Die finanzielle Überwachung der Gaswerksunternehmen 9783486740097, 9783486740080


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Inhaltsverzeichnis
Die Finanzielle Überwachung Der Gaswerksunternehmen
I. Abschnitt. Die Zurzeit Angewendeten Finanziellen Überwachungsformen Bestellender Gaswerksunternehmen In Entwickelterer Ausgestaltung
II. Abschnitt. Neue Vorschläge Zur Finanziellen Überwachung Der Gaswerksunternehmen.
III. Abschnitt. Die Besonderen Abschlußformen, Die Sich Nach Obigen Vorschlägen Für Gaswerksunternehmen In Öffentlichem Besitz Ergeben
Schluß
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Die finanzielle Überwachung der Gaswerksunternehmen
 9783486740097, 9783486740080

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Die

finanzielle Überwachung der

Gaswerksunternehmen Von

Dr.-lng.

Friedrich Greineder

Betriebsingenieur der Gaswerke Köln a. Rh.

Mit 3 Abbildungen im Text

München und Berlin Druck und Verlag von R. Oldenbourg 1911

Inhaltsverzeichnis. Seite

Die

Notwendigkeit unternehmen

sorgfältiger

finanzieller

Überwachung

der

Gaswerks1

1. Infolge der raschen Ausdehnungen der Unternehmen

1

2. Infolge der regen wirtschaftlichen Ausgestaltung der Unternehmen

2

3. Zum Zwecke der vergleichsweisen wirtschaftlichen Beurteilung der verschiedenen Unternehmen

5

I. Abschnitt. Die zurzeit angewendeten finanziellen Überwachungsformen bestehender Gaswerksunternehmen in entwickelterer Ausgestaltung

6

1. Beispiele aus den Abschlußformen der Buchführung: a) der Betriebsrechnung, sowie der Gewinnnung

und

Verlustrech10

b) der Selbstkostenberechnung des Gases

45

2. Beispiele b e s o n d e r e r Aufstellungen zur finanziellen Überwachung

53

a) der Löhne

54

b) der Unterhaltungskosten

56

c) der Gesamtwirtschaft

59

II. Abschnitt. Neue Vorschläge zur finanziellen Überwachung der Gaswerksunternehmen .

76

1. Die Grundlagen rationeller Überwachungsformen: a) Auflösung der Gesamtwirtschaft in die Elemente des Wirtschaftsprozesses

77

b) Aufwandsunterteilung in Aufwand f ü r Betrieb, und Anlagenutzung

77

Unterhaltung

c) Die Abschreibung als wichtiger Teil des unmittelbaren Aufwandes .

82

-

IV

-

Seite 2. Die AusfUhrungsformen werksunternehmen

zur finanziellen

Überwachung

der

Gas88

a ) Überwachung der Einnahmen

88

b ) Überwachung des Aufwandes

91

a) im Gaserzeugungsbetrieb

91

ß) im Gasverteilungsbetrieb

96

y) in der allgemeinen Verwaltung

98

III. Abschnitt. Die besonderen Abschlußformen, die sich nach obigen Vorschlägen für Gaswerksunternehmen in ö f f e n t l i c h e m Besitz ergeben

101

1. Die Abschlußformen der B u c h f ü h r u n g : a ) Die Betriebsrechnung, die Gewinn- und Verlustrechnung und die B i l a n z b) Die Selbstkostenberechnung des Gases 2. Die spezielle »Wirtschaftsrechnung«

101 106 109

Schluß. Die Bedeutung e i n h e i t l i c h e r industrie

Abschlußformen für die Gasversorgungs115

Die finanzielle Überwachung der Gaswerksunternehmen. Einleitung. Der vollendete Wirtschaftserfolg eines Erwerbsunternehmens ist sehr wesentlich durch eine sorgfältige finanzielle Überwachung bedingt. Dieser Grundsatz gewinnt für Gaswerke, die nicht nur im privaten, sondern mit Recht auch im öffentlichen Besitz als Erwerbsunternehmen behandelt werden, erhöhte Bedeutung, sobald man die außerordentlich rasche Ausdehnung und die gewaltigen wirtschaftlichen Umgestaltungen in Betracht zieht, welche diese Unternehmen in kurzer Frist erfahren haben und weiter die Notwendigkeit rationeller Fortentwicklung berücksichtigt, welche die rührige Konkurrenz der Elektrizität bedingt. 1. Nahezu ein volles J a h r h u n d e r t ist seit der Begründung der Gasversorgungsindustrie am 1. April 1814 verflossen, an welchem Tage der Stadtteil St. Margareths in London im Wiederschein der rötlichen Gasflamme erstrahlte und doch hat noch ein großer Teil der jetzt lebenden Generation die Entwicklung dieses bedeutenden Industriezweiges in allen wesentlichen Phasen miterlebt. Die folgende Statistik 1 ), zusammengestellt nach N. H. Schillings Statistischen Mitteilungen über die Gasanstalten Deutschlands, Österreich-Ungarns und der Schweiz usw. 2 ) zeigt den Verlauf der Ausbreitung des Gases in Deutschland: ') Vgl. E. S c h i l l i n g : „ D i e Entwicklung der Gasanstalten im letzten Jahrzehnt". Journal für Gasbeleuchtung und Wasserversorgung 1896, S. 411. 2

) Siehe auch E. S c h i l l i n g , R. Oldenbourg, 1896. G r e i n e d e r , Finanzielle Ü b e r w a c h u n g etc.

5. Folge

dieser

Mitteilungen,

München, 1

-

2

-

Jahr

Gaiproduktion in cbm

Zunahme der Gasproduktion in cbm

Zunahme pro Jahr in Millionen cbm

1859 1862 1868 1877 1885 1896

44514100 68 527 900 151 970200 324812 800 479 047 000 733450 600

24013800 83442 300 172842600 154234200 254403 600

8,0 13,9 19,2 19,2 23,1

Die Schillingsche Statistik aus dem Jahre 1896 ist die letzte öffentliche Statistik Ober Gasanstalten; ergänzend schätzt Oberingenieur SchäferDessau 1 ) den Gasverbrauch aus deutschen Gaszentralen im J a h r e 1899 auf 1200 Millionen cbm » » 1908 » 1800 » » Für das J a h r 1910 ist der Gasverbrauch deutscher Gaszentralen auf 2000 bis 2200 Millionen cbm zu veranschlagen, worüber die Erhebungen, die der Deutsche Verein von Gas- und Wasserfachmännern auf der Jahresversammlung in Königsberg im J a h r e 1910 beschlossen hat, in den nächsten Monaten genaueren Aufschluß geben werden. 2 ) Die graphische Darstellung dieser Zahlen (S. 3) zeigt deutlich, daß nach einer ziemlich stetigen Steigerung des Gasverbrauches in den ersten 70 bis 80 Jahren des Bestehens der Gasversorgungsindustrie Mitte der 90er J a h r e die mächtige Entfaltung der Gasversorgungsindustrie einsetzte, die in der kurzen Frist von 15 J a h r e n bis heute zu einer Verdreifachung des Gasverbrauches führte. Berücksichtigt man, daß zu Beginn dieser Periode nahezu alle deutschen Städte und Orte herab bis zu 5000 Einwohnern bereits Gaszentralen besaßen, so ergibt sich daraus, daß sich in diesen wenigen Jahren die meisten Gaswerksunternehmungen um das Doppelte, ja Dreifache vergrößert haben. 2. Weit zwingender als die Ausdehnung der einzelnen Gaswerksunternehmen drängen die gewaltigen Umwälzungen in der inneren Wirtschaft der Gaswerksunternehmen, durch welche aus den einfachen handwerksmäßigen Betrieben der 80er J a h r e in kaum zwei Dezennien bedeutende Unternehmen mit großindustriellen Wirtschaftsformen ') Siehe A. E. S c h n a b e l - K ü h n : „Die Steinkohlengasindustrie in Deutschland". R. Oldenbourg, München, 1910. S. 40. s ) Nach dem diesbezüglichen Kommissionsbericht wurde inzwischen die Jahreserzeugung an Gas pro 1908/09 bzw. 1909 im Deutschen Reich zu 2 204 992 700 cbm ermittelt. Für das Jahr 1910 wurde hiernach bei einer jährlichen Gaszunahme von 5°/ 0 die Gaserzeugung auf ca. 2 Vi Milliarden cbm geschätzt.



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wurden, zur sorgfältigen, finanziellen Überwachung. Mit dem Auf-» treten der Konkurrenz durch die Elektrizität brachte das J a h r 1885 der Gasversorgungsindustrie, die bereits stark bedroht schien, die Erfindung des Auerschen Glühkörpers, mit dessen Verbesserung in den J a h r e n 1891/92 eine Periode der technischen und kaufmännischen Entwicklung einsetzte, die ihresgleichen in der Geschichte der Industrien nur wenige Beispiele besitzt. Die wichtigsten Marksteine in dieser wirtschaftlichen Entwicklung sind zunächst für den I n n e n b e t r i e b der Gaswerksunternehmen gekennzeichnet durch die allgemeine Aufnahme der Generatorfeuerung wie allgemein durch die verschiedenartigen Verbesserungen der Ofensysteme, durch die Schaffung der Öfen mit durchgehenden wagrechten R e t o r t e n in Verbindung mit zunächst hydraulisch, später elektrisch betriebenen Zieh- und Lademaschinen, die Aufnahme der Wassergasproduktion, der selbstentleerenden Cozeöfen, die ausgedehnteste Verwendung mechanischer Transportmittel, wie überhaupt der möglichsten Verdrängung der Handarbeit durch Maschinen und schließlich durch die Vertikal- und Kammeröfen aus dem J a h r e 1906, an deren Vervollkommnung noch gearbeitet wird. Die Umwälzungen, welche hierdurch sowie durch zahlreiche Begleiterscheinungen in der W i r t s c h a f t des Innenbetriebes hervorgerufen wurden, erfordern die peinlichste Sorgfalt in der Ausgestaltung der finanziellen Überwachung, wenn j a dieser äußerst komplizierte Mechanismus erfolgreich funktionieren soll. — E t w a s später als im Produktionsbetrieb setzte die wirtschaftliche Entwicklung im Gasverteilungsbetrieb ein, dessen Ausgestaltung in wirtschaftlicher Beziehung bis in die neueste Zeit in stets wachsendem Maße verfolgt wird, nachdem die Entwicklung im Produktionsbetrieb bis zum Auftreten einer vielleicht schon in kurzem beginnenden neuen Epoche gewissermaßen abgeschlossen erscheint. Im sogenannten A u ß e n b e t r i e b der Gaswerksunternehmungen, d. i. dem B e t r i e b zum Zwecke der Gasverteilung und der öffentlichen Beleuchtung, ist die wirtschaftlich-technische Entwicklung gekennzeichnet durch die Differenzierung der Gaspreise für Leucht-, Koch- und gewerbliches Gas, neuerdings wieder durch, die Vereinheitlichung derselben mit entsprechenden Einschränkungen, die Verwendung der Gasautomaten, die Überlassung der Gaseinrichtungen und die Instandhaltung privater Gaseinrichtungen gegen Miete, die Einrichtung von Verkaufs- und Ausstellungsräumen, die Verwendung des Hochdruckes für die Gasfernversorgung, die Aufnahme der Preßgas- und Starklichtbrenner, der Selbst- und Fernzünder, sowie durch das hängende Gasglühlicht für die öffentliche Beleuchtung. Die Aufzählung dieser

wichtigsten Etappen in der Entwicklung des Gaserzeugungs- und Gasverteilungsbetriebes innerhalb der letzten zwei Jahrzehnte möge in Verbindung mit dem Hinweis auf die gewaltigen Fortschritte in der V e r w e n d u n g des Gases, wie der Verbesserung der Glühkörper, Brenner und Beleuchtungseinrichtungen f ü r Innenbeleuchtung, der Vervollkommnung der Koch- und Heizgaseinrichtungen, der Schaffung neuer Einrichtungen zur Warmwasserbereitung und Zentralheizung, mit denen allen die Gaswerksunternehmen in mehr oder minder inniger Wechselwirkung stehen, genügen, um die außerordentliche Vielgestaltigkeit der heutigen Gaswerksunternehmen darzutun. Vollkommen durchgebildete Formen zur finanziellen Überwachung sind die notwendige Voraussetzung zur erfolgreichen Bewirtschaftung dieser vielgestaltigen Unternehmen. 3. Neben den beiden genannten Gründen f ü h r t schließlich auch noch das stets wachsende Bedürfnis nach vergleichender Beurteilung der wirtschaftlichen Ergebnisse 1 ) zu einer sorgfältigen Ausgestaltung der finanziellen Überwachungsformen. Abgesehen von einer Vereinheitlichung der Abschlußformen, einem vielfach geäußerten, aber bis jetzt unerfüllt gebliebenen Wunsche nicht nur der Nationalökonomen, sondern auch zahlreicher am Erfolg derartiger Unternehmen Interessierter, besteht nur bei einer sorgfältigen Durchbildung der finanziellen Abschlußformen die Möglichkeit, sich und anderen die zahlreichen wirtschaftlichen Fragen einwandfrei zu beantworten, auf denen der Fortschritt der gesamten Gasindustrie beruht. Im Interesse eines vollkommenen Wirtschaftserfolges der Gaswerksunternehmen wie deren rationellen Fortentwicklung erscheint es mir nach dem Erwähnten als dankenswerte' Arbeit, das Gebiet der finanziellen Überwachung bei Gaswerksunternehmen vor dem Forum der Allgemeinheit einer eingehenderen Betrachtung zu unterziehen, im speziellen an Hand der entwickelten Überwachungsformen einzelner Gaswerksunternehmen die Bestrebungen auf diesem Gebiete zu überprüfen, anschließend hieran zu untersuchen, welche neuen Wege die entwickelten Wirtschaftsformen der Gaswerksunternehmen bedingen und auf der gefundenen Grundlage Überwachungsformen vorzuschlagen, die den gesteigerten Anforderungen an eine vollkommene Wirtschaftsüberwachung entsprechen. J

) Näheres über diesen P u n k t siehe im

Schlußkapitel.

