Der Poimandres. Ein paganisiertes Evangelium: Sprachliche und begriffliche Untersuchungen zum 1. Traktat des Corpus Hermeticum 3161451651, 9783161451652, 3161571398


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Table of contents :
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Titel
VORWORT
INHALT
Einleitung
Hauptlinien der Forschungsgeschichte
Ziel und methodisches Vorgehen der Untersuchungen
Erstes Kapitel: DIE BERUFUNGSVISION (Corp Herm I 1-3)
1.1. Ἐννοίας μοί ποτε γενομένης
1.2. Μετεωρισθείσης μοι τῆς διανοίας
1.3. Κατασχεθεισῶν τῶν ςωματικῶν αἰσθήσεων
1.4. Ὑπερμεγέθη μέτρῳ ἀπεριορίστῳ
1.5. Καλεῖν μου τὸ ὄνομα
1.6. Τί βούλει ἀκοῦσαι καὶ θεάσασθαι;
1.7. Ἐγὼ μέν, φησίν, εἰμὶ ὁ Ποιμάνδρης, ὁ τῆς αὐθεντίας νοῦς
1.7.1. Die Selbstvorstellungsformel
1.7.2. Der Name Poimandres
1.7.2.1. Die Etymologie
1.7.2.2. Das Motiv von Gott als dem Hirten des Menschen
1.7.2.3. Die Konsequenzen
1.7.3. Begriff und Sprachgebrauch von αὐθεντία
1.7.3.1. αὐθεντία in der profanen griechischen Literatur
1.7.3.2. αὐθεντία als religiöser Begriff
1.7.3.3. Das Adjektiv αὐθεντικός
1.7.3.4. Die Konsequenzen
1.7.4. ὁ νοῦς
1.7.5. οἰδα ὃ βούλει, καὶ σύνειμί σοι πανταχοῦ
1.8. Μαθεῖν θέλω τὰ ὄντα κτλ
1.9. Die Berufung des Propheten
1.10. Zusammenfassung
Zweites Kapitel: KOSMOGONIE I: LICHT UND FINSTERNIS (Corp Herm I 4, 7.15 - 8.1)
2.1. Das göttliche Urlicht
2.1.1. Gott ist Licht
2.1.2. Das göttliche Licht als Substanz
2.1.3. Das göttliche Licht als Sphäre und Macht
2.1.4. Die Bedeutung der gnostischen Lichtvorstellung
2.1.5. Die Herleitung der gnostischen Lichtmetaphysik
2.1.5.1. Der griechische Charakter der gnostischen Lichtmetaphysik
2.1.5.2. Die Beziehungen des Poimandres zum Joh-Ev und zum 1 Joh
2.2. Die Finsternis
2.2.1. Das Verhältnis der Finsternis zum Licht
2.2.2. Der griechische Charakter der Finsternis
2.2.3. Der Finsternisbegriff im Joh-Ev und im Poimandres
Drittes Kapitel: KOSMOGONIE II: DIE VIER ELEMENTE (Corp Herm I 4-6, 8.1 - 9.2)
3.1. Erläuterung der Kosmogonie II
3.2. Stoische Elemente in der Kosmogonie II
3.3. Biblische und christlich-gnostische Elemente in der Kosmogonie II
3.4. Die Deutung der Kosmogonie durch Poimandres selbst (Corp Herm Herm I 6, 8.14 - 9.2)
3.4.1. Stoische Elemente im Logosbegriff
3.4.2. Christliche Elemente im Logosbegriff
3.4.3. Die Synthese des stoischen und christlichen Logosbegriffs
Viertes Kapitel: KOSMOGONIE III: GOTT ALS ἀρχέτυπον εἶδος (Corp Herm I 7-8, 9.2 - 9.15)
4.1. Das göttliche Urlicht als Zentrum unzähliger Kräfte
4.2. Die Abgrenzung zwischen der Feuer- und Lichtsphäre
4.3. Das Licht als κόσμος νοητός
4.3.1. Die Begriffe ἀρχέτυπον εἶδος und κόσμος νοητός
4.3.2. Der Begriff κόσμος νοητός im Poimandres
4.3.3. Die Identifikation von Gott mit dem κόσμος νοητός
4.3.4. Der Voranfang des Anfangs ohne Ende
4.4. Der Wille Gottes
4.4.1. Die Deutung der βουλὴ θεοῦ
4.4.2. Der Wille Gottes und der Logos
4.4.3. Der Wille Gottes als (geistiger) Kosmos
Fünftes Kapitel: KOSMOGONIE IV: DER DEMIURG UND DIE HEIMARMENE (Corp Herm I 9)
5.1. Das 'Gebären' Gottes
5.1.1. Die Mannweiblichkeit Gottes
5.1.2. Gott ist Leben und Licht
5.1.3. ἀπεκύησε λόγῳ
5.2. Der Demiurg
5.3. Die sieben Verwalter
5.4. Die Heimarmene
Sechstes Kapitel: DIE VEREINIGUNG DES LOGOS MIT DEM DEMIURGEN (Corp Herm I 10)
Siebtes Kapitel: KOSMOGONIE V: DIE ERSCHAFFUNG ANIMALISCHEN LEBENS (Corp Herm I 11)
Achtes Kapitel: ZUSAMMENFASSUNG UND GESCHICHTLICHE EINORDNUNG
Neuntes Kapitel: ANTHROPOGONIE (Corp Herm I 12-17)
9.1. Der Mensch als Ebenbild Gottes
9.2. Die Ermächtigung des Menschen
9.3. Der Mensch in der Sphäre des Demiurgen
9.4. Die Vereinigung des Menschen mit der Physis
9.4.1. Die Vollmacht des Menschen vor dem Fall
9.4.2. Der Eros und die Physis
9.4.3. Das Motiv des Spiegelbildes
9.5. Der Mensch als ein dem Schicksal unterworfener Sklave
9.6. Das Eingehen des Menschen in die Materie als göttliches Wollen
9.7. Der Urmenschmythos
9.7.1. Der Urmensch in der bisherigen Forschung
9.7.2. Der Vergleich mit den Parallelen
9.7.2.1. Die Naassenerpredigt (Hipp ref V 7,3 - 9,9)
9.7.2.2. Das hermetische Fragment bei Zosimus
9.7.2.3. Die Schrift 'Wesen der Archonten' NHC II 4
9.7.2.4. Die sog 'Titellose Schrift' NHC II 5
9.7.2.5. Die Baruch-Gnosis des Justin (Hipp ref V 23-27)
9.7.2.6. Die Konsequenzen für die Poimandresinterpretation
9.7.3. Die Konsequenzen für den Urmenschmythos
9.8. Biblische und christliche Elemente beim Anthropos
9.8.1. Christliche Elemente beim Anthropos
9.8.2. Entsprechungen im NT zum Anthropos
9.9. Die Entstehung der sieben Menschen (Corp Herm I 16-17)
9.9.1. Der Begriff Mysterium
9.9.2. Die Siebenzahl der Menschen
9.9.3. Der aufrechte Gang und die Mannweiblichkeit
9.9.4. Die Erschaffung des Menschen
9.9.5. Die Weltperiode
9.10. Zusammenfassung und Einordnung
Zehntes Kapitel: DAS HEILIGE WORT GOTTES (Corp Herm I 18)
10.1. Die Aufspaltung in Geschlechter
10.2. Das Zitat Gen 1,28
10.3. Die Wiedererkennung als Gnosis
10.4. Der Eros als Ursache des Todes
Elftes Kapitel: DAS SCHICKSAL DES MENSCHEN (Corp Herm I 19-23)
11.1. Die unmittelbaren Wirkungen des heiligen Wortes
11.1.1. Pronoia und Heimarmene
11.1.2. τὸ περιούσιον ἀγαθόν
11.1.3. Die Abwertung des Körpers
11.2. Ein heidnischer 'Katechismus' über Schuld und Erlösung
11.2.1. Die Frage nach der Schuld
11.2.2. Der Tod im Kosmos
11.3. Der Nus als Hüter der Frommen
11.4. Der Strafdämon
11.5. Zur Ethik des Poimandres
Zwölftes Kapitel: ESCHATOLOGIE (Corp Herm I 24-26, 15.7 - 16.13)
12.0. Die Voraussetzungen der bisherigen Forschung
12.1. Die Auflösung des Körpers
12.2. Der Charakter und der Dämon
12.3. Die Sinneswahrnehmungen und ihre Quellen
12.4. θυμὸς und ἐπιθυμία
12.5. Der Aufstieg durch die Planeten
12.5.1. Die kategorialen Voraussetzungen des Planetenbildes
12.5.2. Die Planeten und ihre Eigenschaften
12.5.3. Die Reihenfolge der Planeten
12.5.4. Der Vergleich mit den Parallelen
12.5.4.1. Die Ophiten bei Origines c Cels VI 30/31
12.5.4.2. Die Planeten in der mandäischen Gnosis
12.5.4.3. Der hermetische Traktat NHC VI 6
12.5.4.4. Die gnostischen Lehren von der Planetenseele
12.5.4.5. Die 'heidnische' Lehre von der Planetenseele
12.5.4.6. Die Konsequenzen
12.6. Das Eingehen in Gott
12.6.1. Die Ankunft in der Ogdoas
12.6.2. Der Gesang der Seligen
12.6.3. Die Aufnahme unter die Seligen
12.6.4. Die Assimilation an die Seligen
12.6.5. Der Gesang über der Ogdoas
12.6.6. Die παραπομπὴ zum Vater
12.6.7. Die παράδοσις
12.6.8. Die δυνάμεις Gottes
12.6.9. Das Eingehen in Gott
12.7. Ergebnisse
Dreizehntes Kapitel: DIE MISSIONSPREDIGT (Corp Herm I 26-30)
13.1. Die Aussendung zur Mission (Corp Herm I 26, 16.13 - 15)
13.1.1. Das Empfangen der Lehre
13.1.2. Die Empfänger der Lehre
13.1.3. Das Menschengeschlecht als Empfänger der Lehre
13.1.4. Der Offenbarungsempfänger als Führer und Medium
13.1.5. Das Erlösungsverständnis des Poimandres
13.2. Die Missionspredigt I. Teil (Corp Herm I 27)
13.2.1. Der Abschluss der Vision
13.2.2. Das Lob und der Dank des Offenbarungsempfängers
13.2.3. Die Missionspredigt I. Teil
13.3. Die Missionspredigt II. Teil (Corp Herm I 28)
13.4. Die Wirkung der Predigt (Corp Herm I 29)
13.4.1. Das Motiv von den zwei Wegen
13.4.2. Die Verkündigung als Säen und Speisung
13.4.3. Das Abendgebet
13.5. Das Selbstbewusstsein des Propheten (Corp Herm I 30)
13.6. Ergebnisse
Vierzehntes Kapitel: DER SCHLUSSHYMNUS (Corp Herm I 31-32)
14.1. Die Problematik der Herleitung des Hymnus aus dem Judentum
14.2. Indizien für einen christlichen Hintergrund des Hymnus
14.3. Zur formalen Struktur des Hymnus
14.4. Die Heiligpreisungen
14.4.1. Allgemeine Bemerkungen zum Stil und Aufbau
14.4.2. Die 1. Heiligpreisung
14.4.3. Die 2. Heiligpreisung
14.4.4. Die 3. Heiligpreisung
14.4.5. Die 4. Heiligpreisung
14.4.6. Die 5. Heiligpreisung
14.4.7. Die 6. Heiligpreisung
14.4.8. Die 7. Heiligpreisung
14.4.9. Die 8. Heiligpreisung
14.4.10. Die 9. Heiligpreisung
14.4.11. Zusammenfassung
14.5. Das Bittgebet
14.5.1. Zur formalen Struktur
14.5.2. Das Wortopfer
14.5.3. Die Unaussprechlichkeit Gottes
14.5.3.1. θεὸς ἀνεκλάητος
14.5.3.2. θεὸς ἄρρητος
14.5.3.3. θεὸς σιωπῇ φωνούμενος
14.5.4. Die Stärkung in der Erkenntnis
14.5.5. Die Erleuchtung durch die Gnade
14.5.6. Die Gotteskindschaft des Menschen
14.5.7. Glaube und Zeugnis
14.5.8. Die Rückkehr zum Licht und Leben
14.5.9. Der Schlussegen
14.5.10. Die Heiligung
14.5.11. Zusammenfassung
Fünfzehntes Kapitel: DAS PROBLEM DER GNOSIS IM POIMANDRES
15.1. Der Poimandres und die Gnosis im engeren Sinn
15.2. Der Poimandres und die Gnosis im weiteren Sinn
Sechzehntes Kapitel: ERGEBNISSE
Siebzehntes Kapitel: GESCHICHTLICHE EINORDNUNG
Achtzehntes Kapitel: ASPEKTE DER FORSCHUNG
Abkürzungen
Bibliographie
Register
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Der Poimandres. Ein paganisiertes Evangelium: Sprachliche und begriffliche Untersuchungen zum 1. Traktat des Corpus Hermeticum
 3161451651, 9783161451652, 3161571398

