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German Pages 298 [300] Year 1980
Ursula Weisser Das „Buch über das Geheimnis der Schöpfung" von Pseudo-Apollonios von Tyana
W DE G
ARS MEDICA Texte und Untersuchungen zur Quellenkunde der Alten Medizin Schriftenreihe des Instituts für Geschichte der Medizin der Freien Universität Berlin Begründet von Heinz Goerke und Konrad Schubringt
III. Abteilung Arabische Medizin Herausgegeben von ALBERT DIETRICH · OTTO SPIES
Band 2
Walter de Gruyter · Berlin · New York 1980
Ursula Weisser
Das „Buch über das Geheimnis der Schöpfung" von Pseudo-Apollonios von Tyana
Walter de Gruyter · Berlin · New York 1980
Gedruckt mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft
Redaktion: JUTTA SCHÖNFELD
CIP-Kurztitelaufnähme der Deutschen Bibliothek Weisser, Ursula: Das „Buch über das Geheimnis der Schöpfung" von PseudoApollonios von Tyana / Ursula Weisser. - Berlin, New York: de Gruyter, 1980. (Ars medica : Abt. 3, Arab. Medizin ; Bd. 2) ISBN 3-11-007333-1 NE: Buch über das Geheimnis der Schöpfung; Sirr al-haliqa
1980 by Walter de Gruyter & Co., vormals G.J. Göschen'sehe Verlagshandlung · J. Guttentag, Verlagsbuchhandlung Georg Reimer · Karl J. Triibner · Veit 8c Comp., Berlin 30, Genthiner Straße 13 Printed in Germany Alle Rechte, insbesondere das der Übersetzung in fremde Sprachen, vorbehalten. Ohne ausdruckliche Genehmigung des Verlages ist es auch nicht gestattet, dieses Buch oder Teile daraus auf photomechanischem Wege (Photokopie, Mikrokopie, Xerokopie) zu vervielfältigen. Satz und Druck: Hubert & Co., Göttingen; Bindearbeiten: Wübben & Co., Berlin
MEINEM VEREHRTEN LEHRER FUAT SEZGIN
VORWORT Die vorliegende Untersuchung ist hervorgegangen aus der Einleitung zur arabischen Textausgabe des „Buches über das Geheimnis der Schöpfung" von Pseudo-Apollonios von Tyana, welche im Sommersemester 1974 vom Fachbereich Physik der Johann Wolf gang Goethe-Universität zu Frankfurt am Main als Dissertation angenommen worden ist. Für die Drucklegung in der Reihe „Ars medica" wurde sie umgestaltet und ergänzt sowie um eine deutsche Zusammenfassung des arabischen Textes und einen fortlaufenden Sachkommentar erweitert. Bei der Vorbereitung dieser Publikation ist mir von vielen Seiten großzügige Unterstützung zuteil geworden. Mein erster herzlicher Dank gilt an dieser Stelle meinem verehrten Lehrer, Herrn Prof. Dr. Fuat Sezgin, der mich zur Beschäftigung mit den Apollonios-Pseudepigraphen in arabischer Sprache angeregt und meine Studien stets mit Rat und Tat gefördert hat. Es ist mir eine große Ehre, Herrn Prof. Sezgin als Zeichen meines Dankes diesen Band zu widmen. Zu danken habe ich weiterhin allen, die das Erscheinen der Arbeit in der Reihe „Ars medica" ermöglicht haben. Dem früheren Direktor des Institutes für Geschichte der Medizin der Freien Universität Berlin, Herrn Prof. Dr. Richard Toellner, und seinem Nachfolger, Herrn Prof. Dr. Dr. Rolf Winau, den Herausgebern der arabischen Abteilung, Herrn Prof. Dr. Albert Dietrich und Herrn Prof. Dr. Dr. Otto Spies sowie dem Verlag Walter de Gruyter u. Co. weiß ich aufrichtigen Dank für die Annahme des Manuskripts. Dankbar hervorheben möchte ich auch die freundliche Unterstützung von Herrn Priv.-Doz. Dr. Gerhard Baader, der als Mitherausgeber die Aufnahme in die vorliegende Reihe angeregt und den Druck mitbetreut hat. Tiefen Dank schulde ich aber vor allem Herrn Prof. Dietrich für sein nachhaltiges Bemühen um die Publikation der Abhandlung in der „Ars medica". Ohne seinen außerordentlichen Einsatz wäre dieser Band nicht zustande gekommen. Mein Dank gilt ferner der Deutschen Forschungsgemeinschaft für ihre großzügige finanzielle Unterstützung des Drucks. Besonders herzlich danke ich der Redakteurin dieses Bandes, Frau Dr. Jutta Schönfeld, daß sie die große Mühe auf sich genommen hat, das Manuskript entsprechend den Grundsätzen der Reihe umzugestalten. Frau Dr. Schönfeld hat die Anmerkungen und das Literaturverzeichnis umgeformt und zahlreiche bibliographische Angaben ergänzt. Ferner hat sie mit großer Sorgfalt die Korrekturen gelesen; ihrem kritischen Urteil verdanke ich manche willkommene Verbesserung. Das Schreiben der redaktionellen
VIII
Vorwort
Änderungen am Manuskript, der Indices und des Literaturverzeichnisses haben dankenswerterweise Frau Liselotte Hübel und Frau Karin Vogelsang übernommen. Erlangen, im November 1979
Ursula Weisser
INHALT Vorwort
VII
Literaturverzeichnis
XV
Einleitung 1. 2.
Einführung Zur Forschungsgeschichte des Sirr 2.1 Identifikation des Autors 2.2 Bibliographische Studien zu den Balinüs-Schriften 2.3 Wissenschaftshistorische Untersuchungen 2.4 Herkunft und Überlieferung des Sirr 3. Zur Biographie des Apollonios von Tyana 3.1 Griechische Überlieferung 3.1.1 Apollonios als Philosoph 3.1.2 Apollonios als Magier und Wundertäter 3.1.3 Apollonios-Kult 3.1.4 Apollonios und Christus 3.1.5 Apollonios und Hermes 3.1.6 Die Schriften des Apollonios 3.1.7 Zusammenfassung 3.2 Orientalische Überlieferung 3.2.1 Syrische Überlieferung 3.2:2 Arabische Überlieferung 3.2.2.1 Biographische Notizen 3.2.2.2 Apollonios als Apotelesmatiker 3.2.2.3 Apollonios und Asklepios 3.2.2.4 Apollonios als Begleiter Alexanders 3.2.2.5 Sentenzen des Apollonios 4. Die arabisch erhaltenen Apollonios-Pseudepigraphen . . . . 4.1 Die magischen Schriften 4.1.1 Talismankunde 4.1.2 Astromagische Schriften 4.1.3 Der Schatz Alexanders 4.2 Alchimistische Schriften 4.2.1 Eine alchemistische Allegorie
l l 3 3 6 7 8 10 10 10 14 16 16 17 19 21 21 22 22 22 23 25 26 27 28 28 28 35 37 38 38
X
Inhalt
4.2.2 4.3 5. 5.1 5.2 5.3 5.4 5.5 5.6 5.7 5.8 5.8.1 5.8.2 5.8.3 5.9 5.10
Eine von Sagiyus überlieferte Kompilation Über okkulte Eigenschaften Das Buch über das Geheimnis der Schöpfung Zum Inhalt Die Textfassungen Zum Aufbau Zur Tabula Smaragdina Zum Titel Zur Textgeschichte Zur lateinischen Überlieferung Zu den Quellen Die Parallelüberlieferung im Buch der Schätze Nemesios von Emesa K. al-Istamätis Der Kommentar des 'Aun ibn al-Mundir Nebenüberlieferung
38 39 39 39 41 42 44 47 48 54 55 55 63 68 70 70
Inhaltsangabe
73
Buch I. 1. 1.1 1.2 1.3 1.4 1.5 2. 2.1 2.2 2.3 2.4 3. 3.1 3.2 3.3 3.4 3.5 3.6 3.7 3.8 3.9
74 74 74 74 75 75 75 76 76 76 78 80 80 80 81 82 82 82 83 84 84 87
Über den Schöpfer Einleitung Vorrede des Balmüs Fundgeschichte Inhaltsübersicht Ermahnung zur Geheimhaltung Definition der Ursachen Abhandlung über die Attribute Gottes Die Benennungen des Schöpfers Über den Schöpfer Über die weiteren Gottesnamen Abschließende Zusammenstellung der Attribute Gottes . . Abhandlung über die Erschaffenheit der Welt Vorwort Die Erschaffenheit der Welt Widerlegung der Gestirn- und Elementenverehrer Über die Zeit Widerlegung der Brahmanen Die Fragen des Kälüs Über das Geschöpf Über die Prädestination des Handelns Widerlegung der Dualisten
Inhalt
Buch II. Über die oberen Phänomene 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23. 24. 25.
Einleitung Über die erste Ursache Über das erste Geschöpf Über die Entstehung von Himmel und Erde Über die Entstehung der Qualitäten und Elemente Über die Entstehung der sieben Sphären Die sieben Planeten Über die Entstehung der Tierkreiszeichen Über die Erde und die Gebirge Über die Winde Über die Bewegung der Planeten Über die Exaltationen und Depressionen der Planeten . . . Über die Mischung der Planeten Über die erste Planetenbewegung Über die Erschaffung der Engel Über die Anfänge der Schöpfung Über die Winde Über Tag und Nacht Über die Gestalt des Weltalls Über die Ursachen der Wolken und des Regens Über die Ursachen des Hagels Über die Ursachen des Schnees Über die Ursachen des Eises Über die Ursachen von Donner und Blitz Über die Ursachen von Regenbogen und Halo
Buch III. Über die Mineralien 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11.
XI
89 89 89 89 89 90 91 91 92 92 93 93 93 94 95 95 98 99 99 100 101 102 102 102 102 102 103
Einleitung 103 Über die Metalle 103 Über die Entstehung des Quecksilbers 106 Über die Entstehung der Metalle aus Quecksilber und Schwefel 106 Über die Metalltransmutation 109 Über die Entstehung des Schwefels 109 Über die Entstehung der Steine 109 Über die Entstehung der Goldsteine 110 Über die Entstehung der Silbersteine 111 Über die Entstehung der Kupfersteine 112 Über die Entstehung der Eisensteine 112
XII
Inhalt
12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21.
Über die Entstehung der Zinnsteine Über die Entstehung der Bleisteine Über die Verwandtschaft der Metalle Über die Entstehung der Salze Über die Entstehung der öligen Substanzen Über die Entstehung des Glases Über das Schmelzen Über das Verkalken Über die Paarung der Elemente Schlußwort
112 113 113 113 114 114 114 115 115 115
Buch IV. 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23.
Über die Pflanzen Einleitung Über die Entstehung der Kreaturen Über die Pflanzen-und Tierarten Über die Bildung der Pflanzen Über die Ursachen der Pflanzen Über die Ursachen der spezifischen Eigenschaften Über die Entstehung der Zwischenreiche Über die Rohrarten Über das Wachstum der Pflanzen Warum haben die Bäume getrennte Äste? Das Bild des Kosmos Über die Farben der Früchte Über die Blätter Über das Öl in den Pflanzen Warum haben alle Körner einen Spalt? Warum bildet sich Harz in den Bäumen? Warum haben die Pflanzen Dornen? Über die Früchte Über die Blätter Warum sind die Früchte von unterschiedlicher Größe? . . . Warum sind manche Pflanzen von Rinden umgeben? . . . . Über die Fruchthüllen Über die Säfte
116 116 116 116 117 118 119 120 121 122 122 123 124 124 124 125 125 125 125 126 126 127 127 127
Buch V. Über die Tiere 1. Über die Entstehung der Tiere 2. Über den Menschen 3. Über die Ordnung des Kosmos 4. Über die Vögel 5. Über die Fische
128 128 128 129 130 133
Inhalt
XIII
Buch VI. Über den Menschen 1. Einleitung 2. Über die Seele 3. Warum wird beim Menschen das Haar weiß? 4. Über die Stellung des Menschen in der Schöpfung 5. Über die Schwänze 6. Über den Kopf 7. Über Hörner und Klauen 8. Über Bewegung und Ruhe 9. Über die Nahrung 10. Über die Verschiedenheit der Geschöpfe 11. Über die Geschmacksarten 12. Über die Sinnesorgane 13. Über Grobes und Feines 14. Über die Geschmacksarten (Forts.) 15. Über die Farben 16. Über die Gerüche 17. Über die Geräusche 18. Über den Speichel 19. Über den Sehvorgang 20. Warum hat das Pferd keine Hörner? 21. Über das Haar 22. Über die Nägel 23. Über den Mann 24. Über die Pupille 25. Warum befindet sich der Kopf des Menschen senkrecht über den Füßen? 26. Über die Körperöffnungen 27. Über die Frau 28. Über die Zähne 29. Warum sind die Finger voneinander getrennt? 30. Über Gähnen, Niesen und Ohrenklingen 31. Über die Entwicklung des Embryos 32. Nachwort des Übersetzers 33. Tabula Smaragdina
135 135 135 137 137 138 138 138 139 140 141 141 142 142 143 143 144 145 145 145 146 146 147 148 148
Kommentar
154
Buch I. Über den Schöpfer Buch II. Über die oberen Phänomene
154 172
149 149 149 150 151 151 151 153 153
XIV
Buch III. Buch IV. Buch V. Buch VI. Indices I. A. B. II.
Inhalt
Über die Mineralien Über die Pflanzen Über die Tiere Über den Menschen
197 207 213 218
Wortindices Arabisch, Hebräisch, Persisch und Syrisch Griechisch Sach- und Namenindex
233 233 233 236 237
LITERATURVERZEICHNIS I. Ausgaben und Übersetzungen Aetius Placita Philosophorum Aetii De placitis reliquiae (Plutarchi Epitome, Stobaei Excerpta), in: Doxographi Graeci, collegit recensuit prolegomenis indicibusque instruxit HERMANNUS DIELS, 3. Aufl. Berlin 1958, S. 267-444 Aiyüb Aiyüb al-Abras ar-Ruhawi Book of Treasures (BT) An encyclopaedia of philosophical and natural sciences as taught in Baghdad about A.D. 817 or Book of Treasures by Job of Edessa. Syriac text edited and translated with a critical apparatus by ALPHONSE MINGANA (= Woodbrooke Scientific Publications Bd. 1), Cambridge 1935 ibn Rabban Abu 1-Hasan 'AH ibn Sahl Rabban at-Tabari Kitab Firdaus al-hikma (Firdaus) Firdausu'l-Hikmat or Paradise of Wisdom, edited by MUHAMMAD ZUBAIR AS-SiDDlqi, Berlin 1928 Arist. Aristoteles Gesamtausgabe und -Übersetzung: Aristoteles, graece ex recognitione IMMANUELIS BEKKERI, Bd. 1-2 (= Aristotelis opera edidit Academia regia Borussica Bd. 1-2), Berlin 1831 The Works of Aristotle (Ross Arist.) Translated into English under the editorship of WILLIAM DAVID Ross, Bd. 1-12, Oxford 1910-1952 Einzelübersetzung: Problemata Physica (Flashar Arist. Pr.) Übersetzt von HELLMUT FLASHAR (= Aristoteles. Werke in deutscher Übersetzung Bd. 19), Berlin 1962 b. al-Baitär Diyä' ad-Din 'Abdallah ibn Ahmad al-Andalusi al-Mälaqi al-ma'rüf bi-bn al-Baitär Kitab al-Gämi' li-mufradät al-adwiya wa-1-agdiya (Gämi') Bd. 1-4, Büläq 1291 Barhebr. Barhebraeus Ausgaben und Übersetzungen einzelner Werke: Chronicon Syriacum (Chron.) Gregorii Abulpharagii sive Bar-Hebraei Chronicon syriacum e codicibus Bodleianis descripsit maximam partem vertit notisque illustravit PAULUS IACOBUS BRUNS. Edidit ex parte vertit notasque adiecit GEORGIUS GUILIELMUS KIRSCH, Leipzig 1789
XVI
Literaturverzeichnis
The Chronography of Gregory Abu'l-Faraj (1225-1286), the son of Aaron, the Hebrew physician commonly known as Bar Hebraeus, being the first part of his political history of the world (Budge Barhebr. Chron.) Translated from the Syriac by ERNEST A. WALLIS BUDGE. [Accompanied by] Facsimiles of the Syriac texts in the Bodleian MS. Hunt No. 52, Bd. 1-2, London 1932 (Nachdruck Amsterdam 1976) Ta'rih muhtasar ad-duwal (Barhebr. Duwal) li-l-'alläma Gurigüriyüs al-Malati al-ma'ruf bi-bn al-'Ibri, Bairut 1958 (Neudruck der Ausgabe von ANTUN SÄLIHÄNI, Bairüt 1890) Bartholomäus-Evangelium Fragments grecs et latins de l'fivangile de Barthelemy, ed. ANDRE WILMART et EUGENE TISSERANT. Revue biblique N. F. 10 (1913) S. 161-190 und 321-368 Birüni Abu r-Raihän Muhammad ibn Ahmad al-.Birüni Ausgaben und Übersetzungen einzelner Werke: Kitäb al-Gamähir ma'rifat al-gawähir (Gawähir) Hrsg. von FRITZ KRENKOW, Haidaräbäd 1355/1936 Kitäb fi Tahqlq ml li-1-Hind min maqüla maqbüla fi-l-'aql au mardula (Hind) Ed. EDWARD SACHAU, London 1887 Alberuni's India (Sachau Birüni Hind) An Account of the Religion, Philosophy, Literature, Geography, Chronology, Astronomy, Customs, Laws and Astrology of India about A.D. 1030. An English edition, with notes and indices by EDWARD C. SACHAU, Bd. 1-2 (= Triibner's Oriental Series), London 1888 Causa Causa causarum Das Buch von der Erkenntniss der Wahrheit oder der Ursache aller Ursachen. Nach den syrischen Handschriften zu Berlin, Rom, Paris und Oxford hrsg. von CARL KAYSER, Straßburg 1889 Das Buch von der Erkenntniss der Wahrheit oder der Ursache aller Ursachen (Kayser Causa) Aus dem syrischen Grundtext ins Deutsche übersetzt von KARL KAYSER, Straßburg 1893
Cic. Marcus Tullius Cicero De natura deorum (ND) Marci Tullii Ciceronis De natura deorum libri III. Recogn. CAROLUS FRIDERICUS WILHELMUS MÜLLER (= Bibliotheca scriptorum Graecorum et Romanorum Teubneriana Bd. 32), Leipzig 1898 De natura deorum (Rackham Cic. ND) Academica. With an English translation by HARRIS RACKHAM (= The Loeb Classical Library Bd. 268), London-Cambridge/Mass. 1956 Dion. Ar. Ps. Dionysius Areopagita De caelestis hierarchia (c. h.) Denys 1'Areopagite. La hierarchic celeste. Introduction par RENE ROQUES. fitude et texte critique par GÜNTER HEIL. Traduction et notes par MAURICE DE GANDILLAC (= Sources Chretiennes Bd. 58), Paris 1958 Des Heiligen Dionysius Areopagita angebliche Schriften über die beiden Hierarchien (Stiglmayr Dion. Ar. c. h.) Aus dem Griechischen übersetzt von JOSEF STIGLMAYR (= Bibliothek der Kirchenväter Bd. 2,1), Kempten-München 1911, S. 1-88
Literaturverzeichnis
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Eus. Eusebius Caesariensis Praeparatio Evangelica (PE) Praeparationis evangelicae libri I—XV (= Eusebii Caesariensis Opera. Recogn. GUILIELMUS DINDORFIUS, Bd. 1-2), Leipzig 1867 Eznik Eznik von Kolb Wider die Irrlehren (Irrlehren) Eznik von Kolb, des Bischof von Bagrewand Wider die Irrlehren. Aus dem Armenischen übersetzt und mit einer Einleitung und Anmerkungen sowie Inhaltsübersichten versehen von SIMON WEBER (= Bibliothek der Kirchenväter Bd. 57: Ausgewählte Schriften der armenischen Kirchenväter Bd. l, S. 1-180), München 1927 b.-Faqih Ibn al-Faqih al-Hamadäni Kitäb al-Buldän (Buldän) Compendium libri Kitäb al-Boldän auctore Ibn al-Fakih al-Hamadhäni quod edidit, indicibus et glossario instruxit MICHAEL JAN DE GOEJE (= Bibliotheca Geographorum Arabicorum Bd. 5), Leiden 1885 Abu 1-Farag ibn al-'Ibri siehe Barhebraeus Gäbir b. H. Abu Müsä Gäbir ibn Haiyän as-Süfi Teilausgaben: The Arabic Works of Jäbir ibn Hayyän, edited with translations into English and critical notes by ERIC JOHN HOLMYARD, Bd. 1,1: Arabic texts, Paris 1928 Muhtär rasa'il (Rasa'il) Jäbir ibn Hayyän. Essai sur l'histoire des idees scientifiques dans l'Islam, Bd. l: Textes choisis, edites par PAUL KRAUS, Paris-Le Caire 1354/1935 Ausgaben und Übersetzungen einzelner Werke: Kitäb as-Sumum (Sumüm) Das Buch der Gifte des Gäbir ibn Hayyän. Arabischer Text in Faksimile (HS. Taymür, tibb 393, Kairo). Übersetzt und erläutert von ALFRED SIGGEL (= Akademie der Wissenschaften und der Literatur. Veröffentlichungen der Orientalischen Kommission Bd. 12), Wiesbaden 1958 Kitäb Ihräg mä fi 1-qüwa ila 1-fi'l (Rex Gäbir. b. H. Ihräg) Zur Theorie der Naturprozesse in der früharabischen Wissenschaft. Das ,Kitab al-Ihrag", übersetzt und erklärt, ein Beitrag zum alchemistischen Weltbild der Gabir-Schriften (8./10. Jahrhundert n.Chr.) von FRIEDEMANN REX (= Collection des Travaux de Academic Internationale d'Histoire des Sciences Bd. 22), Wiesbaden 1975
Gal. Galen Gesamtausgabe: Opera omnia. Editionem curavit CAROLUS GOTTLOB KÜHN, Bd. 1-20 (= Medicorum Graecorum opera quae exstant Bd. 1-20), Leipzig 1821-1833 (Nachdruck Hildesheim 1964-1965) Ausgaben einzelner Werke: De usu partium (UP) Galeni De usu partium libri XVIII. Ad codicum fidem recensuit GEORGIUS HELMREICH, Bd. 1-2, Leipzig 1907-1909 In Hippocratis de natura hominis (Hipp. Nat. Horn.) In Hippocratis de natura hominis, In Hippocratis de victu acutorum, De diaeta Hippocratis in morbis acutis. Ediderunt JOANNES MEWALDT, GEORGIUS HELMREICH, JOANNES WESTENBERGER (= Corpus medicorum Graecorum Bd. V 9,1), Leipzig-Berlin 1914
XVIII
Literaturverzeichnis
Gazali Abu Hätnid Muhammad ihn Muhammad al-Gazäli Kitäb at-Tibr al-masbuk fi nasihat al-mulük (Bagley Gazali Tibr) Ghazäli's Book of Counsel for Kings (Nasihat al-mulük). Translated by FRANK RONALD CHARLES BAGLEY from the Persian text edited by JALAL HUMÄ'I and the Bodleian Arabic text edited by H. D. ISAACS with Introduction, Notes and Biographical Index (= University of Durham Publications), London-New York-Toronto 1964 Gregorius Abulpharagius siehe Barhebraeus b. Gulgul Abu Däwüd Sulaimän ibn Hassan al-Andalusi al-ma'ruf bi-bn Gulgul Kitäb Tabaqat al-atibbä* wa-1-hukamä' (Tabaqat) Les generations des medecins et des sages, rtdition critique par FU'AD SAYYID (= Publications de I'lnstitut Fran£ais d'Archeologie Orientale du Caire. Textes et traductions d'auteurs orientaux Bd. 10), Le Caire 1955 Gurigüriyüs al-Malati al-ma'ruf bi-bn al-'Ibri siehe Barhebraeus Haggi Hallfa Mustafa ibn 'Abdallah al-ma'rüf bi-Haggi Halifa Kitäb Kasf a?-zunün 'an asämi 1-kutub wa-1-funün (Kasf) Lexicon bibliographicum et encyclopaedicum a Mustafa Ben Abdallah Katib Celebi dicto et nomine Haji Khalfa celebrate compositum. Ad codicum Vindobonensium Parisiensium et Berolinensis fidem primum edidit latine vertit et commentario indicibusque instruxit GUSTAVUS FLUEGEL, Bd. 1-7, London 1835-1858 Herrn. Corpus Hermeticum Texte etabli par ARTHUR DARBY NOCK et traduit par ANDRE MARIE JEAN FESTUGIERE, Bd. 1—4 (= Collection des universites de France), Paris 1945-1954 Hermipp. Astrol. Hermippus, de astrologia dialogus Anonymi christiani Hermippus, de astrologia dialogus. Ediderunt GUILIELMUS KROLL et PAULUS VIERECK (= Bibliotheca scriptorum Graecorum et Romanorum Teubneriana), Leipzig 1895 Hipp. Hippolytus Refutatio omnium haeresium (Haer.) Hrsg. von Paul Wendland (= Die griechischen christlichen Schriftsteller der ersten drei Jahrhunderte, hrsg. von der Kirchenväter-Commission der Königl. Preuss. Akademie der Wissenschaften, Bd. 26: Hippolytus Werke Bd. 3), Leipzig 1916 Des Heiligen Hippolytus von Rom Widerlegung aller Häresien (Philosophumena) (Preysing Hipp. Haer.) Übersetzt von KONRAD PREYSING (= Bibliothek der Kirchenväter Bd. 40), München 1922 Hp. Corpus Hippocraticum Ausgabe und Übersetzung einzelner Werke: De aere (Aer.) Hippokrates. Über die Umwelt. Hrsg. und übersetzt von HANS DILLER (= Corpus medicorum Graecorum Bd. I 1,2), Berlin 1970
Hunain Hunain ibn Ishäq Ausgaben und Übersetzungen einzelner Werke:
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XIX
Ädäb al-faläsifa (Ädäb) Sefer Musre Haphilosophim („Sinnsprüche der Philosophen"). Aus dem Arabischen des Honein ibn Ishäk ins Hebräische übersetzt von JEHUDA BEN SALOMO ALCHARISI. Nach Handschriften hrsg. von ABRAHAM LOEWENTHAL, Frankfurt a. Main 1896 Honein ibn Ishäk, Sinnsprüche der Philosophen (Loewenthal Hunain Ädäb) Nach der hebräischen Übersetzung CHARISI'S ins Deutsche übertragen und erläuten von ABRAHAM LOEWENTHAL, Berlin 1896 Risäla Hunain ibn Ishäq ilä 'Ali ibn Yahyä fi dikr mä turgima min Icutub Gälinüs bi-'ilmihi waba'd mä lam yutargam (Gälinüs) Hunain ibn Ishäq über die syrischen und arabischen Galen-Übersetzungen. Zum ersten Mal hrsg. und übersetzt von GOTTHELF BERGSTRÄSSER (= Abhandlungen für die Kunde des Morgenlandes Bd. 17,2), Leipzig 1925 Ibn al-'Ibri siehe Barhebraeus Ihwän -Safä' Ihwän as-Safä' Rasä'il Ihwän as-Safä' wa-hillän al-wafä' (Rasä'il) Bd.l^, Bairüt 1957/1376^77 'Iraqi Abu 1-Qasim Muhammad ibn Ahmad al-'Iraqi Kitäb al-'Ilm al-muktasab fi zirä'at ad-dahab ('Um) Book of Knowledge Acquired Concerning the Cultivation of Gold by Abu -Qäsim Muhammad ibn Ahmad al-'Iraqi. The Arabic text edited with a translation and introduction by ERIC JOHN HOLMYARD, Paris 1923 Job of Edessa siehe Aiyub ar-Ruhawi b. Kabar Sams ar-Riyasa abu 1-Barakat al-ma'ruf bi-bn Kabar Misbäh az-zulma wa-idah al-hidma (Misbah) Der Katalog der christlichen Schriften in arabischer Sprache von Abu 'IBarakät. Hrsg. und übersetzt von WILHELM RIEDEL. Nachrichten von der Kgl. Gesellschah der Wissenschaften zu Göttingen, phil.-hist. Kl. (1902), S. 635-706 b. Kammüna Sa'd ibn Mansür ibn Kammüna Kitäb Tanqih al-abhät li-1-milal at-talät (Tanqlh) Sa'd b. Mansür Ibn Kammüna's Examination of the Inquiries into the Three Faiths. A Thirteenth-Century Essay in Comparative Religion, edited by MOSHE PERLMANN (= University of California Publications, Near Eastern Studies Bd. 6), Berkeley-Los Angeles 1967 Lact. Lucius Caelius Firmianus Lactantius Institutiones divinae (Inst. Div.) Divinae institutiones et Epitome divinarum institutionum. Recensuit SAMUEL BRANDT ( = Corpus scriptorum ecclesiasticorum Latinorum Bd. 19: L. Caeli Firmiani Lactanti Opera omnia (...) recensuerunt SAMUEL BRANDT et GEORGIUS LAUBMANN Bd. 1). Prag-Wien-Leipzig 1890 Maimonides siehe ibn Maimun b. Maimun Abu 'Imrän Musa ibn 'Ubaid Allah ibn Maimun Kitäb Dalälat al-hä'irin (Daläla) Le Guide des £gares. Traite de theologie et de philosophic par Mo'ise ben Maimoun dit Malmonide. Public pour la premiere fois dans l'original arabe et accompagne d'une traduction franfaise et de notes critiques litteraires et explicatives par SALOMON MUNK, Bd. 1-3, Paris 18561866 (Nachdruck Osnabrück 1964)
XX
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EINLEITUNG 1.
Einführung
Unter dem Namen des Neupythagoreers Apollonios von Tyana (arab.: Balinüs) ist im Arabischen eine Reihe von apokryphen Schriften erhalten, die allesamt dem Gebiet der Geheimwissenschaften zuzurechnen sind und zum Teil mit der populären Hermetik in Verbindung gebracht werden. Sämtliche Schriften dieses Kreises harren noch — wie der Großteil der okkulten Literatur in arabischer Sprache überhaupt — einer näheren Untersuchung. Die verbreitetste Schrift des pseudapollinischen Corpus, eine Kosmologie mit dem Titel Über das Geheimnis der Schöpfung (Kitäb Sirr al-haliqa, im folgenden zitiert als Sirr), die in umfassender, systematischer Weise den gesamten Zusammenhang der Welt und ihrer Einzelphänomene erklärt, ist für die Wissenschaftsgeschichte von besonderer Bedeutung. Unter den Forschern herrscht Einigkeit darüber, daß der Text in seiner vorliegenden arabischen Gestalt aus der Frühzeit des Islam stammt. Er verspricht daher neue Aufschlüsse über das wegen der mangelhaften Quellenlage noch wenig erforschte Frühstadium der Rezeption antiker und hellenistischer Wissenschaft im islamisch-arabischen Kulturkreis und die Anfänge eigenständiger Naturforschung der Araber auf der Grundlage des griechischen Erbes. Trotz der verdienstvollen Vorarbeiten von Gelehrten wie Julius Ruska, Martin Plessner und Paul Kraus war es bislang nicht möglich, in der Frage nach der chronologischen und geistesgeschichtlichen Einordnung des Textes und seinem Einfluß auf die Theorienbildung in der frühislamischen Naturphilosophie zu definitiven Ergebnissen zu gelangen, weil eine solide Textbasis fehlte. Da der schwedische Orientalist Henrik Samuel Nyberg, der bereits Ende der Dreißiger Jahre eine textkritische Ausgabe des Sirr angekündigt hatte, die Editionsarbeit schon bald zugunsten seiner iranistischen Studien zurückstellte (mündliche Mitteilung im Herbst 1973), blieb die Druckausgabe ein Desiderat. Auf Anregung meines Lehrers Fuat Sezgin übernahm ich im Rahmen meiner Dissertation die Aufgabe, einen kritischen Text des Sirr zu erarbeiten*, um ein Fundament für die weitere Diskussion zu schaffen. Buch über das Geheimnis der Schöpfung und die Darstellung der Natur (Buch der Ursachen) von Pseudo-Apollonios von Tyana. Edited by Ursula Weisser (Sources & Studies in the History of Arabic-Islamic Science. Natural Sciences Series 1). Aleppo 1979.
2
Einleitung
Intention der vorliegenden Arbeit ist es, den Inhalt des Sirr auch jenen Wissenschaftshistorikern zugänglich zu machen, die des Arabischen nicht kundig sind. Der Veröffentlichung einer vollständigen Übersetzung des Textes standen jedoch zwei gewichtige Gründe entgegen, zum einen die Länge des Textes — die arabische Edition umfaßt mehr als 500 Seiten —, die mit der notwendigen Beschränkung des Gesamtumfangs der Publikation nicht in Einklang zu bringen war, zum anderen gravierende sprachliche Probleme, die bei der Textbearbeitung auftraten. Die zur Verfügung stehenden lexikographischen Hilfsmittel basieren im wesentlichen auf arabischen Nationalwörterbüchern, welche bekanntlich vorwiegend den Wortschatz poetischer, historischer und theologischer Texte verarbeitet haben, naturwissenschaftliche Spezialbedeutungen aber nur unzureichend erfassen. Diese Schwierigkeit, der sich alle Historiker arabischer Wissenschaft gegenübersehen, wird beim Sirr noch vermehrt durch den Umstand, daß seine Terminologie von der arabischen Fachsprache der klassischen Zeit ganz erheblich abweicht. Daher muß der Sinngehalt der termini technici in vielen Fällen mühsam aus dem Kontext bestimmt werden; eine Absicherung der erschlossenen Bedeutung mit Hilfe anderer Textstellen ist nur bedingt möglich, da die Definitionen der Begriffe vielfach auch innerhalb der Schrift variieren. Hier bedarf es noch mancher klärender Vorarbeit, ehe eine kompetente Übersetzung verwirklicht werden kann. In der dargebotenen Zusammenfassung des Textes gehen freilich manche Nuancen und stilistische Eigenarten der Vorlage verloren, andererseits ermöglicht das Resümee durch die Straffung der vielfach weitschweifigen und sich wiederholenden Ausführungen des Originals eine raschere Orientierung über die diskutierten Probleme. An eine erschöpfende Interpretation des Gesamtwerkes, das in enzyklopädischer Weise alle naturwissenschaftlichen Disziplinen berührt, war wegen dieses weitgespannten thematischen Rahmens von vornherein nicht zu denken. Daher wurden in den Erläuterungen zum Text einzelne Schwerpunkte gesetzt, die Problematik anderer Stellen hingegen nur skizzenhaft angedeutet. Der Kommentar bemüht sich in erster Linie um die Klärung der Sachfragen aus dem inneren Zusammenhang des Textes heraus sowie um das Aufzeigen der mannigfachen Unstimmigkeiten und Widersprüche, welche aus der eklektizistischen Arbeitsweise des Autors resultieren, der ohne erkennbares Bemühen um ein geschlossenes naturphilosophisches System Quellenstücke mit unterschiedlichen theoretischen Ansätzen unvermittelt nebeneinandersetzt. Für das Verständnis sprachlich problematischer oder verkürzter Aussagen bedeutet dieses Verfahren eine zusätzliche Erschwernis, da beim Vergleich thematisch verwandter Stellen damit gerechnet werden muß, daß jeweils andere Prämissen vorliegen. So sind sicher manche Fragen offengeblieben, an denen weitere Einzeluntersuchungen anzusetzen hätten. Dies gilt in besonderem Maße für die beiden theologischen Prologe mit ihren scholastischen Diskussionen über
Zur Forschungsgeschichte des Sirr
3
die Erschaffenheit der Welt; zu einer befriedigenden Interpretation fehlen mir hier die philosophic- und religionshistorischen Voraussetzungen. Im Kommentar werden ferner, soweit die stark vereinfachende und schematisierende Darstellung des Sirr dies zuläßt, Anknüpfungspunkte zu bekannten Theorien der griechischen Wissenschaft festgestellt beziehungsweise Abweichungen von beherrschenden Vorstellungen aufgezeigt; Vollständigkeit der Belege wird nicht angestrebt. Der systematische Nachweis von Parallelen im späteren arabischen Schrifttum, welche Hinweise auf eventuelle Nachwirkungen einzelner Theorien in der islamischen Naturwissenschaft geben könnten, muß mit Ausnahme von direkten Zitaten zukünftigen Untersuchungen vorbehalten bleiben. Gelegentliche Vergleiche mit koranischen Vorstellungen sollen vor allem aufzeigen, daß im Sirr entgegen einer mehrfach vertretenen Ansicht spezifisch muslimische Anschauungen nicht nachzuweisen sind. In der Einführung werden die Testimonien über ApolloniosBalinüs zusammengestellt und die weiteren Schriften des Balinüs-Corpus in einer Übersicht behandelt. Im Anschluß an die Skizzierung der bisherigen Ergebnisse und des Standes der Forschung wird zu den kontrovers diskutierten Punkten der Balinüs-Frage Stellung bezogen, die zum Teil durch neue Indizien aus dem Text untermauert werden konnte. Daß auch hier letztlich nur Zwischenergebnisse zu erzielen waren und viele Hypothesen ohne schlüssigen Beweis bleiben mußten, liegt in der schwierigen Quellenlage begründet: dem Mangel an geeigneten Vergleichstexten, der Anonymität der frühen Übersetzer, den lückenhaften Kenntnissen über den Wissenschaftsbetrieb zu Beginn der islamischen Herrschaft. Hier können nur weitere sorgfältige Einzeluntersuchungen, vor allem Textausgaben, Übersetzungen und Sachkommentare aufgrund des überreichen Handschriftenmaterials, das in den letzten Jahren vor allem durch Fuat Sezgins Geschichte des arabischen Schrifttums bekannt gemacht wurde, Abhilfe schaffen. 2.
Zur Forschungsgeschichte des Sirr
2.1.
Identifikation des Autors
Die Reihe der Studien über das Sirr eröffnete im Jahre 1799 der französische Orientalist Silvestre de Sacy mit einer kommentierten Übersetzung des ersten Buches und Auszügen aus den folgenden Büchern. Es kennzeichnet die damalige Einstellung zu pseudepigraphem Schrifttum, daß er seine Beschäftigung mit einem solchen Text rechtfertigen zu müssen glaubte: "Quoiqu'il n'y ait peut-etre aucun fruit ä tirer de la lecture d'un tel ouvrage, je pense qu'on me pardonnera d'en donner un extrait un peu etendu, en faveur du nom qu'il porte et de sä singularite"1. In diesem 1
de Sacy S. 114.
4
Einleitung
Namen, Balinüs, erkannte er richtig Apollonios von Tyana, wenn es für ihn auch außer Zweifel stand, daß das Sirr kein authentisches Werk des Neupythagoreers ist2. Im Katalog der Pariser Handschriften3 war das Sirr als arabischer Auszug aus der Naturgeschichte des Plinius verzeichnet, offenbar Barthelemy d'Herbelot folgend, der in seiner Bibliotheque Orientale unter den Stichwörtern „Beiinas" und „Ketab Beiinas" vermerkt, dies sei der Name, unter welchem die Araber Plinius zitierten4, die demnach „quelque connoissance" von der Historia natiralis gehabt hätten5. D'Herbelot, der seine Kenntnis von Balinüs nur aus arabischen Sekundärquellen bezog, ließ sich wohl durch den Gleichklang der Namen irreführen. Ein Textvergleich führte dagegen Silvestre de Sacy zu dem Schluß, daß zwischen den „reveries" des arabischen Textes und den „ecrits immortels" des Plinius keine Beziehung bestehe6. Den Ausgangspunkt für die neue Identifizierung des Balinüs lieferte Silvestre de Sacy, die Erwähnung der Stadt Tyana im Sirr7. Die Namensform Balinüs gebe Plinius und Apollonios gleich gut wieder; für Plinius sei als exakte Transkription Afliniyüs anzusetzen8, andererseits entspreche der Schriftzug u->-JL· bei Vertauschung der diakritischen Punkte (^r^L) dem Namen Apollonios mit hinreichender Genauigkeit9. Die Fundgeschichte bot ein weiteres Argument für die Identifizierung mit Apollonios. Der Autor bezeichnet sich dort als mittellose Waise (yatim lä sai' 1 )10, was mit gewissen Einschränkungen auf Apollonios zutreffe, der nach seinem Biographen Philostratos schon früh beide Eltern verlor und sein Erbe an Verwandte verschenkte11. Hinzu komme, daß Balinüs' 2 3 4 s
6 7
9
10 11
Vgl. de Sacy S. 113; S. 114: „...pretendulivredeBelinous." Vgl.WenrichS.237;deSacyS.107. Herbelot S. 965. Herbelot S. 199; vgl. de Sacy S. 107 mit Anm. a. Auch Uri merkt in seinem Katalog der Bibliotheca Bodleiana in der Beschreibung einer Handschrift des Kitäb al-Burhän des Alchemisten al-Gildaki an, dieser äußere sich lobend über Plinius. Vgl. Ledere Identite S. 112 Anm. l. de Sacy S. 107,110. In der Fundgeschichte, Sirr I 1.2. de Sacys Manuskript punktiert Tuwäya, die übrigen Textzeugen schreiben korrekt Tuwäna; die Handschrift des British Museum liest Suwäna. Nach der heute gebräuchlichen Umschrift. Der Vorschlagsvokal ist nötig, weil das Arabische keine Doppelkonsonanz im Anlaut duldet. de Sacy S. 112 f. In einer anderen Pariser Handschrift (arabe 2301) steht der Name durchgängig in der von de Sacy konjizierten Form, die auch bei Yäqüt belegt ist; vgl. unten S. 25; Ullmann Nat.Wiss. S. 379. Für den Ausfall des anlautenden Vokals verweist Ledere Identite S. 116 auf die Parallele Hippokrates-Buqrät. Vgl. auch Kraus Jlbir S. 272 Anm. 4. Vgl. unten S. 23 f. und 74. de Sacy S. 110 f. Hempel Untersuchungen S. 6 mit Anm. 6 lehnt diese etwas gewaltsame Ausdeutung der Fundgeschichte ab, da bereits die Erwähnung Tyanas die Identität sicherstelle.
Zur Forschungsgeschichte des Sirr
5
Epitheton Meister der Talismane und Wunderwerke (sähib at-tilasmät wa-l-'agä'ib) auf Apollonios passe, nicht aber auf Plinius, der niemals im Verdacht stand, sich mit magischen Künsten abgegeben zu haben12. Johann Georg Wenrich schloß sich in seiner Bibliographie orientalischer Übersetzungen ohne neues Beweismaterial de Sacys Identifikation an und verwies nachdrücklich auf den Niveauunterschied zwischen Plinius' Historia naturalis und dem Sirr, welches nicht selten höchst lächerliche Probleme behandele13. In der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts entspann sich ein neuer Disput um die Deutung des Namens, weil vor allem Gustav Flügel aus sprachlichen Erwägungen wieder für die Lesung Plinius eintrat14, da als korrekte Transkription von Apollonios Abulüniyüs15 zu erwarten sei. Dagegen machte Jean Jacques Clement-Mullet geltend, die Einordnung eines Kitäb Baiinas in einen Abschnitt über magische Schriften bei Häggi Halifa16 spreche für Apollonios17. Lucien Leclerc18 wendete sich besonders gegen Flügels Behauptung, es gebe keinen Grund anzunehmen, daß die Araber das Werk des bedeutendsten römischen Naturhistorikers nicht ebenso gut kannten wie die Schriften des Aristoteles19. Vielmehr sei die römische Literatur den Arabern bis auf wenige, durch spätgriechische Texte vermittelte Zitate völlig verschlossen geblieben. Die bloße Namensähnlichkeit sowie die Übereinstimmung im allgemeinen Thema (Naturgeschichte) besage nichts, solange nicht durch Textvergleich die Identität der Werke sichergestellt sei20. Leclercs Vergleich21 bestätigte Silvestre de Sacys Ergebnis, Balinüs könne nicht Plinius sein 22. Schließlich überzeugte der Umstand, daß ibn an-Nadim Balinüs den Weisen aus Tyana nennt23, auch Gustav Flügel von dessen Identität mit Apollonios. Seine letzten Zweifel wurden dadurch ausgeräumt, daß derselbe ibn an-Nadim als arabische Schreibweise des Namens eines zweifelsfrei identifizierten Griechen, des Mathematikers Apollonios von 12
deSacyS.lllf. » Wenrich S. 237-240. 14 Häggi Halifa Kasf Bd. 7 S. 645. 15 Diese Namensform ist anderweitig bezeugt; vgl. Plessner Balinüs Sp. 994 a; siehe auch Nr. 66 des Alchemistenverzeichnisses von Hälid ibn Yazid bei Ruska Chälid S. 295. 16 Häggi Halifa Kasf Bd. 3 S. 54. 17 Clement-Mullet S. 6 Anm. 18 LeclercIdentiteS.113f. 19 Häggi Halifa Kasf Bd. 7 S. 645. »> LeclercldentiteS.114. 21 Sein Vergleich beruht allerdings nicht auf dem Sirr, sondern auf Fragmenten einer nicht erhaltenen Schrift des Balinüs über ; vgl. unten S. 39. Daher trifft Leclercs Feststellung, „chez Pline, le merveilleux est ('exception; chez Baiinas, il est la regle" (Leclerc Identite S. 120), auf das Sirr selbst nicht zu; dieses enthält im Gegenteil weniger Fabelhaftes als Plinius. 22 deSacyS.110. 23 b. -Nadim Fihrist Bd. l S. 312; dazu Flügels Kommentar in Bd. 2 S. 154.
6
Einleitung
Perge, unter anderem auch Baiinas angibt24. Damit stand endgültig fest25, daß neben enger an die griechische Form angelehnten Schreibweisen wie Abulüniyüs oder ähnlich auch stärker verkürzte Formen wie Balmüs und Balinäs für Apollonios gebräuchlich waren26. Da ich auf die Balmüs-Überlieferung im lateinischen Mittelalter nicht näher eingehen kann, füge ich an dieser Stelle einige bislang wenig beachtete Zeugnisse an, welche die Kenntnis der Identität von Balmüs mit Apollonios zu jener Zeit bezeugen. Gewöhnlich übernehmen die lateinischen Übersetzungen die verkürzte arabische Namensform; nur in der lateinischen Version des Sirr von Hugo Sanctelliensis27 steht Apollonius28. Verschiedene Übersetzungen anderer Balinüs-Texte glossieren jedoch den Namen Belenus „qui vocatus est Apollo"29 oder „qui et Apollo dicitur"30, und Albertus Magnus leitet in seinem Speculum Astronomicum ein Zitat aus dem Traktat Balenis De horarum opere ein: „Dixit Balenis qui et Apollo dicitur."31 2.2.
Bibliographische Studien zu den Baimus-Schriften
Im Gefolge der Auseinandersetzung um die Identität des Balmüs begann die systematische Erfassung der unter seinem Namen tradierten Schriften und Fragmente. Bereits Johann Georg Wenrich kannte Handschriften von mehreren Traktaten32. Lucien Leclerc sammelte Zitate aus arabischen Schriftstellern, die er zum Teil in französischer Übersetzung 24 25
26
27 28 29 30 31
32
b. -Nadim Fihrist Bd. l S. 266; dazu Flügel in Bd. 2 S. 122 Anm. 7. Nur Hertz S.46 Anm. vertritt aufgrund des Charakters der Ballnüs-Zitate bei al-Qazwini noch die Auffassung, unter Balmüs hätten die Araber zunächst Plinius verstanden; erst nach der Entstellung des Namens von Apollonios von Tyana seien beide durcheinandergebracht worden. Vgl. aber oben Leclercs Nachweis. Zu weiteren Namensformen, durchweg Varianten der obengenannten Grundtypen, siehe Plessner Balmüs Sp.994a und Kraus Jäbir S. 270 Anm. 6. Das Schwanken des langen Vokals in der Endsilbe der kürzeren Form scheint auf syrische Vermittlung hinzudeuten; vgl. Dubler S.46 (zu den arabischen Namensformen für Aristoteles). Kunitzsch S.280 erwägt persische Zwischenstufen. Vgl. unten S. 54 f. Siehe Nau Belinous S. 101. Vgl.CarmodyS.61. Vgl.CarmodyS.72f. Nach den von Cumont Alb.Magn. publizierten Auszügen, S. 100; vgl. Steinschneider Speculum S. 369; Steinschneider Europ.Übs. § 144; Thorndike Bd. 2 S. 235. Es handelt sich hier eben nicht um eine Verwechslung des Balenis mit Apollonios von Tyana, wie W. und H. G. Gundel Astrologumena S. 221 aufgrund der unzutreffenden Hypothese Cumonts (Alb.Magn. S.98 Anm.4; vgl. noch Boer Sp. 1873) angeben, wonach Balenis in diesem Fall eher als Korruption des Namens (Vettius) Valens anzusehen sei; vgl. auch Speyer S. 63 Anm. 110. Wenrich S. 237-240. Er nennt Manuskripte der Nrr. l, 2, 5 (nach der Zählung Sezgins GAS Bd.4 S. 88 ff.).
Zur Forschungsgeschichte des Sirr
7
veröffentlichte, stellte die Titel der arabischen Balmüs-Texte zusammen33 und verglich sie mit den aus griechischen Überlieferungen bekannten Titeln echter Apollonios-Schriften34. Moritz Steinschneider zog für seine Bibliographie des arabischen Balmüs-Schrifttums zusätzlich hebräische und lateinische Zeugnisse heran35. Ihren vorläufigen Abschluß fand diese Sichtung des Materials in Fuat Sezgins Geschichte des arabischen Schrifttums 36.
2.3.
Wissenschaftshistorische Untersuchungen
Im vorigen Jahrhundert fand der naturwissenschaftliche Gehalt des Sirr nur insoweit Beachtung, als er zum Nachweis beitrug, daß der Verfasser nicht mit Plinius identisch sei. Die Bedeutung des Werkes für die Wissenschafts- und allgemeine Geistesgeschichte wurde weitgehend unterschätzt, wenn nicht gar völlig in Abrede gestellt. Die Äußerungen über das wissenschaftliche Niveau der Kosmologie spiegeln einen Kulturoptimismus, der alle Entwicklungen, welche nicht geradlinig in das neuzeitliche Weltbild einmünden, als Irrwege verwirft, denen nachzugehen es nicht verlohne. Silvestre de Sacys Kommentar zu den wenigen Proben aus der Kosmologie, die er überhaupt einer Mitteilung wert erachtet, reduziert ihre Bedeutung auf einen gewissen Nutzen für die arabische Lexikographie: "On voit suffisamment par ces exemples, de quel genre sont les questions que l'auteur se propose et les solutions qu'il en donne ... d'ailleurs je ne pense pas que soit tente de faire une etude serieuse de cet ouvrage; si quelque chose merite attention, ce sont les termes de physique, de mineralogie et d'histoire naturelle, dont la signification est quelquefois inconnue a nos lexicographes.. ,"37. Der Chemiehistoriker Julius Ruska war der erste, der sich ernsthaft mit dem naturkundlichen Teil auseinandersetzte38. Seine Veröffentlichung des Inhaltsverzeichnisses einer Handschrift vermittelte erstmals einen genauen Überblick über die Fülle der behandelten Themen39, seine 33
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36 37 38
39
Leclerc Identite S. 116 ff. Er kennt dife Nrr. l, 2, 5, 6 (nach Sezgin GAS Bd. 4 S. 88 ff.) sowie das fragmentarisch überlieferte Kitab al-Hawäss. Leclerc Identite S. 120ff.; vgl. noch unten S. 20 mit Anm. 90. Steinschneider Apollonius S. 439 ff.; Zusammenfassung bei Steinschneider Arab. Obs. S. 235f. Er kennt die Nrr. l, 5, 6 (nach Sezgin GAS Bd.4 S. 88ff.); vgl. noch Steinschneider der Hebr.Übs. § 520 S. 845-848. Sezgin GAS Bd. 4 S. 88 ff. de Sacy S. 156 f. Zu de Sacys Urteil vgl. Ruska Tabl. Smaragd. S. 129. Im Rahmen seiner Untersuchung zur Geschichte der Tabula Smaragdina, Ruska Tabl. Smaragd. S. 124-176. Ruska Tabl. Smaragd. S. 141-146 nach dem Manuskript Gotha 82. Das Verzeichnis gehört nicht zum ursprünglichen Text.
8
Einleitung
prägnante Zusammenfassung des II. Buches40 eine Vorstellung von den kosmogonischen Theorien. Ruskas besondere Aufmerksamkeit galt dem mineralogischen Teil (Buch III), aus dem er die Abschnitte über die Entstehung des Bleis41, des Smaragds42 und der Edelsteine43 herausgab. Daß Ruskas Arbeit nicht fortgeführt wurde44, ist wohl in erster Linie bedingt durch das Fehlen einer kritischen Textausgabe. Lediglich Ruskas Schüler Paul Kraus beschäftigte sich in seiner Untersuchung zum Schriftencorpus des arabischen Naturphilosophen Gäbir ibn Haiyän mit den theoretischen Grundlagen der Kosmologie des Sirr45 und seinen Quellen46.
2.4.
Herkunft und Überlieferung des Sirr
Da seit Silvestre de Sacy feststand, daß das Sirr nicht von Apollonios selbst verfaßt wurde, stellte sich das Datierungs- und Überlieferungsproblem47. In der Einstellung zu nur arabisch erhaltenen apokryphen Texten unter griechischen Pseudonymen zeichnen sich unter den Forschern zwei gegensätzliche Standpunkte ab. Einige neigen dazu, derartige Schriften als arabische Fälschungen aus islamischer Zeit einzustufen, die anderen betrachten sie als arabische Versionen griechischer Originale und kommen dadurch zu einem früheren zeitlichen Ansatz. Beide Positionen spielen in der Forschungsgeschichte des Sirr eine Rolle. Silvestre de Sacy setzte eine griechische Urschrift voraus, welche von einem christlichen Priester namens Sergios (Sägiyüs)48 ins Syrische übersetzt und um eine theologische Einleitung erweitert worden sei. Diese syrische Version habe dann ein unbekannter Übersetzer ins Arabische übertragen, der die Einleitung des Sägiyüs mit muslimischen Zusätzen versehen oder doch im sprachlichen Ausdruck mit muslimischen Dogmen in Übereinstimmung gebracht habe49. Nach Lucien Leclercs nicht näher begründeter Hypothese soll diese Übersetzung im Auftrag des Umaiyadenprinzen Hälid ibn Yazid (um 700 n.Chr.) 50 vorgenommen worden sein51. 40 41 42 43 44 45 46 47
48 49 50 51
RuskaTabl. Smaragd. S. 147-149. Ruska Tabl. Smaragd. S. 150 f. Ruska Tabl.Smaragd. S. 153-155. Ruska Tabl. Smaragd. S. 151 f. Die ergänzenden Bemerkungen Plessners (Materialien) zu Ruskas Studie betreffen vorwiegend philologische und literarhistorische Probleme. Kraus Jäbir S.270-303. Vgl. unten S. 55 ff. Da diese Probleme unten ausführlich diskutiert werden, hier nur eine knappe Skizzierung der unterschiedlichen Positionen. Vgl. zu diesem unten S. 49 ff. de Sacy S. 114. Vgl. zur Datierung Sezgin GAS Bd.4 S.22 und 121 ff. Leclerc Histoire Bd. l S. 215.
Zur Forschungsgeschichte des Sirr
9
Nach Fran$ois Nau ist es denkbar, daß die Schrift im Kern doch auf Apollonios selbst zurückgehe52, sie müsse aber im Laufe der Überlieferung mannigfache Erweiterungen erfahren haben53. Den Übersetzer ins Syrische identifizierte Nau mit dem Arzt und Galenübersetzer Sergios von Res 'Ainä (gest. 536 n. Chr.). Daher hielt er es für wahrscheinlich, daß diese Schrift wie viele andere syrische Versionen des Sergios von Hunain ibn Ishaq ins Arabische übersetzt worden sei54. Julius Ruska nahm aufgrund seiner Analyse des mineralogischen Teils einerseits und der Sirr-Zitate bei Gäbir ibn Haiyän andererseits an, das Sirr sei in der Zeit zwischen dem 6. und der Mitte des 8. Jhdts.55 im nordostpersischen Raum entstanden56. Die Existenz eines griechischen Originals schien ihm weder erwiesen noch zwingend57. Ferner neigte er dazu, die Figur des Sägiyüs als Erfindung eines muslimischen Bearbeiters aufzufassen, welcher auf diese Weise seinen eigenen Zusätzen den Anschein höheren Alters habe geben wollen58. Martin Plessner schloß sich den Ergebnissen Ruskas an59, erwog aber, ob nicht auch der muslimische Herausgeber fingiert sei und das gesamte Buch in seiner heutigen Gestalt von ein und demselben Verfasser herrühre60. Vorislamische Herkunft sei unwahrscheinlich 61. Paul Kraus wollte angesichts der ungenügenden Textbasis zur Überlieferungsfrage nicht endgültig Stellung nehmen62, hielt aber eine mehrfache Überarbeitung für wahrscheinlich63. Den Autor vermutete er in hellenisierten Kreisen Syriens64 und nahm eine frühe Übersetzung ins Arabische mit abschließender Redaktion unter dem Kalifen al-Ma'mün an65. Dagegen hielt Louis Massignon die gesamte Schrift für die Arbeit eines heterodoxen Muslims auf der Grundlage eines hermetischen Prototyps und erklärte die anderen angeblich an der Textüberlieferung beteiligten Personen für Fiktionen66. Kürzlich hat sich Fuat Sezgin nach Über52
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65 66
Naus Überlegungen bezüglich der Identifikation des Autors mit Apollonios von Laodikeia (Nau Belinous S. 106) sind nicht stichhaltig. Nau Belinous S. 106. Nau Belinous S. 99. Ruska Tabl. Smaragd. S. 166. Ruska Tabl. Smaragd. S. 171. Ruska Tabl. Smaragd. S. 129f. Ruska Tabl. Smaragd. S. 131. Plessner Materialien S. 91 ff. Plessner Materialien S. 92 Anm. 1. Plessner Materialien S. 104 Anm. 6. KrausJäbirS.273. Kraus Jäbir S. 278. Kraus Jäbir S. 278 und 280. Kraus äußert sich nicht zu der Frage, ob dieser Autor in syrischer oder in griechischer Sprache schrieb. Kraus Jäbir S. 278. Bei Festugiere Revelation S. 395 f.
