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German Pages 83 Year 1907
BEITRAGE ZUR
LANDES-
UND VOLK HSK UND!: VON
ELSASS-LOTHRINGEN XXXI. HEFT
Dil-:
HER R SC II A F T R A P P Ü LT S T HIN. IHM- HNTSTKIIIJ.NT, UND liNTWICKI.UNC
vor;
RUDOLF BRIEGER.
STRASSDURG J.
H. Ed. Heitz (Heitz 1907.
&
Mündel)
BEITRÄGE ZUR LANDES- UND VOLKESKUNDE von Elsass-Lothringen. -
Band 1
2
I.
Die deutsoh-franzöalsohe Sprachgrenze in Lothringen von 1 50 Const. This. 34 S. mit 1 Karte (1 :300.0uü). (Vergriffen.) Bin andeehtlg geistliche Badenfahrt des hochgelehrten Herren Thomas Murner. 66 S. Neudruck mit Erläutergn.. insbesondere Ober das altdeutsche Badewesen Zinkätzungen nach dem Original.
3
v. Prof.
Dr. E. Martin. Mit 6
^ ~m
skizze.
4.
—
2
Die Alamannensohlaoht vor Straaaburg S57 n. Chr. von Archivdirektor Dr. W. Wicgand. 46 S. mit einer Karte und einer WegLenz, Goethe und Cleopho Flbioh von Straaabnrg. Ein urkund-
zu Goethes Dichtung und Wahrheit mit einem Portrait Araminta's in farbigem Lichtdruck und Ihrem Facsimile aus dem Lenz2 50 S. Stammbuch von Dr. To h. Froitzheim. licher
Kommentar
%
5
DiO deutaoh-franz öslsoho 8praohgrenze im Eisaas von Dr Const. This.
mR
48 S.
Tabelle, Karte
Baad 6
7 8.
Band
Ein Wort der Kritik
Froitzheim.
150
68 S.
III.
2 50 Die Armagnaken im Elsas». Von Dr. H. W tt e. 158 S. Geschichte des heiligen Forstes bei Hagenau im Elsas». i
Nach den Quellen von 1648—1791. 13.
bearbeitet
von C. E.
N ey
,
Kais. Oberförster.
11.
15.
kerwanderung. Die Entstehung des Hans N. Witte. 100 S. Mit 1 Karte.
letzte Puller
Deutschen Sprachgebietes von
Band IV. von Hohenburg.
16
Der
17.
Eine Strassburger Legende.
2 50
Ein Beitrag zur polltischen
und Sittengeschichte des Elsasses und der Schweiz im 15. Jahrhundert sowie zur Genealogie des Geschlechts der Puller von Dr. H. Witte.
IV
2 50
u. 143 S.
Strassburgs zu Frankreich »m
16.
Ein Beitrag zu den Beziehungen Jahrhundert von Dr. A. Hollaender.
28 S.
19.
20.
20
1
Das' Staatsrechtliche Verhältnis dea Herzogtums Lothringen zum Deutschen Reiche seit dem Jahre 1548 von 2 50 Dr. Siegfried Fitte. Mit Karte. 103 S. Deutsohe und Keltoromanen in Lothringen nach der VölDr.
18.
Teil
2 50 Ein Lebensbild von Friedrich Tel eher, Königl.
158 S.
General Kleber.
bavr. Hauptmann. 48 S.
14.
-
2
114 S.
Goethe und Heinrich Leopold Wagner. an unsere Goetheforscher von Dr. Joh.
11. 12.
-
2
114 S.
Rechts- und Wirtschaft«- Verfassung des Abteigebietes Maursmünster während des Mittelalters von Dr. Aug. Hertiog.
10.
50
1
II.
Strassbarg im französischen Kriege 155« von Dr. A. Hol150 laender.68S. Zu Strassburgs Sturm» and Drangperiodo 1770 bia 76. 2 — Von Dr. J oh. Froitzheim* 88 S. Geschichte des heiligen Forstes bei Hagenau im EIsbsb. Nach den Quellen bearbeitet von C. E. Ney, Kais. Oberförster. I. TeU von 1065-1648.
9.
und acht Zinkätzungen.
—
1
Der lateinische Dichter Johannes Fabriolus Montanua (aus Bergheim im Elsass) 1527—1566. Selbstbiographie in Prosa und Versen nebst einigen Gedichten von ihm, verdeutscht von Theodor Vul-80 pinus. 30 S. ,
Forstgeaohiehtllohe Skizzen aus den
,
Staats- und Gemeindewaid* ungen von Rappoltsweilcr und Reichenweier aus der Zeit vom Ausgange des Mittelalters bis zu Anfang des XIX. Jahrhunderts von Dr.
Aug. Kahl, Kaiserl. Oberförster. Mit Uebersichtskarte. IV u. 78 S. 2 — Die Festung Bitsoh von Hermann lrle. Dritte vermehrte Auflage mit einem Anhange enthaltend die Umgebung von Bitsch. Mit 2 Ansichten und Plan von Bltsch. nebst Karte der Umgegend. 52
S.
1
50
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BEITRAGE ZUR
LANDES-
im»
VOLKESKUNDE VON
ELSASS-LOTHRINGKN. SECHSTER HAND. (HEFT XXVI -XXX).
J.
H. Ed.
ST R ASS RUR f, HEITZ (II EITZ & MÜNDEL). 1907.
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Siraßbnrg,
J.
H. Ed. Hcitz (Heitz
&
Mündel).
Inhalt.
Heft XXVI. Roehol), Heinrich, Matthias Erb. Ein elsässischer Glauben6zeuge aus der Reformationszeit. Auf Grund archivalischer Dokumente.
i*6 S.
Heft XXVII. Engel, Karl, Straßburg: als Garnisonstadt unter dem ancien regime. Mit sechs Kartenskizzen. VIII und 146 S.
Heft XXVIII. Geny, Joseph, Die Fahnen der Straßburger Bürgerwehr im 17. Jahrhundert. Mit 12 farbigen Fahnenabbildungen VIII und 47 S. Heft
XXIX.
v.
Kortzfleisch, Der oberelsässische Winterfeldzug 1074/75 und das Treffen bei Türkheim. Nach archivalischen
Quellen
lagen. VIII
bearbeitet.
und 178
Mit zwei Kartenbei-
S.
E M Der Pfarrer Georg Jakob Eissen. Seine Freunde und seine Zeitgenossen. Ein Straßburger
Heft XXX. Hoepffner,
Zeitbild aus
VI und 127
dem
18.
Jahrhundert. Mit einer Silhouette
S.
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0
Die
Herrschaft Rappoltstein Ihre Entstellung und Entwickelung.
Von
Rudolf Brieger, Dr. phil.
Strafsburg. J.
H. Ed. Heitz (Heitz
& Mündel)
1907. Digitized by
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Meinen
Eltern.
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Inhaltsübersicht, Seit«
7—13
Einleitung Erstes Kapitel.
Die Herrschaft Rappoltstein von ihren
An14
fängen bis zur ersten Teilung von 1298
Zweites Kapitel.
Die Teilung von 1298
Drittes Kapitel.
Die Teilung
1298
von
1373 and
die
Zeit
von
34-46
bis 1373
46-63
Viertes Kapitel.
Die Zeit von 1373
Fünftes Kapitel.
Überblick über die Herrschaft Rappoltstein
Sechstes Kapitel.
bis
1500
Das Verhältnis der Herrschaft stein zur Landgrafschaft und zum Reiche
Ortsregister
— 21
21—34
.
63—69
Rappolt -
69—76 77—78
Erklärung der Abkürzungen. IV, V geben den betreffenden Band an vom Rappoltsteinischen ürknndenbuch (759—1500), herausgegeben von Karl Albrecht, 5 4 Bände, Colmar 1891-1898. = Schoepflin, Alsatia diplomatica, Mannheim 1772ff.
I, II, III,
AD AI
=
Schoepflin, Alsatia illustrata, Colmar 1751 ff.
DRA =
Deutsche Reichstagsakten. Die Entstehung der Landeshoheit im Breisgau, Leipzig 1904. Grimm —• Weistümer, gesammelt von J. Grimm, 1840 ff. Eabsburgisches Urbar in „Quellen zur schweizer. H. Urb. I II, 1 II, 2
Fehr
= H. Fehr,
=
Geschichte", Band 14—16 (Band I: Das Urbar über die Einkünfte. Band II, 1: Quellen. Band II, 2: Register, Glossar usw.), herausgegeben von R. Maag, P. Schweizer und W. Glättli. 1894 ff.
MG
SS «= Mommenta Germaniae historica Scriptores. Overmann == A. Overmann, Die Abtretung des Elsafs an Frankreich im Westfälischen Frieden in „Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins",
Neue Folge, Band XIX, S. 79 ff. REL = Das Reichsland Elsafs Lothri ngen. Landes- (REL I und H) und Ortsbeschreibung (REL m, 1 und III, 2), herausgegeben vom Statistischen Bureau für Elsafs-Lothringen, Strafsburg 1899—1908. Ursprung und Entfaltung der habsburgischen Schmidlin J. Schmidlin. Rechte im Obereisais (Studien aus dem Collegium Sapientiae zu Freiburg im Breisgau. 9. Band. 1902). Die alten Territorien des Elsafs nach dem Stande vom Territorien -
=
=
Januar 1648 in „Statistische Mitteilungen über Elsafs- Lothringen 27. Heft, Strasburg 1896. Weistum. Z. Zeitschrift. Urkundenbuch. Weist. 1.
UB
=
=
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Einleitung. In seinem Aufsatze
:
„ Die Abtretung des Elsafs an Frankreich
im Westfälischen Frieden" geht A. Oberelsaff ein
1 .
Overmann
rechtliche Stellung
habe;
auch auf die
im
über die staats-
sagt, dafs bis heute
von Rappoltstein
auf deutscher Seite
Selbständigkeit
Overmann
der grofsen Herrschaft Rappoltstein
staatsrechtliche Stellung
man
sei
Rappoltsteins
zu
grofse Unklarheit geherrscht stets
gewesen,
geneigt
überschätzen;
einige
die
(Jacob,
Albrecht usw.) glaubten, dafs Rappoltstein Reichsstand und völlig
unabhängig gewesen und daher 1648 nicht an Frankreich ab-
worden sei; die Rappoltsteiner selbst hätten Rechte für Anspruch genommen, die sie nie besessen; auch hätten die Franzosen zu dieser Verwirrung beigetragen, indem sie zu Anfang
getreten sich in
des 18. Jahrhunderts, „sei es aus Unkenntnis,
sei es
auf die immer
wiederholte Behauptung von der ehemaligen Reichsstandschaft hin",
der Herrschaft Rappoltstein dieselbe Stellung eingeräumt, die die
ehemaligen reichsunmittelbaren Gebiete der französischen Regierung
Nach Overmann wäre
gegenüber besafsen.
„Die Herrschaft
staatsrechtliche
hat, solange sie existierte, stets unter österreichischer
Hoheit gestanden, da
dem
die
Herrschaft Rappoltstein „vielmehr diese" gewesen:
Stellung der
sie
zur Landgrafschaft Obereisais,
d. h.
landgräflichen Gerichtsbezirk der Habsburger gehörte
nie davon eximiert
fuhrt er zwei
worden ist"
Urkunden
an.
8
zu
und
Zum Beweise seiner Behauptungen
In einer österreichischen Urkunde
von 1411 • heifse es von der Herrschaft Rappoltstein: „die doch in vnser lantgrafeschafft gelegen ist", und dann sage in einer anderen Urkunde von 1451 4 Kaspar von Rappoltstein von sich: „für minen 1) S.
3)
gnedigen
95 ff. 2) Nr. 46.
DI
herren
von Osterrich,
in
des
lantgraff-
S. ebd. S. 96.
4)
IV
Nr. 1225 S. 595.
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8
Einleitung.
schaft ich geaezzen bin".
Overmann, stein
sei
nicht
„Dieser Mangel an Gerichtshoheit", meint
„der entscheidende Grund" gewesen, dafs Rappolt-
reichsunmittelbar
hätte
werden
können;
1521
sei
Rappoltstein lediglich „aus Versehen" in die erste Reichsmatrikel
hineingekommen, aus der es auch sofort wieder verschwunden seL
war vielmehr des Landgrafen vom und Untertan', wie es Kaiser Maximilian II. 1570 den Tatsachen entsprechend bezeichnete, und wie es die Herren von Rappoltstein selbst von jeher anerkannt hatten." 1 So sei in der Tat die Herrschaft Rappoltstein, als sich aus der
„Der Herr von
Rappoltstein
Oberelsafs ,Landsafs
Landgrafschaft Oberelsafs ein Territorialfürstentum entwickelt habe, „österreichischer
Landstand geworden"
abhängige Stellung Rappoltsteins
Herren von Rappoltstein im
Land
sei
8
Ein Beweis für die
.
auch der Umstand, dafs die
16. Jahrhundert
—
nur für ihre Person,
—
wegen des Widerspruchs von Osterreich die Reformation hätten annehmen dürfen; das „jus reformandi" hätten sie nicht besessen, „weil sie nicht reichsunmittelbar gewesen" seien, sondern österreichische Landstände. „Eine gewisse Ausnicht für ihr
nahmestellung" habe die Herrschaft Rappoltstein allerdings gehabt, so u. a. das Recht, Zölle, Schätzung usw. zu sie
im
dem"
es
sei
„selbstverständlich",
Frankreich abgetreten worden
von 1648 ab Oberelsafs
Grafen
3
handelt
dafs
sei.
unter
die Herrschaft
als
Oberhoheit
ihre
„Nach
sei alle-
1648 an
Die Franzosen hätten dann
die Herrschaft Rappoltstein,
gehörig,
zur Landgrafschaft
genommen und
die-
von Rappoltstein als ihre Vasallen und Untertanen beDie Rappoltsteiner hätten sich nur die Rechte gegenüber
den Franzosen gewahrt, die Österreich besessen.
Sie
Herrschaft Rappoltstein]
darum
erheben, auch
Besitze der niederen Gerichtsbarkeit gewesen.
ist sie
sie
unter der Oberhoheit des Hauses
hätten genau gewufst:
zur
Landgrafschaft
abgetreten worden."
„weil
Oberelsafs
sie
[die
gehörte,,
4
Eine ähnliche Ansicht, dafs Rappoltstein von Österreich ab-
hängig gewesen
sei,
hat der jüngst verstorbene Th.
Ludwig
in
seinem Buche: „Die deutschen Reichsstände und der Ausbruch 1)
Ebd.
3) Erat
S.
96 f.
der letzte
2)
Ebd.
Johann Jacob (1673 f), nannte Albrecht in 4)
S. 97.
vom Mannesstamm der sich
„Graf und
(jüngeren) Rappoltsteiner^
Herr zu Rappoltstein". Vgl.
BEL.
Overmann
S. 98.
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9
Einleitung.
der Revolutionskriege "
1
Er
geäufsert.
vom
Colberts von Croissy
führt
Jahre 1660 an,
eine
der
in
Denkschrift u.
a.
„die
Landsässigkeit" der Rappoltsteiner „mit zahlreichen Belegstücken unwiderleglich" erwiesen wird 8 Ein Beweis „für die wichtigste von Colberts Angaben, die Abtretung von Rappoltstein", sei in einem Aktenstück des Diplomaten Pfeffel 5 vom Jahre 1790 4 zu sehen, in dem es heifse: „Nous savons que les comtes de Ribeaupierre se rangerent volontairement sous la supremacie du landgraviat de la haute Alsace et qu'ä l'epoque de la paix de West« phalie portoient depuis longtemps l'empreinte du vasselage et du landassiat autrichien." Auch Ludwig ist der Meinung, dafs Rappoltstein 1 648 an Frankreich abgetreten sei ß Auch er Bagt, dafs die Rappoltsteiner tatsächlich nicht reichsunmittelbar gewesen seien, sondern österreichische Landsassen. Die Pfalzgrafen von .
.
Birkenfeld • Bisch weiler hätten nach letzten
den Vasalleneid
sönlich
mit
dem 1673
erfolgten
Tode des
männlichen Rappoltsteiners dem König Ludwig XIV. per-
der
geleistet
empfangen.
Herrschaft
und von diesem Als aber 1712
die
Investitur
Christian
von
Birkenfeld-Bischweiler offene Briefe für Rappoltstein erwirkt habe,
obwohl das Investiturrecht festgehalten
heifse es,
sei,
doch zu Ein-
gang, dafs Christians Vorfahren die Herrschaft mit Souveränität besessen hätten. wirklich seien
Seitdem
Rappoltstein nicht
sei
reichsständischen Territorien
ihm noch 1780 umfassende Andere Forscher behaupten
anders als die
behandelt worden, und
offene Briefe bewilligt
es
worden
6 .
—
im Gegensatz zu Overmann und Ludwig dafs die Herrschaft Rappoltstein von der Land, Fritz grafBcbaft unabhängig, ja reichsunmittelbar gewesen sei.
—
hält
zwar
die
Herren von Rappoltstein nicht für reichsunmittelbar; werden
dies hätten sie „als Lehnsleute der Baseler Kirche" nicht
können, und so sei es ihnen auch 1562 nicht gestattet worden, nach dem Grundsätze „cuius regio, eius religio" die Reformation in ihren Gebieten einzuführen
die Rappoltsteiner,
6 .
die er einmal
Aber im übrigen zeichnet Fritz „elsässische Territorialherren"
2) S. ebd. S 3 f. Einem Agenten und Anhänger der Pfälzer.
7
1) Strafsburg 1897.
3)
4) Ebd. S. 7 Anin. 1.
5) „ Frankreich erhielt vor allem den ganzen österreichischen Territorialbesitz mit Rappoltstein", ebd. S. 7. 6) In 7)
:
Territorien S. 63.
Ebd.
S.
19 (Anm.
17).
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LiOOQlc
10
Einleitung.
nennt, als völlig unabhängig.
So meint er auch, dafs über die des West-
Nichtzugehörigkeit Rappoltsteins zu den Abtretungen fälischen Friedens „nicht der mindeste Zweifel"
Kahm
obwalten könne,
und späteren französischen Gegenreden"
„trotz aller damaligen
l
.
der genannte Forscher für Rappoltstein nicht die Reichs-
war K. Jacob
unmittelbarkeit in Anspruch, so
8
der Ansicht,
dafs Rappoltstein zu den reichsunmittelbaren Territorien im Ober-
gehört habe
elsals
8
getreten worden sei
und deshalb 4
648 nicht an Frankreich ab-
1
Dieselbe Meinung vertreten
—
etwas mound mehr begründet Albrecht, du Prel 6 und Reufs. Nach Albrecht 6 „waren die Herren von Rappoltstein von Hause aus reichsfrei". Albrecht behauptet, die Rappolt.
—
difiziert
und
steiner hätten Reichslehen besessen
habt, von 1479 bis 1554 seien tagen berufen worden
sie
und hätten von 1512 an zu den Ständen fort:
„Wenn
15. Jahrhundert, häufiger
im An-
des oberrheinischen Kreises gehört.
—
sie sich
fange des so
1
hin 6.
bedeutete
und wieder im
Jahrhunderts das
österreichischen
die Reichsstandschaft ge-
nachweislich zu den Reichs-
—
Albrecht fährt
österreichische Landsassen nannten,
ursprünglich
keinerlei
Landgrafschaft
Abhängigkeit von der
„Nur
Oberelsafs."
insoweit
sie
Lehen innegehabt" hätten, seien sie den Herzogen bzw. Erzherzogen von Osterreich verpflichtet gewesen; zu den
österreichische
Reichsumlagen hätten
Lande
seien sie
insoweit diese auf die vorderösterreichischen
ihren Beitrag entrichten müssen;
aber selbständig
vom
II.
daneben
Reiche veranlagt worden.
drückenden Doppelbürde zu entgehen",
dieser
helm
sie,
entfallen seien,
von Rappoltstein (1602
— 47)
Österreichischen Erzherzoge gestellt,
die
unter
habe sich
den Schutz
„Um Wilder
dann auch energisch für
1) Vgl. auch Bardots Aufsatz: „Les acquisitions de la France eu Alsace en 1648 " in: „Annales de l'universite* de Grenoble" XII (1900) p. 153 f. Bardot meint, wie Fritz, dafs Rappoltstein nicht unmittelbar gewesen sei.
Es habe zur Landgrafschaft 2)
Oberelsafs gehört. Vgl. Overmann S. 97. „Die Erwerbung des Eisais durch Frankreich im Westfälischen
Frieden", Strasburg 1897. 4) Ebd. S. 281.
3) S. ebd. S. 75.
5) Die Ansichten
du Preis,
schaft" der Bappoltsteiner spricht
der ron der „altererbten
(s.
BEL
III, 1,
s.
S.
271
f.),
Reichsstand-
stimmen im
-wesentlichen mit denen Albrecbts überein. 6) S.
BEL
in,
2, S.
859 („Rappoltstein").
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Ii
Einleitung.
seine
Exemtion von den übrigen Reichslasten eingetreten
seien.
Als 1547 der 20jährige Sohn Wilhelms, Egenolf IV., jenem gefolgt
habe sich Ferdinand ?on Österreich
sei,
Jugend des
die
Egenolf zu Nutzen gemacht, indem er diesem die Reichsun mittelbarkeit zu
entreifsen gesucht. Die unwahren Erklärungen, die König Ferdinand 1549 am Reichskammergericht habe abgeben lassen (nach denen die Rappoltsteiner dem Hause Österreich „vnder vnd zugethan" sein sollten), Beien zwar widerlegt worden; „de facto aber, wenn auch nicht de iure" hätten die Rappolt-
steiner die Reich8unmittelbarkeit verloren.
Auch
Schwedens
hätten
die
beim
Westfälischen
Frieden
die
Bemühungen
nichts
genutzt,
Herrschaft Rappoltstein wäre nicht unter den Staaten
geführt
worden,
denen
die
Reichsunmittelbarkeit
auf-
gewährleistet
wurde.
Auch nach R. Reufs un mittel bar gewesen und
1
wäre Rappoltstein ursprünglich
erst
später
Die Rappoltsteiner, die
geworden.
