Das Heiligtum des Jupiter Optimus Maximus auf dem Pfaffenberg/Carnuntum, 3 Teile 9783700183990

Das Hainburger Hügelland, auch Hainburger Pforte genannt, und die westlich gelegene Hochfläche bis Petronell-Carnuntum u

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German Pages 990 [1039] Year 2021

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Inhaltsverzeichnis
VORWORT
EINLEITUNG
A. DIE ARCHÄOLOGIE DER ‚HAINBURGER PFORTE‘
1. Geologie und Topographie
2. Religion und Kult an der ‚Hainburger Pforte‘ in vor- und nachrömischer Zeit
3. Altgrabungen und Altfunde der Römerzeit am Kirchenberg und Pfaffenberg
B. AUSGRABUNGEN UND FORSCHUNGEN SEIT 1970
1. Prospektion und Testgrabungen 1970–1971
2. Toranlage und Umfriedung des Kultbezirks (Bau D)
3. Das Verwaltungslokal der magistri montis (Gebäude A)
4. Ausgrabungen zwischen Priesterhaus A und Tempel II(1971–1972 und 1977–1979)
5. ‚Kaisermonument‘ E und Fundamente K, K1 und K2
6. Monument F
7. Altarbasis G und Monument G1
8. Monumente G2–G3
9. Tempelbauten
10. Fläche zwischen Monument E und Tempel II (1973–1979)Planquadrat A3N und Quadrantenreihe A–D
11. Fläche westlich Tempel IIQuadrantenreihe E–H
12. Kulttheater (Bau U)
13. Die Ausgrabungen südlich des Tempels II und der Abbruch des Kulttheaters inden Jahren 1985–1988
C. ZUSAMMENFASSUNG
1. Zur Charakteristik des Grabungsbefundes
2. Baubefunde
3. Statuarische Plastik
4. Architekturwerkteile
5. Altäre und Postamente
6. Inschriftliche Evidenz
7. Münzfunde, Metallobjekte, Kultgeschirr
8. Das Ende des Heiligtums
9. Hat das archäologische Erbe des Pfaffenberges eine Zukunft?
ANHANG: CHRONOLOGIE DER ARCHÄOLOGISCHEN ERFORSCHUNGDES PFAFFENBERGES
ABKÜRZUNGS- UND LITERATURVERZEICHNIS
BILDNACHWEIS
REGISTER
Pläne und Tafeln
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Das Heiligtum des Jupiter Optimus Maximus auf dem Pfaffenberg/Carnuntum, 3 Teile
 9783700183990

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Das Heiligtum des Jupiter Optimus Maximus auf dem Pfaffenberg/Carnuntum von Werner Jobst

2

DER RÖMISCHE LIMES IN ÖSTERREICH Heft 41.3

3

Werner Jobst

Das Heiligtum des Jupiter Optimus Maximus auf dem Pfaffenberg/Carnuntum Ausgrabungen und Funde im Spannungsfeld der Interessen

Mit Zeichnungen und Rekonstruktionen von Rita Piras

Teil 1

4

Angenommen durch die Publikationskommission der philosophisch-historischen Klasse der Österreichischen Akademie der Wissenschaften: Michael Alram, Bert G. Fragner, Andre Gingrich, Hermann Hunger, Sigrid Jalkotzy-Deger, Renate Pillinger, Franz Rainer, Oliver Jens Schmitt, Danuta Shanzer, Peter Wiesinger, Waldemar Zacharasiewicz

Bibliografische Information der Deutschen NationalbibliothekDie Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie, detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Diese Publikation wurde einem anonymen, internationalen Begutachtungsverfahren unterzogen. Peer Review ist ein wesentlicher Bestandteil des Evaluationsprozesses des Verlages der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Bevor ein Buch zur Veröffentlichung angenommen werden kann, wird es von internationalen Fachleuten bewertet und muss schließlich von der Publikationskommission der Österreichischen Akademie der Wissenschaften genehmigt werden.

