120 88 11MB
German Pages [511] Year 2013
Die Kalendernotizen des Hieronymus Übelbacher
Quelleneditionen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung Band 11
2013 Böhlau Verlag Wien
Helga Penz
Die Kalendernotizen des Hieronymus Übelbacher, Propst von Dürnstein 1710–1740 Edition und Kommentare Unter Mitarbeit von Edeltraud Kando und Ines Weissberg Mit einem Beitrag von Harald Tersch Herausgegeben von Brigitte Merta und Andrea Sommerlechner
2013 Böhlau Verlag Wien Oldenbourg Verlag München
Gedruckt mit Unterstützung durch: Augustiner-Chorherrenstift Herzogenburg Land Niederösterreich Stadtgemeinde Dürnstein Hotel Richard Löwenherz, Dürnstein Schlosshotel Dürnstein Domäne Wachau Bankhaus Schelhammer & Schattera, Wien
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek : Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie ; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http ://dnb.d-nb.de abrufbar. ISBN 978-3-205-79459-2 (Böhlau Verlag) ISSN 2227-2356 Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, i nsbesondere die der Übersetzung, des Nachdruckes, der Entnahme von A bbildungen, der Funksendung, der Wiedergabe auf f otomechanischem oder ä hnlichem Wege, der Wiedergabe im Internet und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. © 2013 by Böhlau Verlag Ges.m.b.H. und Co.KG, Wien, Köln, Weimar
http ://www.boehlau-verlag.com
Umschlagabbildung: Portrait des Propstes Hieronymus Übelbacher (Ausschnitt von Abb. 4 auf Seite 67) und Beilage 4 des Schreibkalenders von 1729 (S. 388). Gedruckt auf umweltfreundlichem, chlor- und säurefrei gebleichtem Papier. Druck: General Druckerei, 6726 Szeged
Propst Maximilian Fürnsinn und dem Konvent von Herzogenburg gewidmet
Inhaltsverzeichnis Vorwort. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 Abkürzungen und Siglen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 EI N L EIT U NG Der Schreibkalender als Informationsmedium. Von Harald Tersch . . . . . . . . . . 15 Die Kalendernotizen des Propstes Hieronymus Übelbacher (1710–1740). . . . . . . 63 Beschreibung der Kalender . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 85 Quellen und Literatur. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 100 E DI T I O N Editionsgrundsätze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 115 Notizen im Kalender . 1716.. . . . . . . 1717.. . . . . . . 1719.. . . . . . . 1720.. . . . . . . 1721.. . . . . . . 1723.. . . . . . . 1724.. . . . . . . 1725.. . . . . . . 1727.. . . . . . . 1729.. . . . . . . 1731.. . . . . . . 1732.. . . . . . . 1733 . . . . . . . 1736.. . . . . . . 1739.. . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . .
117 117 123 139 170 207 243 279 324 352 371 389 401 415 426 434
8 Inhaltsverzeichnis
G L O S S A R E U N D A PPA R AT Währungen und Münzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 439 Maße und Gewichte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 439 In den Kalendernotizen genannte Bücher . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 441 Heilige und biblische Gestalten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 460 Pröpste und Konventualen von Dürnstein.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 461 Zur Auflösung der Personennamen benützte Literatur und Quellen. . . . . . . . . 463 Zur Auflösung der Ortsnamen und Sachbegriffe benützte Literatur und Quellen .. 477 Personenregister. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 484 Ortsregister . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 497 Sachregister . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 503 Karte von Niederösterreich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 508 Abbildungsverzeichnis.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 510
Vorwort
Im Stiftsarchiv Herzogenburg sind die Schreibkalender von Hieronymus Übelbacher, Propst des Augustiner-Chorherrenklosters Dürnstein, aus den Jahren 1716 bis 1739 überliefert. Schreibkalender bestehen aus gedruckten Kalenderteilen und leeren Blättern, auf die der Eigentümer etwas notieren konnte. Die vorliegende Edition umfasst sämtliche Kalendereinträge des Propstes inklusive aller beiliegenden Notizblätter. Digitalisate der kompletten Kalender können auf der Website des Stiftes Herzogenburg unter www.stiftherzogenburg.at eingesehen werden. Hier sind die gedruckten Teile im Verbund mit den Manuskriptseiten zugänglich. Eine kritische und kommentierte Edition der Kalendernotizen von Hieronymus Übelbacher vorzulegen, hatte mehrere Beweggründe. Zum einen sind die Einträge des Prälaten in seine Schreibkalender ungewöhnlich detailliert und akribisch. Da sie gleichzeitig unmittelbar mit dem Agieren des Schreibers als Klostervorsteher und Bauherr verbunden sind, stellen die Kalendernotizen ein sehr schillerndes barockes Selbstzeugnis und eine erstrangige Quelle für die Sozial- und Kulturgeschichte des 18. Jahrhunderts dar. Zum anderen bieten die Diarien des Propstes Einblick in das Innenleben des Barockkatholizismus. Ohne ein geistliches Tagebuch zu sein, zeichnen die Einträge Übelbachers in seinen Kalendern das Bild einer Religiosität mit Bodenhaftung. Peter Hersches These vom Barock als einer zutiefst im Katholizismus verwurzelten Kultur der Verschwendung und Mußepräferenz, die alles Zeitliche ganz selbstverständlich in den Kontext der Ewigkeit stellt, findet sich auf frappierende Weise bestätigt. Überdies liefern die Kalendernotizen des Propstes das Bild eines Charaktermenschen. Seine Niederschriften sind nicht durch adelige Stildiktate überformt, sondern von einer faszinierenden Direktheit des Ausdrucks. Sie sind hautnah am Geschehen, bleiben im niederösterreichischen Idiom des Schreibers und bilden Gemütsschwankungen markant in Ausdruck und Schriftbild ab. Für ein offizielles Dokument eines Klosters – die Schreibkalender fungierten auch als Klosterannalen – haben die Notizen Übelbachers einen mitunter erstaunlich intimen Charakter. Zu guter Letzt war einer der Beweggründe, diese Edition zu erstellen, der hohe Bekanntheitsgrad des barocken Bauprälaten in Dürnstein und in der Wachau. Man hat sich vor Ort ein Bild von Hieronymus Übelbacher gemacht, besonders inspiriert durch sein Kellerschlössel, in dem bis heute Wachauer Wein getrunken und gefeiert wird. Die Überlieferung der Schreibkalender im Stiftsarchiv Herzogenburg und meine dortige Tätigkeit als Archivarin haben schließlich dazu geführt, dass diese Edition entstanden ist. Dass das Editionsunternehmen am Institut für Österreichische Geschichtsforschung in Wien eine Heimat gefunden hat, dafür danke ich herzlich den Direktoren Karl Brunner und Thomas Winkelbauer. Für die Betreuung des Projekts und die Aufnahme in die Reihe der Quelleneditionen des Instituts schulde ich besonders Martin Scheutz meinen Dank.
10 Vorwort
Das Zustandekommen des vorliegenden Buchs ist einer Vielzahl von beteiligten Personen zu danken. Für wertvolle Hilfestellungen bei der Bearbeitung der Kalendernotizen danke ich (in alphabetischer Reihenfolge): Hans-Martin Berg (Wien), Mario Döberl (Wien), Hubert Emmerig (Wien), Michael Grünwald †, Gerald Hirtner (Salzburg), Michael Hochedlinger (Wien), Johanna Kain (Wien), Manfred Koller (Wien), Elisabeth Lobenwein (Salzburg), Thomas Maisel (Wien), Petr Mat’a (Budapest), Christine Oppitz (Herzogenburg), Christine Ottner (Wien), Monika Rademacher (Hanau), Thomas Stockinger (Wien), Carsten Stühring (Göttingen), Johann Tomaschek (Admont), Michael Ullermann (Wien), Thomas Wallnig (Wien), Johann Weißensteiner (Wien) und Andreas Zajic (Wien). Mein Dank gilt auch allen hier nicht namentlich Genannten, die in den letzten Jahren den Fortgang der Arbeit in vielfältiger Weise unterstützt haben. Insbesondere danke ich allen, die zur Finanzierung der Drucklegung beigetragen haben. Mein besonderer Dank gilt Harald Tersch für seinen profunden Beitrag über das Medium Schreibkalender, Edeltraud Kando für die Kollationierung und wertvolle Recherchearbeiten für die Sachanmerkungen und Ines Weissberg für die Erstellung des textkritischen Apparats. Margit Kamptner danke ich für die Kollationierung der lateinischen Textteile. Dieses Buch wäre nicht erschienen ohne die unermüdliche Arbeit der Herausgeberinnen Brigitte Merta und Andrea Sommerlechner. Für ihr unglaublich präzises Lektorat, für alle Korrekturarbeiten am Text und die virtuose Direktion des gesamten Unternehmens danke ich ihnen von Herzen. Ich widme dieses Buch dem Konvent des Stiftes Herzogenburg. Ich danke herzlich Herrn Wolfgang Payrich, der mich als Erster auf die Spuren Übelbachers führte, Herrn Hugo de Vlaminck, der mich als Pfarrer von Dürnstein stets gastfreundlich aufgenommen hat, Herrn Ulrich Mauterer, der mir bei der Bearbeitung schwieriger Textstellen geholfen und als Stiftsarchivar meine Editionsarbeit unterstützt hat, Dechant Mauritius Lenz und allen Herren für ihre stets freundlichen Ermunterungen und Propst Maximilian Fürnsinn, dessen Vorfreude auf dieses Buch mir Ansporn und Inspiration war. Helga Penz
Abkürzungen fl. Gulden kr. Kreuzer ß. Schilling gr. Groschen d. Pfennig(e) NB. nota bene no. numero v. versus
Siglen AVA Allgemeines Verwaltungsarchiv BlLkNÖ Blätter des Vereins für Landeskunde von Niederösterreich DASP Diözesanarchiv St. Pölten FA Familienarchiv HHStA Haus-, Hof- und Staatsarchiv JbLkNÖ Jahrbuch für Landeskunde von Niederösterreich LMA Lexikon des Mittelalters MIÖG Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung MOÖLA Mitteilungen des Oberösterreichischen Landesarchivs MÖStA Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs NÖLA Niederösterreichisches Landesarchiv ÖAW Österreichische Akademie der Wissenschaften ÖNB Österreichische Nationalbibliothek QIÖG Quelleneditionen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung StAH Stiftsarchiv Herzogenburg Thieme–Becker Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart, hg. (begründet) von Ulrich Thieme und Felix Becker (Leipzig 1907–1950). UH Unsere Heimat ZHVSt Zeitschrift des Historischen Vereins für Steiermark
Der Schreibkalender als Informationsmedium Von Harald Tersch
Kalendersatire Im frühen 18. Jahrhundert etablierte sich in Österreich die Kalendersatire als eine neue Literaturgattung. Ihren Anfang fand sie im „Geflügelten Mercurius“, den Abraham a Sancta Clara 1701 publizierte. Wie alle von Abrahams großen Spätschriften besteht das Werk aus zwölf Geschichten, so dass jeder Abschnitt der Lektüre eines Monats entsprach. Der „Mercurius“ endet mit einem „Verzeichnus“ der Postwege, das einen inte gralen Bestandteil zeitgenössischer Kalenderanhänge darstellte. Schließlich überreicht der Wiener Augustinerpater diese wie alle weiteren Spätschriften bereits auf dem Titelblatt, dann noch einmal im Vorwort seinen Lesern als ein „neuen Jahrs=Praesent“, womit er an die zeitgenössischen Kalenderwidmungen anschloss. In der Zueignung ordnet Abraham sein Werk ausdrücklich dem Genre eines „Calenders“ zu, der einmal mehr unterhaltsam, ein anderes Mal mehr sittlich-moralisch angelegt sein konnte 1. Das Schema bewährte sich derart, dass Abraham es im „Wunderlichen Traum von einem großen Narrennest“ (1703) und im „Karren voller Narren“ (1704) fortsetzte. Der Prediger entdeckte um 1700 das populäre Genre des Kalenders, um seine Sittenkritik in ein ansprechendes Gewand zu hüllen, mit dem er eine möglichst breite literarische Öffentlichkeit erreichen konnte. Über die Form hinaus setzte Abraham sich in seiner Kalendersatire immer wieder thematisch mit dem Medium auseinander. Im „Karren voller Narren“ charakterisiert er den Kalendermacher als einen Grübler mit einem Nest voller Grillen im Kopf. In der März-Geschichte des „Mercurius“ erzählt er von drei jungen Frauen, die eine Wahrsagerin besuchen, damit diese ihnen ein Abbild ihrer künftigen Ehemänner zeige. Nach den Anweisungen der Magierin gehen sie nachts zu einem Brunnen, um auf dessen Spiegelbild die gewünschten Antlitze zu betrachten, erschrocken sehen sie aber nur den Teufel. Der „Leibhaftige“ entlarvt sich als neugieriger Bauernknecht, der die Jungfrauen von einem Baum aus beobachtete und ins Wasser fiel2. Diese Geschichte deutet Abraham als warnendes Beispiel gegen den Aberglauben, den die Lektüre einer Kalenderprognostik schürte. Die jungen Frauen kommen nur deswegen auf schlechte Gedanken, weil ihr „Warschauer-Calender“ ihnen versprach, dass sie im selben Jahr den Mann ihres Lebens finden würden. Die österreichische Satire des frühen 18. Jahrhunderts prangerte den Kalender als eine Wurzel des Bösen an, wodurch sie die gefällige Form eines unterhaltsamen Neujahrsgeschenks konterkarierte. Zum Inbegriff oder Symbol der diabolischen Versuchung Abraham a Sancta Clara, Ein Karren voller Narren 141. Vgl. Eybl, Abraham a Sancta Clara 230. Abraham a Sancta Clara, Ein Karren voller Narren 154.
1 2
16 Einleitung
erhob Abraham a Sancta Clara ein besonders junges und aktuelles Produkt des Wiener Buchmarktes. Der „Warschauer Schreib-Calender“ des königlich-polnischen Mathematikers Michael Dubrawsky tauchte erst Anfang der 1690er Jahre im Sortiment des Wiener Universitäts- und Stadtbuchdruckers Andreas Heyinger (1651–1733) auf. Die Offizin machte sich die damalige Popularität der polnischen Astrologen zunutze und entwarf ein Konkurrenzprodukt zur Erfolgsreihe des „Krakauer Schreibkalenders“, dem der „Warschauer“ in Titelblatt und Type täuschend ähnlich sah3. Die zahlreichen Ausgaben bis ins späte 18. Jahrhundert hinein bestätigen den ökonomischen Erfolg von Heyingers Unternehmen. Abrahams Objekt des Anstoßes war somit nicht irgendein Kalender, sondern ein Schreibkalender, dessen Aussehen und Funktion er nicht erst erklären musste, sondern bei seinem Publikum als hinlänglich bekannt voraussetzen konnte. Zu diesem Publikum gehörte der Propst des Augustinerchorherrenstiftes Dürnstein, Hieronymus Übelbacher. Der Prälat ließ die Krypta seiner berühmten Stiftskirche nach Abrahams „Todten-Capelle“ (1710)4 ausmalen und zitiert in seinem Tagebuch mehrere Werke des kaiserlichen Hofpredigers, für die er sich interessierte. Im Jahr 1723 erwähnt Übelbacher etwa eine Anzeige im „Wiener Diarium“, wonach Abrahams Spätschrift „Ein Karren voller Narren“ neu aufgelegt worden sei. Er notiert sich diese Satire in einem gedruckten Schreibkalender, dessen Prognosen ein Krakauer Astrologe unterzeichnete. Beide Texte, Abrahams Satire und Übelbachers Tagebuch, beziehen sich in Gestaltung und Inhalt auf denselben Metatext, den sie variieren oder kommentieren. Die Funktionszusammenhänge, in denen der Schreibkalender dabei steht, sind vielfältig: er ist ein symbolisches Neujahrsgeschenk, ein praktischer astrologischer Ratgeber und ein historischliterarischer Gedächtnisspeicher. Das Verhältnis dieser drei Gattungselemente zueinander geriet am Beginn des 18. Jahrhunderts aus dem Gleichgewicht, was nicht nur mit dem Einfluss der frühen Aufklärung, sondern auch durch andere Faktoren wie die Annäherung an die zeitgenössische Publizistik zu erklären ist. Von den medialen Umbrüchen waren Käufer wie Hieronymus Übelbacher betroffen, für den der gedruckte Schreibkalender Zeit seines Lebens ein verbindlicher Rahmen seiner Diaristik blieb. Begann Übelbacher seine Niederschriften noch in der Tradition barocker Prälatenkalender, so endete er sie im unmittelbaren Vorfeld staatlicher Kalenderverbote. Die folgenden Ausführungen können die mediale Entwicklung nur in der Form einer Bestandsaufnahme umreißen, die sich auf die genannten drei Aspekte des praktischen, symbolischen und historisch-literarischen Wertes von Schreibkalendern konzentriert.
Schreibkalender und Kalenderkunde Der Schreibkalender stellt ein spezifisches Phänomen der Frühen Neuzeit dar 5. Er überdauerte die Krise der Aufklärung langfristig bloß in einzelnen Marktnischen und fand im 19. Jahrhundert im Notizkalender seinen „abgespeckten“ Nachfolger, der sich im Format, in den gedruckten Beigaben oder in den Schreibräumen deutlich von dem Vorgänger unterscheidet. Der moderne Notizkalender bildet einen geschlossenen Druck, während der Schreibkalender ein offenes Medium darstellte, das eine große Flexibilität 3 Seethaler, Wiener Kalenderwesen 153; vgl. auch die Kalendersammlung der Wien-Bibliothek, Sign. A 24199 mit Nachweisen für 1705–1777. 4 Vgl. Zinniel, Totentanz 56, 60; Karner, Kreuzgang und Krypta 168. 5 Die Ausführungen basieren auf der Studie: Tersch, Schreibkalender.
Der Schreibkalender als Informationsmedium
17
hinsichtlich der individuellen Gestaltung der Bindung und des Umfangs aufwies. Damit waren der Schreibdisziplin von Käufern nicht derart strikte Zwänge vorgegeben wie den Benützern von Notizkalendern. Weiters ist der Notizkalender tendenziell auf die Zukunft, auf das zu Merkende beziehungsweise auf das Stichwort hin angelegt, während der Schreibkalender in vielen Fällen dem minutiösen Protokoll des täglich Erlebten diente6. Ein beträchtlicher Unterschied zwischen den beiden Kalenderformaten besteht schließlich im Entstehungskontext. Der Notizkalender bildet ein Verlagsprodukt, das oft im Zusammenhang mit großen Wirtschaftsunternehmen gestaltet wird. In der Frühen Neuzeit bestimmte ebenfalls der kommerzielle Einfluss von Druckern und Verlegern das Design und den Aufbau der Ausgaben, doch den Erfolg garantierte zunächst der Ruf des Autors, des gelehrten „Kalendermachers“. Der klassische barocke Schreibkalender war somit ein Verfasserwerk. All diese Kriterien sind Ausdruck eines eigenen „Kalenderbewusstseins“, das tief in die Bereiche des Gabensystems, der Wissensorganisation, des Leseverhaltens oder der Schreibkultur hineinreichte. Dementsprechend vielfältig stellen sich die methodischen Zugänge einer „Querschnittswissenschaft“ wie der Kalenderkunde dar, wenn sie sich mit diesem Medium aus dem Grenzbereich zwischen Druck und Handschrift aus einandersetzt. Der frühneuzeitliche Kalenderdruck findet ein starkes Echo in der Ethnologie und Mentalitätsgeschichte. Das Medium dient als Schlüssel zu Fragen der Volksbildung, Alphabetisierung und Literarisierung vom 16. bis ins 19. Jahrhundert7. Eng damit verbunden sind Untersuchungen zum Wandel des astrologischen Bewusstseins, das die Basis des frühneuzeitlichen Kalenderwesens bildete. Besonderes Interesse gilt in den Untersuchungen nicht dem eigentlichen Kalendarium, sondern dem jeweiligen Kalenderanhang, der Prognosen und praktische medizinische oder ökonomische Ratschläge, zuweilen auch unterhaltsame Kurzgeschichten enthielt. Umfangreiche Studien und Aufsätze sind zur aufgeklärten Kalenderkritik erschienen, weil sie im Widerstand von Benützerschichten gegen die pädagogische Instrumentalisierung des Genres das Spannungsverhältnis zwischen Gelehrten- und „Volkskultur“ besonders verdichtet. Im Kontext derartiger Fragestellungen war und ist es meist zweitrangig, welche Form die jeweiligen Ausgaben an Wand- oder Buchkalendern haben. Die Schreibnotizen, die sich formal auf das Kalendarium beziehen, spielten in der Forschung zum frühneuzeitlichen Kalenderwesen ohnehin nur eine periphere Rolle8. Sie begegnen seit dem 19. Jahrhundert primär als Quellen der Kultur-, Kunst- und Regionalgeschichte, für deren Forschungsansatz die Form der Überlieferung gleichfalls nebensächlich war. Die Eintragungen sollten reiches Material für den Alltag, die Mentalität oder das Kunstverständnis sozialer Schichten liefern9. Einen statistischen Wert erlangten sie überdies in der Meteorologiegeschichte. Zahlreiche Kalenderbenützer folgten den Anregungen des Druckmediums und nützten die Schreibseiten für eine konsequente Beobachtung des täglichen Wetters, so dass die Notizen aufschlussreiche Hinweise zur Wahrnehmung von regionalen wie globalen Klimaveränderungen enthalten10. Vgl. de Bourgoing, The Calendar 82; Henning, Selbstzeugnisse 120. Z. B. der Band Kalender, hg. Mix; Petrat, Einem besseren Dasein zu Diensten, bes. XIII; Masel, Kalender und Volksaufklärung. 8 Nur wenige Seiten widmet den Notizen das Standardwerk von Stowell, Early American Almanacs. Stärker einbezogen sind sie bei Capp, Astrology, oder Bepler–Bürger, Alte und neue Schreibkalender. 9 Zur Bandbreite der Notizen vgl. z. B. Steinhausen, Aus alten Schreibkalendern; Ebner, Schreibkalender als Geschichtsquelle. 10 Vgl. Klemm, Entwicklung; Strömer, Klima-Geschichte 34–37. 6 7
18 Einleitung
Ungeachtet ihrer langen Tradition steht die meteorologiegeschichtliche Auswertung der umfangreichen Kalenderreihen in Archiv- und Bibliotheksbeständen erst am Anfang, was vor allem eine Auswertung der spekulativen Daten in den Kalendarien und angehängten Praktiken betrifft. In der Klimageschichte bedürfte es einer weitaus stärkeren Beachtung der Beziehung von Prognose und Wahrnehmung, somit des Zusammenspiels zwischen Kalendermachern und Kalenderkäufern. Mit seinen verschiedenen Textbausteinen zeichnete sich der Schreibkalender als frühes multimediales Produkt aus: die gedruckten Teile konnten als Ratgeber und Lesestoff, die freien Seiten als Schreibraum genützt werden11. Buch- und Mediengeschichte beginnen sich allmählich detailliert mit den Gesetzmäßigkeiten zu beschäftigen, die das Verhältnis von Druck- und Schreibmedium bestimmten. Aus der Perspektive der Kalenderproduktion steht die unterschiedliche Kodierung des Schreibraums im Vordergrund, die durch Vorwörter, Anhänge und besonders durch die Rubrizierung der Kalendarien erfolgte12. Die gedruckte Form beeinflusste in einem unterschiedlichen Grad den Inhalt der Kalendernotizen. Schreibnormen entstanden nicht einseitig und geradlinig, wie literaturwissenschaftliche Arbeiten betonen13. Randglossen, leere Druckseiten oder eingeschossene Schreibblätter eröffneten eine Variationsbreite der Texttransformation, die eine generelle Feststellung darüber nicht gestattet, inwieweit formale Initiativen von Kalendermachern, Druckern, Bindern oder schließlich doch von den Käufern ausgingen. Aus den reichen Gestaltungsmöglichkeiten resultierte die Dynamik der Gattungsgeschichte ebenso wie die Eigenart jeder einzelnen Kalendersammlung. In biographisch, kunst- oder regionalgeschichtlich motivierten Blütenlesen von Kalendernotizen fielen die gedruckten Rahmentexte meist weg. Da es sich bei den Schreibgrundlagen um Publikationen handelt, genügte allenfalls ein bibliographischer Überblick über die einzelnen Hefte, wofür die vagen Druckhinweise in Arbeiten zu den Kalendereintragungen von Hieronymus Übelbacher ein anschauliches Beispiel bieten14. Der Lambacher Archivar Pater Arno Eilenstein (gest. 1941) gab die Aufzeichnungen des Abtes Maximilian Pagl (1668–1725) während des Ersten Weltkrieges unter dem Titel „Tagebuch“ heraus, ein Begriff, der im Text nicht vorkommt15. Der Herausgeber hatte in seiner gattungsgeschichtlichen Zuordnung die goethezeitliche Gattungsdefinition im Hintergrund, wenn er in seiner Einleitung romantisierend von „Tagebuchblättern eines hervorragenden Abtes“ spricht, obwohl es sich um kompakte Codices handelt. Der erste Satz von Pagls Aufzeichnungen entspricht ganz den Anfängen von Prälatentagebüchern, indem er mit dem Tod des Vorgängers den Amtsantritt einleitet; er lautet in der Edition: 1705. 2. Januar ist mein Herr Vorfahrer Abt Severinus zu Linz um 5 Uhr Nachmittag in Gott selig entschlafen […]. In der Handschrift lautet die Einleitung aber: den 2. dito ist mein herr vorfahrer abbt Severinus zu Linz vmb 5 vhr nachmittag in Gott seel(ig) entschlaffen […]16. Augenfällig ist hier im Vergleich von Druck und Handschrift der divergierende Anfang. In beiden Fassungen beginnt der Satz im Sinne eines Tagebuches mit der Kopfstellung der Tagesangabe, doch die Version der Handschrift bezieht sich mit dem Wört Vgl. Meise, Schreibkalender und Autobiographik 707f. Braida, Dall’almanacco all’agenda; Brendecke, „Durchschossene Exemplare“. 13 Grundlegend die Arbeiten von Meise, Das archivierte Ich; dies., „Schreibfunktion“; dies., Limitations. 14 Vgl. Pauker, Kirche 184; darauf aufbauend Pühringer-Zwanowetz, Baugeschichte 195f. 15 Eilenstein, Abt Maximilian Pagl; einen Überblick über Pagls Kalenderdrucke ohne nähere bibliographische Angaben bei Pfeffer, Abt Maximilian Pagl 90f. Vgl. auch Tersch, Maximilian Pagl 227. 16 Stiftsarchiv Lambach, Hs. 216 (1705). 11 12
Der Schreibkalender als Informationsmedium
19
chen dito auf einen übergeordneten Text, den die Eintragungen fortführen. In älteren regionalhistorischen Druckausgaben verwischte über die Weglassung des Kalenderteils hinaus auch die Auswahl der handschriftlichen Vermerke jeden Zusammenhang mit dem Druck. Die bisher einzige Ausgabe der Kalendernotizen des Laibacher Bischofs Thomas Chrön (Hren, 1560–1630) verzichtete auf die meteorologischen Eintragungen, die sich auf den Deckblättern befinden und in denen der Kirchenfürst aus der Witterung der Weihnachtsfesttage das Wetter eines Jahres vorauszusagen suchte17. Die Prognosen fügten sich offensichtlich nicht zum politischen Rahmen der Ereignisgeschichte oder zu den Vorstellungen von der Seriosität eines Prälatentagebuches. Derartige Ausgaben erwecken durch stillschweigende Ergänzungen und Weglassungen den Eindruck von homogenen Texten, eben von „Tagebuchblättern“, die vom Schriftträger unabhängig sind. Neuere Editionen der gedruckten Kalenderteile sind selten, wenn man von Nachdrucken absieht, die in Buchform oder elektronisch erschienen18. Die Ökonomie einer strukturierenden Editionsarbeit verbietet es in den meisten Fällen, sämtliche Kalendarien und Praktiken in die Veröffentlichung von Kalendernotizen einzubeziehen. Drucktechnische Hürden und wissenschaftliche Leserinteressen begünstigen die editorische Entscheidung, handschriftliche Eintragungen aus ihrem ursprünglichen Kontext herauszulösen und wie moderne Selbstzeugnisse zu behandeln19. Die Herausforderungen einer visuellen Textvermittlung übernehmen daher heute die neuen Medien. Ein guter Eindruck lässt sich zum Beispiel von den 38 Taschenkalendern gewinnen, die der bayerische Staatsbeamte und Minister Johann Maximilian Emanuel von Preysing (1687–1764) mit Notizen versah und die von der Bayerischen Staatsbibliothek digitalisiert wurden20. Digitalisate dieser Art ersetzen kritische Editionen nicht, sie ergänzen sie jedoch in optimaler Weise, weil sie gerade bei einem derart komplexen Textumfeld wie jenem von Kalendernotizen notwendige Interpretationshilfen bereitstellen. Die Marginalisierung der Kalenderteile in der Editionsgeschichte seit dem 19. Jahrhundert beeinträchtigt nachhaltig den Blick auf den Text zahlreicher Eintragungen. Sie kann zu einer verzerrten Lesung führen, worauf besonders Philologen in der jüngsten Zeit mehrfach hingewiesen haben, indem sie die kalendarische Sensibilität einzelner Schreiber gegenüber den gedruckten Wetterangaben oder den jeweiligen Tagesheiligen unterstrichen21. Die meisten Kalendernotizen sind fest in das Deutungsangebot ihres Überlieferungsträgers eingebunden. Der Gedanke, wonach der gedruckte Teil anders als die Eintragungen ohnehin in Bibliotheken einsehbar ist, täuscht darüber hinweg, dass so manche Kalenderausgabe nur noch zufällig in Archiven greifbar ist, weil sie ein namhafter Schreiber benützte. Lange Zeit waren von den Schreibkalendern Johannes Keplers, die er als Landschaftsmathematiker der innerösterreichischen Stände erstellte, nur die Exemplare für 1598 und 1599 bekannt, bis in Laibach auch ein Exemplar des Schreibkalenders 1597 aus dem Besitz des erwähnten
Dimitz, Notizen; vgl. dazu die Handschriften in Ljubljana, Arhiv Republike Slovenije, Hs. 106r–126r. Vgl. z. B. den Versuch einer Anthologie von Teilen verschiedenster Kalender bei Knopf, AlltagesOrdnung; Voigt, Neuer und Alter Zeit=Hauß=Artzney= und Baum=Gartens=Calender Auff das 1687. Jahr Christi; Poltz, Mecklenburgischer Schreib-Calender für das Jahr 1685; digitalisierte Schreibkalender des 17. Jahrhunderts bietet etwa die Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: http://www.hab.de/de/home/bibliothek/digitale-bibliothek-wdb.html (Stand:17. 12. 2012). 19 Vgl. z. B. Friedrich I. von Sachsen-Gotha und Altenburg, Die Tagebücher 1667–1686. 20 http://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/preysing (Stand: 17. 12. 2012). 21 Vgl. dazu Dusini, Tagebuch 51, 174f.; Pastenaci, Probleme 23. 17 18
20 Einleitung
Bischofs Thomas Chrön gefunden wurde22. Auch unter den Drucken, die Propst Hieronymus Übelbacher verwendete, finden sich rare Ausgaben, die in Online-Katalogen nicht nachweisbar sind. Zusammenstellungen von Kalenderpublikationen aus frühneuzeitlichen Druckerstädten liegen bisher nur punktuell vor. Für den Schreibkalender leistete der Buchhistoriker Klaus Matthäus mit seinem Überblick zum Nürnberger Kalenderwesen eine Pionierarbeit23. Die überregionale Ausstrahlung der Reichsstadt auf das Verlagswesen macht seinen Überblick auch für österreichische Kalendersammlungen zu einer unentbehrlichen Quelle. Die lokalen Kalenderdruckszenen der Erblande sind bisher für Wien im 17. und Tirol im 18. Jahrhundert erschlossen24. Das mangelnde Interesse der Regionalforschung an der Textsorte erschwert eine übergreifende Fachbibliographie. Mittlerweile liegt eine erste Zusammenstellung von Schreibkalendern aus dem 17. Jahrhundert vor. Der Historiker Klaus-Dieter Herbst erweiterte die vorhandenen Übersichten durch Recherchen in großen Kalendersammlungen wie jener des Stadtarchivs Altenburg und erfasste so über 6000 Quartbände25. Diese Zahl ließe sich allein für Österreich durch eine konsequente Sichtung von Stiftsbibliotheken und -archiven mit ihren reichen Beständen an Publikationen aus kleineren Druckerstädten beträchtlich ausdehnen. Ein Problem der bibliographischen Arbeit liegt vor allem darin, dass sich Schreibkalender nur durch Autopsie erfassen lassen. Der Gattungsbegriff etablierte sich zwar bereits im 16. Jahrhundert, die Drucker waren aber zunehmend erfinderisch in der Vergabe neuer Titel wie „Hauskalender“, „Garten kalender“ oder „Geschichtskalender“, indem sie sich auf den Schwerpunkt der „Beigaben“ oder des kalendarischen Lesestoffes bezogen, ohne die zentrale Funktion der Hefte anzutasten. Für das noch schlecht erfasste 18. Jahrhundert erhöht sich mit der wachsenden Vielfalt der Formate die Schwierigkeit einer Eingrenzung. Eine bibliographische Besonderheit des Schreibkalenders besteht darin, dass Kalendermacher und Kalenderbenützer ihre Niederschriften zwar eng aufeinander abstimmten, aber kein Autorenkollektiv im traditionellen Sinn darstellten. Diese textgeschichtliche Eigenart spiegelt sich in den Aufbewahrungsorten und in den dokumentarischen Erschließungskriterien. Im Stift Lambach waren, im Salzburger Stift St. Peter sind die Kalender auf Archiv und Bibliothek verstreut, was nicht grundsätzlich mit dem Vorhandensein von Notizen, oft jedoch mit der Identifikation der Schreiber zusammenhängt. Die unterschiedliche Wertschätzung von Druck und Handschrift führte im Laufe der Tradierung dazu, dass Kalenderreihen und sogar einzelne Hefte auseinander gerissen wurden. Vor allem seit dem Ende des 18. Jahrhunderts lösten „Autographenjäger“ die Eintragungen von berühmten Persönlichkeiten wie Johannes Cuspinian (1473–1529) oder George Washington (1733–1799) aus dem Umfeld der publizierten Almanache einfach heraus, um sie gesondert zu archivieren oder zu verkaufen26. Der ursprüngliche Kontext dieser Tagebücher ist zuweilen nur schwer rekonstruierbar. Dies zeigt sich besonders anschaulich im Fall einer Sammelhandschrift aus dem Stiftsarchiv St. Peter in Salzburg, deren gedruckte Kalendarien aus dem 17. Jahrhundert herausgeschnitten wurden, so dass die temporale und damit auch die biographische Zuordnung kaum noch gelingt27. Von Übelbachers frühem Schreibkalender für 1716 tauchten in der Stiftsbibliothek Herzo Vgl. Sutter, Johannes Kepler und Graz 158–170; Zotter, Tag für Tag 20. Matthäus, Geschichte. 24 Seethaler, Wiener Kalenderwesen; Moser, „Neuer Schreibkalender“. 25 Herbst, Verzeichnis. 26 Vgl. z. B. The diaries of George Washington 1 XLI–XLIV, 338. 27 Stiftsarchiv St. Peter, Hs. A153.
22
23
Der Schreibkalender als Informationsmedium
21
genburg gleichfalls bloß Reste von Eintragungen auf, die als lose Folien überdauerten28. Grundsätzlich waren jedoch die Überlieferungsbedingungen für Schreibkalender in Ordensgemeinschaften vergleichsweise gut. Die umfangreichsten und kompaktesten Schreibkalendersammlungen Österreichs außerhalb von öffentlichen Einrichtungen befinden sich in Stiften wie Göttweig, St. Peter oder Klosterneuburg. Kalendernotizen besaßen in Klöstern eine Generationen überdauernde Beweisfunktion nach innen und nach außen, so dass das Jahresende des Gültigkeitszeitraumes kein abruptes Ablaufdatum bedeutete. Propst Hieronymus Übelbacher betrachtete seine Niederschriften als Teil einer größeren Kalendersammlung, wenn er die heute verlorenen Aufzeichnungen seines Vorgängers zitierte. Dass die Benützer ihre Buchkalender samt Niederschriften unmittelbar nach Gebrauch wegwarfen, betrifft wohl selbst bei rein ökonomischen Vermerken nur einen kleineren Teil der enormen Verluste, von denen angesichts der hohen Kalenderauflagen auszugehen ist29. Übelbachers Kalender gelangten nach dem Ende des Stiftes Dürnstein 1788 erst über Umwege und wohl auch nicht unbeschadet in das zuständige Stiftsarchiv Herzogenburg, während Bestände des damals ebenso aufgehobenen Zisterzienserstiftes Lilienfeld den Grundstock für die Kalendersammlung des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs bildeten30. Beide Überlieferungen verdanken ihre Existenz allein einem institutionellen Rückhalt. Klostersammlungen sicherten das Überdauern von zahlreichen Kalenderdrucken verschiedenster Provenienz inner- und außerhalb von Konvent, Stiftsverwaltung oder Ordensprovinz. Die sozialgeschichtlich einzigartigen Kalendernotizen des Würzburger Tuchscherers Jakob Röder aus dem Beginn des 17. Jahrhunderts blieben wahrscheinlich nur deswegen erhalten, weil eine Klosterbibliothek die Drucke aufbewahrte, wie die Signaturen auf den Pergamenteinbänden nahe legen31. Ein dominanter Teil der frühneuzeitlichen Schreibkalender stammt aufgrund dieser Überlieferungsbedingungen nicht von Handwerkern wie Röder, sondern von Personen aus dem Umkreis von Höfen, Stadträten, Landständen oder Klöstern. Neben Auflagezahl, Kalenderfragmenten oder Bestandslücken in erhaltenen Kalenderreihen spricht eine Fülle an Archivalien vom Ausmaß der Verluste. Frühneuzeitliche Buchrechnungen oder Inventare erwähnen Kalender, ohne dass sich leicht feststellen lässt, welche konkrete Form oder gar Ausgabe sich hinter den Stichwörtern verbarg. Im Verlassenschaftsverzeichnis des Soproner Bürgers Paul Kugler von 1688 sind zum Beispiel bloß allgemein „etliche Kallender“ angegeben32. Aus dem Buchbesitz des westungarischen Adeligen Adam Batthyány (1609–1659) blieb noch ein „Calendarium“ erhalten, das in Wien 1638 gedruckt wurde und in dessen leeren Seiten der Besitzer das Wetter für die Woche vom Luzientag bis zum Christtag eintrug. Eine Durchsicht des Familienarchivs Batthyány veranschaulicht jedoch, dass der Bestand an Kalendern, darunter etwa Grazer Schreibkalendern, weitaus größer gewesen sein muss. Kalender werden z. B. in Batthyánys Verzeichnissen über zu kaufende Dinge, in Abrechnungen über seine Wiener Einkäufe und schließlich in Briefen von Verwaltern erwähnt. Die Archivalien sprechen ebenso davon, dass er während seiner Anwesenheit bei Landtagen gekaufte Kalender in Pressburg Pühringer-Zwanowetz, Baugeschichte 195. Vgl. dagegen Knopf, Alltages-Ordnung 206; Braida, Dall’almanacco all’agenda 137. 30 Pauker, Kirche 183f.; Österr. Staatsarchiv, HHStA, Sonderbestände Schreibkalender. 31 Vgl. Kleinlauth, Schreibkalender des Jakob Röder 3. 32 Lesestoffe in Westungarn 1 365, auch 341, 383. 28 29
22 Einleitung
(Bratislava) binden ließ33. Aus den Bücherrechnungen von Batthyánys Großvater Balthasar (1537–1590) geht hervor, dass dieser in einem einzigen Jahr nicht weniger als 55 Kalender, darunter 10 Schreibkalender, kaufte, die alle nicht mehr auffindbar sind. Darüber hinaus tauchen Kalender in der Frühen Neuzeit in Testamenten auf34. Akten zu Kalendern sind Zufallsfunde, zumal der Umlauf von Schreibkalendern in vielen Fällen nicht einem schriftlichen Vertragsabschluss folgte, sondern einen wichtigen Teil der Geschenkkultur darstellte.
Almanach und Praktik Die weit verbreitete und vielfältige Nutzung des Schreibkalenders bildete eine Basis für den regen literarischen Diskurs, der sich um das Medium entfaltete. Im unmittelbaren Vorfeld von Übelbachers Jahreskalendern erschien 1709 in Wien anonym die Satire „Centifolium Stultorum oder Hundert Ausbündige Narren“. Das Werk schließt eng an die humanistische Tradition von Sebastian Brants „Narrenschiff“ an, indem es die verschiedenen Narrentypen einfach aneinanderreiht. Es erweitert jedoch das Repertoire beträchtlich durch Typen, die um 1500 noch undenkbar gewesen wären, etwa einen Perückennarren, einen Opernnarren oder eben einen Kalendernarren. Der Kupferstich des Nürnberger Künstlers Johann Christoph Weigel (nach 1654–1726), der dem Text wohl voranging, zeigt einen jungen Gelehrten in Narrenkappe, umringt von Wand- und Buchkalendern, aber auch dem Dürerschen Gelehrtensymbol des Hundes, der verächtlich einen Kalender frisst. Unter dem Stich finden sich die einleitenden Verse: Calender machen viel zu Affen, die sich zu tieff hinein vergaffen, Dann wer drauß will was Künfftigs wissen, Wird warlich nur ums Geld beflissen; Drum laß die Narren immer schreiben, Und selbst ihr Zeit damit vertreiben35. Hinter dem Kalendernarren steht hier einerseits der Kalendermacher, der Prognosen erstellt, andererseits der betrogene Kalenderkäufer. Der Text des „Centifolium“ galt den Zeitgenossen als ein Werk Abraham a Sancta Claras, dessen Anteil aber heute ebenso wie bei der „Todten-Capelle“ umstritten ist36. Wahrscheinlich stammt die Schrift bereits von Abrahams Nachlassverwalter, dem Wiener Weltpriester und Zeitkritiker Johann Valentin Neiner (um 1679–nach 1749), der in seiner Satire „Curioser Tändel-Markt“ selbst die Verfasserschaft Abrahams verbreitete37. Die Stoßrichtung des Kalenderkapitels fügt sich nahtlos in den erwähnten Tenor von Abrahams Spätwerk ein, denn auch im „Centifolium“ gehört der Kalender zum Lügennetzwerk des Teufels. Im Speziellen geht es wieder um die Prognosen in den Kalendarien und Praktiken, die zu Gottes geheimem Ratschluss vordringen wollen und daher für das satanische Grundlaster der Hoffart stehen. Kalen 35 36 37 33 34
Vgl. hierzu Koltai, Adam Batthyány 266–277; Monok–Ötvös–Zvara, Balthasar Batthyány 80. Vgl. Capp, Astrology 61; Moser, „Neuer Schreibkalender“ 49f. [Abraham a Sancta Clara,] Centi-Folium Stultorum 84–88. Vgl. z. B. Battafarano, Formen der Moralsatire 27; Eybl, Abraham a Sancta Clara 338. Vgl. Wannenmacher, Johann Valentin Neiner 21.
Der Schreibkalender als Informationsmedium
23
dermacher und Kalenderkäufer sind in ihrem „Vorwitz“ für den Autor Gegenbilder zum unwissenden „armen Toren“ in Christus, den Erasmus von Rotterdam im „Lob der Torheit“ (1509) skizzierte. Das Kapitel über den Kalendernarren im „Centifolium“ stellt überwiegend eine Kompilation dar. Es folgt wortwörtlich den Betrachtungen „Pathmos“ des schlesischen Konvertiten Samuel von Butschky (1612–1678), weiters dem unter einem Pseudonym in Nürnberg erschienenen „Neu-polirten Hauß- und Narren-Spiegel“ („Stultorum Plena Omnia“, 1700) und dem satirischen „Kalender“ des Hessen-Darmstädter Hofpredigers Johann Balthasar Schupp (1610–1661)38. Die stillschweigende Aneinanderreihung von Zitaten hat dem Autor der Wiener Satire Anfang des 20. Jahrhunderts den Vorwurf eines Plagiats eingebracht, sie sind jedoch vor allem unter der Perspektive einer Kulturvermittlung zu betrachten. Der Text präsentiert dem österreichischen Publikum gebündelt Grundaussagen der humoristischen oder parodistischen „Practica“ aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts in einem neuen gesellschaftssatirischen Kontext. Die Quellen des „Centifolium“ stammen aus einem konfessionsübergreifenden pastoralen Klima, dessen Gemeinsamkeit in den religiösen Vorbehalten gegenüber der Astrologie besteht. Schupp lässt im „Kalender“ von 1659 die Mutter eines jungen Mannes, der unbedingt Kalendermacher werden möchte, sagen: „Ich finde in Kalendern viel Vanitäten.“39 Zur Argumentationskette der Satiriker gehört stets, dass sie den Erfahrungsraum enttäuschter Kalenderbenützer einbeziehen, um ihre theoretischen Anliegen zu untermauern. Johannes Kepler beklagte im „Tertius interveniens“ (1610), dass Kalendermacher wie er selbst jährlich vor dem Richtstuhl eines Publikums stünden, das die Prognosen nach eigenem Gutdünken und Wissensstand interpretiere, lobe oder verdamme40. Die kritische Rezeption war im Schreibkalender genuin angelegt, weil er in den Druckteilen Informationen bot, die zur Überprüfung herausforderten. Zugespitzt lässt sich sagen, dass Kalendernotizen als Kommentare zu den astrologischen Kalendarien und Praktiken entstanden. Die ersten gedruckten Kalender der Inkunabelzeit bestanden aus einem einzigen Blatt, auf dem die 24 im kommenden Jahr zu erwartenden Mondphasen verzeichnet wurden41. Der Zweck dieser Einblattdrucke war ein medizinisch-diätetischer, indem die wichtigsten Tage für Aderlässe, Purgieren oder Schröpfen verzeichnet waren, wofür der Lauf des Mondes durch ein bestimmtes Tierkreiszeichen das wichtigste Kriterium war. Durch die Orientierung am Mondjahr, das kürzer als das Sonnenjahr ist, bedurfte es von Jahr zu Jahr einer Änderung der Daten, was einen wichtigen Grund für die Entstehung des Jahreskalenders darstellte. Erst an der Wende zum 16. Jahrhundert erfolgte eine Aufzählung sämtlicher 365 Tage des bevorstehenden Jahres. Durch das vollständige Jahreskalendarium wurde der Raum auf dem Blatt knapp. Die Drucker gingen dazu über, die Monatskolonnen der Wandkalender noch einmal zu verwerten und dabei die gedruckten Bögen zu Quartheften zusammenzubinden. Die Monatskalendarien (Abb. 8) befanden sich auf den Versoseiten, während die Rectoseiten leer blieben. Die freie Seite wurde von den Käufern rasch als Wirtschafts-, Haushalts-, Jagd-, Log- oder Tagebuch benützt, worauf die Drucker durch eine ansprechende Gestaltung der Schreibseite mit Zierleisten Vgl. die Textproben bei Horber, Echtheitsfragen 56–66. Eine digitale Ausgabe bietet die Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel: http://diglib.hab.de/wdb. php?dir=drucke/152-10-eth-2s (Stand: 17. 12. 2012). 40 Kepler, Tertius interveniens 253. 41 Vgl. hierzu Matthäus, Geschichte 965–1395, worauf sich die folgende Skizze stützt. Ein Überblick bei Dresler, Kalender-Kunde. 38 39
24 Einleitung
oder einer Wiederholung der Monatstage reagierten, um die Eintragungen fester an das Kalendarium zu binden. Die Funktion der leeren Seiten wird in frühneuzeitlichen Kalendern selten eingehender reflektiert, doch Titelblätter oder Vorwörter weisen die Benützer manchmal kurz auf die Bedeutung der Schreibflächen hin. In England, wo die beginnende Kalenderproduktion stark von kontinentalen Einflüssen geprägt war, erschien 1566 „A blancke and perpetuell Almanack“. Diese damals beliebte Kombination aus dem langlebigen immerwährenden Almanach und dem neuen praktischen Schreibkalender war gemäß dem Herausgeber für die Aufzeichnung von Schulden, Ausgaben und „other things that passeth from time to time (worthy of memory to be registered)“ bestimmt42. Im 18. Jahrhundert begegnen überdies Werbeanzeigen von Verlegern in Zeitungen, die die Möglichkeit von Eintragungen hervorheben43. Die Neuerung begründete eine eigene Textsorte, die im deutschsprachigen Raum seit der Zeit um 1550 durch den beliebten Titel „Schreibkalender“ von anderen Druckerzeugnissen unterschieden wurde, während die ersten Buchkalender noch den Titel „Almanach“ von den Wandkalendern übernommen hatten44. Die Bezeichnung „Schreibkalender“ gehörte in der Frühen Neuzeit zu den am weitest verbreiteten Buchtiteln. Neben dem Wort „Schreibkalender“ finden sich im 17. Jahrhundert oft Bezeichnungen wie „Diarium“ oder „Tag-Büchlein“45. Ein Innsbrucker Schreibkalender, der Notizen des erzherzoglichen Rates Dionys von Rost enthält, setzte bereits 1570 den Titel „Almanach oder Tagbüechl“ voran46. In England erhielten besonders erfolgreiche Almanache im 18. und 19. Jahrhundert entsprechende Titel wie „Ladies’ Diary“, „Gentlemen’s Diary“ oder „The Astronomical Diary and Almanack for … 1726“47. Für Taschenkalender ist im Englischen bis heute die Bezeichnung „diary“ gebräuchlich. Anfang des 18. Jahrhunderts übersetzte der Zürcher Pfarrer Johann Joachim Dentzler in seinem zweisprachigen Wörterbuch „Clavis linguae latinae“ den Begriff „Schreibkalender“ direkt mit „diarium“48. Diese Gleichsetzung bedeutet noch nicht, dass damit das Tagebuch im modernen Sinn gemeint war. Die Bezeichnungen bezogen sich primär auf den eigentlichen Kalender, wie die Titel „Diarium Astrologicum“ oder „Astronomical Diary“ zum Ausdruck bringen. Doch gerade die Notwendigkeit dieser adjektivischen Erläuterung stellte eine Beziehung zum weiteren Begriff „Diarium“ her. Der italienische Gelehrte Tomaso Garzoni definierte in seiner Enzyklopädie „Piazza universale“ (1578), die 1619 in deutscher Übersetzung erschien, das Diarium als eine historiographische Variante der „Annalen“ 49. Diese Definition schloss tagebuchartige Aufzeichnungen in der ersten Person durchaus mit ein, denn ihr oberster Maßstab war allein die Ordnung nach Tagen. In Wörterbüchern und Lexika des 17. und 18. Jahrhunderts verstand man unter einem „Tagebuch“ (Giornale, Journal) überdies ein chronologisch strukturiertes Wirtschaftsverzeichnis oder Einnah-
Capp, Astrology 61f.; Mascuch, Origins 72. Braida, Dall’almanacco all’agenda 133. 44 Zum Begriff „Almanach“ vgl. Kiesant, Kalenderliteratur 599. 45 Vgl. die Nürnberger Kalender von Theophilus Mercurius (1668/68) und David Froelich (1623, 1638– 1664) oder den Wiener Kalender von Melchior Klaiber (1562): Matthäus, Geschichte 1347, 1350, 1358; Seethaler, Wiener Kalenderwesen 113. 46 Braitenberg, Tagebuch. 47 Perkins, Visions 26f.; Stowell, Early American Almanacs 72. 48 Fechner, Armbrusters Lesefreuden 166. 49 Vgl. Neuber, Gattungspoetik 53. 42 43
Der Schreibkalender als Informationsmedium
25
men- und Ausgabenbuch50. Dementsprechende Titel bekamen Kalender, die speziell für ökonomische Eintragungen gedacht waren. In der Bibliothek des Innsbrucker Museums Ferdinandeum befinden sich etwa Exemplare von Bozener Schreibkalendern aus dem 18. Jahrhundert, die die mehrgliedrige Bezeichnung „Neues Tagbuch, oder Schreib= und Wirtschafts=Kalender“ erhielten51. Parallele Titel bekamen italienische Kalender wie um 1800 das in Turin erschienene „Calendario ossia giornale“52. Verbindungslinien zur Tagebuchkultur waren schließlich über die griechische Bezeichnung „Ephemerides“ gegeben, die man für Almanache wie für persönliche Aufzeichnungen verwendete53. Im Medium des Schreibkalenders konnten sich derart die Begriffe „Diarium“ oder „Tagebuch“ vom gedruckten kalendarischen Verzeichnis der Tageskonstellationen auf die handschriftlichen, oft chronikalischen Aufzeichnungen ausdehnen. Die drei Bedeutungsebenen der Titulatur, nämlich Astrologie (einschließlich Meteorologie und Medizin), Historiographie und Ökonomie, beeinflussten die thematische Schwerpunktsetzung der Kalenderbenützer. Der alte Begriff „Almanach“ für den Buchkalender verschwand innerhalb des Schreibkalenders. Fast alle von Übelbachers Ausgaben beschreiben damit den ersten der beiden Werkteile, die aus den Kalendarien und einem ausführlichen astrologischen Anhang bestanden. Der „Almanach“ enthielt die zwölf Monatskalendarien einschließlich der gegenüberliegenden Schreibseiten. Die Monatstabellen sind reich mit Symbolen versehen, über deren Bedeutung in einer vorangestellten Zeichenerklärung mehr zu erfahren ist (Abb. 6). Neben den Tierkreiszeichen oder den Planetensymbolen finden sich gesonderte „Charactere“ für konkrete Handlungen, die zu bestimmten „Lostagen“ günstig waren, wie das Aderlassen, Schröpfen, Säen, Pflanzen, Bauholzfällen oder Kinder Entwöhnen. Der „Almanach“-Teil folgte ursprünglich einer genauen Symmetrie von Kalendarium und Schreibseite. Dieser enge räumliche und inhaltliche Bezug lockerte sich jedoch, wenn Buchbinder den Schreibraum erweiterten und zwischen das Kalendarium und die Rectoseite noch weitere leere Bögen binden ließen. „Durchschossene“ Schreibkalender waren um 1700 der Regelfall54. Dadurch wurde die traditionelle Schreibseite von den Monatstabellen getrennt und kaum noch benutzt, weshalb Drucker sie entweder für weitere Textbausteine nutzten oder ganz weg ließen. In Übelbachers „Europäischem Curier“ für 1721 sind die Monatstabellen einfach fortlaufend auf Recto und Verso gedruckt, so dass der Prälat wie andere Käufer dieser Ausgabe abwechselnd rechts und links von den Monatstabellen auf den eingeschossenen Blättern schrieb. Der zweite Teil des Schreibkalenders stellte im Kontext des Gesamtwerkes eine Erläuterung oder thematische Vertiefung der Kalendarien dar. Trotzdem bildete er eine besondere Textsorte. Drucker behandelten die „Astrologische Practica“ meist wie eine getrennte Publikation, indem sie Verfasserangabe, Widmung oder Druckvermerk wiederholten. Einer der ältesten Wiener Schreibkalender, jener des Mathematikprofessors Bartholomäus Reysacher (Reißacher, gest. 1574) aus den 1550er Jahren, hatte für „Almanach“ und „Practica“ noch kein gemeinsames Titelblatt55. Die „Astrologische Practica“ bewegte sich 50 Vgl. Zedler, Universal-Lexikon 41 (1744) 1474f.; Grimm, Deutsches Wörterbuch 4/2 2334; Börner, Tagebuch 13f.; Battaglia, Dizionario 6 316. 51 Bibliothek des Museums Ferdinandeum, Z 1942. Vgl. Moser, „Neuer Schreibkalender“ 51. 52 Braida, Dall’almanacco all’agenda 118. 53 Hocke, Europäische Tagebücher 279. 54 Brendecke, „Durchschossene Exemplare“ 50–64. 55 Vgl. Seethaler, Wiener Kalenderwesen 119 und 546; auch Becker, Aus dem Tagebuch.
26 Einleitung
um zwei Kernelemente, die aus einer kurzen Anleitung zum Aderlass und einem ausführlichen „Prognosticon“ bestanden. Die Aderlassregeln gipfelten in einem Holzschnitt mit dem „Aderlassmännlein“ (englisch „zodiac man“), einem nackten Menschen umgeben von jenen Sternzeichen, unter denen bestimmte Körperteile zur Ader gelassen werden sollten. In dem „Prognosticon“ lag die Berufsehre jedes Kalendermachers begründet, der hier die detaillierten Prognosen der Kalendarien zusammenfasste und erweiterte, indem er den Verlauf der Jahreszeiten, Finsternisse, Seuchen, Ernteergebnisse oder Kriegsverläufe voraussagte56. Insofern war das „Prognosticon“ der politisch brisanteste Teil. Die Prognosen erhöhten die Zahl der Kalenderausgaben, weil sie auf die Gestirnkonstellationen über einer bestimmten Region wie Tirol oder Schlesien erstellt wurden. Diesen Vorteil gegenüber Konkurrenzprodukten anderer Gebiete betonen zahlreiche Schreibkalender bereits auf dem Titelblatt, etwa: „Calculated for the Meridian of Boston, in New-England“57 oder gemäß Übelbachers Tyrnauer Kalender für 1732: „ad meridianum Tyrnaviensem et Elevationem Poli 48. Gradum 30. m. In usum regni Hungariae ac vicinarum provinciarum“. Keinen Hinweis auf den Meridian enthalten bezeichnenderweise Übelbachers „Krakauer Kalender“. Der kaiserliche Leibarzt Wilhelm Mannagetta (1588–1666) warf bereits in der Frühzeit der „Krakauer“ die Frage auf, ob Mathematiker in Krakau Fernprognosen über Naturphänomene in Wien stellen könnten58. Die Antwort sollte natürlich negativ ausfallen, da der Arzt nur heimischen Gelehrten die Befähigung zusprach, richtige Berechnungen für Österreich anzustellen. Die wissenschaftliche Diskussion zeugt von der Bedeutung der Naturbeobachtung gegenüber rein astronomischen Berechnungen. Da die kaiserlichen Leibärzte jedoch selbst Schreibkalender herausgaben, zielte sie nicht zuletzt darauf, unliebsame Mitbewerber auf dem umkämpften Kalendermarkt zu diskreditieren. Der Schreibkalender übernahm von den Einblattdrucken der Inkunabelzeit die Funktion als medizinisch-diätetisches Nachschlagewerk für Laien, weshalb er überwiegend in der Volkssprache, sei es in Deutsch, Niederländisch oder Tschechisch, erschien. Der didaktische Impetus der schmalen Quarthefte zeichnete sich im Verlauf der Frühen Neuzeit dadurch immer deutlicher ab, denn neben Almanach und Praktik fanden neue kleinere Textelemente Aufnahme, die das Werk zu einem Ratgeber für verschiedenste Fragen machten. Zunächst stellten Drucker und Kalendermacher bereits im 16. Jahrhundert dem Almanachteil chronologische Hilfen voran, die die Einordnung des gültigen Kalenderjahres in die verschiedensten Zeitrechnungen von der Schöpfung über die Sintflut und den Tod Christi bis hin zur Gregorianischen Kalenderreform ermöglichten. Der Praktik konnten um 1700 mehrere Verzeichnisse angehängt sein, die mit der Astrologie nichts mehr zu tun hatten und daher auch die Kalenderkritik der Aufklärung am längsten überlebten. Durch die Beschränkung der Gültigkeit des Kalenders auf einen begrenzten Raum ließen sich in den Beilagen primär lokale Käuferbedürfnisse befriedigen, zu denen eine Auflistung der Jahrmärkte, aber auch die Postordnung oder die Sperrordnung in Hauptstädten wie Wien gehörte. Neben der Ökonomie berührten die Anhänge die Politik, wenn der Praktik eine Rubrik über die regierenden Herrscherhäuser folgte. Besonders einschneidend in der Geschichte des frühneuzeitlichen Schreibkalenders war die notwendige Neudefinition des Rectoblattes aufgrund des benützerorientierten Einschießens von 56 Vgl. allgemein Sührig, Niedersächsische Schreibkalender; Bauer, Sprüche; Kiesant, Kalenderliteratur 598, oder Dimt, Mensch und Kosmos. 57 Vgl. Stowell, Early American Almanacs 239. 58 Vgl. hierzu Seethaler, Wiener Kalenderwesen 132f.
Der Schreibkalender als Informationsmedium
27
zusätzlichen Schreibblättern. Buchdrucker gingen dazu über, auch den „ledigen Raum“ auf der Rectoseite zumindest zur Hälfte mit praktischen Ratschlägen, topographischen Hinweisen oder geschichtlichen Anekdoten zu bedrucken. Unter Übelbachers Kalendern sticht bereits im Titel ein „Neuer Hauß= und Würtschaffts Calender“ für 1729 hervor, der Käufer durch die Hauswirtschaft des Jahres vom Umgang mit Rechnungen bis hin zur Bienenkultur begleiten sollte. Wie in zahlreichen Gartenkalendern der Zeit ist am rechten Rand der Rectoseite neben den Instruktionen nur noch ein schmaler Streifen für Notizen frei gelassen, der die ursprüngliche Funktion der Blattgestaltung andeutet. Die Monatsbeilagen entstammten im 17. Jahrhundert zunächst den Klassikern der „Hausväterliteratur“ wie dem „Calendarium oeconomicum et perpetuum“ aus dem „Hausbuch“ von Johannes Köhler (Colerus) aus dem Jahr 159359. In einem wachsenden Ausmaß popularisierten die Kalender aktuelles Gelehrtenwissen über den Blitz, den Tulpenhandel oder exotische Pflanzen wie den Tabak. Übelbachers „Würtschaffts Calender“ für 1729 nennt den kaiserlichen Mathematiker und Chorherrn Ferdinand Czádezký als Autor des „Prognosticons“, gibt aber keinen Autorennamen für die gesamte Publikation an. Ähnlich verschwindet um 1700 im „Neu Passauerischen Schreib=Calender“ der Autor vom Titelblatt, so dass der kaiserliche Hofastronom Philipp Jacob Oswald von Ochsenstein nur für die Practica zeichnet. Übelbachers „Würtschaffts Calender“ ist gemäß dem Druckervermerk „zu finden bey Leopold Grund / Wiennerisch=Eincorporirten Buchbinder“. Diese Angabe ist nach damaligem Sprachgebrauch typisch für Verlagswerke, die vor allem von Buchhändlern in Auftrag gegeben wurden und manchmal mit dem Zusatz „in Verlegung bey […]“ versehen waren. Da die Kalendertexte der Rectoseite ohnehin meist zweiter Hand waren, verlor der gelehrte „Kalendermacher“ als Verfasser beider Kalenderteile an Bedeutung, sofern sein Name nicht ein Zugpferd des Absatzes war. Unter den Argumenten, die der Autor des „Centifolium Stultorum“ 1709 gegen den Kalender anführt, ist eine Klage über den Niedergang des Kalendermacherberufs zu finden. Dieser Verfall ist für ihn gleichbedeutend mit der „Demokratisierung“ der Produktion im Sinne eines Aufbrechens sozialer Schranken: „Anjetzo zu unsern Zeiten / lasset fast ein jeder Buchhandler / Buchbinder / Buchdrucker / Kupfferstecher / Zeitung Schreiber / ja so gar Däntler / auf die Neue=Jahrs=Zeit einen Calender verfertigen.“60 Dieser unüberschaubaren Vielfalt an Herausgebern stellt der Satiriker das Ideal einer Kontrolle des Kalendermarkts durch eine „ordentliche“ Wissenschaft gegenüber. Ähnlich äußerten sich einige Jahrzehnte zuvor gerade Kalendermacher wie der deutsche Astronom Gottfried Kirch (gest. 1710), der 1682 in einem Brief meinte, dass sich „itzt“ sogar Schuster, Schneider, Tuchmacher, „ja gar Bauern“ unterstünden, Kalender zu schreiben61. Über die gesellschaftliche Schichtung der Kalendermacher ist oft nur aus den Titelblättern zu erfahren, denn selbst bei den titulierten „kaiserlichen“ Astronomen und Mathematikern fehlt es an detaillierten biographischen Studien, die über den Beruf hinaus Auskunft über die Bildungsgänge geben könnten. Die Angaben auf den Titelblättern sind bei einer derart traditionsgebundenen Gattung mit Vorsicht zu verwerten, da der Verfasser einen Markennamen bedeutete, auf den Drucker auch dann nicht verzichteten wollten, wenn die betroffene Person bereits verstorben war62. Aus den Tagebüchern Sigmund von Bir Vgl. Herbst, Bedeutung 21. [Abraham a Sancta Clara,] Centi-Folium Stultorum 84. 61 Herbst, Verzeichnis 207. 62 Petrat, Einem besseren Dasein zu Diensten 35. 59 60
28 Einleitung
kens geht hervor, dass der Dichter kleinere Abschnitte für verschiedene Kalendermacher verfasste, ohne dass der Druck diese Herkunft gesondert kennzeichnete 63. Gemäß den Verfasserangaben auf dem Titelblatt gehörte die Herstellung von Schreibkalendern in die Domäne der drei Gelehrtenberufe Astronom, Mathematiker und Mediziner, worin sich vom 16. bis weit ins 18. Jahrhunderte hinein wenig änderte. Die Gelehrten waren oft Universitätsprofessoren und standen in einem engen Kontakt mit der städtischen wie aristokratischen Oberschicht. In die „klassische“ Trias der Kalendermacher drängte sich zunächst der Klerus. Im Protestantismus beteiligten sich Theologen schon Mitte des 16. Jahrhunderts an der Herstellung, weil sie in dem populären Medium einen willkommenen Weg sahen, die Grundpfeiler der eigenen Konfession fest in den Haushalten ihrer Anhänger zu verankern64. Auch im katholischen Raum ist nicht von Berührungsängsten zwischen dem Kalender und der Geistlichkeit auszugehen. Hohe Prälaten der Gegenreformationszeit verwendeten nicht nur Schreibkalender, sie traten auch öffentlich als Empfänger und Schutzherren der Druckwerke in Erscheinung. Der Mediziner und Mathematiker Adrianus Romanus (Adrian van Roomen, 1561–1615) widmete seinen jährlichen „Newen und Alten Schreib Calender“ Fürstbischof Julius Echter von Würzburg, dessen Wappen auch das Titelblatt zierte65. Im österreichischen Raum widmete der Leibarzt Erzherzog Leopold Wilhelms, Leonhard Mylgiesser (Mühlgiesser), seine Kalender bevorzugt den Prälaten der Passauer Diözese wie dem Abt von Göttweig oder dem Propst von St. Florian66. Einzelne Kalendermacher verdienten ihr Geld im Dienst der alten Orden. Der Organist Johannes Alexander Wittich arbeitete etwa im niederbayrischen Prämonstratenserkloster Osterhofen, worauf er auf dem Titelblatt seines Regensburger Schreibkalenders für 1608 ausdrücklich hinweist67. Entstanden zahlreiche Schreibkalender im Umfeld der katholischen Geistlichkeit, so war für diese selbst die Abfassung von Prognostiken oder Praktiken offensichtlich nicht angemessen. Prediger wie Abraham a Sancta Clara mussten nach neuen formalen Lösungen suchen, um ihre Neujahrsgrüße und Kalendergeschichten zu vermitteln68. Möglicherweise liegt in dem Vorbehalt gegenüber dem geistlichen Kalendermacher ein Grund dafür, dass die Gesellschaft Jesu erst spät in das Kalendergeschäft der Habsburgermonarchie einstieg. In der Zeit der Gegenreformation waren die österreichischen Kalendermacher meist Angehörige des Hofstaates und erwiesen sich als äußerst konservativ, wenn es um eine Öffnung gegenüber protestantischen Abnehmern ging. So setzte sich der „Alte und Neue Schreibkalender“, der die Gregorianische und die Julianische Rechnung nebeneinander stellte, nur zögernd durch69. Noch in den 1630er Jahren wehrten sich kaiserliche Leibärzte gegen die in den Reichsstädten bereits übliche Doppelzählung. Leonhard Mylgiesser fügte seinen Ausgaben überdies eine ausdrückliche Warnung vor der Einfuhr von protestantischen oder „anderen unkatholischen“ Kalendern an. Solange der lokale Buchhandel von einer lokalen Kalenderproduktion geprägt war, kontrollierten die Jesuiten über die Universitäten die Drucker, Autoren und Leser. Der Orden trat unter die Kalenderma Die Tagebücher des Sigmund von Birken 1 123 und 148, 2 402. Vgl. Tersch, Melanchthons Kalender. 65 Kleinlauth, Schreibkalender des Jakob Röder 3–7. 66 Vgl. Seethaler, Wiener Kalenderwesen 591f., 144. 67 Wittichius, Newer und Alter Schreibkalender. 68 Vgl. Eybl, Abraham a Sancta Clara 369. 69 Seethaler, Wiener Kalenderwesen 146; zur Häufung dieser Titel nach der Reform von 1582 vgl. Bepler–Bürger, Alte und neue Schreibkalender 214. 63 64
Der Schreibkalender als Informationsmedium
29
cher, als sich für protestantische Werke der Weg auf den österreichischen Markt zu öffnen begann. In der Zeit nach dem Westfälischen Frieden wurden die Schreibtische des Kaiserhauses, des Hochadels und sogar der Prälaten von Kalendern aus Nürnberg oder Augsburg beherrscht, die konfessionelle durch reichspatriotische Inhalte ersetzten. Besonders populär war um 1700 der „Europäische Curier“, den ursprünglich der Nürnberger Mathematiker, Dichter und Historiograph Paul Conrad Balthasar Han (1633–1699) konzipiert hatte70. Der Kalender erschien in dessen Heimatstadt, in Laibach, Stuttgart oder Meiningen, wogegen Hieronymus Übelbacher wie andere österreichische Prälaten Exemplare benützte, die der protestantische Verlag von Kaspar Brechenmacher (1658–1724) in Augsburg herausgab. Augsburg war für Klostervorsteher des Ostalpenraums eines der wichtigsten Tore zum internationalen Schrifttum ihrer Zeit. Buchhändler der Reichsstadt orientierten ihr Verlagsprogramm am Bedarf der Klöster und besuchten regelmäßig neben den österreichischen Märkten auch einzelne Stifte71. Der Durchschlagskraft des oberdeutschen Buchmarkts setzten die Jesuiten in den 1670er Jahren einen Kalender entgegen, der von der Wiener Universität approbiert und meist in Tyrnau sowie vereinzelt in München, Graz oder Wien gedruckt wurde72. Auf den Titelblättern vermittelte das Werk ein aufwendiges politisch-religiöses Bildprogramm. So enthielt der Tyrnauer Schreibkalender für 1683 auf dem Titelkupferstich Abbildungen der Landesheiligen Ungarns, die mit den heiligen Stephan und Ladislaus zugleich Vorgänger des Kaisers waren73. Zwischen die Heiligen schiebt sich die Gottesmutter als Patronin Ungarns, die die Habsburger damals auch als „Generalissima“ ihrer Heere beanspruchten. Dem Vorbild der Jesuiten folgten im 18. Jahrhundert andere Orden, indem sie in die Kalenderproduktion einstiegen. So gaben die Prämonstratenser den „Neuen Brünner Titular Calender“, die Kapuziner den „Neuen Gräzerischen Schreibkalender“ oder die Salzburger Benediktineruniversität den „Neuen Saltzburger Schreib=Calender“ heraus74. Letzterer erschien – wie zeitweise auch der Tyrnauer Kalender – in einer deutschen und einer lateinischen Variante. In Kurbayern besaßen die Augustiner-Eremiten Mitte des 18. Jahrhunderts sogar das alleinige Privileg auf die Abfassung von Schreibkalendern. Viele dieser Mönche veröffentlichten jedoch nicht unter ihrem richtigen Namen, sondern unter einem latinisierten oder verschlüsselten Pseudonym, das ihnen den Anstrich von Gelehrsamkeit gab und ihre wahre soziale Stellung verdeckte75. Auf dem Titelblatt von Übelbachers Tyrnauer Kalendern findet sich eine Verfasserangabe, die das Werk bewusst in den Dunstkreis einer Anonymität rückt, die den geistlichen Produzenten wohl vor den Angriffen aus den eigenen Reihen schützen sollte: der Kalender sei die Arbeit „cujusdam Astrophili e Societate Jesu“. Der Theologe schlüpfte derart in die Rolle des Laien. Die ältesten „Tyrnauer“ aus den 1670er Jahren beriefen sich zwar auf die Schule des italienischen Mathematikers und Astronomen Andrea Argoli (1570–1657), mystifizieren jedoch bewusst die eigentliche Verfasserschaft76. Das selbstbewusste Bekenntnis zur astrologischen Laienhaftigkeit bildete Vgl. Matthäus, Kalenderwesen 1271–1273; Herbst, Verzeichnis 100f. Vgl. Eybl, Katholische Predigtliteratur 646–650. 72 Seethaler, Wiener Kalenderwesen 152. 73 Calendarium Tyrnauiense ad annum Christi 1683 (Tyrnau [1682]) (ÖNB, Cod. 8275). 74 Den „Neuen Brünner Titular Calender“ verfasste um 1715 der Chorherr Ferdinand Czádezký. Die „Ephemeris ecclesiastica astronomico-astrologica“ beziehungsweise der „Neue Saltzburger Schreib=Calender“ erschienen bei Johann Joseph Mayr in Salzburg. Zu den Grazer Kapuzinern vgl. Ruhri, Christentum 159. 75 Masel, Kalender und Volksaufklärung 89f. 76 Monsberger, A hazai német 67. 70 71
30 Einleitung
Ende des 17. Jahrhunderts keinen Einzelfall. Auf dem Titelblatt des „Newen Paßawer Schreib-Calenders“ für 1674 stellt sich zum Beispiel der Herausgeber Georg Friedrich Ehrenberger mit ähnlichen Worten als „deren Astronomischen Wissenschaften sonderbaren Liebhaber“ vor77. Der Topos der Astrophilie impliziert eine Autodidaktik, die es grundsätzlich jedem erlaubte, in das lukrative Kalendergeschäft einzusteigen. In Gebieten wie Appenzell oder Westfalen finden sich im 18. Jahrhundert unter den Kalenderherausgebern auch reiche Bauern und „Ackerbürger“, die eine kleine Druckerei betrieben78. Ihre Kalender setzen eine Absatzmöglichkeit unter der ländlichen Bevölkerung voraus. Wie Einblattdrucke so verwendeten auch Buchkalender eine Vielzahl an Symbolen und Holzschnittillustrationen, die die Benützung auch für jene Personen erleichterte, die wenig lasen79. Sobald in bestimmten Regionen des 17. und 18. Jahrhunderts bäuerliche Einschreibbücher auftauchen, zeigen sie sich eng gebunden an kalendarische Themen wie Wetter, Krankheit oder Ernten. Das Druckmedium entwickelte sich zur Basis der popularen Schreibkultur in der Frühen Neuzeit80. Bäuerliche Drucker verwendeten daher die vertrauten Schreibkalender zur Dokumentation ihres Geschäftes. Die vermögenden Appenzeller Landwirte und Kalendermacher Ulrich und Matthias Sturzenegger (1714–1781, 1751–1807) notieren in ihren eigenen Publikationen Käufe bei verschiedenen Papiermühlen in der Schweiz, in Vorarlberg und in Schwaben oder den Bezug des Bleisatzes bei einem Schriftgießer in Augsburg. Ihren Lesern boten sie eingefügte Schwänke ebenso wie Passagen aus Schriften wie Tissots „Anleitung für das Landvolk in Absicht auf seine Gesundheit“. Der Nekrolog auf Ulrich Sturzenegger im Kalender für 1783 erwähnt besonders Mühe und Fleiß, die der Firmengründer anwandte, um im Selbststudium Sonnen- und Mondfinsternisse „nebst allem was zu einem Calender erforderlich ist“ zu berechnen81. Der Nachruf präsentiert Sturzenegger als einen jener „Astrophilen“, die seit dem 17. Jahrhundert auf den Titelblättern aufschienen und zum Gegenstand der konservativen Kalendersatire wurden. Diese „Dilettanten“ durchbrachen den traditionellen Kanon der Kalendermacher, weil mit der zunehmenden Komplexität des Schreibkalenders die Auswahl der Textpassagen durch Drucker oder Verleger in den Vordergrund gegenüber den astronomischen Routineberechnungen rückte. In der Kunst einer geschickten Textkollage lag Anfang des 18. Jahrhunderts die gesellschaftspolitische Verantwortung des Druckgewerbes.
Die Krakauer Kalender Der Benediktiner Maurus Lindemayr (1723–1783) widmete um 1770 eines seiner satirischen Dialektlieder den Kalenderprognosen seiner Zeit. Hinter dem lyrischen Ich steht ein kritischer Bauer, der in der ersten Strophe verwirrt über die Unzuverlässigkeit der Vor aussagen klagt: „d’Schreibkallenä, und d’Krakauä / bringänd dort ’n Stainbok auä, / wo 77 Verzeichnis der im deutschen Sprachraum erschienenen Drucke des 17. Jahrhunderts (VD17) XII Nr. 659332B; vgl. auch Herbst, Verzeichnis 207. 78 Vgl. Brunold-Bigler, „Den ersten hinkenden Bott“; Meyer, Almanacks and Poltergeists; Braida, Dall’almanacco all’agenda 131f. 79 Bollème, Almanachs populaires 13; Knopf, Alltages-Ordnung 201; Braida, Almanachs italiens 191; Sührig, Unterhaltungsfunktion 735. 80 Vgl. hierzu Peters, Bäuerliches Schreiben 91; Kiesant, Kalenderliteratur 603. Zu Tradition und Aufbau bäuerlicher Einschreibbücher vgl. v. a. Peters, Mit Pflug und Gänsekiel. 81 Zit. nach Brunold-Bigler, „Den ersten hinkenden Bott“ 64.
Der Schreibkalender als Informationsmedium
31
mä[n] sinst ’n Waßämann, / und ’n Zwilling hin hat than.“82 Die Schreibkalender sind hier in eine größere Vielfalt an Formaten eingebettet, zu denen auch Taschenkalender gehören. Wohl nicht nur aus Gründen von Rhythmus und Reim behandelt Lindemayr in seinem Kalenderlied den bereits mehrfach erwähnten „Krakauer“ als einen eigenen Typus, den er nicht unter, sondern neben die Schreibkalender einordnet. Diese Auffächerung mag aus heutiger gattungsgeschichtlicher Perspektive befremden, denn die Krakauer Kalender unterschieden sich im Aufbau nicht von anderen Schreibkalendern ihrer Zeit. Sie entwickelten aber druckgeschichtlich in Österreich ein derartiges Eigenleben, dass Anfang des 18. Jahrhunderts neben „dem“ Krakauer eine fast unüberschaubare Fülle an Ablegern auf dem Buchmarkt kursierte. Ihr gemeinsames Merkmal war nicht einfach der stets ähnlich klingende polnische Verfassername, sondern auch die gesamte druckgraphische Gestaltung. Sehr gut vergleichen lassen sich diese verbindenden Elemente in den Ausgaben der ehemaligen Dürnsteiner Sammlung, in der sich weder Hans „Europäischer Curier“ noch der Tyrnauer Kalender gegen die Übermacht der Krakauer durchsetzen konnten. Von den 14 erhaltenen Exemplaren Übelbachers sind zehn Hefte der Krakauer Kalendertradition zuzurechnen. Der älteste erhaltene Schreibkalender aus dem Bestand des Dürnsteiner Prälaten trägt die Bezeichnung „Crackauer Schreib=Calender / Auff das Jahr nach Christi Geburt MDCCXVII“ und ist in Wien bei dem Drucker Ignaz Dominik Voigt gedruckt (Abb. 1). Der Titel beschreibt eine Kalendersorte, deren Grundlage der gute Ruf der Krakauer Astronomen seit dem Humanismus war, so dass um 1600 Kalenderdrucker in Olmütz oder Wien auf Berechnungen von polnischen Professoren zurückgriffen83. Der Name Krakau diente allmählich als Gütesiegel der Kalendertitulatur, so dass zum Beispiel eine Publikation aus Neiße für 1626 die Bezeichnung „Crackawer Allmanach vnd Schreib Kalender“ erhielt. Zu einem der erfolgreichsten Markenartikel der Buchdruckergeschichte machte den „Krakauer“ jedoch erst der gebürtige Pole Mätthäus Cosmerovius (1606–1674) aus Wawrzeńczyce bei Kielce. Er studierte bei den Jesuiten in Krakau, wo er eine kleine Druckerei gründete, die er dann nach Wien mitnahm. Hier schaffte er durch die Heirat mit der Witwe einer etablierten Druckerfamilie den Aufstieg zum erfolgreichen Unternehmer. Im Jahr 1642 verlegte er erstmals Kalendarium und Prognostikon des königlich-polnischen Mathematikers und Astrologen Nikolaus Zorawsky (geb. 1595), der bereits in seiner Heimat als Kalendermacher aufgetreten war. Die Popularität dieses neuen „Krakauer Schreibkalenders“ wurde bald derart groß, dass der Name Zorawskys noch bis weit ins 18. Jahrhundert die Titelblätter schmückte, obwohl der Verfasser in den 1660er Jahren gestorben sein musste. Wichtige Hinweise für die Kalenderrezeption geben in der Zeit vor dem „Krakauer“ die Titelblätter einzelner Ausgaben. Der Innsbrucker „Almanach oder Tagbüechl“ für das Jahr 1570 wendet sich ausdrücklich an „Alle Obrigkaiten / Doctoren / Cantzley verwandten / Procuratoren / und denen so sich der Schreyberei gebrauchen / Ire tägliche fürfalend sachen darein zuverzaichnen“84. Der Kalenderkäufer wird hier also primär im Bereich der Amtsträger gesucht, die durch das Protokollführen eine Schreibroutine aufweisen konnten. In den 1620er Jahren erwähnen die monumentalen Schreibkalender des Tiroler Rates und Arztes Johannes Remus Quietanus eine ähnliche, doch erweiterte Kli Lindemayr, Dialektlieder 1 92. Zur Geschichte des „Krakauers“ vgl. Seethaler, Wiener Kalenderwesen 128–133. 84 Braitenberg, Tagebuch 415. 82 83
32 Einleitung
entel: „Allen Reisenden, Protocollisten, Officiren, vnd handelsleüthen“85. Damit dürfte auch der zentrale Käuferkreis von Cosmerovius Mitte des 17. Jahrhunderts umrissen sein. Andere Gruppen wie Fürsten oder Prälaten fielen ungeachtet ihres Einflusses auf die Kalenderproduktion zahlenmäßig kaum ins Gewicht. Die Auflage des „Krakauers“ wird zuweilen mit der beträchtlichen Größe von 250.000 Stück angegeben, was jedoch angesichts der langen Erscheinungsdauer bis ins 20. Jahrhundert hinein zeitlich differenziert werden müsste. Die Höhe entspräche den populären Kalendern Frankreichs im 17. und 18. Jahrhundert, während englische Kalenderausgaben Mitte des 17. Jahrhunderts sogar eine Auflage von ca. 400.000 Exemplaren erreichten, womit theoretisch fast jede dritte Familie versorgt werden konnte86. Im bayerischen Raum überschritten einzelne Kalenderdrucke bereits Anfang des 17. Jahrhunderts die Marke von 10.000. Für Süddeutschland lässt sich gleichzeitig das Paradoxon beobachten, dass mit der Größe des Druckortes die Auflagenzahl sank, was mit der Vielfalt gleichzeitiger Publikationen in den Reichsstädten zusammenhing87. Unter diesem Gesichtspunkt war die Situation für den „Krakauer“ denkbar günstig, da er auf den größten städtischen Markt Mitteleuropas zurückgreifen konnte und doch über Jahrzehnte hinweg keinen bedeutenden lokalen Mitbewerber zu fürchten hatte. Räumlich reichte der unmittelbare Einflussbereich von Zorawskys Schreibkalender um 1700 etwa von Graz über Brünn bis nach Salzburg im Westen, wo er auf die Konkurrenz spezieller Österreich-Editionen der oberdeutschen Druckereien Nürnbergs und Augsburgs stieß. Ein erstes Wiener Konkurrenzunternehmen zum originalen „Krakauer“ entstand 1677 in dem Schreibkalender der Druckerei Leopold Voigts (gest. 1706), der bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts erschien. Dass Voigt seinem Produkt denselben Titel geben konnte wie Cosmerovius liegt daran, dass Kaiser Leopold I. sein Druckerprivileg immer befristet auf sechs oder zehn Jahre für das Werk eines Verfassers verlieh. Dieser war im Falle Voigts der königliche Mathematiker Johann Gostumiowsky, der gleichfalls zuvor in Krakau Kalender in polnischer Sprache veröffentlicht hatte88. Das Imitat glich seinem Vorbild in Schriftform, Formulierung, Zeileneinteilung oder Seitenrahmung, so dass Käufer die beiden parallelen Ausgaben leicht verwechseln konnten. Abgesehen von der Bezeichnung bestand der auffälligste Gleichklang jedoch in der Physiognomie, der Bekleidung und den Attributen des Astronomen auf dem Titelkupferstich, eines bärtigen Mannes, der sich in einer Gelehrtenstube befindet und einen Globus in der Hand hält. (Abb. 1). Titelbilder von Jahreskalendern waren künstlerisch selten innovativ, denn sie sollten als untrennbarer Bestandteil des Markenprodukts leicht wieder erkennbar sein. Die Wiener Druckerin Margarete Formica benützte in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts für die Schreibkalender des kaiserlichen Leibarztes Wilhelm Rechberger (gest. 1657) eine Ansicht Wiens, die bereits 1555 den „Almanach“ des Mediziners Bartholomäus Reysacher geziert hatte89. Das Wiener Astronomenporträt unterlag dem Anachronismus von Käufergewohnheit und Aktualitätsanspruch. Der Verlag Cosmerovius veröffentlichte neben seinem Erfolgsgaranten einen „Oesterreichischen Jahr=Calender“, von dem noch ein selte Remus Quietanus, Newer Schreibkalender. Perkins, Visions 17; vgl. Madl, Aberglaube 75; Engelsing, Analphabetentum 44. 87 Vgl. Masel, Kalender und Volksaufklärung 31. 88 Vgl. hierzu Seethaler, Wiener Kalenderwesen 148f. 89 Vgl. Höss, Stadtansichtenzyklus 54; Unterkircher, Hugo Blotius 150 Anm. 20. 85 86
Der Schreibkalender als Informationsmedium
33
Abb. 1: Titelseite des Schreibkalenders von 1717 mit Astronomenportrait.
nes Exemplar für 1676 aus dem Bestand des Stiftes Lilienfeld erhalten ist90. Das Titelbild zeigt den Autor, den kaiserlichen Hofastronomen Philipp Jacob Oswald von Ochsenstein. Ochsenstein war Georgsritter, Mitglied des Pegnesischen Blumenordens in Nürnberg und vor allem ein derart angesehener kaiserlicher Hofastronom, dass Gostumiowsky die Ge90
HHStA, Sonderbestände Schreibkalender, Nr. 36.
34 Einleitung
nauigkeit seiner Berechnungen in seinem Krakauer Schreibkalender für 1681 erwähnte91. Anders als die fernen Krakauer Kollegen nahm der „Poeta laureatus“ wohl selbst Einfluss auf die Gestaltung des Schreibkalenders, so dass sich sein frontales Brustbild als individuell und doch standesbewusst präsentiert mit bartlosem Gesicht, üppiger höfischer Haartracht, ritterlichem Gewand und poetischer Rahmung durch Lorbeer und Palme. Für Voigts zeitgleichen Krakauer Kalender war die optische Konstanz dagegen derartig wichtig, dass sein fiktiver Astronom noch die frühbarocke Kleidung und Barttracht trägt, die ursprünglich Zarowsky kennzeichnen sollten. Als Anfang des 18. Jahrhunderts in Wien, Linz oder Krems weitere Krakauer Kalenderreihen begannen, gingen die Drucker kein Risiko ein und griffen wieder nur leicht variierend auf das alte Porträt zurück. Nicht immer setzten sich diese augenfälligen Imitate reibungslos durch, denn sobald die rechtliche Möglichkeit dazu gegeben war, brachen die Konflikte auf dem immer härter umkämpften Kalendermarkt Ostösterreichs offen aus. Nachdem in der kaiserlichen Residenz das Monopol des Verlags Cosmerovius auf die „Krakauer“ gefallen war, stiegen in rascher Folge weitere Unternehmen in das Geschäft ein. In Wien druckte Eva Maria Lercher nicht nur das „Centifolium“ mit der Satire des Kalendernarren, sie erhielt von Karl VI. auch ein Privileg für den „Neuen Crackauer Schreib=Calender“, den ab 1720 ihr letzter Gemahl Johann Baptist Schilgen (gest. 1743) weiterführte92. Der Buchtitel dieser Ausgabe diente bloß als Etikett, da der Verfasser, der kaiserliche Hofastrologe Matteo Gentilli, aus Trient stammte und nichts mehr mit der Universität Krakau zu tun hatte. Ein Teil der Produktion an „Krakauern“ verlagerte sich um 1700 in die Provinzstädte der Habsburgermonarchie, in denen sich allmählich eigenständige Traditionen herausbildeten. In Brünn veröffentlichte 1708 die Buchdruckerei Swoboda den „Neuen Krackauer Schreib= und Hauß=Calender“, dessen Beilagen besonders mährische Verhältnisse berücksichtigen sollten, wozu etwa Ämterschematismen gehörten93. Aus dem gewinnträchtigen Schreibkalender ging um 1715 der „Neue Brünner Titular Calender“ hervor, den der Prämonstratenser und Astronom Ferdinand Czádecký aus dem Stift Obrowitz (Zábrdovice) berechnete. Czádecký arbeitete damals an einem Kupferstich, der die Polhöhe von Brünn darstellt94. Sein Kalender basierte einerseits auf der Tradition der Wiener „Krakauer“, wirkte aber andererseits wieder auf den österreichischen Raum zurück, wo der Verfasser in den 1720er Jahren einer der bekanntesten Kalendermacher war. Czádecký verfasste den „Lintzerischen Schreib= und Städt=Calender“, den der oberösterreichische Drucker Johann Michael Feichtinger auch als „Crackauer Schreib=Calender“ publizierte95. Von der Hand des Brünner Astronomen stammt ebenso die Prognostik, die der Kremser Binder Leopold Grund in dem „Neuen Hauß= und Würtschaffts Calender“ für 1729 verlegte. In Krems an der Donau scheiterte um dieselbe Zeit ein erster Versuch, den Krakauer Schreibkalender auf lokaler Ebene zu etablieren. Der Faktor Johann Jakob Kopitz (gest. 1730) war hier bald nach Übernahme 91 Vgl. Jürgensen, Melos conspirant singuli in unum 506–508; Flood, Poets Laureate 4 2190; Seethaler, Wiener Kalenderwesen 394 Anm. 234; Götz, Geschichte des Buchdrucks 118. 92 Vgl. Mayer, Wiens Buchdrucker-Geschichte 2 10–18; Reske, Buchdrucker 984f.; Seethaler, Wiener Kalenderwesen 131. Der Name der Druckerin steht etwa auf dem frühen Exemplar für 1714 im Stiftsarchiv Göttweig, Kalendersammlung K-E-2. 93 Vgl. Bretholz, Brünn 243f.; zur Verbindung zwischen Kalender und Ämterschematismus: Kubiska, Hof- und Ehrenkalender 6–10. 94 Zu Czádezký vgl. Eigenberger, Art. Czádezký, Ferdinand. 95 Exemplare für 1723 und 1724 im Stiftsarchiv Lambach, Hs. 284/II und 285/III.
Der Schreibkalender als Informationsmedium
35
des Betriebes 1710 durch die Heirat mit der Meisterswitwe Maria Anna Walter ins Kalendergeschäft eingestiegen. Aus erhaltenen Exemplaren ist zu erschließen, dass der Titel des „Krakauers“ in Krems ebenso wie in Linz wechselte, indem die Bezeichnung „Neuer Crackauer“ beziehungsweise „Crackauer Schreib=Calender“ zunehmend durch „Oesterreichischer Schreib=Calender“ ersetzt wurde. Dass dahinter trotzdem ein einheitliches Periodikum steht, demonstrieren auf dem Titelblatt das wiederholte Astronomenporträt oder der stets gleich bleibende Verfasser. Kopitz gab die Prognosen unter dem Namen von Wenceslaus Mironowsky (Wacław Mironowski) heraus, der damals wohl nicht mehr lebte. Bereits Kopitz’ Vorgänger Christian Walter (gest. 1707) gab die Verfasserschaft des Mathematikprofessors in seinem „Neu= und Alten Schreib=Calender“ aus den frühen 1680er Jahren an, wie ein Handexemplar aus der Zwettler Prälatur belegt96. Für Kopitz erhöhte der polnische Verfasser die willkommene Verwechslungsmöglichkeit mit den Wiener Konkurrenzerzeugnissen. Die Drucker der Hauptstadt schlossen sich daher zusammen, um den Mitstreiter aus der Provinz vom Markt zu verdrängen. Gelegenheit dazu gab ihnen die rechtliche Stellung der Kremser Buchdrucker, die wie ihre Kollegen in Retz oder Wiener Neustadt der Jurisdiktion der Wiener Universität unterstanden, so dass sie zur akademischen Gemeinschaft gehörten. Kopitz versah seine Titelblätter stets mit der Bezeichnung „Wiennerischer Universität Buchdrucker“. Im Jahr 1712 verklagten Andreas Heyinger, Produzent des „Warschauer Schreib-Calenders“, weiters Ignaz Dominik Voigt und die Cosmerovischen Erben ihren Kremser Kollegen, weil dieser in Zusammenarbeit mit dem Wiener Verleger und Buchhändler Adam Danner einen Krakauer Kalender für 1713 gedruckt hatte97. Gemäß den Sitzungsprotokollen belegte die Universität Danner 1715 mit dem Verbot, künftig irgendetwas von auswärtigen Buchdruckern drucken zu lassen. Das Urteil richtete sich vor allem gegen Kopitz, dessen Kalendern der Wiener Markt künftig versperrt blieb. Nach dem Scheitern des Vorstoßes wandte sich die Produktion des Kremser Druckers wieder überwiegend dem lokalen Absatzgebiet zu, das von Predigten, religiösen Traktaten, geistlichen Gelegenheitsschriften oder Erbauungsbüchern im Gewand von Neujahrs gaben an Prälaten oder Kongregationen beherrscht war98. Der Druck profaner Werke beschränkte sich auf Gebrauchsliteratur wie Koch- und Arzneibücher, die ebenso wie die Kalender zum ökonomischen Schrifttum im weiteren Sinn gehörten. Die Ausgaben orientierten sich vorwiegend an den Bedürfnissen des Ordens- und Weltklerus, dessen starke Präsenz im Kremser Raum die wichtigste Aussicht auf Druckaufträge versprach. Hieronymus Übelbacher erwähnt in seinen Notizen mehrfach kleinere Aufträge an Kopitz wie den Druck von Epitaphien für verstorbene Konventmitglieder oder die Predigt anlässlich der Weihe der Dürnsteiner Stiftskirche 1724, so dass es nicht verwundert, dass der Prälat auch zu den treuen Benützern des Kremser „Krakauers“ gehörte. In den regionalen Einzugsbereich des Kalenders fiel zwar gleichermaßen das näher gelegene Stift Göttweig, doch befinden sich dort heute nur noch zwei Exemplare, die der Prior gebrauchte99. Vielleicht lag es an der Größe des Benediktinerstiftes und an seiner Zweigstelle in der Resi96 Stiftsarchiv Zwettl, Inv.-Nr. 2/29–30; nur mit den Kopitz’schen Drucken ist Mironowsky aufgenommen bei Estreicher, Bibliographia polska 22 413. 97 Vgl. Mayer, Wiens Buchdrucker-Geschichte 26f., 102. 98 Vgl. hierzu Müller, Kremser und Steiner Buchdrucker 130–132. 99 Stiftsarchiv Göttweig, Kalendersammlung K-E-4 und K-E-6.
36 Einleitung
denzstadt, dass die Kalendersammlung Anfang des 18. Jahrhunderts weitaus stärker mit den Wiener Ausgaben der Druckereien Heyinger, Voigt oder Schilgen durchsetzt war als jene Dürnsteins. Übelbachers Rückgriff auf den „Neuen Crackauer Schreib=Calender“ des Wiener Druckers Schilgen im Jahr 1731 signalisiert dagegen eine Zäsur in seiner Kalenderreihe. War der erste Block der erhaltenen Exemplare von den Kremser Ausgaben beherrscht, so tauchen sie nach 1730 erst mit einem halben Jahrzehnt Verspätung wieder auf. Während der Prälat im ersten Block bis 1730 vereinzelt den „Europäischen Curier“ Hans verwendete, ist die Sammlung danach vom jesuitischen Tyrnauer Kalender durchsetzt. Die Ursache für den Einschnitt ist in einer nachhaltigen Krise des Kremser Druckereigewerbes zu suchen. Der vierte Band der Rechtssammlung „Codex Austriacus“ aus der Mitte des 18. Jahrhunderts enthält unter dem Kapitel „Censur der Bücher“ eine kaiserliche Verordnung, die von einer Bücherverbrennung in Krems erzählt. Auf dem Neuen Markt sollte der Scharfrichter in Begleitung der Wacht und des Richters sowie nach Ablesung des Urteils ein verbotenes Buch als „Corpus Delicti“ an der Schandsäule verbrennen. Das Ritual war daraufhin in Pressburg (Bratislava) sowie in der Kopitz’schen Druckerei als dem Ort des Verbrechens zu wiederholen. Der Betrieb wurde liquidiert, mit dem Erlös Gläubiger sowie Ehefrau und Kinder des verurteilten Unternehmers bedacht. Die Verordnung stellt insofern eine direkte Verbindung zu dem Urteil der Wiener Universität von 1715 her, als es die „allhiesigen“ Buchdrucker als jene Drahtzieher des Prozesses anspricht, denen „an der Abstellung sothaner Druckery doch etwas gelegen ist […]“100. Damit können nur die Wiener Drucker gemeint sein, die das Geschäftsvermögen ablösen sollten. Aus ihrem Einflussbereich kam auch Ignaz Anton Präxl (gest. 1767), der den Kaufpreis für die Druckerei zahlte, eine Tochter des Beschuldigten heiratete und das Unternehmen fortführte101. Das Urteil gegen Kopitz war der vorläufige Abschluss eines erbitterten Konkurrenzkampfes um den ostösterreichischen Kalendermarkt, denn bei dem öffentlich vernichteten „Corpus Delicti“ handelte es sich um den „sich also nennenden Oesterreichischen Schreib=Calender dieses neu=eingetretenen 1730sten Jahres“. Dass dieser Kalender ein ernst zu nehmender Mitbewerber innerhalb der Branche war, betont die Verordnung unter anderem durch die Angabe einer jährlichen Auflagenzahl von 2.000 gedruckten Exemplaren. Die Einzelaufträge von Prälaten wie Übelbacher überschritten dagegen kaum 150 bis 400 Stück. Ein halbes Jahrhundert später betrug die Auflage des Kremser Quartkalenders bereits das Vierfache der Kopitz’schen Ausgabe. Da der Kalender eine notwendige Existenzgrundlage bildete, begann Präxl sein Kremser Unternehmen 1731 sofort mit einer Neuausgabe102. In das Dürnsteiner Prälatenarchiv fand das Aufsehen erregende Werk jedoch erst mit einer Verzögerung von Jahren wieder Eingang. Den Angaben des „Codex Austriacus“ folgend, geschah die symbolische Hinrichtung des Kremser Schreibkalenders aufgrund von zwei nicht notwendig zusammengehörenden Tatbeständen, die einmal die formale, dann die inhaltliche Ebene des Druckes betraf. Die Wiener Buchdrucker zeigten Kopitz offensichtlich wegen jenes Formfehlers an, wonach das Buch die Zensur durch die Universität umgangen hätte. Die Landesregierung nutzte den Vorfall, auch andere lokale Druckereien wie jene in Retz auf verbotene Drucke hin zu untersuchen und die Einrichtung von neuen „Winkel-Druckereyen“ außerhalb der Codex Austriacus 4 615–617. Zu ihm Müller, Kremser und Steiner Buchdrucker 57–68; Lang, Buchdrucker 28. 102 Vgl. die Exemplare der ÖNB, 244660-B.Alt. 100 101
Der Schreibkalender als Informationsmedium
37
Hauptstadt unter ihre Kontrolle zu bringen. Unter den verbotenen Büchern wurde damals vor allem politische Literatur allgemein verstanden, deren Publikation den lokalen Offizinen nicht erlaubt war103. Die gesamte frühneuzeitliche Geschichte des Kalenders war begleitet von einem politischen Misstrauen. Als 1774 ein Münchner Kalendermacher seiner Spalte über Sonnen- und Mondfinsternisse jene kurze Bitte einfügte, Gott möge eine „Religionsfinsternis“ über dem bayerischen Horizont verhindern, fürchtete das Bücherzensurkollegium, die Stelle würde Bauern zum Fanatismus gegen die aufklärerische Kirchenpolitik des Landesfürsten reizen104. Die Prophezeiungen der Praktiken bezogen sich häufig auf die Fürstengeschichte, auf Unheil, Krieg oder Frieden, wodurch sie zu einerPolitisierung der Leser beitragen konnten. Der kaiserliche Leibarzt Georg Tannstetter (1482–1535) lehnte 1523 im „Libellus“ die politische Prophetie in gedruckten Almanachen ab, weil sie zum Ungehorsam gegenüber Fürsten verführe, die gemäß dem 13. Kapitel des Römerbriefes direkt von Gott, nicht aber von den Sternen geleitet seien. Handelte es sich im „Libellus“ noch um einen Appell, so verbot der französische Hof 1579 Kalenderherausgebern politische Voraussagen beziehungsweise jene Prophezeiungen, die die Staatsführung betreffen105. Auch deutsche Fürsten erwogen damals ein obrigkeitliches Reglement. Die Reichshofkanzlei bezeichnete um 1600 die Prognostiken zwar ausdrücklich als „gefährlich“, doch anstelle des Verbots suchte sie andere Wege der Einflussnahme. Der Kaiserhof steuerte die Produktion vor allem dadurch, dass er bei der Erteilung von Kalenderprivilegien vorsichtig agierte und diese an inhaltliche Bedingungen knüpfte106. Ungeachtet dessen konnten Kalender den Charakter von Kampfschriften annehmen, wenn Konflikte offen ausbrachen. Im Dreißigjährigen Krieg oder in den englischen Bürgerkriegen waren die Prognosen der Almanache eine höchst politische Angelegenheit, die sich nicht mehr zentral steuern ließ107. Daher nahmen einzelne Regierungen des 18. Jahrhunderts die gelehrte Polemik gegen den Schreibkalender willkommen auf, um die Ausgaben durch Dekrete von den astrologischen Elementen zu reinigen. Bei der Aufbereitung der kaiserlich-privilegierten „Krakauer“ war von den Kalendermachern und -druckern eine Vorsicht gefordert. Das Original von Zorawsky druckte eine Wiener Hofbuchdruckerei, was die Wahrscheinlichkeit erhöhte, dass die Publikation direkt auf dem Schreibtisch des Reichsoberhauptes landete. In seinen letzten Lebensjahrzehnten verwendete Kaiser Leopold I. fast ausschließlich den Krakauer Kalender, um darin seine Reisen, Briefnachrichten oder Jagdbeuten festzuhalten, was die Konformität des Mediums mit den Interessen des Herrscherhauses unterstreicht108. Die Prognostik der Wiener Praktiken bestand um 1700 weitgehend aus einem formelhaft eingespielten Vokabular, das sich im Bereich behutsamer Andeutungen bewegte. Die angespannte Tagespolitik kehrte jedoch auf dem Umweg des vorangestellten „Almanach“-Teiles wieder in den Druck zurück. Zum Angelpunkt der Kalenderpolitik unter den Kaisern Joseph I. und Karl VI. wurde die Schreib- und Rectoseite, die einen unberechenbaren Kommunikationsraum zwischen den Monatskalendarien bereitstellte. Die Restriktionen äußerten sich zunächst im normativen Bereich und kulminierten im Prozess gegen Kopitz, den der „Codex Austriacus“ Mitte des 18. Jahrhunderts zum Präzedenzfall der Bücherzensur Vgl. Müller, Kremser und Steiner Buchdrucker 132. Vgl. Masel, Kalender und Volksaufklärung 74. 105 Bollème, Almanachs populaires 26f. 106 Matthäus, Geschichte 1110. 107 Capp, Astrology 58. 108 Tersch, Abschusslisten 104f. 103 104
38 Einleitung
erhob. Das Vergehen des Kremser Buchdruckers bestand aus der Sicht der Obrigkeit nicht nur in der Umgehung der Zensur, sondern in der Veröffentlichung brüskierenden Materials. Die kaiserliche Verordnung von 1730 erkennt dem „sich also nennenden Oesterreichischen Schreib=Calender“ die Berechtigung des Drucktitels ab, weil sich dahinter vielmehr eine „sehr vermessene Schmäh=Schrift“ verborgen habe109. In dem Kalender sei ein Text publiziert, der sich gegen die ungarischen Stände richte und kaiserlich-königliche Dekrete an diese falsch wiedergäbe. Kopitz hatte seit einem Jahrzehnt die gesamte Rectoseite mit einer Fortsetzungsreportage gefüllt, die er gleich bleibend als „Beschreibung der vornehmsten Begebenheiten / so sich dieses Jahr an denen Europaeischen Höffen / und anderen Welt=Theilen zugetragen haben“, ankündigte. Hinter diesem vagen Übertitel konnten im Untertitel verschiedenartige Inhalte stehen wie fürstliche Einzugsordnungen und Krönungen, aber auch jene „Hungarischen und Siebenbürgischen Geschichten“, die zum Stein des Anstoßes wurden. Der Kremser Drucker ging zunehmend dazu über, die „Beschreibung“ bereits auf dem Titelblatt anzukündigen, wodurch die Beilage zu einem Hauptgegenstand aufrückte und die ambivalente Funktion des Druckes als Schreibkalender und Geschichtskalender offen hervortrat. Historien konkurrierten auf den Rectoseiten der Schreibkalender mit der Gartenkunde, dem Wirtschaftswesen oder allgemein der Naturkunde. Auch sie hatten zunächst eine ausgeprägt didaktische Funktion, da sie die Leser einfach über historische Inhalte wie die Folge der römischen Kaiser aufklären sollten. Der Faktor der Informationsvermittlung entfaltete sich vor allem in eingefügten Passagen aus historisch-topographischen Werken wie der „Newen Orientalischen Reise“ (1647) von Adam Olearius, die der Osnabrücker Schreibkalender für 1701 und 1703 exzerpierte110. Der Kremser Drucker Präxl, der aus dem Fall seines Vorgängers gelernt hatte, zog sich in der Neuauflage des „Oesterreichischen Schreib=Calenders“ auf eine nüchterne und lehrhafte topographische Beschreibung der österreichischen Bistümer und Stifte zurück. Früher als andere Thematiken waren die Historien der ideologischen Instrumentalisierung durch die Kalendermacher ausgesetzt. Der Geschichtskalender entstand als protestantisches Gegenmodell zum Heiligenkalender. Unter dem Einfluss Philipp Melanchthons gab der Wittenberger Theologe Paul Eber (1511–1569) im Jahr 1550 ein lateinisches „Calendarium historicum“ heraus, das über ein halbes Jahrhundert lang mehrere Auflagen und Neuausgaben erlebte111. Ebenfalls im Umkreis Melanchthons wirkte der Marburger Hofprediger Kaspar Goldtwurm (1524– 1559), der eine volkssprachige Variante des lutherischen Historienkalenders verfasste 112. Dabei handelte es sich um Buchkalender, die sämtliche Tage des Jahres auflisteten und mit ausgewählten Tages-„Historien“ aus der Kirchen-, Welt- und Reformationsgeschichte anreicherten. Heilige, Papstnamen oder Legenden sind konsequent weggelassen. Der Geschichtskalender integrierte Elemente des Schreibkalenders, da er nach jeder gedruckten Tagesnotiz etwa eine halbe Seite Raum für handschriftliche Vermerke ließ, in denen die Besitzer besondere Eckdaten der Familiengeschichte festhalten sollten. Darüber hinaus Codex Austriacus 4 615. Vgl. Meyer, Almanacks and Poltergeists 339f. 111 Eber, Calendarium historicum. Vgl. Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon 1 (1990) 1441– 1442; Scheible, Art. Eber, Paul; Kühne, Calendarium historicum 56; Bepler–Bürger, Alte und neue Schreibkalender 222; Kiesant, Kalenderliteratur 600. 112 Goldtwurm, Calendarium historicum. Eine erste Fassung des Werkes erschien 1553 unter dem Titel „Ein newes lustig Historisch Calendarium“. Vgl. Deneke, Kaspar Goldtwurm 130–133; Pohlig, Historiographie luthérienne. 109 110
Der Schreibkalender als Informationsmedium
39
blieben Exemplare der Historienkalender erhalten, die wie viele Jahreskalender mit leeren Blättern durchschossen sind, so dass die Gebrauchssituation eine ähnliche war und die Grenzen zwischen den Formaten leicht verschwammen. In einzelnen lutherischen Familien gab der Historienkalender über Generationen hinweg den alleinigen Rahmen einer Hauschronik vor113. In ihren Eintragungen verknüpften Benützer den persönlichen oder familiären Erfahrungsraum mit der gedruckten „Historie“, die sich als Heilsgeschichte darstellte. Der Schreibkalender gehört zu den ältesten Periodika der Druckgeschichte. Er stand im Spannungsfeld zwischen der Tradition der gesamten Reihe und dem Neuigkeitswert jeder einzelnen Ausgabe. Als Vorreiter einer tagespolitischen Instrumentalisierung wirkte der Wiener Hof. Unmittelbar nach dem Tod Kaiser Ferdinands II. übernahm 1637 der Mathematiker Veit Püchler aus Altenburg bei Leipzig jene Kalenderreihe, die der kaiserliche Leibarzt Leonhard Mylgiesser (Mühlgiesser) begründet und die die Wiener Hofbuchdruckerei von Gregor Gelbhaar produziert hatte114. Der Titel dieses „New vnd Alten SchreibCalenders“ bekam um 1650 einen Zusatz, der die Publikation in eine direkte Nachfolge der kaiserlichen Hofhistoriographie stellt: „wie auch der Römischen Kayser Historien / welche von Ferdinando II. weiter continuirt werden“115. Erst in der Zeit zwischen 1640 und 1646 waren die „Annales Ferdinandei“ von Franz Christoph Khevenhüller (1588–1650) erschienen, die ein reiches Quellenmaterial für die Epoche des Dreißigjährigen Krieges bereitstellten. So bietet auch Püchlers Kalender Geschichten von kaiserlichen Hofleuten, die zum „Feind“ überliefen, reuig zum huldvollen Kaiser zurückkehrten und zur Stütze der marianischen Andacht in Österreich wurden. Aus dem Titel des Schreibkalenders wird ersichtlich, dass die Zeitgeschichte nur behutsam als Fortsetzung der antiken Kaisergeschichten eingeführt werden kann, um den Anschein einer pädagogisch motivierten Geschichtsvermittlung zu wahren. Voigts Rectoblatt im „Krakauer“ für das Jahr 1717 bietet gemäß dieser Tradition eine „Continuation deß Lebens / Regierung und Groß=Thaten / unsers Allerdurchleuchtigsten […] Caroli VI.“. Die Kaiserideologie bildete bis Karl VI. den vorgegebenen Rahmen, innerhalb dessen sich die Kalenderhistorik bewegen sollte. Zu den großen Desiderata der österreichischen Kalenderforschung gehört eine Analyse der zahlreichen Historien und ihrer konkreten Vorlagen. Für den gesamten deutschsprachigen Raum liegen zumindest punktuell Hinweise darauf vor, woraus die Drucker ihre Informationen zogen. Der Münchener Verlag Vötter gab Mitte des 18. Jahrhunderts den „Chronicks-Calender“ heraus, der im Anhang eine Chronik der bayerischen Herzöge in Fortsetzung bot. Dabei handelte sich um Auszüge aus den „Rerum Boicarum libri quinque“ (1602) von Marcus Welser und den „Annales Boicae gentes“ (1662/63) von Johann Adlzreiter. Beide Chronisten gehörten zum Historikerstab des Kurfürsten Maximilian I., der in den Geschichtswerken vor allem seine Dynastie verherrlicht sehen wollte116. Erst um 1770 begann man, dem „Chronicks-Calender“ statt Auszügen inhaltliche Überarbeitungen der Vorlagen einzufügen. Wichtige Funktionen der Chronistik übernahm seit dem 17. Jahrhundert das Zeitungs- und Zeitschriftenwesen. Leonhard 113 Vgl. z. B. für den österreichischen Raum Menčik, Caspar Hirsch, oder Wilflingseder, Familiengeschichtliche Aufzeichnungen. 114 Vgl. Seethaler, Wiener Kalenderwesen 144. 115 Püchler, New vnd Alter SchreibCalender / Auffs Jahr […] MDCLII, Exemplar im HHStA, Familienakten, Kt. 91. 116 Vgl. Masel, Kalender und Volksaufklärung 107.
40 Einleitung
Mylgiesser empfiehlt in seinem Schreibkalender für 1628 den Lesern einen Blick in die wöchentlichen „Ordinarij Zeitungen“, um zuverlässige politische Informationen zu erhalten117. Vor allem in kleineren Territorien ersetzten Zeitungen allmählich die staatstragende Geschichtsschreibung der Historien. Der „Hamburgische HistorienCalender“ von 1699 verwertete für die „merckwürdigsten Begebenheiten des 1697. und 1698. Jahres“ die „Franckfurter Relationes“, während der erwähnte Appenzeller Kalenderdrucker Ulrich Sturzenegger für seine „neuesten Staats- und Welt-Geschichten“ aus lokalen Blättern wie der „Erlanger Realzeitung“, der „Stuttgarter Zeitung“ oder den „Züricher monatlichen Nachrichten“ schöpfte118. Der Rückgriff auf aktuelle Zeitungen und Zeitschriften öffnete den Schreibkalender sowohl gegenüber der Sensationsjournalistik als auch gegenüber der historisch-politischen Publizistik. Die Historien bereicherten den Kalender um eine Lesematerie, die Belehrung und Unterhaltung gleichermaßen berücksichtigte. Sie stellten den wichtigsten Vorläufer für die Kalendergeschichte dar119. Da in Wien Anfang des 18. Jahrhunderts mehrere „Krakauer“ angeboten wurden, lag in den eingefügten Geschichten eine wichtige Möglichkeit der Kundenbindung begründet. Fortsetzungsgeschichten sollten das Interesse von Lesern und Leserinnen über den Zeitabstand eines Jahres wach halten. Wie eine Werbeanzeige liest sich die Ankündigung von Ignaz Dominik Voigt im Schreibkalender für 1717, seine Habsburgerbiographien fortzusetzen: „Künfftiges Jahr (geliebts Gott) sollen diese Historien ferners continuirt werden.“120 Vor allem seit der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts bestanden die Geschichten auf den Rectoblättern zunehmend aus reißerischen Meldungen, die neben den älteren annalistischen Notizen über Naturkatastrophen, Wunderzeichen und politischen Denkwürdigkeiten auch Kriminalfälle wie Ehebruch, Betrug, Kindsmord, Suizid, Vergiftung oder Totschlag ausbreiteten. Hinzu kamen Schauergeschichten. Kalendermacher kritisierten meist diese ursprünglich gattungsfremde journalistische Tendenz, vereinzelt findet diese jedoch ihre apologetische Begründung, wonach der „gemeine Mann“ derartige Geschichten nun einmal verlange121. In Anlehnung an die Exempelliteratur legitimierten besonders theologisch ausgebildete Kalendermacher ihre Geschichten zumindest mit einem kurzen Fingerzeig auf die erbauliche Moral des Schrecklichen. In den Kalendersammlungen der Stifte Göttweig und Dürnstein findet sich ein „Krakauer“ für 1723, der bereits im Untertitel eine „Umständliche Erzehlung von dem Lebens=Lauf und Ende deß berüchtigten Louis Dominique Cartouche“ ankündigt122. Die Wortwahl des Titels spielt mit einem doppeldeutigen Interesse, das in der Gestalt des Verurteilten die Justiz und damit den Staat rechtfertigen will, den Protagonisten aber gleichzeitig heroisiert123. Cartouche gehörte zu den großen Verbrechergestalten des 18. Jahrhunderts. Als geschickter Anführer einer Räuberbande des Pariser Raums genoss er unter der französischen Bevölkerung Popularität, so dass sie an seiner Hinrichtung durch Rädern Ende 1721 großen Anteil nahm. Eine anonyme „Histoire de la vie et du procès de Louis Herbst, Verzeichnis 226f. Vgl. Petrat, Einem besseren Dasein zu Diensten 34f.; Brunold-Bigler, „Den ersten hinkenden Bott“ 69. 119 Vgl. Klingenböck, Kalendergeschichten 232–235; Voit, Literarisierung des Kalenders. 120 StAH, Kalendersammlung, 1717. 121 Vgl. hierzu Sührig, Unterhaltungsfunktion 730, 734. 122 Stiftsarchiv Göttweig, Kalendersammlung K-E-6; StAH, D.3-B., 1723. 123 So Foucault, Überwachen und Strafen 87f. 117 118
Der Schreibkalender als Informationsmedium
41
Dominique Cartouche“ erschien schon 1722 in Den Haag, daraufhin in Paris, Amsterdam, Rouen oder London. Das ������������������������������������������������������������ Werk entwickelte sich zu einem Bestseller der Volksliteratur, indem es den Räuber zu einem Sozialrebellen stilisierte. Cartouche ist gemäß der „Histoire“ ein Richter, militärischer Führer und König, der Gesetze fixiert, sich einen Treueeid schwören lässt, sich aber gleichzeitig gegen die herrschenden Bedingungen der Reichen und Mächtigen wendet124. Es spricht für die genaue Beobachtung des zeitgenössischen Buchmarktes, dass der Kremser Drucker Kopitz die deutsche Übersetzung „Leben und Thaten des weltberühmten [2. Aufl.: welt-berüchtigten] Spitzbuben Louis Dominique Cartouche“ noch im selben Jahr 1722 auf den Rectoseiten seines Schreibkalenders verwertete. Er verbreitete damit eine Schrift, die politisch allein dadurch verdächtig wirken konnte, dass sie sich weder durch Erscheinungsort noch durch Verlag erfassen ließ. Das Problem der Herkunft kalendarischer Quellen wurde entscheidend, als Kopitz sich direkt in den Bereich der historisch-politischen Publizistik vorwagte. Journalismus konnte für Kalendermacher und Kalenderdrucker nicht Tagesjournalismus bedeuten, da ein jährliches Periodikum Fakten gezwungenermaßen mit einer größeren Verspätung, dafür aber komprimiert wieder gab. Die Besetzung von Neapel und Sardinien durch Spanien 1717 nützte Kopitz zwar gleich im Jahr darauf für einen Themenschwerpunkt, dieser konnte aber erst im Kalender für 1719 wirksam werden. Zeitverzögerung und thematische Synthese waren besondere Charakteristika der historisch-politischen Zeitschrift, die sich als eigenes Genre in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts herausentwickelt hatte und zur Zeit des Spanischen Erbfolgekrieges ihre Blütezeit erlebte125. Die Gattung konzentrierte sich auf die „Staatsaktionen“ des absolutistischen Systems und schloss in die Nachrichtenverarbeitung eine Stellungnahme, ein Raisonnement oder einen kritischen Kommentar zur „Aufklärung“ der Leser ein, was nicht selten politische Restriktionen nach sich zog. Der Verleger der Leipziger „Europäischen Fama“ musste 1713 hundert Gulden Strafe zahlen aufgrund „ärgerlicher, dem kayserlichen Hofe missfälliger Passagen“126. Das Misstrauen des Wiener Hofes gegenüber einer kritischen medialen Öffentlichkeit dehnte sich im Vorfeld des Spanischen Erbfolgekrieges auf den Schreib kalender aus. Bereits im Titel knüpft der „Europäische Curier“ an die großen journalistischen Vorbilder an. Den Schreibkalender konzipierte der Nürnberger Mathematiker und Historiograph Paul Conrad Balthasar Han (gest. 1699), unter dessen Namen das Werk den ganzen Spanischen Erbfolgekrieg hindurch und darüber hinaus weitergeführt wurde. Hans Erfolg gründete auf seinem betont reichspatriotischen und daher franzosenfeind lichen Tenor, der bis in die Polemik hinein reichte und daher auch innerhalb des Reiches Anstoß erregte. Zu den Verlegern der verschiedenen „Han’schen Kalender“ gehörte der Nürnberger Verlag Felßecker, der sein kaiserliches Kalenderprivileg nur unter ausdrück licher Weisung erhielt, künftig „von Auszierung der Novitaeten / wie auch von Entlehnung der hierzu dienlichen materien aus Ihren Zeitungen ab(zu)stehen“127. Ähnliche Weisungen sind auch für andere Kalenderprivilegien anzunehmen. Der Unwille der Obrigkeit richtet sich darin nicht gegen die chronikalischen Historien, sondern gegen die aktuelle Berichterstattung in Anlehnung an die Zeitungs- und Zeitschriftenreportage. Vgl. hierzu Seidenspinner, Mythos Gegengesellschaft 281f. Vgl. hierzu Arndt, Die historisch-politischen Zeitschriften. 126 Ebd. 153. 127 Zit. nach Petrat, Einem besseren Dasein zu Diensten 37; zu Han vgl. Matthäus, Geschichte 1271– 1273; das Privileg bereits für 1699 nachgewiesen bei Herbst, Pressemedium Zeitung 113. 124 125
42 Einleitung
Jahrzehnte vor dem spektakulären Exempel gegen Kopitz wollte der kaiserliche Hof in dem Privileg von 1706 einer Politisierung der Rectoseite Einhalt gebieten. Zum literarischen Sprachorgan obrigkeitlicher Vorbehalte machte sich der Autor des „Centifolium“, der den „Kalendernarren“ mit der Wortschöpfung des „Calender=Zeitung= oder Lugenschreibers“ versieht128. Ebenso verächtlich spricht die Zensur-Verordnung Karls VI. aus dem Jahr 1730 von „sogenannten Gassen=Blätteln“, die an der Seite der „sich also nennenden“ Schreibkalender stehen129. In diesem Zusammenhang ist die Tatsache bemerkenswert, dass die kaiserliche Verordnung zwar befahl, den Kremser „Krakauer“ öffentlich zu verbrennen und die Offizin zu veräußern, gegen den Drucker Kopitz jedoch weder mit Haft noch mit Körperstrafen vorging. Der Beschuldigte hatte nämlich erklärt, die „Hungarischen und Siebenbürgischen Geschichten“ der Ausgabe für 1730 gar nicht selbst verfasst, sondern – ähnlich wie den Fall Cartouche – von einem anderen Werk abgeschrieben zu haben, das sogar mit einem kaiserlichen Privileg erscheinen konnte130. Dieser mildernde Umstand des Raubdruckes warf ein ungünstiges Licht auf die Praxis einer Vergabe von Druckrechten, die das Kalenderwesen bisher politisch gesteuert hatte. Inwieweit sich der Originaldrucker oder der Urheber der „Schmähschrift“ verantworten mussten, lässt die Verordnung mit einem abschließenden Hinweis auf die Notwendigkeit weiterer Untersuchungen offen. Das Informationsnetz hinter den kalendarischen Historien war dem Hof und der niederösterreichischen Regierung offensichtlich zu undurchsichtig, um rasch Herr der Lage zu werden. Darüber hinaus stellte der „Oesterreichische Schreib=Calender“ für die Obrigkeit nur einen Anlassfall dar, um demonstrativ gegen ein kritisches Pressewesen vorzugehen und jegliche Artikel „contra Statum publicum“ zu verbieten.
Buchgeschenke Die wichtigste Referenz Abraham a Sancta Claras an die Kalendertradition bildete die Vorstellung einer rituellen Gabe. Der Prediger zeigt sich in seinen Alterssatiren wortgewandt und erfinderisch, wenn er in den Metatexten des Titels oder der Zueignung den Gedanken an das „Neue Jahrs-Praesent“ (Mercurius), die „Neue Jahrs-Schanckung“ (Karren) oder das „Neue Jahrs-Offert“ (Traum) variiert. Vielleicht hatte der Verfasser einen konkreten Empfängerkreis für seine Werke im Auge, doch für den Großteil seiner Käufer reduzierte sich die Dedikationsrhetorik auf den Gestus einer Verbeugung vor „dem geneigten Leser“131. Ein Zweck von Abrahams Fiktion bestand wohl darin, bereits auf dem Titelblatt die Brücke zum Kalendergenre zu schlagen, ohne explizit auf diese Verbindung hinweisen zu müssen. Um 1700 stellte der Kalender das beliebteste Buchgeschenk anlässlich des neuen Jahres dar, wovon gedruckte Zueignungen gleichermaßen sprechen wie geprägte Einbandwidmungen, Akten oder Tagebuchnotizen. Die rituelle Schlüsselfunktion des Druckkalenders gründete zunächst darin, dass er seit der Zeit um 1500 sämtliche Tage des Jahres auflistete, was zur Popularisierung des ersten Jänners als Jahresbeginn und damit zur Etablierung des Neujahrsfestes an diesem Tag wesentlich beitrug132. Detailreiche Hinweise auf den Kult der Neujahrswünsche und 130 131 132 128 129
[Abraham a Sancta Clara,] Centi-Folium Stultorum 88. Codex Austriacus 4 616. Ebd. 615 und 617. Abraham a Sancta Clara, Ein Karren voller Narren 139. Vgl. Schuler, Art. Kalender, Kalendarium; Messerli, Art. Kalender – Publizistisches Medium.
Der Schreibkalender als Informationsmedium
43
den dazugehörigen Gabentausch sind in der europäischen Geschichte erst für die Zeit um 1400 überliefert. Bemerkenswerterweise ist das Fest mit dem 1. Jänner datiert, obwohl in den verschiedenen europäischen Regionen das Jahr bis weit in die Neuzeit hinein im Frühjahr beziehungsweise um Ostern begann133. Eine mögliche Ursache dafür dürfte die Anknüpfung an den römischen Brauch der „strenae“ sein, der anlässlich des Amtsantritts der Konsuln am 1. Jänner die Verteilung von Geschenken vorsah und im französischen Begriff der „étrennes“ weiterlebte. Am gut dokumentierten französischen Hof spielten um 1400 Handschriften gegenüber anderen materiellen Kostbarkeiten nicht vom Umfang, wohl aber vom Inhalt her eine besondere Rolle. Eine persönliche Bindung zwischen Beschenkten und Schenkenden stellte vor allem die Widmung von Neujahrsgedichten her, die gleichzeitig als Neujahrsgaben dienten134. Selbst als der Druck im 16. Jahrhundert Buchgeschenken den Charakter der Unmittelbarkeit nahm, versuchten Autoren ihren Gaben durch eingefügte handschriftliche Verse oder Zeilen eine individuelle Note zurückzugeben. Ungeachtet des kirchlichen Vorbehaltes gegenüber dem „paganen“ Fest beteiligten sich katholische Würdenträger des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit vom Papst abwärts rege an dem Geschenkverkehr zu Jahresbeginn. Ende 1715 vergütete etwa der Lambacher Prälat Maximilian Pagl einem Linzer Pater 6 Gulden für verehrte 2 Neue-Jahrsbüchel, wie er in seinem Schreibkalender notiert, um auf ein Geschenk oder eine Widmung hinzuweisen. Gemeint können damit Kalender ebenso sein wie Gedichte, Neujahrspredigten oder Neujahrsgedanken, die sich um 1700 vor allem um die „vanitas“ drehten135. Die Jesuiten gaben zum Beispiel für Gönner ihrer Studentenkongregationen jährlich Erbauungsschriften als Neujahrsgaben heraus. Der Buchdruck veränderte die Funktion des Buchgeschenks, das an materiellen Werten verlor. Ein Werk ließ sich nun sogar kostenlos an breite Kreise verteilen, was im 16. Jahrhundert vor allem im Bereich der religiösen Propaganda geschah. Darüber hinaus schob sich der Drucker oder Verleger zwischen Autor, Mäzen und Publikum, wodurch dem Geschenk stets der Charakter einer Handelsware anhaftete136. Dieser Wandel wertete Gebrauchsschriften wie den Kalender als Teil des Gabensystems auf. Er versprach Mäzenen nicht ewigen Ruhm im Schatten eines großen Literaten, sehr wohl aber eine starke öffentliche Präsenz. Durch die Entwicklung des gedruckten Jahreskalenders begann jedes neue Jahr mit einem neuen Kalender, so dass sich mit dem Öffnen dieses Buches Hoffnungen und Erwartungen an die Zukunft verbanden. Als kurzen, unwiederbringlichen Teil seines Lebens verabschiedete der kaiserliche Kämmerer Franz Albrecht Harrach (1614–1666) seinen alten Schreibkalender für 1635: Adieu Altes Jahr137. Das Medium integrierte die Neujahrswidmungen und nahm die Form jener „diskreten Gaben“138 an, die dem kapitalistischen Beziehungsmarketing dienten, indem sie von den Empfängern stillschweigend einen geschäftlichen Gegenwert einforderten. Zu den Beschenkten der Kalendermacher und Drucker gehörten zunächst vor allem Potentaten und Prälaten, an die sich die devoten öffentlichen Grüße richteten. Vgl. hierzu Hirschbiegel, Étrennes 37, 51f.; Muir, Ritual 63–68. Hirschbiegl, Étrennes 96–110; Carley, Books 53. 135 Eilenstein, Abt Maximilian Pagl 8 386; vgl. Mauser, Konzepte 276; Eybl, Abraham a Sancta Clara 338; Müller, Kremser und Steiner Buchdrucker 131. 136 Vgl. hierzu Zemon Davis, Die schenkende Gesellschaft 70–73; Müller-Oberhäuser, Buchgeschenk 135–141. 137 Österreichisches Staatsarchiv, AVA, FA Harrach, Hs. 317. 138 Vgl. Godelier, Rätsel 288. 133 134
44 Einleitung
Der Astronom Johannes Remus Quietanus erlangte Bekanntheit durch eine Abhandlung über den berühmten Kometen des Kriegsjahres 1618. Sein Geld verdiente er aber als Verfasser von Schreibkalendern, die er Erzherzog Leopold von Tirol widmete. In den jährlichen Zueignungen überbrachte er dem Fürsten die Neujahrsglückwünsche: „Zu einem glickhseligen friden vnd freüdenreichen newen Jahr, vnd vnderthenigisten schuligistem gehorsam dediciert, v. J. R. Qu.“139. Zentraler Bestandteil des Grußes ist hier der Hinweis auf die Rolle des Untergebenen oder Dienstnehmers. Remus Quietanus hatte nach seinem Dienst am Hof von Kaiser Matthias eine Stellung als Leibarzt des Tiroler Erzherzogs bekommen, wobei es offensichtlich – ähnlich wie zu Keplers Arbeit für die steirischen Stände – auch zu seinen Obliegenheiten gehörte, jährlich einen Schreibkalender herauszugeben140. Die Bedeutung dieser Aufgabe spiegelt sich darin, dass der Mäzen das Präsentationsexemplar jährlich als Schreibgrundlage verwendete. Der Jahresrhythmus von Kalenderreihen bot Kalendermachern eine optimale Gelegenheit, sich mit ihrem Werk einer möglichst breiten Palette an vorhandenen oder möglichen Geldgebern zu empfehlen. So nutzten im 17. Jahrhundert die Ärzte oder Mathematiker Leonhard Mylgiesser (Mühlgiesser), Veit Püchler oder Hermann de Werve ihr Periodikum dazu, um mit jedem Jahrgang einem anderen Mitglied der österreichischen Landeselite Glückwünsche zum „frewdenreichen Newen Jahr“ auszurichten. Die frühen „Krakauer“ des Verlags Cosmerovius folgten dieser Tradition, doch mit der wachsenden Bedeutung des Druckers bei der Gestaltung der Schreibkalender, seiner Anhänge, Historien und Beigaben, sank die Bedeutung der gedruckten Neujahrszueignungen, die der herkömmlichen dualen Konstellation Autor – Mäzen folgten. Wie andere Kalenderhersteller fügte der Wiener Universitätsbuchdrucker Ignaz Dominik Voigt zwischen Almanach- und PraktikTeil seines „Crackauer Schreib=Calenders“ das wichtige kaiserliche Privileg ein. Er folgte dabei nicht dem genauen Wortlaut des Dokuments, sondern referierte es in seinen wichtigsten Punkten, was ihm Gelegenheit gab, Karl VI. mit der persönlichen Anrede „mein Allergnädigster Herr“ seine Referenz zu erweisen141. Die Demonstration fürstlicher Gunst und Patronage verschob sich mit der inhaltlichen Anreicherung des Schreibkalenders von der Autorenwidmung zum Druckerprivileg. Die gedruckten Neujahrsgrüße vermittelten Käufern und Lesern soziale Normen, die sich anhand jedes einzelnen Exemplars wiederholen ließen. Eine wesentliche Voraussetzung für die weite Verbreitung des Kalendergeschenks war die Tatsache, dass der Druck nicht allzu viel kostete. Der Wert von Schreibkalendern entsprach etwa einem Kilo Brot, was ungefähr dem Achtel eines Wochenlohns gleichkam, den ein städtischer Arbeiter im 17. Jahrhundert verdiente142. Keinen größeren Aufwand musste die Gabe für Angehörige der Mittelschicht bedeutet haben. Der Würzburger Tuchscherer Jakob Röder kaufte am 24. Dezember 1606 zwei Kalender, von denen er zumindest einen weitergeschenkt haben könnte143. Käufer oder Benützer verbalisierten in ihren Aufzeichnungen das Neujahrsritual besonders dann, wenn das Geschenk Teil eines hierarchischen oder asymmetrischen Verhältnisses war. Der Schreibkalender sollte Beziehungen zwischen Eltern und Kindern, Lehrern und Schülern, Dienstgebern und Dienstnehmern festigen. Ludwig Wien, ÖNB, Cod. 8260–8267. Vgl. Sutter, Johannes Kepler und Graz 351. 141 StAH, Kalendersammlung, 1717. 142 Vgl. hierzu Knopf, Alltages-Ordnung 205. 143 Kleinlauth, Schreibkalender des Jakob Röder 53. 139 140
Der Schreibkalender als Informationsmedium
45
VI. von Hessen-Darmstadt (1630–1678) hält in seinem Kalender die Hintergründe für den Schreibimpetus fest: Diesen Calender hat mir die Fraw Mutter zum Newen Jahr geschenckt Anno 1642144. Der Dichter Sigmund von Birken erwähnt in seinem Tagebuch gleichfalls Kalendergeschenke. Von dem Nürnberger Verleger Christoph Gerhard erhielt er 1672 wahrscheinlich ein Exemplar des Kalenders „Alethophilus“: Gerh[ard] mir einen SchreibCal[ender] [verehrt]145. Birken hatte als Dichter und Historiograph nicht nur gute Beziehungen zu Druckern, sondern schrieb selbst an den universal- oder zeitgeschichtlichen Beigaben einzelner österreichischer Kalender mit. Wie sehr diese Geschenkkultur ursprünglich von den gedruckten Wünschen der Kalendermacher beeinflusst war, ist an handschriftlichen Widmungen ablesbar. Im steirischen Benediktinerstift St. Lambrecht bekam der Prior und Archivar Alexander Paumann zum Jahreswechsel 1685/1686 einen Tyrnauer Kalender geschenkt, auf dessen Vorsatzblatt vermerkt ist: R(evere)nd(issim)o Patri Alexandro Pauman Ordinis S. Benedicti in celeberrimo & exempto Monasterio ad S. Lambertum professo […] servus in Christo Franciscus Xaverius Kirn e Soc(ieta)te Jesu 146. Paumann hatte seit seiner Zeit als Grazer Jesuitenzögling enge Kontakte zu Angehörigen des neuen Ordens. Da der anonym erschienene Tyrnauer Kalender ein ganzes Ordensnetzwerk repräsentieren sollte, konnte der Jesuit die Rolle des demütigen Autors gedruckter Neujahrsgrüße übernehmen. Eine derart persönliche Widmung wie in Paumanns Exemplar genügte nicht, um umfangreiche Kalendersammlungen zu begründen. Hieronymus Übelbacher erwähnt in seinen Kalendernotizen den Erwerb eines Kalenders erstmals 1723. In der Kopitz’schen Ausgabe meint der Propst, er habe dem Buchbinder Franz Zeißl für ein ungebundenen calender 1724 auch 6 kr. bezahlt147. Im Vergleich zu diesem billigen Jahreskalender kosteten die drei Teile der „Abrahamischen Lauberhütt“, die damals aus dem Nachlass des Augustinerpaters erschienen (1721–1723) und Übelbachers Aufmerksamkeit erregten, insgesamt 3 Gulden 45 Kreuzer. Auch dieser Betrag, den das „Wiener Diarium“ angab, bezieht sich auf ein ungebundenes Exemplar. Für den Dürnsteiner Prälaten war der nahezu unbedeutende Preis des Schreibkalenders kein Grund, die Ausgabe in seinen Aufzeichnungen unberücksichtigt zu lassen. Daher stellt sich die Frage, warum er erst 1723 den Erwerb seiner Druckvorlagen vermerkt. Äußerlich sticht das betroffene Handexemplar für 1724 durch seine billige Ausstattung in Buntpapier hervor, wogegen die Ausgaben für 1719 bis 1725 sonst in teures braunes Leder mit Goldprägung gebunden sind. Die Prägung des Einbandes für 1719 entspricht in seiner ornamentalen Gestaltung dem damals beliebten Fächer- und Wiegenstil, der sich um eine zentrale Widmung entfaltet. Sie lautet: Dem Hochwürdig(en) in GOTT […] Wohl= Edel= Gebohrnen und Hochgelehrt(en) Herrn / Herrn HIERONYMO, Deß Löbl(ichen) Stiffts und Closters Thiernstain würdigsten Probsten / der Röm(ischen) Kays(erlichen) Maj(estät) Rath. Meinem Gnädigen Herrn. (Abb. 2) Darunter findet sich die Jahreszahl 1711, die entweder einen Prägefehler darstellt oder auf einen älteren wiederverwerteten Einband beziehungsweise Stempel hindeutet. Mit Ausnahme des Exemplars für 1724 dürften sämtliche Kalendereinbände von 1719 bis 1725 diese Zit. nach. Meise, Das archivierte Ich 211, auch 71. Die Tagebücher des Sigmund von Birken 2 135, 342, 366, 402. Zum Schicksal von Birkens Bibliothek: Garber, Das alte Buch im alten Europa 285–312, bes. 304. 146 Stiftsarchiv Lambach, Hs. 262 a. Zu Paumann vgl. Mairold, St. Lambrecht 181; zur „strategischen Partnerschaft“ zwischen Benediktinern und Jesuiten im Bildungsbereich vgl. Penz, „Jesuitisieren der alten Orden“? 147 1723, fol. 66v, S. 272. 144
145
46 Einleitung
Abb. 2: Vorderer Buchdeckel des Schreibkalenders von 1719.
Widmung tragen, die jedoch vom Benützer mit Zetteln überklebt wurde, um den primären Zweck der Bände festzuhalten: Calendarium pro a(nn)o 1723. In usum Hieronymi Praelati Tiernstainensis. Auch die Widmung des Kalenders für 1719 war überklebt. Hieronymus Übelbacher verwischte somit die Erwerbungsspuren, indem er aus dem Codex ein Archivale machte. In den letzten Kalendern ab 1732 begnügte er sich mit einem handschriftlichen Nachtrag der Jahreszahl auf den Einbänden, doch trägt noch der
Der Schreibkalender als Informationsmedium
47
letzte Jahrgang 1739 eine Widmung, nun in lateinischer Sprache abgefasst. Die Überklebungen signalisieren, dass die Verehrung zwar dem ungenannten Gebenden, nicht aber dem Beschenkten ein großes Anliegen war. Davon zeugen auch andere Kalenderreihen aus österreichischen Stiften. In Göttweig waren einzelne Exemplare der Zeit um 1700 zwar dem Prälaten gewidmet, dieser dürfte sie aber nie zu Gesicht gekommen haben, wie der ausschließliche Gebrauch durch den Prior nahe legt148. Derartige Beispiele scheinen die Forschungsthese zu bestätigen, wonach hinter der gleich bleibenden Rhetorik der kalendarischen Einbandwidmungen kein realer Handlungsakt gestanden sei149. Übelbachers Überklebungen schließen eine identitätsstiftende Funktion des Schreibkalenders innerhalb des Konvents aus, wie sie andere Überlieferungen suggerieren. Im ostbayrischen Zisterzienserkloster Waldsassen erhielt Übelbachers Zeitgenosse, Abt Eugen Schmid (1688–1744), zum Jahreswechsel 1740/41 einen Kalender geschenkt, den er dann für Eintragungen benutzte. Auf dem Ledereinband findet sich ein lateinisches Chronogramm, das das Abtwappen umrahmt und übersetzt lautet: „Eugenius, Abt von Waldsassen und allen ein gerechter Vater, zahllose und glückliche Tage wünsche ich dir, o Wohltäter“ (eVgenIVs waLDsassII abbas / aC oMnIbVs pater AEqVaLIs / InnVMeros feLICesqVe DIes / tIbI gratVLor faVtor)150. Da es sich bei dem Druck um einen Prager Schreibkalender handelt, lässt sich vermuten, dass ihn ein Frater kaufte, der damals am Collegium Carolinum studierte. Möglicherweise steht der Kalender im größeren Zusammenhang des innermonastischen Gabensystems Waldsassens, von dem auch ein vergoldeter Bierkrug zeugt, der ein Namenstagsgeschenk des Konvents für den Abt war. Während Schmid in dem Chronogramm als „pater“ begrüßt wird, spricht die Dürnsteiner Einbandwidmung für 1739 den Prälaten als dominus ac patronus meus gratiosissimus an151. Das rhetorische „Ich“ verortet die Gabe innerhalb einer Sozialbeziehung, die auf der Säule von Gunst und Ergebenheit beruht. Misst man das Kalendergeschenk an seinem ökonomischen Wert, so bestand dieser nicht im Druck, sondern im Einband, vor allem wenn er aus teurem Leder bestand. Die wertvolle Hülle machte auch im Zeitalter des Massendruckes noch repräsentative Buch geschenke möglich152. Als Überbringer der Neujahrswünsche bietet sich diejenige Personengruppe an, die mit der professionellen Herstellung der Widmungen betraut war und darüber hinaus den lokalen Kalenderumsatz beherrschte. Als der Kremser Drucker Christian Walter (gest. 1707), Kopitz’ Schwiegervater, in den Verkauf von gebundenen Büchern und Kalendern einsteigen wollte, klagten ihn die Kremser und Steiner Binder Georg Fridl und Hans Andre Grund(t) umgehend, weil sie sich in ihren Geschäften beeinträchtigt sahen153. Wie dargelegt, erwarb Übelbacher das Exemplar für 1723 von einem Buchbinder. Buchbinder durften bestimmte Drucke verkaufen, die in breiteren Bevölkerungskreisen benutzt wurden, etwa Schulbücher, Katechismen oder Kalender, weil damit für die Obrigkeit eine gewisse Kontrolle über das Buchwesen gewährleistet war154. Wie die Buchdrucker unterstanden auch die niederösterreichischen Binder der Jurisdiktion der Universität Wien, sofern sie nicht hofbefreit waren. Das Recht auf den Stiftsarchiv Göttweig, Kalendersammlung K-E-1 oder K-E-6. Vgl. Laufhütte, Geschichte 23. 150 Zit. nach Schrott, Bacchanalien und Pontifikalien 84. 151 1739, Vorderdeckel. 152 Müller-Oberhäuser, Buchgeschenk 134f. 153 Müller, Kremser und Steiner Buchdrucker 36; Lang, Buchdrucker 28. 154 Hierzu Menzel, Wiener Buchbinder 47. 148 149
48 Einleitung
Verkauf ungebundener Kalender bildete eine ökonomische Säule der Zunft, so dass einzelne Buchbinder Kalender verlegten. Der Altenburger Buchbinder Joseph Brandt (1619–1675) verlegte zum Beispiel 1674 den „Christen-, Juden- und Türken-Kalender“ des Astronomen Gottfried Kirch (gest. 1710)155. In Stein trat Leopold Grund als Verleger des „Neuen Hauß= und Würtschaffts Calenders“ für 1729 hervor, den Übelbacher verwendete. Die Steiner Buchbinder gehörten als Landmeister wie ihre Kollegen in anderen niederösterreichischen Kleinstädten zur Zeche der Wiener Stadtmeister, so dass ihre Bindung an die Residenz eng war. Hier fand Leopold Grund Rückhalt für seinen Kalender und vor allem ein berufliches Versorgungsgebiet für seine Söhne, die in Wien als Binder und Drucker von Andachts- und Liederbüchern aufstiegen156. Die Umwegrentabilität des Kalendergeschenks an Prälaten bestand für die Binder sowohl in weiteren Aufträgen für die Stiftsbibliothek als auch im Verkauf von Schreibkalendern an Konvent und Stiftsverwaltung. Die Kalenderwidmung hatte die Funktion einer kommerziellen Visitenkarte, die der Kunde das ganze Jahr hindurch auf dem Schreibtisch hatte. Während sich die meisten Binder in Zurückhaltung übten, hinterließen andere sogar ihren Namen auf dem Geschenk. Fündig wird man diesbezüglich etwa in den Jahrgängen 1604 bis 1613 aus der Kalendersammlung des Zisterzienserstifts Lilienfeld. Auf dem Ledereinband des Exemplars für 1608 steht über dem kaiserlichen Wappen geschrieben: Dem Ehrwürdigen in Gott Andächtigen Geistlich vnd Edlen Herrn / Herrn Simoni Ruperto / Abbte deß würdigen Gottshauß Lilienfeldt / Meinem gnädigen Herrn / verehrt Meister Georg Misenus / Burger vnnd Buchbinder in Wienn zu einem glückseeligen Newen Jahr157. Diese Zueignung zeichnet den dreigliedrigen Kommunikationsakt von Geber (Buchbinder), Gabe (Kalender) sowie Empfänger (Prälat) vollständig nach. Dem Ritual des Kalendergeschenks standen praktische Erfordernisse entgegen. Benützerinnen und Benützer ließen Akten oder Rechnungen in den Schreibkalender einheften, sie banden das Exemplar mit anderen Kalendern und Druckschriften zusammen oder ließen einfach einzelne Druckteile beim Einbinden weg. Das Durchschießen mit zusätzlichen Schreibblättern zwischen den einzelnen Monatskalendarien verlangte einen offenen, flexiblen Umgang mit dem Medium, dem ein fester Einband entgegenstand. In der Frühen Neuzeit wurde der Gebildete mit dem Durchschießen sozialisiert, wenn zum Beispiel Schüler gedruckte Geschichtstabellen auf eingefügten Blättern kommentieren und mit Zusatzinformationen aus dem Lehrervortrag versehen sollten158. Die Gestalt des Codex entwickelte sich erst mit dem Schreibprozess, was eine Bindung am Ende des Gebrauches begünstigte. Im Hinblick auf den Schreibkalender wäre dies das Folgejahr des Berechnungszeitraums. Trotzdem erfolgte das Durchschießen um 1700 meist vor dem Gebrauch entweder durch den Buchbinder oder bereits vom Hersteller159. Ende Dezember 1725 verzeichnet Hieronymus Übelbacher seine Ausgaben für den Buchbinder Leopold Grund, der den Schreibkalender diesmal mit einem vorgegebenen einheitlichen Einbandmaterial zu versehen hatte: Folgende biecher gebunden und gelüffert den 29. Decembris in weißen pergäment […] 7. mein handtcalender eingebunden 17 kr.160. Bei dem Handkalender kann es sich nicht um jenen für 1725 handeln, da dieser in braunes Leder gebunden ist, auf Herbst, Verzeichnis 205f. Vgl. Frank–Frimmel, Buchwesen 67; Klier, Andachts- und Liederbücher. 157 HHStA, Sonderbestände Schreibkalender, Nr. 4 (1604)–16 (1613), hier Nr. 10. 158 Vgl. Steiner, Ordnung 155. 159 Vgl. Brendecke, „Durchschossene Exemplare“ 54. 160 1725, fol. 71r–v, S. 341. 155 156
Der Schreibkalender als Informationsmedium
49
dem eine Widmung geprägt war. Das Exemplar für 1726 ist zwar nicht erhalten, doch die Einbände der Kalender darauf folgender Jahre bestehen aus dem genannten weißen Pergament, das nur an den Deckeln mit braunem Papier überzogen und dem typischen Besitzer-Etikett beklebt ist. Bei dem gelieferten „Handkalender“ war somit das Exemplar des folgenden Jahres gemeint, durch das eine gleich bleibende Zahl von Blättern zwischen die Kalendarien geschossen war. Gemäß anderer Jahrgänge der 1720er Jahre standen etwa sechs Blätter pro Monat zur Verfügung, gleichgültig in welchem Ausmaß sie dann genutzt wurden. Ein Problem für Kalenderbesitzer entstand dann, wenn der Schreibraum in einzelnen Monaten nicht ausreichte. Papier, Kleberreste oder Heftfaden geben in einzelnen Kalendersammlungen der Frühen Neuzeit beredt Auskunft darüber, dass die zusätzlich benötigten Blätter häufig einfach dazu geheftet wurden, wenn man sie nicht bloß an der richtigen Stelle hineinlegen wollte. Möglicherweise lieferten die Buchbinder ihre durchschossenen Drucke nur lose in den Einband gebunden, so dass der Codex bei Bedarf am Ende des Jahres neu zusammengefügt werden konnte161. An den Schreibkalendern des Lilienfelder Bestands ist sehr gut die grobe Heftung zu erkennen, die sich notfalls leicht wieder lösen ließ. In der Dürnsteiner Überlieferung sprechen die durcheinander geratenen Monatskalendarien für 1721, die nicht mehr zu den Eintragungen passen, für eine laienhafte Neubindung. Sollte der Neujahrsgruß der Buchbinderwidmungen seinen Werbezweck erfüllen und nicht anachronistisch wirken, so musste der Kalendereinband bereits am Beginn des Verwendungszeitraums ein integrales Element des Schreibmediums bilden. Die Lilienfelder Einbanddedikationen aus dem frühen 17. Jahrhundert charakterisieren den jeweiligen Schreibkalender dezidiert als eine „Verehrung“ des Binders. Über die Widmungen hinaus spielen oft die Einbandmotive auf den spezifischen Kommunikationsakt zum Jahreswechsel an, wenn einzelne Prägungen der Lambacher oder der Dürnsteiner Kalendersammlung die Heiligen Drei Könige abbilden. Trotzdem sind in den Quellen des frühen 18. Jahrhunderts die Übergänge vom Geschenk zum Kauf fließend, denn in einer Geschäftsbeziehung trägt auch die Gabe das „Stigma“ einer Ware162. Hieronymus Übelbacher vermerkt Anfang 1727 die Ausgaben für den Kalender, den er gerade benutzte: Wegen hergegeben und gebundenen calender 18 kr.163. Das von dem Propst verwendete Wort „hergeben“ für die Eigentumsübertragung ist mehrdeutig. Der Betrag kann sowohl eine vereinbarte Summe als auch eine adäquate Entschädigung für ein Geschenk bedeuten, was freilich für die Prälaturkassa dasselbe bedeutete. In den Bescheidprotokollen der obderennsischen Stände, in denen Gesuche sowie deren Erledigung festgehalten sind, begegnen in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts zahlreiche Einträge über bewilligte Geldbeträge an den Linzer Buchbinder Lorenz Matthias Guggumus. Der Geschäftsmann machte sich bald nach seiner Niederlassung in Linz einen Namen durch das kollektive Geschenk von Schreibkalendern mit schönen goldgeprägten Einbänden an die Verordneten164. Der Buchbinder erhoffte sich von diesen Gaben offensichtlich nicht nur Aufträge, die er von oberösterreichischen Prälaten auch erhielt, sondern direkte finanzielle Gegenleistungen. Zum 18. Dezember 1703 heißt es in den Protokollen: Lorenz Guggumuß, Buchbinder allhier, verehrt den Verordneten etliche neue Jahreskalender. 12 fl. 163 164 161 162
So die Annahme bei Laufhütte, Geschichte 23. Vgl. Godelier, Rätsel 291. 1727, fol. 18r, S. 357; vgl. auch 1729, fol. 3r, S. 371: Pro hoc calendario ungebunden 10 kr. Vgl. zu Guggumus Henke–Winkler, Geschichte 53–55.
50 Einleitung
bewilligt165. Diese Eintragungen wiederholen sich mit demselben Betrag jährlich, wobei ähnlich wie in den Neujahrsgaben Abraham a Sancta Claras die Worte „verehren“, „offerieren“ oder „überreichen“ wechseln. In den späteren Jahren ändert sich jedoch zuweilen die Diktion in dem Sinn, dass die Jahreskalender in die Gesamtrechnungen des Buchbinders an die Stände einbezogen wurden, so etwa am 23. April 1728: Lorenz Matthias Guggumus legt Rechnung über 643 fl. 15 kr. für verschiedene neue Jahres Kalender, Medaillen und das Binden einiger Bücher zur Bibliothek166. Die Institutionalisierung der jährlichen finanziellen Gegengabe rückte das anfängliche Kalendergeschenk in die Nähe eines Geschäftsaktes.
Kalendernotizen Gegen die Mode der Neujahrsgabe wetterte der Wiener Weltpriester, Literat und Publizist Johann Valentin Neiner in seinem „Curiosen Narren-Calender“, der um 1707 bis 1714 jährlich erschien – etwa zur selben Zeit also wie das „Centifolium“. Dem „KalenderNarren“ tritt darin der „Neujahrs-Narr“ an die Seite. Mit Neiner erreichte der klerikale Diskurs um den Schreibkalender in Österreich eine neue Dimension. Die ältere Kalenderkritik und Prakticaparodie umkreiste seit dem Humanismus die Themen Prophetie und Astrologie, woran Abraham a Sancta Clara in seinen Seitenhieben auf die „Krakauer“ anschloss. Neiner setzte die satirische Tradition des Augustinerpaters fort, zeichnete jedoch das zeitgenössische Wiener Lokalkolorit genauer, indem er sich der Volksposse annäherte167. Der hohe Adel, die Geistlichkeit oder aufstrebende Financiers und Großhändler sollten sich in einer unterhaltsamen und aktuellen Gesellschaftssatire vertreten sehen. Die Summe von Neiners vorangegangenen Schriften enthält der „Curiose Tändel-Marckt“, den er 1732 herausgab und dann in Neuauflagen erweiterte. In der 19. „Auslage“ des satirischen Warenmarktes liegt ein „Calender“. Der Abschnitt wiederholt die Topoi des „Centifolium“, wenn er die stümperhaften und fehlerhaften Prognosen in den Mittelpunkt stellt, ist aber in seinem Ton der Astrologie gegenüber versöhnlicher. Prognosen humanistischer Astrologen finden Lob gegenüber den zeitgenössischen „ungelehrten“ Kalendermachern. Neiners Revue der verschiedenen Kalenderformen gipfelt in einer Invektive gegen den Schreibkalender. Innerhalb der 19. „Auslage“ wechselt der Kleriker die bisherige Perspektive, indem er den Kalender nicht mehr allein aufgrund seiner frevelhaften, weil gotteslästerlichen Zukunftsgewandtheit anprangert, sondern darüber hinaus als Medium einer selbstgefälligen Retrospektive. Anders als Abrahams Satire zielt Neiners Spott auf die handschriftlichen Kalendereintragungen. Die Funktion des Schreibkalenders als Neujahrsgabe trug wesentlich zur kontinuierlichen Verbreitung des Tagebuchschreibens bei, was sich vor allem in Bibliotheks- und Archivbeständen mit einer ausgeprägten Kontinuität der Überlieferung erfassen lässt. Über Generationen an Familienmitgliedern und Amtsträgern hinweg dehnte sich in zahlreichen Kalendersammlungen des 17. Jahrhunderts die Schreibkultur von sporadischen handschriftlichen Randbemerkungen zu einer regen Schreibkultur aus. Neiner will regulierend eingreifen und beklagt, dass im Schreibkalender nicht die Fortschritte im Glauben festgehalten würden, sondern bloß Linzer Regesten B II A3 93, 111, 123, 101, 128, 163; B II A4 1, 27, 39, 59, 88, 98, 123, 262. Ebd. B II A4 123 (Reg. 5112) oder 262 (Reg. 5810). 167 Vgl. Kauffmann, „Es ist nur ein Wien!“ 106–129; Wannenmacher, Johann Valentin Neiner 25–34. 165 166
Der Schreibkalender als Informationsmedium
51
die Kleinigkeiten der materiellen Welt: wann der mittlere Ofenkachel eingesetzt, die Schuhsohle gedoppelt worden oder der Bart des Kellerschlüssels abgebrochen sei. Den Nutzen der Kalendernotizen sieht der Publizist in ihrer Funktion als entlarvendes Protokoll eines sündhaften Ichs: „aus solchen Calendern nimmt man Ursach die überflüßige Unnothwendigkeiten deren Welt=Menschen zu beschreiben, welche ihnen die zeitliche Wirthschafft dergestalten lassen angelegen seyn, aber so wenig vor das Ewige sorgen, sie seyn bemühet in Aufzeichnung deren Welt=Händel, und geben nicht Achtung auf den Wachsthum der Tugend“168. Die Einbeziehung der handschriftlichen Eintragungen ermöglichte dem Kleriker, die herkömmliche Astrologiekritik in die Richtung einer Kapitalismuskritik zu lenken. Hinter dem Kalenderbenützer steht für Neiner allein der ökonomisch denkende Mensch, dem katholische Predigten und Schriften des „Ancien Régime“ eine religiöse Größe absprachen169. Kalendernotizen verbrieften im öffentlichen pastoralen Diskurs der 1730er Jahre den höchsten Grad einer indifferenten Weltverlorenheit. Da der Schreibkalender in den klassischen Bereich der „Ökonomie“ fiel und als praktisches Hausbuch angelegt war, regte er Besitzer zunächst vor allem zu handschriftlichen Kommentaren an, die den vorgegebenen Text mit eigenen Erfahrungen ergänzten. Hieronymus Übelbacher berichtet von seinen Empfindungen beim Aderlass, Abt Anselm Angerer von Garsten wiederum veranlassen die medizinischen Ratschläge der „Practica“, in seinem „Lintzerischen Neu= vnd Alter Zeit Schreib=Calender“ für 1696 die Anweisung über den Gebrauch eines Heilwassers gegen Nierensteine nachzutragen170. Die Wetternotizen von zahlreichen Kalenderbenützern stehen in einem engen Bezug zu den täglichen Wettervoraussagen der Kalendermacher, was sich vor allem daran erkennen lässt, dass man neben spektakulären Unwettern auch den grauen nebeligen Tag oder den einfachen Sonnenschein vermerkte. Bei einzelnen Benützern war der thematische Dialog mit den Kalendarien derart intensiv, dass die Diktion der Prognosen fast wortwörtlich in den knappen Eintragungen wieder begegnet. Abt Johannes Bimmel von Lambach (reg. 1600–1634) konnte in seinem Schreibkalender des Ulmer Arztes Johannes Rümelin (Remmelinus, gest. 1632) einzelne Kalendertage des Jahres 1624 mit dem Symbol einer Schere gekennzeichnet finden, das gemäß der Zeichenerklärung „Gut haar abschneiden“ bedeutete. Den gedruckten Hinweisen entsprechen die handschriftlichen Erläuterungen des Prälaten, z. B.: 18. [Juni 1624] das haar abgeschnitten worden171. Diese intertextuellen Bezüge von Druck und Handschrift, von Vorausschau und Rückblick nimmt der Theologe Neiner auf, wenn er die Eitelkeiten der Kalenderbenützer anklagt: „sie forschen nach, wann es gut Haar abschneiden, schneiden hingegen im geringsten nicht ab die bösen Gelegenheiten etc.“172. Der Schreibkalender interessiert den Wiener Priester als Manifestation eines profanen Weltbildes ebenso wie als potenzielles Instrument der Selbstkontrolle. Die Eintragungen der Kalenderbenützer dienten selten allein dem persönlichen Gebrauch, sondern waren auf die Gemeinschaft des „Hauses“, der Familie oder des Klosters bezogen, in denen sie weitertradiert und zu einem Teil der Memorialkultur wurden. Die Schreiber unterwarfen die ökonomischen Vermerke daher einer symbolischen Konstruktionsarbeit, die das Buch über seinen praktischen Zweck hinaus mit affektiven Beziehun Neiner, Curioser Tändel=Marckt 265. Vgl. Groethuysen, Entstehung 125–132. 170 Linz, Oberösterreichische Landesbibliothek, Handschriftensammlung, Cod. 163. Vgl. Penz, Schreibkalender 101. 171 Stiftsarchiv Lambach, Hs. 258 (1624), auch Hs. 259 (1629). Vgl. Tersch, Maximilian Pagl 248. 172 Neiner, Curioser Tändel=Marckt 265. 168 169
52 Einleitung
gen verknüpfte173. Die emotionale „Aufladung“ des Kalenders konnte sowohl durch seine äußere Gestaltung wie den Einband als auch durch die Gewichtung der Eintragungen erfolgen. Einzelne Kalenderbesitzer verliehen ihren Eintragungen durch die Herausarbeitung von Lebenszäsuren eine zeitliche Tiefendimension, die den Berechnungszeitraum überschritt. Der erwählte Klosterneuburger Propst Andreas Weissenstein (gest. 1609) notiert in seinem Kalender für 1597, dass er bereits 1581 während eines Fiebers zur Ader ließ, doch während der Eingriff beim Jüngling problemlos vor sich ging, bereitete er dem Mann 17 Jahre später Schmerzen174. Das kalendarische Thema des Aderlasses gibt dem Schreiber die Möglichkeit, über den eigenen Alterungsprozess zu reflektieren. In Stiften wie Lambach oder Klosterneuburg begann die Jahrhunderte lange Kalendertradition in der Gegenreformation um 1600, was nicht bedeuten musste, dass Schreibkalender erst damals benützt wurden, sondern dass man den Inhalt der Notizen jetzt für tradierungswürdig erachtete. Weissenstein erwähnt in seinen dicht beschriebenen Notizen Bekehrungen von Stadtrichtern, Weinbauern oder Schmieden, er verzeichnet Gespräche mit lutherischen Präzeptoren oder mit einem Prädikanten, dem er die Anrufung Marias erklärt175. Wie die zeitgenössischen kirchlichen Visitationsprotokolle selbst wurden Schreibkalender als Teil des administrativen Schrifttums in den Stifts- und Diözesanarchiven aufbewahrt, wodurch ihnen eine Belegfunktion im Falle von Ungereimtheiten oder Streitfällen zukam. Der Schreibkalender gab den Schreiberinnen und Schreibern Themen wie Aderlässe, Wetterbeobachtung oder Körperpflege vor, er absorbierte jedoch gleichermaßen ältere Schreibformen wie das Geschäftsbuch oder die Hauschronik. Die Blütezeit des Schreibkalenders lief in Österreich mit jener des Prälatentagebuches parallel. In den Klöstern waren die Brüche durch die Reformation oder den nachtridentinischen Wiederaufbau oft derart einschneidend, dass sich die Kalendereintragungen nur schwer als unmittelbare Fortführung älterer Schreibformen erfassen lassen176. Eine Verbindungslinie bestand jedoch in dem Bedürfnis nach einem vorgegebenen Aufschreibsystem. Im Hochmittelalter verwendeten Mönche zunächst ein ausgearbeitetes handschriftliches Kalendarium mit Jahrestabelle und Festberechnungen, um hier auf Reisen ihre zeitgeschichtlichen Informationen zu sammeln und erst danach in einen repräsentativen Annalenkodex zu übertragen177. Im Vorfeld des Buchdrucks bewährte sich die Multifunktionalität kalendarischer Manuskripte. Aus der Bibliothek Kaiser Friedrichs III. sind etwa Gebetbücher mit deutschlateinischen Kalendarien überliefert, von denen ein Monatsverzeichnis biographisch-zeitgeschichtliche Vermerke des Fürsten enthält: die Todestage der Eltern, das Datum seiner Geburt oder die Belagerung von Wiener Neustadt (1452)178. Thematisch ähnlich sind die Eintragungen seines Gesandten, Bischof Johannes Hinderbachs von Trient (1418–1486), angelegt. Der Kirchenfürst verwendete mindestens fünf liturgische Kalendare aus der Zeit von etwa 1370 bis etwa 1450, um sie mit familiengeschichtlichen Vermerken über den Tod seiner Mutter oder die Geburten seiner Brüder, weiters mit nekrologischen Angaben zu Heiligen, seinen Amtsvorgängern und politischen Persönlichkeiten, aber auch mit Vgl. Bourdieu, Ökonomie 39–155. Stiftsarchiv Klosterneuburg, Kalendersammlung (Alte Sign.: Neue Rapul., fol. 262, Nr. 1.). Vgl. Tersch, Österreichische Selbstzeugnisse 517. 175 Stiftsarchiv Klosterneuburg, Kalendersammlung (Alte Sign.: Neue Rapul., fol. 262, Nr. 1.) 176 Vgl. Kormann, Ich, Welt und Gott 190. 177 Vgl. Fichtenau, Unbekannte Lambacher Annalen. 178 Vgl. Schmid, Schreiben 126f. 173 174
Der Schreibkalender als Informationsmedium
53
Eckdaten seiner eigenen Laufbahn zu versehen179. Die Kombination von Liturgie, Kalendarium und Hausbuch verknüpft in beiden Fällen die religiösen Frömmigkeitsübungen mit einer laufenden Vergegenwärtigung persönlicher „Jahrestage“ für sich und die Nachfolger. Die Zeit um 1500 erweist sich als äußerst variantenreich an kalendarischen Schreibgrundlagen. Jahrhunderte alte liturgische Kodizes waren Klerikern und kirchlichen Würdenträgern ebenso willkommen wie Kalendarien in Inkunabeln. Aus der Stiftsbibliothek der Zisterzienserabtei Wilhering ist ein gedrucktes „Psalterium secundum chorum ecclesie Pataviensis“ überliefert, in dessen vorangestelltem Kalendarium ein Weltpriester der Diözese Passau annalistische Notizen bis 1511 eintrug180. Grundsätzlich konnte in der Inkunabelzeit nahezu jeder Druck als Ausgangspunkt für historiographisch-autobiographische Notizen dienen, eine Bibel ebenso wie Klassikerausgaben oder Weltchroniken. Einer besonderen Beliebtheit erfreute sich jedoch der Stöffler’sche Kalender, der alle anderen Inkunabeln in ihrer Funktion als Schreibgenerator in den Schatten stellte. Der „Almanach“ des Tübinger Mathematikprofessors Johannes Stöffler (1452–1531) erschien erstmals 1499 in Ulm und erregte rasch großes Aufsehen, weil er für 1524 politische Veränderungen im Gefolge einer Planetenkonstellation im Sternbild der Fische voraussagte181. Die folgende heftig geführte Sintflutdebatte in zahlreichen lateinischen und deutschsprachigen Schriften förderte offensichtlich den Absatz des Kalenders. Ein großer Teil der Exemplare, Neuausgaben und Fortsetzungen sind mit Randbemerkungen aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts überliefert182. Da der Almanach noch keine freien Schreibseiten bot, waren die Besitzer ähnlich wie in anderen Inkunabeln auf die Vorsatzblätter und die Seitenränder der Kalendarien angewiesen. Die handschriftlichen Stichwörter und Vermerke der Schreiber und Schreiberinnen nehmen die astrologischen Hinweise Stöfflers auf Krankheiten oder Fruchtbarkeit auf und betreffen das Wetter, Aderlässe, Träume oder Prodigien183. Geistliche Würdenträger nützten den „Almanach“, um eine Grundlage für ihre „Vita“ bereitzustellen. Der Regensburger Weihbischof Peter Krafft hielt in den Jahren 1500 bis 1530 vor allem seine ausgedehnten Reisen von Italien bis nach Böhmen fest, er vermerkte überdies Künstleraufträge oder seine pastoralen Leistungen wie Festgottesdienste anlässlich von Grundsteinlegungen184. Der Stöffler’sche Kalender folgte den Gesetzen so genannter immerwährender Kalender, die die Tage nicht nur für ein Jahr, sondern für einen größeren Zeitabschnitt verzeichneten. Stöfflers Werk reichte zunächst bis in die 1530er Jahre und wurde dann von dem Veroneser Mathematiker Petrus Pitatus noch bis in die 1560er Jahre fortgesetzt. Durch die lange Berechnungsdauer gewährleistete der Almanach eine Schreibkontinuität, indem er sich mindestens zwei Generationen lang benützen ließ. Die Grenzen des immerwährenden Kalenders für eine Familien- oder Klosterchronik waren dann erreicht, wenn die Darstellung über einfache Eckdaten hinausgehen sollte. In der Mitte des 16. Jahrhunderts scheint sich das Schreibpotenzial des Stöffler’schen Almanachs allmählich erschöpft zu haben. Käufern eröffnete sich nun ein weitaus vielfältigeres Spektrum an Kalenderformaten als noch fünfzig Jahre zuvor. In zahlreichen Bibliotheken existierten damals wohl gleichzeitig mehrere Kalendervarianten, die sich alle für Vgl. Rando, Johannes Hinderbach 206–214. Vgl. Schiffmann, Annalistische Aufzeichnungen 250f. 181 Vgl. Talkenberger, Sintflut 164. 182 Vgl. Schottenloher, Tagebuchaufzeichnungen; Klemm, Entwicklung 14–23. 183 Vgl. z. B. Ankwicz, Tagebuch Cuspinians; Turmair, Haus-Kalender. 184 Schottenloher, Tagebuchaufzeichnungen 90. 179
180
54 Einleitung
handschriftliche Eintragungen eigneten. Die Bücherrechnungen aus den 1570er Jahren, die der Hugenottendrucker und Buchhändler Jean Aubry aus Wien an den Adeligen Balthasar Batthyány (1537–1590) nach Güssing schickte, weisen aus, dass letzterer sowohl einen immerwährenden Kalender, nämlich die Ephemeriden des Tübinger Mathematikers Michael Maestlin (1550–1631), als auch einen auf 1577 berechneten Schreibkalender, verfasst von dem brandenburgischen Leibarzt Leonhard Thurneysser, kaufte185. Selbst im 17. Jahrhundert hatte der immerwährende Kalender als Rahmen für Notizen nicht ausgedient. Ein Sammelkodex der Stiftsbibliothek Vorau in der Steiermark enthält etwa die „Ephemerides Novae Annorvm XXXVI“ des schlesischen Astronomen David Origanus (Trost, 1558–1628), die der Stadtarzt von St. Veit an der Glan namens Johannes Wittich (1575–1644/45) zum „Lebensbegleiter“ seiner knappen meteorologischen, beruflichen und familiären Niederschriften auswählte186. Der Umstieg auf die spezifischen Gesetze des Jahreskalenders ging also nicht abrupt vor sich. Die besondere formale Innovation des Schreibkalenders bestand darin, dass er das lange vorhandene Bedürfnis nach einem kalendarischen Schreibgerüst fest in das Druckmedium integrierte und damit die Kultur der „Glossen“ überwand. Eine Herausforderung für jeden Benützer von Schreibkalendern bedeutete es, die Übersicht über die Fülle an möglichen handschriftlichen Daten zu bewahren. Der Kölner Patrizier Hermann Weinsberg (1518–1597) empfahl daher in seinem „Hausbuch“ („Gedenkboich der jaren mines lebens“), jedes Jahr ein „almanachsboichelin“ herzurichten und leere Blätter einzubinden, die man „diarium“ nenne, weil darin die Summe des wichtigsten Tagesgeschehens festgehalten werde187. Bei vorhandener Muße können die Aufzeichnungen dann wieder durchgegangen, überdacht und in ein „gedenkboich“ übertragen werden. Dieser Ratschlag knüpft an vorhandene humanistische Aufschreibsysteme wie jenes der „Ars apodemica“ an, die eine ähnliche mehrstufige Methode für Reisenotizen formulierte188. Weinsbergs Zeitgenosse, Abt Johann Christoph Raittner von Weingarten (reg. 1575–1586), verfasste um 1590 „Ephemerides“, die eine Mischung zwischen Familienchronik und Klosterchronik darstellen. Raittner ging es darin vor allem um eine Rechtfertigung seiner Regentschaft in der Benediktinerreichsabtei, die er aufgrund einer Konkubine und Missständen in der Administration niederlegen musste189. Zur Bekräftigung seines Regierungsanspruches zitiert er in den Memoiren ausführlich die Kalender seines Vorgängers und Großonkels, des einflussreichen „Gegen-Reformators“ und Reichspolitikers Gerwig Blarer (reg. 1520–1567). Einleitend spricht der schwäbische Chronist über die Überlieferungslage, wie er sie im Archiv der Prälatur vorfand: „Hic fohent an die Kalendaria Abbt Gerwickhs seliger gedechtnus: aber erst von anno 27 anfohende, ob ehrs dasselbig Jahr erst angefangen oder obs verloren, ist mir nit zu wissen.“190 Aus den Angaben Raittners geht klar hervor, dass es sich bei der Quelle um eine umfangreiche Reihe an Jahreskalendern gehandelt haben muss: „Schreibt Abbt Gerwickh in diesem Calendario [1540] […]“, „Nota: in diesem Kalender [1553] schreibt Abt Gerwickh: […]“. Die Auf Monok–Ötvös–Zvara, Balthasar Batthyány 30, 42. Origanus (Trost), Ephemerides Novae Annorum XXXVI: Stiftsbibliothek Vorau, Nr. 1361. Die Notizen sind herausgegeben von Kernstock, Aus den Erlebnissen. Zu Wittich vgl. auch Burr, Der Arzt Joannes Wittichius. 187 Das Buch Weinsberg 12; Schmid, Schreiben 63, auch 78, 82, 107; Pastenaci, Erzählform 92 Anm. 10. 188 Vgl. Stagl, Methodisierung des Reisens 156. 189 Vgl. Hölz, Klosterannalistik 34–47. 190 Ebd. 72, 127, 183. 185 186
Der Schreibkalender als Informationsmedium
55
zeichnungen des Vorgängers und Vorfahren bestanden aus knappen Eintragungen zu Reisen, politischen Verhandlungen oder Kuren, etwa: „Den 22 [August 1539] ist Abbt Gerwickh uff Augspurg zu von Weingarten geraiset“. Raittner tauschte in seinen Exzerpten nur die erste Person mit der dritten aus, um das Geschehen in eine chronikalische Form zu gießen, beließ aber sonst die ursprüngliche Schreiberperspektive weitgehend bei. Der Chronist übergeht selbst die leer gebliebenen Monatskalendarien nicht stillschweigend, sondern kennzeichnet sie mit einem „Nihil“. Eine besondere Funktion innerhalb der Kompilation nehmen kalendarische Kernelemente wie Wetterberichte ein: „Den 29 [Dezember 1539] ist durch die ganzen nacht ein solcher windt gewesen als zuvor dergleichen nit gehörtt worden. Et sic est finis anni 1539“. Diese für den Handlungszusammenhang peripheren meteorologischen Momentaufnahmen untermauerten die Authentizität und Beweiskraft der Kalendernotizen, so dass sie einen wesentlichen Baustein der historiographischen Verteidigungsstrategie bildeten. Die barocken Klosterhistoriographen Österreichs arbeiteten zu einem großen Teil mit Schreibkalendern. Im oberösterreichischen Stift Lambach zeichnet sich die historiographische Rückbesinnung auf die eigenen Ursprünge erstmals mit Abt Johannes Bimmel (reg. 1600–1634) ab, der in einer Vita Bischof Adalberos von Würzburg des Klostergründers gedachte, weiters ein „Memorial“ zu den Auswirkungen der Bauernunruhen unter Stefan Fadinger verfasste und eine „Kurtze Geschichte von Lampach“ herausgab191. Dieses gedruckte Werk aus dem Jahr 1619 betont die Zugehörigkeit des Marktes zum Stift und rechtfertigt das rigorose Vorgehen gegen die protestantische Gemeinde. Bimmels Kalendernotizen aus dem Kriegsjahr 1624 nehmen derartige Themen auf, wenn der Schreiber besonderes Interesse für Taufen, Hochzeiten oder Todesfälle unter den Lambacher Bürgern zeigt oder seine Maßnahmen im Ort wie Brandschutzvorkehrungen betont. Von der Flucht der Zwettler Mönche vor dem Schwedeneinfall 1645 erzählte Abt J ohann Bernhard Linck (reg. 1645–1671) sowohl in seinen bekannten „Annales Austriaco-Claravallenses“ als auch am Beginn seines Abtdiariums. Handelt es sich in beiden Fällen um rückblickende Zusammenfassungen nach der Flucht, so ist die früheste Version einer schriftlichen Aufarbeitung in seinen Notizen erhalten, die er während des Geschehens in einem Schreib kalender festhielt192. Dieses Notizbuch verwendete er unter anderem für historiographische Exzerpte. Die Tradition, Kalendernotizen in ein repräsentatives Abtdiarium zu überführen, setzte Lincks Nachfolger fort. Sie ist ebenso für das Stift St. Peter in Salzburg belegt, wo noch ein Schreibkalender aus dem Todesjahr von Abt Amand Pachler (1621–1673) erhalten ist, auf den eine postume Randnotiz in dessen „Diarium rerum gestarum“ Bezug nimmt193. Nicht inhaltliche Grundlage, sondern chronologischer Rahmen des Geschichtswerks waren die Kalender bei Gottfried Bessel (1672–1749), der in einem durchschossenen „Krakauer“ für 1725 den Fortgang seines „Chronicon Gotwicense“ vermerkte194. Gleichzeitig mit Bessel schrieb sein Prior Gregor Schenggl (1684–1750) an der Zeit geschichte des Stiftes, die im „Diarium Gotwicense“ (1718–1749) ihren Niederschlag fand. Dieser Text läuft vielfach mit vorangegangenen Notizen im Kopitz’schen „Oesterreichischen Schreib=Calender“ parallel, ist aber entsprechend dem repräsentativen Charakter Benz, Zwischen Tradition und Kritik 501; Anzengruber, Beiträge 26f. Stiftsarchiv Zwettl, Inv.-Nr. 2/26. Die Passage aus den „Annales“ bei Hagel, Bernhard Linck; zu Lincks Anknüpfung an die Tradition mittelalterlicher Annalen: Coreth, Geschichtschreibung 92f. 193 Stiftsarchiv St. Peter, Hs. A53, S.162, und A153. Auf dieser Schreibtradition basieren die Diarien von Abt Dominikus Hagenauer (1746–1811), Tagebücher 1786–1810, Bd. 1, S. XI. 194 Vgl. Lechner–Grünwald, Gottfried Bessel 28f. 191 192
56 Einleitung
der Überarbeitung ausführlicher und in der Schreiberperspektive weniger persönlich195. Die Kalender Lincks oder Schenggls sind nur fragmentarisch überliefert, doch sie besaßen innerhalb der archivalischen Überlieferungen einen dokumentarischen Wert, der mit der nachträglichen Umformung in monumentale Diarien nicht endete. In der Mehrzahl österreichischer Stifte gingen während des Barock Diarien oder Ephemeriden vollständig im Schreibkalender auf, etwa in Wilten, in Lambach oder in Klosterneuburg, wo er bis in die Zeit des Josephinismus hinein das wichtigste Forum der örtlichen Historiographie blieb196. Im Domkapitel von Gurk schrieb um 1600 Propst Karl von Griming (1547–1611) seine Reisen, Baumaßnahmen und Familiennotizen auf losen Merkzetteln nieder, die dann noch zu seinen Lebzeiten zu einem „Extractus Rerum magis memorabilium ex dietarijs“ zusammengefasst wurden. Zwei Generationen später verwendete der Gurker Propst Wolfgang Andreas von Gösel (reg. 1674–1688) nur noch den „Newen Saltzburger Schreib-Calender“, um darin Geschäfte, Stiftsbegebenheiten oder Besuche festzuhalten197. Von Abt Georg Gaisser (1595–1655) aus der vorderösterreichischen Benediktinerabtei St. Georgen in Villingen sind durchschossene Exemplare überliefert, die neben Kriegsereignissen, Ämterbesetzungen, Kapitelsitzungen oder der Witterung auch persönliche Nachrichten über Melancholieanfälle, Heilbehandlungen oder den Weinkonsum festhalten198. In Prälatentagebüchern nahmen derart „private“ Elemente als Gradmesser der Amtsfähigkeit und Verantwortung eine wichtige argumentative Funktion ein. Gaissers lateinische und deutsche Eintragungen sind nicht sporadisch, sondern äußerst konsequent und sorgfältig geführt, so dass der Memorialtext den Anspruch einer Stiftschronik erfüllen konnte. Der Schreibkalender verdankte seine Durchschlagskraft in den Stiften wohl vor allem dem ökonomischen Legitimationszwang der Prälaten im Zuge der Gegenreformation. Zahlreiche Prälaten scheiterten um 1600 an finanziellen Problemen, die dem Konvent Anlass gaben, mit Hilfe der weltlichen und kirchlichen Obrigkeit gegen unliebsame Äbte und Pröpste vorzugehen199. Abt Johann Christoph Raittner von Weingarten stellt seinen Kalenderexzerpten eine Liste der Ausgaben Gerwig Blarers voran, um zu beweisen, dass nicht Verschwendungssucht, sondern der hohe Repräsentationsaufwand seines Großonkels schuld an jener katastrophalen Finanzlage des Klosters gewesen sei, die ihn selbst das Amt kostete200. In Stift Lambach veränderte die Resignation von Johannes Bimmel 1634 aufgrund der ökonomischen Lage den Charakter der Kalenderreihe grundlegend. Waren die Schreibhefte zuvor von einem Gemisch an historiographischen, medizinischen und administrativen Eintragungen geprägt, so verengte sich die Perspektive Mitte des 17. Jahrhunderts auf finanzielle Transaktionen, die besonders die Kosten für die wachsenden Baumaßnahmen betreffen201. Die Konsolidierung der Klöster im Barock stärkte zwar die Stiftsvorsteher, erhöhte aber gleichzeitig deren Repräsentationspflichten. Auf Ablehnung stießen die teuren Baumaßnahmen in manchen Konventen, die Baulärm und Schmutz als lästig empfanden, eine Ablöse des Prälaten wollten oder dessen Nachfolgern die Einstellung der 195 Stiftsarchiv Göttweig, Kalendersammlung K-E-5 und K-E-6 sowie Cod. ser. nov. 90–94. Für die Hilfe bei der Durchsicht danke ich P. Franz Schuster, Stiftsarchivar. 196 Ollinger, Kalendernotizen. 197 Obersteiner, Tagebuch; Ogris, Kärntner Landtag; Obersteiner, Kalendernotizen. 198 Schulz, Strafgericht; von Krusenstjern, Selbstzeugnisse 93f. 199 Faust, Benediktiner 26; Penz, Prälatenarchive 687. 200 Hölz, Klosterannalistik 57, 67. 201 Vgl. Tersch, Maximilian Pagl 250f.
Der Schreibkalender als Informationsmedium
57
Veränderungen auferlegten202. Aus dem Konfliktpotenzial entstand in der Stiftsführung das Bedürfnis, dem Konvent und den Nachfolgern ein Dokument der ordentlichen Haushaltung entgegenzuhalten, das gleichzeitig historiographische Zwecke erfüllen konnte. Die meisten Prälaten waren wohl bereits vor der Amtsübernahme mit der Kalenderführung vertraut, wenn sie in den Stiftspfarren tätig waren oder im Bereich der Stiftsverwaltung aufstiegen. In den Archiven von Göttweig und Herzogenburg sind Schreibkalender aus der Zeit um 1700 erhalten, die Ausgaben in einzelnen Pfarren auflisten203. Bei Hofrichtern, in der Küchenmeisterei, der Kämmerei, aber auch für die Organisation der Liturgie stellten Schreibkalender beliebte Arbeitsinstrumente dar. Ein Tyrnauer Kalender für 1699 aus Lambach enthält zum Beispiel Notizen über Suppenbrot und Striezel, die für die Armen gebacken wurden, während ein Wiener Kalender 1766 als „Tagbuch über samentliche einnämb und ausgaaben bey der kuchlmaisterey zu Lambach“ diente204. Johann Bernhard Linck benutzte bereits als Zwettler Kämmerer Schreibkalender zur persönlichen Buchführung und setzte diese Gewohnheit dann als Abt fort. Im Neujahrsgeschenk des Kalenders fand er wie andere kirchliche Würdenträger handliche Journale vor, die sich auch als Ausgabenbücher für die Prälaturkassa anboten. Kalenderdrucker wiesen zuweilen in den Titeln auf die angehängte Liste der regionalen Jahrmärkte hin, die den ökonomischen Rahmen für Bauaufträge oder Geldanlagen bildeten. Mussten die Lilienfelder und Lambacher Prälaten in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts ihr Tagebuch händisch durch Linien und Überschriften rubrizieren, um Ausgaben und Einnahmen besser zu trennen, so kamen einzelne Kalendermacher diesem Bedürfnis durch eine Vorstrukturierung der Seite entgegen. Gottfried Bessel verwendete 1713 für seine italienischsprachigen Notizen einen umfangreichen Heidelberger „Schreib=Almanach“, in den die Eintragungen unmittelbar unter das gedruckte Tagesdatum erfolgen sollten205. Eine Spalte am Rand legte den Ort für die Eintragung von Geldbeträgen fest. Da hinter den Geldbeträgen Kunstsinn, Seelsorge und soziales Prestige zum Ausdruck kamen, wurde der Kalender zum Schreibzentrum der Prälatur, in dem Aktenstücke, Aufträge, Bestallungen, Spezifikationen, Rechnungen oder Korrespondenzen zusammenflossen. Oft liegen den Schreibkalendern noch lose oder eingeklebt Notizzettel, Listen, Originaldokumente oder historisch-politische Relationen bei. Das Wort „scripsi“ ist eines der häufigsten in den Kalendern von Johann Bernhard Linck, der in seinem Tagesregister ein Kommunikationsnetz aus Briefen, Gerüchten und Zeitungsmeldungen verarbeitete. Die Ausdifferenzierung der monastischen Buchführung lief mit einer Verschriftlichung des Alltags einher, die den Rahmen herkömmlicher Chroniken und Annalen sprengte. Die Schreibdisziplin äußert sich am augenscheinlichsten in der Konsequenz, mit der einzelne Amtsträger über Jahrzehnte hinweg ihre Tätigkeiten festhielten. Von Abt Georg Gaisser aus St. Georgen in Villingen sind ungeachtet offensichtlicher Verluste nicht weniger als 49 Kalender mit 2.398 Blättern überliefert, womit sich die Aufzeichnungen den großen Kalendernachlässen von Fürsten oder städtischen Funktionsträgern des 17. Jahrhunderts an die Seite stellen lassen206. Gaisser oder Maximilian Pagl führten in einzelnen Jahren sogar zwei bis drei Kalender nebeneinander. Die umfangreiche Buchführung bedurfte besonde Vgl. Schmid, „Es leben die Prälaten!“ 156; Mühleisen, Beziehungen 176; Weigl, Wer zahlt? Stiftsarchiv Göttweig, Kalendersammlung K-E-8, K-E-9, K-E-10 (alle für 1725); Stiftsarchiv Herzogenburg, Kalendersammlung, 1700. 204 Stiftsarchiv Lambach, Hs. 265 und 294. 205 Stiftsarchiv Göttweig, Kalendersammlung K-E-3. 206 Schulz, Strafgericht 221; Dekker, Ego-Dokumente 38; Meise, Tagebücher 63. 202 203
58 Einleitung
rer Strategien, um die Materialfülle zu strukturieren. Hieronymus Übelbacher schuf durch laufende Querverweise Verbindungslinien zwischen den Eintragungen und entlehnte den bürokratischen Registraturen das Ordnungssystem der Durchnummerierung seiner Notizen. An das Geschäftsbuch angelehnt ist wiederum die Methode der „Summenbildung“, die sich um 1700 sowohl in weltlichen als auch in klösterlichen Kalendern findet. Hier filterten die Schreiber am Ende des Jahres oder bereits am Ende des Monats die Spielschulden, die Zahl des erlegten Wildes oder der gelesenen Messen aus den Tagesnotizen heraus. Maximilian Pagl bietet um 1720 auf den rückwärtigen Vorsatzblättern einzelner Jahreskalender einen Rückblick auf Wetterlage, Stiftungen, Baufortschritte, Pflanzungen, weiters auf Gelder für Bücherkäufe oder die Zahl der Kommunionsteilnehmer in der Lambacher Stiftskirche. Die vorangestellte Summe von Ausgaben und Einnahmen des entsprechenden Jahres verbindet die Leistungsschau des Prälaten mit der Form des Kassajournals. Die dokumentarische Funktion des Kalenders führte dazu, dass Schreiber ihre Notizen mit (auto)biographischen Textbausteinen anreicherten. In kirchlichen Institutionen wie Domkapiteln war es um 1600 üblich, die äußeren Lebensumstände von Mitgliedern zu verzeichnen. Diesem biographischen Interesse entsprach der Seckauer Bischof Jakob Eberlein (1575–1633), der auf dem rückwärtigen Vorsteckblatt seines Kalenders für 1620 ein kurzes „Curriculum vitae“ verzeichnete, in dem er von seinem bisherigen klerikalen Werdegang erzählt207. Der Lebenslauf schuf einen thematischen Rahmen, der die umfangreiche Kalenderreihe zu einem geschlossenen Amtsbild zusammenfügte. Im Zeichen einer sozialen Sinnstiftung steht ebenso das Bedürfnis von Schreibern, die eigenen Kalender mit älteren Sammlungen von Angehörigen derselben Gemeinschaft, sei es Familie oder Kloster, inhaltlich zu verketten. Propst Hieronymus Übelbacher reflektiert nicht über die Funktion oder die Zielgruppe seiner Notizen, sondern verwendet mehrfach einen pragmatischen Imperativ: in den calendern nachzuschlagen208. Bezieht er sich auf seine eigenen Kalender, so stellt er die Eintragungen in den Kontext einer notwendigen Gedächtnisstütze, die es ihm ermöglicht, die komplexen ökonomischen Prozesse am Rande seiner Bauvorhaben zu bewältigen. Schlägt der Propst dagegen eine Brücke zu den Kalendereintragungen seines Vorgängers Gottfried von Haslingen (reg. 1692–1710), so werden die Hefte zu einer historischen Quelle, die er sorgfältig mit direkten Zitaten in den eigenen Text eingliedert209. Der Dialog mit dem Vorgänger verschaffte den eigenen Aufzeichnungen eine Legitimität, die fest in der Erinnerungskultur der Institution gründete. Kalendernotizen waren in der Frühen Neuzeit nicht selten Gemeinschaftswerke innerhalb eines „Hauses“. Kinder setzten die Kalender ihrer Eltern fort, Frauen notierten ihre Anliegen in den Almanachen ihrer Ehepartner, oder Geschwister teilten sich den Gebrauch eines Schreibkalenders. Der Prager Kardinal Ernst Adalbert Harrach (1598–1667) benützte zum Beispiel 1637 für seine italienischen Notizen einen Kalender seines Bruders Franz Albrecht (1614–1666)210. In geistlichen Stiften ist das Phänomen, wonach zwei Personen an einem Kalendertagebuch arbeiteten, mit dem formalisierten Ritual der Amtsübernahme verbunden. Die Überlieferungslage in Dürnstein lässt die Nahtstelle zwischen den Kalendern Haslingens und Übelbachers im Dunkeln, doch aus der Zeit um 1700 Von Zahn, Tagebuchblätter 193f. 1724, fol. 84v, S. 321. 209 1721, fol. 52v, S. 241. 210 Österreichisches Staatsarchiv, AVA, FA Harrach, Hs. 317. Die Aufzeichnungen des Kardinals sind veröffentlicht: Die Diarien und Tagzettel des Kardinals Ernst Adalbert von Harrach 2 1622–1646. 207 208
Der Schreibkalender als Informationsmedium
59
finden sich in anderen österreichischen Ordensniederlassungen Belege für den Schreiberwechsel. Im Stift Wilten trug Abt Georg Stremer (reg. 1693–1719) die Notiz über seine Wahl zum Prälaten Oktober 1693 in denselben „Schreib-Calender“ des Innsbrucker Buchdruckers Wagner ein, den sein Vorgänger noch bis August für Vermerke benutzt hatte211. In Zwettl führte der Bauprälat Melchior Zaunack (reg. 1706–1747) bereits als Theologiestudent, Sängerknabenpräfekt und Kellermeister konsequent Kalender, die zum Instrumentarium seiner „hervorragenden Wirtschaftsführung“ gehörten und die er in seinen annalistisch-autobiographischen „Notata“ überarbeitete212. Innerhalb des umfangreichen und vielfältigen Bestands an Aufzeichnungen findet sich eine auffällige Lücke, die die Zeit vom Oktober bis zum Dezember 1706 betrifft und genau die Monate während beziehungsweise nach seiner Regierungsübernahme berührt. Dass es sich dabei um eine bewusste Ausblendung handelt, macht ein Kalender aus dem Besitz seines Vorgängers Abt Robert Schöller deutlich (reg. 1695–1706). Der „Krakauer“ der Offizin Voigt für 1706 ist noch bis Juni dicht beschrieben und endet mit einem Hinweis des Prälaten auf seine Erkrankung an Rotlauf am rechten Fuß. Zum 29. September ist zu lesen: 29. mane circa 6ta pie in D(omi)no obijt R(everen)d(issimus) D(ominus) Robertus Abbas 213. Die Todesnotiz schrieb niemand anderer als Melchior Zaunack, der spätestens nach seiner Wahl Zugriff auf die Niederschriften erhielt und sie dann in eigener Angelegenheit bis zum Dezember fortsetzte. Für den Verfasser war somit die Anbindung an die innermonastische Kalendertradition wichtiger als die eigene Tagebuchführung. Die Übernahme der Hoheit über das Stift fand ihre Entsprechung in der demonstrativen Besitznahme des Kalenders. Der gedruckte Jahreskalender war um 1700 in Zwettl ebenso wie in Wilten oder Dürnstein mehr als ein Notizbuch der Prälaten, er hatte eine identitätsstiftende Funktion, indem er personelle Brüche im Medium eines verbindlichen Schreibmodells überbrückte.
Aufgeklärte Kalenderkritik Zaunack wahrte in seinen Kalenderüberarbeitungen die Form der klösterlichen Annalistik, indem er das Voranschreiten der Jahre als höchstes Gliederungsprinzip unangetastet ließ, er integrierte aber ähnlich wie Johann Christoph Raittner in dessen „Ephemeriden“ die Tradition des familiären Hausbuches. So gedenkt er wie in einem Kinderverzeichnis des frühen Todes seiner Schwester mit einem Stoßgebet und stellt diese Bemerkung gleichrangig neben Ereignisse wie die Fertigstellung eines Zwettler Teiches214. Die Notizen verflechten Stiftsnachrichten und Zeitchronik mit persönlichen Anmerkungen zu Geburt, Studien, Reisen und vor allem finanziellen Transaktionen. Der Abt nennt seinen „Tatenbericht“ am Beginn des Abschnittes über die Prälatenzeit „Notata quaedam“, an anderer Stelle aber auch „Annotationes“ oder „Annotationes rerum notabilium“215. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger Linck verzichtet er auf den repräsentativen Begriff „Diarium“. Hin Stiftsarchiv Wilten, Abttagebücher, Kalender 1693. Stiftsarchiv Zwettl, Inv.-Nr. 1/33–66; kunsthistorisch relevante Passagen sind zu finden in: Die Kunstdenkmäler des Zisterzienserklosters Zwettl 313–323. Zu Zaunack: Wanda, Abt Melchior von Zaunagg; Pongratz–Hakala, Zwettl Niederösterreich 1 280f. 213 Stiftsarchiv Zwettl, Inv.-Nr. 2/31 und 32. 214 Stiftschronistik und Familienbuch betrachtete die mediävistische Forschung oft als konträre Formen der historischen Rekonstruktion, während die neuere Selbstzeugnisforschung Parallelen betont. Vgl. Kormann, Ich, Welt und Gott 215; Gleba, „Wy“ und „yck“. 215 Stiftsarchiv Zwettl, Inv.-Nr. 2/18 (Annotationes = Hs. 297). 211 212
60 Einleitung
ter dem Arbeitstitel dürfte nicht ein Gestus der Bescheidenheit stehen, sondern die zugrunde liegende Kleinform der Kalendernotiz. Zaunacks Zeitgenosse Hieronymus Übelbacher verwendet häufig den Hinweis annotata in calendario oder vide annotationem […] in meo calendario und überträgt diese Schreibform schließlich auf die Gesamtheit seiner Tagebuchkultur: Annotationes pro anno 1725216. Die Eintragung in einen Schreibkalender stellte formal und inhaltlich eine Erläuterung zum astronomischen Jahresablauf im Druckteil dar, so dass Johann Valentin Neiner in seinem „Tändel-Marckt“ das Genre der Kalendernotizen unter dem Begriff „Anmerckungen“ anprangert, der den ursprünglichen Charakter des Glossierens in sich trägt. Um 1700 geriet der Kalender in ein Spannungsfeld, das sich zwischen ökonomischer und religiöser „Annotatio“ bewegte. Die Kritik des Weltpriesters Neiner an der Kalendernotiz hat das Ideal des geistlichen Tagebuches ignatianischer Prägung im Hintergrund. Neiner möchte den Hausalmanach durch ein sittliches Protokoll über die „Mit-Würckung mit denen Verdiensten Christi und seinen Göttlichen Gnaden“ ersetzt sehen217. Das religiöse Tagebuch wurde in Österreich zur Zeit Abraham a Sancta Claras vor allem unter dem Einfluss der spanischen Mystik propagiert. In den 1690er Jahren erschien zum Beispiel der Witwenspiegel des mährischen Jesuiten Bartholomäus Christelius (Christel, 1624–1701), der die kaiserliche Hofmeisterin Gräfin Franziska Slawata (1610–1676) zum erbaulichen Exempel hochstilisiert. Durch das Druckbild deutlich abgesetzt zitiert der Verfasser ausführlich aus dem Tagebuch der Adeligen, das als Wechselgespräch zwischen der Seele und Gott angelegt ist und von Buße, Weltabkehr und Sündenbekenntnis geprägt ist. Genannte Vorbilder sind die Schriften des heiligen Ignatius oder die Vita der Mystikerin Marina de Escobar (1544–1633). Christelius zitiert nicht nur das Bekenntnistagebuch, sondern betrachtet es auch programmatisch als Teil des religiösen Lebens, wenn Slawata in der Beschreibung ihres Tagesablaufs von der Niederschrift ihrer Betrachtungen am Morgen und von einem abermaligen Innehalten vor dem Abendessen spricht: „so schreibe ich / was sich den selbigen Tag hat zugetragen.“218 Für Geistliche wie Neiner war ein derartiges System an schriftlichen Selbstreflexionen mit der herkömmlichen Kalenderführung nicht vereinbar, weil der Bezugs- oder Metatext der Anmerkungen ein anderer sein sollte. Im protestantischen Raum beginnen Geistliche spätestens um 1700, an einem religiös-moralischen Gegenmodell zur herkömmlichen Kalendernotiz zu arbeiten. Das laufende Annotieren der Gnadenerfahrung und Gewissensprüfung propagierten pietistisch beeinflusste Andachtsbücher durch eine Gegenüberstellung zum herkömmlichen Brauch einer annalistischen häuslichen Buchführung. Im Jahr 1746 rieten die theologisch gebildeten Literaturkritiker Johann Jakob Bodmer und Johann Jakob Breitinger in einer Wochenzeitschrift ihren Lesern, Tagebuch zu führen, um überprüfen zu können, inwieweit sich der eigene moralische Zustand gebessert habe219. Derartige Aufzeichnungen verstehen sie als einen „moralischen Kalender“, womit sie implizit auf die sittliche Indifferenz des gängigen Schreibkalenders anspielen. Im Tagebuchdiskurs aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts bekommt das Druckmedium eine übertragene Bedeutung, um den Gedanken der inneren Erziehung durch ein Gewissensprotokoll anhand vertrauter Schreib 1724, fol. 81v, S. 320. Neiner, Curioser Tändel=Marckt 266. 218 Christelius, Praecellens Viduarum Speculum 382; zu Christelius vgl. Sieveke, Art. Christelius; zu Slawatas Leben: Řeřichová, Franziska von Meggau; Bastl, Herrschaft und Gedächtnis. 219 Vgl. hierzu Messerli, Der papierene Freund 303. 216 217
Der Schreibkalender als Informationsmedium
61
praktiken zu veranschaulichen. Neiner spielt mit dem herkömmlichen Gebrauch des Wortes „Kalender“, wenn er über die frommen Werke und die göttliche Gnade meint: „Hierüber kann ein jeder Christ vorwahr Calender genug machen […].“220 Diese Bemerkung ironisiert speziell die Vorstellung vom „Kalendermachen“, wie auch im zeitgenössischen Französischen oder Italienischen die Wendung „fare almanacchi“ oder „faire des almanachs“ zum Synonym für unnützes Grübeln oder Spintisieren wurde221. Nur einige Jahre nach Neiner verdiente sich der Dramatiker Carlo Goldoni seine ersten literarischen Sporen mit einem „Almanacco critico“ für 1732, in dem er die Prognosen mit satirischen Texten versah. Der Gedanke vom Tagebuch als einem „moralischen Kalender“ entfaltete sich auf dem Boden der gelehrten Astrologiekritik und war an die Vorstellung vom „vernünftigen Kalender“ gekoppelt. Die Quellenanalyse zum Kapitel des „Kalendernarren“ im „Centifolium“ von 1709 demonstrierte, dass die frühe Wiener Kalendersatire auf eine Gattungstradition aufbauen konnte, die bis in die Mitte des 17. Jahrhunderts zurückreicht. Damals traten in einzelnen Kalenderausgaben die Appelle von Kalendermachern auf, wonach sich der vernünftige Leser selbst ein Urteil über die Prognostik bilden sollte222. In Mecklenburg erschien 1682 ein erstes herzogliches „Edictum wegen der Calender“, das sich gegen den „heidnischen“ Aberglauben wie die populären Wetterprognosen wandte. Der Erlass steht im Kontext umfassender fürstlicher Reformen, zu denen die Einführung der Schulpflicht ebenso gehörte wie das Verbot von Hexenverbrennungen. Er führte zu einer grundlegenden Reform des „Mecklenburgischen Schreib-Calenders“, der Mitte der 1680er Jahre die astrologischen Elemente im Kalendarium auf die Läufe von Sonne und Mond durch die Tierkreise reduzierte und die Wettervorhersagen mit den übrigen astrologischen Symbolen verbannte. Die Practica ist auf ein rein astronomisches Kapitel über die Jahreszeiten und Finsternisse beschränkt, das sich in zahlreichen europäischen Kalenderausgaben erst Anfang des 19. Jahrhunderts durchsetzte. Der Mecklenburgische Kalender behielt die Linie bis in die Zeit um 1700 bei, kehrte dann aber wieder zu den beliebten Monatstafeln zurück. Eine Begründung für diese Entwicklung bietet in den 1730er Jahren Johann Heinrich Zedler in seinem „Universal-Lexikon“: „Allein, weil der gemeine Mann aus Aberglauben keinen solchen Calender kauffen will, darinnen die Wetter-Prophezeyungen weggelassen sind; so ist man genöthiget worden, diese üble Gewohnheit beyzubehalten.“223 Die Entwicklung des Schreibkalenders ist das gesamte 18. Jahrhundert hindurch geprägt von einem Voranwagen und einem Zurückweichen von Reformen, da sich die konservativen Käuferinteressen immer wieder gegen den Willen der Obrigkeit durchsetzten. Für die Drucker bedeutete dieses Kräftespiel die Möglichkeit, verstärkt neue Formate wie Volks-, Hof-, Wirtschafts- oder Taschenkalender auszuprobieren. In Österreich bereiteten die Satiren Abrahams oder Neiners gegen die „Bibel des Aberglaubens“ moralischen Erneuerungsgedanken einen Weg, die politisch erst Mitte des 18. Jahrhunderts konsequent verfolgt wurden. Damals zog der Wiener Hof einen Schlussstrich unter die Gattung der Kalendergeschichte, deren publizistischen Charakter er zuvor durch die Vergabe restriktiver Kalenderprivilegien oder durch Einzelprozesse gegen Drucker bekämpft hatte. Maria Theresia erließ 1754 ein Dekret über die Kalender, worin Neiner, Curioser Tändel=Marckt 266. Battaglia, Dizionario 1 342f. 222 Zum Folgenden: Herbst, Bedeutung 11–26. Vgl. auch Madl, Aberglaube 89. 223 Zedler, Universal-Lexikon 5 (1733) 223–241, hier 241; vgl. auch Weiss, Kalender und Aufklärung 168. 220 221
62 Einleitung
sie die „abgeschmachten oder unflättigen Historien“ zu eliminieren befahl, um der Sittenverderbnis vorzubeugen224. Dieselbe Bestimmung verbannte überdies jegliche Hinweise zu Aderlass, Schröpfen oder Haarschneiden. In Hauptstädten wie Innsbruck entsprachen Drucker rasch der Forderung, an anderen Orten wie Brixen dauerte die Veränderung länger. Wie sein Vorgänger Kopitz forderte auch der Kremser Buchdrucker Präxl die Obrigkeit heraus, indem er sich nicht an die Vorgaben hielt und noch im „Oesterreichischen Schreib=Calender“ für 1756 eine Aderlasstafel und verbotene astrologische Symbole einfügte225. Die niederösterreichische Regierung zog die Ausgabe daraufhin ein, nahm dem Drucker Platten wie Stempel ab und inhaftierte ihn schließlich für 24 Stunden. Wie nach dem großen Einbruch des Kopitz-Prozesses von 1730 erholte sich die „gereinigte“ Kremser Ausgabe auch von dieser politischen Maßnahme und überlebte bis in die Zeit des Josephinismus hinein, sie stand nun aber unter einer stärkeren obrigkeitlichen Kontrolle. Der Prälat Hieronymus Übelbacher verwendete Schreibkalender, weil sie zur Tradition seines Stiftes gehörten und einen Teil seiner rituellen Kommunikation mit den Buchbindern darstellten, aber auch weil sie inhaltlich von Relevanz waren. Die fiktive Klage aus dem „Kalenderlied“ des Lambacher Benediktiners Maurus Lindemayr, wonach der Aderlass völlig außer Gebrauch gekommen sei, berührte den Dürnsteiner Prälaten zumindest in der Zeit der frühen Kalender nicht. Ungeachtet dessen ist der öffentliche Druck auf das Medium in der Dürnsteiner Sammlung mehrfach präsent. Im handschriftlichen Teil zeigt der Prälat ein Interesse für Kalendersatiren wie den „Karren voller Narren“, in dem Abraham a Sancta Clara dem ungläubigen „Kleinmüthigen Narrn“ das zerfurchte Gesicht eines Kalendermachers gibt. In den Druckteilen war der Propst mit der politisch brisanten Vita des Rebellen und Volkshelden Cartouche konfrontiert, die das publizistische Gespür des Kremser Druckers Kopitz für ein niederösterreichisches Publikum aufbereitete. Das Bildungsmedium nahm den Charakter eines periodischen Informationsmediums an. Die wachsende Politisierung der Kalenderbeigaben ging mit einer demonstrativen Distanz gegenüber den Prognosen einher. Ablesbar ist dies unter anderem an deren Benennung226. In Übelbachers „Crackauer Schreib=Calender“ für 1717 beginnt das Prognosticon mit einer Invocatio, die den dokumentarischen Wahrheitscharakter der Berechnungen bekräftigt: „In dem Namen der Hoch=Heiligsten und Unzertheilbaren Dreyfaltigkeit“. In der Ausgabe von Ferdinand Czádezký für 1729 ist nur noch von einer „Astronomischen und Astrologischen Practica und Muthmassung“ die Rede, während der „Oesterreichische Schreib=Calender“ für 1736 die Prophezeiungen als „Natürliche Muthmassungen“ bezeichnet. Diese Vorsicht sollte ursprünglich nur die Wetterprognosen absichern, sie griff aber auf die gesamte „Practica“ über. Zweifel an den Voraussagen äußerten Käufer seit dem Humanismus, doch nun gehörte es zum guten Ton, die Unsicherheit des Blicks in die Zukunft transparent zu machen. Wohl unter dem Druck des öffentlichen Diskurses weckten Kalenderhersteller wie Ignaz Anton Präxl von sich aus in ihrem Publikum ein kritisches Bewusstsein gegenüber dem Gelesenen. Das theresianische Kalenderdekret von 1754 versuchte einen medialen Umgestaltungsprozess zu regulieren, der sich in der ersten Hälfte des Jahrhunderts durch die Satire, eine Politisierungswelle sowie eine behutsame Lesersensibilisierung angekündigt hatte. 224 Müller, Kremser und Steiner Buchdrucker 61–63, 168; Moser, „Neuer Schreibkalender“ 28; Weiss, Kalender und Aufklärung 172. Zur „Historien“-Kritik der Aufklärung auch Voit, Literarisierung des Kalenders. 225 Müller, Kremser und Steiner Buchdrucker 62. 226 Vgl. hierzu Petrat, Einem besseren Dasein zu Diensten 49.