österreichischer
seit
dem
reichs-
Landstand
Jahrhundert eine
14.
wichtige Rolle in der Geschichte des Elsafs gespielt hätten, wären
im
von Österreich getreten; ab
16. Jahrhundert in Abhängigkeit
sie sich
damals von allen Seiten durch die österreichischen Lande
eingeengt gesehen, hätten sie verzichtet
„ä öchanger une
inde'pen-
dance dangereuse contre une Subordination fäodale qui prometta.it
de leur
6tre
tres
utile"
2
habe gegen die Mitte des
.
Diese gewinnbringende Freundschaft 16. Jahrhunderts nachgelassen,
Rappoltsteiner versucht hätten, die Reformation in ihren
einzuführen.
Dies
sei
am
Herrschaft Rappoltstein behandelt, und halten,
worden
in
dem
seien.
sie
die
dann
1648, auf dem KonKommissare die
kaiserlichen
die
„comme un
sujet
:
la
maison d'Autriche" er-
unmittelbaren Staaten des Elsafs aufgezählt
Ludwig XIV. habe und
und Einkünfte gesetzt
unmittelbar gewesen seien, hätten
1) In
de
habe nicht die Garantie des Paragraphen späterhin
Obgleich sie
„LAlsace au dix-eeptieme
Rappoltstein
den
die Rappoltsteiner wieder in
Titel einer Grafschaft verliehen,
ihre Rechte
die
Widerstande des Hauses Österreich, des
„Suzeräns" der Rappoltsteiner gescheitert grefs zu Münster, hätten
als
Landen
sie
nicht
doch „tous
aiecle",
Tome
mehr
les droits
reichsutiles
premier, p. 497 ff.
Paris 1897. 2)
Es hatte
verloren „de bonne heure son immediatete*",
s.
ebd. p. 497.
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Google
12 de
la souverainetd", so
auch das Recht der hohen und niederen
Gerichtsbarkeit, genossen
l .
So haben wir gesehen, dafs über die staatsrechtliche Stellung Rappoltsteins die verschiedensten und einander widersprechendsten
Von vornherein ist es klar, dafs Akten* dem Jahre 1790, oder Briefe aus dem 16. Jahrhundert
Meinungen herrschen. stücke aus
(Kirchner), oder ein Memoire von 1661 usw., subjektiver Natur die
und aus verhältnismäfsig
Lösung der keineswegs einfachen
alles
Aufserungen
später Zeit, allein nicht
Streitfrage bringen können,,
so wichtig sie vielleicht auch für uns sein
mögen
:
aus solchen
Aufserungen lernen wir die jeweiligen, zu verschiedenen Zeiten überaus verschiedenen Ansichten über die staatsrechtliche Stellung der Herrschaft kennen.
um
Hier handelt es sich nicht Frankreich abgetreten, nicht
um
die Frage, ob Rappoltstein
die Frage, wie
im
an
17. Jahrhundert
das Verhältnis der Herrschaft zu Osterreich gewesen, sondern wir
haben es hier nur mit ihrer Stellung zu Österreich in der früheren Zeit zu tun.
Hierüber gibt es drei Ansichten : Nach der ersten war
Rappoltstein ehemals reichsfrei
und
frei
von der Landgrafschaft
%
nach der zweiten hatte es unter der Landgrafschaft gestanden,
war
also
mittelbar
9 ,
nach der dritten war es zwar
Landgrafschaft, aber lehnsabhängig von Basel
*.
frei von der Für uns kommen
nur die beiden, hinsichtlich der ursprünglichen staatsrechtlichen Stellung Rappoltsteins
1) pag. 504.
Kirchner:
extremsten Ansichten von
Overmann und
Der Vollständigkeit halber wäre noch
die Schrift von
„Elsafs im Jahre 1648" (Duisburger Schulprogramm 1878) zu
erwähnen, obgleich sich der Verfasser nur andeutungsweise über das Verhältnis Rappoltsteins zu Osterreich ausspricht. Auch er geht auf Ferdinand I.
und
die Absicht der Kappoltsteiner , die Reformation in ihren Gebieten ein-
zuführen, zurück und führt aus einem bei dieser Gelegenheit von Ferdinand
an Egenolf von Rappoltstein gerichteten Briefe das Wort an:
„Du
bist kein
Landesfurst, sondern unserer landesfürstlicher Obrigkeit Hintersasse." Kirchner
erwähnt dann nur
(S. 15 f.), seit etwa 1650 sei es eine Streitfrage gewesen, ob die Herrschaft Rappoltstein im Westfälischen Frieden an Frankreich abgetreten sei , oder nicht , doch ohne eine irgendwie begründete Lösung der Frage zu geben. Jedoch mufs er der Meinung sein, dafs Rappoltstein 1648 nicht an Frankreich abgetreten worden sei, denn unter den von ihm aufgeführten Gebieten, die in jenem Jahre an Frankreich gefallen sind , ist die Herrschaft Rappoltstein nicht erwähnt (S. 82). 3) Overmann. 2) Albrecht. 4) Fritz, Territorien S. 63.
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Einleitung.
13
allein
berufen sich auf Urkunden.
Albrecht in Betracht, denn
sie
Die historische Untersuchung hat daher die Frage zu beantworten,
waren die Rappoltsteiner wirklich „von Hause aus
reichsfrei",
oder hat vielmehr die Herrschaft Rappoltstein „stets unter österreichischer Herrschaft gestanden"?
zu entscheiden,
ist
die sich im Rappoltsteinischen die uns
—
Die Möglichkeit, diese Frage
uns gegeben durch die zahlreichen Urkunden,
wenn auch
Urkunden buch
vereinigt finden
und
für die älteste Zeit die erhaltenen urkund-
lichen Nachrichten sehr spärlich fliefsen
—
ein annähernd genaues
Bild über die Entwickelung der Herrschaft Rappoltstein zu ge-
winnen ermöglichen. Erst aus der Klarlegung der historischen Entwickelung der Herrschaft Rappoltstein lassen sich Schlüsse auf ihre staatsrechtliche Stellung ziehen. Es wird sich darum
Momente waren,
bandeln, festzustellen, welcher Art die treibenden die
zur Bildung
der
Herrschaft
geführt
Kam
haben.
es
in
Rappoltstein überhaupt zur Ausbildung der Territorialhoheit oder einer dieser ähnlichen
Gewalt?
hohe Gerichtsbarkeit?
Denn
lich rechtliche
Besafsen die Rappoltsteiner die
diese ist ja
wohl
stets
Grundlage landesherrlicher Gewalt
die
wesent-
Dann werden
wir endlich das Verhältnis zu den oberen Gewalten zu klären versuchen.
Wie war
grafschaft ?
Ist sie
herausgetreten?
das
aus
Und
dem
Verhältnis
der Herrschaft zur Land-
landgräflichen Gerichtsbezirke jemals
wie war das Verhältnis
Rappoltstein reichsunmittelbar oder nicht? standschaft V
Dies werden die Fragen
sein,
zum Reiche? War
Besafs es die Reichs-
deren Lösung die Be-
antwortung der Frage nach der staatsrechtlichen Stellung Rappoltsteins ermöglichen dürften.
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Erstes Kapitel. Die Herrschaft Rappoltstein von ihren Anlangen bis zur ersten Teilung von 1298. Die ersten Anfänge Rappoltsteins liegen ganz im Dunkeln.
Dennoch hat man zeit
1
gemeint, die Herrschaft bis in die Merowinger-
zurückverfolgen zu können, da uns der
schon im
8.
Vermutung
Name
Jahrhundert (zum ersten Male 759) liefse sich vielleicht
8
Rappertsweiler
begegne. Diese
durch die Tatsache stützen, dals
Rappoltsw eiler, der Hauptort der späteren Herrschaft Rappoltstein,
Urkunden jener Zeit in Verbindung mit Orten und Marken genannt wird, die zum grofsen Teile später zur Herr-
in mehreren
schaft Rappoltstein gehört oder Beziehungen zu ihr gehabt haben.
Dies
ist
der Fall in Urkunden von 769
*,
768 und 777
4.
Aber
wir können nicht mit Bestimmtheit sagen , ob zwischen jenen Orten und der späteren Herrschaft Rappoltstein irgendein Zusammenhang besteht Erst 1084 6 begegnet uns urkundlich zum ersten Male das Praedium Rappoltstein, und zwar im BeDas genannte Jahr mufs der eigentsitze der salischen Kaiser. liche
Ausgangspunkt unserer Darstellung 1) Albrecht in I S.
sein.
Urkundliche Nach-
XIII (Einleitung), und ihm folgend Fritz in Terri-
torien S. 62. 2)
I,
Nr. 1 „Ratbaldouilare".
Neben Rappertsweiler erscheinen: Bergheim („in fine uel Bercheim marca"), Saasenheim („Saxones"), Heiteren („Heiderheim marca"), Enzen („in uilla Enghieeheim marca") und Dessenheim („in fine Fessinheim marca") (der von Dessenheim begegnet später unter den Rappolt3) I, Nr. 1.
in uilla
steinischen Lehnsmannen).
Mit Rappertsweiler werden zusammengenannt: Gemar 4) I, Nr. 2 f. („Ghermari"), St Pilt („ Andaldouillare"), Grussenheim und Oberbennweier („ Oberbebonouülare "). 6)
Ebd. Nr.
7.
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Die Herrschaft Rappoltetein bis 1298.
über die Zeit und Art der Erwerbung durch die Salier
richten
Der alte Schöpf lin 1 vermutet, dafs jene» Prädium durch Adelheid von Egisheim, die Mutter Eonrads II. *, uns gänzlich.
fehlen
den fränkischen Grafen, den späteren saüschen Kaisern, zugefallen
Er
sei.
beruft sich
Konrads"
»,
auf eine
Stelle
in
Wipo's „Leben Kaiser
nur die verwandtschaftlichen Be-
die aber zunächst
ziehungen zwischen den Saliern und Egisheimern dartut beweisen,
nicht
Egisheim
gewesen. 4
kann
Sie
das Prädium im Besitze der Grafen von
dafs
Da
der
„comitatus
Egisheiraensis",
wie
quidem memoratur", vermögen wir in direkter Weise Verbindungen der Egisheimer mit den Rappoltsteinern nicht nachzuweisen. Aber immerhin ist es mögSchöpflin
sagt,
selbst
„nullibi
dafs solche bestanden haben,
lich,
Fehde des Grafen Gerhard stein 5
könnte.
schliefsen
I.
— „Predium
der bereits angezogenen Urkunde, die Heinrich IV. zu
Rom
hereditario iure
ex parte
ausgestellt
vielleicht
aus einer
quoddam", so
am
worden
ist,
21.
heifst es in
März 1084
quam
6
von
„nomine Itappoltsiein
patris nostri imperatoris Heinrici
pertinens tarn in rebus mobilibus
cum
man
wie
(1038) mit Reginbold von Rappolt-
ad noa
immobilibus, idem castellum
vniversis appendiciis ac utriusque sexus mancipiis, areis, edipratis, pascuis, etc. etc.,
ficiis,
— „tradidimuB —
Heinrici"
situm in pago Alsacie in comitatu
ea ratione", dafs der Baseler Bischof
und dessen Nachfolger über das Prädium das recht haben
freie
1162) schliefsen
mals an Basel kam, die Hälfte von Rappoltsweiler 1)
AI
Verfugungs-
Wie wir aus einer späteren Urkunde (von können, hat zum Prädium Rappoltstein, das da-
sollen.
II, S.
7
gehört.
Das
108.
Konrad IL, S. 3. 45 f.: „Maioris Chuononis mater Adalheida ex nobilissima gente Liutharingorum oriunda fuerat quae Adalheida soror erat comitum Gerhard i et Adalberte ; vgl. auch in „Herimanni Augiensis Chronicon": „ Gerard us comes de Egesheim in Alsatia, cuius filia Adelhaidis Conradi Salici imperatoris mater fuit ex Heinrico Franconiae duce", s. MG 2) Vgl. Bresslau, Jahrbücher des deutschen Reiches unter 3)
SS V,
MG SS
XI
S. 258,
S. 19.
4)
AI
5)
I,
II, S. 72.
Nr. 6 (vgl. auch Schmidlin S. 77,
Anm.
1).
6) I, Nr. 7. 7) In
wessen Besitz die andere medietas von Rappoltsweiler damals
gewesen, wissen wir nicht. oder gehörte schon damals
Vielleicht
dem
Baseler
war
sie
Stift.
in den Händen der Kaiser, Oder sollte sie zu jener Zeit
Allod der Rappoltsteiner gewesen sein?
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IC
Erstes Kapitel.
Prädium lag „in pago Alsacie in comitatu Heinrici", befand sich im Grafschaftsverbande. Kaiser Heinrich besafs es, wie wir hörten, „hereditario iure ex parte patris". Daraus ist zu dafs das Prädium nicht Reichsgut war, sondern schliefsen, Besitztum seiner Familie. In einer zweiten Urkunde vom wird die Schenkung von 1084 vom Kaiser 10. März 1140 Heinrich V. rückgängig gemacht. In dieser Urkunde erscheint das Prädium unter dem Ausdruck „Castrum quoddam, quod vocatur Rapolstein ". Zum dritten Male 2 stofsen wir auf Rappoltstein in einer Urkunde Kaiser Friedrichs 1. 8 , die zwar undatiert ist, aber, wie wir mit Sicherheit erweisen können*, aus dem Jahre 1162 stammen mufs. In ihr setzt sich die Geschichte dieser Schenkung fort. Die Baseler Bischöfe hatten sich bei der, in ihren Augen
also
1
y
gewaltsamen Entziehung ihres Besitzes durch den
in kirchlichen
Dingen bekanntlich skrupellosen Heinrich V. nicht beruhigt, waren vielmehr
bei
geworden
5 .
Friedrich
Und
sie
I.
um Rückgabe
Rappoltsteins vorstellig
hatten diesmal Erfolg, denn der Kaiser ver-
stand sich wirklich dazu,
„prememoratum Castrum Rapolstein cum
medietate subiacentis
Rapolswilre et omnibus
ville
pertmentüs
aliis
an Basel zurückzugeben.
1) I,
Nr. 8.
Absehen können wir von der
2)
gezogenen „Erwähnung der
dem Chronicon
in I
Herrschaft
,
Nr. 9
= MG
Rappoltstein".
Bertholdus
SS Es
X
S.
,
99 an-
dort eine
ist
in
der
Rede
ist.
Albrecht nennt letzteres in seinem Regest „Herrschaft Rappoltstein".
Er
Stelle
aus
(zwischen
1137
und
1138)
des
vom
confinium
Zwifaltensis
zitiert,
Rappoltstein
die
bemerkt (s. ebd.), dafs der Ausdruck „in confinio Rapold istein situm" „in sehr weitem Umfange genommen" sei, da der Ort Ebersheim, der als in diesem confinium gelegen bezeichnet werde, weit von Rappoltstein entfernt liege. Confinium bedeutet an unserer Stelle nichts weiter als vicinitas (vgl. Du Cange s. v.: „confinium vicinitas, locus, ubi fines duarum terrarum conveniunt"). Ebersheim hat niemals zur Herrschaft Rappoltstein gehört, letztere hatte weder Güter noch Rechte in diesem Dorfe. Also kann von selbst
=
einer
„Erwähnung der Herrschaft Rappoltstein" keine Rede Die Urkunde ist zu Pavia ausgestellt. I, Nr. 24. 4) Ebd. S. 36, Anm. 3.
3)
sein.
—
5) „decrevimus .... commendare, quod dilectus princeps noster Orthepiscopus, audienciam nostram aliorumque predecessorum
liebus, Basilienßi8
nostrorum crebriori querimonia affatim propulsavit super castro Rapolstein, quod ecclesia Basiliensis legittima donatione quieta et iusta possessione
—
tenuerit" etc. etc.,
s.
ebd. S. 35 f.
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Die Herrschaft Rappoltstein
17
bis 1298.
Fast 60 Jahre lang, bis 1219, hören wie dann in unseren Urkunden nichts von Rappoltstein oder von einem nach ihm benannten Erst im letztgenannten Jahre begegnet uns ein
Edelgeschlechte.
Anselm von Rappoltstein und dessen Bruder Egenolf
Urkunde vom
In einer
Mai 1219 8 verpflichtet sich Anselm, so hören wir, „mit seinen Burgen und Leuten dem Herzog Theobald von Lothringen gegen jedermann beizustehen". Für den Fall, data er seinen Bruder Egenolf, wenn dieser aus Palästina zurückkehre, „nicht zu gemeinsamem Handeln in dieser Hinsicht zu veran19.
lassen" vermöge, verspricht er, „mit seinem
und Burgen zu
teilen
seinen Verpflichtungen
b recht aus
4
hat recht,
und
Bruder Land, Leute
für den auf ihn selbst fallenden Anteil
gegen den Herzog nachzukommen"
wenn
er meint, dafs die
„zum
3.
Al-
gröfsten Teile
—
dem Egisheimer Erbe stammende Herrschaft ursprünglich mit Ausnahme der Burg Grofs- Rappoltstein und einer
vielleicht
Hälfte
von Rappoltsweiler
Rappoltstein gewesen"
sei,
—
freier
Eigenbesitz
weil eben in dieser
der Herren
von
Urkunde von 1219
Anselm den oben erwähnten Vertrag mit dem lothringischen Herzoge schliefse, „ohne irgendeinen Lehnsherrn zu nennen oder aus-
zunehmen".
Aber auch den Schlufs werden wir aus jenem Ver-
trage ziehen dürfen, dafs die Rappoltsteiner,
mit denen solch ein
mächtiger Fürst, wie der Lothringer, ein Bündnis mals schon sehr angesehen gewesen sind.
Ganz
schliefst 6 ,
da-
zweifellos
war
auch ihr Besitz bedeutend gröfser, als wir dies erkennen können. In
den Urkunden (und sonstigen Nachrichten), die in die Zeit
Gemar, KaisersAmmerschweier, Urbeis, Sulzmatt,
vor 1298 fallen, erscheinen nur Rappoltsweiler, berg, Bebeinheim, Sigolsheim,
Saulcy , Fraize und einige wenige andere Dörfer
Banne
6 ,
in
Orte
als
6
oder
denen die Rappoltsteiner Güter oder Rechte besafsen
aufserdem waren die drei Burgen Rappoltstein, Altenkastel und der Stein in ihrem Besitze.
Trotz der ungemein dürftigen älteren Nachrichten über unsere
1)
I,
4) In
Nr. 50 f.
REL
2) Ebd. Nr. 51.
3) Ebd. Regest.
III, 2, S. 858.
5) Dafs die Rappoltsteiner bis zum Beginne des 16. Jahrhunderts nicht unbedeutende Allodien hatten, werden wir weiter unten sehen. Vgl. auch die Nachricht von Luck (17. Jahrhundert) vom Jahre 1268 in I, Nr. 106. 6)
Über
diese Orte vgl. die folgenden Kapitel.
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18
Erstes Kapitel.
man
Herrschaft hat Mitte des
die
1
besondere, dafs die
gewesen.
der
einer
Urkunde vom Jahre 1241
zu Hachimette (Escheimer)
„Da
vereinigt"
gewesen
seien,
ins-
Herrschaß Hohenack damals bereits im Be-
Rappoltsteiner
sitze
Behauptung.
um
vermutet, dafs ihre „Hauptteile schon
Jahrhunderts
13.
diese
8
2 ,
Albrecht die
sieht
nämlich
„apud Escermure",
in
d.
h.
den Beweis für Beine Herrschaft Hohenack] 1241", so
ausgestellt ist,
[die
wir bei ihm, „in unbestrittenem Besitze der Herren von
lesen
Rappoltstein
war (Ulrich
II.
verhängte in Escheimer über einige
Übeltäter die Todesstrafe, übte also die hohe Gerichtsbarkeit aus),
und da wir
deutlich erkennen können, dafs ausgedehnte Strecken
Landes (Fraize, Plainfaing und Saulcy)
in
dem an
die Herrschaft
angrenzenden lothringischen Gebiete im Jahre 1219 den Rappoltgehörten (Anselm
steinern
überliefs
I.
dem Herzog Theobald
I.
Hut von Saulcy 4 ), so liegt die Annahme nahe, dafs Hohenack schon zu Ende des 12. Jahrhunderts in den Händen der nachmaligen Besitzer war, anfangs als freies Eigen (vgl. den
von Lothringen
die
oben erwähnten Bündnisvertrag von 1219), später als Pfirter bzw. Lehen (Urkunde vom 27. Oktober 1317 bzw. vom 2. August 1346)."
österreichisches
In der von Albrecht angezogenen Urkunde
um
6
handelt es sich
das AUodium, „quod dicitur de Rimeimont", das
dem
Kloster
Hätte Ulrich von Rappoltstein 1241 wirklich „suo
Paris gehörte.
iure" die Todesstrafe in der Herrschaft Hohenack verhängt, dann
wäre allerdings Albrechts Schlufs berechtigt. Prüfen wir jedoch Urkunde. Die Stelle, die Albrecht offenbar zu seiner Be-
die
hauptung veranlafst hat, igitur
.
.
.
decreuimus
maleficos
ipsos
1)
lautet:
„Nos
(Ulrich von
Rappoltstein)
tantam violentiam iam iniuriose illatam ferre non valentes
Albrecht in
(Einleitung),
wo
REL
vltionis
gladio
puniendos."
Aber
858 und (10 Jahre zuvor) in I S. XIV „Ausgangs des 12. oder zu Anfang des
III, 2, S.
er sogar sagt:
13. Jahrhunderts".
2) S.
I,
Nr. 75:
„Ulrich von Rappoltstein spricht
—
die Todesstrafe
aus" (Regest). (Escheimer) heutiger Kanton Schnierlach, s. Albrecht 378 unter dem Stichwort „Hachimette": „1241 wurden in Hachimette durch Urteilsspruch Ulrichs von Rappoltstein einige Übeltäter durch das Schwert hingerichtet." 3) Hachimette
in
REL
4)
III, 1, S.
I,
Nr. 50.
5) S. ebd. S. 76.
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Die Herrschaft Rappoltstein bis 1298.