10
Einleitung
priifung der früheren Hypothesen wieder für ein griechisches Original ausgesprochen, das er unter Heranziehung anderer Balinüs-Pseudepigraphen ins 5. nachchristliche Jahrhundert datiert67. Manfred Ullmann behandelt die Schrift als arabisches Werk, ohne auf die Probleme der Uberlieferungsgeschichte einzugehen68.
3.
Zur Biographie des Apollonios von Tyana
Die folgende Musterung der griechischen, syrischen und arabischen Nachrichten1 über Leben und Wirken des Apollonios von Tyana soll vor allem aufzeigen, welche Züge seiner schillernden Persönlichkeit ihn der Spätantike als Vertreter okkulter Wissenschaft empfahlen und dazu führten, daß man ihm jene umfangreiche Literatur zuschrieb, die in arabischer Sprache unter dem Namen Balinüs überliefert wird.
3.1.
Griechische Überlieferung 2
3.1.1.
Apollonios als Philosoph
Der Neupythagoreer Apollonios aus Tyana in Kappadokien war schon zu Lebzeiten eine umstrittene Persönlichkeit, von den einen als Weisheitslehrer hoch gelobt, von den anderen als Magier geschmäht; auch nach seinem Tode kam die Diskussion um ihn nicht zur Ruhe. Die Hauptquelle für Apollonios' Leben bildet eine achtbändige Biographie aus der Feder des Sophisten Philostratos von Lemnos (um 170-244 n.Chr.)3, verfaßt im Auftrage der Kaiserin Julia Domna, der Gemahlin des Septimius 67
Sezgin GAS Bd. 4 S. 78 ff. Auch Affifi S. 847 vermutet, daß der arabische Text auf einer griechischen Vorlage beruht. 68 Ullmann Nat.Wiss. S. 172. Zur Datierung finden sich bei Ullmann widersprüchliche Angaben: Auf S. 72 gibt er die Zeitspanne zwischen Theophrast und Baimus mit 900 Jahren an, wodurch man für das Sirr auf einen Ansatz um das Jahr 600 n. Chr. käme. Auf S. 74 datiert er es ca. 100 Jahre vor Ishäq ibn Hunain (gest. 298/910) und entsprechend auf S. 172 und 202 f. in die Zeit al-Ma'müns. Die aus Sekundärquellen extrahierten Angaben Chevalliers zur Textüberlieferung können hier vernachlässigt werden, denn sie enthalten mehrere schwere Mißverständnisse (Chevallier S. I-XVIII). 1 Die Apollonios-Überlieferung im lateinischen Mittelalter beruht ganz auf der arabischen und kann daher außer Betracht bleiben. 2 Aus der umfangreichen Sekundärliteratur zu Apollonios stelle ich hier nur einschlägige Artikel aus Enzyklopädien und Handbüchern zusammen: Miller Apollonios; Dörrie Apollonios; Bigelmair; Gross; Hempel Apollonius; Zeller Bd. 3,2 S. 165-175; Thorndike Bd. l S. 242-267; Nilsson Geschichte S. 419-425. 3 Vgl. Solmsen Philostratos Sp. 136-174.
Zur Biographie des Apollonios von Tyana
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Severus4. Wegen ihrer romanhaften Ausgestaltung und der von Philostratos verfolgten apologetischen Tendenz5 ist diese Biographie als historische Quelle nur bedingt von Wert; über den Grad ihrer Zuverlässigkeit gehen die Meinungen auseinander. Wir beschränken uns darauf, die einigermaßen gesicherten Fakten zu referieren, ohne zu den strittigen Punkten Stellung zu nehmen. Die Angaben über die genauen Lebensdaten des Apollonios sind widersprüchlich. Philostratos nennt als Geburtsjahr 4 v.Chr., als Todesjahr 96 n.Chr. Dieser Ansatz wird von den meisten Forschern wohl zu recht als tendentiöse Konstruktion abgelehnt6, weil Apollonios danach ein Alter von genau 100 Jahren erreicht hätte. Zudem berichtet Philostratos, daß bereits zu seiner Zeit die Angaben über Apollonios' Lebenszeit auseinandergingen7. Den äußeren Lebensablauf schildert Johannes Hempel nach Philostratos folgendermaßen8: „Einer reichen Familie der griechischen Stadt Tyana in Kappadozien (I 4) entstammend, wurde Apollonius schon früh in der Philosophie unterrichtet, zuerst von Eutydemos aus Tarsus (I 7), mit dem er bald nach Aegae übersiedelte, weil in Tarsus das Milieu für ernste Arbeit ungünstig war. Hier in Aegae wurde er durch Euxenos aus Heraclea für die Pythagoreer gewonnen, wenn auch sein Lehrer dem Lebenswandel nach alles andere als ein strenger Angehöriger dieser Sekte war. Aber die Lehre packte ihn so stark, daß er sich entschloß, das jahrelange Schweigen auf sich zu nehmen. Von Aegae zog er — sein Vater war inzwischen gestorben —, etwa zwanzigjährig, nach Antiochia (I 16), von wo aus er seine erste große Reise antrat, die ihn ostwärts über Babylonien ins Fabelland der Inder führte (I 18 bis III 57), und deren Zweck es war, die Wahrheit über die Magier und die Philosophie der Brahmanen kennen zu lernen. Von dort zurückgekehrt, brach er alsbald von neuem auf und zog über Ephesus, das er von einer Pest befreite, und Griechenland, trotz einer Warnung vor der feindlichen Haltung des Nero, nach Rom. Hier wurde er zum ersten Male angeklagt, aber durch ein Wunder gerettet (IV 44). Darauf wandte er sich nach Spanien, von dort über Sizilien und Athen nach Ägypten und 4
5 6
7 8
Vita Apollonii, ed. C. L. Kayser. Ich benutze die auf Kaysers Text basierende Ausgabe mit englischer Übersetzung von Conybeare, im folgenden zitiert als Conybeare Philostr. VA (im laufenden Text als Vita). Zu weiteren Ausgaben vgl. Mead S. 42 f. Vgl. unten S. 13. Siehe Miller Apollonios Teil l Sp. 147. Meyer S. 403 f. schlägt eine erheblich spätere Datierung vor, nach der Apollonios' Akme in die Regierungszeit Domitians (81-96 n.Chr.) fällt. Hopfner Apollonios S. 148 setzt seine Akme unter Nero (63 n. Chr.) an. Conybeare Philostr. VA VIII29. Hempel Untersuchungen S. 36 f. (die eingeklammerten Zahlen beziehen sich auf die Kapitel der Vita). Vgl. noch Göttsching S.12ff.; Meyer S.414-421; Herzog-Hauser S.186ff.; Esser S. 70 f. Zur Chronologie der Ereignisse nach Philostratos siehe auch Chassang S. 427 f. und 432 ff.
12
Einleitung
Äthiopien zu den Gymnosophisten. In Ägypten machte er die Bekanntschaft des Vespasian. In Sardes endete diese zweite Fahrt, die einen Zeitraum von etwa 35-40 Jahre umspannt haben müßte. Noch ein drittes Mal verließ Apollonius, sein Ende ahnend (VII 10), Kleinasien. Wieder war Rom das Ziel. Daselbst wurde ihm unter Domitian der Prozeß gemacht, und zwar einmal, weil seine Wundertaten ihn in den Verdacht der Zauberei gebracht hatten, sodann, weil er sich göttliche Ehren habe erweisen lassen, und endlich, weil er mit Nerva gegen Domitian konspiriert haben sollte. Trotz der ihm drohenden Gefahr bleibt er im Gefängnis so gefaßt, daß er seine Mitgefangenen trösten kann. Über den Ausgang des Prozesses liegt eine mehrfache Tradition vor, die völlig auszugleichen dem Philostrat nicht gelungen ist. Allerhand übernatürliche Ereignisse werden berichtet. Auf geheimnisvolle Weise ist Apollonius plötzlich aus dem Gerichtssaal verschwunden und erscheint fast zur gleichen Stunde seinen um ihn trauernden Freunden in Dikäarchia (VIII 12). Eine Zeitlang durchwandert er noch mit ihnen Griechenland. Von seinem Tode bringt Philostrat nicht weniger als drei verschiedene Erzählungen (VIII 30), von denen die eine, auf Kreta spielend, eine Art Himmelfahrt behauptet. Auch nach seinem Tode aber wirkt er für seine Lehre, indem er einem an der Unsterblichkeit der Seele zweifelnden Jüngling erscheint (VIII31)." Umstritten ist die Historizität der Reisen9 sowie die Frage, welche philosophische Tendenz der Schilderung der verschiedenen Weltweisen, mit denen Apollonios dabei in Berührung gekommen sein soll, zugrunde liegt10. Für uns bleibt festzuhalten, daß Apollonios bei den weisesten Völkern der Welt, den Magiern Babylons, den Brahmanen Indiens und den Gymnosophisten Ägyptens, in die Schule gegangen sein soll und dabei unter anderem auch in astrologische Geheimnisse eingeweiht wurde11. Philostratos behauptet, den Stoff zu seinem Roman zum größten Teil den Memoiren von Apollonios' Hauptjünger Damis von Ninos (Ninive)12 entnommen zu haben13. Dieser habe auf den gemeinsamen Reisen über bedeutende Ereignisse Tagebuch geführt und Apollonios' Aussprüche aufgezeichnet14. Dieses Tagebuch erhielt die Kaiserin von einem Nachfahren des Damis zum Geschenk und fand so großes Gefallen daran, daß sie Philostratos mit der künstlerischen Bearbeitung des schlich9
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Charpentier vertritt gegen die Mehrheit der Forscher die Auffassung, die Indienreise habe tatsächlich stattgefunden; vgl. Kraus Jäbir S. 290 Anm.3; siehe noch Hempel Untersuchungen S. 37 ff. Siehe vor allem Hopfner Brachmanen. Vgl. Conybeare Philostr. VA III41. Siehe von Arnim Damis Sp. 2056 f. Siehe Conybeare Philostr. VA 13 und 19. Siehe Göttsching S. 69 ff.
Zur Biographie des Apollonios von Tyana
13
ten Originals15 betraute16. Obgleich einige Forscher die Ansicht vertreten, Philostratos habe die Damismemoiren erfunden, um seinem Roman den Anschein von Authentizität zu verleihen17, scheint eine solche Schrift tatsächlich existiert zu haben, wenn sie auch kaum von dem Jünger selbst stammte18. Sie stand wohl den Vorgängen noch relativ nahe, enthielt aber neben historisch wertvollen Angaben wahrscheinlich bereits allerlei märchenhafte Ausschmückungen19. Für die Nachrichten über die Jugend des Apollonios beruft sich Philostratos auf Maximos von Aigai20, außerdem benutzte er eine ältere Apollonios-Biographie von Moiragenes21 sowie das Testament22 und Briefe des Apollonios23. Zur Ergänzung der schriftlichen Quellen will Philostratos persönlich alle mündlichen Traditionen zusammengetragen haben, die rund 100 Jahre nach dem Tode des Apollonios über ihn noch im Umlauf waren24. Er verfolgt in der Biographie die Absicht, seinen Helden als Idealtypus des asketischen Weisen und wandernden Sophisten zu schildern und ihn gegen den Vorwurf zu verteidigen, er habe sich mit Schwarzer Magie befaßt25. Der Apollonios des Philostratos entspricht in Lebensführung und Lehre dem Idealbild des Pythagoreers in der römischen Kaiserzeit26. Sein Streben richtet sich auf die Erkenntnis des Höchsten Wesens und dessen rechte Verehrung durch einen sittlichen Lebenswandel; seine Lehre vermittelt keine theoretischen Kenntnisse, sondern 15
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Das heißt wohl, er sollte die infolge der barbarischen Herkunft des Damis in der Umgangssprache abgefaßten in klassisches Griechisch übertragen; siehe Hopfner Apollonios S. 135. Offenbar geschah dies im Zusammenhang mit dem religionspolitischen Programm der Severer, das die Förderung eines philosophisch-religiösen Synkretismus zum Ziel hatte; siehe Herzog-Hauser S. 177ff.; Esser S. 98; Harris S. 192. Unter anderen Miller Damispapiere besonders S.523f.; Meyer S.371ff.; Solmsen Philostratos Sp. 149-151. Siehe Norden S.36 f.; Mesk S. 121 ff.; Esser S.64; Speyer S.49f. Für die Echtheit der Memoiren treten Göttsching S. 70 ff. und S. 109 und Wundt S.311-313 ein. Zur Entstehung der Damispapiere vgl. Hempel Untersuchungen S. 30 ff. und S. 74 mit Anm.2. Conybeare Philostr. VA I 2 und 3. Nach Hempel Untersuchungen S.25 war er der Autor einer Lokalgeschichte oder Tempelchronik von Aigai. Siehe unten S. 15. Conybeare Philostr. VA 13. Conybeare Philostr. VA VIII 20. Eine Sammlung von Apollonios-Briefen stellte zu Philostratos' Zeit eine Touristenattraktion der Villa Kaiser Hadrians zu Antium dar. Zu Philostratos' Quellen vgl. noch Mesk S. 122; Esser S. 61 f.; Speyer S.48f. Conybeare Philostr. VA 12. Conybeare Philostr. VA I 2 nennt andere Große des griechischen Geistes, welche, obgleich ebenso wie Apollonios mit übernatürlicher Weisheit begabt, doch niemals der Zauberei verdächtigt wurden. Solmsen Philostratos Sp.143; Zeller Bd.3,2 S. 168 Anm.; Duliere S.273; Esser S.97. Zur Bedeutung des Neupythagoreismus in den ersten nachchrisdichen Jahrhunderten vgl. Festugiere Revelation S. 14-18.
14
Einleitung
praktische Ethik, die „rechte Behandlung der Götter und Menschen"27. Für die wissenschaftlichen Theorien des Pythagoras und der alten pythagoreischen Schule scheint er keinerlei Interesse aufgebracht zu haben. Auf die Zahlentheorie kommt er zwar einmal in einer Diskussion mit den Brahmanen zu sprechen, stößt aber damit bei diesen Weisen auf Ablehnung28. Nach der Damisquelle hielt sich Apollonios selbst „für einen sittlich ( ) und geistig ( ) hochstehenden Menschen, dessen Seele zufolge seiner Lebensweise rein ( ) und ungetrübt ( ) war. Diese ihre Beschaffenheit hielt sie offen für Offenbarungen, die ihr die Götter durch direkte Eingebung im Traum oder durch Zeichen zuteil werden ließen" 29. 3.1.2.
Apollonios als Magier und Wundertäter
Philostratos bemüht sich vergeblich zu verschleiern, daß die von ihm propagierte Auffassung des Apollonios nur die halbe Wahrheit darstellt. Immer wieder muß er von Ereignissen berichten, die nicht recht in das Bild des idealen Weisen passen. „Apollonius hatte, so berichtet sein Biograph, die Gabe der Prophetic. Er weiß im voraus die Dauer der indischen Reise (I 22), er ahnt, daß der ihm feindliche Hierophant zu Athen nicht mehr lange leben wird (IV 18). Naturereignisse kann er ebenso sicher voraussagen (IV 34. 43), wie solche der Geschichte (V 13) und seines eigenen Lebens (VII 10), dessen Rettung er einmal dieser Fähigkeit verdankt (V 18), wie er dank ihr einen Unschuldigen vor dem Richtbeil bewahren konnte (V 24). Er versteht die Sprache der Tiere (I 20) ... Aber er vollbringt auch Wunder, vor allem solche der Krankenheilung (IV 10. 20. 25). Besonders bemerkenswert ... sind deren zwei, die ... Dämonenaustreibung in Athen (IV 20) und eine Totenerweckung (IV 45), die wie jene an die bekannten biblischen Erzählungen erinnert. Für sich selbst läßt Philostrat in der Regel den Apollonius von seiner Wundergabe keinen Gebrauch machen; er könnte seinen Fuß aus den Fesseln nehmen, aber er legt ihn wieder hinein (VII 38) ... Am wunderbarsten aber ist sein Verkehr mit den Göttern (132) und den abgeschiedenen Heroen (IV 16)"30. Philostratos deutet diese Wunderkraft als eine von den Göttern verliehene Gabe31 und weist den Verdacht zurück, die übermenschlichen Fähigkeiten des Apollonios beruhten auf Schwarzer Magie und dem Um27 28 29 30 31
Hempel Untersuchungen S. 49. Vgl. beispielsweise Conybeare Philostr. VA IV 19 die athenische Rede über die Götter und die ihnen genehmen Opfer. Siehe auch Norden S. 37. Conybeare Philostr. VA III30. Siehe Hempel Untersuchungen S. 39; Kraus Jäbir S. 301. Hempel Untersuchungen S. 66. Hempel Untersuchungen S. 44 f. Eine Analyse der Wunderberichte bei Esser S. 71 ff. Conybeare Philostr. VA IV 44. Siehe noch Hempel Untersuchungen S. 54 f.
Zur Biographie des Apollonios von Tyana
15
gang mit Dämonen32. Damit bezeugt er indirekt, daß Apollonios vielen als Magier galt, „der sich aus Indien und Babylonien die erforderlichen Kenntnisse und Formeln geholt habe, um die Götter und Dämonen in seinen Dienst zu zwingen" 33. Die Hauptvertreter dieser Richtung waren offenbar der Stoiker Euphrates34, Zeitgenosse und Rivale des Apollonios 3S, und Moiragenes 36, der Autor einer vierbändigen Apollonios-Biographie unter dem Titel . Moiragenes, dessen zumeist auf Volkstradition beruhende37 Biographie von Philostratos' Roman vollständig verdrängt wurde und bis auf ein Zitat bei Origenes38 verloren ist, wirft Philostratos vor, er sei über wichtige Lebensumstände des Apollonios nicht ausreichend unterrichtet39 - im Gegensatz zu ihm, Philostratos, der ja einen Augenzeugenbericht zur Verfügung hatte. Der wahre Grund für seine ablehnende Haltung war aber die Tatsache, daß Moiragenes den Apollonios vorwiegend als Magier schilderte40. Da sein Bericht den Ereignissen zeitlich nähersteht als die idealisierende Biographie des Philostratos, liegt der Schluß nahe, daß die meisten Zeitgenossen des Apollonios dessen faszinierende Wirkung auf den Umgang mit dämonischen Kräften zurückführten 41 . Im ältesten erhaltenen Zeugnis, der satirischen Schrift Alexander seu Pseudomantis von Lukianos (gest. nach 180 n.Chr.), wird er sogar als Schwindler hingestellt42. Da die Biographie des Philostratos außerhalb literarisch gebildeter Kreise offenbar keine Wirkung ausübte, erhielt sich in der Spätantike nur die populärere Vorstellung vom Magier Apollonios. Spätgriechisch-byzantinische Autoren berichten ausführlich über seine Telesmata43, magische Figuren oder Säulen, die er in mehreren Städten Klein32
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Conybeare Philostr. VA V 12: Apollonios sagt das unabänderliche Schicksal vorher, versucht aber nicht, dessen Gang zu beeinflussen wie die Magier; vgl. Wundt S. 346 f. Siehe auch den Exkurs über die Widersinnigkeit der Magie bei Conybeare Philostr. VA VII39. Hempel Untersuchungen S. 54. Vgl. von Armin Euphrates Sp. 1216. Conybeare Philostr. VA 113 und VI7. Vgl. Miller Moiragenes Sp. 2497. Vgl. die Bemerkung von Hieronymus ep.53,1: „Apollonius, sive ille magus, ut vulgus loquitur, sive philosophus, ut Pythagorici dicunt" (nach Gross Sp. 530). Or. Cels. VI41; vgl. Miller Moiragenes Sp. 2497. Conybeare Philostr. VA 13. Vgl. Conybeare Philostr. VA III 41; siehe noch Göttsching S. 116f.; Herzog-Hauser S.185f.;SpeyerS.50. Vgl. Hempel Untersuchungen S. 63; Miller Damispapiere S. 514. Siehe Meyer S.385; Reitzenstein Hell.Wundererz. S.40; Herzog-Hauser S. 181; Speyer S. 47. Siehe unter anderen loannes Malalas (6. Jhdt. n.Chr.): „Unter Domidan lebte Apollonios von Tyana, der umherzog und überall Talismane aufstellte, in den Städten und in den ländlichen Regionen" (Meyer S. 391 Anm.; vgl. auch Nau Apotelesmata S. 1366). Besprechung der Berichte über Talismane bei Miller Frage S. 581-584; Hopfner Apollonios S. 158f. Siehe noch Petzke S.24-28; Duliere; Pfister Sp.659f.
16
Einleitung
asiens und Syriens - vor allem in Byzanz und Antiochia - zur Abwehr von Skorpions-, Mücken-, Mäuse- oder Schlangenplage beziehungsweise zum Schutz gegen Unwetterkatastrophen errichtet haben soll und die angeblich noch weit über seinen Tod hinaus ihre Wirksamkeit bewahrten44. Über die Quelle der Nachrichten von Apollonios' telesmatischer Tätigkeit besteht keine restlose Klarheit. Theodor Hopfner denkt an von Philostratos absichtlich ignorierte Lokaltraditionen45, Julius Miller vermutet, daß sie wenigstens zum Teil aus der verlorenen Schrift des Moiragenes stammen46 und von Philostratos übergangen wurden, weil sie der von ihm verfolgten idealisierenden Tendenz zuwiderliefen. Wie dem auch sei, das unbezweifelbare Alter der Berichte über die Talismane rechtfertigt die Annahme, daß Apollonios tatsächlich als Magier aufgetreten ist. 3.1.3.
Apollonios-Kult
Die Vergöttlichung des Apollonios stellt im Grunde nur einen anderen Aspekt der eben behandelten Auffassung dar. Hinweise auf seine Verehrung als ein höheres Wesen, die er selbst freilich stets zurückgewiesen haben soll47, finden sich bereits bei Philostratos, der wie sein Zeitgenosse Dio Cassius auch von einem Heroon zu berichten weiß, welches der Kaiser Caracalla (reg. 211-217 n.Chr.) dem Apollonios in Tyana errichten ließ48. Alexander Severus (reg. 222—235 n.Chr.) nahm ihn zusammen mit Moses und Christus unter seine Penaten auf 49 , und unter Aurelian (reg. 270—275 n.Chr.) sollen in vielen Tempeln des römischen Reiches Apollonios-Statuen gestanden haben50. Noch der Kirchenvater Laktanz (gest. nach 317 n.Chr.) berichtet, daß zu seiner Zeit in Ephesos ein Standbild des Apollonios öffentlich verehrt wurde51. 3. l .4.
Apollonios und Christus
Die Rolle, die Apollonios im Kampf des antiken Heidentums gegen den ständig wachsenden Einfluß der christlichen Religion spielte, hat bis ins 19. Jhdt. hinein sein Bild verdunkelt und eine objektive Be44 45 46
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Vgl.KrausJäbirS.291. Hopfner Apollonios S. 157. Miller Frage S. 583. Der byzantinische Historiker Tzetzes nennt für einen Bericht, der in der Vita Apollonii fehlt, Moiragenes als Gewährsmann; vgl. Miller Moiragenes Sp.2497. Siehe Hempel Untersuchungen S. 64 f. Siehe Miller Apollonios Teil l Sp.147; Hopfner Apollonios S. 156; Duliere S. 270. Dio Cassius schreibt (LXXVII 18), Caracalla „habe an den Magiern und Zauberern so große Freude gehabt, daß er auch den Kappadoker Apollonios, der unter Domitian blühte und ein großer Magier und Zauberer war (...), pries und ehrte und ihm ein Heroon errichtete" (Meyer S. 385). Vgl. Miller Apollonios Teil l Sp. 147; Meyer S. 385; Duliere S. 270. Vgl. Hopfner Apollonios S. 156. Lact.Inst.Div. V 3 (nach Bieler Bd. l S.136f.); Duliere S. 250. Weitere Zeugnisse für den Apollonios-Kult im 5. Jhdt. bei Gross Sp.531.
Zur Biographie des Apollonios von Tyana
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urteilung seines Charakters verhindert. Übereinstimmungen in den Lebensumständen von Apollonios und Jesus (nach dem Bericht der Evangelien) sowie auffällige Parallelen in den beiden zugeschriebenen Wundern52 veranlaßten heidnische Apologeten, Apollonios als einen Gegen-Christus herauszustellen, um auf diese Weise dem Absolutheitsanspruch der christlichen Kirche entgegenzutreten. Dies entsprach weder dem Selbstverständnis des Tyanensers53 noch der frühen Überlieferung von ihm. Die Gegenüberstellung von Apollonios und Christus begann vielmehr erst in der Zeit nach Philostratos, dessen Biographie dem Vergleich zugrunde gelegt wurde54. Der vermutlich erste und prominenteste Vertreter jener Richtung, die Apollonios gegen das Christentum ausspielte, war Hierokles von Nikomedia55, der als Statthalter von Bithynien und später als Präfekt von Ägypten unter Diokletian als fanatischer Christengegner hervortrat56. 57 Seine Streitschrift gegen die Christen, , kennen wir nur indirekt durch Laktanz und Eusebios von Caesarea (um 260—340 n.Chr.), der in seiner Schrift Adversus Hieroclem58 vor allem die Unstimmigkeiten in Hierokles' Quelle, der Vita Apollonii von Philostratos, aufdeckt, um deren Glaubwürdigkeit zu erschüttern59. Eusebios war der Auffassung, Apollonios, den er allenfalls als weisen Menschen gelten lassen wollte, verdanke seine Wunder der Unterstützung eines Dämons60. Diese Einschätzung durch Eusebios und anderer Kirchenväter mag dazu beigetragen haben, daß die Spätantike in Apollonios nur noch den Magier sah61. 3.1.5.
Apollonios und Hermes Das Sirr wird in seiner Fundgeschichte als hermetischer Offenbarungstext eingeführt. Man kann aber davon ausgehen, daß der histo52
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Siehe Herzog-Hauser S. 194ff., die (wie schon Baur besonders S. 101-150) Philostratos — wohl zu Unrecht — zum Plagiator der Evangelien stempelt. Eine typologische Untersuchung zu den Begleitumständen des Lebens „göttlicher" Menschen siehe bei Bieler Bd.l. 54 Vgl. Harris S. 199. Vgl. Herzog-Hauser S. 193; Speyer S. 48 Anm. 7. Vgl. O. Seeck Sp. 1477. Über die Tendenz der etwa zu gleichen Zeit entstandenen epischen Apollonios-Vita von Soterichos ist nichts bekannt; vgl. Weinberger Sp. 1231; Herzog-Hauser S. 182; Hopfner Apollonios S. 162f.; Speyer S. 60. Siehe Nestle S. 55. Edition von C. L. Kayser als Anhang zur Vita Apollonii (Ausgabe von Conybeare Bd. 2 S. 483 ff.). SiehePetzkeS.6ff. Siehe Göttsching S. 90f.; Harris S. 197f.; Duliere S.250. Vgl. aber die von Hempel Untersuchungen S. 8 Anm. 2 gesammelten positiven Äußerungen von Kirchenvätern; siehe noch Duliere S. 251 ff.; Speyer S. 53 ff. Zu dem Aufleben des Streites um Apollonios und Christus im vorigen Jahrhundert vgl. Hopfner Apollonios S. 160 f.
18
Einleitung
rische Apollonios noch keine Beziehungen zur Hermesmystik hatte. In der griechischen Tradition finden sich jedoch „Anknüpfungspunkte, die einer späteren Zeit es möglich machen, Ap(ollonios) mit Hermes in Verbindung zu bringen"62. Hier ist zum einen an seine Beziehung zum griechischen Heilgott Asklepios zu denken, welcher in der Hermetik als Schüler des Hermes Trismegistos gilt. Verschiedene Traktate des Corpus Hermeticum und Schriften des populären Hermetismus geben sich als Belehrungen des Hermes an Asklepios aus, in anderen übernimmt er selbst die Funktion des Offenbarers geheimen Wissens63. Apollonios nun wirkte in seiner Jugend längere Zeit als Tempeldiener im Asklepiosheiligtum von Aigai; in Offenbarungen an den Priester äußerte der Gott sein Wohlgefallen an ihm64. Auf dem Umweg über Asklepios läßt sich somit ein indirektes Lehrer-Schüler-Verhältnis zwischen Hermes und Apollonios konstruieren65. Der zweite Punkt bietet eine interessante Parallele zur Fundgeschichte des Sirr66. Philostratos berichtet, Apollonios habe nach siebentätigem Aufenthalt in der Orakelhöhle des Gottes Trophonios in Lebadeia ein Buch mit ans Licht gebracht67. Der Orakelgott Trophonios aber steht in enger Beziehung zu Hermes68. Beide Berichte werden von Philostratos auf Lokaltraditionen zurückgeführt69, so daß eine Nachwirkung derselben auch außerhalb des Leserkreises der Biographie möglich erscheint. Ob sie tatsächlich den Anlaß bildeten, daß man Apollonios zum Überlieferer hermetischer Texte machte, muß dahingestellt bleiben. Es ist aber anzunehmen, daß dies nicht erst in islamischer Zeit geschah70, sondern bereits in der Spätantike, als die ApolloniosTradition noch einigermaßen lebendig war und eine Begründung für die Zusammenstellung von Hermes und Apollonios liefern konnte. Aus der griechischen Literatur sind nur zwei Stellen bekannt, an welchen Apollonios von Tyana in Verbindung mit Hermes genannt 62
HempelUntersuchungenS.il. « Vgl. Kroll Sp. 794 ff. 64 Conybeare Philostr. VA 19-12, nach Maximos von Aigai. 65 Daß diese Überlegung keine müßige Spekulation ist, zeigt ihn Nubätas Identifikation von Asklepios und Balinus; vgl. unten S. 25 i. 66 Zur Analyse der Motive der Fundgeschichte vgl. Weisser S. 108 — 120. Es läßt sich freilich nicht nachweisen, daß der Autor des Sirr die Geschichte von Apollonios' Besuch in der Trophonioshöhle kannte. 67 Conybeare Philostr. VA Vin 19f.; siehe Hempel Untersuchungen S. 10; Leipoldt/Morenz S. 169. Das Buch war noch zu Philostratos' Zeit in der Villa Kaiser Hadrians zu Antium zu besichtigen. 68 Zu Hermes-Trophonios siehe Hempel Untersuchungen S. 12. Cicero (Cic. ND III 22) identifiziert Trophonios mit dem zweiten Hermes (er kennt deren fünf). 69 Vgl. Hempel Untersuchungen S. 12. 70 Ullmann Nat.Wiss. S. 378 stellt einerseits fest, „die arabische Hermetik (habe) auch die Person des Apollonios von Tyana in ihre Kreise gezogen", verweist aber unmittelbar danach auf ein griechisches Vorbild (die unten angeführten ).
Zur Biographie des Apollonios von Tyana
19
wird. Der Historiograph Ammianus Marcellinus (2. H lfte des 4. Jhdts.) f hrt als Beispiele f r Menschen, welchen pers nliche Schutzgeister zu erscheinen pflegten, Apollonios, Hermes und Plotinos an71, und in einem Auszug aus dem Werk eines anonymen Theosophen vom Ende des 5. Jhdts., den χρησμοί των Ελληνικών θεών, wird Apollonios im Orakel Nr. 44 mit Hermes und Moses zusammengestellt72. 3.1.6.
Die Schriften des Apollonios
Die Werke des Apollonios73 sind bis auf wenige Fragmente verloren. Ihre Titel kennen wir durch Hinweise von Philostratos und ein Schriftenverzeichnis in der Suda (s.v. Απολλώνιος)74. Von der erhaltenen Brief Sammlung75 mu wohl der gr te Teil als apokryph ausgeschieden werden76, desgleichen die von Philostratos mitgeteilte Apologie77, da der rhetorische Stil dieser Verteidigungsrede in krassem Gegensatz zu den anderweitig berlieferten knappen u erungen des Apollonios steht. Die Rede wird als Anhang zum Bericht ber die Gerichtsverhandlung vor Domitian mitgeteilt, weil Apollonios angeblich w hrend des Prozesses keine Gelegenheit fand, seine sorgf ltig vorbereitete Verteidigung vorzutragen, Philostratos dieselbe dem Leser aber nicht vorenthalten m chte. Man darf daher annehmen, da es sich in Wahrheit nicht um die Apologie des Apollonios handelt, sondern um Philostratos' „Auseinandersetzung mit der wahren und der falschen Auffassung des Apollonios"78. Von den Ausspr chen der Vita scheinen nur zwei, ber die Lebensweise der Brahmanen 79 und ber den Altar des Unbekannten Gottes in Athen80, authentisch zu sein. Das von Eusebios tradierte Fragment aus der Schrift ber die Opfer (περί Όυσιών)81 vermittelt einen Eindruck von der Gottesvor71
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Vgl. Hopfner Offenbarungszauber § 130f.; Kroll Sp.800. Hempel Untersuchungen S. 11 Anm.3 wertet allerdings die Erw hnung von Plotin neben Hermes und Apollonios als Indiz daf r, da die besondere Verbindung zwischen den beiden hier noch nicht vollzogen sei. SieheBureschS.108. Vgl.PetzkeS.36-45. Suid. Bd. l S. 307 f.; vgl. Hempel Untersuchungen S. 3 Anm. 1. Edition von C. L. Kayser; siehe Conybeare Philostr. VA Bd. 2 S. 407 ff. ber Alter und Echtheit der Briefe vgl. Meyer S.405 ff., der die Mehrzahl als alte Pseudepigraphen auf der Grundlage verlorener Apollonios-Biographien einstuft, welche infolgedessen zum Teil authentischeres Material b ten als der Philostratos-Roman und deshalb f r die Rekonstruktion der Biographie von Bedeutung seien. Siehe noch Norden Anhang 3 S.337ff.; Hempel Untersuchungen S. 13-23; Wilamowitz-Moellendorff. Conybeare Philostr. VA VIII 7; vgl. Reitzenstein Hell. Wundererz. S. 48; Hopfner Apollonios S. 145. Solmsen Philostratos Sp. 142; vgl. Miller Damispapiere S. 514 und 522 f. Conybeare Philostr. VA III15; vgl. Hempel Untersuchungen S. 4. Conybeare Philostr. VA VI3; siehe Norden S. 38 ff.; Hempel Untersuchungen S. 4. Wird auch von Philostratos erw hnt, Conybeare Philostr. VA III41.
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Einleitung
Stellung des Apollonios 82. Er glaubte an ein absolut transzendentes Wesen, den Νους, welcher die Welt durch Vermittlung niederer Demiurgen erschuf83. Unter Berufung auf Moiragenes nennt Philostratos noch eine astrologische Schrift περί μαντείας αστέρων, die er selbst nicht mehr zu Gesicht bekommen habe84. Johannes Hempel erw gt, ob sie mit den nur in der Suda genannten χρησμοί (Orakelsammlung)85 identisch sein k nnte86. Lucien Leclercs Versuch, diese echte astrologische Schrift mit dem arabischen Balm s-Traktat ber die Einfl sse der Pneumata (Ris la fi Ta'tir ar-r h my t) 87 in Verbindung zu bringen88, entbehrt der sachlichen Grundlage89. Ein Verm chtnis (διαθηκαι)90 des Apollonios wird von Philostratos91 und in der Suda92 erw hnt, ferner ein Hymnus an die Mnemosyne. Apollonios' Pythagoras-Biographic, die Philostratos nicht nennt93, ist zum Teil in den Pythagorasviten von Porphyrios94 und lamblichos 95 verarbeitet. Da die Werke des Apollonios offenbar wenig verbreitet waren und wohl schon in der Sp tantike nicht mehr vorlagen, ist nicht zu erwarten, da sich unter den arabischen Balin s-Texten echte Werke des Tyanensers finden. Dagegen existieren arabische bersetzungen eines im griechischen Original erhaltenen Apollonios-Pseudepigraphs96. 82
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Eus. PE IV 13, bersetzt bei Hopfner Apollonios S. 152, Nilsson Geschichte S. 420, Norden S. 39 f. Letzterer weist nach, da das Zitat durch Porphyrios vermittelt wurde. Hopfner Apollonios S. 152 f. identifiziert diese untergeordneten Gottheiten mit den sieben klassischen Planeten, da Apollonios Interesse an Astrologie gezeigt habe (siehe den folgenden Titel). Der Doppeltitel τελεταί f| περί θυσιών in der Suda scheint darauf hinzudeuten, da die Schrift einen magischen Einschlag hatte; vgl. Nilsson Geschichte S. 420. Conybeare Philostr. VA III 41. Ob Apollonios sich zu einem solchen Thema ge u ert habe, erscheint Philostratos zweifelhaft, da Astrologie und Divination nicht im Bereich menschlicher F higkeiten l gen. Vgl. Hempel Untersuchungen S. 55 f. W. und H.G.Gundel Astrologumena S.222 halten diesen Traktat irrt mlich f r ein astrologisches Handbuch des Philostratos, wohingegen aus der zitierten Stelle zweifelsfrei hervorgeht, da Philostratos f r seine Person die Astrologie ablehnte. 86 Vgl. Wundt S. 330f. Hempel Untersuchungen S. 7 Anm. l. Siehe Sezgin GAS Bd. 4 S. 89 Nr. 5. Siehe auch unten S. 35 ff. LeclercIdentiteS.123. Bereits Hempel Untersuchungen S. 7 stand dieser Identifikation skeptisch gegen ber. Leclerc Identite S. 123 f. schlie t auf eine Beziehung des Testaments zu dem arabischen Balm s-Traktat Kit b Tal sim Baiinas al-akbar (siehe Sezgin GAS Bd. 4 S. 89 Nr. 7), der sich als Testament des Autors an seinen Sohn ausgibt (vgl. unten S. 31 f.). Hempel Untersuchungen S. 7 lehnt diese Vermutung zu Recht als zu wenig fundiert ab. Conybeare Philostr. VA 13 und VII35. Siehe Meyer S. 389 Anm. 3. Es scheint aber plausibel, da sie entweder Philostratos selbst oder schon der Damisvorlage als Vorbild f r die Lebensbeschreibung des Apollonios diente; siehe Meyer S. 383; Mesk S. 127f.; Miller Beziehungen S. 139 ff. Siehe H.J ger S.30-34. Porphyrios scheint Apollonios' Schrift nicht direkt benutzt zu haben; vgl. Hempel Untersuchungen S. 5. Siehe Rohde Teil l S. 554-576 und Teil 2 S. 23 -61; Burkert S. 88 ff. Vgl. unten S. 28 ff.
Zur Biographie des Apollonios von Tyana
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3.1.7.
Zusammenfassung „Wenn wir bedenken, daß sich aus den Überlieferungen erschließen läßt, daß Apollonius gleichzeitig als Wanderprediger, Philosoph und Wundertäter auftrat, daß er zugleich ein hohes sittliches Ideal verkündigen, praktische Ratschläge geben und Lebensweisheit lehren, magische Praktiken üben und Astrologie betreiben konnte, so müssen wir annehmen, daß er zwar eine beeindruckende religiöse Persönlichkeit, aber doch von sehr schillernder Natur war." 97 Im Hinblick auf den Charakter der arabischen ApolloniosPseudepigraphen sind folgende Ansätze aus der griechischen Tradition festzuhalten: Die Quellen bezeugen übereinstimmend eine Neigung des Apollonios zum Okkulten. Ihm wird eine mit seiner asketischen Lebensführung begründete Prädisposition für göttliche Offenbarungen nachgesagt - Balmüs' Schrift Über das Geheimnis der Schöpfung gibt sich als Offenbarung des Hermes Trismegistos aus. Seine Wunderkraft wird auf den Umgang mit Dämonen zurückgeführt — beim Fund des Sirr erhält Balmüs Hilfe von seinem persönlichen Dämon, der Vollkommenen Natur. Der Spätantike galt es als der Telesmatiker par excellence — mehrere arabische Balinüs-Traktate sind Anleitungen zur Talismanherstellung. Dagegen scheint der Umstand, daß Apollonios sich zum Pythagoreismus bekannte — entgegen der Annahme von Paul Kraus — für die Zuschreibung natur- und geheimwissenschaftlicher Texte an Apollonios keine Rolle gespielt zu haben. Kraus schließt98, Apollonios habe in der orientalischen Tradition als Vertreter pythagoreischer Wissenschaft gegolten, da eine von Gäbir kommentierte, nicht erhaltene Balinüs-Schrift und das einem Balmüs-Schüler zugeschriebene Buch Miftäh al-hikma (Schlüssel der Weisheit) zur Erklärung physikalischer Phänomene Zahlenverhältnisse verwenden. Da in den übrigen Balmüs-Schriften derartiges nicht nachzuweisen ist und Apollonios in der sonstigen Überlieferung nicht mit pythagoreischer Wissenschaft in Verbindung gebracht wird99, muß Kraus' Hypothese als unbewiesen gelten. 3.2.
Orientalische Überlieferung
Die syrischen und arabischen Zeugnisse entsprechen im wesentlichen den Berichten der byzantinischen Historiker. Daneben existiert eine Tradition, welche Apollonios zum Hofweisen Alexanders macht. Ferner werden von ihm in Aphorismensammlungen Weisheitssprüche überliefert. 97 98 99
Esser S. 61. KrausJäbirS.301f. Woraus Hempel Untersuchungen S. 6 schließt, bei al-Qazwmi (nach einer von Wiedemann Bd. l S. 129 mitgeteilten Stelle) finde sich eine „Spur von Bewußtsein, daß Apollonios irgendwie mit Pythagoras zusammengehört", ist mir unerfindlich.
22
3.2.1.
Einleitung
Syrische Überlieferung
In seinem Chronicon Syriacum berichtet der Polyhistor Barhebraeus (gest. 1286 n.Chr.): At this time (sc. unter Domitian) Apollonius, that is Piläre (Philarius)J, exhibited talismätäs (...), and he performed everything by means of devils, and he used to say, "Woe is me! For the son of Mary hath obtained pre-eminence over me" (or, anticipated me)2. Offenbar war Barhebraeus mit der Kontroverse um Apollonios und 3 Christus vertraut. Der Lexikograph Bar berichtet ebenfalls, der Tyanenser habe Talismane verfertigt. Das syrische Fragment einer dem Apollonios zugeschriebenen Schrift4 bietet Aphorismen und Beschreibungen von Talismanen des Apollonios5. Es ist zum Teil identisch mit der syrischen Rede über die Weisheit eines Apollonios6, die aber eine größere Zahl von Aussprüchen und anstelle der Talismanbeschreibung einen Hinweis auf die Geburt Christi bringt. In einer Handschrift der Mingana Collection sind drei weitere kurze Traktate von Apollonios erhalten, die ich nicht einsehen konnte7. 3.2.2.
Arabische Überlieferung
In der arabischen Literatur8 wird Apollonios unter verschiedenen Namensformen zitiert; die gebräuchlichsten sind Balinüs und Balinäs9. 3.2.2.1. Biographische Notizen Die älteste Notiz findet sich bei dem Historiographen al-Ya'qübi (gest. 284/897): Darauf regierte Domitian; zu seiner Zeit blühte Abülüs, der Meister der Talismane, welcher aus Tyana stammte10. Barhebraeus 1
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Diesen Beinamen deutet Georg W. Kirsch in den Anmerkungen zur lateinischen Übersetzung des Chronicon (Barhebr. Chron. S. XIII; zum Text S. 56, zur Ubs. S. 53) sicher zutreffender als = Thaumaturgos; vgl. Gottheil S. 466. Budge Barhebr. Chron. Bd. 2 S. 52. Diese Angabe beruht wohl auf einer syrischen Quelle. Vgl. dagegen unten S. 23 den Bericht in seiner arabischen Weltgeschichte. Nicht Bar Bahlül, wie bei Gottheil S. 467 nach der falschen Angabe im Thesaurus syriacus von Payne Smith zu lesen; vgl. Duval Apollonius S. 178. Von Richard Gottheil ediert und übersetzt nach der Handschrift Nr. 9 der East India Office Library London. Vgl. Hempel Untersuchungen S. 7f. Erhalten in London, British Museum or. 4398ff. 146a col. 2—147b col. 1. Siehe Margoliouth S. 31; vgl. Baumstark S. 169. Nach Mitteilung von Emanuel Silver, London, fehlt der Beiname „von Tyana" in der Handschrift, die auch keinen Anhalt für Baumstarks Vermutung bietet, die Schrift sei von Sergios von Res 'Ainä übersetzt worden. Siehe Mingana Sp. 1073; vgl. Levi della Vida Dottrina S. 480 Anm.4. Zu den arabischen Zeugnissen vgl. Carra de Vaux Sp. 645 b; Plessner Balinüs Sp. 994 a995 b. Vgl. dazu oben S. 5 f. und Ullmann Nat. Wiss. S. 379. Ya'qübiTa'rihBd.lS.165.
Zur Biographie des Apollonios von Tyana
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datiert Apollonios in seiner arabischen Kurzgefaßten Weltgeschichte ebenfalls in die Regierungszeit Domitians: Zu dieser Zeit war Apollonios (Afülüniyüs) der Telesmatiker bekannt. Er stellte sich gegen die Jünger (sc. Christi) durch seine Taten, welche im Gegensatz zu den Taten des Messias standen, und sprach: „Weh mir, daß mir der Sohn der Maria zuvorgekommen ist!"11 Ibn abi Usaibi'a (gest. 668/1270) berichtet: Nach ihm (sc. Vespasian) kam Titus Timidius zur Regierung. Zu seiner Zeit lebte Baltnäs der Weise, der Meister der Talismane12. 3.2.2.2. Apollonios als Apotelesmatiker Die meisten arabischen Quellen kennen Apollonios als Meister der Talismane (sähib at-tilasmät). Gäbir ibn Haiyän, der im Kitäb al-Baht mehrere Berichte über Talismane des Apollonios zitiert, hält diese wegen der Unsinnigkeit der beschriebenen Talismane für Erfindungen von Lügnern und Scharlatanen. Apollonios, der ihm als ein Weiser gilt, der tief in die Geheimnisse der Natur eingedrungen ist13, habe sich niemals mit niederer Magie abgegeben14. Mit dieser Anschauung steht Gäbir allein; für die Araber ist Apollonios wie schon für die Byzantiner der Magier schlechthin. Al-Yacqübi bemerkt an anderer Stelle seines Ta'rih: Zu ihnen (sc. zu den griechischen Philosophen) gehört Apollonios der Zimmermann, welcher „der Verwaiste" genannt wird. Er ist der Meister der Talismane, der für jegliches Ding einen Talisman machte15. Al-Ya'qübi bringt hier die Nachrichten über zwei verschiedene Personen namens Apollonios durcheinander16. Den Beinamen Zimmermann (an-naggär) führt bei den Arabern nämlich der Mathematiker Apollonios von Perge17. Auch ist ihm offenbar entgangen, daß Balinüs mit dem später genannten Abülüs18 identisch ist, obgleich er beide mit dem Epitheton sähib at-tilasmät versieht. Den Beinamen al-yatim (der Verwaiste) übersetzte Martin Klamroth mit der übertragenen Bedeutung der Einzige19, weil ihm keine Literaturstelle bekannt sei, wo Balinüs als Waise bezeichnet werde20. Die Angabe kann sich nur auf die Einleitung zur Fundgeschichte des Sirr beziehen, wo 11
Barhebr. Duwal S. 71; lateinische Übersetzung bei Nau Apotelesmata S. 1368. Vgl. noch oben S. 22 den Bericht in der syrischen Geschichte des Barhebraeus. 12 b.a.Usaibi'a 'Uyün Bd. l S. 73; vgl. Steinschneider Apollonius S.439. » Siehe Kraus Jäbir S. 301. 14 Siehe Kraus Jäbir S. 295 ff., wo Gäbirs Einwände im Wortlaut angeführt sind. 15 Ya'qübi Ta'rih Bd. l S. 134; vgl. die Übersetzung Klamroths S.419. 16 Vgl. Steinschneider Apollonius S. 439 Anm. 1; Wiedemann Bd. l S. 155. 17 Siehe Plessner Balinüs Sp. 994a-b. 18 Vgl. oben S. 22 über Apollonios' Lebenszeit. 19 Klamroth S. 419. 20 Klamroth S.419 Anm.2 erwägt, ob nicht ein arabischer Übersetzer einen griechischen Beinamen in verlesen habe.
24
Einleitung
Balln s sich selbst eine mittellose Waise (yatim l sai' li)21 nennt. Da der Verwaiste nicht als st ndiger Beiname f r Apollonios gebraucht wird, ist al-Yaeq bi, von den Zitaten im Corpus G birianum abgesehen, somit der lteste Zeuge f r das arabische Sirr22. In den Goldw schereien berichtet al-Masc di (gest. 345/956), er habe in seinem (verlorenen) Geschichtswerk Ahb r az-zam n ber die Talismane von Balm s und anderen gehandelt23. Ibn an-Nadim erw hnt Apollonios unter verschiedenen Namensformen mehrmals im Zusammenhang mit okkulten Wissenschaften. Unter den Vertretern der Schwarzen Magie (sahara) f hrt er ihn mit folgenden Worten auf: Baltn s der Weise aus Tyana in Kleinasien. Man sagt, er sei der erste gewesen, der ber Talismane handelte; sein Buch ber Talismane, die er in seiner Heimatstadt und in den K nigreichen anfertigte, ist bekannt und ber hmt24. Paul Kraus versteht die Formulierung Buch ber Talismane, die er ... anfertigte25 als Buchtitel. Mir scheint dagegen angesichts der fast w rtlichen bereinstimmung mit der Malalas-Stelle (ήκμαξε Απολλώνιος ο Τυανεύς περιπολεύων) και πανταχού ποιών τελέσματα είς τάς πόλεις και είς τάς χώρας27, die Kraus ebenfalls vergleicht, da ibn an-Nadim hiermit den Inhalt jenes Buches, vielleicht des Kit b at-Tal sim al-akbar (Das gro e Buch der Talismane)28, umschreibt29. Der G lin s, den ibn an-Nadim unter Berufung auf Muhammad ibn Zakariy ' ar-R zi (gest. 313/925) als einen der Begr nder der Alchemic neben Pythagoras, Demokritos, Platon und Aristoteles nennt30, ist wohl ebenso wie der Name des Alchemisten Malm s31 eine Verschreibung aus Balin s. Ferner erw hnt ibn an-Nadim unter den Schriften G birs zehn B cher nach der Lehre des Balm s s hib at-tilasm t32. Im Kapitel ber die vorislamischen Philosophen nennt er ein Buch des finsteren Gew lbes 21
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Vgl. oben S. 4. Siehe auch Hempel Untersuchung S. 6 Anm. 6; Kraus Jabir S. 273 Anm.3. Vgl. Kraus J bir S. 273 Anm. 3. Mas' diMur gBd.4S.94. b.-Nadim Fihrist Bd. l S. 312; vgl. Ullmann Nat. Wiss. S. 360. kitabuhu fim 'amilah bi-madinatihi wa-bi-mam lik al-mul k min at-tilasm t. Kraus J bir S. 293; ebenso Ullmann Nat. Wiss. S. 379. Nach Meyer S. 391 Anm.; siehe noch oben S. 15 Anm. 43. Vgl. auch die Formulierung im Chronicon Paschale (nach Duliere S. 255). Vgl. unten S. 31 ff. Ullmann Nat. Wiss. S. 3 79 setzt f r dieses Buch ein griechisches Substrat voraus; die arabischen Berichte ber die Talismane des Apollonios seien als Fragmente aus ebendiesem Werk oder als Nachbildung desselben anzusehen. b.-Nadim Fihrist Bd. l S. 352; siehe Ruska Beitr ge S. 318. F ck S. 88 beh lt die korrupte Lesart „Galen" bei. ber die Verwechslung von G lin s und Balin s vgl. Steinschneider „mittl." B cher S. 488 und 496 f.; Plessner Materialien S. llOf.; Plessner „Bryson" S. 4 f. b.-Nadim Fihrist Bd. l S. 353; siehe Ruska Turba S. 270 Nr. 4; siehe noch F ck S. 92 Nr. 4 und S. 117 Nr. 4 sowie Dodge b.-Nadim Fihrist Bd. 2 S. 849 Anm. 33. b.-Nadim Fihrist Bd. l S. 357; vgl. Steinschneider Apollonius S. 440; F ck S. 103.
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über das Geheimnis der Schöpfung33 und ein Buch des Rufus über die Ökonomik von Bulunyüs34. Der letzte Name ist zweifellos auch auf den ersten Titel, das Sirr, zu beziehen. Al-Qazwim (gest. 682/1283) beschreibt im geographischen Teil seiner Kosmographie (Ätär al-biläd Die Denkmäler der Länder] neun Talismane des Apollonios35 und bemerkt in der Einleitung zum Abschnitt über Griechenland: Dorther stammt Balmäs, der sich mit den Talismanen beschäftigte (sähib at-tilasmät). Man nimmt diese aus den himmlischen und irdischen Körpern zu bestimmten Zeiten, und in diesem unseren Buch sind die Talismane häufig erwähnt26. Weitere Angaben über die Talismane finden sich in den geographischen Werken von ibn al-Faqih (schrieb 289/902)37, ibn Rusta (schrieb zw. 290/903 und 300/913)38 und Yäqüt (gest. 626/1229)39, der außerdem bei der Beschreibung des Ortes Bulunyäs bei Emesa (Hirns) erwägt, ob er nach Apollonios benannt sei40. Merkwürdigerweise verlegen die arabischen Autoren die Talismane überwiegend in Städte des Sassanidenreiches und nennen mehrfach Sah Qübäd (den Großen?, reg. 488—531 n.Chr.) als Auftraggeber41. Ein magisches Alphabet des Balmüs überliefert ibn Wahsiya42. 3.2.2.3. Apollonios und Asklepios Als einziger arabischer Autor bringt ibn Nubäta (gest. 768/ 1366) Balinüs mit Asklepios in Verbindung. In seiner gekürzten Fassung des aus ibn Gulgul (gest. nach 384/994)43, ibn al-Qifti (gest. 646/1248)" und ibn abi Usaibi'a45 bekannten Berichts über Hermes und seinen Schüler Asklepios46 fügt er folgenden Passus ein: Die Säbi'er behaupten, nach ihm (sc. Hermes) sei das Prophetentum auf Asklepios übergegangen. Sein Name war (ursprünglich) Balmüs, doch wurde er (später) erweitert, um 33
Zu diesem Titel vgl. unten S. 47. b.-Nadim Fihrist Bd. l S. 263: Kitäb as-Sarab al-muzlim fi sirr al-haliqa wa-kitäb Rufus fi Tadbir al-manzil li-Bulunyus (Korrektur des verderbten Namens nach Piessner „Bryson" S. 144 App.); vgl. noch Kraus Jäbir S. 273 Anm. 3. 35 Qazwini Ätär S. 289,297,299,325,333,352 f., 371, 399,407. 36 Qazwmi Ätär S. 384; Übersetzung von Wiedemann Bd. l S. 167. 37 b.-Faqih Bddän S. 212,214,240,246,265,266,274,296. 38 b.Rusta A'läq S. 126. 39 Yäqüt Mu'gam Bd. l S.513 und 683; Bd.2 S. 183 und 458; Bd. 3 S.887f.; Bd.4 S.214,261 und 988. 40 Yäqüt Mu'gam Bd. l S. 729. 4t Vgl. Ullmann Nat. Wiss. S. 379. 42 b.Wahsiya Sauq S. 23; vgl. Ullmann Nat. Wiss. S. 3. 43 b.Gulgul Tabaqät S. 5 -14. 44 b.-QiftiTa'rihS.8-15. 45 b.a.Usaibi'a'ÜyünBd.lS.15-21. 46 b.NubätaSarhS.205-208. 34
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Einleitung
seinen Namen zu verherrlichen. Dasselbe widerfuhr Aristätälis, denn sein Name war (eigentlich) Aristü. Es war nämlich üblich, den Namen eines jeden, der sich in seinen Wissenschaften hervorgetan hatte, zu erweitern. Baltnus hatte die Wissenschaften und Geheimnisse von diesem Hermes, das heißt Hirmis al-Harämisa, erhalten47. Das Folgende stimmt wieder mit den Nachrichten bei ihn Gulgul und ihn abi Usaibi'a überein, nur daß noch zweimal der Name Balinüs für Asklepios eingesetzt ist48. Auf Balinüs ist wahrscheinlich noch der Zusatz zu beziehen er ist der Meister der andalusischen wie der sudanesischen Talismane, des Kupfers und anderer Dinge49, der dem arabischen Kontext nach auf Hermes geht. Eine Quelle für diese Identifikation von Balinüs und Asklepios, die sich wohl daraus erklärt, daß beide als Schüler des Hermes gelten, ist nicht bekannt. Ebenso ist es unklar, wie ibn Nubäta dazu kam, die Namensform Asiqilibiyüs als Erweiterung von Balinüs nach dem Beispiel Aristü — Aristätälis zu deuten. Daß ibn Nubäta von der Beziehung des historischen Apollonios zum Asklepios-Kult wußte, ist recht unwahrscheinlich. Immerhin ist es auf den ersten Blick frappierend, wie viele von ibn Nubätas Angaben über Asklepios auch auf Apollonios (nach der Biographie des Philostratos) zutreffen: Reisen nach Indien und Persien, die Einschätzung als Prophet oder Engel (Dämon), die Geschichten über eine wunderbare Geburt50 und Himmelfahrt51. Alle diese Züge gehören aber bereits zur griechischen Asklepios-Tradition; es sind typische Elemente der Legenden über das Leben großer oder göttlicher Männer. 3.2.2.4. Apollonios als Begleiter Alexanders Eine verbreitete islamische Tradition bezieht Apollonios in die Alexandersage ein. In der griechischen Überlieferung gibt es dafür anscheinend kein Vorbild. In der Geschichte der persischen Könige von at-Ta'älibi (entstanden zw. 408/1017 und 412/1021) tritt neben anderen griechischen Philosophen52 auch Balinäs an den Sarg Alexanders und sagt: Warum kannst du keins deiner Glieder regieren, der du ganz allein Sklaven und Länder regieren konntest? 53 Im Alexander-Epos des persischen Dichters Nizämi (gest. 599/ 1202—3) erscheint im ersten Teil, dem Saraf Näma (Buch der Ehre), 47 48 49 50 51 52 53
b.Nubäta Sarh. S.206,8-12. b.Nubäta Sarh S.206,13 und206,18. b.Nubäta Sarh S.206, 16f. Gemeint ist wohl: die aus Kupfer und anderen Materialien gebildet sind. Vgl. Conybeare Philostr. VA 14 f. Vgl. Conybeare Philostr. VA VIII30. Aristoteles, Platon, Ptolemaios, Diogenes, Dorotheos, Demokritos, Sokrates und Philagrios; vgl. von Lippmann Entstehung Bd. 2 S. 43 und 213. Ta'älibi Ta'rih S. 450ff.; Übersetzung bei Rosenthal Fortleben S. 169.