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Wissenschaftliche Untersuchungen zum Neuen Testament • 2. Reihe Begründet von Joachim Jeremias und Otto Michel Herausgegeben von Martin Hengel und Otfried Hofius

27

Der Poimandres Ein paganisiertes Evangelium Sprachliche und begriffliche Untersuchungen zum 1. Traktat des Corpus Hermeticum

von

Jörg Büchli

ARTIBUS

J. C. B. Mohr (Paul Siebeck) Tübingen

ClP-Kurztitelaufiiahme

der Deutschen Bibliothek

Büchli,Jörg: Der Poimandres - ein paganisiertes Evangelium: sprachl. u. begriffl. Unters, z u m 1. Traktat des C o r p u s H e r m e t i c u m / von J ö r g Büchli. Tübingen: M o h r , 1987. (Wissenschaftliche Untersuchungen z u m N e u e n Testament: Reihe 2; 27) ISBN 3-16-145165-1 978-3-16-157139-8 Unveränderte eBook-Ausgabe 2019 ISSN 0340-9570 N E : Wissenschaftliche Untersuchungen z u m N e u e n Testament / 02

© 1987 J. C. B. M o h r (Paul Siebeck) Tübingen. Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede V e r w e r t u n g außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Z u s t i m m u n g des Verlags unzulässig. Das gilt insbesondere für Vervielfältigung, Übersetzung, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Druck von Guide-Druck G m b H in Tübingen; Einband von Großbuchbinderei H . Koch K G in Tübingen. Printed in Germany.

Fiir Verena

VORWORT Die v o r l i e g e n d e A r b e i t w u r d e v o n der P h i l o s o p h i s c h e n F a k u l t ä t I d e r U n i v e r s i t ä t Z ü r i c h im W i n t e r s e m e s t e r

1985/86 auf Antrag

von

H e r r n P r o f . Dr. W a l t e r B u r k e r t als D i s s e r t a t i o n a n g e n o m m e n .

Ich

danke

sehr h e r z l i c h H e r r n P r o f . B u r k e r t für m a n n i g f a c h e

Unterstüt-

zung; v o n ihm s t a m m t a u c h d e r G e d a n k e , die U n t e r s u c h u n g e n auf l o g i s c h e r B a s i s d u r c h z u f ü h r e n , u n d d e r H i n w e i s a u f die der Nag-Hammadi-Funde.

F e r n e r v e r d a n k e ich H e r r n P r o f . Dr.

Graf, Basel, verschiedene kritische

Fritz

B e m e r k u n g e n , die zu einer

s e r e n D a r s t e l l u n g m e i n e r T h e s e n f ü h r t e n . H e r r n Dr. C l e m e n s Dietfurt,

sei h e r z l i c h g e d a n k t für seine K o r r e k t u r a r b e i t u n d das

ich für die E i n s i c h t n a h m e

E x e m p l a r des P o i m a n d r e s b u c h e s

in das in s e i n e m B e s i t z

Zürich,

befindliche

von Reitzenstein, welches einst

N o r d e n g e h ö r t e u n d v o n ihm m i t v e r s c h i e d e n e n R a n d n o t i z e n worden

bes-

Müller,

Z u s a m m e n s t e l l e n der R e g i s t e r . H e r r n P r o f . Dr. R u d o l f M e y e r , danke

philo-

Bedeutung

Eduard

versehen

ist.

H e r r n P r o f . Dr. M a r t i n H e n g e l v o n der U n i v e r s i t ä t T ü b i n g e n m e i n b e s o n d e r e r Dank für die A u f n a h m e der A r b e i t in die R e i h e s c h a f t l i c h e U n t e r s u c h u n g e n zum N e u e n T e s t a m e n t " . A u s s e r d e m i c h ihm a u c h e i n i g e w i c h t i g e H i n w e i s e l i c h e n E i n o r d n u n g des

zur b e s s e r e n

gebührt "Wissen-

verdanke

geistesgeschicht-

Poimandres.

Die A r b e i t w i d m e ich V e r e n a , m e i n e r l i e b e n u n d

verständnisvollen

Lebensgefährtin. Wattwil, März

1987 Jörg

Büchli

INHALT Einleitung

1

H a u p t l i n i e n der F o r s c h u n g s g e s c h i c h t e Z i e l u n d m e t h o d i s c h e s V o r g e h e n der U n t e r s u c h u n g e n Erstes Kapitel: DIE BERUFUNGSVISION 1.1. 1.2. 1.3. 1.4. 1.5. 1.6. 1.7.

1 6

(Corp Herrn I 1 - 3 )

9

*EvvoiaG uoi ttote Y^vouevric 9 MeTEiopioeeiorii; poi ins 6 i a v o i a c . . 10 KaTaoxEÖEiouiv t£v coouoitikiüv aioSnoeuiv 10 ifirepyEYeeri yEipn; anEpiopi0141 11 K a X E i v uou TO 12 Ti gouXei aicoOaai ÍC yap iXoaoiac akpioc EÚOEBñaai áóúvaiov-

ó &c ua6uw oía ebii Kai TTÜ»; óiaTETaKTai Kai unö xivoi; Kai EiaETai

Erkenntnis

ist g e r a d e z u i Xoooifcía, wie

Herrn frg IIb 2 (III p. 13 N o c k - F e s t u g i é r e )

des

der

EVEKEV

TÍvoe,

irávTwv TÍj 6nmoupyíj ax; iraxpi aya0í¡I.

«tiXoaodua bedeutet hier die E r k e n n t n i s des Seienden, inwiefern auf den Schöpfer bezogen ist^é; daher ist sie auch EUOEßsia. Diese

es Ver-

bindung von R e l i g i o n und Philosophie

findet

leg all III 89: NÜR; a'v TIC; iriaTEÚaai

6EÍ¡Í; °Eav paSr), O'TI Trávxa Ta á'XXa

sich auch bei Philon,

TpÉwETai , UÓV05 &i aUTOi; arpETiTÓg EOTI. Die hermetische Haltung aber selbstständig

aus ihrer, oben in Abs 1.7.4. d a r g e l e g t e n

dürfte

Tendenz

erwachsen sein; Philon ist kaum das u n m i t t e l b a r e V o r b i l d , sondern der w i c h t i g e

Wegbereiter.

Alexandrinern. 76 vgl A 3 bei NOCK-FESTUGIERE ad loc.

z.B.

nur

1. Die Berufungsvision

28

1.9. Die B e r u f u n g d e s

Propheten

Zum A b s c h l u s s der E i n z e l u n t e r s u c h u n g e n v e r d i e n t die E i n l e i t u n g Poiraandres n o c h als G a n z e s eine W ü r d i g u n g , da sie, wie Abs 1.5.

des

zeigte,

die B e r u f u n g des P r o p h e t e n d a r s t e l l t . Diese f o r d e r t g e r a d e z u e i n e n g l e i c h m i t d e m AT h e r a u s , der a l l e r d i n g s bis j e t z t v o n der noch nicht unternommen worden

ist.