19
„Dum vero memorate ecclesiae fratres * von Paris) causam suam tamquam viri paeifici coram nobis
vorher heifst es: (seil,
terminare deliberassent
(nämlich Ulrich von Rappoltstein)
cum
supradicti8 reformare pacis concordiam cupientes" usw.
*,
Hier
kann doch von einer Verhängung der Todesstrafe durch Ulrich von Rappoltstein keine Rede mittler
Dieser sagt lediglich
sein.
als
Ver-
und Schiedsrichter des Klosters Paris im Auftrage der
Klosterbrüder aus, dafs die Missetäter mit der Schärfe des Schwertes
zu bestrafen seien, aber keineswegs, dafs er von sich aus, aus
Wie kamen
eigener Machtvollkommenheit, dieses Urteil verhänge. die
Rappoltsteiner zu dieser Vermittelungsrolle ?
einem sehr engen, freundschaftlichen Verhältnis sie
oft
keiten
mit Gütern begabten
3 .
Sie
zum
Häufig schlichteten
zwischen den Klosterbrüdern und
standen in
Kloster, das sie Streitig-
Widersachern
deren
4 .
(Ausübung des Hochgerichtes), auf der Ebenso ist es mit dem Albrecht seinen Beweis aufbaut, falsch. zweiten Grunde, die Herrschaft Hohenack müsse deshalb um jene Zeit im Besitze der Herren von Rappoltstein gewesen sein, weil diesen grofse Strecken Landes in den angrenzenden lothringischen Gebieten gehört hätten. Gewifs werden damals schon die RappoltSo
ist
die erste Prämisse
steiner nicht
unbedeutende lothringische Besitzungen gehabt haben,
Zusammenhang mit
wenngleich wir einen
ersten Jahrzehnte des 13. Jahrhunderts froi
nachweisen können.
treten in
der Herrschaft für die
nur für Saulcy und Bel-
Fraize, Plainfaing
und
die anderen Orte
den uns zur Verfugung stehenden Urkunden
erst später
Immerhin ist es sehr wahrscheinlich, dafs alle diese Dörfer und Burgen und noch weitere grofse Gebiete im Lothringischen schon damals in den Händen der Rappoltsteiner gewesen sind. Aber was würde dieser Besitz lothringischer Lehen mit dem der Herrschaft Hohenack zu tun haben? Somit läfst sich mit Hilfe der von Albrecht angezogenen Urkunde schlechterdings nicht erauf.
weisen, dafs die Rappoltsteiner 1241 die hohe Gerichtsbarkeit in der Herrschaft Hohenack ausgeübt haben.
Auch auf 1)
Über
REL
1.
hat
man
hingewiesen.
Albrecht
be-
Hälfte des 12. Jahrhunderts gegründete Cister-
III, 2, S.
824 f.
Von mir gesperrt
31 I, Nr. 4)
Vogtei
dies in der
zienserkloster vgl. 2)
die
73 (1239)
u. a. a.
Ebd. Nr. Nr. 77, 83
0.
u. a. a. 0.
2* Digitized by
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20
Die
Erstes Kapitel.
merkt
,
Steiner
„eine
haben,
wie
aus
zember 11
2
ausgeübt.
Damals
ihm
über Paris gehabt".'
Art Vogteirecht wir
Rappoltstein bis 1298.
der eben bebandelten Urkunde die Kappolt-
dafs nach
1
He rrschaft
anderen
einer
Urkunde
von
Allein
sie
De-
1343
ersehen, das Vogteirecht stets nur beansprucht, niemals
Ludwig
erklärt Kaiser
der
Abschriften
vorgelegter
Grund Dokumente des
ausdrücklich, auf
betreffenden
Klosters Paris, dafs Heinrich von Rappoltstein, Herr zu Hohenack,
Vogteirechte über das Kloster
keinerlei
habe, „wand ein Rieh
Ferner
sin".
1241, noch
8
Päris
zu
beanspruchen
ordens da vorgenant pfleger
hervorzuheben, dafa weder in der von Albrecht
ist
zum Beweise
Grawes
sol
Behauptung herangezogenen Urkunde von
seiner
anderen das Kloster angehenden, sich
in irgendeiner
ein Rappoltsteiner
„Vogt" des Klosters Päris nennt.
Hätten die
Rappolt8teiner dieses Vogteirecht wirklich besessen, so sicherlich nicht verfehlt haben, sich in
So
zeichnen!
läfst sich also,
Urkunden
soweit wir dies auf
als
würden
sie
Vögte zu be-
Grund des uns
zur Verfügung stehenden Materials zu erkennen vermögen, nicht dafs
erweisen,
stein,
Herrschaft
die
steinisch gewesen,
und
Hohenack
1241
rappolt-
um
deren wichtigster Glieder eines jedenfalls Hohenack war,
die Mitte des 13. Jahrhunderts vereinigt
Die
Burg Hohenack, Macht
rappolsteinischen
wird
bereits
dafs die Hauptteile der Herrschaft Rappolt-
erst in
poltstein
gewesen
sind.
doch wohl der Ausgangspunkt der
die
in der Herrschaft
Hohenack gewesen
ist,
den siebziger Jahren des 13. Jahrhunderts an Rap-
gekommen sein. Vom Jahre 1279 berichten die Ann. 4 „Dominus de Rapoltzstein Castrum Hohenac
Coln. mai.
:
.
.
.
cognatis suis abstulit fraudulenter et in Columbariam transferebat."
Mit diesen „suis" dürften die Pfirter Grafen gemeint sein 6
deren Besitz wir die Burg 1271 In den Kriegsläuften von 1287 1)
I,
S. 116,
3) Dieser (s.
I, S.
Anm.
2.
7
Index).
MG
SS XVII,
,
in
wird Burg Hohenack den Rap-
2) I, Nr. 542.
Ausdruck bezeichnet Päris
631.
5
urkundlich nachweisen können.
als Kloster des Cisterzienserordeus
204 f., auch in I, Nr. 137. Anm 2) möchte lieber unter „suis" die Rappoltsteiner verstehen, auf Grund seiner von uns als irrig erwiesenen Annahme, jene hätten schon um die Mitte des 13. Jahrhunderts „eine Art Vogteirecht über das zur Herrschaft Hohenack gehörige Kloster Päris gehabt". 4)
S.
5) Albrecht (I, S. 116,
6) I, Nr. 114. 7)
I,
Nr. 160
(=
MG
SS XVII,
S. 204, 14) (aus
Ann. Colm. mai).
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Zweites Kapitel.
poltßteineni verloren gegangen sein, denn
mann von
21
Die Teilung von 1298.
1288
1
mufs sich Her-
Rappoltstein erst wieder in ihren Besitz setzen.
Uber den Umfang unserer Herrschaft 13. Jahrhunderts läfst sich somit
in der ersten Hälfte des
Nur
oichts Sicheres feststellen.
das können wir mit Bestimmtheit behaupten, dafs Rappoltsweiler,
Gemar und Stein den
die
drei
Burgen Rappoltstein, Altenkasten und der
Grundstock der Herrschaft gebildet haben.
Von
Be-
deutung für Rappoltstein war das Jahr 1293. Damals eroberte König Adolf Gemar und teilte so berichtet uns das Chronicon
—
Colmarense
*
—
den Gesamtbesitz der Herrschaft: ein Drittel be-
hielt er für sich, die
anderen zwei Drittel sprach er den Rappolt-
steinern wieder zu.
Nähere Nachrichten über diese Teilung fehlen, wir werden jedoch durch die Teilungsurkunde von 1298 entschä-
digt, die wir
im folgenden Kapitel zu betrachten haben.
Zweites Kapitel, Die Teilung von 1298. 1298 fand die erste grofse, uns urkundlich überlieferte Teilung der Herrschaft statt. Von vornherein ist zu bemerken, dafs wir nicht zu viel von unserer Teilungsurkunde 3 erwarten dürfen.
Denn ganz
augenscheinlich wurde damals nicht die ganze HerrEs fehlen u. a. besonders die lothringischen 4 Lehen
schaft geteilt.
Fraize, Plainfaing usw., sodann Heiteren, Fessenheim, Egisheim, Sulzmatt und anderes mehr, alles Orte, von denen wir bestimmt wissen, dafs die Rappoltsteiner damals dort Besitz hatten. Ob andere verloren gegangene Urkunden Sonderabmachungen 5 über die Teilung enthielten, oder ob die Teilung nur strittige Güter und ist nicht zu ersehen. Jedenfalls gibt uns die Ur-
Rechte betraf,
1)
Aus Ann. Colm.
mai.
I,
Nr. 176
(=
MG
auch in I, Nr. 210 MG SS XVII, 3) Ebd. Nr. 223 f. 4) Bis auf den Zoll zu St. Did. 2) S.
5) In der Art, wie die besondere
urkunde genannte Gemar
s.
I,
SS XVII,
S. 215f.).
S. 260).
Urkunde über das
in
der Teilungs-
Nr. 224.
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Zweites Kapitel.
künde von 1298 kein vollständiges Bild der ganzen Herrschaft. Diese wird 1298 in drei Teile zerlegt. Zum ersten gehören RappoUstein *, die Stammburg der Herrschaft *, sodann die Burg „der Stein" 5 (diese begegnet uns 1288 4 zuerst im rappoltsteinischen Besitze), ferner die Neue Stadt und das Oberdorf von Rappoltsweiler , auf die wir weiter unten ein-
zugehen haben, ferner „alle die reben nide wendig des Alten burgweges vnze an die Nüwenstat vnd dannan vnze an bruckelin die
da der herschefte und Rodern.
Es
Bergheim, Rohrschweier
schliefslich
woran wir
fraglich,
ist
und
sint",
Nennung
bei
dieser Orte zu
denken
haben.
In Bergheim des
safsen
9
vgl.
vermutlich im 11. Jahrhundert 2) Seit
doch gewifs 1341
(REL I,
4)
sie
Burg dem Anfang die
.
erbaut";
.
.
s.
rappolsteinisch gewesen,
des 13. Jahrhunderts
Nr. 521, S. 391) urkundlich
„Die
3)
wurde
wann
seit
(I,
erbaut '«
sie
7
daselbst be-
Dinghof be-
einen
„RappoUstein, die gröfste S. 14ff. Stammsitz der Herren von RappoU-
auch oben
älteste der drei Burgen, eigentlicher
stein,
(1309)
wo
1
Über Rappoltst ein
1)
den Händen des Kaisers,
in
Unter „Berghem" und „Rorswilr" werden wir also Gut zu verstehen haben. Über Rodern " fehlen uns
.
zweifellos
sie
war das Gericht
Die Rappoltsteiner waren
wie auch in Rohrschweier*,
gütert,
und
&
Reiches".
kleinste ... der drei
zum
;
REL
III, 2, S.
858.
wissen wir nicht, je-
als Basler
Lehen erscheint
ersten Male.
Burgen, vermutlich im
13.
Jahrhuudert
III, 2, S. 858).
=
Nr. 172 (aus Ann Colm. mai. MG SS XVII, S. 215, 40 ff.), 1304 gegen die Burg Girsberg vertauscht. I, Nr. 256 (= MG SS XVII,
S. 230, 36.)
Über Bergheim
5)
REL
vgl.
1, S. 75 f.
III,
[nach Schoepflin
AI
II,
S. 113].
König Albrecht verspricht 6) Urkunde vom 25. April 1301 (I, Nr. 238) dem Burchard von Geroldseck 150 Mark Silbers auf Dörfer und Bäume zu (Ohnenheim und) Bergheim „vf alleme deme rehte, daz wir vnde daz Riehe :
do hant an lüten
.
.
.,
an gerihte".
Nr. 276.
7)
J,
8)
Über Rohrschweier
bis 1284
(1,
vgl.
REL
III, 2, S. 908.
Von 1282
(I,
Nr. 148)
dem
Nr. 155) hatte die Herrschaft die Vogtei über einen
Kloster
Moyenmoutier gehörigen Hof vom Herzog Friedrich IV. von Lothringen zu Leben. 9) 1313 (I, Nr. 303)
er uns
zum
10)
—
bei seinem
Verkauf an Österreich
—
begegnet
ersten Male.
Über Rodern
vgl.
REL
III, 2, S. 904.
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23
Die Teilung von 1298.
die Nachrichten.
Schliefslich gehört
n idewendig des Mulebaches
pach
1
ist
zu diesem ersten Teile: „swas
aue Qeraer vnze an den Karlis-
ane die reben, die nidewendig des Mulebaches ligent, die
man teilen, aber da nach daz gut, daz da Wegebach vnd dem Hunenwilr weg, daz sint
sol
lit
har zü, vnd die mule an der lantstrasse vnd
das stuke reben,
zweiten
umschlofs
Teil
folgendes:
Burg Alten-
die
1262 3 zum ersten Male im rappoltsteinischen Beerscheint, sodann die „Alte Stadt" von Rappoltsweiler und
kasten sitze
deme
Baldemar".
heisset der
Den
zwischent
vier ackere, horent
*,
die
endlich oberhalb des Mühlbaches: Ellenweiler, Zellen berg, Reichen-
und Katzenwangen, Namen, von denen uns eine grofse Reihe hier zum ersten Male begegnet. Auch hier gibt uns die Teilungsurkunde über
weier, Bebeinheim, Mittelweier, Bennweier, Ostheim
sie
keinen näheren Aufschluß, doch können wir solche zumeist
anderswoher gewinnen.
von 1362.%
So für Ellenweiler
in der es heifst,
dafs vor
4
aus
einer
dem „iudex
Urkunde
curie Argen-
tinensis" die „nobiles viri domini Johannes et Vlricus fratres do-
mini in Rapolzstein" dem N. N. verkaufen „redditus annuos super
hominibus, vniversitate
Ellenwiler
villa
G ,
.
.
.
districtu et
banno eiusdem, siluis, agris, pascuis, iudicio, iurisdictione" usw. Die Rappoltsteiner übten also 1362 und wohl schon um 1300 im Dorfe und Banne von Ellen weiler, und zwar augenscheinlich über alle Eingesessenen die Niedergerichtsbarkeit aus 7 waren ,
,
1) Nach Stoffel (bei Albrecbt in zwischen Gemar und Rappoltsweiler.
I,
S.
640, Index) abgegangener Ort
2) „ Altenkasten, später Hobrappoltstein, die am höchsten gelegene der s. REL drei Bargen, vermutlich im Anfange des 13. Jahrhunderts erbaut'*
—
III, 2, S.
908 („Rappoltstein 3"). Nr. 99.
3)
I,
4)
Über
weiler", vgl.
5)
I,
Ellenweiler,
REL
Nr. 746.
6) „Universitas
(Schweizer in H. Urb. 7)
Wir haben
sie jüngst
„abgegangenes Dorf zwischen Gemar und Rappolts-
III, 1, S. 251.
=
Gesamtheit der Leute
II, 2, S.
hier wohl
eines
Ortes,
Gemeinde"
293, Glossar.)
ähnliche „festgeschlossene Bannkreise", wie
H. Fehr für den Breisgau erwiesen hat,
vgl. bes.
Fehr
S. 18,
dann
insbesondere Seeliger in „Die soziale und politische Bedeutung der Grundherrschaft im früheren Mittelalter" (XXII. Bd. der Abh. der philos.histor.
Klasße der königl. sächs. Gesellschaft der Wissenschaften [1903]), S. 120, auch Fr. Rörig in Westd. Ztschr. XIII [1906], Ergänzungsheft S. 17-33.
jetzt
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*4
Zweites Kapitel.
Mit „ELlenwilr" wird also Ge-
im Besitze der Bannherrschaft. richt
und Gut gemeint
—
Ellenweiler
genannt
sitz
ca.
1120
sein,
in ihren
denn
hatte
.
ersten
—
2
In Zellenberg
1
Male
als
,
—
das
gleich
Be-
rappoltsteiuischer
nach einem Güterverzeichnis von
das Kloster Mauersmünster einen ganz bedeutenden
Audi
Grundbesitz. begütert,
zum
wird,
—
8
hier
sein
in einer
die Herren von Horburg waren in Zellenberg Händen mufs 1298 das Niedergericht gewesen Urkunde von 1315 * hören wir, dafs damals
Burchard von Horburg seiner Frau Lucio von liappoltstein ein Wittum (von 600 Mark Silbers) anweist „vffe Cellenberg, bürg
vnd stat, dorf, leben vnd eigen, twing vnd ban vnd vffe allen den gutern vnd rehten, die in dem banne gelegen sint". So wird nicht Gericht unter „Zellenberg" zu verstehen sein, sondern wohl
Grundeigentum Reichemveier
5
Ebenso wird
.
wo
1 ,
die
es sich
damals
Herren von Horburg
richt besafsen, verhalten haben.
in
Bennweier
gleichfalls
6
und
das Ge-
Für Bennweier können wir Gut
nur vermuten, in Reichen weier, dem „Hauptort der
in
8
württem-
bergischem Besitze befindlichen, mit der Grafschaft Horburg vereinigten Grafschaft Reichen weiler",
Aufser Reben
10
besafs die
können wir
es
nachweisen
°.
den
Herrschaft in Reichenweier noch
204 (1321) u. a. a. 0. Vielleicht stand den Kappoltauch die Steuer zu, wenigstens belehnen sie 134*2 N. N. mit einem Fuder Weingeld „vfs der sture" des Dorfes E. (I, Nr. 527). 2) Über Zellenberg, das 1287 vergeblich von Anselm von Rappoltstein belagert wurde (Chron. Colm. s. auch in I, Nr. 161), vgl. REL III, 2, S. 1238. 1) 1, Nr. 3G0, S.
steinern dort
AD
3) Schoepfliu
berch casa dominica
Nr. 249, S. 198: das Kloster besafs: ,.ad Oellam-
I,
cum
ad carradas IX, de vineis ad carradas X, mansa 4)
I,
LXX,
granica, de terra dominica jurnales
prata
servilia VIII.**
Nr. 322.
5) Vielleicht
auch die 1373 genannten „gezöge " zu Zellenberg „mit (II, S. 89}; über dieses „gezö-e" vgl. das folgende
dem von Wurtenberg" Kapitel.
In einer Urkunde vom 6) Über Benuweier vgl. REL III, 1, S. 72. Oktober 1329 (s. I, Nr. 405, S. 399) heifst es, dafs Walter von Horburg v besessen habe: „ Benwiler daz dorf, twing vnd bau". Die Stadt Reichen7) Über Reichenweier vgl. REL III, 2, S. 869. weier, die 1324 von den Herren von Horburg an die Württemberger verkauft worden war (I, Nr. 379), empfangen diese 1329 als Lehen von den Hor14.
burgern. Aus der betr. Urkunde (I, Nr. 402) können wir schliefsen, dafs das Gericht in Reichen weier 1298 horburgisch gewesen sein mufs. 8) der Rappoltsteiner.
9)
I,
Nr. 191.
10)
I,
S.
162
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25
Die Teilung von 1298. •
Kirchensatz und Verhältnisse
Uber die grundherrlichen Katzenwangen * und Ostheim 4
den Laienzehnten K 8
von Mittelweier
,
Das Gericht zu Ostheim
sind wir nicht unterrichtet.
dürfte wohl 6 Das und Bebeln-
schon zur Zeit unserer Teilung horburgisch gewesen sein
wird höchstwahrscheinlich von
gleiche
Mittelweier
.
heim zu gelten haben, denn diese beiden Orte gehörten wie Ost-
heim
zur
Grafschaft
Horburg - Württemberg.
besafs
Vielleicht
Rappoltstein schon damals in jenen drei Orten die (bei der zweiten
Teilung von) 1373 erwähnten „ gezöge i{ 6 Im Bebelnheimer Banne finden wir die Herrschaft bereits 1249 7 begütert. Unter „Bebeinheim" wird also rappoltsteinischcs Gut im Bebelnheimer Banne, und vielleicht auch jene „gez6ge" zu verstehen sein. Zum zweiten Teile gehört ferner das Trotthaus zu Kienzheim 8 Das .
.
dortige Niedergericht haben anscheinend die Herzöge von Österreich
gehabt
9
Das Hochgericht 10
.
besafs
Habsburg,
das die Hoheit
über Kienzheim erlangte. Dies zum österreichischen Amte Landsburg gehörige Dorf ruufste auch Steuern an Habsburg entrichten
11 .
Die Herrschaft Rappoltstein hatte dort keine hoheit-
Es
lichen Rechte.
folgen
die
1) I, Nr. IUI, kombiniert mit
Zinse zu Benfeld 11 , Sand 13 und
V, Nr. 1168
über Mittelweier vgl. REL III, 2, S. 690. 3) Uber Katzenwangen, „verschwundenes Dorf, südöstlich von Benn2)
weier 44 , vgl. ebd. 4)
S. 505.
I,
Über Ostheim
5) Erst 1448
(
vgl.
REL
III, 2, S.
818
f.
vom württembergischen Vogt von vor der verschiedene Leute „gemant habe
IV, Nr. 252) hören wir
Reichenweiler [dem Richter],
.
.
.
Die Horburger waren die Vorgänger der Württembergcr. 6) Über diese vgl. weiter unten Kap. IV. 7) L Nr. 81. 8) Über Kienzheim, wo zahlreiche Klöster und weltliche Herren begütert waren, vgl. REL III, 1, S 513. Der Kienzheimer Dinghof, der unter der Vogtei der Herren vou Horburg stand, wurde 1291 vom Kloster Zürich an Kl. Lützel verkauft (s. Züricher Urkundenbuch [Stadt und Landgeriht zu Ostheim".
schaft]
VII
[1905] Nr. 2167).
9) 1370 (II, Nr. 79) bezeichnen die Schultheifsen verschiedener Dörfer,
auch der von Kienzheim, den Herzog von Osterreich
u. a.
Doch
ist dies,
als
ihren Herrn.
wie gesagt, kein zwingender Grund für die obige Vermutung.
10) H. Urb.
I,
S.
16.
dort „ttfb vnd vreven 44 11) H. Urb.
I,
Es „rieht
44
S. 16.
12)
wie es im Urbar von 1300
Über Benfeld
13) Über Sand vgl. ebd. 2, 8. 957
und Benfeld begütert
,
heifst,
.
