Der deutsche "Lucidarius": Band I Kritischer Text nach den Handschriften [Reprint 2015 ed.] 9783110947304, 9783484360358

Die Neuausgabe des "Lucidarius" ersetzt den "unzureichenden Textabdruck" (J. Bumke) von Felix Heidla

200 24 62MB

German Pages 488 [492] Year 1994

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Table of contents :
VORWORT
KRITISCHER TexT
Prolog
EINLEITUNG
1. Editorische Erschließung des deutschen ›Lucidarius‹
Buch I
2. Handschriftliche und drucktechnische Überlieferung des ›Lucidarius‹
2.1. Erhaltene Textzeugen
2.2. Mittelbare Überlieferung
2.3. Verlorene und verschollene Textzeugen
2.4. Abschriften von Drucken
2.5. Drucke
2.6. Verschollene Inkunabeln und Frühdrucke
3. Die Textgeschichte des ›Lucidarius‹
3.1. ›Offene‹ Autorfassung
3.2. Die Textform x
3.2.1. Die Handschrift Gö1 (Textstufe x1)
3.2.2. Die Textstufe x2
3.2.3. Die Textstufe x3
3.2.4. Die Handschrift Bl (Leithandschrift)
3.2.5. Die Textstufe x4
3.2.6. Die Textstufe x5
3.3. Die Textform y
3.3.1. Die Textstufe y1
3.3.2. Die Handschrift T1
Buch II
3.3.3. Die Handschrift R1
3.3.4. Die Textstufe y3
3.3.5. Die Handschrift Z2
3.3.6. Die Textform y2
3.4. Die Textform y4 (›Lucidarius‹, Buch I-II)
3.4.1. Die Textstufe y6
3.4.2. Die Handschrift Pro1
3.4.3. Die Textstufe y11
3.4.4. Die Textstufe y12
3.4.5. Die Textstufe y7
3.4.6. Die Textstufe y13
3.4.7. Die Textform y8
3.4.8. Die Textform y14
3.4.9. Die Textform yl6
3.5. Die Textform y5 (›Lucidarius‹, Buch I-II, mit starken Kürzungen von Buch II)
3.5.1. Die Textstufe y10
3.5.2. Die Handschrift M11
3.6. Die Textform y9
3.6.1. Die Textstufe y22
3.6.2. Die Handschrift St2
3.7. Die Textform yl5 (Mitteldeutsche Fassung mit A-Prolog)
3.7.1. Die Textstufe yl7
3.7.2. Die Textstufen yl8, yl9 und y20
3.7.3. Die Textstufe y21
3.8. Die kontaminierenden Handschriften M6, M10, R2
3.9. Die Handschrift M3
4. Die Edition des ›Lucidarius‹
4.1. Der autornahe Text
4.2. Die Einrichtung der Ausgabe
4.3. Informationen zur Technik der Variantenmitteilung
Buch III
5. Graphiken und Stemmata
5.1. Gesamtstemma der ›Lucidarius‹-Überlieferung
5.2. Reduziertes Editionsstemma (Buch I)
Reduziertes Editionsstemma (Buch II)
Reduziertes Editionsstemma (Buch III)
5.3. Quantitative Kollation
LITERATURVERZEICHNIS
WÖRTERBUCH
1 . Konzept des Wörterbuchs zum ›Lucidarius‹
2. Textgrundlage und Umfang des mittelhochdeutschen Wortmaterials
3. Die Lemmatisierung
4. Aufbau der Artikel
5. Bedeutungsangabe
6. Quellennachweis
7. Behandlung des lateinischen Wortschatzes
8. Verzeichnis der lateinischen Zitate
9. Behandlung der Eigennamen
10. Verweissystem
VERZEICHNIS DER FÜR DAS WÖRTERBUCH VERWENDETEN QUELLEN UND LITERATUR
ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS
DEUTSCHE WÖRTER
LATEINISCHE WÖRTER
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Der deutsche "Lucidarius": Band I Kritischer Text nach den Handschriften [Reprint 2015 ed.]
 9783110947304, 9783484360358

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TEXTE UND TEXTGESCHICHTE

Herausgegeben von Klaus Grubmüller, Konrad Kunze und Georg Steer

Der deutsche >Lucidarius< Band 1

Kritischer Text nach den Handschriften Herausgegeben von Dagmar Gottschall und Georg Steer

Max Niemeyer Verlag Tübingen 1994

Diese Arbeit ist im Sonderforschungsbereich SFB 226 »Wissensorganisierende und wissensvermittelnde Literatur im Mittelalter«, Würzburg/Eichstätt entstanden und wurde auf seine Veranlassung unter Verwendung der ihm von der Deutschen Forschungsgemeinschaft zur Verfügung gestellten Mittel gedruckt.

