Die Bauten von Hadim Sulaiman Pascha (1468-1548) nach seinen Urkunden im Ministerium für Fromme Stiftungen in Kairo 9783112400463, 9783879971053


145 10 77MB

German Pages 594 [401] Year 1992

Report DMCA / Copyright

DOWNLOAD PDF FILE

Recommend Papers

Die Bauten von Hadim Sulaiman Pascha (1468-1548) nach seinen Urkunden im Ministerium für Fromme Stiftungen in Kairo
 9783112400463, 9783879971053

  • 0 0 0
  • Like this paper and download? You can publish your own PDF file online for free in a few minutes! Sign Up
File loading please wait...
Citation preview

El-Masry • Hädim Sulaimän

Islamwissenschaftliche Quellen und Texte aus deutschen Bibliotheken.

begründet

von Klaus Schwarz

herausgegeben

von Gerd Winkelhane

KLAUS SCHWARZ VERLAG BERLIN

Islamwissenschaftliche Quellen und Texte aus deutschen Bibliotheken.

BAND 6

Ahmed M. El-Masry

Die Bauten von Hädim Sulaimän Pascha (1468-1548) nach seinen Urkunden im Ministerium für Fromme Stiftungen in Kairo

K S

KLAUS SCHWARZ VERLAG

BERLIN

1991

Gedruckt mit Unterstützung des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD). D188

CIP-Titelaufnahme der Deutschen Bibliothek Masry, Ahmed M. el-: Die Bauten von Hädim Sulaimän Pascha (1468 - 1548) nach seinen Urkunden~im Ministerium für Fromme Stiftungen in Kairo / Ahmed M. El-Masry. - Berlin : Schwarz, 1991

(Islamwissenschaftliche Quellen und Texte aus deutschen Bibliotheken ; Bd. 6) Zugl.: Berlin, Freie Univ., Diss., 1990 ISBN 3-87997-105-6 NE: GT

Alle Rechte vorbehalten. Ohne ausdrückliche Genehmigung des Verlages ist es nicht gestattet, das Werk oder einzelne Teile daraus nachzudrucken oder zu vervielfältigen. © Gerd Winkelhane, Berlin 1991. Klaus Schwarz Verlag, Bergstraße 2, D-1000 Berlin 41 ISBN 3-87997-105-6 Druck: Offsetdruckerei Gerhard Weinert GmbH, D-1000 Berlin 42

Die Bauten von Sulaimän Pascha

i

Vorwort : Die vorliegende Arbeit befaßt sich mit den Bauten von Hädim Sulaimän Pascha (reg. 1525 - 1535 und 1536 - 1538), die als Beispiel für die osmanische Architektur in Ägypten im 16. Jahrhundert dienen können, wobei die noch erhaltenen Urkunden von Hädim Sulaimän Pascha als Hauptquelle für diese Arbeit herangezogen wurden, da sie eine genaue Beschreibung der Bauten sowie eine Erklärung der Funktionen eines jeden Bauteiles enthalten. Mein besonderer Dank gilt Herrn Professor Dr. Klaus BRISCH, Direktor des Museums für Islamische Kunst, Staatliche Museen Stiftung Preußischer Kulturbesitz (a. D.), und Honorarprofessor an der Freien Universität Berlin, der mir in allen Phasen meiner Arbeit mit seinem reichen Wissen und persönlichem Ansporn zur Seite stand. Weitere Unterstützung fand ich bei allen Mitarbeitern von Herrn Prof. Dr. BRISCH, besonders Frau Dr. J. ZICK - NISSEN, Herrn Dr. J. KRÖGER sowie Frau Dr. A. von GLADISS, für deren Hilfe ich mich bedanke. Mein Dank gilt auch meinen Lehrern Herrn Prof. Dr. F. STEPP AT und Herrn Prof. Dr. Z. SHUNNAR. Nicht zuletzt gilt mein Dank dem Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) und dem Außenamt der Freien Universität Berlin für die vielfältige Unterstützung sowie der Kulturabteilung und Studienmission der Arabischen Republik Ägypten. Darüber hinaus danke ich sehr herzlich meinen Freunden, die den Fortgang dieser Arbeit durch rege Anteilnahme und praktische Hilfeleistung unterstützten, vor allem Herrn Gerd WINKELHANE, Inhaber des Klaus Schwarz Verlags, der mir die Möglichkeit gab, diese Arbeit zu veröffentlichen.

ii

Die Bauten von Sulaimän Pascha Erläuterungen zur Umschrift und zur Aussprache*

Das arabische Alphabet und seine Umschrift

1

>

t

/a

-

b



A

t

t

z c

t «g/

i-

h

J

q

h

s

k

J

d

u1

l

j

d

f

m

J

r

o

n

J

z

« / Jt

h

s

3

£ C

w

f

s < Li

y oder!

g

w oder ü s

J>

d

Zur Aussprache arabischer Phoneme a / I/ ü

: Strich über dem Vokal = Längezeichen

t g h

: Stimmloser interdentaler Reibelaut, wie in Englisch „three" : Stimmhafter präpalataler Verschluß-Reibelaut, wie „Dschungel" : Stimmloser pharyngaler Reibelaut, von h deutlich unterschieden, wie letzteres nie Dehnungszeichen : Stimmloser velarer Reibelaut, wie in „Bach"

h

Nach Ulrich Haarmann ( Herausgeber): Geschichte der arabischen Welt, München 1989.

Die Bauten von Sulaimän Pascha d r z s s d t z c

g q h y >

iii

: Stimmhafter interdentaler Reibelaut, wie in Englisch „ there" : Stets Zungen-r : Stimmhafter präpalataler Reibelaut, wie in „ Sandxv : Stimmhafter präpalataler Zischlaut, wie in „ Schande*v : Emphatisches s : Emphatisches d : Emphatisches t : Emphatisches z : Sogenanntes „ c Ain" , stimmhafter pharyngaler Reibelaut : Stimmhafter velarer Reibelaut, Zäpfchen-r wie in (hochdeutsch) „ Rinde** : Stimmloser velarer Verschlußlaut, am hinteren Gaumen gebildetes k (nicht qu bzw. kw) : Immer konsonantischer Hauchlaut, kein Dehnungszeichen. Klar unterschieden von h und h : wie deutsches j : Stimmloser laryngaler Verschlußlaut, fester Stimmabsatz wie in ,/unter", „beenden"

iv

Die Bauten von Sulaimän Pascha

Glossar: Ablaq Ägä

c

Aqd Bäb Bädahang Basmala

Bawäki Bimäristän Darih Darabzm Dihliz Dikka Dirkäh Dürqäca FasqTya Fusaifisä> Gämic Haram Haramdän Hasab naqf Häsil Hugga Imäm Iwän

Kaeba Koran

Steinwechsel in der Farbe Titel für Würdenträger außerhalb des juristischtheologischen Bereiches, etwa für Offiziere oder Palasteunuchen Bogen, oder Kuppel Tür oder Tor (persisch) Entlüftungsschacht Bism Allah ar-Rahmän ar-Rahim (im Namen des barmherzigen und gnädigen Gottes) Arkaden (Von persisch Bimr-häneh) Pflegehaus, Krankenhaus Grab, Grabstätte, Mausoleum Geländer (persisch) Flur Tribüne, Sitzbank (persisch) Eingangshalle Vestibül. In einigen Urkunden wurde der Innenhof als Dürqä c a benannt Springbrunnen; Kammer einer Grabstätte Aus kleinen Marmorstücken, Steinen oder Glasteilchen zusammengesetzter Boden oder Wandverkleidung Große Moschee; Freitagsmoschee, in der das Freitagsgebet verrichtet wird Heiligtum; Vorhof einer türkischen Moschee (persisch) Steinkonsole Edelholz Abstellraum; Magazin Dokument Vorbeter; Führer oder Vorbild (Persisch) Empfangshalle; auf drei Seiten geschlossener Raum, dessen vierte Seite sich in voller Höhe und Breite auf den davor liegenden Hof oder zur Halle hin öffnet Zentralheiligtum des Islam in Mekka Die heilige Schrift des Islam (arab. Qur > än)

Die Bauten von Sulaimän Pascha Kuttäb KutbFya Madrasa Maksala

v

Elementarschule; Koranschule für Kinder Wandschrank für Bücher Schule Steinerne Bank, meistens zu beiden Seiten des Eingangs einer Moschee oder eines Hauses angeordnet Mamluken Die im Besitz befindlichen, Bezeichung für die militärische Oberschicht in Ägypten Maqsüra Abgeschlossener Betplatz für den Kalifen oder den Herrscher vor dem Mihräb einer Moschee Mastaba Steinbank Mihräb (Aramäisches Lehnwort); Nische in der Wand, die die Richtung nach Mekka angibt Minbar Kanzel, auf der die Freitagspredigt (hutba) gehalten wird. Plazierung : rechts der Gebetsnische (dem Mihräb) Mirhäd Abort Mizwala Sonnenuhr Mukarnas Stalaktiten Musahhar Steinwechsel; meistens Rot und Weiß. Qäca Wohnungsraum, welcher aus einem oder aus zwei, drei oder vier Iwanen und einem Vestibül sowie Nutzräumen besteht Qalca Zitadelle Qasr in der Urkunden des 16. Jh. bedeutet das Wohnraum und nicht Schloß (Urkunde 58 gadid) Qibla Gebetsrichtung der Muslime, nach der Kacba hin; Nische in der Moschee, die die Richtung nach der Kacba anzeigt Qubba Kuppel, oder Mausoleum c Rab Wohnblock, der aus vielen Wohnräumen besteht Rawäbit hasabFya Zuganker Sabll Trinkhaus; Weg Sidilla Nische; kleiner Iwan SihrTg Zisterne; großer Wasserbehälter Surufät Zinnen Tabaqa Wohnraum Tiräz Schriftband Trinkfenster Fenster in den Sahlis (öffentlichen Trinkhäusern), hinter denen Wasserbecken lagen, aus denen die Dürstenden Wasser zum Trinken entnehmen konnte

vi

Die Bauten von Sulaimän Pascha

Inhaltsverzeichnis : Vorwort Erläuterungen zur Umschrift und zur Aussprache Glossar Inhaltsverzeichnis Einleitung

i ii - iii iv - v vi - ix 1-2 3 -15

1. 2 1. 3 1.4 1.5.1 1.5. 2 1. 5. 3 1. 5. 4 1.5. 5 1. 5. 6

Zur Geschichte Gründe für den Konflikt und die Eroberung von Ägypten Die Schlacht von Marg Däbiq 1516 Ägypten nach der osmanischen Eroberung Die osmanischen Statthalter vor Hädim Sulaimän Hädim Sulaimän Pascha Die Expedition von Hädim Sulaimän nach Indien Die Expedition von Hädim Sulaimän nach Nubien Seine zweite Amtszeit in Ägypten Hädim Sulaimän Pascha in Istanbul Die Absetzung von Hädim Sulaimän Pascha

4-8 8 -10 10-11 11 - 12 12-13 13 - 14 14 14 15 15

2 2.1 2. 2 2. 3 2. 4

Die Stiftung von Sulaimän Pascha in Ägypten Die Dokumentensammlung von Sulaimän Pascha Eine Bau- und Stiftungsurkunde Die Verwaltung der Stiftung Die Handwerker der Stiftung

16-36 16 - 32 32 - 33 33 - 35 35-36

3 3.1 3.1.1 3.1. 2 3.1. 2.1 3.1.2. 2 3.1. 2.3 3.1. 2. 4 3.1. 2. 5

Die Moscheen Die Moschee auf der Zitadelle aus dem Jahre 935/1528 Der Name der Moschee Beschreibung des Baukomplexes Die Außenmauer Die Moschee Das Mausoleum Die Waschräume Die Schule (Kuttäb)

37 - 107 37 - 104 38 38-87 38-39 39 - 81 81-84 85-86 86-87

1 1.1

Die Bauten von Sulaimän Pascha 3.1.3 3.1.4 3.1.5 3.2 3.2.1 3.2.2 4 4.1 4.2 4. 3 4.4 4.4.1 4.4. 2 4.4. 3

Die Beschreibung des Gebäudes in der Urkunde Die wechselseitige Beeinflussung zwischen diesem Gebäude und anderen Bauten in Ägypten Die Bediensteten der Moschee Die Moschee von Sulaimän Pascha in Büläq Beschreibung der Moschee Die Beschreibung der Moschee in der Urkunde Die Madrasa von Sulaimän Pascha, genannt Takiya as-Sulaimänfya Die Angestellten in einer ägyptischen Madrasa zur osmanischen Zeit Die Ordnung in der Madrasa Die Bauteile einer osmanischen Madrasa in Ägypten Die Madrasa von Sulaimän Pascha Die Beschreibung der Madrasa Die Gründungsinschrift Die wechselseitige Beeinflussung zwischen diesem Bau und anderen Gebäuden in Kairo

vii 88-95 96 - 97 97 - 104 104 - 107 104 -105 105 -107

108 - 119 109-111 111-112 112 -113 114 - 119 114 -117 117 - 118 129-130 120 - 130 120 120-123 123 124 124

5. 2. 3 5. 2.4 5. 2. 5 5.2.5.1 5.2.5. 2 5.2.5.3

Die Bauten für die Sufis. Die Zäwiya von Saih Su c üd Die Takiya in Ägypten zur osmanischen Zeit Die Bauteile einer osmanischen Takiya in Ägypten Die Ordnimg in der osmanischen Takiya in Ägypten Die ägyptische Zäwiya zur osmanischen Zeit Der Stil der osmanischen Zäwiya in Ägypten Die Bediensteten einer osmanischen Zäwiya in Ägypten : Die Ordnung in der Zäwiya Die Bauteile einer osmanischen Zäwiya in Ägypten Die Zäwiya von Saih Sucud Die Funktion dieser Zäwiya Die Beschreibimg der Zäwiya in der Urkunde Der heutige Zustand der Zäwiya

6 6.1

Die Handelsanlagen Der Stil der Handelsanlagen

131 - 143 131

5 5.1 5.1.1 5.1. 2 5. 2 5. 2.1 5. 2. 2

125 -126 126 - 127 127 127 - 130 127 - 128 128 - 129 130

Viii

Die Bauten von Sulaiman Pascha

6.1.1 6.1.1.1 6.1.1.2 6.1.1.3 6.1. 2 6.1. 3 6.2 6. 2.1 6. 2. 2 6.2.3

Die erste Gruppe (Karavanserei) Die Bauteile einer Karavanserei Die Funktion einer Karavanserei Die Bediensteten einer Karavanserei Die zweite Gruppe (Süq und Qaisärfya) Die dritte Gruppe (Läden und Sitzplätze) Die Wikäla von Sulaiman Pascha in Büläq Beschreibung der Wikäla Die Gründungsinschrift Die Beschreibung der Wikäla in der Urkunde

7

Die nicht mehr erhaltenen Bauten von Sulaiman Pascha in Ägypten 144 -150 Die Handelsanlagen 144 - 147 Die Unterkünfte 147 Die Fabriken 148 -149 Die allgemeinen Nutzbauten 150

7.1 7. 2 7. 3 7.4 8 8.1 8. 2 8. 2.1 8. 2. 2 8. 3 8. 3.1 8. 3. 2 8. 4

Der Stil der ägyptischen Architektur zur osmanischen Zeit Die Fortsetzung der einheimischen Bauformen Der osmanische Stil Die quadratische Moschee Die Hofmoschee Der gemischte Stil Die osmanischen Einflüsse auf die mamlukische Architektur Die mamlukischen Einflüsse auf die osmanische Architektur außerhalb von Ägypten Der ägyptische Profanbau zur osmanischen Zeit Zeichnungen und Pläne Bilder Faksimile der Dokumentensammlung (Urkunde Nr. 1074)

123 - 138 123-134 134 - 135 135 - 138 138 138 - 139 139 - 143 139 139 -140 140 - 143

151 - 158 151 - 152 152 - 154 152 -153 153 - 154 154 154 -154 155 155 - 158 159 - 176 177 - 222 223 - 548

Die Bauten von Sulaimän Pascha Faksimile der Bau- und Stiftungsurkunde* (Urkunde Nr. 58 gadid) Bibliographie

ix

549 - 568 569 - 594

Das ist eine der 540 Urkunden, welche im Jahr 1967 im Ministerium für fromme Stiftungen in Kairo entdeckt wurden und die Bezeichung gadid (neu) bekommen haben, damit man sie von den schon bis dahin bekannten Urkunden unterscheiden kann.

Einlei tung

1

Einleitung : Während die osmarvische Kunst in der Türkei gut rezipiert wurde, hat sie außerhalb der Türkei weniger Interesse gefunden, vielleicht aus dem Grund, daß viele Wissenschaftler in den ehemaligen osmanischen Provinzen die osmanische Zeit als Kolonialzeit betrachteten, die zum Verfall der nationalen Kunst führte; dies geilt z.B. für Ägypten für lange Zeit. Obwohl die osmanischen Monumente die Mehrzahl der islamischen Monumente in Ägypten bilden, gibt es immer noch kein Fachbuch über die osmanische Architektur in Ägypten. Auch die wenigen Artikel, die die Architektur in Ägypten zu dieser Zeit behandeln, wie Edmond Pauty: L'Architecture au Caire depuis la Conquête Ottomane, 1936. Michael Meinecke: Die Architektur des 16. Jahrhunderts in Kairo nach der osmanischen Eroberung, 1971, und Ülkü Bâtes: A Study of Ottoman Period Architecture in Cairo, 1979 beschränken sich auf die osmanischen Bauten in Kairo. So blieben die osmanischen Bauten außerhalb der ägyptischen Hauptstadt vernachlässigt. Die vorliegende Arbeit behandelt die Bauten von Hädim Sulaimän Pascha nach seinen Urkunden in Ägypten. Hauptquelle für diese Arbeit waren die Urkunden des Bauherrn sowie viele andere Urkunden, mit deren Hilfe ich die Teile der Gebäude sowie deren Funktionen feststellen konnte. Durch die Urkunden sowie andere historische Quellen konnte ich auch ein klares Bild von den Angestellten in diesen Bauten und deren Aufgaben entwerfen. Das könnte als Beispiel für die anderen Bauten zur damaligen Zeit gelten. Diese Arbeit besteht aus acht Kapiteln: Das erste Kapitel gibt einen historischen Überblick, da die historischen Ereignisse einen gewissen Einfluß auf die Kunst hatten. In dem zweiten geht es um die Stiftung von Hädim Sulaimän Pascha und deren Urkunden, und zwar aus zwei Gründen: Erstens verdanken wir dem Stiftungssystem, daß viele Bauten errichtet wurden und auch erhalten sind; zweitens gelten die Urkunden dieser Stiftung als Hauptquelle für diese Arbeit.

2

Die Bauten von Sulaimän Pascha

Darauf folgen fünf Kapitel, die die von Hädim Sulaimän Pascha errichteten Bauten behandeln, welche nach ihren Funktionen eingeteilt wurden: So habe ich im dritten Kapitel die von ihm errichteten Moscheen dargestellt. Im vierten Kapitel untersuche ich die in seinem Namen errichtete Madrasa. Das fünfte Kapitel handelt von den für die Sufis errichteten Bauten. Das sechste Kapitel befaßt sich mit den Handelsanlagen. Im siebten Kapitel werden die nicht mehr erhaltenen Bauten von Sulaimän Pascha anhand seiner Urkunden vorgestellt. Die Arbeit endet mit dem achten Kapitel, das den Stil der Architektur in Ägypten zur osmanischen Zeit behandelt, dessen Grundzüge ich vorzustellen versuche.

Geschichte

3

1 Zur Geschichte

Mit der Eroberung von Ägypten im Jahre 15171' durch die Osmanen begann eine neue Phase in der ägyptischen Geschichte; während Ägypten zur mamlukischen Zeit das Zentrum eines großen Reiches gewesen war, nämlich des der Mamluken, wurde es nun eine Provinz des osmanischen Reiches. Diese neue Situation hatte ihre Auswirkung auf die ägyptische Architektur, die jetzt stärker vom osmanischen Stil geprägt wurde. Aber wenn man die Geschichte des osmanischen Ägypten studieren möchte, muß die Frage nach den Gründen für die Niederwerfung des mamlukischen Reiches durch die Osmanen gestellt werden. Mit anderen Worten: Warum haben die Osmanen nicht weiter gegen die Nichtmuslime in Europa gekämpft? Statt dessen marschierten sie gegen ein anderes islamisches Reich, eben das mamlukische, obwohl die Mehrheit der Mamluken türkische Sunniten waren. Natürlich ist das nicht plötzlich gekommen, sondern ist ein Resultat der Entwicklung der Beziehung zwischen den beiden Reichen, in der viele historische Faktoren von Bedeutung sind. Im 14. und Anfang des 15. Jahrhunderts war die Beziehung zwischen den beiden Reichen so gut, daß man keinen Konflikt zwischen ihnen hätte erwarten können. Wenn es den Osmanen gelang, ein Land zu erobern, betrachteten die Mamluken das als Sieg des Islam. Ein gutes Beispiel dafür ist, daß Sultan Inäl von Ägypten (reg. 1453 - 1460) Kairo schmücken ließ, als ihm die Eroberimg von Konstantinopel im Jahre 1453 durch die Osmanen mitgeteilt wurde.2) Die Osmanen wußten das auch. Daher haben sie die Mamluken nicht nur von ihren Siegen unterrichtet, sondern ihnen manchmal sogar einen Teil ihrer Beute geschickt.3* Aber die Beziehung zwischen den beiden Reichen verschlechterte sich ge1) 2) 29

In dieser Arbeit handelt es sich bei den Jahresangaben um die christliche Zeitrechnung. Die islamische Zeitrechnung werde ich jedesmal als solche kennzeichnen. c Äsür, Sa^d : misr ff al- c ufür al - wustä, S. 530 f. Hamäda, Muhammad Mähir: silsilat wa^ä>iq al-isläm, al - waiä > iq as - siyäsiya wa alidäriya, 6, S. 448.

4

Die Bauten von Sulaimän Pascha

gen Ende des 15. Jahrhunderts durch den Konflikt um Kleinasien. Im Jahre 1489 beherrschten die Mamluken einen Teil des mit den Osmanen verbündeten Fürstentums Dü 1-gädr (arabisch) oder Dulkadr (osmanisch) in Nordsyrien 4 ) (Fig. 1). Das veranlaßte den osmanischen Sultan Bayezid II. (reg. 1447 - 1512), zweimal vergeblich nach Kleinasien zu marschieren, um die Mamluken von dort zu vertreiben.5) Zusätzlich unterstützten sie auch noch die Gegner des jeweils anderen, so z.B. Sultan Qäitbäy von Ägypten (reg. 1467 -1496), der Qem, dem Bruder von Sultan Bayezid II., Asyl gewährte.6) Im Jahre 1511 hatte sich jedoch die Beziehung zwischen den beiden Reichen wieder in dem Maße verbessert, daß die Osmanen den Mamluken viele Waffen schenkten, damit diese gegen die Portugiesen im Roten Meer kämpfen konnten. 7 ) Alles in allem kann man sagen, daß ihre Beziehung zwischen Frieden und Konflikten schwankte. Dieser Zustand wurde durch die Niederlage der Mamluken im Jahre 1516 und die osmanische Eroberung von Ägypten im Jahre 1517 beendet. Die Niederlage der Mamluken am 24. August 1516 in Marg Däbiq, in der Nähe von Aleppo, machte den Weg nach Ägypten für die Osmanen frei, da ein großer Teil des mamlukischen Heeres, sogar der Sultan selbst, auf dem Schlachtfeld gefallen war. 1.1 Gründe für den Konflikt und die Eroberung von Ägypten. Als Ursache für den Konflikt zwischen den Mamluken und den Osmanen v

halten Wissenschaftler wie Roger Savory, Stanford Shaw und Galäl Yahyä die folgenden Gründe für relevant: Belagerung der Safawiden Die Osmanen wollten die Safawiden abriegeln, da die Schlacht von Chaldi4) 5) Q 7)

The Encyclopaedia of Islam, II, Leiden und London 1965, S. 239 ff. al-Mursf, as - Safsäfi: ad - daula al-cutmäniya wa al-wiläyät al-carabrya, S. 73 f. Kreutel, Richard F.: Der fromme Sultan Bayezid, S. 189 ff. Inalcik, Halil: The Rise of the Ottoman Empire, S. 317.

Geschichte

5

ran (oder C^aldiran) 1514®) keine Entscheidung gebracht hatte.9) Obwohl sie die Safawiden in Qaldiran besiegten und deren Hauptstadt Tabriz eroberten, mußten die Osmanen die Stadt verlassen, weil Schah Isma c il (reg. 1502 1524 ) 10) der „Politik der verbrannten Erde" folgte und alle Getreidescheunen verbrennen ließ.11) Die osmanischen Soldaten - Janitscharen 12 ' wollten wegen des Klimas und der geringen Beute nicht dort bleiben; 13 ) deshalb sahen die Osmanen ihre einzige Möglichkeit darin, das safawidische Reich abzuriegeln, um die Safawiden daran zu hindern, in Richtung Westen zu expandieren. 14 ) Einige Wissenschaftler vertreten die These, daß die Osmanen gegen die Mamluken marschierten, weil letztere den Safawiden - den Hauptfeinden der Osmanen - bei der Schlacht von (^aldiran geholfen hätten15*. Aber das Argument ist meiner Meinung nach falsch, da die Mamluken ganz genau wußten, daß der Sieger dieses Krieges Syrien und Ägypten angreifen würde. 16 ) Es ist auch unwahrscheinlich, daß die Mamluken den Safawiden halfen, 17 ) da die Safawiden zusammen mit Venedig den Plan hatten, das mamlukische Reich im Jahre 1511 zu unterwerfen, um den Handelsweg durch Iran, Irak und Syrien wiederzubeleben. 18 ) Andere, wie u.a. Bagley, behaupten, daß im Jahre 1516 die Osmanen ursprünglich gegen die Safawiden und nicht gegen die Mamluken marschieren wollten 19 ), aber die Mamluken behinderten das osmanische 8) 9) 10) 11) 12) 13) 14) 15) 16) 17) 18) 19)

Über die Schlacht von i c az-zuhür f f w a q ä > i c ad-duhür, fünfter Teil, S. 22. Über die Beziehung z w i s c h e n Mamluken und Safawiden, vgl. Rabie, Hassanein: Political Relation between the Safawids and the Mamluks, S. 75 f. Ibn Iyäs: op. cit., vierter Teil, S. 191; Muir, William: The Mamluks, S. 194. Bagley, F. R. C: Egypt and Eastern Arab Countries in the First Three Centuries of the Ottoman Period, S. 54 f.

6

Die Bauten von Sulaimän Pascha

Heer und seinen Nachschub, weshalb die Osmanen gezwungen gewesen seien, gegen die Mamluken zu kämpfen.20) Ibn Iyäs, der Hauptchronist der osmanischen Eroberung von Ägypten, berichtet, daß der mit den Mamluken verbündete c Alä > ad-Daula (oder Alaeddevle) im Jahre 1515 die nach Iran marschierten osmanischen Soldaten attackierte. Die Osmanen dachten, daß er diese Aktion mit Unterstützung der Mamluken unternommen hätte. Das veranlaßte die Osmanen dazu, das mamlukische Reich zu unterwerfen. 21 ' Doch möglicherweise attackierte c Alä > ad-Daula das osmanische Heer auch ohne die Zustimmung der Mamluken. Im Gegensatz zu dem, was die Osmanen annahmen, betrachteten die Mamluken die Safawiden als Feinde wie die Portugiesen. 22 ' Und die Mamluken hatten sich in der Auseinandersetzung zwischen den Osmanen und den Safawiden neutral verhalten. 23 ' Die Besetzung von Dü 1-gädr im Tahre 1515 c

Alä > ad-Daula, der Herrscher von Dü 1-gädr und ein Verbündeter des

mamlukischen Reiches, hatte eine kleine Gruppe der osmanischen Armee attackiert und beraubt; daraufhin schickte Sultan Selim 30000 osmanische Soldaten aus, die c A l ä > ad-Daula besiegten und ihn und seinen Sohn töteten. 24 ' Die Niederlage von Dü 1-gädr und die Besetzung durch die Osmanen bewirkten zwangsläufig Spannungen zwischen den Mamluken und den Osmanen. 25 ' Die Schließung der Sklavenmärkte Im Kampf gegen ihre Feinde versuchten die Osmanen fast immer, diese wirtschaftlich zu blockieren oder zumindest zu schwächen. 26 ' 20) 21) 22) 23) 24) 25) 26)

Mahmud, Sayyid Fayyaz: op. cit., S. 272 ff. Ibn Iyäs: op. cit., vierter Teil, S. 458 f; Allouche, Adel: The Origins and Development of the Ottoman Safawids Conflict, S. 66. Inalcik, Halil: op. cit., S. 318; Stripling, George: op. cit., S. 32. Matuz, Josef: op. cit., S. 82. Ibn Iyäs: op. cit., vierter Teil, S. 458. Savory, Roger: op. cit., S. 45. Halil Inalcik: op. cit., S. 316.

Geschichte

7

Ein wichtiger Faktor für die Stärke der Mamluken und ihrer Armee waren die Tscherkessensklaven. Deshalb schlössen die O s m a n e n die Sklavenmärkte in Kleinasien, eine Hauptquelle zum Kauf von Soldaten für die mamlukische Armee. 27 ' Sultan Selim wußte auch, wie wichtig diese Märkte für die Mamluken waren. Er wußte ebenfalls, daß die Schließung dieser Märkte zu Spannungen zwischen den beiden Reichen führen würde. Er schrieb an den mamlukischen Sultan von Ägypten, daß er die Märkte nicht geschlossen hätte, sondern daß die Sklavenhändler das mamlukische Geld nicht nehmen wollten, da dieses wenig Wert hätte. 28 '

Wirtschaftliche Gründe Die Osmanen wollten die Steuern bekommen, die die Mamluken von den Kaufleuten einnahmen und die einer der Hauptgründe für die Stärke des mamlukischen Reiches waren. 2 9 ' Sie dachten, wenn sie das mamlukische Reich unterwürfen, könnten sie den Handelsweg über das Rote Meer wiederbeleben und die Handelssteuer einnehmen, um damit ihre Kriege in Europa finanzieren zu können. 30 ' Die Schwäche der Mamluken Nach der Niederlage der Mamluken in der Schlacht bei Diü (Dwipa) 31 ' im Jahre 1509 gegen die Portugiesen 32 ' wurden die Osmanen der Schwäche der Mamluken gewahr, was sie ermutigte, die mamlukische Herrschaft zu beenden.

27)

28) 29) 30) 31) 32)

Die Mamluken wollten die Tscherkcäsen in ihrer Armee haben, weil die meisten Mamluken zu dieser Zeit Tscherkessen waren, und wahrscheinlich wollten sie keine neue Volksgruppe in ihrer Armee haben, vgl. Ayaion, David: The Circassian in Mamluk Kingdom, S. 135 ff. Ibn Iyäs: op. cit., fünfter Teil, S. 45. Über diese Steuer, vgl. Labib, Subhi V.: Handelsgeschichte Ägyptens, S.230. Mahmud, Sayyid Fayyaz: op. cit., S. 474 Große Insel an der Südspitze der Kathiawar-Halbinsel von Gugarät in Indien,vgl. Ell, ^ S. 1020 f. Über die Schlacht von Diü und ihre Folgen, vgl. Bagley: op. cit., S. 57.

8

Die Bauten von Sulaimän Pascha

Politische Gründe Die Osmanen hofften, sie könnten, wenn sie die heiligen Städte des Islam Mekka und Medina -, welche zu dieser Zeit von den Mamluken beherrscht wurden, unter ihre Kontrolle bringen würden, von den Muslimen als Schützer des Islam betrachtet werden, wodurch sie alle Muslime gegen die Nichtmuslime mobilisieren könnten. 33 ) Das zunehmende Interesse der Osmanen am Mittelmeer Am Anfang des 16. Jh. nahm das Interesse der Osmanen am Mittelmeer zu, deshalb fanden sie, daß es notwendig für ihren Kampf gegen ihre Feinde in Europa sei, die Ostküste des Mittelmeeres zu beherrschen, welche zu dieser Zeit unter mamlukischer Herrschaft war.34* Deshalb kam es zwischen ihnen zum Konflikt. 35 ) Die Schwierigkeiten der Osmanen in Europa Im Vergleich zu den Mamluken und zu den Safawiden verfügten die Osmanen über weiterentwickelte Waffen - die Feuerwaffen - , aber nicht im Vergleich zu den Ländern Europas: die Osmanen bestellten Fachleute aus Deutschland und Ungarn, um moderne Kanonen für sie herzustellen. Damit hatten sie bessere Chancen, Länder zu erobern, und zwar mehr auf Kosten der Safawiden und der Mamluken als auf Kosten der europäischen Länder.36^ 1. 2 Die Schlacht von Marg Däbiq 1516 Die Mamluken hatten sich in der Auseinandersetzung zwischen den Osmanen und den Safawiden neutral verhalten, obwohl sie wegen der Eroberung des Fürstentums Dü 1-gädr, ihres Vasallenstaates, durch die Osmanen verstimmt waren. Sie schlugen das Bündniswerben der Safawiden jedoch

33) al-Mursf,as- Safsâfi: op. cit., S. 74 f. 34) Ayaion, David: The Mamluks and Naval Power, S. 1 ff. 35) Über die Rolle der Osmanen im Mittelmeer, vgl. Kissling, H. J: Das Osmanische Reich bis 1774, S. 32. 36) ar - Räqid, Muhammad: al - gazw al - cutmänr, S. 79 f.

Geschichte

9

aus, da sie die Expansionskraft dieses jungen Staatwesens richtig einschätzten und ihnen außerdem die Zugehörigkeit der Safawiden zur extremen Schi c a zuwider war. 37 ' Aber dieses Wohlverhalten gegenüber den Osmanen wurde von Selim nicht honoriert. Er unternahm auch gegen die Mamluken einen Feldzug. 38 ' Kurz davor schrieb Selim an den ägyptischen Sultan: „... Du bist mein Vater, ich habe die Sklavenmärkte

nicht geschlossen,

Sklavenhändler

sondern

wollten euer Geld

die

nicht

nehmen, da das Geld schlecht ist...39') Aber das war nicht mehr als ein Betrug von Sultan Selim, wie Ibn Iyäs kommentierte, weil er dem ägyptischen Sultan davon abraten wollte, mit seinen Soldaten nach Syrien zu marschieren. Das ägyptische Heer marschierte trotz des Briefes von Selim weiterhin nach Syrien, wo die beide Truppen am 24. August 1516 bei Marg Däbiq in Nordsyrien (Fig. 2) gegeneinander kämpften. Die Mamluken verloren die Schlacht aus drei Gründen: 1. Die Osmanen besaßen Feuerwaffen, welche die Mamluken bis dahin nicht gehabt haben. 40 ' 2. Zwei mamlukische Feldherren betrogen den ägyptischen Sultan und verließen die Front. 41 ' 3. Es gab Unzufriedenheit unter den mamlukischen Soldaten. 42 ' Am Anfang wollte Sultan Selim, daß die Mamluken Ägypten weiterhin regieren, wenn sie ihn im Freitagsgebet und durch das Prägen von Münzen mit seinem Namen als Oberherrn anerkennen. 43 ' Er schrieb an Tümänbäy, den neuen mamlukischen Sultan von Ägypten, wenn die Mamluken das Angebot akzeptierten, könnten sie Ägypten bis Gaza weiterhin regieren, und die Osmanen würden nur Syrien nehmen. 37) 38) 39) 40) 41) 42) 43)

Matuz, Josef: op. cit., S. 82. ibid; Staffas, Susan Jane: Medieval Cairo, S. 266. Dieser Brief wurde von Ibn Iyäs veröffentlich, vgl. Ibn Iyäs: op. cit., fünfter Teil, S. 45. Dikr nubda: Handschrift Nr. 461, in S . B P K , Blatt, 7a. Diese Feldherrn waren Häirbak und Gänbardf al - Gazälf. Ibn Iyäs: op. cit., fünfter Teil, S. 7. Inalcik, Halil: op. cit., S. 318; Brockelmann, Carl: Geschichte der islamischen Völker, S. 262.