(1, Nr. 195
f.
[1292]).
vgl.
REL
III, 1, S. 71.
Die Rappoltsteiner waren in Sand Das Gericht zu Sand war (um
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26
Zweites Kapitel.
Osthus
Sodann
1 .
Kappol tstein er
Rappertsweiler
erscheint
Der
teilten.
rappoltsteinische
[17. Jahrhundert] berichtet, „vielleicht
aufzeichnungen gestützt"
„dem
3 ,
von Basel
bischoff
* t
auch Rappolschweiler zu einem lehen vffgetragen" mit
Rappoltsweiler
—
,
so
würde
rappoltsteinisches Allod gewesen,
im Jahre 1268 wie
4
Sollte diese
.
— Luck würde sich allerdings
Ortes meinen, da die andere Hälfte damals
im Besitze von Basel war
die
Luck
eigen thumblichen gütter,
ihrer
Nachricht den Tatsachen entsprechen
ungenau ausdrücken und
sich
auf jetzt unbekannte Archiv-
die Rappoltsteiner hätten vil
das
in
Historiograph
seit
Hälfte
die
mehr
als
dieses
100 Jahren
ein Teil der Stadt bis
1268
der andere mufs den Rappolt-
1162 (s. o.) und 1298 vom Baseler Stifte zu Lehen gegeben sein 6 Rappoltsweiler umfafste (um 1298) die Alte und die Neue Stadt 6 und das Oberdorf. Den Rappoltsteinern gehörten Acker, Reben und das sogenannte „Bannholz", ein „walt der da der herschaft ist, gelegen hinder Rapolzsten vnd Altenkasten" 7 Aufserdem besafsen sie das Marktrecht 8 und die Kirchensätze. Sie erhoben das Ungeld 9 (das ist einen Stadteingangszoll 10 ) wie auch die Bette 11 , wie wir aus einer Urkunde steinern zwischen
.
.
1300) wahrscheinlich in den
AD
II,
Nr
Händen der Grafen von Öttingen (Schoepflin
971).
Über Osthus vgl REL III, 2, S. 818. Über Rappoltsweiler vgl. REL III, 2, S. 860: „Rappoltsweiler wird als Dorf genannt 1162 (I, Nr. 24) und 1256 (I, Nr. 92); mit Mauern umgeben zwischeu 1284 und 1287 (I, Nr. 162 f.), als Stadt zum ersten Male ge1)
2)
nannt 1290"
(I,
Nr. 185); vgl. über Rappoltsweiler auch oben S. 14 ff.
3) Albrecht in
5) Seit 1162,
I,
s. o.
S.
101,
S. 16.
Anm.
4) S.
4.
städte von Rappoltsweiler „mit twingen vnd
Male
als Basler
Lehen,
I,
I,
Nr. 108.
Erst 1341 erscheinen die Oher- und Nieder-
bennen" urkundlich zum ersten
Nr. 521, S. 391.
6) Von diesen heifst es: „Man sol wissen, daz die zwo stette, die Alte vnd die Nüwe, sollent wunue vnd weide gemeine haben vnd niesseu an holze, an gehirge vnd an velde", I, S. 161. 7)
8) 9)
I,
S. 162.
„Swas merkete sv hant, die sollent gemeine sin", I, S. 161. „vnd swaz vngeltz da ist an dem tor vnd zu dem zaphen",
ebd.
S. 162.
10)
geld, v.
H. Urb.
Abgabe
II, 2,
bei
S.
293 (Glossar von P. Schweizer) „ungelt
Getränkeeinfuhr in
=
städtischen Ortschaften"; vgl.
Below im Handwörterbuch der Staatswissenschaften ' VII, 11) Über die Bede vgl. v. Below ebd. II, S. 335 ff.
S.
Umauch
339 f.
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27
Die Teilung von 1298.
vom
5.
Über
Dezember desselben Jahres ersehen, und endlich Zinse. gerichtlichen Verhältnisse sagt uns unsere Urkunde Aber die von uns schon mehrfach angezogene von 1341
die
nichts.
August 29 ist geeignet, über diese Frage Auskunft zu geben. Dort werden nämlich als Baseler Lehen der Rappoltsteiner genannt: „die nidern stette Rapoltzwiler mit twingen vnd bennen vnd mit allen rehten" und ebenda „die obern zwo stette zü Rapoltzwiler mit twingen vnd bennen Also Zwing und Bann war 1341, und somit wohl auch schon im Jahre der Teilung, in den Händen der Rappoltsteiner, die auch andere hoheitliche Rechte wie Steuer, Zoll und Marktrecht innehatten. Über ihren Besitz und ihre Rechte zu G e m a r *, das für sie von nicht geringer Bedeutung war, sind wir durch eine besondere 1
Urkunde
die Albrecht in dieselbe Zeit wie die Tei-
unterrichtet, setzt 8 .
lungsurkunde
Gemar
hat sicherlich
sitzungen der Rappoltsteiner gehört 13.
Jahrhundert
4 ,
zu den ältesten Be-
wenngleich wir es
ihrem Besitze nachweisen können.
in
erst
im
Bei der
Eroberung von Gemar im Jahre 1293 6 scheint König Adolf Gemar konfisziert zu haben 6 , und zwar das Dorf Gemar und den Niederhof, nicht den Oberhof 7 Vor 1298 sind diese Besitzungen .
wieder an die Rappoltsteiner gekommen. Niederhof „vnd
daz darin höret"
alles
Damals besafsen 8 ,
die
sie
den
Wette, die Frevel
„vnd gemeinlich an eile die reht, die vallen mögen in dem selben Nidern hvp hofe von dem hovp gute, wand daz den meiger an
1)
I,
Nr. 521, S. 391.
3)
I,
Nr. 224.
4) S.
2)
Über Gemar
oben
S. 21.
vgl
REL
111,
1,
S. 333rF.
5} Vgl. ebd.
„Des Königs Anteil scheint Kr gründet seine Annahme auf nach der 1293 erfolgten eine Stelle in der Colmarer Chronik, die über die Eroberung von Gemar stattgefundene Teilung der Herrschaft folgendes berichtet: „Res domini de Rapolstein in tres partes dividuntur, quarum una 6) Dies hat schon Albrecht (in
in
Gemar bestanden zu
1,
Nr. 210:
haben*') vermutet.
—
—
domino Heinrico,
Ob
id
tradiderunt" 7)
(I,
Wie
altera
omne
heredes
Nr. 210
wo
zuletzt 1369,
I,
.
=
(REL
erscheint nämlich noch
.
.,
III, 1, S.
häufig im
333 f.) richtig bemerkt hat. 14. Jahrhundert als freies
S 256 [1318], I, Nr. 600 [1348]), „der hof, der da lit vor der bürckge zu Gemar der herren von Rapoltstein lidig eygen" (II, Nr. 60).
Eigen der Rappoltsteiner
8)
in
bereit« Albrecht
Der Oberbof
in der etat
tertiam ipse in suam traheret potestatem. Gemere et hereditatem in regiam potestatem MG SS XVII, S. 26u\
filio fratris,
ius
(vgl. 1, Nr. 348,
es heifst:
S. 163.
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28
Zweites Kapitel.
höret", dann den
Zwing und Bann
hof), ferner „die brfigel in
dem
(offenbar
über diesen Ding-
Riet", desgleichen die Mühle, den
Ladehof nebst der „var", wie den Wald Nassenowa, endlich den Oberhof mit Ackern und Matten (6 Acker, 10 Mannesmatten usw.) Die Brüder Anselm und Heinrich von Rappoltstein
Gemar
,
die
sich
in
erhoben dort Pfennig-, Hühner- und Gänsegeld
teilten,
l .
Menge hofhöriger Leute *, die teils in den Ober-, teils in den Niederhof gehörten. Auf die Frage nach der Verteilung der öffentlichen Gewalten in Gemar gibt uns die Urkunde von 1298 wiederum keine Antwort. Aber 1337 8 hören wir, dafs Sie hatten eine
vom Landgrafen von Elsafs zu Lehen empfängt: „Gemer das dorf mit twinge vud banne". Wie damals wird schon zu unserer Zeit das Niedergericht in Gemar rappoltsteinisch gewesen sein. Vom Hochgericht hören wir in damals Johann von Rappoltstein
dieser Periode nichts.
Beim
dritten Teile endlich stofsen wir zunächst auf
Dies, sowie (seil.
Hohenack
4 .
das Gut, das die Rappoltsteiner jenseits des Waldes
all*
Nassenau) haben, sollen die drei von Rappoltstein gemeinsam
„Zü
—
—
teile höret" fährt die Urkunde fort vnd das gelt ze Amerswilr 6 (Ammerschweier), lute vnd gut", und weiter auch zu Sigolsheim ü In Ammerschweier waren die Rappoltsteiner bereits um die Mitte des begütert 7 und damals wohl auch schon in 1 3. Jahrhunderts Sigolsheim 8 Höchstwahrscheinlich war ihr Grundbesitz im Sigolsheimer Banne zur Zeit unserer Teilung sehr bedeutend,
besitzen.
disemo
„das trottehus
.
,
.
wenigstens hatten
sie
in
den vierziger Jahren
hunderts daselbst beträchtliche Güter. schweier
Vom
und Sigolsheim 10 war
10
Österreich
11
in
163 f.
2)
Ebd.
S.
164 ff
3)
I,
Über die Burg Hohenack vgl. oben S. 20 f. Über Ammerschweier vgl. K EL III, 1, S. 28. Über Sigolsheim ebd. 2, 8. 1038. 7) I, Nr. 85
6)
Jahr-
Nr. 487, S. 334.
1)
8) Vgl.
14.
wir erst 1469'%
4) 5)
des
Diese erlangten die Hoheit über die beiden Dörfer.
.
Niedergericht in Ammerschweier erfahren
S.
u
Das Hochgericht in Ammerden Händen der Herzöge von
I,
10) H. Urb.
Nr. 54 (1219). I,
S. 17 (vgl.
9)
auch ebd.
I,
(1253).
Nr. 540 (1343).
S. 56).
Ammerschweier und Sigolsheim
mufsten auch Steuern an Habsburg entrichten, 11) „die lantgraven sint in Obern Elzas", 12> TV, Nr.
I,
s. s.
ebd.
ebd.
OfiO.
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29
Die Teilung von 1298.
wo
ein Schultheifs der Herren
anderen Mitbesitzer
1
)
—
—
Stadt in ihren Händen gericht muf8
wesen
um
im
von Rappoltstein (wie der beiden
15.
Jahrhundert war ein Drittel der
Das Sigolsheimer Nieder-
erwähnt wird.
die Mitte des 14. Jahrhunderts
2
rappoltsteinisch ge-
dann aber scheint es der Herrschaft verloren gegangen zu „die sein s Ferner werden der Weinzehnt zu Kaisersberg lute ze Morswilr" 8 , und endlich Leute und Gut zu Weiler • gesein,
.
nannt.
wir
Weiler kennen
Die gerichtsherrlichen Verhältnisse von
Das Hochgericht
nicht.
burger aus,
in
7
übten die Habs-
über den Ort erlangten.
die Hoheit
die
Morschweier
fügten dort über einen ziemlich grofsen Grundbesitz
Dies
Aufschlüsse
die
unserer
Urkunde
Sie
ver-
8
über
.
die
Teilung
von 1298. Eine Erscheinung konnten wir immer wieder beobachten, dafs
nämlich mit Anführung eines Ortes nicht der ganze Ort gemeint 1)
IV, Nr. 853: „Ammerschwiler, zu gehörig dryer herren, mit nainmeu
grave Hans von
Lupfifen,
den frey herren von Roppclstein (Rappoltstein) und
der landvogty Hagenowe". 2) I,
Nr. G21
seinem Oheim Fr.
v.
(Urkunde von 135Ü). Heinrich von Rappoltstein gibt Parroy den Kirchensatz, Laienzehnten, Trotthaus und
„die lute zu Sigoltzheim mit dem gerihte" zu Lehen. 3) Vgl. Urkunde von 1494, V, Nr. 1226. 4)
Über Kaisersberg,
kaiserliche Stadt,
„Der Grund und Boden mufste
vgl.
REL
III,
1,
S.
5:
6
f.:
von den Grafen von Horburg und den Herren von Rappoltstein für 250 Mark käuflich erworben werden. Das geschah 1227 (I, Nr. 63). Aber obgleich der Käufer, König Heinrich (VII \ das Versprechen hatte abgeben müssen, hier niemals eine freie Stadt anlegen zu wollen (s. die betr. Urkunde in I, ebd.), so entstand doch sehr rasch eine städtische Anlage, die 1344 von Karl IV. von fremder Gerichtsbarkeit eximiert wurde (s. Mofsmann, Cartulaire de Mulhouse, I. Band .
erst
.
und sich dem elsässischen Zehnstädtebund anschlofs." Über Morschweier vgl. unter „ Niedermorsch weier" in REL
[1883], Nr. 2882)
5)
III,
1, S. 770.
6)
Über Weiler, „abgegangenes Dorf
weiler", vgl.
REL
bei
Ammerschweier bzw. Minn-
III, 2, S. 1191.
H. Urb. I, S. 17. Auch Steuer und Herberge besafs Habsburg, s. ebd. Ebd. II, 1, S. 426 f. In der (Maagschen) Ausgabe des habsburgischen Urbare scheint an einer Stelle Morsch weier und Morschweiler (südl. von Mülhausen) verwechselt zu sein. Das dort (II, 1, S. 421) genannte „Moreswiler" ist jedenfalls nicht identisch mit dem daselbst (Anm. 8) angezogenen 7)
8)
Morschweier, vielmehr mit Morschweiler. tura
ist
und im
von letzterem Orte
REL
(s.
—
Auch
das dort erwähnte Weis-
ganz richtig bei Grimm, Weist. IV,
S.
94
III, 1, S. 770).
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LiOOQlc
30 ist,
Zweites Kapitel.
sondern nur Güter und Rechte verschiedener Art.
Bevor wir
uns ein Bild von dem damaligen Umfange unserer Herrschaft machen können, müssen wir noch auf die übrigen Besitzungen der grofsen Teiiungsurkunde
der Rappoltsteiner eingehen, die in nicht erwähnt werden.
Im Anfange
der siebziger Jahre der 13. Jahrhunderts, wahr-
war das Dorf Heiteren im Besitze Uber die Verhältnisse in Heiteren gibt uns eine ganze Reihe von Urkunden Aufschlufs, die zwar erst aus den Jahren 1314 und 1315 stammen, die aber auf alte Beziehungen 1
scheinlich schon viel früher,
der Rappoltsteiner.
zur Herrschaft hinweisen.
Man
genannt.
Das
Rappoltsteiner"
*
Lage,
wir einmal in der glück-
Drei Urkunden
zu sehen.
s
Vergleichung
deren
,
Licht zu schaffen vermag, stehen uns zur Verfügung. wertvoll
ist
es,
der
wenngleich
verschiedenen Verhältnisse, die uns hier inter-
die
klar
essieren,
„uraltes Eigen
nicht unmöglich,
ist
Bei Heiteren sind
nicht zu erweisen. lichen
hat Heiteren
dafs hier
—
zum
ersten
Male
—
Besonders
die Beziehungen
der Rappoltsteiner zu den Landgrafen zutage treten.
Diese Urkunden, die sich über richten uns nirgends steiner
Heiteren
in
.
einschlägigen
eine
ist 6 .
In
der
ersten
1314 Mai 13 6 beurkundet Bürger zu Colmar, dafs er das Dorf von der Herrschaft Rappoltstein als
Urkunde
Oswald von Ulzach, Heiteren
genau verbreiten, be-
,
dort nur gering gewesen
ihr Grundbesitz hier
4
alles so
von irgendwelchem Grundbesitz der RappoltDas dürfte wohl darauf hindeuten dafs
ein
Zeitlang
von
Lehen innegehabt, und setzt die Rechte auseinander, welche dem Landgrafen von Oberelsafs und der Herrschaft Rappoltstein auf Er sagt, dafs er das Dorf habe „mit allen das Dorf zustehen. 1)
Über Heiteren
2) Albrecht in
Heiteren erscheint
vgl.
REL zwar
Allodialgüter an die Abtei
REL
III,
III, 1, S. 418.
1,
1507
S.
—
Murbach
418
u. III, 2, S.
bei
der
—
als
858 („Rappoltstein"). Auftragung rappoltsteinischer Eigengut, aber fälschlich, es war
damals rappoltsteinisches Lehen von Osterreich (1434 erscheint es zum ersten Male als solches, s. III, Nr. 948). 3)
I,
Nr. Nr. 311, 312, 315.
4) Erst
1440 werden Güter der Rappoltsteiner zu Heiteren erwähnt
(III,
Nr. 1116). 5) Die Abtei Heiligkreuz besafs
—
1144
—
(s.
S.
6)
1,
Schoepflin
AD
I,
Nr. 680,
nach einem Güterverzeichnisse von 478)
„novem mansus"
in Heiteren.
Nr. 311.
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Die Teilung von 1298.
rehten vnd mit allen
Das
den nvtzen,
als
ein
31 herre
dorf haben
sin
was min, der gezog, dv satzunge vnd entsatzunge vnd ellv dv reht, dv in demselben dorfe sint, waren min vnd hvb es gewalteklich vnd rehteklich ze allen minen rehten" ! Die Rappoltsteiner waren also Dorfherren, sie hatten das Dorfgericht. Sie erhoben auch Steuern Oswald von lllzach beurkundet nämlich unter anderem, dafs er einmal jährlich die Fremden besteuere, die ihm auch Fastnachthühner entrichten mtifsten *. Die Fremden, 8ol.
gerihte
.
:
die sich in Heiteren niederliefsen ,
standen wie die übrigen Dorf-
bewohner vor dem rappoltsteinischen Gericht „vmb alle Sachen" 3 Sie mufsten alle Einungen der Herrschaft Rappoltstein halten. Ferner besafs der von lllzach Zwing und Bann 4 die Rappolt.
:
steiner
waren
also
auch Bannherren von Heiteren.
Hochgerichtsbarkeit zu Heiteren
Die
nicht, diese
war vielmehr
in
hatten sie aber
den Händen der Landgrafen
durch ihren Vogt in Ensisheim ausübten.
elsafs, die sie
vom Ober-
Bei schweren
Verbrechen, Totschlag oder Diebstahl, wurde der Delinquent zu-
dem
nächst zwar
rappoltsteinischen Richter überantwortet
Dieser
aber durfte den Übeltäter nur während einer Nacht im Gewahrsam halten
und mufste ihn am nächsten Morgen dem Vogte von En„an des lantgraven
sisheim übergeben, der über den Verbrecher
richtete \ In die Gefalle des Gerichtes teilten Landgraf und der Rappoltsteiner, „des dorfes" Bannherr
stette"
1)
Ebd.
der
sich 6 .
Dem
S. 222.
2) Ebd. S. 223 „ich gewerfete
si jerglich ze einem male als ander min gaben mir och vasnaht hvenre". 3) „Karo och ein man von fremden landen, vnd liefs sich der da nider die stvnden in dem dorfe vnd wart da sesbaft, ., vnd was der lvten was, „da geschahen frevel von vor minem gerihte von rehte vmb alle sachen" wunden vnd von andern dingen, die wile ich da gewaltig was, das rihtete ebd. S. 223. ich von rehte, noch anders nieman", 4) „Twinges vnd bannes was ich gewaltig von rehte", und weiter unten
lvte, sie
.
.
—
—
heifst es:
„Dv
herre han
.
.
.,
selben reht, als hie vor geschriben ist,
sol ein
der ze Heiterhein vber das dorff ban herre ist",
ieglich bans.
ebd.
han och alsvs vernomen: geschehe da ein totslag von icmanne oder ein dvbe, vnd werde der deweders gevangen vnd dem rihter geantwirtet, der sol es vber naht gehalten vnd dem vogte von Ensisheim antwirten, der sol drabe rihten nach rehte an des lantgraven stette"; s. ebd. S. 223 (vgl. auch Nr. 312, S. 224, Z. 13 ff. u. Nr. 315, S. 226, Z. lff.). 6) „fiele auch dehein gut oder besserung von der deckeime oder 5) „ich
von des gerichts wegen, das da geschee, das
sal
halp sin des lantgrauen,
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3*
Zweites Kapitel.
Landgrafen
noch
standen
Haber
Sester
6
Dorfabgabe,
nossenschaftliche
wenn auch
60 Viertel und
folgende Rechte zu:
sogenannte
die
Herbergsteuer,
auch
die sich
nicht als solche erstreckte"
8
„eine
Heiteren hatte
.
ge-
auf die Dinghöfe, diese
Herbergsteuer, obwohl es unter den Rappoltsteinern als Dorf-
—
Bannherren stand, den Landgrafen „von dem dorffe" herberg" zu
wie es in der zweiten unserer Urkunden, der
leisten,
von 1314 Juni 7 solnt sü keine
s
„Vnd wenn man in die gegit, so dem jor", und soll man den Land-
heifst.
,
me nemen
in
grafen geben „von jeder hertstette alle jar ein hün".
dem
und
„für ein
Aufser-
ihnen mit Leib
hatten sie Rechte auf die Zugezogenen, die
und Leben verfielen 4 es war dies eine Art Wildfangrecht 6 Diese Fremden mufsten, wie wir aus der eben angezogenen Urkunde 6 und der vom 30. Januar 1315 7 (die sich hierüber genauer verbreiten) ersehen „den lantgrauen dienen vnd och den banherren eine zit in dem jor von wunne vnd von weide ein gewonlich gewerff vnd vasenacht hunre geben" 8 Zweifellos hatten die Rappoltsteiner am Ausgange des 13. Jahr:
.
.
vnd das ander halp sol sin myn des vorgenanten Conrats von Wittenhein, wann ich thwing vnnd han in dem selben dorff han zu rehtem lehen von raynem berrn herr Johanfs von Bopoltzstain vnd auch das gerichte". S. Nr. 315, S. 226 (vgl. auch Nr. 313, S. 224, wo es heifst: man solle die „besserunge" in zwei Teile teilen, „daz halb dem lantgraven vnd daz ander halb
dem banherren 1) I,
zu.