A u c h im AT ist die B e r u f u n g des P r o p h e t e n m i t e i n e r V i s i o n verbunden,

Gottes

z.B. 1 R e g 2 2 , 1 9 ; Jes 6 , 1 ; Ez 1 7 7 ; e b e n s o im NT, z.B. A p g

9, 3 - 8 . D a s s e l b e g i l t a u c h für das J u d e n t u m ; äthiopische

Ver-

Forschung

B e i s p i e l e d a z u sind der

oder s l a v i s c h e H e n o c h . Im U n t e r s c h i e d

zum P o i m a n d r e s

kann

n a c h der b i b l i s c h e n V o r s t e l l u n g die E r s c h e i n u n g G o t t e s n i e m a l s vom s c h e n e r z w u n g e n w e r d e n , e t w a d u r c h G e b e t oder O p f e r , s o n d e r n G o t t sich dem M e n s c h e n v o n sich a u s . Im P o i m a n d r e s d a g e g e n w i r d G o t t die K o n t e m p l a t i o n s o z u s a g e n

'herbeigeholt',

heidnisch bezeichnet werden

kann.

ein Zug, der a l s

durch

typisch

C h a r a k t e r i s t i s c h für das AT, das J u d e n t u m u n d das NT ist a u c h , der E m p f ä n g e r der O f f e n b a r u n g immer m i t F u r c h t a u f die Gottes reagiert,

Menzeigt

dass

Erscheinung

sogar d a n n , w e n n a n s t e l l e G o t t e s E n g e l e r s c h e i n e n ,

z.B. slav H e n 1, U + 6 - 7

(p. 452

wie

Riessler):

"Da erschienen mir zwei sehr grosse Männer, wie ich nie auf Erden gesehen...Ich erwachte vom Schlaf und stand von meinem Lager auf; dann verneigte ich mich vor ihnen, mein Antlitz bleich vor Schrecken." Im P o i m a n d r e s h i n g e g e n f e h l t jede F u r c h t r e a k t i o n ; H a e n c h e n 7 ® d i e s d a m i t , d a s s der A u t o r e i n l i t e r a r i s c h e s

das n i c h t die E r s c h e i n u n g d e s h ö c h s t e n G o t t e s v o r a u s s e t z t e . für die E x i s t e n z d i e s e s S c h e m a s f ü h r t e er die s c h o n v o n besprochene

grosse Aehnlichkeit

erklärte

Schema übernommen

habe,

Als

Beweis

Reitzenstein

z w i s c h e n dem P o i m a n d r e s u n d der

Visio

V 1 d e s P a s t o r H e r m a e an. A b e r a b g e s e h e n d a v o n , d a s s a u c h im

Pastor

H e r m a s m i t F u r c h t r e a g i e r t , w i e s i c h der a n d e r e als s e i n

Schutzhirt

(¡)

zu e r k e n n e n g i b t (vis V 4.), k e n n t die ganze ü b r i g e b i b l i s c h e W e l t F u r c h t r e a k t i o n a u c h d a n n , w e n n n i c h t G o t t selber e r s c h e i n t . Der m a n d r e s k a n n a n d i e s e r S t e l l e n i c h t aus d e m B i b l i s c h e n e r k l ä r t In der g r i e c h i s c h e n W e l t ist i n n e r h a l b des l i t e r a r i s c h e n (Epos u n d M y t h o s ) die F u r c h t bei d e r E p i p h a n i e e i n e s G o t t e s

werden.

Bereichs ebenfalls

d a s g e g e b e n e ; sie b e g e g n e t b e s o n d e r s oft in der h e l l e n i s t i s c h e n d a n n in der K a i s e r z e i

Der n o r m a l e O p f e r k u l t h i n g e g e n k e n n t

und im

a l l g e m e i n e n k e i n e O f f e n b a r u n g u n d k e i n e E p i p h a n i e ® ^ . Nur in der s o p h i e gab es k e i n e n P l a t z m e h r für eine F u r c h t vor der

die

Poi-

Philo-

göttlichen

M a c h t , w e i l alle P h i l o s o p h i e d a v o n a u s g e h t , d a s s die W e l t e i n

rational

77 Eine Ausnahme bildet nur der Prophet Jeremia 78 339 79 Horn II 20, 130; Od 16, 178 ff; Horn hymn Cer 190; hymn Ven 182; Eur Ion 1551. Für die hellenistische und folgende Zeit vgl BALZ ThWNT IX 191.5 ff (Stellenbelege). 80 vgl BURKERT 289

29

1.9. Die Berufung des Propheten

konzipierter

und darum prinzipiell

kein unberechenbares,

Menschliches Wollen und göttliches schen Anschauung

vielmehr

gentlich nicht®2; Parmenides

erhält

ihn der Wagen

W

IE

d.h. die

Offenbarung Bei einem

konsequenterweise

lich jüdischer

Von

der Anfang

epivai

der G ö t t i n

Mann

Herkunft

stammen

schliesst das eigene

EUEÖEV

stammt

Senkblei,

In d e n V i s i o n s b e r i c h t

Gottesfeuer,

erscheint

drängt

Typ der

das Symbolschauen

des verbal

malung des Bildes durch neue

vernommenen

im AT e i n n e u e r

Symbolzüge. Dieser

Symbolfüllung tritt die

Typus der

Das A u f t r e t e n i r g e n d eines

Abhandlung, interpres

und für d i e s e n Typ c h a r a k t e r i s t i s c h .

Der Poimandres

diesem

letzten Typus,

echte Vision,

am Platze:

fang des Prophetenbuches, sie e i n e

radikale

Bemerkung über

der Sammlung

er d ü r f t e

in der b y z a n t i n i s c h e n obwohl

vorkommt,

zu eine

Ort

jeweils

im L e b e n d e s E i n z e l n e n b e d e u t e t .

gestellt wurde,

not-

sondern

über den Propheten,

h a t w o h l a u c h d a s C o r p Herrn b e e i n f l u s s t ;

XIII. Traktat als Voraussetzung

An

die

gehört

den literarischen

resp des Berichtes

Kehrtwendung

bezw

Vision.

Im AT u n d NT e r s c h e i n t d i e s e

stellen, weshalb der Poimandres Spitze

keine

in d e r F i k t i o n e i n e r

ist noch eine

sog

mytholo-

ist nun

wendig

dargestellt

viel-

in d e n

bei dem

Aus-

zur

als Vision vorgetragen wird.

theologische

d e n n er e n t h ä l t

Vision:

führt

Typ geht dann über

op-

unter-

Das Bild wird dadurch

in n e u e r

echten Vision

Ofen,

Urflut ua), das

diese

gisches

Topos

dieser

unmög-

griechischen

Tatbestands

bei Daniel und den Pseudepigraphen,

in Bildern.

Gottes

Berufungsvision:

grosse

sich die Reflexion;

schichtig und polythematisch.

Zum Schluss

ist

des

(Mandelzweig,

apokalyptischen

Berufungsvision

praevia,

Denken

somit aus

sondern eher aus dem

ist auch der literarische

streicht®^-. M i t E z e c h i e l

Theologie,

heisst

zwischen Gott und Mensch

F u r c h t im P o i m a n d r e s

sein kann®3,

tisch die Dringlichkeit

Predigt

führt

Später

aktive

eizeigt:

muss.

Heuschreckenschwarm,

Bildgut

und doch

Tradition und bedeutet auch, dass der Verfasser

Interesse

der

sich

von Parmenides

(28 B 1 , 3 ) .

es

kann®"'.

philosophi-

und widersprechen

des M e n s c h e n bei der Epiphanie

F ü r d a s AT i s t c h a r a k t e r i s t i s c h

Stelle

geben

liegen nach der

des Gedichts

solchen Verhältnis

jede Furcht

ist, weshalb

Aoyn) iroAußriPiv E'XEYX O V

6e

Das F e h l e n dieser

philosophischen Kulturkreis

Z.B.

Planen

ineinander

sein W i s s e n durch eine Offenbarung,

(B 7 , 5 f . ) :

unmöglich.

völlig

Kosmos

H a n d e l n der Götter

zur G ö t t i n a l s wlae-nde-n

es d a n n

nicht aus.

einsichtiger

furchterregendes

Dieser

Redaktion an nur noch

Poimandres

An-

weil

den Grund

seine Theologie der Name

der

am

- mit

dardie im Aus-

81 vgl A. DIHLE im Artikel 'Furcht (Gottes)' im RAC p. 665-68 82 vgl dazu A. LESKY, Geschichte der griechischen Literatur, Wb'}'1, p. 238; in p. 92 zeigt Lesky, dass Homer ein Vorläufer dieser philosophischen Anschauung ist. 83 für einen jüdischen Verfasser tritt ein JANSEN 162; allgemein für jüdische Herkunft QUISPEL, Gnosis 416 und PEARSON 347. 84 vgl RGG, Artikel 'Vision' II von V. MAAG.

30

1. Die Berufungsvision

nähme w i e d e r von X I I I

- s o n s t n i r g e n d mehr e r s c h e i n t

nung Hermes im Poimandres überhaupt n i e 1.10. 1.

und d i e

Bezeich-

v o r k o m m t ^ ,

Zusammenfas sung

Der Poimandres

zeigt

in seiner

f l ü s s e aus d e r g r i e c h i s c h e n

Einleitung

verschiedenartige

Platonis-

mus), aus dem AT, dem Judentum,

dem Christentum und aus d e r

Theologie

der

offenbar falsch,

Q u e l l e her v e r s t e h e n mer g e t a n 2.

Es i s t

zu w o l l e n - so w i e es d i e b i s h e r i g e

Der Kern des Poimandres i s t im G o t t e s b i l d ,

Die b i b l i s c h e n

Form und d i e R e l a t i o n

Der A u t o r des Poimandres w i l l

zurück auf

die

christliche

Philosophie,

chen T h e o l o g e n d i e s e zwangsläufig

zu e i n e r

Der R ü c k g r i f f

den R ü c k g r i f f

Gott -

auf

auf

religiöser

Theologie verteidigen.

verste-

weil

die

christli-

Dies f ü h r t

die Philosophie

w i r d am Anfang u n t e r s t r i c h e n

auf.

Form,

philosophischer

ihn

bestimmter

in a p o l o g e t i s c h e r

das

dazu

Repaganisierung

'Gegenevangelium'

Begrifdurch

Der Autor ä u s s e r t sondern s t e l l t

Daher muss e r auch c h r i s t l i c h e

sei-

eher Elemente

übernehmen.