I. Abschnitt. Die zurzeit angewendeten finanziellen Überwachungsformen bestellender Gaswerksunternehmen in entwickelterer Ausgestaltung. Die einfachen betriebswirtschaftlichen Verhältnisse der Gaswerksunternehmen früherer Zeiten brachten es mit sich, daß in den Buchführungen und damit in den verschiedenen Abschlußformen der Buchführungen, auf welchen naturgemäß in erster Linie die finanzielle Überwachung beruht, zum weitaus überwiegenden Teil nur den k a u f m ä n n i s c h e n Interessen Rechnung getragen ist. Diese Praxis hat sich in den Buchführungen der Gaswerksunternehmen in sehr vielen Fällen bis heute erhalten, obwohl die gewaltigen Umwälzungen im Betrieb der Gaswerksunternehmen eine ungleich höhere Bedeutung der Betriebswirtschaft 1 ) zur Folge hatte. Da ohne schwere wirtschaftliche Schädigungen eine Vernachlässigung der Betriebswirtschaft neben der Geschäftswirtschaft nicht bestehen bleiben kann, eine Erkenntnis, die sich auch in anderen Industriezweigen Bahn gebrochen hat, so soll im folgenden zunächst an Hand einzelner, entwickelter Abschlußformen von Gaswerksunternehmen untersucht werden, wie in einzelnen Fällen diesem Bedürfnis Rechnung getragen ist. Der finanziellen Überwachung s t ä d t i s c h e r Gaswerksunternehmen, die hier in erster Linie betrachtet werden sollen, dienen neben der Bilanz, welche mit Rücksicht auf die Inventur für die 1 a u f e n d e Überwachung ausscheidet, vor allem die sogenannte Betriebs-Rechnung, d. i. der Abschluß der Etatsbuchführung, die Gewinn- und Verlustrechnung und weiter die vielfach in Gebrauch befindliche sog. Selbstkostenberechnung des Gases. Alle die letztgenannten Abschlußformen d. i. die Wirtschaft im i n n e r e n Betrieb im Gegensatz männischen Wirtschaft nach außen und im Verkehr mit Dritten.

zur

kauf-

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7

-

bauen sich bei den städtischen Gaswerksunternehmen naturgemäß auf dem Haushalt- oder Wirtschaftsplan auf, ausgenommen die Gewinnund Verlustrechnung in den wenigen Fällen, wo neben der notwendigen Etatsbuchführung eine vom E t a t vollständig unabhängige Buchführung nach dem doppelten System geführt wird. Im Schema des Haushaltsplanes ist demzufolge auch die Grundlage für die finanzielle Überwachung der städtischen Gaswerksunternehmen gegeben. Die Grundform der weitaus meisten Etatsaufstellungen und damit der Betriebsrechnungen städtischer Gaswerksunternehmen ist im folgenden Schema 1 ) gekennzeichnet, aus dem sich die Gewinn- und Verlustrechnung etwa in der nachfolgenden Normalform ergibt.

Allgemeines Schema zum Haushaltplan und der Betriebsrechnung städtischer Gaswerksunternehmen. Einnahmen. I. Für bezahltes Gas. II. Für Nebenprodukte: 1. 2. 3. 4.

Koks, Teer, Ammoniak, Reinigungsmasse.

III. Für verschiedene Erzeugnisse: Erlös f ü r Schlacke, Graphit usw. IV. Für Gasmessermieten. V. Für Privateinrichtungen: 1. Anschluß- und Hausinstaliationen, 2. Unterhaltung, Abonnement auf Gasglühlichtbrenner. VI. Für Zinsen vom Reservefonds. VII. Für Pachte und Mieten: 1. Pacht auf eine unbebaute Parzelle, 2. Mieten f ü r Dienstwohnungen. Ausgaben. I. Besoldungen: 1. Gehälter a) f ü r den Direktor, b) für den Betriebsassistenten, ') Entnommen aus S c h ä f e r , „Die Buchführung für Gasanstalten", R. Oldenbourg, München 1906, II. Tl.. I. Abschn., Nr. 2.

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c) d) e) f) g)

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8

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kaufm. Vorsteher, Gasmeister, Materialienverwalter, riichtangestellte techn. und kaufm. Personal, Stadtkasse Anteil an den Gehältern der Registratur.

2. Pensionen, 3. Unterstützungen an Beamte und deren Angehörige. II. Löhne: 1. der Kassenboten, Portiers usw., 2. für den Betrieb, 3. für die Laternenwärter. III. Betriebsmaterialien: 1. Gaskohlen, 2. Reinigungsmasse, • 3. verschiedene Betriebsmaterialien. IV. Unterhaltung: 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7.

der der der des der der der

Gebäude und Grundstücke, Retortenöfen, Maschinen, Apparate und Gasbehälter, Rohrsystems, öffentlichen Beleuchtung, Utensilien, Gasmesser.

V. Retorten-Unterfeuerung: Koksverbrauch für Retortenöfen. VI. Dampfkessel-Unterfeuerung: Koksverbrauch für Dampfkessel. VII. Materialien für Installationszwecke. VIII. Allgemeine Unkosten: 1. Steuern, Versicherungen usw., 2. Drucksachen, Schreibmaterial usw., 3. Bureaubedürfnisse, Zeitschriften, Porti, Telegramme usw., 4. Reise- und Fuhrkosten, Spesen usw., 5. Beleuchtung, Heizung und Wasserzins, 6. Verschiedenes. IX. Zinsen. X. Tilgung. XI. Erneuerungsfonds für Gasmesserbeschaffung, Inventaríen, Betriebsgeräte, Rohrnetzanschlüsse usw. X I I . Reingewinn zur Ablieferung an die Stadtkasse.

9

Allgemeines Schema zur Gewinn- und Verlustrechnung städtischer Gaswerksunternehmen. Debet: Besoldungskonto. Pensionskonto. Unterstützungskonto. Kassenlöhnekonto. Betriebsarbeiter-Lohnkonto. Laternenwärter-Lohnkonto. Gaskohlenkonto. Reinigungsmaterialkonto. Verschiedenes Betriebsmaterialkonto Reparaturenkonto. öfenunterhaltungskonto. Maschinenunterhaltungskonto. Rohrnetzkonto. öffentliches Beleuchtungskonto. Utensilienunterhaltungskonto. Gasmesserunterhaltlingskonto. Retortenfeuerungskonto. Dampfkesselfeuerungskonto. Privateinrichtungskonto. Unkostenkonto. Zinsenkonto. Tilgungskonto. Erneuerungsfondskonto. Gewinn- und Verlustkonto.

Credit: Gaskonto. Kokskonto. Teerkonto. Ammoniakkonto. Ausgebrauchte Reinigungsmasse. Verschiedene Erzeugnisse. Vermietete Privateinrichtungenkonto. Privateinrichtungskonto. Zinsen. Pachte.

Diese Grundformen der Etatsaufstellung sowie der Gewinn- und Verlustrechnung haben zwar bei den meisten Unternehmen mancherlei Ergänzungen und Änderungen erfahren, um sie den neuen wirtschaftlichen Verhältnissen anzupassen; die auf solche Weise gewonnenen Aufschlüsse haben sich jedoch für die finanzielle Überwachung der heutigen Gaswerksunternehmen mit den hochentwickelten Wirtschaftsformen längst als unzulänglich ergeben. Behalten kleine und mittlere Unternehmen vielleicht auch heute noch mit einem gewissen Recht diese Formen bei, so können doch größere und große Unternehmen damit nicht mehr auskommen. Das Bedürfnis nach scharfer Überwachung der umfangreichen und vielgestaltigen Betriebswirtschaft tritt bei diesen Unternehmen bereits so stark hervor, daß einzelne dieser Unternehmen b e s o n d e r e Abschlußformen für ihre Zwecke durchgebildet haben und daneben öfter auch noch besondere Aufstellungen verschiedener Art zur finanziellen Überwachung führen. Diese entwickelteren Formen zur finanziellen Überwachung der Gaswerksunternehmen, wie sie in einzelnen Fällen in der Praxis angewendet werden, sollen im folgenden nun zunächst besprochen werden.

-

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r. Beispiele aus den Abschlufsformen der Buchführung: a) der Betriebsrechnung, sowie der Gewinn- und Verlustrechnung. Beispiel

I:

Schema zur Etatsaufstellung und Betriebsrechnung. Einnahmen. A. Gasverkauf: a) öffentliche Beleuchtung, b) Verkauf an Private. . 1. Nach Gasmesser, 2. Privatlaternen. c) Verkauf an Gemeinden usw. 1. Gemeinden, 2. Wohltätige Anstalten, 3. Verschiedene. d) Motorengas, 1. gewöhnliches Motorengas, 2. Reserve-Motorengas, e) Selbstverbrauch. B. Ertrag der Nebenprodukte: a) Koksertrag, b) Teerertrag,

c) d) e) f)

1. Steinkohlenteer, 2. Gasölteer, Ammoniakertrag, Zyanschlammertrag, Erlös aus alter Reinigungsmasse, Verschiedenes (Graphit, Hartpech).

C. Verschiedene Einnahmen: a) Mahngebüren, b) Gasmessermiete, c) Verschiedenes. D. Angestellten- und Arbeiterhäuser: Mieterträgnisse. E. Installationsgeschäft. F. Gasvorrat am Jahresschluß. G. Betriebszinsen-Konto: Konto-Korrentzinsen, Anteil der Angestellten- und Arbeiterhäuser an den Kapitalzinsen. H. Amortisationskonto: Anteil der Angestellten und Arbeiterhäuser an der Amortisation.

-

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Ausgaben.

A. Verwaltung: a) b) c) d) e) f) g) h) i)

Besoldungen, Bureaukosten, Heizung, Beleuchtung usw. Mietzins für die Verwaltungslokalitäten, Krankenunterstützung und Unfallprämien, Alterszulagen für Angestellte und Arbeiter, Hilfskasse für Angestellte und Arbeiter, Militärlöhne, Feuerwehrersatz u. dgl., Assekuranzen und Steuern, Verschiedenes.

B. Werkunterhalt: a) b) c) d)

Unterhalt der Fabrikgebäude, Apparate, Öfen, Maschinen und Speiseleitung, öffentliche Laternen, ordentliche, Rohrnetz, ordentliche, • außerordentliche (Kanalisation), e) Werkzeuge und Geräte, f) Gasmesser, Zu- und Steigleitungen, g) Verschiedenes (inkl. Gleispacht).

