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German Pages [56] Year 1943
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HERYBERT
MENZEL
DREI
KANTATEN
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FLULITUS ULIVE
TUEBOR
SI-QUERIS PENINS
ULAM AMCENAM CIRCUMSPICE
GIFT OF ROWLAND M. MYERS ECAR
Reihe : Fahrt und Feier
Heft 1
Frie Kauliten
Das
große
Gelöbnis
Eine Kantate von
Herybert Menzel
2. Auflage
Zentralverlag der NSDAP., Franz Eher Nachfolger, München
Die Vertonung dieses Textes findet sich im „Liederblatt der HI." Nr. 30 (Kallmeher-Verlag, Wolfenbüttel) Alle Rechte vorbehalten, insbesondere Film, Rundfunk und Aufführungsrechte. Printed in Germany
Drud: Münchner Buchgewerbehaus M. Müller & Sohn KG., München
Jeft R. M.Myers 4-18-491
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M541d r Das große Gelöbnis
Lied:
Wenn wir unter Fahnen stehen, Wird es in uns still und klar, Weil die Ahnen auf uns sehen, Weil wir hier für alle ſtehen, Die das deutsche Volk gebar.
Wenn wir unter Fahnen stehen, Reicht an uns nicht Lug und Spott, Spüren wir's aus Ewigem wehen, Denn die unter Fahnen stehen, Stehen auch vor ihrem Gott.
Wenn wir unter Fahnen schreiten, Bricht mit uns die Gottheit auf, Und die Ahnen uns geleiten, Und die Helden gehn zu Seiten, Und der Sieg fliegt uns vorauf.
3
Einzelsprecher:
Angetreten bist du, junger Orden, Da die Stunde zur Entscheidung zwingt. Komme der nur, der bereit geworden, Der nur, der sich ganz und opfernd bringt.
Der nur tomme, der der Tat will leben, Dem in unsrer Fahne Gott erschien. Nur der Gläubige wird so erbeben, Daß er fühlt, die Stunde weihe ihn.
Chorder Schwörenden :
Wir kommen, der Fahne nun ganz zu gehören, Wir kommen im Glauben, wir kommen zu schwören . Wir wissen, wir müſſen, um dienſtbar zu ſein, Das Blut ihr, das Leben, das Teuerste weihn.
4
Einzelsprecher :
Prüfe jeder seinen Glauben Und den Einsatz, den er gibt. Was man morgen dir kann rauben, Ist schon heute längſt verſtiebt.
Prüfe jeder seine Treue; Wer zu leicht verwirft, verläßt, Wird niemals der wahrhaft Neue, Hält zu keiner Fahne fest.
Prüfe jeder seine Seele,
Unverkäuflich muß ſie ſein. Der du kamſt aus Not und Fehle, Glühte dich das Feuer rein?
Sieg kommt nicht von heut auf morgen, Ist nicht unvergänglich da. Sieg ist unser täglich Sorgen, Wie wir selbst uns fern und nah.
Die zu unsrer Fahne stehen, Müssen fest gewappnet ſein, Müssen als Erprobte gehen Sieghaft unter ihrem Schein !
5
Chorder Schwörenden:
Der Eine, der die Fahne hebt, Der Eine hat uns vorgelebt, Wir sehn auf ihn und wiſſen: Es schreitet teiner in das Licht, Der nicht mit allen Teufeln bricht Und allen Finsterniſſen .
Wir hielten Herz und Augen wach, Wir wissen, was da krank und schwach Uns noch will an sich binden. Wir aber schwören : treu und rein Woll'n wir der Fahne Licht uns weihn, Zu der wir durften finden.
6
Einzelsprecher:
An euren Augen ſoll man's ſehn, Daß ihr hier dürft für Deutſchland ſtehn. Als stolze Jugend, reif und rein, So tretet in den Kreis herein.
Wer mit euch kommt, ſchließt mit den Bund, Der sei Kamerad zu jeder Stund'. Wer draußen bleibt, der bleib allein, Kann niemals unser Bruder sein.