Zur Biographie des Apollonios von Tyana
27
Balinüs als einer der 113 Gelehrten, die Alexander auf dem Indienzug begleiteten54, und leistet als Fachmann für Abwehrzauber dem König gute Dienste, indem er den Widerstand einer Feuerpriesterin bricht, die in Drachengestalt Tempelschätze hütet55. Im zweiten Teil, dem Iqbäl Näma (Buch der Seligkeit), gehört er neben Aristoteles, Walls (Thaies?), Sokrates, Porphyries, Hermes und Platon zu den sieben Weisen des Hofstaates56. Was ihm Nizämi in einer Diskussion über die Weltentstehung in den Mund legt, stellt ein Resümee der kosmogonischen Grundtheorien des Sirr dar57. Beim Tode Alexanders schildern die sieben Gelehrten, wie sie sich ihr Fortleben nach dem Tode vorstellen. Balmus erhofft sich als körperloses Pneuma ein seliges Dasein in der Sonnensphäre58. Eine indirekte Beziehung zwischen Balinüs und Alexander wird in der Dahirat al-Iskandar (Der Schatz Alexanders) hergestellt59. 3.2.2.5. Sentenzen des Apollonios Mehrere arabische Aphorismensammlungen, die zum Teil auf griechischen Gnomologien basieren60, überliefern Weisheitssprüche von Apollonios61. Hunain ibn Ishäq (gest. 260/873) widmet seinen Aussprüchen das 17. Kapitel seiner Sammlung62, im 5. Kapitel teilt er seinen Siegelspruch mit63. Al-Mubassir ibn Fätik (schrieb 440/1048-49) bringt in seiner Auswahl der Weisheitssprüche zwei Aphorismen von Apollonios64, al-Gazäli (gest. 505/1111) überliefert eine Sentenz in seinem Fürstenspiegel6S. In der nicht vollständig erhaltenen Schrift Siwän al-hikma (Schrein der Weisheit) führt abü Sulaimän al-Mantiqi (gest. um 375/985) unter der korrupten Namensform 'llynws vier Aphorismen auf, von welchen der vierte nahezu wörtlich mit dem apokryphen Brief des Apollo54
55 56 57 58 59 60 61 62
63 64 65
Nizämi Diwan S. 1020; vgl. Spiegel S. 44, der Balinüs noch mit Plinius identifiziert. Es ist aber ohne Zweifel Apollonios gemeint, da er den Beinamen farsäna (= al-hakim der Weise) führt und von seinen Talismanen die Rede ist. Nizämi Diwan S. 974f.; vgl. Hertz S. 45. Siehe von Lippmann Entstehung Bd. l S. 383; Dubler S. 62. Nizämi Diwan S. 1237f.; von Lippmann Entstehung Bd. l S. 383 und Bd.2 S. 111. Nizämi Diwan S. 1329f.; vgl. noch Dubler S. 63. Vgl. unten S. 37. Vgl. Strohmaier Sentences S. 463 ff. Vgl. Ullmann Nat. Wiss. S. 381; siehe auch oben den von at-Ta'ä'ibi tradierten Spruch. Da der arabische Text des Ädäb al-faläsifa noch nicht ediert ist (vgl. dazu Strohmaier Hunayn Sp. 580 aj, zitiere ich nach der von Loewenthal herausgegebenen hebräischen Version: Hunain Ädäb S.43; Loewenthal Hunain Ädäb S. 151 f.; siehe noch Steinschneider Pseudepigr. S. 32 Anm. 10. Hunain Ädäb S.5; Loewenthal Hunain Ädäb S. 57 Nr. 18. MubassirMuhtärS.296. Bagley GazäliTibr S. 113 und Anm. 7.
28
Einleitung
nios an die Milesier66 bereinstimmt67. Die Apollonios-Briefe charakterisierte bereits Eduard Meyer als kurze Ausspr che, „die durch die davorgesetzte Adresse scheinbar zu Briefen gestempelt werden, in Wirklichkeit aber vielmehr in eine Apophthegmensammlung geh ren w rden" 68. 4.
Die arabisch erhaltenen
Apollonios-Pseudepigraphen
Unter den Namen Balin s sind in arabischen Handschriften folgende Texte erhalten1: 1. Kit b Sirr al-haliqa oder Kit b al-ellal ber das Geheimnis der Sch pfung oder Buch der Ursachen, 2. Kit b Tal sim Balany s al-akbar Das gro e Buch der Talismane, 3. Mushaf al-qamar fi t-tilasm t ber Mondtalismane, 4. Ris la fi Ta'tir ar-r h niy t fi 1-murakkab t ber den Einflu der spirituellen Wesen auf die zusammengesetzten Dinge, 5. Kit b al-Mudhal al-kabir Das gro e Buch der Einleitung, 6. Kit b al-Asn m as-sabea ber die sieben Idole, 7. Kit b Inkis f as-sirr al-makt m min 'ilm al-k f ber die Enth llung des verborgenen Geheimnisses der Wissenschaft vom K f, 8. Kit b al-Haw ss ber die okkulten Eigenschaften (nur durch Fragmente aus arabischen Werken bekannt). Inwieweit alle diese Schriften vom selben Verfasser stammen, wird sich erst entscheiden lassen, wenn man sie im Druck studieren kann. 4. l.
Die magischen Schriften
4.1.1.
Talismankunde In griechischer Sprache ist eine apokryphe Apollonios-Schrift mit dem Titel βίβλος σοφίας και συνέσεως αποτελεσμάτων Απολλώνιου του Τυανέως2 erhalten, die an einen Apolloniossch ler namens Δούστουμος Θύλασσος oder Σούστουμος Θάλλασσος3 adressiert ist. W hrend 66
Nr. 33 der von C.L. Kayser als Anhang zur Vita Apollonii edierten Sammlung; vgl. oben S. 19. 67 Siehe Rosenthal Commentator S. 348, nach in zwei Istanbuler Handschriften erhaltenen Ausz gen. 68 Meyer S. 411 f. 1 Vgl.SezginGASBd.4S.88-91. 2 Etwa gleichzeitig ediert von F. Nau (Apotelesmata) nach den Handschriften der Pariser Bibliotheque Nationale und von Boll (Ps. Apollonius S. 174ff.) nach einem Berliner Codex. In einem Pariser Manuskript wird der Autor Apollonios der Mathematiker genannt (siehe Nau Apotelesmata S. 1363; Boll PS. Apollonius S. 174), vermutlich aufgrund einer Verwechslung mit Apollonios von Perge. 3 Von diesem Sch ler ist ein eigenes Werk in syrischer und arabischer Fassung erhalten; vgl. Levi della Vida Trattato und Levi della Vida Dottrina. Er ist aber nicht identisch mit dem in der lateinischen Sirr- bersetzung genannten Thalissus; vgl. Nau Apotelesmata S. 1372 Anm. 2. Zur lateinischen Version des Sirr vgl. unten S. 54 f.
Die arabisch erhaltenen Apollonios-Pseudepigraphen
29
Francois Nau die Echtheit der Schrift nachzuweisen versucht4, behandelt Franz Boll sie zu recht als Pseudepigraph; er datiert sie ins dritte Jahrhundert, da Eusebios und lustinos auf sie (oder ähnliche Stücke) anspielten 5. Dieser Ansatz ist jedoch unsicher, da jene Hinweise auf Talismane des Apollonios nicht unbedingt auf den vorliegenden Text zu beziehen sind6. Die Abhandlung ist aus verschiedenen kurzen Texten kompiliert: Einführung des Autors7, die Namen der Jahreszeiten, die Geheimnamen der Tag- und Nachtstunden, die glückbringenden Stunden der einzelnen Wochentage, die Namen der Monatsengel und ihrer Archonten8, eine Anrufung, die Namen von Himmel, Erde und Winden zu den verschiedenen Jahreszeiten, 8. vier Talismane des Apollonios 9.
1. 2. 3. 4. 5. 6. 7.
4
5
6
7
8
9
Apollonios könne aufgrund der Berichte über sein magisches Wirken und seine astrologischen und theurgischen Schriften, welche dem vorliegenden Text ähnlich gewesen zu sein schienen, durchaus als dessen Autor gelten (Nau Apotelesmata S. 1368 ff.}: Ein Teil der Schrift handele von den Anrufungen der Götter, worüber Apollonios von den Brahmanen belehrt wurde. Naus Argumente tragen aber allenfalls zur Erklärung dafür bei, warum man einen solchen Text dem Tyanenser zuschrieb. Meyer S. 38 9 hält ihn für einen Nachhall der echten Apollonios-Schrift über astrologische Prophezeiungen, W. und H. G. Gundel Astrologumena S. 158 vermuten, daß ein „Kern auf den Wundermann selbst zurück(gehe), zumal der Apollonios-Biograph Philostratos (vita Apollon. 41) von einem umfangreicheren Werke ,Über die Namen, an denen sich die Götter freuen' zu berichten weiß, in das man das Erhaltene einfügen könnte". Hierzu ist anzumerken, daß an der zitierten Philostratos-Stelle nicht von einem Buch mit dem genannten Titel die Rede ist, sondern von einer astrologischen Schrift Über die Divination aus dem Gestirnstand, welche Apollonios' Dispute mit den Brahmanen, unter anderem auch über die Opfer und die den Göttern genehmen Anrufungen, wiedergab, sowie von einer anderen mit dem Titel Ober die Opfer, welche davon handelte, „wie man einem jeden Gott auf eine ihm gebührende und wohlgefällige Weise opfern solle" (Nilsson Geschichte S. 421). Boll PS. Apollonius S. 174. In einem im gleichen Jahr erschienenen Vortragsabdruck schlägt Boll Erforschung S. 112 f. Anm. 5 als Abfassungszeit das 3. oder 4. Jhdt vor. Vgl. Hempel Untersuchungen S. 9; Petzke S. 34; Speyer S. 63 Anm. 108. Festugiere Revelation S. 340 f. akzeptiert Bolls Datierung. Apollonios erwähnt zunächst vier Bücher, die er zuvor verfaßt habe, und belehrt den Schüler über die Vorbedingungen für das Gelingen magischer Operationen. „Auf der Grundlage kultischer Keuschheit kann der Astromagier mit der Kenntnis von den Elementen und den heiligen Namen der Astralmächte alles, was auf Erden ist, unter das Joch der Ananke führen" (W. und H. G. Gundel Astrologumena S. 158). Eine ähnliche Liste mit abweichenden Namen enthält das äthiopische Henoch-Buch 82,10 ff., übersetzt von Georg Beer bei Kautzsch Bd. 2 S. 286 f. Vgl. noch die Inhaltsangabe bei W. und H. G. Gundel Astrologumena S. 158.
30
Einleitung
Der Abschnitt über die Tag- und Nachtstunden10 ist noch anderweitig überliefert. In einem Pariser Codex steht er anonym als selbständiger Traktat11, ferner bildet er einen Bestandteil des in syrischer, arabischer und hebräischer Version erhaltenen gnostischen Testamentum Adami12. Eine arabische und eine äthiopische Fassung13 sind in die jeweiligen Übersetzungen der syrischen Schatzhöhle eingefügt. Eine der arabischen Handschriften14, die Ernest Renan für die syrische Edition heranzog, nennt als Verfasser Clemens von Alexandria. Nach Renan ist die Stundentafel älter als die beiden folgenden Stücke, Ermahnungen Adams an Seth, welchen allein der erst nach dem 5. Jhdt. von Kirchenvätern bezeugte Titel Testamentum Adami zukomme16. Wenn seine Vermutung zutrifft, daß die Stundentafel — nur diese ist aus dem Testamentum Adami hier von Interesse — bereits in anderen gnostischen Adamsschriften, der Poenitentia Adami und/oder der Apokalypsis Adami, enthalten war, erhielte man aufgrund der Erwähnung dieser beiden Texte im 4. Jhdt.17 für diesen Teil der Apollonios-Schrift einen terminus ante quern, freilich aber keine Sicherheit über die Entstehungszeit der vorliegenden Kompilation. Die Fassungen der Stundentafel differieren in den Einzelheiten. Der Apollonios-Text enthält als einziger „hebräische" Stundennamen. Seine Aufzählung der Geschöpfe, welche zu den einzelnen Stunden anbeten18, ist unvollständig. Die zusätzliche Angabe, für welche Art von Talismanen bestimmte Stunden geeignet sind19, hängt sicher mit der Zuschreibung an den Apotelesmatiker Apollonios zusammen. Der unterschiedliche Textbestand der Handschriften zeigt, daß die Kompilation keine feste Textgestalt besaß. Es wurden nach Bedarf einzelne Teile weggelassen oder Stücke ähnlichen Charakters ergänzt. 10
11 12
13 14
16 17 18 19
Über Stundenverzeichnisse in der hellenistischen Magie vgl. Hopfner Offenbarungszauber § 405ff.; Reitzenstein Poimandres S. 256ff., wo ein Teil der Stundentafel des Pseudo-Apollonios abgedruckt ist (Reitzenstein Poimandres S. 258); H. G. Gundel Weltbild S. 6. Vgl. Nau Apotelesmata S. 1364. Da ein Stück aus der Stundentafel von den Byzantinern Synkellos und Kedrenos wörtlich zitiert wird (siehe Renan S.429, Text nach Kedrenos), muß sie ursprünglich griechisch vorgelegen haben; siehe noch Goldziher S. 301. Die genannten Autoren geben als Quelle eine Vita Adami und eine Kleine Genesis an. Im Gegensatz zu Renan spricht Levi della Vida Trattato S. 353 und Anm. 13 von einer syrischen Urfassung des Testamentum Adami. Ediert von Bezold. b.-Nadlm Fihrist Bd.I S. 317 kennt ein Sifr Adam, welches die Namen der Engel und Kräfte enthalte. Renan S. 432. Siehe Renan S. 428 f. Vgl. dazu Reitzenstein Erlösungsmyst. S. 171. Tag: 3. Stunde: Vögel; 4. Stunde: Schlangen, Skorpione, Drachen; 5. Stunde: Raubtiere; 10. Stunde: Krankheiten. N a c h t : 3. Stunde: Drachen, Schlangen, Feuer; 4. Stunde: Feindschaft, Gefangenschaft; 7. Stunde: Schlaflosigkeit; 8. Stunde: Bäume (siehe Nau Apotelesmata S. 1376 ff.).
Die arabisch erhaltenen Apollonios-Pseudepigraphen
31
Das gleiche Bild bietet die arabische Überlieferung. Zwei Traktate enthalten jeweils Teile des griechischen Textes. Der erste trägt den Titel Das große Buch der Talismane des Balanyäs, welches er seinem Sohn 'Abdurrahman vermachte20. Der Name 'Abdarrahman ist offenkundig ein Schreibfehler; im Text selbst heißt der Sohn Astiyümünä21, was dem griechischen entspricht. In der Einleitung behauptet Balanyäs, die (san'a) von Hirmis al-Harämisa in einem finsteren Gewölbe (as-sardab al-muzlim) in Gestalt einer Smaragdtafel erhalten zu haben (f. 94b), eine Anspielung auf die Fundgeschichte des Sirr22. Demnach kannte der Redaktor dieser Fassung das Sirr oder zumindest eine Tradition, in der Apollonios als Entdecker der hermetischen Tabula Smaragdina galt. Es läßt sich nicht entscheiden, ob diese Anspielung bereits der griechischen Vorstufe des Kitäb at-Taläsim angehörte oder erst von einem arabischen Bearbeiter stammt. Im ersten Teil der Schrift sind als Grundlagen der Magie die günstigen Zeiten für die Talismanherstellung und die in ihnen wirksamen Geheimnamen zusammengestellt: 1. die Namen der Monate (aramäisch) und ihrer Engelregenten (f.85a!2-86al), 2. Monatsliste mit der Zahl der Tage und den zugehörigen Tierkreiszeichen (f. 86a l-86b4), 3. die Namen der Wochentage mit ihren Planetenregenten (f. 86b 4-7), 4. Liste der Tagstunden mit ihren Planetenregenten und den Talismanen, für welche sie günstig sind (f. 86 b 7—90 b 2), 5. Liste der Nachtstunden mit entsprechenden Angaben (f. 90 b 2-94a4), 6. die Geheimnamen der Tagstunden und ihrer Engelregenten (f. 95 a l-95 b 12)23. 20
21 22 23
Kitab Taläsim Balanyäs al-akbar li-waladih! 'Abdarrahman yusi waladahü biha, erhalten in der aus dem 17. Jhdt. stammenden Handschrift arabe 2250 ff. 84 a-134a der Pariser Bibliotheque Nationale. Das Manuskript Berlin 5908 (Petermann I 66) enthält ff. 41 b73 a einen Traktat Kitäb Baiinas li-bnihi fi t-tilasmät, dessen Anfang (ff. 41b-42a 10) mit der Pariser Handschrift übereinstimmt; siehe Kraus Jäbir S. 293 Anm. 7. Danach geht der Text in das hermetische Kitäb al-Istamätis über; vgl. Plessner Materialien S. 94 und Plessner Ps.Magriti Gäya S. XIV. Zum folgenden vgl. Kraus Jäbir S.293ff.; Ullmann Nat.Wiss.S.380. ' f. 94 a und 95 b. Die Handschrift punktiert Astiyümüyä. Vgl. dazu unten Sirr 11.2. Die Namen entsprechen bis auf geringfügige Entstellungen den griechischen (Nau Apotelesmata S. 1376f.); statt der anbetenden Geschöpfe sind die Tierkreiszeichen der Stunden aufgeführt.
32
Einleitung
Der zweite Teil bringt Anweisungen für die Herstellung von Talismanen, zum Teil in Form von Berichten über von Apollonios aufgestellte Talismane 24. Sie dienen meist der Vertreibung oder Anlockung von Ungeziefer, Vögeln, Fischen, Schlangen und Skorpionen. Auch im griechischen Text stehen zwei Talismane zum Vertreiben beziehungsweise Sammeln von Vögeln; die Rezepturen sind aber verschieden. Um einen wirksamen Zauber zu üben, muß man den rechten Zeitpunkt, den Namen des Stundenengels, das Tierkreiszeichen und den Planetenregenten kennen. Ferner werden Amulette mit magischen Zeichen und Charakteren (qalqatirät) aus einem syrischen Buch (f. 115b 5) mitgeteilt. Die Beschreibung des alexandrinischen Zauberspiegels stimmt wieder mit dem griechischen Text überein 2S. Der zweite Text ist eine in islamischer Zeit zusammengestellte26 Kompilation verschiedener magischer Exzerpte mit dem Titel Über die Mondtalismane (Mushaf al-qamar)27. Dieser Titel gehörte ursprünglich einer von dem Kompilator exzerpierten Schrift über Mondtalismane von Balmüs28 an, auf deren Inhalt deshalb an dieser Stelle kurz einzugehen ist29. Der eigentliche Mushaf al-qamar soll der Nachschrift zufolge (f. 8b) von Hermes stammen30. Der griechische Gelehrte Balinäs habe die Schrift kopiert (nasaha), ins Arabische (!) übersetzt (naqala)30a und nach ihren Anweisungen vortreffliche, unauflösbare Talismane hergestellt. Der Traktat beginnt mit einer Zusammenstellung der 28 Mondstationen mit ihren Planetenregenten und den Talismanen, die man bei Eintritt des Mondes in die betreffende Station anfertigen soll, einer Aufzählung der Räucherungen für Talismane mit positiver und negativer Wirkung (f. 3a 17-3b 2) und einer Liste der 28 Engelregenten (f. 3b 2-12). Weil die himmlischen Konstellationen die irdischen Dinge beeinflussen, ist 24
Letztere auszugsweise veröffentlicht von Kraus Jäbir S. 294 f. NauApotelesmataS.1389-1391~arab.f. 116b4-117a6. 26 Im zweiten Teil werden mehrfach arabische Autoren zitiert, darunter auch f. 67 a 7 alGazäll (gest. 505/1111); vgl. Derenbourg/Renaud S. 34f. 27 Erhalten in Madrid, Escorial 926, dat. 1591 n.Chr. Bei Sezgin GAS Bd.4 S.89 Nr.3 lautet der Titel irrtümlich Mushaf al-'asr nach der falschen Lesung des Katalogs. Die Orthographie der Handschrift ist außerordentlich fehlerhaft. Die weitere bei Sezgin GAS Bd. 5 S. 418 verzeichnete Handschrift konnte ich nicht einsehen. 28 Erhalten in einem Sammelband der Dubliner Chester Beatty Library Nr. 4890 ff. 1-8, dat. 709 H.; vgl. Ullmann Katalog S. 134f. Bei Sezgin GAS Bd.4 S. 89 ist die Schrift irrtümlich als Auszug aus dem alchemistischen Kitäb al-Asnäm unter Nr. 2 eingeordnet; sie gehört aber zu Nr. 3. - Zum Mond in der Zauberliteratur vgl. Hopfner Offenbarungszauber S 826ff. 29 Vgl. Ullmann Nat. Wiss. S. 380. 30 Siehe Ullmann Katalog S. 135. Häggi Halifa Kasf Bd. 5 S. 587 kennt einen Mushaf alqamar von Hermes, der die und Talismane unter Berücksichtigung der Aufgänge und der Wanderung des Mondes durch seine Stationen behandelte (nach Paul Kahle im ungedruckten Katalog der Chester Beatty Library). 30a Vgl. Ullmann Katalog S. 135. 25
Die arabisch erhaltenen Apollonios-Pseudepigraphen
33
stets der Planeten-, insbesondere der Mondstand zu beachten301* (f. 3b 12—15 a 6): Unheilvolle Talismane entstehen unter dem Einfluß von Saturn und Mars, glückbringende unter dem von Venus und Sonne31, Merkur und Mond sind zwittrig. Nach einem Grundrezept für Talismane (f. 5 a 6-5 b 2) werden abschließend 15 erprobte (mugarrabät) Talismane beschrieben (f. 5 b 2-8 b 10). Ob zu diesem Text, der auch in lateinischer Übersetzung erhalten zu sein scheint32, eine griechische Vorlage existierte oder ob es sich um eine arabische Kompilation aus spätantiken Texten33 handelt, ist aus dem vorhandenen Material nicht zu entscheiden. Jedenfalls weist die Benennung mushaf in frühislamische Zeit, denn dieser Terminus wurde vom 3.Jhdt. H./10.Jhdt. n.Chr. an überwiegend für Koranabschriften gebraucht34. Ich gebe nunmehr eine Übersicht über den Inhalt der arabischen Kompilation gleichen Titels, soweit sie auf der eben behandelten Schrift35 und dem griechischen Pseudepigraph beruht: 1. Bericht über die Auffindung des Mushaf durch Hermes (f. 4b 2-5) und seine Übersetzung durch Balinüs (f. 4b 5—10 ~Chester Beattyf. lb6-8), 2. Allgemeine Regeln für die Herstellung von Talismanen (f. 4b 10— 5 a 2 ~ Chester Beattyf. Ih8-13), 3. Räucherungen, Namen der für Mondtalismane zuständige Engel (f. 5a2-6a3~ Chester Beattyf. 3al7-3bl7), 4. Stundentafel (f. 6a3-7b2 ~ Nau Kap.4 S. 1376f.) mit Textlücke zwischen der 10. Tag- und der 10. Nachtstunde. Die Angaben über die anbetenden Geschöpfe und die Objekte, auf die man jeweils durch Zauberhandlungen einwirken kann, sind für alle Stunden ergänzt. 5. Talisman 5—11 des ursprünglichen Mushaf (f. 7b3—8b5 ~ Chester Beatty f. 6b6—7blO); weitere Talismane aus anderer Quelle,
30b 31 32 33
34 35
Über die Bedeutung des Mondstandes im Tierkreis nach den griechischen Zauberpapyri vgl. H. G. Gundel Weltbild S. 35 ff. Offenbar ist hier Jupiter ausgefallen. Vgl. Carmody S. 63 f. und 72 f.; siehe noch W. und H. G. Gundel Astrologumena S. 221. In der späthellenistischen Astrologie waren Horoskope aufgrund der 28 Mondstationen üblich; siehe W.Gundel Mond Sp.100 und W.Gundel Mond § 6 Sp. 96-98; W. und H. G. Gundel Astrologumena S. 278; siehe noch Weinstock S. 139 f. Vgl. Wensinck Mushaf Sp. 807; Sbath S. 50; Ullmann Xenokrates S. 61 und Anm. 14. Im folgenden zitiert als Chester Beatty.
34
Einleitung
6. die Namen der Jahreszeitenengel, Synonymenliste für Sonne36, Mond, Himmel, Erde, Winde37 und Meere38 zu den verschiedenen Jahreszeiten (f. 13b4-15b8 ~ Nau Kap.7 S. 1385ff.), 7. Ermahnung zu kultischer Reinheit und Gebet (f. 15b9—16b9 -Nau Kap. 7 S. 1383 f.), 8. Beschwörung schädlicher Tiere (f. 16b9—17a8), 9. eine — angeblich hebräische — Beschwörung (f. 17a9—18b6 ~ Nau Kap. 7 S. 1384: invocatio post precem), 10. die Stundenengel der Wochentage (f. 18b7-21 a7), 11. die günstigen Zeiten für bestimmte Talismane (Jahreszeit, Mondphase, f. 21 a 8-21 b 12), 12. Mondstationen und Planeten für bestimmte Talismane (f. 21 b 13-22al5), 13. Mondstand und Stundenwahl (f. 22bl—14), 14. die Namen der Engel und die Tierkreiszeichen, welche die Körperteile des Menschen regieren (f. 22 b 15—23 b 11), 15. Beschwörung der Engel (f. 23 b 12—24 a 15), 16. Tabelle der Wochentage mit den zugehörigen Krankheiten, Völkern und Zauberhandlungen; dasselbe mit Engel- und Planetenregenten sowie den erfolgversprechenden Unternehmungen (f.24bl-15), 17. die für Vernichtungszauber günstigen Stunden der Wochentage (f. 25 a l-8)39, 18. Dauer der Jahreszeiten, Namen ihrer Engelregenten (f. 25 a 9-20)40, 19. Liste der Jahreszeiten mit den Namen von Winden, Sonne, Mond, Planeten, Himmel, Meer und Erde (f. 25 b l -31 b2)41. Es folgen Beschreibungen von Amuletten, Siegeln und Charakteren aus anderen Quellen; den Schluß bilden kurze magische Einzelrezepte. Die obige Bestandsaufnahme zeigt, daß mit Ausnahme von Einleitung (Nau Kap. l und 2 S. 1372—74) und Schluß (Talismane), die auch in manchen griechischen Handschriften fehlen42, die gesamte griechische Pseudoschrift 36
37
38
39 40
41 42
Über den griechischen Text hinaus sind hier noch die Tierkreiszeichen der vier Jahreszeiten aufgezählt. Im griechischen Text wird zusätzlich zu den vier Hauptwinden der Zephyr behandelt; im arabischen fehlt er. Der griechische Text fügt hier noch die Namen der Pflanzenengel an; siehe Nau Apotelesmata S. 1387. Nau Apotelesmata Kap. 6 S. 1382 enthält eine Liste der glückbringenden Stunden. Eine entsprechende Zusammenstellung im griechischen Text (Nau Apotelesmata Kap. 3 S. 1375) gibt die Namen der Tierkreiszeichen statt der Engel. Beide Texte verwenden die lateinischen Monatsnamen; im Kitäb at-Talasim stehen die aramäischen (vgl. oben S. 31). Verschieden von Nr. 6. Die Einleitung findet sich nur in Naus Codex A und in der Berliner Handschrift, die Talismane nur in Naus Codices A und D.
Die arabisch erhaltenen Apollonios-Pseudepigraphen
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in diese Kompilation eingegangen ist, während das Kitäb at-Taläsim, in dem das Schwergewicht auf der Talismanbeschreibung liegt, nur einige Elemente daraus enthält. Die lateinische Fassung unter dem Titel Balenus De XXIV horis, die nach Levi della Vidas Untersuchung dem griechischen Text näher steht als das Kitäb at-Taläsim43, scheint demnach aus einer der arabischen Kompilation nahestehenden Vorlage übersetzt worden zu sein. 4.1.2.
Astromagische Schriften
Die beiden unter dem Namen Balanyäs gemeinsam überlieferten Schriften Über den Einfluß der spirituellen Wesen auf die zusammengesetzten Dinge, die Wirkungen der Bilder und die Abwehr und Auflösung von Krankheiten und Große Einleitung zur Abhandlung über die Talismane44 gehören inhaltlich zusammen. Der Ta'tir (Einfluß) behandelt die Einflüsse der himmlischen Pneumata auf die irdischen Dinge und ihre praktische Nutzung bei der Herstellung von Talismanen (suwar), besonders zu medizinischen Zwecken (Heilung von Epilepsie und Tollwut). In sieben Büchern werden die Talismane und Siegelsteine der sieben Planeten vom Saturn bis zum Mond beschrieben. Einen wirksamen Talisman erhält man, wenn man die richtige Form und den geeigneten Zeitpunkt kennt, das 43
44
Levi della Vida Dottrina S.479 Anm.2. Zur lateinischen Überlieferung vgl. noch Thorndike Bd.2 S. 234 Anm.6; Carmody § 7.21b S. 62i.; W. und H. G. Gundel Astrologumena S. 221. Risäla fi Ta'tir ar-rühäniyät fi 1-murakkabat wa-a'mäl as-suwar wa-daf al-amräd wa-hulülihä und al-Mudhal al-kabir ilä risalat at-talasim, im folgenden zitiert als Ta'tir und Mudhal. Zu den ^Handschriften vgl. Sezgin GAS Bd.4 S.89f. Nrr.5 und 6; GAS Bd.5 S. 418. Nachzutragen ist die Handschrift der Chester Beatty Library Nr. 5572 AS 10 ff. l-15 a (Ta'tir) und ff. 15a-52b (Mudhal) (vgl. Ullmann Nat. Wiss. S.453), die im gedruckten Katalog nicht aufgeführt ist. Ich benutze die Handschrift Istanbul Esad 1987, die ff. l-31a den Ta'tir und ff. 31b-114a den Mudhal enthält; vgl. Plessner Beiträge S. 551 ff. Zum Inhalt beider Schriften siehe noch Steinschneider Apollonius S. 443 ff.; Steinschneider Hebr.Ubs. § 520 S.845-848; Ullmann Nat.Wiss. S.380f. und 453. Bowman nahm in seiner an Mißverständnissen reichen Studie an, die beiden Texte seien identisch mit der von de Sacy besprochenen Handschrift des Sirr, wohl aufgrund der unzutreffenden Annahme Naus, das Sirr sei wie die astromagischen Traktate von Hunain ins Arabische übersetzt worden (vgl. unten S. 37 und 52; Bowman S. 7). Bei genauerer Lektüre der Untersuchungen von Nau (Belinous) und de Sacy müßte ihm aber aufgefallen sein, daß das Sirr mit den hier behandelten Traktaten außer dem Autorennamen nichts gemein hat. Die Verwandtschaft, die er überdies zwischen dem griechischen Pseudepigraph (vgl. oben S. 28 ff.) und dem Ta'tir / Mudhal festgestellt haben will (Bowman S. 8 f.), besteht bei näherem Hinsehen nur in der Tatsache, daß in beiden Fällen Talismane beschrieben werden. Auch sind die magischen Buchstaben im griechischen und arabischen Text durchaus nicht dieselben, wie Bowman will. Daß auf derart vage Parallelen keine Hypothesen über literarische Abhängigkeiten zu gründen sind, liegt auf der Hand. Ich muß es mir aus Raumgründen versagen, alle weiteren Ungereimtheiten, welche sich bei Bowman aus der unbegründeten Identifikation zweier grundverschiedener Texte ergeben, richtigzustellen.
36
Einleitung
heißt die entsprechende Planetenstunde mit passendem Aszendenten bei gleichzeitigem Aufenthalt des zuständigen Planeten in einem bestimmten Dekan. Im Mudhal (Einleitung), der als Ergänzung des Ta'tir konzipiert ist, werden ähnliche Probleme weniger systematisch abgehandelt. Er enthält auch verschiedene Anekdoten, unter anderem über altägyptische und indische Könige, sowie Verweise auf das Fabelbuch Kalfla wa-Dimna (f.32b8-10,f.71b8-10,f.79bl-4) 45 . Der Autorenname Balanyäs ist irreführend: In Wirklichkeit sind beide Texte Kompilationen aus mit Titelangabe zitierten Schriften des Balanyäs, eines Rüsüs und eines Iflünün. Im Mudhal kommen noch weitere astromagische Autoritäten vor, deren Identität wie die von Rüsüs und Iflimün (Polemon?) ungewiß ist. Diese beiden werden in einem Exzerpt des Picatrix aus einem angeblich von Ishäq ibn Hunain übersetzten pseudaristotelischen Traktat genannt46. Für Rüsüs schlägt Martin Plessner gegen Hellmut Ritters Lesung Zosimos47 die Identifikation mit dem Astrologen Dorotheos von Sidon vor48 unter Hinweis auf die Verschreibung u'S'JJ für Dorotheos in der Oxforder Handschrift von abü Ma'sars al-Mudhal al-kabir49. Paul Kahle vermutet in Rüsüs den Berossos, Autor der Babyloniaka50, da dieser nach Josephus auch ein astrologisches Werk verfaßt habe51. John Bowmans Identifikation des Rüsüs mit Bardesanes, für die er sich fälschlich auf Francois Nau beruft52, beruht auf irrigen Voraussetzungen53. Ob unter Balanyäs in diesem Falle Apollonios von Tyana zu verstehen sei, ist zweifelhaft. Es fällt auf, daß gerade in einer Schrift über das ureigenste Arbeitsgebiet des Tyanensers — Talismane — die für ihn in der arabischen Tradition charakteristischen Beinamen sähib at-tilasmat (Meister der Talismane) oder wenigstens al-haklm (der Weise) völlig fehlen. Die betreffenden Stücke könnten demnach auch einem anderen 45 46
47 48 49 50
51 52 53
Vgl. Ullmann Nat. Wiss. S. 453. Auf weitere Einzelheiten kann in diesem Zusammenhang nicht eingegangen werden. Plessner Ps.Magriti Gäya S. 340. Im arabischen Text steht für Rüsüs „Kronios", während Plessner mit Rücksicht auf die beiden Balanyas-Schriften die Lesung Rüsüs vorzieht (Plessner Ps.Magrm Gäya S. 340 Anm.2). PS. Magriti Gäya S. 58 App. aufgrund einer Konjektur Nallinos. Plessner PS. Magriti Gäya S. 59 Anm. 2. Nach Dyroffs Edition des Dekankapitels von abü Ma'sar bei Boll Sphaera S. 490 App. In seinem unveröffentlichten Katalog der arabischen Handschriften der Chester Beatty Library zur Handschrift 5572 (vgl. oben S. 35 Anm. 44). Da die betreffenden Seiten von Kahles Manuskript nach Auskunft der Bibliotheksleitung derzeit nicht auffindbar sind, entnehme ich seine Ausführungen dem Referat Bowmans S. 5 ff. Diese Annahme wird bestritten von Schnabel S. 19ff. Zu Berossos in der späteren Astrologie vgl. Levi della Vida Ps.Beroso S.8. Bowman S.7ff. Nau behauptet nichts dergleichen; er stellt lediglich fest, daß Bardesanes im Sirr erwähnt sei (Nau Belinous S. 102 und 106). Vgl. oben S. 35 Anm. 44.
Die arabisch erhaltenen Apollonios-Pseudepigraphen
37
Apollonios beigelegt sein54, etwa Apollonios von Myndos55, von dem eine chaldäische Kometentheorie überliefert ist56, oder Apollonios von Laodikeia, der nach Paulus Alexandrinus in einem fünfbändigen Werk gegen die ägyptische Berechnung der Sternaufgangszeiten polemisierte57. Daß Balanyäs in beiden Schriften als Autor der gesamten Kompilation erscheint, mag darauf beruhen, daß die jeweiligen Anfangstexte von ihm stammen. Es läßt sich nicht sicher entscheiden, ob beide Texte vom selben Kompilator zusammengestellt sind. Es hat eher den Anschein, daß der weniger einheitliche Mudhal vom Ta'tir angeregt worden ist. Nach den Handschriften wurden die Texte von dem berühmten nestorianischen Arzt und Übersetzer Hunain ibn Ishaq (gest. 260/873) ins Arabische übersetzt58. Vor allem im Mudhal sind mit seinem Namen gekennzeichnete Zusätze — Zusammenfassungen und Glossen — zu finden. Indizien dafür, daß die Texte von Hunain selbst zusammengestellt wurden, lassen sich aus dem Text nicht gewinnen59. 4.1.3.
Der Schatz Alexanders
In einer okkultistischen Schrift vermischten Inhalts, dem Schatz Alexanders (Dahirat al-Iskandar)w, welche neben alchimistischen Operationen (Teil 2) und Giften (Teil 3 und 4) Talismane und ähnliches behandelt (Teil 5—10), tritt Apollonios zwar nicht als Autor, jedoch als einer der Überlieferer auf. Er soll die Urschrift des Hermes aus einem Versteck am Meer geborgen — die Berührungen mit der Fundgeschichte des Sirr61 sind nicht zu übersehen — und an Aristoteles weitergegeben haben. Danach gelangte sie über Alexander und Antiochos an den Kalifen al-Mu'tasim62. Der Text enthält auch die Beschreibung von drei Talismanen des Apollonios63.
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61 62 63
Dies vermutet auch Kraus Jabir S. 293 Anm. 5. Vgl.RiessSp.161Nr.114. In einem anonymen Fragment; vgl. Schnabel S. 106 ff. Vgl.RiessSp.161Nr.115. Vgl. Steinschneider Hebr. Übs. S. 847f. Nach Ullmann Nat.Wiss. S. 453 „stellt sich (der Mudhal) als eine Kompilation dar, die Hunain ibn Ishaq ... gemacht hat". Daß dies den Tatsachen entspreche, hält er angesichts der Themen der Schriften für ausgeschlossen. Analysiert, in Auszügen herausgegeben und übersetzt von Ruska Tabl. Smaragd. S. 68 ff. Vgl. noch Sezgin GAS Bd.4 S. 103f. Nr. 12; Ullmann Nat.Wiss. S.376f. und 419f.; Plessner Materialien S. 83 ff. Vgl. Sirr II.2. Siehe Ruska Tabl. Smaragd. S. 78 f. Siehe Ruska Tabl. Smaragd. S. 99-104.
38
Einleitung
4.2.
Alchemistische Schriften
4.2.1.
Eine alchemistische Allegorie
Das Buch der sieben Idole (Kitäb al-Asnäm as-sab'a), das Balinus über Sokrates von Hermes erhalten haben will, ist eine in die Form einer Vision gekleidete Allegorie über die Metalle und deren Elixiere, welche den sieben aus verschiedenen Planetenmetallen bestehenden Idolen, den Priestern der Planeten, in den Mund gelegt ist64. Der Text ist im Ganzen nur in dem alchemistischen Kommentar von Aidamir al-Gildakl (gest. 743/1342) Beweis für die Geheimnisse der Wissenschaft von den Gleichgewichtsverhältnissen (Kitäb al-Burhän fi asrär eilm al-mizän) erhalten65. Einzelne Teile daraus existieren handschriftlich auch als separate Abhandlungen. Paul Kraus hält die Angabe, die Schrift sei zur Zeit Hälid ihn Yazids (um 700 n. Chr.) ins Arabische übersetzt worden, für eine literarische Fiktion66, während Henri Corbin keinen Anlaß sieht, ihre Richtigkeit zu bezweifeln67. 4.2.2.
Eine von Sägiyüs überlieferte Kompilation
Die Schrift Über die Enthüllung des verborgenen Geheimnisses der Wisssenschaft vom Käfes (das heißt der Alchemic, kimiyä') wurde von Julius Ruska in Auszügen mitgeteilt69 (die Handschrift ist verschollen). In der Einleitung wird auf die Fundgeschichte des Sirr angespielt; der Text sei wie jenes angeblich von einem Priester Sägiyüs aus Näbulus aus dem alten Syrischen ins Arabische übersetzt worden70. Nach Julius Ruska ist sie jedoch kaum vor das 12. Jhdt. n.Chr. zu datieren71, so daß die Herleitung von Balinüs in diesem Falle eine bloße Mystifikation wäre. Der Inhalt ist vorwiegend technischer Natur72.
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Vgl. zum Inhalt Ruska Tabl. Smaragd. S. 122; Kraus Jäbir S.297f.; Ullmann Nat.Wiss. S. 173 f.; Corbin Islamisme S. 255 i. Zu den Handschriften siehe Sezgin GAS Bd.4 S. 89 Nr. 2. Vgl. Ullmann Nat.Wiss. S. 239 ff. Zum Buch über die Sonne existiert ein weiterer separater Kommentar al-Gildakis; siehe Ullmann Nat. Wiss. S. 240 f.; Ullmann Kleopatra S. 162 f. Kraus Jäbir S. 297 Anm. 5. Corbin Islamisme S. 254. Kitäb Inkisäf as-sirr al-maktüm min 'um al-käf. Ruska Tabl. Samaragd. S. 107ff.; siehe noch Plessner Materialien S.87ff.; Sezgin GAS Bd.4S.90 Nr.8; Ullmann Nat.Wiss. S. 174f. Vgl. Sirr 11.2 und unten S. 50. Ruska Tabl. Smaragd. S. 111. Entgegen den Angaben Multhaufs S. 128 Anm. 35 bedeutet dies nicht, daß Ruska den Sägiyüs des Sirr in diese Zeit datieren wollte. Vgl. die Übersicht bei Ruska Tabl. Smaragd. S. 110.
Das Buch über das Geheimnis der Schöpfung
4.3.
39
Über okkulte Eigenschaften
Balmüs' Schrift Über die okkulten Eigenschaften ( , Kitäb al-Hawäss) ist nur in Fragmenten bei arabischen Schriftstellern erhalten73, vor allem im ersten Teil der Kosmographie al-Qazwinis74, der sie an einer Stelle auch als Buch über die okkulten Eigenschaften der Tiere (Kitäb Hawäss al-hayawän) zitiert75. Letzteren Titel kennt ibn al-Qiftl in Verbindung mit dem korrupten Autorennamen 'llbws76. Ibn al-Baitär (gest. 646/1248) bringt drei Exzerpte daraus77, ar-Räzi zitiert sie im Kitäb alHäwl (Continens)78 und besonders in seinem Kitäb al-Hawäss (Buch der okkulten Eigenschaften)79. Nach den Exzerpten zu urteilen, behandelte sie vorwiegend des Pflanzen- und Tierreiches, in geringerem Umfang solche der Mineralien 80. Auch hier ist nicht sicher, ob der Verfasser Balinüs mit Apollonios von Tyana identisch sein soll81. Max Wellmann82, der sich offenbar nicht darüber im klaren ist, daß die Araber unter Balmüs in erster Linie den Tyanenser verstanden, denkt an eine Identifikation mit dem gleich83 namigen Verfasser der . 5.
Das Buch über das Geheimnis der Schöpfung
5.1.
Zum Inhalt
Das Sirr ist der umfangreichste und bestbezeugte Text im Corpus der Balmüs-Schriften1. Es stellt den Versuch einer umfassenden rationalen 73
74
75 76 77 78
79 80 82 83 1
Zusammengestellt von Ullmann Nat.Wiss. S. 405, der mir teilweise nicht zugängliche handschriftliche Quellen auswertet. Qazwini 'Agä'ib S. 137, 139f., 208, 215, 225f., 248, 252, 256, 267, 282f., 285, 287, 289, 295, 297, 299, 367, 377, 380f., 384f., 395ff., 401, 404, 411, 413ff., 421, 426, 429, 434,440; vgl. auch Leclerc Identite S. 118 f. Qazwini'Agä'ib S. 138. b.-Qifti Ta'rih S. 188; vgl. Rosenthal Commentator S. 338. b.-BaitärGäiiu'Bd.l S. 103; Bd.4 S. 62,152; vgl. Leclerc Identite S. 117. Räzi Häwi Bd.3 S. 129; Bd.7 S. 10; Bd. 10 S.308, 339f.; Bd. 13 S. 116; Bd.23,1 S.223, 326; vgl. Leclerc Identite S. 117. Der Titel lautet hier at-Tabfiyät. Die weiteren Stellen bei Ullmann Nat. Wiss. S. 405 gehören wohl nicht hierher, da sie aus einer Schrift mit dem Titel at-Tilasmät stammen; vgl. Ullmann Medizin S. 253. Vgl. Kraus Jäbir S. 64 Anm. und S. 292. 81 Vgl. Ullmann Nat. Wiss. S. 405. Vgl. Kraus Jäbir S. 292. Wellmann Georgika S.9 Anm.5; Wellmann Physiologus S.20; vgl. noch Festugiere Revelation S. 197 Anm. 2, der auf Apollonios von Tyana hinweist. Vgl. Ziegler Sp. 1152-1155. Derzeit sind rund 30 zum Teil unvollständige Textzeugen bekannt. Der kritische Text beruht auf folgenden Codices: M = Madrid, Biblioteca Nacional Gg 153; L = Leipzig, Universitätsbibliothek 832; P = Paris, Bibliotheque Nationale arabe 2300; K = Istanbul, Köprülü 872.
40
Einleitung
Welterklärung dar, welche unter Verzicht auf beschreibende Details die materiellen Ursachen der physikalischen Beschaffenheit des Universums aufzeigt, und zwar unter Berücksichtigung der zeitlichen Abfolge bei der Weltschöpfung. Den Aitiologien des Sirr liegt ein einheitlicher naturphilosophischer Ansatz zugrunde, die Theorie der vier primären Qualitäten. Dieses Prinzip der Kausalerklärung geht letztlich auf die aristotelische Elementenlehre zurück, welche jedem Element zwei Qualitäten zuordnet2. Das Sirr ist nach dem derzeitigen Kenntnisstand der früheste erhaltene Text, in welchem es systematisch auf alle Bereiche der Natur angewendet wird. Angesichts der geringen Originalität des Autors — das Sirr ist eine unselbständige Kompilation, in welcher das Material der Vorlagen nicht zu einem widerspruchsfreien System verschmolzen ist — sind auch für diese Methode Vorbilder zu vermuten, die für uns freilich zum größten Teil nicht mehr faßbar sind. Die beiden im Kosmos wirkenden Kräfte sind Bewegung, repräsentiert durch die Qualität Wärme, und Ruhe, repräsentiert durch die Kälte. Da die Ruhe mehrfach als bloße Abwesenheit von Bewegung definiert wird, lassen sich die Triebkräfte der Naturprozesse auf ein einziges Prinzip reduzieren, die aktive Wärme, welche als Kochungs- oder Putrefaktionshitze (harr at-tibäh, harr at-ta'fin) im anorganischen Bereich und als calor innatus (harr al-kiyän) bei Stoff Wechselprozessen3 alle Veränderungen bewirkt. Das Prinzip der Kohärenz im Kosmos ist der einheitliche Stoff als Substrat aller Naturkörper, das Prinzip der Differenzierung die Wechselwirkung der Qualitäten, die stets an das materielle Substrat gebunden sind, also Zustände der Materie darstellen. Da sich diese Qualitäten in mannigfachen, quantitativ verschiedenen Proportionen mischen, besitzt jeder Naturkörper eine ihm speziell eigene Qualitätenmischung, auf welcher seine spezifischen Eigenschaften beruhen. Die Quantifizierung der Qualitäten in der Verbindung beschränkt sich auf vage Angaben wie stark, schwach, übermäßig, gering, aus denen selbst grobe Gradskalen nicht zu gewinnen sind. Jeder Körper besitzt zwei äußere, das heißt aktuelle oder manifeste Qualitäten und zwei innere, das heißt potentielle oder latente Qualitäten, wobei die Gegensatzpaare Wärme - Kälte und Feuchtigkeit Trockenheit niemals gemeinsam auftreten. Denn Veränderungen vollziehen sich ausschließlich zwischen Gegensätzen, da sie auf dem Gesetz der Attraktion gleichartiger und Repulsion gegensätzlicher Qualitäten beruhen. Aufgrund äußerer Einwirkungen können eine oder beide innere 2
3
Arist. GC 3. 330a-331a; Mete. IV 1. 378b; vgl. G.A. Seeck S. 15ff.; Schöner S.66f.; Sambursky S. 185 und 418; Partington S. 87. Vgl. Reinhardt Poseidonios S. 225; Lesky Zeugungslehren S. 35; Mendelsohn S. 8ff.; Lapidge S. 274.
Das Buch über das Geheimnis der Schöpfung
41
Qualitäten die ihnen konträren äußeren überwinden, ins Innere verdrängen und deren Stelle einnehmen4; dadurch erhält der Körper neue Eigenschaften. Eine durchweg einheitliche Bildungstheorie für alle Kreaturen ist Balinüs freilich nicht gelungen. Er bleibt in allen Teilen seines Werkes von den in Details differierenden theoretischen Ansätzen seiner verschiedenen Quellen abhängig. Ein beherrschender Gedanke in der Kosmogonie des Sirr ist die Korrespondenz zwischen den Vorgängen am Himmel und auf der Erde. Der Planetenlauf determiniert die drei Naturreiche, die Rotation der Himmelssphäre gibt bei der Erschaffung der Welt den Anstoß zur Mischung der aufgrund ihrer Gegensätzlichkeit ursprünglich getrennten Qualitäten im sublunaren Bereich. Im ersten Teil des Werkes steht der kosmogonische Aspekt im Vordergrund: Aus der empirisch konstatierten materiellen Struktur der Dinge wird die Art und Weise ihres Werdens bei der Weltschöpfung rekonstruiert. Im zweiten Teil hingegen, für welchen der Autor Problemata Physica-Sammlungen6 auswertet, bezieht er sich mit seinen Aitiologien nurmehr auf den aktuellen Zustand der Welt. 5.2.
Die Textfassungen
Vom Sirr sind drei arabische Textfassungen bekannt, Rezension A, Rezension B sowie eine Epitome. Rez. A, die dem arabischen Archetyp am nächsten steht, liegt der Inhaltsangabe zugrunde. Rez. B, welcher die Mehrzahl der Textzeugen angehört, ist eine erweiterte Bearbeitung von Rez. A. Anfangs weist sie nur geringfügige, überwiegend stilistische Varianten auf, im Problemata-Teil7, dessen lose Gliederung den Korrekturabsichten des Bearbeiters entgegenkam, sind die Paragraphen nach sachlichen Gesichtspunkten neugeordnet — Rez. A behandelt vielfach Fragen eines Themenkreises verstreut an verschiedenen Stellen — und gelegentlich durch Stücke verwandten Inhalts ergänzt8. Ferner hat der Bearbeiter einen großen Teil der Anthropologie des Nemesios von Emesa9 in den Text aufgenommen10. Die in zwei Handschriften erhaltene Epitome ist eine um rund ein Drittel gekürzte Bearbeitung der Rez. A. Da zwei der drei Julius Ruskas 4 5 6 7 8 9 10
Vgl. dazu von Lippmann Entstehung Bd. l S. 316. Vgl. zu dieser hermetischen Theorie Kroll Sp. 808. Siehe Ullmann Medizin S. 95 f. Zur Charakterisierung dieser Literaturgattung vgl. Flashar Arist.Pr.S.297ff. Von Sirr IV 8 an. Die Zusätze sind unten in der Zusammenfassung angemerkt. Vgl. unten S. 63 ff. Zur Datierung von Rez. B siehe unten S. 53 ff.
42
Einleitung
Untersuchung zugrundeliegenden Manuskripte diesen gekürzten Text boten, hielt er diese Fassung irrtümlich für den ursprünglichen Text und die längere Fassung der Rez. A für eine interpolierte jüngere Textstufe u. Das Interesse des Epitomators galt in der Hauptsache den naturwissenschaftlichen Teilen. Die Kürzungen betreffen die theologischen Diskussionen in Buch I und die Engellehre in Buch II, ferner die beiden letzten Bücher, die aufgrund ihrer Form für Änderungen besonders anfällig waren (siehe oben). Die Epitome enthält zusätzlich ein ausführliches Inhaltsverzeichnis12. Für die Lebenszeit des Epitomators bietet das Datum der älteren Handschrift13, das Jahr 665/1266, einen terminus ante quem. Eine in Spanien verbreitete Handschriftengruppe der Rez. A schiebt zwischen Buch IV und V unter dem Titel Aus dem Euch der Schöpfung (min Kitäb al-Hilqa) eine Zusammenfassung der Kosmogonie ein.
5.3.
Zum Auf bau
Nach einführenden Bemerkungen zum Inhalt und den vom Autor verfolgten Zielen14 sowie nach einem Bericht über die Auffindung des Textes15 bringt Buch I des Sirr philosophisch-theologische Widerlegungen der Weltewigkeitslehre und verschiedener Irrmeinungen über den Schöpfer. Die weitere Disposition orientiert sich am Ablauf der Schöpfung: Buch II: Über die oberen Phänomene16, das heißt die Erscheinungen der Himmelswelt und des Luftraums, Buch III: Über die Mineralien, Buch IV: Über die Pflanzen, Buch V: Über die Tiere, Buch VI: Über den Menschen, die Sinneswahrnehmung und die Embryologie17. Das Schema ist von älteren Kosmogonien her wohlbekannt18. Man vergleiche den biblischen Schöpfungsbericht in Gen. l,l ff. mit den acht Akten: Licht — Scheidung von Licht und Finsternis - Bildung der Himmelsfeste, Scheidung des Wassers — Scheidung von Erde und Meer — Pflanzen — Gestirne - Wassertiere und Vögel — Erdtiere und Mensch19. Daß feste 11 12 13 14 15 16 17
18 19
Ruska Tabl. Smaragd. S. 127 und 131. Übersetzt bei Ruska Tabl. Smaragd. S. 141 -146. Die jüngere ist eine direkte Abschrift. Sirr II.l und 1.3-5. SirrII.2. Zum Terminus vgl. unten S. 172. Die Überschriften der Bücher (maqälät) differieren in den einzelnen Handschriften; möglicherweise gehören sie nicht zum ursprünglichen Textbestand. Vgl.LukasS.42f. Vgl. Schwabl Sp. 1498.