C. Betrieb: a) Vergasungsmaterial, 1. 2. 3. 4.

Steinkohlen, Gaskoks für Wassergas, Gasöl, Verschiedenes (Gasvorrat am Jahresanfang),

b) Heizmaterial, 1. Gaskoks für Retorten, 2. Gaskoks für Kesselheizung im Pumpwerk inkl. Heizerlöhne, Zins und Amortisation, 3. Gaskoks für Bassinheizung, 4. Gaskoks für Verschiedenes. c) Betriebsausgaben, 1. 2. 3. 4. 5. ti.

Betriebslöhne, Laternenbedienung, elektrischer Strom für Kraft und Beleuchtung, Putz- und Schmiermaterial, Beleuchtungskosten, Verschiedenes (Wasserverbrauch usw.).

D. Nebenprodukte (Ankauf Reinigungsmasse, Minderwert Vorräte Hartpech, Graphit usw.).

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E. Angestellten- und Arbeiterhäuser: I. Gebäudeunterhalt; a) Wohnhäuser A, b) Wohnhäuser B, c) Liegenschaft A ; d) Assekuranz- und Häusersteuer. 11. Zins un

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Diagramm B.

eine 22,5 bzw. 15proz. Abschreibung vom Buchwert. Wo werden so hohe Sätze beim Buchwertverfahren in Anwendung gebracht, wo werden 22,5% bzw. 15% vom Buchwert abgeschrieben, wenn auf Grund reiflicher Überlegung eine 10 bzw. 20 jährige Nutzungsdauer angenommen ist? Die Gefahr liegt sehr nahe und die Praxis beweist es, daß in außerordentlich vielen Fällen der aus der Überlegung und Abschätzung der Lebens- bzw. Nutzungsdauer ermittelte Prozentsatz für die Abschreibung vom Anschaffungswerte einfach auf die Abschreibung vom Buchwert

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übertragen wird. Geschieht dies, so ergibt sich daraus eine derartig ungenügende Abschreibung, daß diese geradezu eine wirtschaftliche Gefahr bedeutet. In den beiden Diagrammen ist der geschilderte Vorgang durch die Kurven abm3e versinnlicht; nur nach dem ersten Jahr (Punkt b) ist die Abschreibung in diesem Falle ausreichend und deckt sich mit der Abschreibung vom Anschaffungswert; in der ganzen übrigen Zeit ist die Abschreibung in stetig steigendem Maße zu gering. Im Beispiel A hat ein Gegenstand bei 10% Abschreibung nach zehn Jahren noch einen Buchwert von 34,8%, während der Wert doch vollständig abgeschrieben sein sollte; desgleichen im Beispiel B bei 5% Abschreibung einen Buchwert von 35,8% nach 20 Jahren. • Mit der in vielen Industriezweigen aufgegriffenen Organisation der Wirtschaftsüberwachung wird auch der Abschreibung, die mit seltenen Ausnahmefällen meist noch immer vom Buchwert vorgenommen wird, erhöhte Aufmerksamkeit mindestens durch Erhöhung der Prozentsätze zugewendet. Wie aber die obigen Beispiele zeigen, müssen die Prozentsätze bei Abschreibung vom Buchwert zwei- bis dreimal so hoch angenommen werden als bei Abschreibung vom Anschaffungswert, wenn sich bei den beiden Abschreibungsverfahren in den gleichen Zeiten ein gleicher Endwert ergeben soll. Mit so hohen Prozentsätzen beim Buchwertverfahren zu rechnen, dürfte in den meisten Fällen sehr schwer halten, um so mehr, als dann erst voll zur Geltung kommen würde, wie außerordentlich stark bei Abschreibung vom Buchwert die ersten Jahre belastet werden. Die Abschreibung vom Buchwert stellt bei ausreichender Bemessung der Prozentsätze durch die hohen Abschreibungslasten in den ersten Jahren geradezu ein Hemmnis für den Fortschritt bzw. die wirtschaftliche Entwicklung eines Unternehmens dar. Etwaige Einwendungen, daß ungenügende Abschreibungen vom Buchwert durch außerordentliche Abschreibungen wieder Deckung finden, sind nicht stichhaltig. Selbst wenn, was im allgemeinen nicht anzunehmen ist, außerordentliche Abschreibungen in solcher Höhe vorgenommen werden, daß diese mit den ordentlichen Abschreibungen zusammen die durch die tatsächlichen Wertverminderungen bedingten Mußabschreibungen erreichen, ist eine solche Methode der Abschreibung zu verwerfen, da sie zu Täuschungen Anlaß gibt. Werden außerordentliche Abschreibungen in solcher Höhe gemacht, so sieht der Außenstehende darin stille Reserven, was aber durchaus nicht der Fall ist. Ich bin überzeugt, daß derartige Überlegungen in wachsendem Maße dazu führen werden, dem Abschreibungsverfahren vom Anschaffungswert immer mehr Eingang zu verschaffen.

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Die Abschreibung vom Anschaffungswert gibt einen klaren Entwertungsverlauf, einfache Ermittlung der Abschreibungssätze, ausreichende Abschreibungen; bei der Abschreibung vom Buchwert ist der Entwertungsverlauf ein durchaus willkürlicher, es werden die ersten J a h r e außerordentlich belastet, die Abschreibungssätze müssen zwecks ausreichender Bemessung aus einer Tabelle entnommen werden, es besteht die große Gefahr einer ungenügenden Abschreibung und der damit verbundenen wirtschaftlichen Nachteile. Wenn trotz all dieser Unbequemlichkeit, ja direkten Nachteile, die das Abschreibungsverfahren vom Buchwert mit sich bringt, in sehr vielen Fällen noch immer an diesem Verfahren festgehalten wird, so muß nunmehr auch erörtert werden, was f ü r dieses Verfahren geltend gemacht wird. Neben der natürlich nicht haltbaren Begründung, daß das Abschreibungsverfahren vom Buchwert das fast allgemein übliche ist, konzentrieren sich die dem Buchwertverfahren zugesprochenen Vorzüge im wesentlichen auf die Beqnemlichkeit in der Anwendung. Bei der üblichen summarischen Abschreibung von den großen Gegenstandsgruppen: Gebäude, Maschinen usw. ist es allerdings besonders bequem, und es erfordert schließlich nur mehr wenige Minuten, den Abschreibungsbetrag f ü r eine derartige Gruppe mit Hilfe des ein für allemal festgelegten Abschreibungssatzes der Gruppe aus dem Endbetrag des betreffenden Anlagekontos am Jahresschluß zu ermitteln. Gründe der Bequemlichkeit können naturgemäß hier nicht maßgebend sein, wo wirtschaftliche Interessen entgegenstehen. Die Wirtschaftskontrolle erfordert aus den verschiedensten Gründen, vor allem zur brauchbaren und einwandfreien Fixierung des Vermögens, zur vergleichsweisen Beurteilung der Wirtschaftskosten und hierbei besonders zur einwandfreien Ermittlung der Abschreibungen, deren hohe Bedeutung f ü r Betriebsunternehmen bereits näher geschildert wurde, eine äußerst klar geordnete Anlagenbuchführung in d e t a i l l i e r t e n A n l a g e k o n t e n , die den e i n z e l n e n B e t r i e b s und W i r t s c h a f t s g r u p p e n entsprechen. Neben der richtigen Festsetzung der Abschreibung leistet die Aufstellung detaillierter Anlagekonten die beste Gewähr auch f ü r eine v o l l s t ä n d i g e Ermittlung der Abschreibungen, indem dann den einzelnen Anlagegruppen j e d e Wertvermehrung durch irgendeinen Gegenstand mit Bequemlichkeit belastet werden kann, die bei der üblichen Behandlung der Anlagekonten nur zu leicht unter Betriebs- oder Unterhaltungskosten verschwindet, besonders dann, wenn der Gegenstand nicht bedeutend genug erscheint, um ihn einer der großen Gruppen, Gebäude, Maschinen usw. zu belasten. Anderseits aber ermöglichen nur die detail-

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-

Herten Anlagekosten den A b g a n g aus einer Anlage mit dem wahren Restwert zu gewinnen und dem betreffenden Anlagekonto gutzuschreiben und dadurch auch die V e r m ö g e n s v e r h ä l t n i s s e richtigzustellen.

2. Die Ausführungsformen zur finanziellen Überwachung der Gaswerksunternehmen. Die kaufmännische Grundform f ü r den finanziellen Abschluß von Gaswerksunternehmen ergibt sich nach vorstehendem wie folgt: Einnahme. Gas. Gaserzeugungsbetrieb. Gasverteilungsbetrieb. Allgemeine Verwaltung.

Ausgabe. Gaserzeugungsbetrieb. Gasvertei lungsbetrieb. Allgemeine Verwaltung. Reingewinn.

Ein Vergleich dieser Abschlußform mit den in den früheren Abschnitten gegebenen üblichen Abschlußformen zeigt als wesentlichen Unterschied die Dreiteilung in die Hauptbetriebszweige in »Einnahme« und »Ausgabe«, wie diese den Anforderungen zur Überwachung der Betriebswirtschaft entspricht.

a) Ü b e r w a c h u n g der Einnahmen, Die sinngemäße Anwendung der entwickelten Grundlagen zur finanziellen Überwachung von Gaswerken führt nun zunächst zu folgender Unterteilung der Einnahme für die Gesamtwirtschaft eines Gaswerksunternehmens. Schema

I.

Schema zur Einnahmeverbuchung von Gaswerksunternehmen. Gas. 1. Gas für Private: a) Leuchtgas, b) Heizgas. 2. Gas für städtische Gebäude: a) Leuchtgas, b) Heizgas. 3. Gas für die öffentliche Beleuchtung. 4. Gas fUr den eigenen Bedarf. 5. Gasverlust.

-

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-

Abt. A. Gaserzeugungsbetrieb. I.

Kohlen: Erstattungen f ü r Kohlen: a) Verkauf an Dritte, b) Selbstverbrauch der verschiedenen Betriebsabteilungen.

II.

Nebenprodukte: 1. Koks: a) Verkaufserlös, b) Selbstverbrauch. 2. Teer: «) Steinkohlenteer: a) Verkaufserlös, b) Selbstverbrauch, a)

Wassergasteer Verkaufserlös.

3. Ammoniak a) Verkaufserlös aus schwefeis. Ammoniak, b) Verkaufserlös aus konz. Ammoniakwasser. 4. Verschiedene Erzeugnisse a) b) c) d) III.

Verkaufserlös Verkaufserlös Verkaufserlös Verkaufserlös

aus aus aus aus

Graphit, Schlacken, Reinigungsmasse, Altmaterial.

Verschiedenes: Lieferungen und Leistungen f ü r Neubaukonten, Lieferungen und Leistungen f ü r Dritte, Einnahme aus Miete f ü r Dienstwohnungen, Rückvergütungen f ü r Vorhalten von Werkzeugen und Geräten, Rückvergütungen f ü r Gehalte aus Neubaukonten, Rückvergütungen aller Art. Abt. B. Gasverteilungsbetrieb.

I.

Hauptrohrnetzanlage: Erstattungen für Straßenrohrunterhaltungskosten.

II. A n l a g e z u r ö f f e n t l i c h e n

Beleuchtung:

E r s t a t t u n g e n für Instandsetzung von III.

Laternen.

Privatgasanlagen: Gasmessermiete, Miete f ü r Gasautomaten; Miete f ü r Gasapparate, Erstattungen f ü r Instandsetzung von Gasmessern, Erstattungen f ü r Instandsetzung von Gasautomateneinrichtungen.

IV.

90

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Verschiedenes: Lieferungen und Leistungen für Neubaukonten, Lieferungen und Leistungen für Dritte, Einnahmen aus Miete für Dienstwohnungen, Rückvergütungen für Vorhalten von Werkzeugen und Geräten, Erstattungen für Instandsetzung von vermieteten Beleuchtungs-, Kochund Heizapparaten.

V.

Nebenbetriebe: a) b) c) d) e)

Hausinstallationen, Prüfung und Abnahme von Hausinstallationen, Verkauf von Beleuchtungs-, Koch- und Heizapparaten, Vermietung von Beleuchtungs-, Koch- und Heizapparaten, Übernahme der Instandhaltung von Beleuchtungseinrichtungen. Abt. C. Allgemeine Verwaltung.