Wer jetzt zum Schwure hebt die Hand, Hat sich dem Dunkel abgewandt. Wer jezt sich weiht dem reinen Licht, Heb' gläubig auf sein Angesicht.
Musit. 7
Chor der Mütter:
Söhne, die wir in Schmerzen geboren, Söhne, wir sehen euch leuchtend ſtehn, Stark vor der Fahne, die ihr erkoren, Söhne, wir dürfen mit Stolz auf euch sehn.
Söhne, wir preiſen die Mutter des Einen, Des edelsten Mannes aus unserm Geschlecht. Söhne, so sind wir nicht Frauen, die weinen, Müßtet ihr leiden für Freiheit und Recht.
Söhne, wir sähen euch lieber sterben In Ruhm und in Ehre fürs Vaterland, Als daß wir wüßten, ihr gingt ins Verderben . Söhne, bleibt männlich dem Kampf zugewandt.
Söhne, was immer von Müttern sie sagten, Sie dulden in Liebe, sie dienen in Leid, Doch vor dem Scheitel der Hohen, Betagten Besteht nur der Sohn, der dem Volk sich geweiht.
Musit.
Lied:
Deutschland, heiliges Deutſchland, Du schauſt aus der Jungen Gesicht, Deutschland, heiliges Deutſchland, In Ewigkeit stirbſt du nicht. Wo stehen wie hier die Söhne So leuchtend dem Ewigen treu? Deutschland, in blühender Schöne Immer erhebst du dich neu.
Deutschland, heiliges Deutſchland, Wir ringen um deinen Kranz . Deutschland, heiliges Deutſchland, Nur du gibst unsterblichen Glanz. Deutſchland, in dir sind die Helden, In dir die Getreuesten bewahrt. Deutschland, nur du wirſt melden Den Spätesten heldische Art.
Deutschland, heiliges Deutſchland, Du von den Sternen umkreiſt, Deutschland, heiliges Deutſchland, Dein Schwert in die Ewigkeit weist. Deutschland, dich würden ſie träumen, Könntest du jemals vergehn, Weit über Zeiten und Räumen Immer als Glanz wirst du ſtehn.
9
Chor der Schwören den :
Wir wissen: unser Land braucht ſtarke Söhne, Getreue, die schon hier im Ewigen stehn, Als Heldenknappen und in Opferschöne, Des Herzogs Schild und Speer im Sturmgeschehn.
Wir wiſſen: unſer Leben gilt nur Einem: Dem ewigen Deutſchland als des Aufbruchs Schein. Was keinem Volke abverlangt wird, keinem: Wir sind gefordert, ewig kühn zu ſein.
10
Einzelsprecher:
Es kniet der gute Vorſaß in Gebeten, Braucht's Taten, ſtehn die Männer ſehr allein. Hört das Gesez, nach dem wir angetreten : Du sollst der Ahnen stolzer Nachfahr sein!
Hört das Gesez, das unser Blut geboten : Du kommst vom Volk und sollst des Volkes ſein. Dir lebt das Vorbild in den großen Toten, Du mußt wie ſie dich ganz dem Hohen weihn.
Dir melden Deutschlands Burgen kühne Sage, Dir rauschen Eichen ein Jahrtauſendlied, In Wettern brauſt die Gottheit in die Tage, Himmel zu Erde kommt, die keiner schied.
Du ſtehe feſt und deinem Volk verſchworen, Bereit des Rufes, wachſe auf zur Tat! Die Mütter schauen, die das Volk geboren, Die Ahnen wachen, geben Ruf und Rat.
Musit. 11
Chor der Schwörenden :
Wir sind so jung, wie wir die Feigheit haſſen, Wir sind so sieghaft, wie wir hell erglühn . Wenn andre bei des Schicksals Ruf erblaſſen, Uns macht die Trommel erst die Herzen kühn .
Es faßt uns Mann um Mann der heilige Schauer: Nun wird von uns der hohe Glanz verlangt. Das Leben ist ein Nichts in seiner Dauer. Wer's überloht, hat erſt ſich ſelbſt erlangt.