Der A u t o r entstammt o f f e n s i c h t l i c h dem g r i e c h i s c h e n

s e i n Werk muss i n d i e

bestä-

Basis

Er g r e i f t

f ü r s i c h beanspruchen.

den Sprachgebrauch d e r K l a s s i k .

seine Darstellung 4.

o f f e n b a r auf

und

Mensch.

a l s Vermutungen zu

b e s o n d e r s auch d e s w e g e n ,

ebenfalls

ne Gedanken j e d o c h n i c h t eine Art

im-

Einflüsse

s i e werden s i c h a b e r im L a u f e d e r Untersuchungen immer mehr

Heidentum gegen d i e

in

einer

Forschung

am Anfang a b e r g r i e c h i s c h ,

( D i e f o l g e n d e n Aussagen s i n d v o r e r s t

tigen):

fe.

hier

das e r e n t w i r f t .

b e t r e f f e n eher d i e ä u s s e r e hen,

ihn b l o s s von

hat.

zwar g e r a d e 3.

(vorzüglich

Ein-

aus dem

frühen K i r c h e n v ä t e r .

Philosophie

Blütezeit

(Clemens von A l e x a n d r i e n ,

der a l e x a n d r i n i s c h e n

Origines

ua)

gesetzt

Kulturraum;

Katechetenschule

werden.

85 Wer sich eigentlich hinter der Ich-Person des Poimandres verbirgt, i s t immer noch eine offene Frage. Corp Herrn X I I I 15, 206.20 f hat den Poimandres als eine Offenbarung des Nus an Hermes aufgefasst, und dem i s t auch die byzantinische Redaktion g e f o l g t ( v g l den T i t e l am Anfang des Poimandres), ebenso mehrheitlich die moderne Forschung. Aber eigenartig b l e i b t doch, dass die Offenbarung an einen Qott gericht e t i s t . Verständlich i s t dies wieder nur auf der Basis der christlichen Theologie (vgl J 5,20: "Der Vater zeigt dem Sohn a l l e s , was er selber t u t " ) . Eine d e f i n i t i v e Entscheidung in diesem Problem ergibt aber erst eine genaue Analyse von Corp Herrn X I I I und von dessen Beziehung zum Poimandres; deshalb sei die Frage hier noch offengelassen.

Zweites KOSMOGONIE I :

Kapitel

LICHT UND FINSTERNIS

(Corp Herrn I 4,

7.15-8.1)

"Als er dieses gesagt hatte, veränderte er sich in seinem Aussehen, und sofort war mir alles augenblicklich offen, und ich sehe eine unermesslich Schau, indem alles Licht geworden war, das ruhig°° und heiter war und ich geriet in Liebe zu ihm, als ich es erblickte. Und kurz darauf war eine Finsternis, die sich nach unten senkte, nachdem sie in einem Teil entstanden war^V. Sie war furchtbar und abscheulich, krumm gewunden"®, wie es mir schien®'." Obige V i s i o n e n t h ä l t e i n e Besonderheit, d i e innerhalb des Corpus nur dem Poimandres e i g e n i s t : ten müsste j e t z t

Nach dem Brauch der übrigen hermetischen

Poimandres mit einem L e h r v o r t r a g beginnen;

Schrif-

stattdessen

verwandelt er sich s e l b e r in jenes L i c h t , das er e i g e n t l i c h i s t - wie es sich dann im Kap 6 z e i g e n w i r d . Diese Besonderheit i s t wohl vom Johannesevangelium her b e e i n f l u s s t , wo bekanntlich sich Jesus s e l b e r das L i c h t der Welt b e z e i c h n e t

(8,12).

g e l i s t e n hat der Poimandres in eine V i s i o n 2 . 1 . Das g ö t t l i c h e

als

Die t h e o l o g i s c h e Aussage des Evantransformiert.

Urlicht

Um den L i c h t b e g r i f f

des Poimandres r i c h t i g

zu v e r s t e h e n , müssen wir

die f o l g e n d e n Punkte beachten: 2 . 1 . 1 . Gott i s t

Licht

Das L i c h t i s t nicht bloss e i n Symbol f ü r G o t t , sondern Gott

ist

i d e n t i s c h mit dem L i c h t . Das z e i g e n d i e w e i t e r e n S t e l l e n aus dem Poimandres

deutlich: To (Jiaig E K E I V O . . .eyd Noü? 0 oöc 0eoe. (Kap 6, 8L15) 6e uavuidv trainp 0 Nouc, Jjv ¡;corj Kai 5 ) 0 h jjus; denn i c h s e l b s t begehre nach dem Wort. Poimandres s a g t e : Dies i s t das Geheimnis, das b i s auf den h e u t i g e n Tag verborgen geblieben i s t . Die Physis v e r e i n i g t e s i c h mit dem Anthropos und b r a c h t e e i n i n j e d e r Beziehung wunderbares Wunder hervor; da der Anthropos das Wesen der Harmonie der sieben (Planeten) b e s a s s , konnte d i e Physis n i c h t warten30°, sondern gebar sogleich sieben Menschen, entsprechend dem Wesen der sieben Verw a l t e r , welche mannweiblich waren und s i c h a u f r e c h t bewegten. Darauf s a g t e i c h : Oh Poimandres, i c h bin j e t z t i n e i n e grosse Begierde g e r a t e n und verlange zu hören. Berichte a u s f ü h r l i c h darüber307; Und Poimandres s a g t e : Schweig a l s o , i c h habe d i r d i e e r s t e Rede noch n i c h t zu Ende g e f ü h r t . Siehe, i c h schweige, a n t w o r t e t e i c h . Es geschah nun, wie i c h s a g t e , d i e Geburt d i e s e r Sieben auf d i e s e Weise: d i e Erde war nämlich w e i b l i c h und das Wasser das zeugende Element, vom Feuer-* 00 war das r e i f e n d e Element, vom Aether nahm d i e Physis das Pneuma und brachte d i e Körper h e r vor entsprechend der G e s t a l t des Anthropos. Der Anthropos verwandelte s i c h aus Leben und Licht i n Seele und G e i s t , und zwar aus Leben i n S e e l e , aus Licht i n G e i s t e . Und a l l e s , was im s i c h t b a r e n Kosmos vorhanden war, b l i e b i n diesem Zustand b i s ans Ende e i n e r Weltperiode und b i s zum Beginn der Existenz der einzelnen Arten." 303 Poimandres 81 304- v g l HAENCHEN (-• A 291) 330: J e s u s i s t bei J u s t i n b l o s s Verkünder der H e i l s b o t s c h a f t , er v e r g i b t keine Sünden und i s t auch n i c h t der ( p r a e e x i s t e n t e ) menschgewordene Gottessohn. 305 Ergänzung der Textlücke nach REITZENSTEIN 306 Erklärung durch HAENCHEN 361: Die Physis kann das aus Feuer und Pneuma bestehende Wesen des Anthropos n i c h t e r t r a g e n , das e r aus der Planetensphäre mitgebracht h a t . 307 ektpexeiv = 'davonlaufen' i s t h i e r i n Analogie zu Heliod a e t h 3,1 (irapaipexeiv) im Sinne von 'zu r a s c h und zu wenig a u s f ü h r l i c h erzählen 1 zu verstehen (F.GRAF).

96

9. Anthropogonie

Reitzenstein versuchte

seinerzeit-^ 0

vor

allem auf Grund

dieses

'Mythos' von den sieben Menschen, die Urmenschhypothese aus dem

Irani-

schen abzuleiten. Dennoch kann auch dieser Teil im wesentlichen aus griechischen Elementen und aus dem Vorangegangenen erklärt werden. Auch die dialogischen Unterbrechungen sind nicht dazu da, um verschiedene Traditionen einzuführen und so die Widersprüche

zu v e r s c h l e i e r n ^ ^ :

Wenn es zuerst heisst, der Anthropos habe der Physis Feuer und Pneuma vermittelt, so dient dies nur zur Erklärung, warum die Erde sofort Menschen hervorbringt306 (

un(j

steht nicht im Widerspruch zum

sieben

folgenden,

wo die Entstehung des Menschen auf Grund der vier Elemente und des Wesens des Anthropos geschildert wird. Denn auch die zweite Stelle immer noch die

setzt

(stoische) Vorstellung von der Göttlichkeit des Pneumas

und des Feuers voraus. Die Unterbrüche sind eher psychologisch

bedingt:

Durch das Kap 15 wurde der Anthroposmythos unterbrochen und der Schüler bittet daher Poimandres, jetzt ja nicht abzubrechen. Die zweite Unterbrechung deutet die grosse Erregung des Offenbarungsempfängers an, da Poimandres jetzt den Zusammenhang zwischen dem Anthropos und dem wärtigen Menschen

gegen-

enthüllt.