Die Deutsche Bibliothek - CIP Einheitsaufnahme Der deutsche »Luddarius«. - Tübingen : Niemeyer. (Texte und Textgeschichte ; ...) Einheitssacht, des kommentierten Werkes: Lucidarius N E : Lucidarius Bd. 1. Kritischer Text nach den Handschriften / hrsg. von Dagmar Gottschall und Georg Steer. — 1994 (Texte und Textgeschichte ; 35) N E : Gottschall, Dagmar; GT ISBN 3-484-36035-6

ISSN 0081-7236

© Max Niemeyer Verlag GmbH & Co. KG, Tübingen 1994 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Ubersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Printed in Germany. Satz: pagina GmbH Druck: Allgäuer Zeitungsverlag GmbH, Kempten/Allgäu Einband: Heinrich Koch, Tübingen

ν

Inhaltsverzeichnis

VORWORT

IX

EINLEITUNG

1. Editorische Erschließung des deutschen >Lucidarius
Lucidarius< 2.1. Erhaltene Textzeugen 2.2. Mittelbare Überlieferung 2.3. Verlorene und verschollene Textzeugen 2.4. Abschriften von Drucken 2.5. Drucke 2.6. Verschollene Inkunabeln und Frühdrucke

11* 11* 16* 17* 19* 19* 23*

3. Die Textgeschichte des >Lucidarius< 3.1. >Offene< Autorfassung 3.2. Die Textform χ 3.2.1. Die Handschrift Göl (Textstufe xl) 3.2.2. Die Textstufe x2 3.2.3. Die Textstufe x3 3.2.4. Die Handschrift B1 (Leithandschrift) 3.2.5. Die Textstufe x4 3.2.6. Die Textstufe x5 3.3. Die Textform y 3.3.1. Die Textstufe yl 3.3.2. Die Handschrift T1 3.3.3. Die Handschrift R1 3.3.4. Die Textstufe y3 3.3.5. Die Handschrift Z2 3.3.6. Die Textform y2 3.4. Die Textform y4 (>LucidariusLucidariusLucidarius< 4.1. Der autornahe Text 4.2. Die Einrichtung der Ausgabe 4.3. Informationen zur Technik der Variantenmitteilung

114* 114* 118* 121*

5. Graphiken und Stemmata 5.1. Gesamtstemma der >LucidariusLucidarius
Lucidarius< in der Reihe der >Deutschen Texte des Mittelalters< erstmals ediert, allerdings auf einer handschriftlich unzureichenden Grundlage. Die neue Ausgabe, von der germanistischen Textforschung seit langer Zeit gefordert, wurde im Rahmen der Arbeiten des Sonderforschungsbereiches 226 >Wissensorganisierende und wissensvermittelnde Literatur im Mittelalter< der Universitäten Würzburg und Eichstätt erstellt. Die editorische Dokumentation des >LucidariusLucidarius< und seines über die Jahrhunderte weiterwirkenden Welt-, Natur- und Heilswissens. Der Textausgabe des >Lucidarius< ist ein Wörterbuch beigegeben. Das gesamte Textmaterial wurde auf der Grundlage eines KWIC-Index lemmatisiert und lexikographisch bearbeitet. An den breit angelegten historischen, überlieferungs-, text- und quellengeschichtlichen Vorarbeiten waren die wissenschaftlichen Mitarbeiter des Teilprojektes B3 (Die deutsche imagines mundi-Literatur im Kontext der lateinischen: Der deutsche >Lucidarius< und das >Buch der Natur< Konrads von Megenberg) wie auch die studentischen und wissenschaftlichen Hilfskräfte beteiligt. An den umfänglichen Kollationen, den textgeschichtlichen Auswertungen, den Stemmaanalysen und den diffizilen textkritischen Arbeiten haben vorwiegend oder zeitweise mitgewirkt: Johanna Baumann, Katja Baumann, Markus Baumann, Elke Bayer, Silvia Brucklacher, Dr. Walter Buckl, Ursula Bulk, Toni Greim, Susanne Hatzinger, Annemarie Huth, Monika Kasper-Schlottner Μ. Α., Dr. Daniela Kuhlmann, Robert Luff, Eva Marquardt, Veronika Marschall, Reglinde Rhein, Claudia Westermann, Martina Wur-