Heiterhin
Nr. 312, S. 224:
„Man
sol
ouch
jerlich
lantgrauen sechzig viertel habern, sehs sester
ie
gen von dem
für ein
fiertel,
dorffe
berg,"; vgl. die ganz ähnlichen Worte in I, Nr. 311 u. Nr. 315. lich
auch H. Urb.
den
für ein her-
Vgl. end-
I, S. 5.
2) Schmidlin S. 96.
3)
I,
H. Urb.
I,
4) in
dem
Nr. 312, S. 224. S.
Über
„Kam
och ein
die Steuer der habsburgischen Vogtleute vgl.
Anm. 3). man von frömden landen, vnd
5 (und Schmidlin
S. 94,
dorfe vnd wart da seshaft, des vnderwunden
lieft
sich
sich der
(Vgl. auch Nr. 312 noch näher erläutert wird, so in vber den Howenstain [„zw. Kt. Basel und Solothurn", s. I, S. den Swartzwald kemint oder vber die Virste kemint oder [Nebenflufs des Rheins] kemint" usw.)
das er
wo
ir solte
sin",
s.
Nr. 311, S. 223.
das „frömden landen"
5)
Über
7)
I,
dieses vgl. Schröder
Nr. 315.
RG 4
,
S. 808.
6)
I,
da nider
die lantgraven,
und Nr. 315, Nr. 315
„die
633] oder vber
über die Sels
Nr. 312.
8) S. 224 ebd.
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Die Teilung von 1298.
33
hunderte jene bedeutenden Güter in SuUmatt
von
Laubgassen
Tal war
vielleicht
Lehen
zu
ihnen
trugen
damals rappoltsteinisch
,
Auch
*.
8
welche die von
J
besafsen die Rappoltsteiner „Vessenheim das dorff
1451
Weier im vor 1290
Bereits
.
5
",
„mit twingen, bennen, gerihten" in ihren Händen war
Schliefslicb gehörten ihnen,
anzuführen,
die
Lehen
um
6 .
ihre hauptsächlichsten Besitzungen
Lothringen.
in
4
noch
das
Wir
hörten
schon
im
anderen Zusammenhange von ihrer „Hut" im Banne von Saulcy
7 .
Im Jahre 1255 8 gab dann Herzog Friedrich III. von Lothringen dem Ulrich von Rappoltstein „in augmentacionem feodorum", die die
Herren von Rappoltstein
von
ihm und
seinen 9
„primitus'' besafsen, die Hälfte der Feste Belfroi
Vorgängern
Auch Fratze 10
.
und Piain faing 11 dürften dazumal rappoltsteinisch gewesen sein. Welcher Art dieser Besitz war, erfahren wir aus einer Urkunde von 1342 Oktober 17
,a ,
in der bestimmt wird, dafs alle lothrin-
gischen Lehen Heinrichs von Rappoltstein nach dessen Tode an
den Herzog Rudolf von Lothringen
„omnia bona [Fraize]
et possessiones
in
et
.
.
fallen
Wie
weit
diese
heifst
da:
in Frasse
homines, allodia, nemora, prata,
Saucis [Saulcy]
agros, piscaturas, census, iurisdictiones
usw.
Es
sollen.
videlicet in Plainfain,
.
hoheitlichen
cum omnibus
iuribus"
Gerechtsame reichten, wird
nicht gesagt. Zweifellos
ist
der
Umfang der Herrschaft
Rappoltstein
um
1300 weit gröfser gewesen, als wie wir heute festzustellen vermögen. Immerhin aber ist das Wachstum deutlich erkennbar. Zu dem Grundstock Rappoltsteins (Rappoltsweiler, Gemar und den sind (bis ca. 1300) hinzudrei Burgen bei Rappoltsweiler) gekommen: Bergheim, Rodern, Rohrsen weier, Burg Hohenack,
Ammersch weier, und andere Orte mehr. Auf Ellen weiler,
1)
3) 5)
9)
Bebeinheim, Kienzheim
die Verschiedenartigkeit
Über Sulzmatt vgl. REL III, 2, S. 1101. Über Weier im Tal vgl. unteu 8. 56 f. Über Fessenheira vgl. REL III, 1, S. 289.
7) S. oben S. 18.
hebung
Sigolsheim,
2) S.
der Güter
unten S. 43.
4) IV, Nr. 1187. 6) IV, Nr. 399.
8) Nr. 89.
Der Herzog und der Rappoltsteiner vereinbaren
die
gemeinsame Er-
eines Fufszolles daselbst.
10)
Für Fraize können wir
11)
Im
12)
I,
es direkt urkundlich nachweisen;
s. I,
Nr. 157.
heutigen Departement Vosges. Nr. 534.
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34
Drittes Kapitel.
und Rechte der Herrschaft in diesen Ortschaften machten wir schon aufmerksam. Auf die treibenden Kräfte, die bei der Entwicklung Rappoltsteins mitgespielt haben und die auch schon in dieser Periode deutlich erkennbar sind, obwohl noch alles im Flufs begriffen
raumes
war,
werden wir, nach Betrachtung des ganzen
(bis 1500),
Zeit-
einzugehen haben.
Drittes Kapitel. Die Teilung von 1373 und die Zeit von 1298 bis 1373. Im Jahre 1373
1
fand wieder eine Teilung
statt.
Umfafstc
auch wiederum Dicht die ganze Herrschaft, so gibt uns doch die Urkunde 2 , die sich über das Abkommen ausführlich ver-
sie
ein gutes Bild des Wachstumes der Besitzungen. Die Brüder Ulrich und Bruno von Rappolt stein nehmen die Teilung vor. Sie sind übereingekommen, „einhelliklich einer mutmofse breitet,
vmb
die herschaft
dartzü gehört"
8.
Dem Ulrich von Rappoltstein fallen zu stein"
*,
vmb
von Rapolczstein vnd
alles
daz gut, das
Betrachten wir die einzelnen Stücke der Teilung.
die zwei Oberstädte
6
:
„die große burgk Rapolcz-
von Rapjnltsweiler (und Zubehör), der
1) Der Herausgeber des rappoltsteinischen Urkundenbuchs setzt das Kegest einer nicht mehr aufgefundenen Teilungsurkunde in das Jahr 1368. Diese Annahme ist aber zu verwerfen: In jenem Regest (II, Nr. 54, S. 35) heifst es: „den kauff zu Judenburg, soll er [Ulrich von Rappoltstein] auch
In der (Teilungs-)Urkunde von 1373 wird nun auseinandergesetzt, was wir unter diesem „kauff" zu verstehen haben: „der kouff von Judenburg, das ist die halb burgk zu Judenburg vnd waz dartzu gehört, es sient zolle oder zehenden *. Dieser Kauf war aber erst am 9. Juni 1372 erfolgt. Damals verkaufte Odena von Awelin seinen Teil an der Burg Judenburg an die Rappoltsteiner (II, Nr. 99). Die Teilung kann daher nicht vor 1372 geltten".
4
erfolgt sein. 2) II, Nr. 111 (1373 Juni 30).
3)
Ebd.
S. 89.
4) Soviel wie Rappoltstein (über dieses vgl. S. 16). 5) Die Oberstädte von Rappoltsweiler bedeuten zweifellos soviel wie das Obere Dorf und die Obere Stadt, die 1298 namentlich aufgeführt werden (vgl. auch eine Urkunde von 1319 [I, Nr. 352, S. 260], in der es heifst: „in dem Obern dorfe vor der Obern stat ze Rapolczwilre").
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Die Teilung von 1373.
Zehnte („das zehendelin") zu „Hagenoch trotte"
der Weier in der und die Burg Hohenack 9, die früher Pflrtsches *, jetzt österreichisches Lehen 6 war. Es folgen „die vier kilchspel in dem tal, das ist Zelle, Vrbeys, Schön Erlach vnd Vrbach mit allen rehten vnd Sülze
y
f
*,
.
zügehörden".
.
.
Sie gehörten zu der (hier nicht besonders genannten)
Herrschaft Hohenack, die also damals schon recht grofs gewesen sein
mufs und das ganze Urbeistal
umfafst
Möglicherweise besafsen die Rappoltsteiner
zu
haben
scheint.
schon in den ersten
Jahrzehnten des 14. Jahrhunderts die hohe Gerichtsbarkeit in der Herrschaft Hohenack diesen Gebieten
7 .
6 ,
sicher hatten sie
In Zell
8
damals das Jagdrecht in
hatten die Rappoltsteiner 1351 einen
Dinghof und „die hüben, die in den selben dinghof gehörent" ». „Vrbach 10 daz tal, lüte vnd gut mit allen[d] den weiden vnd gütteren, die dar zu börent", erscheinen gegen 1330 11 zum ersten Male (urkundlich) als Basler Lehen der Herrschaft, die dort einen Dinghof besafs 12 Vom dortigen Gericht hören wir in dieser Periode .
nichts.
Weingeld der Rappoltsteiner zu Hagenach („abgegangener Ort bei vgl. REL III, 1. S. 379), 1292 erwähnt Die Herrschaft besafs dort Gut (Trotthaus u. ä. m.). S. I, Nr. 273 und 276 und a. a. 0. 2) „Die Sultz (nach Albrecht [in I, S. 627, Index] im Gemarer Bann gelegen) erscheint 1352 zum ersten Male (s. I, Nr. 645). In dem 1357 erfolgten Schiedssprüche wird gesagt, dafs sie „von alters her" bei der Herrschaft Rappoltstein gewesen (I, Nr. 710). 3) Über sie vgl. das oben S. 20 f. Gesagte. 4) I, Nr. 388 f. f>) I, Nr. 382 und a. a. 0. 6) I, Nr. 507: Heinrich von Rappoltstein, Herr zu Hohenack, ermächtigt den Ritter Bernhard Pfaff von Rappoltsweiler, „daz er mitt den gerichten, so in seinem tbeil der herrschaffit Hohennackh gelegen, daz er mit 1)
Reichenau",
vollem gewaltt vber ihre leüth 7) Heinrich
von Rappoltsweiler mit
hagen vnd jagen
soll
richten".
von Rappoltstein belehnt
dem Rechte „zu
in der herschaft
(s.
I,
Nr.
Hohenackh".
Beide Male, 1339 und 1343,
besitzen also die Pfaff in einem Teile der Herrschaft gericht,
Wir haben
bzw. das Jagdrecht.
545) den Joh. Pfaff
niefsen die wildtbenn, zu vischen,
hier eine
Hohenack das HochUnterherrschaft unter
Rappoltstein vor uns. 8)
Über
9)
I,
Zell vgl.
REL
III, 2, S. 1287.
Nr. 642».
10) Über Urbach vgl.
REL,
III, 2, S.
1134 f.
Nr. 407.
11)
1,
12)
Urkunde von 1398
(II,
Nr. 619, S. 469).
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30
Dritte» Kapitel.
Urbeis
In falls
begütert.
1
und Schnierlach
8
war
Herrschaft
die
Urbeis dürfte schon vor 1318
*
Besitze gewesen sein, Schnierlach offenbar vor
Orten finden wir die Niedergerichtsbarkeit
gleich-
im rappoltsteinischen
1340 4 In beiden den Händen der .
in
Herrschaft: 1351 wird ein rappoltsteinischer Schultheifs zu Urbeis
—
5 ,
„Vnd das gut 1374 ein solcher zu Schnierlach 6 erwähnt. jensit der Virst gegen Welschem lande", fahrt die Urkunde fort, „das ist Freße, Plempfen [Plainfaing], Saßis [Saulcy] mit allen den rehten, nützen vnd Vellen, so dartzü gehört." 7 Sodann wird erwähnt der
„Kauf zu Judenburg" 8
Die Judenburg 9 erscheint 1317 ,0 zum Male im rappoltsteinischen Besitze (wie zumeist in VerSie war Pfirter 11 , dann österbindung mit Burg Hohenack). 12 Herrschaft. Vor 1 329 13 verpfändet Heinder reichisches Lehen .
ersten
1) Über Urbeis vgl. REL III, 2, S. 1135 f. 1252 erscheint ein Anshelmus procurator de Rapolstein (von Urbeis), s I, Nr. 83. 1254 kauft Ulrich von Rappoltstein ein Haus und eine Mühle in Urbeis. 1351 übergibt Heinrich
von Rappoltstein, Herr zu Hohenack, seiuem Vetter Joh. von Rappoltstein, Herrn in der Oberstadt, „Vrbeis vnd Schönerlach vnd alle die dörffeie vnd guttere, so darzü gehört"
s.
I, Nr. 628.
{Die Orte weiden österreichische,
früher Pfirtsche Lehen genannt). 2)
Über Schnierlach
vgl.
schen Güter zu Schnierlach
s.
REL I,
III, 2, S.
Nr. 6*28 und
1010f.; über die rappoltsteinia. a.
0.
Urkunde von 1318 (I, Nr. 342, S. 251), durch welche die Grenzen zwischen Kloster Paris und der Herrschaft Hohenack bestätigt 3) In einer
werden, beifst es u. a., dafs die Grenze gehe „vuz an das steinine bnieckelin obewendig des dorfes ze Vrbeis". 4) Damals schlichtet Joh. von Rappoltstein eine Streitigkeit „in villa la Putraye, que wlgariter Schoneilach nuneupatur"; s. 1, Nr. 512, 8. 384. Ferner heilst es in der Urkunde von 1338 September 26, durch die der Ritter Albrecht von Awelin mit der Judenburg usw. belehnt wird, dafs letzterer nichts
de
tun
solle
tal ze
gegen den, der die Herrschaft Hohenack innehabe, „noch wider daz
Schönerlach noch wider deheine lüte oder guter", 5)
I,
I,
Nr. 501, S. 377.
Nr. 628 „Eberlin vnser schultheisse ze Vrbeis".
6) 11, Nr. 117,
S.
100, N. N. „von Schoenerlach , min [Ulrichs von
Rappoltstein] schultheiss". 7)
Die Art dieser Rechte lernten wir oben
Tode 1351
(s. I, S.
S.
33 kennen.
706, Stammtafel unter Heinrich
*)
an Lothringen zurück-
und 1373 eine Neubelehnung 34 Anm. 1.
gefallen sein, so mufs zwischen 1351
8) 9)
Über diesen vgl. auch S. Über die Judenburg vgl.
10)
I,
Nr. 338, S. 247.
13)
I,
Nr. 400, S. 293.
Sollten diese
Bestimmung von 1342, nach Heinrichs
lothringischen Lehen, gemafs der
REL
11)
I,
erfolgt sein.
III, 1, S. 293.
Nr. 362.
12)
I,
Nr. 382.
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37
Die TeiluDg von 1373.
von Rappoltstein u. a „sine bürg ze Judenburg" an den von Awelin, der im Jahre 1338 von Rappoltstein
rieh
1
Ritter Albrecht
„Judenburg
die
bürg vnd die guter, die dar zü hörent, die gedem Starkenbach 2 vnd der First", zu Lehen
legen sint zwischent
1372
empfing.
3
fand
„Kauf zu Judenburg"
der
die
statt:
Rappoltsteiner kauften zu ihrem Besitze Odena's von Awelin Teil
„an der bürg Judenburg vnd wünne, weide,
walt, wasser,
das dar zü gehört, es sige
alles,
cinse, zölle, lüte
vnd gut".
Endlich
bekommt Ulrich die Kirche zu Breisach 4 und die Niederkirche zu Gemar 5 Es folgen die dem Bruno von Rappoltstein zugefallenen Besitzungen: zuerst die Burg HohrappoUstein (ÄUenkasten) 6 Basler .
,
Lehen der Herrschaft In
weiler.
7 ,
sodann die zwei Niederstädte von 'Rappolts-
Periode
dieser
besafsen
Rappoltsteiner
die
den
in
Nieder- und Oberstädten von Rappoltsweiler, die uns unter diesem
Ausdrucke 1341 zum ersten Male begegneten 8 , jedenfalls schon geraume Zeit die niedere Gerichtsbarkeit 8 vom Hochgericht hören wir damals nichts. Ferner „Gyrsperg die burgk" 9 „mit allen rehten vnd zügehÖrden". Die Rappoltsteiner hielten 1302 10 die Burg ;
Nr. 501.
1)
I,
2)
Starkenbach
=
Weifs
6.
S. 1194, unter
3) II, Nr. 99 (1372), vgl.
und
a. a.
mündet
die Bechine,
auch
in
Escheimer,
s.
REL
III, 2,
Nr. 948 (1437), IV, Nr. 492» (1453)
III,
0.
4) Schon 1338 rappoltsteinisch
(1,
Nr. 498).
war ein Rappoltsteiner Kirchherr von Gemar (I, Nr. 409). 6) Uber diese Burg vgl. oben S. 23 (s. auch I, S. 390 unten). In einer Urkunde von 1371 (II, Nr. 89, S. 66) beifst es: „Castrum Rapoltzsteine 5) Bereits 1330
superius in volgari Altenkastel nuneupatum'*. 7) In der
mehrfach angezogenen Urkunde vom 29. August 1341
(I,
Nr. 521) wird angedeutet, dafs das Eigentumsrecht des Baseler Stiftes auf die
Burg Hohen-Rappoltstein nicht ganz
S. 390).
daz
In ihr beifst es: „werdent
ßi
sicher erwiesen
ist
(Regest
in
I,
[die Rappoltsteiner] deheinest bewiset,
bürg Altenkasten von deheime andern herren durch dem mügent si die selbe bürg entphahen vnd haben, alse es in dise lihunge der selben bürge von vns niht geschehen were, also daz doch dise andere lihunge ane alleine vmbe Alteukastcn in allem rehte blibe, alse si hie geschehen ist." S. 391 f. 8) S. oben S. 27. si
die vorgenante
reht haben sullent, von
stein
9) Bei Rappoltsweiler gelegen, vgl. U.
REL
III, 2, S. 858,
unter „Rappolt-
3
10)
Nach
einer Nachricht von
Luck
(17. Jahrhundert),
s.
I,
Nr. 245.
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Drittes Kapitel.
vorübergehend
besetzt,
erwarben
1
1304
sie dieselbe
durch Tausch
gegen ihr Schlofs„der Stein". Laut einer Urkunde von 1316 September
8
1
vnd
vnd ban, wune vnd weide,
besafsen sie dort „twing
velt
vnd
erscheint
die fischentze"
3 ,
also
die
„der Stein die Burg, genant Gyrsperg"
als
holtz 4
1401
Bannherrschaft.
luxem-
werden genannt die zü Bebeinheim 6 , zü Mittelwilr 6 zu Osthein 6 zü Benwilr 6 zu Zellenberg 6 zu Honewilr 6 vnd was zü der herschaft von Horburg gehörte in den vor-
Lehen
burgisches
„gezöge mit
Sodann
Rappoltsteins.
dem von Wurtenberg, daz
,
,
,
,
ist
genanten dÖrfferen vnd anderfswo".
Was
haben wir unter diesen „gezöge" zu verstehen?
wort vermag uns zu geben, in der
kommen"
vielleicht eine
Ant-
Urkunde vom 1464 Dezember 13
vom „gezoge" bzw. „gezogde" und dem
des Dorfes Hunaweier die Rede ist
Dort
7
„har-
heifst es u. a.
„ouch gewonheit vnd harkommen, wenn ein parson vs der
es sei
herrschaft vnser gnedigen Herrschaft
ziehent gen Hunnenwilr, das sy herrschaft billich dienen sollen,
von Roppelstein komment oder
ouch der selben vnser gnedigen
vnd ob sy ioch dodannen zügen
vnder einen andern herren es wer gen Richen wilr oder an ein ander ende, vnd widerrumb gen Hunnenwilr zuhet oder doselbs wohnet, das er ouch der selben vnser gnedigen herrschafft furbasser dient"
8
usw.
Unter den „gezögen"
zusammen mit den Württembergern
(die die Rappoltsteiner
Hunaweier und den anderen Orten hatten) müssen wir also wohl das Recht der Herren von Rappoltstein auf die Leistungen und Dienste der Leute verstehen, in
die aus der Herrschaft Rappoltstein in diese (namentlich aufgeführten)
Diese Leute mufsten, mochten
Orte zogen.
dem
sie
dann auch von
betreffenden Orte anderswohin „vnder einen andern herren"
1)
I,
Nr. 256.
2)
I,
Nr. 330.
3) Fischentze izt das der Herrschaft zustehende
Recht zu
fischen.
Urkunde von 1458 (IV, Nr. 637), wo der Name „Klein Rappoltzstein, das man nempt Girsberg" begegnet. 4) II, Nr. 660; vgl. auch in
5) 6)
Über diese Orte vgl. das vorhergehende Kapitel. Über das zur württembergischen Herrschaft Reichenweier gehörige
Hunaweier
vgl.
REL
III, 1, 8.
469 f.
IV, Nr. 803, N. N. „entscheidet als Obmann die Streitigkeiten zwischen der Herrschaft Württemberg und der Herrschaft Rappoltstein, betr. 7)
das Eigentumsrecht auf Einwohner von Hunaweier". 8)
Ebd.
S. 342.
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Die. Teilung von 1373.
gehen,
bzw. dorthin
zurückkehren, der Herrschaft Rappoltstein
„furbasser" dienen.
Dieses Recht wird finanziell wichtig gewesen
Unsere Deutung des Ausdruckes „gezöge" findet eine Be-
sein.
vom
einem ungedruckten Weistum von Hunaweier
stätigung in
Jahre 1441 », das für uns vom gröfsten Interesse ist. Da es sich auch hier wieder um das Dorf Hunaweier handelt, vermögen wir die Verhältnisse noch klarer zu sehen. poltzstein
het etlich
Die hersch(aft) Ro-
„Item.
doselbs zu
ltite
—
Hunnen wilr"
heilst
es
in
— „die Iren
dem angezogenen Weistum
gnadn mit gewerff vnd in andren muglichen Sachen dienstbare und die Iren sind und sin süllend als daz von alter harkome ist" usw. „Item dieselb Ire .
.
gebent
doselbs
lüte
märtzengewerff
Was
lüte
2
Jerlichs
ungelt bovü
der als
.
roppoltzstain
hersch(aft)
och Ir gnad ist"
ouch usz der herschaft von roppoltstein
8
ein
... „Item.