10

Die Bauten von Sulaimän Pascha

Der mamlukische Sultan wollte den Vorschlag von Sultan Selim annehmen, aber er wurde von den anderen Mamluken dazu gezwungen, ihn abzulehnen. 4 4 ) Selim schickte die vier Hauptrichter von Ägypten mit einer Botschaft an die Mamluken, um über Frieden zu verhandeln. Diese Botschafter wurden auf dem Weg nach Kairo umgebracht. Deshalb dachte Selim, daß der ägyptische Sultan den Krieg wollte. Aus diesem Grund marschierten die Osmanen nach Ägypten, wo sie am 22. Januar 1517 in Raydänfya, in der Nähe von Kairo (Fig. 3), gegen die Mamluken kämpften, aber die Mamluken verloren auch diese Schlacht. Der mamlukische Sultan konnte entkommen, wurde aber wenige Monate später inhaftiert und am 4. April 1517 in Bäb Zuwaila gehängt, wodurch das mamlukische Reich zugrunde ging. 45 * Seit dieser Zeit wurde Ägypten eine Provinz des osmanischen Reiches. 46 * Selim blieb in Ägypten bis September 1517, wo er auf der Insel Rauda residierte; dort ließ er sich einen Kiosk 47 ) errichten und entwarf die Grundzüge eines neuen Regierungssystems für Ägypten. 48 ) Als er Ägypten verließ und nach Istanbul ging, wo er im Jahre 1520 starb, nahm er auch den letzten Kalifen sowie zahlreiche ägyptische Handwerker mit, die nun als Sklaven für die Verschönerung Istanbuls zu arbeiten hatten. Als Belohnung für ihren Betrug wurde Häirbak

Statthalter

von

Ägypten, während al-Gazäli Statthalter von Syrien wurde. 1. 3 Ägypten nach der osmanischen Eroberung Auf die Frage nach der Reaktion der Ägypter auf die osmanische Eroberung kann man sagen, daß die meisten Ägypter den Mamluken bei ihrem Kampf gegen die Osmanen nicht geholfen haben, da sie - die Ägypter - sich eine

44) 45)

46) 47) 48)

Kissling, H. J: op. cit. , S. 30; Pitcher, Donald Edgar: An Historical Geography of the Ottoman Empire, S. 318 f. Nachdem Tümänbäy inhaftiert worden war, war Sultan Selim vpn seinem Mut so begeistert, daß er ihn nicht hinrichten wollte, aber Häirbak und al-Gazälf haben Selim überredet, Tümänbäy töten zu lassen, damit ihr Betrug nicht bekannt wurde, vgl. dikr nubda: op. cit., Blatt 7 b. Birken, Andreas: Die Provinzen des osmanischen Reiches, S. 262. Kiosk ist aus dem persischen (Kusk) über das türkische (Kö§k) in die europäischen Sprachen eingegangen. Der Kiosk ist eine Art Pavillon, vgl. Kreiser, Klaus: Kiosk, in: Lexikon der Islamischen Welt, 2, S. 94 f. Vollkoff, Oleg V . : 1000 Jahre Kairo, S. 166.

Geschichte

11

bessere Herrschaft sowie die Verbesserung ihrer Lebensbedingungen erhofften.«« Aber diese Hoffnung war vergeblich, weil die osmanische Eroberung kaum Änderungen für die Ägypter und ihre Lebensbedingungen brachte, 50 ' da sowohl die Mamluken als auch die Osmanen fremde Herrscher waren und ähnliche Interessen hatten. Hinzu kommt noch, daß sich viele Mamluken nach der Eroberung mit den neuen Machtverhältnissen abgefunden hatten, weshalb sie ihre Sonderstellung in ihrem Land auch unter der osmanischen Führung beibehalten durften. Und die Osmanen brauchten einige Mamluken, um Ägypten zu regieren, weil die Mamluken darin viel Erfahrung hatten. Das alles bedeutet, daß die Machthaber von gestern die Einflußreichen von heute wurden, also die Mamluken. 51 ' Als Gegenleistung hatten die Mamluken dem osmanischen Fiskus einen beträchtlichen jährlichen Tribut abzuliefern. 52 ' 1. 4 Die osmanischen Statthalter vor Hädim Sulaimän Weil Häirbak die Osmanen bei ihrem Kampf gegen die Mamluken unterstützte, wurde er der erste Statthalter von Ägypten zur osmanischen Zeit mit dem Titel amlr al-umarä5, (Oberbefehlshaber), solange er lebte. 53 ' Im Gegensatz zu al-Gazäli in Syrien, der ein unabhängiges mamlukisches Reich etablieren wollte und sich als mamlukischen Sultan proklamierte, war Häirbak nicht nur ein idealer Vertreter der Osmanen in Ägypten, sondern half den Osmanen auch dabei, die Revolution in Syrien niederzuschlagen. 54 ' Nach dem Tod von Sultan Selim im Jahre 1520 bekam Häirbak einen Erlaß von Sultan Sulaimän - Süleyman dem Prächtigen - (1494-1566), weiterhin im Amt zu bleiben. Er regierte Ägypten, bis er am 6. Oktober 1522 starb. 55 ' 49) Muir, William: The Mamluke or Slave Daynasty of Egypt, S. 200. 50) Staffa, Susan Jana: The Social Evolution of Cairo: S. 231 f. 51) Über die Rolle der Mamluken in Ägypten zur osmanischen Zeit, vgl. Marsot, Afaf Lutfi al- Sayyid: Egypt in the Reign of Mohamed Ali, S. 1 ff. 52) Matuz, Josef: op. cit., S. 96; Shaw, Stanford: Financial and Administrative Organization and Development of Ottoman Egypt, S. 6. 53) In der Regel bekam der Statthalter sein Amt nur für ein Jahr, das auf drei Jahre verlängert werden konnte; in Ausnahmefällen wurde die Amtszeit bis auf elf Jahre verlängert, vgl. Shaw, Stanford: op. cit., S. 6. 54) Ibn Iyäs: op. cit., fünfter Teil, S. 368. 55) Ibid: S. 481.

Die Bauten von Sulaimän Pascha

12

H airbak war einer von fünf Brüdern, die von ihrem Vater an den ägyptischen Sultan gegeben wurden, damit sie im Palast des Sultans erzogen und eine gute Karriere machen würden. Im Jahr 1495 bekam er den Titel "Führer von Zehn,"" 56 ) zwei Jahre später wurde er "Amlr von Hundert Reitern, Befehlshaber von Tausend". Im Jahre 1505 wurde er Statthalter von Aleppo im Nordsyrien, wo er in der Nähe der Osmanen war, wodurch er auch leicht Kontakte zu ihnen aufnehmen konnte. Vom 1. September 1517 an wurde er Statthalter von Ägypten. Nach dem Tod von Hairbak übernahm Sinän Bek sein Amt für 38 Tage, bis der Großwesir Mustafa Pascha kam und sein Amt als Statthalter von Ägypten ausübte. Dieser war der erste osmanische Statthalter in Ägypten. Ein Jahr später wurde Mustafa Pascha abgesetzt, und sein Amt wurde Ahmad Pascha übergeben, der in den historischen Quellen al-Hä > in (der Verräter) genannt wird. Er versuchte im Jahre 1524, Ägypten von dem osmanischen Reich zu trennen, und proklamierte sich mit der Hilfe der Mamluken als Sultan von Ägypten. Das war der erste Versuch, Ägypten vom osmanischen Reich zu trennen, aber diese Revolution wurde von Ibrahim Pascha, einem Vertrauten von Sultan Sulaimän dem Prächtigen, niedergeschlagen. Daraufhin regierte Ibrahim Pascha Ägypten für ein Jahr ( 1524 - 1525 ). 57) Danach wurde Qäsim Pascha Statthalter' von Ägypten, blieb aber er nur einige Monate im Amt. Darauf wurde Ibrahim Pascha wieder nach Ägypten geschickt, um die Verwaltung zu organisieren. 58 ) Deshalb blieb er nur drei Monate und kehrte dann zurück, nachdem er Hädim Sulaimän Pascha zum Statthalter von Ägypten (1525 -1535 und 1536 - 1538 ) berufen hatte. 1. 5. 1 Hädim Sulaimän Pascha Nachdem Ibrahim Pascha die Verwaltung von Ägypten organisiert hatte,

56) 57) 58)

Über die Mamluken und ihre Titel, vgl. Ayaion, David: Studies on the Structure of the Mamluk Army II, S. 467 ff. Inalcik, Halil: op. cit., S. 319; Bagley, F. R. C: Egypt and Eastern Arab Countries in the First three Centuries of the Ottoman Period, S. 55. Jenkins, Hester : Ibrahim Pasha, S. 46.

Geschichte

13

ernannte er H ä d i m Sulaimän Pascha, den damaligen Statthalter von Damaskus, zum Statthalter von Ägypten, weil er gute wirtschaftliche Kenntnisse hatte. 5 9 ' Es ist nicht exakt überliefert, wann oder wo H ä d i m Sulaimän

Pascha

geboren wurde, doch aus Urkunden im Topkapi-Serail-Archiv erfahren wir, daß er 80 Jahre alt war, als er im Jahre 1548 starb, d. h. er wurde um das Jahr 1468 geboren.60) Er war ein Eunuch, der seine Laufbahn im Dienst des Harems begann, und hatte deshalb den Titel Hädim als Beinamen. 61 ' Im Jahr 1523 verließ er Istanbul mit dem Rang eines Wesirs, um die Stadthalterschaft von Damaskus zu übernehmen, zwei Jahre später wurde er von Ibrahim Pascha berufen, die Statthalterschaft von Ägypten anzutreten, wo er das Land zehn Jahre mit Umsicht und Kraft verwaltete. Zu seiner Zeit wurde das qänün-näme - ein Gesetzbuch 6 2 ' - in Ägypten eingeführt. Hädim Sulaimän Pascha war auch der erste, der für den türkischen

Staat

die so wichtige jährliche Abgabe

Ägyptens,

den

sogenannten ägyptischen Schatz, abführte. Auf den Hilferuf des Fürsten von Gugarät 6 3 ' in Indien erhielt er von Sultan Sulaimän dem Prächtigen den Befehl, eine bedeutende Flotte in Suez auszuheben, um die türkische Macht im Roten Meer zu festigen und die Portugiesen aus Indien zu vertreiben. 64 ' 1. 5. 2 Die Expedition von Hädim Sulaimän Pascha nach Indien Mit der Eroberung von Ägypten und dem Untergang des mamlukischen Reiches mußten die Osmanen den Kampf gegen die Portugiesen im Roten Meer und im Indischen Ozean weiterhin fortsetzen, 65 ' besonders nachdem die Portugiesen Jiddah und die Pilgerschiffe bedroht hatten. 66 ' Es kam noch ein wichtiger Grund dazu, nämlich der, daß die Portugiesen

59) 60) 61) 62) 63) 64) 65) 66)

ibid. Turan, perafettin: Sulayman Paga Hadim, in: Islam Ansiklopedisi, XI, 1970, S. 194 - 197. Ayaion, David : The Eunuchs in the Mamluk Sultanate, S. 267. Matuz, Josef: op. cit., S. 335. Über Gugarät und seine Geschichte, vgl. EI 1 , II, S. 190 f. Shaw, Stanford J.: History of the Ottoman Empire, I, S. 100. Inalcik, Halil: The Heyday and Decline of the Ottoman Empire, S. 331 f. Bagley, F. R. C: op. cit., S. 57.

14

Die Bauten von Sulaimän Pascha

die Safawiden in ihrem Kampf gegen die Osmanen unterstützt hatten. 67 ) Im Jahre 1527 baten einige muslimische Fürsten von Indien den osmanischen Sultan darum, ihnen bei ihrem Kampf gegen die Portugiesen zu helfen. 68 ) Daraufhin wurde Hädim Sulaimän befohlen, eine Expedition nach Indien vorzubereiten. Er bereitete 76 Kriegsschiffe vor, die mit Waffen und Soldaten beladen wurden. Am 28. Juni 1535 führte er die Flotte von der Hafenstadt Suez an, am dritten August 1535 erreichte er c Adan. Der Gouverneur von c Adan wurde inhaftiert und hingerichtet, die Stadt erobert und dem osmanischen Reich als Provinz eingegliedert. Um die Stadt zu schützen, ließ Hädim Sulaimän Pascha 500 Soldaten mit 30 Kanonen stationieren, und fuhr dann weiter in Richtung Indien.69^ Seine Expedition in Indien scheiterte jedoch, weil er keine Unterstützung von den Indern bekam, denn da Hädim Sulaimän Pascha den Herrscher von c Adan betrogen hatte, stieß er auf Mißtrauen unter den Indern. Daraufhin mußte er zurückkehren. 1. 5. 3 Die Expedition von Hädim Sulaimän Pascha nach Nubien Nachdem Hädim Sulaimän Pascha aus Indien zurückgekommen war, landete er in Qusair, einem ägyptischen Hafen am Roten Meer in Südägypten. Von dort marschierte er in Richtung Assuan, wo er die nubischen Stämme, die die Stadt in Besitz genommen hatten, vertrieb. Dadurch w u r d e die südliche Grenze von Ägypten gesichert. 1. 5. 4 Seine zweite Amtszeit in Ägypten Während Hädim Sulaimän Pascha auf seiner Expedition nach Indien war, hatte Husrau Pascha seine Stelle als Statthalter von Ägypten bekommen und blieb 17 Monate dort, bis jener zurückkam und sein Amt wieder übernahm. Hädim Sulaimän Paschas zweite Amtszeit dauerte etwa zwei Jahre, bis er 1538 nach Istanbul abberufen wurde. Sein Nachfolger wurde Däwüd Pascha, der Ägypten über zehn Jahre (1538 -1549) regierte. 67) cUtmän, Färüq: cAdan,S.48f. 68) 69)

Inalcik, Halil: op. cit., S. 331 f. Handschrift Nr. We. 351 in S B P K, Blatt 287 b.

Geschichte

15

1. 5. 5 Hädim Sulaimän Pascha in Istanbul In Istanbul gehörte er dem Rat der Wesire an, der aus vier Wesiren (Lutff Pascha, Sulaimän Pascha, Muhammad Pascha und Rustum Pascha) bestand und damals die oberste Leitung bildete. Nach dem Sturz von Lutff Pascha wurde er für drei Jahre und sieben Monate (1514 - 1544) Großwesir. Während dieser Zeit spielte er eine wichtige Rolle im Kampf gegen Ungarn. 1. 5. 6 Die Absetzung von Hädim Sulaimän Pascha Sulaimän Pascha blieb in seinem Amt als Großwesir in Istanbul, bis er und Husrau Pascha, sein Nachfolger in Ägypten, in Anwesenheit von Sultan Sulaimän dem Prächtigen wegen eines untreuen Pagen in Streit gerieten und ihre Dolche gegeneinander zückten. Dieser Streit und die gegenseitigen Vorwürfe wegen Veruntreuung endeten mit der Absetzung beider und der Anordnung einer Untersuchung über ihren Besitz in Ägypten durch den Oberrichter von Ägypten,70* wobei jedoch gegen Hädim Sulaimän Pascha kein Beweismaterial zutage kam. Dennoch wurde er nach Malgara in Ostanatolien verbannt, wo er im Jahre 1548 starb.

70)

Isiàm Ansiklopedisi, ibid.

16

Die Bauten von Sulaimän Pascha

2 Die Stiftung von Sulaimän Pascha in Ägypten

2. 1 Die Dokumentensammlung von Sulaimän Pascha Diese Sammelurkunde befindet sich im Ministerium für fromme Stiftungen in Kairo unter Nr. 1074." Sie ist in Kodex-Form gebunden und von Seite 1 bis Seite 327 numeriert. Es handelt sich um ein mehrteiliges Dokument, das aus 40 kleinen Urkunden besteht, 2 ) welche hintereinander aufgeführt werden, ohne daß darauf geachtet wurde, daß jede Urkunde auf einem neuen Blatt anfängt. Diese Urkunde zeigt die ganze Entwicklung der Stiftung von Sulaimän Pascha in Ägypten, die auch als Beispiel für andere Stiftungen zur osmanischen Zeit in Ägypten dienen kann. Daher soll hier eine deutsche Zusammenfassung von dieser Urkunde vorgelegt werden. 2. 1.1 Die erste Urkunde, Seite 1 - 2 Hierbei handelt es sich um eine Bestätigung des Hauptrichters von Ägypten (Qädi al-Qudät), daß die folgenden Urkunden originalgetreu sind. Sie nennt auch den Grund dafür, warum man alle Urkunden der Stiftung zusammengesetzt hat, nämlich damit alle für die Stiftung von Hädim Sulaimän Pascha bedeutenden Urkunden zusammen vorhanden sind, da das die Verwaltung der Stiftung erleichtert. Aus dieser Urkunde erfahren wir auch, daß die ganze mehrteilige Urkunde am 25. Sa c bän 975/24. Februar 1568 von den Originalen abgeschrieben wurde.

1) 2)

Das ist eine Kopie von dem Original, das auf dem Weg vom Ministerium für fromme Stiftungen zum National - Archiv verschwunden ist, vgl. Vesely, Rudolf : Un document de construction émis pour Siileyman Pacha, S. 423. Das bedeutet, daß noch 38 Urkunden von Sulaimän Pascha verlorengegangen sind, weil es für jede von diesen zusammengesetzten Urkunden ein Original gegeben haben mußte; von denen ist nur eines entdeckt worden, nämlich die Urkunde Nr. 58 gadfd im Ministerium für fromme Stiftungen in Kairo.

Die Stiftung von Sulaimän Pascha

17

2. 1. 2 Die zweite Urkunde. Seite 2 - 6 3 Die originale Urkunde ist auf 1. Ragab 936/1. März 1530 datiert. 3 ' Es ist die wichtigste Urkunde für diese Studien. Es handelt sich um eine Stiftungsurkunde, in der bestätigt wird, daß Sulaimän Pascha eine Moschee auf der Zitadelle von Kairo sowie eine Zäwiya in der Nähe von Bäb Zuwalla gestiftet hat, von denen die Urkunde eine genaue Beschreibung enthält. Um den Unterhalt der beiden Bauten finanzieren zu können, stiftete Sulaimän Pascha andere Gebäude, die vermietet werden sollten und von deren Mieteinnahme der Unterhalt finanziert wurde. Die der Moschee und der Zäwiya gestifteten Bauten lagen in Kairo gegenüber der Madrasa von al-Gaun und bestanden aus einer Fabrik, in der Gold und Silber bearbeitet und verkauft wurde, aus einer Wikäla (Karavanserei) mit 58 Lagerräumen sowie 35 Wohnräumen. Nachdem Sulaimän Pascha das Gebäude gekauft hatte, ließ er darin zwei kleine Moscheen errichten. Außerdem enthält die Urkunde auch eine Liste der Bediensteten der Moschee mit der Erklärung, welche Aufgabe sie hatten und wie hoch ihr Gehalt war, sowie die Bedingungen für jede Berufsausübung. 2. 1. 3 Die dritte Urkunde, Seite 64 - 68 Die originale Urkunde wurde am 19. Gumädä II. des Jahres 938/28. Januar 1532 geschrieben. Durch diese Urkunde erfahren wir, daß zur Unterrichtung von zehn Waisenkindern eine Stelle für einen Lehrer in der von Sulaimän Pascha in Büläq errichteten Schule (Maktab oder Kuttäb) eingerichtet wurde. 4 ' Sein Gehalt betrug drei nisf fidda 5 ' täglich. 3) 4) 5)

Die Beglaubigung, die auf die Rückseite der originalen Urkunde geschrieben war, wurde in diese Kopie auf Seite 142 - 154 geschrieben. Das ist die 18. Urkunde der mehrteiligen Urkunde. Diese Kinderschule war ein Teil der von Sulaimän Pascha errichteten Wikäla gewesen. Nijf fidda war die umgangssprachliche Bezeichung für die offiziell mit Para bezeichnete osmanische Silbermünze. Diese Währung wurde in Ägypten mit Inkrafttreten des Qanünnäme zur Zeit von Sulaimän Pascha im Jahr 1525 eingeführt. Es wurden damals 100 Dirham für 250 Para getauscht, vgl. Allan, J. : Para, EI*, Band III, S. 1108; Winkelhane, Gerd und Schwarz, Klaus: Iskender Pascha, S. 97, Anm. 2; Mitwali,A(imad (Herausgeber) iMisir Kanunnamesi, Artikel Kanun-i Dar-id-Darb-i Nukre ve Hasene, Kairo 1986, S. 6, 92; Artuk, Ibrahim: Para, Isläm Ansiklopedisi, Istanbul 1964, Band 9, S. 508 ff.

18

Die Bauten von Sulaimän Pascha

In der gleichen Schule wurde auch eine weitere Stelle geschaffen, und zwar die eines Lehrergehilfen (cArif), der den Lehrer unterstützen sollte. In der o. e. Schule lag ein Sabll (Brunnenhaus), für dessen Bedienung eine Stelle als Wasserbesorger geschaffen wurde. Von seiner Aufgabe und seinem Gehalt unterrichtet uns die Urkunde. Durch sie w u r d e auch bestimmt, daß das Gehalt für einen Restaurator der Gebäude der Stiftung um 30 nisf fidda monatlich erhöht würde. 2. 1. 4 Die vierte Urkunde, Seite 69 - 74 Die originale Urkunde wurde am 18. Ragab 938/25. Februar 1532 geschrieben. Durch diese Urkunde wurden einige Gebäude gestiftet, nämlich zwei Backöfen, ein Brotofen in der Zitadelle sowie ein Stall für Pferde und Esel6' und einige Lagerräume in Büläq. Diese Gebäude wurden vermietet, und aus der Mieteinnahme wurde das Gehalt einer Person, die das Gebäude reinigte, und einer anderen, die die Öllampen versorgte, um 15 nisf fidda monatlich erhöht, sowie das Gehalt des Klempners um 7.5 nisf fidda. 2. 1. 5 Die fünfte Urkunde. Seite 75 - 83 Die originale Urkunde wurde am 8. Ramadan 938/14. April 1532 geschrieben. Es ist eine Stiftungsurkunde, durch die eine Moschee und eine zweite Wikäla von Sulaimän Pascha in Büläq gestiftet wurde. Die Urkunde beinhaltet nicht nur die Beschreibung der Moschee, sondern auch eine Erklärung, welche Arbeiter und Angestellte in der Moschee arbeiteten und welche Aufgabe sie hatten. Durch die Urkunde wurde das Gehalt einiger Bediensteter erhöht, nämlich das des Vorbeters (Imäm) und des Reinigers um 45 ni$f fidda monatlich, während das Gehalt des Wasserbesorgers (Saqqä>) in der Wikala von Büläq nur um 15 nisf fidda monatlich erhöht wurde.

Q

Man hat oft Ställe gebaut und vermietet, um dadurch Geld zu verdienen, da die Reittiere das Hauptverkehrsmittel von damals darstellten. Das war auch vor der osmanischen Zeit der Fall gewesen, vgl. Mayer, L.: Buildings of Qäitbay, S. 49.

Die Stiftung von Sulaimän Pascha

19

Nicht nur das Gehalt einiger Angestellten und Arbeiter stieg, sondern auch die Zahl der Waisenkinder in der Kinderschule auf der Zitadelle von Kairo: sie wurde von 10 auf 15 Waisenkinder erhöht. 2. 1. 6 Die sechste Urkunde. Seite 83 - 86 Die originale Urkunde wurde am 26. Du 1-Higga 937/10. August 1531 geschrieben. Durch die Urkunde wurde das Gehalt des Gärtners um 15 nisf fidda monatlich erhöht. In der Urkunde wurde auch geschrieben, daß der Stiftungsaufseher auf die Arbeiter aufpassen sollte. Wenn einer von ihnen seine Aufgabe nicht erfüllte, sollte er ihn zuerst verwarnen, und danach wurde der Arbeiter entlassen und seine Stelle einem anderen angeboten. 2. 1. 7 Die siebte Urkunde, Seite 86 - 87 Die originale Urkunde wurde am 16. Ragab 937/4. März 1531 geschrieben. In ihr wurde geklärt, was mit den Kerzen geschehen sollte, die die Gebetsnische (den Mihräb) des Mausoleums und der Moschee flankieren. 7 ' Man sollte vier Kerzen aufstellen, zwei in dem Mausoleum und zwei in der Moschee, die letzten sollten immer angezündet bleiben, während die im Mausoleum aufgestellten Kerzen nur gelegentlich angezündet werden sollten. Wenn die Kerzen der Moschee abgebrannt waren, wurden sie durch die Kerzen des Mausoleums ersetzt und für das Mausoleum neue Kerzen gekauft. 2. 1. 8 Die achte Urkunde, Seite 87 - 88 Die originale Urkunde wurde am 16. Du 1-Higga 937/31. Juli 1531 geschrieben. Durch sie wurde eine neue Bedingung für die Stiftung festgelegt: vom Einkommen der Stiftung sollten 12 nisf fidda ausgegeben werden, um Öl zu kaufen und damit den Marmor der Moschee zu pflegen.

7)

Die zwei Leuchter der Moschee befinden sich im Islamischen Museum in Kairo,vgl. Wiet, G. : Catalogue général du Musée arabe du Caire, Objets en Cuivre, S. 118 ff.

20

Die Bauten von Sulaimän Pascha

2. 1. 9 Die neunte Urkunde, Seite 89 - 90 Die originale Urkunde wurde am 20. Du 1-Qa c da 936/16. Juli 1530 geschrieben. Hierin bestätigt der Stifter, das Gehalt einiger Angestellter erhöht zu haben, nämlich das des Vorbeters (Imäm) der Moschee in Rosette um 45 nisf fidda monatlich und das der Gebetsausrufer in der gleichen Moschee um jeweils 30 nisf fidda monatlich. 2. 1.10 Die zehnte Urkunde, Seite 9 0 - 1 0 2 Die originale Urkunde wurde am 28. Safar 937/21. Oktober 1530 geschrieben. Es ist eine Stiftungsurkunde, aus der hervorgeht, daß der Stifter einige Bauten gestiftet hatte, die vom Stiftungsaufseher und Stiftungsverwalter dazu genutzt werden sollten, den Unterhalt der Stiftung zu finanzieren. Diese Bauten waren: 1. Ein großes Haus in der Nähe von Bäb Zuwäila, von dem die Urkunde eine genaue Beschreibung enthält. 2. Ein Haus mit einem Hof und sieben Wohnräumen in Rosette. 2 . 1 . 1 1 Die elfte Urkunde, Seite 103 - 110 Die originale Urkunde wurde am 18. Rabic I. des Jahres 937/9. November 1530 geschrieben. Es ist eine Stiftungsurkunde, durch die Läden und Wohnräume 8 ) in der Zitadelle, in der Nähe von der Moschee von Sulaimän Pascha, gestiftet wurden. Die Urkunde erklärt, daß die Läden vermietet werden sollten, um von den Mieteinnahmen Kleidungsstoffe für die Reiniger und die Öllampenbesorger kaufen zu können, während die Wohnräume als Unterkünfte für einige Bedienstete der Moschee gedacht sind, nämlich für : 1. den Vorbeter (Imäm), 2. den Zeitansager (MTqäfi), 3. vier Gebetsrufer (Mu>addin), 4. den Stiftungsschreiber (Kätib al-Waqf), 8)

Die Urkunde hat die Zahl der Wohnräume nicht erwähnt, aber durch die Einteilung der Wohnräume kann man diese auf 13 Wohnräume schätzen, da jeder Bedienstete ein Einzelzimmer hatte, wie in der Urkunde erwähnt wird.

Die Stiftung von Sulaimän Pascha

21

5. sechs Reiniger und Öllampenbesorger (Farräs wa Waqqäd), 6. dann bleiben noch drei Wohnräume übrig, die nach der Zustimmung des Stiftungsaufsehers an verschiedene Stiftungsnutznießer (Mustahiqqü alWaqf) vergeben werden sollten. 2 . 1 . 1 2 Die 12. Urkunde. Seite 111 - 112 Die originale Urkunde wurde am 14. Ramadan 938/20. April 1532 geschrieben. In dieser Urkunde steht, daß das Gehalt einiger Angestellter der Moschee auf der Zitadelle erhöht wurde: 1. jeder Reiniger und Öllampenbesorger bekam zehn nisf fidda mehr monatlich; sie bekamen dafür allerdings eine neue Aufgabe, nämlich die Waschräume mit Wasser zu versorgen. 2. Der Wasserträger bekam 15 nisf fidda monatlich mehr. 2 . 1 . 1 3 Die 13. Urkunde. Seite 113 - 116 Die originale Urkunde wurde am 28. Gumädä II. des Jahres 941/4. Januar 1535 geschrieben. In dieser Urkunde verfügt der Stifter, daß von den Einkünften seiner Stiftung jedes Jahr 55 Dinar9* dem Pilgerführer gegeben werden sollten, die dieser an 55 Diener der Moschee des Propheten in Medina weitergeben sollte, unter der Bedingung, daß diese die erste Sure des Korans lesen und ihre Gebete dem Stifter widmen sollten. 2. 1.14 Die 14. Urkunde. Seite 116 -117 Die originale Urkunde wurde am 6. Ragab 941/4. Januar 1535 geschrieben. In dieser Urkunde wurde festgelegt, wie die Urkunden der Stiftung aufbewahrt werden sollten, und zwar in einem Holzkasten mit einem Schloß. 9)

Es ist bemerkenswert, daß der Stifter alle seine Währungsangaben mit ni?f fidda angegeben hat, aber seine Spende an die Diener der Moschee des Propheten hatte er mit Dinar angegeben, obwohl der Dinar als Zahlungsmittel zu jener Zeit nicht mehr üblich war. Vielleicht meinte er die goldene Münze, deren Wert sich immer verändert hat, vgl. Sultan, Jem: Coins of Ottoman Empire, S. 106 f . ; vgl. auch die Stiftungsurkunde des Iskander Pascha S. 122 und 132 (Winkelhane/Schwarz).

22

Die Bauten von Sulaimän Pascha

Der Kasten sollte immer in der Moschee auf der Zitadelle von Kairo bleiben und durfte nur von dem Stiftungsverwalter nach der Erlaubnis des Stiftungsaufsehers geöffnet werden. Diese Urkunde wurde kurz vor seiner Expedition nach Indien geschrieben, deshalb kann man davon ausgehen, daß Sulaimän Pascha vor seiner Fahrt erklären wollte, wie die Urkunden aufbewahrt werden sollten. 2.1. 15 Die 15. Urkunde. Seite 118 -123 Die originale Urkunde wurde am 26. Sawwäl 943/7. April 1537 geschrieben, d.h. kurz nachdem Sulaimän Pascha von seiner Expedition nach Indien zurückgekehrt war. In dieser Stiftungsurkunde steht, daß der Stifter eine Weberei stiftet, die auf Kosten der Stiftung errichtet wurde, als er abwesend war. Diese Weberei bestand aus 14 Webstühlen in zwei Reihen, sieben Webstühle pro Reihe. In der Urkunde wurden auch einige Bedingungen für die Stiftung festgelegt, nämlich: 1. 2500 nisf fidda wurden von der Stiftung jeden Ramadan ausgegeben, um die Schulden der Schuldgefangenen in den Gefängnissen von Dailam und Rahba in Kairo zu bezahlen, damit sie entlassen werden konnten. 2. Der Statthalter von Ägypten bekam drei nisf fidda täglich, dafür sollte er auf die Stiftung aufpassen. 3. Der schafiitische Oberrichter von Mekka dufte nicht mehr der Stiftungsaufseher sein, seine Stelle wurde an den hanafitischen Oberrichter gegeben. 4. Die Bedingungen der Stiftung durften nicht verändert werden. 5. Die gestifteten Gebäude durften auf keinen Fall durch istibdäl ausgetauscht werden, selbst wenn sie zerstört werden sollten.10) 6. Die Bediensteten bekamen das Gehalt von 30 Tagen, selbst wenn der Monat nur 29 Tage hat. 2.1. 16 Die 16. Urkunde. Seite 123 - 133 Die originale Urkunde wurde am 18. Dü 1-Higga 943/28. April 1537 geschrieben. 10)

Viele Stifter stellten diese Bedingung, auch vor der osmanischen Zeit, weil die Ersetzung (istibdäl) eine Möglichkeit bot, Stiftungsgut zu mißbrauchen.

Die Stiftung von Sulaimän Pascha

23

In der Urkunde stiftete Sulaimän Pascha einige Bauten, nämlich: 1. eine Sitzbank (Maqcad) in dem Garten seiner Moschee auf der Zitadelle von Kairo, neben dem es einen Springbrunnen aus Marmor gab. Der Boden des Sitzplatzes und des Springbrunnens waren mit Marmor belegt. 2. Eine Färberei (Masbaga) in Büläq, von der die Urkunde eine genaue Beschreibung enthält. 3. Eine Karavanserei (Hän) in Büläq. 4. Einen Stall in Büläq. 11 ) 5. Waschräume für das rituelle Waschen vor dem Gebet (Mfda > a), von denen die Urkunde eine Beschreibung enthält. In der Urkunde steht geschrieben, daß diese Bauten mit Ausnahme der Waschräume vermietet werden sollten, wobei die Mieteinnahme wie folgt ausgegeben werden sollte: 1. 45 nisf fidda für einen Mann (Saqqä > ), der die Waschräume mit Wasser versorgt und sie auch reinigt. 2. Das Gehalt des Klempners (Sabbäk) wurde um 15 nisf fidda monatlich erhöht. 3. Der Öllampenbesorger (Waqqäd) der Moschee in Büläq bekam 5 nisf fidda mehr, sollte dafür aber zwei Öllampen in den Waschräumen mit Öl versorgen. 4. Für diese letztgenannten zwei Öllampen wurden 2.5 Ratl12> ägyptisches Olivenöl gekauft. 5. Es wurden auch 20 goldene Dinär einem ehemaligen Sklaven des Stifters, Aga al-Mäss ibn c Abd Alläh, der in Mekka lebte, gegeben. Das Geld wurde mit dem Leiter der Pilgerfahrt geschickt. Wenn dieser ehemalige Sklave stürbe, sollte das Geld an die Stiftung von Sulaimän Pascha gegeben werden. 2. 1.17 Die 17. Urkunde, Seite 134 -140 Die originale Urkunde wurde am 23. Muharram 944/2. Juli 1537 abgefaßt. Es ist eine Kauf- und Stiftungsurkunde, die besagt, daß der Stiftungsaufseher im Namen der Stiftung für 10000 silberne nisf fidda ein Haus gekauft und gestiftet hat. 11) 12)

Die Urkunde sagt nicht, was für ein Gebäude es war, aber nach der Beschreibung kann man vemuten, daß es sich um einen Stall handelte . über diese Gewichte, vgl. Hinz, W . : Islamische Maße und Gewichte, S. 28 f.

24

Die Bauten von Sulaimän Pascha

2.1.18 Die 18. Urkunde. Seite 141 -154 Die juristische Beglaubigung der zweiten Urkunde. 2.1.19 Die 19. Urkunde, Seite 154 -159 Die originale Urkunde wurde am 8. Gumädä I. des Jahres 937/28. Dezember 1530 geschrieben. Es ist eine Stiftungsurkunde, durch die ein Gebäude gestiftet wurde, welches aus einem Wohnraum im Erdgeschoß und weiteren zwei Wohnräumen im ersten Stockwerk bestand. Das Gebäude wurde am 12 Sacbän 932/25. April 1526 gekauft. Durch diese Urkunde wurde auch ein Kornspeicher (süna) in Büläq gestiftet. 2. 1. 20 Die 20. Urkunde, Seite 159 -162 Die originale Urkunde wurde am 15. Gumädä II. des Jahres 938/24. Januar 1532 geschrieben. In der Urkunde wurden zwei Stellen in der Moschee von Sulaimän Pascha auf der Zitadelle geschaffen, nämlich : 1. für einen osmanischen oder persischen Prediger, der die türkische Sprache sowie die islamische Theologie beherrschte. Seine Aufgabe war es, für die Gläubigen auf Türkisch zu predigen. Er bekam dafür ein Gehalt von 150 nisf fidda monatlich. 2. für einen Gebetssprecher (Mu c arrif), der eine schöne Stimme besitzen sollte. Seine Aufgabe war es, jeden Freitag nach dem Koranlesen das Gebet zu sprechen. Sein Gehalt betrug 60 nisf fidda monatlich. 2. 1. 21 Die 21. Urkunde. Seite 163 -164 Die originale Urkunde wurde am 17. Gumädä II. des Jahres 937/5. Februar 1531 geschrieben. In dieser Urkunde bezeugt Sulaimän Pascha, daß von seiner Stiftung 20 Gold-Dlnär mit dem Kommandanten der Pilgerkarawane nach Medina geschickt und in den Spendenbehälter (Sundüq an-nudür) gelegt werden sollten.