χ

Vorwort

mer. Ihnen gilt zu allererst der Dank derer, die in der Abschlußphase der Projektarbeit die >LucidariusFindebuchs zum mittelhochdeutschen Wortschatz< erworbenen Erfahrungen und Kenntnisse angedeihen ließ. Unser Dank gilt auch den zahlreichen Bibliotheken und Bibliothekaren, die vielfältige Hilfe leisteten, und nicht zuletzt den Gutachtern der Deutschen Forschungsgemeinschaft, insbesondere Johannes Janota (Augsburg), Karl Stackmann (Göttingen) und Burghart Wachinger (Tübingen), deren kritischen wie anregenden Interesses wir sicher sein durften. Eichstätt, im Juli 1993

Dagmar Gottschall und Georg Steer

KRITISCHER TEXT

Prolog

1

D 1 3 bûch hei3et lucidarius. D a 3 wirt getútjet alfus: da3 ift ein lúthere. A n dem bûche vindeí man 3uare m a n i c t&gene dine, die an den bûchen verborgen fint, der vnderwifet di3 büchelin. V o n der geferifth gewinnen wir den geiftlichen fin. D 1 3 bûch ift genant aurea g e m m a . D a 3 kit guidine gimme. Be3eicAe«et i f t vnf hie bi, w i e ture dÌ3 bûch fi. Wenne w a 3 die ferifth hat bedecket, da3 hat lucidarius e/recket. S u u e r di3 bûch gerne lefen wil, der gewinnet wiftûmef uil, das

er u

3 den bûchen nith lithe wirt e r v e r et,

1 Vor DÌ3.· Dif bûch heijet lucidarius Bl (am oberen Rand von fol. lr); DiÍ3 ift der lucidarius Kai; In dem Namen got3 hebt fich an das puchlein Lucidarius iñ dawt3fch M3; Elucidarius L2; Hie hebt fich an d' lucitarius im MCCCCliiij jar. Hie hebt fich an d' luc3itarius ein Hecht Ml; Das her nach gefchriben puech haift der lucydarius vnd ift gar hûbfch Wil; Hie hebt fich an der tûfche lucidarius Mil; lucidarius boek LI; Incipit lucidarius M8; Incipit elucidarius 3U túfehe Mal; Lucedarius El; Lucidarius Chi 2 wirt getút3et Bl / ift geredt B5; wirt genant Sgl, TI, Ksl, Bri; wirt geantwirtet Bai; wirt fi ft yl2) betúttet Z2, yl2, MIO; fpricht Sprich Mil; ift Hal) 3U f j m Kai) tiitfehe ylO, Kai, Hai; fprichet Gil, M6; ift al3 uill gefprochen Ml; ift fwurt M2b) gehantfeftet fein hant vefft Wil) y8 (Lücke A2), R2; indiv. El; unleserlich Z3; Lücke W3 3 lúth'e antwrthe Bl 4 vindet man / vinden Bl; vinden wir Z2; vind Wl, El 3uare mac (mac am Rand nachgetragen) Bl 5 tôge Bl, Me2 6 an den bûchen Bl, Bal, Z2, Mil / an f j n Wil, Gol, Me2) dem buch (dem buch / jm Wil) B5, Sgl, yl2, y8 (Lücke A2), R2; an ßn Col) andren bûchen Kai, Col, M6; andern buchern El; vil lewtñ Bri; gar B3; indiv. MIO; Lücke Tl, Ml, Gil, Hal, W3; unleserlich Z3 7 bûchelinf fin Bl 10 kit Bl, Sgl, Bai / fpricht (fpricht in /3e Mil] teutfeh El, Mil) B5, Col, Hal, El, ylO, M6, MIO; ift als gefprochen als Z2; ift Wil; ift 3Û túfeh R2; bedáwt yl2, Wl, Gol, Me2, Ksl, Bri; Lücke Kai, Tl, Ml, Gil, A2, W3; unleserlich Z3 11 Be3eichenet ift / Be3eiget Bl 13 ferifth Bl, Tl, Wl, Ksl, Bri, y 10 / gefchrifft B5, Sgl, Col, x4, Z2, yl2, Wil, Gol, Me2, Hai, El, M6, MIO, R2; Lücke Ml, Gil, A2, W3; unleserlich Z3 14 hat vnf Bl, MIO endecket Bl ; entecket Z2 16 wifttûmef Bl 17 da3 er / D' Bl wert erueret Tl, yl2 / wiert jrr y8 (Lücke M2b, A2); verirret wirt ylO; wirt verkert El; wirt (kan Col, M6; mag Bal, Hal, MIO, R2) ervarn Bl, BS, Sgl, Bal, Z2, Hai, Ksl, M6, MIO, R2; Lücke Ml, Gii, Bri, W3; indiv. Kai; unleserlich Z3

