Deutsches Schaffen: Erfinder, seltene Berufe, technische Wunder [Reprint 2019 ed.] 9783486770964, 9783486770957

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German Pages 182 [184] Year 1937

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Table of contents :
Vorwort
Wilhelm Bauer
Der Schneider von Ulm
Peter Mitterhofer
Josef Georg Madersperger
Jakob Friedrich Kämmerer
Josef Ressel
Lilienthal
Der Verrückte Graf
Erflnderfrauen
Von der Goldmachern
Waffenschmiede
Welt der Lokomotiven
Entwicklung der Tauchertechnik
Geheimnisse der Tiefsee
Ein Köhler lebt im Walde
Vom Erzbergbau
Die Erzgießerkunst
Aus den Anfangen der Fliegerei
Der Deutsche Flieger im Weltkriege
Deutscher Verkehrsflug
Röhls West-Ost-Ozeanflug
Westfalen, Schwabenland, Ostmark, Friesenland
Vom gichtischen Reißen bis zum Flugwetterdienst
Kunstflug
Flugzeug-Klasseneinteilung
Inhaltsverzeichnis
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Deutsches Schaffen: Erfinder, seltene Berufe, technische Wunder [Reprint 2019 ed.]
 9783486770964, 9783486770957

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Sr. Sranzlß

Deutsches Schaffen Erfinder-seltene Berufe-technische Wunder

München und Berlin i-z/ Verlag von R-. Vldenbourg

Druck von R« Clben boutg, tfl st n df t n

Vorwort. Die im vorliegenden Band zusammengefaßten Einzelschildervngen har das Leben selbst mit seinem Griffel in das Buch der Geschichte unseres Volkes geschrieben. Mir war es vergönnt, in meinem Leben über 10 Jahre lang mitten unter den werktätig Schaffenden, mitten unter den deutschen Arbeitern im Bergbau, in einer chemischen Fabrik und dann — vor allem — im Baufach miterleben zu dürfen, was deutsche Wertarbeit heißt, wie sie entsteht und wie sie geliebt wird von den Arbeitern der Faust und der Stirn. So kommt meine Liebe zum Arbeiter, seinen Freuden und seinen Sorgen nicht von ungefähr. So kommt es auch, daß ich in vielen eigenen Arbeiten versucht habe dem deutschen Arbeiter ein schlichtes Denkmal zu setzen, wenn er das auch gar nicht nötig hat. Sein Schaffen in aller Welt spricht genug. Die vorliegenden Abschnitte sind nahezu ausnahmslos — als Hörspiele, Hörfolgen, Mehrgespräche, Zweigespräche und Plaudereien, so wie sie eben entstanden, im Reichssender München als Ursendungen an einen größeren Hörerkreis in den Jahren I93>/I9?ö hinausgegangen und dann bei den Sendern Breslau, Frankfurt, Rönigsberg, Leipzig, Stuttgart'wiederholt worden. Sie stellen damit auch einen kleinen Ausschnitt meines bisherigen Funkschaffens dar, sind nun allerdings in die, für ein Buch geeignete Form gebracht, d. h. also da und dort umfangreich geändert. Die sämtlichen notwendigen Unterlagen för die zuerst erfolgte Fvnkbearbeitvng standen mir in den Urkunden, Akten und Unterlagen, Auszeichnungen, Zeitungen und Zeitschriften, Schriften und sonstigen Sammlungen, soweit sie notwendig waren für die geschichtliche und technische Richtigkeit, zur Verfügung im Deutschen Museum zu Mün­ chen, dem Wvnderbau deutscher Technik. Ich danke an dieser Stelle dem Deutschen Museum zu München für die Betreuung und notwendig gewordene Unterstützung bei meiner Bearbeitung der Unterlagen. Die Erfinderschicksale deutscher Männer umreißen eine Zeit, in der die ganze Welt technisch sich im völligen Umbruch befand. Sie zeigen i«