Stetten Stetten
4
und Herrschaften gen hunnenwilr zühent, dieselben sin vnd nit der
thal gebieten
ouch doselbs der herschaft roppoltzstein
solten
von wirtenberg, anders wissent die erbern lute nit denn esz also harkome sige uszgenome waz usz der aret (wohl die Hart) und usz der lintpach,
belib
der herschaft wirtenberg."
6
Wir
sehen,
Württemberg hat auch Rappoltstein in dem württembergischen Dorfe Hunaweier Leute, die „die Iren sint vnd
aufser der Herrschaft
Sie mufsten,
sin süllend". stein
Verzogenen ,
hören wir
8 :
deren
Darumb haben velt,
Gewerf
entrichten
VI d
.
Weiter
dere herschaft von wirtemberg luten.
sy die almenden
wunne vnd
weide,
wasser holtz
twing und bann zu messen daselbs und die zu ge-
brochen glich wise vnd in allen denen rehten
von Wirtenberg
1) In
tf
„Item, git Jores ein Jeglich der herschaft von rop-
poltstein burger doselbs
und
wie die aus der Herrschaft Rappolt-
Besitzern
lüte doselbs
one gewerde."
Colmar, Bezirksarchiv E. 886.
als
der hersch(aft)
In keinem der Orte,
Papierregister S. 169 f. (vgl. III,
Für die liebenswürdige Abschrift dieses Weistums auch hier Herrn Dr. Ludw. Bergstr&Tser zu Colmar i. £. gedankt. 2) Im Text durchstrichen. Nr. 1144, S. 542).
sei
3) S. 169 ebd.
im Text Für Ostheim können wir direkt urkundlich württembergische („Die von Ostheim, dez von Wurtemberg luten", s. IV, Nr. 1147) und rappolt4) So 5)
steinische Leute
(s.
II,
Nr. 628, S. 478) nachweisen.
6) Sie standen unter einem besonderen Schultheifsen,
s.
Papierregister ebd.
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40
Drittes Kapitel.
wo
Rappoltstein diese „gezöge" hatte,
sahen
1
auch nicht
hoheitliche Rechte,
,
zum
wir hier
ersten
Württemberg
Male
besafs
wie wir oben
es,
Hunaweier
in
2
auf das
,
Dort scheinen die Grafen von
stofsen.
die Bannherrschaft ausgeübt
zu haben
5 .
Burg und Stadt Gemar. Noch 1354 4 begegnet uns, wie 1337 5, „Gemar daz dorf" mit Zwing und Bann ab landgräfliches Lehen der Rappoltsteiner. Zwischen In
der
Aufzählung
1354 und 1369
6
folgt
mufs dann das Strafsburger
Lehns-
die
Stift
Gemar von den Landgrafen erworben haben. Die Burg Gemar war dem Strafsburger Bischof schon 1350 7 von Joh. von Rappoltstein aufgetragen worden. Von herrlichkeit über Stadt (bzw.
eint als Strafsburger Lehen.
dem
Aufschlufs von in
6
an erscheinen dann „Gemer die burck vnd stat"
6
1369
Dorf)
sehr bedeutenden Grundbesitz der Herrschaft
um Gemar:
und
„die matten, die wir sünderlingen da hant"
—
sagen Ulrich und Bruno von Rappoltstein
hundert nüntzehen vnd ein halb tagewan". Bannherrschaft, welche die Rappoltsteiner,
dem Ausgange
des 13. Jahrhunderts
ein beträchtliches
1) S. (I,
oben
S.
stets ver-
Unsere Urkunde gibt uns genauen
6 ,
„der matten
Mit
dem
vielleicht ja
ausübten,
war
—
sint
Besitz der
schon
also in
seit
Gemar
Grundeigentum verbunden.
Allerdings wäre es nicht unmöglich, dafe das 1329
24 f.
Nr. 405) ans Strafsburger Stift gefallene Zellenberg (über dieses vgl. oben
S. 24)
damals im Besitze des Strafsburger Domherrn Hugo von Rappoltstein 1366 (II, Nr. 33) hatte das Strafsburger Stift an diesen verist.
gewesen
kauft: „Cellenberg veste, bürg vnd stat, vellen,
gulten, zinsen
Hugo von 2)
,
mit allen den rehten, nützen,
sturen ackern, matten, reben,
Rappoltstein starb 1386
Über Hunaweier
vgl.
REL
(s.
II, S.
III, 1, S.
wünne vnd weiden".
695 Stammtafel). 469 f.
Nach einer Urkunde von 1434 (III, Nr. 803) hatten sie nämlich über Zwinge, Banne und Almende von Hunaweier zu entscheiden. 3)
4)
satz
und
I,
Nr. 682
die
:
aufserdem werden daselbst noch der Dinghof, der Kirchen
Wälder Nassenau und
Breitengiefsen als
Lehen von den Land-
grafen aufgeführt. 5) S.
oben
S. 28.
6) 1369 urkundlich
1363
(I,
zum ersten Male als Stadt genannt (II, Gemar zum letzten Male als Dorf.
Nr. 66);
Nr. 756) finden wir
7) I, Nr. 622*: Bischof Berthold
von Strafsburg beurkundet, dafe ihm
Burg Gemar, sowie den Lehen aufgetragen und von ihm
Job. von Rappoltstein, Herr in der Oberstadt, die
vorderen und den hinteren
zu Lehen empfangen
Hof
daselbst als
hat.
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41
Die Teilung von 1373.
Ferner
dem Bruno von Rappoltstein zu: Ohnenheim und Hausen 3 In den erstgenannten Orten und wohl
fielen 8
Ellenweiler
.
Hausen besafs Rappoltstein die Bannherrschaft Ohnenheim war seit 1301 4 rappoltsteinischer Pfähdbesitz. Damals hatte König Albrecht dem Burchard von Geroldseck 150 Mark Silbers verpfändet auf Dorf und Bann „Onheim vnde vf alleme deme rehte, daz wir [AlbrechtJ vnde daz Riehe do hant an lüten, an gulte, an gerihte" usw. 4 Dieser Burchard hatte die genannten Rechte auf Ohnenheim sofort 6 dem Heinrich von Rapschon damals auch
in
.
Hausen, „ein zur Reichsfeste Blicksburg ge-
poltstein übergeben.
höriges Dorf*
3 ,
gelangte 1315
Ohnenheim zunächst König
versetzte
6
Friedrich .
sein wird.
8
Herrschaft, wie
fehlenden
jenem Jahre an Heinrich
In
Schöne
Geschlechtes,
in
7
gelangt
dessen
und
9 °. Es ) Güter und Rechte daselbst und Gut zu Minnweiler 10 wo die Abtei Murbach
die Bannherrschaft hatte
,
l0 .
Die hohe Gerichtsbarkeit (Steuer usw.)
Über Ohnenheim vgl. REL III, 2, S. 813. Über Ellenweiler s. oben S. 23 f. Über Hausen vgl. REL III, 1, S. 404. 4) I, Nr. 238. Für eine Summe, die er Heinrich von Rappoltstein
2) 3)
5)
die Leute
Die Herrschaft besafs aber auch die hier
(1298 genannten
folgen Leute
1)
das
Händen
damals schon die Bannherrschaft gewesen
)
— Weiter werden genannt der Weinzehnt
zu Ammerschweier.
(I,
Hände der
Hausen kurzer Unterbrechung der
von Rappoltstein 6 Nach Dorf wieder in den Besitz des wohl (wie vor 1416
in die
gleichfalls als Pfandgut.
schuldete
Nr. 239). Nr. 317 „villam Hausen prope Columbariam nobis et Imperio per-
I,
6)
cum hominibus".
tinentem
7) 1348 gab Karl IV. dem Burchard Mönch ... von Basel die Vollmacht, das Dorf Hausen mit allen dazu gehörigen Gütern durch freundschaftliche Vereinbarung mit Heinrich von Rappoltstein an sich zu bringen (I, Nr. 604). Doch schon 1351 (I, Nr. 639 [vgl. auch Nr. Nr. 651,654]) wurde
Hausen von jenem Burchard, im Auftrage Karls
IV., wieder
an einen Rappolt-
steiner (Job. von Rappoltstein) verpfändet.
8)
Husen
.
einer Urkunde von 1416 besaßen die Rappoltsteiner das „dorff mit aller herlichkeit, mit twinge, banne, lüten, gerihten, gewerffen,
Nach .
.
vngelte, freueln, zöllen". 9) S. oben S. 28.
10)
Das vgl. REL III, 2, S. 644 unter „Meiweier". Minrewire" besetzte Hermann von Rappoltstein 1288 (I, Nr. 176 SS XVII, S. 215 f.); bereits 1291 wurde diese Burg dem Grafen Über Minnweiler
„Castrum
= MG
in
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48
Drittes Kapitel.
— nach
zu Minnweiler übten
—
1
1300
langten.
zu
Habsburger
die
Reichenweier
er-
Rappoltstein
besafs
Kapelle
die
ca.
Dorf
die die Hoheit über das
dem Weinzehnten zu Kienzheim und
Aufser
St.
beiden
in
sind
Orten die hier
*,
Darauf folgen wieder, wie in unserer Sonderbestimmungen über Rappoltsweiler, mit denen von 1298
der Kirche
von denen wir 1298 hörten. Endlich Margareten zu Rappoltsweiler 3 genannt.
nicht aufgeführten Güter
wird
dem habsburgischen Urbar von
aus,
Teilungsurkunde,
ersten die
in
der Hauptsache
übereinstimmen, nur ausführlicher gehalten
4 .
Wir gleicher
fanden,
Weise
in
unserer
schiedenartigsten Güter
war das Gericht,
nicht
dafs
nur unter den
verschiedenen,
Urkunde stehenden Namen
die
in
ver-
— einmal —
und Rechte zu verstehen waren
andermal Gut, oder auch beides gemeint
ein
sondern dafs auch bei namentlicher genauer Aufzählung der Güter
und Rechte
diese keineswegs vollständig genannt waren.
Vergleichen wir die beiden miteinander,
so
besprochenen Teilungsurkunden
1373 mancher 1298 erwähnte Ort.
fehlt
Wir
dürfen hieraus aber noch keineswegs den Schlufs ziehen, dafs die Kappoltsteiner in jenen Orten alle ihre Güter oder Rechte einge-
Es bedarf
büfst hätten.
hier
einer genauen Untersuchung.
Bei
Rodern, Rohrschweier und Bergheim scheint es allerdings zuzutreffen, dafs die
mehr
fehlenden Orte nicht
rappoltsteinisch
waren
denn aus einer Urkunde vom 1313 März 25 erfahren wir, dafs Ulrich von Worth zurückgegeben; 8. I, Nr. 189 (Urkunde König Rudolfs). Der Dinghof gehörte der Abtei Murbach, die dort ,,twing vnd bann besafs". Das betr. Weistum s. bei Hanauer, Constitutione ... de l'Alsace S. 343 ff. S. bes. S. 344.
17. I, 8 und 1371 erscheinen Trotthaus und Reben zu Kienzheim als Lehen von Basel (s. I, Nr. 521 und II, Nr. 89); über die Güter der Herr-
1) H.
Urb.
2) 1311
schaft in Reichenweiler vgl. Rappoltsteinisches 3) 1344
zum
4) Statt der
ersten
„zwo
Male erwähnt
stette die Alte
(I,
UB
a. a.
0.
Nr. 553).
vnd die Niiwe" (1298)
beifst's hier:
„die stette obenant vnd nidenant zu Rapolczwilr", mit welchem Ausdrucke die zwei Ober-
diesem
Namen
schaften (II,
und Niederstädte gemeint begegneten.
S. 90).
Neu
Ferner
ist
sind, die
erscheinen
neu die
uns 1341
(s.
oben) unter
Abmachungen über die MannBestimmung der Nachfolge der
Töchter, im Falle, dafs keine männlichen Erben vorhanden sein sollten
(vgl.
auch Urkunde vom 17. Juni 1371 [II, Nr. 89], durch die der Baseler Bischof die weibliche Nachfolge für die Baseler Lehen der Kappoltsteiner gewährt).
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4S
Die Teilung von 1373.
„die
etat
zu Bergheim
*,
da
die
ein dorf hies", mit „Rödern, Rors-
an Österreich verkauft worden
wilr" usw.
steiner hatten aber trotzdem keineswegs
alle
ist
Die Rappolt-
*.
ihre
dortigen Güter
und Rechte aufgegeben: im Banne von Bergheim war ein nicht unbedeutender Grundbesitz in ihren Händen geblieben s und auch im Rohrschweierer Banne waren sie nach 1313 begütert 4 Von Rodern wissen wir nur, dafs Rappoltstein dort Zinse hatte. Völlig fehlen Sigolsheim 6 und Kaisersberg 6 doch war die Herrschaft ,
.
,
damaligen
ihren
Kaisersberg hatte
worben
7
sie
war
hier
;
Ja
in
noch ein Jahr vor dieser Teilung Güter
er-
Besitzungen
nicht
verlustig
gegangen.
schon im Anfange des 14. Jahrhunderts,
ferner,
ein wichtiger Zoll (von Beffroi bis Kaisersberg) rappoltsteinisch
Wie uns
die
8.
Teilungsurkunde von 1298 kein auch nur annähernd
vollständiges Bild der Herrschaft Rappoltstein gab, so
ist
dem-
es
1298 er Urkunde zum Vergleiche heranzuziehen, wir müssen vielmehr, um uns ein auch nur einigermafsen richtiges Bild von dem damaligen Urnfange der
nach auch
Aber
hier.
es genügt nicht, die
Herrschaft zu machen, das uns für die Zeit von 1298 bis 1373 zur
Verfugung stehende Urkundenmaterial verwerten.
vom Jahre 1339
9
So haben wir
von Sukmatt 10
ein Güterverzeichnis
,
wo
die
Rappoltsteiner wohl schon seit der Mitte des 13. Jahrhunderts begütert waren
11
Es
.
Schatz Reben,
1)
Über den
dafs sie dort nicht
weniger
166 £
als
Acker und Matten, wie zahlreiche Rappoltstein war also in Sulzmatt aufserordentlich
Gülte besafsen. reich begütert,
zeigt,
53 Juchert
hoheitliche Rechte hatte es nicht.
Streit der Rappoltsteiner mit
Auf das
nord-
Habsburg wegen Bergheims,
insbesondere über diesen „Zwangsverkauf* Bergheims und der obengenannten 4
Orte vgl. H. Urb.
II,
2)
I,
Nr. 303.
4)
I,
Nr. 321.
5)
ber 19
3)
Über Sigolsheim (II,
784.
S.
1,
Nr
I,
546.
oben
vgl.
S.
Nr. 748, S. 579.
28 f.
Eine Urkunde von 1398 Septem-
Nr. 619) fuhrt den Kirchensatz, Trotthaus, Leute und Zehnten zu
Sigolsheim als Baseler Lehen der Rappoltsteiner an. 6)
Über Kaisersberfc
8)
I,
10)
Nr. 899.
9)
Über Sulzmatt
vgl. I,
vgl.
oben
7) II, Nr. 99.
S. 29.
Nr. 508.
REL
III, 2, S.
1101; Weistum des Strafsburger
Dingbofes, in den zwölf Hubgüter gehörten,
REL
s.
Grimm IV,
S.
134
ff.
[im
nicht erwähnt].
11) S. Nachrichten aui den Jahren 1279, 1289, 1295 usw., 135, 177,
213 und
a. a.
0.
;
vgl.
auch oben
s. I,
Nr. Nr.
S. 33.
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44
Drittes Kapitel.
von
westlich
Weier im Tal
Sulzmatt gelegene
1
das
,
wir
seit
im unbestrittenen Besitze der Herrschaft nachweisen können vielleicht war der Ort schon 1293 3 rappoltsteinisch , werden Weiter nach Norden gehend, wir weiter unten näher eingehen 4 stofsen wir auf das zur Judenburg 5 gehörige Diedolshausen 6 da* gewifs bereits zu Beginn des 14. Jahrhunderts zur Herrschaft gehörte, denn 1317 7 nennt sich ein Rappolsteiner in einer Urkunde „wissenhafter vogt des gotzhufs ze Judelinfshus" 8 1329 9 beurkundet der Ritter Albrecht von Awelin, dafs er von Heinrich von Rappoltstein, Herrn zu Hohenack, als Pfand erhalten habe: „sine bürg ze Judenburg 5 das dorf ze Jüdelinshus vnd den zol, den man do sammet vffen der Strasse, die da gat vber die 10 vf vnze first, das banholz vnd das wasser von dem Starkenbach Awelin verspricht, die Leute im Dorfe Diedolsvffen die first". hausen in allen Rechten und Gewohnheiten „mit diensten, sturen vnd gewerfe vnd och mit gerihte" halten zu wollen, wie es Heinrich von Rappoltstein und dessen Amtsleute getan. Die Rappoltsteiner, hatten dem Ritter auch Nieder- und Hochgericht * 2
1306
—
—
.
,
.
,
verpfändet 11 nicht
ist
Von irgendwelchem Grundbesitz
.
Rede 12
die
Ferner
.
gelegene Lebertal im
lich
war damals
13
Herrschaft
der
das
weiter
[von ihnen selbst als Lehen ausgegeben]
lehen,
nörd-
der Rappoltsteiner: „allü dv
Besitze
gelegen in
Über Weier im Tal vgl. KCL III, 2, S. 1187. 2) I, Nr. 269. Dominus (Anshclmus) de Rapolstein villam Turckbeim predatur pecoraque abigit in domicilium suum Wilre" aus Chron. Colm. MG SS XVII, S. 258 (I, Nr. 206, S 149). 5) Über diese vgl. oben S. 36 f. 4) S. weiter unten Kap, 4 1}
3)
6) Über Diedolsbausen vgl. „Der Name Judlinshus, d i. das seit
1317 unterschieden von
,
REL
III, 1, S. 216f.,
wo
es u. a.
heust:
und ständige Haus des Judeliu, wird Judenburg der bürg'.* 1 feste
7) I, Nr. 337.
8)
Das Gotteshaus befand
sich
im Dorfe Diedenshausen
(vgl.
REL ebd.)
1317 üben die Rappoltsteiner eine Art Obereigentumsrecht in Diedenshausen aus: so
soll
das Kloster zu Alspach „keine slate gut
vmb
Judelinfshus nit
kaufe oder ... an sich ziehen", ohne Wissen und Willen der RappoltBteiner (s.
Nr. 337,
I,
9)
I,
246).
S.
Nr. 400, S. 293.
10) Starkenbach in die
Weifs
(s.
REL
S. 293.
=
La
Bechine, ergiefst sich unterhalb von Hachimette
III, 2, S.
12)
1194 unter „Weifs 6").
Er dürfte
11)
I,
I.TS
Urkunde von 1320,
s.
I,
also
nur unbedeutend gewesen
sein.
Nr. 355.
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Die Teilung von 1373.
.Leberahe 2
schelle
tal
von dem Isenbach
och das
vf
tal
ie
das
1
tal
45
vf,
vnd von der Lieuer-
wederhalp des wassers, alse der sne
vnd swas da zwüschent lit, lüte vnd güt, wald vnd wasser dv reht, dv dar zv hÖrent vnd von vns lehen sint". Die von Eckerich trugen diese vorgenannten Güter von den Letztere besafsen demnach nicht unRappoltsteinern zu Lehen. Bedeutende Güter hatten sie beträchtliche Allodien im Lebertal. im Banne von Kagenheim 8 nämlich (1320) 4 15 1 Feldäcker, 10 Mannesmatten usw. Auch ein Viertel des „Gerichtes, Zwing und Bann" dieses Ortes war in ihren Händen \ Noch 1499 6 Dies Dorf lag ziemlich erscheinen sie als Dorf- und Bannherren weit von der Hauptmasse der rappoltsteinischen Besitzungen entDoch blieben die Rappoltsteiner, die Gerichts- und Bannfernt. smilzet,
vnd
allü
,
waren,
herren zeigt
sich
besonders
in
deutlich
Jahrhunderts
14.
seinem
Die
Besitze.
den Dörfern Saasenheim
bei
Birlenbach
bei
10
besafsen
die
9 .
7 ,
im
Bereits
von
Herren
burg)
gelegenen alle
Dorfe Zwing
Um von den zahlreichen
steiner.
stein offenbar
1)
vgl.
vielleicht
2) Lieuerschelle
REL
III,
(Liverselle),
eines Teiles von Markirch,
Birlenbach
hatte, ist
in
verblieb ll ,
wo
es
denen Rappolt-
in
noch auf „Ueies-
mit Heidenbach
s.
REL
1,
12
identisch
St.
ist.
Kreuz)
S. 563.
auch Oberdorf genannt,
alte
Bezeichnung
III, 2, S. 580.
3)
Über Kagenheim (nördlich von Schlettstadt)
4)
I,
vgl.
REL
III, 1, S.
505.
Nr. 354.
5) Heinrich rihtes,
des
von Weifsen-
„Isenbach" (Flufs an der Bannscheide von Markirch und 639 (Index),
S.
I,
m.,
a.
Rappoltstein
zum Jahre 1612
Orten abzusehen,
nur ganz geringen Besitz
bach" hinzuweisen, das
u.
Händen der Bannherren, der Rappolt-
verkauft wurde) in den
s.
und Bann.
Jahrhunderte hindurch (bis
8
Anfange
diesem im äufsersten Norden des Elsafs (südlich
durch
Erscheinung
gleiche
Linkenheim
von Rappoltstein verleiht an N. N. „daz
vierteil
dez ge-
twing vnd ban", ebd.
6) V, Nr. 1498.
Über Saaseuheim vgl. REL III, 2, S. 951 f. Über Linkenheim vgl. REL III, 1, S. 578 (und heim und Linkenheim vgl. I, Nr. 733, V, Nr. 1367. 9) Über Birlenbach vgl. REL III, 1, S. 95 f. 7)
8)
10)
I,
Nr. 466, S. 346.
11) Schoepflin
AI
a. a. 0.),
II, S.
über Saasen-
187.