9.9.1. Der Begriff Mysterium Das Wort uuoxripiov ist anfänglich eine Festbezeichnung wie° AvSeaxrip 1 a , nAuvtripia und steht daher zuerst nur im Plural: xà yuoxripia. Da die strikte Geheimhaltung ein besonderes Merkmal dieser Art Feiern war, konnte das Wort - jetzt auch im Singular - auch auf den Inhalt des Festes bezogen werden: das,

'was nicht ausgesprochen werden darf' oder

'was nicht ausgesprochen werden kann'312 . Unter dem Einfluss der Philosophie

(seit Piaton) wird das Wort immer mehr zum ontologischen

Begriff

und bedeutet dann nicht mehr das kultische Ereignis der Begegnung mit der Gottheit, sondern den göttlichen Seinsgrund der Welt313. jm Hellenismus verflacht das Wort dann auch zur blossen Bedeutung

'Geheimnis'31

Bei Paulus, der innerhalb des NT dieses Wort bei weitem am häufigsten gebraucht, erhält es dann den Sinn von

'ein Stück Geheimlehre

oder

Geheimmythos', und zwar im engen Zusammenhang mit dem Kerygma. Muoxiipiov ist dann

'eine in der Sphäre Gottes vorbereitete und in dieser Welt

zur Erfüllung gebrachte Geschichte'315 j ¿ a s Mysterium ist dabei nicht - wie im Kult - schon selbst die Offenbarung, sondern die Offenbarung 308 Nach der Verbesserung von NOCK-FESTUGIERE im Apparat.^ 309 Randnotiz NORDEN p. 333: vgl Gen 2,6 : Kai èyéveTO 6 avSpamoc eig iK>xnv ?Saav. Vgl auch 1 Kor 15, 45 (-*• Abs 9.8.1.). Die sprachlichen Anklänge an die Bibel sind hier ganz eindeutig. 310 REITZENSTEIN-SCHAEDER 18 ff. 311 HAENCHEN 361 312 vgl BURKERT ¿13 313 BORNKAMM ThWNT IV 8U-35 ff. 3 U BORNKAMM ThWNT IV 817.9 ff

97

9.9-1- Der Begriffifysterium

enthüllt das Mysterium als ein solches3l6. Dieser paulinischen Bedeutung des Wortes kommt nun der Poimandres sehr nahe. In der Gnosis bezeichnet UUOTripiov die geheimen, göttlich-menschlichen Offenbarungen, die den Frommen seines transzendenten Ursprungs versichern und ihn seiner Bestimmung zuführen^ 1 7. Die alexandrinische Theologie hat dann diesen Sprachgebrauch aufgegriffen und bezeichnet nun die Wahrheiten der christlichen Religion als Mysterien, z.B. C1 AI paed 3.1 uuoxfipiov Euifcavee'

(236.27 Stählin):

8 e ö c ev av6piinri^»

w0

das

e i n e b i s h e r ungewohnte R a d i k a l i s i e r u n g ausrotten').

f| 6 e i i a

Verb durch d i e Ethik

e r f a h r e n hat

Die Verbindung euxcup 1 o t o u o i v

eine typisch c h r i s t l i c h e

ei

('mit

Jesu

der Wurzel

euAoyouvtei; i s t

Formel, wie dann im Abs 1 3 . 2 . 2 .

Das oou

eindeutig

gezeigt

werden

soll.

11.4-

Der Strafdämon

"Denjenigen, die nicht nach dem Geist leben, den Schlechten und Bösen, den Neidischen, Habgierigen, Mördern und Gottlosen aber bin ich fern und mache dem Strafdämon Platz, der die Schärfe des Feuers anlegt und so den Gottlosen spürbar in seinen Sinnen befällt3 81 , und ihn noch mehr zu ungesetzlichen Taten rüstet, damit er noch mehr Strafe erhält. hört nicht auf, nach unermesslichen Begierden zu verlangen, indem er unablässig gegen die Finsternis kämpft - diesen < M e n s c h e n > 3 8 2 also peinigt er und vermehrt auf ihm das Feuer." (Corp Herrn I 23) 378 379 380 381

BUECHSEL ThWNT I I I 314,35 f f BUECHSEL ThWNT I I I 311,33 auf diese Stelle verweist auch FESTUGIERE I I I 116 A 3 . Das BpiioKEi der codd i s t wegen des folgenden Adv aiaSriTiKwc sinnvoller als die Konjektur t i t p & k e i von NOCK; es macht auch das ottAi^ei verständlicher. Dem steht entgegen, dass SpuCKM ein ausgesprochen poetisches Wort i s t . Immerhin findet es sich, ( v i r t u e l l ) mit dem Akkusativ verbunden, einmal bei Sophokles, Trach 1026 in einer durchaus vergleichbaren Situation (Herakles klagt über seine unheilbare Krankheit): Bpüokei 6 ' au, öpuatcEi 6£iAaia| 610A0O0' nuä? | änoTigaToe a^pia vöoo^. Da auch das unverdächtige aKOpEOTue ein ausgesprochen poetisches Wort i s t , i s t die Lesart der codd doch beizubehalten. 382 Wegen des harten Subjektswechsels k o n j i z i e r t hier NOCK touto für das toutov der codd. Dadurch wird der Sinn des Satzes dahingehend verändert, dass der Mensch durch sein eigenes Laster sich selber bestraft. Dieser Gedanke findet sich schon bei den Pythagoreern (nach F. CUMONT, Lucrece et le symbolisme pythagoricien des Enf e r s , Revue de Philologie 44, 1920, 230 f f ) , i s t häufig bei Philon, i s t aber a l l gemein bekannt geworden vor allem durch die Stoa (vgl E. NORDEN, Jahrbuch für Philologie, Suppl 18, p. 331) und durch die Epikureer (vgl Lukrez I I I 978 f f , wo die Hadesstrafen in Laster des Diesseits umgedeutet werden). Dennoch i s t m.E. die Konjektur nicht nötig, weil 1. der Gedanke der Selbstbestrafung zwar im Corp Herrn vorkommt (X 20; X I I I 7 ) , jedoch nicht ausdrücklich mit dem Tipupog Saipiov verbunden wird und 2. auch in 15.4 ein abrupter Subjektswechsel v o r l i e g t . Die Lesung der

11.4. Der Strafdämon

117

War der Noug uuXiopöc vor allem durch christliche V o r s t e l l u n g e n stimmt, so treten nun beim xiviupöe 6aiuiov die a n t i k - g r i e c h i s c h e n mente in den V o r d e r g r u n d .

Dies zeigt sich a u c h im S p r a c h g e b r a u c h :

NT vermeidet das W o r t 6aiuu>v, w e i l die G r i e c h e n in den äaiyoveg göttliche Wesen e r b l i c k t e n ^ W . Gedanken des P o i m a n d r e s

Paulus f o r m u l i e r t daher Rom

bezeichnenderweise

inhaltlicher

1,28 den

spricht daher

(nicht: äaiuidv) xfjg T i y u j p i a c ;

bedingt ein u n m i t t e l b a r e r

Zusammenhang

doch muss n i c h t mit dem

Anschauung aufgreifen

Die A n s c h a u u n g vom Strafdämon tur der K a i s e r z e i t relativ

eine

konnten.

lässt sich in der griechischen

Litera-

gut v e r f o l g e n . Bei Plutarch quaest Rom Kap

Dämonen h e r u m g e h e n , die die Götter als Strafdämonen Römer in analoger W e i s e die Laren als erinyenhafte

gegen unfromme

und

einige

und strafende

Dämonen

In den oracula Chaldaica frg 90 des Places k ö n n e n die

K U V E C , die aus dem Schoss der Erde heraus die M e n s c h e n a n f a l l e n , falls als S t r a f d ä m o n e n a u f g e f a s s t werden^® 1 *. Auch Plotin greift auf in IV 8, 5, 23 f (xivvuyevoi

51,

böse

ungerechte M e n s c h e n b e n ü t z e n ; dabei erwähnt Plutarch, dass auch

Vorstellung

un-

Poimandres

277A findet sich eine Lehre von A n h ä n g e r n des Chrysipp, w o n a c h

auffassten.

die

s VI 3,

bestehen, w e i l beide Schriften hier auch u n a b h ä n g i g voneinander volkstümliche

das

immer

ganz a n d e r s : Gott ü b e r g a b

G o t t l o s e n Eig dfioKiyov vouv. Der P a s t o r Hermae 2 - 4 von einem StyyeXot;

beEle-

x^ovioi eben-

diese

SaiyovE^), wenn auch

nur

im V o r b e i g e h e n , und ebenso kennt sie auch Jamblich myst II 7 (xiytopoi E eir 10uyn x l • A 18) p. 297, A 121, d e r d i e s e Ordnung auch f ü r P o s e i d o n i o s und Varro annimmt. 429 BOLL RE VII Sp. 2568.34; BOYANCE, Etudes s u r l e songe de S c i p i o n . E s s a i s d ' h i s t o i r e

12. Eschatologie

128

g o r e e r gehen kann, haben wie s p ä t e r Mars,

Jupiter

vielmehr

müssen d i e s e d i e s e l b e

P i a t o n und A r i s t o t e l e s ^ 3 2 .

und S a t u r n .

Reihenfolge

Mond, S o n n e ,

Die s p ä t h e l l e n i s t i s c h e

Jh.

v.

Denken:

heitlich

die Umlaufszeit als

zu v e r w e n d e n ,

s i c h d e n Kosmos a l s

der Chaldäer

basiert

von d e n A s t r o l o g e n

Im R ü c k b l i c k

der

zeigt

somit nur,

es sich a l s o

griechischem

Der V e r g l e i c h

Um nun d i e E i g e n a r t führen wir wieder logisch

vor,

Boden mit den jetzt

am S c h l u s s d i e s e s

durch.

zahlreich

d a s s d a s Kap 25

die als

Die P l a n e t e n g e s i c h t e r , Hund, E s e l )

Wächter d i e s e r

tyrannische

die Origines

haben die Funktion,

M ä c h t e zu d i s q u a l i f i z i e r e n . Planeten

zu l e r n e n h a t t e )

besser

zu

verstehen,

Wir g e h e n n i c h t

-

chrono-

d i e dem P o i m a n d r e s am sind,

ziehen wir

die

gnostische

Macht d e n M e n s c h e n

erwähnt

(Löwe,

Stier,

diese Planeten

Beschwörungsformeln

um D u r c h l a s s

Auffassung

eine gegengöttliche

Die S e e l e muss d a h e r b e i

mittels

Vorausset-

c C e l s VI 30 + 31

typisch

Das R e i c h d e r Hebdomas i s t

unmenschliche Welt,

mehr-

Abschnittes.

Die O p h i t e n b e i O r i g i n e s

der Planetenwelt:

Erwähnung

Parallelen

Bei den O p h i t e n f i n d e n wir d i e

auswendig

Die

Reihenfolge

noch n i e unternommen worden i s t

Da d i e T e x t e n i c h t

12.5.4.1.

Ordnung

griechischen

steht.

des P l a n e t e n a u f s t i e g s

- was b i s

2.

ist.

s o n d e r n b e g i n n e n mit den T e x t e n ,

stehen.