ι*

Einleitung

1. Editorische Erschließung des deutschen >Lucidarius< 1894 schrieb Karl SCHORBACH: »Eine Ausgabe (des deutschen >LucidariusLucidarius< unter dem Titel >Meister Lucidarius ... Von den wunderbaren Dingen der Welt< 1866 in den 13. Band seiner VolksbuchSammlung aufgenommen hatte, vorgab, den Text in seiner »ursprünglichen Gestalt wiederherzustellen«2, so war der von ihm veröffentlichte Text nicht der »ursprüngliche« Text des mittelalterlichen Autors, sondern lediglich jene späte Textform des >LucidariusLucidarius< zuerst die wissenschaftliche Aufmerksamkeit, sondern als ein Text der Volksbuch-Literatur. Zwar war nicht Joseph VON GÖRRES der erste, der den >Lucidarius< zu den Volksbüchern zählte, wohl deshalb nicht, weil er ihn nicht in der Büchersammlung Clemens Brentanos vorfand5, sondern erst Karl SIMROCK. Dieser aber reklamierte den Text in der Gesamtausgabe der >deutschen Volksbücher< umso energischer für den Bestand der frühen populären deutschen Kultur trotz aller Vorbehalte gegenüber seiner überholten wissenschaftlichen Lehre und hinsichtlich seiner Tauglichkeit als Mittel neuzeitlicher Volkserziehung: »Wir haben es unternommen, die deutschen Volksbücher in ihrer ursprünglichen Gestalt wiederherzustellen, und der Lu1

K. SCHORBACH, Studien über das deutsche Volksbuch Lucidarius und seine Bearbeitungen in fremden Sprachen (QF 74), Straßburg 1894, S. 2, Anm. 2. 2 K. SIMROCK, Die deutschen Volksbücher. Gesammelt und in ihrer ursprünglichen Echtheit wiederhergestellt, 13. Bd., Basel 1866 (Nachdruck Hildesheim-New York 1974), S. 377-442, hier S. 375. 3 Die Inkunabel-Redigierung des >Lucidarius< zeigt einen aus den Textstufen x5 und ylO (sieh Stemma S. 124*) vermischten Text. 4

K. SIMROCK ( A n m . 2), S. 3 7 6 .

5

H. J. KREUTZER, Der Mythos vom Volksbuch, Stuttgart 1977, S. 16.

2

Lucidarius

wil er gedenken, wa3 in lucidarius habe gelerei. Got, der ie wa3 vnde iemer ift ane ende, der fol da3 anegenge an difeme bûche wefen. Swer da3 gerne welle lefen, der fol fich rethe verftan, wie e3 unbe die fcrifth fie getan, da der meifter vnde der iunger redent wider ein ander. Der da3 bûch fcribet, der ift der vrager, der helic geift ift der lerer. Der fol vnf an da3 ende bringen, da3 wir die rehte warheit vinden, unbe alle die dine, die an den bûchen verborgen fint. De3 helfe vnf die ewige wi3heit, die ane aller flathe arbeit alle di fe welt hat ge3Íereth vnde vnf den wiftüm hat gelerei.