Gedruckt mit der freundlichen Unterstützung der Sparkasse Hainburg Privatstiftung

Titelbild: Jupiterkopf aus Tempel II, Seite 69, Abbildung 63 Vorsatzfoto: Kubitschek – Frankfurter 1891 Kartenbeilage Nachsatzfoto: Bad Deutsch-Altenburg (NÖ) mit Kirchenberg und Pfaffenberg 1991. Ansicht von Nordwesten

Die verwendete Papiersorte in dieser Publikation ist DIN EN ISO 9706 zertifiziert und erfüllt dieVoraussetzung für eine dauerhafte Archivierung von schriftlichem Kulturgut.

Alle Rechte vorbehalten. ISBN 978-3-7001-8399-0 Copyright © Österreichische Akademie der Wissenschaften, Wien 2021 Satz: Cora Schöll, Mattersburg Druck: Prime Rate, Budapest https://epub.oeaw.ac.at/8399-0 https://verlag.oeaw.ac.at Made in Europe

In memoriam HERMANN VETTERS (1915 –1993)

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Inhaltsverzeichnis

VORWORT ................................................................................................................................. 13 EINLEITUNG ............................................................................................................................ 15

A. DIE ARCHÄOLOGIE DER ‚HAINBURGER PFORTE‘..................................... 21 1. Geologie und Topographie.................................................................................................. 21 2. Religion und Kult an der ‚Hainburger Pforte‘ in vor- und nachrömischer Zeit .......... 22 2.1. Hainburg/Teichtal........................................................................................................... 24 2.2. Hainburg/Braunsberg, Bratislava/Burg und Devin......................................................... 24 2.3. Kirchenberg.................................................................................................................... 27 3. Altgrabungen und Altfunde der Römerzeit am Kirchenberg und Pfaffenberg ............ 30 3.1. Eduard Freiherr von Sacken und Matthäus Much (1848–1897)..................................... 33 3.2. Max von Groller und Eugen Bormann (1898)................................................................ 35 3.3. Rudolf Egger und Erich Swoboda (1913–1935)............................................................. 41 3.4. Fundevidenz der Altgrabungen auf dem Pfaffenberg..................................................... 44 B. AUSGRABUNGEN UND FORSCHUNGEN SEIT 1970....................................... 61

1. Prospektion und Testgrabungen......................................................................................... 61 1.1. Ausgangslage.................................................................................................................. 62 1.2. Bau S (Tempel II)........................................................................................................... 66 1.3. Schnitt V/70.................................................................................................................... 68 1.4. Schnitt I/70 (Bauten A–C und E–G)............................................................................... 72 1.5. Schnitt III/70 (Gebäude U)............................................................................................. 74 1.6. Schnitt I/71...................................................................................................................... 75 1.7. Schnitt II/71.................................................................................................................... 80 1.8. Schnitt IV/71................................................................................................................... 81 1.9. Schnitt V/71.................................................................................................................... 81 2. Toranlage und Umfriedung des Kultbezirks . .................................................................. 82 3. Das Verwaltungslokal der magistri montis (Gebäude A).................................................. 85 3.1. Lage und Forschungsgeschichte..................................................................................... 85 3.2. Ausgrabungen 1970–1972 und 1979.............................................................................. 87 3.2.1. Raum A1 und A2.................................................................................................. 94 3.2.2. Raum A3 und A4.................................................................................................. 96 3.2.3. Fußböden und Außenhorizonte............................................................................ 96 3.3. Interpretation des Befundes............................................................................................ 97 3.4. Fundevidenz zu Priesterhaus A..................................................................................... 100 4. Ausgrabungen zwischen Priesterhaus A und Tempel II................................................. 103 4.1. Schnitt III/71 und der Pfostenbau südlich des Priesterhauses A................................... 104 4.2. Die Fundamentgrubenbefunde der Monumente G2 und G3........................................ 109 4.3. Die Schnitte VIII–IX/72 und der Erdhügel zwischen Priesterhaus A und Tempel II... 112 4.4. Die Abtragung des Erdhügels östlich und südlich des Tempels III.............................. 113 4.5. Fundevidenz der Grabungsflächen zwischen Priesterhaus A und Tempel II................ 117