Erstattungen von Portokosten, Erstattungen von Gerichtskosten, Sonstige Erstattungen, Miete für Dienstwohnungen der Abt. »Allg. Verw.«, Zinsen von vorübergehend angelegten Beständen der Kasse, Zinseszinsen von hinterlegten Barkautionen, Verschiedenes an Generalunkosten.

Zur Kontrolle des Gasverkaufes und der sonstigen Verwendung des Gases sind in diesem Schema die Einnahmen aus Gas in der bisher üblichen Weise unterteilt. Die Einnahmegruppen im Gas e r z e u g u n g s betrieb entsprechen mit geringer Abweichung dem bisherigen Gebrauch, wobei auch die Einnahmen aus den verschiedenen Nebenprodukten auseinandergehalten sind. Die Position 1 dient der Überwachung des Verkaufes und Selbstverbrauches an Kohlen zu anderen als Destillationszwecken, während in Position III unter »Verschiedenes« Rückzahlung und besondere Einnahme für Mieten usw. in klarer Scheidung Verbuchung finden. Wesentliche Unterschiede gegenüber der herkömmlichen Art der Verbuchung zeigt die Unterteilung der Einnahmen für Gasv e r t e i l u n g s betrieb. Hier sind vor allem die Einnahmen aus den drei wichtigen Betriebsteilen, Hauptrohrnetz, öffentliche Beleuchtung und Privatgasanlagen auseinandergehalten. Damit ist nicht nur eine klare und allgemein zutreffende Übersicht über die diesbezüglichen Einnahmegebiete geschaffen, sondern es ist auch die Möglichkeit gegeben, aus der Gegenüberstellung mit den entsprechenden Hauptaufwandgebieten des Gasverteilungsbetriebes den Gewinn bzw. den Nettoaufwand dieser Abteilungen zu ermitteln. In Gruppe IV sind weiter wie beim Gaserzeugungsbetrieb unter »Verschiedenes« die Rückver-

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91

-

gütungen aus anderen Abteilungen, sowie die Einnahmen aus Mieten zusammengefaßt. Die Abteilung V umfaßt die gesamten Nebenbetriebsabteilungen des Gasverteilungsbetriebes, die der Zahl nach stets mehr in Aufnahme begriffen sind und dem Gasverteilungsbetrieb in wachsendem Maße zu größter wirtschaftlicher Bedeutung und einem wichtigen Gebiet technischer und insbesondere kaufmännischer Betätigung verhelfen. Zur Beurteilung der einzelnen Nebenbetriebe, die nicht selten Veränderungen in ihrer inneren Gestaltung erfahren müssen, ist es besonders wichtig, eine klare Gegenüberstellung der Einnahmen und Ausgaben zu besitzen. Die Einnahmenunterteilung der allgemeinen Verwaltung ergibt sich aus dem Behandelten ohne weiteres und es ist vielleicht nur nötig, darauf zu verweisen, daß die Trennung der drei Hauptabteilungen der Gaswerksunternehmungen streng durchzuführen ist und daher z. B. Mieten aus Dienstwohnungen von Beamten der allgemeinen Verwaltung, also meist der Direktion, auch auf diese Abteilung verrechnet werden müssen.

b) Überwachung des Aufwandes. «) Im

Gaserzeugungsbetrieb.

Die sorgfältige Überwachung des A u f w a n d e s bedingt nach den früher gegebenen Grundsätzen zunächst die Aufstellung der Wirtschaftsgruppen innerhalb der einzelnen Hauptabteilungen der Gaswerksunternehmen. Für den Gaserzeugungsbetrieb ergibt sich als brauchbarste Unterteilung wohl diejenige nach den natürlichen Produktionsabteilungen, denen auch genau bestimmbare Leistungen zukommen und hiernach etwa folgendes Schema: Schema

II.

Die Wirtschaftsgruppen des Gaserzeugungsbetriebes zur Aufwandverbuchung. a) Kohle: Kohlenbeschaffung. b) Fabrikationsbetrieb: I. II. III. IV. V. VI. VII.

Kohlenbehandlung, Gaserzeugung, Gasbehandlung, Gasmessung, Aufbewahrung und Verteilung, Koksbehandlung. Koksvertrieb, Teerbehandlung und -Vertrieb,

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VIII. Ammoniakwasserbehandlung und -Vertrieb, IX. Wassergaserzeugung, X. Laboratorium und Versuchsgasanlage, XI. Allgemeine Fabrikanlagen: 1. Umfriedung, Plätze, Höfe, Wege, Entwässerungsanlagen usw. 2. Allgemeine Betriebsgebäude (Betriebsgebäude, Feuergeräteschuppen usw.), 3. Wohlfahrtsanlagen (Badeanstalt, Kantine usw.), 4. Wohngebäude. XII. Allgemeine Werkzeuge und Geräte: 1. Werkzeuge, 2. Geräte. XIII. Hilfsbetriebe: 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8.

Fabrikbahn, Dampferzeugungsanlage und Dampfverteilungsanlage. Stromerzeugungsanlage und Stromverteilungsanlage, Wassergewinnungsanlage und Wasserverteilungsanlage, Anlage für städtisches Trinkwasser, Anlage für Gasversorgung des Gaswerkes, Betriebswerkstätten (Anlage und Betrieb), Fabrikmagazin (Anlage und Betrieb).

XIV. Betriebsverwaltung: 1. Persönliche Ausgaben, 2. Sachliche Ausgaben, 3. Steuern, Versicherungen, Abgaben usw.

Nach vorstehend entwickeltem Schema zerfällt der Aufwand im Gaserzeugungsbetrieb vor allem in die beiden Hauptgruppen, die Beschaffung der Kohlen als Ausgangsmaterial der Gaserzeugung und den Fabrikationsbetrieb. Die Unterteilung des Fabrikationsbetriebes in die Wirtschaftsgruppen I—XIV hat trotz weitgehender Detaillierung eine so allgemeine Form, daß sie ohne weiteres f ü r jeden Gaswerksbetrieb und bei verschiedenster Ausgestaltung der Anlagen Anwendung finden kann. Den zehn ersten Fabrikationsgruppen schließen sich zwei allgemeine Gruppen X I und X I I an, von denen die erstere zur durchsichtigen Überwachung der oft umfangreichen Anlagen in vier weitere Untergruppen geteilt ist. Eine besondere Bedeutung kommt der Gruppe X I I I zu, in welcher die Ausgabe f ü r die sämtlichen Hilfsbetriebe eines Gaswerksbetriebes in getrennten Untergruppen nachgewiesen werden. Diese detaillierte Nachweisung dient nicht nur dem Zweck sorgfältigster Wirtschaftsüberwachung der häufig sehr wichtigen und umfangreichen Hilfsbetriebe an sich, sondern hat f ü r den später zu behandelnden »Wirtschaftsabschluß« eine ganz besondere Bedeutung. Es

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93

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erscheint zweckmäßig, schon hier hervorzuheben, daß im »Wirtschaftsabschluß« die Gesamtwirtschaft des Gasfabrikationsbetriebes aus den Wirtschaftsergebnissen der Teilwirtschaften des unmittelbaren Fabrikationsbetriebes überwacht wird und daher den Teilfabrikationsbetrieben die Wirtschaftsprodukte der Hilfsbetriebe (Strom, Gas, Wasser usw.) belastet werden müssen. Die Ermittlung der gesamten Selbstkosten f ü r die in den Hilfsbetrieben gewonnenen Betriebs- und Hilfsmittel ist daher ein grundlegendes Erfordernis f ü r einen vollendeten Wirtschaftsabschluß. In Position X I V wird schließlich dem Gaserzeugungsbetrieb noch der Aufwand f ü r die Betriebsverwaltung in sorgfältiger Gruppierung verrechnet und damit der Gaserzeugungsbetrieb als selbständiges Wirtschaftsgebiet in sich abgeschlossen. Die Aufwandsüberwachung innerhalb der voraufgestellten Wirtschaftsgruppen des Gaserzeugungsbetriebes erfordert nach den vorbesprochenen Grundsätzen eine scharfe Trennung zwischen den Aufwendungen für den laufenden Betrieb, für die Unterhaltung und f ü r die Verzinsung und Abschreibung. Diese allein würde jedoch nicht ausreichend sein; die detaillierte Überwachung der Betriebswirtschaft bedingt vielmehr noch weiter die Möglichkeit, die Einzelaufwendungen für Betrieb und Unterhaltung getrennt nach Lohn und Material und etwaige besondere Aufwendungen zu ermitteln und auch hierbei wieder nach einzelnen Lohn- und Materialiengruppen auszuscheiden. Ähnlich sind auch die Aufwendungen f ü r Verzinsung und Abschreibung nach gewissen Anlagegruppen festzulegen. Eine übersichtliche Detaillierung des Aufwandes innerhalb der einzelnen Wirtschaftsgruppen gibt nach diesen Gesichtspunkten folgendes Schema:

Schema

III.

Aufwandsunterteilung für den Gaserzeugungsbetrieb. A.

Betrieb: a) Betriebslöhne eventuell Unterteilung nach besonderem Bedürfnis. b) Betriebsmaterialien 1. 2. 3. 4.

Putz- und Schmiermaterialien, Dichtungs- und Packungsmaterialien, Betriebsmaterial für Beleuchtung, sonstige Materialien.

c) Besondere Betriebsausgaben und Verschiedenes eventuell besondere Unterteilung.

B.

94

-

Unterhaltung: a) Reparaturlöhne: 1. 2. 3. 4. 5.

für für für für für

Gebäude, Apparate und Maschinen, sonstige Einrichtungen, Werkzeuge und Geräte, Mobiliar.

b) Reparaturmaterialien: 1. 2. 3. 4. 5.

für für für für für

Gebäude, Apparate und Maschinen, sonstige Einrichtungen, Werkzeuge und Geräte, Mobiliar.

c) Besondere Unterhaltungsausgaben und Verschiedenes eventuell besondere Unterteilung. 1. 2. 3. 4. 5.

a) für für für für für

Verzinsung: Gebäude, Apparate und Maschinen, sonstige Einrichtungen, Werkzeuge und Geräte, Mobiliar.

1. 2. 3. 4. 5.

b) für für für für für

Abschreibung: Gebäude, Apparate und Maschinen, sonstige Einrichtungen, Werkzeuge und Geräte, Mobiliar.

Nach diesem Schema werden die Betriebslöhne für die einzelnen Wirtschaftsgruppen je nach Bedürfnis f ü r gewisse Arbeiten, z. B. an Öfen, Transportanlagen durch Aufstellung entsprechender Unterpositionen laufend oder auch n u r f ü r vorübergehende Zwecke ermittelt; der Verbrauch der Betriebsmaterialien wird durch die gegebene Gruppierung nach Arten wirksam überwacht; alle besonderen Verbrauchsmaterialien der einzelnen Wirtschaftsgruppen, wie Brennmaterialien, Koks für Generatorheizung und sonstige Zwecke, Reinigungsmasse und Waschflüssigkeiten, Kalk, ö l u. a. m. unterliegen durch getrennte Verbuchung in der besonderen Untergruppe (c) besonderer Überwachung. Reparaturlöhne und Materialien, wie auch Zinsen und Abschreibung werden in einheitlicher Form nach Aufwendungen für Gebäude, Apparate und Maschinen, sonstige Einrichtungen, Werkzeuge und Geräte, sowie Mobiliar unterteilt, wobei f ü r etwaige Bedarfsfälle nichts im Wege steht, besondere Untergruppen f ü r irgendwelche besondere Einrichtungen zu

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95

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bilden. Für die allgemeinen Wirtschaftsgruppen X I und X11 in Schema 11 wird die Aufwandsunterteilung zwar auch nach den Grundzügen vorstehenden Schemas III durchgeführt, doch gestaltet sich dieselbe meist infolge Wegfalls verschiedener Positionen etwas einfacher. Die Betriebsverwaltung (Gruppe X I V des Schema II) erfordert natürlich eine gesonderte Aufwandsunterteilung etwa nach folgendem Schema IV. Schema

IV.

Aufwandsunterteilung der Wirtschaftsgruppe Betriebsverwaltung. C.