12) „Heidenbach, abg. Weiler Gemeinde und Kreis Münster bei Colmar";
REL
III, 1, S. 490.
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46
Viertes Kapitel.
Die Herrschaft hatte dort sie
1
nicht weniger als 60 Feldäcker
das Gericht in Heiesbach besessen, hören wir nicht
falls
war
Dorf nun
dieser grofse Grundbesitz bei
Heiesbach
in
2 ;
dafs
Jeden-
— mag dieses — nicht im-
Münster oder sonstwo gelegen haben
stande, die Entfaltung der rappoltsteinischen Hoheit über den ge-
nannten Ort herbeizuführen.
Es kann nicht unsere Aufgabe machen,
in
denen
damals
die
sein,
alle
Herrschaft
Orte namhaft zu Kappoltstein
Die angeführten mögen genügen.
sitzungen hatte.
Be-
Das Wachstum
Kappoltsteins in der Zeit von der ersten bis zur zweiten Teilung tritt
deutlich
zu Tage:
Wichtigste zu nennen dafs damals
worden
dem
—
hinzugekommen sind
um
nur das
ganze Herrschaft Hohenack rappoltsteinisch ge-
die
Lebertale; sodann die Dörfer als
Judenburg und Hausen und Ohnenheim (letztere
ferner Diedolshausen mit der
sein dürfte,
zunächst nur
—
Schnierlach und Urbach, so
Zell, Urbeis,
Pfandbesitz),
endlich
Saasen-,
Linken-
und
Kagenheim.
"Viertes Kapitel. Die Zeit von 1373 bis 1500.
Die schaft
letzte
uns
Rappoltstein
urkundlich
überlieferte
fand im Jahre
1419
s
Teilung statt.
Nur
der
Herr-
Rappolts-
weiler, { Gemar, die rappoltsteinischen Burgen, die lothringischen Lehen der Rappoltsteier und unbedeutende Rechte 4 werden in der betreffenden Urkunde namentlich aufgeführt, obwohl wahr-
Nämlich im Banne von Heidenbach. . ., het I, Nr. 466 S. 346 (zwischen 1311 und 1336): „item N. N., Joh. von Kappoltstein „vnd sine leben enpfangen von minem herren" bet bi geswornem eide behebet, daz er nüt me wüsse der lebene denne sehzig Diese Stelle (daz er nüt me veldacker in dem banne ze Heiesbach' wüsse usw.) ist auch deshalb von Interesse, weil man aus ihr wohl sehen kann, wie leicht Grundbesitz verloren gehen konnte, wenn keine hoheitlichen Rechte mit ihm verbunden waren. 1)
2)
.
.
.
.
4
.
3) III, Nr. 180.
4)
Wie
Kirchensätze, Zehnten usw.
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Die Zeit von 1373 bis 1500.
47
scheinlich damals die ganze Herrschaft geteilt
worden
Aus
ist
diesem Grunde können wir bei Betrachtung der weiteren Ent-
wicklung unserer Herrschaft jene Teilung nicht zum Ausgangspunkte unser Darstellung machen. Wir werden daher eine geo-
Ämter
graphische Einteilung, und zwar die in die sieben späteren
zugrunde
Das
*,
legen.
(spätere)
Amt
RappoUsweiler umfafst (1648) 3 die Städte das Dorf Thannenkirch, sowie die
Rappertsweiler und Gemar,
Burgen Hohrappoltstein, Girsberg und
Grofsrappoltstein.
Waren 1373 dem Ulrich von Rappoltstein die Ober-, dem Bruno von Rappoltstein die Unterstädte von RappoUsweiler zuwar also der ganze Ort damals rappoltsteinisch gegefallen wesen städte
— — so ,
im
befanden sich 1386
*
nur noch die beiden Nieder-
Die zwei Oberstädte „mit den twingen vnd bennen" waren seit 1378 5 in den
Besitze der Herrschaft.
gemeinden,
liiten,
Händen des Grafen Heinrich zu Saarwerden, Herren zu Hohenack. 1398 6 finden wir die Herrschaft Rappoltstein wieder im Besitze von ganz RappoUsweiler (der Ober- und der Unterstädte). Von grofsem Interesse ist ein Weistum vom Jahre 1441 7 das uns ,
über die Rechte der Herrschaft in RappoUsweiler auf das geIn ihm werden die Grenzen des Zwinges naueste unterrichtet.
1)
Vgl. III, S. 118: „vnd ouch alles ander gut zu der herschafft RapVgl. auch S. 117
polczotein gehörende" wird geteilt.
Ylrich herre zu Rappolczstein
vil
anderen geteilden
.
.
.
min
lieher
„Vnd
vff das, so hat
mir
Smaheman vnder
bruder
der mfttmassen gebotten"
die
nachfolgenden
unter Berücksichtigung, dafs diese
Ämter damals
Schlösser usw. 2) Natürlich
stets
noch nicht (oder wenigstens nicht
alle)
ausgebildet waren.
3) S. Territorien S. 58; über die anderen III, 1
und 2. 4) Urkunde von 1386 Februar
Ämter
vgl.
ebd.
und
REL
3, s. II, Nr. 619, S. 469.
5) II, Nr. 156, S. 141. 6) II, Nr. 619, S. 469.
Smafsmann von Rappoltstein gibt dem Kapitel
des Basler Stiftes einen Gegenbrief über seine von Basel herrührenden Lehen
und
führt u.
a.
auf: „die stette Rapoltzwilere obenan vnd nidenan mit allen
iren tzwingen, bennen etc. etc., rehten vnd zügehörden, hohen
(wahrscheinlich
vnd
ist
die reben, die
vnd nideren,
unter diesem Ausdruck auch das Hochgericht gemeint)
min vordem von
alter har
gehept band, der aint fünft -
zehen acker". 7) S.
Grimm,
S.
360 f. (vom Bearbeiter des rappoltsteinischen
UB
über-
sehen, vgl. III, Nr. 1144).
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48
Viertes Kapitel.
und Bannes von Rappoltsweiler beschrieben
*. In § 2 * heilst es, hohe und nider, büsz und
dafs die Rappoltsteiner dort „gerichte
besserungen grosz und klein" besitzen.
(Korn
Markt,
)
Das währte 6
4
nicht lange: bereits 1451
Stadt an Philipp, Pfalzgrafen
1477
Ferner hatten
wurde der
Rhein,
bei
waren die Pfalzgrafen im Besitze
Deutlich
sie
den
Ungeld, Gewerf und die Mühlen der Stadt
Zoll,
sich
zeigt
der
der
.
und noch
verkauft, 6
dieses Teiles
Fortschritt
3
vierte Teil der
.
rappoltsteinischen
Macht im Hauptorte der Herrschaft: diese ist in unserer Periode in Rappoltsweiler in den Besitz der Hochgerichtsbarkeit gelangt.
Dazu
ganz bedeutender Grundbesitz: 1398
gesellte sich dort ein
hören wir von 15 Ackern in Rappoltsweiler, 1436
8
7
dagegen von
60 Äckern im Banne dieser Stadt.
Ob 1
die
schon
Rappoltsteiner
den
in
können wir nicht sagen °, jedenfalls vor 1470. kaufte Wilhelm von Rappoltstein
tigen Besitze
kunde vom 1470 Oktober 2
10
—
die herlicheitt
vnd
gerechtikeitten,
holczeren, ackeren, matten, .
.
zu Tannekilche,
.,
.
seinem dor-
laut einer Ur-
nämlich
an nüczen,
.
bis da-
—
„alle
freuelen,
feilen,
wunnen, weyden, lehenen vnd anderm,
dem
dorffe,
tzwingen, bennen, dartzü an
Am
hohen vnd nideren gerichten daselbs".
24.
Jahres übergab Heinrich von Rathsamshausen Rappoltstein alle Gerechtigkeiten habt,
Zu
—
den Anteil hinzu, den
hin das Spital zu Schlettstadt innegehabt hatte,
.
Jahren des
dreifsiger
Jahrhunderts Güter oder Rechte in Thannkirch gehabt haben,
5.
„an Tannekilche dem
August
11
und Herrlichkeiten,
dorffe
desselben
dem Wilhelm von die
er ge-
hindann Rappolczstein
dem
1) § 1.
Primo zwing vnd ban, wunne und weide, holz und veld, wasser, gehohe vnd nider gein Rappoltzwiler zu der statt gehörende und hebet 4 [s. REL III, der ban an uf dem Isenrain (, Ausläufer des Tännchels S. 4£8]) und gat der snesmilz nach, zwischent den von Lehero und den von 1 Felsen, nördTannenkirch der eck nach untz herfür an den Tennichel (. 2) „
rihte
,
.
lich des Strengbachtales bei Rappoltstein
[s.
REL
Tennichel herabeenet Gräsebers matte", ..." 5) V, Nr. 170, S. 92.
9)
Unmöglich
llappoltstein einen
s.
und den
ebd. S. 360 f.
4) IV, Nr. 1123, S. 594.
3) S. ebd. S. 361.
7) II, Nr. 609.
—
.
III, 1, S. 1104])
6)
Ebd. Nr. 226 zu vergleichen.
8) III, Nr. 920. ist es nicht.
1434 (V, Nr. 794) setzt Smafsmann von
Tag „gen Taunenkilch"
10) IV, Nr. 1045, S. 483.
au.
11) IV, Nr. 1040.
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Die Zeit von 1373
vnd gegen Lebro dem
slosse
nydern gerichten vnd
dann
1
1473
Rappoltsteiner,
endlich beurkunden
dafs
„dru
vnd bennen mit
(von
letztere
die
dem
Spitale
Dietrich und Heinrich von Rathsamshausen und
worbenen)
hohen vnd
fischerien,
.
.
herlicheitten".
der
Vertreter
die
49
zü gelegen, an allen nuczen,
gewerffen, vngelten
sturren,
vellen,
dorffe
bia 1500.
er-
an dem dorffe Tannenkirch mit twingen herlicheit, dartzü gehörende" innehaben. So
theil
aller
am Ende des
besafs die Herrschaft
1
5.
Jahrhunderts in Thannenkirch
die Bannherrschaft und das Hochgericht.
beim Kauf des Dorfes das Hochgericht
Es ist bemerkenswert, dafs
sogleich miterworben wurde.
Wie HohrappoUstein
* mufs auch CrroßrappoUstein 8 unsicheres Lehen der Herrschaft gewesen sein, denn wir hören 1493 4 , dafs „die irrung" (zwischen Basel und Bamberg) „vmb die lehenschafft der slos Altenkastel 2 vnd Rappoltstein" 5 noch
Baseler
Zum Amte
nicht geschlichtet sind.
Rappoltsweiler gehörte end-
Burg Girsberg*.
lich die
Amt Gemar
umfafste Gemar, Heidelsheim 7 , und Ohnenheim. , Schon 1387 8 verpfändete Bruno von Rappoltstein das ihm 9 zugefallene Gemar (Strafsburger Stiftslehen) an einen Strafs1 373
Das
Jebsheim
burger
(spätere)
7
,
Mussig
Illhäusern
Die Pfandschaft mufs aber vor 1399 wieder an
Ritter.
Rappoltstein
7
gekommen
Smafsmann von
denn
sein,
1399
April
18
10
verkauft
Zustimmung des Strafsburger Bischofs, Burg und Stadt Gemar für 12000 1) V, Nr. 4.
Rappoltstein
2)
,
mit
lehensherrlicher
=
Über Hohrappoltstein Altenkastel s. oben S. 33 u. 37. ,,die grofse burgk Rapolczstein" der 1373 er
3) Grofs- Rappoltstein
—
Teilung, vgl. oben S. 34. 4) V, Nr. 1168. 6)
Uber Ginberg
7) Diese Orte
5)
=
Grofsrappoltstein.
oben
(bei Rappoltsweiler) vgl.
kommen
S.
37 f.
für unsere Arbeit nicbt in Betracht, da sie erst
1613 durch Kauf an die Herrschaft Rappoltstein gelangt sind (Schoepflin,
AI
II t S. 112).
8) II, Nr. 287 : „ die bürg vnd stat zu 9) 8. oben S. 40.
10) S.
II,
Gemer
Nr. 628: „barg vnd stat Gemar,
.
.
.
.
.
.,
twing vnd ban,
.
vnd mit twing vnd ban,
loten, gemeinden, geribten, sturen, zustüren, Schätzungen, betten, gewerffen, .
.
vngelten, banwine, freuein, geuellen, zällen, geleiten, herbergen, mülen,
engern diensten, meigerien, hoTen, duphüsern etc., wilde bennen, ambahten, geetc. etc. mit aller herlichheit vnd friheit vnd andern rehten , nutzen das Rückkaufsrecht beuellen vnd zngetarden, hohe vnd nieder" (8. 477) ,
;
hält er sich vor.
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50
Viertes Kapitel.
an den
Gulden
Rudolf von Hohenstein.
lütter
Möglicherweise
damals die hohe Gerichtsbarkeit
hatten die Rappoltsteiner schon
1406 2 war nur ein Viertel von Burg und Stadt Gemar Gemar in ihrem Besitze, das andere Viertel stand dem König 1
in
.
— 1419
Ruprecht von der Pfalz zu
—
5
finden wir dies Viertel wieder
während die Hälfte des Ortes in den Händen des Markgrafen von Baden war. 1441 * fand auch in Gemar eine Erneuerung der rappoltsteinischen Rechte statt. Wir hören aus dem betreffenden Weistum, dafs „Die herlicheit zü Gemar der gerihte, hohe vnd nider, ist beiden herren gemeyn" 4
im
rappoltsteinischen Besitze
,
.
Der Badenser
Gemar
6 ;
6
1471
erst
Auch
einzulösen.
nämlich immer noch die Pfandschaft von
besafs
gestattete er
für
Gemar
Hochgerichtsbarkeit
der
den Rappoltsteinern, diese Hälfte für
ist
diese
charakteristisch.
Periode der Erwerb
Mit
und
dieser
der
Bannherrschaft war auch hier ein grofser Grundbesitz verbunden
Die
''
Herren von Rappoltstein waren auch Markherren der
sie uns 1459 9 urkundlich Obermarkherr erscheint 1476 lü Markgenossen dieser Gemeinmark Wilhelm von Rappoltstein. waren die Gemeinden Rappoltsweiler n , Gemar 11 , St. Pilt 11 , OrschOb die Herren von Rappoltweier 11 , Elsen- 11 und Ohnenheim ll
Gemarer Mark*.
zum
ersten
Als solche begegnen Als
Male.
erster
.
stein
schon damals die sie
sessen,
1)
Anm.
18
die
hohe Gerichtsbarkeit
später ausübten
—
Der Ausdruck „mit
13
in
entzieht sich
,
rehten
—
der
Mark
be-
unserer Kenntnis.
hohe vnd nider"
(s.
vorige
S.
10) ist nicht mit Bestimmtheit auf Hochgericht zu beziehen. 2) S. IT, Nr. 728: Burgfriede, betr.
Gemar, geschlossen zwischen dem I. von Baden und
römischen König Ruprecht, dem Markgrafen Bernhard Smafsmann, Herrn zu Rappoltstein. 3) Ulrich
von
Rappoltstein
erhält
Rappoltstein die Hälfte von Gemar,
III,
der Teilung der Herrschaft
bei
Nr. 180, S. 117.
4) III, Nr. 1144. 5) 1461 verkauft er sie
Gulden),
s.
IV, S. 487,
6) S. IV, Nr.
8)
1055»
(s.
I,
(für
1500 rheinische
1.
7) S. oben S. 40.
Die Gemeinmark (häufig
genannt) zuerst 1357
BEL
an den von Geispolsheim,
Anm.
blofs
Mark, auch Ried, oder Gemarer Mark
Nr. 710, S. 548) urkundlich erwähnt, vgl. auch
III, 1, S. 330.
9) IV, Nr. G49, S. 242.
11) Vgl. ebd. Nr. 967 und 13) S. die
V, S. 361
ff.
und a. a. O. So Albrecht in BEL,
10) V, Nr. 95 a. a.
O.
12)
Ordnung der Markgenossen der Gemarer Mark
bei
a. a. 0.
Grimm
(1580).
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Die Zeit von 1373
In Illhäusem 2
Dorfe
Ob
waren
,
wo
Ohnenheim,
sie in
besafsen
einem
',
15.
Jahrhundert entstandenen
unserer Periode begütert
in
3 .
um
1300 die Bannherrschaft Jahrhunderts auch die hohe Ge-
schon
sie
im Beginne des
*,
im
erst
die Rappoltsteiner
51
bis 1500.
15.
richtsbarkeit erworben haben, läfst sich nicht mit völliger Gewifsheit sagen
1440
7
als
ö
Das
.
ehemals nur Pfandbesitz 6 , erscheint
Dorf,
um
1507
8
und Rorschweier
9
„eigentum" der Herren von Rappoltstein, die
es
der Abtei Murbach zu Lehen auftrugen.
dem
In
9
Orte Bergheim
die
Rödern
,
9
umfassenden Amte Bergheim 10 besafs Rappoltstein damals keine hoheitlichen Rechte.
Erst im 15. Jahrhundert erlangte Rappoltstein die Hoheit über
und Bennweier,
Zellenberg
aufm Land burger
Amt
das
1366
das
Stift
Orte, die mit
ZeUenberg bildeten. 11
verkaufte
Hausen und
Weier
Nachdem das
Strafs-
Zellenberg
wiedererworben
„bürg vnd stat Zellenberg vnd daz (von da mit diesem zusammen genannte) dorf Benwilre", am Aus-
hatte, verpfändete es stets
gange des
1)
dem Grafen zu Saar werden, Herrn
14. Jahrhunderts,
zu Hohenack".
1435
13
Über Illhäusem vgl. AI II,
2) S. Schoepflin
wir diese Ortschaften im Pfand-
finden
REL
III, 1, S.
478 f.
S. 112.
3) 1482 (V, Nr. 628) verleiht Wilhelm von Rappoltstein dem N. N. einen Gulden Geldes „vffhufs, hofevnd gartten mit allem begriff vnd zugehörd genant daz würtzhufs"; vgl. auch V zft den hüseren an der Yllen gelegen
Nr. 1533 (1500). 4) S. oben S. 41, vgl. auch IV, Nr. 2 „twingen, bennen" usw. Münster im Gregorientale besafs einen Dinghof zu Ohnenheim. Das
Die Abtei Weistum (in REL nicht erwähnt) s. Grimm IV, S. 238 ff. (von diesem in den Anfang des 15. Jahrhunderts gesetzt). Nach diesem Weistum hätte Münster die Banuherrschaft in Ohnenheim gehabt, während diese nach unseren sonstigen Nachrichten Rappoltstein zustand. Wie ist dieser Widerspruch zu lösen? 5) In einer Urkunde von 1443 (IV, Nr. 2) heifat es: das „dorff Onheim,
.
.
.,
mit luten, gerihten, twingen,
sturen, betten, herbergen, almenden Ü) S.
oben
9)
10)
AD
.
.
.
.
.
bennen, wonnen, weiden, meigeriien,
begriffe
vnd rehte hohe vnd nyder".
7) IV, Nr. Nr. 725, 727,
S. 41.
8) Schoepflin
.
II,
betr.
729 f.
Nr. 1440.
Über die Güter in den Bännen dieser Art vgl. oben S. 22 f. u. 42 f. Doch Bergheim war vorübergehend, von 1486 (V, Nr. 775) bis 1498
(V, Nr. 1277)
im rappoltsteinischen Pfandbesitze.
11) S. oben S. 40,
Anm.
12)
Urkunde von 1394
13)
III,
s.
1.
II,
Nr. Nr. 386, 388, bes. S. 320.
Nr. 820ff.
4* Digitized by
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52
Viertes Kapitel.
nannten Jahres
am
von Leiningen, der
besitze des Grafen Friedrich
das „slofs Cellenberg bürg vnd
1
8.
April ge-
statt,
ouch das
Benwilre mit lütten, twingen, bennen, gerihten hohe vnd
dorffe
nohe"
(als
vom Strafsburger Stift) an Smafsmann von Von da blieb dieser Besitz in den Händen
Pfandgut
Rappoltstein verkaufte.
der Rappoltsteiner,
2
als
Pfand,
Strafsburger
seit
diesem Jahre als
Mit
Stift.
der Bannherr-
wurde von vornherein das Hochgericht miterworben.
schaft
zeigt sich
lich
1488
bis
vom
Mannlehen
rechtes
Deut-
auch hier das Bestreben der Rappoltsteiner, ihre
3 Hausen 4 wurde im Jahre 1389 5 Bruno von Rappoltstein, dem es 1373 zugefallen war, der Stadt Colmar überwiesen, die aber den Ort Vor 1416 6 war nur kurze Zeit besessen zu haben scheint.
Herrschaft zu konsolidieren
der Achtung
nach
Hausen 15.
wieder
.
,
des
rappoltsteinisch.
—
Jahrhunderts
wenn
schaft
dort neben der niederen
aus
Am
*.
Ende
Seit
der
nicht schon früher 7
Hälfte
ersten
—
des
übte die Herr-
auch die hohe Gerichtsbarkeit
dieses Jahrhunderts
ist
Hausen, das
bis
dahin
nur rappoltsteinischer Pfandbesitz gewesen, in das Eigentum der Herrschaft übergegangen
zum Amte langte erst
am Ausgange „Das
Rappoltsteiner.
Es war Reichslehen
.
aufm Land 11
I0
Das
.
ferner
(Burg und Dorf)
ge-
Hände der Burg] genant Wiler by Har-
des 15. Jahrhunderts in die
gesesse [die
2) V, Nr. 910.
1) III, Nr. 841.
3)
9
gehörige Weier
Auf Bennweier brauchen wir
Dicht näher einzugehen, da seine Ge-
schicke in dieser Periode dieselben sind wie die von Zellenberg. 4)
über Hausen
vgl.
oben
5) II, Nr. 311.