Folgerungen e r s t

Bär,

dass diese

sehr d e u t l i c h ,

e i n e n V e r g l e i c h mit den P a r a l l e l s t e l l e n nächsten

Kriterium für die

charakteristisch

b e n u t z t worden

und

griechischen

i n s e i n e n a s t r o n o m i s c h e n und a s t r o l o g i s c h e n

zungen ganz auf 12.5.4-.

auf

g a n z dem

räumliche Grösse v o r z u s t e l l e n .

b e i Makrob b e s a g t

des Polmandres

sie

somit

Blütezeit

im A e g y p t e n d e s 3 .

Aber a u c h so e n t s p r i c h t

denn der Gedanke,

der Planeten Art,

A s t r o n o m i e und A s t r o l o g i e

Chr. haben.

Merkur,

Ordnung d ü r f t e

i h r e n U r s p r u n g - e b e n s o wie das 8 - S p h ä r e n m o d e l l - i n d e r der griechischen

gekannt

Venus,

bitten.

und

beherrscht433. Drache,

a l s böse

Adler,

dämonische

ihrem A u f s t i e g (die der

Als B e i s p i e l

die

Gläubige sei

die

A n r e d e a n d e n W ä c h t e r d e r s i e b t e n Zone ( S a t u r n ) z i t i e r t (VI 3 1 ) : "0 du, e r s t e r und s i e b e n t e r , J a l d a b a o t h , entstanden um mit D r e i s t i g k e i t (ireiToi8r|Oii;) zu h e r r s c h e n , I c h , h ö c h s t e r Logos des r e i n e n G e i s t e s , v o l l e n d e t e s Werk f ü r Sohn und V a t e r , i c h t r a g e zum Kennzeichen das Symbolon des Bildes des Lebens, i c h habe g e ö f f n e t d i e Türe f ü r die Welt, d i e du f ü r deinen Aion g e schlossen h a t t e s t , i c h gehe - wiederum f r e i - an d e i n e r H e r r s c h a f t v o r b e i ; d i e Gnade s e i mit mir, j a Vater, s i e s e i mit mir!" Dieses Beispiel

430 431 432 433

zeigt

klar,

d a s s b e i den O p h i t e n d e r

spezifische

Charak-

e t de Psychologie r e l i g i e u s e s . P a r i s 1936, p. 62 f . Van der WAERDEN i n RE XXIII 2 Sp. 1809 synt 9,1 (^ A 18) 297-299 entscheidend i s t das Eudemfrg 146 WEHRLI; vgl BURKERT (+ A 18) 298. vgl RUDOLPH 76 f .

129

12.5. Der Aufstieg durch die Planeten

t e r der P l a n e t e n schon s e h r v e r b l a s s t

ist;

andererseits

a b e r auch d i e magischen P r a k t i k e n ^ 3 4 - dem e i g e n t l i c h e n der G n o s l s ,

widersprechen Selbstverständnis

da j a yvüjoii; E r k e n n t n i s und E r l ö s u n g z u g l e i c h

12.5-A-2.

Die P l a n e t e n i n der mandäischen

ist^S,

Gnosis

Die mandäische L i t e r a t u r k e n n t b e s o n d e r s e i n d r u c k s v o l l e f ü r den g n o s t i s c h e n S e e l e n a u f s t i e g .

Zeugnisse

Die S e e l e muss d a b e i a u f i h r e r

von d e r Gemeinde a u f Erden mit Gebeten und Zeremonien b e g l e i t e t a n d e r e r s e i t s kann s i e nur durch das E i n g r e i f e n der L i c h t w e l t

Reise

werden;

gerettet

werden: "Mein Mass i s t vollendet, und ich scheide ab, die Sieben s t e l l t e n sich auf dem Wege gegen mich auf. Sie hielten die Tore vor mir zu, um mich auf dem Weg gefangenzunehmen. Die Bösen sprechen über mich: 'Wir wollen ihn abschneiden und bei uns zurücklassen. 1 Da erhob ich meine Augen zur Höhe und schaute aus und b l i c k t e zum Haus des Lebens. Das Leben gab mir Antwort aus den Früchten, der Glanz gab mir Antwort von weither. Dem Grossen Leben g e f i e l es und es sandte zu mir den Sohn des Lebens. Es sandte den Mann zu mir, der mich seinen Ruf hören l i e s s . Er öffnete mir die Türen und kam, spaltete das Firmament und gab sich kund. Er öffnete die Türen und kam, er öffnete die Tore vor mir und t r i e b die Sieben von meinem Weg. Er bekleidete mich mit Glanz und hüllte mich mit Licht ein. Er gab mir einen Kranz des Glanzes, und meine Gestalt e r s t r a h l t e mehr a l s a l l e Welten." (Lidz Ginza L I I I 56) Der C h a r a k t e r der e i n z e l n e n P l a n e t e n i s t dafür t r i t t dieser

ihr a n t i g ö t t l i c h e s

'Pauschalisierung'

zeigt

(d.h.

nicht

zur G n o s i s g e l a n g t e )

wird auch mit der M ö g l i c h k e i t

gerechnet,

Purgatorien,

Der h e r m e t i s c h e

dass e i n z e l n e Seelen

T r a k t a t MHC VI 6

der uns e i n t i e f e r e s

Eschatologie eröffnet. XIII

OA 435 436 437

Obwohl der T r a k t a t

n ä h e r s t e h t a l s dem P o i m a n d r e s ,

mit dem l e t z t e r e n .

Verständnis

erstmals

für die

hermetische

i n I n h a l t und Form Corp Herrn

e r g e b e n s i c h doch auch

Den I n h a l t können wir nach Mahe^^V

Beispiele dafür bei RUDOLPH 188 f f . so RUDOLPH 187 vgl RUDOLPH 198 Ogdoade 55-57

doch

verloren-

anheimfallen^^

Im neugefundenen Nag-Hammadi-Traktat VI 6 haben wir e i n e n T e x t vor u n s ,

in der

i n denen d i e

Seele g e r e i n i g t wird;

gehen und e n d g ü l t i g der V e r n i c h t u n g durch d i e F i n s t e r n i s 12.5.4.3.

verschwunden,

Gerade

sich die r a d i k a l e Weltverachtung

Mandäer. S i e kennen daneben auch ü b e r i r d i s c h e sündigende

hier völlig

Wesen umso s t ä r k e r h e r v o r .

U

Berührungen

nd im H i n b l i c k

12. Eschatologie

f

unseren V e r g l e i c h

folgendermassen

zusammenfassen:

1. Vorspiel: That erinnert seinen Vater Hermes an ein Versprechen, seinen (des That) voùç bis zur Ogdoas und Enneas erheben zu lassen. Hermes erklärt sein Einverständnis, ihm diese Möglichkeit zu eröffnen. (52, 1-13) 2. Theoretische Erörterungen: That muss mit seinen Brüdern, die die Stimme des Hermes schon gehört haben und deshalb bereits eingeweiht sind, darum beten, den göttlichen Geist zu empfangen. Des weitern fordert Hermes That auf, sich an sich selber zu wenden und sich der Fortschritte zu erinnern, die er in seinem Geist schon gemacht hat. (52,14- - 55,5) 3. Gebet: Hermes und That bitten in einem gemeinsamen Gebet um die Gnade der Ogdoas, indem sie erstmals den Namen Gottes in geheimnisvoller Form aussprechen. (55,6 - 57,27) 4. Die erste Vision: Hermes (und dann auch That) werden von Freude e r f ü l l t beim Kommen der Auvduciç. Sie sehen die Ogdoas und hören den Gesang daselbst. (57,28 - 58,22) 5. Die zweite Vision: Nach einem Hymnus auf Hermes sieht That in einer zweiten Vision durch seinen Dialogpartner hindurch die Ogdoas und die Wesen, die die Enneas besingen. (58,22 - 60,1) 6. Dankgebet an Gott: Hermes empfiehlt That, Schweigen über das Geschehene zu bewahren und zu Gott zu beten bis ans Ende seines Lebens. Im nun folgenden Dankgebet wird der Name des Gottes ein zweites Mal in mystischer Form angerufen. (60,1 - 61,17) 7. Epilog: Der ganze Dialog wird in einem Buch und dann auf Stelen festgehalten, die auch Verfluchungsformeln (gegen missbräuchliche Verwendung) enthalten. (61,18 - 63,32) Im V e r g l e i c h mit dem Poimandres können w i r h i e r

folgende

Eigenheiten

obachten: -

In beiden T r a k t a t e n i s t wird d i e s e r

d i e Ogdoas nur dem voùç z u g ä n g l i c h ,

Tatbestand im Poimandres wohl a b s i c h t l i c h

indem beim Uebergang zum Kap 25 t r o t z wechsels k e i n neues S u b j e k t genannt - Der A u f s t i e g Heil

ist

(57,

23-25).

zur Ogdoas i s t

göttliche

aber n i c h t

doch

verschleiert,

des grammatikalischen

Subjekts-

wird.

e i n Akt der Gnade ( 5 5 , 1 5 ) ,

d.h.

das

W e i s h e i t und Erweckung des voùç im Menschen

Im Poimandres t r i t t

dieser

Aspekt im Kap 22 h e r v o r ,

im Zusammenhang mit dem A u f s t i e g durch d i e Sphären zur

Ogdoas. - Der Zugang zur Ogdoas i s t durch Gebet und Anrufung G o t t e s bar

(56,

27-28);

daraus wird e r s i c h t l i c h ,

Gnade der Ogdoas auch v e r s c h l i e s s e n Poimandres

einleit-

dass der Mensch s i c h

kann. D i e s e r Aspekt f e h l t

der im

völlig.

- Die Ogdoas e r s c h e i n t soteriologischer

im T r a k t a t

Bedeutung;

Himmelfahrt nach dem Tode.

innerhalb einer

die Vision

ist

V i s i o n mit

eindeutig

e i n e Vorwegnahme der

Im Poimandres f e h l t d i e s e r A s p e k t ;

daher

w i r k t der Uebergang zum Thema des S p h ä r e n a u f s t i e g s am Anfang von Kap 24 etwas

unvermittelt.