Erſt wer im Marſchſchritt Kämpfern ſich verbunden, Erst wer der Fahne folgt, entgeht der Zeit. Es lebt das Reich in seinen hohen Stunden, Wir sind das Opfer, und wir sind bereit.
In unsern Herzen wird der Feind geschlagen, Aus unserm Mut entfaltet ſich der Sieg. So sind wir Männer, wie wir wehrhaft ragen. Dem Frieden Frieden, doch dem Kriege Krieg!
12
Chorder Gefallenen :
Wo immer Deutſchlands Fahnen wehen, Wir toten Soldaten bei ihnen stehen. Wo immer Deutſchlands Jugend ſchwört, Von uns toten Soldaten der Schwur wird gehört.
Wo immer einer die Wache hält, Ein toter Soldat sich zu ihm ſtellt. Du, deutscher Junge, fest und grad, Der tote Soldat ist dein Kamerad.
Du weißt, wofür wir gefallen find, Du lausche der Fahne, sie rauscht im Wind : Für Deutschland, für Deutschland allüberall. Du Junge, schwöre, dich hört Walhall .
Musit.
13
Chor der Schwörenden :
Wir schwören Krieg : der Zwietracht, die uns ſchåndet ! Wir schwören Krieg : der Hoffart, die nur prahlt ! Wir schwören Krieg : der Eitelkeit, die blendet ! Wir schwören Krieg : dem Geiz, der grämlich zahlt!
In unsern Herzen wird der Feind geschlagen. Wir schwören Krieg : der Feigheit, die ſich duckt ! Wir schwören Krieg : der Trägheit und dem Zagen! Wir schwören Krieg : dem Gift, das um ſich ſpuďt !
Wir schwören Krieg : dem Eifer ohne Klarheit ! Wir ſchwören Krieg: der sanften Frömmelei ! Wir woll'n den starken Gott des Werks, der Wahrheit! Wir woll'n den deutschen Menschen, reif und frei!
Wir wollen treu dem Treuen uns verbinden Und woll'n dem Ehrenhaften Ehre sein. Es soll der Starke in uns Starke finden, Und alle woll'n wir uns dem Besten weihn.
Und so geloben wir, im Dienst zu leben. Und so geloben wir, in Zucht zu stehn. Und so geloben wir, nach Wert zu ſtreben. Und so geloben wir, aufs Ziel zu ſehn.
Musit.
Einzelsprecher:
Der Schwur ist gesprochen. Der Schwur ward gehört. Die Ewigen sind Zeugen, Wo je einer schwört.
Die Ewigen rächen Gebrochenes Wort. Wer je es wird brechen, Er welkt und verdorrt.
Wer je unsere Fahne Verrät und verläßt, Ihn hält keine Hand mehr, Kein Herz hält ihn fest.
Doch stark stehn verbunden Die Treuen im Schwur, Der Weg ist gefunden, Geſegnet die Spur!
Musit. 15
Lied:
Deutschland, heiliges Deutſchland, Du ſchauſt aus der Jungen Geſicht. Deutschland, heiliges Deutſchland, In Ewigkeit stirbſt du nicht. Wo stehen wie hier die Söhne So leuchtend dem Ewigen treu? Deutſchland, in blühender Schöne Immer erhebst du dich neu.
Deutschland, heiliges Deutſchland, Wir ringen um deinen Kranz. Deutschland, heiliges Deutschland, Nur du gibst unsterblichen Glanz. Deutſchland, in dir sind die Helden, In dir die Getreueſten bewahrt. Deutschland, nur du wirſt melden Den Spätesten heldische Art.
Deutschland, heiliges Deutſchland, Du von den Sternen umkreiſt, Deutschland, heiliges Deutſchland, Dein Schwert in die Ewigkeit weiſt. Deutschland, dich würden sie träumen, Könntest du jemals vergehn, Weit über Zeiten und Räumen Immer als Glanz wirst du ſtehn.
