g e b r a i s c h e n K o m p l e m e n t von M n u r um den F a k t o r Dp~1. Wir können auch sagen: Das a l g e b r a i s c h e K o m p l e m e n t von M' u n t e r s c h e i d e t sich von M' n u r um den F a k t o r Z J P - 1 . M' ist das Komplement von M, also der Minor von D, der dem Minor M' entspricht. Die algebraischen Komplemente der Elemente von A sind hiernach gleich den entsprechenden Elementen von D, multipliziert mit dem Faktor Dn~2. Die reziproke Determinante der Beziproken ist also wieder die ursprüngliche Determinante, nur daß alle Elemente den Faktor I f ' % erhalten haben.
Die
§ 39.
Reziproke
einer
verschurindenden
Determinante
81
Die Reziproke einer verschwindenden Determinante.
Wir haben bisher angenommen, daß D von Null verschieden ist. Jetzt wollen wir den Fall D = 0 erledigen. Und zwar beweisen wir folgenden Satz: Satz 29. W e n n e i n e D e t e r m i n a n t e g l e i c h N u l l ist, so h a t i h r e .Reziproke e n t w e d e r den R a n g 1 o d e r den R a n g 0. Wenn D = 0, so ist der Rang von D entweder gleich n — 1 oder kleiner als n — 1. Im letzten Falle sind alle Art gleich Null, d. h. die zu D reziproke Determinante hat den Rang Null. Im ersten Falle haben die linearen Gleichungen a
+
x1
n
al2
®21 Xl
+
a
«nl
+
a
x2 +
. . . +
X
22
2 +
• • • +
X
n2
2 +
«j
n
x
=
n
a
2nXn
=
• • • +
0 , 0
»
0
=
nur e i n e unabhängige Lösung (vgl. Satz 21), aus der sich jede andre durch Multiplikation mit einem Faktor ergibt. Diese unabhängige Lösung sei x^ =
B
x2
i t
=
B
, . . „
2
x
n
= B
.
n
Dann läßt sich jede Lösung in der Form X B
schreiben.
1
,
X B
2
, . .
X B
n
Nun ist offenbar A
A
r\>
r2>
A
• • •>
A
rl
=
A
r
A
'
t2
=
(r =
m
eine Lösung unseres Systems. man hat
1
>
2
>
• • •»
n
)
Also gibt es eine Zahl Ar, so daß A
rB2>
A
' ' •>
rn
~
2
Die » Elemente Are der reziproken Determinante drücken sich somit durch die 2 n Zahlen A
l t
Ä
2
, . . . ,
An
und
B
1
, B
2
, . . . , B
n
in der Form aus A
r , =
A
r
B
, .
(r,
s = l ,
2 , . . . ,
n).
Daraus folgt, daß alle zweireihigen Determinanten Arltl ATl,i Ar,»,
gleich Null sind. Ar,B.t
A
r2*t
Eine solche Determinante ist nämlich gleich A
Kowalbwski, Determinanten
u
B
— h
A
rt
Aft
= 0.
82
Die reziproke Determinante eines Produkts zweier Determinanten
Die Sätze in § 37 und § 38 gelten also auch im Falle D = 0. Denn in der Matrix der reziproken Determinante verschwinden dann alle mehr als einreihigen Determinanten. Daß die Sätze 27 und 28 im Falle D = 0 ihre Gültigkeit bewahren, können wir auch aus den Betrachtung«! in § 15 entnehmen. Ersetzen wir die Hauptelemente an, a22, . . ., ann durch «ii + -^T> «»« + -£-»•••» %n + - y
(p-1,
2,...)»
so ist D von Null verschieden, sobald nur p genügend groß ist. Dann also gelten die Sätze 27 und 28. Lassen wir nun p unbegrenzt zunehmen, so ergibt sich mit Hilfe von § 15, daß unsere Sätze im Falle D = 0 bestehen bleiben. § 40.
Die reziproke Determinante eines Produkts zweier Determinanten.
Wir wollen die beiden Determinanten «11 «12 • . a.In «21 «22 • • «2 n
b
und
°»1 «»2 •. . ann
n bi2 • •hn hi hi • • hn
h\ hi
•
• hn nn
miteinander multiplizieren, und zwar nach Zeilen. Um zu der Produktdeterminante («i h) («i h) • • K h) («2 h) («2 h) • •M„) Kh)
Kh) • •MJ
die reziproke zu bilden, muß man das algebraische Komplement ers von (ar bt) aufsuchen. (—l) r +"e rs ist das Produkt zweier Matrizen, die man erhält, indem man in der Matrix «u «12 • ' «21 «22 • '
• t . «nl «n2 * ' ann die r t e Zeile und in der Matrix
Das Theorem von Sylvester
83
bl\ bl2
K
bM
••• h . ••• b2»
Ki nl n2 . . . 6»n die « t o Zeile streicht. Dieses Produkt kann man aber nach § 84 auch durch Komposition der (n — l)-reihigen Determinanten beider Matrize» gewinnen. Die (n — l)-reihigen Determinanten der ersten Matrix lauten:
( - i)r+1Ai,
( - i)r+2Ar2, ...,(-
iy*-Arm,
die der zweiten:
• • • , ( - 1 )'+nB,n. Das fragliche Produkt wird demnach gleich
(-
Bn + Ar2B,2 + ...+
ArnBJ
und oTt gleich
Ai B,x + Ar2B,2 + ... + ArnB,n = (ArB,). Man erhält also die Elemente cTt, indem man die reziproken Determinanten der beiden gegebenen nach Zeilen multipliziert
§ 41.
Das Theorem von
SYLVESTEB.
Wir wollen die n — 1 letzten Zeilen von
A=
mit a u multiplizieren.
ai
71
Dann erhalten wir (vgl. Satz 5)
—
ona21 OjX a22 . . . au a2n ail anl
«11 «»2 • • • «11 ann
Subtrahieren wir jetzt von der zweiten Zeile die mit a21 multiplizierte erste Zeile, von der dritten die mit a31 multiplizierte erste, . . . , von der w4®" die mit anl multiplizierte erste, so ergibt sich (vgl. Satz 7)
84
Das Theorem von Sylvester «11 «12 «1» 0 «11 «22 - a 12 a 21 .. • «11«2»- «1» «21 0 «11 «„2 - «12 «»1 • • «11« n » - «1» «»1
d. h. (vgl. Satz 14) alj1A = a n
«11 «22 - «12 «21
«11 «2n - «1'21 » «i
Im Falle a n ungleich Null folgt hieraus M e"
«11 «22«21» «11 «28 (1) a«-*A = «11 «32~ «12 «31 >«11 «33
«11 ««2- «12 n\> «11 ««3-«13 «nl» • a
Die Formel gilt aber auch für die rechte Seite gleich ( - 1 ) " " 1 « ! ! «13 •••«!»
o n «2« — ®i 1 n««21 an «3n — ® 1i n»«31
«13 «21' * «13 «31» •
= 0.
•
1
-,
« „
—a,1 n«»1
Dann wird nämlich
ioi «O, • . - OßQ1 . . a,31 . . ani
Im Falle n > 2 sind also in (1) beide Seiten gleich Null. Im Falle n = 2 reduziert sich die Formel (1) auf A = A, wenn wir a", durch 1 ersetzen. Die Elemente der Determinante rechts in(l) sind die zweireihigen Minoren von A, welche o n als einreihige Unterdeterminante enthalten, oder die zweireihigen S u p e r d e t e r m i n a n t e n von an. Setzen wir zur Abkürzung = 6r(
(r, s = 2, 3, ...,
n),
so läßt sich Formel (1) so schreiben: b
a»~*A =
(1)
2Z b33 •••b2n b 3i b33 ••• b3n K* Ks---
1
«n
K
Man kann sich hiervon auch dadurch fiberzeugen, daß man zuerst 0 annimmt und dann a,, nach Null konvergieren läßt.
85
Das Theorem von Sylvester
Auf die Determinante hi hs • hi
B =
b33
-h»
• ••hn
hi hs • . bnn
können wir wieder die Formel (1) anwenden. hi h »
so ist
hi
h.
= ßr.
(T>
Setzen wir
= 3> 4> • •
S
n)>
ßs3 ßn • • • ßsn b«-*B
(2)
=
ßi3 ßii • • • ßin ßn3 ßni ' " * ßnr,
Formel (1) liefert aber, angewandt auf die Determinante
die Gleichung
«il «12 «1» «21 «22 «2 Ä «ri «rS «r*
(r, s = 3, 4 , . • -, w),
hi
hs
hih.
=
ßr,'
so daß (2) folgende Gestalt annimmt: C 33
b»-3B =
a»-i
C3l
' • • C3n • C. '4 n
Hieraus ergibt sich unter Beachtung von (1) 3n (2)
H 73A
=
Hierbei haben wir o^ =(= 0 angenommen. Die Formel (2) gilt aber auch für an = 0, wie sich sofort ergibt, wenn man a n nach Null konvergieren läßt. Die Elemente der Determinante
C
=
86
Das Theorem von Sylvester
sind die dreireihigen Saperdeterminanten von Ò
22
von
=
Man kann hiernach folgenden Satz vermuten: Satz 30. Die aus den (Ä + l)-reihigen S a p e r d e t e r m i n a n t e i 1A 2h
gebildete D e t e r m i n a n t e ist gleich n — h —1
®11 ®12 2h
• a.
hh
Um sich von der Richtigkeit des Satzes zu überzeugen, brauch man nur zu beweisen, daß er richtig bleibt, wenn man h durch A+l ersetzt (A < n).1 Das geschieht aber in folgender Weise. Setzen wir zur Abkürzung
b.
(r, s = A + 1 , .
=
so lautet die Formel des Satzes 30 b Ä+l h+1, ft+2 • bh+l, n b b h+2 h+ 2, ft+2 ' • bh+2,n
(3)
Kh +1
Kh + 2 • . a,ih
•
Kn
- A- 1
"ì»
. . . a.•2 h vl °»2 • • • ann
a
1
Für h = X und h = 2 gilt der Satz.
87
Das Theorem von Sylvester Nun ist aber ^A + l, A+l ^A+l, h + 2 ' •\ + l,n ,n-h-2 ^A+2, A+l ^A+2, A + 2 • ^A + 2, n °h + l,h + l
(4)
K, A +1 K,h+2 • ..
ßh+2, h+2 ' ' ßh+2, n ßn, A+2 '* ' ßnn
bnn
Dabei hat ßTg folgende Bedeutung: ^h+1, A+l ^A+l,» r, h + 1
r.
(r, s = h + 2, . .
n).
Wendet man nunmehr auf die Determinante «11 «21
«1. «12 • •• «1,A+1 «22 • • ' «2, A + l «2.
+ 1+ l , . «A+1,1 «A + 1,2 •• • «A + 1, A«A «r2 • • • «r, A+l «r. «rl den Satz 30 an, so ergibt sich
ßr.=
«1A «11 «12 • ' • «21 «22 «2 A «AI «A2 • " «Afc
«11 «21
«l.A+l «1. «12 • «22 • • ' «2, A+l «2.
«A+l,. l «A + 1,1«A+l, 2 •• • «A +1, A + «rl «r2 • •• «r, A + l «r.
man also
0.
«11 «21
«12 «22
"l.A+l A +1
2 8
=
(r, s = A +
2,...,n),
«A + 1,1 «A+1,2 ' ' * «A+l, A+l «A+l,. aV, A +1 t2 rl so wird ßh+2, A+2'"" ßh+2, « ßn,h+ 2
ßnn
n — h —1
CA+2,A+2*"CA+2,
Cn,
h+
2
•' *
n
Cnn
Die Formel (4) liefert also unter Berücksichtigung von (3)
88
Das Theorem von Sylvester h + 2, A + ß2h + 2, A + 3 '• Ch + 2, n
C ß
h+3, ft+2
h + 3, h + 3 • Ch +3, n C
°n,h + 2
=
«11 «21
-
C
n,h+ 3
«12 • «l.A l «22 • • • «2, h + 1 • •
«A+1,1 «A + 1,2
•
+
'
n - h - 2
«11 «12 '
•
a
in
«21 «22 * • «2 n
• «A+l, Ä+l
«nl ««2 "
•
a
nn
Dies ist aber der Satz 30, nur daß h durch h + 1 ersetzt ist. Wir haben hierbei angenommen, daß «21 «22
«2 A
«/ll «A2 ' ' ' «AA ungleich Null ist; denn es wurde durch «11 «12 * • «1A ii — h — 1 «21 «22 ' • «2 A «AI «A2 • • «AA dividiert. Ersetzt man a n , a 32 , . . ., ahh durch • 1 ®ii+y
, 1 , 1 «22•••>.ahh + j
und läßt p die Folge 1, 2, . . . durchlaufen, dann ist bei genügend großem p 1 • • «1A «ii + P «12 1 «21 a„22 + ~P ' ' • «2 A •
1 • -«AA + V von Null verschieden, so daß also Satz 30 anwendbar ist. Bei der Ausführung des Grenzüberganges hat man sich auf § 15 zu stützen. Es ergibt sich dann die Allgemeingültigkeit des Satzes 30. Für den Fall w = A + 2 ist das Sylvester sehe Theorem ein Spezialfall von Satz 28 in § 37. «AI
«A2
•
89 § 42. Geränderte Determinanten. Von der Determinante «in35!
yn *
Vi V»
sagen wir, daß sie aus
«ii «12 " •«1» A = «21 «22 • • «2» «»1 ««2- . ann durch R ä n d e r u n g entstanden ist, und nennen sie eine g e r ä n d e r t e Determinante. Solche Determinanten traten in § 41 auf. Die Determinante « 1 1 «12 • «21 «23 •
Ä2 =
xu
X
X
x
12 2% 21
•«1„ • «2»
. . ann
x
m Vn »1« • ••»m Zll ~12 X 2/21 2/22 •••y-Zn 2l «22 «ni «»2 •
nl
entsteht aus A durch zweimalige Ränderung. Determinante A j>-mal, so ergibt sich
R
p =
« 1 1 «12 •
X X • «1 1 n« 11 12
«21 «22 '
• «2 n
X
•
Rändert man die 1
p
X
X
21 22 • • 2p
. ann nl Xn2- . Xnp Vn 012 • •2/i„ zn «12 • « n l «»2 •
2/21 2/22 • •2/ 2 „ «21 2/j>i Vpt •
• ypn pl
Z
22 •
%
P2-
• XPP
Wir wollen zuerst die einfach geränderte Determinante betrachten. Entwickeln wir R1 nach der letzten Spalte, so erhalten wir ^
n=1
l)' + 1 + "x
7
+*A.
Y^ entsteht aus durch Streichung der letzten Spalte und der fi Ua Zeile. Bezeichnen wir mit a
= —2
ferner 0
0
x r i l . . . Xr,P
0
x
r
t
l
. . .
«11 • •«1P Vi», Vi,,
X
r,P 9i,,yiMzn • • • 1 P 0
ypH VPH «PI"" 2V.1 • • Xr,p 0 0 ®rt 1- • xnp 0 0
=
yp*iyp>txpx • • • «„., PP X
~ 2 ^ei ei
' •
yPi y, 2 • • • yPn *,i * , « • • • **
mit
A12 . . Aln 0 0 . . 0 -¿22 • • Ain 0 0 . . 0 jn-1
ergibt sich
An'xRB p =
0 0 0
4,2- • 4.« o o . . 0 0 .. 0 1 0. .0 o .. 0 Ol. . 0 o .. 0
A 0
0 A
0
0
(A^l)
. . . •
0 0. . 1 0 0
a ^ ^12 • Xlp afc X22 ' ••V2P • '
. • A Xnl np Ä Ä ( 2 Vi) • • ( nVl) «11 «12 • ••«IP • «21 «22 • • • «2 p
( 4 yp) ( 4 yP) • •(ÄnyP)%Pi
«,2- . . «„J>„P
Andere Berechnung von Rp
97
Dabei haben wir = (ArVk)
24-vf»,
gesetzt (r = 1, 2, . . n \ k = 1, 2, . . Multiplizieren wir jetzt noch An'1Rp 1 0 . . .0 O l . . .0
0 0
mit
0 . .. 0 0 . .. 0
0 0 . . . 1 0 0 . .. 0 0 0 . . • 0 2 , 1 z»0 0 . . .0Z21
'p-l —
0 0..
•
•
p
so erhalten wir
A n - 1 Z " - 1 R np =
wobei
A 0
0 A
.. . ..
0 0
0
0
..
A
X
l) iZ2 Xl) • (Z2 Xi) • •(Zpx2)
A (A y?) K yP) •• •( „yf)
»,)
• •
•
J-
'A
(A Vi) (A 2/1) • K2/1) iA {¿2 2/2) ••(A«y
.)
0
0 z
• (Zp*n) . 0 . 0
0
0
.
^
z
x re = xT) e gesetzt ist (r — 1, 2, . . » ; k = 1, 2, . . ., Wir wollen jetzt -4" -1 Zf~l Rp nach den n ersten Zeilen entwickeln. Ein Minor, der die Zeilenindizes 1 , 2 , . . . , « und die Spaltenindizes r
i> r2> • •
hat, wobei und
»•'„_£, n + fcj, n + k2, ...,»
1 Sf, ty < r2' < . . . < r'B_e ^ n l^k1
+
••
( X 2/0 • • • {¿r
s ZP~e
(Ar,
und
n
yt
).. . (Ar
n
+
k'p-
yK) yk)
e = (— l)fe + i) + • +i> + *.' + ••• +k'p~e.
Um das algebraische Komplement zu erhalten, muß man das Komplement mit S" = (— 1)1'+.•..+«+r 1 '+...+r' n _ e + (» + *,)+...+(« + *e) multiplizieren. Man bestätigt leicht, daß ««'«" = ( - l ) e ist. Nach dem LAPLACE sehen Satz hat man also An~1ZP-1Rp = (Ar, . ••(AreyK) faO • .(Z*exri) (1) A—eZ*~e (Ay*) • •(Z*e%) Nach § 34 ist (Zklxn) . . . (Zkexn) (ZklxTe)...(Zkexre)
gleich Zk, i
xTl i . . . xTi p
Zke 1 .. . ZkeP
%re 1 • • • Xr^p
also gleich
Zt'k,to k Z>k O 'jl. •
•
•
kZu
Q l
Xr, l, Xr
e
Xrt i
h ••• X r e lg
99
Andere Berechnung von Rp
Ebenso ist •
•
•
(A
gleich
also gleich
(Arey*e)
K i • • -An n
Vk, I • • •y^n
\
¡ V ••• y«e*
i • • A-en
A »i • •• ^e'i-
Da nun
Vk st • • •y^'e
M
y*e\
• • Äre 'e
ART SI • • • ARLS
= Je
A? «i' • •
und
Ar
-1
Ä. i * r p
e 'e
Zs-1
=
Z,
ist, so finden wir An-e
ZP-e
(Zk, Xri)
.. •
( A y^) • ••
(Z*e*r,)
(An y*e) •
•(z*s\)
•
«r.i, • • • X r ,
y*>) {A'ey«e)
2/k,«, • • • VK>o
- / • ' r ' S h i M " . . . . , . ^ Setzen wir dies in Gleichung (1) ein und dividieren durch A"'1 so ergibt sich. die Entwickelung, die wir in § 42 fanden. Der Fall AZ = 0 erledigt sich durch eine Stetigkeitsbetrachtung. § 44. Zweiter Beweis des
SILVESTER sehen
Unter Benutzung von § 42 wollen wir jetzt den Satz noch einmal beweisen. Wir setzen an °12 • ••aih a n «22 ' • a2h • = M •
hi ah2 ' • •ahh
a
Satzes. SYLVESTEB
sehen
100
Zweiter Beweis des Sylvester sehen Satzes
und bezeichnen mit Mea das algebraische Komplement von aea in M. Dann ist die geränderte Determinante
b.
«11 «12 ' '' * «1 A «1. «31 «22 • ' ' «2 A«3, =
(r, s = h + 1, ..., n)
«AI «A 2 •' • «AA ari «r2 • ' •«rA «r. *
nach § 42 gleich
i a M
r. -^ae>
h a
ro Mga.
Das Produkt ^A + 1,A + 1 ••• ^A + l
,n
M . . bnn
können wir durch folgende m-reihige Determinante darstellen:
AI 0
"An 0 bA + l.A + l *• b,A + l,»
0 ... 0
bn, .n ,+, 1 . . . I> nn
Wir addieren in dieser Determinante zu der (h +1)*6" Zeile die mit die mit
^ i « multiplizierte erste Zeile,
a
a
+
M2a multiplizierte zweite Zeile,
•
die mit 2
die mit 2 ® a + 2,o Mha multiplizierte Ato Zeile. a
Ähnlich machen wir es bei den folgenden Zeilen bis zur »»*•.
Zweiter
Beweis
des
Sylvester
sehen
101
Satzes
Nach dieser Umformung, die an dem Wert der Determinante nichts ändert, steht an der Stelle von brs a„M.
Die h ersten Elemente der r teu Zeile (r = h + 1. ..., n) lauten: ara
M
e a
,
. . . ,
2
°eh
a
r o
.
Nun ist aber von den Summen 2oelMe.
( f f - 1 , 2 , . . . , Ä)
e
nur die erste von Null verschieden, und zwar gleich M. Ebenso ist von den Summen (ff = 1 , 2 , . . . , * ) e
nur die zweite gleich M, während die übrigen verschwinden, usw. Daraus geht hervor, daß 2 e,a 2
aS2
Ora
M
e
a
=
M a
r
l
,
a
M
e
a
=
M a
r
2
,
r a
8,"
2 aeft aro Me„ = Ma rh ist. Unsere »-reihige Determinante lautet also ••«ik «AI I f lnl,
•
ahh
•
U t t
•
M ( t
a
i , h
.
+ \
a. In
«A, A + l All . M a k + i , h h + 1,A + 1 ' M
n h
M
h
a
a
n ,
h
+
1
•
, ,
„
Itfl
und ist gleich p—i
e"
«12 • • «1» «21 «22 • • «2»
-
h
««1 «»2 • . ann Andererseits war die w-reihige Determinante gleich ^h + l.h
+ l
•
•
.
K + l , n
b nn
102
Dritter Beweis des Sylvester sehen Satzes Im Falle M
0, ergibt sich somit = 31« . bnn
^n.Ä+1
Diese Formel gilt aber auch im Falle M = 0. Um das zu erkennen, braucht man nur a u , a22, . . ., ahh durch 1
1
1
1
1
1
zu ersetzen und p die Folge 1, 2, 3, . . . durchlaufen zu lassen. § 45. Dritter Beweis des Sylyesteb sehen Satzes. Betrachten wir die zu A =
1n "ii aii • a i2 . • a2n a«i
reziproke Determinante
«„s
•
• ann
Ai2 . •An A.n At'An und in ihr den Minor ä» =
A, Ai • • An À -"/i+l.fc+l • ' • À h +1, n
A n,
A +1
• •A• nn
Streichen wir in diesem Minor die Zeile r und die Spalte s, so entsteht eine (re — h — l)-reihige Determinante, die nach § 38 gleich aU • •• «1» «1. An-h-2 = b rs ahl • •• ahh ahs • arh ar» ist, multipliziert mit (—l) r + *. Das algebraische Komplement von Art in SR ist also arl
und die zu 9K reziproke Determinante hat den Wert
Der Sylvester-Frankesche Determinantensatz
Jin-h)(n-h-2)
103
^A+l, h + 1 • • ^A+l, 71
K,h+1 " ^nn 1 Andererseits ist diese reziproke Determinante gleich SR»-*-1 oder, da an = gleich
n-h-l l)2
j^n -hDaraus folgt
ou = K, h+1
"
.
•
«i» n— h — 1
A
^nn
• ahh
Das ist aber der SYLVESTEKsche Satz. Der Fall A = 0 wird wieder durch eine Stetigkeitsbetrachtung erledigt. § 46. Der
SILVESTEB-FRANKE
sehe Determinantensatz.
Der SYLVE8TEE-FKANKE8che Satz bezieht sich auf die Determinante, die man aus den m-reihigen Minoren einer w-reihigen Determinante A bilden kann (m < w). Wir denken uns die m - reihigen Minoren von A so angeordnet, daß in einer Zeile (Spalte) immer Minoren stehen, die in denselben m Zeilen (Spalten) enthalten sind. W i r wollen die N=
Kombinationen der Zahlen 1, 2, ..., n
zur w tei1 Klasse in irgend einer Beihenfolge mit 1, 2, . . ., N numerieren und unter 9Jir( denjenigen »»-reihigen Minor verstehen, dessen Zeilenindizes die Kombination r und dessen Spaltenindizes die Kombination s bilden. Die Determinante der m-reihigen Minoren läßt sich dann so schreiben: ®?n 90?i2 • • • Min A
=
®i2i SR22 • • • 2Haw
•••9
104
Der
Sylvesler-Frankesehe
Determinantensatx
Bezeichnen wir mit aT die Summe der Indizes, aus denen die Kombination r besteht, so bleibt die obige Determinante ungeändert, wenn man jedes 2Wr> durch ersetzt. Denn A verwandelt sich in äWii % . w 2 1 21*22 •
•
m »
W N1 wenn man die Zeilen der Reihe nach mit (-1)% (-1)% ( - l p multipliziert und dann mit den Spalten dasselbe macht. Dabei hat man aber Am im Ganzen mit ( _ l)2(o, + = £ v « - » ) ^ U - ä - 1 / .
Diese Formel enthält den verallgemeinerten STLVESTEB sehen Satz. Der Fall ^1 = 0 erledigt sich durch eine Stetigkeitsbetrachtung. Satz 33. Die aus den m-reihigen S u p e r d e t e r m i n a n t e n des Minors B g e b i l d e t e D e t e r m i n a n t e i s t gleich einer Potenz dieses Minors m u l t i p l i z i e r t mit einer Potenz der D e t e r m i n a n t e A.
Beziproke einer symmetrischen Determinante
111
Für m = h + 1 reduziert sich die Formel des Satzes auf D= Bn~h~lA. Dies ist das SYLVESTER sehe Theorem aus § 41. Der obige Beweis des verallgemeinerten Satzes entspricht dem in § 45 gegebenen Beweis des speziellen Theorems.
Achtes Kapitel.