Die Kalendernotizen des Propstes Hieronymus Übelbacher (1710–1740)
Hieronymus Übelbacher war von 1710 bis 1740 Propst des niederösterreichischen Augustiner-Chorherrenklosters Dürnstein1 (Abb. 3). Aus seiner Regierungszeit sind vierzehn seiner Schreibkalender im Original im Stiftsarchiv Herzogenburg überliefert, und zwar jene aus den Jahren 1717, 1719 bis 1721, 1723 bis 1725, 1727, 1729, 1731 bis 1733, 1736 und 1739, sowie die Fotografien eines Fragments aus dem Jahr 17162. Die Kalender waren ursprünglich Teil des Prälaturarchivs in Dürnstein. Hier hatte Hieronymus Übelbacher schon die Schreibkalender seines Amtsvorgängers verwahrt3. Unter Kaiser Joseph II. wurde das Kloster, das 1410 von Otto von Maissau gegründet worden war, 1788 aufgehoben. Die Administration der Klostergüter sowie die Vorbereitungen zu ihrer Versteigerung zugunsten des Religionsfonds wurden in die Hände des Propstes von Herzogenburg Michael Teufel gelegt, der dafür Einkünfte aus der ehemaligen Stiftsherrschaft bezog. Die Pfarre mit Kirche, Klostergebäude und Pfründe wurde Herzogenburg inkorporiert4. Nach der Grundentlastung und der Auflösung eines eigenen Verwaltungsamts in Dürnstein wurden die Kanzleiakten und das historische Archiv nach Herzogenburg überstellt und sind dort heute als „Dürnsteiner Archiv“ Teil des Stiftsarchivs. Der Herzogenburger Stiftsarchivar Wilhelm Bielsky, der von 1851 bis 1866 auch Pfarrvikar in Dürnstein war5, betrieb in der Klosteranlage, die unter anderem als Pfarrhof und Schule diente, eine gründliche Spurensuche nach Resten des zerstreuten alten Klosterarchivs, insbesondere des Urkunden- und Prälaturarchivs6. Er verwertete seine intensiven Quellenrecherchen für eine Geschichte des Chorherrenklosters und des Dürnsteiner Klarissenklosters7, welches bis 1571 bestanden hatte und danach dem Kanonikerstift einverleibt worden war8. Bielskys Interesse galt zwar der Mediävistik, zum Ruinenschicksal der ehemaligen Klarissenkirche zitierte er jedoch einen Eintrag aus den Schreibkalendern Übelbachers über die Verwendung der Kirche als Schüttkasten9. Er hat damit die Kalendernotizen von Hieronymus Übelbacher erstmals für die Geschichtsforschung herangezogen und dem gelehrten Publikum vorgestellt. Zur Stiftsgeschichte zuletzt, Stift Dürnstein, hg. Penz–Zajic; Payrich–Penz, Dürnstein. StAH, D.3-B.1 bis 15. 3 1721, fol. 52v, S. 241. 4 Dietl, Unterm Georgskreuz. 5 Zu Bielsky siehe Cernik, Schriftsteller 283–285; Erdinger, Wilhelm Biélsky. 6 Penz, Am Schauplatz der Schrift 359f. 7 Bielsky, Tirnstein. 8 Gröbl, Klarissenkloster. 9 Bielsky, Tirnstein 168f. 1 2
64 Einleitung
Abb. 3: Ansicht von Dürnstein.
Dem Klosterneuburger Chorherrn und Kunsthistoriker Wolfgang Pauker begegneten die von ihm so bezeichneten Tagebücher des Dürnsteiner Propstes im Jahr 1909, als man ihn bei seinen Archivrecherchen über Matthias Steinl in Herzogenburg auf entsprechende Einträge in den Kalendern hinwies. Pauker erkannte den überragenden Quellenwert der Kalendernotizen für die Baugeschichte von Kirche und Kloster in Dürnstein und nützte ihn in einem Beitrag für das Jahrbuch des Stiftes Klosterneuburg10. In einigen Schreibkalendern finden sich heute noch seine Lesespuren. Es lag ihm außerdem noch ein Schreibkalender aus dem Jahr 1730 vor, der heute verschollen ist, er kannte jedoch nicht den Kalender des Jahres 173911. Pauker widerlegte mit den Aufzeichnungen Übelbachers die ältere kunsthistorische Forschung, die in Jakob Prandtauer den Inventor der barocken Erneuerung des Dürnsteiner Klostergebäudes gesehen hatte, und bezeichnete den Bauprälaten als den „ureigensten Schöpfer und geistigen Urheber des ganzen Werkes“12. Der Zitatenschatz, den Wolfgang Pauker aus den Dürnsteiner Schreibkalendern geboten hatte, sowie das Vorbild der Herausgabe der Tagebücher des Lambacher Abtes Maximilian Pagl13 veranlassten den Kunsthistoriker Fritz Dworschak zu einer näheren Beschäftigung mit den Diarien in Vorbereitung eines Beitrags für die erste Ausgabe der Mitteilungen des Kremser Stadtarchivs im Jahr 1961. Ein Typoskript mit Vorarbeiten
Pauker, Kirche 182. Ebd. 183. Zitate aus dem Kalender von 1730 auf S. 332 über die Bildhauerarbeiten Johann Schmidts am Kirchturm und S. 333f. über die Glocken Dürnsteins und Melks. 12 Pauker, Kirche 200. 13 Eilenstein, Abt Maximilian Pagl. 10 11
Kalendernotizen des Propstes Hieronymus Übelbacher
65
befindet sich heute in der Handschriftenreihe des Niederösterreichischen Landesarchivs14. Dworschak hatte sich gegen die „aufwendige Methode“15 einer Edition entschieden und statt dessen begonnen, die Einträge der Kalendernotizen in Sachzusammenhängen darzustellen. Vorhanden sind Zitatensammlungen zu den Stichworten Aggsbach, Apotheker, Bader, Bäcker, Bibliothek, Bildhauer, Billard, Binder, Blumenmacher, Buchbinder, Buchdrucker, Büchsenmacher, Bürstenbinder, Donau und Drechsler. In jüngerer Zeit wurden die Schreibkalender für die Kunst- und Baugeschichte Dürnsteins von Leonore Pühringer-Zwanowetz und Georg Wacha sowie von den Autorinnen und Autoren der Festschrift zum Dürnsteiner Jubiläum 1410–2010 herangezogen16.
Propst Hieronymus Übelbacher Die Erinnerung an Hieronymus Übelbacher ist in und um Dürnstein lebendig geblieben. Sein Andenken bewahren die Bauinschriften am Klostergebäude, die seinen Namen tragen, die Ausstattung seines Kellerschlössels, welches mit seiner Kupferstichsammlung ausgestattet ist, sowie die frühe Rezeption seiner außergewöhnlichen Kalendernotizen. Ein zeitgenössisches Portrait Übelbachers (Abb. 4) gehört zu einer auf einer Tafel angeordneten Serie kleinformatiger Prälatenportraits, welche als Memento mori im Kreuzweg nahe dem Abgang zur Gruft hängt17. Es zeigt ihn im Ordensgewand mit schwarzem Talar und weißem Sarrozium. Das edelsteinbesetzte Pektorale weist ihn als Prälat aus, das rote Birett als Doktor der Theologie. Eine Replik des Portraits aus dem 19. Jahrhundert befindet sich in der Pfarrerwohnung in Dürnstein und ist ein Hinweis auf die ungebrochene Gedächtnistradition, die man für Propst Hieronymus auch nach der Aufhebung seines Klosters pflegte18. Die Wappentiere Übelbachers waren der Löwe, das Attribut seines Namenspatrons, des hl. Hieronymus, und des Evangelisten Markus, sowie der Adler, Attribut des Evangelisten Johannes (Abb. 11). Zur Biographie Übelbachers gibt es nur wenige gesicherte Nachrichten aus archivalischen Quellen. Anlässlich seiner Wahlbestätigung 1710 beschrieben die niederösterreichischen Klosterräte den 35-jährigen als Sohn bürgerlicher Eltern, geboren in (Ober)Hollabrunn19, doch ist das entsprechende Taufmatrikenbuch der Pfarre nicht erhalten. Pauker nennt ohne Angabe von Quellen den 31. Oktober 1674 als Geburtstag, Bielsky hat in seinen Manuskripten den 30. Oktober20. Übelbacher notierte in seinem Kalender des Jahres 1727 Ausgaben für sein Geburtstagsfest am 16. Oktober21. Über die Herkunft und Familie Übelbachers ist sonst wenig bekannt, in seinen Kalendernotizen nennt er einen Neffen namens Andreas22. NÖLA, Hs. 1286. Ebd., Einleitung. 16 Pühringer-Zwanowetz, Baugeschichte; Wacha, Stukkateure; Grünwald, Graphikausstattung; Kain–Penz, Inszenierung; Karner, Stiftsanlage; ders., Kreuzgang und Krypta; Koller, Stifterbilder; ders., Firnis. 17 Stift Dürnstein, hg. Penz–Zajic, 91 (Abb. 69). 18 Oppitz, Auftraggeber 188 (Abb. 5). 19 NÖLA, Klosterakten, Stift Dürnstein, Karton 338, Nr. 10 von 1710. 20 Pauker, Kirche 188; StAH, H.3.3-F.1009 (Nachlass Bielsky). 21 1727, fol. 59r, S. 365. 22 1729, fol. 20r, S. 373. In den vorhandenen Matriken der Pfarre Hollabrunn finden sich keine Nennungen der Familie Übelbacher (durchgesehen wurden im Pfarramt Hollabrunn die Tauf-, Trauungs- und 14 15
66 Einleitung
Da im Dürnsteiner Archiv weder Professzettel noch Personalkataloge überliefert sind, ist die wichtigste Quelle für Übelbachers biographische Daten die Leichenpredigt von Franz Nikolaus Dittel, Dechant von St. Dorothea23. Dittel eröffnete seine Predigt mit dem Schriftwort „Der Hohe Priester hat in seinem Leben das Hauß unterbauet und in seinen Tagen den Tempel gestärcket“ (Sir 50, 1)24 und pries in seinem Nachruf den Prälaten als Bauherrn, der „das so herrliche Kirchen-Gebäu […] zu aller Verwunderung hat aufgeführet“25. Das Bild vom Klostervorsteher, der „nicht nur herrliche Gebäu mit materialischen Steinen geführet, sondern auch vortreffliche Geistliche Gebäu“ (1 Petr 2, 5), hatte Übelbacher selbst in einer Trauerrede auf den Propst von St. Dorothea bemüht26. Am 12. März 1693 wurde Übelbacher in Dürnstein eingekleidet und legte genau ein Jahr danach die ewige Profess ab. Zum Philosophiestudium wurde er an die Jesuitenuniversität nach Olmütz geschickt, wo er gleichzeitig die Aufgabe hatte, über einige junge Herren „ein wachtsames Aug zu tragen“27. 1697 promovierte er und begann an der Universität Wien sein Theologiestudium28, welches er statt nach vier schon nach drei Jahren am 28. Juli 1700 mit dem Rigorosum bzw. am 13. August 1700 mit der Defensio abschloss29. Am 6. September 1700 hatte er die öffentliche Disputation, sein Thesenblatt mit einer Abendmahlsszene nach Peter Paul Rubens befindet sich im Dürnsteiner Kellerschlössel30. 1699 wurde Übelbacher zum Priester geweiht. Er hatte mehrere Ämter im Kloster inne, bevor ihn Propst Gottfried von Haslingen (1658–1710) zum Hofmeister in Wien machte, wo er den Dürnsteiner Stiftshof zu verwalten und seinem Oberen als Sekretär zur Verfügung zu stehen hatte31. Dittel berichtete, dass der Propst seinen Mitbruder Hieronymus als seinen Berater „allzeit an der Seithen seines Vorstehers“32 haben wollte. Haslingen bekleidete in der niederösterreichischen Landschaft mehrere Ämter, er war Raitherr und Verordneter der Stände33 und hielt sich daher oft in Wien auf. Übelbacher erhielt dadurch die Möglichkeit, seine Studien an der Wiener Universität fortzusetzen. Er widmete sich zwei Jahre dem Studium beider Rechte, weiters der philosophischen und theologischen Sterbematriken von 1639–1797). Auch in den Hollabrunner Zunftbüchern und Urbaren erscheint der Name nirgends (frdl. Hinweis von Walter Fittner). Ein Georg Übelbacher ist am 13. 2. 1765 als Taufpate in den Matriken von Aspersdorf bei Hollabrunn eingetragen, und der Name Übelbacher findet sich auch mehrfach in den Matriken der Dürnsteiner Stiftspfarre Grafenwörth (frdl. Hinweis von Gottfried Böck). Der Hinweis im Heimatbuch des Bezirkes Hollabrunn, Band 2, hg. von einer Lehrerarbeitsgemeinschaft (Hollabrunn 1951), 497, wonach Hieronymus Übelbacher ein Bruder der Geschwister Antonie, Josef und Philipp Terlingo de Gusman gewesen sei, konnte nicht bestätigt werden. Vielmehr handelt es sich bei diesem Bruder wohl um den Dürnsteiner Konventualen Augustinus Terlingo, wie aus Verlassenschaftsunterlagen in StAH, D.3-F.1003, 16. 9. 1735, und DASP, Pfarr- und Klosterakten, Karton Stift Dürnstein, 1744–1746, hervorgeht. 23 Dittel, Trauer=Rede. 24 Ebd. [fol. 2r]. 25 Ebd. [fol. 3r]. 26 Übelbacher, Leich= und Lob=Predig [fol. 6r]. 27 Dittel, Trauer=Rede [fol. 4v]. 28 Ein Eintrag in die Matrikeln der Theologischen Fakultät ist nur zu Beginn des dritten Studienjahres im September 1699 erfolgt, s. Archiv der Universität Wien, THK 21, Matricula inclytae Facultatis Theologicae, pag. 80. 29 Archiv der Universität Wien, THK Th 17, Acta Facultatis Theologicae 3 (1677–1721), pag. 600, 602. 30 Grünwald, Graphikausstattung 212 (Abb. 192). 31 NÖLA, Klosterakten, Stift Dürnstein, Karton 338, Nr. 10 von 1710. 32 Dittel, Trauer=Rede [fol. 5r]. 33 1720, fol. 5v, S. 172.
Kalendernotizen des Propstes Hieronymus Übelbacher
Abb. 4: Portrait von Propst Hieronymus Übelbacher.
67
68 Einleitung
Forschung und Lehre, der Bibelexegese und Predigt und „durch immerwehrendes Lesen machte er sich zu einem Außbund in der Histori“34. Die Finanzierung höherer Studien durch das Kloster war für einen Konventualen eine Auszeichnung und bedeutete im Allgemeinen, dass er für spätere Leitungsaufgaben vorbereitet wurde. Am 2. Mai 1710 starb Gottfried von Haslingen35. Am 21. Mai 1710 trat das aus 21 wahlberechtigten Professen bestehende Kapitel zusammen36 und wählte Hieronymus Übelbacher zum 28. Propst von Dürnstein, womit sicher der Wunsch des verstorbenen Prälaten für seine Nachfolge erfüllt wurde. Am 21. August 1710 verlieh ihm der Dekan der Universität Wien den Titel eines Doktors der Heiligen Schrift37. Er war damit zum Tragen des akademischen Purpurs berechtigt und hatte die Befugnisse eines Universitätslehrers. Hieronymus Übelbacher hatte allerdings nicht vor, eine Karriere in Wien zu machen, und setzte in seiner Regierung völlig andere Schwerpunkte als sein adeliger Amtsvorgänger. Dittel berichtete, dass er Angebote für prestigeträchtige Ämter ausschlug, „da er so oft und vielmahl die Würde eines Rectoris Magnifici in Wiennerischen Universität, die Ehren=Stellung bey der Landschaft in Wind geschlagen“38. Er konzentrierte sich vielmehr auf die äußere und innere Erneuerung seines Klosters in Dürnstein. Wenn Dittel vermeldete, dass Propst Hieronymus zuerst die ihm hinterlassene „Schulden=Last“39 abzutragen vermochte, dann hat er damit die Tugend des guten Wirtschafters herausgestrichen, die jedem Prälaten wohl anstand. Übelbacher sah die Ursachen des Schuldenstands in den Darlehen, die von seinem Vorgänger aufgenommen werden mussten, und zwar wegen der Behebung eines großen Schadens im Weinkeller, mehrerer Missernten, der Sondersteuer für den Krieg gegen das Osmanische Reich sowie wegen des 1708 ausgetretenen Dürnsteiner Konventualen Ferdinand Kainiz40. Dieser hatte das Kloster um Rückgabe seiner Mitgift in der Höhe von 3.000 fl. geklagt41. Der Propst selbst argumentierte gegenüber dem Klosterrat mit dem Abbau der Schuldenlast, als er bereits kurz nach seiner Wahl bei der Niederösterreichischen Regierung um Genehmigung zum Verkauf des Dürnsteiner Klosterhofs in Wien, gelegen in der Singerstraße neben der Dompropstei, ansuchte42. 1721 zahlte Übelbacher ein Darlehen über 2.000 fl. zurück, das sein Vorgänger aufgenommen hatte43. Die Jahresrechnungen des Klosters, die der Hofrichter vorlegte, wiesen 1713 nach mehreren Jahren, in denen immer negativ bilanziert worden war, erstmals einen Überschuss von 320 fl. aus. In diesem Jahr fehlen auch Aufzeichnungen über Interesseauszahlungen für jenes Kapital, das beim Stift angelegt war und für das die Gläubiger wie bei einer Bank jährlich 5 Prozent Zinsen erhielten. 1709 hatte die Hauptsumme noch 6.500 fl. ausgemacht44. Andererseits weisen die Hofrichterrechnungen im Jahr 1708 einen Einnahmenüberschuss von immerhin 2.531 fl. aus45. Die Hauptrechnungen des Klosters sind Dittel, Trauer=Rede [fol. 5r]. 1720, fol. 5v, S. 172f. 36 1719, fol. 15v–16v, S. 148f. 37 Archiv der Universität Wien, THK Th 17, Acta Facultatis Theologicae 3 (1677–1721), pag. 769. 38 Dittel, Trauer=Rede [fol. 6r]. 39 Ebd. [fol. 7v]. 40 StAH, D.4-F.1001/1, 15. 17. 1722. 41 DASP, Pfarr- und Klosterakten, Karton Stift Dürnstein, 14. März 1716. 42 StAH, D.3-F.1003/6. 43 1721, fol. 36r, S. 231. 44 StAH, D.6-B.1a, Rechnung 1709, fol. 49r. 45 StAH, D.6-B.1a, Rechnung 1708, fol. 173v und 1713, fol. 70v. 34 35
Kalendernotizen des Propstes Hieronymus Übelbacher
69
stets nur ein Teil der Kostenwahrheit, denn sie berücksichtigen keine Betriebsinventare, Naturalwirtschaft oder Verbindlichkeiten. Andererseits führte der Propst gerne die unerhörten Kosten seines Klosterneubaus ins Treffen, wenn es seinen Absichten nützlich war. Er beschied eine Spendenbitte des Klosters Rottenmann mit Verweis auf die Bauausgaben abschlägig und ließ dabei sogar verlauten, er wünschete, daß ich in den kirchenbau nicht begriffen wäre46. Die Kalendernotizen geben ein beredtes Zeugnis, wie sehr der Propst bestrebt war, insbesondere seine Bauausgaben gering zu halten und, wo immer es ihm möglich war, niedrigere als die ihm angebotenen Preise und Löhne zu verhandeln. Dass seine Sparsamkeit an Geiz oder zumindest an Eigensinn grenzte, dürfte auch seinen Zeitgenossen nicht entgangen sein. Dittel pries die Demut des verstorbenen Prälaten, wenn er beschrieb, dass dessen Kleidung ganz gering war und er sie „biß zur letzten Abnutzung gebrauchet hat“47. Nichtsdestotrotz dirigierte dieser Klostervorsteher die Schöpfung eines der reizvollsten barocken Klosterbauten Österreichs, das Wahrzeichen des Weltkultur erbes Wachau. Mit der Erneuerung und Modernisierung der Klosteranlage begann Hieronymus Übelbacher schon bald nach seinem Amtsantritt. Er setzte die Wiederherstellung des Weinkellers und Presshauses, die Propst Gottfried begonnen hatte, fort und ließ ein inmitten der Klosterweingärten gelegenes Lusthaus errichten, das als Kupferstichkabinett ausgestattet wurde48. Außerdem sorgte er für die Instandsetzung des Meierhofs des Klosters, welcher in den Gebäuden des ehemaligen Dürnsteiner Klarissenklosters untergebracht war. Die alte Kirche der Nonnen wurde zum Getreidekasten umgebaut: Fenster wurden vermauert, neue Tram eingezogen und eine Befestigung des vom Wind gehobenen Dachs vorgenommen49. Die Profanierung des Kirchengebäudes begründete der Propst unter anderem mit der Baufälligkeit des Gebäudes, welche er sich von Jakob Prandtauer bestätigen ließ, den er bei dieser Gelegenheit als führnemen baumaister zu St. Pöltten und vülleicht führnemsten in gantz Oesterreich bezeichnete50. Er ließ aber auch die Apsis vom Hauptschiff abmauern und als Kapelle weiter liturgisch verwenden. In den Klosterrechnungen ist bereits im Jahr 1713 eine neue Prälatur genannt51, in den folgenden Jahren sind Ausgaben für Maurer, Zimmerleute, Steinmetze, Maler und Stuckateure belegt52. Aus der Hofrichterrechnung allein lässt sich das Baugeschehen allerdings nicht nachvollziehen. Propst Hieronymus Übelbacher ließ zur Finanzierung seiner Bauvorhaben eine Sonderrobot in Geld einheben, welche, wie er in den Schreibkalendern vermerkte, nicht in der Hauptrechnung aufscheinen, sondern zu seinen Händen erlegt werden sollte. Denn dieser Posten, der jährlich etwa 200 fl. ausmachte, war eine Zusatzeinnahme, die sogleich aufhöret, wan nicht mehr baue53. Über Zugrobot oder Spanndienste der Untertanen fehlen Aufzeichnungen. Der Bauprälat senkte, wo immer er es konnte, die Kosten und beschäftigte die Handwerker unter seinen Klosteruntertanen, besonders von den Wirtschaftshöfen in Grafenwörth und Förthof, am Bau. Auch der Bildhauer Johann Schmidt, Vater des sogenannten Kremser Schmidt, war Dürnsteiner Klosterun StAH, D.4-F.1001/1, 15. Jänner 1722. Dittel, Trauer=Rede [fol. 6r]. 48 Aichinger-Rosenberger, Schloss. 49 StAH, D.6-B.1a, Rechnung 1714, fol. 61r, Rechnung 1715, 14v, 16r. 50 1716, fol. 3v, S. 119. Zu Prandtauers Tätigkeit in Dürnstein siehe Weigl, Umbauten. 51 StAH, D.6-B.1a, Rechnung 1713, fol. 44v, 63r. 52 StAH, D.6-B.1a, Rechnung 1714, fol. 3v–4r, 45v–46r; Rechnung 1715, fol. 1v, 13v. 53 1729, fol. 3r, S. 371. 46 47
70 Einleitung
tertan54. Sogar die Küchenmägde mussten am Bau mithelfen und die marmornen Bodenplatten abschleifen, da sie, wie Übelbacher notierte, in der Fastenzeit ohnedies nur die halbe Arbeit zu verrichten hätten55. Sparsamkeit und Augenmaß für die wirtschaftlichen Möglichkeiten eines vergleichsweise kleinen Klosters wie Dürnstein, aber auch die begrenzten räumlichen Gegebenheiten veranlassten Propst Hieronymus, seine Bautätigkeit überschaubar zu halten. Er ließ die bestehende Bausubstanz weitgehend erhalten und den teilweise noch auf das Mittelalter zurückgehenden Bauteilen barocke Fassaden vorblenden. Die Prälatur wurde als neuer Trakt errichtet und damit die Klosteranlage um einen zentralen Stiftshof, in den auch der Zugang zur neuen Stiftskirche gelegt wurde, geschlossen. Als Baumeister, von denen Übelbacher Rat einholte, sind Jakob Prandtauer, Joseph Munggenast und Matthias Steinl in den Schreibkalendern genannt. Er stand sogar mit dem Hofarchitekten Johann Bernhard Fischer von Erlach in Verbindung56. Aufgrund nicht nur der Schriftquellen, sondern auch der Stilbefunde am Kloster- und Kirchenbau ist die kunsthistorische Forschung heute der Ansicht, dass es keinen künstlerischen Hauptverantwortlichen für die Barockisierung Dürnsteins gab, sondern unter der Leitung und Anweisung des Bauherrn Hieronymus Übelbacher die Entwürfe einer Reihe von Bauleuten und Künstlern „zu einem enorm wirksamen Amalgam verschmolzen worden sind“57. Zu den Künstlern und Kunsthandwerkern, die in Dürnstein beschäftigt waren, gehörten die Bildhauer Johann Schmidt, Joseph Bäbel und Peter Thornier, die Stuckateure Domenico und Johann Georg Piazoll, Santino Bussi, Johann Michael Bolla und Balthasar und Hans Georg Haggenmüller58, die Maler Karl Haringer, Anton Umsinn, Wolfgang Ehrenreich Priefer von Miesbach, Balthasar von Rosaforte und Johann Gottlieb Starmayr59, der Tischlermeister Hippolyt Nallenburg, der Theatralingenieur Giuseppe Galli da Bibiena und der Hofhafner Paul Geither. Entwurfzeichnungen bekam Übelbacher auch von dem Melker Konventualen Bonifaz Gallner. Der Bauherr überwachte persönlich die Ausführung der beauftragten Bauarbeiten und blieb nur ungern der Baustelle fern. Selbst das Passauer Konsistorium bat er anlässlich seines Untersuchungsberichts über den Fluchtversuch einer Laienschwester aus dem Dominikanerinnenkloster Imbach, ihn hinkünftig nicht mit solchen Aufgaben zu betrauen, da mein stüfft herdurch wegen meiner und der pferd abwesenheit in gebeusachen leydet60. Inhaltliche Vorgaben, Motivwahl und theologische Programme der künstlerischen Ausstattung von Kirche und Kloster stammten vom Bauherrn selbst. Übelbacher holte sich dazu Inspirationen bei Neubauten, die er besichtigte, und aus der Fachliteratur, die er reichlich ankaufte. Dittel berichtete, dass man die Zimmer des Prälaten meistens „mit Büchern erfüllet gesehen“61. Bücher waren für den Prälaten das Füllhorn seiner Regierung, aus dem er reichlich schöpfte. Er brauchte und gebrauchte seine Bücher für alle seine Aufgaben: Als Lehrer der Theologie, Prediger, Katechet und Beichtvater konsultierte Grünwald, Johann Schmidt; ders., „… nach denen ihme vorgewisenen Kupfern …“. 1719, fol. 10v, S. 145. 56 Rizzi, Turmentwurf; Oppitz–Weigl, … Wo durch Eure hochwurdten Und Gnadten Sich einen Ewigen Nahmen machten … . 57 Karner, Stiftsanlage 105. Vgl. Weigl, Umbauten 129. 58 Wacha, Stukkateure. 59 Koller, Stifterbilder 194. 60 DASP, Pfarr- und Klosterakten, Karton Stift Dürnstein, 7. Juli 1728. 61 Dittel, Trauer=Rede [fol. 6r]. 54 55
Kalendernotizen des Propstes Hieronymus Übelbacher
71
er seinen instruktiven theologischen Handapparat, als Bauherr legte er die Kupferstiche seiner Bilderbibeln und Architekturbücher den Künstlern als Vorlagen vor, als Letztverantwortlicher für die Klosterwirtschaft konsultierte er seine ökonomischen Ratgeber und seine juridischen Kanzleibehelfe. Er unterfütterte seine gelehrte und gesellschaftliche Konversation mit Anekdotensammlungen und Anleitungen für das Benehmen in der adeligen Gesellschaft, der er nicht durch Geburt, aber im Range eines Prälaten angehörte. Was er nicht in Büchern fand und man ihm mündlich zutrug, vom derben Witz bis zum Suppenrezept, notierte er sich in seine Kalender. Er besaß Florilegien und Zitatenschätze, mit denen er eine fröhliche Tischrunde unterhalten konnte. Auf dem Giebel seines Kellerschlössels ist er im Freskoschmuck einer Sonnenuhr dargestellt, an einem Tisch sitzend und seinen Gästen – dem Inhaber der Herrschaft Dürnstein Konrad Sigmund Anton Graf Starhemberg, dem Baumeister Jakob Prandtauer und dem Maler Wolfgang Ehrenreich Priefer von Miesbach – mit einem Trinkpokal zuprostend. In den Graphiktableaus des Kellerschlössels, die neben biblischen und kirchlichen Motiven auch Karikaturen und Verkehrte-Welt-Darstellungen zeigen, finden sich auch zwei Tafeln mit satirischen Gedichten über den Weingenuss, die Übelbacher vom Maler Anton Umsinn herstellen ließ62. Bislang galt der Prälat selbst als Verfasser, doch dürfte einer der lateinischen Trinksprüche aus den Carmina Burana, der mittelalterlichen Liederhandschrift aus dem Kloster Benediktbeuren, stammen63. Der belesene Propst deckte sich mit Neuerscheinungen und aktueller Literatur ein, zeigte aber kein antiquarisches Interesse. Er verkaufte aus dem Inkunabelbestand der Klosterbibliothek Ausgaben von antiken Klassikern und mittelalterlichen theologischen Werken an das Stift Göttweig64. Hieronymus Übelbacher war kein Büchersammler, er war Leser und Bildungsoptimist. Dittel berichtete in seinem Nachruf, dass er häufig zu sagen pflegte: „Ubi floret studium, floret religio“65. Der Propst begründete 1722 in Dürnstein eine eigene Hauslehranstalt zur Ausbildung seines Nachwuchses und trug selbst philosophische und theologische Fächer vor, „daß seine untergebene Herrn Geistliche zu gelehrten und erleuchten Männern erwachsen“66. Dittel erwähnte auch, dass der Propst ein Büchlein verfasst hatte, welches hundert Lehrsätze des hl. Augustinus erklärte. Es könnte sich dabei um das im Schreibkalender von 1725 genannte Libell mit Predigten über Augustinus handeln, welches Übelbacher drucken und in unterschiedlich teuren Ausstattungen binden ließ67. Die Persönlichkeit Übelbachers gewinnt in der Leichenpredigt und in seinen Kalendernotizen nur indirekt und nur vage Gestalt. Bemerkenswert ist seine umtriebige Geschäftigkeit, mit der er sich ganz seiner Aufgabe als Klostervorsteher widmete. Es hat ihm, so die Worte eines Zeitgenossen, „seine Inful niemahlen zur Schlaffhauben gedienet“68. Seine Bildung setzte er nicht in gelehrten Abhandlungen um, sondern in der Bewältigung der Aufgaben, die er sich gestellt hatte. Er verstand es, sich gezielt mit Informationen 1717, fol. 21r, S. 131. Diesen wertvollen Hinweis verdanke ich Andreas Zajic. Der betreffende Vers befindet sich auf der Tafel an der Nordwand des Mittelsaals, s. Grünwald, Graphikausstattung 216 (Abb. 194), vgl. Carmina burana 191, 12 (Bernt 257). 64 StAH, D.3-B.2, fol. 72v–73r. 65 Dittel, Trauer=Rede [fol. 8v]. 66 Ebd. [fol. 8r]. 67 1725, fol. 24r, 25r, 45r, S. 331, 332, 335. Der Titel ist heute nicht mehr nachweisbar. 68 Fritz, Cantzel=Rede 10. 62 63
72 Einleitung
zu versorgen und diese nutzbar zu machen, wozu ihm die Schreibkalender die nötige Organisationshilfe boten. Er interessierte sich für Neues und Modernes in den Künsten und Wissenschaften. Im Zeitalter der katholischen Frühaufklärung betrieb Propst Hieronymus eine angewandte Wissenschaft und legte seine Gelehrsamkeit im Tätigen und Nützlichen um. Auch in den Künsten zeigte er einen modernen Geschmack, etwa in der Erwerbung der Musikalien für die Stiftsmusik, die ein deutliches Interesse an den am Wiener Kaiserhof und dessen Umfeld gepflogenen Werken erkennen lassen 69. Das komplexe theologische Programm der Stiftskirche verbindet in der künstlerischen Ausgestaltung das Erbauliche mit dem Lehrreichen, wovon unter anderem eine große Dichte an Spruchbändern und Bezeichnungen bei den bildlichen Darstellungen zeugt. Obwohl er sich bewusst gegen Regierungsämter und offizielle Funktionen für seinen Bischof entschied, war der Propst gut vernetzt und pflegte unter Bedachtnahme auf die gesellschaftlichen Konventionen seiner Zeit seine Kontakte. Insbesondere war er mit dem Prälaten von Melk Berthold Dietmayr bestens vertraut und aus den vielfältigen Übereinkünften der beiden, die vom Austausch von Baumaterialien bis zur Weitergabe von Bediensteten reichte, ist zu schließen, dass sie regelmäßige persönliche Kontakte unterhielten. Als Klostervorsteher war er wegen seiner Kompetenz und Fähigkeiten sicher unumstritten, vielleicht aber in seinem Konvent nicht unbedingt geliebt, denn er notierte in den Kalendernotizen auch Worte des Missfallens über unfähige Mitbrüder. Manches Grobe, Unwirsche und Eigenwillige, das sich in den Kalendernotizen auch im Schriftbild niederschlug, welches eine flüchtige und sehr uneinheitliche Handschrift zeigt, mag vielleicht auch daher rühren, dass die körperliche Befindlichkeit des Propstes nicht ungetrübt war. Dittel berichtete, dass er schon 1718 „bey zugestossener gefährlicher Kranckheit“ Vorkehrungen für seine Grablege traf 70. Er nutzte die Schreibkalender, um eine Chronologie seiner Beschwerden festzuhalten und für diagnostische und therapeutische Zwecke heranzuziehen. 1716 litt er an Angina, die er mit warmer Milch und „Schwitzpulvern“71 kurierte, sowie wiederholt an hämorrhoidalem Blutfluss (aurea vena)72. Die Blutung galt zwar als reinigend und gesundheitsfördernd, war allerdings, wie Hieronymus auch genau beschrieb, bisweilen mit so brennenden Schmerzen verbunden, dass er weder sitzen noch gehen konnte. Er behandelte sich mit verschiedenen Salben, seine Beschwerden gelindert habe aber nur das Rauchwerk vom Terpentinbaum73. Zu Weihnachten 1717 erlitt er einen starken Blutfluss und ließ den Arzt kommen, der ihm eine gallenreinigende Löwenzahnsuppe verordnete74. Auch vom Schnupftabak erhoffte er sich eine Verbesserung seiner Beschwerden75. Um seinen Körper von schlechten Säften zu reinigen, ließ er sich ein Fontanell ans Bein anlegen. Dabei wurde mit einer Nadel eine Schnur aus Rosshaar, Leinwand oder ähnlichem unter die Haut eingeführt und verblieb dort einige Tage, bis sich Eiter bildete, was im übrigen auch für Hieronymus so unangenehm war, wie es sich anhört76. Wesentlich angenehmer war ihm der damals allseits Penz, Musikalien. Dittel, Trauer=Rede [fol. 9v und 10v]. 71 1716, fol. 5r, S. 120. 72 1716, fol. 1r, 2r, 3r, 4r, 5r, 6v, S. 118–120;1717, fol. 6r, 9r, 9v, 12v, 15r, 18r, 18v, 25r, 27r, 30r, 33r, 37r, S. 126, 128–131, 133, 135, 137. 73 1716, fol. 4r, S. 119; 1717, fol. 37r, S. 137. 74 1717, fol. 37r, S. 137. 75 1719, fol. 33r, S. 155. 76 1719, fol. 43v, S. 159f. 69 70
Kalendernotizen des Propstes Hieronymus Übelbacher
73
beliebte Aderlass, denn er schrieb in seinen Kalender, er habe halt nach den laßen wider gezüttert vor freuden77. In der Fastenzeit führte er eine reinigende Kur mit Birkenwasser durch, dessen Genuss er die Wiederherstellung seiner Gesundheit zuschrieb78. 1724 notierte er die Einnahme von Laxativen, 1725 erwähnt er zwei Mal Koliken79. In allen weiteren Schreibkalendern fehlen Einträge zu Krankheiten, wenngleich davon auszugehen ist, dass er auch weiterhin an körperlichen Beschwerden verschiedener Art litt. Er starb nach dem Zeugnis Dittels am 13. Jänner 1740 nach langwieriger Krankheit80.
Selbstzeugnis und Archiv Die ältere Forschung hat sich den frühneuzeitlichen Schreibkalendern noch unter dem Aspekt der Tagebücher und ihrer inhaltlichen Auswertung gewidmet. Erst in den letzten Jahren wurde die Bedeutung des Massenmediums Schreibkalender in seiner Kombination von populärem Druckerzeugnis und persönlichem Notizbuch als eigene Quellengattung erkannt, definitorisch präziser gefasst und quellenhistorisch genauer untersucht81. Kalendernotizen sind Selbstzeugnisse und finden als solche in der überaus reichen Forschungstradition, die sich den autobiographischen Quellen widmet, Berücksichtigung82. Hier hat auch die literaturwissenschaftliche Forschung schon viel geleistet83. Der klassische Ansatz, der nur Tagebücher, Memoiren oder Autobiographien kennt und damit den literaturhistorischen Kanon der Nach-Goethezeit in die Vormoderne zurückprojiziert, wurde überwunden und die Textsorte Schreibkalender in den geschichtswissenschaftlichen Kontext von Selbstzeugnis und Ego-Dokument gestellt. Zwar bleiben sprach- und literaturwissenschaftliche Analysen in diesem Genre weiterhin der autobiographischen Spurensuche stärker verbunden als der Kontextualisierung, doch sind solche Ansätze durchaus auch für die historische Forschung fruchtbar geworden84. Entlang der Quellen kann einer Geschichte des Selbst, seiner Wahrnehmung und Deutung, nachgegangen werden, die auch Teil einer Geschichte des Körpers ist85. Auch Hieronymus Übelbacher verwendete seine Kalender zur Selbstbeschreibung und Selbstbehandlung. In einer Chronik seiner Symptome und Leiden verschriftlichte er einen besonderen Bereich von Körperwahrnehmung. Anders als der Begriff des Selbstzeugnisses fokussiert der Begriff der Ego-Dokumente stärker die Authentizität der Selbstaussage unter Berücksichtigung des sozio-ökonomischen Kontextes, in dem sie getroffen wurde86. Ego-Dokumente sind auch in aktenmäßigen Unterlagen zu finden und damit Überreste eines Handeln. Genau dieser Aspekt ist auch für die Aufzeichnungen des Propstes Hieronymus von Dürnstein relevant: Seine Schreibkalender spiegeln das Handeln eines regierenden Prälaten. Übelbacher vermerkte 1721, fol. 45v, S. 236. 1719, fol. 14v, S. 147; 1721, fol. 18v, S. 216. 79 1724, fol. 13r, S. 285; 1725, fol. 25v und 31v, S. 333. 80 Dittel, Trauer=Rede [fol. 10v]. 81 Meise, Das archivierte Ich; Tersch, Schreibkalender. 82 Von Krusenstjern, Was sind Selbstzeugnisse?; Tersch, Österreichische Selbstzeugnisse; Von der dargestellten Person zum erinnerten Ich, hg. von Greyerz–Medick–Veit. 83 Kormann, Ich, Welt und Gott. 84 Vom Lebenslauf zur Biographie, hg. Winkelbauer. 85 Burke, Historicizing the Self; Piller, Private Körper. 86 Ego-Dokumente, hg. Schulze; Egodocuments and History, hg. Dekker. 77 78
74 Einleitung
Kontrakte, Aufträge, Zahlungen, sein Itinerar, wichtige Zusammenkünfte, Anschaffungen für das Haus, Projekte, Termine und dergleichen mehr. Hier liegt die komplette Agenda eines niederösterreichischen Klostervorstehers der Barockzeit in allen Einzelheiten vor. Interessant ist auch, was dem heutigen Leser wie eine Leerstelle anmutet: Auf den ersten Blick fehlen Anmerkungen zur geistlichen Leitung des Konvents, doch eine aufmerksame Lektüre, wie sie durch die vorliegende Edition möglich ist, enthüllt die Verzahnung der Temporalien- und der Spiritualienverwaltung und legt ein Stück katholisches Selbstzeugnis offen. Das Verhältnis von Schreibkalendern zu anderen Textsorten wurde in der Forschung noch eher wenig beachtet. In der Überlieferungsbildung hat die nachträgliche Zuordnung vieler Schreibkalender in Bibliotheksbestände vergessen gemacht, dass Kalendernotizen häufig Bestandteile von Behördenregistraturen waren. Aktenkundlich betrachtet gehören Vermerke in Schreibkalendern, die wie Diarien geführt wurden, zur Gattung der Memorialschreibwerke87. Dies sind grundsätzlich geschäftsmäßige, den Aufgaben eines Amtes dienende Aufzeichnungen, die für den internen Gebrauch und nicht für den Aktenexpedit bestimmt waren. Kalendernotizen können, je nach den Funktionen ihrer Verfasser oder deren Präferenzen, eine Ähnlichkeit zu allen Arten journalmäßig geführter Niederschriften wie Geschäftstagebüchern, Rechnungsjournalen, Wirtschaftsregistern oder Gestionsprotokollen haben. In den Kalendernotizen des Propstes Hieronymus kreuzen sich eine Fülle anderer archivisch überlieferter Textsorten: Wahlakten, Totenroteln, Reiseberichte, Amtsinstruktionen, urbarielle Aufzeichnungen, Hauswirtschafts- und Küchenbücher und etliches mehr. Die Schreibkalender des Propstes waren persönliche Gedächtnisprotokolle, die einerseits dem Terminmanagement dienten, wenn etwa vereinbarte Lieferfristen zu überprüfen waren, die aber andererseits auch Rechenschaftsberichte waren. Schreibkalender regierender Prälaten wurden nach deren Ableben von einem Klosterkonvent nicht nur aus Pietät aufgehoben, sie legten Zeugnis über die Regierungszeit eines Amtsinhabers auf und standen gleichwertig an der Seite der Klosterannalen. Die Untersuchung klösterlicher Überlieferung und die archivalienkundliche Typisierung der verschiedenen Textgenera findet in den Schreibkalendern klösterlicher „Funktionäre“ ein besonders interessantes Interferenzfeld. Schreibkalender waren in allen Arbeitsfeldern, die Schriftlichkeit erforderten, gebräuchlich. In Dürnstein führte der Pfarrvikar Franz Anton Nägl einen capittlcalender 88 bzw. kirchencalender 89 für die liturgischen Aufgaben des Stiftskapitels, vor allem die Persolvierung der Stiftungsmessen. Auch der Hofrichter bediente sich zur Erledigung seiner Amtsgeschäfte eines Schreibkalenders. Propst Hieronymus vermerkte dazu im Rechnungsbuch des Klosters: ist des hofrichters 1712. kalender aufzuschlagen, allwo dem Völckh90 wegen stinckhenden rindt- und kalbfleisch 12 thaler dictirt worden, also zu sehen, wo diße einkommen91. Im Dürnsteiner Archiv ist keiner dieser Kalender erhalten, denn die Überlieferungschance für solches Schriftgut ist ausgesprochen gering. Schreibkalender wurden außerdem wie Notizbücher verwendet. Sie boten Raum für die Niederschrift von Merk- und Denkwürdigkeiten aller Art wie Wettereskapaden, Sinnsprüchen, Rezepten, Briefformularen, Weltnachrichten, Ratschlägen und Hochedlinger, Aktenkunde 221. StAH, D.6-B.1a, Rechnung 1711, fol. 74r. 89 StAH, D.6-B.1a, Rechnung 1713, fol. 64r. 90 Johannes Völckh, Klosterfleischhauer. 91 StAH, D.6-B.1a, Rechnung 1712, fol. 29r. 87 88
Kalendernotizen des Propstes Hieronymus Übelbacher
75
allem, was notiert wurde, um es für einen späteren Gebrauch in Erinnerung zu behalten. Die Kalender Übelbachers enthalten eine Fülle solcher Aufzeichnungen, die die Chronologie sprengten. Der Propst notierte einfach dort, wo Platz war92. Für Hieronymus Übelbacher waren seine Schreibkalender das Merkbuch seines Handelns, die persönliche Handschrift seiner Regierung. Sie begleiteten ihn bei der Ausübung seiner Tätigkeit als Oberer und Bauherr seines Klosters, als Prälat des Bistums Passau und der niederösterreichischen Stände, als Theologe und Lehrer, als Grundherr und Ökonom. Amt und Person sind dabei nicht voneinander zu trennen. Selbst die intimeren Notizen des Propstes über seine körperlichen Beschwerden stehen im Kontext seiner Verpflichtungen, wenn seine Krankheiten ihn an der Ausübung seiner Aufgaben hinderten. Zum 25. April 1721 notierte er, dass die Grundsteinlegung für die neue Kirche der Stiftsdechant vorgenommen hatte, quia infirmus a die cinerum93. 1728 entschuldigte er sich für die Verzögerung bei der Visitation des Klosters Imbach mit einem Anfall von Katarrhen und Angina94. Die Kalendernotizen eines Klostervorstehers der frühen Neuzeit sind keine privaten Tagebücher modernen Zuschnitts, sondern Selbstzeugnisse, die ein Publikum und die Rezeption der Nachwelt im Blick hatten. Übelbacher las nicht nur die Schreibkalender seines Vorgängers, er schrieb diese gleichsam für seinen Nachfolger weiter und sich selbst in die Klostergeschichte ein. Kalendernotizen wurden nicht selten als Vorlagen oder Entwürfe für Amtsdiarien, Annalen oder Memorabiliensammlungen verwendet95. Ausführliche Diarien eines Prälaten konnten durchaus den Stellenwert einer Klosterchronik haben, wie etwa die ab 1786 geführten Tagebücher des Abtes von St. Peter in Salzburg Dominikus Hagenauer96. Die Kalendernotizen des Propstes Hieronymus waren allerdings keine streng chronologisch geführten Niederschriften seiner Tagesgeschäfte im Rhythmus eines allabendlichen Tagesrückblicks, sondern bilden vielmehr eine komplexe Textur des Eintragens, Nachtragens, Ausstreichens, Vermerkens und Auszeichnens. Das Datum war nicht das wichtigste Ordnungskriterium in diesen Notizen. Zwar begann der Prälat die meisten Einträge mit einem Tagesdatum, da sich aber viele Angelegenheiten wie etwa die Arbeit der Handwerker auf der Baustelle über mehrere Wochen oder Monate erstreckten, fügte er Anmerkungen zum Arbeitsverlauf, zur Arbeitszeit und zur Entlohnung später hinzu (Abb. 5)97. Wenn der Platz, den der Propst für diese Nachträge freiließ, nicht ausreichte, setzte er an anderer Stelle fort und verband seine Einträge mit entsprechenden videVerweisen. Dazu bediente er sich einer Blattzählung für die jeweils nach den gedruckten Kalenderblättern durchschossenen leeren Schreibblätter. Zum leichteren Auffinden von Notizen versah er sie mit eigenen Überschriften. Im Kalender 1717 hatte er dafür sogar ein Inhaltsverzeichnis. Der Zusammenhang zu den gedruckten Monatsblättern ist daher bestenfalls lose. Lesespuren findet man nur ganz vereinzelt. Er verwendete die Verzeichnisse der Jahrmärkte in Niederösterreich und hat im Kalender 1723 das Datum 92 1717, fol. 21v, S. 132: Specification deren gemachten bildern und wo solche hingehörig ist mense Jan(uario), allwo lehres papier geweßen, zu annotiren; 1724, fol. 11r, S. 284: Vide mense antecedente sive Jan(uario) fol(ium) 4, ubi tria fol(ia) remanserunt et pro lapicida annotationes fieri possunt hoc anno. 93 1721, fol. 19r, S. 217. 94 DASP, Pfarr- und Klosterakten, Karton Dürnstein, 7. 7. 1728. 95 Penz, Erinnern als Kulturtechnik 100. 96 Abt Dominikus Hagenauer (1746–1811) von St. Peter in Salzburg, Tagebücher 1786–1810, ed. Hahnl. 97 Zum Beispiel 1719, fol. 8v, S. 142f.
76 Einleitung
Abb. 5: 1719, fol. 8v.
Kalendernotizen des Propstes Hieronymus Übelbacher
77
für den Kremser Markt am Rand mit Bleistift markiert98. Auf dem Monatskalendarium Juli 1724 vermerkte er die Kirchweihe mit der Randnotiz 9. Julii ecclesia consecrata99 (Abb. 8).
Kalendernotizen und Klosterleben Die Einträge des Propstes Hieronymus in seine Schreibkalender bieten einen ungewöhnlich dichten und detailreichen Einblick in das Baugeschehen, das der Prälat in seinem Kloster dirigierte. Nicht so sehr künstlerische Konzepte hielt Übelbacher in seinen Kalendernotizen fest als vielmehr detailreiche Aufzeichnungen über das Geschehen auf seiner Großbaustelle, die ihn fast seine ganze dreißigjährige Amtszeit hindurch in Anspruch nahm. Er notierte, mit welchen Arbeiten er Baumeister, Bildhauer, Steinmetze, Stuckateure, Tischler, Drechsler, Maler, Vergolder, Marmorierer, Hafner, Glaser, Schlosser und etliche andere Handwerker beauftragte. Seine Kontrakte100 beinhalteten minutiöse Abmachungen und der Bauprälat nutzte seine Schreibkalender besonders ausführlich, um sich Arbeitszeiten zu notieren und so einschätzen zu lernen, wie lang die Durchführung einer bestimmten Aufgabe am Bau in Anspruch nehmen würde und wie hoch daher Kosten dafür zu veranschlagen waren. Er ließ sich auch genau über alle Vorgänge auf der Baustelle unterrichten und trug in seinen Kalender ein, wenn ein Geselle einen blauen montag101 machte (Abb. 7). Er listete die benötigten Baustoffe und Arbeitsmaterialien auf, verhandelte sehr energisch die Löhne und Preise und interessierte sich für handwerkliche Techniken und für die Rezepturen von Farben und Firnissen, die er sich gleichfalls notierte102. Seine Aufzeichnungen über den Fortgang der Arbeiten waren Rechenschaftsberichte im Wortsinn, das heißt, sie dienten der Transparenz der Bauausgaben, die der Propst gegenüber seinem Kapitel zu argumentieren hatte. Das Bemühen des sparsamen Prälaten, alles zu möglichst günstigen Löhnen und Preisen zu bekommen, wird besonders deutlich in den Kontrakten und Vereinbarungen mit Künstlern und Handwerkern, die Übelbacher in seinen Kalendern notierte. Häufig vermerkt er, wie er höhere Forderungen heruntergehandelt hatte, stellte Preisvergleiche an und verlangte Nachlässe bei Nichteinhaltung von Lieferterminen. Übelbachers Schreibkalender waren sein Arbeitswerkzeug, das ihm half, sein Wissen und sein Handeln effizient zu organisieren. Er selbst bezeichnete sie als seine handtcalender103 und bei seinen Aufenthalten in der Stiftspfarre Grafenwörth führte er die aktuelle Ausgabe mit sich104. Bisweilen trug er eine flüchtige Notiz zuerst mit Bleistift ein, um
1723, fol. 99r. 1724, 45v, S. 303. 100 Nur wenige der originalen Kontrakte sind im Stiftsarchiv überliefert, und zwar jene mit dem Steinmetzmeister Andreas Steinböck vom 8. 3. 1718, mit dem Tischlermeister Hippolyt Nallenburg vom 7. 3. 1725, mit dem Klosterbildhauer Johann Schmidt vom 1. 9. 1728, mit dem Steinmetzmeister Matthias Müller vom 4. 5. 1728, 16. 8. 1729 und 26. 8. 1730 und mit dem Steinmetzmeister Johann Adam Stumpfegger vom 11. 11. 1735 (StAH, D.4-F.1001). Ein Kontrakt mit dem Tischler von Weitra Franz Perger vom 23. 2. 1723 ist im Stiftsarchiv Zwettl überliefert (StAZ, L199-III-6f., frdl. Mitteilung von Martin Haltrich). 101 1723, fol. 15v, S. 249. 102 Koller, Firnis. 103 1725, fol. 71v, S. 341. 104 1729, fol. 67r, S. 386. 98 99
78 Einleitung
sie später mit Tinte ins Reine zu überschreiben105. Es gibt auch Hinweise, dass er aus anderen Notizen, vielleicht losen Zetteln, in die Kalender übertrug: So findet sich in den Kalendernotizen des Jahres 1716 gleich zwei Mal ein inhaltlich übereinstimmender, im Wortlaut aber abweichender Eintrag zu einer Anginaerkrankung am 9. Juni106. Verschiedene Merk- und Notizzettel von der Hand Übelbachers, aber auch von anderen Händen, sind den Schreibkalendern beigelegt, darunter etwa eine ausführliche Liste zu erledigender Handwerksarbeiten (Abb. 9)107. Propst Hieronymus verwendete seine Schreibkalender wie ein Kassabuch, in das er die Ausgaben aus seiner eigenen Schatulle – ex mea cassa – eintrug. In allen Stiften verfügten die Vorsteher traditionell über ein eigenes Budget zur Finanzierung der Prälatur, das heißt für die Ausgaben für den persönlichen Bedarf, für Reisen vor allem zu den Landtagen und Höfen in den Residenzstädten, für die Ausstattung der Wohn- und Amtsräume, für Gäste, für Künstler, Bau, Musik, Bücher oder besondere Anschaffungen für den liturgischen Gebrauch. Als Amtsdiarien und Kassarapulare der Prälatur waren die Schreibkalender des Propstes auch ein Stück Verwaltungsschriftgut des Klosters, welches mit der Registratur eng verwoben war. Die Kalendernotizen bilden oft die Schnittstelle zwischen dem Schreibaufkommen in der Stiftskanzlei, beim Kämmerer, Kastner oder Kellermeister einerseits und den schriftlich erteilten Anweisungen des Klostervorstehers andererseits. So haben die Kalendernotizen auch den Charakter von Nebenbüchern der Buchhaltung: von Kassabüchern, Kontokorrent- oder Geschäftsfreundebüchern, Lohn- und Gehaltsbüchern. Übelbacher exzerpierte die Aufzeichnungen über Arbeitszeiten und Entlohnungen der im Kloster beschäftigten Hand- und Tagwerker aus den tagbiechl 108, wochenzetl 109 oder Jahresrechnungen110. Eine Reihe von Verschreibungen, etwa Verdoppelungen111, weisen darauf hin, dass er auch dort, wo er seine Vorlagen nicht ausdrücklich nennt, aus anderen Aufzeichnungen abschrieb. Wenn er einen anschaffzettl, also eine Zahlungsanweisung, an den Hofrichter ausstellte, machte er sich darüber eine Notiz. Schlussabrechnungen mit Handwerksmeistern und Quittungen seiner Kämmerer Jakob Lembler und Maximilian Leeb ließ er von diesen in seine Schreibkalender eintragen (Abb. 13). Dieser Kassenbuchfunktion seiner Schreibkalender ist es zu danken, dass viele Notizen Übelbachers seine Finanzen, insbesondere seine Ausgaben, betreffen. Der ausdrückliche Hinweis auf Zahlungen aus der Prälaturkasse findet sich in den Schreibkalendern 230 Mal. Fast die Hälfte dieser Nennungen betreffen Ausgaben für das Baugeschehen im Kloster, also für Baumeister, Bildhauer, Steinmetze, Stuckateure, Maler, Zimmerleute, Tischler, Ofensetzer, Drechsler (Möbel), Schlosser und Glaser. Unter den Ausgaben auf die Hauswirtschaft, die Propst Hieronymus aus seiner Kasse bestritt und die in seinen Kalendernotizen rund fünfzig Mal mit dem entsprechenden Vermerk versehen sind, befinden sich Anschaffungen für den Garten, insbesondere Saatgut und Edelreiser, und für das Haus, darunter die Reparaturkosten für den Billiardtisch und für Uhren. Weiters notierte Übelbacher Geschirrankäufe und das Eingravieren des Kapitelwappens auf Becher und Besteck. Er schaffte Perücken für die Sängerknaben und die Lakaien an, kaufte Kunst 107 108 109 110 111 105 106
Zum Beispiel 1717, fol. 7v und 13v. 1716, fol. 5r und 5v, S. 120 und 121. 1725, Beil. 2 bis 5. 1727, fol. 11r, S. 356. 1720, fol. 33v, S. 188; 1724, fol. 57v, S. 308; 1729, 48r, S. 384. 1717, fol. 22v, S. 133. 1733, fol. 26r, S. 422.
Kalendernotizen des Propstes Hieronymus Übelbacher
79
blumen insbesondere für den Kirchenschmuck und versorgte sich mit Genüssen persön licherer Art, insbesondere mit Likören, Tabak und Schokolade. Aufzeichnungen über Textilienankäufe versah Propst Hieronymus dreißig Mal mit dem Vermerk ex mea cassa. Es handelt sich um die Ausgaben für Tuche und Stoffe aller Art, für Spitzen und Kurzware, für den Klosterschneider und für die Näherin. Er bezahlte Paramente und Altarwäsche und hatte auch Aufwendungen für seine eigene Kleidung. Einige wenige Kleidungsstücke für Novizen und Sängerknaben kommen vor, die Kleiderausgaben des Konvents finden sich aber ansonsten in den Klosterrechnungen. Selten genannt sind die Aufwendungen des Prälaten für Festivitäten im Konvent. Zum Fasching erhielten die Konventualen ein kleines Taschengeld pro bachanalibus112. Genauso häufig wie Textilien notierte Übelbacher als Ausgaben der Prälaturkasse den Ankauf von Büchern, Musikalien und Kupferstichen sowie die Bezahlung des Kremser Buchbinders. Über zweihundert verschiedene Buchtitel mit teilweise mehrbändigen Werken und fünf Zeitungen und Zeitschriften sind in den Schreibkalendern genannt113. Damit hatte der Propst die kleine Dürnsteiner Klosterbibliothek beträchtlich erweitert, denn der Bibliothekskatalog des Jahres 1710 umfasste kaum mehr als 600 Titel114. Mit rund 65 Prozent ist der Anteil theologischer Bücher, die der Prälat ankaufte, vergleichsweise moderat. Enthalten ist hierin hauptsächlich katechetische und homiletische Hilfsliteratur, unter den Heiligenviten und der Kirchenväterliteratur ist der hl. Augustinus als Ordensvater prominent vertreten. Viele Werke sind Standardwerke oder Handbücher, die für Lehre und Studium in der Dürnsteiner Hauslehranstalt dienten. Darauf verweisen auch Notizen des Propstes über die Übergabe von Büchern an Mitbrüder und Novizen115. Übelbacher zeigte sich auch interessiert an der ordenstheologischen Debatte, die die Jesuiten mit den Prälatenorden führten, und besaß die Streitschriften des Jesuiten Markus Hansiz116, des Melker Benediktiners Anselm Schramb und des St. Andräer Propstes Augustinus Erath, dessen auch nur handschriftlich überlieferte Werke ihm zugänglich waren117. Zehn Prozent der Titel sind der rechtswissenschaftlichen Fachliteratur zuzurechnen, drei Viertel davon der Kanonistik. Etwa 15 Prozent gehören zum Bereich Geographie und Geschichte, wobei auch hier einerseits Lexika und Nachschlagewerke aufscheinen, andererseits sich der Prälat aber für das Zeitgeschehen interessierte und etwa eine Sammlung von politischen Schriften zum Frieden von Utrecht von 1714 anschaffte. Die restlichen zehn Prozent der genannten Bücher verteilen sich auf hauswirtschaftliche Ratgeber, Florilegien für die gesellschaftliche Unterhaltung, medizinische Handbücher sowie auf Architektur, bildende Kunst und Musik. Alle Bucheinkäufe Übelbachers waren neue Werke. Er verfolgte den Buchmarkt sehr aufmerksam und notierte sich die Anzeigen von Neuerscheinungen aus den Zeitungen, insbesondere aus dem Wienerischen Diarium, welches das Kloster neben der Europäischen Zeitung, die Übelbacher stets nur das hanauer blätl nennt, abonniert hatte. 1725, fol. 10v, S. 326; 1727, fol. 7v, S. 354. Siehe Liste der in den Kalendernotizen genannten Bücher. 114 NÖLA, Klosterakten, Stift Dürnstein, Karton 338, Nr. 10: Der Dürnsteiner Bibliothekskatalog von 1710 liegt dem Stiftsinventar, das zum Ableben des Propstes Gottfried von Haslingen angefertigt wurde, bei und enthält den Vermerk, dass die Buchankäufe Gottfrieds darin noch nicht aufgenommen sind. 115 1724, fol. 33v, S. 297. 116 Das Pseudonym Modest Taubengall ist entsprechend der Normdatei der Deutschen Nationalbibliothek in der Bücherliste mit Markus Hansiz aufgelöst, neuere Forschungen deuten aber darauf hin, dass es sich um eine andere Person aus dem Jesuitenorden handelt (frdl. Hinweis von Thomas Wallnig). 117 Stockinger, Felix mansurus, si tacuisset, Erath. 112 113
80 Einleitung
Zahlenmäßig nehmen jene Einträge, die mit Zahlungen oder Arbeitsaufträgen zu tun haben, den breitesten Raum in den Schreibkalendern ein. Aber Übelbacher notierte auch alltägliche Angelegenheiten, Erledigungen und Vorfälle. Seine Haustiere erwähnte er mehrmals: Er vermerkte, mit welchem Futter er seine Singvögel versorgte, wann seine Nachtigallen nach einem langen Winter wieder zu schlagen begannen und wie viele Welpen seine Hündin Perlina („kleine Perle) geworfen hatte 118. Er machte eine Notiz über den Ankauf neuer Seidenstrümpfe, die er abwog, um zu kontrollieren, ob man ihm dafür nicht etwa zu viel verrechnet hatte119. Selten schrieb er über das Wetter, und auch dann nur, wenn es etwas Außergewöhnliches zu berichten gab wie etwa die Eisstöße auf der Donau im Winter des Jahres 1716120. Extreme Witterungen lassen Hieronymus auch Schäden für die Ernte, vor allem für den Wachauer Weinbau, befürchten. Die Abwicklung der Stiftsökonomie lag zwar in den Händen des Kämmerers, doch der umtriebige Propst ließ sich darüber stets auf dem Laufenden halten. Nicht unbedeutend sowohl für das Branntweingeschäft als auch für die Versorgung mit Getreide und Kohl war der Wirtschaftshof an der Stiftspfarre Grafenwörth, aus der der Hofmeister regelmäßig zu berichten hatte, aus seinen Briefen übertrug Hieronymus die Ernteergebnisse in seine Kalender. Zum Ärgernis des Prälaten wollte sich der Mitbruder in Grafenwörth aber nicht streng an die Richtlinien halten, die ihm sein Oberer vorgegeben hatte121. In einigen Fällen notierte Propst Hieronymus auch die Einstellung von neuem Personal. Von Interesse waren für ihn jene Dienstboten, die er auch hoffte in der Stiftsmusik einsetzen zu können. Der Kantor der Dürnsteiner Stiftspfarre Grafenwörth, den er am 12. September 1721 als Lakei aufnahm, war in dieser Hinsicht eine herbe Enttäuschung122. Über seinen musizierenden Kammerdiener Philipp Bäschy, den er aus den Diensten seines geschätzten Freundes, des Abtes Berthold Dietmayr von Stift Melk, übernahm, äußerte er keine Klagen123. Als Merkheft nutzte Propst Hieronymus seine Kalender, wenn er eintrug, was er welchem seiner Bediensteten an Gerätschaften oder Material ausgehändigt hatte. Seinem Kutscher Marx übertrug er Dienste im Stiftsmeierhof124. Über das religiöse und liturgische Leben im Dürnsteiner Kloster erfährt man aus den Schreibkalendern des Prälaten wenig, dazu wurden die bereits erwähnten Kirchenkalender geführt. Verstreute Nachrichten über die Liturgie in der Stiftskirche und Sakramentspendungen bringt der Prälat selten und nur aus besonderen Anlässen. Einer Notiz wert erschien ihm seine Assistenz bei der Eheschließung eines adeligen Paars in der Kremser Kapuzinerkirche und das Pontifikalamt für die Kremser Priestersodalität, beides am 9. Juli 1716125. Auch die namentliche Nennung von Mitbrüdern hat in den Kalendernotizen des Propstes Hieronymus immer einen direkten Bezug zu seiner Regierungstätigkeit und ist in den allermeisten Fällen in einen geschäftsmäßigen Vorgang oder eine konkrete Handlung eingebunden. Seine Amtsvorgänger Mathias Feldhorn (1658–1664), Reinhard 118 Im Juni 1711 kaufte Hieronymus Übelbacher seinem Pudel spielkugel und -kegel (StAH, D.6-B.1a, Rechnung 1711, fol. 46r). 119 1725, fol. 46v, S. 336. 120 1716, fol. 1r, 2r, 2v, S. 117f. 121 1720, fol. 51r, S. 200f. 122 1721, fol. 31v, S. 236. 123 1719, fol. 54r, S. 165. 124 1719, fol. 3r, S. 139. 125 1716, fol. 6r, S. 121.
Kalendernotizen des Propstes Hieronymus Übelbacher
81
Faust (1664–1668) und Honorius Arthofer (1668–1678) werden erwähnt, weil Übelbacher ihre Portraits zur Ausstattung des Prälatur- bzw. Gästetrakts in Auftrag gab126. Regelmäßig notierte er den Erlag des Kostgelds für seinen Vor-Vorgänger Propst Karl Donrey, der 1692 auf sein Amt resigniert hatte und sich seitdem seinen alchemistischen Studien widmete127, eine Tätigkeit, für die Übelbacher nur bissigen Spott übrig hatte128. Die Aufzeichnungen seines von ihm sehr geschätzten Vorgängers Gottfried von Haslingen (1692–1710) hielt Propst Hieronymus in Evidenz: Er zitierte aus seinen Schreibkalendern eine Nachricht über ein Feuer129 und übertrug auch einen Eintrag Gottfrieds von dessen Gartenbuch130. 1720 starb Propst Karl Donrey. Im gleichen Jahr war auch die neue Gruft fertig, und es wurden vom Kreuzgang die Gräber Gottfrieds von Haslingen sowie die jener Mitbrüder, die während Übelbachers Regierung verstorben waren, nämlich Rudolf Ertl, Augustinus Eybick, Matthias Auer, Jakob Cammerer, Laurenz Scheregg, Leopold Kannegiesser, Richard Westermayr, Gottfried Freiherr von Grünthal, Berthold Debay und Karl Fer nandez Brunetti, dorthin übertragen. Propst Hieronymus entwarf für sie in seinen Kalendern Grabinschriften131, die er im März 1721 in einem gemeinsamen Rotelbrief drucken ließ132. Der Verkleinerung des Konvents durch diese relativ große Zahl an Todesfällen im ersten Dezennium seiner Regierung begegnete Propst Hieronymus durch die Aufnahme von acht Novizen, im Kalender von 1723 listete er sie auf: Augustinus Albrecht, Hieronymus Meister, Karl Rikl, Friedrich von Kollery, Leopold Aichinger, Ernst Reinisch sowie seine beiden Nachfolger und letzten Pröpste Dürnsteins Maximilian Leeb (1740–1750) und Dominik Ruemer (1751–1787)133. Noch ein weiteres Mal findet sich eine Liste von Konventualen in den Kalendernotizen: Die Namen jener 21 Professen, die 1710 zur Wahl eines neuen Propstes zusammengetreten waren, hielt Übelbacher im Kalender des Jahres 1719 fest134. Anlässe zu Einträgen in den Kalendern waren häufig geschäftsmäßige Vorgänge, die sich aus den Ämtern der einzelnen Konventualen ergaben. Stiftsdechant war bis zu seinem Tod 1719 Augustinus Eybick135, ihm folgte Ernst Kaufmann von Jeidendorf136 und ab 1737 Sebastian von Schott137. Für das Amt des Kämmerers ist 1719 Wilhelm Candry138
126 1717, fol. 13r–v, S. 129f. Von der Serie der Dürnsteiner Prälatenportraits ist nur das Bild des Propstes Reinhard Faust im Stift Herzogenburg erhalten. 127 Karl Donrey wohnte außerhalb des Klosters in Engabrunn, kehrte aber 1713 nach Dürnstein zurück, s. StAH, D.6-B.1a, 1713, fol. 50r. 128 1719, fol. 15v, S. 148. 129 1721, fol. 52v, S. 241. 130 1719, fol. 11r , S. 145. 131 1719, fol. 31v, 55r, S. 155 und 166f.; 1720, fol. 5v–6v, 19v, 24r–24v, 53r, S. 172f., 182f. und 201f.; 1721, fol. 6v, S. 209f. 132 1721, fol. 14v, S. 213; StAH, D.3-B.2, Rotelbuch fol. 105r –106v. 133 1723, fol. 31r, S. 259. Diese acht Junioren sind mit ihrem Propst als Verehrer des hl. Augustinus in einem der beiden Dürnsteiner Stifterbilder dargestellt, s. Koller, Stifterbilder 184 (Abb. 163) und 185. 134 1719, fol. 15v–16v, S. 148f. 135 1719, fol. 16r, 31v, S. 148, 155; Necrologium 8. Für die Überlassung seines Manuskripts mit Vorarbeiten zu einem Professbuch Dürnsteins danke ich an dieser Stelle dem Direktor des Diözesanarchivs St. Pölten Thomas Aigner. 136 1719, fol. 16r, S. 148; Necrologium 82. 137 1719, fol. 16r, S. 149; Necrologium 82. 138 1719, fol. 16r, S. 149; 1721, fol. 49r, S. 238; 1733, fol. 15r, S. 418; Necrologium 81.
82 Einleitung
genannt, 1721 Sebastian von Schott139 und schließlich ab 1723 Jakob Lembler140. Diesem Mitbruder hatte Propst Hieronymus eine Reihe von Hausämtern übertragen: Er ist als Chorregent141 und als Küchenmeister erwähnt142. Lembler lehrte auch Theologie an der Hauslehranstalt des Klosters. Sieben Junioren hatten bei Lembler 1731 graduiert, ihre philosophischen und theologischen Thesen ließ Übelbacher drucken und an das 1667 erschienene Werk seines Vorgängers Reinhard Faust „Princeps christiano-politicus“ binden143. Als Lembler 1732 im Alter von nur 45 Jahren mit der Diagnose Schlaganfall starb, verlor Propst Hieronymus vermutlich seinen präsumptiven Nachfolger. Sowohl als Kämmerer und damit Leiter der Klosterwirtschaft als auch als Theologe und Lehrer dürfte Jakob Lembler der kongeniale Partner Übelbachers gewesen sein, den der Propst als einen Mann bezeichnete, „wie ihn das Kloster vielleicht schon seit hundert Jahren nicht mehr besessen hatte“144 und zu dessen Tod ihm der Stiftsadvokat Joseph Gregor Gewey ausführlich kondolierte145. Die nächsten Kämmerer Dürnsteins, die wie bereits Lembler zuvor eigenhändige Spuren in den Schreibkalendern Übelbachers hinterlassen hatten, sollten auch die zukünftigen Pröpste des Klosters sein, nämlich Maximilian Leeb 146 und Dominik Ruemer147. Häufiger als das Leitungsamt des Kämmerers wurde das Amt des Küchenmeisters von Propst Hieronymus umbesetzt. In seinen Kalendern sind mehrere Küchenmeister genannt. Franz Anton Nägl verlor die Gunst des Prälaten, weil ihm im Laufe seiner Dienstzeit ein Teil des Silberbestecks abhanden gekommen war148. Ihm folgten Gottfried von Grünthal149, Jakob Lembler, Ignaz Weismayr150 und Friedrich von Kollery151. Es dürfte die Eigenart des Propstes Hieronymus gewesen sein, seine Leitungsfunktion im Kloster besonders ernst zu nehmen und die Anstellung auch eines Kochs nicht dem Küchenmeister zu überlassen. Der neue Koch, den er am 22. Juli 1720 in Dienst nahm, wurde allerdings, da seine Kochkünste sehr zu wünschen übrig ließen, eine Woche später wieder entlassen152. Mit dem Amt des Küchenmeisters war manchmal auch das Amt des Kellermeisters verbunden. Petrus Gaggstatter und Ignaz Weismayr hatten beide Ämter innegehabt153, Maximilian Leeb war zugleich Kämmerer und Kellermeister154. Die Weinverkäufe des Klosters tätigte Übelbacher selbst, und auch über den Weingartenbau, den Zustand der Riede und die Entlohnung der Arbeiter finden sich zahlreiche Notizen in 1721, fol. 18v, S. 216. 1723, fol. 52r, S. 268. 141 1719, fol. 21r, 48r, S. 152 und 161. 142 1720, fol. 71r, S. 206. 143 1731, fol. 65v, S. 398; vgl. Faust, Princeps christiano-politicus. 144 Pauker, Kirche 253; 1732, fol. 14r, S. 402. 145 StAH, D.3-F.1003, 24. 8. 1732. 146 1732, fol. 45v, S. 409; 1733, fol. 4r–5r, S. 415f. 147 1736, fol. 3r–10r, S. 426–429. 148 1721, fol. 27r, S. 225. Davor sind Laurenz Scheregg (Necrologium 81) und Matthias Auer (StAH, D.6B.1a, Rechnung 1712, fol. 34r, Rechnung 1714, fol. 2r) als Küchenmeister belegt. Nägl war auch Pfarrvikar von Dürnstein (StAH, D.6-B.1a, Rechnung 1711, fol. 74r). 149 Necrologium 81. 150 1724, fol. 33v, S. 297. 151 Necrologium 82. 152 1720, fol. 35v, S. 191. 153 1721, fol. 33r, S. 228; 1719, fol. 16v, S. 149. In den Rechnungsbüchern des Stiftes ist weiters Wilhelm Candry als Kellermeister genannt: StAH, D.6-B.1a, Rechnung 1711, fol. 2r, Rechnung 1714, fol. 1v. 154 StAH, D.6-B.1.27, fol. 83v. 139 140
Kalendernotizen des Propstes Hieronymus Übelbacher
83
seinen Kalendern. Ein Gartenmeister, Karl Fernandez Brunetti, kommt in den Kalendern nur ein Mal vor155, und wieder belegen zahlreiche Notizen des Propstes sowohl über den Prälaten- wie auch über die Nutzgärten, dass er auch diese Agenden zumindest teilweise selbst wahrnahm. Ebenso dürfte die Stiftsmusik ein großes Anliegen des Prälaten gewesen sein: Er nannte in seinen Aufzeichnungen die Chorregenten, die er aus dem Konvent für die Leitung der Stiftsmusik bestimmte156, sowie die Mitbrüder und Stiftsbediensteten, die er im Flöten- und Orgelspiel unterweisen ließ157. Ein besonders wichtiges Amt hatte der Hofmeister von Grafenwörth inne. Der Wirtschaftshof der Stiftspfarre versorgte auch das Kloster, verschiedene Klosterhandwerker wie Sailer, Hafner, Wagner, Riemer, Weber, Schneider, Schmied, Fleischer, Tischler, Fassbinder sowie Bildhauer und Maler waren dort beschäftigt158. Petrus Gaggstatter hatte diese Aufgabe über zwanzig Jahre lang wahrgenommen gehabt, als er 1721 starb159. Sein Amt war nicht mit dem des Pfarrvikars von Grafenwörth verbunden, welches andere Mit brüder innehatten160. Der Prälat hatte für den Hofmeister eine eigene Amtsinstruktion verfasst, in der unter anderem die Vorratshaltung geregelt war, und zeigte sich sehr ver ärgert, dass man sich an seine Regeln offensichtlich nicht gehalten hatte, da im November 1720 Kraut zugekauft werden musste161. Von dem Austritt eines Mitbruders ist in den Schreibkalendern nur indirekt einmal die Rede. Die strittige Frage der Mitgift eines 1706 dispensierten Konventualen namens Ferdinand Kainiz wurde erst nach zehn Jahren von Übelbacher geklärt. Der Propst führte aufgrund dieser Erfahrung, wie er im Kalender von 1717 notierte, eine neue Ordnung für die Examinierung der Kandidaten ein162. Über konventinterne Vorgänge oder gar persönliche Beziehungen ist aus den Kalendernotizen Übelbachers nur das zu erfahren, was sich zwischen den Zeilen herauslesen lässt. Die Einträge waren zu sehr der amtlichen Regierung des Prälaten gewidmet, als dass Vorkommnisse im Konvent niedergelegt wären, wie man sie bisweilen in Aufzeichnungen von Prioren der Benediktinerklöster findet. Eine Ausnahme bildet allerdings ein Eintrag über ein Ereignis, das Propst Hieronymus zum 9. Oktober 1719 notierte163. Offensichtlich war der sechzigjährige Gottfried von Grünthal betrunken aus dem Chorgestühl gestürzt. Zwei Mitbrüder mussten ihn in seine Zelle führen, und der Wundarzt wurde geholt. Die betreffende Notiz hat der Propst, wie alle Klosterangelegenheiten und kirchliche Betreffe, in Latein eingetragen und zusätzlich noch stark gekürzt. Für einen neugierigen Kanzleischreiber, der für den Prälaten eine Quittung oder Lieferung in den Kalender einzutragen hatte, war sie damit nicht auf den ersten Blick zu entschlüsseln. Auch für den Leser von heute gibt es einige Hürden im Verständnis der Kalendernotizen von Hieronymus Übelbacher. Seine Einträge sind flüchtig und notizenhaft, nicht 1719, fol. 11r, S. 145. Ein Kastner wird nur im Nekrolog genannt (Necrologium 81). Franz Anton Nägl (1725, fol. 70v, S. 340), Karl Rikl (1731, fol. 9v, S. 389; 1732, fol. 14r, S. 402). 157 1721, fol. 42v, S. 233; 1725, fol. 39r, S. 334; 1719, fol. 39r, S. 158. 158 1719, fol. 58r, S. 166. 159 1721, fol. 33r, S. 228. Weitere Hofmeister waren bis 1732 Wilhelm Candry (1733, fol. 15r, S. 418) und 1733–1736 Ernst Reinisch (Necrologium 81, StAH, D.6-B.1.27, fol. 80v). 160 Belegt sind für 1712 Jakob Cammerer (Necrologium 81), für 1719 Sebastian von Schott (1719, fol. 16r, S. 149) und bis 1743 Karl Rikl (Necrologium 82). Honorius Leygeb war von 1684 bis 1717 Pfarrer von Weißenalbern, welches aber keine dem Stift inkorporierte Pfarre war (Necrologium 81). 161 1720, fol. 51r, S. 200f. 162 1717, fol. 3r, S. 125. 163 1719, fol. 48v, S. 162. 155 156
84 Einleitung
alle Lesungen sind eindeutig und nicht alle Abkürzungen aufzulösen. Die Nähe der Kalendernotizen zu den alltäglichen Geschäften des Prälaten bedingen eine große Dichte an Nennungen nicht nur von Personen, mit denen der Propst zu tun hatte, und Orten, die er aufsuchte, sondern auch von Begriffen aus der Wirtschaft und Haushaltsführung, des Baugeschehens und Kunsthandwerks, für Gegenstände des alltäglichen Bedarfs, für Küchengeräte und Hausrat, für Kleidung und Medikamente, für Lebensmittel, Tiere und Pflanzen. In seinen Notizen schrieb Übelbacher so, wie er sprach, und verwendete die Ausdrücke seiner niederösterreichischen Heimat, von denen viele längst nicht mehr in Gebrauch sind. Seine Schreibkalender sind damit auch ein volkssprachliches Schriftdenkmal. Reich ist auch das Personal, das in den Kalendern seinen Auftritt hat. Die Aufzeichnungen des Propstes sind fast immer handlungsbezogen, und sein Handeln war von Interaktion mit anderen begleitet. Insgesamt sind rund 430 verschiedene Personen auf den etwa 800 Manuskriptseiten der Schreibkalender genannt, die Autoren in Buchzitaten und die Komponisten erworbener Musikalien nicht mitgerechnet. Den größten Teil kannte der Propst persönlich: 55 waren Künstler, Kunsthandwerker und Musiker, 21 Adelige, 44 Geistliche, 34 Dürnsteiner Konventualen, 25 Beamte, Lehrer und Buchhändler, 63 Kaufleute und Handwerker, neun Ärzte, Apotheker und Bader, 16 Klosterbedienstete und 42 Klosteruntertanen. Etwa 40 genannte Personen konnten nicht näher bestimmt werden, weil die Angaben in den Notizen dazu nicht reichten164. Zehn Prozent der Kalendernotizen sind in Latein abgefasst. Selten schrieb Übelbacher ganze Einträge in Latein, und dies hauptsächlich dort, wo es sich um kirchliche oder klösterliche Angelegenheiten oder um die Beschreibung seiner körperlichen Beschwerden handelte. Häufig verwendete er allerdings kurze lateinische Wendungen, vor allem für Seitenverweise (vide, vertatur) oder für wiederkehrende Konditionen in Handwerkerbeauftragungen, etwa penes victum (mit Kost). Er bevorzugte für einige Worte die lateinische Übersetzung, so für manche Verben (laborare, solvere) und für die Bezeichnung von Tagzeiten und Mahlzeiten. Pro und propter kommen häufiger vor als „für“ und „wegen“. Etwa fünf bis sieben Prozent der Kalendernotizen stammen nicht von Propst Hieronymus, sondern von anderen Händen. Die Kämmerer und das Kanzleipersonal haben auf Anweisung des Prälaten geschäftsmäßige Einträge in seine Kalender getätigt, die einmal mehr die enge Verflechtung dieser Notizen mit der klösterlichen Schriftproduktion belegen. Die Einträge anderer Schreiber mehren sich in den jüngeren Schreibkalendern, die auch insgesamt zunehmend sparsamer beschrieben sind. 1731 sind nur die Hälfte aller Notizen eigenhändige Einträge Übelbachers. Möglicherweise hinderten ihn Krankheit und körperliche Beschwerden nicht nur an der Protokollierung seiner Regierung, sondern auch an der Ausführung seiner Aufgaben selbst. Seinen letzten datierten Kalendereintrag machte er am 19. Juni 1739 über die Lieferung des 12. und 13. Bandes der vollständigen Werkausgabe des Kirchenhistorikers Jakob Gretser. In der für ihn typischen Sorge, dem Buchbinder nicht etwa zu viel dafür zu bezahlen, endete er mit dem Vermerk ideo nachzuschlagen, an tantum solverim pro prioribus tomis165.
164 165
22 Personen sind nur mit Vornamen und 34 nur mit Standes- oder Berufsbezeichnung genannt. 1739, fol. 6r, S. 434.
Beschreibung der Kalender Jahr
Titel
Umfang
Anzahl der bedruckten Seiten
Anzahl der Anzahl beschriebe- der nen Seiten beiliegenden Blätter
Stiftsarchiv Herzogenburg - Archiv signatur
1716
-
11 Fotografien
-
11
-
D.3-B.1.15
1717
Krakauer Schreibkalender
I + 49 Bl.
48
44
-
D.3-B.1.1
1719
Krakauer Schreibkalender
I + 78 Bl.
44
74
3
D.3-B.1.2
1720
Krakauer Schreibkalender
II + 86 Bl.
48
75
1
D.3-B.1.3
1721
Europäischer Curier VI + 69 Bl.
33
77
-
D.3-B.1.4
1723
Österreichischer Schreibkalender
102 Bl.
48
97
-
D.3-B.1.5
1724
Österreichischer Schreibkalender
V + 103 Bl.
48
122
2
D.3-B.1.6
1725
Österreichischer Schreibkalender
II + 102 Bl.
48
63
5
D.3-B.1.7
1727
Europäischer Curier I + 106 Bl.
37
52
1
D.3-B.1.8
1729
Neuer Haus- und Wirtschaftskalender
II + 69 Bl.
39
47
4
D.3-B.1.9
1731
Neuer Krakauer Schreibkalender
116 Bl.
48
32
3
D.3-B.1.10
1732
Tyrnauer Kalender
94 Bl
60
35
2
D.3-B.1.11
1733
Tyrnauer Kalender
55 Bl.
56
32
-
D.3-B.1.12
1736
Österreichischer Schreibkalender
50 Bl.
24
17
5
D.3-B.1.13
1739
Österreichischer Schreibkalender
27 Bl.
48
4
-
D.3-B.1.14
insg.
XX + 1117 Bl.
629
782
26
86 Einleitung
Kalender 1716 Vom Kalender 1716 existierte ein Fragment, das im Stift Herzogenburg nicht mehr vorhanden bzw. derzeit nicht auffindbar ist. Fritz Dworschak beschrieb es folgendermaßen: „1716: Vom Schreibkalender des Propstes aus diesem Jahr ist nur mehr ein Bruchstück erhalten: acht einzelne Blätter im Format von 14,7 x 19 cm. Auf der Rückseite des letzten Blattes der spätere Vermerk: ‚Notata RR. DD. Hieronymi Übelbacher, Praepositi Thürnsteinensis – de anno 1716 – uti ex No 3 concl.‘ Die Blätter sind fast durchwegs doppelseitig mit Tinte beschrieben. An freien Stellen, oft über größeren Absätzen, sind Nummern von 1 bis 7 (No 6 zweimal!) geschrieben, die aber eher als Foliierung der acht Blätter gemeint waren, da darunter ganz disparate Eintragungen zusammengefaßt werden. Blatt No 1 stammt vom Jänner 1716, No 2 vom Februar, No 3 vom März, No 4 vom April (Vertrag mit dem Stukkateur vom 27. April 1716), No 5 vom Juni, No 6 vom Juli, No 6 (also das 7. Blatt) vom September, No 7 (das 8. Blatt) wohl vom Dezember 1716. Alle Blätter zeigen deutlich, daß sie aus einem gebundenen Schreibkalender herausgelöst wurden. Die rechte untere Ecke jedes Blattes ist abgeschnitten.“ 1 Im Stiftsarchiv Herzogenburg sind Schwarzweiß-Fotografien von Nr. 1r, Nr. 2r, Nr. 2v, Nr. 3r, Nr. 3v, Nr. 4r, Nr. 4v, Nr. 5r, Nr. 5v, Nr. 6r und Nr. 6v vorhanden. Es fehlen Aufnahmen des von Dworschak beschriebenen 7. Blatts von September und des 8. Blatts von Dezember 1716. Die Nummerierung und vermutlich auch der von Dworschak zitierte Rückvermerk stammen von der Hand des ehemaligen Dürnsteiner Pfarrers und Herzogenburger Stiftsarchivars Wilhelm Bielsky (gest. 1866).
Kalender 1717 205 x 155 mm, brauner Papiereinband mit Blindprägung, Rücken fehlt. Auf dem Vorderdeckel aufgeklebtes handschriftliches Etikett Calendarium pro a(nn)o 1717. In usum Hieronymi Prælati Tiernstainensis. I + 49 Bl., Monatskalendarien auf den Versoseiten, danach jeweils zwei Schreibblätter eingeschossen, fol. I–35 an den rechten unteren Ecken beschnitten. Auf der letzten bedruckten Seite (49v) ein Reklamant Es, zu dem es keine entsprechende Seite gibt. Großer Tintenfleck auf fol. 13, Tintenschäden an den oberen Blatträndern fol. 13–49. Schwarzer Druck mit roter Auszeichnungsschrift. Titelseite (1r) mit Titelkupfer (As tronomenportrait, Abb. 1). Wappen (1v): unter der Kaiserkrone Doppeladler mit Reichsinsignien, Herzschild mit Allianzwappen Ungarn/Böhmen/Österreich/Burgund/Kastilien, umgeben von der Collane des Ordens vom Golden Vlies. Druckerprivileg (44v). Titel: Crackauer Schreib=Calender / Auff das Jahr nach Christi Geburt MDCCXVII. Welches ist das erste nach dem Schalt=Jahr von 365 Tägen. Mit sondern Fleiß gestellet / sambt beygefügter Beschreibung deß Lebens / Regierung und Groß=Thaten unsers Allerdurchleuchtigsten / Großmächtigsten und Unüberwindlichsten / der Zeit Glorreichist=Regierenden Röm. Kaysers / auch in Germanien / Hispanien / Hungarn und Boheimb Königl. Majest. Caroli VI. etc. etc. beherrlichet. Durch M. Joannem Gostumiowsky, in der Hochlöbl. Cracauerischen Academia Phil. Doct. ordinarium As1 Fritz Dworschak, Die Kalendernotizen des Propstes Hieronymus Übelbacher, unveröffentl. Typoskript [ca. 1960], NÖLA, Hs. 1286.
Beschreibung der Kalender
87
trologiæ Professorem und Königlichen Mathematicum. Cum Gratia & Privilegio Sacræ Cæsareæ Majestatis. Gedruckt zu Wienn in Oesterreich / bey Ignatio Dominico Voigt. Handschriftliche Einträge: Spiegel vorne–Ir, 3r–4v, 6r–7v, 9r–10r, 12r–13v, 15r, 18r–19r, 21r–22v, 24r–25r, 27r–28v, 30r–31v, 33r–34r, 36r–37v, 49r. Kalender: Erklärung der Characteren / und vornehmsten Abbreviaturen / so in disem Jahrs=Calender begriffen (2r). Monatskalendarien: Jänner (2v), Februar (5v), März (8v), April (11v), Mai (14v), Juni (17v), Juli (20v), August (23v), September (26v), Oktober (29v), November (32v), Dezember (35v). Praktik und Beigaben: Crackauer großes Prognosticon Auff das Jahr MDCCXVII (45r–48v). Historien: Fernere Continuation Deß Lebens / Regierung und Groß=Thaten / unsers Allerdurchleuchtigsten / Großmächtigsten und Unüberwindlichsten / der Zeit (Gott geb lange Jahr) Glorreichist=Regierenden Römischen Kaysers […] (5r, 8r, 11r, 14r, 17r, 20r, 23r, 26r, 29r, 32r, 35r, 38r–40v). Leben und Groß=Thaten Friderici deß III. Römischen Kaysers / und Ertz=Hertzogs zu Oesterreich (41r–44r).
Kalender 1719 200 x 150 mm, brauner Ledereinband mit Goldprägung im Fächerstil (Abb. 2). Auf dem Vorderdeckel eingeprägt die Widmung Dem Hochwürdig(en) in Gott An[dächtigen] Wohl=Edel=Gebohrnen und Hochgelehrt(en) Herrn / Herrn Hieronymo, Deß Löb(lichen) Stiffts und Closters Thiernstain würdigsten Probsten / der Röm(ischen) Kays(erlichen) Maj(estät) Rath. Meinem Gnädigen Herrn. 1711 [!]. Spuren eines darauf geklebten Etiketts. I + 78 Bl., 3 Bl. beil. vor fol. 71 (= Beil. 1–3). Monatskalendarien auf den Versoseiten mit Ausnahme von November, danach jeweils vier Schreibblätter eingeschossen. Im Praktikteil fehlen zwischen fol. 69v (Reklamant Tabell) und 73r (Wetterregeln November und Dezember) die Tabelle von Lostagen, die Aderlasstafel und die Wetterregeln bis Oktober (wie Kalender 1720). Schwarzer Druck mit roter Auszeichnungsschrift. Titelseite (1r) mit Titelkupfer (Astronomenportrait). Auf der Titelseite von Astrologische Practica (61r) Vignetten mit den Darstellungen von Venus, Merkur und Mars. Titel: Crackauer Schreib=Calender / Auff das Jahr nach der Geburt Jesu Christi MDCCXIX. Welches ist ein gemeines Jahr von 365 Tägen. Nebst Beschreibung beeder Königreichen Neapolis und Sardinien / auch wie letztes von dem Duc d’Anjou unrechtmäßiger Weiß vorigen Jahrs 1717 mit Kriegs=Macht überfallen und eingenohmen worden. Mit Fleiß gestellet / durch Wenceslaum Mironowsky, der Hochlöbl. Crackauerischen Academiæ Phil. Doct. & Astrol. Professorem. Zu finden bey Johann Jacob Kopitz / Wiennerischen Universität Buchdruckern. Handschriftliche Einträge: 3r–6v, 8r–11v, 13r–14v, 15v–16v, 18r–21r, 23r–24r, 28r–30r, 31v, 33r–34v, 38r–40r, 43r–45r, 48r–51r, 53r–55r, 58r –58v, 60r, 62r–62v, 64r–64v, 66r, 68r. Kalender: Mit disem 1719. Jahr nach der Geburt Jesu Christi zehlen wir. Von der Erschaffung der Welt / nach Seth Calvisii Rechnung 5668 […] (1v). Allmanach / auff das Jahr nach der Gnadenreichen Geburt unsers einigen Heylands und Seeligmachers Jesu Christi / MDCCXVIII (2r), Monatskalendarien: Jänner (2v), Februar (7v), März (12v), April (17v), Mai (22v), Juni (27v), Juli (32v), August (37v), September (42v), Oktober (47v), November (52r), Dezember (52v).
88 Einleitung
Praktik und Beigaben: Unterrichtung was in einer jeden Zusammenfügung / Gegenschein / Quadrangel / Sechsangel / Triangel der Planeten zu thun oder zu lassen (59v). Astrologische Practica, Auf das Jahr nach der Geburt Jesu Christi MDCCXIX (61r– 61v, 63r–63v, 65r–65v, 67r–67v, 69r–69v). Verzeichnuß der Jahr=Märckt in dem Ertz=Hertzogthum Nider- und Ober=Oesterreich (73r–73v, 75r–75v, 77r). Verzeichnuß / wann die Ordinari=Posten in Wienn der Zeit ein= und ablauffen (77v). Sperr=Ordnung der Stadt=Thoren zu Wienn / das gantze Jahr durch (77v). Historien: Außführliche Beschreibung Der Beeden Königreiche: Neapolis und Sardinien. Sambt kürtzlichen Bericht: Wie letzteres von dem Duc d’Anjou vorigen Jahrs 1717 unrechtmäßiger Weiß überfallen / und eingenohmen worden (7r, 12r, 17r, 22r, 27r, 32r, 37r, 42r, 47r, 57r–57v, 59r).
Kalender 1720 205 x 160 mm, brauner Ledereinband mit Goldprägung. Auf dem Vorderdeckel mittig Medaillon mit Kopfportrait Kaiser Karls VI., begleitet von zwei geflügelten Genien, die die Kaiserkrone halten. Links Allegorie der Gerechtigkeit, rechts Allegorie des Ruhms. Links oben unter der Kaiserkrone ein Allianzwappen Haus Österreich (?)/Ungarn/Böhmen/Hl. Römisches Reich, rechts oben unter der Königskrone ein Allianzwappen Burgund/Haus Österreich/Ungarn/Böhmen. Links unten unter der Königskrone ein Allianzwappen Jerusalem (?)/Haus Österreich/Kastilien/Aragon/Ungarn/Böhmen, links unten unter dem österreichischen Erzherzogshut Wappenschild Österreich2. Unter dem Medaillon eine Kartusche mit den Heiligen Drei Königen, darüber begleitet von zwei Harfe spielenden Engeln eine Kartusche mit eingeprägter Widmung, diese überklebt mit handschriftlichem Etikett Calendarium pro a(nn)o 1720. In usum Hieronymi Prælati Tiernstainensis. Rückendeckel wie Vorderdeckel, anstelle der Widmung Kartusche mit Anbetung der Hirten. II + 86 Bl., 1 Bl. beil. vor fol. 24. Monatskalendarien auf den Versoseiten mit Ausnahme von November, danach jeweils vier Schreibblätter eingeschossen, fol. I–56 an den rechten unteren Ecken beschnitten. Schwarzer Druck mit roter Auszeichnungsschrift. Titelseite (1 r) mit Titelkupfer wie Kalender 1719. Vignetten mit Darstellungen zu den Sonntagsevangelien in den Monatskalendarien. Titel: Crackauer Schreib=Calender / Auff das Jahr nach der Geburt Jesu Christi MDCCXX. Welches ist ein Schalt=Jahr von 366 Tägen. Nebst Beschreibung der vornehmsten Begebenheiten / so sich dieses Jahr an denen Europæischen Höffen / und anderen Welt-Theilen zugetragen haben. Mit Fleiß gestellet / durch Wenceslaum Mironowsky, der Hochlöblichen Crackauerischen Academiæ Phil. Doct. & Astrol. Professorem. Zu finden bey Johann Jacob Kopitz / Wiennerischen Universität Buchdruckern. Handschriftliche Einträge: 3r–6v, 8r –11v, 13r–14v, 18r–19v, 23r–25r, 28r–31v, 33r–36r, 38r– 39r, 43r–46v, 48r–51v, 53r–56v, 69r –70r, 71r. Kalender: Mit disem 1720. Jahr nach der Geburt Jesu Christi zehlen wir Von der Erschaffung der Welt / nach Seth Calvisii Rechnung 5669 […] (1v). Allmanach / auff das Jahr nach der Gnadenreichen Geburt unsers einigen Heylands und Seeligmachers Jesu 2
Für die Identifizierung der Wappen danke ich herzlich Andreas Zajic.
Beschreibung der Kalender
89
Abb. 6: Almanach-Titelseite des Schreibkalenders von 1720 (fol. 2r).
Christi / MDCCXX (2r, Abb. 6), Monatskalendarien: Jänner (2v), Februar (7v), März (12v), April( 17v), Mai (22v), Juni (27v), Juli (32v), August (37v), September (42v), Oktober (47v), November (52r), Dezember (52v). Praktik und Beigaben: Unterrichtung was in einer jeden Zusammenfügung / Gegenschein
90 Einleitung
/ Quaderangel / Sechsangel / Triangel der Planeten zu thun oder zu lassen (58v). Astrologische Practica, Auf das Jahr nach der Geburt Jesu Christi MDCCXX (59r– 66r, 67r–67v, 69r–68v). Verzeichnuß der Jahr=Märckt in dem Ertz=Hertzogthum Nider= und Ober=Oesterreich (66r–68r). Verzeichnuß / wann die Ordinari=Posten in Wienn der Zeit ein= und ablauffen (68v). Sperr=Ordnung der Stadt=Thoren zu Wienn / das gantze Jahr durch (68v). Historien: Prächtige Einzugs=Ordnung / Welche Dem / von der Ottomanischen Pforten anhero gelangten Herrn Groß=Bottschafftern / Ibrahim Bassa / Beglerbeg in Rumelien / etc. In die Kayserliche Haubt= unnd Residenz=Stadt Wienn / den 14. Augusti / 1719 unter Zuschauung einer unbeschreiblichen Menge Volcks gehalten worden (7r, 12r, 17r, 22r, 27r, 32r, 37r, 42r, 47r, 57r–58r).
Kalender 1721 200 x 155 mm, brauner Ledereinband mit Goldprägung wie Kalender 1720. Auf dem Vorderdeckel ein über die eingeprägte Widmung geklebtes handschriftliches Etikett Calendarium pro a(nn)o 1721. In usum Hieronymi Prælati Tiernstainensis. VI + 69 Bl., Monatskalendarien abwechselnd auf Recto- und Versoseiten, danach jeweils acht Schreibblätter eingeschossen, Monatskalendarien Juni/Juli an falscher Stelle eingebunden. Schwarzer Druck mit roter Auszeichnungsschrift. Titelkupfer (1r): Ankommende Postreiter vor einem Gasthof „Zum Hahn“, Kupfertitel Europaeischer Curier oder Gespräch-Calender mit schwarzer Strichelung getilgt. Darunter Mit Röm. Kayserl. Majestät Gnad und Freyheit nicht nachzudrucken. Titel (2r): Europäischer Currier / Das ist: Neuer und Verbesserter deß Heiligen Römischen Reichs und anderer angräntzenden Königreiche Geschichts=Calender / Auf das Jahr nach der Gnaden=reichen heiligen Geburt unsers lieben Herrn und Heylandes Jesu Christi MDCCXXI. Worinnen begriffen Der Sonnen= Mond= und anderer Planeten=Lauff und Zustand; sambt den führnehmsten Haupt=Aspecten / Finsternüssen / Kriegs= und Welt=Begebenheiten / Kranckheiten und Fruchtbarkeiten / wie auch andere, vermuthliche Zufälle. Deme über das noch beygefüget / Ein hochnützlicher Feld= Reiß= Arzney= und Gesundheits=Calender. In dem ledigen Raum aber ist zu lesen: Freymunds curioser Discurs / von denen in dem abgelauffenen 1719. Jahr in Europa hin= und wieder sich zugetragenen Merckwürdigen Begebenheiten. Mit nicht geringer Müh und sonderbarem Fleiß calculiret und beschrieben Durch Paul Conrad Balthasar Han / des edlen Gestirns / und der freyen Künsten Liebhabern. Mit Röm. Kayserl. Majestät Gnad und Freyheit nicht nachzudrucken / Augspurg / Gedruckt und zu finden bey Caspar Brechenmacher / den Laden unter Barfüsser=Kirchen. Handschriftliche Einträge: 4r–8v, 13r–20v, 22r–28r, 31r–35r, 36r, 40r–47v, 49r–53r, 66r–67r. Kalender: Mit diesem MDCCXXI. Jahr nach der Geburt Jesu Christi / zehlen die Orientalische und in Seythien wohnende Christen von Erschaffung der Welt 7229 […] (2v). Allmanach / Verbessert= und Neuer / auf das Jahr nach der Gnadenreichen Geburt unsers Herrn und Erlösers Jesu Christi MDCCXXI (3r), Monatskalendarien: Jänner (3v), Februar (12r), März (12v), April (21r), Mai (21v), Juni (48r), Juli (48v), August (30r), September (30v), Oktober (39r), November (39v), Dezember (57r).
Beschreibung der Kalender
91
Praktik und Beigaben: Für den gemeinen Mann Eine einfältige und dienliche Tafel zum Aderlassen / In welcher zu sehen / Auf welchen Tag durchs gantze Jahr gut oder nicht gut zu Aderlassen seye (57v). Astrologische Grosse Practica, Auf das Jahr nach der Gnadenreichen Geburt unsers Herrn und Heylandes Jesu Christi / MDCCXXI (62r– 65v). Historien: Nun folget Die Zwischen=Materie Des Kayserlichen Kriegs= und Siegs=Calenders / Oder: Eine Continuation des Sicilianischen Kriegs / wie selbiger in dem Jahr 1719 geführt worden / und was dahero in dem Treffen bey Francavilla / ingleichem bey Belagerung der Stadt Messina / vorgefallen (58r–61v).
Kalender 1723 195 x 160 mm, brauner Ledereinband mit Goldprägung. Auf dem Vorderdeckel ein über die eingeprägte Widmung geklebtes handschriftliches Etikett Calendarium pro a(nn)o 1723. In usum Hieronymi Prælati Tiernstainensis. 102 Bl., Monatskalendarien auf den Versoseiten, danach jeweils sechs Schreibblätter eingeschossen. Schwarzer Druck mit roter Auszeichnungsschrift. Titelseite (1 r) mit Titelkupfer wie Kalender 1719 und Kalenderstempel. Vignetten mit Darstellungen zu den Sonntagsevangelien in den Monatskalendarien wie Kalender 1720. Titel: Oesterreichischer Schreib=Calender / Auff das Jahr nach der Geburt Jesu Christi MDCCXXIII. Welches ist ein gemeines Jahr von 365 Tägen. Umständliche Erzehlung von dem Lebens=Lauf und Ende deß berüchtigten Louis Dominique Cartouche. Mit Fleiß gestellet / durch Wenceslaum Mironowsky, der Hochlöbl. Crackauerischen Academiæ Phil. Doct. & Astrol. Professorem. Crembs / bey Johann Jacob Kopitz / Wiennerischen Universität Buchdruckern. Handschriftliche Einträge: 3r–7r, 10r–15v, 17r–22v, 24r–28v, 31r–34v, 38r–41v, 45r–48v, 50r–50v, 52r, 59r–62r, 63r–64r, 66r–70r, 73r–76r, 77r. Kalender: Mit disem 1723. Jahr nach der Geburt Jesu Christi zehlen wir. Von Erschaffung der Welt / nach Seth Calvisii Rechnung 5672 […] (1v). Allmanach / auff das Jahr nach der Gnadenreichen Geburt unsers einigen Heylands und Seeligmachers Jesu Christi / MDCCXXIII (2r), Monatskalendarien: Jänner (2v), Februar (9v), März (16v), April (23v), Mai (30v), Juni (37v), Juli (44v), August (51v), September (58v), Oktober (65v), November (72r), Dezember (72v). Praktik und Beigaben: Unterrichtung / was in einer jeden Zusammenfügung / Gegenschein, Quadrangel / Sechsangel / Triangel der Planeten zu thun / oder zu lassen (90v). Astrologische Practica, Auf das Jahr nach der Geburt Jesu Christi MDCCXXIII (91r– 98r). Verzeichnuß der Jahr=Märckt in dem Ertz=Hertzogthum Nider und OberOesterreich (98r–100r). Verzeichnuß / wann die Ordinari=Posten in Wienn der Zeit ein= und ablauffen (100v). Sperr=Ordnung der Stadt=Thoren zu Wienn / das gantze Jahr durch (100v). Historien: Umständliche Erzehlung / Von dem Lebens=Lauf und Ende deß berüchtigten Louis Dominique Cartouche (9r, 16r, 23r, 30r, 37r, 44r, 51r, 58r, 65r, 89r–90r).
92 Einleitung
Kalender 1724 200 x 155 mm, Buntpapiereinband mit Blindprägung, brauner Lederrücken. Auf dem Vorderdeckel aufgeklebtes handschriftliches Etikett Calendarium pro a(nn)o 1724. In usum Hieronymi Prælati Tiernstainensis. V + 103 Bl., 1 Bl. beil. vor fol. 86 (=Beil. 1), 1 Bl. beil. vor fol. 98 (= Beil. 2). Monatskalendarien auf den Versoseiten mit Ausnahme von November, danach jeweils vier Schreibblätter eingeschossen, vor November acht Schreibblätter. Schwarzer Druck mit roter Auszeichnungsschrift. Titelseite (2 r) mit Titelkupfer wie Kalender 1719 und Kalenderstempel. Titel: Oesterreichischer Schreib=Calender / Auff das Jahr nach der Geburt Jesu Christi MDCCXXIV. Welches ist ein Schalt=Jahr von 366 Tägen. Außführliche Beschreibung der prächtigen Crönung Ludovici deß XV. Königs in Franckreich. Mit Fleiß gestellet / durch Wenceslaum Mironowsky, der Hochlöbl. Crackauerischen Academiæ Phil. Doct. & Astrol. Professorem. Crembs / bey Johann Jacob Kopitz / Wiennerischen Universität Buchdruckern. Handschriftliche Einträge: 1v, 4r–9v, 11r–16v, 18r–22v, 25r–30v, 32r –34v, 36r–37v, 39r–44v, 46r–46v, 53r–58v, 60r–65v, 67r–71r, 72r–74r, 80r–85r, 98r–98v. Kalender: Mit disem 1724. Jahr nach der Geburt Jesu Christi zehlen wir. Von Erschaffung der Welt / nach Seth Calvisii Rechnung 5673 […] (2v). Allmanach / auff das Jahr nach der Gnadenreichen Geburt unsers einigen Heylands und Seeligmachers Jesu Christi / MDCCXXIV (3r), Monatskalendarien: Jänner (3v), Februar (10v), März (17v), April (24v), Mai (31v), Juni (38v), Juli (45v, Abb. 8), August (52v), September (59v), Oktober (66v), November (79r), Dezember (79v). Praktik und Beigaben: Unterrichtung / was in einer jeden Zusammenfügung / Gegenschein, Quadrangel / Sechsangel / Triangel der Planeten / oder zu lassen [!] (87v). Astrologische Practica, Auf das Jahr nach der Geburt Jesu Christi MDCCXXIV (88r–95r). Verzeichnuß der Jahr=Märckt in dem Ertz=Hertzogthum Nider und Ober=Oesterreich (95r–97r). Verzeichnuß / wann die Ordinari=Posten in Wienn der Zeit ein= und ablauffen (97v). Sperr=Ordnung der Stadt=Thoren zu Wien / durch das gantze Jahr (97v). Historien: Außführliche Beschreibung / Der prächtigen Crönung Ludovici XV. Königs in Franckreich (10r, 17r, 24r, 31r, 38r, 45r, 52r, 59r, 66r, 86r–87r).
Kalender 1725 195 x 150 mm, brauner Ledereinband mit Goldprägung. Auf dem Vorderdeckel ein über die eingeprägte Widmung geklebtes handschriftliches Etikett Calendarium pro a(nn)o 1725. In usum Hieronymi Prælati Tiernstainensis. II + 102 Bl., 1 Bl. beil. vor fol. 51. (=Beil. 1), 4 Bl. beil. vor fol. 73 (= Beil. 2–5). Monatskalendarien auf den Versoseiten mit Ausnahme von November, danach jeweils sechs Schreibblätter eingeschossen, vor November zwölf, nach Dezember zehn Schreibblätter. Schwarzer Druck mit roter Auszeichnungsschrift. Titelseite (1 r) mit Titelkupfer wie Kalender 1719 und Kalenderstempel. Titel: Oesterreichischer Schreib=Calender / Auff das Jahr nach der Geburt Jesu Christi MDCCXXV. Welches ist ein gemeines Jahr von 365 Tägen. Nebst Beschreibung der vor-
Beschreibung der Kalender
93
nehmsten Begebenheiten / so sich dieses Jahr an denen Europæischen Höfen und andern Welt=Theilen zugetragen haben. Mit Fleiß gestellet / durch Wenceslaum Mironowsky, Königlichen Polnischen Mathematicum. Crembs / zu finden bey Johann Jacob Kopitz / Wiennerischen privileg. Universität Buchdruckern. Handschriftliche Einträge: 3r–5r, 10r–12r, 17r–22r, 24r–25v, 31r–32r, 38r–40r, 45r–45v, 46v, 52r–53r, 59r–59v, 66r–69v, 70v–73r, 79r–82v. Kalender: Mit disem 1725 Jahr nach der Geburt Jesu Christi zehlen wir. Von der Erschaffung der Welt / nach Seth Calvisii Rechnung 5674 […] (1v). Almanach / auff das Jahr nach der Gnadenreichen Geburt unsers einigen Heylands und Seeligmachers Jesu Christi / MDCCXXV (2r). Monatskalendarien: Jänner (2v), Februar (9v), März (16v), April (23v), Mai (30v), Juni (37v), Juli (44v), August (51v), September (58v), Oktober (65v), November (78r), Dezember (78v). Praktik und Beigaben: Unterrichtung / was in einer jeden Zusammenfügung / Gegenschein, Quadrangel / Sechsangel / Triangel der Planeten / oder zu lassen[!](90v). Astrologische Practica, Auf das Jahr nach der Geburt Jesu Christi MDCCXXV (91r–98r). Verzeichnuß der Jahr=Märckt in dem Ertz=Hertzogthum Nider und Ober=Oesterreich (98r–100r). Verzeichnuß / wann die Ordinari=Posten in Wienn der Zeit ein= und ablauffen (100v). Sperr=Ordnung der Stadt=Thoren zu Wien / durch das gantze Jahr (100v). Historien: Eine außführliche Beschreibung / Derer vornehmsten Begebenheiten / so sich dises Jahr an denen Europæischen Höfen / unnd andern Welt=Theilen hin und wider zu getragen haben (9r, 16r, 23r, 30r, 37r, 44r, 51r, 58r, 65r, 89r–90r).
Kalender 1727 200 x 165 mm, schwarzbrauner Papiereinband mit Rücken und Ecken aus weißem Pergament. Auf dem Vorderdeckel aufgeklebtes handschriftliches Etikett Calendarium pro a(nn)o 1727. In usum Hieronymi Prælati Tiernsteinensis. I + 106 Bl., 1 Bl. beil. vor fol 7. Monatskalendarien abwechselnd auf Recto- und Versoseiten, danach jeweils zwölf Schreibblätter eingeschossen. Auf dem Spiegel des Vorderdeckels ein aufgeklebtes Exlibris mit dem Wappen des Propstes Hieronymus Übelbacher: unter einer Talar und Sarrozium tragenden Büste mit Mitra und Stab ein Wappenschild geviert von Adler und Löwe mit geöffnetem Buch, Herzschild mit Stiftswappen von Dürnstein, dem von zwei Kreuzen begleiteten Korb der hl. Dorothea, darüber Devise Superis curæ est, qui superos curat und darunter Namenskartusche Hieronymus Dei gratia Collegiatæ Ecclesiæ Canonicorum Cong(regationis) lat(eranensis) ad D(ivinam) V(irginem) Tiernstainij Prælatus, Sac(ræ) Cæs(areæ) Cathol(icæ) Maj(estatis) Consiliarius, S(anctissimæ) Theologiæ in u(nive)rs(ita)te Viennensi Doctor (Abb. 11). Schwarzer Druck mit roter Auszeichnungsschrift. Titelkupfer (2r) wie Kalender 1721, Kalenderstempel auf der Titelseite (3r), Druckerprivileg (3v). Titel: Europäischer Currier / Das ist: Neuer und Verbesserter des Heiligen Römischen Reichs und anderer angräntzenden Königreiche Geschichts=Calender / Auf das Jahr nach der Gnaden=reichen heiligen Geburt unsers lieben Herrn und Heylandes Jesu Christi / MDCCXXVII. Worinnen begriffen Der Sonnen= Mond= und anderer Planeten=Lauff und Zustand; samt den führnehmsten Haupt=Aspecten / Finsternüssen / Kriegs= und Welt=Begebenheiten / Kranckheiten und Fruchtbarkeiten / wie
94 Einleitung
auch andere vermuthliche Zufälle. Deme über das noch beygefüget / Ein hochnutzlicher Feld= Reiß= und Artzney=Gesundheits=Calender. In dem ledigen Raum aber ist zu lesen: Freymunds curioser Discurs / von denen in dem abgelauffenen 1725. Jahr in Europa hin= und wieder sich zugetragenen Merckwürdigen Begebenheiten. Mit nicht geringer Mühe und sonderbarem Fleiß calculiret und beschrieben Durch Paul Conrad Balthasar Haan / des edlen Gestirns und der freyen Künsten Liebhabern. Mit Röm. Kayserl. Majestät Gnad und Freyheit nicht nachzudrucken. Augs purg / Gedruckt und verlegt durch Johann Georg Brechenmacher / den Laden unter Barfüsser=Kirchen. Handschriftliche Einträge: 5r–12r, 18r–20v, 31r–32r, 33v–35r, 36v–37r, 44r–47r, 57r–59r, 70r–72v, 75r –76r, 93r. Kalender: Allmanach / Neuer und Verbesserter / auf das Jahr nach der Gnadenreichen Geburt unsers Herrn und Erlösers Jesu Christi MDCCXXVII (4r), Monatskalendarien: Jänner (4v), Februar (17r), März (17v), April (30r), Mai (30v), Juni (43r), Juli (43v), August (56r), September (56v), Oktober (69r), November (69v), Dezember (82r). Praktik und Beigaben: Für den gemeinen Mann Eine einfältige und dienliche Tafel zum Aderlassen (82v). Des nützlichen Feld= und Reiß=Gesundheit=Calenders Fünfftzigste Fortsetzung (83r–83v). Practica Auf das Jahr nach der Gnaden=reichen Geburt unsers Herrn und Heylandes Jesu Christi 1727 (89r –92v). Historien: Des Europäischen Courriers Zwischen-Materie / Oder des Anmuthig= nützlich= und ergötzlichen Gespräch-Calenders Füntzigste Fortsetzung / In sich haltend: Freymunds couriosen Discours Der merckwürdigen Begebenheiten / so sich hin und wieder in Europa in dem abgewichenen Jahre 1725 zugetragen (84r–88v).
Kalender 1729 200 x 160 mm, schwarzbrauner Papiereinband mit Rücken und Ecken aus weißem Pergament. Auf dem Vorderdeckel aufgeklebtes handschriftliches Etikett Calendarium Pro Anno 1729. In usum Hieronymi Prælati Tiernsteinensis. (Abb. 10) II + 69 Bl., 1 Bl. beil. vor fol. 1 (=Beil. 1), 1 Bl. beil. vor fol. 15 (=Beil. 2), 2 Bl. beil. vor fol. 68 (=Beil. 3–4). Monatskalendarien auf den Versoseiten, nach Jänner sechs Schreibblätter eingeschossen, nach Februar fehlen die Schreibblätter, nach März zwei, nach April fünf Schreibblätter, nach Mai zwei lose Schreibblätter eingelegt, nach Juni fünf, nach Juli vier Schreibblätter, davon zwei lose eingelegt, nach August bis Oktober jeweils sechs, nach November und Dezember jeweils zwei Schreibblätter eingeschossen. Auf dem Spiegel des Vorderdeckels ein aufgeklebtes Exlibris wie Kalender 1727 (Abb. 11). Auf dem Titelblatt ist der Vermerk Zu finden bey Leopold Grund / Wiennerisch=Eincorporirten Buchbinder nachträglich aufgeklebt. Schwarzer Druck mit roter Auszeichnungsschrift. Titelseite (1r) mit Vignette: zwei bekrönte, von Engeln gehaltene Wappenschilder mit Doppeladler (Krems?) und Stadttor (Linz?), Kalenderstempel (Abb. 12). Vignetten mit Tierkreiszeichen zu den Monatserläuterungen im Allmanach. Titel: Neuer Hauß= und Würtschaffts-Calender, Auf das Gemein Jahr Nach der Gnadenreichen Geburt unsers Herrn Jesu Christi MDCCXXIX. Darinnen die allerbeste und bewärteste, zum Feld und Hauß=Weesen gewisseste Reguln, deren sich ein jeder sorgfältiger Hauß=Vatter und Land=Mann / das gantze Jahr hinduch [!] / mit grossen
Beschreibung der Kalender
95
Nutzen bedienen kan / absonderlich was zur Leibs=Gesundheit höchst nöthig ist. Zu finden bey Leopold Grund / Wiennerisch=Eincorporirten Buchbinder. Handschriftliche Einträge: 3r–3v, 11r, 14r–15v, 20r–21r, 23r–27v, 29r–30r, 31r, 34r–35r, 36r–38r, 41r–44v, 48r, 55r–55v, 58r–58v, 67r– 67v. Kalender: Allmanach, auf das Jahr nach der Gnadenreichen Geburt / unsers Heylands und Seeligmachers Jesu Christi MDCCXXIX (2r, 9r, 10r, 13r, 19r, 22r, 28r, 33r, 40r, 47r, 54r, 57r, 60r–60v), Monatskalendarien: Jänner (2v), Februar (9v), März (10v), April (13v), Mai (19v), Juni (22v), Juli (28v), August (33v), September (40v), Oktober (47v), November (54v), Dezember (57v). Praktik und Beigaben: Aderlaß=Täfelein für den gemeinen Mann (60v). Prognosticon as tronomicum & astrologicum. Das ist: Astronomische und Astrologische Practica und Muthmassung […] Auf das Jahr nach der Gnadenreichen Geburt unsers Herrn Jesu Christi MDCCXXIX […] Aufs neue verfertiget Durch R. P. Ferdinando Czadezky Kayserl. Math. (61r–66r). Verzeichnuß der bey allhiesiger Kayserl. Haupt=Stadt Lintz ankommenden / und ablauffenden Extra= und Ordinari=Posten (66v).
Kalender 1731 215 x 165 mm, schwarzbrauner Papiereinband mit Rücken und Ecken aus weißem Pergament. Auf dem Vorderdeckel aufgeklebtes handschriftliches Etikett Calendarium Pro Anno 1731. In usum Hieronymi Prælati Tiernsteinensis m(anu) p(ropr)ia. 116 Bl., foliiert, 2 Bl. beil. vor fol 23 (=Beil. 1–2), 1 Bl. beil. vor fol. 58 (=Beil. 3). Monatskalendarien auf den Versoseiten, danach jeweils sechs Schreibblätter eingeschossen. Schwarzer Druck mit roter Auszeichnungsschrift. Titelseite (7r) mit Titelkupfer (As tronomenportrait) und Kalenderstempel. Titel: Neuer Crackauer Schreib=Calender / Welcher, wie ein grüner Baum, alle Monath Neue Früchten bringet / Auf das Gemein=Jahr nach Jesu Christi Geburt, MDCCXXXI. Mit absonderlichem Fleiß zu Diensten des Kayserl. Hofes / und zum gemeinen Nutzen mit denen Prognosticis, vornehmst=Wiennerischen Andachten / und nebst einem Gespräch zwischen einem Astrologo, und einem Bauers=Mann / Durch Mathias Gentilli, Conte Rodari von Trient / der Römisch=Kayserl. und Königl. Cath. Majestät Hof=Astrologus. Mit Ihro Römisch=Kays= und Kön. Cath. Majest. allergnädigistem Privilegio. Wienn / gedruckt und verlegt von Johann Baptist Schilgen / Ni. Oe. Landschafts=Buchdruckern. Handschriftliche Einträge: 9r–10v, 16r–21r, 23r, 30r–30v, 37r, 44r–44v, 51r–51v, 58r–58v, 65r–66r, 72r, 79r, 86r–86v. Kalender: Mit diesem 1731. Jahr nach Christi Geburt / zehlet man von Erschaffung der Welt / nach Rechnung Seth Calvisii 5680 Jahr […] (7v). Almanach auf das Jahr / nach der Gnadenreichen Geburt unsers lieben Herrn und Heylands Jesu Christi, MDCCXXXI (8r), Monatskalendarien: Jänner (8v), Februar (15v), März (22v), April (29v), Mai (36v), Juni (43v), Juli (50v), August (57v), September (64v), Oktober (71v), November (78v), Dezember (85v). Tabell der Sonnen Auf= und Untergang, Tags und Nachts=Länge, Morgens= und Abends=Demerung anzeigend (95v–96r). Praktik und Beigaben: Fernere Fortsetzung des Gesprächs zwischen dem Astrologo und Bauers=Mann (linke Spalte) und Höchst=nutzliche Erinnerungen Zu einer son-
96 Einleitung
derlichen Hertzens=Erquickung Deren Wiennerischen Andachts=Festen (rechte Spalte) (15r, 22r, 29r, 36r, 43r, 50r, 57r, 64r, 71r, 78r, 85r, 92r–95v). Practica, Oder: Prognosticon auf das Jahr 1731 (96v–100r). Beschreibung der guten, mitteren, und schlechteren Weinberg in Unter=Oesterreich (100 v). Jahrmärckt im Ertz=Hertzogthum und Gräntz=Oerthern von Oesterreich (101 r–102 r). Aderlaß=Tafel / in welcher zu sehen, an welchem Tag zur Aderlassen seye (102r). Post=Ordnung (102v). Sperr=Ordnung (102v).
Kalender 1732 200 x 155 mm, brauner Ledereinband mit Goldprägung, Goldschnitt. Auf dem Vorderdeckel mit schwarzer Tinte 1732. 94 Bl., 1 Bl. beil. vor fol. 25 (=Beil. 1), 1 Bl. beil.3 (=Beil. 2). Monatskalendarien auf den Versoseiten, danach jeweils vier Schreibblätter eingeschossen. Schwarzer Druck mit roter Auszeichnungsschrift. Titel: Calendarium Tyrnaviense, ad annum Jesu Christi MDCCXXXII bissextilem ad Meridianum Tyrnaviensem et Elevationem Poli 48 Graduum 30 m. In usum Regni Hungariæ ac Vicinarum Provinciarum, Opera et Studio cujusdam Astrophili e Societate Jesu, in Archi-Episcopali Universitate Tyrnaviensi in Hungaria. Cum Privilegio Sacræ Cesareæ Regiæque Majestatis. Tyrnaviæ, Typis Academicis, per Fridericum Gall (7r). Widmung: Augustissimo Imperatori Carolo VI. Germ: Hispan: Hung: Bohem: Regi. Augustissimæ Imperatrici Elisabethæ Christinæ (7v). Handschriftliche Einträge: 9r–10r, 14r–14v, 19r, 24r–26r, 29r, 34r–35v, 39r–40v, 44r–45v, 49r, 54r–57v, 59r–59v, 64r. Kalender: Hic annus currens a Christo nato MDCCXXXII bissextilis est A Mundi Creatione 5681 […] (8r). Monatskalendarien: Jänner (8v), Februar (13v), März (18v), April (23v), Mai (28v), Juni (33v), Juli (38v), August (43v), September (48v), Oktober (53v), November (58v), Dezember (63v). Praktik und Beigaben: Regulæ juris canonici explicatæ (13r, 18r, 23r, 28r, 33r, 38r, 43r, 48r, 53r, 58r, 63r, 68r). Tabula. Quoad cursum Lunæ per Signa Zodiaci, quandonam respectu cursus Lunæ Signorum, quæ percurrit, bonum, vel malum, vel indifferens sit […] (68v–69v). Prognosis conjecturalis astrologica ad annum a Christo nato MDCCXXXII (70r–70v). Historien: Bella populi israëlitici continuata (71r–84v).
Kalender 1733 195 x 150 mm, brauner Ledereinband mit Goldprägung, Goldschnitt. Auf dem Vorderdeckel mit schwarzer Tinte 1733. 55 Bl., Monatskalendarien auf den Versoseiten, danach jeweils sechs Schreibblätter eingeschossen. Unbeschriebene Schreibblätter nachträglich herausgeschnitten, und zwar 3 Dieses Blatt, ein Kostenvoranschlag für die Dürnsteiner Kirchenglocken, fand Wolfgang Pauker nach eigenen Angaben im Stiftsarchiv Herzogenburg, vgl. Pauker, Kirche 334. Es trägt am rechten oberen Blattrand den eigenhändigen Vermerk Paukers „Dürnstein, aus den Calendarien (1732) des Praelaten Hieronymus“.
Beschreibung der Kalender
97
nach fol. 11, 13, 28, 31, 33 und 35 jeweils fünf, nach fol. 16, 23, 26 und 37 jeweils vier und nach fol. 20 drei. Zwei Blätter der Praktik (fol. 41 und 42) an falscher Stelle in den Historienteil anstatt richtig vor fol. 39 eingebunden. Schwarzer Druck mit roter Auszeichnungsschrift. Kalenderstempel auf der Titelseite (2r). Titel: Calendarium Tyrnaviense, ad annum Jesu Christi MDCCXXXIII primum post bissextilem ad Meridianum Tyrnaviensem et Elevationem Poli 48 Graduum 30 m. In usum Regni Hungariæ ac Vicinarum Provinciarum, Opera et Studio cujusdam Astrophili e Societate Jesu, in Archi-Episcopali Universitate Tyrnaviensi in Hungaria. Cum Privilegio Sacræ Cesareæ Regiæque Majestatis. Tyrnaviæ Typis Academicis, per Leopoldum Berger. Widmung: Augustissimo Imperatori Carolo VI. Germ: Hispan: Hung: Bohem: Regi. Augustissimæ Imperatrici Elisabethæ Christinæ (2v). Handschriftliche Einträge: 4r–5r, 11r–11v, 13r, 15r–16r, 18r–20r, 22r–23r, 25r–26v, 28r, 30r–31v, 33r, 35r–35v, 37r–38r. Kalender: Hic annus currens a Christo nato MDCCXXXIII post bissextilis primus est. A Mundi Creatione 5682 […] (3r). Monatskalendarien: Jänner (3v), Februar (10v), März (12v), April (14v), Mai (17v), Juni (21v), Juli (24v), August (27v), September (29v), Oktober (32v), November (34v), Dezember (36v). Praktik und Beigaben: Regulæ juris canonici explicatæ (10r, 12r, 14r, 17r, 21r, 24r, 27r, 29r, 32r, 34r, 36r, 41r). Prognosis conjecturalis astrologica ad annum a Christo nato MDCCXXXIII (39r–39v). Tabula. Quoad cursum Lunæ per Signa Zodiaci, quandonam respectu cursus Lunæ Signorum, quæ percurrit, bonum, vel malum, vel indifferens sit […] (41v–42v). Historien: Bella populi israelitici continuata (40r–40v, 43r–53v.)
Kalender 1736 200 x 150 mm, roter Papiereinband mit Silberprägung und blauen Bändern, Vorderdeckel und Rücken fehlen, Goldschnitt. 50 Bl., 1 beschnittenes Bl. beil. nach fol. 1 (=Beil. 1), 1 Bl. beil. vor fol. 10 (=Beil. 2), 1 Bl. beil. vor fol. 24 (=Beil. 3), 1 Bl. beil. vor fol. 31 (=Beil. 4), 1 Bl. beil. vor fol. 32 (=Beil. 5). Monatskalendarien abwechselnd auf Recto- und Versoseiten, danach jeweils sechs Schreibblätter eingeschossen. Nach fol. 10 sind Schreibblätter, Historienteil sowie die ersten Blätter der Praktik herausgerissen. Schwarzer Druck mit goldener Auszeichnungsschrift. Titelseite (1r) mit Titelkupfer (Astronomenportrait) und Kalenderstempel. Titel: Oesterreichischer Schreib=Calender / Auf das Jahr nach der Geburt Jesu Christi MDCCXXXVI. Welches ist ein Schalt=Jahr von 366 Tägen. Nebst der Continuation Historischer Beschreibung deren mehristen in Oesterreich sich befindenden Städten, Herrschafften, Ständen, Orden, Stifftungen, und anderen merckwürdigen Dingen. Mit sonderbahren Fleiß gestellet: Durch Wenceslaum Mironowsky, Königl. Pohlnischen Mathematicum. Crembs, gedruckt und zu finden bey Ignati Antoni Präxl. Handschriftliche Einträge: 3r–4r, 5r–6v, 10r, 17r–18v, 24r–24v, 31r–31v, 38r. Kalender: Mit diesen 1736. Jahr / nach der Geburt Jesu Christi zehlen wir Von Erschaffung der Welt / nach Seth Calvisii Rechnung 5685 […] (1v). Allmanach / auff das Jahr
98 Einleitung
/ nach der Gnadenreichen Geburt / unsers einigen Heylands und Seeligmachers Jesu Christi, MDCCXXXVI (2r), Monatskalendarien: Jänner (2v), Februar (9r), März (9v), April (16r), Mai (16v), Juni (23r), Juli (23v), August (30r), September (30v), Oktober (37r), November (37v), Dezember (41r). Praktik und Beigaben: Erwählungs=Tafel, allerley nutzlichen Dingen, auf das 1736ste Jahr gerichtet (44v). Natürliche Muthmassungen deß Menschen Beschaffenheit und bevorstehendem Glück und Unglück, auß Natur und Eigenschafft deß aufsteigenden Zeichens, zur Zeit dessen Geburt (45r–45v). Aderlaß=Tafel (46r). Beschreibung aller Weinberg / in dem Ertz=Hertzogthum Oesterreich unter der Enns (46v). Verzeichnuß der Jahr=Märckt / in dem Ertz=Hertzogthumb Unter=Oesterreich (47r–48r). Verzeichnuß / wann die Ordinari=Posten in Wienn / der Zeit ein= und ab=lauffen (48v). Sperr=Ordnung der Stadt=Thoren zu Wien / durch das gantze Jahr (48v).
Kalender 1739 200 x 155 mm, brauner Ledereinband mit schwarzer Prägung und grünen Bändern. Auf dem Vorderdeckel eingeprägt die Widmung Reverendissimo, Perillustri(ssimo) ac Amplissimo Domino, Domino Hieronymo, Collegiatæ Eccl(esiæ) Can(onicorum) Regul(arium) S(ancti) August(ini), Congreg(ationis) Later(anensis) ad Div(inam) Virg(inem) Tyrensteinij Præposito Vigilantissimo, Sac(ræ) Cæs(areæ) Regiæque Cathol(icæ) Majest(atis) Consiliario, nec non S(anctissimæ) Theol(ogiæ) Universit(atis) Viennens(is) Doctori, &c. Domino ac Patrono meo Gratiosissimo. Spuren eines darauf geklebten Etiketts, darunter mit schwarzer Tinte 1739. 27 Bl., Monatskalendarien abwechselnd auf Recto- und Versoseiten, die durchgeschossenen Schreibblätter alle außer drei herausgerissen, fol. 1–6 an den rechten unteren Ecken beschnitten. Nach fol. 24 fehlt ein Blatt aus der Beschreibung aller Weinberg, der Historienteil Nutzbahre Stund=Verkürtzung (fol. 20–23) an falscher Stelle in den Praktikteil zwischen Prognostik und Aderlasstafel anstatt richtig vor fol. 16 eingebunden. Schwarzer Druck mit goldener Auszeichnungsschrift. Titelseite (1r) mit Titelkupfer wie Kalender 1736. Auf der Titelseite von Astrologische Practica (16r) Vignetten mit den Darstellungen von Jupiter, Mars und Venus. Titel: Oesterreichischer Schreib=Calender / Auf das Jahr nach der Geburt Jesu Christi MDCCXXXIX. Welches ist ein gemeines Jahr von 365 Tägen. Nebst der Continuation Historischer Beschreibung deren mehristen in Oesterreich sich befindenden Städten, Herrschafften, etc. und anderen merckwürdigen Dingen. Mit sonderbahren Fleiß gestellet: Durch Wenceslaum Mironowsky, Königl. Pohlnischen Mathematicum. Crembs, gedruckt und zu finden bey Ignati Antoni Präxl, Wiennerisch=Universitätis. Buchdr. Handschriftliche Einträge: 4r, 6r, 27r–27v. Kalender: Mit disem 1739. Jahr nach Christi Geburt zehlet man von Erschaffung der Welt, nach Rechnung Seth Calvisii 5688 […] (1v). Allmanach / auff das Jahr / nach der Gnadenreichen Geburt / unsers einigen Heylands und Seeligmachers Jesu Christi, MDCCXXXIX (2r), Monatskalendarien: Jänner (2v), Februar (3r), März (3v), April (5r), Mai (5v), Juni (7r), Juli (7v), August (8r), September (8v), Oktober (9r), November (9v), Dezember (10r).
Beschreibung der Kalender
99
Praktik und Beigaben: Erwählungs=Tafel, allerley nutzlichen Dingen, auf das 1739ste Jahr gerichtet (10v). Astrologische Practica, Auf das Jahr nach der Gnadenreichen Geburt MDCCXXXIX (16r–19v, 24r). Beschreibung aller Weinberg, in dem Ertz=Hertzogthum Oesterreich unter der Enns (24v). Verzeichnuß der Jahr=Märckt / in dem Ertz=Hertzogthumb Unter=Oesterreich (25r–26r). Verzeichnuß, wann die Ordinari=Posten in Wienn der Zeit ein= und ab=lauffen (26v). Sperr=Ordnung der Stadt=Thoren zu Wien / durch das gantze Jahr (26v). Historien: Continuation Der Oesterreichischen Land=Karte (11 r–15 v). Nutzbahre Stund=Verkürtzung / Oder Seltsame Begebenheiten / auß verschidenen Geschichten zusamen gesucht, mit sittlichen Anmerckungen zu Jedermanns Lust und Nutz beleichtet (20r–23v).
Quellen und Literatur Quellen [Abraham a Sancta Clara,] Centi-Folium Stultorum in Quarto. Oder Hundert Ausbündige Narren / In Folio [Wien 1709] (Ndr. Dortmund 1978). Abraham a Sancta Clara, Ein Karren voller Narren und andere kleine Werke, ed. Franz Eybl (Salzburg 1993). Die Tagebücher des Sigmund von Birken, ed. Joachim Kröll, 2 Bde. (Veröffentlichungen der Gesellschaft für fränkische Geschichte VIII/5 u. 6, Würzburg 1971–1974). Das Buch Weinsberg. Kölner Denkwürdigkeiten aus dem 16. Jahrhundert, hg. von Konstantin Höhlbaum, Bd. 1 (Publikationen der Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde 3/1, Leipzig 1886). Carmina Burana Lateinisch/Deutsch, ausgewählt und übersetzt von Günter Bernt (Reclams Universal-Bibliothek 18970, Stuttgart 2012). Bartholomäus Christelius, Praecellens Viduarum Speculum, Fürtrefflicher Wittib-Spiegel; Oder Löblicher Lebens Wandel Ihro Excellenz der Verwittibten Hoch= und Wolgebohrnen Frauen / Frauen Franciscae, Grafin Slavatin […] (Brünn 1694). Codex Austriacus 4 = Sammlung Oesterreichischer Gesetze und Verordnungen, ed. Sebastian Gottlieb Herrenleben, Bd. 4 (Wien 1752). Franz Nikolaus Dittel, Lob= und Trauer=Rede Uber den Todt=Fahl Des Hoch=Würdig / in Gott Andächtigen / Wohl=Edl=Gebohrnen / und Hochgelehrten Herrn / Herrn Hieronymi Übelbacher, Des Löblichen Collegiat-Stifts zu unser Lieben Frauen zu Tiernstein / der Heil(igen) Schrift Doctor, und der Römischen Kayserlichen / wie auch Königlich-Catholischen Majestät Rath; Da Seine Leich=Besingnuß in besagter Collegiat-Stifts=Kirchen zu Tiernstein den 16., 17. und 18. Februarij gehalten worden (Wien 1740). Paul Eber, Calendarium historicum (Wittenberg 1550). Reinhard Faust, Princeps christiano-politicus, septem donis Sancti Spiritus instructus [1667]. Friedrich I. von Sachsen-Gotha und Altenburg, Die Tagebücher 1667–1686, ed. Roswitha Jacobsen, 3 Bde. (Veröffentlichungen aus thüringischen Staatsarchiven 4, Weimar 1998–2003). Gregor Sebastian Fritz, Kurtze Cantzel=Rede, Dem Hochwürdigen, in Gott andächtigen Wohl=Edl gebohrn, und Hochgelehrten Herrn, Herrn Maximiliano Des Löbl. Collegiat=Stiffts zu unser lieben Frauen zu Tiernstein […] erwählten Würdigsten Probsten […] (Krems 1740). Kaspar Goldtwurm, Calendarium historicum (o. O. [Leipzig] 1554). Abt Dominikus Hagenauer (1746–1811), Tagebücher 1786–1810, ed. Adolf Hahnl–
Quellen und Literatur
101
Hannelore Angermüller–Rudolph Angermüller, 3 Bde. (Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktinerordens Ergbd. 46, St. Ottilien 2009). Die Diarien und Tagzettel des Kardinals Ernst Adalbert von Harrach (1598–1667), ed. Katrin Keller–Alessandro Catalano, 7 Bde. (Veröffentlichungen der Kommission für neuere Geschichte Österreichs 104/2, Wien–Köln–Weimar 2010). Johannes Kepler, Tertius interveniens, in: ders., Gesammelte Werke 4, hg. von Max Caspar–Franz Hammer (München 1941) 145–258. Maurus Lindemayr, Dialektlieder, ed. Christian Neuhuber, Bd. 1 (Wien 2008). Linzer Regesten B II A3, ed. Herta Awecker (Linz 1952). Linzer Regesten B II A4, ed. Herta Awecker (Linz 1952). Necrologium Canonicorum Tirnsteinensium, in: Catalogus Canonicorum Regularium Lateranensium S. Augustini in Ecclesia Collegiata ad S. Georgium Hegemonopoli (sive Herzogenburg) in Austria inferiori (Wien 1858) 79–83. Johann Valentin Neiner, Neu Ausgelegter Curioser Tändel=Marckt der jetzigen Welt, T. 2 (Nürnberg 1748). David Origanus (Trost), Ephemerides Novae Annorum XXXVI (Frankfurt/Oder 1599). Arno Eilenstein, Abt Maximilian Pagl von Lambach und sein Tagebuch (1705–1725). Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktiner-Ordens und seiner Zweige N. F. 7 (1917) 288–326; 8 (1918) 119–148, 376–422; 9 (1920) 119–192. Vitus Püchler, New vnd Alter SchreibCalender / Auffs Jahr […] MDCLII (Wien [1651]). Johannes Remus Quietanus, Newer Schreibkalender auff das Jahr nach Christi Geburt 1627 (Basel [1626]). Johannes Turmair (Aventinus), Haus-Kalender, in: Johannes Turmair’s, genannt Aventinus, Kleinere Schriften, ed. Georg Leidinger (Sämmtliche Werke 6, München 1908) 1–51. Hieronymus Übelbacher, Leich= und Lob=Predig Deß Hochwürdig= in Gott Andächtig / Wohl=Edl=Gebohrnen / und Hochgelehrten Herrn / Herrn Ferdinand Nolthaei Deß uhralten und Apostolischen Ordens deren regulirten Lateranensischen Chor=Herrn deß Heil(igen) Augustini, deß Löbl(lichen) Kayserl(ichen) CollegiatStiffts bey St. Dorothea in Wienn würdigisten Prälatens […] (Wien 1712). Johann Heinrich Voigt, Neuer und Alter Zeit=Hauß=Artzney= und Baum= Gartens=Calender Auff das 1687. Jahr Christi (Minden o. J., Ndr. Weinheim 1987). The diaries of George Washington, ed. Donald Jackson, Bd. 1: 1748–65 (Charlottesville 1976). Johannes Alexander Wittichius, Newer und Alter Schreibkalender (Regensburg [1607]).
Literatur Peter Aichinger-Rosenberger, Ein Schloss im Weinberg. Zur Bau- und Ausstattungsgeschichte des Dürnsteiner Kellerschlössels, in: Stift Dürnstein, hg. Penz–Zajic, 198–209. Hans Ankwicz, Das Tagebuch Cuspinians. MIÖG 30 (1909) 280–326. Roland Anzengruber, Beiträge zur Geschichte des Benediktinerstiftes Lambach im 17. Jahrhundert (Diss. Salzburg 1983). Johannes Arndt, Die historisch-politischen Zeitschriften innerhalb der zirkulären Struktur des Mediensystems der politischen Publizistik, in: Das Mediensystem im Alten
102 Einleitung
Reich der Frühen Neuzeit (1600–1750), hg. von Johannes Arndt–Esther-Beate Körber (Veröffentlichungen des Instituts für Europäische Geschichte Mainz, Abt. Universalgeschichte, Beih. 75, Göttingen 2010) 139–169. Beatrix Bastl, Herrschaft und Gedächtnis. Zur „Inszenierung“ der „Witwe“, in: Witwenschaft in der Frühen Neuzeit. Fürstliche und adlige Witwen zwischen Fremd- und Selbstbestimmung, hg. von Martina Schattkowsky (Schriften zur sächsischen Geschichte und Volkskunde 6, Leipzig 2003) 281–302. Italo Michele Battafarano, Formen der Moralsatire zwischen Barock und Aufklärung. Abraham a Sancta Clara auf den Spuren von Garzoni und Grimmelshausen. Annali. Studi Tedeschi 27, 3 (1984) 25–43. Salvatore Battaglia, Grande Dizionario della Lingua italiana, 6 Bde. (Torino 1961– 1970). Barbara Bauer, Sprüche in Prognostiken des 16. Jahrhunderts, in: Kleinstformen der Literatur, hg. von Walter Haug–Burghart Wachinger (Fortuna Vitrea 14, Tübingen 1994) 165–204. M. A. Becker, Aus dem Tagebuch eines österreichischen Edlen. BlLkNÖ N. F. 12 (1878) 18–37. Stefan Benz, Zwischen Tradition und Kritik. Katholische Geschichtsschreibung im barocken Heiligen Römischen Reich (Historische Studien 473, Husum 2003). Jill Bepler–August Bürger, Alte und neue Schreibkalender. Katalog zur Kabinettausstellung in der Herzog August Bibliothek. Simpliciana 16 (1994) 211–250. Wilhelm Bielsky, Tirnstein im V. O. M. B. Ruinen der Nonnenkloster-Kirche und Grabstein Stephans von Haslach, Stifters der Canonie. Berichte und Mittheilungen des Alterthums-Vereines zu Wien 3 (1859) 162–189. Peter Börner, Tagebuch (Sammlung Metzler 85, Stuttgart 1969). Geneviève Bollème, Les Almanachs populaires aux XVIIe et XVIIIe siècles. Essai d’histoire sociale (Livre et sociétés 3, Paris 1969). Pierre Bourdieu, Die Ökonomie der symbolischen Güter, in: Vom Geben und Nehmen. Zur Soziologie der Reziprozität, hg. von Frank Adloff–Steffen Mau (Frankfurt/M.– New York 2005) 139–155. Jacqueline de Bourgoing, The Calendar. Measuring Time (New York 2001). Lodovica Braida, Dall’almanacco all’agenda. Lo spazio per le osservazioni del lettore nelle „guide del tempo“ (XVIII–XIX secolo), in: Lesen und Schreiben in Europa 1500– 1900. Vergleichende Perspektiven, hg. von Alfred Messerli–Roger Chartier (Basel 2000) 107–137. Lodovica Braida, Les almanachs italiens. Évolution et stéréotypes d’un genre (XVIe– XVIIe siècles), in: Colportage et lecture populaire. Imprimés de large circulation en Europe XVIe–XIXe siècles, hg. von Roger Chartier–Hans-Jürgen Lüsebrink (Paris 1996) 183–207. Karl Braitenberg, Das Tagebuch des Ritters Dionys von Rost vom Jahre 1570. Der Schlern 29 (1955) 411–424. Arndt Brendecke, „Durchschossene Exemplare“. Über eine Schnittstelle zwischen Handschrift und Druck. Archiv für Geschichte des Buchwesens 59 (2005) 50–64. Bertold Bretholz, Brünn. Geschichte und Kultur (Brünn 1938). Ursula Brunold-Bigler, „Den ersten hinkenden Bott neue Zeit herausgeben“ oder die Tagebuchnotizen einer Appenzeller Kalendermacherfamile (1771–1819). Schweizerisches Archiv für Volkskunde 79 (1983) 63–84.
Quellen und Literatur
103
Peter Burke, Historicizing the Self, 1700–1830, in: Controlling time and shaping self. Developments in autobiographical writing since the sixteenth century, hg. von Arianne Baggerman–Rudolf Dekker–Michael Maschuch (Egodocuments and history series 3, Leiden 2011) 14–32. Viktor Burr, Der Arzt Joannes Wittichius und Ellwangen. Eine Miszelle. Ellwanger Jahrbuch 14 (1971/72) 176–178. Bernard Capp, Astrology and the Popular Press: English Almanacs 1500–1800 (Ithaca 1979). James P. Carley, The Books of King Henry VIII and his Wives (London 2004). Berthold Otto Cernik, Die Schriftsteller der noch bestehenden Augustiner-Chorherrenstifte Österreichs von 1600 bis auf den heutigen Tag (Wien 1905). Anna Coreth, Österreichische Geschichtschreibung in der Barockzeit (1620–1740) (Veröffentlichungen der Kommission für neuere Geschichte Österreichs 37, Wien 1950). Rudolf Dekker, Ego-Dokumente in den Niederlanden vom 16. bis zum 17. Jahrhundert, in: Ego-Dokumente, hg. Schulze, 33–57. Bernward Deneke, Kaspar Goldtwurm. Ein lutherischer Kompilator zwischen Überlieferung und Glaube, in: Volkserzählung und Reformation. Ein Handbuch zur Tradierung und Funktion von Erzählstoffen und Erzählliteratur im Protestantismus, hg. von Wolfgang Brückner (Berlin 1974) 124–178. Christian Dietl, Unterm Georgskreuz. Die Aufhebung des Stiftes Dürnstein und seine Administration durch das Stift Herzogenburg, in: Stift Dürnstein, hg. Penz–Zajic, 225–233. August Dimitz, Historische Notizen aus den im Museal-Archive aufbewahrten Kalendern des Bischofs Th. Chrön. Mittheilungen des hist. Vereines f. Krain (1862) 17–30, 87–90, 99–109. Gunter Dimt, Mensch und Kosmos. Kalenderpraktik, Heilzauber und Magie. Katalog zur Oberösterreichischen Landesausstellung 1990 (Kataloge des Oö. Landesmuseums N. F. 35, Linz 1990). Adolf Dresler, Kalender-Kunde. Eine kulturhistorische Studie (München 1972). Arno Dusini, Tagebuch. Möglichkeiten einer Gattung (Paderborn 2005). Herwig Ebner, Der Schreibkalender als Geschichtsquelle, in: Beiträge zur Sozial- und Wirtschaftsgeschichte der Steiermark und Kärntens. Festschrift Ferdinand Tremel (Graz 1967) 65–81. Egodocuments and History – Autobiographical Writings in its Social Context since the Middle Ages, hg. von Rudolf Dekker (Publikaties van de Faculteit der Historische en Kunstwetenschappen / Erasmus Universiteit Rotterdam 38, Hilversum 2002). Ego-Dokumente. Annäherung an den Menschen in der Geschichte, hg. von Winfried Schulze (Selbstzeugnisse der Neuzeit 2, Berlin 1996). R. Eigenberger, Art. Czádezký, Ferdinand. Thieme–Becker 8 (1913) 236. Rolf Engelsing, Analphabetentum und Lektüre (Stuttgart 1973). Anton Erdinger, Wilhelm Biélsky. Oesterreichische Vierteljahresschrift für katholische Theologie 7 (1968) 321–340. Karol Estreicher, Bibliographia polska 22 (Kraków 1907). Franz M. Eybl, Abraham a Sancta Clara. Vom Prediger zum Schriftsteller (Frühe Neuzeit 6, Tübingen 1992). Franz M. Eybl, Katholische Predigtliteratur im 17. und 18. Jahrhundert, in: Augsburger
104 Einleitung
Buchdruck und Verlagswesen, hg. von Helmut Gier–Johannes Janota (Wiesbaden 1997) 633–652. Ulrich Faust, Die Benediktiner, in: Orden und Klöster im Zeitalter von Reformation und katholischer Reform 1500–1700, Bd. 1, hg. von Friedhelm Jürgensmeier–Regina Elisabeth Schwerdtfeger (Katholisches Leben und Kirchenreform im Zeitalter der Glaubensspaltung 65, Münster 2005) 11–46. Jörg-Ulrich Fechner, Armbrusters Lesefreuden. Zur buchgeschichtlichen Auswertung der durchschossenen Schreibkalender 1739–1789 eines Homburger Hoffaktotums, in: Buch und Sammler. Private und öffentliche Bibliotheken. Colloquium der Arbeitsstelle 18. Jahrhundert (Heidelberg 1979) 159–166. Heinrich Fichtenau, Unbekannte Lambacher Annalen (1187–1243), in: Festschrift zur Feier des 200jährigen Bestandes des Haus-, Hof- und Staatsarchivs 1, hg. von Leo Santifaller (MÖStA Ergbd. 2, Wien 1949) 406–411. John L. Flood, Poets Laureate in the Holy Roman Empire. A Bio-bibliographical Handbook, Bd. 4 (Berlin–New York 2006). Michel Foucault, Überwachen und Strafen. Die Geburt des Gefängnisses (Frankfurt/M. 1991). Peter R. Frank–Johannes Frimmel, Buchwesen in Wien 1750–1850. Kommentiertes Verzeichnis der Buchdrucker, Buchhändler und Verleger (Wiesbaden 2008). Klaus Garber, Das alte Buch im alten Europa. Auf der Spurensuche in den Schatzhäusern des alten Kontinents (München 2006). Gudrun Gleba, „Wy“ und „yck“. Monastisches Selbstverständnis zwischen kollektiver und individueller Identität. Beispiele aus westfälischem Schriftgut des 15. und 16. Jahrhunderts, in: Kommunikation mit dem Ich. Signaturen der Selbstzeugnisforschung an europäischen Beispielen des 12. bis 16. Jahrhunderts, hg. von HeinzDieter Heimann–Pierre Monnet (Europa in der Geschichte 7, Bochum 2004) 147–162. Maurice Godelier, Das Rätsel der Gabe. Geld, Geschenke, heilige Objekte (München 1999). Franz Jürgen Götz, Die Geschichte des Buchdrucks in der geistlichen Residenzstadt Passau 1641 bis 1803. Ostbairische Grenzmarken 36 (1994) 107–146. Jacob und Wilhelm Grimm, Deutsches Wörterbuch 4/2 (Leipzig 1877, Ndr. München 1984). Lydia Gröbl, Das Klarissenkloster in Dürnstein an der Donau 1289–1571 (Diss. Wien 1998). Bernhard Groethuysen, Die Entstehung der bürgerlichen Welt- und Lebensanschauung in Frankreich 2: Die Soziallehren der katholischen Kirche und das Bürgertum (Frankfurt/M. 1978). Michael Grünwald, Die Graphikausstattung des Dürnsteiner Kellerschlössels, in: Stift Dürnstein, hg. Penz–Zajic, 210–223. Michael Grünwald, Johann Schmidt (1684–1761). Des „Klosters Bildhauer“ zu Dürnstein und Göttweig, in: Waldviertler Biographien 2, hg. von Harald Hitz–Franz Pötscher–Erich Rabl–Thomas Winkelbauer (Horn–Waidhofen/Thaya 2004) 89–108. Michael Grünwald, „… nach denen ihme vorgewisenen Kupfern …“. Die Umsetzung von druckgraphischen Vorlagen im Werk des Bildhauers Johann Schmidt (1684–1761), in: Generationen – Interpretationen – Konfrontationen. Sammelband von Beiträgen der internationalen Konferenz vom 20.–22. April 2005 in Bratislava anlässlich des
Quellen und Literatur
105
70. Geburtstags von Prof. Dr. Mária Pötzl-Máliková, hg. von Barbara Balážová (Bratislava 2007) 113–124. Helmut Hagel, Bernhard Linck. Beschreibung der Folgen der Niederlage von Jankau 1645 für das Land unter der Enns und das Stift Zwettl, in: Der Schwed’ ist im Land! Das Ende des 30jährigen Krieges in Niederösterreich. Ausstellung der Stadt Horn (Horn 1995) 99–106. Rudolf Maria Henke–Gerhard Winkler, Geschichte des Buchhandels in Linz (Historisches Jahrbuch der Stadt Linz 1999/2000, Linz 2002). Eckart Henning, Selbstzeugnisse, in: Die archivalischen Quellen. Eine Einführung in ihre Benutzung, hg. von Friedrich Beck–Eckart Henning (Köln–Wien–Weimar 3 2003) 119–127. Klaus-Dieter Herbst, Die Bedeutung des Mecklenburgischen Schreib-Calenders für 1685 im Kontext der Forschung zur Frühaufklärung in Deutschland, in: Poltz, Mecklenburgischer Schreib-Calender 11–26. Klaus-Dieter Herbst, Das Pressemedium Zeitung in den großen Schreibkalendern, in: Die Entstehung des Zeitungswesens im 17. Jahrhundert, hg. von Volker Bauer–Holger Böning (Presse und Geschichte 54, Bremen 2011) 87–114. Klaus-Dieter Herbst, Verzeichnis der Schreibkalender des 17. Jahrhunderts (Acta Calendariographica – Forschungsberichte 1, Jena 2008). Jan Hirschbiegel, Étrennes. Untersuchungen zum höfischen Geschenkverkehr im spätmittelalterlichen Frankreich der Zeit König Karls VI. (1380–1422) (Pariser Historische Studien 50, München 2003). Michael Hochedlinger, Aktenkunde. Urkunden- und Aktenlehre der Neuzeit (Wien– München 2009). Gustav René Hocke, Europäische Tagebücher aus vier Jahrhunderten. Motive und Anthologie (Wiesbaden–München 1986). Thomas Hölz, Klosterannalistik oder Apologie? Die „Ephemerides“ von Abt Johann Christoph Raittner († 1590) von Weingarten (St. Ottilien 1995). Gertrude Höss, Ein Stadtansichtenzyklus auf Kalendern des 16. Jahrhunderts, in: Kunst in Linz um 1600 (Kunstjahrbuch der Stadt Linz 1967, Linz 1967) 54–67. Ambros Horber, Echtheitsfragen bei Abraham a Sancta Clara (Forschungen zur neueren Literaturgeschichte 60, Weimar 1929). Renate Jürgensen, Melos conspirant singuli in unum. Repertorium bio-bibliographicum zur Geschichte des Pegnesischen Blumenordens in Nürnberg (1644–1744) (Wiesbaden 2006). Johanna Kain–Helga Penz, Die Inszenierung des Kirchenraumes durch Propst Hieronymus Übelbacher, in: Stift Dürnstein, hg. Penz–Zajic, 130–161. Der Kalender als Fibel des Alltagswissens, hg. von York-Gothart Mix (Hallesche Beiträge zur Europäischen Aufklärung 27, Tübingen 2005). Herbert Karner, Die barocke Stiftsanlage. Bau- und Bedeutungsgeschichte, in: Stift Dürnstein, hg. Penz–Zajic, 102–129. Herbert Karner, Kreuzgang und Krypta. Barocke Bilderräume des Klosters, in: Stift Dürnstein, hg. Penz–Zajic, 163–181. Kai Kauffmann, „Es ist nur ein Wien!“ Stadtbeschreibungen von Wien 1700 bis 1873 (Literatur in der Geschichte. Geschichte in der Literatur 39, Wien–Köln–Weimar 1994). Otakar Kernstock, Aus den Erlebnissen eines deutschen Arztes. Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit N. F. 23 (1876) 330–333.
106 Einleitung
Knut Kiesant, Kalenderliteratur und Sprichwortsammlungen, in: Die Literatur im Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit, hg. von Werner Röcke–Marina Münkler (Hansers Sozialgeschichte der deutschen Literatur vom 16. Jahrhundert bis zur Gegenwart 1, München 2004) 596–616. Brigitte Kleinlauth, Der Schreibkalender des Jakob Röder 1598–1618 (Veröffentlichungen zur Volkskunde und Kulturgeschichte 28, Würzburg 1988). Fritz Klemm, Die Entwicklung der meteorologischen Beobachtung in Österreich einschließlich Böhmen und Mähren bis zum Jahre 1700 (Annalen der Meteorologie, N. F. 21, Offenbach/Main 1983). Karl M. Klier, Andachts- und Liederbücher der Wiener Buchbinder- und Druckerfamilie Grund 1742–1858, in: Kultur und Volk. Beiträge zur Volkskunde aus Österreich, Bayern und der Schweiz. Festschrift Gustav Gugitz, hg. von Leopold Schmidt (Veröffentlichungen des Österreichischen Museums für Volkskunde 5, Wien 1954) 139–152. Ursula Klingenböck, Kalendergeschichten, in: Ideologisierte Zeit. Kalender und Zeitvorstellungen im Abendland von der Antike bis zur Neuzeit, hg. von Wolfgang Hameter–Meta Niederkorn-Bruck–Martin Scheutz (Querschnitte 17, Innsbruck 2005) 231–256. Jan Knopf, Alltages-Ordnung. Ein Querschnitt durch den alten Volkskalender. Aus württembergischen und badischen Kalendern des 17. und 18. Jahrhunderts (Tübingen 1982). Manfred Koller, Firnis, Farbe und Gold – Schriftquellen zur Behandlung von Holzoberflächen im Schreibkalender von Propst Hieronymus Übelbacher zu Dürnstein 1710– 1740. Restauratorenblätter 29 (2010) 63–72. Manfred Koller, Über Stifterbilder, Fassaden und Ausstattung von Stift Dürnstein. Propst Hieronymus Übelbachers „Renovatio“ im Licht der letzten Restaurierungen, in: Stift Dürnstein, hg. Penz–Zajic, 182–197. András Koltai, Adam Batthyány und seine Bibliothek (Burgenländische Forschungen, Sonderbd. 24, Eisenstadt 2002). Eva Kormann, Ich, Welt und Gott. Autobiographik im 17. Jahrhundert (Selbstzeugnisse der Neuzeit 13, Berlin–Köln–Weimar 2004). Benigna von Krusenstjern, Selbstzeugnisse der Zeit des Dreißigjährigen Krieges. Beschreibendes Verzeichnis (Selbstzeugnisse der Neuzeit 6, Berlin 1997). Benigna von Krusenstjern, Was sind Selbstzeugnisse? Begriffskritische und quellenkundliche Überlegungen anhand von Beispielen aus dem 17. Jahrhundert. Historische Anthropologie 2 (1994) 462–471. Irene Kubiska, Der kaiserliche Hof- und Ehrenkalender zu Wien als Quelle für die Hofforschung. Eine Analyse des Hofpersonals in der Epoche Kaiser Karls VI. (1711– 1740) (Dipl. Wien 2009). Heinrich Kühne, Das Calendarium historicum des Paul Eber. Marginalien 40/4 (1970) 54–64. Die Kunstdenkmäler des Zisterzienserklosters Zwettl, bearb. von Paul Buberl (Ostmärkische Kunsttopographie 29, Baden bei Wien 1940). Helmut W. Lang, Die Buchdrucker des 15. bis 17. Jahrhunderts in Österreich. Mit einer Bibliographie zur Geschichte des österreichischen Buchdrucks bis 1700 (Bibliotheca bibliographica Aureliana 42, Baden-Baden 1972). Almut und Hartmann Laufhütte, Die Geschichte, in: Gottlieb Graf von Windisch-
Quellen und Literatur
107
grätz, Die Gedichte: „Wie gerne wolt’ auch ich, die höh’ des bergs ersteigen“ (Frühe Neuzeit 3, Tübingen 1994) 1–128. Gregor M. Lechner–Michael Grünwald, Gottfried Bessel (1672–1749) und das barocke Göttweig. Zum 250. Todesjahr des Abtes. Ausstellungskatalog (Furth bei Göttweig 1999). Lesestoffe in Westungarn, Bd. 1: Sopron (Ödenburg) 1535–1721, hg. von Tibor Grüll et al. (Adattár XVI–XVIII, 18/1, Szeged 1994). Gudrun M. Madl, Aberglaube in den Kalendern der frühen Neuzeit (Wien 1994). Maria Mairold, St. Lambrecht in der Frühzeit der Salzburger Benediktineruniversität (1618–1651). ZHVSt 97 (2006) 171–191. Michael Mascuch, Origins of the Individualist Self. Autobiography and Self-Identity in England, 1591–1791 (Cambridge 1997). Katharina Masel, Kalender und Volksaufklärung in Bayern. Zur Entwicklung des Kalenderwesens 1750 bis 1830 (Forschungen zur Landes- und Regionalgeschichte 2, St. Ottilien 1997). Klaus Matthäus, Zur Geschichte des Nürnberger Kalenderwesens. Die Entwicklung der in Nürnberg gedruckten Jahreskalender in Buchform. Archiv für Geschichte des Buchwesens 9 (1968) 965–1395. Wolfram Mauser, Konzepte aufgeklärter Lebensführung. Literarische Kultur im frühmodernen Deutschland (Würzburg 2000). Anton Mayer, Wiens Buchdrucker-Geschichte 1482–1882, Bd. 2 (Wien 1887). Helga Meise, Das archivierte Ich. Schreibkalender und höfische Repräsentation in Hessen-Darmstadt 1624–1790 (Arbeiten der Hessischen Historischen Kommission N. F. 21, Darmstadt 2002). Helga Meise, The Limitations of Family Tradition and the Barrier between Public and Private. Karoline von Hessen-Darmstadt’s „Schreib=Calender“ between Almanac and Diary, in: Egodocuments and History, hg. Dekker, 107–124. Helga Meise, Die „Schreibfunktion“ der frühneuzeitlichen Kalender. Ein vernachlässigter Aspekt der Kalenderliteratur, in: Kalender als Fibel, hg. Mix, 1–15. Helga Meise, Schreibkalender und Autobiographik in der Frühen Neuzeit, in: Künste und Natur in Diskursen der Frühen Neuzeit, hg. von Hartmut Laufhütte, Teil 1 (Wiesbaden 2000) 707–717. Helga Meise, Die Tagebücher der Landgräfinnen Sophia Eleonora und Elisabeth Dorothea von Hessen-Darmstadt. Höfische Ego-Dokumente des 17. Jahrhunderts zwischen Selbstvergewisserung und Selbstreflexion, in: Autobiographien von Frauen. Beiträge zu ihrer Geschichte, hg. von Magdalene Heuser (Untersuchungen zur deutschen Literaturgeschichte 85, Tübingen 1996) 49–70. Ferdinand Menčik, Caspar Hirsch und seine Familieneintragungen. Jahrbuch der Gesellschaft für die Geschichte des Protestantismus in Österreich 22 (1901) 18–52. Maria Menzel, Wiener Buchbinder der Barockzeit (Wiener Forschungen zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte 3, Graz–Köln–Wien 1972). Alfred Messerli, Art. Kalender – Publizistisches Medium. Enzyklopädie der Neuzeit 6 (Stuttgart 2007) 279–282. Alfred Messerli, Der papierene Freund. Literarische Anregungen und Modelle für das Tagebuchführen, in: Von der dargestellten Person zum erinnerten Ich, hg. von von Greyerz–Medick–Veit, 299–320. Horst Meyer, Almanacks and Poltergeists. Gottfried Kisling’s interleaved „Oßnabrück-
108 Einleitung
scher Stiffts-Calender“ (1713–1739), in: The German Book, 1450–1750, hg. von John F. Flood–William A. Kelly (London 1995) 333–344. István Monok–Péter Ötvös–Edina Zvara, Balthasar Batthyány und seine Bibliothek (Burgenländische Forschungen, Sonderbd. 26, Eisenstadt 2004). Ulrik Monsberger, A hazai német naptárirodalom története 1821-ig [Geschichte der deutschen Kalenderliteratur in Ungarn bis 1821] (A német philologiai dolgozatok 46, Budapest 1931). Ingrid Moser, „Neuer Schreibkalender auf das gemeine Jahr …“. Historische und strukturelle Wandlungen Tiroler Kalender von 1700–1800 im sozialen Kontext (Diss. Innsbruck 1987). Hans-Otto Mühleisen, Über Beziehungen zwischen Baugeschichte und der allgemeinen Geschichte eines Klosters. Das Beispiel der Bibliothek St. Peter auf dem Schwarzwald, in: Himmel auf Erden oder Teufelbauwurm? Wirtschaftliche und soziale Bedingungen des süddeutschen Klosterbarock, hg. von Markwart Herzog–Rolf Kiessling– Bernd Roeck (Irseer Schriften, N. F. 1, Konstanz 2002) 171–193. Roswitha Müller, Kremser und Steiner Buchdrucker des 16.–18. Jahrhunderts (Diss. Wien 1967). Gabriele Müller-Oberhäuser, Das Buchgeschenk zwischen „Largesse“ und Buchmarkt im spätmittelalterlichen England, in: Wertekonflikte – Deutungskonflikte, hg. von Barbara Stollberg-Rillinger–Thomas Weller (Symbolische Kommunikation und gesellschaftliche Wertesysteme 16, Münster 2007) 123–141. Edward Muir, Ritual in Early Modern Europe (Cambridge 22005). Wolfgang Neuber, Zur Gattungspoetik des Reiseberichts. Skizze einer historischen Grundlegung im Horizont von Rhetorik und Topik, in: Der Reisebericht. Die Entwicklung einer Gattung in der deutschen Literatur, hg. von Peter J. Brenner (Frankfurt/M. 1989) 50–67. Jakob Obersteiner, Aus den Kalendernotizen des Gurker Dompropstes Wolfgang An dreas von Gösel (1674–1688). Carinthia I 155 (1965) 504–518. Jakob Obersteiner, Aus dem Tagebuch des Gurker Weihbischofs und Dompropstes Karl von Griming. Carinthia I 136–138 (1948) 136–149; 139 (1949) 363–373; 142 (1952) 337–345. Alfred Ogris, Kärntner Landtag, Landhaus und Vierbergelauf im 16. Jahrhundert. Zur Auswertung und Rezeption landeskundlicher Quellen und Forschungsergebnisse. Carinthia I 177 (1987) 253–276. Elisabeth Ollinger, Die Kalendernotizen des Willibald Leyrer – Augustiner Chorherr, Archivar, Schriftsteller und Chronist im Stift Klosterneuburg (ungedr. Vortrag Klosterneuburg 2008). Christine Oppitz, Die Auftraggeber Jakob Prandtauers. Biographische Notizen zu den Prälaten im Land Ob und Unter der Enns, in: Jakob Prandtauer (1660–1726). Planen und Bauen im Dienst der Kirche. Katalogbuch zur Sonderausstellung des Diözesanmuseums St. Pölten aus Anlass des 350. Geburtstages Jakob Prandtauers, 8. Mai bis 30. Oktober 2010, hg. von Wolfgang Huber–Huberta Weigl (St. Pölten 2010) 177–190. Christine Oppitz–Huberta Weigl, … Wo durch Eure hochwurdten Und Gnadten Sich einen Ewigen Nahmen machten … . Ein Brief Johann Bernhard Fischers von Erlach an den Herzogenburger Propst Wilhelm Schmerling. Österreichische Zeitschrift für Kunstund Denkmalpflege 61 (2007) 423–438. Stephan Pastenaci, Erzählform und Persönlichkeitsdarstellung in deutschsprachigen Au-
Quellen und Literatur
109
tobiographien des 16. Jahrhunderts. Ein Beitrag zur historischen Psychologie (Literatur – Imagination – Realität 6, Trier 1993). Stephan Pastenaci, Probleme der Edition und Kommentierung deutschsprachiger Autobiographien und Tagebücher der Frühen Neuzeit, dargestellt anhand dreier Beispiele, in: Edition von autobiographischen Schriften und Zeugnissen zur Biographie. Internationale Fachtagung der Arbeitsgemeinschaft für germanistische Edition an der Stiftung Weimarer Klassik, 2.– 5. März 1994, hg. von Jochen Golz (Tübingen 1995) 10–26. Wolfgang Pauker, Die Kirche und das Kollegiatsstift der ehemaligen regulierten Chorherrn zu Dürnstein. Ein Beitrag zur österreichischen Kunst- und Kulturgeschichte des 18. Jahrhunderts. Jahrbuch des Stiftes Klosterneuburg 3 (1910) 179–344. Wolfgang Payrich–Helga Penz, Dürnstein, in: Die ehemaligen Stifte der AugustinerChorherren in Österreich und Südtirol, hg. von Floridus Röhrig (Österreichisches Chorherrenbuch. Die Klöster der Augustiner-Chorherren in der ehemaligen Österreichisch-Ungarischen Monarchie, Klosterneuburg 2005) 51–100. Helga Penz, Am Schauplatz der Schrift. Gebrauch, Verwahrung und Überlieferung von spätmittelalterlichem Schriftgut am Beispiel des Archivs des ehemaligen Chorherrenstiftes Dürnstein in Niederösterreich, in: Vom Nutzen des Schreibens. Soziales Gedächtnis, Herrschaft und Besitz im Mittelalter, hg. von Walter Pohl–Paul Herold (Forschungen zur Geschichte des Mittelalters 5 = ÖAW, phil.-hist. Kl., Denkschriften 306, Wien 2002) 355–373. Helga Penz, Erinnern als Kulturtechnik: Klosterarchive im Barock, in: Europäische Geschichtskulturen um 1700 zwischen Gelehrsamkeit, Politik und Konfession, hg. von Thomas Wallnig et al. (Berlin 2012) 91–106. Helga Penz, „Jesuitisieren der alten Orden“? Anmerkungen zum Verhältnis der Gesellschaft Jesu zu den österreichischen Stiften im konfessionellen Zeitalter, in: Jesuitische Frömmigkeitskulturen. Konfessionelle Interaktion in Ostmitteleuropa 1570–1700, hg. von Anna Ohlidal–Stefan Samerski (Forschungen zur Geschichte und Kultur des östlichen Mitteleuropa 28, Stuttgart 2006) 143–161. Helga Penz, Die Musikalien von Hieronymus Übelbacher, Propst von Dürnstein 1710– 1740, in: Jahrbuch des RISM-Österreich (Wien 2011) 9–24. Helga Penz, Die Prälatenarchive, in: Quellenkunde der Habsburgermonarchie (16.–18. Jahrhundert). Ein exemplarisches Handbuch, hg. von Josef Pauser–Martin Scheutz– Thomas Winkelbauer (MIÖG Ergbd. 44, Wien–München 2004) 686–695. Helga Penz, Die Schreibkalender des Propstes Hieronymus Übelbacher, in: Stift Dürnstein, hg. Penz–Zajic, 99–101. Maureen Perkins, Visions of the future. Almanacs, Time, and Cultural Change 1775– 1870 (Oxford 1996). Jan Peters, Bäuerliches Schreiben und schriftkulturelles Umfeld. Austauschverhältnisse im 17. Jahrhundert, in: Lesen und Schreiben in Europa 1500–1900. Vergleichende Perspektiven, hg. von Alfred Messerli–Roger Chartier (Basel 2000) 87–106. Jan Peters, Mit Pflug und Gänsekiel. Selbstzeugnisse schreibender Bauern. Eine Anthologie (Köln–Weimar–Wien 2003). Gerhardt Petrat, Einem besseren Dasein zu Diensten. Die Spur der Aufklärung im Medium Kalender zwischen 1700 und 1919 (Deutsche Presseforschung 27, München u. a. 1991). Karl Pfeffer, Abt Maximilian Pagl von Lambach (Diss. Wien 1967).
110 Einleitung
Gudrun Piller, Private Körper. Spuren des Leibes in Selbstzeugnissen des 18. Jahrhunderts (Selbstzeugnisse der Neuzeit 17, Köln 2006). Matthias Pohlig, Historiographie luthérienne et identité confessionnelle au XVIe siècle. Le problème des genres historiographiques. Bulletin de la Société d’Histoire du Protestantisme Français 152/2 (2006) 170–176. Johann Moritz Poltz, Mecklenburgischer Schreib-Calender für das Jahr 1685, neu hg. von Klaus-Dieter Herbst (Acta Calendariographica, Kalenderreihen 3, 1, Ndr. Jena 2009). Walter Pongratz–Hans Hakala, Zwettl Niederösterreich, Bd. 1: Die Kuenringerstadt (Zwettl 1980). Leonore Pühringer-Zwanowetz, Die Baugeschichte des Augustiner-Chorherrenstifts Dürnstein und das „neue Kloster“ des Propstes Hieronymus Übelbacher. Wiener Jahrbuch für Kunstgeschichte 26 (1973) 96–198. Daniela Rando, Johannes Hinderbach (1418–1486). Eine „Selbst“-Biographie (Schriften des Italienisch-Deutschen Historischen Instituts in Trient 21, Berlin 2008). Sylva Řeřichová, Franziska von Meggau, verehelichte Slawata (1610–1676). Ein Beitrag zur Adelsgeschichte Böhmens und Österreichs im 17. Jahrhundert. MOÖLA 18 (1996) 361–383. Christoph Reske, Die Buchdrucker des 16. und 17. Jahrhunderts im deutschen Sprachgebiet (Wiesbaden 2007). Wilhelm Georg Rizzi, Ein Turmentwurf Johann Bernhard Fischer von Erlachs für Dürnstein? Österreichische Zeitschrift für Kunst- und Denkmalpflege 45 (1991) 175–181. Alois Ruhri, Christentum und Kirche von der Gegenreformation bis zur Gegenwart, in: Geschichte der Stadt Graz 3, hg. von Walter Brunner (Graz 2003) 135–252. Heinz Scheible, Art. Eber, Paul. Literatur-Lexikon. Autoren und Werke deutscher Sprache, hg. von Walther Killy, Bd. 3 (Gütersloh 1989) 139. Konrad Schiffmann, Annalistische Aufzeichnungen. Archiv für die Geschichte der Diözese Linz 2 (1905) 245–270. Alois Schmid, „Es leben die Prälaten!“ Der „Luxus“ in Klöstern der Barockzeit zwischen aufgeklärter Polemik und historischer Wirklichkeit, in: Himmel auf Erden oder Teufelbauwurm? Wirtschaftliche und soziale Bedingungen des süddeutschen Klosterbarock, hg. von Markwart Herzog–Rolf Kiessling–Bernd Roeck (Irseer Schriften, N. F. 1, Konstanz 2002) 141–168. Barbara Schmid, Schreiben für Status und Herrschaft. Deutsche Autobiographik in Spätmittelalter und früher Neuzeit (Zürich 2006). Karl Schottenloher, Tagebuchaufzeichnungen in immerwährenden Buchkalendern der Frühdruckszeit, in: Festgabe Otto Glaunig, hg. von Heinrich Schreiber, Bd. 2 (Leipzig 1938) 88–96. Georg Schrott, Bacchanalien und Pontifikalien. Aus dem Schreibkalender des Abtes Eugen Schmid von Waldsassen, in: Zunftring, Graf und Judenstein, hg. von Hans Bäte (Pressath 2000) 82–89. Peter-Johannes Schuler, Art. Kalender, Kalendarium. LMA 5 (1991) 866. Christian Schulz, Strafgericht Gottes oder menschliches Versagen? Die Tagebücher des Benediktinerabtes Georg Gaisser als Quelle für die Kriegserfahrung von Ordensleuten im Dreißigjährigen Krieg, in: Das Strafgericht Gottes. Kriegserfahrungen und Religion im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation im Zeitalter des Dreißigjährigen Krieges, hg. von Matthias Ilg et al. (Münster 2002) 219–290.
Quellen und Literatur
111
Josef Seethaler, Das Wiener Kalenderwesen von seinen Anfängen bis zum Ende des 17. Jahrhunderts. Ein Beitrag zur Geschichte des Buchdrucks (Diss. Wien 1982). Wolfgang Seidenspinner, Mythos Gegengesellschaft. Erkundungen in der Subkultur der Jauner (Internationale Hochschulschriften 278, Münster u. a. 1998). Franz Günter Sieveke, Art. Christelius. Literatur-Lexikon. Autoren und Werke deutscher Sprache, hg. von Walther Killy, Bd. 2 (Gütersloh 1989) 414. Justin Stagl, Die Methodisierung des Reisens im 16. Jahrhundert, in: Der Reisebericht. Die Entwicklung einer Gattung in der deutschen Literatur, hg. von Peter J. Brenner (Frankfurt/M. 1989) 140–177. Benjamin Steiner, Die Ordnung der Geschichte. Historische Tabellenwerke in der Frühen Neuzeit (Norm und Struktur 34, Köln–Weimar–Wien 2008). Georg Steinhausen, Aus alten Schreibkalendern. Zeitschrift für deutsche Kulturgeschichte N. F. 2 (1892) 113–116. Stift Dürnstein. 600 Jahre Kloster und Kultur in der Wachau, hg. von Helga Penz–Andreas Zajic (Schriftenreihe des Waldviertler Heimatbundes 51, Waidhofen/Thaya 2010). Thomas Stockinger, Felix mansurus, si tacuisset, Erath. Augustin Erath CRSA (1648– 1719), Propst von St. Andrä an der Traisen, als Historiograph und historisch-politischer Kontroversist. Jahrbuch des Stiftes Klosterneuburg N. F. 20 (2008) 151–208. Marion Barber Stowell, Early American Almanacs: the Colonial Weekday Bible (New York 1977). Elisabeth Strömer, Klima-Geschichte. Methoden der Rekonstruktion und historische Perspektive: Ostösterreich 1700 bis 1830 (Wien 2003). Hartmut Sührig, Niedersächsische Schreibkalender im 17. Jahrhundert. Zur Kulturgeschichte eines populären Lesestoffes, in: Bücher und Bibliotheken im 17. Jahrhundert in Deutschland, hg. von Paul Raabe (Hamburg 1980) 145–170. Hartmut Sührig, Zur Unterhaltungsfunktion des Kalenders im Barock, in: Literatur und Volk im 17. Jahrhundert. Probleme populärer Kultur in Deutschland 2, hg. von Wolfgang Brückner–Peter Blickle–Dieter Breuer (Wolfenbütteler Arbeiten zur Barockforschung 13, Wiesbaden 1985) 727–741. Berthold Sutter, Johannes Kepler und Graz. Im Spannungsfeld zwischen geistigem Fortschritt und Politik. Ein Beitrag zur Geschichte Innerösterreichs (Graz 1975). Heike Talkenberger, Sintflut. Prophetie und Zeitgeschehen in Texten und Holzschnitten astrologischer Flugschriften 1488–1528 (Tübingen 1990). Harald Tersch, Abschusslisten. Hundert Jahre habsburgischer Kalenderkultur (1600– 1700). MIÖG 116 (2008) 92–120. Harald Tersch, Maximilian Pagl und die Lambacher Schreibkalender, in: Stift Lambach in der Frühen Neuzeit. Frömmigkeit, Wissenschaft, Kunst und Verwaltung am Fluss, hg. von Klaus Landa–Christoph Stöttinger–Jakob Wührer (Linz 2012) 225–262. Harald Tersch, Melanchthons Kalender. Konfessionelle Identität und Schreibdisziplin um 1550, in: Plus Ultra. Die Welt der Neuzeit, hg. von Friedrich Edelmayer et al. (Münster 2008) 595–612. Harald Tersch, Österreichische Selbstzeugnisse des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit (1400–1650). Eine Darstellung in Einzelbeiträgen (Wien–Köln–Weimar 1998). Harald Tersch, Schreibkalender und Schreibkultur. Zur Rezeptionsgeschichte eines frühen Massenmediums (Schriftenreihe der Vereinigung Österreichischer Bibliothekarinnen und Bibliothekare 3, Graz–Feldkirch 2006). Franz Unterkircher, Hugo Blotius und seine Nachfolger (1575–1663), in: Geschichte
112 Einleitung
der Österreichischen Nationalbibliothek, hg. von Josef Stummvoll, Bd. 1: Die Hofbibliothek (1368–1922) (Museion N. F. 2/3/1, Wien 1968) 79–162. Friedrich Voit, Zur Literarisierung des Kalenders. Am Beispiel des Rastätter Kalenders im Ausgang des 18. Jahrhunderts, in: Akten des VI. internationalen GermanistenKongresses Basel 1980, hg. von Heinz Rupp–Hans-Gert Roloff (Jahrbuch f. Internationale Germanistik A/8, Bern 1980) 76–84. Vom Lebenslauf zur Biographie. Geschichte, Quellen und Probleme der historischen Biographik und Autobiographik. Referate der Tagung „Vom Lebenslauf zur Biographie“ am 26. Oktober 1997 in Horn, hg. von Thomas Winkelbauer (Schriftenreihe des Waldviertler Heimatbundes 40, Horn–Waidhofen a. d.Thaya 2000). Von der dargestellten Person zum erinnerten Ich. Europäische Selbstzeugnisse als historische Quellen (1500–1850), hg. von Kaspar von Greyerz–Hans Medick–Patrice Veit (Selbstzeugnisse der Neuzeit 9, Köln–Weimar–Wien 2001). Georg Wacha, Die Stukkateure in den Kalendernotizen des Propstes Hieronymus Übelbacher von Dürnstein 1716 bis 1739. UH 50 (1979) 196–203. Gerhard Wanda, Abt Melchior von Zaunagg (1706–1747) und die dritte Periode österreichischen barocken Klosterlebens im Stifte Zwettl (Diss. Innsbruck 1951). Aloys Wannenmacher, Johann Valentin Neiner. Ein satirischer Volksschriftsteller des barocken Wien (Bausteine zur Volkskunde und Religionswissenschaft 17, Bühl-Baden 1938). Huberta Weigl, Umbauten, in: Jakob Prandtauer (1660–1726). Planen und Bauen im Dienst der Kirche. Katalogbuch zur Sonderausstellung des Diözesanmuseums St. Pölten aus Anlass des 350. Geburtstages Jakob Prandtauers, 8. Mai bis 30. Oktober 2010, hg. von Wolfgang Huber–Huberta Weigl (St. Pölten 2010) 129–132. Huberta Weigl, Wer zahlt? Einblicke in das Rechnungswesen des Augustiner-Chorherrenstiftes Herzogenburg zur Zeit des barocken Neubaues, in: Wohnt Gott in uns?! Suche und Versuche, hg. von Ulrich Mauterer (Herzogenburg 2004) 21–42. Alfred Stefan Weiss, Kalender und Aufklärung, in: Ideologisierte Zeit. Kalender und Zeitvorstellungen im Abendland von der Antike bis zur Neuzeit, hg. von Wolfgang Hameter–Meta Niederkorn-Bruck–Martin Scheutz (Querschnitte 17, Innsbruck 2005) 163–184. Franz Wilflingseder, Familiengeschichtliche Aufzeichnungen der Jörger aus dem 16. und 17. Jahrhundert. MOÖLA 3 (1954) 337–352. Joseph von Zahn, Tagebuchblätter aus dem 17. Jahrhundert. Aus den Handkalendern Bischof Jakob (Eberlein’s) von Seckau (1617–1632). Steiermärkische Geschichtsblätter 1 (1880) 193–233. Johann Heinrich Zedler, Großes vollständiges Universal-Lexikon, 64 Bde. (Leipzig– Halle 1731–1754). Natalie Zemon Davis, Die schenkende Gesellschaft. Zur Kultur der französischen Renaissance (München 2002). Astrid Zinniel, Der Totentanz und die malerische Ausstattung der Krypta im Stift Dürnstein (Dipl. Wien 2008). Hans Zotter, Tag für Tag, Jahr um Jahr. Kalender aus acht Jahrhunderten. Ausstellung der Universitätsbibliothek Graz (Graz 1983).
Editionsgrundsätze Die Kalendernotizen des Propstes Hieronymus Übelbacher sind größtenteils eigenhändig eingetragen, einiges wurde auch diktiert. Der Text wurde über mehr als zwei Jahrzehnte geschrieben, und die Handschrift Übelbachers veränderte sich im Laufe der Zeit. Eine Trennung in unterschiedliche Hände fällt oft schwer. Ausgewiesen wurden im Apparat daher nur die eindeutig anderen Händen zuzuordnenden Passagen. Der Text besteht aus Fortsetzungen, Ergänzungen, Vor- und Rückschritten und ist vielfach verschachtelt; die einzelnen Teile sind mit Verweiszeichen aufeinander bezogen. Übelbacher verwendete für Ergänzungen häufig ein Notabene (gekürzt NB), das manchmal auch nachträglich eingetragen wurde. Als Verweiszeichen zur Verknüpfung von zwei Eintragungen diente ihm meistens ein durchgestrichenes O, seltener andere graphische Zeichen. Verdeutlicht wird die Verknüpfung öfters mit den Hinweisen vide signum, vide ut supra, vide infra, vide inferius, ut sequitur infra sub signo; vide jensaiths, vide ulterius jenseiths, vertatur etc.; oder auch, wo es komplizierter wird: vide sub littera A jenseiths (S. 213, 1721, fol. 13v/14v); vide ulteriores contractus fol(ium) 3 post hoc (S. 243, 1723, fol. 3v/6r); vide jensaiths sub A, vide infra B (S. 401, 1732, fol. 9r/9v). Manchmal sind die Hinweise beidseitig: vide cont(inuationem) fol. 2 jenseiths bzw. dort: vide fol. 1 huius mensis jenseits (S. 263, 1723, fol. 38v/40v); vertatur fol(io) 2 sub signo bzw. vide folium anteriorem (S. 420, 1733, fol. 18v/20r). Gelegentlich wurden auch die Überschriften (Goldschmidt von Mauttern; ebd.) vor den angeknüpften Passagen wiederholt. Die Bearbeiterinnen haben im Großen und Ganzen versucht, den „Anweisungen“ Übelbachers folgend jeweils den inhaltlichen Zusammenhang herzustellen und in den Apparaten die Nachträge, Einfügungen und Verknüpfungen transparent zu machen. Findet sich ein Hinweis auf ein entfernteres folio, wo eine Fortsetzung steht, wurde diese im Sachapparat ausgewiesen, und in der Edition wurden die Texte an der eingetragenen Stelle belassen. Es gibt auch Grenzfälle, wie im Kalender von 1721 (fol. 23r–v/24r) die Hinweise auf vergleichbare Maße bei der Pfarrkirche von Krems, jener von Stetteldorf (vide jenseiths pfarkirchen zu Stettlldorff) und dem Presbyterium der Stiftskirche in St. Pölten (vide sub signo); ebenso bei der „Fortsetzungsgeschichte“ von längeren Arbeiten im Stift: 1723, fol. 59v: continuatio huius fol(io) sequ(ente) jenseiths; fol. 60r: vide fol(io) ant(eriorem); vide fol(io) sequenti jenseiths den tischler; in diesen Fällen wurde die Textordung der Kalender ebenfalls belassen. Mitunter führen Verweise auch ins Leere, da die Schreibkalender nicht vollständig erhalten sind. Die Texte sind überwiegend in deutsch, zum kleineren Teil Latein und gelegentlich gemischt. Für deutsche Texte gilt: Die Trennung oder Zusammenfügung von Wörtern (im Manuskript auch mit „:“) und die Interpunktion gehen auf die Bearbeiterinnen zurück, ori-
116 Edition
entieren sich im großen und ganzen an der heutigen deutschen Rechtschreibung und dienen dem Verständnis. Eigennamen wurden großgeschrieben, andere Wörter, auch wenn im Manuskript groß, wurden klein geschrieben. Die Tausenderzahl, die im Manuskript fehlt, wurde ergänzt. Die Schreibung der Monatsnamen (im Manuskript oft z. B. 9ber, Xber) wurde vereinheitlicht (November, December). Nicht vereinheitlicht wurden hingegen Bruchzahlen, Oktav, Quarto usw. Bei den Auflösungen der Abkürzungen wurde die heutige Schreibweise verwendet, z. B. Steinm(etz), l(ot), m(ut). Die Interpunktion der lateinischen Texte und lateinisch-deutscher Mischtexte wurde, im Hinblick auf das Verständnis, ebenfalls der deutschen Rechtschreibung angenähert. Die häufigen Ligaturen wurden nicht wiedergegeben, sondern mit zwei Buchstaben transkribiert. Die Gliederung in Absätze geht auf die Bearbeiterinnen zurück. Der Text besteht auch vielfach aus Aufzählungen und Listen, die manchmal, aber keineswegs immer, im Manuskript als solche aufgezeichnet sind; der Übersichtlichkeit halber wurden diese von den Bearbeiterinnen gegliedert. Bei Tabellen wurden die Währungsabkürzungen vereinheitlichend jeweils zur Zahl gestellt, im Text stehen fl., kr. etc. manchmal nur oben auf der Seite. Emendationen sind kursiv in eckiger Klammer gesetzt, Auflösungen von Kürzungen in runder Klammer; eindeutige, mit Kürzungszeichen versehene Abkürzungen, insbesondere Endungen auf -er und -es, sind stillschweigend aufgelöst. Abgekürzt wiedergegeben sind Bezeichnungen für Währungen, Maße und Gewichte, die im Original ausschließlich abgekürzt vorkommen. Folgende Zeichen wurden verwendet: […] eine Lücke im Text [!] ein nicht emendierter Fehler in der Vorlage, verrechnet oder verschrieben [?] unsichere Lesung | Verstrennung / Zählung für die Frequenz der aurea vena; Übelbacher verwendet hier ein eigenes Zeichen, ein vertikaler Strich zwischen 2 Punkten. In den Sachanmerkungen sind Personennamen, Ortsangaben, historische oder nicht allgemein verständliche Sachbezeichnungen und Begriffe bei der jeweils ersten Nennung aufgelöst und erläutert. Die Auflösung von Währungen, Maßen und Gewichten, Nachweise für die Auflösungen sowie Verweise auf andere Nennungen sind im Anhang bzw. im Register zu finden. Die Auflösung von Buchtiteln erfolgt mit Kurzzitaten, die Vollzitate sind im Anhang gelistet.
Notizen im Kalender [1716] [fol. 1r] Aur(ea) ven(a)1 hoc mense 2., 3., 4., 5., 6., vide de hoc fluxu annotata in calend(ario) 1715 mense Decembri, quia potentissime. Aur(ea) ven(a) 27. vesp(eri) /, den 28. //, den 31. /. No 1a. Den 11. [Januar] hat sich hier müttags der stoß gesezt, da inzwischen in das 6te jahr praelath bin, keiner gewessen, undt der lezte ware 1708, wo die so grimmüge kälte gewest. Gott gebe, daß der weinstockh nicht schaden leyde, welches vülleicht unfellbahr geschehen were oder wurde, wan nicht vor 4 und 5 tagen der schnee gefallen were, ratio est physica et cuique stat. Dito den 11. erlegt h(err) probst Carl2 sein kostquartal mit 25 fl. Den 28. Jan(uarii) inclusive haben die tischler wider eine thier verfertigt und den 29. eine neue angefangen. [fol. 2r] No 2b. Den 1. diß [Februar] ist mit dem Gregor Schmidt von Schwartzbach3, fischbauern, gehandlet worden, daß er heunt 3 wochen 1 centen körpffen will bringen, das lb. à 7 kr., und sollen 60 stuckh auf den centen kommen. Item will er ¼ centen höchten bringen, das lb. à 12 kr., doch daß kein stuckh weniger alß 2 lb. wege, etliche auch zu 4 und 5 lb. sein sollen. Den 14. [Februar] hat der discantist et altist die flute traversiere zu lehrnen angefangen. Aur(ea) ven(a) den 21. [Februar] //, den 22. //. Den 22. [Februar] müttags haben die tischler die den 29. Jan(uarii) angefangene thier verfertigt und aufgesezt, dan zu einer andern angefangen. Haben den 24., 26. nicht gearbeittet, und der große gesell auch den 27. nicht.
Von anderer Hand. Von anderer Hand.
a
b
3 1 2
„Goldader“, hämorrhoidaler Blutfluss. Karl Donrey (1648–1720), Propst von Dürnstein 1678–1692. Schwarzenbach (Gem. Schweiggers, Bez. Zwettl).
118 Edition
Den 24. [Februar] in festo Mathiae contuli Jacobo Lemblera,4 neoprofesso quatuor minores ordines ad summum altare sub sacro solemni. Den 27. [Februar] ist der stoß nachts umb 9 uhr gehend worden mit starckhen getrimmell, alß wan man [fol. 2v] von weutten die gröste stuckh schießen hörete, welches biß halber 12 uhr gewöhret, da er sich dan bey Crembs5 gesezet, wordurch die blöhung erfolgt und das eiß aller orthen biß ober Spütz6 haußhoch aufeinander geschoben worden, wie dan der weeg ober Thürnstain7 von lezten hauß in thall biß an Wadtstein8 a potiori der weingartt höche verlegt worden, daß alles durch die weingartten gehen müssen, eben so von Rothenhoff 9 biß nach Stain10, daß alles über den Pföffen-11 und andere berg passiren müssen in die 4 täg. Mit einen pferdt, weniger aber mit einen wagen, hat man in die […] täg ob menge es eiß weder oben noch unten außreißen künen. Am Förthhoff 12 hat es das wasserthor völlig mit eiß verlegt und den obern und untern gantz neuen weingarttzaun völlig ruinirt. Den 28. Febr(uarii) nachts umb 10 uhr ist der stoß wider gehend worden und ohne schaden ausser des so vüllfeltig zuruckhgelassenen eiß. [fol. 3r] Aur(ea)b ven(a) ut infr(a)b. No 3c. Den 5. [März] nachmittag hat der maurer Hanß13 allein mit einen tagwerger sambt seinen söhnl in dem praelaturgärttl den gang undd fendtd, 14 zu mauern angefangen, und ist den 6. ein so großer stain von vüllen centen in das eckh pro fundamento gelegt worden, alß man wenig in einen fundament fünden wird. Darumb mit pferdten und vüllen leuthen solcher stain dahin hat müssen gebracht werden. Den 9. noch ein maurer zum Hanß kommen. Aur(ea) ven(a) den 9. [März] //, den 10. //, den 11. ///, den 12. //, den 13. mane parum, post prandium semel pot(enter), den 14. /. Den 22. [März] bringt der glaßtrager von der glaßhütten zu Ottenschlag15 ein stuckh fensterglaß, wie in meinen zimmern die heruntige beym fenstertuech16 seind, das schockh à 16 stuckh per 1 fl. 30 kr. Danach neo gestrichen. Am oberen Blattrand nachgetragen. c Von anderer Hand. d–d Über der Zeile. a
b–b
Jakob Lembler (1687–1732), Konventuale von Dürnstein. Krems an der Donau (Statutarstadt). 6 Spitz (Bez. Krems). 7 Dürnstein (Bez. Krems). 8 Watstein, Hügel bei Dürnstein, auf dem sich die ehemalige Burg (heute Ruine) befand. 9 Rotenhof (Gem. Dürnstein). 10 Stein (Gem. Krems an der Donau). 11 Pfaffenberg, Hügel östlich von Dürnstein. 12 Förthof (Gem. Krems an der Donau), Wirtschaftshof des Stiftes Dürnstein. 13 Hans Müller, Klostermaurer von Dürnstein. 14 Fend, eingehegter Garten. 15 Ottenschlag (Bez. Zwettl). 16 Vorhang. 4 5
Notizen im Kalender 1716
119
Kastencapelln. Den 24. Martii ist in der alten frauenkirchencapelln17, so an dena traidtkasten angebaut, dißer traidtkasten aber auß der alten ruinirtenb und profanirt[en] frauenkirchen [fol. 3v] gemacht worden, das erste mall der gottesdienst mit einen solennen gesungenen ambt gehalten worden, ehe und bevor noch ein kerndl auf dißen kasten geschütt worden, gleich aber noch selbigen tag zu schütten angefangen worden. Deus benedicat nobis, quem et adorabimus et laudabimus adminus una missa in dicta capella iuxta conclusum et statutum capitularium quavisc hebdomadac celebranda. Hoc notandum, daß wan dißer kasten verflossenes 1715te jahr nicht were gemacht worden, so were erstens in Februario durch den windt das tach herabgerißen worden, dan auf der andern saithen gegend der Donaud die lange fenster noch geweßen und je allzeit der völlige windt sich darin in der kirchen unter den tach gefangen, welcher windt dißmall sonders starckh gewessen, alß man kaum gedenckht, wie er dan das tach schon würckhlich geruckhet hatte. Allein waren zum glyckh die zimmerleuth gegenwertige, gedachten kasten zuzurichten, so das tach mit saillen und ketten erhalten. Andertens so ist das thiernl auf einen bogen von quatterstuckhen an der [st]ell biß 50 jedes stuckh à 8, 9 und 10 centen gestan[den] f. [fol. 4r] Nun aber ist solcher bogen völlig auß der malter gewessen, daß er mit ersten were eingefallen sambt dem thiernl, und also nach zeugnuß und mir gethaner warnung h(err)n Brandauers18, führnemen baumaister zu St. Pöltten19 und vülleicht führnemsten in gantz Oesterreich, so hette dißer bogen und thiernl auch die anderen haubtmeuer, wo nicht beede, doch eine, mit eingeworffen und hinaußgedaucht. Deo sint infinitae laudes, daß die abtragung dißes thiernl und bogen so glyckhlich abgeloffen, ohne daß ein maurer oder tagwerger oder wer anderer auch nur an einen finger were laediret worden. Den 11. [April] zallt probst Carl ein quartal mit 25 fl. Deng 13. [April] aur(ea) ven(a) / pot(enter), den 14. /, den 15. potentissimi dolores cum intumescentia et brynnen, ita ut sepissime ire coactus fuerim absque quod multum ivissetg sanguish, quod idem 16., 17. uti nec sedere aut bene ire potuerimi. Contra quem dolorem et tumorem nec unq(uentum) de linaria20, nec albumen ovi cum albis pilis leporis ex ventre tractis iuvarunt, nisi suffimigium ex terribinthinia21, quod sopivit tumorem et aliq(ua)l(ite)r ad medietatem saltem dolorem, qui duravit hoc modo 18., 19., 20., 21. et 22., 23., 24. per interruptionem sine notabili doloreh.