Musit. 16
Reihe: Fahrt und Feier
Heft 4
In
unsern
lodert
Fahnen
Gott
Kantate von Herybert Menzel
2. Auflage
€
Zentralverlag der NSDAP., Franz Eher Nachfolger, München
Die Vertonung dieses Textes findet sich im „Liederblatt der HI." Nr. 30 (Kallmeher-Verlag, Wolfenbüttel) Alle Rechte vorbehalten, insbesondere Film, Rundfunk und Aufführungsrechte. Printed in Germany
Druck: Münchner Buchgewerbehaus M. Müller & Sohn KG., München
Wer enn wir vor Gott hintreten, die Trommel trommt darein; Soldaten, wenn sie beten, woll'n auch Soldaten sein.
Wir schlossen uns zum Bunde des Opferns und der Tat. Auch in der Feierstunde will Gott uns fest und grad.
Er will die Blumen blühend, die Erde fruchtbereit, will junge Herzen glühend und stark für Not und Leid.
Daß er das heilige Amen zu unserm Kämpfen ſpricht, darum allein wir kamen heut vor sein Angesicht.
3
Im Himmel und auf Erden du treuſter Kamerad, daß wir nicht müde werden vor unserer leßten Tat,
daß wir den Schwur nicht brechen, daß wir im Tod noch treu des Führers Namen sprechen, drum bitten wir dich neu.
Wir sehn dir fest und grade ins ewige Angesicht, zur himmlischen Parade soldatisch ausgericht'.
Eh' die Dome waren, Gott, warst du. Eh' das Licht war, warst du schon erhellt. Als das Irre trieb, warst du schon Ruh, und du ordneteſt und schufſt die Welt.
Doch sie sprechen von den sieben Tagen, und sie meinen, alles sei geschehn, und du wollteſt nur das Fertige tragen und zufrieden ſchauen und beſehn.
4
Was erfuhren sie von Schöpferhänden, wenn sie solches glauben? Was von dir? Völker stehen in den großen Wenden, du durchglühst uns noch, zerbrichſt uns ſchier!
Gott, wir fühlen's, du biſt groß im Werden, nur das Kommende erfüllt dich ganz . Neuen Atem bläst du in die Erden, und die Himmel stehn in neuem Glanz.
Langsam Cangſam führſt du an die große Stunde, aber unaufhaltsam treibt's ihr zu . Sichtbar wird der Führer, und zum Bunde reih'n sich die Getreuen, aufstehst du
in der Fahne, und wie sie nun schwören und das erste Blut sich opfernd gibt, wiſſen ſie, daß sie ganz dir gehören und wen jeder in dem Führer liebt.
5
Gott, du bist in allen Starken mächtig, darum halten wir uns feſt an ihn, den du uns gesandt, als wetternächtig, abgrunddrohend unſer Weg uns ſchien.
Angerufen hat er uns zu Taten, und in seiner Stimme war der Klang, der in Männern weckt den Sturmſoldaten, und er sah nicht rückwärts auf dem Gang.
Wußte, daß wir folgten; also schreiten nur die Auserwählten, und ihr Tun iſt beſtimmt, das Ewige zu bereiten, und nun gibt es Halten nicht und Ruhn.
I
Mer Der sich in Treu verbunden hat dem ganzen Volk und Lande, der geht zu Gott den graden Pfad; wer sich dem Volk verbunden hat, den halten Gottes Bande.
Wer nichts mehr als sein Eigen tennt, der steht in Gottes Lohne, wer nichts mehr als sein Eigen kennt, wer als ein Opferfeuer brennt, dem reichen wir die Krone.
6
Sein Wort ist Saat, sein Wort weckt Tat, aus ihm ſpricht höheres Wesen, er ruft zum Kampf, er baut den Staat,
er weist uns allen neuen Pfad, denn er ist auserlesen.
Die seines Auftrags Ernſt verſpürt, die weihen ihm ihr Leben. Des Himmels Glocke wird gerührt, das Volk bricht auf, der Eine führt und wird's Gott wiedergeben .
Nun gilt nicht hüh, nun gilt nicht hott, Sturm ! blasen die Trompeten. In unsern Fahnen lodert Gott, wir kämpfen, wie wir beten, nichts hält uns ab, nicht Zwang, nicht Spott,
der Marsch ist angetreten.