Das Buch über das Geheimnis der Schöpfung
43
Vorstellungen über die natürliche oder sinnvolle Aufeinanderfolge der einzelnen Schöpfungswerke bestanden, zeigt der Versuch des Philon von Alexandria, eine Regelwidrigkeit in der Reihenfolge der Schöpfungen nach Gen. l, den Umstand nämlich, daß die Erschaffung der Pflanzen der der Gestirne vorausgeht, mit ideologischen Argumenten zu rechtfertigen 20. Die Kosmogonien des Corpus Hermeticum, Traktat I (Poimandres)21 und III22, beginnen gleichfalls mit der großen Welt und behandeln die irdische Region in aufsteigender Folge vom primitivsten zum höchstentwickelten Wesen, wenn auch hier die im metaphysischen Bereich liegenden Uranfänge im Mittelpunkt stehen. Überhaupt gehen antike Kosmogonien auf die Schöpfung der drei Naturreiche meist nur flüchtig ein23. Für den iranischen Raum ist noch der nach awestischen Vorbildern (Yasna 19,8)24 entstandene Große Bundahisn zu vergleichen, nach dem Ohrmazd die Welt in der Reihenfolge Himmel — Erde — Pflanzen — Tiere — Mensch erschafft 25 . Ein grundsätzlicher Unterschied jener älteren Kosmogonien zum Sirr besteht darin, daß sie von den irdischen Dingen nur die organischen - Pflanze, Tier und Mensch - berücksichtigen. Hingegen stellt Balinus die Mineralien den Pflanzen und Tieren gleich. Darin macht sich wohl der Einfluß der poseidonischen Sympathielehre27 geltend, die in der populären Naturphilosophie der Spätantike eine wichtige Rolle spielte: Der Kosmos wird als hierarchisch gegliederte Einheit begriffen, in welcher jeder Teil an seinem Platze für den Bestand des Ganzen notwendig ist28. Dadurch erhalten die Mineralien als unterstes Naturreich ein neues Gewicht. Ferner dürfte der Aufschwung der Alchemic in der Spätantike die Einbeziehung der anorganischen Stoffe in kosmologische Betrachtungen gefördert haben, da die Alchemic eine Theorie ihrer materiellen Struktur voraussetzt. Dieser Beweggrund könnte für das Sirr eine Rolle spielen, scheint es doch als eine Propädeutik der Alchemic konzipiert29.
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27
Ph. OM XLVf.: Gott habe in seiner Allwissenheit vorausgesehen, daß die törichten Menschen aus dem streng periodischen Lauf der Gestirne einen Einfluß derselben auf die jährlich wiederkehrenden Erscheinungen der Vegetation ableiten und sie verehren würden. Deshalb habe er die Pflanzen zuerst geschaffen, damit die Menschen daraus erkennen sollten, daß jene ihr Gedeihen allein der Güte ihres Schöpfers verdanken. Vgl. Schwabl Sp. 1558; H. G. Gundel Poimandres Sp. 1197-1199. Eine Übersicht über die Disposition des Traktats gibt Festugiere in der Einleitung zum Text in Herrn. Bd. l S. 2-6. Vgl. Schwabl Sp. 1559; Festugiere in der Einleitung zu Traktat 3 in Herrn. Bd. l S. 42 f. Vgl. Seeliger Sp. 495. Vgl.TieleS.245. Text bei Nyberg Teil l S. 218; vgl. auch Nyberg Teil l S. 226-228. Übersetzung des Großen Bundahisn I bei Widengren S. 66 ff.; vgl. noch Duchesne-Guillemin Sp. 1589; Blochet Teil 2 S. 193; Lukas S. 110 und 114. 2 M Vgl. Kranz S. 75 f. « Vgl. Goltz S. 26 ff. Vgl. unten S. 44 f.
44
Einleitung
Für die arabischen Naturwissenschaftler ist die gleichberechtigte Behandlung der drei Naturreiche in der Kosmologie zur Selbstverständlichkeit geworden, wie man an der Gliederung der Traktate über die Naturkörper (ar-rasä'il al-gismäniya at-tabfiya) in der Enzyklopädie der Ihwän as-Safä' (Lauteren Brüder, 4./10. Jhdt.)30 oder dem Aufbau des des ersten Teils von al-Qazwims Kosmographie31 studieren kann. Arabische Wissenschaftsklassifizierungen ordnen die Teilgebiete der Physik in gleicher Weise an32. Das Sirr ist ein Zeugnis dafür, daß diese wissenschaftliche Tradition, in welcher die Mineralogie ihren festen Platz in der Kosmologie einnimmt, in vorislamische Zeit zurückreicht. Da das kosmologische Schema auch die meteorologischen Phänomene berücksichtigt, werden sie von Balinüs im Zusammenhang mit der Physik des Himmels abgehandelt, obgleich die Meteorologie als Beschreibung ständig im Fluß befindlicher Phänomene strenggenommen den Rahmen der Kosmogonie sprengt. 5.4.
Zur Tabula Smaragdina
Den Abschluß des Werkes bildet die nur wenige Zeilen umfassende Tabula Smaragdina des Hermes Trismegistos33, welche bei den Alchemisten des Mittelalters als verschlüsselter Leitfaden für das Große Werk in hohem Ansehen stand34. In der Rahmenerzählung des Sirr wird sie als zweiter Bestandteil von Balinüs' Bücherfund eingeführt. Daraus geht hervor, daß ihre Verbindung mit der Kosmologie, die vom Inhalt her nicht unmittelbar einsichtig ist, zum ursprünglichen Plan des Autors gehörte. Wenn der Übersetzer in der Überleitung zur Tafel am Ende der Kosmologie bemerkt, es folge nun ein Stück, das er nicht verstanden habe und deshalb ohne Kommentar wiedergebe, so ist dies kein Beweis für eine nachträgliche Anfügung des Tafeltextes35. Die Fundgeschichte gibt auch Auskunft über die sachliche Beziehung zwischen den beiden im Umfang wie im Charakter grundverschiedenen Texten: Das Buch — die Kosmologie — lehre die Geheimnisse der Schöpfung, die Tafel enthalte die (künstliche) Darstellung der Natur. Mit anderen Worten, die Kosmologie ver30 31 32
33 34 35
Vgl. Ihwän -Safä' Rasä'il Bd. l S. 26-35; siehe zur Einteilung noch Nasr S. 42. Siehe Qazwini 'Aga'ib S. 13-15. Vgl. Wiedemann Bd. l S. 146 ff. Dieses Klassifikationsschema orientiert sich nach Wolfson Classification S. 296 f. an der Anordnung der physikalischen Schriften im Corpus Aristotelicum. Vgl. zu Inhalt und Geschichte der Tabula Smaragdina Ruska Tabl. Smaragd. Siehe Ruska Tabl. Smaragd. S. 1. Steele/Singer S. 485 charakterisieren sie als „brief summary of the principles of change in Nature, the foundation of alchemical doctrine". Vgl. Plessner Materialien S. 97 Anm. 1. Plessners Feststellung, die Überleitung finde sich nur in späteren Handschriften, kann ich nicht bestätigen. Freilich variiert der Wortlaut in den verschiedenen Rezensionen: Rez. B spricht von angehängten Worten (kalimät mu'allaqat), die Epitome bezeichnet die Tafel als Kapitel (bäb) der Kosmologie.
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mittele die theoretische Kenntnis der materiellen Zusammensetzung aller Dinge, deren der Alchemist zur praktischen Nachahmung dieser Strukturen nach Anleitung der Tabula Smaragdina bedarf36. Somit liefert erst die Tafel, welche in esoterischer Form die Praxis zur Theorie des Sirr andeutet37, den Schlüssel zum Verständnis der Kosmologie38: "Malgre les apparences, les theories cosmologiques et physiques qui semblent etre au premier plan de ce livre, ne representent point le verkable but de l'auteur. Lorsqu'il expose dans tous les details ses theories mineralogiques et notamment la doctrine de l'identite fonciere des metaux, il a certainement en vue l'application pratique, c'est-a-dire alchimique, de cette theorie: il n'en dit pourtant pas un mot, et cela ne peut nullement etre un hasard. De meme, en donnant un expose detaille sur le monde des anges et des demons, sur les planetes et leurs affinites avec les quatre qualites elementaires, il vise sans aucun doute l'application de ces donnees ä l'astrologie et ä la theurgie. En traitant de la constitution du corps animal et notamment de Phomme, il suggere nettement l'application de sä theorie a la pratique medicale, mais ici encore il ne fait guere mention de la medecine. Il est done claire que la theorie exposee dans le k. sirr al-haliqa a besoin ... du complement de toutes ces disciplines (...) 'pratiques', dont l'auteur a intentionellement evite de parier" 39. Paul Kraus interpretiert die Tafel als Hinweis auf die Existenz einer esoterischen, praktischen Lehre40, die im Gegensatz zu den natürlichen Mechanismen des Kosmos nur Eingeweihten offenbart oder in verhüllter Form angedeutet werden dürfe, damit nicht Unwürdige in den Stand versetzt würden, in den im Sirr aufgedeckten Kausalzusammenhang der Natur einzugreifen. Die Herkunft des bis heute nicht befriedigend interpretierten Tafeltextes41 ist ungeklärt. Julius Ruska war der Auffassung, im Sirr finde sich der „an seinem richtigen Ort und in seinem ursprünglichen Zusammenhang stehende Urtext der Tabula Smaragdina"42, Baimus habe demnach die Tabula Smaragdina selbst formuliert. Dagegen legt die Komposition der Fundgeschichte, welche das Motiv des Bücherfundes mit dem 36
Davis S. 553 vertritt die Hypothese, die Tabula Smaragdina sei ursprünglich kein alchemistischer Text. Eine letzte Entscheidung hierüber ist wohl nicht möglich. Im Sirr wird sie jedenfalls schon als alchemistische Formel aufgefaßt; vgl. Sirr III 8.7. Siehe auch Holmyard S. 525. 37 Ullmanns Feststellung, das Sirr stelle einen Kommentar zur Tabula Smaragdina dar (Ullmann Nat. Wiss. S. 171), trifft den Sachverhalt nicht ganz. 38 Vgl.KrausJäbirS.302. 39 Vgl. Kraus Jäbir S. 302; siehe auch Monod-Herzen S. 73 f. In der Annahme, es habe nicht nur für die Alchemic, sondern auch für die übrigen angewandten Wissenschaften entsprechende praktische Ergänzungen gegeben, kann ich Kraus allerdings nicht folgen. «o Kraus Jäbir S. 303. 41 Zu den Interpretationsversuchen mittelalterlicher und frühneuzeitlicher Alchemisten siehe Ruska Tabl. Smaragd. S. 177 ff. 42 Ruska Tabl. Smaragd. S. 156.
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Einleitung
Topos der Offenbarung einer Tafel verbindet, den Schlu nahe, Balin s habe anl lich der Herausgabe der berlieferten Kosmologie43 nicht einen eigenen Text lanciert, sondern lediglich die mit entsprechender Beglaubigung bereits vorliegende Geheimformel mit dem Sirr verkn pft44. Freilich wird die Tabula Smaragdina im Sirr, mit dem sie durch einen Querverweis inhaltlich verklammert ist45, zum ersten Male literarisch fa bar. Da hnliche alchemistische Geheimformeln erwiesenerma en in griechischer Sprache gepr gt wurden, hat sich Ruska bem ht, in den erhaltenen griechischen alchemistischen Texten verwandte Formulierungen nachzuweisen46, die Parallelen sind aber zu entfernt, als da sich damit der griechische Ursprung der Tafel beweisen lie e. Trotzdem halte ich angesichts der literarischen Unselbst ndigkeit des Balin s eine griechische Vorlage f r wahrscheinlich47, da auch das Sirr auf einer griechischen Vorlage zu beruhen scheint48 oder doch wesentlich von griechischen Quellen abh ngig ist49. Im Widerspruch zu seiner Feststellung, die Tafel habe im Sirr ihren urspr nglichen Platz50, sieht Ruska den von G bir ibn Haiy n im Kit b Ustuquss al-uss at-tarn berlieferten Text51 als eine ltere Fassung an52. Ein Vergleich auf breiterer Handschriftenbasis ergibt jedoch, da der Text der Rez.A (vor allem Codex M) mit G birs Text weitgehend bereinstimmt53, w hrend die von Ruska nach Handschriften der Rez.B und der Epitome rekonstruierte Form54 mehrfach erweitert ist. Somit steht au er Zweifel, da die urspr nglichste Fassung der Tabula Smaragdina in der lteren Rezension des Sirr zu finden ist. 43 44 45
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Zur hermetischen Vorlage des Sirr siehe unten S. 48 Anm. l und S. 68 f. Vgl. Weisser besonders S. 118 f. Balin s gibt an, die Transmutation von Smaragd zu Y q t nach Anleitung der Tabula Smaragdina selbst durchgef hrt zu haben (Sirr III 8.7.); vgl. Ruska Tabl. Smaragd. S. 154 (arab.) und S. 155 f. (Obs.), der die Tilgung der Bemerkung in Erw gung zieht, weil sie im Zitat at-Tif sis fehle (vgl. unten S. 72). Gegen eine Interpolation spricht aber ihre Bezeugung in allen alten Handschriften. Eine St rung des Satzzusammenhanges, die Plessner Materialien S. 96 Anm. 5 als Beweis f r die Interpolation ansieht, liegt nur in der von Ruska irrt mlich als lteste Fassung angesehenen Epitome vor. Olympiodor nach Ruska Tabl. Smaragd. S. 23: „άναφέρουσιν την τέχνην είς ήλιον και σελήνην"; Zosimos nach Ruska Tabl. Smaragd. S. 37: „άνω τα ουράνια κάτω τα έπιγήϊ' δι' άρρενος και θήλεος πληρούμενον το govov". Steele/Singer S. 486 vermuten, da sie in Alexandria vor der islamischen Eroberung entstand. Holmyard S.526 h lt eine griechische Herkunft f r „in the highest degree probable". 49 Vgl. unten S. 52f. Vgl. unten S. 63 und 65. ° Vgl. oben S. 45. G bir b.H. S. 90,9-16. Ruska Tabl. Smaragd. S. 121. Plessner Materialien S. 89 sieht in G birs Text die Vorlage der lateinischen Version und der l ngeren arabischen Fassung im Kit b Inkis f as-sirr al-makt m (vgl. dazu Ruska Tabl.Smaragd. S. 112-114); siehe aber die Korrektur bei Kraus J bir S. 280 Anm. 4. In G birs Text fehlt der Schlu . Ruska Tabl. Smaragd. S. 158 ff.
Das Buch über das Geheimnis der Schöpfung
5.5.
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Zum Titel
Balinüs' Werk wird in den Handschriften unter verschiedenen Titelformen überliefert55: 1. Kitäb fi l-'Ilal Über die Ursachen (Rez. A, Mss. M und L), 2. Kitäb Sirr al-haliqa wa-san'at at-tabfa Über das Geheimnis der Schöpfung und die Darstellung der Natur (Rez.B)56, 3. Kitäb fi l-'Ilal (wa-)l-gämi' li-1-asyä' Über die Ursachen (und) der Sammler der Dinge (Epitome). Alle drei Titel kombiniert die Handschrift K (Rez. B). Die von Lucien Leclerc aufgeführte57 Variante Kitäb Sirr at-tabfa Über das Geheimnis der Natur, die auch bei Gäbir im Kitäb al-Baht bezeugt ist58, entstand offenbar durch Kontraktion aus dem zweiten Titel. At-Tifäsi zitiert das Sirr unter dem Titel Kitäb Sirr at-tabPa fi l-'ilal wa-1-ma'lülät59 Über das Geheimnis der Natur bezüglich der Ursachen und Wirkungen60, ibn an-Nadim nennt es Kitäb as-Sarab al-muzlim fi sirr al-haliqa Buch des finsteren Gewölbes über das Geheimnis der Schöpfung6*, wobei der erste Teil auf die Fundumstände anspielt62. Für die Frage nach dem ursprünglichen Titel des Sirr sind nur die ersten drei von Interesse; bei den übrigen handelt es sich um späte Bildungen. Al-Gämie li-1-asyä' ist der Nachschrift des Übersetzers zufolge der Titel, den Balinüs selbst seiner Schrift gab63. Die beiden anderen sind in der Rahmenerzählung belegt64, wo die Überschrift der Kosmologie Geheimnis der Schöpfung und Wissenschaft von den Ursachen der Dinge lautete, die der Tabula Smaragdina Darstellung der Natur65. Demnach ist Titel Nr. 2, den vermutlich erst der Bearbeiter von 55 56 57 58 59 60 61 62
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Vgi. Kraus JäbirS.271; Ullmann Nat. Wiss. S. 171. So auch bei Häggi Halifa Kasf Bd. 3 S. 592; vgl. noch Gäbir b.H. Rasä'il S. 442. Leclerc Identite S. 117 Anm. l nach einem Zitat aus einem geoponischen Werk. Ms. Istanbul, Carullah 1721 f. 44b; vgl. Kraus Jäbir S. 281. Tifäsi Azhär f. 14 a 2-3; siehe noch unten S. 48 mit Anm. 72. Vgl. Leclerc Identite S. 120; Ruska Tabl. Smaragd. S. 152. b.-Nadim Fihrist Bd. l S. 263; vgl. oben S. 24 f. Der Beiname as-Sarab ist in zwei späten Handschriften des Sirr belegt. Vielleicht meint auch Maimonides mit dem in einer Gruppe von Talismanschriften ohne Verfasserangabe genannten Werk as-Sarab das Sirr (b. Maimün Daläla Bd. 3 S. 240). Unmittelbar daneben erwähnt er nämlich eine Schrift des Tumtum, mit dem Baimus häufiger zusammengestellt wird, so zum Beispiel von al-Gaubari in der Bücherliste zu Beginn des Kitäb al-Muhtär fi kasf al-asrär (siehe de Goeje S. 487) und b.Kammüna Tanqih S. 37. Vgl. RÜska Tabl. Smaragd. S. 157. Ruska Tabl. Smaragd. S. 139; Kraus Jäbir S. 303. de Sacys Übersetzung de quelle moniere a ete formee la nature beziehungsweise formation de la nature (de Sacy S. 119 f.) trifft ebensowenig den intendierten Sinn wie Massignons Version mecanisme de la nature (Massignon Nature S. 146), weil die Tabula Smaragdina ja gerade nicht die natürlichen Mechanismen, sondern deren künstliche Nachahmung durch die Alchemic lehrt.
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Einleitung
Rez. B über das Gesamtwerk setzte, eine Kombination der Titel beider Texte66. Nun läßt sich nachweisen, daß die Formulierung Geheimnis der Schöpfung und Ursachen der Dinge auf die hermetische Vorlage der Fundgeschichte (das Kitäb al-Istamätis)67 zurückgeht, also zum festen Motivbestand dieser Offenbarungsgeschichte gehört und mit dem Inhalt des durch sie autorisierten Textes zunächst nichts zu tun hat68. Offenbar ersetzte erst ein Übersetzer oder Bearbeiter (Sägiyüs?)69 den allgemeineren Urtitel Gämi' al-asyä' durch einen der Fundgeschichte entliehenen. Da Rez. A und Epitome den Titel Kitäb fi l-'Ilal verwenden, ist Martin Plessners Vermutung, Kitäb Sirr al-haliqa70 sei der ursprüngliche Titel, wohl nicht zutreffend71. Weil aber der Text in der modernen Forschung unter dem Titel Geheimnis der Schöpfung bekannt ist, halten wir in dieser Studie daran fest. Im Anschluß an die Fundgeschichte ist von einer Unterteilung des Werkes aufgrund der vier Ursachen in ein Buch über die verursachten Ursachen und ein Buch über die erschaffene Kreatur12 die Rede. In den älteren Handschriften wurde diese Einteilung nicht durchgeführt73. Jüngere Textzeugen setzen — sicher zutreffend — den ersten Teil mit Buch II (über die Himmelsregion), den zweiten mit Buch III-VI (über den irdischen Bereich) gleich74. 5.6.
Zur Textgeschichte
Den hermetischen Prototyp des Sirr, welchen Balmus in Tyana gefunden haben will, können wir hier außer acht lassen1. Julius Ruska 66
Siehe Kraus Jäbir S. 302 f., der darauf hinweist, daß von arabischen Autoren gewöhnlich dieser Doppeltitel zitiert wird. 67 Plessner Materialien S. 93 ff. schließt umgekehrt aus der Übereinstimmung der Titel, das Kitäb al-Istamätis zitiere das Sirr und sei demnach jünger. Vgl. aber unten S. 68 f. 68 WeisserS.122-124. 69 Dieser nennt in Sirr I 2 am Ende, in Sirr II zu Beginn und in der Nachschrift der Kosmologie das Werk Buch der Ursachen. 70 Dieser Titel ist separat nur in Codex M im Explicit zu Buch II belegt, das auf einen Kopisten zurückgeht. In der Überleitung zur Tabula Smaragdina (Sirr VI 33.1) dient die Formulierung sirr al-haliqa zur Umschreibung des Inhalts (fihi). 71 Plessner Materialien S. 92; vgl. auch oben Anm. 70. Bereits de Sacy hielt ohne nähere Begründung Buch der Ursachen für den eigentlichen Titel (de Sacy S. 109; Anm. d), ebenso Massignon in Festugiere Revelation S. 395. 72 Die Untertitel variieren in den Handschriften; vgl. Kraus Jäbir S. 302 Anm. 3, dessen Handschrift Über die Ursachen der verursachten Dinge und Über die Erschaffung der erschaffenen Dinge betitelt. 73 Deshalb glaubte de Sacy S. 154, der zweite Teil sei gar nicht erhalten; vgl. Ruskas Berichtigung Tabl. Smaragd. S. 149. 74 Vgl. Kraus Jäbir S. 302 Anm. 3. 1 Ein solcher Text hat offenbar nie existiert. Balinüs verwendete eine hermetische Quelle (Kitäb al-Istamätis; vgl. unten S. 68 f.) nur für die Fundgeschichte und einige weitere Abschnitte.
Das Buch über das Geheimnis der Schöpfung
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war zwar der Auffassung, das Sirr müsse eigentlich als Buch des Hermes bezeichnet werden2; es ist aber in der Offenbarungsliteratur üblich, daß die Schriften den Namen des Offenbarungsempfängers tragen. Die Zuweisung an Apollonios gehört zweifellos zum ursprünglichen Plan des Werkes3. Nach den Aussagen des Textes wurde das Original des Balinüs von einem christlichen Priester (qass) namens Sägiyüs4 übersetzt und fortlaufend kommentiert5. Die einheitliche sprachliche Gestaltung und der kompilatorische Charakter des Textes erlauben derzeit jedoch keine Scheidung von Grundtext und Kommentar53. Nur die erste theologische Abhandlung (über die vierundzwanzig Attribute Gottes), die wohl durch die Aufzählung von vier Gottesnamen zu Beginn des theologischen Prologs des Balinüs angeregt wurde6, wird ausdrücklich auf Sägiyüs zurückgeführt7. Die Autorschaft der allgemeinen Einleitung8, in der Balinüs in der ersten Person spricht, ist unsicher. Julius Ruska schreibt sie einem (muslimischen) Redaktor zu 9 , Martin Plessner folgt ihm mit der Begründung, der Herausgeber wolle damit den von ihm neu eingeführten Titel Ursachen der Dinge in der Schrift etablieren10. Dagegen habe ich den Eindruck, daß sie von Balinüs selbst oder zumindest von Sägiyüs stammt, die Annahme eines Dritten ist nicht zwingend. Über die Person des Übersetzers erfahren wir nur, daß er Priester war und in Näbulus wohnte11. In seinem Prolog über den Schöpfer bekennt er sich zu einem strikten, aber nicht spezifisch christlichen Monotheismus. Das mag damit zusammenhängen, daß Fragen der Christologie für den Nachweis der Erschaffenheit der Welt keine Rolle spielen, zumal der Prolog im Tenor mehr philosophisch als theologisch ist12. Die überlieferten Varianten des Namens sind beträchtlich, die meisten älteren Handschriften bieten aber den Schriftzug irj-"-L- mit unterschiedlicher Punktierung (Sähinüs, Sähinüs, Sähinüs, Sähiyüs, 2
Ruska Tabl. Smaragd. S. 137. Plessner Materialien S. 97. 4 Zum Namen vgl. unten. 5 Nach der Nachschrift zu Sirr I 2, der Einleitung zu Buch II und der Nachschrift zum gesamten Text; vgl. Ruska Tabl. Smaragd. S. 156f. sa Wieweit die häufigen Wiederholungen mit geringen sachlichen Varianten als Kommentare des Sägiyüs auszuscheiden sind, muß noch im einzelnen untersucht werden. 6 Sirr I 3. de Sacy S. 114 und Ruska Tabl.Smaragd. S. 139f. bemerken nicht, daß dieser zweite Teil der theologischen Einführung schon Balinüs gehört, und behandeln demzufolge die gesamte Einleitung als Zusatz des Sägiyüs. 7 Sirr 12. 8 Sirr II.l und 1.3-5. 9 Ruska Tabl. Smaragd. S. 137; ähnlich Monod-Herzen S. 69. 10 Plessner Materialien S. 92, mit der Einschränkung, möglicherweise sei auch dieser Herausgeber fingiert, so daß Schlüsse aus den unterschiedlichen Titelformen hinfällig würden (Plessner Materialien S. 92 Anm. 1). Vgl. noch unten S. 51 f. 11 Schluß von Sirr 12. 12 An einer Stelle (Sirr 12.3.26) wird allerdings der Sündenfall erwähnt. 3
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Einleitung
Asahatus, Sägiyüs). Zwei späte Handschriften haben im Incipit die Lesart Sargiyüs. Bereits Julius Ruska weist darauf hin, daß Silvestre de Sacys Lesung Sergios13 für diese Buchstabengruppe keineswegs die wahrscheinlichste ist14. Die gängigen arabischen Transskriptionen von Sergios, Sirgis oder Sargiyüs, bewahren das r. Otto Loth15 denkt aufgrund der Lesart Sähinüs an Zachaeus16, Wilhelm Ahlwardt zieht eine Verschreibung aus Theagenes17 (tr^*-^') oder Eusthachios ( -^ - ) in Betracht18, Kraus erwägt (He)sychios ( ->^ -)19. Angesichts dieser Sachlage muß man sich mit der Auskunft zufriedengeben, „daß man mit dem zu Gebote stehenden Material darauf verzichten muß, die Urform des Namens zu finden" 20. Selbst wenn eine zutreffende Deutung des Namens gelänge, wäre für die Identifikation des Übersetzers wenig gewonnen, da ein Priester aus Näbulus im arabischen Schrifttum nicht bekannt ist21. Daß die alchemistische Schrift Kitäb Inkisäf as-sirr al-maktüm (Enthüllung des verborgenen Geheimnisses) ebenfalls von einem Sägiyüs an-Näbulusi übersetzt worden sein soll, hilft nicht weiter, weil diese Angabe offensichtlich von der Überlieferungsgeschichte des Sirr beeinflußt ist22. Ob der Mönch Sergios (Sirgis ar-Rähib), welcher nach arabischen Quellen über Alchemic schrieb23, etwas mit unserem Übersetzer zu tun hat, ist fraglich. Franfois Nau stellt die Hypothese auf, es handele sich um Sergios von Res 'Ainä (gest. 536 n.Chr.)24. Auch Hans Heinrich Schaeder, der freilich die Person des Übersetzers als Fiktion eines muslimischen Fälschers betrachtet, vermutet, dieser habe bei der Wahl des Pseudonyms den Übersetzer aus Res 'Ainä im Sinne gehabt25, da diesem auch alchemistische Schriften zugeschrieben werden26. Beiden ist aber entgangen, daß als Heimat des 13 14 ls 16 17 18 19 20 21
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deSacyS.139Anm. Ruska Tabl. Smaragd. S. 130. Loth S. 130. Ebenso de Jong/de Goeje S. 166 f.; Cureton/Rieu S. 203. Vgl. auch Ruska Tabl. Smaragd. S. 130. Ahlwardt S. 514. Kraus Jäbir S. 272 Anm. 4. Plessner Materialien S. 91. Nach Ullmann Nat. Wiss. S. 172 Anm. l zitiert ibn al-Mubärak einen Sägiyüs al-Qass als Verfasser eines Kitäb Tiryäq al-hayawänät al-masmüma. Es ist mir aber nicht gelungen, die Stelle in der Handschrift zu verifizieren. Vgl. oben S. 38. Hier dokumentiert Sägiyüs seinen christlichen Glauben, indem er den Adepten empfiehlt, ihren durch alchemistische Operationen erzielten Gewinn dem Bau von Kirchen und Klöstern zuzuführen; vgl. Ruska Tabl. Smaragd. S. 109. b.-Nadim Fihrist Bd. l S. 354; vgl. Fück S. 95 Nr. 33; 'Iraqi 'Um S. 29, Übs. S. 34. NauBelinousS.99. Bei Plessner Materialien S. 91 Anm. 1. Siehe Baumstark S. 172; b.-Nadim Fihrist Bd. l S. 354; vgl. Fück S. 94 Nr. 19. Gäbir b.H. S. 20 (Kitäb al-Hagar); vgl. Kraus Jäbir S. 45 Anm. 2. ar-Räzi zitiert im Kitäb as-Sawähid ein Kitäb al-'Adad von Sergios; vgl. Stapleton/AzoAlch. Compilation S. 72; Sezgin GAS Bd. 4 S. 106.
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Sägiyüs die Stadt Näbulus genannt wird. Dem Zwecke eines Fälschers, der doch ein Interesse haben muß, einen bekannten Namen vorzuschieben, wäre mit einem Sergios, der in Näbulus wohnte, nicht gedient. Über die Verhältnisse in Näbulus (Flavia Neapolis) am Ausgang der Antike sind wir nur spärlich unterrichtet. Paul Kraus vermutet dort eine gewisse Blüte der Philosophie im 5.Jhdt.27 und begründet dies — meines Erachtens unzureichend — damit, daß der Neuplatoniker Marinos (geb. um 440)28, Nachfolger des Proklos als Schulhaupt der Athener Akademie, dorther stammte. Die von den Römern neben dem alten samaritanischen Heiligtum auf dem Berge Garizim neugegründete Stadt war schon früh teilweise christlich bevölkert29, der endgültige Durchbruch des Christentums erfolgte aber erst durch die Zwangsbekehrung der Samaritaner unter lustinianos I. nach einem antichristlichen Aufruhr (529 n.Chr.)30. Die wenigen Nachrichten über die Christen in Neapolis bieten zwar keinen Anhaltspunkt für Lebenszeit und Milieu des Sägiyüs, das negative Ergebnis der Nachforschungen rechtfertigt jedoch nicht den Schluß, „daß die ganze Figur des Sägijus nichts ist als die Erfindung eines muslimischen Bearbeiters des alten Werkes, eingeführt, um die eigenen Zusätze durch einen fremd klingenden Namen zu decken"31. Julius Ruska begründet seine Ansicht damit, er habe nichts Christliches in der Vorrede finden können, wohl aber sei die „typisch muslimische Färbung ... mit Händen zu greifen"32. Belege hierfür bleibt er schuldig, und bereits Paul Kraus schien eine solche muslimische Färbung zweifelhaft33. Da Ruska grundsätzlich zugibt, daß der Text bei einer Überarbeitung um jene Stücke erweitert wurde, die als Eigentum des Sägiyüs gekennzeichnet sind, besteht keine sachliche Notwendigkeit, an dessen Stelle einen unbekannten Bearbeiter zu setzen, der den Sägiyüs fingiert habe. Ferner fordert Ruskas Hypothese geradezu die Frage heraus, was sich ein muslimischer Bearbeiter, der die Schrift seinen Glaubensgenossen annehmbarer machen wollte34, wohl davon versprochen haben mag, dazu ausgerechnet einen christlichen Priester zu erfinden, der nicht einmal den Vorteil der Anerkennung als literarische Autorität für sich hat. Solange keine stichhaltigen sachlichen Einwände gegen die Existenz des Sägiyüs 27 28 29
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KrausJäbirS.280. Siehe SchisselSp. 1759-1767. Neapolis ist die Heimat von lustinus Martyr (2. Jhdt. n.Chr.), dem Lehrer Tatians; vgl. Mader Sp.472. Die Stadt war Bischofssitz. Die Liste der Teilnehmer am Konzil von Nikaia führt unter den Bischöfen Palästinas einen Germanos Neapoleös an; siehe Honigmann S. 45 Nr. 20; vgl. Mader Sp.472; Hölscher Sp. 2128 f. Siehe Mader Sp.472. Ruska Tabl. Smaragd. S. 131. Ruska Tabl. Smaragd. S. 131. Kraus Jäbir S. 273 Anm. 1. Zu dem koranischen Ausdruck kun, den Kraus dort diskutiert, vgl. unten S. 172 f. So Ruska Tabl. Smaragd. S. 139f.
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Einleitung
geltend gemacht werden können, ist den Angaben des Textes über seinen Beitrag zur Gestaltung des Sirr Glauben zu schenken. Silvestre de Sacy35 und Frangois Nau 36 gehen davon aus, daß Sägiyüs das Sirr ins Syrische übersetzte. Es gibt aber keine eindeutigen Indizien dafür, daß der arabische Text auf einer syrischen Vorlage beruht. Daher vermute ich, daß Sägiyüs das Sirr direkt aus dem Griechischen ins Arabische übertragen hat37. Falls dies nicht zutrifft, ist ein weiterer, nicht genannter Übersetzer ins Arabische anzunehmen38. Daß dies Hunain ibn Ishäq gewesen sei, wie Fran?ois Nau vermutet39, ist abgesehen von der zugrundeliegenden falschen Voraussetzung, Sägiyüs sei mit Sergios von Res 'Ainä identisch, aus terminologischen Gründen auszuschließen. Die archaische Terminologie des Sirr spricht, wie Paul Kraus hervorhebt40, für eine frühere Übersetzung ins Arabische. Schließlich ist die Annahme eines griechischen Originals, das im vorigen stillschweigend vorausgesetzt wurde, näher zu begründen. Die Angaben über Übersetzung und Bearbeitung des Sirr sind so konkret, daß man sie nicht ohne weiteres vernachlässigen und annehmen darf, das Werk sei in der vorliegenden Gestalt unter Fingierung der gesamten Überliefererkette Hermes-Apollonios-Sägiyüs in arabischer Sprache konzipiert worden41. Julius Ruska, der als obere Grenze für die Entstehung des Originals das 6. Jhdt. ansetzt42, also wohl eine nichtarabische Urschrift in Betracht zieht43, äußert sich nicht eindeutig über deren Sprache. Vielleicht sind seine Ausführungen über den Nordostiran als Zentrum der Alchemic und Naturwissenschaft in der Spätantike44 dahin zu deuten, daß er als Originalsprache einen mitteliranischen Dialekt im Sinn hatte. Da jedoch der Übersetzer aus Näbulus stammen soll, scheint mir der syrische Raum näherzuliegen45. Dem Sirr vergleichbare Texte in syrischer Sprache aus 35 37
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36 de Sacy S. 114. Nau Belinous S. 99. Die Randbemerkung in einer späten Handschrift es sagte Sähinüs der Priester, der dieses Buch aus dem Griechischen übersetzte, hat natürlich keinerlei Beweiskraft. Kraus Jäbir S. 273 Anm. l nimmt an, daß der arabische Text auf einer syrischen Vorlage basiert. Nau Belinous S. 99; siehe dazu Ruskas Kritik, Tabl. Smaragd. S. 130 f. Kraus Jäbir S. 283 f. Die als Belege angeführten Termini stammen allerdings zum größten Teil aus der erst in Rez. B eingearbeiteten Übersetzung von Nemesios' De natura hominis (vgl. unten S. 63 ff.), wohl weil hier das griechische Original Kraus die Begriffsbestimmung erleichterte, während im nur arabisch vorliegenden Grundtext des Sirr die Bedeutung der Termini nicht immer zweifelsfrei zu ermitteln ist. Die Richtigkeit seines Ergebnisses wird jedoch nicht beeinträchtigt. Zur Datierung der Übersetzung vgl. noch unten S. 53 f. So gegen Massignon in Festugiere Revelation S. 395. Ruska Tabl. Smaragd. S. 166. Ruska Tabl. Smaragd. S. 171 spricht von einem „nordostpersischen vorislamischen Ursprung". Ruska Tabl. Smaragd. S. 170 ff. Vgl. Kraus Jäbir S. 280; Monod-Herzen S. 68 ff.
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vorislamischer Zeit sind mir nicht bekannt, griechisch schreibende Autoren hingegen haben sich nachweislich des Pseudonyms Apollonios von Tyana bedient46. Daher hat die Annahme einer griechischen Urschrift die größere Wahrscheinlichkeit für sich. Ferner sind die Quellen des Sirr, soweit bekannt, griechische Schriften oder doch solche, für welche ein griechisches Original zu vermuten ist47. Beispielsweise dürfte Balinus seine vagen Angaben über die Lehren der Dualisten, vor allem des Bardesanes, kaum aus den gutunterrichteten syrischen Kirchenvätern, sondern aus griechischen Häresiologien geschöpft haben48. Über den Autor, der sich des Pseudonyms Balinüs bediente, läßt sich wenig sagen. In seinem theologischen Prolog bekennt er sich zum Monotheismus. Der Umstand, daß der Brahmane seine Gegner als Byzantiner (ma'sar ar-rüm) bezeichnet49, ist vielleicht ein Indiz für das christliche Bekenntnis des Autors50. Andererseits scheint Balinüs in der Auseinandersetzung um die Ewigkeit der Welt von christlichen Apologien abhängig zu sein, so daß dergleichen Hinweise für den Autor selbst nichts zu besagen brauchen. Die Kosmologie des Sirr ist jedenfalls rein naturphilosophisch-astrologisch51 und läßt sich keiner der drei großen monotheistischen Religionen eindeutig zuordnen. Für die Entstehungszeit des Sirr sind wir auf Vermutungen angewiesen. Julius Ruska hat auf die abgerundete Darstellung der Quecksilber-Schwefel-Theorie der Metalle hingewiesen52, die über den in griechischen alchemistischen Texten bezeugten Kenntnisstand hinausweist. Eine Datierung ins 6. Jhdt.53 erscheint demnach plausibel54. Die Übersetzungszeit läßt sich unabhängig von den angeführten sprachlichen Indizien mit Hilfe der Datierung von Rez. B annähernd festlegen. Einen sicheren terminus ante quern für diese liefert erst das Datum ihrer ältesten Handschrift (K), nämlich das Jahr 584/1188. Da K aber gegenüber den anderen Textzeugen von Rez. B eine Reihe von zusätzlichen, vorwiegend stilistischen Korrekturen aufweist, die auf ihre Vor46 47 48 49 50 51 52 53 54
Vgl. oben S. 28. Vgl. unten S. 63,65 und 69. Vgl.DrijversS.96. Sirr 13.5.1. de Sacy S. 132 Anm. e bezieht diese Benennung auf die paganen Griechen, was angesichts ihres Gottesbekenntnisses wohl nicht aufrechtzuerhalten ist. Vgl. Ruska Tabl. Smaragd. S. 167. Ruska Tabl. Smaragd. S. 170f. Ruska Tabl. Smaragd. S. 166. Sezgins Datierung ins 5. Jhdt. (Sezgin GAS Bd.4 S. 85) beruht auf mehreren ungesicherten Voraussetzungen. Die Annahme von Zosimos-Zitaten im gleichfalls Balinüs zugeschriebenen (Mudhal (vgl. oben S. 63) basiert auf einer schwachen Konjektur. Zudem ist nicht erwiesen, daß beide Texte vom selben Autor stammen. Die Angabe über die Übersetzung des Sirr im Jahre 500, die sich nur in einer erst zu Beginn unseres Jahrhunderts entstandenen Handschrift findet (vgl. Sezgin GAS Bd.4 S. 88 Nr. 1), ist wenig vertrauenswürdig.
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Einleitung
läge zurückgeführt werden müssen5S, kann man noch um einige Zeit weiter zurückgehen. Die Aufnahme des Nemesiostextes in einer unzulänglichen Übertragung andererseits führt zu der Hypothese, daß die Bearbeitung vor Ishäq ibn Hunains Nemesiosübersetzung56 anzusetzen sei, also etwa vor 850 n.Chr. In diese Richtung deutet ein weiteres Indiz. Der ismä'ilitische Propagandist abü Hätim ar-Räzi berichtet in seiner Disputation mit dem wegen manichäischer Neigungen als Ketzer verdächtigten abü Bakr Muhammad ibn Zakariyä' ar-Räzi (gest. 313/925) über das Sirr57, er babe gerüchteweise vernommen (qad dukira lanä)58, dessen Autor sei rezent (muhdat), was ihm abü Bakr bestätigte und hinzufügte, der Betreffende — der Name wird leider nicht genannt - sei ein Geehrter und Philosoph zur Zeit al-Ma'müns (reg. 198/803-218/833) gewesen. Das gleiche habe er, abü Hätim, auch von anderer Seite gehört. Paul Kraus vertritt die Auffassung, dieser angebliche Autor sei in Wahrheit jener muslimische Redaktor59, dem Julius Ruska die theologische Einleitung des Sirr zuschreibt60. Da diese Einleitung entgegen der Annahme von Ruska zur vorarabischen Textstufe zu gehören scheint, vermute ich in jenem muslimischen „Autor" den Bearbeiter von Rez. B, um so mehr, als Kraus, der nur Rez. B kannte, aufgrund ihrer altertümlichen Terminologie61 die Zeit al-Ma'müns als unterste Grenze für die arabische Fassung annimmt. Falls die Hypothese zutrifft, daß Rez. B am Anfang des 9.Jhdts. entstand, erscheint eine Datierung der Übersetzung in die traditionelle Lebenszeit Gäbirs62, der das Sirr mehrfach zitiert, also um 750-800, möglich.
5.7.
Zur lateinischen Überlieferung
Das Sirr ist in einer lateinischen Übersetzung von Hugo Sanctelliensis unter dem Titel Liber de secretis naturae et occultis rerum causis quem transtulit Apollonius de libris Hermetis Trismegisti erhalten63, die offenbar nur wenig verbreitet war64. Hugo, dessen Beiname verschieden 55 56 57 58 59 60 61 62 63 64
Die Schrift verrät die Hand eines berufsmäßigen Abschreibers. Vgl. unten S. 66 ff. abü Hätim ar-Räzi: Kitäb A'läm an-nubüwa; siehe Kraus Raziana Teil 2 S.373; Kraus Jäbir S. 275 Anm. 2 (Obs.). Kraus bezieht die passive Verbform meines Erachtens zu Unrecht auf ar-Räzi als indirektes Subjekt. Kraus Jäbir S. 275 und 278. Vgl. oben S. 51. Vgl. Kraus Jäbir S. 283 ff.; Ullmann Nat. Wiss. S. 172 f. Vgl. Sezgin GAS Bd. 4 S. 132 ff. Siehe Nau Belinous; Carmody S. 58; Thorndike Bd. l S. 267; Bd. 2 S. 283. Siehe Monod-Herzen S. 67; Burnett S. 64.
Das Buch über das Geheimnis der Schöpfung
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überliefert ist65, übersetzte vorwiegend astronomisch-astrologische Texte aus dem Arabischen. Er wirkte in der ersten Hälfte des 12. Jhdts., da er das Centiloquium des Ptolemaios für den Bischof Michael von Tarazona (1119—1151 im Amt) übertrug66. Marie-Therese d'Alverny und Fra^oise Hudry, die eine Edition dieser lateinischen Version nach dem Pariser Codex lat. 13951 aus dem 12. Jhdt.67 vorbereiten, haben mir freundlicherweise ihre Transkription des Textes zur Verfügung gestellt. Der Vergleich mit dem Arabischen ergibt, daß die häufig paraphrasierende68 lateinische Übersetzung auf einer Vorlage des einzigen in Spanien bekannten Manuskripts (M, Rez. A) beruht und nicht auf einer hebräischen Zwischenversion, wie Fra^ois Nau aufgrund der Verschreibung des Namens Tyana in Athawaca vermutete 69. 5.8.
Zu den Quellen
Viele Vorstellungen des Sirr lassen sich ideengeschichtlich einordnen und auf ihre Urheber zurückführen. Unbeantwortet bleibt jedoch zumeist die Frage nach den Mittelquellen. Nur in drei Fällen konnten die unmittelbaren Vorlagen näher bestimmt werden. Schon 1942 stellte Paul Kraus frappierende Übereinstimmungen zwischen dem Sirr und der in syrischer Sprache abgefaßten Enzyklopädie von Aiyüb ar-Ruhäw!1, ferner wörtliche Parallelen zu Nemesios von Emesas Schrift De natura hominis fest2. Über die Beziehung der dritten Quelle Kitäb al-Istamätis zum Sirr bestand bislang keine Klarheit. 5.8.1.
Die Parallelüberlieferung im Buch der Schätze
Der nestorianische Arzt Aiyüb ar-Ruhäwi (Hiob von Edessa, um 769—835 n.Chr.) 3 ist vor allem als Übersetzer griechischer medizinischer Texte ins Syrische, vielleicht auch ins Arabische, hervorgetreten. Hunain 65
Vgl. Haskins Translations S. 6. Der Aufsatz wurde in erweiterter Form unter Berücksichtigung der Sirr-Ubersetzung, welche Haskins erst später bekannt wurde, wieder abgedruckt bei Haskins Studies S. 67ff. (zum Sirr vgl. S. 79 f.). 66 Siehe Haskins Studies S. 69f.; Burnett S. 63. 67 Vgl. Nau Belinous S. 100. Die zweite erhaltene Handschrift, Bibliotheque Nationale lat. 13952, ist eine Abschrift der obengenannten; vgl. Nau Belinous S. 100 Anm. 1. 68 Vgl. Nau Belinous S. 102. 69 Nau Belinous S. 100 und 101 Anm. 2. 1 KrausJäbirS.275ff. 2 KrausJäbirS.278ff. 3 Zu seiner Person vgl. b.a.Usaibi'a 'Uyün Bd. l S. 170 f. und 204, der irrtümlich zwei Autoren dieses Namens annimmt; siehe Sezgin GAS Bd. 3 S. 230; Mingana in Aiyüb BT S.XIXf.;LeveyS.29.
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Einleitung
nennt in seiner Monographie über die syrischen und arabischen Galenübersetzungen mit lobenden Worten 36 syrische Versionen von Galenschriften aus Aiyübs Feder4. Neben seiner Übersetzertätigkeit verfaßte Aiyüb eigene medizinische und philosophische Abhandlungen in syrischer und arabischer Sprache, die zum großen Teil nicht auf uns gekommen sind5. Auf Syrisch ist außer dem gleich näher zu betrachtenden Book of Treasures (Ketäbä de-Simätä) nur ein Traktat über die Tollwut erhalten 6. Sein wohl bedeutendstes Werk ist die naturwissenschaftliche Enzyklopädie Book of Treasures7 (BT), die der Herausgeber aufgrund innerer Kriterien in das Jahr 201-2/817 datiert8. Diese Datierung wird weiter gestützt durch die Annahme, daß Aiyübs Angriff auf gewisse new philosophers9 gegen den Philosophen an-Nazzäm (gest. um 220/835) gerichtet sei10. In der Frage nach dem Verhältnis zwischen Sirr und BT können Paul Kraus' Ergebnisse grundsätzlich bestätigt werden, in Einzelheiten erscheint seine Beweisführung nicht immer schlüssig. Die Themen des Buches sind seiner Meinung nach „mit den im Kitäb Sirr al-haliqa abgehandelten fast völlig identisch" n. Er belegt dies durch eine Gegenüberstellung von sieben wörtlich übereinstimmenden Kapitelüberschriften12, deren Zahl sich im übrigen erhöhen ließe. Tatsächlich betreffen die Parallelen nur einen Teilbereich der Kosmologie, die Kapitel über Anatomie und Physiologie von Mensch und Tier und über die Sinneswahrnehmung13, welche in beiden Texten die Form der Problemata Physica aufweisen. Da für diese Literaturgattung ein bis zu einem gewissen Grade stereotyper Fragenkatalog vorausgesetzt werden kann, sind identische 4
s
6 7
8 9 10 11 12
13
Hunain Galinus passim; vgl. Ullmann Medizin S. 101 Anm. 2. Siehe auch Minganas Zusammenstellung der von Aiyüb übersetzten Galenschriften in Aiyüb BT S. XXf. Siehe Mingana in Aiyüb BT S. XXIIf. Ein arabisches Fragment über die paarweise Zusammensetzung der einfachen Elemente Wärme, Kälte, Feuchtigkeit und Trockenheit zu den zusammengesetzten Elementen Feuer, Luft, Wasser und Erde und deren weitere Verbindung zu den verschiedenen Naturkörpern überliefert Maqdisl Bad' Bd. l S. 140; vgl. Kraus Jäbir S. 276 Anm. l und Kraus Jäbir S. 175 Anm. l (Übs.). Als Quelle nennt er ein Kitäb at-Tafsir (identisch mit dem fragmentarisch erhaltenen Kitäb at-Tafsira fi 1-baul? Vgl. Sezgin GAS Bd. 3 S. 230, wo diese Harnschrift irrtümlich mit der syrischen Abhandlung über die Tollwut zusammengebracht wird). Zusammen mit dem Book of Treasures; vgl. Mingana in Aiyüb BT S. XXIII. Als Faksimile des syrischen Unikums (Mingana Collection, Syriac 559; siehe Mingana in Aiyüb BT S. XLVII) herausgegeben und ins Englische übersetzt von A. Mingana. Die Seitenzahlen im folgenden beziehen sich auf die Übersetzung. Zu den Quellen des Werkes vgl. Lewin Job. Mingana in Aiyüb BT S. XXIII f. Aiyüb BT S. 14 und 154 ff. Siehe Pines Teil l S. 145 Anm. 168; Kraus Jäbir S. 175 Anm. 1; Lewin Job S. 21. Kraus Jäbir S. 276. Kraus Jäbir S.276 Anm. 4. Aiyüb setzt gewöhnlich einen Fragenkatalog an den Anfang eines größeren Abschnitts, Balinüs beantwortet die Fragen in der Regel einzeln. Aiyüb BT Buch I-III; Sirr Buch V und VI.
Das Buch über das Geheimnis der Schöpfung
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Fragestellungen an sich noch kein Beweis für literarische Beziehung. Immerhin werden drei der von Kraus zitierten Fragen in beiden Werken unterschiedlich beantwortet. Ferner stellt Kraus die Übereinstimmung im Aufbau heraus14. Er weist aber selbst auf einen charakteristischen Unterschied hin, daß nämlich Aiyüb beim Menschen beginne und über die Tiere, Mineralien, meteorologischen Erscheinungen und Himmelskörper zu den Engeln und schließlich zu theologischen und eschatologischen Fragen übergehe, während Balinus den umgekehrten Weg beschreite. Da sich beide Autoren die Aufgabe gestellt haben, die Phänomene des gesamten Kosmos zu erfassen und zu deuten, eröffnen sich ihnen für die systematische Anordnung der einzelnen Themenkreise nur wenige sinnvolle Alternativen. Balinüs schlägt, weil für ihn der kosmogonische Aspekt im Vordergrund steht15, einen Weg ein, welcher der Abfolge der Schöpfungsphasen Rechnung trägt, wobei er die Himmelswelt, die drei Naturreiche und den Menschen gleich ausführlich behandelt. Dagegen klammert Aiyüb, obgleich er immer wieder auf die Abhängigkeit der kreatürlichen Welt von ihrem Schöpfer hinweist, die Frage nach den Uranfängen weitgehend aus16 und behandelt die Naturphänomene und -prozesse, wie sie sich aktuell darstellen und immer wieder in gleicher Weise vollziehen17. Deshalb hält er sich nicht an das kosmogonische Schema und verteilt auch die Gewichte recht ungleich, indem er das Pflanzenreich nur flüchtig berührt18, die Mineralien im Zusammenhang mit dem Erdkörper und seiner topographischen Beschaffenheit recht knapp bespricht19 und die Erörterung des Tierreiches in die Bücher über den Menschen einbaut20, während sein Hauptinteresse offenkundig der Anthropologie gilt. Drei der sechs Bücher (I—III) befassen sich überwiegend mit dem Menschen, wenn man von der 14 15 16
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19 20
KrausJäbirS.277. Vgl. oben S. 40 und 42 f. Von den allgemeinen Prinzipien, auf denen die physikalische Welt beruht, sagt Aiyüb freilich, sie seien von Gott aus dem Nichts erschaffen, nicht in zeidichem Nacheinander, sondern in einem einmaligen Schöpfungsakt; vgl. Lewin Job S. 22 f. Minganas Wiedergabe des syrischen Terminus 'ell'tä durch origin ist etwas irreführend, da Aiyüb damit nicht die erste Entstehung, sondern die materielle und finale Ursache der Kreaturen meint. Seine Absicht ist ein unerring discourse dealing with the causes of the things which constitute the beauty of the universe (Aiyüb BT S. l f.) und die Vermittlung von knowledge of the existing beings as they exist in their relation both to God and man (Aiyüb BT S. 3). Nach Kraus Jäbir S. 277 Anm.2 berücksichtigt Aiyüb die Pflanzen überhaupt nicht. Sie erscheinen aber in Aiyüb BT II 13 bei der Klassifizierung der Lebewesen als dritte Gruppe neben Tier und Tierpflanze. Die Einteilung in die Gattungen Bäume, Sträucher und Krauter wird mit der unterschiedlichen Konsistenz ihrer erdigen Komponente begründet (Aiyüb BT S. 89 und 91). Zu dieser Eigenart christlicher Kosmographien vgl. Goltz S. 32 ff. Die Verflechtung der Teile über Tier und Mensch liegt zwar de facto auch im Sirr vor — wohl der gemeinsamen Quelle folgend —, doch sieht dort die Disposition für jedes der beiden Themen ein gesondertes Buch vor.
58
Einleitung
Einführung über die Elemente (I 1—8) und den schon erwähnten Kapiteln über die Tiere (II 16-23) absieht. In der Eschatologie (VI 3-11) geht es gleichfalls um Fragen, die den Menschen betreffen (Auferstehung des Fleisches, Leben nach dem Tode). So erscheint es wenig angebracht, in Bezug auf die Disposition beider Schriften von einer „concordance frappante"21 zu sprechen. Trotz dieser Abstriche läßt sich an Hand innerer Kriterien eine literarische Beziehung zwischen dem Sirr und dem BT konstatieren. Sie weisen eine Reihe von teils eng übereinstimmenden, teils im Detail geringfügig voneinander abweichende Textparallelen auf. Paul Kraus' Formulierung, einige Passagen des Sirr läsen sich wie eine mehr oder weniger getreue Übersetzung des syrischen Textes22, suggeriert allerdings die Vorstellung einer direkten Abhängigkeit des Sirr von Aiyübs Werk, die Kraus jedoch ausschließt23. Er kommt zu dem Schluß, es müsse vielmehr eine gemeinsame Quelle oder eine gemeinsame wissenschaftliche Tradition angenommen werden24. Seine Begründung erscheint jedoch nicht ausreichend und sachlich nicht gerechtfertigt. Er argumentiert: "Job, auteur d'une originalite indeniable, qu'il ne manque d'ailleurs pas de mettre lui-meme en lumiere, ne saurait avoir fait des emprunts au k. sirr al-haliqa qui est un pseudepigraphe d'origine plus ou moins suspecte." 2S Nimmt man als Kriterium für die Originalität eines Autors seine Fähigkeit, traditionelles Material26 eigenständig zu einer geschlossenen Darstellung zu verarbeiten, erweist 21 22
23 24
25 26
KrausJäbirS.277. Kraus Jäbir S. 276 f. In der Anm. l stellt er zur Illustration die Einleitung zum Abschnitt über die Farben aus beiden Texten im Wortlaut gegenüber. Weitere wördiche und sachliche Parallelen sind unten S. 213 ff. im Kommentar zum Sirr verzeichnet. Kraus Jäbir S. 277. Kraus Jäbir S.278. Die Vermutung Ullmanns (Nat.Wiss. S. 172), als gemeinsame Quelle komme De natura hominis von Nemesios von Emesa in Betracht, trifft nicht zu, wie bereits ein flüchtiger Textvergleich ergibt. Es hat den Anschein, daß Ullmann einen Passus in Kraus' Quellenuntersuchung zum Sirr (die er jedoch an dieser Stelle nicht zitiert) mißverstanden hat, da Kraus die Beziehungen des Sirr zum BT einerseits und zu De natura hominis andererseits unmittelbar nacheinander behandelt. Es heißt dort: „Une autre observation permet de preciser encore davantage la question des sources du k. sirr alhaliqa. Job d'fidesse, dans son encyclopedic, avait neglige de traiter de Tarne, ayant consacre ä ce theme un ouvrage ä part. L'auteur du Livre du Secret de la Creation, par contre (Hervorhebung d. Verf.), intercale ä la fin de son chapitre sur l'homme, un long expose doxographique sur l'äme ... Or, cet expose se recoupe textuellement avec une grande partie du traite Sur la nature de l'homme ... du neoplatoniden chretien Nemesius ..." (Kraus Jäbir S.278). Die Beziehungen zu Nemesios werden uns unten beschäftigen. Aus der zitierten Stelle geht jedenfalls eindeutig hervor, daß Aiyüb nach Kraus' Ergebnis mit Nemesios nichts zu tun hat. Multhaufs Angabe, Kraus habe als gemeinsame Quelle die vorarabische Version des Sirr angenommen (Multhauf S. 127), beruht gleichfalls auf einem Mißverständnis. Kraus Jäbir S. 277. Aiyüb betont selbst, er verwende nur allgemein anerkannte Argumente (Aiyüb BT S. 77).