Danach ein Wort gestrichen. Danach frauen gestrichen. c–c Über der Zeile. d–d Mit Verweiszeichen über der Zeile nachgetragen. e Danach zwei Buchstaben gestrichen. f Unten am Rand der Seite vertatur. g–g Am oberen Blattrand eingefügt. h–h Am unteren Blattrand mit Verweiszeichen eingefügt. i–i Über der Zeile mit Verweiszeichen nachgetragen. a
b
Apsis der ehemaligen Klosterkirche der Dürnsteiner Klarissen. Jakob Prandtauer (1660–1726), Baumeister von St. Pölten. 19 St. Pölten (Statutarstadt). 20 Leinölsalbe. 21 Rauchwerk vom Terpentinbaum. 17 18
120 Edition
No 4a. Stockodorerb, 22. [fol. 4v] Den 27. April 1716 ist mit mons(ignore) Domenico23 […], stockhoderer, folgender contract gemacht worden: Erstlichen solle er 13 zimmer stockhodoren, nembl(ich) 2 in dem neuen gang in das praelaturgärttl, 1 zimmer, so das erste im neugebeu, die stiegen in der höche mit 4 bassaraleve24, das zimmer ob des thor, das haubtzimmer, schlaffzimmer, 2 zimmer in die rothe thier, all diße jedes mit 4 bassaralev, das oratorium, die sacristey, das canzleyzimmer, dan herunten die stiegen, das thor und gegenüber vor der canzley, allc diesesc für ein zimmer. Hingegen wird ihme für jedes dißer specificirten 13 zimmer 20 fl. bezallt und 4 e(imer) capitlspeißd, 25, der vor ostern aber empfangene 1 e(imer) per 8 fl. gehet statte eines leykauff26 darein, und wan besagter sig(no)re Domenico die praelathurzimmer und sacristey absonderlich schön und fleißig machen wird, so sollte noch 1 e(imer) wein à 8 fl. aufgegeben werden. Tratt, nägl, rohr und gipß schafft er, stockodorer hat die kost mit denen geistl(ichen), sein gesell aber mit denen officieren27. [fol. 5r] Aur(ea) ven(a) den 17. [Juni] initium vesp(eri) /, den 18. /, vide ex altera parte ad finem28. No 5f. Den 9. [Juni] vesp(eri) hat sich angina zu Loiß29 angemeldet und den 10. Junii so starckh, daß nicht ohne gresten schmertzen guttas aquae hinab bringen künen. Auch nachmüttag mit großer hütz und frost alternative angegrüffen worden, welche alteration aber die folgende täge außgeblüben. Angina aber hat gedauert biß den 13. inclusive, und täglich 2 und 3 mall müssen einsprüzen lassen, wordurchg unbeschreiblicher schleim herauß kommen. Item habe fruh und nachts 2 tag schwützpulver nehmen müssen. Den 14., 15., 16. habe mit warmer müllich30, darunter unter 1 halb ein hand voll hollerblüh31 und 6 feigen genommen worden, gegurgelt, dardurch auch vüll schleim herauß kommen.
Von anderer Hand. Danach vertatur. c–c Über der Zeile anstelle eines gestrichenen Wortes. d Danach der e(imer) per gestrichen. e Danach statt wiederholt. f Von anderer Hand. g Danach nachg gestrichen. a
b
Stuckateur. Domenico Piazoll (1646–1719), Stuckateur. 24 Basreliefe. 25 Wein, der auch den Angehörigen des Stiftskapitels gereicht wurde. 26 Leihkauf (Leutkauf, Leitkauf ): Aufgeld, welches der Käufer dem Verkäufer zur Sicherheit des geschlossenen Handels entrichtete. 27 Klosterbeamte. 28 Siehe S. 121 ( fol. 5v). 29 Langenlois (Bez. Krems). 30 Milch. 31 Holunderblüten. 22 23
Notizen im Kalender 1716
121
Den 12. [Juni] hat hießiger pfleger32 die 2 fenster in schloßbinderstattl33 außbrechen laßen, wordurch man in das neue taffellzimer und durch das andere in capitlgang sicht, seind vorhero nicht geweßen. Den 18. etiam 3tiam fenestram versus capituli ambitum ape riri curavit. [fol. 5v] Den 24. Junii mit dem maisterglaßer für die fenster deß neuen gebeu in oberen stockh folgends gehandlet: 1mo schafft er die taffelln in form, wie solche in meinen zimer sein. Darvor wird ihme für jedes stuckh sambt verbleuen 1 sch(illing) gebena, die hafften aber werden absonderlich bezallt. NB: Den 9. Junii vesperi hat mich zu Loiß angina so angegrüffen, daß fruh morgens mit höchster mühe ein tropffen waßer oder anderes hinab schlückhen künen. Denb 10. ware alteratio febris mit frost und hütz, angina aber hatb biß den 14. gedauert, non obstante den 3. tag mir einsprüzen laßen und mit milch à 1 saitl, darin ein halb handvoll hollerblüh mit 4 feigen gesotten, gegurgelt, so schier das beste geweßen. Den 23. [Juni] habe ein tränckhl genommen, und den 24. den Aegrischen sauerbrun34 à 9 flaschen jedes tags eine genommen, da allzeit bey den anderen oder 3ten glaß die operation gefolgt. Auch hat sich aurea vena den 27. oder 28. geöffnet und biß den 5. oder 6. Julii gedauert, ita quidem daß intra hoc spatium all meno 3 saitl, si non mensura von mir gangen. Den 6. Julii hat sich abermall der halßweh angesezt und biß den 10. gedauert, welchen aber mit obigen milchgurgeln vertrüben. [fol. 6r] No 6c. Den 9. Julii habe bey denen p(atres) Capucinern35 zu Crembs h(err)n graffen Nitz36 mit einer gräffin von Ceredon, gebohrnen Huyn37, copulirt, eademque die in der Crembßerischen pfarkirchen38 confoederationi sacerdotali39 pontificirt40. Den 12. Julii hat h(err) probst Carl sein verfloßenes quartal mit 25 fl. bezallt. Den 25. Julii ist mit dem maistertischler41 zu Stain folgender contract gemacht worden, nembl(ich) soll er 13 thieren, in form der 6 verfertigtten, gutt und sauber sambt dem
Über gestrichenem bezallt. Ober- bzw. unterhalb der Zeile nachgetragen. c Von anderer Hand. a
b–b
Ferdinand Kehl (um 1683–1750), Pfleger der Starhembergischen Herrschaft Dürnstein. Wohnsitz und Wirtschaftshof des Herrschaftsinhabers von Dürnstein, Konrad Sigmund Anton Graf von Starhemberg, befanden sich in unmittelbarer Nachbarschaft zum Chorherrenkloster. 34 Egerer Sauerbrunn, Heilwasser aus dem Bezirk Eger/Okres Cheb (Tschechien). 35 Ehem. Kapuzinerkloster Und, Krems, Undstraße 6. 36 Johann Anton Nütz, Graf von Wartenburg, kaiserlicher Rat und oberösterreichischer Landrechtsbeisitzer. 37 Maria Franziska Theresia Gräfin zu Ceredon, geborene Gräfin von Huyn. 38 Röm.-kath. Pfarrkirche St. Veit, Krems, Pfarrplatz 5. 39 Priestersodalität, begründet von den Kremser Jesuiten. 40 „Pontifizieren“, einem liturgischen Amt mit den Pontifikalien, den bischöflichen Insignien Infel und Stab, vorstehen. 41 Christian Weber, Tischler von Stein. 32 33
122 Edition
futtera sambt der verkleydung machen. Hingegen wird ihme für jede thier 23 fl. 30 kr.b bezallt werden, auch das futterholtz, wie solches biß heuntigen dato zugericht, behendiget werden. Wan er aber die arbeith extra gutt und schön wird machen, soll ihme 1 e(imer) capitlspeiß zu einen leykauff aufgegeben werdenc. [fol. 6v] Der e(imer) capitlspeiß ist dem tischler auf instendiges bitten den 28. Martii 1717 pro festis paschalibus schon erfolgt worden, ohne daß noch ein thier bekommen hab. [fol. 6r] NB: Obiger contract ist suspendirt blüben, und den 13. Novembris renovirt worden, nemblichen daß ihme, maister, auf jede thier noch 30 kr. bezallt werden, wie besagte 30 kr. oben schon von heunt zugeschriben worden. [fol. 6v] Aur(ea) ven(a). Post 29. Aug(usti) ad 3 vel 4 dies aur(ea) ven(a) habita, d(einde) valde supportabil(ite)r.
Danach machen dero gestrichen. 30 kr. über der Zeile. c Danach vertatur. a
b
[1717] [Spiegel] Jan(uarii) 1. Transactio cum Kainiz1, soluti quem 1500 fl. No 2. Quartale praepositi Caroli. No 3. Descriptio imaginum super portas per totum novum tractum etc. No 4. Steinmez propter canzleystiegen. No 5. Bildthauer2 Gravenw(örth)3 wegen sessl. No 6. Stockhodorer D(ome)n(i)co propter kaminmarmorirung etc. No 7. Glaßer, das lb. gestrückhte gätter von tradt 22 kr. No 8. Haffner von Gravenw(örth) propter 4 öffen. No 9. Bildthauer, wocherlohn in holtzarbeith. No 10. Sallathsammen. No 11. Brandtwein auß glöger4 und unzeitigen weinbern5. No 12. Werth der kerzen in Wienn6. No 13. Glaßer, taffellfenster, contract in das neue gebeu. No 14. Contract mit seiffensieder von Mauttern7 propter kerzen. No 15. Contractus cum pictore8 propter 3 controfeé9 et emptio 2 controfeé imp(eratoris) et imperatricis10. Controfeé card(inalis) Lamperg11, Feldthorn12, Faust13, Honorii14. Pro facie imperatoris reparanda. Contractus pro 30 imag(ini)bus. No 15 [!]. Quartale praep(ositi) Caroli. No 16. Stainmez15, taglohn für gesellen undt maister, auch lehrjung No 19. Aur(ea) ven(a) ibid(em). No 17. Mahler propter script(uram) in das kellerhauß16, daß wein alles und über alles. No 18. Bassaralev ad orat(orium) calix in gloria. Ferdinand Kainiz, Konventuale von Stift Dürnstein, ausgetreten 1706. Johann Schmidt (1688–1761), Bildhauer in Grafenwörth, ab 1726 in Förthof. 3 Grafenwörth (Bez. Tulln). 4 Geläger, Hefe, die sich bei der Weingärung am Fassboden absetzt. 5 Weintrauben. 6 Wien. 7 Mautern an der Donau (Bez. Krems). 8 Anton Umsinn (1674–1750), Maler von Krems. 9 Konterfei, Portrait. 10 Kaiser Karl VI. (1685–1740) und seine Gemahlin Elisabeth Christine von Braunschweig-Wolfenbüttel (1691–1750). 11 Johann Philipp Kardinal Graf Lamberg (1651–1712), Bischof von Passau 1689–1712. 12 Matthias Feldhorn (1615–1664), Propst von Dürnstein 1658–1664. 13 Reinhard Faust (1600–1668), Propst von Dürnstein 1664–1668. 14 Honorius Arthofer (1633–1678), Propst von Dürnstein 1668–1678. 15 Andreas Steinböck, Steinmetzmeister von Eggenburg. 16 Keller, Presshaus und Lusthaus, sog. Kellerschlössel des Klosters Dürnstein. 1 2
124 Edition
No 19. Steinm(etz) lehrjung taglohn. No 20. Thürnst(einer) ackherfexung. Ib(idem) praep(ositi) Caroli quartal. No 21. Greußsames wetter und schaden. No 22. Observatio wegen schloßer und tischler. No 23. Steinbrecher wegen felßen sprengen in der krufften. Ib(idem) pretium 2 imaginum s(ancti) Hieronymi. No 25. Bildthauer17 von Mauttern, wocherlohn in steinarbeith. No 26. Mahler Carl18 von Gravenw(örth) propter fenster, thieren, gätter etc. anzustreichen taglohn. No 27. Bildthauer von Mauttern wegen seßl schneiden ut No 5. [Vorsatzblatt] No 28. Schloßer, contract wegen fensterladen, fensterbeschlächt a, fenstergätter et schließeyßen macherlohn. No 29. Steinm(etz)19 von Hällä20, werth der mörber(ischen) Salzb(urger) blatten21, item lavor. No 29 [!]. Quartal praep(ositi) Caroli. No 30. Erkauffte 5 puschen nußbaumene fournier. No 31. Schepßen22 schleg marb bratten. No 32b. Pferdt abküllen et reinigen. No 33. Meßer- und gablkütt. No 34. Daß fliegen pferdt nicht beißen. No 35. Werth deß brokatell23 und rässeth24. No 36. Idem. No 37. Tischler wegen fueßböden in die neue zimer. No 38. Werth der aichenen laden von Viehhoffen25. No 39. Bildthauer26 zu Wienn wegen 2 thermes27, closterwappen, 2 kindl und 2 stehende figuren. No 40. Bettgewand und tischserviet, zu Weißenalbern28 erkaufft. No 41. Garttners29 aufrechnung. No 42. Paräquel30 von Schad(auer)31. No 43. Annotatio mei morbi et eiusdem initium. No 44. Contractus mit dem stainbrecher. a
-beschlächt über der Zeile, darunter gestrichenes -gätter. Über der Zeile.
b
Peter Thornier, Bildhauer von Mautern. Karl, Maler und Vergolder von Grafenwörth, Dürnsteiner Klosteruntertan, Bruder von Paul. 19 Johann Adam Erthwein, Steinmetzmeister von Hallein. 20 Hallein (Salzburg). 21 Marmorplatten aus Adnet bei Hallein. 22 Schöpsernes, Fleisch vom Schaf oder Hammel. 23 Brokatell, Baumwoll- oder Halbseidenstoff mit plastisch hervortretendem Muster. 24 Rassett, Bezeichnung für verschiedene Kammgarn- und Streichgarnzeuge. 25 Viehofen (Gem. St. Pölten). 26 Joseph Bäbel (1683–1742), Bildhauer von Wien. 27 Hermen, atlasähnliche Halbfiguren vor Pfeilern oder Pilastern. 28 Weißenalbern (Gem. Kirchberg am Walde, Bez. Gmünd). 29 Simon Rädler, Klostergärtner von Dürnstein. 30 Perücke. 31 Johann Gabriel Schadauer, Bader von Dürnstein 1726–1738. 17 18
Notizen im Kalender 1717
125
[fol. 3r] No 1. Die 21. [Januar] perrexi Viennam , ut transigerem in causa Kainiziana propter illata et a meo antecessore33 accepta 3000 fl. cum argentea amphora à 60 fl., quae omnia a professione nulla absolutus Ferdinandus Kainiz cum caeteris ad monasterium illatis rebus mobilibus praetendebat. Ego vero nonnisi 1000 fl. dare statuebam, quare usque ad 3. Febr(uarii) actum egimus, tandem officialis Passav(iensis) comes de Peyersperg34 et notarius Passav(iensis) 35 dictum Kainiz eo adegerunt, ut 1350 fl. contentus sit, quam summam etiam statim paratam pecuniam exsolvi. 4. vero Febr(uarii) Vienna discessi, et 6. Febr(uarii) festum capitulare s(anctae) Dorotheae domi celebravi. Processus in causa professionis nullae incepit anno 1706 et terminum accepit anno elapso 1716. Ex post apud excelsum regimen de 3000 fl. actum fuit usque ad praefatam transactionem 3. Febr(uarii) ratihabitam. Dictus processus merito legendus est ab omnibus meis successoribus, ne illis similis casus eveniat, quare candidati ante susceptionem habitus et novitii ante professionem faciendam diligenter et quidem iurato sunt examinandi per articulos et interrogatoria a me conscripta. 32
[fol. 3v] No 2. Den 11. Jan(uarii) erlegt probst Carl sein quartal mit 25 fl. No 3. 30 stuckh bülder, so ober die thüren in die neue praelathur und gastzimmer gehörig, wie volgt a d(e) d(ato) 27. Septembris 1717 36. No 1b. Zwey stuckh in daß so vorhin benambste neue dafelzümer neben den piliardzimer. 2. Zwey bülder vor besagten dafelzümer und capucinerstübl auf den gang gehörig. 3.c In daß alte dafelzümer zwey bülder, wo der schene offen, gehörig. 4. Zweyd bülder in daß erste gastzümer nach erstbesagten daffelzümer gehörig, hiems et aestas. 5. Zweye stuckh in daß gleich darauf volgente klaine gastzimer gehörig, ver et autumnus. 6. Zweyf bülder in daß dritte darauf folgente vorhin so benambste rothes gastzümer gehörig, darin die alcova, seint zwey landtschafften von eingefahlenen gebeut. [fol. 4r] No 7. 3g stuckh in daß nach No 6 folgente gastzümer oder so benambst grienes sällerl gehörig. 8. Widerumbenh 3 stuckh in den gang oder gallarie, wo man in daß praelathurgärtl hinab gehet, alß zwey landtschafften und 1 ruinirtes gebeu. a
Von anderer Hand. Von anderer Hand. c Davor am Rand zwey. d Davor mit Bleistift 2. e Davor mit Bleistift 2. f Davor mit Bleistift 2. g Davor mit Bleistift 3. h Davor mit Bleistift 3. a–a
b–bb
Wien. Gottfried von Haslingen (1658–1710), Propst von Dürnstein 1692–1710. 34 Ernst Karl Joseph Graf von Peyersberg (1683–1760), Passauer Offizial 1713–1725. 35 Bernhard Michael von Gropper, Notar im Passauer Offizialat 1707–1723. 36 Siehe unten S. 132 (fol. 21v). 32 33
126 Edition
9. Ina daß neue gastzümer bey die haubtstuegen nach den grienem sällerl zwey seefahrten und zugleich landtschafften. 10. Aufb die 2 thüren bey der stüegen deß erst besagten gastzümer und vorzümer der neuen praelatur, auf einen hund und kaz, auf den andern ein aff. 11. Zweyc bülder in daß vorzümer der neuen praelatur, auf einen ein hund und ygel, auf den andern ein hundt und ändten. 12. Ind daß oratorium zwey bülder, auf einen caena Domini und auf den andern esus agni paschalis ex antiquo testamento. [fol. 4v] No 13. Zweye bülder, alle beede seefahrten, in daß zümer, wohin man auf den schlafzümer gehen khan, und auf die Donau sicht, oberhalb des archiv. 14. Zwey bülder, in daß andere zümer oberhalb der neuen canzleystuben gehörigbb. S(umm)a 30 stuckh. 15. Imago cardinalis de Lamberg in integra statura. 16. Imago sancti Hieronymi supra altare oratorii spectans. 17. Eiusdem s(ancti) imago in ea forma, cuius est originale a b(arone) de Hacklberg 37 ad copiandum concessum, et imago No 16 a dicto originali delineata fuit. Pinxit dictum originale supraf cuprumf Bartholomaeus Spranger38 s(acrae) c(aesareae) m(aiestatis) pictor celeberrimus anno 1597. [fol. 6r] Aur(ea) ven(a) den 11. [Februar] ///, den 16. vesp(eri) /, den 17. /, 2da et 3. vice uti 18. parum et ferme nihil, den 19. vesp(eri) /, cosi den 28. mane /, vesp(eri) / d(einde) pot(enter). No 4. Den 11. [Februar] ist mit dem stainmäz wegen der schneckhenstiegen auf den boden bey der canzley gehandlet worden, daß ihme für jeden schuech 7 gr. sollen bezallt werden, hingegen mueß jeder staffell lang sein 4 sch(uh), 1 sch(uh) 4 z(oll) braith. Bildthauer zu Gravenw(örth). No 5. Den 19. [Februar] ist mit dem jungen bildthauer zu Gravenw(örth) gehandlet worden, daß er einen seßl, wie die meinigen von rotten leder mit gelben straiff eben von leder, umb die 9 gr. nebst der kost mit denen off(icie)ren schneiden will. Wan er aber zu Gravenw(örth) ohne die kost einen schneidet, sollen ihme 14 ½ gr. gegeben werden. Videg m(ona)th September, bildthauer von Mautterng, 39. Hat den 20. zu den 6 kirchen Davor mit Bleistift 2. Davor mit Bleistift 2. c Davor mit Bleistift 2. d Davor mit Bleistift 2. e Davor mit Bleistift 2. f–f Am linken Blattrand nachgetragen. g–g Zwischen den Zeilen eingefügt. a
b
37 Maximilian Erasmus Freiherr von Hackelberg (1672–1725), niederösterreichischer Regimentsrat, Verordneter des Herrenstands, Inhaber der Herrschaft Großpertholz. 38 Bartholomäus Spranger (1546–1611), kaiserlicher Hofmaler. 39 Siehe S. 134 (fol. 27v).
Notizen im Kalender 1717
127
oder pontificalsessln zum arbeithen angefangen, und ist fertig worden den 2. Martii ves peri. Videa mensem Martium40 de ulteriori contractu. [fol. 6v] No 6. Stockhoder. Den 21. [Februar] habe dem Domenicob zu geben angebotten 50 fl. für dem kamin und das gesimbs von marmolirarbeith zu machen nach den model, so er zum kamin verfertigt, item für dem kamin in vorzimer und für einen kamin im schlaffzimer 40 fl., zusamben 90 fl., interrogandus was er nehmete, das gesimbs in besagten vor- und schlaffzimer zu marmoliren. No 7. Glaßer. Den 27. [Februar] ist mit dem maisterglaßer Sylvester41 zu Crembs tractirt worden, daß er fürohin die gestrückhten tradtgätter das lb. per 22 kr. machen will. Der tradt soll sein, wie er bey den kastengättern von ihme genohmen wordenc. [fol. 7v] Diß hierunter gesezte viereckhige zeichend oder spiegl ist das muster zu denen von tradt gestrückhten gättern in die canzley, wie groß der spiegl sein mueß. NB: 8 gätter in die neue canzley und fenster vor dem thor wegen 106 lb. e. [fol. 6v] No 8. Haffner. Den 28. [Februar] ist mit dem haffner zu Gravenw(örth), closters unterthan, folgendts contrahiret worden, daß er zwey grüene offen, wie der in meinen neuen zimmer zu Gravenw(örth) ist, biß auf Michaeli [29. September] inf die 2 zimmer der rothen thier lauth rißf machen wolle. Darvor werden ihme [fol. 7r] 32 fl. bezallet werden, weillen solche öffen an die mauer anstehen. Andertens für dem offen in daß neue gastzimmerg, welcher so wie die obigen gruen undh frey sein mueß, sollen ihme 18 fl. gegeben werden, hingegen will er an dißen seine mühe und ernst nicht sparen. Drüttens für dem offen in grien sällerl, so auch oval sein mueß, id est braithi 1 ½ sch(uh), lang 4 sch(uh), auch grüen, wie die oberen, darvor 16 fl., f(aci)t s(umm)a (summ)arum: 18 32 66 Wan er obige 4 öffen aber weiß glaßirt, sollen ihme für jeden offen 26 fl. bezallt werden.
Danach Feb(ruario) gestrichen. Danach habe gestrichen. c Danach vide jensaiths mit Verweiszeichen. d Am linken Rand Bleistiftzeichnung eines Quadrats mit 28 mm Seitenlänge. e Überschrieben über dem Bleistifteintrag 8 gätter wegen 106 lb. f–f Über der Zeile nachgetragen. g Über der Zeile über gestrichenem canzley. h Über der Zeile über gestrichenem aber rundt und. i Danach 3 sch(uh) gestrichen. a
b
Siehe S. 128 (fol. 9r). Johann Silvester Muz, Glasermeister von Krems.
40 41
128 Edition
Haffner. D(e) d(ato) 24. Aug(usti) 1718 ist mit dem haffner umb den offen in mein vorzimer gehandlet worden, daß er solchen gutt, sauber und schön nach den modell deß Geutters 42, hoffhaffners in Wienn, machena [fol. 7v] solle, auch schön weiß glaßiren. Darvor werden ihme 29 fl. bezahlt, und verspricht, den offen höchst auf allerheyl(igen) [1. November] zu lüffern. Der offen wird hoch 9 ½ sch(uh), weith die kachl 3 sch(uh). [fol. 9r] Aur(ea) ven(a) den 1. [März] /, den 4. tota die quasi quavis hora ad sedem urgebar et nil ibat nisi materia uti ex naribus et alba ac spumosa in modica quantitate. Den 5. ivit sanguis potentissime //, den 6. ordinarie ///, den 7. / et / pot(enter) et / pot(enter), den 8. ///. No 9b. Den 2. Martii ist mit dem Gravenwörterischen bildthauer ferers contrahirt worden, daß er künfftig für die wochen nebst der kost 2 fl. 30 kr. nehmen wolle, das ist für arbeith, welche er von holtz macht. Aur(ea) ven(a) den 9. [März] vesp(eri) / et pot(enter), den 12. et 13. et praesertim 15. intumescentia cum potentissimis doloribus et continua urgentia ad sedem, dum nil nisi s(em)p(e)r modica viscosa materia ivit. Dolores tanti fuere, ut 15.c de nocte 3 et 4 surgere debuerim, ubi quod modici sanguinis ivit, vix etiam dormire potui propter dolores qualiter feuer brennendtd. [fol. 9v] Den 16. et 17. continuarunt iidem aureae venae dolores et modicus viscosae materiae ut ex naribus fluxus sine sanguine cum continua urgentia. Imo aliquando per totum corpus calores excitati fuere, idque continuatum sine doloribus tamen usque ad 26., quo die accepi pulveres magnesis nitri, qui potentissime bilem per sedem pulerunt, simul etiam materia illae viscosa ut glutten una ivit. [fol. 9r] No 10. Den 10. [März] habe dem garttner folgende sallathsammen geben zu bauen, und darvon wiederum den sammen zu lüffern, alß 1mo großer Polloneser höpl43, 2. gesprangter höpl, 3. brauner antivi44, 4. wintterantivif, 5. griener höpl mit kleinen fösten köpffen, 6. schmaltzhöplsallath45, 7. gelber antivi, 8. wintterhöpl, 9. gesprengter antivi, 10. frueher kopffsallath, 11. braun Polloneser. [fol. 9v] Der sadler hat da gearbeithet den 20., 22., 23., 24., 25., 26., den 27. [März]. [fol. 10r] Brandtwein. No 11. NB: Petrus46, hoffm(eister) zu Gravenwörth, überschreibt, daß er auß 60 e(imer) glöger und materi 3 e(imer) geleitterten brandtwein bekommen. Danach vertatur und Verweiszeichen. Darunter am linken Rand mit Bleistift ein Vermerk von jüngerer Hand. c Über der Zeile nachgetragen. d Danach vertatur. e Danach ma(teri)a gestrichen. f Danach 5. griene gestrichen. a
b
Paul Geither (1650–1730), Hofhafner von Wien. Bologneser Kopfsalat. 44 Endiviensalat. 45 Butterkopfsalat. 46 Peter Gaggstatter (1659–1721), Konventuale von Dürnstein. 42 43
Notizen im Kalender 1717
129
Kerzen. No 12. Zu Wienn die weißgarnene das lb. 11 kr., die schwarzen per 10 kr. 47
[fol. 12r] Aur(ea) ven(a)a. [fol. 12v] Aur(ea) ven(a) den 11. [April] hora 2 pomer(idiana) /, sine preced(entibus) doloribus et sat(is) abund(anter) non tamen excessive. [fol. 12r] Glaßer. No 13. Den 8. [April] mit dem maisterglaßer auf 39 fenster zu verglaßen folgendts contrahirt worden, daß er solche mit so vüll taffelln, hafften, bley et caeteris in quantitate et qualitate will verfertigen, wie die meinigen fenster in mein jezigen wohn- und haubt-, auch vor- und billiardzimer sein, dargegen für jedes fenster ihme 4 fl. bezallt werden, und ein saltzstockh zur aufgaab. Fr(ater) Marcus48 dicit von 1000 scheiben zu 10 fl., von bley und alle arbeith den glaßer 5 pfening. Dito [8. April] seind der baderin49 auf mein altes rogeth50 7 ½ e(llen) spitz aufzunehen gegeben worden, so in form der 4 allmspizen51 bey den neuen ornathb. [fol. 12v] Die spütz seind neben denen andern in dem ordinari kasten aufbehalten, allwo von denen andern das zetl ligt, wie vüll jedes restl halt. [fol. 12r] NB: Der maselan52 zur livrey unterfutter halt 35 elln. Die leinwath in dißer farb 7 ½ e(llen), die weiße leinwath 8 ½ e(llen)c. [fol. 12v] Die grobe leinwath ist 10 e(llen) weniger ein achtl. No 14. Saiffensieder53 von Mauttern. Den 15. [April] mit ihme contrahirt worden, daß er die schwarzgärnene kerzen den centen zu 15 und weißgärnene zu 16 fl. lüffern will in gutten zeig, hingegen die kerzen über die bruckhen zu bringen lüget ihme ob ohne einiger bezahlung von mir. Zahltd bruckg(eld) jeder die helffted. No 15. Mahler von Göttweig. Den 19. [April] mit ihme contrahirt worden, daß er die contrafeé von probst Carl, Godfrid, [fol. 13r] und mir in der größe, wie solche in meinen zimer seindt, nacher Gravenwörth copiren soll, hingegen nebst der kost mit denen stockhodoren oder endlich mit denen geistl(ichen) ihme für jedes stuckh 3 fl. 45 kr. bezallet werden. Farben und leinwath schafft er, das leinöl aber gibt man von closter, fangt an den 23. April, für kayßer und
Danach vert(atur). Danach vide jensaiths und NBNB gestrichen als Verweiszeichen. c Danach vertatur. d–d Nachgetragen. a
b
47 Kerzen mit hellem, baumwollenen Dochtgarn waren von besserer Qualität als jene mit dunklem groben Dochtgarn. 48 Möglicherweise einer der Laienbrüder der Jesuiten, die am Dürnsteiner Bau mitarbeiteten. 49 Cordula Förster, Baderin von Dürnstein, Wäscherin der Putzwäsche und Näherin des Klosters. 50 Rochett, Chorhemd. 51 Albe, knöchellanges, weißes liturgisches Untergewand. 52 Masselan (Mezeline), Mischgewebe aus Wolle und Leinen. 53 Johann Bernatsky (1684–1756), Seifensieder von Mautern.
130 Edition
kayßerin 20a fl., für dem cardinal von Lambergb [fol. 13v] in cardinalhabit und greße, wie der kayßer Leopoldus54 in meinen wohnzimber ganzer statur 8 fl. Itemc pro scriptura et reparatione deren 3 controfee Feldthorn, Honorii et Reinhardi Faust 3 fl., pro facie imperatoris Caroli in meo cubiculo reparanda 1 fl. 57 kr. 2 d.c. Prod imaginibus supra portas novae praelaturae et caeteras pro mihi 70 fl., penes victum, item telam ipsi solvendam die elln umb 6 gr. gründter55, wie mansd nembl(ich) zu Wienn kaufft. Hat nebst der kost, wie oben, des tags ein maß wein und zur jaußen ein seitl für sich, aber keinen andern zu geben. [fol. 15r] Diee jenseiths accordirte bilder miessen an der zahl dreyßig sein, nembl(ich) jedes zimere von einerley, alß etwan blumen, seefahrten, landtschafften und dergleichen. Vide mense Julio56. Den 24. [Mai] specificationem dictarum imaginum, vide mense Jan(uario), ubi superflua charta fuit57. [fol. 13v] No 15 [!]. H(err) probst Carl erlegt den 19. [April] sein gewöhnliches kostquartale mit 25 fl. [fol. 15r] Den 28. [Maii] aur(ea) ven(a) //, den 29. ///, den 30. /, den 1. Junii /, den 2. post prandium intumescentia et dolores, ut vix sedere potuerim, den 3. mane pot(ens) flux(us) semel et vesp(eri) iterum potentissime, den 4. mane ad medium sextarium, vesperif item, den 5. pot(enter) manef item //, den 6., 7., 8. semel, etiam bis et ter, den 9. //, den 10. //, den 11. /, post prandium nil. [fol. 18r] No 16. Den 31. Maii 1717 ist mit dem stainmez zu Crembs contrahiret worden, daß er mir zu machung deß portals in neuen gebeu 2 stainmezgesellen stellen solle, da hingegen sie von mir von tag zu tag die kost nebst jeder ein maß wein und jeder 8 gr., wan sie arbeithen, haben werden. Die stein laß ich führen und bezalle solche auch selbst. Wan der maister selbst arbeithet, hat er 9 gr. Vide mense Julio wegen lehrjung58. NB: Habe ihme für ein streuffstein59 von blauen stein 4 fl. angebothen, sed non acceptavit, ist derohalben von Mölckherischen60 stein zu handleng. Aur(ea)h ven(a) den 18. [Juni] /, den 19. //, den 20. ///, a 20. usque adi 27. semel et etiam Darunter 19 gestrichen. Danach vert(atur ) mit Verweiszeichen. c–c Überschrieben über gleichlautendem Bleistifteintrag. d–d Überschrieben über radiertem Bleistifteintrag. e–e Überschrieben über radiertem Bleistifteintrag. f–f Überschrieben über gleichlautendem Bleistifteintrag. g Darunter No 17 gestrichen. h Am oberen Blattrand Aur(ea) ven(a) vide inf(ra). i Danach 26. gestrichen. a
b
Kaiser Leopold I. (1640–1705). Geringer. 56 Siehe unten S. 132 (fol. 21v). 57 Siehe oben S.125 (fol. 3v). 58 Siehe unten S. 131 (fol. 21r No 19). 59 Streifstein, Radabweiser an Portalen. 60 Melk, Benediktinerkloster (Bez. Melk). 54 55
Notizen im Kalender 1717
131
bis de die, etiam nihil. Den 28. potentissimi dolores et intumescentia, ut non potuerim sedere, etiam modicum [fol. 18v] tantuma quod sanguinis ivit, bilis autem aliquoties, ac si ad purgandum accepissem, quod evenerit ab via die veneris cum aliquot religiosorum correctione concepta, ut annotationes ostendunt. Den 29. [Juni] iidem dolores, ut et heri vesperi magnesium acceperim, nil tamen ivit, neque proprie purgavit. Sudorem tamen continuum passus fui, et aliquale deliquium, ut ex sacro cantato ire debuerim, statim tamen evanuit postquam recentemb auram adverti, interim heri et hodie continua urgentia. Vesperi tonsorem vulgo barbierer nomine Schadauer vocavi, qui hirudines61 applicavit et sanguis aliqualis fluxit. Intumescentia tamen et urgentia continuavit per 4 et plures dies, nulloque medi(cament)o [?] usus nisi eines sälbl a Schadauer dato, und habe es für ein küllsälbl gehalten. Dolores sive brennen, intumescentia et continua urgentiac ad sedem v(erbi) g(ratia) erant tam potentia, ut nec bene potuerim ire, stare, minus sedere, imo iacendo dolores continuabant. Erat mihi molestissimum, quia suffraganeum ex Thuln62 comitem de Lamberg in Gravenwörth in mea navi comitari debui, ubi 30. Juniid et 1. Juliie sac(ramen)tum confirmationis contulit [fol. 19r] multos centenos homines. [fol. 21r] Aur(ea) ven(a). No 17. Den 12. Junii ist dem mahler 1 e(imer) von meiner speiß versprochen worden, darvor soll er die satyre, daß wein über alles und dem teutschen alles seye, mahlen, und gübt er die leinwath darzue. f
No 18. Den 14. Juniig ist h(err)n Bolle63 ein e(imer) wein versprochen worden de meo, wan er die bassaralev in die stockhoder schön machen wird, item 1 e(imer) für das bassaralev in dem oratorio callix in gloria. No 19. Den 10. Julii den stainmez für seinen lehrjung zum altarstein verkütten des tags 4 gr. nebst der kost und die mallzeit ein seitl wein. No 20. Kornfexung zu Thürnst(ein) war 1717 Creutzackher 47 mändl 5 garmb, Loibner64 ackher 64 m(andl) 11 g(arben), Kunigund 17 m(andl), Spüttal 19 m(andl), klein äckherl 8 m(andl) 8 garmb, s(umm)a 156 m(andl). Am oberen Blattrand Aur(ea) ven(a). Danach Buchstabe gestrichen. c Danach erat gestrichen. d Über der Zeile. e Danach confirmationis gestrichen. f Über der Zeile. g Über der Zeile. a
b
Blutegel. Tulln an der Donau (Bez. Tulln), Sitz des Generalvikars Joseph Dominikus von Lamberg (1680–1761), Bischof von Passau (1723–1761). 63 Johann Michael Bolla (1682–1759), Hofstuckateur von Wien. 64 Ober- und Unterloiben (Gem. Dürnstein). 61 62
132 Edition
[fol. 21v] Den 16. [Juli] erlegt probst Carl abermall ein quartal kostg(eld) 25 fl. Den 24. Julii dem mahler Antoni Umsinn auf die 30 bilder ober der thüren 35 fl. geben laßen. Den 19. September iterum geben 20 fl., den 26. September mit ihme gar zusamb gerechnet, und bezallen laßen. Specification deren gemachten bildern und wo solche hingehörig ist mense Jan(uario), allwo lehres papier geweßen65, zu annotiren. [fol. 22r] No 21. NB: Den 11. Julii hat das wetter zu Schülttern66 und anderer orthen in waldt, zu Langenloiß und selbiger orthen alles zu feldt und weingartten erschlagen, da es dann zu Enga brunn67, am Wagram68 und Furstbrun69 ebenso gehaust. Zum glyckh war das korn schon alles geschnütten und auf den mändeln, den waitz, gersten, habern, krauth etc. hat es alles außgeschlagen, absonderlich zu Untersebern70, und so mehr und mehr hinab gegen Neueigen71, daß die bloße eher da gestanden und gelegen, wordurch das closter zu feldt und weingartt großen schaden gelütten. Den 12. darauff hat das wetter ebenso zu Thürnst(ein) gehaust und absonderlich oben auß die weingartten theills ganz, theills halbs erschlagen, unten auß aber starckh gebeckht. [fol. 22v] Schloßer. No 22. NB: D(e) d(ato) 21. Julii ist mit ihme per discursum geredt worden, wie hoch mich ein obers fenster komt, da dan nach ansezung deß stainmez, glaßer und voma tischler den stockh à 2 fl., deß schloßer arbeith an korbgättern das lb. zu 2 kr. 2 d., und so werden woll auch die herunter zu zallen sein, weill sie meist ramgätter, das fensterbeschlächt zu 2 fl. 15 kr. angerechnet worden. Indeßen habe post dictum discursum nachgeschlagen und befunden lauth 1714 rech(nung) außzug No 37, daß ihme für das lb. gearbeithete gätter in die capitlgäng nur 2 kr. bezallt worden, allein seind es nur einsezgätter und ohne rahm, auch korb, ig(itu)r 2 kr. 1 d. verdienet. [fol. 24r] Stainbrecherb. No 23. Den 11. Aug(usti) hat der stainbrecher in der krufften unter der vorsacristey die felßen zu brechen und zu sprengen angefangen. Nachmüttag, auch den 16. vormüttag nicht gearbeittet alß an maurerpatron s(ancto) Rocho, und ist ihme für die claffter zu brechen 10 fl. accordirt worden. Den tagwerger zallt er, und hat den Gaberl72 4 tag gebraucht, welchen ich das taglohn gegeben, also diß zu resarciren hat.
a
Über der Zeile. Davor No gestrichen.
b
67 68 69 70 71 72 65 66
Siehe oben S. 125 (fol. 3v). Schiltern (Gem. Langenlois, Bez. Krems). Engabrunn (Gem. Grafenegg, Bez. Krems). Wagram am Wagram (Gem. Grafenwörth, Bez. Tulln). Feuersbrunn (Gem. Grafenwörth, Bez. Tulln). Unterseebarn, Seebarn am Wagram (Gem. Grafenwörth, Bez. Tulln). Neuaigen (Gem. Tulln). Gabriel, Gehilfe des Klostermaurers von Dürnstein.
Notizen im Kalender 1717
133
Stainbrechera. No 24. Er, stainbrecher, ist den 23. [August] vesperi fertig worden, da anderthalb biß 2 claffter weren außgemeßen worden, weillen er aber anfangs vorgeben, daß er biß 3 wochen werde zu thuen, und in 10 tag fertig worden, seind ihme 11 fl. bezallt worden, und die 5 tagwerg, so von der canzley dem [fol. 24v] Gaberl schon gegeben waren, darein gelassen. NB: Wie er vorgübt, hat er bey den Grienthaler73 des tags 12 gr. gehabt, sonst aber von der claffter stein brechen 16 gr.a. [fol. 24r] Mahler. Den 21. [August] dem mahler für dem h(eiligen) Hieronymo groß in mein oratorio und klein wie h(err)n b(aron) Hackelberger seiner zu mahlen 8 fl. [fol. 24v] No 25. Bildthauer von Mauttern. Den 25. Aug(usti) ist dißer anhero kommen und an porthaill seine arbeith in stain zu verichten, nebst der kost mit den officiren und 1 maß wein des tags wocherlohn 3 fl. begehrt, ihme aber nur 2 fl. 30 kr. versprochen worden. [fol. 25r] Aur(ea) ven(a) den 25. [August] insinuat, den 26. vesp(eri) /, den 27. mane /, medioc(riter) /, den 28. /, den 29. /. [fol. 27r] Aur(ea) ven(a) den 9. [September] vesperi postquamb sine preced(entibus) signis aut doloribus potentissime semel ad medium si non ad sextarium per mediam ad minus hor(am) sanguisque alß wie durch ein sprizl ivit, den 10. mane pot(enter) /, post mensam //. Den 11. [September] mane potentissime per 3 horae quadrantes ad sext(arium) ferme, post mensam pot(enter) /, post 6 /, post caenam / pot(enter), den 12. mane pot(enter) /, vesp(eri) / med(iocriter), den 13. mane parum. Aur(ea) ven(a) den 26. //, med(iocriter) et se per consueta signa ab heri et hodie mane insinuavit, probabiliter hic fluxus ista vice ab excessu magno vini 23. Gottwicii74 facto venit. Den 27. ///, post caenam / d(einde) multum, den 28. ////, den 29. /, den 30., 1. Octobris, 2., 3. semel vel bis de die. No 26c. Den 13. [September] mit dem mahler Carl von Gravenwörth die fensterstockh in neu gebeu, gätter alldorth, und das gangl auf der neuen altona75 vor dem capitl anzustreichen, darzue aber verschaffe ich farben, leinoeel et quod qui sequitur contrahirt worden, daß ihme ohne kost des tags 24d kr., nebst ein mayrhoffunterkommen des nachts auf neuen stroh oder seinen mitbringenden böth, [fol. 27v] sollen bezallt werden, oder aber des tags einmall eßen, das ist rindtsuppen unde ½ lb. rindtfleisch, danf krauth, auch ein seithl wein, und die wochen 2 laib brodt off(icie)r, doch daß er sonders fleißig sein will, zu geben, dan des tags 14 kr. Unten auf der Seite beginnend, mit Verweiszeichen hier eingefügt. Über der Zeile. c No 26 findet sich ein weiteres Mal, vielleicht schon vor der Eintragung des Textes auf der Seite vermerkt, zwischen der 2. und 3. Zeile des folgenden Absatzes. d Davor eine andere Zahl gestrichen. e Über der Zeile. f Darunter und gestrichen. a–a b
Anton Grienthaller (um 1686–1735), Kalk- und Holzhändler von Krems. Göttweig, Benediktinerkloster (Gem. Furth bei Göttweig, Bez. Krems). 75 Altane, Söller, hochgelegener Vorbau ohne Dach. 73 74
134 Edition
No 27. Bildthauer zu Mautterna. Den 21. [September] hat er 2 sessell zu denen 6 andern pontificalsessell geschnitten, und ihme bezallt für einen 36 kr. Vide m(ona)th Febr(uario), allwo den Gravenw(örther) 42 kr. bezallen müssen. No 28. Schloßer wegen fensterladen. Den 21. September seindt ihme für einen deren laden in der alten praelathur lauth 1712 rech(nung) und außzug No 91 vor das beschlacht 1 fl. 9 kr. bezallt worden. No 28. [fol. 28r] Idem wegen fenstergätter. Für das lb. zwey kreuzer undb ein pfeningb, es mägen korbeinsez oder ramgätter sein. NBc: Diejenige gätter, so vüll in hoff und das neue bau betrüfft, alias vide den 16. Julii quod ibi solveturc. Eidem wegen fensterstöckhbeschlächt für jeden in obern stockh 2 fl. 15 kr., für jeden in herunter stockh zu beschlagen 2 fl. 7 kr. Eidem wegen schließeißen für das lb. 3 pfening. NB: Auch solle ihme, wan alle korbgätter und fensterstöckhbeschlächt fertig, ein halber stockh salz gegeben werden, und ein halber stockh solle jezo gleich ihme erfolgt werden. Datum et actum et contractum den 21. September. H(ieronymus) p(raepositus) m(anu) p(ropr)ia. NB: Wegen liederlichen fensterbeschlächt den 25. Jan(uarii) 1720 auch der anderte halbe stockh saltz erfolgt worden. [fol. 28v] No 29. Maisterstainmez von Hällä Johann Adam Erthwein. NB: Ad s(anctam) Annam ein lavor in die sacristey gemacht, wollte ohne mauth und fuhrlohn ein platten à 16 zoll per 7 gr. laßen, proposui ipsi 18 kr. [fol. 30r] No 29. [!] Den 12. [Oktober] erlegt h(err) probst Carl sein kostquartall mit 25 fl. Den 15. [Oktober] aur(ea) ven(a) / , den 16. / / / , den 17. man(e) par(um) par(um). No 30. Fournier. Den 16. [Oktober] hat der würth nach von mir gemachten kauff empfangen 5 puschen fournier à 24 stuckh, den puschen per 3 fl. und 8 sch(uh) lang, dan wider 3 puschen à 6 sch(uh) lang per 2 fl. 15 kr., darauff gübt er aufgaab ein puschen 4 sch(uh) lang. Die bezahlung ist von der canzley geschehen. NB: Den 23. seind die 3 puschen à 6 sch(uh), dan 1 pusch 4 sch(uh) lang, gelüffert worden, waren in 2 pusch nur 24, da es 25 sein sollen, und in einen nur 23 fournier.
Davor am linken Rand mit Bleistift ein Vermerk von jüngerer Hand. Über der Zeile. c–c Zwischen den Zeilen nachgetragen. a
b–b
Notizen im Kalender 1717
135
[fol. 30v] No 31. Schepßenen schlegl marb zu machen und zu bratten. Nimb ein sauberne rein, darein ½ wein und 1 seithl waßer, dan zerstossene kronnöwethber76 und roßenmarin. In dißen last man den schlögl woll dünsten, biß daß er ganz braun ist, alßdan steckht man solchen an den spiß und last ihn küll abraden. No 32. Die pferdt abzuküllen und zu reinigen. Wözenes mehl in das waßer, 5 tag darvon trünckhen laßen, so ein halb mezen außtraget. Ein mezen geschrottne gersten allein oder unter das futter. No 33. Kütt für meßer und gabln etc. etc. Nimb bech, laß solches zergehen, und zieglmehl darunter, darmit kütte. No 34. Daß die pferdt von fliegen früdt haben. Nimb gugelefanckhsammena, 77, darmit bestreiche die pferdt. [fol. 31r] No 35b. Brocätellzeug zu spallieren78. Ist braith ¾ et 3 zoll, die elln à 36 gr., ita der Wiennerische fabricant und spalliermacher, von welchen h(err) praelath79 von Mölckh handlet. No 36. Rasseth einferbig, die elln 14 gr., wan aber etwas eingetragen, alß saullen oder wie man sonst die better mit portten pflegt abzunöhen, in rasseth aber eingetragen ist, wie zu Mölckh auf des h(err)n praelathen erfinden und angeben zu sechen, so kost die elln 35 gr., und also will dißer rassethmacher, wan saullen eingetragen, von welchen er es vorhin umb 25 gr. geben, amjezo eben umb 35 gr., mit vorwenden, er habe es nicht recht überlegt. Der rasseth ist braith 1 ½ sch(uh) ½ zoll, tragt an der elln auß ½ elln und ⅛, ist also der brocathell nur umb 4 zoll braither. H(err)n Holbein80 sein prokathell grüen, die elln à 34 gr. in obiger braithen No 35. Der damasck81 braith 1 sch(uh) undc 7 ½ zoll, id est zwey drütl von der elln, so h(err) Holbein geschückht, kombt die [fol. 31v] elln à 26 gr., hochroth, und seind 300 elln. [fol. 33r] Aur(ea) ven(a) den 8. [November] / , den 9. / /. No 37. Fueßböden. Den 28. [November] ist dem würth am Förthoff von Willhelm82 ein anschaffzetl auf 100 banckhlaaden zum fueßböden des neugebeu gegeben worden, und von einer taffell 6 kr. Danach ein Wort gestrichen. Darunter No 34 gestrichen. c Danach 2 [?] zoll gestrichen. a
b
Kranawettbeeren, Wacholder. Verballhornung aus „coccoli di levante“ („levantinische Körner“), getrocknete Früchte der Scheinmyrte (Kokkelskörnerstrauch). 78 Spaliere, textile Wandbehänge. 79 Berthold Dietmayr (1670–1739), Abt von Melk 1700–1739. 80 Johann Kaspar Hans von Holbein (1677–1742), Goldschmied von Wien. 81 Damast, Seiden- oder Baumwollstoff, dessen Musterbilder entgegengesetzt zum Grundgewebe binden und daher optisch hervortreten. 82 Wilhelm Candry (1680–1732), Konventuale von Dürnstein. 76 77
136 Edition
zu hobeln, leimen und legen. Item bey legung der böden victum pro ipso et eius socio, auch daß ihme von meinen tischlern einer noch helffen soll. NB: Sub d(ato) 13. Jan(uarii), ut in alio calendario fuit annotatum, 1717 hat der tischler in Stein wegen der fueßböden in die neue zimmer folgendts accordirt, daß für jede taffell von 15 sch(uh) lang etc. 22 kr. ihme sollen bezahlet werden. Waß von der lenge hinweg fallt, bleubt mir, mithin werden ihme die taffelln stuckh für stuckh bezahlt, ehe solche zerschniden werden. Die pölsterholtz83 sollen die zimmerleuth legen, doch mueß er, tischl(er)m(eister), mithelffen. Vide 1718 ratione tischler ut supra mensea Februario. No 38. Aichene laden zu Viehhoffen. Den 21. November ist mit dem mühlner zu Viehhoffen folgendts contrahiret worden, daß er 12 aichene laden zum grossen thor schneiden und verfertigen will, jeder laden 1 sch(uh) braith, lang oder hoch 12 sch(uh), dückh 1 ½ zoll. Widerumb verspricht er aichene laden zu lüffern 1 sch(uh) braith, und dückh 1 zoll, hingegen wird ihme für obige und diße der sch(uh) per 7 pfening bezahlt werden, doch daß ich solche [fol. 33v] laden auf meine unkosten mit eigenen wägen mueß abhollen laßen. No 39. Bildthauer zu Wienn. Den 17. November 1717 ist mit Joseph Päbel, bildthauer in Wienn und wohnhafftt im Spallirmacherischen hauß84 bey St. Ulrich85 gegen den Fürst Trauthsonischen hauß86 über, folgender contract gemacht worden, daß er mir gemeß vorgezeugten riß und nach den modell zwey thermis zum portal machen will. Hingegen habe ihme darvor zu bezahlen eingewilligt 50 fl., und so er besagte 2 thermis extra schön verfertigen wird, sollen ihme noch 2 e(imer) wein capitelspeiß aufgegeben werden. Hat versprochen, solche seine arbeith in der fasten zu lüffern, auch drangaab auf die 50 fl. empfangen 1 speciesducaten. Den 11. Jan(uarii) 1718 abermahl auf die closter- und mein wappen sambt 2 kindeln und 2 figuren, die störckhe und wachtsambkeit, nach deß Steindl87 riß [fol. 34r] contrahiret worden, so alles zum portal gehört. Darvor seind ihme versprochen 100 fl., 1 e(imer) wein, 1 stockh saltz, quae omnia contractus appositus et signatus pluribus exhibet, et computatis computandis veniet das thor oder closterportal, alles zu rechnen, auf 600 fl. ohne die fuhren von Egenburger88 steinbruch, alß von wannen alles steinwerckh auf des closters unkosten abgehollet worden, welche fuhren umb besagtes portal, so vüll fensterstein und steinene thieren etc. etc. ein nahmhafftes außtragen, si non mediet(ate)m saltem 3tiam partem der unkosten von besagten stein. [fol. 36r] No 40. Den 15. [Dezember] zu Weisenalbern ein bettgewandt, alß ein duchet, ein bedt und 2 a
Danach Martio gestrichen. Danach will er gestrichen.
b
Polsterholz, Latten. Wien, 7. Bezirk, Ecke Neustiftgasse/Museumstraße. 85 Ehem. Wiener Vorort, heute Teil des 7. Bezirks, benannt nach der röm.-kath. Pfarrkirche St. Ulrich, St.-Ulrichs-Platz 3. 86 Palais von Johann Leopold Donat Graf Trautson (1659–1724), Wien, 7. Bezirk, Museumsstraße 7. 87 Matthias Steinl (1644–1727), Architekt und Bildhauer von Wien. 88 Eggenburg (Bez. Horn). 83 84
Notizen im Kalender 1717
137
haubtpelster, daran der überzug blau und weiß eingetragen, item ein fueßpolster ohne überziechena, und diße stuckh seind alle mit pflaumen89. Item ein unterbedt, so von geschlißnen federn, und ohne überzug, der federrütt90 aber ist weiß. Item ein große maderazen und 2 deto pelster mit gelber leinwath überzogen, dan ein lehrer strohßackh. Widerum ein schenes damasckenes tischtuech und deto 12 tischsalveter, dan 24 grebere und ordinari dischsalvet, omnia constant 29 fl. No 41. Garttner. Den 19. [Dezember] ist der von h(err)n von Hocheneeg zu Rechberg91 recommendirte und beyb inb in diensten gestandene garttner aufgenommen worden, und contestirt, daß er wider ihn, a quo erat in servitiis, kein klag gehabt, et ni suscipiatur will er ihn noch ferners behalten. Item scripsit, daß er ein treffliche handt praecaeteris zum oculiren, und werde an ihn ein contento haben. Besagter garttner iuxta sua edicita hat bey ihn 20c fl. gehabt und die livrey, auch vor einen laquey dienen müssen, und die kost cum caeteris servis, sein weib aber die bloße wohnung. A me habebit omnia, quae prior, wan er auf seine [fol. 36v] unkosten ein lehrjung halt, und sein weib fleißig mit im gartten arbeith. Will er aber kein lehrjung halten, so hatt er statt der tägl(ichen) maß wein des jahrs weingeldt 12 fl. No 42. Schadauer. Den 18. [Dezember] ist ihme für ein weiß peröckhl von gäßhar92 für dem neuen bueben Leopoldl93 ein gulden zu bezahlen accordirt worden. Ist zallt. [fol. 37 r] No 43. Aur(ea) ven(a) ab 11. Novembris usque ad 17. Decembris aliquoties fluxit, d(einde) quia domi non fui, ideo nil fuit annotatum, sed 20d. Decembris vesp(eri) / pot(enter), den 21e. vesp(eri) / pot(enter), den 22.f mane / cosi et vesp(eri) potentissime, den 23.g mane / pot(enter), vesp(eri) cosi /, den 24. ad ter vel quater, vel parum vel plane nihil. Dito dum hora 10 in vigilia Nativ(itatis) surrexissem, ita pot(enter) fluxit ultra horae quadrantem, ut ad minus sextarius sanguinis exierit, und da ichs mit dem zunder gestüllt, quadrante post quasi de liquium mihi venire velet igitur reiterato ad sedem ire coactus, et denuo fluxit medioc(riter). Den 25. bis d(einde) s(em)p(e)r parum cum magna tum urgentia, vesperi post caenam v(ero) pot(enter) /, den 26. mane / pot(enter) et vesp(eri) quo Mellicium94 perveni /, den 27., 28., 29. ibidem s(em)p(e)r bis de die mane et vesp(eri), den 30. domi mane /, post prandium /, den 31. ferme nihil. Danach it(em) gestrichen. beym. c Über gestrichenem 17 [?]. d Über gestrichenem 19. e Korr. aus 20. f Korr. aus 21. g Korr. aus 22. a
b
Flaumfedern, Daunen. Federritt, Inlett. 91 Johann Georg Emanuel Freiherr von Hoheneck (1692–1770), Inhaber der Herrschaft Rehberg. 92 Ziegenhaar. 93 Sängerknabe von Dürnstein. 94 Melk, Benediktinerkloster (Gem. Melk). 89 90
138 Edition
Den 1. Jan(uarii) 1718 etiam nihil dicendum, vicissim postquam ivissem ad 3tiam hanc usque ad finem vix continuare potui quia ut 24. Decembris supra ita modo sed potentius passus fui deliquium, s(umm)a (e)n(im) cum difficultate usque ad salam et selam perveni, ubi per faciem et totum corpus sudorem expulit ad 4 „Pater“ et „Ave“, omniaque membra summe erant lanquida. Dictum deliquium fors inde ut 24. Decembris evenit, quod nempe venter urgebat ad magis se exonerandum, quod non statim feci, postquam tamen exoneravi, sacrum cantatum habui. Venit post prandium ad Rudolphum medicus95, cui cum hoc naravissem, dicebat, quod apoplexia96 [fol. 36v] potuissem tangia, si profectiorb fuissem aetatis, et quia per 7 et ½ annum nullam accepi medicinam, nisi bis acidulas Aegrenses, suasit, ut saepius acciperem medicinam, presertim verno tempore die zigorysuppen97 ad sanguinem a bili purificandum. Dicto 1. die Jan(uarii) vesp(eri) incepit intumescentia haemeroidum et urgentia ad sedem, ut aliquoties currere debuerim, nil tamen ivit nisi partim alba materia ut spuma, a potiori tamen materia fiscosa ut gluten, nunquam tamen plus quam media pars nucis parvae occupat. 2. Jan(uarii) intumescentia et urgentia ad sedem ferme quavis hora quadrante et saepius non tantum continuavit, ut sedere non potuerim difficulterque iverim, d(einde) et dolores sive brennen accesserunt, quia nimis intumescebant, et ad sedem currere s(em)p(e)r fuerim coactus, toto etiam die nihil ad os de potu et haustu accepi. Ad leniendum dolorem et pellendum tumorem vesperi usus sum suffimigio ex terebinthina et unquento de linariaa. [fol. 37v] No 44. Den 2. Jan(uarii) 1718 mit dem steinbrecher von Crembs folgendts gehandelt worden, daß er die felßen in der krufften mit seinen zeug soll bohren und sprengen, darzue wird ihme das pulver gegeben, des tags 6 gr., 1 halb wein und 2 leib brodt die wochen. Auch müssen die maurer und tagwerger ihme die gesprengte felßen von orth weither bringen. [fol. 49r] 2c stüfftzimer 2 vorhauß 2 altes taffellzimmer 2 kleines zimer 2 kleines zimer 2 rothes zimer 3 grienes sallerl 2 neues gastzimer 2 stiegen 2 vorzimer 3 haubtzimer 2 neues taffellzimer 4 schlaffzimer, manquiren s(umm)a 30, noch ein stuckhc Mit Verweiszeichen hier eingefügt. profectioris. c–c Mit Bleistift. a–a b
Johann Rudolf (gest. vor 1759), Bader von Feuersbrunn. Schlaganfall. 97 Löwenzahnsuppe. 95 96
[1719] [fol. 3r ] No 1. D(e) d(ato) 9. Jan(uarii) ist dem Marx1, gutscher, über die tägl(ich) gehabts halb wein und wochentlich 2 laib brodt noch ein halb wein unnd 1 laib brodt, id est des tags 1 maaß wein und wochentlich 3 laib brodt, verwilliget worden, weillen er sich obligirt, nebst sein gutscherdienst auf den mayrhoff, viech und viechmenscher, holtzstadl, fraugärtten, ackher und wißen etc. so fleißige obsicht zu halten, alß sonst ein treu embßsigen mayr zustehet. Den 8. [Januar] seind dem Mathias Fasching, hammerschmidt am Wißhoff2 nechst St. Pöltten, die 7 stuckh bender zum großen thor, 168 lb., das lb. à 7 kr. 2 d., mit 21 fl. bezahlt worden. Probst Carl. Erlegt den 12. [Januar] sein quartall pro victu mit 25 fl., item krufftensteuer pro exornanda crypta 20 fl. Haffner3 von Gravenw(örth). Den 14. [Januar] seind ihme abermahl 10 fl. und ¼ saltz per abschlag gegen künfftige abrech(nung) angeschafftt worden, damit er das nöthige zur glaßur für dem offen in mein neues vorzümer erkauffen küne. Verspricht, den offen in 5 wochen von heuntigen dato an zu rechnen unfellbahr zu lüffern. [fol. 3v] M(eister)bildthauer von Mauttern. Den 15. [Januar] gehandlet worden, daß er pro 2 imaginibus immaculata conceptione et visitatione zwey rahmen in form und gestallt machen wolle, wie er allbereith 6 gemacht, darvon der contract in 1718 calender no 5, nur daß er diße rahmen braitter mache, und pro immaculata conceptione das innere laistel abgesündert mueß verfertiget werden, weillen solches bildt auf und zue mueß gehen, mithin die rahm statt der verklaidung, das laistl aber wird aufs bildt aufgemacht. Vor beede rahmen werden ihme vier gulden bezahlt, verspricht, diße in fünff wochen zu machen, widrigen es nicht wurden angenohmen werden. Widerum verspricht er vier außschnütt auf die 4 kirchenlehrer in mein schlaffzimer und 4 außschnütt auf die 4 blumenstuckh in sall zu machen. Darvor accordirt worden, sambt zwey außschnüdl auf die 2 bildl s(ancti) Jacobi et s(anctae) Dorotheae bey mein altar im schlaffzimer, zwey gülden fünffzig kreutzer, so er es aber in 5 wochen nicht bringt, werden
Markus Schallck, Klosterkutscher von Dürnstein. Wieshof (Gem. Karlstetten, Bez. St. Pölten). 3 Michael Drowosy, Hafnermeister von Grafenwörth, Dürnsteiner Klosteruntertan.
1
2
140 Edition
ihme nur 2 fl. gegeben werden. Dito per abschlag ihme geben auf obige arbeith 1 fl. Den 19. Febr(uarii) abermahl 3 fl., vide Febr(uario), den 24. tag4. [fol. 4r] Stainmez von Ränä5. NB: D(e) d(ato) 15. [Januar] seind dem stainm(etz) von Ränä wegen der 3 kamin in meine neue zimer, alß in das schlaffzimer ganz glatt all’ordinario mit einen quadretl, der anderte in das haubtzimer in forma, wie p(ars) 1 fol(ium) 35 im Deckhrischen buch6, und der 3te in das vorzimer, wie dicto lib(ro) p(ars) 1 fol(ium) 43 die kamin gemacht, 30 fl. in geldt und 1 e(imer) capitlspeiß angetragen worden. Mahler von Gravenw(örth)7. Den 22. [Januar] ist dem mahler, closterunterthan zu Gravenwörth, für jedes rämel zu den noch übrig optischen stuckhen, seind der rämel 12, 51 kr. versprochen worden. Soll es machen, wie die allbereith vorhin von dem mahler Schentz8 gefaste seind, und hierüber der contract im 1715 calender mense Martio zu sechen. Außer statt deß blau lasirten mueß er es mit waßerfarb von beinschwartz9 verfertigen, und mit mein fürneiß überziechen. [fol. 4v] Glaßhauß zu Dürnthall10. Ist lang 11 claffter, braith 3 cl(after), hocha 18 sch(uh)a, hat 2 offen, jeder am endt, so gegen einander die kanal heizen, und der rauch wird im mütte der mauer außgeführt. Stehen also griene kachelln, welche der rauch erwöhrmet, und hierdurch die mauer druckhen halt. Allein sollen diße kachl nach dortigen garttners angeben gleich auf der erdt gesezt werden, sowoll wegen erwärmung der mauer, als daß bey ihnen diße kächl ein unform machen. Wan sie aber neben der erdt, kan darüber ein stöllen kommen mit bluhmengeschürb ne videantur. D(omi)nus decanus Crembs(ensis)11 sagt, daß h(err) Schmuder den kanal von offen unter die fenster des glaßhauß machen laßen, quod approbandum, dan so künen die fenster niehmals gefrüren. NB: Das praelathurgärttl ist lang biß zu den lusthauß inclus(ive) 6 cl(after) 4 sch(uh) 9 z(oll), so dan das übrige 11 cl(after) 4 sch(uh). [fol. 5r] H(err)n Werthy12. Den 24. [Januar] ist ihme auf sein 1718 außzügl 1 muth korn, der m(ut) à 34 gr., so doch bißher à 35 gr. verkaufft worden, adeoque in abbruch darauff zu reflectiren, gegeben worden.
Über der Zeile. Über der Zeile.
a–a b
6 7 8 9 10 11 12 4 5
Siehe unten S. 144 (fol. 10r). Ober- und Niederranna (Gem. Mühldorf, Bez. Krems). Decker, Fürstlicher Baumeister (1711–1716). Siehe unten S. 239 (1721/22, fol. 50r). Hans Adam Schentz (um 1668–1733), Maler von Krems. Schwarze Farbe aus verkohlten Tierknochen. Thürntal, Schloss (Gem. Fels am Wagram, Bez. Tulln). Johann Anton Krävogl von der Freyenstauff (1681–1738), Pfarrer von Krems 1711–1738. Johann Julian Werti von Myhrenfeldt (um 1688–1737), Tuchhändler von Krems.
Notizen im Kalender 1719
141
Vinum pro me. Ist biß heunt müttag inclusive alß den 24. [Januar] keiner für mich gegeben worden, sondern habe verbraucht, waß a festo Sebastiani [20. Januar] übergeblüben, ad quod festum celebrandum, uti et ad funus d(omi)ni Ertl13 17. curr(entis) peractum abivi in Gravenw(örth) cum 3 religiosis, Rich(ard)14, Nägl15 et Carolo16, die 16. post p(randium) et redivi die 21. cum iisdem vesperi, quae propter certam causam annotata sunt. Den 25. [Januar] dem cammerer die von dem Kniewahlner von Ostra17 d(e) d(ato) 6. November 1718 empfangene 10 fl. gaabenreest extradirt. Schrüttwißer18, maurerpallier. Den 26. [Januar] ist auf sein vorlengstige bitt verwilliget worden, daß er statt den bißherigen 1 leib brodt wochentlich noch ein halben darzue haben wird. [fol. 5v] M(eister)schloßer19 von Mauttern. Den 26. [Januar] für das gätter in das praelathurgärttl auß dem alten krufftengätter das lb. à 3 kr. Böckh auf den Grienn Anger in Wien20. Den 27. [Januar] ist ihme der waitz 6 muth zu 2 fl. 30 kr. gelaßen worden, gleichfalls denen Meußeldorffen21 1 ½ muth korn zu 34 gr., wie die vorigen 3 muth, verwilliget worden. Maisterglaßer Sylvester von Crembs. Den 27. [Januar] die 16 gestrückhte gätter in die fenster des ersten stockh vor dem closterthor gewogen, darvon 8 haben 97 lb. und die andern 8 wägen 112 lb. Großer schütthauffen im hoff. Haben dißen außzuführen den 16. [Januar] angefangen, und waren 3 tagwerger. Den 17. waren 4 tagw(erker), den 18., 19., 21. waren 5 tagw(erker). [fol. 6r] Den 23. und 24. [Januar] waren 8 tagw(erker), den 26., 27. und 28. waren 7 tagw(erker). Hat jeder des tags ain laib brodt von 3 ½ lb., dan alle zusamb täglich einmahl ain suppen oder arbes 22 oder linß etc., dan jeder des tags 3 kr. Habe ihnen den 23. nachmüttag versprochen, daß wan sie den 4. Febr(uarii) mit dem schütthauffen fertig werden, 5 17ner, und jeden ein halb wein geben zu laßen. Den 30. [Januar] waren […] tagw(erker), den 31. waren […] tagw(erker), den 1. Febr(uarii) waren […] tagw(erker), den 3. waren […] tagw(erker), den 4. […].
Rudolf Ertl (1692–1718), Konventuale von Dürnstein. Richard Westermayr (1658–1720), Konventuale von Dürnstein. 15 Franz Anton Nägl (1669–1745), Konventuale von Dürnstein. 16 Karl Fernandez Brunetti (1686–1721), Konventuale von Dürnstein. 17 Ostra (Gem. Weinzierl am Walde, Bez. Krems). 18 Martin Schrittwieser (um 1674–1744), Maurermeister von Grafenwörth. 19 Franz Mößl (um 1677–1744), Schlosser von Mautern. 20 Ehem. Brotbäckerhaus in Wien, 1. Bezirk, Grünangergasse 8. 21 Meiseldorf (Bez. Horn). 22 Erbsen. 13 14
142 Edition
Bäschy Lipp23 und cap(itel)laquey. Jeden, von dem neuen jahr 1719 angefangen, jährlich 20 fl. zur wäsch und andern, dem Baschy aber anbey 5 paar sch(uh) unda 2 paar doppelschucha. Bäschy und laquey. Den 31.b [Januar] anzufangen hat jeder statt der halb wein hinfüro des tags 3 seitl alß müttag [fol. 6v] ain halb, auf die nacht ein seithl. Item soll jeden statt deß bißherigen ain laib brodt hinfüro wochentlich ain und ein halb laib gegeben werden. Möstoxen von Gravenw(örth). Den 29. [Januar] seind 219 lb., 3 fieß, flöckh24, halbes peischl25, oxengäm26, oxenschweiff, 12 bratwürst, 7 leberwürst, 3 blunzen27. [fol. 8r] Glaßer von Crembs. Den 4. [Februar] über die allbereith vorhin empfangene 150 fl. seind ihme abermahl 150 fl. angeschafft worden. 2 sülberne saltzvaß. Den 8. [Februar] seind solche in das capitl mit dem capitlwappen, id est kerbl 1718, gegeben worden, wägen […]. Marx, gutscher. Den 9. [Februar] ihn nach St. Pöltten auf den hamer umb das 4te große thorbandt bey den thierl geschückht, und ihme mitgeben 12 17ner, darvon er für das bandt à 24 lb. bezahlt hat 3 fl. reliquum restituit, vide scripta den 8. Jan(uarii)28. Wiec es von dem schloßer kommen, hat es 13 ½ lb. gewogenc. Bildthauergesell von Mauttern. Hat den 30. Jan(uarii) fruh zu der schlagleusten des großen thor angefangen, und den 4. Febr(uarii) verfertiget intra 5 dies quia florenum pro bibeli promiseram. Den 6., 7., 8., 9., 10., 11. an den körbl des thorgesimbs, auch schlagleusten an die thieren der neuen prael(atur). [fol. 8v] Mahler von Gravenw(örth). Hat den 6. Febr(uarii) nachmüttag mit seinen bruder29 zu denen läden des vor-, hauptund schlaffzimmer, auch oratori angefangen, et continuat den 7., 8., 9., 10., 11., 13., 14., 15., 16., 17. et 18. Ist ihme die wochen 2 fl. und seinen bruder des tags 15 kr. verordnet In der gleichen Zeile nachgetragen. Korr. aus 30. c–c Am Ende des gleichen Abschnitts nachgetragen. a–a b
Philipp Bäschy, Kammerdiener von Dürnstein. Kuttelfleck, Rindermagen. 25 Beuschel, Lunge. 26 Ochsengaumen zum Suppekochen. 27 Blutwurst. 28 Siehe oben S. 139 (fol. 3r). 29 Paul, Maler und Vergolder, Bruder von Karl, Maler von Grafenwörth. 23 24
Notizen im Kalender 1719
143
worden. Wiederuma beede den 27., 28., den 1., 2., 3., 4. Martii, den 6. vorm(ittag) 1, nachm(ittag) 2, den 7., 8., 9., 10., 11. zwey, den 13. einer, den 14. ist der mahler a baptismo hora 9 kommen, also 2, den 15., 16., 17., 18. zwey. Vide continuationem fol(io) ult(imo) sive 3 huius mensisa, 30. Krufftengätter. Schloßer von Mauttern. Den 9. [Februar] dem schloßer nach Mauttern überschückht, haben gewogen 216 lb., das ganze und greßere hat 72, das andere 18 hertz, von welchem andern der schloßer schon vorhin noch hertz darunten hat. Seind ihm auch 2 eißene thieren geschückht worden in die canzley und mein archiv recht zu machen. Zu der canzleythier schückhen sich just die rahmen von obigen gätter. Damit derff er, schloßer, keine lecher zum vernietten machen, weillen solche schon vorhin seind. [fol. 9r] Wöber31 von Salingberg32. Den 10. [Februar] hat er 2 stuckh damasch schön und clar da gehabt, und für das eine à 1 elln braith 27 kr., für das andere à ¾ e(llen) braith 24 kr. gebotten, er aber 34 kr. und für eines 40 kr. gefodert. Frantz33, stainmez. Den 7. [Februar] nachm(ittag) ist er von Eggenburg ankommen, und hat angefangen nach den tag, id est 24 kr., zu arbeithen den 8., 9., 10., 11., 13., 14., 15., 16., 17., 18. Widerum den 28. Febr(uarii)b, den 1., 2.c, den 6., dan noch 2 tag. Darvon 3 tag dem maister zu bezahlen, das andere ist dem Frantz von mir mit 5 fl. 12 kr. den 28. Martii bezahlet worden, id est für 13 tag. Vide April den 5.34. Schloßer von Mauttern. Den 14. [Februar] seind ihme die 2 eißene thierflügl ex camera meae bibliothecae überschückht worden, so er zu den 2 kaminen in haubt- und schlaffzimer zuzurichten hat. Die rigl darvon sollen an die eißerne canzleythier angeschlagen werden, darzue die kloben35 außzunehmen, und in den stein der eißernen canzleythier einzumachen. Das schloß sambt 2 schilden von obigen flügeln soll mir übersendet werden. Die 4 [fol. 9v] bender und so vüll rahmen über das kreutz müssen gewogen werden, deßen ich zu berichten, damit das gewicht hieroben vorgemerckht werde.
Am Ende des gleichen Abschnitts nachgetragen. Korr. aus 29. 30. c Danach 3 gestrichen. a–a b
Siehe unten S. 145 (fol. 11r). Matthias Bock, Webermeister von Sallingberg (um 1676–1734). 32 Sallingberg (Bez. Zwettl). 33 Franz Fahrmacher, Steinmetzmeister von Eggenburg. 34 Siehe unten S. 149 (fol. 18r). 35 Scharniere. 30 31
144 Edition
Robatg(eld) extraord(inari). Den 14. [Februar] erlegt cammerer solches mit 127 fl.a 52 kr. 2 d. zu meinen handten, reestiren annoch Bernhardts36 und Kömloß37. Klaydterg(eld). Eodem dito [14. Februar] erlegt er solches pro crypta 100 fl. Korn- und waitzg(eld). Sub eod(em) d(ato) [14. Februar] zaigt cammerer des garttner handtzeillen, daß er von 6. bis 18. Jan(uarii) 1719 an kohrn verkaufft à 34 gr. 3 m(ut) 11 m(etzen) per 171 fl. 42 kr. Von 6. Febr(uarii) an waitz à 49 gr. 3 m(ut) 22 m(etzen), f(aci)t 274 fl. 6 kr. Klaglibellus von Caretto38 in ca(us)a des Löschl. Den 15. Febr(uarii) hat solche klag der reg(ierungs)both überbracht und exiquirt. [fol. 10 r] Stainm(etz) von Ränä. Den 18. [Februar] seind ihme auf die staffell zur sallstiegen 15 fl. per abschlag angeschafft worden. Felix39, mahler. Den 18. [Februar] hat er die 6 greßern rahmen, de quibus vide calend(arium) 1718 mense Aug(usto) den 24., gebracht, und seind ihme per abschlag 7 fl. bezahlt worden. b
Weißer laimb. Den 17. [Februar] seind 8 lb. à 15 kr. von pargamentern zu Wienn ankommen. Id est ipsa ma(teri)a, so man in waßer thuet und siedet, doch ist acht zu haben, ne quod nimis de aqua, so dan in ein geschir, und wan er wie sultz, tunc optime. Auß obigen 8 lb. wird nochmahl so vüll. Bildthauer von Mauttern. Den 24. [Februar] seind ihme die in Jan(uarii) angefrümbte40 rahmen über die allbereith ihme gegebene 4 fl. der reest mit 2 fl. 50 kr., dan daß sein gesell 3 wochen von 30. Jan(uarii) biß den 18. Febr(uarii) im closter gearbeittet, id est die wochen 2 fl. 30 kr., mit 7 fl. 30 kr. bezahlet, die gegen[fol. 10v]wertige wochen und wie lang er noch da arbeithen wird, stehet von neuen zusamb zu rechnen, quia 20., 21. et 22. nil laboravit, also nur 2 wochen, so allzeit si tantum 3 vel 2 diebus laborant. [fol. 10 r] NB: Solvi ex mea cassa.
Über der Zeile anstelle von 128 fl. Korr. aus 16.
a
b
38 39 40 36 37
Bernhards (Gem. Kottes-Purk, Bez. Zwettl). Kamles (Gem. Sallingberg, Bez. Zwettl). Heinrich von Caretto (um 1680–1743), Hauptmann des Bischofs von Passau zu Mautern. Felix Anton Roth, Maler und Vergolder von Grafenwörth. Anfremmen, eine Arbeit bestellen.
Notizen im Kalender 1719
145
[fol. 10 v] Tischler zu Gravenw(örth). Den 20. [Februar] ist mit ihme gehandlet worden, daß er die claffter fueß- und obergesimpß zu denen lamberien41 umb 7 kr. will machen, und werden über 200 cl(after) vonethen sein. Wan er es sauber und gutta macht, soll ihme noch 1 8tl salis gegeben werdena. Für die 7 fenster in mein zimer zu Gravenw(örth), wan er in jedes 2 rahmen von lerchbaumernen holtz mit überschlagenen faltz, und daß der heruntere flügl aufgehet, ist ihme versprochen worden für jedes fenster 1 fl., sed dato non acceptavit. Kuchlmenscher42. Den 25. [Februar] ist ihnen reiterato anbefohlen worden, daß sie die heunt gezellte und in capitl und neuen canzley lügende 654 stuckh ungeschliffene marmel43 in die neue krufften gehörig, jede des tags 10 stuckh, schleiffen sollen, weillen sie anjezo in der fas ten gegen sonst nicht halbete arbeith haben, widrigen falls sollen zu gedachten schleiffen frembde aufgenohmen und von ihrer besoldung bezahlt werden. In die krufften, ohne die zwey, wo die gräber, werden 700 marmell vonnethen sein. [fol. 11r] Wein von Gravenw(örth) zuruckh. 4 flaschen, so ad prandium et caenam den 22. [Februar] vesp(eri), 23., 24., 25. pro me verbraucht worden, und also in kellerzetln nichts mueß einkommen. Pariter ist von Sebastianifeest [20. Januar] ein ganzer flaschenkeller44 wein nach hauß gebracht worden, und modo dicto für mich verbraucht worden, adeoque auch nichts einkommen mueß. Tom(us) 1 hauß- und l(an)dtbibliothec45. Den 28. [Februar] solches buch dem Carl alß garttnermaister geben, daß er sich ein und anders herauß notire und notitiam bekomme. In eodem lib(ro) ist ein geschribene specification a Godefrido aller versezter zweigl und pelzer46 per 667 stuckh. Mahlerb von Gravenw(örth)47. Den 20., 21., 22., 23., 24. [März] ihrer zwey, den 27. ist der mahler hora 10 kommen, also vormüttag 1, und nachmüttag 2, den 28., 29., 30., 31. zwey, den 1. April 2 und ist des mahlers bruder hora ante 4 nacher hauß gangen. Den 3., 4., 5. beede, den 6. nachmüttag des mahlers bruder allein, den 7., 8. dißer allein, den 12. beede, und ist er, mahler, umb 9 uhr fruh kommen. Dan beede den 13., 14., 15., 17. biß 22., den 25. biß 29. der bruder allein, auch den 2. Maii allein, den 3. beede et sic usque ad 27. Von 31. usque ad 10. Junii f(rate)r solus, und den 12. ist auf müttag auch der mahler kommenc. [fol. 11v] Hatd gearbeitet biß ad d(omi)n(i)cam, qua celebratur festum c(orpo)ris Christi [11. Juni], Zwischen den Zeilen eingefügt. Davor mit Bleistift ein Vemerk von jüngerer Hand. c Danach Verweiszeichen und vertatur. d Darüber nochmals Mahler von Gravenw(örth), davor und danach mit Bleistift ein Vemerk von jüngerer Hand. a–a b
Lamperien, Holzvertäfelung. Küchenmägde. 43 Marmorplatten. 44 Mit Stoff ausgeschlagene Kiste zum sicheren Transport von Flaschen. 45 Glorez, Vollständige Hauß- und Land-Bibliothec (1700). 46 Edelreiser zum Pfropfen. 47 Siehe oben S. 142f. (fol. 8v). 41 42
146 Edition
in Gravenw(örth), so da ware […]. Entgegen sein bruder continuavit laborem usque ad 9. Aug(usti) biß 3 uhr, da er auf 8 tag nachher Wienn propter turcicum ingressum48 uerlaub begehrt. Incepit iterum laborare den 18. Aug(usti), dena 30. September außgesezt, den 2. October die arbeith continuiret biß 27. Octobera, et dimissus fuit. Hat 193 ½ tag gearbeittet, so außgemacht 48 fl. 22 kr. 2 d. und in der canzley angeschafft worden. Den 24. Jan(uarii) 1720 auf müttag kommen, umb die figuren supra frontispicium des portals anzustreichen, d(einde) non potuit laborare, weillen es nicht fertig, weder das wetter zugelaßen, wirdb passirtb. Den 20. bleyweiß49 gerüben und steml gedrenckht. Den 27. vormüttag mit bleyweis angestrichen, nachmüttag des Auers50 schreibkasten gefürneist und vergoldtc. [fol. 14v] Den 3. Febr(uarii) auf müttag kommen, hett sollen den 2. kommen, sed propter laborem camerario factum, und daß diße nicht ruinirt werde, suspendit iter, ig(itu)r ½ tag zu zahlen. Den 5. wird bezahlt, den 7. für ½ tag, den 9. ganz reliquo d tempore laboravit decanod. Eidem für das paar laden auf ein fenster zu güpßiren 2 fl. accordirt, wans beeder seiths, secus 1 fl. auf einer seitten. Den 23. Julii 1720 überschückht er durch sein bruder 22 loth gerübenes metal und 6 loth kupffer. [fol. 11v] NB: Hat 8 loth gerübenes kupffer à 24 kr. und 4 loth gerübenes metal à 20 kr. hergeben, so ihme zu bezahlen. Dene 17. Junii 1720 abermahl durch seinen bruder 8 loth gerübenes metall überschückht, vide 3. Febr(uarii) [1721]e, 51. NB: Ist ihme gegen künfftige abrechnung 1 stockh saltz den 18. April angeschafft worden. [fol. 13r] Haffner von Gravenw(örth). Den 6. [März] ist er, maister, sambt 2 gesellen, die 6 öffen zu sezen und den in stüfftzimer abzutragen und zu sezen, auff müttag gegen 12 uhr kommen, und haben umb 1 uhr zu arbeithen angefangen. Den 7. […]. Schloßer von Mauttern, thierknöpff betreff(end). Lauth Lemblers brieff d(e) d(ato) 26. Febr(uarii) hat er 16 stuckh von denen greßern zu den schubrigeln, dan von denen kleinern mit zöpffelln 44 stuckh und 44 ohne zöpfflf. Die ersten das stuckh per 3 gr., die anderen 88 alß kleinern per 2 gr. bezahlt und überschückht, so künfftig hin dem schloßer an seinen außzügl abzurechnen. Solche knöpff seind den 7. des schloßers bruder behendiget worden. F(aci)t 11 fl. 1 ß. 18 d. Maistersporer52 von Crembs. Den 8. [März] ist mit ihme lauth 1718 calender mense Septembri getroffenen contract abgerechnet worden, nembl(ich) hat er 2375 nägl zu den großen thor und andern thieren verzünet, so gewogen 58 lb., lb. à 8 ½ kr., 8 fl. 17 kr. [fol. 13v] Will es Überschrieben über gleichlautendem Bleistifteintrag. Zwischen den Zeilen eingefügt. c Durch Verweiszeichen und vide mense Martio fol(ium) 2 mit nachfolgendem Passus verknüpft. d–d Zwei Zeilen darunter mit Verweiszeichen eingefügt. e–e Zwischen den Zeilen eingefügt. f Danach alß die zöpff auch 44 gestrichen. a–a
b–b
50 51 52 48 49
Einzug des türkischen Großbotschafters Ibrahim Pasha in Wien am 14. August 1719. Bleiweiß, weißes Farbpigment aus basischem Bleikarbonat. Matthias Auer (1655–1719), Konventuale von Dürnstein. Siehe unten S. 209 (1721, fol. 6r). Peter Saiger (gest. 1742), Sporen-, Ketten- und Nägelmacher von Krems.
Notizen im Kalender 1719
147
umb 9 kr. nicht mehr machen, wie des Sutter53 nägl seind, weill zu vüll auf das gewicht kommen. Bildthauer von Mautterna. Den 12. [März] mit ihme wegen seines gesellen, alß von 19. Febr(uarii) biß 12. curr(entis) zweyeinhalb wochen außmachendt, abgerechnet und 6 fl. 15 kr. bezallt, daß also bis heuntigen dato ich mit ihme zusambgerechnet, daß ich von ihme und er nichts von mir zu fodern. NB: Wan der gesell, uti in derb faschingwochen54 geschechen et propter festa aut sociorum omissionum saepius fit, nur 3 tag aut duos imo si et unum laboret, wird nur die halbete wochen bezallt. Idem. Dem Salomon, sein gesellen, wegen der 3 rahmen pro 4 d(ominis) ecclesiae und die halbete zu machen 1 fl. 30 kr. Riehmer von Gravenw(örth). Den 20. [März] nachmüttag gegen 2 uhr ist er und 2 gesellen in die arbeith kommen, er aber ist den andern tag fruh gleich wider nacher hauß. [fol. 14r] Enthalt der welschen zeit(ung)55 fol(io)56 48. Alli curiosi serva di aviso, che il prospetto delli palazzi57 e contrade principali di questa citta di Vienna, e delli suoi contorni, incominciato già tempo fà, et ormai fatto con singolare accuratezzac, e belissima intagliatura. Si trovi da vendere per 5 fiorini in bottega. Tischler von Gravenw(örth). Den 25. [März] mit ihme auf die taffelln zu den fueßböden in das schlaffzimer gehandlet worden, daß er gegen 30 oder 40 stuckh, jede 3 ½ sch(uh) lang und braith, sauber und gutt machen wolle, wie die allbereith verfertigten seind. Darzue gübe ihme alles holtz und für jede taffell zu machen 45 kr. und 1 e(imer) wein capitlspeiß. Ist ihme der e(imer) wein den 7. erfolgt worden. Hat 34 taffelln gemacht. [fol. 14v] Aqua betulae58. Den 24. Martii habe, ut anno elapso den 29. Martii, vide calend(arium) 1718 no 20, mit einen halb seitl zu trünckhen angefangen. Den 25. propter festum annunt(iationis) außgesezt, den 26. ein seitl, den 27. 1 ½ seitl, den 28. ein halb maß, den 29. 2 ½ seitl, den 30. 3 seitl, den 31. 3 ½ seitl, den 1. April 4 seitl, den 2. 3 ½ seitl, den 3. drey seitl, den 4. 2 ½ seitl, den 5. 2 seitl. Den 6. und 7. habe außezen müßen, weillen kein birchen Danach mit Bleistift ein Vermerk von jüngerer Hand. Danach faschingwochen nur 3 tag, den gestrichen. c Korr. aus accura. a
b
55 56 57 58 53 54
Hans Georg Sutter (um 1659–1738), Eisenhändler von Krems. Faschingsonntag am 19. 2. 1719. Il Corriere Ordinario, Foglio aggiunto all’ordinario Nr. 48 vom 18. 3. 1719. Recte n(umer)o. Fischer–Kleiner, Anfang (1719). Birkensaft, gewonnen durch das Anbohren der Rinde von Birken.
148 Edition
wegen der großen kälte gefloßen. Den 8. 1 ½ seitl, den 9. biß 16. außgesezt, et partim zu nehmen vergeßen, den 17. 1 seitl. [fol. 15v] Specificatioa et nomina religiosorum, qui ad meam electionem concurrerunt, et quo anno quivis natus. 1mo Carolus Donrey, ab anno 1678 usque ad annum 1692 praelatus. Ob amorem infructuosae artis alchimicae dicto anno 1692 resignavit et usque ad annum 1712 hic et ibi extra monasterium vixit, dein per annum in aula sive domo, quam m(onaster)ium in Engabrun h(a)b(e)t, permansit. Tandem mense Octobri 1713 ad m(onaster)ium reddivit, ubi etiamnum usque ad curr(entem) annum 1719 sanus et incolumis, quia sine curis, persistit. Sed aurum, quod confecisset, nullum vidi, crediderim t(ame)n ipsi evenisse ut reliquis alchimistis: De toto medium cito posse creare ducatum, artem quis nostram nesciat e(ss)e novam? Praeclari physici, qui plenum vasibus aurum fingere naturamque superare queunt. De mediis totos fingit natura ducatos, de totis medios hi fabricare sciunt. O quam praeclara naturam vincitis arte! Addere, quantum vos tollitis, illa nequit. Ex his breviter concludo o(mn)es alchimistas e(ss)e Blasios Rauchmantl 59, quintae e(ssenti)ae stultorum sectatores. Natus est 30. Junii anno 1648. [fol. 16r] 2. Augustinus Eybick60, ab anno 1696 usque ad curr(entem) annum decanus, senior, et in festo Augustini [28. August] 1718 bis professus, in festo Michaelis archangeli [29. September] sacerdos iubilatus, mortuus est hoc anno 13. Maii, natus vero 25. Junii anno 1642. 3. Mathias Auer, natus 9. Jan(uarii) anno 1656. 4. Honorius Leygeb61, mortuusb […]. 5. Bertholdus Debay62, natus 1. Febr(uarii) anno 1653. 6. Richardus Westermayr, natus 2. Junii 1658. 7. Petrus Gaggstatter, natus 3. April anno 1659. 8. Jacobus Cammerer63, natus 3. Julii anno 1668, mortuusc […]. 9. Josephus Amesmayr64, natus 22. Junii 1662. 10. Franc(iscus) Ant(onius) Nägele, natus 31. Martii 1669. 11. Ego Hieronymus prael(atus), natus 31. October anno 1674. 12. Ernestus Kauffman de Jeydendorff65, modo decanus, natus […]. Davor mit Bleistift ein Vermerk von jüngerer Hand. Unter der Zeile. c Unter der Zeile. a
b
61 62 63 64 65 59 60
Diese Karikatur eines Alchemisten ist entnommen aus: Il Calotto (1705). Augustin Eybick (1642–1719), Konventuale von Dürnstein. Honorius Leygeb (1650–1717), Konventuale von Dürnstein. Berthold Debay (1653–1720), Konventuale von Dürnstein. Jakob Cammerer (1668–1712), Konventuale von Dürnstein. Joseph Amesmayr (1662–1723), Konventuale von Dürnstein. Ernst Kaufmann de Jeidendorf (1673–1737), Konventuale von Dürnstein.
Notizen im Kalender 1719
149
13. Godefridus l(iber) b(aronus) à Grünthall66, natus […]. 14. Guilielmus Candry, camerarius, natus den 20. Febr(uarii) 1680. 15. Leopoldus Kannegiesser67, natus […], mortuus […]. 16. Sebastianus de Schott68, modo parochus in Gravenwort, natus 7. Julii anno 1683. [fol. 16v] 17. Carolus Fernandez, natus 19. Maii anno 1686. 18. Josephus Steegner69, natus 12. December anno 1687. 19. Ignatius Waismayr70, cellarii praefectus, natus 29. Martii anno 1690. 20. Rudolphus Ertl, a me ad religionem 1711 susceptus, natus est 6. Julii anno 1692, mortuus […]. 21. Jacobus Lembler, pariter a me 6. Febr(uarii) 1715 susceptus, natus est 16. Junii, anno 1687. [fol. 18r] Spitz zum saubern rogeth. Den 4. [April] ist solches nacher Wienn zum buzen geschückht worden, da die großen spitz 7 und ½ e(lle), aber nicht gar gemeßen, die kleinern 3 ½ e(llen). Die baaderin hat die große für 7 e(llen) ¾, die kleinern 3 ½ e(llen) gemeßen. Frantz, stainmez. Den 5. April71 abermahl 3 ½ tagw(erke) mit 1 fl. 24 kr. bezahlt. D(ominus) Ehrnreich72, pictor. Den 17. [April] wegen der krufften contrahirt und ihme 200 fl. versprochen worden, darüber der contract, id est 200 fl. in parata pecunia nebst der kost aufzurichten. Dito ist ihme wegen der 4 figuren in dem vorhayßl bey der canzleystiegen in obern stockh sambt aufsaz auf die thieren et fenster, id est alles außzumahlen, wie die allbereits von ihme dorth verfertigte figur, zu bezahlen 11 fl. [fol. 18v] Eidem. Den 24. [April] die 11 fl. ex mea cassa bezahlt, auch ein anschaffzetl auf ½ e(imer) wein propter picturam kamini im haubtzimer gegeben worden. Idem. Dito [24. April] mit ihme auf die krufften zu machen gehandlet worden, daß er solche pro posse suae artisa in fresco, und zwar die deckhen mit unterschidl(ichen) farben wolle mahlen, dahinein in die 3b großenb felder und in die schildt, auch 2 capellen, die mahlerey nach denen kupffern ex m(agna) biblia73 d(omini) decani Crembsensis ex apoc(alypsi) zu Danach solches gestrichen. Über der Zeile.
a
b–b
68 69 70 71 72 73 66 67
Gottfried Freiherr von Grünthal (1661–1720), Konventuale von Dürnstein. Leopold Kannegiesser (1682–1711), Konventuale von Dürnstein. Sebastian von Schott (1683–1744), Konventuale von Dürnstein. Joseph von Stegner (1687–1758), Konventuale von Dürnstein. Ignaz Weismayer (1690–1727), Konventuale von Dürnstein. Siehe oben S. 143 (fol. 9r). Wolfgang Ehrenreich Karl Priefer von Miesbach (1670–1724), Maler von Wien. Weigel, Historiae celebriores (1708).
150 Edition
machen, herunten aber alles wie das vorheißl vor der praelathur cum figuris, und zwar retro integrum castrum doloris etc. etc. etc. Hingegen nebst der kost zweyhundert gulden zu bezahlen versprochen worden. [fol. 19r] Schloßer von Mauttern. Den 24. [April] ihme auf seine außzug und gemachte schlößer zu den großen thieren 200 fl. angeschafft. Haffner von Gravenw(örth). Den 25. [April] ist mit ihme wegen der lauth 1717 calender mense Febr(uario) no 874 contrahirten und gemachten öffen in die 2 zimer ob der canzley, in das vorzimmer, canzleya und griene salerla, abgerechnet worden und über allbereith vorherige bezahlung der reest mit 3 fl. 40 kr. 3 d. angeschaffet worden. NBb: So seind auch die tagw(erke) 1719 schon begrüffen, so bey den öffen in schlaff- und stüfftzimmer geschechenb. Dito […].
Idem.
[fol. 19v] D(octo)r Hundeshagen75. Den 27. [April] ihme propter comitem Engl76, das pfundg(eld) wegen 2 viertl wein g(ärten) betreffend, zugeschriben, daß er ihn klagen sollte. Auch die unterth(anen)abrechnung von Gravenw(örth) de anno 1701 et 1689 eingeschückht, da anno 1689 in das gr(un)dtb(uch) nach Felß77 2 fl. 27 kr., 1701 2 fl. 33 kr. bezahlt worden, und seind diße abrech(nung) zu remittiren. Probst Carl. Den 25. [April] sein kostquartale erlegt. Böckh von Wienn auf den Grünen Anger. Den 30.c April 700 mezen korn à 35 gr. ihme verkaufft. Gewey78. Hat den 8. April 4 buch à 4 fl. und 1 buch à 3 fl. 30 kr., wie es all’ordinario verkaufft wird, auf mein begehren mitgebracht guttes Wienner goldt, so zu den offen in vorzimer gebraucht worden. [fol. 20r] Den 4. Maii habe abermahl 1 buch à 4 fl., id est von greßern gutten Wienner goldt, und 1 buch von kleinern à 3 fl. 30 kr. verschriben. Item habe 1 Über der Zeile anstelle von und neue gastzimer. Am Ende des gleichen Abschnitts nachgetragen. c Korr. aus einer anderen Zahl. a–a
b–b
Siehe oben S. 127 (1717, fol. 6v–7r). Johann Georg Hundeshagen, Assessor am kaiserlichen Hof 1715–1733. 76 Franz David Graf Engl zu Wagrain (1657–1722), Verordneter des Herrenstands im niederösterreichischen Landtag. 77 Fels am Wagram (Bez. Tulln). 78 Joseph Gregor Gewey (1697–1774), Klosteradvokat, Sekretär des niederösterreichischen Prälatenstands. 74 75
Notizen im Kalender 1719
151
buch gutt Augspurger79 goldt mit der weintrauben80 à […] erkaufft. Von dißen ist zu besagten offen verbraucht worden […]. Tischlergesell von Jesuiterna, 81. Den 24. [Mai] ihme 2 fl. geschenckht, weillen er seinen brudern verfloßene wochen am fueßboden im schlaffzimer zu legen geholffen hat. Dan der Koblenzer, so 3 ½ jahr im closter gearbeitet, durchgangen, ohne daß dato die ursach bewust, vülleicht daß er sich auf besagten boden zu legen geforchten, oder etwan wegen machung der sacristeykästen, oder aber, daß er seinen gespann, uti fassus est iste, angelehrnet, er soll auch sagen, sie künten die wochen nicht mehr alß 4 taffelln zum fueßboden machen, nachgehends aber sechen müssen, daß der tischler zu Gravenwörth mit sein gesellen 12 taffelln die wochen gemacht haben. [fol. 20 v] Geschriben erkauffte musicalien. Den 29. April von schullm(eister) zu Furth82 ein meeß von Guntheriob Jacobi83, geht gutt und rauscht bräff, mit 4 stimen, 2 violin, 2 clarin, ad libitum con organo. Litaniae b(eatae) v(irginis) à 7 alß 4 vocibus, 2 viol(inis) et org(ano), p(atre) Mainrado Schopff 84. Litaniae à 12 alß 4 voc(ibus), 2 viol(inis), 2 flauti, 2 viol(is) ad lib(itum), p(atre) Schopff Bened(ictino) Admont(iensi)85. Motetta de no(min)e Jesu pro festo circumcisionis, 4 voc(ibus), 2 viol(inis), tromb(onis) 2, org(ano) et violone, p(atre) Seng(millner)86. Motette de no(min)e Jesu, canto solo, violini 2, viola 1, con org(ano), auth(ore) italiano quodamc, 87. Concerto violino picolo, violini 2, cornu 2 et org(ano). Motetta canto vel alto solo con org(ano). Solvi 6 17ner. Musicalia impressa. Den 10. Julii 1719 erkaufft auth(ore) Brentner88 Pragensi89 ubi et musicalia impressa. 1mo Hymnodiam divinam duodecim illustratam ariis duobus, 3 et 4 instrumentis constructam, voce sola estque opus 3. 2do Offertoria solenniora sex, 4 vocibus et 3 instrumentis, opus 2. [fol. 21r]
Danach mit Bleistift ein Vermerk von jüngerer Hand. Über der Zeile. c Danach zwei Wörter gestrichen. a
b
Augsburg, Bayern. Die Traube, eigentlich der Pinienzapfen des Stadtwappens, war das Kennzeichen der Augsburger Goldund Silberschmiede. 81 Ehem. Jesuitenkolleg in Krems, Piaristengasse 1. 82 Bernhard Weidinger (um 1644–1727), Schulmeister von Furth bei Göttweig 1685–1722. 83 Gunther Wenzel Jacob (1685–1734), Organist von St. Nikolaus in der Prager Altstadt. Bei der angeführten Messe dürfte es sich um ein nur handschriftlich verbreitetes Werk gehandelt haben, da in den bekannten Drucken Jacobs keine Messe in dieser Besetzung aufscheint. 84 Meinrad Schopf (1678–1736), Chorregent von Admont. 85 Benediktinerkloster Admont, Steiermark. 86 Edmund Sengmillner (1661–1714), Konventuale von Michaelbeuern. 87 Um welchen Komponisten es sich hier handelt, konnte nicht ermittelt werden. 88 Johann Josef Ignaz Brentner (1689–1742), Kirchenmusiker an der St. Nikolauskirche auf der Prager Kleinseite. 89 Prag/Praha, Tschechien. 79 80
152 Edition
3tio Harmonica duodecatomeria ecclesiastica seu ariae duodecim, opusa 1mum. Solvi pro omnibus 3 operibus 4 fl. 30 kr. Den 2. Febr(uarii) 1720 diße musicalien, wie auch die eingedruckhten von Auffschneitter90 sub titul(o) Aquila clangens91 exaltata supra domum d(omi)ni, in duodenis offertoriis de v(enera)b(i)li s(a)c(ramen)to, b(eata) v(irgine), s(ancti)s tutelaribus, apostolis et m(artyribus), (con)fessore vel quovis s(ancto) ac pro o(mn)i t(em)pore bestehend, dem Jacob chori regenti behendiget in den chorcathalogum einzutragen, wie ingleichen obige sub d(ato) 29. April geschribene musicalien eidem gegeben. 4. Von Brentner den 5. Febr(uarii) 1720 horas pomeridianas seu 6 concertus camerales, flut(e) trav(ersiere), violino, viola, basso à 1 fl. 42 kr. [fol. 23r] Salomon92, bildthauer. Den 10. [Mai] vormüttagen gegen 10 uhr zu arbeithen angefangen und continuirt biß den 13. inclusive. Seindb 5 wochen, und den reest mit 7 fl.b. Eidem den 25. [Mai] per abschlag 2 fl. gegeben, den 4. Junii 1 fl. Pro cerevisia. Den 25. [Mai] ephebo93 1 fl. 16 kr. geben. Damasch. Dito [25. Mai] 30 elln zu tischsalvetern grob und starckh, schier wie von Salingberger weber, erkaufft, die e(lle) à 23 kr. und braith ¾ weniger 1 z(oll). Seindc den 27. Aug(usti) so vüll, id est 30 serviet, darauß gemacht wordenc. Lobwein94. Hat lauth Gewey schreiben d(e) d(ato) 21. Maii vorauß gesagt, daß wan alles so bleubet, für diß jahr das closter 400 e(imer) zu hoffen habe. Bildthauer von Gravenw(örth). Sagt lauth Peters brieff d(e) d(ato) 24. curr(entis) [Mai], daß man einen gesellen die wochen 1 fl. 30 kr., auch 2, ja woll auch 3 fl. wocherlohn gebe, die kost rechnet er à 2 fl. [fol. 23v] Bildthauer von Gravenw(örth). Den 28. Maii ihme per abschlag geben laßen 10 fl. Franz, stainmez. Den 28. [Mai] ihme für 9 tag 3 fl. 36 kr. bezahlt, fecit diversa, alß gesümbs bey den fens tern auf der stiegen, thierstain zum offen des canzleystübl, märmel geeckht, et similia. Danach 6to gestrichen. Mit Verweiszeichen zwei Zeilen darunter eingefügt. c–c Am Ende des gleichen Abschnitts nachgetragen. a
b–b
Benedikt Anton Aufschnaiter (1665–1742), Hof- und Domkapellmeister von Passau. Aufschnaiter op. 7 (1719). 92 Geselle von Peter Thornier, Bildhauer von Mautern. 93 Geselle. 94 Leopold Lobwein (um 1702–1746), Winzer und Weingartenpächter des Klosters. 90 91
Notizen im Kalender 1719
153
Stainbrecher, Eggenburg. Den 28. [Mai] durch den Franzen ihnen abermahl wegen aufladen 6 17ner geschückht. Schwarz Maylender95 strimpff von seiden. Den 22. [Mai] erhalte das anderte paar und das erste den 22., so des Peters bruder mir in Wienn erkaufft, das paar à 6 fl. D(ominus) Honorius de Miesbach. Den 2. Junii hat er zu der krufftenmahlerey den anfang gemacht. [fol. 24r] Leopoldtl, discantist. Den 4. Junii ist dem reegens chori anbefohlen worden, daß er dißen knaben allein soll singen laßen und nicht gar verderbe, ig(itu)r effectus dabit, qualiter sic proficiet? Mauth Stain und schlißlambt96. Von muth korn, so auf den waßer vorbey geführt und verkaufft wird, dan in widrigen die l(an)dtständt befreyet mit ihrer fexung und was zu hauß nothdurfft nöthig, gübet man in der mauth Stain 6 kr., im schlißlambt Crembs aber kastengebühr 1 fl. 5 kr. [fol. 28r] Bixenmacher97 von Crembs. Den 4. [Juni] ihme ein flintten mit 12 fl. bezahlt, cum regali à 1 fl. ex mea cassa. Godronirtes98 sülber zu buzen. Man nimet ein scharffe warme laugen, in welche der aschen so subtill alß möglich mueß gesüben werden, bevor daß kein kohl oder sonst nichts unreines darün bleube. Alß dan nimet man ein birsten, dunckhet es so warm alß möglich in die laugen, und auf die birs ten ein wenig von aschen. Mit dißen buzet man das sülber bis es sauber wird. Oder man nimbt seiffen auf ein wollenes tuech, darmit gebuzet, oder geschabene kreiden naßer. Tischler von Gravenw(örth). Den 14. Junii ist ihme für einen obern fensterstockh, wie solche in der neuen praelathur etc. und noch 8 vonnethen, 3 fl. versprochen worden. [fol. 28v] D(ominus) Mathias99, mahler zu Crembs. Den 14. [Juni] ihme imperatorem et imperatricem zum copiren gelichen auf 14 tag. Den 26. restituit. Dito für das weib mit kaffee von Dichtl100 zu copiren 3 fl. Item für ein l(an)dtschafft, wie die 12 große, so er beym Gränberger101 gemacht, 6 fl. und die blündtrahm, doch daß alle so schön und so groß gemahlen werden, wie besagte 12 stuckh seind, praetendit telam oder aber statt der gegründten leinwath 1 fl., so ich aber nicht accordirt habe. 97 98 99 100 101 95 96
Mailand, Italien. Schlüsselamt in Krems, landesfürstliche Verwaltungsstelle und Zoll. Johann Caspar Rudolph (gest. 1720), Büchsenmacher von Krems. Mit nach außen getriebenem Ornamentschmuck versehen. Matthias Pichler (um 1659–1735), Maler von Krems. Martin Dichtl (1639/40–1710), Maler und Kupferstecher von Nürnberg. Möglicherweise Johann Georg Grünberger (gest. 1764), Tuchmacher von Krems.
154 Edition
Brandtwein von Gravenw(örth). Den 5. Junii seind 2 halb e(imer) gelüffert worden. Ibidem weing(ärten). Seind 1719 grüeb gemacht worden 10714. [fol. 29r] Bandtstroh102 nach Clostern(euburg)103. Seind 3 schöber dahin geschückht worden den 1. curr(entis). Den 21. [Juni] fuit electus […].
Novi decani electio.
[fol. 29v] H(err) Mathias, mahler in Crembs. Den 26. [Juni] ihme caenam D(omi)ni nach meinen theses ein antipendium104 in das oratorium 7 fl. Dißea 7 fl. propter antipendium den 11. Aug(usti) ex mea cassa zahlta. Item 2 l(an)dtschafften auf die stiegen, jede 7 fl., seind per 6 gelaßen worden. Vide calend(arium) 1720 mense Junio105. Cronographicum pro crypta 1719. A MoDo reqVIesCat In Vera et In aeVI terra paCe. Inscriptio circiter ad cryptam. Hoc mortuorum sacellum sib non funditus propter idipsum maioribus sumptibus cum sepulchris pro praelatis et confratribus aedificaric, pingi et exornari curavit [fol. 30r] Hieronymus canoniae Thyrnst(einensis) prael(atus) s(uae) c(aesareae) m(aiestatis) consiliarius, s(anctissimae) theol(ogiae) d(octo)r, modo summe valetudinarius et forsd paulo post moriturus ora pro semi. Vivo et post mortem
c d
Zwischen den Zeilen. Über der Zeile anstelle von zwei gestrichenen Worten. Davor ein gestrichener Buchstabe. Über der Zeile anstelle von et praevidet.
104 105
Bandstroh, langhalmiges Roggenstroh zum Rebenbinden im Weingarten. Klosterneuburg (Bez. Wien-Umgebung). Antependium, schmückende Verkleidung der Vorderseite des Altars. Siehe unten S. 183f. (1720, fol. 28r).
a–a b
102 103
Notizen im Kalender 1719
155
dic. A MoDo reqVIesCat In Vera etc. ut sup(ra). 308 literae. Gronographicum examinatum anno 1781106. Dat gaLLenVs opvsa, Dat IVstInIanVs108 honores. PaVper ArIsto[te]Les109, CogItVr Ire peDes. 107
Monasterium Gottwicense. Anno elapso die […] Junii […]. [fol. 31v] Epitaphium pro defuncto decano. Augustinus Eybick. Ab anno 1696 usque ad curr(entem) annum 1719 decanus, senior, professus et sacerdos iubilatus, tarda sed inopina morte, tactus apoplexia, secundus ingreditur hoc monumentum, celebraturus in caelo perpetuum iubilaeum. Sic senes cum iunioribus mors inimica rapit, nullo discrimine facto. Obiit 13. Maii 1719, aetat(is) 77. Posuit H(ieronymus) p(raelatus). 271b literae. Rudolphi lapis sepulchralis 337. Thürnst(einer) kornfexung d(e) d(ato) 30. Junii biß 7. Julii. Creutzackher 50 mändl 12 garmb, die 7 joch 60 m(andl) 11 garmb, Kunigund 17 m(andl) 7 g(arben), Spüttal 17 m(andl) 14 g(arben), das kleine äckherl 9 m(andl), s(umm)a (summ)arum 155 m(andl) 14 g(arben). Zehent hiervon von 2 leztern 2 m(andl) 10 g(arben), von Kunigund 1 m(andl) 11 g(arben), von großen 6 m(andl) 1 g(arben), von Kreutzackher 5 m(andl) 1 g(arben). [fol. 33r] Schnopfftobackh. Den 3. [Juli] habe wider das erste mahl, nachdeme 7 ½ jahr kein schnopffer gethan, und 1712 mense Aprili auf einmahl aufgehört, auchc in die 14 jahr wochentlich eind kartten gebraucht, zu schnopffen angefangen, weillen mein zustandt vülleicht daher kommen, daß den schnopfftobackh auf einmahl abgewöhnt. H(err) probst Carl. Den 12. [Juli] erlegt sein quartall mit 25 fl.
c d a
b
V korr. zu v. Vgl. Anm. 106. Korr. aus 270. Davor ein weiteres auch gestrichen. Danach gart gestrichen.
106 Das Chronogramm ergibt die Jahreszahl 1786, mit Berücksichtigung der Streichung von V in opVs allerdings 1781. 107 Galen, griechischer Arzt, 2. Jh. v. Chr. 108 Justinian I., römischer Kaiser (gest. 565). 109 Aristoteles, griechischer Philosoph (gest. 322 v. Chr.).
156 Edition
200 fl. für die krufften. Solche wegen der mahlerey pactirter maßen zu bezahlen, dem camerer sub d(ato) 24. Julii behendiget, so per empfang et außgaab zu nehmen. [fol. 33v] Märmell fr(au) Ertlin110. Den 27. [Juli] seind 58 stuckh herauff kommen, so sie hergelichen, und in na(tur)a wil bezahlter haben, dahingegen 12 ungeschlüffene interim zum grabstein ihr gegeben worden, also noch 46 zu bezahlen. Tischler von Gravenw(örth). Den 27. [Juli] mit ihme gehandlet, daß er zu denen 30 bildern und l(an)dtschafften ober der thieren so vüll rahmen will machen nach den form, wie die rahm ober der sacristey zu Gravenw(örth) mit dem gebett vom h(eiligen) Juda Thadaeo ist, allein statt des stäbl nur ein faß111 auß- und inwendig. Dahingegen für jede ihme 18 kr. sollen bezahlt werden. NB: Verspricht von heuntigen dato an immer 3 wochen 15 stuckh unfellbahr zu lüfferna. [fol. 34r] Den 30. Julii seind folgende maßen dem tischler zu 12 rahmen überschückht worden: [fol. 34v] Im vorzimer die erste rahm lang 5 sch(uh) 6 ½ z(oll), hoch 19 z(oll), die 2 te 5 sch(uh) 8 ½ z(oll) lang, hoch 1 sch(uh) 8 ½ z(oll). Im haubtzimer die erste 5 sch(uh) 7 z(oll) lang, hoch 1 sch(uh) 9 ½ z(oll), die anderte 5 sch(uh) 6 z(oll) lang, hoch 1 sch(uh) 9 ½ z(oll), die 3te 5 sch(uh) 9 z(oll) lang, hoch 1 sch(uh) 9 ½ z(oll). Schlaffzimmer die erste 5 sch(uh) 9 ½ z(oll) lang, hoch 1 sch(uh) 10 z(oll), die 2te 5 sch(uh) 5 ¼ z(oll) lang, hoch 1 sch(uh) 10 z(oll), die 3te 5 sch(uh) 8 ½ z(oll) lang, hoch 1 sch(uh) 10 z(oll), die 4te 5 sch(uh) 6 ½ z(oll) lang, hoch 1 sch(uh) 8 ¼ z(oll), die 5te 5 sch(uh) 7 ¼ z(oll) lang, hoch 1 sch(uh) 8 z(oll). Neu taffellzimmer 5 sch(uh) 8 ½ z(oll) lang, hoch 2 sch(uh) 8 ¼ z(oll), die anderte 5 sch(uh) 7 ¼ z(oll) lang, hoch 2 sch(uh) 8 ¼ z(oll). Den 3. September seind die 6 zum anfang gelüfferte rahmen bezahlt worden mit 1 fl. 48 kr. Den 22. October der tischlerin abermahl 8 rahmen bezahlt mit 2 fl. 24 kr., widerum 8 rahmen mit 2 fl. 24 kr. [fol. 34r] Spütz zu den altartuech in das oratorium. Den 27. [Juli] hat die baaderin hierzue ain stückhl per 7 e(llen) à 1 fl. 59 kr., dan 4 e(llen) à 1 fl. 12 kr. zu den substratorium112 erkaufft. Den 10. Jan(uarii) 1720 abermahl ein stückhl per 7 e(llen) von Laibach113, die e(lle) à 1 fl. 15 kr., so clarer und braither alß obige. Verkauffte Wein. Den 15. Julii p(atres) Augustiniani auf der L(an)dtstraßen114 empfangen 1715 à 3 fl. 117 e(imer) ¾, item 1717 eodem pretio 104 e(imer) ¼, dan leykauff 3 kr., kellerrecht 1 kr.,
Mit Verweiszeichen und vide ulterius jenseiths mit folgendem Passus verknüpft.
112 113 114
Wohl die Mutter des verstorbenen Chorherrn Rudolf Ertl. Fase, abgeschrägte Fläche. Altarauflage zwischen Altartuch und Korporale. Laibach/Ljubljana, Slowenien. Ehem. Kloster der Augustiner-Eremiten in Wien, 3. Bezirk, Landstraßer Hauptstraße 54–56.
a
110 111
Notizen im Kalender 1719
157
vaßziecherlohn von e(imer) 2 kr., darüben 6 pf(ennig) den vaßziehern und 2 d. dem clos ter wegen der saill115. Verkauffte Wein. Den 28. Julii dem Melchior Aichhorn bey den Golltnen Straußen auf der Freyung in Wienn116 1715 à 3 fl. 106 e(imer) ¾, dan dicto pretio 1717, nembl(ich) 77 e(imer) ¾, caetera per se. [fol. 38r] Buchdruckher117 von Crembs. Den 4. [August] mit ihme gehandlet, daß er die 2 predigen118 von h(err)n dechant von Crembs, so er in 2. professione et 2dis primitiis mei decani gemachta, mit solchen druckh und in formath wie die Höckhlbergerische leichpredigb, 119 in dem letzen pogen druckhen wolle. Dahingegen ihme für jeden pogen 3 fl. 15 kr. sollen bezahlet werden. Verspricht von jeder predig 250 exemplaria zu druckhen. Bildthauer von Gravenwörth. Den 8. [August] eidem geben laßen 15 fl. Orglmacher von Wienn. Den 8. [August] mit ihme gehandlet, daß er die große orgl wolle aufsezen und das kleine werckh, id est beede, gutt zurichten. Darvor ihme, penes victum cum capitulo sambt reißunkosten herauff, 15 fl. bezahlt werden, deßen nahmen Johann Christop Panzner120, wohnhafft auf den Spüttlberg121 im Zeißlischen hauß122. [fol. 38v] Stainmez zu Mölckh. Den 7. Aug(usti) mane hat dortiger maister und der Niclas123, gesell von Stainböckh zu Eggenburg, zu arbeithen angefangen, als der erste den stain von Salzburger märmell in oval zu den epithaphio auf den chor in crypta, wie auch zwickhl zu den alldaßigen marmellpflaster in capella lauretana, dan den grabstein von Salzb(urger) märmell pro epitaphio def(un)cti decani, wie auch auf beede stein die grabschrifft. Der Niclas hingegen hat gemacht die baluster124 auf den chor gedachter krufften. Der erste hat 15 tag, der anderte 20 tag, jedem penes victum 45 kr. pro die.
Über der Zeile. leich- über der Zeile.
117 118 119 120 121 122 123 124
Siehe unten S. 163 (fol. 50r). Ehem. Gasthaus zum goldenen Strauß, Wien, 1. Bezirk, Freyung. Johann Jakob Kopitz (um 1674–1737), Buchdrucker von Krems. Krävogl, S. Augustinus (1719), ders., Paradoxum Evangelicum (1719). Brügler, Betaurung (1717). Johann Christoph Panzner (1682–1761), Orgelbauer von Wien. Spittelberg, ehem. Wiener Vorort, heute Teil des 7. Bezirks, an der Spittelberggasse. Ehem. Haus zum großen Zeisig in Wien, 7. Bezirk, Burggasse 2. Niklas Gutmundt, Geselle des Steinmetzmeisters Andreas Steinböck. Kurze, säulenartige, meist bauchige Stützglieder eines Geländers.
a
b
115 116
158 Edition
[fol. 39r] Organist von Crembs125. Den 11. [August] mit ihme accordirt, daß er meinea bedientea undb stüfftknaben auf der orgl wolle instruiren, dac hingegen ihme für 20 lectiones 5 fl. sollen bezahlt werden, und so er sondern fleyß wird anwenden und sie, scholarn, profitiren werden, soll zu einen regal und final noch 1 e(imer) capitlspeißwein gegeben werden. So offt er ein lection tradirt, mueß von dem cammerer ein zeichen gegeben werden, so dan habitis 20 signis wird das accordirte bezahlt. Victum cum capitulo. Farbengeschir. Den 21. [August] d(ominus) Honorius nach gemahlener krufften dem Carl übergeben 25 seinige tägl, 5 schäffl a me, 5 häfferl. Item dem Paul 2 schäffell, 1 großes häffen, 1 tägl. [fol. 39v] Märmerstain a p(atribus) Soc(ietatis) J(esu) von Crembs. Den 14. [August] haben sie mir, die innere krufften gar pflastern zu künen, weillen keine märmell ankommen, 86 st(ück) geschliffene und 128d st(ück) ungeschlüffene gelichen, so ihnen mit ersten zu bezahlen. NBe: Seind lauth quitt(ung), so der kellerm(eister) hat, bezahlt wordene. Canes. Den 18. [August] Perlina 12 proiecit, 3 aber erdruckht. P(ater) guardianus Cosmas126 von Lintz127. Den 21. [August] petiit circa 30 urnas, sunt 3 vasa de anno 1715, et 1717 urnas 17 duo vasa à 3f fl. et 5 urnae gratis. Aurorafarbe bändl. Den 22. [August] zu denen grünen 8 sesseln von Gravenw(örth), 2 leynseßl in meinem zimer, 2 rothen seßl ad oratorium, ein stückhl zu 41 elln erkauffen laßen per 45 kr. [fol. 40r] Sülberne porten. Den 25. [August] seind 6 3/8 loth à 31 gr. zu den neuen antipandium ad summum altare in die neue krufften von dem Klaubenschalckh128 genohmen und bezahlt worden. Item weißer damasck von Werthy 2 1/3 e(llen) à 2 fl. 15 kr.
a–a
c d b
e–e
f
Über der Zeile. Über der Zeile anstelle von den. Davor ein Wort gestrichen. Über der Zeile anstelle von 120. Am Ende des gleichen Abschnitts nachgetragen. Korr. aus 6.
Johann Ulrich Enck, Organist der Kremser Stadtpfarrkirche 1705–1726. Kosmas von Linz, auch: von Tirol, Guardian des Kapuzinerklosters St. Josef in Linz 1716–1719, Definitor der Wiener Kapuzinerprovinz. 127 Linz, Oberösterreich. 128 Michael Klaubenschalk (gest. 1749), Handschuhmacher von Krems. 125 126
Notizen im Kalender 1719
159
Primum sacrum cantatum. Den 26. [August] in vigilia s(ancti) p(atris) Aug(ustini) habe solches in der neu verfertigten krufften fundatoribus et benef(actoribus) selbst gesungen, nachdeme über 1 ½ jahr kein meeß darunten hat künen gehalten werden wegen dißen gebeu, so mir sehr kostbar kommen à 4.000 fl. [fol. 43r] Maist(er)schloßer von Mauttern. Den 2. September ihmea auß der alten praelathur das 5te alte gätter, darvon die andern 4 in das stüfftzimer kommen, zu machung 4 gätter in das neue saltzgwölb geben, hat gewogen 156 lb. Hat es nur abgehackht und den 3. verfertigt, den 4. überschückht. Habenb gewogen 110 lbb. D(e) d(ato) 3. [September] a d(omino) Gewey verschriben 1 loth staubsülber129 à […], ¼ lb. Venedischer bolus130 à […], 4 lb. Boloneser kreyd131 à […], ¼ lb. Venetianische seiffen132 à […]. Schneider Neudorffer133. Nachzuschlagen, ob der Caspar und sein gespann von 20. Martii jeder 5 tag in closter gearbeittet? So kuchl- und kellerzetl zeigen müssen. Item den 20. April 2 ½ tag, den 22. Aug(usti) 3 ½ tag, den 25. Aug(usti) 1 tag. NB: All dißes ist ihme, Neudorffer, den 7. September bezahlt worden, und des tags für ein gesellen 12 kr. [fol. 43v] Eidem ein stuckhl quineth134 bezahlt per 5 fl. 45 kr., darvon 2 paar hoßen gemacht worden à 8 e(llen) und seind noch 6 e(llen) übrig. Bildthauer von Gravenw(örth). Den 10. [September] ex mea cassa ihme 5 fl. 30 kr. bezahlt, daß er und sein gesell 4 tag, sambt ½ tag, daß sie herauff gangen, die schrifft in der neuen krufften auf den eingemauerten marmellstein bey den chor eingehauen, 4 engl außgebeßert alß 2 zu unßer lieben fr(au) bey den hochaltar in der krufften, 2 in mein oratorio, da ein und andere finger abgengig geweßen und theills fieß gebrochen geweßen, so hat er zu den 2 lezten auch 2 hertz gemacht. Fundanell135 an fueß. Den 16. [September] habe solches zuheylen laßen, weillen hiervon gar ein effect gehabt und mein zustandt in eodem verblüben, besagtes fundenall aber de nocte mir ungelegenheit und schmerzen gemacht, daß nicht schlaffen künnen, wo doch der schlaff noch das
a
b–b
Danach das. Mit Verweiszeichen 4 Zeilen darunter eingefügt.
Pulverisiertes Blattsilber. Rötliche Tonerde für die Grundierung von Vergoldungen. 131 Bologneser Kreide, Gemisch aus Gips und Kreide. 132 Venezianer Seife aus Unschlitt, gebranntem Weinstein und Asche. 133 Wolfgang Neudorfer, Schneider von Dürnstein. 134 Quinet, Wollstoff 135 Fontanell, eiternde Wunde, die mit einer durch eine Nadel unter die Haut eingeführten Schnur künstlich erzeugt wird und zur Ableitung schlechter Körpersäfte beitragen soll. 129 130
160 Edition
ein[fol. 44r]zige, daß sich mein natur propter quotidianum tenesmum136 et contilomatum137 intumescentiam erfolgender entkrefftung wiederum erhollet. Den 18. [September] dem Casperl kein wein toto die. Würth von Wienn. Den 20. [September] ihnen den 1715 et 1718 den e(imer) à 3 gelaßen, auch den gr(oschen) leykauff nachgelaßen, eodem modo mit 3 würthen von der Wüden 138 contrahirt auf 1715, 1717 et 1718 tenentur tamen solvere den kr(euzer) kellerrecht und auch das vaßziecherlohn extra. Kirchensülber interesse. Den 20. [September] habe das geschäfttl d(omino) Gewey darumben gefertigter eingeschückht, und tragt 13 fl. 4 ß. auß, so er zu verechnen. Mathias, mahler139. Den 19. [September] nachmüttag zu denen 2 inneren krufften zu mahlen angefangen, perfecit 9. October. Darvor 16 fl. und 1 ½ e(imer) wein de capitulo, accepit per abschlag ½ muth korn per 36 gr. und 1 mezen waitz 20 ß. Vide Harttners140 marckhtzetl d(e) d(ato) 26. Aug(usti) et 2. September. NBa: Ist ihme noch ½ e(imer) wein versprochen worden, daß er das weib mit kaffé abmahle, das brod güb ich hera. [fol. 44v] Erkauffte kupffer von Rugendas141. Den 22. [September] abermahl 20 stuckh, eines à 8 gr., dan andere kupffer, biecher, pargementene bilder per 22 fl. ex mea cassa. Buchbinder Zeißl142. Den 25. [September] besagte kupffer aufgezogen, pro die 34 kr., dan contrahirt die 2 predigen zu binden in vergoldten papier 2 kr. mit faltz 2 d. Lauth Hanauer zeitung143 anno curr(ente) no 72 ist auf jeziger herbstmeeß in Franckhfurt144 bey Samuel Tobias Hockhern145 in der Buchgasse, und bey Johann David Gerharden146 an Pfarreißen, zu finden: Atlas historicus147, oder allgemeine historische charten, a–a
Oberhalb des Abschnitts nachgetragen.
Durchfall. Geschwulst. 138 Wieden, ehem. Wiener Vorort, heute 4. Bezirk. 139 Siehe unten S. 183f. (1720, fol. 28r). 140 Johann Georg Hartner (um 1687–1756), Kastner und Kammerdiener von Dürnstein. 141 Georg Philipp Rugendas (1666–1742), Maler und Kupferstecher von Augsburg. 142 Franz Zeißl, Buchdrucker von Stein. 143 Europäische Zeitung Nr. 72 vom 8. 9. 1719. 144 Frankfurt am Main, Hessen. 145 Samuel Tobias Hocker (1709–1754), Buchhändler und Notar in Frankfurt am Main in der Buchgasse. 146 Johann David Gerhard, Buchhändler und Verleger in Frankfurt am Main am ehem. Platz am Pfarreisen 1718–1726. 147 Hagelgans, Atlas (1718). 136 137
Notizen im Kalender 1719
161
darinen alle weltbegebenheiten auf eine ganz besondere arth durch figuren nach chronolog- oder geographischer ordnung vorgestellet, herauß geben von Joh(ann) Georg Hagelgans, oder Hageigans, dabey ist eine anweißung, so ein jeder lateinisch, teutsch oder französisch haben kan, wie man sich des werckhs zu gebrauchen, und dienet anfängern in der historia zu ungemeiner stärckhung der gedechtnus, [fol. 45r] denen erfahrnen zur angenehmen summarischen vorstellung deßen, was sie sonst weithleuffig in biechern geleßen. In musaeis der gelehrten, bibliothecen und clöstern zur zierde und tapezierung der wänden. Das exemplar kostet 4 thaler. Leeßer und preßer. Diß Jahr lauth Wienn(erischen) Diarii148 no 1683 hat des tags ein leeßer 8 kr. und 1 kr. brodt, mostler und buthentrager 9 kr., 1 ½ kr. brodt, einen preßer die wochen sambt kost 1 fl. 15 kr., den hietern aber für tag und nacht für 1 poding 9 kr. Mühlner von Viehhoffen. Sagt, daß h(err) prael(at)149 von Pöltten gegen 1000 stuckh nußbaumene laden habe und vülle von ihme erkaufft, das stuckh 7 gr. zu 6, 7, 8 sch(uh) lang. [fol. 48r] Erkauffte musicalia. Den 6. [Oktober] von Ertl folgende 18 moteten à 9 voc(ibus)a et instr(umentis)a erkaufft auth(ore) Caiet(ano) Kolberer151 alß de asc(ensione) D(omi)ni, s(ancto) Georg(io), feria 3 pasch(ali) et pro fer(ia) 2, de s(ancto) Josepho, de s(ancto) Mathia, Sebastiano, in epiph(ania) D(omi)ni, pro circumcis(ione), de s(anctis) innoc(entibus), de s(ancto) Jo(hann)e evang(elista), Stephano, in nativ(itate) D(omi)ni ad 1, ad 2, ad 3 missam, de s(ancto) Thom(a), Nicolao, Andrea et Mich(aele) arch(angelo), solvi 4 fl. 34 kr. Denb 16. Febr(uarii) 1720 dem Jacob regenti chori extradirtb. 150
2 Haffnergesellen. Haben von 4. [Oktober] müttag biß 9. müttag, id est 4 tag, die öffen außgebeßert, und in der hoffk(üche) ein alten gesezt. Marx. Den 9. [Oktober] relatum, daß bey den bader stroh hinab geworffen wird, et iam aliquoties, auch der Daniel seinen boden voll, ig(itu)r examinandus, apud quem Marcus saepe est etc.
a–a b–b
Über der Zeile. Am Ende des gleichen Abschnitts nachgetragen.
Wienerisches Diarium Nr. 1683 vom 16. 9. 1719. Johann Michael Führer (1681–1745), Propst von St. Pölten 1715–1745. 150 Ob es sich um Franz Anton Ertl, Violinist und Komponist von St. Florian bis 1716, oder einen gleichnamigen Musikalienverkäufer von Stein handelt, ist nicht eindeutig zu bestimmen. 151 Cajetan Kolberer (1658–1732), Konventuale von Andechs, Bayern. 148 149
162 Edition
Liehtl152 sub eod(em) d(ato). Verkaufft thum et accipit stramen ex villa, etiam in stramine farinam vel salem foras portavit, et ipsi excidit. Vendidit [fol. 48v] etiam frumentum, cum tamen habeat tot proles, accipit panem, et imo vendit panem, uti murerio Stephano. Accepit etiam buthn et per fenestram pistrinae intrusit, quod factum tempore mensae, quia credidit doliatores et vinetorem esse apud prandium. Qui vineetor fuisset in der breß et repetiit super haec examinandus quia iam semel reus convictus apud antecessorem meum, detinet ho(min)es quoscumque huc venientes. Accipit ligna ad lavandum foras et tamen intus lavatur et iterum ne(cess)aria ligna accipit etiam 200 cl(after), de quibus vix 15 cl(after) pro lateribus coqu(inae) in Förthhoff venerunt, lupum supra oves constituib. [fol. 51r] Etiam Biertl, so von Willndorff154 kommen, ad suam habitationem portavit ligna a subditis 100 cl(after) caesa non tantum leridisse posita, sondern bey der claffter a potiori mehr alß daumblang abgangen et nihil dixit. a, 153
[fol. 48v] God(efridus). Den 9. [Oktober] eb(rius) ut in ch(oro) cec(idit) et ad cub(iculum) duci deb(uit) a Car(ole) et Can(dry) [?], inque cub(iculo) ex sella cec(idit) nec a terra surg(ere) pot(uit) uti chir(urgus) missus a Math(aeo) vidit in terra iac(entem). Vae pusill(is) propter iuv(entutem). Excess(us) in nocte nativ(itatis) non pot(uit) star(e), brev(iarium) [?] retro off(icium) [?] ubi b(eata) [?] v(irgo) [?] accepit etc. etc. etc. Bilder zu buzen. Nimb ein schwam, intinge in calidam urinam, und wasche es darmit, aber geschwind, werden extra schön und sauber, auch glanzend, probatum est. Geflügl, daß es bradner ganz marb und wollgeschmach sey. Wan solches abgedetet, grab eine grueben [fol. 49r] allzeit frisch, thue es eine stund hinein, und schere die grueben geschwind zu, hoc modo wird es alßdan zum geschwindesten marb. Simon Hämleutner zu Etherding155. Den 21. [Oktober] ist ihme in abse(nti)a camerarii zu heyrathen verwilliget worden, und die clausl hinein gesezt worden, casu quo sich kein hindernus bey der canzley findet, mueß auch beyr canzley rest bezahlen, was wegen des consens gebreichig. Mühlner von Viehhoffen. Den 23. [Oktober] bericht er, daß fornier da seind, 1 puschen zu 6 sch(uh) lang, 2 zu 5, 2 zu 4 ½, 8 zu 4, 4 zu 3 ½c, 4 zu 3, 10 buschen zu 2 sch(uh) lang, seind in jeden puschen zu 25 stuckh, für jeden buschen 1 fl. versprochen. c a
b
Korr. aus einem Wort. Mit Verweiszeichen und vide continuationem sub mit folgendem Passus verknüpft. Danach 10 zu 3 gestrichen.
Hans Georg Liechtl (um 1671–1746), Klosterbäcker von Dürnstein. Dumm. 154 Willendorf (Gem. Aggsbach, Bez. Krems). 155 Ederding (Gem. Herzogenburg, Bez. St. Pölten). 152 153
Notizen im Kalender 1719
163
[fol. 49v] Idem qui supra mühlner von Viehhoffen, aichene laden. Dito [23. Oktober] lüffert er 40 stuckh, jeder 8 sch(uh) lang, 13 z(oll) braith, 23 stuckh 5 sch(uh) lang, 13, auch 14 z(oll) braith, 9 stuckh 10 sch(uh) lang, 1 sch(uh) braith, 15 stuckh 12 sch(uh) lang, 1 sch(uh) braith, 6 stuckh 15 sch(uh) lang, 1 sch(uh) braith. Item 2 stuckh abzug 15 sch(uh) lang, 1 sch(uh) braith, so er darein geloßen. Jeden sch(uh) lauth contract 1717 calender no 38156 zu 7 pfening, seind 795 sch(uh), f(aci)t 23 fl. 11 kr. 1 d., seind 93 stuckh. Glaßer von Crembs. Den 25. [Oktober] seind ihme per abschlag 100 fl. angeschafft worden. Leeßens schluß. Den 16. [Oktober] circa 4 post prandium geendet und ist den 2. angefangen worden. [fol. 50r] Weinkauffer von Lauffen157. Den 15. Octobris h(err) Eder und s(eine)r compagnie à 3 fl. sine leykauff 1715, 1717, 1718, eidem zur speiß 200 e(imer) 1715, 1717 à 2 fl. 30 kr. und 1714 gegen 50 e(imer) àb 1 fl. 30c kr. und 10d e(imer) 1715 et 1717 darinen. Seind das erste mahl da, et quidem requisiti, quia prior emptor Tettenpacher158 vagarie incipite, qui huc usque per 9 annos meae praelaturae et apud meum antecessorem hic emit, et anno elapso in autumno, licet fuerit hic, nihil accepit. Mense Aug(usto) misit huc et tamen transivit, curr(ente) a(ute)m autumno iterum venit, sed tam leve pretium mihi opposuit, ut nullum contractum potuissem inire sine magno m(onaste)rii damno, adeoque ut conclusi, tantum se sistebat, ut imposterum iterum venire audeat, quia v(ero) vasa defuerunt, superioribusf emptoribus vendere coactus. a
a
Pecuniae d(omino) Gewein apud p(atres) Augustin(ianos) auf der L(an)dtstraß zu empfangen assignatae. Den 2. November ihme quitt(ung) geschückht, daß er wegen von ihnen den 15. Julii, ut ib(idem) videre licet159, empfangenen 222 e(imer) wein 666 fl. erheben solle. [fol. 50v] Schloßer von Mauttern. Den 30. November seind ihme 15 mezen korn à 35 gr., vide Hertners marckhtzetl d(e) d(ato) 4. November, auf seine außzügl und gegen abrech(nung) gegeben worden, auch saltz 1 stockh. Item diß jahr 3 oder mehr e(imer) 1716 wein empfangen.
Über der Zeile. Danach eine Ziffer gestrichen. Über der Zeile anstelle von 45. Korr. aus einer anderen Zahl. Über der Zeile. Davor ein Wort gestrichen.
158 159
Siehe oben S. 136 (1717, fol. 33r und 33v). Laufen (Berchtesgadener Land, Oberbayern). Thomas Tettenbacher, Weinhändler von Laufen. Siehe oben S. 156f. (fol. 34r).
a–a
c d b
e–e f
156 157
164 Edition
Weinverkauff. Den 10. Novembera hat der würth vel koch160 von […] ein 23 e(imer) 1708 Closter n(euburger) ex sexto cellario no 21 oder 29 genohmen, den e(imer) à 11 fl. 15 kr., dan 1 gr. leykauff cum caeteris iuribus per se. Würth von Wienn. Den 8. November habe von Maidling161 zuruckh geschriben, daß das große vaaß 1715 dem Golden Oxwürth auf den Neuen Marckht162 sambt seinen compagnion würth in der Naglergaßen163, den e(imer) à 3 fl. undt 1 gr. leykauff, dan 150 e(imer) 1718 à 3 fl. 15 kr., dan 1 gr. leykauff, laßen wolle. [fol. 51r] Maisterschloßer. Den 17. [November] ihme versprochen worden für das lb. eißen zu den balcon, in form, wie der zu Maidling, 5 kr. zu bezahlen. Den 18. November 25 fl. erlegt.
Probst Carl, quartale.
Bildthauer von Gravenw(örth). Den 14. December ihme 10 fl. in der canzley angeschafft. [fol. 53r] Bildthauergesell. Den 3. [Dezember] ihn abgefertigt mit 3 fl. 45 kr. auf 3 wochen, intra hoc tempus hat er den aufsatz supra caminum in mein haubtzimer und 2 maykriegl164 auf den oratorialtar gemacht, auch 12 stuckh zu sesselln geschnütten. Mons(igneur) mahler auß Holandt165. Den 4. [Dezember] mit ihme contrahiret, daß erb 10 tischl, 6 geridon166, 6 tabinetel167, den aufsatz ober des kamin in meinen zimer, 2 maykriegl auf den oratorialtar, 2 spiegl rahm in meo cubiculo, die 12 rahmen pro apostolis in schlaffzimmer, dan die rahm s(ancti) Aug(ustini) auf den oratorialtar, nach seiner kunst bester maßen wolle verfertigen. Dahingegen nebst der kost ihme 50 fl. sollen bezahlt werden. Hat sich anbey anerbotten, das uhrkästl zu der sackhuhr zu renoviren, und die 3 bildl unter denen 2 spiegeln zu fürneißen. Und sofern ihme noch mehr 4-eckhige tischl sollen zu [fol. 53v] machen gegeben werden, wird für jedes 3 fl. zu bezahlen sein. Item ist ihme ½ e(imer) wein von meiner speiß zu schließung des handels versprochen worden. Widerum accordirt für 3 paar geridon 3 th(a)l(e)r c, den 15. December für den aufsatz supra caminum die blumen in die b
c
Über der Zeile. Danach ein Zeichen gestrichen. Mit Verweiszeichen und vide inferius mit folgendem Passus am unteren Blattrand verknüpft.
162 163 164 165 166 167
Georg Moriz (um 1679–1743), Klosterkoch von Dürnstein und Wirt der Stiftstaverne. Meidling im Tal (Gem. Paudorf, Bez. Krems). Ehem. Gasthaus zum goldenen Ochsen, Wien, 1. Bezirk, Neuer Markt 10–11/Seilergasse 14. Ehem. Gasthaus zum goldenen Lamm, Wien, 1. Bezirk, Naglergasse 1. Maikrügel, Vase in Amphorenform mit künstlichen Blumen. Siehe unten S. 176 (1720, fol. 10r). Guéridon, einfüßiger Leuchter- oder Beistelltisch. Vitrinenartiger Aufsatz.
a
160 161
Notizen im Kalender 1719
165
mütte gemacht 3 fl. Den 19. mit dem h(err)n contrahirta, [fol. 54r] den hochaltar in der krufften zu laquiren 30 fl. Den 11. Jan(uarii) 1720 per abschlag 4 fl. gebenb. Ist den 13. Jan(uarii) zusambgerechnet worden, und weillen er, h(err) mahler, für dem camerer auch ein tisch viereckhig machet, soll noch ½ e(imer) erfolgt et propter caminum ein flaschenkeller zu 10 maaß passirt werden. [fol. 53v] Bildthauer von Gravenw(örth). Den 7. [Dezember] ihme 2 mözen korn angeschafft, und war montags zu Loiß à 34, 35 gr. Haffner zu Gravenw(örth). Dito [7. Dezember] in seinen hauß für einen offen in die pfistereyc, 168 all’ordinario mit gedruckhten figuren grien lasirt, 4 fl. 30 kr., für einen in das zimer darneben, ganz grien lasirt und glath, 6 fl., dan für einen in die kuchlm(eisterei) und einen in das canzleystübl, auch glate kachl, aber lasirt wie die öffen in der neuen canzley und meiner taffellstuben etc., à 7 fl. jeden. [fol. 54r] Philipp Bäschy. Den 16. December ihn zum cammerd(iene)r resolvirt und zur außmusterung 15 fl. angeschafft, dan für jährl(iche) besoldung 40 fl., so den 1. Jan(uarii) 1720 anfanget. Den 19. December dem dräxler für 10 saulen zu denen neuen geridonen ut supra zahlt 2 fl. 12 kr., dan für das häfft169 zu der klockhen des closterthor 3 kr. [fol. 54v] Mathias Auer. Den 28. December in festo s(anctorum) innocent(ium) vesp(eri) hora 8 vita functus, cele bravi pro hoc confratre meo den 29., 30., 31., den 2. Jan(uarii) 1720, den 3., 4., 5., 7., 8., 9., 10., den 15., 16., 17., den 19. Febr(uarii), 20., 21., 22., 23., 26., den 1. Martii. [fol. 55r] Epitaphium M(athiae) A(uer).
En, decretoria sors, inevitabilis mortalibus mors cecidit super Matthiam Auer die s(anctorum) innocentium 1719d, cum quibus obiit et abiit, quia viam, quam tenet innocentia, tenuit, secutus agnum usque ad fontes aquarum, ubi se hodiedum refrigerabit ex itinere
c d
Mit Verweiszeichen mit folgendem Passus verknüpft. Mit Verweiszeichen mit folgendem Passus im übernächsten Abschnitt verknüpft. Danach für gestrichen. Korr. aus 1720.
a
b
Bäckerei Heft, Griff.
168 169
166 Edition
calentema. Sed et canticum cantabit novum ante sedem Dei et agni, qui in hac terra humilitate profundum, gratiosum omnibus bassum cecinit, praesertimb morum suorum suavi harmonia. Aet(atis) 63c, prof(essionis) 45, sacerd(otii) 39. Posuit H(ieronymus) p(raelatus). 348 l(itterae) d. [fol. 58r] Außzügl zu Gravenw(örth) von mir unterschriben d(e) d(ato) 9. December 1719.
1mo sailer 7 fl. 45 kr. 2. haffner mit korn bezahlt worden, und reestirt herauß 1 fl. 45 kr. NB: Steht in dißen außzügl, daß er zu Engäbr(unn) die öffen ½ tag außgebeßert, darvon eingesezt 8 kr. 2 d. 3. wagnere 12 fl. 4 kr. 4. idem pro m(onaste)rio 12 fl. 54 kr. 5. mühlner 6 fl. 45 kr. no 6. riehmer über empfangene 11 fl. 30 kr. in körnern und sein außzug 8 fl. 48, reestirt herein 2 fl. 42 kr. no 7. idem wegen deß closters 25 fl. 28 kr., davon obige 2 fl. 42 kr., also 22f fl. 46 kr. NBg: Haben 2 riehmer von 20. Martii biß 7. April in closter gearbeittet, igitur nachzuschlagenh, [fol. 58v] ob auch der riehmer kein salz empfangen? Cammerer ait nong. no 8. weber 2 fl. 30 kr. no 9. schmid, das cl(oster) betreffend über allbereith empfangene 31 fl. 30 kr. in körnern, da sein außzug 17 fl.i außmacht, reestirt herein 14 fl. 30 kr., so an seinen jährl(ich) wegen arbeith zu begehren habenden 70 fl. den pfarrhoff betreffend abzurechnen seind. no 10. dem Brandt170 wegen schlagen 2 fl. 18 kr. no 11. halter 11 fl. 28 kr. no 12. binder zu Gravenw(örth), was er im leeßen gebunden 5 fl. 35 kr. NB: Der gesöll hat alles liederlich gebunden, daß es wider hat müßen gemacht werden, praesertim die krauthbodingen, ig(itu)r ihme abzuziechen, hat 31 stuckh in die untersözbodingen unrecht eingesezt, daß man es nicht brauchen künen. [fol. 60r] Kupfferschmidt171 in Crembs. Den 12. [Dezember] auf die flammen supra cor Augustini des portals 12 fl. NB: Duo carmina curiosa supra secreta. c d e f a
b
g–g
h i
170 171
Danach quia gestrichen. Danach suoru gestrichen. Korr. aus 64. Darunter am rechten Rand eine Rechennotiz. Danach pro domo parochiali gestrichen. Über der Zeile anstelle von 25. Am unteren Blattrand sowie am oberen Blattrand des nächsten fol. nachgetragen. Danach vert(atur). Danach ein Wort gestrichen. Hans Brand, Klosterfleischhauer von Grafenwörth. Simon Hölzl, Kupferschmied von Krems.
Notizen im Kalender 1719
167
Hier gübta man ǀ empfangta den impost172 vor die verzehrte kost. NB: Totus mundus sequentibus versibus explicatus. Die welt ist ein spüll dunell173, ein jeder spüllt sein rohl, und bekomt sein theill. [fol. 62r] Den 16. Jan(uarii) 1719174. Von h(err)n laquirer und mahler auß Hollandt 27 loth sträh175 von Augspurg ex meis bezahlt 4 fl. 30 kr. 2ndo Ad 3 mensuras fürneiß à 10 fl. alß sub no A brauner, und darauff kan man mit goldt arbeithen, sub no B schwarzer lackh, zum tisch zu gebrauchen und anzustreichen, auch beßer das goldt darauff zu gebrauchen. Sub no C auch brauner, und ober zu laquiren v(erbi) g(ratia) zum kamin etc., sub no D auch ober zu laquiren, und zwar bilder von öelfarben gemahlen, und glanzt am besten. Die pemßel176 außzubuzen, wan solche von fürneiß hart, geschicht dißes beestens im terpentinöel, zu Crembs 36 kr. das lb. und zu Wienn bey h(err)n Fux Joseph Carl177 à 12 kr. [fol. 62v] auf den Hochen Marckht bey der schranen178. NB 1: Im glaß bey obigen häffen stehend ist der goldtgrundt, mueß mit terpentinöel und zinober angemacht werden, und wan man will, daß es langsamb truckhnet, nihmt manb vüll von goldtgrund und wenig zinober, will man geschwind, ist vüll zinober und weniger goldtgr(un)dt zu nehmen. Notata. 1. Wan man ein tisch oder was anders will machen, wird es erstens mitc kreidengrundt, von laimbwaßer angemacht, ein, et quod melius, 2 mahl angestrichen, sodan mit naßend pimßenstein179 geschliffen, nachgehends mit der handt überstrichen und glatt gemacht, alßdan 2 mahl schwarz angestrichen mit kierueß180, gleichfalls von laimbwaßer angemacht. Wan solches geschechen und alles woll druckhen, streicht man den fürneiß oder lackh 1, auch 2 mahl darüber, laße [fol. 64r] es woll drückhnen. Ist diß vollzogen, mahlet man mit dem goldtgr(un)dt ut supra in NB 1 darauff, id est leget die figurn oder was es ist in gr(un)dt, last es etwas truckhnen, folglich reibet man mit einen fezell das gerübene metall darüber. Ist es gar druckhen, so schatiret man die figuren oder was es ist wie einen kupffer, darzue er, mahler, einen abgestuzten pemßel gehabt, daran nur 5 oder 6 har lang a–a
c d e b
gübt man steht über empfangt. Über der Zeile anstelle von von. Über der Zeile, danach mit laimbwaßerwoll angestrichen, wan es druckhen worden mit weißen gestrichen. Über der Zeile. Mit Verweiszeichen mit nachfolgendem Text auf fol. 64r, 64v und 66r verknüpft.
Abgabe, Warensteuer. Scherzhaft für Duell. Ein gespieltes Duell? 174 Recte 1720 oder November 1719. 175 Streu, Metallpulver. 176 Pinsel. 177 Wohl ein Kaufmann und nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Kremser Apotheker. 178 Getreidemarkt in Wien, 1. Bezirk, Hoher Markt. 179 Bimsstein, poröses Vulkangestein. 180 Kienruß, schwarze Farbe aus verbranntem Kien, mit Harz gesättigtes Holz der Kiefer. 172 173
168 Edition
geweßen, mit solchen er die subtiliste linien gezogen, zum anlegen aber einen ordinari kleinen pemßel gebraucht. Wan all dißes geschehen und wolla gedrucknet, nihmt man fürneiß dückh, streichetb [fol. 64v] darmit an, was man will geströhet haben, welche ströh gleich in das naße gethan wird, entweder mit denen fingern oder die ströh in ein kleines schächterl, darüber ein leinwath, welche durchsichtig, und ströhet die orth darmit. So kan man auch ein ströh mit der andern vermischen oder ein theill mit halb solcher, den andern theill mit anderer ströh beströhen, doch daß das orth vorhero mit goldt eingefaßet werde, darein die ströh kommet, so stehet es schöner, das mehrere zeigen die tisch und spieglrahmen, der kamin aufsatz etc. Die goldene ranfft181 zu machen fahrt man nur mit dem in goldgr(un)dt, so auf schwarz roth mueß sein, auf roth schwarz, eingedunckhten pemßel an den zeigerfinger haltend gerad auß. Will man statt des gerübenen gold metallblätl nehmen, wie bey den altar in der krufften, so leget es man nur auf den goldtgr(un)dt und wischt das übrige mit der baumwoll ab, darauff schatirt man, wie oben. Vor allen ist zu beobwachten, daß der goldtgr(un)dt nicht zu druckhen noch zu naß seye. [fol. 66r] Wan die tisch schmirig oder sonst von etwas bemackhlet, buzt man es mit baumöl182 und meel. Damit der pemßel leuffig und von goldtgr(un)dt nicht zu stör 183 werde, auch der goldtgr(un)dt sich leichter anlegen laße, wird der pemßel öffters, wie es sich selbst zeiget, in derpentinöel eingedunckht und an den geschir, darin der terpentin ist, abgestrichen, idque quoties necesse. NB: Die astlecher oder was auf den holtz sonst ungleich zu vermachen, nimbt man kleinc gesübenen aschen, mit nicht gar zu starckhen oder gar zu schwachen leimb vermischt, und verstreicht darmit die lecher. [fol. 64r] D(e) d(ato) 12. November 1719 gerübene metall184 prout pictor ex Holandia iis usus est. 1mo feinmetall, 2. bleich Parißer glantz, 3. hoch Pariser glanz, 4. kupfferglantz, 5. ordinari kupffer, 6. feinkupffer witer 2 loth in pageth. [fol. 68r] NB: Ein todtenkopff, darauff ein quadra(n)t185, recht ein cruzifix, linckhs ein buech, unten herumb ein roßenkranz cum numismate, bederseiths zich186. [Beil. 1r] Dend 5ten August 1719. Waitz von fertigen 43 gr(oschen), heuriger nichts, korn das fertige 31 gr(oschen) und das heurige 30 gr(oschen), habern von fertigen nichts, der heurige 1 kr., arbeß das virtl 17 gr(oschen). Joh(ann) Georg Hardtner. c a
b
d–d
Danach ein Wort gestrichen. Davor ein weiteres streichet gestrichen. Über der Zeile. Von anderer Hand.
Rand. Olivenöl. 183 Starr. 184 Verschiedene Sorten von Metallpulvern wurden zur Herstellung metallfarbener Fassungen verwendet. 185 Winkelmaß. 186 Vorhangdraperie. 181 182
Notizen im Kalender 1719
169
[Beil. 2r] Den 9ten September 1719. Waitz nichts, korn 34 und 35 gr(oschen), gersten 34 gr(oschen), habern 19 gr(oschen), arbeß und linß nichts. Den 16ten September. Waitz 57 gr(oschen), korn 36, 37 und 38 gr(oschen), gersten 33 gr(oschen), habern 19 gr(oschen), arbeß 17 gr(oschen), linß nichts. Joh(ann) G(eorg) Hardtner m(anu) p(ropria)d. [Beil. 3r] Antilogia prostrate187
seu abbates et monachi ordinis s(ancti) Benedicti per sententia publica Pii 4ti 188 et s(ancti) Pii 5ti 189 summorum pontificum quoad antiquitatem ordinis clericatum essentialem et praecedentiam perpetuo condemnati et clerici per accidens asserti referente contra anonymi Antilogia d(omino) Augustino Erath praeposito canonicorum regularium ad S(anctam) Andream190 in Inferiore Austria191.
Erath, Antilogia (1715). Papst Pius IV. (1559–1565). 189 Papst Pius V. (1566–1572). 190 Ehem. Augustiner Chorherrenkloster St. Andrä an der Traisen (Gem. Herzogenburg, Bez. St. Pölten). 191 Niederösterreich. 187 188
[1720] [fol. 3r] Antecessor meus Godefridus et Jacobus defunctus. Den 12. [Januar] translati sunt ad novam cryptam, quia ambitus ecclesiae, in quo iacuerunt, fuit applanatus, et profundior factus 3 ½ sch(uh), uti ante duos annos ecclesia. Laur(entius)1 den 15., Leopoldus d(e) d(ato) 24. Probst Carl. Den 13. [Januar] sein quartale bezahlt mit 25 fl. Maisterschloßer von Mauttern. Den 13. [Januar] sechs fensterhägl lange gegeben, darauß er 12 macht und in der mütte abhackhet, dan widerum fensterstängl zu andern derley 18, mithin der zein2 nur zu ein hägl und hindern loch, auch klamen zu machen. Kommen zu 4 wintter- oder doppellfenster in das haubt- und schlaffzimer. Richardus Westermayr. Epitaphiuma vide fol(ium) 3a, 3. Den 17. [Januar] sanus et incolumis ivit cubitum, mane post primam inventus est in lecto mortuusb cum rosario in manu dextra habens, et sinistram supra pectus, absque ullo signo, quod per apoplexiam fuisset commotus, sed sicut dormiens iacuit. Sepultus 19. Celebravi pro eo den 18., 19., 21., 22., 23., 24., 25., 26., 27., 30., den 1. Febr(uarii), den c 4., 5., 10., 11., 13., 14., 15., 17., 18. [fol. 3v] Tischlerinwüttib zu Gravenw(örth). Den 21. [Januar] seind ihr für jede taffell von weich und eichenen holtz mit 4 quater, wie solche in meinen schlaffzimer allbereith seind, nur daß diße in das haubtzimer umb 1 sch(uh), id est auf jeder seitten ½ sch(uh), kleiner werden, 36 kr. versprochen worden, das holtz gübe ich darzue, wie auch fuhrd hinab und herauff zu bringene. Hat den 29.f [Januar] auf 37 taffelln das harte und weiche holtz zusamb geschnütten und ist ihme, tischlergesellen, den 3. Febr(uarii) überschückht worden, und seind zu dißen 37 taffelln Rechtsbündig zwischen Überschrift und Textblock nachgetragen. Über der Zeile. c Danach ein Zeichen gestrichen. d -lohn gestrichen. e Mit Verweiszeichen mit folgendem Passus im übernächsten Abschnitt verknüpft. f 2 korr. aus 3. a–a b
Laurenz Scheregg (1644–1711), Konventuale von Dürnstein. Stange, Rundeisen. 3 Siehe unten S. 172 (fol. 5v). 1 2
Notizen im Kalender 1720
171
von harten holtz 27 aichene laden 8 sch(uh) lang, dan deto 10 mit 5 sch(uh) lang gekommen. Item ist ein gemachte taffell zum muster mitkommen, den 22. Martii bezahlt. Bildthauer von Gravenw(örth). Den 25. [Januar] de meis pecuniis ihme bibale geben propter appositas figuras fidem, spem et ch(arita)tem super portale 1 fl. 38 kr. Clostertischlergesell. Den 30. [Januar] ihme das bröth in form einer thier, darauff der große closterriß gespant und gemacht worden, behendigen laßen. [fol. 4r] Hundtsschäben4 betreffend und fleh. Den 6. Febr(uarii) sagt mir h(err) b(aron) von Witworffa, 5 , kay(serlicher) generaladjutant und obristlieut(nant), daß von besagten schäben den hundt zu curiren nichts beßer seye, alß daß man ihme, hundt, durch die doppelte haut auf den halß ober sich ein heißen feirgliendenb spieß durch die doppelt zusambgefaste hauth durchsteche, damit geschwürt alle ma(teri)a herauß, so die hund schebig macht. Item denen hunden die fleh zu vertreiben nimbt man flehkraut6, sieth es, und wascht die hundt darmit. So besprengt man die zimer, wo dißes vieh molestiret, werden hierdurch verdrüben, mithin remedium non tantum canibus sed et ho(min)ibus. Vide fol(io) 3 ad finem7. Schloßer von Mauttern. Den 25. Jan(uarii) seind ihme seine außzügl von m(ona)th Martio 1718 biß 1719 inclusive des m(ona)th Decembris sambt 17 schlößern zu den großen fornirten thieren bezahlt worden, also nichts reestirt pro 1720 dan 7 gätter [im] gastgang und der anckher pro se super portall. [fol. 4v] M(eister)schloßer von Mauttern. Den 20. Febr(uarii) gegen künfftige abrech(nung) ihme 15 m(ut) korn à 1 fl. 30 kr., dan 1 m(ut) waitz à 2 [fl.] 15 kr. angeschafft, und zwar so wollfeill, weill er doch gemaint, der abbruch seye ihme zu groß. Item 500 zügld à 3 fl. gegeben. c
Schloßer. Eodem dato [20. Februar] das große eyßerne kreuz zum balcon mitgegeben, hat 156 lb. Schloßer, eidem. Dito [20. Februar] wegen blech und nägl zu den anckher auf den portal de meis pecuniis bezahlt 2 fl. 40 kr. c d
Danach ein Wort gestrichen. Über der Zeile. Über der Zeile. Danach mehrere Buchstaben gestrichen.
6 7
Milbenbefall, Räude. Johann Gottlieb Freiherr von Wittorff (1683–1739), Oberstleutnant und Generaladjutant. Kleines Flohkraut, Asternart. Siehe unten S. 174 (fol. 6v).
a
b
4 5
172 Edition
Zimermaister. Dito [20. Februar] daß er seine schrauffen hergelichen, ein tag geholffena, die böden in kasten aufzuschrauffen, bibale de meis 1 fl. Tischlergesell domi. Den 20. Febr(uarii) b hat er die 10 c taffelln zum fueßboden in mein haubtzimer verfertig[t], und taffelln in das vorzimer angefangen 4, den 26. circa 8 verfertigt. [fol. 5r] Schloßer. Den 22. Febr(uarii)d seind ihme 2 stuckh gemachte schließen, deren jede an endt schon das loch hat zu den durchschub, also nichts zu machen alß in der mütte ein stuckh von 6 sch(uh) 4 z(oll) darzwischen zu schweißen, darmit es 14 sch(uh) 4 z(oll) lang werde. Gehört zu den kleinen pfeiler bey der sallstiegen, damit dißer in die mauer, wo die kotterthier, eingehenckht werde. Obige 2 schließen haben in der lenge jede 4 sch(uh) und beede gewogen 15 ½ lb., verfertigter aber 25 lb. Flammen auf den portal. Den 5. [Februar] solche von Wienn bekommen, allwo das vergolden 6 fl. gekostet, da der gürttler8 zu Crembs 7 fl. haben wollen, non obstante, daß sie zu Wienn nur 6 fl. 30 kr. begehrt und nachgehend pro 6 fl. gemacht, et sic a potiori, daß zu Crembs alles theurer dan in Wienn wollen. [fol. 5v] Epitaphium R(ichardi) W(estermayr). Silentium! Ne excitetur ae somnoe Richardus Westermayr, qui 19. Jan(uarii) 1720 sanus et incolumis ivit cubitum, mane cum rosario in manu inventus est exanimis in lecto. Nimirum mors est ultimus somnus, in quo nox una dormienda est omnibus. Hancf noctem nostro dormienti per rosam mysticam et stellam matutinam praecamur bonam, ut in aurora resurgat, quin et ipse dixeritf: Hesperii9 bona nox! Cubitum iubet Hesperus ire, vos precor astra, bonum mane favete mihig. Aet(atis) 62, prof(essionis) 41, sacerd(otii) 37. Posuit H(ieronymus) p(raelatus). 341 [litterae]. Epitaphium Godefridi de Haslingen. Godefridus de Haslingen anno 1692 a s(ancta) Dorothea Viennae10 ad infulam Tiernsteinensem translatus, a statibus Austriae ad oeconomica, dein ad cameram ratiocinariam, demum ad deputati officium elevatus. Quinto huius officii anno et regiminis 18. e terris Danach ein Wort gestrichen. Über der Zeile. c Über der Zeile anstelle mehrerer gestrichener Buchstaben. d Über der Zeile. e–e Unterstrichen. f–f Dieser Teil des Epitaphs enthält mehrere Korrekturen, gestrichene und eingefügte Passagen. g Unter der Zeile. a
b
Franz Anton Hölt (um 1693–1738). Hesperus, der Abendstern in der griechischen Mythologie. 10 St. Dorothea, ehem. Augustiner Chorherrenkloster in Wien, 1. Bezirk, Dorotheergasse 17. 8 9
Notizen im Kalender 1720
173
in caelos per mortem transfertur Viennae 2. Maii 1710, ac domi sepultus, tandem huic cryptae infertur 12. Jan(uarii) 1720, futurus primus inter praelatos hic tumulandos. Posuit Hieronymus prael(atus), qui se et omnia altiora studia Godefrido debet. [fol. 6r] Epitaphium L(eopoldi) K(annegiesser). Leopoldus Kannegieser, in vita canonicus, in morte benedictinus, cuia d(ivus) Benedictus 21. Martii 1711 viam ostendit ad patriam, cum diutius huius confr(atr)is exoptassemus praesentiamb, mentes enimc nostras intra amara et dulcia condire noverat per sales conditissimos. Hinc maligni nil admisit praeter ultimamd pedechialem febrimd, quae virum Germanicume Hungarica barbarie confecit. Aet(atis) 29, prof(essionis) 11, sacerd(otii) 5. Translatus ad hanc cryptam ob applanatum ecclesiae ambitum die 24. Jan(uarii) 1720. NB: Praeter ultimam febrim eamquef pedechialem. Epitaphum J(acobi) C(ammerer). Jacobus Cammerer fuit magnus iuxta nomen suum, imo Jacobus maior quasig in totah Austria, tanta enim consistebat mole corporis, ut hominem alias humillimum dixisses superbissimum, si superbia perinde in ventre ac in capite resideret. Sed puncta inflata nulla admisit, sola continuativa ac terminativa a natura edoctus, eaque non nisi tria, quibus absolvitur vitae linea. Haec puncta sunt: nasci, pati, mori. Obiit 7. April 1712 aet(atis) 43, prof(essionis) 26, sacerd(otii) 20. Translatus ad hanc cryptam ob applanationem ecclesiae ambitus 12. Jan(uarii) 1720. [fol. 6v] Epitaphium L(aurentii) Scheregg. Laurentiusi Schereggi, aet(atis) 67, profess(ionis) 47, sacerd(otii) 43. Aquas licet habuerit copiosas, licet dolorosas, charitatem tamen fraternam, religiosam patientiam et ignem divini amoris in ipso minimej extinxerunt. Sic formatus ac firmatus cum anni termino, imo ultima anni nocte vitae suae cursum terminavit, ut novum annum 1712k in nova et alia vita beatius auspicaretur. Idipsum huic nostro confratri sibi praesentissimo et resignatissimo hora ante mortem apprecati, iam post morteml precamur vivis felicem cursus terminum in tempore, mortuis beatum gloriae bravium in aeternitate. Translatus ad hanc cryptam 15. Jan(uarii) 1720.
Über der Zeile mehrere Zeichen gestrichen. Danach qui gestrichen. c Über der Zeile. d–d Über der Zeile anstelle von febrim ultimam. e Über der Zeile ein Wort gestrichen. f Über der Zeile anstelle von zwei Wörtern. g Über der Zeile. h Über der Zeile. i–i Unter der Zeile nachgetragen. j Über der Zeile anstelle von non. k Über der Zeile anstelle von 1718. l Über der Zeile. a
b
174 Edition
Hundtsscheben zu vertreiben, a comite Pergen11 communicirt. 1. lorber, 2. schießbulver zerüben, 3. distillirtes leinöel, 4. terpentin, 5. schweffell gestoßen. NB: Dißer schweffell wird in milch gesoden, hernach thuet man die anderen species darzue und last es mitsieden. [fol. 8r] Holzwerch nach Gravenw(örth). Den 22. [Februar] ist folgendts hinab geschückht worden, weill der windt so großen schaden verursacht, als 20.000a braithe schindeln, 8 paar lange raffen12, 12 paar müttere, 2 lb. latten, 15 banckhladen, 4 futter13 gmain laden14, 30 pachstöll15, 1 mütterer floßbaum 7 cl(after). D(octo)r Hundeshagen. Dito [22. Februar] ihme zu der gewalltsklag contra graff Engl wegen im herbst weggenommenen 16 e(imer) maisch16 in Felßer berg eingeschückht 1. zwey brieff vom hoffm(eister) Petro Gaggstatter im pfarhoff Gravenw(örth) d(e) d(ato) 13. und 15. b Octob(ris) 1719, 2ndo vier attestata alß von Mathias Prändl zu Engabrun, Gravenegerischer17 unterthan, von Philipp Hillinger ib(idem), Göttw(eiger) unterthan, von Ferd(inand) Schurtz und Mathias Macher, Th(ürnsteiner) unterthan, alle sub d(ato) 20. December 1719c, dan von Christoph Hemmettmayr, Martin Sumerer, Johann Thumb, Wollff Müllner d(e)d d(ato) 21. Decembris 1719d und Joseph Knickh d(e)e d(ato) 21. December 1719e, Thürnst(einer) untertha(nen). [fol. 8 v] Stray oder pfosten, darmit die bruckhen zu Stain gebrückht und belegt. Den 28. [Februar] hat h(err) von Pichlstorff18 40 stuckh zukommen laßen, jedes à 10 kr., kommet das lb. à 10 fl., jedes lang 17 ½ sch(uh), braith 8 und 9 zoll, dückh 2 ¾ zoll. Obige 40 stuckh kommen zu vermachung der gräberlöcher in der krufften. NB: Dißes holtz wird künfftig zu brückhung der roßställ sehr dienlich und würtschafftlich sein.
Darüber ein oder mehrere Worte gestrichen. Davor ein weiteres 15. gestrichen. c 9 korr. aus einer anderen Ziffer. d–d Am Ende des gleichen Abschnitts nachgetragen. e–e Am Ende des gleichen Abschnitts nachgetragen. a
b
11 Johann Baptist Freiherr Graf von Pergen (1656–1742), kaiserlicher Kämmerer, niederösterreichischer Regimentsrat, Inhaber der Herrschaften Seebenstein und Aspang. 12 Rofen, Dachlatten. 13 Türfutter, Türrahmen. 14 „Gemeinladen“, Holzbretter acht bis zwölf Schuh lang, sieben bis elf Zoll breit, in der Mitte 1 /2 bis 3 /4 Zoll dick. 15 Pachstell, Zaunpfosten. 16 Maische, zerquetschte Trauben für die Mostzubereitung. 17 Grafenegg (Bez. Krems). 18 Johann Andreas Freiherr von Pichelsdorf und Altenberg (1664–1732), kaiserlicher Rat und Schlüsselamtmann zu Krems.
Notizen im Kalender 1720
175
H(err) Mathias Pichlera, mahler. Den 4. [Februar] contrahirt, daß er das antipendium in die sacristey, die fueßwaschung D(omi)ni, per 4 fl. machen wolle. Videb mense Junio19, daß er darumb und all’übrigen contentirt wordenb. Ertl, musicalien. Hat herge(b)en auf ein violin und bass 6 sonaten pro ecclesia sub titul(o) Divertimentum hyemale, item Cappricio dal galina 2 traversier etc basso, canzonetto 2 violin e basso, sinfonia 2 violin e basso, ist das beested. Aureum ipsi donavi. [fol. 9 r] Dedit etiam anno elapso et dedicavit 18 sonaten sub titul(o) Horticultura violino solo e basso. Offenmacher. Den 9. Martii mit ihme accordirt, den neuen bachoffen in der neuen pfisterey per 9 fl. 30 kr. zu machen, will den 12. anfangen. Incepit dicto die et t(e)r(mi)navit 23. Martii. Jacobo Lembler. Den 29. Febr(uarii) le prediche quaresimali del p(adre) Gorla20 e del p(adre) Bourdaloue21 geschenckht und hierzuee dittionariof reale italiano-tedesco del Mattia Gramero22 gelichen. Mühlner nach Viehhoffen. Den 15. Martii contrahirt auf 10 biß 12 buschen aichene fournier, 25 stuckh 6 und 7 zoll braith, die dückhe ordinari, à 1 fl. 6 kr., id est 1 fl. 6 kr., dan widerum gegen 50 stuckh aichene laden, dan 14 biß 15 stuckh nußbaumene laden, 2 z(oll) dückh, 4 sch(uh) lang, [fol. 9 v] jedes à 12 kr. NB: Hat gelüffertg den 22. Martii 14 aichene jeder 14 sch(uh), und 12 deto laden jeder 13 sch(uh) lang gelüffert à 7 d., f(aci)t 10 fl. 16 kr., dan 16 stuckh nußbaumene ut supra, f(aci)t 3 fl. 12 kr., die eichene seind einer zu 16 z(oll) braith. Stainmezgesell von Teegernsee23. Den 15. Martii mit ihme accordirt, die kost und des tags 4 gr. Hat zu machen 3 harte staffl mit rundtstab von den stainen bey der kirchen, dan zu den andern 2 von Räne die stuckh von den 4-schuchigen, 2. den sturz die buchstaben im sallportall außzuhauen, 3. inh das große zimer, inh das alckoven-, in das rothe zimer und capucinerstübl öffenfieß, Über der Zeile nachgetragen. Am Ende des gleichen Abschnitts nachgetragen. c Korr. aus ex. d Danach ein Wort gestrichen. e Danach mehrere Zeichen gestrichen. f Danach mehrere Zeichen gestrichen. g Über der Zeile. h–h Über der Zeile, danach folgt nochmals in. a
b–b
21 22 23 19 20
Siehe unten S. 183–185 (fol. 28r–28v). Gorla, Prediche (1693). Bourdaloue, Prediche (1713). Kramer, Il nuovo dizionario (1693). Tegernsee, ehem. Benediktinerkloster (Landkreis Miesbach, Oberbayern).
176 Edition
wie auch in die kuchlm(eisterei), in das zimer darneben, in die pfistery und canzleystübl gleichfalls, 4. ein sturz auf die gwäng24 zur alten capitlporten in die neue kuchl, 5. die paluster und glänter zu der neuen sallstiegen, 6. das gwäng in der alten officier lainend25 recht zu machen, 7. grabstein pro meo antecessore, pro Mathia26 et pro Auer, 8. […]. NB: Hat den 18. Martii zu arbeithen angefangen und ist ihm folgender werckhzeug verschafft worden […]. [fol. 10r] Agstain27- oder bernstainfürneiß. Wie solchen der laquier oder hollendische mahler zu s(eine)r arbeith, ut pluribus in meo calendario 1719 mense Novembri et Decembria, 28 annotatum, gebraucht, er aber nicht communiciren wollen, da ich aber gesechen, daß s(eine)r mit dem fürneiß deß h(err)n Forch29 zu Wienn gleich seye und darmit die prob gemacht, habe h(err)n Forch pro confectione ersucht, gleich als er mir solchen 1718 gemacht, vide annotationem dicti anni in meo calendario 1718 mense Julio no 43. Conficitur sequenti modo. 1. Nimb ½ lb. ord(inari) leinöhl und so vüll sülbergleth30, laß es gegen einer stund miteinander in ein neuen häfferl ein wenig wallen bey einer nicht starckhen glueth. NB: In das häfferl mueß fast 3 seitl gehen, und sechen, wans walt, daß es nicht übergehet, mueß auch bißweillen [fol. 10 v] das sülberglet umbgerührt werden. 2do Gleich darneben mache ein anders gluethfeuer, und thue in einer eyßenen neuenb pfann ein lb. weiß oder gelben ag- oder bernstein, nicht zerstoßener sondern wie er breckhlweiß kaufft wird, darein, und laß denselben auf solcher glueth gemach schmelzen, und wan man mit einen holtz oder eyßen darein sticht und merckht, daß er völlig zergangen ist, so thuet man die pfan von feuer herab und rührt nach und nach von vorgedachten warmen leinöhl bey 2/3tl mit einen holtz oder eyßen in den geschmelzten ag- oder bernstein hinein. Nachdeme nun ein solches starckh untereinander gerührt worden, thuet man verners 1 lb. frisches terpentinöhl auch nach und nach darein rühren, folgendts [fol. 11r] durch ein grobes tuech noch zimblich warmblecht in ein starckhes glaß. NB: Der laquier hat ein weißblechene flaschen gehabt, quod melius indico, mitels eines sauberenc trachters durchtruckhen, und nachdeme nochd bey ½ lb. dergleichen terpentinöhl in das glaß gegoßen und geleutert worden, zum gebrauch aufbehalten. NB ad no 2: Die pfann mueß zimblich tieff sein, damit der ag- oder bernstein nicht so bald übergehen kan. Solche pfann soll auf ein trifueß gesezt und umb und umb zwar ein kollenfeuer, aber nicht gar zu starckh gemacht werden, auf daß er sich nicht gar zu gleich verbrenne, und wan solcher übergehen will, mueß er hinab gehebt werden. Die Danach ein Wort gestrichen. Über der Zeile. c Über der Zeile. d Danach einige Zeichen gestrichen. a
b
26 27 28 29 30 24 25
Gewände, Steinrahmen einer Tür- oder Fensternische. Vielleicht lehnend gemeint. Verschrieben für Richard Westermayr, der Vorname Matthias gehört zu dem danach genannten Auer. Agstein, alter Name für Bernstein. Siehe oben S. 164f., 167, 168 (1719, fol. 53r , 62r und 64r). Adam Pongratz Forch, Maler von Wien. Silberglätte, Bleioxid, Trockenhilfe bei der Firnisherstellung.
Notizen im Kalender 1720
177
pfan mueß man anfangs, wans schon warmb ist, sowoll [fol. 11v] unten alß auf der seithen mit calvoni31 ein wenig schmieren. Ist rathsamb, daß dißa unter freyen himell gescheche, bevorderist weith von der glueth das öhl und absonderlich das terpentinöhl hinein zu rühren, dan dißes sonsten von weithen sich anzünden thette. NB: Eben dißen fürneiß auf andere arth und daß er ehender trückhne von h(err)n d(octo)r Wallner32 vide […]. Ein anderen fürneiß a p(atre) provinciali p(atrum) Capucinorum33 vide in 1721 calender mense Martiob fol(io) 134. [fol. 13r] Krepinmacher35. Den 13. [März] die schnier und quasten zu den 2 glockhen bey mein böth, so 8 loth ¼ zu 30 kr. und 3 loth zwirn à 18 kr., mit 4 fl. 36 kr. bezahlt. Item für die 2 quasten zu den himel 2 fl. 50 kr. Schloßergesell. Den 15. [März] die einfachec thier ober der stiegen in die salzcamer hinein angeschlagen, und weillen er nicht gefragt und der mainung geweßen, alß ob der thierstockh nicht fertig were, und also die zeith feyrend vertragen, ist die schuld an ihme, hat das vond ihmed abgebrochene beschächt hernach angeschlagen. Idem. Den 22. [März] ihme 2 gätter auß der alten salzcammer per 20 lb. zu den offengätter in das alckovenzimer überschückht. Krebsaugen36. Den 29. [März] dem Schadauer 8 loth krebsaugen à 5 kr. bezahlt, item dem riehm zum fundenell à 14 kr., item 1 lb. 3 vierting türckh(ische) blätter37 bezahlt zu 34 kr. das lb. [fol. 13v] Haffner von Gravenw(örth). Hat er und 2 gesellen von 18. Martii fruh biß den 30. müttags gearbeittet, und in dißer zeith den offen in neuen gast- wie auch den offen in alckovenzimer, so durchgeht, gesezt. Item hat er den offen in großen zimer und den gelbene offen in klein zimmerl darneben Korr. aus dißes. Über der Zeile anstelle von Febr. c Über der Zeile. d–d Über der Zeile. e Über der Zeile. a
b
31 Colophonium, „griechisches Pech“, harzige Substanz, durch Destillation aus Terpentin oder Fichtenharz erzeugt. 32 Franz Tobias Wallner (1677–1732), ab 1709 niederösterreichischer Landschaftsarzt in Krems. 33 Erasmus von Linz, geb. Wolfgang Lechner, Provinzial der Wiener Kapuzinerprovinz 1708–1724, gest. 1729 im Kapuzinerkloster Passau. 34 Siehe unten S. 211 (1721, fol. 13r). 35 Crépine (franz.), Fransen, auch allgemein für Kurzware zum Aufputz. 36 Kalkkonkremente aus dem Magen des Flusskrebses, bei Sodbrennen, Steinleiden und als Zahnpulver verwendet. 37 Türkischer Blatttabak.
178 Edition
gesezt, welche 2 leztere sezungen ihme absonderlich zu bezahlen, die 2 ersten aber ihme obgelegen, dito 10 fl. per abschlag angeschafft. Marmellstain. Den 24. [März] hat ein muster ungeschliffen 1 sch(uh) in quadro da gelaßen und in 4 wochen 550 zu bringen, darvon das 100 à 7 fl. zu bezahlen versprochen und 350 zu nehmen. Hat 584 stuckh gelüffert. Baderin alß naderin. Den 2. April ihr geben zu einen altartuech in mein oratorium, dan zu einer alben cum fimbriis Auer, widerum 6 paar vierhäng zu 3 paar leilacher38 und 10 vierhäng à 23 ½ e(llen) für 9 hemetl39 [fol. 14r] pro iuvenibus, und was überbleubt zu diecheln pro iisdem, die ersten vierhäng zu denen lailachern haben 30 e(llen). Widerum 3 kißziechen40 von leinwath, darvon 2 auf mein haubtküßen und das 3te auf ein großen polster, darzue komet, was von einen der 2 küßziechl abfallet, das andere abfallende ein handtiechl. Dan neue leinwath geben 3 e(llen) ¼ zu einer obigen großen küßziechen, daß es auch 2 seind. Gersten. D(e) d(ato) 8. Martii schreibt Petrus, daß 4 muth über haußnothdurfft künen hinweckh geben werden, item daß obigen dato ungewundenes korn bey 14 muth, und bey 8 muth noch außzutreschen. Scribit etiam, daß bey 10 m(ut)a grüeb werden gemacht werden. Bliemel41. Den 5. April von bliemelmacher42 zu Crembs 43 duzet bliemel erkaufft, das duzet durch und durch à 4 kr. [fol. 14v] Idem. Den 10. April ihme für 20 duzet blümell das geldt überschückht, aber nur 12 duzet behendiget, reestirt also 8 duzet. [fol. 18r] Träxler. Den 5. [April] solvi 24 kr. den fueß zum buldt pro missali ad meum oratorium. Laden. Den 8. [April] seind 11 stuckh von den gefälzten zu den fueßböden in das große zimer und das kleine darneben auß der binderey genohmen worden, so zu den boden neben der erden in traidtkastenb gemacht worden.
Über der Zeile. traidt- über der Zeile.
a
b
Bettwäsche. Hemden. 40 Kissenbezüge. 41 Kunstblumen. 42 Christoph Koch (um 1666–1726), Kunstblumenmacher von Krems. 38 39
Notizen im Kalender 1720
179
P(ater) Cosmas, guard(ian) zu Paßau43. Den 13. [April] ihme zwey 3-l(ing), eines mit 1715, das andere mit 1718 füllen laßen, den ersten à 3 fl., den anderen à 3 fl. 15 kr. Gersten. Den 12. [April] dem breyer44 von Lostorff 45 gegen 4 muth à 29 gr. verkaufft sambt 1 e(imer) bier, so er aufgübet. Bildthauer von Gravenw(örth). Den 16. [April] ihme pro vase auf den stiegenpfeiler 5 fl. accordirt, die stein schaff und laß ich führen. Probst Carl. Den 18. [April] erlegt sein quartall mit 25 fl. [fol. 18v] Agstein. Weiß à 38 gr., gelb deto 1 fl. beym Schmeckhenden Wurmb46. Zum böth raßeth. 1. 2 colonen, jede hoch 3 ¼ e(llen), dan wiederum so hoch vom ord(inari) glatten raßeth, 1 blath in besagter colonenlenge, das ist 3 ¼, 2. zum himell ord(inari) raßeth 8 ¼ e(llen), 3. zum cranzrasseth mit kerbeln umb dem himell 15, 4. ebenso vüll unten herumb, 5. die cooperthdeckhen47 mit lauter kärbl 3 e(llen) lang und 3 e(llen) brait, der gr(un)dt blau, die colonen und kerbl aurorafarb. Videa den 21. Juniia, 48. Purgatio d(octo)ris Haan49. Den 27. [April] solche genohmen Viennae ad S. Dorotheam, confecit Reinier50 in apothecam ad Album Angelum per 1 fl. sol(idorum). Halb katon leinwath. Zu Wienn den 28. [April] von Löschenkoll51 1 stuckh per 6 fl., von ein anderen auf den Graben52 4 stuckh à 6 fl. 30 kr., jedes 16 e(llen), zu denen fürhangen deren gastböthern erkaufft, item 1 stuckh. Omnia solvi ex mea cassa. a–a
Am Ende des gleichen Abschnitts nachgetragen.
Ehem. Kapuzinerkloster in Passau (Niederbayern), Mariahilfberg. Inhaber der ehem. Brauerei in Loosdorf, Wachaustraße 8 (ehem. Bräuhausgasse). 45 Loosdorf (Bez. Melk). 46 Haus zum schmeckenden Wurm, Wien, 1. Bezirk, Lugeck 5. 47 Überwurfdecke. 48 Siehe unten S. 187 (fol. 30v–31v). 49 Matthias Wilhelm Haan (1664–1722), Arzt von Wien. 50 Dominik Ignaz Reinier (gest. 1734), ab 1711 Eigentümer der Apotheke zum weißen Engel, Wien, 1. Bezirk, Bognergasse 9. 51 Hieronymus Löschenkohl (1692–1755), Händler von Regensburg, kaiserlicher Niederlagsdeputierter. 52 Am Graben, Wien, 1. Bezirk. 43 44
180 Edition
[fol. 19 r] Musicalien. Den 29. [April] folgendte a prael(ato) Ypolytano: 1. Fux53, Confitebor tibi D(omi)ne, stylo mixto, 9 et 4 riepien. 2. Fux, Missa54 in fletu solatium à 12 et 4 ripieni. 3. Ziani55, Missa della costanza à 11. 4. Reinhard56, Missa momentaneum quod delectat à 7. 5. Prentner, Parthie à 5 viol d’amour, violini, cornu, hautbois57, basso. Die ersten 4 enthalten 90 bögen, und für dene bogen solvi 6 kr. adeoque 9 fl. Vide 17. Junii58. Flatter59. Solchen roth zu machen, wan er schon würckhlich eingelegt und gemacht, ist nöthig erstlich über ein gluett zu halten, daß er zimblich warmb werde, doch daß er nicht zerspringe, alßdan mit schaidtwaßer60 bestrichen und alsogleich wider über die glueth gehalten. So dan last man drückhnen, das übrige gübt der fürneiß. NB: Bernard, clostertischlergesell, sagt, daß man saffran unter das schaidtwaßer nehme, so wird er röther, ohne saffran gelblet. Heu. Siesses dato den 6ten [April] à 36 kr., das sauer à 30 kr. für das pferdt 12 lb. [fol. 19 v] Epitaphium Godefridi, 25. April(is) hora 12 matutina mortui. Godefridus l(iber) b(aro) a Grünthal, ab omnibus talis habitus praeterquam a morte, cui nemo in lato suo imperio liber baro est, sed meros conscribit comites. Quid igitur mirum, si eum optime praeparatum prostravit immanior mors, quem per 14 annos sternere non valuit Marsa, 61, cuius sagum cum toga canonica, abiurata paulo anteb nefanda Lutheri62 haeresi, non tantum annoc 1693c commutavit, sed et per 26d annos in sacratiore militia strenue pugnando sese ad mortem virtute praeparavit. Viator, si vir es, ad mortem quoque praepara virtute. 400 [litterae]. Obiit 25. April(is) 1720, aet(atis) 59e, sacerd(otii) 23f. Posuit H(ieronymus) p(raelatus).
Danach postquam gestrichen. Über der Zeile anstelle eines gestrichenen Worts. c–c Über der Zeile. d 6 korr. aus einer anderen Ziffer. e Danach über der Zeile profess(ionis) 27 gestrichen. f Unter der Zeile anstelle von 24. a
b
Johann Joseph Fux (1659/60–1741), ab 1715 kaiserlicher Hofkapellmeister in Wien. Missa in fletu solatium, K 18. 55 Marc’Antonio Ziani (ca. 1653–1715), kaiserlicher Hofkapellmeister in Wien 1712–1715. 56 Johann Georg Reinhardt (1676/77–1742), ab 1712 kaiserlicher Hoforganist in Wien. 57 Oboe. 58 Siehe unten S. 186 (fol. 30r). 59 Flader, masriges Holz für Fourniere. 60 Scheidewasser, Salpetersäure. 61 Kriegsgott der römischen Mythologie. 62 Martin Luther (1483–1546), Reformator. 53 54
Notizen im Kalender 1720
181
Trübsametha, 63. Den 30. [April] beym Löschenkoll in Wienn 2 stuckh perb 32 e(llen)b zu denen seßeln, tebig und überziechung des konopeé in mein haubtzimer erkaufft, jedes stuckh à 24 fl., mithin die e(lle) 1 fl. 30 kr., ex mea cassa bezahlt. [fol. 23r] Stockhodorer64 von Crembs. Den 12. [Mai] mit ihme gehandlet, daß er die 6 paripetl65 in der faciada beym gastzimern mit köpffen wie die 8 allbereith verfertigt, in eadem fo(rm)a et q(ua)litate, wolle verfertigen, dan die 3 fenster, wo die kindeln lügen, denen anderen gleichfermig, sambt 6 halb vasenc zwischen der kindeln, darvor accordiert 6 fl. Vide den 28.66. Mühlner von Viechhoffen. Den 14. [Mai] gelüffert 18 aichene laden à 9 sch(uh), dan 29 deto à 8 sch(uh), f(aci)t à 7 d. 11 fl. 29 kr. 2 d. Widerum hergeben 13 buschen aichene fournier, 6 ½ sch(uh) lang, braith ½ sch(uh), vide mense Febr(uario)67, den buschen à 1 fl. 6 kr., f(aci)t 14 fl. 18 kr. Paßauer seßl. Hat h(err) dechant von Crembs 2 duzet verschriben und seind den 6. ankommen, jeder à 1 fl. 15 kr. Bildthauer von Gravenw(örth). Den 10. [Mai] haben seine gesellen zu denen seßelln in mein zimer zu arbeithen angefangen und beede biß 15. continuirt, dan den anderen zu aufsezung des altars beym Minoriten68 gebrauchtd, [fol. 23v] alter continuavit usque ad 18. inclus(ive), widerum beede von 22. biß 8. Junii incl(usive), unus den 10., 11. biß 15. inclus(ive), beede 49e täg gearbeittet, jeden des tags 21 kr. bezahlt, mit 17 fl. 9 kr., item unus von 17. biß 20.f inclus(ive) mit 1 fl. 24 kr. solutus. Praep(ositus) Carolus. Den 14.g [Mai] mane post 7 mortuus, postquam 11 male valere incepisset, et cancrena non tantum eius laesum pedem, sed et rupturam infecisset. Fors restituendus nisi rupturam ingentem totam sua vita reticuisset.
a Davor Abschnitt Paul, mahlers bruder zu Gravenwörth. Nachdem er voriges jahr à Febr(uarii) biß 27. October mit 15 kr. des tags bezahlt worden […] gestrichen. b–b Über der Zeile. c halb- über der Zeile nachgetragen. d Davor gebrau gestrichen. e 4 korr. aus einer anderen Ziffer. f 0 korr. g Korr. aus einer anderen Zahl.
65 66 67 68 63 64
Matter Samt. Johann Georg Piazoll, Stuckateur von Krems, Sohn von Domenico Piazoll. Parapet, Brüstung, Wandstück zwischen Fensterunterkante und Fußboden. Siehe unten S. 182 (fol. 24r). Siehe oben S. 175 (fol. 9r–9v). Ehem. Minoritenkloster in Stein, Minoritenplatz 4.
182 Edition
Tischler69 von Stain. Den 17. [Mai] für die thier ins sälerl beym sall, dan futter zur thier ex bilardzimer ad capitulum 14 fl. und 1 e(imer) wein capitlspeiß, prout pluribus propria manu in eius contractu annotavi. Den 4. Junii der e(imer) wein erfolgt worden, den 4. Junii solutus. Gätter in die neuea pfistereystuben. In absentia camerarii den 17. curr(entis) [Mai] gewogen worden et habuit in pondere 52 lb. Tischler ut supra. Den 17. [Mai] geben per abschlag 20 fl., seind mir von dem cammerer zu ersezen. [fol. 24r] In die sacristey a p(raeposito) C(arolo). Den 20. [Mai] geben ein blaues kelchtiechl70, 1 corporal71, 1 humeral72, 5 purificatorii73, so in das invent(arium) einzutragen, item 2 weiße tiechl auf den kelch ad meum oratorium. Vide den 12. [Mai]74. Stockhodorer von Crembs. Den 28. [Mai] mit ihme, gmeß von mir unterschribenen riß, das vorhauß bey der sallstiegen zu stockhodoren, contrahirt und versprochen nebst der kost mit denen geistl(ichen) 20 fl. Tratt, nägl und rohr gübt er, gybs aber ich, so und wann es genug ist, den reest er. Für die 2 muschl unter der einfarth in die nüzen75 1 fl., für das gwälbl in der vorporten, sallzimer undb vorb die sala terrena sotto la galeria sambt vorheißl 14 fl. und ein 1 e(imer) capitlspeiß. Wegen des gang undc bögenc vor dem sall 15 fl. sambt aufsaz über die sallthier. Vide stockhoderer mense Julio76. Prae(positus) Carolus. Obiit 14.d Maii mane hora 7, sepultus a me 16. eiusdem, celebratae eidem exequiae cum concione funebri a Guilielmo camerario sub themate Beatus vir, qui post aurum non abiit77. Recitata 27., 28., 29.
Über der Zeile. Über der Zeile anstelle von vor. c–c Über der Zeile. d Korr. aus einer anderen Zahl. a
b–b
Christian Weber, Tischler von Stein. Kelchvelum, Seidentuch in der Farbe der liturgischen Kleidung zur Verhüllung des Kelchs während der Messfeier. 71 Korporale, Leinentuch als Unterlage für Kelch und Patene bei der Messfeier. 72 Amikt, leinenes Schultertuch des Priesters als Teil der liturgischen Kleidung. 73 Kelchtücher zum Reinigen der Finger und liturgischen Geräte, die bei der Messfeier mit dem Altarsakrament in Berührung gekommen sind. 74 Siehe oben S. 181 (fol. 23r). 75 Nischen. 76 Siehe unten S. 189 (fol. 34v). 77 Sir. 31, 8. 69 70
Notizen im Kalender 1720
183
Eiusdem epitaphium. Carolus Donrey, vir omnigena virtute, praesertima pietate, suavitate, affabilitate ac singulari [fol. 24v] sobrietatea insignis anno 1678 ad praelaturam evectus, eandem 1692 amore infructuosae artis alchimicae libere resignavit, sed post tot annos cum omnibus ante signanis non ultra progressus, quam de toto medium cito posse creare ducatum, artem quis nostram nesciat esse novam? Praeclari physici, qui plenum vasibus aurum fingere, naturam quin superare queunt. De mediis totos fingit natura ducatos, de totis medios hi fabricare sciunt. O quam praeclara naturam vincitis arte. Addere, quantum vos tollitis, illa nequit. Sicb aurum inanium alchimistorum laborum est ma(teri)a, possidentium periculum, malus d(omi)nus, proditor servus velb [fol. 25r] etc [!] haec est illa ars, quac alchimistae aurumd ac bonad delapidant pro lapide et ad ex(em)plum Mydae78 cuncta, quae contrectant, in aurum converti posse sperant, ine et cum hac spe piiss(im)us noster alchymista obiit 14. Maii 1720, aet(atis) 72, profess(ionis) 50, sacerd(otii) 48f. [fol. 24v] 393 lit(terae). Obiit 14. Maii 1720, aet(atis) 72, profess(ionis) 50, sacerd(otii) 48. Posuit H(ieronymus) p(raelatus). Culinae praefectus. A 15. Maii usque ad 9. Julii inclus(ive) accepit t(e)r(mi)num legalem et ult(ra) ad confic(iendum) computus, alios praeter choro cub(iculum) incl(usive) cum sext(ario) v(ini) et 3 cib(i) ad prand(ium), 2 ad caen(am) idque ad 3 hebd(omadas) et tunc aq(ua) 2 cib(i) ad prand(ium), ad caen(am) 1. [fol. 28r] M(atthias) Pichler, mahler. Den 2. [Juni] mit ihme zusambgerechnet, und sowoll wegen der in fresco gemahlenen 2 krufften, wo die gräber, vide 1719 calender mense Septembris den 19.79, alß wegen 2 l(an)dtschafften auf die haubtstiegen per 12 fl., dan wegen des antependium, vide den 4. Febr(uarii)80, à 9 fl. contentiret worden, und über empfangenes korn und waitz ihme 6 fl. 30 kr. per canzley alß reest bezahlt worden. Dito für das blath in fresco bey der sallstiegen sambt 4 feldern 30 fl. versprochen, wird gemacht auß dem Decker lib(er)g 2 fol(ium) 17, ist ihme 1 e(imer) capitlspeiß leykauff versprochen wordeng. Die brötter fur die krufftenlöcher gräb in gräb alles nach des P(ater) Abraham todtencapellen81, wie alldorten die symbola sambt lateinisch und teutscher schrifft, für jedes bröth sine victu 45 kr.
Unterstrichen. Am Ende des Abschnitts mit Verweiszeichen nachgetragen und mit weiterem Verweiszeichen mit nachfolgendem Passus auf fol. 25r verknüpft. c–c Über der Zeile anstelle von zwei gestrichenen Wörtern. d–d Über der Zeile anstelle von bona; davor nochmals ac bona über der Zeile gestrichen. e Davor und danach jeweils ein Wort gestrichen. f Darunter mit Bleistift Transkriptionsanmerkungen von der Hand Wolfgang Paukers. g–g Teilweise zwischen den Zeilen nachgetragen. a–a
b–b
78 Midas, König der griechischen Mythologie, der in Gold verwandelte, was er berührte, und dadurch zu verhungern drohte. 79 Siehe oben S. 160 (1719, fol. 44r). 80 Siehe oben S. 175 (fol. 8v). 81 Abraham a Sancta Clara, Todten-Capelle (1710).
184 Edition
NBa: Hat zu den fresco den 16. Julii mane angefangen et t(e)r(mi)navit den 27. intra 9 diesa. Paul, mahlers zu Gravenw(örth) bruder, mahler ipse. Videb m(ona)th Aug(usto)b, 82. Nachdem er anno elapso [1719] a Febr(uario) usque ad 27. Octobris gearbeittet und bezahlt worden mit 15 kr. des tags, hat er 3. huius [Juni] widerum zu arbeithen angefangen folgendts: alß diec 6 kindeln supra portas mit bleyweiß anzustreichen, dan die 2 figuren anzustreichen, die buchstaben im schüldt über der porten, ib(idem) die 2 hertz c, dan die buch[fol. 28v]staben in der innern porten sambt hertz zu vergolden, oder den Jesus nomen allein. 2. Die fensterstöckh beyd der sallstiegend, dan in heruntern die fensterstöckh und gätter mit bleyweiß sülberfarb, widerum die lamberien in kellerhauße. 3.f Die bröther 69 für die löcher der gräber in der krufften, so leimbgedrenckht, alßdan mit kreidengr(un)dt und geschliffen, folglich mit kierueß 2-mahl, final(ite)r müßen sie mit fürneiß 2-mahl gemacht werdenf. 4. Eodem modo die große und kleine rahmen in der gallerie. 5. Wie auch die 2 rahmen in dem großen zimer pro imp(eratoribus) Leopoldo et Josepho83. 6. Die laisten zu denen spallieren in grien sälerl et alkovenzimer, aber nur laimbdrenckht und schwarz, dein mit fürneiß und etwas vergoldt. 7. Pari modo, wie es der laquier gemacht, die tischl in die gallerie und so andere ad reliqua cubicula. 8.g Den schönen offen in großen zimer vergoliden mit gutten goldt, oder metal was das laubwerg, die figuren mit gerübenen kupffer, den fueß mit bleiyweiß, sülberfarb, das hindere mitstreicheng. Demh fueß von schönen offen weiß mit bleyweiß, idem in mein vorzimer, blau und roth wie märmell, so vüll man sichth. 9.i Die geschnizt schönen rahm a Jacobo zu einen spiegl faßen, schwartz und mit goldti. 10. Den schenckhkasten im sall und kleyderkasten apud p(raepositum) C(arolum) schwarz und gefürneist, die leisten vermatelisirt. 11. Die j 3 rahmen von b(aron) Hoffmann84 schwartz und mit gerübenen goldtj. 12. Die tisch im sall. 13. Die stäckhen von l(an)dtkarten schwarz und knöpff vergoldt. 14. Die übrige 7 kindeln supra portas ut no 1. 15. Die rahmen in sälerl, sall, sallzimer, biliardzimer, stüfftzimer und in gang vor dem sall. Am Ende des gleichen Abschnitts nachgetragen. Unter der Überschrift am Rand nachgetragen. c–c Gestrichen. d–d Über der Zeile anstelle von in gastzimmern. e Über der Zeile anstelle von zimer. f–f Gestrichen. g–g Gestrichen. h–h Zwischen den Zeilen. i–i Gestrichen. j–j Gestrichen. a–a
b–b
Siehe unten S. 192 (fol. 38v). Kaiser Joseph I. (1705–1711). 84 Johann Christoph Wilhelm Hofmann von Eydlitz zu Freyenthurn (1699–1739), Generalmajor und Landobrist-Leutnant in Niederösterreich, Direktor der niederösterreichischen Landschaftsakademie. 82 83
Notizen im Kalender 1720
185
Den 28. April erst auf müttag von Gravenw(örth) kommen, adeoque medius dies detrahendus, den 2. Junii 1721 nacher Wienn, den 10. dito wider angefangen nachmüttag, den 19. Septembris vormüttag zu Spitz geweßen. NBa: D(e) d(ato) 13. September ihme versprochen 30 kr., weill er de nocte die 20 bernbrazn vergoldt hat. NB: In festo Augustini [28. August] et Hieronymi [30. September] nicht gearbeittet, eodem modo den 1. [Oktober]a. NBb: Laboravit biß den 17. October 1721b. NBc: Biß den 17. November 1721 gearbeittetc. [fol. 29 r] Maistertischler von Stain. Den 4. [Juni] mit ihme auf 9 par fensterladen gehandlet in die 2 capucinerstübl, das große zimer, 2 kleine und alckovenzimer, seind 4d par ganze à 1 fl. 45 kr., 5e par gebrochene à 2 fl., dan 13 thieren, wie die da ist vor des cammerers und meinen gewesten schlaffzimer, das ist heraustige vorthieren, für jede 1 fl. 30 kr. Maistersadler85 zu Crembs. Den 1. [Juni] für die senfften zu machen ihme 19 fl. accordirt, mueß aber alles darzue geben und außwendig mit schwarzen, inwendig mit rothen läder, petiit für das tragläder über die stiegen 3 fl. sicut pro b(arone) Scheffer86 fecit sed al(ite)r ordinaria et 1 fl. promisi. P(atribus) Capucinis zu Passau. Den 5. [Juni] p(atribus) Cosmae et Mauritio87 guardianis ib(idem) den 1715 à 3 fl., 1718 wein à 3 fl. 15 kr. erfolgen laßen, de primo 58 e(imer), de 2ndo 65 e(imer). Neues preßhaus beym kellerhauß. Den 4. [Juni] haben zu solchen 7 maurer und 4 tagwerger zu mauern angefangen, t(e)r(min)arunt den 2. October, sed laborem saepius interruperunt et in monasterio laboraverunt. [fol. 29 v] Gesümbßlaisten zu den lamberien. Den 11. [Juni] seind von der tischlerin zu Gravenw(örth) 31 gehoblete und 11 ungehoblete ankommen, so ihr zu bezahlen, jedesf stuckh kommetf à 8 kr. und ist 15 sch(uh) lang. Vide 29. Julii, item den 5. October88.
Am rechten Seitenrand. Am unteren Seitenrand nachgetragen. c–c Am oberen Seitenrand nachgetragen. d Korr. aus 6. e Korr. aus 3. f–f Über der Zeile anstelle von haben an clafftern anlangendt. a–a
b–b
87 88 85 86
Michael Joseph Prunlechner, Sattler von Krems. Johann Reichard Scheffer, Freiherr von Dobra und Tiefenbach (1651–1722). Mauritius von Schärding, Guardian des Passauer Kapuzinerklosters bis 1725. Siehe unten S. 190, 198 (fol. 35v [eigentl. 28. Juli]; fol. 48v).
186 Edition
Mahler von b(aron) Häcklberg. Den 11. [Juni] zu arbeithen angefangen und nebst der kost auch verschaffung der farben, die wochen 1 th(a)l(e)r, id est 1 fl. 30 kr. begehrt und verwilliget worden. Mundmeel von Wienn. Den 13. [Juni] drey achtl89, das achtl per 20 kr. empfangen, pro me male valente zu verkochen. Cl(oster) Th(ürnsteiner) bader. Den 15. Junii ihme 10 fl. angeschafft, daß er pie def(un)cto Auer in s(eine)r kranckheit ein 4tl jahr gewarttet. Maisterschloßer von Mauttern. Den 15. [Juni] ex meis pecuniis 25 ½ lb. runde fensterstängl à 9 kr., so zu denen fürhängen für die böther in gastzimern kommen, mit 3 fl. 49 kr. 2 d. bezahlt. Diße stängl hat er sub d(ato) 17. und 22. Maii [fol. 30 r] beym Sutter genohmen. Musicalien von h(err)n prael(aten) ad S. Ypolitum90. Den 17. [Juni] überschückhet era mir Missam s(ancti) Bernardi von Ötl91, Eleonorae92 imp(eratricis) capellm(eister), 4 voces, 2 clar(ini) et tymp(ani), 2 violin, 2 trompon, con org(ano) et violon, 2ndo Requiem93 von Ziani, 5 voc(es), 4 violn, 2 trompon, 4 voc(es) ripien con org(ano) et violon, 3tio von Fux, Dixit94 D(omi)nus, 4 voc(es), 2 violin, 2 violn, 2 trompon, 2 clarin, fagotto, 4 voc(es) ripien con org(ano) et violone, 4to Missa in conspectu angelorum von Caldara95, 4 voc(es) conc(ertantes), 2 violin conc(ertantes), 2 trompon ripien con org(ano) et violon, 5to Dixit D(omi)nus von Ziani, 4 voc(es), 2 violin, 1 viola, 2 trompon, 4 voc(es) ripien con org(ano) et violon, 6to Beatus vir96 von Fux, 3 voc(es), 2 violin, 1 viola, fagotto, org(ano) et violon. Seind 129 bögen, darvor überschückht 12 fl. Maistersätlerb von Crembs. Den 17. [Juni] hat er und sein gesell zum 10 seßeln, konopee und 2 tischtebig zu machen angefangen, t(e)r(mi)naverunt den 22., widerum 2 tag, 25. et 26., zum vorzimer.