Gott will tein Dach, Gott will kein Haus, wenn wir die Stuben lassen, er zieht mit uns zum Kampfe aus und ſegnet unser Haſſen, wir halten ihn im Sturmgebraus, wenn wir die Fahne fassen.
7
In unsern Fahnen lodert Gott, drum wir sie heilig nennen, drum gegen Lug und Trug und Spott zum Sturme wir anrennen . Und wer da fällt, der stirbt für Gott,
zu dem wir uns bekennen.
Der hat zu ihm sich nie bekannt, der bleibt, wenn wir marschieren. In dem ist Gott noch nicht entbrannt, der will, daß wir verlieren.
Doch er durchglüht das ganze Land, wird uns zum Siege führen!
weht Dh, wie die Fahne sieghaft ' auf allen hohen Türmen!
Wir sind der Sturm, der vorwärtsgeht, den Himmel selbst zu stürmen . Das Feuer, das in uns entbrannt, soll nimmermehr verglühen, aus unsern Herzen, unserm Land soll's alle Nacht durchſprühen, des Glaubens Flamme, treu und rein, des Sieges Glanz, ein Jubelschein vom Freudenfest der Mühen !
8
Volt, nun wie Korn, so Halm an Halm, das wächst und reift der Ernte zu . Aufrauscht im Wind aus ihm ein Pſalm: Gib, Gott, uns Ähren, ſegne du !
Laß uns nicht fahl im Sommer stehn, des Unfruchtbaren grau Gespenst, nicht ohne Keim zum Auferstehn, der du in ewigen Sonnen brennst!
Gib uns die Laſt, die Demut schafft, die uns zur Erde trostreich neigt, gib Leben uns aus deiner Kraft, das, wenn wir fallen, uns entſteigt.
Gib, Gott, uns Ähren, voll und schwer, sieh, wie das Unkraut noch gedeiht, es blüht so bunt und prahlt zu ſehr, gib, Gott, uns Korn der Ewigkeit.
9
Wir wachsen aus der Erde , und wachsen himmelan, so lieben wir die Erde, die weit uns aufgetan.
Aus ihren Säften reifen uns Wein und heiliges Brot. Wer wollte nicht begreifen : Erde gibt Leben und Tod. Wer wollte noch verkennen, wie sie uns trägt und hält? Erde, die wir Heimat nennen, ist uns mütterliche Welt. Wenn wir uns von ihr entfernen, sind wir andern bald ein Spott, und erst unter fremden Sternen, sind wir auch wie ohne Gott. Und es ruft uns, und es zieht uns stärker, weher mit Gewalt, bis wir wieder Heimat haben, Vaterland und Bruderhalt. Erde, der wir einſt entnommen, dir zu dienen sind wir da, bis wir ganz dir wiederkommen und der Wandlung Kreis geschah.
10
Mütter, wir müſſen marſchieren, weil euer Herz uns berührt, als wir in euch noch erwuchsen, als wer die Trommel gerührt.
Mütter, in euren Gebeten wart ihr voll Demut und Kraft, Mütter, so wurden wir Männer, greifen zum Fahnenſchaft.
Mütter, es lodert ein Glaube aus unsern Herzen zu Gott, Mütter, wir müſſen marſchieren, sonst wird der Glaube zu Spott.
Mütter, auf allen Wegen, sie gehen so hoch und so tief, woll'n wir für Deutschland marschieren, zu dem euer Herzschlag berief.
Mütter, in euren Augen sah'n wir die Liebe zum Land, Mütter, ihr gabt sie uns weiter, und sie hat weitergebrannt.
11
Mütter, aus euren Händen nehmen wir Segen und Fluch, Mütter, es wehen die Fahnen, und ihr heiligt das Tuch.
Mütter, ein Deutſchland wird werden, gläubig, trußig und hart.
Mütter, das ewige Deutſchland, weil ihr solche Mütter wart.
12
Alle aus dem gleichen Blute haben auch den gleichen Gott. Zürnt er, straft die gleiche Rute, gleicher Segen tommt von Gott. Nicht auf Stein hat er geboten, nicht in Erz steht seine Schrift, in uns mahnt's von heiligen Toten, und das Blut iſt's, das er trifft.