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Inhaltsverzeichnis

5. ‚Kaisermonument‘ E und Fundamente K, K1 und K2.................................................... 156 5.1. Lage und Forschungsgeschichte..................................................................................... 156 5.2. Ausgrabungen 1970 und 1973–1974.............................................................................. 160 5.2.1. Fundament E1....................................................................................................... 161 5.2.2. Fundament E2....................................................................................................... 161 5.2.3. Fundament E3....................................................................................................... 163 5.3. Interpretation des Befundes............................................................................................ 164 5.4. Kultbasen K, K1 und K2 (Planquadrate A5N–A7N)...................................................... 168 5.4.1. Basis K1............................................................................................................... 169 5.4.2. Basis K................................................................................................................. 169 5.4.3. Basis K2............................................................................................................... 170 5.5. Interpretation des Befundes............................................................................................ 171 5.6. Fundevidenz zu Monument E und den angrenzenden Grabungsflächen........................ 172 6. Monument F......................................................................................................................... 199 6.1. Lage und Forschungsgeschichte..................................................................................... 199 6.2. Ausgrabungen 1970–1973 und 1980 mit Planquadrat A4N........................................... 200 6.3. Interpretation des Befundes............................................................................................ 203 6.4. Fundevidenz zu Monument F......................................................................................... 205 7. Altarbasis G und Monument G1........................................................................................ 230 7.1. Lage und Forschungsgeschichte..................................................................................... 230 7.2. Altarbasis G. Ausgrabungen 1970–1973 und 1980 mit Planquadrat A4N..................... 231 7.3. Monument G1. Ausgrabungen 1975 und 1980 mit Planquadrat A3N . ......................... 235 7.4. Fundevidenz zu den Monumenten G und G1................................................................. 238 7.5. Interpretation des Befundes............................................................................................ 255 8. Monumente G2–G3 ............................................................................................................ 257 8.1. Interpretation des Grabungsbefundes ............................................................................ 258 8.2. Fundevidenz der Grubenverfüllungen von Monument G2 und G3................................ 259 9. Tempelbauten....................................................................................................................... 265 9.1. Tempel I (Gebäude B und C) ......................................................................................... 265 9.1.1. Lage und Forschungsgeschichte........................................................................... 265 9.1.2. Grollers Gebäude C und die Wasserversorgung des Tempelbezirks ................... 268 9.1.3. Ausgrabungen 1970–1972 und 1977–1978.......................................................... 270 9.1.4. Interpretation des Befundes.................................................................................. 275 9.1.5. Fundevidenz zu Tempel I..................................................................................... 281 9.2. Fläche westlich Tempel I und nördlich Monument E..................................................... 292 9.2.1. Kapelle Z.............................................................................................................. 294 9.2.2. Fundevidenz zur Fläche nördlich und westlich des Tempels I............................. 297 9.3. Tempel II (Gebäude S).................................................................................................... 309 9.3.1. Lage und Forschungsgeschichte . ........................................................................ 310 9.3.2. Flächengrabung 1972–1974 und 1979–1981....................................................... 314           Erweiterung Schnitt V/70..................................................................................... 314           Portikus S3........................................................................................................... 316                     Mittelsaal S4........................................................................................................ 318           Nördlicher Flügelraum S1.................................................................................... 322           Südlicher Flügelraum S2...................................................................................... 324 9.3.3. Interpretation des Befundes.................................................................................. 327 9.3.4. Fundevidenz zu Tempel II ................................................................................... 333 9.4. Tempel III (Planquadrate A1–A2 und B1–B2)............................................................... 359 9.4.1. Auffindung und Lage............................................................................................ 359 9.4.2. Ausgrabungsbefund und Baubeschreibung ......................................................... 361 9.4.3. Interpretation des Befundes und Datierung.......................................................... 365 9.4.4. Fundevidenz zu Tempel III................................................................................... 369