Die Stiftung von Sulaimän Pascha

25

2.1. 22 Die 22. Urkunde. Seite 164 - 168 Die originale Urkunde wurde am 28. Ramadan 937/15. Mai 1531 geschrieben. Durch diese Urkunde wurde das Gehalt einiger Angestellten erhöht: 1. Der türkische oder persische Prediger bekam 30 nisf fidda monatlich mehr, womit sein Gehalt auf 90 nisf fidda monatlich erhöht wurde. 2. Es wurden einige Stellen geschaffen, nämlich für einen Wassersprenger vor der Moschee auf der Zitadelle, der zweimal pro Tag - morgens und abends - Wasser vor der Moschee versprengen sollte. Er bekam dafür ein Gehalt von 30 nisf fidda monatlich. 3. Durch diese Urkunde wurde eine zweite neue Stelle geschaffen, die Stelle eines Handwerkers für die Bauten von Sulaimän Pascha in Rosette. Er bekam dafür ein Gehalt von 30 nisf fidda monatlich, doch wenn die Arbeit länger als drei Tage dauerte, bekam er mehr Geld. 4. In der Urkunde wurde auch bestimmt, daß das Geld, welches zur Moschee des Propheten in Medina geschickt wurde, für Reparaturen verwendet werden sollte. 2.1. 23 Die 23. Urkunde, Seite 168 - 178 Die originale Urkunde wurde am 19. Rablc II. des Jahres 938/2. November 1532 geschrieben. Durch diese Urkunde wurde eine Zuckerrohrpresse (micsarat sukkar alqasab), ein Kuhstall (dar al-baqär) und ein Kornspeicher (süna) gestiftet. Alle diese Bauten lagen in Subra in der Nähe von Kairo. 2.1. 24 Die 24. Urkunde. Seite 179 - 188 y

Die originale Urkunde wurde am 17. Gumädä I. des Jahres 938/28. Dezember 1531 geschrieben. In dieser Urkunde steht, daß Sulaimän Pascha zwei Wikälas in Büläq gestiftet hat und daß das Gehalt des Wasserbesorgers in der auf der Zitadelle von Kairo liegenden Moschee um 15 nisf fidda monatlich höher wurde.

26

Die Bauten von Sulaimän Pascha

2.1. 25 Die 25. Urkunde. Seite 189 -192 Die originale Urkunde wurde am 14. Sawwäl 938/20. Mai 1532 geschrieben. In dieser Urkunde steht, daß Sulaimän Pascha folgendes bezeugt: 1. Jedes Jahr wurden von seiner Stiftung 2820 nisf fidda nach Mekka und Medina geschickt, davon 1460 für die Koranleser in Mekka, und 1360 für die Koranleser in Medina. In der Urkunde steht, wie das Geld genau aufgeteilt werden sollte. 2. Das Gehalt des Gebetsausrufers in der Moschee in Büläq wurde um 15 nisf fidda monatlich heraufgesetzt. 3. Es wurden 45 nisf fidda an fünf Waisenkinder bezahlt, die in der Kinderschule auf der Zitadelle lernten, d.h., daß die Zahl der Waisenkinder von zehn auf 15 gestiegen war. 2.1. 26 Die 26. Urkunde. Seite 193 -195 Die originale Urkunde wurde Anfang Rabic II. des Jahres 939/30. Oktober 1532 geschrieben. Durch diese Urkunde bestätigte Sulaimän Pascha folgendes: 1. Von seiner Stiftung wurden 60 nisf fidda an die zwei Lehrer der Waisenkinder (Mu>addib al-Aitäm) und an die zwei Lehrgehilfen in der Kinderschule in der Madrasa von Qädf cAbd al-Bäsit (823/1420, Index No. 60)13> sowie in ad-Duhaisa (einer Madrasa oder Zäwiya)14' und im Sabll von Farag ibn Barqüq (811/1408, Index No. 203) gegeben. Die Urkunde erklärt, wie das Geld aufgeteilt werden sollte. 2. Es wurden für die beiden Schulen Matten auf Kosten der Stiftung gekauft. 3. Das Gehalt des Marmorhandwerkers der Stiftung in Rosette wurde um 15 nisf fidda monatlich erhöht. 2.1. 27 Die 27. Urkunde, Seite 196 - 201 Die originale Urkunde wurde am 26. Rabic II. des Jahres 939/25. November 1532 geschrieben.

13) 14)

Über das Gebäude, vgl. Brandenburg, D . : Islamische Baukunst in Ägypten, S. 181. Über das Gebäude, vgl. Lamei, Saleh Mostafa: Moschee des Farag ibn Barqüq in Kairo, S. 10, Anm. 14.

Die Stiftung von Sulaimän Pascha

27

Es ist eine Stiftungsurkunde, in der Sulaimän Pascha die renovierte Zuckerfabrik stiftet15). In der Urkunde steht auch, daß am Anfang jedes Gumädä I. auf Kosten der Stiftung sechs ägyptische Qintär Öl gekauft werden sollten, die zum Hafen Abu QIr bei Alexandria geschickt werden sollten, um die dort neugebaute Burg zu beleuchten. Der Olbesorger in dieser Burg bekam ab Anfang Gumädä II. alle drei Monate 76.5 nisf fidda. 2.1. 28 Die 28. Urkunde. Seite 202 - 211 Die originale Urkunde wurde am Anfang Dü 1-Qacda 939/25. April 1533 geschrieben. Es ist eine Stiftungsurkunde, in der steht, daß Sulaimän Pascha einige Bauten in der Nähe seiner Moschee in Büläq gestiftet hat. Diese Bauten waren: 1. zwei Wasserbecken für das Tränken der Reittiere, 2. zwei Läden in Büläq, 3. ein Garten mit Obstbäumen, 4. ein Kiosk neben der Moschee, in dem man auch beten konnte, 5. Lagerraum in der Zitadelle von Kairo. In der Urkunde steht auch, daß 30 Koranleser jeden Tag nach dem Nachmittagsgebet in der Moschee je 1/30 (guz > ) des Korans lesen sollten, d.h., daß der ganze Koran in der Sitzung gelesen wurde. Dafür bekam jeder von ihnen 22.5 ni§f fidda monatlich, außer ihrem Saih, der 45 ni$f fidda bekam. Es wurde auch 37.5 nisf fidda monatlich an jemanden bezahlt, der Lobgedichte sprechen sollte, wenn der Koran gelesen worden war. Weitere 30 nisf fidda wurden monatlich an den Wasserbesorger für die Trinkstelle (Mazmala) in Büläq bezahlt, das gleiche Gehalt wurde an einen Gärtner für den Garten der Moschee in Büläq bezahlt.

15)

Es ist mir nicht klar, warum er eine zweite Stiftungsurkunde schreiben ließ, obwohl er das gleiche Gebäude ein Jahr zuvor gestiftet hatte (Urkunde Nr. 23), und ob die Renovierung eine neue Stiftungsurkunde nötig machte. Vielleicht wurde die neue Stiftungsurkunde geschrieben, weil die Beschreibung des Gebäudes nach der Renovierung mit der Beschreibung in der alten Urkunde nicht mehr übereinstimmte.

28

Die Bauten von Sulaiman Pascha

Auch wurde auf Kosten der Stiftung Weizen gekauft, um damit Brot für die Stiftungsnutzer zu backen. Die Urkunde sagt genau, wie das Brot aufgeteilt werden sollte. 2.1. 29 Die 29. Urkunde, Seite 212 - 214 Die originale Urkunde wurde am 26. Du 1-Higga 939/19. Juli 1533 geschrieben. In dieser Urkunde wurde festgelegt, was der Stiftungsaufseher und der Stiftungsverwalter machen sollten, wenn die Überschüsse für die Reparaturen der Stiftung nicht ausreichen sollten. Sie sollten dann das Geld von den Kosten des Brotes abziehen; sollte auch das nicht ausreichen, dann sollte der Rest von den Gehältern abgezogen werden, und nach Abschluß der Reparaturen sollte alles wie vorher laufen. 2.1. 30 Die 30. Urkunde. Seite 215 - 224 Die originale Urkunde wurde am 14. Ramadan 940/29. März 1534 geschrieben. Es ist eine Stiftungsurkunde, in der es heißt, daß Sulaiman Pascha alles gestiftet hat, was er in seiner Moschee errichten ließ, nämlich einen Minbar aus Holz, der fünf Stufen hatte, einen Kiosk neben der Moschee, drei Läden in Büläq und einen Wohnraum (Qäca) in Kairo in der Nähe von al-Muski", den er zuvor gekauft hatte. Die Urkunde beinhaltet eine genaue Beschreibung dieser Bauten. Durch die Urkunde wurden einige Stellen in der Moschee von Büläq geschaffen, nämlich : 1. Eine Stelle für einen Prediger für die Moschee in Büläq; sicherlich konnte er seine Arbeit erst aufnehmen, nachdem der Minbar in der Moschee errichtet worden ist; das bedeutet, daß die Moschee vorher nicht als Freitagsmoschee gedient hat. Dieser Prediger bekam ein Gehalt von 45 nisf fidda monatlich. 2. Ein Assistent des Vorbeters (al-Muraqql) mit der Aufgabe, den Gebetsruf zu wiederholen und ein Gebet vor den Betern zu sprechen. Dafür bekam er ein Gehalt von 15 nisf fidda monatlich sowie drei Brote täglich. 3. Ein zweiter Gebetsausrufer für die gleiche Moschee, der seine Arbeit abwechselnd mit dem ersten Gebetsausrufer verrichten sollte. Sein Gehalt betrug 45 nisf fidda monatlich und drei Brote täglich.

Die Stiftung von Sulaimän Pascha

29

Die Urkunde beinhaltet zwei neue Bestimmungen für die Stiftung, nämlich: 1. Das Gehalt des Türhüters der Moschee in Rosette wurde um 30 nisf fidda monatlich erhöht, dafür aber sollte er neben seiner Arbeit die Lampen mit Ol versorgen und die Moschee reinigen. 2. Von der Stiftung sollten jedes Jahr 3240 nisf fidda an die Koranleser in Mekka und Medina geschickt werden. 2. 1. 31 Die 31. Urkunde, Seite 225 - 227 Die originale Urkunde wurde am 8. Sawwäl 940/22. April 1534 geschrieben. In dieser Urkunde heißt es, daß wenn die Pest in Kairo ausbräche, der Stiftungsverwalter von der Stiftung 5000 nisf fidda dem Oberrichter als Beteiligung an den Kosten der Beerdigung der an dieser Krankheit gestorbenen Armen geben solle. 2. 1. 32 Die 32. Urkunde. Seite 227 - 230 Die originale Urkunde wurde am 20 Muharram 941/Anfang August 1534 niedergeschrieben. Durch diese Urkunde stiftete Sulaimän Pascha dem Saih c Abd al-Galll alBurullus! einen Wohnraum, welcher nach seinem Tod einem anderen Saih gestiftet werden sollte, und zwar mit der Zustimmung des Stiftungsaufsehers und des Stiftungsverwalters. 2.1. 33 Die 33. Urkunde. Seite 230 - 242 Die originale Urkunde wurde am 18. Rablc I. des Jahres 941/27. November 1534 geschrieben. Es ist eine Stiftungsurkunde, mit der Sulaimän Pascha einige Bauten stiftete: 1. Ein großes Haus in Härat Zuwaila in Kairo, von dem die Urkunde eine ausreichende Beschreibung beinhaltet. 2. Er stiftete noch einmal den Wohnraum in der Nähe von al-Muskl16> und nennt als Grund dafür, daß er das alte Gebäude abreißen ließ, um ein neues zu bauen, das aus vier Wohnräumen bestand. 16)

Urkunde S. 30.

Die Bauten von Sulaimän Pascha

30

Durch die Urkunde wurden auch einige Stellen geschaffen: 1. Ein Brotverteiler mit der Aufgabe, jeden Tag mittags oder spätmittags das Brot zu verteilen; dafür bekam er ein Gehalt von 22.5 nisf fidda monatlich und drei Brote täglich. 2. Ein Wasserbesorger für die Moschee in Rosette mit der Aufgabe, die Moschee und deren Brunnen mit Wasser zu versorgen und dazu auch die Moschee zu reinigen; dafür bekam er ein Gehalt von 22.5 nisf fidda monatlich. Weil diese letzte Stelle geschaffen worden ist, wurde die Erhöhung des Gehaltes des Türhüters in der gleichen Moschee rückgängig gemacht.17) 2.1. 34 Die 34. Urkunde. Seite 242 - 258 Die originale Urkunde wurde am 28. Gumädä I. des Jahres 942/24. November 1535 geschrieben. Es ist eine Kauf- und Stiftungsurkunde, durch die der Stiftungsaufseher ein im Härat Zuwälla in Kairo gekauftes Haus stiftete, welches 26 000 nisf fidda gekostet hat. Durch die Urkunde wurde auch eine neue Stelle in der Moschee auf der Zitadelle geschaffen, und zwar die eines Handwerkers für die Reparatur der Ketten und Türklopfer (halq al-abwäb), der ein Gehalt von 7.5 nisf fidda monatlich und drei Brote täglich bekam. 2.1. 35 Die 35. Urkunde. Seite 259 - 262 v

Die originale Urkunde wurde am 28. Gumädä I. des Jahres 941 /5. Dezember 1534 geschrieben.18) Mit ihr bestätigt Sulaimän Pascha, seinem Stiftungsaufseher Vollmacht erteilt zu haben, Klage gegen den Verwalter der Stiftung zu erheben. In dieser Urkunde steht, daß Sulaimän Pascha alle Güter, die von ihm vorher gestiftet worden sind, wieder in seinen Besitz nehmen möchte, aber der Verwalter der Stiftung ihn daran hindere. Das Urteil fiel zugunsten des Stiftungsverwalters aus, d.h., daß Sulaimän Pascha die Klage verloren hat.

17) 18)

ibid. Diese Urkunde wurde schon bearbeitet, vgl. Vesely, Rudolf: Trois Certificats délivrés pour les Fondations Pieuses en Egypte au XVI e Siècle, S. 248 ff.

Die Stiftung von Sulaiman Pascha

31

2.1. 36 Die 36. Urkunde, Seite 263 - 272 Die originale Urkunde wurde am 14. Safar 946/1. Juli 1539 geschrieben, d.h. nachdem Sulaiman Pascha Ägypten schon verlassen hat. Es ist eine Bau- und Stiftungsurkunde 19) , in der steht, daß der Stiftungsverwalter auf Kosten der Stiftung eine Wikäla in Büläq errichtete. Sie wurde auf einer Landfläche gebaut, die vorher für diesen Zweck für lange Zeit gemietet worden ist. Durch die Urkunde wurde auch bestätigt, daß der ehemalige Sklave des Stifters, Yüsuf, 60 nisf fidda monatlich und drei Brote täglich auf Kosten der Stiftung bekommen sollte. 2.1. 37 Die 37. Urkunde, Seite 273 - 281 Die originale Urkunde wurde am 14. Safar 946/1. Juli 1539 geschrieben. Durch diese Urkunde wurden einige Bedingungen für die Stiftung festgelegt: 1. Es sollten 11 Qintär und 18.5 Ratl Öl aus Alexandria (nach ägyptischen Gewicht) gekauft und mit der Pilgerfahrt nach Mekka und Medina geschickt werden. Der Stiftungsverwalter sollte das Öl besorgen und die Transportkosten bezahlen. 2. Es sollten jedes Jahr mit der Pilgerkarawane 40 Gold-DTnär an einen Wasserbesorger in Mekka bezahlt werden, der jeden Tag 50 Keramikschalen mit Trinkwasser besorgen sollte. 3. Es sollte die gleiche Summe für die gleiche Stelle mit der gleichen Aufgabe in der Moschee des Propheten in Medina bezahlt werden. 4. Es sollten an den hanafitischen Oberrichter von Mekka und an den Prinzen von Jiddah je 25 nisf fidda jährlich gezahlt werden für die Aufgabe, das Geld und das Öl an die Wasserbesorger zu verteilen. 2.1. 38 Die 38. Urkunde. Seite 282 - 301. Die originale Urkunde wurde am Ende Ragab 947/Ende November 1540 in Istanbul geschrieben.

19)

Diese Urkunde wurde schon früher bearbeitet vgl. Vesely, Rudolf: Un Document de Construction émis pour Süleyman Pacha, S. 423 ff.

32

Die Bauten von Sulaimän Pascha

Es ist eine Stiftungsurkunde, durch die zwei Häuser im Viertel des Verstorbenen Ishäq Pascha in Istanbul gestiftet wurden; eines der Häuser war alt, das andere neu. Es wurden auch ein Kamelstall sowie ein Pferdestall in Anatolien gestiftet. Diese Güter sollten wirtschaftlich genutzt werden und ihre Einnahmen an den Stiftungsaufseher in Kairo gehen. 2.1. 39 Die 39. Urkunde, Seite 302 - 320 Die originale Urkunde wurde am Ende des Ragab 947/Ende November 1540 in Rumeli 20 ' geschrieben. Es handelt sich um die Bestätigung des Inhaltes der 28. Urkunde. 2.1. 40 Die 40. Urkunde, Seite 321 - 326 Die originale Urkunde wurde am Ende des Gumädä I. 944/4. November 1537 abgefaßt. Durch diese Urkunde stiftete Sulaimän Pascha ein Haus, eine Bäckerei und zwei Grundstücke, deren Einnahmen wohltätigen Zwecken zufliessen sollten. In der Urkunde werden diese nicht näher benannt. Im Gegensatz zu dem, was er in Ägypten über seine gestifteten Güter verfügt hatte, erlaubte der Stifter dem Stiftungsaufseher in Istanbul, diese Güter zu verkaufen und zu ersetzen, falls das für die Stiftung besser sein sollte. 2. 2 Eine Bau- und Stiftungsurkunde Außer der Sammelurkunde befindet sich im Ministerium für fromme Stiftungen in Kairo eine Bau- und Stiftungsurkunde von Sulaimän Pascha, nämlich die Urkunde Nr. 58 gadFd (neu). Diese Urkunde war eine von über fünfhundert Urkunden, die im Jahr 1969 in diesem Ministerium entdeckt wurden. Sie ist in Rollenform (344 X 30.5 cm) und wurde am Anfang des Monates Rabl c n des Jahres 949/15. Juli 1542 auf Papier geschrieben. 20)

Das Gebiet, das im Norden vom Balkan-Gebirge, im Osten vom Schwarzen Meer und vom Bosporus, im Süden vom Marmara - Meer und der Ägäis begrenzt wird, vgl. EI 1 , Band m, S. 1271.

Die Stiftung von Sulaimän Pascha

33

In dieser Urkunde steht, daß Ahmad Aga, der Stiftungsaufseher, einen Befehl von Sulaimän Pascha bekommen hat, von den Überschüssen der Stiftung eine Wikäla und Wohnräume zu errichten. Die Urkunde beinhaltet die Beschreibung dieser Bauten und endet mit der Bezeugung des Stiftungsaufsehers sowie des Stiftungsverwalters, daß der ganze Bau von den Überschüssen der Stiftung errichtet worden ist. 2. 3 Die Verwaltung der Stiftung In seinen Urkunden ließ Hädim Sulaimän Pascha erklären, wie und von wem seine Stiftung in Ägypten verwaltet werden sollte. 2. 3. 1 Der Stiftungsaufseher ( Näzir al-Waqf) Die einzige Voraussetzung, diese Stelle zu bekommen, war, zuvor die Aufsicht über die Waffen in der Zitadelle von Kairo zu übernehmen.21) Der Stiftungsaufseher war der Vorsitzende der Verwaltung der Stiftung, mit der Aufgabe, auf die Stiftung aufzupassen und zu kontrollieren, ob alle Bediensteten ihre Aufgaben erfüllten. Als Gehalt bekam er 90 nisf fidda monatlich.22' 2. 3. 2 Der Verwalter der Stiftung ( MutawallT al-Waqf) Er war der Vorgesetzte der Angestellten und der Arbeiter der Stiftung mit der Aufgabe, die Miete aus den für die Moscheen gestifteten Bauten einzuziehen, aber er mußte zuerst die Erlaubnis des Stiftungsaufsehers einholen. Nachdem die Mieten eingezogen worden waren, wurde das Geld in einer Sitzung abgerechnet. An dieser Sitzung nahmen der Stiftungsaufseher, die Schreiber und der Schreibgehilfe der Stiftung (Mubäsir al-Waqf) sowie die Zeugen der Stiftung teil23*. Der Stiftungsverwalter steckte das Geld in einen Geldbeutel, auf dem der Stiftungsaufseher und die Schreiber unterschreiben mußten. Wenn er etwas 21) 22)

23)

Urkunde S. 57. (Mit „Urkunde" meine ich immer die Urkunde von Sulaimän Pascha, wenn keine andere Urkunde erwähnt wird. Alle Urkunden befinden sich im Ministerium für fromme Stiftungen in Kairo, wenn es nicht anders erwähnt wird.) Urkunde S.38f. ibid S. 39.

34

Die Bauten von Sulaimän Pascha

von diesem Geld ausgeben wollte, mußte er zuvor die Erlaubnis des Stiftungsaufsehers einholen. Er hatte des weiteren die Aufgabe, die anderen Angestellten und Arbeiter zu kontrollieren, ob sie fleißig waren, und wenn einer von ihnen dies nicht war, sollte er ihn zweimal verwarnen. Sollte der Angestellte aber weiterhin faul bleiben, schrieb der Stiftungsverwalter einen Brief an den Stiftungsaufseher, in dem er beantragte, den Angestellten zu entlassen und durch einen neuen zu ersetzen. Er sollte auch dem Schreiber und den Zeugen mitteilen, wenn ein Angestellter oder Arbeiter abwesend war, damit diese Zeit von seinem Gehalt abgezogen werden konnte. Sein Gehalt betrug 150 nisf fidda monatlich. 24 ' 2. 3. 3 Der Schreiber der Stiftung (Kätib al-Waqf) Dieser sollte ein zuverlässiger Mann mit Kenntnis im Rechnungswesen sein. Seine Hauptaufgabe war es, über die Einnahmen und Ausgaben der Stiftung Buch zu führen und alle drei Monate eine Abrechnung zu erstellen, die dem Stiftungsaufseher und dem Stiftungsverwalter zur Prüfung vorgelegt wurde. Sie mußten die Richtigkeit der Abrechnung bestätigen. Für diese Aufgabe bekam er ein Gehalt von 120 nisf fidda monatlich.25) 2. 3. 4 Der Schreibgehilfe (Mubäsir al- Waqf) Er sollte ein Mann mit guten Rechenkenntnissen sein, dessen Aufgabe es war, dem Schreiber bei seiner Arbeit zu helfen. Sein Gehalt betrug 60 nisf fidda monatlich. 26 ' 2. 3. 5 Die Zeugen der Stiftung ( Suhüd al-Waqf) In der Urkunde werden zwei Personen als „Suhüd" benannt, was wörtlich ,Zeugen' bedeutet, von sahida ,bezeugen' abgeleitet.

24) 25) 26)

ibid S. 39. ibid S. 40. ibid.

Die Stiftung von Sulaimän Pascha

35

Man kann nach den mamlukischen Urkunden davon ausgehen, daß sie die Aufgabe hatten, von allen Vorgängen zu bezeugen, daß sie stattgefunden haben. Wenn z.B. Geld gezählt wurde, sollten die Zeugen für den Fall eines Streites dabei sein, um bezeugen zu können, daß das Geld gezählt worden war. 27) Jeder von ihnen bekam 60 nisf fidda monatlich als Gehalt. 2.3. 6 Der Geldeinnehmer (al-Gäbl) Er sollte ein kräftiger Mann von anerkannter Tugend sein. Seine Aufgabe war es, die Miete der gestifteten Gebäude einzusammeln. Nachdem die Miete eingezogen worden war, wurde eine Sitzung abgehalten, die aus ihm, dem Stiftungsaufseher und dem Stiftungsverwalter bestand. In dieser Sitzung bekam er mit der Unterschrift des Stiftungsaufsehers und des Stiftungsverwalters quittiert, daß er die Miete eingezogen hatte und wie hoch der Betrag war. Für diese Aufgabe bekam er 60 nisf fidda monatlich als Gehalt28). 2. 3. 7 Der Kassierer ( as-Sarräf) Er sollte ein Mann von gutem Leumund sein, der etwas von Geld verstand. Seine Aufgabe war es, die Echtheit des Geldes zu kontrollieren. Danach mußte er das Geld an den Stiftungsaufseher weiterreichen. Sein Gehalt betrug 45 nisf fidda monatlich29'. 2. 4 Die Handwerker der Stiftung (Sanä>ic yü al- Waqf) Außer den Angestellten, die für die Verwaltung der Stiftung verantwortlich waren, gab es Handwerker, die die gestifteten Bauten betreut haben.

27) 28) 29)

Eigentlich sagt die Urkunde nichts über die Aufgabe der Zeugen, sondern sie sagt, daß sie die üblichen Aufgaben haben, wie die Zeugen anderer Stiftungen, vgl. Urkunde S. 40. ibid S. 41. ibid.

36

Die Bauten von Sulaimän Pascha

2. 4. 1 Der Restaurator ( al-Murammim ) Er sollte ein Mann sein, der viel von Bauten verstand und für die Reparatur der gestifteten Bauten verantwortlich war. Wenn er sah, daß etwas kaputt war, teilte er dem Stiftungsaufseher sowie dem Stiftungsverwalter mit, wieviel die Reparatur kosten und wie lange die Arbeit dauern würde. Sein Gehalt betrug 60 nisf fidda monatlich,30) aber wenn die Arbeit länger als drei Tage dauern sollte, bekam er zusätzlich Geld.31) Am 19. Gumädä II des Jahres 938/ 29. Januar 1523 wurde sein Gehalt um 30 nisf fidda erhöht.32) 2. 4. 2 Der Klempner ( as-Sabbäk) Er sollte ein tugendhafter Mann sein, der für die Moschee und die Karavansereien in Kairo 3 3 ) verantwortlich war. Er bekam dafür 15 nisf fidda monatlich als Gehalt.34) v

Am 19. Gumädä II. des Jahres 938/ 29. Januar 1523 bekam er auch die Moschee von Sulaimän Pascha sowie zwei andere Bauten in Büläq unter seine Verantwortung, weshalb sein Gehalt um 7.5 nisf fidda monatlich erhöht wurde.35) Am 18. Du 1-Higga 943/ 29. April 1537 wurde sein Gehalt noch einmal um 7.5 nisf fidda monatlich erhöht.36) 2. 4. 3 Der Restaurator der Ketten ( Murammim as-Saläsil) Er sollte ein Mann sein, der etwas von Ketten und Türklopfern verstand, um sie reparieren zu können. Als Gehalt bekam er 7.5 nisf fidda monatlich und drei Brote täglich. Diese Stelle gab es in der Stiftung erst ab dem 28. Gumädä I. des Jahres 941/6. November 1534.37)

30) 31) 32) 33) 34) 35) 36) 37)

ibid S. 45 ibid S. 166 ibid S. 67 Also nicht für die gestifteten Gebäude in Büläq und Rosette. Urkunde: S. 45 f. ibid S. 73. ibid S. 131. ibid S. 257.

Die Moscheen

37

3 Die Moscheen

Wie bei muslimischen Herrschern und Wohlhabenden üblich, ließ auch Hädim Sulaimän Pascha zwei Moscheen errichten, eine in Kairo auf der Zitadelle, eine andere in Büläq in der Nähe von Kairo1). 3.1 Die Moschee auf der Zitadelle (935/1528, Index?' Nr. 142): Auf dem nördlichen Teil der Zitadelle von Kairo3' befindet sich eine Moschee an der gleichen Stelle, wo auch das Mausoleum von SIdl Säriya von Abu Mansür Qista, einem Gouverneur von Alexandria zur fatimidischen Zeit, lag.4' Diese Moschee wurde besonders auch für die Janitscharen errichtet, um zu vermeiden, daß sie mit anderen Gruppen in Konflikt gerieten. 5 ' Deshalb hatte der Bauherr - Hädim Sulaimän Pascha - in seinen Stiftungsurkunden die Einstellung eines persischen oder türkischen Prediges in dieser Moschee angeordnet, der die türkische Sprache, also die Sprache der Janitscharen und der türkischen Elite, beherrschen sollte.6' Die Moschee wurde auch errichtet, weil die Moschee von an-Näsir Muhammad ibn Qalä>ün (reg. 1318 - 1335) auf der Zitadelle (735/1334-35, Index Nr. 143)7' zu dieser Zeit baufällig geworden war, so daß man für die Einwohner der Zitadelle eine neue Moschee errichten mußte. Sie ist deswegen von besonderer Bedeutung, weil sie die erste osmanische Moschee in Ägypten ist8' und somit den osmanischen Baustil zeigt und weil sie an einem wichtigen Platz - auf der Zitadelle, dem Machtzentrum der damaligen Zeit - liegt.9' 1) 2) 3) 4) 5) 6) 7) 8) 9)

Ausgenommen davon sind Moscheen, die Teil von anderen Bauten waren, vor allem von Karavansereien. Index to Mohammedan Monuments in Cairo, Survey of Egypt 1951. Über die Zitadelle von Kairo und ihre Teile, vgl. Creswell, K. A. G : The Muslim Architecture of Egypt, II, S. 163 ff. Ministry of Waqfs: The Mosques of Egypt, II, S. 105. Zaki, c Abd ar - Rahmän: qal c at misr, S. 67. Urkunde S. 160 f. ' Über diese Moschee, vgl. Creswell, K.A.C.: A Brief Chronology of the Monuments of Egypt to A.D. 1517, S. 93. Brandenburg, Dietrich: Islamische Baukunst in Ägypten, S. 256; Raymond, André: The Great Arab Citìes, S. 93. Über die Geschichte der Zitadelle von Kairo, vgl. Creswell, K. A. C.: The Muslim Architecture of Egypt, II, S. 1 ff.

38

Die Bauten von Sulaimän Pascha

Diese Moschee ist weiterhin deshalb interessant, weil sie Teil eines Baukomplexes war, welcher aus dieser Moschee, einem Mausoleum, 10 ' einem Sabll (Brunnenhaus), der nicht mehr erhalten ist, zwei Höfen und einer Kinderschule (kuttäb oder maktab) bestand. 11 ) 3. 1. 1 Der Name der Moschee: Diese Moschee heißt SIdf Särfya, nach dem Namen eines Genossen des Propheten (Sahabi). Aber die historischen Quellen bestätigen nicht, daß dieser Genosse des Propheten je nach Ägypten gekommen ist. 12 ' Es bleibt also unklar, wer in diesem Mausoleum begraben wurde. Es wurden in Ägypten zur fatimidischen Zeit einige Mausoleen im Namen einiger Verwandter oder Genossen des Propheten gebaut, die nachweislich außerhalb Ägyptens gestorben und begraben sind. Ein Beispiel dafür ist das Mausoleum von Sayyida c Ätika, einer Tante des Propheten. 13 ' 4. 1. 2 Beschreibung des Baukomplexes: Wir haben bereits erwähnt, daß diese Moschee Teil eines Baukomplexes, der neben ihr selbst aus einem Mausoleum und einer Kinderschule bestand, war; der Baukomplex wurde von eine Mauer umgeben (Fig. 5). 4. 1. 2. 1 Die Außenmauer: Wie in der Urkunde erwähnt, 14 ' wurde um den Bau eine Mauer errichtet, die heute noch zum Teil erhalten ist. Der Eingang liegt auf der südlichen Seite. 15 ' Zu diesem Eingang führt eine zweiläufige Treppe aus je sieben Stufen, die in einem gemeinsamen Treppenabsatz aus Stein enden (Abb. 1).

10) 11) 12) 13) 14) 15)

Das Mausoleum wurde in der fatimidischen Zeit errichtet, war aber mit dem Baukomplex verbunden. Im Gegensatz zur Türkei und zum mamlukischen Ägypten wurden in Ägypten zur osmanischen Zeit kaum Baukomplexe errichtet. Mubarak, c Alf: al- hitat, V, S. 14. Über das Mausoleum, vgl. Creswell, K. A. C.: Muslim Architecture of Egypt, I, S. 229 ff. Urkunde S. 7. In der Urkunde wird sie als westliche Seite angegeben.

39

Die Moscheen

An diesem Treppenabsatz öffnet sich der Eingang, in einer Nische von 1. 43m Breite. Über dieser Nische befindet sich eine Marmortafel mit folgendem Text: «JL)I VI *_JI

\

«JJI J j — J ^ s « — T 1- Es gibt keinen Gott außer Allah 2 -Muhammad

ist der Gesandte Gottes

Der Eingang ist von einer stumpfen Pyramide bekrönt. An der linken Seite des Eingangs befindet sich ein steinvergittertes Fenster. Diese Art von Fenstergittern war keine osmanische Erfindung. Es gibt an der Fassade der al-Aqmar-Moschee (1125, Index Nr. 33) in Kairo ein steinvergittertes Medaillon (Rundfenster) 16 ' . Allerdings wurde diese Art von Gittern nicht oft in der islamischen Architektur Ägyptens verwendet, vielmehr wurden Gipsgitter benutzt. Der Eingang öffnet sich auf einen Hof, an dessen rechter Seite etwa einen Meter oberhalb des Bodens die vieleckige Öffnung des Wasserbehälters liegt (Abb. 2). 3.1. 2. 2 Die Moschee: Auf diesen Hof neben dem Minarett öffnet sich der Haupteingang der Moschee. Vor dem Eingang befindet sich ein Schutzdach (Abb. 4) aus Holz, das von zwei Seiten an dem Minarett und der Wand der Moschee befestigt ist, während es an den anderen beiden Seiten von drei Holzsäulen getragen wird. Dieses Schutzdach ist mit osmanischen Ornamenten bemalt, die allerdings in schlechtem Zustand sind. Es ist erwähnenswert, daß dieses Schutzdach in der Beschreibung der Moschee in der Urkunde nicht genannt wird; es ist daher anzunehmen, daß es in späterer Zeit gebaut wurde. Der Haupteingang liegt in einer Nische, die mit einem Spitzbogen abgeschlossen ist. Der Spitzbogen ist mit fünf Reihen von Stalaktiten verziert, ein typisches Element der ägyptischen Architektur zur mamlukischen Zeit. 17) 16) 17)

Creswell, K. A. C.: The Muslim Architecture of Egypt, I, Blatt 83 d. Hautecoeur, L. et Wiet, G.: Les Mosquées du Caire, I, S. 316 - 318.

Die Bauten von Sulaiman Pascha

40

Der Eingang ist von zwei Steinbänken flankiert, die hier erstmalig in der osmanischen Architektur in Ägypten auftreten, aber in der mamlukischen Architektur Ägyptens schon bekannt waren. In der Mitte der Nische liegt eine bogenförmige Türöffnung. Diese Türöffnung ist von außen wie von innen mit einem Flachbogen abgeschlossen, der mit verzahntem schwarzen und weißen Marmor verkleidet ist. Der Eingang tritt von innen hervor, was den Eindruck vermittelt, als ob er nachträglich gebaut worden wäre. Aus zwei Gründen glaube ich, daß dieser der alte Eingang ist. Erstens wird in der Urkunde ein Eingang für den Betsaal an diesem Platz erwähnt, 1 8 ' zweitens fängt die Inschrift über dem Marmorsockel gleich links neben dem Eingang an und endet an der rechten Seite des Eingangs, was bedeutet, daß die Inschrift nicht durch den Eingang unterbrochen wird. Vielleicht wollte der Architekt mit diesem Hervortreten des Eingangs von innen besonders die Funktion des Haupteingangs betonen. Ich kenne kein anderes Beispiel dafür in Ägypten. Der Betsaal: Die Moschee besteht aus zwei Hauptteilen, dem Betsaal (Bait as-Salät) und dem Vorhof (Haram). Der Betsaal gehört vom Grundriß her zu den umgekehrten „T-Form-Moscheen", allerdings in einer seltenen Form. 19) Um die Beschreibung klarer zu machen, werde ich den Grundriß als Vestibül (Dürqä c a) (Fig. 5. 1) betrachten, das an drei Iwane grenzt 20 '. Das Vestibül ist mit einer Großkuppel überdacht, die an drei Halbkuppeln grenzt, welche die drei Iwane überdachen. Diese Kuppel wird von vier Halbkreisbögen getragen.