Symmetrische Determinanten. § 49. Definition. Eine Determinante «21 «22 * * * «21
heißt symmetrisch, wenn ihre Matrix beim Herumklappen um die Hauptdiagonale ungeändert bleibt, d. h. wenn ar»= afr ist (r, s = 1, 2, ..., w). Wenn man eine beliebige Determinante nach Zeilen oder nach Spalten mit sich selbst multipliziert, so entsteht eine symmetrische Determinante. Ein Minor einer Determinante soll wie in § 17 ein H a u p t minor heißen, wenn seine Hauptelemente zugleich Hauptelemente der Determinante sind. Ein Hauptminor entsteht also, wenn man die Zeilen mit den Indizes r1, r 2 , . . ., rp und die Spalten mit d e n s e l b e n Indizes unterdrückt. Die H a u p t m i n o r e n e i n e r s y m m e t r i s c h e n D e t e r m i n a n t e sind offenbar e b e n f a l l s symmetrisch. § 50. Die Reziproke einer symmetrischen Determinante. Wir wollen die Komplemente der Elemente ara und atr in einer symmetrischen Determinante betrachten. «11 «12 • • • «1» «21 «22 • • • « 2 « «ni a ni - ' • «»
un,|
«11 «21 • • • ««1 «12 «22 * * " «n2
Beziproke einer symmetrischen Determinante
111
Für m = h + 1 reduziert sich die Formel des Satzes auf D= Bn~h~lA. Dies ist das SYLVESTER sehe Theorem aus § 41. Der obige Beweis des verallgemeinerten Satzes entspricht dem in § 45 gegebenen Beweis des speziellen Theorems.
Achtes Kapitel.
Symmetrische Determinanten. § 49. Definition. Eine Determinante «21 «22 * * * «21
heißt symmetrisch, wenn ihre Matrix beim Herumklappen um die Hauptdiagonale ungeändert bleibt, d. h. wenn ar»= afr ist (r, s = 1, 2, ..., w). Wenn man eine beliebige Determinante nach Zeilen oder nach Spalten mit sich selbst multipliziert, so entsteht eine symmetrische Determinante. Ein Minor einer Determinante soll wie in § 17 ein H a u p t minor heißen, wenn seine Hauptelemente zugleich Hauptelemente der Determinante sind. Ein Hauptminor entsteht also, wenn man die Zeilen mit den Indizes r1, r 2 , . . ., rp und die Spalten mit d e n s e l b e n Indizes unterdrückt. Die H a u p t m i n o r e n e i n e r s y m m e t r i s c h e n D e t e r m i n a n t e sind offenbar e b e n f a l l s symmetrisch. § 50. Die Reziproke einer symmetrischen Determinante. Wir wollen die Komplemente der Elemente ara und atr in einer symmetrischen Determinante betrachten. «11 «12 • • • «1» «21 «22 • • • « 2 « «ni a ni - ' • «»
un,|
«11 «21 • • • ««1 «12 «22 * * " «n2
112
Beispiele symmetrischer Determinanten
sind, weil unsere Determinante symmetrisch ist, völlig identisch. Streichen wir also in beiden Matrizen die r t e Zeile und die s to Spalte, so bleiben identische Matrizen übrig. Die erste ist aber die Matrix des Komplements von art, die zweite entsteht aus der Matrix des Komplements von atr durch Herumklappen um die Hauptdiagonale. Das Komplement von art ist also gleich dem Komplement von atT. Multipliziert man beide mit (— l) r + ", so ergibt sich die Gleichheit der algebraischen Komplemente von art und atr. Satz 34. Die Reziproke einer symmetrischen Determin a n t e ist ebenfalls symmetrisch. § 51. Beispiele symmetrischer Determinanten. HANKEL sehe
Determinanten. HANKEL hat sich mit einer speziellen Art symmetrischer Determinanten beschäftigt, die folgende Gestalt haben: X X „n 1 X2 •
X
2 X3
•
• • • Xn+1
X
n ^B+l
'
• • X2 n — 1
Wie man sieht, ist hier also Wir wollen die dreireihige
H A N S E L sehe
Determinante
betrachten. Subtrahieren wir von der dritten Zeile die zweite und dann von der zweiten die erste, so ergibt sich
Subtrahieren wir jetzt von der dritten Zeile die zweite, so kommt x
2 — xi > X 3 — 2x2 + X1 '
x
3 ~~ x2 > X 4 — 2xs + X2 »
x
i — xa X 5~ 2*4+ a3
Beispiele symmetrischer Determinanten
113
Machen wir schließlich mit den Spalten dieser Determinante dasselbe, was wir mit den Zeilen der HANKELsehen Determinante getan haben, so finden wir zunächst X^j xg a!j, x3 — 2x2
X^ Xj , XQ Tg x3 lx 2 -)x4 2x3 x2 , xx — 3a3 + 3X2 — x1, .r5 — + 3x3 — x2
x^,
und dann X
•"l) a;2 — £Cj, x3 — 2z2 + iCj. Die aus
2 Xl! i 2a;2 + Xj '2 s £r3 — + a^, — 3xg + üx.2 — a^ - 3^3 + %x% - x1, rs - 4x4 + 6a;3 - 4a;2 + x1 -
gebildete H A N K E L sehe Determinante bleibt also ungeändert, wenn man die x der Beihe nach durch xlt Axv A*x1, A3x1, A4x1 ersetzt. Dabei ist Jxi=xt-xl, A2 x1 = x3 — 2 x2 + x1, A3 x1 = xt — 3 x3 + 3 x2 — xx, A*xx = xb — 4 xi + 6 x3 — 4 x2 + xl. Bildet man die sukzessiven Differenzenreihen von 1 xi i X3> Xi> X&1 also X ®2 — xl> x3 X2> 3> XS Xi> x
i
so sind
+ X1> »4, - 2 «3 + aj2, aJ6 - 2 + x3, x^ — 3 x3 + 3 x2 — x1, x5 — 3 xt + 3 xs — x2, x s - 4x 4 + Qx3 - 4a;2 + x1, -
2
x
2
Axx, A2x1}
A3x1,
A*xx deren Anfangsglieder. Es ist klar, daß man im allgemeinen Fall genau dieselben Betrachtungen anstellen kann. Die HANKELsche D e t e r m i n a n t e X
1 X2 X 2 X
n Xn+1
Kowalkwski, Determinanten
• • ' X» + l ••
X
in-l
114
Beispiele symmetrischer Determinanten
i s t g l e i c h der ÜANKELSchen D e t e r m i n a n t e J2xlt
Jxlt 4"-1
..
xl,
Dabei sind Ä*xx, . .A2n~2
Axlt
xx
die Anfangsglieder der Differenzenreihen von x
l> x2> • • •) x2n — 1 '
u
Wenn die k Differenzenreihe von xlt x.2,..., x2n_1 aus lauter gleichen Zahlen besteht, so nennt man xx, x2, . . ., x2n-1 eine a r i t h m e t i s c h e Reihe kUr Ordnung. Alle folgenden Differenzenreihen (wenn es deren gibt) bestehen aus lauter Nullen. Nehmen wir an, daß x x , . x 2 n j eine arithmetische Reihe (n — l) ter Ordnung ist. Dann haben wir Anx1 = 0,
J» + 1!B1 = Ü) . . . ,
J2n~2xl
= 0.
Die Determinante reduziert sich auf ein einziges Glied, nämlich1 Da es in der Reihe genau
n, » — 1, • •
1
Derangements gibt, so ist die HANKEL sehe Determinante gleich nfn-l) C— 1) - 2 (J-1^Bilden x2, ..x2n_1 eine arithmetische Reihe von niedrigerer als (» —l)*® Ordnung, so ist J n ~ l x 1 = 0, AnXy = 0 usw. Die ÜANKELSche D e t e r m i n a n t e ist dann also gleich Null. Ist • also x1, x2, . . . , x a n _ 1 eine geometrische Reihe, so lautet die erste Differenzenreihe {q-
l)x2,
...,(?-
1)®2„_2.
die zweite Differenzenreihe 1 anti ist gleich Null, wenn « , > 1 ist, a„_ 1 | ( | ist gleich Null, wenn s, > 2 ist usw. Daher muß s, = 1, s2 = 2, . . . sein.
115
Beispiele symmetrischer Determinanten
( 7 - l ) 2 * ! , ( ? - I ) 1 « , , . . . . ( ? - 1) 2 ^ 2 „_s usw. J x
Man hat daher
1 =
(
q
- l)xlt
A*Xl
= {q-
Jx1
D i e aus
\fXl,
=(?_l)2»-2a;i.
A2n~2xl
gebildete H a n k e l s e h e Determi-
nante ist dann von folgender Form x\
>
(9 - 1 ) « ! .
( 9 - l)x 1 ,
(9
(9~
(9
• ...
(9-
••,
(9( 9 ~ l)a«-8®1
Subtrahiert man von der zweiten Zeile die mit q — 1 multiplizierte erste Zeile, so entsteht eine Zeile mit lauter Nullen. D i e HANKELsche D e t e r m i n a n t e ist also g l e i c h N u l l , wenn xx, x2, . . ., x2n_1 eine g e o m e t r i s c h e R e i h e bilden. Zyklische Determinanten.
Als z y k l i s c h e Determinante bezeichnet man eine Determinante von der Form C1
c2 .
C2 C3
•
6n
• •
C1
0« C1 *
•
C»-l
Die (k + Zeile einer solchen Determinante entsteht aus der fcteu durch zyklische Permutation, d. h. dadurch, daß das zweite Element zum ersten, das dritte zum zweiten, das » t o zum ten (n — 1)^" und das erste zum ra Element gemacht wird. Wir wollen die Zahlen l)4®
C«
+ l> Cv + 2> * • •
durch die Festsetzung definieren, daß cfc = ci sein soll, sobald k — l durch n teilbar ist. C1 =
Cn
+1
C2 =
Cn+2 =
=
°2n + l C2n+2 =
=
Danach haben wir ••• '
••• '
Unsere zyklische Determinante läßt sich jetzt auch so schreiben: 8*
116
Beispiele symmetrischer
Determinanten
. . . c, . . . e.n +1
Die z y k l i s c h e D e t e r m i n a n t e ist also eine spezielle ÜANKELSche D e t e r m i n a n t e , nämlich die Hankelsehe Determinante der 2ra — 1 Zahlen e2>
• • •> Cn1 Cl> Ci> • • •> ßn — l •
Die zyklische Determinante läßt sich in n Faktoren zerlegen, wenn man sich der » t e n E i n h e i t s w u r z e l n bedient, d.h. der Wurzeln der Gleichung « " - 1 = 0. Wir bezeichnen diese Wurzeln mit xx, xt, aus ihnen die Determinante F=
., xn und bilden
1 ••• ^ 1/j» m 2 w W -t 1 '' '
1 x nn n • • • n Mit ihr multiplizieren wir unsere zyklische Determinante, die wir C nennen, und zwar fuhren wir die Multiplikation nach Zeilen aus. Die Elemente der Produktdeterminante haben dann die Form: «h + CÄ +i * + eh+2x* + • • • + 6h +._i wobei h eine der Zahlen 1, 2, . . . , n und x eine der Wurzeln xx, x2, ..., xn ist. Da xn = 1 ist, können wir statt des obigen Ausdrucks auch schreiben: K + l*"-" oder, weil ist, d. h.
+1
+
+ «H»-!®""1) +
C» + l = ei>
cn+2~e2>
•••>
+ — + e»n~h) CÄ + n - l
o1 ¿B-Ä + 1 + .. . -J- cnxn~h x*-h + 1{el +e2x + ... +
+ n,
enxn-1).
Setzen wir also f(x) = e1+e2ic
+ ... +
so lautet die Produktdeterminante CV:
e,«»-1,
— Ch-\
Beispiele symmetrischer Determinanten
117
xffixj, X
n'XfK)
V'VK), x, f{xj),
«1 ffcx)'
oder
f{xY)
X
JiXn)
•»
f{x2)...f{xn) y\1l rr n - 1
Nun ist aber n 111 —* 1* ' rr 1 CC n /r tV^
/y»
(n-l)in-2) 2
= (-1)
y-
1 1
C\7» xj n ' Wir haben daher
(»-!)(»-2) 2
CF-(-l)
f[x1)f{xi)...f(xj.r.
V ist aber von Null verschieden (vgl. § 21), weil die n Wurzeln xlt x2, .... xn alle verschieden sind. Aus der obigen Gleichung folgt demnach (w-l) fw-2") 2 C-(-l) f(xl)f{x2)...f{xj. Zum Schluß wollen wir noch zeigen, daß sich das Produkt zweier zyklischer Determinanten (abgesehen vom Vorzeichen) als zyklische Determinante schreiben läßt. Um dies für die beiden zyklischen Determinanten C
X
G
=
G
i
3
°3
und
r =
RI
Y2
Y2 r3
r3 YX
VIYX
Y2
zu zeigen, multiplizieren wir G und - r =
7i r2 Ys Y3 Vi Yi Y2 YZ YX
nach Zeilen. 1
1
Dadurch erhalten wir
Bei — T entsteht die Zeile aus der (k + l)toI1 durch zykliche Permutation, während es bei T umgekehrt ist.
118
Beispiele symmetrischer Determinanten C
-cr=
1 Yl +«2^2+ C3 y3 ' C 1^3+ C 2/l+ C 3 y2> C1 Y2 + C2 X3 + C3
"l^l + CsY2+ßlYs>
C
+ C3 Yl + «1 / 2 ' C2 / 2 + C3 / 3 + C1
2
C s n + ^ y s + ß ! ^ » C3 ^3 + ClYy + C2 /a ' C8 Yi + ! Ys + % Yl
oder
e
e
-cr=
C
C
C
e
i Yl + 2 Yl + 3 Ts» 1 r 3 + 2 /l + 3 ' C1 Yi + ß2 Ys + 6s Yl C iYs + e2Yi+esYt, IY2+e2Ys + esYi- Gi YI + H y2 + e3 r3
e 6
C
iY2 + c2YS+cSYi,
1 YL + C2 / 2 +
Ys • ci Ys + pTp
konjugiert komplex; denn die entsprechenden Elemente sind eis. Wir sehen also, daß die Hauptminoren von 9*
132
Definition der schiefsymmelrischm
Determinanten
11 c13 . • Cln C 21 ß22 ' • C2n C
C
nl ßu2positiv oder jedenfalls nicht negativ sind. Dasselbe gilt von den Zahlen a l t i-l,l V l j ä ' ' ' I die nach Satz 38 gleich Null ist. Da n gerade ist, so ist die reziproke Determinante von B symmetrisch. Man hat also As = Ar • Wegen 5 = 0 sind in der reziproken Determinante alle zweireihigen Minoren gleich Null (vgl. § 39). Insbesondere ist Ä
" A" \ = A„ A.-A* = 0. r Ar As; " " * Wir setzen voraus, daß Satz 40 für (w — 2) - reihige schiefsymmetrische bereits bewiesen ist. Solche Determinanten sind Arr und A,.. SS Es ist also und jedes uT setzt sich aus den Elementen von A durch Additionen, Subtraktionen und Multiplikationen zusammen. Die Vorzeichen der a r können wir noch beliebig wählen. Nehmen wir an, daß «j 4= 0 ist» Nachdem wir uns dann bei a x für ein bestimmtes Vorzeichen entschieden haben, wollen wir « 2 , . . . , u n so wählen, daß wird {r = 2, 3, . . n ) .
Ar = aiUr Das können wir, weil A4 4 rr= u a«Ur2 '1lr = -Ml
ist. Jetzt sind u x , u%, . . . , a n völlig bestimmt. Man sich Jeicht, daß As=arU. (»•, « = l, 2, . . .,» - I )
überzeugt
136 ist.
Man hat nämlich
also
Ai\
Ais
Ari
A-s
ai Ar>=
= 0, «i8«,«.«
woraus wegen « j =(= 0 das Behauptete folgt. Sollte « j = 0 sein, so gehe man statt von a x von irgend einem andern a r aus, das nicht gleich Null ist. Sollten cc1, a 2 , . . . , a n alle verschwinden, so sind auch alle Art gleich Null, und man hat A r . = "r a «'i r > S = 1,2, 1). Auf Grund der Relationen Ar.=
wird nun A
ar as
(r, « = 1, 2, . .
= 2 "r U. arn a„> = K » «1 +
w - 1)
n «2 + • ' • +
1.« "n-\Y-
§ 60. Zweiter Beweis des Satzes 40. Dem Glied
/ 1 2 . . . n\ sgn \rir2 . . . r j ®lr> ^ ' " ' der Determinante «11 «12 * • • «1« a A = «21 «22 • • • i„
öflr«
wollen wir die S u b s t i t u t i o n (vgl. § 7) /I 2 . . . » \ \ r i »i • • • r J zuordnen. Dann sind die n\ Glieder von A mit den n\ Substitutionen der Zahlen 1, 2, . . ., n gepaart. 5
sgn
1 2 ... ri
r2
n\
••• rJ
ist gleich + 1 oder —1, je nachdem S eine g e r a d e oder u n g e r a d e Substitution ist. Wir denken uns jede Substitution in ihre Zyklen zerlegt berücksichtigen dabei auch die eingliedrigen Zyklen. Wenn die Determinante A s c h i e f s y m m e t r i s c h ist, so spricht jeder Substitution S, in der ein eingliedriger Zyklus kommt, ein verschwindendes Glied von A. Enthält £ den
eine und entvorein-
Zweiter Beweis des Satzes 40 gliedrigen Zyklus (r), so tritt in dem zugehörigen Determinantenglied der Faktor a r r auf, der gleich Null ist. Alle Substitutionen, die eingliedrige Zyklen enthalten, können wir also beiseite lassen. Wir betrachten jetzt diejenigen Substitutionen, in denen ein Zyklus mit ungerader Elementzahl vorkommt. Enthält eine Substitution mehrere solche Zyklen, so soll unter ihnen der Zyklus der e r s t e heißen, in dem das niedrigste Element auftritt. £ sei eine Substitution von der betrachteten Art und der erste Zyklus mit ungerader Elementzahl sei (^ r 2 . . . rp). p ist eine der Zahlen 3, 5, . . . . Ersetzen wir den Zyklus [rx r2 . . . r ) durch [rp rp_l . . . fj), so entsteht eine von 5 verschiedene Substitution 5 und man hat (vgl. § 7) sgn S = sgn 8 . (r r j . . . J-j) ist bei S der erste Zyklus mit ungerader Elementzahl. Kehrt man also den ersten derartigen Zyklus bei um, so gelangt man wieder zu S. Die beiden Determinantenglieder, die zu S und zu S gehören, unterscheiden sich nur in p Faktoren. An die Stelle von a
r, r, • • • arp-i Tp arpr,
tritt beim Ubergange von S zu 5 a
rprp-r
• • • «r.r, «r, rp ' ( ~ l f «r, r,. • • • =
"r, r., • • •
a
r p - i rp
rp «r^r, a
rpr, •
Die zu '2i>ri"
Wir wollen sie in zwei Klassen sondern. rechnen wir a
r,r»,
Zur e r s t e n Klasse
0>r,rt,
zur z w e i t e n Klasse a
r,r,i
a
Ttrh,
•
•
a
i-2ffr,-
Machen wir dies für alle Zyklen {rl r2 ... r2s), (sj s2 ... so„), . . . von S, so geben die Faktoren erster Klasse das Produkt P = «r.rj ••• « r ! f . , r ! s «V* ••• a«.2o_,s2a •••> die Faktoren zweiter Klasse das Produkt Q =
r, • • • a>-2sr,
®»s»3 • • •
a
«2(Ji,
Sowohl in P als auch in Q haben wir n/2 Faktoren mit durchweg verschiedenen Indizes. und
(?)
r
i> r2> • • •> r2e-l> r2g, S,» s2> • • - , «2a-l, «2a, • • •
•(&) r2> r3> • • •> r*e> ri> S2> S3> • • s2°> sl> • • • sind also Permutationen von 1, 2, . . . , n. Die erste enthalte p, die zweite q Derangements. Dann ist nach § 6 (Schluß) denn man hat
sgn S = (— 1 )*> + «;
Das zu S gehörige Determinantenglied lautet demnach Man gelangt von diesem Produkt auf folgende Weise zu S zurück. 1 stehe in den Doppelindizes von P mit k2 zusammen, k2 in den Doppelindizes von Q mit k3. Im Falle k3 = 1 ist (1ä2) ein Zyklus von S. Wenn k3 noch nicht gleich 1 ist, so suche man den Index ki auf, der in P mit k3 zusammensteht, dann den Index ft5, der in Q mit ki zusammensteht, und fahre fort, bis man zu 1 gelangt und einen Zyklus von S gewinnt. Darauf beginne man mit dem niedrigsten der noch übrigen Indizes wieder einen Zyklus. Man sieht zunächst nach, mit welchem Index er in P zusammensteht, usw.
139 Wenn man in dem Produkt P zwei Faktoren vertauscht, so bleibt ungeändert. Denn diese Vertauschung läßt sich durch zwei Vertauschungen j e zweier Indizes in $ bewirken. Ebenso bleibt (— l ) y P ungeändert, wenn man die beiden Indizes irgend eines Faktors ars von P vertauscht. Denn dadurch verwandelt sich (—l) p in — (—1 )J) und andererseits tritt an die Stelle von oy s. der Faktor a sr . = — « rs . Aus dem Obigen geht nun hervor, daß ist, wobei sich die Summation über alle v e r s c h i e d e n e n Ausdrücke ( - l ) f P erstreckt. Als verschieden betrachten wir solche Ausdrücke, die auch nicht identisch werden, wenn man die Relationen a r s = — a s r benutzt. Wie viele solche Ausdrücke ( — \y P gibt es? Der Index 1 kann mit jedem der n — 1 Indizes 2, 3, . . . , n zusammenstehen. Wenn ein Glied z. B. den Faktor « ] 2 enthält, so kann 3 mit jedem der n — 3 Indizes 4, 5, . . ., n verbunden sein. Enthält ein Glied die Faktoren a12 aSi, so kann 5 mit jedem der n — 5 Indizes 6, 7, . . . . n vereinigt sein usw. Man sieht auf diese Weise, daß es («. - 1) (« - 3) . . . 3 • 1 verschiedene Ausdrücke (— l ) p P gibt. Beispiel. Um die obigen Betrachtungen dem Leser noch klarer machen, wollen wir den Fall n = 4 als Beispiel benutzen. Es gibt hier folgende Ausdrücke (—1 y P : Ci\2
a
i i 1 ai3
Cl42
zu
> ®14 ®23 '
Das Quadrat von -
1)* P =
(«13
ci
u
+
«13
«43
+
a14
a,
3
f
wird «12 a3i
«12 « 3 1 • «13 «42 +
«12 «34 ' «14 «23
+
«13 «42 ' «12 «34 +
• «12 «31 +
«13 «42 ' «13 «42 +
«13 «42 ' «14 «23
+
«14 «23 ' «12 «34 +
«14 «23 ' «13 «42 +
«14 «23 ' «14 «23 •
Die den einzelnen Gliedern entsprechenden Substitutionen sind folgende:
140 (12) (34), (1342), (1432),
(1248), (1234), (18) (24), (1324), (1423), (14) (23).
Das sind gerade die Substitutionen in den Elementen 1, 2, 3, 4, die nur Zyklen mit gerader Elementzahl enthalten. Die zugehörigen Glieder der schiefsymmetrischen Determinante «11 «12 « 1 3 « 1 4
A
=
«21 «22 «23 «24 «31 «32 « 3 3 « 3 4 « 4 1 « 4 2 «43 « 4 4
geben folgende Summe:
—
«24 «43 «31 «31 «24 «42 —
«
1 4
« 4 3
« 3 2
i\ ~ an
a
a
4 2
>3 ü3\
a
+
n
a
« 2 3
« 3 2
*
In Anbetracht der Relationen «,.,= — asr ist sie mit dem oben angegebenen Quadrat von identisch.
«13 «ä4 +
§ 61.
«13 « 4 2 +
«14 « 2 3
PFAFFsche Aggregate.
In § 60 zeigten wir, daß eine schiefsymmetrische Determinante Mter Ordnung [n gerade) das Quadrat einer aus 1 • 8 . . . ( » - 1) Gliedern bestehenden Summe ist.
Dabei bedeutet P ein Produkt von der Form «r,r,
fti-3
rt
ar n
- X rn >
WO
'2' eine Permutation von 1, 2, . . . , n mit p Derangements darstellt. J e zwei Glieder jener Summe werden auch dann nicht identisch, wenn man die Relationen ars— — asr berücksichtigt. Man nennt 2 ( — l ^ P ein PFAFFsches A g g r e g a t und bezeichnet es nach J A C O B I mit (1, 2, . . . , n). Die Glieder von (1, 2, . . ., n), di6 den Faktor ci k i enthalten, haben die Form
Pf äffsehe Aggregate (-1V
141
«r.r, ••• «,•„-!,•„,
wobei r3, r4, . . ., rn eine Permutation der Zahlen k3, kif . . ., kn ist, die in der Reihe 1, 2, n übrig bleiben, wenn man kl und k> streicht. In der Permutation klt
k2, r3,
, . . .,
rn
mögen k Derangements von kx und k2 herrühren. p = k +
Dann ist
p,
wenn wir mit p die Anzahl der Derangements in r3, rv ..., bezeichnen. Es wird hiernach ( - l) p fl-fc, nrsr, •. •
rn
r H = ( - 1)" a% „2- ( - l) p a r , u . . . a rn _ x Tn ,
und die Summe aller Glieder von (1, 2 , . . . , « ) , die den Faktor aki enthalten, lautet 1)" «*. * 2 ( ~ 1)
?
•••
r H = ( - 1)* akl
(k3,
kj .