Wer den heiligen Quell läßt schänden, draus er sich in uns ergießt, wird verdorren und verenden,
und mit ihm, was aus ihm sprießt. Wir sind jung und wollen wachen vor den Brunnen unserer Art, drum woll'n wir uns trußig machen, lebensreif und kampfeshart.
Nur der Reine wird berufen, nur der Starke auserwählt, und es steht dicht vor den Stufen der Getreueste, kampfgeſtählt. Also ward es uns verkündet, als wir tief in uns gelauscht, und ein Brunnen ward entzündet, und das Lebenswaſſer rauscht.
13
aß der Held in uns ſich recke, daß wir treu als Wächter stehn, daß der Feind vor uns erschrecke, daß wir gläubig vorwärtsgehn,
darum sind wir angetreten, und wir ſpürten's, wie er kam und aus unserm ſtarken Beten selber Kraft und Glauben nahm.
Das Geheimnis dieser Stunde hat uns tief und ſtark berührt, und wir stehn in feſterm Bunde um den Einen, der uns führt.
Die ein Werf tun und vertrauen, die in rechtem Kampfe ſtehn, jene dürfen ihn auch schauen, und sie glauben, wenn sie sehn .
14
Gott ist groß vor uns erſchienen , nicht im Dunkel, hell im Licht; allen, die ihm wollen dienen, ſchaut er ernst ins Angesicht. Und er schaut bis in die Seele, und er fordert in die Glut, und soldatische Befehle
spricht er uns in Herz und Blut. Ihr sollt wissen, ihr sollt wagen, ihr sollt kühn ins Sterben gehn, nehmt die Fahne, sie zu tragen vor des Volkes Auferstehn ! Euer Blut in eure Fahne, Euren Glauben in die Sterne, Gott ist euer aller Ahne, Gott ist Keim in jedem Kerne. Gott ist Keim zu allem Leben ! Wer ihn lebt, wird ihn begreifen. Hebt die Fahne, laßt sie schweben und des Himmels Leuchten streifen.
Gott ist mit den fröhlich Jungen, Gott ist mit den gläubig Kühnen, alte Erde, neu bezwungen, du sollst wieder neu ergrünen !
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Reihe: Fahrt und Feier
Heft 6
Die
große
Ernte
Kantate von Herybert Menzel
Zentralverlag der NSDAP., Franz Eher Nachfolger, München
Alle Rechte vorbehalten, insbesondere Film, Rundfunk und Aufführungsrechte. Printed in Germany
Druck: Münchner Buchgewerbehaus M. Müller & Sohn KG., München
Die große Ernte
Chor :
Nun hebt das große Ernten an. Wir denken dein, o Bauersmann . Die Sonne brennt, der Tag glüht heiß, Du schaffst im Feld mit Müh' und Fleiß.
Wir denken dran, o Bauersmann, Was alles du für uns getan, Wie du gepflügt, gefäet, bestellt Von früh bis spät dein Ackerfeld .
Wir denken dran, o Bauersmann, Wie dir der Schweiß in Strömen rann, Wie du in mancher Wetternacht Voll Sorge an dein Korn gedacht.
Wir denken dran, o Bauersmann, Hier in den Städten, Frau und Mann, Da deine Not auch unsre Not, Fahr ein fürs Volk das täglich Brot.
3
Wir denken dran, o Bauersmann, In den Fabriken, Frau und Mann, Für unsre Kinder brich die Not, Fahr ein fürs Volk das täglich Brot.
Wir denken dran, o Bauersmann, In den Kontoren, Frau und Mann, Wenn du nur ernteſt, hat's nicht Not, Fahr ein fürs Volk das täglich Brot.
Bauer:
Wenn Gott uns segnet, hat's nicht Not. Ich fahre ein das täglich Brot. Ich warf es still und gläubig aus, In goldnen Wellen schlägt's ums Haus, Die Scheuern füllt's bis unters Dach,
Und Fuhre schwankt um Fuhre nach. Gott sah das Werk in Gnaden an, Gott ist's, der segnet, denket dran. Er gab der Saat den Reifeſegen, Er ließ im Korn den Keim sich regen, Er gab uns Tau, er gab uns Glut, Er nahm vorm Reif das Korn in Hut, Er ließ es blühn und nicht verfehren, Er sah uns stolz und gab doch Ähren, Er sah, wieviel wir schlecht getan, Und gab doch Ernte, denket dran!