18) 19) 20)

Urkunde S. 8. Goodwin, Godfrey: A History of Ottoman Architecture, S. 312. In der Urkunde wird der Betraum als ein Iwan mit seinem Sidilla (Kleiniwan oder eine große Nische), ein westlicher Iwan sowie ein Vestibül beschrieben, was bedeutet daß der östliche Iwan als Teil des Vestibüles betrachtet wurde, vgl. Urkunde S. 8.

41

Die Moscheen Der Qibla-Iwan (Iwän al-Qibla):

Der Boden dieses Iwans liegt 0.21 m über dem Boden des Vestibüls. Der Iwan ist 7.51 m breit und 7.76 m tief und öffnet sich zu dem Vestibül mit einem Halbkreisbogen (Fig. 5 - 11), einem der vier Bögen, welche die Großkuppel über dem Vestibül tragen. An der westlichen Wand dieses Iwans steht ein Wandschrank von 1.62 x 1.01 x 0.75 m. An der linken Seite dieses Wandschranks gibt es ein kupfervergittertes, zweiflügeliges Fenster, dessen Holzflügel mit Arabeskdekor verziert sind und in Nashi - Schrift den folgenden Text tragen: ¿TL-UI Ijl-A x i i i ^ L J , y i J3ju

\

pJUJI ¿LLJI_ V

1- Es befahl die Erneuerung dieses Fensters 2- der fromme König Färüq I. im Jahr 1366 (H.) (1946 - 47) Der untere Teil der Wand ist, wie alle unteren Teile der Wände des Betsaals, mit vielfarbigem Marmor mit mamlukischen Mustern verkleidet (Abb. 5) und wird von einer weißen, waagerechten Linie aus vielfarbigem Marmor in 2 / 3 ihrer Höhe unterteilt. Die obere und untere Fläche sind in rechteckige Felder eingeteilt und mit weißen, schwarzen, blauen oder roten Marmorplatten eingelegt. Die Höhe dieses Marmorsockels beträgt 3.07 m.21> Diese Art von Dekoration wurde im Mausoleum von Sultan Hasan in Kairo und auch in der Moschee von Qoban Mustafä Pascha, einem ehemaligen Statthalter von Ägypten, in Gebza, in der Nähe von Istanbul, verwendet. 22 ' Der Marmorsockel ist mit einer Kuff-Schrift (Fig. 12) gekrönt (Koran Sure 2 die Kuh - Vers 255) 23) , dem Thronvers, der sehr häufig in der islamischen Kunst verwendet wurde. 24 ' Der Text lautet: J

21) 22) 23) 24)

L*JfiJ f—y- J i I

«¿iL r > f jJI ^ I j r - ß . «IftJI ü ^ I f - ^ v J I c ^ J I *JJI L (J-JW i L « Jl¿gj ^ jjll j O'^Sl ^ ~

In der Urkunde steht, daß seine Höhe vier istanbulische Elle betrug, also entsprach eine solche Elle 76.75 cm, vgl. Urkunde S. 8. Aslanapa, Oktay: Osmanli Devri Mimarisi, S. 163. Urkunde S. 8. Brisch, Klaus: Beobachtung zu einer kleinen Holztafel mit Mihräb, Ein Beitrag zur Frömmigkeitsgeschichte im fatimidischen Ägypten, S. 60 f.

...II

42

Die Bauten von Sulaimän Pascha f t »-1 ^ L~•.> Im Namen des barmherzigen und gnädigen Gottes. „Gott (ist einer allein.) Es gibt keinen Gott außer ihm. (Er ist) der Lebendige und Beständige. Ihn überkommt weder Ermüdung noch Schlaf. Ihm gehört (alles), was im Himmel und auf der Erde ist. Wer (von den himmlischen Wesen) könnte - außer mit seiner Erlaubnis -(am jüngsten Tag) bei ihm Fürsprache einlegen? Er weiß, was vor und was hinter ihnen liegt ".

Über diesem Marmorsockel liegen an den beiden Enden die Basen von zwei Pendentivs (Abb. 7), welche die Halbkuppel über dem Qibla-Iwan tragen. Diese wie alle anderen Pendentivs im Betsaal sind mit spitzovalen Motiven in verschiedenen Farben verziert. Jedes Oval ist auch mit Arabeskdekor geschmückt. 25 ' Jeweils zwei Pendentivs schließen sich an die oberen Ecken an und bilden dadurch einen gedrückten Spitzbogen, unter dem zwei Medaillons mit gezacktem Rand liegen (Abb. 5). Dies sind zwei von zehn Medaillons im Betsaal, die eine Gründungsinschrift in Gold auf Blau tragen. In der Mitte über den beiden Medaillons liegt ein rundes Fenster mit farbigem Glas. In der Mitte der Qibla-Wand dieses Iwans liegt die Gebetsnische (Mihräb) (Abb.6). Sie ist von zwei Fenstern, wie das eben beschriebene Fenster, flankiert. Das rechte Fenster trägt einen Text, der auf dem linken Fenster fortgesetzt wird. Auch er beinhaltet den Thronvers, Sure 2 - die Kuh - Vers 255. ^jJI II j

1-

Der

0

I K , .:,!! o - «JUL j ^ e l ^ L w J L i - i

«u—

segensreiche

1 (^-¡Jl « ^ J l ^ - f c

Hocherhaltende

(Gott)

K *UI_ T

sagte,

Zuflucht bei Gott vor dem Satan, 2-

„Es gibt keinen Gott außer ihm. (Er ist) der Lebendige

und Beständige.

25)

Ihn überkommt

weder Ermüdung

noch

Das Motiv wurde in der mamlukischen Buchkunst verwendet. Ein Beispiel dafür ist in Dekorationen eines Korans aus dem Jahr 1369 zu sehen, vgl. Atil, Esin: Art of the Mamluks, S. 38 f.

Die Moscheen

43

Schlaf. Ihm gehört (alles), was im Himmel und auf der Erde ist " Auf dem linken Fenster wird der Text fortgesetzt (Fig 14): ^

».1

L, f-^aJ

¿f, L (J-»-

^ y ^ l y . .11 —

'

VI » jl^c^ i

l—i L;

3- „Wer (von den himmlischen Wesen) mit seiner Erlaubnis (am jüngsten Tag) sprache einlegen ? Er weiß , was vor ihnen liegt. Sie aber wissen nichts davon will. Sein Thron

^

^ jJI Ii

f

oPv^r

könnte - außer - bei ihm Fürund was hinter - außer was er

4- reicht weit über Himmel und Erde. Und es fällt ihm nicht schwer, sie (vor Schaden) zu bewahren. Er ist der Erhabene und Gewaltige.26)" Die Gebetsnische (Mihräb): Die Gebetsnische hat einen achteckigen Grundriß von 1.07 m Breite und 0.77 m Tiefe. Sie hat bis zum Bogenansatz eine Höhe von 2.21 m. Nach seinen Dekorationen läßt sich dieser Mihräb in drei Zonen teilen: I. Die Sockelzone (Abb. 11) ist mit vielfarbigen Paneelen aus Marmor verkleidet, die die Form einer Arkade bilden, aus Pfeilern, die Dreipaßbögen tragen, bestehend. Die Bogenzwickel dieser Arkade sind mit schwarzem Arabeskdekor verziert. Diese Art von Dekorationen in der Sockelzone der Gebetsnische wurde auch in einigen mamlukischen Gebetsnischen in Ägypten verwendet. Ein Beispiel dafür ist im Mausoleum von Sultan al-Gaurf (1504, Index Nr. 66) in Kairo zu sehen. 27) Über dieser Zone liegt ein Band aus weißem Marmor, das durch zwei vielfarbige Linien in drei Teile geteilt ist.

26) 27)

Die Übersetzungen aller koranischen Texte sind aus Paret, Rudi (Übersetzer): Der Koran, Dritte Auflage, 1983, entnommen. Hatecoeur et Wiet: Les Mosquées du Caire,II, Blatt 210.

44

Die Bauten von Sulaimän Pascha

II. Die Mittelzone (Abb. 10) ist mit der aus einem Mittelstern entwickelten Flechtbanddekoration (Fig. 15) verziert.2® Darüber liegt ein Band aus weißem Marmor, unterteilt durch eine einzelne Linie aus vielfarbigem Marmor. III. Die obere Zone (der Nischenkopf) ist mit Zickzackdekor (Abb. 9) verziert, mit wechselnden roten und dunkelblauen Zickzacklinien, zwischen denen ein weißes Band liegt. Die Wölbung öffnet sich nach außen mit einem gedrückten Spitzbogen, der von der Außenseite mit dunkelblauem, rotem und weißem Arabeskdekor verziert ist, in der gleichen farblichen Abfolge wie im Nischenkopf. Genau in der Mitte unter diesem Bogen befindet sich eine Fliese mit dem Wort „Allah" . Die Bogenzwickel sind mit Arabeskdekor in Gelb und Schwarz bemalt. Um die Gebetsnische läuft eine Rahmung von 38.5 cm Breite aus rechteckigen Marmortafeln, die jeweils einen farblich abgesetzten, eingeschliffenen Arabeskdekor (Fig. 16) tragen. Über der Rahmung der Gebetsnische findet man eine Marmortafel mit der V Sahäda (dem Glaubensbekenntnis des Islam) als Aufschrift. . UJ-6 —II Jy^r a j , ^ L J j - . '

Jj

!? Jje-1 os-r^ 1 {Z " --»-I I «U I (j

„den Gläubigen ins Herz herabgesendet hat, damit sie sich in ihrem Glauben noch mehr bestärken lassen würden. Gott (allein) hat die Heerscharen von Himmel und Erde (zu seiner Verfügung). Er weiß Bescheid und ist weise." Es bezeugt die Wahrheit der allmächtige Gott und sein großmütiger Prophet Muhammad.

Das Vestibül (Dürqäca) (Fig. 5 -1): Die Fläche des Vestibüls beträgt 7.83 x 9.93 m und ist mit einer Großkuppel überdacht. In der nördlichen Seite des Vestibüls (Abb. 23) liegt eine Nische von 2.90 m x 0.45 m mit einer Höhe von 2.73 m bis zum Fuß des Bogens. Diese Nische ist mit einem Flachbogen aus Zahnsteinen abgeschlossen und hat eine Schwelle von 0.13 m Höhe. In ihrer Mitte öffnet sich eine rechteckige Türöffnung (1.8 m x 2.94 m) / die den Betsaal mit dem Vorhof verbindet.

56

Die Bauten von Sulaimän Pascha

Der Boden dieser Nische ist mit vielfarbigem Marmor in Form eines Medaillons belegt. Über der Nische befindet sich die Tribüne der Gebetsausrufer (Dikkat almu > addinin. 4 1 ) Die Tribüne für die Gebetsausrufer (Abb. 22) Diese Tribüne (Dikka) liegt unter einem der vier Bögen, die die Großkuppel über dem Vestibül tragen und wird von zehn Konsolen aus Holz gestützt. Laut Urkunde sind diese Konsolen aus Stein;42) diese Konsolen waren wohl aus Stein und wurden mit Holz verkleidet. Steinkonsolen als Tragelement wurden in der islamischen Architektur in Ägypten zur mamlukischen Zeit häufig benutzt. 43 ) Diese Tribüne hat eine Fläche von 5.72 xn x 1.79 m und ein Geländer aus Stein von 0.46 m Höhe. Die Konsolen der Tribüne sind mit gemaltem Arabeskdekor verziert, allerdings in einfachen Formen. An das Geländer der Tribüne sind Bogenzinnen gemalt, von denen jede einzelne wiederum mit Arabeskdekor verziert ist. Die Urkunde hat die Funktion dieser Dikka als Tribüne für die Gebetsausrufer angegeben.44) Die Errichtung von Tribünen in Moscheen oder in Madrasen war schon in der islamischen Architektur Ägyptens zur mamlukischen Zeit bekannt. Damals wurden die Tribünen oft in der Mitte oder am Ende des Qibla-Iwans errichtet. Sie hatten die Form einer Plattform aus Marmor oder aus Stein und wurden von Säulen getragen. Ein Beispiel dafür gibt die Tribüne in der Moschee von Sultan Hasan in Kairo (1356 - 62, Index Nr. 133).45' In der Moschee von an-Näsir Muhammad ibn Qalä > ün (reg. 1318 - 1335) auf der Zitadelle von Kairo (Index Nr. 143) wurde zum ersten Mal in der islamischen Architektur in Ägypten eine Dikka errichtet, die von Konsolen

41) 42) 43) 44) 45)

Urkunde S. 8. Urkunde S. 10. Hautecoeur L. et Wiet, G.: Les Mosquées du Caire, II, S. 329 f. Urkunde S. 28. Hautecoeur, L. et Wiet, G.: op. cit., S. 300f.

57

Die Moscheen

und nicht von Säulen getragen wird, wodurch der Architekt Platz gespart hat. Im 15. und zu Anfang des 16. Jahrhunderts, als die Grundfläche der Madrasen und Moscheen kleiner geworden war, wurde die Dikka oft im nördlichen Iwan gebaut. Die Dikka hatte manchmal eine Seiten- oder Außentreppe, die gleichzeitig zum Minarett führte, so auch in der Moschee von Hädim Sulaiman Pascha auf der Zitadelle. Ein gutes Beispiel dafür bietet auch die Dikka in der Madrasa von Sultan al-Gaun in Kairo (1504, Index Nr. 189). Die Wand hinter der Dikka in der Moschee von Hädim Sulaiman Pascha wird durch zwei waagerechte Linien in drei Felder geteilt. Das untere Feld ist mit Viereck- und Sternmotiven verziert, das Mittelfeld mit Küff-Schrift (Abb. 27) dekoriert und das obere Feld mit Rauten geschmückt. Die Inschrift im Mittelfeld lautet: L* J J L X iL, U, f ^ v l l c ^ y j ' Im

Namen

„Dein tun

46

Herr

des (Gott)

barmherzigen gibt

und

r-r

gnädigen

sehr wohl acht auf

das,

Gottes. was

sie

> "

In der Mitte dieser Wand liegt eine bogenförmige Tür, die auf das Dach des Betsaals führt. Auf ihrer linken Seite liegt eine kleine Blindtür, die wahrscheinlich die ursprüngliche Tür gewesen ist. Der Bogen über der Dikka ist mit viereckigen Dekormotiven (Abb.27) verziert, welche von vier Seiten gewölbt sind: auf den längeren Seiten konkav und auf den schmaleren Seiten konvex. Diese Felder sind mit Arabeskdekor gefüllt. Die Großkuppel über dem Vestibül Diese Kuppel ist von vier Halbkreisbögen getragen, drei von ihnen bilden die Stirnseiten der drei Iwane, während der vierte Bogen als Dach der Tribüne (Dikka) der Gebetsausrufer dient.

46)

Koran 2, 74 (Teil ).

58

Die Bauten von Sulaiman Pascha

Die Laibungen dieser Bögen sind mit kleinen aneinandergereihten Rauten dekoriert, während die Außenseiten mit Inschriften koranischen Inhalts verziert sind, die in Kartuschen geschrieben wurden: 1. In der Qibla-Seite Sure 22 - die Wallfahrt - Vers 77 - 78: IjJ

»\}

fa

I j ^ r — !>

^'¿«ÄJ1 W

t f ^ ' o ^ ' ^ ' f — ,

«tSjJI l^lj i i U J I l ^ - i U ^ L M „pXt « I j ^ - i l ^ j Iju^-i ^Jl J^jl ^ V j - * aJJL I». in'i f. j,

Im Namen des barmherzigen und gnädigen Gottes. „Ihr Gläubigen! Verneigt euch (beim Gottesdienst), werft euch (in Anbetung) nieder, dient eurem Herrn und tut Gutes! Vielleicht wird es euch (dann) wohler gehen. Und müht euch um Gottes willen ab, wie es sich gehört! Er hat euch erwählt. Und er hat euch in der Religion nichts auferlegt, was (euch) bedrückt. Die Religion eures Vaters Abraham! Er (d. h. Gott) hat euch Muslime genannt, (schon) früher und (nunmehr) in diesem (Koran), damit der Gesandte Zeuge über euch sei, und ihr über die (anderen) Menschen Zeugen seid. Verrichtet nun das Gebet, gebt die Almosensteuer und haltet an Gott fest. Er ist euer Schutzherr. Welch trefflicher Schutzherr und Helfer! " 2. In der östlichen Seite Sure 24 - das Licht - Vers 36 - 37: Lj-i « J ^ — Ä ; ^ .l-i. L. L ! > wl>«—11 osß**s> 47) 48)

Urkunde S. 8. Die Urkunde erwähnt, dieses Gesims sei von Konsolen aus Stein getragen. Heute sieht man sie nicht mehr.

Die Moscheen

j i - v i l

^

er*

61

0,-JUaJ L-, ^i-i^Ul ¿Ul L ^ U J I v l ä - 6 l U i U - U p L ^ I ^ T o l o U . M J . j JL. LoLu »'. • . L:' j L u t f J I ' i.l

^ ¿UI^Lill^

^ ¿U—j

( A l l a h ) Im Namen des barmherzigen und gnädigen Gottes . „In der Erschaffung von Himmel und Erde ( M u h a m m a d ) und im Aufeinanderfolgen von Tag und Nacht liegen Zeichen für diejenigen, die Verstand haben. (Leute) die im Stehen, (Abü Bakr) Sitzen oder Liegen Gottes gedenken und über die Erschaffung von Himmel und Erde nachsinnen (und sagen): ,Herr! Du hast das (alles) nicht umsonst geschaffen. Gepriesen c seist du ! ( U m a r ) (Wie könntst du so etwas tun !) Bewahre uns vor der Strafe des Höllenfeuers. Herr ! Wen du in das Höllenfeuer eingehen läßt , den machst du (damit endgültig) zuschanden. Und die Frevler haben (dereinst) keine Helfer. Herr: Wir haben ( c U t m a n ) einen zum Glauben rufen hören (mit den Worten): ,Glaubt an euren Herrn! "Und da glaubten wir. Herr: vergib uns nun unsere Schuld und tilg uns unsere schlechten Taten ! Und beruf uns (dereinst) ab (daß wir) mit den Frommen (ins Paradies kommen). (CA1I) Und gib uns, was du uns durch deine Gesandten versprochen hast ! Und laß uns am Tag der Aufstehung nicht zuschanden werden ! Du brichst nicht, was du versprochen hast." Die Kuppel ist von innen mit zwei weißen Linien verziert, die parallel zueinander laufen und die Form eines Netzes bilden. Dieses Netz besteht aus Rauten mit jeweils vier Knoten, je einem in der Mitte jeder Seite. Ähnliche Formen befinden sich auf einem Kessel aus Venedig, der auf die erste Hälfte des 16. Jahrhundertes zu datieren ist.49* Jede Raute ist auch mit Arabeskdekor verziert. 49)

Museum für Islamische Kunst in Berlin Dahlem, Inv. Nr. B 72.

62

Die Bauten von Sulaimän Pascha

Im Scheitel der Kuppel steht ein Teil von Sure 17 - die nächtliche Reise Vers 84 (Abb.26). Der gleiche Text findet sich in den Scheiteln der beiden Halbkuppeln auf dem östlichen und westlichen Iwan, was den Eindruck gibt, als ob die beiden Halbkuppeln sich wieder in der Mitte treffen und damit die Großkuppel bilden. Dieser Vers ist mit weißer Farbe auf blauem Hintergrund geschrieben und lautet (Fig. 11) : J-S J J „Sag:

Ein jeder

handelt

nach seiner

Weise"

Die Buchstaben sind oben verflochten und bilden damit eine Rundarkade aus Säulen - den Hasten der Wörter - mit Rundkapitellen, welche Dreipaßbögen tragen. Von jedem Kapitell zweigen zwei Linien ab, welche sich verknoten und dadurch ein Netzwerk bilden. Jeweils zwischen zwei Säulen befindet sich eine dreiblättrige Rosette, von der zwei weiße Linien abzweigen und damit eine zweite Rundarkade von Dreipaßbögen bilden. Diese zweite Arkade überschneidet sich mit der ersten Arkade an den Kapitellen der Säulen. Die Kanzel (Minbar): Es ist die älteste erhaltene osmanische Kanzel aus Marmor in Ägypten. 5 0 ' Jedoch wurde Marmor zur Herstellung von Kanzeln in Ägypten schon zur mamlukischen Zeit verwendet. In Ägypten wurden schon im 13. Jahrhundert einige Kanzeln aus Marmor hergestellt, zum Beispiel in der Madrasa von Sultan Hasan. Das' älteste bekannte Beispiel in Ägypten stammt aus dem Jahr 1337 und befindet sich zum Teil im Museum für Islamische Kunst in Kairo. 51 ' Die Kanzel in der Moschee von Hädim Sulaimän Pascha besteht aus den gleichen Elementen wie die Holzkanzel: aus einem Rahmentor, einem zweiflügeligen Tor aus Holz, sieben Stufen, zwei Treppengeländern, einem Sitz (Plattform) für den Prediger (Hatib) sowie der Bekrönung der Plattform.

50) 51)

Urkunde S. 9. Karnouk, Gloria: Form and Ornament of the Cairene Bahri Minbar, Annales Islamologiques, XVII, 1981, S. 129 f.

Die Moscheen

63

Das Rahmentor der Kanzel Dieses Tor besteht aus zwei Pfeilern, die einen Flachbogen tragen, der zweistufige Zinnen trägt. Die erste Stufe besteht aus vier Ranken, von der jede die Form eines Halbdreipaßbogens hat, während die zweite Stufe aus einer größeren Zinne in Form eines Dreipaßbogens besteht. Die Bogenzwickel dieses Tores sind mit zwei Kartuschen mit einer Inschrift aus Sure 33 , 56 bekrönt: O, JJI U - U

^U LJ—; j, J

1- „Gott und seine Engel sprechen

*JJI 0 I _ 1 T den Segen über

den

(auch ihr) den Segen über

ihn

Propheten. 2- Ihr Gläubigen!

sprecht

und grüßt

wie es sich gehört."

(ihn),

Gott bezeugt

die

Der

allmächtige

Wahrheit.

An dieses Tor schließt sich eine zweiflügelige Tür aus Holz an, welche mit Intarsien aus Perlmutt in Form von Flechtbandmotiven verziert ist. Diese Flügel sind mit zwei Kartuschen bekrönt, in denen der gleiche Vers wie auf den Zwickeln des Tores steht; hier fehlt jedoch der Abschlußsatz: ^ - J l JU

¿¿Siy-v

U,J...." Ij.«.l,.„j «JLc 1- „Gott

und seine Engel sprechen

o

1

- *

I ^ jjI L^-l L — T den Segen über

den

Sprecht (auch ihr) den Segen über

ihn

Propheten. 2- Ihr Gläubigen!

und grüßt (ihn) , wie es sich gehört ."

Dieses Tor öffnet sich zu den sieben Stufen hinauf zu der Plattform. Über dieser Plattform befindet sich eine Bekrönung, die von außen die Form einer Pyramide hat, von innen aber gewölbt ist. In der Urkunde52* wird erwähnt, daß die Bekrönung von außen mit Ornamenten in verschiedenen Farben verziert ist, wovon heute nichts mehr zu sehen ist.

52)

Urkunde S. 9.

64

Die Bauten von Sulaimän Pascha

Sowohl die Pfeiler des Tors als auch die vier Pfeiler der Plattform sind mit graviertem Arabeskdekor verziert. Die Geländer der Kanzel Die Geländer werden von der Außenseite in mit gravierten vegetabilen Ornamenten gefüllte Kartuschen eingeteilt. Die Seitenwände der Kanzel Jede der Seitenwände hat die Form eines Dreiecks (Abb. 51), welches von einer breiten Rahmung abgeschlossen wird. Diese Rahmung sowie die Geländer der Plattform sind mit Arabeskdekor verziert. Dekoriert sind die Seitenwände durch ein aus einem Stern entwickeltes graviertes Flechtband, ebenso wie der Arabeskdekor vergoldet und auf blauem Hintergrund. Diese Seitenwände sind aus Marmortafeln zusammengesetzt. Unter der Plattform befindet sich eine Öffnung in Form einer spitzbogenförmigen Tür (Bäb ar-Rauda). Diese Öffnung ist auch in einigen mamlukischen Kanzeln zu finden. Ein gutes Beispiel dafür ist die von Sultan Qäitbäy im Jahr 1483 dem Mausoleum von Sultan Barqüq gestiftete Steinkanzel.53) Um diese Öffnung sowie um die beiden Geländer der Plattform läuft die gleiche Rahmung wie die, welche die Seitenwände umschließt. Die Zwickel des Bogens dieser Öffnung sind mit vergoldetem Arabeskdekor auf blauem Hintergrund ( Abb. 16) verziert. Das Feld zwischen der Plattform und der Rahmung der Öffnung ist mit einer Lunette dekoriert, ebenfalls mit vergoldetem Arabeskdekor gefüllt. Die Medaillons An den Wänden des Betsaals befinden sich zehn Medaillons (Abb. 64) mit einem Text historischen Inhalts in vergoldeter Nashl-Schrift: 54)

53) 54)

flasan, Zakr Muhammad: Atlas al-funün az-zuhrufiya (Atlas of Moslem Dekorative Arts), S. 501, Abb. 797. Das wird auch in der Urkunde erwähnt, vgl. Urkunde S. 9.

Die Moscheen

i

L

L J . ..i C. Ijei-

65

L>J I I j—a Cj l» ••».. j-* I — \

i V l 0 l k j II l ^ L l 4-y-^Jl r ^ • ü ^ U j j i ¿ u u , (Jä^i 0 u u _ r Os jJ|, I^jUI L — > J I j i 0 ^ 1 i.i«l jj 1» 1« iJ ^ 1 .„II ¿f. ¿jLJ— OUjg L ^ ll"l 1 Uli 1 1„ 1 1 Y aj ,.,»J 1 — o^ O^ je? ^ o l^t Hot 0 l i J '«r" o lh.l „ L > r _ A 1 l Ui— Oi O^* o » oro * o 1 ¿ I i jLjJg L ^ o l * o &J-« 0L»S-s J-Z Lg o 1 fl O CK O « ¿ v i ' o r - l r.I Besitzer ist Sulaimän

Pascha

Die andere Inschrift ist am Rand der Oberseite der Leuchter eingraviert. Sie besteht nicht aus einem einheitlichen fortlaufenden Text, sondern aus verschiedenen Koranstellen und einem historischen Text am Ende. Alle Koranzitate haben das Licht zum Thema: ^

I. ¿11 J-XJ» ei j j l

J-fc

¿1^-iJlUJIo,



£-L— fl-4

L^W-»

X l ^ j ¿r-.^-.^JJL

C j j t ,

^ ^ o . J U J J I

LiJ I

J

15 ,t.. y-J I -..1U *JJ l^-x-^U ^ b

Berchem, Max van: Corpus Inscriptionum Arabicarum, Première Partie, Égypte, Paris, 1903, S. 603.

74

Die Bauten von Sulaimän Pascha 1- Es errichtete und erbaute der verehrungswürdige Mamluk des Sultans der Sultane, Sultan Sulaimän, Sohn Sultan Selm Hans von der Familie cUtmäns Gott möge seine Nachkommen bis zum jüngsten Tag bewahren - (also) der Herrscher der Prinzen von Ägypten, 2- Sulaimän Pascha,- möge Gott ihn immer siegen lassen - eine Moschee zum Lobpreis Gottes, der Herrscher und der Helfer, um die Muslime darin beten zu lassen. Ihr Datum (ihre Gründung) - verbeugt euch mit den anderen Beugenden vor Gott.70)

Die Lunette über der Türrahmung (Abb. 29) ist mit Wolkenbändern verziert, die den Ornamenten auf Keramik aus Iznik aus dem 16. Jahrhundert ähneln. 71 * Die Kuppel über dem Querschiff wird von vier Pendentiven getragen. Die Mitte dieses Pendentivs wird durch ein Medaillon (Abb. 30) verziert, welches als goldenes Flechtband auf grünen Hintergrund gemalt ist und eine braune Rahmung hat. Um diese Rahmung läuft eine vergoldete Linie, die in die drei Ecken des Pendentives abzweigt und die Form einer Dreiblattranke bildet. Dann zweigen aus dieser Ranke zwei vergoldete Linien ab, welche um die Basis der Kuppel laufen. Die Medaillons sind hellblau bemalt. 72) Um die Basis der Kuppel ist ein Gesims mit blauen und grünen Zahnsteinen bemalt. Über dieses Gesims ist in Kartuschen mit Nashi-Schrift auf blauem Hintergrund ein Text mit koranischem Inhalt, Sure 17 - die nächtliche Reise Vers 1 - 3, geschrieben; er lautet wie folgt: ^Jlfl^l

— J l o _ >LJ

All o U - — fa^vJ'

j) ja 1.1 Jl^j« .iilI)—& «jl Li-1 L I * » ¿p* ^ j >L;5j ^ «-JJ 70) 71) 72)

o

>- US,L

JUI

*_ül 0

,n '«II I

|j "i ¿.Y; VI J U 1 — I J^t ^ J-A * ^.i h -O I «-JJ I J

Ij) S • :.• I Ju^

Der letzte Satz ist ein Chronogramm. Rawson, Jessico: Chinese Ornament, The Lotus and Dragon, S. 193, Abb. 196. Dieses Ornament zeigt einen Einfluß der islamischen Buchkunst, vgl. Weisweiler, Max: Der islamische Bucheinband des Mittelalters, Wiesbaden 1962, Tafel 28.

I v ^ Li

1

I ry.

Die Moscheen

75

Im Namen des barmherzigen und gnädigen Gottes. „Gepriesen sei der mit seinem Diener (d.h. Muhammad) bei Nacht von der heiligen Kultstätte (in Mekka) nach der fernen Kultstätte (in Jerusalem), deren Umgebung wir gesegnet haben, reiste, um ihn etwas von unseren Zeichen sehen zu lassen. Er (d.h. Gott) ist der, der (alles) hört und sieht. Und wir haben (seinerzeit) dem Mose die Schrift gegeben und sie zu einer Rechtleitung für die Kinder Israels gemacht (indem wir ihnen geboten): ,Nehmt außer mir keinen Sachwalter, die ihr die Nachkommenschaft derer seid, die wir (einst) zusammen mit Noah (auf das Schiff) verladen (und vor der Sintflut errettet) haben!' Er (d.h. Noah) war ein dankbarer Diener (Gottes)." Es bezeugt die Wahrheit der allmächtige Gott. Preis sei Gott. Die Kuppel ist von innen ( Abb. 31), wie die Lunette über dem Eingang, mit in Stuck gravierten und bemalten Wolkenmotiven verziert. Im Scheitel der Kuppel ist ein sternförmiges Ornament angebracht. Um diesen Stern befinden sich drei Reihen von gemalten Ovalornamenten. Jedes Ornament ist durch vier Halbpalmetten gebildet. In der Mitte jedes Ornaments ist eine Halb- bzw. Viertelsonne abgebildet und um diese Halboder Viertelsonne viele kleine Sterne. Die Böden der beiden Flügel dieses Iwans (Arkadenganges) erheben sich 0.76 m oberhalb von dem Boden des Hofs. Man geht hinauf zu diesen Flügeln mittels zweier Stufen, welche 0.42 bzw. 0.34 m hoch sind. Die unteren Teile der Wände dieses Iwans (Arkadengangs) wie die unteren Teile der Wände des Betsaals sind mit vielfarbigem Marmor verkleidet. Über diesem Marmorsockel steht ein eingravierter und schwarz eingelegter Text mit koranischem Inhalt. Außer

der

Tür

werden

der

Betsaal

und

der

Vorhof

mit

drei

kupfervergitterten Fenstern verbunden. Über jedem Fenster befindet sich eine Lunette, die mit Stuckgittern gefüllt ist. Diese Stuckgitter finden sich nur auf der Hofseite.

76

Die Bauten von Sulaimän Pascha

Der Arkadengang mündet in den offenen Hof mit einer Arkade, die aus drei gedrückten Spitzbögen besteht, welche von vier Pfeilern getragen werden. Außer der Kuppel über dem Querschiff wird dieser Arkadengang 73 ) (Iwän) von drei weiteren Kleinkuppeln überdacht. Gegenüber jedem Pfeiler der Arkade steht ein Wandpfeiler, der mit dem Pfeiler der Arkade durch einen Querbogen verbunden ist; dadurch wird der Arkadengang (Iwän) in vier quadratische Flächen eingeteilt, welche durch die obenerwähnten Kuppeln überdacht sind. Diese kleinen Kuppeln sind von Pendentivs getragen, die jedoch nicht geschmückt sind. Die Pfeiler haben einen polygonalen Grundriß, aber eine quadratische Basis sowie ein quadratisches Kapitel. Über dem Kapitel liegt ein Zuganker aus Holz, welcher die Bögen verbindet und die Zugspannungen aufnimmt, wie das in dem Betsaal der Fall ist. Diese Technik wird in allen Arkadengängen (Iwänen) verwendet. Der Bau von Kleinkuppeln als Dach war in Ägypten vor der osmanischen Eroberung (1517) schon bekannt, wurde aber nicht oft verwendet. Abgesehen von den Kuppeln der al-Aqmar-Moschee bilden die Kuppeln im Mausoleum von Farag ibn Barqüq (1400 - 1411) ein gutes Beispiel dafür74). Der östliche Arkadengang (Iwán) (Abb. 34): Der Boden dieses Arkadenganges (Iwans) erhebt sich 0.31 m oberhalb von dem Boden des Hofs. Er öffnet sich zu dem offenen Hof durch eine Arkade, welche aus drei gedrückten Spitzbögen besteht, wie es in der Qibla-Seite der Fall ist. In der Mitte dieses Arkadenganges (Iwäns) liegt auch ein Querschiff, welches nur durch den Boden sichtbar ist, da der Boden des Querschiffs nicht höher als der Boden des offnen Hofs liegt. Ähnliche Querschiffe befinden sich in der Moschee von as - Sälih Talá>ic (1160, Index Nr. 116) in Kairo.75) Das Querschiff endet mit einer Tür, die sich zu dem dritten Hof öffnet. Diese Tür ähnelt denen im Betsaal. Wie in dem Arkadengang in der Qibla-Seite 73) 74) 75)

Dieser Arkadengang wird in der Urkunde (Iwän) benannt, obwohl der richtige Name dafür riwäq wäre, vgl. Urkunde S. 9, Zeile 17; Ibrahim, Laila Ali: Turkish Terms in Mamluk Architecture, S. 113. Creswell, K. A. C : The Muslim Architecture of Egypt, I , S. 244 f. Creswell, K. A. C.: The Muslim Architecture of Egypt, I, S. 281 und Abb. 169.

Die Moscheen

77

wird der Arkadengang durch das Querschiff in zwei Flügel geteilt. Nur der untere Teil der Wand des rechten Flügels ist mit farbigem Marmor im gleichen Muster wie an der Qibla-Wand und im Betsaal verkleidet. An dem Bogenzwickel zwischen dem ersten und zweiten Bogen von rechts befindet sich eine Sonnenuhr (Abb. 38).76' Weder diese noch die zweite (Abb. 39) an der nördlichen Arkade tragen ein Datum, aber in der Urkunde steht, daß ein Mann angestellt werden sollte mit der Aufgabe, die Zeit zu messen und den Gebetsausrufern Bescheid zu sagen, wann sie zum Gebet rufen sollten.77) Sicher brauchte dieser Mann (Zeitmesser) ein Instrument, um die Zeit bestimmen zu können. Deshalb nehme ich an, daß diese Uhren aus der Bauzeit stammen, auch wenn sie in der Urkunde nicht erwähnt werden. Über dem zweiten Bogen liegt ein Wasserspeier (Abb. 52), ein zweiter befindet sich an der westlichen Arkade. Im Gegensatz zu Ägypten, wo die Wasserspeier selten gebaut wurden, da es dort selten regnet, wurden sie in anderen Länder oft gebaut. Das älteste bekannte Beispiel dafür in der islamischen Architektur befindet sich im Felsendom.78) Der westliche Arkadengang (Iwän): Dieser Arkadengang (Iwän) ähnelt dem Arkadengang in der östlichen Seite, hat jedoch keine Sonnenuhr. Es wurde hier auch nur der untere Teil der Wand eines Flügels - des linken Flügels - mit farbigem Marmor verkleidet. Zu diesem Arkadengang öffnen sich zweiflügelige Fenster aus Holz, wie es in den anderen Arkadengängen der Fall ist. Über jedem Fenster liegt auch eine stuckvergitterte Lunette (Abb. 37). Zu dem Querschiff dieses Arkadenganges öffnet sich eine der zwei Außentüren der Moschee, eine zum Betsaal und eine zum Vorhof. Der nördliche Arkadengang (Iwän): Dieser Arkadengang wurde ebenfalls durch ein Querschiff in zwei Flügel geteilt. In dem rechten Flügel befindet sich die Fassade des Mausoleums, zu 76) 77) 78)

Über die Sonnenuhr in der islamischen Kultur, vgl. Wiedemann, Eilhard und Hauser, Fritz: Über die Uhren im Bereich der Islamischen Kultur, S. 7 ff. Urkunde S. 33. Creswell, K. A. C.: Early Muslim Architecture, I, Teil I , S. 79.