in

den erbitterten Rampf der deutschen Erfinder mit sich selbst und mit der oft unverständigen Umwelt. Es gibt auch genug Beispiele für glückliche Erfinder, denen es vergönnt war, zu Lebzeiten anerkannt und gewürdigt zu werden in Ruhm und Ansehen und Verdienst. Sie zeigen aber auch, daß es nicht nur mit dem „Erfinden" allein getan ist, daß es vielmehr dann heißt, auch die eigene neuerung durchzusetzen und bekannt zu machen, damit ihr Segen sich verallgemeinern und auswirken kann. Da aber wird der Leser erkennen, daß Erfindersein oder -werdenwollen ein eisenhartes Herz erfordert, Mut und Ausdauer dazu, daß es nichts nützt, einen guten Gedanken zu haben, wenn man ihn nicht gelassen und ruhig und besonnen in die befteiende Tat umsetzen kann. Hun, damals war es ja schon unerhört, wenn ein nichtfachmann, womöglich ein „nichtakademiker" es wagte, zu denken, gar etwas neues und noch dazu wirklich Gutes zu finden, zu erfinden! So kommt es, daß weniger Glücklichere sich selbst mit ihrer Tat nicht durchsetzen können, sie werden mit überlegener Ablehnung abgetan, totgeschwiegen, verlacht, verhöhnt, begeifett, verfolgt, da und bort zu Tode gehetzt, weil sie es wagen, aus der gewohnten Reihe auszubrechen. Heute ist das anders geworden. Heute lernt jeder Pimpf schon so viel vom Alltag, so viel vomRameraden aus jeder Volksschicht, von dessen wollen, wünschen, Träumen und Rönnen, daß sein Eindruck von der Welt ein ganz anderer werden muß, als es dem erwachsenen und reifen Manne vor Ioo Jahren beim besten willen je ermöglicht werden konnte. Der Arbeitsdienst lehrt jeden den wett der Arbeit lernen und be­ greifen, die neuerstandene Wehrmacht setzt das Erziehungswerk fort, in der Volksgemeinschaft des neuen Reiches, in allen Gliederungen formt sich dieses Sweben in prachtvoller Art zur Tat. wir von der Rriegszeit, wir schämten uns zu Tode — an der Front — als wir mit einem Spaten, einer schlichten Hacke einfach nichts anzufangen wußten, nichts verstanden vom „Hebelarm" und den anderen Tücken und Reizen der einfachsten Werkzeuge! Wir haben das gelernt, im Granatfever und im Maschinengewehr­ zwitschern, sehr schnell sogar. Hinzu kommt, daß heute, im neuen schönen Deutschland ein neuer und weiser und vorbauender Erfinderschutz das Ausgenütztsein oder auch nur die wirklich jetzt selten vorkommende Weltftemdheit ver­ hindert ... daß der Handarbeiter sich selbst gleichwert einschätzt, mit jedem anderen ehrenhaften Beruf und dessen Vettretern, daß er stolzer ist denn je, auf seiner Hände und seines Geistes wettschaffende Arbeit...

daß eine „Arbeitsfront" „Erfinderschicksale von einst" verhindern mvß und wird. Die Entwicklungsreihen beachtlicher und seltener Berufe, die den Erfinderschtcksalen folgen, sollen und werden — so hoffe ich — den Leser stolz machen auf deutsche Tüchtigkeit, die sich seit je durchgesetzt hat, in der weiten Welt. Die Fliegerausschnitte endlich, versuchen in ganz kurzen Avsfchnittmöglichkeiten eine riesenschnelle Entwicklung zu umreißen, die wir — jeder, du wie ich — tagtäglich selbst erleben! So spricht das Leben selbst, wie eingangs gesagt, in jeder Zeile mit, und es soll Leben werden aus diesen Zeilen, befruchtendes, da und dort notwendiges neues Wissen. Ich habe mich — soweit das überhaupt angängig ist und nicht an das Lächerliche grenzt — bemüht, Fremdwort« durch gute, nicht neu« einzuführende deutsche Bezeichnungen zu ersetzen, um auch so ein klein wenig mitbeitragen zu können, die schöne deutsche Muttersprache zu pflegen. München, Frühjahr 1937. Der Verfasser.

I.

Wilhelm Bauer Erfinder de« deutschen Unterseeboote« Die Menschensehnsvcht, der Drang nach dem Forschen und Suchen ist wie ein gewaltiger Strom, der nirgends und vor keinem Hindernis halt macht. In alle Geheimnisse der Natur dringt kühner Forscher­ geist ein, will die Handhabung und Nutzung verbessern, neue Wunder erschließen. Uralt ist da auch da« Ringen, sich Zutritt zu verschaffen zu den Rätseln de« Unterwasserspiegels, Schiffe zu bauen, die es ver­ möchten, zu tauchen, sich den Blicken zu entziehen, gefahrlos unter der Wasseroberfläche dahinzugleiten und ebenso sicher wieder zurückzu­ kehren, zur Sonne, zum Licht... E« ist auch hier ein deutscher CT