Der preußische Staat, nach seinem gegenwärtigen Länder- und Volksbestande [Reprint 2020 ed.] 9783111458304, 9783111090962


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Der preußische Staat, nach seinem gegenwärtigen Länder- und Volksbestande [Reprint 2020 ed.]
 9783111458304, 9783111090962

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Der

preußische Staat, n«ch seinem gegenwärtigen

Länder- und Volksbest and e.

Do» I.

A.

Demian und

Dr. Christian Gottfried Daniel Stein, Ptvfessor am berlinisch-kölnischen Gymnasium zum grauen Kloster, Mttgliede ber königl. Akademie nützlicher Wissenschaften zu Erfurt, der allgemeinen kameralistisch-ökonomischen Societät zu Erlangen u.s.w.

Berlin,

in ber Rr»lschulbuchhaabl«»g. 1818

Vorrede.

Als id) schon seit Monaten die Erscheinung der int

Bücherkataiog

der Leipziger Michaelismesse

vom

vorigen Jahre angekündigten Schrift des Herrn

Demian über den

preußischen Staat erwartete,

erhielt ich von der Verlagshandlung die Aufforde, rung,

dieses Merk zu vollenden.

warum Herr Demian selbst

Die

Gründe,

das von ihm bis

S. 448 bearbeitete Buch nicht fortsetzen konnte und

wollte, sind mir unbekannt,

und nur nach seiner

schriftlichen Erklärung unterzog ich mich dem Ge­ schäft, da sonst dies Werk vielleicht gar nicht er­

schienen wäre.

Was daher von S- 449 an dieses

Buch enthält, ist meine Arbeit, bei der ich mich bestrebte, die von Herrn Demian beobachtete Ord­

nung der Gleichförmigkeit wegen beizubehalten.

Nur

habe ich mir erlaubt, den ersteren Bogen einige Be­ richtigungen beizufügen, die Herr Demian gewiß

IV

selbst dem von ihm vollendeten Werke mitgetheilt halte-

Die Quellen, deren ich mich bediente, habe

ich in meinem Handbuche der Geographie und Sta­ tistik,

zte Auflage rtem Theil S. n8 f. ange«

führt; sie hier zu miederholen würde eine Ungleich­

heit in der Behandlung veranlassen, da Herr De­

mian die Literatur ganz übergangen hat.

Eben so

habe ich die in dem Handbuche von den ersten 18 Bogen dieses Werkes abweichenden Angaben hier

nicht berücksichtigt;

den

Freunden

der Erdkunde

überlasse ich die Vergleichung und Beurtheilung,

die von meiner Seite hier als Anmaßung erschei­ nen dürfte.

Zur Erleichterung der Uebersicht und

der Auffindung der einzelnen Merkwürdigkeiten und

Ortschaften ist ein Jnhaltsverzekchniß und Register

dem Buche zugelegt worden.

Berlin, den 24. Marz 1818.

Stein.

------- -------------------------

Inhalt.

Erstes Hauplstück. Statistische Uebersicht der preußischen Monarchie.

Erster Abschnitt. Land und Volk. I. Gegenwärtiger Ländrrde-and der Preußischen Monarchie.

iv. Natürliche Beschaffenheit des Lande«. 4.. Boden . . B. GewässerFlüsse . . ' b. Seen . c. Kanäle C. Klima 15. Produktion-fähigkeit des Boden«

V. Einwohner. 1. Zahl und Verhältnisse der Bevölkerung e. Vöikerschafrliche Verschiedenheit der Eil 3. Religion-verschiedenheit der Einwohner

VI. Production. A. An« dem Pssanjenreiche B. Au- dem Thierreiche. 1. Rirdviedincht

2.

P»erde,ucht

Z. Schaff und Ziegentucht



.

-

.

.

13



14

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. .

Ä fc t

ui. Größe des Areal-

< 5

IL Lage und Grenzen

S. i

VI

4. Schweinezucht . . 5. Federviehrucht . 6. Bienrnrucht 7. Scidenrauvcnjilcht g. Fischerei . C. Aus dem Mineralreich. 1. Metalle ... ä. Salze . . 5. Erdkarze . . 4. Verschiedene andere Mineralien •

,

VII. Fabrikation Vin. Sandela. Ausfuhr . i> Einfuhr c. Durchfuhr

.

67

6z .75 77 • 8» 84 .

.

-

.

-

.

.


drei Kirche». Einwohner hat der Ort 1207, welche Tuch, halbwovene Zeuge, Leinwand und Töpfer, waare, besonders Schmekztichel,-tiefern. Diese drei Städte gehören ju den königlichen Herr­ schaften Sorau und Triebel, welche außerdem noch, ao Vorwerke, 31 Amtsdörfer und 35 Rittergüter enthalten und den stärksten Flachsbau der Niederlausitz haben. Auch bauen sie viel Hanf, Taback, Obst, etwas Wein

u. s. w.; sie haben große Waldungen/ Schaaff Gänse» und Dirnmzucht, Teichfischerei/ Wieseneisenerzc/.Vitrjof» erde und Torf. Man Verfertiger Leinwand /' Zwillichs Leinwandhosm in ganzen Säcken u. dergl. / und treibt mit Flachs und Garn einen bedeutenden Handel in die Oberlaußtz. Es sind hier mehrere Leinwand - Fabriksdörfcrz und "zu Ä!iesmen au ist eine große Bleiche. Forst/ eine Stad^ an der Neisse mit einem Schloß und 1738 Einwohnern. Sie ist seit dem Brande von 1748 schön gebaut/ und hat'eine wendische und eine

deutsche Kirche; in letzterer liegt der bekannte sächsische Minister/ Graf Brühl/ begraben. Die Nahrungszweige sind Leinweberei/ Leinwanddruckerci/ Tuchmacherri/ Bier» brauerei / Tabacköbau m f. w.^ Auch werden hier beveu»

tende Roß-/ Vieh-/ Flachs- und Wachsmärkte gehalten. ' HfvVtcheN/ ein Städtchen unfern der Neisse von 953 Einwohnern / welche sich von Lrinweberei/ Tuchma­ cherri/ Wollsirinnen/ Bierbrauerei- Tab^tcksban u. s. w. nähren. Von dem vormals kostbaren Schlosse des Mi­ nisters Brühl/ welches Friedrich II. im siehettjährigea Krieg zerstören ließ t ’ stehe» nur noch die Hauptmauern und die untern Gewölbe/ wovon eins' eine katholische Kapelle'/ und das andere ritt Service von Meisner Por» zeklan enthält/ das. immer bei der Standeshrrrschaft blei­ ben muß. Der Schloßgarten enthält ein Theater/ eine Einsiedelei/ ein Gewächshaus uv dgl. Eine Stunde von Pförtchen ist ein Drathhammer. Die gräflich Brühlsche Standeshrrrschaft Forst und Pförtchen enthält außer • diesen beiden Städten noch 19 Vorwcrke/U6g Dörfer / worunter 35 Vasallendörfer sind/ und 15/000 Einwohner: Sie hat Weizens'/ Gemüs«, Weio- und Tabacksbau/ große Waldungen/ starke Fische­ rei/ einige Eisenhämmer und bei dem Dorfe Kan ich ein mächtiges Alaunflöß mit einer Alaunsiederci. Die gräf­ liche Kanzlei ist in dem Schlosse zu Forst, auch hatte die Herrschaft bisher rincn eigenen Lehnöhof und ein eigenes

Konsistorium.

Gassen, ein Städtchen an der?ubst, mit einem Schlosse und 239 Einwohnern. Es bildet mit dem Dorfe Alt-Gaßen ein Rittergut, wo Wein, und Ta­ backsbau, Leinweberri und Viehhandel . die. besten Nah­ rungszweige sind. < ' . ■ 15. Der Lübbensche Kreis,, welcher 31,363 Einwohner hat. Darin . Lübben, eine Stadt an der Spree, mit einem Schloß, vier Kirchen, «in Lyceum mit Bidliothek, Heb­ ammeninstitut uiio Spital. Eie hat 3189 Einwohner, welche sich von Garten-und Tabacksbau, Fischerei, Bierbrauerei, Tuchmacher.ei, Leinweherej. und Handel nähren. Die Gegend um c. Lübben hat eine starke und gute Rindviehzucht. Beeskow, oder Beeskau, eine Stadt qn der Spree,. iof Meilen von Berlin. Sie zählt 2617 Ein­ wohner, deren Hauptnahrungszweige Tuchmacherei, Leinweberei^ Branntweinbrennerei, Bierbrauerei, Ackerbau und Schiffahrt sind. . Die Tuchmacher betreiben an 100 Stühle und beschäftigen 240 Arbeiter; ihr Absatz ist meist nach Polen. Friedland, ein Städtchen von 887 Einwohnern, das dem bisherigen Johanniter-Ordensamte gleiches Namens gehörte. Die.Nahrungszwcige sind Lgndwirthschaft und Handwerke; auch werden hier sehr bedeutende Viehmälkte gehalten. Gegenwärtige ist dieses JohanniterOrdmsamt ein Domainengut, und hat mebst der Stadt, vier'Vorwerke, vierzehn. Dörfer, und 2700 Einwohner. Lieberose, ein Städtchen mit einem. Schlosse von 998 Einwohnern, welche sich von Landwirthschaft, Leinwedcrei, Tuchmacherei und andere Handwerke näh­ ren. Die Standesherrschaft Lieberose, welche außer die­ ser Stadt noch 19 Dörfer und überhaupt 2800 Einwoh­ ner enthält, gehört dem Grafen von der Schulenburg, und hat Weinbau und große Waldungen mit Pechhüt­ ten. Sie liefert besonders viel Holz nach Berlin.

Straupitz, ein Dorf mit einem Schlosse, wel­ ches, so wie die davon genannte Standesherrschaft, der Familie von Houwald gehört. Die Herrschaft besteht aus 8 wendischen Dörfern mit 2300 Einwohnern, uni> treibt besonders Flachs-, Hopfen- und Weinbau, Vieh­

zucht und Fischerei. In dem Dorft Straupitz ver­ fertiget man Baststricke, Mulden u. d. gl. Groß-Leuthen, ein Dorf und Schloß der Standesherrschaft Leuchen, welche der Gräfin von derHorst gehört. Sie besteht aus sieben Dörfer mit 1200 Ein­ wohnern , hat viel Holz, einige Seen und Teiche. Goyatz, ein Dorf des Domainenamtes NeuZauche, an dem fischreichen Schwielochsee, durch welchen die Spree fließt, und wo aste von Stettin und Berlin auf der Spree kommenden Waaren ausgeladen, und dann auf der Achse weiter geschaft werden. Dec Schwielochsee ist zwei Stunden lang und meist eine Stunde breit,' und ist mittelst des Friedrich«Wil­ helms- oder" Mühlroser-Kanals mit der Oder in Ver­

bindung. 16. Der Luckauer KreiS, welcher 33,190 Ein, wohner zählt. Darin •

Luckau, eine Stadt an der Berste, mit 459 Häu­

sern und 2,558 Einwohnern. Sie hat drei Kirchen, ein Lyceum mit milden Stiftungen und einer Bibliothek, ein Schullehrerseminarium, ein Zucht-, Irren-, Armen- und Waisenhaus, und ein Hospital. Die vorzüglichsten Nahrungszweige sind Ackerbau, Tabacksbau, Bierbraue­ rei, Branntweinbrennerei, Leineweberei, Tuchmacherei, Stärke- und Puderfabrikation, und Handel. Dobrilugk, eine Stadt an der kleinen Elster, mit Schloß und Schloßkirche, und 1060 Einwohnern, welche hauptsächlich Tuchmacherei und Tabacksbau treiben. 1 Kirchhain, eine Stadt mit 1606 Einwohnern, welche sich von Tabacksbau, Tuchmacherei, Töpferei

2j2

u. s. w. nähren. Auch giebt es hier viele Marktschuhinacher. Diese sowohl, als die erstere Stadt, gehören zur königlichen Herrschaft Dobrilugk, welche außerdem noch 7 Rittergüter, 36 Dörfer und 5 königliche Vor­ werke enthalt, und im Ganzen 9820 Einwohner hat. Die Hauptprodukte sinN Holz, Taback, Obst, Pferde, und Fische, und die Einwohner meist Wenden. Sonnewalde, eine Stadt mit der StandesHerrschaft gleiches Namens, der gräflichen Solmsschen Familie gehörig. Die Stadt hat ein Schloß und 854 Einwohner, welche sich vorzüglich von Garten - und Labacksbau, Flachshandel und Leineweberei nähren. Nebst der Stadt gehören zu dieser Standcsherrschaft noch 16 Dörfer und überhaupt 3010 Einwohner. Sie hat viel Wald und . mehrere Fischteiche. Drehn«, oder Drehn«», ein Dorf mit Schloß und Amthaus, hat starke Brauerei und Schaafzucht. Die Standesherrschaft, welche davon ihren Namen hat, gehört dem Grafen von L»)Nar, und besteht aus 13 Dörfern, 5 Vorwerken und 2 Rittergütern. Golßen, «in Städtchen und Rittergut von fünf

verschiedenen Lehnsantheilen. Es liegt zwei Stunden von Luckau, und hat 966 Einwohner, welche sich haupt­ sächlich von Gemüs-, Flachs- und Tabacksbau, dann vom Handel mit Federvieh, Schaafen, Schweinen und Karpfen nähren. Auch hat der Ort eine gut eingerich­ tete Bürgerschule. Finsterwalde, eine Stadt mit einem Schlosse und 1522 Einwohner», worunter besonders.viele Tuch­

macher sind. 17. Der Kalauer Kreis, welcher 29,425 Ein­ wohner hat. Darin Kalau, eine Stadt von 1424 Einwohnern, deren Haupterwerbszweige Tuch- und Schuhmacherei, Garnweberei, Kürschnerei, dann Woll- und Flachshandcl sind. In der Nähe, zu Prizdorf, ist eine Papiermühle.

Lübbenau, eine Stabt an der Spree, von der die Standesherrschaft Lübbenau des Grafen von Lynar den Nahmen führt. In dem Schlosse ist eine Ge, mälde« Sammlung und Bibliothek, und in der Kirche ein Altargrmälde von Dietrich. Einwohner zählt die Stadt 2677, deren Hauplnahrungözweige Feld - und Gartenbau, Viehzucht, Tuchmacherei und Leineweberei sind. Außer dieser Stadt enthält die Standesherrfchaft Lübbenau noch 24 Dörfer. Sie ist größtentheils vom Sprerwaldc bedeckt, welcher sich von kübbenan bis Straupitz erstreckt, sechs Meilen lang und ij M-jse breit ist, und von mehr als gco Armen der Spree durchschnitten wird, auf welche viele tausend kleine Fahr­ zeuge die Produkte des Spreewaldcs, als: Holz, Heu, Getreide, Wildpret, Mastvieh, Gartengewächse und Leinrwand verführen. Am stärksten wird hier die Gemüsekultur bettieben, und man zieht besonders viel Zwiebeln, Meerrettig, Gucken u. s. w. welche theils auf Spreekähnen nach Berlin, theils auf der Achse nach Dres­ den gehen. Manche Gegenden enthalten die trcflichsten Wiesen, und haben deshalb auch eine gute Rindvieh­ zucht, dagegen wieder andere Gegenden beständig voll Wasser und Sumpf sind. Bei Regen oder Thauwetter steht oft der ganze Spreewald unter Wasser. Die Ein­ wohner sind größtentheils Wenden und durchgängig Pro­

testanten. Drebkau,

«in

Städtchen und Rittergut mit ei­

nem Schlosse und 745 Einwohnern, welche sich haupt­ sächlich von Bierbrauerei, Branntweinbrennerei und Leineweberei nähren. Auch ist hier eine gut eingerichtete

Bürgerschule, Vetschau,

rin

Städtchen

und

Rittergut

mit

Schloß und 824 Einwohnern, welche mit Drebkau gleiche Nahrungszweige haben. Senftenberg, eine Stadt an der Elster, hat ein Schloß, eine wendische und eine deutsche Kirche, und 719 Einwohner. Die Nahrungszweige sind Feld-

254

und Weinbau, Viehzucht, Fischerei, Strumpftvirkerer und Leinewebcrei. In der Nähe lugt die Glashütte Friedlichsthal, welche meist Hohlglas liefert.

i8> Der Spremberg«HoyerswerdaerKreis, welcher 28,650 Einwohner enthalt. Darin Spremberg, eine Stadt an der Spree, mit einem königlichen Schlosse, einer Stiftung für Fräuleins der Familre von Löben, und einer Mädchenschule, der Köni­ gin von Sachsen zu Ehren, Amalienschule genannt. Die Einwohner, deren Zahl 2142 Seelen beträgt, treiben besonders Tabacksbau, Branntweinbrennerei, Tuchmacherei, Leinweberei, Schweinemast und Handel mit pohlnischen Schöpsen. Hoyerswerda, Stadt und Sitz des Kreisamtes, liegt an der schwarzen Elster, hat ein Schloß, eine schöne Kirche und 1710 Einwohner, welche sich hauptsächlich von Tabacksbau und Sttumpfstrickerei nähren. Die königliche Herrschaft Hoyerswerda enthält nebst dieser Stadt 34 Dörfer und 10 Vorwerke, treibt besonders Schaaf- unt>. Waldbicnenzucht, hat viel Wild, Tcichfischerei, 2 Eisen­ hämmer und 8450 Einwohner, welche meist Wenden sind. Wittichenau, eine Stadt an der Elster, welche dem sächsisch gebliebenen Kloster Maricnsiern bei Bu» dissin gehört. Sie hak 2 Kirchen, eine Normalschule, ein Spital und 1548 katholische Einwohner, deren Hauptnah­ rungszweige Acker- und Gemüsebau, Viehzucht, Leinwe­ berei und Strumpfstrickerei sind. Sie ist seit dem Brande von 1799 größtentheils neu gebaut. , Ruhland, eine Stadt an der Elster, mit einem Schlosse und zwei Kirchen. Die 1028 Einwohner treiben Feldbau, Bienenzucht, Flachs- und besonders Fischhandek. Die Aale, welche man bis Dresden und Prag versendes, werden meist im Brandenburgischen geholt. Die Dörfer Friedrichshain und Gosda, wovon jenes 4, unt) dieses 2 Stunden von Spremberg entfernt ist, haben Glashütten.

- Zweiter Abschnitt. Die' Provinz Ostpreußen. Diese Provinz ist die Wiege der preußischen So» nigswükde, umfaßt aber nicht das ganze-ehemalige Herzogtyum> Preußen,, indem seit Besitznehmung der polni­ schen Provinzen im Jahr 1772, der Marientverdersche und RiesenbUrgische Kreis mit 31J Meilen und 36,997 Einwohnern zu Westpreußen, und das in dem eben ge» nannten Jahr erworbene Ernzeland mit 74I ^Meilen und 97,115 Seelen Ostpreußen geschlagen wurde. Sie gränzt gegen Morgen und Mittag an Rußland, gegen Abend an Westpreußen, und gegen Mitternacht an die Ostsee. Ihr Flächeninhalt beträgt 704 sHMeilen, und die Bevölkerung 8 9,000 Seelen *). Außer den schon oben angeführten schiffbaren Flüs­

sen, der Memel und dem Pregel, verdienen noch die Alle, Passarge, Deine, Drewen;,, Inster, Angerap, Pissa, Pisseck und Weeske genannt zu werden, wovon die Alle, Deine, Pisseck, Passarge und Dtewenz, die letzteren zwei aber nur auf kurzen Strecken schiffbar sind. Auch befinden sich in Ostpreußen 253, zum Theil sehr fischreiche Landseen, worunter der Mauer- und Spirdingsee die größten sind. Das Land ist größtentheils flach, ausgenommen gegen We­

sten und Süden, wo es etwas bergigt ist und große Wallungen hat. Die Berge bestehen größtentheils aus groben Sand mit Steinen vermischt, die andern haben in der obern Schichte Thon, und nur sehr wenige sind wahrer Lehmen. Die mehrsten und höchsten Berge irnd im Oberlande, im polnischen Narangen und in den süd­ lichen Gegenden von Ermelaad.

Auch herrscht in diesen

’) Im Jahr 1804 zählte Ostpreußen 957,722, und selb ff i« Jahr 1809 noch 832,934 Seelen.

sZ6

Theilen von Preußen eine weit geringere Fruchtbar­ keit, als in den NjederuZgen, besonders in Litthauen und Samland,- wo d'ie fruchtbar^ Dammerde so tief ist, daß sie kein Pstug und keine Daumwurzel erreicht; wäh­ rend der Boden in den erst genannten Gegenden , haupt­ sächlich ja dem polnischen Oberlande und polnischen Na, langen, dann an der Ostseeküste und in einem großen ^heil Ermelands sandigt, steinigt und kaltgründig ist, so daß man den Ertrag nur zum dritten, höchstens tzjerten Korn, im Durchschnitt annimwt, und in den Sandwüsten-bei­ nahe gar nichts wächst. . Die Hauptprodukte aus dem Pflanzenreiche sind Getreide, Flachs, Leinsaamen und Holz. Nach einem mehrjährigen Durchschnitte beträgt dje Aussaat jahslich vom Wintcrgetreide 1,285,598, vom Hafer 1,042,797, vom Sommergetreide 611,602, zusammen 2,939,997 Scheffel; und der jährliche Ertrag ist vom Wintergetreide 3,959,644, vom Hafer 3,800,638, vom Sommergetreide 2,064,156, zusammen 9,824,438 Scheffel, so daß eine beträchtliche Quantität ansgeführt werden kann. Auch an Holz ist in mehreren Gegenden Ueberfluß, besonders in denjenigen Theilen, welche man das polnische Ober-

kand und polnische Natangcn. nennt, dann in dem obern Theile von Crmeland. Dagegen hat es sich, da, wo Flüsse und die Nachbarschaft beträchtlicher Städte Transport und Absatz erleichtern, sehr vermindert. Ueberhaupt enthalten die Forsten in der Provinz Ostpreußen .3,122,471 Morgen, wovon auf die königlichen 1,968,154, und auf die Privatforsten, 1,154,317 Morgen komme». Der Flachs gedeiht in Preußen vorzüglich, und wird am meisten in Litthauen, Ermeland und im preußischen Masuren gebaut, während der meiste Leinsaamen in Likthauen gezogen wird. Auch verdient hier das sogenannte polnische Manna oder der Schwaden genannt zu werden, welcher in der Gegend von Lyck, Angerburg, .Mohrungen, Liebstadt und -einigen anderen Orten gebaut wird. Es ist dies eine Grasart, dje auf feuchten, nie­ drigen

drigen Wiesen und auch sogar im Wasser wächst. Sie trägt Saamen von glanzend gelber Farbe, der weit klei­ ner ist, als Roggenkörner. Wenn man die Saamenkapsel, welche jene umgiebt, öffnet, so findet man kleine schwarz» Uche glänzende Körner darin, die man polnisches Manna oder Schwadengrütze nennt. Man sammelt sie um Jo» Hannis, frühmorgens, ehe der Thau noch aufgetrocknct ist, vermittelst eines Siebes, womit man gegen die Aeh» ren schlägt. Dann breitet man den.Saqmen auf einem reinen Tuche, aus und läßt ihn an der Conn« trocknni; hierauf reibt man ihn leise aus, um die Saametikapscln los zu machen. Ä!it diesem Manna wird ein auSgebreitcter Handel getrieben; man ißt es in Milch und Wein, und es giebt einen sehr nahrhaften Brei, der fast wie Sago schmeckt. Aber zum Brodbackcn ist das daraus gewon» neue Mehl nicht recht tauglich, weil es schwer zum Gähren zu bringen ist. Ä8as die landwirthschaftliche Thierzucht betrifft, so

hat Ostpreußen unter allen preußischen Provinzen die ausgezeichneteste Pferdezucht. Am vorzüglichsten ist sie

im Regierungsbezirke Gumbinnen, wo sich auch ein kö­ nigliches Gestüt von ungefähr 1200 Pferden befindet. Am höchsten mag wohl die Zahl der Pferde im Jahr 1803 gewesen seyn, wo sie sich auf 384/652 Stück belief. Auch die Rindviehzucht gehört zu dem Haupterwerbe von Ostpreußen, sie hat aber in den Kriegsjahren 1807, 1812 und 1813 so sehr gelitten, daß ihr Verlust im Jahr 1807 auf 228,8co, und in den Jahren 1812 und 1813 auf 151,561 Stück geschätzt wurde. Nicht so merkwürdig ist dagegen die Echaafzuchk, obgleich mehrere Güterbesitzer ihre Schaafheerden schon veredelt haben. Im Jahr 1803 hat die Zahl der Schaafe und Lämmer 575,630 Stück betragen. Die Naturerzeugnisse aus dem Mineralreiche sind nur Bernstein, Eisenerz, Torf und Kalk; überhaupt ist Preußen an Mineralien sehr arm. Ein eigenthümliches Mineral dieses Landes ist der Bernstein, wovon wir schon R

258 oben gehandelt haben.