78

Die Bauten von Sulaimän Pascha

dem man durch eine Tür an der gegenüberliegenden Seite des Querschiffs gelangt. An der Wand des Mausoleums steht die zweite Sonnenuhr. An der Übergangszone der Kuppel des Mausoleums an der Außenseite sind vier Wörter (Abb. 35) geschrieben: «_JL)I L ,

Oh Gott Oh Muhammad

Aufgrund der Schriftart und des Inhaltes vermute ich, daß diese Wörter aus der fatimidischen Zeit stammen, also aus der alten fatimidischen Moschee. Über dem Bogen des Querschiffs befindet sich ein Wasserspeier. Der Arkadengang mündet in den offenen Hof mit einer Arkade, welche aus zwei gedrückten Spitzbögen besteht; einer von ihnen - der rechte - bildet das Querschiff. Wie in den anderen Arkadengängen werden die Bögen der Arkade von achteckigen Pfeilern getragen; während die Querarkaden an einer Seite von diesen Arkadenpfeilern getragen werden, werden sie auf der anderen Seite von quadratischen Wandarkaden getragen. Die Inschrift über dem Marmorsockel des Vorhofs (Haram) : Wie im Betsaal wird der Marmorsockel mit einem schwarzen Schriftband auf weißem Grund bekrönt. Dieser Text hat koranischen Inhalt, der aus verschiedenen Suren und Versen zusammengesetzt ist. Er beginnt an der rechten Seite des Eingangs in dem westlichen Arkadengang (Iwän) und lautet wie folgt: ^

^

" Ü ^ l ^»Jf

oe- L f J - w ^ j L

j j l lö o*J>j1\ J 3 —" '-•i ^ ' *

Im

Namen

„Gott (ist

IlliJI ^ ±

des

barmherzigen

8

J

J

\

L, c.1^.—II J

O» o—OJ

und

gnädigen

(

Gottes.

einer allein). Es gibt keinen Gott außer ihm.

;

L*J

Die Moscheen

79

(Er ist) der Lebendige und Beständige. Ihm gehört (alles), was im Himmel und auf der Erde ist. Wer (von den himmlischen Viesen) könnte - außer mit seiner Erlaubnis - (am jüngsten Tag) bei ihm Fürsprache einlegen? Er weiß, was vor und was hinter ihnen liegt. Sie aber wissen nichts davon - außer was er will. Sein Thron reicht weit über die Himmel" Dieser Text wird an der Qibla-Wand wie folgt fortgesetzt: a ^ l l o « : J-i c«^- 1 1 ^

«Lr*1 *

J"

L^ü-i»

«jfe

V ^ j J I iy^r*JL ¿1 ¿¿-i «-DL ¿r^c-fiLbJL. jjL ^ 1 I 1

gnädigen

Gottes.

„Gott bezeugt, daß es keinen Gott gibt außer ihm . (hier wird die Inschrift durch die Tür zwischen dem Betsaal und dem Vorhof unterbrochen) Desgleichen und diejenigen,

die das (Offenbarungs)Wissen

Er sorgt für Gerechtigkeit. 79)

Koran: Sure 2, 255 - 256.

^>UJl,

J - J J I ¿ D L ^ i l l J_ä f > l — ÜI

Und es fällt

zu bewahren

c-

Es gibt keinen

die Engel besitzen. Gott

außer

j^t

80

Die Bauten von Sulaimän Pascha ihm. (Er ist) der Mächtige und Weise. Als (einzige wahre) Religion gilt bei Gott (hier wird die Inschrift durch das dritte Fenster zwischen dem Betsaal und dem Vorhof unterbrochen) der Islam.80) Sag: Herr Gott, der du über die Herrschaft verfügst: Du gibst die Herrschaft, wem du willst, und entziehst "

Dieser Text wird an der östlichen Wand des östlichen Arkadengangs (Iwans) wie folgt fortgesetzt: J S . J * ¿ U l ^ u i S a ^ 'L-is o - J i r , « L ä ^ ^ — J j

f.

..k » II « j j l

9-Je-Ä-

'L-ü Cr-,

'US ^

dJ-JI

¿^C^JI «JUI J ^ y

^ j y ^ i

^ ^

„sie, wem du willst. Du machst mächtig und du machst niedrig,

wen du willst.

(All) das Gute (was man sich

wünschen kann), liegt in deiner Hand. Du hast zu allem Macht. Du läßt die Nacht übergehen

in den Tag, und

den Tag in die Nacht. Du bringst (in der Natur)

das

Lebendige aus dem Toten hervor, und das Tote aus dem Lebendigen.

Und du bescherst,

ohne

abzurechnen

sein

großmütiger

91

wem du willst,

(Gutes)

Gott bezeugt die Wahrheit Prophet.

Gott

möge

und

Muhammad

segnen.

Der Marmorboden des Vorhofs (Haram) (Abb. 40 - 45) : Der farbige Marmor wurde in dieser Moschee verwendet, um den Boden des Vorhofs auszulegen, während der Boden des Betsaals mit Steinplatten gepflastert worden ist.

80) 81)

Koran: Sure 3,18 und ein Teil von Vers 19. Koran: Sure 3, Vers 26 - 27.

Die Moscheen

81

Die Fläche des Hofs wurde in viereckige Felder eingeteilt und mit kreisförmigen, vier- oder vieleckigen Motiven gefüllt. Diese Muster ähneln den mamlukischen Mustern, wie z.B. in der Madrasa von Sultan Hasan in Kairo. Bemerkenswert ist, daß dieser Marmorfußboden Nieveauunterschiede hat, doch weiß man nicht, ob das ursprünglich so gewesen ist und an dem Boden liegt oder ob der Boden falsch restauriert wurde. Die Fenstergitter (Abb. 46 - 51): Es gibt in dieser Moschee zwei verschiedene Gruppen von Fenstergittern; zum einen die vor allem in den Fenstern des Betsaals befindlichen Kupfergitter, deren Gitterstäbe eine einfache quadratische Formen bilden, zum anderen die der Fenstergitter in den Arkadengängen des Vorhofs; diese sind Stuckgitter, die die Lunetten, welche zwischen den Entlastungsbögen und den viereckigen Fenstern liegen, füllen.82' Die Stuckgitter bilden vor allem geometrische Muster. Nur in einem Fenstergitter, in der Qibla-Wand, ist das Wort Allah zwischen die geometrischen Motive eingefügt. Bemerkenswert ist, daß das Gitter in der ersten Lunette auf der rechten Seite des westlichen Arkadengangs (Iwán) aus Reihen von Achtpaßbögen besteht. Das Ornament wurde auch in den Fenstergittern der Hauptmoschee von Córdoba verwendet.83* Die anderen Gitter bilden verschiedene Formen von Flechtbändern. 3.1.2.3 Das Mausoleum ( Fig. 5 - Vll): Zu dem Querschiff des nördlichen Arkadenganges (Iwán) öffnet sich eine Tür auf einen Flur. Dieser Flur hat ein Holzdach. Der Urkunde zufolge führte diese Tür auf einen offenen Hof, an dessen Ende sich zwei Toiletten sowie einige Gräber befanden.84* Das bedeutet, daß der Plan dieses Flurs zu einem unbekannten Zeitpunkt verändert wurde, indem die Toiletten abgetragen und auf den Gräbern eine Steinbank (Kenotaph) errichtet wurde. An der rechten Seite des Flurs befindet sich eine Tür zum Mausoleum. Das 82) 83) 84)

Die Stuckgitter wurden in der islamischen Architektur seit umayyadischer Zeit verwendet; ein gutes Beispiel dafür sind die Gitter in yirbat al-Mafgar, vgl. Hamilton, R. W.: Khirbat al-Mafjar, S. 281 ff. Brisch, Klaus: Die Fenstergitter und verwandte Ornamente der Hauptmoschee von Córdoba, S. 37, Abb. 13. Urkunde S. 11.

82

Die Bauten von Sulaimän Pascha

Mausoleum ist durch eine Arkade mit zwei Bögen in zwei Teile geteilt. Der Boden des südlichen Teils ist 0.35 m höher als der des nördlichen Teils. Der südliche Teil ist durch einen Querbogen in zwei weitere Räume geteilt, von denen jeder mit einer Kleinkuppel überdacht ist. Von der Mitte des westlichen Raums gelangt man in das fatimidische Mausoleum von Sidf Säriya hinab über sieben Stufen. Über dem Eingang des Mausoleums befindet sich eine Marmortafel mit einer Gründungsinschrift aus der fatimidischen Zeit. Diese ist in einer einfachen Küfi - Schrift eingraviert und lautet wie folgt: b ^ J k - j J U ^ j J - J Ü L W «J -3UJI fU1, 4JJ\ j J j

IS-.- L^ o^U.-BjJ!

"Ü _ r

jb-^I ^ U J I ' r i " L ü l w l — » - j r ^ 'L-i>i O - Ojj-: -—LII — o j t ^ j J I ^ «.X-S J^m jy-oUil - T, Jl o ^ J I ^ I ^ J U - o . - . ! . « i l l ^ •> ^ . x - f c U ^ J I - V

3- Im Namen des barmherzigen und gnädigen Gottes. (Solche Lampen gibt es) „in Häusern, hinsichtlich derer Gott die Erlaubnis gegeben hat, daß man sie errichtet und daß sein Name darin erwähnt wird. 2- Es preisen ihn darin morgens und die sich weder durch Ware (Handel)

abends

Männer,

3- noch durch ein Kaufgeschäft davon ablenken lassen, Gott zu gedenken, das Gebet zu verrichten und die Almosensteuer (Zakät) zu geben, und die sich auf einen Tag gefaßt machen , an dem 4- (den Menschen) Herz und Gesicht umgekehrt werden (so daß ihnen der Verstand stillsteht und Hören und Sehen vergeht. Das alles wird ihnen gutgeschrieben) damit Gott ihnen (dereinst) ihre besten Taten vergelte (ohne ihre schlechten Taten anzurechnen) und (ihnen darüber hinaus) von seiner Huld

Die Moscheen 5-noch ohne

83

mehr gebe. Gott beschert, wem er will, abzurechnen.

85)

"Diese

gesegnete

(Gutes) Moschee

errichtete der Prinz 6- al-Murtadi al-Mansür, der Adel des Kalifats, Säule des Imamat, Ehre des Glaubens, Ruhm 7- der Glaubenskämpfer, der die zwei Tugenden besitzt, der Ausgewählte des gläubigen Herrschers, Abu lMansür Qista, 8- Gott möge für ihn Verteidiger und Schützer sein und gebe ihm die Belohnung am jüngsten Tag in Form von Paradies und Garten. (Er errichtete die Moschee), um den 9- gepriesenen Gott zufriedenzustellen. tung der Moschee) war im Ragab 535 1141). *>

Das (die Errich(Februar - März

In der Mitte des nördlichen Teiles steht eine Säule, die die vier Bögen trägt. Dadurch wird dieser Teil in vier Joche geteilt, welche mit vier kleinen Kuppeln überdacht sind. Dieser nördliche Teil wird auch als Mausoleum verwendet. Es wurden darin drei Gräber errichtet, die acht Grabsteine tragen; über jedem Grab wurde ein Kenotaph errichtet. Das Grab gegenüber dem Eingang trägt fünf Grabsteine, deren ältester aus dem Jahr 1797 stammt. Die westliche Fassade des Kenotaphes trägt drei Grabsteine. Der erste von ihnen trägt die Namen Hursid Ahmad und Hasan Aga sowie das Datum 1220 H. / 1805 n. Ch. Auf dem zweiten Grabstein steht ein Text in vier Zeilen, der weder Namen noch Datum beinhaltet und wie folgt gelesen wird : »JJI ^ « J L

1 r

«JJI

j-i- r 0

85) 86)

Koran: Sure 24 - das Licht - Vers 36 - 38. Berchem, Max van: op. cit., S. 72 f.

L i L-v-J-t — t

84

Die Bauten von Sulaimän Pascha

1- Es gibt

keinen

2- Muhammad 3- „Alle,

Gott außer

ist Gesunder

Allah Gottes

die

4- auf der Erde sind,

werden

vergehen.87*

"

Der letzte Grabstein trägt die Namen Bakr Pascha, Ahmad und Hamid sowie das Datum 1212H./ 1797 n. Ch. Das Grab auf der linken Seite des Eingangs trägt einen Grabstein an der nördlichen Fassade, auf welchem der Name Mustafa Bakir und das Datum Dü 1-Qacda 1207 H. / Juni 1792 n. Ch. stehen. Das dritte Grab trägt zwei Grabsteine, einen an der südlichen Fassade, auf welchem der Name Ibrahim Pascha und das Datum 1074 H. / 1663. n. Ch. stehen. Das ist das älteste von diesen drei Gräbern. An der nördlichen Fassade dieses Grabs steht ein Grabstein, auf welchem sich der Name Qam c Utmän Ägä und das Datum 27. Gumädä II. 1221/10. August 1806 n. Ch. befinden. Das Minarett (Abb. 54): Das Minarett der Moschee liegt, wie in vielen osmanischen Moscheen, an der westlichen Fassade, zwischen dem Betsaal und dem Vorhof (Fig. 6). Das Minarett ist nicht mit der Moschee verbunden, sondern dicht an die Fassade gebaut, weshalb der Architekt eine sehr große Basis für das Minarett errichten mußte, wie das auf dem Plan zu sehen ist. Diese Technik war nicht neu, sondern wurde in der osmanischen Architektur bereits lange Zeit verwendet. Ein Beispiel dafür ist die Moschee von ^ahmelk Pascha in Edirne (1428).88) Die Basis des Minaretts sowie die westliche Fassade wurden renoviert, wodurch der Eindruck entsteht, als wäre das Minarett mit anderen Steinen verstärkt. In den mir bekannten historischen Quellen wird jedoch nicht erwähnt, daß dieses Minarett verstärkt worden wäre.

87) 88)

Die Zeilen drei und vier bilden einen Teil eines Verses des Korans,vgl. Koran: Sure 55 - der Barmherzige Vers 27. Kuran, Aptullah: The Mosque in Early Ottoman Architekture, S. 66.

Die Moscheen

85

Es ist das älteste erhaltene Minarett Ägyptens im osmanischen Stil. Es ist stiftförmig mit zwei Außengalerien mit Eisengeländer. In der Urkunde heißt es, diese Geländer seien steinvergittert. 89 ' Jede Außengalerie wird von drei Reihen von Stalaktiten (Abb. 55) getragen. Der obere Teil des Minaretts ist mit Fliesen verkleidet, was auch in der Urkunde erwähnt wird und einen seldschukischen Einfluß darstellt. 90 ' Die Basis des Minaretts hat eine kubische Form, welche mit einer Stumpfpyramide endet. Der Eingang zu diesem Minarett liegt in der nördlichen Seite; man erreicht ihn auf neun Stufen, die zum Treppenhaus des Minarettes führen, in welchem sich eine Wendeltreppe mit gemauerter Spindel befindet. Diese Treppe führt hinauf zu dem Dach (Abb. 53), der Tribüne der Gebetsausrufer sowie zu den Außengalerien, von denen aus zum Gebet gerufen wurde. Ein Lagerraum (Fig. 5 - X): Gegenüber dem Minarett liegt ein zweistöckiges Gebäude, welches jetzt als Lagerraum für die Einrichtungen der Moschee dient. Das Gebäude wird in der Urkunde nicht erwähnt; man kann daher annehmen, daß es zu einer späteren Zeit gebaut wurde. 3.1.2.4 Die Waschräume (fasqlva): An der östlichen Seite des Vorhofs und des Betsaals befinden sich zwei Eingänge, die zum dritten Hof (16.70 x 13.65 m) führen (Abb. 60), an dessen westlicher Seite es einen Arkadengang - Riwäq - (2.76 x 16.70 m) gibt ( Fig. 5 Vlll). Dieser Arkadengang mündet in den Hof mit einer Arkade, die aus 16 Holzsäulen (Abb. 56) besteht. Diese Holzsäulen wie die Holzbalken des Arkadengangs zeigen einen anatolisch-seldschukischen Einfluß. Beispiele

89) 90)

Urkunde S. 13. Aslanapa, Oktay: Turkish Art and Architecture, S. 192.

86

Die Bauten von Sulaimän Pascha

für diese seldschukischen Bauelemente sind in der großen Moschee zu Afyon (ca. 1272) zu finden. 9 " Das Holzdach des Arkadengangs ist innen mit bemalten osmanischen Motiven (Abb. 57) verziert, und an der Wand des Arkadengangs, unter der Decke, läuft ein vergoldetes Schriftband (Tiräz), in dem die Sure 36 geschrieben steht. Diese Decke ist von außen mit grünen Fliesen (Abb. 58) belegt. In der Mitte des Hofs lag zur Bauzeit ein Brunnen mit Wasserhahn für die rituelle Waschung vor dem Gebet. In der östlichen Seite des Hofs liegt jetzt ein neues Zimmer, während sich an der südlichen Seite des Hofs eine Tür befindet, die zu einem zweiten Hof führt, an dessen östlicher Seite drei Toiletten (Abb.59) liegen. Dort waren ursprünglich fünf Toiletten, wie es in der Urkunde heißt. 92) An der nördlichen Seite des zweiten Hofs gibt es Wasserhähne für die rituelle Waschung. 3.1.2.5 Die Kinderschule (kuttäb oder maktab) (Fig. 5 - IX): An der südlichen Seite des zweiten Hofs befindet sich die Kinderschule (Maktab oder Kuttäb) . Sie öffnet sich zu diesem Hof mit einer Arkade, die aus drei Bögen besteht. Der Mittelbogen dieser Arkade ist höher und breiter als die anderen beiden Bögen: er ist 4.96 m breit, während der rechte Bogen 2.54 m und der linke nur 2.39 m breit sind (Abb. 61). Diese drei Bögen ruhen auf zwei quadratischen Pfeilern. Hinter dieser Arkade befindet sich eine Arkadenhalle (4.95 x 13.75 m), deren Boden 0.40m oberhalb des Bodens des Hofs liegt. Diese Arkadenhalle ist mit einer von zwei Halbkuppeln flankierten Kleinkuppel überdacht. Die Arkadenhalle ist durch zwei Querbögen in drei Joche geteilt; das Mitteljoch ist mit der Kuppel überdacht, welche von vier Pendentivs getragen wird. Die anderen beiden Joche sind mit den beiden Halbkuppeln überdacht. Jede Halbkuppel wird von einer Reihe von Stalaktiten unter der Basis der Halbkuppeln getragen. Diese Technik wurde hier erstmals in Ägypten zur osmanischen Zeit verwendet, aber sie war schon in der osmanischen Architektur

91) 92)

der Türkei

Kuran, Aptullah: Die anatolisch - seldschukische Architektur, in: Kunst in der Türkei, Hrsg.: E. Akurgal, S. 90. Urkunde S. 12.

Die Moscheen

87

bekannt; ein gutes Beispiel dafür ist in der Yepil-Moschee (1412 - 1419) in Bursa zu finden.93) An den östlichen und westlichen Wänden der Arkadenhalle befinden sich zwei Fenster, während sich in der Qibla-Wand vier Fenster öffnen. Uber jedem Fenster ist ein Entlastungsbogen. In der Mitte der Qibla-Wand dieser Arkadenhalle öffnet sich die bogenförmige Tür der Unterrichtshalle. Zur Bauzeit hatte dieser Eingang laut Urkunde eine zweiflügelige Tür aus Holz.94) Die Unterrichtshalle hat einen viereckigen Grundriß (13.75 x 5.48 m). Durch zwei Querbögen ist diese Unterrichtshalle in drei Joche geteilt. Das Mitteljoch ist von einer Kleinkuppel überdacht, während die anderen beiden Joche von Halbkuppeln überdacht sind, also die gleiche Ordnung haben wie in der Arkadenhalle. Zur Errichtung der Kuppel und der beiden Halbkuppeln wurde die gleiche Technik verwendet wie in der Arkadenhalle. In der Mitte der Qibla-Wand liegt eine undekorierte Gebetsnische (Mihräb) (Abb. 62), welche von vier Fenstern, zwei an jeder Seite, flankiert ist. Der Kopf der Gebetsnische ist mit drei Reihen von Stalaktiten verziert. Die Verzierung der Gebetsnischen mit Reihen von Stalaktiten hat eine alte Tradition in der osmanischen Architektur; als Beispiel dafür gilt die Gebetsnische (Mihräb) in der Üaddinin) 9- und drei Türen besteht. Eine von den Türen ist der Eingang, die zweite liegt in der östlichen Seite und dem Eingang gegenüber, die dritte (Tür) 10- führt unter die unten beschriebene Tribüne für die Gebetsausrufer (dikka). 11- Jede der eben erwähnten drei Türen hat zwei Flügel, wie sie bereits bei den zuvor genannten Türen beschrieben wurden. Die Böden des Iwan, 12- der sidilla und der dürqä c a (Vestibül), die eben erwähnt wurden, sind mit vielfarbigem Marmor belegt, und

90

Die Bauten von Sulaimän Pascha

13- die unteren Teile der Wände sind bis zu der Höhe von vier istanbulischen Ellen mit vielfarbigem Marmor verkleidet und mit einer eingelegten Inschrift koranischen Inhalts verziert. 14- An der dem Iwan gegenüberliegenden Seite befindet sich eine Gebetsnische (mihräb) mit je einem Fenster auf der rechten und linken Seite, 15- sowie weiteren Fenstern, eines an der rechten Seite des Eingangs, ein anderes an der linken Seite in dem Iwan. 16- Jedes dieser Fenster öffnet sich zu dem oben erwähnten Garten. Daneben (neben den zwei Fenstern) gibt es zwei einander gegenüberliegende Wandschränke. In der oben erwähnten sidilla (Nische) 17- gibt es zwei Fenster; eines von ihnen liegt an der linken Seite der Tür und zeigt zum ersten Hof. Seite 9: 1- Neben dem (ersten Fenster) befindet sich ein Wandschrank für Bücher. Das zweite (Fenster) liegt in der gegenüberliegenden Seite von der oben erwähnten sidilla und öffnet sich zum Garten. Am Rand der sidilla, 2- neben dem bereits erwähnten Iwan, liegt die Marmorkanzel (minbar) mit ihrer Tür und ihren zwei Stützen. Durch die (Tür der Kanzel) 3- gelangt man über sieben Stufen zu der Plattform, auf der der Prediger (Hatib) sitzt. Die Plattform ist von einer kugelförmigen Bekrönung überdacht, 4- die von außen mit Gold dekoriert ist. In dem oben erwähnten dürqä c a (Vestibül) 5- befinden sich fünf Fenster, davon drei zum Vorhof (haram). Eines der anderen beiden Fenster 6- liegt links von der Person, die in den Iwan eintritt, und zeigt zum Garten, während das zweite sich zu einem kleinen Iwan 7- des zweiten Hofs auf der östlichen Seite neben einem der vier Wandschränke öffnet. 8- Das alles ist mit einer großen Kuppel überdacht, die von vier Bögen getragen wird und an zwei Halbkuppeln und ein 9- Kreuzgewölbe, das sich über der Tribüne der Gebetsausrufer befindet, grenzt. Das alles wurde aus geschliffenen Steinen gebaut. Um

Die Moscheen

91

10- die oben erwähnte Kuppel gibt es an der Innenseite einen kleinen Laufgang, der von Konsolen getragen wird. Unter der Kuppel laufen sechs Holzbande (Zuganker) 11- zum Aufhängen der Öllampen, jeder (der Zuganker) ist mit den oben genannten Bögen durch einen eisernen Träger verbunden. 12- Das alles ist mit verschiedenen Farben und Gold geschmückt. In einem Schriftband (tiräz), das um die Kuppel herum läuft, gibt es (sechs) Medaillons. 13- In dem ersten steht der Name „Allah", in dem zweiten „Muhammad", in dem dritten „Abu Bakr", in dem vierten 14- „ c Umar", in dem fünften „ c Utmän" und in dem sechsten „CA1I". Über dem eben erwähnten Band liegen vier weitere Medaillons; 15- in jedem stehen mit Gold auf Blau die Titel der osmanischen Familie Gott möge sie ständig wachsen und fortschreiten lassen - . Das alles hat seine . 16- Rechte (huqüq). Die zweite von den in der westlichen Fassade liegenden und oben erwähnten Türen führt 17- zu dem Vorhof (haram) der Moschee, der aus vier Arkadengängen (Iwänen) und drei Querschiffen (magäz) besteht. Seite 10: 1- In dem (Vorhof) liegen auch zwölf kupfervergitterte Fenster sowie vier sich gegenüberliegende Türen. Die erste (Tür) ist der Eingang, die zweite liegt gegenüber (der ersten Tür) 2- an der östlichen Seite, die dritte (Tür) auf der Qibla-Seite. Jede Tür hat zwei Hügel, wie die bereits beschriebenen Türen. 3- Die vierte (Tür) befindet sich an der nördlichen Seite (bahri). Um den Vorhof herum befindet sich ein Arkadengang, der von dreizehn 4- aus Hausteinen gebauten Kuppeln überdacht ist. In der Mitte des Vorhofs liegt ein offener Hof. An der Qibla-Seite (des Vorhofs) befindet sich ein Iwan, 5- der aus zwei Flügeln besteht, einem auf der rechten Seite und einem anderen auf der linken. Diese zwei Flügel flankieren eines der oben erwähnten Querschiffe, durch das 6- man zu der dritten Tür in das Vestibül (dürqä c a) der Moschee gelangt, unter dem die von Steinkonsolen getragene Tribüne der Gebetsausrufer liegt. 7- Die unteren Teile der Wände neben dieser Tür sind mit vielfarbigem Marmor verkleidet.

92

Die Bauten von Sulaiman Pascha

8- Über dieser Tür gibt es eine Konsole, die eine Marmortafel trägt, in die die Titel der osmanischen Familie mit Gold geschrieben worden sind, 9- sowie der Name des oben genannten Stifters (Sulaiman Pascha). Auf der gegenüberliegenden Seite des oben erwähnten südlichen Iwan gibt es drei Fenster, die sich zum 10- Vestibül (dürqä c a) der Moschee öffnen. (Es gibt) auch ein viertes Fenster in der östlichen Seite 11- zum ersten Hof. Das alles wird von vier der oben erwähnten (dreizehn) Kuppeln überdacht. Der nördliche Iwan (in dem Vorhof) 12- hat drei Fenster zu dem oben erwähnten Hof, und (der nördliche Iwan hat) die vierte von den bereits erwähnten Türen. 13- Das alles wird von drei der oben erwähnten (dreizehn) Kuppeln überdacht. Der östliche Iwan hat zwei Fenster 14- zu dem ersten Hof an der östlichen Seite sowie eines der eben erwähnten Querschiffe. 15- Durch das (Querschiff) geht man zu der östlichen Tür, die dem Eingang gegenüber liegt. Das alles wird von drei 16- der eben erwähnten (dreizehn) Kuppeln überdacht. Der westliche Iwan hat drei Fenster zum ersten Hof an der 17- westlichen Seite. Hier befindet sich eines der eben erwähnten Querschiffe sowie ein Eingang. Das alles ist Seite 11: 1- mit drei der bereits erwähnten (dreizehn) Kuppeln überdacht. Jedes Fenster 2- in der Umgebung, wie die anderen Fenster, hat zwei Fügel. Die oben erwähnten Böden des östlichen Iwans, der drei 3- Querschiffe und des Vestibüls (dürqä c a) sind mit vielfarbigem Marmor belegt. 4- Die Böden der anderen Iwane sind mit Steinplatten gepflastert. Der untere Teil der Qibla-Wand ist mit vielfarbigem Marmor verkleidet. 5- Die in der nördlichen Seite liegende vierte Tür führt zu einem 6- offenen Hof, der zum Teil mit Steinplatten gepflastert ist und in dem sich einige Gräber befinden. 7- Am Ende dieses Hofs gibt es zwei Toiletten und zwei kupfervergitterte Fenster

Die Moscheen

93

8- sowie eine einflügelige Tür, die zu dem Mausoleum von SIdl Säriya führt9- Gott möge uns von seinen Wohltaten geben. Das Mausoleum besteht aus einem Iwan, einer dürqä c a und Konsolen, die sechs Bögen (Gewölbe) und Kuppeln tragen. 10- Das alles ist aus geschliffenen Steinen gebaut. Um das Mausoleum herum befinden sich neun kupfervergitterte, zweiflügelige Fenster, genau wie die anderen Fenster; 11- sechs davon öffnen sich zu dem Vorhof; über ihnen befinden sich zwei Rundfenster (qamariya) aus 12- vielfarbigem Glas. (Von den neun Fenstern) liegen zwei an der östlichen Seite an dem großen Iwan sowie an der westlichen Seite 13- des nördlichen Iwans des eben erwähnten Vorhofs, und zwei an der dürqä c a des eben erwähnten Mausoleums an der 14- rechten Seite, während sich das neunte Fenster an der nördlichen Seite des eben erwähnten Mausoleums in dem bereits beschriebenen offenen Hof befindet. 15- Unter dem Iwan des Mausoleums befindet sich eine Treppe, die hinunter zum Grab von Sfdi Säriya führt. 16- Das alles und seine Einrichtungen sowie seine Nebengebäude sind mit Steinplatten gepflastert. 17- Die zwei östlichen Türen der erwähnten Moschee und des Vorhofs führen zu dem an der östlichen Seite befindlichen Hof. Seite 12: 1- Vorn in diesem Hof liegt der unten beschriebene große Iwan (der Holzarkadengang). An der gegenüberliegenden Seite dieses Iwans befinden sich 2- die bereits erwähnten vier Fenster, von denen sich zwei zu dem Mausoleum und zwei zu dem östlichen Iwan des Vorhofs öffnen; ihnen gegenüber 3- liegt ein Brunnen mit fünf Wasserhähnen für die rituelle Waschung vor dem Gebet (wudü > ), unter ihnen (den Wasserhähnen) 4- ist ein Abflußloch (bälüca) und daneben eine Scheidewand (hägiz) für das Wasser. 5- An der linken Seite der Scheidewand liegt eine bogenförmige Tür, die zu fünf neben der östlichen Fassade gelegenen Toiletten führt.

94

Die Bauten von Sulaimän Pascha

6- In jeder Toilette gibt es Wasserbecken aus Stein, die das Wasser zum Spülen enthalten. Die Wasserbecken und 7- der Brunnen bekommen ihr Wasser von der oben erwähnten Quelle durch Bleileitungen und durch einen Kanal aus Stein. 8- Die eben erwähnte Tür führt zu den Häusern der Janitscharen und zu anderen Plätzen. 9- Neben dem erwähnten Brunnen befindet sich an der rechten Seite eine bogenförmige Tür, 10- die einen Hügel hat. Neben dieser Tür befindet sich ein steinvergittertes Fenster. Durch die Tür gelangt man zu dem zweiten Hof. 11- Auf der rechten Seite der oben erwähnten östlichen Seite befindet sich ein kleiner Iwan, 12- zu dem sich ein Fenster der Moschee (des Betsaals) öffnet. Gegenüber diesem Iwan, an der linken Seite des oben erwähnten Hofs, befindet sich 13- eine bogenförmige Tür, welche zu einer Toilette führt. Vorne in dem eben erwähnten Hof gibt es einen Iwan. In diesem (Iwan) gibt 14- es Stützen, die die Bögen einer Kuppel tragen. Dies ist alles aus Hausteinen gebaut. In diesem Hof befinden sich acht kupfervergitterte Fenster, 15- und zwar zwei an der rechten Seite zu dem oben erwähnten Garten, zwei 16- zu dem Weg, der zu den Häusern der Janitscharen und zu anderen Plätzen führt, 17- und vier gegenüber dem Eingang zu der Schule für die Waisenkinder (maktab oder kuttäb), dazwischen (zwischen den vier Fenstern) befindet sich die Tür der eben erwähnten Schule. Seite 13 : 1- Sie (die Tür der Schule) ist wie die anderen Türen zweiflügelig. Vorne in der Schule gibt es eine Gebetsnische (mihräb), über der sich zwei vielfarbige Glasmedaillons befinden. Sie (die Schule) hat 2- acht Fenster: vier von ihnen öffnen sich zu dem eben erwähnten Garten und vier zu dem eben erwähnten Weg . 3- Sie (die Schule) ist mit zwei Bögen überdacht, die zwei Kuppeln tragen. Das alles ist aus geschliffenen Steinen gebaut 4- und mit Steinplatten gepflastert und hat seine vollen Einrichtungen und seine Rechte (man5fic wa-huqüq). Das Minarett ist mit

Die Moscheen

95

5- geschliffenen Steinen gebaut, seine Treppen sind ebenfalls aus geschliffenen Steinen und liegen neben der Tür zum Vorhof an der westlichen Seite. 6- Am Ende des Vorhofs liegt eine Treppe, die zu der Tribüne der Gebetsausrufer und zu dem Minarett führt. 7- Das Minarett hat zwei Balkons mit einem Balkongitter aus durchbrochenen Steinen. Der zweite Balkon trägt 8- den Kopf des Minaretts, der mit blauen Fliesen verkleidet und von einem Halbmond aus Kupfer bekrönt ist. 9- Jede Kuppel ist mit blauen Fliesen verkleidet, abgesehen von denjenigen, die mit grünen Fliesen versehen sind. 10- Diese letzten (die mit grünen Fliesen verkleideten Kuppeln) befinden sich über dem Mausoleum, über der Kinderschule und über dem Iwan. 11- Jede Kuppel trägt einen Halbmond aus Stein, außer der Großkuppel der Moschee, die 12- einen Halbmond aus weißem Marmor trägt. Das alles hat seine zweckmäßige Ausstattung (manäfic wa-huqüq) (...) Die Veränderungen der Moschee seit ihrer Errichtung: Wenn man die Beschreibung der Moschee zur Bauzeit, welche in der Urkunde aufgeführt wird, mit dem heutigen Zustand der Moschee vergleicht, wird man einige Änderungen feststellen können: 1. Es wurde ein Schutzdach vor dem Haupteingang der Moschee errichtet. 2. Die alte Tür der Tribüne für die Gebetsausrufer wurde zugemauert und eine neue Tür geöffnet. 3. Der Flur vor dem Eingang zum Mausoleum wurde mit einer Holzdecke überdacht. 4. Der Waschbrunnen wurde verlegt. 5. Es wurden einige Gräber im Mausoleum errichtet. 6. Der Betraum wurde, wie auch der Vorhof (Haram), mit vielfarbigem Marmor ausgelegt. 7. Die Kinderschule hatte eine Tür aus Holz, die verlorengegangen ist. 8. Die Rundfenster in der Kinderschule waren mit vielfarbigem Glas gefüllt. 9. Alle Kuppeln wie das Minarett trugen Halbmonde, die entweder aus weißem Marmor oder Kupfer waren.