- Der Durchgang durch d i e Hebdomas e r s c h e i n t moralis

zur Erreichung der

im T r a k t a t a l s

progressio

Vision:

"Déjà nous avons atteint l'Hebdomade, car nous sommes pieux, nous gouvernant dans ta l o i et ta volonté, nous l'accomplissons toujours. En e f f e t nous avons marché dans ta voie et nous avons laissé derrière nous [la malice, afin que nous] fassions advenir [ l a ] con[temp]lation". (56, 27 f f )

12.5. Der Aufstieg durch die Planeten

131

Die Hebdomas kann somit von jedem Menschen von sich aus e r r e i c h t ,

d.h.

h i n t e r sich g e l a s s e n werden. L e i d e r i s t der Text verdorben bei der Angabe, was der Fromme b e i der Durchschreitung der Hebdomas h i n t e r lässt,

doch s o v i e l i s t k l a r ,

dres v o r a u s s e t z t , verständlich

sich

dass der Traktat d i e Konzeption des Poiman-

w e i l die Durchschreitung der Hebdomas nur von ihm her

wird.

Für den Poimandres e r g i b t sich somit f o l g e n d e s : Der A u f s t i e g Ogdoas i s t ein

'natürlicher'

zur

Vorgang, der weder a l s Gnade Gottes noch

irgendwie a l s vom Menschen ' e r z w i n g b a r '

d a r g e s t e l l t w i r d . Zwar f e h l t auch

im Poimandres der Aspekt der Gnade oder das Gebet (bezw d i e

Meditation)

oder d i e Anrufung Gottes n i c h t ganz; s i e erscheinen aber nicht im Zusammenhang mit dem A u f s t i e g zur Ogdoas. Dazu t r i t t l i c h e Besonderheit:

n i c h t von 'zurückgeben' nur von ' g e b e n '

nun noch eine

sprach-

Beim P a s s i e r e n der Sphären s p r i c h t der Poimandres (atroS

I

SOÜOI

V)

der e i n z e l n e n e v s p y t i a i ,

( S i f i w a i v ) ; er o r i e n t i e r t

sondern

sich o f f e n b a r an der im G r i e -

chischen durchaus g e l ä u f i g e n Wendung xa aiiiuaia 6 i 6 o v a i , d i e im Zusammenhang mit dem Heldentod verwendet w i r d ^ 3 8 .

Im NT wird d i e Formel zum

Ausdruck des Glaubenszeugnisses, wobei der Aspekt des Opfertodes immer noch m i t e n t h a l t e n i s

Der Poimandres betont a l s o n i c h t so sehr das

Ablegen von n e g a t i v e n E i g e n s c h a f t e n ,

sondern den Sterbevorgang a l s

sol-

che n, b e i dem das Glaubenszeugnis mitgemeint i s t ; im Kap 32, 19.6 f dann auch ausdrücklich g e s a g t :

dieses l e t z t e r e maTEUio

wird

uapTUpS*

Kai

elc; £|iof)v Kai 5w b e d e u t e t

eintragen'. vision)

v i e l e Wendungen,

Einflusses

-

ist.

weil

EUOIYYÉAIOV

Ign Phld

5,1:

13. Die Missionspredigt

Tip00(t)UY3 -lJ'QKn l 115,1; Sir 2,13; 1 Makk 2,59) sowie aus dem Judentum (Philo rer div her 14-101; deus imm 4; mut nom 178) zeigen noch nicht diese prophetische Ausweitung des Glaubensbegriffs auf die gesamte menschliche Existenz; höchstens i|) 115,1 führt näher an Jesaja heran (doch vgl WEISER ThWNT VI 189 A 121).

U.5. Das Bittgebet

193

liehen Existenz noch nicht in den Glaubensbegriff miteinbezogen i s t . Diesen Schritt v o l l z i e h t erst das Christentum. Das NT s e t z t die Linie des AT f o r t , gibt aber den einzelnen Komponenten des Glaubensbegriffs einen neuen Inhalt und eine grossartige ethische Vertiefung: 1. Glauben heisst nun Annahme des Kerygmas von Christus, d.h. dass durch Christus das Heil erschienen i s t 6 6 ® . i m Poimandres z e i g t sich dies darin, dass die Zuhörer bei der Missionspredigt nur dann g e r e t t e t werden, wenn sie dem Propheten Glauben schenken (Kap 29). Der Gedanke i s t a l l e r d i n g s v e r b l a s s t , weil der Poimandres einen in der Geschichte wirksam gewesenen Erlöser nicht kennt. 2. Das AT konnte nur vom Glauben an Gott aufgrund seiner Taten sprechen, nicht aber vom Glauben an seine Taten, da sie ja faktisch v o r l i e g e n . Umgekehrt spricht nun das NT vom Glauben an Gottes H e i l s t a t durch Christus; aber diese Tat l i e g t nicht zu Tage (d.h. vor dem Glauben), sondern wird erst durch den Glauben zum Faktum66?. Es sei hier besonders hervorgehoben, dass dieser neutestamentliche Glaubensbegriff im hebräischen Verb für 'glauben' schon angelegt i s t : T on n bedeutet e i g e n t l i c h 'jemanden oder etwas f e s t sein lassen, als f e s t , zuverlässig ansehen'. Dieses Glaubensverständnis i s t im Poimandres nicht mehr unmittelbar spürbar, hingegen dessen theologische Konsequenzen: Diese Auffassung führt f o l g e r i c h t i g zum c h r i s t l i c h e n M ä r t y r e r b e g r i f f , da der Märtyrer nur äusserlich bezeugt, was innerlich für den Glauben schon Gewissheit i s t . Diese Konsequenz zog schon das NT in 1 Joh 5,10: o m OTEUUV eIq TOV uidv xou B E O U E ' X E I xriv papiupiav E V t A U T ^ ^ . Der Poimandres f o l g t somit dem christlichen Glaubensverständnis, wenn er an T I I Ö T E U O ) g l e i c h uapxupu anfügt 6 ''''. 6

3. Glauben bedeutet nach c h r i s t l i c h e r Auffassung nicht Glauben an einen schon immer bekannten Gott, sondern an Jesus Christus, den es erst j e t z t durch den Glauben als Herrn für mich g i b t . In dieser A u f f a s sung i s t noch spürbar das Jesus-Logion von der Macht des Glaubens ("dein Glaube hat dir g e h o l f e n " ) , j e t z t aber auf den Verkündiger selbst bezogen. 668 vgl BULTMANN ThWNT VI 209.5 f f mit A 258 (Belegstellen) 669 vgl BULTMANN ThWNT VI 216, 20-31. Der Verfasser ist sich bewusst, dass in dieser Darstellung Bultmanns seine vom modernen Existenzialismus geprägte Auffassung des christlichen Glaubens mitenthalten ist. Da aber diese die sprachlichen Tatbestände nicht berührt, von denen allein der Poimandres abhängig ist, kann sie nicht als Gegenargument gegen unsere These gelten. 670 v . l . £v autijj =13 'durch ihn' 671 Die Verbindung von Glaube und Zeugnis fehlt in der Patristik, begegnet aber in NHC VII 1, 31,21: "damit ich durch den Mund des Glaubens ein Zeugnis für die, die zu ihr (der Taufe) gehören, bekannt mache", und - negativ gewertet - in NHC VII 1, 3i, 20: "und sie werden bezeugen das allgemeine (

dem P o i m a n d r e s w i e d e r

unmittelbares

auch d i e ganz a n d e r e

dass d i e Hermetik

Seneca,

rvSOi

Konsubdurchgehal-

hermetische

d i e von P i a t o n a u s g e h e n d ,

delphische

Am n ä c h s t e n

ohne d a s s e r a l l e r d i n g s 55:

steht,

A n t i o c h o s von A s k a l o n ,

Neuplatonismus

gnostische

16x011;.

Selbsterkenntnis^1^^.

eine

H.D. B e t z h a t nun i n e i n e m A u f s a t z g e z e i g t ^ 9 7 ; Traditionskette

xoT?

im P o i m a n d r e s n i c h t

1 4 . 1 und 1 4 - 1 0 d i e t y p i s c h

A u f f a s s u n g von G n o s i s a u f w e i s e n : in einer

ayaSov.

a u x ö v ek ^con5 Kai 4>toxöc o'vxa Kai 6'x 1 i k

xouxcov x u y x & v e i i ; , s i e Kap 2 1 ,

to t t e p i o u ö i o v

x^Pe?.

zu g e l t e n

Formulierung,

ueuvtiuevoi; y a p xfjc; i 6 i o u tte p i iravxa o u 6 e v i a g

hätte^99_

z.B.

s a c r AC

y s p v r i a q Kai xfjc xoü

0eoO TTepi n a v i a UTTEpgoXfig o d e r somn I 6 0 : o Xiav KaxaXaßiiv Eauxov äiTEYvoüOKE xnv ev n a o i

xou yevrixou oactüi; irpoXagcov o u f i s v E i a v , 0 6 '

y v o u e l a u x ö v yiviicsKEi

xä ö'vxa. Um d e n P o i m a n d r e s

müssen wir d i e s e r Gnosisbegriff I.

noch d i e

Wir s a h e n b e r e i t s liche zielen

Beziehung

christlich-gnostische

im Abs 1 0 . 3 . ,

verstehen,

d a s s d a s V e r b civayvcopiciü) e i n e

persön-

z w i s c h e n dem S u b j e k t und s e i n e m O b j e k t m e i n t .

die beiden Imperative

i n 1 3 . 9 und 1 4 . 1 0 i n d i e s e l b e in

nen a l s o :

als

" D e r Mensch s o l l

M i t d e r Wahl d i e s e s

sich

klassischen

selber

Verbums,

19-6.

Verfasser - wieder

paganisierend

Damit

Richtung

Die I m p e r a t i v e

Sohn G o t t e s

vorkommt, w o l l t e

- den c h r i s t l i c h e n

mei-

erkennen!"

d a s n u r im P o i m a n d r e s

Zusammenhang m i t d e r g n o s t i s c h e n E r k e n n t n i s

2.

zu

hermetischen

hinzufügen:

w i e d a s Reden von d e r G o t t e s s o h n s c h a f t

Gnosis

richtig

s o z u s a g e n h e i d n i s c h e n K o m p o n e n t e im

Xiav äno-

Gehalt

im

der

der

adaptieren.