S. 4t.
Damals verpfändeten
6) III, Nr. 148, vgl. oben S. 41.
die
Herren von
Rappoltstein das Dorf Hausen „mit aller herlichheit mit twinge, banne, lutea, gerihten
4
*.
auch IV, Nr. 259 (1448) wo vom (rappoltsteinischen) SchultHausen die Rede ist 8) In einer Urkunde von 1434 (III, Nr. 823), die sich auf jene Verpfändung von 1416 zurückbezieht, wird das Hochgericht namentlich aufgeführt: „Husen mit aller herlicheit, lüten, gutern, zwinngen, bennen usw. usw. gerichten, hoch vnd nider". 9) V, Nr. 1044: Bruno von Rappoltstein verkauft N. N. Gülten „von 7) Vgl.
,
heifsen zu
.
vnd
vff
.
.
vnserm dorff Havssen".
Auch
die Bette
besafs Rappoltstein
„vnd
besonder aüff der bette, die wir jarlich doselb fallendt haben u (vgl. auch
V, Nr. Nr. 1238, 1423). 10) Vgl. V, Nr. 1044 und 11)
Über Weier
vgl.
REL
a. a.
0.
III, 2, 3. 1187.
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Die Zeit von 1373 bis 1500.
bürg, das dorffei daby mit sampt
dem
gericht,
hohen und nydern gerichten vnd ander
zwingen, pennen,
1 wurde 1478 vom Erzherzog Siegmund von Österreich an Sraafsmann von
Rappoltstein verkauft, der
Lehen empfing
l .
diese
In Weier
gerechtikeit"
ir
Besitzungen
aufm Land
österreichische
als
befand sich also das Hoch-
von Anfang an, im Besitze der Herrschaft. Das nun folgende Amt Markirch umfafste (1648) Markirch, Eckerich, St. Wilhelm, Klein Leberau und das Lebertal. Markirch * mufn, wie man mit Recht vermutet hat, noch im
gericht, sogleich
16. Jahrhundert „sehr
unbedeutend"
5
gewesen
sein,
schon mehrfach angezogenen Urkunde von 1507
4
da es in der
nicht erwähnt
St. Wilhelm 5 oder St. Blasien treffen wir 1397 zum ersten Male im rappoltsteinischen Besitze. Am 25. Februar beurkundet Bruno von Rappoltstein, dafs er eine Gült auf seine „lutenn in dem talle zu Sant Wilhelm, vff twingen, bennen, wassere, wun-
wird.
nen, weyden, gewerffen, sturen, betten, vollen gerihten"
hohe Gerichtsbarkeit zu verstehen.
lich die
6
ver-
Unter letztgenanntem Ausdruck haben wir vermut-
kauft hat.
In unserer Periode
dürfte Rappoltstein wohl schon geraume Zeit alle die 1507
*
der
Abtei Murbach aufgetragenen Allodialgüter im Lebertale besessen
Jene Urkunde von
haben.
1507
7
berichtet,
dafs die
Rappolt-
eteiner in „eigenthumbs weifse" besafsen: das halbe Schloß Ecke-
rieh
St
mit
aller
Blasien
und
Herrlichkeit
Zubehör
(auch St Wilhelm genannt)
9
B ,
mit
den
Dörfern
Eckerich 10 und Klein-
,
Leberau 11 „mit den lütten, zwingen vnd bännen, den gerichten, hoch vnd niedere, stür, gewerffen, vngelten, wasseren, fischhentzen,
wunn vnd weyden,
aller
übten also damals, gewifs
herrlichkeit seit
vnd
gerechtigkeit".
Sie
der Mitte des 15. Jahrhunderts, die
1) V, Nr. Nr. 244», 264. 2)
Über Markirch
vgl.
3) Albrecht ehd. 5)
REL
REL
III, 2, S. 624.
4) Schoepflin,
III, 2, S. 985.
AD
II,
Nr. 1440.
6) III, Nr. 1185.
7) S.
Anm.
4.
Teilung der Feste Eckerich, durch Schiedsspruch vom 19. September 1399 festgesetzt (II, Nr. 634, vgl. auch II, N. 636); die andere Hälfte war 8)
f. und a a. O ). Über dieses s. oben. 10) Die von Hattstatt besafsen 1459 (IV, Nr. 644) „zu Egkerich" Leute
lothringisch (IV, Nr. 447 9)
und Gut. 11 ) Über Klein-Leberau, einen „ganz oben im Lebertale gelegenen Weiler", vgl.
REL
III, 1, S. 523.
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54
Viertes Kapitel.
und die hohe Gerichtsbarkeit im Bereiche des späteren Amtes Markirch aus. Zum Amte Hohenack gehörte Burg und Herrschaft Hohenack mit Diedolshausen und der Judenburg, sowie die vier Kirchspiele im Urbeistale: Schnierlach, Urbach, Urbeis und Zell. Der rappoltsteinische Besitz von Burg und Herrscliaft HöhenNach dem Tode ack wurde von 1377 1437 unterbrochen. Ulrichs von Rappoltstein (dem Hohenack 1373 zugefallen war) im Jahre 1377 brachte nämlich Herzlande, Frau von Rappoltniedere
—
1
und zu Hohenack
stein
(die
österreichische Lehensträgerin
Tochter des genannten Ulrich), als *,
ihrem ersten Gemahl, dem Grafen
und nach dessen Tode (1397) 3 ihrem zweiten Gatten, Hans von Lupfen, Landgrafen von Stülingen, als Heiratsgut zu: „Hohennag die bürg vnd die vier kilchspol" 4 Nach Herzlandcs Tode (1400) 5 wurde vom Herzog Leopold IV. von Osterreich bestimmt, dafs „die vestin Hohenack vnd das gancze tal da selbs dem von Lupfen vnd sinem ersten elichen gebornen sun, verbliben" solle. Nach deren Ableben Heinrich von Saarwerden,
.
.
.
.
.
.
.,
Besitzungen „vnuerseczet, vnuerserit,
sollten diese alle
.
.
.
irrung" an die Rappoltsteiner gelangen.
am
auch, und stein spei
.
März 1437
lideclichen ane
Dies geschah dann
ö
empfing Smafsmann von Rappolt„Hohenack vnd Judenburg, die bürge, vnd die vier kilch." vom Herzog Friedrich zu Osterreich wieder als öster15.
.
reichisches
Lehen.
usw., auch in
1441
7
wie in
fand,
Rappoltsweiler,
Gemar
der Herrschaft Hohenack, eine Erneuerung
der
über die sich ein VVeistum ganz
rappoltsteinischen Rechte statt,
verbreitet. Aus ihm geht hervor, dafs die „HerrHohenack" damals Hohenack, die Judenburg und die Kirchspiele im Tale umfafste.
ausführlich lichkeit
vier
Vom
Hochgericht in Hohenack, das die Herrschaft ja
viel-
im 14. Jahrhundert ausgeübt 8 , hören wir: „Item waz das blüt und tod beruert, der besserung ist dem herren
leicht
schon
1) II, Nr. 143.
2) Vgl.
3) II, Nr. 595.
4) Vgl. II, Nr.
5) II, Nr. 646, S. 500. 7) S.
Grimm
B.
II,
Nr. 616.
156, S. 141
und
a. a.
0.
6) III, Nr. 948.
V, S. 357 ff. (vom Herausgeber des rappoltsteinischen
gleichfalls übersehen, Blosse
z.
s.
III, Nr. 1144):
Hohennack gehörende von den S 35.
„Die
herlicheit
UB
und recht zuo dem
lüten usz den kilcbspielen".
8) S. oben
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Die Zeit von 1373 bis 1500.
[von Rappoltstein]
lip
gefangen wurd uf das 1
lach
do
,
8ol
gut.
und welher
ob dem
slosz,
und
todslag tet
ein
man
richtet
zuo Schoener-
der stoc sin und der galge zuo Ergkers matte"
Zwing und Bann der liier zum ersten Male. ganzen
und
Herrschaft zu Urbach
s
2 .
begegnet uns erst
Rappoltstein wird auch in Zell, mithin im
Urbeistale, die Bannherrschaft
gehabt haben
4
Über
.
die
Gröfse des rappoltsteinischen Grundbesitzes im Urbeistal sind wir
nur mangelhaft unterrichtet. Wir wissen nur, dafs in den Dinghof der Herrschaft im Urbachtale 5 1 1 Huben gehörten von dem zu Zelle 5 ist uns nichts Näheres bekannt. Die vier Kirchspiele Urbeis, Urbach, Zelle und Schni erlach werden 1398 7 und auch fi
,
,
sonst stets, als österreichische Lehen der Rappoltsteiner genannt,
während das Urbachtal [„Vrbach daz tal "] und der dortige Dinghof als Basler Lehen 8 erscheinen. Auch in Diedenshausen, wo die Herren von Rappoltstein bereits um 1317 (s. o) das Hochgericht
be&afsen,
mufsten 1441
die
Rechte
der Herrschaft
er-
neuert werden, denn auch dort waren mannigfache Gerechtsame (die Leute
und der
in ihrem Besitze. 1)
4)
lach
s.
=
Zoll zu „Jüdelinshus")
Das Weistum
Schnierlach.
2)
8) II, Nr. 619.
6) S.
— 1437
nicht
3) Ebd. 8. 358.
ebd. S. 367.
Grimm
Albrecht meint
Geschichte des Urbachtales II,
von 1377
das von der Erneuerung be-
,
Über das (rappoltsteinische) Niedergericht zu Urbeis und Schnieroben S. 36.
5) S. oben S. 35.
(
Grimm
9
sei
ebd. S. 360.
(in
REL
7) II, Nr. 616.
III, 2, S. 1134), die ältere
„dunkel"; so habe noch
am
26. Juli
1398
Nr. 616} Herzlande, Herrin zu Rappoltstein und zu Hohenack, Gräfin von
Saarwerden, von Herzog Leopold von Österreich: Hohenack und Judenburg, die vier Kirchspiele des Urbeistales, darunter Urbach, zu Lehen empfangen.
Am
September desselben Jahres erkläre jedoch Smafsmann von Rappoltihm u. a. „Vrbach daz tal" und den Dinghof im Tal verliehen habe. Albrecht identifiziert hier, wohl 19.
stein „auffallender Weise", dafs das Basler Stift
kaum
mit Recht, das Kirchspiel Urbach mit
dem
Urbachtal.
Ersteres er-
Aber, selbst angenommen, diese Ausdrücke seien identisch, so wäre auch hierbei nichts Auffallendes. Denn die Herrschaft Hohenack war (bis zu welcher Zeit, ist nicht zu sagen) rappoltsteinisches Afterlehen von Basel, noch 1361 Januar 22 empfängt Herzog Rudolf IV. von Österreich u. a. „Hohenack" (zu dem ja auch Urbach gescheint niemals als Basler Lehen.
hörte)
vom
Basler Stifte zu Leben
Grimm V,
(s.
I,
Nr. 735).
859 f. (wiederum von Albrecht nicht berücksichtigt) § 16: „Primo zwing und ban gein Judelins husz gehörende hebet an bi Starkenbachbrucke und gat der Linkenhint nach, als die snesmilz gat, untz 9) S.
S.
gein Veithin, untz gen Frehsz (Fraize),
und von Frehsz untz an Ouwelingen
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LiOOQlc
56
Viertes Kapitel.
richtet, enthält eine
genaue Beschreibung des augenscheinlich recht
Vom
grofsen Bannbezirkes.
dem
obg.
richtende,
1
Hochgerichte
das blüt berürende,
man
sol
Starkenbachbrucke, und
sol
obwendig der matten,
ouch das es
los hat,
heifst es:
„Vnd was
in
zwinge vnd ban verschuldet oder begriffen wurt zu
also
der matten bi
richten in
das hochgerichte stan an alter
harkomen
isi"
dem 1
reine
Zweifel-
wie wir sahen, Rappoltstein im 15. Jahrhundert im ganzen
(späteren)
Amte Hohenack
die
niedere
und
die
hohe Gerichts-
barkeit ausgeübt.
Südlich vom Amte Hohenack lag das Amt Weier im Tal*, dem der Ort und die Burg gleichen Namens, sowie die Dörfer Griesbach, Günsbach, Walbach und Zimmerbach, und
zu
Burgen Plixburg, Girsberg und Wasserburg gehörten. Alle Orte und Burgen wurden erst im 15. Jahrhundert rappoltsteinisch bis auf Weier im Tal, das vielleicht schon 1293* die
diese
1306 schlössen die Rappoltsteiner einen
zur Herrschaft gehörte.
Vertrag mit den Girsbergern, des Inhalts, dafs ihnen „bliben" 4 solle „bürg vnd stat ze Wilre, twing vnd ban mit allem rehte" Weier im Tal war Basler Lehen 5 der Herrschaft; seit dem Ausgange des 15. Jahrhunderts können wir es als Sitz eines rappoltsteinischen Amtes nachweisen *. Es ist nicht unmöglich, dafs Rappolt-
.
stein
in
dieser
Zeit
aufser der
Bannherrschaft auch das Hoch-
6
Der Dinghof in Weier im Tal, offenbar Girsbergisches Eigen, wurde 1410 7 von Hans von Girsberg zusammen mit der Burg Girsberg* an Rappoltstein verpfändet. gericht besessen
.
—
—
ban und von Ouwelingen bann untz an Egkirch (Eckerich) ban and von Egkrich ban untz Scboenerlab ban vnd da dannan wider untz an Starkenbachbruck." 1) S. vorige Note.
2) 1499 (V, Kr. 1436)
hören wir vom „ambt Weiller", bei den
genannten Orten Rappertsweiler, Gemar, Zellenberg usw. findet sich
Ausdruck 3) S.
mit-
dieser
nicht.
oben
S. 44.
4)
I,
Nr. 261.
5) Urkundlich begegnet es
1346 zum ersten Male als solches
Nr. 576), doch war es dies schon längere Zeit,
s.
(s. I,
ebd.
6) In Urkunden von 1442 (III, Nr. Nr. 1167, 1171) ist von ihrem „Gericht" zu Weier die Bede, womit Hochgericht gemeint sein könnte. 7) III, Nr. 31.
8) Nicht zu verwechseln mit
Burg Girsberg („genant der Stein")
Rappoltsweiler, über diese vgl. oben S. 37
bei
f.
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Die Zeit von 1373 1
1422
—
bis 1500.
—
nach des Girsbergers Tode
werden dann der Ding-
hof zu Weier* und die „vestin Girsberg mit twingen, bennen,
ackern"
den Eigenbesitz der Rappoltsteiner gekommen
in
Die beiden Dörfer Günsbach und Griesbach Plixburg
4,
den
sind
Rappoltsteinern
erst
3 ,
sein.
sowie das Schloß
gegen
die
der
Mitte
1434 5 kauften „item zwee dorffer Gans-
dreißiger Jahre des 15. Jahrhunderts zugefallen. letztere u. a. „Blickesperg das slofs"
6 .
.
.
pach vnd Grüspach in dem Monstertale gelegen mit iren zugehorungen" von dem bekannten Kanzler Kaspar Schlick, der diesen
Besitz seit
1430
7
innehatte. Die
von Hattstatt, mit denen
die Herren von Rappoltstein wegen dieses Kaufes in Fehde gerieten,
entsagten 1438
*
ihren Ansprüchen
auf diese Dörfer.
1495
ft
be-
Wilhelm von Rappoltstein aufs neue mit Günsbach und Griesbach und dem Schlosse Plixburg 10 die Reichslehen waren 11 Ungefähr um dieselbe Zeit, wie diese Belehnte Kaiser Maximilian den
,
.
sitzungen,
kam 13
1428
stein.
und das Tal Wasserburg an Rappoltvom Huse von Isenheim 158
die Feste
verpfändete nämlich Ulrich
„ die bürg Wassenberg vnd das tal daselbes mit laten, gerichten, gewerffeü, renten ., wunne vnd weyde mit aller herlicheit" an Smafs.
.
1) III, Nr. 235.
2)
Das Weistum über
diesen Dinghof, die „gerechtikeyt" des rappolt-
ynn Sanct Gregorien thall" s. Grimm IV, Der Dingbof wurde 1507 der Abtei Murbach zu Lehen aufgetragen
8teinischen „dinckhofs ze Wilr
S. 181
ff.
(Schoepflin
a. a.
0 ).
Über Günsbach und Griesbach vgl. REL III, 1, 8. 362 u. S. 372 f. 4) Über d. P. vgl. ebd. III, 2, S. 841 und Becker in Ztschr. f. Gesch. des Oberrheines N. F. XVII, S. 94. 3)
5) III, Nr. 824.
mule doselbs mit den matten" usw. s. ebd. Altmann, Regesta Imperii XI, Urkunden Kaiser Sigmunds II, Nr. Nr. 7730, 8720, vgl. III, Nr. 642, S. 315 f., Anm. 1. 6) „item die
7)
8) III, Nr. 1051.
V, Nr. 1276.
9)
Das Gericht wird bei Guns- und Griesbach in den uns überlieferten Urkunden nicht besonders erwähnt, doch hat es Rappoltstein zweifellos be10)
sessen (von der Plixburg heifst es herlicheiten"
s.
V, Nr. 1276)
;
:
„Blicksperg das
Blofs
.
.
die Rappoltsteiner hatten das
.
mit allen seinen
Gewerf
in diesen
Dörfern (V, Nr 948). 11) S. V, Nr. 1276. 12) Ober diese vgl.
Schoepflin,
AI
II, S.
REL
III, 2, S. 1184.
Territorien, S. 61,
Anm.
10.
120 f.
13) ni, Nr. 569.
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-
58
Viertes Kapitel.
mann von
gelangte Schlofs Rappoltstein. Schon ein Jahr darauf Wasserburg und das ganze Tal mit allen Rechten, als Peterlinger Lehen, an denselben Rappoltsteiner. Ein Weistum von 1441 8 gibt uns Kenntnis von der damals auch in Wasserburg erfolgten Er1
Die Rappoltsteiner besafsen Wasserburg und dem dazu gehörigen Tale. Das Hochgericht war gleichfalls in ihren Händen 4, wie auch der Wildbann Auch Walbach 6 und Zimmerbach 1 sind erst im Beginn des 15. Jahrhunderts zur Herrschaft Rappoltstein gekommen. 1410* verneuerung der Rechte der Herrschaft.
die Bannherrschaft
8
in
schon erwähnte Hans von Girsberg auch „die zwey dörffere Walbach vnd Zimberbach mit den lüten, twingen, bennen, gewerffen, gerihten, freuein, vngelten ackern, matten, wunnen ., vnd weiden" an Smafsmann von Rappoltstein. 1422 9 mufs dann (dieser östliche Teil von) Walbach und das (halbe) Dorf Zimmerbach 10 den Rappoltsteinern als Erbe zugefallen sein. Sie „hatten setzte der
.
.
vorher den westlichen Teil [von Walbach],
wahrscheinlich schon
Peterlingen, im schweizer. Kanton Waadt. S Grimm, S. 341 f. und VI, S. 406 ff (von Albrecht s. III, Nr. 1144 wiederum übersehen, auch im REL nicht erwähnt). Die Angaben der 1) III, Nr. G25.
2)
Weistümer, verglichen mit den sonstigen urkundlichen Nachrichten, lassen erwo keine Weistümer ergänzend
kennen, was wir mitunter anzunehmen haben, erzählen.
3) S. oben „mit aller herlicheit" und Grimm V, S. 341: „Primo zwinge vnd ban zü Wassenberg gehörende, und hebet an an dem margstein, der da stat zwischent der Münichmatte , so der von Hadstat ist, und der Eichelmatte, die der herren von Rappolzstein ist" (s. ebd. § 1). gerichte hohe und nider sint mins herren (des 4) „§ 2. Item etc. Rappoltsteiners) und stat daz hohe gerichte an der hatteatat in mins junghern ban; vnd wer den Up verschuldet zu besserende, umb (welch) sache daz ist, wurt erkant den herren üb und güt". S. ebd. 5) Ebd.: „Item die wiltbenn, gehört der herschaft us Rappoltz.
.
.
,
stein" [§ 6) 7)
8].
Uber Walbach vgl. REL III, 2, 8. 1170. Über Zimmerbach vgl. ebd. S. 1241. 8)
III,
Nr. 31.
9) III, Nr. 235. 10) „Die andere (nicht rappoltsteinische), nordöstliche Hälfte von Zimmerbach war Reichslehen und in den Händen der Herren von Hattstatt von 1285 bis 1585, sowie vorübergebend (1379—1432) der Familie vom Haus" 8. REL (vgl. auch eine Nachricht von 1450 Juni 4 [in den Annales Rappolt-
steinenses
s.
IV, Nr. 322], in der die Rede
ist
vom
„stabhalter des schult-
ampts zu Zimmerbach Rappoltsteinischer seiths" und dem Stabhalter des Schultheifsenamtes des Junkers von Hattstatt). heifsen
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59
Die Zeit von 1373 bis 1500
Dependenz von Weier im Tal erworben
eine
l .
Diesen letzteren
trugen die von Hattstatt, bereits vor 1421*, von der Herrschaft Rappoltstein (als Pfandgut) zu Lehen.
von
Auch
in
Ob
schaft.
3
1438
mufs diese Pfand-
Walbach wieder an die Rappoltsteiner gelangt sein. Walbach und Zimmerbach besafsen diese die Bannherr-
schaft
sie die
.
Hochgerichtsbarkeit ausgeübt, können wir nicht
Im Jahre 1507 wurden Walbach und
(Vi) Zimmerbach von den Rappoltsteinern der Abtei Murbach zu Mannlehen
feststellen.
4
aufgetragen
Das
.
Amter Heiteren, mit Namens 6 umfafste aufserdem die Dörfer Baigau, Weckolsheim und Hattenschlag. Ob die Rappoltsteiner in der sieben rappoltsteiuischen
letzte
dem Hauptorte Heiteren
6 ,
erscheint,
sind
den
7
gleichen
,
das erst in unserer Periode 6
den
in
Besitz
— die Bannherrschaft — wissen wir
war ja damals längst In der Urkunde von
nicht.
,
vnd
1
507
8
item Hatenschlag
der
bannsgerechtigkeit ,
Weckolsheim
und Bann
wo
9 ,
—
können wir Weckolsheim mals kaufte
1)
10
dafs
,
zwing und bann mit
von Rappoltstein
dürfte wohl
—
urkundlich
(15