96

Die Bauten von Sulaimän Pascha

Die Renovierungen der Moschee: Wie schon erwähnt, wurde die Moschee an einem Standort errichtet, wo bereits zur fatimidischen Zeit eine kleine Moschee stand. Die Moschee Sulaimän Paschas wurde von Muhammad c Ali und danach von Färüq I., dem letzten König von Ägypten, restauriert, aber es wurde nicht genau dokumentiert, welche Teile verändert wurden. Im Jahr 1983 war die Moschee in einem so schlechtem Zustand, daß sie ganz restauriert werden mußte. 98 ' Vor allem die Farben und einige Teile der Marmorsockel der Wände sowie des Fußbodens mußten renoviert werden. Die Seitenwände der Kanzel waren zum Teil entweder verlorengegangen oder falsch zusammengesetzt. Auch die zweiläufige Treppe vor dem Eingang der Moschee sowie ein großer Teil der Außenmauer mußten neu gebaut werden. Ein Teil der Außenwände der Moschee und das Unterteil (Sockel) des Minarettes wurden mit neuen Steinen verkleidet. 3. 1. 4 Die wechselseitige Beeinflussung zwischen diesem Gebäude und anderen Bauten in Ägypten: Obwohl die Moschee von Hädim Sulaimän Pascha auf der Zitadelle von Kairo eine besondere Form der „T - Moschee" ist,99' die sich nicht wiederholt hat, hat sie in einzelnen Details einige Einflüsse auf andere Bauten in Ägypten gehabt. So wurde z.B. die Teilung der Moschee in Betsaal und Vorhof auch in anderen Moscheen eingeführt, nämlich in der Moschee von Malika Saffya (Valide Sultan, Mutter von Sultan Muhammad III.) (Fig. 25 - Index Nr. 200),1(X» sowie in der Moschee von Muhammad CAII (Fig. 26 - Index Nr. 503). Auch einige architektonische und dekorative Elemente dieser Moschee wurden in andere Bauten übernommen. So wurde z.B. das stiftförmige Minarett, welches für die osmanische Architektur typisch war und in Ägypten zum ersten Mal in dieser Moschee gebaut wurde, unter anderem in

Abdal NabI, Hassan, u. a.: tarrrum gämic Sulaimän Pascha al-Hädim, in: Archeological Review, Feb. 1984, - 2 n d Issue, S. 11-13. 99) Williams, John Alden: Ottoman Cairo, S. 459. 100) cAbd al- Wahhäb, Hasan: tänfc al-masägid al-ajariya, S. 306 - 311. 98)

c

Die Moscheen

97

dem im Jahr 1536 erbauten Konvent (Hänqäh) der al-Halwatf-Derwische (1759, Index Nr. 414) verwendet.101* Diese Beeinflussung war nicht einseitig, sondern auch die ägyptische Architektur hat ihre Einflüsse auf diese Moschee. Die unteren Teile der Wände sowie die Böden sind z.B. mit vielfarbigem Marmor in mamlukischen Mustern geschmückt.102* Auch der aus einem Mittelstern entwickelte Flechtbanddekor, der in der Mittelzone der Gebetsnische (mihräb) verwendet wird, war in Ägypten seit der mamlukischen Zeit bekannt.103* Ägyptischen Einfluß zeigt auch die Marmorkanzel. In Ägypten wurden seit dem 13. Jahrhundert einige Kanzeln aus Marmor hergestellt; ein gutes Beispiel dafür bildet die Kanzel in der Moschee von Sultan Hasan.104* Ein anderer ägyptischer Einfluß auf diese Moschee besteht in den Kleinkuppeln, welche die Arkadengänge überdachten. Obwohl die Kleinkuppeln als Dach in der osmanischen Architektur außerhalb von Ägypten häufig verwendet wurden, war diese Bauweise schon lange vor der osmanischen Eroberung Ägyptens im Jahr 1517 bekannt. Ein gutes Beispiel dafür ist die alAqmar-Moschee (1125, Index Nr. 33) Außerdem wurden einige Kuppeln zur mamlukischen Zeit mit Kacheln verkleidet, und zwar in der Moschee von an-Näsir Muhammad auf der ZitaV

v

delle (1335, Index Nr. 143) sowie in dem Mausoleum von al-Imäm as-Säfi c i (608/1211, Index Nr. 281).10S> 3. 1. 5 Die Bediensteten der Moschee: Selbstverständlich gab es in der Moschee viele Bedienstete, die für die Verwaltung der Moschee verantwortlich waren. Wie üblich, beinhaltet die Urkunde von Hädim Sulaimän Pascha die Namen dieser Berufe, mit

101) 102)

Behrens - Abouseif, Doris: The Minarets of Cairo, S. 21. Meinecke, Michael: Marmordekorationen in der osmanischen Türkei, S. 219; Meinecke, Michael: Die Architektur des 16. Jh., S. 147. 103) Zur Entwicklung dieses Motivs in Ägypten, vgl. Kühnel, Ernst: Der Mamlukische Kassettenstil, S. 55 ff; Lee, A. J.: Islamic Star Pattems, S. 182 ff. 101) Das älteste bekannte Beispiel für die Marmorkanzel in Ägypten stammt aus dem Jahr 737/1337, vgl. Kamouk, Gloria: Form and Ornament of the Cairene Bahri Minbar, S. 129 f. 105) c Abd al- Wahhäb, Hasan: at-ta^frät al - c uimäniya, S. 43 f.

98

Die Bauten von Sulaimän Pascha

Erklärungen, wer den Beruf ausüben durfte und welche Aufgabe er hatte. Die Urkunde besagt ebenfalls, wieviel jeder Arbeiter und Angestellte an Gehalt bekam, sowie die Arbeitsordnungen. Um das damalige Leben in der Moschee zu verstehen, ist es wichtig, diesen Teil zu beschreiben. Die Berufe hatten eine gewisse Auswirkung auf den Plan der Moschee, weil der Architekt oft Unterkünfte für die Moscheebediensteten errichten mußte. Der Vorbeter (Imam): Er sollte sich durch große Redlichkeit auszeichnen. Seine Aufgabe war es, fünfmal täglich vor den Betenden und im Ramadan zusätzlich das salät attaräwlh zu beten.106* Der Vorbeter (Imäm) mußte der hanafitischen Rechtschule angehören 107 ) und den Koran sehr gut rezitieren können. Am Anfang des Jahres 936/1529 bekam er 150 nisf fidda monatlich als Gehalt,108* zwei Jahre später wurde es um 45 nisf fidda erhöht.109* Der Prediger (al-Hatlb): Er mußte die gleichen Voraussetzungen wie der Vorbeter (Imäm) erfüllen und bekam auch das gleiche Gehalt. Seine Aufgabe war es, in Freitagsgebeten sowie in Festgebeten zu predigen.110*

Der Gehilfe des Vorbeters (al-Muraqqi): Er hatte die Aufgabe, dem Prediger beim Besteigen der Kanzel (minbar) zu helfen sowie den Gebetsruf zu wiederholen. Als Gehalt bekam er drei nisf fidda täglich.111* 106) Salät at-taräwih ist ein Gebet, das während des Fastenmonates Ramaflän in der Nacht verrichtet wird,vgl. Handwörterbuch des Islam, Leiden 1979, S. 728 ff. 107) Der hanafitische madhab ist eine der orthodoxen Rechtschulen im Islam, gegründet von Abu Hanifa (gestorben 150 H./ 757). Sie war die offizielle Rechtschule des Osmanischen Reiches. 106) Urkunde S. 31. 109) ibid S. 80. 110) ibid S. 31 und 80. 111) Ibid S. 32. Über die Münzen zu dieser Zeit, vgl. Sultan, Jem: Coins of the Ottoman Empire, I , S. 105 f.

Die Moscheen

99

Die Gebetsausrufer (al-Mu>addinün): Für die Moschee wurden vier Gebetsausrufer angestellt, die in zwei Gruppen zum Gebet riefen. An Festtagen riefen alle vier zusammen zum Gebet. Die Arbeit wurde deshalb so aufgeteilt, weil es beschwerlich war, das Minarett fünfmal pro Tag hinauf zu steigen. Sie hatten auch die Aufgabe, die Worte des Vorbeters (Imäm) während des Gebets zu wiederholen sowie die Fastenden im Ramadan zur Mahlzeit (sahür) zu rufen. Sie bekamen dafür 360 nisf fidda, d.h. jeder von ihnen 90 nisf fidda monatlich als Gehalt.112) Der Zeitansager (Mu>aqqit): Da das Gebet im Islam zu festgelegten Zeiten verrichtet wird, gab es in fast allen Moscheen, sowohl zur mamlukischen als auch zur osmanischen Zeit, einen Mann, der die Gebetszeiten bestimmte. In der Moschee von Sulaimän Pascha sollte dies ein gläubiger, redlicher Mann sein, der eine Ausbildung in Astronomie hatte, mit der Aufgabe, für die Gebetsausrufer die Gebetszeiten festzulegen.113) Die Leser des zehnten Teiles des Korans : Zwei für ihre Redlichkeit bekannte Männer sollten jeden Freitag in der Moschee einen zehnten Teil des Korans lesen.114) Jeder von ihnen bekam dafür 60 nisf fidda pro Monat.115) Die Leser der 30 Teile des Korans : Dies waren 30 Leser,116) deren ältester Saih genannt wurde. Sie sollten jeden Tag nach dem Mittagsgebet, außer an den Festtagen und dem Yaum cÄsürä> (10. Muharram), zur Moschee kommen und sich in die dürqä c a (Vestibül) der

112) 113) 114) 115) 116)

Urkunde S. 32. IbidS.34. Über die Teile des Korans, vgl. Buhl, F.: AI- Koran, in: E I 1 , HI, S. 1139-1153. Urkunde S. 34. Diese Art vor Koranlesen war auch zur mamlukischen Zeit üblich, vgl. Mayer, L.: The Buildings of Qáytbáy, S. 68.

100

Die Bauten von Sulaimän Pascha

Moschee begeben, wo jeder von ihnen 1/30 des Korans (guz>) lesen sollte. Die Belohnung (tawäb) ihres Lesens teilten sie wie folgt auf: Sieben Teile für den Propheten Muhammad und für die anderen Propheten, fünf Teile für Sultan Sulaimän al-Qänüni (den Prächtigen), fünf Teile für die Seele von Sultan Bäyazfd Hän, ebenfalls fünf Teile für die Seele von Sultan Selim I., drei Teile für die Seelen anderer Muslime und die letzten fünf Teile des Korans für den Stifter. Sie bekamen dafür insgesamt 1365 nisf fidda monatlich. Hiervon erhielt der Saih zwei nisf fidda täglich, während die anderen Leser nur anderthalb nisf fidda täglich bekamen.117' Der Lobdichter (al-Mädih): Er mußte ein gläubiger Mann mit schöner Stimme sein. Seine Aufgabe war es, den Lobpreis des Propheten laut zu rezitieren. Das geschah jeden Freitag nach dem Lesen des Korans und des hadit (Prophetentraditionen). Sein Gehalt betrug 45 nisf fidda monatlich.118) Der Hauptkoranleser (Qäri> al-Qu > rän): Ein gläubiger, tugendhafter Mann mit schöner Stimme mußte jeden Tag, außer den Festtagen und Yaum c Asürä > , aus dem Koranexemplar, das auf dem Koranpult in der Moschee lag, lesen. Als Gehalt bekam er 45 nisf fidda monatlich.119) Der Leser der Prophetentraditionen (Qäri> al-Hadlt): Er mußte drei Monate pro Jahr in die Moschee kommen, nämlich im Ragab, Sa c bän und Ramadan, um die Prophetentraditionen aus dem Buch „asSahlh von al-Buhari120) zu lesen. Dieser Leser mußte gut und tugendhaft sowie für seine schöne Stimme und klare Aussprache bekannt sein.121) 117) 118) 119) 120) 121)

Urkunde S. 34. ibid S. 36. ibid S. 37. al-Buhän wurde am 21. Juni 810 geboren und starb am 31. August 870. Er ist bekannt für sein Werk, in dem er die Traditionen des Propheten Muhammad gesammelt hat, vgl. Brockelmann, C.: al-Bukhäri, in: El 1 ,1, S. 816f. Urkunde S. 37.

Die Moscheen

101

Für diese Arbeit bekam er 30 nisf fidda täglich.122) Lehrer für die Waisenkinder (Mu>addib al-Aitäm) : Er war ein Mann, dessen Redlichkeit bekannt war, der Tugend besaß und dazu auch den Koran gut rezitieren konnte. Seine Aufgabe war es, jeden Tag, außer den Festtagen, Freitagen und am Yaum c Äsürä > , in der Kinderschule zu sitzen und d i e Waisenkinder 1 2 3 ) den Koran, das Schreiben, die arabische Schrift und das Buchstabieren zu lehren. Als Gehalt bekam er 90 nisf fidda monatlich.124) Seine Arbeit dauerte vom Morgen bis zum Nachmittag. Der Lehrgehilfe ( c Arlf): Seine Aufgabe war es, die Hausaufgaben der Kinder zu korrigieren. Voraussetzung für diesen Beruf war, den Koran gut lesen zu können und von anerkannter Tugend zu sein. Sein Gehalt betrug 30 nisf fidda monatlich.125) Der Ordner (Qayyim): Er sollte ein energischer, gläubiger und anständiger Mann sein, der die folgenden Aufgaben hatte: 1- Die Türen der Moschee zu öffnen und zu schließen. 2- Sich um die Matten, die Teppiche und die Möbel zu kümmern. 3- Die Koranexemplare zu tragen und zu verteilen. 4- Die Kerzen in der Gebetsnische (mihräb) der Moschee und des Mausoleums anzuzünden. Dies machte er während des Abendgebets und im Monat Ramadan während des salät at-taräwih. 5- Die Abwesenheit der Bediensteten von der Moschee zu registrieren, damit diese Zeit von ihren Gehältern abgezogen werden konnte. 6- Den Weihrauch in den Weihrauchgefäßen anzuzünden und damit zwischen den Betenden während des Freitagsgebetes herumzugehen. 122)

In der Urkunde wird nicht erwähnt, ob er sein Gehalt für das ganze Jahr bekam oder nur für die drei Arbeitsmonate. 123) Dies waren zehn Kinder. Zwei Jahre später wurde ihre Zahl auf 15 Kinder erhöht, vgl. Urkunde S. 191. 124) ibidS.37. 125) ibidS.38.

102

Die Bauten von Sulaimän Pascha

Als Gehalt bekam er 90 nisf fidda monatlich.126' Die Sklaven der Stiftung : Der Bauherr hatte seiner Stiftung auch sechs Sklaven vermacht. Vier von ihnen arbeiteten als Reiniger (Farräsm), die die Moschee fegten, ihren Boden und den Marmor wuschen, die Matten sowie die Teppiche sauber hielten. Die anderen beiden Sklaven arbeiteten als Bediener der Öllampen (Waqqäd), versorgten die Kerzen der Moschee und des Mausoleums im Monat Ramadän/,und am 15. Sacbän mußten sie auch die Öllampen des Minarettes warten. Sie durften nicht verkauft werden, es sei denn, daß einer von ihnen nicht mehr fleißig war; dann mußte der Stiftungsverwalter ihn dreimal verwarnen; sollte aber der Sklave weiterhin faul bleiben, bat der Verwalter der Stiftung den Stiftungsaufseher darum, diesen Sklaven zu verkaufen. War er aber nicht mehr zu verkaufen, bekam er eine Bescheinigung, daß er frei sei. Sollte ein Sklave sterben, bekam sein Sohn oder ein anderer Sklave des Stifters seine Stelle, oder aber es wurde ein neuer Sklave gekauft, der für die Moschee arbeitete. Diese Sklaven bekamen 360 nisf fidda monatlich, und dazu auch 12 Raü Brot sowie drei Ratl Käse täglich, d.h. jeder bekam zwei nisf fidda, zwei Ratl Brot und ein halbes Ratl Käse täglich.127) Am 18. Ragab 938/ 27. März 1532 wurde das Gehalt um 20 nisf fidda monatlich erhöht.128' Zwei Wasserbesorger: Dies waren zwei Männer von bekannter Tugend. Sie mußten jeden Tag das Wasser aus dem Wasserbehälter holen, den Garten gießen und für sauberes Wasser in den Brunnen und in den Wasserbecken der Toiletten sorgen. Sie hatten auch die Aufgabe, vor der Moschee Wasser zu sprengen. Jeder bekam dafür 60 nisf fidda monatlich, später wurde das Gehalt um 15 nisf fidda erhöht.129)

126) 127) 128) 129)

ibid S. 42. ibid S. 43; über Rati vgl. Hinz, Walter: Islamische Masse und Gewichte, S. 27ff. Urkunde S. 72-73 und 111. ibid S. 44 f.

Die Moscheen

103

Am 28. Ramadan 937/15. April 1530 wurde ein weiterer Mann als Wassersprenger angestellt. Als Gehalt bekam er 30 nisf fidda monatlich.130) V

Der Gärtner (al-Ganä>irii): Aufgabe dieses Mannes, der etwas vom Garten und den Bäumen verstehen sollte, war es, den Garten der Moschee zu pflegen. Als Gehalt bekam er 15 nisf fidda monatlich.131' Der Besorger des Mausoleums : Seine Aufgabe war, sich um das Mausoleum zu kümmern. Sein Gehalt betrug 30 nisf fidda pro Monat.132' Der persische oder türkische Prediger : Er mußte ein Perser oder Türke und der türkischen Sprache mächtig sein. Er hatte die Aufgabe, die „Säulen des Islam^ (Arkän al-Isläm) zu erklären, den Muslimen zu predigen und Gebete für den Sultan und seine Familie sowie für den Stifter zu sprechen. Sein Gehalt betrug 75 nisf fidda monatlich; etwa zwei Monate später wurde es um 15 nisf fidda erhöht.133' Der Gebetssprecher: Er war ein Mann von Tugend sowie einer schönen Stimme. Seine Aufgabe war es, jeden Freitag in die Moschee zu kommen und nach dem Lesen des Korans und der Prophetentraditionen ein Gebet für den Sultan, dessen Familie und für den Stifter zu sprechen.134' Der Wasserbesorger der Moschee : Er sollte ein für seine Anständigkeit bekannter Mann sein. 130) 131) 132) 133) 134)

ibid S. 111. ibid S. 165 f. ibid S. 46. ibid S. 160f. ibid S. 160.

104

Die Bauten von Sulaimän Pascha

Er hatte die Aufgabe, den Wasserbehälter mit Wasser zu versorgen. Als Gehalt bekam er 15 nisf fidda monatlich.135) 3. 2 Die Moschee von Sulaimän Pascha in Büläq: Nachdem Sultan an-Näsir Muhammad (1309 - 1340) als erster ägyptischer Herrscher angefangen hatte, einige seiner Bauten in Büläq zu errichten, sind ihm darin viele reiche Ägypter gefolgt.136) Auch die Osmanen haben viele Bauten dort (Fig. 4) errichtet, da Büläq zu dieser Zeit ein wichtiger Hafen und eine bedeutende Handelsstadt war. Einer von diesen Osmanen war Hädim Sulaimän Pascha, der eine Moschee sowie mehrere Karavansereien in Büläq bauen ließ. 3. 2.1 Beschreibung der Moschee : Diese Moschee steht seit Anfang des 20. Jahrhundert nicht mehr unter Denkmalschutz; deshalb wurde sie neu gebaut, so daß von der alten Moschee nur noch das Minarett erhalten ist. In der Abhandlung des Comité de Conservation des Monuments de L'Art Arabe vom Jahr 1902 steht der folgende Satz über diese Moschee: „Quant ä la mosquée Soliman pacha, elle ne date que de l 'époque turque et n'a aucune importance pour le Comité Diese neue Moschee ist ein rechteckiger Bau (24.30 x 20.75 m), welcher durch vier Arkaden in fünf Arkadengänge geteilt wird. Jede Arkade besteht aus sieben Bögen, die parallel zu der Qibla-Wand laufen und von Rundpfeilern getragen werden. In dem vorletzten Arkadengang der Moschee liegt das Minarett, neben der Tribüne für die Gebetsausrufer (Dikka). Das Minarett (Abb. 75 - 78 ) wurde im mamlukischen Stil errichtet und besteht aus vier Teilen. Der untere Teil hat einen viereckigen Grundriß (2.75 x 3 m), der zweite hingegen einen achteckigen. Dieser zweite Teil endet mit einem Balkon, welcher von drei Reihen von Stalaktiten getragen wird.

135) ibid S. 161. 136) Über die Entstehung und Entwicklung von Büläq, vgl. Hanna, Nelly: An Urban History of Büläq, S. 3 ff.

Die Moscheen

105

Über dem zweiten Teil liegt der dritte, runde Teil, in dem sich vier Fenster befinden; alle zwei Fenster werden von zwei Blindfenstern flankiert. Dieser Rundteil endet ebenfalls mit einem Balkon, der dem ersten Balkon ähnelt. Über diesem Balkon befindet sich der vierte Teil, nämlich der Kopf des Minarettes, welcher einen achteckigen Grundriß hat. In diesem Teil sind vier Fenster und vier Blindfenster in abwechselnder Form, ein Fenster folgt einem Blindfenster. 3. 2. 2 Die Beschreibung der Moschee in der Urkunde: Seite 75 17- (...) Die ganze neu errichtete Moschee Seite 76 1- in Bülaq am Nil, gegenüber dem Gebäude, welches der oben erwähnten Stiftung gehört. Sie (die Moschee) besteht 2- aus vier Ansichtsseiten, welche aus geschliffenen Steinen gebaut worden sind und in die zwei Türen gelegt wurden. Eine der Türen ist bogenförmig und liegt in der Qibla-Fassade, also gegenüber 3- dem oben erwähnten Gebäude. Die zweite hat eine rechteckige Tür und befindet sich an der nördlichen Seite (der Moschee), also am Nil. Zu dieser Tür führt eine 4-zweiläufige Treppe, welche aus geschliffenen Steinen gebaut wurde und in einem mit Steinplatten gepflasterten Treppenabsatz endet. 5- Er (der Treppenabsatz) führt zu der oben erwähnten rechteckigen Tür, die von zwei Steinbänken flankiert ist und zwei Flügel hat. Durch diese Tür gelangt man 6- zu der oben erwähnten Moschee, welche eine Gebetsnische (mihräb) und elf holzvergitterte Fenster hat. 7- Diese Fenster liegen an allen Seiten, außer der Qibla-Wand der Moschee; jedes Fenster hat zwei bemalte Flügel; über jedem Fenster liegt eine qamariya (ein rundes, mit vielfarbigem Glas gefülltes Fenster), in deren Öffnung bunte Gläser eingesetzt wurden. An der Östlichen

106

Die Bauten von Sulaimän Pascha

8- Seite (der Moschee) liegen drei von diesen Fenstern, die sich zu einem mit gebrannten Ziegeln gemauerten Garten öffnen. An der nördlichen Seite (der Moschee) 9- befinden sich vier Fenster, zwei an der rechten Seite des Eingangs und zwei an dessen linker Seite. An der westlichen Seite befinden sich vier Fenster. 10- Die Moschee hat eine bemalte Decke aus Edelholz, die von zwei Holzbalken getragen wird, welche auf zwei Pfeilern 11- aus Stein ruhen. In der Mitte der Moschee, zwischen den Pfeilern, befindet sich ein Zuganker aus Edelholz, 12- um die Moscheelampen zu hängen. In der Moschee gibt es zwei Türen, eine davon liegt links von dem Eintretenden. Es ist eine bogenförmige Tür, die 13- zu dem an der nördlichen Seite der Moschee am Nil liegenden Minarett führt. 14- Sein (des Minaretts) Unterteil ist aus geschliffenen Steinen gebaut, das Oberteil aus gebrannten Ziegeln. Es hat zwei Balkons, von denen jeder ein Geländer aus Stein hat. 15- Das Oberteil des Minarettes ist mit blauen Fliesen verkleidet. Das Minarett trägt einen Halbmond aus Kupfer und hat seine Einrichtungen und seine Rechte (manafi c wa-huqüq). Die zweite Tür (von den in der Moschee liegenden zwei Türen) liegt an der rechten Seite 16- der Gebetsnische. Es ist eine kleine rechteckige Tür, welche zu einer mit Edelholz überdachten Zelle führt. 17- An der gegenüberliegenden Seite befindet sich ein Wandschrank aus Edelholz. An der rechten Seite dieser Zelle gibt es eine bogenförmige Tür, welche zu einem offenen Hof führt. Seite 77 1- In diesem Hof befinden sich vier Türen, von denen zwei nebeneinander liegen und zu zwei Wohnräumen führen. 2- Jeder Wohnraum (Qäca) besteht aus einem Iwan und einem Vestibül und hat holzvergitterte Fenster. An der gegenüberliegenden Seite des Wohnraumes

Die Moscheen

107

3- befindet sich eine Tür, die zum Garten führt. Diese zwei Wohnräume sind mit Edelholz, in Form von Balken und Deckenbalken, überdacht. Die dritte Tür führt zu 4- einem Abort. Die vierte Tür führt zu einer kleinen Eingangshalle (Dirkäh), zu der sich eine bogenförmige Tür öffnet, welche an der Qibla-Seite liegt. 5- Diese Tür liegt auch gegenüber dem oben erwähnten Gebäude; dazwischen gibt es einen Weg. 6- Alles ist mit Steinplatten gepflastert, und die Wände sind mit Mörtel (malät) verputzt.

Die Bauten von Sulaimän Pascha

108

4 Die Madrasa von Hädim Sulaimän Pascha in Kairo, genannt Takfya as-Sulaimämya

Obwohl Ägypten länger als drei Jahrhunderte unter osmanischer Herrschaft stand, haben wir aus dieser Zeit nur zwei noch erhaltene Bauten in Kairo, die eine Gründungsinschrift als Madrasa tragen. Die erste ist die Takfyat asSulaimänlya (1543, Index Nr. 225), die im Namen von Sulaimän Pascha errichtet worden ist, die zweite die Taklyat al-Habbämya (Index Nr. 308), welche unter dem osmanischen Sultan Mahmüd II. im Jahr 1164/1750 in Kairo gebaut worden ist. 1 ' Angesichts dieser Tatsache stellen sich zwei Fragen, nämlich: Warum wurden in Ägypten zur osmanischen Zeit so wenige Madrasen errichtet? Und warum erhielten die beiden Bauten die Bezeichung „Taklya", obwohl ein Unterschied zwischen der Funktion einer Madrasa und einer TakFya besteht? Als mögliche Antworten auf diese Fragen kann man folgendes nennen: 1. Es wurden zur mamlukischen Zeit zahlreiche Madrasen gebaut. Die Osmanen brauchten daher nicht viele neue zu errichten. 2. Die Mehrheit der Ägypter zur osmanischen Zeit waren wie die Osmanen Sunniten. Die Osmanen mußten deshalb nicht Madrasen zur Bekämpfung einer anderen Glaubensrichtung schaffen. Als Beleg dafür kann gelten, daß die Osmanen, nachdem sie den Irak erobert hatten, dort viele Madrasen errichteten ließen, um die im Irak damals stark verbreitete Schi c a zu bekämpfen. 2) 3. Zur osmanischen Zeit wurde Kairo Hauptstadt einer osmanischen Provinz; sie war nun nicht mehr Hauptstadt eines großen Reiches. Stattdessen wurde mehr in der Hauptstadt des Osmanischen Reiches, also in Istanbul, gebaut. 4. Vielleicht waren die Studenten in diesen Madrasen gleichzeitig Sufis, und, weil die Sufis hauptsächlich in Taklyas wohnten, kam es zu dieser Verwechslung. Liest man z.B. die Urkunde von Däwüd Pascha - Urkunde Nr. 1176 im Ministerium für fromme Stiftungen in Kairo -, erfährt man, daß der Lehrer seiner Madrasa gleichzeitig Saih as-Süffya (Führer einer 1) 2)

Berchem, Max van: Corpus Inscriptiorum Arabicarum, Première Partie, S. 606 und 623. Ausgenommen davon sind die vor der osmanischen Zeit errichteten Madrasen, die in der osmanischen Zeit restauriert worden sind. ad-Daiwah^f, Sa c id: madäris al-müsil fial- c ahd al-cuJmänT, I, S. 71.

Die Madrasa

109

Sufigruppe) war. Ein weiteres Beispiel ist, daß in einer Urkunde einer anderen Madrasa3) steht, die Zellen für die Armen, die in der Madrasa bleiben wollten (MugäwirTn), seien nicht für die Studenten gedacht, obwohl der Begriff „Mugäwirin" mehr für Sufis verwendet wurde als für Studenten. 5. Es gab keinen großen Unterschied zwischen dem Plan einer Madrasa und einer Takiya; deshalb verwechselte man beide häufig, so z.B. in der Urkunde von Däwüd Pascha, in der der Schreiber, als er das Gebäude beschreiben wollte, am Anfang schrieb, daß es eine Madrasa sei, aber einige Zeilen später erwähnte, daß es sich um eine TakTya handele.4) Diese Verwechslung war nicht neu zur osmanischen Zeit, sondern es gab sie bereits zur mamlukischen Zeit: So spricht z. B. die Gründungsinschrift eines Gebäudes von Sultan Barqüq in Kairo von einer Madrasa und einem Hänqäh (islamisches Konvent) gleichzeitig. Diese Inschrift lautet: „... Es befahl die Errichtung dieser gesegneten Madrasa und Hänqäh..."5) 4. 1 Die Angestellten in einer ägyptischen Madrasa zur osmanischen Zeit: Durch die wenigen erhaltenen Urkunden der osmanischen Madrasen in Ägypten und dank historischer Quellen kann man eine relativ klare Vorstellung von den Angestellten einer Madrasa zu dieser Zeit sowie deren Aufgaben und Einstellungsvoraussetzungen bekommen. Das bedeutet aber nicht, daß alle diese Stellen in jeder Madrasa vorkamen. Dies war mehr oder weniger von der Größe der Stiftung und der Madrasa abhängig. Der Lehrer (al- Mudarris): Der wichtigste Angestellte in einer Madrasa war der Lehrer, dessen Aufgabe es war, den Studenten bestimmte Lehrstoffe zu vermitteln. Die Voraussetzung für die Ausübung des Lehrberufs: Viele Stifter beschränkten diesen Posten auf eine bestimmte ethnische oder religiöse Zugehörigkeit. So steht in einer Urkunde, daß der Lehrer in dieser Madrasa ein Türke sein sollte, 6 ) während ein anderer Stifter die 3) 4) 5) 6)

Urkunde Nr. 3081 im Ministerium für fromme Stiftungen in Kairo. Urkunde Nr. 1176, S. 173 f. Lamei, Saleh Mostafa: Madrasa, Hänqäh und Mausoleum des Barqüq in Kairo, S. 70 ff. Urkunde Nr. 3081, S. 37.

110

Die Bauten von Sulaimän Pascha

Zugehörigkeit zum hanafitischen Madhab vorschrieb. Diese Bedingung beruht darauf, daß die hanafitische Rechtsschule die offizielle des Osmanischen Reiches war. Es gab auch Stifter, die auf eine solche Festlegung verzichteten. Neben solchen Bedingungen bestanden einige Stifter auch auf ungewöhnlichen. So wurde verlangt , daß der Lehrer einer Madrasa unverheiratet sein sollte, 7) vielleicht weil man glaubte, daß ein unverheirateter Lehrer mehr Zeit für die Madrasa habe als ein verheirateter, vielleicht auch, weil der Wohnraum des Lehrers in der Madrasa zu klein für eine ganze Familie war. Die Lehrstoffe: Viele Stifter erklärten in ihren Stiftungsurkunden, was in der von ihnen errichteten Madrasa unterrichtet werden sollte, während andere diesbezüglich keine Bedingungen stellten oder dem Lehrer freie Wahl zwischen bestimmten Kursen ließen.8* Die Hauptkurse waren vor allem arabische Grammatik sowie die Traditionen des Propheten (Sünna) und das islamische Recht (Fiqh) und die Korankunde; in einigen Urkunden wurden auch die Lehrbücher vorgeschrieben.9' Der Repetitor oder Assistent (Muci"d): Er war nach dem Lehrer der wichtigste Mann und sollte ebenfalls ein Muslim von anerkannter Tugend sein. Seine Aufgabe war es, den Unterrichtsstoff mit den Studenten zu wiederholen und ihnen beim Lernen zu helfen. Der Lehrer für das Koranlesen: Dieser hatte die Aufgabe, den Studenten die verschiedenen Arten der Koranrezitation beizubringen.

7) 8) 9)

Urkunde Nr. 3081. ibid. und Urkunde Nr. 908. Crecelius, Daniel: The Waqfiyah of Muhammad Bey Abu al-Dhahab, Teil II, S. 135 ff; Tritton, A. S.: Material on Muslim Education in the Middle Ages, S. 101.

Die Madrasa

111

Der Bibliothekar (Häzin al-Kutub): Seine Aufgabe war es, die Bibliothek zu verwalten, 10 ' während des Unterrichts Bücher an die Studenten auszuteilen und anschließend wieder einzusammeln. Der Buchbinder (Mugallid al-Kutub): Dieser hatte Bücher zu binden und, falls nötig, auch zu restaurieren. Der Wasserbesorger (as-Saqqä>): Er war für die Wasserversorgung und die Brunnen verantwortlich. Der Schreiber (al-Kätib): In vielen Madrasen gab es einen Schreiber, der die An- bzw. Abwesenheit der Angestellten und der Studenten registrierte. Der Türhüter (al-Bawwab): Wie in den anderen Bauten gab es auch in der osmanischen Madrasa einen Türhüter. 4. 2 Die Ordnung in der Madrasa: Die Stifter hatten nicht nur über die Angestellten der Madrasa und ihre Aufgaben zu bestimmen, sondern auch über die Ordnung in der Madrasa. Einige Stifter beschränkten ihre Madrasa auf eine bestimmte Volks- oder Glaubenszugehörigkeit, wie etwa auf Türken oder Hanafiten.11' In einigen Madrasen durften die Studenten nicht rauchen und verheiratete Studenten nicht wohnen. Wenn ein Student verreiste, mußte er den Schlüssel seines Zimmers dem Lehrer geben, bis er zurückkam.12' Sollte ein Student aber außerhalb der

10) 11) 12)

Urkunde Nr. 908. Urkunde Nr. 3081; vgl. S. 110. ibid.

112

Die Bauten von Sulaimän Pascha

Madrasa übernachten, bekam er sein Gehalt (ma c lüm) nicht. In der Madrasa durften nur die Studenten und einige Angestellte wohnen. 4. 3 Die Bauteile einer osmanischen Madrasa in Ägypten: Durch die noch erhaltenen Madrasen und Beschreibungen in den Urkunden und historischen Quellen können wir uns ein Bild von den Bauteilen einer osmanischen Madrasa in Ägypten machen. Dies bedeutet jedoch nicht etwa, daß es die unten beschriebenen Bauteile in jeder Madrasa gab, da das von der Größe der Madrasa abhängig war. Die Unterrichtshalle: In den beiden erhaltenen osmanischen Madrasen in Kairo befindet sich auf der Qibla-Seite eine große Halle bzw. ein Iwan. Der eine Iwan ist mit einem flachen Dach überdacht, während der andere eine Kuppel hat. Die Halle öffnet sich zu einem Hof entweder durch eine Tür, wie in der Madrasa von Sultan Mahmüd (1750), oder durch einen Bogen, wie in der im Namen von Sulaimän Pascha in Kairo errichteten Madrasa. In der Qibla-Seite der Unterrichtshalle befindet sich eine Gebetsnische, da diese Halle nicht nur für den Unterricht, sondern auch als Betsaal diente 13 '. Die Bibliothek: In den osmanischen Madrasen gab es fast immer eine Bibliothek, die normalerweise in der Nähe der Unterrichtshalle lag. Besaß eine Madrasa jedoch nur wenig Bücher, so wurden diese in einem Wandschrank in der Unterrichtshalle untergebracht. 14 ' Wohnräume der Studenten: Diese lagen um den Hof der Madrasa und öffneten sich zu einem Arkadengang hin. In den Stiftungsurkunden wurde genau bestimmt, für wieviele Studenten eine Zelle gedacht war. 15 '

13) 14) 15)

In einer Urkunde steht, daß diese Halle für das Beten und den Unterricht bestimmt ist, vgl. Urkunde Nr. 3081, S. 18 . ibid. ibid; Urkunde Nr. 908, S. 4.