(k3, k4, .. ., kn) wollen wir das K o m p l e m e n t und (-i)*(k3,
K,
. . . , kn)
das a l g e b r a i s c h e K o m p l e m e n t von aki^ in (1, 2, . . Bezeichnen wir dieses algebraische Komplement mit sich (1, 2, . . n) so schreiben: + a42 9!„ + . . . +
(1, 2 , . . . , » ) - akl
n) nennen. so läßt
a».*»,-1
In jedem Glied von ( 1 , 2 , . . . , n) kommt nämlich der Index k vor. Ersetzt man die Elemente a
kl>
a
a
i\>
a
bezüglich durch wobei l^k
k2> • • •» akn
i2> ' '
«In»
sein soll, so geht (1, 2, . . ., n) in «n*
über; denn 2tÄ1, .. %kn sind von dem Index k gänzlich frei. Das Quadrat von (1, 2, . . ., n), d.h. die schiefsymmetrische Determinante «11 «12 • • «In «21 «22 ' • «2» «„1 «„2- • «nn 1
Das Glied mit a kk fällt wegen a l k = 0 fort, wie wir auch 9f** wählen. Wir wollen aber 31** = 0 setzen.
142
Die Reziproke einer sckiefsymmetrischen Däerminante
verwandelt sich dabei in eine Determinante mit zwei übereinstimmenden Zeilen (und Spalten). Daraus folgt, daß «11**1 + «».«». + • •• + «!„ *»„- ist, sobald l von k verschieden. § 62. Die Reziproke einer schiefsymmetrischen Determinante gerader Ordnung. (1, 2, . . ., n) sei ungleich Null und plement von akl in (1, 2, . . ., n), Akl aber plement von akl in der Determinante (1, 2, Um die Beziehung zwischen und man, daß a
kl Al
das algebraische Komdas algebraische Kom. . ., nf. Akl zu finden, bedenke
+ «*2 Ai + • • • + akn An = (1. 2> •• •> nf
und S
, l A l + i , 2 i M + • " •+ a *n A kn = ° außerdem aber «« + «*2 «*2 + • • • + «*,«», = (1, und ®.1«*1 + « . ! * « + • • • + « . . * » . - < > Man ersieht hieraus, daß Atl Akt (1, 2, ..., n) ' (1, 2, ...; ») ' • • (l, und 2t
is^k)> 2, . .
»)
Ak„ 2,..., n)
21
dasselbe System von n linearen Gleichungen mit nicht verschwindender Determinante befriedigen. Da ein solches System nur eine Lösung hat, so folgt di!
(1, 2,
oder Ai
..n)
= 3i *«
= (1. 2, . .., n) 3t u .
Durch eine Stetigkeitsbetrachtung überzeugt man sich, daß diese Formel auch im Falle (1, 2, . . ., n) = 0 gilt. Die algebraischen Komplemente von akl in dem PfAFFScheo Aggregat (1, 2,. . ., n) und in der Determinante ( 1 , 2 , . . . , rif unterscheiden sich also nur um den Faktor (1, 2, . . ., n).
Linecre Gleichungen mit einer schief symmetrischen Determinante § 63.
143
Lineare Gleichungen mit einer von Null verschiedenen schiefsymmetrischen Determinante.
Das System an x1 + a12 x, + • • • + aln
=
a21 xi + aM x2 + . . . + a.lnxn = b2,
(1)
a,n 1x,14-1 a n„2x„i 4-1 . . . +1 nn n = bn', dessen Determinante schiefsymmetrisch und von Null verschieden sein soll, hat nach § 22 nur die Lösung b, Au + b., + ... + bnAni (1, 2, . . ., »y i + 6, A,., + . .. + bnAn, A„ X., = (1, 2, ..., nf
b,
+ bn + . .. + b„ An„ X„ = b, An (1,2,..., »)* Wegen der Relationen ^ = (1, 2, . . »)*„ nimmt diese Lösung folgende einfachere Form an: _ b, %„ + bt%, + ... + b„ 9t„, ~ (1,2,...,») b, 91,, + bt + ... + bn X -2 — ! (1,/i 2,o ..., «)„V" x
= A?(> » + V®*« + ••• + M i , , . (I, 2, ..., n)
Der Ausdruck entsteht aus «i* «i» + « 1 * * 1 k + --- + oder aus (1, 2, . . ., n), indem man
a
«kK*
bezüglich durch b l> b2> • • •' bn ersetzt. Schreibt man statt blt b2, . . bn fl
l,»+l» «2,»+l» • • •> < W l so geht
oder
-«»+1,1'
«n+1,.2' • •
-a»+l,n'
144
Rang einer schief symmetrischen Determinante
dadurch aus (1, 2, . . n) hervor, daß man den Index k durch » + 1 ersetzt. Es gilt also für die Auflösung des Systems folgende Eegel, die ein Analogon der CRAMER sehen Regel ist (vgl. § 22): Man ersetze in P = (1, 2, . . ., n) den Index k durch 1. Das so entstehende Aggregat heiße Pk. Dann lautet die Lösung des Systems (1) Zl _ pA ) • • •) • = ®L — PP ' ,»^2 — P '
§ 64.
Pn
x
n
= p —
Rang einer schief symmetrischen Determinante.
Die schiefsymmetrische Determinante «11 «12 • «21 «22 * • «2»
(1)
«»1 «»2- • «n„ habe den Rang r. Dann ist (vgl. § 52) die Matrix ihrer r-reihigen Minoren vom Bange 1. Ist nun z. B. «k, 1, «It, i, • • • ak, lr «Mi
Ci
>hU • • • afc>!r
a
krll «lr,.l, • • • d'krlr
von Null verschieden müssen wegen
< k2 < . . . < kr und
• • «Ar, kr
• al,h
a
«¡2 'i «iî
akrk, «*,. t,- • • «Mr
«'ri, «r
k,k, ak„k, . • • «*,*>•
• • • «t, lr a =
< l2 < . . . < lr), so
k7 i, «Jt.i,
•
•
•
a^ir
rh • • • « * r lr «i-, (, akik
• •• ahlr
a
hK
a
kk,
a
hK
dl, kr
a
. . . aki ,r
a
k„ l, • • • «fc, lr
°*rh
• • • akrlr
kkr
Rang
einer
sehiefsymmetrischm
1 4 5
Determinante
auch aklk1
a »t*i a^k,
Ukyk,
•
•
•
aklur
•
al;kr
akh
t •
•
ahh
•
• ah
ahh
-
•
• • a
ükykr
'r «I.lr
h l r
ungleich Null sein. Damit ist der folgende Satz bewiesen: Satz 41. In einer schiefsymmetrischen D e t e r m i n a n t e vom R a n g e r gibt es einen von Null v e r s c h i e d e n e n r - r e i h i g e n Hauptminor. Da eine schiefsymmetrische Determinante von ungerader Ordnung den Wert Null hat, so muß d e r R a n g r s t e t s g e r a d e sein. Wenn in dem Symbol (1, 2 , . . ., ») gewisse Zahlen gestrichen werden, so entsteht ein ähnliches Symbol (A^,
k2,
. . k
p
) .
Wir wollen [klt k2, . . ., kp) einen p-gliedrigen M i n o r von (1, 2, . . ., n) nennen. Im Falle eines geradenp ist [kl, k2, . . ., kp) ein PFAFF sches Aggregat. Im Falle eines ungeraden p soll
iK> K>
•>
kP)
=
0 sein -
Hat die schiefsymmetrische Determinante (1) den Rang r, so gibt es nach Satz 41 unter den r-gliedrigen Minoren von (1, 2 , . . n ) einen von Null verschiedenen. Alle mehr als r-gliedrigen Minoren von (1, 2, . . ., n) sind dagegen gleich Null. (fcj, k2, ..., Äp) sei ein nichtverschwindender Minor von ( 1 , 2 , . . . , »). Dagegen seien alle {p + 2)-gliedrigen Minoren, in denen (Ä;lt k . . . , k ) als Minor steckt, gleich Null. Dann ist der Rang von (1) gleich p. E s sei z. B . 1 (1, 2 , . . . , und 2 >
(1,
2,
. . . , p ,
k,
/) =
0 .
Bezeichnen wir mit
(k,
l =
p +
1,
. . . ,
p
«)
®nt> ®n
die algebraischen Komplemente von akV
atl>
aik>
aU
in der schiefsymmetrischen Determinante 1
Durch Vertauschnng von 1, 2, . . . , n läßt sich dieser Fall herbeifuhren.
KOWALEWSKF, D e t e r m i n a n t e n
10
146
Bang einer schiefsymmetrischen Determinante an . . . alp alk a
Pi
• • • afp
a
Pk
au a
Pi
= (1, 2, . . ., p, k, l ) \
«*i • • • akP akk i , «,2- . . app
gleich Null sind. Nach Satz 18 können wir also schließen, daß (1) den Bang p hat. Um den Hang der Determinante (1) zu finden, kann man jetzt so verfahren. Man sucht in (1, 2, ...,«) einen zweigliedrigen Minor, der von Null verschieden ist Gibt es keinen solchen, so hat (1) den Hang 0. Andernfalls lassen sich die Indizes 1, 2, . . n so vertauschen, daß gerade (1, 2) von Null verschieden ist Sind alle Aggregate (1, 2, k, V) gleich Null (ft, l = 3 , . . n ) , so ist (1) vom Range 2. Andernfalls läßt sich durch Yertauschung von 3, 4,..., n bewirken, daß gerade (1, 2, 3, 4) von Null verschieden ist Sind alle Aggregate (1, 2, 3, 4, k, l) gleich Null (k, l = 5,..., «), so hat (1) den Bang 4. Andernfalls läßt sich durch Yertauschung von 5, 6, . . . , n bewirken, daß gerade (1, 2, 3, 4, 5, 6) von Null verschieden ist. Usw. Wir seh$n hieraus, daß nach geeigneter Yertauschung der Indizes 1, 2, . . . , n die Aggregate (1, 2), (1, 2, 3, 4), . . . , (1, 2, . . . , r) von Null verschieden sind, während die Aggregate
Lineare Gleichungen mit schiefsymmetrischer Determinante
147
(1, 2, . . r, k, J) verschwinden [k, l = r + 1 , . . n } . 1 r ist dabei der Sang von (1). Bei einer symmetrischen Determinante läßt sich etwas Ähnliches erreichen. Es gilt nämlich auch für symmetrische Determinanten der folgende Satz. Wenn die (p + l)-reihigen und (p + 2)-reihigen Hauptminoren, in denen ein von Null verschiedener p- reihiger Hauptminor steckt, alle verschwinden, so ist der Rang der symmetrischen Determinante gleich p.2 Hieraus ergibt sich leicht, daß eine symmetrische Determinante an a.12 In
vom Bange r nach geeigneter Yertauschung der Indizes 1, von folgender Beschaffenheit ist: In der Reihe ' a n a u . . . Oj,
2 , n
sind das erste und letzte Glied von Null verschieden und nie zwei benachbarte Glieder gleich Null. § 65.
Lineare Gleichungen mit verschwindender schiefsymmetrischer Determinante.
Wir betrachten das System (1) in § 63, dessen Determinante schiefsymmetrisch und gleich Null sein soll, n braucht also jetzt nicht gerade zu sein. Aus § 29 wissen wir, daß das System dann und nur dann Lösungen besitzt, wenn die beiden Matrizen »11 a12 . ,• • «1» «21 »22 • • • «2»
(1)
«»1 1 9
• •
a
nn
Man denke sich (1) eventuell durch Nullen geändert. Beweis ebenso wie bei der schiefsymmetrischen Determinante. 10*
148
Lineare Gleichungen mit schief symmetrischer Determinante
und «11 «12 • ' «21 «22 ' ' •«2» h •
(2)
• « ! »
«»1 «»2" K gleichen Rang haben, Nun ist der Rang der schiefsymmetrischen Matrix «11 «12'--«1»&1 «21 «22 • " " «2n 2 b
(3)
a,nl
aiia . . . aR 9 mm A hn -b2...-bnO
höchstens um 1 höher als der von (2). Bezeichnen wir also mit rlt r2, r3 den Rang von (1) bzw. (2) bzw. (3),. so ist r Und r \ = 2 = »"3 = r2 + 1 » also auch r i = r3 — r i + !• Da rx und rs gerade Zahlen sind, so folgt hieraus *8 = V Wenn rx = r3 ist, so muß auch rx = r2 sein. Denn es ist immer r t :§r 2 Ein Gleichungssystem «11 X1 + «12 x2 + • • • + «i» «21 ^ + «22 *2 + • • • + «2»
= bi > = h>
««1 + «»2 + ••• + «»„ = K mit schiefsymmetrischer Determinante hat also dann und nur dann eine Lösung, wenn die Matrizen (1) und (3) von gleichem Range sind. Bezeichnen wir den gemeinsamen Rang von (1) und (3) mit r, so läßt sich durch Vertauschung der Indizes 1,2, . . . , n erreichen, daß (1, 2, .... r ) * 0 ist. Nach § 24 sind dann die « + 1 — r letzten Zeilen von (3) lineare Kombinationen der r ersten.1 Wir dürfen uns deshalb auf die r ersten Gleichungen des Systems beschränken. Diese schreiben wir in folgender Form: 1
Den trivialen Fall r = 0 lassen wir beiseite.
149
Determinanten gerader Ordnung
"il C1 + ••• + a ir Xr = - K,r+1 *r+l + • • • + arl ^ + ... + a„ xr = -
xr+l +---
B
«J + \
+ arnxn) + br
und wenden auf sie das in § 63 dargelegte Verfahren an. Wir wollen (1, 2, . . , r) = P setzen und unter Pk. (k= 1, 2, .'.., r; j = r + 1, ..., n+ 1) das PFAFF sehe Aggregat verstehen, das aus P entsteht, wenn man k in j verwandelt.1 Dann ist nach § 63 «^ -_
~
+1 ^r+l
—
• •" ~ ^1« xn + ^l.n+l , -
v — ~ ^2.1+1 ^r+l — •••-- ~ P2n Xn + Pj.n+l -
X . , -
„ _
^r.r+l Z)+l
P
,
Pyn Xn + ^r.n+l
Dabei darf man a; r + 1 , xn ganz beliebig wählen. Da auch die letzte Zeile der Matrix (3) eine lineare Kombination der r ersten ist, so erfüllen diese Werte der x auch die Gleichung + b2x2 + ... + bnxn = 0.
§ 66.
Determinanten gerader Ordnung, dargestellt durch PF ÄFF sehe Aggregate.
Wir betrachten eine Determinante von gerader Ordnung 2v und schreiben sie in folgender Weise:
D =
(1)
\\ . «1> «i'> h, V . • «2> a'» " K, K>
•
Vertauschen wir die erste und zweite Spalte, die dritte und vierte Spalte usw., so multipliziert sich D mit dem Faktor (— l) v . Es ist also 1
Statt 6,, bt, ...,
b„ schreiben wir wie in § 63 a t „ + l , . .., .a, „ + l .
Determinanten gerader Ordnung
150
«/) «2 '
a', n' a,R' b', n' b„, n'
oder (vgl. Satz 5) D=
(2)
V> 6i> V> 62>
V» — «i> K> K, «2'» —
~ttn> K, -h>
•
Aus (1) und (2) ergibt sich nun durch Multiplikation nach Zeilen Pn Pu ••• Pi» P21 P22 ••• Pin
(3)
Pn 1 Pn2 " ' Pna
wenn wir
ar a's — a'a r i +1 br b' fi— b'b r « 1 4-...=® "r setzen. Da offenbar Pr. = ~P.r> so ist die Determinante (3) schiefsymmetrisch. Mit (1, 2, ..., n) werde das PFAFFsehe Aggregat bezeichnet, dessen Quadrat die Determinante (3) ist. Dann folgt aus (3) (4)
.
Z) = (l, 2, ..., n).
Daß das Vorzeichen der rechten Seite richtig gewählt ist, erkennt man durch folgende Überlegung. In (1, 2, ..., n) tritt das Glied P\2 Ps4 ' ' * Pn-l,n mit dem Zeichen + auf. Nun ist aber P12 = a2 ~ Pst = • • • +hbi
> ~ • • •»
In dem ausgerechneten Produkt p12 p3i . . . pn.1>n kommt also das Hauptglied yon D, d. h. a
2 b3 V * * • mit dem Zeichen + vor, wie in D selbst, und kein andres Glied von (1, 2, n) enthält a1 a2' b3 b^'... als Bestandteil.
Schiefe Determinanten
151
Wir wollen Formel (4) auf die Determinante Oj atj' ¿j ¿>j' D =
«2 ö2' 62 V «3 ®3' 63 V
anwenden. so wird
Setzen wir p = a"*r a'» — si "*r a ' ^+ Jr i»' — «6 r6»' . D
= ft« ^34 + Pl3 1>« + ¿>14 ^23 > weil die rechte Seite gleich (1, 2, 3, 4) ist. Falls die Determinante (1) selbst schiefsymmetrisch ist, enthält die Formel (4) den Satz, daß das Quadrat eines PEAFF sehen Aggregats sich wieder als PiAFFsches Aggregat schreiben läßt, und zwar mit derselben Gliederzahl. § 67.
Schiefe Determinanten.
Wenn man die Hauptelemente einer schiefsymmetrischen Determinante durch irgendwelche Zahlen ersetzt, so entsteht eine Determinante, die man als schief bezeichnet. In einer solchen Determinante ist also a sr=~ar.(^«l Wenn die Hauptelemente einer schiefen Determinante alle gleich x sind, so können wir sie in folgender Form schreiben: an + x
aia
«21 ®22 +
D(s)-
..• x
• •
«in 2n
a
«i «»2 • •an« + Nach § 53 ist diese Determinante gleich a
a ((a.r .r = - ®J X
S2xn-* + . . . + Sn,
+
wobei Sk die Summe aller A;-reihigen Hauptminoren in der sebiefsymmetrischen Determinante D = bedeutet.
152
Kontinuanten
Da jeder Hauptminor einer schiefsymmetrischen Determinante selbst schiefsymmetrisch ist, so verschwinden nach Satz 38 alle *S mit ungeradem Index, während alle S mit geradem Index Summen von Quadraten sind (vgl. Satz 40). Die schiefe Determinante D(x) reduziert sich also auf xn+
S2xn-2+
S4xn-*
+ , . .
Wenn x > 0 ist, so wird J>(± x) = (± 1/V
+ S2 xn~2 +
x
n
+
...}.
Die Klammer besteht aus lauter nichtnegativen Gliedern, und eins von ihnen, nämlich xn, ist positiv. Wir sehen hieraus, daß die Gleichung D(s)- 0 keine von Null verschiedene r e e l l e W u r z e l h a b e n kann. Die Wurzel x = 0 hat sie nur dann, wenn D = 0 ist. § 68.
Kontinuanten.
Die K o n t i n u a n t e n sind schiefe Determinanten von der Form 1 0 . . 0 - 1 £C2 1 • . 0 0 -1 . 0 0
Die Elemente
0
0 .
^12' a-23> •••>
•
X
u
a
n-\,n
sind gleich 1, die Elemente a
21> «32' • ' •> an,n-\ gleich —1 und die Hauptelemente gleich x1} x2, ..., xn. Alle andern Elemente, sind gleich Null. Wenn man die Kontinuante Kn ausrechnet, so ist jedes Glied von ihr das Produkt gewisser x, versehen mit dem Koeffizienten 1. In der Tat ist Kx =
xx,
K2 = x1x2
+ 1
usw. Um uns von der Allgemeingültigkeit des Satzes zu überzeugen, entwickeln wir Kn nach der letzten Zeile. Dann erhalten wir
153
Kontinuanten
1 u . . 0 Ü -1 1 . . 0 0 0 - 1 Z3 . . 0 0 X
1
0
0
0 . . —1 1
Entwickeln wir die letzte Determinante (die aus Kn durch Streichung der letzten Zeile und vorletzten Spalte entsteht) nach der letzten Spalte, so ergibt sich K n = « nK w — , l+ * K , »-2 .
Diese Formel hätten wir auch direkt gewinnen können, und zwar durch Entwickelung von Kn nach der letzten Zeile und letzten Spalte (vgl. § 42). Wenn Kn_1 und K n _ i aus lauter Gliedern mit dem Koeffizienten 1 bestehen, so gilt dies wegen der obigen Rekursionsformel auch für K n . Nun haben und K2 die in Bede stehende Eigenschaft, folglich auch K s , K i t . . . Auf Grund der .Rekursionsformel ist es leicht, die Gliederzahl von Kn zu berechnen. Nennen wir sie kn, so ist offenbar K — K-i
• _
Da ist, so folgt
K-2 •
+
Äj = 1,
= 2
= = ®' fc4 = ftg ks = .5,
Ag — Ä/jj "j-
— 8
usw. Die Folge k1, k2, k3,;.. oder 1, 2, 3, 5, 8, . . ; hat die Eigenschaft, daß vom dritten Gliede ab jedes Glied die Summe der beiden vorhergehenden ist. Setzt man wie gewöhnlich so wird {a + b)n +1 = (a + b) (a + 6)»
Andererseits ist (a + 6)» + i ="2 i=o\
*) J I
+
bK
154
K o n t i n u a n t e n
Durch Vergleichung der beiden Ausdrücke für (a + b)n + 1 erkennt man, daß
TKHA
ist. Wenn man vereinbart, daß ^ j für k = — 1, — 2, . . . und für k = n + 1, w + 2, . . . gleich Null sein soll, so gilt diese Formel ganz allgemein. Mit ot werde nun die Summe aller ^ j bezeichnet, bei denen n + k = s ist. Dann folgt aus der obigen Formel c
, - Vi + • Die Folge cx, e2, e3, . . . hat also auch die Eigenschaft, daß yom dritten ab jedes Glied die Summe der beiden vorhergehenden ist. Da so stimmen die Folgen ^i» k , k , . . . und Cj, e , c , . . . in ihren beiden ersten Gliedern überein. Daraus folgt aber wegen ft» = An-1 +' än-2 und c„ii = cn-1. +i c n - „, 2 " daß sie in allen Gliedern übereinstimmen. Es ist also 2
3
2
3
HiKrVfiV-
Der Name Eontinuante hat seinen Ursprung in der Beziehung, die zwischen diesen Determinanten und den Kettenbrüchen (fractions Continus) besteht. Aus der Rekursionsformel K = x K _ + K _ ergibt sich & = , 1 n» ^ Kn.t n
a
n
oder, wenn wir K
"
=
o
setzen, =
+
Aus demselben Grunde ist aber 0„-i = «.-i +
l
1
n
2
Konlinuanten
155
Da nun
xt x2 + 1 = 0 2 = II. X. K, ist, so folgt aus den obigen Gleichungen *
1 = it.+ i «n-l +
H
. 1
l n-t + .
x
'
+
Ein Kettenbruch läßt sich also als Quotient von zwei Kontinuanten darstellen. Ersetzen wir xx, x 2 , x n durch xn, xn_v ...,xx und kehren in Kn und die Reihenfolge der Zeilen und Spalten um, so finden wir, daß der Kettenbruch «i +
1
** +. '• +
i
gleich dem Quotienten von X.1 1 0 . . 0 -1 1 . . 0 0 - 1 X9 . . 0 durch
0
0
0 .
•
1 0 . . 0 -l 1 . . 0 0 - 1 ¡v . 0 0
ist.
0
0 .
•
Ersetzt man in Kn alle x durch 1,7 so wird offenbar Knn = nk. Daraus folgt, daß die Determinante 1 1 0 .. . 0 - 1 1 1 .. . 0 0 -1 1 .. . 0 0 den Wert fc„ hat.
0
0 . .. 1
156
Die Determinanten W. Voigts § 69.
Die Determinanten W .
VOIGTS.
W. VOIGT, DBDDE und BALTZEB haben Determinanten von gerader Ordnung untersucht, die von folgender Form sind: a b e d . . —b a —d c . . D= «i - V i Sie setzen sich aus n Zeilenpaaren von der Form a b —b a
c d ... —d e . . .
zusammen. Die a, b, e, d, . . . sollen sämtlich reell sein. Wir vollen in D die mit der imaginären Einheit i multiplizierte te 2i/ Zeile von der (2v — l)4®11 abziehen (v = 1, 2, . . . , n) und, nachdem dies geschehen ist, die 2i/ te Zeile mit dem Faktor 2 i versehen. Dadurch erhalten wir
(2 I)"D =
a + bi, b — ai, — 2 bi, 2 ai, ax + i, bi—ali, — 2b1i, 2 a1i,
c + di, —2 di, c1+dli, —2 dxi,
d — ei, 2 ei, dt — c^i, 2 e1i,
Addieren wir jetzt zu der 2f t e n Zeile die [2v — l)16 (v = 1, 2, . n \ so ergibt sich
{2i)"D =
a + bi, b — ai, e-\-di, d — ei, . a — bi, b + ai, e — di, d + ei, . a1 + öji, 6j—Oji, Cj+dji, d1—c^i, . a1 — b1 i, + aj i, c1 — dj i, d1 + Cj i, .
oder, wenn wir aus der 2 ten , 4 ten , herausziehen, a+bi, — (a+bi), a — bi, a—bi, 2 nD « i + M > — («i+&!«)> «j — b1 i, «j — i,
. . 2 w t e n Spalte den Faktor i e + di, — (e+di), e — di, c—di, — [ßl + d1 i), Cj — d1 i, c1 — dj i,
157
Die Determinanten W. Voigts
Schließlich addieren wir zur 2i>ten Spalte die (2v — l) te (v = 1, 2, ..., n) und ziehen aus der 2ten, 4 t e n , . . 2 w t e n Spalte den Faktor 2 heraus. Dann finden wir a + bi, a — bi, D =
0, a — bi,
«i +b1i,
c-\-di, c — di,
0,
a
0, c — d i,
c1+d1i,
a
i ~ K i> i ~ h * >
0, c
~
*> \ ~
i>
Geben wir den Spalten 1, 2, ..., 2n die neue Eeihenfolge 1, 3,
2n — 1, 2, 4,
2n,
so tritt zu D der Faktor (—1)" hinzu. Dabei bedeutet b
=
2>
b
=
n
Regel auf (vgl. § 22), so ergibt sich1
GBAUEB sehen b
2 n
b
A
r
+ . . .
t
+
bnArn^
( r = l , 2 , . . . , n )
Für den Fall, daß bt = 1 ist und alle andern b gleich Null, hat man also r x
— A l l . X '
\
x
—
•*** A • '
2
X »
=
,
X
• •
A
Aus § 70 ist aber zu entnehmen, daß in diesem Falle die Gleichungen durch X
1
~
a
i » »
X
2
=
a
2 t >
' • •'
X
n ~
a
n ,
befriedigt werden. Da es nur eine Lösung gibt, so folgt Ä a
r > =
"
Satz 43. In einer orthogonalen Determinante, die den Wert 1 hat, ist jedes Element gleich seinem algebraischen Komplement. In einer orthogonalen Determinante mit 1
A„ ist das algebraische Komplement von ar, in A.