1 habe gelerei / gelerei habe Bl 7 fcrifth Bl, B5, Bal, Ksl, W3, Bri, y 10 / gefchrifft Sgl, Col, Z2, TI, Hai, El, M6, R2; puech y8 (fehlt Me2; Lücke M2b, A2); Lücke Kai, Ml, Gil, MIO; indiv. y 12; unleserlich Z3 8 Da Bl, Sgl, Bai, Z4, S2, y8, Hai, W3, Bri, y 10, R2 / da3 B5, Ksl, M6; Wie Col, Kai, fehlt y 12, El; Lücke Tl, Ml, Gil; indiv. MIO; unleserlich Z3 9 wider ein ander Bl, Sgl, Col, Bal, Z2, y 12, Hal, Bri, M6, R2 / mit ein ander B5, Kai, yS, El, y 10, MIO; vnder eyn ander W3, Ksl; Lücke Tl, Ml, Gil; unleserlich Z3 10 da3 Bl, Bai, Wil, y 16, Hal, Ksl, W3, Bri, R2 / dif3 B5, Sgl, Col, Kai, Z2, Wl, El, y 10, M6; Lücke Tl, Ml, Gil; indiv. MIO; unleserlich Z3 fchribet y / hat λ:, R2; haltet M6; indiv. MIO vrager vnde (fehlt B3) d' iüger Bl, Wl, B3; jüger vü der fräger Kai 13 rechte (fehlt Tl, Wil, Hai, B3, R2; gerechten Ml3) warhait ('war MIO) vinden fbefindñ M6, MIO; erfinden y 12, y 16, Mil; muge vinden Wl) y (Lücke Ml, Gil; unleserlich Z3), M6, MIO, R2 / erbeith úbVinden λ: (die rechten warhait findent Kai) 15 den fandern Sgl, Col, M6) bûchen Bl, Sgl, Col, Bal, Z2, Tl, W3, MU, M6 / dem fdiffem Kai, Wl, El, Bri, B3, MIO) buch B5, Kai, y 12, y8, Hai, El, Bri, B3, MIO, R2; Lücke Ml, Gil; unleserlich Z3 18 di Bl, El, MIO gejierth Bl 19 wiftüm λ: (Lücke Kai), R2 / ewigen wif3töm fwyfheit Tl, Gil, Ksl, W3, B3; bit3 Ml) y (indiv. El; unleserlich Z3; wiffhait Hai, W3), MIO; Lücke M6