Danach ein Wort gestrichen. Nach Maister- schl- gestrichen.
a
b
Gemeint ein Achtel Metzen. Ehem. Augustiner Chorherrenkloster in St. Pölten, Domplatz 1. 91 Matthias Öttl (1674–1725), Kapellmeister an der Kapelle der Kaiserinwitwe Eleonore, ab 1721 Chorregent im Schottenstift in Wien. 92 Eleonore Magdalena Theresia von Pfalz-Neuburg (1655–1720), Witwe nach Kaiser Leopold I. 93 Requiem in c-Moll von Marc’Antonio Ziani. 94 Ein Dixit Dominus in dieser Besetzung ist in den Werkverzeichnissen von Fux bisher unbekannt. 95 Antonio Caldara (1671/72–1736), ab 1716 kaiserlicher Vizehofkapellmeister in Wien. 96 Beatus vir, K 81. 89 90
Notizen im Kalender 1720
187
[fol. 30 v] Kieha- und roßhar. Seind von ersten ziemblich vüll auß dem alten konopeé und von anderen ½ lb. übergebliben, und dem kuchlm(eister) übergeben worden, widerum roßhar von vorzimer überblüben 2 lb., auch kiehhar 6 lb. H(err) Locateli97. Den 21. [Juni] lüffert er zu meinen böth 44 e(llen) à 1 fl. 15 kr., dan 12 e(llen) à 14 gr., so aber nicht gar geweßen, daran per abschlag ihme geben 50 fl. Dan habe bey ihme abermahl zu den böth im stüfftzimer angefrimbt carmesinroth raseth mit aurorafarb eingetragen, alß 2 saullen, jede hoch 3 e(llen) ¾ ganz glath ohne an enden habende aurorafarbe porten 13 ½ e(llen), mit porten beederseits 19 ½ e(llen). Der cranz zum himel und unten am böth herumb mit ziräden, das ist, wie man sonst die portel aufnöhet, und die bröthe von raseth 2 theill mueß geben, wan er voneinander geschnitten wird, erfodern 7 e(llen). In das große zimer zum böth blau raset mit weißer seiden eingetragen, hierzue die 2 saulen, jede hoch 3 e(llen) 1/8 oder halb virtl ganz glater raset ohne porten 13 ½ e(llen), mit porten beeder seiths 19 ½ e(llen). Zum cranz und unten ut supra 7 e(llen). [fol. 31r] Zum pontificalhimmell carmesinroth und aurorafarb eingetragen, hierzue zum cranz 20 kerbl à 9 e(llen) raseth ganz glath und ohne porten 6 e(llen) 3/4 1/8 […], raseth beederseiths mit porten 4 e(llen) 2/3 […], zwey saulen, jede 4 ½ e(llen), zu denen fürhängen im schlaff zimer, ad oratorii fenestram, und gegenüber blau wie beym böth, und beederseiths mit porten aurora 16 e(llen)b, ohne porten 4 ½ e(llen) den böthcranz zu futern. In das oratorium bey den engeln grien raseth mit 2 aurorafarben colonen, das postament98 bleubet auß, beederseiths auch oben und unten aurorafarbe porten, jede saulen 2 e(llen) hoch. NB: Will haben wein heurigen 10 e(imer) à 2 fl., 1718 rothen 9 e(imer) à 4 fl. 15 kr., capitlspeiß à 3 fl. 45 kr. NBc: Hat das waßerfuhrlohn zu zahlen, kellerrecht und faßzieherlohnc. [fol. 30 v] NB: Der ordinari f(aci)t 117d e(llen) opera 81e fl. 54f kr., 94 elln 117 fl. 30 kr. [fol. 31r] Idem. Den 15. [Juli] empfange von h(errn) Locateli 1mo 4 e(llen) ¾ blauen raseth ohne porten, 2do 17 ½ e(llen) deto mit goldenen straiffen, 3tio 1 e(lle) blauen raseth mit weißen streiffen, 4to 6 ½ e(llen) blaue saulen, 5to ¼ grien raseth mit goldenen streiffen, 6to 4 und ½ viertl griene saulen. [fol. 31v] Den 6. [August] empfange abermahl von ihme, h(err)n Locateli, blau und carmesin glatten raßeth 58 elln, widerum carmesin opera sambt blau opera zu 9 seßerl 31 e(llen) ¾. Den 19. überbringt h(err) Locateli selbsten carmesin ordinari 26 e(llen) ¾, blau und carmesin opera zu denen kränzen für die 2 böther 16 elln.
-har gestrichen. Danach ein Wort gestrichen. c–c Am unteren Seitenrand mit Verweiszeichen. d Korr. aus 115. e Korr. aus einer anderen Zahl. f Korr. aus einer anderen Zahl. a
b
97 98
Joseph Locatelli, Seidenzeug- und Brokatmacher von Wien-Gumpendorf. Piedestal, Sockelzone.
188 Edition
Den 22. Aug(usti) mit ihme zusambgerechnet, und hat er gelüffert 102 e(llen) opera à 1 fl. 15 kr., dan 120 e(llen) ¼ ordinari à 42 kr., macht zusamb 211 fl. 30 kr., so ihme sub d(ato) 22. Aug(usti) lauth quitt(ung) bezahlt und über empfangene 50 fl. und oben specificirten wein der reest ex mea cassa abgeführt worden. Die quitt(ung) ist dem cammerer gegeben worden, daß er solche in der 1720 rechnung per empfang und außgaab einbringe. NB: Seind ihme 2 stöckh saltz und 1 e(imer) rother wein noch zu schückhen. [fol. 33 r] Offen in großen zimer. Den 3. [Juli] ist angefangen worden, solchen zu faßen, alß das laubwerg mit metall, die figuren und lewen aber brunzirt, da dan 2 loth bleiches, 1 loth gelb gerübenes metall, 3 loth gerübenes kupffer vermischt worden, ist zu einer großena figur aufgangen 3 loth. NB: Seind sambt obigen den 3. Aug(usti) 24 loth vermischt worden. Thürnst(einer) kornfexung d(e) d(ato) 28. Junii biß 6. Julii. Kreutzackher 65 m(andl), der große 69 m(andl), Kunigund 20 m(andl) 8 g(arben), Spüttal 21 m(andl) 12 g(arben), der kleine 9 m(andl) 8 g(arben), s(umm)a 185 m(andl) 13 g(arben). Seßlbirsten ad meum cubiculum. Den 8. [Juli] solche deme Schadauer bezahlt mit 18 kr. Maisterträxler99 von Stain. Den 15. [Juli] auf 8 kleine seßerl von nußbaumenen holtz, das holtz sambt tischlerarbeith verschaffe ich, gehandlet, darvor für jedes stuckh 17 kr., item 4 saullen zu den schwarz marmoren tischstein von Teegernsee 48 kr. Die saullen [den] 21. bezahlt ex meo marsupio100, denb 8. Aug(usti) die seßerl ex mea cassa bezahlt. [fol. 33v] Leithgebwein. Den 13. [Juli] verwilliget à 3 kr. am Förthhoff und heroben zu leuthgeben den 1719, und kommet unter 3 viertl 1719 ain viertl 1716. Mahler zu Gravenw(örth). Den 14. [Juli] ihme 8 paar fensterladen auß dem vorheißl, taffellzimer und musaeo auf einer seithen zu gypßiren und zu planiren überschückht sambt 20 lb. alabastergypß, die leistl und köpff der nägl zu vermetalißiren, ist für jeden 1 fl. accordirt und 7 fl., wan 2 seithen gypßirt worden. Tagwerger wochenzetl. NB: Von 1. Julii biß 6., dan von 8. biß 13. habe die 2 maurer und tagwerger wochenzetl à 6 tagwerger unterschriben, da aber nur 5 tagwerger geweßen. Die schuldt ist an den cammerer, welcher den Redling, tagw(erker), angeschriben, so doch 2 wochen ut supra nicht da geweßen. a
b
99 100
Über der Zeile. Danach 8. gestrichen. Peter Nagl, Drechsler von Stein. Geldbeutel.
Notizen im Kalender 1720
189
Stainmezmaister von Stain, Mathias Müllner101. Den 15. [Juli] mit ihme abgeredt für dem sch(uh) stain all’ord(inario), das ist mit ein quadretl 13 kr., wan sein [fol. 34r] gesell in closter arbeithet 36 kr. ohne kost, oder 21 kr. mit der kost, will mit der kost. Für die paluster zu der stiegen beym sall, ina fo(rm)a der bey der haubtstiegen, diea claffter à 10 fl., die stain laß ich führen. Videb fol(ium) 3102 den 28., ist den 23. per anschaffung bezahlt wordenb. Schnierm(acher)103 von Crembs. Den 17. [Juli] lüffert er 46 e(llen) pertl zu denen fenstertichern in mein haubt- und vorzimer, darvor das anschaffzetl an die canzley gegeben und von dorth bezahlet worden die e(lle) à 3 kr. NB: Zu denen seßeln, konopeé und tischtebich habe die e(lle) à 5 kr. bezahlen müßen, weillen er aber diße anderte schmeler gemacht, auch die gelbe seiden dunckhler genohmen, solvi tantum 3 kr. Schloßer von Mauttern. Den 17. [Juli] im closter ½ tag das beschlächt zu den 4 fensterstöckhen auf den sallgang zusambgesucht und abgeschlagen, auch das beschlächt zu der krauttkellerthier und kellnereyzimer zusambgesucht. Zu obesagten beschlächt hat er noch zu machen zu denen fenstern 18 kägeln, 2 winckhlhäckhen, 3 kreitzbändl, 12 scheinhäckhen, dan zum reibernknöpff 104, 8 knöpff, 12 bugeln unter die ringeln, [fol. 34v] 40 nitnägerl. Zu der krauthkellerthier hat er zu machen 1 taschenbandt und 2 käglbänder105. Blaue binden106 von probst Carl. Hat 18 ¼ loth zu färben 1 fl. und die quasten daran für das loth 24 kr., ex meo bezahlt mit 3 fl. 12 kr., item 1 fl. zu ferben. Stockhodorer von Crembs. NB: Hat für das sällerl von boden auf zu märmeliren sambt gßimbs und deckhen, ohne das feldt in der mütte, darein ein bildt auf leinwath mit öelfarb kommet und aufgeschraufft wird, 40 fl. begehrt, auf die deckhen von märmell kommete etwas von stockhodor zihen, so gutt vergoldt wurden, promisi 30 fl. Nägl. Den 22. [Juli] erkaufft m(eister)schloßer 1000 rahmnägl per 30 kr., widerum 500c schwarze schloßnägl 30 kr., item 500 blöch- oder blatennägl 36 kr. Solvi ex meo.
Über bzw. unter der Zeile (haubtstiegen) anstelle von haubt- gestrichen. Am Ende des gleichen Abschnitts nachgetragen. Korr. aus 1000.
103 104 105 106
Matthias Müllner, Steinmetz von Stein, Bestandsinhaber des Steinbruchs in Eggenburg. Siehe unten S. 190 (fol. 35v). Johann Joseph Burger (um 1691–1731), Schnur- und Bortenmacher von Krems. Fensterreiber, schwenkbarer Hebel zum Verriegeln der Fenster. Kegelbänder, zur Befestigung der Flügel am Rahmen. Zingulum, Stoffband als Gürtel zum Talar.
a–a b–b c
101 102
190 Edition
Stainmezgesell von Stain. Den 23. [Juli] fruh zu arbeithen angefangen, vide den 15., was er des tags habe? Continuavit laborem, biß den 23. Aug(usti)a gearbeittet und bezahlet worden, den 26. abermall, den 27., 29., 30., 31., den 2. September biß 7. inclus(ive) et loco quod 8. debuisset interrogare an ulterius laborandumb, interrogavit primo den 9. [fol. 35r] Species zum fürneiß von Wienn. 4 lb. agstein 4 fl., 1 ½ lb. gumigotta107 21 kr., 2 lb. sülbergleth 16 kr., 16 loth umbra108 9 kr., 7 lb. terpentinöel 1 fl. 24 kr., s(umm)a 6 fl. 10 kr. NB: Diß ist dem Peter per cl(oster)canzley sub 7.c Julii bezahlt worden, wie auch den reest von ihme bezahlte 3 fl. 24 kr. wegen des r(ock) kaput109 und gemachten veste pro me. Stinglgläßer. Den 27. [Juli] deren 11 mit geschnüttenen zieratten umb dem ranfft à 5 kr., dan 2 opffer kändl110 von dückhen glaß erhoben sambt zinernen deckhereln à 34 kr. von bömischen glaßtragern erkaufft. Gefalzte laden in kasten beym boden ober des fr(auen)kellerd, 111. Den 27. [Juli] seind die 32 stuckh wider hinauß kommen in die bindery, welche bey den krüst waren, darauff der stockhodorer und mahler bey der neuen sallstiegen gearbeittet haben, die übrige und noch nicht gebrauchte sollen gezellet werden. Kacheln zum döroffen. Den 28. [Juli] hat der haffner von Gravenw(örth) deren 89 herauff geschückht. [fol. 35v] Stainm(etz) von Stain. Den 28. [Juli] ist ihme 1 e(imer) heuriger wein versprochen worden, wan er biß ad festum Augustini [28. August] die paluster zu der neuen sallstiegen fertig macht, daß es gesezt kan werden. Perfecerunte. NB: Die stein werden genohmen in Höglischen stainbruch f, 112. Den 31. [Juli] Adam Eckherhat geführt von Eggenburg 32 sch(uh) stain, Ulmestorffer 27 ½ sch(uh). Der Marx und mayr 81 sch(uh), wiederum der Marx 34 sch(uh). NB: Den 18. Martii 1721 seind durch 2 meinige closterzich 88 ½ sch(uh) stain geführt worden. Vide den 13. October. c d e f a
b
Über der Zeile. -um über der Zeile. Korr. aus einer anderen Ziffer. fr(auen)- über der Zeile nachgetragen. Über der Zeile. Mit Verweiszeichen und vide infra mit nachfolgendem Passus am unteren Seitenrand verknüpft.
Gummigutt, eingetrockneter Milchsaft des Kautschukbaumes. Erdfarbe aus verwittertem Brauneisenstein. 109 Langer Mantel mit Kapuze. 110 Messkännchen für Wasser und Wein. 111 Die Anlage des ehemaligen Dürnsteiner Klarissenklosters wurde vom Chorherrenstift als Wirtschaftsgebäude adaptiert. 112 Steinbruch bei Eggenburg, benannt nach dem Pächter, dem Steinmetz Johann Gallus Hügel (1664– 1719). 107 108
Notizen im Kalender 1720
191
Lamberilaisten obere. Den 28. [Juli] überschückht die tischlerin 65 claffter in 26 staffeln, die andern sollen in 8 tag folgen. Novus cocinus. Den 22. [Juli] zu kochen angefangen, alldieweillen aber der alte ihn abgeredt und vorgeworffen, er bringe ihma umb sein dienst. Novus v(ero) auch kein miraculist geweßen et more solito angebrent, so ist ihme den 29. zwey gulden ex meo gegeben worden, et stultus dimissus. [fol. 36r] Gravenw(örther) fexung. Waitz 291 mändl, korn 1725 m(andl), gersten 131 m(andl). [fol. 38r] Bildthauergesell. Den 5. [August] auf müttag kommen die 2 gesell zu verfertigen die zwei rämeln zu den vögeln, 4 rahmen zu den blumstuckhen, in sall 4 örtischockhen, laboravit biß 20. inclus(ive), solutus per anschaffzetl mit 21 kr. pro die. NB: Soll meine 4 nußbaumene geridon, fürb jeden 7 kr.b, und 3 fenstertischl buzen. Dräxler von Stain. Knöpff auf die gastbötter, dan saulen von nußbaum zu denen 3 eingelegt nußbaumenen tischeln, item knöpff zu den 2 kästen des handtuechs in sacristia. Für die saulen 10 stuckh 10 kr., für jeden böttknopff 3 kr., vier nußbaumene kugeln 6 z(oll) braith, 3 z(oll) hoch, für jede 9 kr., für das 9te seßerl 30 kr. Solvi den 14. [August] ex mea cassac. Ein stuckh weißes tuech. Von Lang113 den 5. Aug(usti) pro 3 candidatis empfangen per 19 e(llen) ¾ à 26 fl., darvon für d einen 5 e(llen), pro 2ndo 4 ¾ e(llen), pro 3tio 4 ½ e(llen). M(eister)tischler von Stain. Den 9. [August] mit ihme accordirt für die 2 thieren zu denen offenlöchern aufe der haubtstiegene in fo(rm)a der zweyen in capucinerstübl, id est auf einer seithen fournirt sambt verkleidung, doch ohne futter, darvor, das ist für beede, 14 fl. bezahlet werden. Den 21. von der canzley bezahlt. Angina.
a
b–b
c
d
e–e 113
Über der Zeile. Über der Zeile. casa. Danach zwey gestrichen. Über der Zeile. Franz Lang (um 1672–1732), Tuchmacher von Krems.
192 Edition
[fol. 38v] Sülber. Den 18. [August] solches gewogen à 27 lb., thuet 54 march und noch 1 march nachgewogen, so vergeßen worden. NB: Den 21. Septembris abermahl gewogen und haben sich befunden 64 march. Krepinmacher. Soll 6a quasten machen, aber nur halb mit bäscherln114, 30 an der zall, wie die meinige, an den himmell. Der obere theill von dißen quasten ist sambt schnieren in der lenge ut apud meum lectum. Zum pontificalhimell 6 ½ e(llen) schnier, haben gehabt 14 loth und 2 loth zwirn. Ex mea cassa bezahlt mit 7 fl. Mahler von Gravenw(örth). Den 20. [August] umb 4 uhr kommen und hat gearbeittet biß den 27. inclus(ive). Schloßer von Mauttern. Den 21. [August] ihme 42 fensterstänckhl überschückht, solche zu den 4 fenstern vor dem sall auf den gang recht zu machen. Der halbe theill hat nichts gebraucht, alß beederseiths das läpl abzuhauen undb neuec löcher zu machen. Den 23. 8 fensterstängl zu der balckon thier, da in 4 neue lächer und die andere kürzer zu machen. Tischler von Stain. D(e) d(ato) 21. [August] soll 2 rahmen machen zu denen l(an)dtschafften auf die sallstiegen, für beede 1 fl. Dem gesellen, so er auf 4 tag überlaßen, 45 kr. Item 2 thieren zu denen heißeln, wie jene den 9. Aug(usti). [fol. 39 r] Gewey. Den 22. [August] ihme überschückht die Dillingerische115 gwöhren, 2. den grundtbuchsextract d(e) d(ato) 3. Aug(usti) 1720 per 19 fl. 23 kr. ¼ d., alß dienst 1 fl. 23 kr. ¼ d., dienstwandl auf 8 jahr 18 fl., 3. ein abschrifft wegen verglichenen pfundgeldt bey jeder mutation à 15 fl., 4to ein gwöhraußzug d(e) d(ato) 16. November 1709 wegen ein drittel pfarrweing(arten) zu Brun116. Vided den 5. Septembrisd, 117. M(eister)sattler zu Crembs. Den 23. [August] er und den 22. sein gesell an den 9 seßerln in mein schlaffzimer, dan den 2 großen lainseßeln gearbeitet, den 26.e beede.
c a
b
d–d
e
Korr. aus 4. Danach ein gestrichen. Korr. aus neues. Am Ende des gleichen Abschnitts nachgetragen. 6 korr. aus 5.
Büscherl, dickere Zierschnüre zwischen den Fransen einer Quaste. Dillinger, Dürnsteiner Weingartenpächter. 116 Brunnweingarten ist ein Flurname, der die Weingartenriede östlich von Dürnstein bzw. in Oberloiben bezeichnet. 117 Siehe unten S. 193 (fol. 43r). 114 115
Notizen im Kalender 1720
193
Fasan, wildttauben, waßerschnepffen. D(e) d(ato) 27. [August] von Wienn 2 junge faßan à 4 fl. 28 kr., wildtänten 2 per 1 fl. 6 kr., dan 4 schnepffl à 1 fl. 24 kr. Nägl und portl zu denen seßerln ins schlaffzimer. Die eln von Wienn dito ut supra 27. [August] per 3 kr. und zu Crembs der schniermacher 5 kr., die nägl 7 brieff à 23 kr., den brieff zu Crembß 9 gr. Spütz von Wienn den 4. curr(entis) [September]. Pro novitio Gregorio118 ein stickhl spitz große zum rogeth per 38 gr., kleine per 18 gr. [fol. 43r] Cammerer. Den 5. [September] erlegt zu meinen handen 146 fl. 52a kr. 2 d.a das extra robathgeldt pro anno 1719, weren 149 fl. geweßen, sed ait se 3 fl. melius dedisse anno elapso, adeoque tamen detraxit. NB: Den 29. September gezelt und seind 146 fl. geweßen, mithin die 52 kr. 2 d. abgangen. Gewey. Den 5. [September] ihme 2 gwöhraußzug de anno 1710 biß 12. und den anderen de anno 1710 biß 14. eingeschückht ad reliqua 22. Aug(usti) accepta. Stockhodorer von Crembs. Den 8. [September] accordirt, das gwölbl beym auftrütt der sallstiegen zu stockhodoren mit ein gesimbs und wie der gang vorm sall, darvor 3 fl. et cupra von Bozzi119, petierat 5 fl., will den 16. daruzue anfangen. NB: Das gwölb auf der oratoristiegen stockhodoren zu laßen accordirt 11 fl., vide 28. [Mai]120. Bildthauer von Gravenw(örth). Den 7. [September] die rahm zu den blumstuckh ober der salthier gemacht und überschückht, so ihme zu bezahlen. Träxler von Stain. Den 9. [September] 16 nußbaumene saulen angefrimbt, wie die gemachte 12, eine à 10 kr., dan 4 saulen von weichen holtz à 21 kr., dan accordirt auf 12 seßeln wie in mein vorzimer, das stuckh à 19 kr., das holtz güb ich, von tischler außgearbeittet, das paar geridonb gewunden 5 17ner, die 9 flamten 4 17ner. Ex mea cassa die saulen bezalt.
a–a
b
Über der Zeile. Danach geflambt gestrichen.
118 Ein Dürnsteiner Konventuale namens Gregor ist für den hier in Frage kommenden Zeitraum nicht nachweisbar. 119 Andrea Pozzo (1642–1709), italienischer Maler und Architekt. 120 Siehe oben S. 182 (fol. 24r).
194 Edition
[fol. 43v] Haffner von Gravenw(örth). Den 4., 5., 6., 7., 9. [September] die 2 döröffen und offen in der kuchlm(eisterei), den 10. in canzleystübl, den 11. auf müttag fertig worden. Maisterglaßer von Crembs. Den 10. [September] ihme abermahl 70 fl. per anschaffzetl erfolgen laßen. M(eister)schloßer von Mauttern. Den 10. [September] mit ihme auf die 13 thieren für der geistl(ichen) zimmer contrahirt, daß er zu jeder thier 2 bender und 2 kägl, wie solche bey deß Wilhelm und Ambrosi121 thier seind, machen soll, darvor und vor jede thier 1 fl. und 3 lb. eißen, hingegen vide November122. Weillen er im großen zimer zu den 3 paar läden umb 12 bender weniger zu machen hat, sollen diße laden dannoch bezahlt werden wie die andern laden, so 8 bender haben. Binder von Gravenw(örth). Den 11. [September] dem Petro verwilliget, den unterthanbinder zu nehmen statt des hießigen, weill der kellerm(eister) sagt, es seyen nur 7 faaß à 100 und etlich e(imer) abzubinden. Mahler von Gravenw(örth). Dito [11. September] ihme überschückhet 17 rahmen zu des Rugendäs kupffer123 und 27 zu den [fol. 44r] kupffern belli tempore Caroli regis, modo n(ost)ri imp(eratoris) in die galleria, diße hat er laimb zu druckhen, mit kreydengr(un)dt zu machen und zu schleiffen, alßdan nichts alß schwarz mit kienrueß anzustreichen, das übrige wird hier gemacht. Item ihme überschückht laisten zu den spallieren ins grien sälerl und alckovenzimer, so er zu vermetalisiren, das metal wird ihme von der canzley geben, empfangena 7 ½ buecha, seind schon vergoldte 116 sch(uh), unvergolte laistenstuckh, so an clafftern außmeßen 360 oder 396, so sich zeigen wird in der zuruckhsendung. Gewey. Den 12. [September] überschriben wegen 2 spiegl, 6 lot laren fläschl, 1 e(lle) sendl124. Pfleger von Heindorff 125. Den 12. [September] überschückht 38 große pärgämotenbiern126, 35 mesänzger127, 26 pfersig128. a–a
Über der Zeile.
Ein Dürnsteiner Konventuale namens Ambrosius ist für den hier in Frage kommenden Zeitraum nicht nachweisbar. 122 Siehe unten S. 200 (fol. 50r und 50v). 123 Decker-Rugendas, Repraesentatio (1715). 124 Sendel, minderwertiger Seidentaft für Futter. 125 Haindorf (Gem. Langenlois, Bez. Krems). Haindorf gehörte zur Gräflich Montecuccolischen Herrschaft Hohenegg. 126 Bergamotte, Birnensorte. 127 Maschanzker, Apfelsorte. 128 Pfirsiche. 121
Notizen im Kalender 1720
195
Capuc(inis) von Paßau. Dito [12. September] den wein abgeholt, de quo vide den 5. Junii129, und paar bezahlt sambt 1 gr. leykauff. [fol. 44v] M(eister)schloßer. Den 18. [September] 3 stängl überschückht, darauß zu den böth in das sallzimer 2 zu machen, das lengere 7 sch(uh) 3 z(oll), das kürzere 5 ½ sch(uh). Fensterringl. Den 16. [September] der kuchlm(eister) 500 erkaufft à 1 d., habebat in mandatis 11 duzet, darvon er 800 genohmen, alß 400 große, so vüll gar kleine, deren lezteren 300 zuruckh gesendt worden. Zu einen leffell und meeßerschallen. Den 21. [September] der goldtschmidt130 von Crembs de arg(en)to p(raepositi) C(aroli) solche gelüffert, haben gewogen 8 loth, 1 quintl à 5 gr., das loth ex mea cassa bezahlt. NB: Der leffell 3 loth g(ewoge)n. Eidem ad probandum überschückht 4 ½ lb. 10 loth sülber. NB: Poculum p(raepositi) C(aroli) hat 10 loth 1 quintl, vide fol(ium) 2 sub signo NB131. 1 e(lle) 1/8 rothes tuech. Den 22. [September] Lang von Crembs überschückht zu den fueßschemel des doppelfenster in oratorio, ist diß tuech braith 6 4tel 1/8. Kay(serliches) patent unter den 3. Septembr(is) anno curr(ente)132. Daß schon den 6. Jan(uarii) 1518, dan den 14. Octobr(is) 1627 und 20. Octobr(is) 1669 sub poena nullitatis, widerum 4. Aug(usti) ����������������������������������������������������� 1716 confirmatorie denen geistl(ichen) verbotten, ohne l(an)dtsfürstl(ichen) consens lügende gietter zu erkauffen, also tenore dicti patentis ordiniret wird, was seithero den 20. Octobr(is) 1669 an die geistlichkeit kommen, bey denen gr(un)dtbiechern und anderwerts solle erforschet werden, und in früst 3. m(ona)th an die [fol. 45r] weltliche zu verkauffen oder darnach der freye einstandt mit gerichtlicher schäzung verstattet, welches gr(un)dtbuch aber mit der ertheillung der gewöhren wider die g(e)n(e)ralien gehandlet, nach den kay(serlichen) hoff berichtet werden solle. Maxdor133 patent. Sub 3. Septembris gebotten, solche nicht höcher alß zu 5 fl. 45 kr. anzunehmen biß ferner kay(serliche) verordnung. Siehe oben S. 185 (fol. 29r). Sebastian Somkorski, Goldschmied von Krems. 131 Siehe unten S. 197 (fol. 46v). 132 Merckwürdiges Kayserl(iches) Mandatum, wodurch alle seit dem 20. October 1669 von der Catholischen Geistlichkeit, ohne Landes-Fürstl(ichen) Consens, acquirirte Güther in Oesterreich zurück gefordert, und die darüber errichtete Contractus oder Pacta cassirt und vernichtet werden [vom 3. September 1720]. Item ein anderes Patent, worin die Bayerische Max d’Or abgewürdigt worden [vom 10. September 1720] (Einzelblattdruck, Wien, 18. September 1720). 133 Maximilian d’Or, bayerische Goldmünze. 129 130
196 Edition
Zeißl, buchbinder. Den 27. und 28. [September] kupffer aufgezogen und ex mea cassa bezahlt à 8 gr. des tags. Stockhodorer. Den 28. [September] ihme ex mea cassa mit 4 fl. 30 kr. bezahlt. Abdeckher. Dito [28. September] wegen des verreckhten pferdt Nigl, so auß dem zuch das beste geweßen, außzuführen, zahlt 30 kr. und zu eröffnen 7 kr. NB: Ist ihme das nez134 und bluthkasten135 durch die liederliche knecht zersprongt worden. Bildthauer von Gravenw(örth). Dito [28. September] mit ihme zusambgerechnet und über empfangenes wegen gemachter stainarbeith den reest mit 34 fl. 46 kr. per canzley angeschafft, doch ist nachzu[fol. 45v] schlagen, an a Petro in pecuniis nil acceperit? NB: Lauth vorgewißenen contract seind ihme noch zu geben, si non in antecessum accepit, 2 e(imer) capitlspeiß, ½ stockh saltz. Dito ihme bezahlt wegen einer rahm und 3 von harten nußb(aumenen)a holtz geschnizten vasel 1 fl. 1 kr. Träxler von Stain. Den 29. [September] ihme 4 geridon, uti 16. annotatum, ex mea cassa bezahlt mit 2 fl. 16 kr. Hochrothe schafffell. Den 26. [September] von Lintz 10 stuckh oder ain puschen à 5 fl. 30 kr. überkommen, ist jedes lang 3 sch(uh) 9 z(oll), braith unten oder an braithern orth 2 sch(uh) 7 z(oll). Kalbfell rothe zu Paßau das paar à 28 gr. Schafffell […]. Bildthauergesell von Gravenw(örth). Den 7. October zu arbeithen angefangen, hat nebst kost die wochen 26 gr., macht die spieglrahm ins große zimer inner, 2ndo soll die schrifften in die grabsteiner pro def(unc)tis praep(ositis) Godefrido et Carolo, pro Mathia, Richardo et Godefrido hauen, item pro Bertholdo. [fol. 46r] Den 14. December ihme 5 fl. in der canzley erfolgen laßen per anschaffzetl, den 24. Jan(uarii) 1721 abermahl 3 fl. angeschafft. Sebastian Somcovsky, goldtschmidt von Crembs. Den 15. December mit ihme auf 12 bächer und 11 paar meßerschallen für das capitl accordirt, wie das paar gemachte schallen sein, wird für das loth bezahlt 12 kr., und ein becher soll wegen 1 march, die becher einwendig zu vergulden, und herauß oben das räffl wird für 2 march 6 fl. 30 kr. ersezt und bezahlt werden. Das meeßbuch ad oratorium zu beschlagen in eodem pretio. a
134 135
Über der Zeile. Eingeweide. Herz.
Notizen im Kalender 1720
197
NB: Ein canon136 auch beschlagen zu laßen, item 2 saltzväßl, wie des Ertl, wägt eines 13 ½ loth. NB: Dito das den 21. September ad probandum gegeben sülber, so aber nichts nuz und alles zerspringt, mit 4 ½ lb. 1 ½ loth von ihme empfangen. [fol. 46 v] NB: Das alte beschlacht zum missalbuch wägt 11 loth 1a quintl. NB: Den 16. December argentum spurium infructuosae artis alchimicae p(raepositi) C(aroli) gewogen, da dan von resp(ec)tive beßern, so den hamerschlag halt, 23 march 12 loth, von schlechtern 23 m(ark) 7 l(ot) 3 quintl, so erst probirt muß werden 7 m(ark) 5 loth 2 quintl. Der aschen, so gestoßenb mueß werden und zu floß- oder botaschen 10c m(ark) 13 l(ot)d, f(aci)t zusamb 65 m(ark) 6 l(ot) 1 q(uintl). Den 17. empfangt er von geleutert und zusambgeschmelzten sülber lauth meiner zeillen 21 m(ark) 8 loth. Den 5. Febr(uarii) 1721 gewogen 10 paar meßerschallen ut supra, wögen 2 lb. weniger halb quintl, item ein paar schallen 6 ½ loth, id e(st) nach der goldtsch(alen)wage d(e) d(ato) 26. Martii 4 m(ark) 8 l(ot), f(aci)t 14 fl. 24 kr., die 12f becher haben gewogen 11 m(ark) 5 loth 1 quintl, f(aci)t 36 fl. 12 kr., per anschaffung bezahlt. Dito 1 paar meeßerschallen pro me wägen 6 loth 2 quintl, fecit gratis et pro regali. Obigen 26. Martii ihme abermahl lauth meiner zeillen geben 4 march sülber zu 5 bechern, wieder deren à 10 loth. Vide post mensem Decembrem fol(io) 3137. [fol. 48 r] Dilingerische weing(arten). NB: Zu sechen, daß solche fort kommen, sagt Teegernseischer weingartshoffm(eister), das viertl von beßern 30 fl. Clostern(euburger) weinfexung. Ist pro hoc anno 164 e(imer). NB: Das 4tl weing(arten) rechnen sie auf 19 ½ lb., darauff schlagen sie die steuer et pro hoc anno 8 kr. 1 d. Teegerseerischer hoffm(eister). Den 5. [Oktober] ihme ex mea cassa, et quidem 136g fl. welsches capucinergeldt138 pro acceptis vinis anno elapso, dan noch 50 fl. darzue zu bezahlung bey der statt die steuerzetl, so 176 fl. 22 kr. gemacht, aber nur per abschlag abgeführt propter processum, daß etliche 4tl frey sein. Dan eidem 25 fl. 9 kr. 2 d. wegen 2 4tl Dillingirischen weing(arten) in die Martinyzech berg- und voigtrecht ab anno 1701 biß 1719.
c d e f g a
b
Korr. aus einer anderen Ziffer. Über der Zeile anstelle von gewaschen [?]. Korr. aus einer anderen Zahl. Danach ein Wort gestrichen. goldtsch(alen)- über der Zeile. Über der Zeile. Korr. aus einer anderen Zahl.
Liturgisches Hochgebet. Siehe unten S. 206 (fol. 71r). 138 Gemeint ist die Zahlung der Kapuziner, die im Jahr zuvor Dürnsteiner Wein gekauft haben. 136 137
198 Edition
[fol. 48 v] Enggabru(nner) mostlüfferung. Den 5. [Oktober] kommen 115 e(imer), den 7. 90 e(imer) 2 viertl. Bertholdus mortuus. Den 5. [Oktober] media 6. vesperia zu Gravenw(örth) in pfarhoff, ubi ca(us)a mutandi aeris fuit, postquam iam ad duos annos miserabilisb extitit. Epitaphiumc vide mense Decembric, 139. Von Aufschneitter140 taffellholtz zum lamberien, biett das stuckh à 9 kr., so zu Loiß 8 kr. gült, vide den 11. Junii141. Ist lang 15 ½ sch(uh). De successione ab intestato. Liber in folio lauth welischer zeit(ung)142 no 162, Caroli VI. imp(eratoris) Neue satz- und ordnung von erbrecht außer testament und andere lezte willen, auch waß deme anhängig in dem erzherzogthumb Oesterreich unter der Enß, anno 1720143 bey Johann van Gehlen144 hoffbuchdruckhern. Mahler Mathias Pichler. Den 17. [Oktober] contrahirt 2 l(an)dtschafften auf die stiegen zu den anderen 12 fl., das stuckh in das saletl fides, spes, ch(ari)tas 10 fl., die 2 kuchlstuckh und die 2 von St. Pöltten zu laquiren [fol. 49 r] 20 fl., 1 e(imer) capitlspeiß, die copie von mein Gravenw(örther) controfeé pro Schadauer 3 fl., dan den kopff in Moßerischen145 controfeé 1 fl., s(umm)a 47 fl., ist alles bezahlt worden per abrech(nung). NBd: Den 22. Decembr(is) zwey mezen waiz angeschafft, so abzurechnend. Historische baukunst146. Lauth Diarii Viennensis n 1796 wird avisirt, daß sub dicto titulo d(ominus) Fischer von Erlackhen148, imperatoris architectus und bauweßens su(pe)rintendant, dißes buch in 90 kupffern annexis declarationibus in teutsch und französischer sprach bestehend biß end Junii 1721 wolle heraußgeben, und wer anjezo 10 fl. gübt, hat bey erfolgenden empfang eines exemplar nur noch 20 fl. zu bezahlen, wo er sonsten et propter idipsum keines 147
a
b
c–c d–d
o
Über der Zeile. Danach fuit gestrichen. Am Ende des gleichen Abschnitts nachgetragen. Am oberen Seitenrand nachgetragen.
Siehe unten S. 201f. (fol. 53r). Möglicherweise aus der Familie von Franz Xaver Aufschneider (um 1708–1732), Händler in Krems. 141 Siehe oben S. 185 (fol. 29v). 142 Il corriere ordinario Nr. 162 vom 25. 9. 1720. 143 Der Röm(ischen) Kays(erlichen) […] Majestät […] Herrn Caroli des Sechsten […] Neue Satz- und Ordnung vom Erb-Recht ausser Testament und anderer Letzter Willen, auch was deme anhängig in dero Ertzherzogtum Oesterreich unter der Enns (Wien 1720). 144 Johann van Ghelen (1645–1721), Hofbuchdrucker und Buchhändler in Wien. 145 Dürnsteiner Pröpste oder Passauer (Weih-)Bischöfe dieses Namens, deren Portraits im Kloster vorhanden gewesen sein könnten, sind nicht nachweisbar. Möglicherweise ist der Wiener Maler Lorenz Moser (um 1668–1714) gemeint. 146 Fischer von Erlach, Entwurff (1721). 147 Wienerisches Diarium Nr. 1796 vom 16. 10. 1720. 148 Johann Bernhard Fischer von Erlach (1656–1723), kaiserlicher Hofarchitekt in Wien. 139 140
Notizen im Kalender 1720
199
unter 40 fl. wird geben. ������������������������������������������������������������� Subscriptio Viennae fit apud ipsum authorem, reliqua loca annotatus in dicto Diario. Glaßer von Crembs. Den 23. [Oktober] sezt er von meinen glaß und bleich die 2 gugger zu den wintterfenstern in den hoff ein, hat aber das übrige gerichte bleich nicht hergeben, so vorhin bey den taffelln der krufften und nachgehends in den fenster des balckons geweßen. Inßlethkerzen von Lintz. Den 29. [Oktober] seind kommen 580 lb. à 9 kr., fuhrlohn 25 gr. zu Lintz und Ippß149 frey, zu Mätthaußen150 15 kr., zu Ippß 6 kr. schreibg(eld). [fol. 49 v] Laden von Viechhoffen. Den 31. [Oktober] lüffert der mühlner 24 nußbaumene laden, darunter 19 à 4 ½ sch(uh) lang, 5 zu 4 sch(uh) lang, jeder 2 z(oll) dückh, dan 2 zu 6 sch(uh) lang, 1 z(oll) dückh, widerum aichene 6 stuckh zu 8 sch(uh) lang, 1 z(oll) dückh, die ersteren das stuckh nußbaumene à 12 kr., die aichene der sch(uh) à 7 pfening, s(umm)a 6 fl. 36 kr. November. Tischler von Stain. Den 3. November mit ihme auf die 2 thieren zu der oratoristiegen in der vorsacristey und offenloch contrahirt, daß er solche fournirter mache wie bey den stiegenstübl, alß die erste beederseiths fournirter, doch die obere füllung blind, so ein fensterrahm mueß haben, die offenthier auf einer seithen fournirt. Darvor 14 fl. zu bezahlen. Träxler von Stain. Dito [3. November] contrahirt, daß er 1 geridon nußb(aumen)a in das oratorium zum brevier auflegen will machen, 1 fueß nußb(aumen), 1 fueß von wächen holtz zu 2 bultbretern auf die altär, für diße 3 stuckh 5 17ner, solvi ex mea cassa. Den 20. December item 2 fueß zu buldern 28 kr. bezahlt. [fol. 50 r] Blöch zum kastenthorb beschlagen. Beym Sutter das lb. à 6 kr., ist ein taffell braith 1 ½ sch(uh), hoch 2 sch(uh), hat gegen 6 oder 5 ½ lb. NBc: Den 18. November zu den rinen der 4 rauchfang horol(ogia) sol(aria) von Sutter 20 taffelln per 125 lb.c. Nägl. Den 2. [November] erkaufft der schloßer 500 schloßnägl, so zwar vaßnägl seind, dan 1000 cramernägl, zusamb 1 fl. 48 kr. bezahlt.
a
b
c–c 149 150
Über der Zeile. kasten- über der Zeile. Am Ende des gleichen Abschnitts nachgetragen. Ybbs an der Donau (Bez. Melk). Mauthausen (Bez. Perg).
200 Edition
Maisterschloßer. Den 12. [November] accordirt für 9 kleine schnalln sambt schildt zu denen wintterthieren im capitl für jede 15 kr., dan zu jeder 1 ½ lb. eyßen. NB: Eidem deß verstorbenen dechant sein spanisch rohr151 geben à 2 fl. 30 kr., so ihme abzurechnen. Stainmezmaister von Stain. Den 13. [November] mit ihme auf 5 tachfenster gehandlet, wie die 2 ober der einfarth, für jedes 4 fl. Die stain hat er herzugeben, doch daß ihme mit 4 pferdten ain fuhr stain, etlich 40 sch(uh) außmachend, auß dem stainbruch führen laß. Verspricht auf die wochen solche zu verfertigen. Ex mea cassa bezalt mit 20 fl. [fol. 50 v] Marx gutscher. Den 14. [November] ihme von Schadauer ain baräckh à 3 fl. erkaufft und geschenckht. Zeißl, buchbinder von Stain. Den 17. November ihme ph(i)l(osoph)iam p(atris) Semery152 4 mahl einzubinden geben, jeden cursum in 3 bind weiß pärgäment, pro uno tomulo 4 gr. zu bezahlen. Solvi ex mea cassa den 20. mit 2 fl. 24 kr. M(eister)glaßera. Den 19. [November] ihme die 4 rahmen in dem vorhauß bey der canzleystiegen zu ver glaßen mitgeben, und hierzue 4 meinige taffelln, das andere erb. NB: Dictus vitriarius hat vor ein taffell, wan ich solche selbst hergüb, sich nicht gescheichet, sechs kr. zu begehren, dein 4 kr., [fol. 51r] da doch decanus Crembs(ensis) für ein taffell zu seinen glaßhaus nur 3 ½ kr. bezahlt, und der glaßer verbleichen und das bleich darzue geben müßen, in n(ost)ro casu aber schon alles gebleicht, promisi nihilominus 2 kr. NB: Für jede taffell einzusezen, wan er das glaß hergübt, 8 kr. [fol. 50 v] Schloßer von Mauttern. Dito [19. November] ihme zu den fenster zu der kuchlm(eister)cammer gegen den gäßl 8 stängl, dan noch 2 andere, die er abhackhen mueß, und auf einer seithen neue löpl daran machen. Widerum zu den fensterstockh ob der thier des krauthkeller und in der bedienten zimer fensterstängl mitgeben, die er theills schweißen und auf einer seithen löpl daran machen mueß. [fol. 51r] Krauth. Den 19. [November] 5 lb. à 5 fl. 30 kr. erkauffen laßen, also schlecht ist das jahr geweßen, noch schlechter aber der hoffm(eister) zu Gravenw(örth), so die ihme gleich anfangs meae praelaturae gegebene regl gar in vüllen nicht haltet, daß man imer ein fexung in vorrath Danach vide infra NB. Mit vide infra sub NB mit dem folgenden Text am unteren Seitenrand bzw. am oberen Seitenrand von fol. 51r verknüpft. a
b
151 152
Spazierstock aus Rattan. Semery, Triennium (1688).
Notizen im Kalender 1720
201
habe, daß wan es außer des hauß und zu feldt fellet, die im hauß auß der noth helffe. Habe auch in re(chnungen) dato nicht gefunden, daß man krauth gekauffet hette, sed accepit suas partes pro futura cautione. Erkauffte fisch. Den 15. [November] ex mea cassa nach Gravenw(örth) bezahlt, alß h(err) reeg(imen)tsrath Kirchstetter153 et eius uxor, frater, decanus Crembsens(is), P. Engelbertus154 professus Mellicensis et eius soror Pissanin dahin kommen, nembl(ich) donaukörpfen 4 ½ lb. 54 kr., 5 lb. hachten 1 fl. 40 kr., 1 lb. ruthen155 40 kr., 1 halb koppen156 24 kr., 1 seitl grundl157 15 kr., 2 schildtkroten 1 fl., s(umm)a 4 fl.a 53 kr. Item da ich nach Wienn mit nacher Gravenwörth. [fol. 51v] Schneider von Gravenwörth. Den 11. December, daß er mein camisol158 und dichenen rockh gefuttert, auch saiden hergeben, 51 kr. NB: Der kirschner hat für die 3 stuzen der novizen mit lämblfell 1 fl. haben wollen. Bertholdi pie def(un)cti sachen zu Gravenw(örth) obigen dito [11. Dezember] empfangen. 1mo Kamisol mit zinenen knöpffen von zeig, 2. ein stockh ord(inari) holtz, 3. ein brustfleckh, 4. ain blau diechener mantl, 5. hueth, 6. ein paar handtschuech, 7. ain theill brevier prop(rium) ord(inis) et Passav(iensis) cum calend(ario), 8. 1 paar augengläßer, 9.b 2 alte betbiechl, 10. ain paar schuechschnallen, 11. sarociolum159 1 et 3 col(laria), 12. ein sülbernes häckhl, 13. meßingenes nothlaiderbixl160, 14. sein petschafft, 15. ain großer und 3 sülberne knöpffl, 16. ein zenstürerbixl161, 17. zwey dugg(aten), 18. ein Jörgenth(a)l(e)r, 3 17ner, 1 7ner, 1 gr., 3 palträckhen162, dan 13 kr. Ist schuldig dem crammer 3 fl. 56 kr., diß ex mea cassa bezahlt und den buben, der ihm gewarttet, 1 fl., der mayrin auch ¼ Salzb(urger) dugg(aten)163, dan den zwei wachtern ad corpus def(un)cti 34 kr. [fol. 53r] Epitaphium Bertholdi Debay. In senibus nostris divina potentia lusit. Subscribit huic veritati, quia elinguis Bertholdus Debay, aetat(is) 67, profess(ionis) 46, sacerd(otii) 43, qui in festo Placidi [5. Oktober] placide obdormivit, ut placeret D(omi)no in regione vivorum ac quiesceret sabbatho, qui
a
b
Danach Zeichen gestrichen. Korr. aus 8.
Johann Matthias Edler von Kirchstetter, niederösterreichischer Regimentsrat. Engelbert von Kirchstetter (1681–1742), Konventuale von Melk. 155 Rutten oder Quappen, Dorschart. 156 Groppen. 157 Gründlinge, kleine Karpfenart. 158 Wamst. 159 Sarrozium, aus dem Sarock, dem Chorhemd, verkürzter Leinenstreifen, Teil des Ordensgewands der Augustiner Chorherren. 160 „Notleiderbüchse“ für Kleingeld, das als Almosen gegeben wurde. 161 Zahnstocherbüchse. 162 Poltorak, Dreipölker, polnische Kleinmünze. 163 Goldmünzenprägung des Erzstifts Salzburg. 153 154
202 Edition
merum vixit et posthoc vivet sabbathum. Sic nempe sex seniores164 nostri, uno tantum in vivae vocis testimonium superstite sexagenario, a 13. Maii 1719 usque ad 5. Octobris 1720 abierunt, obierunt, qua hospites fuerunt, non habentes manentem civitatem, sed futuram inquisivere. Hi omnes nobis in aure dicunt: quod vos estis, nos fuimus, quod modo sumus, vos brevi eritis. Diu vivere quaeritis? Pie mori discatis, ut aeternum vivatis. Qualis enim vita, mors est ita, et vita quid est hominis? Cuius conceptio culpa, nasci poena, labor vita, necesse mori165. Videa notata fol(io) 4a, 166. Maistertischler von Stain. Den 4. [Dezember] mit ihme gehandlet auf die 5 thieren zu der kuchl eingang, sallstiegen, zum kuchlm(eister), in die einsaz und die alte off(icie)r. Das waiche holtz gübt er darzue, das aichene aber ichb, wie auch die verzühnte nägl, [fol. 53v] müßen gemacht werden wie die schon 3 gemachte bey der porten, krauth- und sacristeykeller, für jede 4 fl. 30 kr. Dan 2 thieren unter den thor, so gegenainander alß auf die haubtstiegen und erster im gang zur canzley. Das waiche holtz gübt er, maister, die aichene fournier aber ich. Jede thier bekommt 4 flügln, beedersaiths fourniert, jede 3 füllungen und verdiefft. Damit es nicht zu schwer werde, weillen in die füllungen ganzes holtz genohmen wird, so dün außzuhobeln. Für jede thier accordirt 6 fl., zusamb beede 12 fl. NB: Seind ihme 300 verzünte nägl gegeben worden, und die übrigen unverzint von cammerer. NB: Hierzue seind ihme aichene laden 9 stuckh 5 sch(uh) lang, 3 à 9 sch(uh), 10 à 8 sch(uh), 1 à 6 sch(uh), 7 à 13 sch(uh), 4 à 10 sch(uh), s(umm)a 34 laden, machen 289 sch(uh), dan fournier 80 stuckh, widerum 3 laden, einer mit 14 sch(uh) lang und 2 laden 8 sch(uh) lang, widerum 3 laden mit 14 sch(uh) lang [gegeben worden]. [fol. 54r] Mahler von Gravenw(örth). Den 10. [Dezember] mit ihme biß angesezten dato zusambgerechnet und wegen 15 wochenc, so er im closter gearbeittet, 30 fl., wegen 12 vergoldten räml zu den optischen stuckhen im vorzimer 10 fl. 12 kr., wegen hergegebenen gerübenen kupffer und metall 22 fl. 16 kr., wegen 8 paar laden mit gypß auf einer seithen planirt 8 fl., wegen ut 11. September gemachten rahmen und laisten 8 fl., zusamb 78 fl. 58 [!] kr. Per anschaffzetl an den cammerer bezahlt, so er in außgaab zu bringen, und hingegen seine gaaben in totum per empfang jedes jahr zu nehmen hat. NB: Hat ein stockh saltz empfangen, so abgezogen worden, mithin die anschaffzetl nur auf 71 fl. 28 kr. lautet.
a–a
c b
Am linken Seitenrand im gleichen Abschnitt nachgetragen. Danach müßen gema- gestrichen. Davor nochmals wochen gestrichen.
164 Augustin Eybick (gest. 13. 5. 1719), Matthias Auer (gest. 28. 12. 1719), Richard Westermayr (gest. 17. 1. 1720), Gottfried von Grünthal (gest. 25. 4. 1720), Karl Donrey (gest. 14. 5. 1720), Berthold Debay (gest. 5. 10. 1720), Konventälteste von Dürnstein. 165 Joseph Perez, Hortulus carminum selectorum (Brüssel 1683) 14. 166 Siehe oben S. 198 (fol. 48v).
Notizen im Kalender 1720
203
[fol. 54v] Idem. Videa zusambrechnung calend(ario) 1723 mense Maioa, 167. Ditob [10. Dezember] für die 7 paar laden in mein zimern zu Gravenw(örth) mit gypß zu planiren auf einer seithen, auf der andern mit kreydenweißc, de novo accordirt für jedes paar 30 kr., gypß güb ich. Widerum die 7 rahmen allda zu den praelathen schwarz und gefürneist, die außere und inere stäbl vermetalisirt zu machen, darvor für alle 7 zu zahlen 1 fl. 30 kr. Dito ex mea cassa 2 loth kupffer per 48 kr. ihme bezahlt. NB: Für die rahm in meo cubiculo [in] Gravenw(örth) b(eata) v(irgo) Pezzl petiit 1 fl. 30 kr. zu vermetalisiren. Bildthauer von Gravenw(örth). Dito [10. Dezember] ihme wegen eines rämel zu einen kleinen oval ecce homo-bildl auf den altar in mein oratori 34 kr., zu einen außschnütt für das wetterglaß beym Mercurio168 unten an der kugl 21 kr. ex mea cassa bezahlt. Deme mahler den außschnütt gutt zu vergolden 17 kr. Lederzurichter zu Gravenw(örth). Dito [10. Dezember] mit ihme abgeredt, daß er zu 50 seßl 75 kalbfelld roth geferbt solle verschaffen, darvor ihme 50 fl. bezahlt werden, auch die abschniz bleuben werden. Dan wan er die kalbfell bringet auß Mähren169, soll 1 fl. raißunkosten ersezt werden. [fol. 55r] Sultz a d(octo)re Wallner vorgschriben. Man nimbt ½ lb. kalbfleisch, ½ henn, 2 kelberfieß, die 4 herzblumen170, jedes was zwischen 5 finger zu faßen, chinawurzen171 der besten 1 loth, aichene mistl ½ loth, geraßpeltes helffenbein172 2 loth, haberkehrn173 1 loth, dan mußcatblüh, saffranblüh, so vüll von jeden zwischen 2 finger zu faßen. Diße stuckh nach kunst zu einer sultz zu sieden. S(e)q(ui)t(ur) davon 2 löffell voll mit ein schallen gutter hennensuppen zergehen zu laßen, dan alle frueh zu nehmen. D(octo)r e Haan approbavit et subscripsit 4. Jan(uarii) bonum et probatum este. NB: Die sultz wird nach folgender weiß gesotten: Man nimbt die henn sambt dem fleisch undf kelberfießf, zerhackht solches ganz klein auf den hackbredt, hernach thuet man alles dißes in die flaschen, wie auch obige kreydter und anders darzue, die flaschen wird wohl vermacht [fol. 55v] und in ein haffen voll siedendes waßer gesezt, laß es 6 stundt in einen sudt sieden, hernach durch ein tuech gedruckht und gestehen laßen, et ita ad usum ut suprag. a–a
c d b
e–e f–f
g
Am rechten Seitenrand des gleichen Abschnitts nachgetragen. Über der Zeile. Nach kreyden- gr(un)dt gestrichen. kalb- über der Zeile. Zwischen den Zeilen nachgetragen. Am Ende der Zeile bzw. über der nächsten Zeile nachgetragen. Mit vide infra NB mit folgendem Passus am Seitenende verknüpft.
Siehe unten S. 260 (1723, fol. 31v–32r). Merkur, Götterbote der römischen Mythologie, zugleich die Bezeichnung für Quecksilber. 169 Mähren/Morava, Tschechien. 170 Borretsch, Gurkenkraut. 171 Wurzel der Stechwinde, schweißtreibendes Heilmittel gegen Husten und Verdauungsstörungen. 172 Elfenbein. 173 Haferkerne. 167 168
204 Edition
NB: Obige spe(ci)es zur sultz. Den 15. December solche von Wienn beym Weißen Engl bringen laßen auf 4-mahl, kostet jedes, deren 4 seind, 45 kr., zusamb 3 fl., ig(itu)r videndum, wie theuer es der Asterer174 einsezen werdea? Mahler175 von Förthoff. Den 20. [Dezember] accordirt für jedes bröth in der krufften zu mahlen 27 kr. et NB: D(e) d(ato) 24. Jan(uarii) 1721 si extra pulchre fecerit, wie das erste bröth, dabitur urna vini de capitulo. Stuzen176 pro novitiis. Den 24. [Dezember] solche mit schwarzen lämblfehl gefüttert von tuech, für das futter 51 kr. Englisch zin. D(e) d(ato) 8. Jener 1721 waren 54 lb. zu 22 fl. 55 kr., also das lb. zu 25 kr. 2 d., item 91 lb. deto à 38 fl. 58 kr., ordinari zin 19 lb. 6 fl. 53 kr., kommete das lb. à 21 kr. 2 d. [fol. 56r] Epigramma in sepulchro familiae Forteguerrae in ecclesia s(ancti) Pauli Pistorii177 compositum a Scipione Forteguerri, dicto Carteromaco178. In terris alii sibi celsa palatia condant, quoque habitent paucos tecta superba dies. Nos cineri et membris brevia haec monumenta caducis struximus, hoc saltem nostra futura modo. Illis impensas et opus mors auferet, at nos non poterit dominos non statuisse magis. Stainm(etz) von S. Nicola179, Felix Eder. Den 10. Jan(uarii) 1721 hat sich dißer wegen lüfferung nothwendiger stiegentäffell angemeldet, und wolte den staffell, 7 ½ sch(uh) lang, ½ sch(uh) dückh, 15 biß 16 zoll braith, mit einen rundtstab und quadretl, den sch(uh) à 18 kr., biß an die stell nach Thürnst(ein) zum waßerlüffern, will ein stuckh von 2 sch(uh), wie die taffell außgemacht, zum muster mit nechsten überschückhen. Dito mit ihme auf 2 straiff stain zum andern kastenthor gehandlet, wie die 2 schon gemachte sein, darvor sambt lüfferung biß nach Agspach180 zum Elnig, Golden Adler würth, werden 3 fl. 30 kr. bezahlt. Den 10. April die streiffstein per canzley bezahlen laßenb. [fol. 56v] Dito [10. Januar] auf die staffell bey der porten a
b
Danach Dito auf sowie zwei Zeichen gestrichen. Danach vertatur und Verweiszeichen.
Michael Hieronymus Aster (um 1666–1722), Apotheker von Krems. Siegmund Mayr, Maler von Förthof. 176 Muffe. 177 Kirche S. Paolo in Pistoia, Italien. 178 Scipione Forteguerri genannt Carteromaco (1467–1513), Lehrer und Übersetzer des Altgriechischen. 179 St. Nikola, ehem. Augustiner Chorherrenkloster in Passau. 180 Aggsbach (Bez. Krems).
174
175
Notizen im Kalender 1720
205
gehandlet, nemblich 4 mit 12 sch(uh), der 5te 10 sch(uh), der 6te 9 sch(uh), braith 15 z(oll), dückh 6 ¼ , für jeden sch(uh) halb per 8 gr., halb per 7 gr. Item 4 staffell zu der kuchlm(eisterei). So per anschafung mit 36 fl. 50 kr. 1 d. bezahlt worden. Idem. D(e) d(ato) 19. Julii 1721 seind 3 solbenckh unter das thor angefrümet worden, die lenge wie es das orth zeiget, jede braith 18 z(oll), 7 biß 8 z(oll) duckh, dan 8 zockhl, jeder 6 zoll dückh, die höche und braithe wie es anjezo von mölter, für jeden sch(uh) 18 kr. Idem. Den 15. Augustia 1721 abermahl zu der oratoristiegen zu continuiren angefrümbt 11 runde und 7 gerade staffell, jeder lang 3 sch(uh) 4 z(oll), darunter einer sein mueß 3 sch(uh) 9 z(oll), so rund ist, jeder dückh ½ sch(uh) mit einen rundtstab und blätl. NB: Der paß sambt dißen auf 58 staffell gegeben worden, sambt was sub 19. Julii, den 18. Septembr(is) 40 staffell zur krufften, dan obiges von 19. Julii und 15. Aug(usti)b perc anschaffung mit 109 fl. 3 kr. bezahlen laßenc. [fol. 69 r] Außzügl zu Gravenw(örth), so den 12. December 1720 von mir unterschriben worden. 1mo sailer 7 fl. 29 kr. 2do haffner pro Gravenw(örth) 2 fl. 24 kr., und so um verschriben, an korn empfangen 4 fl., also reestirt heraus ut anno elapso 1 fl. 36 kr. 3tio wagner pro parochia 12 fl. 29 kr. 4to pro monasterio 13 fl. 18 kr. 5to mühlner 8 fl. 4 kr. 6to rühmer 7 fl. 48 kr., daran an korn 13 fl. 42 kr. empfangen, also herein reestirt 5 fl. 54 kr. 7. idem propter m(onaste)rium 6 fl. 53 kr. NB: Kommen die 4 riehm zum tragseßl à 2 fl. von ihme, et à 1 fl. 36 kr. [fol. 69v] passirt, angesezt hier ein, darumb die anschaffung des riehmers181 zu Mauttern oder sein außzügl aufzuschlagen, ob nicht dißer solche hergeben. So seind ihme 5 kleine posten außgestrichen worden, weillen er keine anschaffzetl gehabt und von gutscher und voreither sich mag zahlen laßen. 8. Weber propter infirmit(ate)m die arbeith nicht fertig. 9. Dem schmidt wegen des closters 2 fl. 52 kr., alldieweillen er aber an korn etc. 27 fl. 12 kr. empfangen, so ist sein herein reest an den jährl(ich) habenden 60 fl. wegen pfarhoffarbeith abzurechnen mit 24 fl. 20 kr. 10. Brand wegen schlachten 1 fl. 27 kr. [fol. 70 r] 11. Halter 10 fl. 27 kr. 2 d. 12. Binder 3 fl. 47 kr.
a
b
c–c 181
Korr. aus Aug. Danach per ansch gestrichen. Mit Verweiszeichen am linken Seitenrand. Franz Gabriel Pämmer (um 1679–1742), Riemenmacher von Mautern.
206 Edition
[fol. 71r] Goldtschmidt von Crembß. NB: Lauth m(ona)th September fol(io) 4182 ad finem ist bey den vorgewogenen 4 march darbey 5 lothiges 1 m(ark) 14 l(ot) 2 quintl, dan so abgetrüben mueß werden zwey m(ark) 1 l(ot) 2 quintla, welches leztere wider zu meinen handten empfangen. Den 29. Junii 1721 kleines sülber auß dem schißerl ihme behendiget mit 30 loth 1 quintl, dan in stängeln de meliori, so zu Wienn probirt worden, 7 loth. Item dito schlechters gebenb, so abgetrüben mueß werden 30 march, dan mueß ihme durch den Jacob geschückht werden, was in dest183 und in schaff. NB: D(e) d(ato) 1. Julii in praesentia Jacobi cucinae praefecti 4 march abgetriben, darvon grob sülber kommen 23 loth, und ihme, goldtschmidt, behendiget, postquam vidi. NB: D(e) d(ato) 25. Julii seind auß obigen 30 m(ark) fein gekommen 4 m(ark) 2 l(ot) 2 q(uintl), dan obige 23 loth seind unter dißen 9 m(ark) verstanden, von dißen 9 m(ark) den 25. Julii gelegt 5 m(ark) 5 l(ot) 3 q(uintl), seindt diße 5 m(ark) 5 l(ot) 3 q(uintl) ihme, goldtschmidt, den 26. Aug(usti) dicto anno wider behendiget worden. [Beil. 1r] Den wahrhafften grunen balsam zu machen. Man niembt in dem Maio baldriankrauth undt -wurtzen, cardebenedictenkrauth 184, s(ank)t Johanneskrauth undt -blumen, natterwurtzenkrauth185 undt -blumen, heidtnisch wundtkrauth186 undt -wurtzen, natterzüngl187, wilde betonienkrauth188 undt -blumen, tausendtguldenkrauth undt -blumen, ehrnbreis189 undt -blumen, sanickelwurtzel190, gespitzter wegerich191, sinau192, jedes 1 handt voll. Alles klein zerhacket undt in ein sauberes irdenes geschirr gethan, einen guten alt weisen wein darauff geschüttet, daß er 7 finger hoch darüber gehet. Darnach eine gute handt voll geglaubten weitzen darzu gethan undt fest verbundten, undt also 12 oder 14 täg in keller oder sonsten an ein kühlen orth stehen lassen. Hernach in ein messinge pfanen [Beil. 1v] gethan, 4 oder 5 lb. baumöhl zu den kreutern gethan undt gemächlig auf ein gelinden glüdel, biß der wein außgerauchet und versotten, sieden lasen. Hernach durch ein leintuch wohl außgebreset, wieder in die pfanen gethan, undt 8 loth gelaüterten therebinthin darzue gegosen, undt vermischen lassen, alßdan vom feuer genohmen und wan es etwaß abgekühlet, noch 4 biß 5 loth rein pulverisirten weisen weirauch langsam darzu gethan, undt noch 1 mahl auf ein gelindes glütel gesoten undt wohl umgekehret, so ist er gerecht. NB: Von diesem balsam kan man des tags 2-mahl sich schmiren undt das plaster darauff legen, kan auch in allen wunden gebrauchet werden.
a
b
Danach also guttes gestrichen. Über der Zeile.
Siehe oben S. 195 (fol. 44v). Tiegel. 184 Benediktenkraut, Bitterdiestel. 185 Schlangenknöterich. 186 Echte Goldrute. 187 Natterzunge, Farnart. 188 Betonie, Echter Ziest. 189 Ehrenpreis. 190 Waldsanikel. 191 Spitzwegerich. 192 Frauenmantel. 182 183
[1721] [fol. 4r] Camerd(iene)r Philipp et cursor Casparus1. Von 1. Jan(uarii) an primo pro anno salario 50 fl., alteri 30 fl. assignirt per gschäftl, item jeden des tags mensuram vini. Locateli geschriben den 23. Jan(uarii). Den 14. Martii lüffert er zu den fensterfürhang 33 ¾ e(llen) ord(inari) blauen raßet in mein schlaffzimer à 14 gr., dan 6 e(llen) körbl zu den kränzen à 1 fl. 15 kr. die elln. Widerum 10 e(llen) opera carmisinroth zu den fürhäng des tabernaculs, zu den tischen in stüfft rothen und alckovenzimer à 1 fl. 15 kr., item 4 ¼ e(llen) carmisinroth ord(inari) zu den tabernacul à 14 gr. Alles zusamb f(aci)t 46 fl. 36 kr., all’ dißes ihme dito ex mea cassa bezahlt. Item die fürhäng zu fiettern blaue leinwath ex mea cassa bezahlt, 19 elln zum futter der fensterfürhäng à 13 kr. f(aci)t 4a fl. [!]. [fol. 4v] Baderin. Den 24. [Januar] ein neue allm laßen machen von spüzen p(raepositi) C(aroli), item ein tuech mit spizen 4-eckhig statt des handtuech ad lavabo. NB: Zu dißen tuech ist der halbete sarockhb, 2 von probst Carl genohmen worden, der andere halbe theill ist noch da sambt kleinen spizeln. Marmorirer3 von Wien. Den 28. [Januar] ihme seine herauffreiß bezahlt mit 5 fl., und der aufgerichte contract wegen deß sälerl zeiget das mehrere in folgenden puncten: 1mo daß er solches machen solle wie das Melckhrische saletl und lauth riß, dahingegen 2. ihme 100 fl. in geldt, 15 e(imer) capitlspeiß, 1 stockh saltz, die kost cum capitulo und einen gesellen cum servis, pro leykauff circa 30 fl. in arg(en)to m(onetar)iorum usuali iam iam dato, den gypß ich, 3 vaßl à 7 fl. 12 kr., id est 16 gr. der centen, dan die herauffreiß. Seind den 19. Febr(uarii)c auf müttag kommen, alß der marmorirer und 2 gesellen. Er biß 12. tag mitgearbeittet und angelegt, die andern zwey den 26. April fertig worden.
Korr. aus einer anderen Ziffer. Über der Zeile anstelle von rogeth. c Über der Zeile. a
b
Kaspar Freytag (um 1700–1783), Dienstbote und Kammerdiener. Sarock, Chorhemd. 3 Balthasar Haggenmüller, Stuckateur und Marmorierer von Wien. 1 2
208 Edition
[fol. 5r] Gutte bertl. Den 30. Jan(uarii) 13 elln zu den schwarzen meeßgewandt in mein oratori, darauff die brötten von dem antipendio ex crypta kommen, erhalten, wögen 5 loth, das loth 26 groschen. Falsche dreßbortten4. Auf ein deto meßgewandt brötte und schmalle bringen laßen, die brötten seind 8 elln, die schmallen 13 elln, kosten zusamb 3 fl. 18 kr. Capizol5. Schwarzes muster, die elln per 45 kr. auf das nechste beym Werthy, ist 2 dritl braith wie der damasc, eodem pretio von Reez6 bey der fr(au) Ertlin bruder, von dort ist verschriben wordena. NB: Zu einen rauchmantl7 schwarzer capizol 7 ½ e(llen), weißer 2 elln ¾, zu 2 levitenröckh8 schwarz 7 e(llen), weiß 3 e(llen), zu einen antipendium schwarz 2 e(llen) 1/3, weiß 2 e(llen) 1/3, zu zwey meeß[fol. 5v]gewänder schwarz 5 ½b e(llen), weiß 6c elln, zusamb 35 e(llen) à 45 kr., f(aci)t 26 fl. 15 kr. Hierzue dreßporten braithe 48 elln à 12 kr., f(aci)t 9 fl. 36 kr., schmale 39 ½ e(llen) à 4 kr. f(aci)t 2 fl. 38 kr., schäderlainwath9 ½ stückhl à 28 kr., f(aci)t 7 fl., glanzlainwath ½ stückhl f(aci)t 4 fl. 30 kr., s(umm)a (summ)arum ohne macherlohn, saiden und zwirn etc. 49 fl. 59 kr. NB: Auf das anderte meeßgwandt seind die dreßporten oben nicht darbey, erfodert 8 e(llen) braiten und 13 e(llen) schmalle. Item noch 3 e(llen) braitte zum antipendium, dan zu eben den antipendium statt 2 e(llen) 1/3 schwarz und weiß müßen von jeden sein 3 e(llen) ¾, und so vüll mehrers dreßporten großed dreßporten zu einen meeßgewandt 8 e(llen) braitte, schmalle 15 e(llen), zu einen levitenrockh braithe 11 e(llen) schmalle 10 ½ e(llen), gutte pertl 1 ½ e(llen). [fol. 5r] Stainbrecher lauth 1718 calender Jan(uario) et Febr(uario). Den 3. Febr(uarii) mit ihnen gehandlet, die felßen in der kirchen zu sprengen, darzue geben und nehmen sie ihren zeug, jeden des tags 7 gr.e, 1 maß wein und beeden 1 laib brodt. Vide den 10. Febr(uarii)10. [fol. 5v] Lindene laden. Den 31. Jan(uarii) von der fr(au) Ertlin 4 überschückhet worden. Petrus berichtet, daß zu Loiß an der stell einer 36 kr., seind dückh wie banckladen und nicht lang. Mit ut inf(ra) NB mit dem folgenden Passus im übernächsten Abschnitt verknüpft. Über der Zeile anstelle von 6. c Über der Zeile anstelle von 3 ½. d Danach ein Wort gestrichen. e Danach 1 laib brodt und gestrichen. a
b
6 7 8 9 10 4 5
Tressen, Borten mit eingewobenen Gold- und Silberfäden. Kapizol, Leinen-Seide-Gemisch. Retz (Bez. Hollabrunn). Pluviale, Mantelumhang als Teil des liturgischen Gewands. Liturgisches Gewand von Diakon und Subdiakon. Schetterleinwand, geleimtes oder gummiertes und daher sehr starres Leinen. Siehe unten S. 212 (fol. 13v).
Notizen im Kalender 1721
209
[fol. 6r] Wagner von Gravenw(örth). D(e) d(ato) 24. Jan(uarii) lauth Peters schreiben begehrt er für das neue kästl zur schesse11 pro me ohne abbruch 50 fl., ein neue öx12 45 kr., in das hintere gställ ein neuen näplstockh13 36 kr., teixlstengen 24 kr. Fragt sich an, ob das kästl mit leder wider überzogen wird und also die laisten umb das kästl außließe, weillen es stärckher wurde. Bildthauergesell. Den 3. Febr(uarii) nachmüttag a zu denen außschnütten auf die kuchlstuckh angefangen, den 8. auf müttag einen verfertigt. Stächlene14 knöpff. Von Peter von Gravenw(örth) den 21. Jan(uarii) drey ½ duzet empfangen auf sortu servis, darvon halb theill den 30. April dem gartner, die andern dem cammerdiener geschenckht. Species zum fürneiß. Dito [3. Februar] auf 2 mahl per ipsum bringen laßen. [fol. 6v] Carolus Brunetti. Den 19. Febr(uarii) submersus et casus seq(uen)ti modo se habuit. b
Epitaphium Carolus Fernandez Brunetti. Incidit in Scylam, volens vitare Charybdim 15, ut ille, qui morbum fugiens, incidit in medicum. Navigando enim a S. Michaele16, dum ipse et alii quasic iam iamd litus in Weisenkirchen17 attingunt, eu! nautarum incuria ad Danubii molam inibie existenteme sese attrahi videntes, primus in aquam insilit, et quidem feliciter, parochus18 in Weisenkirchen, cui ad pedem subsequitur Carolus, sed a rapacibus undis mox absorptus, a molae rota rotatus, nec opem amplius inclamare valuit: Da dextram misero et tecum me tolle per undas, sedibus ut saltem placidis in morte quiescam. Reliquis interim, perf Domine salva nos perimusf, adg molae navimg salvatis, ipse supra aquas fluctivagus ah confratre socio et nautish sine mora apprehenditur et capite transverso sustentatur, ut modicam aquam male
Über der Zeile. Über der Zeile. c Unterstrichen. d Danach ein Wort gestrichen. e–e Unterstrichen. f–f Über der Zeile. g–g Unterstrichen. h–h Über der Zeile. a
b
Chaise, Kutsche. Achse. 13 Teil des hinteren Fahrgestells, möglicherweise Teil der Gestellbrücke. 14 Stählerne. 15 Skylla und Charybdis, Seeungeheuer aus der griechischen Mythologie. 16 Röm.-kath. Pfarrkirche St. Michael in Weißenkirchen in der Wachau. 17 Weißenkirchen in der Wachau (Bez. Krems). 18 Johann Adam Erb (1686–1742), Konventuale von St. Florian, Pfarrer von Weißenkirchen 1721–1726. 11 12
210 Edition
haustam regereret, sed anima iam exhalata fuit. Speramus nihilominusa tamenb pieb, ut qui primus inter nos naufragium passus, ad felicitatis portum navigans, ad caeli et ecclesiae triumphantis portam fortunate pervenerit acc amictus stola alba in sancta sanctorum ingressus, devote ad aram holocaustorum [fol. 7 r] adstabitc, quia eodem die ind ecclesia militante sacerdos legatus add sacram aram in Weisenkirchen stetit et superventuri casuse ignarus seipsum sacro viatico refecit. Obiit 19. Febr(uarii) 1721, aetat(is) 35, profess(ionis) 17, sacerd(otii) 7. Fürneiß species. Den 19. Jan(uarii) 2 lb. gelben ackstein 2 fl., 1 lb. sülberkletl 8 kr. von Wienn bringen laßen. Zu den schwarzen ornat falsche portten, item gutte zu den damasc meßg(ewand). Dito [19. Januar] brödte 8 e(llen) à 15 kr. und 13 e(llen) schmalle à 6 kr., f(aci)t 3 fl. 18 kr. 13 e(llen) gutte bertl 5 loth per 1 fl. 18 kr., f(aci)t 6 fl.f 30 kr. Den 14. Febr(uarii) 68 e(llen) brödte falsche dreßporten f(aci)t 17 fl., 66 e(llen) schmale per 7 kr., f(aci)t 7 fl. 42 kr. Widerum 8 e(llen) schwarz und weiß seidene porten zu den antipendium in die krufften à 9 kr., f(aci)t 1 fl. 12 kr., 15 e(llen) schwarze glanzleinwath à 18 kr., f(aci)t 4 fl. 30 kr., [fol. 7 v] 21 e(llen) weiße schäderleinwath à 12 kr. f(aci)t 4 fl. 12 kr., f(aci)t 46 fl. 32 kr. [!]. NB: Diß dem Peter hoffm(eister) zu Gravenw(örth) per canzley verschreiben laßen, umb seinen bruder zu bezahlen, er, hoffm(eister) aber solche s(umm)a in empfang zu nehmen undt den außzügl per außgab zu bringen hat. Zu den schwarzen ornath. Den 15. April seind folgende sachen noch nachgeschafft und verschriben worden, weillen der Gaißberger lauth calendarii huius fol(io) 219 zu wenig gerechnet und vorauß außgemeßen, dan daß 2 meeßgewänder vorgesechen worden, ist keines herauß kommen, und von dem verschribenen kapizol schwarz nur 1 e(lle) 1/8 überblieben, weiß ein kleines ströffl, also zu 2 meeßgewändern schwarz noch nöthig 5 e(llen), weiß 6 e(llen), item zu 2 kelchdiechl schwarzen kapizol 1 ½ e(llen), [fol. 8r] schaiderlainwath 3 e(llen), glanzlainwath schwarz 5 ½ e(llen), porten braithe 18 e(llen), schmalle 18 e(llen), item zu 2 kelchdiechl schmalle 5 e(llen). Marmorierer von Wienn. Den 17. Febr(uarii) der Balthasar principal mit 2 gesellen gekommen und das saletl zu marmoriren angefangen. Der Balthasar ist biß den […] beym anlegen geblüben, sodan nach Wienn vereist, die anderen zwey haben es biß den 26. April gar fertig gemacht. Davor in geldt 100 fl. per canzley, 15 e(imer) wein capitlspeiß à 2 fl., 1 stockh saltz, dan in sachen, so ich oder das closter nicht gebraucht, gegen 25 fl., die kost er, Balthasar, Über der Zeile. Unterstrichen. c–c Unterstrichen. d–d Unterstrichen. e Unterstrichen. f f(aci)t. a
b–b
19
Siehe oben S. 208 (fol. 5r).
Notizen im Kalender 1721
211
mit dem capitl und für ein gesellen mit den bedienten. Die herauffreißa ist ihme erstlich mit dem botten à 4 fl., dan mit denen gesellen à 7 fl. ex mea cassa gutt gemacht worden. Gypßalabaster schon gestossen 3b väßl verbraucht, solchen hab ich geschafft, [fol. 8v] den centen à 16 groschen, in jeden väßl 3 centen, ex mea cassa bezahlt mit 7 fl. 12 kr. Item ex mea cassa dem Theodor, gesellen, 2 fl. bibale wegen marmorirten schwarzen oval tisch in besagtes saletl. [fol. 13r] Uhrmacher. Den 5. [Februar] für reparirung einer uhr im haubtzimer ex mea cassa zahlt 1 fl. Fürneiß abc a(dmodum)c r(everendo) p(atre) Erasmo Capucinorum provinciali. 5 ½ loth sandrach20, ½ loth elemi21, ½ loth animae22, 1 quintl mastix23, 2 loth oleum spicae aschimium24, 1 loth oleum a pezo25, 1 seitl spiritus vini rectificati. Den sandrach in die heiße laugen eingedunckht, hernach in kalten brunenwaßer gewaschen und trückhnen laßen, so dan mit dem mastix undd animae gestoßen und mit dem übrigen species in der flaschen gesotten. Maistertischler von Stain. Den 8. Febr(uarii) mit ihme gehandlet, daß er die thier in die krufften der praelathen solle machen von ganz aichenen holtz, der bogen ganz flach, das gesümbs darunter sauber von einen pfosten außgezogen, die thieren 2 flügeln, jede 3 fülungen, auß- und inwendig, die füllungen mit laisten und diee flügeln woll eingefast und in nueth, daß sich solche nicht werffen künen. Das aichene holtz gübe ich, hingegen vor die arbeith solle ihme 2 fl. 15 kr. bezahlt werden, darzue [fol. 13v] empfangen aichene laden 10f stuckh, diße 10g jeder lang 9 sch(uh). Ovidii Metamorphosis. Außgangen in Berlin auf einen halben bogen zwerch26 gestochen extra schön. Kupfferstecher27 von Stain. Den 9. [Februar] mit ihme contrahirt, daß er auf die 12 böcher die wappen sambt schrifft, dan ein symbolum sambt carmine, wie ihme vorgezeiget worden, sauber und nach s(eine)r kunst stechen wolle, wie auch die buchstaben H. P. Z. T. [H(ieronymus) P(ropst) z(u) T(ürnstein)] Danach ein Wort gestrichen. Korr. aus einer anderen Ziffer. c–c Korr. d Danach ein Wort gestrichen. e Danach füllungen gestrichen. f Korr. aus einer anderen Zahl. g Korr. aus einer anderen Zahl. a
b
Sandarak, Naturharz. Gummi elemi, Ölbaumharz. 22 Gummi animae, Fluß- oder Kourbarillharz. 23 Harz der Mastixpistazie. 24 Spiköl, Lavendelöl. 25 Oleum abezzo, Terpentin. 26 Quer. 27 Adam Schmutzer (1680–1739), Kupferstecher von Stein. 20 21
212 Edition
1721 sambt no 1 und so forth aufa die meßera, die kost mit denen geistlichen, undt für jeden becher soll 1 fl. 30 kr. bezahlt werdenb. [fol. 14r] NB: Kupfferstecher: Den 20. Martii ihme 12 fl. per canzley und abschlag angeschafft. Für das blätl auf die rodl28 zu stechen accordirt 2 fl., für die 4 schildt auf die meßbecher 2 fl., für mein wapen auf kupffer 2 fl., das kupffer schaffe ich. Für dem kelch ad oratorium zu stechen 6 fl. 34 kr., qui crucigeri pro speciebus iam soluti a me. Den 8. April abermahl 10 fl. angeschafft. NB: D(e) d(ato) 24. Julii ihme auf den kelch sechs 17ner versprochen, für 3 duzet lefell, 1c duzet meßerschallen 1 fl., pro L. sp. [?] 1 paar 21 kr.c. Fürd dem kelch in Förthoff 34 kr.d. [fol. 13v] Stainbrecher. Vide 3. Febr(uarii) mense Jan(uario)29. Haben den 10. [Februar] manee beede zu arbeithen angefangen, item 11. et 12. bißf müttagf, dan biß den 10. Martii außgesezt, widerum angefangen den 10. Martii nachmüttag. Auf ihr bitt beeden 3 halb wein verwilliget des tags, den 11. Martii zu rechnen, seind biß den 22. inclus(ive) bezahlt worden. Weißer gypß von Mölckh. Den 11. [Februar] 3 fäßl verschriben, das väßl halt 3 centen, der centen 16 gr., kommt zur märmorung ins sälerl. [fol. 14r] Stainm(etz) von Stain, Mathiaß Müllner. Den 24. [Februar] mit ihme auf die schaffgesümbßer30 zur neuen kirchen gehandlet, deren 6 ganze und 4 halbete sein müßen, für jedes ganzes 4 fl. und für jedes halbetes 2 fl. sollen bezahlet werdeng. Stainm(etz) von Stain d(e) d(ato) 21. Martii, alldieweillen ein neuer kirchenriß gemacht worden und merehr schaffgesümpß ein pfeiler haltet, id est 3-mahl so vüll als oben, so wird für jeden ganzen pfeiler 20 fl. bezahlt werden und somit pro portion, waß die halbeten außtragen. Den 23. ihme per abschlag auf diße arbeith 30 fl. angeschaffth. [fol. 13v] Den andern Maii abermahl 50 fl. angeschafft. Den 24. Maii abermahl 20 fl. angeschafft. Den 10. Junii abermahl 40 fl. NB: Wo die thieren kommen, bleuben 2 stückhl schaffgesümbs auß et detrahendum. [fol. 14r] NB: Den 8. April seind ihme durch meine 2 zich lauth zetl von Paul Römeßmänn31 70 schuch stain zu schaffgesümbßer geführt worden, welchesi [fol. 13v] fuhrÜber der Zeile. Mit Verweiszeichen mit folgendem Passus verknüpft. c–c Am linken Seitenrand. d–d Am linken Seitenrand oberhalb der vorangehenden Ergänzung. e Über der Zeile. f–f Über der Zeile. g Mit vide infra mit folgendem Abschnitt unten auf der Seite verküpft. h Mit Verweiszeichen mit folgendem später eingefügten Passus verknüpft. i Mit Verweiszeichen mit folgendem Passus verknüpft. a–a b
30 31 28 29
Totenrotel, Parte. Siehe oben S. 208 (fol. 5r). Schaftgesims, Gesims über einer Lisene. Paul Rämesmayr, Steinmetzmeister von Zogelsdorf (Bez. Horn).
Notizen im Kalender 1721
213
lohn ihme abzurechnen, wie auch 14 kr. aufladtg(eld), so der Marx bezahlt. [fol. 14v] Stainm(etz)a bey den oratori pföller von mein stain die schaffgesümbs gemacht, außer der 3 sch(uh) lang darbey, und weillen den gesellen nach den tagen bezahlt, igitur so vüll abzuziehena. Buchdruckher von Crembs. Mit ihme contrahirt, daß er 300 rodlbrieff cum 12 epitaphiis solle druckhen, darvor werden bezahlt 3 fl. 30 kr. Dan soll er die communrotl, so für jeden zu appliciren und nur wenig mutirt worden, omisit scil(icet) 12 epitaphiis et aliquot verbis, auf 1b riß papir truckhen, darvor 4 fl. 30 kr., s(umm)a (summ)arum mit dem obigen 16 fl., seind 3 riß communrodlbrieff gedruckht worden, den 19. April per canzley bezahlt worden. Träxler von Stain. Den 23. [März] ihme vor 1 paar gedröhte oderc gewundnec geridon 5 17ner, für geflamte 4 17ner, dan 8 nußbaumene saulen 1 fl. 20 kr., 8 waiche 56 kr. ex mea cassa bezahlt, item 4 weiche saulen 28 kr. Flatterstöckh von weißen alborn32. Den 26. [März] seind deren 29 stuckh groß und kleine von Förthoff herauff geführt worden, allwo solche gegen 3 jahr gelegen und von Gravenw(örth) dahin kommen. Anjezo lügen diße in dem höffell bey denen geistl(ichen) unter den schwibögen, müßen von den zimerleuthen von einander geschnütten werden, so dan werden [fol. 15r] die schenste fournier darauß geschnütten und die sacristeykösten, auch andere alß chorstüll darauß zu machen. Nägl zu den tischen in gastzimer. 4 brieff à 9 gr. f(aci)t 1 fl. 48 kr. April. Spütz zur alm. Den 8. [April] auf ein allm sehr große spütz 7 e(llen) erkaufft, die elln à 6 17ner, auf die ärmelln 1 e(lle) à 14 gr., kleiner zum halß, schlitz und ärmelln ankraußen 5 e(llen) 1 viertl à 30 kr., per canzley bezahlen laßen. Mathiaß Pichler. Den 11. [April] mit ihme contrahirt, die 2 Dichtlische baurenstuckh von h(err)n prael(aten) von St. Pölten zu copiren in der greße wie die 2 kuchlstuckh. Darvor werden ihme 14 fl. bezahlt, die blindtrahmen gübe ich. Per canzley bezahlt.
a–a Unter A. am linken sowie am unteren Seitenrand, verknüpft durch vide sub lit(tera) A jenseiths am rechten Seitenrand der vorigen Seite. b Korr. aus 2. c–c Über der Zeile. 32
Ahorn.
214 Edition
[fol. 15v] Idem Mathiaß Pichler. Dito [11. April] contrahirt, daß er das marmorirte saletl folgendts solle mahlen, alß die ganze deckhen erstlich mit einen oval, darin die vier jahrszeithen nach den verfertigten riß, dan 4 feldl, darein 4 tugenden, und das übrige von der deckhen mit quadrirenden ornamenten, widerum ob der thier ein l(an)dtschafft und in die 4 eckh die 4 elementen nach des Rugendas kupffern in der gallerie, und diß alles mit oelfarben auf gypß. Davor bezahle in geldt 75 fl., dan 5 e(imer) wein capitl, das ist der geistl(ichen) speiß, und für a 5 fl. waitz, die kost mit denen geistl(ichen). NB: Haben den 12. Maii zu mahlen angefangen d(omini) Mathias et Antonius, t(e)r(mi)narunt den 7. Junii mane. Per canzley bezahlt worden, den wein angeschafft und die den 17. October 1720 erfolgte 2 m(ut) waitz abgezogen worden. NB: Seind lauth aldorthiger annotation auf 4 fl. abgerechnet worden und 2 m(ut) waitz angeschaffet, darauff Mathias 2 fl. in mahlen schuldig bleubt. [fol. 16r] Stinglgläßer. Den 14. April erkaufft 60 stuckh geschnüttene, jedes à 6 kr. b
Spiegl von Wienn. Dito [14. April] einen zu des Carl seel(ig) in das stüfftzimer bringen laßen per 2 fl. 48 kr. Spänischen tobäckh33. Dito [14. April] a Gewey 1 lb. 2 loth erhalten per 4c fl. 30 kr., dan den 31. Martii 8 loth, 10 kr. Habe darmit biß den 2. Junii genug gehabt und dito 1 lb. 3 loth überkommen. Schloßer von Mauttern. Den 3. Martii empfangt das gätter mit flammen auß der alten preß zu den offen oder kamin in das saletl, darzue er noch 5d herzen zu machen, bey den alten ut ait auch 10. Idem propter beschlacht zu den 5 thieren im hoff. Alß zu der sallstiegenthier die 4 bänder von den alten thieren der alten sallstiegen, dan dar[fol. 16v]zue die 4 stainkegeln von der eißenen thier, so in meiner bibliothec geweßen der praelathur nechst am sall, widerum 4 stainkegeln mit stüzen, dan 2 andere ohne stüzen. Item 4 bender und stainkegeln von den 2 thieren in kreuzgang der kirchen, 2 bender, 2 kegeln von der thier in creuzgärtl, 3 lange bender von der thier in der einsez34, so dahin auß dem kasten kommen, darzue noch eines zu machen. Wider ein thier mit 2 bendern sambt angehengten oder zusamb gefölten taschenbender, so auf 1 thier in hoff, und zu den taschenbendern 2 köglgewind zu machen. NB: Ist noch 1 solche thier, so zur kellnerey gehörig, item nachzusuechen umb die vorthier von praelathurkeller. Zu den 2 thieren unter den thor ein neues beschlacht sowoll kägl, köglbänder und taschenbender mit 2 schneckhen. [fol. 17r] Item in mein zimer 1 Danach 5 tl. [?] gestrichen. Über der Zeile. c Danach ein Zeichen gestrichen. d Über der Zeile anstelle von 10. a
b
33 34
Schnupftabak. Einsetz, erdgeschoßiger Raum, in dem Kübelpflanzen überwintert wurden.
Notizen im Kalender 1721
215
stuckh schneckhenbandt da, item den schloßer 1 schloß sambt schnallen zu der innern speiß der kuchl zu zurichten. Item 2 bender lange sambt 2 stainkögeln in der kanzley, so auch zu den 5 thieren in hoff kommet. NB: Zu den extra großen stainkegl soll der schloßer noch 3 machen zu der praelathurkrufftenthier, oder daß die bender und kegeln dahin genommen werden, so von den 2 thieren in dem kreuzgang kommen. NB: 3 bender mit schneckhen und 2 kegeln von der thier in die Crembßer capeln35, item empfangen 1 kegl auß einen stain in kreitzgang. [fol. 17v] Bildthauer von Gravenw(örth). Den 16. [April] für die spieglrahm zu derer deß Carl in das stüfftzimer 2 fl., dan 2 außschnütt auf des Berthold seel(ig) vöttern und Auers seel(ig) bruders controfee, 1 außschnütt auf das frauenbildt von Carl seel(ig), so in das stüfftzimer kommet, für jeden 45 kr., für die rahm, so unter besagtes frauenbildt kommet und die stüffter et praelati eingeschriben werden, weillen die gäst imer in stüfftzimer umb die herumbhangenden controfeé der stüffter fragen, 1 fl. 30 kr. Den 22. April die spieglrahm per canzley bezahlt. Meistertischler von Stain. 3 paar fensterladen in das neue gastzimer secundum priorem contractum des 1720 calender mense Junio36, das paar 2 fl., 4 rahmen zu den kuchlstuckhen und 2 Pöltnerischen a praelato jede 30 kr., 4 tischl alß eines zu den 3 gemachten, so mit rothen leder in der mütte, dan 3 mit schwarzen stain in der mütte, so in das griene sälerl kommen, die 16 nuß[fol. 18r]baumene sälerl [!] gübe ich darzue, wird für jedes tischl bezahlt 1 fl. 40a kr., der stain schwarz zum greßeren tisch 2 ½ sch(uh) lang, braith 1 sch(uh) 2 z(oll), also der tisch 3 ½ sch(uh) lang, 2 sch(uh) 2 z(oll) braith. Krepinmacher. Den 18. [April] lüffert die quasten zum fürhang beym fenster mit 4 loth à 3 fl. 45 kr., dan 20 e(llen) schnier per 1 fl. 10 kr., die e(lle) 3 kr. 2 d., für 2 wollene quasten 28 kr., wögen 4 ½ loth, per canzley Thürnstain bezahlt worden. Aviculae in novam et magnam caveam immissae. 9 finckhen, 5 stückhlüz37, 2 zeißerl38, 1 höniffl39, 1 grienling40, 1 stigliz, 1 zeißerl, 1 zeißerl, 1 hierngrilerl41, 1 griedling42, 1 krumbschnabl43.
Korr. aus einer anderen Zahl.
a
Ursprünglich eine Heiligkreuzkapelle im Kreuzgang des Dürnsteiner Klosters, benannt nach der Jahrtagsstiftung des Kremser Bürgermeisters Hans Hartl vom 28. November 1499, ab 1731 Geburt Christi-Kapelle. 36 Siehe oben S. 185 (1720, fol. 29r). 37 Stieglitz, Distelfink. 38 Zeisig, Finkenart. 39 Hänfling, Finkenart. 40 Grünling, Grünfink. 41 Girlitz, Finkenart. 42 Verschreibung oder Verballhornung von grienling. 43 Fichtenkreuzschnabel, Finkenart. 35
216 Edition
Mahler von Förthoff. Den 21. [April] für die spieglrahm in das stüfftzimer 1 fl. 15 kr. versprochen solche zu faßen mit glanzmetall, solvi ex meo, für das altärl mit gutten gold s(ancti) Aug(ustini) 2 fl. 45 kr. solvi ex mea cassa. Leinwath von Carl seel(ig) den 21. April, alm. 23 ¼ elln sehr clare, darvon zu einer allm, worauff die spütz, so den 8. Aprila ange merckht, 9 e(llen) ¾, reest 13 ½ e(llen). [fol. 18v] Aqua betulae. Demb Jäger vonc Roßazc, 44 trinkchg(eld) ex mea cassa pro hac aqua 1 fl. 41 kr.b. Den 18. Aprild solches zu drünckhen angefangen gegen 1 seitl, den 19. 1 seitl, den 20 1 ½ seitl, den 21. 2 seitl, den 22. 2 ½ seitl, den 23. 3 seitl, den 24. 3 ½ seitl, den 25. 4 seitl, den 26. 3 ½ seitl, den 27. 3 seitl, den 28. 3 ½ seitl, den 29. 4 seitl, den 30. 3 ½ seitl et sic descendendo, ut ascendendo. NB: Hic aquae potus tam salubris mihi fuit, ut huic uni restitutionem virium et sanitatem post tam potentem infirmitatem per 9 hebdomadas adscribere debeam. Allm von des Carl spizen de rogetho. Den 21. April 9 ¾ e(llen) von deß Lorenz ganzen stückh leinwath darzue geben. Novitius et juvenes. Dito [21. April] a p(raeposito) C(arolo) primo 3 et den andern 4 hemeter geben. Item ab eodem dem novizen 1 par schwarze strimpff. Sartor von Gravenw(örth). Den 21. [April] er und noch sein vatter, sein gesell und jung nach den müttageßen angefangen biß den 26. vesperi, per canzley bezahlt der maister à 15 kr., der gesell 12 kr., lehrjung 6 kr. Stollg(ebühr) von Gravenw(örth). Den 26. April erlegt der cammerer no(min)e Sebastiani 137 fl. ohne rech(nungen), so nachfolgen sollen. [fol. 19 r] Zeißle, buchbinder. Den 28. April für das missal- und pontificalcanon beede in rothen sameth eingebunden 3 fl., dan für die rodeln zu falzen, schneiden und mit schwarzen strich 1 fl., per canzley bezahlt worden.
Danach ein Zeichen gestrichen. Rechts neben der Überschrift. c–c Über der Zeile. d Über der Zeile. e Davor Zeiß gestrichen. a
b–b
44 Rossatz (Gem. Rossatz-Arnsdorf, Bez. Krems). Inhaber der Herrschaft Rossatz war von 1718 bis 1746 Maria Aloisia Gräfin von Lamberg (1705–1764).
Notizen im Kalender 1721
217
Nova ecclesiae structura. 25. Aprila: Ernestus decanus canoniae Tiernst(einensis) ad ingressum antiquae ecclesiae primum mei loco, quia infirmus a die cinerumb, 45, posuit lapidem fund(amen)talem. S(anctus) Marcus, in cuius festo novum ecclesiae nostrae canonicae aedificium coeptum, potenti suo patrocinio apud Altissimum intercedat, ut feliciter et cito t(e)r(mi)netur ad maioremc Dei et sanctissime Trinitatis gloriam, ad b(eatae) Mariae virg(inis) quotidianum honorem ac a(nim)arum salutem et fidelium def(un)ctorum solatium. Hi enim mei fuere fines ad inchoandam hanc novam structuram, super quam divinam imploro benedictionem, ut si non ego propter iminentem mortis horam, successor meus perficere valeat, nec de hoc diffidendum, si semper Dei gloria, disciplina religiosa, charitas fraterna et animarum salus promovebitur secundum obligationem nostram. Eodem die et 26. ist das kirchengewölb usque ad presbyterium eingeschlagen worden. [fol. 19 v] Zwey stainmetzgesellen. NB : Vide deß stainm(etz) halber abrech(nung) wegen der gesellen den 25. Juliid, 46. Den 29. Aprile zu denen zockheln für die kirchen nebst der kost angefangen, so hat dito ein halb tag auch der maister gearbeittet, zwey besagte gesellen haben gearbeittet biß den […]. Den 19. Maii mane hat auch der 3te gesell zu arbeithen angefangen, den 22. Maii ihm, gesellen, 3 fl. angeschafftf. Der 3te gesell nur biß den 24. Maii inclus(ive) gearbeittet et dimissus, den 7. Junii abermall 6 fl. angeschafft. Von 25.g Junii nur 1 gesell biß den 15.h Julii et perfecit die zockhl. NB: Hat an schaffgesümbßern 2 stund gearbeitt, item über 1 ½ tag an tagfenstern zugebracht, weill der maister die tachungen von lautter klein stückhl gemacht unnd rampfften47 genommen. d
Saltz, richter von Gravenw(örth) Ferdinandi Schurtz und Mathiaß, mahler. Den 30. April dem ersten, wie verfloßene jahr, weillen er alß richter nicht robathfrey, dan er auf den hauß baurnrobath hat und darumb in praeiudicium der übrigen wenigen bauern nicht robathfrey kan gelaßen werden, seind vier achtl oder 2 viertl saltz, dan dem andern, weillen er sich bey denen abrech(nungen) und gr(un)dtbiechern brauchen laßet und die thier bestehet, absonderlich aber die verenderungen der gr(un)dtbiecher zu besorgen und anzugeben hat, ain achtl saltz lauth meinen zeillen angeschafft.
Über der Zeile. Danach ein Wort gestrichen. c m- korr. d–d Am oberen Seitenrand. e Über der Zeile. f Mit Verweiszeichen und vide inferius mit nachfolgendem Passus am unteren Seitenrand verknüpft. g Korr. aus einer anderen Zahl. h Korr. aus einer anderen Zahl. i Ferd- korr. a
b
Aschermittwoch, 26. Februar 1721. Siehe unten S. 222 (fol. 25r). 47 Randstücke. 45 46
218 Edition
[fol. 20 r] Mahler von Förthoff. Für 2 l(an)dtschafften ob der thieren in das sallzimer zu copiren 3 fl. 30 kr., item 3 blumenstückh in das biliardzimer, für eines 15 kr., ex mea cassa bezahlt. Maistertischler von Stain. Dena 30. Aprila für den märmersteinenen tisch von gypß mit nußbaumfournier einzufaßen sambt sarg48 und waß darzue gehörig sauber 2 fl. 15 kr., die saulen schaff ich. NB: Diß dan, was den 8. Febr(uarii) und 16. Martii gemacht worden, per canzley bezahltb. Orglmacher49 von Crembß. Die große orgl, so anjezo in der vorsacristey stehet, zuzurichten, daß c die pfeiffen von sich nicht kühren50, wan man aufziecht, welches durch das übertragen und versezen geschechen, item die pfeiffen zu stimmen, welche die stimm nicht halten, 4 fl. und ½ e(imer) capitlspeiß, dan die kost cum capitulo. Maisterträxler von Stain. Den 17. Maii ihme für die 4 saulen zum schwarz märmerstainenen tisch von gypß in das saletl sambt kugeln und wider 4 kugeln darzue 1 fl. 44d kr., dan für saulen wider [fol. 20 v] die anderene beym tischlen in gastzimern 40 kr. ex mea cassa bezahlt. Extractus auß den Hanauer blätl no 3751. Altero die postquam card(inalis) Alberoni52 in conclave53 ivisset, sequens anagramma ex aenigmatica prophetia Malachiae archiepiscopi Ardinensis54 in Irlandia circa annum 1130 de futuro pontifice fuit affixum supra portam. Programma: De bona religione55. Anagramma: De genio Alberoni. De genio non perverso caput elige Roma, qui in programmate de religione bona est.
Rechts neben der Überschrift. Danach worden gestrichen. c Danach zwei Zeichen gestrichen. d Über gestrichener Zahl. e Danach zum gestrichen. a–a b
Zarge. Caspar Waitzel (um 1686–1732), Orgelbauer von Krems. 50 Kirren, scharfe, zitternde Töne, besonders höhere, produzieren. 51 Europäische Zeitung Nr. 37 vom 9. 5. 1721. 52 Giulio Alberoni (1664–1752), Kardinal, Diplomat in spanischen und päpstlichen Diensten. 53 Konklave nach dem Tod von Papst Clemens XI. am 19. März 1721. 54 Malachias, Hl. (1094/95–1146), irischer Mönch, Erzbischof von Armagh, ihm werden die sog. „Prophezeiungen des Malachias“ aus dem späten 16. Jahrhundert zugeschrieben, 112 Sinnsprüche über kommende Päpste. 55 Diese Devise wird in den Prophezeiungen des Malachias dem 90. Papst zugeschrieben, das war Innozenz XIII., der am 8. Mai 1721 gewählt wurde. 48 49
Notizen im Kalender 1721
219
Item alius ad portam affixit, quia card(ina)lis Alberoni conclave penes card(ina)lem Del Judice56 accepit: hica stat reus coram judicea. [fol. 22r] D(e) d(ato) 19. [Mai] Caspar, laquey. Kein wein per octiduum, den 21. dispensatum ad intercessionem p(atris) Mantneti57. Maistertaschner von Paßau. Den 22. [Mai] mit ihme auf 54 seßell contrahirt, daß er darzue die kalbfell wolle verschaffen, und den modl auf den sütz und leinb darauff druckhen, wird für dem sütz 39 kr., für die lain 36 kr. bezallt werden, den modl verschaff ich, und den riß hat er unterschriben, verspricht auf Jacobi [22. Juni] die fell zu lüffern. Nahmen est Johann Storch. NB: Petit recommendationem Gottwicum propter laborem. NB 2: F(aci)t die 54 seßl 67 fl. 30 kr. NB: D(e) d(ato) 23. September für den modl neu zu stechen 3 fl. 30 kr. Bildthauer von Gravenw(örth). Den 28. [Mai] contrahirt für obige 2 mädl zu stechen 2 fl. 45 kr., das nußbaumene holtz güb ich darzue. Hats der Peter bezahlt. Für die kugl und kindl auf den kamin in das saletl 3 fl. ex mea cassa bezahlt, item den außschnütt. Für den außschnütt zu den 3 andern in das große zimer secundum diem mitc 1 fl., für die 2 postämentl zu den leichtern in das oratorium 1 fl., für den außschnütt zu unßer lieben fr(au) ins stüfftzimer 1 fl., diße 2 pos ten ex mea cassa mit 2d fl. [fol. 22v] Dräxler von Stain. Den 29. [Mai] für 6 gedröhte seßerl in das oratorium ut in schlaffzimer, das holtz hab ich darzue gegeben, vide 1720 calender 15. Julii58. Für jeden 17e kr.f ex mea cassa bezahlt. Item eidem bezahlt 2 saullen zu 2 tischl, wie deß laquier in das große zimer, 17 kr. Juramentum libertatis. Lauth off(ic)ii ver[a]bschaidt fuit in denuntiationibus matrimonii cum N. et N. ad meum libellum dispensatum cum addito: Praestito tamen prius ab utraque parte coram copulante libertatis iuramento und daß sonst kein anders impedimentum canonicum verhanden seye. Goldtschmidt von Crembs. Den 27. Maii das sülberneg beschlächt zum sameten oratorimeeßbuch apud decanum Crembs(ensem) gewogen 39 ½ loth, die noch darzue gemachte 4 springen 8 l(ot) 1 ½ Unterstrichen. Danach darzue gestrichen. c Darüber ein Zeichen. d Korr. e 7 korr. aus einer anderen Ziffer. f Danach ein Wort gestrichen. g Danach ein Zeichen gestrichen. a–a b
Francesco Del Giudice (1647–1725), Kardinal und Diplomat, Gegenspieler von Kardinal Alberoni. Paul Magnet (1676–1734), Rektor des Kremser Jesuitenkollegs 1722–1725. 58 Siehe oben S. 188 (1720, fol. 33r). 56 57
220 Edition
quäntl. D(e) d(ato) 7. Aug(usti) das sülberne beschlacht ad canonem gewogen 52 loth. Vide mense Aug(usto) den 7.59 propter cochlearia60 et anter(ius) propter lavor ibidem. [fol. 23r] Pfarkirchen in Crembs. Dito [27. Mai] die confoederationis alldaßige kirchen abmeßen laßen und ist braith im liecht 7 claffter 2 sch(uh) 9 z(oll), die capellen tieff 11 sch(uh) 4 ½ z(oll), hocha im liecht 26 sch(uh) 10 zolla, braith seind diße 14 sch(uh) 4 z(oll). Lang biß ad presbyterium 19 cl(after) 2 sch(uh), lang das presbyterium biß an altarstaffell 7 cl(after) ½ sch(uh), braith 5 cl(after) 1 sch(uh) 9 z(oll), hoch biß an das gewölb a pavimento 10 cl(after) 4 sch(uh) 4 z(oll). Vide jenseiths pfarkirchen zu Stettlldorff 61. 4 ½b sch(uh) von speißgätter biß zum altarstaffell, 6 ½ sch(uh) von der saithenmauer biß dahin, pontificalstaffell 4 sch(uh), 17c sch(uh) von speißgätter biß zur thier, wo man zum opffer gehtb. NBd: Die 2 große capelln weith 23 sch(uh)d. Schloßer von Mauttern. Den […] ihme ein gätter mit […] lb. übersendt, so er anschweißen und greßer machen müßen zu der thier, wo man in die saltzcammere gehet, so ein doppelte thier. Junius. Maisterschloßer angeschafft den 29. [Juni] auf sein 1720 außzügl 4 meezen korn à 25 gr., dan 1 meezen waitz à 45 gr. [fol. 23v] Mahler von Förthhoff. Den 30. Junii pro coloribus emendis 34 kr. zu den 2 tischeln in das große zimer, petit penes victum pro hebdomada 3 fl.f. Mathiaß, mahler. Dito [30. Juni] mit ihme auf 5 l(an)dtschafften in sall ob der 5 thieren contrahirt, für jede zu bezahlen 4 fl. 15 kr. Maurer zu Thürnst(ein). Den 26. Junii ihme für jede claffter blatten zu brechen und biß dahin zu bringen, daß man es aufladen küne, versprochen 17 gr., 2 laib brodt und 1 maaß wein. Clafftern laß ich es zu hauß. NB: 7 fuhren machen 2 claffter. NB: D(e) d(ato) 27. Junii auf die claffter noch ain maaß wein versprochen.
Mit Verweiszeichen über der Zeile. Am Seitenende, mit Verweiszeichen und vide infra sub signo hier angeschlossen. c Davor eine Zahl gestrichen. d–d Am linken Seitenrand nachgetragen. e Vor -cammer wurde kommet gestrichen. f Danach Für die l(an)dtschafft in sall petiit 5 fl. […] gestrichen. a–a
b–b
Siehe unten S. 223 (fol. 25v–26r). Löffel. 61 Stetteldorf am Wagram (Bez. Korneuburg). Siehe unten S. 221 (fol. 23v). 59 60
Notizen im Kalender 1721
221
Neue pfarkirchen zu Stettldorff. Braith 6 claffter, lang 17 cl(after) 3 sch(uh), hoch 6 cl(after) 5 sch(uh). Capellen seind vier, jede braith 10 ½ sch(uh), dieff 5 sch(uh) 10 z(oll), hoch 18 sch(uh) 3 z(oll), presbyterium lang 5 cl(after) 4 sch(uh), braith 3 ½ cl(after), chor ist tief 2 cl(after). Vide sub signo62. [fol. 24r] Maisterschloßer. Den 7. [Julii] über die sub 25. Jan(uarii) 172063 bezahlte 17 schlößer mit 187 fl. seind ihme abermahl die übrig gelüfferte schlößer mit 66 fl. per canzley wie voriges bezahlt worden. NB: Zu dißen schlößern seind 2 Mölckhr(ische) bänder genohmen und von ihme verbraucht worden, weillen bey den Mölckr(ischen) beschlächt 6 pänder geweßen und post contractum nur 4 resolvirt worden, atque ideo bey jeden beschlächt 2 bänder weniger arbeith gehabt und darumb noch 1 knopff auf jede thier zu machen hat etc. Biliard. Den 8. [Julii] solchen abdeckhen laßen von Johann Philipp Wendl, fechtm(eister), und Antoni, sein sohn, der erstere in Englkircherischen gartten64 auf der Widen haußmaister, der andere fechtmaisters zu Lintz adjunct, und wider aufziehen laßen, darvor ex mea cassa bezahlt 3 fl. 36 kr. Presbyterium sive chorus zu St. Pöltten apud canonicos65. Ist lang 8 cl(after) 4 sch(uh) 6 z(oll), braith 4 cl(after) 3 sch(uh) 8 z(oll). Die kirchen bey denen Carmeliterinen66 aldorth braith 4 cl(after) 4 sch(uh), lang 15 cl(after) 8 sch(uh). Vide den 26. Aug(usti). [fol. 24v] Garttner. Den 23. Julii sich dißer angemeldet und daß er das praelathurgärttl nach machenden riß anlegen wolle, hat des tags 7 gr., ein laib broth, 1 m(aß) wein. a
b
Kupfferstecher. Den 5. Julii vesperi ankommen und auf das kupfferblath pro concione funebri praelati67 Ducumb(urgensis)68 10c fl. versprochen, das kupfferblathd extra zu zahlen den kupfferschmidt, perfecit 10. Julii, ipseque fecit delineationem, hat den 11. zu stechen angefangen. Das blath von kupfferschmidt bezahlt mit 2 fl. 28 kr.e. Korr. aus einer anderen Zahl. Über der Zeile. c Korr. aus 19. d kupffer- über der Zeile. e Mit vide NB mit folgendem Passus am Seitenende verknüpft. a
b
62 Der Verweis bezieht sich auf den letzten Abschnitt von fol. 24r: Presbyterium sive chorus zu St. Pöltten apud canonicos. 63 Siehe oben S. 171 (1720, fol. 4r). 64 Garten beim ehem. Palais von Leopold von Engelskircher, errichtet 1710–1711, Wien, 4. Bezirk, Wiedner Hauptstraße 63. 65 Altarraum der Stiftskirche des ehem. Augustiner-Chorherrenklosters St. Pölten, heute Domkirche, Domplatz 1. 66 Kirche des ehem. Karmelitinnenklosters in St. Pölten, Prandtauerstraße 2. 67 Wilhelm Schmerling (1675–1721), Propst von Herzogenburg 1709–1721. 68 Augustiner-Chorherrenkloster Herzogenburg (Bez. St. Pölten).
222 Edition
NB: Die wappen und waß sonst auf sülber gestochen ist, macht man schwarz mit der farb, wie solche zum kupffer druckhen gebraucht wird, und streicht man diße mit einena finger auf das gestochene sülber, reibet es mit einen höltz ein, alßdan wischt man es mit ein saubern fezl ab. Stockhodorer von Crembß. Den 25. Julii für den gang deren gastzimern, ubi secreta, accordirt 6 fl. et tantum petiit, per canzley zahlt. [fol. 25r] Stainm(etz)maister von Stain. Den 25. Julii wegen der von 29. April biß 24. Julii gehabten gesellen mit ihme zusambgerechnet und über empfangenes den reest per canzley mit 31 fl. 15 kr. bezahlen laßen. Den 26. Julii vormüttag pro me, nachmüttag die schaffgesimßer in die Johannescapellen69 zusamb gearbeittet, dein außgesezt und den 4. Augusti ein gesell wider zu arbeithen angefangen zu den stain bey der oratoristiegen aufzumauern, in festob Rochi [16. August] nicht gearbeittet. Vide den 23. Aug(usti)70. Maisterbildthauer von Gravenw(örth). Den 25. [Julii] für ein außschnütt undt 8 eckhstuckh zur rahm deß Auers bildt, darauff brieff und anders zur schreiberey gemahlen, und in das vorzimer kommet, auch die 8 echkstuckh zu einen rähmerl zu den optischen stuckhen unter besagtes bildt komenndt 25 gr. ex mea cassa bezahlt. Idem. Dito [25. Juli] seind ihme ad suas preces auf die arbeith von kindeln und vasen zur sallstiegen deren balustern 6 fl. per abschlag von der canzley lauth meiner anschaffung gegeben worden. Idem. Den 28. Julii er und sein gesell zur stainarbeith für die sallstiegen auf müttag kommen und den 1. September t(e)r(mi)nirt, den 2. Aug(usti) über obige 8 fl. abermahl 1 fl. 3 kr. ex mea cassa geben. NB: Den 4. Aug(usti) vormüttag beede nicht gearbeittet, vide 8. Aug(usti)71. [fol. 25v] Schwarzes blech beym Sutter. Will den centen per 10 fl. 30 kr. laßen und daß man es außsuechen kan.
Danach hölz gestrichen. Danach ein Wort gestrichen.
a
b
Östlicher Seitenaltar hl. Johannes Evangelist an der Südwand in der Dürnsteiner Stiftskirche. Siehe unten S. 224 (fol. 26v). 71 Siehe unten S. 223 (fol. 26r). 69 70
Notizen im Kalender 1721
223
Schloßernägl. Den 3. Aug(usti) ex mea cassa ihme, schloßer, für die auf den Jacobimarckht72 erkauffte 2000 crammernägl zu beschlagung der 2 kastenthor mit bläch à 2 fl. 24 kr., dan 500 schloßnägl à 30 kr., item 1000 rambnägl à 26 kr., idem est s(umm)a 3 fl. 20 kr. bezahlt. Bethsäßl. Solchen von nußbaumenen holtz in Wienn machen laßen und dem tischler allein 5 fl. 30 kr. bezahlen müßen. Lavor, sülbernes, Wienner prob. Solches, wie es dato in closter hat, das lavor 4 m(ark) 4 l(ot), die kandl 2 m(ark) 6 l(ot). NB: B(aron) Hoffmann wögt 8 m(ark) 1 loth. Vide den 21. December73 ubi 100 fl. angeschafft. Goldtschmidt von Crembs. Den 7. Aug(usti) ihme 30 leffell lauth gegebenen mein zetlna, so alle alt und unterschidlich waren, behendiget, so er gleich und neu machen soll, haben [fol. 26r] gewogen 78 loth 3 quintl, jeder leffell mueß haben 3 loth. Item 11 paar sülberne meeßerschallen, haben gewogen 50 loth 3 quintl, 10 ledig. NB: Den 22. Aug(usti) gelüffert 26 löffell, wögen 78 loth 3 q(uintl) 3 d(enarii), den 24. wider 10 löffell, wägen 30 l(ot) 1 q(uintl) 2 d(enarii), dito 14 stuckhb meßerschallen, wägen 43 l(ot) 3 q(uintl) 2 d(enarii), den 26. gewogen 10 stuckh meßerschallen 32 l(ot) 1 q(uintl). Vide 1. December74. NBc: Den 26. Aug(usti) ihme 28 fl. groschen zum legiren überschückt zu den legirnc. Bildthauer von Gravenw(örth). Den 8. Aug(usti) gegen halber 3 nach Gravenw(örth) und den 12.d wider auf müttage cum statua s(ancti) Xaverii75 zuruckhkommen, denf 11. und 12. vormüttag auch der gesell nicht gearbeittet, den 14. nachmittag und den 16. tota die, deng 17. media dieg an der statua gearbeittet, item den 18.h mane daran, den 22. geben ex mea cassa 2 fl., den 23. mane nach hauß et venit den 25. auf müttag, den 28. beede halb tag gearbeittet. NBi: Der reest per canzley bezahlt worden, vide den 1. Septemberi, 76. Danach ohne auf gestrichen. Über der Zeile anstelle von paar. c–c Am oberen Seitenrand nachgetragen. d Über einer gestrichenen Ziffer. e Über der Zeile anstelle von den nach. f Über der Zeile anstelle von NB: prando venit. g–g Über der Zeile. h 8 korr. i–i Am linken Seitenrand nachgetragen. a
b
Kremser Jahrmarkt am Tag des hl. Jakobus des Älteren am 25. Juli. Siehe unten S. 233 (fol. 41v). 74 Siehe unten S. 231 (fol. 40r). 75 Eine Statue des hl. Franz Xaver ist in Dürnstein nicht vorhanden und auch nur hier das einzige Mal genannt. 76 Siehe unten S. 225 (fol. 27v). 72 73
224 Edition
Maistertischler von Stain. Den 16. Aug(usti) mit ihme gehandlet, daß er die verkleydungen zu den 2 heißelthieren in gastzimergang, wie die schon vorfertigten, biß den 25. oder 26. curr(entis) machen und anschlagen wolle, darvor ihme 4 fl. bezahlt werden. Item für die 2 bettseßl, jeder lang 5 sch(uh) in liecht a, 2 ganzb und 2 halbete fießc jeder habend, darvor 2 fl. 16 kr. Das holtz gübe ich nußbaum, per canzley den 22. Aug(usti) bezahlt. Idem. Für dem schenckhdisch im sall accordirt 11 fl., mueß gemacht werden von nußbaum fournirt [fol. 26v] just wie die thieren, damit er gleich seye, mit 4 stellen biß ad effigiem episcopi Passav(iensis)77, so am endt beederseiths abgesezt, und in der ersten stellen 3 schubladen, die müttere so groß alß die 2 am endt, doch alß wan es 2 schubladen weren. Wo die gläßer auf den kasten und stöllen aufgesezt werden, mueß ganz nußbaumenes holtz sein. Per canzley bezahlt. Stainm(etz)gesell. Den 23. Aug(usti) mit dem maister zusambgerechnet und daß sein gesell von 4. Aug(usti) biß den 23. dito, dan den 26. Julii ain halb tag im closter gearbeittet, mit 5 fl. 46 kr. 2 d. per canzley bezahlen laßen. Duo chori in templo collegii soc(ietatis) J(esu) Viennae78. Lang biß zu den altarstein 30 cl(after) ½ sch(uh), braith 7 cl(after) 1 ½ sch(uh). Von dem pflaster biß an den ersten chor seind 2 claffterd 3 sch(uh) 10 z(oll). Von den ersten chor biß an den anderten seind 1 cl(after) 4 sch(uh) 9 z(oll), und weillen dißer chor geschallet, hat er biß an die schallung 1 cl(after) 2 sch(uh) 4 z(oll). Die chör seind keiner gewölbet, sondern der obere stockhodort, der heruntere gemahlen. Vide den 10. Septembris79. [fol. 27 r] Zeißl, buchbinder. Den 25. [August] für das todtenmissal mit sammeth und Mensfezii schalantaria80 in 8 bezahlt 1 fl., dito daß er 1 tag da gearbeittet alias 8 gr., sed quia ferme 1 ½ tag ideo 34 kr. ex mea cassa. Gelbe bertl seidene. Die e(lle) à 3 kr., und waren von dem sadler 40 e(llen) angeben, und waß außer verbrauchten zu den 3 bettseßl in das oratori, so nachzumeßen, überblüben, seind noch 16 ½ e(llen), 1/8 darvon zu den 2 rothsammetene fenstertiecher in das saletl genommen worden. Danach mit gestrichen. Korr. aus ganzen. c Korr. aus fießen. d Danach 4 sch(uh) [?] gestrichen. e roth- über der Zeile. a
b
79 80 77 78
Raimund Ferdinand Graf Rabatta (1669–1722), Bischof von Passau 1713–1722. Jesuitenkirche in Wien, 1. Bezirk, Dr. Ignaz Seipel-Platz 1. Siehe unten S. 226 (fol. 31r). Mencke, De charlanteria (1715).
Notizen im Kalender 1721
225
Kuchlmaister. Den 29. Aug(usti) ihme 3 duzet neu gemachte leffell und 1 duzet meeßer und gabl behendigen laßena. NB: Unter dißen seind die vorhin von ihme gehabte 13 alte leffell und 11 paar meeßer verstanden, so umbgemacht worden, und von welchen der vorige kuchlmaister Frantz Nägl seith 1713 ain paar meeßer und 33 leffell verlohren hat. Spütz für h(errn) prael(aten) zu St. Pöltten. Den 29. [August] pro ipso erkaufft 7 e(llen) à 6 17ener, f(aci)t 11 fl. 54 kr. NB: Dem prael(aten)81 ad S. Andream82 überschückht et exposita mox transmisit. [fol. 27 v] Bildthauer von Gravenw(örth). Den 1. September ihme pro die 30 kr., pro socio 21 kr., den reest mit 19b fl. 12 kr. per canzley bezahlen laßen. Idem. Für die 4 aufsatz in das sallcabinet 20 fl.c, diß den 8. April 1722 an denen dem Peter seel(ig) schuldig geweßenen 20 fl. abgerechnet, dan dito ihme auf künfftige arbeith 3 fl. geliehen. Eidem. Dito [1. September] für die figur 6 sch(uh) lang auf der sallstiegen 10 fl. arbeith, stain und fuhrlohn 4 fl. 30 kr., per canzley bezahlen laßen. Idem. NB: Lauth s(eine)r zeillen d(e) d(ato) 26. April 1720 et d(e) d(ato) 26. Julii 1721 seind ihme 4 fl. und wegen 2 fl. d(e) d(ato) 8. Aug(usti) am obiger bezahlung nicht abgezogen worden, weillen solches sich erst auf von mir geschribener anschaffung gezeigt, und er, [fol. 28r] bildthauer, nachgehendts ersucht, obige 2 anschaffungen in totum erfolgen zu laßen, besagte 6 fl. aber bey der arbeith zu den saletl abrechnen mechte, so bewilliget worden, et rescriptum ad camerarium diße annotation auf des bildthauers zeillen sub obigen zwey datis idem enthaltet. Hieronymus Mönich83, Carthusianus in Agspach84. Die 5. Septembris ex commissione consistorii Passav(iensis) pro presbyteratus ordine examinatus et bene respondit, prout relatio ad off(iciale)m a me data pluribus continet.
Danach und gestrichen. Korr. aus einer anderen Zahl. c Danach denen gestrichen. a
b
83 84 81 82
Anton von Ruckenbaum, Propst von St. Andrä 1719–1745. Ehem. Augustiner-Chorherrenkloster St Andrä an der Traisen (Gem. Herzogenburg, Bez. St. Pölten). Hieronymus Münch, Konventuale von Aggsbach. Ehem. Kartäuserkloster Aggsbach (Gem. Schönbühel-Aggsbach, Bez. Melk).
226 Edition
Krebßaugen. Den 6. September dem Schadauer wegen beym Elßler85 den 10. April 1720, dan 10. September, den 28. und 29. Aug(usti) huius anni, jedesmahl ¼ lb. crebßaugen à 4 kr. das loth genohmen, mit 2 fl. 8 kr. ex mea cassa bezahlt, item 1 brieff von Steegner 2 gr. [fol. 31r] Kirchen ad S. Dorotheam Viennae. D(e) d(ato) 10. September die maaß per Jakobum überkommen, undt ist lang biß auf den altarstein, ubi introitus ad missam dicitur, lang 22a claffter ½ sch(uh)a, braith 5b cl(after) 4 ½ sch(uh)b 3 z(oll). Die kirchenstüll seind lang 1 cl(after) 3 ½ sch(uh), von den seithenaltarstein biß zum stüllen ist weith 1 cl(after), hoch 10 cl(after) 5 sch(uh) 4 z(oll). Aurorafarb seidene pertl. Den 10. [September] von m(eister)sattler 50 ellnc empfangen à 3 kr., so ihme zu zahlen. Item weiße zu den bettstüllen in die krufften. NB: Seind in außzügl 1721 einkommen und bezahlt. M(eister)kupfferschmidt. Den 11. September mit ihme auf 2 knöpff in form, wie die vor dem closterthor auf den tach und jene auf den pfarkirchenthurn kommen, gehandlet worden, hoch 14 z(oll), weith 12 z(oll), der stüffell 2 ½ sch(uh), dißer oben weith 4 z(oll), unten 6 z(oll). Wird der hollreiff allein gemacht, das obere und untere raiffell bleubt auß. Wird oben auf den knopff ein 4-eckiges loch 1 z(oll), dardurch die eißene stangen geht, auf welcher ein stern oder spanisches creutz86. Davor werden bezahlt 13 fl., die eißene stangen und stern schaff ich. Caspar Freytag. Den 13. September zum camerd(iene)r declarirt worden, hatd deß jahrs 50 fl. et reliqua, ut alii et priores camerarii, vide den 5. October87. [fol. 31v] Cantor von Gravenw(örth). Den 12. September zum laquey angenohmen worden, hat des jahrs 20 fl. besoldung, livrey et reliqua, ut priores cursores. Den 18. December wider entlaßen worden, et excepta musica der maister ungeschückht et truncus, ex quo Mercurius non est formandus. Maisterschloßer. Den 15. September ihme 2 e(imer) 1720 wein angeschafft per 2 fl., so an außzügl abzurechnen und lauth anschaffzetl soll eingetragen werden. Sub eodem dato 1 e(imer) und in obiges anschaffzetl eingetragen.
Über der Zeile über 21 claffter. Über der Zeile über 5 cl(affter) 1 sch(uh). c umb über der Zeile gestrichen. d Danach in gestrichen. a–a
b–b
Josef Elßler (um 1670–1730), Kaufmann (Drogist) von Krems. Kreuz mit doppeltem Querbalken, sog. Patriarchenkreuz. 87 Siehe unten S. 227 (fol. 32r). 85 86
Notizen im Kalender 1721
227
Träxler von Stain. Lauth mei calendarii 1720 d(e) d(ato) 16. September annotirten contract für 6 seßlgestella in das säletl ihme ex mea cassa bezahlt 1 fl. 54 kr., dan 4 knöpff auf die seßl 4 kr. in das große zimer. Mahler Mathiaßb. Für die 2 biecherstöllen in die canzley zu mahlen ex mea cassa bezahlt 2 fl., voluit 3. Weinschözung zu Engäbrun. D(e) d(ato) 26.c September eignes bau 273 e(imer), Engäbr(unner) zehent ohne dritl 150 e(imer), Gäßinger88 zehent 35 e(imer), waß ohne Herzogenb(urger) zehent 7 e(imer), schloßgartten 20 e(imer). 485 [eimer]. [fol. 32 r] Große rothe schaff- oder zöckhlfell von Lintz. Den 30. September abermahl ut anno elapso tenore mei calendarii ein buschen durch den säffensieder allda von 10 fellen umb 5 fl. erhalten, et tunc pro 5 fl. 30 kr. Freytag, camerarius. Den 5. Octoberd zu einen kleydt 20 fl. geben, iteme pro novitiis zu 2 binden 4 e(llen) quineth 1 fl. 36 kr., seiden ¼ loth 5 kr. Den 30. October ipsi camerario pro tibialiis89 etc. 4 fl. Den 22. November Viennae eidem 3 fl. 7 kr., den 2. Jan(uarii) 1722 sartori pro ipso cam(erario) den reest mit 3 fl. 26 kr. bezahlt. Perlina. Den 28. Septemberf 11 canes, darvon 2 erdruckht, de his petierunt 1. prae(latus)90 in Waldhausen91, 2. prae(latus)92 ad S. Florianum93, 3. prae(latus)94 Zwetlensis95, 4. comes de Hochenfeld96 foemellam, 5. d(ominus) de Bichlstorff, 6. d(ominus) Zens, 7. prof(essus) huius, 8. […]. Barbiermeßer. Solche hat der cammerd(iene)r übergeben und seind deren 8, so den 14. October dem Schadauer zum schleiffen behendiget worden, für jedes 6 kr. ex mea cassa bezahlt. Danach ihme gestrichen. Mathiaßiaß. c Korr. aus einer anderen Zahl. d Über der Zeile. e Über der Zeile anstelle von darvor. f Über der Zeile. a
b
Gösing am Wagram (Gem. Fels am Wagram, Bez. Tulln). Strümpfe. 90 Joseph Nägele, Propst von Waldhausen 1721–1748. 91 Ehem. Augustiner-Chorherrenkloster Waldhausen (Bez. Perg, Oberösterreich). 92 Johann Baptist Födermayr (1677–1732), Propst von St. Florian 1716–1732. 93 Augustiner-Chorherrenkloster St. Florian (Bez. Linz, Oberösterreich). 94 Melchior Zaunagg (1667–1747), Abt von Zwettl 1706–1747. 95 Zisterzienserkloster Zwettl (Bez. Zwettl). 96 Otto Achaz Ehrenreich von Hohenfeld, Grundherr von Engabrunn. 88 89
228 Edition
Träxler von Stain. Den 18. October für 2 gedröxlete saullen zu den 4ten salltisch, welcher in der mütte abgenommen worden, ex mea cassa 28 kr. bezahlt. [fol. 32 v] Compendieuser atlaß97. Den 20. October dißen per 2 fl. 30 kr., dan 12 gravamina parochorum98 à 18 kr., item 20 stuckh kupffer a potiori von Roos99 mit 4 fl. 36 kr. erkaufft et ex mea cassa bezahlt. Stinglgläßer. Den 22. October 12 stinglgläßer, 6 karaffin, jedes à 5 kr., alle geschnütten, erkaufft, item den 29. 6 karaffin, omnia ex mea cassa. NB: Sub obigen dato Dettenp(acher) 1718 à 4 fl. 45 kr., 1719 à 3 fl. 15 kr. Blauer trübsammetha. Zu den 3 großen tischen in sall 17 ¼ e(llen), zu den 2 tischen apud controfeé praep(ositi) Godef(ridi) et Caroli 8 ¾ e(llen). NB: Sambt obigen tischen und denen kleinen tischl 2 stuckh, so von Tribau100 à 8 fl. 30 kr. kommet. Kalchstain von Steuer101. NB: Sagt, daß er den 13. Octobrer 14 vaß kalch, dan sein gespann den 25. dito 12 vaß, wider den 28. er 18 vaaß außgelegt und wegen der 2 ersten posten der palier zu befragen, vorhin hoc anno 67 vaß, den 2. Decemberb 7 vaß, dan vorhin den 17. November 30 vaß. [fol. 33 r] Zwey stainmezgesellen. Den 29. October zu den praelathurgärtlportäl zu arbeithen angefangen, auch der maister biß müttag angeordnet, haben jeder des tags 36 kr. sine victu et laborarunt biß den […], den 12. November 4 fl. angeschafft, item secundum camerer geben worden 2 fl., vide zusambrech(nung) biß 15. Decemberc inclusive dicto dato. Petrus Gaggstatter, concanonicus. Den 30. October mane in Gravenwörth tertio quadrante ad primam pie obiit, ubi ultra 20 annos ab oeconomicis praefectus laudabilis fuit et ante hanc praefecturam per multos annos domi culinae iam cellerarii curam gessit. Vide epitaphium ex altera parte102.
c a
b
Trüb- über der Zeile. Dec- korr. Dec- korr.
Bodenehr, Atlas (1715). Welche Beschwerden von Pfarrern hier in Druck zu haben waren, konnte nicht ermittelt werden. 99 Johann Heinrich Roos (1631–1685), Maler besonders von Tiermotiven, davon zahlreiche Augsburger Nachstiche. 100 Trübau/Třebová, Tschechien. 101 Johann Baptist Steyrer (um 1697–1757), Kaufmann von Stein. 102 Siehe unten S. 229f. (fol. 33v). 97 98
Notizen im Kalender 1721
229
Zingeschir a bar(ono) Hoffmann. Den 31. October ihme für 6 große real schißl, 18 kleinere, 6 duzet thäller, so 143 lb. wögen et à 30 kr. das lb. accordirt, mit 71 fl. 30 kr. per canzley bezahlen laßen. Diß zin alles dem kuchlm(eister) d(omino) Jacobo extradirt worden. Den 25. Febr(uarii) 1722 b(arono) Hoffmann ex mea cassa darauff geben 3 speciesducaten. Bargamottenpölzer. Den 29. October deren 5 in den großen garten erkaufft per 1 fl. 15 kr., den 1. November 100 stuckh küttenprueth103 àa 1 fl. 30 kr.a, dan 4 bärgamotten, 3 möschänßker, widerum 7 marillenpelzer per 2 fl. 15 kr. abermahl in großen gartten erkaufft, das erste ex mea cassa, das anderte per canzley bezahlt. [fol. 33v] Den 2. November abermahl 2 margarinerbelzer104, 2 eschbiernbaum105, 3 marillnbaum, 3 kittenstauden per 1 fl. 6 kr. bezahlen laßen von der canzley auß. Den 11. November für 18 zwergl ins praelathurgärtl à 18 kr. per canzley 5 fl. 24 kr. Krepinmacher. Den 9. November mit ihme gehandlet auf des Petern sarton106, zu einen belz schwarze schnier 18 e(llen), item 6 große, 24 kleine schlingen, das loth 11 gr., dan 2 duzet große, 2 duzet kleine knöpff, die erstere à 30 kr., die andere à 15 kr. Sollen gemacht werden wie auf den damascanen rockh mit 7 fl. 4 kr. 2b d.b, bezahlen laßen per canzley. Epitaphium Petri Gaggst(att)er. Petrus Gaggstatter aet(atis) 63, prof(essionis) 42, sacerd(otii) 38, per plures annos iam culinae iam cellerarii sedulam curam gessit, tandem per 20 annos parochiae in Gravenwörth ab oeconomicis praefectus, ibidemque 30. Octobris 1721 mortuus, fimum et lutum in aurum vertere, novit bonus oeconomus, alchimistam optimus, idque sine chymaris chymicis, sine flammeo compede, quo praestigiatrix chymica [fol. 34r] magistra vanitatis fugacem figere contendit mercurium, quasi sine mysterio praecipites celeris nuncii pedes allati essent, in aurum ferrum vertere est magisterium omnipotentiae, non luteae imaginis, paedagogium in quo numerosi illi conditionatae futurioris tyrones succumbunt in laboribus, indormiunt ae rumnis. Qui etiam, si aliquando fiant adepti in collegio chymico et fallacis alchimiae suae principis Alchimi grandes procreantur consiliarii, nihilominus evangelicae paupertatis consilium sine consilio, necessitate misera non beatitudine libera utc religiosic executione licet continua observared cogunture. Hincf post elapsam annorum clepsydram dormientes somnum suum omnes hi aevorum viri nihil inveniunt in manibus suis, aurivorique Midae aureis tumulantur in sepulchris, quibus flammivoma funesti operis officina fumosum c–c d e f–ff a–a
b–b
Über der Zeile. Über der Zeile. Über der Zeile anstelle von religiosor. Korr. aus observant. Über der Zeile. Darunter und danach ein eineinhalbzeiliger Passus gestrichen. Unterstrichen. Hinc über der Zeile.
Quittensetzlinge. Pfropfreis für die Birnensorte Rote Margarine. 105 Elsbeerbaum, Eberesche. 106 Vielleicht gemeint Sardis, ein französischer Wollstoff. 103 104
230 Edition
indigitata doloris castrum ac conglomerata totius fori carbonarii suppellex atratum erigit mausolaeumff. Imo hoc consilio non consilio non contenti innumeros plenaria indulgentia fundant mendicantes. Viator cave ab his consiliariis et protochymicis, si etiam sophus es, evades cum his in sophistam, solus ille aureus amoris processus nostri defecti est infallibilis. Vivo ego iam non ego, vivit vero in me Christus, ergo sic cum eodem vive, ut omni momento mori ses paratus, sic oeconomizare ac si aeternum hic velles vivere, quae regula totius alchimiae caelestis et terrestris essentificata secretorum summa est et facile conficies lapidem phil(osophi)cum sive consummatum illustris magnesium auramentum pro beata vita in caelo et in terra et ita sibi [fol. 34v] precatur quod hoc posuit. Glaßer. Den 11. November 3 taffelln in das fenster des haubtzimmers gegen den mayrhoff eingemacht. Spütz pro prael(ato) ad S. Ypolitum. Den 4. December 7 elln zu 6 17ner f(aci)t 11 fl. 54 kr. et notificandum, ob er die kleine auch wolle haben. NB: Servavi ipsemet. NB: Zu dißen 5 e(llen) 1 4tl à 15 kr., dan 1 e(lle) auf die armelln, 17 groschen [?] ex mea cassa bezahlt. Tenorist von Crembs, Reißinger107. Den 18. December von ihme folgende musicalien erkaufft alß missa s(ancti) Brunonis auth(ore)b Etl, 4 voces, 2 viol(ini), con org(ano). Missa s(ancti) Edmundi auth(ore) Jacobo Gunt(er), 4 v(oces), 2 v(iolini), con org(ano). Missa Jo(hann)is evang(elistae) auth(ore) Prustmann108, và ben, 4 v(oces), 2 v(iolini), 2 tromb(oni), org(ano). Mutteta pro omni tempore, auth(ore) Conti109, cant(o) solo, viol(ini) unisono, viola, org(ano). Deto pro omni tempore 4 voces, 2 clarin, 2 violini, violoncello, obl(igato) org(ano). [fol. 35r] Deto pro omni tempore 4 voces, 2 v(iolini), 2 tromb(oni), org(ano). Deto pro omni tempore auth(ore) Wilderer110, 4 v(oces), 2 v(iolini), org(ano). Deto pro b(eata) v(irgine) auth(ore) Bruneder111, 4 v(oces), 2 v(iolini), 1 viola, org(ano). Deto pro omni tempore auth(ore) eodem 4 v(oces), 2 v(iolini), org(ano). Macht zusamb 54 bögen à 5 kr., f(aci)t 4 fl. 30 kr. Daran bezahlt 4 fl. und ist deß Etlc meeß außstendig, da bey dißen lüfferunng noch 30 kr. zu bezahlen, ex mea cassa bezahlt. Missa Etl auch bezahlt. Den 30. Martii 1722 abermahl 2 meßen alß missa dominicalis 4 voces, 2 viol(ini) auth(ore) Brentner, item missa 4 voces, 2 viol(ini) auth(ore) Fux, beede 24 bögen, dan waß er eingeschriben in die Brentnerischen druckhten muteten 6 ½ bogen, s(umm)a 30 ½ bogen à 5 kr., mit 2 fl. 30 kr. ex mea cassa bezahlt. c a
b
Danach ein Wort gestrichen. Danach Brust gestrichen. Über der Zeile anstelle von Brustmans.
107 Matthias Reisinger (gest. 1722) ist einer der ersten namentlich bekannten Tenoristen an der Kremser Stadtpfarrkirche. 108 Ignaz Prustmann (17./18. Jh.), Organist an der Esterházyschen Hofmusikkapelle 1706–1708, danach angeblich Augustiner-Eremit. 109 Francesco Bartolomeo Conti (1681/82–1732), ab 1714 kaiserlicher Hofkompositor, Wien. 110 Johann Hugo Wilderer (1670–1724), Hofkapellmeister in Mannheim. 111 Franz Gerhard Pruneder (1692–1764), ab ca. 1715 Organist im Zisterzienserkloster Heiligenkreuz.
Notizen im Kalender 1721
231
[fol. 36r] H(err) praelath von Mälckh. Den 26. November 1721 ihme 2000 fl. capital ex mea cassa bezahlt gegen zuruckhgebung der obligation datirt den 25. Aug(usti) 1713, wordurch dazumahl der Geitter, hoffhaffner in Wienn, contentiret worden, alß von deßena weib meina vorfahrer sororisb suae filiab 2500 fl. aufgenohmen gehabt. NB: Diße 2000 fl. in die closterrech(nung) einzutragen. [fol. 40r] Kopüz, buchdruckher. Für das epitaphium des Petri zu druckhen 150 exemplaria 1 fl. 30 kr. Exc mea cassa bezalltc. D(octo)r Hundeshagen. Den 27. November ihme in Wienn der Knitlin112 testament behendiget. Goldschmidt von Crembs. Den 1. December das beschlächt ad requiem gewogen mit 25 l(ot) 2 q(uintl). Maisterschloßer. Den 5. Decembr(is) mit ihme auf die gätter zum praelathurgärtl contrahirt, alß 2 stuckh à 6 sch(uh) braith, gegen 7 sch(uh) hoch, wider 3 stuckh zwischen der 6 saullen 2 sch(uh) braith, gegen 6 sch(uh) hoch, alle nach den riß in der gallerie no 46 auß des Schönbornischen113 garttners der untere theill, darbey die 4 bänder und kägl verstanden, das schloß extra schaff ich das eißen, und für jedes lb. zu machen werden 2 kr. bezahlt. Eyßen kommet hierzue 12stämiges. NB: Das stangeneyßen überzwerg und [fol. 40 v] egig, quia mutare debuit, und zeig gemacht, dabitur ¼ saltz. Kiehharr. D(e) d(ato) 10. December von der juchtenmacherin114 in Gravenw(örth) das lb. à 1 kr. gebotten worden. Garttengätter zu Thürnthall. Den 12. [Dezember] solches wie auch das gebau beschauet, und hat solches das rameyßen doppelt, das ist inwendig und außwendig, seindt außwendig die knöpff und inwendig die vernietung, das rahmeyßen 4 zoll voneinander oben und so unten, zwischen dend rahmeyßend roßen von blech in- und außwendig gelb angestrichen, und so die obern spitz:
c–c d–d a–a
b–b
Darüber mehrere Wörter gestrichen. Über der Zeile. Mit Bleistift nachgetragen. Über der Zeile anstelle von den stangen.
Anna Sophia Knittl, Bürgerin von Krems, Mutter von Maria Anna Freisleben. Schloss Schönborn in Göllersdorf (Bez. Hollabrunn). 114 Juchtenleder, pflanzlich gegerbtes Rindsleder. 112 113
232 Edition
NB: Die stangen seind von einander 5 ¼ z(oll) und diße dückh ¾ z(oll), das rahmeyßen braith 1 z(oll), reliqua nach den riß in der gallerie ut jensaiths. Stainmezmaister von Stain. Den 15. Decembera mit ihme zusambgerechnet biß erst gesezten dato wegen der den 29. October tagweiß angefangenen arbeith, und [fol. 41r] über albereith empfangene 6 fl. der reest mit 34 fl. 48 kr. per canzley bezahlen laßen, und waß von 16. December noch gearbeittet wird, zeiget die folgende abrech(nung). NB: Der lehrjung biß 16. inclusive gearbeittet, der gesell biß 24. müttags. NB: Diße 8 ½ tagw(erke) seind 9. Jan(uarii) 1722 per canzley bezahlt worden adeoque omnia pro hac vice. Maistertischler. Den 16. [Dezember] mit ihme auf ein bettstatt gehandlet in das große zimer, von nußbaumholtz fournirt wie die thieren, die kugeln oben und unten schaff ich, auch den außschnütt, wird hoch 3 sch(uh), lang 6 sch(uh) 9 z(oll), braith 4 sch(uh) 5 ½ z(oll), darvor 6 fl. werden bezahlt werden. Neuer pfisterer115. Den 16. und 17. [Dezember] die prob gemacht und auß 2 strich sive 8 viertl off(icie)r und gsindt mehl 40 laib, in prese(nti)a des Gravenw(örther) gr(un)dtrichters von closter so ein böckh, gebachen, auß hertern mehl pro capitulo 2 viertl mehl 90 laibl, jedes ½ lb. in taichb, außgebachener 12 loth, und das off(icie)r[fol. 41v]brodt in taich 3 ½ lb., außbachner 3 lb., auf das schwarze 4 hendt saltz so gegen 1 ½ lb., auf das weiße 3 hend so gegen 1 lb. Maisterkirschner. Den 21. December wegen 1 taffell 2 wanen116 in mein beltz vornc à 10 fl., dan ein biberstuzen117 à 6, per canzley bezahlen laßen. Dan 18 kreitzer für ein taffell118 von billmeiß119 in meinen schlaffrockh. Klemer, uhrmacher von Crembs. Dito [21. Dezember] wegen zurichtung meiner zimeruhr in haubtzimmer zuzurichten ex mea cassa bezahlt 1 fl. 8 kr. und versprochen, wan er ein speradt macht, 1 fl. zu zahlen. Simcovsky, goldtschmidt. Den 21. December auf die gemachte arbeith per abschlag 100 fl. angeschafft.
c a
b
Decem- korr. Davor nochmals taich gestrichen. Über der Zeile.
Michael Kerschhofer (um 1690–1747), Bäcker von Dürnstein. Gemeint Bahnen aus Stoff. 117 Muff aus Biberfell. 118 Futter. 119 Siebenschläfer, Bilchenart. 115 116
Notizen im Kalender 1721
233
Trübsameth schwarzer. Ein stuckh von Schadauer empfangen per 20 elln zu 9 fl. 30 kr. [fol. 42r] Panckhladen. D(e) dato 17. December lauth Harttners zetl seind auß dem ihme anvertrautten traydtkasten allda gelegene neue panckhladen, ohne der 12 stuckh, welche in weingarttkeller kommen lauth kellerm(eister) handtschrifft d(e) d(ato) 8. Octobris und nach den lößen wider zuruckh zu stöllen versprochen, quod tamen non factum, item Harttners zetl, daß 6 stuckh noch in kasten gebliben, 82 stuckh in die binderey gelegt worden. Item auch 59 flozßläden, und das in dem kasten ligende zimer von der alten h(erre)nfuhr ligt in der binderey oben bey den taufeln120 von großen vaß. L(an)dtag, den 18. November gehalten worden. 1mo Recessirtes quanto 600.000 fl., 2. extra postulatum 240.000 et 3. quinquenalli 66.666, 4. militaria Wienn Raab121, 5. quartallrech(nung)a. [fol. 42 v] NBNB: Den 22. November von Schindelperger 2 dönische pferdt per 186 fl. erkaufft, dan 1 dänisch von einen Leipziger122 roßhandtler 78 fl., ex mea cassa bezahlt. Musicalia. Den 25. [November?] dem Carl123 und Augustin124 12 soneten in kupffer gestochen à 2 violons oder hoboa oder traversier auth(ore) Pepusch125 ad discendum gegeben. Neuer laquey. Den 20. Decemberb auf müttag statt deß entlaßenen ankommen, h(a)b(e)t idem, quod ille, ideo vide den 12. September126. [fol. 43r] 1722. Maistersattler. Januari den 7. fruh sein gesell kommen und zu denen 60 seßelln von rothen kalbfell zu machen angefangen, der maister aber ante 8vam mane wider nach hauß gangen, da ihme von denenc aurorafarb saidenen bertl 7 e(llen) gelichen, dito hat er von seinen nageln 24 c a
b
Mit vide jenseith NBNB mit nachfolgendem Passus verknüpft. Über der Zeile. Danach gr gestrichen.
Fassdauben. Raab/Győr, Ungarn. 122 Leipzig, Sachsen. 123 Karl Rikl (1702–1743), Konventuale von Dürnstein. 124 Augustin Albrecht (1697–1733), Konventuale von Dürnstein. 125 Johann Christoph Pepusch (1666/67–1752), Musikdirektor in London. Es handelt sich hier um Pepuschs op. 3, Amsterdam 1711. 126 Siehe oben S. 226 (fol. 31v). 120 121
234 Edition
brieff hergeben. Den 12. auch der maister in die arbeith kommen, den 19. und 20. beede außgesezt, der m(eister) biß 24. müttag, der gesell biß 23. nachts gearbeittet, und 50 seßl fertig worden, das mehrere mein aigenhendiges anschaffzetl. Harttner. Den 10. [Januar] dito ihme 2 schöber stroh angeschafft, einen gratis, den andern ut der kauff, so der pfarrer in empf(ang) zu nehmen. Kirschner. Den 12. [Januar] mein schlaffbeltz außbeßert, ½ tag sine victu, und 24 kr. ex mea cassa bezahlt. Unbleichte leinwath. Dito 2 stuckh zimblich clar per 8 fl. 15 kr. erkaufft und von der canzley bezahlen laßen. [fol. 43v] Musicalien. Den 14. [Januar] von Ertl in Stain 12 concert à 1 viol(ino) concert(ante), 2 viol(inis) obl(igatis), 2 viol(inis) ripieno, 1 viola, org(ano) et violoncello auf 60 pögen geschriben und eingebunden, mit 5 fl. regale bezahlt ex mea cassa. Stainmezm(eister) von Stain. Den 16. Jan(uarii) mit ihme contrahirt auf die 8 kirchenfenster, jedes hoch in liecht 11 sch(uh) 3 z(oll), braith 8 sch(uh) in liecht, zweya aber nur 7 sch(uh) braitha, mueßen gemacht werden, wie der von mir unterschribene riß und sagma127. Führen laß ich die stain, doch daß er es im closter außmachen last oder in stainbruch, wird für jeden sch(uh) bezahlt 12 kr., das ist nach ihrer doppelten maß für jeden sch(uh) 6 kr. Den 16. Maii auf diße arbeith per abschlag 40 fl. von der canzley empfangen. [fol. 44r] Steinmezgesell. Den 12. Jan(uarii) 1722 in die arbeith kommen, und des Peters grabstain zugericht, den 16. dito die buchstaben zu hauen angefangen et t(e)r(mi)navit 10. Febr(uarii), seind 20 ½ zeillen, adeoque totus labor 14 fl. 24, den 17. dito ihme per abschlag 2 fl. geben laßen. Den 28. abermahl 2 fl. angeschafft. NB: Laborat tantum usque ad 5. et tantum ego m(a)g(ist)ro solvo ut in aestate, hinc 30. incepit tot horis et m(a)g(iste)r ipsi d(e)b(ui)t resarcire. NBc: Den 20. Jan(uarii) als fest Sebastiani nicht gearbeittetc. b
Mahler, unterthan zu Gravenw(örth). In vigilia Sebastiani [19. Januar] ihme 2 kleine engl mit leichtern, auf das postament der canontaffell altaris mei oratorii gehörig, solche sambt postämentern zu versülbern und gutt etliche theill zu vergulden 2 fl. accordirt. Wider 8 kleine rämell, gutt goldt und glanz Zwischen den Zeilen. Über der Zeile. c–c Am oberen Seitenrand. a–a b
127
Beschreibung.
Notizen im Kalender 1721
235
zu machen, uti s(ancti) Hieronymy in haubtzimer, darvor 1 fl. 15 kr., den 9. per canzley bezahlt. Tischler von Stain. Den 25. Jan(uarii) den riß zum kirchenkästen vorgezeigt und für einen 40 fl. begehrt, reposui ad summum, me 30 fl. solvirt, will also einen zur prob machen, ob er außkommen künne, müßen deren 4 werden, auf jeden kasten 1 e(imer) capitlspeiß. [fol. 44v] 1722. Mühlner von Viechhoffen. Den 31. Jan(uarii) aichene laden gelüffert 42 stuckh, alß 10 zu 17 sch(uh), 16 zu 16 sch(uh), 10 zu 14 sch(uh), dan 6 zu 8 sch(uh), zusamb 614 sch(uh) à 7 d. den sch(uh), mit 17 fl. 54 kr. 2 d. per canzley bezahlen laßen. Mahler Mathiaß. Das bild mit der kazen zu mahlen 1 fl., wegen der 2 bilder außbeßern wird ich mich schon einmahl einstehlen, für die 3te biecherstöllen in die canzley 1 fl., den 22. Febr(uarii) ex mea cassa bezahlt. Specificatio deß liechtmeeß128 wax pro anno 1722. Den 1. Febr(uarii) das weiße wax me praesente wögen laßen 35 ½ lb., gelbe züch pro confratribus 4 ½ lb. Die außtheillung pro hoc anno soll sein lauth übersechenen specificationen de anno 1712, 1713, 1714, 1715, 1716 alß den pfleger und ihr […]. [fol. 45r] 1722. H(err)n pfarer129 von Stain. Den 5. [Februar] selben 4 aufrechte kupffer von Rosa mit viehstuckhen zum mahlen gelichen. Restituitb. Eyßerne stangen und fensterflügl in presbyterio antiquo. D(e) d(ato) 9. Febr(uarii) seind deren ersteren bey den 3 einfachen fenstern, alß das in der mütte und 2 darneben, 27 stangen, bey den doppelten 8 stangen, dan seind in all 4 fens tern, ohne waß in den obern bögen gewessen, glaßstuckh oder flügl, jedes hoch 2 sch(uh) 1 z(oll), braith 1 sch(uh) 3 z(oll), dan runde fensterstänckl, widerum zwickhl, deren zahl die fensterstangen zeigen.
a
b
128 129
Davor nochmals Ross gestrichen. Nachgetragen. Maria Lichtmess, Fest Darstellung des Herrn, 2. Februar. Karl Joseph von Kollopach (um 1669–1736), Pfarrer von Stein 1710–1728.
236 Edition
Grabstein Petri. Für solchen zu vergolden sambt goldt 5 fl. 30 kr. Videa calend(arium) 1723 mense Maioa, 130. [fol. 45v] Aderlaß. Den 10. Febr(uarii) 1722 hat mir der Schadauer gelaßen, und halt nach den laßen wider gezüttert vor freuden. Maurer. Den 9. [Februar] haben diße wider zu mauern angefangen et quidem in presbyterio und neuen creutzgang bey der Johannescapelln. Spanischen tobäckh. Den 19. Febr(uarii) die große bixen mit 1 lb. 3 loth erhalten, und darmit gekleckhet 131 biß den 30. Martii, den 31. wider so vüll, et usque […]. Nachtigallen. Den 20. Febr(uarii) der waldtvogl zu schlagen angefangen, et sat diu licet sat tarde, der andere all meno zum neuen jahr angefangen, der auvogl132 aber meldet sich noch nicht, incepit 17. Martii. Krepinmacher. Den 26. Febr(uarii) ihme die 2 quasten von der blauen binden sambt 2 großen und 13 kleinen knöpffl schwarz zu färben überschückht, darvor ex mea cassa bezahlt. [fol. 46r] Zeißl, buchbinder. Für deß Fischers architecturbuch und deß Deckhers 3 biecher in 2 französischen bandt133 3 fl. 45 kr. contrahirt, das erstere a no 1 biß 136, das anderte biß 59, biß 40, biß 32, denb 4. April ex mea cassa bezahltb. Pro Cornelio a Lap(ide)134, Le Blanck135, Sylveira136, groß lexicon137 und übrig ungebundene folianten a me comparati in schweinleder einzubinden für jeden bundt 24 gr., hac tamen conditione si decanus Crembs(ensis) ut retulit 26 gr. solvit.
a–a
Nachgetragen. Zwischen den Zeilen.
b–b
Siehe unten S. 260 (1723, fol. 31v). Klecken, auskommen, ausreichen. 132 Vogelliebhaber des 18. Jahrhunderts unterschieden Nachtigallen nach ihren Lebensräumen, wobei als Aunachtigall eine Nachtigall größeren Wuchses bezeichnet wurde, die im 19. Jahrhundert als eigene Art, genannt Sprosser, erkannt wurde. 133 Franzband, besonders stabile Buchbindung mit Lederbezug. 134 Lapide, Commentaria (1672). 135 Le Blanc, Psalmorum Davidicorum analysis (1665–1679). 136 Sylveira, Commentaria (1670–1725). 137 Buddeus, Lexicon (1709–1714). 130 131
Notizen im Kalender 1721
237
Stainmezgesell. Den 2. Martiia zu den schaffgesimbßern in der Johannescapellen zu den halbeten pfeillern gegen den gärttl von mein stain angefangen, wird nach den tag bezahlt, und so ist eben der pfeiller gegenüber in der Augustinicapellen138 verfertigt worden, igitur reflectendum, wan wegen der schaffgesimbßer zusambgerechnet wirdb. Den 9. auch der lehrbueb in die arbeith kommen, beede biß den 28., vide den 28. Martii139. Vide jenseiths den 9. [März]140. [fol. 46v] Futter in des Peters kaputh. Seind vonnethen von dem Maylendischen zeug 11 e(llen) à 1 fl. Meine wintterstüffell. Den 3. Martii doppeln laßen und gebuzt, ex mea cassa bezahlt 8 gr. Hemetter. Dito [3. März] die baaderin 5 gemacht, darvon 2 für dem Fränzl141, 2 für dem Leopoldl, 1 für […]. Zimerpallier. Dito [3. März] ihme auf seine tagwerg in et pro necessitate 6 fl. angeschafft, so er abzudienen hat. Krepinmacher. Dito [3. März] für mein binden zu machen 45 kr. begehrt. Latern auf die stiegen. Den 7. Martii 1722 dem mauerm(eister)142 von St. Pöltten von weißen plech solche bezahlt ex mea cassa mit 2 fl. 30 kr. Item vor noch 4 latern 10 fl. ex mea cassa. [fol. 47r] Dräxler von Stain. Den 8. Martii zu den 4 ärtischockhen auf die nußbaumene bettstatt in großen zümer runde 4 untersäzl, darvor ex mea cassa […], für 5 nußbaumene kugeln zum schenckhdisch in sall ut jene den 5. Aug(usti) 1720 à 9 kr. Nußbaumene laden. Dito [8. März] ihme, dräxler, 19 stuckh, jeder 15, 16 und 17 zoll braith, jeder lang 5 sch(uh), das stuckh à 9 gr., zusamb mit 8 fl. 33 kr. ex mea cassa bezahlt.
Über der Zeile. Danach t(e)r(mi)navit gestrichen.
140 141 142
Östlicher Seitenaltar hl. Augustinus an der Nordwand in der Dürnsteiner Stiftskirche. Siehe unten S. 239 (fol. 50v). Siehe unten S. 238 (fol. 47r–47v). Wohl wie Leopold ein Sängerknabe. Joseph Munggenast (1680–1741), Baumeister und Architekt von St. Pölten
a
b
138 139
238 Edition
Maurergesellen. Den 9. [März] über die vorherige 6 noch zwey ankommen, so den 10. Martii zu arbeithen angefangen. Stainm(etz)maister. Den 9. Martii hat der maister 2 schaffgesümbßer herauff geschückht, wie vorn in presbyterio zu den einfachen lisenen kommen, mithin gegen den 2 capellen abzurechnen sein wird, item ein stückhl, so unter den hintern [fol. 47v] chor kommet, so aber sub und unter den contract verstanden. Gätter in das prael(atur)gärtl. Den 9. [März] solches gelüffert, vide contractum den 5. December, und gewogen das erste kleine 47 lb., das anderte kleine 48 lb., das 3te kleine 45 lb., das müttere mit dem geschloß 1 centen 10 lb., das darzue gehörige mit dem gschloßhagen 1 centen 26 lb., das doppelte 2 centen 5 lb., die vier kögl und 7 hafften 11 lb., die zwey aufsäz auf die 2 großen theill […]. NB: Das schloß in gewicht abzuziechen, weillen es extra gewogen wird, wögt also das ganze gätter […]. Macherlohn […]. [fol. 49 r] Extra robatgeldt. Den 12. Martii 1722 erlegt solches der alte cammerer Guilielmus Candry pro anno 1720 und 1721 mit 324 fl. 29 kr., darvor attestirt worden. Stockhodorer von Crembs. Den 15. Martii mit ihme tenore gemachten riß die ganze kirchen sambt capellen zu stockhodorn, auch auf die gesimbßer deren lisenen die kindl von mälter und gypß zu pasirn, da allzeit 2 kindl ein gemahlenesa bildt müßen halten, folgendts contrahirt, daß ihme nebst kost mit denen geistlichen 200 fl. werden bezahlet werden, et plus non petiit, und so vüll habe just ante quadrantem anni, da omnes expensas pro ecclesia computirt und aufgeschriben, für dem stockhodorer außgeworffen und angerechnet, vide den 16. Junii 1722. [fol. 49 v] Thurn zu Herzogburg. Ist in quadro der gr(un)dt 5 cl(after) 3 ½ sch(uh), ist hoch anjezo 17 cl(after) 2 sch(uh), das neue darauff et secundum delineationem deß hoffing(enieurs) Fischers 12 cl(after) und die kupl à parte so 6 cl(after) hat, die figur darauff sambt postäment 9 sch(uh), die andern 4 figuren jede hoch, so kein postäment haben, 7 sch(uh). Die mauerdückhung, wo der klockhenstull stehet, 4 sch(uh) dückh. Übrigens ist dißer riß nicht vüll ungleich denen thürnen zu Salzburg in der neuen u(nive)rs(i)tetskirchen 143, wie solche in obigen ingenieurs jüngst herauß gegebnen historischen architekturbuch, so à 30 fl. erkaufft, zu ersehen, und die thurn von der in Wienn erbauenden Caroli Borromai-kirchen144 zeigen, et plurima pro n(ost)ra thuri desumi possunt. a
143 144
Über der Zeile. Kollegienkirche in Salzburg-Stadt, Universitätsplatz 20. Karlskirche, röm.-kath. Pfarrkirche St. Karl Borromäus, Wien, 4. Bezirk, Kreuzherrengasse 1.
Notizen im Kalender 1721
239
[fol. 50 r] Sall zu St. Pöltten. Ist lang 75 sch(uh) 9 z(oll), braith 26 sch(uh) 1 z(oll). Kanari. In festo Josephi [19. März] solchen den thurnerm(eister)145 geschückht. Mahler von Förthoff. Für die 6 rähmel schwarz und mit metall jedes 7a kr., für die 12 schwarz und mit gutten goldt 51 kr. für jedes, vide calend(arium) 1719 den 22. Jan(uarii)146. Den 26. Martii obiges ex mea cassa bezahlt mit 2 fl. 24 kr., dan für die übrigen 10 rämel gutt goldt den 3. April ex mea cassa bezahlt 8 fl. 30 kr. Maisterschloßer. Den 22. Martii 1722 auf abrech(nung) deß 1721 außzügl 1 stockh saltz angeschafft. Krepinmacher. Den 22. [März] die hölzer zum verbuschen gewogen mit 14 ¾ loth. [fol. 50 v] Birchenwaßer. Den 24. [März] solches mit 1 seitl zu trünckhen angefangen den 25. tantum […]. NBb: Bibale dem jäger von Roßatz, so es gesamlet, 2 fl. ex mea cassab. Wöber von Salingberg. Den 26. Martii lüffert er 15 e(llen) damasck, gschachtec arbeithc, 147, 10 viertl braith, starckh und extra dückh, à 16d gr. die elln, zu tischthiecherne, dan 29 e(llen) deto zu tischserviet, ¾ braith à 15 kr., per canzley bezahlt. Stainm(etz)maister. Den 28. Martii und biß dißen dato à 38 tag zusambgerechnet für den gesellen und lehrbueben mit 15 fl. [fol. 51r] 12 kr. per canzley bezahlt.
Korr. aus 6. Am oberen Seitenrand. c–c Über der Zeile. d Korr. aus einer anderen Zahl. e -thiechern über der Zeile anstelle von salvetern. a
b–b
145 Johann Kaspar Krieger (um 1677–1757), Turnermeister von Krems 1711–ca. 1737. Der Turnermeister, ursprünglich der Turmbläser, der Feuerwache hielt, übte die Funktion eines Stadtkapellmeisters aus und besorgte die Instrumentalmusik an der Pfarrkirche. 146 Siehe oben S. 140 (1719, fol. 4r). 147 Stoffbahn, die dem Rapport (Webmuster) nach auf quadratische Form gewebt wurde.
240 Edition
Stainm(etz)gesellen. Den 30. Martiia zu den obern fenstern in presbyterio angefangen, den 2. April nicht gearbeittet, den 4. ein halbtag, den 12. den gesellen 5 fl. per canzley, den 20. fertig worden, der gesell aber vormüttag nicht gearbeittet, den 28. April der gesell allein zu den fenstern gegen den oratori von mein stain angefangen, und eines biß den 5. Maii verfertigt. Den 3. Maii abermahls 5 fl. per canzley, vide den 11. Maii148. Maisterschloßer. Den 31. Martii und 1. April sambt gesellen das kastenthor mit blech beschlagen, item das andere […]. Maistersattler. Den 31. Martiib et 1.b Aprilis er und 2 geseeln die tisch im sall alß 3 große, 2 oval, 1 müttern, mit leder überzogen, darzue er 29 fell à 30 kr. geben, und von meinen 10 kommen. [fol. 51v] H(err) Carl Häring149, mahler. Den 6. April 1722 mit ihme contrahirt. NB: Pro interna et ultra nihil, für diec 6 altarblötter, penes victum pro ipso mecum et pro servo cum servis, 1200 fl., vide calend(arium) 1722 mense Octobri den 5. Mahler von Förthoff. Vide 14. Maii150. Für die 4 aufsäz in dem säletl zu faßen 18d fl., alß die 4 mändl gutt vergoldt, die vögl blau und grien lassirt, der baldachin und fürhang roth lassirt, das schnizwerg von bildthauer gutt vergoldt, der grundt schwarz gefürneist. Den 27. April 5 fl. per abschlag gegeben, item für die außschnütt und kugeln in das große zimer 34 kr. beede ex mea cassa. Mathiaß Pichler von Crembs. Den 27. April auf die 3 perspectiv in das praelathurgärtl nach vorgewißenen riß contrahirt per 25 fl., hingegen soll ihme das gläger der e(imer) nur à 14 gr. angerechnet werden, begehrt 4 kr. für das bildt in die [fol. 52r] canzley viechstuckh außzumahlen 2 fl. NB: Hat zu den 3 perspectiv den 5. fruh angefangen und den 6. Maii intra 3 ½150 tag t(e)r(mi)nirt, dein t(e)r(mi)nato perspectivo medio cum cane iacente, incepit perspectivum ex parte galleriae, da er biß sambstag ein thermis gemahlt cum vasculo aquae, sed ob nimium calorem infirmatus eo die, item die lunae et martis mane, nil pinxit post prandium, post secundam incepit. Den 18. und 19. fruh ob pluviam absens fuit, t(e)r(mi)navit totum laborem den 22. Maii auf müttag, und all obiges per canzley bezahlt worden.
Über der Zeile. Über der Zeile. c Über der Zeile anstelle eines gestrichenen Wortes. d Korr. aus einer anderen Zahl. a
b–b
Siehe unten S. 241 (fol. 52r). Karl Joseph Haringer (1686–1734), Maler von Olmütz. 150 Siehe unten S. 241 (fol. 52v). 148 149
Notizen im Kalender 1721
241
Stainm(etz)gesell. D(e) d(ato) 11. und 12. Maii die 4 stuckh stain de meo lapide pro me in das saletl verfertigt, den 17. Maii eidem 5 fl. per canzley angeschafft. Den 9. Junii eina gesella zu den fensterstaineln unter den kirchentach angefangen mane hora 6, t(e)r(mi)navit den 13. Junii. Schrüttwißer ait, daß der gesell wider ½ tag gearbeittet, den 4. Julii den gesellen 4 fl. angeschafft. Den 6. Julii pro me an denen harten stainen gegen den oratori zu arbeithen angefangen biß den 18. inclus(ive). Den 8. Aug(usti) dem gesellen 4 fl. angeschafft, den 13. Aug(usti) mit dem maister wegen der tagwerg zusambgerechnet à 33 fl. 18 kr. und über empfangenes den reest mit 10 fl. 18 kr. bezahlen laßen. Vide den 14. Aug(usti) 1722 calend(ario). [fol. 52v] Mahler von Förthoff. Den 14. Maii für die jenseiths in das saletl accordirte arbeith über empfangene 5 fl. den reest mit 13 fl. bezahlt ex mea cassa. Idem. Dito [14. Mai] für die rahmen vor dem sall zu den l(an)dtkartten und übrige kupffer, so dorth henckhen, 10 fl. per canzley bezahlt. Feuerbrunst. Tenore calendarii 1708 ist ab antecessore meo annotirt, daß den 10. October nachts hora 9 in mayrhoff geweßen, sequentibus verbis additis: Gott seye dankh noch ohne großen schaden abgeloffen.
[fol. 53 r] Richardi S. Victoris Scoti, can(onici) reg(ularis) s(ancti) Aug(ustini) th(eo)l(ogic)i Parisiensis prestantissi[mi]. Opera quae hactenus apparuere optima, in duas partes divisa, unicumque in volumen congesta. Nunc primum in Germania correctius edita, Coloniae Agrippinae apud Joannem Gymnicum sub monocerote 1621151. [fol. 66r] Außzügl bezahlung für dem pfarhoff Gravenw(örth), so von dem cammerer beschechen und in außgaab zu sezen hat d(e) d(ato) 13 December 1721. 1mo sailer, so 6 fl. 18 kr. war, bezahlt 6 fl. 2do haffner wegen Gravenw(örth) lauth außzug 3 fl. 35 kr. 3 fl. 30 kr. 3tio idem wegen deß closter per 5 fl. 31 kr. 2 d. bezahlt 5 fl. 17 kr. 4to wagner per 16 fl. 40 kr. bezahlt mit 16 fl. 5to eidem wegen deß closter per 13 fl. 34 kr. bezahlt 13 fl. 6to mühlner 8 fl. 21 kr. 7. riehmer wegen pfarhoff à 9 fl. 22 kr. über empfangenes korn à 7 fl. 12 kr., der reest bezahlt mit 2 fl. [fol. 66v] 8vo wöber wegen 32 e(llen) haniffleinwath, deto 32 e(llen). Item 1 stuckh zu 30 e(llen), dan 17 elln, von der e(llen) 2 kr. bezahlt mit 4 fl. 9. schmidt wegen deß closter à 2 fl. 32 kr., dan daß er dem Peter 6 Über der Zeile.
a–a
151
Richard de Saint-Victor, Opera (1621).
242 Edition
garttenerkibl beschlagen per 2 fl. bezahlt mit Dan hat er an korn empfangen 13 fl. 28 kr., so an seinen jährl(ichen) 60 fl. abzurechnen und also 46 fl. 32 kr. zu bezahlen. 10. Brandt wegen schlachten 11. halter à 10 fl. 10 kr., darvon die ihme haimbgeschlagene kueh mit 8 fl. abgerechnet, [fol. 67r ] der reest mit 12. binder Andreé Höffner à 3 fl. 47 kr. mit 13. binder Jacob Mänich à 3 fl. 15 kr. 14. maurer Boider152 à 7 stundta nach Micheli
a
Danach 4 fl. 20 kr. gestrichen.
152
Kaspar Pointner (um 1667–1727), Maurer von Grafenwörth.
4 fl. 1 fl. 59 kr. 2 fl. 10 kr. 3 fl. 30 kr. 3 fl. 7 kr. 3 fl. 54 kr.
[1723] [fol. 3r] H(err) Sandini1, Sign(ore) Santino Bussy. Den 29. Jan(uarii) mit ihme accordirt, daß er in die neue kirchen 6 große bassarelev in die 6 feldter des hauptgewölbs pro sua singulari arte et scientia machen sollte, alß ober des figuralchor den engl(ischen) gruß, in das folgende feldt nativitatem D(omi)ni, in das feldt der mütteren capellen epiphaniam D(omi)ni, in das feldt bey den ersten capellen resurrectionem D(omi)ni, in das feldt ober des choralchors den H(eiligen) Geist mit feurigen zungen und strallen erga 7 corda sambt übrigen glory und engelsköpffen, in das feld endlichen bey den hochen altar calicem et hostiam supra, so in der glory von zwei engeln getragen. Dan auf die frontispicia der doppelfenster in meo oratorio und gegenüber 4 lebens[fol. 3v]große figuren mit so vüll biechern, in welche 7 dona Spiritus S(ancti) eingeschriben werden ex scriptura, item in frontispicio deß hochaltars 2 figuren, alß Gott Vatter und Sohn sambt der glory von wolckhen und engelsköpffen, wie es der hochaltarriß zeiget. Darvor seind 600 fl. paar gelt, 10a e(imer) wein capitlspeiß, auch 2 stöckh saltz accordiret worden. 2do Denb 4. Julii abermahl folgendts contrahirt, daß er zu den 14 aposteln 26 kindeln oder engeln machen solle, darvor ihme 100 fl. in paaren geldt, dan 20 e(imer) wein wie das capitl extra hat, item 5 e(imer) rothen wein alß regale, hingegen daß er die 2 kleinen bassaralev mit musicalischen instrumenten auf sich nehme, wie solche in deß p(atris) Bonifacii2 riß enthaltenc. [fol. 6r] 3tio Für die handtarbeith und ziräthen auf den marmor des hochaltars 40 fl. 4to für jedes capitel deß hochaltars 1 spec(ie)sducaten. 5to für die 32 lügende kindeln in die 6 capellen, dan in die 4 capellen s(ancti) Aug(ustini), s(ancti) Jo(hann)is, Josephi3 et Hieronymi4 acht bruststuckh ober der thieren zu machen, seind accordirt 100 fl. in gelt und 20 e(imer) wein 1715 in 6ten keller lügend, von welchen auch die 20 e(imer) no 2 werden gegeben werden. 6to Für die 6 stehende figuren, alß 2 in die nüzen des hochaltars und 4 in die müttere capellen, werden bezahlt 100 fl. und ein regale von 20 fl. in sülbergeschier, quae de his soluta annotata sunt fol(io) ant(erior)i. Den 13. November den Santini die 40 ½ e(imer) 1715 wein erfolgt und eind 8 und 12 e(imer) vaß gelichen, so zu restituiren. Korr. aus einer anderen Zahl. Davor mehrere Zeichen gestrichen. c Mit vide ulteriores contractus fol(ium) 3 post hoc, Verweiszeichen, NB sowie (auf fol. 6r) mit Verweiszeichen, NB: D(ominus) Santini mit nachfolgendem Passus verknüpft. d Danach vaß ad restituendum gelichen gestrichen. a
b
3 4 1 2
Santino Bussi (1664–1736), Hofstuckateur von Wien. Bonifaz Gallner (1698–1727), Konventuale von Melk, Maler und Architekt. Westlicher Seitenaltar hl. Joseph an der Südwand in der Dürnsteiner Stiftskirche. Westlicher Seitenaltar hl. Hieronymus an der Nordwand in der Dürnsteiner Stiftskirche.
244 Edition
[fol. 4r] D(ominus) Santini. Den 11. Maiia vesperi ankommen und den 13. zu arbeithen angefangen in dem feldt ob des choralchor, eodem die 200 fl. per canzley angeschafft. NB: Obiges feldt in 3 tagen verfertiget, wo der Heyl(ige) Geist, id est vigil(ia) pentec(ostes), das anderte beym hochaltar calix cum hostia in gloria den 19., 20., 21. gemacht, dan den 22., 24., 25., 26., 28., 29., 31., den 1.b und 2ten c Junii biß müttag das müttere große feldt mit den heyl(igen) 3 könig, id est in 8 ½ tag zusambgebracht, den 3ten Junii zu der geburth Christi angefangen et t(e)r(mi)navit den 9. Junii post prandium, dein perrexit Viennam. Den 10. Junii abermahl per canzley 200 fl. angeschafft, reddivit den 26. Junii. Den 28. Junii seind die 2 stöckh saltz erfolgt, dito hat er zur auferstehung angefangen und den 6. Julii auf müttag fertig worden, nachmüttag den engelßkopff über die wappen aldorth gemacht. Den 7. Julii zu den engl(ischen) gruß angefangen undt den 9. auf müttag fertig worden. Dito nach[fol. 4v]müttag zu den 2 figuren auf den frontispicio gegen der Donau angefangen et t(e)r(mi)navitd primam figuram sive spem den 13. mane hora 7, den 14. vesp(eri) hora 6 mit der andern figur sive fide fertig worden, den 15. biß 5 uhr 1 kindl und zu den andern die eißen eingeschlagen und aptirt, ist den 23. Julii mit 10 kindeln fertig worden. Den 24. Julii ihme abermahl 200 fl. per canzley angeschafft, quo die mecum ivit in Gravenwörth et inde Viennam, reddivit 2. Aug(usti) et 3 mane, quia hospites comes Ödt5, Keess6, prael(atus) Gottw(icensis)7 adfuerunt, primo post n(ost)rum abitum et hora 9 incepit, ac 4. Aug(usti) unam figuram et alteram intra duos dies perfecit supra duplicem fenestram mei oratorii, 7. et 9. gloriam intra fenestram supra summum altare, 10. mecum ivit Melicium et 12. redivimus, 13. usque ad […] perfecit duas figuras, P(at)rem et Filium supra frontispicium summi altaris. Den 12. Aug(usti) ihme ein väßl alabastergypß mit […] gegeben, so ihme abzurechnen, et ut putoe vorhero auch eines empfangen, hingegen hat er vorhero von Wienn 2 väßl schwarzen gypß mir [fol. 5r] gelichen. Den […] nacher Wien, et 17. redivit, den 18. die kindl in navi ecclesiae angefangen und biß den 28. September inf 7 ½ tag 10 kindl verfertig(t). Den 1. October nacher Mölckh vereist. NB: Seind von dem Gewey für die heraufffuhr s(eine)r söhn 7 fl. bezahlt worden. Den 1. October d(ominum) Santini behendiget et ipse suo filio Jo(hann)i Bapt(istae)8 pro matre wegen der handtarbeith auf den marmör des hochaltars ein 10fachen st. jörger duggaten mit äehrl von goldt, dan wegen der 4 capitell beym hochaltar 4 speciesducaten, item wegen der 6 figuren zum hoch(altar) und 2 müttern capellen das regale à 20 fl. in einer sülbern getrübeneng und inwendig vergolten schallen, wegt 9 loth 1 quintl, dan ein kleines c d e f g a
b
Über der Zeile anstelle von April rechts daneben gestrichen. Danach ein Zeichen gestrichen. 2 korr. aus einer anderen Zahl. Danach den gestrichen. Davor nochmals puto gestrichen. Danach ein Zeichen gestrichen. Zwischen den Zeilen.
5 Johann Christoph Heinrich Graf von Oedt zu Götzendorf (1675–1750), niederösterreichischer Vize statthalter und Klosterrat. 6 Johann Georg von Keeß (1673–1754), Jurist, ab 1716 niederösterreichischer Regierungsrat. 7 Gottfried Bessel (1672–1749), Abt von Göttweig 1714–1749. 8 Johannes Franziskus Bussi, Sohn von Santino Bussi.
Notizen im Kalender 1723
245
sülbernes getrübenes, außwendig mit blumen an den ranfft und inwendig mit 2 figirl, wegt 3 loth 1 q(uintl) ordinari gewicht. NB: Diß regale ex mea cassa hergeben. NB: Seine 3 söhn ad vacationes anhero kommen und biß den 9. October da geblyben. NB: Seinen gesellen 12 fl. in monatha Augusti per canzley geben wordena. Den 6. Maii 1724 40 fl. angeschafftb. [fol. 5v] Eodem alß den 6. Maii ad mensam in praese(nti)am d(omi)ni Wallner contrahirt, daß wan ich mein hochaltarblath verkauffen kan, so will er, h(err) Santini, mir statt dißes umb 250 fl. die himmelfarth Mariae in die holle von ganzen figuren machen. Sein erstes begehren war 350 fl., sed mox in dictam summam consensit. NB: Den 3. Maii auf müttag kommen und von 4. biß 8. s(anctum) Aug(ustinum) et Possidonium in die nüzen summi altaris gemacht. [fol. 6v] NB: So habe ich den Johanneßern9 30 e(imer) lähre weinfaß und wider 5 st(ück) bezahlen müßen, so sie herauff geführt, igitur detrahendum, wie auch daß solche auf den landt durch meine pferdt von Gravenw(örth) biß in das closter geführt worden. NB: Quando fecit 2 episcopos ad summum altare, quos intra 4 dies et medium confecit, assignavi circa 8. Maii 40 fl., utc fol(io) anteriori annotatumc, an a camerario aliquod acceperit extra meam assignationem inquirendum. Den 8. Julii 1724 ad prandium ankommen, den 10. Julii mane post 8 zu arbeithen angefangen und biß den 17. auf müttag in capella s(ancti) Josephi 6 kindl und 2 bruststuckh, so vüll in capella s(ancti) Hier(onymi), so vüll in capella s(ancti) Jo(hann)is verfertigt, adeoque intra 6 dies et medium 18 kindl und 6 bruststuckh gemacht, biß den 19. Julii mane hora 10 6 kindl, 2 bruststuckh in capella s(ancti) Aug(ustini) verfertiget, nachmüttag die 4 kindl in capella s(anctae) Catharinae10 gemacht, und den 20. zu den 2 ganzend figuren in dicta capella angefangen und biß den 28. Julii vesperi hora 6 auch [fol. 7r] die 4 kindeln und 2 figuren in capella s(anctae) Monicae11 verfertigt. Den 29. fruh zu den bassaralev unter den chor 5 custos angelus angefangen et vesperi media 5 t(e)r(mi)navit, den 30. zu den 6 kindeln der 3 lezten aposteln Mathiae, Barnabae et […] angefangen, t(e)r(mi)navit den 2. Aug(usti) hora 8 matutina, et sic finis fuit factus ab hoc magno artifice, nec in ulla ecclesia tantus et tam copiosus ab illo labor hucusque habetur, posteriores n(ost)ri artem ipsius aliquando admirabuntur et stupebunt. Den 1. Aug(usti) mit ihme zusambgerechnet und den reest mit 218 per canzley bezahlen laßen. [fol. 10 r] Formula libelli wegen eines abbrändlers. Hochlöbl(iche) N(ieder)ö(sterreichische) h(err)n verordnete, günstige h(err)n und freundt etc. Demnach ein zu meinen stüfft gehöriger unterthan mit nahmen N. N. durch eine zu N., v(iertel) o(ber dem) M(anharts)b(erg) oder unter, oder v(iertel) o(ber Zwischen den Zeilen. Danach vertatur. c–c Über der Zeile. d Über der Zeile. a–a b
9 Ehem. Kommende des Souveränen Malteser Ritterordens („Johanniter“), Wien, 1. Bezirk, Kärntnerstraße 35 (heute Johannesgasse 2). 10 Mittlerer Seitenaltar hl. Katharina an der Südwand in der Dürnsteiner Stiftskirche. 11 Mittlerer Seitenaltar hl. Monika an der Nordwand in der Dürnsteiner Stiftskirche.
246 Edition
dem) W(iener)w(ald), unversechens entstandene feuersbrunst den, ponatur dies mensis, gänzlichen abgebrunen und deßen behaußung in totum eingeäschert worden, alß habe umb die gewönliche freyjahr bey euer gunst und freund(schaft) dienstfr(eundlich) anlangen wollen. Solchemnach geruhen euer gunst und fr(eun)dtschafft vorgedacht meines stiffts unterthan die gewöhnliche 3 freyjahr zu ertheillen und deßent wegen das weitere in freindt(schaft) ergehen zu laß(en). Mich empfehle euer gunst und fr(eun)dtschafft. [fol. 10 v] An a die hochlöbl(ichen) N(ieder)ö(sterreichischen) h(err)n verordnete dienstfr(eun)dl(ich) anlangen Hieronymi probstens zu Thürnst(ein) per invermeldte freyjahrsertheillung betr(effend). Stockhoderer von Crembß. NB: Wegen der 4 altär märmorirung vide contractum in calend(ario) 1722 mense Septembri sub d(ato) 23. Febr(uarii) fol(io) 5. Weillen er aberb das worth nicht gehalten, daß er biß ad festum Aug(ustini) [28. August], uti promissit, weren fertig worden und biß end Junii nicht einmahl angefangen, hinc cum alio et meliori contraxi. Vide hunc contractum mense Junio fol(io) 2. [fol. 11r] Maisterstainmez von Stain. Den 26. Febr(uarii) curr(ente) anno mit ihme über die in vorigen calender gepflogene abrech(nung) sub d(ato) 11. September abermahl und zwar lauth besagten calenders sub d(ato) 23. September alldorth annotirten contract und was ferers ist zusambgerechnet, alß die brustbanckh zu der balastrada in den 6 capellen und 2 choren f(aci)t 111 fl., die pfosten 14 fl., die 2 gwäng in canzley 2 fl. 36 kr., wegen zockhl in die kirchen 51 kr., dan wegen von ihme bezahlten stain fuhrlohn 20 fl. 1 kr. 2 d., zusamb 148 fl. 28 kr. 2 d., daran empfangen 109 fl., reest 39 fl. 28 kr. 2 d., so sub obigen dato per canzley angeschafft worden. [fol. 11v] NB: Ist also mit ihme m(eister)stainmez biß heuntigen dato alles zusambgerechnet biß auf der gesellen tagwerg, so in 1722c calender sub d(ato) 23. September annotirt, so auch mit nechsten soll geschechen. NB 2: So hat der maister noch 2 stuckh stain alß 1 pfosten und 1 stuckh kürchenfens tergwäng da, welche, so ich es vonethen, ihme zu bezahlen schuldig, das fuhrlohn aber ist schon bezahlt. Vide calend(arium) 1722d mense Septemb(ri), waß de novo und nach dißer abrech(nung) empfangen worden. Videe novum contractum jenseithse, 12. NB 3: Biß auf den 17. Martii inclus(ive) die gesellen tagwerg ut in calend(ario) 1722 sub d(ato) 23. September annotatum mit dem m(eister) abgerechnet und bezahlen laßen. Den 18. Martii der lehrjung nebst den 2 gesellen auch zu arbeithen angefangen, t(e)r(mi)navit […], den 25. Martii nullus, den 26. alle 3, den 27. media die, vide contin(uationem) fol(io) 2ndo post hoc13 […].
Danach die hochlöbl(ichen) gestrichen. Danach seind gestrichen. c Aus 1723 korr. d Korr. aus einer anderen Zahl. e–e Zwischen den Zeilen nachgetragen. a
b
Siehe unten S. 247 (fol. 12r). Siehe unten S. 247f. (fol. 13r).
12 13
Notizen im Kalender 1723
247
[fol. 12 r] Tischlerm(eister)14 von St. Pöltten et Bäbel, bildthauer. Den 27. Febr(uarii) ihnen 2 fl., daß sie propter laborem ad novam ecclesiam herum komen, ex mea cassa geben. Spütz pro Carolo professo ad rogetum. Den 29. [Februar] das greßere stückhl unten an den rogeth von denen spützmacherinen zu Crembs à 38 gr., die kleineren à 18 gr. ex mea cassaa. Maisterstainmez von Stain. 1. Den 9. Martii mit ihme auf die 6 altarstain, worauff der kelch stehet, contrahirt und auf die 2 in medio ordinari gebrochen, 8b z(oll) dückh und so braith für 1 sch(uh)b, und weitter nichts, vor den sch(uh) 3 kr., führen laß ich es. Item 4 blatten statt des antependii, gearbeittet von brechern ut supra denc 10.d April 6 stuckh per 136 sch(uh)c. 2ndo Für die mütteren capellen die stain und außgearbeittet wie es der riß und sagma zeiget. Den 30. April abermahl der Marx mit 2 züg 99 sch(uh), den 22. Maii 84 sch(uh). NB: Darbey aber stürtz und gewäng ad 4 portas mitkommen [fol. 12 v] statt der antependiorum, wird alles nur nach der lenge gemeßen und nichts nach der höche und braitte, so schon darunter verstanden, für jeden sch(uh) 9 gr., den stain mit verstanden, und 1 halbene stockhe saltz. Maisterbildthauer von Mauttern. D(e) d(ato) 9. curr(entis) [März] für die 4 außschnütt auf die sacristeykästen lauth den von mir unternschribenen riß 20 fl. versprochen, und wan er es sauber machet und biß ad nostram dedicationem, so 14 tag nach ostern [9. Mai], verfertiget, soll 1 achtl saltz erfolget werden. Videf den 22. Martiif, 15. [fol. 13r] Stainmezgesellen. Den 28. Martii den 2 gesellen 10 fl. angeschafft, den 3. April dem maister 20 fl. angeschafft, den 10. April denen gesellen 8 fl. angeschafft, item ihnen 4 17ner trünckgeldt wegen der märmersteiner ex mea cassa geben, et B(enedictino) Bonif(acio) Mell(icensi) 1 speciesdugg(aten). Den 12. April beede gesellen nachmüttag nicht gearbeittet, den 13. der andere gesell luth(erisch) den ganzen tag nicht gearbeittet, den 14. die 2 gesellen und lehrjung zu denen 8 gwängern von Eggenb(urger) stain in die Josephi- und Hier(onymi)capellen zu arbeithen angefangen und NB: Seind diße gewänger mit dem maister verdinget, vide contract(um) in calend(ario) 1722 mense Septembri fol(io) 5. Den 3. Maii der Caspar zu den märmerstainenern gwängern von den zerschnüttenen saulen angefangen, den 10. zu den 3 stürtz der capellthieren, und den m(eister) betrüfft
Danach Überschrift maistertischler von St. Pöltten gestrichen. Zwischen den Zeilen. c–c Nachgetragen. d 1 korr. aus 8. e–e Über der Zeile anstelle von viertl. f–f Nachgetragen. a
b–b
14 15
Hippolyt Nallenburg (1687–1733), Tischlermeister von St. Pölten. Siehe unten S. 251 (fol. 17v).
248 Edition
nach den schuch, t(e)r(mi)navit den 14.a Maii, vide jenseiths contin(uationem)16. Den 11. Maii dem maister 30 fl. angeschafft. Maisterstainmez. NB: Dito [11. Mai] ihme den riß zu den 2 kirchenthieren geben ad intrandum und in die andere in [fol. 13v] creutzgang, welche ohne bogen gemacht wird, die erstere aber meßet 45 sch(uh) auß, alles ordinari, nembl(ich) der schuh 7 kr. 2 d. Denb 22. zwey zich a me 94 sch(uh) gebrachtb. Den 19. Maii der Caspar zu den märmersteinenern gewänger wider zu arbeithen angefangen, aber nur vormüttag gearbeittet. Dito dem Caspar 7 fl. angeschafft, und alß ich zu Wienn geweßen, haben beede gesellen auch 6 fl. empfangen. Den 28. Maii auch der lehrjung gearbeittet, den 29. Maii dem Caspar wider 4 fl. und den 31. Maii nach Göttweig in die arbeith, mithin der lehrjung allein fortarbeithet biß den 12. Junii inclus(ive), den 14. dito der Caspar wider et quidem solus zu den märmersteinenern gwängern zu arbeithen angefangen. Den 21. Junii auch ein neuer gesell zu arbeithen angefangen, den 27. dito dem Caspar 5 fl., den 30. Jun(ii) der Caspar nicht gearbeittet vormüttag, den 2. Julii beede nicht gearbeittet, den 5. Juli der Caspar hora 1 propter cul(inae) praef(ectum) auß der arbeith gangen, den 7. Julii auf die nacht der andere gesell fertig worden und nach hauß gangen. Den 11. Julii dem meister 20 fl. per canzley, den 12. mane der Caspar wider zu arbeithen angefangen. NB: Bey der nechsten zusambrech(nung) zu sehen, waß und wie vüll anschaffungen dem stainmez geben worden et praesertim a 12. Julii biß folgenden dato. [fol. 14r] Den 30. Juliic manec ein neuer stainmezgesell nebst dem Caspar zu arbeithen angefangen zu den altarstain s(ancti) Jo(hann)is et Aug(ustini), worauff der kelch stehet. Den 8. Aug(usti) dem Caspar 12 fl. angeschafft, den 9. der andere gesell nicht gearbeittet und wider angefangen den 11. nachmüttagd, den 16. Aug(usti) in festo Rochi beede nicht gearbeittet, den 17. der Caspar allein, den 18. Aug(usti) der andere auch wider angefangen mane. Den 21. Aug(usti) abermahl 8 fl. angeschafft, den 25. der andere nicht gearbeittet, den 28. beede nicht, den 4. September dem Caspar 7 fl. geben laßen. NB: Vorige wochen seind 5 stuckh stain, alß 2 etwas greßere, 3 aber gar kleine, von dem Marx von Förthhoff herauff gefürht worden, so gegen 40 sch(uh) außmeßen, den 4. September er, Marx, von dannen, wider ein stuckh gebracht 4 ½ sch(uh) lang, 1 ½ sch(uh) braith und 10 z(oll) dückh. Den 6. Septembr(is) der andere gesell nicht gearbeittet, den 9. vormüttag auch nicht gearbeittet. [fol. 14v] Zusambrech(nung) mit dem m(eister)stainmez von [Stein] den 18. Martii biß 11. September anni curr(entis). 1. vier thieren in der Josephi- et s(ancti) Hier(onymi)capellen, jede 17 sch(uh), s(umm)a 68 sch(uh) à 15 kr. 17 fl. 2. vier stürz zu 4 thieren in Jo(hann)is- et Aug(ustini)capellen, 44 sch(uh) f(aci)t 2 fl. 12 kr. 3. vier altarblatten, thuen 94 sch(uh) 4 fl. 36 kr. Korr. aus einer anderen Zahl. Nachgetragen. c–c Über der Zeile. d Danach nochmals wider angefangen. a
b–b
Siehe unten (fol. 13v–14v).
16
Notizen im Kalender 1723
249
4. item zwei blatten zum mütteren altären 42 [schuh] 2 fl. 6 kr. 5. item 4 blathen 128 sch(uh) 6 fl. 24 kr. 6. die 2 kirchenthieren zum eingang unter den chor, die erste gegen dem hoff, mit dem bogen 45 sch(uh), f(aci)t à 7 kr. ½ d.17, 5 fl. 37 kr. die andere ohne bogen à 28 sch(uh) 3 fl. 30 kr. 7. lauth 1723 cal(ender) mense Febr(uario) fol(io) 218 seind zu bezahlen 1 pfosten und 1 stuckh kirchenfenstergwäng, 14 ½ sch(uh) f(aci)t 43 kr. 2d. 8. wegen der von Sebastianicreuz dem maister gehörig und herauff geführten stain rauch 3 kr., und das von m(eister) bezahlte fuhrlohn à 4 ½ kr., seind 58 sch(uh), f(aci)t 7 fl. 15 kr. [fol. 15r] 9. tagwerg von 18. Martii biß 11. September inclusive zusambgerechnet 184 ½ tagwerk, der gesell deß tags 12 gr., macht 110 fl. 42 kr. s(umm)a (summ)arum 160 fl. 5 kr. 2 d. Daran der maister empfangen 137 fl., der reest ihme sub obigen dato mit 23 fl. 5 kr. 2 d. per canzley bezahlt worden. Ob aber vorhin von der canzley nicht mehr bezahlt worden per abschlag oder etwan die gegebene anschaffungen von mir in mein calender nicht alle eingetragen worden? Ist nachzusuchen zu laßen. Dito dem maister ⅛ saltz pro regali angeschafft. NBNB: Den 13. September der andere gesell nicht gearbeittet, auch den 16. vormüttag nicht und nachmüttag auch wider gesoffen, daß er die augen nicht aufmachen künen, den schlißl item vormüttag bey sich gehabt, daß weder der Caspar noch die 2 schleif[fol. 15v]fer in die werckhstatt künen und solche aufbrechen müßen mit verwüstung des schloßes und thier. Den 19. September dem Caspar 6 fl., den 1. October der Caspar nicht gearbeittet, und zwar auch beede nicht den 30. September in festo Hier(onymi), den 1., 2., 4.a October der Caspar gleichfalls nicht und den 4. October der andere gesell ein blauen montag gemacht, den 5., 6., 7. der Caspar nicht, den 8. wider fruh angefangen. Den 9. October 6 fl. angeschafft, den 11.b der andere gesell nicht gearbeittet, den 25. October der andere gesell nicht, den 26., 27., 29. non, den 30. endlich alß Sambstag wider angefangen und zu sauffen aufgehört, weillen ihme niemandts mehr geborgt. Den 30. Octobr(is) dem Caspar 8 fl. angeschafft. NB: Allersellentag [2. November] mane nullus, postquam etiam Casparus non, weillen ein frembder gesell da geweßen. NB: Die vorige wochen undc vorigrige wochenc 10 stundt id est 14 tag her, et a festo o(mnium) s(anctorum) [1. November] id est hac hebdomada à 9 stund. Den 24. November beede geseeln mit denen marmorsteinernen gewängern fertig worden und zu arbeithen aufgehört, der Caspar aber hat nachmüttag die fensterstämer19 abgemeßen und lehrgemacht, so den maister betrüfft. NB: Interrogandum quid in mea absentia Viennensi a camerario acceperunt, respondet 4 fl. Danach bis den gestrichen. Korr. aus einer anderen Zahl. c–c Über der Zeile. a
b
Recte 7 ½ kr. Siehe oben S. 246 (fol. 11r). 19 Fensterstöcke. 17 18
250 Edition
Abb. 7: 1723, fol. 15v.
Zusambrechnung. Den 17. December mit ihme, maister, wegen der gesellen tagw(erk) alß von 13. September biß 24. November, dan sonst ihme nichts außstendig, zusambgerechnet und 91 fl. gemacht, daran er ut supra 24 fl. empfangen, der reest mit 27 fl. per canzley bezahlen laßen.
Notizen im Kalender 1723
251
[fol. 17 r] Maistertischler von St. Pöltten. Den 7. Martii mit ihme auf die chorstüll, so 14 standt außtragen, gehandlet, daß er solche von nußbaumenen fournier und flatter sauber und schön machen wolle, gleich wie es das von h(err)n Carl Haringer angegebene modell und der von ihme hierüber verfertigte riß mit mehrern außweißet, die arbeith aber deß m(eister)tischler solle so schön und sauber gemacht werden, alß es an denen von ihme in dem h(erre)ncloster zu St. Pöltten verfertigten chorstüllen zu sechen ist. Hingegen werden ihme für solche arbeith 200 fl. bezahlt werden, zu einen leykauff aber verspricht man 2 e(imer) wein capitlspeiß, 2 stöckh saltz und 1 Cremnüzer duggaten, doch mit dißer bedingnus, daß besagte chorstüll biß ad festum s(ancti) Augustini [28. August] [fol. 17v] diß lauffenden jahrs verfertigt und aufgesezt werden, dan widrigens wurde man ana besagten leykauff nicht gebunden oder zu geben schuldig sein. NB: Item die kost für ihme und seine leuth bey den aufsezen, videb mense Maio fol(ium) 320, was er empfangenb. Tischler von Gravenw(örth). Den 22. Martii für 2 baluster in die 2 chör versprochen 1 fl. 45 kr., werden 12 gemacht. NB: In heruntern chor 4 auf den kirchtag [9. Mai], sonsten wird nur 1 th(a)l(e)r bezahlt. Den 30. April 3 fl. geben laßen, den 15. Maii den reest mit 12c fl. bezahlen laßen. Bildthauer von Mauttern. Den 22. Martii ihme für die zirätten in ein baluster, deren 16, und in jedes baluster 4 große und 4 kleine, darvon 2 halbiret werden von den kleinen, kommen, für – vide mense Aprili den 2.21 – [fol. 18r] jedes baluster zirätten 1 fl. NB: Hierzue seind ihme 1 dückher laden, 2 andere stückhl zu 6 zirätten und 3 schon geschweiffte ziratten gegeben worden, et quidem gratis. Item zum muster überschückht worden 1 große und 1 kleine ziratten, auch zu den runden balustern in heruntern chor 1 außgemachte und 1 unaußgemachte große zirätten, vide mense Aprili den 2.22. Kleine stenglgläßer geschnüttene ordinari. Den 26. Martii 13 erkaufft per 1 fl. 8 kr. Musicalien. Den 27. [März] Augustino pro choro geben 1 geschribene meeß alla capella von dem Bernard23, so unter mir stüfftknab geweßen. 2do Musicalia a Carolo pictore Olomucio24 allata sub titulo Vocalis decalogus 10 harmonicis offertoriis concinnatus auth(ore) Einwalt25 Olom(ucio) organista cathed(ralis) eccl(esiae). Über der Zeile. Nachgetragen. c Korr. aus einer anderen Zahl. a
b–b
Siehe unten S. 261 (fol. 33r). Siehe unten S. 255 (fol. 24r). 22 Siehe unten S. 255 (fol. 24r). 23 Um welchen Komponisten es sich hier handelt, konnte nicht ermittelt werden. 24 Olomouc/Olmütz, Tschechien. 25 Karl Josef Einwaldt (um 1679–1753), Organist am Dom zu Olmütz 1703–1715. Es handelt sich um Einwaldts op. 1, Hradec Králové/Königgrätz 1720. 20 21
252 Edition
3. A dicto Bernardo aria de b(eata) v(irgine) tenore solo 2 viol(inis), org(ano), aria de no(min)e Jesu alto solo, 2 viol(inis), org(ano), aria de b(eata) v(irgine) canto solo, 2 viol(inis), org(ano). 4to A Brentner26 cantata de passione basso solo, 2 brazze, hautbon solo, org(ano), cantata pro an(im)abus in purgat(orio), basso solo, violino solo, organo, [fol. 18 v] cantata de o(mn)ia tempore, basso solo, 2 viol(ini), org(ano), deto de Jesu patiente, basso solo, 2 viol(inis), org(ano), deto de Jesu pastore, basso solo, 2 viol(inis), org(ano). 6 tomi Th(eo)l(og)iae Gavardi27 et 2 exemplaria Ph(i)l(osoph)iae28 in fol(io) et 8 von Rom. Pro his den 3. Jan(uarii) avis(is) lit(teris) Gewey exsolvit p(atri) priori29 auff der L(an)dtstraßen, so es von Rom verschriben, 27 fl. 36 kr. Item bey ankunfft dißer biecher von Salzburg vor schiffmieth 1 fl. 30 kr., dan vectura von Rom 9 fl. 40 kr. zu bezahlen gewest. NB: 6 tomi constant Romae 8 scuta30, 1 Ph(i)l(osoph)ia 1 scutum, cistula 1 scutum et qui compararunt 1 scutum adeoque 12 scuta, quibus pretium per cambium accedit, vide fol(ium) 3, 7 exemplaria Ph(i)l(osoph)iae von Rom, item einbund obiger biecher. Distributio t(em)poris et horarium pro religioso studiis dedito. 7 horis studeo, 7 horis dormio, septem horis fundo preces, reliquis indulgeo vita, nam o(mn)ia t(em)pus h(a)bent, o(mn)ia t(em)pus h(a)bet, hinc [fol. 19 r] temporibus, qui recta sapis, servire memento omnibus, ut t(em)pus serviat o(mn)e tibi. Tempori ergo se accomodabit et sibi t(em)pus N. N. Antiphonarium Romanum et missas choraliter cantandi. Den 27. Martii in chor gegeben, so vorhin der schullmaister 31 zu Gravenw(örth) gehabt und auf dortigen chor gelegen, und ad usum herauff genommen. Bildthauer von Gravenw(örth). Den 28. Martii mit ihme zusambgerechnet, alß daß er tenore calend(arii) 1722 mense Junio den 10. notirt 3 ½ tag in closter gearbeittet 1 fl. 45 kr., dan 2do daß er in die neuen chorstüll 3 bassaralev gemacht 7 fl. 30 kr., et 3tio wegen verfertigten 24 baluster in die [fol. 19 v] 6b capellen 57 fl., zusamb 66 fl. 15 kr., daran tenore mei calend(arii) 1722 ut supra 42 fl. empfangen, der reest ihme mit 24 fl. 15 kr. per canzley angeschafft worden. a
Über der Zeile. Am oberen Seitenrand Bildthauer von Gravenw(örth).
b
26 Bei den folgenden Werken handelt es sich vermutlich um handschriftlich überlieferte Kompositionen Brentners. 27 Gavardi, Theologia (1716–1720). 28 Gavardi, Philosophia (1701). 29 Georg Ruess (1682–1747), Prior des ehem. Klosters der Augustiner-Eremiten in Wien, Provinzial der österreichischen Provinz 1725–1728. 30 Scudi, italienische Großmünzen. 31 Johannes Karl Königl (um 1666–1729), Schullehrer von Grafenwörth 1698–1729.