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sich Aiyüb im Vergleich zu Balinüs in der Tat als weitaus selbständiger. Gegenüber Aristoteles, dem er in vielen Punkten folgt, so daß Alphonse Mingana urteilte „he was saturated with Aristotle" 27, nimmt er mehrfach eine kritische Haltung ein28. Er verwirft zum Beispiel nach eingehender Diskussion die Lehre vom fünften Element2*1. Aiyüb behauptet denn auch stolz seine Originalität: We have not read this (elemental explanation of the origin of the genera and species)29 in any ancient book. Possibly such a book, treating of the origin of (things found in)29 the universe, that is to say, of the origin of the different genera and species from the elements, exists, although we have not had the good fortune to delight in it30. Da die Parallelen im Sirr die Benutzung einer Quelle anzeigen31, welche eben jene Methode verwendete, die Aiyüb als seinen originellen Beitrag ausgibt, muß dieser Anspruch auf ein bescheideneres Maß herabgesetzt werden32. Schon die Tatsache, daß Aiyüb die mögliche Existenz eines ähnlich angelegten Werkes einräumt, erweckt den Verdacht, ihm sei ein derartiges Buch sehr wohl untergekommen. Ferner muß das Urteil Minganas revidiert werden, Aiyübs Originalität erweise sich im besonderen bei der Erklärung der Bildung der Organe der Lebewesen33, er sei „the first to develop in detail, through a deductive method of reasoning based on natural phenomena, the idea of the elemental origin of the universe and of the different bodies comprising it"34 und „the father of the concrete development of the theory of the elemental origin of bodies" 3S. Trotz dieser Einschränkungen kann Aiyüb als origineller Denker gelten. Dies erlaubt aber keineswegs den Schluß, ihm sei die literarkritische Fähigkeit zuzutrauen, im Sirr ein pseudepigraphes Machwerk mehr oder weniger verdächtiger Herkunft zu erkennen. Eine Schrift über das Geheimnis der Schöpfung paßt durchaus in das spätantike Apollonios-Bild, so daß für einen Autor des frühen 9. Jhdts. keine Veranlassung bestand, an ihrer Echtheit zu zweifeln — falls sich ihm die Authentizitätsfrage überhaupt stellte. Daß ar-Räzi das Alter des Sirr bestritt und als Autor einen Zeitgenossen al-Ma'müns nannte36, kann hierbei nicht ins Gewicht fallen, 27 28a
29 30 31 32 33 34 35 36
2S Mingana in Aiyüb BT S. XXV. Mingana in Aiyüb BT S. XXV. Aiyüb BT V 12 S. 218 ff. Da sich seine Polemik in erster Linie gegen die Annahme ewiger Bewegungen richtet, wäre eine christliche Quelle für seine Argumentation denkbar. Sie berührt sich in einigen Punkten mit dem De coelo-Kommentar des Philoponos, der nur in Auszügen bei Simplikios erhalten ist; vgl. Sambursky S. 571 ff. Zusätze des Übersetzers. Aiyüb BT S. 77. Lewin Job S. 26 weist darauf hin, daß die zitierte Stelle ausgerechnet in dem Abschnitt steht, für den wegen der Parallelen zum Sirr eine Quelle vorauszusetzen ist. Vgl. Kraus Jäbir S. 277 Anm. 3. Mingana in Aiyüb BT S. XXV f. Mingana in Aiyüb BT S. XXVI. Mingana in Aiyüb BT S. XXVII. Vgl. hierzu oben S. 54.
60
Einleitung
betrifft diese Feststellung doch nach Kraus' eigener Vermutung nur die arabische Redaktion des Sirr37. Zum anderen haftete der Pseudepigraphie zu jener Zeit keineswegs die Vorstellung des Anrüchigen oder moralisch Verwerflichen an, welche sich für den modernen Forscher häufig mit ihr verbindet. Die Erkenntnis des apokryphen Charakters eines Textes hinderte deshalb arabische Autoren, deren wissenschaftliche Qualifikation außer Zweifel steht, keineswegs daran, die betreffende Schrift zu verwerten, sofern sie nützliches Material enthielt38. Hier nur zwei Beispiele: al-Birüm (gest. nach 442/1050) äußert in seinem Steinbuch Zweifel an der Echtheit des dem Aristoteles zugeschriebenen Lapidars39, was ihn nicht davon abhielt, es an weiteren neun Stellen zu zitieren40. Die Echtheit des Sirr, das er ebenfalls benutzt41, scheint er übrigens nicht angezweifelt zu haben. Ibn Sinä (gest. 428/1037) kommentiert in seinem nur fragmentarisch erhaltenen Kitäb al-Insäf die pseudaristotelische Theologie, ungeachtet der Kritik, die an ihrer Authentizität lautgeworden war42. Ein schlüssiger Nachweis, daß BT und Sirr nicht direkt voneinander abhängen, kann nur aufgrund eines Textvergleichs geführt werden. Er muß nach beiden Seiten hin abgesichert werden, da das Argument, der vorislamische Ursprung des Sirr schließe eine Benutzung des BT durch Ballnüs von vornherein aus, nicht geltend gemacht werden kann, solange die Entstehungszeit des Sirr umstritten ist. Aiyüb ordnet die Materialien seiner Quellen in ein streng durchgeführtes System ein. Entsprechend den im Vorwort niedergelegten methodischen Grundsätzen unterteilt er die Kapitel in je einen Abschnitt über die materiellen (elementaren) und die Zweckursachen. Letztere behandelt er weniger ausführlich und auch nicht für jeden Fall43, weil andere Autoren diese bereits früher erörtert hätten44. Seiner Erklärung der Verbindung der Elemente zu konkreten Dingen liegt eine einheitliche Konzeption zugrunde. Die einfachen Elemente (Qualitäten), welche die zusammengesetzten konstituieren und diesen rangmäßig — nicht zeitlich — vorauf gehen45, verfügen aufgrund ihrer Sympathie und Antipathie zueinander über bestimmte natürliche Bewegungsrichtungen46. Ihre Vereini37 39
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45
46
38 Kraus Jäbir S. 275 und 278. Vgl. Affifi S. 841. Birüm Gawähir S. 41; „wa-fl Kitäb al-Ahgär al-mansüb ilä ism Aristütälis fa-mä azunnuhä illa manhulan'alaihi..."; vgl. nochUllmannNat. Wiss. S. 110. Siehe Haschmi Beginning S. 159; Haschmi Quellen S. 23. Vgl. unten S. 72 und 211 Anm. 9. Vgl. Kraus Plotin S. 273; Dubler S. 67f.; Peters S. 74. Aiyüb BT S. 2 (Einführung). ... As to the functional grounds for their (sc. der Phänomene) existence, many have written about them, and this is the reason why we have treated of them briefly (Aiyüb BT II8 S. 77). Aiyüb BT I l S.7; Wiederholung im Zusammenhang mit dem Unterschied zwischen Schöpfung und Fortpflanzung (Aiyüb BT II 17 S. 104). AiyübBTI7S.18-20;IllS.28-30.
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gung zur Gestaltung der Welt bedarf, da sie einander von Natur aus feindlich gegenüberstehen, einer Ursache außerhalb ihrer selbst, des göttlichen Willens47. Im Anschluß an Aristoteles unterscheidet Aiyüb zwei aktive Primärqualitäten, Wärme und Kälte, und zwei passive, Feuchtigkeit und Trockenheit48. Das natürliche Auseinanderstreben der aktiven Qualitäten dient unter anderem zur Begründung für die Längenausdehnung der Lebewesen beziehungsweise ihrer Gliedmaßen49. Im Sirr ist die Bildungstheorie weniger einheitlich. In der Regel erklärt Balinus die materiellen Strukturen mit Hilfe der Qualitäten, an einigen Stellen wie zu Beginn des Pflanzenbuches aber auch aus dem Zusammenwirken der Elemente. Die Einteilung in aktive und passive Prinzipien wendet er auf die Elemente an, wobei in Übereinstimmung mit der stoischen Theorie50 Feuer und Luft als aktiv, Wasser und Erde als passiv gelten51, während er in Bezug auf die Qualitäten von dem Gegensatzpaar Bewegung — Ruhe spricht52. Die Zweckursachen führt er nur an ganz wenigen Stellen in Einzelnen aus. Ein Leitgedanke in Aiyübs Darstellung ist die Ordnung des gesamten Kosmos durch die Zahl drei: Ausgehend von einer dreifachen Abstufung der Primärqualitäten53 unterscheidet er drei Klassen von Lebewesen: Pflanze, Tierpflanze und Tier54. Alle Körper sind dreidimensional, die Zeit ist dreifach gegliedert in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft oder Anfang, Mitte und Ende55. Im angelologischen Kapitel stellt Aiyüb Belege für die Drei als universales Ordnungsprinzip zusammen56: Die erste Dreiheit der Schöpfung besteht aus Himmel, Erde und dem Raum zwischen ihnen. Bei der Schöpfung wirken die drei Prinzipien Essenz, Körperlichkeit und Unkörperlichkeit zusammen; die Körper wiederum sind dreidimensional. Auch eine Klassifikation der Wissenschaften nach einem Dreierschema nimmt er vor. Die grundlegende Bedeutung der Dreizahl, welche bereits den Pythagoreern als Allzahl heilig war57, erfährt eine theologische Begründung: Sie enthält das göttliche Mysterium des 47
Aiyüb BT14 S. 15; vgl. Lewin Job S. 22. Aiyüb BT 112 S. 30 f. 49 Aiyüb BT I 12 S. 31; siehe zum Beispiel die Aitiologie der länglichen Gestalt der Fische (Aiyüb BT II23 S. 118). 50 Vgl. Sambursky S. 185. 51 Zum Beispiel Sirr III20. « Zum Beispiel Sirr II3-4. 53 Diese Abstufung hat nichts mit den seit Galen in der Pharmakologie gebräuchlichen vier Graden der Qualitäten zu tun; siehe hierzu Kraus Jäbir S. 189. 54 Aiyüb BT I 9 S. 23 f. Diese Einteilung erfaßt nur die beseelten Dinge und entspricht daher nicht der Aufteilung in drei Naturreiche im Sirr, wo die Tierpflanzen als Zwischenreich zwischen Tier und Pflanze eingeordnet sind. Der Begriff der Naturreiche spielt bei Aiyüb keine Rolle. se " Aiyüb BT I 9 S. 24. - Aiyüb BT VI2 S. 259 f. 57 Siehe Arist. Gael. I 1. 268 a; vgl. Aiyüb BT S. 259 Anm.5; siehe noch Boll Lebensalter S. 98. 48
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Einleitung
„Drei in Einem" - die dreifache Gliederung der Welt spiegelt die Dreieinigkeit des Schöpfers wider58. Mit einer dreifachen Abstufung der beiden aktiven Qualitäten Wärme und Kälte erklärt Aiyüb auch die Anzahl der Geschmacksrichtungen: Sechs ergeben sich aus der Gradteilung von Wärme und Kälte, die siebente ist aus allen übrigen gemischt59. Balinus benutzt bei der Einteilung der Geschmäcke ebenfalls die Theorie der dreifachen Abstufung. Demnach ist die Neunzahl der Geschmacksrichtungen auf die dreifache Unterteilung der drei Genera (gins) Erstes, Mittleres und Letztes zurückzuführen60. Abgesehen davon, daß auch Balinüs tatsächlich nur sieben Geschmäcke unterscheidet, bleibt ganz unklar, was er sich unter den „Genera" konkret vorstellte. Im Anschluß an die Frage, warum der Mund zur Aufnahme der Speisen am geeignetsten sei, kommt er auf drei Phasen der Schöpfung zu sprechen, die er mit Wärme, Feuchtigkeit und Kälte identifiziert: Aus dem Ersten und Mittleren entstehe der Mensch, aus dem Mittleren und Letzten Tier und Pflanze. In einer zweiten Einteilung sind die drei Klassen der Lebewesen — Engel, Mensch und Tier — aufgrund der Feinheit ihrer Materie direkt dem Ersten, Mittleren und Letzten zugeordnet61. Da die Theorie von der dreifachen Gliederung im gleichen Zusammenhang auftritt wie bei Aiyüb, während Balmüs die Dreizahl ansonsten nicht besonders hervorhebt, muß hierfür eine gemeinsame Quelle vorliegen. Die im einzelnen abweichende, ziemlich konfuse Darstellung im Sirr kann nicht aus dem BT selbst übernommen worden sein, wie umgekehrt nicht anzunehmen ist, daß Aiyübs einfachere und klare Begründung auf dem Sirr beruht. Ferner wurden im Sirr mehrfach inhaltlich zusammengehörige Abschnitte ohne sachlichen Zwang auseinandergerissen62, bei Aiyüb aber im Zusammenhang besprochen. Da sich an anderen Stellen beobachten läßt, daß Balinüs beim Exzerpieren so eng seiner Quelle folgt, daß er sogar die nicht in seinen Kontext passenden Angaben mit übernimmt, wäre bei einer direkten Abhängigkeit vom BT wohl zu erwarten, daß er dessen Stoffanordnung beibehalten hätte. Zum dritten fände die unpräzisere Wiedergabe des Stoffs im Sirr, in welchem der Argumentationsgang mehrfach durch Mißverständnisse der Vorlage und Auslassung verbindender Gedanken derart gestört ist, daß der Sinn nur aus dem syrischen Paralleltext erschlossen werden kann 63, bei Annahme einer direkten Abhängigkeit 58 59 60 61 62 63
Aiyüb BT S. 261. Aiyüb BT IU l S. 123. Sirr VI 14.1. Sirr VI 13.1. Vgl. die Bemerkungen über das Vogelei (Sirr V 4.7 und V 4.12-14), welche durch die Abschnitte über die Anatomie des Vogelkörpers getrennt sind. Beispielsweise ist die Kontrolle der Seele über die körperlichen Begierden bei Balmüs nicht im einzelnen ausgeführt (Sirr VI 2.4; entspricht Aiyüb BT II 14 S. 93 f.). Beim Vergleich zwischen der Verbindung der Seele mit dem Körper und der Ausbreitung des Feuers im Brennstoff ist durch Übergehei eines Gedankens die Pointe verändert (Sirr VI 2.8;
Das Buch über das Geheimnis der Schöpfung
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vom BT keine ausreichende Erklärung. Dieser Befund schließt ebenso die umgekehrte Möglichkeit aus, daß Aiyüb das Sirr in der vorliegenden Form als Quelle benutzte. Daß er den fehlerhaften Text des Sirr durch Konjekturen berichtigte, fehlende Zwischenüberlegungen aus dem Kontext ergänzte, Mißverständnisse aufhellte und auf diese Weise die innere Logik wiederherstellte, erscheint in einem solchen Umfang kaum denkbar. Nimmt man andererseits an, Aiyüb, der ja von seinen Quellen lediglich Aristoteles, Hippokrates und Galen sowie beiläufig indische und persische Autoren ohne Namensnennung erwähnt64, habe eine vorarabische Textfassung des Sirr benutzt65, so folgte daraus für letzteres, daß alle Konfusionen, Irrtümer, Auslassungen und unangebrachten Textzusätze dem Übersetzer ins Arabische anzulasten wären, ein Schluß, der trotz der sprachlichen Mängel der arabischen Version zu weitreichend wäre. Schließlich wäre es einigermaßen ungewöhnlich, wenn Aiyüb, der als Arzt auf dem Gebiet der menschlichen Anatomie und Physiologie zweifellos besonders belesen war, gerade für diesen Teil der Kosmologie das Sirr benutzt haben sollte, hingegen das Pflanzenbuch oder gar die ausführliche Mineralogie, die ihm wertvolle Ergänzungen geboten hätte, völlig ignorierte. Demnach lassen sich die Parallelen in beiden Werken nur aus einer gemeinsamen Quelle erklären, die allem Anschein nach nicht erhalten ist. Dabei handelte es sich offenbar um eine Problema-Sammlung, da die Parallelstellen durchweg diese Form aufweisen. Paul Kraus' Vermutung, sie sei in syrischem Milieu entstanden, erscheint plausibel66. Ich möchte sogar die Hypothese wagen, daß sie beiden Autoren in griechischer Sprache vorlag, da Aiyüb vorwiegend griechische Quellen verwendete und für das Sirr ein griechisches Original zu vermuten ist. 5.8.2.
Nemesios von Emesa
Ein umfangreiches Textstück im Sirr identifizierte Paul Kraus als die anthropologische Schrift des Bischofs Nemesios von Emesa67. Er sah das Zitat als ursprünglichen Textbestandteil an68; tatsächlich aber fehlt es weitgehend in der älteren Textfassung (Rez. A.), die Kraus un-
64 65 66 67 68
entspricht Aiyüb BT II 14 S. 96). Die von Kraus Jäbir S. 277 konstatierte größere Vollständigkeit und Ausführlichkeit des Sirr kommt durch Einschaltungen aus anderen Quellen zustande. Die direkten Parallelen zum BT sind in der Regel knapper gefaßt als bei Aiyüb. SieheMinganainAiyübBTS.XXVIf. Vgl.SezginGASBd.4S.81. Kraus Jäbir S. 278. Kraus Jäbir S. 278. In einer Fußnote (Kraus Jäbir S. 278 Anm.2) räumt er ein, es könne sich auch um einen späteren Zusatz handeln, da nach einer Mitteilung von Georges Vajda zwei Handschriften der Pariser Bibliotheque Nationale das fragliche Textstück nicht enthielten: Bei der einen (arabe 2302) handelt es sich um eine Abschrift der Rez. A, die andere (arabe 2301) ist nicht vollständig.
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Einleitung
bekannt blieb. Über die Person des Nemesios ist nichts bekannt70. Sein unvollendet gebliebenes Werk ist vor das Jahr 400 n.Chr. zu datieren, da Nemesios offenbar von der Verdammung des von ihm ausgiebig zitierten Origenes noch nichts weiß71. Da theologische Fragen in De natura hominis einen verhältnismäßig geringen Raum einnehmen, vertritt William Telfer die Auffassung, das Werk sei ursprünglich als heidnische, rein philosophische Anthropologie konzipiert; die christlichen Belege habe der erst in höherem Alter bekehrte Verfasser nachträglich eingefügt72. Nemesios' Schrift erfreute sich als philosophische Doxographie bei den Kirchenvätern großer Beliebtheit. Daß die Person des Autors dennoch im Dunkeln bleibt, wird vor allem darauf zurückzuführen sein, daß bereits kurz nach der Abfassung des Werkes das zweite und dritte Kapitel unter dem Titel seinem bekannteren Zeitgenossen Gregor von Nyssa zugeschrieben wurde und schließlich das Gesamtwerk unter Gregors Namen Verbreitung fand 73 . Die meisten griechischen Handschriften geben, soweit sie den Text nicht anonym überliefern, Gregor als Autor an, so daß De natura hominis aufgrund der zweiten Übersetzung ins Lateinische durch Burgundio von Pisa (gest. 1193 n.Chr.) auch im Abendland als Werk des Nysseners galt74. Während der Katholikos Timotheos I. von Bagdad zu Beginn des 9. nachchristlichen Jahrhunderts noch um die wahre Identität des Verfassers wußte 75, hielten auch die Araber später Gregor für den Autor, so zum Beispiel ibn an-Nadim76 und der Übersetzer Ishäq ibn Hunain77. Auf den Inhalt der Schrift kann nicht näher eingegangen 78 werden . Hier interessiert vielmehr, auf welchem Wege die Auszüge in 7
° Vgl.SkardNemesiosSp.562-566;TelferNemes.Nat.Hom.S.203-223. Zur Diskussion über Identität und Lebenszeit des Verfassers vgl. Telfer Nemes. Nat. Horn. S. 208 ff. 72 Telfer S. 351 ff. 73 Siehe Dräseke S. 507 f. Aus einer Bemerkung des nestorianischen Katholikos Timotheos I. (780-823 n.Chr.) schließt Dräseke, daß schon zu dessen Zeit nur noch das erste Kapitel unter Nemesios' Namen ging, während die folgenden Kapitel über die Seele schon selbständig und unter Gregors Namen überliefert wurden. Timotheos, der sich um die Übersetzungen griechischer Werke ins Arabische verdient machte (vgl. b.-Nadim Fihrist Bd. l S.24; Graf Bd.2 S. 114ff.), bittet nämlich in einem von Oskar Braun S. Iff. veröffentlichten Brief den als Übersetzer bekannten Rabban Pethion (vgl. b.-Nadim Fihrist Bd. l S. 24 und 244; Graf Bd. 2 S. 120f.; Braun S. l leugnet allerdings die Identität des Übersetzers mit dem Adressaten des Briefes), ihm den zweiten Teil der Anthropologie des Nemesios zu besorgen, von welcher Timotheos, wie sich aus dem im Brief mitgeteilten Explicit ergibt, nur das erste Kapitel besaß (siehe Braun S. 8 -10). 74 Siehe Telfer Nemes. Nat.Hom. S.218. Die um die Mitte des ll.Jhdts. entstandene lateinische Version von Alianus nennt keinen Autor. Zur weiteren Textgeschichte sowie den Ausgaben und Übersetzungen siehe Telfer Nemes. Nat. Horn. S. 216ff. « Vgl. oben Anm. 73. 76 b.-Nadim Fihrist Bd. l S. 255. 77 Siehe unten S. 68. 78 Einen Überblick über die wichtigsten Quellen von De natura hominis vermitteln die Untertitel von Skards Untersuchung (Skard Nemesiosstudien): 1. Nemesios und die 71
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Balmüs' Text gelangt sind. Rez. A des Sirr enthält im Zusammenhang mit der Frage nach dem Rang des Menschen innerhalb der hierarchischen Ordnung des Kosmos, die von Nemesios im ersten Kapitel breit ausgeführt wird79, ohne Quellenangabe zwei Parallelen zu De natura hominis: Sirr V 2.5 ~ De nat.hom. I S.48, 4-7 und Sirr V 2.6-7 ~ De nat.hom. I S.55, 13—60,780. Da an der zweiten Stelle eine Ansicht der Hebräer, eine Bemerkung über die Engel und ein Bibelzitat fehlen und der Schluß sehr knapp paraphrasiert ist, besteht allerdings die Möglichkeit, daß sie nicht direkt aus De natura hominis stammen, sondern auf einer nicht christlich interpolierten Vorlage des Nemesios beruhen81. Der arabische Bearbeiter des Sirr, auf den Rez. B zurückgeht, erkannte offenbar die Parallele beziehungsweise die Quelle der Textstücke bei Nemesios und ergänzte das zwischen den Zitaten Übergangene sowie den weiteren Text von De natura hominis bis zum Kap. XXX82. Erhebliche Abweichungen von der Terminologie des Grundtextes beweisen, daß der Nemesiosteil keinesfalls mit dem Sirr zusammen ins Arabische übertragen, sondern erst bei einer späteren Bearbeitung eingefügt wurde, daß also nicht etwa dieser Teil in Rez. A ausgefallen ist. Rez. B enthält insgesamt etwa vier Fünftel des griechischen Textes: Kap. I von S.48 an in stark verkürzter und paraphrasierender Wiedergabe, vielleicht um eine Wiederholung bereits im Sirr abgehandelter Gedanken zu vermeiden, Kap. II bis XIV und XVI bis XXX (Kap. XV, über eine weitere Unterteilung der Seelenkräfte, fehlt zur Gänze)83 in engerer Anlehnung an den griechischen Wortlaut, so daß man trotz einiger Kürzungen und freier Wiedergabe von einer Übersetzung der Nemesios-Schrift sprechen kann (im folgenden als Übersetzung S bezeichnet). Da sämtliche christlichen Elemente getilgt sind, erwägt Kraus, ob dem Autor statt des NemesiosTextes eine rein philosophische Quelle vorgelegen habe, die genau den-
79 80 81
82
83
Genesisexegese des Origenes, 2. Nemesios und Galenos, 3. Nemesios und die Elementenlehre des Galenos, 4. Nemesios und die Physiologie des Galenos, 5. Galens Lehre von tierischer und menschlicher Intelligenz. Siehe Skard Nemesiosstudien Teil l S. 23. Die Abschnitte Sirr V 2.3-4 sowie Sirr V 3.2 und 3.4 haben gleichfalls inhaltliche Parallelen bei Nemesios; siehe unten Kommentar zur Stelle. Nemesios' direkte Quelle, der Genesiskommentar des Origenes, scheidet hierfür aus, da bereits Origenes die betreffenden Passagen bringt; vgl. Skard Nemesiosstudien Teil l S. 29 f. Da das erste Kapitel von De natura hominis letztlich auf Poseidonios zurückgeht (vgl. Skard Nemesiosstudien Teil l S. 24 ff.), kann Balinüs durchaus eine rein philosophische Doxographie ausgeschrieben haben. Die nachfolgenden Kapitel befassen sich mit theologischen Fragen (Schicksal, Willensfreiheit, Vorsehung), welche nicht in den naturwissenschaftlichen Kontext des Sirr passen. Die Reihenfolge der Kapitel wurde in Rez. B mehrfach abgeändert; sie lautet: I-VI, XII-XIII, VII-XI, XIV, XVI-XIX, XXI, XX, XXII-XXVI, XXVIII, XXVII, XXIXXXX (Zählung nach der Nemesios-Edition Matthaeis). Über die Umstellung von Kapitel XX und XXI bei Matthaei vgl. Burkhard S. 35 ff.
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Einleitung
selben Text bot84. Er bemerkt aber dazu, dies sei nicht sehr wahrscheinlich, weil man in diesem Falle annehmen müßte, Nemesios habe jene philosophische Quelle sklavisch abgeschrieben und lediglich die christlichen Stellen, Bibelzitate etc., aus Eigenem hinzugefügt85. Eiliv Skard hat auch für das erste Kapitel nachgewiesen, daß diese christlichen Elemente bereits in Nemesios' Vorlage, den Genesiskommentar des Origenes, eingearbeitet waren86. Da Übersetzung S auch in Bezug auf Kapiteleinteilung und -Überschriften genau mit De natura hominis übereinstimmt87, kommt nur dieses als Vorlage in Frage. Der Bearbeiter des Sirr hat vielmehr alle theologischen Argumente bewußt unterdrückt88. Rein philosophische Passagen aus den Schriften von Eunomios und Origenes behält er bei, übergeht aber die Polemik gegen deren theologische Lehrmeinungen89. Wird im Original der Demiurg oder Gott90 als Urheber eines Phänomens genannt, so ist die betreffende Aussage im arabischen Text ins Unpersönliche gewendet; an einer Stelle wurde der Begriff durch as-samä' (der Himmel) ersetzt91. Aus welchem Grunde neben den christlichen Passagen auch die Stellen über die manichäische und die platonische Seelenlehre92, die fünf platonischen Körper93 und Aristoteles' Entelechiedefinition94 übergangen wurden, ist schwer zu sagen. Es hat den Anschein, daß dem Übersetzer ins Arabische nicht das griechische Original vorlag, da der arabische Text in der Satzkonstruktion stark vom griechischen abweicht und vielfach unpräzise formuliert ist. Die Namen der zitierten Autoren sind in einer Weise entstellt, die durch die Annahme von Schreibfehlern bei der Überlieferung des arabischen Textes nicht ausreichend erklärt wird, zumal die Korruptelen in den mir zugänglichen Textzeugen weitgehend übereinstimmen und demnach auf den Archetyp zurückgehen95. Besonders anfällig sind die Namen häufig zitierter Gelehrter wie Galen, Platon und Aristoteles, die auf immer wieder andere Weise bis zur Unkenntlichkeit verderbt sind96, während beispiels84 85 86 87 88 90
91 92 93 94 95 96
KrausJäbirS.278. KrausJäbirS.280Anm.l. Skard Nemesiosstudien Teil l S. 37 ff. Vgl. aber oben Anm. 83. Siehe Kraus Jäbir S. 278 f. *» Kraus Jäbir S. 279 Anm.l. Da Nemesios jeweils den Terminus der Quelle übernimmt, ist in den Galenzitaten statt von Gott vom Demiurgen oder der Physis die Rede; vgl. Skard Nemesiosstudien Teil 4 S. 56. Dort wird das Wissen um die Existenz Gottes als Beispiel für ' , angeführt. Nemes.Nat.Hom. S. 110,5 ff. Nemes. Nat. Horn. S. 160, 6 ff.; vgl. Kraus Jäbir S. 279 Anm. 1. Nemes. Nat. Horn. S. 93,2 ff. Kraus Jäbir S.280 Anm.l erwägt, ob sich die „corruption excessive" der Namen aus einem kufisch geschriebenen Archetyp erklären lasse. Für Platon kommen acht, für Aristoteles zehn und für Galen sechs völlig verschiedene Namensformen vor, aus denen sich die Namen nicht mehr direkt rekonstruieren lassen. Auf die Verschreibungen kann nicht im einzelnen eingegangen werden.
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weise Thukydides völlig korrekt transkribiert ist. Anscheinend verfuhren die Kopisten der vorarabischen Textstufe bei der Wiedergabe geläufiger Namen weniger sorgfältig als bei unbekannteren. Gelegentlich sind auch für anonyme Zitate des griechischen Textes nicht identifizierbare Namen angegeben, was sich wohl so erklären läßt, daß der Übersetzer ein unleserliches Wort in der Vorlage als Namen mißdeutete. Auffällig ist die Substituierung von Hermes Trismegistos für Aristoteles im Zusammenhang mit der wohlbekannten Lehre von den feuchten und trockenen Ausdünstungen des Erdkörpers; an anderer Stelle steht Hermes für Platon97. Die Mängel und Eigenarten der arabischen Fassung werden eher verständlich, wenn man eine syrische Zwischenübersetzung annimmt und die Mißverständnisse, die unpräzise Ausdrucksweise und die Namensverschreibungen zum Teil der zweimaligen Übersetzung und nicht allein den Unzulänglichkeiten einer frühen Übertragung ins Arabische zurechnet98. Auf eine syrische Vorlage deutet ferner der Syriazismus anä qä'il (Partizipialkonstruktion anstelle der finiten Verbform aqülu), der sich mehrmals in den Einleitungssätzen zu neuen Kapiteln findet. Zwar berichten die einschlägigen bibliographischen Quellen, soweit mir bekannt, nichts über eine syrische Version von De natura hominis, doch wäre es ungewöhnlich, wenn die verbreitete Doxographie eines syrischen Autors, die im 8. Jhdt. sogar ins Armenische übertragen wurde", nicht auch ins Syrische übersetzt worden sein sollte. Aus dem syrischen Incipit, das der Katholikos Timotheos in seinem Brief an Pethion zitiert 10°, könnte man schließen, daß ihm wenigstens das erste Kapitel in syrischer Sprache vorlag101, wenn dieses Incipit nicht eben in einem syrischen Brief stünde und deshalb keinen sicheren Schluß auf die Sprache von Timotheos' Textexemplar zuließe. Es hat aber den Anschein, daß Mose bar Kepha (gest. 903 n. Chr.) in seinem Buch von der Seele die Nemesios-Schrift in syrischer Übersetzung benutzte102. Es ist nicht zu entscheiden, ob dem Bearbeiter des Sirr von dieser hypothetischen Zwischenübersetzung bereits eine arabische Übertragung vorlag oder ob er daraus ad hoc nur jene philosophischen Teile übersetzte, die er zur Ergänzung seiner Sirr-Rezension benötigte. Eine vollständige 97
98 99 100 101
102
Dies könnte angesichts der Stellung des Hermes im Sirr auf den arabischen Bearbeiter zurückgehen. Vgl. zu den Problemen einer Übersetzung aus dem Syrischen ins Arabische Georr S. 35 f. Vgl. Kraus Jäbir S. 278 Anm. 3; Telfer Nemes. Nat. Horn. S. 222. Vgl. oben S. 64 Anm. 73. Telfer geht davon aus, daß es sich bei Timotheos' Kopie um den griechischen Text handelte, ohne in Betracht zu ziehen, daß er ebensogut eine syrische Übersetzung besessen haben könnte (Telfer Nemes. Nat. Horn. S. 217). Vgl. Kraus Jäbir S. 340 (Nachtrag zu S. 278), wo er darauf hinweist, daß die Parallelen zu Nemesios weit umfangreicher sind als vom Übersetzer O. Braun angenommen. Braun Mose bar Kepha S. 25 hält aber eine direkte Benutzung von De natura hominis durch Mose bar Kepha für nicht erwiesen.
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Einleitung
Fassung der Übersetzung S ist jedenfalls bisher nirgends aufgetaucht. Die Erwähnung einer Übersetzung des Kitäb Tabfat al-insän von Gurgüriyüs Usquf Nüsä bei ibn an-Nadim103 betrifft wahrscheinlich eine andere, in mehreren Handschriften erhaltene Version, die in zwei Manuskripten dem Ishäq ibn Hunain zugeschrieben wird104 und von der Übersetzung S völlig verschieden ist105. Sie beruht offensichtlich auf einem griechischen Text. Ihrer sprachlichen und stilistischen Eleganz nach kommt Ishäq durchaus als Übersetzer in Frage. Der Beweis hierfür müßte allerdings anhand terminologischer Kriterien noch im einzelnen erbracht werden. Übersetzung S ist mit Sicherheit älter als die dem Ishäq zugeschriebene. Derartige sprachliche Mängel und Unsicherheiten bei der Auswahl der Termini (beispielsweise benutzt Übersetzer S zur Wiedergabe von vier verschiedene Termini: makän, ra's, bad', uss) sind in der Zeit nach Ishäq schwer vorstellbar. Zum anderen ist es unwahrscheinlich, daß eine zweite, weniger gute Übersetzung angefertigt wurde, nachdem bereits eine hervorragende arabische Version zur Verfügung stand. Für eine recht frühe Ubersetzungszeit sprechen auch die offenbar ad hoc gefundenen arabischen Begriffe für philosophische und anatomische Termini und die sprachlich schwerfällige Umschreibung griechischer Komposita und abgeleiteter Adjektive durch Genetivkonstruktionen oder ganze Nebensätze; spätere Übersetzer bedienten sich hierfür meist der Nisbenformen. Insgesamt wird die oben geäußerte Hypothese, Rez. B sei zur Zeit al-Ma'müns entstand, durch die Eigenarten der in diese eingegliederten Übersetzung S bestätigt. 5.8.3.
Kitäb al-Istamätis
Eine weitere Quelle des Sirr ist das Kitäb al-Istamätis, das gewöhnlich zusammen mit dem Kitäb al-Istamähis überliefert wird106. Daß diese beiden hermetischen Texte eine ähnliche Fundgeschichte bieten wie das Sirr, ist seit langem bekannt107. Über die relative Chronologie der drei Schriften bestehen aber unzutreffende Vorstellungen108: Weil der Titel 103 104
105 106
107 108
b.-Nadlm Fihrist Bd. l S. 255. Vgl. noch Graf Bd. 2 S. 130. Im ersten Band hatte Graf noch die Angabe von abu 1-Barakat ibn Kabar (gest. 1363 n. Chr.) Misbäh S. 644 übernommen, Ishaqs Vater Hunain sei der Übersetzer. Abu 1-Barakät meint aber sicher dieselbe Übersetzung, da er den Umfang des Buches wie die Handschriften zu 43 statt 44 Kapiteln angibt. Freilich erscheint der Name Ishäq nur in den jüngsten Kopien (14. bzw. 17. nachchristl. Jhdt.). Der detaillierte Vergleich beider Versionen muß einer späteren Arbeit vorbehalten sein. Ich benutze die Handschrift Oxford, Bodleian Library, Marsh 556; vgl. Weisser S. 105-108. Vgl. Ritter S. 121 f.; Plessner Materialien S. 93 f. Die folgenden Ausführungen können nur vorläufigen Charakter haben, da die beiden in den Handschriften mit unterschiedlichem Textbestand überlieferten Hermestraktate noch nicht kritisch bearbeitet sind.
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Sirr al-haliqa in den Offenbarungsgeschichten der hermetischen Traktate genannt wird, hält Martin Plessner das Sirr für die älteste Schrift dieses Kreises109. Bislang hat man offenbar übersehen, daß die auf die Fundgeschichte folgenden Abschnitte des Kitäb al-Istamäüs ebenfalls Parallelen im Sirr haben110: 1. die drei- und vierfache Unterteilung der Ursachen, Sirr 11.5.1—2 ~ Istamätls f. 6 a 17-6b 11ni,' • * 2. über das gegenseitige Verhältnis von Akt, Agens, Objekt und Wirkung112, Sirr 13.8.5 ~ Istamätis f. 6bl4-7a2113, 3. über die Entstehung der vier Primärqualitäten aus der Urmaterie, Sirr II 3 und 5.1 ~ Istamätis f. 7a2-15114. Im Kitäb al-Istamäris bilden die drei Stücke einen fortlaufenden Kontext • * (mit Fundgeschichte f. 4a—7a). Die Definition von Akt, Agens, Objekt und Wirkung wird aus der vorangegangenen Definition der Ursachen entwickelt, Text 3 schließt sich gleichfalls inhaltlich an, da er dem Agens als männlichem Prinzip die bewegte Wärme, dem Akt als weiblichem die ruhende Kälte zuordnet und hieraus die weitere Differenzierung der Qualitäten und Elemente ableitet. Hier geht es allerdings um die Wechselbeziehung der Elemente im Kosmos im allgemeinen, nicht wie im Sirr um den Mechanismus der Weltentstehung. Im Sirr ist die Reihenfolge der Stücke dieselbe, sie sind aber über Buch I und den Anfang von Buch II verteilt und durch Einschübe aus anderen Quellen voneinander getrennt. Text Nr. 3 wurde erweitert um eine Identifikation der ersten Bewegung mit dem Geist des Menschen und eine den Zusammenhang unterbrechende Theorie über die Entstehung der Schichten im Kosmos115. Am Anfang der Reihe Bewegung - Wärme Männliches übernimmt das Sirr den Begriff fä'il (Agens), der hier sinnlos ist116, ein sicheres Indiz dafür, daß das Kitäb al-Is tarn ans den ursprünglicheren Kontext der Stücke bietet, also gegen Martin Plessner als Quelle des Sirr anzusehen ist. Da die arabische Terminologie in den Paralleltexten nur teilweise übereinstimmt, ist zu vermuten, daß Balinus eine vorarabische Fassung des Kitäb al-Istamatis benutzte117. 109 110 111 112 113 114 115 116
117
Vgl. oben S. 48. Vgl.WeisserS.120-121. Vgl.BlochetTeil3S.63. Der arabische Terminus für Wirkung lautet im Sirr infi'al, im Kitäb al-Istamatis kaifiya. Vgl.BlochetTeil3S.64. Vgl.BlochetTeil3S.64f. Sirr II4. Deshalb ist der Begriff zu fi'l (Akt) abgeändert worden, damit eine einigermaßen sinnvolle Aussage zustande kommt; siehe unten S. 174 mit Anm. 21. Blochet Teil 3 S. 58 hält ein griechisches Original für wahrscheinlich.
70
5.9.
Einleitung
Der Kommentar des eAun ihn al-Mundir
Das Titelblatt der von Silvestre de Sacy bearbeiteten Pariser Handschrift des Sirr (arabe 2302) enthält von der Hand des Kopisten den Vermerk, cAun ibn al-Mundir al-Urtuduksi al-Masihi habe unter dem Titel Paradies der Weisheit (Firdaus al-hikma) einen Kommentar zum Sirr verfaßt 1. Dies bestätigt der Auszug aus dem Kitäb Fath al-wahid fi tathir alhadid von £Ali ibn Sa'd al-Ansäri (8./15. Jhdt.), den der Kopist einer Istanbuler Sirr-Handschrift hinter das Explicit gesetzt hat2. Al-Ansäri gibt an, der Kommentar des eAun, den er wegen seiner Unverständlichkeit tadelt, sei vor dem des ibn Umail3 verfaßt. Da letzterer vermutlich um 300 H./912 n.Chr. schrieb4, erhält man dadurch einen Anhaltspunkt für die Lebenszeit des Kommentators. Der Kommentar ist in einer Istanbuler Sammelhandschrift er5 halten . Das Inhaltsverzeichnis der Handschrift nennt, einer Angabe im Text (f. 43 b 9 und 12) folgend, als Titel Lubäb al-usül wa-badäT al-fusül. 'Aun exzerpiert hier recht willkürlich und ohne Beachtung der ursprünglichen Reihenfolge einzelne Passagen aus dem Sirr, darunter die Tabula Smaragdina, und interpretiert sie als allegorische Darstellungen alchemistischer Prozesse, da er davon ausgeht, daß sich hinter der allgemeinverständlichen Bedeutung der Begriffe (sai' al-'ämma) jeweils ein esoterischer, nur den Adepten zugänglicher Sinn verberge. In der Abscheidung der vier Qualitäten aus der Urmaterie5a sieht er eine Beschreibung der Weißung (tabyid) und Rötung (tahmir), die Angaben über die unterschiedlich rasche Entwicklung der Pflanzenarten deutet er als Anleitung zur Nachahmung der Natur etc. Neben dem Sirr zitiert eAun den Kalifen (f. 44 b) und den Mystiker Du n-Nün (f. 48b); am Ende bringt er eine Reihe alchemistischer Definitionen und praktische Anweisungen für die Herstellung des Elixiers. Es liegt auf der Hand, daß ein solcher Kommentar zum Textverständnis nichts beiträgt. Er vermittelt aber einen Eindruck davon, bei welchen Kreisen das Sirr Anklang fand und wie die Verbindung mit der Tabula Smaragdina auf das Verständnis des kosmologischen Teils zurückwirkte. 5.10.
Nebenüberlieferung
Verglichen mit der großen Verbreitung des Sirr — mindestens dreißig Textzeugen sind erhalten — ist die Nebenüberlieferung außer1
Vgl. de Sacy S. 158. Diesem Vermerk ist allerdings nicht zu entnehmen, daß 'Aun einen weiteren Kommentar zum Firdaus al-hikma des Hälid ibn Yazid schrieb, wie Ullmann Nat.Wiss. S. 229 glaubt. Das Firdaus al-hikma des 'Aun erwähnt al-Masmüdi in seiner Schrift al-Wäfi fi tadbir al-käfi (verf. 1492 n. Chr.); vgl. Berthelot Histoire Bd. 3 S. 41. 2 Vehbi 2269, dat. 1327/1909. 3 Der Kommentar ibn Umails ist anscheinend nicht erhalten. 4 Zur Diskussion um die Lebenszeit ibn Umails vgl. Sezgin GAS Bd. 4 S. 283 f. 5 Ragip Pasa 963 Nr. 4 (ff. 42 b-49 a), undatiert; vgl. Plessner Beiträge S. 548 f. 5a Sirr II3 ff.
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ordentlich spärlich. Dieser Eindruck wird sich vielleicht korrigieren, wenn weitere arabische naturwissenschaftliche Texte im Druck zugänglich sein werden, ist doch gerade die alchemistische Literatur der Araber, in welcher am ehesten Nachwirkungen des Sirr zu erwarten sind6, noch kaum erschlossen. Im Schriftencorpus des Naturphilosophen Gäbir ibn Haiyän wird das Sirr mehrfach zitiert. Auffälligerweise übernimmt Gäbir keine sachlichen Details, sondern ausschließlich allgemeine Leitsätze. Allerdings ist zu vermuten, daß er sich von der Theorie der Naturprozesse im Sirr anregen ließ, ohne im einzelnen ausdrücklich darauf zu verweisen7. Den Titel Sirr al-haliqa wa-san'at at-tabfa verwendet er geradezu als Formel für die Quintessenz hermetischer Weisheit8: Wer die Qualitäten als Grundlage der stoffliche Zusammensetzung der Dinge erkennt, gelangt zum Geheimnis der Schöpfung und zur Darstellung der Natur9. Die Formel taucht noch im Kitäb as-Sirr al-maknün10, im Kitäb al-Mizän as-sagir11 und in Nr. 47 der Bücher der Siebzig auf12. Ferner zitiert Gäbir das Gleichnis von der finsteren Wolke aus der Einleitung des Sirr13, wörtlich im Kitäb Maidän al-'aql14, paraphrasiert im Kitäb al-'Ain15 und im Kitäb as-Sumüm16. In Nr. l der Kutub al-Ahgär 'alä ra'y Baiinas nimmt er auf den ersten Satz des Sirr und die Fundgeschichte Bezug17. Die Tabula Smaragdina nennt er an drei Stellen: im Kitäb Ustuquss al-uss at-täni18, im Kitäb Ustuquss al-uss at-tälit19, und in Nr. 11 der Bücher der Siebzig20 zitiert er ihren Einleitungssatz Das Obere gehört zum Unteren. Im Kitäb al-Baht schließ6
7 8 9
10 11 12 13 14 15
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17 18 19 20
Vgl. die Zitate bei Ullmann Nat.Wiss. S. 175, sowie die Hinweise bei Ullmann Katalog und Siggel. Es ist allerdings jeweils zu prüfen, ob die Zitate nicht aus anderen BalinüsTraktaten stammen, was nach einigen Stichproben bei den meisten der Fall zu sein scheint. Die Theorie des Kitäb al-Ihräg etwa (vgl. jetzt Rex Gäbir b.H. Ihräg besonders S. 3-35) berührt sich vielfach mit der des Sirr. Siehe Kraus Jäbir S. 281. In Nr. 19 der Bücher der Siebzig, Text bei Kraus Jäbir S. 281 Anm.5; vgl. Kraus Jäbir S. 281 Anm. 5 auch das Zitat aus Nr. 66 der Bücher der Siebzig. Gäbir b. H. Rasä'il S. 339, l f. Gäbir b. H. Rasä'il S.442,15f.; vgl. Kraus Jäbir S.281 Anm.5. Gäbir b.H. Rasä'il S. 481,11 f.; Übersetzung bei Kraus Jäbir S.7. Vgl. unten S. 154. Gäbir b.H. Rasä'il S. 223,5-8; Übersetzung bei Kraus Jäbir S. 282. Text bei Kraus Jäbir S. 282 Anm. 3. Balinüs erhält dort den Beinamen al-miskm, der Arme, der sich wohl auf die Benennung mittellose Waise in der Fundgeschichte des Sirr bezieht; vgl. oben S. 4 und 23 f. Text f. 137bl5-138al in Siggels Faksimile-Ausgabe (Gäbir b.H. Sumüm); die Übersetzung (Gäbir b. H. Sumüm S. 145) ist wie folgt zu berichtigen: ... so wie der Saih (Meister) sagt: Wie die finstere Wolke das Licht des Auges hindert, zu den Lichtern der Sterne zu gelangen; vgl. noch Kraus Jäbir S. 282 Anm. 3. Gäbir b. H. Rasä'il S. 126,7; vgl. Kraus Jäbir S. 35 Anm. 3 und S. 288. Gäbir b. H. S. 90,10-16; siehe auch Kraus Jäbir S.280 Anm.4. Gäbir b.H. S. 104,7-9; vgl. Kraus Jäbir S.280 Anm.4. Text bei Kraus Jäbir S.281 Anm.2; vgl. Sirr 12.2.10-11.
72
Einleitung
lieh bringt er zweimal den Satz Sein Erstes ist verbunden mit seinem Letzten, und sein Letztes ist verbunden mit seinem Ersten21. Die weiteren Zitate und Theorien, die Gäbir explizit auf Balinüs zurückführt, stammen offenbar nicht aus dem Sirr. Al-Mas'üdl (gest. 345/956) führt im Murüg ad-dahab ein Balinüs-Zitat über die Elemente an, das im Sirr nicht wörtlich nachzuweisen ist und abweichend vom Sprachgebrauch des Sirr für Element den Terminus ustuquss verwendet22. Von den großen arabischen Naturwissenschaftlern der klassischen Zeit zitiert nur al-Birüni (gest. nach 442/1050) das Sirr in der India mit dem Titel Kitäb ellal al-asyä' (Die Ursachen der Dinge), und zwar zur Frage der Teilhabe des Menschen am Göttlichen23, und ohne Titelangabe im Steinbuch zur Koralle24. Beide Zitate sind frei. In seinem Edelsteinbuch benutzt Ahmad at-Tifäsi (gest. 65l/ 1253) das Sirr ausgiebig für die Bildungstheorie der Steine25. At-Tifäsi zitiert die allgemeine Einleitung über die Klassen der Steine mit dem anschließenden Passus über den Yäqüt26, die Stellen über den Smaragd27, über die roten Steine28, über den Diamanten29, über die Kupfersteine30 und über den Beryll31. Zu diesem Thema ist aus der Antike nichts Vergleichbares überliefert, da die griechischen Steinbücher vorwiegend praktisch ausgerichtet waren32. Selbst Theophrasts De lapidibus „contains hardly any theoretical speculation" 33. Somit füllte die Mineralogie des Sirr in der Tat eine Lücke in der Tradition.
21 22 23
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28 29 30 31 32 33
Text bei Kraus Jäbir S. 281 Anm. 4. Mas'üdiMurügBd.2S.29. Birüni Hind S. 19; Sachau Birüni Hind S. 40. Vgl. unten S. 220 und Kraus Jäbir S. 274 Anm. Birüni Gawähir S. 191; vgl. unten S. 211 und Kraus Jäbir S. 274 Anm.; Haschmi Quellen S. 37 f. Vgl. Ruska Tabl.Smaragd. S. 151 ff.; Kraus Jäbir S. 274; Steinschneider Arab.Lap. S. 274 Nr. 15. Ich benutzte zum Vergleich wie schon Ruska die Handschrift Gotha 2110 (dat. 640/1242-3), da die Edition von Raineri (Raineri Tifäsi Azhär), die offenbar auf einer unvollständigen Handschrift beruht (vgl. Steinschneider Arab. Lap. S. 254), nicht alle Balinüs-Zitate enthält; vgl. noch Ullmann Nat. Wiss. S. 126. Tifäsi Azhär f. 14a2-15b 10. Tifäsi Azhär f. 24a 12-25 b2; der Hinweis auf die erfolgreiche Transmutation des Smaragds nach der Tabula Smaragdina fehlt hier; vgl. oben S. 46 Anm. 45. Tifäsi Azhär f. 32 a 8-b 7. Tifäsi Azhär f. 36 a5-37a5. Tifäsi Azhär f. 66a6-b9. TifäsiAzhärf.81a5-bl2. Vgl. auch unten S. 202. Partington S. 129.
INHALTSANGABE Vorbemerkung: Die Unterteilung der sechs Bücher in kleinere Sinnabschnitte wird, soweit sie überhaupt existiert, in den einzelnen Handschriften unterschiedlich gehandhabt; offenbar fehlte sie im Archetyp. Deshalb erschien es ratsam, eine Neugliederung nach sachlichen Gesichtspunkten vorzunehmen und die häufig unzutreffenden Kapitelüberschriften der Textzeugen durch enger an den Text angelehnte zu ersetzen.
Buch I. Über den Schöpf er 1.
Einleitung
1.1.
Vorrede des Balinüs
1.1.1. Wer Balinüs' Worte in sich aufnimmt, erfährt eine Läuterung seines gesamten Wesens und erlangt die Befähigung, die Ursachen aller Dinge zu erkennen. 1.1.2. Der Verfasser stellt sich vor als Balinüs der Weise, der Meister der Talismane und Wunderdinge, der aufgrund seiner subtilen Natur höchste Weisheit erlangt habe. Alle sinnlich wahrnehmbaren Dinge habe er durch die fünf äußeren, alle nur mit dem Intellekt zu erfassenden mit den fünf inneren Sinnen erfaßt. 1.1.3. Das Geheimnis der Schöpfung liegt darin, daß zwischen allen Geschöpfen ein innerer Konnex besteht, weil sie alle aus einer Urmaterie stammen. Diese differenzierte sich unter dem Einfluß von Akzidenzien und brachte durch unterschiedliche Zusammensetzungen nach dem Gesetz der Anziehung von Gleichartigem und Abstoßung von Gegensätzlichem mannigfaltige Formen hervor. 1.1.4. Das Sirr lehrt die Gesetze der Qualitätenverbindung, damit der Leser die Strukturen der physikalischen Welt erkennt und die Fähigkeit zur Nachahmung der Natur gewinnt. 1.2.
Fundgeschichte
In Tyana, der Heimatstadt der armen Waise Balinüs, gab es ein Hermesstandbild auf einer Säule, deren Inschrift besagte, unter den Füßen des Bildes sei das Geheimnis der Schöpfung und die Darstellung der Natur verborgen. Während die Tyanenser den Sinn der Inschrift nicht verstanden und vergeblich unter die Füße der Statue starrten, begriff Balinüs, sobald er herangewachsen war, daß man vielmehr zu Füßen der Statue graben müsse. Dabei stieß er auf den Eingang zu einem finsteren Gewölbe, konnte es aber nicht betreten, weil heftige Winde seine Lampe auslöschten. Von vergeblichen Versuchen erschöpft, sank er in Schlaf. Im Traum erhielt er von seiner Vollkommenen Natur den Rat, die Flamme durch ein Glasgefäß abzuschirmen. Beim Betreten der Höhle erblickte er einen Greis auf goldenem Thron; in der Hand trug dieser eine Smaragdtafel mit der Auf-
Buch I. Über den Schöpfer
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schrift Darstellung der Natur, vor ihm lag ein Buch mit dem Titel Geheimnis der Schöpfung. Diesen beiden in der Höhle aufgefundenen Texten verdankt Balinüs sein Wissen über den Aufbau der Welt. 1.3.
Inhaltsübersicht
1.3.1. Im folgenden werden für alle Dinge ohne Ausnahme die Sachund die Formursachen erläutert: die Ursachen der Planeten, der Intelligenzen, der Sphären- und Planetenbewegung; die Zusammensetzung der Qualitäten und Elemente und die Entstehung der drei Naturreiche; schließlich die Ursachen der Sinneswahrnehmung. All dies ist so klar dargestellt, daß es der Leser mühelos erfaßt. 1.3.2. Um ihre Leser nicht mit mehr als hundert Pergamentblätter umfassenden Abhandlungen zu ermüden, haben frühere Autoren wie Artiyäs und Ailüs nur die Ursachen einiger Dinge behandelt; Asiligänis beschränkte sich auf die drei Naturreiche und die Sinneswahrnehmung. Dagegen zieht es Balinüs vor, alles Wissenswerte mitzuteilen, die Lektüre seines umfangreichen Werkes jedoch durch eine Gliederung in viele durchnummerierte Abschnitte zu erleichtern. 1.4.
Ermahnung zur Geheimhaltung
Der Leser wird beschworen bei Gott, neben dem es keinen Gott gibt, der die Propheten sandte, das Morgenrot anbrechen ließ und mit Macht, Kraft, Herrschaft, Größe und Göttlichkeit die Schöpfung hervorbrachte, das Buch, das nur für Verwandte und Vertraute bestimmt ist, niemals in fremde Hände gelangen zu lassen. Dafür darf er gewiß sein, daß ihm nichts Wissenswertes vorenthalten wird. l .5.
Definition der Ursachen
1.5.1. Es gibt dreierlei Ursachen: den Sachgrund, woraus etwas ist; die Formursache, wodurch etwas ist; die Zweckursache, wofür etwas ist. Wenn ein Silberschmied einen Ring anfertigt, so ist die Stoffursache das Silber, die Formursache die Schmiedekunst, die Zweckursache das Tragen des Ringes. 1.5.2. Man unterscheidet vier Ursachen: die Zweckursache (wofür), die Stoffursache (woraus), die Formursache (wie), die Wirkursache (wodurch). Dementsprechend ist das Sirr unterteilt in ein Buch der bewirkten Ursachen (über Zweck- und Stoffursache) und ein Buch der Geheimnisse der Schöpfung (über Form- und Wirkursache, das heißt über die Art und Weise des Entstehens).
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Inhaltsangabe
2.
A b h a n d l u n g über die A t t r i b u t e Gottes
2.1.
Die Benennungen des Schöpfers
Der Schöpfer, der Hocherhabene, der Allgewaltige, der Allvermögende, neben dem es keinen Gott gibt, der Eine, die Zuflucht, der vor dem Sein war, der nach dem Sein sein wird, der Beständige, Allah, der Einfache, der keiner Vermischung unterliegt, der keine Teilung erleidet, der keine Verbindung eingeht, der Allwissende, der Allmächtige, der Freigebige, der Richter, der Weise, der Allgütige, der Barmherzige, der Verzeihende, der Gewaltige. Diese Namen bezeichnen Eigenschaften, der 24. ist der Eigenname des Schöpfers: Allah.
2.2.
Über den Schöpfer
2.2.1. Manche Religionen hegen falsche Auffassungen vom Schöpfer und führen die Schwachen im Geiste in die Irre. Einige behaupten, es gebe vier Schöpfer, sind sich aber uneins über deren Macht; andere sagen: drei; andere: zwei; andere: einen; andere schließlich, es gebe überhaupt keinen Schöpfer. Um die Abhandlung nicht über Gebühr auszudehnen, werden hier nur einige dieser Irrlehren widerlegt. 2.2.2. Widerlegung derer, die die Existenz des Schöpfers leugnen: Alles Existierende ist notwendig entweder Schöpfer oder Geschöpf; deshalb beweist die Existenz der erschaffenen Welt die Existenz ihres Schöpfers. 2.2.3. Der präexistente Schöpfer erschafft alle Dinge durch eine universale, selbst ursachlose Formursache; die Stoffursache aller späteren Kreaturen sind die Qualitäten, Elemente und Zusammensetzungen. 2.2.4. Da die Kreatur eines Erhalters bedarf, muß sie erschaffen sein. Daraus folgt, daß sie vergänglich ist, insofern sie aus einer Formursache ist, und sich auflöst, insofern sie aus einer Stoffursache entsteht und zusammengesetzt ist. 2.2.5. Die körperlichen Kreaturen bedürfen des Raumes und der Begrenzung: Warmes wird von Kaltem, Kaltes von Warmem, Feuchtes von Trockenem, Trockenes von Feuchtem begrenzt. 2.2.6. Jeder Körper bedarf eines bestimmten Zeitpunkts für sein Entstehen und sein Vergehen und einer Grundqualität: Er ist entweder warm wie Feuer, feucht wie Luft, trocken wie Erde oder kalt wie Wasser. 2.2.7. Als Körper hat das Geschöpf notwendig teil an den Qualitäten leicht und schwer, feucht und trocken, warm und kalt, fein und grob, zart und derb, hart und weich, stark und schwach.