Betriebsverwaltung: 1. Persönliche Ausgaben. a) Gehalte und Löhne: 1. Gehalte an Beamte und Angestellte, 2. Gehalte und Löhne an Hilfspersonal (Boten, Wächter usw.), 3. Verschiedenes. b) Sonstige persönliche Ausgaben: 1. Arbeitslöhne an Kranke und anderweitig Arbeitsverhinderte, 2. Beiträge zur Kranken- und Invalidenversicherung, 3. Beiträge zur Berufsgenossenschaft, 4. Unterstützungen aller Art, 5. ärztliche Untersuchungskosten, 6. Anteil des Gaswerks an den Leistungen f ü r die Betriebskrankenkasse, 7. Verschiedenes. 2. Sachliche Ausgaben: 1. Bureaukosten, 2. Porti, Telegramm- und Telephongebühren usw., 3. Reiseauslagen, Bücher, Zeitschriften, Straßenbahnabonnement, 4. Verschiedenes. 3. Steuern usw.: 1. 2. 3. 4.

Steuern, Versicherungen, Abgaben und Gebühren, Pachten und Mieten.

Schema II in Verbindung mit den Schemata III bzw. IV gibt die detaillierte Überwachungsform für den Aufwand im Gaserzeugungsbetrieb, wie sie den eingangs erwähnten Grundforderungen an eine brauchbare Wirtschaftsüberwachung entspricht.

- 9 6 ß) Im

-

Gasverteilungsbetrieb.

Der Gasverteilungsbetrieb, der sich mit der Verteilung und vielfach auch mit den verschiedenen Arten der Verwendung des Gases befaßt, hat in den letzten Jahren eine außerordentliche Vielgestaltigkeit angenommen, so daß dessen sorgfältige betriebswirtschaftliche Überwachung kaum minder wichtig als die des Gaserzeugungsbetriebes ist. Nach der Entwicklung der letzten Jahre ist sogar anzunehmen, daß sich für die nächste Folge Technik und kaufmännisches Können mit Macht dem Ausbau dieses wichtigen Zweiges der Gaswerksunternehmen zuwenden werden, der neben der intensiven Ausgestaltung im inneren Gaswerksbetrieb ohne Zweifel zurückgeblieben ist. Nach ähnlichen Gesichtspunkten wie beim Gaserzeugungsbetrieb vermitteln die beiden folgenden Schemata die detaillierte Aufwandsüberwachung beim Gasverteilungsbetrieb: S c h e m a V. Die Wirtschaftsgruppen des Gasverteilungsbetriebes zur Aufwandsverbuchung. I.

Hauptrohrnetzanlage: a) b) c) d)

Betrieb, Unterhaltung, Anlage, SpezialVerwaltung.

II. A n l a g e a) b) c) d) III.

zur ö f f e n t l i c h e n

Beleuchtung:

Betrieb, Unterhaltung, Anlage, SpezialVerwaltung.

Privatgasanlagen: a) b) c) d)

Betrieb, Unterhaltung, Anlage, SpezialVerwaltung.

IV. A l l g e m e i n e 1. 2. 3. 4.

Werksanlagen

für

Gasvertrieb:

Umfriedung usw., Allgemeine Werksgebäude, Wohlfahrtsanlagen, Wohngebäude.

V. A l l g e m e i n e

Werkzeuge

1. Werkzeuge, 2. Geräte.

und

Geräte:

VI.

97

-

Hilfsbetriebe: 1. 2. 3. 4.

Reparaturwerkstättenbetrieb, Magazinbetrieb, Rohrlagerbetrieb, Betrieb der Reserve.

VII. N e b e n b e t r i e b e: 1. 2. 3. 4.

Hausinstallationen, Prüfung und Abnahme von Hausinstallationen, Verkauf von Beleuchtungs-, Koch- und Heizapparaten, Vermietung von Beleuchtungs-, Koch- und Heizapparaten,

5. Übernahme der Instandhaltung von Beleuchtungsanlagen. V I I I . V e r t r i e b s v e r w a 11 u n g: 1. Persönliche Ausgaben, 2. sachliche Ausgaben, 3. Steuern usw. Schema

VI.

Aufwandsunterteilung für den Gasverteilungsbetrieb. A.

Betrieb: a) Betriebslöhne ev. besondere Unterteilung, b) Betriebsmaterialien ev. besondere Unterteilung, c) besondere Betriebsausgaben und Verschiedenes ev. besondere Unterteilung.

B.

Unterhaltung: a) Reparaturlöhne, weitere Unterteilung nach Anlagebestandteilen, b) Reparaturmaterialien, weitere Unterteilung nach Anlagebestandteilen, c) besondere Ausgaben und Verschiedenes, ev. besondere Unterteilung.

C.

Anlagenutzung: a) Verzinsung, verschiedene Unterteilung nach Anlagebestandteilen, b) Abschreibung, verschiedene Unterteilung nach Anlagebestandteilen;

ev.

D.

SpezialVerwaltung: a) Persönliche Ausgaben, b) sachliche Ausgaben, c) Steuern usw.

W i e bei d e n

Einnahmen,

teilungsbetrieb nach

so sind a u c h

die A u s g a b e n i m

Gasver-

S c h e m a V v o r a l l e m n a c h d e n drei g r o ß e n

Wirt-

s c h a f t s g e b i e t e n , R o h r n e t z , öffentliche B e l e u c h t u n g und P r i v a t g a s a n l a g e n verteilt.

Die wirtschaftliche

B e d e u t u n g j e d e s d i e s e r drei G e b i e t e

G r e i n e d e r , Finanzielle Überwachung e t c .

7

läßt

-

98

-

es sogar berechtigt erscheinen, f ü r jede dieser drei Abteilungen neben den Kosten f ü r Betrieb, Unterhaltung und Anlagenutzung auch die Kosten für die SpezialVerwaltung festzulegen und damit diese drei Abteilungen als vollständig selbständige Wirtschaftsgebiete zu behandeln. Die übrigen Positionen haben eine ganz ähnliche Durchbildung wie die entsprechenden Positionen bei Gaserzeugungsbetrieb erfahren und ist hierzu nur noch hervorzuheben, daß neben den Hilfsbetrieben in dieser Abteilung unter Position V I I der Aufwand für eine Anzahl Nebenbetriebe detailliert ermittelt und damit in Verbindung mit einer entsprechenden ausgestalteten Einnahmeunterteilung die finanzielle Wirtschaft jedes einzelnen Nebenbetriebes selbständig überwacht wird. Die Aufwandsunterteilung für die vorstehend aufgestellten Wirtschaftsgruppen des Gasverteilungsbetriebes erfolgt nach vorstehendem Schema VI nach den früher gegebenen Gesichtspunkten. Im Detail dagegen bedingt die sehr verschiedene Ausgestaltung der Gasverteilungsbetriebe eine den jeweiligen örtlichen Verhältnissen angepaßte Unterteilung, die sich jedoch nach den bisherigen Erörterungen ohne weiteres ergibt; auch die Aufwandsunterteilung der Nebenbetriebe erfordert verschiedentlich eine etwas abweichende Behandlung, wobei jedoch stets die bisher gegebenen Grundsätze sinngemäße Anwendung finden. y) I n d e r a l l g e m e i n e n

Verwaltung.

Die dritte Hauptabteilung eines Gaswerksunternehmens bildet die Allgemeine Verwaltung. Die Aufwendungen f ü r diese Abteilung können zunächst in vier Hauptgruppen unterschieden werden, und zwar: 1. Persönliche, 2. Sachliche Ausgaben, 3. Ausgaben f ü r Steuern, Versicherungen und Abgaben usw. und 4. Aufwendungen für Verwaltungsund Wohngebäude für Beamte der Allgemeinen Verwaltung. Innerhalb dieser vier Hauptgruppen erfolgt eine zweckmäßige Gruppierung der Ausgaben etwa nach folgendem Schema: Schema

VII:

Aufwandsunterteilung für die allgemeine Verwaltung. I. P e r s ö n l i c h e

Ausgaben:

a) Gehalte und Löhne, 1. 2. 3. 4. 5.

Gehalte an B e a m t e und Angestellte der Allgemeinen Verwaltung, Gehalte und Löhne für Standaufnehmer und Inkassobeamte, Gehalte und Löhne für Hilfspersonal (Portier, Boten, Telephonisten), Gehalte und Löhne für Propaganda, Verschiedenes (Vergütung für Aushilfen).

-

99

-

b) Sonstige persönliche Ausgaben: 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10.

Ruhe-, Witwen und Waisengelder, Unterstützungen an invalide Arbeiter und deren Hinterbliebene, Arbeitslöhne an Kranke und anderweitige Arbeitsverhinderte, Beiträge zu Kranken- und Invalidenversicherung, Beiträge zur Berufsgenossenschaft, Unterstützungen an Kranke, Ärztliche Untersuchungskosten, Leistungen für Betriebskrankenkassen, Verschiedenes.

II. S a c h l i c h e 1. 2. 3. 4. 5.

III. S t e u e r n 1. 2. 3. 4. 5. 6.

Ausgaben.

Bureaukosten, Porti, Telegramm- und Telephongebühren, Reiseauslagen, Bücher, Zeitschriften, Straßenbahnabonnement, Propaganda, Verschiedenes. usw.:

Steuern, Versicherungen, Abgaben und Gebühren, Vereinsbeiträge, Pachten und Mieten, Gerichtskosten.

IV. V e r w a l t u n g s - u n d 1. 2. 3. 4.

Wohngebäude:

Betriebslöhne, Betriebsmaterial, besondere Betriebsausgaben und Verschiedenes, Reparaturlöhne: a) Gebäude, b) Inneneinrichtung, c) Mobiliar.

5. Reparaturmaterialien: a) Gebäude, b) Inneneinrichtung, c) Mobiliar. 6. Besondere Unterhaltungsausgaben und Verschiedenes. 7. Verzinsung: a) Gebäude, b) Inneneinrichtung, c) Mobiliar. 8. Abschreibung: a) Gebäude, b) Inneneinrichtung, c) Mobiliar.

7•



100



Die in den Schemata I bis VII gegebenen Formen zur Einnahmeund Ausgabenverbuchung geben in ihrer Gesamtheit das Buchungsschema für eine Buchführung, die in dieser detaillierten Form als W i r t s c h a f t s b u c h f ü h r u n g bezeichnet werden soll. Eine dermaßen gestaltete Wirtschaftsbuchführung gibt einen vollendeten Aufschluß über die gesamten Details der Betriebswirtschaft und ermöglicht damit den vollendeten Wirtschaftserfolg eines Unternehmens. In der Ausgestaltung dieser Wirtschaftsbuchführung liegt es begründet, einen z. B. verminderten Ertrag eines Gaswerksunternehmens auf verminderte Einnahmen oder erhöhte Ausgaben in den einzelnen Teilwirtschaften zurückzuführen, die z. B. vermehrten Ausgaben weiter zu folgen in den Aufwendungen für Betrieb, Unterhaltung und Anlagenutzungskosten, und hierbei wieder festzustellen, ob die etwaige Vermehrung in z. B. erhöhtem Aufwand für Löhne, Materialien oder sonstige Ausgaben zu suchen ist und event. noch, welche besondere Einrichtungen oder Materialien daran beteiligt sind. Private Gaswerksunternehmen können eine derartig detaillierte Buchführung nur in Form einer besonderen Fabrikbuchführung neben der kaufmännischen Buchführung zur Durchführung bringen, wie solche bereits von vielen Unternehmen der verschiedensten Industriezweige mit Rücksicht auf die großen wirtschaftlichen Vorteile, welche die sorgfältige Überwachung der Betriebswirtschaft mit sich bringt, angewendet werden. Städtischen Gaswerksunternehmen bietet sich Gelegenheit, die offizielle Etatbuchführung nach kameralistischem System in der vorbesprochenen Weise auszugestalten und damit gleichzeitig mit der Etatsüberwachung eine vollendete Überwachung der Betriebswirtschaft zu erzielen. Mit Rücksicht darauf, daß 70% aller deutschen' Gaswerke im städtischen Besitze und mit 90% an der Gasversorgung Deutschlands beteiligt sind, möchte ich im folgenden die Anwendung der vorbesprochenen Entwicklungen in den sich hieraus ergebenden Abschlußformen zur Darstellung bringen.