Inhaltsverzeichnis

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10. Fläche zwischen Monument E und Tempel II (1973–1979) Planquadrat A3N und Quadrantenreihe A–D................................................................ 407 Altarbasis H und Fundament I (Planquadrat A3N)............................................................. 410 10.1. Quadrantenreihe A......................................................................................................  411 10.1.1. Planquadrat A3 (Altarbasis L)........................................................................  411 10.1.2. Fundevidenz zu Planquadrat A3 mit Altarbasis L ......................................... 414 10.1.3. Planquadrate A4–A5 (Basis M)...................................................................... 429 10.1.4. Interpretation des Befundes............................................................................ 430 10.1.5. Fundevidenz zu Planquadrat A4–A5 mit Basis M......................................... 432 10.1.6. Planquadrat A6 (Altarbasis M1)..................................................................... 441 10.1.7. Fundevidenz zu Planquadrat A6 mit Basis M1.............................................. 442 10.1.8. Planquadrate A7–A8 (Fundament M2).......................................................... 448 10.1.9. Fundevidenz zu Planquadrat A7–A8 mit Fundament M2.............................. 449 10.2. Quadrantenreihe B...................................................................................................... 454 10.2.1. Planquadrate B3–B4 (Kultbasen L1 und L2) ................................................ 454 10.2.2. Fundevidenz zu Planquadrat B3–B4 mit Fundament L1 und L2................... 456 10.2.3. Planquadrat B5, Steg Planquadrat B4–B5 und             Steg Planquadrat C4–C5 (Monument V) ...................................................... 471 10.2.4. Fundevidenz zu Planquadrat B5, Steg Planquadrat B4–B5 und             Steg Planquadrat C4–C5 ............................................................................... 473 10.2.5. Planquadrate B6–B8 (Basis Q3)..................................................................... 491 10.2.6. Fundevidenz zu Planquadrat B6–B8 mit Basis Q3........................................ 494 10.3. Quadrantenreihe C...................................................................................................... 507 10.3.1. Planquadrate C1–C2 und Stege PQ B1–C1, B2–C2, C2–C3, C2–D2........... 507 10.3.2. Fundevidenz zu Planquadrat C1–C2 und             Stegen PQ B1–C1, B2–C2, C2–C3, C2–D2................................................... 509 10.3.3. Planquadrate C3–C4 (Monument P, P1, P2).................................................. 525             Monument P.................................................................................................... 526             Monument P1................................................................................................. 526             Basis P2.......................................................................................................... 527 10.3.4. Fundevidenz zu Planquadrat C3–C4 und Steg PQ C3–C4 . .......................... 529 10.3.5. Planquadrat C5 (Monument N)...................................................................... 549 10.3.6. Steg Planquadrat C5–C6 (Basis Q)................................................................ 551 10.3.7. Fundevidenz zu Planquadrat C5, zu Stegen PQ C4–C5, PQ C5–D5 und PQ C5–C6....................................................................................................... 552 10.3.8. Planquadrat C6 und Steg PQ B6–C6 (Monument Q1)................................... 572 10.3.9. Fundevidenz zu Planquadrat C6 mit Monument Q1...................................... 574 10.3.10. Steg PQ B7–C7 und Planquadrate C7–C8 (Monument Q2)........................ 583 10.3.11. Fundevidenz zu Planquadrat C7–C8 mit Monument Q2.............................. 586 10.4. Quadrantenreihe D...................................................................................................... 602 10.4.1. Planquadrate D1–D3 (Basis O und Ädikulafundemant O1).......................... 602             Basis O............................................................................................................ 603             Ädikulafundament O1.................................................................................... 606 10.4.2. Fundevidenz zu Planquadrat D1–D3 mit Basis O und Ädikula O1............... 607 10.4.3. Planquadrate D4–D5 (Monument W, R und R1)............................................ 625             Monument W.................................................................................................. 626             Monument R................................................................................................... 627             Monument R1................................................................................................. 629 10.4.4. Fundevidenz zu Planquadrat D4–D5 mit Monument W, R und R1............... 629 10.4.5. Stegkreuzung der Planquadrate C4–C5/D 4–D5 und C4–D4/C5–D5 (Fundament W1)............................................................................................. 651