Sumpferz findet sich besonders

im polnischen Natangen und Oberland, wo es auch ge­ graben und auf einem Gußwerke bei Johannisburg ver­ schmolzen wird. Nützlicher ist jedoch dem Lande der Torf, da er selbst in den holzarmen Gegenden sehr häufig ist. Auch hat fich der Gebrauch desselben in den neuern Zeiten sehr vermehrt. Der Kalk wird bloß von den Aeckern aufgelesen, und ist in Masuren, oder in dem pol­ nischen Obcrlande und Natangen am häufigsten. Fabriken und Manufakturen von Bedeutung hat Ost­

preußen nicht, da Ackerbau und Viehzucht die Einwohner hinlänglich beschäftigen und ernähren. Am bedeutendsten ist noch die Wollenweberei, besonders in denjenigen Städ­ ten, welche wenig Ackerbau haben; am meisten wird Fla­ nell gemacht. Auf dem Lande ist wieder die Garnspinnerei sehr wichtig, besonders in Ermeland, wo man um ein Drittheil mehr spinnt, als in den übrigen Theilen von Ostpreußen. Aber das meiste Garn wird roh nach England ausgeführt, und nur ein kleiner Theil zu Kaufleinwand verwebt, besonders in Ermeland und in den Kreisen Preußisch.Holland und Mohrungen, so wie auch in Masuren und in den Städten Königsberg, Gumbinnen, Tilstt und Stal» lupöhnen. In Ermeland wird auch viel feiner Nähzwirn verfertiget, und unter dem Namen des Klosterzwirns sehr weit verführt. Seine Benennung hat er daher erhalten, weil fich hauptsächlich die Klosterfrauen mit seiner Ver­ fertigung beschäftigens Uebrigens verdienen noch die Ger­ bereien genannt zu werden, da sie in einigen Städten, namentlich in Königsberg, Labiau, Tilsit, Welau, Goldap,

Gumbinnen, Insterburg, Stallupönen, Lyck u. f. w. sehr ansehnlich sind. Im Jahr 1802 ist der Werth des in ganz Ostpreußen fabrizirten Leders auf 400,593 Thaler geschätzt worden. Papiermühlen hat die Provinz 16. Der Handel beschäftiget sich hauptsächlich mit der Ausfuhr von Getreide, Holz, Hanf, Flachs, Lein- und Hanfsaamen, Pottasche, Borsten, Garn und Leber, undmit der Einfuhr von Kolonialwaaren, Wein, Salz, Oehl

Taback und verschiedenen Fabrikaten. Ueberhaupt hat Preußen, an dessen einer Seite sich die Ostsee erstreckt, und welches von schiffbaren Flüssen durchschnitten wird, von der Natur die vortheilhafteste Lage zum Handel. Aber seit dem Jahr 1772, da Polen zum ersten Mahl getheilt wurde, hat Königsbergs und Memels Handel

außerordentlich abgenommen, theils durch die Bemühun, gen der russischen Regierung, den polnischen Produkten­ handel nach Liebau und Riga zu leiten, theils durch die zugenommene Thätigkeit und Geschicklichkeit der Kaufleute in diesen russischen Handelsstädten, theils durch verschie­ dene Mißgriffe der preußischen Regierung selbst, besonders durch das Salzmonopol. Den stärksten Getreidehandel besitzt Königsberg, und den stärksten Holzhandel Memel. Die in Ostpreußen üblichen Sprachen sind die deut­ sche, polnische, litthauische, und auf einigen Dörfern der kurischen Nehrung die lettische. Die polnische Sprache herrscht, besonders auf dem platten Lande, in dem südli, chen Theile von Natangen, d. h. in den Distrikten von Oletzko, Lyck, Johannieburg, Nikolaiken, Arys und An-

gerburg; dann im Obrrlande in der Umgegend von Ho­ henstein , Osterode, Gilgenburg, Soldau, Neidenburg, Passenheim, Ortelsburg und Willenberg, endlich in Er» meland um Heilsberg, Wormditt, Wartenburg, Bischofs» bürg und Aüenstein. Litthauisch aber wird hauptsächlich in den Umgegenden von Insterburg, Gumbinnen, Pilkallen, Ragnit, Tilsit, Labiau, Haidekrug und Memel ge»

sprechen. In Betreff der Religion sind die Einwohner größtentheils Lutheraner, die Z84, dann Katholiken, die 83, und Reformirte, die 18 Kirchen besitzen. Fast alle Ka­ tholiken wohnen in Ermeland, wo sie allein 78 Kirchen haben, während sich im Regierungsbezirke Gumbinnen nur eine einzige katholische Kirche, nämlich zu Drangowsky bei Tilsit, befindet. Auch haben die Katholiken noch 3 Mönchs- und 4 Nonnenklöster, wovon aber die ersteren dergestalt aufgehoben sind, daß sie aussterben müssen;

aCo

auch sönnen die Mönche ihr Kloster verlassen, da sie nur ein voium Simplex bindet. Die Nonnen beschäftigen sich mit dem Uitterrichte der Mädchen. Uebrigrns giebt es in Ostpreußen auch Svjinianer, Herrnhuter, Mennoniten und Jude»; die lctztern haben sich seit dem Edikte vom ii. Marj 1812 beträchtlich vermehrt. Die ostpreußischen Landstände bestehen aus drei Klassen, nämlich: i) aus dem Hcrrnstand; 2) aus der Nitkerschaft uni dem Adel, dem sich auch die Cölmer und Freien anschloffen; und z) aus bett Städten. Ge­ genwärtig ist jedoch die Ständeverfassung, in Folge eines königlichen Landtagsbeschlusses von 1808 und 1809 fol­ gende: die Stände haben eine beständige Comite in Kö­ nigsberg, wozu vier Repräsentanten der Ritterschaft, ein Repräsentant des Cölmerstandes, einer der Stadt Königs, berg, einer der ostpreußischen Provinzialstädte und einer der litthauischen Provinzialstädte gehören. Diese Reprä­ sentanten werden in der Regel auf 3 Jahre gewählt und vom König bestätiget. Die Generalversammlung der Landschaft kann nur auf Befehl des Königs ausgeschrie­ ben werden. Auch hat weder die Comite der ostpreußi« schen und litthauischen Stände, noch die Generalversamm­ lung der Landschaft das Recht der Struerbewilligung oder sonst einen Antheil an der Gesetzgebung, sondern beide können nur Wünsche vortragen, Anträge machen und begehrtes Gutachten abgeben. Adeliche Güter giebt es in Ostpreußen 2136, zu welchen 104,016 Hufen gehören. Die Cölmer besitzen 82,724 und die Städte 16,857 Hufen. Das meiste Land gehört jedoch zu den Domainenämtern, welche im Jahr 1804 noch 116,298 Hufen enthielten. Seitdem sind aber mehrere Domainengüter verkauft worden. Die Bauern haben sehr verschiedentlich mit Abgaben und Dienste be­ lastete Güter, sind aber durch bas Edikt vom 14. Sep­ tember i8n freie Leute und Eigenthümer geworden. Die Provinz Ostpreußen wird in zwei Regierungs­ bezirke, in den von Königsberg und Gumbinnen, eingetheilt.

1. Da- Resierungsdepartement Königsberg. Der Bezirk

der. Regierung zu Königsberg enthält

365$, und mit. dem kurischcn Haff und ostpreußischen Antheil des frischen Haffs 406I Ouadratmcilen. Die Einwohnerzahl ohne Militär betragt jetzt 480,000 Seelen, und nach der Zahlung von 1809, welche bei der neuen Kreiseintheilung zum Grunde gelegt wurde, 459,522 Seelen, wovon in den 48 Städten 192,363, und auf dem Lande 267,159 Seelen wohnen. Nach der neuesten Organisation ist dieses Departnnent in folgende 20 Kreise «ingetheilt: 1. Der Königsbergsche Kreis, welcher bloß dieHauptstadt des Königreichs Preußen mit ihrenKirchspielen enthalt, und auf einer kHMeile 51,539 Menschen zählt.

Königsberg (polnisch Krolewiec; und litthauisch Karalanczus genannt), liegt auf beiden Ufern des Pregels unter 54° 42' 7" der Breite und 380 ii; 3" der Länge. Es hat 269-Straßen und Plätze, welche mit 1352 öffentlichen und Privatlatcrncn erleuchtet werden; 4503 Wohnhäuser, 622 Speicher und Ställe, 6 Consuiu» tionsmarkte, ein Schloß, zwei Rathhäuser, 22 Kirchen, worunter sich die Domkirche, die reformirte Kirche und die katholische Kirche am meisten auszeichnen, besonders die letztere im neuen Styl geschmackvoll gebaut ist und eine prächtige Kuppel hat; dann rin Universitätsgebände, 6 große Schulen, Vie Börse, das Zeughaus, zwei Schauspielhäu­ ser, wovon das neuere das schönste Werk der Baukunst in Königsberg ist, das königl. Bibliothekgebäude, das königl. Waisenhaus u. s. w. Sämmtliche Gebäude stehen mit ii Millionen in der Feuerkasse. Die Zahl der Ein­ wohner beträgt, wie wir oben gesehen haben, ohne Mili­ tär, 51,539 Köpfe; im Jahr 1802 betrug sie 545Z5 Ste­ len. Ein Wall, der im Jahr 1626 aufgeführt wurde, umgiebt die Stadt, den Schloßteich und einige Wiesen

itG.t und Aeckcr.

Sein Umfang beträgt von außen über zwei

teittschc Meilen, und seine Länge, von dem Sackheimscheu bis zum Brandenburgschen Thor, i deutsche Meile. Sieben Thore führen durch diesen Mall nach Königsberg, nämlich: das Brandenburgische, Frievländische, Sackheimsche, Neusorgsche oder Gumbingsche, Roßqartsche, Traghemische und Steindamsche. Der die Stadt durchströ­ mende Pregel, dessen Breite innerhalb derselben 260 bis »70 Fuß ist, wird beim Eingänge durch den litthauschen, und beim Ausgange durch den holländischen Baum ver­ schlossen. Ueber diesen Fluß, der mitten in der Stadt eine beträchtliche Insel, der Kneip Hof genannt, bildet, führen sieben Brücken. Die Stadt verdankt ihren Ur­

sprung dem Schlosse, welches hier auf den Rath des böhmischen Königs Ottokar, zur Bezähmung der Samländcr erbauet wurde, und ihm zu Ehren den Namen Kö­ nigsberg erhielt. Bei. diesem Schlosse bildeten sich in der Folge drei vormals durch besondere, jetzt abgebrochene Mauern und Thore getrennte Städte, die Altstadt, die Insel Kneiphof und der Löbenicht, neben welchen wieder 14 Vorstädte oder Freiheiten entsprangen. Königsberg ist im Ganzen nicht schön gebaut. Im Mittelpunkte der Stadt findet man viele enge, krumme und winklichte Straßen; manche Straßen liegen hoch, andere sehr nie­ drig, und unter den Gebäuden findet sich nicht ein einziges, das sich durch Regelmäßigkeit und Schönheit auszeichnete. Die vom Mittelpunkte der Stadt entfern­ ten Straßen sind regelmäßiger, breiter und weniger un­ rein; doch fehlt es ihnen an Trottoirs zur Bequemlich­ keit der Fußgänger. Das königliche Schloß ist rin altes Gebäude, eine Musterkarte von den Bauarten fünf Jahrhunderte, und hat die Gestalt eines Vierecks. Auf der Nordseite liegt die Kirche, sich Friedrich I. im Jahr 1701 zum Könige ßen krönen ließ.

der letzten länglichen in welcher von Preu­

Diese Stadt ist der Sitz der Negierung und des Oberlandesgerichts für das Königsberger Departement,

dann der Comite der ostpreußischen und li'tthauschen Stände und des Generalkommandos für Ost- und Westpreußen. Mit Erziehungs- und Lehranstalten ist Königs­ berg reichlich versehen. Außer der Universität giebt es

hier ein Gymnasium, drei gelehrte Schulen, Mei höhere Bürgerschulen, mehr als 20 öffentliche Trivialschulen, eine Menge von Schreib-, Rechnmiqs-, Sprach- und Handlungs-Schulen, viele Erziehungs-Anstalten, und eine öffentliche Schullehrer-Bildungsanstalt nach Pcsta«

lojjischen Grundsätzen.

Auf der Universität lehren jetzt

i8 ordinaire und 4 extraordinaire Professoren. Sie hat auch einen botanischen Garten und eine Sternwarte. Ehedem zählte sie 300 Studenten; aber die Stiftungen

der Berliner und Breslauer Universitäten hat die Zahl der Studirenden auf die Hälfte herabgebracht, und nie wird sie wieder ihren alten Glanz zurück erhalten, da Rußland, Schlesien und hie Mark nicht mehr ihre Jüng­

linge dahin senden. Für Studierende giebt es hier 117 Stipendien, und 90 Studenten werden int Convictorio gespeist. Ferner find hier drei öffentliche Bibliotheken: die königl. Schloßbibliothek, die akademische und die Stadt- und Rathsbibliothek; dann zwei gelehrte Gesell­ schaften, die königl. deutsche und die physikalisch-ökono­ mische. Die erstere ist im Jahr 1741 gestiftet worden, hat zwei Jnfiegel mit einem fliegenden Adler, und die Censurfreihrit aller Schriften, die von ihr des Drucks würdig erkannt worden. Sie beschäftiget sich theils mit

der Cultur der deutschen Sprache, der Redekunst und Poesie, theils mit der preußischen Geschichte. Die physi­ kalisch-ökonomische Gesellschaft entstaitb im Jahr 1789, und hat die Beförderung alles dessen zum Zweck, was die Landeskultur und die Veredlung der Produkte vermehren kann. Der größte Theil der Einwohner bekennt sich zuv lutherischen Religion. Die Lutheraner haben 18 Kirchen, worunter sich die große im Kneiphof liegende Domkirche befindet, welche von dem Hochmeister Luderus von Braun-

2f* 5 schw:ig erbaut wurde, einige gute Denkmäler enthält und sm 1466 die Gruft der Hochmeister; auch sind hier einige Personen aus dem herzoglichen Geschlecht beerdigt. Die Neformirten besitzen drei Kirchen, in welchen der Gottes­ dienst in Brutscher, französischer und polnischer Sprache

gehalten wird.

Auch die Katholiken haben eine Kirche,

die Mennoniten und Herrnhuter Bethauser, und die Ju­ den eine Synagoge. Außerdem sind auch einige Sepa­ ratisten hier. Für den Unterricht der Jügend bestehen 5 lateinische" Schulen, tvclehe junge Leute zur Universität vorbereiten, das Collegium Fridericianum, und 12 andere

Schulen,,worunter sich eine polnische und eine litthaische befindet, Auch giebt es hier einige militärische Lehr­ anstalten "und eine Kunst-, Handwerks- und Zeichenfctjule: 1 /Aie vorzüglichsten Nahrungsquellen der Einwohner K^lligsbergö sind Handel, Schiffahrt, verschiedene Fabrikeä lind/Manufakturen, dann Handwerke und andere ^ädtische Gewerbe, besonders Bierbrauerei und Brannt­ weinbrennerei, endlich Acker- und Gartenbau. Vor der Theilung Polens war der Handel von Königsberg weit wichtiger als jetzt. Es nahm de» Polen ihre größtentheils rohen Produkte ab, verarbeitete einiges davon, bezahlte die Verkäufer zum Theil mit eigenen Fabrik, tva wen, zum Theil mit dtn Produkten des Auslandes, und erkaufte diese letztere großtentheils mit den von Po­ len empfangenen Gütern, oder auch mit eigenen, va­ terländischen Erzeugnissen. Aber seitdem Rußland Preu­ ßens Grenznachbar geworden ist, und den Handel der mit Königsberg und Memel wetteifernden Seestädte Liebau und Riga durch verschiedene Beschränkungen der Ein­ und Ausfuhr begünstiget, hat Königsberg beinahe den ganzen polnischen Handel Verlohren, der jetzt noch tie­ fer herabsinken würde, wenn nicht glücklicherweise einige

"getreide- und holzreiche-Distrikte Polens von jenen Seestädten zu weit entfernt lägen, als daß sie nicht lie­ ber und mit größern Vortheil Preußen zu ihren Markt-

aG3 platzt wähle» sollten. treide *),

dann

Königsberg führt vorzüglich Ge­

Hanfsaat,

Lcinsaamen **),

Flachs,

') Unter den Getreidegattunge» wird am mehrsten Waitze», und. vorzüglich nach Holland und England verführt. Der Kö­ nigsberger rothe Waitzen wird in London sehr gesucht, weil er nicht nur ein vorzüglich rveißet M,ehl giebt, sondern auch ergiebiger, a!S manche andere Sorten ist. Nur wenig davon kommt ans dem russischen Litthauen; er wird griktenrheilS im Lande selbst gebauet, daher er auch nicht, wie der R«aasche Waiyen, gedörrer ist, den die Lvndener aus dieser Ursache nicht gerne kaufen, da gedörrtes Getreide nur schlechtes. Mehl giebt. Auch geht nach Spanien und Frankreich.viel WaitzrN Aber in den englischen Hasen thut jetzt besonders bet nordamerikanische Waiyen dem preußischen Kornhandel viel Abbruch. Roggen wird hauptsächlich nach Schweden und Norwegen verschifft, besonders seitdem Schweden Finnland verlohreij hat. Auch Amsterdamm bezieht viel Roggen aus Königsberg, wohin der größte Theil aus dem russischen Litthauen kommt. Weniger bedeutend ist die Ausfuhr der Geeste, welche voriüglich nur nach Spanien und Poktugall gfbt, wo sie zum Maulesel-Futter gebraucht wird. Die Gerste wird' beinahe ave Im Lande gebaut. Erbsen werden nach Schweden, Nor­ wegen, England und Holland verführt und, besonders in de« beiden letzteren Ländern, zur SchiffSKrovision gebraucht. In Königsberg werden zu jeder Zeit große Bortäthe von Ge­ treide schon zur Stelle angetroffdn, während in andern Plätze« die Kornhändler bei erhaltenen Aufträgen ihre Einkäufe erst machen. Kvnigkderg hatte vor dem Brande von ign, der beinahe die Hälfte seiner Speicher, und die Summe von 2,116,000 Berliner Scheffel Getreide verzehrte, die mehresten Vorrathsgebäude unter allen Handelsstädten, selbst Dan­ zig, Hamburg und Amsterdam nicht ausgenommen, obgleich Danzig einen größern Getreidehandel hat als Königsberg.

Leinsaamen und Hanssaat gehen hauptsächlich nach Holland, wo Del daraus geschlagen wird, das daqn wieder nach Preu­ ßen verkauft wird-

aGG J&anf Pottasche **), Branntwein, Wachs, Borsten, Fe­ dern, Garn, Lemewand ***), Schiffbauholz und Faßdau­ ben f) aus, und empfangt dafür Colonialwaaren, Weine, Taback, Salz, Alaun, Schwefel, Theer, Thran, Bley, Blcyweiß, Schrott, Eisen, Drath, Kupfer, Zinn, Manufakturwaarcn und verschiedene Luxusartikel. Davon gehen w:eder nach Polen und Litthauen Salz, Heringe^ Stockfisch, Eisen, Kupfer, Leder, Kolonialwaaren, und ungeachtet der strengen russischen Einfuhr-Verbote, eine Menge Manufakturwaaren und Luxusartikel. Da daö frische Haff zwei Untiefen hat, die eine unweit Pillau, und die andere eine Meile von Königs­ berg, so können die größeren Schiffe nicht bis Königs­

berg kommen, wo in der Stadt der Pregel 12, und in der Nähe deS Krahns bis 30 Fuß tief ist. Diesem Uebelstande wird aber durch die Bordinge abgeholfen, worunter man kleine, völlig nach Art der'Seeschiffe ge­ baute und zum Erleichtern der größern Schiffe be-

’) Flachs und Hanf werde» nach Enaland, vorzüglich aber nach Holland verschifft, und Königsberg versendet davon allein noch einmal so viel, als alle preußische Seeplätze zusammen. Der Flach» wird mehrentheils im Lande gebaut, der Hans aber aus Llttvauen und Polen bezogen. ") Die Königsberger Pott' und Waidasche wird sehr gesucht, weil man hier sehr genau im Soruren dieser Asche ist, die durch geschworene Aschbraacker gewürdigt und ihrer Güte nach bezeichnet wird. »»»- Leinewand geht nach Holland, Amerika, Spanien und Eng­ land; nach letzteren Lande aber, «ege» des hohen Jmvost», nm durch Schmuggelei. Garn ist dagegen «ach England einzu­ führen erlaubt, und geht in großer Menge dahin, weil es in den Baumwollenmanufakturen zum Aufzug gebraucht wird. f) D«s preußische Schiffbauholz ist, so wie die Faßdaube», sehr beliebt, da da- Holz zähe, biegsam und dauerhaft ist. Holland und England kaufen das erstere, und die letzteren werden von den Häfen der Wcinländer, hauptsächlich vv» Bordeaux, Apvrt» und Cadjx begehrt.