Die Madrasa

113

Wohnräume der Angestellten: Es gab in der Madrasa nicht nur Wohnzellen für die Studenten, sondern auch für einige Angestellte der Madrasa, wie z.B. für den Lehrer und den Türhüter, je nachdem wie groß das Gebäude war. Die Küche: In der osmanischen Madrasa in Ägypten bekamen die Studenten und die Angestellten entweder Essen oder einen Essenszuschlag; deshalb war es wichtig, daß es in der Madrasa oder in ihrer Nähe eine Küche gab. Die Küche befand sich neben den Zimmern der Studenten, wie in der Madrasa von Sulaimän Pascha, oder im Keller, wie in der Madrasa von Sultan Mahmud in Kairo, oder auf dem Dach der Madrasa, wie es in einer Urkunde beschrieben wird. 16) Die Waschräume: Da die Madrasa auch als Gebetsraum diente, mußte es Waschräume geben, in denen die Gläubigen vor dem Gebet die rituelle Waschung (wudü > ) vornehmen konnten. In einigen Madrasen gab es auch ein Bad (hammäm), so z.B. in der im Namen von Sultan Mahmüd in Kairo errichteten Madrasa. Wenn es kein Bad gab, bekamen die Studenten einen Badezuschlag, damit sie in die öffentlichen Bäder gehen konnten. Die Läden: Es gab in fast allen osmanischen Madrasen in Ägypten Läden, die eigentlich nicht zur Funktion der Madrasa gehörten. Sie wurden vermietet, um den Unterhalt der Madrasa zu finanzieren. 4. 4 Die Madrasa von Sulaimän Pascha (Fig. 27): Nach der Gründungsinschrift wurde diese Madrasa im Jahr 950/1543 - 44 errichtet, also nachdem Sulaimän Pascha Ägypten schon verlassen hatte 16)

Urkunde Nr. 3081, S. 22.

114

Die Bauten von Sulaimän Pascha

und Großwesir (1541 -1544) in Istanbul geworden war. Doch dieses war nicht das erste Gebäude, welches in seiner Abwesenheit gebaut worden war. Die Madrasa wurde wahrscheinlich von den Überschüssen der Stiftung gebaut, wie Sulaimän Paschas Wikäla in Büläq, die von den Überschüssen der Stiftung während seines Aufenthalts in Indien errichtet wurde. 17 ' Bemerkenswert ist, daß sie in den mir bekannten Urkunden von Sulaimän Pascha nicht erwähnt wurde, weshalb man annehmen kann, daß die Stiftungsurkunde dieser Madrasa im Lauf der Zeit entweder verloren gegangen ist oder sich in Privatbesitz befindet. 4. 4.1 Die Beschreibung der Madrasa: Die Madrasa liegt in einem Viertel von Kairo, welches as-Surügiya heißt, weil dort Sättel (surüg) hergestellt wurden. Der Kern dieses Gebäudes ist ein quadratischer, offener Hof (10.60 x 10.80 m), der von allen vier Seiten von einer Arkade begrenzt wird, die aus jeweils drei Halbkreisbögen besteht. Die Säulen dieser Arkaden stammen von älteren Bauten; deshalb haben sie verschiedene Längen sowie verschiedene Kapitelle. Zwischen den Arkaden und den Zellen der Studenten läuft ein Arkadengang, der 2.98 m breit und mit 16 Kleinkuppeln überdacht ist. Diese Kuppeln waren mit grünen Fliesen verkleidet, die aber zum großen Teil nicht erhalten sind. 4. 4. 1. 1 Beschreibung des Qibla-Iwans: In der Mitte der Qibla-Seite befindet sich ein quadratischer Raum (3.86 X 3.80 m), der mit einer von vier Bögen und drei Pendentiven getragenen Kuppel (Abb. 80) überdacht ist. Dieser Raum, die Unterrichtshalle, öffnet sich zum Arkadengang mit einem Halbkreisbogen, der von zwei Konsolen getragen wird, wobei jede Konsole auf drei Reihen von Stalaktiten liegt. Die Gebetsnische (Abb. 79) liegt in der Mitte der Qibla-Wand der Unterrichtshalle, und sie wird von einem gleichseitigen Spitzbogen gekrönt, welcher von zwei oktogonalen Marmorsäulen getragen wird. Zwischen dem Unterteil der Gebetsnische (Mihräb) und seiner Wölbung läuft eine In-

17)

Urkunde Nr. 58 gadfd (neu).

Die Madrasa

115

schrift mit koranischem Inhalt - Sure 2, Die Kuh, Vers 144 - auf blauem Hintergrund, und lautet: Jyk

UUi^s *Li „'LJy.jL» *L—II ^ In J i j I «JJ I *Ja—£

¿yj. IjJJ» lj j y.

fr^jJI cr-^s11 «-UI f—r f I^aJ I 1 •> .J I jV» ¿i-y^-}

Im Namen des barmherzigen und gnädigen Gottes. ' wir sehen, daß du unschlüssig bist, wohin am Himmel du dich (beim Gebet) mit dem Gesicht wenden sollst. Darum wollen wir dich (jetzt) in eine Gebetsrichtung weisen, mit der du gern einverstanden sein wirst: Wende dich mit dem Gesicht in Richtung der heiligen Kultstätte (in Mekka)! Und wo immer ihr (Gläubigen) seid, da wendet euch mit dem Gesicht in dieser Richtung!" Es bezeugt die Wahrheit der mächtige Gott und sein verehrungswürdiger Prophet. Die Gebetsnische teilt den Qibla-Iwan in zwei Flügel. In dem rechten Flügel befindet sich auf der rechten Seite das Mausoleum, das von einer Kuppel überdacht ist und sich zu dem Arkadengang hin mit einem Korbbogen öffnet. In diesem Mausoleum sind einige Sufis begraben. Zwischen dem Mausoleum und der Unterrichtshalle liegt eine kleine Zelle, die von einer Kuppel überdacht ist und einen Eingang sowie ein eisenvergittertes Fenster zu dem Arkadengang hin hat. Der linke Flügel besteht aus zwei ähnlichen Zellen. 4. 4.1. 2 Der östliche Iwan (Abb. 81): An der rechten Seite dieses Iwans liegt eine Eingangshalle, die ähnlich wie die Zellen der Studenten aussieht, doch gibt es gegenüber dem Eingang dieser Halle einen weiteren Eingang. Man kann vermuten, daß dies ein Nebeneingang zur Madrasa war. Außerdem besteht dieser Iwan aus vier Zellen für Studenten, die den anderen Zellen im Qibla-Iwan ähneln.

116

Die Bauten von Sulaimän Pascha

4. 4.1. 3 Der westliche Iwan (Abb. 82): Dieser besteht aus fünf Zellen. Die erste von ihnen hat ein eisenvergittertes Fenster an dem Arkadengang, während die Fenster der anderen vier Zellen sich nach außen zu der Straße hin öffnen. 4. 4. 1. 4 Der nördliche Iwan (Abb. 84): Der Eingang der Madrasa teilt diesen Iwan in zwei Flügel. Auf der rechten Seite des östlichen Flügels gibt es einen großen Raum, wo die Küche der Madrasa lag. Diese Küche und der Eingang der Madrasa flankieren eine Zelle, die eine Tür und ein eisenvergittertes Fenster an dem Arkadengang hat. Auf der rechten Seite des westlichen Flügels gibt es eine Zelle mit einer Tür und einem eisenvergitterten Fester an dem Arkadengang. Daneben liegt ein Treppenhaus mit der Treppe zu dem Dach. Das Treppenhaus hat ein eisenvergittertes Fenster, das sich nach außen öffnet. 4. 4.1. 5 Der Eingang (Abb. 85): In der Mitte der nördlichen Fassade gibt es eine Nische (2.40 x 1.05 m), in deren Mitte sich eine rechteckige Türöffnung befindet, welche von zwei Steinbanken flankiert ist. Die Türöffnung hat eine Granitschwelle und einen Steinsturz. Über dem Sturz ist die Gründungsinschrift angebracht, 18 ' die von zwei mit Arabeskdekor verzierten Platten begrenzt wird. Über der Gründungsinschrift befindet sich eine rechteckige, mit drei Reihen von Stalaktiten abgeschlossene Nische, die von zwei oktogonalen Kleinsäulen flankiert ist. In den beiden Seiten dieser Nische liegen zwei mit eingraviertem Arabeskdekor verzierte Steinplatten. Über diese Nische läuft ein Gesims, das auch um den Eingang und den Dreipaßbogen läuft. Die Nische des Eingangs ist mit einem Dreipaßbogen abgeschlossen. Die Überwölbung der Eingangsnische besteht aus drei Halbkuppeln, die eine vierte Halbkuppel tragen. Die rechte und linke Halbkuppel liegten über drei Reihen von Stalaktiten. Die Zwickel des Dreipaßbogens sind mit Arabeskdekor verziert. 18)

Van Berchem: op. cit., S. 607.

117

Die Madrasa

Der Eingang öffnet sich zu einem Vestibül (2.22 x 3.05 m), in dem es 12 Stufen gibt, die auf einen langen Flur (2.22 x 5.90 m) hinauf führen, welcher mit drei Fiatgewölben überdacht ist. Dieser Flur endet mit einer von Kleinkuppeln überdachten, quadratischen Halle (3.65 x 3.65 m), welche sich zu dem offenen Innenhof der Madrasa mit einem Bogen öffnet, der dem Bogen der Unterrichtshalle ähnelt. Der Boden des Innenhofs liegt 2.10 m über der Straße. 4. 4. 1.6 Die nördliche Fassade: Auf der rechten Seite des Eingangs liegen vier Läden, während es auf der linken Seite nur drei gibt. Jeder Laden ist mit einer Parabeltonne überdacht. 4. 4.1. 7 Die westliche Fassade: Diese Fassade wurde in fünf rechteckige Nischen unterteilt; in jeder Nische liegt eine Öffnung der Zellenfenster. Die Stürze dieser Fenster (Abb. 86 - 87) sind mit eingraviertem Arabeskdekor verziert. 4.4.1. 8. Die Qibla-Fassade: An dieser Fassade gibt es keine Dekorationen, sondern nur einen Wandpfeiler, der die Gebetsnische von außen stützt. In der Ecke zwischen der West- und der Qibla-Fassade liegt in einer Schrägwand ein Fenster des Mausoleums. 4. 4. 2. Die Gründungsinschrift: Über der Türöffnung des Haupteingangs findet sich eine Marmortafel, die die Gründungsinschrift trägt. Der Text wurde in der osmanischen NashTSchrift geschrieben und lautet: 19 ) f

h .»-.II p b U J I , f-li-^l pUaJ

jU*

ui

ibid S. 606 f.

I «-»j^—iJ I * j jl*J I « juA _ 1

J--— .J u—ß>l>*JI «III Jt«— J

^^J— 0 l k J

19)

LA

II

0 UsJ—

C..IUJ—II

«LUl^JJI- T

Jl o^M—

Die Bauten von Sulaiman Pascha

118 yXJif ^ L»J I _

I f LiJ I ^ U

L-L

0

}

«_tl

II f Li

/

•rWi^Mm

'

jpspsp

435

/

...

/.

^ V ^ ' ^ ^ ^ A ^ ^ M é í » ¿"v.

' TÍ 1

436



437 SÄ«

Jl>

Mfifttp'fa'é Jí>.

440

/» t

oV

442

V'jfir '

rL- VAjií^'

'

''» ' Í

*JiV '\\ '»

"'¿I'

444

ji>

/y. •

JC-

tlw'ifi JC

Je>

'

/

448

'.fl

!

j ¿

450

'•

/

'

.

*

' /

.



/

«

451

^^ùù^^çj^^y

M /

\ \ - . /

¿

«

/

di

452

JU



^swV'i'y.

mm

^

*

*

'

/

/

i''

I

J

• ¿,

Y

, I

i/

/,

";

'\ /

460

7

-

-

.

y,-

-

vÍjV

462

¿

^

¿

J

.

'

/

^ ^

t

/

i

:

,

y/>

,

,. '

464

465

.Jfc

jù /

JÙ ô JÙ >

lí' '-Or,

.vìi

. /

V

,.-'

466 V

i

i



:

i

i

'

f

/,

'

¿¿i

SAWJ^iïl^^

e*

¥

468

M

A

Lv^

1

V 1»

4

1

i*?

• ^yü'ítjoy

l ^ V *

L

474

|.v/

/

//

^

'

i

476

!>>S

478

479 . ;

*

bjül W

'^W*

/

/

v

'

484

•i

JC. /



'

•ir



u, :>u>•

V/ çù^

487

488 i

'

)

f

'

'

490

I



(

'

t '

I '

( t

V

492

//

j

YjsÜXf-f

'

S

% * *

'

»

/

'

—^y^tyPii^jx&fl

494

io

J-t-fi

ivipìb&ì^pi&i l

O * jk /

.

Jú /

/

495

'

'

'

rJ^M^jäÜj j

505

I.

506

507

508

I i i j V ^ l Wj))^ 1 ftÜ

'¿¿ft

V ^ j í k t j j j

510

511

o ^ ¿ i Vjú i¿¿¿^^

¿¡y

514

V

'

'

"

515

''

/ . ' !



/

'/

/

516

517

w

^ ^

'1 y ^ j

V

y¿3 ^ ^

1

518

519

< , ' • 'Al

. f..." ' .

V-



S-

-i



'

:>

Z'

/•y

^

'

'h

" "

'

'

\"

520

JOUO

. jLilJl'. j i Ä i » .

JB'JC. i ^ ú t u

jù'jC.

, JÛUÙ

JÚ\J¿

..

JÜ1JC.

521

j-ò-'j C-

JIVJC-

JWWjÁ )l>

/

vHsJ^'

JOUlì

rj^Ws,

522

j } ) L>J¿> 0 .jO^—i Jûut

yUJI jtiuii-

kif

' WWP

524

_

ítyiiíftjfltó?^ > • • '

1

'

...

'

'

,





.

525

526

527

-S é

¿í 1 / ^ j ^ ^ W ^ ^

iL

J Ú IJ^Uj ^

I

viííjW

J r ^

528

''i

530

/

532

JK-

s

'

•y

y

/t.-

y Vi

'

534

536

•y>

...

'

UJI

538

539

540

W* JÙ'JÛ Ä i L U )

JÜ'JCW

f

jÛ'Jt c l^sH^*'

r ' f e ^ - ^ y i j á y i

í

541

JÜ'JU

'

f|t

jtiui>

jû'JÊ»

f

t

542

___

, i' ^

-¿M fòMfkù)

543

*

/

r

l

'


U¿í

4

,

liliJ^UC'

4

'

'

o

555

3 ï 1

3 i \ß ß S i J J i & s ä .i,* -J $ á? 4

556

S 1a-. i J I i ^ I I I I?) ! \oS t I 3 S V i f V ' . r a iJ Ä I 1 f I ! ^3 vl0 S r à ^ J_ 0^ l 2 ^ 4 ft ; 3-Jft àâ^ S^ « « • i

*t

—y

! !

557

559

560

561

563

564

566

568

Bibliographie

569

Bibliographie Aalund, Flemming :

The Wakalat Bazai^a, the Rehabilitation of a Commercial Structure, in the Old City, in: a a r p 2 ) (18) 1978, S. 35 - 41. Abd al-Wahab, Hassan Pacha : L'Influence Ottoman sur l'Architecture Musulmane en Égypte, in: Proceedings of the twentysecond Congress of Orientalists, Leiden 1957, S. 645 -650. Abdel Alim, Fahmy Ramadan: The Mosque of Suleyman Pasha "Sariyat alGabal", in: Seventh International Congress of Turkish Art, Warsaw 1990, S. 15 - 27. Abdul-Tawab, A. R. et Raymond, A. : La Waqfiyya de Mustafa Ga c far, in: Annales Islamologique, XIV, 1978, S. 177 - 193. Abu Bakr, Nemat : Mamluk Influences of Ottoman Architecture in Egypt, in: The 8 t h International Congress of Turkish Art, Cairo 1987, S. 114 - 115. Abu Khalaf, M. F. : Early Islamic Woodwork in Egypt and the Fertile Crescent, Ph. D. Oxford 1985,2 Bände. Abul-Hajj, A. and Northrup, L.: A Collection of Medieval Arabic Documents in the Islamic Museum at the Haram al-Sharif, in: Arabica, XXV, 1978. Abu Lughod, Janet: Cairo. 1001 Years of the City Victorious, Princeton 1971. Allan, J. : Para, in: EI1, III, Leiden - Leipzig 1938, S. 1108. Problems of Turkish Power in the Sixteenth CenAllen, W. E. D. : tury, London 1963. Allouche, Adel :

Amin, Muhammad : Ansiklopedisi : Arazi, Albert:

1) 2) 3)

The Origins and Development of the OttomanSafavid Conflict (906 - 962/1500 - 1555), Islamkundliche Untersuchungen 91, Berlin 1983. Un Acte de fondation de Waqf par une Chrétienne in: J. E. S. H. 0 . 3 \ XVIII, 1975, S. 43 - 52. Isiàm Ansiklopedisi, I - XII, Istanbul 1950 - 1988. Al-Risala al-Baybarsiyya d'al-Suyuti, un Document

Alle diese Titel sind in den Fußnoten abgekürzt, wobei die Untertitel weggelassen wurden. art and archaeology research papers J. E. S. H. O. = Journal of The Economic and Social History of The Orient

570

Die Bauten von Sulaimän Pascha sur les Problèmes d'un Waqf Sultanien Sous les Mamluks, in: Israel Oriental Studies 9,1979, S. 329-354.

Artuk, Ibrahim: Ashtor, Aliyahu :

Ashtor, Aliyahu Aslanapa, Oktay :

Aslanapa, Oktay : Aslanapa, Oktay : Atil, Esin :

Para, in: Isiàm Ansiklopedisi, IX, Istanbul 1964, S. 508-510. The Economic Decline of the Middle East During the Later Middle Ages, an Outline, in: Asian and African Studies 15,1981, S. 253 -286. Levant Trade in the Later Middle Ages, Princeton 1983. Archivalien zur Geschichte der osmanischen Baukunst im 16. und 17. Jahrhundert im Topkapi Serail-Archiv zu Istanbul, in: Anatolia, IH, 1958, S. 18 - 20. Turkish Art and Architecture, London 1971. Osmanli Devleri Mimarisi, Istanbul 1986.

Ayaion, David :

Renaissance of Islam, Art of the Mamluks, Washington 1981. Rosette, in: in: Enzyklopaedie des Islam, IH, Leiden 1934, S. 1258 -1259. Egypt and Aragon Embassies and Diplomatie Correspondence between 1300 and 1330 A.D, in: Abhandlungen für die Kunde des Morgenlandes, 23, Nr. 7, Leipzig 1938. The Circassians in the Mamluk Kingdom, in: Journal of the American Oriental Society, 69, III, New Haven 1949, S. 135 - 147. Gunpowder and Firearms in the Mamluk King-

Ayaion, David :

dom, London 1956. The Mamluks and Naval Power, A Phase of the

Ayalon, David :

Struggle between Islam and Christian Europe, in: Proceedings of Israel Academy of Sciences and Humanities, I, Jerusalem 1965, S. 1 - 12. Studies on the Structure of the Mamluk Army,

Atiya, A. S. : Atiya, A. S. :

Ayaion, David :

Studies on the Mamluks of Egypt (1250 - 1517), London 1977.

Bibliographie Ayalon, David :

571

The Eunuchs in the Mamluk Sultanate, in: Studies in Memciry of Gaston Wiet, Ed. Myriam Rosen-Ayalon, Jerusalem 1977, S. 267 - 295. Turkish Water Architecture, in: First International Aytöre, Ayhan : Congress of Turkish Art, Ankara 1959, S. 39 - 46. The Development of Urban and Rural Housing in Azzam, O. A. : Egypt, Dissertation ETH Zürich 1960. Die Geschichtsschreiber der Osmanen und ihre Babinger, Franz : Werke, Leipzig 1927. Baer, Gabriel : Popular Revolt in Ottoman Cairo, in: Der Islam, 54,1977, S. 213 - 242. Bagley, F. R. C. : Egypt and Eastern Arab Countries in the First Three Centuries of the Ottoman Period, in: The Muslim World, A Historical Survey, Part III, Leiden 1969, S. 50 - 96. Bates, ÜlküÜ. : Architecture, in: Turkish Art, Herausgegeben von E. Atil, Washington 1980, S. 43 - 136. Bates, ÜlküÜ. : Two Ottoman Documents on Architects in Egypt, in: Muqarnas 3,1985, S. 121 - 127. A Study of Ottoman Period Architecture in Cairo Bates, ÜlküÜ. : (1517 - 1789), in: VI. Kongress für türkische Kunst, Herausg. Klaus Kreiser, Band I, München 1987, S. 155 -164. Bayani, S. Saljuk Metalwork and its Significance in Iranian Art, PH.D. London 1970. Four Mughal Caravanserais Built During the Begley, W. E. : Reigns of Jahangir and Shah Jahan, in: Muqarnas, 1,1983, S. 167 - 180. Behrens-Abuseif, Doris : The Qubba, an Aristocratic Type of Zawiya, in: Annates Islamologiques, XIX, 1983, S. 1 - 8. : Behrens-Abuseif, Doris Change in Function and Form of Mamluk Religious Institutions, in: Annales Islamologiques, XXI, 1985, S. 73 - 94. Behrens-Abuseif, Doris : The Minarets of Cairo, Cairo 1985. Behrens-Abuseif, Doris : Azbakiyya and its Environs, Madrid, Cairo 1987 Behrens-Abuseif, Doris : The Takiyyat Ibrahim al-Kulshani in Cairo, in: Muqarnas 5, Leiden 1988, S. 43 - 60. Behrens-Abuseif, Doris : Islamic Architecture in Cairo, ah Introduction,

572

Die Bauten von Sulaimän Pascha

Leiden 1989. Behrens-Abuseif, Doris : Three Záwiyas in early Ottoman Cairo, in: Seventh International Congress of Turkish Art, Warsaw 1990, S. 49 - 55. Berchem, Max van: Matériaux pour un Corpus Inscriptionum Arabicarum, Première Partie: Ègypte, Paris 1903. Bianca, S. : Architektur und Lebensform im islamischen Stadtwesen, Zürch 1975. Birken, Andreas : Die Provinzen des Osmanischen Reiches, Wiesbaden 1976. Björkman, Walter : Beitrag zur Geschichte der Staatskanzlei im Islamischen Ägypten, Hamburg 1928. Brandenburg, Dietrich : Islamische Baukunst in Ägypten, Berlin 1966. Brandenburg, Dietrich : Die Madrasa, Graz 1978. Briggs, Martin : Muhammadan Architecture of Egypt and Palestine, London 1924. Brisch, Klaus : Die Fenstergitter und verwandte Ornamente der Hauptmoschee von Córdoba: Eine Untersuchung zur spanischen-islamischen Ornamentik, Deutsches Archäologisches Institut, Abteilung Madrid, 1966. Brisch, Klaus : Eine Kuppel aus der Alhambra in Granada, in: Jahrbuch Preußischer Kulturbesite, XVI, 1979, S. 169-176. Brisch, Klaus : Beobachtung zu einer kleinen Holztafel mit Mihrâb. Ein Beitrag zur Frömmigkeitsgeschichte im fatimidischen Ägypten, in: Jahrbuch Preußischer Kulturbesitz, Sonderband 1,1983, S. 59 - 67. Brockelmann, Carl : al-Bukhäri. in: Enzyklopaedie des Islam, I, Leiden 1913, S. 816-817. Brockelmann, Carl : Geschichte der Islamischen Völker und Staaten, 2. Auflage, München und Berlin 1943. Brunov, N. : Über einige allgemeine Probleme der Kunst des Islam, in: Der Islam, 17,1928, S. 121 - 237. Buhl, F. : al-Koran, in Enzyklopaedie des Islam, m , Leiden 1934, S. 1139-1153.

Bibliographie Butler, Alfred :

573

The Arab Conquest of Egypt and the last Thirty Years of the Roman Dominion, Second Edition (Edited by P. M. Fraser), Oxford 1978. Cabanelas Rodríguez, Dario : El Techo del Salón de Comares en la Alhambra, Decoración, Policromía, Simbolismo y Etimología, Granada 1988. Cazar, Mostafa : Typical Commercial Buildings of the Ottoman Classical Period and the Ottoman Construction System, Istanbul 1983. Cejka, Jan : Tonnengewölbe und Bögen islamischer Architektur, Wölbungstechnik u n d Form, München 1978. Çelebi, Evliya : Seyahatname, X, Istanbul 1938. Clot, André : Soliman le Magnifique, Paris, 1983. Combe, Etienne : Inscription Arabe d'un Khan Ottoman à Rosette, in: Bulletin de le Societié Royale d'Archéologie d'Alexandrie, 35, Alexandria 1943, S. 3 - 12. Comité : Comité de Conservation des Monuments de l'Art Arabe, Exercice 1894, le Caire 1895. The Organization of Waqf Documents in Cairo, in: Crecelius, Daniel : International Journal of Middle East Studies, 2, 1971, S. 266-277. Crecelius, Daniel : The WaqfTyah of Muhammad Bey Abù al-Dhahab. in: Journal of the American Research Center in Egypt, XV, 1978, S. 83 - 106; XVI, 1979, S. 125 - 146. A Brief Chronology of the Monuments of Egypt to Creswell, K. A. C. : 'A. D. 1517, Kairo 1919. Creswell, K. A. C. : The Origin of the Cruciform Plan of Cairene Madrasas, in: Bulletin de L'Institut Français d'Archéologie Orientale, XXI, 1922, S. 1 - 54. Muslim Architecture, in: The Art of Egypt Creswell, K. A. C. : Throughout the Ages, edited by Sir E. Denison, London 1931, S. 61 - 71. Creswell, K. A. C. : The Muslim Architecture of Egypt, I - II, Oxford 1952-1959. A Short Account of Early Muslim Architecture, Creswell, K . A . C . : Harmondsworth 1958.

574

Die Bauten von Sulaimän Pascha

Dames, M. Longworth : The Portuguese and Turks in the Indian Ocean in the Sixteenth Century, in: Journal of the Royal Asiatic Society, Part I, January 1921, London. L'Acte de Waqf de Barsbay, Le Caire 1963. Darrag, Ahmed : Le Waqf d'Ipsir Pasa à Alep (1063/1653), Institut David, Jean-Claude : Français de Damas 1982. The Mawlawi Dervishery in Cairo, in: a a r p, 15, Dickie, J. : 1979, S. 9 -15. Untersuchungen zur Geschichte des osmanischen Dilger, Konrad : Hofzermoniells im 15. und 16. Jahrhundert, München 1967. Muslim Education in Medieval Times, WashingDodge, Bayard : ton 1962. Dozy, Reinhardt Pieter Anne : Supplément aux Dictionaires Arabes, Leiden und Paris 1927. Eberhard, Elke : Osmanische Polemik gegen die Safawiden im 16. Jahrhundert nach arabischen Handschriften, Islamkundliche Untersuchungen 3, Freiburg 1970. Ebers, Georg : Ägypten in Bild und Wort, Stuttgart und Leipzig 1879. Ebied, Rifaat and Young, M. J. L.: Some Arabic Documents of the Ottoman Period, Supplement IV to the Annual of Leeds University Oriental Society, Leiden 1976. Enzyklopaedie des Islam, I - IV, Leiden und Leipzig Enzyklopaedie (EI1) : 1913 -1934. 2 Encyclopaedia (EI ) : The Encyclopaedia of Islam, I - V, Leiden und London 1960 -1986. Enderlein, Volkmar : Zwei ägyptische Gebetsteppiche im Islamischen Museum, Forschungen und Berichte 13, Berlin 1971, S. 7 -15. Erdmann, Kurt : Kairener Teppiche, Teil I, in: Ars Islamica 5, 1938, S. 179 - 206; Teil II, in: Ars Islamica 7, 1940, S. 121 191. Ettinghausen, Richard : Hilal, in: EI2, III, Leiden - London 1971, S. 381 - 385. Ettinghausen, Richard Islamic Art and Archaeology, Collected Papers, Hrsg. M. Rosen-Ayalon, Berlin 1984. Faroqhi, Suraiya : Der Bektaschi-Orden in Anatolien, Wien 1981.

Bibliographie Faroqhi, Suraiya :

Faroqhi, Suraiya :

Fathy, Hassan :

Fernandes, Leonor :

Fernandes, Leonor :

Fernandes, Leonor : Fernandes, Leonor :

Fernandes, Leonor :

575

Seyyid Gazi Revisited: The Foundation as seen Through Sixteenth and Seventeenth C e n t u r y Documents, in: Turcica, Xffl, 1981, S. 90 - 122. Towns and Townsmen of Ottoman Anatolia, Trade Crafts and Food Production in an Urban Setting, 1520 - 1650, Cambridge 1984. The Q a c a of the Cairine Arab H o u s e , its Development and some new Usages for its Design Concepts, in: Colloque International sur l'Histoire du Caire, Kairo 1972, S. 135 -152.. The Evolution of the Khanqah Institution in Mamluk Egypt, Ph.D., Princeton University 1980; in Buchform: Islamkundliche U n t e r s u c h u n g e n 134, Berlin 1988. Three Sufi Foundations in a 15 th Century Waqfiyya, in: Annales Islamologiques, XVII, 1981, S. 141 -156. The Záwiya in Cairo, in: Annales Islamologiques, XVIII, 1982,116 -121. Some Aspects of the ZSwiya in Egypt at the Eve of the Ottoman Conquest, in: Annales Islamologiques, XIX, 1985, S. 9 -18. Two Variations on the Same Theme: The Záwiya of Hasan al-Rumf, the Takiyya of Ibrahim alGulsäm, in: Annales Islamologiques, XXI, 1985, S. 95-111.

Fernandes, Leonor :

The Foundation of Baybars al-Jashankir: Its Waqf, History, and Architecture, in: Muqarnas 4, 1987, S. 21-42. . Gaube, Heinz : Arabische Inschriften aus Syrien, Beiruter Texte und Studien, 17, 1978. Geifer - Jergenson, Mirjam : Medieval Islamic Symbolism and the Painting in the Cefalii Cathedral, translated by Caroline G. Henriksen, Leiden 1986. Gelibalulu, c Ali Mustafa : (Hälat al-Qähira min al- c ádát az-zähira, türk. und englisch), Andreas Tietze (Herausgeber), Mustafa c Ali's Description of Cairo 1599, in: Forschungen

576

Die Bauten von Sulaimân Pascha

al-Genabi, Hashim

Gerber, Haim : Glassen, Erika : Glück, H. : Goitein, S. D. :

Golvin, Lucien : Goodwin, Godfrey : Grabar, Oleg : Grisworld, William J. Grube, Ernst: Grunebaum, G. v. :

Guest, A. R. :

zur Islamischen Philologie u n d Kulturgeschichte 5, Wien 1975. Der Suq (Bazar) von Bagdad, eine wirtschafts- und sozialgeographische U n t e r s u c h u n g , Erlanger Geographische Arbeiten, Heft 36, S. 143 - 295, Erlangen 1976. The Monetary System of the Ottoman Empire, in: J. E. S. H. O., XXV, 1982, S. 308 - 324. Die frühen Safawiden nach Qazi Ahmad Qumi, Islamkundliche Untersuchungen 5, Freiburg 1970. Die Kunst der Osmanen, Leipzig 1922. The Main Industries of the Mediterranean Area as Reflected in the Records of Cairo Geniza, in: J. E. S. H. O., IV, 1961,1968 - 221. Recherches Archéologiques à la Qal c a des Banû Hammâd, Paris 1965. A History of Ottoman Architecture, London 1971. The Formation of Islamic Art, London 1973. A Sixteenth Century Pious Foundation, in: J. E. S. H. O., XXVII, 1984, S. 175 - 198. Welt des Islam, Schätze der Weltkunst, 7, 1968. Die Islamische Stadt, in: Saeculum VI, 1955, S. 138 -153. Cairene Topography: El-Qarafa according to ibn EzZaiyat, in: Journal of the Royal Asiatic Society, 1926, S. 57-61.

Mamluk Endowment Deeds as a Source for the History of Education in Late Medieval Egypt, in: Al-Abhath, XXVII, 1980, S. 31 - 47. Haarmann, Ulrich (Herausgeber): Geschichte der arabischen Welt, München 1989. Haarmann, Ulrich :

Hamdy, Nimet Allam : Cairene Ornamental Tradition in the Ottoman Architecture of Egypt, in: 5 t h I n t e r n a t i o n a l Congress of Turkish Art, Cairo 1978, S. 417 - 422. Hammer- Purgstall, Joseph v.: Geschichte des Osmanischen Reiches, zweite Auflage, II, Wien 1963.

Bibliographie

577

Hamilton, R. W.:

Khirbat al Mafjar, an Arabian Mansion in the Jordan Valley, Oxford 1959. Handwörterbuch des Islam, Leiden 1979. Handwörterbuch An Urban History of Büläq in the Mamluk and Hanna, Nelly : Ottoman Period, Supplément aux Annales Islamologiques, Cahier No. 3, Caire 1983. Construction Work in Ottoman Cairo (1517 - 1798), Hanna, Nelly : Supplément aux Annales Islamologiques, Cahier No. 4, Le Caire 1984. Hautecoeur, Louis et Wiet, Gaston: Les Mosquées du Caire, Paris 1932. Ha wary> Hassan et Rached, Hussein: Catalogue Général du Musée arabe du Caire, Stèles Funéraires, Tome Premier, Le Caire 1932. Hein, Horst-Adolf : Der Tahmïd als Urkundenteil bei Fatimiden, Ayyubiden und Mamluken, in: Zeitschrift der Deutschen Morgenländichen Gesellschaft, Supplement 1 und 2,1969, S. 567 - 573. Beiträge zur ayyubidischen Diplomatik, IslamHein, Horst-Adolf : kundliche Untersuchungen 8, Freiburg 1971. Uhren, in: Lexikon der islamischen Welt, III, Hermelink, Heinrich Stuttgart, Berlin 1974, S. 154 - 155. Ottoman Documents on Palestine 1532 - 1615, A Heyd, Uriel : Study of the Firman According to the Mühimme Defteri, Oxford 1960. Hinz, Walther :

Hitti, Philip : Holt, Peter Malcolm :

Humbsch, Robert :

Ibrahim, Laila cAli :

Islamische Masse und Gewichte, umgerechnet ins metrische System, Handbuch der Orientalistik (Abt. I, Erg.. Bd. 1, H. 1) Köln - Leiden 1970. History of the Arabs from Earliest Times to the Present, Seventh Edition, London 1960. The Pattern of Egyptian Political History from 1517 - 1798, in: Political and Social Change in Modern Egypt, Edited by Peter Malcolm Holt, Oxford 1968. Beiträge zur Geschichte des osmanischen Ägyptens nach arabischen Sultans- und Statthalterurkunden des Sinai Klosters, Islamkundliche Untersuchungen 39, Freiburg 1976. The Transition Zones of Domes in Cairene Architecture, in: Kunst des Orients 10, 1976, S.

578

Die Bauten von Sulaimän Pascha

Ibrahim, Laila c Ali:

Inalcik, Halil :

Inalcik, Halil :

Inalcik, Halil : Inalcik, Halil : Index : Jairazbhoy, R. A. : James, D :

Jansky, Herbert:

Jansky, Herbert:

Jansky, Herbert: Jaritz, Felicitas :

5-23. Turkish Terms in Mamluk Architecture, Akten des VI. internationalen Kongresses für türkische Kunst, I, München 1987, S. 109 -116. The Rise of the O t t o m a n Empire, in: The Cambridge History of Islam, I, Cambridge 1970, S. 295 - 323. The Heyday and Decline of the Ottoman Empire, in: The Cambridge History of Islam, I, Cambridge 1970, S. 324 - 353. The Ottoman Empire, the Classical Age 1300 - 1600, London 1975. The Ottoman Empire, Conquest, Organization and Economy, Collected Studies, London 1978. Index to M o h a m m a d a n Monuments in Cairo; Survey of Egypt, Cairo 1951. An Outline of Islamic Architecture: India, London, New York 1972. The Development of Quranic Calligraphy and Illumination under the Mamlukes 1300 - 1376 and in Iran in the same Period, Ph.D. D u r h a m University 1982. Die Eroberung Syriens durch Sultan Selim I, Mitteilungen zur osmanischen Geschichte, II, 1926, S. 173 - 241. Die Chronik des Ibn Tülün als Geschichtsquelle über den Feldzug Sultan Selim's I. gegen die Mamluken, in: Der Islam, 18, 1929, S. 24 - 33. Beitrag zur osmanischen Geschichtsschreibung über Ägypten, in: Der Islam, 21, 1933, S. 269 - 278. Auszüge aus der Stiftungsurkunde des Sultans Barqüq, Beitrag in: Saleh Lamei Mostafa : Madrasa, Hänqäh und Mausoleum des Barqüq in Kairo mit einem Überblick über Bauten aus der Epoche der Familie Barqüq, Glückstadt 1982, S. 117 - 178.