Bucht. Über den Schöpf er
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2.2.8. Ferner ist jedes Geschöpf von einem Agens abhängig. Wenn einer die Existenz von Wirkendem und Bewirktem leugnet, so leugnet er damit seine eigene Existenz. Man treibt ihn in die Enge, indem man ihn zum Sprechen auffordert. Gibt er zu, dabei eine Handlung auszuführen, so muß er auch das Agens dieser Handlung zugeben; verneint er dies, so ist auch die Handlung — das Sprechen — nicht real, und man braucht seinen Worten keine Beachtung zu schenken. 2.2.9. Alle Geschöpfe, ob sinnlich wahrnehmbar oder nur mit den inneren Sinnen zu erfassen, haben teil an fünf Eigenschaften: zeitliche Erschaffung, Veränderung, Altern, Materie und Verbindung. Ihr Schöpfer bildet sie ohne ihre Mitwirkung nach seinem Willen, schenkt ihnen unermeßliche Gaben und verteilt Überfluß und Mangel angemessen. 2.2.10. Zeitliche Entstehung und Wachstum der Kreaturen beweisen, daß sie der Veränderung unterliegen. Munis und seine Schule leugnen die Realität von Veränderungen, weil der eine Schöpfer nichts Zwiespältiges erschaffen könne; daher sei die Welt ohne Gegensatz und folglich unvergänglich. Was man für Veränderung halte, sei in Wirklichkeit eine Sinnestäuschung infolge von räumlichen und zeitlichen Bewegungen: Im Schatten erscheine ein Mensch von schöner, im Sonnenlicht dagegen von häßlicher Farbe, ohne sein Wesen zu verändern. Ferner bestreitet diese Schule die Existenz von Handeln, Wirkung, Bewegung, Schaden und Nutzen. — Träfe ihre Ansicht zu, so wäre alles einerlei: Es gäbe weder Gut noch Böse, weder Belohnung noch Bestrafung; Wärme wäre Kälte, Feuchtigkeit Trockenheit und so weiter. Darauf entgegnet Munis: Wärme und Kälte, Feuchtigkeit und Trockenheit, Farbe und Geschmack gebe es überhaupt nicht. Tisüs, der durch den Seher Talüqüs im Faiyüm und durch Platon den Kopten in Hulwän viele Anhänger gewann, lehrt abweichend von Munis, es existiere nur das Sichtbare und Hörbare. 2.2.11. Platon der Kopte behauptet, es gebe weder Handeln noch Bewegung noch Veränderung noch Vergehen und Auflösung an sich, sondern nur Handelndes, sich Bewegendes, sich Veränderndes, Vergehendes und sich Auflösendes. Er wird widerlegt, indem man ihn fragt, ob er Recht habe. Weiß er es nicht oder verneint er, so ist er zum Schweigen gebracht worden, bejaht er, so hat er damit die Existenz des Rechthabens zugegeben. Läßt er dies nicht gelten, so fragt man, worin dann der Unterschied zwischen dem Rechthabenden und dem Irrenden bestehe, wenn es Rechthaben und Irrtum nicht gebe. Gäbe es keinen Unterschied, so hätten ja beide Recht. Antwortet er, sie unterschieden sich nur in Bezug auf Ort, Zeit und andere Zufälligkeiten, so fragt man ihn, weshalb diese dem einen Recht, dem anderen Unrecht geben. Liegt die Ursache dafür in den beiden selbst, so steht man wieder vor der Frage, worin sie sich unterscheiden. Erklärt er, die beiden seien einander im Wesen gleich, aber verschieden bezüglich der äußeren Umstände wie zwei gleichartige Früchte, die je nach
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Inhaltsangabe
ihrer Nähe zur Sonne zu verschiedenen Zeiten zur Reife kommen, so ist nach der Ursache dieser Verschiedenheit zu fragen. Liegt sie außerhalb der beiden, so hat sich Platon selbst widerlegt; liegt sie in ihnen selbst, so hätten sie sich selbst erschaffen. 2.2.12. Widerlegung der Behauptung, es gebe keine Wahrnehmung: Jede Wahrnehmung setzt eine Bewegung voraus. Das Problem wird im Abschnitt über die Seelentätigkeiten ausführlich behandelt. 2.3.
Über die weiteren Gottesnamen
2.3.1. Der Hocherhabene: Damit hebt man den Schöpfer über alles Geschaffene hinaus; das zeitlich Gewordene verdankt nämlich seine Existenz dem Schöpfer. 2.3.2. Der Unwandelbare: Gott schuf die Veränderung und das sich Verändernde; denn Wachstum, welches eine Veränderung anzeigt, ist eine Eigenschaft des Geschaffenen. 2.3.3. Der Zeitlose: Er schuf die Zeit, indem er das Altern und das Alternde erschuf; denn Altern vollzieht sich innerhalb eines bestimmten Zeitraumes, vor der Schöpfung gab es folglich keine Zeit. 2.3.4. Der Immaterielle: Da er die Materie erschuf, ist der Schöpfer selbst immateriell. Hätte er sie aus sich erschaffen — dies behauptet Platon der Kopte, der Pharao, welcher ertrank (!) —, so wäre die Göttlichkeit in der ganzen Materie verstreut. 2.3.5. Der Unverbundene: Da er die Verbindung für Materielles und Immaterielles schuf, geht er der Verbindung und dem Verbundenen voran, ohne selbst verbunden zu sein. Denn Verbindung ist nur möglich zwischen Stofflichem oder zwischen Unstofflichem; beides aber ist von ihm geschaffen. 2.3.6. Damit sind die Irrlehren all derer widerlegt, welche behaupten, Gott habe den Dienst anderer Wesen befohlen: der Säbi'er, der Baum-, Sonnen-, Stern- und Götzenanbeter, der Verehrer von Tieren und Feuer, der Büßer und Mysterienanhänger, der Divinatoren aus Sand, Wasser oder Steinen. Es ist unvorstellbar, daß der Barmherzige einem unvollkommenen Geschöpf befohlen haben sollte, einem gleichfalls unvollkommenen Geschöpf zu dienen und etwas von dem zu erflehen, der selbst nichts besitzt. Dem Geschöpf kommt die Dienstbarkeit zu, die Erhabenheit und Göttlichkeit aber allein dem Schöpfer. 2.3.7. Der Allgewaltige: Der Schöpfer selbst ist mit den Sinnen nicht erfaßbar; seine Existenz offenbart sich jedoch in seiner Schöpfung. 2.3.8. Der Allvermögende: Sein Vermögen unterliegt im Gegensatz zu den menschlichen Fähigkeiten keiner Beschränkung.
Buch I. Über den Schöpfer
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2.3.9. Neben dem es keinen Gott gibt: Es existiert nur diese eine Welt, die der Schöpfer ohne Hilfe hervorgebracht hat. 2.3.10. Der Eine: Das Geschaffene ist zweifach; deshalb muß der ihm Vorangehende, der es beherrscht, einfach sein. Da vor Gott nichts existierte, ist er nicht aus etwas, für etwas, in etwas, durch etwas, mit etwas geworden. Die Geschöpfe bezeugen durch ihr Dasein seine Existenz, er aber bezeugt nicht die Existenz von etwas Früherem. 2.3.11. Die Zuflucht: Gott ist die letzte Zuflucht der Seelen in schwerer Bedrängnis, weil sie im Innersten wissen, daß er mächtig und barmherzig ist. 2.3.12. Vor dem nichts war: Alle Dinge sind nach ihm entstanden. 2.3.13. Der Letzte: Die Schöpfung ist vergänglich; der Schöpfer kennt kein Vorher und kein Nachher. 2.3.14. Das Sein: Er ist nicht ins Dasein gekommen, vielmehr ruft er Nichtseiendes ins Dasein. Das Sein bezeichnet etwas, das dauernd, ohne Anfang und ohne Ende ist. 2.3.15. Der Beständige: Gott, der die Vergänglichkeit erschuf, ist anfangslos, ewig und unveränderlich, weil er weder zu- noch abnimmt, sondern Zu- und Abnahme, Ort, Zeit, räumliche und zeitliche Begrenzung erschuf. 2.3.16.
Allah: Dies ist der Eigenname Gottes, der ihm allein zukommt.
2.3.17. Der Einfache: Vermischung setzt Verwandtschaft in Wesen, Stoff, Akt oder Potenz voraus. Weil diese vier Kategorien auf den Schöpfer nicht anwendbar sind, ist er im Gegensatz zur Zweiheit der Schöpfung einfach. 2.3.18. Der keiner Mischung unterliegt: Da Vermischung Teilbarkeit voraussetzt, der Schöpfer aber unteilbar ist, ist er unvermischt. 2.3.19. Der keine Verbindung eingeht: Da der Schöpfer über der Schöpfung steht und nicht seinesgleichen hat, könnte er sich allenfalls mit Niedrigerem verbinden. Verbindungen vollziehen sich aber nur zwischen Gleichartigem zur Stärkung und Vervollkommnung, niemals zwischen Gegensätzen. 2.3.20. Der Allwissende: Er schuf alles Notwendige durch Macht und Wissen. Er weiß, was war und was sein wird bis zum Ende, weil auch das Ende sein Geschöpf ist. 2.3.21. Der Allmächtige: Niemand vermag wie er zu schaffen und zu schenken. Schenken aber setzt Macht voraus. 2.3.22. Der Freigebige: Er verteilt seine Gaben gerecht und bringt alle Geschöpfe durch Hinzufügen oder Wegnehmen in den rechten Stand.
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Inhaltsangabe
2.3.23. Der Richter: Er regiert die Schöpfung mit Weisheit, mehrt das Mangelhafte und mindert das Übermäßige, verbindet das Getrennte und trennt das Verbundene. 2.3.24. Der Weise: Er läßt der Schöpfung Gerechtigkeit widerfahren, indem er nichts zu schaffen versäumt. Wenn der Verstand, der ihn selbst nicht erreicht, die Größe der Schöpfung erkennt, unterwirft er sich seiner Weisheit. Es wäre unstatthaft zu behaupten, Gott habe etwas versäumt, denn dann wäre er nicht allwissend oder nicht allmächtig oder nicht allgebend. 2.3.25. Der Allgütige: Er erschuf in seiner Barmherzigkeit alle erdenklichen Gnadengaben. Seine Güte ist der kreatürlichen nicht vergleichbar, weil er der Schöpfung in ihrer Bedürftigkeit nichts vorenthielt mit Ausnahme der Göttlichkeit, Allmacht und Ewigkeit, welche dem Geschöpf nicht zukommen. Manche Religionen lehren, der Schöpfer habe bestimmten Geschöpfen die Macht verliehen, aus dem Nichts zu schaffen. Deren Schöpfungen erfüllen jedoch nicht die Bedingungen der Creatio ex nihilo: Schöpfung aus nichts, in nichts, mit nichts, durch nichts, ohne Vorbild, für nichts, gegen nichts. 2.3.26. Der Barmherzige: Geschöpfe, die vom Rechten zum Irrtum, vom Gehorsam zum Ungehorsam abgefallen sind, führt er in seiner Barmherzigkeit auf den rechten Weg zurück, damit sie nicht wegen eines geringen Vergehens große Verderbnis erleiden. Ädamänüs fand Barmherzigkeit, Saitä'Ü, das ist Iblis der Gütige, der Herr, der in Gottes Ratschluß eingeweiht war, wurde um seiner großen Sünde willen verflucht und dazu verdammt, das finstere Feuer zu schüren, weil er wissentlich und aus Ungehorsam seinem eigenen Streben folgte. Dem reuigen Sünder kann der Barmherzige nach seinem Willen vergeben oder er bestraft ihn, ohne ungerecht zu sein, denn er ist niemandem Rechenschaft schuldig. 2.3.27. Der Verzeihende: Damit die Schöpfung vollkommen sei, erschuf er die Verzeihung. 2.4. Abschließende Zusammenstellung der Attribute Gottes. Hiermit endet das Vorwort zum Kommentar des Priesters aus Näbulus zum Buch der Ursachen. 3.
A b h a n d l u n g über die E r s c h a f f e n h e i t der Welt
3.1.
Vorwort
3.1.1. Balinüs tritt vor seinen Herrn mit dem Bekenntnis der Einheit und des Schöpfertums Gottes. Er fleht um Stärkung, denn sein Herz ist verzagt, seine Gelenke schlottern, seine Vernunft ist dahin, sein Denken
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zerbrochen. Gott möge seine Zunge lösen, damit er seine Nachkommen in Weisheit belehre und diese den Schöpfer in Wahrheit und Erkenntnis anbeten. 3.1.2. Nach angemessenem Schweigen verkündet Balinüs die vier Namen Gottes, welche alle übrigen einschließen: Allwissender, Weiser, Allmächtiger, Barmherziger; denn der Wissende besitzt Priorität vor dem Gewußten und so fort. Ferner heißt Gott der Schöpfer, weil er der Schöpfung voranging und vor der Zeit, dem Raum und der Begrenzung war. 3.2.
Die Erschaffenheit der Welt
3.2.1. Entweder existiert ein Schöpfer mit den genannten Eigenschaften, oder aber die Welt ist unerschaffen. 3.2.2. Gibt es keinen Schöpfer der Welt, so ist sie entweder anfangslos und ewig und besitzt die Eigenschaften, die oben dem Schöpfer zuerkannt wurden, oder sie hat sich selbst in Allmacht erschaffen. Wir sehen aber, daß sie mangelhaft und schwach ist. Folglich gibt es etwas Vollkommeneres als die Welt, oder sie ist nur in ihren Eigenschaften, nicht im Wesen mangelhaft. Da eine Mangelhaftigkeit hinsichtlich der Eigenschaften Vergänglichkeit impliziert und im Gegensatz zur Vollkommenheit im Wesen steht, kann die Welt nicht anfangslos und ewig sein; denn Gegensätzlichkeit schließt Unvergänglichkeit aus. 3.2.3. Der Einwand, die Welt sei weder im Ganzen noch in .ihren Teilen vergänglich, weil nur Gegensätze einander schaden, die Welt aber ohne Gegensatz sei, beruht auf einem Mißverständnis der Worte des ersten Philosophen, der diesen Satz in Bezug auf innerweltliche Gegensätze aufstellte, während jene ihn verallgemeinern und dadurch Verwirrung stiften. 3.2.4. Ist die Welt im Ganzen und in den Teilen unvergänglich, so ist keinerlei Entstehen möglich, weil Entstehen immer zugleich den Untergang dessen bedeutet, woraus etwas entsteht. Dem Einwand, dies gelte nur für den Teil, begegnet man mit der Feststellung, daß Teil und Ganzes aufgrund ihrer Wesensgleichheit auch in Bezug auf Entstehen und Vergehen gleich sind. 3.2.5. Der Gegner wendet ein: Zwar sind Ganzes und Teil nicht wesensmäßig, sondern nur quantitativ verschieden, doch bedeuten Entstehen und Vergehen gerade quantitative Veränderungen. Das Große, Starke ist inaktiv, das Geringe, Schwache aktiv. Folglich kommt nur dem Teil Werden zu. Der Opponent ist aber der Auffassung, der Unterschied betreffe nicht die Aktivität an sich, sondern deren Geschwindigkeit: Im Teil vollzieht sich Entstehen und Vergehen rascher als im Ganzen, so daß
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die Welt, da sie alles, was ihre Teile betrifft, mit affiziert, zwar ständig im Werden und Vergehen begriffen ist, selbst aber niemals vergeht. 3.2.6. Die Welt, die alles Gegensätzliche und Ähnliche umschließt, besitzt nicht in gleicher Weise wie ihr Teil einen Gegensatz, vielmehr ist ihr Gegensatz das Nichtsein. Gäbe es nämlich für das Ganze kein Nichtsein, besäße der Teil ebenfalls keines. 3.2.7. Da erst der Gegensatz Bestand ermöglicht, bedingen Kosmos und Nichtsein, die beide vom Willen des Schöpfers erhalten werden, einander. Dem Einwand, Nichtsein komme nur dem Teil zu, wird begegnet wie oben: dem Teil und dem Ganzen ist jeweils ein eigentümliches Nichtsein zugeordnet. 3.3.
Widerlegung der Gestirn- und Elementenverehrer
3.3.1. Die Kernfrage lautet, ob der Gegenstand ihrer Verehrung absolut ist und aus Wissen wirkt. Ist dies nicht der Fall, so verehren sie etwas, das nicht weiß, was es tut. Behaupten sie, ihre Götzen verfügten über Wissen, so ist dieses Wissen notwendig von höherer Art als sie selbst, die ja zusammengesetzt sind. 3.3.2. Die Untertanen des Häqän beteten die Eiseskälte an. Sie wurden von Ahab bekehrt, indem er ihren Götzen, den Schnee, über dem Feuer zu Wasser schmolz. Darauf begannen einige das Feuer, andere das Wasser anzubeten. Darum goß er erst Wasser über das Feuer und löschte es aus, dann verdampfte er auch das Wasser über dem Feuer, um ihnen die Nichtigkeit dieser neuen Götzen darzutun. Schließlich predigte er ihnen den wahren Gott, den Schöpfer des Kosmos, der nicht seinesgleichen hat. 3.4.
Über die Zeit
Die Welt ist in der Zeit, jedoch gleichzeitig mit dieser erschaffen. Die Frage, warum der Schöpfer die Schöpfung so lange hinausgezögert habe, ist unsinnig; denn Verzögerung ist eine Form von Zeit: Gab es vor der Schöpfung keine Zeit, so gab es auch keine Verzögerung. 3.5.
Widerlegung der Brahmanen
3.5.1. Brähman behauptet, Gott sei ein unsichtbares, weises, hörendes, sehendes, mächtiges Licht. Er wirft den Byzantinern vor, sie beteten einen bloßen Namen an, dessen Bedeutung sie nicht kennten. - Die Inder begingen wirklich den größten Fehler, als sie von der Lehre Buddhas zu Brähman abfielen und nackt und barfuß in die Berge und Wüsteneien zogen.
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3.5.2. Nach Brähman ist das göttliche Licht unsichtbar; wie kann aber ein Körper unsichtbar sein? Ferner besitzt das Licht als Körper eine sechsfache Begrenzung: oben, unten, vorne, hinten, rechts und links; es ist also nicht einfach. 3.5.3. Eine Richtung behauptet, es sei kein sechsfach begrenzter Körper. — Da Licht Farbe ist und Farben stets an Körpern haften, ist nach ihrer Lehre der Schöpfer mit einem Körper verbunden. Ist dieser mit ihm unvergänglich, so ist auch er ein Schöpfer, ist er erschaffen, so ist der Schöpfer mit seinem Geschöpf vermischt. Erklären sie, sie bedienten sich des Wortes Licht als einer Metapher, um damit den Schöpfer gegenüber Finsternis und Nichtsein abzugrenzen, so ist, da jede Abgrenzung auf ein Ende hindeutet, der Schöpfer endlich. 3.5.4. Auf den Vorwurf, die Byzantiner verehrten einen bloßen Namen, erwidert Baimus, sie verehrten vielmehr den mit diesem Namen — Allah, der Barmherzige — Bezeichneten, der freilich eines Namens nicht bedürfe. Die Benennung helfe aber den schwachen Kreaturen, die Gott selbst nicht zu erfassen vermögen, sich eine Vorstellung von ihm zu machen. 3.5.5. Die wahre Bedeutung des göttlichen Namens kann von der kreatürlichen Vernunft, deren alleiniges Erkenntnisobjekt der Kosmos ist, ebensowenig erfaßt werden, wie die zur Wahrnehmung von Farben eingerichteten Augen Gott schauen können: Beim Schöpfer versagen äußere und innere Sinne gleichermaßen. Sobald aber der Mensch, obgleich das vorzüglichste aller Geschöpfe, seine Ohnmacht erkennt, sieht er ein, daß ein Höherer das Regiment führt. 3.6.
Die Fragen des Kälüs
3.6.1. Damit ist genug gesagt für den, der Ohren hat zu hören. Weiteres Fragen ist unsinnig oder bezweckt, Verwirrung zu stiften. Kälüs zum Beispiel fragte, ob Gott sich seiner Schöpfung sichtbar machen könne, da er doch allmächtig sei. Die Frage ist müßig, da das Geschöpf nur seinesgleichen erkennen kann. 3.6.2. Ferner fragte er: Ist der Schöpfer fähig, seinesgleichen zu erschaffen, da er doch allmächtig ist? Man kann von Gott weder Unfähigkeit noch Erfaßbarkeit, weder Wesen noch Nichtwesen, weder Vermögen noch Unvermögen aussagen. 3.6.3. Ferner fragt er: Kann der Schöpfer den gesamten Kosmos in ein Senfkorn hineinbringen? Da der Schöpfer die Welt aus dem Nichts erschaffen hat, kann er sie, wenn er will, in ein Senfkorn bringen; denn es ist ihm ein Leichtes, Nichts in Etwas unterzubringen. 3.6.4. Damit ist die Behandlung der Eigenschaften des Schöpfers, welche denen der Geschöpfe konträr sind, abgeschlossen.
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3.7.
Inhaltsangabe
Über das Geschöpf
3.7.1. Alles zeitlich Gewordene ist auch erschaffen, weil es außer Schöpfer und Geschöpf nichts Drittes gibt. Folglich ist auch das menschliche Handeln erschaffen, denn vermöchte der Mensch etwas hervorzubringen, an dem der Schöpfer keinen Anteil hat, so würde die Unterscheidung zwischen Schöpfer und Geschöpf hinfällig. 3.7.2. Hermes sagt in einer seiner Schriften: Der Schöpfer ist gerecht und unterdrückt seine Geschöpfe nicht. Er erbarmt sich aller Kreaturen und verteilt seine Gaben an die gesamte Schöpfung, weil seine Barmherzigkeit alles umfaßt. Er wacht über allem und überläßt kein Geschöpf sich selber — Preis sei ihm! 3.7.3. Die ohne Vorbild erschaffenen Kreaturen gleichen dem Schöpfer in keiner Beziehung, wie denn Bigügäsiyüs und cÄyir sagten: Das Geschöpf ist in jeder Hinsicht mit allen Unterschieden in Handlungen und Wesensmerkmalen erschaffen. 3.8.
Über die Prädestination des Handelns
3.8.1. Das Handeln ist wie die konkreten Dinge sinnlich wahrnehmbar, definiert durch Zeit und Ort und geschieht aus einer Ursache heraus. Es hat teil an den zehn Eigenschaften, die das Geschöpf ausmachen: Erschaffenheit, Begrenzung, woraus, worin, wofür, wogegen, wodurch, Zeitlichkeit, Endlichkeit, sinnlich wahrnehmbare Existenz. 3.8.2. Einige behaupten, das Handeln besäße keine Substanz, da es keine Akzidenzien annehme. Dagegen wird eingewendet, daß Substanz und Akzidens ihrerseits nicht Träger von Substanz und Akzidens sind. Da die Akzidenzien der Substanz anhaften, müssen beide ihrer Substanz nach gleich sein. Besäße das Handeln keine Substanz, könnte es weder mit seinem Subjekt noch mit seinem Objekt in Verbindung treten. Wir sehen aber die ganze Welt erfüllt von Einwirkungen der Geschöpfe aufeinander. 3.8.3. Einige behaupten, das Handeln alles Geschaffenen, von Zeit, Tag und Nacht, Gestirnen, Mineralien, Pflanzen und Tieren, sei von Gott erschaffen mit Ausnahme des menschlichen Handelns, weil der Mensch Vernunft besitzt und Erlaubtes und Verbotenes zu unterscheiden vermag. 3.8.4. Widerlegung: Jedes Wesen folgt zwangsläufig einem ihm eigentümlichen Handlungsmuster: Beispielsweise verhält sich ein Schaf nicht wie eine Kuh etc. Solange das Geschöpf lebt, bleibt sich seine Handlungsweise gleich, weil sie determiniert ist. Die Determination verhält sich zum Handeln wie der Geist zum Körper oder das Rufen zum Ruf: Der Ruf entspricht dem Körper; er ist der Sachgrund für das Rufen, dieses die Ursache
Buch I. Über den Schöpfer
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des Rufs. Beide zusammen bringen eine Wirkung hervor, die Furcht desjenigen, der den Ruf vernimmt. Entsprechendes gilt von konkreten Dingen: Wenn ein Mann im Staub einen Fußabdruck hinterläßt, ist das Schreiten sein Handeln, die Spur dessen Wirkung. 3.8.5. Wenn Leute etwas mit den Händen schaffen, zum Beispiel eine Mauer bauen, so spricht man gewöhnlich nicht von einer Wirkung des Handelns des Soundso, sondern übergeht den Begriff Wirkung, weil die Wirkung auf die Handlung bezogen ist durch wofür, wodurch, woraus, wesbezüglich, wozu, so wie das Handeln mehr auf das handelnde Subjekt als auf das passive Objekt bezogen ist, obgleich beide daran beteiligt sind. Beim Trompetenblasen beispielsweise stammen Ton und Luft, die aus der Trompete dringen, zwar vom Bläser, doch könnte er ohne Trompete keinen so lauten Ton von sich geben: Trompete als Objekt und Bläser als Subjekt bewirken gemeinsam den lauten Ton. Trotzdem wird der Akt des Blasens dem Subjekt, nicht dem Objekt zugeordnet: Man sagt nicht Die Trompete bläst, weil das Objekt mit dem Handeln nicht in den Kategorien wesbezüglich und wofür übereinstimmt. Da Wirkung und Handeln durch alle fünf Kategorien aufeinander bezogen sind, nennt man der Kürze wegen einfach das Handeln und übergeht die Wirkung. 3.8.6. Hätte das Handeln nicht Maß und Größe, besäße es weder Ende noch Übereinkunft. Maß meint die Übereinkunft des Handelns eines Subjekts mit einem Objekt, weil eine Handlung nur dann zustande kommt, wenn ihr Objekt erreichbar ist. Größe meint die Begrenzung und das Ende, welche das Handeln gegenüber anderem abgrenzen. 3.8.7. Es stellt sich die Frage, wer über das Handeln verfügt, der Schöpfer oder das Geschöpf. Besitzt das Geschöpf eine vom Schöpfer unabhängige Verfügung über sein Handeln, wie manche behaupten, so folgt daraus, daß es in der Verfügungsgewalt des Schöpfers etwas gibt, worüber er nicht verfügt, entweder weil er es nicht vermag und nicht weiß oder weil er es zwar vermag und weiß, es aber nicht tut. Ferner besteht die Möglichkeit, daß er nur das Vergangene weiß, nicht aber das Zukünftige. 3.8.8. Verfügte der Schöpfer nicht über das menschliche Handeln, wäre er weder Schöpfer noch Geschöpf. Einige Theologen behaupten, er wisse nur das Vergangene, weil das Zukünftige nicht festgelegt und deshalb dem Wissen nicht zugänglich sei. Wenn dem so ist, dann ist das Handeln weder verfügbar noch wißbar. Bejaht der Gegner die Frage, ob die nicht verfügbare, nicht wißbare, nicht existente Handlung überhaupt erkennbar sei, so hat er seine Voraussetzung aufgegeben; erklärt er, er wisse nichts, worüber soll man dann noch diskutieren? 3.8.9. Widerlegung derer, die behaupten, nur Vergangenes sei verfügbar, wißbar, determiniert und existent: Sind Schöpfer und Geschöpf einander im Wissen und Handeln gleich, so hat der Schöpfer die Welt in Un-
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kenntnis hervorgebracht, was der allgemein anerkannten Annahme widerspricht, er verfüge über alle Dinge in jeder Beziehung. Dann müßte man ein Wesen annehmen, daß vollkommener, mächtiger und wissender ist als der Schöpfer. Wüßte das Geschöpf alles Geschaffene, so wäre es kein Geschöpf. Folglich weiß es nur einiges. Seine Macht, seine Verfügung und sein Wissen sind zeitlich beschränkt, so daß es schließlich etwas tut, worüber es nicht verfügt. Der Schöpfer soll nun dem Geschöpf in dieser Hinsicht gleich sein: wie kann er belohnen und bestrafen, was er nicht kennt und nicht vermag? 3.8.10. Wenn das Geschöpf etwas tun kann, worüber es nicht verfügt, so ist zu klären, was dieses Tun bewirkt und was das, was das Tun bewirkt, bewirkt. Wird eingewendet, es sei nicht statthaft, wenn eine Ursache bekannt sei, nach der Ursache dieser Ursache weiterzufragen, so ist zu erwidern: Wenn jene Ursache mit dem Verursachten nicht wesensmäßig übereinstimmt, so reicht sie zur Begründung aus. In diesem Fall aber ist die Ursache wesensgleich mit dem Verursachten, so daß man solange weiterfragen muß, bis man auf etwas stößt, das dem Handeln konträr ist. 3.8.11. Handeln ist Bewegung, deren Ursache die Wärme ist; denn Warmes ist stets aktiv und Kaltes passiv. Deshalb sind Feuer und Luft aktiv, Wasser und Erde passiv, wenn auch das Wasser aufgrund des Feuers, das es flüssig hält, eine gewisse Aktivität besitzt. Das Handeln unterliegt als Geschöpf dem Vorherwissen Gottes, weil dieser das Vergangene und das Zukünftige, also auch das Handeln noch vor dessen Ausführung, kennt. Andernfalls täte das Geschöpf gezwungenermaßen etwas, was vorher völlig unbekannt war. 3.8.12. Daß das Handeln geschaffen ist, erkennt man daran, daß es nicht in der Macht des Menschen liegt, jegliches Handeln einzustellen: Jedes Geschöpf wächst oder schwindet, tut Recht oder Unrecht ohne Unterbrechung. Wachstum ist lustvoll, Schwund schmerzlich, während richtiges und unrichtiges Handeln lustvoll oder schmerzlich sein kann. Die beiden ersten Handlungen laufen ununterbrochen ab, die beiden letzten nur über eine begrenzte Zeit. 3.8.13. Das Handeln ist ein notwendiger Bestandteil des Handelnden. Wachstum ist lustvoll, weil es Zunahme bedeutet, Schwund, Recht und Unrecht tun schmerzlich, da sie Abnahme bedeuten. Schwund kann sich auf drei Arten vollziehen: allmählich, teilweise oder mit einem Schlag. Recht und Unrecht gehören zur zweiten Kategorie, weil sie den Körper schwächen, so daß er, um nicht gänzlich zugrunde zu gehen, den Substanzverlust durch Nahrungsaufnahme ersetzen muß.
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3.9.
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Widerlegung der Dualisten
3.9.1. Zarathustra, der Feueranbeter, und Daisan nehmen, da die Schöpfung Gegensätze enthält, einen Schöpfer für das Gute und einen für das Böse an und machen somit das Geschöpf dem Schöpfer ähnlich. 3.9.2. Sie geben zu, daß der Schöpfer nicht aus Notwendigkeit, sondern aus Macht und Wissen schuf. Da der gute Schöpfer allmächtig ist, geht es nicht an zu sagen, er vermöge das Böse nicht, vielmehr wollte er es nicht erschaffen. Nach Zarathustra vermag der böse Schöpfer das Gute nicht, weil er schwach ist und alle Übel, Finsternis und Vergänglichkeit enthält. Daisan dagegen hält beide für allmächtig. Der gute Schöpfer schuf als erster, worauf der böse jeweils sogleich ein böses Gegenstück hervorbrachte, und so fort bis auf den heutigen Tag. 3.9.3. Da die Materie Substrat für Gutes und Böses ist, ist zu klären, wer sie erschaffen hat. Einige Dualisten halten sie für unerschaffen; sie werde von den Schöpfern deren Wesen entsprechend geformt, wie die gleiche Erde sowohl Zuckerrohr als auch bittere Aloe trägt. Markion steht hierin der Ansicht des Daisan nahe. Einige meinen, die Materie sei vom guten, die anderen, sie sei vom bösen Schöpfer geschaffen, wieder andere, jeder erschaffe gesondert die Materie für seine eigene Schöpfung. 3.9.4. Widerlegung der Auffassung, die Materie sei ungeschaffen und unbegrenzt: Wenn die Materie homogen ist und ihr Teil dem Ganzen entspricht, kann sie nicht unendlich sein; denn ist der Teil begrenzt, muß auch das Ganze begrenzt sein, weil in homogenen Stoffen ein Unterschied nur bezüglich des Gewichts besteht. Ist die Materie aber begrenzt, so ist sie notwendig erschaffen. Ferner kann sich die Materie als passive Wesenheit nicht gegen Zerstörung zur Wehr setzen. Da ihr Teil offenbar vernichtet werden kann, ist auch sie selbst nicht ewig. Wenn jene dies abstreiten, ohne angeben zu können, was von ihr überdauere, so sind sie widerlegt. Behaupten sie, sie könnten wegen der Subtilität der Materie den Sachverhalt nicht in Worte fassen, so ist zu erwidern: Der feinste Körper, das Feuer, ist endlich; denn man kann die von öl gespeiste Flamme der Lampe auslöschen. Wissen sie keinen feineren Körper als das Feuer zu nennen, so ist die Endlichkeit der Materie erwiesen. 3.9.5. Zutreffend ist die Lehrmeinung, Gott habe die Materie erschaffen; denn stammte sie von Iblis, so brächte der gute Schöpfer seine Kreatur aus der bösen Materie hervor und vermischte sie mit Bösem, was seiner Allmacht widerspricht. Verfolgte er aber den Zweck, durch die Vermischung das Böse zu schädigen, so stellt sich die Frage, weshalb der Böse dies zuließ. Geschah dies aus freien Stücken, so teilt er mit dem guten Schöpfer die Attribute Macht und Wissen. Sind diese gut, besitzt der Böse gute Eigenschaften; sind sie böse, besitzt der Gute böse Eigenschaften.
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Inhaltsangabe
Beides ist absurd. Behauptet der Kontrahent, beide Schöpfer könnten alles schaffen, was ihrem Wesen entspricht, die Macht des bösen sei aber geringer, so entsteht das Problem, warum der Gute den Bösen nicht vernichtet, da die Vernichtung des Bösen zweifellos etwas Gutes ist. Vermag er es, tut es aber nicht, so will er das Böse; vermag er es nicht, so ist er nicht alles Guten mächtig.
Buch II. Über die oberen Phänomene 1.
Einleitung
1.1.
Überleitung des Übersetzers
1.2. An den Beginn der Kosmologie setzt Balinüs das Bekenntnis der Einheit des Schöpfers, dem die zweifach erschaffene Kreatur gegenübersteht. 2.
Über die erste Ursache
Zuerst schafft der Schöpfer das Wort Es werde dies und jenes als selbst ursachlose Ursache aller Kreaturen; denn der von den Geschöpfen wesensmäßig verschiedene Schöpfer kann nicht selbst Ursache der Schöpfung sein, weil Ursache und Verursachtes stets in irgendeiner Beziehung übereinstimmen. Das Wort Gottes steht außerhalb des erfahrbaren Kosmos. Deshalb kann der Mensch sein Wesen nicht ergründen. 3.
Über das erste Geschöpf
Als erstes verursachtes Geschöpf entsteht durch das Wort die Handlung, nämlich die Bewegung, welche Wärme impliziert, der Geist unseres Vaters Adam. Der Körper des Menschen aber wird erst erschaffen, nachdem der Schöpfer durch Vermittlung der Wärme alle für seinen Lebensunterhalt notwendigen Dinge hervorgebracht hat. Das Aufhören der Bewegung führt zur Ruhe, welche Kälte impliziert.
4.
Über die E n t s t e h u n g von Himmel und Erde
4.1. Die Bewegung richtet sich wegen der in ihr entstandenen Wärme nach oben, so daß die subtilen Bestandteile der Materie emporsteigen und die groben, schweren zurückbleiben. Dieser ruhende, kalte Teil sehnt sich jedoch nach der Verbindung mit jenem aus ihm hervorgegangenen oberen Teil, welcher ihn rings umgibt, erwärmt und in Bewegung versetzt, so daß auch das Untere sich aufwärts bewegt. Infolge seiner Schwere bleibt es aber hinter dem zuvor Emporgestiegenen zurück.
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Inhaltsangabe
4.2. So bilden sich aufgrund der abnehmenden Intensität der Wärme 12 Abstufungen, die Ursachen der 12 Tierkreiszeichen. Nach einer weiteren Erregung der unteren Materie durch die Wärme kommen noch zwei Stufen hinzu, so daß sich der Kosmos nunmehr aus 14 Stufen zusammensetzt, sieben Himmeln und sieben Erden. 4.3. Durch die Abfolge der Bewegungen in der Materie wird Zeit konstituiert. Die Dauer des Kosmos beträgt 70000 Jahre, der Aufstieg der Wärme nimmt 48 Stunden in Anspruch. Der Raum der Welt wird durch das Abnehmen der Wärme, der Trägerin der Bewegung, mit wachsender Entfernung vom Zentrum festgelegt, weil schließlich ihr Gegensatz, die Kälte, zur Wirkung kommt und das All zusammenhält. 4.4. Bei der zweiten Erwärmung der Materie steigen gröbere Partikel auf als beim ersten Mal. Es bilden sich 14 Schichten. Jeder der sieben Erden sowie den sechs unteren Himmeln sind 1000 Jahre zugeteilt, dem siebten Himmel die restlichen 57000 Jahre. Die höhergelegenen Schichten sind wärmer, die unteren kälter und trockener. Die Mitte nimmt diese unsere Welt ein, darüber und darunter lagern je sieben Schichten. 4.5. Raum ist definiert als das, was zwischen den Begrenzungen liegt. Die Natur der Zeit ist Wärme, die des Raumes Kälte, da die der Kälte verwandte Trockenheit Eingrenzung bewirkt. 5.
Über die Entstehung der Qualitäten und Elemente
5.1. Auf die erste, 48 Stunden dauernde Scheidung der Urmaterie folgt noch keine Verbindung; deshalb wird sie verborgene Geburt genannt. Erst die zweite, welche ebensoviel Zeit in Anspruch nimmt, zieht eine Zusammensetzung nach sich. Der warme Teil der in warm und kalt geschiedenen Materie neigt sich als das männliche, aktive Prinzip über den kalten Teil, das weibliche, passive Prinzip. Aus dieser Paarung gehen als Kinder Trockenheit und Feuchtigkeit hervor, welche sich entsprechend ihrer natürlichen Affinität mit je einer der beiden ersten Qualitäten verbinden: Trockenheit vereinigt sich als männlicher Partner mit Kälte, Feuchtigkeit als weiblicher mit Wärme, da Wärme stets männlich, Kälte stets weiblich ist. Diese Paarungen bleiben unfruchtbar, weil die Partner einander nicht gleichwertig sind: Feuchtigkeit und Trockenheit waren in Kälte und Wärme verborgen und wurden lediglich durch die Aktivität der Wärme aus der passiven Kälte ans Licht gebracht. 5.2. Erst die Vereinigung von Wärme-Feuchtigkeit mit KälteTrockenheit bringt eine weitere Entwicklung, indem die vier Bestandteile sich völlig durchmischen und in neuer Kombination, Kälte-Feuchtigkeit und Wärme-Trockenheit, wieder trennen. Auf diese Weise entstehen die vier möglichen Zweierkombinationen der Qualitäten.
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5.3. Die ersten Schöpfungsphasen sind folgende: Eins, dann zwei: Wärme und Kälte, dann drei: die Verbindung von Wärme und Kälte, dann vier: die Qualitäten. Damit ist die Schöpfung der Grundelemente des Kosmos abgeschlossen, da die vier Qualitäten, welche alle Gegensätze enthalten, alle Kreaturen hervorzubringen vermögen.
6.
Über die Entstehung der sieben Sphären
Die Sphären bestehen aus Wasserdampf, der unter Wärmeeinfluß aus der unteren Materie aufsteigt und sich mit der Luft verbindet. Die feinsten Wasserteilchen, die als erste verdunsten und wegen ihrer Leichtigkeit bis zur Grenze des Kosmos gelangen, bilden die Saturnsphäre. Danach werden die Dampfpartikel mit jedem Mal gröber, schwerer und trockener. Aus ihnen entstehen unter der Saturnsphäre die Sphären von Jupiter, Mars, Sonne, Venus, Merkur und Mond.
7.
Die sieben Planeten
7.1. Die Planeten bestehen aus Lichtmaterie, welche sich durch die Einwirkung der Wärme auf die luftige Substanz der Sphären bildet. Infolge der Sphärenkrümmung, hervorgerufen durch aufsteigenden Wasserdampf und Wind, sammelt sich die Lichtmaterie im Scheitelpunkt der obersten Sphäre. — Die Sphärenkrümmung ist auch die Ursache für die runde Gestalt der Himmelskörper, da die aufsteigende Lichtmaterie dort zum Stillstand kommt und von der Trockenheit eingegrenzt wird. Nun neigt sich die Lichtmaterie herab und zieht sich in die Länge, bis schließlich ihr oberster Teil durch die Wärme der obersten Sphäre austrocknet, abreißt und zum Planeten Saturn wird. Dies wiederholt sich in der Jupiterund der Marssphäre, der Rest ballt sich in der Sonnensphäre wegen deren außerordentlicher Trockenheit zur Sonne zusammen. Die Planeten sind die Geister ihrer Sphären. 7.2. Die drei unteren Planeten Venus, Merkur und Mond entstehen aus Überschüssen der Lichtmaterie der oberen Sphären, die nach unten verdrängt werden. Der Anteil der Mondsphäre ist inhomogen, weil er sich aus Überschüssen der sechs übrigen Planeten zusammensetzt. Der aus der Sonne stammende Teil wird zum Mond, den Rest verstreuen Winde als Fixsterne in den Bahnen der Mondsphäre. 7.3. Die Sonne ist der größte und hellste Planet, weil sich in der mittelsten, ausgewogensten Sphäre der größte Teil der Lichtmaterie sammelt. Bei ihrer Entstehung befindet sie sich in Libra 15 ° 30'.
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8.
Inhaltsangabe
Über die E n t s t e h u n g der Tierkreiszeichen
8.1. Die Zodiaka sind zusammengesetzt aus Lichtüberschüssen der Planeten selbst und aus Überschüssen der Nahrung, welche diesen von unten her zugeleitet wird. Die Zeichen dienen jeweils dem Planeten als Häuser, dem sie ihren Stoff verdanken. Die Häuser des Saturn liegen nebeneinander im obersten Teil der Sphäre, die der übrigen Planeten schließen sich, je eines zu jeder Seite, nach unten hin an, da die Sphären nach innen zu eine immer stärkere Krümmung auf weisen: Saturn: Capricornus (kalt-trocken), Aquarius (warm-feucht), Jupiter: Sagittarius (warm-trocken), Pisces (kalt-feucht), Mars: Scorpius (kalt-feucht), Aries (warm-trocken), Venus: Libra (warm-feucht), Taurus (kalt-trocken), Merkur: Virgo (kalt-trocken), Gemini (warm-feucht), Sonne und Mond besitzen nur je ein Haus. Die Sonne verbraucht nämlich ihre gesamte Nahrung, so daß keine Nahrungsüberschüsse vorhanden sind. Das Haus der Sonne, Leo (warm-trocken), schließt sich nicht an eines der Marshäuser an, sondern liegt zusammen mit dem Mondhaus, Cancer (kalt-feucht), im untersten Teil der Sphäre. 8.2. Die Mondsphäre ist wegen der ständig von der Erde aufsteigenden Ausdünstungen wellig, Meereswogen oder Sandverwehungen vergleichbar. In diesen Wellen setzen sich die Überschüsse der Planetenmaterie als verstreute Sterne ab, während die Planeten alle im höchsten Punkt ihrer Sphären verharren, wie Wassertropfen an der Wölbung eines Glasgefäßes haften. Nunmehr sind seit Beginn der Schöpfung dreimal 48 Stunden vergangen.
9.
Über die Erde und die Gebirge
9.1. Nach der Verdunstung des Sphärenstoffs bleibt mit viel Trockenheit gemischtes Wasser zurück, das wegen seiner Grobheit von der Wärme nicht verdampft, sondern verfestigt wird. Die feuchte Erde trocknet aus, das Wasser verdichtet sich zu Stein, so wie Salz auskristallisiert: Es entstehen Gebirge. Daß diese aus Wasser gebildet sind, erkennt man noch heute daran, daß die Berge in wasserreichen Regionen höher sind als in wasserarmen. 9.2. Nachdem Himmel und Erde etabliert sind, bringt der Schöpfer in weiteren sechs Stunden die übrigen Kreaturen hervor: drei Klassen von Engeln, vier Arten von Mineralien, je fünf Pflanzen- und Tiergattungen und den Menschen. Somit nimmt die Schöpfung insgesamt 150 Stunden oder 61/4 Tage in Anspruch.
Buch II. Über die oberen Phänomene
10.
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Über die Winde
10.1. Wind entsteht, wenn die Wärme aus der Erde Ausdünstungen aufsteigen läßt, die am Sphärengewölbe aufgehalten, seitlich abgelenkt und in kreisende Bewegung versetzt werden. Diese teilt der Dampf der Sphäre mit. Die Sphärenbewegung wirkt wiederum auf den Wind zurück und verleiht ihm eine zusätzlich Bewegungskomponente. 10.2. Der erste Wind ist der warm-feuchte Südwind, der aus einer warm-feuchten Gegend weht. An seiner Entstehung sind Wärme als Wirkursache und Feuchtigkeit als Stoffursache beteiligt. Wind ist eine Strömung aus einer bestimmten Richtung; denn wenn er von allen Richtungen her wehte, könnte man nicht von Ruhe oder Bewegung sprechen. Wenn sich der Wind nach unten wendet und infolge seiner Entfernung von der Wärmequelle abkühlt, wird er zum kalt-feuchten Westwind. Weitere Abkühlung bewirkt Ruhe, so daß der kalt-trockene Nordwind entsteht, der durch neuerliche Bewegung und Erwärmung zum warm-trockenen Ostwind wird. 10.3.
Zwischen den vier Hauptwinden entstehen acht Zwischen winde: an-nakbä' zwischen Ost und Süd, ad-dägin zwischen Süd und West, al-azyab zwischen West und Nord, al-hargaf zwischen Nord und Ost, al-haiea zwischen Ost, an-nakbä' und Süd, särüf zwischen ad-dägin, West und al-azyab, ein namenloser Wind zwischen West, al-azyab undNord, al-'aqim zwischen Nord, al-hargaf und Ost.
Die zwölf Winde entsprechen in Anzahl und Temperament den Tierkreiszeichen. 11.
Über die Bewegung der P l a n e t e n
Der Wind setzt die Himmelssphären in Bewegung. Dabei geraten die an ihnen haftenden Planeten in gegenläufige Bewegung, da der mit der Sphäre wehende Wind eine entgegengesetzte Luftströmung bewirkt.
12.
Über die E x a l t a t i o n e n und Depressionen der Planeten
12.1. Die Geburtsorte der Planeten sind die Orte ihrer höchsten Macht im Tierkreis: Sonne: Aries 19°, Mond: Taurus 3°, Saturn: Libra 21°, Jupiter: Cancer 15°, Mars: Capricornus 28°, Venus: Pisces 27°, Merkur: Virgo 15°.
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Inhaltsangabe
12.2. Diesen Punkten gegenüber liegen jeweils die Orte ihrer Vernichtung, ihres Verluste von Bewegung und Macht. Bei ihrem Umlauf passieren die Planeten nacheinander den Osten, der sie erwärmt, den Süden, der sie befeuchtet, den Westen, der sie abkühlt, und den Norden, der sie trocknet.
13.
Über die Mischung der Planeten
13.1. Saturn ist überwiegend kalt-trocken, weil seine übermäßig heiße Sphäre ihn austrocknet und die Trockenheit Kälte nach sich zieht. Das kalt-trockene Temperament des Planeten und das warm-feuchte seiner Sphäre halten einander das Gleichgewicht wie im menschlichen Organismus die warme Leber und die kalte Milz oder wie die Sonne und die Kälte (Schnee) der Atmosphäre, damit die Welt nicht durch ein Übermaß an Wärme oder Kälte verdirbt. Die Formursache eines jeden Dings ist die ihm angemessene Mischung, seine Stoff Ursache die jeweils vorherrschende Qualität. Jupiter wirkt mäßigend auf die beiden Unglücksplaneten, den warm-trockenen Mars und den kalt-trockenen Saturn, da er weder übermäßig warm noch übermäßig kalt und austrocknend ist; daher gilt er als glücksbringend. Die übrigen Planeten besitzen teils heil-, teils unheilvolle Züge. 13.2. Die Sonne befindet sich in der mittelsten Sphäre, weil sie die Aufgabe hat, wie ein Brennglas Wärme und Licht von oben auf die Erde zu lenken. Sie ist warm-trocken, ihre Sphäre kalt-feucht wie die des Mars, doch unterscheiden sie sich in der Farbe: Die Sonnensphäre ist weiß-staubfarben, die Marssphäre gelb-grün-rot-golden, die Jupitersphäre weißstaubfarben, die Saturnsphäre als hellste und klarste staub-rot-yäqütfarben, Merkur- und Venussphäre gelb-grün-gold-rot-mischfarben, die Mondsphäre grün-weiß gesprenkelt. Die Farbunterschiede beruhen auf den unterschiedlichen Anteilen an Wärme, Feuchtigkeit und Trockenheit. — Planet und Sphäre ergänzen einander wie Körper und Geist. 13.3. Die drei unteren Sphären, die zwischen der Wärme der obersten Sphäre und der Kälte des Weltzentrums stehen, sind aus beidem gemischt. Die Sonne als Planet mit der ausgewogensten Qualitätenmischung verteilt die Farben entsprechend der Aufnahmebereitschaft der Körper. Die Farben der unteren Sphären entstehen durch Reflexion von Licht und Wärme aus der obersten Sphäre an der Sonne, so wie farbiges Glas die Erde färbt, wenn Sonnenstrahlen darauf fallen, nur daß hierbei keine dauerhaften Farben entstehen.
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14.
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Über die erste Planetenbewegung
Die Sphärenbewegung wirft die Planeten jeweils aus einem ihrer Häuser in das andere, Sonne und Mond aus den Exaltationen in die Häuser: Saturn aus Aquarius in Capricornus, Jupiter aus Sagittarius in Pisces, Mars aus Aries in Scorpius, Sonne aus Aries in Leo, Venus aus Libra in Taurus, Merkur aus Gemini in Virgo, Mond aus Taurus in Cancer. 15.
Über die E r s c h a f f u n g der Engel
15.1. Die drei Ordnungen der intelligenten Pneumata sind aus verschiedenen Stoffen erschaffen: aus der Wärme des Windes, aus dem Licht des Feuers und aus dem Strömen des Wassers. Jede Ordnung umfaßt vier Klassen, je eine aus der warmen, der kalten, der trockenen und der feuchten Komponente des Grundstoffs. 15.2. Als feinstoffliche, unvergängliche Wesen haben sie weder Teil am groben Element Erde noch sind sie aus mehreren Elementen zusammengesetzt, da Zusammensetzung mit Vergänglichkeit einhergeht. Sie werden durch Bebrüten und anhaltende Erwärmung des jeweiligen Elementes erzeugt, zuerst aus dem ausgewogensten, der Luft, dann aus dem gröbsten, dem Wasser, schließlich aus dem feinsten, dem Feuer. 15.3. Da die Intelligenzen nicht zusammengesetzt sind, erleiden sie keine Beeinträchtigung infolge innerer Gegensätze. Als Lichtwesen haben sie keinen grobstofflichen Körper und beanspruchen daher keinen Raum. Deshalb erfüllen sie den ganzen Kosmos, in dem es keinen leeren Raum gibt, ohne die anderen Geschöpfe zu verdrängen. 15.4. Die Elementargeister hausen in den Elementen, aus denen sie entstanden sind, die Planetengeister vollziehen in den Sphären mit den Planeten deren Umläufe mit ihren Auf- und Untergängen. 15.5. Die Pneumata sind die zahlreichsten unter den Geschöpfen, weil sie wegen ihrer einfachen Natur unsterblich und zudem fortpflanzungsfähig sind. Besäßen sie einen Stoffkörper, bliebe mit der Zeit kein Platz mehr für die übrigen Geschöpfe. 15.6. Die Saturnpneumata in der obersten Sphäre werden von ihrer außerordentlich feinen Natur in die Höhe gezogen, so daß sie stets auf-
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Inhaltsangabe
recht stehen und sich nicht niedersetzen können. Aus der Wärme des Feuers geschaffen, sind sie hart und streng. Deshalb sind sie für eine Funktion im irdischen Bereich ungeeignet und obliegen ausschließlich dem Lobpreis des Schöpfers. Die Pneumata unterscheiden sich nämlich nach dem Grad ihrer Feinstofflichkeit, ihrer Bewegung und ihrer Entstehungszeit. 15.7. Die Jupiterpneumata sind aus Wasser geschaffen und deshalb von ruhigem, ausgewogenem Temperament. Während sie mit dem Planeten umlaufen und seine Recht- und Rückläufigkeiten mitvollziehen, loben sie ohne Unterlaß ihren Schöpfer. 15.8. Obgleich die aus dem Licht des trockenen Feuers erschaffenen Marspneumata äußerst hart und grimmig sind, gehorchen sie widerspruchslos dem Befehl Gottes. Für Aufgaben im irdischen Bereich sind sie zu unbarmherzig; daher obliegt ihnen neben der Begleitung des Planeten das Jubilieren. 15.9. Da die Sphären des Mars und des Saturn extrem heiß und dadurch unheilvoll sind, ist zum Ausgleich Jupiter zwischen sie gesetzt, um ihre schädlichen Wirkungen zu mildern. 15.10. Der größte Planet, die Sonne, leitet von der mittelsten Sphäre aus Licht und Wärme nach unten und Nahrung nach oben. Sie gleicht der Leber, der Mond dem Magen. Die Leber kocht die vom Magen aufgenommene Nahrung zu Blut und verteilt sie im ganzen Organismus. Im Kosmos zieht die Sonne feuchte und trockene Ausdünstungen von der Erde an, der Mond nimmt sie auf, assimiliert sie durch Kochen und reicht sie an die Sonne weiter, welche sie nach weiterem Kochen den oberen Planeten zuführt; von dort gelangen sie schließlich zu den unteren Planeten. In der Phase des Zunehmens zieht der Mond Ausdünstungen an, in der des Abnehmens gibt er sie an die Sonne ab. So garantieren beide durch ihr Zusammenwirken den Bestand des Kosmos. 15.11. Im Gegensatz zu den strengen, harten und grimmigen Pneumata der oberen Sphären sind die der vier unteren Sphären freundliche, liebevolle Wesen, weil sie aus Wind und Pneuma geschaffen sind. Deshalb obliegt ihnen die Sorge für den Menschen. Die Sonnenpneumata regieren die Geister der tieferen Sphären. Sie bewegen unter beständigem Lobpreis den Sonnenwagen über den Himmel und bedecken und enthüllen die Sonne. Sie sorgen für das Wohlergehen der Welt, indem sie die Fortpflanzung von Mensch und Tier und das Reifen der Früchte überwachen. Weil sie die Kreatur vor den Anschlägen Satans und seiner Söhne bewahren, heißen sie Engel: sie beherrschen die Satane. 15.12. Die freundlichen, schöngestaltigen, wohlriechenden Venuspneumata sind barmherzige Wesen, die aus Liebe zu den Sonnenpneumata deren Anweisungen befolgen. Sie kümmern sich um die Vereinigung von Männchen und Weibchen zum Zwecke der Fortpflanzung.
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15.13. Merkur heißt Wezir und Sekretär der Sonne, weil seine Pneumata den Sonnengeistern als Diener beigegeben sind, sich stets in deren Sichtweite aufhalten und wie Wezire ihrer Befehle harren; denn sie bewegen sich mit ihrem Planeten meist in den Strahlen der Sonne. Im irdischen Bereich kümmern sie sich um die jungen Pflänzchen und Tierkinder, damit die neidischen Satane nicht zerstören, was der Mensch zum Lebensunterhalt braucht. Im besonderen ist ihnen die Erziehung der Menschenkinder unterstellt, eine verantwortungsvolle Aufgabe, da dem Menschen das erste Geschöpf, der Geist, innewohnt und er durch seine Vernunft und Kunstfertigkeit die gesamte Schöpfung beherrscht. Wie die Sonne die Fortpflanzung, so überwacht der Merkur wegen seiner Luftnatur das Wachstum der Geschöpfe. Obgleich die Merkurpneumata von Natur barmherzig und sanftmütig sind, vollführen sie gelegentlich Bewegungen, die denen des ungezügelten Mars ähneln. Diese wilden Bewegungen des Merkur sind die Ursache für den Jähzorn, den man bisweilen an Kindern beobachtet. 15.14. Die Pneumata bewirken die Bewegungen von Sonne und Mond, aufgrund derer die Sonne dem wachsenden Mond Licht mitteilt und es vom abnehmenden wieder zurücknimmt. 15.15. Die Mondpneumata sind schön, freundlich und menschengestaltig; sie stehen dem Menschen räumlich und wesensmäßig am nächsten und sind daher weniger streng als die oberen Pneumata. Sie schützen Tiere, Pflanzen und vor allem die Menschen, denen sie bisweilen in sichtbarer Gestalt erscheinen. Ferner haben sie die Aufgabe, mit Hilfe von Sternschnuppen die Satane davon abzuhalten, den Himmlischen Rat zu belauschen, wenn die Sonnenpneumata die Ereignisse des kommenden Tages besprechen. Sie verhindern auch, daß die Teufel, die dem Menschen Essen und Trinken neiden, die Saat in der Erde zerstören. 15.16. Die Verteilung der Pneumata auf die Himmels- und Elementsphären hängt ab von dem Stoff, aus dem sie erschaffen sind, und der Feinheit ihrer Konstitution; die Feuerengel sind mit den Sonnenpneumata identisch. 15.17. Die unterste Klasse bildet der aus der trockenen Wärme des Salzwassers erschaffenen $aitä*Ü mit seinen Söhnen, grob, häßlich, übelriechend und von rebellischem, zerstörerischem Charakter. 15.18. Die Engel sind in drei vierfach gegliederte Ordnungen unterteilt, welche je eine besondere Gestalt aufweisen. Die Klasse der Samürä, aus der Hitze des Feuers geschaffen, ist blauäugig, kurzbeinig, dickbäuchig und langgesichtig. 15.19. Die Zahl der Flügel ist abgestuft nach der Feinstofflichkeit der Engel. Die erste Ordnung (Wind-Intelligenzen) besitzt vier, die zweite (Feuer-Intelligenzen) sechs, die dritte (Wasser-Intelligenzen), welche dem Menschen am nächsten steht, zwei, die Satane nur einen einzigen Flügel.