Im Bezug a u f

den S a t z

14-1

zeigten unsere

und von x^PEw

Abs 1 4 - 5 - 8 )

chen H i n t e r g r u n d

der beiden Wörter.

mittelbaren

bereits

A n a l y s e n von a u x ö v

den b i b l i s c h e n , Nonoai; s e l b e r

bezw

steht

Bezug zum Kap 2 2 , wo vom NoOc; d i e Rede i s t ,

(-»• A 3 5 7 )

christli-

nun im u n dessen

696 vgl d i e Uebersicht b e i NOCK-FESTUGIERE I 23, A 47 sowie R. MORTLEY im RAC, A r t i k e l 'Gnosis I 1 , Sp 469 f . 697 The d e l p h i c maxim rviö6i oauxöv i n Hermetic I n t e r p r e t a t i o n . I n : Harvard Theologic a l Review 63, 1970, 465-84698 BETZ (-» A 697) 479-82 699 BETZ (->• A 697) 482: Der Poimandres l e h n t n i c h t , im Gegensatz zu P h i l o n , d i e A s t r o l o g i e ab und e r kennt auch n i c h t den t y p i s c h jüdischen Gedanken vom Bewahren des Gesetzes.

202

15- Das Problem der Gnosis im Poimandres christlichen

H i n t e r g r u n d wir im Abs 1 1 . 3 .

ü b e r r a s c h t daher n i c h t , heisst:

herausgestellt

haben.

wenn e s i n Corp Herrn IX 1 0 , 1 0 0 . 1 8

t ö yap vorjoai e o t i

tö T i a r e u a a i ^ 0 0 .

Das v o n a a e w e i s t

a u f d i e g ö t t l i c h e Gnade, und zwar im c h r i s t l i c h - g n o s t i s c h e n Das b e d e u t e t :

mit d e r g n o s t i s c h e n E r k e n n t n i s ,

die i h r e r s e i t s

b a r verbunden i s t mit d e r c h r i s t l i c h e n G n a d e n l e h r e . trum d e r h e r m e t i s c h e n T h e o l o g i e , voneinander

sind C h r i s t l i c h e s

Auch h i e r ,

zur

untrennim Zen-

und G n o s t i s c h e s

zu t r e n n e n . Für den P o i m a n d r e s b e s t a n d o f f e n b a r k e i n

s c h i e d z w i s c h e n G n o s i s und C h r i s t e n t u m , dasselbe.

somit Sinn.

Der P o i m a n d r e s v e r b i n d e t d i e d e l p h i s c h e A u f f o r d e r u n g

Selbsterkenntnis

Es

geradezu

nicht

Unter-

b e i d e s war f ü r i h n e i n und

So k l ä r t s i c h auch d e r W i d e r s p r u c h z w i s c h e n d e r

Rückkehr zum L i c h t im Kap 32 und d e r mehr c h r i s t l i c h

gnostischen

gehaltenen

wandlung d e s Menschen im Kap 2 6 : f ü r den P o i m a n d r e s i s t

beides

Veridentisch.

700 ganz analog Corp Herrn IX 5 (98.17): nur die unö tou BeoG cx^öuevoi haben an der vonoi«; Anteil. Vgl auch noch die Uebersicht über den Begriff 'Glauben' im Corpus Hermeticum bei NOCK-FESTUGIERE I 105 A 35.

Sechzehntes

Kapitel

ERGEBNISSE 1. Der P o i m a n d r e s

ist n i c h t eine vom C h r i s t e n t u m u n b e r ü h r t e

s o n d e r n zeigt im G e g e n t e i l sehr w e i t g e h e n d e

christliche

Schrift, Einflüsse.

Die B e w e i s l a g e : Es s i n d s e l b s t v e r s t ä n d l i c h n i c h t alle ten Argumente

gleich schlüssig. Einige

- wie die L o g i k l e h r t - nur p r o b l e m a t i s c h e d o r t ist der c h r i s t l i c h e

vorgebrach-

sind Analogieschlüsse, Urteile ergeben.

E i n f l u s s g e s i c h e r t , wo

e i n W o r t nur d u r c h d e n c h r i s t l i c h e n S p r a c h g e b r a u c h werden konnte

die

Aber

erklärt

( a u S e v i í a , ó u o o ú c n o g , Trepioúoiov) ,

ein B e g r i f f nur d u r c h die c h r i s t l i c h e K o m p o n e n t e ü b e r h a u p t Zusammenhang verständlich wurde

(nA8ov,

im

uap-

TUOTEÚCO,

Tupü), ein Motiv religionsgeschichtlich voraussetzt

die c h r i s t l i c h e

( H i r t e n m o t i v , der L o g o s , die

Theologie

yctctvota),

z u s ä t z l i c h s t i l i s t i s c h e A n k l ä n g e a n das NT, die

Apostolischen

V ä t e r , C l e m e n s v o n A l e x a n d r i e n , O r i g i n e s u n d die schen Konstitutionen

Apostoli-

vorliegen.

2. U n s e r E r g e b n i s k o m m t i n n e r h a l b der F o r s c h u n g s g e s c h i c h t e p u n k t v o n P r ü m m am n ä c h s t e n .

Im U n t e r s c h i e d

dem

Stand-

zu d i e s e m sind die

c h r i s t l i c h e n E l e m e n t e a b e r n i c h t b l o s s als p u n k t u e l l e

zu

betrachten,

s o n d e r n sie b e s t i m m e n w e s e n t l i c h die g a n z e S c h r i f t . W e s e n t l i c h d e u t e t , dass d e r P o i m a n d r e s t h e o l o g i s c h eine g a n z a n d e r e e r h i e l t e , w e n n m a n die c h r i s t l i c h e n E l e m e n t e als aussondern

be-

Aussage

Interpolationen

würde.

3. Vom C h r i s t e n t u m ü b e r n i m m t der P o i m a n d r e s das H i r t e n m o t i v , die stische Tendenz

(Eros u n d T o d g e h e n auf d e n S c h ö p f e r

zurück;

monikeine

T r e n n u n g z w i s c h e n dem S c h ö p f e r - u n d dem E r l ö s e r g o t t wie in der

übri-

g e n G n o s i s ) , die enge R e l a t i o n M e n s c h - G o t t , die in d i e s e r F o r m d e r g r i e c h i s c h e n R e l i g i o n u n ü b l i c h ist, d e n E r l ö s u n g s g e d a n k e n , u e x á v o i a , das

TTVEUUCJ

(in der F o r m des v o u ? ) , d e n G n a d e n - u n d

in

die

Glau-

bensbegriff . U. Bei der U e b e r n a h m e

l ä s s t der P o i m a n d r e s a b e r a u c h b e s t i m m t e

wie das e s c h a t o l o g i s c h e W e l t e n d e , die G e s c h i c h t l i c h k e i t des s t u s e r e i g n i s s e s , das t r i n i t a r i s c h e das p e r s o n a l e

Glaubensverständnis

Gottesbild, den

Züge

Sündenbegriff,

sowie - im Z u s a m m e n h a n g d a m i t

die g e s a m t e c h r i s t l i c h e E t h i k . Der P o i m a n d r e s ü b e r n i m m t s o m i t Christentum

in s e i n e r ü b e r i n d i v i d u e l l e n ,

weg,

Chri-

theologisch geprägten

die v o n der G n o s i s , aber a u c h v o n d e n K a t e g o r i e n der

-

das Form,

griechischen

16. Ergebnisse

20U

Philosophie b e s t i m m t ist. Insbesondere ist a u c h eine grosse Nähe des P o i m a n d r e s zum t h e o l o g i s c h e n System von Origines

festzustellen.

5. Bestimmte christliche V o r s t e l l u n g e n w e r d e n vom P o i m a n d r e s auch auf andere G r u n d l a g e n ü b e r t r a g e n : E i g e n h e i t e n von Christus Sein, die V o l l m a c h t , das A b b i l d - V e r h ä l t n i s

(das Kupioi;-

zum Vater, seine

Schuld-

losigkeit, sein g ö t t l i c h e s Wollen) ü b e r t r ä g t der Poimandres auf den Anthropos und später d a n n auf den P r o p h e t e n

(die V o l l m a c h t und das

S e n d u n g s b e w u s s t s e i n ) ; die s p l r i t u a l i s i e r t verstandene erscheint als H i n t e r g r u n d des Aufstiegs d u r c h die

Auferstehung

Sphären.

6. A u f g r u n d dieser E i g e n h e i t e n wurde im Laufe der U n t e r s u c h u n g e n d e u t l i c h e r , dass im Poimandres eine Paganisierung des

immer

Christentums

v o r l i e g t . Dieselbe zeigt sich auch im S p r a c h l i c h e n , indem der

Poi-

mandres das h e i d n i s c h e W o r t für das entsprechende

ein-

setzt

(voug für irveupa,

SEOTTVOUC

für

SEOITVEUOTO«;

christliche

, av9pto7io• Bibliographie

Frisk

= H. Frisk, Griechisches

(-»• Bibliographie) (LXX)

(LXX)

etymologisches

Wörterbuch. Heidelberg 1954Gal

= Galaterbrief

Gen

= das Buch Genesis nach der Masora

Grese

-»• Bibliographie

Haenchen

-*• Bibliographie

Heinrici

-»• Bibliographie

herm Def

= hermetische Definitionen

(->- Bibliographie:

J.P. Mahé) HWPh

= Historisches Wörterbuch der

Philosophie,

hsg von J. Ritter. Basel/Stuttgart 1971 J Jansen

=

Bibliographie

Jes

= Jesaja

Joh

= Johannesbrief

Jonas Justin

ff

Johannesevangelium

Bibliographie = Justinus Martyr

(t 165 n. Chr); zitiert nach

J.C.Th.v.Otto, 1876-1881

(3. Aufl.)

1/2 ap = apologiae Buch 1/2 conf = confutatio quorundam

Aristotelis

dogmatum dial = dialogus cum Tryphone Judaeo Justinian

= Iustinianus imperator

482-565

conf = confessio rectae fidei adversus tria capitula M 86.993 Kap

= Kapiteleinteilung des Poimandres nach Nock-

Klein

-