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10.4.6. Fundevidenz zu Stegkreuzung PQ C4–C5/D4–D5 und C4–D4/C5–D5 mit Fundament W1......................................................................................... 652 10.4.7. Interpretation der Fundamentgruppe W, R und W1....................................... 661 10.4.8. Planquadrate D6–D8...................................................................................... 662 10.4.9. Fundevidenz zu Planquadrat D6–D8 . ........................................................... 664 11. Fläche westlich Tempel II. Quadrantenreihe E–H.......................................................... 677 11.1. Quadrantenreihe E ..................................................................................................... 679 11.1.1. Planquadrat E3 und Steg PQ E3–F3............................................................... 679             Basis T............................................................................................................ 680 11.1.2. Fundevidenz zu Planquadrat E3 und Steg PQ E3–F3 mit Basis T................. 682 11.1.3. Planquadrat E4................................................................................................ 695 11.1.4. Fundevidenz zu Planquadrat E4 .................................................................... 697 11.1.5. Planquadrat E5 und Steg E5–F5.....................................................................  711             Basis R2.......................................................................................................... 712 11.1.6. Fundevidenz zu Planquadrat E5 mit Basis R2................................................ 713 11.1.7. Planquadrat E6 (Basis R3).............................................................................. 725 11.1.8. Fundevidenz zu Planquadrat E6 mit Basis R3................................................ 727 11.1.9. Planquadrate E7–E8........................................................................................ 737 11.1.10. Zusammenfassung PQ E3–E8...................................................................... 738 11.2. Quadrantenreihe F...................................................................................................... 739 11.2.1. Planquadrate F3–F8........................................................................................ 739 11.2.2. Fundevidenz zu Planquadrat F2–F8............................................................... 741 11.3. Quadrantenreihe G...................................................................................................... 766 11.3.1. Planquadrate G3–G8....................................................................................... 766             Basis T1.......................................................................................................... 768 11.3.2. Fundevidenz zu Planquadrat G2–G8 mit Basis T1......................................... 770 11.4. Quadrantenreihe H...................................................................................................... 799 11.4.1. Planquadrate H1–H8....................................................................................... 799 11.4.2. Fundevidenz zu Planquadrat H1–H8.............................................................. 801 12. Kulttheater (Bau U)........................................................................................................... 820 12.1. Topographie und Forschungsgeschichte..................................................................... 820 12.2. Ausgrabungen 1970 und 1975–1984.......................................................................... 827 12.2.1. Schnitt III/70................................................................................................... 828 12.2.2. Flächengrabung.............................................................................................. 830             Ringmauer U1 (Spielplatzmauer)................................................................... 831             a) Nordostsektor............................................................................................. 831             b) Südostsektor............................................................................................... 836             c) Südwestsektor............................................................................................. 839             d) Nordwestsektor.......................................................................................... 841             Die Anbauten der Ost- und Nordseite............................................................ 843             a) Ostanbau (Mauern U2–U5)........................................................................ 843             b) Nordanbau (Mauern U6–U7, U9–U11)...................................................... 851             Toranlagen...................................................................................................... 858             a) Nordtor (Mauern U7–U8).......................................................................... 858             b) Südtor (Mauern U12–U13)........................................................................ 860             Die Platzanlage innerhalb des Mauerrunds.................................................... 861 12.2.3. Fundevidenz zum Kulttheater......................................................................... 862 12.2.4. Interpretation des Befundes ........................................................................... 871 12.2.5. Zur Typologie der Anlage............................................................................... 873

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13. Die Ausgrabungen südlich des Tempels II und der Abbruch des Kulttheaters      in den Jahren 1985–1988................................................................................................... 875 13.1. Fundevidenz der Flächen südlich des Tempels II, östlich des Theaters, der Theaterarena und westlich des Theaters............................................................... 881 13.2. Interpretation des Befundes........................................................................................ 906

C. ZUSAMMENFASSUNG. ................................................................................................. 907

 1. Zur Charakteristik des Grabungsbefundes . .................................................................... 908  2. Baubefunde........................................................................................................................... 909  3. Statuarische Plastik............................................................................................................. 914  4. Architekturwerkteile............................................................................................................ 915  5. Altäre und Postamente......................................................................................................... 916  6. Inschriftliche Evidenz.......................................................................................................... 918  7. Münzfunde, Metallobjekte, Kultgeschirr ......................................................................... 922  8. Das Ende des Heiligtums .................................................................................................... 923  9. Hat das archäologische Erbe des Pfaffenberges eine Zukunft?....................................... 925 ANHANG: CHRONOLOGIE DER ARCHÄOLOGISCHEN ERFORSCHUNG DES PFAFFENBERGES IM ÜBERBLICK.............................................................................. 927 ABKÜRZUNGS- UND LITERATURVERZEICHNIS............................................................. 938 BILDNACHWEIS........................................................................................................................ 961 REGISTER.................................................................................................................................... 963 PLANBEILAGEN UND TAFELN