161
Produkt von zwei orthogonalen Determinanten
dem W e r t —1 sind die E l e m e n t e und ihre a l g e b r a i s c h e n K o m p l e m e n t e e n t g e g e n g e s e t z t gleich. Mit Hilfe der Relationen aTs = Art : A erkennt man, daß in einer orthogonalen Determinante das Produkt von zwei verschiedenen Zeilen gleich Null und das Produkt einer Zeile mit sich selbst gleich 1 ist. Man hat in der Tat I . , "rl A,t + arî A,2 + . . . + ®ri Ain rl a.l + r2 «,2 + • • • + arn °sn = J Der Zähler dieses Bruches ist aber gleich Null oder gleich 1, je nachdem r g s oder r = s. Satz 44. E i n e o r t h o g o n a l e D e t e r m i n a n t e b l e i b t orthogonal, wenn man sie um die H a u p t d i a g o n a l e herumklappt. § 72.
Produkt von zwei orthogonalen Determinanten.
Satz 45. Das P r o d u k t von zwei orthogonalen D e t e r minanten ist wieder eine orthogonale D e t e r m i n a n t e . Multipliziert man die beiden orthogonalen Determinanten a n «12 • •«1. «21 «22 • • «2»
hi und
hi hs
•hn •
•hn
hi hi • o»i «»2- • « „ » nach Zeilen, so entsteht eine Determinante
in welcher ist.
Crs
= «,1 hl + «,2 hi + • • • + am h
Danach wird Gr.Grt
= (2¡1
fe (2«r, /v) =p,r2 v
V
Summiert man-über die Werte r — 1, 2, . . n , so ergibt sich, da ist,
2raraarr = 0 (fS»).t 2 «r « = 1 2rCr.Cri =fi 2 W ' Man hat also C C C =1 2°r. rt-° («Si ) , 2 r r r. rs >
Kowalewski, Determinanten
11
162
Sätze
von
Brioschi
und
Siaoei
weil =
(«SO,
§
Sätze von
73.
Die Sätze von
D(x)
n
+ x
a12
...
aln
«21
=
SIACCI.
beziehen sich auf die Gleichung
BBIOSCHI a
und
BBIOSCHI
a2n
= 0
«»1 «»2 • • • « . . + * I unter der Voraussetzung, daß Z)(0) = A eine orthogonale Determinante ist. Multipliziert man D{x) mit «11 ~ X «12 • «21 «22 ~ X •
«i» 1n n 2n
«»1 ««2 • . a nn — X und zwar nach Zeilen, so ergibt sich (vgl. Satz 44) 1 D ( x ) D { - x )
=
(«12-•«2l) X,
(«21 -o, a )a:, . •> («„1 -«in)® 1 («»2 ' 2 1-- z
(«ln- «*l) x> K » Hieraus folgt für « g O 1 D{x)
D { — x ) =
xn
- X ,
«21- «12' 1 ¡r, «12 - «21' X X
• •» «nl - « i » • v «„2 ~«2» 1
«1» ~ «nl» «2»- «712' oder, wenn man 1
X = %
X
und
«„„ er —rsa , = i ri/?„ „
setzt, ßll D(x)D(—x)
+ ßil ßnl
ßli
* ßn
'
•
ßm
+
x •
•
ßin
߻2
•
—
X
163
Sätze von Briosehi und Siaeei
Da ßr, =~ ß,r> so können wir uns auf § 67 stützen. Dort sahen wir, daß die Gleichung ßn +* ßl2 • •• ßlH ß + x . n ßn • ßin = 0 ßnl
ßn2
•
•
ßnu+*
außer etwa % = 0 keine reelle Wurzel haben kanD. Daraus folgt, d a ß die G l e i c h u n g D{x) = 0 keine r e e l l e W u r z e l z u l ä ß t , die von 1 und s c h i e d e n ist. Schreibt man D{x) in der Form
— 1 ver-
so ist, wie wir wissen, Sk die Summe der A>reihigen Hauptminoren von A. Nach Satz 43 wird aber z. B. A"
an «12 • • • «1 k a 2l aM . . • «2 k
Aau =
k\ «ft2 • • • akk
a
Aals
. •
Ä
f*2 12 + ^2 12> •• •> a t*Ia21 + llh21> 1*2 22 ^"2 ^22' " •> f*na2n+ khn
Pian
1 b • •i Li ann4- Xnun 1+KKl' 1*2 "N3 + hhl> ...
Multipliziert man tp (A, (i) mit 6
11 b12 • • • h\n b2l hl ••• b2n
= ±1,
Kl Ki • • • K» und zwar nach Spalten, so ergibt sich Aj c n + ^ ± •'
*2C2»
• •> Kenn + t*n
ke«2>
«r. = « l A » + «2r h , + • • • + «»r K , • Multipliziert man
*nl >
• • > f «
a
22
+
a
« n +
X
«1»
12 9
H a
«2n
ft''
a
n2>
' ''
Ü2n
• • •> «mii +
n
Z~ f
Wir wollen nun annehmen, daß ^ ^ • • • P n
ist. a
n
=
Ä
Dann ergibt sieb, wenn wir noch X = 1 setzen, +
°12>
th>
«21» «ili t
•
«2 a
n2>
• •>
«in
• •>
«2»
=
°U + — > «12» 1 «21 » «22 + ^ >••»
•
Hierin liegt folgender Satz von
n2 *
SIACCI:
•i
2n a
^
Sätze von Brioschi und Siaeei
167
A d d i e r t man zu den H a u p t e l e m e n t e n e i n e r orthogon a l e n D e t e r m i n a n t e Z a h l e n , deren P r o d u k t gleich der o r t h o g o n a l e n D e t e r m i n a n t e ist (also gleich 1 bzw. — 1), so b l e i b t die neue D e t e r m i n a n t e u n g e ä n d e r t , wenn j e d e von diesen Z a h l e n durch i h r e n r e z i p r o k e n W e r t e r s e t z t wird. Schließlich beweisen wir noch ein Theorem über die Determinante 3t, die aus der orthogonalen Determinante
A
=
dadurch entsteht, daß man zu den Hauptelementen 1 addiert. reziproke Determinante von ®11 + 1, aU> • •> °21> a22 + 1, . 'f
«1» °2»
•
9t =
Die
•
1 • * t ««„+
n _
sei «Ii
hn •
*„1 «„2 • • • ? Der zu beweisende Satz bezieht sich gerade auf die Elemente dieser Determinante. 91 entsteht aus der Determinante ^2 ®12» Aj a 21 , A2«22+^2*
•>
K'hn
• •>
Ka2n
'
Kam>
indem man Ar = 0 und alle andern A gleich 1 setzt, ebenso alle (i gleich 1. Die obige Determinante ist aber, wie wir wissen, gleich a
fh n + A
t*ia2l>
lhan 1
^2ai2>
> Vi
168
Sätze von Brioschi und Stacci
Setzt man hier = 0 und alle übrigen k sowie alle fi gleich 1, so geht die Determinante offenbar in 2t — 91 TT
über; denn sie unterscheidet sich von 91 nur dadurch, daß aTT an die Stelle von arT + 1 getreten ist. Wir haben also die Gleichung Kr " ¿P* - « J oder, da A2 = 1 ist, d. h. (1 + A) 9l rr = 91. Wenn man in der Determinante hi h* • hn hi hi • • hn •
hi hin 2 • * ' ^nn brr = btt = 0 s) und alle übrigen Uauptelemente gleich 1 macht, ferner brt = btr = 1 und alle andern Elemente außerhalb der Hauptdiagonale gleich Null, so entsteht eine orthogonale Determinante mit dem Wert — 1. Wir wollen jetzt in a
K a i2 + Pt ht > K °2i + t*i hi > h
•> hain+ Kai«+
ni>
'
Pnhn Pnhn
Ana Tin+ iu r"n b n
A# = 0 und fi r = 0 setzen, alle andern 1, fi aber gleich 1. Dann geht «22 + 22> • • «»1+
171
Formeln
«2« + 2«
= 0,
6
«2» • • •> ann + Kn
»2+
so v e r s c h w i n d e n auch a l l e (n — l ) - r e i h i g e n Minoren von R. § 75.
Die CAYLEY sehen Formeln.
Zwischen den n 2 Elementen einer orthogonalen Determinante a A
=
n «12 •
3n
«21 «22 •
• «2»
«nl 0)i2.. .
•
« » »
bestehen der Definition gemäß die Relationen 1 7 ' I .ä 1+ flj.««. 2r 20 +1 • • • +1 nr ns = > «i,«!,. 1 »• j r + ¿r
Dividieren wir die Brüche
«
und
91
173
im Zähler und Nenner durch 51", so ergeben sich für die Elemente von A rationale Ausdrücke in 9t,, 91 91 ' • •" 91 ' 9tj „ 91*3 9t ' ' ' '' 9t ' (2) 31»-.,. 91 Wir wollen jetzt zeigen, daß die Determinante A, deren Elemente durch die Gleichungen (1) bestimmt sind, stets orthogonal ist und den Wert 1 hat, wie man auch die \n(n— 1) Parameter (2) wählen mag. Wir gehen also jetzt von einer beliebigen schiefen Determinante 9i aus, deren Hauptelemente alle gleich und von Null verschieden sind.1 Aus den Formeln (1) berechnen wir die Elemente von A und wollen beweisen, daß A orthogonal und gleich 1 ist. xlt x2, . .., xn seien n Veränderliche. Zu ihnen mögen die Veränderlichen y1, y,, . . .. yn in folgender Beziehung stehen: Vi = ?f21 Xl + ^22 Xi + • • • + %n x n'
(3)
wl x.l +1 2L,ni x„2 +' . . . +1 91nn„¡rn . Die Veränderlichen x1, %2, . . ., zn seien mit xlt x2, die Gleichungen yn =
(4)
.
= =
x„ durch
x1 + %22x2 + • • • + +
« > . « »
+
• ••
+
« . . * „
verbunden. Die 81,., sind die Elemente von 9t. Es ist also %r = \% und (rS»). Daraus folgt (5) . . yn + %n = 9txn. Vl + ^ = 91^, y2 +z2=%x2, Löst man die Gleichungen (3) und (4) nach der CBAMEBsehen Regel auf, so ergibt sich 1
Ihren gemeinsamen Wert nennen wir ^ 9J. Nach § 67 kann 91 nicht gleich Null sein.
174
Die Cayley sehen Formeln «*, = «„ yx +
%
+ .. . +
«Bl
9t
= 12 »1 + ^22 2/2 + • • • +
(3)
y«>
und «a^ = « n
+ ä „ *2 + . . . +
*„
(4)
Unter Beachtung von (1) und (5) lassen sich die Systeme (3) und (4) auch so schreiben: «i = ®11 V\ + «21Vi + • • • + «»i 2/„. «2 = «12 2/i + «22Vi + • • + ««2 y«>
(3')
•
- «l»2/x + «2» y% + •
•
und
•
+
2/i = «11 Z1 + «12 ®8 + • % = «21 X1 «22 »2+ • II .
(40
««1 Xl + ««2 die Werte yl, •» y.» wie Gleichungen (4') geliefert werden, in (3') ein, so kommt = 2ar»(arl r
+ a ri % 2 + • • • + a rn Z J
(* = 1, 2, . .
n).
Da man den % beliebige Werte beilegen darf (weil sich die Gleichungen (4) nach den x auflösen lassen), so folgt hieraus 2r «,.«,« = 0
( s g t),
=
r
1
•
Die Determinante Ä ist also orthogonal. Um zu beweisen, daß A den Wert 1 hat, multipliziere man «1.» • « ' A
=
"
Mg.. 21
! , « «H 9t , , «IL.
mit
Zweireihige und dreireihige orthogonale Determinanten
175
«11 «12 • •«in 91 =
etwa nach Zeilen.
«21 «22 •
«„1 nl ««•> ni • Dann ergibt sich 1
A'ii
=
•ln «12 * 9t21 •«2„
nl «„2- . 9i Daraus ist zu ersehen, daß A den Wert 1 hat. § 76.
Zweireihige und dreireihige orthogonale Determinanten.
Um die Elemente einer zweireihigen orthogonalen Determinante vom Werte 1 zu finden, gehen wir nach § 75 von einer zweireihigen schiefen Determinante mit gleichen Hauptelementen aus: k
91 =
jU
—fjt X
Die reziproke Determinante lautet A (i —/i X Die Formeln (1) in § 75 liefern dann: 2 kp
2 k'
= - 1 + k* + fi* ' 2 ku
22
oder -
~~
A2 +•P* p* '
2 k Ii
As + ju' '
2JI' = - 1 + k* + [i* —
2lll
° 1 2 ~ k*+fi* ' Aa - 1 ann = k*+fi*
« Dividieren wir Zähler und Nenner durch Ä2 und setzen Xfri = t, so ergibt sich t - t*
~ 1 + t* ' _ 2t «21 ! + t2 > 1
° 12
2t
1 + À~ ' so lautet die dreireihige orthogonale Determinante: 1 + r2 t2 2(t-r s) 2 (s + r Q 2 2 2 2 2 2 1 + r + s + < ' 1 + r + s + < ' 1 + r s + s2 +
für a; = — ft', y = « / gleich Null sein, d. h. es muß die Gleichung gelten.
Sie sagt aber aus, daß ttyX + ß^'y und nicht wesentlich verschieden sind. Wählen wir ß { so, daß
^n-i» A>>
* • •> An-l
finden, die nicht alle Null sind und für alle Werte der x, y die Gleichung (31
I
(-¿o xm~l
+ -¿i xm~2y
+ • • • + Am_1 ym~v)9
erfüllen. Wären alle A gleich Null, so müßten auch alle B verschwinden. Sonst könnten wir x, y so wählen, daß die rechte Seite ungleich Null ist.1 Es sind also weder alle A noch alle B gleich Null. 1 Das folgt aus dem oben erwähnten Fundamentalsatz.
182
f und g haben mehrere gemeinsame
Linearfaktoren
Denken wir uns die Formen F=
i , ^ -
1
+ 4 xm~1y
+ . . . + A^
y™'1
+B1x»~1y
+ . . . + Bn_i «z»"1
und G = B0x»-1
in ibre Linearfaktoren zerlegt, ebenso f und g. Dann muß jeder Linearfaktor, der auf der linken Seite von (3) p-mal vorkommt, auch auf der rechten Seite j?-mal vorkommen. Unter den Linearfaktoren von f gibt es nun sicher einen, der in F weniger oft als in f auftritt; denn der Grad von F ist niedriger als der von f. Dieser Linearfaktor muß also in g vorkommen. Gr ist ein gemeinsamer Faktor von f und g. § 79. f und g haben mehrere gemeinsame Linearfaktoren. f und g mögen mehr als einen, etwa k + 1, gemeinsame Linearfaktoren haben. q sei das Produkt von k dieser Faktoren. Dann sind
binäre Formen vom (m — k)^n bzw. (n — k)*** Grade, die noch einen gemeinsamen Linearfaktor besitzen. Es besteht daher nach § 78 zwischen den Formen 1 xn-k-lff
xn-*-2yf,
xtn-k-lgf
xm-k-2ygf
.. .^
#
y»-k-l
f,
ym-k-l
g
eine lineare Relation, folglich auch zwischen den Formen x—*~2yf,
« \ xn-^-ig,
m k 2
x ~~
....
y g, ...,
y - ^ f , y—^g.
Das bedeutet aber folgendes: Streicht man in der Resultante von f und g von den n ersten Zeilen die k ersten, ebenso von den m letzten Zeilen die k ersten, und außerdem die k ersten Spalten, so entsteht eine Matrix, deren Rang kleiner als m + n — 2k ist, d. h. kleiner als die Anzahl ihrer Zeilen. Umgekehrt folgt, wenn dies der Fall ist, daß zwischen den Formen (1) eine lineare Relation besteht. Die m + n — 2 k Zahlen -^0»
' • *'
1» -®0»
• ' •> Bn-k-l
lassen sich nämlich so bestimmen, daß für alle Werte der x, y 1
d. h. zwischen den Koeffizientensystemen der Formen.
f und g haben mehrere gemeinsame IAnearfaktoren
1=
fo*—+
183
+ . . . + £„_»_, y ^ - ^ f
ist, ohne daß die A, B alle verschwinden. Wären alle A gleich Null, so müßten auch alle B gleich Null sein. Es sind also weder alle A noch alle B gleich Null. Denkt man sich nun die Formen und
(p = A a;-»-*-! + Ax xm-k-2y + B1 xn~1e~2y
V =
ym-"~1
+ ...+ + .. . +
B^.^y»-*-1
in Linearfaktoren zerlegt, ebenso f und g, so müssen in (2) links und rechts dieselben Linearfaktoren stehen. Von den m Linearfaktoren der Form f können höchstens m — k — 1 bei F vorkommen. Wenigstens k + 1 von ihnen kommen also bei g vor. D. h. f und g haben wenigstens k + 1 gemeinsame Linearfaktoren. Will man z. B. erkennen, wie viele Linearfaktoren die beiden Formen und
f=
a0x* + a1xsy
+ a2 x2y2 + azxy3
+ aty*
g = b0 xs + \ x*y + b2 xy2 + b3 y3
gemein haben, so muß man aus «0 «1 °2 ®3 aé 0 0 0 «1 «2 «3 «4 0 0 0 «0 «1 «3 ai *o h h *» 0 0 0 0 0 K *>* 0 0 0
0 0
h
h
0
h
h
h
0
h
h
die folgenden Matrizen herleiten: "o a, 0 «0 b
o
0 0
\ K
0
«2 «3 «4 0 «4 i °2 0 0 \ h \ h h 0 a
h
h
(durch Streichung der ersten a-Zeile, der ersten ¿-Zeile und der ersten Spalte),
184
f und g haben mehrere gemeinsame Limarfaktoren ö ai { b0 b,
(5)
2 % b2 b3
a
a
* 0
0 b0 6, b2 b3 (durch Streichung der beiden ersten a-Zeilen, der beiden ersten b-Zeilen und der beiden ersten Spalten). Dann sind folgende Fälle möglich: 1. Bang von (3) gleich 7. f und g haben k e i n e n gemeinsamen Linearfaktor. . 2. Bang von (3) kleiner als 7, Bang von (4) gleich 5. f und g haben e i n e n gemeinsamen Linearfaktor. 3. Bang von (4) kleiner als 5, Bang von (5) gleich 3. f und g haben zwei gemeinsame Linearfaktoren. 4. Bang von (5) kleiner als 3. f und g haben d r e i gemeinsame Linearfaktoren. Nehmen wir z. B. an, daß der Fall 3 vorliegt. Dann besteht zwischen den Formen ®o
+ °J x*y + «2 3 5 V + o3 ® V + a t xy*, a0x*y + ^ icV + a2 x2y3 + a3xy* +
aiyi,
b0 x5 + \ x*y + b2 xV + h «V> b0x*y + s?y2 + b2 x*y* + b3 xy*, h x 3 y 2 + b i x * y 3 + b2 x y * + h y 6 eine lineare Belation, aber nicht zwischen den Formen a0x* +
+ a2x2y2
b0x* + 6j a?y + b2x2y2
+ % x y* + % y*, +
\xy,
b0a?y + 6j x2y2 + b2xya +
b3y*.
Es besteht mit anderen Worten eine Identität von der Form (6) {A0 x2 + A,xy + J2 y2)g = (B0x + Bx y)f {A, B nicht alle Null), aber keine von der Form + Axy)g =
B0f.
Daraus ersehen wir, daß in (6) die Formen F= A0x* + AlXy + A2y2, G = B0x + Biy keinen gemeinsamen Linearfaktor haben. E s müssen daher alle Linearfaktoren von 1 ebenso oft in f vorkommen, d. h. f ist durch F teilbar. Setzen wir f=qF, so wird g = qO, und q ist vom zweiten Grade. Offenbar stellt q das Produkt der gemeinsamen Linearfaktoren von f und g dar.
R e s u l t a n t e
v o n
F o r m e n
g l e i c h e n
185
G r a d e s
§ 80. Resultante von Formen gleichen Grades. Die Resultante der beiden binären Formen wten Grades / " =
g
a
=
b
0
x
n
+
x »
0
a
-
a ; "
v
+
1
1
x " -
«/
y
+
.
+
.
. .
.
+
.
+
a
a
y
n
n
y
n
,
n
setzt sich aus den zweireihigen Determinanten der Matrix ( «o «i • • • »„
(1)
u zusammen (durch Multiplikationen, Additionen und Subtraktionen). Man erkennt dies, wenn man in der Determinante 0
i «o «x ! 0 a
0
0
K
0
a
b
n
0 0
\
0
|
0
n
n
0
. . .
b
0
b ,
. . .
b,,
den Zeilen 1, 2, . . 2n die Reihenfolge 1, n + 1, 2, n + 2, . . . , « , 2»
n (w — 1) gibt, wobei sich die Determinante nur mit dem Faktor (—1) 2 Entwickelt man nun . 0 % .. 0 \ 0 0 (2) 0 0 a
l
•
b , .
b
0 0
0
0 .. 0 .,
.
a
• •
K
0
a
l
b ,
.
•
. • •
•
a
n
K
nach den beiden ersten Zeilen, so ergibt sich a .
a .
b .
b .
M .
( r < s )
und Mrt ist, abgesehen vom Vorzeichen, die Determinante, die ans (2) durch Streichung der Zeilen 1 und 2 sowie der Spalten r + 1 und « 4 - 1 entsteht. Diese Determinante kann man wieder nach den beiden ersten Zeilen entwickeln usw.
186
Resultante
von Formen
gleichen
Grades
Es ergibt sich auf diese Weise, daß die Besultante von f und g eine Summe von Produkten ist, deren jedes n zweireihige Determinanten von (1) als Faktoren enthält. Z. B. läßt sich die Besultante zweier quadratischer Formen + ° i xv b0 X2 +
+
a2V2'
xy + bt y2
so schreiben «i
aa
0
b2
0
o h
0
0
0
0
0 0 a3
h
ai
+ P02
°3
0
0
h
0
0
a»2 «3
0
h
ao
h
h
h
0
at
«3
\
«0 «2
a3
K
h
0 0
«1 ¿1
h
0 0 «3
h
h
0
«0 — P0 3
\
0 0
h
h
«0
ai
bo
A
0 «S h
= - P o i {Pl2P23-PiS+P23P03) + P0ì(P0iP!t3-P03Pl3)—P03^>0lP23-PÒs)-
Resultante von f und (— ß x +
187
ay)g
Auf Grund der Identität a
«1
a
\
h
K
o
% «1 \ »1 kann man statt
a
i
s
h
2
«3 *3
= 2(i>01i>23 +¿>02^31 + PosPn) =
0
Pol ¿>23
auch schreiben
P02 P\i Dann wird die Besultante gleich
PoS Pl2 •
-Pol {CP12 +Po3)Pz3 Pib} P02 \Po2 P23 -Pos^isl -P03 \P02P13 - {Pli + PoalPos!-
Dies ist aber die dreireihige symmetrische Determinante P01
Po 2
Pos
P02 Pia + Pos Pis P03
P\ 3
PiS
Man kann hiernach vermuten, daß sich die Besultante von zwei Formen « t e n Grades als n - reihige symmetrische Determinante schreiben läßt, deren Elemente sich additiv aus den prt zusammensetzen. Diesen allgemeinen Satz hat CAYLEY bewiesen. § 81. Resultante von f und (— ßx + ay)g. Wir wollen die Besultante von f=a0xm+a1
xm—1y
+ . .. +
amym
und (— ßx + ay)g berechnen, wobei + \ x»~*y
+ . . . + bu_ly—
1
sein möge. Die Besultante von f und g werde mit Rfg, die von f und — ßx + ay = 1 mit Rfv endlich die von f und lg mit Rflg bezeichnet. Wir gehen darauf aus, eine Beziehung zwischen Rflg und Rfg, Rf , herzuleiten. Für Br i gilt übrigens die Formel
188
Resultante von f und «0
(-ßx-{-ay)g a
2 • • • «m 0 .. . 0
«i tt
- ß 0 ~ß 0
a
... 0
0 ..
0
.
a
= a0ce™ + ai«—»/? + . .. + anß- = f{a, ß). Man findet sie durch Entwickelung von Rf l nach der ersten Zeile. Setzt man lg = c0x" + 05»-1 y + . . . + enyn, so ist In 0
«i • • . 0 ®o • • . 0
0
0
a
o
c
o 0
c
0
0
o
. . • am . 0 •
•
..
. 0 •
c
»
sind daher die m letzten Zeilen lineare homogene Funktionen von a, ß. Entwickelt man also nach den m letzten Zeilen, so ergibt sich ein Ausdruck von der Form F{u, ß) = A0am + Al a™~lß + . . . + Amßm. Diese Form F(ce, ß) unterscheidet sich nun von f{a, ß) nur um einen von a, ß unabhängigen Faktor, und zwar ist F{u,ß) = f{a,ß)Rf> d.h. B
f,lg = Rf.i' Bf.gDavon können wir uns auf folgende Weise überzeugen. schreiben f(x, y) als Produkt von m Linearformen: f{x, y) = [xy: -x^y) . . . [xym - xmy).x Ist nun « = V ß = Vfl, ifi = 1, 2, . . m)
Wir
so haben f und lg den gemeinsamen Faktor l, so daß 1 Die a sind homogene ganze Funktionen der Veränderlichen xl, ylt Xi, yt, ..., xm, ym. Wir setzen die Linearfaktoren als verschieden voraus. Der andere Fall erledigt sich durch eine Stetigkeitsbetrachtung.
Zusammenhang der Resultante Rfg mit den Linearfaktoren R
sein muß oder
f , ig =
189
0
y,) = 0. Daraus ersehen wir, daß a y ^ — ß x ^ zu den Linearfaktoren der Form F{ct, ß) gehört. F(a, ß) ist also durch f(a, ß) teilbar. Da beide Formen von gleichem Grade sind, kann sich F{a, ß) von f(u, ß) nur um einen konstanten Faktor unterscheiden, d. h. um einen Faktor, der von u, ß frei ist. Um diesen Faktor zu finden, setzt man ß = 0. Dann wird F(a, ß) = a0 a™ Rfi g
und
f(u, ß) = a0 et™.