ö&7

si mmte Fahrzeuge versteht, die ao bis > zo Last tra­ gen. Solcher Scbiffe giebt es zu Königsberg 44 und zu Pillau 13, deren Eigenthümer die Bordings-Rhce, dcrzunft bilden. Der Transport der Güter ans und nach Polen wird besonders dadurch erleichtert, daß der Preget durch die Deine und den Friedrichsgraben mit dem kurischen Haffe und der Memel verbunden ist. Die Berliner Bank hat zu Königsberg ein Comtoir, und die Seehandlungs- Sozietät besitzt nicht nur das Mono­ pol mit dem Scesalzc, sondern treibt auch bedeutende Wechselgeschäfte. Zu den wichtigsten, Fabriken Königsbergs gehören die Zuckerraffinerien, die Wollenmanufaktnren, die Ta­ backsfabriken und die Lohgerbereien, welche ihr roheS Material, die Haute, zum Theil auch aus Polen be» ziehen. Zucker»Raffincricen sind jetzt zwei vorhanden, wovon die eine schon über 35 Jahre besteht. Beide sind auf Aktien gerichtet, und der hier verfertigte Zucke? übertrifft noch den von Hamburg an Feinheit und Weiße; sie liefern so viel davon, als die Provinz Ost­ preußen nöthig hat. Das Tuchmacher-Gewerk besteht aus 40 Meistern, welche im Jahr igus auf 47 Stüh­ len und mit 232. Arbeitern 2687 Stück Tücher, Boy, Frieß und Flanell verfertigten. Das Zeug- und Rasch­ machergewerk hatte 32 Meister, die 90 Stühle betrieben, und 2793 Stücke Zeuge produzirten. Strunipstricker gab es 174, und mit der Sttumpfwrberci wurden 13 Stühle beschäftiget. Auch hatte man auf 36 Stühlen Wollenband verfertiget. Die Fabriken-Schau-Com­ mission besorgt die Beschauung der wollenen Maaren, welche ihrer Qualität gemäß bezeichnet werden. Baum» Wollenmanufakturen hat Königsberg, außer einigen Par» chentwebereien nicht, und in Seide arbeiten nur die Po­ samentierer und eine kleine Floretbandmanufaktur. Be­ deutender sind die Leinenmanufakturen, oder daS soge­ nannte Züchncrgewerk, welches bunte und gefärbte Leinewand verfertiget, die zum Theil nach Dännrmark

268

verkauft wird. Im Jahre 1802 beschäftigte diese Ma­ nufaktur 110 Stühle. Auch giebt es • Segeltuchmanufakturcn und über 30 Leineweber, die für Lohn arbei­ ten. M.t der Lederbereitung beschäftigen sich: 1) eine englische Lederfabrik, die 20 Arbeiter hat; 2) eine Loh» gerberfabrik, welche auch nach England Absatz hat; 3) -ike Juchtenfabrik, die aber ganz unbedeutend ist; 4) drei Korduan« und Saffianfabriken, welche ihre Waa» rrn sämmtlich im Lande absetzen; 5) das Loh- und Rothgerbergewerk von 18 Meistern, deren Absatz sich gleichfalls nur auf das Inland beschränkt; 5) das Weiß, gerbekgewerk mit n Meistern und 14 Arbeitern. Auch für die Lederarbeiten besteht in Königsberg eine Schau. Die-übrigen Fabriken-und bedeutendere Gewerke Könjgsbergs sind: ' fünf Schwarzs«fensiedereien; mehrere Labachsfabriken uüd Tabacksspinnereien; eine Steingut, fabrik; zwei Bleifabriken; zwei Wachsbleichen; ein Ei­ sen , und zwei Kupferhämmer; zehn Schneidemühlen, wkkchs im Jahr 1802 für 80,000 Rrhlr. Bretter, Bal, fen u. s. w. lieferten, wovon für 60,600 Rthlr. nach Pbrtugall, Spanien, England, Holland und Däne, mark gingen; mehrere Schiffs-Seilereien; zwei Selden» und Goldsttckereien; zwei Knopffabriken; zwei Darmund eine Drathsattenfabrik; eine Manufaktur von bunten Papier ; eine Liqueurfabrik; einige Bernsteindreher $); 15 Goldschmiede u. s. w. Von vieler Bedeutung ist auch der Schiffbau in Königsberg. Im Jahr 1800 wurden 14, im Jahr 1801 zwanzig, und im Jahr 1802 wieder 14 Schiffe, und darunter ein Dreidecker von 800 Last, er­ baut, welche nach Bremen, Lübeck, Emden, Kopenha­ gen, Danzig, Riga und selbst nach Philadelphia ver­ kauft wurden. Branntweinblasen waren im Jahr 1804 zu Königsberg 178, und Mälzen - Brauer - Häuser 214. Man braut auch Porter und Ale.

*) Im Jabr 1805 zählte man in Königsberg 74 Dernsteindrcher, «nd »etzt sollen nur noch 4 vorhanden seyn.

Für

die Armen find in Königsberg viele milde

Stiftungen und gute Anstalten. Schon im Jahr 1803 hatte Königsberg 4000 Arme, so daß jeder 14U Mensch eine Unterstützung bedurfte, und seitdem ist die Zahl der Armen noch höher gestiegen. Das merkwürdigste Ar­ meninstitut ist das königliche große Hospital im Löbenicht, mit dem ein Kinderhaus, liche Kinder, und ein Irrenhaus auf 1000 Personen eingerichtet, Güter und Dörfer. Jin Jahre

für kranke und gebrech­ verbunden ist. Es »st und besitzt sehr viele 1803 waren in diesem

Hospitale 806 Personen, wovon sich 106 im Irrenhause befanden. Das Fahrcnhaidsche Armenhaus hatte in dem genannten Jahre 90 Hosspitaliten, das St. Georgenhos« spital 59, und die Lockelsche Stiftung vertheikt 46 Por­ tionen, nämlich an 23 Arme Portconen zu 50, und an 23 Arme Portionen zu 25 Rthlr. Ferner sind in Kö­ nigsberg 25 Wittwen« und Waisenstifte, 4 Manns­ stifte , ein Frauensiift für sechs adeliche und sechs bür­

gerliche Personen, ein Arbeitshaus für Arme, eine Lehr­ anstalt für Bettelknaben, u. s. w. Die Rumfordsche Suppenanstalt ist aber eingegangen.

2. Der Memelsche Kreis, welcher auf 14 OMeilen 19,979 Einwohner hat. Darin Memel, Preußens nördlichste Grenzstadt, unter 38" 471 51" östlicher Lange und 550 42' 15« nördli­ cher Breite. Sie liegt in einer öden traurigen SandEbene , an den Ufern der Dange, welche mitten durch die Stadt fließt, und sie in die Alt- und Neustadt thei­ let. Sie Dange, welche drei Meilen von hier, bei Krotingen im russischen Litthauen entspringt, vereiniget sich bei Memel mit dem kurischen Haff, und dieses wie­ der durch eine ungefähr 3000 Fuß breite Meerenge mit der Ostsee *). Das Haff und die Dange bilden bis

') Des kurische Haff ist ein böses, gefährliche- Wasser, auf dem »üle Fahrzeuge verunglücken- Es tötet und stürmet »st.

zur Dorf«, die an der Brücke gelegen ist, den Haupt-

Hafen. Die Ostsee bildet unterhalb der Vorstadt, Vitta genannt, die Rhede, wo die großen Schiffe, welche mehr als 12 Fuß Wassertiefe gebrauchen, vor Anker liegen und ihre Ladungen einnehmerr. Die westliche Seite von Memel hat das kurische Haff zur Grenze, und die östliche wird durch Wälle umgeben, die sich vom südlichen Ufer der Dange, bis ans kurische Haff

erstrecken, während die entgegengesetzte Seite, nach Rußland zu, ganz offen ist. Die Citadelle liegt am südlichen Ufer der Dange, nicht weit von dem Ausflusse derselben in das kurische Haff, kann aber den Ha­ fen durchaus nicht schützen, weil die Stadt im Wege ist. Uedrigens ist der Hafen durch, die Natur geschützt, da vor der Rhede eine Sandbank liegt, die eine starke Brandung verursacht, und den Schiffen das Einlaufen ohne Lootsen unmöglich macht. Die Ballastplatze, welche sich an den Ufern des kurischen Haffs befinden, nehmen viel Raum weg, sind aber bei Memel höchst nothwendig, und müssen auch immer vermehrt werden, weil die Einfuhr geringe ist, nnd daher die meisten Schiffe, welche Holz abholen, mit Ballast ankommen. Auf beiden Seiten der Dange liegen die sogenannten Holzgärten der Kaufleute, die sich gegen eine halbe Meile in die Länge erstrecken. Die Stadt ist zwar nicht regelmäßig, aber doch gut gebaut, und hat einige breite und hübsche Straßen, besonders die Marktstraße in der Altstadt, und die Lindenstraße in der Neustadt. Letztere ist mit vier Rei­ hen Linden besetzt, in deren Schatten die Einwohner

»tun das Meer ganz ruhig ist, und ein preußischer Nationalfluch: daß dich das kurische Wetter befalle! bezeichnet die Tücke dieses Wassers. Auch befindet sich fast mitten im Haff eine Sandbank, welche die ganze Breite dieser SsrS durch­ schneidet, und bis wenige Fuß unter dem Wasserspiegel hin­ auf raget. Daher die Schiffer an dieser gefährliche« Stelle ave Vorsicht anwenden müssen, um nicht zu stranden.

häufia luflivandeln, da es der einzige Spaziergang ist. Die Marktsiraße, in welcher die Hauptwache und das Posthaus liegen, macht zugleich den eigentlichen Markt aus. Die lurherlsche deutsche und litthausche, so wie die rcformirte Kirche befinden sich in der Altstadt, und die katholische Kirche ist in der Neustadt. An der Dange liegen das königliche Salzmagazin, die Schiffs» werfte, das Packhaus, die HecringSbracke und die Waage. Einwohner hat Memel mit dem zum Kirch­ spiel gehörigen Ortschaften 10,272, wovon auf die Stadt allein gegen 6,000 Seelen kommen, welche in 620 Häusern wohnen. Der Hauptnahrungszweig der Einwohner bestebk in Handlung und Schiffahrt, be» sonders iin Holzhandel. Es werden in manchem Jahr bei 8000 Schock Holz, als behauene Balken, Masten, Rundholz, Schiffbauholz, Bohlen, Bretter, Stäbe und Latten, das Schock zu 360 Faden oder 2160 Fuß ge­ rechnet, größtentheils nach England ausgeführtDer Hauptartikel sind Bretter; daher auch an dem Haff ei, nige dreißig Sägemühlen erbaut sind, auf welchen das Rundholz zu Brettern ober Splittholz geschnitten wird. Dor der Theilung Polens hatte Memel auch einen be, trächtlichen Getreidehanbel, der sich aber, scitdesii Ruß­ land Litthauen in Besitz genommen, nach Liebau gezogen hat. Auch der Handel mit eingcböckelkem Fleisch hat sich größtentheils nach jener russischen Seestadt gezogen, so daß jetzt nach dem Holze nur noch Flachs, Hanf, Lein- und Hanfsaamen die bedeutendsten Ausfuhrar­ tikel von Memel sind. Auch Pottasche, Federn, Bor, sten, rohe Häute und etwas Sackleinewand wird ver» schifft. Wenigstens von allen diesen Waaren gehen nach England *), mit andern Nationen ist der Verkehr

•) Daher sind auch die Memler in die Sitten der Britten f» verliebt, daß sie solche in allem nachahmen. Man spricht, be, sonders in den ersten Handlungshäusern, nur englisch, ißr, niiikt, spielt, vergnügt, und kleidet sich auf englische Art, «. d. gl.

272 sehr gering.

Früher versandte Memel alles Getreide

nach England in Säcken , die von Henidenleinewand ge­ macht waren; denn da die Einfuhr der Lcinewand in den dritrischrn Häfen verboten war, so sachte man sie auf diese Weise einzuschwärzen. Da aber gegenwärtig England theils aus Jrrland, theils auch aus Schott­ land hinreichend mit Leincwand versorgt wird, so hat dieser Handelsartikel für Memel aufgehvrt. Eben so hatte diese Stadt ehedem einen ansehnlichen Spedirionsund Manufaktur - Waarcnhandel nach Rußland, der aber jetzt völlig liegt. Fabriken giebt es in Memel nicht, aber bedeutende Branntweinbrennereien» und Bierbrauereien; auch sind das Seilergewerk,, die Gerbereien, Fischereien und Seifensiedereien sehr ansehnlich. Außer den deutsche» und lithauischen Kirchspicken von Memel gehören zu diesem Kreise noch die Kirchspiele Prökuls,Deutsch-Crottingen und Echwarzroth. Das letztere liegt auf der kurischen Ncrung *) und hat eine sehr einträgliche Fischerei, weil die Fischer die Lachse und andere vorzügliche Fische auf der Stelle an Aufkäufer absctzcn können, die hier täglich ankommen. Bei Pröckuls sind große Torfmoore und eine unwirt­ bare Sandwüsic, die nur durch einige fruchtbare Acker­ felder unterbrochen wird, die bei dem Orte selbst liegen. 3. Der Schackensche Kreis enthält auf 17 Quadratmcilen 22,216 Einwohner und 16 Kirchspiele, aber keine Stadt. Die merkwürdigsten Orte sind: Schaa-

*) Die kurische Nerung ist eine 16 Meilen lange und | bi» i Meile breite Landzunge, die das Haff von der Ostsee trennt, und aus einer Kette von Sandbergen besteht, die an mehreren Orten die Höhe von einigen hundert Fuß erreichen. Man sieht hier nichts al« Sand und Wasser, und die Bewohner der 7 . elenden Dörfer haben fast ihre ganze Nahrung von der Fische­ rei. Den» nur bei Rvsitten ist etwas Ackerland und ein klei­ nes Wäldchen.

Gchaackensche Mitte/ «in adelicher Marktfle­ cken am kurischen Haff, wo man sich gewöhnlich na«-r gestrickt/ wovon in Kör ninsb^g eine Niederlage ist. Zwischen der Stadt und dem Schlöffe nimmt der Canal seinen Anfang/ der aus oem Preqel in die Deine bey Laukischken geht/ und den Pregel mit dem kurischen Haffe verbindet. Tapia»/ das erst im Jahr 172a Stadtrechte erhielt/ hat 1650 Eluwohnek/ wahrend j» seinem Kirchspiel 3,396 See, Ltn gehören. Die Stadt nährt sich vorzüglich von» Ackerbau, da sie in einer fruchtbaren/ herrlich angebau­ ten Landschaft liegt. Auch sind hier rz Lohgerber und ein Weißgerber. Wehlau/ «ine schlecht .gebaute Stadt am Zu, fammenfluffe der Alle und des Pregels von 3J47 Ein­ wohneri». Ueber dm Pregel geht hier «ine Brücke von 1002 Fuß. Der Hauptnahrungsjweig ist Ackerbau und Lederbereitrrng/ da von dem ehemaligen beträchtlichen 93':is?r.-

Handftduk--

Handel nur''noch einiger Getreide- und Leimvandshan» del übrig ist. Berühmter' ist der hiesige Pferdemarkt. Mit der Lederbereitung beschäftigen sich 35 Lohgerber und zwei Weißgerber. Vor der Stadt liegt die soge­ nannte Pinnauische Fabrik/ welches wichtige holländi­ sche Mehl-, Graupen-, Oel, und Sage, Mühlen find. Auch befindet sich hier ein Kupferhammer. Eine Stunde von Wehlau ist-.im siebenjährigen Kriege die erste Schlacht zwischen den Preußen und Russen vorgefallen. ‘ 7. Der Friedäändische Kreis/ auf r6^ Qua­ dratmeilen 19,349 Einwohner enthaltend. Er hat 19 Kirch­ spiele und folgende Städte:

Allen bürg an der hier schiffbaren Alle mit 1360 Einwohnern, welche sich hauptsächlich von Bierbrauerei, Branntweinbrennerei, Lohgerberei und Garnhandel näh­ ren. Zum Kirchspiel gehören 3362 Seelen. Friedland, liegt gleichfalls an der Alle und hat ein Wasserwerk, wodurch das Wasser des Mühlonteichs in die höher liegende Stadt gehoben wird. Friedland ist

27S

besonders durch die Schlacht, welche kier am 14. Juni 1807 zwischen den Franzosen und Russen vyrfiel und das Schicksal von Preußen entschied, berühmt geworden. Die Stadt hat 2232 Einwohner und einige Tuchmanufaktm

ren, welche im Jahr 1802, 12 Stühle und 34 Arvettrr beschäftigten. , Domnan, ein offenes Städtchen iq einer fruchtba­ ren, weißen« und. gerstenrcichrn Gegend, das mit den zum Kirchspiel gehörigen Ortschaften 1876 Einwohner hat und besonders wegen seines Diers bekannt ist, das init dem Wasser des benachbarten MühlenteichS gebraut, ohne Hefen zur Gährung kom>nt. Schippenbeil, an der Alle, welche von hier, nach­ dem sie die Guber aufgcNommen hat, schiffbar gemacht ist, aber wenig zur Schiffahrt benutzt wird, da sie in ih­ rem Lauf große Umwege macht, und die Rückfahrt wegen ihrer heftigen Strömung sehr beschwerlich ist. Zum Kirch­ spiel gehören 2497 Einwohner, wovon auf die Stadt 20Q0 Seelen kommen. Unter den hiesigen Gewerben sind nur die Gerbereien von einiger Bedeutung, indem es hier 10 Loh- und 5 Weißgerber giebt. Ein großer Theil die­ ser Stadt ward im Kriege von 1807 abgebrannt. 8. Der Kreutzburgsche Kreis, welcher auf 1$ Quadratmeilen 19,365 Einwohner zählt und 13 Kirchsiiiele enthält.

Darin

Creutzburg, ein Städtchen von 1500 Einwohnern; zUm Kirchspiel desselben gehören aber 3382 Seelen. Preußisch»Eylan, ein gut gebautes Städtchen

mit einem Schlosse und bedeutenden Tuchmanufakturen, welche im Jahr 1802, 37 Stühle mit 198 Arbeitern be­ schäftigten. Es hat 1840 Einwohner, und in feinem Kirchspiel 2816 Seelen. Hier fiel zwischen den Franzo­ sen, Russen und Preußen die merkwürdige grausende Schlacht vom 8. Februar 1807 vor. Brandenburg, ein Marktflecken am frischen Haff,

von 970 Einwohnern. Es erhielt seinen Namen von dem

Sä-.losse Brandenburg, das Markgraf Otto von Bran> dcuburg erbaute,, vyn- dein aber nur noch einige Ruinen übrig sind. Die Fischerei ist hier beträchtlich.

y. Der Heiligenbeilsche Kreis mit 20^üuo» drätmeilen und 22,907 Einwohner in 22 Kirchspielen. Die darin liegenden Städte sind:.

Heiligenbeil, am Zusammenflüsse der beiden klei» tten Flüsse Jarft und Bahnau, die eine Stunde davon ins frische Haff gehen.. In dem Kirchspiel von Heiligen« heil sind 2986 Menschen, und die Stadt allein hat etwas

über 2000 Einwohner, die sich von Brauerei, Ackerbau und vorzüglich von keinwandha-ndel nähren. Zinken, am.Flüßchen Straddig, das aus dem Arnsteinschcn See entspringt. Das Kirchspiel enthält

2810 Serle.q,. wovon 1450 in der Stgdt wohnen.. Die Einwohner treiben hauptsächlich Tuchweberei, wolyit.20 Stühle und 36 Arbeiter beschäftiget sind. Auch ist hier ein Eisenhammer, der altes Lisen verarbeitet. Landsberg, am Flüßchen Stein mit 200 Hausern

und 1529 Einwohnern, worunter mehrere Tuchmacher, die 14 Stühle betreiben. 10. Der Gerdauensche Kreis, welker auf i6£ Quadratmeilen 22,674 Einwohner enthält, Er be« greift 10 Kirchspiele, worin folgende 4 Städte sind:

Gerdauen, am See Banktin, hat 1780 Einwohner, und im ganzen Kirchspiel 3508 Seelen. Es sind hier einige Tuch« und Ledermanufakturen. Neben der Stadt liegt das alte und neue Schloß, der Grafen von Schlieben. Nordenburg, am Flüßchen Afchwön, das eine Stunde von hier aus dem See Aschwön entspringt. Das K'.rchspicl hat 5324 Einwohner, wovon auf das Städt­ chen 1750 kommen. Unter den Gewerben sind nur die Ledermanufakturcn etwas erheblich. Drengfurth, am Flüßchen Omer, mit einer Vor­ stadt, d>e ein adelichrs Vorwerk, ist. Daö Städtchen ent-

Sgl

hält 1470 Einwohner, uttb bas ganze Kirchspiel 2997. Leinwand» und Ledermanufakturen sind die Hauptgewerbe. Darthen, mit einem Schlosse am Flüßchen Liebe. In das Kirchspiel gehören 2983 Seelen, wovon in dem Städtchen 1350 wohnen. 11. Der Rastenburgsche Kreis, mit i6| Quadratmeilen und 23,348 Seelen, welche in 15 Kirch, spielen wohnen. Städte sind hier folgende zwei: , Barten stein, an der Alle, mit 320 Häusern und 3510 Einwohnern. Es ist hier eine lateinische Schule, und eins der Hauptgewerbe ist die Töpferei. Rastenburg, eine kleine mit einem Walle umgebene Stadt an der Guber, hat ein Schloß und ein« lateinische Schule. Die Zahl der Einwohner beträgt 2210, und zum Kirchspiel gehören 4997 Seelen. Man findet hier einige Leinwand-, Tuch, und Ledermanufakturen. Lang he im, ei» großes Kirchdorf mit einem präch» tigen, im modemen Styl gebauten Schlosse. 12. Der Braunsbergsche Kreis, welcher auf 15I Quadratweilen 22,577 Einwohner hat. Es find hier 17 Kirchspiele und folgende Städte: Braunsberg, an der Passarge, welche die Stadt M die Alt- und Wustadt abtheilt, und sich eine Meile unterhalb derselben in das frische Haff ergießt. Brauns­ berg war die Hauptstadt des vormaligen Bisthums Ermeland, hat 4 katholische und 1 lutherische Kirche, ein katholisches akademisches Gymnasium, ein bischöfliches Seminar für junge Geistliche, ein Katharinen-Nonnen­ kloster, ein Stift für 12 katholische Wittwen und 3 Hos­ pitäler. Die Zahl der Einwohner beträgt 5820, und mit den in die Kirchspiele gehörigen Orten 6476 Seelen. In frühern Jahren hatte die Stadt einen blühenden Handel, der noch jetzt von vieler Bedeutung ist. Die Ausfuhrartikel sind Garn, Masten, Schiffbauholz, Getreide, Flachs, Federn, Borsten, Pftrdehaar und Leinwand. Im

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Jahr 1797 betrug die Ausfuhr «ine Million Thaler. Am

wichtigsten ist der Garnhandel, da Ermeland derjenige Theil Ostpreußens ist, wo die Spinnerei vorzüglich stark betrieben wird. Im Jahr 1800 hat Braunsberg 138,218, und im Jahr 1801, 94,257 Schöck Garn versendet, und zwar größtentheils nach England, theils birat, theils über Elbing und Königsberg. Dieses Garn wird ia England zu verschiedenen Zeugen verarbeitet, und brson» ders bei dem Manchester zum Aufzug« gebraucht, wozu es ganz lose gesponnen seyn muß. Mit dieser Spinnerei beschäftigen sich in Ermeland hauptsächlich die Manns» Personen und zwar im Winter, wenn die Feldarbeit ru» het, während die Frauenzimmer das bessere Garn zur Leinwandweberei fpinnttt. Die Masten und das Schiff» bauholz kommen aus den benachbarten Waldungen, an welchen Ermeland noch Ueberfluß hak. BraunsbergS Handel gewinnt besonders durch die Passarge, welche von hier bis in das frische Haff, obgleich nur für kleine Fahr­ zeuge, schiffbar ist, so daß Braunsberg seine Waare zu Wasser nach Elbing, Danzig, Pillau und Königsberg sen­ den kann. Mehrere Kauflertte, vörzÜgllch aber das. Haus

Oestreich und Söhne, treibe« einen bedeutenden unmittel­ baren Handel nach England. Fabriken hat Braunsberg nicht, sondern nur etwas Tuchweberei und Gerberei. Frauenburg, ein am Fuße des Dvmberges hin­ gebautes offenes, unansehnliches Städtchen von 1850 Ein­ wohnern, die sich von Fischerei, Garn - und Holzhandel, auch Ackerbau nähren. Der Dom, welcher die Domkirche, den bischöflichen Pallastund die Wohnungen derDomherren ent­ hält, liegt auf einem ziemlich hohen Berge, der die ganze Gegend beherrscht, und mit Gräben, Mauern und Thürmen umgeben ist; er schließt aber außer der verfallenen Wasser­ leitung des berühmten Copernikus, nichts Merkwürdiges in sich. Copernikus, der hier Domherr war, hatte näm­ lich das Wasser durch ein Druckwerk auf den Berg und in die Wohnung jedes Domherren geleitet. Von diesem Wasserwerke steht jetzt nur der Thurm noch, auf welchem

die Inschrift steht, baß Copernikus hier durch seine Kunst die Natur überwunden habe. Ehe Ermeland preussisch wurde, hatte daS hiesige Domkapitel von seinen Gütern beträchtliche Einkünfte, so daß ein Domherr sich oft über zcxxr Thaler stand; jetzt aber bekömmt jeder Domherr nur Soo Thlr., indem man die übrigen Einkünfte jur bessern Dotirung der katholischen Schulanstalten verwendet hat. Mehlsacr" an der Walsa-a, die eine Meile von hier in die Passarge fließt, mit 2195 Einwohner, die Fiachs», Garn« und Leinwanbhandel treiben. Auch giebt es einige Tuchmacher hier. 13. Dee Heilsbergsche Kreis enthält ie Regierungsbe­ zirk« von Posen und Bromberg.