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13 Eine Stadt, die auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen bleiben. Matthäus 5, 14

VORWORT 1970 wurden von Hermann Vetters die archäologischen Lehrgrabungen der Universität Wien auf dem Pfaffenberg bei Bad Deutsch-Altenburg / Hainburg an der Donau (Bez. Bruck an der Leitha, Niederösterreich) mit dem Ziel ins Leben gerufen, die bis dahin veröffentlichten Befunde zu überprüfen und allenfalls zu ergänzen. Gemeinsam mit Manfred Kandler wurde ich mit der Organisierung und praktischen Durchführung dieses Vorhabens nach Carnuntum entsandt, das damals so nahe am ‚Eisernen Vorhang‘ lag, dass die archäologische Landschaft trotz ihrer reizvollen Umgebung am Rande der ‚Hainburger Pforte‘ nur sporadisch von Kulturtouristen angesteuert wurde. Niemand ahnte, dass aus der Lehrveranstaltung eine langjährige Rettungsgrabung mit an Dramatik kaum zu überbietenden Evakuierungsaktionen hervorgehen werde, da die vernichtende wirtschaftliche Gewalt des örtlichen Steinbruch- und Schotterwerks unaufhaltsam und in atemberaubendem Tempo dem Fundgebiet näher rückte und schließlich dessen gänzlichen Abbruch zur Folge hatte. An der Stelle des in diesem Werk beschriebenen antiken Tempelbezirks klafft heute am Westrand der Hainburger Berge ein gähnender Abgrund mit einer hohen, erdgeschichtlich freilich sehr interessanten Felswand, deren obere Höhenlinie den Verlauf des einst vorhanden gewesenen, die carnuntinische Siedlungslandschaft bestimmenden Bergrückens auf keine Weise mehr erkennen lässt. Seit dem Beginn der Ausgrabungen sind 50 Jahre vergangen – eine scheinbar lange Zeit. Wenn die ausstehende Publikation derselben – abgesehen von jeweiligen Vor- und Zwischenberichten – erst in einem zeitlichen Abstand von Jahrzehnten erfolgt, so liegt dies in den besonderen Begleitumständen begründet, unter welchen dieses Rettungs- und Forschungsprojekt durchgeführt werden musste. Zum einen war es der Wettstreit, um nicht zu sagen der Kampf der archäologischen Wissenschaft mit der an diesem Punkt der Agrar- und Kulturlandschaft Carnuntum herrschenden industriellen und wirtschaftlichen Dynamik, zum anderen der Charakter im Erhaltungszustand der Ruinenanlage und der Fundobjekte selbst, vor allem aber in der Neuartigkeit und Quantität des Fundstoffes, der in der Archäologie Pannoniens bis dahin nichts Vergleichbares kannte. Das Zustandekommen der nunmehr abgeschlossenen, mühevollen Arbeit wurde durch öffentliche und vereinsrechtlich organisierte Institutionen finanziell gefördert und ein großer Personenkreis hat durch Beratung, Diskussion und werktätige Mithilfe zu ihrer Verwirklichung beigetragen. Andere zogen es vor, aus welchen Beweggründen auch immer, der Pfaffenbergforschung Stolpersteine in den Weg zu legen und das wissenschaftliche Werk zu behindern. An erster Stelle gedenke ich in Dankbarkeit meines akademischen Mentors und väterlichen Freundes Hermann Vetters, dessen unermüdlicher Einsatz für die Archäologie Österreichs im Allgemeinen und für die Erforschung Carnuntums im Besonderen auch auf dem Pfaffenberg schon nach kürzester Zeit zur Entdeckung spektakulärer Funde geführt und so die Aufmerksamkeit von Wissenschaft, Politik und Gesellschaft hervorgerufen hat. Ihm widme ich dieses Werk als Dank für seine stets großzügige Förderung. Mein Dank gilt der Universität Wien, dem Österreichischen Archäologischen Institut an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, der Technischen Universität Wien, dem Land Niederösterreich, der Gesellschaft der Freunde Carnuntums, der Hochschuljubiläumsstiftung der Stadt Wien und in ganz besonderer Weise dem Jubiläumsfonds der Österreichischen Nationalbank, ohne dessen wohlwollendes und verständnisvolles Entgegenkommen der hier gebotene Erkenntnisstand nie hätte erreicht werden können. Zu danken habe ich ferner den vielen in- und ausländischen Studierenden der Klassischen Archäologie und anderer Studienrichtungen, den Fachkolleginnen und -kollegen im In- und Ausland, die an diesem Projekt mit Rat und Tat Hilfestellung geleistet haben. Namentlich möchte ich diesen Dank jenen Damen und Herren zum Ausdruck bringen, die durch Jahre am Projekt Pfaffenberg mit-