Einleitung

2*

ci d a r i u s , der zu den ältesten und berühmtesten Volksbüchern zählt (er ist fast in alle Sprachen der Welt, selbst ins Isländische übersetzt), darf in unserer Sammlung nicht fehlen, obgleich er in seiner ältesten Gestalt, die wir zu liefern verpflichtet sind, gerade am Wenigsten geeignet ist, richtige Ansichten über die Schöpfung und den Bau der Welt zu verbreiten ... Zur Belehrung des deutschen Volkes zu dienen ist dieß Buch nicht mehr geeignet, weil die heutige Wißenschaft es längst überholt hat. Seine Verbreitung unter dem Volke, das zur Bildung erzogen, nicht verdummt oder in Unwißenheit erhalten werden soll, könnte nur schädlich wirken : sie liegt aber auch nicht in unserer Absicht, vielmehr verwahren wir uns ausdrücklich gegen solchen Missbrauch ... die Aufnahme in die Gesamtausgabe aber hat kein Bedenken. Sie ist nur für die Gebildeten, ja für die Gelehrten bestimmt, denen nach dem Sprichwort gut predigen ist. Sie werden schon wißen, welchen Gebrauch sie davon zu machen haben, wie sie ihn bei Erklärung des Dante, des Parzival, bei der deutschen Mythologie u. s. w. verwenden können« 6 . Ausschließlich wissenschaftlichen Zwecken diente auch der Abdruck des >Newen M . Elucidarius< Jacob Cammerlanders, den F. PODLEISZEK 7 1936 nach der Straßburger Druckausgabe von 1535 vorlegte. Diese Neufassung des gedruckten >Lucidarius< bereinigt den Text im protestantischen Geiste und erweitert ihn im Bereich der Natur- und Weltbeschreibung stark mit Anleihen aus der >Chronica< Christian Egenolfs, die ihrerseits das >Weltbuch< Sebastian Francks ausschrieb. Bei den zahlreichen Teilveröffentlichungen des >LucidariusLucidariusLucidariusLucidarius
Herzog Ernst< auf >LucidariusLucidarius< enthält, erschien bei VAN DEN BERGH 1 2 und danach erneut bei LEENDERTZ13. Auch die »Meteorologie« des >Lucidarius< fand Beachtung und wurde von HELLMANN nach dem Augsburger Druck von Hans Schönsperger von 1482 in seine Textsammlung aufgenommen 14 . G. Eis veröffentlichte schließlich die >LucidariusLucidarius< zu edieren unternahm als erster 1 9 1 5 Felix HEIDLAUF im Rahmen der >Deutschen Texte des Mittelaltersgefcûf er die weit mit finer wÌ3heiteLucidarius
Lucidarius< als besonders fatal. Felix HEIDLAUF vermochte für seinen Nachdruck aus der großen Zahl der Textzeugen in der Berliner Handschrift Ms. germ. 8° 26 vom Ende des 13. Jahrhunderts zwar eine »alte Handschrift« auszuwählen, aber keineswegs eine »gute«: ihr fehlen beträchtliche Textpartien des ursprünglichen >LucidariusLucidarius< nicht, weil ihn die Berliner Handschrift nicht in der »Gestalt (veranschaulicht), in der« er im Mittelalter »wirklich gelesen worden ist«22: Im 14. und 15. Jahrhundert war er hauptsächlich in einer Fassung verbreitet, die nur die Bücher I und II kannte, und seit der Zeit der Drucke in einer Neuauflage der Dreibuch-Fassung, deren Text aus den Versionen x5 und ylO kontaminiert ist. HEIDLAUF wußte bis zu einem bestimmten Grade um die Unzulänglichkeiten der Textabschrift in der Berliner Handschrift. Deswegen zog er noch vier weitere Textzeugen heran, um mit ihrer Hilfe den abgedruckten Text an den Stellen zu bessern, die ihm nach der Berliner Handschrift als zweifelhaft erschienen23. Bei der Berücksichtigung der Begleithandschriften räumte er den Göttinger Fragmenten eine Sonderbeachtung ein, weil sie die bislang ältesten Überlieferungszeugen des >Lucidarius< sind: Er verzeichnete alle ihre Abweichungen vom edierten Text im Variantenapparat. Im Verbund der Bemühungen, den Text des >Lucidarius< editorisch zu erschließen, hat die heuristische und textkritische Forschung trotz des DTM-Prinzips, eine Ausgabe nur auf eine einzige gute Handschrift zu gründen, nie die Augen vor den unterschiedlichen Textformen verschlossen, in denen der >Lucidarius< in den erhaltenen Handschriften überliefert ist. Schon K. SCHORBACH, dem 42 >LucidariusLucidariusLucidariusLucidarius< in Angriff genommen wird, die den unzureichenden Textabdruck von Heidlauf ersetzt und die Beschäftigung mit diesem wichtigen Werk auf eine neue Grundlage stellt«. 42 Nach G. ROETHE (Anm. 17), S. VI »(bilden) saubere Handschriftenabdrucke die beste Vorarbeit für spätere philologisch erschöpfende Editionen«.