Der Faktor lautet also R'if 9 § 82.
Zusammenhang der Resultante Rf< g mit den Linearfaktoren von f und g.
Durch mehrfache Anwendung der in § 81 bewiesenen Formel finden wir, wenn ist (ij, l 2 , . .
tn Linearformen), R
f . g = R f , h R f , k • • • R f , bi • Nach jener Formel ist nämlich R
= R f , ¡. Rf,g> >
R
= R
f,g f,h
R
(, h ft9i'
(^i = h h • • • 0 =
l
4 • • • ln)
R
f,gn-2= Rt,ln-1 Rf,gn-1(in-1 = ln> Man gelangt von Rf g zu Rg< f, indem man die m letzten Zeilen an erster Stelle und die n ersten Zeilen an letzter Stelle schreibt. 8 Daraus ersieht man, daß Rs-m ¡1 R*mk- • • R>-m In
Setzt man K
=
SMs x
K=
so wird ly =
x
ry-yr
>
^
x
-y,
v
y*
Schreiben wir also kurz f*=n{Ly-%x)>
9 = n{xvy
M=1
so wird
V—1
-yrx),
(1)
Hieraus ersehen wir weiter, daß R
f,g - ttxi> yJ f(x2> %) • • •
yn)
und fyj = ^ " " f t t i » fli)*(l«> ii) • • • fljDie Formel (1) läßt unmittelbar erkennen, daß Rf g dann und nur dann verschwindet, wenn f und g einen Linearfaktor gemein haben. Denn die rechte Seite in (1) ist dann und nur dann gleich Null, wenn eine Determinante ^ V, — x r verschwindet, oder, was dasselbe bedeutet, wenn die Linearfaktoren £ * y - % x und x*y-yvx nicht wesentlich verschieden sind. § 83.
Invarianteneigenschaft der Resultante.
Ersetzt man in einer binären Form f{x, y) = a0xm + a1 x™~xy + .. . +
x, y durch ax-\-ßy
bzw.
yx-\-Sy
amym
Invarianteneigenschaft der Resultante
191
(«, ß, y, 8 Konstanten), so verwandelt sie sich in eine neue Form f'{x, y) = a0'xm + al'x»~1y + ...a'mymMan nennt diesen Prozeß eine l i n e a r e T r a n s f o r m a t i o n , und zwar sagt man, daß die Form f aas der Form f durch die lineare Transformation « ß^ r S) entsteht, oder auch, daß f bei dieser linearen Transformation in f übergeht. Die Determinante u ß r 8. heißt die Determinante der linearen Transformation [ a ^s ] . \r l Wir wollen jetzt außer f(x, y) noch die Form g{x, y) = b0 xn + \ xn~1y + . . . + bnyn betrachten. g'{x, y) = b0'xn + x»-1 y + . . . + &nV entstehe aus g (x, y) durch die lineare Transformation | ^ ^ j . Zwischen den Resultanten Rf.g und Rr< g> besteht dann, wie wir sehen werden, die Beziehung Br,, = (ad-ßy)™Rf,g. Um diese Formel zu beweisen, zerlegen wir f und g in Linearfaktoren: m n f=n{£y-%x), g — II{xry — yvx). =1
V=1
Ersetzen wir x, y durch ax + ßy bzw. yx + Sy, so verwandelt sich ^yin s i^yv + !J) + ßy) = f / y und xvy-yrx in xv{yx + Sy) — yr{ax + ßy) = xr'y — yj x. Dabei haben wir
192
Invarianteneigenschaft
der
Resultante
und 8 xy - ß yv = xr',
- y x
gesetzt. Nach § 82 ist
= yy'
8
V
ye
+1
gn — o yo
+ ff =
r +
s)
und wir können schreiben f { x , y )
g{x,y)
wo dann y\
ist.
i , v) =
(r < s, q + ff = Setzen wir *{*,
r +
aT
a
K
K
y
1
V
8
v),
in —a „o — l
xn
s)
f 0 X*- 1
v) =
y , ê,
2
X
+ f x * n~ xy
+ •••
+
y"- 1,
/;-!
so sind f0 , f x , . . Formen (n — Grades in f , ?/, d.h. es ist fo = «001"- 1 + «Ol i " - 2 * + ••• + c 0 ,„-i i " - 1 . l)t t>2Ì--- F(xI> Vii i»> flj f x cnp = f f a * i i > ( 2 < h > y ^ »ü yn; £lt y«, • i\xn, yni in, vj Nun ist aber
13»
Die Cayleysche Form der Resultante
196
x
/>r, yT) 9 yr) fiè,>V,) 9{Ì,,V.) _ f(Xr, yr) g(i„ v.) v> - yr f. '
F
K>
r yT l v.
I.» v,) =
weil
y)>
so ist offenbar ff (in,V.) Vn~Vi in
9 (ii, Vi) XiVi- Vi il
9i (Ii- *h) •
9 (in, Vn) BnVn-M n
9 (ii, Vi) ¡BnVl y»ii ~
9i (Ì„>
9n (Ii ' ^l) • * 9n (Im*
h» hi • ••h.n -1 ho K - •Kn -1
ir
ho hi
er-1 yn-2
' * ^n n--1
•
f.n-2 %•• & -1 §2
• Vi •
%
1 • «I»Vn
Der zweite Faktor ist die mit II bezeichnete Determinante. Um den ersten Faktor, den wir mit B bezeichnen wollen, zu berechnen, multiplizieren wir B mit P. Dann ergibt sich BP =
9l («!> V\) • • • 9i (xn> 2/»)
9n (Xl> Vi) ••• 9n K> Vn) oder, da im Falle p ^ v ist,
9^,
yr) = o
197
Die Cayleysche Form der Resultante BP = g{x1} y j g f a , »,)... n (» — 1) 1 = ( - \)~~z~P2,
also
g{xn, yJ
n(n — 1) B = (-1)
2
P.
Es besteht somit die Gleichung n(n —1) cnp — (— i) 2 1^,/zp, woraus im Falle II P ^ 0 folgt n (n — 1) C-(- 1 Der Fall H P = 0 erledigt sich durch eine Stetigkeitsbetrachtung. f(x,y) und g{x,y) mögen im ganzen k gemeinsame Linearfaktoren besitzen. Ihr Produkt werde mit t (x, y) bezeichnet. Man nennt t (x, y) den g r ö ß t e n g e m e i n s a m e n Teiler von f und g. Schreiben wir f und g in der Form f{x,y) = t{x,y)(p{x,y), g{x, y) = t{x, y) xf){x, y), so haben
n)
9&V)
=
cp{x,y)
y) t (!, v)
F{x, y; i, rj) = t{x, y) t{£,v) {x, y\ (£>V) y(S>v)
1 V
Ausführlich geschrieben lautet (x,y; (x, y\
-1
rj) = ^o®"
+
f o ^ + f i x
n
-
f
i ( f , rj)
K-\> 2
y +
•••
+ /;-12/"
1
Hieraus entnehmen wir, daß fo
=
'o>
f\ ~
h +
'o>
• ' •»
fn-l
=
ist fo> fi> • • •> fn-i s i n < l a l 8 0 lineare Kombinationen von t0, tx, tr_1. Umgekehrt lassen sich aber auch t0, tlt . . ty_1 als lineare Kombinationen von f0, fx, . . fn_x darstellen.
Diskriminante
einer binären
Ist in der Reihe X0, Xlt . . Glied1 XT, so hat man fr~Kt0>
199
Form
^ das erste von Null verschiedene
fr + \ ~ K*1 + ^r + X t0>
•••
Hieraus ergeben sich, da =j= 0 ist, der Reihe nach t0, tiy ..., linear ausgedrückt durch f0, /j, . . fn_v Das Koeffizientensystem der n Formen f0, fx, . . ., /n_1 hat hiernach denselben Rang wie das der Formen t0, t^,. . tv_-i. Wäre der Rang des letzteren kleiner als v, so gäbe es v Zahlen A0, Ax, . .., Av_1, die nicht alle Null sind und für alle Werte von i) der Gleichung genügen, also auch der Gleichung1 Apu(p{x, y) + {a x + ß y ) - ^ f , - J» ß f (x> V) + (« * + Z9 ») •-fy
enthalten sicher nicht beide den Faktor ax + ßy. Sonst müßte er nämlich in a
^ ym) \ = [a d - ßy)f J{xlt y2, X2, y2; . . .; xn,
(1)
yj.
Sie sagt aus, daß J eine simultane I n v a r i a n t e der L i n e a r formen x^y — y^x i s t (jtt = 1, 2, . m ) . Hat man umgekehrt eine simultane Invariante J der Linearformen x^y — y^x {(i — 2, m) und läßt sie sich in der Form J (a0, av ..., am) schreiben, so ist sie eine Invariante der Form f. Man hat hierin ein Mittel, um Invarianten zu bilden. Bei zwei Linearformen %x + ®iy> h o x + hiy ist nämlich die Determinante
b,
bn
ion ( a Führt man die lineare Transformation \r aus, so verwandeln sich die Linearformen in
eine Invariante.
%'x +
c
e
1
o x + ciy> • • •» K h C
0 ci *>oh o 1 Invarianten von ihnen. Dasselbe gilt von jeder homogenen ganzen Funktion dieser Determinanten. Liegt nun z. B. eine quadratische Form f=a0x2+a1xy + a2y2 = foy — y1 x){x2y - y2x) C
vor, so ist '
-Vi
= «12/2- v% xi -Vi xi eine Invariante der Linearfaktoren von f . Dasselbe gilt von («1 y2 - 2/1 x-2>2 = x\ 2%2 -
2 x
i xt y\ 2/2 + xiV\2
= ( x i y% + x2 Vi? = «I2 - 4o 0 O 2 .
4 x
i x2 y\ 2/2
ttj2 —4a 0 o 2 ist also eine Invariante (und zwar die negativ genommene Diskriminante von f ) .
Zwölftes Kapitel.
Lineare und quadratische Formen. § 92.
Systeme linearer Formen und lineare Transformationen.
Eine l i n e a r e F o r m in n Veränderlichen xv x2, . . ., xn ist ein Ausdruck von folgender Gestalt «1®1 + «2^2 + • • • + a n x n' Die a sind Eonstanten. Wir wollen ein System von in linearen Formen betrachten: f\ = a\l X1 + ü12 X2 + • " • + a\nX«> f-t = «21 X1 + ß22 X2 + • • • + a2nXn> f» = am\Xl + Der Rang der Matrix
a
X
m2
2 + •••+
a
x
mn
„-
210
Systeme linearer Formen und lineare Transformationen Hat man es mit mehr als zwei Linearformen zu tun «o x + aiy
c
e
1
o x + ciy> • • •» K h C
0 ci *>oh o 1 Invarianten von ihnen. Dasselbe gilt von jeder homogenen ganzen Funktion dieser Determinanten. Liegt nun z. B. eine quadratische Form f=a0x2+a1xy + a2y2 = foy — y1 x){x2y - y2x) C
vor, so ist '
-Vi
= «12/2- v% xi -Vi xi eine Invariante der Linearfaktoren von f . Dasselbe gilt von («1 y2 - 2/1 x-2>2 = x\ 2%2 -
2 x
i xt y\ 2/2 + xiV\2
= ( x i y% + x2 Vi? = «I2 - 4o 0 O 2 .
4 x
i x2 y\ 2/2
ttj2 —4a 0 o 2 ist also eine Invariante (und zwar die negativ genommene Diskriminante von f ) .
Zwölftes Kapitel.
Lineare und quadratische Formen. § 92.
Systeme linearer Formen und lineare Transformationen.
Eine l i n e a r e F o r m in n Veränderlichen xv x2, . . ., xn ist ein Ausdruck von folgender Gestalt «1®1 + «2^2 + • • • + a n x n' Die a sind Eonstanten. Wir wollen ein System von in linearen Formen betrachten: f\ = a\l X1 + ü12 X2 + • " • + a\nX«> f-t = «21 X1 + ß22 X2 + • • • + a2nXn> f» = am\Xl + Der Rang der Matrix
a
X
m2
2 + •••+
a
x
mn
„-
Systeme linearer Formen und lineare Transformationen an
211
«12 * ' •«in
«21 «22 •' "«2»
(1)
IM
ml * ^row heißt der E a n g des Systems fv f2, . . f m . Setzt man X
(2)
l
2
X
11 X\ + C12 X2 + • ' • + "l« Xn '
=
C
=
C
21 X1
+
22X2
e
+
" •' +
C
2n
X
» >
n ~ Cnl V + ßn2 X2 + • • * + 6nn Xn > so nennt man diese Operation eine lineare T r a n s f o r m a t i o n . Im Falle n = 2 haben wir bereits von linearen Transformationen gesprochen (vgl. § 83). Die Determinante X
(3)
C
=
c
n
C
12 • • • C l »
C
21
C
22 •
•C2»
«2 •
SS
C
heißt die Determinante der Transformation. Ist sie gleich Null, so spricht man von einer singulären Transformation. Unterwirft man nun die Formen fv f2, . . fm der linearen Transformation (2), setzt man also in ihnen «V = Crl X l + « , ! < + • • • + Cvn K so verwandeln sie sich in
(» - 1, 2, . .
fl = «U
+ «12 «2 + • • • + «in«»,
/2 = 021
+ «¿2 «2 + • • • +
«),
/m = a!mix[ + a„2«2 + • • • + «ran®»Die neuen Koeffizienten hängen mit den alten durch die Formeln zusammen = «rJ Cl» + ar2 C2. + ' ' ' + «r» ar't entsteht durch Komposition der r t e n Zeile von (1) mit der s " 0 Spalte von (3). Die Determinante •
/
/
r
n*i «ri«a • • •
a
14*
212
Systeme linearer Formen und lineare
Transformationen
ist somit das Produkt der beiden Matrizen «r, 1 «r22 • • • «r,n «r,l ®r,2 • • • «r.» Oir \ ar Xn
>
•+
1
nn
1
n
der linearen Transformation in § 92 unterwerfen. Sie mögen dabei in .
f[ = a'u xx{ + f i = «21 '\ +
/,; =
a„i
x[
a'i2 3-A + . . . + ai „ xn x. «22 »2 + • • • + «2,i 'n ,
+ a,;2 sc2 + . . . +
übergehen. Setzen wir «ii • • • «i» A
und
=
Ä
=
"nl
an i .
. .
so gilt die Gleichung =
A
C.
Es ist nämlich (vgl. § 92) a rj .3 — o,.ri e,is . , +1 a ta , , c &s 9 . +* . . .
1+
rn
ns
U n t e r w i r f t man n l i n e a r e F o r m e n in n V e r ä n d e r l i c h e n einer l i n e a r e n T r a n s f o r m a t i o n , so m u l t i p l i z i e r t sich die D e t e r m i n a n t e der F o r m e n mit der T r a n s f o r m a t i o n s d e t e r minante. Man sagt auf Grund dieser Eigenschaft, daß die Determinante der n Formen eine I n v a r i a n t e ist, und zwar gegenüber allen linearen Transformationen.
214
Bilineare Formen § 94.
Bilineare Formen.
Wenn in einer linearen Form a1x1+ai
x2 + . .
anxn
die Koeffizienten durch lineare Formen in den Veränderlichen yv y>< • • •> yn ersetzt werden, so entsteht eine b i l i n e a r e F o r m . Eine solche Form ist also ein Ausdruck von folgender CJestalt: f=^"r,Xry,-
(1)
(r, » = l f 2,
»)
Die Determinante der art heißt die D e t e r m i n a n t e von f. Wenn man die x oder die y einer linearen Transformation unterwirft, so geht die Bilinearform wieder in eine Bilinearform über. Um uns im folgenden bequemer ausdrücken zu können, wollen wir die quadratische Matrix
das Produkt 1 von ßu ßu • • • ß\n ßil ß>2 • • • ßin
und
ßn ß'12 • • • ßln ß'-1 ß'22 • • • ß'-n ß« 1 ßn 2 ••• ßnn
ßnlßn2---ßnn (in dieser Reihenfolge) nennen, wenn «r. = ßrl ß>\ + ßr* &'.+
•••+
ßrnßn's
ist [r, s = 1, 2, . . ., n). Wir drücken die Beziehung zwischen den drei Matrizen durch folgende Formel aus: lau a
«12 . . . «, \ U
21 22
m
f
a„ an,1 a lì,•1.
nicht alle (n — 1)-reihigen Hauptminoren gleich Null oder es sind zwar alle (n — l)-reihigen, nicht aber alle {n — 2)-reihigen Hauptminoren gleich Null. Es kann nämlich, da die Determinante symmetrisch ist, nicht passieren, daß alle (n — l)-reihigen und alle (n — 2)-reihigen Hauptminoren verschwinden. Sonst hätte man nach Satz 28 in § 38 Arr
Ar
= 0.
mithin Es wären also überhaupt alle {n — l)-reihigen Minoren gleich Null, während wir doch annehmen, daß die Diskriminante von Null verschieden ist. Wenn nicht alle [n — 1 )-reihigen Hauptminoren der Diskriminante gleich Null sind, so läßt sich durch geeignete Numerierung der Veränderlichen x erreichen, daß gerade
A»ist.
«11 «21
• «1 * l
«12 «22
+ 0
««-1,2 "
•
« » - ! , » - !
Wir wollen jetzt statt f die quadratische Form (p = f - X x *
betrachten. Ihre Diskriminante lautet «ii 21
. . . a.
s„, . . . an,n-l „ , ni und ist gleich Null, wenn wir 1
=
A-1A,
ann„—À
Man bedenke, daß Ar.= A,r ist Wir bezeichnen mit Ar, wie gewöhnlich das algebraische Komplement von a r ,.
Transformation einer quadratischen Form X
=
223
Ä Ann
annehmen. Die Form
-K = o "»1 «! + ••. +
lösen. Die Determinante dieses Gleichungssystems ist vom Range n— 1. Es gibt daher nur eine unabhängige Lösung, und wir können A»2'
als solche benutzen.
• • •>
nn
Die in § 96 mit ßln>
ßin>
• ' •
nn
1
Sie zerlegt sich nach Satz 6 (§14) in vier Determinanten und hat den Wert —
^ -^»-l.» ~~ ^ n , n-l
—
=
n — 1, n Ä
- 2 X A,»-1,
Ä* -"in— l,n> n— l,n
225
Transformation einer quadratischen Form Nach Satz 28 in § 38 ist aber A A -"n-l, n-1 'S-1, n A„ „_! Am„
so daß
AD = A2 -2kAAn_Un
•A« — 1, n ~ + X'Ai_Uu
-An — 1,»
» —1, A '
= (A - iJ..,.
J».
Setzt man
so wird der Rang von D gleich n — 2. Die Komplemente von V i »-i ^ ^ ann & sind dieselben wie in A, also gleich Null. Die Komplemente von a n _ l B + X und + X sind ebenfalls gleich Null, weil die reziproke Determinante von D symmetrisch ist und in ihr alle zweireihigen Minoren verschwinden. Da hiernach die (w — 1)-reihigen Superdeterminanten von A - i , n alle verschwinden, n — 1, n so ist der Rang von D wirklich gleich n — 2 (vgl. § 24). Die Form y läßt sich nach § 96 auf n — 2 Veränderliche reduzieren. Um eine nichtsinguläre lineare Transformation zu finden, die diese Reduktion leistet, müssen wir nach § 96 die linearen Gleichungen + aUn_1z„_l
+ alnxn = 0 ,
a11xl
+..-
anxj
+ . . . + fl2/B.! xn_Y + a2nxn = 0,
V l . l *1 + • • • + V l . « - 1 V i + («.-1,. + A K » = 0» V *1 + • • • + ( V i . » + *) V i + V . ® « = 0 auflösen. Ihre Determinante ist vom Range n — 2, und es gibt zwei unabhängige Lösungen von folgender Gestalt ßv • • Da nun
ß*-»>
°>
rv • • •> r»-2> 1 0 ... 0 0 1 .. . 0
0 0 0 0
0 0 . .. 1
0 0 1 0 ßl ßi • • • ßn-% 0 1 Vi r, • so ist nach § 96 die lineare Transformation Kowalbwski, Determinanten
15
226
Transformation einer quadratischen Form xy Sj,
= =x2'
^«-2
=
+/?! «21 X1 + «22 X2 + • ' • + «2» Xn = °> «»1«! + «n2a;2 + - - - + «»»a;» = 0 ein Fundamentalsystem von Lösungen bestimmen. Da man sich auf die m ersten Gleichungen beschränken kann, so gibt es ein Fundamentalsystem von folgender Form: ßl,m
+1»'-
• •> ßm,m
+l
ßl,v>
+ 2> ' ' •> ßm,m
+2
ßl,n
• • - ß
m
.
n
1
0 ... 0
0
1
• • •
0
0
0
. . .
1.
Nach § 96 verwandelt dann die lineare Transformation X
l
X
=
1
X
X
Xn
=
m —
+
ßl,
m +
+1
m
ßm,m+l
+ • • •+
X
m'+1
X
m +1 +
' ' ' +
ßmn
ßln
X
n>
X
n >
Xn
f in eine Form in x^, aj2', . . Transformation
xj.
Es wird also vermöge dieser
1, . . m Setzt man
r, 8
,, = . . . = x ' = 0. m +1 n > so geht diese Formel in folgende Uber: lj . . ma X X 1, ., , am X X S r, r » = 2 r, 9 r, « r's r ,' Daraus folgt x
a
r's
=
a
(r> « =
r.'
1
>
2
>
m)
Die oben angegebene lineare Transformation bringt also f auf die Form 1, .. , m >! ffl.. x'r X9 '. rs
^mJ r, 9
Diese Form in x2', ..., xm' hat eine nicht verschwindende Diskriminante, kann also durch eine nichtsinguläre lineare Transformation in
230
Ausgezeichnete Numerierung der Veränderlichen h Vi2 + e2
+ • • • + *myJ
( 8 r = ± !)
verwandelt werden, und die lineare Transformation ist im Falle reeller a . reell. § 98. Ausgezeichnete Numerierung der Veränderlichen in einer quadratischen Form. Wenn die quadratische Form den Bang m n) hat, so umnumerieren, daß so lassen sich die Veränderlichen x^, ¡r2, ... ) x n «11 «12 * •• «im A = «21 «22 • "• «2m ffl
«ml «m2 • . amm von Null verschieden ist. Ferner kann man •Kj) X2' • * •> Xmso umnumerieren • «i,™ -1 «12 «22 • «2, m-1 + 0 Ai-i = «21
, m-1, «m-1, 1 «TO-J, 2 • , ffl m-1, oder, wenn dies nicht geht, so, daß "^m-2 ist.
=
«11 «21
«12 «22
• °l,m-2 • «2,™ -2
+ 0
«m-2, 1 «ot-2, 2 • • «m- !, m-2
Am enthält eben entweder einen von Null verschiedenen (m— 1)reihigen Hauptminor oder, wenn das nicht der Fall ist, wenigstens einen von Null verschiedenen (m — 2)-reihigen Hauptminor. Auf Am_J bzw. Am_2 kann man dieselbe Betrachtung anwenden und gelangt schließlich zu A1 = a u * 0 oder zu * 0.
(ojj = a22 = 0)
Setzt man A0 = 1, so geht es noch einen Schritt weiter. Eine Numerierung der x, wie sie sich bei dem obigen Verfahren ergibt, nennen wir eine ausgezeichnete Numerierung.
Ausgezeichnete Numerierung der Veränderlichen
231
Bei einer solchen Numerierung hat die Reihe A0, A1, . . Am folgende Eigenschaften. A„ Nie sind zwei O = 1 und Am sind von Null verschieden. benachbarte Glieder der Reihe beide gleich Null. Ist Ar = 0 ( 0 < r < m ) , so verschwinden alle r-reihigen Hauptminoren von Ar+V Das Produkt aus Ar_1 und Ar+1 ist (auch im Falle r — 1) gleich einem zweireihigen Hauptminor der reziproken Determinante von Ar+1 (vgl. Satz 28 in § 38). Da ein Minor dieser Art die Form
hat, ist
0
a
a
0
Wenn also in der Reihe A0, Alt ..., Am ein Glied verschwindet, so haben die beiden Nachbarglieder entgegengesetzte Zeichen.1 Erinnern wir uns an das Verfahren in § 96, so wird danach die Form f zunächst in eine quadratische Form in xv x2, .. ., xm mit der Diskriminante Am verwandelt.2 Von dieser Form spaltet sich im Falle Am_1 4= 0 ein Glied em x^ ab und cm ist gleich A-.A , . Im Falle Amm-1 , = 0 spalten sich zwei Glieder ab c mm x „2 m m-1 ^ + °m-i xm-i> und cm_l, cm sind entgegengesetzt gleich. Schließlich erhalten wir Ci«i 2 + e2 V + ••• + emxJJ e zwei Gliedern Ar_1} Ar in der Reihe A0, Av ..., Am, die beide von Null verschieden sind, entspricht ein Glied cTxT2 und cr ist positiv oder negativ, j e nachdem Ar_l, Ar beide dasselbe oder entgegengesetzte Zeichen haben. J e drei Gliedern Ar_Ar, Ar+1, von denen das mittelste gleich Null ist, entsprechen zwei Glieder cr+1 «2r+1 +cTxr2, deren Koeffizienten entgegengesetzte Zeichen haben, ebenso wie Ar_1 und Ar. Hieraus ergibt sich folgender Satz. In der kanonischen Form c1xl2 + e2x22 + ... + cm xm2, die das in § 97 geschilderte Verfahren liefert, sind so viele negative Koeffizienten vorhanden, als es in der Reihe A0, A1,...,Am Zeichenw e c h s e l gibt, und so viele positive Koeffizienten als es in dieser Reihe Z e i c h e n f o l g e n gibt. 3 Dabei ist es gleichgültig, ob man die Null als positive oder als negative Zahl gelten läßt. Wir setzen hierbei die a r , als reell voraus. Die neuen Veränderlichen bezeichnen wir hier ebenso wie die alten. 3 Ein Zeichenwechsel findet statt, wenn ein positives neben einem negativen Glied steht, eine Zeichenfolge, wenn zwei positive oder zwei negative Glieder nebeneinander stehen. 1
2
232
Das Trägkeitsgesetx der quadratischen Formen
§ 99. Das Trägheitsgesetz der quadratischen Formen. Wir betrachten eine quadratische Form mit reellen Koeffizienten. Ist ihr Rang gleich m, so läßt sie sich durch eine lineare Transformation, die reell und nicht singulär ist, auf die kanonische Gestalt i?h2 + o2y22 + ... + cmym2
bringen. "Wenn man diese R e d u k t i o n auf verschiedene Weisen a u s f ü h r t , so e r g i b t sich immer dieselbe A n z a h l positiver c, also auch immer dieselbe Anzahl negativer e. Das ist das T r ä g h e i t s g e s e t z der quadratischen Formen. Es ergebe sich bei der linearen Transformation 0) +&»&+•••+&„%. (r = 1, 2,..., n) 2 2 2 aus f die Form c1 y + c2y + ... + cmym und bei der linearen Transformation X (2) + rr2 «2 + • • • + (r - 1, 2 , . . n ) T = r, 1 2 2 die Form e^ + e2 x2 + ... -f- em' zm . Die linearen Transformationen sind beide reell und nichtsingulär. Die Gleichungen (1) lassen sich also nach den y auflösen. Die Auflösung laute 1 (3)
yr = ß r l * l + ß r 2 * 2 + - - - + ßr n *n (f - 1, 2,.. ») Unterwirft man nun die quadratische Form Cj yl 2+e2 y22 +... + omym2 der linearen Transformation (3), so geht sie in f über und f verwandelt sich bei der linearen Transformation (2) in c/«, 2 + c 2 'z 22s + • • • + °'mxm- Daraus entnehmen wir, daß c^y^ + c 2 y 2 + . . . + cmVm direkt in c\ x2 + e'2 x2 + • • • + o'mzj übergeht, wenn man die lineare Transformation 'Äl ßl2 •••
ßl«\ (rn
ru
7i«\
ldu
ö12 . . .