I. Regier» a'gSbezirk Pose». Er hat einen Flächeninhalt von 331 Quadratmeilen und «ine Volksmenge von 559,133 Seelen, worunter 277/179 männlichen und 281,954 weiblichen Geschlechts. Der Religion nach wohne» hier 386,305 Katholiken, 133/328 Lutheraner, 3375 Reformiere, 75 Griechen und 36,050 Juden. Städte zählt man hier 95, worunter 67 adeliche, und Dörfer 2410, worunter 286 königliche, 2091 adeliche und 33 Kämmereidörfer. In den Städten woh­ nen 159,993, und auf dem platten Lande 399,140 Men­ schen. Kreise enthält dieser Regierungsbezirk gegenwärtig 14, aus welchen aber in der Folge 19 gemacht werden, sollen.

i. Der Stadtkreis Posen, welcher bloß die Stadt gleiches Namens enthält. Posen ist die Hauptstadt des Großherzogthums und der Sitz des Oberpräsidenten, des Appellationsgerichts, des Bischofs von Posen und des Domkapitels. Die Stadt liegt an der Warthe, z> Meilen von Berlin und 40 Meilen von Warschau. Sie ist jiemlich regelmäßig angelegt, und hat einen großen Markt, nach welchem, außer einigen Nebengassen, vier Haupt» oder Thocsiraßen führen, welche ziemlich gut gebaut, jedoch mit Giebelhäusem besetzt sind. Auch die neuen Straßen, welche auf dem alten Stadtgraben und den geschleiften Fe­ stungswerken erbaut wurden, haben hübsche Häuser, be­ sonders die Wjlhelmsstraße, welche mit einer schönen Pappel- und Kastanienqjjee besetzt ist. Dagegen sind die übrigen Straßen enge, die Hauser hoch und dumpfig. Unter den Vorstädten ist baö vormalige Dorf Kühndorf die schönste Vorstadt; sie hat hübsche Gebäude und Gär» ten. Die größt« Dorstadt ist die Wallischey, welche mit der Stadt durch die große Warthebrücke verbunden wird. Unter den 54 Kirchen zeichnet sich besonders die ka­ tholische St. Stanislauskirche und die lutherische Pfarr» kirche auö. Erstere ist ein Meisterstück italienischer Baukunst, und auch die andere ist «in schönes, einfaches Gebäude. Der Dom ist von edler Simplicität, und neben demsel­ ben liegt der Pallast des Bischofs. Die Katholiken haben in Posen noch fünf Mönchs­ und vier Nonnenklöster; erstere waren im Jahr 1816 von 81, und letztere von 50 Personen bewohnt. Auch befin­ det sich in Posen ein katholisches Gymnasium und meh­ rere andere Schulen. Feuersicllen hat gegenwärti'g Posen 2175, und Ein» wohner 18,211. Im Jahr 1802 betrug die Bevölkerung 20,246 Seelen, worunter 4430 Juden waren. Ihre Nahrung ziehen die Einwohner Posens, außer den gewöhnlichen bürgerlichen Gewerben und Handwer­ ken, besonders von den königlichen Kollegien, dem Mili»

336 tat und brm btnad)6arten begüterten Adel, der sich häufig in der Stabt aufyält, besonders in der Carnavals« und

Dersurzeit, welche um Weihnachten und Johannis ein» Auch hat Posen einige nicht unbedeutende Fabriken

fallt.

Manufakturen.

und

Die Tuchweberei

wird

auf

,or

Stühlen mit 354 Arbeitern betrieben und erzeugt jährlich für 196,460 Thaler Waaren.

Gerber giebt es 59, und

die TabackSfabnken beschäftigen 29 Personen.

Weniger

bedeutend ist der Handel, der mit Holz, etwas Getreide,

Tüchern und Leinwand geführt wird.

2. Der Landkreis Posen, welcher in 4 Städten 5081 und in 261 Dörfern 37,322 Einwohner, zusammen «l(o 42,403 Seelen enthält.

Schwersenz, eine offene «Eiche Stadt an einem

See, r; Meile von Posen.

Eie hat 2341 Einwohner,

worunter 1280 Juden und 450 Handwerker sind. Das Hauptgewerbe ist Tuch« und Leinwandweberei, wovon jetzt die erstere 40, und die letztere eben so viele Stühle

im Gange hat. Pinne, ein adelicheS Städtchen auf der Landstraße

von Posen nach Berlin, in einer fruchtbaren Gegend. Es hat 1000 Einwohner, welche sich von der Landwirthschaft

nähren.

Juden sind unter den Einwohnern 300.

Buk, eine königliche Stadt, 2 Meilen von Posen,

mit 5 katholischen Kirchen und 1130 Einwohnern, welche meist nur Ackerbau treiben. Stenszewo, ein kleine- offenes Städtchen an ei­ nem See, 2 Meilen von Posen, mit 610 Einwohnern,

worunter 30 Juden. Der Ackerbau ist hier gleichfalls die Hauptnahrung. 3. Der Peisernfche Kreis.

Kreise

die Städte Peisern

Da von diesem

und Slupee jetzt,

im

Sommer 1817, an Rußland abgetreten werden, so sann dessen Flächeninhalt und Einwohnerzahl bei der zur Zeit noch nicht ämtlich bekannt gewordenen Gränzbestimmung

sich

337

sich nicht mit Sicherheit angeben lassen. Dor dieser Ab­ tretung hatte der Kreis in 4 Städten und 147 Dörfern 26,052 Einwohner, und jetzt find hier nur noch folgende zwei Städte: Wreschen, eine abeliche Stadt auf der Landstraße von Posen nach Warschau. Sie hat 1920 Einwohner, die sich von Ackerbau und Handwerken nähren. Die Lei» newrberei beschäftigt 12 Stühle.

Zerkow, ein adeliches Städtchen, eine Meile von Peisern, von 680 Einwohnern, worunter 130 Juden sind. Der Ort ist ganz von Holz gebaut und die Einwohner nähren sich von Ackerbau, Bierbrauerei, Branntweinbren­ nerei und Handwerken; die letztem werden jedoch nur wenig betrieben. 4. Der SzrodascheKreis, welcher in 4 Städ­ ten 3791, und in 165 Dörfern 21,007, zusammen also 24/798 Einwohner hat.

Szroda, eine kleine Stabt vier Meilen von Posen, von 1269 Einwohnern, worunter sich 120 Juden befin­ den. Die Hauptgewerbe find Ackerbau und Handwerke. Es ist hier ein Dominikanerkloster, baS noch von 5 Geist­ lichen bewohnt wird. Miloslaw, «ine abeliche offene Stabt zwischen Szroda und Peisern, -von 1049 Einwohnern, worunter 220 Juden sind. Die vorzüglichsten NahrungSzweige sind Ackerbau, Handwerke und Handel. Unter den Professionisten giebt es besonders viele Tuchmacher, Leinweber und Gerber. Die Tuchweberei wird auf 45 Stühlen be­ trieben und beschäftigt 211 Arbeiter, die für 97,066 Thlr. Tücher verfertigen, welche theils auf den Jahrmärkten der Provinz, theils in Breslau abgesetzt werden. Die Leinweber haben 10 gehende Stühle.

Nowemiasio oder Neustadt, rin adeliches Städt­ chen am linken Ufer der Warthe, auf der Landstraße nach Kalisch, von 780 Einwohnern, worunter 280 Juden sind.

338

Dir Einwohner leben kümmerlich von Ackerbau und Hand, wecken. Auch ist hier «ine unbedeutende Papiermühle. Mieszkow, ein adeliches offenes Städtchen unweit der Warth«, auf der Landstraße nach Kalisch, von 690 Einwohnern, worunter 130 Juden find. Die Hauptnah« rünsquellen find Handwerke und Handel. Die Tuchma­ cherei wird auf 10 Stühlen mit 41 Arbeitern betrieben, und erzeugte im Jahr 1815 für 17,686 Thlr. Tücher, die auf den Jahrmärkten der umliegenden Städte abgesetzt wurden.

5) Der Szrimsch« Kreis, welcher in 7 Städten und 204 Dörfern 34,780 Einwohner hat.

Szrim oder Szrem, eine königliche Stadt an der Warthe, 5 Meilen von Posen. Die 1360 Einwohner, worunter 340 Juden sind, nähren sich hauptsächlich von Branntweinbrennen und Handwerken. Unter den letztern find besonders viele Leinweber, welche 26 Stühle betrei­ ben. Auch befindet sich hier ein Franziskanerkloster mit 6 Geistlichen und ein Dominikaner-Nonnenkloster mit 10 Nonnen. Kurnik, eine adeliche Stabt an einem See, 2Mei­ len von Posen auf der Straße nach Kalisch. Sie hat 1290 Einwohner, worunter 450 Juden sind. Die Nahrungszweige sind Ackerbau, Bierbrauerei, Branntweinbren­ nerei und Handwerksbetrieb; besonders sind hier viele Tuchmacher und Leinweber. Die «rstern arbeiten auf 16 Stühlen und verfertigen jährlich für 24,300 Thaler Tücher, und die letztern haben 24 Stühle im Gang. Dnin, ein adeliches Städtchen an einem See, 2| Meilen von Posen, auf der Landstraße nach Kalisch. Es hat 968 Einwohner, welche sich vom Ackerbau und Hand­ werken nähren. Unter den letztern sind die Tuch» und Leinwandweber am stärksten; die erstem betreiben 17, und die letztem 13 Stühle. Zaniemysl, ein offenes Städtchen auf der Landsiraße von Posen nach Kalisch, hat eine katholische und

339 eilte lutherische Kirche und 910 Einwohner- worunter 185 Juden find. Die Tuchmacherei wird hier auf 10 Stüh­ len mit 30 Arbeitern betrieben. Xionz, ein offenes Städtchen unweit der Warthe, mit einer katholischen und einer lutherischen Kirche. Es hat 760 Einwohner, worunter 80 Juden find, und viele Handwerker, wovon die Leinweber 18 Stühle betreiben. Auch find hier 6 Lohgerber. Kostrzyn, eine königliche Stabt 2 Meilen von Po­ sen, auf der Poststraße nach Warschau. Die 695 Ein­ wohner nähren sich hauptsächlich vom Ackerbau. Dolsk, oder Dölzig, eine königliche Stabt.au

einem See, in einer bergigen und. waldigen Gegend. Sie hat 840 Einwohner, deren vorzüglichste Nahrung in Acker­ bau und Handwerksbetrieb besteht. Leinweber sind hier 15 und Lohgerber 4. 6. Der Krotoszyner Kreis, welcher in 10 Städten und 224 Dörfern 52,387 Einwohner zählt.

Krotoszyn, eine ansehnliche königliche Stabt un­ weit der schlesischen Grenze, von 520 Hausern und 4000 Einwohnern, worunter 1710 Juden find. Sie hat drei Thore, aber weder Graben noch Mauern, eine katholische und eine lutherische Pfarrkirche, ein Trinitarierkloster, in welchem sich aber jetzt nur drei Geistliche befinden, und. eine Juden-Synagoge. Die Nahrungszweige der Ein-: wvhner sind Ackerbau, Handwerke und Handel. Die Tuchweberei wird auf 18 Stühlen und die Leinweherei auf 36 Stühlen betrieben. Erstere erzeugt jährlich für 10,800 Thlr. Tücher, die sonst nach Rußland gingen. Auch sind hier 6 Färber, 5 Lohgerber und eine TabackSfabrik, welche 14 Arbeiter beschäftiget. Zduny, «ine adeliche offene Stadt, hart.an der schlesischen Grenze, mit einer lutherischen und katholi­ schen Kirche und 3500 Einwohnern, worunter 200 Ju­ den find. Die Hauptnahrung besteht in Tuch» und Leinwandweberei. Die erstere wird auf 130 Stühlen V 2

54» mit i77 Arbeitern betrieben, und erzeugt jährlich für 65,540 Thaler Tücher, welche bisher größtentheilS nach Rußland und Polen verkauft wurden. Auch dir Lein­ weberei ist sehr bedeutend; sie hatte ehedem auf 88 Etühlen für 16,000 Thaler Leinwand geliefert, und auch jetzt find noch 60 gehende Stühle hier, welche für 9,750 Thaler Waaren hervorbringen. Lohgerber giebt es io, und die Tabacksfabrik beschäftiget sieben Arbeiter. Jutroszin, eine adeliche Stadt an der Orla, un.weit der schlesischen Grenz«, von 1210 Einwohnern, welch« sich vorzüglich von der Tuch- und Leinwandwe­ berei nähren. Sie erstere wird auf 23 Stühlen mit 42 Arbeitern betrieben, und erzeugt jährlich für 25,500 Thaler Tücher, welche meist an die Tuchhändler von. Dojanowo und Rawicz verkauft werden, und die letz­ tere hat neun und dreißig gehende Stühle, und liefert jährlich für 5,600 Thaler Waaren. Juden hat der Ort über 120. Kobilin, eine adeliche Stadt an der Orla, eine Meile von der schlesischen Grenze, von 1830 Einwoh­ nern, worunter 280 Juden sind. Die Katholiken ha­ ben hier ein Bernhardiner-Kloster mit sieben Geistli­ chen. Die Hauptnahrung der Einwohner ist Ackerbau und Leinweberei; letztere wird auf 58 Stühlen betrieben und liefert jährlich für 11,250 Thaler Waaren. Auch befindet sich hier eine Pottaschensiederei. Pogorzely, «in adeliches Städtchen, das vier Grundherren hat, von 820 Einwohnern, worunter vier­ zig Juden sind. Die vorzüglichste Erwerbsquelle ist der Ackerbau. Koznim, eine adeliche Stadt an der Orla, acht Meilen von Posen, von 1980 Einwohnern, worunter 320 Juden find. Die Nahrung der Einwohner be­ steht in Ackerbau, Viehzucht und Handwerken. Es ist hier ein Bernhardiner-Kloster mit fieben Geistlichen. Dobrzyce, ein adeliches Städtchen auf der Land­ straße von Posen nach Kalisch, mit einem geschmackvoll

341

gebauten Schlosse. Die Einwohner, 540 an der Zahl, leben von Ackerbau und Handwerken. Zaroszyn, eine adeliche Stadt auf der Straße von Posen nach Kalisch, mit 790 Einwohnern, worun­ ter 280 Juden sind. Ackerbau und Handwerke, beson, bers Tuch - und Lrinwandsweberei, sind die Nahrungsquellen dieses Orts. Jaroszewo, ein kleines adelichrs Städtchen, ton 400 Einwohnern, worunter 150 Juden sind. Es Wird hier eine Pottaschen-Siederei betrieben. Borek, eine adeliche Stadt von 1230 Einwoh­ nern, worunter 410 Juden sind. Es befindet sich hier eine kleine Tabacksfabrik mit vier Arbeitern.

7. Der Adelnauer Kreis, welcher in fünf Städten und 177 Dörfern. 46,292 Einwohner zählt. Adeln au, eine königliche Stadt, hart an der schlesischen Grenze, 4; Meile von Kalisch. Sie hat eine katholische und eine lutherische Kirche und 1090 Einwohner, welche sich blos mit Ackerbau beschäf­ tigen. Sulmirczyee, ein königliches Städtchen an der schlesischen Grenze, von 530 Einwohnern, welche sich vorzüglich von Ackerbau und Viehzucht nähren. Raszkow, ein adeliches Städtchen von 710 Einwohnern, welche gleichfalls meist vom Ackerbau leben. Pleszew, oder Pleschen, eine kleine adeliche Stadt unweit der polnischen Grenze, von 1640 Ein­ wohnern , welche Ackerbau, Tuch - und Leinwanbweberei treibcn. Die Tuchmacherci beschäftiget jetzt 21, und die Leinweberei 18 Stühle. Ostrow0, eine adeliche Stabt am Flüßchen glei­ ches NamenS, in einer waldigen und sandigen Ge­ gend. Die 2410 Einwohner, worunter 530 Juden sind, beschäftigen sich besonders mit Ackerbau und TuchFabrikation. Letztere wird auf 150 Stühlen betrieben

54* und liefert jährlich für 84,000 Thaler Tücher, Hie ihre» Absatz nach Polen haben. 8. Der OstrzeHzower Zkreis, welcher in sechs

Städten und 98 Dörfern 34,176 Einwohner hat.

Ostrzesjow, oder Schildberg, eine königliche Stadt in einer waldigen Gegend, auf der Landstraße von, Breslau nach Kalisch. Sie hat 1270 Einwohner, .die blos Ackerbau treiben. Es ist hier ein Bernhar» diner-Kloster, welches gegenwärtig noch 6 Geistliche enthält. Kempen, eine adeliche Stadt an, der schlesischen Grenze, in einer sandigen Gegend, von,3280 Einwoh­ nern , worunter über 200 Inden sind. Die vorzüglich­ sten Nahrungsquellen sind:- Ackerbau, Tuchmachcrei, und Handel. Dir Tuchweberei wird auf Stühlen betrieben und erzeugt jährlich für 8900 Thaler Tücher, welche in den umliegenden Städten abgesetzt werden. Auch befindet sich hier eine Tabacksfabrik, die für 18,000 Thaler Taback nach Polen verkauft. Außerdem wird hier ein einträglicher Handel mit polnischen und russi­ schen Pferden nach Schlesien und Leipzig getrieben. Baranow, ein kleines adeliches Städtchen lunweit der schlesischen Grenze, in einer fruchtbaren Ge­ gend. Die 450 Einwohner nähren sich vom Akkerbau. Grabow, ein kleines adeliches Städtchen am litt# ken Ufer der Prosua und hart an der polnischen Grenze, in einer waldigen und sandigen Gegend. Es hat 560 Einwohner, deren Hauptnahrung in Ackerbau be­ steht. Mixstat, «in adeliches Städtchen unweit der polnisch-russischen Grenze, von 740 Einwohnern, die sich gleichfalls meist vom Ackerbau nähren. Przedborow, rin Kirchdorf in der Nähe von Mipstar, wo eine Glashütte betrieben wird, die aber nur vier Arbeiter beschäftiget.

In dm Dörfern Rogow und Doruchowo, uns weit der Kreisstadt Ostr;eszow, sind Papiermühlen, die aber nur schwach betrieben werden. 9. Der Kröbensche Kreis, welcher in neuy Stabten und 163 Dörfern 49,833 Einwohner zählt. Kröben, eine kleine königliche Stadt von 99; Ein­ wohnern, welche sich größtentheils von der Landwirth­ schaft nähren. Rawicz, eine adeliche mit Graben und Wall um­ gebene Stadt an der schlesischen Grenze, auf der Land­ straße von Posen nach Breslau und Liegnitz, von zwei Seiten mit hohen Sandbergen umgeben. Sie ist eine der bedeutendsten Städte des Großherzogthums Posen und im Jahr 1632 von den aus Schlesien vertriebenen Lutheranern erbauet worden, daher sie auch blos, die Juden abgerechnet, von Deutschen bewohnt wird, die sich fast alle zur evangelisch-lutherischen Religion be­ kennen, indem die Katholiken nur ungefähr den dreyßigsten Theil ausmachen. Es ist hier eine lutherische und eine katholische Kirche, und eine Juden-Synagoge. Die Zahl der Einwohner beträgt 7340 Seelen, worun­ ter 1180 Jaden sind. Die Hauptnahrung besteht in Tuchfabrikation und Handel. Es sind hier bei 300 Tuchmachermeister, welche im Jahr 1816 auf 250 Stühlen, für 165,500 Thaler Tücher verfertiget ha­ ben. Auch befindet sich hier eine Maschienen, Spin­ nerei in Wolle, welche aus acht Kratz- und achtzehn Epinnmaschienen besteht. Die hiesigen Tücher werden wegen ihrer Dauer und besonders wegen ihrer Apretur sehr geschätzt. Im Jahr 1801 sind hier 14,000 Stück Tücher für 194,600 Thaler gemacht, und davon für 134,000 Thaler nach Rußland verkauft worden. Auch die Leinweberei wird jetzt nur noch auf 30 Stühlen betrieben, da sie in dem genannten Jahre 45 Stühle im Gange hatte und für 14,560 Thaler Leinwand er­ zeugte. Die Rawiczer Kaufleute pflegen auch in an-

bcrn Städten Tücher aufzukaufen und damit zu Han» btftt. Im Jahr 1804 hat diese Stadt das Unglück ge» habt, beinahe ganz abzubrenucn. Bojanowe/ eine adeliche offene Stadt an der schle» Mischen Grenze/ auf der Land, und Poststraße von Posen nach Breslau/ welche gleichfalls während des drcißigjäh, rigen Krieges durch vertriebene Protestanten entstand. Einwohner zählt die Stadt 2670/ worunter 175 Juden sind. Die wenigen Katholiken sind nach dem nahen Dorfe Bärsdorf ringepfarrt. Auch hier besteht der Haupterwerb der Einwohner in der Tuch, und Leinwandmanufaktur. Die erstere hat jetzt 179 gehende Stühle/ welche für 225,486 Thlr. Tücher liefern/ die andere aber wird auf 23 Stühlen betrieben und erzeugt für 3660 Thaler Leinwand. In den neuesten Zeiten hat Bojanowe auch die Woll-Mafchinenspinnerei eingeführt, und es sind jetzt schon 55 Kratz- und 70 Spinnmaschinen jm Betriebe. Die Bojanower Tücher stehen gleichfalls im guten Rufe, wovon im Jahr 1801 für 69/745 Thaler nach Rußland versandt worden sind. GostyN/ eine adeliche Stadt unweit Gröben, in einer bergigen und holzreichen Gegend. Die Zahl der Einwohner beträgt 1295, welche sich hauptsächlich von der Landwirthschaft und Leinwcberei nähren. Die letztere beschäftiget jetzt 49 Stühle und erzeugt für 5494 Thaler Leinwand, die auf den Märkten abgesetzt wird. Auch «erden zu Gostyn große Viehmärkte gehalten. Dupin/ eine kleine adeliche Stabt auf einer Anhöhe an der Orla, unweit der schlesischen Grenze, von 495 Einwohnern, die sich größtrntheils vom Ackerbau und etwas Leinweberei nähren. Görchen oder Myeska Gorka, eine adeliche Stadt unweit der schlesischen Grenze, von 1240 Einwoh­ nern , deren Hauptnahrung in Ackerbau besteht. Unter den Handwerkern sind die Leinweber am zahlreichsten, welche für 5126 Thaler Leinwand verfertigen und auf den Märkten der umliegenden Städte absetzen.