Buch I. 23

11

1.23 Do fprach der iunger: Dur wa3 gefchûf dÌ3 got alfu3? Der meifter fprach : Durch da3 da3 die himelefche gefchaft ith 3erbreche. Wenne enftrebete die funne vnde der mane vnde da3 geftirne wider dem himel nith, fo liefe er fo harte, da3 er aller 3erbreche. 1.24 Do fprach der iunger: Wie cumet da3 der himel iemer loufet? Der meifter fprach: Vnder dem himel ift kein gefcafth, do der himel uffe fte, vnde ift finewel vnde ift aller ebene gewegen. Von dú hat in got fo gefchaffen, da3 er iemer loufe, wen er an einer ftat nith mothe geftan. 1.25 Do fprach der iunger: Weiher flahte ift der himel? Der meifter fprach : Der himel ift gefcaffen vfer den vier elementen, den wir da hei3/573en firmamentum, vnde ift gelich dem gefrom waffere. 1.26 Do fprach der iunger: Wie manic ift der himele? Der meifter fprach: Der himele fint drie. Der eine ift uon der erde vn3 an den manen. Der andere ift uon dem manen vn3 an da3 geftirne. Der dritte ift vn3 obe dem firmamento, da got felbe inne ift vnde fine lieben.

2 durch de ('das willë B5) de Bl, B5, Z2, B2, Hai / daf Kai, Rl, W2, y 12, St2, W3, y 10; darumb das y8; dur da3 Göl, Sgl, Col, Bal, TI, y 13, B4, Hl, El, Bri, M6, R2; u m b das Z3, Ksi; Lücke yll, Kl, Bel 3 enftrèbete Bl 3 f. wider dem Cden B5, Sgl, Col, MIO; wider dem / weiten M6) himel nith (fehlt Col, MIO) χ (Lücke Göl, Kai), M6, MIO / nicht fnit vaft Z3) wider den f d e m Dl, Mil; den ander /ander getilgt] R2) himel fwider den himel / wider einander B3) y fweder den hemel neyt Tl, B4, St2, Bri; Lücke W2, yll, Wil, Kl, Bei, Hl), R2 4 So Bl 6 D> (1) i (i getilgt) Bl kein (am Rand nachgetragen) Bl d 5 himel M6, MIO, R2 / er y fder himel Dl, Hai; indiv. Tl, Ml; Lücke Kl, Bei) 7 gewegen v ñ f v n Bl) Mil, Bl Von dú hat / hat v o n dú Bl von dú Bl / von dem Z4; da von B5, Sgl, Rl, Gil, Dl, B2, Hai, R2; dar vmb Col, MIO, W3; dat v m b Tl; v m daf Kai; dar vber El; do Bal, Z2, Ksl, fehlt yl2, y8, Hl, Mil; Lücke Göl, M6, y2, B3, Bei, St2, Kl 8 mothe f e n m a g R2) geftan χ fgiften mag Col, Kai; Lücke Göl), R2 / geftan fbeliben Hl, Bri; geloufen B2, Hai) mag ('mochte yl, Dl) (W2) y ('mag ftaen B4, St2; Lücke Kl, Bei), M6, MIO 11 gefrorn (frornen R2) y fgrüen [M13] y6 [fehlt Gil]; geuerwit Tl; indiv. y2, fehlt St2, Bri; Lücke Dl, y 14, Kl, Bei, El), R2 / grünen χ (Lücke Göl), M6, MIO 14 den Bl 15 fine lieben χ ffin vfferweltê Kai; Lücke Göl, Col) / fine f f e i n lieb Ml, Wl, M6) haiigen y (îyne hulden TI, B2, St2; f i n e n helden Hl; fin vfferwelten Hai; fin erweiten R2; die j m behegelich fin Rl; die feinen willen habent getan y 12; fin frunde B4, El; die fynen B3; Lücke y2, Dl, Kl, Bei), M6, MIO, R2

11*

2.