III. Abschnitt. Die besonderen Abschlußformen, die sich nach obigen Vorschlägen für Gaswerksunternehmen in ö f f e n t l i c h e m Besitz ergeben. i. Die Abschlufsformen der Buchführung. a) Die Betriebsrechnung, die Gewinn- und Verlustrechnung und die Bilanz. Eine Etatsbuchführung für Gaswerksunternehmen nach den im vorstehenden Kapitel festgelegten Ausführungsformen bietet f ü r die kameralistische Buchungsweise trotz der weitgehendsten Detaillierung natürlich keinerlei Schwierigkeit und kaum irgendwelche Arbeitsvermehrung. Ein Hinweis auf einzelne, in den früheren Abschnitten dieser Abhandlung wiedergegebenen Etatsaufstellungen genügt, daß verschiedene Gaswerksunternehmungen, die eine betriebswirtschaftliche Überwachung mit der Etatsbuchführung verbinden, ebenfalls zu sehr detaillierten Buchführungsformen gelangt sind. So weitläufig nun auch die vorgeschlagene E t a t s b u c h f ü h r u n g in ihrer für die Überwachung der Betriebswirtschaft notwendigen Detailform ist, so hat sie doch den großen Vorzug, eine sehr gedrängte Endform zuzulassen. Diese Endform nach folgendem Schema V I I I eignet sich für die öffentliche Vorlage des E t a t s wie als offizielle Abschlußform der Etatsbuchführung vorzüglich, sowohl mit Rücksicht auf den überaus klaren Einblick, den sie trotz aller Kürze in die Gesamtwirtschaft des Gaswerksunternehmens gestattet, wie vielleicht nicht minder w e g e n i h r e r a l l g e m e i n a n w e n d b a r e n F o r m , die eine allgemeine Verwendung bei Gaswerksunternehmen zuläßt.

-

102

Schema

-

VIII.

AbsdiluQform der EtatsbuchfGhrung (Betriebsrechnung) bzw. Grundform des Etats. Einnahme: a) f ü r Gas. b) Abt. A: Gaserzeugungsbetrieb. I. K o h l e n . II.

Nebenprodukte: 1. 2. 3. 4.

III.

Koks, Teer, Ammoniak, verschiedene Erzeugnisse.

Verschiedenes.

c) Abt. B: Gasverteilungsbetrieb. I.

Hauptrohrnetzanlage.

II. A n l a g e z u r ö f f e n t l i c h e n III. P r i v a t g a s a n l a g e n .

Beleuchtung.

IV. V e r s c h i e d e n e s . V. N e b e n b e t r i e b e . d) Abt. C: Allgemeine Verwaltung. Verschiedenes. Ausgabe: Abt. A.

Gaserzeugungsbetrieb.

I. K o h l e n . II.

Betriebsausgaben: 1. Betriebslöhne, 2. Betriebsmaterialien, 3. besondere Betriebsausgaben und Verschiedenes.

III.

Unterhaltungsausgaben: 1. Reparaturlöhne, 2. Reparaturmaterialien, 3. besondere Unterhaltungsausgaben und Verschiedenes.

IV. V e r z i n s u n g d e r

Gaserzeugungsanlagen.

V. A b s c h r e i b u n g d e r G a s e r z e u g u n g s a n l a g e n . VI. B e t r i e b s v e r w a l t u n g : 1. persönliche Ausgaben, 2. sachliche Ausgaben, 3. Steuern usw.

A b t B.

103

-

Gasverteilungsbetrieb.

a) Haupt- und Hilfsbetriebe. I.

Betriebsausgaben: 1. Betriebslöhne, 2. Betriebsmaterialien, 3. besondere Betriebsausgaben und Verschiedenes.

II.

Unterhaltungsausgaben: 1. Reparaturlöhne, 2. Reparaturmaterialien, 3. besondere Unterhaltungsausgaben und Verschiedenes.

III. V e r z i n s u n g

der

IV. A b s c h r e i b u n g

Anlagen.

der

Anlagen.

b) Nebenbetriebe. I. II. III.

Gesamtausgaben. Verzinsung. Abschreibung.

c) Vertriebsverwaltung. I. P e r s ö n l i c h e II. S a c h l i c h e III. S t e u e r n

Ausgaben.

usw. A b t C.

I. P e r s ö n l i c h e II. S a c h l i c h e III. S t e u e r n

Ausgaben.

Allgemeine Verwaltung. Ausgaben.

Ausgaben.

usw.

IV. V e r w a l t u n g s - u n d

Wohngebäude:

1. Betriebsausgaben, 2. Unterhaltungsausgaben, 3. Verzinsung, 4. Abschreibung.

Im Etatsabschluß gibt die vorstehende Form detaillierten Aufschluß über die Einnahme und Ausgabe der verschiedenen Betriebsabteilungen, indem sowohl die Haupteinnahmegruppen in klarer Trennung gehalten sind, wie bei den Ausgaben neben den Löhnen, Materialien und besonderen Ausgaben für Betrieb und Unterhaltung auch die Aufwendung für Verzinsung und Abschreibung wie der Verwaltung jeder einzelnen Betriebsabteilung ersichtlich sind. Alle Besonderh e i t e n in d e r A n l a g e d e r Gaswerksunternehmen kommen in d i e s e r Endform des E t a t s b u c h füh-

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104

-

r u n g s a b s c h l u s s e s nicht z u m A u s d r u c k , s o d a ß d i e E r g e b n i s s e der e i n z e l n e n G a s w e r k s u n t e r n e h m e n u n m i t t e l b a r v e r g l e i c h b a r sind. Die Betriebsrechnung als Abschlußform der Etatsbuchführung wird häufig in die kaufmännische Form der Gewinn- und Verlustrechnung gekleidet, die in vorliegendem Fall sich etwa in der folgenden abgekürzten Form ergibt: aus » » » » » » » » t » »

Ausgabe. Einnahme. f ü r Kohlen. Gas. Koks. » Betrieb des Gaswerks. Teer. » Unterhaltung des Gaswerks. Ammoniak. » Verwaltung des Gaswerks. verschiedenen Nebenerzeugnissen. » Betrieb in der Abteilung GasverVerschiedenem im Gaserzeugungsbeteilung. trieb und für Kohlen. » Unterhaltung in der Abteilung GasHauptrohrnetz. verteilung. öffentliche Beleuchtung. » Verwaltung der Abteilung GasverPrivatgasanlagen. teilung. Verschiedenem im Gasverteilungsbe» Allgemeine Verwaltung. trieb. » Verzinsung. Bruttogewinn aus Nebenbetrieben. » Abschreibung. Verschiedenem der Allgemeinen Ver» Reingewinn. waltung.

Die Etatsbuchführung nach der hier behandelten Form erfordert nach früherem eine detaillierte Führung von Anlagekonten, die den einzelnen Wirtschaftsgruppen entsprechen. Naturgemäß macht sich diese Neuordnung auch in der Bilanz, dem Vermögensnachweis, geltend, der damit gegenüber früher etwa folgende Form annimmt: S c h e m a X. Vermögensnachweisung, Bilanz (detaillierte Form). Aktiva. A.

Gaswerksanlage. a) Grundbesitz. b) Anlagen: I. Anlage für Kohlenbehandlung, II.

»

» Gaserzeugung,

III.

»

» Gasbehandlung,

IV.

»

» Gasmessung, Aufbereitung und Verteilung.

V.

»

» Koksbehandlung,

-

105

-

VI. Anlage f ü r Koksvertrieb, VII.

»

* Teerbehandlung,

VIII.

*

» Ammoniakwasserbehandlung und -Vertrieb,

IX.

>>

» Wassergaserzeugung,

X.

»

» Laboratorium und Versuchsgasanlage,

XI.

»

» allgemeine Fabrikanlagen:

a) b) c) d)

Umfriedung usw., Allgemeine Betriebsgebäude, Wohlfahrtsanlagen, Wohngebäude.

X I I . Allgemeine Werkzeuge und Geräte: 1. Werkzeug, 2. Geräte. X I I I . Anlagen der Hilfsbetriebe: a) Anlage f ü r Fabrikbahn, b) » » Dampferzeugung, c) » •) Stromerzeugung, d) » » Wassergewinnung, e) » » Versorgung mit städt. Trinkwasser, f) » » Gasversorgung der Fabrik, g) » » Betriebswerkstätten, h) » » Fabriksmagazin. B. A n l a g e n f ü r d e n G a s v e r t e i l

un-gsbetrieb:

a) Grundbesitz. b) Anlagen. I. Hauptrohrnetz. II. Anlage zur öffentlichen Beleuchtung: 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7.

Laternenzuleitungen, Laternen, Zünduhren, Preßgasstationen, Preßgasbeleuchtungsanlagen, Laternenwärterräume, Laternenwärterutensilien.

III. Privatgasanlagen: 1. 2. 3. 4. 5.

Hauszuleitungen, Gasmesser, Automatengasmesser, Automatensteigleitungen, Automatenzubehör.

IV. Allgemeine Werksanlagen: 1. Grundbesitz, 2. Gebäude,

-

106

-

3. Innere Einrichtung, 4. Mobiliar. V. Allgemeine Werkzeuge und Geräte: 1. Werkzeuge, 2. Geräte. VI. Anlagen der Hilfsbetriebe: 1. 2. 3. 4. 5. 6. C. A l l g e m e i n e

Grundbesitz, Gebäude, Apparate, Innere Einrichtungen, Werkzeuge und Geräte, Mobiliar. Verwaltung:

1. Grundbesitz, 2. Anlage der Verwaltungs-'und Wohngebäude. D.

Bestände.

E. K a s s e n u n d F.

Debitoren.

Fonds. Passiva. Verschiedene Kapitalanleihen.

b) Die Selbstkostenberechnung des Gases. Einen sehr wesentlichen Einfluß gewinnt die Buchungsweise der vorliegenden Form auf die Selbstkostenberechnung des Gases. Die vorliegende Selbstkostenberechnung (siehe Schema X I , S. 107) ermittelt neben den Selbstkosten des Gases die Netto-Gaserzeugungskosten, Netto-Gasverteilungskosten, Netto-Verwaltungskosten in klarer Detaillierung und schafft damit auch die Möglichkeit, die absoluten Detailwerte auf die z u t r e f f e n d e Einheit der betreffenden Betriebsabteilung zu beziehen. 1 ) Die gewonnenen Einheitswerte sind damit absolut einwandfrei (was bei der bisher in Gebrauch befindlichen Bezeichnung auf 1 cbm Gaserzeugung, 1 cbm Gesamt-Gasabgabe oder 1 cbm Nutzgas durchaus nicht der Fall ist) und sind nicht nur f ü r das Gaswerksunternehmen selbst, sondern auch f ü r alle Gaswerksunternehmen untereinander vergleichbar. Siehe hierüber näheres in F. Greineder »Die Betriebsbuchführung der Gaswerksbetriebe«, Oldenbourg, München und Berlin 1910.

-

107

-

S c h e m a XI.

Selbskostenberechnung des Gases. Gesamtbetrag

Abt. A.

Gaserzeugungsbetiieb. Einnahme:

I. Kohlen II. Nebenprodukte: 1. 2. 3. 4.

Koks Teer Ammoniak verschiedene Erzeugnisse

111. Verschiedenes Summe der Einnahmen Abt. A: Ausgabe: I. Kohlen II. Betriebsausgaben: 1. Betriebslöhne 2. Betriebsmaterialien 3. besondere Betriebsausgaben und Verschiedenes III. Unterhaltungsausgaben: 1. Reparaturlöhne 2. Reparaturmaterialien 3. besondere Unterhaltungsausgaben und Verschiedenes IV. Verzinsung V. Abschreibung VI. Betriebsverwaltung: 1. Persönliche Ausgaben 2. sachliche Ausgaben 3. Steuern usw Summe der Ausgaben Abt. A: Netto-Erzeugungskosten Abt. A:

Rechn.Betrag

EinhBetrag

Einheit

-

108

Gesamtbetrag

Abt B.

RechnBetrig

Einh.Betrag

Gasverteilungsbetrieb. Einnahme:

I. II. III. IV. V.

Hauptrohrnetzanlage Anlage zur öffentl. Beleuchtung Privatgasanlagen Verschiedenes Nebenbetriebe

— . — — . — —

.