Sarnowo, eine adeliche Stadt unfern der schlefi» schen Grenze, von 1410 Einwohnern, welche Ackerbau und Handwerke, besonders Tuch- und Leinwandweberei treiben. Auch hat der Ort einen starken Viehhandel, womit fich 129 Bürger beschäftigen. Punitz, eine adeliche Stadt in einer sehr fruchtba­ ren Gegend, eine Meile von der schlesischen Grenze. Die Einwohnerzahl beträgt 1430, und ihre Hauptnahrung besteht in Ackerbau, Viehzucht, Bierbrauerei, Branntweinbrenne­ rei und Leinweberei. Letztere wird auf 22 Stühlen be­ trieben und liefert jährlich für 5200 Thaler Leinwand. Sandberg, oder Piaski, «in kleines adeliches Städtchen, von 340 sehr dürftigen Einwohnern, worun­ ter 130 Juden sind. 10. Der Fraustädter Kreis, welcher in 8 Städten und 159 Dörfern 54,989 Einwohner enthält.

Fraustadt, eine königliche Stadt unweit der schle­ sischen Grenze, von 870 Häusern und 5400 Einwonern, worunter 510 Juden find. Sie hat 4 Kirchen, 5 Schu­ len und ein Bernhardinerkloster, das im Jahr 1816 von 9 Geistlichen bewohnt wurde. Die Hauptnahrung besteht in Branntweinbrennerei, Handel, Handwerken und Manu­ fakturen. Die Tuchfabrikation ward im Jahr 1816 auf 165 Stühlen betrieben und erzeugte für 196,450 Thaler Tücher. Spinnmaschinen in Wolle zählte man 44, und gehende Leinweberstühle 36. Lohgerber waren 19 vor­ handen, und die Cichorienfabrik beschäftigte 17 Personen und hatte ihren Absatz bis nach Warschau und Krakau verbreitet. Der Handel mit Getreide, Vieh, Wolle u. f. w. ist meist in den Händen der Juden. Lissa, eine adeliche Stadt, dem Fürsten von Sulkowski gehörig, eine Meile von der schlesischen Grenze, auf der Straße von Posen nach Breslau. Sie hatte das Unglück in kurzer Zeit zweimal in die Asche gelegt zu werden, so daß fie im Jahr 1767, 986 Vorderhäuser und 710 Hintergebäude verlohr, im Jahr 1790 aber gar

346 nur 15 Häuser stehen blieben. Im Jahr 1793, wo Lissa preußisch würbe, hatten sich erst 460 Häuser wieder aus dem Schutte erhoben, und setzt stehen schon 720 Häuser da, welche von 7600 Menschen bewohnt werden, worun» ter ungefähr 2000 Lutheraner, 1000 Reformirte, 1000 Katholiken und 3600 Juden sind. Man findet hier ein fürstliches Schloß, jwei reformirte Kirchen, eine lutheri» sche und eine katholische, eine große prächtige Juden» synagoge, ein reformirtes Gymnasium, eine lutherische Schule mit drei, und eine katholische Schul« mit jwei Lehrern. Der Handel ist in den Händen der Juden, und die christlichen Einwohner nähren sich hauptsächlich von Handwerken und Manufakturen. Im Jahr 1816 waren hier noch 50 Tnchmacherstühle nebst 27 WollSpinnmaschinen im Gange, welche für 67,000 Thaler Tücher lieferten, während in früheren Jahren die Tuch­ fabrikation jährlich für 105,000 Thaler Waaren erzeugte. Die Tabacksfabrik beschäftigte in dem genannten Jahr 11, und die Cichorienfabrik 4 Arbeiter. Mit der Lederbereitung waren 15 Meister beschäftiget, aber die Leinen­ manufaktur war so herabgekommrn, daß man nur 7 ge­ hende Leinwrberstühle zählte. Schmirgel, eine adeliche Stadt auf der Straße von Pofen nach Breslau, drei Meilen von der schlesischen Grenze entfernt. Sie hat 2190 Einwohner und darun­ ter 240 Juden, welch« sich vorzüglich vom Ackrrbau, Bierbrauerei, Tuch - und Lcinwcberei und Handel nähren. Die Tuchmacherei ward im Jahr 1816 auf 37, und die Leinwrberri auf 46 Stühlen betrieben. Die erstere hatte für 17,248 Thaler Tücher geliefert. Ehedem war die Leinweberei beträchtlicher, da sie 89 Stühle beschäftigte. Reißen, eine adeliche Stadt an der schlesischen Grenze, auf der Straße Posen nach Breslau. Die Einwohner, deren Zahl sich auf 1460, worunter 150 Ju­ den sind, beläuft, nähren sich von Ackerbau, Bierbraue­ rs, Branntweinbrennerei und Handwerksbetrieb. Am stärksten wird dl« Leinweberci betrieben, welche im Jahr

i8i6 vierzig Stühle beschäftigte und für 6000 Thaler Leintpand verfertigte, die auf den Märkte» der umliegen­ den. Städte verkauft wurde. Schlichting sh eim, rin adcliches Städtchen hart an der schlesischen Grenze, nicht weit von Glogau. Die 800 Einwohner, worunter 145 Juden find, leben bloß womiHandwerksbetrirdi • Schwazkau, eine adcliche Stadt unweit der fchlefischen Grenze und nahe bei Lissa, von 1280 Einwohnern, deren Hauptnahrung in Ackerbau und Leimveberei besteht. Im Jahr 1816 hatte der Ort 120 gehende Leinweber, stühle, wekche für ;8,6oO.THlr. Leinwand verfertigten, die weist nach Lissa durch die Handelsjuden abgesetzt- wurde. Storchnest, eine kleine adeliche Stadt, eine Meile ' von der schlesischen Grenze. Es sind hier 1030 Einwoh­ ner, worunter 240 Juden, die sich von Ackerbau, Bier, drauerei und Handwerken, besonders Leinweberei, nähren. Die letztere hatte in dem schon oft genannten Jahr 24 gehende Stühle, und erzeugte für 19,500 Thlk. Leinwand, die guf' den Märkten abgesetzt wurde. Zaborowo, ein adeliches Städtchen an der schle, fischen Grenze, von 950 Einwohnern, welche sich meist von der Tuchfabrikation nähren, welche im Jahr 1816 auf 77 Stühlen betrieben wurde und für 78,124 Thaler Tücher erzeugte. Auch find hier 8 Spinnmaschinen in Wolle im Gang.

11. Der Kostenfche Kreis, welcher in 8Städ. len und 227 Dörfern 39,366 Einwohner hat. Kosten, eine königliche Stadt an der Odra, drei Meilen von Posen, auf der Poststraße nach Breslau. Es sind hier rin Dominikanerkloster mit 6 Geistlichen, und ein Bernhardinerkloster mit 9 Geistlichen. Die Zahl der Einwohner beläuft sich auf 1190 Seelen, welche sich vor» züglich von Ackerbau und Handwerken, besonders Leinweberei , ernähren. Die letztere wird jetzt auf 60 Stüh­ len betrieben und beschäftigt 120 Personen.

Grätz ober Gredzlak, eine abeliche Stadt auf der Landstraße von Posen nach Dresden und Lripjig, drei Meilen von der erstem Stadt gelegen. Sie hat 2740 Einwohner, worunter 1360 Juden sind. Die Hauptnah. rung besteht th Bierbrauerei und Handwerksbetrieb. Das Grätzische Bier ist berühpit und wird weit verfahren. Die Tuchmacherei wird auf 6, und die Leinweberei auf 10 Stühlen betrieben. Krzywin oder Kri-ewen, ein kleines Städtchen an der Öbra,..von 520 Einwohnern, die sich hauptsächlich von Ackerbau und Viehzucht nähren. Rakwitz, eine kleine adeliche Stadt auf der Land­ straße von Posen nach Dresden und Leipzig, in einer getreidereichen Gegend. Die Einwohner, deren Zahl fich auf 1200 Seelen beläuft, und worunter 80 Juden find, nähre» sich hauptsächlich vom Ackerbau und Vieh­ zucht. ES werben hier auch ansehnliche Getreidemarkke gehalten. Opaleniea, ein kleines adeliches Städtchen, drei Meilen von Posen, mit 780 Einwohnern, die größtemheils vom Ackerbau leben. Wielichowo oder Willichow, ein unbedeuten­ des adeliches Städtchen an der Odra, von 560 Ein­ wohnern , welche sich meist vom Ackerbau und Viehzucht mähren. Czempin, «ine kleine adeliche Stadt an der Land­ straße von Posen nach Breslau, eine Meile von der Warthe. Die Zahl der Einwohner ist 790, worunter 185 Juden find. Der vorzüglichste Nahrungszweig ist Ackerbau und Leinweberei'. Die letztere hatte im Jahr 1816, 30 gehende Stühle, welche 3100 Stück Leinwand für 49000 Thaler lieferte. Moszin, ein unbedeutendes königliches Städt­ chen unweit der Warthe, zwei Meilen von Posen, an der Post- und Landstraße nach Breslau. ES hat 510 Einwohner, die sich von Ackerbau, Töpferei und Leinweberei nähren.

le. Der Domster Kreis, welcher in zwölf Städten und 207 Dörfern 46/612 Einwohner enthält. Bvmst/ eine königliche Stadt an der faulen Obra, unweit der schlesischen Grenze, von 1380 Einwohnern, worunter 230 Juden sind. Die vorzüglschsten Nah­ rungszweige sind Ackerbau, Viehzucht, Obst- und Wein­ bau, Bierbrauerei, Branntweinbrennerei und Handwerke, besonders Schuhmacherei. « Bratz, eine königliche Stabt an der faulen Obra, und hart an der schlesischen Grenze, von 1140 größtentheils lutherischen Einwohnern, welche sich haupt­ sächlich von Ackerbau und Tuchfabrikation nähren. Auch wirb hier etwas Weinbau getrieben. Die Tuchmanu­ faktur hat jetzt 120 gehende Stühle und 25 Spinnmaschienen, und erzeugt für 80,000 Thaler Tücher, welche nach Warschau und Leipzig abgesetzt werden. Juden hat die Stadt 110, Karge, eine adeliche Stadt an der faulen Obra, unweit der schlesischen Grenze, von 1680 Einwohnern, worunter 370 Juden sind. Der vorzüglichste Nahrungs­ zweig ist die Tuchweberei, welche im Jahr 1816 an 100 Stühle beschäftigte und für 49,546 Thaler lie­ ferte, die nach Leipzig, Naumburg, Braunschweig und in die Schweiz gingen. Die Woll-Spinnerei wird auf 58 Spinn - Maschienen betrieben. Auch werden hier große Viehmärkte gehalten, auf welchen besonders viele Schweine, gewöhnlich 30 bis 40,000 Stück, verkauft werden. Kopnitz, ein kleines adeliches Städtchen an der Obra, auf der Landstraße von Posen nach Dresden. Es hat nur 500 Einwohner, welche sich von Landwirthschaft und Tuchweberei nähren. Die letztere be­ schäftiget^ Stühle und 8 Spinnmaschieyrn. Neustadt, eine adeliche Stadt von 1710 Ein­ wohnern , worunter 490 Juden sind. Die Hauptnah­ rung besteht in Ackerbau und Tuchweberei. Auch wer­ den hier ansehnliche Getreidemärkte gehalten.

Neutomischcl, ein adeliches Städtchen von 435 Einwohnern, die sich größtentheils von der Wollweberei nähren. Lirschtiegel,

eine adeliche Stadt an der Odra,

von 1890 Einwohnern, worunter über 300 Inden sind. Die

Erwerbsquellen sind Ackerbau

vorzüglichsten

und

Tuchweberei; die letztere wird . auf fünfzig Stühlen brrrieben und liefert jährlich für 37,000 Thaler Tücher, die meist nach Meseritz gehen.

Auch sind hier acht Ta­

backsfabrikanten. Bentschen, eine kleine adeliche Stadt an der Odra, von 1050 Einwohner», worunter 148 Juden sind. Neben der Stadt liegt das herrschaftliche Schloß

im «ngl-schen Geschmacke angelegte»

mit einem schönen,

Garten.

Die Tuchweberei

8000 Thaler Tücher,

lieferte im Jahre 1816 für

welche meist nach Meseritz ve>»

Auch wurden hier 14 Spinnmaschirnen

kauft wurden.

bettieben. Wollstein,

eine adeliche Stadt

an

Post-

der

und Land-Straße, von Posen nach Leipzig und Dres­ den, von 1690 Einwohnern, worunter 650 Juden sind.

Die beste Nahrung ist die Wollmanufaktur, weiche sieb­ zehn Tuchmacherstühle und zwölf Spinnmafchimen be­

schäftiget, und im Jahr 1816 für 15,084 Thaler Tücher

geliefert hat. Rostarczewo, ein kleines adeliches Städtchen OH der Land- und Post-Straße von Posen nach Leip­

Es hat nur 470 Einwohner, welche

zig und Dresden.

hauptsächlich

von

Ackerbau

und

Tuchmacherei

leben.

Die letztere hat im Jahr 1816 für 3600 Thaler Tücher

geliefert, die nach Meseritz uol> Karge verkauft wurden. Kiebel,

ei»

unbedeutendes. adeliches

Städtchen

an der Odra, unweit der schlesischen Grenze..

13) Der Meseritzer Kreis,

welcher in acht

Städten und 156 Dörfern 41,238 Einwohner zählt. Meseritz,

eine

königliche Stadt

an

der • Obra

in einer ebenen und fruchtbaren Gegend, auf -er Post, und Land-Straße von Posen nach Berlin. Sie hat 3400 Einwohner, und darunter 950 Juden, deren vor, züglichste Nahrungsquelle Ackerbau, Tuchfabrikation u id Tuchhandel sind. Im Jahr 1816 waren hier uo Tuch­ macher-Stühle im Gange, welche 545 Personen be, schäftiqten und für 106,000 Thaler Tücher verfertigten, die größttntheils nach Polen, Rußland und China gin­ gen. Die WoUspinnerei ward auf 100 Spmnmaschienen betrieben. Auch der Ackerbau ist eine sehr ergiebige Nahrungsquelle, da hier der Boden außerordentlich gut und größttntheils Wcizenacker ist. Zudem hat Meseritz auch von den drei Hauptstraßen, welche durch die Stadt gehen, gute Nahrung. Birnbaum, eine adeliche Stadt an der Warthe, von 1720 Einwohnern, worunter 480 Juden sind. Die Hauptnahrung besteht in Tuchmacherei, da die Stadt zwar gute Wiesen und Gärten, aber wenig und schlechte Aecker hat. Die Tuchweberei wird auf 102 Stühlen be­ trieben , welche im Jahr 1816 für 176,000 Thaler Tü­ cher lieferten, die meist nach Warschau abgesetzt wur, den. Spinnmaschienen in Wolle sind hier 70 im Be­ triebe. Betsche, ein kleines, dem Fürsten von Hohenlohe gehöriges Städtchen unweit der Odra, auf der Postund Land-Straße von Posen nach Berlin. Die 620 Einwohner nähren sich größttntheils vvm Ackerbau. Blesen, ein königliches Städtchen an der Obra, von 680 Einwohnern, deren Hauptnahrung der Acker, bau ist. Czirke, eine adeliche Stadt an der Warthe, von 1180 Einwohnern, worunter 320 Juden sind. Die Nahrung besteht in Ackerbau, Tuchmacherei, verschiedene andere Handwerke und Handel. Im Jahr 1816 hatte der Ort fünfzehn gehende Tuchmacher. Stühle, welche ihr Fabrikat über Meseritz und Birnbaum nach Warschau absetzen.

Kähme, ein dem Fiirsicn von Hohenlohe ge. höriges Städtchen unweit der Warrhe. Es hat nur 460 Einwohner, die sich vom Ackerbau nähren. Schwerin, «ine königliche Stadt an der Warthe, wo sie unweit davon die Odra aufnimmt. Die Nahrungsquellen der 2980 Einwohner, worunter 910 Ju­ den, sind Ackerbau, Viehzucht und Handwerksbetrieb, besonders Tuchmacherei, welche drei und zwanzig Stühle beschäftiget. 14. Der Oborniker Kreis, welcher in neun Städten und 222 Dörfern 47,996 Einwohner hat.

Obornik, eine kleine königliche Stadt an der Warthe, drei Meilen von Posen. Sie hat 710 Ein­ wohner , worunter sich 300 Juden befinden. Die Haupt­ nahrung ist der Ackerbau. Es ist ein Franziskaner. Klo­ ster hier, welches im Jahr 1816 von 5 Mönchen be­ wohnt wurde. Rogasen, eine offene Stadt an einem See, vier Meilen von Posen. Sie hat 3430 Einwohner, worun­ ter 940 Juden, 485 Handwerker, 15 Tuchhändler und 60 Kaufleute sind. Die Tuchweberei wurde im Jahre 1816 auf 98 Stühlen mit 122 Arbeitern betrieben, und erzeugte für 144,510 Thaler Tücher, welche nach Po­ len, Rußland und Deutschland gingen. Auch zählte man 8 Kratz- und 16 Spinnmaschienrn in Wolle und 20 ge­ hende Leinwebrrstühle. Ryczywol, eine kleine offene Stadt 4^ Meile von Posen, von 530 Einwohnern, worunter 160 Ju­ den sind. Ihre Hauptnahrung haben die Einwohner von den Handwerken, besonders der Tuchmachcrei, welche im Jahr 1816 auf 14 Stühlen bettieben wurde und für 15,000 Thaler Tücher erzeugte. Auch waren 6 Spinnmaschienrn in Wolle vorhanden. Murewana-Goslina, ein adelicheS Städtchen unweit der Warthe, zwei Meilen von Posen, mit ei­ ner lutherischen und katholischen Kirche. ES hat 1000 Ein-

Einwohner, und darunter 330 Juden, welche fleh haupt­ sächlich von Branntweinbrennerei, Viehzucht und Hand­ werken nähren. Unter den letztem sind besonders viele Leinweber. Neubrück, eine kleine adeliche Stadt an der Warthe, von 680 Einwohnern, worunter 160 Juden sind. Der Haupterwerb ist die Tuchmacherei, welche im Jahr 1816, 19 gehendeHtühle hatte Und für 13,463

Thaler Tücher erzeugte, dis meist nach Rußland und Deutschland gingen. Obersiczko, eint adeliche Stadt an bet Warths von 1670 Einwohnern, worunter 520 Juden. TuchUnd Leinwandwebtrei sind die vorzüglichsten Nahrungs­ quellen der Einwohner; erstere ist im Jahk 1816 auf

sechzig,

und

die

andere

auf

29 Stühlen

betrieben

worden. ©amtet, eint ^adeliche Stadt unweit Obornik» von 1250 Einwohnern, worunter 530 Juden sind. Die Hauptnahrung ist der Ackerbau. Vor dem dreyßigjährigen Krieg zählte die Stadt Über 36b Tuchma­ cher, und jetzt werden nur noch 4 Tuchmacherstühle, aber 16 Leimveberstühle betrieben. östrorog, oder Scharfenorth, ein kleines abe-

liches Städtchen von 450 Einwohnern, welche sich bioö

von Ackerbau nähre«: Wronki, eine adeliche Stadt an der Warthe^ zwischen Neubrück und Obersitzko. Sie hat 1540 Ein­ wohner , und darunter 550 Juden, deren beste Nah­ rungsquelle die Tuchmacherei ist, da der hiesige Acker sehr schlecht ist. Im Jahr 1816 zählte man hier 15 Tuchmachetstühle und 7 Spinnmaschienen. Die erste­ ren hatten sür ti,oio Thaler Tücher verfertiget und meist auf den Jahrmärkten der umliegenden Städte ab-