Notizen im Kalender 1723
253
NB: Für 2 kindl zu den apostelln von holtz 4 sch(uh) hoch werden ihme 7 fl. bezahlt. Den 9. Maii wegen gelüfferten 6 bassaralev zu den chorstüllen bey den hoffm(eister) zu Gravenw(örth) 15 fl. assignirt und geben laßen. NB: Hoffm(eister) camerario scripsit, daß er vorhin ihme, bildthauer, gegen 15 fl. gelichen. Den 22. Aug(usti) 7 bassaralev gelüffert, den 24. Aug(usti) pro Davide ad chorum 14 fl. für 2 kindl, deren 9 seind, für das paar 8a fl. versprochen, wan er es schön macht. Dito ihme auf die 7 bassaralev 4 fl. ex mea cassa per abschlag geben et NB in calend(ario) 1721b mense Maio fol(io) 632 quod adhunc debent und ihme abzurechnen. Den 18. Septembrisc die übrigen 5 bassaralev gelüffert, vide contin(uationem) und zusambrech(nung) mense Septembri sub d(ato) 18. Septembris33. [fol. 20 r] Orglmacherd von Crembß. Den 30. Martii die orgl abzutragen, aufzusezen und zu stümen penes victum cum capitulo 12 fl. versprochen, und den Wiennerischen 1719 nebst stümung der kleinen orgl 15 fl. bezahlt, da er aber die reißunkosten herauff und hinab darvon machen müßen. NB: Für das pedall und 8ven bass, so in ersten chor für die 2 runden füllungen an beeden eckhen kommet, und die alte orgl in den kasten zu legen petiit 300 fl. Den 11. April die 12 fl. per canzley bezahlt. [fol. 20 v] Tischlerm(eister)34 von Waittra35. Den 1. April solcher cum e filio e nacher Thürnstain kommen und mit ihme den 23. Febr(uarii) folgendts contrahirt worden, 1mo daß er mit seinen 2 söhnen den hoch- und 2 seithenaltar o(mn)i meliori modo marmoriren sollen, und die species zur pallizen36 werden ihme von closter bezahlt, all übriges verschafft [er], hat wochentlich 4 fl. cum victu et bis de die assaturam et mensuram vini de capitulo, filii quivis 1 fl. pro septimana et victum cum mensura vini pro quovis, dati s(un)t 10 fl. drangaab. Den 22. Aprilf nacher Wien und 27.g vesp(eri) mit mir nacher hauß kommen, da dan den 28. April alle 3 zu märmorirung deß hochen altars angefangen. Den 14. Junii mit ihme gedingt, daß wan sein anderer sohn und gesell von Greinlingstain37 kommen und schleiffen, wird jeden nebst kost 16 gr. die wochen, wan sie aber tischlerarbeith machen jeden 1 fl., idque wegen des werkhzeug, bezahlt, so der maister hergübt. Den 9. Julii ihme für die gryffen vel kniffstein38 ½ centen alabastergypß geben, so ihme abzurechnen. Vide fol(io) sequenti cont(inuationem) jenseiths39. Korr. aus einer anderen Ziffer. Korr. aus einer anderen Zahl. c Korr. d O- korr. e–e Über der Zeile. f Über der Zeile. g Korr. aus einer anderen Zahl. a
b
34 35 36 37 38 39 32 33
Siehe oben S. 219 (1721, fol. 22r). Siehe unten S. 269f. (fol. 59v). Franz Perger (1676–1727), Tischlermeister von Weitra. Weitra (Bez. Gmünd). Politzen, Arbeitsgang vor dem eigentlichen Polieren, etwa Abschleifen mit Bimsstein. Greillenstein (Gem. Röhrenbach, Bez. Horn). Kniffstein, künstlicher oder falscher Stein. Siehe unten S. 254 (fol. 21v).
254 Edition
[fol. 21r] Ph(i)l(osoph)ia p(atris) Gavardi. Tenore literarum p(atris) Georgii Ruess prioris p(atrum) Aug(ustinianorum) auf der L(an)dtstraß Viennae sub d(ato) 25. Martii constant perscripta 7 exemplaria una cum vectura usque Oenipontum40 ad hospitem Aureae rosae41 a p(atre) M(aria) Benigno42 Germaniae assistentiae 2 Martii directa 11 scuta. Buchbinder Zeißl von Stain. Für die 6 tomis und so vüll bindt Th(eo)l(og)iae Gavardi in schweinleder à 23 gr.43 8 fl. 6 kr., pro Ph(i)l(osoph)ia in fol(io) und pargäment 45 kr. et pro eadem in 4 bind und pär gäment à 17 kr. f(aci)t 1 fl. 8 kr., zusamb mit 9 fl. 59 kr. per canzley bezahlen laßen. Pro Th(eo)l(og)ia morali La Croix44 in fol(io) und schweinleder gebunden ex mea cassa bezahlt 1 bundt per 1 fl. 9 kr. Item propter Tyrocinium canonicum45 in weißen pärgäment und grien schnütt 24. [fol. 21v] Tischler von Weitträ. Den 9. Julii auf die nacht sein sohn und sein gesell kommen, haben den 10. zu arbeithen angefangen. Den 22. Julii 50 fl. ex mea cassa geben, so der camerer den 24. Julii per empfang und außgaba von mir übernohmen ut mense Julio annotatum46. Von 7. Aug(usti) biß 19. müttags der lezt gekommene sohn an des reeg(imen)tsrath Keess tischl gearbeittet und nach Wienn gereist, da er nachmüttag wider zu arbeithen angefangen. NB: Hoc toto t(em)pore victum etc. a m(onaste)rio habuit ig(itu)r detrahendum, et pro priori daran gearbeittet, wo er marmoriren sollen, uti a culinae praef(ecto) et camerario deprehensus, etiam glutten47 de m(onaste)rio accepit et de m(onaste)riib gypsio varias figuras fecerunt. NB: Accepit usque ad Aug(ustum)c 37 maß 2 saithl. Von dißen fürneiß seind gemacht worden und gefürneist 12 baluster super capellas, 14 rahmen pro apostolis undd die hochaltarramb. NB: D(e) d(ato) 18. September gesechen, daß sie in fig(ura) spei den fuß gebrochen durch das schleiffen, cum tamen aliquoties dixerim ut caveant, et si tamen fecerint centuplum solvent. Fregerunt taffelln in fenstern ad summum altare und in dem einfachen oratorifenster.
außgag. Über der Zeile. c Über der Zeile anstelle von 5. Septembris [?]. d Danach von o gestrichen. a
b
Innsbruck, Tirol. Ehem. Gasthaus zur goldenen Rose, Innsbruck, Herzog Friedrich-Straße 4. 42 Benignus Sichrowsky (1675–1737), Generalassistent für die österreichischen und die deutschen Provinzen des Augustinerordens ab 1721. 43 Recte 27 gr. 44 Lacroix, Theologia (1707–1717). 45 Zaisberger, Tyrocinium (1721, 1723). 46 Siehe oben S. 253 (fol. 20v). 47 Leim. 40 41
Notizen im Kalender 1723
255
[fol. 22 r] NB: In festo Aug(ustini) [28. August] eta Hier(onymi)a [30. September] nicht gearbeittet, also diße 2 tag abzuziechen. Den 19. September 50 fl. per canzley angeschafft. NB: Den 24. September er, tischlerm(eister), statim post mensam mit dem Hanß Jörg48, Wienner(ischen) marmorirer, händl in der kirchen angefangen, da dißer auf meinen befelch die 2 saithenurnas bey den hochaltarstain zu marmoriren angefangen, und protes tirt, daß er in sein arbeith ihme nicht solte eingreiffen oder ehender das leben wolte laßen. Auch sogleich mit all seinen leuthen von der arbeith weckhgangen, da er doch mit all seinen leuthen nur nach der wochen arbeithet und ihn nach belieben kan fortschückhen, auch lebens lang den fingirten marmor mit dem rechten, so in der mütte deß hochaltars ist, nicht wurde zusambbringen, da ich doch von dem anderen die prob in der pfarkirchen der Leopoldtstatt49 zu Wienn gesehen. Nota, daß er umb die 2 lb. gumilack50 in granis redt und antwortt gebe wie in gleichen ut sup(ra) wegen des branntwein. [fol. 22v] Item daß ihme 7 fl. vorhin umb goldtfürneiß bezahlet, item daß er mir wegen solchen gegen 50 fl. in sülber und arbeith bey den 5 altarrahmen geschadet. Soll sagen, zu waß er die in Wienn von mir erkauffte 4 lb. fein bleyweiß gebraucht, wie auch ½ lb. aurum51, auch daß er ½ lb. pergblau52 à 4 fl. 48 kr. zu den fleckhl blauen marmor verbraucht. Ingleichen daß gegen 60 fl. gypß zu den einzigen hochaltar aufgangen, wo der Wiennerische marmorirer nicht umb 20 fl. zu den 6 altaren verbraucht. Idem est von so vüll verbrauchten laimb, daß dißer die ganze kirchen darmit wolte gemacht haben, so ist es mit dem schwamen53 hergangen. NB: Auf ein maaß fürneiß zum chorstüllen kommet ½ lb. gelber gumylack, dan andere sp(ec)ies 30 kr. werden gegen 10 maaß erfodert werden. [fol. 24r] Bildthauer von Mauttern. Den 2. April auf die den 22. Martii contrahirte arbeith 2 fl. ex mea cassa, den 10. April 1 fl. geben, den 14. dito 1 fl. Den 30. April abermahl 4 fl. und also die 8 baluster, alß 4 in 2 doppellfenster oratorii und 4 in herunteren chor, bezahlt worden ex mea cassa. Den 13. Maii de novo auf die 8 baluster in oberen chor 2 fl. ex mea cassa geben, den 15. dito ex mea cassa 2 fl. geben, den 7. Junii die übrige 4 fl. ex mea cassa bezahlt, den 10. Aug(usti) 34 kr. ex mea cassa. H(err) Gaggstatter54. Den 21. April abermahl 250 fl. zu meinen handten erlegt und in der haubtobligation abzuschreiben. Cumb tibi par nil exsistat, qui cuncta mereris, qui temet superas, te tibi devoveob. a–a b–b
Über der Zeile. Von anderer Hand.
48 Hans Georg Haggenmüller (um 1684–1730), Stuckateur und Marmorierer von Wien, Bruder von Balthasar Haggenmüller. 49 St. Leopold, röm.-kath. Pfarrkirche, Wien, 2. Bezirk (Leopoldstadt), Alexander-Poch-Platz 6. 50 Gummilack, das wächserne Sekret von Lackschildläusen, aus denen roter Färberlack gewonnen wird. 51 Malergold. 52 Azurit, ein Karbonat, azurblaues Farbpigment. 53 Schwämmen, Marmorieren mit einem Schwamm. 54 Wohl der Vater oder Bruder des 1721 verstorbenen Konventualen Peter Gaggstatter.
256 Edition
[fol. 24v] Wienner reiß. Dem cammerd(iene)r und Marx nacher Wienn den 16. April 2 fl. 4 fl. den 17. zu Rauespach55 drünckhgeldt dito deß prael(aten) von Mölckh gutscher, so unß nachher Wienn geführt 2 fl. item dem gutscher 17 kr. den 21. dem Marx auf habern etc. 1 fl. 42 kr. allmoßen diversis mendicantibus religiosis 2 fl. den 22. dem raithandler pupillorum gemeiner statt Wienn propter haereditatem Hieronymi56 professi regale dito 15 e(llen) schwarz saidenen zeug oder mor zu einen kurzen mantl pro me à 2 fl.15 kr. 33 fl. 45 kr. dem schneider macher lohn 6 fl. dito 12 tractatl Modesti Taubengall57 à 30 kr. 6 fl.a solicitatori d(octo)ris Hundeshagen bibale [fol. 25r] propter labores dictae haereditatis 4 fl. abfahrtgeldt von dißer erbschafft 17 fl. 24 kr. denen Augustinern auf der L(an)dtstraß pro thesibus hac tamen conditione, ut mihi non dedicent et alium sibi patronum quaerant 52 fl. in das l(an)dthauß dem Gewey tenore quittung 375 fl. 24 kr. für die 8 exemplaria Th(eo)l(og)iae compendiatae Gavardi 64 fl. den 26. dem Marx 1 fl. den 27. bibale ad s(anctam) Dorotheam 12 fl. dito für wein und bier auf die reiß 1 fl. 9 kr. für 2 pferdt fürspan biß Stockhrau58 3 fl. dem knecht bibale 17 kr. tabormauth59 müttagmall zu Stockhraub [fol. 25v] zuc Wienn lauth außzügl 25. April dem tischler(meister) marmorirer erkaufft 4 lb. fein bleyweiß 1 fl. 24 kr. 5 lb. kästlbraun60 40 kr. 4 lb. engl(isch)roth61 1 fl. 42 kr. ½ lb. pergblau 4 fl. 48 kr. ½ lb. aurum 12 kr. 8 fl. 46 kr. 5 exemplar Taubengall einzubinden in türkh(isches) papier 34 kr. Darunter dem schneidermacher lohn gestrichen. Danach ein Verweiszeichen und daneben die mit Bleistift von Wolfgang Pauker eingetragene Anmerkung auf der nächsten Seite. c–c Mit Verweiszeichen hier eingefügt. a
b
Ravelsbach (Bez. Hollabrunn). Hieronymus Meister (1702–1735), Konventuale von Dürnstein. 57 Modest Taubengall galt bislang als das Pseudonym des Jesuiten und Historikers Markus Hansiz (1683– 1766), so dass möglicherweise Hansiz, Apologeticus (1722), gemeint sein könnte, neuere Forschungen indizieren allerdings einen anderen Jesuiten hinter diesem Namen. 58 Stockerau (Bez. Korneuburg). 59 Maut an der ehem. Taborbrücke über die Donau, in der Gegend der heutigen Floridsdorfer Brücke in Wien. 60 Kasselerbraun, braunes Farbpigment aus Braunkohle. 61 Englischrot, rotes Farbpigment aus Ton- und Silikatmineralien. 55 56
Notizen im Kalender 1723
257
NB: Jacoboa cuivis unum ad legendum dedi, decano Crembs(ensi) unum vendidi pro 36 kr. et Michel62 54 kr. [fol. 26r] H(err) maisterstainmez Frantz Leuthner63. Wohnhafft zu Gundendorff 64, das 3te hauß nach den breyhauß65, das alte Königegische hauß66 genant. Den 23. April mit ihme auf das speißgelänter67 nach den riß contrahirt ohne staffell 80 fl. für das herobere oder wo man speist, und so vüll für das andere zu endt deß presbyterii, 2ndo für die 3 urnas zum hochaltar und 2 müttern altar jeden sch(uh) 2 fl., die müttern 7 sch(uh) lang, der hochaltar 8 sch(uh), wo der bauch oder rundung. NB: Wan mir alles recht schön gemacht wird, soll dem maister zu einen leykauff für die kuchl 1 stockh saltz erfolgt werdenb. NB 2: Die sagma ad urnas, die kraupenbretter68 von den staffelln zum speißgätter und die dückhe von den altarstainern zu schückhen. [fol. 26v] NB: Wie das gegebene muster, so werden die 3 urnae und die gesümbßer, auch pfosten von speißgätter, die baluster aber werden von dunckhlgrauen märmell. NB 3: Wan zum versezen ein gesell geschückht wird, gübe ihme die kost und 7 gr. des tag. Den 28. Junii den stockh saltz und e(imer) wein erfolgen laßen. NB: Seind ihme 100 fl. per canzley durch den Gewey bezahlt worden. Den 16. Augustic sein gesell hora 9 ankommen mit dem speißgätter und nachmüttag zu arbeithen angefangen, laboravit biß den 21. Aug(usti) inclus(ive), dem gesellen 1 fl. bibale ex mea cassa geben. NB: D(e) d(ato) 26. Aug(usti) der reest mit 84d fl. angeschafft worden wie auch die tagwerg deß gesellen, 5 ½ tag per 2 fl., angeschafft. NB: Wegen der blatten deß schwarzen märmell auf das speißgätter 1 stockh saltz versprochen. Item wan das andere speißgätter biß auf Andreaefest [30. November]e [fol. 27 r] fertig wird, soll noch ein e(imer) wein und also 2 e(imer) capitlspeißf erfolgt werden, und zwar von 1715 auch 6 e(imer) à 6 fl., so an speißgätter abgerechnet werden. Den 13. November den stockh saltz, 6 e(imer) 1715 und 2 e(imer) capitelspeiß erfolgen laßen. Den 1. Febr(uarii) 1724 ist das anderte speißgätter und 1 gesell auf müttag ankommeng. [fol. 28 r] Derh gesell hat nachmüttag zu arbeithen angefangen und den 18. Febr(uarii) fertig wor Davor P(atris) guard(iano) Min(orum) rectori in Aggspach gestrichen. Danach den gestrichen. c Über der Zeile. d Korr. aus einer anderen Zahl. e Mit Verweiszeichen mit nachfolgendem Passus verknüpft. f Über der Zeile. g Mit Verweiszeichen, vide cont(inuationem) fol(io) sequenti dißseiths mit nachfolgendem Passus auf fol. 28 r und 28 v verknüpft. h Davor Stainmezmaister Frantz Leithner zu Wienn. a
b
62 Ein unbestimmtes Werk des Indersdorfer Chorherren Augustinus Michel (1662–1751), von dem Übelbacher mehrere Bücher besaß. 63 Franz Leitner, Steinmetzmeister von Wien-Gumpendorf. 64 Ehem. Wiener Vorort Gumpendorf, Teil des 6. Wiener Gemeindebezirks. 65 Ehem. Gumpendorfer Brauerei, Wien, 6. Bezirk, Brauergasse/Ecke Gumpendorferstraße. 66 Nach Leopold Wilhelm Graf von Königsegg (1630–1684), Grundherr in Wien-Gumpendorf. 67 Speisgeländer oder -gitter, wo die Kommunion gereicht wird. 68 Möglicherweise zu kraupig/graupig, klein, verwachsen.
258 Edition
den, also dem maister für 14 ½ tag 5a fl. 4 kr. 2 d. per d(octorem) Gewey bezahlen laßena. Dem maister bey den Gewey über die empfangene 6 e(imer) 1715 à 36 fl., den reest mit 44 fl. angeschafft, ob ich zwar den e(imer) capitlspeiß à 4 fl. auch hette abziechen künen, weillen das anderteb speißgätter ad festum Andreae nicht fertig worden, [fol. 28 v] so aber bey einer anderen arbeith wird eingebracht werden. Den gesellen ex mea cassa 1 fl. bibale geben. Den 14. Julii für die 2 weichbrunkästl69 von schwarzen Neustätter märmel70 5 e(imer) 1715 Thürnst(einer) wein à 6 fl. erfolgen laßen, und weill er nach des Carl riß mehr arbeith darein, alß nach seinen riß zu machen gehabt, noch 1 st(ock) saltz geben, dan daß der gesell 3 tag hier gearbeittet 21 gr., dan 34 kr. dem gesellen bibale. [fol. 27 r] Josephus Ertl, Carthusianus in Aggsphach. 30. April ab hora 11 ad 12 in praesentia p(atr)is schaffner dictae Carthusiae, a quo cum decreto consistorii Passav(iensis) mihi praesentatus fuit, dictum religiosum pro prima tons(ura), 4 m(inori)bus et subdiaconatu examinavi, et a potiori commodissime et bene respondit, quae imediate ad dictos ordines pertinebant, licet haesitare debuerit in iis, quae altioris indaginis ipsi proposita fuerunt. Sülber von Augspurg. Das buch hat 300 blath in 12 biechl bestehend und ist greßer alß das ordinari à 12 oder 14 gr. bey Jo(hann)es Willerding. [fol. 27 v] Holtzspecification, so von der Wertischen verlaßenschafft per 43 fl. erkauffen laßen. 35 stuckh ferchene71 gemein laden 9 und 10 sch(uh) lang, angeschlagen nach ihren werth. 5 fl. 15 kr. NBc: lang 11 sch(uh), braith 1 schuch, dückh 5 viertl zollc 8 st(ück) aichene stafell, jeder 2 ½ cl(after) lang, 5 ½ z(oll) dückh 2 fl. 12 st(ück) waiche stäfell, jeder 2 cl(after) lang und 6 z(oll) braith 1 fl. 24 kr. 16 aichene lang und kurze, deto 3 zoll dückh 2 fl. 40 kr. 18 weiche stäfell 15 sch(uh) lang 3 fl. 36 kr. 10 aichene pfostenläden 10 sch(uh) lang, ½ sch(uh) dückh 2 fl. 10 kr. 5 rustene72 läden 9 sch(uh) lang 1 fl. 36 st(ück) kurz und lang aichene laden 6 fl. 36 kr. 22 st(ück) läden in zwey stäßen zusamen 2 fl. [fol. 28r] 40 st(ück) müttere spörraffen73 8 fl. 12 st(ück) kleinere deto 1 fl. 18 kr. 14 stuckh nußbaumene laden, lang 7 sch(uh) und 4 umb 4 z(oll) lenger, Zwischen den Zeilen. Über der Zeile. c–c Zwischen den Zeilen. a–a b
Weihwasserkessel. Marmor aus dem ehem. Marmorsteinbruch in Winzendorf, Bez. Wiener Neustadt. 71 Ferch, Eichenholz. 72 Rüster, Ulme. 73 Dachsparren. 69 70
Notizen im Kalender 1723
dückh 1 ½ z(oll), dan 2 stuckh 1 z(oll), braith 16 z(oll). Item ist noch anderes aichenes holtz von laden etc. mitgeben worden
259
6 fl. 41 kr. s(umm)a 43 fl.
[fol. 31r] Annus nativitatis, susceptionis et professionis octoa religiosorum juniorum. 1. Augustinus Albrecht, Altenpelensis b, 74, natus 20. Decembris 1697, indutus 15. Aug(usti) 1720, factus professus 15. Aug(usti) 1721, sacerdos ordinatus 21. Septembris, primitias habuit 30. eiusdem 1724. 2. Hieronymus Maister, Viennensisc, natus 6. Septembris 1702, habitum suscepit 15. Aug(usti) 1721, fecit professionem 16. Aug(usti) 1722, sacerdos ordinatus 18. Septembris 1727, primitias […]. 3. Carolus Rikl, Ipsensisd, natus 17. Junii 1702, sac(rum) habitum suscepit 28. September 1721, fecit professionem 18. Octobris 1722, sacerdos ordinatus 18. Septembr(is) 1727, primitias […]. 4. Fridericus de Kollari75, Kemnathensise, 76 in palatinatu Bavaricoe, natus 14. Febr(uarii) 1704, sac(rum) habitum suscepit 8.f Octobris 1721, fecit professionem 18.g Octobris 1722, sacerdos ordinatus […]. 5. Dominicus Ruemer77, Tiernst(einensis), natus 24. Julii 1702, indutus […] Decembris 1721h, fecit professionem 27. Decembris 1722, sacerdos factus 18. September 1727, primitias […]. 6. Leopoldus Aichinger78, Ungarus Eisenstattensis79, natus 18. Aug(usti) 1701, suscepit habitum 23. Maii 1722, fecit professionem 23. Maii 1723, sacerdos ordinatus 18. Septembr(is) 1727, primitias […]. 7. Ernestus Reinisch80, Viennensisi, natus 6. November 1699, sacrum habitum suscepit 16. Aug(usti) 1722, professionem fecit 22. ������������������������������������������ Aug(usti) 1723, sacerdos ordinatus 18. Decembrisj, primitias habuit 6. Febr(uarii) 1723. 8. Maximilianus Lew81, sacrum habitum suscepit 28. November 1723, profess(io) 17. Decembr(is), natus 11. Febr(uarii) 1702k, sacerdos ordinatus 18. September 1727, primitias […]. Über der Zeile anstelle eines gestrichenen Wortes. Über der Zeile. c Über der Zeile. d Über der Zeile. e–e Über der Zeile. f Korr. aus einer anderen Ziffer. g Korr. aus einer anderen Ziffer. h Korr. aus 1722 [?]. i Über der Zeile. j Decem- korr. k Korr. aus einer anderen Zahl. a
b
76 77 78 79 80 81 74 75
Altpölla (Gem. Pölla, Bez. Zwettl). Friedrich von Kollery (1704–1737), Konventuale von Dürnstein. Kemnath, Oberpfalz, Bayern. Dominik Ruemer (1702–1787), Konventuale, Propst von Dürnstein 1751–1787. Leopold Aichinger (1701–1760), Konventuale von Dürnstein. Eisenstadt, Burgenland (ehem. Ungarn). Ernst Reinisch (1699–1736), Konventuale von Dürnstein. Maximilian Leeb (1702–1750), Konventuale, Propst von Dürnstein 1740–1750.
260 Edition
[fol. 31v] Mahler, unterthan von Gravenw(örth). Den 1. Maii mit ihme zusambgerechnet und per abrech(nung) an seinen gaaben etc. bezahlen laßen alß wegen der rahmen 7 prael(aten) in mein zimer. 1721 zu Gravenw(örth) tenore contractus 1720 calender den 10. Decembr(is) 1 fl. 30 kr. 1722 P(et)ri grabstein zu vergoldten 5 fl. 30 kr. 3 paar läden inß saletl beederseiths mit gypß planirt 6 fl. deto mehr 18 paar laden auf einer saithen in die gastzimer 18 fl. 7 paar laden auf einer saithen in mein zimer und camer zu Gravenw(örth) 3 fl. 30 kr. den Aggspacherischen wagen mit menyroth82 angestrichen und vermetalisirt 5 fl. 30 kr. die scheße roth mit meny angestrichen 3 fl. 15 kr. die ram zum Petscher bildt83 in mein zimer zu Gravenw(örth) metalisirt 1 fl. 30 kr. Ist über abbruch und daß er ½ centen alabastergypß von mir empfangen mit 41 fl. [fol. 32 r] 45 kr. unterschriben worden, mithin reestirt er noch tenore mir vorgewißener schuldtspecification 9 fl. 51 kr. 2 d., so er abzuarbeithen hat. Stockhodorer von Crembß. Den 8. Maii über die ihn vorhin tenore calend(arii) 1722 mense Junio sub d(ato) 16. gegebene 147 fl. abermahl 12 fl. angeschafft. Den 6. September der gesell zum capiteln bey der Johanescapellen in eckh angfangen und den 7. und 9.a verfertigt, d(ominus) Jo(hann)es den 7. post 8. zu den nachfolgenden angefangen und den 9. und 10. verfertigt. Seind mit allen, die 4 außgenohmen, so der Santini machen laßen, den 28. auf müttag fertig worden, da doch der Jo(hann)es 3 tag abweßend und bey den b(aron) Heibl84 geweßen. Dedi pro bibali ex mea cassa 1 spec(ie)s Kremnizer dugg(aten), item promisi 1 stockh saltz, 1 e(imer) wein, doch daß er in die 6 capellenb die ornamenten mache, praesertim weill in die frieß nichts gemacht worden, auch nichts an denen seithen der capellen bey denen capitellen, ob er zwar schon 3 verfertigt gehabt. Vide contin(uationem) mense Septembri fol(io) 285. [fol. 32 v] Großurmacher86 von Crembs. Den 11. [Mai] ihme eine uhr zuzurichten geben, welche in die canzley kommet, macht einen langen perpendickhl87 darzue, wie mein m(ona)thuhr88 hatc, ein 4-eckhiges blath, so ich muß faßen laßen, auch den ring von zün zahlen und das stechen etc., so mir obliget, hingegen ihme, m(eister), 3 fl. 30 kr. für sein arbeith versprochen worden. Item für die uhr in die kirchen stundt und 4tl zu zeigen 19 fl.
Korr. aus einer anderen Zahl. c- korr. c Über der Zeile. a
b
84 85 86 87 88 82 83
Mennigrot, rotes Farbpigment aus Bleiasche. Ein Mariengnadenbild im Typus der Pötscher Madonna. Freiherr Leopold Ignaz von Heuel (gest. 1735). Siehe unten S. 270 (fol. 60r). Johann Ebner (um 1670–1734), Uhrmacher von Krems. Perpendikel, Pendel. Uhr mit einer etwa einmonatigen Gangdauer.
Notizen im Kalender 1723
261
Idem. Den […] mit ihme wegen daß die thurnuhr in die kirchen stundt und 4tl zeiget ut sup(ra) 19 fl., den 20. Aug(usti) per canzley diße 19 fl. bezahlt worden. [fol. 33r] M(eister)tischler von St. Pöltten. Vide contractum mense Martio fol(io) 1a, 89. Den 17. Maii ihme per abschlag tenore contractus mense Martio 100 fl. ex mea cassa geben. Ditob mit ihme auf die 2 sacristeythieren, deren eine beedersaiths undc die andere nur auf einer seithen fourniert wird wie die chorstüll, gehandlet für beede 35 fl. und ½ e(imer) capitlspeiß. Den 31. Julii 100 fl. angeschafft. Den 18. Aug(usti) die 2 ½ e(imer) wein und 2 stöckh saltz erfolgen laßen tenore contractus mense Martio, darbey auch der ½ e(imer) wein wegen der 2 sacristeythieren. Dito den 18. Aug(usti) mitd ihme auf die 8 thieren der 4 saithenaltär, darvon 4 beederseiths fourniert und 4 auf einer seithen, dan 2 thieren bey der Aug(ustini)- und Jo(hann)is[fol. 33v]capellen auf einer seithen fornirt, gehandlet, daß ihme für jede 7 fl., s(umm)a 70 fl. bezahlt werden und ½ e(imer) wein capitlspeiß zum leykauff, werden gemacht, wie er die 2 sacristeythieren verfertiget hat, und mit denen chorstüllen accordiren. Den 29. September ihme, maistertischler, daß er in denen chorstüllen die füllungen mit flader erhoben gemacht, auf angeben praelati Ypolitani und daß er also gehandlet, noch 20 fl. wegen der chorstüll, dan 35 fl. wegen der 2 sacristeythieren ut supra. Item 28 fl. wegen der 4 thieren in die Aug(ustini)- und Jo(hann)iscapellen per canzley bezahlen laßen, auch ihme den versprochen duggatten tenore contr(actus) mense Martio ex mea cassa geben, et pariter ex mea cassa denen gesellen bibale auf 2-mahl 3 fl. 7 kr. und dem lehrbuben wegen deß schleifen 1 fl. Den 31. October für die 2 chorstüll pro me et decano gmeß riß und in gleichheit der 14 verfertigten 30 fl. in goldt, ein stockh saltz, ein e(imer) wein capitlspeiß versprochen, obligirt sich solche biß Tho(m)astag [21. Dezember] zu lüffern. [fol. 34r] Den 22. December lüffert er, maister, die 2 chorstüll pro me et decano, item 4 thieren pro capellis s(ancti) Josephi et s(ancti) Hier(onymi), f(aci)t pactirtermaßen alles zusamb alß 30 fl. die stüll, 28 fl. die thieren, s(umm)a 58 fl., so per canzley bezahlt worden. Item den stockh saltz und e(imer) wein wegen der chorstüll, dan den ½ e(imer) wein wegen der thieren erfolgen laßen. Item die obere thier auß meinen oratorio, so auch mit gelüffert worden, 7 fl., also 65 fl. Dito mit dem m(eister) contrahirt auf die 4 postämenter der canontaffelln in 4 capellis, für jedes den chorstüllen gleich fournirt 4 fl. 30 kr. und ½ e(imer) brandtwein, promittit ante festum s(anctae) Dorotheae [6. Februar] zu lüffern. Den 9. Febr(uarii) 1724 durch den Joseph, maurermaister, für die 4 postämenter 18 fl. überschückht und per canzley angeschafft, und wegen deß ½ e(imer) brandtwein das anschaffzetl auch geschückht. [fol. 34v] Den 28. Martii 1724 lüffert er, maistertischler, die 2 große e thieren in der Aug(ustini)- und Jo(hann)escapelln unter den fenstern. Item 3 thieren in die oratorithiea
Zwischen den Zeilen. Davor mit Bleistift NB. c Mit Verweiszeichen mit nachfolgendem Passus im übernächsten Abschnitt verknüpft. d Davor mit Bleistift NB. e Über der Zeile. a–a b
Siehe oben S. 251 (fol. 17v).
89
262 Edition
ren super capellas alß ob der Jo(hann)escapelln und gegenüber ad finem bey den thurn, dan eine gegen meiner oberen oratorithier über, darvor 35 fl. per canzley bezahlen laßen. [fol. 33r] Johann Leiß, Stainmezmaister zu Adtnith90, 1 stund von Hollö.
[…].
[fol. 38r] Diarium Vienn(ense) no 41 sub d(ato) 21. Maii91. Wienn, glockhenweichung in der neuen pfarkirchen in suburbio S. Leopoldi. Die erste und greste 56 centen(aria), sed erit error 10 centenar(iorum) propter subsequentem campanam, cum una ab altera in bona resonantia non nisi 10 cent(enaria) distare debeat, haec a(ute)m 20 cent(enaria) distaret. 2da campana 36 cent(enaria), 3tia 18 et 4ta 10 cent(enaria). Saltz. Den 2. Junii das stüfftsaltz per 120 stöckh ankommen, und die alten stöckh 126 abgezellt worden, mithin 246 stöckh, hat kost 470 fl. Blättertabäckh. Den 7. [Juni] in die apotheckhen zum schneiden geschückht 2 lb. weniger ½ 4ting. Krepinmacher. Den 7. [Juni] auf mein violblauen kaput zwey ½ duzet knöpff wie auf meinen damaskanen rockh, ihme bezahlt 1 fl. 30 kr. ex mea cassa. [fol. 38v] Rädl und walzen. Den 7. [Juni] für 10 rädl und so vüll walzen zu denen fenstern in presbyterio 30 kr. bezahlt ex mea cassa. 12 schildt in die chorstüll und noch 2 zirätten von bildthauer, arculario Ypolitano, qui fieri curavit et solvit 1 fl. 30 kr. ex mea cassa rependi. Egoa infra scriptus accepi a reverendissimo d(omi)no d(omi)no praelato, plen(o) tit(ulo), octingentos florenos ad meas manus pro quibus computus expensas ostendet et me interim sub dato 10. Junii 1723 subscripsi. Jacobus Lembler c(anonicus) r(egularis) T(iernsteinensis)a. Mahler von Gravenw(örth). Den 8. Junii in dem closter zu den vergolden zu arbeithen angefangen, den 5. b Juliib vormüttag von Gravenw(örth) kommen und nicht gearbeitet, den 19. Julii sein bueb zu arbeithen angefangen, et prout laborabit, habebit penes victum 8 gr. vel 10. Den 24. Julii ihme 10 fl. angeschafft, den 26. Julii in festo Annae sein gesell zu arbeithen angefangen, die wo-
a–a b–b
Von anderer Hand. Über der Zeile anstelle eines gestrichenen Zeichens.
Adnet (Bez. Hallein), Salzburg. Wienerisches Diarium Nr. 41 vom 21. 5. 1723.
90 91
Notizen im Kalender 1723
263
chen penes victum 1 fl. 15 kr.a. [fol. 40 v] Denb 21. Aug(usti) 4 fl. angeschafft, den 22., 30., 31. Aug(usti) nicht gearbeittet, den 3. Septembr(is) wider angefangen nachmüttag, und auf müttag kommen. NB: Festum August(ini) [28. August], s(ancti)c Hieronymic [30. September], quo nemo laboravit. Den 9. October 6 fl. angeschafft, den 18., 19. auch 20. vormüttag nicht gearbeittet, nachmüttag wider angefangen. Den 30. October 5 fl. angeschafft. Er, mahler, den 22., 23., 24. November nicht gearbeittet, den 26. wider angefangen, den 4. December alle 3 zu arbeithen aufgehört, und den mahlergesellen, daß er 19 wochen da gearbeittet, mit 23 fl. 45 kr. per canzley bezahlt. Den 14. Decemberd mit dem mahler zusambgerechnet und 26 wochen gearbeittet f(aci)t 52 fl., darvon kommen 13 ½ tag quibuse abfuite mit 4 fl. 30 kr., bleuben 47 fl. 30 kr., dan der bueb, nullius valoris, à 6 gr. f(aci)t 6 fl. auf 20 wochen, s(umm)a 53 fl. 30 kr., daran empfangen 25 fl., reest 28 fl. 30 kr., so per canzley angeschafft. NB: Pro puero assignavi 7 fl. [fol. 39 r] H(err) Hans Georg Hackemüller, marmorirer. Den 27. [Juni] mit ihme auf die 6 saithenaltär contrahirt: 1mo daß er solche marmorire so schön und sauber, alß er die altär in der pfarkirchen der Leopoldtstatt zu Wienn gemacht. 2. So werden auch die 4 antipendi marmorirt s(ancti) Aug(ustini), s(ancti) Jo(hann)is, s(ancti) Josephi et Hier(onymi), die anderen 2 seind von echten marmor, wie auch die 4 thieren in den 2 capellen s(ancti) Aug(ustini) et s(ancti) Jo(hann)is, die sturz aber und 4 thieren in capellis s(ancti) Hieronymi et s(ancti) Josephi, so von Egenburger stain, miessen mit gibs gemacht werden, ingleichen die postamenta in den 2 mitteren capellen, worauf die 4 statuen stehen. Daß ubrige zu marmeriren zaigen die 2 zu dennen 6 capellen verfertigte riß, alwo die schild zu dennen inschrifften, wie ingleichen die rammen zu dennen 6 altarbletern von holz khommen und vergolt werden. [fol. 39 v] Dahingegen 3tio für solche marmorirung der 6 seithenaltär ihme, herrn Hans Georg, in paaren gelt 450 fl. bezahlt, dan 15 emmer wein capitlspeiß und 3 stöckh salz gegeben werden. Ingleichen hat er die kost mit mür oder dem capitl, dan 2 maass wein des tags, für seine leuth aber solle die kost mit meinen cammerdiener und bedienten sein, und für jeden 1 mass wein des tags. Den gibs verschaffe ich und die farben er, h(err) Hannß Georg, welchem sambt seinen leuthen daß erste mahl herauf zuf lifern auf mich nehme. Leztlichen verspricht er in 8 tagen anzufangeng, und wan er biß ad festum s(ancti) Hieronymi [30. September] fertig [fol. 40 r] wird, so solten noch 5 e(imer) wein ihme darauf gegeben werden. NB: Petiit pro uno altari 300 fl. Den 28. Junii ihme die 3 stöckh saltz, dan 20 e(imer) wein secundum superiorem clausulam erfolgen laßen. Den 12. Julii er sambt noch 3 zu marmoriren angefangen, und zwar altare s(ancti) Hier(onymi) et s(ancti) Josephi, da dan ihrer zwey in 14 tagen beede altär angelegt. Den 4ten schleiffer nach 2 wochen propter inf(irmi)tatem
Danach vide cont(inuationem) fol(io) 2 jenseiths. Davor vide fol(ium) 1 huius mensis jenseiths und mahler von Gravenw(örth). c–c Über der Zeile. d Decem- korr. e–e Über der Zeile. f Danach raißen gestrichen. g Korr. aus anfangen. a
b
264 Edition
weckhgeschückht. Den 18.a Julii ihme 1 e(imer) brandtwein versprochen, wan er die 4 antipendia schön und just nach den muster zu St. Dorothea in Wienn machet und der riß zeiget. Promisi noch 1 e(imer) brandtw(ein), weillen er die 4 altar an denen saithen und solche, wie auch die 2 müttern, oben auf mit gypß überziechet. Item den 25. Aug(usti) ½ e(imer) brandtwein, wegen der 2 saithenstückhl deß hochaltarstainß wie in den 2 mütteren capellen zu marmoriren. Den 1. September für die 24 thieren zu marmoriren in marmellarth wie die schon marmorirten 8 thieren, für jede 5 fl., halb in geldt, halb in 1715 e(imer), den e(imer) zu 6 fl., und noch ½ e(imer) brandtwein, daß es 3 e(imer) seinb. [fol. 41r] Den 10. September von Gewey 300 fl. empfangen. NB: Die 3 e(imer) brandtwein empfangen. Den 9. September er und der Walthaßer nacher Wienn gereist und den 24. September widerum kommen. NB: Die fuhr mit deß Santini söhn der Gewey mit 7 fl. bezahlt, also halbs ihme abzurechnen. Den 13. November 12 e(imer) bißc 6 maß darüberc wein 1715 à 6 fl. empfangen. Item 40 fl. angeschafft apud Gewey den 29. November. Item eodem d(ato) 1 stockh saltz auf künfftige abrechnung. NB: C(irc)a camerario ohne anschaffung etiam accepit 30 aliquot florenos. Den 6. Jan(uarii) 1724 ihme nacher Wienn geschriben, daß zu vollsteniger verfertigung des hochaltar und oratorifenster 50 fl. geben wolle und mehr nicht nebst der kost, doch die balizen mit verstanden. NB: Vult habere 150 fl., bleuben 50 fl., dan 2 stäckh saltz, 2 e(imer) brandtwein. Den 12. Jan(uarii)d zu arbeithen beede schleiffer aufgehört propter frigus und nach Wienn gangen. NB: So were ihme auch anzurechnen geweßen, daß die Johaneßer seine vaß pro mea solutione herauff geführt und meine pferdt von Gravenw(örth) in das closter. [fol. 41v] NB: D(e) d(ato) 5. Maii 1724 für die rottene adern in den grauen märmell deß hochaltars zu machen und 2 aldaßige postämenter in den nüzen 20 fl., 2 st(ock) saltz, 1 e(imer) wein versprochen. NB: D(e) d(ato) 12. October 1724, nachdeme mit dem marmorirer im m(ona)th Junii zusambgerechnet worden und der reest mit 185 fl. bezahlet worden, ihme aber annoch 2 st(ock) saltz, 1 e(imer) wein außstendig verblüben, daß er bey denen altären, wan alles von Santini und denen vergoldern gemacht, nachsechen und außbeßern solle, solches auch biß auf die vergoldter geschechen, alß seind ihme den 12. October 1724f obige 2 st(ock) saltz angeschaffet worden, daß nur noch der e(imer) wein ihme außstendig ist. Den 11. Junii 1726 erfolgt worden. [fol. 40 v] Tischler von Gravenw(örth). Den 29. [Juni] mit ihme auf 24 rahmen gehandlet für die bilder superg portas in capellis et oratoriis, wird für jede 1 fl. bezahlt. NB: Für die lezten 12 promissi 2. Septembris 1 fl. 15 kr.
Korr. aus einer anderen Zahl. Mit Verweiszeichen und vide fol(io) sequenti ab initio mit nachfolgenden Ergänzungen verknüpft. c–c Über der Zeile. d Darüber in Bleistift 1724. e Über der Zeile. f Über der Zeile. g Danach capellas gestrichen. a
b
Notizen im Kalender 1723
265
[fol. 45r] Spütz zu 6 altartiechern. Den 3. Julii solche zu Crembß angefrümbt, müssen 3 ½ zoll braith sein und in zwirn, wie das substratorium in oratorio, werden 38 e(llen) erfodert, für die e(lle) 17 kr. Vide mense Octobri fol(ium) 2 jenseiths92. Maisterzingißer93 von Stain. Den 7. Julii 2 fl. pro 4 lb. zin zu erkauffen ex mea cassa geben zu den orglpfeiffen, und werden solche von 1 lb. zin, 1 lb. bley gemacht, beede verschaffe ich, und für sein arbeith vor das lb. 7 kr. Den 14. wider 10 fl. für 20 lb. zin ex mea cassa, den 10. September per canzley bezahlen laßen 5b fl. 22 kr.b, und haben die 9 pfeiffen gewogen in holtz 28 lb., in zün und bley jedes halb 28 lb. Vide mense Octobri fol(ium) 294. a
Carolus, pictor. Den 8. Julii mit dem hochaltarblath fertig worden, mithin seind alle 7 altarblätter fertig, item die 14 aposteln, die 10 bruststuckh in die 6 capellen, hat also nur noch die 12 propheten in die oberen oratoria zu machen. [fol. 45v] Bildthauergeseell. Den 20. Julii hora 12 ankommen und nachmüttag circa 4 zu arbeithen angefangen, hat die wochen 3 fl. Dito zu den 2 schilden von nußb(aum) angefangen post p(randium), vorhero 8 festonen95 gemacht. Vide fol(ium) 396. Tischlergesell. Dito auch einer von Stainer m(eister) kommen und gleich nachmüttag zu arbeithen angefangen. Mühlner von Viechhoffen. Den 21. [Juli] gelüffert aichene fornier 11 buschen 7 ½ sch(uh) lang, 6 z(oll) braith à 22 gr., f(aci)t 12 fl. 6 kr. Item 10 nußbaumene fournierbuschen 1 ½ sch(uh) lang, 6 z(oll) braith à 45 kr., f(aci)t 7 fl. 30 kr. Dan 15 stuckh aichene laden 15 sch(uh) lang, 13 z(oll) braith, 1 z(oll) dückh, deto 25 stuckh 10 sch(uh) lang, 12 z(oll) braith, 1 z(oll) dückh, f(aci)t 475 sch(uh) à 7 d., macht 13 fl. 51 kr. 1 d., per canzley bezahlt. [fol. 46r] Diarium Viennense no 5597 ad finem. In dem collegio zu St. Michael98 ist zu bekommen ein neues buch sub titulo Th(eo)l(og)ia moralis regularium, divisa in 3 tom(os), complectens omnes ma(teri)as pertinentes ad regu Korr. aus einer anderen Zahl. Über der Zeile.
a
b–b
Siehe unten S. 273 (fol. 67v). Franz Adam Schön (um 1670–1748), Zinngießer von Stein. 94 Siehe unten S. 273 (fol. 67r). 95 Festonen, Girlanden, in Stein oder Stuck nachgebildete Ziergehänge mit Frucht-, Blatt- und Blütenmotiven. 96 Siehe unten S. 267 (fol. 47v). 97 Wienerisches Diarium Nr. 55 vom 19. 7. 1723. 98 Ehem. Kolleg der Regularkleriker vom hl. Paulus (Barnabiten) an der Michaelerkirche, Wien, 1. Bezirk, Habsburgergasse 12. 92 93
266 Edition
lares, auth(ore) p(atre) d(omin)o Tho(m)a Francisco Rotario, cong(regationis) cler(icorum) reg(ularium) s(ancti) Pauli praeposito g(ene)rali99, in fol(io), 14 fl. exemplar. In eodem Diario statim subsequitur bey Johann Michael Christophori 100, buchführer auf den Kollmarckht101, ist zu haben Annus gloriosus soc(ietatis) Jesu in Lusitania, complectens sacras memorias illustrium virorum, qui virtutibus, sudoribus, sanguine fidem, Lusitaniam et societatem Jesu in Asia, Africa, America ac Europa felicissime exornarunt, succincta narratione congestas a r(everendo) p(atre) Antonio Franco, eiusdem soc(ietatis) th(eo)l(og)o102, in 4to, exemplar 1 fl. 30 kr. In eodem Diario bey h(err)n Johann Carl Newen103, verleger, seind weyl(and) papae Clem(entis) XI. orationes consistoriales secundum exemplar Vaticanum104 umb billigen preiß zu haben. Item Orthographicae ratio ab Aldo Manutio collecta et florentissimae iuventuti academicae, quae Vindobonae est, commendata105. Der buchladen ist in dem Engelßhoffischen hauß106 bey St. Anna107. [fol. 46v] Lindenes holtz. Den 5. Julii der hoffm(eister) durch die pfarhoffzich 20 stuckh von Loiß dem bildthauer zu Graven(wörth) führen laßen und 7 fl. darvor bezahlt, so dem bildthauer künfftig abzurechnen. Egoa infra subscriptus attestor me a reverendissimo domino domino meo praelato, tit(ulo), pro pictore Carolo Haringer exsolvendo in puro auro accepisse 1mo 81 Crem(nicienses) ducat(us), dupplicatos108 24, loidor109 unum per 7 fl. 15 kr., denique 114 simplices duc(atus), qui simul summam faciunt 979 fl. 15 kr., deinde juncto saggio110 facit summa summarum 1025 fl. 9 kr., vide fol(ium) ult(imum) huius mensis ulteriore ratione pictoris111. Eodem die accepi a reverendissimo 50 fl. pro arculareo ex Weitra, qui summum altare marmoreum facit. Tertio accepi eodem dato quitantiam a d(omi)no Gewey pro 375 fl. 24 kr., quam summam reverendissimus 21. Aprilis anni curr(entis) d(omi)no Gewey ex sua cassa dederat, adeoque a me dicta summa in acceptis et expensis referenda est. [fol. 47 r] Quarto accepi sub eodem dato a reverendissimo 550 fl. pro patri Cosmae Capucino et guardiano Pass(aviensi) venditis 60 urnis de anno 1718 et ducentos septuaginta floren(os) facit, item pro 70 urnis anni 1720 et 280 facit, in cuius fidem subscripsi die 24. Julii 1723. Jacobus Lembler m(anu) p(ropria), c(anonicus) r(egularis) T(iernsteinensis)a. a–a
Von anderer Hand.
Rotarius, Theologia (1720–1722). Johann Michael Christophorus (um 1660–1731), Buchhändler von Wien. 101 Wien, 1. Bezirk, Am Kohlmarkt. 102 Franco, Annus gloriosus (1720). 103 Johann Karl Newen, Buchhändler und Verleger von Köln, ab 1722 in Wien. 104 Clemens XI., Orationes (1723). 105 Manuzio–Pauli, Ortographiae ratio (1723). 106 Nach Johann Sigmund Ponz von Engelshofen, ab 1708 Eigentümer des Hauses, Wien, 1. Bezirk, Annagasse 8. 107 Röm-kath. Kirche St. Anna, Wien, 1. Bezirk, Annagasse 3b. 108 Doppeldukaten, Münzen im Nominalwert von zwei Dukaten. 109 Louis d’or, französische Goldmünze. 110 Entwurf (italien.). 111 Siehe unten S. 268 (fol. 50r). 99 100
Notizen im Kalender 1723
267
Orglmacher112 von Paßau. Den 24. Julii alhier geweßen, et petiit pro novo organo mit 8 reg(istern) sambt pedall, wie es der riß a p(atre) Bonifacio auf den untern chor zeiget, 600 fl. et 500 fl. reposui. NB: Meum organum non acceptareta ultra 50 fl., dicit tamen sic posse reparari, ut 150 fl. valeat. Aedificare domos, et corpora pascere multa, est ad pauperiem, proxima credere via. [fol. 47 v] Bildthauergesell. NB: Von 20. Julii biß 20. November außer der bassaralev die schildt, ziratten, festonen, aufsäz und all’ übriges gemacht, auch das bassaralev te aeternum Patrem omnis terra veneratur, item den H(eiligen) Geist, wolckhen und strallen beym hochaltar. Von 22. November biß 16. December die 20 dockhen113 und 4 felder in die 9 bettstell geschnütten. Von 17. December biß den 18. Jan(uarii) die aufsäz 22 stuckh gemacht. NB: Den 20. December zum Jesusnahmen in das antipendium s(ancti) Josephi außzuhauenb angefangen et t(e)r(mi)navit intra 3 horas, dein der Walthasar 22 eingelegt und geschliffen, so dan der bildthauer das weiß äderl außgehauen und der Walthasar eingelegt. Den 23. December er und der anderte tischlergesell nacher Wienn, reddiverunt den 31. December und nachmüttag ambo zu arbeithen angefangen et quidem der bildthauer zu den 3 ander Jesusnahmen 3 antipendiorum, so auch in aufsäzen, intra quod tempus etiam numisma duorum pedum rotundum supra quod Innoc(entius) XI.114 intra unum diem, id est figuram et reliquas ziratas perfecit, fortgefahren, und den 18. Jan(uarii) fertig worden. [fol. 48r] Den 19. die 2 aichene kirchenthieren zu schneiden angefangen und biß den 28. vier füllungen und 2 köpff verfertiget, biß den 12. Febr(uarii) die anderen 4 füllungen, 2 köpff pro altera porta, auch das postäment, darauff der David stehet, verfertiget, sambt 2 postämentern passirt für die 2 kindl cum fagotto et cornu venatorio. Den 14. zu den schlagleisten der 2c thieren zu schneiden angefangen und den 18. fertig worden, item 4 postämenter ut supra, zusamb 6 von ihme außgemachtd worden. Item capitell zu der orgl, die zirätten zu den 2 sacristeythieren ad summum altare, die krackhstein115, festonen, palmpuschen zu den 2 aufsäzen über gedachte thieren caenae D(omi)ni et agni paschalis as(siste)ns, auf ein thier zirätten bey der Jo(hann)escapelln. Zu den 4 lisenen ob der chorstüll sambt 2 schilden die zirätten, festonen etc. biß den 8. Maii verfertigt. [fol. 48v] Tischlergesellen. Den 4. Jan(uarii) 1724 zu den kirchenthieren alle 3 angefangen, der Frantz aber dito die 2 chorstüll pro me et decano verenderte. Folgt pro durchgestrichen. Über der Zeile anstelle von anzufangen. c Korr. aus einer anderen Zahl. d außgegemacht; außge- über der Zeile. e Danach item alle 3 den […] Jan(uarii) zu Engäbrun den hochen altar aufgesezt und an den kirchenthieren fortgearbeittet gestrichen. a
b
114 115 112 113
Leopold Freund (um 1640–1727), Orgelbauer von Passau. Docken, kurze Säulchen aus Holz. Papst Innozenz XI., Seliger (1611–1689). Kragstein, konsolenartiger, tragender Mauervorsprung.
268 Edition
NB: Der 3te gesell den 9. Jan(uarii) entlaßen worden, der Franz von 22. Jan(uarii) biß 5. Febr(uarii) an den postäment und lädeln auf den Johanesaltar gearbeittet, auch die 3 anderen eingericht bilder aufgemacht. Den 15. Febr(uarii) mit den 2 kirchenthieren fertig worden, den 16. zu den orglpfeiffen statt der 2 paluster, dan zu den 2 rahmen oder aufsäzen ob der 2 kirchenthieren angefangen. [fol. 50 r] Carl Haringer, mahler. NB: Über die fol(io) 2 hoc mense116 empfangene 1025 fl. 9 kr. und vorhin a camerario empfangene 527 fl., dan von mir das regale eines 5fachen duggatten, item eines rohrs117 oder stuzen118 nebst spüzen à 60 fl., ist ihme den 7. Martii 1724 der reest wegen verfertigten 7 altarblättern und 36 bruststuckh in die neue kirchen mit 147 fl. 51 kr. per canzley bezahlet worden lauth der von mir gegebener anschaffung. Die 36 bruststuckh ut sequitur: Ad altare s(ancti) Augustini in cornu evangelii supra maiorem portam s(anctus) Gregorius, supra oratorium huius altaris in cornu epistolae Moyses, et e regione in cornu evangelii Aaron. [fol. 50 v] Ad altare s(anctae) Monicae in cornu epistolae supra magnam portam s(ancta) Anna, in cornu evangelii id est e regione s(ancta) Elisabeth, supra portas oratorii huius altaris Zacharias propheta et Anna, Malachias et Elisabeth. Ad altare s(ancti) Hier(onymi) in cornu epistolae s(anctus) Chrysostomus, in cornu evang(elii) s(anctus) Athanasius, in oratorio supra hoc altare Jeremias et Christophorus, Esaias et Athanasius. Ad altare s(ancti) Jo(hann)is evang(elistae) in cornu epistolae s(anctus) Marcus, in oratorio supra hoc altare in cornu evangelii David rex, in cornu epistolae rex Salomon. Ad altare s(anctae) Catharinae in cornu epistolae s(ancta) Barbara, in cornu evang(elii) s(ancta) Apolonia, supra portas oratorii huius altaris Habacuc et Barb(ara), Baruch et Apolonia. Ad altare s(ancti) Josephi in cornu epist(olae) s(anctus) Jo(hann)es bapt(ista), in cornu evang(elii) s(anctus) Zacharias, supra oratorium huius altaris Daniel et Zach(arias) a, Ezechiel et Joannesb. NB: Ubi est signum supra cornicem +, hoc d(e)b(e)t supraponi altare versus, apostoli pariter cruce signati ex parte Danubii poni d(e)bent. [fol. 52 r] Egoc infra scriptus accepi a reverendissimo d(omi)no d(omi)no meo praelato ducentos florenos, qui a d(omi)no Gagstatter Viennensi vitriario d(omi)no Gewey soluti fuerunt, adeoque ab ultimo quitantiam accipiendam habeo, quae meis ratiociniis apponenda est. Tyrnsteinii 8. Augusti 1723. Jacobus Lembler m(anu) p(ropria), c(anonicus) r(egularis) T(iernsteinensis) et camerariusc. Diarium Viennense no 63119 ad finem. Im buchladen in der Cärntnerstraßen gegen den Wilden Man120 über ist zu bekommen Miraculvolle leben s(ancti) Vincentii Ferrerii ord(inis) praed(icatorum), ex ital(icis) et Über gestrichenem Joh(annes). Über gestrichenem Zacharias. c–c Von anderer Hand. a
b
118 119 120 116 117
Siehe oben S. 266 (fol. 46v). Rohr, Flinte. Stutzen, kurzläufiges Gewehr. Wienerisches Diarium Nr. 63 vom 7. 8. 1723. Ehem. Gasthaus zum wilden Mann, Wien, 1. Bezirk, Kärntnerstraße 17.
Notizen im Kalender 1723
269
hisp(anicis) in teutsch gesezt121, in 4, à 45 kr. Item Historia legationis Constantinopolitanae comitis Virmontii122, in 8, à 1 fl. 30 kr. Acta processus canonizationis Jo(hann)is Nepom(uceni)123, in 4, à 1 fl. Abraham a s(ancta) Clara, Karn voller narn124, in 8, à 17 kr. [fol. 59 r] Egoa infra scriptus accepi a reverendissimo domino domino meo praelato 400 fl., qui a d(omi)no Georgio Wolfgango Hunscharer patruele Ernesti Rainisch professi Tyrnsteinensis nomine huius et ad ipsum pertinens haereditas d(omi)no Gewey soluti fuerunt, et ab hoc quitantiam accipiendam habeo, de quibus Joanni Georgio Hachemiller propter sex altaria, quae in nova ecclesia ex marmore facit, 300 floreni solvendi veniunt, idque per abschlag, reliquos 100 florenos servat d(ominus) Gewey pro aliis expensis monasterii faciendis. Tyrnsteinii 4. Septembris 1723. Jacobus Lembler m(anu) p(ropria), c(anonicus) r(egularis) T(iernsteinensis). Eodem die accepi ex manibus reverendissimi domini mille ducentos florenos pro quotidianis et necessariis expensis. Tyrnsteinii die et anno ut supra. Jacobus Lembler m(anu) p(ropria)a. mense Junio d(ato) 10. fol(io) 1 mense Julio fol(io) 2 mense eodem ib(idem) ibidem ibidemb mense Septembri item den 8. Aug(usti) fol(io) 1 s(umm)a
800 fl. 1025 fl. 9 kr. 50 fl. 375 fl. 24 kr. 1100 fl.b 400 fl. 1200 fl. 200 fl. 4050 fl. 33 kr. 4050 fl. 1100 fl. 5150 fl.
[fol. 59v] Pfersigkern, Wenckholmülnerische125. 19 kern zum stepffen dem garttner geben, so er in die belzschull126 in ein absonderliches betl versetz sub d(ato) 17. huius [September]. Bildthauer von Gravenw(örth). Den 18. September die übrige 5 bassaralev gebracht, mithin hat er verfertigt v(ersus) 1127, v(ersus) 3, v(ersus) 5, v(ersus) 7, v(ersus) 9, v(ersus) 11, v(ersus) 13, v(ersus) 15, v(ersus) 17, v(ersus) 18, v(ersus) 19, v(ersus) 20, v(ersus) 21, v(ersus) 22, v(ersus) 23, v(ersus) 24, v(ersus) 25, v(ersus) 26, v(ersus) 27, v(ersus) 28, so zusamb 20 und eines oval, so nicht a–a b–b
Von anderer Hand. Zwischen den Zeilen.
123 124 125 126 127 121 122
Colomb, Leben und Wunder-Werck (1723). Driesch, Historia (1721). Germeten, Acta (1721). Abraham a Sancta Clara, Ein Karn voller Narrn (1704). Vielleicht nach dem Grafenwörther Bürger Johann Georg Winckelmüllner (um 1686–1759). Baumschule für Pfropfreiser. Gemeint sind die Verse des Te Deum, eines feierlichen liturgischen Hymnus.
270 Edition
kan gebraucht werden, weillen die bassaralev anderst geordnet, also zusamb 21 stuckh à 2 fl. 30 kr., f(aci)t 52 fl. 30 kr., daran tenore huius calend(arii) mense Martio fol(io) 3128 empfangen von mir 7 fl. 30 kr., dan 15 fl. von hoffm(eister), wider 4 fl. von mir, item 12 fl. von hoffm(eister), zusamb 38 fl. 30 kr., reestiret ihme 14 fl., diß sub hod(ierno) d(ato) bezahlen laßen, und waß noch vorhin abzurechnen, vide mense Martio fol(ium) 3 et calend(arium) 1722 mense Junio et speciale 1721 mense Maio fol(ium) 6129, continuatio huius fol(io) sequ(ente) jenseiths. [fol. 60 r] Stockoderer von Crembß. Vide mense Maio fol(ium) 2130 und von dorten hic continuatur, nembl(ich) so seind ihme die 26 kindeln, auch die von Santini verfertigte 4 capitell, nachgesechen worden, auch in die lisenen nichts kommen. NB: Promisi 1 stockh saltz et 1 e(imer) wein, ita tamen ut in 6 a capellis adhuc aliqua faciat. Den 21. October 40 fl. angeschafft. Den 30. October den reest mit 8 fl. bezahlen laßen, und pro 1 e(imer) wein, pro 1 stockh saltz anschaffzetl geben. [fol. 60 v] Bildthauer von Gravenwörth. Vide fol(io) ant(eriore) . Den 29. September abermahl 7 bassaralev gelüffert alß v(ersus) 6, v(ersus) 8, v(ersus) 10c, v(ersus) 12, v(ersus) 14, v(ersus) 16 à 2 fl. 30 kr., f(aci)t 17 fl. 30 kr., dito per canzley bezahlen laßen, adeoque alle bassaralev biß auf die 2 lezten pro stalla praelati et decani. Den 8. November 3 kindl alß bauckher, 2 trompeter gelüffert, vide mense Martio contractum fol(io) 3 jenseiths ad finem131, darvor 12 fl. per canzley bezahlen laßen. NB: Den 11. December in Gravenw(örth) auf künfftige arbeith ex mea cassa geben 4 fl. Den 22. December lüffert er die 2 bassarelev ad stallam meam et decani, retro q(ua)l(ite)r Christus ementes etc. eiecerit, et alterum Exaudio precum in templo. Dito abermahl 6 fl. per abschlag ex mea cassa geben, vide bildthauer fol(io) 3 ab hoc132. Eodem dicit arcularium in Gravenw(örth) die 4 schwöffungen133 für die kindl auf den untern und obern chor fecisse et praetendisse 4 fl., sed 2 fl. sufficere sculptor asserit, promissi 2 et medium florenum, per canzley 2 fl. 30 kr.d bezahlen laßen den 3. Jan(uarii) 1724, vide fol(io) sequenti jenseiths den tischler134. b
b
Über der Zeile. Links neben der Überschrift nachgetragen. c Korr. aus einer anderen Zahl. d Danach ein Wort gestrichen. a
b–b
130 131 132 133 134 128 129
Siehe oben S. 252 (fol. 19r–19v). Siehe oben S. 219 (1721, fol. 22r). Siehe oben S. 260 (fol. 32r). Siehe oben S. 252 (fol. 19r–19v). Siehe unten S. 271 (fol. 63r). „Schweifungen“, geschwungene Konsolen, auf denen die Putten sitzen. Siehe unten S. 271 (fol. 61v).
Notizen im Kalender 1723
271
[fol. 61r] Carminaa ex Diario Viennensi no 77135 extracta. Quem gerit Elisabeth, nostra augustissima, prolem mascula sit136! Populus corde praecante vovet! Austriaca hanc, verum non aura Boemica fecit, digna est Praga spei, digna Vienna rei! Responsum ad dicta carmina Caschoviae137 in Ungaria facta, et quidem a Boemo calamo militari ex tempore datum addito schemateb chronographico: Austria et Boemiac de conceptu Augustae poetisans, Austria quid quaerit? Quid Caechia postulat ultra? Utraqued conceptum dum cupit esse suum. Conceptus Deus causa est! Hoc sub judice lis est, ut bene conceptum det maturare sinum! Sit tunc Austriadum, sit tunc Boemica proles: sit princeps! Satis est: est utriusque caputa. [fol. 61v] Tischler von Gravenw(örth). Den 3. Jan(uarii) 1724 verspricht er 17 dockhen zu den bettstüllen zu machen, wie solche an den halben theill stehenden bettstüllen zu sechen, und eine solche dockhen ihme zum muster wird hinab gegeben werden. Davor soll ihme, das ist für jede solche dockhen, 1 fl. bezahlt werden, und das aichene auch weiche holtz hierzue wird ihme von closter gegeben, doch daß er alles absonderlich gutt laime, widrigen man so vüll zu bezahlen nicht wurde gebunden sein. Das holtz hinab und die arbeith herauff zu führen nihmet das clos ter auf sich. Zu obigen 16 oder 15 dockhen seind ihme den 15. Jan(uarii) überschückht worden 1 dockhen zum muster, 8 banckhladen, 6 gmain laden, 13 st(ück) aichene laden von den kurzeren, dan 45 aichene fournier. Den 6. Maii 11 dockhen gelüffert und darvor bey den hoffm(eister) deß pfarhoffs Gravenw(örth) [fol. 62 r] 11 fl. angeschafft. Den 1. Junii die übrigen 4 dockhen gelüffert, und 4 fl. bey den hoffm(eister) angeschafft. [fol. 63r] Bildthauer von Gravenw(örth)138. Den 15. Jan(uarii) lüffert er die bassaralev in mein und dechants stull vorher gehörig, alß 1. in te d(omi)ne speravi et 2. non confundar in aeternum. Item eodem lüffert er über die vorhero 3 gelüfferte und schon bezahlte kindl noch 6 kindl, alß 2 auf den heruntern und die 4 andern auf den obigen chor gehörig, f(aci)t die 4 bassaralev 10 fl., die 6 kindelne 24 fl., daran er von seiner empfangen 10 fl. den reest mit 24 fl. per canzley bezahlen laßen. Von anderer Hand. s- korr. c B korr. aus b. d U korr. aus u. e k- korr. a–a b
137 138 135 136
Wienerisches Diarium Nr. 77 vom 25. 9. 1723. 1723 wurde am Reichstag in Pressburg die weibliche Erbfolge in Ungarn verhandelt. Kaschau/Košice/Kassa, Slowakei. Siehe oben S. 270 (fol. 60v).
272 Edition
NB: Für ein kopff wie die 35 ordensheyl(igen) sollen gemacht werden, und ihme das muster von gypß Innoc(entii) XI., so in der greße zu einen modell verfertigt worden, will er für das stuckh 1 fl. nehmen, doch daß ich das holtz verschaffe. NB 2: Für die 2 vase auf den heruntern chor, in der greße und braithe nach den riß p(atri) Bonifacii, für jedeß 5 fl., das holtz schaffe ich. NB: Weillen die 2 vase nach deß Fischers buch und riß fol(io) 135 linckher handt gemacht werden, [fol. 63v] und mühsam seind, alß werden für die 2 vase 24 fl. bezahlt, und wan er, bildthauer, solche sambt dem David biß ad festum s(anctae) Dorothee [6. Februar] verfertigt und auf diß fest künen aufgesezt werden, so sollen ihme 6 fl. an deme nachgelaßen werden, waß er herein schuldig. NB: Seind ihme 5 fl. in abschlag per canzley angeschafft worden, so an obiger arbeith alßdan abzurechnen, widerum 4 fl., abermahl 3 fl., item 4 fl., alles per canzley. Über diße albereith empfangene 16 fl. ist ihme gehandleter maßen wegen des David 14 fl. und wegen der vase 24 fl., der reest mit 22 fl. angeschafft worden. Die obige 6 fl. aber, weill er ad fes tum s(anctae) Dorotheae die arbeith verfertiget, werden bey der zusambrech(nung) nachgelaßen werden an deme, waß er herein schul[fol. 64r]dig, darumb vide annotationem hoc mense fol(io) 1 jenseiths ad finem, in quibus calend(ariis) enthalten, was ihme abzurechnen, actum 6. Martii 1724. Die contrahirte arbeith per anno 1724 vide in calend(ario) sequenti pro dicto anno mense Martio. [fol. 66r] Musicalien. Den 4. October a regente chori139 Crembs(ensi) per 3 fl. ex mea cassa erkaufft 6 concert alß 1 violin, so concertirt, dan 2 violin, 1 viola e basso und das 6te concert mit 2 violoncelli auth(ore) Teleman140. Item hat h(err) p(ater) rector141 Carthusiae in Aggspach verehrt Pegasum sonorum oder 12 parthien ballet mit 4 oder 5 instrumenten alß 1 violin, 1 viola, 1 violeta e violoncello, item cembalo, auth(ore) p(atre) Mariano Praunsperger142 Tegernseensi professo. Würth von Wienn, h(err) Hieronymus Mainhardt beim Golden Oxen auf den Neuen Marckht, und sein gevatter h(err) Knittelmayr. Den 7. Octobera mit ihnen folgenden weinkauff geschloßen, alß 200 e(imer) de anno 1718 à 5 fl. 45 kr., dan 200 e(imer) 1720 à 4 fl. 45 kr., item 250 e(imer) de anno 1721 und 250 e(imer) de anno 1722 à 3 fl. 45 kr. Kellerrecht, lüfferung und all übriges hat sein verständnus, wie es beobwachtet [fol. 66v] worden, alß sie das große vaaß 1715 vor jahren erhandlet haben. Zeißlb, buchbinder. Den 8. [Oktober] wegen überzogenen buch pro sede, so h(err) prael(at) ad S. Andream zur haußsteuer gegeben worden, alß vor 7 bägen goldenes papier, gespör etc. 1 fl. 8 kr. ex mea cassa, dan für ein ungebundenen calender 1724 auch 6 kr. bezahlt. Octo- korr. Davor am linken Rand ein Bleistiftvermerk von jüngerer Hand.
a
b
Johann Wolfgang Gasser, ab 1720 Chorregent an der Stadtpfarrkirche Krems. Georg Philipp Telemann (1681–1767), Musikdirektor in Frankfurt. 141 Johann VI. Baptist Jenumb, nach der Absetzung seines Vorgängers vom Generalkapitel 1721 zum Rektor der Kartause Aggsbach bestellt, Prior von 1725–1739. 142 Marian Praunsperger (um 1681–1761), Konventuale von Tegernsee. 139 140
Notizen im Kalender 1723
273
Abrahami a S(ancta) Clara, Lauberhütten143. Lauth Wienn(erischem) Diarii no 79144 bey Georg Lehmanß145 auf den Kohlmarckht gegen den kay(serlichen) baulhauß146 über p(ars) 1, 2, 3 zu bekommen, jeder theill ungebundner 1 fl. 15 kr., gebundner 1 fl. 36 kr. Weinleßen 1723. Lauth besagten Diario einen leßer 8 kr. und 1 kr. broth, mostler und buttentrager 9 kr. und 6 d. brodt, preßera die wochen zusambt der kost 1 fl. 15 kr., den hüttern vor den poding tag und nacht 9 kr. [fol. 67 r] Zeißl, buchbinder. Th(eo)l(og)ia Gavardi a Sickrovsky compendiata in schweinleder gebunden 4 tomi à 2 fl., item 28 gehefft und mit papendeckl, jedes à 12 kr., f(aci)t 5 fl. 36 kr., widerum 7 Ph(i)l(osoph)iae in 21 bund gehefft und mit papendeckhl, f(aci)t 4 fl. 12 kr., per canzley bezahlen laßen. Examen pro cura animarum. 22. Octobris examinavi ex ordinatione consistorii Passav(iensis) ad libellum et decretum mihi exhibitum r(everendum) p(atrem) Hyacinthum Eggendorffer147, th(eo)l(og)iae lectorem et modo p(atrum) Dominicanorum Crembsii priorem actualem, ut animarum curam exercere valeat, et per semihorarium examen omnem satisfactionem dedit, ostenditur se bonum esse Thomistam et d(octo)ris angelici sequacem iuratum. Maisterzingißer von Stain. Den 23. [Oktober] ihme 26 lb. zin geben und bley 29 lb., die hülzenen pfeiffen (e)n(im) 9 stuckh wegen 26 lb., vide mense Julio fol(ium) 1148. NB: Erst den 10. April 1724 gelüffert und mit 5 fl. 11 kr. 2 d. per [fol. 67v] canzley bezahlt. 4 stuckh spütz zu den altartiechern. Den 28. October solche mit 8 fl. ex mea cassa bezahlt, vide mense Julio fol(ium) 1149. Florianer150 und Wienner goldt. Den 30. October sagt mahler unterthan, daß er zu 2 rahmen s(anctae) Elisabeth et s(anctae) Annae 9 biechl weniger 3 blatl von ersten gebraucht, und zu s(ancti) Apolloni und Barbara 8 ½ biechl von Wienner goldt. NB: Zu Paßau der buch goldt 2 fl. 30 kr.b [fol. 68r] dem mahler über gegebenes 1 Flor(ianer) und 3 Wienner buch goldt den 13. November abermahl 3 biechl geben. Danach ein Wort gestrichen. Mit Verweiszeichen und vide signum mit nachfolgendem Passus verknüpft.
a
b
145 146 147 148 149 150 143 144
Abraham a Sancta Clara, Abrahamische Lauber-Hütt (1723). Wienerisches Diarium Nr. 79 vom 2. 10. 1723. Georg Lehman (um 1666–1735), Buchhändler von Wien. Ehem. kaiserliches Ballhaus, Wien, 1. Bezirk, Michaelerplatz (heute Michaelertrakt der Hofburg). Hyacinth Eggendorfer, Prior des Dominikanerklosters in Krems im September und Oktober 1723. Siehe oben S. 265 (fol. 45r). Siehe oben S. 265 (fol. 45r). Möglicherweise Blattgold, das vom Chorherrenstift St. Florian bezogen wurde.
274 Edition
[fol. 67 v] Weinfexung, Engabruner. D(e) d(ato) 3. Novembris tenore literarum praefecti in Gravenwörth eigne fexunga 300 e(imer), Gößinger zechent 60 e(imer), Engabr(unner) zechent 229 e(imer), Hipperstorffer151 zechent 3 e(imer), s(umm)a (summ)arum 592b e(imer). Erkauffte näglc. Auf den Simonimarckht der m(eister)schloßer erkaufft 1000 rambnägl à 36 kr., 500 spernägl 23 kr., 500 schloßnägl 25 kr., ex mea cassa bezahlt, vide calend(ario) 1721 mense Maio fol(ium) 4. 152
[fol. 68 r] M(eister)schloßer. Den 10. November ihme auf den 1722 außzügl 250 fl. per abschlag geben laßen, item 10 mezen korn à 17 gr., item ¾ saltz so künfftig abzurechnen. Kirchen ad S. Dorotheam. NB: 1702 den 12. Febr(uarii) dem stockhodorer Alfiery 153 für die ganze kirchen 1000 fl. und 10 e(imer) capitlspeiß, Rottmayr154 pro fresckomahlerey des gewölbß biß auf das hauptgesümbß durchauß 2300 fl., regale 12 dugg(aten) und das Ecce homo von Albrecht Thier155, dan kost pro ipso und architecturmahler. Bildthauer und vergoldter für 2 altar sambt aller zugehörung ohne blätter 1900 fl., vor 2 altarblätter 350 fl. und 1 tuech 7 fl. [fol. 68 v] Wienner reiß. Den 14. November nach Herzogb(urg) ad celebrandum d(omini) prael(ati)156 no(min)is diem et dedi bibale nihil. Den 16. dem Marx, gutscher, zu Sichrichtkirchen157 auf verechnung 2 fl. Itemd allda und zu Burgerstorff158 postgeldt 8 fl. 30 kr. Den 18. denen Augustinern spitzkäplern159 28 kr. Dito denen Carmelitern auf der Laimbgruben160 17 kr. Dito denen in der Leopoldistatt161 17 kr.
Danach 600 e(imer) [?] gestrichen. 5- korr. c n- korr. d Davor Dem 18. gestrichen. a
b
Hippersdorf (Gem. Königsbrunn am Wagram, Bez. Tulln). Kremser Jahrmarkt am Fest des Apostels Simon des Zeloten (28.10.). 153 Girolamo Alfieri (1654–1740), Stuckateur von Wien. 154 Johann Michael Rottmayr (1654–1730), Maler von Wien. 155 Holzschnitt aus Albrecht Dürers Großer Passion Christi (1498). 156 Leopold von Planta (1671–1740), Propst von Herzogenburg 1721–1740. Das Fest des hl. Leopold ist am 15. November. 157 Sieghartskirchen (Bez. Tulln). 158 Purkersdorf (Bez. Wien-Umgebung). 159 Augustiner Eremiten, bezeichnet nach der Kapuze ihres Habits. 160 Ehem. Karmeliterkloster bei der röm.-kath. Pfarrkirche St. Joseph ob der Laimgrube, Wien, 6. Bezirk, Windmühlgasse 3. 161 Ehem. Karmeliterkloster bei der röm.-kath. Pfarrkirche St. Joseph (Karmeliterkirche), Wien, 2. Bezirk, Karmelitergasse 10. 151 152
Notizen im Kalender 1723
275
Dito compendium th(eo)l(og)iae moralis Wigand162 erkaufft gebundner 36 kr. Explicationem in nostram regulam163 30 kr. Bibliothecam asceticam 3 tomuli164 1 fl. 15 kr. Clementis XI. orationes consistoriales a Newen oblatas dedi regale 2 fl. Caroli pictoris servo pro imagine s(ancti) Hier(onymi) allata et a Carolo oblata dedi bibale 1 fl. Dissertatiuncula Buderi165 7 kr. 8 fl. 30 kr. Michl Th(eo)l(og)ia canonico moralis vol(umina) 2a et 3166 [fol. 69 r] Eiusdem Discussio dissert(ationum) de at(tritione) et contr(itione) Le Drou167 30b kr. Denen thorstehern in l(an)dthauß neues jahr 1 fl. Th(eo)l(og)ia Busenbaum augmentata a p(atre) La Croix168 in fol(io) 7 fl. NB: Beym Todtenkopff 169 4 canon und 8 andere taffelln pro 4 altaribus ecclesiae id est die puren rahmen angefrümbt von meßing überzogen wie in mein oratorio, für jede 7 gr. accordirt, hoch jede 11 z(oll), der canon 15 z(oll) lang, die anderen 8 z(oll). Den 22. dem Marx 1 fl. Den 23. Franciscanis170 allmoßen 17 kr. Denen Serviten171 17 kr. Einer wüttib 17 kr. 3 loth larin fläschl 51 kr. 3 mahl zu barbiren 51 kr. Zockolata 2 lb. 3 fl. Wein Trünckgeldt ad S. Dorotheam 14 fl. [fol. 69 v] Dem thorsteher, haußknecht und gutscher 1 fl. 8 kr. Tabormauth 24 kr. Die 2 pferdt vorspan biß Stockhrau 3 fl. Bibale 17c kr. Müttagmahl zu Stockhrau 1 fl. 45 kr. Für 4 pferdt biß Gravenw(örth) una cum bibali 5 fl. 17 kr. 2 mahl brodt und wein pro eq(uitibu)s 20 kr. H(err)n pfarer172 von Loiben pro 2 tomulis bibliothecae asceticae 1 fl. Pro conpactura in schweinleder 1 t(omulus) 21 kr. 42 kr. Korr. aus einer anderen Zahl. Davor eine Zahl gestrichen. c Davor eine Zahl gestrichen. a
b
164 165 166 167 168 169 170 171 172 162 163
Wigandt, Tribunal confessariorum (1721). Möglicherweise Erath, Commentarius (1689), oder Ristl, Commentarius (o. J.). Pez, Bibliotheca ascetica (1723). Buder, De bibliotheca diplomatica (1723). Michel, Theologia canonico-moralis (1712). Michel, Discussio theologica (1710). Busenbaum, Theologia moralis (1719). Haus zum Totenkopf, Wien, 1. Bezirk, Bognergasse 7. Franziskanerkloster in Wien, 1. Bezirk, Franziskanerplatz 4. Ehem. Servitenkloster an der röm.-kath. Pfarrkirche Rossau, Wien, 9. Bezirk, Servitengasse 9. Alphons Hueber (1668–1734), Konventuale von Tegernsee, Pfarrer von Loiben ab 1720.
276 Edition
[fol. 70 r] H(err) dechant von Crembß. Den 28.a November erlegt und zahlt er zu meinen handen die ihme von der clostercanzley auf mein anschaffung den 10. November 1721 gelichene 100 fl. Darumben dem Wilhelm von mir der bezahlung halber ein recepisse zu geben, welche er seinen rech(nungen) alß damahlß gewester cammerer beyzulegen und zu authenziren hat. NBb: Dedi dictam assecurationem in Gravenw(örth) 11. December. [fol. 73r] Außzügl bezahlung pro anno 1723, den pfarhoff Gravenw(örth) betreffend, so allda geschechen und der hoff(meister) in seine rech(nung) einzutragen sub 11. Decembr(is) 1723. 1mo sailer 8 fl. 30 kr. 2. haffner pfarhoff 2 fl. 25 kr. 3. idem closter 10 fl. 10 kr. 4. wagner propter pfarhoff 13 fl. 5. idem propter closter 5 fl. 6. mühlner 6 fl. 55 kr. 7. riehmer pfarhoff 9 fl. 8. idem propter closter et in defectu der anschaffzetl dahin verwißen ist 9 fl. 39 kr. 9. schmidt propter closter 2 fl. 9 kr. 10. halter 15 fl. 10 kr. 2 d. 11. binder 1 fl. 7 kr. [fol. 73v] Spütz für der bueben choröckhl. Den 14. December 4 stückhl angefrümbt hoch 2 ¾ z(oll) nach gegebenen muster, für die elln 12 kr. Den 29. Jan(uarii) 14 e(llen) gelüffert et ex mea cassa 2 fl. 48 kr. zahlt, vide calend(ario) 1724 mense Febr(uario) fol(ium) 1 ex altera parte173. Better174 wider das bluetten. In festo Xaverii [3. Dezember] verehrt mir p(ater) rector soc(ietatis) J(esu) Crembsii einen zechner175 von ruckhgrat eines mörroß176, so zu gebrauchen für einen, welcher starckh bluttet, in die handt genohmen. Bliemelmacher. Den 16. December für 2 runde buschen in mein oratorium, so die greßere seind, 10 7ner ex mea cassa.
a
Korr. aus einer anderen Zahl. N- korr.
b
Siehe unten S. 284 (1724, fol. 11v). „Beter“, Rosenkranz. 175 Kette. 176 Walross. 173 174
Notizen im Kalender 1723
277
Diarium Vien(nense) no 99177. Bey Johann Peter von Gehlen in der kay(serlichen) hoffbuchdruckherey gegen dem hoffpallhauß über ist zu [fol. 74r] haben Marianisches tagbuch oder andachtsubungen, die allerseeligste jungfr(au) Maria alle tag auf eine besondere weiß zu verehren, auß denen geschichten deren an jedweden tag deß jahrs hindurch vorfallenden heyligen und seeligen, auch auß denen lebensbeschreibungen anderer dienern Gottes herauß gezogen a p(atre) Francisco Marchese cong(regationis) s(ancti) Nerii italice, dein germanice a sacerdote cong(regationis) cler(icorum) reg(ulariam) s(ancti) Pauli, in 4 theill abgetheilet178. Kirchen179 zu Gravenw(örth). Den 17. December Josephus abgemoßen, ist hoch 26 sch(uh), der bogen, darauff der thurn steht, 24 sch(uh), wo der hochaltar steht das gewölb hoch 31 sch(uh), lang 108a sch(uh) außwendig in liecht, braith inwendig 28 sch(uh). 3 clostertischler. Den 17. December nachmüttag und den 18. tota die die 9 neue bettstüll von aichenen holtz aufgesezt, haben daran von ersten October biß 17. December daran gearbeittet, und vorhero seind […]. [fol. 74v] Josephus Amesm(ayr). 21. Decembris in festo s(ancti) Thomae circa 4 pomerid(iana) casus not(atus) contigitb. Juramentum de veritate edicenda a sacerdote tacto pectore praestandum. Ego N. N. professus et sacerdos Tiernst(einensis) polliceor et iuro, quod super interrogandis et ad quaestiones mihi proponendas verit(ate)m fideliter edicere velim prout recta conscientia et scientia mihi dictat. Leopoldl, discantist. Den 24. December durch den Schadauer ein spanisches rehrl kauffen laßen et ex mea cassa bezahlt. [fol. 75r] NB: D(e) d(ato) 11. December 1723 extract auß deß Gravenwörther sailer außzügl. 1. Ein kälberstrückh 2 kr., 2. ain paar ackhersträng 8 kr., 3. zway laithsaill à 8 kr. ainß, 4. einen 9 claffter langen bratterstrückh180 mit 20 faden gespunen 45 kr., hatc 2 ½ lb.c, 5. 2 pischl sackhschnier 18 kr., zusamb […], 6. spachetmuttern181 und klemern, das lb. 24 kr., 7 ½ stückhl gurttgarn à 12 cl(after) 1 fl. 48, 7. ain gurth zum raitsadl 36 kr., 8. 16 zizoln182 12 kr., 9. auf die wägen bauchstrückh à 2 kr., 10. ganze sträng das paar 18 kr., 11. ain paar vorstränng 18 kr. Korr. aus 104. Mit Verweiszeichen mit nachfolgendem Passus im übernächsten Abschnitt verknüpft. c–c Über der Zeile. a
b
179 180 181 182 177 178
Wienerisches Diarium Nr. 99 vom 11. 12. 1723. Marchese, Marianisches Tag-Buch (1723–1724). Röm.-kath. Pfarrkirche Grafenwörth. Die Kirche wurde nach einem Einsturz 1790 wiedererrichtet. Wohl zu Prater, Wiese. Die Länge des Stricks reicht zur Abgrenzung einer Weidefläche aus. Spagat- oder Seilmuttern bzw. -klemmen. Zitzeln, Bänder.
278 Edition
[fol. 75v] Mühlner, Gravenw(örth). 1. waitz schratten183 1 mezen 2 kr., 2. korn 1 kr., 3. zum grieß gersten 2 kr., 4. gerstenrolln184 10 kr. [fol. 76r] Heyl(iges) grab zu Thürnst(ein). Lang 17 sch(uh), braith 9 sch(uh), hoch 10 sch(uh) 11 z(oll), der schragen185 sambt bruckhen hervor hoch 2 sch(uh), scenen in allen 9. [fol. 77r] Anno 1724. Den 13. [Jänner] erlegt Jacobus Lembler, camerer, das per anno 1723 von denen unterthanen bezahlte extra robathgeldt mit 187 fl. 7 kr., darvor ihme von mir die quitt(ung) gegeben worden.
Schroten, mahlen. Rollgerste, Graupen, enthülste und polierte Gerstenkörner. 185 Gestell. 183 184
[1724] [fol. 1v] 2a vitrorum magnitudo pro laterna magica ad passionem D(omi)ni reprae sentandama. [fol. 4r] Mahler von Gravenwörth, unterthan. Den 24. Jan(uarii) hat er und sein bruder Paul in dem closter zu arbeithen angefangen, der erstere nach der wochen, der andere nach den tag, ut in prioribus calend(ariis) videndum, und waß er, mahler, vorhin im closter gearbeittet, ist mit ihme alles abgerechnet und bezahlet worden, vide calend(ario) 1723 mense Junio fol(ium) 31, auch sein vorhinige zusambrech(nung) vide mense Maio fol(ium) 1 jenseiths2. Haben die 24 schwarzeb rahmen mit goldenen adern gemacht, darzue Wienner gold 1 ½ buch geben, item 11 biechl deto, den 30. zwey buch zwißgoldt3 zu den obern 12c rahmen super capellas, darvon eine schon mit Wienner goldt geädert, das buch von dißen 1 fl. 30 kr. Von zwißgold seind übergeblüben 5 biechl etlich blätl, und mit dem 24d rahmen fertig worden den 5. Febr(uarii). Auch seind die 2 engl und postämenter nebst den David stehend biß auf das versülbern in standt biß obigen dato kommen, darzue 5 buch sülber geben und biß den 10. dito mit 4 buch die 2 engl schier gar versülbert geweßen. [fol. 4v] Den 14. Febr(uarii) zu den 7 kindeln auf den obern chor angefangen, den 13. er, mahler, nach hauß und den 14. auf die nacht kommen. Den 26. Febr(uarii) ihme, mahler, 6 fl. et eodem seinen bruder 6 fl. angeschafft. Iste den 27. nach hauß gangen, redivit 1. Mart(ii) mane horaf octavaf. Den 29. der Paul nachmüttag nicht gearbeittet. Den 1. April demg mahlerg 4 fl. angeschafft, und von 2. nicht gearbeittet biß den 26. April und auf müttag kommen, so dan nachmüttag zu arbeithen angefangen. Den 15. April dem Paul 10 fl. angeschafft. Den 26. April 8 biechl alß 4 Enßr(ische)4, 1 Wiennerisches, das andere Flor(ianer) gutt gold zu vergoldung der 2 bassaralev math auf die vasa supra chorum geben, hat 6 biechl 2 blätl verbraucht. Neuer mahlergesell den 3. Maii nachmüttagh zu arbeithen und zu vergolden angefangen, hat die wochen 1 fl. penes victum. Eingeschrieben in einen mit Bleistift gezeichneten Kreis mit einem Durchmesser von 105 mm. Über der Zeile. Über der Zeile. Über der Zeile. Über der Zeile anstelle von seind. f–f Über der Zeile. g–g Über der Zeile. h Über der Zeile. a–a
c d e b
3 4 1 2
Siehe oben S. 262f. (1723, fol. 38v und 40r). Siehe oben S. 260 (1723, fol. 31v–32r). Zwischgold, auf Blattsilber geschlagenes Blattgold. Vermutlich Blattgold, das aus Enns (Bez. Linz-Land) bezogen wurde.
280 Edition
NB: Gravenw(örther) mahler sagt, daß zu vergoldung der chorstüll vonnethen 30 buch goldt. Den 14. Maii 4 goldbuch zu den hochaltar auf den märmor, darmit vergoldt worden das bändlweerg biß auf das heruntere zwischen Gott Vatter und Sohn versum Petrum et Paulum. Den 16. dito widerum 4 buch zu den rundtstäben der gurtten. Vide continuationem mense Febr(uario) fol(io) 4 jenseithß5. [fol. 5r] Zeißl, buchbinder von Stain. Den 25. [Januar] lüffert er folgendts gebundene biecher: 1. Kugler De matrim(onio)6, in folio, schweinleder, 1 fl. 9 kr. 2. Explicationem regulae regionis etc., schweinleder, 36 kr., in 4to. 3. in pärgäment mit grien schnidt 4 bindt, alß Explicationem regulae nochmahl, item Orationes consistor(iales) Clementis 11., Duelli7 et de praescriptionibus8, item Le Drou et Michl9 de at(tritione) et contritione dissertationes, item Wigandt Tribunal confessariorum, alle 4 bundt in 4to, für jeden 21 kr., f(aci)t 1 fl. 24. 4. Confutationem Le Drou10 discussionis Aug(ustini) Michl in 8vo, 17 kr. 5. Giornale dei santi Agostiniani11 in 12 und französischen bundt 24 kr., zusamb 3 fl. 44 kr., per canzley bezahlen laßen. [fol. 5v] Daffetbandt12. Den 27. [Januar] für die canontaffelln zu faßen 15 e(llen) ex mea cassa zu 4 kr. mit 1 fl. bezahlt. Bliemelmacher von Crembß. Den 29. [Januar] lüffert er 33 duzet bliemel à 4a kr. et ex mea cassa mit 2 fl. 12 kr. zahlt. Item den 17. Febr(uarii) 53 duzet per 13 fl. 32 kr. ex mea cassa bezahlt, darvon 1 duzet nacher Wienn, die reliquen zu faßen geschückht, wie auch 1 cranz. [fol. 6r] Kuchlm(eister) Ignatio Waismayr. Den 29. Jan(uarii) ihme von Peter seel(ig) gemachte tischsalveter geben 21 stuckh, darbey 2 mit meinen nahmen notirt, 1 damuskenes tischtuch mit franzen H. G., 1 deto glates S. K., 2b kleine tischdiechl von leinwath, dan 7 ½ e(llen) damaskenen feinen zeug zu 7 tischserviet, item 3 ½ e(llen) extrafein und starckher damaskener zeug zu einen tischtuech, item geben 4 zindöller mit P. G.13 1719.
a
Korr. aus 3. Korr. aus 1.
b
Siehe unten S. 286f. (fol. 14v). Kugler, Tractatus (1713). 7 Duellius, Miscellaneorum (1723). 8 Ernst, Materia juridica (1714). 9 Michel, Confutatio (1713). 10 Ledrou, De contritione (1708). 11 Arpe, Giornale (1722). 12 Taft, Seidenstoff. 13 Vermutlich die Initialen des Konventualen Petrus Gaggstatter. Die davor genannten Initialen lassen sich nicht mit Namen von Konventualen auflösen. 5 6
Notizen im Kalender 1724
281
Wienerisches Diarium. No 814, kay(serliches) saltz betreffendes patent sub d(ato) 4. Jan(uarii) anno curr(ente), daß nebst den küffelln auch halbe centen fäßel in Oesterreich werden geführet werden jedes per 3 fl. Rother sendl. Den 31. [Januar] überschückht d(ominus) Gewey 14 elln à 24 kr., ist braith 1 drüttl vel acuratius gemeßen, ist braith nach den maßstab 11 ¼ zoll. [fol. 6v] Dißer rothe zendl kommet unter die spütz der 6 altärtiecher in die 6 capellen. Item überschückhet er 1 e(lle) deto à 15 kr., so 9 ½ z(oll) braith, aber nicht so dückh und starckh wie der andere, und ganz lumpet15, vide mense Martio fol(ium) 516. Geflochtnes rundes kerbl weiß und blau a Petro. Den 5. Febr(uarii) solches dem kuchlm(eister) zum confect geben. Orationes 50 de Christi D(omi)ni morte habitae in die s(anctae) parasceves a p(atribus) soc(ietatis) Jesu in pontificio sacello, quibus accessit oratio r(everendi) p(atris) Eusebii Truchses dicta italice in palatio vaticano, Neoburgi typis August(ini) Bogner 1724, sumptibus Jo(hann)is Andreae de la Haye bibliop(olae) acad(emicae) Ingolstad(iensis)17. [fol. 7r] Maisterstainmez von Stain, Mathiaß Mühlner. Vide mense Febr(uario) fol(ium) 118, sub d(ato) den 8. per abschlag 50 fl. geben laßen. Den 9. Febr(uarii)a sein gesell luth(erisch) ankommen und nachmüttag zu arbeithen angefangen, laboratb 10 horisb. Den 12. Februariic dem gesellen 2 fl. angeschafft, den 26. Febr(uarii) 3 fl. angeschafft, den 29. Febr(uarii)d nicht gearbeittet, den 1. Martii vormüttag auch nicht, etiam post prandium non, sed hausit. NB: Den 21. und 22. Febr(uarii), dum fui Melicii, auch nicht gearbeittet. Den 12. Martii ihme, gesellen, 2 fl. angeschafft, den 18. Martii wider 2 fl., den 20. Martii dem maister 30 fl. wegen der 7 fenster in creutzgang s(anctae) Dorotheae und gesellen tagwerg auf künfftige abrech(nung) angeschafft. NB: Den 13. Martii mit denen maurern 11 stund zu arbeithen angefangen, den 27. Martii nicht gearbeittet, et propter mortem parentis nach Eggnburg gangen. Den 31. Martii fruh wider zu arbeithen angefangen, den 1. April 2 fl. angeschaffte. [fol. 7v] Den 3. April vormüttag nicht garbeittet, den 12. April fruh zu den 2 capitel der kirchenthier gegen den gang angefangen, so den maister angehet, t(e)r(mi)navit et die sabbathi abivit, auch einen halben tag in dißer arbeith gesoffen, pfingstag per se nicht, charfreytag nachmüttag und sambstag gar nicht. Den 19. nachmüttag zu der thier ad primum chorum Über der Zeile. Nachgetragen. c Über der Zeile. d Über der Zeile. e Danach den 3. vormüttag nicht gearbeittet gestrichen. a
b–b
16 17 18 14 15
Wienerisches Diarium Nr. 8 vom 26. 1. 1724. Zerrissen, schlecht. Siehe unten S. 292 (fol. 22r). Truchses, Orationes (1724). Siehe unten S. 284 (fol. 11r).
282 Edition
von den chorgang hinein angefangen, die pflasterstain zu der stiegen dicti ambitus gemacht. Den 25. April nicht gearbeittet propter praetensum festum s(ancti) Marci, den 26. und 27. ½ tag pro me, den anderen halben tag, 28., 29. in den fensterstainern die lecher zu den gätter, auch pfosten gemacht. Zusambrech(nung) mit dem maister. Den 3. Martii geschechen, nembl(ich) die gesellen tagwerg von 9. Febr(uarii) biß 3. Maii inclusive haben gemacht 48 täg à 12 gr., f(aci)t 28 fl. 48 kr., daran ut supra empfangen 11 fl., der reest mit 17 fl. 48 kr. per canzley bezahlt worden. NB: Weillen vormüttag mit dem maister zusamb[fol. 8r]gerechnet und dießer tag alß der 3te Maii bezahlt worden, der gesell aber nachmüttag die stuckh zum pflaster in kirchengang untern chor nicht gemacht oder gearbeittet, alß ist dißer halbe tag einzubringen. Den 9. fruha, id est den 9. Maiia, der neue steinmezgesell zu den märmorstainen in (kreuz)gang zu arbeithen angefangen, item die stainerne gwänger zur thier beym thurn auf den ersten thor, item die gwänger zu den 2 thieren bey den kircheneingang in die krufften und gegenüber. Den 17. Maiib vor 7 uhr fruh zu den pfosten und gätter einlaßen der oberen 7 fenster in den gang, wo die geistl(ichen) in die kirchen gehen, item die brochene gwänger, pfosten etc. zusambgekütt. NBc: Von 17. Maii biß 22. dito betrüfft so den maisterc. Den 20. Maii 3 fl. angeschafft. Dend 23. Maiid füre mich zu arbeithen angefangen mane hora 9e. Abrechnungf mit dem maistersteinmez wegen geliferten fensterstainen den 22ten Maii 1724f. 1mo In den gang, wo die geistl(ichen) in den chor gehen, in obern stockh 3 doppelfenster und 1 einfaches, zusammen 7 fenster à 4 fl. 7 kr., f(aci)t 28 fl. 49 kr. In heruntern stockh 2 doppelfenster, id est 4 st(ück) à 3 fl., f(aci)t 12 fl. [fol. 8v] 3 große fenster in den kirchencreizgang gegen Weißkirchen, meßet eines 32 ½ sch(uh), f(aci)t zusamb 97 ½ sch(uh) 12 fl. 7 kr. 2 d. 4 kleinere deto in besagten creitzgang, meßet eines 26 sch(uh), zusamb 104 sch(uh) 13 fl. Die 2 runden doppelfenster auf der stiegen, wo man bey der kirchenthier in die krufften geht, eines 34 sch(uh) 8 z(oll), f(aci)t 69 sch(uh) zu 7 kr. 2 d. 8 fl. 37 kr. 2 d. Widerum das kirchenfenster auf den obern chor gegen Weißkirchen meßt 36 sch(uh) à 12 kr., f(aci)t 7 fl. 12 kr. s(umm)a 81 fl. 46 kr. daran empfangen den 8. Febr(uarii) 50 fl. den 20. Martii 30 fl. s(umm)a 80 fl. reest noch zu bezahlen 1 fl. 46 kr. Diß dito ex mea cassa bezahlt. Über der Zeile. Über der Zeile. c–c Zwischen den Zeilen nachgetragen. d–d Über der Zeile, danach nachmüttag fertig worden und über der Zeile gestrichen. e–e In der übernächsten Zeile nachgetragen. f–f Von anderer Hand. a–a b
Notizen im Kalender 1724
283
NB: Bey obiger abrech(nung) ist nicht beobwachtet worden, daß die doppelfenster nur 3 ½ sch(uh) jedes in liecht, und dennoch 4 fl. 7 kr. bezahlt worden, wie dem Stainböckh für die einfachen, [fol. 9r] so 4 sch(uh) in innern liecht haben, mithin bey jeden fenster 1 sch(uh) zuvüll bezahlt worden. Item hat der maister statt 2 gewäng nur 1 pfosten machen derffen, so aber passirt worden, weillen die bögen in den runden fenstern nur einfach gemeßen worden. NB: D(e) d(ato) 30. Maii die thier zum preßhauß, 7 sch(uh) braith, 9 ½ sch(uh) hoch, die stain außgemacht wie die großen kirchenfenster und in selbiger bezahlung, meßt die ganze thier 30 sch(uh). Den 3. Junii dem gesellen 7 fl. 12 kr. angeschafft, hat den 3ten 11 st(ück) gearbeittet. Den 6. Julii 1 stainm(etz)junga kommen und zu den sepulchras altarium19 die blätl angefangen, auch in hochaltar, sacristey und krufften die sepulchra gehauen. Dito dem maister 1 st(ock) saltz auf abrech(nung) angeschafft. Den 11. Julii dem stainmezjung 1 fl. 30 kr. angeschafft. Den 14. Julii der stainmezjung fertig worden und nach hauß gangen. Abrechnungb mit den maisterstainmez de dato 9ten Maii. Biß 3 Junii gesöllen tagwerch 22 täg, kommen 5 täg weckh, alwo es den maister betrifft, bleiben 17 täg zu 36 kr., macht 10 fl. 12c kr., daran der gesöll empfangen den 20. Maii 3d fl., den 3ten Junii 7 fl. 12 kr. [fol. 9v] Andertens daß den jung von 6ten Julii biß den 14. dito, id est 8 täg, in closter gearbeitet, zu 36 kr., thut 4 fl. 48 kr. 3tio vor die thorstainer in das bresshauß, messet die ganze thür 30 schuh zu 12 kr., thut 6 fl. dan vor 60 schuch fuhrlohn 4 ½ kr., thut 4 fl. 30 kr. item wegen hergegebenen 16 schuchen rauchen stain zu gewängern vor die krufftenthür, für den schuch 7 kr., macht 1 fl. 52 kr. für ein thür ordinari mit ein quadretl 5 ½ sch(uh) hoch, 3 schuch weith in liecht messet 15 schuch, thuet NBNBe 2 fl. 52 kr. [!] 2 d. zusammen 19 fl. 3 2 kr. [!] 2 d. daran der jung empfangen den 11ten Julii 1 fl. 30 kr. item der maister 1 stockh salz per 7 fl. thut zusammen 8 fl. 30 kr. Rest ihme noch zu bezahlen 11 fl. 2 kr. 2 d. So den 1ten Septembris 1724 per canzley zu bezahlen angeschafft wordenb. NBNB: Obige thier, so ihme bezahlet, hat er wo anderst verbraucht und also zu ersezen. NB: Hat diße thier zahlt, vide mense Maio fol(ium) 3f jenseithsg, 20. ten
-jung über der Zeile über gestrichenem -gesell. Von anderer Hand. c Korr. aus einer anderen Zahl. d Korr. aus einer anderen Ziffer. e Verweis auf unteren Seitenrand. f Korr. aus einer anderen Ziffer. g Über der Zeile anstelle eines anderen Wortes. a
b–b
19 Das Altarsepulcrum ist eine durch einen Altarstein verschlossene Vertiefung im Altar und dient zur Aufnahme der Reliquien. 20 Siehe unten S. 298 (fol. 34v).
284 Edition
[fol. 11r] Maisterstainmez von Stain. Den 8. Febr(uarii) ihme wegen der fenster 3 mahl aufeinander in den gang, per quem religiosi descendunt ad ecclesiam, item das fenster retro in ecclesia des obern chors für albereith gelüfferte und theills noch zu lüffern habende fensterstain per abschlag von der canzley geben laßen 50 fl. Vide mensea antecedente sive Jan(uario) fol(ium) 421, ubi tria fol(ia) remanserunt et pro lapicida annotationes fieri possunt hoc anno. Josephus Munckhenast22. Den 9. [Februar] ihme wegen gemachten riß für dem pfarhoff Gravenw(örth) geben 1 speciesdugg(aten), item 1 stockh saltz und 2 e(imer) capitlspeiß angeschafft, dan wegen des pferdt 1 fl. 8 kr., quam pecuniam cum ducato ex mea cassa dedi. Baderin. Den 11. Febr(uarii) 2 fl. 35 kr. bezahlen laßen, daß sie festo Aug(ustini) [28. August] auf 4 alben altardiecher sendl [fol. 11v] aufgenähet, 7b alte altardiecher außgeflückht, ad festum s(ancti) Hier(onymi) [30. September] 7 neue altartiecher gemacht, 10 alte zurecht gemacht, ad festum s(anctae) Dorotheae [6. Februar] 2 neue ministrantenröckhl gemacht pro duobus 6 kr., dan auf 2 altardiecher sendl aufgenäht ad capellam s(ancti) Jo(hann)is et Aug(ustini). Spütz von Crembß. Den 12. Febr(uarii) gelüffert tenore calend(arii) 1723 mense Decembri fol(io) 1 jenseiths23 14 e(llen) für die ministrantenchorröckhl per 2 fl. 48 kr., item 2 stückhl zu denen 2 altarthiechern s(anctorum) Josephi et Hier(onymi), vide calend(ario) 1723 mense Jul(io) fol(ium) 124 et Octobri fol(ium) 2 jenseiths25, per 4 fl., zusamb 6 fl. 48 kr., ex mea cassa bezahlt. Item 1 stückhl schmale und sehr clare pro purificatoriis 1 fl. 30 kr., ex mea cassa. Den 22. April deto ein kleines stückhl pro purificatoriis ex mea cassa 1 fl. 30 kr. Für die spütz an 5c allmen außzubeßern petiit 45 kr. et ex mea cassa solvi. Den 23. April für 7 e(llen) spütz, 6 z(oll) braith, 6 fl. ex mea cassa zahlt, eodem 2 stückhl spütz pro 6 substratoriis 7 fl. ex mea cassa, vide mense Aprili fol(ium) 3 jenseiths26. [fol. 12r] Examen pro s(acro) diaconatus ordine. 12. Febr(uarii) ad decretum off(ic)ii Passav(iensis) d(e) d(ato) 5. huius ad me datum et hodie exhibitum examinavi pro diaconatu per sesquihoram tres fr(atr)es religiosos ord(inis) s(ancti) Hieronymi, Leopoldum a s(ancta) Theresia, Benonem a Corde Mariae, Christophorum a s(ancta) Anna, in m(onaste)rio Schönbacensi27 existentes, quorum ul Danach Febr. gestrichen. Korr. aus 1. c Über der Zeile anstelle von 6. a
b
23 24 25 26 27 21 22
Siehe oben S. 281f. (fol. 7r–7v). Joseph Munggenast (1680–1741), Baumeister und Architekt von St. Pölten. Siehe oben S. 276 (1723, fol. 73v). Siehe oben S. 265 (1723, fol. 45r). Siehe oben S. 273 (1723, fol. 67v). Siehe unten S. 294 (fol. 27v). Ehem. Kloster der Hieronymiten in Schönbach (Bez. Zwettl).
Notizen im Kalender 1724
285
timus quam optime, primus bene et medius sive secundus mediocriter respondit, omnes tamen dignos iudicavi, quae mea fuit relatio ad consistorium scripta. Ernestus Rainisch, professus Tiernst(einensis). 6. [Februar] celebravit suas primitias in festo s(anctae) Dorotheae cum 4 levitis assistente decano, et concionem habuit decanus Ducumburgensis28, presente etiam d(omino) praelato et plurimis aliis hospitibus, qui ad mensam in magno cubiculo et reliqui in capitulo 50 aliquot fuerunt, in ecclesia etiam tantus fuit concursus populi, ut ecclesia vix ho(min)es capiebat et ambo chori et oratoria super capellas pariter erant plena, hinc stallae chori et ambae balustradae [fol. 12v] marmoreae pro co(mmun)icantibus fuerint in periculo. Prael(atus) Ducumb(urgensis). 7. Febr(uarii) mane ante suum abitum requaesivit me pro voto, ut rationum deputatus fieri possit29. Bildthauer von Gravenwörth. Den 16. [Februar] ihme für die figuren zum kirchenportal, so 5a große, jede 6 sch(uh) hoch, 12 fl. nebst der kost im closter, zusamb 84 fl., und für die 2 kindl 7 fl. versprochen, den stain schaff ich sambt zu führen. Examen pro cura a(nim)arum. 17. Febr(uarii) examinavi tenore decreti consistorii Passav(iensis) d(e) d(ato) 28. Jan(uarii) signati p(atrem) D(omi)n(i)cum Poyger30 m(onaste)rii ord(inis) Praed(icatorum) Crembsii31 priorem, qui commode respondit, praesertim autem in iis, quae praxin concernunt, ostenditur in cura a(nim)arum se esse bene exercitatum. Antecessor tamen ipsius in quaestionibus speculativis eum in multis superabat, quando a me anno elapso fuit examinatus scil(icet) 22. Octobris. [fol. 13r] Medicina sive laxativum. Ultima vice accepi mense Maio anni elapsi et etiam curavi fieri venae sectionem, sed in dextra manu ter erravit, nec venam tetigit, demum in sinistra manu ad primum ictum s(i)q(uidem) successit. 19. Febr(uarii) iterum accepi laxativum d(octo)ris Haan, et operabatur mane. 2 maurer bey den gr(un)dtfest nebst des sacristeykeller. Den 16. Febr(uarii) nachmüttag angefangen und seind den 23. Febr(uarii) nachmüttag b hora 4b fertig worden, ist der gr(un)dt tieff 2 cl(after), lang 2 cl(after) 3 sch(uh).
a
b–b
Korr. aus einer anderen Zahl. Über der Zeile.
Johann Michael Koch (1662–1748), Dechant von Herzogenburg 1711–1748. Der Herzogenburger Propst Leopold von Planta bewarb sich 1724 für das Amt eines Raitherrn der niederösterreichischen Stände, erhielt dieses allerdings erst 1729. 30 Dominikus Poiger (1678–1757), Prior des Kremser Dominikanerklosters 1724–1726. 31 Ehem. Dominikanerkloster in Krems, Körnermarkt 13. 28 29
286 Edition
NB: Von 1. Martii biß 2. Maii in den gang ad salam gearbeittet, dein in ecclesia und gang ad ecclesiam die fenster versezet etc. etc. idque biß den 2. September, alß dan widerum in dicto ambitu ad salam angefangen und continuirt. NB: Die maurer haben in der kirchen gearbeittet biß ad festum s(ancti) Hieronymi [30. September], nachgehendts biß ad Febr(uarii) 16. den gang bey der Jo(hann)escapellen und den gang extra ecclesiam, wo man in untern chor gehet, gemacht biß auf die auß buzung beeder und fensterstainversezung. [fol. 13v] Maistertischler von St. Pöltten. Den 25. Febr(uarii) das modell zur neuen canzell gebracht, so in der tischlerarbeith muß gemacht werden und eingelegt wie die chorstüll, petiit 160 fl., reposui 120 fl. Den 28. Martii auf 120 fl. contrahirt und daß die gsümbßer von nußbaumenen holtz versezter müßen gemacht werden. Vicissim, wan alles gutt und schön gemacht wird, noch ein stockh saltz versprochena. Den 21. Julii dem m(eister)tischler die 120 fl. per canzley angeschafft, dan regale 2 st(ock) saltz und ainb e(imer) capitlspeiß sub eodem dato. Wegen schließen, darauff die canzl stehet, per 1 centen 80 lb. à 5 kr. mit 15 fl. bezahlen laßen. Th(eo)l(og)ia Gavardi. Den 27. Febr(uarii) Hier(onymo), Carolo, Friderico, D(omi)n(i)co, Leopoldo cuivis dictam th(eo)l(og)iam geben. [fol. 14r] Holtzwerg zu Spütz beym Wahlnböckh32 nach Herzogburg gelüffert. 50 stam langholtz, jeder 10 cl(after) lang und an end des wipffl 8 zohl, zu 1 fl. 8 kr., 2ndo 40 pahr gespohr33 zu 5 cl(after) lang, das paar 21 kr., 3tio 3000 panckhladen zu 14 sch(uh) à 6 fl., 4to 2 lb. latten, jedes zu 4 fl. 30 kr., 5to 50 Gföhler34 schindl, jedes zu 1 fl. 33 kr. Baunotata. 1. Die lügende orgl ad S. Dorotheam lang 7 ½ sch(uh), hoch 3 sch(uh) und 7 z(oll), braith 3 sch(uh) 9 z(oll). NB: Der fuß extra 6 z(oll) hoch. 2. […]. [fol. 14v] Mahler von Gravenwörth. Vide mense Jan(uario) fol(ium) 1c, 35. NB: Mit 7 biechl Paßauer goldt à 2 fl. 50 kr. ist just so vüll vergoldt worden alß mit 6 ½ biechl Wienner goldt à 3d fl. 30 kr.d, kommen die 7 biechl 1 fl. 38 kr., die 6 ½ biechl 1 fl. 57, alße von ersten das biechl 14 kr., de secundo das biechl 17 kr. 2 d.e. Den 18. wider 4 c
Mit Verweiszeichen mit nachfolgendem Passus am unteren Seitenrand verknüpft. Über der Zeile anstelle von ½. c–c Links neben der Überschrift nachgetragen. d–d Über der Zeile; 3 korr. aus einer anderen Ziffer. e–e Zwischen den Zeilen. a
b
34 35 32 33
Johann Ferdinand Wahlnböck (1688–1749), Holzhändler und Schiffmeister von Spitz. Gespärre, zusammengehöriges Sparrenpaar als Träger in Dachstühlen. Gföhl (Bez. Krems). Siehe oben S. 279 (fol. 4r).
Notizen im Kalender 1724
287
buch in die höche des bogen. Den 18. Maiia von Wien 5 buch à 3 fl. 30 kr., dan 4 buch à 4 fl. verschreiben laßen, f(aci)t 33 fl. 30 kr., dito 2 buch à 4 fl. und 3 buch à 3 fl. 30 kr., f(aci)t zusamb 28 fl. 30 kr., s(umm)a alles 52 fl. Den 20. Maii den frembden vergoldter 2 fl. angeschafft. Obige 14 buch Wienner goldt den 22. Maii empfangen, den 23. Maii 3 buch 11 biechl geben, den 24. wieder 4 buch Wienner goldt à 3 fl. 30 kr., mit dem den 23. gegebenen 2 capitl gemacht, den 27. 4 buch deto geben, den 29. 4 buch deto à 4 fl., den 30. 4 buch deto à 4 fl., den 1. Junii 1 buch Nürnberger36 à 3b fl. 6 kr. Darvon 3 biechl zuruckhgeben worden, seind also zu vergoldung deß hochaltars biß auf die capitel herunter inclus(ive) 33 buch weniger 4 biechl, reestirt noch die rahm und der schild darüber, 2 figuren in nüzen und die engl, so die rahm halten, zu vergolden. [fol. 15r] Den 3. Junii dem mahler zu Gravenw(örth) 4 fl. angeschafft. Dito dem frembden und 3ten vergolder 2 fl. angeschafft. Den 7. der mahler von Gravenw(örth) nicht gearbeittet. Den 8. Junii 3 buch Wienner goldt à 3 fl. 30 kr. zu vergoldung der hochaltarramb geben. Den 13. Junii zu der Catharinae ramb zu vergolden 2 buch à 3 fl. 30 kr. geben, modicum remansit faciendum, quia ad s(anctum) Thomam etiam inscriptionem de dictis 2 libris fecit. Den 16. Junii 3 buch Wienner gold à 4 fl. geben zu den 2 großen bassaralev ob der sacristeythieren. Den 19. Junii den 3ten vergolder 2 fl. angeschafft. Dito 2 buch Wienner gold à 4 fl., 1 buch à 3 fl. 30 kr., dan 1 buch Nürnberger à 3 fl. 6 kr. geben. Den 20. Junii 1 buch Wienner gold à 3 fl. 30 kr., 2 buch Nürnberger ut supra à 3 fl. 6 kr. [fol. 15v] Den 22. Junii folgendts goldt von Wienn verschreiben laßen à 4 fl. 5 buch et à 3 fl. 30 kr. 4 buch ut infra, so von Wienn mitgebracht, den 5. Julii annotirt. Den 23. dem mahler von Gravenw(örth) 4 fl. angeschafft. Den 3. Julii 4 buch Nürnberger c gold à 3 fl. 2 gr. zu den 2 rahmen s(ancti) Aug(ustini) et s(ancti) Jo(hann)is, aber nicht gar außkommen, daher den 5. Julii noch ein deto buch, dan zu den 2 rahmen s(ancti) Hier(onymi) et Josephi 4 buch Wienner goldt à 3 fl. 30 kr., so mit mir von Wienn gebracht, und deto noch 10 buch, dan 15 buch Wienner gold à 4 fl. mitgebracht ut supra den 22.d Junii. Den 11. Jul(ii) dem mahl(er) von Gravenw(örth) 10 fl. angeschafft, dito gegen 5 uhr nach hauß gangen, redivit den 20. Julii vesperi, den 15. abermahl 1 buch Wienner gold à 3 fl. 30 kr. geben. Den 21. Julii dem mahler Paul 14 fl. angeschafft, dito den 3ten vergolder 4 fl. angeschafft. Den 24. Julii 1 buch Wienner goldt à 3 fl. 30 kr. geben, darvon von reest 2 bassaralev in die chorstüll verguldet worden. [fol. 16r] Den 31. Julii 2 buch gold zu den adern der 6 rahmen in capellise und zum chorstüllen geben, das buch à 4 fl. Den 1. Aug(usti) zu den bassaraleven der chorstüllen 4 buch Wienner gold à 4 fl. geben, darvon auch die adern in die rahm s(anctae) Monicae und die urna des hochaltars vergoldt worden. Den 5. dito wider 4 buch zu den bassaralev à 4 fl. und adern s(ancti) Aug(ustini), Jo(hann)is, Hier(onymi), Josephi. Den 9. Aug(usti) 4 buch Wienner gold à 3 fl. 30 kr. zu den zirätten und schilden der chorstüllen. Den 22. Aug(usti) 5 buch Wienner goldt à 4 fl. von Wienn bekommen. Dito 2 buch à 4 fl. dem mahler geben, darvon zum Über der Zeile. Korr. aus einer anderen Zahl. c Über der Zeile anstelle von Wienner. d Korr. aus einer anderen Zahl. e Danach ein Wort gestrichen. a
b
36
Nürnberg, Mittelfranken, Bayern.
288 Edition
pabsten aufgangen. Den 27. Aug(usti) 1 buch à 4 fl. zu den versen auf die große orgl, den 30. Aug(usti) 2 buch gold à 4 fl. zu den chorstüllen. Den 31. dito 2 buch à 4 fl. pro stallis, den 3. September 2 buch à 4 fl. pro stallis, den 5. 3 buch à 4 fl. pro stallis. Deto dem 3ten mahlergesell 5 fl. angeschafft. Den 11. 5 buch Wienner gold à 4 fl. und 5 buch deto à 3 fl. 30 kr. empfangen. Den 12. 2 buch à 4 fl. zu den chorstüllen geben. [fol. 16v] Den 14. September 2 buch à 4 fl. zu den chorstüllen geben, den 18. dito 2 buch à 3 fl. 30 kr. geben, den 22. dito 2 buch à 3 fl. 30 kr. zum chorstüllen geben, den 24. dito 2 buch à 3 fl. 30 kr. zum chorstüllen geben. NBa: Den 25. September 6 buch gold à 3 fl. 30 kr. von Wienn erhalten. Dito 4 buch zu den 2 figuren in nüzen ad summum altare geben von obigen gold, den 26. zu besagten figuren 2b buch à 3 fl. 30 kr., 1 buch à 4 fl. Den 27. wider 4 buch deto, alles Wienner goldt à 4 fl., den 28. dahin 2 buch geben, eines à 4 fl., das andere à 3 fl. 30 kr. NBc: Obiges goldt alles auf die 2 figuren nembl(ich) 12d buch aufgangen und das lezte buch à 3 fl. 30 kr. überblüben, so zu den chorstüllen kommen. Den 29. wider 1 buch à 3 fl. 6 kr. geben, darvon zum chorstüllen 2 bichl noch aufgangen, und also verfertigt worden biß auf 4 schildt zu mein und dechants stull, so noch nicht gemacht seind, auch die 2 aufsaz dahin noch zu machen. Den 2. October 6 buch à 3 fl. 30 kr. von Wienn erhalten, den 3. October 1 buch deto geben zu den zirätten der sacristeythier agni paschalis, darvon auch die 4 krackhstein ad summum altare gemacht worden. Vide contin(uationem) m(ense) August(o) fol(io) 337. [fol. 18r] Mühlner von Viechhoffen. Den 4. Martii lüffert er aichene laden alß 20 stuckh 14 sch(uh) lang, 14 st(ück) à 12 sch(uh), 10 st(ück) à 8 sch(uh), 11 st(ück) à 7 sch(uh), zusamb 55 laden, f(aci)t 605 sch(uh), den sch(uh) à 7 d., macht 17 fl. 38 kr. 3 d., per canzley bezahlt, item extra 2 laden, ein à 14 sch(uh), ein à 8 sch(uh), hergeben. Vide calend(ario) 1723 mense Julio fol(ium) 1 jenseiths38, was er in aichenen laden, in nußbaumenen und aichenen fournier gelüffert. Bildthauer von Gravenwörth. Videe Febr(uario) fol(ium) 2 jenseithse, 39. Den 6. Martii für die 2 bassaralev ober der 2 sacristeythieren, caena D(omi)ni et esus agni paschalis, für jedes 9 fl., deinde für die päbs ten, wie es der Carl, pictor, gezeichnet, für jeden 3 fl. Den 24. Martii 4f fl. angschafft, den 4. April 3 fl. angeschafft. Den 15. April wegen besagter 2 bassaralev den reest mit 11 fl., dan daß er 1 ½ tag das kirchenportall passirt 45 kr. per canzley bezahlen laßen. Vide mense Aprili fol(ium) 4 jensaiths40.
N- korr. Korr. aus einer anderen Zahl. c N- korr. d Korr. aus einer anderen Zahl. e–e Links neben der Überschrift nachgetragen. f Korr. aus einer anderen Zahl. a
b
39 40 37 38
Siehe unten S. 307 (fol. 55r). Siehe oben S. 265 (1723, fol. 45v). Siehe oben S. 285 (fol. 12v) Siehe unten S. 294 (fol. 28v).
Notizen im Kalender 1724
289
[fol. 18v] Orglmacher von Wienn, Jo(hann)es Christoph Panzner. Den 7. Martii mane hora 9 ankommen, accordirt für abtragen, aufsezen, dan 2a neue blaßbalckh und umb ½ thon herabstümung der orgl 40 fl., item 1 stockh saltz und 2 e(imer) capitlspeiß. Noch 1 st(ock) saltz propter factam rotunditatem organi. Den 4. Junii all obiges angeschafft, item 1 fl. saithen pro 2 instrumentis et 1 fl. raißunkosten. Examen pro presbyteratu. Die 9. Martii ad decretum Passav(iensis) consistorii examinavi fr(atr)em Josephum professum Carthusiae in Aggspach, et sat commode pro Carthusiano, et haec mea de examine fuit relatio ad off(iciu)m. NB: Bey den verleger Diarii Viennensis ist tenore Diarii no 1941 anni curr(entis) zu haben nachrichtliche erinnerung, wie das offentliche bettlen in Wienn und Ostereich abzustellen, hingegen die armen zu versorgen oder mit einer gemeßenen arbeith zur hindanhaltung deß müßiggangs zu versehen, geordnet worden seye. [fol. 19 r] Grundtb, 42, buchbinder von Stain. Den 11. Martii lüffert er folgende biecher in fol(io) und in schweinleder eingebunden alß: 1mo Cornelium a Lapide, in 10 bundt 2do Le Blanck, In psalmos, 6 bundt 3tio Sylveira, 5 bund 4. Josephus de Turre, Institutiones ad v(er)bi Dei scripti43, 2 bund 4. [!] Guntheri Commentarius forensis44, 1 bund 5. Allgemeines historisches lexicon, 3 bund 6. P(ater) Krimer, In lib(ros) 5 decretalium45, 1 bund, in weißen pargäment. Biecher in 4to und weißen pargäment: 1. Picinelli Quadragesimale46, 1um et 2dum, 1 bund 2. idem In domenicas adventus47, 1 bund 3. Kruckenberg Praxis moderna oder rechtsspriche48, 1 bund, sambt Martini Pegii Von dienstbarkeit49 4. Incitamenta religiosorum p(atris) Schedelich50, et Kraus Allocutiones de passione D(omi)ni51, item Sensus fac(u)lt(at)is Conimbr(icensis) circa constitutionem Unigenitus52, 1 bund [fol. 19 v]
Über der Zeile. Danach Zeißel gestrichen.
a
b
43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 41 42
Wienerisches Diarium Nr. 19 vom 4. 3. 1724. Leopold Grund (um 1692–1756), Buchbinder von Stein 1724–1748. De Turre, Institutiones (1711). Martini, Commentarius (1710). Krimer, Quaestionum […] decretalium (1706–1709). Picinelli, Labores […] quadragesimae (1711). Picinelli, Labores […] adventus (1711). Frankenberg, Illustrium materiarum (1704). Pegius, Drey Bücher (1718). Schedelich, Incitamenta (1711). Kraus, Allocutiones (1705). Sensus sacrae facultatis (1717).
290 Edition
5. Centum 26 sermones in regulam s(ancti) Augustini auth(ore) ord(inis) eremit(arum) s(ancti) Aug(ustini)53, 1 bund 6. Waltherus Consuetudines Austriacae54, 1 bund 7. Kluger beambter55, 2 bundt 8. Le Colombiere duea tomi deia sermoni sacri56, 1 bund 9. La guida dei pecatori del p(adre) Gisolfo57, 1 bund 10. Tonti, Secondo avvento et 2do quaresimale58, 1 bund 11. Carlymmaesshin Antilogia59, Erath Confutatio huius antilogiae60, eiusdem Antichrisis in f(rat)ris cuiusdam monachi Crisin61. Item Germani sinceri disquisitio de regno Hispaniae, si Austriae accedat, an sit tunc Austriaca po(tenti)a metuenda62, itemb Modrevii Disquisitio an pax cum Gallis facienda63, item Gedanckhen de pace. Item Früdens mascarade64. Item Protestatio certorum anglorum contra pacem ineundam cum Gallis, 1 bund [fol. 20 r] 12. Karchne Dissertationes juridico theologica de jure et iustitia65, 1 bund 13. Matthaeucci Officialis curiae regularis66, 1 bund 14. Finsterwaldt Practicae observationis ad consuetudines Austriae superioris67, 3 bindt 15. Peikhart Fastenpredigen68, item p(atris) ���������������������������������������� Tam Ebener weeg zur glyckhseeligen ewigkeit69, 1 bundt. Biecher in 8vo und weißen pargament: 1. Benisius De passione70, teutsch, 1 bund 2. Gonethi Th(eo)l(og)ia thomistica71, 2 bind 3. La Croix Th(eo)l(og)ia Busenbaum, tomulus 5, 6, 7, 8, 4 bind 4. Herzig Manuale parochi72 et b(aro) Heuel Psalmodia sacra parallelo metrica73, item Hymni cum Te Deum laudamus metrice expositi, 1 bund
Über der Zeile. Danach gedanckhen de pace gestrichen.
a–a b
55 56 57 58 59 60 61 62 63 64 65 66 67 68 69 70 71 72 73 53 54
Maximilianus Antonius a Jesu, Sermones (1721). Walther, Consuetudines (1718). Schweser, Des klugen Beamtens (1718). La Colombière, Sermoni (1712). Gisolfo, La guida (1694). Tonti, Seccondo avvento (1718). Schramb, Antilogia (1715). Mit der Confutatio Eraths ist dessen Antilogia prostrata gemeint. Erath, Anticrisis (ca. 1685). Lünig, Germani […] disquisitio (1705). Modrevius, Disquisitio (1712). Franckreichs betrügliche Friedens-Mascarade (1712). Karchne, Dissertationes (1714). Matteucci, Officialis (1701). Finsterwalder, Practicae observationes (1719). Peikhardt, Lehrreiche Gedancken (1717). Tam, Ebener Weg (1710). Benisius, Fasten-Exempel (1695). Gonet, Clypeus (1669). Herzig, Manuale (1717). Heuel, Psalmodia (1721).
Notizen im Kalender 1724
291
5. Fossa Kranckhenbuch74, item Keyser Kranckhenbuch und die arme sünder auß[fol. 20v]zu führen cum variarum quaestionum resolutionibus75, 1 bund 6. Gracians Kluger hoff- und weltmann76, item Lustiger philosophus77, item Bessecks Rechenkunst78, 1 bund 7. Bozenhard Vita Salvatoris nostri per meditationes una cum s(anctis) ex ord(ine) canonico79, 1 bund 8. Guggenberger Aydtbuch80 und Glettle Jus civile81, 1 bund 9. Loyick Historia pestis ab anno 1708 et 1382, 1 bund. Biecher in 12 und pargäment: 1. Bellegarde Muster deren gespräch vor die artigen und höfflichen persohnen83, 1 bund, itema Betrachtüng über die artigkeit deren süttena, 84 2. Standtserwählung85, item Gelasii de Cilia Krankchenhülff 86, 1 bund [fol. 21r] 3. Schram Pia desideria Davidica id est psalmi metro expositi87, eiusdem Gott danckhbare seel88, item Michl Examen reflexum examinis ad bullam Unigenitus89, 1 bund 4. Pawlovsky Locutio Dei ad cor religiosi90, item Meditationes Noüeth91, 1 bund. Wegen obbesagter 27 bindt in schweinleder und fol(io) à 1 fl., wegen 18 bindt in 4to und weiß pargäment à 21 kr., wegen 13 bindt in 8vo à 17 kr. pargäment, wegen 4 bind in 12 und pargäment à 12 kr., dan 1 bund in fol(io) und pargäment à 45 kr., seind 38 fl. 32 kr., per canzley angeschafft und sub obigen dato bezahlt worden. [fol. 21v] Chocholada. Den 16. Martii à 45 kr. per Carolum pictorem 6 lb. verschriben. NB: Seind nur 4 lb. kommen. Sülber- und goldtdockh92. Den 30. [März] von sülber 3 ½ e(llen) und von goldt 4 ½ e(llen), jedes à 12 gr., erkauffen laßen und ex mea cassa mit 4 fl. 48 kr. bezahlt, item vorhero ex mea cassa 1 e(lle) sülberund ½ e(lle) golddockh 18 gr. a–a
76 77 78 79 80 81 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 74 75
Nachgetragen. Fossa, Theatiner (1710). Kayser, Geistliche Artzney (1720). Gracián, Homme de cour (1715). Rottmann, Philosophus (1715). Pescheck, Vorhoff (1714). Bozenhart, Vita Salvatoris (1721). Guggenberger, Ayd-Buech (1699). Glettle, Jus civile (1685). Loigk, Historia (1715). Morvan de Bellegarde, Muster (1710). Morvan de Bellegarde, Betrachtungen (1708). Möglicherweise eine ältere Auflage von Habisreutinger, Etwas für alle (1740). De Cilia, Geistliche Krancken-Hülff (1724). Schramb, Pia desideria (1707). Schramb, Charietta (1710). Michel, Examen (1716). Pawlowski, Locutio (1717). Vermutlich eine lateinische Übersetzung von Nouet, L’homme d’oraison (1680). Docken, gebündelte, in sich gedrehte Garnstränge mit Silber- und Goldfäden.
292 Edition
Schneider Meßner. Den 29. [März] ½ tag, den 30. ½ tag, den 31. ½ tag, den 1. April ½ tag, den 3. ½ tag, den 4. pro liberia cursoris angefangen post prandium. Bliemelmacher. Den 29. [März] 14 duzet à 4 kr., dan greßere blumen gegen 6 duzet zusamb mit 2 fl. 35 ex mea cassa bezahlt. Den 5. April wider 48 duzet mit 3 fl. 12 kr. ex mea cassa bezahlt. [fol. 22 r] Rother sendl. Den 31. [März] ½ elln kauffen laßen zu Crembß à 12 kr., wo er zu Wienn 9 ½ z(oll) braith die e(lle) nur 15 kr., der zu Crembß aber 11 z(oll) braith, obige 12 kr. ex mea cassa geben. Den 21. April wider 3 ½ e(llen) sendl von Crembß ut supra zu 6 substratoria zu unterlegen, 28 gr. ex mea cassa, noch 1 fl. ex mea cassa zahlt. Schwarzer sendtl. Dito [31. März] Vienna a d(omino) Gewey 21 elln a 20 kr. bekommen, ist braith 11 zoll, den 15. Maii widerum 10 elln deto, alles unter die spütz der allmen. Bliemelmacher. Den 8. April kleine bliemel 39 duzet à 4 kr., dan 28 große à 6 pfening, mit 3 fl. 15 kr. ex mea cassa bezahlt. Acta eruditorum93 incompleta et manca. 1708 seind daa October, November, December, so in tom(o) 1708 abgangen und zu 1709 zu binden. 1716 seind da Jan(uarii), Febr(uarii), Martii, April, Junii, Julii, Aug(usti), October, November, December. [fol. 22 v] 1720b Jan(uarii), Febr(uarii), Mart(ii), April, Maii, Junii, Julii, Septemb(er), October, supplementa ad tom(um) 6 sect(iones) 1, 2, 3, 4, 5, 6, 8, 9, 10, 11, 12, ad tom(um) 7 sect(iones) 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8. [fol. 25r] Mathias Pichler, mahler. Den 2. [April] mit ihme auf die canontaffelln, alß 4 große, 8 kleine nach deß Carl riß, mit saftfarben94 zu mahlen und sehr reich mit goldt zu schadiren, darvor 12 fl. in geldt, 1 stockh saltz, 20 e(imer) capitlspeiß, und das pargäment gübe ich. Den 14. Maii die 12 fl. ex mea cassa bezahlt, das andere angeschafft. NB: Dito für 3 canontaffell wie obige in mein oratori ein stockh saltz, dito c der st(ock) saltz angeschafft wordenc. Gestrückhte tradtene gatter. Den 4. [April] refert d(ominus) Sutor, daß das lb. per 21 kr. er lüffern wolte.
Danach Septemb gestrichen. -2- korr. aus einer anderen Ziffer. c–c Mit Verweiszeichen am unteren linken Seitenrand. a
b
Die Gelehrtenzeitschrift Acta eruditorum erschien unregelmäßig in Leipzig 1682–1731. Lasurfarben.
93 94
Notizen im Kalender 1724
293
Grunda, buchbinder. Den 5. [April] daß er ein tag heroben gearbeittet 8 gr. bezahlt pro reliquiis conficiendis. [fol. 25v] Bliemelmacher. Den 12. [April] für 4 paar runde pyrämiadalpuschen ad altaria s(anctorum) Aug(ustini), Jo(hann)is, Josephi et Hieronymi tenore calend(arii) 1723 mense Decembri fol(io) 1 jenseiths95 mit 4 fl. 40 kr. ex mea cassa bezahlt. [fol. 26r] Wippeln96 auf den kästen zu vertreiben, und h(err) baron Hoffmann communicirt, auch probiret worden, wo sonst nichts geholffen. Erstlich muß der stadl oder kasten, worinen sich die wippeln befinden, auf das sauberste abgeköhrt und abgestaubt werden, und damit sowoll der lufft durchstreichen alß das abgeköhrte mitführen mäge, alle thieren und fenster aufmachen. Alßdan nihmet man ungelöschten kalch, so von sich selbsten zerfallet ist, jung und alten wermuth, seglbaum97, griene nußschallen, junge wipffl oder schüb von fiechten und ferernbaumen98, kupfferwaßer99, allaun100, entzien101, schellkrauth102 und schweffell. Diß alles, waß zu schneiden ist, klein zerschneiden oder zerhackht, und das übrige klein gestossen, in einen waschkäßl gethan und biß 3b stund aufwallend sieden laßen. [fol. 26v] Nachgehendts wird dißes gesodene waßer unter eine recht scharffe laugen vermischt, in eine 8, 10 oder mehr emerige103 boding gethan, und laß es 2 biß 3 tag stehen, rührt es täglich vüllmahlen auf, es bekomt eine schwarzlichte farbe und schmeckhet sehr starckh. Schließlichen macht man auß feuchtenen grienen greiß104 einen beßen gleich einen offenwisch, dunckht solchen in dißes waßer, und alß wolte man außweißnen, überstreicht man etlichmahlen unten und oben mauer, fenster, fueßboden etc., worauff die wippeln den starckhen geruch deß waßers empfinden, hauffenweiß durchgehen und mit vüllen jahren nicht wider kommen. [fol. 27r] Stainmezmaister zu Gundendorff. Lauth Carl schreiben d(e)c d(ato) 2. Aprilc für die 2 weichbrunkästl nach den modell d(omi)ni Caroli gehandlet 5 e(imer) wein 1715 à 6 fl. Grundt, buchbinder. Den 20. April folgende biecher gebunden, alß Acta eruditorum de anno […].
Danach Zeißel gestrichen. Korr. aus einer anderen Zahl. c–c Über der Zeile. a
b
Siehe oben S. 276 (1723, fol. 73v). Wippeln oder Kornwürmer sind historische Bezeichnungen für verschiedene Mottenarten (Vorratsschädlinge). 97 Sadebaum, Wacholderart. 98 Föhren. 99 Kupfervitriol. 100 Alaun, schwefelsaures Kaliumsalz. 101 Enzian, bitterstoffreiche Wurzel des Gelben Enzians. 102 Schöllkraut, Mohngewächs. 103 Eimerartige. 104 Reisig. 95 96
294 Edition
[fol. 27v] Waißalbernes holtz. Den 24. [April] zu Söberm105 von Wallner, Graveneckherischen unterthan, 9 stuckha, jedes 2 sch(uh) braith und hoch, dan ein baum eben so braith und 7 sch(uh) lang zu denen bruststuckhen ex ordine und kindeln erkaufft per 3 fl. 30b kr. Item 2 stuckh aspernes von Eder zu Gravenwörth zu denen schilden unter die bilder 34 kr. ex mea cassa bezahlt. Spütz. Den 28. April wegen 1 kleinen stückh spütz, so auf die clare alben, worauff die große spütz gesezt worden, angekraust, 1 fl. 30 kr., 2do wegen 1 stückhl bändl an die spütz an 3 alben 30 kr., ex mea cassa bezahlt. 15 saubere allmen von clarer leinwath und derley spizen. Erstlich 4 allmen pro 4 levitis von [fol. 28r] gleichen spüzen mit rothen sendl unterlegt, gleich wie das hochaltartuech von der gleichen spizen ist, und die e(lle) 2 fl. 15 kr. 2do zwey alben mit genähten gleichen spüzen und unterlegten schwarzen sendl, die spütz seind hoch […] und hat die e(lle) gegen 4 fl. gekost. 3tio mehr 2c allmen von gleichen spüzen, so umb 1 fl. 42 kr. die e(lle) erkaufft, die spüz seind hoch 11 ½ z(oll) und mit schwarzen sendl unterlegt, auf jeder allm 7 elln. 4to Ein allm von gard clarer leinwath, darauff 7 e(llen) spütz, die e(lle) à 51 kr. bezahlt, seind hoch 6 zoll, und mit schwarzen sendl unterlegt. 5to […]. [fol. 28v] Bildthauer von Gravenw(örth). Vide mens(e) Martio fol(ium) 1e, 106. Den 25. April zu Gravenw(örth) von dem cammer[er] auf künfftige arbeith, zu welcher er den 26. in closter angefangen, alß 8 kindl ad 4 altaria, dan zu den bassaralev der päbsten, 3 fl. Item ab eodem den 29. deto 2 fl., den 13. Maii 6 fl. Den 16. Maii ihme für 2 engl, so er schon lengst und nacher Loiß ad ecclesiam verfertigt gehabt, 5 fl. 30 kr. ex mea cassa bezahlt, kommen zu haltung deß crucifix in die krufften ad 3tium altare, so der Carl gemahlen, et penes victum ihme 32 fl. bezahlt. Vor die rahm aber d(omi)ni Wallner 12 fl. ut in calend(ario) anni elapsi annotatumf. Den 3. Junii 6 fl. per abschlag ut supra angeschafft, von den 8. Junii nachmüttag biß den 17. Junii an den schild summi altaris nach den tag gearbeittet, wie auch den orglgätter und fürhang darzue, auchg den 20. nach den tag an der orgl solumodog. Den 14. abermahl 3 fl. anschafft. [fol. 29 r] Den 19. Junii beede an den 8 kindeln ad 4 alt(aria) gearbeittet, adeoque domes tico sculptori das wocherlohn aufhöret. Den 20. an der orgl nach den tag gearbeittet solo hoc die, dein an kindeln ut supra. Vor 1 schildt ob der thieren in capellis 1 fl., seind vorhero 2 fertig. Den 11. Julii dem m(eister)bildthauer von Gravenw(örth) 6 fl. angeschafft. Dito für die 2 baldachin et 4 kindeln super ficta organa 15 fl., petiit 18. e
Danach und gestrichen. Korr. aus einer anderen Zahl. c Danach gleiche gestrichen. d Über der Zeile. e–e Links neben der Überschrift nachgetragen. f Danach stockhoderer von Crembß gestrichen. g–g Nachgetragen. a
b
105 106
Seebarn am Wagram (Gem. Grafenwörth, Bez. Tulln). Siehe oben S. 288 (fol. 18r).
Notizen im Kalender 1724
295
Zusambrech(nung) mit beeden bildthauern d(e) d(ato) 29. Julii 1724. 1. Wegen 2 päbsten, 2 engeln, 2 schildt auf die lüsenen 6 fl. 2do wegen 2 päbst von gypß auf den obern chor 2 fl. 3tio wegen 8 engl mit leichter ad 4 altaria 28 fl. 15 fl. 4to wegen 2 baldachin cum angelis ad 2 ficta organa 5to wegen 2 schildt, den 2. vorhero nach der wochen gemacht worden, ob der thieren in 6 capellis 2 fl. 6. daß der bildthauer in ungedungener arbeith 1 wochen 5 ½ tag gearbeittet 5 fl. 45 kr. 7timo daß der closterbildthauer in zeith gedungener arbeith 3 tag in ungedungener arbeith gearbeittet 1 fl. 30 kr. S(umm)a 60 fl. 15 kr. [fol. 29 v]An dißen hat der bildth(auer) zu Gravenw(örth) uta supra empfangen 26 fl., der reest mit 34 fl. 15 kr. per canzley bezahlt worden. Solchennach den closterbildthauer das wocherlohn biß den 17. Junii gelaßen, nachgehends mit dem andern gedungene arbeith gemacht biß den 29. Julii ut supra. Den 31. ein blauen montag gemacht, den 1. Aug(usti) wider nach der wochen zu arbeithen angefangen. Bildthauer von Gravenw(örth). Den 3. Aug(usti) folgendts mit ihme contrahirt, 1mo daß nebst der kost und dargebung des holtz von closter für die 4 bassarelev in die neue cantzl, alß 1. Christus in medio d(octorum), 2ndo Jo(hann)es praedicans poenitentiam, 3. Paulus praedicans resurrectionem, 4. ob der canzlthier Sp(irit)us S(anctus) veniens super apostolos, 20 fl. 2do für die 3 figuren auf die canzl glaub, hoffnung und lieb 24 fl., für die 4 kindeln auf solche canzl 14 fl. zu bezahlen, und wan er alles, bevor die 4 bassarelev, extra schön machet, solle 1 st(ock) saltz regale erfolgt werden. [fol. 30 r] Den 4.b Aug(usti) der 3te bildthauer auß Ungarn ankommen und nachmüttag zu arbeithen angefangen, petiit pro hebdomada 1 fl. 30 kr., promisi 1 fl. 15 kr. Den 5. abgedanckht quia nihil scit, und 7 kr. ex mea cassa geschenckht. Den bildthauer von Gravenw(örth) auf obige arbeith den 5. Aug(usti) 4 fl. per canzley angeschafft. NB: Den 8. und 9. Aug(usti) bildthauer von Gravenw(örth) nach den tag gearbeittet, den 2. September abermahl 6 fl. angeschafft, den 16. September abermahl 6c fl. angschafft, den 2. October 10 fl. angeschafft. Den 9. October folgendts contrahirt, daß er nach gemachten modell pro s(ancto) Nepomuceno die 4 kindl mit wolckhen, 3 bassarelev, den schein mit 5 stern und herunten 5 lerchen verfertige, darvor nebst kost 25 fl. bezahlt werden. Den 22. October 20 fl. angeschafft. NB: Sub eodem d(ato) den obigen st(ock) saltz wegen der canzl assignirt. Den 25. und 26. October nach den tag an denen 2 müttern altarstein und 2 saithenstain des hochaltars die figuren gerißen und gegründet. [fol. 30 v] Zusammenrechnungd mit dem maisterbilthauer zu Gravenwörth den 10. Novembris 1724. 1mo wegen der 4 passaralev der canzel 20 fl. 2do wegen der 3 figuren auf die canzel 24 fl. -t korr. Korr. aus einer anderen Ziffer. c Korr. aus einer anderen Ziffer. d–dd Von anderer Hand. a
b
296 Edition
3tio für die 4 kindel auf die canzel 14 fl. 4to so seint die 2 ligenten kindel auf der orgl bey den pauckhen vergessen worden 7 fl. 5to hat er den 8. und 9. Aug(usti), item den 25ten und 26ten October nach den tag gearbeitet 2 fl. 67 fl. Hieran hat er empfangen 46 fl., und ist ihme der rest mit 21 fl. per canzley bezahlet wordendd. Den 29. November auf die 10 päbsten 8 fl. de novo angeschafft. NB: Den 15. nachmüttag und 16. Decembera ganzen tag den andern bildthauer ad s(anctum) Nepomucenum den oberen fürhang des baldachins schneiden geholffen, also anderthalb tag ihme zu zahlen. NB: Den 7. Jan(uarii) 1724107 zu den wappen et reliqua ornamenta auf die aufsäz mein und des dechant chorstull nach der wochen à 3 fl. zu arbeithen angefangen. Vide contin(uationem) mense sequ(enti) Maio fol(io) 5108. [fol. 32r] Diarium Viennense. N 35 enthaltet bey verleger deß Diarii instruction, wie die l(an)dtgerichtsverwalter in dißem erzherzogthum Österich sich sowoll bey denen general- und particularvisitationen, alß auch in schub und versorgung der armen, aufhebung deren müßiggängern und hindanhaltung außlendischer vagabunden und bettlern zu verhalten haben à 9 kr., pro cancellaria zu verschreiben. o
109
Idem Diar(ium) d(eto) n(umero). Bey Johann Schilgen110 in der Kärntnerstraß im laden gegen den Wilden Mann über ist zu haben Dialogismus metrocatheceticus magistrum inter et discipulum institutus111 per 7 kr. Stockhodorer von Crembß. Den 17. Maii ihme für die 6 schildt ob der altarblätter in den 6 capellen von gypß zu machen 9 fl. versprochen. [fol. 32v] Stockhodorer von Crembß. Den 21. Maii pro scheda ad summum altare petiit 1 fl., promisi si pulchre faciet. Den 26. Maii 4 fl. angeschafft. NB: D(e) d(ato) 20. Junii für dem creuzgang der kirchen zu stockodiren wird bezahlt werden, waß für dem gang vor dem sall nach der außmaß und für die 2 stiegen in die krufften und chor, wie für dem gang hinter den gastzimern. Item was er außer der oben accordirten schild auf die 6 altar extra machet, auch 2 muschl ob der ovalfenster des ersten chor, ist 1 st(ock) saltz versprochen worden, worunter das feld unter der orgl verstanden. Den 23. Junii 5 fl. angeschafft, den 21. Julii 7 fl. angeschafft. Den 3. Aug(usti) zusambgerech Über der Zeile.
a
Recte 1725. Siehe unten S. 298 (fol. 36r). 109 Wienerisches Diarium Nr. 35 vom 29. 4. 1724. 110 Johann Baptist Schilgen (1687–1743), Buchdrucker von Wien, niederösterreichischer Landschaftsbuchdrucker. 111 Berry, Dialogismus (1724). 107 108
Notizen im Kalender 1724
297
net, alß für den creutzgang bey der Jo(hann)escapellen 7 fl. 30 kr., für die stiegen, wo die geist(lichen) in chor gehen, 7 fl. 30 kr., schildt 9 fl., zetl ut supra 1 fl., wegen des gwölbl der oratoristiegen 1 fl., s(umm)a 26 fl. Daran ut supra empfangen 16 fl., den reest mit 10 fl. wie auch st(ock) saltz angschafft. Vide mense Aug(usto) fol(ium) 1a, 112. [fol. 33r] Grundt, buchbinder von Stain. Den 19. Maii lüffert er folgend gebundene biecher: 1. Ph(i)l(osoph)ia Gavardi, fol(io), pärgament 45 kr. 2. Th(eo)l(og)ia eiusdem, in 4, acht bindt pärgäment à 21 kr. 2 fl. 48 kr. 3. Ph(i)l(osoph)ia eiusdem, in 8, acht bind pargament 17 kr. 2 fl. 16 kr. 4. Th(eo)l(og)ia eiusdem in 4 und 4 bind mit papendeckhl à 12 kr. 48 kr. 5. Acta eruditorum 5 bindt in schweinleder, in 4, mit goldenen schnidt und außwendigen titlb de annis 1709 et 10, 1711 et 12, 1713 et 14, 1717 et 18, supplem(entum) tom(us) 5 et 6 3 fl. 45 kr. 6. Vita s(ancti) Patritii113, in 4, pärg(ament) 21 kr. 7. De timore poenite(nt)e114 et Vita Sarcandri115, parg(ament) 17 kr. 8. Caccia Predigen, Diogenes Christianus116, Conciones quadragesimales117, Delectae selectae facies Adae118, Octavarium119, Speculum [fol. 33v] mysteriosum120, Cura curiosa121, David poenitens122, in 4 und pärgäment 21 kr. f(aci)t 11 fl. 21 kr. Per canzley bezahlen laßen. Th(eo)l(og)ia et Ph(i)l(osoph)ia Gavardi. Den 20. Maii Ph(i)l(osoph)iam et Th(eo)l(og)iam dictam dedi decano, 2do Jacobo cammerario pro doctura, 3tio eandem Ph(i)l(osoph)iam dedi Ignatio culinae praefecto, 4to dedi dictam Th(eo)l(og)iam Maximiliano novitio. Maister Sylvester. Den 24. Maii wegen verglaß- und verbleichung deß hochaltarfenster mit den gelben taffelln ex mea cassa 2 fl. bezahlt. Träxler von Stain. Den 26. [Mai] ihme für 2 geridon pro me nacher Gravenwörth ex mea cassa 4 17ner bezahlt. Danach ein Verweiszeichen. Danach ein Wort gestrichen.
a
b
Siehe unten S. 305 (fol. 53r). Cosmas, Effigies (1711). 114 Bonnet, Dissertatio (1724). 115 Bilowski, Särcändrischer Himmels-Circkel (1722). 116 Caccia, Diogenes Christianus (1709). 117 Caccia, Conciones quadragesimales (1708). 118 Caccia, Delectae selectae (1708). 119 Caccia, Octavarium (1707). 120 Caccia, Speculum (1707). 121 Caccia, Cura curiosa (1708). 122 Caccia, David poenitens (1709). 112 113
298 Edition
[fol. 34r] Guttes goldt. Den 31. Maii von Prinzen zu Crembß 2 buch Nürnberger bey Conrad Zwinger124 zu bekommen, per 6 fl. 12 kr. erkauffen laßen. NB: Ist umb ein kleinen meßerruckhen kleiner alß das Wienner goldt à 3 fl. 30 kr. Obige biechl seind mit einen grienen faden gehefft quod bene notandum. Den 20. Junii 3 buch deto per canzley kauffen laßen. 123
Lobwein. D(e) d(ato) 29. Maii berichtet, daß die würth den heurigen wein nicht gern umb 3 fl. bezahlen wollen. [fol. 34v] Stainm(etz)maister von Stain. Vide mense Jan(uario) fol(io) 6 ad finem125. Den 30. December ihme auf die fensterstain deß stockhs, so die quadratur schließt, 40 fl. angeschafft. Den 1. Martii 1725 auf erstbesagte stain 12 mezen korn ihme angeschafft und nach Eggenburg geschückht à 21 gr., wie es verfloßenen sambstag zu Crembß in kauff geweßen. Den 5. Martii wiederum 20 fl. angeschafft, den 10. dito seinen gesellen, so die gewänger zu den fenstern in neuen stockh außmacht, 3 fl. angeschafft. Den 17. dito dem gesellen 4 fl. angeschafft, den 21. Martii auf obige arbeith circiter den reest gegeben 34 fl. 21 kr. [fol. 36r] Bildhauer von Gravenw(örth). Vide mense ante(riore) id est Aprili fol(io) 3 jenseiths usque ad finem126. Den 15. Jan(uarii) 1725 vormüttag nicht gearbeittet und erst gegen 2 uhr von Gravenw(örth) kommen. Den 22. Jan(uarii) 1725 auf die 2 fenster bey den hochaltar lauth rißa zu schneiden 23 fl. nebst kost, die blindtrahm macht der tischler. Zusambrech(nung) mit dem bildthauer zu Gravenw(örth) den 24. Jan(uarii) 1725. 1mo über die vorhin bezahlte 2 päbst abermahl die 4 übrige in das presbyterium verfertigt, f(aci)t 12 fl. 2. daß er anderthalb tag, den 15. et 16. December, bey den Nepomuceno nach den tag gearbeittet 45 kr. 3. daß er von 8. Jan(uarii) biß 20. eiusdem alß 2 wochen an den aufsatz zu des dechants chorstull gearbeittet, darvon ½ tag alß den 15. ut supra abzogen wird, f(aci)t 5 fl. 45 kr. 4. wegen der Nepomuceni arbeith à 25 fl. verfertigten 3 bassaralev, werden per abschlag bezahlt 15b fl. summa 33 fl. 30 kr.c v [fol. 36 ] Daran hat er empfangen den 29. November 8 fl., bleuben 25 fl. 30 kr., so unter obigen d(ato) per canzley angeschafft worden. Den 26. Jan(uarii) auf müttag nach 1 uhr Über der Zeile anstelle von schneiß. Korr. aus einer anderen Zahl. c Danach vertatur. a
b
125 126 123 124
Zacharias Ferdinand Prinz (gest. 1765), Kaufmann von Krems. Konrad Zwinger, Goldschläger von Nürnberg. Siehe oben S. 281f. (fol. 7r). Siehe oben S. 295f. (fol. 30v).
Notizen im Kalender 1724
299
kommen von Gravenw(örth), ergo detrahendo ½ tag. Biß den 6. Febr(uarii) inclus(ive) an den aufsäzen gearbeittet nach der wochen, den 7. dito zu den 2 gättern ad fenestras summi altaris angefangen, wie oben den 22. Jan(uarii) gedungen worden. NB: Den 19. Febr(uarii) 1725 hat der bildthauergesell dem bildthauer von Graven w(örth) zu obigen gätter angefangen zu helffen, und solang er ihn hülfft, hat er das wocherlohn à 1 fl. 30 kr. zu zahlen. NBa: Biß den 17. inclus(ive) dem bildthauer von Gravenw(örth) geholffen, also wider mir arbeitteta. Den 3. Martii 1725 dem Gravenw(örther) bildthauer 4 fl. angeschafft. NBb: Dito denc 9. Martiic anstatt der außgestrichenen 4 vase zu den 6 päbsten angefangen. [fol. 37r] Zusammenrechnungd mit dem pilthauer zu Gravenwörth von 24. Januarii biß 18ten Martii 1725. 1mo Daß er von 26ten Januarii nachmittag biß 6ten Febr(uarii) inclus(ive), daß ist 8 ½ tag, an den aufsäzen zu mein und deß dechants chorstüellen gearbeithet, thuet 4 fl. 15, 2do wegen der 2 gätter in die 2 fenster deß hochaltars saitirter massen 23 fl., macht zusammen 27 fl. 15 kr. Daran hat er empfangen den 2ten e Martii 4 fl., widerumben daß ihme der bildthauergesöll 4 wochen an besagten gättern geholffen, wird ihme hiemit daß wochenlohn abgerechnet und von dem closter dem bilthauergesöllen bezalt, thuet 6 fl., zusammen 10 fl. Dises von obiger summa abgezogen ist ihme hinauß zu bezahlen 17 fl. 15 kr., so obigen dato 18. Martii per canzley angeschafft wordend. Den 30. Martii 1725 ihme 20 fl. gegen künfftige zusambrech(nung) angeschafft, den 22. April abermahl 3 fl. angeschafft. [fol. 37v] Den 19. Maii abermahl 6 fl. angeschafft. Den 8. Junii nach der wochen hora 10 zu den stainenen schnirckheln angefangen und der gesell den 7. eiusdem, der Gravenwörther den 11. dito und 12. vormüttag auch nicht gearbeittet, den 2. Julii auch nicht gearbeittet. Den 25. Junii 12 fl. angeschafft. NB: Von 8. Junii biß 6. Julii inclusivef der Gravenw(örther) nach der wochen gearbeittet, und den 7. Julii zu Christo den Herrn ad portale ecclesiae angefangen. Den 24. Julii 15 fl. angeschafft, den 30. Juliig nachmüttag biß den 31. müttags an den capitelln außzuarbeitten geholffen, den 26. Aug(usti) 6 fl. angeschafft. Den 5. September ihme für die 2 kindl, körbl und bassaralev Moyses mit der erenen schlangen auf das frontispicium des kirchenportals 25 fl. und 1 st(ock) saltz nebst kost versprochen. Wan ihme der gesell hülfft, wird ihme 1 fl. 30 kr. für die wochen abgerechnet, und der gesell von closter bezahlet. Den 5. October obigen stockh saltz angeschafft. Vide mense sequenti id est Junio fol(ium) 4127.
Nachgetragen. Davor Den 9. Martii zu den 4 vase der 2 aufsäzen und des dechants chorstüll nach den tag zu arbeithen angefangen und geendet gestrichen. c–c Über der Zeile. d–d Von anderer Hand. e 2 korr. aus einer anderen Ziffer. f Über der Zeile. g Über der Zeile. a–a b
127
Siehe unten S. 301 (fol. 42r).
300 Edition
[fol. 39 r] P(atris) Henrici Pisart Praxis poenitentialis128 zu verschreiben, edita 1715. Spütz. Den 6. Junii 2 stückl zu 4 substratoriis s(anctorum) Josephi, Hier(onymi), Aug(ustini), Jo(hann)is 4 fl. ex mea cassa bezahlt, item kleine spüzl, die alten außzubeßern, 1 fl., item 20 e(llen) kleine bändl zusamb 40 kr. ex mea cassa bezahlt. Hülzerne kerzen. Den 14. [Juni] eine bey den träxler zu Stain machen laßen und 17 kr. bezahlt, und der träxler zu Wienn 1 fl. 42 kr. begehrt, solvi 45 kr. Chokolata. Den 4. Junii d(ominus) Gewey 1 lb. à 25 überschückhet. Filius d(omini) Burthscher. Den 7. Junii pro filii victu, exceptis vacationibus vindemiarum, 80 fl., mensam cum meis servis et pro die mediam mensuram vini. [fol. 39 v] Medicina. Den 20. Junii accepi ordinariam et 5 bonas operationes fecit, et ultimo ma(teri)a flav(a), glut(inosa) et visc(osa) et cochl(eare) sang(uini)s. Libri quatuor de imitatione Christi Jo(hann)is Gersen una cum novisa concordantiis studio r(everendi) p(atris) Thomae Aq(uinatis) Erhard, Benedictini Wessofontani, Augusta Vindelicorum, sumptibus Jo(hann)is Strötter bibliop(olae), typis Antonii Maximiliani Heis 1724129. Concordantiae novae in 4 libros de imitatione Christi a r(everendo) p(atre) Thoma ut supra, Aug(ustae) Vind(elicorum) sumptibus etc.130 ut supra. De imitatione Christi libri 4, elegiace redditi paraphrasteb r(everendo) p(atre) f(ratre) Thoma Mezlero, monacho Zwifaltensi opera r(everendi) p(atris) Thomae Aq(uinatis) ut supra de novo editi Aug(ustae) Vind(elicorum) sumptibus131 ut supra. [fol. 40 r] Außgaab in Wienn d(e) d(ato) 26. Junii 1724. 1. den 24. dem Marx mit 2 pferd nacher Wienn 1 fl. den 26. in Wienn 2 lb. chocholata 3 fl. den 27. denen Parfüßern Augustinern allmoßen 28 kr. denen Serviten 14 kr. dito den Marx auf futter und verechnung 2 fl. meine sachen von waßer herein zu bringen 34 kr. a
-v- korr. Über der Zeile.
b
Pisart, Praxis (1715). Gerson, Libri quatuor (1724). 130 Gerson, Concordantiae novae (1724). 131 Gerson, De imitatione Christi (1724). Die falsche Zuschreibung der Verfasserschaft von Thomas von Kempens Nachfolge Christi an Gerson wurde von Eusebius Amort korrigiert (vgl. Amort, Scutum Kempense). 128 129
Notizen im Kalender 1724
301
den träxler für die hölzerne kerzen 45 kr. dem klampfferer132, waß er darzu gemacht 1 fl. bibale in der pfarkirchen der Leopoldistatt und in dem obristpostmaisterischen gartten133 1 fl. 8 kr. Palatii Vitae pontificum134 25 fl. 6 fl. [fol. 40 v] Sannig Ph(i)l(osoph)ia135 14 fl.a eiusdem Th(eo)l(og)ia136 et Jus can(onicum)137 bibale ad S. Dorotheam 10 fl. culinae praefecto 4 fl. thabormauth zu Korneuburg per noctem 3 fl. 55 kr. zu Stockhrau für dem mayr 16 kr. zu Haußleuthen auf müttag 2 fl. 21 kr. zu Neustüfft pro eq(uitibu)s et cerevisia 12 kr. [fol. 41r] Grundtb, buchbinder. Den 29. Julii lüffert er folgendts alß: 1. Palatii Acta pontificum a Petro usque ad Innocentium XI. in schweinleder 2 bindt groß, f(aci)t 2 fl. 2. Sannig Ph(i)l(osoph)ia in schweinleder, 1 bundt, f(aci)t 1 fl. 3. eiusdem Th(eo)l(og)ia specul(ativa) et Jus can(onicum) in weißen pärgament 3 bindt, f(aci)t 2 fl. 15 kr. 4to Diatribbe contra Taubengall138 in 8, ein bund, f(aci)t 17 kr. 5to Bibliothecae asceticae tom(i) 4 et 5 in 8 et schweinleder, f(aci)t 21 kr. Ex mea cassa mit 5 fl. 53 kr. bezahlt. [fol. 41v] Doppelldamasck 2 drütl auf mein blauen kaput zu aufschlägen mit 1 fl. 50 kr. ex mea cassa bezahlt. [fol. 42 r] Bildthauer von Gravenw(örth). Vide mense Maio fol(ium) 5139. Den 3., 4., 5., 6. [September] die 4d engelsköpff ad altare s(ancti) Jo(hann)is mit den 3 körbeln gemacht und hierzue die blumen passirt, den 7., 10. und 11. vormüttag das crucifix ad dictum altare verfertigt, obige 6 ½ tag mit 3 fl. 7 kr. ex mea cassa bezahlt. Den 11. Sept(ember)e nachmüttag zu passirung des bassarelevs c
Danach 10 buch Wienner gold à 4 fl. [?], deto 10 buch à 3 fl. [?] sowie mehrere weitere Wörter gestrichen. G- korr. c Danach anteriori gestrichen. d Korr. aus einer anderen Ziffer. e Von späterer Hand mit Bleistift über der Zeile nachgetragen. a
b
Spengler. Garten beim Palais von Josef Ignaz Graf Paar (1659–1725), Oberster Hofpostmeister, Wien, 8. Bezirk, Alserstraße, Ecke Feldgasse. 134 Palazzi, Gesta pontificum (1687–1690). 135 Sannig, Schola philosophica (1684–1685). 136 Sannig, Schola theologica (1679). 137 Sannig, Schola canonica (1686–1687). 138 Werdinger, Diatribe (1723). 139 Siehe oben S. 299 (fol. 37v). 132 133
302 Edition
Moyses mit der aerenen schlangen angefangen, dan die 2 engeln biß den […] October verfertigt. Den 9. October der gesell ihme bey den kärbl gearbeittet, idque a 1 ½ tag. Den 20. October ihme für das tabernäckhlthierl und bassaralev darauff, so er in 5 ½ tag gemacht, 5 fl. ex mea cassa bezahlt. Den 27. October ihme 5 fl. gegen zusambrech(nung) angeschafft. Den 30. October 24 kr. ex mea cassa bezahlt, daß er an den crucifix, schechern und figuren zum calvariberg ein und anders gemacht, was gebrochen war. [fol. 42v] Den 1. November 1725b ihme für das große crucifix mit nußbaumenen creutz 8 fl. ex mea cassa bezahlt. Den 5. dito daß er 1 ½ tag das vesperbildt überschnütten 51 kr. ex mea cassa bezahlt. Den 19. November zu den obern schnirckheln des portals, auch zu den vasen, nach der wochen angefangenc den 23., dan den 24. ½ tag, item den 26. den ganzen tag nicht gearbeittet, den 5. [Dezember] auf müttag fertig worden, intra quod tempus et alia fecit alß unßer liebe frau in crypta apud summum altare in cornu evangelii, dan die 2 außschnütt außgebeßert, so ab altari der schmerzhafften mutter zu der orgl kommen, laboravit igitur 11 tag, und diß mit 5 fl. 30d kr.d ex mea cassa bezahlt. Für das bassaralev in der krufften ad urnam summi altaris die creutzziechung 6 fl. Den 13. December nachmüttag zu den bassaralev Christus auf den ölberg in dem wintterschlaffzimer mit gypß zu machene nach den tag angefangen, den 18. dito auf müttag fertig worden. [fol. 43r] Abrechnungf mit dem maisterpilthauer von Gravenwörth de dato 19ten Martii biß 23ten Decembris 1725. mo 1 wegen 6 päbst in navi ecclesiae 18 fl. 2do wegen 8 vestonen 4 altarium s(ancti) Joan(nis), Aug(ustini), Hier(onymi) et Josep(hi) 9 fl. 3tio daß er 20 ½ tag nach dem tag gearbeitet 10 fl. 30 kr. 4to vor die gemachte 2 figuren Christi deß Herrn ad portale, et s(ancti) Augustini 24 fl. 5to daß er 1 ½ tag bey denen capiteln gearbeitet 45 kr. 6to wegen der kindl, kerbl et passaralev Moysis bey den kirchenportall 25 fl. 7mo für daß passaralev in der krufften ad urnam summi altaris die creuzziehung 6 fl. 8vo vor daß passaralev Christus auf dem öelberg in winterschlafzimer 4 tag 2 fl. 95g fl. 15 kr. Daran hat er empfangen den 30ten Martii 20 fl., den 22ten April 3 fl., den 9ten Maii 6 fl., den 25ten Junii 12 fl., den 24ten Julii 15 fl., den 26ten Aug(usti) 6 fl., den 27ten Octobris 5 fl., zusammen also 67 fl. Ist ihme der rest mit 28 fl. 15 kr. per canzley angeschafft worden den 23ten Decembris 1725f. [fol. 43v] Den 3. Jan(uarii) 1726 er, bildthauer, nachmüttag zu den riß der neuen monstranzen nach deß Holbein modell angefangen, den 5. auf müttag darmit fertig worden. Den 7. zu den laubern inh der urna pro summo altari und 2 bassaralav in den dortigen Danach biß den gestrichen. Über der Zeile. c Danach t(e)r(mi)navit gestrichen. d–d Über der Zeile anstelle eines gestrichenen Wortes. e Danach ein Wort gestrichen. f–f Von anderer Hand. g Korr. aus einer anderen Zahl. h Korr. aus einem anderen Wort. a
b
Notizen im Kalender 1724
303
saithenurnis, ecce homo und die geißlung, auch nach den tag angefangen, t(e)r(mi)navit den 17. dito. NB: Für 2 bischöff in die 6 capellen, und so für 2 martyrer, mit außzug und schildt 5 fl. accordirt worden, die martyrer bekommen statt des außzug 3 engelsköpff ob der rahm. Den 13. Jan(uarii) 1726 auf zusambrech(nung) vier gulden angschafft. NB: Die zirätten zu denen orgelpfeiffen unter den vasis gemacht und darvor ihme 1 ½ tag zu bezahlen. Den 17. Febr(uarii) ihme 20 fl. angeschafft. NBNB: Für dem bildthauer zu Gravenw(örth) seind von dem cammerer 35 fl. 43 kr. 2a d.a, [fol. 44r] sob er dem Brandt seel(ig) schuldig geweßen, übernohmen worden, und die Brandischen erben bey der abhandlung abgezogen, also er, bildthauer, solche abzuarbeithen hat. Den 26. Martii ihme 5 fl. angeschafft und durch den haffner überschückht worden. Den 20. April ihme 8 fl. angeschafft, den 11. Maii ihme 12 fl. angeschafft. NB: Für dem schildt zum portal 12 fl. begehrt, hat darzue angefangen den 2. Maii, t(e)r(mi)navitc excepta scriptura festonen und dem schnürckhl, so darauff kommet, den 14. Maii. Den 15., 16., 17., 18. Maiid zu den tabernackhl das bred geschnütten, auch die 3 engelköpff und wolckhen gemacht, darauff das hochw(ürdige) gutt stehet, davor nach den tag 2e fl. bezahlt worden, und 1 fl. an obigen schuldigen 35 fl. nachgelaßen wird. Item den 20. Maii die 2 engl cum candelabris pro v(e)n(era)b(i)li darzue gerichtet, 30 kr. bezahltf. Den 25. Maii biß den 1. Junii in der krufften die crönung und gaißlung in hochaltarstain außgemacht nach den tag. Den 25. Maii ihme 2 fl. angeschafft, den 31. Maii nicht gearbeittet et propter uxorem infirmam domum ivitg. NB: Ist auf müttag hora 1 wider kommen und zu arbeithen angefangen, den 1. Junii vesp(eri) fertig worden. [fol. 44v] Der gesell hat ihm 8 ½ tag gearbeittet quod detrahendum, vide calender 1726 mense Maio fol(ium) 1. Den 6. Junii er, bildthauer, mit denen 24 h(eiligen) fertig worden und dito nachmüttag zu den portal, was noch nöthig nach den tag angefangen, werden ihme 3 fl. 45 kr. passirt. NB: Den 9. Junii 1726 mit ihme, id est von 23. Decembris 1725 alß lezter abrechnung bißh 9. Junii 1726h, mit ihme zusambgerechnet, welche zusambrech(nung) ad calend(arium) 1726 transferirt et mensi Febr(uario) fol(io) 1 jenseiths inserirt. [fol. 45v] 9.i Julii ecclesia consecrata. Von 12. biß 20. inclusive […], 25.i. [fol. 46r] Orglmacher. Den 6. Julii dem gesellen wegen gemachten fingirten großen und kleinen pfeiffen, daran er 4 wochen gearbeittet, ex mea cassa bezahlt 8 fl.k. NB: Item dem orglmacher wegen des spinetl des Carl für seuthen 36 kr. ex mea cassa. j
Unter der Zeile. Am oberen Seitenrand 1726. Danach usque gestrichen. Über der Zeile. Korr. aus einer anderen Ziffer. Zwischen den Zeilen. Danach den gestrichen. h–h Mit Verweiszeichen zwischen den Zeilen nachgetragen. i–i Auf dem Monatsblatt Juli am linken Seitenrand zu den entsprechenden Tagesdaten, teilweise mit Bleistift. j Über der Zeile. k Mit NB mit nachfolgendem Passus im übernächsten Abschnitt verknüpft. a–a
c d e f g b
304 Edition
Abb. 8: Monatskalenderblatt Juli 1724 mit Eintrag zur Kirchweihe (fol. 45v).
Marmorirer Balthasar. Ditoa [6. Juli] ihme ex mea cassa bibale gegeben. Balthasar, kalchschmidtb, 140, marmorirer. Den 7. Julii für mich zu arbeithen angefangen, des tags penes victum ½ fl., et laboravit biß den 18. inclus(ive). Den 19. nach Wienn gereist et pro regali 1 st(ock) saltz gea
Darüber det gestrichen. Über der Zeile.
b
Kalkschmied, Kalkbrenner.
140
Notizen im Kalender 1724
305
schenckht den 18. huius, den 25. vesperi ankommen und den 26. zu arbeithen angefangen biß den 15. Aug(usti), da er fruh nach St. Pöltten in die arbeith abgereist in das h(erre)ncloster. Wegen obiger tagwerg 11 fl. bezahlt per canzley den 11. October. […].
[fol. 46v] Consecratio novae ecclesiae in canonia Thierst(einensis).
[fol. 52 v] 55a bliemel, 5 tebigera. [fol. 53r] Harttner, kastner. Hat sich den 8. [Juli] wegen deß preiß deß kornß angefragt. Damit die binderey oder alte kasten, auch der erste boden neben der erden in den neuen oder großen kasten, für die heurige fexung geraumet werde, dan man sonst kein orth zum schütten hette. Et pro responso, weillen der böckh zu Weißenkirchen 10 muth nehmen will, sequentem dedi resolutionem, daß er den mezen halbß umb 14 und halbß umb 15 gr. geben soll. Maistertischler von Waittra. Den 15. Aug(usti) in festo assumpt(ionis) b(eatae) v(irginis) mit seinen sohn ankommen, die chorstüll zu fürneißen, item cathedram et portas. Hat biß den 26. inclus(ive) gearbeittet, und alßdan er nach hauß gereist. Den 31.b Aug(usti) fruh sein anderer sohn zu arbeithen angefangen. Vide fol(ium) 2 jenseiths141. Stockhodorer von Crembß. Den 19. Aug(usti) wegen der stiegen in die krufften 2 schildt ob der thieren vor der kirchenthier 10 fl. bezahlen laßen. [fol. 53v] H(err) prael(at) von St. Pöltten. Ist den 15. Aug(usti) 1 vaßl gypß à 4 ze(ntner) 9 lb., den 19. vier väßl alß 3 z(entner) 90 lb., wider 3 z(entner) 86 lb., wider 3 z(entner) 80 lb., dan 3 z(entner) 75 lb., der z(entner) à 21 gr., überschückht worden. Grundt, buchbinder. Hat 12 große real papendöckhl herauff geschückht zu den zirätten auf die orgeln und für einen 3 kr. 2 d. angesezt, so ihme annoch zu bezahlen. Ex mea cassa bezahlt. Glockhengüßer von Crembß142. Den 31. Aug(usti) mit ihme auf 13 wandtleichter von metall, wie die in der Crembßerischen pfarkirchen, aber einer nochmall so groß, gehandtlet das stuckh à 1 fl. 30 kr. Den 9. October gelüffert und per canzley bezahlen laßen.
Auf dem Monatsblatt August am unteren Seitenrand eingetragen; 55 über der Zeile anstelle von 54. Korr. aus einer anderen Zahl.
a–a b
141 142
Siehe unten S. 306 (fol. 54v). Ferdinand Drackh, Glockengießer von Krems 1721–1738.
306 Edition
[fol. 54r] Titulus concionis in festo s(ancti) p(atris) Augustini [28. August] ab administratore ad Tabellas Marianas143 in nova nostra ecclesia et nova cathedra habitae, quam imprimi curabo. WeIhe neV erbaVter CanzeL In Der hoChLöbLIChen stIfftskIrChen Der regVLIrten Chorherren zV thIernstaIn Von DeMa heILIgen AVgVstIno seLbst aVf seInen festag angesteLLet144. H(err) Kopiz, buchdruckher zu Crembß. Den 5. September mit ihme obige predig zu druckhen accordirt, für dem bogen in jenen druckh et in fol(io) wie die 2 von ihme gedruckhte predigen in 2da professione et 2dis primitiis n(ost)ri decani Augustini Eybick 3 fl. 30 kr., dahingegen er von solcher predig 400 exemplaria lüffern mueß. Die predig ist cum folio tituli 3 bögen, darvor 10 fl. 30 kr. perb canzley, 1 bogen ist dedicatio, darvor auch 3 fl. 30 kr. per canzley angeschafftc wordenc. [fol. 54v] Tischlerm(eister) von Weitträ. Vide fol(ium) 1 huius mensisd, 145. Den 10. September ankommen und den 11. zu arbeithen angefangen, da dan sein lezt ankommener sohn den 11. nach Zwettl abgangen. Den 16. ihme von mein gumylackh 1 ½ lb. geben, dan den von Wienn in Jacobimarckht146 erkaufften à 5 lb. gleich bey s(eine)r ankunfft empfangen, item 3 lb. Den 25. September 20 fl. angeschafft, item vorhero a camerario 5 fl. empfangen. Den 29. Septembr(is) in festo Michaelis haimb gangen, und sein sohn, der anderte, ankommen den 1. October, den 2. zu arbeithen angefangen. Den 7. October 1 st(ock) saltz angeschafft, darvon 1 4tl pro regali passirt, weillen die 2 söhn aber 2 m(aß) species ruinirt, ist nichts alß dißer schaden à 4 fl. nachgesehen worden. Haben die 2 söhn biß den 31. October alles fertig gemacht, und kostet dißes fürneißen in wocherlohn, species und gumylackh, so sie hergeben, 50 fl. 20 kr. 2 d., so per canzley bezahlet worden, widerum ich ihnen per canzley erkaufften 9 ½ lb. gumyläk geben, f(aci)t 26 fl. 36 kr., wider ihnen geben 24 maß sp(irit)us 48e fl., die kost für sie 39 fl., mithin kost das fürneißen der canzl, chorstüll und 12 thieren 163 fl. 56 kr. 2 d. d
D- korr. p- korr. c–c Mit Verweiszeichen am linken Seitenrand. d–d Über der Überschrift nachgetragen. e Korr. aus einer anderen Zahl. a
b
145 146 143 144
Maria Taferl (Bez. Melk). Geyer, Weihe (1724). Siehe oben S. 305 (fol. 53r). Jahrmarkt in Wien, 1. Bezirk, Am Hof, am Tag des hl. Jakobus des Jüngeren am 3. Mai.
Notizen im Kalender 1724
307
[fol. 55r] Mahler von Gravenw(örth). Videa anter(iori) mense Febr(uario) fol(ium) 4 jenseithsa, 147. Den 3. October ihme 8 fl. angeschafft. NB: Den 1. October der 3te mahlergesell entlaßen worden. Den 4.b October er, mahler, nachmüttag nach hauß gangen wegen der arbeith zu St. Andree. Den 7. October 1 buch à 3 fl. 30 kr. geben, darvon der 4te krackhstein beym hochaltar verfertigt, der anderec zum kästl der canontaffelln ad alt(are) s(ancti) Jo(hann)is und adern der 2 bal(uster)brätter summi altaris. Den 13. 1 buch à 3 fl. 30 kr. zu besagten kästl. NB: Zum 2 balustern summi altaris ohne zirätten seind aufgangen 6 ½ biechl, dan auf die zirätten beeder baluster 9 ½ biechl weniger 4 blätl, vided infra zu den adernd. Den 18. October 2 buch à 3 fl. 30 kr. geben. Den 20. deto 6 buch Wienner goldt à 3 fl. 30 kr. von Gewey erhalten. Von obigen 2 buch seind die adern gemacht worden, der pabst in gr(un)dtder glanz, dan das creutz und roßen des lorbercranz, und altarstain s(anctae) Monicae bonus pastor et d(omini) vulnera. Den 27. October zu den altarstain geben etiam 2 buch à 3 fl. 30 kr., dito dem Paul, vergoldtere, 15 fl. angeschafft. Den 31. October 2 buch à 3 fl. 30 kr. pro urnis den überest zu vergolden, sed non fuit satis. [fol. 55 v] Den 4. November 2 buch geben à 3 fl. 30 kr., darvon zum altarsteinen noch aufgangen 1 biechl, vonf überrest ist gemacht worden das kindl von pabst apud stallum decani, das matte von pabst und der schild und pabstl(iche) cron, item 4 creutz in lorbercränzen gegen 6 biechlf. Den 6. November 8 buch Wienner goldt, wie all’obige à 3 fl. 30 kr. von Gewey erhalten. Den 17. November 2 buch à 3g fl. 30 kr. geben zum übrigen lorbercränzen, darvon auch gemacht worden 6 creutz in lorbercränzen, 18h lauber ini Monica-, Catharinaaltarsteinern und hochaltar, item kastl Augustinialtari. NB: Violet lassur zu machen nimb Berliner blau148 und lack, praesertim Florentiner149, applicari sunt s(ancti) Nepomuceni baldachin, darein von goldtj und sülber blumen zu machen und mit rothen lack zu schatiren. Den 1. December zum Hieronymi- und Josephialtarkästl 2 buch à 3 fl. 30 kr. geben, darvon 4 lorbercränz gemacht, itemk 2 baluster, 4 lauber darzuek. Den 12. dito 2 buch à 3 fl. 30 kr. geben, darvon die übrigen 7 lorbercränz, item die übrigen lauber zu obigen 2 baluster, dan zu 3 balustern die fasetl150. Den 27. December 6 buch goldt à 3 fl. 30 kr. von Wienn erhalten. Den 10. Jan(uarii) 1725 zwey buch à 3 fl. 30 kr. geben, darvon gemacht worden zu den 4ten baluster die fasetl, [fol. 56r] 2 ganze und mehr alß noch ein halbetes kindl zu den Links neben der Überschrift nachgetragen. Korr. aus einer anderen Ziffer. Danach zu 11 lorbercränz und anderten papst gestrichen. d–d Nachgetragen. e Danach ein Zeichen gestrichen. f–f Mit vide infra sub signo und Verweiszeichen hier eingefügt. g Korr aus einer anderen Ziffer. h Korr. aus 16. i–i Mit Verweiszeichen hier eingefügt. j Danach blum gestrichen. k–k Zwischen den Zeilen. a–a
c b
149 150 147 148
Siehe oben S. 286f. (fol. 14v). Künstliches blaues Farbpigment auf Eisenvitriolbasis. Scharlachroter Lack auf Basis von Karmesin, dem roten Farbstoff getrockneter Schildläuse. Facetten, Zierelemente in den Stützgliedern des Geländers.
308 Edition
päbsten. Den 15. Jan(uarii) 2 buch à 3 fl. 30 geben, darvon gemacht worden das obige kindl und noch ein solches kindl, item die 2 kindl bey den aufsaz Te aeternum Patrem omnis terra veneratur und 1 schildt zum pabsten. Den 17. dito 2 buch à 3 fl. 30 kr. geben, darvon gemacht worden die 2 andern kindeln apud Te Deum laudamus, 3 schilder und 4 infeln, und etwas nicht gar die helffte von ein pabst, was in glanz kommet. Den 26. deto 2 buch ut supra, darvon gemacht worden obiger pabst und wider 1 ganzer, die 2 rahmen hierzue, item 2 päbst, waß im glanz, dan die 2 rahmen hierzue. Den 29. Jan(uarii) 1725 von Wienn 6 buch à 3 fl. 30 kr. erhalten. Den 30. dito 2 buch à 3 fl. 30 kr. geben, darvon gemacht worden das matte 2 päbst, dan zirätten auf 3 baluster und 3 stuckh zirätten auf das 4te baluster. Den 7. Febr(uarii) 2 buch à 3 fl. 30 geben, darvon gemacht worden, nocha 2 biechl 6 blätl zum obigen baluster, das übrige zum 2 aufsäzen, auf welche 23 biechl 2 blätl aufgangena. NB: Diße 2 aufsäz seindt bey mein und des dechants chorstüll. Den 18. Febr(uarii) dem Paul 25 fl. angeschafft. [fol. 56v] Den 22. Febr(uarii) von Paßau 50 buch gold à 2 fl. 50 kr. erhalten. NB: Dito 7 biechl ohne papier mit 6 ½ biechl Wienner gold gewogen, da daß erste oder Paßauer gold umb 4 blätl sambt noch ein kleinen vorschlag schwerer gewogen. Dito dem Paul 1 buch Wienner gold à 3 fl. 30 kr. und 1 buch Paßauer gold ut supra geben, darvon gemacht worden die 4 baluster ohne brätter supra capellam s(ancti) Jo(hann)isund 6 lauber der sacristeythier. Den 12. Martii 2 buch Paß(auer) gold geben, darvon gemacht worden 5 zirätten auf die große thieren, darvon 2 zu der sacristeythier annoch gehört, und zu solcher 8 festonell, dan auf 8 breder die ädern, und auf 8 bredl vorn die stäbl, super capellam s(ancti) Jo(hann)is die 8 aufsäzl zu den opfferkändeln, auf 1 baluster die fäßetl ganz b, und auf das andere baluster die fäßetl über halbs biß ½ biechl noch erforderend, vergold. Den 24. Martii 2 buch Paß(auer) gold geben, darvon gemacht worden die baluster, ohne was vorhero ut supra verfertigt war, supra capellam s(anctae) Cath(arinae) gemacht, item auf 1 flüglgatter zu den 2 fenstern des hochaltars die obere füllung ganz und die müttere halbs. [fol. 57r] Den 6. April 2 buch Paß(auer) goldt geben zu besagten gättern, darvon auf 1 fenster alles gemacht worden biß auf die 2 kleinen und 1 langen rundtstäb, so angefangen und umb den gätterstockh herumb kommen. Den 9. April zu den gätter des andern fenster 2 buch deto geben, darvon biß auf 2 füllungen in einen flügl und die schlagleisten sambt 4 stäben alles vergoldt. Den 16. April 2 buch deto geben, darvon gemacht worden obige 2 füllungen in ein flügl, schlagleisten und 4 stäb mit 1 buch 3 biechl weniger 4 blätl. Von den übrigen auf 16 brätter die goldenen ader hinter den baluster, dan 22 kleine brädl, dahin die rundtstäbl. Den 26. April 2 buch deto geben, darvon gemacht worden […]. Den 1. Maii 8 buch deto dem cammerer für dem mahler in mea abs(enti)a Viennae zu geben extradirt. [fol. 57v] NB: Lauth wochenzetl et dum Viennae fui, hat der Paul den 7. Maii nicht gearbeittet. Den 24. Maii 2 buch deto geben, darvon vergoldt worden die gluedpfan pro ch(arita)te cum flammis und schild, die 2 kindl biß auf die har und flügl, das zetl pro praedicate evang(elium) o(mn)i creaturae, 2 schnirckhl in die höche, von adler halß und kopff. Den Mit ut infra sub signo und Verweiszeichen hier eingefügt. Danach ein gestrichenes Wort.
a–a b
Notizen im Kalender 1724
309
30. Maii 2 buch deto geben, darvon gemacht worden die haar und flügl zum obigen 2 kindeln, Salvator, noch 1 schnirckhl, 3 festonen, der adler ohne was daran oben gemacht worden, die schrifften, äder auf den anckher, die glöckhl supra Salvatorem, 3 zirätten auf die thieren. Den 6. Junii 2 buch deto geben, darvon gemacht worden 8 st(ück) ziräthen pro portis, das kindl pro uno papa, et pro papis 3 schild. Den 15. dito 2 buch geben, darvon gemacht worden 1 kindl, 3 kreutz, 1 schildt und an ein pabst angefangen. [fol. 58r] Den 18. Junii 2 buch deto geben, darvon gemacht worden 2 päpst und rahmen, und 1 kindl nicht gar halben theill. Den 19. dito 2 buch deto geben, darvon gemacht worden das obige kindl gar auß, 1 ganzes darzue, 1 pabst biß auf das außwendige leistl der ramm. Den 21. dito 2 buch deto geben, darvon gemacht worden obige außwendige laisten, 1 pabst mitsamb der ramb, 1 creutz, 1 kindl biß auf das halbete zetl. Den 25. dito 2 buch deto, darvon gemacht worden das obige zetl gar, 1 ganzes kindl, 1 ganzer pabst mit der ganzen rahm, 1 schildt. Den 27. deto 2 buch deto geben, darvon gemacht worden 1 pabst mit der rahm, 1 schildt, 2 creutz auf 4 hähkl, 4 kelch und die 4 schrifften lateinisch. NB: Den 2. Julii der Paul vormüttag nicht gearbeittet. Den 5. dito 2 buch deto geben, darvon gemacht worden 2 zirätten, 16 festonel zu den 2 großen thieren s(ancti) Jo(hann)is et Aug(ustini), 4 fändl auf 1 saiten, die 4 kölch und schrifft, 2 gätter, 1 ½ knopff auf die fändl. Den 16. Julii 4a buch deto geben, darvon gemacht worden [fol. 58v] der fändlknopff ut supra gar außgemacht, dan 2 ganze, 2 kreutz darzue und 8 kleine knöpffl, die ädern in ovali supra capellam s(ancti) Jo(hann)is über das rotte und schwarze, 2 kindl s(ancti) Jo(hann)is, den schildt, das goldene blätl so groß der bogen, 1 muschl ob das brustbild, und diß brustbildt rechter saithen halbs. Den 23. Julii 2 buch deto, darvon gemacht worden obigesb brustbildt gar außgemacht, an andern der kopff angefangen, die 2 festonen supra imaginem, 2 blätl gerade penes imaginem, 1 fändlcreutzb. Den 24. Julii dem Paul 30 fl. angeschafft. Den 27. dito 4c deto biecher geben, darvon gemacht worden das andere brustbildt gar außgemacht, die 2 blätl nebst den brustbildern versus epistolam et evangelium, die einfaßungen der postämenter von 2 brustbildern und 2 schwarzen zeteln nebst der schrifft, so auch in schildt s(ancti) Jo(hann)is disc(ipuli) praedilecti etc., auf den Augustinialtar die 2 kindel und blätl in der rundung super marmor, die 2 schilder sub Marco et fenestra, die räffell ad vasa parva für die buschen s(ancti) Petri et Magdalenae, dan am schild s(ancti) Aug(ustini) der 4te theill vergoldt. Dan den Weißenkirchen mahler151 7 biechl geben, vide mense Septembri fol(ium) 2 jenseiths152. [fol. 60 r] Celsissimus princeps, episcopus Passav(iensis). 9. Septembris anni curr(entis) dum inter caeteros praelatos in m(onaste)rio Melicensi debitam ipsid exhibuissem reverentiam petissemque, ut religiosos meos pro ordinibus mittendos et a me examinatos, consistorio Passav(iensi) Viennae ad ulterius examen sistere
Korr. aus einer anderen Ziffer. Mit ut infra sub signo und Verweiszeichen hier eingefügt. c Korr. aus einer anderen Ziffer. d Über der Zeile. a
b–b
151 Judas Taddäus Faistenberger, Maler von Weißenkirchen (gest. 1775); möglicherweise ist aber der Maler Paul gemeint. 152 Siehe unten S. 312 (fol. 62r).
310 Edition
non essem obligatus, mox vivae vocis oraculo gratiosissime consensit, et magnam crucem super me fecit. Neuer bildthauergesell. Den 23. September mane zu arbeithen angefangen, hat nebst kost die wochen 1 fl. 30 kr. An denen aufsäzen auf die linckhe hand der bettstüll, 22 an der zahl, gearbeittet, von obigen dato biß den 11. October, darvon 3 einfache der vorige bildhauergesell gemacht. Dito den 11. October zum baldachin Jo(hann)is Nepom(uceni) angefangen, et quidem hora 4 pomerid(iana). [fol. 60v] Gersten. NB: Der hoffm(eister) zu Gravenw(örth) hat lauth sein schreiben d(e) d(ato) 6. Aug(usti) 4 muth 15 mezen gersten und 20 mezen arbes verkaufft und das geldt eingenohmen. Carmina pro inscriptionibus ad ecclesiam. Pro cathedra ad bassaralev Jo(hann)es praedicans in deserto, Math. 3153. Vox baptista Dei clamat: concurrite gentes! Venturo docet hic corda parare Deo. Vos noxas deflete, rei, quos abluet unda, non ea, si desit lachryma, mundat aqua. Ad bassarelev Jesus in t(em)plo inventus, Luca 2154. Undique quaesitus, tandem est inventus Iesus. Ast ubi? Doctores inter, in aede patris. Saepius afflictus, solantem quaeris Iesum. Templum et doctores cur fugis ergo sacros? NBa: Non corruptibilibus auro vel argento redempti estis, 1b Petr. 1 v. 18155, sed pretioso sanguine quasi agni immaculati Christi et incontaminatia. [fol. 61r] Ad bassarelev Paulus Athenis praedicans, Act. 17156. Surrectura docet dum corpora Paulus Athenis, credit hic, hic haeret, ridet hic, alter abit. Cur nova, quem recreant, audire novissima non vult. Surgere nempe timet, qui timet ante mori. Ad bassar(elief ) supra portam cathedrae, Act. 2157. Qui similis linguae micat almi in vertice catusc divinus sub eo spiritus igne latet. Gestrichen. Korr. aus einem anderen Zeichen. c Darüber ein Zeichen gestrichen. a–a b
155 156 157 153 154
Mt 3, 1–6. Lk 2, 42–52. 1 Petr 1, 18. Apg 17, 16–34. Apg 2, 1–13.
Notizen im Kalender 1724
311
Anne sui caelestis amor sit pectoris hospes? A lingua poterit noscere quisque suaa. Ad bassar(elief ) stalli pro praelato in choro versus populum, ubi Jesus eiicit ex t(em)plo ementes et vendentes, Math. 21158. Eiicis hos, alias Jesu mitissime, t(em)pli quos violatus honor fecerat esse reos. In sacras toties et nos delinquimus aedes. A flagris patimur verbera iure tuis. Chronographicum pro anno 1724. eCCe IVDeX ante IanVaMb assIstIt, Jac. 5 v. 10159. Inscrip(tio) anno 1725. NBc: Jenseithsc. Non CorrVptIbILIbVs aVro VeL argento reDeMptI estIs, 1d Petr. 1 v. 18d. Pro anno 1726. ProposIto sIbI gaVDIo sVstInVIt CrVCeM, Hebr. 12 v. 2. 1727. Rorate caeli desuper et nubes pluant iustum, Isaia 45 v. 8. [fol. 61v] Mahler Paul. Vide mense Augusto fol(io) 3 usque ad finem 1725160. Den 4. Aug(usti) 4e buch P aßauer goldt geben, darvon gemacht worden ad s(anctum) Aug(ustinum) der schildt gar außgemacht, 2 festonen, 2 muschl ob der brustbilder, ad altare s(ancti) Hier(onymi) 2 kindl, schildt, die einfaßung von märmel, 1 feston über halbs, 2 kindl und 1 schildt, pro summis pontificibus die schrifften vergoldt, dan das kleine creuzl vor das Jesuskindl, hac o(mn)ia de dictis 4 libris und 7 biechl ut 27. Julii notatum, gemacht worden. Den 22. Aug(usti) 2 buch deto geben, darvonf gemacht wordenf auf 6 kindl und 7 schilder die schrifft, die schrifft auf den schild s(ancti) Hier(onymi), ein feston ganz, die andere ganz außgemacht, die 2 muschl ob der brustbilder, die heruntere einfaßung, in ein brustbildt s(ancti) Hier(onymi) die inful. Den 29. dito 2 buch deto geben, darvon gemacht worden obiges brustbildt gar auß, und auch das anderte ad s(anctum) Hier(onymum) biß den 4ten theill, das brustuckh gar außgemacht, ad s(anctum) Aug(ustinum) eines gar, das andere der 3te theill, ibid(em) die herunter einfaßung.
Darüber ein Zeichen gestrichen. -M korr. c–c Über der Zeile. d–d Am linken Seitenrand nachgetragen. e Korr. aus einer anderen Ziffer. f–f Über der Zeile. a
b
Mt 21, 12–13. Jak 5, 9. 160 Siehe oben S. 309 (fol. 58v). 158 159
312 Edition
[fol. 62r] Den 5. September 2 buch deto geben, darvon gemacht worden dasa angefangene anderte brustbildt ad s(anctum) Aug(ustinum), in altari s(ancti) Josephi die einfaßung von der rundung, item 1 kindl allda, und das anderte der kopff und handt vergoldt. Den 12. September 2 buch dito geben, darvon gemacht worden das andere kindl ut supra gar außgemacht, den schildt, 1 ganze feston und die andere angefangen. Den 14. September 3b buch Wienner goldt à 3 fl. 30 kr. geben, itemc 1 buch Wienner goldt à 4 fl.c, darvon gemacht worden ut infra sub NB. Den 21. September 3 buech Wienner gold à 3 fl. 30 kr. von Gewey erhalten. Den 24. September wider 3 buch deto erhalten. NB: Von obigen 4 buch sub d(ato) 14. September die andere feston gar außgemacht, die 2 muschl mit der heruntteren 4-fachen einfaßung in dicto altaris s(ancti) Josephi, item die 2 prustbilder alda, die andern in der offnung super hoc altaris, und gleichfalß die andern super altare s(ancti) Hier(onymi) et Aug(ustini), die 4 engelsköpff, 3 kärbl und crucifix in altari s(ancti) Jo(hann)is, item die schrifft in den großen schild super imaginem s(ancti) Josephi. Den 26. September 2 buch und 3 biechl Wienner gold à 3 fl. 30 kr. geben, darvon gemacht worden 3 schild ad capellam s(ancti) Hier(onymi) sub Chrysost(omum) et Athan(asium), ein schild in capella s(ancti) Josephi, [fol. 62v] die schrifften und einfaßungen der 4 zetteln von schwarzen marmor in capella s(ancti) Hier(onymi) et Aug(ustini) supra portas. Den 4. October 2 buch Wienner goldt à 3 fl. 30 kr. geben, darvon gemacht worden 3 ½ schildt in die müttere altär, nembl(ich) 3 und einer in die Josephicapelln gehörig, dan 1 schild angefangen. Den 10. October 2 buch ut supra geben, darvon gemacht worden der hülzerne schildt und lezte gar auß, ad altare s(anctae) Cath(arinae) der ganze schildt und festonen, item in Monicaealtare der engelskopff supra sanctum biß auf die halbete flüg. Den 17. October 2 buch ut supra geben, darvon gemacht worden der schildt ad altare Monicae gar auß, dan in all 2 altären die einfaßungen, dan in Monicaealtar ein tragstein der drütte theill. Den 22. October 1 buch Wienner goldt und 1 buch Paßauer goldt, von welchen wider 25 buch erhalten, geben, darvon gemacht worden obere tragstein gar auß, dan 2 ganze und der 4te der drütte theill. Den 23. October 2 buch Paßauer, darvon gemacht worden der 4te tragstein, die 4 köpff pontificum in superiori et inferiori choro, ad s(anctum) Josephum die 2 zetl cum scripturis und einfaßungen, 2 schrifften in die schildt s(ancti) Jo(hann)is et Zachariae, die 2 schrifften pro s(ancta) Monica et s(ancta) Catharina. [fol. 63r] Mahler von Gravenw(örth). Den 29. October 1725 auf müttag kommen und zu faßung des crucifix, schächer und übrigen figurn, auch der schmerzhafften mutter, nachmüttag angefangen, t(e)r(mi)navit den 6. Nov(embris) auf müttag et domum ivit. Den 31. October 2 buch Paßauer gold geben, darvon gemacht worden 7 schilder, 4 gätter. Den 11. November 2 buch deto geben, darvon gemacht wordene [fol. 63v] in ein gätter 4 eckh lauber und 4 gätter gar außgemacht worden, in vesperbild der rockh b(eatae) v(irginis), was roth lahsirt wird. d
Danach ein Wort gestrichen. Korr. aus einer anderen Ziffer. c–c Über der Zeile. d–d Über der Zeile. e Mit vide jenseiths sub signo, Verweiszeichen und Wiederholung von darvon gemacht worden mit nachfolgendem Passus verknüpft. a
d
b
Notizen im Kalender 1724
313
Den 14. December 2 buch deto geben, darvon gemacht wordena [fol. 64r] in vesperbild der fr(auen) mantlsaum und schirzl161 Salvatoris, dan was in übrigen figuren beym calvariberg von goldt, inde et à 2 istis libris factum, item das thierl an thabernackl dicti montis calvariae und an den creutz Christi deß H(err)n anzufangen. Den 29. December 2 buch Paßauer goldt geben, darvon gemacht worden einb creutz die einfaßung ut supra ab initio huius folii gar auß, an den andern creutz die einfaßung alle, b(eata) v(irgo) immaculata was daran nöthig war, die einfaßung der 4 köpff pontificum in superiori et inferiori choro, widerum die schrifften i(bi)d(e)m, 5 lorbercräntz presbyterii, und an den 8 engeln loco candelabrorum der 4 capelln Jo(hann)is, Aug(ustini), Hier(onymi), Jos(ephi) 1 engl der 3te theill gemachtb. [fol. 63r] Abrechnungc mit dem mahler zu Gravenwörth d(e) d(ato) den 10ten Decembris 1724. 1mo Hat er den 24ten Jenner 1723 in den closter zu arbeiten angefangt, und die wochen nebst der kost ihme 2 fl. zu bezahlen, mithin tenore mei calendarii biß den 4ten Octobris dicti anni 36 wochen 2 ½ tag, dan widerumb 1725 von 29ten Octobris biß 6ten Novembris 1 wochen 1 tag, zusammen 37 wochen 3 ½ tag, [fol. 63v] darvon kohmen 4 ½ wochen, bleiben ihme zu bezahlen 33 wochen, thuet 66 fl. Daran hat er empfangen 36 fl., bleiben ihm annoch zu bezahlen 30 fl., so sub obigen dato bey der canzley angeschafft wordenc. Den 23. November der Paul nacher Gravenw(örth) mane und den 6. December wider zuruckhkomend, und den 7. ditod [zu] arbeithen angefangen. Purperlaßur erstlich mit sülber und schmoltten162, hernach mit Perliner blau zweymahle überzogen, steht extra schön und fein, auch ganz gleich und ohne fleckh. [fol. 64r] NB: Ihme, Paul, versprochen, wan er das 1726. jahr wenigst biß Allerheyling fort arbeittet und bleubet, von neuen jahr 1726 die wochen 1 fl. 30 kr. zu bezahlen. Den ersten Febr(uarii) 1726 30 fl. angeschafft. [fol. 64v] Den 16. Febr(uarii) 1726f zwey buch Paßauer goldt, darvon gemacht worden der obige engl gar auß, dan 2 ganz und der 4te über halbs. Den 26. dito 2 buch ut supra geben, darvon gemacht worden daß obige 4te kindl gar auß, dan 2 engl gar auß, und der 7te engl biß auf den 3ten theill. Den 6. Martii 2 buch geben, darvon gemacht worden der obige 7te engl, und der 8te gar auß, item in 8 balustern die vasetl, und auf 1 baluster die zierätten, so mit 13 biechl 6 blätl gemacht seind worden, alß welche von den 2 lezten engeln übergeblüben. Den 20. Martii 2 buch geben, darvon gemacht worden zu 7 baluster das laubwerg, auf 7 baluster die faßetl und im achten angefangen. Den 1. April 2 buch geben, darvon gemacht worden die obige faßetl in 8 ten baluster, item 3 ganzeg baluster die faßetl, zu 8 baluster das laubwerg, dan in 5 baluster die ädern. Den 11. April 2 buch deto geben, darvon gemacht worden auf 13 baluster die äder, auf
Mit ut infra sub signo und Verweiszeichen mit nachfolgendem Passus verknüpft. Mit ut infra sub signo und Verweiszeichen hier eingefügt. c–c Von anderer Hand. d–d Über der Zeile. e In derselben bzw. der nächsten Zeile nachgetragen. f Korr. aus einer anderen Zahl. g Über der Zeile. a
b–b
Schurz, Lendentuch. Smalte, blaues Farbpigment auf Kobaltbasis.