^21 ^22 * • • *2»
ß%\ ß22 • ' • ßin
\ßnl ßn2 • • • ßnnl V»1 ^»2 " ' " J'««/ V5»! Sn2 •••
anwendet. C
sln\
S
nn
Vermöge dieser Transformation ist also
1 Vi + *2 V% + • • • + °myJ = C'l V +
C
' 2 V + . . . + c'ra z j .
Wir wollen jetzt annehmen, daß auf der linken Seite mehr positive Koeffizienten vorkommen als auf der rechten. Links gebe es p 1
Man nennt (3) die zu (1) inverse Transformation.
233 und rechts p'{< p) solche Koeffizienten. Durch eine passende Umnumerierung der y und z läßt sich erreichen, daß gerade Cj > 0, c2 > 0, . . e r > 0 und ß ' > 0, e2' > 0 , . . . . c p , > 0 ist. Da p < p, so ist die Anzahl der Gleichungen
+ ' ' •+
% yP+1 — ^p+1,1 \ + ^P+1,5
Vm=
+
S
%
m2
2 +
•
•
+
* „ .
1,.*. = °»
*«n = 0>7
= 0, = o kleiner als m. Das System (4) hat also wenigstens n — m + 1 unabhängige reelle Lösungen (vgl. § 25). Dagegen hat das System (5) xl = 0, = 0, . . ., xm = 0 genau n — m reelle unabhängige Lösungen. Daraus geht hervor, daß es reelle Lösungen von (4) gibt, die nicht zugleich Lösungen von (5) sind. Ist 5,, z 2 , . . ., zn eine solche und setzt man so wird
+
...
weil die Glieder mit negativen Koeffizienten verschwinden. Dagegen hat man VV + V V + V < 0 > weil alle Glieder mit positiven Koeffizienten gleich Null sind, aber nicht alle Glieder mit negativen Koeffizienten. Es kann also unmöglich w*
+
+ • • • + myJ =
'V + W
+ ••• +
V
sein, und es gibt daher mindestens ebenso viele positive c wie positive c. Das Umgekehrte gilt aber auch, weil wir auch von Cj' s, 8 + < V + • • • + o'mxm2 zu Cjy* + c2y22 + . . . + cmym2 durch eine reelle lineare Transformation gelangen können. Mithin ist p = p. q sei die Anzahl der negativen c. Dann ist p + q = m, also gleich dem B a n g der quadratischen Form. Die Differenz p — q pflegt man die S i g n a t u r der Form zu nennen.
234
Bestimmung der Signatur einer quadratischen Form
Wenn eine reelle quadratische Form den Rang m und die Signatur s hat, so läßt sie sich durch eine reelle und nichtsinguläre lineare Transformation in y* + • • • + yi+. - yi+. 2 2
(6)
- ... - y l
überführen. Die Formen f = 2 «r» x r x» un< * f = 2 ar's xr X1 m 8 g e n beide den Rang m und die SigDatur s haben. Dann gibt es eine lineare Transformation T, die f in (6) verwandelt, ebenso eine lineare Transformation T', die f' in (6) verwandelt.1 Die zu T inverse Transformation, die wir mit Tbezeichnen wollen, führt (6) in f über. Wendet man nun auf f' zuerst T' an und dann T~\ so geht f' in (6) und dann in /"über. Die lineare Transformation T'T-1, d.h. die lineare Transformation, die mit der Reihenfolge von T' und T _ 1 gleichwertig ist, verwandelt also die Form f in f . Wir wollen zwei reelle quadratische Formen, die sich durch reelle und nichtsinguläre lineare Transformation ineinander überführen lassen, ä q u i v a l e n t nennen. Dann können wir sagen, daß Formen von gleichem Rang und gleicher Signatur äquivalent sind. Umgekehrt haben zwei äquivalente Formen gleichen Rang und gleiche Signatur. Gibt es nämlich eine lineare Transformation S (reell und nichtsingulär), die f in f' verwandelt, so führt die lineare Transformation £ T' die Form f in (3) über, f hat also denselben Rang und dieselbe Signatur wie f'. Demnach gilt folgender Satz: Zwei r e e l l e q u a d r a t i s c h e F o r m e n s i n d d a n n u n d n u r d a n n ä q u i v a l e n t , wenn sie d e n s e l b e n R a n g und d i e s e l b e Signatur haben. § 100. Bestimmung der Signatur einer quadratischen Form aus den Hauptminoren der Diskriminante. Wenn wir eine a u s g e z e i c h n e t e N u m e r i e r u n g der Veränderlichen vorgenommen haben (vgl. § 98), so läßt sich aus der Reihe
(1)
«21 «22 a
x
die Signatur der Form 2 « r » v » erkennen. 1
T, T' sind reell und nichtsingulär.
II
«11 «12 ' «11 «12
«21 «22 *
.
«ml «m2 •
•
•
•
1 1h ß*« zm
.. a771771
Bestimmung der Signatur einer quadratischen Form
235
Die Form sei äquivalent mit c
i V\2 + °2
+GmyJ-
+ •••
Es gibt dann nach § 98 unter den c so viele positive (negative), als Zeichenfolgen (Zeichenwechsel) in der Reihe (1) auftreten. Dabei ist es gleichgültig, ob die Null als positive oder negative Zahl angesehen wird. Wir wollen unter dem Symbol sgn x (signum x) 1 oder — 1 oder 0 verstehen, je nachdem x positiv, negativ oder gleich Null ist. Dann wird, falls AR-1 und AR in der Reihe (1) eine Zeichenfolge liefern und nicht Null sind, sgn [A r ^A r ) = 1. Liefern sie einen Zeichen Wechsel, ohne daß AR_1 oder AR verschwindet, so wird s g n (AR_1AR)=-
1.
Der Zeichenfolge entspricht ein positives c, dem Zeichenwechsel ein negatives c. Ist AR = 0, so haben wir in AR_1, AR, AR+1 einen Zeichenwechsel und eine Zeichenfolge. Ihnen entsprechen ein negatives und ein positives c. Handelt es sich nur um die Differenz zwischen der Anzahl der positiven und der Anzahl der negativen c, also um die Signatur s der Form, so kann man bei der Zählung der Zeichenwechsel und Zeichenfolgen diejenigen fortlassen, an denen ein verschwindendes A beteiligt ist. Um s zu finden, bildet man also die Produkte AR_1 AT und streicht die verschwindenden. Nun zählt man, wie viele positive und wie viele negative dastehen und bildet die Differenz zwischen der Anzahl der positiven und der der negativen Produkte. Diese Differenz ist gleich 2
sgn
(AR^AR),
wobei sich die Summation über alle stehen gebliebenen Produkte AR^ AR erstreckt. Man kann die Summation aber ebensogut über alle Produkte AR_1 AR erstrecken. Wenn nämlich AR = 0 ist, so hat man sgn ( V i Är) = sgn K A + i ) = F ü r die Signatur der quadratischen Form gilt demnach die Formel
236
Klassifikation der reellen quadratischen Formen
TO s = 2 sgn (4-1 Är)r=1 Wir können aber auch schreiben n 8 Q S = ^ g (4-1 Är)> r= 1 weil im Falle m < n Am+1, ... An gleich Null sind. § 101. Klassifikation der reellen quadratischen Formen. Wir nennen wie in § 99 zwei reelle quadratische Formen f und f äquivalent, wenn es eine lineare Transformation S gibt (reell und nichtsingulär), die f in f verwandelt Die inverse Transformation S~1 verwandelt dann f in f. In § 99 sahen wir, daß zwei reelle quadratische Formen dann und nur dann äquivalent sind, wenn sie denselben Hang und dieselbe Signatur haben. Alle Formen, die denselben Rang und dieselbe Signatur haben, wollen wir zu einer Klasse rechnen. Dann besteht diese Klasse aus paarweise äquivalenten Formen und Formen, die verschiedenen Klassen angehören, sind nicht äquivalent. Wie viele solche Klassen gibt es im Falle von n Veränderlichen? In jeder Klasse existiert eine Form von folgender Gestalt x\ + . . . + xl — + 1 — ... — m ist der Bang und 2p — m die Signatur der betreffenden Klasse. m kann, wenn wir die identisch verschwindende Form mitrechnen, jeden der Werte 0, 1, ..., n haben und p jeden der Werte 0, 1,..., m. Es gibt also m + 1 Klassen, bei denen der Bang gleich m ist, folglich im ganzen l
+ 2 +
. . . +
w +
( w
l =
+ 1) (ro + 2) 02
Klassen. Greift man aus jeder Klasse einen Bepräsentanten heraus, so hat man
+
Formen
fli f2> • • •> f'h (" + 1) (» + 2) von solcher Art, daß jede reelle quadratische Form mit einer und nur einer von ihnen äquivalent ist Wird die identisch verschwindende Form nicht mitgerechnet, so gibt es nur
n
+
a
Klassen und
n
^
+
2
Bepräsentanten. Jede
reelle quadratische Form, deren Koeffizienten nicht alle gleich Null
237
Klassifikation der reellen quadratischen Formen
sind, ist mit einem und nur mit einem von diesen Repräsentanten äquivalent. Im Falle n = 1 kann man x2
und
— a^2
als Repräsentanten benutzen, im Falle n = 2 r 2 I x/y- 2 w 2 w 2 n* 2 /*» 2 « 2 »2 1 I 2 » 1 2» 1 2' 1J -T. J im Falle n = 3 «J 2 USW.
«22 -f- a5j2, Xj2 -f- iig2 ¡Tj2 4" X^2,
«J2, ajj2
iC22
¡Cj2,
¡Ej2
3522
®32,
^J2
2
Quadratische Formen mit nicht verschwindender Diskriminante bezeichnet man als n i c h t s i n g u l ä r . In n Veränderlichen gibt es n + 1 Klassen nichtsingulärer Formen. Wir wollen hier noch eine andere Klassifikation der reellen quadratischen Formen erwähnen, bei der zwei Formen f und g dann und nur dann zu derselben Klasse gerechnet werden, wenn f und g oder f und — g äquivalent sind. Das Repräsentantenverzeichnis wird in diesem Falle kleiner. Beschränken wir uns auf nichtsinguläre Formen, so gibt es für n = 1 nur einen Repräsentanten: für n = 2 zwei Repräsentanten: xl2 + x2, für n = 3 zwei Repräsentanten:
x2 -
V + V + Vifür w = 4 drei Repräsentanten
X2,
V + V - xs2>
»,2 + X. 2 + X2 + X2, V + V + V - ®42» X^ + X^-X^X2, für n = 5 drei Repräsentanten V + V + V + ®42 + Xh> «j2 + x22 + ®32 + xt2 xb2, V
+ x.52 + Xs2 - X2 - X&2.
Bei n Veränderlichen gibt es «-±1
oder
»±i
Repräsentanten, j e nachdem n ungerade oder gerade ist.
238
Definite
quadratische
Formen
§ 102. Definite quadratische Formen. Eine reelle quadratische Form vom Range m heißt d e f i n i t , wenn ihre Signatur gleich m oder gleich — m ist. Eine solche Form ist also entweder mit V
oder mit
+ v
+ . . . +
x j
- V - «% - • • • äquivalent. Im ersten Falle spricht man von einer positiven quadratischen Form, im zweiten von einer negativen. Wenn f eine definite Form ist, so hat man immer f 2 0 oder immer f^O, wie auch die reellen x gewählt werden. Durch diese Eigenschaft sind die definiten Formen charakterisiert Ist nämlich eine quadratische Form vom Bange m nicht definit oder, wie man sagt, i n d e f i n i t , so ist sie mit einer Form von folgender Gestalt äquivalent x\
+
. . . +
— x$
+ 1
-
..
. — x l .
(0
< p < m )
Eine solche Form ist sowohl positiver als auch negativer Werte fähig. Sie wird z. B. positiv, wenn man x1 = 1 und alle andern x gleich Null macht, und negativ, wenn man xp+1 = 1 und alle andern x gleich Null macht. Wenn man bei einer definiten Form 2 a x x , deren Bang gleich m ist, eine ausgezeichnete Numerierung der x eingeführt hat, so kann es in der Reihe r t
r
a
®11 «12
t
®12 •
• «im
«21 ®22 '
• «2»
K l
• uii» fl-
n
to
®21 ®22
entweder nur Zeichenfolgen oder nur Zeichenwechsel geben. Im Falle einer positiven Form sind alle À positiv, im Falle einer negativen Form sind sie abwechselnd positiv und negativ. Eine n i c h t s i n g u l ä r e definite Form in n Veränderlichen ist entweder mit V
+
oder mit _ _
sy
X1
2
S22 m
X2
+ 2
. . . +
xn* M
xn
2
äquivalent. Sie ist offenbar nur dann gleich Null, wenn alle Veränderlichen gleich Null sind.
Definite
Ist
1, ..., n f =
quadratische
239
Formen
eine nichtsinguläre definite Form, so sind in
^,aTSxrxt r, «
ihrer Diskriminante alle Hauptminoren ungleich Null. Setzt man nämlich in f alle x außer xri,
zr2,
. .
xrp
(r,
+ ** 2 A'» h'r b» = B2^AraaTaa + 2XB*^lAr,arbi +
X*B*^Ar,brbt.
Hier müssen nun die entsprechenden Koeffizienten links und rechts gleich sein, und dadurch erhalten wir auch die Formel (5). 16»
244
Invariante einer quadratischen und einer linearen Form Ganz ähnlich beweist man, daß «11 «12 • •' • «1» «i «21 «22 • •' • «an «2 h
«„
(6)
K «»1 «n 2 • .' . ann 0 0 c . 1 2 n*„ 0 0 ¿1 d2 .,• • < eine Invariante der quadratischen Form f und der vier Linearformen JSaTxr, 2brxr, 2erxr, 2drxr ist. Sie multipliziert sich, wenn man die fünf Formen derselben linearen Transformation unterwirft, mit dem Quadrat der Transformationsdeterminante. Ebenso ist «11 «12 • «1» «1 h el «21 «22 *• • «2 il «2 ¿2 C2 C
•
•
•
•
«„
e K „ «nl ««2 • . ann y «rl S2 Or,,, «'2 »2 an*z «ra s3 in A zu verstehen ist.
Invarianten von zwei quadratischen Formen
§ 105.
245
Invarianten von zwei quadratischen Formen.
Die beiden quadratischen Formen f = ^arlxrxt,
0-2frri»rs#
mögen bei der linearen Transformation =
+ & . * . ' + •••
(r = 1 , 2 , . .
in
f = 2 «,'.
«2» +
«»2 + • «»1 Entwickelt man rechts und links nach Potenzen von A, so lautet die obige Gleichung j0' + j i ' * + ... + j ; r =
+ J1 * + J2 V + • • • + Jn*-n)-
Hieraus folgt, da A ganz beliebig ist, j0' = 2?v 0 ,
/ / = B* J1} ...,
J; = B*Jn.
J0,
sind I n v a r i a n t e n von /" und o
bi
h
+ 2 Dies ist also eine Invariante von f und g. Ji
Form
a
h
I
K-
§ 106. Andre Methode, eine quadratische Forip in eine Summe von Quadraten zu transformieren. f = 2 a x x sei eine quadratische Form in Wir wissen aus § 104, daß r t
r
t
x
1 }
x2,
. . . ,
xn.
(1)
u2 . . . u n
h
0
eine Invariante der quadratischen Form f und der Linearform 2 u , f x , ist. Wenn man die x einer nichtsingulären linearen Transformation unterwirft:
l =
T
Xr
ßrl
X1
+ (r
ßr2 X2
+
= 1, 2, . .
• • • +
ßr« X«
>
»)
so erleiden auch die u eine solche Transformation. Aus ergibt sich nämlich: Ur
dann
=
ß l r
U
l +
ßir
U
2 +
• ' • +
ßnr Un'
(r - 1, 2, . . n ) Diese Gleichungen lassen sich nach den u auflösen und lauten «r
=
ßrl
V
+ (r
ß r 2
+ flbm>
+
+ t*b i«
+ Vhi> n2 + (*K2< • v * »„„ +
la
Phn
Wir wollen uns auf solche Büschel beschränken, bei denen Dn(X, (i) n i c h t i d e n t i s c h N u l l ist. Man nennt derartige Büschel n i c h t s i n g u l ä r oder o r d i n ä r . § 108.
Die Elementarteiler des Büschels.
Da Dn{X, f.i) nicht identisch verschwindet, können auch die p-reihigen Minoren von Dn (A, fi) nicht alle identisch verschwinden. Es dürfen nämlich von den ^-reihigen Minoren, die in p bestimmten Zeilen (oder Spalten) von Dn(X, (i) enthalten sind, nicht alle identisch Null sein, damit nicht Dn(X, n) identisch verschwindet (vgl. Satz 12 in § 19). Man denke sich nun die p-reihigen Minoren von Dn(X, (jl), soweit sie nicht identisch Null sind, in ihre Linearfaktoren zerlegt. Da
254
Die Elementarteiler des Büschels
sie binäre Formen pten Grades in X, fi sind, so hat jeder p Linearfaktoren. Das Produkt derjenigen Linearfaktoren, die in allen jp-reihigen Minoren vorkommen, wollen wir mit Dp[X, fi) bezeichnen. Dabei ist jeder Linearfaktor mit der richtigen Yielfachheit anzusetzen. Kommt er z. B. in allen p-reihigen Minoren doppelt und wenigstens in einem gerade nur zweimal vor, so muß er auch in D (il, ju) zweimal stehen. 1 Dp(X, n) ist der größte gemeinsame Teiler der reihigen Minoren. Gibt es keinen Linearfaktor, der in allen p- reibigen Minoren vorkommt, so setzen wir Dp(X, fi) = 1. Dj (A, u) ist sicher gleich 1, weil wir annehmen, daß f und g sich nicht nur um einen konstanten Faktor unterscheiden. In der Reihe Dn{l,(i), A M ist Dn{X, /i) durch {X, fi) teilbar, (A., p) durch Dn_2(X, fi), . . ., -D2 (A, fi) durch Dl (X, fi). Dies beruht darauf, daß jeder (p + 1)reihige Minor von Dn{X, fi) sich, nach einer Zeile entwickelt, als lineare Kombination p-reihiger Minoren darstellt. Es lassen sich also n — 1 binäre Formen E^X, (i), E2{X,(i), ..., JB^j^ft) so wählen, daß die folgenden Gleichungen gelten: Dn A.-,
(X,fi) =
Dn_1(X,fi)E1(X,fi), M) E2(X, p),
ib) =
D2 (X,fi) = D1 {X,(i)En_l[X,(i). Aus diesen Gleichungen ergibt sich, da (X, n) == 1 ist, Dn(X, p) = El (X, fi) E2 (i) . . . En_x (A, n). Ex{X, fi), E2(X, fi), . . En_1{X, (i) nennt man die E l e m e n t a r t e i l e r des hier betrachteten Formenbüschels. § 109. Invarianteneigenschaft der Elementarteiler. Wenn man die x der nichtsingulären linearen Transformation 'ßu ßn •• • ßln\ (1)
ßt\ ß%2 ' ' ' ßin \ßnl ßn 1
2
* * *
ßnn I
Linearfaktoren, die sich nar am eine Konstante unterscheiden, gelten als nicht verschieden.
Invarianteneigenschaft
der Elemmtarteiler
255
unterwirft und die y der nichtsingulären linearen Transformation lrn (2)
rlt
•• • rln\
^21 ^22 ••• \ /nl
so geht
7n2
'
72 n
* "
7nn '
a f + fig = a 2 „ r y, + p 2 Ks xr y, a
über in
x
und man hat (vgl. § 94) Aa'n + n¿ii,
A«l2 +
. .
A «21 + (l b'21, A 022 + \Aani + [¿b'ni> Aa^2+ I ß l i ß n - M (lan +fibn, A a21 -f |it6 ßl2ß22—ßn2
+
A «2 » + (l b'% n
^22 J • •
jtt&;2, . .
fib'ln\
la'nn
+ fib'nn /
kau+fib12,...,Xaln+(ibln\
lyu
y12
...yin\
^21 y%2 "' 7on V nl ?n2 *' '
Nun sei / Ä i Ä . • • • Ä„\ §2\ /^22 • • • Än ^»1 &>2 • • • ßnnl
die zu (1) inverse Transformation (vgl. § 99) und I f n 7x2
• • • ?i.\
^21 ^22
72 n
w»l
7n2 ' ' ' 7nnl
die zu (2) inverse Transformation. Dann ist Aon + A Aa 21 + (ib2l, Aa22 + /*&22, . . Aa2B +
¡ßllßjl— ßlt
ß_«l\ fidii + fib'n, la'iz+nbu,
ßl2"'ßni
\ßinßin-ßnJ
• • la'ln +
A021 + /W&21> Afl22 + /«&22> • • AO2„ Vani +fib'nl,
ka'n2 +/xan2,..Xa'nn+fib'nnj
(ib'ln\
7n 7\2
7ln\
7il 722
72 n
\ynl
yn2...
y j
256
Reduktion
von Xf
(ig
auf eine kanonische
Form
Aus (3) geht hervor, daß die /»-reihigen Minoren von X Xa[n +
/¿bin
Xü2i + (ib'n,
Xa'2n +
fib'2n
• •> X an re +
pKn
Xánl +
Xc¿¡2 + pb'22, • .
pKly
sich linear durch die JJ-reihigen Minoren von Dn(X, (i) ausdrücken. Die Formel (4) läßt erkennen, daß auch umgekehrt die p-reihigen Minoren von Dn{X, (i) sich linear aus den p-reihigen Minoren von Dn'(X, ju) zusammensetzen. Daraus folgt, daß der größte gemeinsame Teiler Dp'{X,(i) aller p-reihigen Minoren von Dn'{X,fi) und der größte gemeinsame Teiler aller p-reihigen Minoren von Dn (A, (i) nicht verschieden sind. Demnach hat das Büschel Xf' + (ig' auch dieselben Elementarteiler wie das Büschel Xf + (ig. X f + ( i g b e h ä l t also bei a l l e n n i c h t s i n g u l ä r e n l i n e a r e n T r a n s f o r m a t i o n e n der x und der y d i e s e l b e n E l e m e n t a r teiler. § 110. Reduktion von Xf+ (ig auf eine kanonische Form. Wenn man in dem Büschel Xf+ (ig zwei Formen F - a f + ß g G =
y f + d g
auswählt, die sich nicht bloß um einen konstanten Faktor unterscheiden (a 8 — ß y 0)> 80 w i r d X'F+
(i'G
= {aX' + y(i')f+{ßX'
+ 8
(i)g.
Dasselbe findet man, wenn man in Xf + (iy X = a X + y (i,
(i = ß X' + 8 fi'
setzt, also X, (i linear transformiert Man kann es immer so einrichten, daß die Determinante von F nicht Null ist. Es genügt nämlich, a und ß so zu wählen, daß Dn{a, ß) =)= 0, und dann y und 8 so, daß a 8 — ßy =)= 0 wird. Aus dem Obigen geht hervor, daß wir keine wesentliche Beschränkung einführen, wenn wir annehmen, in unserm Büschel X f + f i g h a b e die F o r m f eine von Null verschiedene D e t e r m i n a n t e . Betrachten wir zwei Formen, die sich nur um einen konstanten Faktor unterscheiden, als nicht verschieden, so erhalten wir alle Formen des Büschels mit Ausnahme von f , indem wir in
Reduktion von Xf-\- \ig auf eine kanonische Form
257
wf-g dem . Dasselbe gilt von den Elementarteilern. Wir wollen statt Dp{a>, —1) und J£p{a>, — 1) kurz Dp und Ep schreiben. Ferner setzen wir zur Abkürzung «>f-9 = 2Cr* so daß ert — co r» a —rsb ist. Im vorliegenden Falle leisten die geränderten Determinanten c12 .