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Vorwort

gewirkt und mit ihrer Anwesenheit vor Ort immer wieder zu neuen Erkenntnissen geführt haben. Es sind dies Karl Herold, Markus Jobst, Cornelia Kaiser-Trojan, Dieter Knibbe (+), Karl Kraus (+), Gabrielle Kremer, Johannes Kurzweil, Nicola Math, Ulrike Outschar, Ernst Rudolf, Gabriele Seiwerth-Wünsch, Hilke Thür, Peter Waldhäusl, Robert Widtmann (+) (alle Wien), Peter Scherrer (Graz), Jasmine Cencic (Petronell-Carnuntum), Christine Marseille, Wilhelm Mikulitsch, Rudolf Fischer (+) (Hainburg/D.), Johannes Leithner (Wolfsthal), Rita Piras (Hainburg/Oristano), Anna Ravastini (Villasor), Stefania Zedda (San Gavino), Ioan Piso (Cluj), Michal Bernát (Trnava), Andrea Ďurianová, Klara Kuzmová (Trnava), Klara Póczy (+), Sandor Soproni (+), Dénes Gabler, Istvan Koós (Budapest). Gesondert danken möchte ich Frau Ulrike Schuh, die mich bei der Zusammenstellung der Keramikfunde in kompetenter Weise beraten und kontrolliert hat. Schließlich gedenke ich in Dankbarkeit der stets einsatzbereiten und tüchtigen Arbeitskräfte aus der Region Carnuntum, von denen die meisten bereits den Heimgang angetreten haben. Die Zusammenarbeit mit engagierten jungen ExpertInnen der Archäologie hat ihnen viel Abwechslung und Freude bereitet und so sehr wesentlich zur Dokumentation und Rettung des archäologischen Erbes vom Pfaffenberg beigetragen. An dieser Stelle möchte ich nicht unerwähnt lassen, dass die Marktgemeinde Bad Deutsch-Altenburg unter ihrem Bürgermeister Ernest Windholz an zentraler Stelle des Ortes die Nachbildung einer Jupitersäule sowie einer Statue des Kaisers Marc Aurel und im Kurpark nahe dem Archäologischen Museum Carnuntinum mehrere rekonstruierte Monumente des Kultbezirks aufstellen ließ. Der Kurort hat damit ein Zeichen der Erinnerung an die einstige Bedeutung des Pfaffenberges im Kontext der historischen Landschaft Carnuntum gesetzt und so dem antiken Heiligtum die letzte Ehre erwiesen. Da die Herstellung eines mit vielen Abbildungen und Graphiken ausgestatteten Druckwerkes in hohem Maße von der Funktionstüchtigkeit mehrerer, mit entsprechenden Programmen arbeitender elektronischer Geräte abhängig ist, bedarf es unweigerlich der Mithilfe einer kompetenten IT-Beratung. Für diesen Teil der Werkproduktion bin ich Herrn Matthias Dienelt und seinen Mitarbeitern (Dienelt IT-Consulting, Wien) zu großem Dank verpflichtet, die mir stets unbürokratisch und uneigennützig geholfen haben. Seit Jahrzehnten stelle ich fest, dass der inzwischen zu einem der größten Schotterwerke Österreichs angewachsene Steinbruch am Pfaffenberg für die Bevölkerung der Region Hainburg / Bad Deutsch-Altenburg zu einem ökologischen Problem mit ernsthaften Auswirkungen auf die Lebensqualität geworden ist. Aus diesem Grund verfolgt auch die Sparkasse Hainburg Privatstiftung als kulturelle und wissenschaftliche Förderinstitution alle mit dem Bergbau zusammenhängenden Entwicklungen. Die Stiftung hat sich daher entschieden, die Finanzierung dieses Werkes in großzügiger Weise mitzutragen und dafür zu sorgen, dass die Diskussion um die Geschichte des Pfaffenberges nicht zum Stillstand kommt und meine im Lauf der Jahrzehnte angelegte Datensammlung wissenschaftlich weiter ausgewertet und der Stadt Hainburg an der Donau zur Wahrnehmung ihrer Interessen zur Verfügung gestellt wird. Für diese von Weitblick und Problembewusstsein getragene Entscheidung gilt dem Stiftungsvorstand mein ganz besonderer Dank, allen voran Frau Dr. med. Miroslava Grubmüller und Herrn Mag. Dr. Anton Kollmann sowie Herrn Josef Grubmüller. Die Fertigstellung dieser Publikation wäre ohne die selbstlose Unterstützung meiner Frau, Dr. Helga Jobst, vermutlich nie verwirklicht worden, die mich auch diesmal geduldig und in kompetenter Weise beraten hat und der mein innigster und persönlicher Dank gebührt. Nicht weniger geduldig hat sich die Österreichische Akademie der Wissenschaften mit den von mir avisierten Abgabeterminen des Manuskriptes erwiesen. Hier gilt mein Dank der Aktuarin der phil.-hist. Klasse i. R., Frau Direktor Mag. Lisbeth Triska, Herrn Mag. Udo Fon, Herrn Robert Püringer und Herrn Mag. Herwig Stöger, die die Produktion dieses Werkes im Verlag der Akademie mustergültig betreuten. Eine Studie dieses Umfangs erfordert die Kontrolle durch ein gewissenhaftes und fachlich kompetentes Lektorat, eine Aufgabe, die über Veranlassung von Direktor Andreas Pülz Frau Susanne Lorenz übernommen hat, denen ich auch an dieser Stelle herzlich danken möchte. Hainburg an der Donau – Wien