8), Heringe, Lachs und Dorsch 26,572 Tonnen, Indigo i333 Centn., Ingwer 232 Centn., Justen 1818 Schiffpfd., Käfe 2457 Centn., Steinkohlen 65 Lasten, Kreide 926 Lasten/ Leinsaat 4988 Tonnen, Matten 2528 Decher, Man­ deln 367 Centn., Matcrialwaaren 10,582 Centn., Baum­ öl iZ63 Centn., Hanföl 4^865 Centn., Leinöl 35 Centn , Rüböl 64 Centn., Pfeffer 2584 Cenm., Reis 631 Ton­ nen, Rosinen 3635 Centn., Salz 1272 Lasten, Steinsalz 933 Lasten, Salpeter 4703 Centn., Schwefel 1959 Centn., Segeltuch 439 Stück, Sirup 53,037 Centn., Talg, Licht und Seife 48/347 Centn., Thee 7807 Pfd., Tabak 9197 Cent»., Thran 4167 Tonnen, Vitriol 636 Centn., Dictua. lien für 5790 Thlr., Franzwein 1.4,018 Oxhoft, spanischer Wein >459 Ohm, Zinn 652 Centn., Rohzucker 3400 Ox­ hoft, raffinirter Zucker 21,772 Centn. In demselben Jahre sind ausgegangen 517 Hauptschiffe beladen, 178 Hauptschiffe mit Ballast, 485-Leichterschiffe; sie führten

aus: 159 Centn. Pot» und Waibasche, 23 SckiffpfdAnker, 1562 Centn. Arsenik nach Holland, England und Rußland, 55 Oxhoft Branntwein, 24 Centn, blaue Farbe, 9 Fäßer und 15 Centn, inländisches Blech, 3113 Centn. 13 Kisten und noch für 22,974 Thlr. Kramwaaren, 3183 Centn, inländische Eisenwaarcn, 27 Oxhoft inländischen Essig, 5 Stück Flanell, 887 Lasten Weizen, 149 Lasten Roggen, 1231 Kisten inländisches Glas, für 1828 Thlr. Hohlglas, 229 Kisten böhmisches Glas, 387 Tonnen Gal­ mei, 100 Tonnen Heringe, 17 Mispel Hopfen, für 17,553 Thlr. Bauholz, 1836 Fade» Brennholz, 324 Schock Die­ len, 15 Schock Klappholz, .»826 Schock Oxboftbödcn, 2600 Schock Oxhoftstäbe, 20,071 Schock Pipenstäbe, für 339 Thlr. Schiffholz, 25,823 Stück Planken, 1214 Schock Tonnenböden, 32,677 Schock Tonnenstäbe, 2 Centn. Ku­ pfer, 61 Kisten Leinwand, 39,000 Mauersteine, 91 Centn. Messing, 6 Tonnen frisches Obst, 6 Stück Barchent, 26 Kisten Porzellan, 1053 Centn. Röthe, 642 Lasten Salz, 21 Tonnen schwarze Seife, 726 Centn. Sensen, 427 Ton­ nen Steinkohlen, 441 Tonnen Theer, 9396 Centn, inlän­ dischen Tabak, 1007 Kisten Tabakspfeifen, 326 Stück Tücher, 108 Centn, inländischen Vitriol, für 21,048 Thlr Viktualien, 70 Oxhoft Franzwein, für >44 Thlr. Unger, wein. — Die Stadt ergab sich ohne Belagerung am »9sten Oktober 1806, und blieb im französischen Besitz bis zum aasten November 1813, wo die Capitulation ab­ geschlossen wurde; die Uebergabe erfolgte am 5ten De­

zember. Pölitz, eine Stadt, der Stadt Stettin gehörig, 22I Meilen von Berlin, am Einfluß der Larpe in die Oder, mit 199 Hausern und 1308 Einwohnern, die Schiffahrt treiben, und jährlich mehrere 1000 Scheffel Hopfen bauen, welche in die Ostseelänber verschickt

werben. Pasewalk, eine Stadt, westlich von Stettin, ig| Meilen von Berlin, an der hier schiffbaren Ucker und Ran­ dow, mit 561 Häusern, 4024 Einwohnern, 2 Kirchen,

4' >

einer lateinische» oder höher» Bürgerschule, Ackerbau und Handel auf den Vieh-, Kram- und Wollmarkten. G o l l n o w, eine Etadt an der Jhna, mit 372 Häu­ sern , 2989 Einwohnern, Band - und Tuchweberei und ein m Kupferhammer. Garz, eine Stadt, an der Oder, r6z Meilen von Berlin, mit 38r Hausern und 2665 E'Nwohnern, die

Baumwollwaaren verfertigen. Altdamm oder Damm, 25 Meilen von Berlin, eine befestigte Stadt, an der Mündung der Plönc in den dammschen See, mit 263 Häusern und 2177 Einwohnern, worunter viele Tuchmacher. Penkun, eine Stadt, zwischen 3 Seen, mit ir>a Häusern und 1508 Einwohnern, die jährlich für 1000 Thlr. Strohhüte verfertigen. Ziegenorth, ein Dorf, mit Schiffahrt. Messenthin, ein Dorf, mit Hopfenbau. Jasenitz, ein Dorf, mit 1000 Einwohnern, die fich von Fischerei und Schiffahrt nähren.

5-

Der greifenhagensche Kreis, worin

Greifenhagen, eine Stadt, an der Regelitz (eine»» Oberarme), die hier noch einmal so breit ist, als die eigent­ liche Ober, 16| Meilen von Berlin, mit 4$5 Häusern, 2 Kirchen und 3646 Einwohnern, worunter viele Tuch, macher. Bahn, «ine Stadt, am kleinen Fluß Thun und am langen See, 155 Meilen von Berlin, mit 194 Häusern und 1250 Einwohnern, die Strohhüte verfertigen und mit Getreide handeln. F i d d i ch 0 w, eine Stadt, auf 2 hohen Bergen nahe an der Oder, mit 147 Häusern und >33r Einwohnern. 6.

Der pyritzsche Kreis, worin

Pyritz, eine Stadt, 17^ Meilen von Berlin, mit 442 Häusern, 2862 Einwohnern, 2 Kirchen, Wvllenzeng-

-i55

Weberei und Handel mit dem hier gewonnenen vortreffli­ chen Weizen. Werben, eine Stadt, dicht am See Madüe, der fast ganz auSgetrocknet und in 14,000 Morgen scbönes nutzbares Land verwandelt worden, mit 506 Einwohnern und Muränenfange. 7.

Der borcksche Kreis, worin

Labes, eine Stadt, an der Rega, die nahe bei der Stadt die Lotznitz aufnimmt, 26^ Äeilen von Berlin, mit

Zog Häusern, 1-757 Einwohnern und Woüenjeugwebrrei. Regenwalde, eine Stadt, nahe an der Rega, mit 204 Häusern und 1119 Einwohnern, die Rasch und Tuch verfertigen. Wangerin, eine Stadt, zwischen den großen Seen Wangerin und Polchow, mit 141 Häusern und 764 Ein­ wohnern. 8-

De.r dabersche Kreis, worin

Naugard oder Naugardten, eine Stadt, zwi­ schen* 2 fischreichen Seen, 26 Meilen von Berlin, mit 17z Häusern und 1207 Einwohnern. Da der, eine Stadt zwischen den Seen Daber und Teetz, mit 173 Häusern und 856 Eintvohnern.

9.

Der flemmingsche Kreis, worin

Camin, eine Stadt, nördlich von Stargard, 33 Meilen von Berlin, auf einem Berge, nahe an der Divenow, mit 385 Hausern, 2124 Einwohnern, einer Dornkirche des vormaligen hiesigen Bisrhumü, einem adlichcn Fräuleinstift, Raschweberei, Branntweinbrennerei, Fische­ rei, Handel mit Fischen rc. Groß-Stepenltz, ein Marktflecken, am Papen­ wasser, mit j3o* Häusern, 700 Einwohnern, Schiffbau,

Schiffahrt.

456 io.

Der

greifenberg - ostensche

Kreis,

worin Stargard oder Neu-Stargard (zum Unter­ schied von Alt »Stargard in Meeklenburg und Stargard in der Proyinj Westpreußen)/ östlich von Stettin, ao| Meilen von Berlin, sonst Hauptstadt von Hmterpommern, in einer fruchtbaren Gegend, an der schiffbaren Jhna, mit 1146 Häusern, 8569 Einwohnern, 4 Kirchen, dem königl. und gröningschen Stadtgymnasium, einer Real­ schule zur Bildung künftiger Handwerker, Wollenfabriken,

Branntweinbrennerei. Freienwalde, Neu-Freienwalde, eine Stadt, ztvifchen dem großen karpfenreichen See Stariz und dem auf der Feldmark entspringenden Krampehlfluß, mit 209 Häusern und 886 Einwohnern. Massow, eine Stadt, 23 Meilen von Berlin, mit 1228 Einwohnern. Jacobshagen, eine Stadt, am saatziger See und einem Arm der Jhna, die halbe, gestohlene oder getheilte Jhna genannt, mit 16s Häusern, die am lyten Juli 1781 fast alle abbrannten, und 1003 Einwohnern. Zachan, eine Stadt, nicht weit von der durch viele Wiesen fließenden Jhna, mit 105 Häusern und 610 Ein­ wohnern. , . .. Nörenberg, eine Stadt, amSreEnjig, mit 892 Einwohnern und Muränenfang.

II.

Der Berirk der Regkerniig tu Stralsund. Er begreift bas ehemalige schwedische Pommern, das aus der Insel und dem Fürstenthum Rügen, dem Lande Stralsund, dem Fürstenthum Barth, der Graf­ schaft Gützkow und der Herrschaft Wolgast bestand, und auf 70 Quadratmeilen 1815. 121,588 Einwohner (außer den Soldatenfrauen und Kindern, deren sich 864 fanden,

und

außer den Officieren,

deren Familien,

gemeinen

Soldaten und dem militairischen Civiletat) in i4 Städ­ ten, 2 Marktflecken und 34? Dörfern enthielt. Er ist in die 5 Kreise: Stralsund, Franzburg, Grimm, Greifstvalde und Bergen eingetheilt.

i. Der stralsunder Kreis, worin Stralsund, die Hauptstadt, an der Meerenge, welche das feste Land von der Insel Rügen scheidet, ganz vom Wasser umgeben und nur durch Brücken mit dem Lande verbunden, 29I Meilen von Berlin. Sie ist im alten Geschmack gebaut, und hätte 1815. '475 Hau­ ser, ohne das Militair und dessen Familien 13,671 Ein­ wohner, einen Seehafen, 5 Kirchen, ein Gymnasium, ein Waisen» und Militair»Erziehungshaus, Woll-, Lein­ wand«, Seifen-, Tabak-, Amidom-, Spiegel-, Meublen«, Spielchartenfabriken, Branntweinbrennereien, Oelschlagereien, Schiffbau und Seehandel. Die ehemals sehr be­ deutenden Festungswerke stnd geschleift; jetzt gewähren die mit Alleen besetzten Wälle angenehme Spaziergänge. Durch eine Wasserkunst erhält die Stabt ihr Koch- und

Trinkwasser. 2.

Der franzburg-barthsche Kreis, worin

Franzburg, eine Stadt, mit 110 Häusern und 800 Einwohnern. Barth, eine Stadt, westlich von Stralsund, am barthischen Bodden, mit 250 Häusern, 3849 Einwohnern, 2 Kirchen, einem üblichen Fräuleinstist, einem Seehafen, Schiffbau und etwas Seehandel.. , Damgard oder Damgardten, eine Stadt, am Einfluß der Reckenitz in einen Meerbusen, mit i$o Häu­ sern und 825 Einwohnern. Rich tenberg, eine Stadt, am See gleiches Na­ mens, mit 781 Einwohnern. 3.

Der grimmensche Kreis, worin

Grimmen, «ine Stabt, mit 230 Häusern und i64s Einwohnern.

Loitz, eine Stadt, mit, 1614 Einwohnern. Tilbbesees oder Tribsees, eine Stabt,

mit

1628 Einwohnern.

4.

Der greifswalber Kreis, worin

Greifswalbe, eine Stadt, süblid) von Stralsund, 394, Meilen von Berlin, an dem für kleine Schiffe fahr­ baren Wasser Ryck (Hilde), das sich 1 Stunde von der Stadt bei dem Dorfe Wieck in den Bodden ergießt, wo die Stadt ihren Hafen hat. Sie hat breite und ge­ rade Straßen, 700 Häuser, 6367 Einwohner, ein Oberappcllationsgerichl für den ganzen Regierungsbezirk, eine 1456 gestiftete Universität (mit 55 Studenten), eine Stadt­ schule, ein Landschullehrerseminar, Oelschlägerei, -Tabaks« fabrik, Branntweinbrennerei, Salzsiederei, Schiffsrhederei. Gützkow, eine Stadt, mit 700 Einwohnern. Lassan, eine Stabt, an dem lassauschen See, den die Peene macht, mit 200 Häusern und 1227 Einwoh­

nern.

Wolgast, eine Stadt, östlich von Greifswalbe, 283 Meilen von Berlin, an der Peene, die eine Meile von der Stadt bei Peenemünde in die Ostsee sich ergießt, hat mit den weitlauftigen Vorstädten 550 Hauser, 3692 Einwohner, einen Hafen, Schiffbau und Seehandel. . 5.

Der bergensche Kreis, wo die Inseln

a) Rügen, die größte unter den zu Teutfchland gehörigen Inseln. Sie ist von dem festen Lande nur etwas über ; Stunde entfernt, und reich an romantischen Gegenden. Sie enthält 17 Qüadratmeilen und 27,089 Einwohner in 2 Städten, 2 Flecken und 67 Dörfern. Das Meer dringt allenthalben in das Laud, und macht es zu Inseln und Halbinseln. Der Boden ist sehr frucht­

bar, besonders auf den Halbinseln Jasmun d und Wit­ kow, und liefert Getreide zur Ausfuhr. Auch die Vieh­ zucht und dir Fischerei sind wichtig; aber Holz ist nicht hinreichend vorhanden. Hier find:

Bergen, die Hauptstadt, mit 270 Häusern, 2216 Ein­ wohnern und einem Fräuleinstiste. In der Nähe ist der Rügard, eine der größten Anhöhen Rügens, von wo man eine schöne Aussicht hat. Garz, eint Stabt, mit 160Häusern und 1161 Ein­ wohnern. Sagard, ein Flecken, mit 120Häusern, 600 Ein­ wohnern und einem Gesundbrunnen. Putbus, ein Dorf, mit einem Schlosse des Fürsten von Putbus, und Seebädern. Jasmund, eine Halbinsel, an deren Norbostkuste der 2 Meilen lange Buchenwald Stubbenitz ist, wo besonders dieStubbenkammer, ein ansehnliches Kreidebirge, das nach der See zu senkrecht abgeschnitten ist, eine der schönsten Felsenpartien bildet, deren Anblick noch mehr erhoben wird durch das unermeßliche Meer, welches den Fuß der Kreidepfciler bespült. Der höchste Gipfel ist 543 Fuß hoch, und eint eingehauene Treppe von etwa 600 Stufen führt bis ju dem Strande hinab. Wittow, eine Halbinsel, die durch einen schmalen Landstrich mit Jasmund zusammenhängt, zeichnet sich durch außerordentliche Fruchtbarkeit an Weizen und Gerste, Fischgewcrbe (an 100 Tonnen Heringe werden hier eingesalzen) und einen Nothhafen aus. Auf derselben ist das Vorgebirge Arkona, die nördlichste Spitze Leutschlands, wo man noch Ueberreste von dem Wall sieht, der ehe­ mals die slavische Festung Arkona umgab. Das 200 Fuß hohe Vorgebirge besteht aus Mergel und Kreide, und man sieht von demselben oft die 7 Meilen entfernte dänische Kreideinsel Mön. Mönchgut, eine Halbinsel. b) Hiddensee, deren Südspitze auf dem Gel­ len gerannt wird, die 2 Meilen von der Stadt Stral­ sund liegende Durchfahrt in die offenbart See. Die In­ sel ist 2| Meilen laug, sehr schmal, enthalt etwas Acker­ land und Wiesen, und 4 Dörfer mit 500 Einwohnern, die sich meistens vom Heringsfang nähren.

4cberei :c. Auf den 18 in und um Remscheid fliestenden Bächen kann schon seit mehreren Jahren keine neue Anlage mehr Statt fin­ den; es steh-n da 37 Breithämmer, 97 Reckhänuner, 44 Schleifmühlen und 16 Sensenreclhämmer. Wermelskirchen, ein Dorf, 87.i Meilen von Berlin, mit einer Tuchfabrik. 11. Der solinger ÄreiS, mit 24,088 Einwoh­ nern, worin

Solingen, eine offene Stadt, 8o| Meilen von Berlin, an der Wipper, mit 9500 Einwohnern, Stahlund Eisenfabriken (in 23 Fabriken werden jährlich von 4400 Arbeitern 1,300,000 Pfund Eisen und Stahl ver­ arbeitet, z. B. 3000 Centner Klingen, 9000 Centner Messer, ferner Rappiere, Fleuretten, Basonette, Ladesiöcke, Ga­ beln, Scheeren, Korkzieher, Stiefelhaken, Feuerstähle und Gefäße aller Art; dazu werden 7 — 8000 Karren, zu un­ gefähr 1000 Pfund Steinkolen und 3 — 400 Karren Holzkolm verbraucht; .jährlich werden dadurch 600,000 Thlr. fr-mdes Geld ins Land gezogen), Baumwoll-- und

Lrinenfabriken. In dem benachbarten Wald ist eine trefliche Gußstahlfabrik, die den englischen nicht nachsteht. Kronenberg, ein Dorf, 79; Meilen von Berlin, mit Nagelschmieden, Feilenhauern, Schlössern und andern Eisenarbeitcrn. 12. Der oplaber Kre is, mit 19,884 Ein»

wohnern, worin Opladen, eine Stabt, am Einfluß der Wipper in den Rhein. Monheim, ein Flecken, am Rhein, mit 2723 Ein­ wohnern, 1 katholischen Kirche, Feldbau, Tuch-, Flanellund Wolljeugfabriken, Töpfereien, Korn- und Holjhandel.

II. Der Berirk der Reggierung tu Cleve

enthalt die vormaligen Herzogthümer Cleve und Gel­ dern, einen Theil des Fürstenthums Mörs, 54 Quadrat, weilen, 210,625 Einwohner und folgende Kreise:

1. Der dinslacker Kreis, worin

Dins lacken, die Kreisstadt. 83| Meilen von Ber­ lin, mit 217 Häusern, 1031 Einwohnern, worunter 39 Juden, i lutherischen und 1 reformirten Kirche, 1 Non­ nenkloster, Kattun-, Strumpf-, Leinwand-, Woll- und Hutfabriken. Duisburg, eine Stabt, in einer angenehmen und fruchtbaren Eeg nd, zwischen den Flüssen Ruhr und An­ ger, unweit des Rhein, 81? Meilen von Berlin, mit 671 Häusern, 4035 Einwohnern, einer reformirten 1655 ge­ stifteten Universität, emem Gymnasium, 5 Kirchen, Ta­ bak- (jährlich für 350,000 Thlr.), Tuch -, Baumwoll-, Zwirn-, Lederfabriken, Seifen- (jährlich für 110,000 Thlr.) und Leimsiedereien, Handel nach Frankreich. In der Nähe sind 2 Eisenschmelzhütten, die jährlich an »

532 Millionen Pfund Gußwaaren liefern, urtö in Saarn eine

königliche Gewrhrfabrik. Holten, eint Stadt, in Form eines Kreuzes ge> baut, am Rhein, mit 149 Hausern, 744 Einwohnern, einem Schloß, einer reformirten Kirche, Tuch-, Deckenund Mefolanweberei mit 20 Stühlen (270 Stück). Ruhrort oder Roerort, eine Stadt, am Einfluß der Ruhr in de» Rhein, mit 140 Häusern, 900 Einwoh­ nern, Baumwollfabrik, Schiffbau, Schiffahrt, Steinkoleu-

handel. Schermbeck, eine Stadt, unweit der Lippe, mit

672 Einwohnern und einem Schlosse.

2. Der rreser Kreis, worin

Rees, die Kreisstadt, in einer fruchtbaren Gegend am Rhein, 81 Meilen von Berlin, mit 452 Häusern, 1800 Einwohnern und 3 Kirchen.

Isselburg, eine Stadt, an der alten Issel, mit 82 Häusern, 401 Einwohnern, 1 reformirten und 1 lu­ therischen Kirche, Glockengießerei, Töpferei. Emmerich, eine Stadt, 'am von Berlin, mit 998 Hausern, 354s chen , i katholischen Gymnasium, 1 wand - und Tuchfabriken, Schiffahrt,

Rhein, 83| Meilen Einwohnern, 5 Kir­ Seniinarium, Lein­ Handel.

Wesels eine Stadt, und starke Festung mit dem Fort Blücher und einem Brückenköpfe auf dem linken Rheinufer, am Einfluß der Lippe in den Rhein, 78 Mei­ len von Berlin, mit 1500 Häusern, 8'300 Einwohnern, 5 Kirchen, 1 Gymnasium, 1 Seminarium, Woll-, Lin­ nen-, Lederfabriken, Handschuhstrickerei, Strumpfwirkerei, Branntweinbrennerei und Handel. Aus dem hiesigen

guten Hafen geht alle 14 Tage ein Beurtschiff nach den Niederlanden. Ringelberg oder Ringenberg, ein Dorf, mit einem alten Schloß. -

z. Der clever Kreis, worin Cleve, die Hauptstadt, 83} Meilen von Berlin, in einer angenehmen Gegend, von Wiesen, Alleen und fruchtbaren Thalern ciugcschlossen, am Kermisdal, i Stunde vom Rhein, mit dem sie durch eitlen, schiffbaren Kanal verbunden ist, mit 1000 Hausern, 5700 Einwoh, nern und 5 Kirchen; Sitz der, Regierung und des £)b«t> landesgerichts, Gymnasium, Siamoisen-, Seiden-, Woll-, Tabakvfabrikcn. Eine Viertelstunde^ von dekEStadt liegt der'wegen seiner trefflichen Allem, Spruigbrunnen, Was­

serfälle und Gesundbrunnen angelithme Thiergarten. Cr anen bürg, eine Gtadt^ zwischen der Maas und Waal, mit 1142 Einwohnern, Getreidebau und Viehzucht. Calcar, eine'Stadt, an der keye undi durch .einen Kanal mit dein eine Stunde entferntest Rhein verbunden^ mit ZZÜ Häusern, 1497 Einwohnern, » Kirchen, Tuch­ fabriken und Rheinschiffahrt. . Goch, eine Stadt, am Niersfluß, mit 500 Hausern, Zoos Einwohnern, worunter eine Mennonitengemeinde, 1 Schloß, 2Kirche», Nadels Seide- »znd Wollryaarenfabriken. Pfalzdorf, ein Dorf, auf der ehemaligen, von den Einwohnern des Dorfes' urbar gemachten gochcr Haide, von Pfälzer Kolonisten angelegt, mit 2600 Einwohnern. 6. Der gelbernsche Krisis, worin

Geldern, die Kreisstadt, 84 Meilen von Berlin, von der Niers umflossen, mit 360 Häusern, 3000 Ein­ wohnern «nö .2 Kirchen. Kervenheim, eiitd Stadt, mit 397 Einwohner». Weeze oder Wees, eia Flecken, mit 1410Einwoh­ nern und einer katholischen und rcformirten Küche. Wankum, ein Dorf, mit 922 Einwohneru.

5. Der rheinberger Kreis, worin

Rheinberg, die Kreisstadt, 1 Stunde vom Rhein, vor dem Ausgange des i7ten Jahrhunderts am Rhein, mit 1654 Einwohnern und Feldbau.

Santen ob-r Santen, eine Stabt, 80 Meilen von Berlin, unweit bes Rheins, mit 480 Häusern, 3000 Einwohnern, Nabel«, Sammt -, Ceibenzeug-, Tuchfabri« kcn und Baumwollspinnerei. Meurs ober Mörs, eine Stabt, an ber Kemelt, 84i Meilen von Berlin, mit 320 Häusern, 1600 Ein­ wohnern, i Citabelle, 2 Kirchen unb ©eibenfabrifen.

6. Der kempener Kreis, worin Kempen, bie Kreisstabt, mit 520 Häusern, 3500 Einwohnern, einem Schloß, Leinwandfaöriken, Ackerbau, Viehzucht. Hier ward der bekannte Thomas a Kempis 1380 geboren. Bracht, ein Dorf, mit 1990 Einwohnern, kein» Wandfabriken und Bleichen. - Greefrath, ein abiiches Dorf, mit 550 Einwoh­ nern, Band-, Baumwoll- und Lcineujeugfabriken.