5
Chor:
Wir danken dir, o Bauersmann, Daß du das Herz uns aufgetan. So bitten wir: o Herregott, Den Bauer ſegne und das Brot. So bitten wir dich weiter nun : Gib Gegen du auch unserm Tun, Wir schaffen all mit Sinn und Hand Für unser Volk, für unser Land ; Im Acer, im Maschinensaal: Das Arbeitslied wird zum Choral.
6
Einzelsprecher :
Es rauscht das Korn, es fällt die Mahd. Schon stehn die Garben weit zu Hauf. Die Sonne stieg zu Mittag auf. Es rauscht das Korn, es fällt die Mahd.
Die Knechte und die Mägde ruhn Nicht einen Blick, das mäht und rafft. Da hebt der Herr den Sensenschaft Und blickt zum Dorf und lächelt nun.
Kommt", ruft er, " Schatten gibt der Baum . Für eine Weile nun genug . Die Frau ist da mit Brot und Krug ." Da folgen sie zum Ackerſaum.
Und hocken da und blicken stumm Aufs Korn, das fiel, aufs Korn, das ſteht. Und ihre Rast ist wie Gebet, Fromm reicht die Frau das Brot reihum.
7 ་
Chor:
Dies ist das Brot, um das wir dienen. Dies ist das Brot, das uns erhält. Das treibt die Räder, die Maschinen, In ihm wächst Gott in unsre Welt.
Dies ist das Brot, um das wir wandern Von Tür zu Tür, von Stadt zu Stadt. Und einer reicht es stets dem andern, Und jeder wird vom Brote ſatt.
Es wächst uns nur, wo wir uns ſorgen, Es fordert Mühsal, Schweiß und Blut. Und jeder schafft vom frühen Morgen Bis in den Abend stark und gut.
Dies ist das Brot, von Gott gegeben. Wer spürt es nicht, wenn er hier lauscht? Hört, wie es klingt von Tod und Leben ! Hört, wie die große Ernte rauscht.
8
Einzelsprecher:
Wißt ihr noch, wie blutige Schwaden ſanken? Wißt ihr noch, wie blutige Senſen ſchnitten? Groß ist übers Land der Tod geritten. Wißt ihr noch, wie unsre Helden ſtarben?
Wißt ihr noch, wie unsre Frauen ſäeten? Ihre Tränen sprangen in die Saaten, Ihre Männer fielen als Soldaten. Wißt ihr noch, wie unsre Frauen mähten?
Wißt ihr noch vom Hunger in den Städten, Wißt ihr noch, wie sie die Rinden ſparten, Wie sie selbst den Abfall froh bewahrten, Die das Brot einſt in den Staub getreten?
Wißt ihr noch, wie tief wir Not gelitten, Wie der Hunger uns hinausgetrieben, Wie sie an den Straßen liegenblieben, Wißt ihr noch, wie wir durch Elend schritten?
9
Chor:
Gebe Gott, daß wir es nie vergessen; Daß das Brot wir ehren, das wir eſſen. Gebe Gott, daß wir dem Mahl nicht fluchen, Das wir in dem Elend hungernd suchen. Gebe Gott, daß wir den Frieden finden, Säen dürfen und die Garben binden.
Einzelsprecher :
Da ward eure Not noch nicht beendet. Wißt ihr noch, wie sie das Vieh euch nahmen, Wie die Wucherer, die Schieber kamen, Wie sie schon das Korn im Halm gepfändet?
Hört ihr noch die Rattenfängerweiſen, Wie sie euch belogen und betrogen, Eure Kinder in die Stadt gezogen? Hört ihr noch die Rattenfängerweiſen?
Wißt ihr noch, wie sie vom Hofe trieben Freie Bauern einer freien Scholle? O daß doch von eurem Haß und Grolle Euren Kindern noch genug geblieben !