— . — —

Summe der Einnahme Abt. B:, Ausgabe: a) Haupt- und Hilfsbetriebe: I. Betriebsausgaben: 1. Betriebslöhne 2. Betriebsmaterialien 3. besondere Betriebsausgaben Verschiedenes

— . — — . —

und

1|

11. Unterhaltungsausgaben: 1. Reparaturlöhne, 2. Reparaturmaterialien 3. besondere Unterhaltungsausgaben und Verschiedenes

[

III. Verzinsung IV. Abschreibung b) Nebenbetriebe: I. Gesamtausgaben 11. Verzinsung 111. Abschreibung c) Vertriebsverwaltung: I. Persönliche Ausgaben II. sachliche Ausgaben III. Steuern usw

— . —

|

— . — — . —

— . — — . — — . —

— . — — . — — . —

Summe der Ausgaben Abt. B:

— . —

Netto-Gasverteilungskosten Abt. B:

i

:

-

109

Einheit

Abt C. Allgemeine Verwaltung. Einnahme: Verschiedenes Ausgabe: I. Persönliche Ausgaben II. sachliche Ausgaben III. Steuern usw IV. Verwaltungs- und Wohngebäude: 1. Betriebsausgaben . . . . 2. Unterhaltungsausgaben . . 3. Verzinsung und Tilgung 4. Abschreibung Summe der Ausgaben Abt. C Netto Allgemeine kosten Abt.C Netto Gesamtkosten kosten des Gases)

Verwaltungs(Selbst-

E i n n a h m e für Gas Reingewinn (Überschuß)

2. Die spezielle Wirtschaftsrechnung. Damit sind die bisherigen Abschlußformen der Buchführung in der neuen Durchbildung gegeben. Die neuen Abschlußformen (der vorbehandelten detaillierten Wirtschafts- bzw. Etatsbuchführung) gewähren neben ihren rein kaufmännischen Zwecken einen tiefgehenden Einblick in die Gesamtwirtschaft eines Unternehmens und ermöglichen in ihrer Gesamtheit eine sorgfältige, finanzielle Überwachung desselben. Neben diesen buchhalterischen Abschlüssen wird f ü r die b e s o n d e r e n Zwecke der betriebswirtschaftlichen Überwachung noch eine b e s o n d e r e A b s c h l u ß f o r m erforderlich, die sich auf rechnungsmäßigem Wege aus der detaillierten Wirtschaftsbuchführung ergibt und als W i r t s c h a f t s a b s c h l u ß bezeichnet werden soll.

-

110



Bereits früher wurde darauf verwiesen, daß die detaillierte Wirtschafts- bzw. Etatsbuchführung die Hilfsbetriebe (siehe Schema 11 und V), ebenso wie die spezifischen Teil- und Nebenbetriebe eines Gaswerksunternehmens als s e l b s t ä n d i g e W i r t s c h a f t s g r u p p e n behandelt und dementsprechend deren Aufwand in g e s o n d e r t e n Positionen ermittelt. Die Erzeugnisse bzw. Leistungen der einzelnen Hilfsbetriebe, die sogenannten »Hilfsmittel«, finden demzufolge buchhalterisch keine Verrechnung auf die verschiedenen Teil- und Nebenbetriebe, denen dieselben dienen und f ü r deren Zwecke die Hilfsbetriebe geschaffen sind. Um die Wirtschaft des Unternehmens in den Teilwirtschaften verfolgen zu können, ist es aber erforderlich, daß den Teilwirtschaften auch die im e i g e n e n Werke erzeugten »Hilfsmittel« verrechnet werden, die bei den entwickelten Betriebsformen der neueren Gaswerksunternehmen meist einen sehr wesentlichen Teil der Wirtschaftskosten ausmachen. Es geschieht dies in einem besonderen Wirtschaftsabschluß, der r e c h n e r i s c h auf der Grundlage der detaillierten Etatsbuchführung aufgestellt wird, indem der Aufwand f ü r die Hilfsbetriebe entsprechend deren Beanspruchung durch die einzelnen Teil- und Nebenbetriebe diesen belastet wird. Der hiernach sich ergebende Wirtschaftsabschluß (Schema X I I ) entspricht in seiner Detaillierung durchaus der Unterteilung der Etatsbuchführung (siehe Schema II und V) mit der Einschränkung, daß die Positionen für die Hilfsbetriebe herausgefallen sind und dementsprechend die Aufwandsunterteilung innerhalb der einzelnen Positionen, die gegen früher erweiterte Grundform nach Schema X I I I annimmt. Der Wirtschaftsabschluß gibt in dieser f ü r die Zwecke der Betriebswirtschaft weitgehend detaillierten Form einen ebenso vollständigen wie infolge der buchhalterischen Grundlage zuverlässigen Überblick über die Gesamtwirtschaft im einzelnen; gleichzeitig hat er mit Rücksicht auf seine Unterteilung in die spezifischen Wirtschaftsgruppen eines Gaswerksunternehmens auch eine allgemeine Bedeutung. Im Detail ermöglicht der Wirtschaftsabschluß in seinen absoluten Werten, ganz besonders aber in seinen s o r g f ä l t i g d u r c h g e b i l d e t e n E i n h e i t s w e r t e n , jede Veränderung im Endergebnis eines Gaswerksunternehmens in seiner Ursache bis i n d i e k l e i n s t e n E i n z e l h e i t e n z u v e r f o l g e n ; er läßt erkennen, ob und inwieweit einzelne Wirtschaftsgruppen in Einnahme und Ausgabe an der Veränderung beteiligt sind, ob und inwieweit ein etwa erhöhter Aufwand einzelner Wirtschaftsgruppen durch erhöhte Aufwendungen in Betrieb, Unter-

-

Ill

-

Schema X I I . Wirtschaftsabschluß. 1. Einnahmen, wie in Schema

I.

2. Ausgaben. Gesamtbetrag

A.

EinhBetrag

Einheit

Gaserzeugungsbetrieb:

a) Kohlen: Kohlenbeschaffung

— . —

b) Fabrikbetrieb:

|

1. Kohlenbehandlung

— . —

II. Gaserzeugung

— . —

III. Gasbehandlung

— . —

IV. Gasmessung, Aufbewahrung und Verteilung V. Koksbehandlung

I

— . — — . —

VI. Koksvertrieb

— . —

V I I . Teerbehandlung

— . —

V I I I . Ammoniakbehandlung und -Vertrieb IX. Wassergaserzeugung X. Laboratorium und Versuchsgasanstalt

— . —

. . . .



XI. Allgemeine Fabrikanlagen: 1. 2. 3. 4.

Umfriedung Allgemeine Betriebsgebäude Wohlfahrtsanlagen Wohngebäude

— . — — . —

X I I . Allgemeine Werkzeuge und Geräte: 1. Werkzeuge 2. Geräte XIII.

— . — — . —

— . —

X I V . Betriebsverwaltung: 1. Persönliche Ausgaben 2. Sachliche Ausgaben 3. Steuern

— . — — . —

1

-

112

-

EinhBetrag

Gesamtbetrag

B.

Einheit

Gasverteilungsbetrieb:

I. Hauptrohrnetzanlage

!

II. Anlage zur öffentlichen Beleuchtung III. Privatanlagen

_

i

— . —

IV. Allgemeine Werksanlagen: 1. 2. 3. 4.

Umfriedung Allgemeine Werksgebäude Wohlfahrtsgebäude Wohngebäude

— . — — . — — . —

.

V. Allgemeine Werkzeuge und Geräte: 1. Werkzeuge 2. Geräte

— . —



VI. VII. Nebenbetriebe: 1. Hausinstallation 2. Prüfung und Abnahme der Hausinstallation 3. Verkauf von Beleuchtungs- und Heizapparaten 4. Vermietung von Beleuchtungs- und Heizapparaten 5. Übernahme der Instandhaltung von Beleuchtungseinrichtungen

— • —

— . i

— • —

VIII. Vertriebsverwaltung: 1. Persönliche Ausgaben 2. sachliche Ausgaben 3. Steuern usw C. A l l g e m e i n e

— ' — '



'

Verwaltung:

I. Persönliche Ausgaben: a) Gehalte und Löhne b) Sonstige persönliche Ausgaben II. Sachliche Ausgaben III. Steuern usw

i

— '



— '

— ' • — — . —

IV. Verwaltung und Wohngebäude

i



113

Schema



XIII.

Aufwandsunterteilung für den Wirtschaftsabschluß. A.

Betrieb: a ) Betriebslöhne, b)

Betriebsmaterialien,

c ) Besondere Betriebsausgaben und d) Anteil an den B.

Verschiedenes,

Hilfsbetrieben.

U n t e r h a l t u n g : a ) Reparaturlöhne, b)

Reparaturmaterialien,

c ) Besondere Unterhaltungsausgaben d) Anteil an den C.

und

Verschiedenes,

Hilfsbetrieben.

Anlage: a) Verzinsung, b ) Abschreibung.

ev. D. S p e z i a I v e r w a 11 u n g : a) Persönliche Ausgaben, b ) Sachliche Ausgaben, c) Steuern, Versicherungen usw.

haltung oder Anlage verursacht und hierbei wieder in den Löhnen, Materialien, irgendwelchen besonderen Ausgaben oder Hilfsmitteln zu suchen ist, wobei event. noch festgestellt werden kann, welche besonderen Einrichtungen an der Veränderung beteiligt sind. Im speziellen Fall vermittelt der Wirtschaftsabschluß beispielsweise die zweifelsfreie Erkenntnis, daß die Unterhaltungskosten einer Einrichtung so hoch angewachsen sind, daß der Ersatz der betreffenden Anlage wirtschaftlicher ist. Die durch den Wirtschaftsabschluß erzielte scharfe Überwachung der Betriebswirtschaft umfaßt mit der gesamten Betriebswirtschaft naturgemäß auch alle n e u e n Einrichtungen, deren Wirtschaftswert durch denselben von vornherein m i t g r ö ß t e r G e n a u i g k e i t und unter Ausschluß aller besonderen Aufstellungen festgelegt wird; dem Wirtschaftsabschluß fällt dann neben der laufenden Überwachung der Betriebswirtschaft die hochwichtige Aufgabe zu, dem w i r t s c h a f t l i c h e n F o r t s c h r i t t als zuverlässiger F ü h r e r zu dienen. In dieser Eigenschaft gewinnt der Wirtschaftsabschluß erhöhte Bedeutung in den gegenwärtigen Zeiten intensivster technischer und kaufmännischer Entwicklung der Gaswerksunternehmen; er macht die besonderen Wirtschaftsaufstellungen über die Neueinrichtungen entGreineder,

Finanzielle Ü b e r w a c h u n g etc.

8

-

114

-

belirlich, die im Drange der Geschäfte nur zu leicht vernachlässigt und auch dann vielfach nur ungenügend die N e b e n k o s t e n berücksichtigen, denen nicht selten ausschlaggebende Bedeutung zukommt. Der Kampf um den Mann, der so häufig die Mitteilungen über die Wirtschaftsergebnisse neuer Einrichtungen beherrscht, wird aus den Veröffentlichungen verschwinden, wenn die Ergebnisse des buchmäßigen Wirtschaftsabschlusses zeigen, daß die Wirtschaftlichkeit einer Einrichtung weit bedeutsameren Einflüssen unterliegt als die Verwendung von einem Mann mehr oder weniger. Vor allem wird durch den Wirtschaftsabschluß auch die hohe Bedeutung der Abschreibungen zum Ausdruck gebracht, deren detaillierte Feststellung der Wirtschaftsabschluß vermittelt. — Dient der Wirtschaftsabschluß seiner ganzen Durchbildung nach im wesentlichen der internen Überwachung des Gaswerksunternehmens bzw. vor allem deren Betriebswirtschaft, während die Abschlußrechnung der Etatsbuchführung (Schema V I I I ) und die offiziellen Selbstkostenbercchnungen (Schema XI) der öffentlichen Beurteilung zugänglich sind, so erstreckt sich sein Einfluß doch darüber hinaus auch in die Öffentlichkeit, indem eben mit der eigenen Erkenntnis auch die Interessen Dritter und der Gasindustrie im allgemeinen gefördert werden können. Das große Fragebedürfnis, das zeitweise in endlosen Fragebogen von öfter zweifelhaftem Wert zum Ausdruck kommt, sowie die häufig ebenso zweifelhafte Beantwortung dieser Frage infolge Mangels eigener Erkenntnis in wirtschaftlichen Fragen läßt es angezeigt erscheinen, daß der für den allgemeinen Fortschritt höchst bedeutungsvolle Austausch der Erfahrungen in fruchtbarere Bahnen gelenkt wird. In dieser Beziehung möchte ich vorschlagen und wünschen, daß die wirtschaftlichen Ergebnisse, die in allgemein brauchbarer Form etwa nach den vorstehenden Grundsätzen ermittelt werden, an einer Zentralstelle gesammelt und von hier aus bearbeitet den Interessen der gesamten Gasindustrie dienstbar gemacht werden. Diese »Zentralstelle für wirtschaftliche Auswertung« als selbständige Einrichtung oder vielleicht auch in gewisser Verbindung mit der Zentrale für Gasverwertung würde als Bearbeitungsstelle für das gesamte wirtschaftlich-statistische Material für die Entwicklung der Gasindustrie wie f ü r deren wirtschaftliche Kräftigung von höchstem Nutzen sein.