III. Der Bezirk der Regierung zu Eiln

umfaßt einen Theil der Herzogthümer Jülich und Derg, und die Stabt mit dem größten Theile des vormaligen Erzbisthums Cöln, und enthält auf 69 Quadratmeilen 321,612 Einwohner und folgende Kreise:

r. Die Stadt Köln.

Diese sehr alte und befestigte Hauptstadt der ganzen Provinz liegt 24° 35' Länge, 50° 55' 21" Breite, 84f Meilen von Berlin, am Rhein, über den eine fliegende Brücke nach dem gegenüber liegenden Städtchen Deutz geht, in Form eines Halbzirkels und im Ganzen nicht schön gebaut, 1 Stunde in der Länge, mit sehr engen Straßen, 8000 Hausern, 42/706 Einwohnern und 21 Kirchen; Sitz des Oberpräsidenten, der Regierung und

des Oberappellationshofes. Die vorzüglichsten Plätze sind der Neu« und Heumarkt, beide mit Alleen besetzt.

Unter den öffentlichen Gebäuden sind denkwürdig: i) die Domkirche, die vollendet das größte Werk gothischer Baukunst wäre. Das Schiff der Kirche wird von 100 Säulen getragen, wovon die 4 mittlern 40 Fuß im Um­ fang'Haben. Von den beiden Thürmen, deren Höhe ;u

500 Fuß bestimmt war, ist der eine nur halb so hoch, und der andere nur 21 Fnß hoch erbaut worden. Hinter dem Hochaltar ist die berühmte, auS Marmor erbaute Kapelle der heiligen 3 Könige. Der Kasten, in dem sie liegen, zeichnet sich durch seine Kostbarkeit und durch die darauf angebrachten, mit bewundernswerrher Kunst gear­ beiteten Figuren aus. Auf der linken Seite des Hoch­ altars ist die sogenannte goldene Kammer mit dem kost­ baren Domschatz. 2) Das vormalige Damenstift St. Ursula, merkwürdig durch die kegende von dieser HeNgen und ihren nooo Jungfrauen. Die ganze Kirche ist mit den Gebeinen dieser Jungfrauen angefüllt, und in einet daneben befindlichen Kammer sind die Köpfe symmetrisch ausgestellt. 3) Die Pfarrkirche St. Peter, in welcher der berühmte Maler Rubens (dessen Geburtshaus noch ge­ zeigt wird) getauft wurde, merkwürdig wegen des Mär­ tyrertodes des Apostels, welches herrliche Gemälde der unsterbliche Künstler dieser Kirche schenkte, un6 das 1815 wieder aus Paris zurückgebracht wurde. 4) Das Rath, haus mit einem schönen Portal von einer doppelten Reihe marmorner Säulen. 5) Das Gebäude der Cen­ tralschule ober das ehemalige Jesuitercollegium, das fast so groß als daS hallische Waisenhaus ist. Cöln hat ein Gymnasium mit einer Turnanstalt, eine Hebammenfchule, eine Kupferstichsammlung und andere Kunst- und wissen­ schaftliche Sammlungen, die Bibliotheken bei dem Dom und der Centralschule, eine Sammlung von mathemati­ schen und physikalischen Instrumenten, ein Arbeitshaus, Buchdruckereien, Fabriken von Baumwolle, Steingut, Sammt, Wolle, Zucker, Tabak, Leder, Seife, kölner Leim, g brannten Wassern (Eau de Cologne; in der berühmten Fabrik von Farina werden jährlich an 90,000

(Umbra), Wachsbleichen, in der Nahe 2 Drogue. Oelmühlen. Handel mit Hol;, Getreide re., beson» ders mit den Niederlanden und Frankfurt am Main» Im Jahre 1814 kamen 3039 beladene Schiffe (die 3000 Centner und darüber laden) an, und 2378 beladene

Flaschen verkauft), kölner Erbe Essigbrauereirn, Färbereien re.; rien und viele Frucht- nnd Rheinwein (an 60,000 Ohm),

Schiffe gingen ab; die Einfuhr betrug 1,947,000 Centner, und die abgegangen Waaren (auch mit denen, die auf -er Achse nach Köln kamen, und mit denen, die auf

dem Rhein ankamen, und wieder auf der Achse in daS Innere des Landes gingen) 1,251,717 Centner. .2. Der Landkreis Cöln, worin

-Brühl, eine Stadt, mit 310 Häusern, i885 Ein­ wohnern, «einem prächtigen Lustschloß, das sonst Augu­ ren bürg hieß, und 1809 zum Fürstenthum Eckmühl erhoben wurde, mit- einem Thiergarten, an dessen Ende das Jagdschloß Falkenluss steht. Worringen, eine Stadt, nicht weit vom Rhein, mit 1400 Einwohnern. Deutz, Duytz, ein Flecken, am Rhein, über den hier eine fliegende Brücke geht, der Stadt Cöln gegen­ über, 84$ Meilen von Berlin, mit 330 Häusern und aooo Einwohnern, worunter viele Juden. Frechen, ein Flecken, mit 1400 Eipwohnern und 48 Pottbäckereien, die steinerne Krüge und Töpfe, in ge­ wöhnlichen Jahren 100 Karren, liefern.

Brauweiler, eine ehemalige Abtei,,mit einer kö­ niglichen Arbeils- und Versorgungsanstalt. 3. Der KreiS Bergheim, worin

Kerpen, ein Flecken, an der Erft, mit 1585 Ein­ wohnern und einer Cokegiatkirche. Bergheim, ein Dorf, mit 382 Einwohnern. 4- Der Kreis Lechenich, worin Lechenich, eine Stabt, am Zusammenfluß der Erft

und Nael, mit 1080 Einwohnern, einem Schloß und

Ackerbau. Zülch oder Zü-lpich, eine Stadt,,mit 981 Einwoh­ nern. Es soll das alte Tolbiacum seyn, bei dem der fränkische König Klodwig 496 die AllemanneN' besiegte.

5. Der Kreis Rheinbach, worin Rheinbach oder Ry.nbach', «ine Stabt, mit 1119

Einwohnern, Getreidebau und Viehzucht. 6. Der Kreis ^Bonn, worin Bonn, eine Stadt, 8Zr Meilen, von Berlin, gut gebaut, in einer angenehmen und fruchtbaren Gegend, am Rhein, mit 1159 Häusern, 9311 Einwohnern und 4 Kir­ chen, Sitz eines Erzbisthums und Oberbergamtes. Merkwürdig.Dd: das vormalige kurfürstlich-kölnische Schloß, Las itzt zu einem Lyceum dient, und wovon «in Theil öde und unbewohnt ist; die nach Art der römischen Ro­ tonda erbaute Kirche St. Martin; das im neuen Ge, schmack erbaute Rakhhaus' und das vormalige Franciscanerkloster, in dem itzt «ine Baumwollfahrik angelegt ist. Außerhalb der Stadt befindet sich eine Vittiol- und Scheidewafferfabrik., P,oppe.lsdo.rf, ein Dorf, unweit Bonn, von wo mehrere Alleen hierher und zu dem bei dem Dorfe lie­ genden Schlosse Clemensruhe führen; am Fuß des Kreuzberges, von dem man eine schöne Aussicht genießt, mit 600 Einwohnern und einer Fayencefabrik. Dill ich, ein Dorf, Bonn gegenüber, am Rhein.

7. Der Kreis Siegburg, worin

Siegburg, eine Stadt, an der Sieg, mit 1480 Einwohnern, Leder- und Tabacksfabriken. Königswinter, ein Flecken, 82Z Meilen von Berlin, am Rhein, mit 130 Häusern, 1357 Einwohnern, Weinbau und Fischerei.

8.

Der Areis Uckerath, rworm

Uckerath, ein Marktflecken, 79-J Meilen von Ber­ lin, mit 2too Einwohnern rmd Fabriken. 9.

DerrAveis Walbbroel, worin

Waldbroel, rin Dorf. Die Grafschaft Homburg des Fürsten Albrecht (Friedrich^Ludwig Ferdinand) von Sayn-Witgcnstein- Berleburg; s. S. 52z.

10. Der Kreis Wipperfürth, worin Wipperfürth, eine Siadt, an der Wipper, mit 4800 Einwohnern, Hut-, Tuch», Veugfabriken. Hierher gehört W Grafschaft Gimborn, die 2; Quadratmeilen mit 7000 Einwohnern enthält, und dem Grafen von WÄlmoden-GimVviÄ 'gehört. Dann Neustadt, eine Stadt, mit 70 Häusern und iooö Einwohnern. Gimborn, ein Schloß. 11. Der Kreis Mühlheim, worin Mühlheim'am Rhein, eine Stadt, unweit Cöln, mit Z2OO Einwohnern, Sammt- und andern Seidenfabrikcn auf 300 Stühlen, Tabak -, Baumwollen- und Eisenfabriken, und ansehnlichem Speditionshanbel mit Wein, Getreide rc.

Zehnter Abschnitt. D i e

Provinz

Niederrhein.

Diese Provinz umfaßt den bei weitem größten Theil des Kurfürstenthums Trier, mit den Abteien. Prüm, Cor­ nelius »Münster und Malmebh, einen Theil des Herzog» thums Jülich , «nd des Erzstiftes Cöln, die Reichsstadt Aachen, die Fürstenthümer Simmern und Veldenz, die Grafschaft Saarbrück und Herrschaft Ottweiler, einige kleine Bezirke des. vormnligen Lothringens und. mehrere zwischen, den genanten Ländern zerstreute kleinere reichs» ständische Besitzungen, ferner die Grafschaft Sayn-Alten» kirchen, den größten Theil der: fürstl. wiedschen Besitzung gcn, uuö Hjö solmsischen Aemter Hohensolms,- Praunfels und-Greifenstein , das sonst-nassauisch« Amt Atzbach., die Stadt Wetzlar re. Sie grayzt im Norden, qn die Provin­ zen Jülich-Cleve» Berg,undMestfalen, im Osten an Nast sau, im Süden an das Großherzogthum.Hessen, an, den baierschen Rheinkreis und Frankreich, im Westen an die Niederlande, und enthält auf 303 Quadratmeilen 971,597 Einwohner. Der Boden dieser Provinz ist im Norden Sandebene, mit Anhöhen und Veenland; im Südep sind die felsigen Gebirge der Eifel, aus der die Flüsse Aar, Nette und Erft dem Rhein zufließen, die Ardennen, und die rauhen waldigen Bergreihen des Hundsrück, die sich an die Vogesen anschließen, mit vielen fruchtbaren Thä­ lern am Rhein, an der Mosel und Nahe, und mit Süm­ pfen vermischt. Bei Andernach und Gerolstein findet man ausgebrannte Vulkane. Unter den Seen verdient der Lachersee Auszeichnung, so wie das ulmener Meer, beim Flecken Ulmen unweit Bonn. Der,Hauptfluß ist der Rhein, dem die Nahe oder Rohe (mit der Glan), die Mosel (mit der Kyll, Saar und Sure), die Nette

54

und Aar zuflicßen; kleinere Flüsse sind die Roer oder Ruhr (welche die Flüsse Denke und Wurm aufnimmt, und in den Niederlanden bei R 5io ------- er Kreis Heringen 493 Hermsdorf 416 Herrnstadt 329 Herstelle 515 Herzberg 488 Hetterödorf 549 Hettstadt od. Heckst. 48a Heuscheuer 425 Heydekrug 290 Hiccin 43? Hiddensee 459 Hilchenbach 525 Hillesheim 556 Himmelwitz 433 Hirschberg 413 ------- er Kr. 413 ------- (Arnsberg. D.) 5*6 tyubjien 437 Hochkirch 398

Har;

Seite Hochwald 407 Hord.517' Höxter 5>4 ------- er J?r. 514 Hohenfinow m4 Hchenfriedberg 4l2 Hohen Limburg 520 Hohen-Solms 549 ----------- Herrsch. 549 Hohenmölsen 490 Hohenstein 287 Hohnstein 496 496 -------- er Kr. Hohewiese 418 Hollen 532 Homburg, Herrsch. 538 Hornburg 475 Horstmar 5o8 Hoyerswerda 254 Hnckeswagen 530 Hultschin (Hiccin) 437 Hundsfeld 594 Hundsrücken so. 539 Hußniez 390 I.

Zablonowo Jacobsdorf —Hagen ------- walde (Ottowitz) Iatzdorf Iahnsdörferberg Zannowitz (a. Bober Janowitz (Janowice Jarmen Jaroszewl> Jaroszyn Jafenitz Jasmund 458Jastrow Jauer ------- er Kreis Jauernick Jbbenbühren

523 325 456 435 390 367 416 366 45o 341 341 454 45g 326 428 418 4o6 5o5

Seite Zenkau 312 Zerichow 472 47r ------- er ister Kr. 472 ------- er ater Kr. Zeßen 488 Zhna 444 Ilsenburg 476 476 Zlsenstein 476 Zlsenthal Ilversgehofen 496 Imgenbruch 553 Inden 552 Inowraclav 259 ----------- er Kr. 259 Insterburg 389 Ioachimsthal 233 556 S. Johann Iohannisburg 294 Iohannioburger Haide 29$ Iserlohn Sag ------- er Kr. 529 ILelburg 532 Jülich 552 ------- er Kr. 55s Julich- Cleve- und Bergsche Provinz 52.4 Jüterbogk 221 ------- -Luckenwald er Kr. 221 Juditten 2/3 Juliusburg 394 Jutroszin 3->6 K. Kahme Kaisersesch ;-------walde --------werth Kalau ------- er Kr. Kallintzwen Kamenz Kamininchen Kanitz Kamning

35» 546 427 527 252 252 296 4a8- 429 357 44» 44»

^elti Karge 349 Karlsmarkt 389 Karlsruhe (Pokoi) 43l Karpathen 16 Karthaus, od, Marienparadier 3'3 Katscher 437 369 Kahbach Kauernich 323 Kauffung 4'8 Kelbra 493 Kemberg 485 Kempen 342 ------- (Klever D.) 534 ------- er Kr. 534 Kerpen 556 Kervenheim 533 Ketwig 528 Ketzin 225 Kiauten 293 Kiebel 35o Kiefernstadtel (Sosnizewice) 435 Kiesljngüwalde 407 Kieh ,236 Kindelbrück 501 Kirchberg 543 Kirchhain 25 l 500 Kirchheiligen Kirn 544 - Fluß 28 Kiszokowo 361 Klecks 361 Kleinenberg 513 Kleinkatz 3i3 Kieinkatzenan 398 Klein Strehlih (Male Strelitzke) 436 Klettenberg 497 Klodnih 36g 36. 369 ------- Canal Klöden 4Q8 Klötze 4'7 Kloster-felde an

Seit« Klost^- Roßleben 493 262 Kneiphof Kniegnitz, gr. u. kl. 43o Kobilin 54° Köchstedt 473 Kodowa, ob. Cudowa 4a4 Köbcn 391 Köchcim 545 Köln 434 Königsberg 237 ------- er Kr. 237 ------- in Pr, (poln. Krolewiecz, litth. Ka26 l ralanczus)' 261 ------- er Kreis ------- Reg. Bez. 261 Königshorst 223 ------- Huld 432 ------- stein, Graffch. 494 —— walde 242 —— Winter 537 217 ------- Wusterhausen Köpenick 2i5 Körrenzig 552 Kösen, Alt 491 Kötschau 4go 421 Kommerarr Konton 59 r Kopnitz 549 Kosel 434 ------ er Kr. 434 Kosemitz 430 Kofflar 552 Kosten 347 -—er Kr. 347 Kostrzyn 33g Koszinowen * 295 Kowalewo od. Schönsee 322 Koznjm 34o Kranewitz 437 Krappitz 43i Kratzkau 421 Kremitz 488 KreutzburgerKr. s.Creutzburg.

Seite Krcußburg (Bresl. D.) 3g i ------- er Kr. 39 e Kriewen 348 Krizanzowiß 4^ Kröben 343 ------- er Kr. L43 526 Krojanke Kronenburg 53 Krotcszyn 359 Kruste5o Krumhübel 4'7 Krummenderf 3go Kruözwitz 359 Krzvwin, d-. Kriewen 3i8 Kühndorf 500 Kuhberg Z|IO Kuhdamm 2I0 Kunersdorf 4J8 ------- (Frankf. D.) 235 Kunzendorf 421 Künsche Haf 32. 26g Kurnick 338 261 Kurow Kuttlau 398 Kuhdorf 237 Kutzoberhammer 433 362 Kwieziszewo Kyle 29. i3g Kyrih 223

L. 419 Laasen Laasphe 523 455 Labes Labiau 277 -------er Kreis 277 363 Labischin 44c» Lagiewnick 242 Lagow 45 Lahn — Fluß 26. 28. $24. 539 Lamersdorf 553 Landeck 325 ------- (Schles.) 425

Seite Landecker Kreis 4-5 565 Landeron Landsberg (am Nim) 280 433 ------- (Oppeln. D.) 486 ------- (Sachsen) 240 ------- a. d. Warthe ------- — — —etKr. 240 Landshuth 4" - ------ er Kr. 4'1 Landskrone 367 ------(Berg) 406 Langenberg Sag 4ir Langenbielau 4go Langendorf Langendorf (Brest. D.) 396 Langenlonsheim, oder 544 Lonsheim Langensalza 5oo 5oo ------er Kreis 4?o Langenweddingen Langerwehr 553 Langfuhr 5'0 483 Langhammer Laßau 458 4o6 Lauban 4ö6 — er Kreis Laucha 492 Laucherfte ZZ. 53g 286 Lauck Lauenburg 4^3 -— -Bütowische Kr. 463 444 Leba 463 — (Pommern) 536 Lechenich 4'8 Lederhose Legitten 277 320 Lehnin Leimbach 483 Lein, oder Leun 5>9 Leisewih 39c» Leitzkau, od. Liehkau 47' Kloster Liehke 471 366 Leckno Lengerich 505

Seile

Seite

Lenne 323 503 Löbau — er Kr. 529 Lennep 323 -— er Kr. 529 Löbejün 481 Lenzen 2ZI Löchstadt 275 232 Leschne 433 Löcknitz 320 Lohen Leßen 293 Leubuö 389 392 Löwen Leubusch 309 Löwenberg 403 ------er Kr. 403 Leun, ob. Lein 549 Leuchen 418 388 Löhnig GroßZ 251 Lohra 497 Lewin 458 423 Loitz Lichtenau 514 Lomnitz 417 Lichtenberg " 203 Lonzheim 544 412 Lorenzfelden Liebau 488 Liebemühl 402 286 Lorzendorf Lisbenau 438 243 Loslau -— Standesherrsch. 438 ------(Oppeln. D.) 442 öiebenwaide 209 Lublinitz (Lubenski) 432 Licbenwerda 487 Luckau 251 ------er Kr. -— er Kr. 251 487 250 Luckenwalde Lieberose 22 l 286 Labbecke Liebstadt 510 250 Liegnitz 396 Lübben ------ er Kreis 250 -— er Kr. 396 Lietzkau 252 471 Lübbenau Limburg ob. Hohen-L. 420 Lüben 397 Linde, bie heilige — er Kr. 284 397 226 Lüde, ob. Lügde Lindow, ob. Lindau 614 Linnich 552 Lüdenscheid 519 223 Lüderitz 416 Linum Linz 530 547 Lüdinghausen -------------er Kr. 506 — er Kr. 547 Lippe 30. 503. 524 Lünen 517 Ltppehne 53o 239 Lütringhausen Lippspriug 546 513 Lützerath 521 Luisenbach Lippstadt 510 521 ------ er Kr. >' ------ that 528 Lippusch 232 313 Lychen Lißa 296 345 Lyck — (Flecken) 388 M. 366 Lobkenno 471 Madye Loburg 444 467 Lobsens 365 Magdeburg —— er Kr. 467 Locle 565

Stitt Seite Magdeburger Reg. Bez. 467 Mellenau 390 Malapane 269 431 Memel ------er Kr. 269 Malchow 211 Male Strelihke 436 Memleben 491 400 Menden 520 Mallwitz Malmedy 424 554 Mense, die hohe —- er Kr. 489 554 Merseburg ------- er Kr. Malz 211 489 Manderscheid ------Reg. Bez. 478 557 Mansfeld 483 Merzig 555 -— er Kr. ------er Kr. 483 555 Marggrabowa 296 Meseritz 350 Margonin ------- er Kr. 350 357 Meßenthin Maria Magdalena die 454 Büßerin 407 Metelen 508 Marienburg 314 Mettmann, ob. Medmann 529 ------- er Kr. -------er Kr. 314 529 --------' Werder 315 ^Meurs, od. Mors 534 239 Mewe Marienwalde 324 Marienwerder 389 317 Michelau ----------er Kr. 361 317 Mielozyn -----------Reg.Dez.ZI7 Mieskow 338 ---------- sche Riede-1 x Miecisko 366 rung, oder Werder Mieciöko 366 318 Mark Alvenöleben 471 Militsch 393 Markliisa 407 -— -TrachenbergerKr. 393 Martinskirchen 488 Miloslaw 337 Marsberg, Ob. u. Unter- 545 Minden 509 Maßel -— er Landkreis 509 395 Reg. Bez. ' 5°8 456 Maßow Matschdorf 242 Stadtkr. 509 Minkowitz S. Matthias, ob. Mat389 theis 555 Mittelsteina 425 Matzdorf 395 391 Mittelwalde -------- (a. d. Neiße) 426 Medebach 522 ------- er Kr. 522 Mittonwalde 216 Mettmann 529 Mixstadt 342 Modeledorf Medzibor, od. Mittel s 397 walde 394 Modlau 403 Mefferödorf 407 Mockern 472 Mehltener 39° Mogelin 215 Meienburg 482 228 Mollendorf Meinertühagen 519 Molsen, od. hohen M. 490 Meisdorf 483 Monchgut 459

Mors Mogilnow ------ er Kreis Mohrin Mohrungen ------- er Kr, Molkenberg Mollwitz Monheim Monmirail Monrx'. < Montjo>^ - er Kreis Mordhöhe Moschwig Mosun Moroczen Mücheln Mückenberg Müdenloch Möggelsberge Müggelsee Mühlhausen ------ er Kr. ------ (a. b. Dona) Mühlberg ------ Schloß Mühlheim a. Rhein --------"er Kr. --------an der Ruhr Müllrose ■ Müncheberg Mönchengladbach Münster ----- Kr. -— Reg. Dez. Münsterberg -------- er Kr. — --Frankenstein. Herrsch, Münzenberg Murawana Goslina Muskau —— Standesherrsch.