161 162
314 Edition
4 baluster die fäßetl und in 2 baluster das laubwerg, dan in 3 altar, wo die 2a Jesuskindl, Petrus und Magd(alena), [fol. 65r] die vierung vergoldtb. Den 30. April 2 buch Wienner goldt à 3 fl. 30 kr. geben, darvon gemacht wordenc zu 2 ganzen baluster und 2 halbeten auf den obern chor das laubwerg, und auf die 2 halbeten die fasetl, auch die äder auf diße und auf 4 ganze, dan den aufsatz ad altare s(anctae) Cath(arinae) für die canontaffelln den 3ten theillc. Den 27. Maii vier buch Wienner goldt à 3 fl. 30 kr. à d(octo)re Gewey erhalten. Den 1. Junii 2 buch Wienner goldt ut supra gebend. Den 12. widerum 2 buch goldt deto geben, darvon sambt obigen 2 buch gemacht worden dere aufsatz auf den Catharinaealtar gar außgemacht, die 3 köpff in der Jo(hann)escapelln, 2 martyres et unus episcopus mit allen zugerungen gemacht, und der 4te bischoff ad hanc capellam ohne des aufsatz und schildte. Den 18. Junii 20 buch goldt von Passau à 3 fl. 50 kr. erhalten. Den 20. Junii 3 buech Paßauer goldt geben, darvon gemacht worden ut sequitur. Den 27. Junii 2 buech Paßauer goldt geben, darvon sambt obigen 3 buch gemacht worden ut sequitur. [fol. 65v] Den 30. Junii 3 buch Paßauer goldt geben, darvon gemacht worden sambt obigen fünff buch das creutz auf das portal in der Johannescapelln, bey einen bischoff ex ord(ine) 1 schildt, 1 aufsatz, in der krufften was an der urna vergoldt worden, in der Catharinaecapelln 2 bischoffen ex ord(ine) et 2 martyres ex ord(ine), in der Josephs capelln 1 martyr ex ord(ine) in der höche sive oratorio sambtf der rahm und 1 kopff angefangen. Den 9. Julii 2 buch Paßauer goldt geben, darvon gemacht worden 1 h(eiliger) martyrer ad capellam s(ancti) Josephi, dan zu zweyen m(artyres) die engelsköpff, 2 schilder darzue, die 2 schrifften und einfaßungen der 2 schildt von engeln gehalten auf den portal, dan die einfaßung und halbete schrifft des großen schildt von portal. Den 16. 2 buch deto geben, darvon gemacht worden die schrifft in großen schild des portals gar außgemacht, ein bischoff in Josephicapelln mit aller zugehörung, dan der andere bischoff biß auf das außere laistl der rahm. Vide continuationem mense sequenti fol(io) 6163. [fol. 67 r] Bildthauergesell. Den 1. October entlaßen worden, nachdeme er 13 monath in closter gearbeittet, und also sambt kost à 2 fl. und 3 fl. wocherlohn, zusamb 64 wochen, macht 320 fl. g
Bey den verleger Diarii Viennensis. Ist tenore no 78164 ad finem annotirt zu haben der 4te theill deß Marianischen tagbuchs auth(ore) Francisco Marchese congr(egationis) Philippi Nerii, erstlich welsch, dein teutsch a sacerdote Barnabita verfast. Item ibid(em) bey den Eßlinger165 und anderen Über der Zeile. Danach 1726 am oberen Seitenrand nachgetragen. c–c Mit ut infra sub und Verweiszeichen hier eingefügt. d Danach mehrere Worte gestrichen. e–e Mit ut infra sub signo und Verweiszeichen hier eingefügt. f Danach ein Wort gestrichen. g Danach ein Zeichen gestrichen. a
b
Siehe unten S. 318 (fol. 72r). Wienerisches Diarium Nr. 78 vom 27. 9. 1724. 165 Johann Martin Esslinger, Buchdrucker in Wien 1707–1728. 163 164
Notizen im Kalender 1724
315
buchführen ist zu haben Höchstnöthige haußapotheckhe auß der berühmtesten medicorum recepten zusambgetragen166. Naderin von Crembß. Daß sie 2 e(llen) rothen sendl erkaufft 48 kr. wegen 11 e(llen) modi erl [?] 1 fl. 39 kr. wegen claren zwirn 24 kr. wegen groben zwirn 34 kr. wegen gebuzten spüzen und andern 1 fl. 27 kr. wegen an 3 allmen außgebeßerten spüzen 45 kr. daß sie 5 wochen 3a tag in closter an den allmen und kirchenwäsch genähet 5 fl. 23 kr. Den 9. October per canzley bezahlen laßen. [fol. 67v] Haffner von Gravenwörth. Den 10., 11. und 12. October biß müttag er, dan sein gesell, 3 tag im closter gearbeittet, und die öffen außgebeßert, welcher lezten aber den 12. vesperi hora 5 feurend angetroffen, und noch die fürneißer auch mit sein schwöbischen geschwäz verhindert, daß sie nicht gearbeittet, ob er schon selbst noch zu arbeithen gehabt. Faciaden der Wiennerischen kirchengebeu. NB: Solche seind von Pfeffell167 gestochen und außgangen, das stuckh modo et ab init(io) umb 7 kr., seind etlich 30 st(ück). Maistertischler von St. Pöltten. Den 23. October mit ihme auf den aufsaz deß s(ancti) Nepomuceni nach den vorgewißenen modell, daß es mit der gegenüberstehenen canzl in der tischlerarbeith accordire, folgendts contrahirt, daß ihme darvor 20 fl. in geldt, 2 st(ock) saltz, 2b e(imer) wein capitlspeiß gegeben wird, verspricht, die arbeith biß 1. adventsontag [3. Dezember] zu lüffern. Den 12. December per canzley angeschafft zu bezahlen, und das andere bey den kellerm(eister)c. [fol. 68r] NB: Eidem wegen 2 schließen à 24 lb. per 2 fl., schloßer 12 lb. per 1 fl. 12 kr. bezahlen laßen. Prospect aller kirchen und clöster in Wienn168. Den 26. October solche in 37 kupffern bestehend per 4 fl. 24 kr. erkaufft et ex mea cassa bezahlt. Schnier zu herablaßung deren fenster in presbyterio. Seind von reebschnir und solche mit blau- und aurorafarben zwirn von dem schnirmacher zu überziechen und überspünen, pro ulna 3 kr., ex mea cassa bezahlt, seind 70 e(llen). Korr. aus einer anderen Ziffer. Korr. aus einer anderen Ziffer. c Danach vide NB. a
b
Höchst-nützliche Hauß-Apotheke (1724). Johann Andreas Pfeffel (1674–1748), Kupferstecher von Wien. 168 Vgl. Kleiner–Pfeffel, Vera et accurata delineatio (1724). 166 167
316 Edition
Pro mense Novembri pertinentia. Egoa infrascriptus accepi a reverendissimo d(omi)no d(omi)no meo praelato pro expensis necessariis sequentes has pecunias: diversas sortes 400 fl. 13 kr., 17ner 181 fl., grossos 162 fl. 24 kr., in una summa 743 fl. 37 kr., sub dato 29. Octobris 1724, in cuius fidem propria manu subscripsi 2. Novembris 1724. Jacobus Lembler m(anu) p(ropria), c(anonicus) r(egularis) T(ürnsteinensis)a. [fol. 68v] Hanauer blätl no 84169. Auß Österreich den 11. October, v(eteri) st(ylo). Nunmehr solle ein expresser von Rom die päbstl(iche) confirmation überbracht haben, daß die 3 h(err)n prael(aten) Mölck, Gottweig und Clostern(euburg)170 künfftig suffragan von dem erzstüfft Wienn seien, ihro kay(serliche) may(estät) aber daß jus praesentandi eines erzbischoffs sowoll alß der sufraganeorum bevor bleuben solle. Qui potest capere, capiat!171 Lindenes holtz. Den 9. November überschückht der hoffm(eister) deß pfarhoffs Gravenw(örth) von Loiß 10 st(ück) halbete 4 sch(uh) 6 z(oll) lang, 7 runde st(ück) 4 sch(uh) lang, item 2 runde st(ück) 4 sch(uh) 6 z(oll) lang, dan 6 lindene laden 8 sch(uh) 6 z(oll) lang, wider ein laden 15 sch(uh) lang 5/4 z(oll) dückh. Erkauffte nägl auf den Simonimarckht. 1. Schloßnägel 500 à 30 kr., 2do rahmnagl 1000 à 34 kr., 3tio krammerzwäckh 500 à 28 kr., f(aci)t 1 fl. 32 kr., ex mea cassa bezahlt. [fol. 69r] Maißeldorfferisches geldt. Den 11. November erlegt der cammerer von demb hoffm(eister) seel(ig) Petro Gaggstatter außstendigen reestantien 49 fl. 24, alß von Andree Hueff 20 fl., von Simon Kollerstorffer 5 fl., von Mathias Koll 1 fl. 12 kr., von Andree Leschl 2 fl. 42 kr., von Mathias Fischer 9 fl. 30 kr., von Georg Rauersperger vor Mathias Wunderer 11 fl. Alldieweillen aber die dem jezigenc hoffm(eister) zu Gravenw(örth) Guilielmo Candry behendigte specification ein mehrers außweißet, hat er hierüber redt und antwortt zu geben. Vided fol(ium) 3 post hocd, 172. Doctrina Christiana. 12. Novembris, quae fuit d(omi)n(i)ca 23. post pentecost(em), prima vice in nova ecclesia fuit habita, dum antea in ecclesia parochiali tenebatur et vix aliquis de adultis aut parentibus [fol. 69 v] accessit. Hinc etiam nullus fr(uct)us secutus et sic nec parentes nec proles profecerunt, ignorantes in mysteriis ad salutem necessariis manserunt, quae o(mn)ia Deo dante hac via emendabuntur, praesertim si praelatus invigilet et pro doctrina christiana Von anderer Hand. Danach zweites dem. c Über der Zeile. d–d Nachgetragen. a–a b
171 172 169 170
Europäische Zeitung Nr. 84 vom 20. 10. 1724. Augustiner-Chorherrenkloster Klosterneuburg (Bez. Wien-Umgebung). Mt 19, 12. Siehe unten S. 317 (fol. 71r).
Notizen im Kalender 1724
317
ma(teri)am tractandam aposite ordinabit stylo simplici et per interrogatoria ac responsa in cathedra proponendam et post examinandam. Taceo reliqua, quae hac via impediuntur. [fol. 70r] Lindenesa holtz von Gravenw(örth). Den 10. [Dezember] überschickht der hoffm(eister) ein per 45 kr. erkaufften baum 15 sch(uh) lang, 1 sch(uh) dückh, an dückhern orth zum schilden. Maistertischler von St. Pöltten. Den 12. December ihme für die 2 aufsäz auf mein und deß dechants chorstüll ein stockh saltz versprochen, wan er solche biß den 23. December verfertigt und lüffert, wo aber nicht, werden ihme nur 4 fl. bezahlt werden, hat den riß mitzuschückhen. Blettertobäckh. Den 15. [Dezember] dem Schadauer wegen erkaufften und zu lüffern habenden 22 lb. à 25 kr. ex mea cassa bezahlt mit 9 fl. 10 kr. Vide infra. Haben gewogen 2 ¼ lb.
24 gelbe kerzen in die hülzerne kerzen.
Blättertobäck. Den 19. [Dezember] eidem für 10b lb. à 25 kr. mit 4c fl. 10 kr. ex mea cassa bezahlt. Vide jenseiths173. [fol. 70v] P(ater) guardianus p(atrum) Capucinorum Passavii. Mense Octobris ihnen erfolgt 1720 à 4 fl. 30 kr. 52 e(imer), 1718 à 5 fl. 30 kr., empfangen 30 e(imer), f(aci)t 399 fl., weillen aber dictus guardianus lauth sein brieff supplicirt, den 1718 per 5 fl. 15 kr. zu laßen, den 1720 per 4 fl. 15 kr., die 399 fl. aber schon erlegt, so soll für das hienaußkomende geld ihnen wein erfolgt werden, und ihme p(atri) Mauritio ein 5 e(imer) c(apitel)speiß pro elemosyna. Blättertobäckh. Den 16. Maii a d(omino) de Schadau 40 lb. blättertobäckh empfangen und mit 16 fl. 40 kr. ex mea cassa bezahlt. [fol. 71r] Geldtrestanten von den verstorbenen hoffm(eister) Petro seel(ig) zu Gravenw(örth). Vided fol(ium) 3 huius mensid, 174. Den 10. December 1725 erlegt anjeziger hoffm(eister) von Georg Fux zu Wagramb an den schuldigen 50 fl. erstlich den 19. Jener empfangene 10 fl., widerum den 10. Aug(usti) empfangene 15 fl., zusamb 25 fl., so ich ad manus proprias accepi. Reest annoch 25 fl. et interesse. Davor waiß albernes holtz gestrichen. Korr. aus einer anderen Zahl. c Korr. aus einer anderen Zahl. d–d Am oberen Seitenrand nachgetragen. a
b
Siehe unten fol. 70. Siehe oben S. 316 (fol. 69r).
173 174
318 Edition
[fol. 72r] 1726. Mahler Paul. Videa mense ante(riori)a, 175. Den 28. Julii 2 buch Paßauer gold geben, darvon gemacht worden das außere laistl der rahm von dem bischoff der Josephicapelln, der aufsatz und schildt darzue, in dem creutz Christi D(omi)ni super portale die jahrzahlige schrifft, und das creutz eingefaßt mit goldt, in Monicaealtar der aufsatz pro canone biß auf das heruntere gesümbß und wo das crucifix stehet. Den 16. Aug(usti) vier buech deto geben, darvon gemacht worden an aufsatz cum reliquis ad altare s(anctae) Monicae das untere gesympß, ad portale die schrifft in creutz, was die kleinen buchstaben, die großen seind vorhin gemacht geweßen, ad 4 d(octores) ecclesiae des portals die nomina d(octorum) mit der einfaßung, 1 heyl(iger) bischoff, 1 h(eiliger) mart(yrer) ad capellam s(ancti) Aug(ustini) mit aller zugehörung, item der anderte bischoff mit der ramb und halben aufsatz. Den 4. September zwey buech deto geben, darvon gemacht worden der obige außschnütt und schildt, 1 h(eiliger) martyrerb mit zugehörung, die äder in die kästl, ad capellam s(anctae) Monicae 3 engelsköpffl und 1 schildt, und der 3te theill in ein martyrer, die 4 füßl zum opfferkandeln ad dictam et s(anctae) Cath(arinae) capellam. Den 14. September 2 buch deto geben, darvon gemacht worden obige martyrer gar auß, dan [fol. 72v] 3c engelsköpff, 2 schildt, 1 aufsatz ad episcopum, item 1 bischoff biß auf das außwendige laistl, der 4te theill noch zu machen. Den 20. September 2 buch deto geben, darvon gemacht worden 1 bischoff mit aller zugehör und was noch abgangen an den laistl, der 4te theill ut supra, 1 h(eiliger) martyrer ohne zugehörung, so vorhin fertig geweßen, bey den 4 lezten dingen die guldene schrifften etc. In ein bischoff ad capellam s(ancti) Hier(onymi) ist ein theill angefangen. Den 2. October 2 buch deto geben, darvon gemacht worden der oben angefangene bischoff außgemacht, und schildt, auch aufsatz darzue, 1 h(eiliger) martyrer mit schild und engelsköpffen, item 3 engelsköpff und schildt, vond welchen lezternd noch was abgeht. Den 8. October 2 buch deto geben, darvon gemacht worden ein bischoff sambt aufsatz und schild, 1 martyrer ohne schildt und engelsköpff, ein aufsatz über halbs zu den 8 propheten. Den 26. October 2 buch deto geben, darvon gemacht worden [fol. 73r] der angefangene außsatz, widerum 2 ganze und der vierte biß auf den 4ten theill. Dene 8. November 2 buch deto deben, darvon gemacht worden obige 4ter schilldt gar auß, 2 große schild auf die propheten in capella s(anctae) Cath(arinae), dan 4 kleine ad capellas s(ancti) Jo(hann)is et Josephi, dan aufsatz einer ad capellam s(ancti) Aug(ustini) supra Moysen biß auf ein klein wenig. Den 14. November 2 buch deto geben, darvon gemacht worden ut infra sub NB 2. NB 1: Den 19. der Paul nicht gearbeittet, und bey seinen bruder pro veste hyemali geweßen. NB 2: Von obigen goldt sub d(ato) 14. curr(entis) gemacht worden obige aufsaz gar auß, dan 3 ganz außgemacht, item ein kleiner schildt ad prophetas, geht noch was ab. Rechts neben der Überschrift nachgetragen. Danach und gestrichen. c 1726 am oberen Seitenrand nachgetragen. d–d Über der Zeile anstelle von darvon. e Danach zweites den. a–a b
175
Siehe oben S. 314 (fol. 65v)
Notizen im Kalender 1724
319
Den 26. November 2 buch deto geben, darvon gemacht worden der obige schildt gar auß, dan 3 solche runde und untere, item 2 obige mit festonen supra prophetas capellae s(anctae) Monicae, item 4 engelsköpff, kerbl und crucifix ad altare s(ancti) Josephi, [fol. 73v] item 2 engelsköpff statt der leichter ad capellam s(ancti) Jo(hann)is. Den 17. December 2 buch deto geben, darvon gemacht worden die 4 leichter, engelsköpff ad capellas s(anctae) Cath(arinae) et s(ancti) Josephi. Dan hat er, Paul, 1 buch und 2 biechl von obigen 2 buch wegen s(eine)r abreiß nach Stuckhgardt in Württenberg176 zuruckhgeben et ad meas manus behendiget. Zusammenrechnunga mit den Paul, maller, de dato 24ten Jenner biß den 21ten Decembris incl(usive) 1726. Pro annis 1724 und 1725 deß tags penes victum 15 kr. und pro anno 1726 die wochen 1 fl. 30 kr. Thuet mit abziechung der täg, welche er nicht gearbeitet und in diesen callender vorgemerckht, 205 fl. 47 kr. 2 d. An diese summa hat er empfangen 130 fl., restieren ihme annoch zu bezahlen 75 fl. 47 kr. 2 d. [fol. 74r] Besagte summa ist ihme den 22ten Decembris 1726 per canzley anschaffung bezahlt wordena. [fol. 80 r] Außzügl bezahlung deß pfarhoffs Gravenw(örth) pro anno 1724, d(e) d(ato)b 10. December. 1. sailer 12 fl. 7 kr. 2. haffner 6 fl. 3. idem propter m(onaste)rium hat den außzügl dem cammerer geben 4. wagner, war 20 fl. 1 kr. 17 fl. 30 kr. 5. idem propter m(onaster)ium war 1 fl. 47 kr. 6. mühlner 8 fl. 29 kr. 7. riehmer pfarhoff betreffend war 2 fl. 53 kr., ist außgesezt 2 fl. 45 kr., daran an korn empfangen 4 fl. 30 kr., reestirt herein 1 fl. 45 kr., so an closteraußzügl abzurechnen. [fol. 80 v] No 8 riehmer propter m(onaster)ium war 10 fl. 12 kr., mit abbruch 8 fl., darvon jenseiths 1 fl. 45 kr., der reest 6 fl. 15 kr. 9. schmidt wegen closter nach Thürnstain verwißen, weillen er kein anschaffung, ist 2 fl. 20 kr. 10. halter 14 fl. 19 kr. [fol. 81r] Riß zum kirchenthurn. Den 29. December solchen der Joseph, mauermaister von St. Pöltten, überbracht, darvor ihme 2 speciesducatten ex mea cassa geben, dan 2 st(ock) saltz, 3 e(imer) capitlspeiß angeschafft. Diarium Vienn(ense) no 104c, 177. Bey den verleger huius Diarii ist zu haben Andachtsübungen b(eatam) v(irginem) speciali a–a
c b
176 177
Von anderer Hand. Korr. 4 korr. aus einer anderen Ziffer. Stuttgart, Baden-Württemberg. Wienerisches Diarium Nr. 104 vom 27. 12. 1724.
320 Edition
modo zu verehren p(atris) Franc(isci) Marchese cong(regationis) Philippi Nerii, anjezo teutsch, 4 theill mit den zusaz, adeoque complet zusamm ohne bund 2 fl. 24 kr. [fol. 81v] Annotationes pro anno 1725. Januaris. Würth von Wienn, alß […]. Den 10. Jan(uarii) folgendten weincontract mit ihnen geschloßen, alß pure Thürnst(einer) 1mo 200 e(imer) 1718 à 4 fl. 30 kr., 2do 500 e(imer) de anno 1720 à 3 fl. 45 kr., 3tio 500 e(imer) de anno 1721 à 2 fl. 45 kr., 4to 5 biß 600 e(imer) 1723 à 1 fl. 15 kr. NB 1: Der sonst gewöhnliche groschen leykauffa auf den e(imer) ist nachgesechen, andertens werden ihnen zur aufgaab 12 e(imer) 1723 passirt werden. Hingegen versprechen sie diße wein biß 14 tag oder höchst 3 wochen nach ostern abzuführen. 3 gestrückhte gätter haben 34 lb. [fol. 82 r] Weing(eld) a p(atribus) Capucinis Passav(iensibus). Den 15. Jan(uarii) überschückht der Stauffeneckher, schiffm(eister) zu Paßau, über die vorhin erlegte 200 fl. den reest mit 199 fl., so dem cammerer gegeben und in empfang genohmen. Staffelln zu der krufftenstiegen, bey der stiegen von nethen und machen zu laßen. Dito [15. Januar] sagt Schrittwißer, pallier, lauth s(eine)r schrifft, daß 1mo nöthig 16 staffell, jeder 6 sch(uh) 3 z(oll) lang, dückh 6 z(oll) und braith 14 z(oll), 2 do 6 staffell 7 sch(uh) 3 z(oll) lang, 6 z(oll) dückh, 14 z(oll) braith, 3tio 2 staffell 7 sch(uh) 9 z(oll) lang, 6 z(oll) dückh, 14 z(oll) braith. NBb 1: Müßen alle 15 zoll braith seinb. NB: Müßen von St. Nicola bey Waldthaußen178 verschriben werden, der sch(uh) à 18 kr., darumb vide calend(ario) 1720 mense Decembri fol(ium) 4179. [fol. 82v] Extra robathgeldt. Den 15. Jan(uarii) ��������������������������������������������������������������������������������� 1725 erlegt der cammerer solches mit 187 fl. 7 kr., darumben ihn quittirt, daß es zu meinen handten empfangen, mithin in die rech(nung) nicht zu bringen. Herr c Doctor Hundeshaagen. Den 18 Januarii 1725 seint ihme in originali folgente schrifften pro causa instituenda contra d(omi)num de Lindegg180 überschickht worden: Primo der kaufbrief, alß herr probst Carl daß herrnhauß zu Weythen181 per 1500 fl. und 15 duggatenspecies leykauf von h(errn) von Lindegg erkhaufft den 1ten Julii 1697d. ten
Danach ist gestrichen. Zwischen den Zeilen nachgetragen. c–cc Von anderer Hand. d 6 korr. aus einer anderen Ziffer. a
b–b
178 St. Nikola an der Donau (Bez. Perg, Oberösterreich), die Pfarre war dem Chorherrenstift Waldhausen inkorporiert. 179 Siehe oben S. 204f. (1720, fol. 56r–56v). 180 Johann Albrecht von Lindegg, Inhaber der Herrschaft Mollenburg, zu der auch Weiten gehörte. 181 Weiten (Bez. Melk).
Notizen im Kalender 1724
321
2do Der kaufbrief de dato 8. Junii 1705, wie besagtes hauß herr von Lindegg widerumben von h(errn) probst Carl per 550 fl. 5 speciestuggaten leykhauff erhandelt hat und 250 fl. cum interesse noch ausstendig seint. [fol. 83r] 3tio Eine quittung à praeposito Carolo, daß die 300 fl. und 5 dugaten leykhauf bezahlt worden, dise gefertige quittung aber ihnen nicht hinauß gegeben worden. 4to Ein recepisse von Lindegg, daß er mein schreiben den 12. Junii 1724 empfangen. 5to Sein von Lindegg andworth de dato 19ten November dicti anni, so er entlich auf mein brief de dato 18ten dito gegeben. 6to Ingleichen die abschrifften meines ersten briefs und des lezteren, so ich an ihn abgelassencc. [fol. 83v] Berliner blau. Den 19. Jan(uarii) von Mathias Pichler ½ quintl erkauffen laßen à 9 kr., ex mea cassa bezahlt. Giravit praeterea dici, daß er den Florentiner lack das loth à 4 17ner zahle und marckhtzeitten von einen Preßlauer182 färber bekomme, misit ½ loth et solvi ex mea cassa 34 kr. Fürneiß auf nußbaumene arbeith. 1. Nümbt man unter 1 maß spiritus vini 7 loth gumyläck, 8 loth sandrack, welche vorhero zu kleinen pulver müßen gestoßen werden. 2. Alßdan werden diße species in ein flaschen, so den drüttel theill lehr bleubt, zusammengegoßen, auf ein warmes orth gesezt und des tags 5 biß sechs mahl aufgerührt und gebeittelt. NB: Der mahler von Gravenw(örth) nihmt auch darzue 2 loth mastyx, 1 ½ loth elemi. Nachdem der fürneiß starckh, desto weniger braucht es zu widerhollen, doch 5 oder 6 mahl wegen des schleiffen, so mit baumoel und trübl183 geschiecht oder sülberglethlein wie mehl, erstens aber mit zu pulver gestoßenen büm[fol. 84r]sensteina und nicht baum öehl angemacht. Vide andern fürneuß ad finem huius calendarii in adiunctis albis foliis fol(io) 1a, 184. Maister Sylvester, glaßer in Crembs, d(e) d(ato) 29. Jan(uarii) 1725. 1mo wegen in den neuen gang, wo die geistl(ichen) ad chorum, sacristiam und kirchen gehen, 5 mit taffelln, alß ein einschüchtiges gegen und bey den capitl, dan 2 nachfolgende doppelte, eines à 4 fl., f(aci)t 20 fl. 2do wegen zu besagten einschichtigen und nachfolgenden doppellfenster von tradt gestrückhten 3 gätter à 34 lb. in der waag, und das lb. 22 kr., weillen solche ohne stängl gemacht worden, sonst nur 21 kr. mit stängeln, uti d(ominus) Sutor vult facere, f(aci)t 12 fl. 28 kr. 3tio wegen 2 fenster herunten bey den lezten staffelln mit scheiben in der gräße der krufftenfensterscheiben, halt eines 138 scheiben 39 häfft, die scheiben sambt hafft 1 kr. 2 d., beede zusamb f(aci)t 6 fl. 54 kr. [fol. 84v] NB: Wan so vüll, darumb in den calendern nachzuschlagen, für die krufftenfens ter bezahlt worden, hat es sein verbleuben, so aber nur 5 d. bezahlt worden, ist ihme der pfening abzuziehen. a–a
Am unteren Seitenrand mit NB hier eingefügt.
Breslau/Wroclaw, Landkreis Niederschlesien, Polen. Trippel, Kieselgur zum Polieren. 184 Siehe unten S. 322 (fol. 98r–98v). 182 183
322 Edition
4. Daß er zu den fenster supra capellam s(ancti) Josephi, dan den darauff folgenden versus organum zu 36 stängl, so wegen des starckhen wind noch haben müßen nachgemacht werden, 216 hafft aufgesezt, 54 kr. S(umm)a 40 fl. 16 kr., sub obigen dato per canzley bezahlen laßen. Erkauffte biecher. Den 30. Junii Opera o(mn)ia p(atris) Lancicii185 et Th(eo)l(og)iam p(atris) Kamperger de Deo uno et trino, de angelis, beatitudine et actibus huius186, beede per 10 fl., ex mea cassa bezahlt. [fol. 85r] Philipp, cammerd(iene)r. NB: 1722 alß er noch bei h(err)n prael(aten) von Mälckh ware, seind intuitu huius folgende parthien ihme gelichen worden, so er zu dato noch nicht resstituiret hat, 1mo auth(ore) Peez187, instr(umenti) 4, hauth(bois), viol(a) d’amor, viol(a) di gamba e basso, 2. auth(ore) Auffschnötter, viol(a) d’amor, hauth(bois), travers ou flute, viole, basso, 3. Schichard188, 6 in kupffer gedruckhte sonaten, violon ou hauth(bois), viol(a) di gamba e basso. [fol. 98r] Videa ein anderen fürneiß mense Decembri fol(io) 4a, 189. Fürneißb und ain spiritum vini zu machen. Erstlichen ein seitl spiritum vini, ein loth sandrack, welcher klein mueß gestossen werden, sothann durch ein feines sübl gefähet, dißes pulver lege in spiritum vini, lasse es an der sonnen oder aber in winter auf einen warmen ofen stehen, riehre es stündlich untereinander. Wann solches zergangen ist, nimbt mann 2 biß 3 löffl spickhenöel und giesset solches in den spiritum hinein, jedoch mit der observation, wann das pulver oder sandrack völlig aufgelöst und zergangen ist. NB: Spiritum vini zu machen. Nimb einen gemainen weinstain, wie solcher in väässern ist, ein pfund oder aber mehr, thue solchen in ein unglaßiertes geschier oder alte pfannen, brenne solchen über ein gluet, [fol. 98v] biß er zergehe und nit mehr rauchet, sothann thue solchen in ain glaß, giesse ein maaß oder halbe starckhen brandwein darauf, lasse solchen ein halbe virtlstundt stehen, giesse nachmahls von solchen in ein löffl etwas herab, und thue ein wenig pulver darein. Wann er solches anzündt, ist er recht, wo nicht, so lege ihm mehrer gebrandten weinstain zue, so wird er recht. NB: Wann mann eine farb an ein rahm anlegen will, mueß der fürneiß lablich190 5 mahl überstrichen werden, sothann reibe ein drippl in öel, nimb ein weisses tüechl und überfahre die rahm, nach dißen nimb ein rockhes mehl in ein tüechl und puze den drippl hinweg, der fürneiß mueß aber vorhero woll gedrucknet seinb. a–a b–b
Am oberen Seitenrand. Von anderer Hand.
Leczycki, Opera omnia (1724). Kamperger, Quaestiones (1705). 187 Johann Christoph Pez (1664–1716), Kapellmeister am Württembergischen Hof in Stuttgart. 188 Johann Christian Schickhardt (1680–1762), als Flötist von 1711 bis 1718 vermutlich in Hamburg, anschließend in Skandinavien, ab 1731 in London. 189 Siehe oben S. 321 (fol. 83v–84r). 190 Dünn. 185 186
Notizen im Kalender 1724
323
[Beil. 1r] Commissariia sunt. R(everen)d(issi)mus d(ominus) Gusman191 can(onicus) ad S. Stephanum rector emeritus. A(dmodum) r(everendus) d(ominus) Ott192 can(onicus) ad S. Dorotheam. A(dmodum) r(everendus) p(ater) Stadler193 soc(ietatis) Jesu. A(dmodum) r(everendus) d(ominus) Savoy194 curatus ad S. Stephanum. A(dmodum) r(everendus) d(ominus) Ristl195 can(onicus) Claustro-Neoburg(ensis). A(dmodum) r(everendus) p(ater) Hilleprand196 soc(ietatis) Jesu. A(dmodum) r(everendus) p(ater) Pargger ord(inis) Praed(icatorum)a. [Beil. 2 r] Listab. Daß die closter Thiernstain(ischen) weingarten alhier zu Prun anheyr ungefehr in der weinfexung ertragen mechten, alß: 9 lb. Obere wallnerin 18 emer 6 lb. Undere heygassen 18 10 lb. Schnäpler 20 2 lb. Zwerchsöz 4 3 lb Zwerchsöz 8 11 lb. Clostersöz 24 10 lb. Auholz 15 7 lb. Stixl 5 24 lb. Roßenstamb 36 40 lb. Zährer 80 4 lb. Roßenthorn 5 13 lb. Glocker 30 7 lb. Astermändl 17 9 lb. Steingrübl 9 8 lb. Prunsöz 8 20 lb. Amaißpoint zu Gumpoltskhürchen, hat aber durch den schauer und gehabte grosse wasergüss grossen schaden geliden, also von dorth auß 183 lb. s(umm)a 297 emmer Prun, den 26. Aug(usti) 1724. [Beil. 2v] Lista der 1724 jährig zu hoffen habenten Pruner(ischen) weinfexungb.
a–a b–b
Von anderer Hand. Von anderer Hand.
Franz Anton Gusman (um 1687–1752), Kanoniker von St. Stephan ab 1714, Dompropst 1749–
191
1752.
194 195 196 192 193
Johannes Adam Ott (1673–1735), Konventuale und Novizenmeister von St. Dorothea. Franz Xaver Stadler (1672–1730), Jesuit von Wien. Peter Savoy (gest. 1733), Kanoniker von St. Stephan ab 1723, Kurat und Chormeister. Augustinus Ristl (1685–1752), Konventuale von Klosterneuburg, Studienpräfekt im Wiener Stiftshof. Gerhard Hilleprandt (1682–1747), Jesuit von Wien.
[1725] [fol. 3r] Cantzleyjura. 1. Von einen kauff-, heuraths-, tauschvertrag oder leibgedingsbrieff der herrschafft 1 fl. 30 kr. beambtengebühr 30 kr. 2. von einen geburthsbrieff 4 fl. 30 kr. schreibgeldt 1 fl. 30 kr. 3. von todtenfahln, kauffsuma, abfahrt undt erbschafften von 20 fl. 1 fl. hiervon beambtengebühr das 6tl von gulden, id est 10 kr. 4. von einer verzichtsquittung dem beambten 30 kr. 5. von einen schuldtschein 15 kr. 6. von einer haußgwöhr 1 fl. 27 kr. dem beambten 15 kr. 7. von einer überlendtgwöhr 57 kr. dem beambten 15 kr. [fol. 3v] für einen gwöhr- oder satzaußzug dem beambten schreibgeld 15 kr. 8. von einer inventur der herrschafft 1 fl. 30 kr. schreibtäx 30 kr. 9. von einena abschidt eines unterthans der herrschafft 1 fl. 30 kr. schreibgeld 30 kr. 10. für einen entlaßschein eines unterthanskindt oder pupilln dem beambten 1 fl. 11. von einer intercessionsschreiben umb ablaßung eines unterthanß oder den kindern dem beambten 15 kr. Holtzwerg, so vonnethen zu den neuen tagstull über die alte canzley bey der kirchen. 1mo Ein ganzen floß mit 15 stamm, 2do 30 par zieglraffen. [fol. 4r] Indeßen und ehe das tach gemacht wird, 3 schilling gmain laden, 6 paar raffen, ain stuckh rinnen 5 claffter lang.
a
Korr. aus einer; danach abfarth gestrichen.
Notizen im Kalender 1725
325
Grässa oder fueter vor die nachtigall, steinredl1, rotgröpfl2 undt königlein3, auch omöxl4, traschell5 und dergleichen. 6 2 lb., süsse sauber außgeglaubte undt geschelte amprosinerNimb weisses zisermell mandl7, wie man zum marcipan nimbt, zerstossen 1 lb. Das meel mueß man sauber süben undt die mandln wie marcipan zerstossen. Hernach thuet man 5 loth frischen suessen bütterb in ein verglassierte neue rein, mischet meel undt mandlteich zusammen, sezt es auf ein kohlfeur, riehrt es mit einen kochlöffl wohl umb, daß es gemach siede oder koche, undt thue sodan 3 ayrdotter darzue [fol. 4v] undt ein wenig saffran, so vüll in einen silberlöfl kombt. Wan der bütter zerschmolzen, thuet man gegen einen seitl hönig darunter, daß sich alles incorporire, vermische undt körnlicht werde wie ein schmarn, in den man stets umbrihret. Darnach nimbt man ein süb oder durchschlag, nachdem es körnlicht werden solle, undt reitert es durch. Diss ist fuetter vor ein vogl auf ein halb jahr. NB: 1. Den saffran thuet man in einen eyßenen löfl yber die glueth, mit einen silbernen umbriehren, undt thörren8, biß er wie meel werde. 2. Diss fuetter kan man auch anfangs zwischen beden händten umbriehren, daß sich alles woll untereinander mische undt solvire. 3to Die zißerl müessen woll getörth in mörser gestossen undt durch ein melsüb gesübet werden, daß es wie mell werde. [fol. 5r] NB: In die rein kombt 1mo das zisermell, 2do der saffran, 3tio nach solcher vermischung der butter undt ayrdoter, 4to die mandl wie oben, sodan 5to auf die glueth undt letzlich das hönig. Fueter vor amaxla undt traschln. Nimb arbeis oder bannen9, wie mel gemacht, sodan frischen buter undt ayrdoter gerest wie obena. [fol. 10 r] Joseph, baumeister. Den 1. Febr(uarii) propter factam delineationem pro portali ecclesiae dedi ex mea cassa unum aurum et assignavi 3 urnas vini de capitulo. Träxler von Stain. Den 4. [Februar] lüffert er von nußbaumenen flatter, so ich hergeben, 4 gedräxlete vasa auf mein und deß dechants stull, darvor bezahlt 1 fl.
Von anderer Hand. Am tt korr.
a–a b
Steinrötel. Rotkehlchen. 3 Zaunkönig. 4 Amsel. 5 Singdrossel. 6 Kichererbsenmehl. 7 Ambrosiamandeln, große Mandelsorte aus Italien. 8 Dörren. 9 Bohnen. 1 2
326 Edition
Rossoly10. Dito [4. Februar] überschückht h(err) Fux11 1 flaschen weißena und 1 flaschen rothen, 1 maß de quovis, zusamb 2 maaß, darvor pro confectura und waß er darzue gegeben, der brandtwein ist von closter, ihme ex mea cassa bezahlt 51 kr. pro spec(ie)bus mitb bomeränzenb, 12 pro albo et 36 kr. pro rubro mit aneyß. Den 5. dem cammerd(iene)r 4 flaschl roth und weiß extradirt und zu verechnen hat. Den 22. April für so vüll rossoly eidem tantum bezahlt ex mea cassa. [fol. 10 v] Lindene laden. Den 5. Febr(uarii) überbringt der mayr 12 st(ück) und den 1. seind von Gravenw(örth) herauff kommen 15 st(ück), so der hoffm(eister) zu Loiß à 8 kr. das st(ück) erkaufft, und ein dückhn 2 ½ z(oll) und 11 sch(uh) lang à 45 kr. Pro bachanalibus13. Den 10. [Februar] pro capitulo 13 fl. ex mea cassa geben. Die 4 füllungen unter den chor ob der weichbrunkästl undt gegenüber. Hoch 4c sch(uh) 6 zollc, braith 5 sch(uh) 3d zolld. Die bassaralev ob der sacristeythieren hoch 3 sch(uh) 1 ½ z(oll), braith 3 sch(uh) 8 z(oll). Creutz in der Crembßer capelln. Hoch 8 sch(uh) 6 z(oll), braith 2 sch(uh) 9 z(oll), die breitte, worin es steht, 5 sch(uh) 2 z(oll), die tieffe hinein 1 sch(uh), die blindtfillung in der krufften unter den hochaltar ist hoch 6 sch(uh), braith 5 sch(uh), die düeffe hinein 2 sch(uh) 2 z(oll). [fol. 11r] Der altarstein lang 7 sch(uh), braith 2 ½ sch(uh), die höhe von altarstein biß zu den creutz der päbstl(ichen) infull ist 11 sch(uh). Capelln auf den freythoff der pfarkirchen s(anctae) Magdalenae14. Ist lang inwendig im liecht 19 sch(uh), braith 16 sch(uh) und 6 z(oll), die höche von pflaster biß an das gewälb 15 sch(uh). Baumaister. Den 22. Febr(uarii) ihme propter delineationem montis calvariae ad summum altare cryptae 1 e(imer) wein de meo potu angeschafft.
Danach ein Wort gestrichen. Über der Zeile anstelle von pro rubro. c–c Über der Zeile anstelle von 6 sch(uh) weniger 2 z(oll). d–d Über der Zeile anstelle von 4 ½ z(oll). a
b–b
12 13 14 10 11
Rosoli, Fruchtlikör, benannt nach dem Zusatz von Rosenblüten. Johann Fux, niederösterreichischer Landschaftsapotheker in Krems ab 1723. Pomeranzen, Bitterorangen. Faschingsonntag am 11. 2. 1725. Röm.-kath. Pfarrkirche St. Magdalena in Altenmarkt (Gem. Yspertal, Bez. Melk)?
Notizen im Kalender 1725
327
Blättertobäck. Den 26. Febr(uarii) 4 lb. zum schneiden den apoteckher geschückht. Den 1. Juni wider 2 lb. und stingl mitschneiden laßen, darvon 1 ½ lb. zuruckhkommena. NB: Bey den füllungen der alten, obern stubenböden seind bey jeder 7 eißene zwickherl, und der weißen füllungen seind 20. [fol. 11v] Kirchenportal. Für solches ist dem stainmezmaister tenore delineationis versprochen worden in geldt 200 fl., 10 e(imer) wein capitlspeiß à 4 fl., f(aci)t 40 fl., 7 stöckh saltz à 7 fl., f(aci)t 49 fl., s(umm)a 289 fl. Praetendit adhuc 1 muth korn, 5 mezen waitz, und das modal darzue machen zu laßen, für welches aber nur halbs, das ist ein saithen, der tischler von St. Pälten 8 fl. begehrt. Vide mense Martio fol(ium) 115. Maistertischler von St. Pöltten. Den 6. Martii folgendts lauth aufgesezten und gefertigten beydersaithigen contract gehandlet, alß 1mo fünff beichtstüll in so vüll blindfüllungen unter den chor der kirchen in der arbeith undb holtzb, wie er die chorstüll und 16 thieren pro ecclesia gemacht. Die 4 kleinern werden nach arth und form wie die zwey in der Dorotheékirchen zu Wienn, der müttere und greste, wie er unlengst dergleichen in die h(erre)nkirchen zu St. Pöltten gemacht. Verspricht, 3c biß auf den 24. Junii anni curr(entis) zu lüffern, die 2 andern ad festum s(ancti) Aug(ustini) [28. August], und wan er zuhalt, sollen pro regali 2 mezen waitz, 3 mezen korn erfolgen. [fol. 12r] Item ist mit ihme auf 7 thieren in den neuen stockh gehandlet worden, wie solche in der praelathur und übrigen gastzimer gemacht seind, und bekommen 6 thieren doppelte verklaidung, die 7te aber nur eine, dan jede thier ein futter 1 sch(uh) braith. Vor all solche arbeith werden in paaren geld 300 fl. bezahlt, dan 9 e(imer) wein capitlspeiß und 6 stöckh saltzd. Den 23. Junii ihme 150 fl. angeschafft, item 6 st(ock) saltz empfangen und 6e e(imer) wein, reestiren ihme noch 3 e(imer). Den 27. Aug(usti) den reest von 300 fl. mit 150 fl., dan den reest der 3 e(imer) wein, item 1 st(ock) saltz wegen des modell zum kirchenportal angeschafft wie in gleichen die 3 mezen korn und 2 mezen waitz. Dräxler von Stain. Für die 8 knöpff zu den 6 päbstl(ichen) creutz navis ecclesiae 24 kr. ex mea cassa bezahlt. [fol. 17 r] Kirchenportal. Vide mense Febr(uario) fol(ium) 2f, 16. Den 25. Martii ihme, stainm(etz)m(eister), biß zu aufsezung des contracts, so bey den verbleubt ut mense Febr(uario) notatum, daß 1 f
Darunter Rossoly – eine Überschrift oder der Beginn eines neuen Abschnitts – gestrichen. Unter der Zeile und am Rande nachgetragen. c Korr. aus einer anderen Ziffer. d Mit vide infra sub signo und Verweiszeichen mit folgendem Passus im übernächsten Abschnitt verknüpft; über diesem nochmals meistertischler von St. Pöltten. e Korr. aus einer anderen Ziffer. f–f Rechts neben der Überschrift nachgetragen. a
b–b
15 16
Siehe unten S. 327f. (fol. 17r). Siehe oben fol. 11v.
328 Edition
muth korn, 5 mezen waitz auch werden gegeben werden, si ad nativitatem Jo(hann)is baptiste [24. Juni] perfecerit, daß es kan aufgesezt werden, secus bekomt er umb ½ muth korn und 4 mezen waitz weniger, item zahle zu den modell 6 fl., ihme steinmezmaister 4 e(imer) wein capitlspeiß per abschlag erfolgen laßen. Den 9. April auf sein lamentiren über den verehrten duggatten und 3 17ner propter iter deß models nach St. Pöltten noch 4 speciesduggatten versprochen. Dito auf deß bau maisters intercession versprochen, seinen gesellen, so an den portal in dem closter werden arbeithen ½ halb wein des tags off(icie)rspeiß jeden und jeden 2 laib broth off(icie)r die wochen, solches aber nur biß auf Johannii [24. Juni] alß erste kirchweihbegengnus, und biß dahin das portal muß fertig seina. [fol. 17 v] NB: Auf 4 wochen 3 stainmezgesellen die kost cum arculariis et caeteris accordirt und den 24. April den contract aufsezen laßen undt behendiget worden. Item statt jenseiths stehender 4 dugg(aten) 5 zum leythkauff motu proprio bewilliget. Dito ihme per abschlag 30 fl. angeschafft gegen zusambrech(nung). Den 15. Maii zwey stäckh saltz angeschafft, dito auch die übrigen fünff stöckh assignirt und also auf 7 st(ück) die anschaffung geben. Dito eidem 75 fl. angeschafft, den 6. Junii 30b fl. angeschafft. Dito die 5 mezen waitz erfolgen laßen und an kastner anschaffung gegeben. Den 16. Junii eidem ein halb muth korn bey den hoffm(eister) zu Gravenw(örth) angeschafft. [fol. 18r] Den 18. Junii ein stainm(etz)gesell nach den tag penes victum 6 gr. zu den 2 st(ück) saullen die pfeiffen zu machen angefangen, t(e)r(mi)n(a)vit den 28. dito inclusive, da auchc die 2d saulen mit rundstäb gemacht und die capitel zugerichtd. Den 19. dito auch die 2 andern gesellen zu den capiteln nach den tag ut supra angefangene, et hoc solo die laboraverunt, quia ad laborandum alios lapides non habuerunt. Den 22. Junii einen stainmezgesellen zu erkauffung ½ st(ück) leinwath 2 ½ fl. angeschafft. Den 29. Juni dem m(eister)stainmez 70 fl. angeschafft. NB: Den 7. Julii gübt der Gravenw(örther) bildthauer geschribner auf ein zetl die maaß von den 5 figuren auf das portal alß 1. Christus der H(err) hoch 6 sch(uh) 8 z(oll), braith 3 sch(uh) 7 z(oll), dückh 2 sch(uh) 6 z(oll), 2. s(anctus) Gregorius hoch 7 sch(uh), braith 3 sch(uh), dückh 2 sch(uh) 3 z(oll), 3. s(anctus) Augustinus hoch 7 sch(uh), braith 3 sch(uh) 3 z(oll), dückh 2 sch(uh) 6 z(oll), 4. s(anctus) Hier(onymus) hoch 6 sch(uh) 8 z(oll), braith 3 sch(uh) 3 z(oll), dückh 2 sch(uh) 6 z(oll), 5. s(anctus) Ambrosius hoch 7, braith 3 sch(uh) 6 z(oll), dückh 2 sch(uh) 6 z(oll). [fol. 18v] Den 7. Julii dem älterenf stainm(etz)gesellen wie oben wegen der leinwath, also abermahl auf schuech geben und angeschafft 2 fl. Den 9. Julii ein stainm(etz)gesell nach den tag zu den großen blatten, worein das großeg bassaralev kommet, zu arbeithen angefangen, t(e)r(mi)navit […]. Den 11. Aug(usti) den stainm(etz)gesellen ut supra et qui solus adest 5 fl. angeschafft. Den 22. Aug(usti) dem m(eister)stainmez 20 fl. angeschafft. Den 26. Aug(usti) dem stainm(etz)gesellen 3h fl., sage drey gulden, angeschafft. Danach vertatur. Korr. aus einer anderen Zahl. c Über der Zeile. d–d Zwischen den Zeilen. e Danach t(e)r(mi)n(a)runt gestrichen. f Über der Zeile. g Über der Zeile. h Korr. aus einer anderen Ziffer. a
b
Notizen im Kalender 1725
329
Den 11. Septembera stainm(etz)gesell dem bildthauer an bassa(relief ) Moysis gearbeittet und ich zu zahlen. Den 17. September für mich in die krufften zum hochaltar angefangen nach den tag zu arbeithenb. Den 5. October inclusivec fertig worden mit obiger krufftenarbeith biß auf die müttere urna, darzue aber der stain noch in stainbruch. Den 6. zum portal angefangen, igitur videndum wie lang er daran wird arbeithen, et si intra 14 dies non t(e)r(min)averit, [fol. 19 r] ist der halb muth korn verlohren, quia promissis non stetitb. [fol. 18v] Den 22. September dem stainmezgesellen 30 fl. angeschafft. [fol. 19 r] NB: Den 18. October der gesell fertig worden, was zum portal gehörig. Dito den 18. nachmüttag pro me zur urna deß hochaltars in die krufften angefangen, t(e)r(min)avit. Den 22. wegen regen nicht gearbeittet et post prandium hora 3 iterum incepit. Den 26. October auf müttag mit obiger urna fertig wordend, da er öffters an portal bey verfertigunge der urna auf halbe täg geholffen. Dito den 26. nachmüttag an portalf zu arbeithen und was außzubeßern angefangen, idque biß den […]. Den 27. October dem gesellen 6 fl. angeschafft. Zusammenrechnungg mit dem maisterstainmetz zu Egenburg wegen des kürchenportall de dato 4. Novembris 1725. Anforderung primo paar gelt 200 fl. 2do leykauff 20 fl. [fol. 19 v] 3tio 10 e(imer) wein capitlspeiß 4to 7 stöckh salz 5to 1 muth korn 6to 5 mezen waitz 7mo wegen der 5 figurn Christus et 4 ecclesiae doctores alß Christus 120 ½ sch(uh) s(anctus) Gregorius 103 sch(uh) s(anctus) Aug(ustinus) 120 sch(uh) s(anctus) Hieron(ymus) 122 ½ sch(uh) s(anctus) Ambr(osius) 122 ½ sch(uh) 4 kindl auf die 2 thieren des neuen stockhs 96 sch(uh) 2 kindl auf das portall 100 sch(uh) 2 capitell zum neuen stockh 25 sch(uh) die blaten zum passarelev Moyses 38 ½ sch(uh) deto darzue gehorige stain 36 sch(uh) das antipendium zum hochaltar in die krufften 52 ½ sch(uh) [fol. 20 r] die 2 seiten antipendia 45 sch(uh) die 2 blaten darauf 17 sch(uh) der grössere fensterstain pro a(nim)abus in purgatorio 9 sch(uh) das untere pro iisdem 6 sch(uh) Über der Zeile. Mit vide sub signo und Verweiszeichen hier eingefügt. c Über der Zeile anstelle von mane hora 9. d Danach sodan gestrichen. e Über dem Wort ein Zeichen gestrichen. f Danach gea gestrichen. g–gg Von anderer Hand. a
b–b
330 Edition
NB: Daß andre ist von mein stain gemacht worden. für den stain zur handt des heyl(igen) Augustini 3 sch(uh) 1016 ½ sch(uh) der schuch à 3 kr., thuet in gelt fl. 50 kr. 48 8vo wegen 58 ½ tag tagwerkh zu 21 kr. alß a Junio biß 20 fl. 28 kr. 2 d. den 3ten Novemb(ris) widerumben von 5ten biß 10. Nov(embris) 6 tag à 21 kr. 2 fl. 6 kr. wegen 2 stuckh stain zu denen gesimbsern nebst der 2 vasa 1 fl. 23 fl. 34 kr. 2 d. [fol. 20 v] Summa 200 fl. 20 fl. 50 fl. 48 kr. 23 fl. 34 kr. 2 d. 294 fl. 22 kr. 2 d. Daran hat er, maister empfangen den 24. April 30 fl. den 15. Maii 75 fl. den 6ten Junii 30 fl. den 22ten Junii den gsöln 2 fl. 30 kr. den 29. Junii 70 fl. den 7. Julii dem gesöln 2 fl. den 11ten Aug(usti) dem gsöln 5 fl. den 22. Aug(usti) 20 fl. den 26. Aug(usti) dem gsöln 3 fl. den 22ten Septembris dem gsöln 30 fl. den 27. Octobris dem gsöln 6 fl. 273 fl. 30 kr.gg. [fol. 21r] Rest ihme noch zu bezahlen 20 fl. 52 kr. 2d. Pera canzley bezahlen laßena. 2do Daß salz hat er völlig empfangen, item die 5 mezen waitz, dan ain halben muth korn, item 5 em(er) wein. Restirnb ihme also noch 5 em(er) wein undt 1 halben muth korn. NBc: Seind beide den 5. Jan(uarii) 1726 angeschafft wordenc. NB: Die viereckhige stain, so von dem portall yberbliben, sambt 2 stuckh blaten, id est 7 stuckh zusammen, yberlast er dem closter, weillen man ihme auch 63 täg in der kost nachgesechen undt zu bezahlen gehabt hette. Dem stainmezgesellen Christian, daß er den 12., 13., 14., 16., 17., 19., 20. November, intra quod tempus die gesümbßl, worauff die vase stehen, gemacht und das portal außgebeßert, gearbeittet, mit 2 fl. 27 kr. bezahlen laßen sub d(ato) 20. November, item ½d st(ock) saltz pro regali angeschafft. Item in obigen anschaffzetl den 21. nachmüttag, [fol. 21v] den 22., 23., 24. November 1 fl. 13 kr. 2 d. bezahlen laßen, in welcher zeith er die 2 fenster ob der thieren zurecht gemacht, so der maister gefellet hat und ohne bezahlung nicht machen wollen, also obige 3 ½ tag dem maister abzurechnen, id est 1 fl. 13 kr. 2 d. Zwischen den Zeilen nachgetragen. R- korr. c–c In derselben bzw. der nächsten Zeile nachgetragen. d Korr. aus einer anderen Bruchzahl. a–a b
Notizen im Kalender 1725
331
NBa: So ist ihme auch abzurechnen das gätter, so verhaudt worden, und was die maurer in abbrechen und versezen versaumen auch etc. etc.a. NB: Von obigen 10 ½ tag seind die 2 gr. für dem maister inbehalten worden und für dem tag nur 15 kr. bezahlt worden. Den 25. November er, gesell, nach Wienn gereist und den 5. December wider anhero auf müttag kommen und für mich hora 2b zu arbeithen angefangen des tags 8 stundt alßc 5ten Decembris 4 st(unden), den 7ten 8 st(unden), deß tags 21 kr. nebst der kost thuet 31 kr. 2 d., den 10ten zu Englbrun 5 st(unden), den 11ten 8 st(unden), den 12ten 11 st(unden), den 13ten 11 st(unden), den 14ten 11 st(unden), den 15ten 7 st(unden), den 17ten 8 st(unden) und diß ohne kost, also deß tags 36 kr., seint 5 ½ tag, thuet 3 fl. 18 kr. [fol. 22 r] Widerumben nebst der kost den 18ten 4 st(unden), den 19ten 8 st(unden), den 20ten 8 st(unden), den 22. 8 st(unden), seint 2 ½ tag, thuet 52 kr. 2 d., s(umm)a zusammen 4 fl. 42 kr. [!]. Daran hat er empfangen von hofmaister zu Gravenwörth 41 kr., bleibt 4 fl. 1 kr. Ist per canzley bezalt worden den 23ten Decembrisc. Neuer stainmezgesell. Dend 9. Jan(uarii) nachmüttagd die pfeiffen an die großee urna und 2 nebenurnas zu machen angefangen, arbeith des tags 8 stundt, so à 11 stundt zusambzurechnen, t(e)r(mi)navit laborem den 11. vesperi fertig worden. Dito den 11. Jan(uarii) ihme 4 fl. angeschafft et domum ivit. Den 28. Martii auf die 14 fenster von stain in die alte hoffrichterey et ubi praepositus Carolus habitabat, 2 stöckh saltz, dan 15 fl. angeschafft. Den 3. Maii dem m(eister)stainmez 40 fl. angeschafft. Den 23. Maii dem m(eister)stainm(etz) 10f mezen korn à 24 gr., dan zwey mezen waitz à 1 fl. 30 kr. angeschafft. Vide hierüber abrech(nung) calender 1726 mense Jan(uario) fol(io) 3, wo dißer empfang einkomt. [fol. 24r] 95 libelli de s(ancto) Augustino ad 10 d(omini)cas devote peragendas ordinati17. Den 6. April diße dem buchbinder zum einbinden gegeben in französischen bundt, darvon 30 rott, 20 schwarz mit goldenen schnütt, die übrigen mit gesprengten leder und schnütt, für eines 7 kr. Gespräche im reich der todten18. Seind biß ostern 83 st(ück) oder entrevie bey den verleger Wolfgang Deer19 in Leipzig zu haben.
Zwischen den Zeilen nachgetragen. Korr. aus einer anderen Ziffer. c–c Von anderer Hand. d–d Über der Zeile anstelle von den 9. e Über der Zeile. f Korr. aus einer anderen Zahl. a–a b
Diese Sonntagspredigten über den hl. Augustinus dürfte Hieronymus Übelbacher selbst verfasst haben. Gespräche in dem Reiche derer Todten. Drey und Achtzigste Entrevue zwischen Petro Magno und Ivan Basilowiz II. (Leipzig 1725). Die fiktiven philosophisch-historischen Gespräche erschienen als Periodikum in 240 Entrevues zwischen 1718 und 1740. 19 Wolfgang Deer, Verleger und Buchhändler von Leipzig 1723–1752. 17 18
332 Edition
Maisterglaßer Sylvester. Den 9. April ihme wegen 12 taffelln in die 2 fenster deß hochaltars 8 fl. ex mea cassa bezahlt, und weillen er für solche mehrers praetendirt hat, und in die 2g gätter besagter fenster die gelben 12 oval eingeschnütten und gebleichth, ist ihme ½ stockh saltz angeschafft worden. [fol. 24v] Bildthauer von Gravenw(örth). Den 9. April ihme in den stainbruch die paßierer der 5 figuren zu den kirchenportal und 4 kindl auf die 2 thieren des neuen stockhs ex mea cassa geben, und er zu verechnen hat. Lindenes holtz von der herrschafft Thürnst(ein). Den 18. [April] dem Harttner wegen 4 stämm, deren jeder 2 leng geben und jedes stuckh von solcher lenge […] lang ist, 3 fl. bezahlt, wie es der jäger sein neben holtz forstner geschätzt, dan stockhgelt von 4 stämb 12 kr., hackherlohn 27 kr., alles ex mea cassa hergeben, und haben die unterthanen von Osträ diß holtz herein geführt. Item fuhrlohn 1 fl. h(err)n pfleger20 umb deto ein stämm, pro quo nihil petiit, ex mea cassa bezahlt. [fol. 25r] Bildthauergeseell. Den 20. April das holtz zu den 6 übrigen schilden supra portas capellarum zusambgeschnütten, den 21. zu passiren angefangen und den 4. Maii darmit fertig worden. Buchbinder Grundt. Den 27. April ihme wegen 95 biechl in großen duodec, das ist vita und 10 sontägliche andacht de s(ancto) Aug(ustino), nembl(ich) in rothen leder 30 und in schwarzen 20 mit goldenen schnütt, die übrigen mit gesprengten leder und schnütt, 11 fl. 5 kr., idi est 7 kr. für einesc, dan wegen 12 st(ück) papendeckhl 36 kr., dan daß er 32 kupffer, die faciaden von Wiener(ischen) kirchen, den portal, thurn und zu deßen den gr(un)dtriß aufgezogen 15 kr., zusamb 11 fl. 56, ex mea cassa bezahlt. Orglmachergesell. Den 23. April zu den zünenen pfeiffen zu arbeithen angefangen, so statt der 2 baluster unter den 2 vasen primi chori kommen. Den 11. Maii fertig worden, darvor bezahlt 10 fl. et reparavit etiam maius organum, instrumentum et spinetl. [fol. 25v] Rother taffet zu den 2 fenstern des hochaltars. Den 15. April empfange 10 e(llen) von d(octo)r Gewey, die elln à 1 fl. 6 kr. Sülbersträch. Sub obigen dito ½ lb. überschückht per 1 fl. 6 kr. NB: Auf den Jacobimarckht curr(ente) anno das lb. 25 gr., idque de o(mn)i sorte et colore zu laßen anerbotten.
Danach ein Zeichen gestrichen. Davor nochmals gebleicht gestrichen. i–c Über der Zeile. g
h
20
Ferdinand Kehl (um 1683–1750), Pfleger der Starhembergischen Herrschaft Dürnstein.
Notizen im Kalender 1725
333
Contra colicam. Bibergallessenz21 18 biß 20 tropffen und bibergallgaist, ein sülberleffell voll, in welchen geist die essenz eingenohmen wird. [fol. 31r] Wegen der 3 altär in der todtencapellen. Den 6. Maii ist in Wienn mit Sebastian Wagner22 und Frantz Graßtenaster23 solche nach vorgewißenen rißen von grottaarbeith zu machen hundert gulden in geldt nebst der kost, wie es andere künstler biß anhero in closter gehabt, versprochen worden. Was hierzue erfodert wird in dießem oder jenem, verschaffet das closter, wie auch die hinauffreiß. Vide mense Septembri fol(ium) 124. Den 12. October beeden 40 fl. angeschafft, den 23. October 23 fl. angschafft. Den 13. Decembera den großen 20 fl. und den kleinern 15 fl. angeschafft. NB: Ulteriores assignationes vide mense Octobri fol(io) 225. [fol. 31v] Wienner reiß ad diaetam 4. Maii constitutam propter decimas augustissimo imperatori a summo pontifice ad quinquenium concessas pro 2000 fl., id est 1200 pro reparatione fortalitiorum etc. in ditionibus caesareo-italicis a clero exigendis, et 800 ex regnis et provinciis haereditariis imperatoris a clero saeculari et regulari pro reparatione Belgradi26 et Temeswardaeg27 solvendis. Expensae pro hoc itinere. Den 2. Maii, dum in Graiffenstain28 propter potentissimam cholicam divertere et pernoctare debui, pro caena servorum et altero die pro eorum et meo prandio 3 fl. 55 kr. eodem die et pro priori in der Cronau29 für ein kümbsuppen30 etc. 24 kr. bey der waßermauth für 3 e(imer) wein pro directore Mayer31 45 kr. pro paßierzetl zum Schottenthor32, so aldorth abgegeben worden 1 kr. [fol. 32 r] dißen wein herein zu führen pro urna 12 kr., f(aci)t 36 kr. meine sachen herein zu führen 51 kr. bibale aurigae praelati Melicensis, so mich von sein hoff ad S. Dorotheam geführt 34 kr. Den 3. für 1 paar sülberne schuchschnallen d(omini) Holbein 4 fl. 15 kr. eidem wegen ein ring zu paliren 24 kr. Den 4. in dicta diaeta cum per aulae decretum ab imperatore petitum fuerit, ut 80 fl. utpote summa a statu praelatorum solvenda, mox et ad 15. curr(entis) solvantur, ut reparatio dictorum […]. Korr. aus November.
a
Bibergeil, Drüsensekret des Bibers. Sebastian Wagner, Stuckateur von Wien. 23 Franz Großenaster, Stuckateur von Wien. 24 Siehe unten S. 337 (fol. 59r). 25 Siehe unten S. 339 (fol. 67r). 26 Belgrad/Beograd, Serbien. 27 Temeswar/Timişoara/Temesvár, Rumänien. 28 Greifenstein (Gem. Sankt Andrä-Wördern, Bez. Tulln). 29 Kronau (Gem. Langenrohr, Bez. Tulln). 30 Kümmelsuppe. 31 Franz Anton Mayer (gest. 1754), Direktor des Passauer Offizialats. 32 Ehem. Stadttor von Wien beim Benediktinerkloster Unsere liebe Frau von den Schotten. 21 22
334 Edition
[fol. 38 r] Sauerbrun. Den 6. Junii wegen von h(err)n von Pichlstorff für mich verschribene 9 flaschen Eggrischen sauerbrun 6 fl. 19 kr. per canzley bezahlen laßen. Zu den 4 damasckern fandlfränzl 25 e(llen), den 20. Juniia lüffert der schniermacher diße mit 16 loth 3 quintl. Contra calculum, von obrist Liettenstültz, qui a principissa Montegugelie33 h(a)b(e)t. Jo(hannis)krauthsammen pulverißirt 2 oder 3 meßerspütz voll in einer lautern suppen. Wan der schmerz groß, kan man deß tags 2-mahl nehmen. [fol. 38v] Spallier zertrente. Den 23. Junii 11 st(ück) wie diße vorhin bey den hochaltar geweßen. Maisterschloßer. Den 23. Junii auf seine außzügl 150 angeschafft, item 15 mezen korn à […], 2 mezen waitz à […] auf obige außzügl angeschafft. Staintinctur. Lauth Hanauer blätl no 4734 ad finem ist bey Peter Heuß35 zu Hamburg36, in Franckfurt am Mayn bey Jacob Michäel Genzel, dem großen Sandthoff über in der Sandgaß37, solche zu haben, so den stein zermalet, führet ihn gemählich durch den urin auß, heylet zugleich, was in den nühren schadthafft ist und verhüttet alle bäße zufälle, die sonsten davon herkommen. Das loth 1 fl. [fol. 39 r] 2 französische fletl, 2 ord(inari) flautten, 6 concerts à 4 flautten et basse continue auth(ore) Schickhardt in kupffer gestochen, dan 1 parthie à 1 ord(inari) travers(ier) und 1 alttraversier con basso und von Ertl dem Augustin behendigen laßen, darvor er stehen muß. Buchbinder Grundt von Stain. Folgendte biecher gebunden alß: 1. Bibliothecam asceticam t(omos) 6 et 7 in schweinleder und ein bundt 21 kr. 2. 6 kleine diurnalia pro festis ordinis et Lateranensibus38 in schwarzen leder und goldenen schnütt à 12 kr. 1 fl. 12 kr. 3tio Hoppii Commentarium ad 4 lib(ros) institutionum39, in 4to und schweinleder, ein bundt 30 kr.
Über der Zeile.
35 36 37 38 39
Fürstin Maria Antonia Josepha Montecuccoli (1672–1738), Inhaberin von Schloss Walpersdorf. Europäische Zeitung Nr. 47 vom 12. 6. 1725. Peter Heuß (1678–1729), Kaufmann und Buchdrucker von Hamburg. Hamburg, Freie Hansestadt. Frankfurt am Main, Sandgasse. Der Sandhof war ein Spital des Deutschen Ordens. Officia propria (1717). Hoppe, Commentatio (1725).
a
33 34
Notizen im Kalender 1725
335
4to Kolb Historia de romanis pontificibus40 et imperatoribus41, in 4to und schweinleder 30 kr. [fol. 39 v] 5to Ascesis posthuma42, in 4to und weißen pärgäment 21 kr. 6to De Kempis De imitatione Christi cum concordantiis et elegiace43, ein bundt in weiß pargament in 8vo 17 kr. 7timo Pisart Praxis poenitentialis et de votis religiosis, in 8vo ein bundt und weißen pargament 17 kr. 8vo Lancicii Opuscula ascetica, 2 tomi in fol(io) und schweinleder, 2 bundt 2 fl. 9no Kamperger U(nive)rsa th(eo)l(og)ia, in fol(io) und weißen pärgäment, 2 bundt 1 fl. 30 kr. 10. Helmontii Physica nova44 et Opera medica45, in 4to und schweinleder, ein bundt 30 kr. 11. Engl Jus can(onicum)46 hefften laßen 11 kr. Ex mea cassa diß alles bezahlt. [fol. 40 r] Mahler von Weißenkirchen. Den 23. Julii zu arbeithen angefangen, hat nebst der kost cum capitulo und 1 maß wein capitlspeiß die wochen 2 fl., wan er vergoldt ut modo, si autem pingit 3 fl. die wochen. Dito ihme 4a buch goldt Paßauer geben, darvon gemacht worden ut infra specificabitur. Den 14. Aug(usti) widerum 2 buch deto geben, den 21. Aug(usti) item 2 buch deto geben, den 30. Aug(usti) 2 buch deto geben. Den 2. September nach Mariaezell47 gereist, hat wider zu arbeithen angefangen den […]. Den 3. September sein bruder zu arbeithen angefangen, lavoravit usque […]. Den 13. zwey buch Wienner gold à 3 fl. 30 kr. geben. [fol. 45r] Blättertobäckb. Den 2. Julii 4 ½ lb. zu schneiden geschückht, darvon empfangen 4 lb. 7 loth. Bliemelmacher. Den 5. dito [Juli] ihme für 2 paar bischl in die 2 kästl s(ancti) Petri et s(anctae) Mariae Magdalenae 30 kr. ex mea cassa bezahlt. Item 10 duzet ord(inari) bliemel à 4 kr., f(aci)t 40 kr. Item 3 große nägl, 1 große roßen, das st(ück) à 3 kr., f(aci)t 12 kr., ex mea cassa bezahlt. Buchbinder Grundt wegen gebundenen Augustini predigen. Den 5. dito [Juli] wegen 1 exemplar in rothen sammet gebunden 18 kr., wegen 6 in französischen leder à 8 gr., wegen 199 mit faltz à 3 d., wegen 43 mit goldenen schnidt à 4 kr., Korr. aus einer anderen Ziffer. Darüber mehrere Zeichen gestrichen.
a
b
42 43 44 45 46 47 40 41
Kolb, Series Romanorum pontificum (1724). Kolb, Series Romanorum imperatorum (1724). Clavenau, Ascesis (1720). Siehe Gerson, De imitatione Christi (1724). Helmont, Ortus medicinae (1667). Helmont, Opuscula medicae (1667). Engel, Collegium (1700). Mariazell (Bez. Bruck an der Mur), Steiermark.
336 Edition
wegen 57 mit goldtpapier à 3 kr., wegen 93 in tyrckhischen papier à 1 kr. 2 d. [fol. 45v] Zusamb mit 13 fl. 13 kr. per canzley bezahlen laßen. Maisterdräxler von Stain. Den 10. Julii für die 4 großen knöpff zum fändeln, 8 kleine darzue, 4 kleine vase für die buschen ad s(anctos) Petrum et Magdalenam 34 kr. bezahlt. Diarium Viennense no 5548. Bey Johann Peter v(an) Ghelen49, hoffbuchdruckhern gegen dem hoffballhauß über, ist zu haben Gradus ad Parnassum sive manductio ad compositionem musicae regularem, methodo nova ac certa, nondum ante tam exacto ordine in lucem edita, elaborata a Jo(hann)i Josepho Fux, s(uae) c(aesareae) m(aiestatis) supremo chori praefecto50, ungebunden 3 fl. Den 22. Julii […].
Decanus Crembsensis.
[fol. 46v] 2 paar neuea saidene strimpff. Den 27. Julii von einen saidenstrückher zu Enß51 wohnhafft per 7 fl. 24 kr. erkaufft, das lengere paar ist lang 2 sch(uh) 10 zoll und wegt 11 loth, das kürzere paar lang 2 sch(uh) 6 z(oll), wegt 9 loth. [fol. 52r] Nägl. Den 4. [August] bezahle den m(eister)schloßer von Mauttern wegen auf den Jacobimarckht für mich erkauffte 500 schloßnägl à 36 kr., 1000 rambnägl à 34 kr., 1000 carto- oder schotternägerl, wie von Sutter zu den 2 mit taffett überzogenen gätter ad summum altare bis bringen laßen, ad videndum wie theuer solche einsezet, à 28 kr., ex mea cassa eidem bezahlt. Leinwath. Den 6. Aug(usti) zu 12 humeral 12 ½ e(llen) hergeben. Stainmezmaister von St. Nicola. Den 23. curr(entis) [August] ihme für das pflaster unter dem closterthor von blatten 30 fl., dan für 1 käglstain ihme 1 fl. 30 kr. bezahlen laßen. Für dem altarstain ad capellam s(anctae) Dorotheae, 7 z(oll) dückh, 6 sch(uh) 10 z(oll) lang, 2 ½ sch(uh) braith, den sch(uh) à 18 kr. zu bezahlen versprochen, f(aci)t 5 fl. 6 kr. [fol. 52v] Diarium Viennense no 6852. Bey Johann Peter von Ghelen, hoffbuchdruckhern, ist zu haben Apparatus musico organisticus Leopoldo I. imperatori, oblatus anno 169053, das exemplar 3 fl. a
Über der Zeile.
50 51 52 53 48 49
Wienerisches Diarium Nr. 55 vom 11. 7. 1725. Johann Peter van Ghelen (1673–1754), Hofbuchdrucker und Buchhändler in Wien. Fux, Gradus ad Parnassum (1725). Enns (Bez. Linz-Land), Oberösterreich. Wienerisches Diarium Nr. 68 vom 25. 8. 1725. Muffat, Apparatus (1725).
Notizen im Kalender 1725
337
Kornverkauff. Den 30. Aug(usti) 2 Spizerischen unterthanen und gebrüdern nahmens Lagler 2 muth 4 m(etzen) à 18 gr. zu bezahlen verwilligt und anschaffzetl geben an den kastner. Den 5. September 7 Weißenkirchnern 9 muth, den schönböckh54 4 muth, den hießigen böckhen ½ muth, s(umm)a 13 ½ muth àa 1 fl.a, verwilliget, dan die gersten à 18 gr. zu verkauffen. NB: Das Korn ut supra à 1 fl. [fol. 53r] Inscriptio ad campanam. En campana sono, tristes rarescere nubes! Impero et in tetrum cogo redire chaos. Iam vaga festivis concentibus aera pulso, iam querulis nostrum luctibus apto sonum. [fol. 59 r] Weinkauff mit h(err)n Dettenpacher d(e) d(ato) 1. September. Clostern(euburger) und Br(unner) 250 e(imer) de anno 1718 und 1720 à 8 fl. 30 kr., deto de anno 1722 zu 6 fl. 30 kr., auch 250 e(imer), s(umm)a 500 e(imer). Der gr(oschen) leykauff ist nachgesehen und 5 e(imer) 1722 werden aufgeben oder darein gelaßen. Zwey stockhodorer. Für das müttere zimmer zu marmoriren in neuen stockh, wie das saletl, itemb die urna und 3 öffnungen deß hochaltars in der krufftenb, 50 fl. penes victum und gypß, die farben geben sie. Für die 4 zimer in besagten stockh zu stokodorenc 35 fl. 2 stockhodorer von Wienn. Den 9. September ankommen und zu denen 3 altären, den calvariberg ad summum altare und die 2 mit grottenwerg zu machen, angefangen, t(e)r(mi)narunt den 6.d October, contractum vide mense Maio fol(ium) 155. NB: Den 17., 18., 19. et 20. September bey h(err)n von Caretto gearbeittete. [fol. 59 v] H(err)f doctor Gewey. Den 13 Septembris ihme eine quittung per 30 fl. regal von Mathiaß Frickh wegen gerhaabschafftsmüehewaltung pro Jacobo Cammerer. Item ein verzichtsquittung von ihme, Frickh, wegen 200 fl., welche er, Jacobus Cammerer professus Tyrnsteinensis, seinen minderjährigen bruder Hannß Stephan Purckh zur gedechtnuß überlassen, und er, Matthiaß Frickh, alß gerhab von Burchen empfangen. Beede quittungen Wienn den 16. April 1687f. ten
Über der Zeile; 1 korr. aus einer anderen Ziffer. Mit Verweiszeichen am Ende des vorausgehenden Abschnitts nachgetragen. c Danach mehrere Worte gestrichen. d Davor nochmals 6. October gestrichen. e Mit vertatur auf zweiten Abschnitt der Verso-Seite verwiesen. f–f Von anderer Hand. a–a
b–b
Weißbrot- und Kuchenbäcker. Siehe oben S. 333 (fol. 31r).
54 55
338 Edition
2 stockhodorer von Wienn. Videa jenseithsa. NB: Pro antependio ad capellam s(anctae) Dorotheae zu marmoriren 5 fl. begehrt in fo(rm)a wie die 4 in ecclesia. Von 8. biß 12. October müttags bey h(err)n von Caretto gearbeittet. Solutionem vide mense Maio fol(io) 156. Vide mense Octobri fol(ium) 1 jenseiths57. Examen pro cura a(nim)arum. 26. Septembris examinavi […]. [fol. 66r] 3 weiße paräckhl. Den 3. October dem Schadauer für solche, alß eine für dem Nidermayr, 2 für die 2 discantisten mit 3 fl. 36 kr. bezahlt ex mea cassa, dan auch vor 2 m(ona)th ihme für 2 braune paräckhl pro dictis discantistis 2 fl. 12 kr. ex mea cassa gegeben. Grundt, buchbinder. Den 17. October lüffert er folgendte biecher: 1. Fux Gradus ad parnassum seu manuductio ad compositionem musices, in fol(io) und weiß pargäment 2. Ph(i)l(osoph)ia Gavardi pro Ernesto, in weiß pargäment, in fol(io) 3. Kostka Observationes militares von kriegsrecht58, in 4 und papier 4. Biblioth(eca) ascetica t(omus) 8 5. Tuba sonora59, in 12 und weiß pargament [fol. 66v] 6. Amort Vindiciae Kempsenses60, in 8 und weiß pargäment
45 kr. 45 kr. 12 kr. 21 kr. 12 kr. 17 kr.
Stainmezmaister zu Gundendorff bey Wien, h(err) Frantz Leuthner. Den 17. October mit ihme auf einen kamin von roth und weißen marmor, 3 sch(uh) 3 z(oll) waith, oben rundt und außgeschwöfft, gehandlet à 40 fl., darvor ihme von meinen speißwein alß halbs 1717 Thürnst(einer)b und halbs 15-jährigen biergwein 5 e(imer) à 8 fl. versprochen. Für die blatten von schwarzgrauen marmor, 1 sch(uh) in der vierung, 15 kr. das st(ück) gehandlet. Stockhodorer von Wienn. Vide mense Septembri fol(ium) 1 jenseiths61. Den 23. October mit ihnen contrahiret, das cabinetl in neuen stockh zu marmoriren biß das haubtgesümbß inclus(ive), wie das saltetl bey den sall marmorirt, das ist so schön und mit solchen glanz, doch mit andern [fol. 67r] farben. Darvor 50 fl. sambt kost und gypß, die farben verschaffen sie und seind obligirt, die urnam bey den hochaltar der krufften sambt was in den 3 füllungen von Eggenburger stain auf den hochaltar schwarz zu marmoriren. Zwischen den Zeilen. Über der Zeile.
a–a b
58 59 60 61 56 57
Siehe oben S. 333 (fol. 31r). Siehe unten fol. 66v. Kostka, Observationes militares (1724). Negri, Sonora tuba (1710). Amort, Scutum Kempense (1725). Siehe oben fol. 59v.
Notizen im Kalender 1725
339
NB: Waß sie empfangen an geldt vide mense Maio fol(ium) 162, 40a fl., 23 fl., 20 fl., 15 fl., reliqua infra. Den 13. December beede das cabineth in neuen stockh wo das portal zu marmoriren tenore superioris contractus angefangen. Continuatio was über angeschafftes geldt ihnen, stockhodoren, mense maio fol(io) 163, ferers gegeben worden, den 17. Jan(uarii) 1726 abermahl 20 fl. angeschafft, den 17.b Febr(uarii) widerum den kleinen stockhodorer c 10 fl. angeschafft et expeditus fuit. Den 26. Febr(uarii) dem greßern stockhodorer 10 fl. angeschafft, den 4. April 10 fl. angeschafft. Vide fol(ium) 7 post hoc64. [fol. 67v] H(err) Mathias Pichler, mahler in Crembß. Den 23. October 2 e(imer) capitlspeiß, daß er die 4 fändl cum calice et hostia schatirt und die 2 altär in der krufften, das vesperbild et ad sepulchrum Christi, in fresco gemacht, angeschafft. Maistertischler von St. Pöltten. Den 31. October mit ihme auf die 2 thieren von aichenen holtz in die krufften und gegenüber bey der kirchenthier gehandlet, müßen gemacht werden wie die 2 kirchenthieren alß die auf die krufftenstiegen in- und außwendig, die gegenüber aber nur außwendig gleichfermig. Darvor 16 fl. in geldt, 1 st(ock) saltz, wan aber solche in halbeten December gelüffert werden, sollen 18 fl. bezahlt werden. Für ein taffell mit 4 quater von weichen holtz und die einfaßungen [fol. 68r] von aichenen holtz zum fueßböden in den neuen stockh, in der greße aber wie solche in mein haubt- und schlaffzimmer. Für jede solche taffell 1 fl., mueß eine 3 ½ sch(uh) in der quadratur meßen. Den 19.d December e die thieren per canzley bezahlen laßen und den st(ock) saltz per anschaffung. Den 21. Maii für 41 taffelln 41 fl. bezahlen laßen. November. Den 11. empfange von h(err)n Fux über Wienn zu den 3 altären in der krufften ½ lb. gelb ströhglaß65 22 kr., ½ lb. rothe deto 22 kr., ½ lb. blau deto 22 kr., ½ lb. weiß deto 22 kr., 1 lb. goldtfarbf ärzt66 1 fl. 48 kr., f(aci)t 3 fl. 16 kr. Eidem wegen 2 maß weißen pomeranzenrosoly 1 fl. 42 kr., item 2 maß rothen aneyß 1 fl. 24 kr., ex mea cassa bezahlt 6 fl. 22 kr. Vide calend(arium) 1726 mense Martio obige ströh erkauffen laßen. [fol. 68v] Wienner reiß auf den den 26. Novembris außgeschribenen landttag. Den 23. November zu Gäßruckh67 den 5 pferdten brodt und wein 10 kr. dito zu Stockhrau das müttagmahl für mich und closterbaumaister, für Darüber ein Zeichen. Korr. aus einer anderen Zahl. c Über der Zeile. d Korr. aus einer anderen Zahl. e Über der Zeile. f Danach ein Zeichen gestrichen. a
b
64 65 66 67 62 63
Siehe oben S. 333 (fol. 31r). Siehe oben S. 333 (fol. 31r). Siehe unten S. 342 (fol. 73r). Farbige Glassplitter zum Inkrustieren. Blei, Bleigelb als Malerfarbe. Gaisruck (Gem. Hausleiten, Bez. Korneuburg).
340 Edition
dem cammerd(iene)r, laquey, gutscher und voreutter, dem Gravenw(örther) mayr und sein jung, dan futter für 9 pferdt 5 fl. 14 kr. dito täbermauth und weegkr(euzer) 5 pferdt 35 kr. spörkr(euzer) 18 kr. dito dem mayr zu Stockhrau für ein eißen aufzuschlagen, und daß er den pferdten in ruckhweeg nach Gravenw(örth) brod und wein laßen geben 31 kr. den 24. dem Marx auf habern 3 fl. 30 kr. den voreutter thäbermauth und weegkreuzer 21 kr. dito wegen obst und saffran pro prael(ato) ad S. Dorotheam einsezgeldt 8 kr. NB: Das müttagmahl pro ipso und futter pro equis ist schon zu Scokra bezahlt. [fol. 69 r] dito vor 1 lb. zockolata 1 fl. 30 kr. denen mendicantibus trium aut 4 religionum 1 fl. 8 kr. den 27. a p(atre) Symphoriano Servita68 Tubam magnam69, 2 tomuli, erkaufft 7 fl. dito auf den Chatarinaemarckht70 2 cathechismos Romanos71 erkaufft 2 fl. Kolb Seriem 3 archiepisc(oporum) electorum72 51 kr. Christliche lehr73 4 fl. den 28. h(errn) Holbein für erkauffte 6 saidene diechl 12 fl. daß er mein petschierring74 gemacht und etwas goldt darzue geben 6 fl. eidem für dem sülbern und goldenen zeich 1 ½ e(llen) pro c(e)rem(on)iali 30 fl. eidem für eine erkauffte alte berndeckhen 1 fl. 30 kr. [fol. 69 v] für 4 duzet saidene knöpff auf den dichenen neuen rockh à 9 gr. 1 fl. 48 kr. 4 duzet kleune 54 kr. den 30. November bibale pro servis ad S. Dorotheam 12 fl. dem kuchlm(eister) ein dugg(aten) 4 fl. dem thorsteher und einhäzer 51 kr. dem gutscher, so mit 2 pferdten biß Stockhrau vorgespant 3 fl. eidem bibale 17 kr. zu Korneuburg das müttagmall, zu Stockhrau für 4 postpferd, biß nach Gravenw(örth) 2 posten, dem postillion bibale. [fol. 70 v] Musicalia. Den 23. December der thurnerm(eister) von Crembs folgendte verehrt, 1. alß von Brentner75 concertus solennes 3 Jam triumphans, 2. In o(mn)em terram, 3. Quis habitabit aut quis stabit in loco D(omi)ni, viol(ino)a o houb(oa) conc(ertante) 1, violin 2, viola 1, voce sola 1, organo. Ab eodem Brendtner concertus solennes sive ecclesiastici 2b, in te D(omi)ne speravi, 2. justam deduxit, violin o houb(oa) 1, violin 2, viola 1, voce sola 1, organo. Item a Brustman pastorella, violin 2, con organo. Haec musicalia d(omino) Nägl chori regenti a
v- korr. Danach zwei Worte gestrichen.
b
Symphorianus Holzer, Servit von Wien. Henri de Saint Ignace, Tuba magna (1717). 70 Wiener Jahrmarkt am Tag der hl. Katharina am 25. November. 71 Catechismus Romanus (1698). 72 Kolb, Series episcoporum (1725). 73 Scherer, Catechismus (1725). 74 Siegelring. 75 Bei den folgenden Kompositionen Brentners handelt es sich vermutlich um Teile seines op. 1 und op. 2. 68 69
Notizen im Kalender 1725
341
extradita 25. December una et missa s(ancti)a Leopoldia auth(ore) Pichler76, cant(o) alto, tenore, basso, viol(ini) 1, 2, tromb(ae) 2 ad libitum, con organo, violoncello. [fol. 71r] Klein, uhrmacher77. Den 28. Decembris mein repetir- und stockhuhr78, an welcher lezterer der hackhen gebrochen gewest, zugericht, auch mein und capitl m(ona)thsuhr, dan die in oratori, zerlegt und außgebuzt. Darvor 4 fl. exb mea cassa bezahltb. Dan 1 achtl saltz versprochen, wan er wird zusehen, so etwas fehlt, auch die canzleyuhr außzubuzen und zurichten wird. Buchbinder Grundt. Folgende biecher gebunden und gelüffert den 29. Decembris in weißen pärgäment: 1. Cathechismus Romanus, zweymahl in 2 bindt, id est jeder in 8vo, f(aci)t 34 kr. 2. Wohlerfahrner cathechismus79, 2 theill in ein bundt, in 4 und weißen p(ergament) 21 kr. 3. Meditationes in reg(ulam) s(ancti) Aug(ustini)80, in 12 und 1 bundt 12 kr. 1 fl. 7 kr. [fol. 71v] 4. Tuba magna et Artes jesuiticae81, in 8vo 2 bindt weißen pargament 34 kr. 5. Duellii Miscellanea, 2c t(omi)c, et Kolb De 3 electoratuum ecclesiast(icorum) episcop(is) archiep(iscopis), in 4, 1 bundt weißen pargament 21 kr. 6. Orationes Clementis XI., in fol(io) und französischen bundt 45d kr. 7. mein handtcalender eingebunden 17 kr. 1 fl. 57 kr. 1 fl. 7 kr. 3 fl. 4 kr. Ex mea cassa 3 fl. 4 kr. bezahlt. NB: Pro sex missalibus von rothen kalbläther und in fo(rm)a wie meines in oratorio, für jedes 2 fl. 30 kr. [fol. 72r] Maister Sylvester, glaßer. Den 19. December, daß er in die 4 capellen Jo(hann)is, Aug(ustini), Hier(onymi), Josephi in die offnungen die gelben gläßer pro balustrada eingeschnütten, ain viertl saltz angeschafft.
Über der Zeile. Über der Zeile. c–c Über der Zeile. d Davor nochmals 45 gestrichen. a–a
b–b
Melchior Pichler, Kapellmeister des Fürsten Lubomirski. Karl Klein, Uhrmacher von Krems. 78 Tischuhr mit Federzug. 79 Weitenauer, Wohlerfahrner Catechismus (1695–1696). 80 De Cilia, Mensis Augustinianus (1717). 81 Henri de Saint Ignace, Artes Jesuiticae (1717). Dieses Buch aus dem Besitz Übelbachers ist in der Stiftsbibliothek Herzogenburg in dieser Bindung erhalten. 76 77
342 Edition
Erkauffte pferdt. NB: Weillen diß jahr von Georgii biß December 7 pferdt verreckht und crepirt, alß zu Gravenw(örth) die Gatterburgerin, der Blind Hänßl a decano Crembs(ensi), die 2 pferdt, so verfloßenes jahr von Krumaurischen82 roßhandler erkaufft, dan zu Thürnst(ein) in vier tagen, so die liederlichen knecht von Eggenburg überführt, und wo sie die roß hetten futtern sollen, haben sie dem würth sein gersten etc. eingeführt, 3 pferdt crepiert, alß die Haleweilin, der Leipziger, so erst anno 1722 in Novembri erkaufft, dan der Große Hänsl, welchen [fol. 72v] 16 jahr und mein vorfahrer 1 jahr geführt, und diße 17 jahr allzeit an der stangen und an der handt gebraucht worden. Alß seind von mir wider folgende pferdt erkaufft worden, nembl(ich) 2 pferdt 3 jahr alt auß Böhmen von ein handelßmann zu Germes83, 2 pferdt von roßhandler zu Hollabrun84 6 jahr alt, 2 pferdt von graven von Hohenembs85 haubtm(ann) unter Bareithischen 5 und 6 jahr, ein pferdt von verwalter zu Goldegg 86 in das 6. jahr, alle 7 rappen, dan ein junges pferdt, so verfloßene pfingsten 2 jahr alt geweßen, schwarz-braun, von breumaister87 zu Aggspach pera 40 fl.a. Alle 7 nichtb gar 700 fl. uti pretium in cancellaria und rech(nung) anotirt. [fol. 73r] Stockhodorer von Wiennc. Vide fol(ia) 1 et 2 huius mensisd, 88. Den 4. April 1726e ihme für die stockhodorarbeith von puren gypß in das neu marmorirte cabinetl des neuen stockh 8 fl. accordirt und 1 e(imer) wein capitlspeiß, so schon vorhin ihme versprochen worden. Den 19. April ihme 6 fl. angeschafft. Den 30. Maii für den aufsatz deß camins im sall zu marmoriren und von gypß ein zuch in die mütte des aufsatz zu machen 5 fl. versprochen. Den 7. Junii den e(imer) wein angeschafft. Den 9. dito über albereith empfangene 154 fl. den reest mit 52 fl. per canzley angeschafft und er, stockhodorer, expedirt worden. d
[fol. 79 r] Maistertischler. D(e) d(ato) 19. December für dem tabernäckhl nach des Joseph und Baduzi89 riß 20 fl., 2 st(ock) saltz, 2 e(imer) wein capitlspeiß, für die 2 chorstüll bey meinen und deß dechant 6 fl., 1 st(ock) saltz, und wan diß alles biß auf ostern [21. April 1724] fertig wird, sollen noch 2 e(imer) wein capitlspeiß erfolgt werden, widrigen nichts. Die taffelln aber müßen in die 2 zimer biß 3 wochen nach ostern verfertigtf werden. Videg calend(arium) 1726 mense Aprili, fol(ium) 1g. Über der Zeile. Danach mehrere Buchstaben gestrichen. c Am rechten Rand mit Bleistift ein Vermerk von jüngerer Hand. d–d Über der Überschrift nachgetragen. e Zweimal über der Zeile. f ver- über der Zeile. g–g Am Ende des gleichen Abschnitts nachgetragen. a–a b
Krumau am Kamp (Bez. Krems). Großgerungs (Bez. Zwettl). 84 Hollabrunn (Bez. Hollabrunn). 85 Franz Wilhelm Rudolf von Hohenems (1686–1756), bis 1721 Obristleutnant im Dragonerregiment Heinrich von Battée. 86 Goldegg, Schloss der Grafen Trautson (Gem. Neidling, Bez. St. Pölten). 87 Ehem. Brauerei in Aggsbach Markt (Bez. Krems). 88 Siehe oben S. 338f. (fol. 66v und fol. 67r). 89 Antonio Maria Niccolò Beduzzi (1675–1735), kaiserlicher Theateringenieur in Wien. 82 83
Notizen im Kalender 1725
343
Extra robathgeld pro anno 1725. Den 16. Jan(uarii) 1726a erlegt der camerer solches mit 195 fl. 7 kr. zu meinen handten. [fol. 79 v] H(err) Holbein. Den 28. December mit ihme auf die monstranzen nach vorgewißenen, von bildthauer geschnüzten modell gehandlet, alß welches modell abreißen laßen und bey meinen handten lüget. Für diße arbeith, was ihn und den goldtschmidt betrüfft, werden 400 fl. in wein und lauffenden preiß bezahlt, es seye hernach bürg- oder Thürnst(einer) wein. 2do Zu solcher monstranzen habe ihme obigen dito geben ein zerbrochenen vergoldten kelch mit paten, 1 march. 3. Das mit 22 diamanth von 9 orientalischen granaden besezte creutz, dan ein ring mit 6 diamanth und einer extra schönen orientalischen granadea. [fol. 80 r] 3. [!] Ein creutz von 9 extra schönen rubin, gefast mit zugehörigen diamanten. 4. Habe ihme geben in ungeprägten goldt 29 dugg(aten) schwer und ein ringl von goldt ½ dugg(aten) schwer. 5. Widerum geben 24 speciesdugg(aten). 6. Wider geben 5 ½ duzet geschnidene rubinspinell90. 7. Deto ungeschnüttene, vüll duzet. 8. Ein großes perl. 9. Sülber darzue wird erfodert 11 biß 12 march à 18 fl. das marc. 10. Geschmelzte platten 4 stuckh à […]. NB: H(err) Steegner hat hergegeben den großen topätz à 100 fl. racher91, 4 chryosolitos92 ungeschnüttner aestimirt 16 fl. [fol. 80v] Widerum 17 amedisten kleine, das st(ück) 1 fl., 4 große schöne orientalischeb granaden, alle 4 [stück] 26 [fl.]. NB: Den 29. September 1726 überbringt mir h(err) Holbein obige monstranzen, deßen außzügl folgendts: 1mo das gewicht in sülber 13 march 3 loth, die march zu 18 fl., alldieweillen aber den zerbrochenen kelch no 2 darzue gegeben, bleuben 12 m(ark) zu bezahlen, f(aci)t 218 fl. 48 kr. 2. fünff gradt diamant darzue gegeben, das gradt 20 th(aler), thuet 150 fl. 3. die stain, welche h(err) Steegner hergegeben, zu schneiden 14 fl. 4. mehr vor die 4 amatistpäntilognen93 24 fl. 5. vor die kleinen rubinspinell zu schneiden 12 fl. [fol. 81r] 6. vor die granathen und topäz zu schneiden 40 fl. 7. vor das fuderall 15 fl. 8. vor die zwei chrystallgläßer 4 fl. 9. vor die 4 geschmelzte platen auf besagte monstranzen, coena D(omi)ni, esus agni paschalis, die fueßwaschung und mein wappen 40 fl. 10. macherlohn ut supra no 1 400 fl. Über der Zeile. Über der Zeile.
a
b
92 93 90 91
Spinell, rotes oder blaues kristallisierendes Mineral, welches als Abart von Rubin oder Saphir galt. Rauchtopas, eigentlich Rauchquarz. Chrysolith, Olivin, kristallisierender grüner Silikatstein. Pendeloque, Anhänger.
344 Edition
s(umm)a 917 fl. waß ich darzue gegeben, alß den kelch no 2 18 fl. 400 fl. die zwei creutz no 3 195 fl. goldt no 4 rubinspinell 11 fl. Steegnerische stain alls nach geringer schäzung h(err)n Holbeins 159 fl. s(umm)a 783 fl. 917 fl. s(umma summ)arum 1700 fl. [fol. 81v] Den 3. October h(err)n Holbein die 17 fl., so über die 900 fl. seind, ex mea cassa bezahlt, die 900 fl. aber werden ihme in wein abgeführt, nembl(ich) 1718 Bruner auß v(ass) 123, halt 150 e(imer), den emer à 8 fl. 45 kr. Hat also h(err) Holbein 103 e(imer) auß besagten vaaß zu empfangen. Den wein ihme nacher Wienn auf den waßer biß zum Weißen Lämbl94 laß ihme auf meine unkosten führen und ingleichen die lehre vaß auf den waßer herauff. Alles richtig abegeführt worden. NB: Die Herzogburgerische monstranzen95 ist hoch 2 sch(uh) 9 zohl. [fol. 82 r] Außzügl bezahlung deß pfarhoffs Gravenw(örth) pro anno 1725 d(e) d(ato) 10. December. 1. sailer à 9 [fl.] 56 [kr.] 9 fl. 45 kr. 2. haffner à 2 fl. 50 [kr.] 2 fl. 50 kr. 3. wegen deß closter, so der camerer zu bezahlen à 6 fl. 45 kr. 6 fl. 4. waagner 14 fl. 15 kr. 14 fl. 5. idem propter m(onaste)rium 13 fl. 30 kr. 13 fl. 10. [!] mühlner 9 fl. 9 fl. 11. riehmer wegen pfarhoff und closter 18 fl. 4 kr., daran an korn empfangen 4 fl. 16 kr. 2 d., reestirt 13 fl. 47 kr. 2d. 13 fl. [fol. 82v] 12. schmidt wegen closter und pfarhoff, was extra der bestallung, 3 fl. 6 kr. 3 fl. 13. halter 13 fl. 18 kr. [Beil. 1r] 2a schrögstäffl, seind jeder lang 5 schuech 3 zoll, brait 2 sch(uh) 6 zoll. 2 schrögstäffl, jeder lang 7 schuech 3 zoll, brait 2 schuech 6 zoll. 2 schrögstäffl, jeder lang 6 schuech 6 zoll, brait 2 schuech 6 zoll. 1 schrögstaffl, lang 7 schuech. 1 langer schrögstaffl, lang 8 schuech 3 zoll. 15 stäffl, jeder lang 5 schuech 3 zoll, brait 1 sch(uh) 3 zoll. 19 stäffl, jeder lang 6 schuech 3 zoll, brait 1 sch(uh) 3 zoll. 2 stäffl, jeder lang 7 schuech 9 zoll, brait 1 sch(uh) 3 zoll. 6 stäffl, jeder lang 7 schuech 3 zoll, brait 1 sch(uh) 3 zoll. 2 sollbänckh unter die thüren, jede lang 6 schuech 9 zoll, brait 1 sch(uh) 3 zoll. 1 lange solbanckh zum kirchenportal, lang 8 sch(uh), brait 1 sch(uh) 3 zolla. a–a 94 95
Von anderer Hand.
Ehem. Gasthaus zum weißen Lamm, Wien, 9. Bezirk, Berggasse 43. Die Monstranz für das Stift Herzogenburg fertigte Kaspar Holbein 1722.
Notizen im Kalender 1725
345
[Beil. 1v] NB: Dem maisterstainmez für das pflaster unter den thor 30 fl. versprochen, doch daß die blatten in der quadratur gleich sein und 4 z(oll) dückh für den käglstein 1 fl. 30 kr., mest diß pflaster 147 sch(uh) à 8 kr.a. [Beil. 2, pag. 1] Tischler. 1.b In das oratorium 6 nußbaumene seßlb. 2.c Ein spieglrahm zu des probst Carlc. 3.d Zwey thieren zu den heißeln fourniertd. 4. Zweye thierene bey der sallstiegen gegen der kuchl. 5.f Ein aichen fournierte thier gegen den thorwärtl über zu den offen des canzleystüblf. 6.g Fensterladen in das saletl 3-mahl gebrocheng. 7.h Nußbaumene verkleidung zu den fenster oratorii ubi auditur missa und ladenh. 8.i Fensterstöckh ob der thieren in hoff sex. 9. Die schwarze tischl in biliardzimer gleich zu machen, auch den 3ten aldorth zuzurichten. 10.j Zwey laquiertischl ins große zimerj. 11. Die sessell 54 in sall zuzurichten. 12. Das lädl zu dinten a Rud(olfo) zuzurichten. 13.k Laisten zu den spallieren ins alckovenzimer, blau und roth zimerk. 14.l Den schlauch in mein zimer zu verkleidenl. 15. Die 3 tischl, so in der alten und capitlpraelathur bey den fenstern geweßen und eingelegt, auf schrägen zu machen wie der in vorzimmer. 16. Die fensterrahmen in des kellner zimer zu machen, daß die 2 heruntern flügeln aufgehen. 17. Die fueßböden in vor-, haubt- und schlaffzimer außzubeßern. 18.m Zwey rämchen zu den bildeln mit vögeln in haubtzimer. [Beil. 2, pag. 2] 19. kellerhaußn. 20. Endlaisten über das große closterthor und solches wider recht zu machen. 21. Schlaglaisten ino die sacristeyo zu der sacristeykellerthier, auch die abgängige in gastzimmern, dan die laisten in haubtzimer anzulaimen an die thier beym kamin. 22. Bethstüll in die krufften von aichenen holtzp. 23.q Ein bethschemel in das oratorium fourniert, daß man den schemell hinein küne schieben, ut ad S. Dorotheum in oratorioq. Es folgen, untereinander, die Zahlen 16, 6, 2. Unterstrichen. c–c Unterstrichen. d–d Unterstrichen. e–e Unterstrichen. f–f Unterstrichen. g–g Unterstrichen. h–h Unterstrichen. i Korr. aus einer anderen Ziffer, unterstrichen. j–j Unterstrichen. k–k Unterstrichen. l–l Unterstrichen. m Korr. aus einer anderen Zahl. n Davor mehrere Worte unleserlich. o–o Über der Zeile. p Danach sambt schemel bey den chor herumb gestrichen. q–q Unterstrichen. a
b–b
346 Edition
24. Lorettoaltar ad cryptam und die schnizerey von Gravenw(örth) darzue. 25. Kästen in die neue canzley, wohin des Reichardt, Berthold und 3 von Godfrid et eius schreibtisch, et Richard truchen zu appliciren, item Carl kasten. 26. Den andern kasten zum handtuech in die vorsacristey und ein in das capitl. 27. Kästen ad sacristiam mit flatter wie bey St. Dorothee. 28. 5 paar fensterladen auß der alten praelathur, alß 2 paar in die kuchlm(eisterei), 5 paar in das canzleystübl, 2 paar in das griene salerl zu appliciren. 29. Ein rahm pro crucifixo in sall und apost(olis) Petro et Paulo einzufaßen. [Beil. 2, pag. 3] 30.a Blindtrahmen 4 ob der thieren in sall und die 2 rahmen von Dichtlischen kuchlstuckh darzuea. 31.b Schenckhkasten in sall mit stellen wie zu St. Andreeb. 32. Laisten zu den fenstertiechern, daß man solche weckh kan nehmen wie zu Mölckh. 33. Fensterstöckh ob der thieren in hoff. 34.c Verkleidung in die canzleyc. 35. Ein ganz aichene thier in das praelathurgärtl, so außen mit blech beschlagen wird, adeoque hinc hett. 36.d Rahmen zu den l(an)dtschafften und übrigen in sallgang, wie die bey der salstiegend. 37. Rahmen zu den illuminirten kupffern auf den sallgang. 38. Die aufzüg zu denen biliardlaternen. 39. Aichen fournirte thier zu des portners zimer. 41. [!] Die 3 tischl, so in der alten praelathur an die fenster angemacht geweßen. 42. Auf des Peters schreibtisch ein aufsatz von 6 laden, id est 3 und 3 aufeinander, und der alte auf deßen andern kasten zu sezen. 43. In die neue canzleystuben in die fenster die schreibtisch, aichen fourniert die laden etc., die blathen zum schreiben mit leder überzogen, die kästen von deto fournir, sodan diße und jene mit neuen fürneiß schwartz oder ohne, ad ultimum probandum obs dem nußbaum [Beil. 2, pag. 4] gleich kan gemacht werden. [Beil. 3, pag. 1] Tischler d(e) d(ato) 29. October 1725. 1. Krügerl in die chorstüll pro exspuendo96, d(eto) ad S. Ypolitum adhibet, d(eto) ma(teri)a intraponitur sine cistula. 2. Zwey aichene canzeln pro cathecismo. 3.e Rahmen prout ad sculptorem iam notatume. 4.f Zwey thieren ut no 13 ad cryptamf. 5.g Das breth ad summum altare retro tabernaculum, so schon gemachtg. 6. Fensterstöckh in den stockh, ubi habitavit praep(ositus) Carolus. Itemh auf die krufftenstiegen dißeiths, und 1 fensterstockh ob der thier jenseithsh. Unterstrichen. Unterstrichen. c–c Unterstrichen. d–d Unterstrichen. e–e Mit Bleistift gestrichen. f–f Mit Bleistift gestrichen. g–g Mit Bleistift gestrichen. h–h Mit Bleistift gestrichen. a–a
b–b
Spucknäpfe.
96
Notizen im Kalender 1725
347
7.a Zwey fensterstöckh ob der kirchenthierena. 8.b Den altar virginis dolorosae pro imagine b(eatae) v(irginis) ad summum altare der krufften recht zu machen. 9. Die fueßböden ad 6c cubicula des neuen stockh praep(ositi)d Caroli et caetera ibi necessariad. 10. Läden und stöckh sicut fenestrae mit 2 flügeln in daß preßhauß. 11. Thieren, fensterstöckh und fueßböden in die 2 zimerl über den kellerhauß. 12. Die gesümbßer zum lamberien ad 5 cubicula der winterpraelathur. [Beil. 3, pag. 2] 13. Item die fensterladen in dißen stockh. 14. In der bedienten und taffellzimer zwey eingelegte fueßböden. 15. Sechß rahmen, wo die fenster auf die Donau, in presbyterio herab gelaßen werden, damit keine vögl herein fliegen künen. [Beil. 3, pag. 3] Bildthauer d(e) d(ato) 29.e 1725. 1. Was ad Nepom(ucenum) secundum delineationem zu machen. 2. Was noch übrig ad cathedram zu verfertigen. 3.f Ad 3 altaria die engelsköpff und crucifixf. Item 2 crucifix ad media altaria. 4. g Ad media duo altaria cum similitudine ad summum altare in conformitate tabernaculig. 5. Was vonnethen zu den beichtstüllen und die 4 bassaralev dahin. 6. h In die 6 capellen und 6 oratori 24 ordensheyligen, id est herunten 12 bischoff, oben 12 martyres, ut sunt 12 summi pontifices, doch jene ohne kindelnh. 7. In die gätter ob der 2 kirchenthieren noch roßen herunt zu schneiden. 8. In des dechants und mein stull ad summum altare 4 schildt, sindt auch vorn zu schneiden, et 4 vasa. 9. Zwey lauber super portus sacristiae, wo sie oben zusambgefuegt. 10.i Zwey vasa super organum über die blaßbälckh. 11. Gätter secundum delineationem sculptoris in Gravwenw(örth) ad superiorem chorum und oratorifenster gegen der kirchen. 12. Acht leichter pro capellis Jo(hann)is, Aug(ustini), Hier(onymi), Josephi, et 4 pro 2 mediis altaribus. 13. Die 2 kirchenthieren ut apostoli intra veniant und außen roßen, sicut portale ad cryptam. [Beil. 3, pag. 4] 14. j Acht außschnütt super prophetas in capellis s(anctorum) Jo(hann)is, Aug(ustini), Hier(onymi) et Josephij. 15. Die armen seelen in den hochaltar der krufften sambt altvätter, dan Christum cum requisitis figuris ad sepulchrum. Mit Bleistift gestrichen. Korr. aus einer anderen Ziffer. c Korr. aus 4. d–d Über der Zeile anstelle von mehr noch cubiculis zu machen. e Danach ein Riss im Papier. f–f Gestrichen. g–g Gestrichen. h–h Gestrichen. i Korr. aus einer anderen Zahl. j–j Gestrichen. a–a b
348 Edition
16. a 17. Die 2 urnas bey der schmerzhafften mutter und den grab Christi. 18.b Tres figuras pro portali ecclesiae den schildt, die zierätten in die felder bey den 2 vasen, und herunten die 4 bassaralevb. 19. Altare zu schneiden pro s(ancto) Jo(hann)o Nepom(uceno) wie der Dorotheealtar. 20. Die kugl pro tabernaculo zu schneiden, 4 engl, termes ut in der neien monstranzen, 4 kindl super Aug(ustinum) et Possid(onium), dan 2 große kniende engl auf die schnirckl des tabernäckl, 2 kindl zur ram. 21. Vier große figurn in die 2 müttere capelln s(anctarum) Catharinae et Monicae. 22.c NB: Die zierätten so an balustern des obern chors abgängigc. 23. NB: Die fießl zu den aufsäzl der opfferkändl add 2 media altaria et ad summum altared. 24.e Die zirätten ad baluster in obigen chore. 25. Vide no 13. 26. Vier kindl von stain super 2 portas. [Beil. 4] 27.f Ad 4 altaria s(ancti) A(ugustini), J(ohannis), H(ieronymi), J(osephi) supra postamentum der canontaffell die tabinetl alß einschließung q(ua)si horti zu machen. 28.g Vier ganze figuren ad altaria s(anctarum) Catharinae et Monicaeg. 28. [!] Vier engeln auf die 2 aufsatz, wo die canontaffelln et reliquiaria, der müttern capeln s(anctarum) Cath(arinae) et Monicae. 29. Zweyh doppelte adler statt maykriegl, wie die zwey von Impach97. 30. Ein calvariberg pro crucifixo auf den großen beichtstull. 31. In die 2 aichene große kirchenthieren, wohin die 4 apostlköpff kommen, einwendig die füllung zu schneiden, wie solche außwendig geschnütten. 32. Außschnütt ad b(eatam) v(irginem) et s(anctum) Josephum, s(anctum) Hier(ony mum), schweißtuech et b(eatam) v(irginem) in wintterschlaffzimer, item auf die 2 Priefflerische blumenstückhl in wintterhaubtzimer, item auf die große Strainzische98 stuckh in sommervorzimer und auf den haßen allda. [Beil. 5, pag. 1] Notata d(e) d(ato) 24. Aug(usti) 1720. 1.i Den pontificalhimmell aufzumach(en). 2. Die 2 thieren beym hochaltar einzurichten. 3.j Das vor- und haubtzimer außzureiben und diß den 26. Aug(usti) fruh umb 4 uhri.
Gestrichen; danach 2 Zeilen Text unleserlich, getilgt. Gestrichen. c–c Mit Bleistift gestrichen. d–d Mit Bleistift gestrichen. e–e Mit Bleistift gestrichen. f Korr. aus einer anderen Zahl; darüber bildthauer. g–g Gestrichen. h Davor ein Zeichen gestrichen. i–i Gestrichen. j Korr. aus einer anderen Ziffer. a
b–b
Imbach (Gem. Senftenberg, Bezirk Krems). Matthias Streinz, Maler von Dürnstein.
97 98
Notizen im Kalender 1725
349
Tisch in gastzimer. 1. a Im sall 3 ganze taffelln und die 4te in 2 theill, dan die 2 oval und 3 4-ekkhtea. 2. Ins salerl erstgedachte 2 oval. 3. Ins sallzimer den tisch mit schwarzen marmellstain, so in sall stehet. 4. In das biliardzimer so darinnen, und den andern vorb. 5. Ins stüfftzimer 2 von laquier sambt 2 rothen geridon, dan noch 2 geridon und 2 neue oval tischl wie in mein vorzimer. 6.c Ins groß zimer 2 tisch mit blumentebig, 4 geridon, 3 tischl von laquier. 7. Insd rothe zimer die 2 rothen tischl von laquier. 8. Ins blaue 1 soe in salle, und noch eines darzue mit blauen tuechf. 9. NB: Ins capucinerstübl die 2 4-eckhten tischl von probst Carl. 10. Ins alckovenzimer den tisch von Teegernseischen marmälstein, dan die so mitg und tuech oder leder darüber. 11. In grienen sälerl das kleine tischl mit den grienen tuech und leder, dan noch ein solchen zu machen und dahin den tisch, so im grien zimer stehet, und schwarzen tuechh. [Beil. 5, pag. 2] 12.i In das griene zimer ein tischlj mit nußbaumenen saulen, auf solche saulen zu den 2 kleinen tischeln ins grien sälerl, so oval müßen werdeni. [Beil. 5, pag. 3] D(e) d(ato) 17. December 1721. 1. Wegen der sädl auf die gaigen, klein und große gamben, brözen99, klein bassetto. 2. Gattern in den gartten. 3. Stangenk hinterk die läden in mein haubtzimer, vor-, schlaff-, studier- und taffellzimer, auch vorheißl, aber woll angemacht, id est oben mit schrauffeln oder gekröpfften langen eyßen, unten wie die spreizstangen, daß man es einlegen küne et in necessitate versperen. 4. Die portierstängl, so ihme in die canzley zu machen schon lengst gegeben worden. 5. Bender und schloß zu der thier auß der gallerie in das praelathurgärtl, von der kirchenthier zusambzusuchen 2 flügeln sambt schloß. 6. Das gätter zu den stiegen in die obere oratoria. 7. Mein offenthierl ins haubtzimer mit kögeln anzumachen. 8. Klämpffl zum neuen 60 seßeln und 24 stängl zu den 12 seseln im capitl. 9. Des Peters schreibkasten aufzuspernl. [Beil. 5, pag. 2] 10. Den schänkasten in sall zu beschlagen, das beschlacht von den kasten, so in meinen alten vorzimmer eingemauert, genohmen.
Gestrichen. Danach ein unleserliches Wort. c Darüber mit NB. als Verweiszeichen auf Nr. 9 verwiesen. d Danach bl gestrichen. e–e Über der Zeile anstelle von schwarzes von laquier. f Die Einträge 1 bis 8 durchgestrichen. g Danach mehrere Worte unleserlich. h Die Einträge 10 und 11 sind gestrichen. i–i Gestrichen. j Danach mehrere Worte unleserlich. k–k Über der Zeile anstelle von einem unleserlichen Wort und in gartl, gestrichen. l Danach mit vertatur auf die folgenden Einträge 10 bis 14 verwiesen. a–a b
99
Bratschen.
350 Edition
Abb. 9: 1725, Beilage 5, pag.1 (rechts) und 4 (links).
11. Den knopff in vorzimer anzuschlagen, und ringl in alkovenzimer etc. etc. an den thieren durchzugehen. 12. Die latern mit schwarzen blech. 13. Die kastenthör mit schwarzen blech. 14. […].
Notizen im Kalender 1725
351
[Beil. 5, pag. 4] Schloßer. 1.a Dieb zu den bröttern in der krufften einzumachena. 2.c Die thier auf den balkon und riegeln und auch schnallenc. 3. Spreizstangend zu des kellners zimer und in krautkeller, auch schloß ad 1mum. 4. Die glockhen in das capitl mit einer federn und gestöll, so in studierzimer lüget. 5.e Schloß ins sallerl und sallzimer e. 6.f Zu den offenthieren beschlacht. 7. Die beschlächt und rigeln zu durchgehen, weillen überallen fellt und gebrochen, auch abgengige knöpff blaue. 8.g Die gebrochene thier in das archiv mit taschenbendern anzuschlageng. 9. Zu den außspeißtischl die taschnbändl von mein nußb(aumenen)h tischln, so bey den fenstern waren. 10.i Das bandt in bil(liard)zimer gegen den sall festzumacheni. 11. Den kasten zum handtuech in der vorsacristey anzuschlagen, darzue die bändl von kastenj d(omini)k Auerk. 12.l Das schloß in alckovenzimer anzuschlagen, auch die blau und rothe zimer recht zu machenl. 13. 2 ringl zu den fenster, so das anderte von der salthier. 14. Das Mölckhrische schloß abzuschlagen und ein anders darvor anzuschlagenm. [Beil. 5, pag. 3] 15.n Die thieren in der pfistery und kuchlmaisterey anzuschlagen, darzue die thieren ex bibl(iotheca) der alten prael(atur), das schloß aber zu der thier bey der oratoristiegen. 16. o
Gestrichen. Danach ein oder zwei unleserliche Worte. c–c Gestrichen. d Gestrichen. e–e Gestrichen. f Korr. aus einer anderen Ziffer. g–g Gestrichen. h Über der Zeile anstelle von fenster. i–i Gestrichen. j schenckh- gestrichen. k–k Über der Zeile anstelle von in großen zimer; davor ebenfalls zwei Worte gestrichen. l–l Gestrichen. m Danach vertatur. n Darüber schloßer. o Gestrichen. a–a b
[1727] [fol. 5r] Außzügl de anno 1726. Schadauer. No 1 den 11. Jan(uarii) ihme solchen mit 31 fl. 24 kr. bezahlen laßen. Sübenschillinger 172 stuckh. Dem 16. Jan(uarii) solche h(err)n Holbein zu verfertigung der 48 schildtl ad globum pro tabernaculo, item pro diametro et circulo das sülber außzuschlagen, überschückht. Haben gewogen nach meiner und ordinari wagg 5 lb. zu 32 loth, dan über die 5 lb. 10 ½ loth, id est secundum hoc pondus 10 march 10 ½ l(ot). Videa fol(ium) 2 jenseithsa, 1. Diarium Viennense no 32. In des h(err)n Peters Conrad Monats3 buchladen in der Naglergaßen ist zu haben Philippi Brietii soc(ietatis) Jesu Annales mundi sive chronicon universale secundum optimas chronologicorum epochas ab orbe condito usque ad pacem Badensem 17244 sancitam continuatum5, in fol(io) et in 8vo, 6 fl. [fol. 5v] H(err) Fux, apothecker. 1 maaß aneyßrosoli 42 kr. item ein maaß deto 42 kr. ein maaß pomerantzenrosoli 51 kr. mehr 1 maaß deto 51 kr. ein maaß granabetrosoli6 36 kr. 2 lb. geschnittenen taback 40 kr. 3 lb. granulirt deto 1 fl. item 1 ½ lb. taback granulirt 30 kr. 5 fl. 52 kr. Obiges den 26.b Jan(uarii) 1727 ex mea cassa bezahlt.
Nachgetragen. Korr. aus 27.
a–a b
Siehe unten S. 353 (fol. 6v). Wienerisches Diarium Nr. 3 vom 8. 1. 1727. 3 Peter Konrad Monath (um 1683–1747), Buchhändler aus Nürnberg, ab 1726 in Wien. 4 Recte 1714. 5 Briet, Annales mundi (1727). 6 Wacholderlikör. 1 2
Notizen im Kalender 1727
353
Bildthauer am Förthoff. Den 5. Febr(uarii) zu den lezten 8 bassaralev des tabernacl angefangen, t(e)r(mi)navit […]. [fol. 6r] Dictionarium historico-critico-chronologico-geographico literale totius sacrae scripturae, gallice editum 1722 auth(ore) Augustino Calmet religioso Benedictino et abbate S. Leopoldi Nancii, et anno 1725 e gallico in latinum translatum ac editum Lucae typis Sebastiani D(omi)n(i)ci Cappuri a clericis regularibus congreg(ationis) m(at)ris Dei Lucensibus7. NB: Etiam Venetiis typis editum constabit 8 vel 9 fl., gallica v(ero) editio cum cupris 28 fl., editionem Venetam cum selectioribus chartis et figuris sine quibus Lucensis est, Viennae pro 8 fl. 30 kr., die 2do Martii accepi. Joseph Wolffgang Paul Bourgermaitre de Deicisau8. Februarius. Kupfferstecher9 von Crembs. Vide calend(ario) 1726 mense Octobri fol(io) 5 sub d(ato) 18. December contractum propter tabernaculum. Den 15. Febr(uarii) ihme per abschlag 2 fl. geben auf erstbesagte arbeith ex mea cassa. Den 22. dito abermahl 2 fl. ex mea cassa, den 1. Martii wider 2 fl. [fol. 6v] H(err) Holbein. Den 4. Febr(uarii) erhalte 2 schildl pro tabernaculo. Den 11. dito ab eodem bekommen das sülber pro diametro der 6 bassaralev und hervor, wögt 24 loth ½ quintl. NB: Die schildl werden probabile auf 4 march kommen. NB 2: Lauth h(err)n Holbein bescheinung wögen die 172 sübenschillinger 5 lb. 12 loth. Den 18. Febr(uarii) erhalte ab eodem die 3 übrige stuckh sülber pro diametro, ut was hervor herabgeht, gleich deme ut supra, so den 11. erhalten, wögt 23 loth. Item erhalte 4 schildtl, wie unten in der kugl kommen, wägen 7 ½ loth. Goldtschmidt von Mauttern. Den 18. dito [Februar] von Holbeinischen sülber 2 ½ l(ot) ½ quintl behendiget, dan von probst Carl sprettiges10 [fol. 7r] 6 ½ l(ot) ½ quintl. Vide jenseiths11. D(ominus) Holbein. Den 2. Martii erhalte ab eodem 18. sülberne schildl pro tabernaculo, wögen zusamb 1 lb. 5 ½ loth. Den 5. Martii erhalte abermahl 20 schildl, wögen 1 lb. 14 l(ot). NB: Lauth h(err)n Holbein schreiben und nach der goldtschmidtwag wögen die ersten 2 schildl 3 loth 3 quintl, das große stuckh zum diameter 25 l(ot) 2 q(uintl) 2 d(enarii), die 3 stuckh ad eundem diametrum 24 l(ot), die 4 schildtl 7 l(ot) 2 q(uintl), die 18 schildl 2 march 6 l(ot) 2 q(uintl), die 20 schildtl 2 m(ark) 15 l(ot), das übrig herauff geschückhte Calmet, Dictionarium (1725). Wolfgang Paul Burgermeister, genannt von Deizisau (1697–1756), Autor juristischer Werke. 9 Joseph Landerer (um 1669–1741), Kupferstecher von Krems. 10 Sprödes? 11 Siehe unten S. 354 (fol. 7v). 7 8
354 Edition
sülber 1 m(ark) 2 q(uintl), s(umm)a 10 m(ark) 2 l(ot) 3 q(uintl) 2 d(enarii). Das übrige ist in der faihlung und schmelzen abgangen, nemblich 9 l(ot) 1 q(uintl). Propter laborem superioris arg(en)ti 9 march 3 stöckh salz angeschafft den 5. April. [fol. 7 v] Pro bachanalibus. Den 23. Febr(uarii) capitulo 10 fl. geben ex mea cassa. Neuer vergoldter12. Den 4. Martii von Wienn auf müttag ankommen und dito zu arbeithen angefangen, ist ihme penes victum die wochen 1 fl. 45 kr. versprochen worden. a
Goldtschmidt von Mauttern. Den 15. Martiib ihme 29 loth 1 q(uintl) sülber zum schmelzen geben. Retulit und die circl darvon gemacht. Dito daß er von 6. Martiic biß den 15. in closter das sülber zur kugl gearbeittet, pro die penes victum 30 kr., also für 14 ½ tag, 7 fl. 30 kr. bezahlt ex mea cassa. Den 22., daß er von 17. biß 22. Martii 5 tag ut supra gearbeittet, 2 fl. 30 kr. ex mea cassa bezahlt. Den 29., daß er von 26. bis 29. Martii 4 tag in closter gearbeittet, 2 fl. ex mea cassa bezahlt. Dito ihme 7 ½ loth sülber geben, itemd ½ lothd. Vide mense Martio fol(ium) 3. [fol. 8 r] Neuer vergoldter von Wienn. Videe 4. huius [März] fol(ium) 3e, 13. Den 6. Martii 2 buch Paßauer goldt geben, darvon gemacht worden zu den Hier(onymi)- und Aug(ustini)altar die 8 engelsköpff und 2 crucifix 16 biechl, dan die übrigen 4 biechl zu den laubern novi tabernaculi. Den 13. deto 2 buch geben, darvon gemacht worden die lauber gar gemacht, 4 engelsköpff und den obern thaill, wo das crucifix stehet. Den 22. dito 2 buch deto geben, darvon gemacht worden die 2 obere schnirckhl mit 22 biechl und 5 latern, der adler mit 2 biechlf. Den 31. dito 2 buch detog geben, darvon gemacht worden die 3 adler, zum übrigen 3 latern mit 2 biechl, 22 biechl zu den saithenthaill, so ganz verfertigt, und der andere angefangen. Den 3. April 2 buch deto geben, darvon gemacht worden der andere angefangeneh saithentheill mit 14 biechl, dan zum großen bassarelev Jo(hann)is Nep(omuceni) 10 biechl. D(e) d(ato) 10. April 2 buech deto geben, darvon außgemacht worden obiges bassarelev Nep(omuceni) mit 7 biechl, dan die zwey zugehörige bassaralev mit 9 biechl. Item mit 8 biechl s(ancti) Jo(hann)is Nepom(uceni) [fol. 8 v] angefangen worden. NB: Den 19. April 6 fl. angeschafft. Den 19. April 2 buch deto geben, darvon gemacht worden s(anctus) Nepom(ucenus) ut supra biß auf ut sequ(itur). Den 23. dito 2 buch geben, darvon gemacht worden pro Über der Zeile anstelle von 6. Über der Zeile. c Danach müttags gestrichen. d–d Über der Zeile. e–e Rechts neben der Überschrift nachgetragen; danach jenseiths gestrichen. f Danach gemacht worden gestrichen. g Über der Zeile. h Über der Zeile. a
b
Franz Amon (um 1699–1769), Maler und Vergolder von Wien. Siehe oben fol. 7v.
12 13
Notizen im Kalender 1727
355
Nepom(uceno) das crucifix und palmzweig mit 6 biechl, dan 12 biechl zu den laub und festonen außschnütt ob der canzlthier. 6 biechl zu den bassaralev dahin pentecostes angefangen. Den 29. dito 2 buch deto geben, darvon gemacht worden bassarelev pent(ecostes) mit 10 biechl, die 2 tragstein mita 7, dan das heruntere große bassarelev Christus in t(em)plo angefangen mit 8 biechl. Den 7. Maii 2 buech Wienner goldt, deren 8 buech von Wienn erhalten à 3 fl. 30 kr., geben, darvon gemacht worden das bassar(elief ) Christus in t(em)plo mit 9 biechl gar auß, dan die 2 kleinern bassar(elief ) Jo(hann)es praedicans in deserto und das andere Paulus in areopago mit 12 biechl. Widerum ein schnirgl zwischen dißer bassarelev mit 3 biechl angefangen. Den 15. Maii 2 buch deto geben, darvon gemacht worden der obige schnirgl gar auß, dan die 3 anderen und ein kindl und das andere angefangen. [fol. 9 r] Den 21. Maii 2 buch deto Wienner gold geben, darvon gemacht worden zumb engl bey der canzl 4 biechl, zu den schrifften 14c biechl, zu den schild, ein laub und engelskopff ad Nepomucenum 6 biechlb. Den 31. Maii ihme 8 fl. angeschafft. Den 27. Junii 2 buech deto geben, darvon gemacht worden zud den engl über den Nepom(ucenum) 12 ½ biechl, zu den 2 vasen ad Nepom(ucenum) 11 ½ biechld. NB: Von Wienn widerum 8 buch empfangen. Den 1. Julii 2 buch deto geben, darvon gemacht worden obige vase gar auß und die 2 schrifften mit 2 biechl, dan die 2 heruntere kindl ad pedes Nepom(uceni) mit 20 biechl. Item zu den 4 schrifften 4 prophetarum in müttern oratoriis 2 biechl. Den 16. Julii 2 buch deto geben, darvon gemacht worden zu den müttern theill tabernaculi 21 biechl, zu den schrifften deren martyrer in oratoriis 3 biechl. [fol. 9v] Den 15. Julii 2 buch deto geben, darvon gemacht worden tabernaculum ut supra, zum müttern theill noch 5 biechl, 3 biechl zu schrifften, 10 biechl zu ein dermes, dan 6 biechl zu den andern dermeß. NBe: 8 buch à 3 fl. 30 kr. von Wienn erhaltene. Den 19. Julii 12 fl. angeschafft. Den 21. Julii 2 buech deto geben, darvon gemacht worden und verbraucht zum termiis 5 biechl, zu den engelsköpffen, darauf die monstranzen steht, 7 biechl, zu den 2 engelsköpffen mit den wolckhen und leichtern 6 ½ biechl. Ein halb biechl zu den andern der 2 schnirckhl, dan 5 biechl zu den 3ten termiis angefangen. Den 1. Aug(usti) 2 buch deto geben, darvon zum 3ten termiis 5 biechl über obige, zu den 4ten termiis 11 biechl. Zu 2 flüg deß großen engl ad tabernaculum 7 biechl, dan zum 2 kerbeln auf die englköpff, wo das hochwürdige steht, und zu den adern 1 biechl. Den 7. Aug(usti) 2 buch deto geben, darvon zu 2 flügl [fol. 10 r] zum andern engl 7 biechl. Zum crucifix pro tabernaculo id est pro corpore Christi 5 biechl. Dan zu den ersten großen engl mit dem andern buch angefangen. NBf: 8 buch à 3 fl.g 30 kr. von Wienn erhaltenf. Den 13.h Aug(usti) 2 buch deto geben, darvon obiger engl gar außgemacht und der todtenkopff in pede crucifixi ut supra. Den 17. 2 buch deto geben, darvon gemacht worden Danach nochmals mit. Mit ut infra und Verweiszeichen hier eingefügt. c Korr. aus 6. d–d Mit ut infra und Verweiszeichen hier eingefügt. e–e Nachgetragen. f–f Nachgetragen. g Über der Zeile. h Korr. aus einer anderen Zahl. a
b–b
356 Edition
mit 3 biechl das creutz pro crucifixo und adern in dem berg oder fueß des creutz. Dan 1 buech und 21 biechl zu den andern großen engl. Den 20. Aug(usti) 2 buech deto geben, darvon zu den anderen großen engl 1 buch 3 biechl kommen. Dan zu den ersten kindl, so die rahm halt, mit 9 biechl angefangen. NBa: 6 buch ut supra von Wienn erhaltena. Den 23. Aug(usti) 2 buch deto geben, darvon daß obige kindl und auch das andere darzue außgemacht worden. Den 26. Aug(usti) 2 buch deto geben, darvon mit 22 biechl 4 vasa ad summum altare [fol. 10 v] gemacht worden, dan das 5te vase mit 2 biechl angefangen worden. Den 30. Augustib dem vergoldter 6 fl. angeschafft. NB: Cum suis 6 fl.c accepit, a quo est hic 32 fl. Den 12. September 2 buch deto geben, darvon zu den 2 vase noch 9 biechl, zu den lilien 3 biechl, zum crucifix, Jo(hann)es et b(eatae) v(irgini) auf den Catharinaealtar 3 biechl, zu einen kindl ad hoc altare 9 biechl. Den 22. deto 2 buch ut supra geben, darvon zu den fensterl in der canzlthier 3 biechl, zu den 2 schild auf den Catharinaealtar 3 biechl, zu den 2 adler auf den Monicaealtar 3 bichl, zu den ersten kindl ad hoc altare noch 2 biechl, zu den andern kindl 12 biechl, item zu 2 fligl dißer kindl 1 biechl. Den 3. October 2 buch deto geben, darvon zu den crucifix, b(eatae) v(irgini) und Jo(hann)es auf den Monicaealtar 2 biechl, zu den 2 schild ad idem altare [fol. 11r] 3 biechl, zu den 2 kindl daher 19 biechl. Den 10. October 2 buch deto geben, darvon zu den 8 schildt deren propheten in capellis s(anctorum) Jo(hann)is, Aug(ustini), Hier(onymi), Josephi die schrifften 4 biechl. Zu 2 schnirgl in capella Cath(arinae) pro 2 prophetis 2 biechl, zu 6 engelsköpff 18 biechl. Den 22. October ein ganz buech Nürnberg(er) goldt und 8 biechl Wienner goldt à 3 fl. 30 kr. geben, darvon ut infra sub NB. Den 25. October ihme 5 fl. angeschafft et NB: Tenore tagbiechl den 2. Aug(usti) vormüttag nicht gearbeittet. Den 29. November a d(omi)no Gewey 8 buch goldt von Wien per 3 fl. 30 kr. erhalten. NB: Darvon gemacht wordend der H(eilige) Geist ad cathedram 2 biechl, 2 schnirgl pro prophetis supra capellam s(anctae) Monicae 2 biechl, 2 schildt zu mein und des dechants chorstull 3 biechl. In die 4 schildt der engeln capellae s(anctae) Cath(arinae), item s(anctae) Monicae die schrifften 2 biechl. Zum balmzeig ober der sacristeythier und gegenüber 3 biechl. Widerum 4 palmzeig pro prophetis, wo die schnirckhl, 2 biechl. 2 schildt reno[fol. 11v]virt supra portas sacristiae et e regione 1 ½ biechle. Ein roßen zum postäment, darauff Nepomucenus steht, 2 ½ biechl. Itemf die roßen zur canzl angefangen 2 biechlf. Den 10. November 2 buch Wienner goldt à 3 fl. 30 kr. geben, darvon gemacht worden die roßen bey der canzl gar auß mit 2 biechl, 8 biechl zu den zirätten bey der canzl und Jo(hann)es Nepom(uceno), 8 biechl zu den 5 canontaffell ad summum altare, 5 biechl zu den 6g kästeln pro reliquiis ad summum altare, 1 biechl zu den 2 kästen, darein obige kästl cum reliquiis kommen, die adern mit goldt gemacht. Den 17. December 1 buch deto geben, darvon gemacht worden daß fraubilt, darzue gebraucht worden 4 biechl und 1 halbetes. Nachgetragen. Korr. aus einem anderen Wort. Danach nochmals fl. Danach zu gestrichen. Über der Zeile. f–f Zwischen den Zeilen nachgetragen. g Über der Zeile. a–a
c d e b
Notizen im Kalender 1727
357
Zusamrechnunga mit ihme, vergolter, daß er 40 wochen 4 tag in closter gearbeithet, thuet 71 fl. Daran hat er empfangen 37 fl., rest ihme 34 fl. den 23ten Decembris 1727 per canzley angeschafft wordena. [fol. 12r] NB: Zu den märmel des gesümbs der Nepomucenikupl 1 maß fürneiß, und 1 maß zu solchen gesümbß der Dorotheekupl gebraucht, dan 1 maaß zu den 4b iexen14 der Nepomucenikupl und den bogen darmit auch angefangen. Hat jedes gesümbß etc. sechs mahl gefürneist, dan geschlüffen und wider einmahl gefürneist, so dan mit mehl gebuzet. [fol. 18r] Buchbinder Grundt. 1. wegen hergegeben und gebundenen calender 18 kr. 2. Babenstuber Prolocutiones academicae15, in 8 und weißen pärgäment 17 kr. 3. wegen in weißen pärgäment et in fol(io) gebundenen Lewlischen rech(nung) de anno 1707 biß 15, ein bundt weiß pärg(ament) 45 kr. 4. item ein solcher bund alß Donysche annotationes und unterthansabrech(nung) 45 kr. 5. Wilhelms Wiennerische hauß- und kuchlrech(nung)16 de anno 1703 biß 1710 unter meinen vorfahrer alß raith(erre)n und verordneten, allwo zu sechen, daß jahrlich schier so vüll alß in closter aufgangen, 5 bind in weiß pärgäment 2 fl. 6. wegen 7 bindt in 4 und schweinleder meorum manuscriptorum ex ph(i)l(osoph)ia et u(nive)rsa th(eo)l(og)ia, f(aci)t 3 fl. 30 kr. 7. wegen 9 bindt Diarii Viennensis in 4, darzu ich die pargamenten deckhl geben, à 10 kr., f(aci)t 1 fl. 30 kr. [fol. 18v] 8. wegen 7 bind eiusdem Diarii in pargament à 21 kr., f(aci)t 2 fl. 27 kr. 9. wegen 7 bindt in 4, die Hanauer blätl in papier, der ruckhen mit weißen pargäment à 15 kr., f(aci)t 1 fl. 45 kr. Ex mea cassa bezahlt. Mahler von Corneuburg17. 1. Daß er den fürsten von Paßau jezt regirenden ein anders gesicht und kopff, nach den controfee h(err)n dechant von Crembß zugehörig, gemacht, auch das kleydt feugelfarber18 4 fl. 2. Für copirung deß verstorbenen fürsten e comitibus de Rabutin in greße imperatoris et imperatricis copie im sall 3 fl. 3. Für dem kopff meines controfee im haubtzimer und redigirung, auch machung eines fürhang, 3 fl. S(umm)a 10 fl. ex mea cassa bezahlt. Sylvester, glaßer. a–a
b
Von anderer Hand. Danach ein Wort gestrichen.
Ixen, einspringende Schnittlinien zweier Dachschrägen. Babenstuber, Prolusiones academicae (1724). 16 Jahresrechnungen von Wilhelm Candry über den Dürnsteiner Hof in Wien und über die Küche. 17 Korneuburg (Bez. Korneuburg). 18 Veilchenfarben. 14 15
358 Edition
Den 14. Martii ihme 100 fl. angeschafft. [fol. 19 r] Kasten. Ist ohne capelln und in inwendigen liecht lang 17 cl(after) 1 sch(uh), von den kasten biß zum neugebeu, id est bedienten- und studierzimer, seind 23 cl(after). H(err) Holbein. Den 5. April wegen daß er mir 40 duzet rubinspinell schneiden laßen 40 fl. ex mea cassa bezahlt. Bildthauer von Mauttern. Den 8. April ihme für die 7 laternpfeiller von stain in dem hoff zu machen wie der schon gemachte 9 fl. und 1/8 saltz versprochen. Den 12. dito 2 fl. angeschafft, den 19. dito 1a fl. 34 kr., id est 1 fl. 34 kr., angeschafft. Den 27. dito 1 fl. ex mea cassa geben. Vide in fol(io) sequ(ent)i19. Weinverkauff. Den 8. April wegen r(everendo) p(atri) Erasmo superiori p(atrum) Capucinorum auf den Mariaehülffsberg zu Paßau überschückhten 20 e(imer) wein seind 80 fl. zur canzley bezahlt worden. [fol. 19 v] Lauth Diarii Vienn(ensis) no 2720. Ist bey Peter Conrad Monaths buchladen in der Naglergaßen zu haben Johann Jacob Schüblers Neue und deutliche anleuttung zur practischen sonnenuhrkunst, worinnen auf ein leichte arth gewießen wird, wie sowol regulare alß irregulare oder abweichende sonnenuhren mit denen zugehörigen bögen der himlzeichen und der tagslenge, auch anderen curiosen dingen, ohne rechnung theils geometrisch, theils mechanisch, durch die auf maßstäben genommene sinus, tangenten und secanten, unter jeder polhöche, ganz richtig zu verzeichnen sein, mit einer zugabe von etlichen universaluhren und einen untericht, wie große sonnenuhren in fresco zu mahlen sein, durch vülle saubere kupffer erklärt21, in 8vo, das exemplar 2 fl. Nunc lege, nunc ora, nunc cum fervore labora. Sic erit hora brevis, sic labor ipse levis. [fol. 20 r] Ernestus, professor. Den 27. April ihme gegeben Dissertationes de at(tritione) et contritione auth(ore) Le Drou et discussionem dictarum dissertationum auth(ore) Aug(ustino) Michl in ein bandt 4, dan Confutationem discussionis dictae auth(ore) Le Drou, in 8, ein bandt.
Bildthauer von Mauttern. a
Korr. aus einer anderen Ziffer.
Siehe unten S. 359 (fol. 20r). Wienerisches Diarium Nr. 27 vom 2. 4. 1727. 21 Schübler, Anleitung (1726). 19 20
Notizen im Kalender 1727
359
Den 3. Maii auf müttag mit jenseiths fol(io) 2 besagten laternpfeillern in 16 tagen fertig worden, dan über empfangenes à 4 fl. 34 kr. den reest mit 4 fl. 26 kr. angeschafft, wie auch das 1/8 saltz. Goldtschmidt von Mauttern. Den 30. Junii lüffert er die 11 knöpff zur tabernackhlkugla und wägen 6 l(ot) 1 q(uintl). Den 29. Julii nachmüttag zu stechung der negl tabernaculi angefangen und biß den 1. Aug(usti) inclusive gearbeittet et ex mea cassa mit 1 fl. 45 kr. bezahlt. [fol. 20v] Den 22. Aug(usti) ½ und den 23. dito den ganzen tag in closter an tabernnäcl sülber gearbeittet, dan den 27. Aug(usti) den ganzen tag. Solche 2 ½ tag mit 1 fl. 15 kr. ex mea cassa bezahlt. Den 30. Aug(usti) in closter an der kugl gearbeittet tota die. Den 1. September tota die, den 2. tota die. Denb 5. tota die, den 6. media die, den 11. tota die, den 17. media die post prandium, den 18. media die mane, den 27. dito media die post pr(andium)b. Den 1. September ihme auf zusambrech(nung) 12 fl. angeschafft. Item daß er 4 wochen ain tag an den knöpffen und nägeln pro tabernaculo gearbeittet, thuet mit obigen 7 tägen 15 fl. 45 kr., also über oben empfangene 12 fl. den reest mit 3 fl. 45 kr. ex mea cassa bezahlt, und ain viertl saltz angeschafft. [fol. 31r] Würth am Förthoff. Den 6. [Mai] ihme für einen fensterstockh in creutzgang bey der neuen Nepomuceni capelln 2 fl. 30 kr. versprochen. Th(eo)l(og)ia scholastica auth(ore) Wenzl22. 3 tomi in fol(io) alß De Deo uno et trino t(omus) 1, De angelis, actibus h(omi)nis eorumque moralitate conscie(nti)a vitiis et pec(ca)tis, De legibus t(omus) 2, De gra(ti)a, fide, spe, ch(arita)te et incarn(atione) t(omus) 3, darvor 9 fl. ex mea cassa bezahlt. Den 16. Decembr(is) t(omus) 4 De s(an)ctis in g(ene)re etc. mit 37 kr. bezahlt ex mea cassa. Zwey h(erren) würth von Wienn. Nicolausc Spenger und Jo(hann)es Michael Stöger23, mit welchen folgender weinkauff den 15. Maii geschloßen worden, alß 1000 e(imer) 1725 und 600 e(imer) 1724, den 1725 à 1 fl. 8 groschen, den 1724 à 2 fl. 30 kr., der gr(oschen) leykauff ist nachgesehen. [fol. 31v] Quinethd. NB: D(octo)r Gewey berichtet de dato 11ten Maii, daß daß stickhl zu 2 tritl braith 6 fl., zu ½ eln braith 5 fl. und in diser braitten etwaß schlechter 3 fl. 30 kr. khosted. Stockhodorer von Crembß.
Das zweite -k- korr. Mit Verweiszeichen hier eingefügt. c N- korr. d–d Von anderer Hand. a
b–b
22 23
Wenzel, Controversiae selectae (1723–1726). Wirte in der ehem. Wiener Vorstadt Laimgrube, heute Wien, 6. Bezirk.
360 Edition
Den 21. Maii auf die jezige arbeith, der gang vor dem obern chor und stiegen bey der bibliothec, dan die 2 gäng in kirchencreutzgang ad capellam novam pro nativ(ita)te D(omi)ni et capellam Nepomuceni, 6 fl. per abschlag angeschafft. Den 31. Maii widerum 7 fl. angeschafft für obige arbeith, alß für die 2 creutzgäng bey der Nepomucenicapelln 14 fl. 30 kr., für dem gang und stiegen ut supra 6 fl. 30 kr., daran empfangen 13 fl., den reest mit 8 fl. angeschafft den 11. Junii. [fol. 32 r] Stockhodorer von Crembs. Den 11. Julii nach den tag à 30 kr. penes victum, den gypß zum marmoriren in dem creutzgang ad tres capellas aufzulegen angefangen, und den 13. dito nach Aggspach in die carthauß gangen, redivit und wider an besagter arbeith fortgefahren den 12. Aug(usti) vormüttag, den 16. nicht gearbeittet. Den 23.a Aug(usti) daß er von 11. Julii biß 23. Augustib 11 tag nach den tag ut supra in closter gearbeittet 5 fl. 30 kr. angeschafft. Den 6. September 4 fl. angeschafft, den 20. September 5 fl. angeschafft. Den 11. October 4 fl. angeschafft, den 25. October achtc fl. angeschafft, id est 8 fl. Ist mit ihme abgerechnet worden und were ½ fl. schuldig verblüben, quem donavi et ex mea cassa 1 fl. 30 kr., actum 17. Febr(uarii) 1728. [fol. 33v] M(eister)schloßer von Mauttern. Den 4. Junii extradidi ipsi extractus de anno 1721d etd 1722e ad revidendum et colatio nandum, summa fuit ducenti nonaginta quinque floreni, quinquaginta 8 crucigeri 3 d. Et extractum de anno 1720, cuius summa est centum nonaginta floreni 8 crucigeri 2 d. Maisterschloßer von Mauttern. Den 8. Junii dem maister 1 mezen waitz, dan 3 mezen korn angeschafft in preiß, wie es den 9. Junii zu Loiß sein wird. Eodem dato 50 fl. angeschafft. [fol. 34r] H(err) Julianf Werthy in Crembs. Den 14. Junii ihme für dem von ihme gestern erkauften rappen 9 jahr alt 40 fl. per canzley bezahlen laßen, dan 1 fl. 8 kr. zaumgeldt ex mea cassa geben. 700 fl. Den 18. Junii erlegt der cammerer no(min)e d(omi)nig Gewey die ihme von h(err)n d(octo)r den 13. Febr(uarii) anno curr(ente) von h(err)n praelath(en) zu St. Pöltten tenore mei calend(arii) 1726 mense Aug(usto) fol(io) 1 unter obigen d(ato) bezahlte 400 fl., dan wider 300 fl., so er, h(err) d(octo)r, lauth vergleich mit dem Purgischen Erben gleichfalls für mich empfangen.
Buchbinder von Stain. 2 nachgetragen. Korr. aus einem anderen Wort. c Über der Zeile anstelle eines anderen Wortes. d–d Über der Zeile. e 22 korr. aus einer anderen Zahl. f Über der Zeile. g d(omi)nis. a
b
Notizen im Kalender 1727
361
Dito lüffert er folgendts gebundene biecher alß 1.: [fol. 34v] 1mo acht lytaneuen de b(eata) v(irgine) et una de v(enera)bili auth(ore) Spiehs ord(inis) s(ancti) Ben(edicti) 172624, in folio, 14 bindt in thyrckh(ischen) papier, der ruckhen mit weiß pargäment 1 fl. 38 kr. 2ndo Th(eo)l(og)ia schol(astica) auth(ore) Wenzl Ben(edictino), in fol(io) 3 bindt, schweinleder 3 fl. 3. Michl Jus et justitia juridico-theologice tractata25 pro meis 7 studentibus religiosis, so ihnen von Jacob zu expliciren, 2 fl. 48 kr. in 4 und weiß pärgäment, 8a bindt, f(aci)t 4. Compendium totius orbis geographico-genealogico-historicum auth(ore) Kolb s(ocietatis) Jesu26, in 4 und weißen pärgäment 21 kr. 5. duo propria ordinis in französischen bundt 34 kr. 6. Dictionarium biblicum auth(ore) Kalmeth, in fol(io) und schweinleder 1 fl. ex mea cassa bezahlt 9 fl. 17 kr.27 [fol. 35r] Wiennerb reiß d(e) d(ato) 18. Junii. Dito zu Clostern(euburg) übernacht 2 fl. 37 kr. Denen 4 handtwergspurschen 47 kr. Die sachen von waßer herein zu tragen 24 kr. Dem mauthschreiber trinckg(eld) 17 kr. Den 20. denen Parfüßern Augustinern allmoßen 34 kr.b. [fol. 36v] Neuer kupfferstecher28 mit mir von Wienn kommen. Den 28. Junii fruh zu arbeithen angefangen und biß den ersten Julii inclusive, id est in 3 tagen, 4 schildl und die schrifften darauff ad tabernaculum gestochen, dan widerum drey und sepulchrum Christi in profil cum angelo. Den 8. Julii fruh nacher Wienn gereist und den 13. dito vesperi wider ankommen, den 14. forthgearbeittet. Promisi nebst kost pro hebdomada 4 fl. 30 kr. et quidem den halben gulden die wochen in wein oder saltz pro regali zu geben. Dem kupfferstecher von 28. Junii biß 26. Julii für 4 wochen sollen 18 fl. bezahlt werden, und per canzley angeschafft den 23. Julii. NB: Den 16. Aug(usti) mit denen 40 schildeln ad tabernaculum fertig worden. Den 23. Aug(usti) 18 fl. angeschafft. NB: Hat biß den 28. September 12 wochen 2 tag gearbeittet und fertig worden. [fol. 37 r] Den 1. October über oben empfangene 36 fl. den reest, quia pro hebdomada 5 fl. promisi, si ad festum Hier(onymi) [30. September] laborem perfecerit, uti perfecit, mit 24 fl. et pro regali 1 st(ock) saltz angeschafft.
a
Korr. aus einem anderen Zeichen. Mit Bleistift.
b–b
24 Eine Lauretanische Litanei für vier Stimmen führt Meinrad Spieß in seinem Werkverzeichnis in seinem Tractatus musicus compositorio-practicus (Augsburg 1745) als Opus 6 aus 1726 an. 25 Michel, Jus (1697). 26 Kolb, Compendium (1726). 27 Recte 21 kr. 28 Georg David Christoph Nicolai (um 1701–1775), Kupferstecher von Wien.
362 Edition
[fol. 44r] Neuer bildthauergesell Lorentz. Den 2. Julii nachmüttag zu arbeithen angefangen, die wochen 1 fl. 30 kr. non acceptavit et voluit 2 fl. et abire permisi. Bildthauer von Mauttern. Den 8. Julii fruh zu arbeithen angefangen, deß tags nebst kost 30 kr. Den 15. dito 2 fl. 30 kr. angeschafft, den 19. 2 fl. angeschafft. Den 3. Aug(usti) 3 fl. angeschafft, den 12. Aug(usti) 5 fl. angeschafft. NB: Den 18. Aug(usti) nur von 5 biß 8 uhr fruh gearbeittet und nach hauß gangen, mithin von 8. Julii biß 23. Aug(usti) 37 tag gearbeittet, f(aci)t 18 fl. 30 kr. Den 23. Aug(usti) 4 fl. angeschafft. Den 6. Septembr(is)a fünff gulden, id est 5 fl., angeschafft. Den 15. September, daß er biß dißen dato auf müttag da gearbeittet, nembl(ich) 53 ½ tag, über em[fol. 44v]pfangeneb 21 fl. 30 kr., den reest mit 4 fl. 45 kr. per canzley angeschafftb. Bildthauer am Förthoff. Den 17. Julii kranckh worden und nicht gearbeittet biß den 19. exclusive. H(err) Fux. 11. c Febr(uarii) 1 maaß aneisroßoli 42 kr. 1 maaß pomerantzen deto 51 kr. 3. Junii 1 maaß aneisroßoli 42 kr. item pomeranzenrosoli 51 kr. 9. Julii ½ granabetrosoli 18 kr. 10 lot periera prava29 1 fl. 30 kr. summa 4 fl. 54 kr. c Den 1. Aug(usti) ex mea cassa bezahlt. [fol. 45r] Herrnd D(omi)ni Gewey den 14ten Aug(usti) überschickht folgente schrifften: 1mo die Dillingerischen gwöhraußzug, 7 an der zall 2do 1 gwöhraußzug wegen eines 3ttner zu Brun 3tio extractum wegen dises 3ttner propter soluta jura 4to den Schelhämmischen extract per 227 fl. 5 kr. wegen disen weingärtten 5to ein extract, daß die frau Dillingerin wegen obiger weingärtten richtigkheit gemacht 6to copia reversalium, daß bey jedweder mutation eines prälathens 15 fl. sollen bezahlt werden 7mo gwöhr herrn Dillinger, wegen 2 virtl äcker weingartten, so bey denen vicedomischen30 ligen und ihme geschenckt worden 8vo literae a defuncto d(omin)o parente deß h(err)n d(octo)ris Geweyd. a
c–c d–d 29 30
Über der Zeile anstelle von Aug(usti). -pfangene – angeschafft mit Verweiszeichen unten auf der Seite eingefügt. Von anderer Hand. Von anderer Hand.
b–b
Mit Weingeist hergestellte Tinktur aus Pareira brava (Grießwurz), harnsteinlösendes Heilmittel. Das Vizedomamt administrierte den landesfürstlichen Grundbesitz.
Notizen im Kalender 1727
363
[fol. 45v] Dräxler von Stain. Den 17. Aug(usti) wegen 8 sällerl und 16 kugeln von nußbaum(enen) holtz 3 fl. 38 kr. zu den 2 märmersteineren tischeln von Teegernsee per canzley bezahlen laßen. Antonius, mahler zu Crembs. Den 19. Aug(usti) ihme für die 3 kupeln in creutzgang s(anctae) Dor(otheae), nativ(itatis Domini) et Nepom(uceni) mit öelfarben auf gypß zu mahlen, für jede nebst kost 30 fl. versprochen. In Andre Fischers buchladen in dem Schultergassell in dem Sternhoff nebst dem kleinen Jordan31 ist zu haben: Instructio medicinae domesticae, quae tam physicis provincialibus quam oeconomis, qui medicinae non studuerunt, commode inservire potest auth(ore) J. P. a H. 172732, à 24 kr. [fol. 46r] Blecherne lampen. In Wienn gemacht, hat kost 18 kr. Felixa, mahler. NB: Die bassaralev auf der kugl hat er zum math vergolden folgends zugericht: 1. Das laimbwaßer von gesottenen laimb durch ein diechl durchgesichen und nachgehendsb laimb gedrenckht, sodan 2. mit der Köllnischen kreiden33 auch durchgesichen und subtil 2-mahl gegründt. Dan 3., wan alles druckhen geweßen, mit der raspell, eißl34, fischhaut und absonderlich mit schachtlhailm35 alles sauber gemacht, was vergründt geweßen. [fol. 46v] 4. Nach dißen widerum mit durchgesügenen subtilen leimwaßer cum penicillo überstrichen, und den übrigen kreidengrundt herauß gestrichen, daß aller sichbar worden. Denique 5. den feinen öelgrundt darüber gemacht, und nach 2 und 3 tag vergoldt, da es herauß kommen, alß wan es planirt und gegoßen were. [fol. 47r] Nägl von m(eister)schloßer auf den Jacobimarckht erkaufft. 1. kleine 1000 schockhernägerl36 35 kr. 2. rahmnägl 1000 32 kr. 3. schloßnagl 500 36 kr. 4. hammerschlag37 1 mezen 56 kr. Ex mea cassa bezahlt 2 fl. 39 kr.
Davor mit Bleistift ein Vermerk von jüngerer Hand. Über der Zeile.
a
b
31 Ehem. Sternhof, Wien, 1. Bezirk, Jordangasse 5/Ecke Schultergasse neben dem Haus zum kleinen Jordan. 32 J. P. a. H., Instructio medicinae (1727). 33 Tonerde. 34 Feile. 35 Schachtelhalme, Zinnkraut, wegen des Kieselsäuregehalts als Scheuermittel verwendet. 36 Es handelt sich wohl um die gleiche Sorte Nägel wie die 1725, fol. 52r (siehe S. 336) genannten cartooder schotternägerl. 37 Eisenoxid, erkaltete Schlacken als Abfallprodukte in Hammerschmieden.
364 Edition
[fol. 57 r] Maister Sylvester. Den 10. September für die 8 latern mit taffelln zu verglaßen 8 fl. versprochen. Dena 24. September per canzley bezahlen laßena. Felix, mahlerb. Den 9. September zu der kugl pro tabernaculo angefangen, pro hebd(omada) penes victum 2 fl. et medium in sale. Den 15. September 2 buch Wienner goldt geben à 4 fl. 30 kr. zu obiger kugl. Den 24. September wider 2 buch geben, den 26. dito 2 buch geben, den 29. deto 1 buch geben. Daß er 3 wochen die kugl vergoldt sive tabernaculum 6c fl. in geldt, ½ st(ock) saltz, dan pollament38 36 kr., goldtgrundt 36 kr., fischhaut 14 kr., s(umm)a 7 fl. 26 kr., ex mea cassa bezahlt den 3. October. [fol. 57 v] Mahler h(err) Rosaforth39 und Stohrmayr40. Den 11. September zu der kupl Nepom(uceni) angefangen und den 15. müttags in 3 ½ tag fertig worden. Eodem zu der Dorotheekupl angefangen, seind den 20. fertig worden. Den 20. zu der kupl der müttern kapelln alldorth angefangen, seind den 24. auf müttag fertig worden. Den engl(ischen) gruß allda den 24. nachmüttag angefangen und den 26. müttags fertig worden. NB: Für das altarblath s(ancti) Nepom(uceni) 4 e(imer) wein begehrt, consensi hoc modo, daß ihnen 5 e(imer) werde geben, weillen ein regal wegen der kupeln versprochen. Für obige 3 kupl und engl(ischen) gruß seind 120 fl. gehandlet worden. [fol. 58r] Für die 2 stuckh circumcisio D(omi)ni et purificatio b(eatae) v(irginis) 40 fl. und 2 e(imer) wein, haben jedes stuckh in 3 tagen verfertiget. Für das stuckh deren heyl(igen) 3 könig 20 fl., haben es in 3 ½ tag verfertiget. Für das altarblath s(anctae) Dorotheae 3 e(imer) wein, für das stuckh in mein wintterschlaffzimer, darauff anjezo Christus am öelberg, nembl(ich) Christus mortuus, b(eata) v(irgo) dolorosa et Magdalena per 2 speciesducaten versprochen. Den 9.d November obiges per hundertachzige fl. per canzley angeschafft, auch für 10 e(imer) wein assignation geben. [fol. 58v] Lindene laden. 11 stuckh jedes 10 sch(uh) lang, dan 6 stuckh 6 sch(uh) lang, dückh 2 ½ z(oll), welche 6 für 3 gerechnet worden, jedes st(ück) à 7 gr., f(aci)t 4 fl. 33 kr., ex mea cassa bezahlt. Weinkauff. Den 13. October mit der Saltzburg(er) compagnie unter den titl des jungen Eder folgenden kauff gemacht, alß 1200 biß 1300 e(imer) halbs 1724, halb 1726, den e(imer) de uno et altero per 2 fl. 45 kr., mit nachsechung des gewönlichen groschen leykauff, und weillen ihrer 8 in compagnie, werden ihnen 8 e(imer) regale passirt, alß 4 e(imer) 1724 und so Am Ende des gleichen Abschnitts nachgetragen. Danach mit Bleistift ein Vermerk von jüngerer Hand. c Korr. aus einer anderen Ziffer. d Korr. aus 29. e Über der Zeile anstelle von 180. a–a b
Poliment, tonhaltiger Untergrund für Goldauflagen. Balthasar von Rosaforte, Maler von Wien. 40 Johann Gottlieb Starmayr, Maler von Wien. 38 39
Notizen im Kalender 1727
365
vüll 1726. Das kellerrecht aber und faßziecherlohn haben sie more solito mit 3 kr. zu bezahlen gmeß getroffenen handl. [fol. 59 r] Thurnermaister von Crembs. Den 16. October ihme wegen meines tags41 et propter musicam ut aliis hucusque annis semper ex mea cassa geben 12 fl. Träxler von Stain. Den 31. October für 14 helzerne kleine kerzen ad sex altaria et v(e)n(era)b(i)le 1 fl. 10 kr., für die lindene kugl 7 kr., ex mea cassa mit 1 fl. 17 kr. bezalt. [fol. 70 r] Maisterschloßer von Mauttern. Den 14. November gegen zusambrech(nung) ihme fünffundsübenzüg gulden angeschafft. Paröckhl für dem Ferdinandl. Den 15. November dem Schadauer für solche samb ledernen und mit taffet überzogenen harbeutl 3 fl. 8 kr. ex mea cassa bezahlt, und dem Joseph, baumaister, auch 1 fl. zu der für sich erkaufften paröckhen geben. No 90 Diarium Viennense42. Bey dem verleger dises Wiennerischen Diarii seindt zu haben Die 5 lobreden deren von dem (aller)h(eiligsten) vater Benedicto XIII. in die zahl deren heiligen übersezten lieben 5 auserwählten Gottes, vorgetragen [fol. 70 v] von p(atre) Francisco Peickhard s(ocietatis) Jesu43, kosten zusammen 17 kr. In des herrn Georg Lehmann buchladen auf dem kohlmarkh seindt zu haben Philippi Reinhardi Vitriarius Institutiones jurisa publici romano-germanici Francisci Speneri44, in 8, kost 1 fl. 30 kr. Item Magnus Hugo Crotius in vitriario parvus etc.45, in 8, kostet 1 fl. ungebunden. Bey herrn Adam Dämer46, buchhändler in Zwettlhoff 47, ist zu finden ein Interessetafel48, das exemplar per 17 kr. Beynebens ist auch zu haben eine Kurze, doch gründtliche unterweisung der Welschen practica, das exemplar per 24 kr. [fol. 71r] Maisterstainmez von St. Nicola. Für das pflaster in dem hoff, wie es unter dem thor und in der quadratur 3 schuch braith nebst der mauer herum gehen muß, für dem schuch 6 kr., und wan er es regular macht, daß fug auf fugen oder fugen auf falten gehet, habe ihme ain stockh saltz versprochen.
a
Danach canonici gestrichen.
Geburtstag von Hieronymus Übelbacher. Wienerisches Diarium Nr. 90 vom 8. 11. 1727. 43 Peikhardt, Lob-Reden (1710). 44 Vitriarius, Institutiones (1727). 45 Vitriarius, Magnus Hugo Grotius (1726). 46 Adam Dammer (um 1658–1745), Buchhändler in Wien. 47 Wien, 1. Bezirk, Stephansplatz 6, Besitz des Domes St. Stephan, ehem. Hof des Zisterziensterklosters Zwettl. 48 Interesse-Tafel, woraus man mit geringer Mühe sehen kan, wie viel ein jedes Capital, es seye groß oder klein, in so viel Jahren, Monat, Wochen und Tagen, als man zuwissen verlanget, austragen thut [1727]. 41 42
366 Edition
NB: Veniet tota area et a maiori porta ad portam capituli ad 140 fl. Vide fol(ium) 2 post hoc49, vide calend(ario) 1728 mense Martio fol(ium) 1. Bilthauera vonb Förthoff. NB: Hat den 24 November inclus(ive) nach der wochen zu arbeiten aufgehört, dißer ursachen […]. Den 25ten November 1727 ist mit dem bilthauer am Förthoff folgents gehandlet worden, 1mo daß er auf die 5 beichtstuell in der kirchen [fol. 71v] alß auf den großen und auf daßige kupl Petrum und Magdalenam knient, dan auf das postament 2 kindl mit aller zuegehörung, gmäß für die 5 beichtstüell gemachten und von mir unterschribenen 2 rißl. Dan 2ndo auf die 4 andern beichtstüell auf das postament ein figur und also 4 auf jede kupl, aber 2 kindl mit zuegehörungen gmäß riss. Widerumben et 3tio auf den großen beichtstuell 4 corinthische capitaell, in die 4 andern beichtstüell aber statt der capitaell 16 engelsköpff mit zierätten machen solle. Da hingegen 4 to werden ihme für jede der 6 figuren 6 fl., zusammen 36 fl., für jedes kindl mit zuegehörung 2 fl. und also für 10 kindl 20 fl., [fol. 72r] für die 4 capitaell und 16 engelsköpff 16 fl. bezahlt werden. Waß nun er, bilthauer, auf diße arbeit an geldtc, wain, brodt, salz oder mehl etc. etc. herauß nihmet, wird gegen leidentlichen preiß abgerechnet werden, wann er die arbeit auch sauber und guet machen wird. Stüfft Thürnstain, die et anno ut supra. NB: Was er, bilthauer, auf diße arbeit empfangt, soll allezeit von den cammerer hier eingeschriben werdena. Den 28. November ihme 6 fl. angeschafft. ten
[fol. 72v] Maisterstainmez von St. Nicola. Mense Septembri lüffert er zur schneckhenstiegen bey den hintern chor durch die 3 stöckh, auf welchen man in den obern chor gehetd, 50 stuckh, jeder lang 3 sch(uh) 9 zohl, dückh 6 z(oll), braith 1 sch(uh) 6 z(oll). Widerumben 3 staffelln bey den 3 thieren, jeder lang ut supra, braith 3 sch(uh) und 3 z(oll). NB: Mit 77 fl. per canzley bezahlt worden. [fol. 75r] Libellus ab off(icio) Pass(aviensi) d(e) d(ato) 5. Novembris 1727. Examinentur praesentati p(atres) a d(omino) praeposito in Tiernstain, et si desuper testimonia produxerint, sequetur ulterius decretum. P(atres) vocantur Casparus Kayser et Reginaldus Zinner ex conventu Stainensi ord(inis) min(orum) s(ancti) Francisci conventualium. Examinavi eos 1. Decembris et bene responderunt, praesertim primus, qui per fo(rm)am totalit(at)is scotisticam50 dubium illum, quomodo non ultimus grossus et alii successive ablati tanquam venialia constituant mortale, quando ultimus grossus additus facit ma(teri)am gravem et ad mortale requisitam. 6 spiegl pro reliquiariis des hochaltar. Kosten tenore quitantiae transmissae 2 fl. 51 kr. a–a
c d b
49 50
Von anderer Hand. Danach Graven gestrichen. Am linken Rand nachgetragen. Danach 30 stuckh gestrichen.
Siehe unten fol. 72v. Scotismus, Scholastik nach Johannes Duns Scotus (um 1266–1308).
Notizen im Kalender 1727
367
Lassirtte bliemel von bettenmacherin in Crembs. Ad easdem reliquias 14 duzet große à 15 kr., dan 8 duzet kleinere, 2 duzet à 15 kr., mit 4 fl. 30 kr. ex mea cassa bezahlt. [fol. 75v] Buchbinder von Stain gebunden. 1. Hoffmani Syntagma medicum u(nive)rs(a)le51, in weiß pärgäment et in 4 21 kr. 2. Vitriarii Ius publ(icum), in 8 und weiß pargäment 17 kr. 3. Grotii Institutiones juris na(tur)ae et gentium, in 4 und parg(ament) 17 kr. 4. Vogler s(ocietatis) J(esu) Wratisl(avae) Controversiae selectae52, in germania, in 8 et parg(ament) 17 kr. 5. De podagra cum cupris53, in 4 et papier, in ruckhen et äckhen pargament 12 kr. f(aci)t 1 fl. 24 kr. Ex mea cassa bezahlt. Wenzl Th(eo)l(og)ia t(omi) 4, in schweinleder 1 fl., ex mea cassa bezahlt. [fol. 76r] Extractusa ex ratiociniis d(octo)ris Gewey de dato ultima Junii ad ultimam Decembris 1727. 1mo für 10 ¼ eln schwarzseydenen cameloth54 23 fl. 24 kr. 2do Agenda Passaviensia bis semel pro monasterio et semel pro parocho in Loyben 4 fl. 30 kr. 3tio Supplementum proprii Passaviensis55 17 kr. 4to 12 eln calamach56 zu einem schlafrockh für mich à 17 groschen 10 fl. 58 kr. 2 d. 5to amaßayr57 prima vice in der kleinen schachtl 18 kr. 6to den 27ten Julii, den 24ten Aug(usti), den 21ten September, den 19ten October, den 16ten November, den 7ten December, jedes mahl 1 lb. spänischen tobackh überschickht a 5 fl.a. [fol. 93r] Außzüglbezahlung deß pfarhoffs Gravenwörths pro an(no) 1727 d(e) d(ato) 10. December eodem anno. no 1. sailer, war 10b fl. 47c kr. 2 d., solutum 10 fl. 30 kr. no 2. haffner, gehandleter maßen 1 fl. 58 kr. no 3. wagner propter pfarhoff, war 27 fl. 19 kr., solutum 24 fl. 30 kr. no 4. idem propter m(onaste)rium 8 fl. 15 kr., solutum 7 fl. 30 kr. no 5. mühlner, bleubt more consueto 7 fl. 50 kr. no 6. rühmer wegen daß er in pfarhoff gearbeuttet, über empfangenes korn und saltz à 2 fl. 45 kr., der reest 1 fl. 25 kr. a–a
c b
Von anderer Hand. Korr. aus 18. Korr. aus 43.
Hoffmann, Syntagma (1728). Gemeint ist Vogler, Demonstratio (1727). Der Titel „Controversiae selectae“ ist hier verschrieben und bezieht sich auf die weiter unten genannte Theologie des Alphons Wenzel. 53 Über die Gicht sind eine Vielzahl von Schriften erschienen, etwa Alberti, De podagra (1713). 54 Kamelott, mit Seide gemischter, leinwandartiger Stoff aus Kammgarn oder Wolle, ursprünglich Kamel- oder Ziegenhaar. 55 Supplementum festorum novorum (1724). 56 Kalmank, atlasartiger Stoff aus Kammgarn. 57 Ameisenpuppen, Vogelfutter. 51
52
368 Edition
no 7. schmidt nihil extra alß sein pactirt jährliches 60 fl., dan spützkorn no 8. halter more consueto 14 fl. 51 kr. [Beil. 1r] Icha, endesunterschribener, beckhenne hiemit, daß ich von dem h(errn) d(oct)ore Gewey habe 172 stuckh siebenschillinger empfangen, welche wögen in dem gewicht 5 pfundt 12 loth, wie bezaigt meiner eigne unterschrifft. Wienn, den 19. Janu(arii) an(no) 1727. Johann Caspar Holbeina.
Abb. 10: Schreibkalender von 1729, Buchdeckel mit Besitzeretikett. a–a
Von anderer Hand.
Notizen im Kalender 1727
Abb. 11: Exlibris von Propst Hieronymus Übelbacher im Schreibkalender von 1729.
369
370 Edition
Abb. 12: Titelseite des Schreibkalenders von 1729.
[1729] [fol. 3r] Buchbinder zu Stain. Pro hoc calendario ungebunden 10 kr. pro compactura 12 kr. Ex mea cassa bezahlt mit 22 kr. Cammerer propter robatg(eld). Den 15. Jan(uarii) erlegt er zu meinen handen das für verfloßenes jahr extraordinari robathgeldt mit 195 fl. 7 kr., darumb ihn quittirt, und in die rech(nung) nicht derff einbringen, quia sic subditis promissi und sogleich aufhöret, wan nicht mehr baue. Bildthauer am Förthoff. Für die 18 kindl pro 6 oratoriis ob der althär sovüll zu bezahlen alß für eines auf den 2 kirchenchor bezahlt worden. Das holtz schaff ich wie bißhero zu aller arbeith. Idem. Für die 4 urnis auf den hochaltar secundum factam delineationem für eine 3 fl. 15 kr.a, undt wan er extra fleiß anwendet, soll auf jede noch 15 kr. in vino vel sale etc. erfolgt werden. [fol. 3v] Eyßstoß. NB: Ob zwar diß jahr ein grimigerb wintter und große kälte, auch darumben der stoß den 21. Jan(uarii) zu der bruckhen gekommen, den 22. vier joch von der abgetragenen bruckhen weckh genohmen, den 23. biß Loiben, den 24. biß nach Thürnst(ein) zu den uffer gekommen, auch etlichmahl nachgeruckhet und gewichen, sich aber wider zusambgesezt, so ist doch auf gestrig lündes wetter der stoß biß unter die bruckhen heunt nacht gewichen, die übrige joch der bruckhen, biß auf die in der au, mitgenohmen und vüll eyß auf das landt geschoben hat. [fol. 11r] Joseph Mungenast. Den 3 huius [März] ihme wegen veränderten und theills neu gemachten thurnriß ain dugaten ex mea cassa geben und ain stockh salz, auch drey emmer wein capitlspeiß angeschafft. ten
k- korr. Danach und.
a
b
372 Edition
[fol. 14r] Diarium Viennense huius anni no 24a, 1. Christliche unterweißung in 10 theill2 zu finden bey St. Stephansthor3 bey Jacob Theobald Ludwig4 in buchgwölb wie auch in Huetstöpergässl5 in buchgwölb umb 4 fl. Diarium Viennense no 256. In apendice hat folgents auß Denemarkch Copenhagen7 1ten Martii. Der herr policeymeister8 ist anstatt deß herrn etatsrath Berregaards9 würklicher burgermaister geworden, und wird die dabey verknüepfte gage haben. Gedachter herr policeymeister hat denen gewürzthandlern verpotten, zwischen denen predigen etwas zu verkauffen. Die parbierergesöllen sollen sich [fol. 14v] nicht zum barbieren außgehent auf der strasse betreffen lassen. Denen parockhenmachern ist nicht erlaubet, parockhen accomodieren. Wer sich unter erwehnter zeit von deß morgens um 8 biß nachmittags um 4 uhr in wein oder andern getränke feill habenden häußern befinden lasset, wird ohne ansehen in die schlitterey10 gebracht und dem stande und vermögen nach auf dem beutl geklopfet werden11. [fol. 15r] Denb 26ten April 1729 von herrn pfahrer zu Gravenwörth erlegtes stollgelt. thaller und gulden 23 fl. 17ner 30 fl. groschen 20 fl. kreuzer 10 fl. 55 kr. 83 fl. 55 kr. Vorstehente 83 fl. 55 kr. seint von dem cammerer zu meinen handen paar erlegt worden. Stüfft Thürnstain, den 2ten Maii 1729b. Hieronymus praelatus m(anu) p(ropria). Buchbinder c von Stain. 1 missal mit kalbleder gebunden à 2 fl. 30 kr. nacher Gravenwörth, und den bund der pfarer mür ersezt hat. 2do Siben Examina ad ius canonicum auth(ore) d(octo)re Greneck12 pro studentibus mon(aste)rii Tirnsteinensis, in französischen bund à 21 kr., thuet 2 fl. 22 kr. a
b–b c–cc
2 korr. aus einer anderen Ziffer. Von anderer Hand. Von anderer Hand.
Wienerisches Diarium Nr. 24 vom 23. 3. 1729. Christliche Unterweisungen (1725). 3 Hütten- oder Stephanstor in der Churhausgasse in Wien, 1. Bezirk, ehem. Zugang zum Friedhof bei St. Stephan. 4 Jakob Theobald Ludwig (um 1670–1746), Buchbinder in Wien, 1. Bezirk, im ehem. Fähnrichshof in der Singerstraße 9–11. 5 Wien, 1. Bezirk, ehem. Hutstoppergässel (benannt nach den Hutstopfern, die Hüte ausbesserten), heute Ertlgasse. 6 Wienerisches Diarium Nr. 25 vom 26. 3. 1729. 7 Kopenhagen, Dänemark. 8 Hans Himmerich (1681–1735), Polizeimeister von Kopenhagen 1726–1731. 9 Christian Berregaard (1683–1750), Bürgermeister von Kopenhagen 1714–1729. 10 In amtlichem Gewahrsam. 11 Diese Magistratsverordnungen für Kopenhagen erfolgten im Zuge des Wiederaufbaus der Stadt nach dem großen Feuer im Oktober 1728. 12 Greneck, Examen (1727). 1 2
Notizen im Kalender 1729
373
3tio Meinen Raithknecht13 in schweinlöder zu binden 9 kr. [fol. 15v] 4to Schola crucis14 in 8, pargament 17 kr. 5to Erster thail der kupferstich von der kay(serlich)en galerie15 in fol(io) und papir gebunden 12 kr. Ex mea cassa bezaltcc. Item Examen dictum pro Hier(onymo) zu binden 21 kr. [fol. 20 r] Stainmezgesell. Den 6. Maii ihme für die 3 aufsäz ad 3 capellas s(anctae) Dorotheae, nativ(itatis) D(omi)ni et Nepomuceni 9 fl. versprochen. Wienner reiß d(e) d(ato) 7. Maii. Den 9. zu Haußleuthen16 für 6 pferdt und 2 knecht futter und kost, dan für 4 persohnen das müttagmahl 5 fl. 54 kr. für 4 postpferdt von Enzerstorff17 bis Wienn 3 fl. dem postilion trünckgeldt 34 kr. tabormauth und weegkr(euzer) 28 kr. den 11. meo patrueli Andreae 2 fl. zu unterschidlichen mahlen denen Mendicanten alß Serviten, Franciscanern, Paulänern18, Carmelitern in der Leopoldstatt und Laimbgruben 1 fl. 25 kr. den 14. für 9 elln blauen zeich zu einen kaput à 48 kr. 7 fl. 12 kr. NBa: Ist braith 1 sch(uh) 11 ½ zolla. Den 15. von h(err)n Gewey Maylendschen [fol. 20v] zeug, braith 1b schuch 5 z(oll), die elln 19 groschenb, so den cammerer einzurechnen, adeoque hic nihil, seind 26 elln erkaufft worden. Für 2 seidene diechl wie meine alte 4 fl. 30 kr. denen 2 gutschern abbatis Gottwic(ensis), so mich in Wienn öffters hin und her geführt 2 fl. 51 kr. bibale ad S. Dorotheam pro servis 11 fl. culinae praefecto aureum 4 fl. 7 kr. pro vino et cerevisia auf die reiß 2 fl. 30 kr. tabormauth 16 kr. für brodt und wein denen pferdten zu Korneuburg pro prandio zu Haußleuthen, dan für 7 pferdt futter auf 2 mahl und kost pro 3 aurigis 5 fl. 51 kr. für ein von meßing versülberte große lampen 25 fl. 34 kr. item dem Marx wegen erkaufften schnierc 16 kr., wegen 2 hueffeißen aufzuschlagen 8 kr., tabormauth 8 kr., wein und brodt [fol. 21r] zu Korneuburg 7 kr., hinunter und herauff 8 kr., f(aci)t 47 kr. Zwischen den Zeilen nachgetragen. Über der Zeile anstelle mehrerer gestrichener Worte. c Danach einige Buchstaben gestrichen. a–a
b–b
15 16 17 18 13 14
Marforius, Oeconomie (1714). Schola crucis (1728). Prenner, Theatrum (1728–1729). Hausleiten (Bez. Korneuburg). Groß-Enzersdorf (Bez. Gänserndorf ). Ehem. Paulanerkloster, Wien, 4. Bezirk, Favoritenstraße 2.
374 Edition
Dena 13ten Maii h(errn) Holbein daß alte pontificalcreuz 11 lediges silber behendigt, per 16 loth 1 q(uin)tl à 54 kr., daß loth thuet 12 fl. 13 ½ kr.a. Maisterschloßer von Mauttern. Den 27. Maii ihme hundertfünffzig gulden, id est 150 fl., angeschafft. Der 31. Maii. U(niv)ersum ius canonicum Sagnani 19 dem cammerer geben 2 bindt, dan Jus can(onicum) cum maiori glossa, auch in fol(io) 2 bindt. Item Jus can(onicum) Pyrhing20 in fol(io) und 4 bindt partim pro ipso, partim pro studentibus ad examen iuris can(onici) dilucidandum, quod modo ipsis explicatur. [fol. 23r] Außb dem Hanauer blätl no 4221 des lauffenten jahrs. NB: Denen musicalischen liebhabern dienet zur nachricht, daß deß herrn capelmaisters Heynigen zu Dresten jüngst heraußgekhommener tractat, genant Der generalbass in der composition22, auf veranlassung gutter freinde hinführo an folgenten orthen Teischlandts wird zu finden sein, nemblich in Hamburg bey den h(errn) capellmaister Mateson23, zu Hessen Darmstatt24 bey h(errn) capellmaister Kraupner25, zu Wolfenbütl26 bey herrn concertmaister Simoneti27, in Leybzüg28 bey h(errn) capelmaister Pap29, in Freyberg30 bey herrn organist und mathematico Lindner31 und in Dresten32 bey dem authore deß buchs. Weil aber dißer die exemplaria von Dresten auß mit uncosten muß an benente außwertige örther transportiren lassen, so wird über den anfangs gesezten sehr civillen breiß der 2 reichstaller nach abgelegenheit des orths 2, 4 biß 6 groschen porto zu bezallen beliebenb. [fol. 23 v] Spanischer tobäckh. NB: Sambt papier und spageth von der fabrick à 5 fl., vorhin derley und beßerer umb 4 fl. zu bekommen geweßen, wögt das lb. 28 ½ loth, dan das papier und spageth 2 loth. Videc mense Novembri fol(ium) 1c, 33.
a–a b–b c–c
21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 19 20
Von anderer Hand. Von anderer Hand. Nachgetragen. Sannig, Schola canonica (1686–1687). Pirhing, Jus canonicum (1674–1678). Europäische Zeitung Nr. 42 vom 27. 5. 1729. Heinichen, General-Bass (1728). Johann Mattheson (1681–1764), Musikdirektor am Hamburger Dom 1715–1728. Darmstadt, Hessen. Christoph Graupner (1683–1760), Hofkapellmeister in Darmstadt 1711–1760. Wolfenbüttel, Niedersachsen. Johann Wilhelm Simonetti (1690–um 1730), Konzertmeister der Wolfenbütteler Hofkapelle ab ca. 1720. Leipzig, Sachsen. Johann Sebastian Bach (1685–1750), Thomaskantor und ab 1729 Kapellmeister in Leipzig. Freiberg, Sachsen. Elias Lindner (1677–1731), Domorganist von Freiberg ab 1709. Dresden, Sachsen. Siehe unten S. 381 (fol. 41r).
Notizen im Kalender 1729
375
[fol. 24r] Vergoldter. NB : Ein buch goldt hat 12 biechl, und 1 biechl 21 blätla. a
Qui a 4. Martii 1727 usque ad 23. Decembris dicto anno in m(onaste)rio laboravit, hat die wochen penes victum 1 fl. 45 kr. Den 6. Julii 1729 widerum zu arbeithen angefangen an den 2 figuren auf den Catharinaealtar. Den 12. Julii 4 buch Paßauer goldt geben, darvon gemacht worden zu der tabernaclkugl derb bassaralev außbeßerungb 5 biechl, das andere zu der ersten figur ad alt(are) s(anctae) Cath(arinae), aber nicht gar vergoldt. Den 20. Julii 6 buech deto geben, darvon gemacht worden gar auß obige erste figur mit 9 biecheln, zu den crucifix ad altare s(ancti) Hier(onymi) 15 blätl, 6 biechl zu der sonn, mond und stern und thierl der tabernacklkugl, 6 biechl auf die figur zu der ersten statua altaris s(anctae) Monicae, das übrige zu der anderten figur altaris s(anctae) Catharinae. Den 21. Aug(usti) 6 buch deto geben, darvon gemacht worden die figur ad alt(are) s(anctae) Monicae in cornu evangelii gar auß mit 4 buech und 4 biechl, zu der anderten figur allda 1 buech und 8 biechl. Den 23. Aug(usti) 4 buch deto geben, darvon gemacht worden und verbraucht ad secundam fig(uram) alt(aris) s(anctae) Mon(icae) 2 buch 10 biechl, 3 biechl zu 2 schnierckl, bassaralev Christus absolvens adulteram, dan ad hoc bassaralev 11 biechl. Den 2. September 4 buch deto geben, darvon ad dictam bassaralev [fol. 24v] 1 buch und 2 biechl, ein schnirckhl mit 1 ½ biechl, zu 3 zieräten und ein halben 3 biechl, zum bassaralev die sündtflutt 2 buech, zum bassaralev Naaman in Jordane a lepra mundatus 5 ½ biechl. Den 10. September 4 buch deto geben, darvon gemacht worden obiges bassaralev gar auß mit 1 buch 6 biechl, vier schildt mit 6 biechl, dan das 4te bassaralev Christus mundans 10 leprosos mit 2 buech. Den 20. Septembris 4 buch deto geben, darvon gemacht worden 4c schildt zum bassareleven ut sup(ra) mit 5 biechl. Zu den stern und engelskopff außzubeßern, wo das hochw(ürdige) gutt stehet, 1 biechl. Item die 2 engl mit leichtern apud v(e)n(era)b(i)le mit 6 biecheln. Zu obigen bassarelev 4 ½ zierätten vergoldt und die griene zweig eingefast mit 10 biechl, die schrifften auf die 8 schildt bey obigen bassarelev 8 biechl. Den schildt auf den großen beichtstull vergoldt mit 3 ½ biechl, zu 2 engln allda 8 ½ biechl, zu den heyl(igen) [fol. 25r] Petrum 3 biechl, pro s(ancta) Magdalena 3 biechl. Den 5. November 4 buech deto geben, darvon gemacht wordenc prod Magdalena ut sup(ra) noch 1 biechl, 8 zierätten zu den ersten beichtstull 4 biechl. Zu den osterlämbl und fändl oder zetl 3 biechl, zu 4 capitell allda 7 biechl. Zu der schrifft im schildt allda und zu den grienen der festonen mit gold 3 biechl. Zu 2 schildt zu den anderten beichtstull filius prodigus34 2 biechl. Zu den stehenden kindl cum cornu supra ballustradam oratorii ob der Jo(hann)escapelln 11 biechl, zu den anderten kindl allda mit der zwergflautten 12 biechl, das drütte allda angefangen mit 5 biechl. Den 31. December 4 buch deto geben, darvon gemacht worden […]d. [fol. 24v] Den 29. September ihme 10 fl. angeschafft. Über der Überschrift nachgetragen. Über der Zeile. c–c Mit ut infra und Verweiszeichen hier eingefügt. d–d Mit ut infra sub signo und Verweiszeichen hier eingefügt. a–a
b–b
Der verlorene Sohn aus dem Gleichnis Jesu (Lk 15, 11–32).
34
376 Edition
NB: Dito nacher Wienn gereist und den 8. Octobera fruh wider zu arbeithen angefangen. Goldt von Paßau. Den 15. October abermahl 12 buch von Paßau erhalten und per canzley bezahlen laßen. NB: Den 19. October zu denen figuren und was zum müttern beichtstull gehörig zu arbeithen angefangen, ist darmit fertig worden den 3. December. Den 4. dito zu den beichtstüll filii prodigi und zu den 3 kindeln supra capellam s(ancti) Jo(hann)is in oratorio angefangen, perfecit. [fol. 25r] Den 22. November der vergoldter nicht gearbeittet und zu Crembs bey den rath erschinnen. Item den 28. December in festo innocentium nicht. Den 23. December ihme 12 fl. angeschafft. NB: 30. Jan(uarii) 1730 hat der vergoldter den anderten beichtstull mit dem verlohrnen sohn aufgesezt und zu den beichtstull des Dismas angefangen. Den 1. Febr(uarii) vesperi ist ein vergoldtergesell ankommen und den 3ten zu arbeithen angefangen. Hat nebst kost die wochen 1 fl. 30 kr. NB: Den 3. Febr(uarii) zu den 6 kindeln auf s(anctae) Mon(icae) et Cath(arinae) auch zu arbeithen angefangen, welche kindl supra oratoriam dictorum altarium stehen. [fol. 25v] Von obigen 4 buch sub d(ato) 31. December ist verfertigt worden nembl(ich) zum 3ten kindl auf den oratorio der Jo(hann)iscapelln 6 ½ biechl. Zu den verlohrnen sohn auf den beichtstull 6 ½ biechl, zwey kindl auf dißen beichtstull 6 biechl, 4 capitell 7 biechl, 4 ziratten 8 bliemell 2 biechl, 6 schildt 4 biechl, 2 schildt ad dictum confessionale die schrifften gemacht und das rothe zetl eingefast 2 biechl. Dan 5 lerchen, 8 stern ad statuam s(ancti) Nepom(uceni) vergoldt 4 biechl. Zu den drütten beichtstull Dismas 4 kapitell 7 biechl, ein kindl darzue angefangen 3 biechl. Den 8. Febr(uarii)b eidem 4 buch gegeben, darvon gemacht worden auf c den drütten beichtstull zum ersten kindl ut sup(ra) noch 1 biechl. Zu vergoldung des Dismas 6 ½ biechl, zu den andern kindl 3 ½ biechl, item 3 zirätten 1 biechl. Zu den 3 kindeln auf den oratorio supra capellam s(anctae) Catharinae cum instrumentis musicalibus alß zu den müttern 11 ½ biechl, zu den andern mit der leyern 8 biechlc. [fol. 26r] Zu den 3ten kindl ibidem 11 ½ biechl. Pro inauratione s(ancti) Caroli Borromaei et s(ancti) J(ohannis) Nepomuceni ad meum oratorium 1 biechl. Zwey zetl mit rother farb ad confessionale filii prodigi et Dismae vergoldt 2 biechl. Bey den oratorio supra capellam s(anctae) Monicae ein kindl cum instrum(entis) music(alibus) zu vergolden angefangen mit 2 biechl. [fol. 25v] Den 18. Febr(uarii) ihme, vergolder, 10 fl. angeschafft. [fol. 26r] Den 3. Martii 4 buch goldt ut sup(ra) geben, darvon gemacht worden alßd zu den stehenden kindl super oratorio des Monicaaltar, so mit 2 biechl angefangen worden, noch 9 biechl zu den kindl mit dem tudlsackh 6 biechl zu den 3ten kindl allda mit den orglpfeiffen 8 biechl [fol. 26v] zu den stehendten kindl cum cornu super oratorio der Augustinicapelln 11 biechl zu den anderten und süzenden allda 8 biechl
a
b
c–c d–dd
Über der Zeile. Über der Zeile. Mit ut infra sub und Verweiszeichen hier eingefügt. Mit ut sequ(itu)r sub signo infra und Verweiszeichen hier eingefügt.
Notizen im Kalender 1729
377
zu den 3ten auch süzenden angefangen 5 biechl zu den 2 figireln s(anctorum) Sebastiani et Rochi und zwey kelbeln darzue 1 biechldd [fol. 26r] NB: Zu den 6 kindeln cum instrumentis musicalibus supra oratoria der Jo(hann)esund Catharinaecapelln seind gutt goldt verbraucht worden 5 buecha und 5 ½ biechl. Zu den 2 beichtstülln filius prodigus et Dismas 4 buech und 5 ½ biechlb. NB: Den 14. Martii erhalte a d(octo)re Gewey 5 loth Wienner lack, das loth 45 kr., und jener Gräzerische35, welchen remittirt et nihil valet kost das loth 39 kr. [fol. 26v] Den 17. Martii 4 buch Paßauer goldt geben, darvon gemacht worden 3 ½ biechl ut sequitur, alß zu den 3ten kindl ob der Augustinicapelln ut sup(ra) noch zu den stehenden kindl ob der Josephicapelln 11 b(üchel) zu den anderten 7 b(üchel) zu den drütten 8 ½ b(üchel) zu den stehenden kindl ob der Hieronymycapelln 10 b(üchel) zu den anderten angefangen mit 8 b(üchel) Den 1. April 4 buch Paßauer goldt geben, darvon gemacht worden zuc den anderten kindl s(ancti) Hier(onymi) ut sup(ra) noch 2 biechl, id est 2 biechl zu den 3ten 9 ½ biechl [fol. 27 r] zu den 4ten beichtstull 4 kapitel vergoldt mit 7 biechl 3 zieräthen 1 biechl 2 kindl 7 biechl der offne sünder36 2 ½ biechl 2 zetl eingefast 1 biechl zu den lezten beichtstull 4 kapitel 7 biechl 2 kindl 4 ½ biechl Zachaeus 2 ½ biechl 3 zierätten 1 biechl 4 schildt die schrifften vergoldt und 3 zetl 3 biechlc v [fol. 26 ] Den 8. April dem vergolder 10 fl. angeschafft. [fol. 27 r] Abrechnung mit dem vergolder und seinen gesellen, nemblich er, vergolder, hat in dem closter gearbeittet von dem […]. Zusambrech(nung) mit Frantz Amon, vergoldter, von 6. Julii 1729 biß den 10. Maii 1730, hat in allen 44 wochen gearbeittet, die [fol. 27 v] wochen nebst kost 1 fl. 45 kr., f(aci)t 77 fl. Hingegen in solcher zeith hat er gmeß wochenbiechl 19 tag nicht gearbeittet, diße von obigen 77 fl. abgezogen, bleubt 71 fl. Hieraus hat er empfangen 42 fl., reestirt ihme 29 fl. 27 kr. 2 d. Dißer reest ihme in der zusambrech(nung) per canzley angeschafft worden den 12. Maii 1730d. Dan dem gesellen, daß solcher von 3. Febr(uarii) 1730 biß 10. Maii im closter gearbeittet, die wochen penes victum 1 fl. 30 kr., f(aci)t 20 fl. 45 kr. Solche summa die et anno ut sup(ra) per canzley angeschafft worden.
Danach einige Buchstaben gestrichen. Danach Wienner oder sogenenter Florentiner lack roth gestrichen. c–c Mit ut seq(uitu)r infra sub signo und Verweiszeichen hier eingefügt. d Zwischen den Zeilen. a
b
Graz, Steiermark. Der bußfertige Zöllner aus dem Gleichnis Jesu (Lk 18, 9–14).
35 36
378 Edition
[fol. 29 r] H(err)n Fux. D(e) d(ato) 13. Jan(uarii) anni curr(entis) biß 24. Maii wegen pflaster pro Luca Spindler et pro me wegen rosoli, dan wegen amesayr, so er dena 12., 19. und 21. Junii erkaufft, 18 fl. ex mea cassa bezahlt. Bildthauer von Forthoff. Den 5. Julii nachmüttag zu den 2 figuren bey den vesperbildt in der krufften nach der wochen zu arbeithen angefangen, und was er alles biß den 9. September inclusive gearbeittet, zeiget das wochenbiechl, solchemnach und nach gepflogener zusambrech(nung) hat er 37 täg à 30 kr., id est 18 fl. 30 kr. verdient, daran empfangen den 15. Aug(usti) 10 fl., den 3. September 2 fl., reestirt ihme darauff 6 fl. 30 kr., so den 11. September per canzley angeschafft worden, mithin auf die arbeith der geburth Christi im creutzgang, so er zu passiren angefangen, in geldt 30 fl. per abschlag empfangen und abzuarbeithen hat, ohne was er in brodt, meel etc. darauff auch genohmen. Vide fol(io) seq(uen)ti37 wegen der geburth Christi in creutzgang. [fol. 29 v] Topazstain beederseiths geschnütten. Den 12. [Juli] für solchem dem goldtschmidt zu Mauttern 2 fl. 34 kr. ex mea cassa bezahlt. Stockodorer von Crembs. Den 13. Julii ihme für die 2 obere zimmer bey den chor und 3ten stockh für die alte bibliothec alß künfftige wohnung des dechants, dan für das darbey seyende zimmer unter dem sommersaletl und für deß capitl dienerzimer, so auch ad decanatum kommet, all diße 5 zimmer zu stockhodoren 20 fl. nebst der kost versprochen. Hat den 18.b angefangen, den 30. Julii ihme 5 fl. angeschafft. Den 20. Aug(usti) ihme 4 fl. angeschafft. Den 1. September ihme den reest mit 11 fl. per canzley bezahlen laßen. [fol. 30 r] 2 lb. chocholata. Den 18. [Juli] von Wienn erhalten in 31 st(ück) bestehendt. Bildthauer von Förthoff. Für die geburth Christi deß H(err)n in ganzen figuren zu schneiden und in müttern altar des creutzgangs kommet, habe 75 fl. versprochen, et si extra pulchre fecerit, noch 1 stockh saltz. NB 1: Ipse petiit 93 fl. NB 2: Ist die arbeith ohne kost verdingt worden, weillen er aberc bey der kost und in closter die figuren passirt, ist solche kost abzurechnen, so die tagzetl zeigen, doch außer von 5. Julii biß 11. September, wo er nach den tag gearbeittet und diß den 11. September anhero geschriben.
Danach nochmals den. Korr. aus einer anderen Zahl und nochmals über der Zeile nachgetragen. c Über der Zeile. a
b
37
Siehe unten fol. 30r.
Notizen im Kalender 1729
379
[fol. 31r] Tischler am Förthoff. Den 28. November ihme ein quittung an h(err)n pfarer38 zu Häderstorff39 per zwainzig gulden, und ein andere an h(err)n pfarer40 zu Gföll per 10 fl. cedirt und überlassen, welche 30 fl. bey sambrech(nung) per außzügl ihme abzurechnen seindt. NBb: Ex altera parte sive e regioneb. a
Idem. Dito auf 6 leinsessl wie die in haubtzimer gehandlet und ohne der bildthauerarbeith 3 17ner für einen versprochen. Widerum 4 ohne lähn wie die in vorzimmer bey der haubt stiegen, für einen 8 gr., und zu dißen werden ihme 17 schon verfertigte stuckh gegeben. Idem. Den 29. Jan(uarii) 1731 mit ihme gehandlet, daß er 9 sessl ohne lähn von aichenen holtz machen solle, wie die 6 gedrähten in winttersäletl. Das holtz güb ich darzue, und für einen seßl ohne dräxler werden ihme macherlohn 7 gr. bezahlt. Item 1 lainseßl von nußbaumenenc holtzc in form, wie er die 6 gemacht, darvor d 3 17ner, ut supra. [fol. 34r] H(err) haubtman Loy41. Den 13. Aug(usti) von ihme seinen rappen, welchen er ante 3 annos von h(err)n obristlieut(nant) per 150 fl. erkaufft, eingehandlet und ihme hiervor per canzley 30 fl. in geldt, 20 fl. in wein bezahlen laßen. NBe: Alles in geldt. NB: Den 16. verreckht wegen lungenfaulunge. Herrnf doctor Gewey propter Kluegin42. Den 18 Augusti ihme überschickht sye zu clagen folgente schrifften: 1mo Specificatio a defuncto Ignatio quid secum Viennam acceperit in sua infirmitate, quando Viennae mortuus est. 2ndo Literae 1mae a d(omina) Kluegin de dato 29. Junii 1727g de morte Ignatii. 3tio Literae a d(omi)no Gewey de dato 25. Junii dicti anni in eodem puncto. 4to Passus sub eodem dato et anno consistorii Passaviensis [fol. 34v] pro defuncto avehendo ad monasterium. 5to Extractus apothecarii propter defunctum Ignatium et data medicamenta. ten
Korr. aus einer anderen Zahl Am Ende des Abschnitts nachgetragen. c–c Über der Zeile anstelle von obigen holtz. d Danach 8 gr. gestrichen. e–e Am Ende des Abschnitts nachgetragen. f–ff Von anderer Hand. g -7 korr. a
b–b
Johann Anton Maurer von Kronegg und Ungarshofen (um 1675–1731), Pfarrer von Hadersdorf. Hadersdorf am Kamp (Bez. Krems). 40 Christian Gomm (gest. 1730), Pfarrer von Gföhl. 41 Balthasar Loy (um 1666–1736), Hauptmann im Graf Philippschen Dragoner-Regiment, gestorben in Krems. 42 Schwester des verstorbenen Dürnsteiner Konventualen Ignaz Weismayer. 38 39
380 Edition
6to Literae p(atris) Capucini de dato 1mo Julii dicti anni propter 300 missas, ad quas obligatur defunctus Ignatius. 7mo Literae d(omini) d(octo)ris Gewey de dato 6. Julii dicti anni in causa Ignatii. Junii dicti anni cum adiecta et acclusa specifica8vo Eiusdem d(octo)ris literae de dato 28. �������������������������������������������������� tione pro funere defuncti Ignatii per 106 fl. 9 kr. 9no Edicita sartoris, qui defuncto inservivit de dato 3. Julii dicti anni. 10mo Eiusdem edicita de dato 10. Julii dicti anni in eadem materia. 11mo Secundae et ultimae literae dictae d(omi)nae Kluegin et sororis Ignatii de dato 29. Febuarii 1728. Idem d(omi)nus Doctor. Contra d(omi)nam Weysmairin matrem defuncti Ignatii sub eodem dato in transmissis accepit. [fol. 35r] Sub num(ero) 1mo obligationem per 355 fl. de dato 18ten December 1706. 2do Specificationem vinorum a dicta d(omi)na acceptorum per 292 e(imer) 2 v(iertel)ff. [fol. 36r] Contracta mit dem stainmözmaister zu Egenburg. Anheunt zu endt gesezten dato ist zwischen plen(o) tit(ulo) ihro hochwürden und gnaden herrn herrn Hieronymo würdigsten praelathen deß closter Thürnstain etc. etc. an ainem, dan dem Matthias Müllner, bürger(lichen) stainmözmaister zu Egenburg, anderten thails nachfolgenter contracto, die fehrere stainmözarbeit zum neuen kirchenthurn in closter Thürnstain belangent, aufgericht und beschlossen worden, daß hochermelt ihro hochwürden und gnaden ihme, stainmözmaister, über die vorhin schon contrahierte und bezahlte arbeit ermelten turns biß auf das haubtgsimbs inclusive, vor die übrige arbeith deß turns laut deß ihme vorgewißenen von ihme überlegten, unterschriben und mit sein pettschafft becräfftigen haubtriß, vor den schuech [fol. 36v] fünf kreuzer ain pfenning, was die übrige 3 haubtgesimbßer aber betrifft vor den schuech sechß kreuzer bezahlen wollen, mithin schafgesimbßer, fenster und all übriges, ausser besagten noch übrigen 3 haubtgesimbßer, zu sechß kreuzer, jene per fünf kreuzer 1 d. zu verstehen sein. Waß nun der pfenning außtragt, wird ihme in wein, korn, waiz und salz nach lauffenden werth ersezt werden. Die schnirckl, capitaell und die in der kupl belangent bilthauerarbeit aber hat er, stainmözmaister, nur zu pousieren, übriges wird von dem bilthauer außgearbeitet. Die fuhren heraus von dem stainbruch nehmen ihro hochwürden und gnaden auf sich, jedoch daß er, stainmözmaister, in den stainbruche verferttige und außmache, waß immer aldorth kann außgemacht und außgemachter ge[fol. 37 r]führt werden, auch daß er die außfuhrt auß den stainbruch guet zuerichte und die pferdt gleichwie vorhin beschehen nicht also ruiniert müessen werden. Schliesslichen, daß er biß zu verferttigung deß turns den jezigen gesöllen nahmens Leopoldt Paul Glimpfinger43 behalte, dahingegen der gnädige herr ihme, gesöllen, sonn- und feurtäg die kost mit denen bedienten verwilliget und zuestehet, wann er sich wie bißhero gleichförmig verhalten wird.
a–aa
Von anderer Hand. Danach vertatur.
Leopold Paul Glimpfinger (um 1700–1726), Steinmetzgeselle von Stein.