" u «12 ' •• «1,
C21 C22 -
• °2n «21 «22 ' •• « 2 ,
C11
R„ p =
C„1 C*2
'
0
««2 • • ««„ 0 . . 0
0
0
. . 0
«2 J> * . V np 0
0
. . 0
nn
«II «21 • • «nl «12 «22 • • «n2 VIP
Unl
(p = 1,
2,...,»)
ähnliche Dienste wie die Determinanten R p in § 106. Entwickelt man Rp nach den p letzten Zeilen und den p letzten Spalten (vgl. § 4 2 ) , so treten als Koeffizienten die (n -p)-reihigen Minoren von Dn auf. Alle Koeffizienten sind also durch Dn_p teilbar. D0 setzen wir gleich 1. Es läßt sich nun durch passende Wahl der u, v erreichen, daß # - = »,(«) gegen Dn teilerfremd ist. (p = 1, 2, . .., ri) Sind «öj, » 2 , . . . die Wurzeln von1 Dn = 0, so müssen wir zeigen, daß bei geeigneter Wahl der u, v «,("i)>
• • •
{p =\,
2,
n)
alle von Null verschieden sind. Wir haben es hier mit einer endlichen Anzahl von Polynomen zu tun, die nicht identisch verschwinden, d. h. in keinem der Polynome sind alle Koeffizienten gleich Null. Dies ist eine GleichuDg n U n Grades. Der Koeffizient von p+1,
u2
. . .,
p+1,
so verwandelt sich die rechte Seite in Rp_1 Rp+1 den größten gemeinsamen Teiler Da die linke Seite durch ^n-p
unp+1,
und hat mit Dn
teilbar ist, so muß durch
+ 1 Dn-p-l
Dl-P
teilbar sein, also auch n L'ji— p
d. h.
durch
n *D
p
i>
E„p durch E„... p+i Damit haben wir eine wichtige Eigenschaft der Elementarteiler gefunden. In der Reihe der Eiementarteiler E\> E2>
En-l
••
ist jeder durch den folgenden teilbar. Damit dies auch für En_l gilt, kann man En = 1 als Elementarteiler einführen. Setzt man in (1) der Reihe nach p = 1, 2, . . . , n, so ergeben sich folgende G-leichungen: Wx -R. w,
Rn-l
Ä„
ut vx R„ Rt Ut vt R\ R% i
• ö1
.
W. Ro wt ä,
hn-i R,
Durch Addition findet man hieraus, weil Wn = 0 ist, /o\ v'
u Hq
_
% . . , R KHl . "•* r? HQ Äjr> > '" *
Up, Vp und Wp_j sind durch D V., v
>
Wp.-1
Unvn Rn-l Rn
teilbar. Wir schreiben daher
= D„n-p „ = Z)n-p =
17*
259
Reduktion
260
von k f + f i g auf eine kanonische
Form
Dadurch verwandelt sich (2) in
w0 •R«
_ DLl
U. % iH0SR,
D„D„_t
oder /ox
W
Ä.
_
n-2 Ua B»., i),., SR,i»2 D
+
| +
U, % , «¡88, E , 3f0 SR, T" E , 9?, 9?,
,
¿>o* D i
n
0
II, ¡8» 3}„_, SR,
U„iB„ En9?„_, 9i„'
Wenn man jetzt r = «rl yi + ar2 Vi +
U V
r =
a
i r
X
l + 2r a
+ «r» V«>
i + • • • + %r
X
n
X
setzt (r = 1, 2, . . n), so verwandeln sich U p) in und £ p ist eine Linearform in den x, eine Linearform in den y. W0 geht über in • . . .> o)a n» — bnn' 2 ®nv yr
2 ° » i ®»>
0
•
Addiert man zur letzten Zeile die mit — —, —— , . . . , — au — 6 n ,
.•
®Sln-Jl»>
• •»
a a
n n - bn « '
^J
v yv
Addiert man in dieser Determinante zur letzten Spalte die mit , —
..., — ~ multiplizierten »ersten Spalten, so findet man
a a
n l - K l >
• •>
'
Für W0/R0 erhält man also folgenden Ausdruck: W0
f
g
,
w0
Reduktion von Xf -{• fig auf eine kanonische Form Dabei hat W0 folgende Bedeutung: (oaln-bln, co an — bn, .
k.I ©
nam-Ki'
• 2
261
26lvv. 0
X
Vr
•> Kn v> WQ ist in - Q) {X, Y, + ... + xe Yt)-{X1Yi
+ ... + X^
Yt)}.
§ 111. Äquivalenz von zwei Büscheln bilinearer Formen. Wir nennen zwei Büschel von Bilinearformen Xf+fig und l f + f i g äquivalent, wenn es zwei nichtsinguläre lineare Transformationen gibt, eine in den x und die andre in den y, die jede Form des einen Büschels in die entsprechende Form des andern Büschels verwandeln. Setzen wir ^K.xry.>
9 =
5 = 2 K. Xr V»' so bedeutet die Äquivalenz von Xf + fig und Xf+fig Es gibt zwei nichtsinguläre Matrizen = 2
J
Ißn
ä
r. Xr y.'
Ä , •••ßin
ßil ßii •••
lrnr
ßin
und
l t
folgendes.
---rm\
Tai ^22 • • • yan ' Yl n PnH ' ' ' fnn
ßnl ß n f - ßnn
welche die Relation I ßi i • • • ß»i \ lXaii
\ßln---
+fib
n
. . . Xaln +
fibln
ßnn I l*«„l + P Kl • • • 1 ann + P Kn Aon + ( i h n . . . Xä ln + (ib l n \ lanl
Yn
i'l»
?n\ ' • • ?n» I
+ (ib
erfüllen, wie man auch 1, fi wählen mag. Aus § 109 ist zu entnehmen, daß bei zwei äquivalenten ordinären Büscheln die Elementarteiler übereinstimmen. Diese Bedingung ist aber zugleich hinreichend. Zunächst läßt sich immer erreichen, daß f und f nichtsingulär sind. Setzt man nämlich
Äquivalenz von zwei Büscheln bilinearer Formen so wird
k = al' + ßp,
(i=y):
Xf+(ig Dabei ist
+ 8(i',
=
l'F+(i'G,
lf+(ig=
l'F+(i'Ö.
F=af+yg,
{uÖ-ßy^-
265 0)
F = a f + yg.
Bezeichnen wir die Determinante von von l f + (ig mit D{X, ¡i), so haben D(a, y) bzw. D{a, y\ Da es sich um weder D{X, (i) noch JD(X, (i) identisch ( 0 , 0) so wählen, daß B[a,y)--1=0
und
X f + (ig mit D(A, (i) und die F und F die Determinanten ordinäre Büschel bandelt, ist Null. Daher können wir a, y D{a, y) =(= 0
wird. Dann sind aber F und F beide nichtsingulär. ß, 8 muß man so annehmen, daß a S — ß y =(= 0 ist. Offenbar haben nun, wenn die Elementarteiler von Xf + (ig mit denen von A,f + (ig übereinstimmen, auch cjF — 0 und coF — 0 dieselben Elementarteiler. Beide Büschel sind also (vgl. § 110) mit demselben kanonischen Büschel äquivalent. Mithin sind sie auch miteinander äquivalent. Es gibt also zwei nichtsinguläre lineare Transformationen, eine in den x, die andere in den y, derart, daß a>i—Q'mwF—Q übergeht, wie auch co gewählt werden mag. Dann geht aber Xf + (ig in A f + (i g über. Zwei o r d i n ä r e B ü s c h e l von B i l i n e a r f o r m e n s i n d a l s o d a n n und n u r d a n n ä q u i v a l e n t , wenn i h r e E l e m e n t a r t e i l e r übereinstimmen. Weieestbass, der die Elementarteilertheorie begründet hat, nennt nicht Ev E2, . . ., En die Elementarteiler des Büschels i . f + ( i g , sondern er zerlegt die E noch in Linearfaktoren. Sind co — o1> co — (>3, . . ., co — Qk die v e r s c h i e d e n e n Linearfaktoren von Dn und kommt ", . = x; + ¿A;", K = Y; + i Yr", so erhalten wir für die Summe jener beiden Bestandteile: 2(m - Q')(XX' y / _ x," y / ' + . . . + x; y ; - xt" ye") + 2 q" [x^ yx" + x / ' y / + . . . + x; y/' + xe" y/) - 2(X1' y2- - xx" t2" + . . . + x; r ; y"). Hier ist alles reell.
Wenn wir statt der Xr,
Yr. Xv, Yv
Xv', Xy", y/, y;' nehmen, so bleiben die X, Y unabhängig. Man sieht auf diese Weise, daß zwei reelle ordinäre Büschel von Bilinearformen, wenn sie übereinstimmende Elementarteiler haben, in reeller Weise auf dieselbe kanonische Form gebracht werden können. Sie sind also auch r e e l l äquivalent. D. h. es gibt zwei nicbtsinguläre lineare Transformationen, eine in den x, eine in den y, beide mit reellen Koeffizienten, so daß jede Form des einen Büschels in die entsprechende des andern Büschels übergeht. 1
Diese Betrachtang ist nur im Falle q" 4= 0 anzustellen.
Büschel von quadratischen
§ 118.
Formen
267
Büschel von quadratischen Formen.
f = 2arsxrxt sei eine quadratische Form in xv x 2 , . . ., xn und g = 2bTtxTxa eine quadratische Form in denselben Veränderlichen. 1 Beide Formen sollen sich nicht bloß um einen konstanten Faktor unterscheiden. Der Inbegriff der Formen Xf+pg (X, fi Konstanten) heißt ein B ü s c h e l von quadratischen Formen. Wir beschränken uns auf o r d i n ä r e Büschel, d. h. wir nehmen an, daß die Diskriminante Dn(X, fi) von I f + p g nicht identisch verschwindet. Den größten gemeinsamen Teiler der p-reihigen Minoren von Dn(X, fi) bezeichnen wir wieder mit Dp(X, p) und nennen den Quotienten Dp + l (X, p): Dp(X, fi) = En_p(X, /u.) einen E l e m e n t a r t e i l e r des Büschels. Zwei Büschel Xf + (ig und Xf + ¡xg heißen ä q u i v a l e n t , wenn es eine nichtsinguläre lineare Transformation gibt, die jede Form des einen Büschels in die entsprechende des andern überführt. Zwei ordinäre Büschel von quadratischen Formen sind dann und nur dann äquivalent, wenn ihre Elementarteiler übereinstimmen. Wir wollen annehmen 2 , daß f eine von Null verschiedene Diskriminante hat, und das Büschel in der Form J> = ffp-1 . O^P
oder
u * Rp-l
Äp
R p - l
Rp
Diese Formel gilt für p = 1, 2, . . ., n. Dabei ist R0 nichts anderes als Dn und Qn ebenso wie i? B+1 gleich Null. Man hat also Qo
R
u s
Qx
Q.
R
0
*
Ä,
&
-ß,
u s R\
x
'»-1
Ru sÄDj T • • • T
u s Ä„_1
R
n
Da Up, Rp durch Dn_p teilbar sind, wollen wir np = D n—p u p' , ß„p = D„„?ft„, n—p p> setzen. Dann erhalten wir m
V '
ft
U.8 = i?0P . ExE$R»0
|
V , , v T"A'1' ».SR (B2 T • • • T h£n !)i»_i SR» s .iRi
9t0, 91,, . . 9tB sind gegen iü0 teilerfremd. Jetzt verfahren wir ähnlich wie in § 110. lineare Transformation
Wir führen die
Büschel von quadratischen Formen U
r = arl X1 + arl Xi + " " • + °rn Dadurch verwandelt sich Q0/B0 in
au8.
(r = 1, 2, . .
269 »)
wo die Funkte Glieder mit höheren Potenzen von 1 Ja andeuten. wird eine Linearform £ p in xv x2, . . . xn. Die rechte Seite von (1) lautet also jetzt -E919t Wir haben den Index p fortgelassen und 9t statt tft^.j geschrieben. I = m — q sei ein Linearfaktor von R0 und möge in E genau e-mal vorkommen. Dann finden wir die zu l gehörigen Partialbrtiche von & EMIR ' indem wir
ie rEW. 9t
nach Potenzen von l entwickeln. Die e ersten Glieder dieser Enfewickelung liefern, wenn man sie durch le dividiert, gerade die gewünschten Partialbrüche. Entwickeln wir —e SIR / nach Potenzen von l, so ergibt sich, weil — , SR, SR den l' faktor l nicht enthalten, 0+0,1
Linear-
+ C2l* + . . .
und G ist von Null verschieden, so daß wir auch schreiben können y ätSR = C{\ + y1l + y2l2 +
...).
Nun gibt es eine Potenzreihe von der Form 1 + M + 3212+ deren Quadrat gleich 1+7,1
ist. 1 1
+ ^1' +
....
111 muß dabei unterhalb einer gewissen Grenze liegen.
270
Büschel von quadratischen
Formen
Verstehen wir unter ]/— G eine der beiden Quadratwurzeln yon — C, so ist und l'X* Emu
1 : $ läßt sich wieder als Potenzreihe schreiben. Daher gilt für C eine Entwickelung von folgender Form: 1
g
2
4
und das Quadrat hiervon lautet
+ {X1 xe + X2xe_1+
...+ XtXJl'-i+
...
Die e ersten Glieder dieser Potenzreihe geben, dividiert durch — I', die gesuchten Partialbrüche. In der Partialbruchzerlegung von y 3£8 brauchen wir nur diejenigen Partialbrüche zu beachten, die von den Linearfaktoren von B0 herrühren. Alles andere hebt sich fort, da die obige Summe gleich QJB0 ist, also eine echtgebrochene Funktion mit dem Nenner B0. Um nun die Entwickelung von 2(3Ea:.E5RSR) ^ ^ Potenzen von 1/to zu erhalten, müssen wir die einzelnen Partialbrüche nach Potenzen von l/oo entwickeln. Glieder mit 1 jco und I/o2 kommen nur bei Xt Xe_t + Xt Xt._t + •.. + -X,_i Xi
l2
und
Xt + JSj Ze.i + . * . + Xt Xi l
vor, und zwar lauten sie, da /
Ii
+
—
+
••''
/» ~~ ,..«
+
ist, -
(
«
+ ...
+XeX1)±.
Büschel von quadratischen Formen mit linearm Elementarteilern 271 bzw. - {P (-Xj X + . . . + X,X1) + (X, xe_, +XC_1 X,)} ±
.
Da andererseits in der Entwickelung von Q0/R0 die beiden ersten Glieder und C OL
waren, so ist f = ^ [ X . . .
(A
+XtX,)
g = ^{o[XlXe + . . . + XtX,) + (X, X^ + . . . + X,., X1)}. Die Summation erstreckt sich über alle v e r s c h i e d e n e n q und für jedes g über alle E. Die Anzahl der X, die zu demselben q gehören, ist gleich und die Gesamtzahl der X gleich n. Die n Linearformen X sind unabhängig. Wären sie es nicht, so könnten wir f durch eine nichtsinguläre lineare Transformation auf weniger als n Veränderliche reduzieren. Wir brauchten nur unter den X möglichst viele unabhängige herauszugreifen und sie mit andern passend gewählten Linearformen als neue Veränderliche einzuführen. Nun hat aber f eine von Null verschiedene Diskriminante. Deshalb müssen die X unabhängig sein. Der Ubergang von den x zu den X ist also eine nichtsinguläre lineare Transformation. Sie verwandelt caf — g in 2{(« A'a + . . . + x t x j - (.xl.x^ + . . . + xj}. Diese kanonische Form hängt nur von den Elementarteilern E ab. Daraus können wir ähnlich wie in § 111 schließen, d a ß zwei o r d i n ä r e B ü s c h e l von q u a d r a t i s c h e n F o r m e n l f + f i g u n d k f + f i g d a n n u n d n u r d a n n ä q u i v a l e n t sind, wenn i h r e Elementarteiler übereinstimmen. § 114.
Büschel von quadratischen Formen mit linearen WEIEBSTBASS sehen Elementarteilern.
kf+fig sei ein ordinäres Büschel von quadratischen Formen, und die WEIERSTRASSsehen Elementarteiler seien sämtlich l i n e a r . Durch lineare Transformation der X, (i läßt sich erreichen, daß f nichtsingulär ist Wenn wir nun das in § 113 dargelegte Verfahren anwenden, so sind die dort mit e bezeichneten Zahlen alle gleich 1. Die kanonische Form für af — g lautet also
272
Büschel reeller quadratischer Formen mit einer definiteti Form
Es gibt also eine lineare Transformation, die f in 2
und zugleich
r
Si'r®,8
9 in
verwandelt, also
x 2
+ PPrK 8 -
Xf+ (ig in
Wenn glt p2, . . ., gn irgendwelche Zahlen sind, so hat das Büschel « 2 V die Elementarteiler (o — pj, a> — (>2, ..
co — Qn.
In der Tat sei o eine Zahl, die ^-mal in der Keihe q 1 , q2, . . . , on vorkommt. Dann ist die Determinante CO
—
0 0
Pi
• . « - P« •. . 0
0 0
. • • ®-p» p-mal durch a> — q teilbar. Alle (n — ft)-reihigen Minoren1 sind, solange k ^ p ist, durch (to — teilbar und einer von ihnen durch keine höhere Potenz von co — (>. Daraus geht hervor, daß Dn_k gerade (p —fc)-maldurch co — q teilbar ist, mithin Ek+1 genau einmal (ft = 0, 1, . . p — 1). Die WEiEKSXEASSschen Elementarteiler sind also alle linear. Damit ist folgender Satz gewonnen: Ein o r d i n ä r e s Büschel von q u a d r a t i s c h e n F o r m e n Xf+(ig l ä ß t sich dann und nur dann durch eine nichtsinguläre lineare Transformation auf die Gestalt bringen, wenn die lich linear sind.'
.0
*2«,V4-P2&V E l e m e n t a r t e i l e r sämt-
AVEIERSTBASSS ChEn
§ 115. Büschel von reellen quadratischen Formen mit einer definiten Form. Xf+fig sei ein Büschel von reellen quadratischen Formen, in welchem eine n i c h t s i n g u l ä r e d e f i n i t e Form vorkommt. 1 Es kommen nur die Hauptminoren in Frage, da alle andern identisch Null sind.
Büschel
reeller
quadratischer
Formen
mit
eine/r
definiien
Form
2 7 3
Wir wollen annehmen, daß f eine nichtsinguläre positive Form ist. Durch eine reelle lineare Transformation läßt sich dann f auf die Gestalt ^l 2 + V + • • • + Xn2 bringen. (Vgl. § 102.) g möge dabei in 2 a x x übergehen. Die Koeffizienten a r t sind reell. Nun läßt sich leicht zeigen, daß die W E I E B S T B A S S sehen Elementarteiler von • r t
r
t
(i) »SV-S®«^®. sämtlich linear sind. Q sei eine Wurzel der Diskriminante der Form (1). Multiplizieren wir die Determinante «ii - P + u> «12' «21. «22 — P + «i • •> «»2'
«nl>
mit
f ( - « )
«n — P — «12 > «21» «22 - P - M, • •>
=
«»2> u2,
C11 f(u) f ( - u )
Cj2,
°21 >
=
C
r»
=
S
rl
S
n2>
.l + (r,
s
S
C
ln
C
2n
• c.« — « 2
C
nl>
Dabei ist
• • •>
22 '
ß
«»»-P-M
• •'
C
«1» «2n
-
so ergibt sich
und die a
«in «2 n
+ • • • + ®r«
r2
= 1, 2, .
ä
.n>
. n )
sind die Elemente der Determinante • •> «1» «11 ~ P> «12' «21' «22 ~ P' • • •» «2»
(2)
«nl> «»2» • • M « » » - P Entwickelt man f(u) f[—u) nach Potenzen von u, so ergibt sich f(u) f ( - u ) =
S„
Kowalewski, Determinanten
-
S ^
v?
+
Sn_2
u * - . . . + { -
1
18
)«u*»
274
Büschel reeller quadratischer
und Sn_k [k = 0, 1, . . Hauptminoren in
Formen mit einer definiteti
Form
n — 1) ist die Summe der (n — A;)-reihigen
C
21
C
22
* *
• C2„
also die Quadratsumme aller (w —fe)-reihigenMinoren in der Determinante (2). q ist offenbar dann und nur dann eine p- fache Wurzel der Diskriminante unseres Formenbüschels, wenn u = 0 eine p-fache Wurzel von f(u) = 0, also eine fache von f(u)f{—u) = 0 ist. Dies tritt aber dann und nur dann ein, wenn JS[_ n=
aber
) =
il ~ a
21
a»1,
a
a
i2
a
2i ~ ® ' an2n
«i1 „n £n
= 0.
nn 18*
276
Orthogonale Transformation einer reellen quadratischen Form Die Gleichungen K l ~ P K + a!2 X2 + • • • + ainXn = °> a21 xx + (ai2 - Q)X2 + . . . -f a2nxn = 0,
(1)
a
nlXl+an2X2 + • • • + («,«- ?K= 0 haben dann p unabhängige Lösungen. Wir wissen nämlich, daß die Determinante D (p) den Bang n — p hat (vgl. § 115). Da auch q reell ist, können wir die Lösungen des Systems (1) reell annehmen. Wir zeigen jetzt, daß sich p unabhängige reelle Lösungen von (1) so wählen lassen, daß je zwei das innere Produkt Null geben. Man sagt von zwei solchen Lösungen, daß sie zueinander o r t h o g o n a l sind. Ist (2) xi,xi,...,xn eine von 0, 0, . . ., 0 verschiedene reelle Lösung von (1), so hat man (xx) = x1i + xi* + . . . + xn2>0. Nun sei X l> x2> ' • *» Xn eine von (2) unabhängige reelle Lösung des Systems (1). Dann ist auch (3) x/ + Xxx, x2' + Xx2, ..., xn'+ Xxn oder yx, y2> ..., yn eine solche Lösung, und man kann X so wählen, daß sie zu (2) orthogonal ist. 1 Man braucht nur zu bewirken, daß (x' -+- Xx, x) = (x x) + X(x x) wird.
Das tritt aber ein für X
Ist nun
=
_
( x
'x)
(XX) '
n l t X. , . . xn eine von (2) und (3) unabhängige reelle Lösung des Systems (1), so gilt dasselbe von x
//
//
2
x{ + Xxx + iuyx, x2"+ Xx2 + fiy2 a;„"+ Xxn+ fiyn, und bei passender Wahl von X, fi ist sie zu (2) und (3) orthogonal. Man muß es nur so einrichten, daß (z" + yl x + fi y, x) = (x" x) + X (x x) + fi (y x) = 0, {x"+ Xx + fiy, y) = ix'y) + X(xy) + (i{yy) = 0 1
Ä und jii sollen reell sein.
Orthogonale
wird.
Transformation
einer
reellen
quadratischen
Form
277
Da
(2/^ = 0 und (yy) ebenso wie (xx) positiv ist, so ergibt sich aus diesen beiden Gleichungen X
(»" X)
=
H
(XX)
(«" (y
=
y) y)
Fährt man in dieser Weise fort, so erhält man p reelle Lösungen von (1), die paarweise orthogonal sind. Jede von diesen Lösungen können wir noch mit einem solchen Faktor multiplizieren, daß sie mit sich selbst das innere Produkt 1 liefert Z. B. genügt es bei x2. . . ., xn alle x durch \[x x) zu dividieren. p reelle Lösungen von (1), die paarweise orthogonal sind und mit sich selbst das innere Produkt 1 liefern, wollen wir ein zu dem Eigenwert q gehöriges n o r m i e r t e s Orthogonalsystem nennen. p solche Lösungen sind von selbst unabhängig. Hätte man nämlich +
l*Vr
+
v
\
+
•••=
0,
[r =
1,
2,
so würde daraus folgen (Ä x +
a y +
v x +
..
x) =
0,
(kx
fiy
vz
. .
y) =
0,
. . .,
*) =
0,
+
(A x +
+
fi y +
v x +
d. h. oder
).{x,
x) =
0,
X =
(i(?/ 0,
+
= 0,
y)
(1 =
0,
V
v{x»)
=
0,
= 0, . . .
Wir denken uns jetzt für jeden Eigenwert von 2 a r x x ein normiertes Orthogonalsystem gebildet. Schreiben wir diese Systeme untereinander, so entsteht eine quadratische Matrix T
(4)
ßn
ßn
•
ß\n
ßn
ßn
•
ß-in
ßn\
t
ßni-
Diese Matrix hat die Eigenschaft, daß jede Zeile mit sich selbst das innere Produkt 1 liefert, während das innere Produkt von zwei verschiedenen Zeilen gleich Null ist. Sobald die beiden Zeilen zu demselben Eigenwert gehören, geht dies daraas hervor, daß wir für
278
Orthogonale Transformation einer reellen quadratischen Form
jeden Eigenwert ein normiertes Orthogonalsystem aufgeschrieben haben. Sind ßl' ßt> • • •> ßn ßl, ßz, • • •> ßn Und zwei Zeilen von (4), die zu den Eigenwerten o und gehören, so hat man K l - e)ßl + « , ! & + • • • + ainßn
= 0,
«21 ßl + («22 - «OÄ + • • • + «2 nßn = 0> und («ii -
* r, »
r
Da art = aar ist, hat man ^arsßr'ßs
= ^asrßr
ß, =
^^.ßs'ßr'
Man darf nämlich in 2 «.»•&•' ß» beiden gleichberechtigten Indizes r, s vertauschen. Durch Subtraktion ergibt sich also aus (5) o = ( e - c Or S / W oder, da (> g q' angenommen wird, ST A A ' - o Die Transformation = ßlr Xl+ß*r
*>'+'••
+ ßnr
' w P'deren Koeffizienten nicht alle Null sind. Diese Koeffizienten sind nämlich die algebraischen Komplemente der a in R p _ v Wären sie alle gleich Null, so gäbe es in den n ersten Zeilen der Beziproken von Rp_x nur p — 1 Spalten, die nicht aas lauter Nullen bestehen. Es würde also, da p — 1 < n ist, bei der Entwickelung nach den n ersten Zeilen Null herauskommen. Die Reziproke von Rp_1 kann aber nicht verschwinden, weil R p , x =(= 0 ist. Es lassen sich demnach ulp, u2p, . . unp so wählen, daß Rp 0 wird. Lp entstehe aus Rp dadurch, daß man in der letzen Spalte w u, lpJ, u„ 2j>? ' unp durch u,.1J u„ 2' * un ersetzt, und I Jp dadurch, daß man in der letzten Zeile ü
durch iP> %P> • • •> ®2> •••>«„ ersetzt Lp und Lp sind konjugiert komplex. Macht man in Lp die Zeilen zu Spalten und bedenkt, daß art = ätr, so sieht man, daß Lp die konjugiert komplexe Zahl zu Lp ist. Unter Hp_x wollen wir die HERMiTEsche Form verstehen, die aus Rp hervorgeht, wenn ulp, u2p, . . ., unp durch ult u2, ..., un und zugleich ö l f ) , ü2p, . . ü n p durch ült ü2,..., ün ersetzt werden. In der Determinante Hp lauten die (n reihigen Superdeterminanten von R„p-i, : Lp, L
Nach § 41 ist also oder
P >
H
P - I -
•R« -S« P p-1i — L„ p L„ p = R„ p-1 , fl" p
iip_i Hp Lp Lp Rp~ t Äp Rp-1 Rp Setzt man hier p = 1, 2, n, so ergeben sich folgende Gleichungen: •H"o -Hi Lx L, Ri RQ Ry Hi //2 L, L^ . Ri J?2 Rt 9 •Sn-l Rn-t
Hn Rn
L„ Ln Rti-1 Rn
287
Anderes Kriterium für definite Hermitesche Formen Hieraus folgt, da En ebenso wie Rn ++i1 gleich Null ist,
Es sei
-Bq _ h\ L>\ R0 R0 Rl
¿8 Ijt Rl J?j
Ln Ln Rn~\ Rn
Lr
= ßrl Ul+ßr2U2
+ --- + ßrn Un = Vr>
Lr
= ßrl
+
+ ßTn fl. = Vr.