Geils Seile 534 Myeöka Gorka 344 362 Myslowitz 438 362 91. 238 286 Rachel 364 501 286 Nägelstedt 389 415 Namslau -— Kr. 389 389 223 531 Nauen 565 Naugard 455 402 549 ~ Naumbnrg a. Bober -----a. d. Staate 480 553 ------ er Stadtkr. 480 553 402 415 Naunburg 583 485 Neau 492 348 Nebra 520 364 Neheim 492 Neidenburg 287 ------ er Kr. 488 287 440 20 Neiße — er Kr. 440 216 — (Glatzer D.) 216 369 — Fl. 22. 179. 426 498 498 Nette 539 285 Nethen, Ob. u. Nied. 523 490 487 Neuaugustusburg 496 Neubeutntz -45 352 538 ----- brück 538 -—dämm 237 528 Neuenburg, ob. Neufchatel 236 564 ------ erFürstench. 558 .564 235 -----See 526 558 504 Neuenberg (Marienwerder D.) 504 324 ----- er Kr. 504 324 429 Neuenkirchen 512 429 Neuenrade 5*9 Neuerburg (Herrsch.) 549 429 Neufahrwasser * 3-r —freienwatde 456 494 —Haldensleben 352 471 -------------- ;er Kr. 409 471 —Haus 410 513

587 Seite

Neuhausen —mögen —mark —markt -------- er Kr. —-— (b. Halle) Neunkirchen Neurode —ruppin —salz —schloß — Schottland Neuß — er Kr. Neustadt —er Kreis —— (Cölln. D.) ------- er Damm —— an der Doße — Eberswalde ------- (Oppeln. D.) ------er Kr. —— (Pofen. D.) ------- od. Novemiasto (Pof- D.) Neustargard -^stettin —— er Kr. —teich -^tomifchel —warp —wedel —wied -------er Kr. ------ Graffch. Nicolai Nicolaiten Nicolstadt Niederbarnimer Kr. ------ beuchen ------- langenau ------ ungifche Kreis ------- Rhein (Provinz) Niemegk

273 557 523 388 388 480 52z 422 225 400 394 310 526 526

312 312 538 231 227 211 435 435 349

Niemodin Niesky Nimptsch ------- er Kr. Norden Nörenberg Nordenburg Nordhausen —- er Kr. Norkitten Rotte Nowawer Nowemiasto Nuthe

Ccitt 432 407 429 429 5’4 456 280 496 496 289 221 219 337 203. 217

O.

Obereichsfelder Kr. ------- Glogau ——Loschen ------- Marsberg ------- Sihko. ------- stein ------ Waldenburg — - Wesel Obornick 337 ------- er Kr. 456 Odenkirchen 461 Oder 23. 179. 368. 461 Oderberg 315 ------ Herrsch. . 350 Oebisfelde 450 Oelberg 239 Oelde 548 Oels 548 — er Kr. 548 Oepen 438 Ohlau 294 — er Kr. Fl. 397 23208. Ohra 400 - Fl. $4427 Oie 290 Olbersdorf 539 Olehko 220 ——er Kr.

498 436 400 521 353 28 42 r 543 352 352 526 444 234 438 478 524 506 394 394 553 390 390 369 309 466 460 429 295 295

Seite

Seite Olfen 506 Oliva 310 Oloönicza 357 Olpe 523 Opalenica 348 Opladen 531 ------- er Kr. 531 Oppe 2Z Oppeln (Oppotie) 430 ------- er Kr. 430 ---------- Reg. Bez. 430 Oppelödorf 409 Oranienburg 208 Orbe 558 Orteleburg 287 ---------- er Kreis 287 Ortenberg 494 Ortrand 488 Oschersleben 4?4 ---------- er Kreis 474 Osterburg 477 ----er Kr. 477 Osterfeld 490 ode 287 ------ er Kr. 286 — wieck 477 ------- er Kr. 477 Osthavelländer Kr. 222 Sstig 398 Ostpreußen (Provinz) 255 Ostpriegnitzer Kr. 228 Ostrorog, ob. Scharfenorth 353 Ostrows 341 Ostrzeskow, ob. Schildbcrg 34» Sstrzeskower Kr. 342 Ostsee,od.DaltischeSMeer iz Otmande 432 Ottenstein 410. 423 Ottmächau 442 Ottowitz 435 Ottweiler 556 *— er Kreis 556

Oura Ozerow

539 440

P. Paderborn 5'2 ------- er Kr. 512 Palmincken 275 Pangol 430 Panckow 210 Papecken 2 77 Parchwitz 396 -— (Reichenbach. D. )4i8 Parey 472 22Z Paretz Parsteiner See 179 Pafewalck 453 Passarge 255 Paffendorf 480 — heim 288 Patschkau 442 Pawlowczko 434 PekelsHain 514 Peenamünder Schanze 450 Peene 444 Peisern 336 ----- er Kr. 336 Peiskretscham 434 Peitz 245 Pelplin 314 Penkun 454 Perleberg 229 Persante 444 Petersdorf 4l8 --- Hagen 570 — waldau 411 Pfalz 543 Pförtchen 249 Pforta, ob. Schulpforte 481 Piasky 345 Pillau 274 274 — AltPinne 336 Pissa 255 Pisseck 255- 294

Seite

Seit«

Pitschen 291 Preußisch-Hollander Kr. 28; 225 Prieborn Plaue 390 402 — er Canal 35. 466 PriebuS Pleißkr, Fl. 228 245 Priegniher Kr. Ost-----_ West- 329 PKß 438 — er Kr. 438 Primckenau 399 — Standesherrsch. 438 Pristramb 430 Pleszew, ob. Pirschen 341 Prittwitz 391 519 Pritzerbe 225 Plettenberg 472 Pritzwalk Plöhky 228 272 Plotho 510 PrökulS 322 Prötzel 214 Podgorsze 390 Prosen Pediebrad 59° Pöiiz 32 453 Prorerwyck Pogorzely 340 ProSkau 431 Pskoi 431 Prosna 329 Polch, ob. Pollich 438 545 Protzan Polckwitz 398 Prozan (Reichenvach-D.) 429 462 Prum, ob. Pruvm Pollnow 557 — er Kr. Polnisch-Weichsel 438 557 461 Polzin — Fl539 Pommern, Provinj 342 443 Przebborow Poppelsdorf 537 Putbuü 459 229 Posen 335 Puttlich — er Landkr» 312 335 Puhig — Provinz 328 Pyritz 454 — er Kr. . — er Reg. Bez. 334 454 ------ Sradtkr. 335 u» 205 Potsdam 203 Quaritz ----- Reg. Dez. 398 486 Quedlinburg Pouch 473 Powiedz 362 Quednau 273 430 Queis 369 404 Praus Prausmß 393 Querfurt 491 — er Kr. *— (b. Zauer) 418 49 t 509 Praust 312 Quernheim Pregel 22. 225 f cv yv* 230 Prenzlow (au) -— er Kr. 230 Radach 242 Prettin 303 487 Rabaune Pretzsch ------ neue '312 485 Preußisch-Eylau Rabe vor dem Walbe 530 279 ------ Friedland 292 325 Ragnit —— Holland 510 .285 Rahben

Seite

Seite

Rhadener Kc. 510 Rahnis 501 Nackwitz 348 Randow 444 — er Kr. 450 Rarzkow 34r Rathenow (au) 224 Ratibor 436 Ratiborer Kr. 436 Ratingen 527 Ratzebuhr 451 392 Räuden Raudten (Oppeln. D-) 437 Rauscha 406 Rawicz 343 Nee 6 532 — er Kr. 532 Rees, ob. Rense (Tovl.D.) 542 239 Neez Rega 444 Regenwalde 455 510 Rehme Reibersdorf 409 Reibnih 4’7 Reichenbach 4’o -------- er Kr. 410 -------- Reg. Bez. 410 -------- (Siegn. D.) 4°8 - ------- er Kr. 408 Reichenstein 428 ne-------- er Gebirge 368 Reichthal 389 Reiferscheid 554 Reifträger 16 Reiner; 42Z Reipzig 255 Reißen 345 225 Rekan 507 Reklinghausen 507 ----------- er Kr. Remagen, (ob» Rheinmögen) 546 Remscheid 530 Reneberg 54 r

RengerSdorf 425 Repih 487 242 Reppen Reuse 558 Rheda 5’2 — Standesherrschaft 512 Rheden 320 Rhein 293 -— er Kr. 293 — (Fluß) 26. 524. 539 Rheinbach, ob. Rynbach 537 Rheinberg 533 ------ er Kn 533 Rheinmagen , 546 Rheinsberg 226 526 Rheyd Rhin 25 Richtenberg 457 Riescnburg 3’9 Riesengebirge ’S Riestüdt 493 Ringelberg, od. Ringenb. 532 Ringen 546 Rittberg, od. Riedberg 512 - Standeoherrsch. Z12 Roer 524- 539 Rößel 284 — er Kr. 284 Rogütz 471 Rogau 432 Rogasen 352 Rogow 343 Rogowo 362 500 Rohr Roitzsch 486 Ronsdorf 530 Rosbach 492 Rosenberg 433 —— er Kr. 433 ------- (Marienw.D.) 319 -—- er Kr. 3’9 Rosenthal 211 Roöla 494 Rvöleben, Kloster493

Sette 465

Roßtrappc Rostarczew'> Rothargeb^rge Rothenburg -------^'iegnltzerD- ) ------- er Xv. Rochschloß Rnda Rudelstadt Rübenach Rügen Rügenwalde Rüthen Ruhland Ruhr 30. 50Z . Ruhrort, ob. Roerort Rummelsburg -------------- er Kr. Rungen Ruppin Alt------- er Canal ------- Kr. —— Neu—— er See Ruschinowitz • Ruß Ryckdyrf, BöhmischRyczywol Rüdersdorf Rynbach Rynaroewo

350

I") 482 408 408

430 440 413 542 458 462 521 254 524 532 462 462 227 36 225 225 179 433 390 218 352 2< 9 537 -63

S. Saale Saalfeld Saalkreis Saar Saarbrück ---------- er Kr. Saarburg ---------- er Kr. Saarlouis ---------- er Kr.

24. 464 286 48i 19. 539 556 556 557 557 556 556

%

Seite 220 Saarmn no Sabor 399 Sad'gze 435 Sachsa 497 464 Sachstn, Provinz Sachsenburg 49 r Sagan 40 t 401 —i- er Kr. Saga-d 459 Salzbrunn 42t —- burgerkopf 18 — kokten 574 — löcher 426 — wedel 477 ---------- er Kr. 477 Sammter 353 Samoszin 357 Sandau 472 Sandberg, (od, Piasky) 345 Sanden, od. Xanten 534 Sangerhausen 493 er Kr. 493 Sarnow 345 Saßendorf 516 Sauerland 503 Sauerland. Gebirge 19 Sausenberg 433 Sayn 542 — (Fluß) 524 Schaacken 273 ---------- er Kr. 272 -------------- Mitte 273 Schöferberg 422 Scheibenberg 415 Schenckenderf 247 Schermbeck 532 Schermeisel 242 Schidlitz S09 Schierki 476 Schievelbein 4v3» ------------ er Kr. 463 Schilda 487 Schildberg (Ostrzeszow) 342 Schildesche SU

Seite Schippenbeil, 279 Schkeuditz 489 Schlalach 220 Schlawa 398 Schlawe 462 ------ -pollnower Kr. 462 Schlawenzig 435 Schlesien, Provinz 367 Schleiden 554 Schleusingen 499 Schlichtingüheim 347 Schlieben 488 Schlachow (au) 325 ------ er Kr. 325 Schleppe 3-7 Schmallenberg 522 292 Schmalleningken ^Schmiedeberg 4l4 ------------- er Kr. 4>5 --------- 7—. (in Sachs.) 485 346 Schmieget Schmogra 389 426 Schneeberg Schneegrube, die kleine 15 Schneekoppe 15 Schneidemühl 357 Schockwitz 390 Schokken 365 Schönau 489 ------ (a. Kahbach) 416 Schönberg 408 ——— (AachnerD.) 554 ---------- (an d. Dohm. Grenze) 412 Schönborn 3g1 Schönebeck 469 —- (Potsdam D.) 210 Schoneberg, Alt - u.Neu -218 Schöneck 314 LIO Schöneiche Schönewalde 488 Schönfeld 389 Schönfließ 238 210 Schönhausen

Ce:te Schönsee 322 Schottland, Alt 2 309 ---------- Neu 310 Schraplau 483 Schreckendorf 427 416 Schreibcrhau Schubin, ob. Szubin 363 ------ er Kr. 363 Schürgast 432 Schulitz 356 Schwanebeck 474 Schwarza 499 Schwarze Elster 2.4 465 Schwarzlosen, gr. u. kl. 477 272 Schwarzroth Schwatzkau 347 Schwedetdorf, Ober- u. Nieder425 Schwedt 233 Schweidnitz, 4'9 ------ er Kr. 4'9 Schweinitz 488 ------ er Kr. 488 Schwelm 5'8 S chwemsol 486 Schwerin 352 Schwersenz 336 Schwertau 517 Schweh 324 ------ er Kr. 324 Schwiebnö -43 Schwielochsee Schwine 444 Seeburg 284 Seefelder 4a4 470 Seehausen ------ (a. Aland) 477 236 Seelow, Seegelitz, die große 23 Sehesten 294 Seidenberg 4O7 Seifenberg Seiferödorf 3go 426 Seltenberg Sen-

-

Seite 506 Sendenhorst Senftenberg 253 Seyen 558 Sieg 29. 5M- 539 Siegburg 537 -------- er Kr. 53? Siegen 523 ------- er Kr. 523 Siersdorf 552 Sieveredorf 227 Silberberg 427 Stimmern 543 ----------- er Kr. 543 546 Sinzig Sittichenbach 493 Skarsine 3g5 Skalen 490 336 Slupce Sobernheim 544 516 Soest Soldan »87 ------- Fl. 287 Soldin 238 ------- ex Kr. 258 Solingen 530 ------- er Kr. 53» Sommerfeld 244 Sommerloch 29 296 Somnau Sonnenburg . 242 252 Sonnenwalde 247 Sorau ------- er Kr. 247 ------- (Zyory) (Opp.S).) 436 Sosnizewice 435 Spandau 222 52. 215 Spirdingfee 367 Spitzberg Sponheim, oder Spanheim „ 544 25. 17g Spree Spremberg 254 ----------- -Hoyerswetder Kreis 254

Sprottau ------- er Kr. Stadtberg Stallupönen ---------- — er Kr. Stanowitz Stargard -- er Kr.

Seite 399 399 521 292 292 390 5i4 3?4

------- Neu456 Stasfurt 470 Sterle (Steyle) 528 Steigerwald 496 Steinau Z92 ------- er Kr. Z92 ------- (Oppelner D ) 436 Steine 390 Steinfurt, ob. Burg-St. 50g ----------- er Kr. 5»g Steinheim 5*4 Steinseifen 417 Stelz 42Z Stnszewo 336 Sternberg 242 ----------- er Kr. 2.41 Stettin, Alt450 ------- Neu461 ------- er Reg. -Bez. 44g Störbude 255 Stöfen 4go Stollberg am Harz 494 ---------- (Aachener D.) 55 r ---------- -Stollberg — ----------- -WernigerodeStolpe ------- er Kr. ------- (Potsdamer D.) ------- Fluß Stolzenberg Storchnest Stvrckow ------- — er Kanal Strala« Stralsund Pp

494 475 462 462 219 444 309 347 217 36 203 45"

Seite Stralsunder Kr. 457 456 ---------- Reg. Bez. Strasburg 351 ---------- (a.d.Drewenz)I22 322 ---------- er Kr. Straupitz 251 Strausberg 215 Strauüsee 215 Strehlen 390 ------ er Kr. 390 Strehlitz, Groß433 Klein- (Male 436 Strelitzke) Streppen 395 Striegau 418 ---------- er Kr. 418 Strieö 310 Ströbeck, od. Ströpke 474 Strohwalde 486 Stromberg 5o6 ---------- (Loblenz. D.) 544 —----- (Berg) 18 560 Strzelno Stubbenitz 45g Stubbenkammer 45g Stuhm 819 15 Sturmhaube Styrum 528 Sudeten 15 • 367 Suhl 499 Suhlau 393 Sutmilczyce 34i Swinemünde 45o Sybill.enort 394 Sylber 4°4 Szrim, od. SzreM 538 ------- er Kr. 338 Szroda 337 ------- er Kr. 337 Szuliß, od. Schulitz 356

. T. Tafelsichte Tangermünde

Seite Tapiau 277 Tarckehnen »93 Tarnowitz (Tarhowsky (jory) 43.502 Thale 474 Thal-Ehrenbreitstein 541 Thal-Ulmen .546 Thamsbrück 5oo Thaten 547 lZ2I Thorn 32 l ——er Kr. Thüringer Wald 17.. 466 Thule 453 Tichau 438 Tietz, od. Tuetz 327 291 Tilsit _ ------ er Kr. 291 Tirschtiegel 35o Töpliwoda 4'9 Tolkemit 3*7 Torgau 486' 486 ; —— er Kr. Torgelow 446 ---------- (Stettiner D.) 450 Tost 434 — er Kr. 434

Tournemont Trachenberg Trakehnen Trarbach Trebbin Trebnitz ------- er Kr. Trebschen Treffurt Treis Trepton» Treuenbrihen TribbeseeS Triebel Trier — Reg. Bez. — St. u. Land-Kr. Troitzheim Tromperwyck Tropkowitz Trutenau Trzemeszno Tschirnau, GroßTschirndorf Tsirnitz Tuchel ——er Haide Turzi

Seite 31

393 a8g

544 217 395 395 245 498 526 449 219 438 248 555 555 555 553 3s 437 273 365 592 402 397 324 298 435

U. Ucker - Fluß — See Uckerath ------- er Kr. Uckermünde Uebigau Uefebom ------- Znsel ------- -Wolliner Kr. Ufftrungen Utlingen Ujest Ulmen, ob. Thal-Ulmen

444 231 180 538 538 449 487 45o 45o 45o 494 463 454 546

Seite Ulmer Meer 53A Ummanz 46a Unckel 545 Unna 5l6 Unstrut 466 Untereichsfelder od. Worbiser Kr. 498 Untermaröberg 521 Usez 256

D. Dalengin (Grafsch.) Vallendar ---------- (Herrsch.) Dal-TraverS Seen, die hohe Volbert Versmold Vetschau Dierraden Dierssen Vietze Villich Virneburg S. Vith, od. Veit ---------- er Kr. Vogesen Vreden

W» Wachsenburg Wachtberg Wahlstadt Wahrenbrück Waldau Waldbroel

"

tt St,

565 54» 5g

19 529 f>n 255 234 520 240 537 547 554 554 539 5oS 496 4i5 5g6 487 410 538 538 478 420 421

Waldeck Waldenburg ---------- OberWallhausen 4q5 ---------- (Tob lenz. D.) 544 Walllöfurt 425 Wandersleben 4g6 Wangerin 455

696' Seite Wanftn 3go Wantum 533 Wanzleben 4?° ----------- er Kl*. 4?° Warburg 5*4 ----------- er Kr. 5*4 Warendorf 5o5 ----------- er Kr. 55 Margen 276 Warstein 5j6 Wartenberg 395 ----------- er Kr. Z9.5 —- ----- (am Ochel) • 3gg Wartenburg 255 ----------- (a. d. Elbe) 485 Wartha 428 Warthe, Fluß 23.179.323 Wattenscheid 517 Wechsungen, gr. u. kl. 497 Wecvke 255 Weeze, ob. Wees 535 Wegeleben 47 4 Wehlau 278 ------- er Kr. 278 Wehr 545 Wehrau 4°3 Weichsel 22. 298. 329. 363 —— münde 311 ------- -Niederung 297 Weißenfels 49° ----------- er Kr. 490 Weißensce 5o i ----------- er Kr. 50 t Weißenspring 236 Weißwcrler 553 Weißritz 421 — Fluß 4'9 Welna 353 Wendelstein 492 Wenig - Rackwitz 4°4 Werben 455 ------- (a. d. Elbe) 478 Werden 528 Herder 220

Seite Werl 520 Wermelskirchen 53o Werne ' 5o6 Wernersberg 42C Weriligerode /p5 Werther 5* i Wefel * 532 Weser 26. 503 ------ gebirge 502 Westercappeln 5o5 Westerplatte Zu Westerschanze Zu Westerwald 18- 5oa. 524 Westhavellander Kr. 22Z Westhofen 5*7 Westphalen, Provinz 502 Westphalische Pforte 19. 502 Westpreußen, Provinz 297 Wette 5*7 Wettin 48i Wehlar 547 ------- er Kr. 547 Wicker 287 Wickerath 554 ------- berg 526 Wieck, die schöne 276 Wied # 524 Wiedenbrück 512 -------rr Kr, 5i3 Wiehe ' 49 r Wielichewo, od. WillichowZ48 Wigandsthal 4°7 Wildberg 228 Wilhelminenort 394 Wilhelmsthal 4^6 Willatowo 562 Willebadeßen 5*4 Wilmdorf 89 L Wilönacke 2Z0 Windesheim 544 Winnenberg 5*3 Winningen 543 Winterberg 522 Winzig 392

Seite

Wipper

544- 5M Wippera 482 Wipperfürth 538 —------ er Sv. 538 .Wirfitz 364 ------- er Kr. 364 Wißeck . , ■ 565 Witgenstein 522 ---------- ec Kr. oder 522 Grafsch. ---------- Schloß 5'^5 361 Witckow Witten 517 Wittenberg, a. d. Elbe 484 ---------- er Kr. 484 ——— Klein485 --- ------- (Ostprcuß.) 288 Wittenberge (Potöd.D.) ZtO Wittichenau 2.54 Wittlich 557 -— er Kr. 557 Wittow 458- 459 Wittstock 228 Wogram 275 Wohlan 39-2 -— er Kt. 392 Wolbeck 5o3 Woldenberg 240 Wolgast 458 Wolckenbnrg 18 Wollin 45o -- (Insel) 45o Wollstein 550 Wollmirstädt 471 ----------- er Kr. 471 Wondokleck 295 Wongrowitz (wize) 365 ---------- er Kr. 365 Worbis 498 -------er Kr. 498 Wormdit 282 Worringett 536 Wreschrn 337 Wroncki 353

Seite

Wünschelburg

Würben Wupper Wurm Wusterhausen --------------Königs-

4-3 421 • So 5~,g 227 »17

X. Tanten, od. Santen ^Tionz

534 3Jg

VVßel, die alte

5-4

Zaborowo Zabrizau Zachan Zacken Aahna Zaniemysl Zanow Zarnowitz --------- - er See Zauch-Belziger Kr. Zauditz Zborowsky Zduny Zechlin Zedlitz Zehdett Zehdenick Zeitz — er Kr. Zell. od. Zell int Hamm — er Kr. Zempelburg Zerckow Zerniki Ziegenhals

347

--- Oft ------- rück ---------- er Kr. Ziehl Ziesar

436

456 4i3 485 338 4'ia 3*5 299 21g 437 432 33g

Sag 390 238 2Z2 490 490

544 544 526 337 566

41'2 454 5O£

5ot 338 472

598

Seite Zielenzig Zingst Zinna — (Merseburg. D.) Zinken Ziska Znin Zobten Zobtcnberg Zbrbig Zoll-EngerS

241 460 22 r

48S sZc» 395 364 420 367 485 54i

Zorge Zorndorf Zoffen Zühlsdorf Zülch, cb. Zülpich Züllichau ---------- - er Kr. Zülpich Zülz (Biala) Zyory

Gelt« 497 237

216 211 537 243 245 537 438 436