Schluß. Die Bedeutung einheitlicher Abschlußformen für die Gasversorgungsindustrie. Ist im Vorstehenden die besondere Notwendigkeit sorgfältiger finanzieller Überwachung bei Gaswerksunternehmen nachgewiesen, dann an bestehenden Überwachungsformen entwickelter A r t die Bestrebung in dieser Richtung gezeigt, hierauf in neuen Vorschlägen dieses für die gedeihliche Fortentwicklung der Gaswerksunternehmen überaus wichtige Gebiet der finanziellen Überwachung systematisch behandelt, so möchte ich am Schlüsse dieser Ausführungen noch der möglichst e i n h e i t l i c h e n Durchführung der finanziellen Überwachung bei Gaswerksunternehmen das W o r t reden. Die Bedeutung einheitlicher Überwachungsformen liegt im Vergleich. Bietet natürlich bereits eine möglichst allgemeine Anwendung sorgfältiger Überwachungsmethoden die Möglichkeit, durch die klare Erkenntnis über die wirtschaftlichen Erfolge Dritter die Interessen des eigenen Werkes und damit auch der gesamten Gasindustrie zu fördern, so gilt dies naturgemäß in erhöhtem Maße, wenn diese Erkenntnis durch einheitliche Rechnungsmethoden erleichtert wird. Es ist eine vielbeklagte Tatsache, daß bei Gaswerksunternehmen ( v o n Privatgesellschaften abgesehen) ebenso wie bei städtischen Betriebsunternehmen überhaupt, die Rechnungsformen und damit auch die verschiedenen Abschlußformen so außerordentlich verschieden sind, daß kaum ein Vergleich in den Endergebnissen, viel weniger noch ein tiefer gehender Wirtschaftsvergleich möglich ist. Dieser Zustand erfordert nicht nur v o m Standpunkt des Nationalökonomen, sondern weit mehr natürlich im Interesse derjenigen, d i e an d e r W i r t s c h a f t s t ä d t i s c h e r U n t e r n e h m e n i n t e r e s s i e r t s i n d , also vor allem der Stadtverwaltungen als solche, der Stadträte und Stadtverordneten, der Leiter städtischer Werke und 8»



116



vielleicht auch der steuerzahlenden Bürger, dringend einer grundsätzlichen Änderung. In dem »Statistischen Jahrbuch Deutscher Städte« wird u. a. seit dem J a h r e 1890 eine Gegenüberstellung der Rechnungsergebnisse einer Anzahl deutscher Städte (Jahrgang 1910 umfaßt für das Rechnungsjahr 1907 die Ergebnisse von 65 Städten) zunächst in wechselnder Form, seit dem J a h r e 1898 aber in einer gleichbleibenden Form durchgeführt. So einfach diese Darstellung in ihrer Grundform gehalten ist und sich neben den Endergebnissen in Einnahme und Ausgabe sowie Überschuß nur auf einige wenige Einnahme- und Ausgabeposten bezieht, so ist doch eine ganze Reihe von Nebenerläuterungen erforderlich, um nur einigermaßen eine vergleichende Beurteilung zu ermöglichen; f ü r die vorerwähnten drei Hauptposten werden in Ermangelung besserer Unterlagen Vergleichswerte e r r e c h n e t , deren Zuverlässigkeit trotz redlicher Bemühungen natürlich sehr zweifelhaft ist. Ein Versuch meinerseits, die Rechnungsergebnisse in ihrer Gesamtheit zu einem Nachweis der wirtschaftlichen Entwicklung deutscher Gaswerksunternehmen zu verarbeiten, ist an der Regellosigkeit der in der Statistik gegebenen Werte gescheitert. In der Erkenntnis des hohen Wertes vergleichender Wirtschaftsbeurteilung hat der Verein von Gasund Wasserfachmännern im J a h r e 1909 gleichzeitig mit der jährlichen Betriebsstatistik erstmalig Erhebungen über wirtschaftliche Ergebnisse in vertraulicher Form aufgenommen, die sich zunächst in fünfjährigen Perioden wiederholen sollten. Leider sind die gehegten Hoffnungen auf diese Umfrage zunichte geworden, da sicherem Vernehmen nach das eingegangene Zahlenmaterial eine Verarbeitung nicht zuließ. Vor allem verhinderte naturgemäß die außerordentlich verschiedene Rechnungsweise bei den einzelnen Gaswerksunternehmen eine Fassung der Wirtschaftsergebnisse unter allgemeinen Formen, dann aber liegt bei vielen Unternehmen (ganz abgesehen von Privatgesellschaften) eine gewisse Scheu vor, ihr Zahlenmaterial preiszugeben. Diese beiden Gründe sind es auch, welche mit Nachdruck für einheitliche finanzielle Überwachungsformen sprechen; gleichzeitig aber kommt dabei die Kardinalfrage zum klaren Ausdruck, daß es nicht genügt, einheitliche Abschlußformen anzustreben, sondern es sind grundlegende Methoden durchzubilden, die in sorgfältiger Detaillierung die zuverlässige B e g r ü n d u n g der Endzahlen ermöglichen. Nur wenn es möglich ist, die besonderen örtlichen Verhältnisse und sonstigen Einflüsse in ihren finanziellen Folgen nachzuweisen und zu zeigen, d a ß d a s E r r e i c h b a r e a u c h e r r e i c h t i s t , werden sich viele Stadtverwaltungen und die verantwortlichen Leiter von Gaswerksunternehmen bereit finden,

-

117

-

ihre Zahlen der öffentlichen Beurteilung anheimzugeben. Aus diesen Gesichtspunkten heraus habe ich mir die Aufgabe gestellt, auf einer breiteren Basis dieses f ü r den vollendeten Wirtschaftserfolg des einzelnen Unternehmens wie für die rationelle Fortentwicklung der gesamten Gasindustrie höchstwichtige Gebiet der finanziellen Überwachung zu behandeln und eine derartige Organisation für Gaswerksunternehmen anzubahnen, nachdem ich bereits in früheren Veröffentlichungen 1 ) versucht habe, ein allgemeines Interesse für gewisse Teilfragen auf diesem Gebiete anzuregen. Der Verein von Gas- und Wasserfachmännern, der neben der wissenschaftlichen und technischen Förderung der Gasindustrie seit einigen Jahren mit bahnbrechendem Erfolg die Behandlung der heute die gesamte Industrie beherrschenden wirtschaftlichen Probleme aufgenommen hat, hat auf der Jahresversammlung in Königsberg, Juni 1910, auch bereits die Bedeutung der hier vorliegenden wirtschaftlichen Frage gewürdigt, indem er der dort neu gegründeten »Kommission für den Betrieb von Gaswerken« neben ihrer vorläufigen Hauptaufgabe, der Schaffung einer Gasstatistik, die Prüfung der Frage einheitlicher S e l b s t k o s t e n b e r e c h n u n g 2 ) vorgelegt hat. Es ist zu wünschen, daß die vereinten Bemühungen recht bald zu einer allgemeinen Durchf ü h r u n g einheitlicher finanzieller Überwachungsformen führen werden, damit die mächtig aufstrebende Gasindustrie bei ihrer neuen Entfaltung einen sicheren Führer gewinnt und mit stets wachsendem Erfolg den Wettstreit mit einer rührigen Konkurrenz besteht. ') F. Greineder, »Betriebsbuchführung für Gaswerksbetriebe«, Oldenbourg, München und Berlin 1910. — Derselbe, »Die Selbstkostenberechnung im Gaswerksbetrieb«. Arbeit zu einem Preisausschreiben der Gesellschaft für wirtschaftliche Ausbildung aus dem Jahre 1907, veröffentlicht in der Zeitschrift »für Handelswissenschaftliche Forschung«, Juniheft 1910. 2 ) Siehe Journal für Gasbeleuchtung und Wasserversorgung, Verhandlungen der 51. Jahresversammlung des D. V. v. G. und W. in Königsberg, Jahrgang 1910, S 617, 758 und 944.

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k e n n e n b e g i n n t . N ü t z l i c h d e s w e g e n , w e i l e s in v o r t r e f f licher Weise der Aufgabe, für die z w e c k m ä ß i g e Neug e s t a l t u n g d e r B u c h f ü h r u n g e i n e A n l e i t u n g zu g e b e n , gerecht wird. (Zeitsdlr. d. Ver. d. G a s - u. Wasserfathiu. 1. Ost.-Ung.)

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D e r s p a r s a m e G a s v e r b r a a d i e r . P r a k t i s c h e W i n k e ffir die V e r w e n d u n g d e s G a s e s a l s Licht-, W i r m e - u n d Kraft-Quelle. Von HUGO T R E B S T , Gaswerksdirektor in Wilhelmsburg bei Hamburg. Fünfte, vermehrte und verbesserte Auflage. 36 Seiten, gr. 8°. Mit 45 Abbildungen. Einzelpreis 40 Pf. H e a e G a s w e r k e I n V e r s o r g u n g s g e b l e t e n e l e k t r l s d i e r Z e n t r a l e n . VON FRANZ SCHÄFER, Oberingenieur in Dessau. 25 Seiten. 8°. Einzelpreis 40 Pf. Anleitung z u r rlditlgen Konstruktion, Hufstellung a a d Handhabung v o n Gaahelzapparaten. Im Auftrage des Deutschen Vereins von Gas- und Wasserfachmännern bearbeitet und herausgegeben von der Heizkommission des D e u t s c h e n V e r e i n s v o n Gas- u n d W a s s e r f a c h m i n n e r n unter Mitwirkung des Herrn Geh. Regierungsrats Prof. Rietschel. Einzelpreis 6 0 Pf. Kobbert-Schifer-Stavorinus. Drei H b h a B d l B B I K B IlfeCr GaSaBtOBiatCB. Mit einer Einleitung versehen und herausgegeben von Oberingenieur FRANZ S C H Ä F E R in Dessau. 54 Seiten, gr. 8°. Einzelpreis 60 Pf. Die aaieblldte G e f l h r U d i k e l t des b e w h t g a s e s h a blihte statlstlsdier T a t Sachen. Von FRANZ S C H Ä F E R , Oberingenieur in Dessau. 52 Seiten. 8°. Mit 8 Abbildungen. Einzelpreis 60 Pf. Die W a n n w a s s e r v e r s o r m a g ganzer U n s e r a n d einzelner S t e i k v e r k e dardi selbsttätige E r h i t z e r mit Gasfeuerung. Von FRANZ S C H Ä F E R , Oberingenieur in Dessau. 28 Seiten. 8°. Mit 4 Abbildungen. Einzelpreis 50 Pf. V e r w e n d u n g v o n G a s k o k s f ü r Z e n t r a l h e i z u n g e n . Bericht über eine vom Deutschen Verein von Gas- und Wasserfachmännern bei den Heizungsindustriellen gehalt. Umfrage. Auf der Hauptversammlung zu Bremen erstattet von Dr. E. SCHILLING, Vorsitzender der Heizkommission. Zweite Auflage. Mit 1 Tafel. Einzelpreis 80 Pf. Die H b g a b e u n d V e r w e n d n n f l des Leuditgases. Anleitung zur Aufstellung von Vorschriften und Regeln für den Gasbezug, die Einrichtung und den Gebrauch des Gases. Bearbeitet von der Heizjcommission d e s D e u t s c h e n V e r e i n s v o n G a s u n d W a s s e r f a c h m i n n e r n , genehmigt durch die Hauptversammlung in Königsberg am 13. Juni 1910. 43 Seiten. 8°. Einzelpreis 60 Pf.