Denkt der Züge unter schwarzen Fahnen, Eurer leeren Ställe, leeren Scheuern! Denkt der Ängste um die Wechsel, Steuern ! Eure Enkel muß das Leid noch mahnen !
10
Chor:
Gebe Gott, daß wir es nie vergessen, Was die Wucherer uns zugemessen! Gebe Gott, daß wir den Feind erkennen, Will er wieder unser Land berennen, Gebe Gott, daß wir zu wahren lernten Unser Blut und Volk und unsere Ernten.
Lied:
Wir wollen freie Bauern ſein Auf einer freien Erde, Woll'n nicht mehr andern Knechte sein
An unserm Tisch und Herde.
Dem Führer und dem Herregott Sind wir allein verpflichtet. Wer mit dem Bauersmann treibt Spott, Der wird von uns vernichtet.
Wir pflügen unsern Acker neu, Daß reich er Frucht uns treibe. Dem Unkraut und der hohlen Spreu Gehn wir mit Fleiß zu Leibe.
11
Chor:
Schwaden legten sich zu Schwaden, Garbe stand an Garbe auf. Seht, wir haben hoch geladen, Legt den Balken nun herauf. Seht, wir fahren reiche Ernten, Ganz in goldnen Glanz gehüllt. Wie wir's von den Vätern lernten, Wird die Scheuer nun gefüllt.
Seht, wir fahren alle Straßen Gottes schweren Segen ein. Die zu beten schon vergaßen, Stehen gläubig vor dem Schein. Seht, wir schaffen, ſeht, wir bringen Immer noch das heilige Brot. Habt Vertrauen, und wir zwingen Wieder alle Wintersnot.
Da die hohen Fuhren schwanken, Da das Korn zum Hof einfährt, Wollet Gott von Herzen danken, Der uns also reich beschert. Wollt als Gleichnis nun begreifen, Was euch froh und stille macht : Wir auch müssen Gott zureifen, Darum schenkt er Tag und Nacht.
12
Der Heimgekehrte:
Gott, ich ging dir lange ferne Und verdarb fast in der Stadt. Dank dir, daß ich wieder lerne, Wie die Heimat Segen hat.
Hier steh' ich im frühen Morgen Schon vorm Feld in neuer Kraft, Und ich kenn' nur Abendsorgen, Ob ich auch genug geschafft.
Wenn ich mit der Senſe ſchreite, Wenn die andern um mich ſind, Fühl' ich dich in Näh' und Weite, Und ich such' dich nicht mehr blind. Gott, ich fühl' in mir dich regen Und mit meinen Augen schaun, Was noch fehlt dem Land an Segen, Und wo wir noch müssen baun.
Gott, ich weiß nun um den Frieden, Der uns nur nach Kämpfen wird . Heimat ist mir erst beschieden, Seit ich weiß, wie ich geirrt.
13
Der Knecht:
Ich bin nur ein armer Knecht, Aber, Gott, du gabſt mir Hände, Mitzuschaffen, daß am Ende Alles werde gut und recht.
Die Magd:
Ich bin nur die arme Magd, Doch ich durft' die Garben binden Und hier eine Heimat finden, Darf hier sterben, hochbetagt.
Knechte und Mägde :
Gott, wir sind nur Hofgesind, Doch wie deine Sonnen reifen, Kommt auch uns ein fromm Begreifen : Jeden rufst du als dein Kind .
Alle sollen dir nur dienen, Und so dienen wir dir fromm, Bis der Erntetag erschienen, Da du winkst: nun laß und komm.
14
Einzelsprecher:
Alle Felder sind nun leer, Und die Armut fommt gegangen, Ladet teine Wagen mehr,
Doch nach Ähren darf sie langen .
Viele Ahren, weit zerstreut, Geben auch noch manche Garbe. Und kein Bauer hat's bereut; Acker trägt, daß keiner darbe.
Und entfiel nun noch ein Korn, Finden's schon die Vogelscharen. Seht, so geht nicht eins verlor'n. Ernte, du bist eingefahren.
15
UNIVERSITY OF MICHIGAN
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