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Inhaltsangabe
Die Feuerwesen halten sich in den drei obersten Sphären (Saturn, Jupiter, Mars) auf, die Luftwesen in den drei folgenden (Sonne, Venus, Merkur), die Wasserwesen in den drei untersten (Mond, Luft, Wasser), die aus Salzwasser erschaffenen Satane in der Erde. 15.20. Die vier Ordnungen heißen Cheruben, Seraphen, Wächter und Träger. Die Cheruben sind langgesichtig und feurig-weiß, die Träger Wesen von verschiedener Tiergestalt, welche mit den Seraphen die dem Irdischen abgewandten oberen Engelordnungen bilden. Cheruben und Wächter dagegen, frohe, blühende Wesen, die sich weder Schlaf noch Nahrung gönnen, lenken im Raum unterhalb der Marssphäre alles irdische Geschehen. 15.21. Die Engel sind von sehr unterschiedlicher Größe. Einige berühren mit dem Kopf den Himmel und mit je einer Hand den Osten und den Westen der Welt, andere haben nur Menschengröße. Die schnellsten durchmessen die Welt von Osten bis Westen in einem Augenblick, die langsamsten, die einflügligen Satane, in einer Stunde. 15.22.
Zusammenfassung des Kapitels über die Engel.
15.23. Nach der Erschaffung der Engel beginnt erstmals das Licht zu leuchten, worüber die Engel in einen Lobpreis Gottes ausbrechen. 15.24. Planet und Sphäre können nicht einer ohne den anderen existieren, da sie einander ergänzen und am Leben erhalten wie Körper und Geist.
16.
Über die A n f ä n g e der S c h ö p f u n g
16.1. Die beiden Urkräfte des Kosmos sind Wärme und Kälte, welche Trockenheit und Feuchtigkeit hervorbrachten. Die vier Elemente, die Mütter, sind Paarungen jener vier einfachen Wurzeln: Feuer besteht aus Wärme und Trockenheit, Wasser aus Kälte und Feuchtigkeit, Luft aus Wärme und Feuchtigkeit, Erde aus Kälte und Trockenheit. 16.2. Die zweite Zusammensetzung der Qualitäten bringt die Welt hervor, beginnend mit den vier Weltgegenden. Der Osten ist warmtrocken, der Süden warm-feucht, der Westen kalt-feucht, der Norden kalt-trocken. 16.3. Die kalt-trockene Erde ruht wegen ihrer Schwere, Kälte und Zusammenziehung durch die Trockenheit im Weltzentrum. Die nach oben strebende Wärme zieht Feuchtigkeit mit sich, so daß sich der Raum zwischen Himmelsgewölbe und Erde mit warm-feuchtem ruhendem Wind, das ist die Luft, füllt. Schwere Kälte im Verein mit Feuchtigkeit wird mangels einer komprimierenden Kraft zu Wasser, das mit der Erde zusammen das Zentrum bildet. Da die Wärme die Atome weder aufspalten
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noch verdampfen kann, verbindet sie sich mit ihnen zu Feuer, das die übrigen Elemente durchdringt und keine gesonderte Sphäre einnimmt. 17.
Über die Winde
17.1. Das Fundament der Welt besteht aus drei Schalen, welche durch die Räder des Wassers (kalt-feucht) und des Feuers (warm-trocken) getrennt sind. 17.2. Sobald sich die Sonne aus ihrem höchsten Stand in Gemini in die Winterzeichen begibt, kühlt die Luft ab. Die von der Luft gespeicherte Sonnenwärme zieht sich in die Erde zurück, verstärkt dort die Wärme des Feuerrades und versetzt es in Bewegung, so daß dessen Wärme beim Aufsteigen Wasser aus dem Wasserrad verdampft. Dieser Dampf assimiliert sich der Luftschicht als ruhender Wind und wird, von der kühlen Luft komprimiert, zum wehenden Wind, da Wind durch den Zusammenstoß von Luftmassen entsteht. 17.3. Entsteht der Wind im Osten und stößt die Luftmassen nach Westen, heißt er Ostwind (warm-trocken), entsteht er im Westen, Westwind (kalt-feucht), entsteht er im Süden, Südwind (warm-feucht), entsteht er im Norden, Nordwind (kalt-trocken). Wie im ruhigen Meer beim Aufkommen von Wind aus einer bestimmten Richtung eine Bewegung entsteht, die man als Wellen bezeichnet, so nennt man die von den Ausdünstungen bewegte Luft Wind. 17A. Nordwind ist kalt, weil er im Winter aus feuchter Erde aufsteigt und infolge der akzidentiell in der Luft vorhandenen Kälte abkühlt. Sommerwinde sind warm, weil im Sommer in der Ausdünstung Trockenheit vorherrscht und die in der Luft gespeicherte Sonnenwärme ihre Eigenwärme verstärkt. 17.5. Daß Feuchtigkeit von Natur aus vor Wärme flieht, kann man mit einem durchlöcherten Luftschlauch zeigen, den man in die Nähe eines Feuers bringt: Die eingeschlossene Luft entweicht stets nach der dem Feuer abgewandten Seite. 18.
Über Tag und Nacht
18.1. Wenn die Sphäre vom Wind in Bewegung versetzt wird, stoßen ihre Teile einander an und vollführen einen Umschwung, bei welchem zunächst das Licht (Sonne), danach die Finsternis über dem Horizont ist. Die Zeit vom Erscheinen des Lichts bis zum Anbruch der Dunkelheit heißt Tag, die von Einbruch der Dunkelheit bis zum Erscheinen des Lichts Nacht.
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Inhaltsangabe
18.2. Tag und Nacht sind die Folge des Sphärenumschwungs und der Fortbewegung der Sphärenabschnitte. Licht ist nach oben strebende Wärme, Dunkelheit nach unten sinkende Kälte; daher ist das Obere hell und das Untere dunkel. 18.3. Durch den Sphärenumschwung gelangt das Obere nach unten und das Untere nach oben. Diese Umwälzung ist die Ursache für die Vereinigung von Geist und Körper beziehungsweise Feinem und Grobem. 18.4. Der Tag empfängt sein Licht von der großen Leuchte des Kosmos, der Sonne, welche die Welt erwärmt und vor den schädlichen Wirkungen der Kälte bewahrt; die Nacht bricht an, wenn die Sonne unter der Erde verschwindet. Als lebenspendendes Prinzip des Alls erhält sie die Pflanzen, läßt die Früchte reifen als Nahrung für die Tiere und hält mit ihrer Wärme allen Schaden von der Luft fern, welche die Seelen der Tiere ernährt. Wegen dieser besonderen Funktion nimmt die Sonne unter den Planeten den mittelsten Platz ein.
19.
Über die Gestalt des Weltalls
19.1. Die sieben Planetensphären sind einem Ei vergleichbar. Gewölbt wie die Kuppeln von Bädern, liegen sie ineinander wie Rindenschichten um einen Baum. Ihre Zwischenräume enthalten von Atomen erfüllte Luft. 19.2. Mit Ausnahme der Mondsphäre - sie enthält auch die Fixsterne befindet sich in jeder der einer Eischale vergleichbaren Sphären ein Planet, im Zentrum ruht wie das Dotter im Ei die rings von Feuchtigkeit umgebene Erde. 19.3. Wegen ihrer Subtilität nimmt die Wärme den obersten und den untersten Platz im All ein und hält die übrigen Elemente zusammen. Deshalb befinden sich die subtilen, feurigen Sphären und Planeten teils über, teils unter der Erde. 19.4. In der unterirdischen Sphärenhälfte liegt die das All umgrenzende Feuerschicht unter der Wasserschicht und verhindert, daß diese aufgrund ihrer Schwere nach unten sinkt, während sie selbst durch die Schwere des Wassers am Emporsteigen gehindert wird, so daß sie einander im Gleichgewicht halten. Aus Wärme und Wasser entsteht ein Dampf, der als Luft die Erde trägt, damit sie nicht durch ihre natürliche Schwere aus dem Weltzentrum stürzt; die Erde ihrerseits verhindert, daß die leichtere Luft nach oben entweicht. Dieses Gleichgewicht der Elemente in der unteren Sphärenhälfte ist die Ursache dafür, daß die Erde rings von Wasser umgeben ist. 19.5. Bei der ersten Scheidung der Urmaterie strebt das homogene Feine unter Wärmeeinfluß nach oben und erfüllt den gesamten Raum über
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der Erde. Deshalb weicht das nachfolgende Feine, obgleich seiner Natur nach emporstrebend, in die untere Sphärenhälfte aus. 19.6. Da der nach oben und unten aufsteigende Dampf aus gleichartigen Teilchen besteht und von derselben Kraft bewegt wird, bildet er eine gleichmäßige umhüllende Schale, abgestuft in sieben Sphären, in deren Mitte die Erde ruht. Sie ist in eine feuchte Schicht gehüllt, damit nicht die Sphäre bei ihrem Umschwung an der groben Erde reibt und in ihrer Bewegung gehemmt wird. 19.7. Die beim Sphärenumschwung entstehende Wärme verstärkt die vom Wind verursachte Sphärenbewegung, so daß Oben und Unten in der Sphäre ständig vertauscht werden; die Erde aber verharrt wie das Dotter unbewegt in der Mitte. 19.8. Wenn die Sphäre umzuschwingen beginnt, geht Aries mit der Sonne als Aszendent auf; sobald er im Westen untergeht, erscheint im Osten das siebente Zeichen, Libra, und so fort. Stets befinden sich sechs Zeichen über und sechs unter dem Horizont, so daß die Sphäre einem sich drehenden Wasserrad mit zwölf Schaufeln gleicht. 19.9. Die Sphärenbewegung bewirkt die Vermischung von groben und feinen Dingen, Körpern und Geistern; nunmehr bilden sich aus den vier Elementen die irdischen Kreaturen, deren unterschiedliche Zusammensetzungen bestimmt werden von ihrem quantitativen Verhältnis, dem Ort und der Zeit. 20.
Über die Ursachen der Wolken und des Regens
20.1. Die heiße Sonne wirft ihre Strahlen auf die Erde, wird jedoch von der Luftfeuchtigkeit daran gehindert, alles zu verbrennen. Statt dessen zieht sie eine trockene und eine feuchte Ausdünstung zu sich empor, wobei die trockene vor der Sonnenhitze ins Innere der feuchten flüchtet. Von den trockenen Dünsten nährt sich die Sonne, von den feuchten die Luft. 20.2. Wenn sich die Sonne unter der Erde aufhält, erregt ihre Wärme die unterirdischen Wasser, so daß Dampf aufsteigt, der die Luft ernährt, damit sie ihrerseits Tieren und Pflanzen den lebensnotwendigen Atem spenden kann. 20.3. Kühlt sich die Luft nach Sonnenuntergang ab, verdichtet die komprimierende Kälte den Dampf, und die Winde treiben ihn zusammen. Dabei bilden sich oberhalb und unterhalb des Windes Gegenströmungen, welche die Wolke zusammenpressen. Die hierbei auftretende Wärme verwandelt die Wolke wieder in Wasser, das kraft seiner Schwere zur Erde fällt.
102
21.
Inhaltsangabe
Über die Ursachen des Hagels
Hagel bildet sich, wenn die von den Winden zusammengepreßte Wolke durch starke Luftkälte abgekühlt wird, so daß das Wasser gefriert. Die Größe der Hagelkörner richtet sich nach der vorhandenen Wassermenge und der Heftigkeit der auspressenden Winde. 22.
Über die Ursachen des Schnees
Schnee ist gefrorener Dampf; er entsteht, wenn die Wolke nicht von Winden komprimiert wird. 23.
Über die Ursachen des Eises
Wenn die Luft sehr kalt ist, vertreibt die Kälte aufgrund ihrer natürlichen Affinität zum Wasser jene Wärme, welche das Wasser bis dahin am Gefrieren hinderte. 24.
Über die Ursachen von Donner und Blitz
Bei starker Wärmeeinwirkung trägt der Dunst viele grobe Erdteilchen mit sich empor. Wenn er sich infolge der Luftkälte und der Zusammenpressung durch die Winde zur Wolke verdichtet, schlagen jene groben Teilchen aneinander und verursachen das Geräusch des Donners; gleichzeitig entsteht durch den Zusammenprall ein Feuerfunke, so wie beim Zusammenschlagen von Steinen ein Geräusch und ein Funke wahrzunehmen sind. 25.
Ü b e r die Ursachen von Regenbogen und Halo
25.1. Wenn sich in der Luft viele feuchte, ein wenig von Kälte verdichtete Dünste ansammeln, können die Sonnenstrahlen diese Dünste nicht durchdringen, sondern werden zurückgeworfen. Dabei entstehen die Regenbogenfarben, die einen auf der Erde aufstehenden Bogen bilden. 25.2. Höfe um Sonne und Mond entstehen, wenn der durch Kälte verdichtete Dunst von den Winden noch nicht zu einer Wolke zusammengepreßt ist. Treffen die Strahlen eines Gestirns auf diesen Dunst, werden sie so zurückgeworfen, daß zwischen Gestirn und Dunst ein ringförmiges Gebilde entsteht, weil die Strahlen nach allen Seiten ausgesandt wurden.
Buch III. Über die Mineralien 1.
Einleitung
1.1.
Themenstellung
l .2.
Über Mineralien, Pflanzen und Tiere
Der Sphärenumschwung bewirkt im irdischen Bereich zunächst die Vermischung von Grobem mit Grobem. Dabei entstehen durch die Verbindung der Elemente Steine und Metalle in ihren Gruben. Weil die Sphäre anfangs schwach, finster und unbeseelt ist, sind es schwache, tote, seelenlose Körper. Die Planeten, die hierauf aus den subtilen Bestandteilen der Urmaterie entstehen, bilden die Seelen der Sphären. Dementsprechend erhalten nun auch im sublunaren Bereich die Körper eine Seele, die wie die Sphärenbewegung noch schwach ist: Es entstehen Pflanzen, welche über die Erdoberfläche emporwachsen. Der rasche, kräftige Sphärenumschwung schließlich führt zur Entstehung der Tiere, welche die Fähigkeit der Ortsbewegung besitzen. 1.3. Die drei Naturreiche folgen dem Vorbild der Sphärenwelt, die aufgrund ihrer höheren Natur die irdischen Vorgänge regelt. l .4. Wie die Sphäre anfangs nur eine Kraft besitzt, verfügen auch die Mineralien nur über eine Dynamis. Entsprechend der Einteilung der Sphäre in 360 Grade gibt es 360 Arten von Mineralien. Durch die Planeten tritt eine zweite Dynamis, die Seele, hinzu, so daß die aus Körper und Seele zusammengesetzten Pflanzen in doppelter Zahl (720) erschaffen sind. Der volle Sphärenumschwung bringt eine dritte Dynamis mit sich, so daß die Zahl der aus Körper, Seele und Pneuma gebildeten Tiere das Dreifache (1080) ausmacht.
2.
Über die Metalle
2.1. Die subtilsten unter den Mineralien sind die Metalle, sieben an der Zahl in Analogie zu den Planeten. 2.2-8. [Da die Eigenschaften der Metalle nach einem stereotypen Schema abgehandelt werden, werden sie der besseren Übersicht halber in einer Tabelle zusammengestellt.]
104
Inhaltsangabe
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hubüb hadid: S.' 104, 199 hafif: S. 209 häfm-»al-wiläda al-häfiya häfiza: S. 1558 häfizün: S. 190 al-hai'a: S. 93, 181 al-haifa: S. 181 haiy: S. 209 äl-hakim: S. 2754, 36, 159, 165 al-hakim al-auwal: S. 165 hukamä': S. 204 hakkarah (hebr.): S. 1544 halaqa 1-halaq: S. 15616 al-häliq: S. 159 hälh: S. 159 äl-hamala: S. 189 f. hamalat al-'ars: S. 190109 hämid: S. 223 hanäyä: S. 191 haraka: S. 174
Indices hardal, habbat -: S. 167 äl-hargaf: S. 93, 181 harr: S. 209 harr al-kiyän: S. 40, 211 harr at-ta'fin: S. 40 harr at-tibah: S. 40 härsml:'s. 20l20 hasarät al-ard: S. 208 hatt -» hisäb hauna (syr.): S. 1544 hayät -» ruh al-hayät äl-hazana:S. 189 f. hazanat al-kursi: S. 190104 hidäna: S. 184 higlra rasäsiya: S. 204 hilm: S. 154 himma: S. 154 al-hina: S. 181 hirrif: S. 223 al-hisab alladi huwa sabab al-kitäb wa-1-hatt: S. 155f. " hitml: S. 225 hokmah (hebr.): S. 1544 hubüb: S. 208 hukami -> hakim hulw: S. 223 husäbä (syr.): S. 1544 ihtalata: alladi lä yahtalit: S. 159 ihwän: S. 205 'ikris: S. 121, 211 ilah: lä iläh gairahü: S. 159 f. 'illa:S.156f., 209 'ilm: S. 154, 155 infasala: alladi lä yanfasil: S. 159 infi'äl: S. 69"2, 16878 al-insän al-qadim: S. 17422 intaza'a: S. 17629 iqtadaha: uqtudihat: S. 224 isbah -»fäliq al-isbäh istidä' ilä halfihi: S. 196 ittasala: alladi lä yattasil: S. 159 kaifiya: S. 69112 kala': S. 208 kalima: S. 172 f. al-kalima al-mutaea: S. 161 kalimät mu'allaqät: S. 443S käna: li-yakun kadä wa-kadä: S. 172 kun:S. 5l33, 172f. karübä:S. 189 f. karübin: S. 190103 kasara: S. 210 kätib: S. 187
Indices kaun: S. 159 f. alladi yakünu ba'd al-kaun: S. 159 alladi käna qabl al-kaun: S. 159 kimiyä': S. 38 kitäb -» hisäb kiyän: S. 209 -» harr al-kiyan kühl: S. 205 kun -» käna kursi -» hazanat al-kursi al-latif: S. 159 läzuward: S. 204 mada'ä (syr.): S. 1544 ma'din: S. 197 mafül: S. 16878 mahasabah -»tub ha-mahasabah maiyit: S. 209 makän: S. 68 al-mala' al-a'lä: S. 188 malä'ika: S. 184,186 malä'ika giläz sidäd: S. 18576 malaka: S. 186 mälih: S. 223 ma'mul: S. 161 maqäla: S. 4217 marqasltä: S. 204 martak: S. 205 ma'sar ar-rüm: S. 53, 167 al-mawalid at-taläta: S. 197 müh: S. 205 " miqdar: S. 168 al-miskin: S. 711S mitäl: S. 161 mu'annat: S. 209 mudäb -»al-agsad al-mudaba mudakkar: S. 209 mudF: S. 209 mufrad -* al-usül al-mufrada mugarraba: S. 33 mugdi: S. 225 mugni: S. 209 muhdat: S. 54 muhriq: S. 209 muhtäg: S. 209 mukauwin: S. 159, 16051 mulk: S. 169 mumsik: S. 225 munfasil: S. 155 muntin: S. 226 muqabbid: S. 224, 225 murr: S. 205, 223 mushaf: S. 33
mutafakkira: S. 1558, 184 mutahaiyila: S. 1558 mutaharrik: S. 209 mu'ti:' S. 225 mu'ti: S. 209 munasil: S. 155 muzlim: S. 209 naft: S. 205 an-naggär: S. 23 naiyir: S. 209 an-nakbä': S. 93,180 naqala: S. 32 när: S. 224 nasaha: S. 32 na't -»nu'üt nätiqa: S. 155* naza'a: S. 17629 niya: S. 154 nizäm: S. 155 nuhäs: S. 104, 199 nuffa: S. 155 nu'üt: S. 161 parusutä (syr.): S. 1544 qabl: S. 159 qabl an yatimma s-sai': S. IST23 lä qabl lahü: S. 159 qäbüd:S. 209 qabül: S. ISO47 qadar: S. 168 qädir: S. 159 qadir: S. 165 qäla: anä qä'il: S. 67 qalqanrät: S. 32 qär: S. 205 qasd ru'üsinä: S. 192 qass: S. 49, 164 qaswa: S. 190 qaul: S. 172 qaus al-gimäm: S. 196 qibliya:S. 181 qusür: S. 217 ar-rabb: S. 164 rahim: S. 212 ar-rahim: S. 159 f., 164, 165 ra's: S. 68 -> qasd ru'üsinä rasäs: s! 20433a ratb: S. 209 rayahin: S. 208 riyäh hiyä'a: S. 181
235
236
Indices
ruh: S. 174 ruh al-hayät: S. 219 ar-rühäni: S. 164 rühäniyün: S. 184 rukn -» arkän rummän: S. 217 sabab:S.156f., 209 sabbäha: S. 208 sädana: S. 204 säfin: S. 105 as-sagar dawät at-timär: S. 208 as-sagar al-'izäm allati lä tamar lahä: S. 208 sahara: S. 24 sai' al-'ämma: S. 70 saitan: S. 188 f. säkin: S. 209 as-sama': S. 66 as-samad: S. 159 *sämirä: S. 190 samit: S. 209 sams -»'agalat as-sams samürä: S. 97, 189 f. san'a: S. 31, 155 sana'a: S. 169 säni'a: S. 1558 as-sardab al-muzlim: S. 31 särüf: S. 93, 181 saut: lä saut lahü: S. 209 sidda: S. 186 simäl: S. ISO47 somerim (hebr.): S. 190 sükälä (syr.): S. 1544 sukün: S. 174 suwar: S. 35 ta'älä: S. 159, 163 tabäT: S. 22720 tabyid: S. 70 tadbir: S. 201 ta'fin -> harr at-ta'fin tagaiyara: lä yatagaiyar: S. 163 tahlil: S. 18681 tahrnir: S. 70 tä'ifa: S. 162 taiman: S. 18254 taiml: S. 182 tair: S. 208 tahsmatas (syr.): S. 22 tamar -> sagar
tamgid: S. 18681 taqil: S. 209 tariqa: S. 192 tasbih: S. 18681 tasrif: S. 181 tauba: ashäb at-tauba: S. 163 tlb: S. 226 tibäh-»harr at-tibäh tilasmät: sähib at-tilasmät (wa-l-'agä'ib): S. 5, 23, 24, 31, 36 ' tub ha-mahasabah (hebr.): S. 1544 tübäl: S. 199 ummahät: S. 176, 191 'urüq: S. 2108 uss: S. 68, 191 ustuquss: S. 72, 176 al-usül al-mufrada: S. 191 wahdamya: S. 172 al-wahhäb: S. 159 al-wähib: S. 159 al-wahid: S. 159 waqt: lä waqt lahü: S. 163 wäsil: S. 159 wasl: S. 210" wazn: S. 220 wiläda: S. 208, 209 al-wiläda al-häfiya: S. 175 al-wiläda az-zähira: S. 175 -»dawäbb al-barr yäbis: S. 209 yäqüt: S. 203 al-yatim: S. 23 yatim lä sai' li: S. 4, 23 yedi'ah (hebr.): S. 1544 za'ära: S. 226 zabargad: S. 203 zag: S. 205 zähira: S. 154, 198 -»al-wiläda az-zähira zaug: S. 172 zäwiya: S. 191 zibäq: S. 104 zimmir: S. 133, 217 zingär: S. 199 zugag: S. 205 zumurrud: S. 203
Indices
237
B. Griechisch αγαθός: S. 14 αρχή: S. 68
μΐξις: S. 209 μνημονευτικόν: S. 1558
γενηθητω: S. 1739
νους: S. 20, 154
διανοητικόν: S. 154, 1558 ένθύμησις: S. 154 έννοια: S. 154 φυσική - : S. 6691 θεός: S. 66 θεωρητικόν: S. 1558 καθαρά: S. 14 κρασις δι' όλων: S. 2194 λογισμός: S. 154 μέταλλον: S. 197 μετέωρα: S. 172
ορφανός: S. 2320 ορφικός: S. 2320 ουσία, πρώτη - : S. 17525 πελώριος: S. 221 περιαθροϋσα: S. 14 ποιητικόν: S. 155* σοφός: S. 14 σώματα, χυτά - : S. 1974a τέχνη: S. 31 ΰλη, πρώτη - : S. 17525 φανταστικόν: S. 1558 φρόνησις: S. 154 φυσικά: S. 521, 3230, 39, 202
II. Sach- und N a m e n i n d e x In arabischen Eigennamen werden Artikel und Verwandtschaftsbezeichnungen wie ibn und ab bei der Einordnung bergangen. 'Abdarrahm n, Sohn des Balinus: S. 31 Abraham: S. 166 Abul niy s, Transkription von Apollonios: S. 5 Ab l s, Transkription von Apollonios: S. 22, 23 Achtmonatskinder: S. 152, 231 Acta Archelai, Licht ther in den: S. 154s Adam: S. 30, 164 Geist des - : S. 89, 174 _ - und Eva: S. 16464,18996 dam n s, Name Adams: S. 80, 164 Adamsschriften, gnostische: S. 30 Aelius Promotus als Lesung von Ail s: S. 155" quinoktien, Zodiaka der: S. 192 ste, Aitiologie: S. 122 Aetios, Placita Philosophorum: S. 15621 Afl t s: S. 163" Aflmiyus, Transkription von Plinius: S. 4
Afuluniy s, Transkription von Apollonios: S. 23 Agens: S. 69, 77, 84f., 86, 157, 161, 168 Aggregatzust nde, Zuordnung zu den Elementen: S. 134, 217 Ahab: S. 82, 166 Ahriman: S. 17084 Aigai, Aufenthalt des Apollonios in: S. 11,18 Ail s: S. 75, 155" Aiy b ar-Ruh wi, Book of Treasures: S. 5563 Parallelen zum Sirr: S. 55, 58-63 Aristoteles-Kritik: S. 59 Methodik: S. 60 Originalit t: S. 58 f. Quellen: S. 5928a, 63 Dreizahl als Ordnungsprinzip: S. 61 f. Creatio ex nihilo: S. 5716 Generatio spontanea: S. 213 Sch pfung und Zeugung: S. 604S, 213
238
Indices
Elementenlehre: S. 60 f. Lebewesen, Klassifikation: S. 61 Anthropologie: S. 57 f. Seelenlehre: S. 218-220 Sinneswahrnehmung: S. 223—227 Haar, Aitiologie: S. 220 f., 228 Fingern gel, Aitiologie: S. 228 Bart, Aitiologie: S. 228 Tiere: S. 221 f. Tiere, Klassifikation: S. 213 Fische: S. 216 f. V gel: S. 215 f. Wind, Aitiologie: S. 192117 Kit b at-TafsIr: S. 56s Akt: S. 69, 77, 84-86, 161, 167-169 als erstes Gesch pf: S. 89, 174 Zuordnung zu Bewegung und W rme: S. 86, 89,169 Verf gung ber den-: S. 85f., 168f. Akzidenzien: S. 81, 84, 161 als Prinzipien der Vielfalt: S. 74, 77 f., 116, 120,155, 200, 207 Alaun: S. 109, 113,205 Albertus Magnus, Speculum Astronomicum: S. 6 Albumasar -»(ab ) Ma'sar Alchemic gyptische: S. 19916 griechische: S. 46, 53, 1988, 199 Geheimhaltung in der —: S. 1561S Geheimformeln in der -: S. 46 - des Balin s: S. 38 Beziehung des Sirr zur -: S. 43, 44 f., 70 Stellung der Tabula Smaragdina in der —: S. 44 f. als Nachahmung der Natur: S. 43, 45, 4765, 201 Alexander der Gro e als berlieferer der Dahirat al-Iskandar: S. 37 Alexander von Aphrodisias ber die 24 als Allzahl: S. 158 Alexanderroman, syrischer: S. 1878S Alexandertradition, Balin s in der: S. 21, 26 f. Alfanus, Ubs. von Nemes.Nat.Horn.: S.6474 Alfonso X. von Kastilien, Lapidar: S. 197* 'Ali, Kalif: S. 70 ΆΠ ibn Rabban -» at-Tabari Allah, Eigenname Gottes: S. 76, 79, 83, 167 Aloe, Geschmack: S. 87, 141 Alphabet arabisches: S. 158 griechisches: S. 157f. Altes Testament, Einteilung: S. 15836
Ammianus Marcellinus Apollonios und Hermes bei: S. 19 Ammonios Sakkas als Lesung von Munis: S. 162 Amphibien: S. 133 Amulette: S. 32, 34 Anaxagoras, Pr formationslehre: S. 22933 Anfang und Ende entsprechen einander: S. 136, 137, 219, 221, 223 Angelologie -» Engel Anonymus, Χρησμοί των Ελληνικών θεών: 5. 19 al-Ans ri, 'Ali ibn Sa'd: S. 70 Anthropologie -» Mensch Antimon: S. 113, 205 Antiochos als berlieferer der Dahirat alIskandar: S. 37 Antium, Villa Kaiser Hadrians in: S. 1323, 1867 Apokalypse des Baruch: S. 18683 Apokalypse des Johannes 24 lteste: S. 15840 Thronengel: S. 190 Apokalypsis Adami, Stundentafel in der: S. 30 Apokalyptik, Zahl 24 in der: S. 158 Apollonios, arabische Namensformen: S. 46, 22, 24 Apollonios, Autor der t στορ t αϊ θαυμάσιοι: S. 39 Apollonios von Laodikeia: S. 37 als Autor des Sirr: S. 9" Apollonios von Myndos: S. 37 Apollonios von Perge: S. 5 f., 23, 282 Apollonios von Tyana Identifikation mit Balin s: S. 4f. Biographie: S. 11-13 sein Pythagoreismus: S. 11, 13 f., 21 Volkstraditionen ber-: S. 13, 15, 18 Kult des-: S. 16 in der antichristlichen Polemik: S. 16 f., 22 f. Beziehungen zu Asklepios: S. 18, 25 f. Beziehungen zur Hermetik: S. 17-19 Besuch der Trophoniosh hle: S. 18 seine Empf nglichkeit f r Offenbarungen: S. 14, 21, 154 als Magier: S. 14-16, 17, 23-25 sein Umgang mit D monen: S. 14 f., 17, 19,21 Talismane: S. 15 f., 21, 22, 23-25, 26, 28 f., 32, 34-37 seine Gottesvorstellung: S. 19 f., 16775 -> Balin s
239
Indices Apollonios von Tyana, Schriften: S. 19f., 294 Apologie: S. 19,1542 Briefe: S. 13, 19, 27 f. Pythagoras-Biographic: S. 20 Testament: S. 13, 20 Rede über die Weisheit (unecht): S.22 Talismanschrift (unecht): S. 20, 28-30, 33-35, 3544, 53 Aretaios als Lesung von Arriyäs: S. 15511 Aristoteles arabische Namensformen: S. 62', 26 Namensformen in der Nemesios-Ubs. S: S. 66 f. physikalische Schriften, Anordnung: S. 44« Ausdünstungen der Erde: S. 67, 195122, 20224 Elementenlehre: S. 40,2093a, 2106,2107 fünftes Element: S. 59, 1722 Entelechielehre: S. 66 Ernährung des Feuers: S. 220s Ernährung der Gestirne: S. 186 haptische Qualitäten: S. 16l56 Materiekonzeption: S. 1752S Materie-Form-Theorie.· S. 222 Metalle, Grundstoff der-: S. 20225 Meteorologie, Definition: S. 172 Mineralien, Grundstoffe der -: S. 20224 Mischungstheorie: S. 209 Primärqualitäten, aktive: S. 61, 17627 Lehren der Pythagoreer bei -: S. 6l57, 157f. Ursachen, Klassifikation: S. 15621 weiblicher Zeugungsbeitrag: S. 216 Werden und Vergehen: S. 16570b, 16671 Wolke, Aitiologie: S. 195123 Wurftheorie: S. 22722 Zinn: S. 20018 Steinbuch (unecht): S. 60, 20432 Theologie (unecht): S. 60,162 als Quelle von Aiyüb BT: S. 59, 63 als Alchemist: S. 24 als Hofweiser Alexanders: S. 2652, 27 als Uberlieferer der Dahirat al-Iskandar: S. 37 als Lesung von Arriyäs: S. 15511 Aristü als ursprünglicher Name des Aristoteles: S. 26 Arsene:S. 109, 112, 204 f. Arriyäs: S. 75, 155" Asähatüs -»Sägiyüs al-Qass, Namensformen Asche, Farbe: S. 144 Asiligänis: S. 75, 155n
Asiqilibiyüs, Transkription von Asklepios: S. 26 Asklepios Beziehungen zu Apollonios: S. 18, 25 f. Beziehungen zur Hermetik: S. 18, 25 f. - und Chiron, als Lesung von Asiligänis: S. 155" Astiyumunä, Sohn des Balinus: S. 31 Astrologie Ablehnung der — durch Philostratos: S. 2084 Beschäftigung des Apollonios mit —: S. 20 Astromagie: S. 28—36 Atemluft als Nahrung der Seele: S. 100, 101, 145, 193, 195, 226 Athawaca, Verschreibung aus Tyana: S. 55 Atmung: S. 133 Atome: S. 98, 100, 191 Auferstehung: S. 58, 219 Auge: S. 142, 144,1471, 148 äußeres und inneres—: S. 135, 218 Augustinus: S. 16259 'Aun ibn al-Mundir, Sirr-Kommentar: S. 70 Ausdünstungen der Erde: S. 67, 93, 96, 99, 101 f., 179, 185 f., 193, 195, 199", 20224 Avicenna -»(ibn) Sinä Awesta: S. 43, 170el 'Äyir: S. 84 Babylonier Planetenfarben: S. 183 Zuordnung der Metalle zu den Planeten: S. 198 Bäume: S. 1222 unfruchtbare und fruchttragende: S. 117 f., 208 f. Bähit -»Ahab ibn al-Baitar zitiert Kitäb al-Hawäss: S. 39 al-girri: S. 217 al-'ikris:S. 21l10 abü Bakr ar-Razi -» ar-Räzi Balanyäs als Autor des Kitäb at-Taläsim: S. 31
als Autor des Ta'tir/ Mudhal: S. 36 f. Balenis Identifikation mit Apollonios: S. 6 De horarum opere: S. 6 Balenus, De XXIV horis: S. 35 Balinäs -»Balinus Balinüs Identifikation mit Apollonios von Tyana: S. 4-6 Identifikation mit Apollonios von Laodikeia: S. 9"
240
Indices
Identifikation mit Asklepios: S. 186S, 25 f. Identifikation mit Plinius: S. 4 f., 27s* als Alchemist: S. 24, 38 als Schüler des Hermes: S. 25 f. Beziehungen zu Alexander: S. 21, 26 f., 37 Herkunft: S. 4, 74 Religionsbekenntnis: S. 53, 83, 167 Gebet des-: S. 80f., 165 Sentenzen: S. 27f. magisches Alphabet: S. 25 Talismane: S. 31-37 Amulette: S. 32 Zauberspiegel: S. 32 Balinus, Beinamen der Arme: S. 7l15 Meister der Talismane: S. 5, 22-25, 26, 36,74 die Waise: S. 4, 23 f., 71", 74 der Weise: S. 24, 27", 36, 74 der Zimmermann: S. 23 Balinüs, Schriften: S. 6 f., 28 lateinische Überlieferung: S. 6, 33, 35 Kitab al-Asnäm as-sab'a: S. 38 Kitäb al-Hawäss: S. 521, 733, 39 Kitäb Inkisaf as-sirr al-maktum: S. 38,4652, 50 Kitäb al-Mudhal: S. 35-37, 5354 Kitäb at-Taläsim al-akbar: S. 20»°, 24, 31 f., 35 Mushaf al-qamar: S. 32-35 Risäla fi Ta'tir ar-rühäniyät: S. 20, 35-37 at-Tilasmät: S. 3978 Balinüs, Sirr Titel: S. 24 f., 47 f., 68 f., 71, 72 Beiname „as-Sarab": S. 24f., 47 Textfassungen: S. 41 f. Rez. A: S. 47f., 55, 63, 65, 172f., 179 Rez.B: S.4435, 47f., 163", 168 f., 172f., 17423, 179, 211 f., 230 Rez.B, Datierung: S. 53f., 68 Rez.B, Textzusätze: S. 121 f., 124-127, 130-135, 138-140, 147-152 Rez. B, Nemes. Nat. Horn, in -: S. 41,5240, 54, 65-68 Epitome: S. 443S, 4645, 47f., 172 f. Archetyp, kufischer: S. 6695 Übersetzung, syrische: S. 8 f., 52 Übersetzung, lateinische: S. 6, 283, 54 f. Herkunft: S. 8-10, 46, 52 f., 60, 162" Datierung: S. 8-10, 52-54 Annahme eines muslimischen Autors: S. 9, 50 f., 52, 54, 59, 157, 172 f. Annahme eines muslimischen Redaktors: S. 9, 49, 51, 54
Redaktion unter al-Ma'mun: S. 9, 54, 60, 68 Disposition: S. 42 f., 57 f. Zweiteilung: S. 48, 75, 157 Kapitelzählung: S. 73, 75, 155 f. Inhaltsverzeichnis: S. 7, 42 Terminologie: S. 2, 7, 52, 54, 65, 69112, 154, 159 f., 182, 183 f. sein kompilatorischer Charakter: S. 2, 40, 41,49,62 Quellen: S. 41, 46, 53, 55-69, 164, 170 Nebenüberlieferung: S. 70-72 als hermetische Offenbarungsschrift: S. 17, 21, 48 f., 155 Fundgeschichte: S. 4, 17f., 23f., 31, 37, 38, 42, 44-46, 47f., 68 f., 71, 74f., 155, 232 Kosmologie: S. 8, 27, 40 f., 53, 57 Aitiologien: S. 39 f., 61 Beziehungen zur Alchemie: S. 43, 44 f., 70 Mineralogie: S. 8, 72 Bar 'Ali, Nachrichten über Talismane des Apollonios: S. 22 Bar Bahlül: S. 223 Bardesanes: S. 164 als Lesung von Rüsüs: S. 36 Schöpfungslehre: S. 53, 87, 170f. Barhatiya, 24 Gottesnamen bei der: S. 158 Barhebraeus, Nachrichten über Apollonios: S. 22 f. Bart, Aitiologie: S. 148, 228 Bartholomäus-Evangelium -» Evangelium des Bartholomäus Baruch-Apokalypse -» Apokalypse des Baruch Begierde erregt die Humores: S. 145 geschlechtliche -: S. 151 Begierden körperliche: S. 6263, 129 f., 214 f. dienen der Erhaltung des Körpers: S. 135 f., 219 Belenus, lateinische Transkription von Balinüs: S. 6 Berge, Aitiologie: S. 92, 179 Bergkristall: S. 72, 105, 111, 204 Berossos als Lesung von Rüsüs: S. 36 Beryll -»Bergkristall Bewegung: S. 77, 78 als erstes Geschöpf: S. 89, 123, 135, 141, 174 als schöpferisches Prinzip: S. 40, 89 f., 128, 129, 135, 139 f., 142, 213 f., 218, 222 Unkörperlichkeit der-: S. 141, 222
Indices Identifikation mit dem Geist des Menschen: S. 69, 89, 174, 214 Zuordnung zu Licht und Leben: S. 139 f., 141, 222 Zuordnung zur Wärme: S. 40, 69, 86,174, 222, 224 -> Ortsbewegung Bewegung und Ruhe: S. 123,139 f., 141,210, 222 Bigügasiyüs: S. 84 al-Birüni Echtheitskritik am pseudaristotelischen Steinbuch: S. 60 Sirr-Zitate: S. 72, 211», 220 Blätter, Aitiologie: S. 124, 126 Blei: S. 8, 104-106, 107, 198 f., 200 zerstört den Diamanten: S. 111, 204 als Ausgangsstoff der Transmutation: S. 109,198 f.,201 Bleichvorgang: S. 150 Bleiglätte: S. 113,205 Bleisteine: S. 105,113,205 Blitz, Aitiologie: S. 102, 196 Blut Kochung der Nahrung zu -: S. 146, 227 als Bildungsstoff von Gefäßen und Weichteilen: S. 152,231 Zuordnung zum Frühling: S. 20328 Boethos: S. 16671b Bogomilen, Satanael bei den: S. 189 Borax: S. 113,205 Brahmanen Ablehnung der pythagoreischen Zahlenlehre: S. 14 Gottesvorstellung: S. 82 f., 164, 166 f. Lebensweise: S. 19, 82, 166 als Lehrer des Apollonios: S. 11, 12, 294 Brust, weibliche, Verbindung mit dem Uterus: S. 149 f., 153,229,232 Buchstabenmystik: S. 157 f. Buddha: S. 82, 166 Büßer: S. 78, 163 Bulunyäs, Ort bei Emesa: S. 25 Bulunyüs als Transkription von Apollonios: S. 4, 25 Bundahisn, Großer: S. 43, 170"1, 170"4 al-Buni, Anzahl der Gottesnamen bei: S. 158 Buqrät, Transkription von Hippokrates: S. 4' Burgundio von Pisa, Übs. von Nemes.Nat. Horn.: S. 64 Byzantiner: S. 53, 82 f., 167 Causa causarum Engelchöre: S. 184"
241
innere Sinne: S. 154 Satanael: S. 189 Chaos, Ordnung des: S. 171 Charaktere, magische: S. 32, 34, 35" Cheruben: S. 189 f. Chinesisches Eisen: S. 20l20 Chiron -» Asklepios und Chiron Christentum Angelologie: S. 184", 18467 in Näbulus: S. 51 Sekten, ägyptische: S. 162 Christologie: S. 49 Christus als Logos: S. 173 Vergleich mit Apollonios: S. 16 f., 22 Chronicon Paschale, Nachrichten über Talismane des Apollonios: S. 2427 Chrysippos Gottesbeweis: S. 16775a Analogie zwischen Seele und Feuer: S. 219* Cicero: S. 195124 Hermes-Trophonios bei -: S. 1868 Clemens von Alexandria als Autor der Stundentafel: S. 30 Corpus Hermeticum Kosmogonie, Disposition: S. 43 Logos-Vorstellung: S. 173 Schöpfung der Tiere: S. 1973 Sonnenfunktionen: S. 18260', 186" Urmensch und Physis: S. 17526 Poimandres: S. 43, 1731*, 17526, 1973 Traktat XIII, Hymnus: S. 1656» -»Hermes Trismegistos Corpus Hippocraticum knid., Samenbildung: S. 22936 Aer., Wolke, Aitiologie: S. 195123 als Quelle von Aiyüb BT: S. 63 -»Hippokrates Creatio ex nihilo -> Schöpfung, Creatio ex nihilo Dämonen im Islam: S. 184", 18470 Schutz-: S. 14f., 17,19,21, 155 belauschen den Himmlischen Rat: S. 18893 wissen ohne Belehrung: S. 129 Dahirat al-Iskandar: S. 27, 37 Daisän -»Bardesanes Damis von Ninos, Apollonios-Biographie: S. 12 f., 14, 2093 Darstellung der Natur: S. 47, 74 f. Dekane in der Magie: S. 36 Demiurg: S. 66'° Demiurgen, niedere: S. 20, 80, 163
242
Indices
Demokritos als Alchemist: S. 24 als Hofweiser Alexanders: S. 26" Determinismus: S. 167—169 Diamant: S. 72, 111,204 Dio Cassius, Nachrichten über ApolloniosKult: S. 16 Diogenes als Hofweiser Alexanders: S. 26" Dionysios Areopagita (Pseudo-), Engellehre: S. 18467, 190 Donner, Aitiologie: S. 102, 196 Dornen, Aitiologie: S. 125 Dorotheos von Sidon astrologische Embryologie: S. 23040 als Hofweiser Alexanders: S. 26" als Lesung von Rüsüs: S. 36 Doustoumos Thylassos -» Soustoumos Thalassos Dreizahl als Ordnungsprinzip: S. 61 f. Erstes-Mittleres-Letztes: S. 142, 224 Du n-Nün: S. 70 Dualismus, Schöpfungslehre: S. 53, 87 f., 164, 169-171 Duftpflanzen: S. 117, 1222, 208 Dunkelheit -» Finsternis
Ei
Fisch -: S. 134 Vogel-: S. 62", 131 f., 215 f., 221 als Bild des Alls: S. 100 f., 193-195 Eid der Geheimhaltung: S. 156 Eigenschaften Realität der-: S. 77f., 161-163 -» Akzidenzien Eis: S. 82, 102, 144, 195, 226 Eisen: S. 104-106, 107f., 199, 200 chinesisches —» Chinesisches Eisen Eisensteine: S. 105, 112, 204, 228" Elefant, Rüssel: S. 139, 221 Elementargeister: S. 95, 97f., 184, 188, 189 Elemente Terminologie: S. 72 als „Mütter": S. 98, 176, 191 als Prinzipien der Kausalerklärung: S. 59, 60 f., 176 ihre Bildung aus den Qualitäten: S. 565, 60f., 69, 75, 119f., 172, 176 Qualitätenkombination der —: S. 40, 76, 98, 118 f., 119 f., 123, 184,210 natürlicher Ort: S. 98 f., 123, 191, 194 natürliche Bewegungsrichtung: S. 100, 149, 194
Gegensätzlichkeit: S. 116, 141, 207, 209 Aufnahme des Sphärenimpulses: S. 117 f., 208 Vermischung: S. 101, 103, 117f., 119, 122, 128, 207, 208 f. Vereinigung konträrer-: S. 118, 207, 209, 210, 225 gegenseitige Umwandlung der-: S. 2107 Eigenschaften: S. 115, 118, 209 aktive und passive —: S. 61, 86, 115, 123, 169 Farbe: S. 144, 226 Geschmack: S. 144, 145, 226, 227 Geschlecht: S. 115, 118, 120, 123, 152 f., 206,209,232 Zeugung aus den -n: S. 118, 209 Ableitung der Naturreiche aus den -n: S. 212 Zuordnung zu den Aggregatzuständen: S. 134,217 Zuordnung zum Alphabet: S. 158 Zuordnung zu den Humores: S. 145, 227 als Aufenthaltsort der Tiere: S. 117 f., 208 Verehrung der —: S. 82 -> Erde; Feuer; Luft; Wasser Elementsphären: S. 98 f., 100, 123, 191, 194 Ernährung der-: S. 119, 210 Elias als Lesung von Ailüs: S. 15511 Elixier: S. 70 - der Metalle: S. 38 Emanationslehre: S. 163, 173 Embryo: S. 146, 149 Embryologie, astrologische: S. 151 f., 229231 Empedokles Mißbildungen: S. 23l46 Sonnenlicht, Entstehung: S. 183" Tag- und Nachthälfte der Sphäre: S. 193119 Ende -» Anfang und Ende Engel: S. 42, 62, 95-98, 142, 183-191 Terminologie: S. 183 f. Etymologie: S. 96, 186 f. Anzahl der -klassen: S. 92, 95, 97, 179, 184, 189f. magische Namen: S. 29, 31, 32, 33 f. Gemeinsamkeiten mit dem Menschen: S. 130, 215, 221 Engelsturz: S. 164, 18470, 189 Entstehen und Vergehen: S. 76, 81 f., 140, 166, 222 Ephesos, Standbild des Apollonios in: S. 16 Erde Entstehung: S. 92 Schichtenbau: S. 99, 191
Indices Unbeweglichkeit: S. 101, 194 f. Stützpfeiler der -: S. 182 Siebenzahl: S. 90, 174 als Zentrum des Alls: S. 98 f., 191 Vergleich mit dem Eidotter: S. 100 f., 194 f. als Aufenthaltsort der Satane: S. 98, 188, 189 Zuordnung zu festen Stoffen: S. 134, 217 magische Namen: S. 29, 34 -* Himmel und Erde Erde und Wasser als Grundstoffe der Salze: S. 109, 202 als Grundstoffe der Steine: S. 109, 112, 115,202,203,206 Esmadai belauscht den Himmlischen Rat: S. 18893 Esra, 4. Buch: S. 15836 Essig als Ursache des Grünspans: S. 108, 201 Eucheten, Satanael bei den: S. 189 Eunomios als Quelle des Nemesios: S. 66 Euphrates, Apollonios als Magier bei: S. 15 Eusebios von Caesarea Adversus Hieroclem: S. 17 Apollonios-Fragment bei -: S. 19 f., 167" spielt auf die Talismanschrift des Apollonios an: S. 29 Eusthachios als Lesung von Sägiyus: S. 50 Eutydemos von Tarsos, Lehrer des Apollonios: S. 11 Euxenos von Herakleia, Lehrer des Apollonios: S. 11 Eva -» Adam und Eva; Haiwanüs Evangelien Beziehungen zu Philostr. VA: S. 17" Gleichnis vom Senfkorn: S. 16776 Evangelium des Bartholomäus, Satanael im: S. 189" Ezechiel, Thronengel bei: S. 190 Eznik von Kolb, Widerlegung des Dualismus: S. 17l88 Faiyüm: S. 77, 162 Falätüs -» Aflätüs ibn al-Faqlh, Nachrichten über Talismane des Apollonios: S. 25 Farben: S. 83, 143 f., 225 f. Aitiologie: S. 119, 125 Temperamente: S. 110-112, 113, 203 f. - der Elemente: S. 144, 226 - des Feuers: S. 142, 144, 224, 225 f. - der Früchte: S. 124, 144, 225 - der Metalle: S. 105, 107f., 199, 200f. -der Salze: S. 113,205
243
- der Sphären: S. 94, 183 - der Steine: S. 110-112, 203-205 Federn: S. 131, 132, 151,216 Fell: S. 146, 151,227 Feuchtigkeit ihre Affinität zur Wärme: S. 90, 142, 143 flieht vor der Wärme: S. 99, 193 als Nahrung des Feuers: S. 133, 136, 143, 144,220,225, 226 als Substrat des Lichtes: S. 226 als mittleres Stadium der Schöpfung: S. 142 Feuer Etymologie: S. 142, 224 Ausbreitung: S. 62", 136, 219 f. Ernährung: S. 133, 136, 143, 144, 220, 225, 226 Farben: S. 142, 144, 224, 225 f. Unkörperlichkeit: S. 115, 136 als feinster Körper: S. 87, 171 besitzt keine Elementsphäre: S. 99, 188, 191 Zuordnung zu gasförmigen Stoffen: S. 134, 217 Verehrung des -s: S. 78, 82 Feuerschlagen als Analogie zu Donner und Blitz: S. 102, 196 als Analogie zum Geschlechtsakt: S. 151, 230 Finger, Aitiologie: S. 151 Fingernägel: S. 147f., 228 entsprechen den Vogelschnäbeln: S. 132 Finsternis: S. 83, 99 f., 167 ihre Zeugung durch das Licht: S. 141 Zuordnung zur Kälte: S. 100, 193 bei Bardesanes: S. 170 f. im Manichäismus: S. 170 Fische: S. 133 f., 212, 216 f. Aufenthalt im Wasser: S. 117, 118, 133, 208 Zuordnung zum Gras: S. 117, 208 Fixsterne, Lokalisation: S. 91, 92, 100, 177, 179, 194 Flavia Neapolis -» Näbulus Fleischfresser -* Raubtiere Fliegen -der Vögel: S. 131 - der Fische: S. 133 Form -» Ursache, Formursache Fortpflanzung: S. 222 Arten der-: S. 135,218 Generatio spontanea: S. 128, 135, 213, 218
244
Indices
geschlechtliche-: S. 604S, 128, 213 durch Eier, Fische: S. 134 durch Eier, Vögel: S. 131, 132, 215, 216 - der Engel: S. 95, 184 - der Pflanzen: S. 125 f., 212 Überwachung der — durch die Venuspneumata: S. 96, 187 Frau, Temperament: S. 149, 229 Früchte: S. 77 f., 125 f., 127 Reifungsprozeß: S. 77 f., 124, 141 f., 143, 223, 225 Farbe als Unterscheidungsmerkmal der -: S. 143 f., 225 Fulütinus, Transkription von Plotinos: S. 162'° Fußsohlen, Haarlosigkeit: S. 147 Gäbir ibn Haiyän: S. 8, 21, 54 Entstehung der Naturreiche: S. 2072 Lokalisation der Fixsterne: S. 17734 Metalltheorie: S. 19810 Merkurmetall: S. 20l20 Beurteilung des Balinüs: S. 23 Sirr-Zitate: S. 9, 71 f. Tabula Smaragdina bei -: S. 46, 71 f. Sergios von Res 'Ainä als Alchemist: S. 5026 Gähnen, Aitiologie: S. 151 Galen physische Kräfte: S. 214ia Bildungsstoff der Körperteile: S. 23l44 Geschmack der Humores: S. 22721 weiblicher Same: S. 23038 Grade der Qualitäten: S. 61" Magnet: S. 2157 Namensformen in Nemesios-Übs. S: S. 66 als Quelle von Aiyüb BT: S. 63 als Quelle von Nemes. Nat.Horn.: S. 6478, 6690 Galienus Alfachim, Verschreibung von Balinüs al-Hakim: S. 156" Gälinus als Verschreibung von Balinüs: S. 24 -> Galen Gallapfel, Geschmack: S. 143, 225 Galle, gelbe Zuordnung zum Frühling: S. 110, 203 Zuordnung zum Sommer: S. 20328 Galle, schwarze, als Ursache des Haarausfalls: S. 147, 228 al-Gauban erwähnt Balinüs und Tumtum: S. 47" Gaumen, seine Affinität zum Süßen: S. 142 al-Gazäli Sentenz des Balinüs bei: S. 27 als Quelle des Mushaf al-qamar: S. 3226
Geburtstermine: S. 152, 231 Gedächtnis: S. 137, 220 Gegensätze 10 - der Elemente: S. 118, 209 als Ursache des Entstehens: S. 81 f., 16570b, 166 als Ursache der Veränderung: S. 40 f., 161 f. als Ursache der Vergänglichkeit: S. 81 f., 165 f., 184 Geheimhaltung, Aufforderung zur: S. 75, 153,156,232 Geheimnis der Schöpfung: S. 47 f., 75, 15614 Gehirn Funktion bei der Samenbildung: S. 151, 229 als Analogie zu den oberen Planeten: S. 185 als Kardinalorgan: S. 151 Geist des Menschen: S. 135 als erstes Geschöpf: S. 69, 89, 97, 128, 135, 174, 187, 213 f., 218 als Lebensprinzip: S. 136, 219 Geist und Körper -* Körper-Geist-Theorie Geist und Seele: S. 218 Gemüsepflanzen: S. 117, 212 Genesis I Schöpferwort: S. 173 Schöpfungsbericht: S. 42 f. 6 Schöpfungstage: S. 179 Genesis, Kleine, Stundentafel in der: S. 3012 Geräusche, Aitiologie: S. 145, 227 Gericht, göttliches: S. 86, 169 Gerüche Aitiologie: S. 144 f., 226 -der Metalle: S. 107 f. -der Salze: S. 113 f., 205 Geschlecht - der Elemente: S. 115, 118, 120, 123, 152 f., 206, 209, 232 - der Metalle: S. 104 - der Primärqualitäten·. S. 90, 175 f. Geschlechter, Rangordnung: S. 140 Geschlechtsakt: S. 151, 229 f. Geschlechtsorgane männliche: S. 148, 229 weibliche: S. 149, 229 Geschmäcke Aitiologie: S. 141 f., 143, 223, 224 f. Sieben- und Neunzahl: S. 62, 143, 224 Temperamente: S. 113, 141 f., 223 - der Elemente: S. 144, 145, 226, 227 - der Humores: S. 145, 227