Wenden wir auf die HEBMiTEsche Form 2aTtxTxt formation Xr
= ßlr Vl+ßi
rVi + •••+
an, so geht 2artxrxa
über in JEbrsyrys.
Wj Xx + . . . + Unxn
und
ßnr Vn
in
«j Sl + . . . + ünxn
in
die Trans-
(r - 1, 2, . . ., «) Da sich außerdem
viyi+...
+ Vnyn
vt yx + . . . + >Bnyn
verwandelt, so führt die Transformation *r = ßlr Vi + ßir Vi + • • • + ßnr V* Xn
die Form ^r
m
+1
ir = 1. 2> • • •» »)
Vn + 1
=
+ ®«+l 2 ® r
Vr V, + ». + 1 2
+
+1 2
Mr
®r £ + £»+1 2
Vr
über. Es besteht daher zwischen den Determinanten dieser Formen die Beziehung bn »i «ii • • °1» Mi Ki
•
= B2
* " ^BJi •
•
°«i •
0
" \ Ho Ä,
•
•
Ä, Ä2 +
beiden
nn n 0
...+ —Ell"—)
B ist die Determinante der ß. Hieraus ersieht man, daß die Reziproke der Determinante »i, • • A . hi
*
• •
K* nn
288
Anderes Kriterium für definite Hermitesche Formen
80 lautet:
B! Ä„ Ä0 ßt
0
0
B i?o Bl Bt
0
0 4
0
B'iü» -Bn-l R« mit ungleichen Indizes gleich Null, und 0
Demnach sind alle brt man hat ^pb r« x r x ) = ^Lt
¿—i or
xr x r .
Die c bestimmen sich in den Gleichungen
Dabei ist C = c1 c2.. . cn die Determinante von man, daß G — B2 Ä0 ist, so ergibt sich
Vr V»- Bedenkt
Wir haben also 2 aTi xT xt durch lineare Transformation auf folgende Gestalt gebracht: Diese HEEMiTEsche Form ist aber nur dann definit, wenn in der Reihe entweder kein Zeichenwechsel oder keine Zeichenfolge vorkommt. Gibt es in der genannten Reihe n Zeichenwechsel, so sind die Koeffizienten — R0Ri> ~ Ri -^2> • • •' ~ alle positiv, die HEEMiTEsche Form also auch positiv. Gibt es in der Reihe keinen Zeichenwechsel, so ist die HEEMiTEsche Form negativ. Auch das in § 100 entwickelte Kriterium für definite quadratische Formen läßt sich auf HEBMITE sehe Formen übertragen. Wir wollen diese Übertragung dem Leser überlassen. §
120.
Trägheitsgesetz der
HEBMITE sehen
Formen.
Wir wissen, daß sich eine HEEMiTEsche Form 2art auf die Gestalt 2
°r Xr *T
xt x$ immer
Funktionalmatrix
289
bringen läßt, und zwar durch eine nichtsinguläre lineare Transformation. Wenn die HERMiTEsche Form den Rang in hat 1 , so sind m Koeffizienten e ungleich Null. Unter diesen nichtverschwindenden c möge es nun p positive und q negative geben.2 Es stellt sich dann heraus, daß p — q immer denselben Wert hat, wie man auch die Reduktion auf 2cr xr xr ausführt. p — q heißt die S i g n a t u r der H E B M I T E s e h e n Form. Der Beweis wird ähnlich wie in § 99 geführt. Nennt man zwei HEBUiTEsche Formen ä q u i v a l e n t , wenn sie sich durch eine lineare nichtsinguläre Transformation ineinander überführen lassen, so gilt folgender Satz: Zwei HERMiTEsche Formen sind dann und nur dann äquivalent, wenn sie denselben Rang und dieselbe Signatur haben.
Vierzehntes Kapitel.
Funktionaldeterminanten. § 121.
Funktionalmatrix.
Wir betrachten m Funktionen von n reellen Veränderlichen: Wjfo, x2, . . ., s j , u2{xlt x2, . .
aj, . . ., MjiT,, x2, . . ., s j
und bilden aus ihren ersten Ableitungen die folgende Matrix du, dux du, d x,
dxt
dx„
d Mj d ut dx, d xt
d u% d x„
8 um d um d x1 dxs
dtt„ dx„
Man nennt sie die F u n k t i o n a l m a t r i x von ux, u2, . . un nach xv x2, . . ., xB. Im Falle m = n ist die Matrix quadratisch. Ihre Determinante heißt dann die F u n k t i o n a l d e t e r m i n a n t e oder die JACOBische Determinante von uv M2, . . ., un nach xv x2, . . ., xn. 1 2
D. h. wenn die Determinante der Form vom Range m ist. Die c sind alle reell.
KOWALEWSKI, D e t e r m i n a n t e n
19
Funktionalmatrix
289
bringen läßt, und zwar durch eine nichtsinguläre lineare Transformation. Wenn die HERMiTEsche Form den Rang in hat 1 , so sind m Koeffizienten e ungleich Null. Unter diesen nichtverschwindenden c möge es nun p positive und q negative geben.2 Es stellt sich dann heraus, daß p — q immer denselben Wert hat, wie man auch die Reduktion auf 2cr xr xr ausführt. p — q heißt die S i g n a t u r der H E B M I T E s e h e n Form. Der Beweis wird ähnlich wie in § 99 geführt. Nennt man zwei HEBUiTEsche Formen ä q u i v a l e n t , wenn sie sich durch eine lineare nichtsinguläre Transformation ineinander überführen lassen, so gilt folgender Satz: Zwei HERMiTEsche Formen sind dann und nur dann äquivalent, wenn sie denselben Rang und dieselbe Signatur haben.
Vierzehntes Kapitel.
Funktionaldeterminanten. § 121.
Funktionalmatrix.
Wir betrachten m Funktionen von n reellen Veränderlichen: Wjfo, x2, . . ., s j , u2{xlt x2, . .
aj, . . ., MjiT,, x2, . . ., s j
und bilden aus ihren ersten Ableitungen die folgende Matrix du, dux du, d x,
dxt
dx„
d Mj d ut dx, d xt
d u% d x„
8 um d um d x1 dxs
dtt„ dx„
Man nennt sie die F u n k t i o n a l m a t r i x von ux, u2, . . un nach xv x2, . . ., xB. Im Falle m = n ist die Matrix quadratisch. Ihre Determinante heißt dann die F u n k t i o n a l d e t e r m i n a n t e oder die JACOBische Determinante von uv M2, . . ., un nach xv x2, . . ., xn. 1 2
D. h. wenn die Determinante der Form vom Range m ist. Die c sind alle reell.
KOWALEWSKI, D e t e r m i n a n t e n
19
290
Funktionalmalrix
Man bezeichnet die Funktionaldeterminante, weil sie sich als Verallgemeinerung eines Differentialquotienten auffassen läßt, mit d (ut,
u t , . . •, u„)
|
(x,, x,, . . ., x„) ' Eine andere häufig benutzte Bezeichnung ist diese: »' * w„, . . . < w„ i ' Man hat also M d («,, M», • -, «.) _ ( l> M2, . * D d(Xy, x,, . •, X„) \a3j, X2 i • . .> x n d Ii, ö «t, 3 », d x, d x2 dx„ d
=
d ut
8 u.,
dx,
dx
du„
d
fl/,
d tit
öx„
t
«„
•
du.
dXj
dx.
In der r-ten Zeile stehen die Ableitungen von u r , in der r-ten Spalte die Ableitungen nach xr. Sind Mj, w2, . . ., un lineare Formen in xx, x2, . . ., xn, so ist die Funktionaldeterminante nichts anderes als die Determinante dieser Linearformen. Man hat nämlich, wenn rl 1
r
ist (r = 1, 2, . . d (u,,
1
r2
i
1
r
rn n
n), «,,..., tij
2n
rf(X,, Xj, .., x„)
§ 122. Die Funktionaldeterminante als Quotient von zwei Differentialdeterminanten. Wir betrachten n Systeme von Differentialen der unabhängigen Veränderlichen xv x2, . . ., xn: ¿1 ajj, dj x 2 , . . ., x
\»
(1)
d
d n x ,l>, d 1
2
x
2
,
. . .,
d2xn
n x 2„ ». . . . . ' d « x n
Manche Autoren schreiben d oder D statt d.
F u n k t i o n a l d e t e r m i n a n t e als
Q u o t i e n t von
D i f f e r e n t i a l d e t e r m i n a n t e n 291
Ersetzen wir in dem Differential von u t du d t E j , d x
2
,
. . .,
'
d x
d x
1
t
+
'
pL
,
d x
d x ,
...
+
2
+ ^ d x d x
nn
n
durch
n
d
x , ,
r
d
x
r
2
, . .
d
x
r
,
n
so verwandelt sich du. in * d . u . =
dv ui ,* . , — d x . r 1 d x i
+
d u. , , - r — d „r x i „ + d x t
•
. . .
+
8v Ht * ,. . - r — d x . r " dA x•r.„
'
Ist nun die Determinante der Matrix (1) ungleich Null, so hat man d
l
u
d
2
u
d
n
U
««2 •
i
d
l
d
1
2
d
l
n
«
2
•
u
2
.
•
d
l
U
•
d
2
U
n
•
d
n
U
n
d^
n
_
, d { x
t
d
2
x
d
n
X
d
1
l
x
2
n
d
.
2
2
X
•
'
,
X
n
•
d
2
X
n
•
d
»
X
n
d
u„)
. . . ,
i t
.
d^.z2
l
. .,
t/,, .
, x
x
x„)
Die Funktionaldeterminante ist hiermit als Quotient zweier Differentialdeterminanten dargestellt, d. h. zweier Determinanten, deren Elemente Differentiale sind. Eine Funktion u, die in einer gewissen Umgebung des Wertsystems xlf x2, . . ., xn definiert ist, kann so beschaffen sein, daß der Quotient \ d x
gleichzeitig mit
l
Au
—
\ +
...
| d x ^ \ +
nach Null konvergiert. A u
=
u { x
+
x
j d u
du +
. . .
| d x„ | +
\ d x
n
\
Dabei soll d x j ,
. .
du
— d dx,
=
und
\dx^\ +
, x
x
x
+
n
, +1
. . .
d x
'. '. '. +
) — u { x
n
,
•>
n)>
X
du , - z — d x „
+1
\ d x
1
dxn
n
\
> 0
sein. Wir wollen von einer solchen Funktion u sagen, daß sie an der Stelle xlf x2, . . ., xn ein eigentliches D i f f e r e n t i a l besitzt oder eigentlich d i f f e r e n z i e r b a r ist. Wenn w i; w2, . . un an der Stelle xlt x2, . . ., xn eigentlich d i f f e r e n z i e r b a r sind, so läßt sich zeigen, daß der Quotient* 1
A t u , =
u , ( x
t
+
d r X
t
, . . . ,
x„ +
d
T
.TJ -
U , ( x
l
, . .
xn).
19*
Funklionaldeterminante
292
AU2
als A1
•
•
A2ux
4s u2 .
• ^ 2y
A U
AU2
•
n l
•
4„n
Quotient
d,
71 n„
W
d
:
un
von
Differentialdeterminanten
x1 dxx2
ixi
d X
n i
. • •
d1xn
d x 2 2
.
d2xn
d X
• • •
n 2
. .
d X
n n
bei nach Null konvergierenden dx dem Grenzwert
•••
sind also alle positiv. Wir wollen jetzt den dx noch die weitere Bedingung vorschreiben, daß die Determinante dlx1 dL x^ di x„ (7, y) d tu, v) ' d(x, y) ii, (x, y) d (u, v) dtx, y)
Setzen wir in diesen Grenzwerten x = u(j, ty), y = t)(f, ty), so verwandeln sie sich in Funktionen von j , ty, die wir der Reibe nach mit .«ife.tt» u2 (£>»))> »1 (i. 9). 9) bezeichnen wollen. Diese Funktionen sind offenbar in Q s t e t i g . Denn wir haben sie aus Funktionen von x, y erhalten, die in Q stetig sind, und x, y sind in O stetige Funktionen von £, ty. Die Funktionen u i ; u 2 , » 1 ( Ö2 haben folgende Eigenschaft. Wenn man den Punkt (j + t ) + f) derart in Q variieren läßt, daß lim tj = lim f = 0 1
wird, so ergibt sich h — u,
i• lim
— tu f
k — D, f) — D, f ni + m -
n
Es ist nämlich
und
lim «j = lim e2 = lim ^ = lim rj2 = 0.
Wenn (j, ty) ein innerer Punkt von jQ ist, so können wir fj oder ! gleich Null setzen. Dann finden wir 1
Nimmt man in Q eine Folge von Punkten, die von (x, y) verschieden sind, aber nach (x, y) konvergieren, so sind ihre Bildpnnkte von (j, t)) verschieden und konvergieren nach (j, 1)). KOWALEWSKI, D e t e r m i n a n t e n
20
306
Der Rang der Furiktionalmatrix _ du
_ 3u
—h . vi — A?. »1 - d t » »2 so daß d(u, ») »2 («> y) — «2 y) ; = i_ d) (d(u,9) V rf(®, y) \d(*,y)l ist, also sicher von Null verschieden. Konstruieren wir um (j, als Mittelpunkt ein Quadrat, dessen Seiten parallel zu den Achsen sind und das nur Punkte von £l enthält, so erfüllen u, ü in diesem Quadrat genau dieselben Bedingungen, die wir am Anfang dieses Paragraphen den Funktionen u, v auferlegten. Wir können also sicher sein, daß dem Punkt (j, ty) ein i n n e r e r Punkt von Q entspricht. Früher sahen wir, daß die Bildpunkte der inneren Punkte von Q innere Punkte von 0 sind. Jetzt wissen wir, daß auch umgekehrt jedem inneren Punkt von Q ein innerer Punkt von Q entspricht. § 127.
Der Rang der Funktionalmatrix.
Die m Funktionen M
1 (®i> • • •> ^J> * • •> Um(Xl> ' ' '» Xn) mögen in dem Bereich 1 a X b (1) «i ^ «1 ^ V • • •> n^ n^ n s t e t i g e erste Ableitungen haben. An jeder Stelle des Bereichs (1) wird die Funktionalmatrix diti dttj d ¿X, d x, dxn Öttj d M, d m2 dx„ ö«, d x%
d um dum d xl d %i
dtim 6 xn
einen bestimmten Hang haben (vgl. § 23). Dieser Hang braucht nicht an allen Stellen des Bereichs der gleiche zu sein. So hat z. B. die Funktionalmatrix von » 2 «1 2 /r 2 > 1 ' ' •» •cn > 1
a, < 6t, ..., o, < bn.
Der
Rang
der
307
Funktionalmatrix
wenn alle x von Null verschieden sind, den Bang n. Wenn dagegen p von den x verschwinden, hat sie nur den Rang n — p. Wir wollen nun den h ö c h s t e n Rang, den die Matrix (2) in dem Bereich (1) annimmt, als ihren R a n g in (1) bezeichnen. Eine xn, wo dieser höchste Rang nicht eintritt, soll Stelle x \ 1 x Ì,I eine s i n g u l a r e Stelle von (1) heißen. Wenn der Rang von (2) in (1) gleich Null ist, so sind alle Ableitungen d u j d x gleich Null. Daraus folgt, daß alle u Konstanten sind. Was bedeutet es nun, wenn der Rang von (2) in (1) gleich %> ist (jo > 0)? Die singulären Stellen in (1) bilden eine abgeschlossene Menge. Denn jede Häufungsstelle von Stellen, an denen der Rang von (2) kleiner als p ist, muß wegen der Stetigkeit der d u j d x wieder eine solche Stelle sein. Daraus ist zu entnehmen, daß im Innern 1 von (1) nichtsinguläre Stellen vorhanden sind. xx°, £c2°, . . . , xn° sei eine nichtsinguläre Stelle im Innern von (1). Dann gibt es also in der Matrix (1) eine p-reihige Determinante, die an der Stelle x x 2 ° , . . ,, xn° einen von Null verschiedenen Wert hat. Wir können durch passende Numerierung der x und der u bewirken, daß gerade d uf
d ut
d d xt
dxp
dtii
dut
d Ut
d xt
d xt
d xp
d up d
d up dxt
dup
ö xt
• •» *J
d xp
eine solche Determinante ist. Die n Funktionen «i, • • die wir der Reihe nach mit bezeichnen wollen, haben an der Stelle a^0, x2°, . Null verschiedene Funktionaldeterminante. Es ist nämlich 1
Das I n n e r e von (1) ist definiert durch die Ungleichungen
«1 < »1 < ¿11 • •••«
< xn < b„.
Jeder Punkt von (1) ist eine Hfiufungsstelle von inneren Punkten. 20.*
308
Der
d (vu . . ., r„) d(xl ,
. .
Rang
_
x„)
der
Funktionalmatrix
ö w,
ÖM,
8 M,
3»,
d xp
àxp + i
dxn
d tip d x,
d Up dxp
d Up dXp + l
d Up dx„
d w,
0
.. .
0
1
.
.
0
0
.
0
0
.
.
0
.
d. h. d
("n )
ein Gebiet jQ, und zwar gehören zu v e r s c h i e d e n e n Punkten 2 von Q v e r s c h i e d e n e Punkte von D, so daß x 1 , x 2 , . . xn Funktionen ™n f l t j a , . . in Q sind: = t»l öfl» • • •» &)> • • • > * „ - » . (?1> • • V in)-
Den inneren Punkten von Q, d. h. den Punkten, die den Ungleichungen V - ß < x, < X* + S, . . x j - S < xn < Xno + S genügen, entsprechen innere Punkte von jQ, und damit sind diu inneren Punkte von D erschöpft. 1 2
vr . ist die Ableitung von vr nach x,. „Punkt" ist wie „Stelle" ein geometrischer Ausdruck für „Wertsystem".
Der
Rang
der
309
Funktionalmatrix
Insbesondere ist j^0, j 2 °, ..., der Bildpunkt von x °, ...,x °, ein innerer Punkt von Q. Es läßt sich also um j^0, f 2 °, . . e i n Gebiet 2
(Q')
•••> E„° ~
= En ^ f»° +
£
n
f
konstruieren, das nur Punkte von D enthält. Die Funktionen t> haben in £T stetige erste Ableitungen, wie ebenfalls aus § 126 zu ersehen ist. uv u2, . . . , un lassen sich nun als Funktionen von j x , jH in C auffassen, und zwar ist % = « , (»1 fei» • • "> in)» • • •» »„(El, • • (r = 1, 2, . . ., m)
En))
u v u 2 , ..., u f sind bezüglich gleich j2, ..., Aber auch aus den übrigen u, wenn es deren gibt, fallen £p + 1 , E„ g a n z heraus. Um dies zu erkennen, bemerke man, daß für s > p d u1
8
8 x¡
8x.n
8 u
8 u
p
8x¡
8
«ft
8x¡
u,
8 x
n
à h 8 x
n
xn
dir
à l
r
8x
p
t
=
1
. .
0
0
0
. .
1
0
8 u,.
8
ur
8 x¡
8 Xa
8
8x,
8
xn
d h
à
dix
h
u.
8 Ur àtr
8 Ur à
ï.
ist (vgl. § 31). Da nämlich die Ableitungen d u / d x in Q stetig sind und die Ableitungen dx/d% in jQ' überall existieren, so sind alle Bedingungen erfüllt, unter denen man in der Differentialrechnung die Formel d u
_
du
8 xt
8 u
d x
ö j
~
8 xt
81
8 xn
8 j
n
beweist. Andererseits ist das obige Matrizenprodukt gleich dem innern Produkt der (p + l)-reihigen Determinanten der beiden Matrizen (vgl. § 34). Da nun die Funktionalmatrix (2) den Rang p hat, so verschwinden in der einen Matrix alle {p + l)-reihigen Determinanten. Das Produkt wird also gleich Null, und man hat °
l>
=
(r-p+1,..,«;
s = p + l , . . . , n )
Dies gilt für das ganze Gebiet D', und man sieht hieraus, daß uv u2, ..., un bei festgehaltenen E p J 2 , ..., £p Konstanten sind.
310
Der
Rang
der
Funktionalmatrix
Wir können also, ohne daß die u sich ändern, ¿.^ + j. . . . , jB durch ^ ersetzen. Dadurch erhalten wir U
r
U
=
r
( » l (El» • • & >
Ö+l» =
• • •» E n ) )
{ r = p
••-
+
E»))
l , . . . , m )
Da nun M
i
=
Ei»
=
E2>
• • • > %
=
l'p
ist, so bestehen folgende Relationen: • • v
=
• • V
• •
O ) •
J + 1, . . TO)
Sie gelten für alle Punkte xv x2 xn, deren Bildpunkte in Q' liegen. Bezeichnen wir den Inbegriff dieser Punkte xv x2, ..., xn mit Q', so ist a;,0, x2°, ..., xn° ein innerer Punkt von Q', weil J^0, ..., i n ° ein innerer Punkt von Q' ist. Bei passender Wahl der positiven Zahl 3' gelten also die obigen Relationen in dem ganzen Gebiet, das durch die Ungleichungen V
-
definiert ist.
8' ^
x,0
x, ^
+
3',
Die Funktionen
«1 (V> • • V xn°) • •
O
stetige erste Ableitungen.
-
-
e
. . . , xn°
(pT{uv
=
-
...,
-3- ^ up)
^
x.®
1 = »1 («1°. • • •> O
U
p
^ U
p
{ x
x
a
3'
haben in dem Bereich
M
6 ^
+
+
, . . . , Xn°)
+
i
Dies kann man daraus entnehmen, daß 9 V ( E d • • •> E P )
=
«
r
( » ! (El» • • • » & ! Ö + 1 | • • •» En)> • •
»„(El, • •
Ei, Ö + i , • •
E»))
ist. In einer gewissen Umgebung von T-I
i
.
Funktionen von
j? + 1 ,
'
xl°i
x2°,
...,
xn°
sind also
n
«i, «a» • • «V Dagegen ist unter den Funktionen «j, w 2 ,..., up keine eine Funktion der übrigen. Denn sonst hätten wir eine Relation zwischen den unabhängigen Veränderlichen ..., Wir können unser Resultat in folgendem Satz aussprechen: ux (a^, . . . , xn), . . . , u m ( x v . . . , xn) mögen in der Umgebung 1 von Xj°, ..., xn° stetige erste Ableitungen besitzen und die Funktional1 „In der Umgebung von x,0, ..., xn°" bedeutet „in einem passend gewählten Bereich V - i S ä j S V + äi x„° - 8 xn xn* + "„(El. • • •> En)) ist (»• = 1, 2, ..., n), die £ als zusammengesetzte Funktionen betrachten und den Multiplikationssatz aus § 123 anwenden. Danach haben wir in der Umgebung von j ^ 0 , £ n ° ¿fei
&•) _
¿te,
rf(ilf-.in) Nun ist aber
mithin
•••. t»)
. d(xi,...,
xn)
..,*„) ' d (j„ ..., j„)
1 0
0
. . .
1
. . .
0 0
0
0
. . .
1
i»)
=
• • •>X„) • -, i») Das P r o d u k t aus den F u n k t i o n a l d e t e r m i n a n t e n der £ nach den x und der x nach den j ist also gleich 1. Dies ist eine Verallgemeinerung des Satzes, daß inverse Funktionen Ableitungen mit dem Produkt 1 haben. 1 _= ¿tei
d(x„
Xn)
§ 129. Implizite Funktionen. Mj {xv x 2 , . . . , x j , u2 (x1, x 2 , . . . , xn), . . . , up (xv x3, . . . , xn) mögen in der Umgebung von x ^ , x^,..., xn° stetige erste Ableitungen haben. Die Funktionalmatrix der u sei an der Stelle x t x 2 0 , . . . . xn° vom Range p. Endlich sei u, (xS,
x,o,
xn°)
= 0,
. . .,
up{x,«,
X » , . . X
n
° ) =
0.
Wir wollen die x so numeriert annehmen, daß an der Stelle • • ®„° gerade d (tt!, Uj, . . . , d (xu xt, . . . ,
up) xp)
einen von Null verschiedenen Wert hat. Dann ist an dieser Stelle auch d f a , ....
ungleich Null.
d(x
up,
agj,
xn) x„)
Implizite
313
Funktionen
Bei passender Wahl der positiven Zahl 8 ordnen die Gleichungen E,
= MJ {xx, x2,
f.p
— Upix1 > X2 > ••
=
X
m)>
X
EP + 1 ~ E»
..xn),
p+H
X
N
verschiedenen Punkten des Gebiets S X (Q) Xl°-S^X1 t n~*^Xn^Xn+S stets verschiedene Bildpunkte ...,£„ zu, und unter ihnen ist 0,..0, . . x l , der Bildpunkt von x1°, x^, ..., xn°, ein innerer Punkt (vgl. § 127). Es läßt sich also um ihn ein Gebiet
(£0
— =5 Ei =i • • — = Ep = a£+i -S'^ ^ ai+i + S', . . xn° - 8' Eb ^ xn° + konstruieren, so daß jeder Punkt von Q' der Bildpunkt eines und nur eines Punktes von Q oder, genauer gesagt, von (