43
Notizen im Kalender 1729
381
Urkhundt dessen seind dißes contracts zwey gleichlauttente exemplaria aufgesezt und eines von der clostercanzley, das andere von ihme, maistersteinmöz, unterschriben und geferttiget, auch jeden thaill eines unter deß anderen ferttigung zuegestellet worden. So beschehen closter Thürnstain, den 10ten Aug(usti) 1729aa. [fol. 37 v] NB: Dißer contract ist aufgehebt und nicht weitter gültig alß von ersten haubt gesümbs, so in vorigen contract schon enthalten und mit all daruntiger arbeith bezahlt, biß auf daß darauff folgende brustgesümbß, id est waß nach besagten haubtsimbs folgt 1. zockhl, 2. fueßgßimbs, 3. drey schnirckhl, 4. vier runde fenster, 5. das brustgßimbs, 6. zockhl und schaffgßimber et ultra nihil. Stainmezmaister 44 von Müntzbach45. Den 18. [August] sich angemeldt und das erste haubtgesümbs außgemeßen, id est den schuch in quadro und 105 sch(uh) nach s(eine)r maaß außgemessen. Sagt, wan er solches gesümbß, so schon versezt, hette zu machen, den schuch unter 3 th(a)l(e)r nicht machen kunte, also solches gesümbß auf 472 fl. 30 kr. kommete. Nun nach des Eggenburger stainmezm(eister) Mühler s(eine)r außmeßung tenore calend(arii) 1782 46 mense Maio fol(io) 1 jenseiths annotirt und wie sie zu Eggenburg bengweiß à 7 und 6 z(oll) messen, hatt solches gesümbs 4488 sch(uh), und da er für dem sch(uh) 8 kr. begehrt, machte es 598 fl. 24 kr. Alldieweillen aber mit ihme herab gehandlet, und überhaubts ut ibidema zu sechen, kommt der sch(uh) für sch(uh) auf 5 kr. 1 d., dass also solches gesümbs 392 fl. 4447 kost ohne fuhrlohn, so auf mich genommen. Das fuhrlohn darzue geschlagen à 4 kr., so bis Crembs und Stain [fol. 38r] gewöhnlich, f(aci)t 164 fl. 30 kr., beede posten zusamb 556 fl. 30 kr.48. Nun nicht zweiffle, dass der von Müntzbach es umb die 392 fl. 44 kr. gemacht hette und biß an die stell auch gelüffert, sohin die 164 fl. 30 kr. zu nuzen kommeten. Das pferdt, wägen, gschir etc. etc. nicht so ruinirt würden, wo bey der gebeu ex hac ca(us)a schon so vüll pferd zu grundt gangen. Andertens hat er, stainmetzm(eister)von Münzbach, das darauff und über obiges in anderten stockh des thurns kommende haubt gesümbs abgemeßen mit 105 sch(uh) und diß vier mahl gerechnet, f(aci)t 144 sch(uh), begehrt für dem sch(uh) sambt lüfferung anhero 3 fl., machte 432 fl. [fol. 41r] Spanischer tobäck. Den 12. September 1 lb. von Wienn erhalten und dißes mit 1 lb. 8 loth blöttertobäck, dan mit schon gemischten in der klein bleichenen bixen vermischt und dito darvon zu nehmen angefangen. Bin darmit außkommen biß den lezten November. Vide mense Novembri fol(ium) 149. Gürttler von St. Pöltten. Den 17. dito [September] mit ihme contrahirt, daß er einen carniol50 soll hergeben, in dißen mein wappen nach mitgegebenen abdruckh schneiden, in mein pöttschierring ein -d- korr.
a
46 47 48 49 50 44 45
Sebastian Pichler (1668–1736), Steinmetzmeister von Münzbach. Münzbach (Bez. Perg), Oberösterreich. Recte 1728. Recte 42 kr. Recte 557 fl. 14 kr. Siehe unten S. 384f. (fol. 55r). Carneol, roter Schmuckstein aus Quarz.
382 Edition
machen, dan auch den carniol, worauff der h(eilige) Hieronymus gestochen, die buchstaben H. P. C. T.51 stechen soll, darvor 11 fl. versprochen. Den 8. October ex mea cassa bezahlt. 261 e(imer). Vide fol(io) seq(uen)ti52.
Bruner weinschezung pro hoc anno.
Engenbruner weinschezung pro hoc anno. Aignes bau auß 56 viertl 134 e(imer) Gäßinger ganzer zechent 90 e(imer) Engabruner zechent 2 drittheil 270 e(imer) s(umm)a 40453 e(imer) Vide fol(io) seq(uen)ti54. […]
Closterneuburger weinschezung pro hoc anno.
[fol. 41v] Diarium Viennense num(ero) 7655. Bey Andreas Heyinger , buchdruckhern, seind zu haben die durch 8 tag gehaltene Lobreden de s(ancta) Margarita von Cordona in der kirchen p(atrum) Franciscanorum 1729 zu Wienn57, kosten 24 kr. Item Lobrede de s(ancto) Nepomuceno sub them(ate) mors et vita in manu linguae a p(atre) Peickhart58, kost 7 kr. 56
Dictum Diar(ium) no 7759. Bey Adam Damer in Zwettlhoff ist zu haben Idea sapientis theo-politici, id est tripartita morum ph(i)l(osoph)ia ethica, politica, oeconomica, summaria methodo comprehensa, problematicis quaesitis et emblematis illustrata a quodam s(ocietatis) J(esu)60, kost 1 fl. 8 kr. Chocholata von Wienn erhalten. Zwey ziegl, alß einer mit einen spanischen creutz, wögt 14 loth und kost das lb. 1 fl. 42 kr. Der andere wägt 13 ½ loth, kost das lb. 1 fl. 45 kr. NB: Von meiner vorigen chocholata wögt 1 zeltl61, so auf einmahl genohmen worden, 1 ½ loth.
53 54 55 56 57 58 59 60 61 51 52
Hieronymus praepositus canoniae Tiernsteinensis. Siehe unten S. 383f. (fol. 42r–44v). Recte 494. Siehe unten S. 383f. (fol. 42r–44v). Wienerisches Diarium Nr. 76 vom 21. 9. 1729. Andreas Heyinger (1651–1733), Universitätsbuchdrucker in Wien, 1. Bezirk, Riemergasse. Peikhardt, Lob-Rede […] Margaritae von Cortona (1729). Peikhardt, Lob-Rede de sancto Nepomuceno (1729). Wienerisches Diarium Nr. 77 vom 25. 9. 1729. Vanossi, Idea sapientis (1724). Zelten, fladenförmiges Stück.
Notizen im Kalender 1729
383
[fol. 42r] Engäbruner eignes bau d(e) d(ato) 3. Novembris lauth hoffm(eister)schreiben war gescheznet worden clarer most 117 e(imer), Gößinger zechent 130 e(imer), Engäbruner zechent 2 theill 314 e(imer), s(umm)a 561 e(imer). Relatio Friderici über die weingartten und leeßen zu Brun pro anno 1729 de mense Octobri ut seq(ui)tur. Listaa deren Brunerischen weingärtten, so in das stüfft Thürnstain gehörig, betre(ffend): Roßenstamm 24 lb., hat 45 putten gegeben, ist vor heur, weillen das holz zu schlecht, nichts zu grueben, weinstöckhen seind biß 2000 vonnöthen. 2. Zährer 40 lb., hat 117 putten gegeben, haben kaum die helffte stöckhen genueg und sein schlecht gebauet, weillen aber das holz zu klein, so kann auch nichts gegruebet werden, muessen wenigst 3000 stöckhen geschaffet werden. Roßendienl 4 lb., hat 17 putten gegeben, ist in der arbeit am schlechtesten gebauet, finden sich doch etliche alte bögen darinnen, welche können eingegruebt werden, gehen biß 500 stöckhen abb. [fol. 42 v] 2. Klockher 13 lb., hat 66 putten gegeben, wären biß 12 tagwerg alte pögen einzugrueben, hat auch noch sonst guetes holz, weinstöckhen seind vonnöthen gegen 1500. Astermändl 7 lb., hat 49 putten gegeben, hat gegen 4 tagwerg alte pögen einzugrueben, auch sonst in holz zimlich schön, weinstöckhen wären biß 1000 vonnöthen. Staingrüebl 9 lb., hat 28 putten gegeben, ist auch noch zimmlich guet bey bau, weinstöckhen gehen biß 800 ab, wäre auch das neue holz zimmlich tauglich zum grueben. Prunsäzt 8 lb., hat 20 putten gegeben, ist zimlich schlecht, braucht wenigst 1000 stö ckhen, das holz ist auch nicht tauglich zum grueben, weillen auch einige stainerne blatten darinnen, so nothwendig gebrochen und weggebracht sollen werden, so wurde der maurermaister, wann mann [fol. 43r] ihme die stain überlasset, solche woll auf seine uncosten brechen und hinwegbringen. Stixel 6 lb., hat 11 putten gegeben, wären zwar etliche höckhen und bögen einzugrueben, gehet sonsten in bau noch zimlich an, weinstöckhen wurden indessen 500 genueg sein. Wallnerin 9 lb., hat 33 putten gegeben, ist zwar bey mittlmässigen bau, zu grueben ist alda nichts verhanden, weinstöcken seind biß 1000 vonnöthen. 2. Clostersäz 11 lb., hat 44 putten gegeben, seind zwar sowohl in der arbeit alß wein stöckhen sehr schlecht, von dißen seind wenigsten gegen 3000 vonnöthen, zu grueben ist kein holz. 2. Zwerchsäz 5 lb., hat 20 putten gegeben, gehen zwar in bau noch an, weinstöckhen fählen gegen 800, grueben liesse sich in neuen holz etwas, alte pögen aber seind hierzue keine verhanden. [fol. 43v] Heygassen 6 lb., hat 16 putten gegeben, gehet auch noch in bau hin, altes holz ist zum grueben keines verhanden, von neuen holz aber wäre noch hin und wider einiges darzue tauglich, weinstöckhen wurden indessen 500 genueg sein. Schnabler 10 lb., hat 33 putten gegeben, hätte zwar sehr das grueben vonnöthen, allein ist wenig guetes holz darzue verhanden, weinstöckhen seind wenigst 1000 vonnöthen. Es wäre auch guet, wann der nußbaum außgerottet wurde, welcher dem weingartten grossen schaden verursachet.
Von anderer Hand. Danach ein Wort gestrichen.
a–aa b
384 Edition
Auholz 10 lb., hat 25 putten gegeben, ist zwar in der arbeit bey mittern bau, zum grueben ist das holz gar zu schlecht, weinstöckhen wenigst 1000 vonnöthen. Ameißboint 20 lb., hat 110 putten gegeben, ist zwar in der arbeit bey mittern [fol. 44r] bau, zum grueben ist das holz zu schlecht, weinstöckhen wenigst 3000 vonnöthen. Summa aller putten 634, summa aller laiden62 16, deren in einer jeden 18 emer maisch gewesen. Die lößtäg seind geweßen der 18te Octobris, lößer waren den ersten tag 25, puttentrager 4, mostler 3. Der 19te Octobris ist geweßen der 2te tag, ist nur vor 1/3 tagl(ohn) bezahlt worden, lößer waren 20, puttentrager 4, mostler 3. Der 20te Octobris ist geweßen der 3te tag, lößer waren 33, puttentrager 4, mostler 3. Der 21te Octobris ist nichts gelößen worden, weillen ein wildes wötter war. Der 22te Octobris ist geweßen der 4te lößtag, lößer waren 20, putentrager 4, mostler 3. Den 23ten Octobris ist nicht gelößen worden, weillen ein sonntag war. [fol. 44v] Der 24te Octobris ist geweßen der 5te lößtag, lößer waren 34, puttentrager 5, mostler 6. Summa deren lößern 132, summa der puttentragern und mostlern 39aa. [fol. 48r] Biliardmacher Johann Philipp Wendl, wohnhafft bey der Blauen Weintrauben in Lederischen hauß in der Waringergaßen63. Den 28. huius [Oktober] ihme, daß er den biliardt abgedeckht und neu zugericht, auch mit kalbleder beym mantenelln64 versechen 3 fl. ex mea cassa bezahlt. Dan ein brieff mit 500 nägl à 30 kr., wider ein stuckh grüene bandt à 42 elln à 18 gr. 2 kr. kauffen laßen ex mea cassa. Maisterschloßer. Den 28. dito [Oktober] ihme gegen zusambrech(nung) 20 mezen korn angeschafft, wie es in kauff geht und der kastner anzumerckhen hat. Stockhodorer von Crembs. Den 9. November, daß er in voriger wochen 5 tag in der müttern capelln den weißen gypss aufgelegt und überzogen 4 fl. 30 bezahlen laßen. NB: In dißer anschaffung erratum und zu vüll angeschafft worden, dan er lauth wochenzetl nur folgende täg monath October gearbeittet, nembl(ich) den 12., 13., 14., 15., 16. ganze täg, den 21. halben tag, den 26. halben tag, den 27. ganzen tag, thuet 7 täg, folglich 3 fl. 30 kr., et quia tarde venit und wegen kurzen tag zu arbeithen spath angefangen et hora 5 zu arbeithen aufgehört, igitur non nisi 3 fl. solvendi und darumb cammerer gemahnt worden, obige anschaffung nicht zu bezahlen, biß andere güb. [fol. 55r] Blöttertobäck. Den 19. [November] solchen von den 2 lb. überschückhten blöttern von h(err)n Fux pulverißirt gemacht erhalten, alß in die gar große bixen 26 ½ loth, in die müttere und dar-
Leiten, offene Fässer, in denen die Trauben zum Presshaus geführt werden. Wien, 9. Bezirk, Währinger Straße. 64 Mantenelle, Bande. 62 63
Notizen im Kalender 1729
385
auff folgende 25 loth. Den 21. von Wienn 1 lb. spanischen tobäck mita 26 ½ loth ohne bleichene bixen, vide mense Junio fol(ium) 1 jenseithsa, 65, uberkommen, solchen mit all’obigen vermischt und darvon den 1. December schnopffen angefangen, bin darmit außkommen biß den 3. Martii. Vide mense Septembri fol(ium) 166. NBb: Obige bleichene bixen wägt 7 loth ½ quintlb. Maisterbildthauer am Förthoff und sein gesell. Den 21. November nachmüttag zu arbeithen angefangen. NB: Der gesell nachmüttag allein angefangen zu arbeithen zu den angefangenen Nepomucenialtar. NB 2: Den 22. fruh fortgangen et dixit se infirmum. Den 22. nachmüttag hat maister an besagten altar zu arbeithen angefangen, dicit quod intra octidium velit perficere. Den 26. nicht gearbeittet, den 28. vormüttag auch nicht, nachmüttag aber zu arbeithen angefangen. Den 23. December ihme 8 fl. angeschafft. Den 18. Febr(uarii) 1730 ihme 4 fl. angeschafft. Den 25. Febr(uarii) wegen obiger arbeith mit ihme zusambgerechnet und 39 täg außtragt [fol. 55v] à 30 kr. des tags, f(aci)t 19 fl. 30 kr., daran hat er empfangen ut sup(ra) gmeß meiner anschaffung 12 fl. et extra 3 fl. a cammerario, reest ihme 4 fl. 30 kr., so per canzley angeschafft worden und ein e(imer) wein. NB: Den 8. Aug(usti) 1732 erlegt der dischler am Förthoff die 20 fl. von pfarer zu Haderstorff zu meinen handten, daß also solche 20 fl. an seinen außzügeln nicht abzurechnen seind. [fol. 58r] Diarium Viennense num(ero) 9067. In Peter Conrad Monaths gwölb in der Naglergaßen ist zu haben Speranders Ganze jurisprudenz, teutsch kurtz und gutt, in 3 theillen abgefasset alß 1. darinnen eine gründliche anweißung zur heutigen praxi und landtüblichen sowohl kay(serlichen) alß sächßischen rechten, ingleichen wie der modus procedendi in civil- und criminalprocess anzustellen seye, und zwar alles nach der neuisten processordnung eingerichtet. 2. Ein vorrath außerleßener casuum, observationum, praeiudicialium, quaestion, resolut und rechtsspriche berühmter juristen mit denen rationibus dubitandi et decidendi etc. zu finden. Denen neuangehendenc practicis, alß auch jedwedern, deme die rechten nicht kundig, sehr nothiges werckh68. In 4, 1729, das exemplar à 1 fl. 15 kr. Item Rudimenta geographica seu brevis facilisque methodus iuventutem orthodoxam notitia geographica imbuendi pro gymnasiis soc(ietatis) Jesu opusculum Vtum latine et germanice69, in 8vo, 1729, das exemplar 24 kr., ingleichen seind auch all vorhergehende theill zu bekommen. Über der Zeile. Nachgetragen. c Über der Zeile anstelle von neuen. a–a
b–b
67 68 69 65 66
Siehe oben S. 374 (fol. 23v). Siehe oben S. 381 (fol. 41r). Wienerisches Diarium Nr. 90 vom 9. 11. 1729. Sperander, Jurisprudenz (1729). Dufrène, Rudimenta geographica (1729).
386 Edition
Philomela Sylvest(er). Den 4. December zu singen angefangen, altera 3. Jan(uarii). Tobäckbixen von brinten metall, oben mit einen blätl von berlmutter eingelegt. Den 26. huius [Dezember] überschückht à 2 fl. 30 kr. angesezt. Diarium Vien(nense) no 10370. Bey Georg Lehmann an der kay(serlichen) burg buchladen gegen den balhauß über ist zu haben Th(eo)l(og)ia u(nive)rsa scholae [fol. 58v] scotisticae auth(ore) Crescentio Krisper ord(inis) min(orum) s(ancti) Franc(isci) reform(atorum) provinciae Aust(riae) provinciali71, in fol(io), 4 tomi, 1729, edita sine compactura constat 17 fl. Billiardhöbl72. Den 27. December 18 stuckh, jedes à 15 kr., von h(err)n Holbein erhalten. [fol. 67 r] Außzügl bezahlung deß pfarhoff Gravenw(örth) pro anno 1729 d(e) d(ato) 10. December dicto anno. 1. sailer, war 9 fl. 46 kr., bezahlt 9 fl. 30 kr. 2. haffner propter Gravenw(örth), war 2 fl. 24 kr. per gemachten kauff 2 fl. 24 kr. 3.a idem propter m(onaste)rium NB: Mueß zu hauß in denen calendern wegen vorhin gemachten öffen und contract nachgeschlagen werden. 4. wagner propter pfarhoff, war 22 fl. 5 kr., bezahlt 20 fl. 5. idem propter m(onaste)rium 28 fl. 24 kr. 22 fl. [fol. 67 v] 6. mühlner ut quod consultum 8 fl. 56 kr. 7. riehmer propter pfarhoff, war 3 fl. 38 kr., daran empfangen korn 2 m(ut) à 2 fl. 6 kr., der reest mit 1 fl. 32 kr. 8. idem propter m(onaste)rium nihil 9. schmidt propter Gravenw(örth) pro anno pactirter maßen 60 fl., dan 6 mezen spützkorn 10. idem propter m(onaste)rium 20 fl. 22 kr., dan wegen eines brunemper73 zu Engäbrun 30 kr. 11. halter, prout multa sunt pecora pro hoc anno 8 fl. 53b kr. 8 fl. 53 kr. [Beil. 1r] Exträctc. Über die sich biß endt Novembris 1726 sich befündlichen köhrner alß: Erstlichen weizen bezaigt der völlige jahrsempfang mit 17 muth 9 mezen Dan zaigt hieryber die völlige außgab samt den jungst verkaufften Korr. aus einer anderen Ziffer. Korr. aus einer anderen Zahl. c–cc Von anderer Hand. a
b
Wienerisches Diarium Nr. 103 vom 24. 12. 1729. Krisper, Theologia (1728–1729). 72 Billiardhebel, alte Queueform mit verdicktem Ende. 73 Brunneneimer. 70 71
Notizen im Kalender 1729
387
3 muth 27 meezen per 8 muth 27 mezen Verbleibt alsdem hieryber indeß 8 muth 14 meezen74 Item an korn zaigt der völlige jahrsempfang 150 muth 6 mezen und die völlige s(umm)a der außgaben sambt den jungst verkaufften 69 muth 15 mezen betragt sich mit 103 muth 28 mezen So verbleibt auch hieryber in rest 46 muth 8 meezencc v [Beil. 1 ] Die gersten ist verkaufft worden per 34 gr. Habern ist biß endt Novembris in rest verbliben 4 muth 8 mezen. NB: Den 7ten Decembris 1726 Krembser kauff: waiz nichts, korn 37 à 38 gr., gersten nichts, habern 19 gr. Den 14ten Decembris waiz nichts, korn 36 gr., habern 18 gr. [Beil. 2r] Fiat wiea begehrt, und ist dem supplicanten75 invermelter schulldienst der pfarr Gravenw(örth) vor all’andern haubtsächlich verwilliget undb hiemit gegebenb, weill ihro hochw(ürden) h(err) dechant zu Crembs sein recommendation interponirt, mir aber auch sein, supplicantens, bißheriges wollverhalten schon vorhin bekant. Solchem nach nicht zweiffle, daß er, supplicant, bey verwaltung dißes schulldienst alle kräfften und wie es die schuldigkeit erfodert, sein mögliches werde anwenden, damit je allzeit allesc erfolgec zud greßeree glorii Gottes, zu verehrung seiner heyl(igen), zu vollkommen christl(icher) unterweißung der jugendt, zu eilfertiger versechung der kranckhen, ja waß immer ein eiffriger schullmaister bey administrirung deren h(eiligen) sacramentenf, bey gewöhnlichen gottesdienst und andachten, bey begrabung der todten und ubrigens zu verichten hat, so sich wird laßen angelegen sein, damit er hier zeithlich durch die gnade Gottes gesegnet und so vüll [Beil. 2v] verdiensten durch die gnade Gottes sich erwerbe, damit er derg ewigen glorii und ansechung Gottes theillhafftig werde, alß zu welcher wür alle erschaffen und dannoch dißer h(ie)r so wenig theillhafftig werden, weillen wür unßere dienst und schulldigkeiten so schlecht und recht nach schuldigkeit verichten und das zeitliche dem ewigen vorziechen, deßen aber von ihme, supplicanten, michh gänzlichen eines andern versichere. Mathias Christoph Grapmayri. [Beil. 3r] 1726er j außgetroschene vechsung. Waiz 6 muth 18 mezen, korn 34 [mut] 18 [metzen], gersten 4 [mut] 23 [metzen], a Danach ein Wort gestrichen. Der folgende Text halbbrüchig. Weiter unten in der linken Spalte nochmals fiat wie. b–b In der linken Spalte nachgetragen. c–c In der linken Spalte nachgetragen. d Über der Zeile anstelle eines Wortes. e Danach ehre gestrichen. f Danach gebrauchiger gestrichen. g Danach die gestrichen. h Danach eines gestrichen. i Grap- korr. aus einem anderen Wort. Der Name in der linken Spalte. j Die Seite von anderer Hand. 74 75
Recte 12 Metzen. Matthias Christoph Grabmayr (gest. 1747), Schullehrer von Grafenwörth ab 1729.
388 Edition
haabern 19 [mut] 24 [metzen]. Die drescher 18 haben gehoben den 12 mezen von waitz 18 mezen, korn 3 muth 4 [metzen] 2 viertl, gersten 13 [metzen], haabern 1 [mut] 24 [metzen]. Waizeneßa stroh 12 schöber, rokheneß 40a. [Beil. 4r] Gegenwertige kreyter sollen in einer hennensuppen lindt über nacht wohl zugedeckhter stehen und fruhe abgekocht werden. Sodan seindt diße in meiner gegenwarth zu seigen und bin fruhe zu fragen, umb welche stundt sie sollen gesotten werden wegen deß meeß leeßen. Deren kreutter seind auf 6 tag, wo also mit der hennensuppen dahin zu gedenckhen. J(us) propriab, 76. Die speissen obige 6 tag, sonders auf die nacht, sollen sein haber- oder gerstenschleimb, guette capaunensultz77, oder von rebhennernc oderc kronawetterfligl78 und fieß mit dem brädigen79 nehmen, solche sambt dem gebein wohlstossen, dan ein gutte rindsuppen, [Beil. 4v] welche mit einen marchbein abgekocht ist, auf dißes gestossene giessen, dan durch ein saubers tuech druckhen. Mit dißer suppen soll weißes brodt abgekocht werden gleich einen panatl80, welches mir, wie auch obiges varirter, auf den abendt zu geben in der sülbernen suppenschalln. Item kan von jungen hienner oder lemernen biegl81 zu mittag oder stattdeßen ein marbes cappaunerbiegl oder ein mit weinberl82 wohlgemachtes lunglmueß83 oder schlickhkröpflen84 in gutter suppen gegeben werden.
Quer am linken Rand. -o- korr. c–c Über der Zeile. a–a b
„Eigene Suppe“ für Hieronymus Übelbacher. Sülze von Masthahn. 78 Wacholderdrosselflügel. 79 Brät, Fleischiges. 80 Panade, mit Weißbrot verdickte Fleischsuppe. 81 Keule. 82 Rosinen. 83 Lungenmus, ein aus klein gehackter Lunge gekochtes Mus. 84 Schlickkrapfen, mit Fleisch gefüllte Teigtaschen. 76 77
[1731] [fol. 9 r] Neue überschlägl1 pro me. Den 11. [Januar] dem cammerer 26 stuckh übergeben, so von 2 elln schleyr gemacht worden. Extra robathgeldt. Den 18. Jan(uarii) erlegt solches der cammerer pro anno 1730 mit 195 fl. 7 kr. zu meinen handten, darumb ihn quittirt und beygesezt, daß besagte summa weder per empfang noch außgaab in die jahrsrech(nung) soll gebracht werden, weillen solches nur so lang wehrt, alß ich baue. Maisterträxler von Stain. Den 21. [Januar] ihme wegen gemachter zwey pastoralstöckhen pro s(anctis) Augustino et Possidonio beym hochaltar in 2 nüzen stehendt 1 fl. ex mea cassa bezahlt. Schniermacher von Crembs. Den 22. [Januar] mit ihme für die quasten zu den neuen levitenröckhen sambt schnier und quasten pro pluviali, das loth à 11 gr. gehandlet, weiß und roth wie der ornath. [fol. 9 v] Carolo regenti chori. Den 26. Jan(uarii) ihme litanias de b(eata) M(aria) v(irgine) geben, so der schullm(eister) zu Gravenw(örth) abgeschriben, et penes chartam pro phylira ihme 3 kr. bezahlt à 8 alß 4 vocal(es) conc(ertantes), 2 violin conc(ertantes), violone, con organo. Item eidem ariam de b(eata) M(aria) v(irgine) canto solo, 2 violin, violon, con organo. Bölstera, 2 zu den neu von mir verschafften ornath weiß und roth, bestehend in 8 meeß gwändern, 2 levitenröckh, 1 rauchmantl, 6 kölchdiechl, so vüll corporaltaschen 3 und pallis4, 7 altartiechern roth wie der ornath, und 5 fürhäng in die beichtstüll. Dan 8 bölstern, und weillen zu solch acht bölstern so vüll genöthe stuckh pro maioribus solennitatibus will machen lassen, wie die 5 überkommene mit einen kerbl und blumen mit saiden außgenöte seßl seind, so von der oberin der Englischen Freylen5 zu St. Pöltten überkommen alß nota. B- korr.
a
Beffchen, weißer Leinenkragen, der vorne in zwei länglichen Streifen endet und über dem Talar getragen wird. 2 Altarpölster, dienten zur Buchauflage. 3 Bursa, taschen- oder mappenartiger Behälter zur Aufbewahrung für das zusammengefaltete Korporale. 4 Palla, quadratisches, gestärktes weißes Leinentuch zur Bedeckung des Messkelchs. 5 Ehem. Kloster der Englischen Fräulein (heute Congregatio Jesu) in St. Pölten, Linzerstraße. 1
390 Edition
NB: Die 2 bölster auf den hochaltar seindt lang und wie sie geschnütten worden [fol. 10 r] 20 ½ z(oll), id est 1 sch(uh) 8 ½ z(oll), braith 1 sch(uh) 5 ¼ z(oll). NB 2: Die andern 6a pölster auf die sechs altär seind jeder lang 1 sch(uh) 6 ¾ z(oll), braith 1 sch(uh) 3 ½ z(oll). NB 3: Und weillen die genöthen seßl über diße kommen, mueß überall etwas zugegeben werden. Eyßstoß hoc anno. Den 27. Jan(uarii) auf müttag sich hier gesezt und so weith man hinauff sechen kan. Den 28. fruh gegen 9 uhr wider gehend worden und abendts sich wider gesezt und zugeschloßen. Den 29. fruh nochmahl gehend worden und eine öffnung von endt des schloß biß unter den clostergarten gelaßen. Biß den 10. Febr(uarii) ist er nicht weitters gangen alß biß Spütz, nachgehends biß über Mölckh hinauff, und in dem strum ist der stoß ehender alß herunten geweßen. Alß der stoß sich den 27. Jan(uarii) gesezt, hat er die bruckhen zu Stain von der wachterstuben biß auf die joch in der au weckhgenommen. Den 1. Martii in der nacht gegen 10 uhr über die vorhin, biß ob des auß des stöttels6 und thall [fol. 10 v] stehendes leztes heußl weith daraust und so genantes lodererheißl, habende öffnung hat es sich völlig geöffnet und das eyß mit gerisch gehend worden, daß es durch blöhung des waßers diß und jenseiths von dem closter über alles eyß weckhgenommen, daß man ohne allen anstandt überfahren kan. So ist auch heunt, alß den 2. Martii, ein Tyroller7 schiff mit köß etc. vonb Lintzb herab kommen, mithin wo der schwall, alles offen sein mueß, weillen aber unter Oberloiben der stoß noch stehet, so mueß dißes schiff noch zuwartten. Übrigens von dem geschloß an und so weith man hünauff sechen kan, ist beederseiths, ausser des schwalls und rünsall, alles voller und dückh aufeinander geschobenen eyß, biß etwan diß durch die blöhung aufgehebt wird. Den 2. Martii in der nacht ist der stoß widerum biß unter Crembs geherd worden, wie weith aber ist noch unbekant, so vüll sagen die gestern von Wienn hier angekomne, daß 2 joch zu Wienn an der lezten bruckhen weckhgenommen worden. [fol. 16r] Hanauer blätl fol(io)8 199 anni curr(entis). Zu Franckhfurth am Mayn bey Johannc Leonhard Buchner10, buchhandler in Barfüsser creutzgang11, ist zu haben Theatrum conscientiosum criminale authore Johann Salomon Schülin, Brandenburg-Onoltzbachischen advocato et juris practico12, in 4, 1731, kost 1 fl. 20 kr.d.
Korr. aus einer anderen Ziffer. Über der Zeile anstelle von ganz von oben. c Über der Zeile. d Danach mehrere Worte eines neuen Abschnitts gestrichen. a
b–b
Städtel, die kleine Stadt Dürnstein. Tirol. 8 Recte n(umer)o. 9 Europäische Zeitung Nr. 19 vom 6. 3. 1731. 10 Leonhard Buchner, Verleger und Buchhändler in Frankfurt 1724–1751. 11 Kreuzgang der ehem. Barfüßerkirche (1786 abgerissen, heute Frankfurter Paulskirche). 12 Schülin, Theatrum (1731). 6 7
Notizen im Kalender 1731
391
Diea laquierarbeith auf dreierleu arth blau, roth und weiß zu machen, von h(err)n d(octo)re Gewey comunicirt. Den fürneiß zu machen. Nimb 1 mass spiritus vini, den bösten gummisandrach 12 loth, welcher gewaschen ist und wohl ausgeklaubt, 2 loth spikhöel, 2 loth terpentinöel. Dises alles in ein starkhes langhalsiges glas gethan und so lang gebeitelt, bis alles zergangen ist, die flaschen aber wohl mit blattern13 verbundten. Hernach durch ein sauberes tüechl gesigen und zum geprauch aufbehaldten. NB: Mann kann auf 1 maß spiritus vini 10 loth sandrach und 2 loth mastix nehmen, so bösser ist. Das holz zub gründen. Mann nimbt auf 1 seitl wasser vor 1 kr. tischlerleimb und siedet solchen zu einen leimbwasser, hernach streichet mann das holz darmit ganz mager an. Hernach [fol. 16v] nimbt mann nach getunckhen der arbeith bürgkreuden14 in ein anderes geschier und giest so vill wasser daran, daß sie sich zu einen taig waikket. Wan dises geschechen, gist mann das wasser wider darvon und giest ein leimbwasser daran biß es din wird, rührts mit einen holz umb und stöllet es auf ein kollfeur, daß es wohl siedet, bis es in der höche ein braune haudt bekommet. Hernach, ist es genug gesoden, stöllet es von feur, undc wan das holz von leimbwasser recht truckhen ist, so streiche es mit disen grund an, lasse es allzeit trukhen werden. Dises widerhollet mann 6-mahl, und zwar einmahl nach der länge, das andere mahl nach der braitte. Nembe hernach in einen weidling15 ein wasser, und mit einen claren binsenstain schleifft mann die arbeith ab. Der binsenstain mues in das wasser getaucht werden. Dan trukhnet mann solche mit einen tuch ab. Ist es ein bildt, so babt16 mann dasselbe auf den weissen grundt. Ist es aber ein ram oder sonsten etwas, welches solte blau werden, so nimbt mann spänischweiss17 nach getunkhen der arbeith auf einen reibstain und schidtet ein frisches wasser darauf. Dan reibt mann es ganz fein ab, thuet solches in ein sauberes gschier, giest ein pargämentleimbwasser daran und streichet es 5 bis 6-mahll darmit an. Lasse es also wohl trükhnen, sonsten gehet die arbeith auß den leimb. Nach disen [fol. 17r] nimbt mann ein anderes geschier und thuet ein fein gewaschene schmoldten daran, schidtet von den pargamentleimbwasser daran und streicht die arbeith darmit an, und solches so offt bis es glat wird und mann keine weisse farb sicht. Wen dises geschechen, so streicht mann die arbeith 3 oder 4-mahl mit puren fürneiß an, aber allzeit wohl trukhnen lassen. Hernach nimbt mann widerumben ein schmoldten und giest ein fürneiß daran und streicht die arbeith so offt darmit an, bis es schen in der farb wird, nachgehents mit den puren fürneiß etlichmahl angestrichen. Wann es trukhen ist, so palliert manns, darnach ist es fertig, 2 täg lasse es trukhnen. Will mann aber die arbeith weiß machen, so muß under das spanischweiß ein wenig gewa Von anderer Hand (bis S. 393). Danach windten gestrichen. c Davor nochmals und gestrichen. a–aa b
Blase (tierisch). Bergkreide, pulverisiertes Dolomitgestein. 15 Schüssel. 16 Pappen, auftragen, aufkleben. 17 Verschnittenes Bleiweiß. 13 14
392 Edition
schene schmoldten darunter kommen, damit es ein wenig berlfarb aussicht. Will mann es aber roth machen, so nimbt mann einen zinober in ein geschier und giest einen weissen fürneiß daran und streicht die arbeith 3 oder 4-mahl darmit an, darnach 2 bis 3-mahl mit puren fürneiß. Nachmahls nim einen spänischen lackh18, ein klein wenig auf einen reibstein, reib solchen ganz fein, thue ihm in ein anderes geschier, schidte einen [fol. 17 v] fürneiß daran, rühre es mit einen pembsl und streiche die rode arbeith etlichmahl darmit an, bis es schen gleich ist. Hernach mit puren fürneiß ausgemacht und palliert, so ist es fertig. Mann kann statt des spänischen lackh under den fürneiß carmin19 nehmen, es ist noch schener. Das pargamentleimbwasser zu machen. Nimb das pargament, schneide kleine stückherl in ein häferl20, schidte ein warmes wasser daran, und wasche es so lang, bis das weisse darvon ist. Auf die lezt güesse ein sauberes wasser daran, dekhe es zue, und stölle es in ein warmen aschen, bis es zu einer sulz wird. Hernach ist es fertig. Wie man die arbeith palliert. Nimb ein tripl, ein flökhl wollenes tuch, tunkhe solches in ein öell und tripl ein, und pallier die arbeith, bis es schen glatt wird. Darnach lasse es etliche tag stehen, nimb hernach einen feinen tripl und ein ausgeklaubte baumwohll, tunkhe solches wider in öell und claren tripl ein, und palliere es wider, daß es ganz fein ist und keine krözen zu sechen seint. [fol. 18r] Hernach nimbe ein sauberes leinwathflökhl, tunkh es in ein paumöell und zugleich in harpulfer21, und reib die arbeith so lang, bis es einen schenen glanz bekhombt. Darnach nimb ein sauberes tüechl, tunkh es in das harpulfer ein, und pallier die arbeith darmit, so ist es auch fertig. Den tripl zuezurichten. Zum ersten mus er auf einen reibstain trukhner geriben werden, zu den fein pallieren aber mus er mit wasser auf einen reibstein ganz fein geriben werden. Hernach trükhnen, hernach wider ganz fein geriben, aber trükhner, und zum gebrauch aufgehoben. Wie mann den gummisandrach waschet. Nimb den gummisandrach in einen weidling, und güesse eine siedende clare laug daran, welche von buchenen aschen sein mues. Hernach wasche solchen so offt, bis die laugen ganz clar darvon rinnet. Auf die lezt wasche ihm in frischen wasser, darnach auf einen sauberen bröth getrükhnet. [fol. 18 v] Fürneiß oder den spiritum zu machen, von h(err)n paron Püchlstorff communicirt. Erstl(ich) ein seitl spiritum vini, 5 loth sandrach, welcher klein mues gestossen werden, sodan durch ein feines sibl gefähet. Dises pulver lege in spiritum vini, lasse es an der sonnen oder aber in windter auf einen warmen offen stehen, rihre es stündtlich undereinander. Wan solches zergangen ist, nimbt man 2 bis 3 löffl spikhenöell und güesset solches zu den spiritus hinein, jedoch mit der observation, wan das pulver oder sandrach völlig aufgeleset und zergangen ist. 20 21
18 19
Roter Siegellack. Karmesin, roter Farbstoff getrockneter Schildläuse. Kleiner Topf. Haar- und Perückenpuder.
Notizen im Kalender 1731
393
Den spiritus vini zu machen. Nimb ein gemainen weinstain, wie solcher in vässern ist, 1 lb. oder aber mehr, thue solchen in ein unglassirtes geschier oder alte pfannen, brenne solchen über eine gluet, biß er zergehet und nicht mer raukhet. Sodan thue solchen in ein glas, güsse 1 maß oder halbe starkhen brandtweinn darauf, lasse solchen ain halbe virtl stundt stehen, güesse nachmahls [fol. 19 r] von solchen in ein löffl etwas herab und thue ein wenig pulver darein. Wan er solches anzündt, ist er recht, wo nicht, so lege ihme mehrer gebrendten weinstain zue, so wirdt er recht. NB: Wann mann ein farb an ein ramb anlegen will, mus der fürneiß lablicht 5-mahl überstrichen werden. Sodan reibe ein tripl in öell, nimb ein weisses tüechl, und überfahre die ramb. Nach disen nimb ein rokhnes mehll in ein tüechl, und puze den tripl hinwekh. Der fürneis mueß aber vorhero wohl getrückhnet seinaa. Chynesischera fürneyß, a d(omino) Ivone Stanzl can(onico) reg(ulari) ad S. Hypolitum communicirt. Man nehme gumilackh 12 loth, gumisandrac 4 loth mit ain pfundt rectificirten brandtweingeist in einen kupfern geschierr, welches zugeschrauft oder sehr wohl kan verschlossen werden, über ein kleines kollenfeur gesezt und, biß die gumes vollig aufgeleßt, ganz sacht sieden lassen. Alsdan durch eine feine [fol. 19 v] leinwath geleutert und wohl vermacht aufbehalten. NB 1mo: Das geschierr muß 3 theil lähr seyn, damit der erhizte brandtweingeist plaz fünde und in der digestion nicht uberlauffe und sich entzünde. NB 2ndo: Daß man mit keinem liecht oder brennenden hölzel zu dem geschirr annähere, widrigenfalls der geist alsogleich brennen wurde. Wan aber solches entzunden von selbst geschehete, muß es mit einem druckenen tuch ersticket und gedämpft werden, weilen das wasser, so man zum löschen aufgüeßen wurde, die flammen noch mehr entzündete und außbraitete, mithin nicht mehr zu dempfen were. NB 3tio: Es wäre sicherer, disen fürneyß in einem gläsern langen kolben mit einem blinden helm23 auf einer sandtcapellen24 vorsichtig und gemach zu bereiten. Auch kan mann in dem glaß die auflösung besser wahrnehmen. NB 4to: Die gumes zu clarificiren und also alle [fol. 20 r] dunckle unreinigkeit ihnen zu benehmen, sollen sie in einem harinen25 säckl in der stärcksten laug so lang gesotten werden, biß sie schön hell und clar werden, alßdann wie oben darmit zur aufschliessung in dem feurigen geist gehen. Will mann den fürneyß noch schöner haben, so verändere man das gewicht, undb nehme des gumisandrach 12 loth, deß gumilac 4 loth mit 1 lb. deß geist und arbeite, wie anfangs berichtet. Dieser fürnüß ist zu allen farben, auch gold und silber, zu gebrauchen. Will man in der blauen arbeiten und das ultramarin26 in etwas ersparen, so ist blauindico27 in dem für22
Von anderer Hand (bis S. 394). Danach nochmals und gestrichen.
a–aa b
Ivo Stanzl (um 1674–1731), Konventuale von St. Pölten. Kolbenaufsatz. 24 In Sand gesetzter Destillierkolben. 25 Sackleinen. 26 Ultramarin, blaues Farbpigment aus dem Halbedelstein Lapislazuli. 27 Indigo, blauer Farbstoff aus Pflanzen (Färberwaid) gewonnen. 22 23
394 Edition
neyß zuzuelassen oder auflösen, mit solchen wird das holz 7 oder 8-mahl überzogen oder gemacht, jedes mahl an der sonne oder anderer wärme sehr woll außgedrücknet. Ferners nach der 7. oder 8ten überstreichung mit schachtlhalben anfangs poliret, hernach mit trippl und ein wenig wasser. Alßdann wird mit dem in selbigen fürneyß [fol. 20 v] aufgelösten ultramarin das holz fünff oder 6-mahl auf erwehnte weiß überzogen, dan abermahl mit dem trippel und wasser fein poliret, zulezt der reine fürneyß allein 3 oder 4-mahl aufgetragen und wider mit dem trippel und wasser zum höchsten glanz gebracht. Diese manier zu fürneyßen wird in allen farben gebraucht und die kostbaren erst nach gelegten grundt, wie berichtet, aufgetragen. Wer hernach mit gold auf die verfertigte arbeith nach belieben mahlen will, der reibe mit jungfern- oder rosenhönig28 feine goldblättl auf einem stein so lang, biß sie völlig zermahlen, welches eine langwirige arbeit ist und bißweilen einen ganzen tag erfordert. Von dem zermahlenen und in ein glaß oder muschl mit einem messer gebrachten gold wird das hönig mita laukichten wasser durch stättes rühren hinweggewaschen, biß es pur und rein ist, alßdan getrücknet und mit wasser, worinen etwas arabische [fol. 21r] gumi29 zerlassen, vermischet nach gefallen. Sol aber auf chynesische arth ein stuckh mit gold gemachet werden, so nehme mann spalte30, silberglöth, raxine de pourgogne31, koche alles in leinöel zu einem zelten. Von solchen muß etwas in terebintoel aufgelöset und darmit auf die gefürneyste arbeith auf chynesische arth gemahlen und darauf entweder blattlgold aufgetragen oder aber, nachdeme die zeichnung es erfordert und zu unterscheiden ist, gold- oder mettallsandt aufgestreyt werden, der ursachen die chynesische stuckh in gold erhaben wie ein baseralief anzusehen seyndaa. [fol. 23r] Kleine hoffbrezl, eines à 1 pfenüng. Den 3. huius [April] hat der cammerer 200 überbracht und 1000 erkauffen laßen, so h(err) Gewey hat und nach und nach, wan man auf den waßer fahren kan, überschückhen mueß. Mahler Frantz. Den 15. huius [April] ihme 4 brieffl gerübenes sülber, in jeden 1/8 loth enthalten, gelichen. Kleine brezl. Den 20. April erhalte von h(errn) d(octo)r Gewey 700 stuckh, dan brochene werden auch 100 geweßen sein. H(err) Bibiena32, kay(serlicher) theatralingenieur. Wegen gemachten heyl(igen) grab ex mea cassa 50 fl. geben, dan in wein 200 fl., also o(mn)ibus computatis kommet dißes grab auf 500 fl.
Über der Zeile.
a
Jungfernhonig, sehr heller, flüssiger Honig. Gummi arabicum, aus getrocknetem Akazienmilchsaft gewonnenes Pulver. 30 Verschrieben für Smalte? 31 Racine de Bourgogne, Burgunderpech, Destillationsrückstand bei der Herstellung von Balsamterpentinöl, minderwertiges Koniferenharz. 32 Giuseppe Galli da Bibiena (1696–1757), kaiserlicher Theaterarchitekt in Wien. 28 29
Notizen im Kalender 1731
395
[fol. 30 r] Praes(entatum)a 8. Junii 173133. Concion(es) 1 . In hac concione loco signato omittantur haec verba geistliche und weltliche, et ponatur der grössere hauffen deren menschen. Quamquam non negari vix possit, quod maior pars etiam ecclesiasticorum viam ambulet non bonam, haec tamen et similia ad evitandum et scandalum pusillorum et ecclesiasticorum contemptum satius omittantur. Conc(iones) domin(icales) 25ta post pentecosten no 2. Author hic videtur velle taxare morum doctrinas ab ecclesia hactenus nunquam reprobatas, quod neque in scholastico doctore minus in verbi Dei praedicatore tolerandum videtur. Hinc, quae ab authore hic afferuntur, aut omittenda aut certe mitiganda iudico. Item in eadem concione no 3 dicit author: Fidesb cum dilectione fides christiani, sine dilectione fides daemonisb, 34. Verbis his ita sine omni limitatione vel explicatione prolatis videtur impingere in varias propositiones in specie vero 58vam ex damnatis in bulla Unigenitus35, quamobrem vel limitet vel omittat. Item in eadem concione no 4: Manc lehret, daß sogar die grossen und schwären [fol. 30 v] sinder ohne aller lieb Gottes können gerechtfertiget und seelig werdenc. Hoc neque ulla catholica neque haeretica schola ex defacto existentibus docet. Imo propositionem hanc, probabile est, ne singulis quidem rigorose quinquenniis per se obligare praeceptum charitatis erga Deum, ab Innoc(entio) XI.36 praescriptam novit vel ipse author, quare vel ostendat, quae nam schola haec doceat, vel si ostendere non sunt, verba subducta omittat. Concion(es) domin(icales) 1. adventus. Dahero komet es, weilen ihr keine kinder des neuen gnadengesaz, des gesaz der liebe etc. No 5: Author hic interrogandus, quomodo hac combinet cum propositione 63 ex damnatis in constitut(ione) Unigenitus. Concion(es) domin(icales) 2da advent(us). Eorum, quae hic author circa intellectum verborum scripturae: Deus vult omnes homines salvos fieri37, prolixe docet, uberior explicatio facienda est, ne quaedam tanquam praemissae propositiones relinquantur, ex quibus contra ecclesiae doctrinam multa in Jansenio38 et Quaesnello39 in pari causa reprobantis lector harum quaestionum minus peritus fortasse deducata. ma
[fol. 37 r] Tom(us) 2ndus p(atris) Kugler soc(ietatis) Jesu. De matrimonio, quondam et quidem anno 1697d et 98 mei in theologia professoris Olomucii den 7. Maii à 4 erkaufft et ex mea cassa bezahlt.
Von anderer Hand. Unterstrichen. c–c Unterstrichen. d Über der Zeile anstelle einer anderen Zahl. a–a
b–b
Gutachten eines Zensors über eine deutsche Predigtsammlung eines ungenannten Autors. Aurelius Augustinus, In epistolam Ioannis ad Parthos tractatus 10, 8 (CSEL 44, 506). 35 Die Bulle Unigenitus des Papstes Clemens XI. vom 8. 9. 1713 richtete sich gegen den Jansenismus und verurteilte 101 Lehrsätze von Pasquier Quesnel. 36 Innozenz XI. (1611–1689), Papst, Seliger, verurteilte 1687 den extremen Quietismus. 37 1Tim 2, 4. 38 Cornelius Jansen (1585–1638), niederländischer Theologe, Begründer des Jansenismus. 39 Pasquier Quesnel (1634–1719), französischer Theologe, Jansenist. 33 34
396 Edition
Ayrene küpffl. Den 7. Maii solche mit zuckher zu überziechen in die kuchl geben 1 lb. 5 loth, haben hernach gewogen 1 lb. 25 loth. Deto den 31. Maii 82a stückhl, so gewogen 20 loth weniger ½ l(ot), zu überziechen gegeben ut supra. [fol. 44r] Diariib Viennensis anhang num(ero) 4340. Bey herrn Johann Ferdinand Baumgartner41, burg(erlichen) buchbindern dem jüngeren, dessen wohnung unter denen tuchläden in dem Stampischen hauß42 und dessen gewelb unweit dem Paulerthor43 in den Paternostergässel44, seint folgente bücher zu haben: Van Espen Jus ecclesiasticum universum, II tomis, Coloniae Agrippinae 172945, in fol(io) per 10 fl. 30 kr. Reiffenstul Jus canonicum universum, V tom(is), Ingolstadii 172846, in fol(io) per 13 fl.b. Neues h(erre)nführl47. 1. Die 2 thüeren mit spanischen läden, hoch 2 sch(uh) 9 z(oll), die untere füllung mit bredern 1 sch(uh) 1 z(oll), also die ganze höche 3 sch(uh) 10 z(oll), braith die thieren 2 sch(uh) 2 z(oll). 2. Die 4 fenster bey den 2 thieren auch mit spänischen läden, hoch 2 sch(uh) 9 z(oll), braith 2 sch(uh) 9 z(oll). [fol. 44v] Ayrene küpffl d(e) d(ato) 14. Julii. 111 stuckhl mit zuckher zu überziechen. [fol. 51r] H(err)n Holbein nach Wienn mitgeben. 1. Mein zerbrochenen sülbernen leichter à 9 loth 3 quintl, circiter 8 oder 9-ledig, zu versezung der stainen pro crucifixo summi altaris mitgeben. 2. Bey widerankunfft seiner soll er die stein in das pastoral48 einmachen. 3. Mein goldenesc pectoralketl49, item sackuhr mitgeben. NB: Hat es schon wider überschückht. 4. Wegen eines christallleichter ad sepulchrum nachzufragen. 5. Ein sülbernen leichter zu mein nachtliecht erkauffen. Darüber mit Bleistift 68. Von anderer Hand. c Über der Zeile. a
b–b
Wienerisches Diarium Nr. 43 vom 30. 5. 1731. Johann Ferdinand Baumgartner, der Jüngere (um 1706–1777), Buchbinder von Wien. 42 Ehem. Stampisches Haus, Wien, 1. Bezirk, Tuchlauben 19. 43 Peiler- oder Pallertor, ehem. Stadttor zwischen den heutigen Hausfronten Wien, 1. Bezirk, Tuchlauben 1 und 2. 44 Ehem. Paternostergasse in Wien, 1. Bezirk, zwischen dem Häuserblock Graben 17–21 und der Hausfront Graben 21, benannt nach dem Gewerbe der Paternosterer, den Rosenkranz- und Devotionalienhändlern. 45 Van Espen, Jus ecclesiasticum (1729). 46 Reiffenstuel, Jus canonicum (1728). 47 Große und kleine Herrenfuhr wurden die Donauschiffe des Klosters genannt. 48 Pastorale, Krummstab der Bischöfe und infulierten Klostervorsteher. 49 Pektorale, Brustkreuz an Kette. 40 41
Notizen im Kalender 1731
397
Idem. Von ihme ein neuen kelch, so ein maisterstuckh, per 400 fl. erhandlet. Item ein pectoral und ring von smaragd mit diamanten garnirt per 320 fl. Darvor ihme Bruner wein, der e(imer) à 6 fl. angeschlagen, 121 e(imer) gegeben werden. Widerum von ihme ein ganzes kleydt, deßen grund pur süber, und die opera mit grien, roth und blauer seiden schatirt, umb 300 fl. erhandlet, darbey seind 21 elln ohne 7 stuckh [fol. 51v] flöckh zu stollen50, manipelln51, corporaltaschen, pälen und kelchtiecheln. [fol. 58r] Buchbinder von Stain. Den 1. Aug(usti) wegen einbindung tom(i) 2 p(atris) Kugler De matrimonio 1 fl. Pro thesibus bis compactis, id est 12a bögen erstens, deinde widerum 14 bögen 20 stuckhb, bezahlt 19 kr. für hefften und falten. Neuer vergoldter. Den 13. huius [August] manec zu arbeithen angefangen, penes victum die wochen 1 fl. 15 kr. Hat zu machen die 12 roßen pro episcopis in ecclesia, 2 pastoral pro s(anctis) Aug(ustino) et Possid(onio) ad summum altare, dan 4 maykriegl ad hoc altare, den marmell an die zockhl und schaffgesimbßer, die capitell zu vergoldten, die spanischen läden in sommer- und h(erre)nfuhrl zu faßen. Den 23. ihme zu vergoldung der roßen ein buech Paßauer goldt geben, darvon mit 4 biecheln anderthalb roßen vergoldt, dan mit 8 biecheln ein capitell angefangen. Den 1. September deto 4 buech goldt geben und gemacht […]. Den 5. September 6 buech deto geben. Den 17. September 6 buech deto geben. Den 22. September 6 buech deto geben. Den 10. October 6d buech deto geben. Den 17. October 6 buech deto geben. Den 27. October 6 buech deto geben. Den 31. October 3 buech deto geben. Den 5. November 3 buech deto geben. [fol. 58 v] Den 11. December 1 buech deto geben. [fol. 65r] Ignatius Antonius Praxl52, buechdruckher in Crembs. Den 9. Septembris pro inpressione indicis theol(ogiae) thesium et titulis 200 exemplaria 2 fl. gehandlet. NB: Vide fol(ium) 253. NB: Solvi ex mea cassa. Ephebo sequentem librum pro cancellaria ordinato ad legendum et studendum dedi. Den 10. September sub seq(uen)ti titul(o) Jo(hann)is Jodoci Beck j(uris) u(triusque) d(octoris) apud remp(ublicam) Norimb(ergensem) advocati Vollstendiges und nach den heuntigen curialstylo eingerichtes formular54, in 4to et una compactura ad 5 digitos. Über der Zeile anstelle von 14. Danach jeden gestrichen. c Über der Zeile. d Korr. aus einer anderen Ziffer. a
b
50 Stola/Stolen, mit einem Kreuz bezeichneter Stoff- oder Leinenstreifen, liturgische Insignie der Diakone und Priester. 51 Manipel, mit einem Kreuz bezeichneter schmaler Stoffstreifen, um den linken Unterarm geschnürt getragen, Insignie der Geistlichen vom Subdiakon an. 52 Ignaz Anton Präxl (um 1694–1767), Buchdrucker von Krems. 53 Siehe unten S. 398 (fol. 66r). 54 Beck, Formular (1724).
398 Edition
Buechbinder von Stain. Den 21. [September] ihme geben effigiem s(ancti) Augustini ut episc(opi) 573 stuckh, item 208 st(ück), 2ndo cupra s(ancti) Aug(ustini) in iuventutea 547 st(ück), 3tio dona S(ancti) Sp(irit)us 477 st(ück). NB: De imaginibus s(ancti) Aug(ustini) in iuventute et totidem ut episcopo restituit pro distributioneb in disputationibus s(ancti) Michaelis et s(ancti) Hieronymi. Den 1. October lüffert er 206 stuckh exemplaria de thesibus ph(i)l(osophi)cis et theologicisc. [fol. 65v] Von dißen seind 6 stuckh mit goldenen schnütt und rothen leder mit goldt musirt55. Buchbinder. Den 30. September lüffert er 200 stuckh thes(es) ex ph(i)l(osoph)ia et th(eo)l(og)ia cum Principe christiano politico56 ind franzosischen bundd, item 6 stuckh mit goldenen schnütt und roth vergoldten leder. Den 22. November wider 40 stuckh, deto in franzosischen bund, darvon 20 in ruckhen mit goldt gemacht. Den 27. November gübe ihme Princip(em) christiano pol(iticum) cum thesibus ph(i)l(osophi)cis 7 stuckh. Item 6 stuckh theses ph(i)l(osophi)cas, dan 22 stuckh Princ(eps) christiano politicus. Den 30. December lüffert er widerum 12 stuckh gebundene theses in französischen ord(inari) bundt ut supra. NB: Für besagte theses gmeß den 13. Jan(uarii) 1732 ihme gethanen versprechen werden für das stuckh und ordinari französischen bund in geldt 9 kr. bezahlt, und zwey stöckh saltz, ain emer wein capitlspeiß gegeben werden, so vüll exemplaria aber, wo die theses theologicae nur allein seind sine Principe christiano politico et [fol. 66r] thesibuse philosophicis in ordinari französischen bundt gemacht werden, darvor werden allein und nur 9 kr. bezahlt. Für die theses in rothen leder und gold mit goldenen schnütt für das stuckh 30 kr. Für das stuckh in französischen bund und mit goldt in ruckhen wird über die 9 kr. noch 3 kr. bezahlt werden. NB: Dicit, daß er 5 blätl gold zu einen ruckhen brauche, allein braucht er nur zwißgolde. Buchdruckher von Crembß Ig(natius) Präxl. Videf fol(ium) 1f, 57. Den 7. October pro tit(ulo), pro dedicatione et erroribus ex thesibus theologicis 5 fl. 30 kr. solvi ex mea cassa. [fol. 72 r] Brunerische schäzung pro hoc annog 183 e(imer), Closterneuburg 160 e(imer), Engenbrun aignes bau 160 e(imer), Engenbr(unn) zechent biß 500 e(imer), Gößinger zechent 60 e(imer). iuventutute, danach 477 st(ück) und mehrere weitere Worte gestrichen. Danach zwei Buchstaben gestrichen. c Danach vertatur. d–d Zwischen den Zeilen. e–e Mit NB und Verweiszeichen hier eingefügt. f–f Zwischen den Zeilen. g -n(n)- korr. a
b
Musivisch, eingelegt. Übelbacher ließ die philosophischen und theologischen Thesen seiner Junioren an das 1667 erschienene Werk des Dürnsteiner Propstes Reinhard Faust, Princeps christiano-politicus, binden und mit entsprechenden Kupferstichen ausstatten. 57 Siehe oben S. 397 (fol. 65r). 55 56
Notizen im Kalender 1731
399
[fol. 79 r] Maisterschnirmacher. Den 12. huius [November] ihme für 100 elln aurorafarbe pertl 5 fl., dan für 12 elln schwarze schnier zu meinen rockolor58 34 kr. ex mea cassa bezahlt. [fol. 86r] H(err) Gottlieb, mahler. Den 5. [Dezember] mit ihme wegen der bruststuckh, so auf den hochaltar, wo das hochwürdige gutt steht, und auf etlich dreyßig sich belauffen, folgents accordirt, daß für jedes und ein in das andere nebst kost und verschaffung dero leinwath 1 fl. 30 kr. soll bezahlt werden. Meschanzer öpffl. Den 9. December überschückht der cammerer von Gravenwörth 162 stuck, haben gekost […]a. [fol. 86v] Clementisb XI. pont(ificis) max(imi) Opera omnia in quibus continentur 1mo eius orationes consistoriales, 2ndo homiliae, 3tio epistolae et brevia selectiora, 4to bullarium, secundum exemplariasc romana fideliter repetita, accedit vita Clementis XI. a praesule quodam romano perscripta, Francofurti sumptibus Weidmannianis anno 1729b, 59. [Beil. 1r] Wasd ich in vergoltarbeydt gemacht hab. Erstlich den 27. Augusty ein rossen und ein halbe glanze vergolte, ist darauf 4 biechel. Den 4. Sebdemer das erste käbidel auf der ebistlseiden mat vergolt, ist darauf 3 buech. Den 8. Sebdemer das andterde käbydel auf der ebistelseidten bis darüber ans öck hinaus zum Johannes Nebommoce mat vergolt, ist darauf 3 buech 11 biechel 10 blädtl. Den 10. Sebdemer die fodtern muschel ober dem fönster auf der ebistlseidten madt vergolt, ist darauf 10 biechl 11 blädln. Den 11. Sebdemer ober den andterden fänster auf der ebistlseidten das laub mit den fastana mat vergoldt, ist darauf 1 buech 6 blädtln. Den 15. Sebdemer die fodtere muschel ober den oridoryfönster auf der evancölyseidten madt vergolt, ist darauf 10 biechl 3 blädtln. Den 17. Sebdemer [Beil. 1v] das andere laub mit den fastanna ober den dobeldten oridtoryfönster maht vergolt, ist darauf 11 biecheln 12 blädtln. Den 19. Sebdemer das erste käbydel bey dem oridory madt vergolt, ist darauf 2 buech 10 biechel. Den 22. Sebdemer die andtern käbidel von oriodoryfönster biß an das öck zu der kanzel mat vergolt, ist darauf 3 buech 11 biechel 8 blädtl. Den 5. Ockdober die käbidel ober den Johanes Nebomocöny bis an das öck hin aus mat vergolt, ist darauf 2 buech 16 blädl. Den 10. Ockdober die käbidel auf der ebistlseidten bey dem äbostel Jacobe math vergolt, ist darauf 3 buech 9 biechl 4 blädln. Den 16. Ockdober die käbidel auf der ebistlseidten bey den äbostl Simane math vergolt, ist darauf 3 buech 8 biechl 17 blädtlnd.
Darunter mit Bleistift vertatur. Von anderer Hand. c -rias nachgetragen. d–d Von anderer Hand. e–e Über der Zeile. a
b–b
Roquelor, schwerer Regen- und Reitmantel. Clemens XI., Opera omnia (1729).
58 59
400 Edition
[Beil. 2r] Dena 26. Ockdober die käbydel auf der efangelyseidten bey dem abostl s(ancti) Matae math vergolt, ist darauf 3 buech 9 biechl 7 blädtln. Den 30. Ockdober die käbydel auf der efangellyseidten bey dem abostl s(ancti) Tahde maht vergolt, ist darauf 3 buech 9 biechel 3 blädtlna. [Beil. 3r] Wasb in vergoltarbeyt gemacht ist wordten, als erstlich den 27. Augustii ein rossen und ein halbe glanz vergolt, ist darauf 4 bi(echl) Den 4. Sebdemer das erste käbydel auf der ebistlseidten maht vergolt, ist darauf 3 bu(ch) Den 8. Sebdemer das andtere käbydel auf der ebistelseidten bis dariber ans öck hinaus zum Johannes Nebomecöne maht vergolt, ist darauf 3 bu(ch) 11 bi(echl) 10 blä(ttl) Den 10. Sebdemer die fodtere mueschl ober dem fönster [Beil. 3 v] auf der ebistlseidten maht vergolt, ist darauf 10 bi(echl) 11 blä(ttl) Den 11. Sebdemer ober den andterden fönster auf der ebistlseidten das laub mit den fas tana maht vergolt, ist darauf 1 bu(ch) 6 blä(ttl) Den 15. Sebdemer die fodtere muschel ober dem oriodoryfönster auf der efangelyseidten maht vergolt, ist darauf 10 bi(echl) 3 blä(ttl) Den 17. Sebdemer das andtere laub mit den fastana ober den dobelden oriodoryfönster maht vergolt, ist darauf 11 bi(echl) 12 blä(ttl)b
a–a b–b
Von anderer Hand. Von anderer Hand.
[1732] [fol. 9 r] Extra robathgeldt. Den 14. Jan(uarii) erlegt solches der cammerer mit 195 fl. 7 kr., darvor ihme quittirt, doch daß er solches weder in empfang noch außgaab der jahrsrech(nung) bringen soll. Harter zwibach, das lb. à 14 kr. Den 15. [Januar] erhalte von h(errn) d(octo)r Gewey 3 ½ lb. et NB: Hat 10 lb. erkaufft. [fol. 9 v] Dena 21. Jan(uarii) erhalte von h(errn) Gewey abermahl harten zwibach 3 lb. 12 lotha. Denb 4. Jan(uarii) abermahl zwibach ut supra 1 lb. 12 lothc. NB: Also zwibachen erhalten 9 lb., also 1 lb. mangirt, das ibrige lb. auch erhalttenb. [fol. 9 r] NB: Rescripsit, daß die 2 tomi in fol(io) Clementis XI. zu Wienn à 9 fl. kommen. Item erhalte 1 loth gerübenes sülber à 2 fl., dan 6 loth fein feuerglantzströh à 36 kr. NB: Des Ignatii seel(igen) sülberne sackhuhr, sülberne schuchschnallen und deto balsambixl bey der Kluegin, s(eine)r schwester. Maister Sylvester. Den 21. [Januar] ihme für ein taffell in das väglhauß, deren 14 komen ½ so darein geht, 15 kr. versprochen, jede hoch 16 zoll, braith 13 ½ z(oll). Ex mea cassa bezahlt mit 3 fl. 30 kr. [fol. 9 v] 4 laib käß von pfleger von Rossatz. D(e) d(ato) 22. Jan(uarii), halten 10 ½ lb., das lb. per […]. H(err)n Fux. 1730d: den 30. Novembr(is) rosoli de aniso 42 kr. 6. Decembr(is) 4 lot periera prava 36 kr. 1731: den 12. Febr(uarii) rosoli de junipero1 24 kr. 3. Martii periera prava 4 l. 36 kr. 4. Aug(usti) rosol(i) d(e) junipero 24 kr. 13. Decembr(is) rosol(i) de junip(ero) 24 kr. ein clistirspritz der traxler zugericht 34 kr. ex mea cassa zahlt die summam 3 fl. 40 kr.d Mit vide jensaiths sub A hier eingefügt. Mit vide infra B hier eingefügt. c Danach Chocolata. Dito erhalte gestrichen. d–d Von anderer Hand. a–a
b–b
Wacholderlikör.
1
402 Edition
[fol. 10 r] Chocholata. Den 4. Jan(uarii) erhalte 8 lb. und den postag vorhero 1 lb., also 9 lb. NB: Hat 18 lb. erkaufft, das lb. […]. Den reest der 9 lb. auch richtig erhalten. [fol. 14r] Franciscus Josephus Frid2 medicinae doctor 1731 nationum procurator physicus Crembsensis factus per stratagema ut Viennae moris est. Hucusquea usque ad hodiernumb diem eius opera usus non fui, sed d(omi)no Fux, qui per 20 aliquot annos et Hornae et Crembsii apothecarius fuit et modo Crembsii interioris consilii asessor, consilio usus fui, vir omnibus laudibus dignus, qui tam diligenter et quotidie orat breviarium, uti quivis religiosus et sacerdos. Interim intra primumc quinqueniumd sub ipsius cura 8 sacerdotes3 sunt et fuerunt mortui, ut in corpore nullum amplius sentiant dolorem, unum tamen excipio, virum, cui parem vix intra centum annos habuerit monasterium, Jacobum Lembler, qui post ph(i)l(osoph)iam et jura a mee fuit susceptus et in th(eo)l(og)ia tam eximie se gessit, ut in d(octo)rem th(eo)l(og)iae ipsum curaverim promoveri, ita domi omnia officia, praesertim camerarii administravit, ut simul mane sive antemeridianus professor 7 junioribus4 th(eo)l(og)iam tradiderit et ex u(nive)rsa praesidem anno 1731f egerit etc. etc. Anno 1732 in festo assumptionis b(eatae) M(ariae) v(irginis) [15. August] prandium aliis [fol. 14v] hospitibus praesentibus dum ad vesperas pulsabatur lice(nti)am surgendi expetiit, quia eximius bassista erat, et in aliis instrumentis versatus, dixi sunt alii duo bassistae praesentes, supplebunt ipsius vices, sed iterum inclinato capite reposui, eat in no(min)e D(omi)ni, vult denique ab assumpta v(irgine) impetrare, ut etiam ad caelum assumatur. Ad caenam more solito iterum mecum comediti et sanus et incolumis cubitum ivit, mane apoplexia tactus inventus est mortuus, cui apolexiae accessit lethargus et phrenesis, sic nempe vigilemus fr(atr)es, quia nescimus diem neque horama. [fol. 14r] Missa auth(ore) Ferd(inando) Schmidt5, canto alto, tenore, basso, 2 violin, 4 clarin, cum timpano et organo, seind 30 bögen à 5 kr., f(aci)t 2 fl. 30 kr., solvit d(octo)r Gewey. Diße meeß den 10. April Carolo chori regenti geben. [fol. 19 r] Philomela, der auvogl. Den 15. Martii erst zu singen angefangen, ubi tamen prioribus et praeteritis 6 annis in Decembri incepit. NB: Der waldtvogl oder waldtnachtigall den 9. April zu schlagen angefangen.
a–a
c d e f b
Mit Verweiszeichen hier eingefügt. Danach ein Wort gestrichen. Über der Zeile. -niu(m) korr. Danach ein Zeichen gestrichen. -1 korr.
Franz Joseph Fried (um 1705–1771), niederösterreichischer Landschaftsarzt in Krems. Nach den im Kalender von 1720, fol. 53r, genannten sechs Senioren (siehe S. 202 Anm. 164) sind als Priester verstorben Petrus Gaggstatter (gest. 30. 10. 1721) und Karl Fernandez Brunetti (gest. 19. 2. 1721). 4 Augustin Albrecht, Hieronymus Meister, Karl Rikl, Friedrich Kollery, Dominik Ruemer, Leopold Aichinger, Maximilian Leeb. 5 Ferdinand Schmidt (1693–1756), Chorregent von St. Dorothea sowie an der Hofkirche St. Augustin in Wien. 2 3
Notizen im Kalender 1732
403
Herra d(octo)r Gewey. 1. Den 20 [März] ihme überschriben, daß er 10 lb. chocolada bey der freyle Pixenmais terin6 pro finali solle machen lassen. 2. Daß er mür 6 lb. blettertobackh à 48 kr., dan 1 lb. spanischen tobackh à 3 fl. 3. Zibeben7 2 lb., feigen 2 lb., und mandelkern 3 lb., auch haselnuß 4 lb., und zwahr von dennen dückhen, so es von disen zu bekhommena. NB ad 2: Den toback richtig überschückht. NB ad 3: Von ziweben nur 1 lb. 29 ½ loth empfangen, deest 2 ½ l(ot), von 2 lb. feigen ut supra deest 8 ½ l(ot), von haßlnuß deest ½ lb. ten
[fol. 24r] Inb Herrn Peter Conrad Monath buchgewelb unter dennen tuchlauben ist zu haben Landpfarer und geyprediger oder die 5 haubtstuckh deß chatolischen catechißmi, die sowohl gründlich alß von dem landmann leicht verständliche predigten außgeleget beynebens einen vollständigen dominical und festival auf obige art für die landgemeint eingerichtet zum behuf deren auf den gey derer seelsorge abwartenten pfarern und dero gehilfen, in französischen vorhin beschriben von m(onsigneure) A(drien) Gambart, priestern, jezt aber ins teutsche übersezet von einen priester der gesellschafft Jesu8, 4to per 3 fl. und gebundener per 3 fl. 30 kr. Extrat auß Diario no 279. Von Öetingen , 17. Martii . Die dermahlen hin und wider grassirente viechseuche11 an pferden, ochsen, küehe und schaafen, wied for kurz gemeldet, fanget an durch eine blaß oder warzen oder auch schwarze schrunden, worinnen etwaß haar befindlich, welche ihnen kombt auf odere unten oder neben der zungen nache an den schlundt. [fol. 24v] Die blase ist von einer solchen scharffen materi, daß es in etlichen stunden die zunge durchfrisset und machet, daß sie in 24 stunden völlig abfaullet. Man khan dise kranckheit nicht merckhen alß durch fleissiges nachsuchen, dan daß viech frisset, sauffet und arbeitet, derowegen man wenigsten dem viech deß tags dreymahl nach der zungen sechen muß. Sobalt man dise kranckheit auf, unter oder neben der zunge merckhet, muß man selbe durch einen silbernen löffel, silbergelt oder ein anderes silbernes instrument aufreissen und durchbrechen. Dies ist gemachet vonnen [!] von silber wie ein krapfenrädlein und schäflein daran, daß man daß gifft, wan die blatter offen, gleich damit herauß bringet, auch dabey wohl acht geben, daß dem viech von selbigen materi nichts in dem c
10
c
Von anderer Hand. Von anderer Hand. c–c Rechts neben der Überschrift. d Über der Zeile. e Danach undlich gestrichen. a–a
b–bb
Maria Anna Pichsenmaister, Hoffräulein bei der Kaiserinwitwe Amalia 1730–1740. Rosinen. 8 Gambart, Land-Pfarrer (1730). 9 Wienerisches Diarium Nr. 27 vom 2. 4. 1732. 10 Öttingen, Schwaben, Bayern. 11 Im Folgenden sind die Symptome von Milzbrand beschrieben, möglicherweise auch von Maul- und Klauenseuche, welche aber Pferde nicht befällt. Vgl. Oesterreicherische Vieh=Ordnung auß denen von herrschaftlichen Wirtschafteren wegen Anno 1729 und 1730 grassirten Viehes-Umbfall eingerichten Berichten eingezogen und mit so wol Praeservier- als Curier-Mitteln eingerichtet […] [1730]. 6 7
404 Edition
halß khommet. Hernach nimbet mann ein pfund blauen vitriol12 und ¼ lb. blauen galizenstain13, so in dennen apodeckhen zu haben, die seint zu verstossen und sovill essig zu nemben, biß der gedachte vitriol und blaue galizenstein [fol. 25r] darinnen verschmolzen oder vergangen. Alßdan reibet man die wunden biß es blutet, darnach nimbet man knoblauch, pfeffer, glanzenten caminruß, salz, allaun, osterluzey14 und scharffen essig, waschet damit die wunden alle tag 3-mahl auß. Alßdan nimbet man zu einen trankch einen guten schopen alten wein, theriac15, enzian, lorber und osterluzey, so wohl untereinander zu mischen und dem viech einzuschitten. Entlich muß die wunden mit hönig geschmirt und geheillet werden, wan die wunden gereiniget, so ist der gebrauchte löffel oder silber allezeit in essig zu thuen und damit sauber abzuwaschen, ehe man es widerumben einen andern viech gebrauchetbb. H(err) Gottlieb, mahler. Den 16. April mit ihme auf die 12 fensterbilder in dem creutzgang, so bey den heyl(igen) grab die veneris s(ancta) et sabatho für die besagte 12 fenster vorgemacht werden, contrahirt, daß er auf solche den passion a caena D(omi)ni16 incipiendo, wie solchen der Pfefell in kupffer gestochen, mahlen wolle. Hingegen zahle ihme nebst der kost für jedes [fol. 25v] 5 fl. Für die bruststuckh auf den hochen altar für jedes penes victum 1 fl. 30 kr. Pro pictura in das voglhauß 1 paar knöpffl à 10 fl. Für das andere stuckh gegen den voglhauß über 6 fl., id est das medalion von der crönung zu Prag17. Tobäckh. Den 16. April 8 lb. zum spanischen rapeé18 zusambgemischt und den 17. dito darvon zu brauchen angefangen, bin außkommen biß den […]. Zu einen ornath wird erfodert, alß 1. zu einen meßgwand 6 elln, zu 2 dalmatich 19 13 e(llen), zu einen pluvial 11 e(llen). Zu einen meßgwandt porten große in medio beederseiths 9 e(llen), kleine außen herumb 14 elln darbey, id est von den 14a ellna klenern manipuln und stoln, unten herumb sambt creuzen verstanden. [fol. 26r] Stain zu führen seind noch nöthig zum thurn d(e) d(ato) 29. Maii sine figuris 1500 sch(uh), von dißen aber seind den 30. dito gelüffert worden 120 sch(uh), restant 148020. [fol. 29 r] Mobilia Ignatii Weismayr defuncti. A d(octo)re Gewey transmissa et ab Ignatii sorore tenore excelsi regiminis sententia accepta. a–a
Über der Zeile.
14 15 16 17 18 19 20
Kupfervitriol, Salz der Schwefelsäure in Pulverform. Galitzenstein, Kupfervitriolstein. Osterluzei, Heilpflanze. Theriak, opiumhältige Arzneimischung. Montagon, Buß-Monath (1727). Krönung Karls VI. 1723 in Prag. Von franz. Rapé, Reibe, grob geriebener Schnupftabak. Dalmatik, kurzärmeliges liturgisches Obergewand des Diakons. Recte 1380.
12 13
Notizen im Kalender 1732
405
1. moderazen mit lautter roßhar und der überzug feiner zwilch21 2. das unterbeth mit geschlißenen federn und blau geströfften zwilch 3. ain tuchet mit pflaumen und blauen betzaich 4. ain lendtpolster22 mit federn und gestraifften blauen zwilch 5. zwey haubtpelster mit cardanleinwath23 roth und weißen blumen mit federn und pflaumen 6. drey haubtkuß mit pflaumen und cardan ut no 5. [fol. 34r] Franzena. Den 5ten Junii 1732 h(errn) d(octo)ri Gewey eingeschickht, daß er solche solte ferben lassen, 9 eln weniger ½ achtl grosse, kleine 5 eln 1 virtla. Mahlerb von Gravenw(örth). Den 10. [Juni] mane zu arbeithen angefangen, den 11. ein buech Paßauer goldt geben, den 12. drey achtl loth grübenes sülber, item 1 q(uintl) ditob. Nürnberger le(b)zeltl. Den 24. Junii überschückht h(err) d(octo)r Gewey 3 duzet von denen kleinern. [fol. 34v] Pferdtkauff. Den 16. huius [Juni] vier schwartzrappen von h(err)n baron von Hochendorff24, granadierhaubtman von printz Eugenischen reeg(imen)t, erhandlet alß 3 wallachen und 1 stueden, so alle 4 zusamb accordiren und in ein wagen gespant worden. Für jedes stuckh 40 fl. gehandlet und in geldt 50 fl. paar ex mea cassa ihme bezahlt, das übrige in Clostern(euburger) wein ihme gegeben worden, den emer à 7 fl., dan 2 fl. paar ex mea cassa zaumgeldt bezahlt, so die pferdt gebracht. Rothe franzen. Große pro 6 sedis pontificiis 13 elln, item große alterius formae 5 elln, kleine fränzl 55 elln, item deto kleine mit goldt 2 e(llen) ¼. [fol. 35r] M(eister)schniermacherc von Crembs. Den 28. [Juni] überschückht er 24d elln schnierl, halbs sülber und halbs goldt, welche er gewogen überschriben hat 2 7/16 loth, so ich nachgewogen per 2 loth ¼ und ½ virtl lothc. Maisterschloßer von Mauttern. Den 26. Junii tenore anschaffzettl seind ihme gegen künfftiger außzügl abrechnung sechs mezen korn angeschafft worden. Von anderer Hand. Mit Bleistift. c–c Mit Bleistift gestrichen. d Mit Bleistift nachgetragen. a–a
b–b
Drillich, dichtes grobes Leinengewebe in Köperbindung. Wohl ein stützendes Unterkissen. 23 Möglicherweise ein kardierter Vliesstoff. 24 Vermutlich ein Nachfahre von Georg Wilhelm von Hohendorff (um 1670–1719), Generaladjutant von Prinz Eugen von Savoyen. 21 22
406 Edition
Schniermacher von Crembs. Den 8. Julii lüffert er halbs sülberne und halbs goldene schnierl auf die sechs corporal taschen, 6 pallas, 6 stolas und 6 manipl zu denen neuen meßgewandern 24 elln, so gewogen 2 loth ¼ und ½ viertl, er aber 2 7/16 geschribena. [fol. 35v] Den 17. Julii lüffert er abermall 36 elln deto schnierl, so gewogen 3 loth, ein und ein halb quintl, er aber 3 9/16 loth geschriben. Denb 5. Aug(usti) lüffert er gelbe franzen 13 e(llen) 2 dritl ¼, so gewogen haben 19 loth 1 quintlb. Den 17. Aug(usti) dem m(eister)schniermacher wegen 6 loth schnierl halb sülber halb goldt per 6 corporaltaschen, 6 pallen etc. etc. zu den 6 meeßgwandern, das loth 2 fl. 15 kr., bezahlt 13 fl. 30 kr. Für gelbe portten zu den 6 pontificalsesseln 19 loth 3 quintl, das loth à 33 kr., mit 10c fl. 44 kr. 32d rothe quasten mit goldt zu den 8 genöthen pölstern ad 7 altaria 9 fl. 4 kr. s(umm)a 33 fl. 28 kr.25 ex mea cassa bezahlet. [fol. 39 r] Franzen von den geflamten26 ornath. Den 10. huius [Juli] solche h(err)n d(octo)r Gewey überschückht, daß er es rothponzon27 wie die vorige soll färben laßen, seind 87 elln 2 dritl. H(err) Holbein. Den 14. Julii erhalte von h(err)n Holbein 31 elln goldene halbporten, so 10 3/16tl gewogen, das loth 1 fl. 30 kr., gehen 3 e(llen) auf das loth, 2. et eodem dato erhalte von ihme 4 elln ½ achtl rothponzon reichen zeich, die elln à 18 fl., für welchen er wein annehmen will. NB: Auf die 6 meeßgewänder seind folgende groß und kleine porten vonnethen alß 1. große portten in der mütte auf ein meßgwandt 8 e(llen) ¼ , thuet auf 6 meeßgewander 49 elln 2 viertl, gehen 2 e(llen) auf 1 loth à 1 fl. 30 kr., werden erfodert 24 ½ loth, f(aci)t 36 [fl.] 45 kr. [fol. 39 v] 2. Kleine portten auf 1 meeßgwand 7 e(llen) 1/3, NBe kleine 7 e(llen) ⅛ 1 zolle, auf 1 stolln und 1 manipl 10 e(llen) 1/3, thuet 106 e(llen), 3 elln auf ein loth, macht 35 loth à 1 fl. 30 kr., summa 52 fl. 30 kr. 3tio Auf 5 kelchdiechl unten herumb und auf 2 unten undf in der mütte, dan 6 corporal taschen und 6 pallen 25 e(llen) ¼, f(aci)t 8 ½ loth à 1 fl. 30 kr., summa 12 fl. 45 kr. 4to Auf 6 sessl 14 e(llen) ½ achtl, 3 e(llen) auf 1 loth, f(aci)t 4 ½ loth à 1 fl. 30 kr., summa 6 fl. 45 kr. S(umm)a (summ)arum 108 fl. 45 kr. Danach vertatur. Mit Bleistift eingetragen. c Korr. aus einer anderen Zahl. d Über der Zeile anstelle von kr. e–e Mit Verweiszeichen mit Bleistift über der Zeile eingefügt. f Über der Zeile anstelle von herum. a
b–b
Recte 18 kr. Flammé, Stoffe mit Zickzackmuster. 27 Von franz. ponceau, mohnblumenrot. 25 26
Notizen im Kalender 1732
407
H(err) Holbein. Den 21. Julii empfange abermall tenore suarum litt(erarum) d(e) d(ato) 20. eiusdem ein halb elln rothen zeich ut supra à 18 fl. 2do Empfange große portten 24 loth à 1 fl. 30 kr., so aber nach meiner wag nur 23 ½ loth gewogen, und diß nicht gar, haben 59 ¼ elln gemeßen. NBa: Darvon seind 12 e(llen) 2 dritl über gebliebena. [fol. 40 r] 3tio Empfange tenore dictarum litterarum 9 ¾ loth kleine portten, und nach meiner wag fellet ¼ loth, meßen 37 elln ¼. 4to Den 28.b Julii tenore literarum d(e) d(ato) 27.c eiusdem empfange 8 loth 1 ½ quintl, n(ota)b(ene)d nach meiner wag 8 ½ lothd, meßen 30 ½ e(llen). 5to Den 4. Aug(usti) d(e) d(ato) lit(terarum) eiusdem 4. Aug(usti) empfange 19 loth 3 quintl, nach meinere wag fellen 2 quintl, id est ½ loth, meßen 81 e(llen) weniger 1/8. NB 1: Die überkommene portten mixta transcripta machen 72 loth 1/16, das loth à 1 fl. 30 kr., f(aci)t in summa 108 fl. NB 2: Tenore lit(terarum) ut supra d(e) d(ato) 27. Julii erhalte auch ½ e(lle) 1/16 reichen weißen zeich ohne angesezten preiß, und dißer zu 2 kelchdiechl deren 2 weißen meß gwander kommet. Goldene spütz, 2 zoll braith. Werden zu sechs kelchdiechl erfodert 17 ½ elln. NBf: Zu den 6 furhängeln ad summum altare und 7 müttere kleine halbporten 19 elln, id est 6 lothf. [fol. 40v] Deng 19. Aug(usti) erhalte von h(errn) Holbein jenseiths specificirte 6 loth halb portten pro summo altari et duobus mediis, meßen 21 e(llen) ¾g. [fol. 44r] Mors Jacobi Lembler. Die 15. [August] noctis apoplexia tacti et mortui. Denh 16. Aug(usti)h Georg Flatschach auß dem ambt Külb28 erlegt no(min)e judicis verpfleggeldt und durchzuchmarch 7 fl. 20 kr., darvor ich quitt(iert). Johannes Wahlner, closter Thürnst(einer) richter zu Oberwinden29, erlegt verpfleg- und durchmarchgeldt 3 fl. 30 kr., darvor ich quittirt.
Mit Bleistift. Korr. aus einer anderen Zahl. c Über der Zeile anstelle einer anderen Zahl. d–d Über der Zeile. e m- korr. f–f Mit Bleistift am Seitenende nachgetragen. g–g Mit Bleistift. h–h Über der Zeile. a–a b
28 29
Kilb (Bez. Melk). Oberwinden (Gem. Herzogenburg, Bez. St. Pölten).
408 Edition
Ambt Bernhardts. Erlegt den 16. Aug(usti) verpfleg- und durchmarschgeldt 4 fl. Eodem dato zahlt Josepha Klamayr a an seinen gaabenreest à 90 fl. 47 kr. 8 fl. [fol. 44v] Ambt Dürnhag30 erlegt den 16. Aug(usti) verpfleg- und durchmarschgelder 10 fl. 30 kr. Amt Meißelldorff. Den 18. [August] erlegt solches durch den Mathias Grundt verpfleg- und durchmärschgeldt 16 fl. Item erlegt dißer für dem Hanß Wallner gaabenreest 5 fl., darumb sie bescheinet, weillen das gaabenbiechl nit mitgegeben worden. Ambt Ederding. Den 21. Aug(usti) erlegt der richter durchzug- und märschgelder 15 fl. für so vüll hauß. Ambt Gravenwörth. Den 21. dito [August] erlegt der richter gleichfermiges geldt 48 fl., reestirt 1 fl. NBb: Ist zahltb. Der mahler dan 1 fl. das Resische hauß, welchen gulden das closter zahlt, weill kein stüfft man darauff. [fol. 45r] Ichc, endtsunterschribener, empfange post mortem Jacobi Lembler, camerarii, aus der canzleycassa 83 fl. 58 kr., idque den 23ten Aug(usti) anno 1732. Item den 4ten Septembr(is) ex cassa reverendissimi eiusque manibus ainhundertsibenzig gulden 48 kr. Eodem dato für h(errn) Hollbein ainhundertsibenzechen gulden 12 kr. Widerumben den 11ten Septembr(is) ex cassa et manibus reverendissimi ainhundert gulden. Den 25. Septembr(is) ex eadem cassa et manibus dreyhundert 9 fl., als das 3 te quartall und 50 fl. pro vineis Brunensibus et pro domina de Chambley31. Stifft Thürnstein, 25ten Septembr(is) 1732. Maximilian Leeb c(anonicus) T(ürnsteinensis) r(egularis) m(anu) p(ropria). Den 2ten Octobr(is) empfange ex cassa reverendissimi zu bezahllung zehent und pergrecht dem stüfft Closterneupurg 70 fl. 45 kr. 1 d. steur der statt Closterneuburg pro hoc anno 77 fl. 5 kr. für den weinzöhrl32 zu Closterneuburg 50 fl. Maximilian Leeb m(anu) p(ropria). [fol. 45v] Den 25ten Octobr(is) empfange jensaits von Kilb, Oberwindten, Bernharts, Dirnhag, Meisldorff, Ederding und Gravenwörth das zu handten des gnädigen herrn post mortem camerarii erlegte durchmarchgelt und restantien mit 117d fl. 20 kr. Eodem dato von den gnädigen herrn aus der canzleycassa 124 fl. 7 kr. 2 d. Über der Zeile mit Bleistift nachgetragen. Mit Bleistift am Seitenrand bzw. zwischen den Zeilen nachgetragen. c–cc Von anderer Hand. d 1- korr. a–a
b–b
Dürnhag (Gem. Böheimkirchen, Bez. St. Pölten). Pächterin der Klosterweingärten (Brunnweingärten). 32 Weinzierl, Winzer. 30 31
Notizen im Kalender 1732
Den 29ten Octobr(is) empfange à reverendissimo ex cassa praelaturae nembl(ich) 17ner item groschen Maximilian m(anu) p(ropria).
409
277 fl. 29 kr. 144 fl. 46 kr.
Den 17ten Novembr(is) empfange mer à reverendissimo ex cassa praelaturae 242 fl. 40 kr. Maximilian c(anonicus) r(egularis) T(ürnsteinensis), camerercc. [fol. 49r] Johann Georg Lorentz Müllbauer. Ist von mir zum hoffrichter aufgenommen worden und ihme jährl(iche) besoldung 100 fl. versprochen. Hat den 24. September 1732 den dienst angetretten und dißen tag zu ambtiren angefangen. Leßinformationa. Den 28. [September] solche dem camerer de anno 1710, item de anno 1712, item de anno 1713, item das biechl der weingarttenwechslungen pro informatione et restitutione geben. Item gmöschl- und einleßregister de anno 1715a. [fol. 54r] Kurzerb und deutlicher bericht, wie mann sich bey gegenwärtig schnell einreissender viechseuche an pferdten, ochsen, küehen und schaaffen mit bewährten hülffsmitteln zu verhalten habe. Erstlichen soll mann morgens und abends dem viech die zunge auß dem maull ziechen und fleissig zuesechen, ob sich ober oder unter der zunge gelbe fleckhen oder bläterlein33 oder kleine wunden oder rizen befinden, und dafern mann derlgeichen gewahr wurde, soll mann nehmen eine vom besten silber gemachte fliethen, silbernen löffel oder silbern dinnes kleines geld, wie ein saglein zuegericht und an ein eysernes stänglein gemacht, und damit deß angesteckhten vieches zunge krazen und krizen, biß es bluetet, und darauf mit salz wohl reiben. Darnach nimbt mann ein neues [fol. 54v] rauches tüechlein, wie es von weberstuell und noch in kein wasser kommen ist, und nezet dasselbe in rauten34 oder andern gueten essig und waschet die angesteckte zungen damit, und bestreichts hernach mit hönig. Es sollen auch bey jeden stuckh viech die händt fleissig gewaschen und zu jedem ein absonderliches neues tuech gebraucht, daß gebrauchte aber gleich verbrennet, und mit disen mittel 2 oder 3 tag fortgesezt werden. Wobey auch zu merckhen, daß mann von dergleichen angesteckhten viech weder schmalz, milch noch fleisch gebrauchen, auch gewisse männer zu den hirten bestellen solte, welche disse mittel gleich fürnehmen. Es soll auch daß viech vor aufgang der sonnen nicht außgetriben und ehe sye untergehet widerumb ein[fol. 55r]getriben werden. Worbey auch in acht zu nehmen, daß mann die gebrauchte fliethen, löffel oder geldt allzeit in den essig thuen und damit sauber abwaschen soll, ehe manns zu einen andern viech brauchet. Es soll auch daß angesteckhte viech vor einer stundt nicht darauff essen. Oder mann soll nehmmen weyhrauch, schwefel, schießpulver, attichkrauth35, salz, eines sovill alß deß andern, und halb sovill offen rueß, a–a b–bb
Mit Bleistift eingetragen. Von anderer Hand (bis S. 411).
Bläschen. Rautenessig, Essig aus Weinraute, einer Gewürzpflanze. 35 Attich, Zwergholunder. 33 34
410 Edition
alß diser stuckhe eines, gepulvert, mit disen pulver dem viech die zunge reiben, zuvor aber dieselbe mit einen rothen tüechlein von dem stuella her, daß noch in kein wasser kommen, abtrückhnen und die wunde mit hönig schmieren. Ehe es aber das viech ankommet, die zunge mit weinessig, salz und schiesspulver morgens, abends und nachts fleissig reiben. Die sucht zu erkennen, so bekommen sye weisse blatern unter oder über der zungen, dieselbe müessen mit einem von gueten silbergelt gemachten krazer oder säglein oder sülbernen löffl [fol. 55v] aufgelesetb werden. Es ist auch rathsamb, daß man das viech ein tag oder drey im stall halte. Ferner bericht. Dise seuche reisset schnell und starckh ein, das viech bekombt blattern auf der zungen. Wann mann nicht bald vorkombt mit pulver, schwefel und salz, so frist es dem viech die zungen ganz ab, wo man aber mit disen mittel vorkombt, so kann man es noch erhalten. Zum haillen braucht mann essig, salz und hönig, daß streicht man ihnen auf die zungen. Es kombt mit einer blater, die mueß mann ihnen mit einen gueten silbergeld, so wie ein säglein zuegericht wird, oder mit einen scharffen sülbernen löffel aufreissen und dann fleissig mit pulver, schwefel und salz reiben, sodann mit hönig schmieren. Einige brauchen auch essig, damit wirdt dem viech durch Gottes hülff widerumb geholffen. [fol. 56r] Bewährte hülffsmittel wider die dermahlen anno 1732 hin und wider grässierende viechseuche an pferdten, ochsen, küehe und schaaffen. Bericht, wie sich die kranckheith anfange. Die kranckheith alß der pferdte, ochsen, küehe und schaaf fanget an durch ein blaß oder warzen, welche ihnen kommet auf oder unter oder neben der zunge nahe an dem schlundt. Die blasse ist von einer solchen scharffen mäteri, daß es in etlich stunden die zungen durchfrist, und macht, daß sie in 24 stundt völlig abfaullen. Man kan dise kranckheith nicht merckhen alß durch fleissiges nachsuechen, dan das viech frist, saufft und arbeithet. Derowegen mann wenigstens dem viech deß tags drey mahl nach der zungen sechen mueßc. [fol. 56v] Mittel, wie die kranckheit zu curieren. Daß mittel ist leicht. Sobald manns auf oder neben der zunge merckhet, mueß man selbe durch ein silbernes instrument aufreissen und durchbrechen, auch darbey wohl acht geben, daß dem viech von selbiger mäteri nichts in halß komme. Darnach nimbt man vitrioll und blauen gälizenstein, reibet darmit die wunde biß es bluetet. Darnach nimbt man knoblauch, pfeffer, rueß, salz, alaun, osterluzey und scharffen essig, waschet darmit die wunden alle dreymall auß. Alßdann nimbt man zu einen trunckh einen gueten schoppen, vier theille, wein, theriackh, enzian, lorber und osterluzey. Endlich mueß die wunden mit hönig geschmiert und gehaillet werden. Mittel, daß vieh vor solcher seuch zu erhalten. Erstlich mueß mann sowoll dem gesunden viech alß auch krankhen die lungenader öffnen. Dann nimbt man ein theill gestossene Cölnische kreiden, mit 2 theill gerstenmehl s- korr. Davor oder silbernen löffl gestrichen. c Mittel am rechten unteren Seitenrand. a
b
Notizen im Kalender 1732
411
vermischt, davon pillulen [fol. 57 r] einer welschen nuß36 groß gemacht, dem viech morgens nüechtern 9 tag lang eingeben, welche dan dem vieh die angeloffene gaal dämpfen und ausführen. Bewährtes recept wider die laidig einreissende viechsucht, wie solche theills zu currieren, theills daß viech zu praeservieren. Erstlich solle mann von einigen hierzue besonders bestellten männern von viech alle tag zweymahll das maull eröffnen, die zungen genau besichtigen lassen. Findet man auf oder unter der zungen einige blater oder schrunden, sollen solche mit einen wohl hierzue bereiteten silbernen spörnlein gleich eröffnet werden, die materi alsdan solle durch daß glatte theill deß silbernen instruments außgezogen und außgestrichen werden. Die zunge solle mit folgenden weinessig außgewaschen werden: Zu einer maaß weinessig nimbt man knoblauch 6 loth zerstossen, pfeffer grob zerstossen 4 loth, salz 8 loth. Solches in einen geschier in dem weinessig stehen lassen. Nachgehents aber sollen die schrunden und wunden der zungen mit einen wullenen tuech, in disen essig gedunckht, sauber außgewaschen werden. [fol. 57v] Nach solchen aber 2 guete messerspiz voll blauen vitrioll zerstossen und in die wunden eingestreuet, leztlich aber mit einen löffel voll hönig mit salbey vermischt bestrichen werden. Solte aber das übel schon überhandt genommen haben, solle man dem viech folgendes tranckh eingeben: Erstlich teriac 3 q(uintl), gestossene näglein37 1 quintlein, pfeffer grob zerstossen 2 q(uintl), zimmet 1 q(uintl), imber 2 q(uintl), wa chholderbeer 2 q(uintl), ein zerstossene mußcatnuß. Dises alles grob zerstossen thuet man in 1 maaß gueten weinessig in ein sauberes geschier wohl zuegedeckht, lasset solches 5 biß 6 stundt aneinander stehen. Nachgehendts dem viech eingeschütt, zuvor wohl umbgerührt, worauf das viech 6 stundt vor oder 2 stund hernach fasten solle. Zu verhüetung aber der sucht solle man in allen ställen mit wachholderholz oder -beer oder mit wachholder und mit andern reiß in oder an den dörfern morgens einen star ckhen rauch machen, auch enzianpulver und wachholdermehl mit salz vermenget dem viech unter dem fueter gegeben werden. In welchen orth aber würckhlich die sucht verspüret wordena, [fol. 59r] solle man zu verhüettung derselben dem viech alle tag zweymall mit folgenden das maull und zungen außwaschen lassen, alß mann nimbt 2 loth pfeffer, salz 4 loth, knoblach 3 loth. Dise 3 stuckh zerstosset mann und güsset ein maaß weinessig daran, last es 4 stundt stehen, womit nachgehends mit einem wollenen tuech die zungen kan abgewaschen werden. Belangend die pferdt, welche auch dise kranckheith bekommen, nemblich die wallachen am schlauch, die stuetten aber an der s(alva) v(enia) schamb, allein ist die sucht unter den pferdten nicht an villen orthen, wo hingegen selbe bey dem hornviech fast alle orth inficiert und durchwandert. Schliesslichen werden die haußwürth ernstlich ermahnet, daß sie ihre ställ sauber halten, selbe mit rauchwerg öffters berauchen, dem viech fleissig nach der zungen sehen, dise täglich mit essig und salz außbuzen, auch so im geringsten was zu förchten mit der aderlaß vorkommen, auch die kreuden mit mehl vermüscht eingeben, neben bey nit unterlassen, dem güettigen Gott mit eyffrigen gebett und andacht zu besänfftigenbb.
Danach vertatur.
a
Walnuss. Gewürznelken.
36 37
412 Edition
[fol. 59 v] Schniermacher. Den 19. November lüffert er zu den geflamten ornath rotte fränzl 1 ½ loth 1 quintl, so 4 e(llen) ¼ meßen. Maisterschloßer von Mauttern. Den 23. November ihme ein spanisches rohr mit sülbernen knopff per 3 fl. geben, so an seinen außzügeln künfftig abzurechnen. Dito ihme 500 ziegeln von Förthoff geben 2 fl. 45 kr., so ut supra abzurechnen. Bildthauera von Förthoff. Den 29. November ihme in stainbruch 2 fl. gegeben, so mir von der canzley zu ersezen, und die vorhin dahin ihmeb gegebene 6 fl. von der canzley verechnen soll, quia falsum, daß er wochen dort passirta. NB: Diße 2 fl. seind mir von der canzley den 24. Jan(uarii) 1733 ersezt worden. [fol. 64r] Landtpfarer und geyprediger. Die 5 haubtstuckh des catholischen cathechismi soll h(err) d(octo)r Gewey erkauffen ohne dem dominicali et festivali, authore Gambart, zu finden bey Peter Conrad Monath, 1730. Hanauc, 38. In Johann Conrad Maxim(ilian) Zieglers39 buchladen seint zu haben Beati Raymundi Lullii doct(oris) illuminati et martyris opera quinque saeculorum vicissitudinibus, illaesa et integra servata, ex omnibus terrarum orbisd partibus iam collecta, recognita, a mendis purgata et in unum corpus adunata etc., V tomi in folio, mit illuminirten figuren40, auf groß papier umb 54 fl. und ordinari papier umb 46 fl. Dises kostbare werck, welches in omnibus scientiis seines gleichen nicht hat und wovon nur noch einige wenige exemplaria umb disen billigen preis zu verkauffen, dörffte in kurzen hernach alterum tantum in preis steigenc. [Beil. 1r] Zue dem rundtstab gehen ab per zum haubgesimbs gehen unß noch ab per die 4 schnirkhlstuckh messen die stuckh von rundtstab biß auf das fenster die stuckh in daß eckh zur rundtung in daß fenster die stuckh auf der seiten in fenster biß auf dem bogen in dem eckh von schnirkhl biß auf die obere rollen die 8 bogen stuckh zum fenstern ober dem bogen biß auf dem frankhen41 spitz
(90) sch(uh) 128 sch(uh) 480 sch(uh) 304 sch(uh) 128 sch(uh) 240 sch(uh) 260 sch(uh) 192 sch(uh) 128 sch(uh)
Mit Bleistift eingetragen. Davor am linken Rand mit Bleistift ein Vermerk von jüngerer Hand. Danach dahin gestrichen. c–c Von anderer Hand. d Am Zeilenbeginn nachgetragen. e–ee Von anderer Hand. a–a b
Europäische Zeitung Nr. 105 vom 30. 12. 1732. Johann Konrad Ziegler, Buchhändler und Verleger in Hanau 1718–1731. 40 Lullus, Opera (1721–1729). 41 Freistehend. 38 39
Notizen im Kalender 1732
413
von dem gesimbs biß auf das bostoment auf dem 4 eckhen, die guet hinauf messen alle 4 seiten 284 sch(uh) in der mütten die vilung zwischen denen 4 eckhen von haubtgesimbs biß auf daß obere bostoment 600 sch(uh) daß bostoment 60 sch(uh) 2894 sch(uh)ee fuhrlohna von 2894 sch(uh) à 5 kr., f(aci)t 157 fl. 50 kr.42 den rauchen stein schuechweiß à 3 kr., f(aci)t 94 fl. 40 kr. 252 fl. 30 kr. Wan aber der rauche stein 4 kr. soll kosten, kommen noch 31 fl. 32 kr.a. [Beil. 1v] 28b e(llen) weniger 3 zoll 28 e(llen) ¾c 7 e(llen) 1 kelchdiechl 2 e(llen) ¾ 1 stolln 7 e(llen) ¼ 1 palla ¾ 10 e(llen) ¾ NBd: Den 25. Julii 1732 sartori dedi kleine goldene portten 28 elln, alß 16 e(llen) ¾ pro uno velo, pro una stolla et pro una palla, restant 17 e(llen) ¼ pro cassulis43 duabus et media. Den 30. dito ihme geben 30 ½ ellnb. [Beil. 2r] Anbeye erfolgt der überschlag, welcher, titulo, ihro hochwürden und gnaden durch mich eigenthümlich zu überbringen erfordert, von giessung deren glockhen44, wie auch, wie hoch sich jene mäterien in gelt befindten, welche zur solchen nodtwendig einzukauffen seye, ingleichen auch, wie schwär solche in gewicht sein sollen. Nemblich die grosse glockhen 40 centen die anderte 20 (centen) die trite 10 (centen) die vierte 5 (centen) die fünffte 2 (centen) 50 lb. Welche sich in schwere der mäterie befundten, wie folgt 77 centen 50 lb. Ist also nothwendig neue märterien einzukauffen 90 centen In den centen zu 46 fl,, macht 4140 fl. – kr. – d.e NB: Die glockhen mit 40 centen wird weith in der rundung 5 sch(uh) 1 zoll. 2. Die mit 20 centen 4 sch(uh) ½ z(oll) 3. Die mit 10 centen 2 sch(uh) 3 z(oll) Mit Bleistift. Mit Bleistift. c An der Bruchzahl korr. d Davor mehrere Zahlen gestrichen. e–e Von anderer Hand. Am oberen rechten Rand mit Bleistift Dürnstein, aus den Calendarien (1732) des Praelaten Hieronymus von der Hand Wolfgang Paukers. a–a
b–b
Diese Summe entspricht dem Fuhrlohn für nur 1894 Schuh. Kasel, Messgewand, knielanger, seitlich offener Überwurf über Brust und Rücken. 44 Die Dürnsteiner Glocken wurden 1736 von Johannes Baptist Divall (1672–1746) in Wien gegossen. 42 43
414 Edition
4. Die mit 5 centen 5. Das chorklägl 1 ½ centen so bleubt NB: Das orth zum glocken in thurn ist weith 12 ½ sch(uh). Jede holzdückhung zum glockhenstull 10 zoll.
2 sch(uh) 7 z(oll) 1 sch(uh) 9 z(oll)
[1733] [fol. 4r] Empfäng a camerario anno elapso vide in calend(ario) 1732 mense Aug(usto) fol(ium) 21. Dena 7ten Jan(uarii) 1733 empfange ex manibus et cassa reverendissimi zwayhundertneun undsechzig gulden 20 kr. pro decimis ad annum elapsum solvendis et doctori Gewey gegen seiner quittung zu überschickhen, id est 269 fl. 20 kr. Maximilian Leeb m(anu) p(ropr)ia, camerera. Vide ex altera parte2. Extra robathgeldt. Den 24. Jan(uarii) empfange solches von dem hoffr(ichter) mit 190b fl. 47 kr., darvor quittirt habe. Ingleichen empfang von dem cammerer 1 dugg(aten) wegen zechent, so der pfarer3 von Micheli zahlt. Tobäck. 3 lb., alß 2 lb. plätter, jedes lb. à 48 kr., dan 1 lb. spanischen holländer4 à 3 fl., zusambgemischt und den 28. Jan(uarii) von solchen zu brauchen angefangen, bin außkommen biß 19.c Martiic. [fol. 4v] Dend 12ten Martii empfange ex manibus et cassa reverendissimi ainhundertfunfzig gulden, Herrn d(octo)r Gewey nacher Prun pro vineis monasterii zu überschickhen. Die et anno ut supra, id est 150 fl. Maximilian Leeb m(anu) p(ropr)ia. Den 29ten April 1733 empfange ex cassa reverendissimi für das von den hamerschmidt5 zu Aggspach gemachte eyßerne creitz à 7 ½ centen, so auf den turn kommet, solches zu bezahllen in allen ainhundertfünfundzwainzige gulden, (id est) 125 fl. Dito empfange für den cupferschmidt zu St. Pölten wegen gemachten und getrübener cupferarbeith als zway getribene schwaißtücher, auf deren ainen das angesicht Christi des Von anderer Hand. Darüber ein Tintenfleck. c–c Mit Bleistift eingetragen. d–dd Von anderer Hand. e Nach ainhundert- fünfundachtzig gulden gestrichen. a–a b
Siehe oben S. 408 (1732, fol. 45r). Siehe unten bis fol. 5r. 3 Georg Petrus Melly (1669–1740), Konventuale von St. Florian, Pfarrer von St. Michael in der Wachau 1727–1738. 4 Tabak, der über die spanischen Niederlande importiert wurde. 5 Jakob Stainbacher, Hammerschmied der Herrschaft Kartause Aggsbach. 1
2
416 Edition
Herrn, auf den anderen die 5 wundmahll, 2 zötl, auf deren jeden die 4 buchstaaben I. N. R. I. 6, dan auf den creitz der hann. Für solche arbeith pactirter mass empfange ihme zu bezahllen sibenzig gulden, (id est) 70 fl. Dicto dato widerumben empfange für die fr(au) von Chambley zu bestreittung deren weingärten in Prun ainhundertfunfzig gulden. Die et anno ut supra, (id est) 150 fl. Maximilian Leeb m(anu) p(ropr)ia. [fol. 5r] Den 27ten Maii 1733 empfange ex cassa praelaturae et manibus reverendissimi zu bezahllung des stüfftssalz vierhundertsibenzig gulden 10 kr., (id est) 470 fl. 10 kr. Maximilian Leeb m(anu) p(ropr)ia, camerer. Den 20ten Junii empfange ex manibus et cassa reverendissimi ainhundertdrey gulden 30 kr., (id est) 103 fl. 30 kr. Maximilian Leeb m(anu) p(ropr)ia, camerer. Den 14ten Julii empfange ex manibus et cassa reverendissimi dreyhundertsechsundreyssig gulden 36 kr., (id est) 336 fl. 36 kr. Maximilian Leeb m(anu) p(ropr)ia camerer. NB: 336 fl. 25 kr. H(ieronymus), p(raepositus), m(anu) p(ropr)ia. Den 28ten Julii empfange ex cassa et manibus reverendissimi wegen pleiweiß, schmolten, damast zur vesti und anderer sachen ainhundert gulden, (id est) 100 fl. Maximilian Leeb m(anu) p(ropria), camerer. Den 23. Decembris empfange ex manibus et cassa reverendissimi 15 speciesduggaten, das stuckh zu 4 fl. 9 kr., thuet zusammen zwayundsechig [!] gulden 15 kr. Maximilian Leeb m(anu) p(ropr)ia, camererdd. Vide mense Septembri fol(ium) 27. [fol. 11r] Philomela Sylvestris. Die 12. Febr(uarii) cantare incepit. Pfefferdiechl8. Den 23. Febr(uarii) über vorhin gehabte solche 6 diechl dem cammerd(iene)r über benante widerum 8 solche diechl a defuncto Jacobo in empfang geben. Klayder von cammerer seel(ig) d(e) d(ato) 27. Febr(uarii). Lange und kurze röckh, cammißoller et caligae 21 stuckh, 2 rogeth mit spüzen, dan ein blauer mantl, 1 saidene gestrückhte binden. Camerdiener. Dena 9. Martii ihme a defuncto Ignatio pro me in empfang geben 10 hemeter, 1 weißes schnopffdiechl, 1 paar weißbaumwollene strimpff, 1 paar deto zwirnene. Item 1 altes hemmet und andere leinwath alte zum außbeßern pro retirada. a
Davor Verweiszeichen und vide supra 23. Febr(uarii) (siehe oben).
Iesus Nazarenus rex Iudaeorum (Joh 19, 19). Siehe unten S. 423 (fol. 31r–31v). 8 Pfeffertuch, Schnupftuch, nach Pfeffer = Schnupftabak. 6 7
Notizen im Kalender 1733
417
Abb. 13: 1733, fol. 4r.
Ich, endts unterschribner, habe all obiges sub dato 23ten Febr(uarii) und 29ten Martii richtig empfangen und mir mit eigner handt aufgeschriben. Den 18ten April empfange abermahlen 6 hemter a defuncto [fol. 11v] Jacobo, 1 cachetl9 ohne ermel von bachant10, 2a neue und 1 alte baumwol(lene) winterschlafhauben. Dan 2 Davor 1 gestrichen.
a
Leibchen, ärmelloses Hemd. Barchent, Baumwollgewebe.
9 10
418 Edition
sommerschlafhauben von baumwol. Item 2 halßdiecher von mussalin11, jedes 2 eln lang, und 1 sametes nicht neu, noch altes, gefietertes käpl. Casparus Freytag, cammerdiner, m(anu) p(ropri)a. [fol. 13r] 3 maurer und 2 tagwerckher. Den 16. Martii haben sie frueh zu den 2 obern zimmern ob der 2 kleinen heruntern, wo die inleuth wohnen, zu mauern, und zwar alles mit züegeln, angefangen, auch die 2 herunter zimmerl gewölbt, seind mit dem mauern fertig worden den […]. Baumöl zum h(eiligen) grab. NB: Mit ein pfundt pur werden 5 tägl voll, wan also halba leinöel genommen wird, künnen 10 tägl gefüllt werden, und weillen hundert tägl bey den grab seind, werden mit solcher vermischung 20 lb. erfodert. NB: Jeder tägl mit 4 liechter brint 9 stundt, also mit 2 liechter 18b stundt. Maisterklampfferer12 von Crembs. Den 28. Martii ihme für 125c blatten, jede mit 4 röhrl zu 4 lampen leichter pro illuminando sepulchro, das stuckh à 3 kr., mit 7 fl. ex mea cassa bezahlt. [fol. 15r] Maisterhammerschmidt von Aggspach. Den 8. Aprill anno 1733 gib angendts demselbn veraccordirtn thurncreuz a conto paar 38 fl. NB: Diße 38 fl. seind mense Jan(uario) sub d(ato) 29. April mit 87 fl., s(umm)a 125 [fl.], a camerario in empffang genommen worden. Obligationes et debita activa post mortem Guilielmi Candrii, professi nostri et praefecti in parochia Gravenwert(iensi) d(e) d(ato) 26. Aprilis reperta ut sequitur. 1mo Ein obligation von der fr(au) Cettin13 d(e) d(ato) 7. November 1717, empfangt auß der weißencassa Reißenfeltisch deponirtes geldt à 5 pro cento 100 fl. Reestirt das interesse von 1719 usque ad curr(entem) annum. Bezahltd. NB: Lügt auch ein brieff darbey, daß sie das geldt richtig empfangen. 2. Obligatio von traidtler zu Thürnstain d(e) d(ato) 9. October 1721. Bezahlte. 50 fl. 3. Schuldtschein vonf N.f Thumb, closterunterthang zu Wagramh, d(e) d(ato) 5. Novembris 1722. 30 fl. 35 kr. 4. Schuldtschein Simon Schemmer, closterunterthan zu Meißeldorff, d(e) d(ato) 17. April 1727. 10 fl. 190 fl. 35 kr. Danach baum gestrichen. Korr. aus einer anderen Zahl. c Nach der letzten Ziffer korr. d Mit Bleistift unter der Summenangabe nachgetragen. e Mit Bleistift unter der Summenangabe nachgetragen. f–f Über der Zeile anstelle von Simon Schemmer. g closter- über der Zeile. h Über der Zeile anstelle von Meißeldorff d(e) d(ato) 17. April 1727. a
b
Mousselin, feinfädiger Baumwollstoff. Johann Wenzel Doberschizki (um 1705–1750), Spengler von Krems. 13 Pächterin der Klosterweingärten (Brunnweingärten), Vorgängerin von Frau Chamblai. 11 12
Notizen im Kalender 1733
419
[fol. 15v] 5. Obligation von Mathiaß Grundt, cl(oster)unterthan zu Meißeldorf, d(e) d(ato) 26. April 1727. Zahlta. 10 fl. 6. Zachariaß Koll, cl(oster)unterthan zu Meißeldorff, d(e) d(ato) 3. Maii 1727. Zahltb. 10 fl. 7. Frantz Koll, unterthan ut supra, d(e) d(ato) 14. Junii 1727. 6 fl. 8. Paul Rux, cl(oster)unterthan zu Gravenwörth, d(e) d(ato) 6. Maii 1728. 30 fl. 9. Hanß Georg Schlichtinger, unterthan zu Wagramb, d(e) d(ato) 19. Maii 1728. 30 fl. 10. Jacob Schemnitz, cl(oster)unterthan zu Meißeldorff, d(e) d(ato) 18. Martii 1729. Zahltc. 40 fl. 11. Hanß Scherffer zu Forstbrun d(e) d(ato) 12. Junii 1729. 6 fl. 12. Johann Zauner, cl(oster)unterthan zu Gößing, d(e) d(ato) 22. April 1730. 15 fl. No13. Michael Drowoßy, cl(oster)unterthan und haffner zu Gravenw(wörth)d, d(e) d(ato) 22. Martii 1732. 25 fl. NB: Den 30. April 1733 die obligation no 1 à 100 fl. von der fr(au) Cettin sambt brieff von ihr d(e) d(ato) 2. Decembris dicto anno, daß sie solche summa richtig empfangen, h(err) d(octo)r Gewey in orginali ein[fol. 16r]geschückht, daß er solche schuldt sambt interesse eincassiren soll, dan das interesse nur einmahl à 5 fl., id est das erste jahr, abgeführt worden und also von 7. November 1718 biß lauffendes jahr restirt. [fol. 18r] Maisterkupfferschmidt von St. Pöltten. Den 9. Maii mit ihme folgendter contract gemacht worden, daß er ein neues paar pau ckhen mit aller zugehör wolle machen, und zwar die greßere 2 e sch(uh) 1 zoll und die andere nach proportion, von kupffer und sambt schloßerarbeith, die fell aber schaffe ich. Darvor nimbt er hießige pauckhen an, dan werden ihm in geldt 25 fl., ein stockh saltz à 7 fl., 1 emer wein capitlspeiß gegeben. Item für die 4 kugl von kupffer auf die 4 pyramiden des thurns für jedes pfundt 40f kr., jede kugl 11 zoll in der rundung, wie solche in dem sall aufgerissen. NB: Den 10. Maii die hießige bauckhen, den stockh saltz und 1 e(imer) wein empfangeng. [fol. 18 v] Goldtschmidt von Mauttern. Ihme zu vergoldung des haubts Christi, der 5 wundtmahle, der 8 buchstaben I. N. R. I., der 2 zetl zu dißen buchstaben, der zwey schweißdiecher zu den angesicht Christi und der 5 wundtmahl 12 duggatten ihme gegeben. Den 12ten duggatten aber behalt er, wan er in feuer vergoldt und in den mundt nihmet, ne mercurius ipsi noceat, und bey der zusambrech(nung) abzurechnen ist.
Mit Bleistift unter der Summenangabe nachgetragen. Mit Bleistift unter der Summenangabe nachgetragen. c Mit Bleistift unter der Summenangabe nachgetragen. d Danach zwei Worte gestrichen. e Danach ein Wort gestrichen. f Korr. aus 41. g Mit vertatur auf Fortsetzung auf fol. 19 r verwiesen. a
b
420 Edition
NBa: Item 1 duggaten zuruckh geben, den er nicht brauchen künena. Den 21. Maii abermall 4 duggatten geben, alle holländer wie obige. Den 6. Junii ihme abermall 4 duggatten holländer geben, den 9. Junii abermahl 1 holländer duggaten zu völliger vergoldung des 4ten engels. Den 21. Junii ihme per abschlag, was er von 27. April an arbeith verdient, 8 fl. ex mea cassa geben. Den 22. Junii ihme zu vergoldung des hann 5 duggatten geben, den 26. abermahl 5 dugatten hierzue geben. Den 7. Julii 4 duggaten zu vergoldung der 3 nägl geben und zu den 3 kuckhelnb. [fol. 20r] NB: Von obigen den 7. Julii gegebenen duggaten hat er die 3 nägl und ein halbete kugl vergoldt. Den 12. Julii zu denen 4 kugeln abermahl 4 duggaten geben. Den 17. Julii abermahl 4 duggatten geben. Den 20. Julii widerum 4 duggatten geben zu vergoldung der 4ten kugl ganz und der dritten etwas mehr alß der 4te theill außtragt. Den 23. Julii noch 2 duggatten zu der 4ten kugl geben, nembl(ich) welchen der goldtschmid ut supra bey der abrauchung des mercurii14 in mundt gehabt, und den andern ex mea cassa. Den 24. Julii eidem per abschlag 12 fl. Den 27. October abermahl ex mea cassa ut supra 10 fl. geben. Den 6. November zusambgerechnet, und hat er 72 tag gearbeittet, des tags penes victum 30 kr., also über empfangene 30 fl. den reest mit 6 fl. bezahlet, omnia ex mea cassa. [fol. 19 r] Kupfferschmidt von St. Pöltten. Den 26. Maii mit ihme contrahirt, daß er das eißene creutz auf den neuen thurn mit kupffer solle überziechen und das kupffer auß- und inwendig mueß weißc verzünen. Darvor wird ihm bezahlt in geldt 12 fl., 1 stockh saltz und 6 pfundt altes kupffer gegeben. Verspricht solche arbeith sambt bauckhen und 4 kugeln den 31. Maii zu lüffern, die gelegenheit zu überbringung solcher arbeith verschafft das closter. Den 7. Junii den stockh saltz ut supra empfangen und noch 1 stockh saltz, so an obiger arbeith abzurechnen per 7 fl., dan noch 2 stöckh geben, jeden per 6 fl. 30 kr. Ditod altes kupffer gegen abrechnung empfangen 46 ½ lb., dan den 26. Maii ut supra 10 lb., darvon 4 lb. abgerechnet werdene. [fol. 19 v] Den 9. Junii mit dem kupfferschmidt zusambgerechnet und ex mea cassa 35 fl. ihme bezahlt. NB: Die 4 kugeln haben gewogen 19 ½ lb. 2ndo hat er kuchlgeschier von kupffer gelüffert alß 4 castroll15 und 2 höffen16, und in das greßere gehen 11 maß, in das kleinere 9 maß, wägen samb eißen 46 lb., für das lb. begehrt 32 kr. 1 küllkößl17 à 6 fl. 24 kr. angesezt, 1 prenzeig18 4 fl. 30 kr. angesezt, 1 zuckherböckh19 à 2 fl. 30 kr. angeschlagen, Zwischen den Zeilen nachgetragen. Mit vertatur fol(io) 2 sub signo und Verweiszeichen sowie Goldtschmidt von Mauttern und vide fol(ium) ante(riorem) in Bleistift auf fol. 20 r mit nachfolgendem Passus verknüpft. c Über der Zeile. d Danach zwei Worte gestrichen. e Danach vertatur. a–a b
16 17 18 19 14 15
Verdampfung des Quecksilbers bei der Feuervergoldung. Kasserolle, ein Henkeltopf, ursprünglich aus Kupfer. Häfen, Topf. Kühlkessel aus Kupfer, gebraucht nach dem Destillieren. Brennzeug, Destilliergerät. Wohl ein Kupferkessel oder -blech für die Zubereitung von Zuckerbäckerei.
Notizen im Kalender 1733
421
1 schöpffhäfferl für dem pfisterer à 1 fl. angesezt. Sub obigen dito ihme ein anschaffzetl auf 4 e(imer) wein capitlspeiß gegeben, so er wegen obiger arbeith zu fodern hat. Deto auf 3 nägl von kupffer zum creutz gehandlet, für das lb. 30 kr. accordirt, wird jeder lang 1 sch(uh) 4 z(oll). NB: Haben alle 3 [fol. 20 r] 6 lb. gewogen, und ihme den 9. Julii 3 fl. ex mea cassa bezahlt. [fol. 22 r] Die 4 neue uhrkastl auf dem neuen thurn betragen am gewicht nachfolgentes: Die erste 1 centen 45 lb. die anderte 1 centen 45 lb. dritte 1 centen 43 lb. virtte 1 centen 60 lb. Die schräuff, nägl und hägen wögen zusammen 1 centen 97 lb. S(umma) 7 c(entner) 90 lb. Der uhrmacher hat an eißen ausgenohmen 8 centen 51 ½ lb. Restirt also annoch an eißen ohne waß ins feur gangen s(umma) 61 ½ lb. Wan nun auf jeden centn 5 lb., welche ins feur gangen, abgerechnet werden, als den uhrmacher von 8 c(entner) 51 ½ lb. abzurechnen 42 ½ lb., und den rest an eißen zu ersezen mit s(umma) 19 lb. NB: Petiit für das lb. 10 kr. Solvia 8 kr., alles zusamb alß zeicher und dembwerkh 137 fl. 53 kr.a. [fol. 22 v] Schniermacher von Crembs. Den 22. Juni lüffert er 60 elln gelbe portten à 3 kr., so ihme zu bezahlen, widerum 64 elln, zusamb 124 e(llen), so ihme per canzley bezahlt worden. Demb maisterhamerschmidt von Aggspach. Den 27 Junii liffert er zu denen 4 evangelisten und 3 kindln auf den turn 16 stuckh stangen und wegen als 4 stuckh von denen grossen 139 lb. 4 stuckh widerumben grosse 135 lb. 4 klainere 99 lb. 4 item solche 99 lb. 472 lb. Das lb. für dissmahl à 5 kr., und zwahr in gelt 33 fl. 20 kr., so aus meiner cassa bezahllet, dan ihme 2 virtl salz à 3 fl. angeschaffetb. ten
[fol. 23r] NB 1: Index librorum prohibitorum iuxta exemplar Romanum Pragae recusus anno 1726 de Jo(hann)e Loccnerio20, vide paginam 215, 216, nec non in appendice ad eundem pagina 63, 64. NB 2: Zu Frankfurth und Leibzigc ist 1720 der Catalogus von den raristen bichern und Mit Bleistift nachgetragen. Von anderer Hand. c Danach bish gestrichen. a–a
b–b
Index librorum prohibitorum (1726).
20
422 Edition
manuscriptis, welche bishero in der historia litteraria noch nicht zum vorschein kommen21, getruckht worden. NB 3: Diser Catalogus ist ebn jener, welchen herr praelat von Göttweich voriges jahr gezeigt hat. [fol. 25r] Maisterschloßer von Mauttern. Den 1. Julii ihme gegent künfftige zusambrech(nung) zechen mezen korn angeschafft, den mezen à 28 gr. zu Crembß den 27. Junii, dito ain viertl saltz angeschafft. Tobäckh. Den 3. Julii 3 lb. zusamb vermischt und den 5. darvon zu brauchen angefangen und außkommen biß den […]. NB: De cruce. Den 8. Julii ist das creutz, welches vorhero solenniter iuxta pontificale Romanum benediciret hab, und in den auf den creutz stehenden und in feuer vergoldten hann capsulam cum reliquiis s(anctorum) ac numismatibus verschlossen und eingethan, auf den von mir neu erbauten thurn aufgesezt worden. [fol. 25v] Inscriptiones pro turri ad annum 1733. Deo Vno trInoqVe aVspICe sVb patroCInIo beatae VIrgInIs MarIae tVrrIs haeC ab hIeronIIMO tIernstaInensIa praeLato e fVnDo eXaLtata et ornata fVIt. [fol. 26r] Felix, Mahler. Den 25. Julii ihme und für sein persohn, den gesellen nicht gerechnet, daß er von 20. Junii biß 24. Julii, nembl(ich) 20 täg, in closter gearbeittet, 10 fl. ex mea cassa geben. Den 29. October abermahl 10 fl. per abschlag geben. Den 18. November mit dem Felix zusambgerechnet, daß er 62 tag bey den thurn gearbeittet, 30 kr. penes victum pro die, f(aci)t 31 fl., dan sein gesell 1 fl. pro hebdomada, id est die wercktag gerechnet, f(aci)t 74 ¼ tag, id est 12 wochen 2 ¼ tag, id est 12 wochen 2 ¼ tag, zusamb 48 fl. 50 kr. Den reest über empfangene 20 fl. mit 20 fl. bezahlt exb mea cassab, dan 1 stockh saltz angeschafft per 7 fl., dan 1 e(imer) capitlspeiß à 3 fl. [fol. 26v] Schlosser von Mauttern. Den 1 Jullii gegen zusammenrechnung 10 mezen kohrn à 1 fl. 18 kr. angeschafft, item auf 3 mahl 3 viertl saltz. ten
1734 […]. a
-a- über der Zeile. Am Zeilenende und zwischen den Zeilen eingefügt.
b–b
21
Catalogus (1720).
Notizen im Kalender 1733
423
[fol. 28r] Tobäckh. Den 30. Aug(usti) sechs pfundt zusambgemischt und dito darvon zu brauchen angefangen, bin außkommen biß […]. [fol. 30 r] Felix, mahler. Über die vorhin pro thuri gegebene 9 buech auri den 9. Septembris abermahl 6 buech geben. Den 19. September abermahl 2 buech geben. Den 20. October widerum 4 buech zu den 4 uhrtaffelln. Den 24. October wider 4 buech zu den uhrtaffelln. Den 31. October wider 4 buech zu den uhrtaffelln. Den 5. November abermahl 4 buech zu den uhrtaffelln geben. [fol. 30 v] Maisterschloßer von Mauttern. Den 25. September seind ihme auf seine außzügl fünffundsübenzig gulden per abschlag angeschafft worden. Den 29. Oktober ihme 1 viertl saltz angeschafft, alles gegen zusambrech(nung). [fol. 31r] Canzleycassa. Den 8. September anno curr(ente) seind folgende gelder wegen h(err)n Dettenbacher verkauffte bürg- und hießige wein in besagte cassa gelegt worden, alß no 1 17ner 737 fl. 24 kr. 2. harte müntz 1148 fl. 3. 17ner 230 fl. 4. 7ner 126 fl. 5. groschen 237 fl. 41 kr. 6. duggatten 2238 fl. 36 kr. ex cassa herauß 4717 fl. 41 kr. Den 15. September nimbt camerer und hoffrichter herauß ex n(umero) 6 830 fl. darvon dito dem saiffensieder von Lintz wegen kerzen bezahlt worden 100 fl. dem fischer 16. curr(entis) 350 fl. dito dem Sutter, eißenhandler 300 fl. 1580a fl. [fol. 31v] Ex cassa herauß. Den 16. September nimbt camerer und hoffr(ichter) zu bezahlung des 1. und 2. quartall ex num(ero) 6 item für die weingartten zu Clostern(euburg) und Brun 200 fl. num(ero) 3 herauß mit den 1. Octob(ris) anno 1733 vor zehent und pactur nacher Closterneuburg pro anno 1732 et 1733 den 29. October ex cassa in goldt pro decimis und klaydergeldt item 90 fl. für die fr(au) Chamblay pro doctore Geway den 5. November herauß das 3te quartall herauß Mit Bleistift. 9- korr.
a
b
641 fl. 230 fl. 178 fl. 1 7 ½ kr. 593 fl. 27 kr. 90b fl. 50 fl. 309 fl. 3671 fl.
424 Edition
reest 1046 fl.a Den 27. Jan(uarii) 1734 herauß für dem Sutter 300 fl., dito pro apothecario d(omino) Fux auf sein 1732 außzügl reest 38 fl. und außzügl 1733 per 70 fl., zusamb 108 fl. [fol. 33r] Schnirmacher von Crembß den 22. October. Lüffert zu der neuen schesse mittere portten 15 elln, schmalle 15 e(llen). Dito dem sattler geben diße portten, dan 11 e(llen) halb schärsett22, dan nägl 350. D(ominus) Gottlieb, mahler. Propter 12 imagines passionis D(omini) n(ostri) J(esu) Christi pro ambitu ad sepulchrum für die 12 fenster, penes victum für jedes 5 fl., f(aci)t 60 fl. [fol. 35r] Paroquenmacher23 in Esselstain24 den 23. Novembris 1733. Vor 2 paroquen pro duobus juvenibusb, altista et discantistac Micherl 2 fl. bezalt ex mea cassa. Chocholata von freyle Pixenmaisterin, hofffreyle bey der kayßerin Amalia25. Den 17. November überschückht sie folgende specification für gemachte chocholata: 1. Cacau 16 lb. per 1 fl. 6 kr., f(aci)t 16 fl. 36 kr. 2. Zuckher 8 lb. à 20 kr., f(aci)t 2 fl. 40 kr. 3. Vanillia 6 loth à 1 fl. 18 kr., f(aci)t 7 fl. 48 kr. 4. Zimmet, kohlen, papier 40 kr. 5. Macherlohn für das lb. 9 kr. 3 fl. S(umm)a 31 [!] fl. 44 kr. Den 19. dito diße summam überschückht et ex mea cassa bezahlt. NB: Ex altera parte den empfang. Schloßer von Mauttern. Den 22. November sagt er, daß die claffter gätterwerg in f(orm)a und gestallt, wie es vor der altana [fol. 35v] außer dem capitl und refectorio ist, das stuckh beyleuffig 181 lb. wird wägen. Sagt 2do, daß er das lb. zu der gallery bey den thurn und gang in der geistl(ichen) gartten à 6 kr. wollte machen und das eyßen selbst hergeben, doch daß es 24 stämiges eissen viereckig sein mueste, weillen das runde, wie es bey der besagter capitlaltana ist, das lb. zu hoch kommet von dem eyßler. Chocholata ex altera parte. 1mo empfange von h(errn) d(octo)r Gewey de dicta chocholata 3 lb., das anderte mahl 6 lb. NB: De dicta chocholata habe zu brauchen angefangen den 7. December.
Darunter 377 mit Bleistift eingetragen und gestrichen. -uv- korr. c Davor nochmals discan gestrichen. a
b
24 25 22 23
Sergette, leichter Wollstoff. Johann Klebrich (gest. 1763), Perückenmacher von Krems. Eselstein, ehem. Vorort, heute Stadtteil von Krems. Amalia Wilhelmine von Braunschweig-Calenberg (1673–1742), Witwe nach Kaiser Joseph I.
Notizen im Kalender 1733
425
Das drütte mahl empfang den 30. December 6 lb., den 12. Jan(uarii) empfange den reest mit 5 lb. [fol. 37 r] Buechbinder von Stain. Hat folgende biecher mir eingebunden, alß: 1mo Dictionarium casuum conscientiae26, so à 15 fl. erkaufft, 3 bundt in schweinleder, so in fol(io) sehr groß seind, und sonst nur 1 fl. pro fol(io) bezahle, hac vice 1 fl. 16 kr., f(aci)t 3 fl. 45 kr. 2. Cathalogum bibliothecae Windhagianae27, Viennae emptum et ex cassa praelaturae solutum, in weiß pargament 21 kr. 3. Philosophiam biennalem p(atris) Oberhauser28 cum Monomachia philosophica atomistico-thomistica29, in 4to und französischen bundt 24 kr. NBa 1a: In 8vo bundt e(xt)ra 7 gr., den bundt mit dem titl im ruckhen auf rothleder, und den ruckhen mit metall vergoldt. NB 2: Monomachia gehört ad eiusdem p(atris) Oberhauser Coronidem biennii philosophyci, ubi refutat atomistam contra quem scripsit ex post et in alia ma(teri)a monomachiam, sed quia librum compactum accepi, monomachiam addere non potui. [fol. 37v] 4to Bibliotheca ascetica in 8vo, tom(i) 10 und schweinleder 21 kr. 5. Tractatus de accidentibus absolutis et alia tractata sub titulo Atomismus ab iniustis peripateticorum censuris et imposturis vindicatus uno eodemque authore30, in 8vo und pargament 17 kr. 6. Compendium historiae u(nive)rs(a)lis auth(ore) p(atre) Desing31, in 8vo und pargäment 17 kr. 7. Compendium p(atris) Wigand in schweinleder und 8vo 21 kr. ex cassa praelaturae bezahlt 5 fl. 46 kr. [fol. 38r] Decanus Crembsensis. Ihme die quittungen wegen der von mir hergegebenen 300 fl. pro choro noch außstendigen 50 fl. mense Junio anno curr(ente) geben, daß er solche soll einbringen und der halbe theill der confoederation verbleuben. Den 3. Jan(uarii) 1734 behendiget er mir 5 fl. von pfarer32 zu Senfftenberg33.
a–a
Über der Zeile.
28 29 30 31 32 33
Pontas, Dictionarium (1731–1732). Bibliotheca Windhagiana (1733). Oberhauser, Coronis biennii philosophici (1729). Oberhauser, Monomachia philosophica (1732). Morasch, Atomismus (1733). Desing, Compendium (1733). Joseph Theophil Dallhamer, Pfarrer von Senftenberg 1726–1734. Senftenberg (Bez. Krems).
26 27
[1736] [fol. 3r] Empfannga und in die cassa gelegtes gelt. Von denen anno 1735 bey gepflogener abraittungen empfanngenen gelternn seind nachstehende posten in die canzleyarchivcassam paar erleget worden, als: no 1 58 st(ück) dugatten ord(inari) à 4 fl. 10 kr., id est 241 fl. 40 kr., 6 st(ück) Cremnizer à 4 fl. 12 kr. [summa] 25 fl. 12 kr., harte münz 136 fl. 402 fl. 52 kr. no 2 Sibenzehner 309 fl. no 3 17er 300 fl. no 4 17er 400 fl. no 5 17er 600 fl. no 6 17er und 7er 100 fl. no 7 Sibner 120 fl. no 8 7ner 100 fl. no 9 7ner 334 fl. no 10 Groschen 203 fl. summa 2868 fl. 52 kr. D(omi)nicus Ruemer m(anu) p(ropria), c(anonicus) r(egularis) T(iernsteinensis), cammerer. J(ohann) G(eorg) Lau(ren)z Müllbauer m(anu) p(ropria), hoffr(ichter). [fol. 3 v] Den 21ten Aug(usti) 1736 ist der archivcassa rest gezehlet und übergeben worden mit dreyhundertfünffundvierzig gulden 35 kr. 2 d., id est 345 fl. 35 kr. 2 d. Item seynd eodem die Schriffer(ische) weingelder in erwehnte cassam geleget worden per fünffhundertzweyundvierzig gulden 18 kr. 2 d., id est 542 fl. 18 kr. 2 d. D(omi)nicus Ruemer m(anu) p(ropria), c(anonicus) r(egularis) T(iernsteinensis), cammerer. Joh(ann) Georg Bärthl m(anu) p(ropria), hoffr(ichter). Den […] Septemb(ris) seynd hier in empfang zu sezn die von herrn Spenger bey h(err)n d(octo)r Gewey auf das 3te quartal erlegte 306 fl., dan von der fr(au) von Chambleyin 100 fl., zusamen also vierhundertsechs gulden. Den 3ten Octobr(is) seynd von h(errn) Aichhorn und Vargen zu Wienn umb 183 ¼ emer wein zahlt und ad cassam erlegt worden sechshundertvierundzwaynzig gulden 18 kr. D(ominicus) Ruemer m(anu) p(ropria), c(anonicus) r(egularis) T(iernsteinensis), cammerer. Joh(ann) Georg Bärthl m(anu) p(ropria), hoffr(ichter). [fol. 4r] Den 28ten Decemb(ris) 1736 empfangen wür 3 quittungen, als die erste wegen der vermögenssteuer per 120 fl. 40 kr., die andere umb bezahlte steuer zu Closterneuburg auß dasigen steuerambt per 91 fl. 35 kr., dan die dritte von stüfft Closterneuburg wegen be zalten zehent und bergrecht per 83 fl. 26 kr. 3 d., welche ihro gnaden auß der cassa durch h(err)n d(octo)rem Gewey abführen lassen. Id est zusamen 295 fl. 41 kr. 3 d. a–aa
Von anderer Hand (bis S. 429).
Notizen im Kalender 1736
427
D(ominicus) Ruemer m(anu) p(ropria), c(anonicus) r(egularis) T(iernsteinensis), cammerer. Joh(ann) Georg Bärthl m(anu) p(ropria). [fol. 5r] Herausgenohmmene gelter aus der cassa. Am 2 Febr(uarii) anno 1736 empfangen wür von denen voran in die cassa gelegten gaa bengeltern zu abführung des vierten quartall pro anno 1735 no 2 mit dreyhundertneun gulden, id est 309 fl. D(omi)nicus Ruemer m(anu) p(ropria), c(anonicus) r(egularis) T(iernsteinensis), cammerer. J(ohann) G(eorg) Lau(ren)z Müllbauer m(anu) p(ropria), hoffr(ichter). ten
Den 9ten Febr(uarii) anno 1736 empfangen wür aus der cassa von denen lanndtsanlagengeltern no 9 an sibnern dreyhundertvierunddreysig gulden, id est zu abführung der ersten helffte gültgebühr und landtsteur 294 fl., unda vor den saiffensieder in Mauttern 40 fl., zusamben also obige 334 fl. D(omi)nicus Ruemer m(anu) p(ropria), c(anonicus) r(egularis) T(iernsteinensis), cammerer. J(ohann) G(eorg) Lau(ren)z Müllbauer m(anu) p(ropria), hoffr(ichter). Den 16. Febr(uarii) anno 1736 empfangen wür aus der cassa groschen no 10 vor den Stäuerer in Stain 100 fl., vor den lebzelter1 in Crembs 50 fl., vor die Gössner2 tuechhandler allda auch 50 fl., zusammen also zwayhundert gulden, id est 200 fl. D(omi)nicus Ruemer m(anu) p(ropria), c(anonicus) r(egularis) T(iernsteinensis), cammerer. J(ohann) G(eorg) Lau(ren)z Müllbauer m(anu) p(ropria), hoffr(ichter). Den 1. Martii anno 1736 empfangen wür aus der cassa vor dem fischer in Crembs no 3 per 300 fl. und vor den weinzirl zu Closterneuburg no 8 per 100 fl., zusammen aber vierhundert gulden, id est 400 fl. D(omi)nicus Ruemer m(anu) p(ropria), c(anonicus) r(egularis) T(iernsteinensis), cammerer. J(ohann) G(eorg) Lau(ren)z Müllbauer m(anu) p(ropria), hoffr(ichter). [fol. 5v] Den 15ten Martii anno 1736 empfangen wür aus der cassa vor die fr(au) Chamblai auf die weingartswürthschafft 100 fl., item zu abführung des hochzeitl(ichen) donatio 114 fl. 45 kr., zusammen aber zwayhundertvierzehen gulden 45 kr., id est no 6 et 7. D(ominicus) Ruemer m(anu) p(ropria), c(anonicus) r(egularis) T(iernsteinensis), cammerer. J(ohann) G(eorg) Lau(ren)z Müllbauer m(anu) p(ropria), hoffr(ichter). Den 5ten Aprill anno 1736 empfangen wür aus derb canzleycassab no 4 17er zu abführung der erst- und anderten helffte haubtanschlag paar dreyhundertsechzig gulden 30 kr., id est 360 fl. 30 kr. D(omi)nicus Ruemer m(anu) p(ropria), c(anonicus) r(egularis) T(iernsteinensis), cammerer. J(ohann) G(eorg) Lau(ren)z Müllbauer m(anu) p(ropria), hoffr(ichter). Den 12ten Aprill empfangen wür aus der cassa zu abführung der anderten helffte herrengültgebühr 134 fl. 59 kr. 2 d., vor die fr(au) Chamblai in Brun 50 fl. und vor den weinzirl zu Closterneuburg den raittrest mit 67 fl. 16 kr. 3 d., zusammen aber zwayhundert Davor ein Wort gestrichen. Über der Zeile.
a
b–b
Karl Hölzl (um 1688–1748), Lebzelter von Krems. Karl Gössner (um 1684–1758), Tuchhändler von Krems.
1 2
428 Edition
zwayundfünffzig gulden 16 kr. 1 d., id est 252 fl. 16 kr. 1 d., aus no 1, darbey 110 fl., der rest in verschiedenen münzen. D(ominicus) Ruemer m(anu) p(ropria), c(anonicus) r(egularis) T(iernsteinensis), cammerer. J(ohann) G(eorg) Lau(ren)z Müllbauer m(anu) p(ropria), hoffr(ichter). Den 20ten Aprill anno 1736 empfangen wür aus der cassa vor den maisterschlosser in Mauttern paar fünffzig gulden, id est 50 fl. D(ominicus) Ruemer m(anu) p(ropria), c(anonicus) r(egularis) T(iernsteinensis), cammerer. J(ohann) G(eorg) Lau(ren)z Müllbauer m(anu) p(ropria), hoffr(ichter). Den 3ten Maii anno 1734 [!] empfangen wür aus handten ihro hochwürden und gnaden unsern gnädigen h(errn) h(errn) prael(at) zu abführung des ersten quartalls pro hoc anno eine assignation per dreyhundert gulden und sechs gulden, id est 306 fl., an herrn Spenger, burger und weinhandler in Wienn auf der Laimbgruben, welche wür gegen den in empfang zu nöhmen haben, weillen h(err) d(octo)r Gewey die erhaltente landthauszurus ten zu geben hat, und wür folgsamb widerumben in ausgaab zu stellen haben. D(ominicus) Ruemer m(anu) p(ropria), c(anonicus) r(egularis) T(iernsteinensis), cammerer. J(ohann) G(eorg) Lau(ren)z Müllbauer m(anu) p(ropria), hoffr(ichter). [fol. 6r] Den 11ten Maii anno 1736 empfangen wür aus der archivcanzleycassa zu bezallung des unter heuntigen dato angekommenen gottesheillsalz3 die ord(inari) betragnus mit vierhundertsibenzig gulden 10 kr., id est 470 fl. 10 kr. D(ominicus) Ruemer m(anu) p(ropria), c(anonicus) r(egularis) T(iernsteinensis), cammerer. J(ohann) G(eorg) Lau(ren)z Müllbauer m(anu) p(ropria), hoffr(ichter). Den 17ten Maii anno 1736 empfangen wür aus der archivcanzleycassa vor h(errn) Sutter, eisenhandler in Crembs, zwayhundert gulden, id est 200 fl. D(ominicus) Ruemer m(anu) p(ropria), c(anonicus) r(egularis) T(iernsteinensis), cammerer. J(ohann) G(eorg) Lau(ren)z Müllbauer m(anu) p(ropria), hoffr(ichter). Den 19ten Junii anno 1736 empfangen wür aus der canzleycassaa vor dem fischer in Crembs 150 fl. und vor fr(au) Chamblai in Brun 100 fl., zusammen aber zwayhundertundfünffzig gulden, id est 250 fl. D(ominicus) Ruemer m(anu) p(ropria), c(anonicus) r(egularis) T(iernsteinensis), cammerer. J(ohann) G(eorg) Lau(ren)z Müllbauer m(anu) p(ropria), hoffr(ichter). Den 23ten Aug(usti) 1736 empfangen wür aus der archivcassa das für diß jahr abzuführen geweste anderte quartal dreyhundertsechs gulden, id est 306 fl. D(omin)icus Ruemer m(anu) p(ropria), c(anonicus) r(egularis) T(iernsteinensis), cammerer. J(ohann) G(eorg) Bärthl m(anu) p(ropria), hoffr(ichter). Den 3ten Octob(ris) auß disen die von dem Spenger h(err)n d(octo)ri Gewey erlegte und vornn in empfang gesezte 406 fl. Eodem für den fischer zu Crembs hundertdreyunddreysig gulden, id est 133 fl. Dan für den weinzedl zu Closterneuburgb [fol. 6v] unter eben bestehenden dato funffzig gulden, id est 50 fl.
a
canzley- über der Zeile. Darunter Verweiszeichen.
b 3
Salzdeputat des Klosters Dürnstein vom landesfürstlichen Amtmann in Gmunden.
Notizen im Kalender 1736
429
D(ominicus) Ruemer m(anu) p(ropria), c(anonicus) r(egularis) T(iernsteinensis), cammerer. Joh(ann) Georg Bärthl m(anu) p(ropria), hoffr(ichter). Den 5ten Octob(ris) 1736 empfangen wür für den Steurer zu Stein a conto seines außzügls zu zahlen ainhundert gulden, id est 100 fl. D(ominicus) Ruemer m(anu) p(ropria), c(anonicus) r(egularis) T(iernsteinensis), cammerer. Joh(ann) Georg Barthl m(anu) p(ropria), hofr(ichter). Den 28ten dito empfangen wür für den schlossermeister fünffzig gulden, dan auf kleydergeld für die geistl(ichen) herrn zweyhundertundvierzig gulden, zusamen also 290 fl. D(ominicus) Ruemer m(anu) p(ropria), c(anonicus) r(egularis) T(iernsteinensis), cammerer. Joh(ann) Georg Bärthl m(anu) p(ropria), hofr(ichter). Den 28ten Decemb(ris) 1736 seyn die voran eodem dato per empfang genohmenen 295 fl. 41 kr. 3 d. hinwiderummen ex eo per außgaab zu sezn, weillen die quittung hievor muß zur canzley erfolget worden seynd. (Id est) 295 fl. 41 kr. 3 d. D(ominicus) Ruemer m(anu) p(ropria), c(anonicus) r(egularis) T(iernsteinensis), cammerer. Joh(ann) Georg Bärthl m(anu) p(ropria)aa. [fol. 10 r] Maisterschlosser. Den 20. April tenore empfangslista 50 fl. per zusambrech(nung) angeschafft. [fol. 17 r] Pro anno 1735a. Wegen des stifft Thiernstain viertes quartall der 3 fl. von haus über abzug 40 öede und 7 abbrändl(er), mit 309 fl. Item anno 1735 weegen des stifft Thiernstain erste helffte 1 fl. 6 ß. gültgebühr, mit 96 fl. 6 ß. 25 d. Dan widerumben pro 1735 weegen des jungfraucloster allda erste helffte 1 fl. 6 ß. gültgebühr, mit 37 fl. 7 ß. 19 d. Ingleichen pro 1735 weegen der Nagl(erischen) behausung zu Enkäbrunn 1 fl. 6 ß., mit 1 ß. 13 d. Pro anno 1735 landtsteuer 221 fl. 3 ß. 3 d. weegen des stiffts Thiernstain über abzug 56 fl. 7 d. weegen 40 öeden, 10 fl. 2 ß. 19 d. weegen 7 abb(rändl)er und 55 fl. - ß. 28 d. drittlsteuer, mit 99 fl. 7 ß. 9 d. [fol. 17 v] Weegen des jungfraucl(oster) allda anno 1735 lanndtsteuer 86 fl. 6 ß. 2 d. über abzug 28 fl. 7 ß. 10 d. drittlsteuer, mit 57 fl. 6 ß. 22 d. Anno 1735 St. Mathiaecappellen4 in Förthoff zu Crembs lanndtsteur mit 1 fl. 3 ß. 10 d., ingleich pro hoc anno weegen der Nagl(erischen) behausung zu Enkabrun landtsteuer 1 ß. 23 d. über abzug 17 d., – fl. 1 ß. 6 d. Händtschuechmacher5 von Stain. Den 25. Febr(uarii) ihme 2 hundtsheuth und 1 rechfehl geben, darvon macht er 5 paar händtschuech, und werden das paar pro p(atre) rectore6 und 1 paar pro me doppelt ge Korr. aus 1736.
a
Kapelle des Hl. Matthias beim ehem. Dürnsteiner Wirtschaftshof in Förthof, Filiale der Pfarre Stein. Johann Franz Schobermayr (um 1691–1738), Handschuhmacher von Stein. 6 Joseph Haider (1689–1738), Rektor des Jesuitenkollegs in Krems 1735–1738. 4 5
430 Edition
macht, das ist inwendig von der hundtshauth und aussen von rehfeel. Für das färben gelb 15 kr., und für das paar macherlohn 30 kr. bezahlt. [fol. 18 r] Maisterschlosser von Mauttern. Den 20. April ihme 50 fl. gegen künfftige zusambrech(nung)b angeschafft. a
NB: Canzleycassa reest d(e) d(ato) 9. Maii. 1mo c 17ner 80 fl., 2ndo 7ner groschen 6 fl. 40 kr., 3tio 47 st(ück) Cremnizer dug(aten) à 4 fl. 12 kr., f(aci)t 197 fl. 24 kr., 4to 116 st(ück) ordinari à 4 fl. 10 kr., f(aci)t 483 fl. 20 kr., 5to harte müntz 28 fl. 21 kr. Summa 795 fl. 45 kr. Philomela. NB: 27. April caveae inclusa et 14. Maii cantare incepit. Leinwath. Von welcher für 7 fenster in den sahl auf blindrahmen aufgespannet und praelati monas terii gemahlen werden, ist der reest per 29 ½ e(llen) zum blaichen pro cortinis im kellerhauß gegeben worden, für die elln 1 kr. 2 d. [fol. 18 v] Specificationd deren mitkommenden confect und wildbrättsorten d(e) d(ato) 21ten Junii 1736. 4 stuckh wildänthen à 30 kr. 2 fl. 4 wisschnepfl à 45 kr. 3 fl. 4 moßschnepfl à 24 kr. 1 fl. 36 kr. 4 tuzet Nürnberger lebzeltl à 17 kr. 1 fl. 8 kr. 1 ½ lb. condirt- und anderes zuckherbächt 1 fl. 12 kr. 4 lb. hartes zwibach à 13 kr. 52 kr. 1 lb. tadln 24 kr. 1 lb. feigen 12 kr. 1 lb. ziweben 12 kr. 1 lb. weinpörl 12 kr. 1 lb. mandln 17 kr. summa 11 fl. 5 kr. Joseph Gregori Gewey d(octo)rd. [fol. 24r] Felix, Mahler. Den 23. Julii ihme zu vergoldung der 2 kindeln mit denen hertzlatern, dan den 2 kindeln mit der sternlatern apud s(anctum) Nepom(ucenum) 1 buech Wienner gold geben. Item 1 buech, dan den 29.e 1 buech. Vide mense Septembri7, waß ihn angeschafft und per abschlag gegeben worden. Über der Zeile anstelle von Maii. Danach nochmals ihme. c Über der Zeile. d–d Von anderer Hand. e Korr. aus einer anderen Zahl. a
b
7
Siehe unten S. 431 (fol. 31r).
Notizen im Kalender 1736
431
Grosse wassergiß. Den 18. Julii hat die Donau sich zu ergiessen angefangen und also gewachßen, daß es den 19. auf die nacht und 20. die Stainer bruckhen biß auf das joch der wasserstuben und das joch, so daran ist, diß und jenseiths hinweckh genommen, daß nur 5 oder 6 joch in mütte der au stehen geblüben. Man gedenckht kaum ein so grosses wasser, wie dan die rundeln8 bey den thurn biß auf ein kleinen span in wasser gestanden. Chor bey den hochaltar. Ist lang, wo das pflaster, 16 sch(uh) 8 zohl, braith 13 sch(uh) 1 z(oll), seind also rothe märmell wie das pflaster bey den hochaltar 234 stuckh vonnehten. Das ist in der länge 18 stuckh und in der braithe 13 st(ück). [fol. 24v] H(err) Fux folgends auf den Jacobimarckht für mich erkaufft den 26. Julii. Alß 1. kapizohl schwarzen zu meeßgwändern 26 ¼ e(llen) à 13 gr. 17 fl. 3 kr. 2do deto 10 elln 6 fl. 30 kr. 3tio 1 stuckh zu 15 pfefferdiechl 7 fl. 15 kr. 4to gestrayfften schlayr 2 ½ elln 2 fl. 30 kr. summa 33 fl. 18 kr. Ex mea cassa ihme bezahlt. Thürnst(einer) traydtfexung pro hoc anno. Spüttallackher sambt kleinen ackherl 22 mändl 10 garmb, Kunigundackher 15 mändl 8 garmb, Creutzackher 48 mändl, raher ackher 64 mändl 12 garmb. Unter- und Oberloibnischer traydtzehent 30 mändl 7 garmb, davon herrschafft Albrechtburg9 der 4te thaill mit 7 mändl 9 garmb, verbleibt Göttw(eiger) zechent m(onaste)rio in bestand 22 mändl 13 garmb. [fol. 31r] Felix, mahler. Den 1. September ihme per absch[l]ag 8 fl. angeschafft. a
Chorus religiosorum. Ist lang 2 claffter 5 sch(uh) 10 z(oll)b, braith 2 claffter 1 sch(uh) 1 z(oll). In dissen chor seind blaue märmell 63c ganze und 4 halbete, also rothe märmell von Saltzburg, vonnöthen wie bey den hochaltar 260d stuckh. NB: Es seind vorhero 36 stuckh noch verhanden. Schniermacher. Den 12. [September] mit ihme contrahirt, daß er die schwarze schlingen auf meinen böltz woll machen, darvor ihme für das loth 23 kr. zu zahlen versprochen.
c d a
b
8 9
Korr. aus einer anderen Ziffer. Danach 15 sch(uh) 5 zoh gestrichen. 6 korr. aus einer anderen Ziffer. Korr. aus einer anderen Zahl.
Rondelle. Albrechtsberg an der Großen Krems (Bez. Krems).
432 Edition
NBa: Den 3. October obiges gelüffert, und alles zusamb gewogen 10 loth ½ halbesb, id est 10 ½ lotha. Maisterschloßer. Den 28. October ihme 50 fl. angeschafft, item 15 mezen korn und 2/4 viertl saltz. [fol. 31v] Kellhaimer märmorstein10. D(e) d(ato) 30. Octobris und so in dem creuzgang bey der winden gegenüber lügen, nembl(ich) 144 stuckh ganze, brochene 4 st(ück), dan etliche trümer. [fol. 38 r] Buechbinder von Stain. 1. in fol(io) und schweinleder ein bund 1 fl. 2. in 4to 13 bündt französisch à 24 kr., f(aci)t 5 fl. 12 kr. 3. in fol(io) 1 fränzös(ischer) bund 48 kr. 4. ein 4to in weiß pärgäment 21 kr. 5. in 8vo 3 fränzös(ische) bündt 1 fl. 3 kr. 6.c ein 8vo ein bundt in papier und der ruckhen und eckh weiß pärgäment 7 kr. ex cassa mea bezahlt mit 8 fl. 31 kr. [Beil. 1r] 1736d. Figura lapidis, qui 30. Junii d(omini) Joanni decani Crembsensis capellano Viennae excisus fuit et latitudinis ferme duorum digitorum, sed paulo post mortuus. [Beil. 2 r] Species zum wasser. Aichene misteln allein geschnittene, vorhero geschaben, raiß, zimmet, saurauschwuetzen11. Diße species vermischet wie gegenwärtige, und ein halbe stund sieden, als dan kalt werden lassen. Es wäre gueth, wan zwey wasserkrieg vorhandten, umb stehts vorrath von wasser zu haben, damit nicht unaußgevilte angriffen werde, dan je lenger es stehee, desto schöner wird die farb. [Beil. 2v] Auß der apotheckhen auf 3 maß waßer, wägt 3 ½ loth. Von pfarer zu Gravenwörth auf 3 maaß waßer 5 ½ loth. [Beil. 3r] Betragnuse der 1735 außzigln.
fischers in Crembs träxlers in Crembs außzigl h(errn) Sutters, eißenhandlers in Crembs, ein außzügl, das closter betr(effend)
583 fl. 47 kr. 88 fl. 50 kr. 61 fl. 57 kr.
Mit Vide inferius NB. hier eingefügt. Danach loth gestrichen. c Nachgetragen. d Diese Beilage ist in eine annähernd ovale Form mit einer Höhe von 80 mm und einer Breite von 55 mm zugeschnitten. e–ee Von anderer Hand. a–a b
10 11
Kehlheimer Platten, Bodenbelag aus Solnhofer Kalkstein. Wurzeln der Berberitze (Sauerdorn).
Notizen im Kalender 1736
433
den pfarrhoff Grafenwörth betr(effend) 48 fl. 49 kr. 2 d. saiffensieders in Mauttern auszigl 74 fl. 24 kr. Gössners duechhandlers in Crembs, vermög gepflogner zusammenrechnung von anno 1724 bis 1733 55 fl. 55 kr., 1734er auszigl 58 fl. 51 kr., 1735er auszigl 14 fl. 48 kr. Hat hiran 2 stöck salz empfangen 129 fl. 34 kr. 987 fl. 21 kr. 2 d. des h(errn) Reiterer12, appotekers in Crembs 63 fl. 37 kr. item vor rosoli 1 fl. 3 kr. 1052 fl. 1 kr. 2 d. [Beil. 3v] Den 2ten Febr(uarii) den 9ten Febr(uarii) den 16ten Febr(uarii) den 1ten Martii den 15. Martii den 5. Aprill den 12. Aprill den 20. Aprill s(umm)a s(ummaru)m
309 fl. 334 fl. 200 fl. 400 fl. 214 fl. 360 fl. 30 kr. 252 fl. 50 fl. 2119 fl. 3 0 kr.ee
[Beil. 4r] Die gröste glocken von den alten geleith ist weith 2 sch(uh) 7 ½ z(oll), dickh 2 ¾ z(oll). Das kleine oder sogenante chorglöckl ist weith 1 sch(uh) 7 z(oll), dickh 1 ¾ z(oll). Die 4te glocken von den neuen geleith ist weith 2 sch(uh) 6 z(oll), dickh 2 ½ zoll. Die 5. oder lezte ist weith 2 sch(uh) 2 ½ z(oll), dickh 2 zoll. [Beil. 4v] De d(ato) 26ten Martii 1737. [Beil. 5r] Weissea marmorsteiner ganze 144, brochne 4, item etliche trimmera.
a–a
Mit Bleistift von anderer Hand.
12 Ferdinand Reiterer (1706–1767), Apotheker in der Kremser Apotheke zum Mohren, Obere Landstraße 2.
[1739] [fol. 4r] Maisterschloßer. Den 16. Jan(uarii) ain viertl saltz ihme gegen künfftige zusambrech(nung) angeschafft. Praelatus ad S. Ypolitum. Den 23. September 1738 cum suo religioso et duobus p(atribus) lectoribus ad prandium venit, qua ex certa causa hic annotata sunt etc. Tobäck, foglio di Levante. Den 6. April 6 kartten vermischen lassen und dito darvon zu schnopffen angefangen, bin außkommen biß den 9. Maii, die kartten kost 40 kr. 2 pfenig. Maisterschloßer. Den 8. Maii ihme gegen zusambrech(nung) angeschafft vier emer capitlspeiß, dan fünff e(imer), id est 5 e(imer), widerum ein halb muth korn angeschafft. Taffellwaxkerzen. D(e) d(ato) 15. Martii schückht h(err) d(octo)r Gewey ein pfundt von Wienn herauff, das lb. kostet 50 kr. und gehen 8a auf das lb. [fol. 6r] Buchbinder. Den 19. Junii lüffert er tomum 11 et 12 Grethseri1, darvor et quidem pro tomo 1 fl. 12 kr., et pro duobus 2 fl. 24 kr. bezahlt, ideo nachzuschlagen, an tantum solverim pro prioribus tomis. [fol. 27 r] Tischlergesell. Hatb pro currente anno 1739 zu machen: 1. Die angefangene 2 gebrochene oder doppelte thieren, wo man in die kirchen gehet, eine gegen meinen sommerschlaffzimer, die anderte gegen den capitl. 2. Vier postamönter pro altari s(anctae) Dorotheae et s(ancti) Nepomuceni in dem kirchencreutzgang, worauff die 4 grossen engel stehen. 3. In eodem ambitu 6 grosse rahmen zu den 6 bildern, alß 2 ad altare s(anctae) Dorotheae de mortuis, 2c ad altared nativitatis D(omini) n(ostri) J(esu) Christi alß praesentatio Korr. aus einer anderen Ziffer. Gestrichen. c Korr. aus einer anderen Ziffer. d Über dem Wort ein Zeichen gestrichen. a
b–bb
1
Gretser, Opera omnia (1734–1741).
Notizen im Kalender 1739
435
et circumcisio D(omini) nostri, dann 2 große ad altare s(ancti) Nepomuceni gegen den kirchencreutzgärtl, und 2 kleine gegenüber bey den fenstern und gegen Weißenkirchen. Viertens, wan noch aichene thieren in das neugebeu des capitels zu machen seind? Fünfftens die thieren in dem höffl gegen der thier in die sacristey und kirchenbb. Sechstens die thier, so in dem kirchencreuzgang bey den hintern chor gehet, zu machen alß in das creuzgärtl wie die thier außwendig, wan man in das höffl von der sacristeythier gehet bey meinen schlaffzimmer, inwendig aber wie die darbey stehende kirchenthier gemacht. [fol. 27 v] 7.a Die fueßboden zu legen in den untersten stockh bey der kirchen, alß in das zimer unter der gewesten bibliothec, dan in 2 zimer, so darauf folgena. 8. Fensterstöckh in den praelathurhoff ob der thieren bey der closterportten, kuchl, bey der stiegen in den sall, bey der thier nach der kuchlmaisterey und einsetz. 8. [!] Ein rahm zu den bildt trium regum bey der capitlporten. 9. Ein aichene thier pro cubiculo servi capituli, wo man bey der ersten porthen in das capitl gehet. 10. Ein thier in die todtencapellen, wo man bey den Joannesaltar in die krufften gehet, daß es der thier bey den Joannesaltar gleich seye, wie sie inwendig ist, aber von hart nußbaumenen holtz und nicht fornirt. 11. Zwey fensterladen bey der hauptstiegen in die praelathur gegen den stättl.
a–a
Gestrichen.
GLOSSARE UND APPARAT
Währungen und Münzen Dukat, europäische goldene Handelsmünze im Wert von ca. vier Gulden. Georgstaler, Großmünzen verschiedener Münzstände mit der Darstellung des hl. Georg zu Pferd, einen Drachen tötend. Besonders verbreitet waren die Georgstaler der Münzstätte Kremnitz/Kremnica, Slowakei. Groschen, Silbermünze. 1 Groschen = 12 Pfennige. Gulden, Großsilbermünze. 1 Gulden = 60 Kreuzer = 240 Pfennige. Jörgentaler und -dukaten: siehe Georgstaler. Kremnitzer Dukaten: siehe Georgstaler. Kreuzer, Kupfermünze. 1 Kreuzer = 4 Pfennige. Pfennig, Kupfermünze. 4 Pfennige = 1 Kreuzer. Scudi, italienische Großmünzen. Schilling, Silbermünze. 1 Schilling = 7,5 Kreuzer. Siebener, eine Sechs-Kreuzermünze, die ab 1693 mit sieben Kreuzern bewertet wurde. Siebenschilling, unterwertiger Gulden im Wert von 210 Pfennigen = 7 Schillinge. Siebzehner, eine 15-Kreuzermünze, die ab 1693 mit 17 Kreuzern bewertet wurde. Speziesdukaten. Spezies sind ausgeprägte Großmünzen, zumeist Taler, mit höherer Bewertung des Speziesstücks als die Rechnungsmünze. Taler, Großsilbermünze im Wert von ca. zwei Gulden.
Maße und Gewichte Brief, Papierformat, Verschleißeinheit für Nägel. Buch, Papierzähleinheit, Maßeinheit für Blattgold, 1 Buch = 12 Büchlein zu 21 Blatt. Dreiling, Hohlmaß für Flüssigkeiten. 1 Dreiling = 24 Eimer (1358 Liter).
Währungen und Münzen Dukat, europäische goldene Handelsmünze im Wert von ca. vier Gulden. Georgstaler, Großmünzen verschiedener Münzstände mit der Darstellung des hl. Georg zu Pferd, einen Drachen tötend. Besonders verbreitet waren die Georgstaler der Münzstätte Kremnitz/Kremnica, Slowakei. Groschen, Silbermünze. 1 Groschen = 12 Pfennige. Gulden, Großsilbermünze. 1 Gulden = 60 Kreuzer = 240 Pfennige. Jörgentaler und -dukaten: siehe Georgstaler. Kremnitzer Dukaten: siehe Georgstaler. Kreuzer, Kupfermünze. 1 Kreuzer = 4 Pfennige. Pfennig, Kupfermünze. 4 Pfennige = 1 Kreuzer. Scudi, italienische Großmünzen. Schilling, Silbermünze. 1 Schilling = 7,5 Kreuzer. Siebener, eine Sechs-Kreuzermünze, die ab 1693 mit sieben Kreuzern bewertet wurde. Siebenschilling, unterwertiger Gulden im Wert von 210 Pfennigen = 7 Schillinge. Siebzehner, eine 15-Kreuzermünze, die ab 1693 mit 17 Kreuzern bewertet wurde. Speziesdukaten. Spezies sind ausgeprägte Großmünzen, zumeist Taler, mit höherer Bewertung des Speziesstücks als die Rechnungsmünze. Taler, Großsilbermünze im Wert von ca. zwei Gulden.
Maße und Gewichte Brief, Papierformat, Verschleißeinheit für Nägel. Buch, Papierzähleinheit, Maßeinheit für Blattgold, 1 Buch = 12 Büchlein zu 21 Blatt. Dreiling, Hohlmaß für Flüssigkeiten. 1 Dreiling = 24 Eimer (1358 Liter).
440
Glossare und Apparat
Eimer, Hohlmaß für Flüssigkeiten. 1 Eimer = 40 Maß (ca. 56,6 Liter). Elle, Längenmaß. 1 Elle = 2 Schuh (ca. 0,77 Meter). Garbe, Getreidebündel. Karat, Maßeinheit für die Masse von Edelsteinen. Klafter, Längenmaß. 1 Klafter = 6 Schuh (ca. 1,89 Meter). Küfel, Verschleißeinheit für Salz. 1 Küfel = 12,5 Pfund. Lot, Gewicht. 1 Lot = 4 Quintl (17,5 Gramm). Mandl, Zählmaß für Getreidebündel. 1 Mandl = 15 Garben. Mark, Gewicht. 1 Mark = 16 Lot (280,65 Gramm). Maß, Hohlmaß für Flüssigkeiten. 1 Maß = 4 Seidel (ca. 1,42 Liter). Metzen, Hohlmaß (ca. 61 Liter). Mut, Hohlmaß. 1 Mut = 30 Metzen (ca. 1844 Liter). Pfund, Gewicht. 1 Pfund = 2 Mark (0,56 Kilogramm). Pfund, Flächenmaß. 1 Pfund Weingarten = 80 Quadratklafter (0,025 Hektar). Quintlein (Quentchen), Gewicht. 1 Quintlein = 4 Pfennige Münzgewicht (4,37 Gramm). Schilling, Zählmaß. 1 Schilling = 30 Stück. Schober, Zählmaß für Getreidebündel. 1 Schober = 4 Mandl = 60 Garben. Schoppen, Hohlmaß für Flüssigkeiten. 1 Schoppen = 1 Seidel (ca. 1,42 Liter). Schuh, Längenmaß. 1 Schuh = 12 Zoll (ca. 0,31 Meter). Seidel, Hohlmaß (ca. 0,35 Liter). Stock, Fuder, Verschleißeinheit für Salz. 1 Fuder = 100 bis 115 Pfund. Strich, Hohlmaß für Mehl. 1 Strich = 40,75 Liter. Vierting, Gewichtsmaß. 1 Vierting = 1 Viertel Pfund (140 Gramm). Zentner, Gewicht. 1 Zentner = 100 Pfund (56 Kilogramm). Zoll, Längenmaß (ca. 26 Millimeter).
In den Kalendernotizen genannte Bücher
Abraham a Sancta Clara, Abrahamische Lauber-Hütt (1723).
Abraham a Sancta Clara, Abrahamische Lauber-Hütt. Ein Tisch mit Speisen in der Mitt, welche Hütte nicht leeres Laub und Blat, sondern viel herrliche Früchte hat. Denen Juden zum Trutz, denen Christen zum Nutz an- und auffgerichtet […] (Wien–Nürnberg 1723).
Abraham a Sancta Clara, Ein Karn voller Narrn (1704).
Abraham a Sancta Clara, Ein Karn voller Narrn, das ist Etliche Blättl ohne Blat fürs Maul, welche in Kürtze manche Thorheit der Menschen an Tag geben, nicht ohne sittliche Lehr […] ( Salzburg 1704).
Abraham a Sancta Clara, Todten-Capelle (1710).
Abraham a Sancta Clara, Besonders meublirt- und gezierte Todten-Capelle, oder Allgemeiner Todten-Spiegel […] (Nürnberg 1710).
Alberti, De podagra (1713).
Michael Alberti, De podagra sine sale (Magdeburg 1713).
Amort, Scutum Kempense (1725).
Eusebius Amort, Scutum Kempense, sive Vindiciae quatuor librorum de imitatione Christi, quibus Thomas a Kempis contra Johannem Gersem in sua possessione stabilitur (Köln 1725).
Arpe, Giornale (1722). Agostino Maria Arpe, Giornale de’ santi e beati Agostiniani (Genua 1722). Babenstuber, Prolusio- Ludwig Babenstuber, Prolusiones academicae (Augsburg nes academicae (1724). 1724). Beck, Formular (1724). Johann Jodocus Beck, Vollständiges und nach dem heutigen Curial-Stilo eingerichtetes Formular, darinnen verschiedene Instrumenten, wie sie von denen Notariis ausgefertiget werden […] anzutreffen sind […] (Nürnberg 1724). Benisius, Fasten-Exem- Michael Benisius, Das allerblutigste und allertröstlichste Fas pel (1695). ten-Exempel, Jesus am Creutz, oder Trostreiche Betrachtungen, in welchen eine christliche Seel zu Gemüth führet das bittere Leyden und Sterben unsers Seeligmachers Jesu Christi (Augsburg 1695).
442
Glossare und Apparat
Berry, Dialogismus (1724).
Ignaz Anton Berry, Dialogismus metro-catecheticus magistrum inter et discipulum institutus. Id est Catechismus Petri Canisii Societatis Jesu (Wiener Neustadt 1724).
Bibliotheca Wind hagiana (1733).
Bibliotheca Windhagiana ab comite Joanne-Joachimo ab et in Windhag, anno 1678 […]����������������������������������� �������������������������������������� fundata, nunc vero sub administratione perillustris domini Ferdinandi Dominici nobilis domini a Guarient et Raall ad majorem publici notitiam edita (Wien 1733).
Bilowski, SärcändriGottfried Joseph Bilowski, Särcändrischer Himmels-Circkel, scher Himmels-Circkel oder Kurzte, durch zwölff Himmels-Zeichen abgetheilte Le(1722). bens-Verfassung deß […] Joannis Sarcandri von Skoczov […] (Hallein 1722). Bodenehr, Atlas (1715).
Gabriel Bodenehr, Atlas curieux, oder Neuer und compendieuser Atlas, in welchem ausser den General-Land-Charten von America, Africa, Asia und Europa […] sehr viele speziale von besonderen Provincien und Territorien […] enthalten sind (Augsburg 1715).
Bonnet, Dissertatio (1724).
Antoine Bonnet, Dissertatio de timore poenitente (Passau 1724).
Bourdaloue, Prediche (1713).
[Louis Bourdaloue,] Prediche quaresimali (Venedig 1713).
Bozenhart, Vita Salvatoris (1721).
Hieronymus Bozenhart, Vita Salvatoris nostri Jesu Christi canonicorum regularium sancti Augustini moribus et exemplis expressa (Konstanz 1721).
Briet, Annales mundi (1727).
Philippe Briet, Annales mundi, sive Chronicon universale secundum optimas chronologorum epochas, ab orbe condito ad 1660 perductum, in hac vero editione usque ad pacem Badensem 1714 continuatum (Wien 1727).
Brügler, Betaurung (1717).
Joseph Ignaz Brügler, Betaurung Rachel, das ist Leich-EhrenPredig, welche bey der Begräbnüß der weyland […] Frauen Mariae Annae Catharinae Freyin von Häckhlberg und Landau […] vorgetragen worden (Krems 1717).
Buddeus, Lexicon (1709–1714).
Johann Franz Buddeus, Allgemeines historisches Lexicon, in welchem das Leben und die Thaten derer Patriarchen, Propheten, Apostel, Väter der ersten Kirchen, Päbste, Cardinäle, Bischöffe, Prälaten, vornehmer Gottes-Gelahrten nebst denen Ketzern wie nicht weniger derer Kayser, Könige, Chur- und Fürsten […] vorgestellet werden (Leipzig 1709–1714).
Buder, De bibliotheca diplomatica (1723).
In den Kalendernotizen genannte Bücher
443
Christian Gottlieb Buder, De bibliotheca diplomatica regum ac imperatorum Romano-Germanicorum studiose conquirenda, ad reverendos patres Dn. Bernardum Pez, monachum Benedictinum et bibliothecarium […], et Dn. Hieronymum Pez, Benedictinum itidem Mellicensem, […] monumentorum veterum in Germaniae monasteriis investigatores et restitutores eruditissimos, dissertatiuncula epistolaris (Jena 1723).
Busenbaum, Theologia [Hermann Busenbaum,] Theologia moralis antehac ex probatis moralis (1719). auctoribus breviter concinnata ab Hermanno Busenbaum, nunc pluribus partibus aucta a Claudio La-Croix (Köln 1719). Caccia, Conciones quadragesimales (1708).
Franciscus Caccia, Conciones quadragesimales hieroglyphice propositae (Wien 1708).
Caccia, Cura curiosa (1708).
Franciscus Caccia, Cura curiosa […], das ist fünffzehen BußPredigen (Wien 1708).
Caccia, David poenitens (1709).
Franciscus Caccia, David poenitens, der bussende David, das ist Sechzehen Buß-Predigen (Wien 1709).
Caccia, Delectae selec- Franciscus Caccia, Delectae selectae facies Adae […], das ist tae (1708). Dreyzehen Fasten- sambt der Passion-Predig (Wien 1708). Caccia, Diogenes Christianus (1709).
Franciscus Caccia, Diogenes Christianus, oder Christlicher Diogenes. Dreyjährige Fasten-Predigen, das ist 36 außerlesene Predigen […] (Wien 1709).
Caccia, Octavarium (1707).
Franciscus Caccia, Octavarium, das ist Fried und […] acht Seeligkeiten, so zur Fasten- oder Advent-Zeit sehr tauglich (Wien 1707).
Caccia, Speculum (1707).
Franciscus Caccia, Speculum mysteriosum erstes Quadragesimal geheimnußreicher Spiegel, das ist Fasten- sambt der Passion-Predig (Wien 1707).
Calmet, Dictionarium (1725).
Augustin Calmet, Dictionarium historicum, criticum, chronologicum, geographicum et literale sacrae scripturae, cum figuris antiquitates Judaicas repraesentantibus (Lucca 1725).
Catalogus (1720).
Catalogus von den raresten Büchern et Manuscriptis, welche bishero in der historia litteraria noch nicht zum Vorschein kommen, nun aber […] verkaufft werden sollen (Frankfurt–Leipzig 1720).
Catechismus Romanus Catechismus Romanus, ad parochos, ex decreto sacrosancti con(1698). cilii Tridentini editus et jussu Pii V. pontificis maximi promulgatus (Köln 1698).
444
Glossare und Apparat
Christliche Unterweisungen (1725).
Christliche Unterweisungen auff alle Sonntag deß Jahrs (München 1725).
Clavenau, Ascesis (1720).
Ignatius Clavenau, Ascesis posthuma. Pars prima, quae continet […] vitam sanctissimi patris Benedicti moraliter expositam, […] tractatum de obligatione religiosorum tendendi ad perfectionem. Pars Secunda, quae continet […] tractatum de sacrificio missae […] (Salzburg 1720).
Clemens XI., Opera omnia (1729).
Clemens XI., Opera omnia, in quibus continentur I. eius Orationes consistoriales, II. Homiliae, III. Epistolae et brevia selectioria, IV. Bullarium, secundum exempla Romana fideliter repetita […] (Frankfurt 1729).
Clemens XI., Orationes (1723).
Clemens XI., Orationes consistoriales eiusdemque homiliae in evangelia, cum compendio vitae ipsius et oratione funebri juxta exempla Romae in archi-gymnasio Sapientiae anno 1722 (Tegernsee 1723).
Colomb, Leben und Juan Baptist Colomb, Leben und Wunder-Werck deß heiligen Wunder-Werck (1723). Valentianischen Apostels Vincentii Ferrerii (Wien 1723). Cosmas, Effigies (1711).
Ludwig Cosmas, Effigies divini amoris, seu S. Patricii vita et acta […] laconico-panegyrice exhibita […] (Prag 1711).
De Cilia, Geistliche Krancken-Hülff (1724).
Gelasius de Cilia, Geistliche Krancken-Hülff zum ewigen Leben, in welcher gehandlet wird, wie man einen Krancken zu würdiger Empfahung der heiligsten Sacramenten bereiten, ihme solche raichen und mittels kurtzer Ermahnungen andächtigen Gebett und anmuthigen Seuffzern zu einem seeligen Tod verhelffen solle (Regensburg 1724).
De Cilia, Mensis Augustinianus (1717).
Gelasius de Cilia, Mensis Augustinianus, sive Meditationes in regulam divi Aurelii Augustini Hipponensis episcopi […] ex sacra scriptura, sanctis patribus, asceseos, magistris probatissimis authoribus collectae et distributae […] (Regensburg 1717).
De Turre, Institutiones Josephus Maria de Turre, Institutiones ad verbi Dei scripti (1711). intelligentiam, multis ab authoribus collectas et in quatuor tractatus digestas […] (Parma 1711). Decker, Fürstlicher Baumeister (1711– 1716).
Paul Decker, Fürstlicher Baumeister, oder Architectura civilis, wie grosser Fürsten und Herren Palläste, mit ihren Höfen, LustHäusern […] füglich anzulegen […] (Augsburg 1711–1716).
Decker–Rugendas, Paul Decker–Georg Philipp Rugendas, Repraesentatio belli Repraesentatio (1715). ob successionem in regno Hispanico […]. Der Spanische Successions-Krieg […] in 56 […] schön inventirten […] Kupffer Blatten samt Beschreibungen […] (Augsburg [1715]).
In den Kalendernotizen genannte Bücher
445
Desing, Compendium Anselm Desing, Compendium eruditionis, complectens histo(1733). riam sacram profanamque, politicen, jurispublici adumbrationem, geographiam, ritus veterum et chronologiam […] (Ingolstadt 1733). Driesch, Historia (1721).
Gerhard Cornelius Driesch, Historia magnae legationis Caesareae, quam fortunatissimis Caroli VI. auspiciis Augustum imperantis post biennalis belli confectionem suscepit […] comes Damianus Hugo Vimondtius maximi Caesaris […] ejusdemque magnus postea ad portam orator (Wien 1721).
Duellius, Miscellane orum (1723).
Raymund Duellius, Miscellaneorum quae ex codicibus m(anu)- s(cripti)s collegit liber I (Augsburg 1723).
Dufrène, Rudimenta geographica (1729).
Maximilian Dufrène, Rudimenta geographica, sive Brevis facilisque methodus iuventutem orthodoxam notitia historica imbuendi (Augsburg 1729).
Engel, Collegium (1700).
Ludwig Engel, Collegium universi iuris canonici, antehac juxta triplex juris objectum partitum, nunc vero servato ordine decretalium accuratius translatum, et indice copioso locupletatum (Salzburg 1700).
Erath, Anticrisis (ca. 1685).
Augustinus Erath, Anticrisis in fratris cuiusdam monachi Crisin (ca. 1685) (Stiftsbibliothek Herzogenburg, Ms. 153).
Erath, Antilogia (1715).
Augustinus Erath, Antilogia prostrata seu Abbates et monachi ordinis sancti Benedicti per sententiam publicam Pii IV. et Pii V. summorum pontificum perpetuo condemnati […] (Wien 1715) (Stiftsbibliothek Herzogenburg, Ms. 128).
Erath, Commentarius (1689).
[Augustinus Erath,] Commentarius theologico-juridico-historicus in regulam […]��������������������������������������� ������������������������������������������ Augustini Hipponensis episcopi, et ecclesiæ doctoris maximi. Nova methodo explicans […] (Wien 1689).
Ernst, Materia juridica Anselm Friedrich Joseph Ernst, Materia juridica de praescrip(1714). tionibus et usucapionibus […] (Mainz 1714). Faust, Princeps chris Reinhard Faust, Princeps christiano-politicus, septem donis tiano-politicus [1667]. Sancti Spiritus instructus [1667]. Cum additis thesibus ex universa philosophia, itidemque ex universa theologia speculativa […] quas in antiquissima canonia […] Tiernsteinij post absolutum philosophiae et theologiae septennium publicis disputationibus exposuerunt. Ex philosophia Augustinus Albrecht, Hieronymus Meister, Carolus Rickl, Fridericus Kollerij, Dominicus Ruemer, Leopoldus Aichinger, Maximilianus Leeb, canonici regulares Tiernsteinenses, ex theologia Maximilianus Leeb, praeside Jacobo Lembler, suscepit Ernestus Reinisch, anno salutis MDCCXXXI, mense Septembri (1731).
446
Glossare und Apparat
Finsterwalder, Practicae Benedikt Finsterwalder, Practicae observationes ad consueobservationes (1719). tudines archiducatus Austriae superioris accommodatae […] (Salzburg 1719). Fischer von Erlach, Entwurff (1721).
Johann Bernhard Fischer von Erlach, Entwurff einer His torischen Architectur, in Abbildung unterschiedener berühmten Gebäude des Alterthums und fremder Völcker […] (Wien 1721).
Fischer–Kleiner, Anfang (1719).
Joseph Emanuel Fischer von Erlach–Salomon Kleiner, Anfang einiger Vorstellungen der vornehmsten Gebäude so wohl innerhalb der Stadt als in denen Vorstädten von Wien […] (Augsburg 1719).
Fossa, Theatiner (1710).
Felix Fossa, Der Theatiner bey dem Krancken und Sterbenden (Augsburg 1710).
Franckreichs betrügliche Friedens-Mascarade (1712).
Franckreichs betrügliche Friedens-Mascarade, wie solche bey diesen annoch fortwährenden Krieg zu verschiedenenmahlen, insonderheit aber jüngsthin am Englischen Hof durch die allda erschlichene und heraus-practicirte Verwilligung zu dem Utrechtischen Congress, auf eine sehr unverschämte und hochmüthige Weiß von oben-ermeldter Cron gespielet worden (Köln 1712).
Franco, Annus gloriosus (1720).
Antonio Franco, Annus gloriosus Societatis Jesu in Lusitania, complectens sacras memorias illustrium virorum, qui virtutibus […] Societatem Jesu […] exornarunt (Wien 1720).
Frankenberg, Illus trium materiarum (1704).
Jeremias Frankenberg, Illustrium materiarum juris praxis moderna pluribus locis denuo aucta. Das ist auserlesene und zu denen vornehmsten Materien der käyserlichen Rechte sehr dienliche, jetziger Zeit in Praxi hin und wieder übliche, anjetzo aufs neue vermehrte Rechts-Sprüche […] (Leipzig 1704).
Fux, Gradus ad Parnas- Johann Joseph Fux, Gradus ad Parnassum, sive Manuductio ad sum (1725). compositionem musicae regularem, methodo nova ac certa […] (Wien 1725). Gambart, Land-Pfarrer Adrien Gambart, Land-Pfarrer und Gay-Prediger, oder die (1730). Fünf Haupt-Stück des Catholischen Catechismi in sowol gründlich als von dem einfältigen Land-Mann leicht verständlichen Predigten ausgelegt […] (Wien 1730). Gavardi, Philosophia (1701).
Frederico Niccolò Gavardi, Philosophia vindicata ab erroribus philosophorum gentilium iuxta doctrinam […] Augustini […] (Rom 1701).
In den Kalendernotizen genannte Bücher
447
Gavardi, Theologia (1716–1720).
[Frederico Niccolò Gavardi,] Theologia scholastica AegidioAugustiniana. Ante complures annos a […] Friderico Nicolao Gavardi Mediolanensi […]����������������������������������� �������������������������������������� VI tomis comprehensa, nunc in gratiam et commodum studentium in tractatus distributa et compendiata ab […] Benigno Sichrowsky (Nürnberg 1716–1720).
Germeten, Acta (1721).
Bernhard Heinrich von Germeten, Acta utriusque processus in causa canonisationis beati Joannis Nepomuceni martyris super fama sanctitatis, virtutum et miraculorum uti, et super casu excepto seu cultu publico, huic beato ab immemorabili tempore ante bullam Urbani VIII. pontifici maximi exhibito […] (Wien 1721).
Gerson, Concordantiae [Jean Gerson,] Concordantiae novae in quatuor libros de iminovae (1724). tatione Christi, ad mentem sui auctoris Joannis Gersenis, in commodum rei Christianae publicae luci datae a Thoma Aquinatis Erhard benedictini Wessofontani (Augsburg 1724). Gerson, De imitatione [Jean Gerson,] De imitatione Christi libri quatuor, auctore veChristi (1724). nerabilis viro Joanne Gersene de Canabaco, ordinis sancti Benedicti, abbate Vercellensi, elegiace redditi paraphraste Thoma Mezlero monacho Zwifaltensi opera Thomae Aquinatis Erhard benedictini Wessofontani de novo editi (Augsburg 1724). Gerson, Libri quatuor (1724).
[Jean Gerson,] Libri quatuor de imitatione Christi magni, et venerabilis servi Dei Joannis Gersen de Canabaco, ordinis sancti benedicti, abbatis Vercellensi in Italia, ad commodiorem usum in versus distributi, una cum novis concordantiis studio Thome Aquinatis Erhard benedictini Wessofontani (Augsburg 1724).
Geyer, Weihe (1724).
Johann Karl Geyer, Weihe ney-erbauter Cantzel in der hochlöblichen Stiffts-Kirchen der regulirten Chor-Herrn zu Thiernstain […] Lob- und Ehren-Rede von dem Heiligen Augustino (Krems 1724).
Gisolfo, La guida (1694).
Pietro Gisolfo, La guida de’peccatori […] (Rom 1694).
Glettle, Jus civile (1685).
Joseph Bernhard Glettle, Jus civile ad normam institutionum accurata methodo concinnatum […] (Salzburg 1685).
Glorez, Vollständige Hauß- und LandBibliothec (1700).
Andreas Glorez, Vollständige Hauß- und Land-Bibliothec, worinnen der Grund unverfälschter Wissenschafft zu finden ist, deren sich bey jetziger Zeit ein Hof- Handels- Hauß- Burgersund Land-Mann zu seinem reichlichen Nutzen bedienen kann (Regensburg 1700).
Gonet, Clypeus (1669).
Jean-Baptiste Gonet, Clypeus theologiae thomisticae (Paris 1669).
448
Glossare und Apparat
Gorla, Prediche (1693).
[Simplicius Gorla,] Prediche quaresimali del padre Simplicio Gorla, clerico regolare di San Paolo in Venezia (Venedig 1693).
Gracián, Homme de cour (1715).
Baltasar Gracián, Homme de cour, oder Kluger Hof- und Weltmann (Augsburg 1715).
Greneck, Examen (1727).
[Adam Joseph Greneck,] Examen juris canonici juxta V libros decretalium, ad mentem recentissimorum canonistarum in uti litatem ac facilitatem discentium theorico-practice adornatum, praeside Adamo Josepho Greneck, a Gerardo Kolb publico examini ac ventilationi submissum (Wien 1727).
Gretser, Opera omnia (1734–1741).
Jakob Gretser, Opera omnia (Regensburg 1734–1741).
Guggenberger, AydBuech (1699).
Vitus Guggenberger, Ayd-Buech, warinnen findig, was Ayd vnd Aydschwur seyen, wie manicherley derselben gefunden, wie und welchermassen sie sowol am Kayserlichen Cammer-Gericht, als sonsten im Römischen Reich, in specie aber in ChurBayrn gebraucht werden […] (München 1699).
Habisreutinger, Etwas für alle (1740).
Columban Habisreutinger, Etwas für alle. Das ist eine wohlgegründte Gewissens-Ruhe, auf theologisch- und ascetische Lehren gesetzt und abhandelnd von allen in der Beicht vorfallenden Zweiffels-Sachen. Von Stands-Erwählung, GemeindsBeschwerden, Ambts- und Diensts-Verwaltungen, Betten, Fas tten etc. wie auch unterschidlichen Gemüths-Anfechtungen […] (Augsburg 1740).
Hagelgans, Atlas (1718).
Johann Georg Hagelgans, Atlas historicus, oder Allgemeine Historische Charten, darinnen die merckwürdigste Begebenheiten, so sich von Anfang der Welt in allen Königreichen und Landen biss auff unsere Zeit geäussert, abgebildet […] Alles […] durch sich selbst erklärende Figuren […] entworffen (Frankfurt 1718).
Hansiz, Apologeticus (1722).
[Markus Hansiz,] Modesti Taubengall Apologeticus adversus umbras Oratij Melliti [=Bernhard Pez]. Pro fama […] Gabrielis Hevenesi et universae Societatis Jesu in causa libelli, qui Cura salutis inscribitur […] (Verona 1722).
Heinichen, GeneralBass (1728).
Johann David Heinichen, Der General-Bass in der Composition, oder Neue und gründliche Anweisung, wie ein Music liebender mit besonderm Vortheil, durch die Principia der Composition, nicht allein den General-Bass im Kirchen-, Cammer- und Theatralischen Stylo vollkommen et in altiori Gradu erlernen, sondern auch zu gleicher Zeit in der Composition selbst wichtige Profectus machen könne (Dresden 1728).
In den Kalendernotizen genannte Bücher
449
Henri de Saint Ignace, Henri de Saint Ignace, Artes Jesuiticae in sustinendis pertiArtes Jesuiticae (1717). naciter novitatibus laxitatibusque sociorum, quarum plusquam mille hic exhibentur (Straßburg 1717). Henri de Saint Ignace, Tuba magna (1717).
Henri de Saint Ignace, Tuba magna mirum clanges sonum, ad papam Clementem XI. imperatorem, reges, principes, magistratus omnes, orbemque universum, de necessitate longe maxima reformandi societatem Jesu (Straßburg 1717).
Helmont, Opuscula medicae (1667).
Jan Baptista van Helmont, Opuscula medicae inaudita (Leyden 1667).
Helmont, Ortus medi- Jan Baptista van Helmont, Ortus medicinae, id est initia cinae (1667). physica inaudita progressus medicinae novus (Leyden 1667). Herzig, Manuale (1717).
Franz Herzig, Manuale parochi, seu Methodus compendiosa munus parochi apostolicum rite obeundi, in commodum prae sertim pie ad illud aspirantium concinnata (Augsburg 1717).
Heuel, Psalmodia (1721).
Heinrich von Heuel, Psalmodia sacra parallelo-metrica cum plurimis ad Deum precibus, versibusque Leoninis seu rhopalicis moralibus (Wien 1721).
Höchst-nützliche Hauß-Apotheke (1724).
Höchst-nützliche Hauß-Apotheke, worinnen ein auserlessener Schatz köstlicher und heilsamer Arzneyen zu finden, welche In einem vornehmen Hauß zu Wien aus der berühmtesten Herren Medicorum Recepten colligiret […] worden. (Wien 1724).
Hoffmann, Syntagma (1728).
Johann Moritz Hoffmann, Syntagma pathologico-therapeuticum […] (Leipzig 1728).
Hoppe, Commentatio (1725).
Joachim Hoppe, Commentatio succincta ad institutiones Justinianeas perspicuam textus explanationem, axiomatum inde descendentium demonstrationem et enucleationem […] continens, una cum praecognitis iurisprudentiae utilissimis (Frankfurt an der Oder 1725).
Il Callotto (1705).
Il Callotto resuscitato, oder Neu eingerichtetes Zwerchen-Cabinet (Augsburg 1705).
Index librorum prohibitorum (1726).
Index librorum prohibitorum Innocentii XI. iussu editus usque ad annum 1681, eidem accedit in fine appendix usque ad mensem Iunii 1704, iuxta exemplar Romanum, recusus Pragae (Nürnberg 1726).
J. P. a. H., Instructio medicinae (1727).
J. P. a. H., Instructio medicinae domesticae, quae tam physicis provincialibus quam oeconomicis qui medicinae non studu erunt, inservire potest (1727).
450
Glossare und Apparat
Kamperger, Quaestiones (1705).
Franz Alois Kamperger, Quaestiones et responsa theologica de Deo uno et de Deo trino, de angelis, de beatitudine (Eichstätt 1705).
Karchne, Dissertationes (1714).
Simon Karchne, Dissertationes juridico-theologicae de jure et justitia ad praxim fere omnium statuum directae, plurimisque rarioribus quaestionibus instructae (Augsburg 1714).
Kayser, Geistliche Artz- Matthias Kayser, Geistliche Artzney für die Krancke. Das ist ney (1720). Catholisches Krancken-Buch, […] welches sowohl denen Seelsorgern zum Zusprechen, als Krancken und Gesunden zur Zubereitung eines glückseligen Todes sehr nützlich ist. Der erste Theil haltet in sich unterschiedliche Ermahnungen, Tröstungen und Exempel für die Kranke, der anderte Theil unterschiedliche Kranken-Gebether, Litaneyen und Seufzer, der dritte Theil unterschiedliche Tröstungen und Gebether, für die Malefitz-Personen (Augsburg 1720). Kleiner–Pfeffel, Vera et accurata delineatio (1724).
Salomon Kleiner–Johann Andreas Pfeffel, Vera et accurata delineatio omnium templorum et coenobiorum, quae tam in Caesarea urbe ac sede Vienna Austriae, quam in circumiacentibus suburbiis eius reperiuntur […]. Wahrhaffte und genaue Abbildung aller Kirchen und Klöster, welche sowohl in der Keyserlichen Residenz-Statt Wien als auch in denen umliegenden Vorstätten sich befinden (Augsburg 1724).
Kolb, Compendium (1726).
Gregor Kolb, Compendium totius orbis partim geographicum, partim genealogicum, partim historicum juri (Augsburg 1726).
Kolb, Series episcoporum (1725).
Gregor Kolb, Series episcoporum, archiepiscoporum et electorum Moguntinorum, Trevirensium et Coloniensium, una cum reflexionibus historicis contra Joannem Hübnerum et alios scriptores heterodoxos (Augsburg 1725).
Kolb, Series Romanorum imperatorum (1724).
Gregor Kolb, Series Romanorum imperatorum, cum reflexionibus historicis, quas contra Joannis Hübneri, Erdmanni Uhsen et Hyppolyti a Lapide fabulas […] disputationi publicae subjecit […] (Augsburg 1724).
Kolb, Series Romanorum pontificum (1724).
Gregor Kolb, Series Romanorum pontificum, cum reflexionibus historicis, quas contra Joannem Hübnerum aliosque Lutheranos maxime historicos […] disputationi publicae subjecit […] (Augsburg 1724).
Kostka, Observationes Johann Kostka, Observationes militares theoretico-practicae zu militares (1724). dem Kayserlichen Articuls-Brief Leopoldi I. gerichtet auf den heutigen Stylum und Bräuche der Kayserlichen Immediat-Völcker (Wien 1724).
Krävogl, Paradoxum Evangelicum (1719).
In den Kalendernotizen genannte Bücher
451
[Johann Anton Krävogl,] Paradoxum Evangelicum, der Kleinste, der Größte, oder Sittliche Lob- und Ehren-Predig, welche an dem feyerlichen Fest- oder Gedächtnuss-Tag des großen Himmels-Fürsten und Erz-Engels Michaelis zu dem löblichen Stifft dess Heiligen Augustini zu Thürnstein, da […] Herr Augustinus Eybick nach erlebter 50-jähriger Jubel-Zeit das Heil. Mess-Opffer als jubilirte Primitien Gott dem Allmächtigen aufopfferte. […] (Krems 1719).
Krävogl, S. Augustinus [Johann Anton Krävogl,] S. Augustinus sal terrae Apostolicus, (1719). Heil. Augustin, ein Apostolisches Salz der Erden, das ist Sittliche Lob- und Ehren-Predig, welche an dem feyerlichen Festoder Gedächtnuss-Tag dess grossen Kirchen-Lehreres, Bischoffens und Ordens-Stiffters Heiligen Augustini in dem löblichen Stifft deren regulirten Chor-Herren S. Augustini zu Thürnstein, da […] Herr Augustinus Eybick nach erlebter 50-jähriger JubelZeit seine abgelegte Ordens-Profession erneuerte. […] (Krems 1719). Kramer, Il nuovo dizio- Matthias Kramer, Il nuovo dizionario reale italiano-tedesco nario (1693). (Nürnberg 1693). Kraus, Allocutiones (1705).
Johann Kraus, Allocutiones de passione Domini, oder FastenPredigten von dem bitteren Leiden und Sterben unsers Herrn Jesu Christi (Frankfurt am Main 1705).
Krimer, Quaestionum […] decretalium (1706–1709).
Ferdinand Krimer, Quaestionum canonicarum in quinque libros decretalium (Augsburg 1706–1709).
Krisper, Theologia (1728–1729).
Crescentius Krisper, Theologia scholae scolasticae, seu Solida expositio quatuor librorum sententiarum Scoti (Augsburg 1728–1729).
Kugler, Tractatus (1713).
Johann Kugler, Tractatus theologico-canonicus de matrimonio […] (Nürnberg 1713).
La Colombière, Sermoni (1712).
Claude La Colombière, Sermoni sacri. Nuovamente tradotti dalla lingua francese nell’italiana, e divis in due tomi (Venedig 1712).
Lacroix, Theologia (1707–1717).
[Claude Lacroix,] Theologia moralis antehac ex probatis auctoribus breviter concinnata a ����������������������������� […]�������������������������� Hermanno Busenbaum Societatis Jesu […], nunc pluribus partibus aucta a […] Claudio La Croix ejusdem Societatis Jesu […] (Köln 1707–1717).
Lapide, Commentaria (1672).
Cornelius a Lapide, Commentaria in vetus et novum testamentum (Antwerpen 1672).
452
Le Blanc, Psalmorum Davidicorum analysis (1665–1679).
Glossare und Apparat
Thomas Le Blanc, Psalmorum Davidicorum analysis, in qua aperte cernitur singulis in psalmis ordinem esse admirabilem. Adjungitur commentarius amplissimus, in quo non tantum sensus litterales, sed omnes etiam mystici exponuntur […] (Leyden 1665–1679).
Leczycki, Opera omnia Mikolaj Leczycki, Opera omnia spiritualia, XXI opusculis (1724). comprehensa, in quibus virtutes cuilibet hominum statui convenientes tum solida doctrina illustrantur, tum piis affectibus exornantur […] (Ingolstadt 1724). Ledrou, De contritione Petrus Lambertus Ledrou, De contritione et attritione disserta(1708) tiones quatuor, quibus ostenditur non requiri in reconciliationis sacramento perfectam et se sola justificantem contritionem […] (München 1708). Loigk, Historia (1715). Anton Loigk, Historia pestis quae ab anno 1708 ad 1713 Transylvaniam, Hungariam, Austriam, Pragam et Ratisbonam aliasque conterminas provincias depopulabatur, per epistolas et experientia propria […] conscripta (Steyr 1715). Lullus, Opera (1721– 1729).
Raymundus Lullus, Opera quinque saeculorum vicissitudinibus illaesa et integra servata […] (Mainz 1721–1729).
Lünig, Germani […] disquisitio (1705).
[Johann Christian Lünig,] Germani sinceri disquisitio: An excrescens Austriacae domus potentia regni Hispaniae accessione Europae sit metuenda? [1705].
Manuzio–Pauli, Ortographiae ratio (1723).
Aldo Manuzio–Tobias F. Pauli, Ortographiae ratio (Nürnberg 1723).
Marchese, MarianiFrancesco Marchese, Marianisches Tag-Buch, oder Andachtssches Tag-Buch (1723– Übungen, die Allerseligste Jungfrau Maria alle Tag auf eine 1724). besondere Weis zu verehren. Diario ��������������������������������� Sacro d������������������� ’������������������ esercitii di divotione per honorare ogni giorno la Beatissima Vergine. ������� Aus denen Geschichten deren an jedwederen Tag des Jahrs hindurch vorfallenden Heiligen und Seligen […] heraus gezogen (Wien 1723–1724). Marforius, Oeconomie Marforius [=Thomas Nash], Die compendiöse Oeconomie, (1714). durch einen einigen Reit-Knecht angerichtet, allen Herrschafften, die mit vielen Bedienten und Gesinde unbeladen seyn wollen (Danzig 1714). Martini, Commentarius (1710).
Ludwig Günther Martini, Commentarius forensis in sacratissimi ducis Saxoniae Johannis Georgii primi […] ordinationem processus iudiciarii (Frankfurt 1710).
Matteucci, Officialis (1701).
Augustinus Matteucci, Officialis curiae regularis, ad optime defendenda suae religionis iura in curia ventilanda (Venedig 1701).
In den Kalendernotizen genannte Bücher
453
Maximilianus Antonius a Jesu, Sermones (1721).
Maximilianus Antonius a Jesu, Sermones morales CXXVI cum brevitate annunciantes mentem in regulam magni s(ancti) p(atris) Aurelii Augustini (Nürnberg 1721).
Mencke, De charlataneria (1715).
Johann Bernhard Mencke, De charlataneria eruditorum. Declamationes duae cum notis variorum (Leipzig 1715).
Michel, Confutatio (1713).
Augustinus Michel, Confutatio discussionis theologicae per Augustinum Michel […]���������������������������������������� ������������������������������������������� contra quatuor de contritione et attritione dissertationes Petri Lamberti Le Drou […] (Passau 1713).
Michel, Discussio theologica (1710).
Augustinus Michel, Discussio theologica quatuor dissertationum, quas in puncto contritionis et attritionis posuit Petrus Lambertus Ledrou, qua ostenditur, verum non esse, quod charitas benevola Dei, propter se ipsum et super omnia sit separabilis a gratia sanctificante et remissione peccatorum (Augsburg 1710).
Michel, Examen (1716).
Augustinus Michel, Examen reflexum examinis, ad quod sanctissimi Domini nostri Clementis XI. novissimam bullam, condemnantem unam et centum propositiones erroneas Paschasii Quesnelli Jansenistae perperam vocavit J. W. Jaegerus (Ingolstadt 1716).
Michel, Jus (1697).
Augustinus Michel, Jus et justitia juridico-theologice tractata in qua praeter materias a theologis speculativis de justitia tractari solitas succincta […] (Augsburg–Dillingen 1697).
Michel, Theologia canonico-moralis (1712).
Augustinus Michel, Theologia canonico-moralis, seu Perfecta et practica instructio sacerdotis curati tam pro foro interno quam externo (Augsburg 1712).
Modrevius, Disquisitio Ignatius Benedictus Modrevius, Disquisitio an pax cum Gallis (1712). sit facienda? ([Wittenberg] 1712). Montagon, Buß-Monath (1727).
Antoine Montagon, Christlicher Buß-Monath, oder Seelenerbauliche Betrachtungen über das bittere Leyden und Sterben Jesu Christi […] Anjetzo durchgehends mit feinen Kupfferstichen verm(ehrt) von Johann Andreas Pfeffel (Augsburg 1727).
Morasch, Atomismus (1733).
Johann Adam Morasch, Atomismus ab ������������������������� injustis peripateticorum censuris et imposturis vindicatus […] (1733).
Morvan de Bellegarde, [Jean-Baptiste Morvan de Bellegarde,] Des Herrn Abts von Betrachtungen (1708). Bellegarde Betrachtungen über die Artigkeit derer Sitten nebst einigen Grund-Regeln vor die bürgerliche Gesellschaft (Leipzig 1708). Morvan de Bellegarde, [Jean-Baptiste Morvan de Bellegarde), Des Herrn Abts von Muster (1710). Bellegarde Muster derer Gespräche vor die artigen und höflichen Personen (Leipzig 1710).