Handschriftliche und drucktechnische Überlieferung des >Lucidarius
LucidariusLucidarius
wc Bl, B5, Sgl, Rl, Wil, Kl, B4, Bel, Ksl, Bri, R2, fehlt Göl, Col, x4, Z2, TI, y2, B2, Wi3, Hai, Hl, St2, El, y 10, M6; Lücke yl3, y 14, W3; indiv. y6 8 hie3 ouch Bl Jobel x2 fJohel Bai; Lücke Col), TI, Z4, Bel erfte Bl, Göl, Sgl, Rl, Dl, St2, El, y 10, M6, R2 / erfte man B5, χ4, Z2, Tl, yll, Wil, y 15, Ksl, Bri; Lücke Col, y 14, W3, MIO; indiv. y2, y 12 9 dritte / and' Bl hief3 fder hies Rl, Bri) tubalkayn fcubakay getilgt tubalkayn Z2; Cubalkann RI; Cubai y2; Channan M13; Chainan L2; tubaneal Dl; tubelkann Hai; Chobalkain Bri; tubaelen MIO; jubal R2) der (áj, Z2, fehlt Brl)yl (Lücke Tl), y2, y 12, Hal, Bri, R2 / der B5, Sgl, Wil, El, Mil, fehlt Bl, Göl, Col, x4, yl8, y 19, Bel, y22 (Lücke W3), M6; Lücke y 14, Hl; indiv. B3 der erfte man fehlt Bl, Mil 10 vnde / od5 Bl die hettent Bl, Wil, St2, M6 11 die uant aller erft faller erft / des erften Kai; zcu erfte Rl; 3$m /3U dem B3] erften Kl, B3; yrften St2; allen Ml, fehlt Gii, Bri) den fdij RI, Gii, Ksl, Bri, fehlt Kl, B3) lift (fehlt Kl, B3) x, yl (Lücke Tl), yll, yl7, y22 (Lücke W3), Bri, ylO, M6, R2 / die was die erfte y2, y 12, y 13, Hl, El; indiv. Wil; Lücke yl4 11 f. de die (fehlt Z2) lúthe (fehlt R2) begundent fkunden Sgl; wurdent Kai; folten Hai) webin (-¡u webin B5, Ksl; 3U fpynnè Bri; werben vnd wefen St2)x, yl (Lücke Tl), B2, y 19, y20, y22, (Lücke W3), Bri, M6, R2 / die fpinnen began vnd Bebens (L2) y 12; die webennes (ie weben Hl) ie (fehlt Hl, El) began Dl, Hl, El; die das webe fand vnd erdaucht MIO; weben fauch weben B3) Kl, B3; 3$ webene Mil; wibrin y2; indiv. Wil; Lücke y 14

16*

Einleitung

61. Wil Wien, österr. Nationalbibl., Cod. 2808, 291™-304vb. Pap., 2° (31 : 21 cm), 310 Bll., v.J. 1459 (304vb). Textform: y8; Textumfang: B-Prolog, I. l-II. 101. 62.

Wi2 Wien, österr. Nationalbibl., Cod. 3000, ll r -22 r . Pap., 8° (15,8 : 10,2 cm), 73 Bll., 1504/5 (56v). Textform: y4; Textumfang: B-Prolog, I. 1-56.

63.

Wi3 Wien, österr. Nationalbibl., Cod. 3007, 127v-159r. Pap., 8° (15,3 : 10,3 cm), 265 Bll., v.J. 1472 (253r). Textstufe: yl9; Textumfang: A-Prolog, I. 40-11.101.

64.

Z2

Zürich, Zentralbibl., Cod. A 173, l r -58 v . Pap., 2° (31,8 : 22,5 cm), 84 Bll., 15. Jh. (2. Hälfte). Textstufe: y3; Textumfang: B-Prolog, I. l-III. 115.

65.

Z3

Zürich, Zentralbibl., Cod. C 215, S. 1-270. Pap., 4° (22,2 :15,5 cm), 270 S., v. J. 1467. Textform: y2; Textumfang: B-Prolog, I. l-III. 99.

66.

Z4

Zürich, Zentralbibl., Cod. Ρ 6336, 10r-55v. Pap., 8° (15,2 : 10,7 cm), 77 Bll., 15. Jh. (2. Hälfte). Textstufe: yl 1 ; Textumfang: I. 7-II. 101.

2.2. Mittelbare Überlieferung 67.

Dol Donaueschingen, Fürstl. Fürstenbergische Hofbibl., Cod. 494, 38 rv und 41v-42r. Perg., 4°, 72 Bll., v.J. 1443. Textstufe: x2; >LucidariusLucidariusLucidariusLucidariusSpeyrer FrauenbüchleinLucidarius