Indices - der Metalle: S. 105, 107f. -der Salze: S. 113,205 Geschöpf Definition: S. 76 f., 161 seine Bedürftigkeit: S. 76, 78, 161 seine 5 Eigenschaften: S. 77, 161 seine 10 Eigenschaften: S. 84 -> Schöpfer und Geschöpf Gestirnverehrung: S. 78, 82 Getreidepilanzen: S. 117, 208 Gewürm -» Kriechtiere al-Gildaki: S. 4s Kommentar zu Kitäb al-Asnäm: S. 38 Glas: S. 109, 113, 114,205 Gnostik: S. 163 Zahl 24 in der-: S. 158 Identifizierung der Planeten mit Engeln: S. 183" Göttlichkeit Anteil des Menschen an der -: S. 72, 137, 220, 221 ihre Verbindung mit der Materie: S. 78, 163 Götzendiener, Widerlegung der: S. 78, 82, 163, 164, 166 Gold: S. 104-106, 107, 108, 199, 200-202 -natur der Metalle: S. 107, 200 als vollkommenstes Metall: S. 108, 110, 113, 200 f. als Ziel der Transmutation: S. 109, 201 f. Goldsteine: S. 105, 110 f., 203 f. Gott sein Name: S. 76, 79, 83, 167 seine Dreieinigkeit: S. 61 f. Wissen um seine Existenz: S. 6691 -» Schöpfer Gottesattribute im Islam: S. 157, 160 4-: S. 49, 81, 165 24-: S. 49, 76-80, 157-160 Gottesbeweis aus der Existenz der Schöpfung: S. 76, 78, 161 aus der Größe der Schöpfung: S. 80 aus der Vergänglichkeit der Welt: S. 77 f., 79, 165 f. aus der Unvollkommenheit des Menschen: S. 83, 167 Gottesvorstellung - des Apollonios: S. 19 f., 167" - der Brahmanen: S. 82 f., 166 f. Granat: S. 111,204 Granatapfel: S. 217 Geschmack: S. 141
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Granatapfelschale, Geschmack: S. 143, 225 Gras: S. 117,208,212 Rohr als-art: S. 121,211 Gregor von Nyssa Angelologie: S. 18470 als Autor von Nemes. Nat. Horn.: S. 64, 68 Grünspan: S. 105, 199 Aitiologie: S. 106, 108, 201 ibn Gulgul, Asklepios als Schüler des Hermes bei: S. 25 f. Gurguriyus Usquf Nüsä -»Gregor von Nyssa Haar, Aitiologie: S. 137, 139, 146 f., 220 f., 227 f. Hadit, Engellehre: S. 18466 Hämatit: S. 105, 112,204 Hagel: S. 182, 226 Aitiologie: S. 102, 144 Haggada, Sternschnuppenmythos in der: S. 188" Haggi Halifa, Kitäb Baiinas magischen Inhalts ' bei: S. 5 Haiwanus, Name der Eva: S. 16464 Hälid ibn Yazid: S. 8, 38 Alchemistenverzeichnis: S. 51S Firdaus al-hikma: S. 70* Halo, Aitiologie: S. 102, 196 Hammerschlag: S. 105, 108, 199 Handflächen, Haarlosigkeit: S. 147 Handlung -»Akt Häqän, Untertanen des: S. 82, 16672 Harmonielehre, Zahl 24 in der: S. 15838 Harnblase fehlt den Fischen: S. 134 fehlt den Vögeln: S. 131,215 Harpokration, hermetische Pflanzenschrift: S.1541 Harz, Aitiologie: S. 125 abü Hätim ar-RäzI -» ar-Razi Hautfarben, Aitiologie: S. 152, 231 Henoch, 2., Engellehre im: S. 18683, 18996 Henoch, äthiopischer, magische Namen der Engel im: S. 29" Heptazonos: S. 177 Hermes Trismegistos Beziehungen zu Apollonios: S. 17-19, 25 f. als Autor des Sirr: S. 48 f. als Offenbarer des Sirr: S. 17f., 21, 74f. seine Geheimhaltung des Sirr: S. 153, 15614, 232 -Zitat im Sirr: S. 84, 167 in der Nemesios-Ubs. S: S. 67 als Autor der Tabula Smaragdina: S. 44
246
Indices
als Autor der Dahirat al-Iskandar: S. 37 als Autor des Kitäb al-Asnam: S. 38 als Autor des Mushai al-qamar: S. 32 als Lehrer des Asklepios: S. 18, 25 f. als Hofweiser Alexanders: S. 27 sein Schutzdämon: S. 19 Hermes Trismegistos, Schriften Kyraniden: S. 1573* Pflanzenschrift: S. 1541 Kitäb al-Istamähis: S. 68, 16464 Kitäb al-Istamätis: S. 3l20,16464 —, Fundgeschichte: S. 68 f., 155 — als Quelle des Sirr: S. 48, 68 f., 157, 176 Kitäb al-Ustütäs: S. 17627a -» Corpus Hermeticum Hermippos, Dialog: S. 2194 astrologische Embryologie: S. 230 Herophilos aus Chalkedon, weibliche Testes: S. 22928 Herz als Kardinalorgan: S. 151 als Analogie zur Sonne: S. 186 Hesychios als Lesung von Sagiyus: S. 50 Hierokles von Nikomedia: S. 17 Hieronymus, Kirchenvater, Urteil über Apollonios:S.1537 Himmel Siebenzahl: S. 90, 174 magische Namen: S. 29, 34 Himmel und Erde ihre Korrespondenz: S. 41, 103, 115, 116 als Urprinzipien: S. 175 Himmelsrichtungen -» Weltgegenden Hiob von Edessa-» Aiyüb ar-Ruhawi Hippokrates arabische Namensform: S. 49 -» Corpus Hippocraticum Hippolytos, Presbyter Angelologie: S. 18468 Lehre der Brahmanen: S. 16673, 16674 Buchstabenmystik des Markos: S. 158 24 Gottesnamen der Peraten: S. 15844 Hippon, Bildungsstoff der Körperteile: S. 23l44 Hirmis al-Harämisa: S. 26, 31 -» Hermes Trismegistos Hirsch, Geweih: S. 139 Hoden: S. 138 Hörner: S. 138 f., 221 fehlen beim Pferd: S. 146 entsprechen den Vogelschnäbeln: S. 132 Hörvorgang: S. 142, 145, 227 Holz, Brennbarkeit: S. 144
Honig, Geschmack: S. 141 Hufe: S. 132, 138 f. - des Pferdes: S. 146 Hugo Sanctelliensis, lateinische Version des Sirr: S. 6, 54 f. Hulwän: S. 77, 162 Humorallehre, antike: S. 20328 Humores ihre Quellen: S. 151,229 ihr Geschmack: S. 145, 227 ihre Erregung durch die Seele: S. 145, 151, 227 als Samenbildner: S. 22936 Farbe als Unterscheidungsmerkmal der -: S. 143 f. Zuordnung zu den Elementen: S. 145, 227 Zuordnung zu den Jahreszeiten: S. 110, 203 Hunain ibn Ishäq Sentenzen des Balinüs bei -: S. 27 über Aiyübs Galen-Übersetzungen: S. 55 f. als Obs. von Nemes.Nat.Horn.: S. 68104 als Übs. des Sirr: S. 9, 3544, 52 als Übs. des Ta'tir/Mudhal: S. 3544, 37 Hymnik, altorientalische: S. 165 lamblichos, Pythagoras-Vita: S. 20 Iblis: S. 80, 87 Beinamen: S. 164 Fortpflanzungsfähigkeit: S. 18470 -»Saitäll; Satane Idee: S. 161 Iflimün im Ta'tir/Mudhal: S. 36 Igel, Stacheln: S. 139 Ihwän as-Safä' astrologische Embryologie: S. 230 Kosmologie, Disposition: S. 44 Seelenkräfte: S. 1558 Weltgegenden, Terminologie: S. 18254 Inder, Religion: S. 82f., 166 f. Indien, Klima: S. 121 Instinkt als Merkmal der Tiere: S. 135, 137, 218, 220 Intelligenzen: S. 75, 128 f., 155, 184 Gemeinsamkeiten mit dem Menschen: S. 130, 214f.,221 -» Engel al-'Iräqi, abu 1-Qäsim, Sirgis ar-Rähib bei: S. 5023 Isaac Israeli -»Ishäq al-Isra'ili Ishäq ibn Hunain: S. 1068, 36 als Übs. von Nemes. Nat.Horn.: S. 54, 64, 68 Ishäq al-Isrä'ili, innere Sinne bei: S. 1544
247
Indices Islam Engellehre im-: S. 1846M8470 Glaubensbekenntnis, Formel: S. 160 Gottesattribute im -: S. 157, 160 lulianos von Laodikeia, Mond: S. 17941 lulius Africanus, Kestoi: S. 1583' lustinus Martyr: S. 29 Herkunft aus Neapolis: S. 5l29 Jahreszeiten Temperamente: S. 99, 110, 203 Winde der-: S. 99, 193 Zodiakader-: S. 192 Zuordnung zu den Humores: S. 110, 203 Jesaja, Seraphen bei: S. 190 Johannes Philoponos Aristoteles-Kritik: S. 59i(u Impetus-Theorie: S. 22722 Johannes-Apokalypse -» Apokalypse des Johannes Judentum, Engellehre: S. 183", 18466, 69 184 , 184™ Jupiter, ausgleichendes Temperament des: S. 94, 96, 106, 182, 185 ibn Kabar, abu 1-Barakät, nennt Hunain als Übs. von Nemes.Nat.Horn.: S. 68104 Kabus -» Kälüs Kälte ihre Affinität zur Trockenheit: S. 90 natürlicher Ort: S. 180 Zuordnung zum Akt: S. 69 Zuordnung zur Finsternis: S. 100 Zuordnung zur Ruhe: S. 40, 69, 89, 174 als Endstadium der Schöpfung: S. 142 als Ursache des Raumes: S. 90, 174 Kalila wa-Dimna als Quelle des Mudhal: S. 36 Kälüs: S. 83, 164, 167 ibn Kammuna erwähnt Balinus und Tumtum: S. 47" ' ' Kardinalorgane Temperamente: S. 18255 ihre Samenanteile: S. 151, 152, 229, 231 als Seelensitze: S. 151, 229 Kardinalpunkte -»Weltgegenden Karneol: S. 111,204 Katamenienblut als weiblicher Zeugungsbeitrag: S. 216 Kategorien, logische: S. 85, 168 Kedrenos, Stundentafel bei: S. 3012 Kiesel: S. 112 Klauen, Aitiologie: S. 138 f. Knaben, Bartlosigkeit: S. 148, 228
Knochen: S. 139, 150, 228 ihre Bildung aus männlichem Samen: S. 132, 152, 231 -der Fische: S. 133 f. -der Vögel: S. 132, 216 Knochenmark, Aitiologie: S. 122, 152, 231 Knorpel: S. 147 f., 228 Körner: S. 125 Körper Begrenzung: S. 76 Dreidimensionalität: S. 61, 83, 167 Erdnatur: S. 134 Grobstofflichkeit: S. 116, 207 Körper des Menschen seine Bildung aus den Elementen: S. 129, 135,214 seine Begierden: S. 129 f., 214 f., 219 seine Vereinigung mit der Seele: S. 136, 219 f. sein Widerstreit mit der Seele: S. 129, 135137, 154,214,219 als letztes Geschöpf: S. 89, 128, 213 Körper-Geist-Theorie: S. 84, 100, 101, 193 der Elemente: S. 120, 210 der Metalle: S. 104, 106-109, 115, 178 der Planetensphären: S. 91, 94, 98, 177, 182, 191, 197 der Zwischenreiche: S. 120, 211 Kopf, Kugelgestalt: S. 138, 221 Kopföffnungen Aitiologie: S. 149, 15 1 f., 230 als Analogie zu den Planeten: S. 138, 221 Koralle: S. 72, 120 f., 211 Koran Angelologie: S. 18576, 18891, 189101, Befehlswort Gottes im -: S. 172 f. kalima im -: S. 173 Christus als Logos im -: S. 173 Gottesattribute im -: S. 160 Sternschnuppenmythos im -: S. 188 Sure 2, 1 17: S. 1725 Sure 3, 34; 3, 40: S. 17317 Sure 4, 169: S. 17317 Sure 6, 97: S. 156 Sure 15,18: S. 18894 Sure 35, 1: S. 189102 Sure 37, 6 ff.: S. 18894 Sure 37, 8: S. 18891 Sure 38, 69: S. 18891 Sure 40, 7: S. 190109 Sure 51, 41: S. 181 Sure 66, 6: S. 1857' Sure 67, 5: S. 18894
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Indices
Sure 69, 17: S. 190109 Sure 72, 9: S. 18894 Kosmogonie Urzustands-: S. 174 -» Schöpfung Kosmogonien, Disposition: S. 42 f. Kosmologie arabische: S. 44 als Propädeutik der Alchemie: S. 45 Kosmos Schichtenbau: S. 69, 90, 174 schematische Darstellung des -: S. 123, 211 f. Ei als Modell des -: S. 100 f., 193-195 Gleichgewicht des -: S. 100, 194 als hierarchische Einheit: S. 43 seine Ordnung durch Demiurgen: S. 20, 163 seine Begrenzung: S. 90, 100, 174, 194 sein höchster Punkt: S. 177, 180 seine Lebensdauer: S. 90, 175 - und Alphabet: S. 157 f. -»Welt Kräfte, physische: S. 130, 143, 214, 225 Krankheiten, Zuordnung zu den Wochentagen: S. 34 Kreatur -»Geschöpf Kriechtiere: S. 117, 118, 208 Kronios als Lesung von Rüsüs: S. 3646 Kupfer: S. 104-106, 108, 199, 201 als Zwischenprodukt bei der Transmutation: S. 109 Kupfersteine: S. 72, 105, 112, 204 Laktanz: S. 16, 17 Landtiere, Atmung: S. 133 Lapislazuli: S. 105, 112, 204 Lebedeia, Trophoniosorakel: S. 18 Lebensalter: S. 187 Temperamente: S. 148, 150, 220 f., 228 Leber ihre Wärme: S. 94, 147, 150, 182 Verdauungsfunktion der—: S. 96, 185 f. als Kardinalorgan: S. 151 als Analogie zum Mond: S. 186 als Analogie zur Sonne: S. 96, 185 f. Lebewesen, Klassifikation: S. 62 in Aiyüb BT: S. 5718, 61 Licht Definition als Farbe: S. 83 Erschaffung des -es: S. 98 Eigenschaften: S. 99 f., 193 Aktivität: S. 141 Körperlichkeit: S. 83, 167
natürlicher Ort: S. 100, 193 Substrat des -es: S. 226 Vermittlung des -es durch die Sonne: S. 94, 96, 182f. Zuordnung zur Bewegung: S. 141, 222 als Gott der Brahmanen: S. 82 f., 166 f. Lichtmaterie als Planetenstoff: S. 91, 177, 179 Logos: S. 173 Logos demiurgos: S. 173 bei Bardesanes: S. 171 Luft Definition: S. 98, 191 Ernährung: S. 101 Farbe: S. 142, 144 Zuordnung zu gasförmigen Stoffen: S. 134,217 zwischen den Planetensphären: S. 100,194 als Aufenthaltsort der Vögel: S. 117, 118, 208 als Medium der Sinneswahrnehmung: S. 142, 145 f., 223, 226 f. als Nahrung der Seele: S. 100, 101, 145 f., 193,195,226 Lukianos, Apollonios als Schwindler bei: S. 15 Lunge: S. 133 Magen seine Wärme: S. 150, 151 als Analogie zum Mond: S. 96, 185 f. Magie, Ablehnung durch Philostratos: S. 15" -> Astromagie Magnesia: S. 105, 112 Magnet als Eisenstein: S. 105, 112 als Übergang vom Mineral zur Pflanze: S. 130,215 Maimonides, Buchtitel as-Sarab bei: S. 47" Makro- und Mikrokosmos, Parallelität: S. 94, 96, 17630, 182, 185 f. Malachit: S. 105, 112,204 Malalas, Nachrichten über Talismane des Apollonios: S. 1543, 24 Malinus, Verschreibung von Baiinüs: S. 24 Malve, Geschmack: S. 143, 225 Mani: S. 17082, 170" Manichäismus Lichtäther im -: S. 154, 155* Schöpfungslehre: S. 170 Seelenlehre: S. 66 Mann, Temperament: S. 148, 229 al-Mantiqi -» (abu) Sulaimän
Indices al-Maqdisi zitiert Aiyub, Kitab at-Tafsir: S. 56s Marines, Neuplatoniker: S. 51 Markasit als Eisenstein: S. 105, 112 als Kupferstein: S. 112, 204 Markion, Schöpfungslehre: S. 87, 171 Markos, Buchstabenmystik: S. 158 Maruta von Maipherkat Bardesanes und Mani bei: S. 17083 abü Ma'sar: S. 36 al-Masmüdi zitiert den Sirr-Kommentar des 'Aun: S. 701 al-Mas'udi Windnamen: S. 182S4 Sirr-Zitat: S. 72 Nachrichten über Talismane des Apollonios: S. 24 Materie: S. 77 Erschaffenheit: S. 78, 87, 171 Homogenität: S. 87, 116, 120, 129 f. als Prinzip der Einheit des Kosmos: S. 40, 74, 87, 129, 155, 214 grobe und feine Bestandteile der -: S. 89 f., 100 f., 103, 116, 119, 127, 128, 193, 207 - und Form: S. 222 -»Urmaterie Maximos von Aigai: S. 13, 1864 Mazdaismus, Schöpfungslehre: S. 170 Medizin, magische: S. 35 Meer magische Namen: S. 34 als Analogie zur Mondoberfläche: S. 17942 Meerwasser, Geschmack: S. 143, 224f. Melothesie: S. 34, 17630, 18576" Mensch: S. 117, 118, 128-130, 135-140 Definition: S. 129, 214 Entstehung: S. 62, 92, 142, 179 Harmonie der Elemente im -en: S. 128 f., 135,136,137,149, 214, 218 Stellung in der Schöpfung: S. 65, 83, 118, 128 f., 136, 167, 213 f. als Ziel der Schöpfung: S. 129, 140, 214 als Mikrokosmos: S. 136, 17630, 214, 221 umfaßt die Gesamtschöpfung: S. 128, 130, 137,140, 213, 214 f., 221 als Bindeglied zwischen Körper- und Geistwelt: S. 128-130, 140, 214 seine Doppelnatur: S. 129, 135 f., 137, 213,219 seine Gottähnlichkeit: S. 72,137, 220, 221 als Beherrscher der Schöpfung: S. 97, 128, 135, 136, 187, 213, 219 seine Ohnmacht: S. 83, 167
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bedarf der Belehrung: S. 129, 135, 137, 218,220 ist zur Gemütsempfindung fähig: S. 137, 220 aufrechter Gang: S. 135, 136, 138, 148, 149,218,219,221,229 Ernährungsweise: S. 132, 137, 140, 220, 222 Vergleich mit den Planeten: S. 138, 221 i n A i y ü b B T : S . 57 f. -» Geist des Menschen; Körper des Menschen; Seele, menschliche Merkur, Beziehungen zur Sonne: S. 97, 187 Metalle: S. 103-109, 197-202 Terminologie: S. 197 Temperamente: S. 104, 17838 äußere und innere Qualitäten: S. 104, 198 f. ihre Goldnatur: S. 107, 108 f., 113, 200, 201 f., 205 Quecksilber-Schwefel-Theorie: S. 53, 106109,114, 198,199-202 spezifische Eigenschaften: S. 105—108 Schmelzbarkeit: S. 107, 114 f., 200, 206 ihre Gewinnung aus Steinen: S. 112 f., 204 glückbringende und unheilvolle -: S. 104, 198 Zuordnung zu den Zodiaka: S. 104 Zuordnung zu den Planeten: S. 38, 103 f., 198, 20017, 201 Idole der-: S. 38 Meteorologie: Definition: S. 172 Stellung in der Kosmologie: S. 44 Michael, Bischof von Tarazona: S. 55 Miftäh al-hikma: S. 21 Mikrokosmos —» Makro- und Mikrokosmos; Mensch als Mikrokosmos Milz Temperament: S. 94, 149, 182 als Kardinalorgan: S. 22934 Mineralien: S. 84, 103-115, 116, 140, 197206, 207, 212 Klassifikation: S. 92, 197 Anzahl: S. 103, 197 Gemeinsamkeiten mit dem Menschen: S. 130, 137,214 Zuordnung zur unbewegten Sphäre: S. 103, 197 Zuordnung zum ersten Sphärenumschwung: S. 116,207 okkulte Eigenschaften: S. 39 in Aiyüb BT: S. 57
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Indices
Mineralogie, Stellung in der Kosmologie: S. 43 f. Mischung, totale: S. 136, 219 Mißbildungen, Aitiologie: S. 152, 231 Moiragenes, Apollonios-Biographie: S. 13, 15, 16 Monatsnamen: S. 31, 3440 magische-: S. 31 Mond Erdnähe: S. 188 Verhältnis zur Sonne: S. 96, 97, 185, 188, 199 leuchtet mit fremdem Licht: S. 91, 108, 177, 199, 201 Haus des -es: S. 92, 178 f., 183 als Analogie zur Leber: S. 186 als Analogie zum Magen: S. 96, 185 f. magische Namen: S. 34 Mondphasen, Aitiologie: S. 96, 97,186,188, 199 Mondsphäre ihre Unebenheit: S. 92, 179 als Ort der Fixsterne: S. 91, 92, 100, 177, 179, 194 Mondstationen in der Magie: S. 32—34 Mondtalismane: S. 32 Mose bar Kepha: S. 67, 219 ibn al-Mubärak zitiert Sägiy üs al-Qass: S. 502' al-Mubassir ibn Fätik, Sentenzen des Balinüs bei: S. 27 Mund: S. 142, 145, 150, 151, 224, 227 Munis: S. 77, 161 f. Muscheln: S. 120 f., 211 Musiktheorie -» Harmonielehre al-Mu'tasim, Kalif, als Überlieferer der Dahirat al-Iskandar: S. 37 Muttermilch, Aitiologie: S. 153, 232 Myrrhe, Geschmack: S. 141 Mysterienkulte: S. 78, 156", 163 Nabatäische Landwirtschaft: S. 223n Nabo: S. 187 Näbulus als Heimat des Sägiyüs: S. 49-51,52, 80,164 Nacht -» Tag und Nacht ibn an-Nadim Namensformen von Apollonios: S. 5 f., 25 Balinüs als Magier: S. 24 Titel des Sirr: S. 24 f., 47 Gregor von Nyssa als Autor von Nemes. Nat. Horn.: S. 64, 68 Pethion: S. 64" Sirgis ar-Rähib: S. 50"
Sergios von Res 'Aina als Alchemist: S. 5 O26 Sifr Adam: S. 3014 manichäischer Lichtäther, Terminologie: S. 154 Nahrungsrückstände, Ausscheidung: S. 131, 142, 224 Naphtha: S. 114, 205 Nase: S. 142, 144, 151 Natur Beherrschung der—: S. 155 Nachahmung der -: S. 45, 47", 70, 74, 201 Naturkulte: S. 78, 163 Naturphilosophie, voraristotelische: S. 172 Naturprozesse, Kausalerklärung: S. 40, 71 in Aiyüb BT: S. 57, 59 Naturreiche: S. 41, 43 f., 61S4 Entstehung: S. 103, 123, 128, 155, 177, 179, 197, 207, 213 Übergänge zwischen den -n: S. 120f., 130, 210 f., 215 - in antiken Kosmogonien: S. 43 an-Nazzäm: S. 56 Nechepso: S. 15735 Nemesios. von Emesa, De natura hominis als Quelle des Sirr: S. 55, 5824, 63-65, 2123, 212", 2156, 215* Übs. in Sirr, Rez. B: S. 41, 5240, 54, 65-68 Übs. von Ishäq ibn Hunain: S. 54, 68 syrische Version: S. 67 als Quelle von Aiyüb BT: S. 5824 Neugeborenes, seine Nahrung: S. 153 Neuplatonismus: S. 162 Demiurgen im -: S. 163 Identifizierung der Planeten mit Engeln: S. 183" Anteil des Menschen an der Gesamtschöpfung: S. 2156 Neupythagoreismus: S. 13 f. Nieren: S. 1312 Temperament: S. 149 als Kardinalorgan: S. 151, 152, 22934 fehlen den Fischen: S. 134 Niesen, Aitiologie: S. 151 Nimrüd ibn Kan'an: S. 166 Nizarni, Balinüs als Hofweiser Alexanders bei: S. 26 f. ibn Nubäta identifiziert Balinüs mit Asklepios:S. 186S, 25 f. Objekt: S. 69, 77, 84 f., 161, 168 öl, Aitiologie: S. 124 ölige Stoffe: S. 114,205
Indices öligkeit der Arsene: S. 112 des Schwefels: S. 109 Offenbarungsliteratur, Topoi: S. 156 Offenbarungsmotive: S. 45 f., 155 Ohr: S. 142, 145, 151 Ohrenklingen, Aitiologie: S. 151 Ohrmazd: S. 43, 170*4 okkulte Eigenschaften: S. 32 , 39, 202 Olympiodoros, Alchemist: S. 4646 Origenes: S. 15, 64 als Quelle von Nemes.Nat.Horn.: S. 6478, 6581, 66 Ort -» Raum Ortsbewegung: S. 103, 130, 137, 197, 211, 218 Paulus Alexandrinus über Apollonios von Laodikeia: S. 37 Pech: S. 114, 205 Pelz -> Fell Penis: S. 138, 148, 149, 151, 201, 229 Peraten, 24 Gottesnamen bei den: S. 158 Pethion: S. 64", 67 Petosiris: S. 157" Pferd: S. 117,118, 146 Pflanzen: S. 84, 116-127, 140, 207-212 Klassifikation: S. 92, 116 f., 208, 213 Anzahl der -arten: S. 103, 197 Entstehung: S. 103, 116 f., 142, 197, 207 Entwicklungsdauer: S. 70, 117 f., 208 f. Beseelung: S. 103, 116, 197, 207 Kräfte der -: S. 130, 211, 215 Ernährung: S. 122, 124, 126, 127, 137, 211 Wachstum, ober- und unterirdisches: S. 122 -wuchs auf unterschiedlichen Böden: S. 147,150,227 ihre Affinität zur Luft: S. 116, 207 Gemeinsamkeiten mit dem Menschen: S. 130, 137,214 Zuordnung zu den Tieren: S. 117 f., 208 Schutzengel dec-: S. 3438, 97, 187, 188 okkulte Eigenschaften: S. 39 in Aiyüb BT: S. 57 Wasser-: S. 120, 130, 215 Pflanzenfresser: S. 140 Pflanzenteile, Bildung der: S. 122, 124-127, 211,227" Pharao: S. 78, 163 Philagrios als Hofweiser Alexanders: S. 26" Philon von Alexandria Erschaffung der Pflanzen: S. 43 Weltewigkeit: S. 165
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Philoponos -» Johannes Philoponos Philosoph, der erste (= Aristoteles?): S. 81, 165 Philosophos Anonymes, Musiktheorie: S. 15838 Philostratos von Lemnos, Vita Apollonii: S. 10-20, 26, 294, 154 Quellen: S. 12 f., 2093 Beziehungen zu den Evangelien: S. 17s2 Tendenz: S. 11, 13-16 Physika -» okkulte Eigenschaften Physis: S. 6690, 17526 Picatrix Rüsüs und Iflimün im: S. 36 Pistis Sophia, Zahl 24 in der: S. 158 Planeten: S. 75, 155, 224 Entstehung: S. 91, 139, 141, 177 Kugelgestalt der-, Aitiologie: S. 91, 142 Farben: S. 183 Temperamente: S. 94, 178, 182, 185 Häuser der-: S. 92, 95, 104, 178f., 183, 198 Exaltationen und Depressionen der -: S. 93 f., 181 f., 183 Bewegung der-, Aitiologie: S. 93, 95, 96f., 181,186-188 Recht- und Rückläufigkeit: S. 181 Ernährung: S. 92, 96, 101, 178 f., 185 f. als „Geister": S. 91, 94, 98, 177, 182 als „Seelen": S. 103, 197 als Demiurgen: S. 2083 als Regenten der Sphäre: S. 128, 138 Einfluß auf die sublunare Region: S. 128 Einfluß auf die Embryonalentwicklung: S. 151 f., 230 f. Zuordnung zu den Jahreszeiten: S. 34 Zuordnung zu den Kopföffnungen: S. 138, 221 Zuordnung zu den Metallen: S. 103 f., 106, 198, 200", 201 Zuordnung zu den Wochentagen: S. 31, 34 in der Magie: S. 33,34, 35 f. Planetengeister: S. 95-97, 181SO, 183 f., 185188 Planetenreihe, chaldäische: S. 177, 178 Planetensphären: S. 91, 139 Bildungsstoff: S. 91, 100 f., 176 f., 183", 194 Krümmung: S. 91, 178 Staffelung: S. 91, 100, 101, 176 f., 178, 194 Temperamente: S. 94, 178, 182 f. Farben: S. 94, 183
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Indices
als „Körper": S. 91, 94, 98,177,182,197 Zuordnung zum Alphabet: S. 158 -» Sphäre Platon Seelenlehre: S. 66 die fünf platonischen Körper: S. 66 Sphärenfarben: S. 183 Analogie zwischen Kopf und Sphäre: S. 221 Ursachen, Klassifikation: S. 15621 Namensformen in der Nemesios-Ubs. S: S. 66 f. Verwechslung mit Plotinos: S. 162 als Alchemist: S. 24 als Hofweiser Alexanders: S. 2652, 27 Platon der Kopte: S. 77 f., 162 f. Plinius als Lesung von Balinüs: S. 4 f., 27S4 Plotinos sein Schutzdämon: S. 19 als Lesung von „Platon der Kopte": S. 162 Plutarch, Mond: S. 17942, 18890 Pneuma: S. 103, 197 Lebens- des Menschen: S. 136, 219 Pneumata: S. 95-97, 184-188 -* Engel; Planetengeister Poenitentia Adami, Stundentafel in der: S. 30 Polemon als Lesung von Iflimun: S. 36 Poren: S. 119, 151 - des Haares, Aitiologie: S. 147, 149, 152, 230 - der Elemente: S. 152 f. - der Erde: S. 147 Porphyrios Apollonios-Zitat bei -: S. 2082 Pythagoras-Vita: S. 20 als Hofweiser Alexanders: S. 27 als Lesung von Bigügäsiyüs: S. 168 Poseidonios Sympathielehre: S. 43, 2145a Syndesmoslehre: S. 2142, 214s, 2156, 215" Analogie von Makro- und Mikrokosmos: S. 186 Flüssigkeit des Wassers, Aitiologie: S. 195124 physische Kräfte: S. 2145a Primärqualitäten, aktive: S. 17627 Wind-Definition: S. 180 als Quelle von Nemes.Nat.Horn.: S. 6581 Prädestination des Handelns: S. 84—86, 167169 Primärqualitäten Entstehung: S. 69, 70, 90f., 98,172,175 f., 179
Gegensätzlichkeit: S. 40 f., 61, 91 Sympathie und Antipathie der -: S. 60 äußere und innere-: S. 40f., 119f., 210 aktive und passive —: S. 61, 86, 90 ursprüngliche und gezeugte -: S. 90, 98, 140, 175 f., 191,222 Geschlecht: S. 90, 175 Wirkungsweise: S. 139, 141, 143, 144, 191,223,225 Paarung: S. 90 f., 175 f. Vereinigung konträrer—: S. 119f., 210 Grade der-: S. 40, 62 Gleichgewicht der- in Makro- und Mikrokosmos: S. 94, 182 als einfache Prinzipien: S. 98, 191 als Prinzipien der Differenzierung: S. 40, 91 als Prinzipien der Kausalerklärung: S. 40, 60 f. als Stoffzustände: S. 40, 175 Zuordnung zu Bewegung und Ruhe: S. 61, 123,140, 222 in AiyübBT: S. 60 f. -» Feuchtigkeit; Kälte; Trockenheit; Wärme Problemata Physica: S. 41, 56, 63, 2105b, 215 Proklos: S. 162" Psellos, Michael, Satanael bei: S. 18997 Pseudepigraphie, Bewertung: S. 3, 58, 59 f. Ptolemaios, Klaudios Planetenreihe: S. 177 Planeten, Temperamente: S. 17837, 182" Planeten, Exaltationen: S. 18l53 Planeten, glückbringende und unheilvolle: S. 182s8, 18260 Weltgegenden, Temperamente: S. 18045 Zodiaka, männliche und weibliche: S. 21212 tropische Zeichen: S. 19211S Centiloquium, Ubs. von Hugo Sanctelliensis: S. 55 als Hofweiser Alexanders: S. 2652 Pupille, Farbe: S. 148 Pythagoras als Alchemist: S. 24 Pythagoreismus Drei als Allzahl im —: S. 61 Zahl 24 im-: S. 157 f. al-Qazwini Nachrichten über Apollonios: S. 21", 25 Talismane des Apollonios: S. 25 Balinüs-Zitate: S. 62S, 39 Angelologie: S. 190103a, 190109 Kosmologie, Disposition: S. 44
Indices ihn al-Qifti: S. 39 Asklepios als Schüler des Hermes bei -: S. 25 Qiristufur Warsanus (= Theophrastos?): S. 224 Qualitäten haptische: S. 76, 161 -* Primärqualitäten Qubad, Sah, als Auftraggeber für Talismane des Apollonios: S. 25 Quecksilber: S. 104-106, 198 f. in der Planetenreihe der Metalle: S. 200", 201 als Grundstoff der Metalle: S. 106-109, 199-201 Räucherungen, magische: S. 32, 33 Raubtiere: S. 140 Raum: S. 76, 77, 79, 81, 119 seine Entstehung durch Kälte: S. 90, 174 als Merkmal des Geschöpfs: S. 76, 161 ar-Räzi, abü Bakr Muhammad ibn Zakariyä' über die Entstehungszeit des Sirr: S. 54, 59 zitiert Plotinos: S. 16260 Gälinüs als Alchemist: S. 24 Sergios von Res 'Ainä als Alchemist: S. 50" zitiert Kitäb al-Hawäss: S. 39 ar-Räzi, abü Hatim: S. 54 Regen, Aitiologie: S. 101, 195 Regenbogen, Aitiologie: S. 102, 196 Rhazes -> ar-Räzi, abü Bakr Riechvorgang: S. 142, 144 f., 226 Rinde, Aitiologie: S. 127 Ring, Herstellung: S. 75 Rohr: S. 121 f., 211 Rufus, Buch über die Ökonomik: S. 25 Ruhe Zuordnung zur Kälte: S. 40, 89, 174, 222 als Ende: S. 123 als passives Prinzip: S. 40, 140, 143 f., 174, 222 als Ursache der Grobstofflichkeit: S. 139 f., 141, 222 -» Bewegung und Ruhe ibn Rusta, Nachrichten über Talismane des Apollonios: S. 25 Rüsüs im Ta'tir/Mudhal: S. 36 Säbi'er Planetenregenten bei den -n: S. 18574 als Götzendiener: S. 78, 163 Sachgrund -» Ursache, Stoffursache Safranfarbe: S. 144, 226 Saft der Pflanzen, Aitiologie: S. 127
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Sagiyus al-Qass Namensformen im Sirr: S. 49 f. Herkunft: S. 50 f., 52, 80, 164 als Obs. des Sirr: S. 8 f., 3871, 49-52, 16055a als Kommentator des Sirr: S. 49, 80, 164, 232 als Autor des Prologs über die 24 Gottesattribute: S. 8,49, 51,157, 16467,165,172" Quellen des-: S. 162 Umtitelung des Sirr durch —? : S. 48 als Autor des Kitäb Tiryäq al-hayawanat almasmüma: S. 5021 als Übs. des Kitäb Inkisäf as-sirr al-maktüm: S. 38, 50 Sähinüs, Sähinüs, Sahinus, Sähiyüs -» Sägiyüs al-Qass, Namensformen Saitä'il Namensbildung: S. 188 f. sein Ungehorsam: S. 80, 164 - und seine Söhne: S. 96, 97, 188 -> Satanael; Iblls Salz im Bergkristall: S. 111, 204 im Diamanten: S. 111, 204 als Grundstoff der Metalle: S. 204 als Ursache des Grünspans: S. 108, 201 als Ursache des Haarausfalls: S. 147, 228 zerstört Eisen: S. 108, 200 Salze: S. 113 f., 205 entstehen aus Wasser: S. 92 entstehen aus Wasser und Erde: S. 109, 202 Salzsumpf, Vegetationslosigkeit: S. 147 Samaritaner: S. 51 Samau'al ibn Yahya al-Magribi, Sirr-Zitat bei: S. 17731" Same: S. 143, 149, 225 Bildung: S. 148, 151 Herkunft aus den Kardinalorganen: S. 151, 152,229,231 Farbe: S. 137, 221 Garkochen des -ns: S. 140, 222 als Anfangsstadium des Menschen: S. 136, 137, 221 männlicher-: S. 132, 152, 216, 231 weiblicher-: S. 151, 152, 230, 231 - der Pflanzen: S. 126 - des Rohres: S. 1224 Samentheorien: S. 228, 229, 231 Sand als Vorstufe des Glases: S. 114, 205 Sargiyüs, Namensvariante von Sägiyüs: S. 50 Satanael: S. 189 -»Saitä'il
254
Indices
Satane: S. 96, 97, 130, 139, 186, 188 f. -»Saitall Satoviel, Verschreibung von Sataniel: S. 18995 Schatzhöhle, Stundentafel in der: S. 30 Schmecken, Aitiologie: S. 142 Schmelzbarkeit des Glases: S. 114 der Metalle: S. 107, 199 der Steine: S. 115 Schmelzvorgang, Aitiologie: S. 114 f., 206 Schnee: S. 94, 102, 144, 182, 195, 226 Verehrung des -s: S. 82, 166 Schöpfer: S. 42,76-78,160-163 Anzahl der -: S. 76 Einheit des -s: S. 77, 79, 89,161,163,172 im Dualismus: S. 87f., 169-171 Existenz: S. 76, 81, 163, 165 Präexistenz: S. 76, 161 Allmacht und Allwissenheit: S. 78-80, 81, 83, 85f., 87f.,164, 169, 170, 171 Barmherzigkeit: S. 78, 79 f., 81, 84, 164 Unerfaßbarkeit: S. 78, 83, 167, 172 als Gottesattribut: S. 76-78, 81, 160-163, 165 -»Gott Schöpfer und Geschöpf, Unvergleichbarkeit: S. 79, 80, 83, 84, 86, 87, 163, 164, 167, 169, 172 Schöpferwort: S. 89, 161, 172-174 Schöpfung: S. 128, 213 Creatio ex nihilo: S. 5716, 80, 83, 161, 167,174 - aus Gott heraus: S. 78, 163 - durch Zeugung: S. 90, 175 f. Substrat der-: S. 74, 87f., 155, 170f. Zeitpunkt der-: S. 82, 166 — der irdischen Kreaturen: S. 92, 179 - für den Menschen: S. 129, 214 im Dualismus: S. 87f., 169-171 -> Geschöpf Schöpfungsphasen Abfolge: S. 42f., 57 Dauer: S. 90, 92, 179 Schwämme: S. 120,211 Schwanz, Aitiologie: S. 138, 216, 221 Schwefel Entstehung: S. 109, 202 als Grundstoff der Metalle: S. 106 f., 111, 199 f., 202, 204 als Zinnstein: S. 105, 112, 202, 204 Schwingel (Festuca): S. 21l10 Schwund -»Wachstum und Schwund
Seele: S. 103 ihre Ernährung durch die Atmung: S. 100, 101, 145, 193,195, 227 Pflanzen-: S. 103, 116, 197, 207 Tier-, sterbliche: S. 135 f., 137 Zuordnung zur Bewegung: S. 140 Seele, menschliche: Existenz: S. 135-137, 218-220 Unkörperlichkeit: S. 129, 136, 146, 214, 218, 220 Unsterblichkeit: S. 135 f., 219 Göttlichkeit: S. 136 ihre vier Sitze im Körper: S. 151, 152, 229, 231 ihre Vereinigung mit dem Körper: S. 62", 135 f., 219 f. als Beherrscherin des Körpers: S. 62", 129, 135 f., 219, 220 ihre Beeinträchtigung durch den Körper: S. 71, 154 Funktion bei derSamenbildung: S. 151,228 f. Funktion beim Sehvorgang: S. 145 f., 227 Funktion bei der Speichelbildung: S. 145,227 Seelenkräfte, Fünferschema: S. 154 f. Seelenwanderung: S. 219 Sehvorgang: S. 142, 144, 223, 226 bewirkt eine Affektion des Sehobjekts: S. 145 f., 227 als Analogie zum Wurf: S. 146, 227 als Wahrnehmung von Farbe: S. 83, 144 Sein, Definition: S. 79 Senfkorn: S. 83, 167 Septuaginta, Schöpferwort in der: S. 1739 Seraphen: S. 190 Sergios als Lesung von Sägiyüs: S. 8,50 Sergios, der Mönch: S. 50 Sergios von Res 'Ainä als Übs. des Sirr: S. 9, 50 als Übs. einer Talismanschrift des Apollonios: S. 226 ibn Sida, Kitab al-Muhassas ma'din: S. 1972 Windnamen: S. 181, 182" Siegel, magische: S. 34 Siegelsteine: S. 35 Sifr Adam: S. 3014 Silber: S. 75, 104-106, 108, 199, 201 als Zwischenprodukt bei der Transmutation: S. 106, 109, 201 f. Silberschmied: S. 75, 157 Silbersteine: S. 105, Ulf., 204 Simplikios: S. 5928a ibn Sinä, Echtheitskritik an der Theologie des Aristoteles: S. 60
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Indices Sinne, innere und äußere: S. 74, 77, 83, 154 f., 161 Sinneswahrnehmung: S. 130, 138, 141-146, 223-227 Medium der -: S. 142, 223 ihre Grenzen: S. 83, 167 ihre Realität: S. 77 f., 163 Sirgis ar-Rähib -» Sergios, der Mönch Sirr -» Balinus, Sirr Skorpion, Stachel: S. 139, 221 Smaragd: S. 8, 4645, 72, 105, 110 f., 203 f. Smaragdtafel -» Tabula Smaragdina Sokrates als Uberlieferer des Kitäb al-Asnäm: S. 38 als Hofweiser Alexanders: S. 26", 27 Sonne Jahreslauf der -: S. 99, 191 f. Geburtsort der -: S. 91, 93, 101,178 f., 195 Haus der-: S. 92, 178f. ihre Stellung unter den Planeten: S. 91, 106,113, 178 als König der Planeten: S. 113, 205"" Beziehungen zum Merkur: S. 97, 187 Beziehungen zum Mond: S. 91, 108, 177, 188,199,201 Mittlerfunktion: S. 94, 96, 113, 182 f., 185 f. als Ursache des Lichtes: S. 99,100,193,195 als Brennglas: S. 94, 182 f. als Ursache der Reifung: S. 78, 100, 124, 141, 223 als Ursache des Windes: S. 99, 101 als Quelle der Lebenskraft: S. 100, 186 als Analogie zum Herzen: S. 186 als Analogie zur Leber: S. 96, 185 f. magische Namen: S. 34 Sonnengott, ägyptischer: S. 157 Sonnen wagen: S. 96, 186 Soterichos, Apollonios-Biographie: S. 17" Soustoumos Thallassos, Schüler des Apollonios: S. 28, 31 Speichel, Aitiologie: S. 145, 227 Sphäre Gradteilung: S. 103, 197 Tag- und Nachthälfte: S. 100, 193, 194 f. Einfluß auf die sublunare Region: S. 32f., 197 Vergleich mit dem Wasserrad: S. 101, 195 Vergleich mit dem Kopf: S. 138, 221 Sphärenbewegung: S. 75, 95, 99f., 101, 181, 193, 194 f. Aitiologie: S. 93, 180 als Ursache der Naturreiche: S. 103, 207, 213
bewirkt die Vermischung der Qualitäten: S. 41, 101, 103, 116, 117, 123, 128, 193, 197 Steinbücher, antike: S. 72, 202 Steine: S. 8, 72, 103,109-113,183,202-205 Grundstoff der -: S. 109, 115, 150, 202, 206 Verkalkung der-: S. 115, 206 Transmutation der -: S. 4645, 72", 110, 111, 203 f. Zuordnung zu den Metallen: S. 105, l 13, 202-205 Sternschnuppenmythos: S. 97, 188 Stichling (Gastrosteus aculeatus): S. 217 Stoa Elementenlehre: S. 61 Primärqualitäten, aktive: S. 17627 totale Durchmischung: S. 2194 Meteorologie, Definition: S. 1722 Wind, Definition: S. 180 Urmaterie, Begriff: S. 1752S Samenlehre: S. 228 Ernährung der Seele: S. 193 Ernährung der Planeten: S. 186 Sonnenhymnus: S. 193 Mondoberfläche, Unebenheit der -: S. 179 42
Stoff -» Materie; Ursache, Stoffursache Stunden magische Namen: S. 29 f., 31, 33 ihre Planetenregenten: S. 31 Zuordnung zum Alphabet: S. 157 Zuordnung zu den Zodiaka: S. 3l 23 Stundengötter, ägyptische: S. 157
Subjekt der Handlung -» Agens Substanz: S. 84 Suda, Schriftenverzeichnis des Apollonios in der: S. 19 f. Sündenfall: S. 49", 80, 164, 189" abü Sulaimän al-Mantiqi, Sentenzen des Balinus bei: S. 27 f. Syndesmoslehre: S. 128 f., 214 f. Synkellos, Stundentafel bei: S. 3012
at-Ta'älibi, Sentenz des Balinus bei: S. 26 at-Tabari, 'Ali ibn Rabban Weltgegenden, Terminologie: S. 182S4 Tabula Smaragdina: S. 7 , 31, 44-46, 70, 71 f., 74f., 153, 155,232 Datierung: S. 45 f. alexandrinische Herkunft: S. 4647 Titel der -: S. 47, 75 Einleitung der -: S. 44, 4870, 156", 15614, 232
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Indices
als Anleitung zur Transmutation: S. 4536, 4645, 72", 111, 203 f. lateinische Version: S. 46", 15613 Tag und Nacht: S. 84 Aitiologie: S. 99 f., 193, 195 Farbe als Unterscheidungsmerkmal von -: S. 143 f. Täht->Ahab Talismane: S. 25, 28-36 des Apollonios: S. 15 f., 21, 22-25, 26, 27S4,29, 30, 33 f., 36, 37 medizinische —: S. 35 Talüqüs: S. 77, 162 Tälüs -> Kälüs Telesmata -» Talismane Testamente in der okkulten Literatur: S. 156" Testamentum Adami, Stundentafel im: S. 30 Testamentum Salomonis: S. 18893 Thaies als Hofweiser Alexanders: S. 27 Thalissus: S. 283 Theagenes als Lesung von Sägiyus: S. 50 Thema mundi: S. 181, 195 Theodoros von Mopsuestia identifiziert die Planetenregenten mit Engeln: S. 18572 Theophrastos: S. l O68 De lapidibus: S. 72 Analogie zwischen Wind- und Wellenentstehung: S. 193118 Donner und Blitz, Aitiologie: S. 196125 Ernährung des Feuers: S. 220* Farbe des Feuers: S. 142, 22413 Grundstoff der Metalle: S. 20225 Grundstoffe der Mineralien: S. 20224 als Lesung von Qiristufur Warsänüs: S. 224 Thessalos, hermetische Pflanzenschrift: S. 1541 Thoth: S. 187 Thukydides: S. 67 Tiere: S. 61, 84, 128-134, 212, 213-217 Entstehung: S. 62, 139 Klassifikation: S. 92, 117, 208, 212, 213 Anzahl der -arten: S. 103, 197 Ernährungsweise: S. 140, 220, 222 Instinkt: S. 135, 136, 137, 218, 220 Sterblichkeit: S. 135, 218 Elemente als Aufenthaltsort der -: S. 117 f., 208 Gemeinsamkeiten mit dem Menschen: S. 130, 137, 214f. Zuordnung zu den Pflanzen: S. 117, 208 okkulte Eigenschaften: S. 39 in AiyübBT:S. 56, 57f.
Tierkreis -» Zodiak at-Tifäsi, Kitäb Azhär al-afkär Sirr-Zitate: S. 464S, 72, 20223 Titel des Sirr in: S. 47 Timotheos I., Katholikos: S. 64, 67 Tisüs: S. 77, 162 Traditio mystica: S. 156 Tragzeit, Dauer: S. 152, 231 Transmutation der Metalle: S. 109, 198, 201 f. der Steine: S. 464S, 7227, 110, 111, 203 f. Triebe -» Begierden Trockenheit ihre Affinität zur Kälte: S. 90 als Ursache der Begrenzung: S. 90,91,175 Trophonios, Beziehungen zu Hermes: S. 18 Türken als Untertanen des Häqän: S. 16672 Tumtum: S. 4762 Tyana als Heimat des Apollonios: S. 4, 5, 11, 22, 48,74 Heroon des Apollonios in -: S. 16 arabische Transkription: S. 47 Verschreibung in der lateinischen Sirr-Version: S. 55 Tzetzes, Nachrichten über Talismane des Apollonios: S. 1646 Ubersetzungstechnik Sirr: S. 159 f. Nemesios-Übs. S: S. 68 ibn Umail, Kommentar zum Sirr: S. 70 'Umar ibn Farruhän, astrologische Embryologie: S. 230 Unsterblichkeit der Engel: S. 95, 184 des Menschen: S. 129, 136, 214, 219 der Seele: S. 136,219 Urelemente bei Bardesanes: S. 170 Urmaterie: S. 103, 116, 175, 194 Präexistenz: S. 171, 174 Scheidung der -: S. 69, 70, 89 f., 100 f., 172, 174, 175 f., 179, 191, 222 Differenzierung der — durch Akzidenzien: S. 74, 155 im Dualismus: S. 87, 171 -> Materie Urmensch: S. 17422, 17526 Urprinzipien, ihre Liebesvereinigung: S. 175 Ursache erste-: S. 89, 174 zureichende-: S. 86, 163, 169 Form-: S. 75, 94, 155, 157
Indices Stoff-: S. 5716, 60, 61, 75, 84, 94, 119, 126, 155, 157, 209, 215 Wirk-: S. 75, 84 f., 119, 126, 157, 209 Zweck-: S. 5716, 60, 61, 75,157, 215, 221 Ursachen Terminologie: S. 5716, 156, 209 Definition: S. 75, 209 Klassifikation: S. 69, 75, 156 f. ihn abi Usaibi'a Aiyüb ar-Ruhäwi: S. 553 Apollonios: S. 23 Asklepios als Schüler des Hermes: S. 25 f. Uterus: S. 151 seine Erdnatur: S. 131 - der Pflanzen: S. 212 Verbindung des — mit den Brüsten: S. 149 f., 153,229,232 als umgestülpter Penis: S. 149, 229 fehlt den Fischen: S. 134 fehlt den Vögeln: S. 131,215 Venus, Licht der: S. 108, 201 Veränderung Realität der-: S. 77, 161 f. — zwischen Gegensätzen: S. 40, 77, 161 als Merkmal des Geschöpfs: S. 77, 78,161 Verbindung, Definition: S. 78, 79 Verbrennung: S. 144, 219 f. als Ursache des Haarausfalls: S. 147, 228 als Ursache von Schwärze: S. 146, 148, 204, 228 Vergänglichkeit setzt einen Gegensatz voraus: S. 81 f., 165 f. als Folge von Zusammensetzung: S. 95, 184 als Merkmal des Geschöpfs: S. 76, 79, 161 Vergehen -» Entstehen und Vergehen Verkalkungsprozeß: S. 115, 206 Vernunft ihre Grenzen: S. 80, 83, 167 als Unterscheidungsmerkmal des Menschen: S. 84, 129, 135 f., 140, 168, 221 als Eigenschaft der Intelligenzen und des Menschen: S. 128 f., 214 Vettius Valens als Lesung von Balenis: S. 631 Vierbeiner schwache und starke: S. 117 f., 208 müssen ihre Nahrung zerkauen: S. 132 -»Tiere; Landtiere Vita Adami, Stundentafel in der: S. 30" Vögel: S. 62", 130-132, 215 f. Aufenthalt in der Luft: S. 117, 118, 130, 138, 208
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Schwanz der-: S. 138, 216, 221 verdauen unzerkaute Nahrung: S. 132, 216 Vollkommene Natur: S. 21, 74, 155 Wachstum als Merkmal des Geschöpfs: S. 78 als Merkmal der Pflanzen: S. 116, 120, 207 Wachstum und Schwund: S. 86, 141,169,223 Wärme natürlicher Ort: S. 100, 174, 180, 193 f. ihre Affinität zur Feuchtigkeit: S. 90, 142, 143, 225 Zuordnung zur Bewegung: S. 40, 69, 89 f., 142, 174, 222, 224 als aktives Prinzip: S. 40, 69, 86, 90, 142, 169 Kochungs-: S. 40, 106, 107, 114 eingeborene -: S. 40, 211 Gruben-: S. 199 f., 203" Putrefaktions-: S. 40 als Anfangsstadium der Schöpfung: S. 142 als Ursache des Farbwechsels: S. 112 als Ursache der Zeit: S. 90, 174 ihn Wahsiya, magisches Alphabet des Balinüs bei: S. 25 Wälis (= Thaies?) als Hofweiser Alexanders: S. 27 Wasser seine Flüssigkeit, Aitiologie: S. 86, 102, 191, 195 Erwärmung des -s: S. 143, 225 als Aufenthaltsort der Fische: S. 118, 133, 208,216 f. als Aufenthaltsort der Zwischenreiche: S. 120 als Gleitschicht der Sphäre: S. 194 als Grundstoff der Metalle: S. 106, 200, 202 als Grundstoff der Pflanzen: S. 117, 118, 208 Verehrung des -s: S. 82 -»Erde und Wasser Wasserdampf als Stoff der Planetensphären: S. 91, 101, 176 f. als Stoff des Windes: S. 99, 192 f. Wasservögel: S. 130 Wellenbildung, Aitiologie: S. 99, 193 Wels (Silurus glanis): S. 217 Welt Einheit: S. 79 Erschaffenheit: S. 80-83, 165 f. Ewigkeit: S. 42, 53, 77, 161, 164, 165
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Indices
Unvollkommenheit: S. 81, 165 -> Kosmos Weltgegenden Terminologie: S. 182 Temperamente: S. 93, 94, 98, 99, 180, 182,191 Werden -»Entstehen Wermut, Geschmack: S. 141 Wiedergeburt: S. 136, 219 Willensakte: S. 86, 169 Willensfreiheit: S. 84f., 137, 164, 167-169, 218,220 Wind: S. 93, 99, 180 f., 192 f. Definition: S. 93, 99, 180, 191 Funktionbei der Wolkenbildung: S. 101,195 Funktion bei der Entstehung der Fixsterne: S. 91, 177 als Ursache der Sphärenbewegung: S. 93, 99, 101, 180, 193 als Ursache der Sphärenkrümmung: S. 91 Winde Temperamente: S. 93, 99, 180, 193 Zephyr: S. 3437 Windnamen: S. 93, 180f. magische —: S. 29, 34 Wirkung (des Aktes): S. 69, 77, 85, 168 Wochentage: S. 29, 34 Zuordnung zu den Planeten: S. 31, 34 Wolke, Aitiologie: S. 101 f., 195 f. als Metapher für die Verdunkelung der Seele: S. 71, 154 Würmer, Generatio spontanea: S. 128 Wurf als Analogie zum Sehvorgang: S. 146,227 Wurzeln Terminologie: S. 2108 - der Pflanzen: S. 122, 124, 21l8 -derZähne: S. 150, 21l8 als Bezeichnung für die Primärqualitäten: S. 98, 191 al-Ya'qübi, Nachrichten über Apollonios: S. 22,23 Yäqüt (Autor), Nachrichten über Apollonios: S. 49, 25 Yäqüt (Stein): S. 4645, 72, 110f., 203 f. Yühannä ibn Sabbä', Sätänä'il bei: S. 189 az-Zabidi, Tag al-earüs al-girri: S. 217 Windnamen: S. 181 Zachaeus als Lesung von Sagiyus: S. 50 Zähne Aitiologie: S. 150 fehlen den Vögeln: S. 132, 216
Zahl 24 im Hellenismus: S. 157 f. Zahlenmystik: S. 157f. Zahlentheorie, pythagoreische: S. 14, 61 Zarädust -» Zarathustra Zarathustra: S. 87, 170 Zarathustrismus: S. 164 Zeit: S. 81, 84 Erschaffenheit: S. 78, 79, 82, 166 Entstehung durch Wärme: S. 90, 174 dreifache Gliederung: S. 61 als Merkmal des Geschöpfs: S. 76 f., 161 Zeugung geschlechtliche: S. 125, 128, 140, 151, 212, 213, 222, 229 f. aus den Elementen: S. 118, 209 Zeugungsakt kosmogonischer: S. 90, 175 -»Geschlechtsakt Zigabenos, Euthymios, Satanael bei: S.18998 Zinn: S. 104-106, 107, 199, 200 Terminologie: S. 20433a Zinnsteine: S. 105, 112, 202, 204 f. Zodiak, Lage im All: S. 92, 178, 179 Zodiaka: S. 123, 212 Entstehung: S. 92, 139, 178 f. Temperamente: S. 92, 104, 178, 198 Geschlecht: S. 21212 bewegte und ruhende—: S. 123, 212 tropische-: S. 192 - der Jahreszeiten: S. 3436, 192 Auf- und Untergänge: S. 101, 195 Zuordnung zum Alphabet: S. 158 Zuordnung zu den Elementen: S. 123, 212 Zuordnung zu den Engeln: S. 184 Zuordnung zu den Körperteilen: S. 34 Zuordnung zu den Schichten des Kosmos: S. 90, 174 Zuordnung zu den Metallen: S. 104, 198 Zuordnung zu den Monaten: S. 31 Zuordnung zu den Stunden: S. 3l23 Zuordnung zu den Winden: S. 93, 180 Zodiakalbilder: S. 192 Zosimos, Alchemist: S. 4646, 15836 Metalltheorie: S. 198" Musiktheorie: S. 15838 als Quelle des Mudhal: S. 5354 Zucker, Geschmack: S. 141 Zuckerrohr: S. 87, 121 Zurvanismus: S. 17081, 17l88 Zweck -» Ursache, Zweckursache Z wischen reiche der Natur: S. 6l54, 120 f., 210f., 212, 215"