454
Glossare und Apparat
Muffat, Apparatus (1725).
Georg Muffat, Apparatus musico-organisticus invictissimo Leopoldo I. Imperatori […] oblatus (Salzburg 1725).
Negri, Sonora tuba (1710).
Vincentio Negri, Sonora tuba ad expergefaciendos religiosos a somno teporis et negligentiae spiritualis […] (Kempten 1710).
Nouet, L’homme d’oraison (1680).
Jacques Nouet, L������������������������������������������� ’������������������������������������������ homme d����������������������������������� ’���������������������������������� oraison, ses méditations et entretiens pour tous les jours de l’Année (Paris 1680), deutsch: Des bettenden Christen tägliche Betrachtungen (Augsburg 1739).
Oberhauser, Coronis biennii philosophici (1729).
Bernhard Oberhauser, ������������������������������������� Coronis biennii philosophici, peripatetico-thomistici […] (Salzburg 1729).
Oberhauser, Monoma������� Bernhard Oberhauser, Monomachia philosophica atomisticochia philosophica thomistica contra novissimum systema corpuscularium Carpho(1732). phori del Giudice (Kempten 1732). Officia propria (1717). Officia propria sanctorum ex speciali Pii papae V. concessione a canonicis regularibus Lateranensibus recitanda (Retz 1717). Palazzi, Gesta pontificum (1687–1690).
Giovanni Palazzi, Gesta pontificum Romanorum a sancto Petro apostolorum principe usque ad Innocentium XI. Additis pontificum imaginibus ad vivum aere exculptis, cum hieroglyphicis, numismatibus, signis, sigillis etc. (Paris 1687–1690).
Pawlowski, Locutio (1717).
Daniel Pawlowski, Locutio Dei ad cor religiosi, in sacra octiduana exercitiorum spiritualium solitudine commorantis, adjunctis exercitiis spiritualibus sancti patri Ignatii per Jacobum Noüet explicatis (Dillingen 1717).
Pegius, Drey Bücher (1718).
Martin Pegius, Drey Bücher von Dienstbahrkeiten, oder Gründlicher Unterricht, wie die Irrungen in denen Städten, so sich wegen Scheid-Mauern, Gemein-Mauern, eigenen Mauern, Tächern, Wänden, Tach-Tropff […] imgleichen auf dem Lande wegen der Gang-Steige, Land-Strassen, Brücken […] gerichtlich und rechtlich zu entscheiden […] (Frankfurt am Main–Leipzig 1718).
Peikhardt, Lehrreiche Gedancken (1717).
Franz Peikhardt, Lehrreiche Gedancken von denen innerlichen Schmertzen deß von Juden und Christen leydenden Sohn Gottes auff dem Oelberg in dem eröffneten Hertzen Christi. Als in einem Spiegel vorgestellet, und durch dreyzehn Fasten-Reden in dem würdigen Gottes-Hauß deren Regulirten Chorfrauen des heiligen Augustini zu St. Lorentz allhier vorgetragen (Wien 1717).
Peikhardt, Lob-Rede […] Margaritae von Cortona (1729).
Franz Peikhardt, Lob-Rede der von dem allerheiligsten Vatter Benedicto dem XIII. in die Zahl deren Heiligen ubersetzten grossen Büsserin Margaritae von Cortona (Wien 1729).
In den Kalendernotizen genannte Bücher
455
Peikhardt, Lob-Rede Franz Peikhardt, Lob-Rede de sancto Nepomuceno sub thede sancto Nepomuceno mate mors et vita in manu linguae (Wien 1729). (1729). Peikhardt, Lob-Reden (1710).
Franz Peikhardt, Fünf Lob-Reden deren von dem allerheiligs ten Vatter Benedicto XIII. in die Zahl deren Heiligen ubersetzten lieben Außerwöhlten Gottes, Jacobi von der March, Francisci Solani, Aloysii Gonzagae und Stanislai Kostkae, Peregrini Latiosi, Joannis von Creutz, Agnetis von Monte Politiano (Wien 1710).
Pescheck, Vorhoff (1714).
Christian Pescheck, Vorhoff der Rechen-Kunst, darinnen die Species nebst der Regel Detri so wohl in gantzen als auch gebrochenen Zahlen samt der wunderbahren Progression-Rechnung dergestalt von Wort zu Wort beschrieben und durch Exempel deutlich erkläret […] (Görlitz 1714).
Pez, Bibliotheca ascetica (1723).
[Bernardus Pez,] Bibliotheca ascetica antiquo-nova, hoc est Collectio veterum quorundam et recentiorum opusculorum asceticorum, quae hucusque in variis manuscriptis codicibus et bibliothecis delituerunt. Teil 1 (Regensburg 1723).
Picinelli, Labores […] adventus (1711).
Filippo Picinelli, Labores apostolici, exhibiti per duplicem sermonem ad singulas dominicas ac festa totius adventus […] quibus accessere sermones geminati in festo nativitatis Domini, in latinum translati domino Augustino Erath […] (Augsburg 1711).
Picinelli, Labores […] Filippo Picinelli, Labores apostolici, exhibiti in secundo quaquadragesimae (1711). dragesimali per sermones ad dominicas ac singulos dies totius quadragesimae ��������������������������������������������� […]������������������������������������������ quibus accessere discursus ad triduum sacratissimi paschatis, in latinum translati a domino Augustino Erath […] (Augsburg 1711). Pirhing, Jus canonicum Ehrenreich Pirhing, Jus canonicum in V libros decretalium dis(1674–1678). tributum […] (Dillingen 1674–1678). Pisart, Praxis (1715).
Henri Pisart, Praxis poenitentialis, sive Manuductio ad dignam sacramenti poenitentiae susceptionem et administrationem (Maastricht 1715).
Pontas, Dictionarium (1731–1732).
Jean Pontas, Dictionarium ������������������������������������������� casuum conscientiae, seu Praecipuarum difficultatum circa moralem ac disciplinam ecclesiasticam decisiones […] (Luxembourg 1731–1732).
Prenner, Theatrum (1728–1729).
Anton Joseph von Prenner, Theatrum artis pictoriae quo tabulae depictae quae in caesarea Vindobonensis Pinacotheca servantur leviore caelatura aeri insculptae exhibentur (Wien 1728–1729).
456
Glossare und Apparat
Reiffenstuel, Jus canonicum (1728).
Anaklet Reiffenstuel, Jus canonicum universum, clara methodo juxta titulos quinque librorum Decretalium in quaestiones distributum […] (Ingoldstadt 1728).
Richard de Saint-Victor, Opera (1621).
Richard de Saint-Victor, Opera quae hactenus apparuere omnia, in duas partes divisa, unicumque in volumen congesta […] (Köln 1621).
Ristl, Commentarius (o. J.).
Augustinus Ristl, Commentarius in regulam divi Aurelii Augustini episcopi Hipponensis in ecclesiae doctoris, ad usum canonicorum aliorumque religiosorum (Wien, o. J.).
Rotarius, Theologia (1720–1722).
Thomas Franziskus Rotarius, Theologia moralis regularium (Bologna 1720–1722).
Rottmann, Philosophus (1715).
Friedrich Julius Rottmann, Der lustige Philosophus, welcher mancherley lächerliche und ergetzende Fragen und Antworten, Gespräche und Distinctiones, so wol in die Philosophie als Jurisprudentz und Medicin lauffend vorbringet […] (Rinteln 1715).
Sannig, Schola canonica (1686–1687).
Bernhard Sannig, Schola canonica, seu Universum jus canonicum nova methodo digestum (Prag 1686–1687).
Sannig, Schola ������������� philosophica (1684–1685).
Bernhard Sannig, Schola philosophica Scotistarum, seu Cursus philosophicus completus ad mentem doctoris subtilis Joannis Duns Scoti (Prag 1684–1685).
Sannig, Schola ������������ theologica (1679).
Bernhard Sannig, Schola theologica Scotistarum, seu Cursus theologicus completus ad mentem doctoris subtilis Joannis Duns Scoti (Prag 1679).
Schedelich, Incitamenta (1711).
Georg Schedelich, Incitamenta religiosorum, seu Adhortationes domesticae tripartitae cum appendice seu quarta parte mis cellanea concionum […] (Köln 1711).
Scherer, Catechismus (1725).
Georg Scherer, Catechismus oder Christliche Lehr, in welcher alle Geheimnussen und Artickul unseres catholischen, allein seeligmachenden Glaubens gründlich und klärlich ausgelegt, und wider alle schwebende ketzerische Irrthumen bestättiget werden […] Nunmehro mit Erlaubniß der Oberen dem Ingolstättischen und Passauerischen Anno 1608 gedruckten Exemplarien nachgedrucket (Linz 1725).
Schola crucis (1728).
Schola crucis, in qua Jesus Dominus noster magister e sancta cruce sua, sociam, dolentis ad crucem divinae matris, christianam animam salutis elementa verbo et exemplo efficacissime docet (Wien 1728).
In den Kalendernotizen genannte Bücher
457
Schramb, Antilogia (1715).
[Anselm Schramb,] Antilogia seu juridico-historica defensio et responsio ad praejudicia ecclesiasticae hierarchiae clero specialiter cathedrali et ordini divi Benedicti illata ab domino Augus tino Erath […] per suum Commentarium in regulam s(ancti) p(atris) Augustini studio et opera Don Eusebii Carlymmaesshin Castroferrariensis [= Anselm Schramb] (Wien 1715).
Schramb, Charietta (1710).
Anselm Schramb, Die Gott höchst-wohlgefällige Charietta, oder Gott danckbahre Seel, mit dem Deo Gratias und Gott sey Danck (Wien 1710).
Schramb, Pia desideria Anselm Schramb, Pia desideria Davidica, seu Psalterium Davi(1707). dicum metro exceptum (Wien 1707). Schübler, Anleitung (1726).
Johann Jakob Schübler, Neue und deutliche Anleitung zur practischen Sonnen-Uhr-Kunst, worinnen auf eine leichte Art gewiesen wird, wie so wohl reguläre als irreguläre oder abweichende Sonnen-Uhren […] gantz richtig zu verzeichnen seyn (Nürnberg 1726).
Schülin, Theatrum (1731).
Johann Salomon Schülin, Theatrum conscientiosum criminale, oder Gewissenhaffte rechtsgegründete Anweisung, wie ein auf einem Cent-Ambt stehender Beambter […] verfahren solle […] (Frankfurt am Main 1731).
Schweser, Des klugen Beamtens (1718).
Christoph Heinrich Schweser, Des klugen Beamtens oder Informatorii juridici officialis andrer Theil, begreiffend, wie sich ein Beambter in Justitz-Sachen […] belehren, die vorfallende Casus unter den Partheyen daraus applicieren und entscheiden […] kan […] (Nürnberg 1718).
Semery, Triennium (1688).
[Andreas Semery,] Triennium philosophicum […]. Tertia hac editione quae est prima in Germania correctum (Köln 1688).
Sensus sacrae facultatis Sensus sacrae facultatis theologicae Conimbricensis circa con(1717). stitutionem apostolicam, quae incipit: Unigenitus Dei filius, a sanctissimo domino nostro domino Clemente papa XI. editam sub 6. Idus Septembris anno 1713 (München 1717). Sperander, Jurisprudenz (1729).
Sperander [=Friedrich Gladov], Die gantze Jurisprudenz teutsch, kurtz und gut […] (Arnstadt–Leipzig 1729).
Supplementum festorum novorum (1724).
Supplementum festorum novorum 1724 ad proprium Passaviense […] (Passau 1724).
Sylveira, Commentaria Johannes da Sylveira, Commentaria in textum evangelicum (1670–1725). (1670–1725). Tam, Ebener Weg (1710).
Aloys Gottfried Tam, Ebener Weg zur glückseligen Ewigkeit (Augsburg 1710).
458
Glossare und Apparat
Tonti, Secondo avvento (1718).
Giaconto Tonti, Secondo avvento e secondo quaresimale detto nell’augustissima cesarea cappella, e consecrato alla sacra cesarea cattolica e real maestà di Elisabetta Cristina […] (Padua 1718).
Truchses, Orationes (1724).
[Eusebius Truchses,] Orationes quinquaginta de Christi domini morte habitae in die sancto parasceves a patribus Societatis Jesu in ponteficio sacello, quibus accessit oratio Eusebii Truchses dicta italice, latine reddita a Maximiliano Rassler (Ingolstadt 1724).
Van Espen, Jus ecclesiasticum (1729).
Zeghert Bernhard Van Espen, Jus ecclesiasticum universum hodiernae disciplinae praesertim Belgii, Galliae, Germaniae et vicinarum provinciarum accommodatum […] (Köln 1729).
Vanossi, Idea sapientis (1724).
Antonio Vanossi, Idea sapientis theo-politici, id est Tripartita morum philosophia ethica, politica, oeconomica, summaria methodo comprehensa, problematicis quaesitis et emblematis illustrata (Wien 1724).
Vitriarius, Magnus Hugo Grotius (1726).
Philipp Reinhard Vitriarius, Magnus Hugo Grotius in vitriario parvus, sive Institutiones juris naturae et gentium ad methodum Hugonis Grotii ����������������������������������������������� […]�������������������������������������������� conscriptae, studio et opera Francisci Spener cum authentico exemplari Grotiano collatae […] in nova hac editione a mendis (Nürnberg 1726).
Vitriarius, Institutiones Philipp Reinhard Vitriarius, Institutiones juris publici Ro(1727). mano-Germanici selectae, antiquum et modernum imperii Romano-Germanici statum […] singulari studio et opera Francisci Speneri […] (Nürnberg 1727). Vogler, Demonstratio (1727).
Conrad Vogler, Demonstratio veritatis catholicae adversus sectas patriae (Breslau 1727).
Walther, Consuetudines (1718).
Bernhard Walther, Consuetudines Austriacae ad stylum excelsi regiminis infra Anasum olim accommodatae, per Joan. Bapt. Suttinger de Thurnhof […]. Nunc vero accesserunt additiones praedictarum consuetudinum austriacarum renovatae […] (Nürnberg 1718).
Weigel, Historiae celebriores (1708).
Christoph Weigel, Historiae celebriores veteris / novi testamenti iconibus representatae et ad excitandas bonas meditationes selectis epigrammatibus exornatae (Nürnberg 1708) [Zu Altem und Neuem Testament jeweils eigene Titelkupfer].
Weitenauer, Wohlerfahrner Catechismus (1695–1696).
Johann Evangelist Weitenauer, Wohlerfahrner Catechismus, das ist ein catholische klärlich und weitläuffere Außlegung über die fünff Hauppt-Stuck christlich catholischer Lehr (Mergentheim 1695–1696).
In den Kalendernotizen genannte Bücher
459
Wenzel, Controversiae Alphons Wenzel, Controversiae selectae ex universa theologia selectae (1723–1726). scholastica, ad mentem doctoris angelici Thomae Aquinatis et accuratam scholae angelicae methodum concinnatae (Regensburg 1723–1726). Werdinger, Diatribe (1723).
Johann Bartholomäus Werdinger, Diatribe adversus apologeticum Modesti Taubengall, in causa libelli, quem quidam anonymus Societatis Jesu sub titulo Cura salutis, sive de statu vitae, mature ac prudenter deliberandi methodus anno 1714 Viennae Austriae edidit (Venedig 1723).
Wigandt, Tribunal [Martin Wigandt,] Tribunal confessariorum et ordinandorum confessariorum (1721). eximii patris Martini Wigandt ordinis Praedicatorum compendiatum sive epitome eiusdem theologiae moralis, in qua usitatiores materiae tractantur casusque principaliores resolvuntur […] (Köln 1721). Zaisberger, Tyrocinium Benno Zaisberger, Tyrocinium canonicum, ad mentem sanc (1721, 1723). torum patrum, praesertim Augustini et […] Thomae Aquinatis […] (1. Teil Freising 1721, 2. Teil Augsburg 1723).
Die in den Kalendernotizen genannten Zeitungen bzw. Periodika: Acta eruditorum (Leipzig 1682ff.). Gespräche in dem Reiche derer Todten. […] Entrevue […] (Leipzig 1718ff.). Europäische Zeitung (Hanau 1682ff.). Il corriere ordinario (Wien 1671ff.), Beil. Foglio aggiunto all’ordinario (Wien 1692ff.). Wienerisches Diarium (Wien 1703ff.).
Heilige und biblische Gestalten
Aaron, Bruder von Mose (Ex, Lev, Num, Dtn) Ambrosius (ca. 333–397), Bischof von Mailand, Kirchenlehrer, Heiliger, 4. 4. Andreas, Apostel, Heiliger, 30. 11. Anna, Mutter von Maria, Heilige, 26. 7. Appolonia, Heilige, 9. 2. Athanasius (ca. 295–373), Bischof von Alexandria, Kirchenlehrer, Heiliger, 2. 5. Augustinus, Aurelius (354–430), Bischof von Hippo Regius, Kirchenlehrer, Heiliger, 28. 8. Barbara, Heilige, 4. 12. Barnabas, Apostel, Heiliger, 11. 6. Baruch, Schreiber des Propheten Jeremia (Jer, Bar) Benedikt von Nursia (ca. 480–547), Heiliger, 21. 3. und 11. 7. Bernhard von Clairvaux (1090–1153), Heiliger, 20. 8. Borromäus, Karl (1538–1584), Erzbischof von Mailand, Heiliger, 4. 11. Christophorus, Heiliger, 25. 7. Chrysostomus, Johannes (ca. 345–407), Bischof von Konstantinopel, Kirchenlehrer, Heiliger, 13. 9. Daniel, Traumdeuter (Dan) David, König (1 Sam, 2 Sam, 1 Kön, 1 Chr) Dismas, reuiger Schächer an der Seite Jesu, 2. 3. Dorothea, Heilige, 6. 2. Elisabeth, Mutter von Johannes dem Täufer, Heilige, 19. 11. Esaias – siehe Jesaja Ezechiel, Prophet (Ez) Franz Xaver (Francisco de Jassu y Javier, 1506–1552), Jesuitenmissionar, Heiliger, 3. 12. Georg, Heiliger, 23. 4. Gregor der Große (ca. 540–604), Papst, Kirchenlehrer, Heiliger, 3. 9. Habakuk, Prophet (Hab) Hieronymus, Sophronius Eusebius (ca. 347–419), Kirchenlehrer, Heiliger, 30. 9. Innozenz XI. (1611–1689), Papst, Seliger Jakobus der Ältere, Apostel, Heiliger, 25. 7. Jakobus der Jüngere, Apostel, Heiliger, 3. 5. Jeremia, Prophet (Jer) Jesaja, Prophet (Jes) Johann Nepomuk (ca. 1350–1393), Generalvikar der Erzdiözese Prag, Heiliger, 20. 3. Johannes Baptist (Johannes der Täufer), Heiliger, 24. 6. Johannes Evangelist, Apostel, Heiliger, 27. 12.
Heilige und biblische Gestalten
Joseph von Nazareth, Mann von Maria, Heiliger, 19. 3. Judas Thaddäus, Apostel, Heiliger, 28. 10. Katharina von Alexandria, Heilige, 25. 11. Magdalena, Büßerin, Heilige, 22. 7. Malachias – siehe Maleachi Maleachi, Prophet (Mal) Markus, Evangelist, Heiliger, 25. 4. Matthias, Apostel, Heiliger, 14. 5. Michael, Erzengel, Heiliger, 29. 9. Monika, Mutter des Heiligen Augustinus, Heilige, 27. 8. Mose, Erretter Israels (Ex, Lev, Num, Dtn) Naaman, Feldherr (2 Kön 5) Nepomucenus – siehe Johann Nepomuk Nikolaus, Bischof von Myra, Heiliger, 6. 12. Paulus, Apostel, Heiliger, 29. 6. Petrus, Apostel, Heiliger, 29.6. Placidus von Subiaco, Heiliger, 5. 10. Possidonius – siehe Possidius Possidius (ca. 370–437), Gefährte des Heiligen Augustinus, Heiliger, 16. 5. Rochus von Montpellier (1295–1327), Heiliger, 16. 8. Sacharja, Prophet (Sach) Salomon, König (1 Kön, 2 Chr) Sebastian, Heiliger, 20. 1. Simon, Apostel, Heiliger, 28. 10. Stephan, Heiliger, 26. 12. Tahde – siehe Judas Thaddäus Thomas von Aquin (1225–1274), Kirchenlehrer, Heiliger, 28. 1. Thomas, Apostel, Heiliger, 21. 12. Xaverius – siehe Franz Xaver Zacharias, Vater von Johannes dem Täufer, Heiliger, 23. 9. Zacharias propheta – siehe Sacharja Zachäus, Zöllner (Lk 19, 1–10)
Pröpste und Konventualen von Dürnstein Aichinger, Leopold
1701–1760
Albrecht, Augustin
1697–1733
Amesmayr, Joseph
1662–1723
Arthofer, Honorius
1633–1678
Propst 1668–1678
Auer, Matthias
1656–1719
Küchenmeister 1712–1714
461
Heilige und biblische Gestalten
Joseph von Nazareth, Mann von Maria, Heiliger, 19. 3. Judas Thaddäus, Apostel, Heiliger, 28. 10. Katharina von Alexandria, Heilige, 25. 11. Magdalena, Büßerin, Heilige, 22. 7. Malachias – siehe Maleachi Maleachi, Prophet (Mal) Markus, Evangelist, Heiliger, 25. 4. Matthias, Apostel, Heiliger, 14. 5. Michael, Erzengel, Heiliger, 29. 9. Monika, Mutter des Heiligen Augustinus, Heilige, 27. 8. Mose, Erretter Israels (Ex, Lev, Num, Dtn) Naaman, Feldherr (2 Kön 5) Nepomucenus – siehe Johann Nepomuk Nikolaus, Bischof von Myra, Heiliger, 6. 12. Paulus, Apostel, Heiliger, 29. 6. Petrus, Apostel, Heiliger, 29.6. Placidus von Subiaco, Heiliger, 5. 10. Possidonius – siehe Possidius Possidius (ca. 370–437), Gefährte des Heiligen Augustinus, Heiliger, 16. 5. Rochus von Montpellier (1295–1327), Heiliger, 16. 8. Sacharja, Prophet (Sach) Salomon, König (1 Kön, 2 Chr) Sebastian, Heiliger, 20. 1. Simon, Apostel, Heiliger, 28. 10. Stephan, Heiliger, 26. 12. Tahde – siehe Judas Thaddäus Thomas von Aquin (1225–1274), Kirchenlehrer, Heiliger, 28. 1. Thomas, Apostel, Heiliger, 21. 12. Xaverius – siehe Franz Xaver Zacharias, Vater von Johannes dem Täufer, Heiliger, 23. 9. Zacharias propheta – siehe Sacharja Zachäus, Zöllner (Lk 19, 1–10)
Pröpste und Konventualen von Dürnstein Aichinger, Leopold
1701–1760
Albrecht, Augustin
1697–1733
Amesmayr, Joseph
1662–1723
Arthofer, Honorius
1633–1678
Propst 1668–1678
Auer, Matthias
1656–1719
Küchenmeister 1712–1714
461
462
Glossare und Apparat
Brunetti, Karl Fernandez 1686–1721
Gartenmeister 1719
Cammerer, Jakob
1668–1712
Pfarrvikar von Grafenwörth bis 1712
Candry, Wilhelm
1680–1732
Kellermeister 1711–1714, Kämmerer 1719, Hofmeister von Grafenwörth 1721–1732
Debay, Berthold
1653–1720
Donrey, Karl
1648 –1720
Ertl, Rudolf
1692–1718
Eybick, Augustin
1642–1719
Stiftsdechant 1696–1719
Faust, Reinhard
1600–1668
Propst 1664–1668
Feldhorn, Matthias
1615– 1664
Propst 1658–1664
Gaggstatter, Peter
1659–1721
Hofmeister von Grafenwörth um 1700– 1721
Propst 1678–1692
Grünthal, Gottfried Frei- 1661–1720 herr von
Küchenmeister 1719–1720
Haslingen, Gottfried von 1658–1710
Propst 1692–1710
Kainiz, Ferdinand
ausgetreten 1706
Kannegiesser, Leopold
1682–1711
Kaufmann de Jeidendorf, 1673–1737 Ernst
Stiftsdechant und Novizenmeister 1719– 1737
Kollery, Friedrich von
1704–1737
Küchenmeister 1737
Leeb, Maximilian
1702–1750
Kämmerer 1732–1733, Kellermeister 1733, Propst 1740–1750
Lembler, Jakob
1687–1732
Chorregent 1719–1720, Küchenmeister 1720, Kämmerer 1723–1732, Hausprofessor für Theologie
Leygeb, Honorius
1650–1717
Pfarrer von Weißenalbern 1684–1717
Meister, Hieronymus
1702–1735
Nägl, Franz Anton
1669–1745
Pfarrvikar von Dürnstein 1711, Küchenmeister bis 1721, Chorregent 1725
Reinisch, Ernst
1699–1737
Hofmeister von Grafenwörth 1733–1736
Rikl, Karl
1702–1743
Chorregent 1731–1732, Pfarrvikar von Grafenwörth bis 1743
Pröpste und Konventualen von Dürnstein
463
Ruemer, Dominik
1702–1787
Scheregg, Laurenz
1644–1711
Schott, Sebastian von
1683–1744
Stegner, Joseph von
1687–1758
Weismayer, Ignaz
1690–1727
Kellermeister 1719, Küchenmeister 1724
Westermayr, Richard
1658–1720
Kastner 1720
Kämmerer 1736, Propst 1751–1787 Pfarrvikar von Grafenwörth 1719, Kämmerer 1721, Stiftsdechant 1737–1744
Zur Auflösung der Personennamen benützte Literatur und Quellen Zur Bestimmung der Lebensdaten und Funktionen der in den Kalendernotizen genannten Personen wurden untenstehende Literatur und Quellen verwendet. Nicht eigens ausgewiesen ist die Auflösung der Namen von Regenten und Päpsten. Wenn die Auflösung der Personennamen nicht eindeutig war, insbesondere bei Nennungen ohne Vornamen oder nur mit Berufs- oder Standesbezeichnungen, wurde die nach Datum und Kontext wahrscheinlichste Auswahl getroffen. Für die Dürnsteiner Pröpste und Konventualen siehe in der Einleitung S. 80–83 sowie das Glossar S. 461–463. Alberoni, Giulio (DBI 1 662–668; LThK 1 330) Alfieri, Girolamo (AKL 2 337; Gugitz 12) Amon, Franz (Gugitz 539; Krems–SM 7. 2. 1769) Aster, Michael Hieronymus (Ottner 38; Ryslavy 263f.; BB Krems 2 2. 12. 1693; Krems– SM 22. 9. 1722) Aufschnaiter, Benedikt Anton (ÖML 1 70; MGG 1 1163) Aufschneider, Franz Xaver (BB Stein 47 5. 1. 1730; Stein–SM 7. 11. 1732) Bäbel, Joseph (AKL 6 228) Bach, Johann Sebastian (BBKL 1 320) Baumgartner, Johann Ferdinand (Frank–Frimmel 15) Beduzzi, Antonio Maria Niccolò (AKL 8 223; Hajdecki, Totenregister 359; Gugitz 51) Bernatsky, Johann (Mautern–SM 18. 3. 1756) Berregaard, Christian (DBL 2 173) Bessel, Gottfried (Germania benedictina 3/1 783) Bibiena, Giuseppe Galli da (AKL 10 480) Bock, Matthias (Sallingberg–SM 6. 2. 1734) Bolla, Johann Michael (AKL 12 386; Gugitz 112) Brand, Hans (StAH, D.6-B.1a, 1715, Nr. 115) Brentner, Johann Josef Ignaz (MGG 3 851)
Pröpste und Konventualen von Dürnstein
463
Ruemer, Dominik
1702–1787
Scheregg, Laurenz
1644–1711
Schott, Sebastian von
1683–1744
Stegner, Joseph von
1687–1758
Weismayer, Ignaz
1690–1727
Kellermeister 1719, Küchenmeister 1724
Westermayr, Richard
1658–1720
Kastner 1720
Kämmerer 1736, Propst 1751–1787 Pfarrvikar von Grafenwörth 1719, Kämmerer 1721, Stiftsdechant 1737–1744
Zur Auflösung der Personennamen benützte Literatur und Quellen Zur Bestimmung der Lebensdaten und Funktionen der in den Kalendernotizen genannten Personen wurden untenstehende Literatur und Quellen verwendet. Nicht eigens ausgewiesen ist die Auflösung der Namen von Regenten und Päpsten. Wenn die Auflösung der Personennamen nicht eindeutig war, insbesondere bei Nennungen ohne Vornamen oder nur mit Berufs- oder Standesbezeichnungen, wurde die nach Datum und Kontext wahrscheinlichste Auswahl getroffen. Für die Dürnsteiner Pröpste und Konventualen siehe in der Einleitung S. 80–83 sowie das Glossar S. 461–463. Alberoni, Giulio (DBI 1 662–668; LThK 1 330) Alfieri, Girolamo (AKL 2 337; Gugitz 12) Amon, Franz (Gugitz 539; Krems–SM 7. 2. 1769) Aster, Michael Hieronymus (Ottner 38; Ryslavy 263f.; BB Krems 2 2. 12. 1693; Krems– SM 22. 9. 1722) Aufschnaiter, Benedikt Anton (ÖML 1 70; MGG 1 1163) Aufschneider, Franz Xaver (BB Stein 47 5. 1. 1730; Stein–SM 7. 11. 1732) Bäbel, Joseph (AKL 6 228) Bach, Johann Sebastian (BBKL 1 320) Baumgartner, Johann Ferdinand (Frank–Frimmel 15) Beduzzi, Antonio Maria Niccolò (AKL 8 223; Hajdecki, Totenregister 359; Gugitz 51) Bernatsky, Johann (Mautern–SM 18. 3. 1756) Berregaard, Christian (DBL 2 173) Bessel, Gottfried (Germania benedictina 3/1 783) Bibiena, Giuseppe Galli da (AKL 10 480) Bock, Matthias (Sallingberg–SM 6. 2. 1734) Bolla, Johann Michael (AKL 12 386; Gugitz 112) Brand, Hans (StAH, D.6-B.1a, 1715, Nr. 115) Brentner, Johann Josef Ignaz (MGG 3 851)
464
Glossare und Apparat
Buchner, Leonhard (Paisey 31) Burger, Johann Joseph (BB Krems 34 23. 1. 1720; Krems–SM 21. 12. 1731) Burgermeister, Wolfgang Paul (ADB 3 601) Bussi, Johannes Franziskus (Hajdecki, Taufbücher 229) Bussi, Santino (AKL 15 344) Caldara, Antonio (ÖML 1 251; MGG 3 1660) Caretto, Heinrich von (Stein–SM 1. 2. 1743) Ceredon, Maria Franziska Theresia (Krems–TM 9. 7. 1716) Cettin, Frau (StAH, D.6-B.1a, 1711, fol. 3r, 1712, fol. 31v) Chamblai, Frau (StAH, D.6-B.1.27, fol. 2v) Christophorus, Johann Michael (Bachleitner 77) Conti, Francesco Bartolomeo (ÖML 1 284; MGG 4 1493) Dallhamer, Joseph Theophil (Senftenberg–SM 3. 1. 1734) Dammer, Adam (Bachleitner 78) Deer, Wolfgang (Paisey 41) Del Giudice, Francesco (DBI 36 597–603) Dichtl, Martin (AKL 27 158; Gugitz 150) Dietmayr, Berthold (Germania benedictina 3/2 556) Divall, Johannes Baptist (Fahrngruber 202) Doberschizki, Johann Wenzel (Krems–SM 20. 10. 1750) Drackh, Ferdinand (Krems–SM 23. 5. 1753) Drowosy, Michael (Grafenwörth–SM 30. 8. 1732) Dürer, Albrecht (AKL 30 295) Ebner, Johann (BB Krems 11 2. 4. 1700; Krems–SM 7. 12. 1734) Eder, Felix (St. Nikola–SM 13. 6. 1729) Eggendorfer, Hyacinth (Hanika 181) Einwaldt, Karl Josef (Černušák 294) Elßler, Josef (Krems–SM 18. 1. 1730) Enck, Johann Ulrich (Riedel 304; Krems–SM 3. 4. 1726) Engl, Franz David zu Wagrain (Wißgrill 1 2, 406; Frank 1 276) Erasmus von Linz (Lexicon capuccinum 1729; KAW, Totenbuch; Linzer Regesten A 25, F 312) Erb, Johann Adam (aus dem Stiftsarchiv St. Florian, mitgeteilt von Friedrich Buchmayr) Ertl, Franz Anton (Penz 14) Ertl, Joseph (Koller L., 2. Teil, 3) Esslinger, Johann Martin (Bachleitner 80; Paisey 56) Fahrmacher, Franz (Gaspar 351) Faistenberger, Judas Taddäus (Weißenkirchen–TaufM 10. 2. 1736, SM 3. 6. 1775). Fischer von Erlach, Johann Bernhard (AKL 40 423; Gugitz 212) Födermayr, Johann Baptist (Chorherrenbuch 1 371; Rehberger–Wunschheim 180) Forch, Adam Pongratz (Hajdecki, Totenregister 320) Förster, Cordula (StAH, D.6-B.1a, 1714, fol. 54v) Forteguerri, Scipione (DBI 49 163–167) Freund, Leopold (Forer 78; Fischer–Wohnhaas 100; NDB 5 412) Freytag, Kaspar (Dürnstein–SM 15. 5. 1783) Fried, Franz Joseph (Weinrich–Plöckinger 399; Krems–SM 4. 3. 1771) Führer, Johann Michael (Chorherrenbuch 2 480; Wodka 2 200)
Zur Auflösung der Personennamen benützte Literatur und Quellen
465
Fux, Johann (Ryslavy 264; BB Krems 38 16. 3. 1723) Fux, Johann Joseph (ÖML 1 516; MGG 7 303) Gallner, Bonifaz (AKL 48 116) Gasser, Johann Wolfgang (Penz 21) Geither, Paul (Haupt 166; Gugitz 248) Gerhard, Johann David (Paisey 76) Gewey, Joseph Gregor (Prosl 185; Gugitz 252) Ghelen, Johann van (Frank–Frimmel 56; Bachleitner 60) Ghelen, Johann Peter van (Frank–Frimmel 56; Bachleitner 60) Glimpfinger, Leopold Paul (Stein–SM 23. 2. 1776) Gomm, Christian (Krems–SM 22. 2. 1730) Gössner, Karl (Krems–SM 8. 4. 1758) Grabmayr, Matthias Christoph (Pekarek 64–69; Grafenwörth–SM 25. 3. 1747) Graupner, Christoph (MGG 7 1525) Grienthaller, Anton (Krems–SM 7. 3. 1764) Gropper, Bernhard Michael von (Peters 324; Maria am Gestade–SM 24. 5. 1723) Großenaster, Franz (Wacha 202) Grünberger, Johann Georg (Krems–SM 7. 3. 1764) Grund, Leopold (Müller R. 57–68; BB Krems 40 26. 4. 1724; Stein–SM 18. 1. 1756) Gusman, Franz Anton (Zschokke 371, 402; Gugitz 431) Gutmundt, Niklas (Pauker 246) Haan, Benedikt (Grafenwörth–SM 13. 6. 1729) Haan, Matthias Wilhelm (Geßner 3 10) Hackelberg, Erasmus Maximilian, Freiherr (Wißgrill 1 4, 11; Langenlois–SM 19. 6. 1725) Haggenmüller, Balthasar (AKL 67 471) Haggenmüller, Hans Georg (AKL 67 472) Haider, Joseph (Lukács 1 494) Haringer, Karl Joseph (Thieme–Becker 16 40) Hartner, Johann Georg (StAH, D.6-B.1a, 1771, fol. 65v; Dürnstein–SM 10. 11. 1756) Heuel, Leopold Ignaz, Freiherr (Schiltern–SM 21. 10. 1735; Wißgrill 1 4, 315) Heuß, Peter (Paisey 108) Heyinger, Andreas (Paisey 109; Hajdecki, Totenregister 355; Gugitz 327) Hilleprandt, Gerhard (Lukács 1 561) Himmerich, Hans (DBL 7 449) Hocker, Samuel Tobias (Paisey 111) Höffner, Andreas (Grafenwörth–SM 28. 7. 1750) Hofmann von Eydlitz zu Freyenthurn, Johann Christoph Wilhelm (Siebmacher 193) Hohendorff, Georg Wilhelm von (Braubach 126) Hoheneck, Johann Georg Emanuel, Freiherr (Krems–SM 4. 12. 1770) Hohenems, Franz Wilhelm Rudolf von (Ersch–Gruber, Section 2, 9. Teil, 364) Hohenfeld, Otto Achaz Ehrenreich von (Wißgrill 1 4, 416) Holbein, Johann Kaspar Hans von (Thieme–Becker 17 357; Hajdecki, Totenregister 378) Holzer, Symphorianus (Lavicka 28) Hölt, Franz Anton (Krems–SM 2. 6. 1738) Hölzl, Karl (Krems–SM 21. 8. 1748) Hölzl, Simon (BB Krems 27 30. 4. 1715)
466
Glossare und Apparat
Hueber, Alphons (Wallnig–Stockinger 804) Hundeshagen, Johann Georg (Kubiska Anh. 22) Jacob, Gunther Wenzel (MGG 9 804f.) Jansen, Cornelius (LThK 5 744) Jenumb, Johann VI. Baptist (Rossmann 241) Keeß, Johann Georg von (Wurzbach 11 117) Kehl, Ferdinand (Stein–SM 8. 4. 1750) Kerschhofer, Michael (Dürnstein–SM 25. 10. 1747) Kirchstetter, Engelbert von (Keiblinger 962) Kirchstetter, Johann Matthias, Edler (Kneschke 5 113) Klaubenschalk, Michael (Krems–SM 6. 4. 1749) Klebrich, Johann (Krems–SM 24. 5. 1763) Klein, Karl (StAH, D.6-B.1.27, fol. 66r) Knittl, Anna Sophia (StAH, D.F.70) Koch, Christoph (Krems–SM 13. 4. 1726) Koch, Johann Michael (Payrich 252) Kolberer, Cajetan (Eitner 5 411) Kollopach, Karl Joseph von (Weninger 182; Mautern–SM 12. 5. 1736) Königl, Johannes Karl (Pekarek 64–69; Grafenwörth–SM 16. 1. 1729) Kopitz, Johann Jakob (Müller R. 57–68; Krems–SM 14. 3. 1737) Kosmas von Linz (KAW, Bestand 4 Passau Nr. 26; Linzer Regesten A 24) Krävogl von der Freyenstauff, Johann Anton (Wodka 1 276; Krems–SM 19. 5. 1738) Krieger, Johann Kaspar (Riedel 305; Krems–SM 27. 5. 1757; BB Krems 24 26. 4. 1712) Kronegg und Ungarshofen, Johann Anton (Hadersdorf–SM 9. 4. 1732) Lamberg, Johann Philipp (Gatz 255) Lamberg, Joseph Dominikus (Gatz 257) Lamberg, Maria Aloisia (Schweickhardt, Viertel Ober-Wienerwald 10 46) Landerer, Joseph (Stein–SM 29. 4. 1741) Lang, Franz (BB Krems 18 19. 1. 1705; Krems–SM 27. 11. 1732) Lehman, Georg (Bachleitner 71f.) Leiß, Johann (Kretschmer 144) Liechtl, Hans Georg (StAH, D.6-B.1a, 1711, fol. 63r; Dürnstein–SM 26. 10. 1746) Lindegg, Johann Albrecht (Wißgrill 2 33) Lindner, Elias (Müller W. 28) Lobwein, Leopold (StAH, D.8-F.1001/3, 14. 1. 1720; Krems–SM 19. 10. 1746) Locatelli, Joseph (Pauker 242) Löschenkohl, Hieronymus (Renner 141f.) Loy, Balthasar (Krems–SM 5. 3. 1736) Ludwig, Jakob Theobald (Klier 143; Gugitz 465) Luther, Martin (LThK 6 1129) Magnet, Paul (Lukács 2 922) Malachias, Erzbischof von Armagh (LThK 6 1232f.) Mattheson, Johann (MGG 11 1332) Mauritius von Schärding (KAW, Bestand 4 Passau Nr. 26) Mayer, Franz Anton (aus dem Diözesanarchiv Wien, Historische Priesterdatenbank, mitgeteilt von Johann Weißensteiner) Mayr, Siegmund (Ritter 430) Melly, Georg Petrus (aus dem Stiftsarchiv St. Florian mitgeteilt von Friedrich Buchmayr)
Zur Auflösung der Personennamen benützte Literatur und Quellen
467
Michel, Augustinus (Dorner 20) Monath, Peter Konrad (Frank–Frimmel 136) Montecuccoli, Maria Antonia Josepha, Fürstin (Karl 64) Moriz, Georg (Dürnstein–SM 9. 6. 1743) Moser, Lorenz (Hajdecki, Totenregister 315; Gugitz 508) Mößl, Franz (Mautern–SM 26. 9. 1744; StAH, D.6-B.1a, fol. 29r) Müller, Hans (StAH, D.6-B.1a, 1715, fol. 20v) Müllner, Matthias (Ritter 427; BB Stein 31 23. 12. 1717) Münch, Hieronymus (Koller L., 2.Teil, 4) Munggenast, Joseph (Thieme–Becker 25 268) Muz, Johann Silvester (Krems–SM 4. 2. 1754) Nägele, Joseph (Chorherrenbuch 2 657) Nagl, Peter (BB Stein 25 10. 1. 1713) Nallenburg, Hippolyt (St. Pölten–SM 27. 8. 1733) Neudorfer, Wolfgang (StAH, D.6-B.1a, 1713, fol. 43v) Newen, Johann Karl (Frank–Frimmel 234; Bachleitner 132f.) Nicolai, Georg David Christoph (Kain–Penz 153; Gugitz 525) Nütz von Wartenburg, Johann Anton (Krems–TM 9. 7. 1716) Oedt zu Götzendorf, Johann Christoph Heinrich (Ersch–Gruber, Section 3, 1. Teil 51) Ott, Johannes Adam (aus dem Stiftsarchiv Klosterneuburg, Karton D 18, F Nr. 21, mitgeteilt von Karl Holubar) Öttl, Matthias (ÖML 4 1652) Pämmer, Franz Gabriel (Mautern–SM 16. 6. 1742) Panzner, Johann Christoph (Forer 78; Fischer–Wohnhaas 69) Pepusch, Johann Christoph (MGG 13 284) Pergen, Johann Baptist (Wurzbach 22 4) Perger, Franz (Weitra–SM 13. 9. 1727) Peyersberg, Ernst Karl Joseph (aus dem Diözesanarchiv Wien, Historische Priesterdatenbank, mitgeteilt von Johann Weißensteiner) Pez, Johann Christoph (MGG 13 454) Pfeffel, Johann Andreas (Thieme–Becker 26 525; Haupt 177) Piazoll, Domenico (Thieme–Becker 26 571; Gugitz 556) Piazoll, Johann Georg (Thieme–Becker 26 571; Wacha 199) Pichelsdorf und Altenberg, Johann Andreas (Stein–SM 22. 4. 1732) Pichler, Matthias (BB Krems 30 8. 6. 1717; Krems–SM 5. 3. 1735) Pichler, Melchior (Penz 23) Pichler, Sebastian (Münzbach–TaufM 29. 9. 1668; Münzbach–SM 14. 2. 1736) Pichsenmaister, Maria Anna (Kubiska Anh. 67) Planta, Leopold von (Chorherrenbuch 1 90; Payrich 215) Poiger, Dominikus (Hanika 181) Pointner, Kaspar (Grafenwörth–SM 24. 5. 1727) Pozzo, Andrea (Thieme–Becker 27 334; BBKL 7 901) Prandtauer, Jakob (Thieme–Becker 27 347) Praunsperger, Marian (Eitner 8 53) Präxl, Ignaz Anton (Müller R. 57–68; Krems–SM 22. 4. 1767) Priefer von Miesbach, Wolfgang Ehrenreich Karl (Purgstall–TaufM 21. 10. 1670; Schottenpfarre–SM 23. 1. 1724) Prinz, Zacharias Ferdinand (Krems–SM 11. 1. 1765)
468
Glossare und Apparat
Pruneder, Franz Gerhard (ÖML 4 1835) Prunlechner, Michael Joseph (BB Krems 18 28. 4. 1705) Prustmann, Ignaz (ÖML 4 1836) Quesnel, Pasquier (LThK 8 768) Rabatta, Raimund Ferdinand (Gatz 357) Rädler, Simon (StAH, D.6-B.1a, 1713, fol. 54r) Rämesmayr, Paul (Gaspar 350) Reinhardt, Johann Georg (ÖML 4 1895; MGG 13 1526) Reinier, Dominik Ignaz (Czeike 327) Reisinger, Matthias (Penz 19; Krems–SM 17. 7. 1722) Reiterer, Ferdinand (BB Krems 54 21. 2. 1736; Krems–TaufM 23. 11. 1706; Krems–SM 28. 3. 1767) Ristl, Augustinus (aus dem Stiftsarchiv Klosterneuburg, Chorherrenkatalog und Personal akt, mitgeteilt von Karl Holubar) Roos, Johann Heinrich (Thieme–Becker 28 579; DBE 8 521) Rosaforte, Balthasar von (Koller M. 107) Roth, Felix Anton (BB Krems 29 29. 1. 1716) Rottmayr, Johann Michael (Thieme–Becker 29 103; DBE 8 582) Ruckenbaum, Anton von (Chorherrenbuch 2 426) Rudolf, Johann (Weinrich–Plöckinger 667) Rudolph, Johann Caspar (BB Krems 18 19. 6. 1705; Krems–SM 26. 7. 1720) Ruess, Georg (Gavigan 2 250; 3 96) Rugendas, Georg Philipp (Thieme–Becker 29 178; NDB 22 238) Saiger, Petrus (Krems–SM 22. 5. 1742) Savoy, Peter (Zschokke 402) Schadauer, Johann Gabriel (BB Krems 20 30. 8. 1707) Schallck, Markus (StAH, D.6-B.1a, 1711, fol. 64r) Scheffer von Dobra und Tiefenbach, Johann Reichard (Schweickhardt, Viertel OberManhardsberg 2 210; Frank 4 238) Schentz, Hans Adam (BB Krems 32 4. 2. 1718; Krems–SM 17. 4. 1733) Schickhardt, Johann Christian (MGG 14 1324) Schilgen, Johann Baptist (Bachleitner 61) Schmerling, Wilhelm (Chorherrenbuch 1 90; Oppitz 189) Schmidt, Ferdinand (ÖML 4 2102; MGG 14 1448) Schmidt, Johann (Thieme–Becker 30 148; Grünwald 89; Mautern–SM 30. 6. 1761) Schmutzer, Johann Adam (Thieme-Becker 30 183; Gugitz 669) Schobermayr, Johann Franz (BB Stein 27 30. 4. 1715; Stein–SM 24. 4. 1738) Schön, Franz Adam (BB Stein 18 28. 4. 1705; Stein–SM 5. 12. 1748) Schopf, Meinrad (ÖML 4 2132) Schrittwieser, Martin (Grafenwörth–SM 15. 8. 1744) Sengmillner, Edmund (ÖML 5 2197) Sichrowsky, Benignus (Wurzbach 34 212) Simonetti, Johann Wilhelm (Pfeiffer 57) Somkorski, Sebastian (BB Krems 35 5. 7. 1720) Spranger, Bartholomäus (Thieme–Becker 31 403) Stadler, Franz Xaver (Lukács 3 1583) Stainbacher, Jakob (StAH, D.6-B.1.27, fol. 47r)
Zur Auflösung der Personennamen benützte Literatur und Quellen
469
Stanzl, Ivo (Wodka 2 200; St. Pölten–SM 23. 11. 1731) Starmayr, Johann Gottlieb (Thieme–Becker 31 484; Koller M. 129) Steinböck, Andreas (Gaspar 347) Steinl, Matthias (Thieme–Becker 31 569; Hajdecki, Totenregister 340) Steyrer, Johann Baptist (BB Stein 47 10. 1. 1730; Stein–SM 13. 4. 1757) Streinz, Matthias (St. Stephan–TM 4. 7. 1696) Sutter, Hans Georg (Krems–SM 22. 9. 1738) Telemann, Georg Philipp (MGG 16 585) Tettenbacher, Thomas (StAH, D.6.-B.1a, 1711, fol. 19r, 1733, fol. 41v) Thornier, Peter (Mautern–TaufM 30. 11. 1696) Trautson, Johann Leopold Donat (Kubiska 159) Umsinn, Anton (Krems–SM 31. 8. 1750) Wagner, Sebastian (Wacha 202) Wahlnböck, Johann Ferdinand (Spitz–SM 25. 8. 1749) Waitzel, Caspar (Forer 78; Fischer–Wohnhaas 463; Krems–SM 7. 9. 1732) Wallner, Franz Tobias (Weinrich–Plöckinger 770; Kinzl 289; Krems–SM 16. 1. 1732) Weber, Christian (BB Stein 29 29. 1. 1716) Weidinger, Bernhard (Schally 370; Mautern–SM 30. 7. 1727) Werti von Myhrenfeldt, Johann Julian (BB Krems 30 8. 6. 1717; Krems–SM 4. 3. 1737) Wilderer, Johann Hugo (MGG 17 925) Winckelmüllner, Johann Georg (Grafenwörth–SM 4. 7. 1759) Wittorff, Johann Gottlieb, Freiherr (Ruhmeshalle des Heeresgeschichtlichen Museums in Wien, Gedenktafel XIX) Zaunagg, Melchior (Kubes 105) Zeißl, Franz (BB Stein 13 22. 12. 1702) Ziani, Marc’Antonio (ÖML 5 2728; MGG 17 1458) Ziegler, Johann Konrad (Paisey 296)
Literatur
ADB
Allgemeine Deutsche Biographie, hg. von der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, 56 Bde. (Leipzig 1875–1912).
AKL
Allgemeines Künstlerlexikon. Die bildenden Künstler aller Zeiten und Völker, begr. und mithg. von Günter Meissner, dzt. 75 Bde. (Berlin u. a., frühere Ausg. München–Leipzig, 1992–2012), Online-Ausg. http://www.degruyter.com/view/db/akl (14. 12. 2012).
Bachleitner
Norbert Bachleitner–Franz M. Eybl–Ernst Fischer, Geschichte des Buchhandels in Österreich (Geschichte des Buchhandels 6, Wiesbaden 2000).
470
Glossare und Apparat
BBKL
Biographisch-bibliographisches Kirchenlexikon, begr. u. hg. von Friedrich Wilhelm Bautz, fortgef. von Traugott Bautz, 14 Bde., 21 Ergbde. (Hertzberg u. a. 1975–2012), Online-Ausg. http://www. bautz.de/bbkl (14. 12. 2012).
Braubach
Max Braubach, Geschichte und Abenteuer. Gestalten um den Prinzen Eugen (München 1950).
Černušák
Gracian Černušák, Česko slovenský Hudební Slovník. ������������� Osob a institucí 1 (Prag 1963).
Chorherrenbuch Die bestehenden Stifte der Augustiner-Chorherren in Österreich, 1 Südtirol und Polen. Österreichisches Chorherrenbuch, hg. von Floridus Röhrig (Klosterneuburg–Wien 1997), darin: Wolfgang Payrich, Herzogenburg 29–98, Ferdinand Reisinger–Katharina Brandes, St. Florian 337–384. Chorherrenbuch Die ehemaligen Stifte der Augustiner-Chorherren in Österreich und 2 Südtirol. Österreichisches Chorherrenbuch, hg. von Floridus Röhrig (Klosterneuburg–Wien 2005), darin: Christine Oppitz–Ilse Schütz, St. Andrä an der Traisen 399–430, Friedrich Schragl, St. Pölten 447–484, Ilse Schütz, Waldhausen 643–660. Czeike
Geschichte der Wiener Apotheken 2: Die Apotheken im heutigen ers ten Wiener Gemeindebezirk, hg. von Felix Czeike–Helga Czeike–Sabine Nikolay–Susanne Claudine Pils (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte 50, Innsbruck–Wien u. a. 2010).
DBE
Deutsche biographische Enzyklopädie, hg. von Rudolf Vierhaus, 10 Bde. (München, 2. überarb. und erw. Ausg. 2005–2008).
DBI
Dizionario biografico degli italiani, hg. von Mario Caravale, dzt. 77 Bde. (Rom 1960–2012).
DBL
Dansk biografisk Lexikon, tillige omfattende Norge for Tidsrummet 1537– 1814, begr. von Carl Frederik Bricka, 19 Bde. (Kopenhagen 1887– 1905).
Dorner
Peter Dorner, Die Indersdorfer Chronik des Chorherren Georgius Penzl (1697–1748) und ihre Bearbeitung durch Propst Gelasius Morhart (1710–1771). Historische Quelle und Beispiel barocker Klostergeschichtsschreibung (Publikationen der Akademie der AugustinerChorherren von Windesheim 5, Paring 2003).
Eitner
Robert Eitner, Biographisch-bibliographisches Quellen-Lexikon der Musiker und Musikgelehrten christlicher Zeitrechnung bis Mitte des neunzehnten Jahrhunderts, 11 Bde. (Graz, 2. verb. Aufl. 1959).
Ersch–Gruber
Allgemeine Encyclopädie der Wissenschaften und Künste, in alphabetischer Folge von genannten Schriftstellern bearb. und hg. von Johann Samuel Ersch und Johann Gottfried Gruber, Section 1, 99 Teile, Section 2, 43 Teile, Section 3, 25 Teile (Leipzig 1818–1850).
Zur Auflösung der Personennamen benützte Literatur und Quellen
471
Fahrngruber
Johann Fahrngruber, Hosanna in excelsis. Beiträge zur Glockenkunde aus der Diöcese St. Pölten (St. Pölten 1894).
Fischer–Wohnhaas
Hermann Fischer–Theodor Wohnhaas, Lexikon süddeutscher Orgelbauer (Taschenbücher zur Musikwissenschaft 116, Wilhelmshaven 1994).
Forer
Alois Forer, Orgeln in Österreich (Wien, 2. neubearb. Aufl. 1983).
Frank
Karl Friedrich von Frank, Standeserhebungen und Gnadenakte für das Deutsche Reich und die österreichischen Erblande bis 1806 sowie kaiserlich österreichische bis 1823, mit einigen Nachträgen zum „AltÖsterreichischen Adels-Lexikon“ 1823–1918, 5 Bde. (Schloß Senftenegg 1967–1973).
Frank–Frimmel
Peter R. Frank–Johannes Frimmel, Buchwesen in Wien 1750–1850. Kommentiertes Verzeichnis der Buchdrucker, Buchhändler und Verleger (Buchforschung 4, Wiesbaden 2008).
Gaspar
Burghard Gaspar, Der „weiße Stein von Eggenburg“. Der Zogelsdorfer Kalksandstein und seine Meister. Das Waldviertel 44 (1995) 331–367.
Gatz
Die Bischöfe des Heiligen Römischen Reiches 1648 bis 1803, ein biographisches Lexikon, hg. von Erwin Gatz (Berlin 1990).
Gavigan
Johannes Gavigan, The Austro-Hungarian Province of the Augustinian Friars, 1646–1820, 3 Bde. (Studia Augustiniana historica 1, 3 und 4, Rom 1975–1977).
Germania benedictina
Die benediktinischen Mönchs- und Nonnenklöster in Österreich und Südtirol, bearb. von Ulrich Faust–Waltraud Krassnig, 1 (Germania benedictina 3/1, St. Ottilien 2000), darin: Gregor Lechner, Göttweig 168–843; 2 (Germania benedictina 3/2, St. Ottilien 2001), darin: Wilfried Kowarik–Gottfried Glassner–Meta Niederkorn-Bruck, Melk 526–654.
Geßner
Österreichisches Familienarchiv. Ein genealogisches Sammelwerk, hg. von Gerhard Gessner, 3 Bde. (Neustadt an der Aisch 1963–1969).
Grünwald
Michael Grünwald, Johann Schmidt (1684–1761). Des „Klosters Bildhauer“ zu Dürnstein und Göttweig, in: Waldviertler Biographien, hg. von Harald Hitz, 2 (Horn–Waidhofen an der Thaya 2004) 89–108. Alexander Hajdecki, Auszüge aus den Taufbüchern der Pfarre zu den Schotten. Quellen zur Geschichte der Stadt Wien I/6 (1908) 227–231.
Hajdecki, Taufbücher
Hajdecki, Toten- Alexander Hajdecki, Auszüge aus den Totenregistern der Stadt Wien. register Quellen zur Geschichte der Stadt Wien I/6 (1908) 263–394. Hanika
Günter Hanika, Die Dominikaner in Krems von der Gründung bis zur Aufhebung ihres Klosters (Diss. Wien 1970).
472
Glossare und Apparat
Haupt
Herbert Haupt, Kunst und Kultur in den Kameralzahlamtsbüchern Kaiser Karls VI. (MÖStA Ergbd. 12, Wien 1993).
Kain–Penz
Johanna Kain–Helga Penz, Die Inszenierung des Kirchenraumes durch Propst Hieronymus Übelbacher, in: Stift Dürnstein. 600 Jahre Kloster und Kultur in der Wachau, hg. von Helga Penz–Andreas Zajic (Schriftenreihe des Waldviertler Heimatbundes 51, Waidhofen/ Thaya 2010) 130–161.
Karl
Thomas Karl, Paläste & Bürgerhäuser, in: Jakob Prandtauer 1660– 1726, der Profanbaumeister. Sonderausstellung des Stadtmuseums St. Pölten 7. Mai bis 31. Oktober 2010, hg. von Thomas Karl–Thomas Pulle–Huberta Weigl (St. Pölten 2010) 53–74.
Keiblinger
Ignaz Franz Keiblinger, Geschichte des Benedictiner-Stiftes Melk in Niederösterreich, seiner Besitzungen und Umgebungen. 1. Geschichte des Stiftes mit Abbildungen von Römersteinen und Siegeln (Wien 1851).
Kinzl
Josef Kinzl, Chronik der Städte Krems, Stein und deren nächster Umgebung (Krems 1869).
Klier
Karl M. Klier, Andachts- und Liederbücher der Wiener Buchbinderund Druckerfamilie Grund 1742–1858, in: Leopold Schmidt, Kultur und Volk. Beiträge zur Volkskunde aus Österreich, Bayern und der Schweiz. Festschrift für Gustav Gugitz (Wien 1954) 139–152.
Kneschke
Neues allgemeines Deutsches Adels-Lexicon, im Vereine mit mehreren Historikern hg. von Ernst Heinrich Kneschke, 9 Bde. (Leipzig 1859–1870).
Koller L.
Ludwig Koller, Neue Beiträge zur Geschichte der Kartause Aggsbach. Monatsblatt des Vereines für Landeskunde von Niederösterreich 4 (1908/09) 275–280, 304–306; 5 (1910/11) 3–32.
Koller M.
Manfred Koller, Die Brüder Strudel. Hofkünstler und Gründer der Wiener Kunstakademie (Innsbruck–Wien 1993).
Kretschmer
Franz Kretschmer, Marmor aus Adnet (Heimatbuch Adnet 1, Adnet, 2. verb. und erw. Aufl. 1990).
Kubes
Karl Kubes–Joachim Rössl–Herbert Fasching, Stift Zwettl und seine Kunstschätze (St. Pölten–Wien 1979).
Kubiska
Irene Kubiska, Der kaiserliche Hof- und Ehrenkalender zu Wien als Quelle für die Hofforschung. Eine Analyse des Hofpersonals in der Epoche Kaiser Karls VI. (1711–1740) (Dipl. Wien 2009). Online http://othes.univie.ac.at/4768 (16. 12. 2012).
Kühnel
950 Jahre Pfarre Krems. Festschrift. Schriftleitung Harry Kühnel (Krems 1964).
Lavicka
Claudia Ulrike Lavicka, Geschichte der P. P. Serviten in der Rossau in Wien bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts (Diss. Wien 1971).
Zur Auflösung der Personennamen benützte Literatur und Quellen
473
Lexicon capucci- Lexicon capuccinum promptuarium historico-bibliographicum ordinum nis fratrum minorum capucinorum (1525–1950) (Rom 1951). LThK
Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger, hg. von Walter Kasper, 11 Bde. (Freiburg u. a., Sonderausgabe, durchges. Ausg. der 3. Aufl. 1993–2001, 2006).
Linzer Regesten
Linzer Regesten, hg. vom Archiv der Stadt Linz, Band E: Handschriftliche Quellen zur Geschichte der Stadt Linz, die inhaltlich zusammengehören, ohne Rücksicht auf die örtliche Verwahrung (besondere Sachgruppen) 1. Regesten aus Linzer Klosterchroniken A, bearb. von Rudolf Ardelt (Linz 1953), F, Kapuzinerarchive in Wien und Linz (Linz 1956).
Lukács
Ladislaus Lukács, Catalogus generalis seu nomenclator biographicus personarum provinciae Austriae Societatis Iesu (1551–1773), 3 Bde. (Rom 1987–1988).
MGG
Die Musik in Geschichte und Gegenwart. Allgemeine Enzyklopädie der Musik, begr. von Friedrich Blume, hg. von Ludwig Finscher, Personenteil in 17 Bänden (Kassel u. a., 2. neubearb. Aufl. 1999–2007).
Müller R.
Roswitha Müller, Kremser und Steiner Buchdrucker des 16.–18. Jahrhunderts (Diss. Wien 1967).
Müller W.
Werner Müller, Gottfried Silbermann 1683–1753. Beiträge zum Leben und Wirken des sächsischen Orgelbauers (Frauenstein 1999).
NDB
Neue deutsche Biographie, hg. von der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, München, Historische Kommission, 24 Bde. (Berlin 1953–2010).
ÖML
Österreichisches Musiklexikon, hg. von Rudolf Flotzinger, 5 Bde. (Wien 2000–2006).
Oppitz
Christine Oppitz, Die Auftraggeber Jakob Prandtauers. Biographische Notizen zu den Prälaten im Land Ob und Unter der Enns, in: Jakob Prandtauer (1660–1726). Planen und Bauen im Dienst der Kirche. Katalogbuch zur Sonderausstellung des Diözesanmuseums St. Pölten aus Anlass des 350. Geburtstages Jakob Prandtauers, 8. Mai bis 30. Oktober 2010, hg. von Wolfgang Huber–Huberta Weigl (St. Pölten 2010) 177–190.
Ottner
Christine Ottner, Dem gemeinen Wesen zum Besten. Verwalten von Krankheit und Gesundheit in Krems an der Donau und Österreich unter der Enns (1580–1680) (Studien und Forschungen aus dem Niederösterreichischen Institut für Landeskunde 37, St. Pölten 2003).
Paisey
David L. Paisey, Deutsche Buchdrucker, Buchhändler und Verleger 1701–1750 (Beiträge zum Buch- und Bibliothekswesen 26, Wiesbaden 1988).
474
Glossare und Apparat
Pauker
Wolfgang Pauker, Die Kirche und das Kollegiatsstift der ehemaligen regulierten Chorherrn zu Dürnstein. Ein Beitrag zur österreichischen Kunst- und Kulturgeschichte des 18. Jahrhunderts. Jahrbuch des Stiftes Klosterneuburg 3 (1910) 179–344.
Payrich
Wolfgang Payrich, Das Stift Herzogenburg. Die 875jährige Geschichte des Augustiner-Chorherrenstiftes St. Georgen – Herzogenburg von 1112–1987 (Dipl., Kath.-Theol. Hochschule Linz 1987).
Pekarek
Lambert Pekarek, Die Schule in Grafenwörth, in: Markt Gravenwerd. Ein Heimatlesebuch, hg. von dems. (Grafenwörth 1978) 64– 69.
Penz
Helga Penz, Die Musikalien von Hieronymus Übelbacher, Propst von Dürnstein 1710–1740, in: Jahrbuch des RISM-Österreich (Wien 2011) 9–24.
Peters
Henriette Peters, Die Notare des Passauer Offizialates für Nieder österreich in Wien, ihre Signete und Wappen. Adler. Zeitschrift für Genealogie und Heraldik 10 (1976) 314–328.
Pfeiffer
Rüdiger Pfeiffer, Johann Friedrich Fasch 1688–1758. Leben und Werk (Wilhelmshaven 1994).
Prosl
Robert Maria Prosl, Franz Xaver Gewey. Ein Beitrag zur Jugendgeschichte der Wiener Volksbühne. Jahrbuch der Gesellschaft für Wiener Theaterforschung, Jg. 1945/46, 185–233.
Rehberger– Wunschheim
Series prælatorum (1740). Restauratio ecclesiæ Sancti Floriani et eiusdem reverendissimorum Dominorum Domñrm præpositorum series ab anno MLXXI. Hs 79a aus dem Stiftsarchiv St. Florian, Text dt. und lat., hg. von Karl Rehberger–Christiane Wunschheim (Linz 2010).
Renner
Carl Oskar Renner, Das Palais am Neupfarrplatz. Die Geschichte des Regensburger Bankhauses Hieronymus Löschenkohl, in: Szenerien des Rokoko, hg. von Herbert Schindler (München 1969) 139–150.
Riedel
Friedrich W. Riedel, Beiträge zur Geschichte der Musikpflege an der Stadtpfarrkirche St. Veit in Krems, in: 950 Jahre Pfarre Krems. Festschrift. Schriftleitung Harry Kühnel (Krems an der Donau 1964) 300–341.
Ritter
Emmeram Ritter, Neue Forschungsergebnisse zur Bau- und Kunstgeschichte des Stiftes Göttweig 1714–1749. Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktiner-Ordens und seiner Zweige 81 (1970) 407–464.
Rossmann
Heribert Rossmann, Die Geschichte der Kartause Aggsbach, in: Die Kartause Aggsbach. [Mit Beiträgen von] Karl Thir et al. (Analecta Cartusiana 169, Salzburg 2000) 57–360.
Ryslavy
Kurt Ryslavy, Materialien zur Geschichte der Apotheken und Apotheker Niederösterreichs (Wien 1991).
Zur Auflösung der Personennamen benützte Literatur und Quellen
475
Schally
Erika Schally, Die Volksschule in Furth, in: Heimatbuch der Marktgemeinde Furth bei Göttweig. Redaktion Maria Jaksch und Wolfgang Kamptner (Furth 1985) 370–378.
Schweickhardt
Darstellung des Erzherzogthums Oesterreich unter der Enns durch umfassende Beschreibung aller Burgen, Schlösser, Herrschaften, Städte, Märkte, Dörfer, Rotten etc. […], nach den bestehenden vier Kreisvierteln alphabetisch gereihet, von Franz Schweickhardt Ritter von Sickingen. Viertel unterm Wienerwald, 7 Bde. (Wien 1831– 1833), Viertel unterm Manhartsberg, 7 Bde. (Wien 1833–1835), Viertel Ober-Wienerwald, 14 Bde. (1835–1838), Viertel Ober-Manhardsberg, 6 Bde. (Wien 1839–1841).
Siebmacher
Johann Siebmachers großes Wappenbuch 4/4,1: Der niederösterreichische Landständische Adel A–R, bearb. von Johann Ev. Kirnbauer von Erzstätt (Nürnberg 1909, Ndr. Die Wappen des Adels in Niederösterreich, Neustadt a. d. Aisch 1983).
Thieme–Becker
Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart, begr. und hg. von Ulrich Thieme und Felix Becker, 37 Bde. (Leipzig 1907–1950).
Wacha
Georg Wacha, Die Stukkateure in den Kalendernotizen des Propstes Hieronymus Übelbacher von Dürnstein 1716 bis 1739. UH 50/4 (1979) 196–203.
Wallnig– Stockinger
Thomas Wallnig–Thomas Stockinger, Die gelehrte Korrespondenz der Brüder Pez. Text, Regesten, Kommentare, Bd. 1: 1709–1715 (QIÖG 2/1, Wien 2010).
Weinrich– Plöckinger
Berthold Weinrich–Erwin Plöckinger, Niederösterreichische Ärztechronik. Geschichte der Medizin und der Mediziner Niederösterreichs (Wien 1990).
Weninger
Ilse Weninger, Die Geschichte der Pfarre Stein in ihren Anfängen bis zum Jahre 1780 (Diss. Wien 1966).
Wißgrill 1
Franz Karl Wißgrill, Schauplatz des landsässigen nieder-oesterreichischen Adels vom Herren- und Ritterstande von dem XI. Jahrhundert an bis auf jetzige Zeiten, 5 Bde. (Wien 1794–1804).
Wißgrill 2
Franz Karl Wißgrill, Schauplatz des nieder-österreichischen Adels vom Herren- und Ritterstande vom XI. bis zum Ende des XVIII. Jahrhunderts. Heraldisch-genealogische Zeitschrift 2 (1872) 29–36.
Wodka 1
Josef Wodka, Die Inhaber der Pfarre Krems, in: 950 Jahre Pfarre Krems. Festschrift. Schriftleitung Harry Kühnel (Krems an der Donau 1964) 237–289.
Wodka 2
Josef Wodka, Personalgeschichtliche Studien über das ehemalige Chorherrenstift St. Pölten. JbLkNÖ 28 (1939–43) 148–206.
476
Glossare und Apparat
Wurzbach
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich, enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben, von Constantin von Wurzbach, 60 Bde. (Wien 1856–1891).
Zschokke
Hermann Zschokke, Geschichte des Metropolitan-Capitels zum Heiligen Stephan in Wien (nach Archivalien) (Wien 1895).
Quellen Matriken: Es wurden die Digitalisate auf http://www.matricula-online.eu (14. 12. 2012) benützt. Dürnstein–SM
Pfarre Dürnstein, Sterbematriken
Grafenwörth–SM
Pfarre Grafenwörth, Sterbematriken
Hadersdorf–SM
Pfarre Hadersdorf, Sterbematriken
Krems–SM
Pfarre Krems–St. Veit, Sterbematriken
Krems–TaufM
Pfarre Krems–St. Veit, Taufmatriken
Krems–TM
Pfarre Krems–St. Veit, Trauungsmatriken
Langenlois–SM
Pfarre Langenlois, Sterbematriken
Maria am Gestade–SM Wien, Pfarre Maria am Gestade, Sterbematriken Mautern–SM
Pfarre Mautern, Sterbematriken
Mautern–TaufM
Pfarre Mautern, Taufmatriken
Münzbach–SM
Pfarre Münzbach, Sterbematriken
Münzbach–TaufM
Pfarre Münzbach, Taufmatriken
Purgstall–TaufM
Pfarre Purgstall, Taufmatriken
Sallingberg–SM
Pfarre Sallingberg, Sterbematriken
Schiltern–SM
Pfarre Schiltern, Sterbematriken
Schottenpfarre–SM
Wien, Pfarre Unsere liebe Frau zu den Schotten, Sterbematriken
Senftenberg–SM
Pfarre Senftenberg, Sterbematriken
Spitz–SM
Pfarre Spitz an der Donau, Sterbematriken
St. Nikola–SM
Pfarre St. Nikola an der Donau, Sterbematriken
Zur Auflösung der Ortsnamen und Sachbegriffe benützte Literatur und Quellen
St. Pölten–SM
Dompfarre St. Pölten, Sterbematriken
St. Stephan–TM
Wien, Dompfarre St. Stephan, Trauungsmatriken
Stein–SM
Pfarre Stein, Sterbematriken
Weißenkirchen–SM
Pfarre Weißenkirchen in der Wachau, Sterbematriken
477
Weißenkirchen–TaufM Pfarre Weißenkirchen, Taufmatriken Weitra–SM
Pfarre Weitra, Sterbematriken
BB Krems, BB Stein
Stadtarchiv Krems: Burgerbuech beeder stött Crembs und Stain, angefangen anno 1691 (Eintragungen der Ablegung der Bürgereide in Krems bzw. Stein).
Gugitz
Wiener Stadt- und Landesarchiv – Archivbibliothek: Gustav Gugitz, Auszüge aus dem Totenbeschauprotokoll [der Stadt Wien], 18. Jahrhundert, A–M, L–Z (Typoskript o. J., Sign. W 189/10 u. 12).
KAW
Kapuzinerarchiv Wien: Totenbuch (Typoskript 1949). Bestand 4 Passau Nr. 26.
StAH
Stiftsarchiv Herzogenburg: D.6-B.1a (Rentamtsrechnungen 1704–1715) D.6-B.1.27 (Rentamtsrechnung 1733) D.F.70 (Akten der Grundherrschaft 1704–1736) D.8-F.1001/3 (Einzelakten der Grundherrschaft 1579–1780)
Zur Auflösung der Ortsnamen und Sachbegriffe benützte Literatur und Quellen Siehe auch die zur Auflösung der Personennamen benützte Literatur.
Literatur bis 1800 Belemnon [pseud.], Curiöses Bauern-Lexicon, worinnen die meisten in unserer teutschen Sprache vorkommende fremde Wörter erkläret, so dann, wie ketzerlich solche von vielen ausgesprochen, angedeutet und endlich bey jedem Worte lächerliche bäuerisch- oder jüdische Redens-Art beygefüget wird (Freystatt [Frankfurt am Main?] 1728). Johann Melchior Cröker, Der wohl anführende Mahler. Hg. und mit einer Einleitung, Bibliographie und Glossar versehen von Ulrich Schiessl (Ndr. der Ausgabe Jena 1736, München 1982).
478
Glossare und Apparat
Trude Ehlert (Hg.), Küchenmeisterei. Edition, Übersetzung und Kommentar zweier Kochbuch-Handschriften des 15. Jahrhunderts (Frankfurt am Main–Wien 2010). [Philipp Miller,] Das englische Gartenbuch oder […] Gärtner-Lexicon, in sich haltend die Art und Weise, wie sowohl der Küchen-, Frucht-, Blumen- und Kräutergarten, als auch Lustwälder, Glashäuser und Winterungen, nebst dem Weingarten, nach den Regeln der erfahrensten Gärtner jetztiger Zeit zu bauen und zu verbessern seyn […], 3 Bde. (Nürnberg 1750–1758). Leonhart Fuchs, New kreüterbüch, in welchem nit allein die gantz histori, das ist namen, gestalt, statt vnd zeit der wachsung, natur, krafft vnd würckung des meysten theyls der kreüter so in teütschen vnnd andern landen wachsen mit dem besten vleiss beschriben, sonder auch aller derselben wurtzel, stengel, bletter (Faksimile-Nachdruck der Ausgabe Basel 1543, München 1983). Grosses vollständiges Universal-Lexicon aller Wissenschaften und Künste, hg. von Johann Heinrich Zedler, 69 Bde. (Halle 1732–1754). Online-Ausg. http://mdz10.bib-bvb. de/~zedler (28. 12. 2012). Johann Samuel Heinius, Allgemeine Schatz-Kammer der Kauffmannschafft, oder vollständiges Lexicon aller Handlungen und Gewerbe so wohl in Deutschland als auswärtigen Königreichen und Ländern, darinnen die Beschreibung aller und jeder zur Kauffmannschafft und Handlung gehörigen Waaren, als Gold, Silber, Juwelen […] Stoffe, Seide, […] ferner derer Kauffleute Privilegien und Rechte, Gebräuche […], 5 Bde. (Leipzig 1741–1743). Johann Jacob Hofmann, Lexicon universale, historiam sacram et profanam omnis aevi, omniumque gentium, chronologiam ad haec usque tempora, geographiam et veteris et novi orbis, principum per omnes terras familiarum […] explanans (Leiden 1698). Jakob Christoph Iselin, Neu-vermehrtes historisch- und geographisches allgemeines Lexicon, in welchem das Leben und die Thaten der Patriarchen, Propheten, Apos tel, Vätter der ersten Kirchen, Päbsten, Cardinälen, Bischöffen, Prälaten, vornehmer Gelehrten und Künstlern, nebst denen so genannten Ketzern, wie nicht weniger derer Kayser, Könige, Chur- und Fürsten, Grafen, grosser Herren, berühmter KriegsHelden und Staats-Ministern, ingleichen ausführliche Nachrichten […] aus allen bewährten historisch- und geographischen Schriften zusammen gezogen, 6 Bde. (Basel 1729–1744). Johann Jordan, Schatz, Schutz und Schantz deß Ertz-Hertzogthumbs Oesterreich. Das ist ein sehr genaue und ordentliche Beschreibung aller Gassen, Plätz, Palläst, Häuser und Kirchen deren berühmten Haubt- und kayserl. Residentz-Statt Wienn (Wien 1701). Neu eröfnete Academie der Kaufleute, oder encyclopädisches Kaufmannslexicon alles Wissenswerthen und Gemeinnützigen in den weiten Gebieten der Handlungswissenschaft und Handelskunde überhaupt, enthaltend die reichhaltigste UniversalHandlungsbibliothek, aus welcher der Kaufmann und der die Handlung Studirende sich bey jeder Gelegenheit Raths erholen kann […], vormals hg. von Carl Günther Ludovici und nun für das Bedürfniß jetziger Zeiten durchaus umgearb. von Johann Christian Schedel, 6 Bde. (Leipzig 1797–1801). Ökonomisch-technologische Enzyklopädie oder allgemeines System der Staats-, Stadt-, Haus- und Landwirtschaft und der Kunstgeschichte in alphabetischer Ordnung, von Johann Georg Krünitz, fortges. von Friedrich Jakob Floerke, nunmehr von Heinrich Gustav Flörke, 242 Bde. (Brünn 1782–1858). Online-Ausg. http://www.kruenitz1.uni-trier.de (28. 12. 2012).
Zur Auflösung der Ortsnamen und Sachbegriffe benützte Literatur und Quellen
479
Christoph Friedrich Parrot, Gemeinnüzziges practisches Handbuch der Land- und Stadtwirthschaft, Polizei- und Cameralwissenschaft mit mehreren wichtigen ganz neuen oekonomischen Endtdeckungen versehen […], 2 Bde. (Nürnberg 1790–1791). Christian Reicharts Land- und Gartenschatzes […] Theil , 7 Bde. (Erfurt 1753–1762). Philipp Jacob Röder, Lehrbegrif der Baumzucht und deren Veredelungsarten für Liebhaber und Landleute (Koburg 1796). Franz von Paula Schrank–Karl Maria Ehrenbert von Moll, Naturhistorische Briefe über Oestreich, Salzburg, Passau und Berchtesgaden, 2 Bde. (Salzburg 1785). Verzeichniß der vornehmsten, raresten, und beliebtesten Fruchtbäume, welche in den Baumgärten der wohlehrwürdigen Pater Kartheuser zu Paris gezogen werden. Nebst einer Beschreibung der Bäume, ihrer Früchte und der gewöhnlichen Zeit ihrer Reifung (Wien 1774). Friedrich Wilhelm Weiskern, Topographie von Niederösterreich, in welcher alle Städte, Märkte, Dörfer, Klöster, Schlößer, Herrschaften, Landgüter, Edelsitze, Freyhöfe, namhafte Oerter u. d. g. angezeiget werden, welche in diesem Erzherzogthume wirklich angetroffen werden, oder sich ehemals darinnen befunden haben, 3 Bde. (Wien 1769–1770). Georg Heinrich Zincke, Allgemeines oeconomisches Lexicon, darinnen nicht allein die Kunst-Wörter und Erklärungen derjenigen Sachen, welche theils in der Oeconomie überhaupt […] oder sonst bey täglichen Verrichtungen im Hause, Küche und Keller vorzukommen pfleget […], 2 Bde. (Leipzig 1744).
Literatur ab 1801 500 Jahre Marktgemeinde Rossatz 1462–1962, Festschrift (Krems 1962). Allgemeines geographisch-statistisches Lexikon aller österreichischen Staaten nach ämtlichen Quellen, den besten vaterländischen Hilfswerken und Original-Manuscripten, von einer Gesellschaft Geographen, Postmännern und Staatsbeamten, hg. von Franz Raffelsberger, 6 Bde. (Wien 1845–1853). Alexandra Ankwics, Das vergessene Kloster Schönbach. Das Waldviertel 5 (1932) 107– 110. Siegfried Becher, Das österreichische Münzwesen vom Jahre 1524 bis 1838 in historischer, statistischer und legislativer Hinsicht […], 2 Bde. (Wien 1838). Annemarie Bönsch, Formengeschichte europäischer Kleidung (Wien–Köln–Weimar 22011). Hugo Franz Brachelli, Handbuch der Geographie und Statistik des Kaiserthums Oes terreich (Handbuch der Geographie und Statistik 4/1, Leipzig 1861). Thomas Brachert, Lexikon historischer Maltechniken. Quellen – Handwerk – Technologie – Alchemie (München 2001). Brockhaus-Enzyklopädie in vierundzwanzig Bänden (Mannheim, 19. völlig neu bearb. Aufl. 1986–1994). Joachim Heinrich Campe, Wörterbuch der deutschen Sprache, 6 Bde. (Reprograf. Nachdruck der Ausgabe Braunschweig 1807–1811, Documenta linguistica Reihe 2: Wörterbücher des 17. und 18. Jahrhunderts, Hildesheim u. a. 1969–1970).
480
Glossare und Apparat
Darstellung des Fabriks- und Gewerbewesens im österreichischen Kaiserstaate vorzüglich in technischer Beziehung, hg. von Stephan von Keess, 2 Bde. (Wien 1819–1820). Friedrich Gottlieb Dietrich, Vollständiges Lexicon der Gärtnerei und Botanik oder alphabetische Beschreibung vom Bau, Wartung und Nutzen aller in- und ausländischen, ökonomischen, officinellen und zur Zierde dienenden Gewächse, 20 Bde. (Weimar 1802–1824). Enchiridion symbolorum definitionum et declarationum de rebus fidei et morum, begr. von Heinrich Denzinger, hg. von Peter Hünermann (Freiburg i. Br. u. a., 43. erw. Aufl. 2010). Elfriede Faber, Neubau. Geschichte des 7. Wiener Gemeindebezirks und seiner alten Orte (Wien 1995). Elfriede Faber (Red.), Paläste, Gärten, kleine Häuser. Das Werden der Josefstadt (Wien 1994). Johann Fahrnberger, Die Wallfahrtskirche „Maria Rast“ und das ehemalige Hieronymitenkloster zu Schönbach im Waldviertel, Nied.-Öst., nach geschichtlichen Aufzeichnungen (Wien 1902). Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, begr. von Robert R. Anderson, hg. von Ulrich Goebel–Oskar Reichmann, 11 Bde. (Berlin–New York 1989–2006). Johann Evangelist Fürst, Der wohlberathene Bauer Simon Strüf, eine Familien-Geschichte. Allen Ständen zum Nutzen und Interesse, besonders aber jedem Bauer und Landwirthe ein Lehr- und Exempel-Buch (Augsburg 1841). Helmut Genaust, Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen (Basel– Boston–Berlin, 3. vollständig überarb. und erw. Aufl. 1996). Die Geschichte der k. k. Wehrmacht, die Regimenter, Corps, Branchen und Anstalten von 1618 bis Ende des 19. Jahrhunderts, bearb. von Alphons Wrede, 7 Bde. (Supplement zu den Mitteilungen des K. und K. Kriegs-Archivs, Wien 1898–1910). Alfred Götze, Frühneuhochdeutsches Glossar (Berlin 61960). Friederike Goldmann (Red.), Die Städte Niederösterreichs, 3 Teile (Österreichisches Städtebuch 4, Wien 1976–1988). Grammatisch-kritisches Wörterbuch der hochdeutschen Mundart, mit beständiger Vergleichung der übrigen Mundarten, besonders aber der Oberdeutschen von Johann Christoph Adelung. Mit Dietrich Wilhelm Soltaus Beyträgen, rev. u. bericht. von Franz Xaver Schönberger (Wien 1811). Online-Ausg. http://woerterbuchnetz.de/ Adelung (28. 12. 2012). Johann Georg Theodor Grässe, Orbis Latinus. Lexikon lateinischer geographischer Namen des Mittelalters und der Neuzeit, Großausg., bearb. und hg. von Helmut Plechl unter Mitarb. von Sophie-Charlotte Plechl, 3 Bde. (Braunschweig 1972). Jacob und Wilhelm Grimm, Deutsches Wörterbuch, 33 Bde. (Leipzig 1854–1971). Online-Ausg. http://woerterbuchnetz.de/DWB (28. 12. 2012). Lydia Gröbl, Die Minoriten von Stein vom Wiederkauf des Klosters bis zur Aufhebung 1796 (Dipl. Wien 1991). Mechthild Habermann, Deutsche Fachtexte der frühen Neuzeit. Naturkundlich-medizinische Wissensvermittlung im Spannungsfeld von Latein und Volkssprache (Studia linguistica Germanica 61, Berlin 2001). Häuser-Schema der kaiserl. königl. Haupt- und Residenzstadt Wien, hg. von Anton Ziegler, 5 Bde. (Wien 1836–1842). Herbert Haupt, Das Hof- und hofbefreite Handwerk im barocken Wien 1620 bis 1770 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte 46, Wien 2007).
Zur Auflösung der Ortsnamen und Sachbegriffe benützte Literatur und Quellen
481
Max Heiden, Handwörterbuch der Textilkunde aller Zeiten und Völker, für Studierende, Fabrikanten, Kaufleute, Sammler und Zeichner der Gewebe, Stickereien, Spitzen, Teppiche und dergl., sowie für Schule und Haus (Stuttgart 1904). August Herrmann, Geschichte der landes-fürstlichen Stadt St. Pölten, 2 Bde. (St. Pölten 1917 u. 1930). Alfred Hilprecht, Nachtigall und Sprosser (Die Neue Brehm-Bücherei 142, 3. unver. Aufl., Nachdruck der 2. Auflage von 1965, Magdeburg 1995). Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich, verf. von Heinrich Weigl. Unter Mitarb. von Roswitha Seidelmann, 8 Bde. (Wien 1964–1981). Franz Höfer, Die Volksnamen der Vögel in Niederösterreich (Wien 1894). Franz Höfer–Ernst Moritz Kronfeld, Die Volksnamen der niederösterreichischen Pflanzen. Separat-Abdruck aus den Blättern des Vereines für Landeskunde von Niederösterreich (Wien 1889). Matthias Höfer, Etymologisches Wörterbuch der in Oberdeutschland, vorzüglich aber in Österreich üblichen Mundart, 3 Bde. (Linz 1815). Joseph von Hormayr, Wien, seine Geschicke und seine Denkwürdigkeiten [als Zeitschrift erschienen] (Wien 1823–1825). Helmut Kahnt–Bernd Knorr, Alte Maße, Münzen und Gewichte, ein Lexikon (Mannheim u. a. 1986). Christian Gottlob Kayser, Vollständiges Bücher-Lexicon enthaltend alle von 1750 bis Ende […] in Deutschland und den angrenzenden Ländern gedruckten Bücher [als Zeitschrift erschienen] (Leipzig 1833–1910). Anton Kerschbaumer, Geschichte der Stadt Krems (Krems 1885). Alois Kieslinger, Steinhandwerk in Eggenburg und Zogelsdorf. UH 8 (1935) 141–161, 177–195. Alois Kiessling–Max Mathes, Textil-Fachwörterbuch (Berlin 1993). Kirchengeräte, Kreuze und Reliquiare der christlichen Kirchen (Glossarium artis. Dreisprachiges Wörterbuch der Kunst 2, Red. Rudolf Huber und Renate Rieth, München–London–New York–Paris, 3. neu bearb. und erw. Auflage 1992). Wilhelm Kisch, Die alten Strassen und Plätze von Wien’s Vorstädten und ihre historisch interessanten Haeuser. Ein Beitrag zur Culturgeschichte Wien’s mit Rücksicht auf vaterländische Kunst, Architektur, Musik und Literatur (Wien 1888). Wilfried Koch, Baustilkunde. Das Standardwerk zur europäischen Baukunst von der Antike bis zur Gegenwart (Gütersloh u. a. 2009). Hans Koepf–Günter Binding, Bildwörterbuch der Architektur, mit englischem, französischem, italienischem und spanischem Fachglossar (Stuttgart, 4. überarb. Aufl. 2005). Manfred Koller, Firnis, Farbe und Gold – Schriftquellen zur Behandlung von Holzoberflächen im Schreibkalender von Propst Hieronymus Übelbacher zu Dürnstein 1710– 1740. Restauratorenblätter 29 (2010) 63–72. Ludwig Heinrich Krick, Das ehemalige Domstift Passau und die ehemal. Kollegialstifte des Bistums Passau, chronologische Reihenfolgen ihrer Mitglieder von der Gründung der Stifte bis zur Aufhebung (Passau 1922). Matthias von Lexer, Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, zugleich als Supplement und alphabetischer Index von Benecke–Müller–Zarncke, 3 Bde. (Leipzig 1872– 1878). Online-Ausg. http://woerterbuchnetz.de/Lexer (28. 12. 2012). Maria Menzel, Wiener Buchbinder der Barockzeit (Wiener Forschungen zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte 3, Graz–Wien–Köln 1972).
482
Glossare und Apparat
Robert Messner, Die Innere Stadt Wien im Vormärz. Historisch-topographische Darstellung auf Grund der Katastralvermessung, 3 Bde. (Topographie von Alt-Wien 7, Wien 1996–1998). [Joseph] Meyers Großes Konversations-Lexikon. Ein Nachschlagewerk des allgemeinen Wissens, 26 Bde. (Leipzig–Wien 1906–1917). Online-Ausg. http://woerterbuchnetz. de/Meyers (28. 12. 2012). Mittelhochdeutsches Wörterbuch, mit Benutzung des Nachlasses von Georg Friedrich Benecke ausgearb. von Wilhelm Müller und Friedrich Zarncke, 3 Bde. (Leipzig 1854–1861). Online-Ausg. http://woerterbuchnetz.de/BMZ (28. 12. 2012). Paramente und Bücher der christlichen Kirchen. Systematisches Fachwörterbuch (Glossarium artis 4, Red. Rudolf Huber und Renate Rieth, München–London–New York– Paris, 3. neu bearb. und erw. Auflage 1982). Johannes Pawlik–Fritz Strassner, Bildende Kunst. Begriffe und Reallexikon (Köln, 9. erg. Aufl. 1987). Richard Perger, Straßen, Türme und Basteien. Das Straßennetz der Wiener City in seiner Entwicklung und seinen Namen, ein Handbuch (Wien 1991). Richard Perger, Weinbau und Weinhandel in Wien im Mittelalter und in der frühen Neuzeit, in: Stadt und Wein, hg. von Ferdinand Opll, Red. von Susanne Claudine Pils (Linz 1996) 207–220. Johann Siegmund Valentin Popowitsch, Vocabula austriaca et stiriaca. Nach der Abschrift von Anton Wasserthal hg. von Richard Reutner (Schriften zur deutschen Sprache in Österreich 32/33, Frankfurt am Main–Wien 2004). Günther Probszt, Österreichische Münz- und Geldgeschichte von den Anfängen bis 1918 (Wien u. a. 31994). Provinzialwörter. Deutsche Idiotismensammlungen des 18. Jahrhunderts, hg. von Walter Haas (Berlin 1994). Leonore Pühringer-Zwanowetz, Die Baugeschichte des Augustiner-Chorherrenstiftes Dürnstein und das „neue Kloster“ des Propstes Hieronymus Übelbacher. Wiener Jahrbuch für Kunstgeschichte 36 (1973) 96–198. Reallexikon zur deutschen Kunstgeschichte, hg. vom Zentralinstitut für Kunstgeschichte München, begonnen von Otto Schmitt, Red. Karl-August With, dzt. 10 Bde. (München 1937–2010). Jakob Ernst von Reider, Die Geheimnisse der Blumisterei in Beschreibung und der Kultur aller bekannten Garten-, Glas- und Treibhaus-, Blumen- und Ziergewächse […] (Nürnberg–Leipzig 1828). Wolf-Armin von Reitzenstein, Lexikon bayerischer Ortsnamen. Herkunft und Bedeutung (München, 2. verb. und erw. Aufl. 1991). Jörg Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, 2 Bde. (Berlin u. a. 2004). Reinhard Riepl, Wörterbuch zur Familien- und Heimatforschung in Bayern und Österreich (Waldkraiburg, 3. erw. Aufl. 2009). Hans Rotter, Die Josefstadt. Geschichte des 8. Wiener Gemeindebezirkes (Wien 1918). Georg Rückert, Eusebius Amort und das bayerische Geistesleben im 18. Jahrhundert. Mit einem Verzeichnis seiner Werke. Für den Druck bearb. von Josef Schoettl (Beiträge zur altbayerischen Kirchengeschichte 20/2, München 1956). Roman Sandgruber, Ökonomie und Politik. Österreichische Wirtschaftsgeschichte vom
Zur Auflösung der Ortsnamen und Sachbegriffe benützte Literatur und Quellen
483
Mittelalter bis zur Gegenwart (Österreichische Geschichte, hg. von Herwig Wolfram, Wien 1995). Johann Andreas Schmeller, Bayerisches Wörterbuch (Nachdruck der von Georg Carl Frommann bearb. 2. Ausgabe 1872–1877, München 1996). Erich Schöner, Geschichte des Marktes Spitz an der Donau, 2 Bde. (Spitz an der Donau 1975–1979). Helga Schönfellner-Lechner, Krems und St. Pölten zwischen 1700 und 1740, ein sozial- und wirtschaftsgeschichtlicher Vergleich (Diss. Wien 1985). Ignaz von Sonnleithner, Idioticon Austriacum, das ist Mundart der Österreicher oder Kern ächt österreichischer Phrasen und Redensarten, von A–Z (2. verm. Aufl. Wien 1824). Gottlinde Stanke, Die Geschichte des Kremser Jesuitenkollegs (1616–1773) (Diss. Wien 1984). Thomas Stockinger, Felix mansurus, si tacuisset, Erath. Augustin Erath CRSA (1648– 1719), Propst von St. Andrä an der Traisen, als Historiograph und historisch-politischer Kontroversist. Jahrbuch des Stiftes Klosterneuburg N. F. 20 (2008) 151–208. Elisabeth Strömmer, Klima-Geschichte. Methoden der Rekonstruktion und historische Perspektive, Ostösterreich 1700 bis 1830 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte 39, Wien 2003). Karl Thir et al., Die Kartause Aggsbach (Analecta Cartusiana 169, Salzburg 2000). Christian Friedrich Gottlieb Thon, Anweisung zum Obstbau oder gründlicher und allgemein faßlicher Unterricht, nicht allein die schönsten, gesündesten, dauerhaftesten und tragbarsten Obstbäume ohne große Kosten, Mühe und Künsteleien aus dem Samen zu erziehen, sondern auch auf andere Weise leicht zu vervielfältigen und zu veredeln […] (Weimar 1836). Topographie von Niederösterreich, hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich, 8 Bde. (Wien 1877–1928). Übersicht über alle Gemeinden in Niederösterreich [Niederösterreichische Landesregierung], Online-Ausg. http://www.noe.gv.at/Bezirke/Alle-Gemeinden.pdf (28. 12. 2012). Ferdinand Adolf Weber, Erklärendes Handbuch der Fremdwörter, welche in der deutschen Schrift- und Umgangssprache gebräuchlich sind […] (Leipzig 1839). Huberta Weigl, Lustgebäude & Kellerschlösser, in: Jakob Prandtauer 1660–1726, der Profanbaumeister. Sonderausstellung des Stadtmuseums St. Pölten 7. Mai bis 31. Oktober 2010, hg. von Thomas Karl–Thomas Pulle–Huberta Weigl (St. Pölten 2010) 39–52. Wien, Geschichte einer Stadt, hg. von Peter Csendes–Ferdinand Opll, 3 Bde. (Wien u. a. 2001–2006). Peter Adolph Winkopp, Neuestes Staats-, Zeitungs-, Reise-, Post- und Handlungs-Lexikon oder geographisch-historisch-statistisches Handbuch […], 4 Bde. (Leipzig 1804–1807).
Quellen Paul Harrer-Lucienfeld, Wien, seine Häuser, Menschen und Kultur, 8 Bde. (Typoskript, o. J., in der Archivbibliothek des Wiener Stadt- und Landesarchivs, Sign. W 190/1–8). Hans Pemmer, Alt-Wiener Gast- und Vergnügungsstätten, 2 Bde. (Typoskript, o. J., in der Wienbibliothek im Rathaus, Sign. B 138279).
Personenregister In das Personenregister wurden alle im Editionsteil aufscheinenden Personennamen und Berufsbezeichnungen aufgenommen. Ausgenommen sind Heilige und biblische Gestalten (siehe dazu das Glossar S. 460f.) sowie jene Personen, die ausschließlich als Autoren oder Herausgeber der in den Kalendernotizen genannten Bücher genannt sind (siehe dazu die Bücherliste S. 441–459). Bei den Berufsbezeichnungen entfällt im Register eine in den Kalendernotizen allfällig vorangestellte Beifügung „Meister“ („Tischler“ statt „Meistertischler“). Die Auflösung der Personennamen erfolgt bei der ersten Nennung in einer Fußnote. Die Schreibweise der Namen erfolgt nach Maßstab der für die Auflösung der Personennamen benützten Literatur (S. 463–476). Bei der Nennung der Pröpste und Konventualen von Dürnstein ist auch der Zusammenhang der Nennung angegeben (siehe die Konventliste S. 461–463). In der Schreibung der Quelle kursiv gesetzt wiedergegeben sind Personennamen, für die kein Literatur- oder anderer Quellennachweis vorliegt oder deren Schreibung in den Kalendernotizen stark von der normalisierten Schreibweise abweicht. Die Nummern geben die Seitenzahlen an.
A Abdecker 196 Adler, Ferdinand, Propst von St. Dorothea 340 Aichhorn, Melchior, Wirt von Wien 157, 426 Aichinger, Leopold, Konventuale von Dürnstein 259 – Studium 286, 402 Alberoni, Guido, Kardinal 218f. Albrecht, Augustin, Konventuale von Dürnstein 259 – Musik 233, 251, 334 – Studium 402 Alfieri, Girolamo, Stuckateur von Wien 274 Altist s. Sängerknaben Amalia Wilhelmine von Braunschweig-Calenberg, Kaiserinwitwe 424 Ambrosius, Konventuale von Dürnstein 194 Amesmayr, Joseph, Konventuale von Dürnstein 148 – Tod 277 Amon, Franz, Maler und Vergolder von Wien 354– 357, 377, 394 Andreas, Vetter von Hieronymus Übelbacher 373 antecessor meus s. Haslingen, Gottfried von Antonius, Maler s. Umsinn, Anton Apotheker 379 – von Krems s. Aster, Michael Hieronymus; Fux, Johann; Reiterer, Ferdinand – von Wien s. Reinier, Dominik Ignaz arcularius s. Tischler Aristoteles 155 Arthofer, Honorius, Propst von Dürnstein – Porträt 123, 130 Arzt – von Krems s. Fried, Franz Joseph; Wallner, Franz Tobias – von Wien s. Haan, Matthias Wilhelm
Aster, Michael Hieronymus, Apotheker von Krems 204 Auer, Matthias, Konventuale von Dürnstein 146, 148, 162, 215, 222 – Epitaph 176, 196 – Krankheit 186 – Nachlass 178, 351 – Tod 165, 202 Aufschnaiter, Benedikt Anton, Kapellmeister in Passau 152, 322 Aufschneider, Franz Xaver, Händler von Krems 198 Augustiner von Wien 156, 163, 256, 274, 300, 361; s. auch Ruess, Georg; Sichrowsky, Benignus Augustinus, Konventuale von Dürnstein s. Albrecht, Augustin B Bäbel, Joseph, Bildhauer von Wien 124, 136, 247 Bach, Johann Sebastian Bach, Kapellmeister in Leipzig 374 Bäcker – von Dürnstein 337; s. auch Kerschhofer, Michael; Liechtl, Hans Georg – von Weißenkirchen 305 – von Wien 141, 150 Bader, medicus 161 – von Dürnstein s. Schadauer, Johann Gabriel – von Feuersbrunn s. Rudolf, Johann Baderin von Dürnstein s. Förster, Cordula Balthasar s. Haggenmüller, Balthasar Bärtl, Johann Georg, Hofrichter von Dürnstein 426–429 Bäschy, Philipp, Kammerdiener von Dürnstein 142, 165, 322
Personenregister 485
Baumeister 326, 328, 339; s. auch Munggenast, Joseph; Prandtauer, Jakob Baumgartner, Johann Ferdinand, der Jüngere, Buchbinder in Wien 396 Beduzzi, Antonio Maria Niccolò, kaiserlicher Theateringenieur in Wien 342 Beno a Corde Mariae, Konventuale von Schönbach 284 Bernard, Klostertischlergeselle 171f., 180 Bernard, Musiker 251f. Bernatsky, Johann, Seifensieder von Mautern 123, 129, 427, 433 Berregaard, Christian, Bürgermeister von Kopenhagen 372 Bertholdus, Konventuale von Dürnstein s. Debay, Berthold Bessel, Gottfried, Abt von Göttweig 244, 316, 422 Bettenmacherin von Krems 367 Bibiena, Giuseppe Galli da, kaiserlicher Theater architekt in Wien 394 Biertl 162 Bildhauer, sculptor 240, 274, 343, 347f., 379 – aus Ungarn 295 – Klosterbildhauer s. Schmidt, Johann – von Förthof s. Schmidt, Johann – von Grafenwörth s. Schmidt, Johann – von Mautern s. Thornier, Peter – von Wien s. Bäbel, Joseph Bildhauergeselle 164, 191, 209, 265, 267, 299, 310, 314, 332; s. auch Lorentz – von Grafenwörth 196 – von Mautern 142; s. auch Salomon Binder von Grafenwörth 166, 194, 205, 276; s. auch Höffner, Andreas; Mänich, Jacob Bischof von Passau s. Lamberg, Johann Philipp; Lamberg, Joseph Dominikus; Rabatta, Raimund Ferdinand Blumenmacher von Krems s. Koch, Christoph Bock, Matthias, Webermeister von Sallingberg 143, 152, 239 Bolla, Johann Michael, Hofstuckateur von Wien 131 Bonifacius, Pater s. Gallner, Bonifaz Brand, Hans, Fleischhauer von Grafenwörth 166, 205, 242, 303 Braumeister, breyer – von Aggsbach 342 – von Loosdorf 179 Brentner, Johann Josef Ignaz, Kirchenmusiker in Prag 151f., 180, 230, 252, 340 breyer s. Braumeister Brunetti, Karl Fernandez, Konventuale von Dürnstein 141, 149 – Gartenmeister 145 – Studium 402 – Tod 209 Buben s. Sängerknaben von Dürnstein Buchbinder von Stein s. Grund, Leopold; Zeißl,
Franz Buchdrucker von Krems s. Kopitz, Johann Jakob; Präxl, Ignaz Anton Buchhändler (-binder, -drucker) – in Frankfurt am Main s. Buchner, Leonhard; Gerhard, Johann David; Hocker, Samuel Tobias – in Hamburg s. Heuß, Peter – in Hanau s. Ziegler, Johann Konrad – in Leipzig s. Deer, Wolfgang – in Wien s. Baumgartner, Johann Ferdinand; Christophorus, Johann Michael; Dammer, Adam; Esslinger, Johann Martin; Fischer, Andre; Ghelen, Johann van; Ghelen, Johann Peter van; Heyinger, Andreas; Lehman, Georg; Ludwig, Jakob Theobald; Monath, Peter Konrad; Newen, Johann Karl; Schilgen, Johann Baptist Buchner, Leonhard, Verleger und Buchhändler in Frankfurt 390 Büchsenmacher von Krems s. Rudolph, Johann Caspar Burger, Johann Joseph, Schnurmacher von Krems 189, 193, 334, 389 Burgermeister, Wolfgang Paul, genannt von Deizisau 353 Burthscher, Herr 300 Bussi, Johannes Franziskus, Sohn von Santino Bussi 244 Bussi, Santino, Hofstuckateur von Wien 243–245, 260, 264, 270 – Söhne 244f., 264; s. auch Bussi, Johannes Franziskus Buttenträger (Weinlesearbeiter) 161, 273, 384 C Caldara, Antonio, Kapellmeister in Wien 186 camerarius s. Kämmerer von Dürnstein; Kammerdiener Cammerer, Jakob, Konventuale von Dürnstein 148 – Epitaph 173 – Nachlass 337 – Tod 170 Candry, Wilhelm, Konventuale von Dürnstein 149, 162, 194 – Hofmeister von Grafenwörth 253, 270f., 274, 276, 310, 316f., 326, 328, 331, 418 – Kämmerer 135, 162, 166, 182, 202, 238, 357 Caretto, Heinrich von 144, 337f. Carl, Konventuale von Dürnstein s. Brunetti, Karl Fernandez; Rikl, Karl Carl, Maler von Grafenwörth, Dürnsteiner Klosteruntertan 124, 133, 140, 142, 145, 158, 188, 192, 194, 202f., 234, 260, 262f., 273, 279f., 286f., 307f., 312f., 318, 321, 405, 408 Carl, Maler von Olmütz s. Haringer, Karl Joseph Carl, Propst s. Donrey, Karl Carolus Fernandez s. Brunetti, Karl Fernandez Carolus pictor, dominus s. Haringer, Karl Joseph
486
Glossare und Apparat
Carolus praepositus s. Donrey, Karl Caspar, Steinmetzgeselle 247–249 Ceredon, Maria Franziska Theresia Gräfin zu 121 Cettin, Frau, Weingartenpächterin 418f. Chamblai, Frau, Weingartenpächterin 427f. Chorregent, regens chori – von Dürnstein s. Lembler, Jakob; Nägl, Franz Anton; Rikl, Karl – von Krems s. Gasser, Johann Wolfgang Christian, Steinmetzgeselle 330 Christophorus a sancta Anna, Konventuale von Schönbach 284 Christophorus, Johann Michael, Buchhändler in Wien 266 Clemens XI., Papst 218, 266, 275, 280, 341, 395, 399, 401 Conti, Francesco Bartolomeo, Hofkompositor in Wien 230 culinae praefectus s. Küchenmeister cursor s. Diener D Dallhamer, Joseph Theophil, Pfarrer von Senftenberg 425 Dammer, Adam, Buchhändler in Wien 365, 382 Daniel 161 Debay, Berthold, Konventuale von Dürnstein 148, 215 – Epitaph 201f. – Nachlass 201, 346 – Tod 198, 202 Dechant, decanus – von Dürnstein s. Eybick, Augustin; Kaufmann de Jeidendorf, Ernst – von Krems s. Krävogl von der Freienstauf, Johann Anton Deer, Wolfgang, Verleger und Buchhändler in Leipizig 331 Del Giudice, Francesco, Kardinal 219 Dichtl, Martin, Maler und Kupferstecher von Nürnberg 153, 213, 346 Diener von Dürnstein 142, 209, 226, 233, 263, 340, 416; s. auch Bäschy, Philipp; Freytag, Kaspar Dietmayr, Berthold, Abt von Melk 135, 231, 256, 316, 322, 333 Dillinger, Dürnsteiner Weingartenpächter 192, 362 Diskantist s. Sängerknaben Divall, Johannes Baptist, Glockengießer von Wien 413 Doberschizki, Johann Wenzel, Spengler von Krems 418 Domenico s. Piazoll, Domenico Dominicus, Konventuale von Dürnstein s. Ruemer, Dominikus Dominikaner von Krems 285; s. auch Eggendorfer, Hyacinth; Poiger, Dominikus
Donrey, Karl, Propst von Dürnstein 148, 320f., 331, 347 – Alchemie 148, 183, 197 – Epitaph 183, 196 – Kostgeld 117, 119, 121, 123–125, 130, 132, 134, 139, 150, 155, 164, 170, 179 – Nachlass 184, 189, 195, 197, 207, 214–216, 345f., 349, 353 – Porträt 129, 228 – Tod 181f., 202 Drackh, Ferdinand, Glockengießer von Krems 305 Drechsler, träxler 165, 178, 301, 365, 401, 432 – von Stein s. Nagl, Peter Drowosy, Michael, Hafnermeister von Grafenwörth 123, 127f., 139, 146, 150, 165f., 177, 190, 194, 205, 241, 276, 303, 315, 319, 344, 367, 386, 419 Dürer, Albrecht, Maler von Nürnberg 274 E Ebner, Johann, Uhrmacher von Krems 260f. Eckher, Adam, Dürnsteiner Klosteruntertan 190 Eder, Felix, Steinmetz von St. Nikola 204f., 336, 345, 365f. Eder, Untertan von Grafenwörth 294 Eder, Weinhändler von Laufen 163, 364 Eggendorfer, Hyacinth, Dominikaner von Krems 273 Einwaldt, Karl Josef, Organist in Olmütz 251 Eisenhändler von Krems s. Sutter, Hans Georg Eleonore Magdalena Theresia von Pfalz-Neuburg, Kaiserinwitwe 186 Elisabeth Christine von Braunschweig-Wolfenbüttel, Kaiserin 123, 130, 153, 271 Elnig, Wirt von Aggsbach 204 Elßler, Josef, Kaufmann von Krems 226 Enck, Johann Ulrich, Organist von Krems 158 Engl, Franz David zu Wagrain, Graf 150, 174 Englische Fräulein von St. Pölten 389 episcopus s. Bischof Erasmus von Linz, Kapuziner 177, 211 Erb, Johann Adam, Pfarrer von Weißenkirchen 209 Ernest, Konventuale von Dürnstein s. Kaufmann de Jeidendorf, Ernst Erthwein, Johann Adam, Steinmetz von Hallein 124, 134 Ertl, Franz Anton, Violinist und Komponist von St. Florian (s. S. 161 Anm. 150) 161, 175, 234, 334 Ertl, Joseph, Konventuale von Aggsbach 258 Ertl, Musikalienverkäufer von Stein (s. S. 161 Anm. 150) 161, 175, 234, 334 Ertl, Rudolf, Konventuale von Dürnstein 141, 149 – Epitaph 155 Ertlin, Frau, Mutter von Rudolf Ertl 156, 208 Esslinger, Johann Martin, Buchdrucker in Wien 314 Etl s. Öttl, Matthias, Kapellmeister in Wien
Personenregister 487
Eybick, Augustin, Konventuale von Dürnstein 148, 202, 306 – Dechant 146, 157 – Epitaph 155, 157 F Fahrmacher, Franz, Steinmetz von Eggenburg 143, 149, 152f. Faistenberger, Judas Taddäus, Maler von Weißen kirchen 309 Färber von Breslau 321 Fasching, Mathias, Hammerschmied von Wieshof 139 Faust, Reinhard, Propst von Dürnstein 398 – Porträt 123, 130 – Princeps christiano-politicus 398 Fechtmeister von Wien s. Wendl, Johann Philipp Feldhorn, Matthias, Propst von Dürnstein – Porträt 123, 130 Felix, Maler s. Roth, Felix Anton Ferdinandl, Sängerknabe von Dürnstein 365 Fischer 423 – von Krems 427f., 432 – von Schwarzbach s. Schmidt, Gregor Fischer von Erlach, Johann Bernhard, Architekt und kaiserlicher Oberingenieur in Wien 198, 238, 272 Fischer, Andre, Buchhändler in Wien 363 Fischer, Matthias, Dürnsteiner Klosteruntertan zu Meiseldorf 316 Flatschach, Georg, Dürnsteiner Klosteruntertan zu Kilb 407 Födermayr, Johann Baptist, Propst von St. Florian 227 Forch, Adam Pongratz, Maler von Wien 176 Förster 332 Förster, Cordula, Baderin und Näherin von Dürnstein 129, 149, 156, 178, 207, 237, 284 Forteguerri, Scipio, genannt Carteromachus 204 Frantz, Maler s. Amon, Franz Frantz, Steinmetz s. Fahrmacher, Franz Frantz, Tischlergeselle 267f. Franziskaner von Wien 275, 373 Fränzl, Sängerknabe von Dürnstein 237 Freund, Leopold, Orgelbauer von Passau 267 Freytag, Kaspar, Dienstbote und Kammerdiener von Dürnstein 160, 207, 219, 226f., 418 Frickh, Matthias, Vormund von Hannß Stephan Purckh 337 Fridericus, Konventuale von Dürnstein s. Kollery, Friedrich von Fried, Franz Joseph, Arzt von Krems 402 Führer, Johann Michael, Propst von St. Pölten 161, 180, 186, 213, 215, 225, 230, 261, 305, 360, 434 Fux, Georg, Dürnsteiner Klosteruntertan zu Wagram 317 Fux, Johann, Apotheker von Krems 326f., 339, 352, 362, 378f., 384, 401f., 424, 431
Fux, Johann Joseph, Hofkapellmeister in Wien 180, 186, 230 Fux, Joseph Carl, Kaufmann von Wien 167 G Gaberl, Maurergehilfe 132f. Gaggstatter, Herr, Vater oder Bruder von Peter Gaggstatter 255; s. auch 153 Gaggstatter, Peter, Konventuale von Dürnstein 148, 153 – Epitaph 229, 231, 234, 236, 260 – Hofmeister von Grafenwörth 128, 152f., 174, 178, 190, 194, 196, 200, 208–210, 219, 225, 241, 316f. – Nachlass 229, 237, 280f. – Studium 402 – Tod 228 Gaißberger 210 Galen 155 Gallner, Bonifaz, Konventuale von Melk, Maler und Architekt 243, 247, 267, 272 Gartenmeister von Dürnstein s. Brunetti, Karl Fernandez Gärtner – von Dürnstein 137, 144, 209, 221, 269; s. auch Rädler, Simon – von Thürntal 140 Gasser, Johann Wolfgang, Chorregent in Krems 272 Geither, Paul, Hofhafner von Wien 128, 231 Genzel, Jacob Michael, Kaufmann von Frankfurt am Main 334 Gerhard, Johann David, Verleger und Buchhändler in Frankfurt am Main 160 Gewey, Joseph Gregor, Klosteradvokat 150, 152, 159f., 163, 192–194, 214, 244, 252, 256–258, 264, 266, 268f., 281, 292, 300, 307, 312, 314, 332, 337, 356, 359f., 362, 367f., 373, 377, 379f., 391, 394, 401–406, 412, 415, 419, 423f., 426, 428, 430, 434, 465 Ghelen, Johann van, Hofbuchdrucker und Buchhändler in Wien 198, 277 Ghelen, Johann Peter van, Hofbuchdrucker und Buchhändler in Wien, Sohn von Johann van Ghelen 336 Glaser, vitriarius 121, 123 – von Krems s. Muz, Johann Silvester – von Ottenschlag 118 – von Wien 268 Glimpfinger, Leopold Paul, Steinmetzgeselle 380 Glockengießer – von Krems s. Drackh, Ferdinand – von Wien s. Divall, Johannes Baptist Godefridus, Propst von Dürnstein s. Haslingen, Gottfried von Godfrid, Konventuale von Dürnstein s. Grünthal, Gottfried Freiherr von
488
Glossare und Apparat
Goldschmied – von Krems s. Somkorski, Sebastian – von Mautern 353f., 359, 378, 419f. – von Wien s. Holbein, Johann Kaspar Hans von Gomm, Christian, Pfarrer von Gföhl 379 Gössner, Karl, Tuchhändler von Krems 427, 433 Gottlieb, Maler s. Starmayr, Johann Gottlieb Grabmayr, Matthias Christoph, Schulmeister von Grafenwörth 387, 389 Graupner, Christoph, Hofkapellmeister in Darmstadt 374 Gregorius, Konventuale von Dürnstein 193 Grienthaller, Anton, Kalk- und Holzhändler von Krems 133 Gropper, Bernhard Michael von, Notar des Passauer Offizialats 125 Großenaster, Franz, Stuckateur von Wien 333, 337–339, 342 Grünberger, Georg, Tuchmacher von Krems 153 Grund, Leopold, Buchbinder von Stein 289, 293, 297, 301, 305, 331f., 334f., 338, 341, 357, 361, 367, 371f., 397f., 425, 432, 435 Grundt, Mathias, Dürnsteiner Klosteruntertan zu Meiseldorf 408 Grünthal, Gottfried Freiherr von, Konventuale von Dürnstein 149, 162, 202 – Epitaph 180, 196 – Nachlass 346 Gürtler – von Krems s. Hölt, Franz Anton – von St. Pölten 381 Guilielmus, Konventuale von Dürnstein s. Candry, Wilhelm Gusman, Franz Anton, Dompropst von St. Stephan in Wien 323 Gutmundt, Niklas, Steinmetzgeselle 157 H Haan, Matthias Wilhelm, Arzt von Wien 179, 203, 285 Hackelberg, Erasmus Maximilian Freiherr von 126, 133, 186 Hafner – von Grafenwörth s. Drowosy, Michael – von Wien s. Geither, Paul Haggenmüller, Balthasar, Stuckateur von Wien 207, 210, 264, 267, 304 Haggenmüller, Hans Georg, Stuckateur von Wien 255, 263, 269 Haider, Joseph, Jesuit in Krems 429 Halter von Grafenwörth 166, 205, 242, 276, 319, 344, 368, 386 Hämleutner, Simon, Dürnsteiner Klosteruntertan zu Ederding 162 Hammerschmied – von Aggsbach s. Steinbacher, Jakob
– von Wieshof s. Fasching, Mathias Händler s. Kaufmann Handschuhmacher – von Krems s. Klaubenschalk, Michael – von Stein s. Schobermayr, Johann Haringer, Karl Joseph, Maler von Olmütz 240, 251, 258, 266, 268, 288, 292–294 Hartner, Johann Georg, Kastner von Dürnstein 160, 168f., 233f., 305 Haslingen, Gottfried von, Propst von Dürnstein 125, 145, 162f., 170, 231, 342, 357 – Epitaph 172f., 176, 196 – Porträt 129, 228 – Schreibkalender 241 Heizer von St. Dorothea 340 Hemmettmayr, Christoph, Dürnsteiner Klosteruntertan 174 Heuel, Leopold Ignaz Freiherr von 260 Heuß, Peter, Kaufmann und Buchdrucker in Hamburg 334 Heyinger, Andreas, Universitätsbuchdrucker in Wien 382 Hieronymiten von Schönbach 284; s. auch Leopoldus a sancta Theresia; Beno a Corde Mariae; Christophorus a sancta Anna Hieronymus, Konventuale von Dürnstein s. Meister, Hieronymus Hilleprandt, Gerhard, Jesuit in Wien 323 Hillinger, Philipp, Göttweiger Klosteruntertan zu Engabrunn 174 Himmerich, Hans, Polizeimeister von Kopenhagen 372 Hocker, Samuel Tobias, Buchhändler in Frankfurt am Main 160 Höffner, Andreas, Binder von Grafenwörth 242 Hofmann von Eydlitz zu Freyenthurn, Johann Christoph Wilhelm Graf 184, 223, 229, 293 Hofmeister – von Grafenwörth s. Candry, Wilhelm; Gaggstatter, Peter – von Tegernsee 197 Hofrichter von Dürnstein s. Bärtl, Johann Georg; Müllbauer, Johann Georg Lorenz Hohendorff, Georg Wilhelm von 405 Hoheneck, Johann Georg Emanuel, Freiherr von 137 Hohenems, Franz Wilhelm Rudolf Graf von 342 Hohenfeld, Otto Achaz Ehrenreich Graf von 227 Holbein, Johann Kaspar Hans von, Goldschmied von Wien 135, 302, 333, 340, 343f., 352f., 358, 368, 374, 386, 396f., 406f. Hölt, Franz Anton, Gürtler von Krems 172 Holzer, Symphorianus, Servit von Wien 340 Hölzl, Karl, Lebzelter von Krems 427 Hölzl, Simon, Kupferschmied von Krems 166, 221, 226, 231
Personenregister 489
Honorius de Miesbach s. Priefer von Miesbach, Wolfgang Ehrenreich Karl Honorius, Propst von Dürnstein s. Arthofer, Honorius Hueber, Alphons, Pfarrer von Loiben 275, 367 Hueff, Andree, Dürnsteiner Klosteruntertan zu Meiseldorf 316 Hügel, Johann Gallus, Steinmetz und Bildhauer von Eggenburg 190 Hundeshagen, Johann Georg 150, 174, 231, 256, 320 Hunscharer, Georg Wolfgang, Vetter von Ernst Rainisch 269 I Ignatius, Konventuale von Dürnstein s. Weismayer, Ignaz imperator s. Karl VI. imperatrix s. Elisabeth Christine von BraunschweigWolfenbüttel Innozenz XI., Papst 267, 272, 301, 395 Innozenz XIII., Papst 218 J Jacob, Gunther Wenzel, Organist in Prag 151, 230 Jacob, Konventuale von Dürnstein s. Cammerer, Jakob; Lembler, Jakob Jäger 332 – von Rossatz 216, 239 Jansen, Cornelius 395 Jenumb, Johann Baptist, Prior von Aggsbach 272 Jesuiten 151; s. auch Haider, Joseph; Hilleprandt, Gerhard; Magnet, Paul – von Krems 158 – von Wien 224 Joannes, Kaplan von Krems 432 Johanneßer s. Malteser Joseph I., Kaiser 184 Joseph, Baumeister, Maurermeister s. Munggenast, Joseph Josephus, Konventuale von Aggsbach 289 Josephus, Konventuale von Dürnstein s. Stegner, Joseph von Juchtenmacherin von Grafenwörth 231 Justinian I., Kaiser 155 K Kainiz, Ferdinand, ehemaliger Konventuale von Dürnstein 123, 125 Kaiser s. Karl VI. Kaiserin s. Elisabeth Christine von BraunschweigWolfenbüttel Kalkschmied s. Haggenmüller, Balthasar Kammerdiener s. Diener Kämmerer von Dürnstein s. Candry, Wilhelm; Leeb, Maximilian; Lembler, Jakob; Ruemer, Dominik; Schott, Sebastian von
Kannegiesser, Leopold, Konventuale von Dürnstein 149, 170 – Epitaph 173 Kantor von Grafenwörth 226 Kapuziner 380; s. auch Erasmus von Linz; Kosmas von Linz; Mauritius von Schärding – von Krems 121 – von Passau 185, 195, 320 Karl VI., Kaiser 123, 129f., 153f., 194, 198 Karmeliten von Wien 274, 373 Karmelitinnen von St. Pölten 221 Kartäuser von Aggsbach 360; s. auch Ertl, Joseph; Jenumb, Johann Baptist; Münch, Hieronymus; Josephus Kastner von Dürnstein 328, 337, 384; s. auch Hartner, Johann Georg Kaufmann – von Frankfurt am Main s. Genzel, Jacob Michael – von Krems s. Aufschneider, Franz Xaver; Elßler, Josef; Prinz, Zacharias Ferdinand – von Stein s. Steyrer, Johann Baptist Kaufmann von Jeidendorf, Ernst, Konventuale von Dürnstein 148 – Dechant 154, 217, 285, 297 – Lehre 358 Kayser, Casparus, Minorit von Stein 366 Keeß, Johann Georg von 244, 254 Kehl, Ferdinand, Pfleger der Herrschaft Dürnstein 121, 332 Kellermeister von Dürnstein 158, 194, 233, 315 Kerschhofer, Michael, Bäcker von Dürnstein 232 Kirchstetter, Engelbert von, Konventuale von Melk 201 Kirchstetter, Johann Matthias Edler von 201 Klamayr, Joseph, Dürnsteiner Klosteruntertan zu Bernhards 408 klampfferer s. Spengler Klaubenschalk, Michael, Handschuhmacher von Krems 158 Klebrich, Johann, Perückenmacher von Krems 424 Klein, Karl, Uhrmacher von Krems 341 Klemer, Uhrmacher von Krems 232 Klosterbaumeister s. Munggenast, Joseph Klosterbeamte, officiere 120, 126, 133, 232, 328 Klosterbildhauer s. Schmidt, Johann Klostertischler 277; s. auch Bernard, Klostertischlergeselle Kluegin, Frau, Schwester von Ignaz Weismayer 379f., 401 Knickh, Joseph, Dürnsteiner Klosteruntertan 174 Kniewahlner, Dürnsteiner Klosteruntertan zu Ostra 141 Knittelmayr, Wirt von Wien 272 Knittl, Anna Sophia 231 Koblenzer, Tischlergeselle von Dürnstein 151 Koch von Dürnstein 191; s. auch Moriz, Georg Koch, Christoph, Blumenmacher von Krems 178, 276, 280, 292f., 335
490
Glossare und Apparat
Koch, Johann Michael, Dechant von Herzogenburg 285 Kolberer, Cajetan, Musiker und Konventuale von Andechs 161 Koll, Frantz, Dürnsteiner Klosteruntertan zu Meiseldorf 419 Koll, Mathias, Dürnsteiner Klosteruntertan zu Meiseldorf 316 Koll, Zachariaß, Dürnsteiner Klosteruntertan zu Meiseldorf 419 Kollerstorffer, Simon, Dürnsteiner Klosteruntertan zu Meiseldorf 316 Kollery, Friedrich von, Konventuale von Dürnstein 259 – Kellermeister 383 – Studium 286, 402 Kollopach, Karl Joseph von, Pfarrer von Stein 235 Königl, Johannes Karl, Schulmeister von Grafenwörth 252 Kopitz, Johann Jakob, Buchdrucker von Krems 157, 213, 231, 306 Kosmas von Linz, Kapuziner 158, 179, 185, 266, 317 Krävogl von der Freienstauf, Johann Anton, Pfarrer von Krems 140, 149, 157, 181, 200f., 219, 236, 257, 276, 336, 342, 357, 387, 425, 432 Krepinmacher 177, 192, 215, 229, 236f., 239, 262 Krieger, Johann Kaspar, Turnermeister von Krems 239, 340, 365 Kronegg und Ungarshofen, Johann Anton Maurer von, Pfarrer von Hadersdorf 379, 385 Küchenmägde 145 Küchenmeister, culinae praefectus – von Dürnstein s. Lembler, Jakob von; Nägl, Franz von; Weismayer, Ignaz – von St. Dorothea 301, 373 Kürschner 201, 232, 234 Kupferschmied 221 – von Krems s. Hölzl, Simon – von St. Pölten 415, 419f. Kupferstecher 221 – von Krems s. Landerer, Joseph – von Stein s. Schmutzer, Johann Adam – von Wien s. Nicolai, Georg David Christoph Kutscher 205 – von Dürnstein s. Schallck, Markus – von Göttweig 373 – von Melk 256 – von St. Dorothea 275, 340 L Lagler, Brüder, Spitzer Untertanen 337 Lakai s. Diener Lamberg, Johann Philipp, Graf, Kardinal, Bischof von Passau 123, 126, 130 Lamberg, Joseph Dominikus, Graf, Bischof von Passau 131, 309
Landerer, Joseph, Kupferstecher von Krems 353 Lang, Franz, Tuchmacher von Krems 191, 195 Lebzelter von Krems s. Hölzl, Karl Leeb, Maximilian, Konventuale von Dürnstein 259 – Kämmerer 408f., 415f., 418 – Studium 297, 402 Lederer von Grafenwörth 203 Lehman, Georg, Buchhändler in Wien 273, 365, 386 Leiß, Johann, Steinmetz von Adnet 262 Leithner, Frantz, Steinmetz von Wien-Gumpendorf 257, 293, 338 Lembler, Jakob, Konventuale von Dürnstein 146, 149, 184, 226 – Chorregent 152f., 161 – Kämmerer 245, 249, 253f., 262, 264, 266, 268f., 278, 294, 297, 306, 316, 402, 408 – Küchenmeister 183, 187, 195, 206, 225, 229 – Lehre 175, 257, 361, 402 – Nachlass 416f. – Niedere Weihen 118 – Tod 407 Leopold I., Kaiser 130, 184 Leopoldtl, Sängerknabe von Dürnstein 137, 153, 277 Leopoldus, Konventuale von Dürnstein s. Aichinger, Leopold Leopoldus a sancta Theresia, Konventuale von Schönbach 284 Leschl, Andree, Dürnsteiner Klosteruntertan zu Meiseldorf 316 Leser (Weinlesearbeiter) 161, 273, 384 Leygeb, Honorius, Konventuale von Dürnstein 148 Liechtl, Hans Georg, Klosterbäcker von Dürnstein 162 Liettenstültz, Oberst 334 Lindegg, Johann Albrecht von 320f. Lindner, Elias, Musiker, Domorganist in Freiberg 374 Lobwein, Leopold, Winzer und Weingartenpächter 152, 298 Locatelli, Joseph, Seidenmacher und Tuchhändler von Wien 187, 207 Lorentz, Bildhauergeselle 362 Lorenz s. Scheregg, Laurenz Löschenkohl, Hieronymus, Händler von Regensburg 179, 181 Löschl 144 Loy, Balthasar, Hauptmann 379 Ludwig, Jakob Theobald, Buchbinder in Wien 372 Luther, Martin 180 – lutherisch 247, 281 M Macher, Matthias, Dürnsteiner Klosteruntertan 174 Magnet, Paul, Jesuit in Krems 219, 276 Maier – von Dürnstein 139, 190
Personenregister 491
– von Grafenwörth 201, 326, 340 – von Stockerau 301, 340 Mainhardt, Hieronymus, Wirt von Wien 272 Malachias, Erzbischof von Armagh 218 Maler, pictor 123, 133, 190, 203, 273; s. auch Forch, Adam Pongratz; Priefer von Miesbach, Wolfgang Ehrenreich Karl; Rosaforte, Balthasar von; Roth, Felix Anton; Starmayr, Johann Gottlieb; Streinz, Matthias – aus Holland 164f., 167f., 176 – des Hackelberg, Erasmus Maximilian Freiherr von 186 – von Förthof s. Mayr, Siegmund – von Göttweig 129 – von Grafenwörth s. Carl, Maler von Grafenwörth – von Korneuburg 357 – von Krems s. Amon, Franz; Pichler, Matthias; Schentz, Hans Adam; Umsinn, Anton – von Olmütz s. Haringer, Karl Joseph – von Weißenkirchen 309, 335 Malergeselle 263, 279, 288, 307 Malteser von Wien 245 Mänich, Jacob, Binder von Grafenwörth 242 Marcus 161 Marcus, Frater 129 Marmorierer s. Großenaster, Franz; Wagner, Sebastian; Perger, Franz; Piazoll, Domenico; Piazoll, Johann Georg – von Wien s. Haggenmüller, Balthasar; Haggenmüller, Hans Georg Marx, Kutscher s. Schallck, Markus Mathias, Konventuale von Dürnstein s. Auer, Matthias Mathias, Maler s. Pichler, Matthias Mattheson, Johann, Musikdirektor in Hamburg 374 Maurer, murerius 119, 138, 185, 188, 236, 281, 285f., 331, 418; s. auch Müller, Hans; Stephan – von Dürnstein 220 – von Grafenwörth s. Pointner, Kaspar Maurergehilfe s. Gaberl Maurergeselle 238 Maurermeister 383; s. auch Munggenast, Joseph Mauritius von Schärding, Kapuziner 185, 317, 358 Mautschreiber 361 Maximilianus, Konventuale von Dürnstein s. Leeb, Maximilian Mayer, Franz Anton, Direktor des Passauer Offizialats 333 Mayr, Siegmund, Maler von Förthof 204, 216, 218, 220, 239–241 medicus s. Bader Meister, Hieronymus, Konventuale von Dürnstein 256, 259 – Studium 286, 373, 402 Melly, Georg Petrus, Pfarrer von St. Michael in der Wachau 415
Meßner, Schneider 292 Michel, Augustinus, Konventuale von Indersdorf 257 Micherl, Sängerknabe von Dürnstein 424 Miesbach s. Priefer von Miesbach, Wolfgang Ehrenreich Karl Minoriten von Stein 366; s. auch Kayser, Casparus; Zinne, Reginaldus Monath, Peter Konrad, Buchhändler in Wien 352, 358, 385, 403, 412 Montecuccoli, Maria Antonia Josepha, Fürstin 334 Moriz, Georg, Koch und Wirt von Dürnstein 164 Moser, Lorenz, Maler von Wien 198 Mößl, Franz, Schlosser von Mautern 141, 143, 146, 150, 159, 163f., 170–172, 186, 189, 192, 194f., 199f., 214f., 220f., 223, 226, 231, 239f., 274, 315, 334, 336, 360, 363, 365, 374, 384, 405, 412, 422f., 424, 428–430, 432, 434 Mostler (Weinlesearbeiter) 161, 273, 384 Müllbauer, Johann Georg Lorenz, Hofrichter von Dürnstein 409, 415, 423, 426–428 Müller – von Grafenwörth 166, 205, 241, 276, 278, 319, 344, 367, 386 – von Viehofen (Sägemühle) 136, 161–163, 166, 175, 181, 199, 235, 265, 288 Müller, Hans, Klostermaurer von Dürnstein 118 Müllner, Matthias, Steinmetz von Stein und Eggenburg 189f., 200, 212f., 217, 222, 224, 228, 232, 234, 238f., 246–250, 281–284, 298, 327–331, 380f. Müllner, Wollff, Dürnsteiner Klosteruntertan 174 Münch, Hieronymus, Konventuale von Aggsbach 225 Munggenast, Joseph, Baumeister von St. Pölten 237, 261, 284, 319, 325, 342 murerius s. Maurer Muz, Johann Silvester, Glaser von Krems 127, 129, 132, 141f., 163, 194, 199, 200, 230, 321, 332, 341, 358 N Nägele, Joseph, Propst von Waldhausen 227 Nagl von Engabrunn 429 Nagl, Peter, Drechsler von Stein 188, 191, 193, 196, 199, 213, 218f., 227f., 237, 297, 300, 325, 327, 336, 363, 365, 379, 389 Nägl, Franz Anton, Konventuale von Dürnstein 141, 148 – Chorregent 340 – Küchenmeister 225 Näherin – von Dürnstein s. Förster, Cordula – von Krems 315 Nallenburg, Hippolyt, Tischler von St. Pölten 247, 251, 261f., 286, 315, 317, 327, 339, 342
492
Glossare und Apparat
Neudorfer, Wolfgang, Schneider von Dürnstein 159 Newen Johann Karl, Buchhändler in Wien 266, 275 Niclas, Steinmetzgeselle s. Gutmundt, Niklas Nicolai, Georg David Christoph, Kupferstecher von Wien 361 Nidermayr 338 Nütz, Johann Anton Graf von Wartenburg 121 O Oedt zu Götzendorf, Johann Christoph Heinrich Graf von 244 Ofenmacher 175; s. auch Hafner officiere s. Klosterbeamte Organist von Krems s. Enck, Johann Ulrich Orgelbauer 303, 332 – von Krems s. Waitzel, Caspar – von Passau s. Freund, Leopold – von Wien s. Panzner, Johann Christoph Ott, Johannes Adam, Konventuale von St. Dorothea in Wien 323 Öttl, Matthias, Kapellmeister in Wien 186, 230 P Pämmer, Franz Gabriel, Riemer von Mautern 205 Panzner, Johann Christoph, Orgelbauer von Wien 157, 253, 289 Papst s. Clemens XI.; Innozenz XI.; Innozenz XIII.; Pius IV.; Pius V. Pargger, Pater s. Poiger, Dominikus parochus s. Pfarrer Paul, Maler von Grafenwörth 142, 145f., 181, 184, 279, 287, 311, 313, 318 Paulaner von Wien 373 Pepusch, Johann Christoph, Musikdirektor in London 233 Pergen, Johann Baptist Freiherr Graf von 174 Perger, Ernest Johannes, Propst von Klosterneuburg 316 Perger, Franz, Tischler von Weitra 253–256, 266, 305f. Perückenmacher von Krems s. Klebrich, Johann Peter, Petrus, Konventuale von Dürnstein s. Gaggstatter, Peter Peyersberg, Ernst Karl Joseph Graf von, Passauer Offizial 125 Pez, Johann Christoph, Kapellmeister in Stuttgart 322 Pezzl 203 Pfarrer – von Gföhl s. Gomm, Christian – von Grafenwörth 372, 432; s. auch Schott, Sebastian – von Hadersdorf s. Kronegg und Ungarshofen, Johann Anton Maurer von – von Krems s. Krävogl von der Freienstauf, Johann Anton – von Loiben s. Hueber, Alphons
– von Senftenberg s. Dallhamer, Joseph Theophil – von St. Michael in der Wachau s. Melly, Georg Petrus – von Stein s. Kollopach, Karl Joseph von – von Weißenkirchen s. Erb, Johann Adam Pfeffel, Johann Andreas, Kupferstecher von Wien 315 Pfister von Dürnstein 421; s. auch Bäcker Pfleger 235 – von Dürnstein s. Kehl, Ferdinand – von Haindorf 194 – von Rossatz 401 Philipp, Kammerdiener s. Bäschy, Philipp Piazoll, Domenico, Stuckateur von Krems 120, 123, 127 Piazoll, Johann Georg, Stuckateur von Krems 181f. 189, 193, 196, 222, 238, 246, 260, 270, 294, 296, 305, 360, 378, 384 Pichelsdorf, Johann Andreas Freiherr von 174, 227, 334, 392 Pichler, Matthias, Maler von Krems 153f., 160, 175, 183, 198, 213f., 217, 220, 227, 235, 240, 292, 321, 339 Pichler, Melchior, Kapellmeister des Fürsten Lubomirski 153, 341 Pichler, Sebastian, Steinmetz von Münzbach 381 Pichsenmaister, Maria Anna, Hoffräulein 403, 424 pictor s. Maler Pissanin, Frau 201 Pius IV., Papst 169 Pius V., Papst 169 Planta, Leopold von, Propst von Herzogenburg 274, 285 Poiger, Dominikus, Dominikaner in Krems 285, 323 Pointner, Kaspar, Maurer von Grafenwörth 242 Postillon 340, 373 Pozzo, Andrea, italienischer Maler und Architekt 193 praefectus – culinae praefectus s. Küchenmeister – von Grafenwörth s. Hofmeister von Grafenwörth Prälat – von Dürnstein s. Arthofer, Honorius; Donrey, Karl; Faust, Reinhard; Feldhorn, Matthias; Haslingen, Gottfried von; Übelbacher, Hieronymus – von Göttweig s. Bessel, Gottfried – von Herzogenburg s. Planta, Leopold von; Schmerling, Wilhelm – von Klosterneuburg s. Perger, Ernest Johannes – von Melk s. Dietmayr, Berthold – von St. Andrä s. Ruckenbaum, Anton von – von St. Dorothea s. Adler, Ferdinand – von St. Florian s. Födermayr, Johann Baptist – von St. Pölten s. Führer, Johann Michael – von Waldhausen s. Nägele, Joseph
Personenregister 493
– von Zwettl s. Zaunagg, Melchior von Prändl, Mathias, Grafenegger Untertan zu Enga brunn 174 Prandtauer, Jakob, Baumeister von St. Pölten 119 Praunsperger, Marian, Musiker und Konventuale von Tegernsee 272 Präxl, Ignaz Anton, Buchdrucker von Krems 397f. Presser (Weinlesearbeiter) 161, 273 Priefer von Miesbach, Wolfgang Ehrenreich Karl, Maler von Wien 149, 153, 348 Prinz, Zacharias Ferdinand, Kaufmann von Krems 298 Pruneder, Franz Gerhard, Organist von Heiligenkreuz 230 Prunlechner, Michael Joseph, Sattler von Krems 185f., 192, 226, 233f., 240 Prustmann, Ignaz, Organist an der Esterházyschen Hofmusikkapelle 230, 340 Purckh, Hannß Stephan, Bruder von Jakob Lemb ler 337, 360 Q Quesnel, Pasquier 395 R Rabatta, Raimund Ferdinand Graf, Bischof von Passau 224, 357 Rädler, Simon, Gärtner von Dürnstein 124, 128 Rämesmayr, Paul, Steinmetz von Zogelsdorf 212 Rauersperger, Georg, Dürnsteiner Klosteruntertan zu Meiseldorf 316 Redling, Tagwerker 188 regens chori s. Chorregent Reinhardt, Johann Georg, Hoforganist in Wien 180 Reinier, Dominik Ignaz, Apotheker von Wien 179 Reinisch, Ernst, Konventuale von Dürnstein 259, 269 – Primiz 285 – Studium 338 Reisinger, Matthias, Tenorist von Krems 230 Reißenfelt 418 Reiterer, Ferdinand, Apotheker von Krems 433 Richardus, Konventuale von Dürnstein s. Westermayr, Richard Richter – von Ederding 408 – von Grafenwörth s. Schurtz, Ferdinand – von Oberwinden s. Wahlner, Johannes Riemer – von Grafenwörth 147, 166, 205, 241, 276, 319, 344, 367, 386 – von Mautern s. Pämmer, Franz Gabriel Rikl, Karl, Konventuale von Dürnstein 247, 259, 293, 303 – Chorregent 389, 402 – Musik 233, 303 – Studium 286, 402 Ristl, Augustinus, Konventuale von Klosterneuburg 323
Roos, Johann Heinrich, deutscher Maler 228 Rosaforte, Balthasar von, Maler von Wien 364 Rosshändler 233, 342 Roth, Felix Anton, Maler von Grafenwörth 144, 363f., 375f., 422f., 430f. Rottmayr, Johann Michael, Maler von Wien 274 Ruckenbaum, Anton von, Propst von St. Andrä 225, 272 Rudolf, Johann, Bader von Feuersbrunn 138 Rudolph, Johann Caspar, Büchsenmacher von Krems 153 Rudolphus, Konventuale von Dürnstein s. Ertl, Rudolf Ruemer, Dominik, Konventuale von Dürnstein 259 – Kämmerer 426–429 – Studium 286, 402 Ruess, Georg, Prior des Augustinerklosters in Wien, Landstraße 252, 254 Rugendas, Georg Philipp, Maler und Kupferstecher von Augsburg 160, 194, 214 Rux, Paul, Dürnsteiner Klosteruntertan zu Grafenwörth 419 S Saiger, Peter, Sporer von Krems 146 Salomon, Bildhauergeselle 152 Sängerknaben von Dürnstein 117, 158, 276, 338; s. auch Ferdinandl; Fränzl; Leopoldtl; Micherl Santini s. Bussi, Santino sartor s. Schneider Sattler 128, 224, 424 – von Krems s. Prunlechner, Michael Joseph Savoy, Peter, Domkapitular von St. Stephan in Wien 323 Schadauer, Johann Gabriel, Bader von Dürnstein 124, 131, 137, 177, 186, 188, 198, 200, 226f., 233, 236, 277, 317, 338, 352, 365 Schallck, Markus, Kutscher von Dürnstein 139, 142, 161, 190, 200, 213, 247f., 256, 274f., 300, 340, 373 Scheffer, Johann Reichard, Freiherr von Dobra und Tiefenbach 185 Schelhämm 362 Schemmer, Simon, Dürnsteiner Klosteruntertan zu Meiseldorf 418 Schemnitz, Jacob, Dürnsteiner Klosteruntertan zu Meiseldorf 419 Schentz, Hans Adam, Maler von Krems 140 Scheregg, Laurenz, Konventuale von Dürnstein 170, 216 Scherffer, Hanß, Dürnsteiner Klosteruntertan zu Feuersbrunn 419 Schickhardt, Johann Christian, Flötist in Hamburg 322, 334 Schiffmeister – von Passau s. Stauffeneckher – von Spitz s. Wahlnböck, Johann Ferdinand
494
Glossare und Apparat
Schilgen, Johann Baptist, Buchdrucker in Wien 296 Schindelperger 233 Schlichtinger, Hanß Georg, Dürnsteiner Klosteruntertan zu Wagram 419 Schlosser 124, 132, 142, 351 – von Mautern s. Mößl, Franz Schlossergeselle 177 Schmerling, Wilhelm, Propst von Herzogenburg 221 Schmidt, Ferdinand, Chorregent in Wien 402 Schmidt, Gregor, Fischer von Schwarzbach 117 Schmidt, Johann, Bildhauer von Grafenwörth und Förthof 123, 126, 128, 134, 152, 157, 159, 164f., 171, 179, 181, 193, 196, 203, 215, 219, 222f., 225, 252f., 266f., 269–272, 285, 288, 294–296, 298f., 301–303, 328f., 332, 347, 353, 362, 366, 371, 378, 385, 412 Schmied s. auch Goldschmied; Hammerschmied; Kupferschmied Schmied von Grafenwörth 166, 205, 241, 276, 319, 344, 368, 386 Schmuder, Herr 140 Schmutzer, Johann Adam, Kupferstecher von Stein 211f. Schneider, sartor 227, 256, 380, 413; s. auch Meßner, Schneider – von Dürnstein s. Neudorfer, Wolfgang – von Grafenwörth 201, 216 Schnurmacher 315, 334, 389, 399, 405f., 412, 421, 424, 431 – von Krems s. Burger, Johann Joseph Schobermayr, Johann Franz, Handschuhmacher von Stein 429 Schön, Franz Adam, Zinngießer von Stein 265, 273 Schopf, Meinrad, Chorregent von Admont 151 Schott, Sebastian von, Konventuale von Dürnstein 149 – Kämmerer 216, 225 Schriffer 426 Schrittwieser, Martin, Maurermeister und Polier von Grafenwörth 141, 241, 320 Schulmeister – von Furth s. Weidinger, Bernhard – von Grafenwörth s. Grabmayr, Matthias; Königl, Johannes Karl Schurtz, Ferdinand, Dürnsteiner Klosteruntertan und Ortsrichter von Grafenwörth 174, 217, 232, 408 sculptor s. Bildhauer – domesticus s. Schmidt, Johann Sebastian, Konventuale von Dürnstein s. Schott, Sebastian von Seidenstricker von Enns 336 Seifensieder – von Linz 227, 423 – von Mautern s. Bernatsky, Johann Seiler von Grafenwörth 166, 205, 241, 276f., 319, 344, 367, 386
Sengmillner, Edmund, Musiker und Konventuale von Michaelbeuern 151 Serviten von Wien 275, 300, 373; s. auch Holzer, Symphorianus Sichrowsky, Benignus, Provinzial der Augustiner 254 Simonetti, Johann Wilhelm, Konzertmeister in Wolfenbüttel 374 Societas Jesu s. Jesuiten Somkorski, Sebastian, Goldschmied von Krems 195f., 206, 219, 223, 231f. Spaliermacher s. Tuchhändler Spenger, Nicolaus, Wirt von Wien 359, 427f. Spengler, klampfferer 301 – von Krems s. Doberschizki, Johann Wenzel Spindler, Luca 378 Spitzenmacherin von Krems 247 Sporer von Krems s. Saiger, Peter Spranger, Bartholomäus, kaiserlicher Hofmaler 126 Stadler, Franz Xaver, Jesuit in Wien 323 Stainbacher, Jakob, Hammerschmied von Aggsbach 415, 418, 421 Stanzl, Ivo, Konventuale von St. Pölten 293 Starmayr, Johann Gottlieb, Maler von Wien 364, 399, 404, 424 Stäuerer s. Steyrer, Johann Baptist Stauffeneckher, Schiffmeister von Passau 320 Steegner, Herr 226, 343f. Stegner, Joseph von, Konventuale von Dürnstein 149 Steinböck, Andreas, Steinmetz von Eggenburg 123, 157, 283 Steinbrecher 124, 132f., 138, 153, 208, 212 Steinl, Matthias, Bildhauer und Architekt 136 Steinmetz 123, 126, 131f.; s. auch Fahrmacher, Franz – von Adnet s. Leiß, Johann – von Eggenburg s. Müllner, Matthias; Steinböck, Andreas – von Gumpendorf s. Leithner, Frantz – von Hallein s. Erthwein, Johann Adam – von Krems 130 – von Melk 157 – von Münzbach s. Pichler, Sebastian – von Ranna 140, 144 – von St. Nikola s. Eder, Felix – von Stein s. Müllner, Matthias Steinmetzgeselle 123, 130, 189, 213, 217, 222, 224, 228, 232, 234, 237, 239–241, 246–250, 257f., 281–283, 298, 328f., 331, 373; s. auch Caspar; Christian; Glimpfinger, Leopold Paul; Gutmundt, Niklas; – lutherisch 247, 281 – von Stein 190 – von Tegernsee 175 Stephan, Maurer 162 Steyrer, Johann Baptist, Kaufmann von Stein 228, 427
Personenregister 495
stockhodorer s. Stuckateur Stöger, Johannes Michael, Wirt von Wien 359 Storch, Johann, Taschner von Passau 219 Streinz, Matthias, Maler von Dürnstein 348 Stuckateur, stockhodorer 129, 190, 337; s. auch Alfieri, Girolamo; Bussi, Santino; Bolla, Johann Michael; Haggenmüller, Balthasar; Haggenmüller, Hans Georg; Piazoll, Domenico – von Krems s. Piazoll, Johann Georg – von Wien s. Großenaster, Franz; Wagner, Sebastian stüfftknaben s. Sängerknaben von Dürnstein Sumerer, Martin, Dürnsteiner Klosteruntertan 174 Sutor s. Sutter, Hans Georg Sutter, Hans Georg, Eisenhändler von Krems 147, 184, 186, 199, 222, 292, 321, 336, 423f., 428, 432 Sylvester, Glaser s. Muz, Johann Silvester
Georg; Lang, Franz; Werti von Myhrenfeldt, Johann Julian – von Regensburg s. Löschenkohl, Hieronymus – von Wien 135; s. auch Locatelli, Joseph Turnermeister von Krems s. Krieger, Johann Kaspar
T Tagwerker 118f., 132, 138, 141, 185, 188, 418; s. auch Redling Taschner von Passau s. Storch, Johann Telemann, Georg Philipp, Musikdirektor in Frankfurt 272 Tenorist von Krems s. Reisinger, Matthias Tettenbacher, Thomas, Weinhändler von Laufen 163, 228, 337, 423 Theodor, Geselle von Balthasar Haggenmüller 211 Thornier, Peter, Bildhauer von Mautern 124, 126, 133f., 139, 144, 147, 247, 251, 255, 295f., 358f., 362 Thumb, Johann, Dürnsteiner Klosteruntertan 174 Thumb, N., Dürnsteiner Klosteruntertan zu Wagram 418 Tischler, arcularius 117, 124, 132, 136, 193, 223, 256, 298, 328, 345f.; s. auch Klostertischler; Tischlergeselle – von Förthof 379, 385 – von Grafenwörth 145, 147, 151, 153, 156, 170, 185, 191, 251, 264, 270f. – von St. Pölten s. Nallenburg, Hippolyt – von Stein s. Weber, Christian – von Weitra s. Perger, Franz Tischlergeselle 171f., 265, 267, 433; s. auch Bernard, Klostertischlergeselle; Frantz, Tischlergeselle; Koblenzer – der Jesuiten 151 Torsteher – im Landhaus 275 – von St. Dorothea 275, 340 traidtler s. Trödler träxler s. Drechsler Trödler, traidtler von Dürnstein 418 Tuchhändler – von Krems s. Gössner, Karl; Grünberger,
V Vargen, Wirt von Wien 427 Vergolder 264, 274, 287, 397; s. auch Carl und Paul, Maler von Grafenwörth; Mayr, Siegmund; Maler von Weißenkirchen; Roth, Felix Anton; s. auch Goldschmied – von Wien s. Amon, Franz Verwalter von Goldegg 342 vinetor s. Weinzierl vitriarius s. Glaser vorfahrer, mein s. Haslingen, Gottfried von Vorreiter 205, 340
U Übelbacher, Hieronymus, Propst von Dürnstein 148 – Briefformular 246 – Initialengravur 211, 382 – Inschrift 154f., 166, 172f., 180, 183 – Kontrakt 134, 380 – Quittung 372, 416 Uhrmacher 211, 421 – von Krems s. Ebner, Johann; Klein, Karl; Klemer Ulmestorffer, Dürnsteiner Klosteruntertan 190 Umsinn, Anton, Maler von Krems 123, 131–133, 363
W Wagner von Grafenwörth 166, 205, 209, 241, 276, 319, 344, 367, 386 Wagner, Sebastian, Stuckateur von Wien 333, 337–339, 342 Wahlnböck, Johann Ferdinand, Holzhändler und Schiffmeister von Spitz 286 Wahlner, Johannes, Dürnsteiner Klosteruntertan und Ortsrichter von Oberwinden 407 Waitzel, Caspar, Orgelbauer von Krems 218, 253 Wallner, Franz Tobias, Arzt von Krems 177, 203, 245, 294 Wallner, Grafenegger Untertan 294 Wallner, Hanß, Dürnsteiner Untertan zu Meiseldorf 408 Walthasar s. Haggenmüller, Balthasar Weber – von Grafenwörth 166, 205, 241 – von Sallingberg s. Bock, Matthias Weber, Christian, Tischler von Stein 121f., 136, 182, 185, 191f., 199, 202, 211, 215, 218, 224, 232, 235, 265 Weidinger, Bernhard, Schulmeister von Furth 151
496
Glossare und Apparat
Weingartenarbeiter s. Buttenträger; Leser; Mostler; Presser; Weingartenhüter Weingartenhüter 273 Weingartenpächter s. Cettin, Frau; Chamblai, Frau; Dillinger; Lobwein, Leopold Weinhändler s. Eder; Spenger, Nicolaus; Tettenbacher, Thomas Weinzierl, vinetor 162; s. auch Weingartenarbeiter; Weingartenpächter – von Klosterneuburg 408, 427f. Weismayer, Ignaz, Konventuale von Dürnstein 149 – Küchenmeister 254, 280f., 297 – Nachlass 379f., 401, 404, 416 Wendl, Anton, Sohn von Johann Philipp Wendl 221 Wendl, Johann Philipp, Fechtmeister von Wien 221, 384 Werti von Myhrenfeldt, Johann Julian, Tuchhändler von Krems 140, 158, 208, 360 Westermayr, Richard, Konventuale von Dürnstein 141, 148, 202 – Epitaph 170, 172, 176, 196 – Nachlass 346 Weysmairin, Frau, Mutter von Ignaz Weismayer 380 Wilderer, Johann Hugo, Hofkapellmeister in Mannheim 230 Wilhelm, Konventuale von Dürnstein s. Candry, Wilhelm Willerding, Johannes von Augsburg 258 Winckelmüllner, Johann Georg von Grafenwörth 269
Winzer s. Weinzierl Wirt 134, 298, 342 – von Aggsbach s. Elnig – von Dürnstein s. Moriz, Georg – von Förthof 135, 188, 359 – von Wien 160, 164, 359; s. auch Aichhorn, Melchior; Mainhardt, Hieronymus; Knittelmayr; Spenger, Nicolaus; Stöger, Johannes Michael Wittorff, Johann Gottlieb Freiherr von 171 Wunderer, Mathias, Dürnsteiner Klosteruntertan zu Meiseldorf 31 6 Z Zaunagg, Melchior von, Abt von Zwettl 227 Zauner, Johann, Dürnsteiner Klosteruntertan zu Gösing 419 Zeißl, Franz, Buchdrucker und Buchbinder von Stein 160, 196, 200, 216, 224, 236, 254, 272f., 280, 289, 293 Zens, Herr 227 Ziani, Marc’Antonio, Hofkapellmeister in Wien 180, 186 Ziegler, Johann Konrad, Verleger und Buchhändler in Hanau 412 Zimmerleute 119, 136, 172, 213 Zimmerpolier 237 Zinne, Reginaldus, Minorit von Stein 366 Zinngießer von Stein s. Schön, Franz Adam Zwinger, Konrad, Goldschläger von Nürnberg 298
Ortsregister
In das Ortsregister wurden alle im Editionsteil aufscheinenden Ortsnamen aufgenommen. Ausgenommen sind die Erscheinungsorte der in den Kalendernotizen genannten Bücher (siehe dazu die Bücherliste S. 441–459). Die Auflösung der Ortsnamen erfolgt bei der ersten Nennung in einer Fußnote (Bezirke ohne Angabe des Bundeslands befinden sich in Niederösterreich, Bundesländer ohne Angabe des Staats in Österreich. Siehe auch die Niederösterreichkarte S. 508f.). Mehrmals genannte Ortsnamen, deren Bezeichnung in den Kalendernotizen stark von der modernen Schreibweise abweicht, sind, mit Verweis, in der Schreibung der Quelle kursiv gesetzt wiedergegeben. Bei häufig genannten Ortsnamen ist der Zusammenhang der Ortsnennungen als Sublemma angegeben (z. B. „Eggenburg, Steinmetz“). Es sind aber im Ortsregister nur jene Bezeichnungen für Personen angegeben, die im Zusammenhang mit der ausdrücklichen Nennung eines Ortsnamens stehen (z. B. Steinmetz von Eggenburg), weitere Nennungen von Berufsbezeichnungen sind im Personenregister zu finden. In das Ortsregister wurden auch die Gebäudeteile und Räume des Chorherrenklosters in Dürnstein aufgenommen, auch wenn die Nennungen zum Beispiel der „Prälatur“ oder der „Krypta“ nicht mit ausdrücklichen Nennungen Dürnsteins verbunden sind. Sie sind unter dem Stichwort „Dürnstein, Augustiner Chorherrenkloster“ gelistet. Die Nummern geben die Seitenzahlen an.
A Admont, Benediktinerkloster 151 Adnet 262 Aggsbach Dorf 257, 260, 415, 418, 421 – Kartause 225, 258, 272, 289, 360 Aggsbach Markt 204, 342 Albrechtsberg an der Großen Krems 431 Altenmarkt, Pfarrkirche St. Magdalena 326 Altpölla 259 Augsburg 151, 167, 258 B Belgrad/Beograd 333 Berlin – Berliner Blau 307, 313, 321 Bernhards 144, 408 Bologna – Bologneser Kreide 159 – Bologneser Salat 128 Breslau/Wroclaw 321 Brunn s. Dürnstein, Brunnweingärten D Darmstadt 374 Dresden 374 Dürnhag 408 Dürnstein – Augustiner Chorherrenkloster 172, 174, 185, 205, 215, 217, 220, 246, 253, 268f., 277, 285,
306, 319, 323, 342, 366f., 372, 379–383, 390, 402, 407f., 420, 422, 429, 432 – – Archiv 126, 143, 351, 426, 428 – – Bibliothek 143, 214, 351, 360, 378, 435 – – Billiardzimmer 125, 129, 182, 184, 218, 221, 345f., 349, 351, 384 – – Binderei 178, 233, 305 – – Dechantei 378 – – Einsetz 202, 214, 435 – – Galerie 125, 182, 184, 194, 214, 231f., 240, 349, 424 – – Garten 137, 214, 229, 237, 349, 390, 424, 435 – – – Prälaturgarten 118, 120, 125, 140f., 221, 228f., 231, 238, 240, 346, 349 – – Gästezimmer 125–127, 138, 150, 177, 181, 184, 186, 213, 215, 218, 222, 224, 260, 296, 327, 345, 349 – – – Alkovenzimmer 175, 177, 184f., 194, 207, 345, 349–351 – – – blaues Zimmer 345, 349, 351 – – – großes Zimmer 175, 177f., 184f., 187f., 194, 196, 219f., 227, 232, 237, 240, 345, 349, 351 – – – grünes Sälerl 125–127, 138, 150, 184, 194, 215, 346, 349 – – – Kapuzinerstüberl 125, 175, 185, 191, 349 – – – kleine Zimmer 125, 138, 177f., 185
498
Glossare und Apparat
– – – rotes Zimmer 125, 138, 175, 207, 345, 349, 351 – – – Stiftzimmer 138, 146, 150, 159, 184, 187, 214–216, 219, 349 – – Gruft s. Krypta – – Heiliges Grab 278, 339, 347, 361, 394, 396, 404, 418, 424 – – Hofrichterei 331 – – Kanzlei 120, 123, 126f., 143, 145, 149f., 152, 165, 176, 194, 200, 202, 215, 227, 235, 240, 246, 324, 341, 345f., 349 – – Kapitelhaus 133, 142, 145, 176, 194, 196, 200, 321, 341, 345f., 349, 351, 366, 378, 424, 434f. – – Kirche 170, 173, 175, 208, 212, 214, 217, 234, 238, 241, 243–249, 255, 260f., 267–269, 275, 281–286, 288, 296, 299, 302f., 305f., 310, 316, 321, 325, 327, 329, 332, 338f., 344, 347–349, 366, 371, 397, 434f. – – Kirchturm 238, 261f., 282, 319, 332, 371, 380f., 404, 414f., 418–424, 431 – – Krautkeller 189, 200, 202, 351 – – Kremser Kapelle 215, 326 – – Kreuzgang 170, 173, 214f., 236, 248, 281f., 296f., 359f., 363, 378, 404, 424, 432, 434f. – – Krypta 124, 132, 138f., 141, 143–145, 149, 153f., 156–160, 165, 168, 170, 173f., 183f., 199, 204f., 208, 210f., 215, 226, 282f., 294, 296, 302f., 305, 314, 320f., 326, 329, 333, 337–339, 345–347, 351, 378, 435 – – Küche 176, 202, 215, 345, 396, 435 – – Küchenmeisterei 165, 176, 187, 194f., 200, 202, 205, 346, 351, 435 – – Maierhof 133, 139, 230, 241 – – Musaeum 188 – – Pfisterei 162, 165, 175f., 182, 351 – – Prälatenoratorium 120, 126, 131, 133, 142, 154, 156, 158f., 164, 178, 182, 187, 195f., 199, 203, 208, 212f., 219, 224, 234, 240f., 243f., 254f., 261f., 264f., 275f., 292, 341, 345, 347, 376, 399f. – – Prälatur 118, 120, 125f., 130, 134, 142, 150, 153, 158f., 181, 214, 260, 327, 346, 351, 435 – – – Hauptzimmer 120, 129, 138, 140, 142f., 149, 156, 164, 170, 172, 181, 189, 211, 230, 232, 235, 339, 345, 348f., 357, 379 – – – Schlafzimmer 120, 126f., 138–140, 142f., 147, 150f., 156, 164, 170, 185, 187, 192f., 207, 219, 339, 345, 349, 434f. – – – Vorzimmer 126–129, 138–140, 142, 150, 156, 172, 184, 186f., 189, 193, 202, 222, 345, 348–350, 379 – – – Winterprälatur 302, 347f., 364 – – Refektorium 424 – – Saal 139, 175, 182, 184, 189, 191–193, 214,
220, 224, 228, 237, 240f., 286, 296, 338, 342, 345f., 349, 351, 357, 419, 430, 435 – – Saalzimmer 182, 184, 195, 218, 225, 349, 351 – – Sakristei 120, 132, 134, 151, 156, 175, 182, 191, 199, 202, 213, 218, 247, 261, 267, 283, 285, 287f., 308, 321, 326, 338, 345–347, 351, 356, 435 – – Sala terrena 182 – – Salettl (Sälerl) 182, 184, 189, 198, 207, 210–212, 214, 218f., 224f., 227, 240f., 260, 337f., 345, 349, 351, 379 – – Salzgewölbe 159, 177, 220 – – Schüttkasten 119, 127, 172, 178, 190, 199, 204, 214, 223, 233, 240, 253, 305, 350, 358 – – Studierzimmer 349, 351, 358 – – Tafelzimmer 121, 125, 138, 156, 347, 349 – Brunnweingärten, Brunn, Prun 192, 323, 344, 362, 382f., 397f., 408, 415f., 423, 427f. – Herrschaft 332 – Kellerschlössel 123, 184f., 283, 345, 347, 430 – Klarissenkloster, jungfraucloster 119, 190, 429 – Kornfechsung 124, 131, 155, 188, 431 – Pfaffenberg 118 – Stadt 118, 132, 204, 259, 371, 390, 418 – Watstein 118 – Wein 258, 320, 338, 343 E Ederding 162, 408 Eger – Egerer Sauerbrunn 121, 138, 334 Eggenburg 136, 153, 190, 247, 263, 298, 338, 342, 381 – Steinmetz 143, 157, 281, 329, 380f. Eisenstadt 259 Engabrunn 132, 148, 166, 174, 227, 267, 274, 382f., 386, 429 Enns 279, 336 Eselstein s. Krems, Eselstein F Fels am Wagram 150, 174 Feuersbrunn, Forstbrunn 132, 419 Florenz – Florentiner Lack 307, 321 Forstbrunn s. Feuersbrunn Förthof 118, 135, 162, 188, 212f., 248, 359, 379, 385, 412 – Bildhauer 353, 362, 366, 372, 378, 385, 412 – Kapelle des hl. Matthias 429 – Maler 204, 216, 218, 220, 239, 240, 241 Frankfurt am Main 160, 334, 390, 421 Freiberg 374 Furth 151
Ortsregister 499
G Gaisruck 339 Gföhl 286, 379 Goldegg 342 Göllersdorf, Schloss Schönborn 231 Gösing am Wagram 227, 274, 382f., 398, 419 Göttweig, Benediktinerkloster 129, 133, 155, 174, 219, 244, 248, 316, 373, 422, 431 Grafenegg 174, 294 Grafenwörth 127, 129, 131, 141f., 145, 150, 154, 156, 158, 166, 174, 191, 198, 201, 203, 213, 216, 244f., 260, 264, 270, 275–277, 284, 294, 297f., 340, 342, 346, 372, 399, 408, 419 – Bildhauer 123, 126, 128, 134, 152, 157, 159, 164f., 171, 179, 181, 193, 196, 203, 215, 219, 222f., 225, 252, 266, 269, 270f., 285, 288, 294f., 298f., 301–303, 328, 332, 347 – Binder 166, 194, 205, 242, 276 – Fleischhauer 166, 205, 242 – Hafner 123, 127, 139, 146, 150, 165f., 177, 190, 194, 205, 241, 276, 315, 319, 344, 367, 386, 419 – Halter 166, 205, 242, 276, 319, 344, 368, 386 – Hofmeister 128, 174, 200, 209, 210, 228f., 253, 271, 274, 310, 316f., 326, 328, 331, 418 – Juchtenmacherin 231 – Kantor 226 – Lederer 203 – Maier 340 – Maler 124, 133, 140, 142, 145f., 184f., 188, 192, 194, 202, 234, 260, 262, 279f., 286f., 307, 312f., 321, 405 – Maurer 242 – Müller 166, 205, 241, 276, 278, 319, 344, 367, 386 – Pfarrer 149, 372, 432 – Richter 217, 232 – Riemer 147, 166, 205, 241, 276, 319, 344, 367, 386 – Schmied 166, 205, 241, 276, 319, 344, 368, 386 – Schneider 201, 216 – Schulmeister 252, 387, 389 – Seiler 166, 205, 241, 276f., 319, 344, 367, 386 – Tischler 145, 147, 151, 153, 156, 170, 185, 251, 264, 271 – Wagner 166, 205, 209, 241, 276, 319, 344, 367, 386 – Weber 166f., 205, 241 Graz 377 Greifenstein 333 Greillenstein 253 Groß-Enzersdorf 373 Großgerungs 342 Gundendorff s. Wien, 6. Bezirk, Gumpendorf
H Hadersdorf am Kamp 379, 385 Haindorf 194 Hallein, Hollä 124, 134, 262 Hamburg 334, 374 Hanau, Europäische Zeitung 160, 218, 316, 334, 357, 374, 390, 412 Hausleiten 301, 373 Herzogenburg, Augustiner Chorherrenkloster 221, 227, 238, 274, 285f., 344 Hippersdorf 274 Hollä s. Hallein Hollabrunn 342 Horn 402 I Imbach 348 Innsbruck 254 J jungfraucloster s. Dürnstein, Klarissenkloster K Kamles 144 Kaschau/Košice/Kassa 271 Kemnath 259 Kilb 407f. Klosterneuburg 154, 361, 408, 426 – Augustiner Chorherrenkloster 316, 323, 408, 426 – Wein, Weinbau 164, 197, 337, 382, 398, 405, 408, 423, 427f. Köln – Kölner Kreide 363, 410 Kopenhagen 372 Korneuburg 301, 340, 357, 373 Krems an der Donau 118, 167, 172, 193, 265, 298, 367, 381, 390, 402, 422, 429 – Apotheker 402, 433 – Arzt 402 – Bettenmacherin 367 – Blumenmacher 178, 280 – Buchdrucker 157, 213, 306, 397f. – Büchsenmacher 153 – Chorregent 272 – Dechant 140, 149, 157, 181, 200f., 219, 236, 257, 276, 336, 342, 357, 387, 425, 432 – Dominikaner 273, 285 – Drechsler 432 – Eisenhändler, Eisenwaren 193, 428, 432 – Eselstein 424 – Fischer 427f., 432 – Glaser 127, 141f., 163, 194, 199, 321 – Glockengießer 305 – Goldschmied 195f., 206, 219, 223, 231 – Gürtler 172 – Jakobimarkt 223
500
Glossare und Apparat
– Jesuiten 158, 276 – Kapuziner 121 – Kaufmann 298 – Kupferschmied 166 – Kupferstecher 353 – Lebzelter 427 – Maler 153f., 240, 339, 363 – Näherin 315 – Organist 158 – Orgelbauer 218, 253 – Pfarrkirche St. Veit 121, 220, 305 – Sattler 185f., 192 – Schlüsselamt 153 – Schnurmacher 189, 193, 389, 405f., 421, 424 – Simonimarkt 274, 316 – Spengler 418 – Spitzenmacherin, Spitzen 247, 265, 284 – Sporer 146 – Steinbrecher 138 – Steinmetz 130 – Stuckateur 181f., 189, 193, 222, 238, 246, 260, 270, 294, 296, 305, 360, 378, 384 – Tenorist 230 – Tuch, Tuchhändler 195, 292, 360, 433 – Turnermeister 340, 365 – Uhrmacher 232, 260 Kremser Kapelle s. Dürnstein, Augustiner Chorherrenkloster Kronau 333 Krumau am Kamp 342 L Laibach/Ljubljana 156 Langenlois, Loiß 120f., 132, 165, 198, 208, 266, 294, 316, 326, 360 Laufen 163 Leipzig 233, 331, 342, 374, 421 Linz 158, 196, 199, 221, 227, 390, 423 Loiben 131, 275, 367, 371, 390, 431 Loiß s. Langenlois Loosdorf 179 M Mailand/Milano 153, 237, 373 Maria Taferl 306 Mariazell 335 Mautern an der Donau – Bildhauer 124, 133f., 139, 142, 144, 147, 247, 251, 255, 358f., 362 – Goldschmied 353f., 359, 378, 419 – Riemer 205 – Schlosser 141, 143, 146, 150, 159, 163, 170f., 186, 189, 192, 194, 200, 214, 220, 336, 360, 365f., 374, 405, 412, 422–424, 428, 430 – Seifensieder 123, 129, 427, 433 Mauthausen 199 Meidling im Tal 164 Meiseldorf 141, 408, 418f.
Melk, Mölckh, Benediktinerkloster 130, 135, 137, 157, 201, 212, 221, 231, 244, 256, 281, 309, 316, 322, 333, 346, 351 Münzbach 381 N Neuaigen 132 Nürnberg 287, 298, 356, 405, 430 O Oberloiben s. Loiben Oberwinden 407f. Olmütz/Olomouc 251, 395 Ostra 141, 332 Ottenschlag 118 Öttingen 403 P Passau 181, 196, 201, 219, 320, 367 – Bischof 224, 309, 357 – Kapuziner 179, 185, 195, 317, 320, 358 – Konsistorium, Offizialat 125, 225, 258, 273, 284f., 289, 309, 379 – Orgelbauer 267 – Passauer Gold 273, 286, 308, 311–314, 318, 335, 354, 375–377, 397, 405 – St. Nikola 204, 336, 356, 366 Pfaffenberg s. Dürnstein Pistoia 204 Prag/Praha 151, 271, 404, 421 Prun s. Dürnstein, Brunnweingärten Purkersdorf 274 R Raab/Győr 233 Ranna 140, 144, 175 Ravelsbach 256 Retz 208 Rom/Roma 218, 252, 316 Rossatz 216, 239, 401 Rotenhof 118 S Sallingberg 143, 152, 239 Salzburg 124, 157, 201, 252, 364, 431 – Kollegienkirche 238 Schiltern 132 Schönbach, Hieronymitenkloster 284 Schwarzenbach 117 Seebarn am Wagram 132, 294 Senftenberg 425 Sieghartskirchen 274 Spitz 118, 185, 286, 390 St. Andrä an der Traisen, Augustiner Chorherrenkloster 169, 225, 272, 307, 346 St. Florian, Augustiner Chorherrenkloster 227, 273, 279 St. Michael in der Wachau 415
Ortsregister 501
St. Nikola, Augustiner Chorherrenkloster s. Passau, St. Nikola St. Nikola an der Donau 320 St. Pölten 139, 198, 237, 247, 328, 381 – Augustiner Chorherrenkloster 161, 180, 186, 213, 215, 221, 225, 230, 239, 251, 261, 305, 327, 346, 360, 393, 434 – Baumeister 119 – Englische Fräulein 389 – Hammerschmiede 142, s. auch Wieshof – Karmelitinnen 221 – Kupferschmied 416, 419f. – Maurermeister 237, 319 – Tischler 247, 251, 261f., 286, 315, 317, 327, 339 Stein 118, 174, 381, 390, 431 – Buchbinder 200, 254, 280, 289, 297, 334, 361, 371f., 397f., 425, 432 – Drechsler 188, 191, 193, 196, 199, 213, 218f., 227f., 237, 297, 300, 325, 327, 336, 363, 365, 389 – Handschuhmacher 429 – Kaufmann 427 – Kupferstecher 211 – Maut 153 – Minoriten 366 – Musikalien 234 – Pfarrer 235 – Steinmetz 189f., 200, 212, 222, 232, 234, 246–248, 281, 284, 298 – Tischler 121, 136, 182, 185, 191f., 199, 202, 211, 215, 218, 224, 235, 265 – Zinngießer 265, 273 Stetteldorf am Wagram 220f. Stockerau 256, 275, 301, 339f. Stuttgart 319 T Tabormaut s. Wien, Tabormaut Tegernsee, Benediktinerkloster 175, 188, 197, 272, 349, 363 Temeswar/Timişoara/Temesvár 333 Thürntal, Schloss 140, 231 Trübau/Třebová 228 Tulln an der Donau 131 U Unterloiben s. Loiben Unterseebarn s. Seebarn V Viehofen 124, 136, 161–163, 175, 181, 199, 235, 265, 288 W Wagram am Wagram 132, 317, 418f. Waldhausen, Augustiner Chorherrenkloster 227, 320
Weißenalbern 124, 136 Weißenkirchen in der Wachau 209f., 282, 305, 309, 335, 337, 435 Weiten 320 Weitra 253f., 266, 305f. Wien 125, 129f., 135, 144, 146f., 149, 153, 172f., 176, 179, 181, 185f., 190, 193, 201, 206, 210, 214, 223, 227, 231, 233, 244, 248f., 253–256, 259, 264, 267f., 271, 274, 280, 289, 292, 300, 308f., 315f., 320, 331–333, 339, 344, 353, 357, 361, 363, 372, 377–379, 381f., 385, 390, 401, 425f., 432, 434 – 1. Bezirk – – Apotheke zum weißen Engel 179, 204 – – Augustiner Chorherrenkloster St. Dorothea 172, 179, 226, 256, 264, 274f., 286, 301, 323, 327, 333, 340, 345f., 373 – – Augustiner-Eremiten 274, 300, 361 – – Ballhaus 273, 277, 336 – – Barnabitenkolleg St. Michael 265 – – Brotbäckerhaus, Grünangergasse 141, 150 – – Franziskanerkloster 275, 373 – – Gasthaus zum goldenen Lamm 164 – – Gasthaus zum goldenen Ochsen 164, 272 – – Gasthaus zum goldenen Strauß 157 – – Gasthaus zum wilden Mann 268, 296 – – Graben 179 – – Haus Engelshofen 266 – – Haus zum kleinen Jordan 363 – – Haus zum schmeckenden Wurm 179 – – Haus zum Totenkopf 275 – – Hoher Markt, Schranne 167 – – Hutstoppergässel 372 – – Jesuitenkirche 224 – – Karlskirche 238 – – Kirche St. Anna 266 – – Kohlmarkt 266, 273 – – Landhaus 256, 275 – – Malteser 245 – – Melker Hof 333 – – Naglergasse 164, 352, 358, 385 – – Pallertor 396 – – Paternostergasse 396 – – Schottentor 333 – – Stampisches Haus 396 – – Stephanstor 372 – – Sternhof 363 – – Tuchlauben 396, 403 – – Zwettlerhof 365, 382 – 2. Bezirk, Leopoldstadt 263, 274, 301, 373 – – Karmeliterkloster 274, 373 – – Pfarrkirche St. Leopold 255, 262f., 301 – 3. Bezirk – – Augustiner-Eremiten 156, 163, 254, 256, 300, 361 – 4. Bezirk, Wieden 160, 221 – – Engelskircher Palais 221 – – Paulanerkloster 373
502
Glossare und Apparat
– 6. Bezirk – – Gumpendorf, Gundendorff 257, 293, 338 – – Gumpendorfer Brauerei 257 – – Haus Königsegg 257 – – Karmeliterkloster 274, 373 – – Laimgrube 274, 373, 428 – 7. Bezirk – – Palais Trautson 136 – – Pfarrkirche St. Ulrich 136 – – Spaliermacherhaus 136 – – Spittelberg, Haus zum großen Zeisig 157 – 8. Bezirk – – Palais Paar 301 – 9. Bezirk – – Gasthaus zum weißen Lamm 344 – – Servitenkloster 275, 300, 373 – – Währinger Straße 384 – Bildhauer 124, 136 – Buchhandel 266, 268, 273, 277, 296, 336, 352, 358, 363, 365, 372, 385f., 396, 403 – Goldschmied 368, 396 – Hafner 128, 231 – Jakobimarkt 306 – Katharinenmarkt 340
– Kupferstecher 361 – Marmorierer 207, 210, 255, 264, 304 – Orgelbauer 157, 253, 289 – Stuckateur 244, 333, 337f., 342 – Tabormaut 256, 275, 301, 340, 349, 373 – Vergolder 354, 376 – Wiener Gold 150, 273, 279, 286–288, 298, 301, 307f., 312, 314, 335, 355f., 364, 430 – Wienerisches Diarium 161, 198, 262, 265, 268, 271, 273, 277, 281, 289, 296, 314, 319, 336, 352, 358, 365, 372, 382, 385f., 396, 403 Wiener Neustadt 258 Wieshof, Hammerschmiede 139 Willendorf 162 Wolfenbüttel 374 Y Ybbs an der Donau 199, 259 Z Zwettl, Zisterzienserkloster 227, 306
Sachregister In das Sachregister wurden die im Editionsteil aufscheinenden Sachbezeichnungen und Begriffe aufgenommen, die in einer Fußnote erläutert werden. (Für die Erläuterung mehrmals genannter Währungen und Münzen sowie Maße und Gewichte siehe die Glossare S. 439f.) Es wurde die Schreibung der ersten Nennung übernommen. Abweichende Schreibungen bei Mehrfachnennungen sind nur angegeben, wenn sie von der Erstnennung stark abweichen. Phonetisch vernachlässigbare Varianten sind nicht ausgewiesen, zum Beispiel Konsonantendoppelungen, Vertauschung von c, g und k, von b und p, von d und t, von s, ß und sch, von ä, ö und e, von y und i. Die Nummern geben die Seitenzahlen an. Die Nummern der Anmerkungen verweisen auf die Erläuterung des Begriffs.
A Aegrischer sauerbrun; acidulae Aegrensis 121 Anm. 34, 138, 334 agstain 176 Anm. 27, 179, 190, 210 alborn 213 Anm. 32 allaun 293 Anm. 100, 404, 410 allm 129 Anm. 51, 207, 213, 216, 284, 292, 294, 315 altona 133 Anm. 75 amaßayr 367 Anm. 57, 378 amatistpäntilognen 343 Anm. 93 amprosinermandl 325 Anm. 7 angefrümbt 144 Anm. 40, 205, 265, 275f. animae 211 Anm. 22 antipendium 154 Anm. 104, 175, 183, 208, 210, 247, 263f., 267, 329, 338 antivi 128 Anm. 44 apoplexia 138 Anm. 96, 155, 170, 402, 407 aqua betulae, birchenwaßer 147 Anm. 58, 216, 239 arabische gumi 394 Anm. 29 arbes 141 Anm. 22, 310, 325 ärzt 339 Anm. 66 attichkrauth 409 Anm. 35 Augspurger goldt 151 Anm. 80 aurea vena 117 Anm. 1, 118–123, 126, 128–131, 133–135, 137 aurum 255 Anm. 51, 256 auvogl 236 Anm. 132, 402 B babt 391 Anm. 16 bachanale 326 Anm. 13, 354 bachant 417 Anm. 10 baluster 157 Anm. 124, 176, 189f., 222, 251f., 254f., 257, 268, 307f., 313f., 332, 348
bandtstroh 154 Anm. 102 bannen 325 Anm. 9 bäscherln 192 Anm. 114 bassaralev 120 Anm. 24, 123, 131, 243, 245, 253, 267, 269–271, 279, 287f., 294f., 298f., 301f., 310f., 326, 328f, 347f., 353–355, 363, 375, 394 baumöl 168 Anm. 182, 206, 321, 418 beinschwartz 140 Anm. 9 belzschull 269 Anm. 126 Berliner blau 307 Anm. 148, 313, 321 betonienkrauth 206 Anm. 188 better 276 Anm. 174 bibergallessenz 333 Anm. 21 biberstuzen 232 Anm. 117 biegl 388 Anm. 81 billiardhöbl 386 Anm. 72 billmeiß 232 Anm. 119 binden 189 Anm. 106, 227, 236f., 416 birchenwaßer s. aqua betulae bläterlein 409 Anm. 33 blattern 391 Anm. 13, 403, 410f. blauindico 393 Anm. 27 bleyweiß 146 Anm. 49, 184, 255f., 416 bliemel 178 Anm. 41, 280, 292, 305, 355, 367, 376 blunzen 142 Anm. 27 bluthkasten 196 Anm. 135 Boloneser kreyd 159 Anm. 131 bölster 389 Anm. 2, 390, 406 bomeränzen 326 Anm. 12, 339, 352, 362 brädig 388 Anm. 79 brokatell 124 Anm. 23, 135 brözen 349 Anm. 99 brunemper 386 Anm. 73 bulla Unigenitus 289, 291, 395 Anm. 35 bürgkreuden 391 Anm. 14
504
Glossare und Apparat
C cachetl 417 Anm. 9 calamach 367 Anm. 56 calvoni 177 Anm. 31 cameloth 367 Anm. 54 camisol 201 Anm. 158, 416 canon, canontaffell 197 Anm. 136, 216, 220, 234, 261, 275, 280, 292, 307, 314, 318, 348, 356 capaunensultz 388 Anm. 77 capitlspeiß 120 Anm. 25, 122, 136, 140, 147, 158, 182f., 187, 196, 198, 207, 210, 218, 235, 243, 251, 257f., 261, 263, 274, 284, 286, 289, 292, 315, 317, 319, 327–329, 335, 339, 342, 371, 398, 419, 421f., 434 capizol 208 Anm. 5, 210, 431 cardebenedictenkrauth 206 Anm. 184 carmin 392 Anm. 19 carniol 381 Anm. 50, 382 cassulae 413 Anm. 43 castroll 420 Anm. 15 Charybdis 209 Anm. 15 Chatharinaemarckht 340 Anm. 70 chinawurzen 203 Anm. 171 chryosolitus 343 Anm. 92 cochlearia 220 Anm. 60 confoederatio 121 Anm. 39, 220, 425 contilomatum 160 Anm. 137 controfeé 123 Anm. 9, 129f., 198, 215, 228, 357 cooperthdeckhen 179 Anm. 47 corporal 182 Anm. 71 corporaltaschen 389 Anm. 3, 397, 406 D daffet 280 Anm. 12, 332, 336, 365 dalmatich 404 Anm. 19 damasck 135 Anm. 81, 137, 143, 152, 158, 208, 210, 229, 239, 262, 280, 301, 334, 416 dest 206 Anm. 183 dockhen 267 Anm. 113, 271 dreßbortten 208 Anm. 4 drippl s. trübl dupplicatus 266 Anm. 108 E Eggrischer sauerbrun s. Aegrischer sauerbrun ehrnbreis 206 Anm. 189 einsaz 202, 214 Anm. 34, 435 eißl 363 Anm. 34 elemi 211 Anm. 21, 321 emerige 293 Anm. 103 englischroth 256 Anm. 61 entzien 293 Anm. 101, 404, 410 ephebus 152 Anm. 93, 397 eschbiernbaum 229 Anm. 105 F fasetl 307 Anm. 150, 308, 313f.
faß 156 Anm. 111 fastana s. festonen federrütt 137 Anm. 90 fendt 118 Anm. 14 fensterstämer 249 Anm. 19 fenstertuech 118 Anm. 16, 189, 191, 224, 346 ferchen 258 Anm. 71 ferernbaumen 293 Anm. 98 festonen, fastana 265 Anm. 95, 267, 303, 308f., 311f., 319, 355, 375, 399f. feugelfarber 357 Anm. 18 flaschenkeller 145 Anm. 44, 165 flatter 180 Anm. 59, 213, 251, 261, 325, 346 flehkraut 171 Anm. 6 flöckh 142 Anm. 24 Florentiner lack 307 Anm. 149, 321, 377 Florianer goldt 273 Anm. 150, 280 frankh 412 Anm. 41 französischen bundt 236 Anm. 133, 280, 331, 341, 361, 372, 398, 425, 432 fundanell 159 Anm. 135 futter (Tür) 174 Anm. 13, 182, 191, 327 G galizenstain 404 Anm. 13, 410 gäßhar 137 Anm. 92 geflamt (Stoff) 406 Anm. 26, 412 gekleckhet 236 Anm. 131 geridon 164 Anm. 166, 165, 191, 193, 196, 199, 213, 297, 349 gerstenrolln 278 Anm. 184 gerübenes metall s. metall, gerübenes gespitzter wegerich 206 Anm. 191 gespohr 286 Anm. 33 glöger 123 Anm. 4, 128, 240 glutten 128, 254 Anm. 47 gmain laden 174 Anm. 14, 271, 324 godronirt 153 Anm. 98 goldtdockh 291 Anm. 92 gottesheillsalz 428 Anm. 3 granabetrosoli 352 Anm. 6, 362 greiß 293 Anm. 104 grienling 215 Anm. 40 grundl 201 Anm. 157 gschachte arbeith 239 Anm. 147 gugelefanckhsammen 135 Anm. 77 gumigotta 190 Anm. 107 gumilack 255 Anm. 50, 306, 321, 393 gummisandrach s. sandrach gwäng 176 Anm. 24, 246–249, 282 H haberkehrn 203 Anm. 173 häferl 392 Anm. 20 häffen 158, 167, 203, 420 Anm. 16 häfft 165 Anm. 169 hammerschlag 363 Anm. 37
Sachregister 505
harinen 393 Anm. 25 harpulfer 392 Anm. 21 hautbois 180 Anm. 57, 322 heidtnischwundtkrauth 206 Anm. 186 helffenbein 203 Anm. 172 helm 393 Anm. 23 hemetl 178 Anm. 39, 216, 237, 416 herrenfuhr 233, 396 Anm. 47, 397 herzblumen 203 Anm. 170 hierngrilerl 215 Anm. 41 hirudines 131 Anm. 61 hollerblüh 120 Anm. 31, 121 höniffl 215 Anm. 39 höpl 128 Anm. 43 humeral 182 Anm. 72, 336 hundtsschäben 171 Anm. 4, 174
kümbsuppen 333 Anm. 30 kupfferwaßer 293 Anm. 99 küttenprueth 229 Anm. 103
I iexen 357 Anm. 14 impost 167 Anm. 172
M maisch 174 Anm. 16, 384 manipelln 397 Anm. 51, 404, 406 mantenelln 384 Anm. 64 margarinerbelzer 229 Anm. 104 marmel 145 Anm. 43, 152, 156–159, 178, 184, 189, 257f., 264, 311, 349, 357, 397, 431 Mars 180 Anm. 61 marsupium 188 Anm. 100 maselan 129 Anm. 52 mastix 211 Anm. 23, 391 maxdor 195 Anm. 133 maykriegl 164 Anm. 164, 348, 397 menyroth 260 Anm. 82 Mercurius 203 Anm. 168, 226, 229, 419f. mesänzger 194 Anm. 127, 229, 399 metall, gerübenes 146, 167, 168 Anm. 184, 188 monathuhr 260 Anm. 88 mörroß 276 Anm. 176 müllich 120 Anm. 30 musirt 398 Anm. 55 mussalin 418 Anm. 11 Myda 183 Anm. 78
J Jacobimarckht 332, 336, 363, 431 – in Krems 223 Anm. 72 – in Wien 306 Anm. 146 juchtenmacherin 231 Anm. 114 jungfernhönig 394 Anm. 28 junipero 401 Anm. 1 K käglbänder 189 Anm. 105 kalchschmidt 304 Anm. 140 kaput 190 Anm. 109, 237, 262, 301, 373 kästlbraun 256 Anm. 60 kelchtiechl, velum 182 Anm. 70, 389, 397, 413 Kellhaimer märmorstein 432 Anm. 10 kerzen – weißgarnene 129 Anm. 47 – schwarzgärnene 129 Anm. 47 kierueß 167 Anm. 180, 184 kißziechen 178 Anm. 40 kloben 143 Anm. 35 kniffstein 253 Anm. 38 Köllnische kreiden 363 Anm. 33, 410 königlein 325 Anm. 3 koppen 201 Anm. 156 krackhstein 267 Anm. 115, 288, 307 krebsaugen 177 Anm. 36, 226 krepinmacher 177 Anm. 35, 192, 215, 229, 236f., 239, 262 kronawetterfligl 388 Anm. 78 kronnöwethber 135 Anm. 76 krügerl pro exspuendo 346 Anm. 96 krumbschnabl 215 Anm. 43 kuchlmenscher 145 Anm. 42 kühren 218 Anm. 50 küllkößl 420 Anm. 17
L lablich 322 Anm. 190, 393 laiden 384 Anm. 62 lamberien 145 Anm. 41, 184f., 191, 198, 347 leilacher 178 Anm. 38 levitenröckh 208 Anm. 8, 294, 389 leykauff 120 Anm. 26, 122, 156, 160, 163f., 183, 195, 207, 251, 257, 261, 320, 329, 337, 359, 364 liechtmeeß 235 Anm. 128 loidor 266 Anm. 109 lumpet 281 Anm. 15 lunglmueß 388 Anm. 83
N näglein 411 Anm. 37 natterwurtzenkrauth 206 Anm. 185 natterzüngl 206 Anm. 187 nez 196 Anm. 134 nothlaiderbixl 201 Anm. 160 nüzen 182 Anm. 75, 243, 245, 264, 287f., 381, 389 O officiere 120 Anm. 27, 126, 133, 232, 328 oleum a pezo 211 Anm. 25 oleum spicae aschimium, spikhöel 211 Anm. 24, 391f. omöxl 325 Anm. 4 opfferkändl 190 Anm. 110, 308, 318, 348 osterluzey 404 Anm. 14, 410 öx 209 Anm. 12
506
Glossare und Apparat
oxengäm 142 Anm. 26 P pachstöll 174 Anm. 15 palla 389 Anm. 4, 406, 413 pallizen 253 Anm. 36, 264 palträckhen 201 Anm. 162 panatl 388 Anm. 80 paräquel 124 Anm. 30, 365, 372 pärgämotenbiern 194 Anm. 126, 229 paripetl 181 Anm. 65 pastoral 396 Anm. 48, 397 pectoralketl 396 Anm. 49, 397 peischl 142 Anm. 25 pelzer 145 Anm. 46, 229 pemßel 167 Anm. 176, 168 pergblau 255 Anm. 52, 256 periera prava 362 Anm. 29, 401 perpendickhl 260 Anm. 87 petschierring 340 Anm. 74, 381 pfefferdiechl 416 Anm. 8, 431 pfersig 194 Anm. 128, 269 pflaumen 137 Anm. 89, 405 pimßenstein 167 Anm. 179, 321 pluviale s. rauchmantl pollament 364 Anm. 38 pölsterholtz 136 Anm. 83 pontificirt 121 Anm. 40 postament 187 Anm. 98, 219, 234, 238, 261, 263f., 267f., 279, 309, 348, 356, 366, 413 prenzeig 420 Anm. 18 purificatorium 182 Anm. 73, 284 Q quadrant 168 Anm. 185 quineth 159 Anm. 134, 227 R racher 343 Anm. 91 raffen 174 Anm. 12, 324 rampfften 217 Anm. 47 ranfft 168 Anm. 181, 190, 245 rässeth 124 Anm. 24, 135, 179, 187, 207 rauchmantl 208 Anm. 7, 389, 404 rauten 409 Anm. 34 raxine de pourgogne 394 Anm. 31 reibernknöpff 189 Anm. 104 rockolor 399 Anm. 58 rodl 212 Anm. 28, 213, 216 rogeth 129 Anm. 50, 149, 193, 207, 216, 247, 416 rohr 268 Anm. 117 – spanisches 200 Anm. 151, 277, 412 rossoly 326 Anm. 10, 339, 352, 362, 378, 401, 433 rotgröpfl 325 Anm. 2 rothponzon 406 Anm. 27 rubinspinell 343 Anm. 90, 344, 358 rundeln 431 Anm. 8
rusten 258 Anm. 72 ruthen 201 Anm. 155 S saftfarben 292 Anm. 94 saggio 266 Anm. 110 sagma 234 Anm. 127, 247, 257 Salzburger duggaten 201 Anm. 163 sandrach 211 Anm. 20, 321f., 391–393 sandtcapellen 393 Anm. 24 sanickelwurtzel 206 Anm. 190 sarg 218 Anm. 48 sarociolum 201 Anm. 159 sarockh 207 Anm. 2 sauerbrun s. Aegrischer sauerbrun saurauschwuetzen 432 Anm. 11 schachtlhailm 363 Anm. 35, 394 schäderlainwath 208 Anm. 9, 210 schaffgesümbßer 212 Anm. 30, 213, 217, 222, 237f., 380f., 397 schaidtwaßer 180 Anm. 60 schärsett 424 Anm. 22 schellkrauth 293 Anm. 102 schepßen 124 Anm. 22, 135 schesse 209 Anm. 11, 260, 424 schirzl 313 Anm. 161 schlickhkröpflen 388 Anm. 84 schlißlambt 153 Anm. 96 schlitterey 372 Anm. 10 schmaltzhöplsallath 128 Anm. 45 schmoltten 313 Anm. 162, 391f., 416 schragen 278 Anm. 185 schratten 278 Anm. 183 schwamen 255 Anm. 53 schwarzgärnene kerzen s. kerzen, schwarzgärnene schwöffungen 270 Anm. 133 Scotistica 366 Anm. 50 scuta 252 Anm. 30 Scyla 209 Anm. 15 seglbaum 293 Anm. 97 sendl 194 Anm. 124, 281, 284, 292, 294, 315 sepulchra altarium 283 Anm. 19 Simonimarckht 274 Anm. 152, 316 sinau 206 Anm. 192 spachetmuttern 277 Anm. 181 spalliere 135 Anm. 78, 184, 194, 334, 345 spanischer holländer 415 Anm. 4 spänischer lackh 392 Anm. 18 spanischer rapeé 404 Anm. 18 spänischer tobäckh 214 Anm. 33, 236, 367, 374, 381, 385, 403 spanisches creutz 226 Anm. 86, 382 spanisches rohr 200 Anm. 151, 277, 412 spänischweiss 391 Anm. 17 speißgelänter, speißgitter 257 Anm. 67 spikhöel s. oleum spicae aschimium spörraffen 258 Anm. 73
Sachregister 507
stächlene 209 Anm. 14 staubsülber 159 Anm. 129 steinredl 325 Anm. 1 stockhuhr 341 Anm. 78 stockodorer 120 Anm. 22, 123, 127, 129, 131, 181f., 189f., 193, 196, 222, 238, 246, 260, 270, 274, 294, 296, 305, 337–339, 342, 360, 378, 384 stollen, stola 210, 397 Anm. 50, 404, 406, 413 stör 168 Anm. 183 stöttel 390 Anm. 6 sträh 167 Anm. 175 streuffstein 130 Anm. 59, 204 ströhglaß 339 Anm. 65 stückhlüz 215 Anm. 37 stuzen – (Kleidung) 204 Anm. 176 – (Waffe) 268 Anm. 118 substratorium 156 Anm. 112, 265, 284, 292, 300 suffimigium ex terebinthina 119 Anm. 21, 138 sülbergleth 176 Anm. 30, 190, 394, 403, 410
umbra 190 Anm. 108 unquentum de linaria 119 Anm. 20, 138
T tabinetel 164 Anm. 167, 348 Tabormauth 256 Anm. 59, 275, 301, 340, 349, 373 taffell (Kleidung) 232 Anm. 118 taufeln 233 Anm. 120 tenesmum 160 Anm. 136 theriac 404 Anm. 15, 410f. thermes 124 Anm. 27, 136, 240, 348, 355 thörren 325 Anm. 8 thum 162 Anm. 153 thurnermeister 239 Anm. 145, 340, 365 tibiale 227 Anm. 89 traschell 325 Anm. 5 trübl, drippl 321 Anm. 183, 322, 392–394 trübsameth 181 Anm. 63, 228, 233 türckhische blätter 177 Anm. 37
Z zechner 276 Anm. 175 zein 170 Anm. 2 zeißerl 215 Anm. 38 zeltl 382 Anm. 61, 394, 405 zendl s. sendl zenstürerbixl 201 Anm. 161 zibeben 403 Anm. 7, 430 zich (Stoff) 168 Anm. 186 zigorysuppen 138 Anm. 97 zisermell 325 Anm. 6 zizoln 277 Anm. 182 zwerch 211 Anm. 26 zwilch 405 Anm. 21 zwißgoldt 279 Anm. 3, 398
U überschlägl 389 Anm. 1 ultramarin 393 Anm. 26, 394
V velum s. kelchtiechl Venedischer bolus 159 Anm. 130 Venetianische seiffen 159 Anm. 132 vicedomische 362 Anm. 30 viechseuche 403 Anm. 11, 409f. vitriol 404 Anm. 12, 410f. W waldtvogl 236 Anm. 132, 402 weichbrunkästl 258 Anm. 69, 293, 326 weidling 391 Anm. 15, 392 weinberl 388 Anm. 82, 430 weißgarnene kerzen s. kerzen, weißgarnene welsche nuß 411 Anm. 36 wildes betonienkrauth 206 Anm. 188 wippeln 293 Anm. 96
508
Karte von Niederösterreich
Grafenwörth
Karte von Niederösterreich
509
510
Glossare und Apparat
Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Titelseite des Schreibkalenders von 1717 mit Astronomenportrait (S. 33). Abb. 2: Vorderer Buchdeckel des Schreibkalenders von 1719 (S. 46). Abb. 3: Ansicht von Dürnstein (S. 64). Abb. 4: Portrait von Propst Hieronymus Übelbacher (Foto Karl Pani) (S. 67). Abb. 5: 1719, fol. 8v (S. 76). Abb. 6: Almanach-Titelseite des Schreibkalenders von 1720 (fol. 2r) (S. 89). Abb. 7: 1723, fol. 15v (S. 250). Abb. 8: Monatskalenderblatt Juli 1724 mit Eintrag zur Kirchweihe (fol. 45v) (S. 304). Abb. 9: 1725, Beilage 5, pag. 1 (rechts) und 4 (links) (S. 350). Abb. 10: Schreibkalender von 1729, Buchdeckel mit Besitzeretikett (S. 368). Abb. 11: Exlibris von Propst Hieronymus Übelbacher im Schreibkalender von 1729 (S. 369). Abb. 12: Titelseite des Schreibkalenders von 1729 (S. 370). Abb. 13: 1733, fol. 4r (S. 417). Alle Abbildungen Stift Herzogenburg
MARTIN SCHEUTZ, ANDREA SOMMERLECHNER, HERWIG WEIGL, ALFRED STEFAN WEISS (HG.)
QUELLEN ZUR EUROPÄISCHEN SPITALGESCHICHTE IN MITTELALTER UND FRÜHER NEUZEIT SOURCES FOR THE HISTORY OF HOSPITALS IN MEDIEVAL AND EARLY MODERN EUROPE (QUELLENEDITIONEN DES INSTITUTS FÜR ÖSTERREICHISCHEGESCHICHTSFORSCHUNG, BD. 5)
Der Band stellt, nach dem bewährten Muster der Abhandlung nach Ländern und Regionen Europas jeweils in Mittelalter und Früher Neuzeit, die Quellen der Spitalgeschichte in den Mittelpunkt. Für jede Region und Periode wird einleitend ein quellenkundlicher Überblick geboten. Dazu werden ausgewählte charakteristische Quellen ediert und ausführlich kommentiert. Der Band stellt einerseits einen „Quellenreader“ zur europäischen Spitalgeschichte dar; er ist andererseits eine Quellenkunde der Spitalgeschichte, die in einer großen Bandbreite von Quellentexten und -typen sowohl die regionalen Spezifi ka als auch die überregionalen Gemeinsamkeiten deutlich werden lässt; und er soll schließlich, gemäß dem Konzept der Publikationsreihe „Quelleneditionen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung“ (QIÖG), die jeweils exemplarische Edition höchst unterschiedlicher Quellentexte vorführen und ihre Interpretationsmöglichkeiten demonstrieren. 2010. 684 S. 2 S/W-ABB. BR. 170 X 240 MM. ISBN 978-3-205-78489-0 [A] | ISBN 978-3-486-59228-3 [D]
böhlau verlag, wiesingerstrasse 1, a-1010 wien, t: + 43 1 330 24 27-0 [email protected], www.boehlau-verlag.com | wien köln weimar
Quelleneditionen des instituts für Österreichische GeschichtsforschunG HERAUSGEGEBEN VON THOmAS WiNkElBAUER EiNE AUSWAHl
Bd. 6 | JAkOB WüHRER, mARTiN ScHEUTZ
Bd. 2/1 | THOmAS WAllNiG,
zu diensten ihrer Majestät
THOmAS STOckiNGER
hofoRDnungen unD insTRuKTions
die Gelehrte Korrespondenz
bücheR am fRühneuzeiTlichen
der Brüder pez
WieneR hof
TexT, RegesTen, KommenTaRe
2011. 1255 S. 63 S/W-ABB. U. 2 TAB. GB.
2009. 1052 S. 8 S/W-ABB. GB.
iSBN 978-3-205-78487-6
iSBN 978-3-205-78303-9 Bd. 7 | pETER RAUScHER, Bd. 3 | WOlfGANG GASSER
BARBARA STAUdiNGER (BEAR.)
erleBte revolution 1848/49
austria judaica
Das WieneR Tagebuch Des jüDischen
QUEllEN ZUR GEScHicHTE dER
jouRnalisTen benjamin KeWall
JUdEN iN NiEdERöSTERREicH UNd WiEN
2010. 540 S. 9 S/W-ABB. BR.
1496–1671
iSBN 978-3-205-78302-2
2011. 509 S. BR. | iSBN 978-3-205-78536-1
Bd. 4 | clAUdiA fEllER
Bd. 8 | SiEGfRiEd HAidER
das rechnunGsBuch heinrichs
die traditionsurKunden des
von rottenBurG
Klosters Garsten
EiN ZEUGNiS AdEliGER HERRScHAfT
KRiTische eDiTion
UNd WiRTScHAfTSfüHRUNG im
2011. 383 S. BR. | iSBN 978-3-205-78664-1
SpäTmiTTElAlTERlicHEN TiROl. EdiTiON UNd kOmmENTAR
Bd. 9 | cHRiSTiNE TROppER
2010. 412 S. 12 S/W-ABB. BR.
Glut unter der asche und
iSBN 978-3-205-78397-8
offene flaMMe
Bd. 5 | mARTiN ScHEUTZ, ANdREA
Tismus unD seine beKämpfung
SOmmERlEcHNER, HERWiG WEiGl,
1731–1738
DeR KäRnTneR geheimpRoTesTan
AlfREd STEfAN WEiSS (HG.)
2011. 501 S. 36 S/W-ABB. BR.
Quellen zur europäischen
iSBN 978-3-205-78662-7
spitalGeschichte in Mittelalter und früher neuzeit
Bd. 10 | HARAld TERScH
souRces foR The hisToRy of
die autoBioGraphie von stephan
hospiTals in meDieval anD eaRly
andreas haslinGer (1740–1807)
moDeRn euRope
violinisT, fReimauReR unD hofagenT
2010. 684 S. 10 S/W-ABB. GB.
im josephinischen Wien
iSBN 978-3-205-78489-0
2013. 144 S. 6 S/W-ABB. UNd 1. GRAfik
UG232
iSBN 978-3-205-78911-6
böhlau verlag, wiesingerstrasse 1, a-1010 wien, t: + 43 1 330 24 27-0 [email protected], www.boehlau-verlag.com | wien köln weimar