Jenkins, Hester Donaldson: Ibrahim Pasha, Grand Vizir of Suleiman the Magnificent, Studies in History, Economics and Public Law, New York 1970.

Bibliographie

579

Western Islamic Influences on Fatimid Egyptian Iconography, in: Kunst des Orients, X, Wiesbaden 1975, S. 91 - 107. Kahle, Paul: Zur Organisation der Derwischorden in Ägypten, in: Der Islam 6,1915, S. 149 - 169. Karnouk, Gloria : Form and Ornament of Cairene Bahri Minbar, in: Annales Islamologiques, XVII, 1981, S. 113 - 140. Katalog 1979: Staatliche Museen Preußischer Kulturbesitz, Museum für Islamische Kunst Berlin, Berlin Dahlem 1979. Katalog 1986 : Islamische Kunst, v e r b o r g e n e Schätze, Ausstellung des Museums für Islamische Kunst Berlin, Berlin - Dahlem 1986. Katalog 1985: Türkische Kunst und Kultur aus osmanischer Zeit, Ausstellungkatalog, Recklinghausen 1985. Katalog 1987: Linden - Museum Stuttgart, Abteilungsführer Islamischer Orient, von Johannes Kalter, mit Beiträgen von Margareta Pavaloi, Stuttgart 1987. King, G. R. D.: The Origins and Sources of the Umayyad Mosaics in the Great Mosque of Damascus, Ph.D. London University 1976. King Faisal Foundation, The: The Unity of Islamic Art, Saudi Arabia 1985. Kissling, H. J. : Das Osmanische Reich bis 1774, Geschichte der islamischen Länder, dritter Abschnitt, Leiden Köln 1959, S. 3 - 46. Köhler, Wolfram : Orientalische Basare und Märkte, München 1987. Koenigsberger, Otto : Die Konstruktion der ägyptischen Tür, Glückstadt 1936. Köprülü, M. Fuad : Hadim, in: Islam Ansiklopedisi, V, Istanbul 1950, S. 44 - 47. Leben und Taten der türkischen Kaiser. Kreutel, Richard F. : Osmanische Geschichtsschreiber, VI, Köln 1971. Der fromme Sultan Bayezid, die Geschichte seiner Kreutel, Richard F. :• Herrschaft (1481 - 1512) nach altosmanischen Chroniken des Orug und des Anonoymus Hanivoldanus, in: Osmanische Geschichtsschreiber 9, Köln 1978.

Jenkins, Marilyn :

580

Die Bauten von Sulaimän Pascha

Kühnel, Emst : Künzel, Hannelore :

Kulac, Ülkü : Kuran, Aptullah : Kuran, Aptullah :

Kurtoglu, Fevzi : Labib, Subhi Y. :

Labib, Subhi Y. : Lamei, Saleh Mostafa

Lamei, Saleh Mostafa

Lamei, Saleh Mostafa Lamei, Saleh Mostafa

Der mamlukische Kassettenstil, in: Kunst des Orients, 1,1950, S. 55 - 68. Islamische Stilelemente im Synagogenbau des 19. und frühen 20. Jahrhunderts, in: Judentum und Umwelt, 9, Frankfurt, New York, Nancy 1984. Untersuchung der türkischen Minarette aus Naturstein, Dissertation TU Berlin 1979. The Mosque in Early Ottoman Architecture, Chicago 1968. Die anatolisch-seldschukische Architektur, in: Kunst in der Türkei, herausgegeben von Ekrem Akurgal, Würzburg 1980, S. 85 -116. Hadim Süleyman Pa^anu Mektuplare ve Belgradin Muhasar Pläni, in: Belleten, IV, 1940, S. 53 - 87. Geld und Kredit, Studien zur Wirtschaftsgeschichte Ägyptens im Mittelalter, in: J. E. S. H. O. , n, 1959, S. 225-247. Handelsgeschichte Ägyptens im Spätmittelalter (1171 -1517), Wiesbaden 1965. Kloster und Mausoleum des Farag ibn Barqüq in Kairo, Abhandlungen des Deutschen Archäologischen Institut Kairo, Islamische Reihe, 2, 1968. Moschee des Farag ibn Barqüq in Kairo, mit einem Beitrag von Ulrich Haarmann. Abhandlungen des Deutschen Archäologischen Institut Kairo, Islamische Reihe, 3, Glückstadt 1972. The Cairene Sabll: Form and Meaning, in: Muqarnas, 6,1989, S. 33 - 42.

Madrasa, Hänqäh und Mausoleum des Barqüq in Kairo mit einem Überblick über Bauten aus der Epoche der Familie Barqüq, mit Beitrag von Jaritz, Felicitas: Auszüge aus der Stiftungsurkunde des Sultans Barqüq. Abhandlungen des Deutschen Archäologischen Institut Kairo, Islamische Reihe, 4, Glückstadt 1982. Lamplough, A. O. and Francis, R : Cairo and its Environs, London 1909. Hebrew Sources for the Socio - Economic History of Landau, Jacob M. : the Ottoman Empire, in: Der Islam, 54,1977, S.

Bibliographie

Lapidus, Ira Marvin : Lee, A. J : Leister, Gary : Lévi-Provençal, É. : Lévi-Provençal, É. :

581

205 - 212. Muslim Cities in the Later Middle Ages, Cambridge 1967. Islamic Star Patterns, in: Muqarnas, 4, S. 182 - 197. The Endowment of al-Zahiriyya in Damascus, in: J. E. S. H. O., XXVH 1984, S. 33 - 55. Zäwiya, in: EI1, IV, Leiden 1934, S. 1320 -1321. Un Nouveau Texte d'Histoire Mérinide: Le Musnad d'ibn Marzuk, in: Hespéris, V, 1925, S. 1 82.

Lewis, Bernard and Holt, P. M : Historians of the Middle East, London 1964. Lézine, Alexandre et Abdul Tawab, Abd el-Rahman : Introduction à l'Étude des Maisons de Rosette, in: Annales Islamologiques, X, Caire 1972, S. 149 - 205. Lézine, Alexandre Persistance de Traditions Pré-Islamiqes dans l'Architecture Domestique de l'Égypte Musulmane, in: Annales Islamologiques, XI, Caire 1972, S. 1-22. Lézine, Alexandre : Influence de la Turquie sur l'Architecture Domestique Égypte après la Conquête Ottoman, in: Études Historiques 3, Aix-En-Provence 1976, S. 113 -115. Lifchez, Raymond and Çelik, Zeynep : The Dervish Tekkes of Istanbul, a Survey in Progress, in: Essays in Islamic Art and Architecture, 1,1981, S. 87 -108. The Significance of the Haram Documents for the Little, Donald P. : Study of Medieval Islamic History, in: Der Islam, 57,1980, S. 189-219. Löfgren, Oscar : Arabische Texte zur Kenntnis der Stadt Adan im Mittelalter, Leiden 1950. A Study of Six Fourteenth Century Iqrars from alLutfi, Huda : Quds relating to Muslim Women, in: J. E. S. H. O., 26,1983, S. 246-294. Lybyer, A. H. : The Government of the Ottoman Empire in the Time of Suleiman the Magnificent, Cambridge 1913. Mahmud, Sayyid Fayyaz : Geschichte des Islam, München 1964.

582

Die Bauten von Sulaimän Pascha

M an trän, Robert :

Inscriptions turques de l'Époque Turque du Caire, in: Annales Islamologiques, XI, 1972, S. 211 - 233. Egypt in the Reign of Muhammad Ali, Cambridge Marsot, Afaf Lutfi : 1984. Marsot, Afaf Lutfi : A Short History of Modern Egypt, Cambridge 1985. Les Bazars du Caire et les petits métiers arabes, Martin, G. : Kairo/Paris 1910. Matuz, Josef : Herrscherurkunden des Osmanensultans Süleyman des Prächtigen: Ein chronologisches Verzeichnis, Islamkundliche Materialien 1, Freiburg 1970. Matuz, Josef : Das Osmanische Reich: Grundlinien seiner Geschichte, Darmstadt 1985. Mayer, Leo Ary : The Buildings of Qaytbay as Described in his Endowment Deed, London 1938. Meinecke, Michael : Mamlukische Mârmordekorationen in der osmanischen Türkei, in: MDIK4>, 27,1971, S. 207 - 220. Meinecke, Michael : Zur Entwicklung des islamischen Architekturdekors im Mittelalter, in: Der Islam, 47,1971, S. 200 - 235. Meinecke, Michael : Die Moschee des Amirs Äqsunqur an-Näsirf in Kairo, in: MDIK 29,1973, S. 9 - 38. Meinecke, Michael : Die Architektur des 16. Jahrhunderts in Kairo, nach der osmanischen Eroberung von 1517, in: Études historiques 3, Aix-En-Provence 1976, S. 145 -152. Meinecke, Michael : Baumaterialien in der islamischen Architektur Ägyptens, in: Ägypten, Dauer und Wandel, SDAIK, Mainz am Rhein 1984, S. 153 - 159. Meinecke-Berg, Viktoria: Marmorfliesen, zum Verhältnis von Fliesendekoration und Architektur in der osmanischen Baukunst, in: Kunst des Orients, VIII, 1972 / Heft 2, S. 35 - 59.

4)

Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Abteilung Kairo

Bibliographie

583

Meinecke-Berg, Viktoria: Die osmanische Fliesendekoration der ÄqsunqurMoschee in Kairo : Zur Entwicklung der Iznik Fliesen des 17. Jh., in: M D K , 29,1973, S. 39 - 62. Meinecke-Berg, Viktoria: Eine Stadtansicht des mamlukischen Kairo aus dem 16. Jahrhundert, in: MDIK, 32, 1976. The Mosques of Egypt, I - n, Giza 1946. Ministry of Waqfs : Zwei ägyptische Waqf-Urkunden aus dem Jahre Moberg, Axel: 691/1292, in: Le Monde Oriental, XH, 1918, S. 1 - 61. Darstellung des täglichen Lebens in der islamiMostafa, Mohamed : schen Kunst, in : Bustan, Heft 2,1960, S. 33 - 48. The Mamluk or Slave Dynasty of Egypt, AmsterMuir, William : dam 1968. Nashabi, Hisham :

Educational Institutions, in; the Islamic City, Paris 1980.

Niemeyer, Wolfgang :

Ägypten zur Zeit der Mamluken, eine kultur- und landeskundliche Skizze, Berlin 1936. Die Osmanischen Baukomplexe, Anatolica I, 1967, S. 118-123. Mevlana und Mevlana Museum, Istanbul 1985. The Synthesis of Ottoman and Mamluk Styles in the Mosque Architecture of Cairo. 8 t h International Congress of Turkish Art, Cairo 1987, S. 22. Architectural Decoration and Minor Arts in Seljuk Anatolia, Ankara 1978.

Oegel, S.: Önder, Mehmet : Öney, Gönül :

Öney, Gönül: Öney, Gönül:

Misir'da Osmanli Mimarisinin Sentezi, in: Arkeoloji - Sanat Tarihi Dergisi, V, Izmir 1990, S. 139-148.

Otto-Dorn, Kathrina :

Seldschukische Holzsäulenmoscheen in Kleinasien. Aus der Welt der islamischen Kunst, in: Festschrift für Ernst Kühnel zum 75. Geburtstag, Berlin 1959, S. 59 - 88. Figurai Stone Reliefs on Seljuk Sacred Architecture in Anatolia, in: Kunst des Orients, XII, 1978/1979, S. 103 -149.

Otto-Dorn, Kathrina :

Paret, Rudi (Übersetzer) : Der Koran, Stuttgart 1983. Pauty, E. : L'Architecture au Caire depuis la Conquête Ottoman, in: Bulletin de l'Institut Français et Archéologie Oriental, XXXVI, 1936.

584

Die Bauten von Sulaimän Pascha

Pevsner, Nikolaus u. a. (Herausgeber) : Lexikon der Weltarchitektur, I - II, Hamburg 1976. Pitcher, Donald Edgar : A Historical Geography of the Ottoman Empire from Earliest Times to the End of Sixteenth Century, Leiden 1972. Pope, John A. : Chinese Influences on Iznik Pottery: A Reexamination of an Old Problem in Islamic Art in the Metropolitan Museum of Art, ed. by Richard Ettinghausen, 1972, S. 125 - 139. Prisse D" Avennes, E. : Arab Art as Seen Through the Monuments of Cairo from the 7»h Century to 18 th , Translated by Erythraspis, Paris - London 1983. Les Revêtements Céramiques dans les Prost, Claude : Monuments Musulmans de l'Egypte, Kairo 1916. The Financial System of Egypt, A.H. 564 - 741 A.D. Rabie, Hassanein : 1169 - 1341, London 1972. Rabie, Hassanein : Political Relations between the Safavids of Persia and the Mamluks of Egypt in Early Sixteenth Century, in: Journal of the American Research Center in Egypt, XV, 1978, S. 75 - 82. Rawson, Jessico : Chinese Ornament, the Lotus and the Dragon, London 1984. Raymond, André : Les Constructions de l'Emir c Abd al-Rahmän Kathudä au Caire, in: Annales Islamologiques, XI, 1972, S. 235 - 251. Raymond, André : Les Fontaines Publiques (Sabîl) du Caire à l'Epoque Ottomane (1517 - 1798) , I, in: Annales Islamologiques, XV, 1979 , S. 235 - 292. The Rabc : A Type of Collective Housing in Cairo Raymond, André : During the Ottoman Period, in: The Aga Khan Award Foundation: Architecture as Symbol and Self-Identity-Proceding, 1980, S. 55 - 62. Les Grands Waqfs et l'Organisation de l'Époque Raymond, André : Ottomane (XVIe - XVIF Siècles), in: Bulletin d'Études Orientales, XXXI Année 1979, Damas 1980, S. 113 - 128.

Bibliographie Raymond, André :

Raymond, André : Rida, I. T. : Rôhrborn, Klaus : Roemer, Hans Robert

Rogers, J. Michael : Rogers, J. Michael : Saarisalo, Aapeli : Salim-Liebich, Hayat :

Savory, Roger : Scharabi, Mohamed :

Scharabi, Mohamed : Scharabi, Mohamed : Shafici, Farid :

Shah, Idries : Sharon, M. :

585

Le Caire sous les Ottomans (1517 - 1798), in: Bernard Maury (Ed.) : Palais et Maisons du Caire, Paris 1983. The Great Arab Cities in the 16 - 18 th Centuries, an Introduction, New York and London 1984. Untersuchung über die Stadtkerne von Kairo, Dissertation ETH Zürich 1961. Untersuchungen zur osmanischen Verwaltungsgeschichte, Berlin und New York 1973. Über Urkunden zur Geschichte Ägyptens und Persiens in islamischer Zeit, in: Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft, 107, 1957, S. 526 - 532. Waqfiyyas and Waqf-registers, in: Kunst des Orients, XI, 1976/77, S. 182 - 196. Seljuk Influence on the Monuments of Cairo, in: Kunst des Orients, VE, 1970/1971, Heft I, S. 40 - 68. A Waqf-Document from Sinai, in: Studia Orientalia VI, 1953, S. 6 - 24. The Architecture of the Mamluk City of Tripoli: The Aga Khan Program for Islamic Architecture, Cambridge, 1983. Iran under the Safavids, Cambridge 1980. Drei Handelsanlagen in Kairo: Wakälat al-Bâzarca, Wakâlat Du-l-Fiqär und Wikalat al-Qutn, in: MDIK, 34,1978, S. 127 - 164. Bemerkungen zur Bauform des Süqs von Aleppo, in: MDIK, 36, 1980, S. 391 - 410. Der Bazar, Tübingen, 1984. West Islamic Influence on Architecture in Egypt, in: Bulletin of the Faculty of Arts, XVI, Part II, S. 1 - 50, Kairo 1954. Die Sufis, aus dem Englischen übersetzt von Jochem Eggert und Stephan Schuhmacher, 1976. A Waqf Inscription from Ramiah, in: Arabica, XIII, S. 77 - 84.

586

Die Bauten von Sulaimän Pascha

Shaw, Stanford J. :

Cairo Archives and the History of Ottoman Egypt, Report on Current Research, the Middle East Institute , Washington 1956, S. 59 - 72. The Financial and Administrative Organization and Development of Ottoman Egypt (1517 - 1798), Princeton, 1962. History of the Ottoman Empire and Modern Turkey, Zwei Bände, Cambridge 1976. Trades and Travel: Markets and Caravanserais, in: Architecture of the Islamic World, ed. by G. Michell, New York 1978, S. 80 - 111. The Evolution of Turkish Art and Architecture, Istanbul 1985. Janine und Spuler, Bertold: Die Kunst des Islam, Propyläen Kunstgeschichte, Band 4, Berlin 1973. : The Social Evolution of Cairo, A.D. 642 - 1850, Leiden 1970. An Endowment Deed of Khasseki Sultan, dated the 24 th May 1552, in: The Quarterly of the Department of Antiquities in Palestine 10, 1942, S. 170 194.

Shaw, Stanford J.

Shaw, Stanford J. Sims, Eleanor :

Sözen, Metin : Sourdel-Thomine, Staffa, Susan Jane Stephan, St. H. :

Stierlin, Henri : Stripling, G. W. F. : Sultan, Jem :

Taeschner, Franz Tamari, Sh. :

Tritton, A. S : Turan, £erafettin

Architektur des Islam vom Atlantik zum Ganges, Zürich und Freiburg 1979. The Ottoman Turks and the Arabs 1511 - 1571, Urbana 1942. Coins of the Ottoman Empire and the Turkish Republic, a detailed Catalogue of the Jem Sultan Collection, California, U. S. A. , 1977. Geschichte der arabischen Welt, 1944. Two Further Inscriptions from Qal c at al-Jundi, in: Studies in Memory of Gaston Wiet, Ed. Myriam Rosen-Ayalon, Jerusalem 1977, S. 261 - 265. Materials on Muslim Education in the Middle Ages, London 1957. Süleyman Papa. Sulayman Pa^a (Hadim), in: Islam Ansiklopedisi, XI, Izmir 1970, S. 194 - 197.

Bibliographie Ugur, Ahmet :

587

The Reign of Sultan Selim I. in the Light of the Selim-Name Literature, Islamkundliche Untersuchungen 109, Berlin 1985. Ünsal, Behçet : Turkish Islamic Architecture in Seljuk and Ottoman Times, 1071 - 1923, London 1959. Vesely, Rudolf : An Arabic Diplomatie Document from Egypt, the Endowment Deed of Mahmud Pasha dated 974/11567, Prag 1971. Die Hauptprobleme der Diplomatik arabischer Vesely, Rudolf : Privaturkunden aus dem spätmittelalterlichen Ägypten, in: Archiv Orientâlni 40, 1972, S. 312 343. Die richterlichen Beglaubigungsmittel. Ein Beitrag Vesely, Rudolf : zur Diplomatik arabischer Gerichtsurkunden, in: Acta Universitatis Carolinae, Philologica 4, 1971, S. 7 - 23. Vesely, Rudolf : Un Document de Construction émis pour Süleyman Pacha en 946 de l'Hégira, in: Archiv Orientâlni 31,1963, S. 423 - 441. Vesely, Rudolf : Trois Certificats délivrées pour les fondations pieuses en Egypte au XVIe Siècle, in: Oriens, 21 / 22, 1968/69, S. 248 - 299. Vogt-Göknil, Ulya : Ottoman Architecture, London 1966. Volkoff, Oleg V. : 1000 Jahre Kairo. Die Geschichte einer verzaubernden Stadt, Mainz 1984. Walz, Terence : Wakalat al-Gallaba, the Market for Sudan Goods in Cairo, in: Annales Islamologiques, XIII, 1977, S. 217-245. Wansbrough, John : A Mamluk Commercial Treaty Concluded with the Republic of Florence 894/1489, in: S. H. Stern (ed.), Documents from Islamic Chanceries, S. 39 - 79. Wehr, Hans : Arabisches Wörterbuch für die Schriftsprache der Gegenwart, und Supplement, Arabisch - Deutsch, Beirut 1977. Weisweiler, Max : Der islamische Bucheinband des Mittelalters, Wiesbaden 1962. Wiedemann, Eilhad und Hauser, Fritz : Über die Uhren im Bereich der islamischen Kultur, Halle 1915.

588 Wiet, Gaston :

Die Bauten von Sulaimân Pascha

Catalogue Général du Musée arabe du Caire, Objets en Cuivre, Le Caire 1932. Wiet, Gaston : Catalogue Général du Musée arabe du Caire, Stèles Funéraires, II - X, Le Caire 1936 -1942. Williams, G. : Eastern Turkey; A Guide and History, London 1972. Williams, John Alden : The Monuments of Ottoman Cairo, Colloque International sur l'Histoire du Caire 1969, Gräfenhainichen 1974, S. 543 -563. Winkelhane, Gerd und Schwarz, Klaus: Der osmanische Statthalter Iskender Pascha (gest. 1571) und seine Stiftungen in Ägypten und am Bosporus, Islamwissenschaftliche Quellen und Texte aus deutschen Bibliotheken, 1, Bamberg 1985. Winter, Michael : Society and Religion in Early Ottoman Egypt, Studies in the Writings of c Abd al-Wahab alShacrani, Israel 1982. Wirth, Eugen : Zum Problem des Bazars (Suq, Çarsi). Versuch einer Begriffsbestimmung und Theorie des traditionellen Wirtschaftszentrums der orientalisch-islamischen Stadt, in: Der Islam, 51, 1974, S. 203 260; 52,1975, S. 6 - 46. Wüstenfeld - Mahler : Vergleichungs - Tabellen zur muslimischen und iranischen Zeitrechnung mit Tafeln zur Umrechnung orient-christlicher Ären, dritte Auflage, Wiesbaden 1961. Yetkin, Sut and Ülken, Hilmi Ziya: Turkish Architecture, translated by Ahmed Adip Uysal, Ankara 1965. Zakariya, Mona : Le Rab c de Tabbana, in: Annales Islamologiques, 16, S. 275 - 297. Zakariya, Mona : Deux Palais du Caire médiéval. Waqf et Architecture, Paris 1983. Zilfi, Madeline C. : Elite Circulation in Ottoman Empire: Great Mollas of the Eighteenth Century, in: J. E. S. H. O., XXVI, 1983, S. 318 - 364.

589

Bibliographie Arabische Literatur : ibn c Abdalganf, Ahmad : awdah al-isärät ff man waliya misr al-qähira min al-wuzärä > wa-l-bäsät, ed. c Abd ar-Rahfm c Abd arRahmän, Kairo 1978. Abdallah, Daulat:

c

ma c ähid.tazkiyat an-nufüs ff misr ff al- c asr alayyübf wa al-mamlükf. (Institution of Self Purification in Egypt throught the Ayyubid and Mamluk Period), Kairo 1980.

c

Abdal-Wahhäb, Hasan : tärih al-masagid al-atarfya, Kairo 1946.

c

Abdal-Wahhäb, Hasan : tiräz al- c imära al-islämfya fi rif misr (La Style d'Architecture

Islamique

dans

le

Province

Egyptienne), in: Bulletin de 1'Institut d~Egypte, XXXVni, U Caire 1956/57, S. 69 - 70, arabischer Text, S. 5 - 40. c

Abdal-Wahhab, Hasan : at-tätlrät al- c utmänlya c alä al- c imära al-islämfya ff misr, in: al-Magalla,33, Kairo 1959, S. 42 - 54.

c

Abd an-Nabf, Hassan, u.a. : tarmTm gämic Sulaimän Pascha al-Hädim, in: Archeological Review, 2 n d Issue, Feb. 1984, S. 11 16.

Abu 1-Futüh, Muhammad: muns^at ar-ricäyä al-igtimäcfya fi misr hattä nihäyat

al- c asr

al-mamlükf,

Ph.D.

Assiut

Universität, 1980. Ahmad, Lailä :

al-idära ff misr ff al-casr al- c utmänf, Kairo 1973.

Ahmad, Muhammad :

al-bahr al-ahmar wa al-muhäwalät al-burtugälfya al-ülä lil-saitara c alaihi, (The First Portuguese; Efforts to Control the Red Sea, New Documents) Kairo 1980.

Amin, Muhammad :

al-waqf wa 1-hayät al-igtimäcfya ff misr, 648 - 1517,

Anfs, Muhammad :

ad-daula al- c utmanfya wa as-sarq al- c arabf, 1514 -

Asalf, Kämil :

watä > iq maqdisfya tärihfya ( Jerusalem Historical

Kairo 1980. 1798, Kairo 1977. c

Documents), zwei Bände, I, Amman 1983/ II, Beirut 1985. c

Asür, Sacfd und ar-Räfi c f: misr ff al-cusür al-wustä : min al-fath al- c arabf hattä al-gazw al- c utmänf, Kairo 1970.

al-Bahräwf, Muhammad : fath al-cutmäniyfn c Adan, wa intiqäl at-tawäzun

590

Die Bauten von Sulaimän Pascha min al-barr ilä al-bahr, Kairo 1979. al-Bakrî, Muhammad b. as-Surür as-Siddîqî: at-tuhfa al-bahiya ff tamalluk al- c utmân ad-diyär al-misrîya, Handschrift Wien Nr. 925. A. F. 283. al-Bakrî, Muhammad b. as-Surür as-Siddfqf: c uyün al-ahbär wa nuzhat alabsär, Handschrift SBPK5', Nr. 351. ad-Daiwahgi, Sacid : madäris al-müsil ff al- c ahd al- c utmänf, I - II, in: Sümmar 1962, S. 65 - 96; Sümmar 1963, S. 48 - 62. ad-Dùnasqî, Muhammad : kitàb al-gawähir al mädiya ffacyän ad-daula alc utmänfya. Handschrift Spr. 198, Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz Berlin. FahmT, Na c fm Zakf : turuq at-tigära ad-daulTya wa mahattàtuhâ bain assarq wa al-garb awähir al- c usür al-wustä, Kairo 1973. FathT, Süzan Muhammad : watä>iq as-Sultân Salfm at-tâm wa basât misr ff c ahdihi 947 - 981, M.A. Kairo Universität 1978. Guha, Farid : ar-rubut wa al- hawäniq wa az-zawäyä ff madfnat Halab (al-rabt, al-khawaneq, al-zawaya, al-takaya à Alep), in: Les Annales Archéologiques Arabes Syriennes, Band XXXI, 1981, S. 205 - 216. Haiifa, Rablc : funûn al- qâhira fî al- c ahd al- c utmânî, Kairo 1948. Hamäda, Muhammad : silsilat watâ > iq al-isläm, al-watä > iq as-siyâsfya wa alidârfya, sieben Bände, dritte Auflage, Beirut 1986. Hamdr, Nähid : watâ^q at-takàyâ ff misr ff al-casr al- c utmanî, Ph.D. Kairo Universität 1984. Hasan, Zakf Muhammad : atlas al-funün az-zuhruffya wa at-tasäwir alislämlya (Atlas of Muslim decorative and pictorial art) Kairo 1956. Hattäb, c Abd al- c A2im : nihâyat ad-daula al-mamlûkîya ff misr wa as-säm, Ph.D. c Ain Sams Universität 1973. c Ibrahim, Abdallatif : silsilat al-watâ > iq at-tâiihfya al-qaumfya, magmu c at al-watä > iq al-mamlûkîya I, watfqat al- Amir Ähür KabTr Qaräqugä al-Hasanï, in: magallat kullfyat alädäb gämi c at al-qahira, 18,1956, erschienen 1959, S. 183 - 251.

5)

Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz Berlin

Bibliographie ibn Iyäs :

591

badä > i c az-zuhür fî waqâ > i c ad-duhür (Die Chronik des ibn Iyäs). Herausgeber'Muhammed Mustafa, I V, Kairo 1982 - 1984.

al-Kubisi, Hamdan:

aswäq Bagdad hattâ bidâyat al- c asr al-buwaihï, Bag-

dad 1979. at-tirâz al- c utmânï ff c amâ > ir al-qâhira ad-dfnfya, Ph.D. Assiut Universität 1980. al-Maqrizf, Taqf ad-Dfn : kitâb al-mawâ c iz wal-i c tibâr f î d i k r al hitat wal-âtâr, Bulâq 1270H/1853, Handschrift in SBPK, Nr. Spr. 190 -192. al-Maqrizf, Taqf ad-Dfn : as-sulûk ff ma c rifat d u w a l al-mulük, I - IV, Herausgeber: M u h a m m a d Mustafa Ziyäda u n d Sacfd c Äsür, Kairo 1936 -1973. Marzüq, Muhammad : al-funün al-zuhruffya al-islärruya ff misr qabla alfätimlyfn, Kairo 1974. Marzüq, Muhammad : al-funün al-zuhruffya ff al- c asr al- c utmânT, Kairo 1974. al-Misrf, Ahmad : al- c imära ff watâ > iq al-Gaurf al-gadfda bi-wizârat alawqâf, M. A., Suhâg 1982. Mitwalf, Ahmad Fu > äd (Herausgeber) : Misir Kanunnamesi, Kairo 1986. Mitwalf, Ahmad Fu>âd : a l - f a t h a l - c u t m ä n f lil-säm w a misr wa muqaddimätuhu min al-watä > iq wa al-masädir atturkiya wa al- c arabïya al-mu c âsira lahu, Kairo 1976. c Mubarak, Alf : al-hitat al-taufiqi"ya al-gadfda li-misr al-qähira, zweite Auflage, 1 - 6, Kairo 1970 - 1983. al-Mursf, as-Safsäff : ad-daula al- c utmänfya wa al-wiläyät al- c arabrya, in: Addarhv April 1983, S. 68 - 97. Nawwär, c Abd al- c Azfz : Däwüd Pascha, wälf bagdâd, Kairo 1967. ar-Räqid, Muhammad : al-gazw al- c utmani li-misr wa matla c al- c ahd alc utmanr fihä, Kairo 1968. ibn as-Sairaff : nuzhat an-nufüs wa al-abdän, I - III, (Herausgeber liasan HabasD, Kairo 1970 - 1973. as-Sa c ränf, c Abdal-Wahhäb : at-tabaqät al-kubrä, I - II, Kairo ohne Datum. Sayyid, Ayman : masâdir târîh al-Yaman ff al- c asr al-islâmî (Sources de l'Histoire du Yémen â l'époque Musulmane), Institut Français d'Archéologie Orientale du Caire, 1974.

al-Maligf, c Alf :

592

Die Bauten von Sulaimän Pascha c

As-Sugä f, Sams ad-Dín : tárih al-malik an-näsir M u h a m m a d b. Q a l ä ^ n assälihf

wa-aulädihi

(Die C h r o n i k

As-Sugácís),

Herausgegeben u n d übersetzt von Barbara Schäfer, e r s t e r Teil: A r a b i s c h e r Text W i e s b a d e n

1977;

zweiter Teil: D e u t s c h e Ü b e r s e t z u n g , W i e s b a d e n 1985. T a i m ü r , Hidäiat :

g á m i c al-malika Saffya, diräsa mi c márfya ataríya, Kairo-Universität

1977.

ibn T ú l ú n .

m u f á k a h a t al-hilán ff hawädit a z - z a m á n , Heraus-

Unbekannt :

kitäb dikr ibtidä» a d - d a u l a a l - c u t m ä n f y a ,

geber: M u h a m m a d Mustafa, 1 - 11, Kairo 1962 - 1964. Hand-

schrift in SBPK, Nr. Mq. 210. Unbekannt :

d i k r nubda ff ad-daula ar-rúmíya wa as-saltana alc

u t m ä n f y a , Handschrift in SBPK, Nr. 461.

U r k u n d e 58 gadid (neu) : Bau- und S t i f t u n g s u r k u n d e von H ä d i m Sulaimän Pascha, im Ministerium für Fromme Stiftungen in Kairo, Ende G u m á d á I. 944/4. N o v e m b e r 1537. U r k u n d e Nr. 112 gadfd : K a u f u r k u n d e von Sultan al-Gaurf, im

Ministe-

r i u m für Fromme Stiftungen in Kairo, 25. Ragab 907/3. Februar 1502. U r k u n d e Nr. 163 gadid : U r k u n d e von Sams ad-Dín c A b d al-Qádir bekannt als ibn al-Muwaqqi c , im Ministerium für Fromme Stiftungen in Kairo, 25. Sa c bán 912/10 Januar 1507. U r k u n d e Nr. 183 gadid : U r k u n d e von a s - S a m s t M u h a m m a d bekannt

ibn

Halll,

als a l - F ä r a s k ü r f , im M i n i s t e r i u m

für

Fromme Stiftungen in Kairo, 9. Dü-1-Qa c da 907/16. U r k u n d e 374 gadfd :

April 1502. K a u f u r k u n d e von Sultan al-Gaurf, im

Ministej

^

riuni für Fromme Stiftungen in Kairo, 27. Sawwal 914/18. Februar 1509. U r k u n d e 396 g a d f d :

U r k u n d e von Siháb ad-Dín A h m a d ibn c A b d arRahmán

ibn

as-Saiff

Yazdär

al-Itumusf,

im

Ministerium f ü r F r o m m e Stiftungen in Kairo, 18. Sa'bän 916/20 N o v e m b e r 1510. U r k u n d e Nr. 404 gadíd : U r k u n d e von as-Samsf M u h a m m a d Abu at-Tayyib ibn Müsä ibn M u h a m m a d , b e k a n n t als al-Bäbä'i", im Ministerium f ü r F r o m m e Stiftungen in Kairo, 17. Ragab 905/16. Februar 1500.

Bibliographie Urkunde Nr. 445 gadfd

Urkunde Nr. 678 gadid

Urkunde Nr 882 :

Urkunde Nr. 908 :

Urkunde Nr. 1074 :

Urkunde Nr. 1079 :

Urkunde Nr. 1176 :

Urkunde Nr. 2836 :

593

Kaufurkunde von Sultan al-Gaurf, im Ministerium für Fromme Stiftungen in Kairo, 23. Ragab 908/11. Januar 1503. Urkunde von Abu Bakr ibn Muhammad ibn Muzhir al-Ansärf as-Säficr, im Ministerium für Fromme Stiftungen in Kairo, 1. Gumâdâ I. 876/16. Oktober 1471. Dokumentensammlung von Sultan al-Gaurf, im Ministerium für Fromme Stiftungen in Kairo, 18. Rabic II. 922/ 21. Mai 1516. Stiftungsurkunde von as-Sultän Mahmüd Hän ibn as-Sultan Mustafa, im Ministerium für Fromme Stiftungen in Kairo, 25. Gumâdâ II. 1167/19. April 1754. Dokumentensammlung von Hädim Sulaimän Pascha, im Ministerium für Fromme Stiftungen in Kairo, 25. Sacbän 975/24. Februar 1568. Stiftungsurkunde von Hasan ar-Rümf, im Ministerium für Fromme Stiftungen in Kairo, 8. Sawwâl 948/25. Januar 1542. Stiftungsurkunde von Däwüd Pascha ibn cAbd arRahmän, im Ministerium für Fromme Stiftungen in Kairo, 954/1547-48. Stiftungsurkunde von Masîh Pascha, im Ministerium für Fromme Stiftungen in Kairo, 1071/166061.

Stiftungsurkunde von Sinän Pascha, im Ministerium für Fromme Stiftungen in Kairo, Ende Sawwâl 989/26. November 1581. Stiftungsurkunde von Mustafa ibn c Abd Allah, im Urkunde Nr. 3081 : Ministerium für Fromme Stiftungen in Kairo, 1. Muharram 1153/29. März 1740. c c Adan wa as-siyäsa al-birttänfya ff al-bahr al-ahmar Utmän, Färuq : (1839 - 1918). Kairo 1976. c Utmän, Muhammad : watfqat waqf Gamal ad-Dfn Yüsuf al-Ustädär, Kairo 1983. Yahyä, Fu>äd : gard atari li-h_änät Dimasq (Révision Archéologique des Khans de Damas), in: Les Urkunde Nr. 2869 :

594

Die Bauten von Sulaimän Pascha

Annales Archéologiques Arabes Syriennes, Band XXXI, 1981, S. 205 - 216. Yahyâ, Galâl : misr al-hadîta, 1517 - 1805, Alexandria 1969. Zakî, c Abd ar-Rahmàn : qal c at misr, Kairo 1960.