Werner Jobst

15 ... die Wirklichkeit ist so schlimm, dass sie nicht beschrieben werden kann ... Thomas Bernhard

EINLEITUNG Im Spätherbst des Jahres 1969 besuchte ich zum ersten Mal den Pfaffenberg, nachdem damals an der Universität Wien eine Lehrkanzel für Praktische Archäologie errichtet worden war und deren neu ernannter Inhaber, Prof. Hermann Vetters, die am Ostrand von Carnuntum gelegene Anhöhe als Veranstaltungsort von Lehrgrabungen ausersehen hatte. Vetters war ein Jahr zuvor mit der Eigentümerin des Hollitzer’schen Steinbruch- und Schotterwerks, Frau KR Erna Weidinger (Hollitzer Baustoffwerke G.m.b.H.), ins Gespräch gekommen und erkannte, dass die Tage der auf dem Bergplateau durch Begehungen und ältere Grabungen überlieferten archäologischen Denkmäler gezählt seien sowie für deren weitere Erschließung akuter Handlungsbedarf bestehe. Der Pfaffenberg war zu diesem Zeitpunkt in der Carnuntumforschung zwar als Standort einer Tempelanlage bekannt, doch lagen die Vorstellungen über Einzelheiten dieses Kultplatzes ganz im Dunkeln. In der 1964 erschienenen vierten Auflage seines Carnuntum gewidmeten Werkes spricht Erich Swoboda ohne nähere Begründung von einem keltisch-römischen Heiligtum und ähnlich lautet auch die Einschätzung in dem 1967 erschienenen Carnuntum-Buch von August Obermayr (s. unten S. 44 Anm. 86). Bei meinem Besuch lag das Donautal in dichtem Nebel, der sich während des Aufstiegs jedoch zu lichten begann. In dem fast mediterran wirkenden Kiefernwald des Bergrückens angekommen bot sich dem Auge am Rande der Steinbruchkante ein ebenso eindrucksvolles wie unvergessliches Naturschauspiel. Während die Niederung in einem milchig-weißen Nebelmeer versank, zeigte sich oben bei strahlendem Sonnenschein ein glasklarer Himmel1. In der wetterbedingten Föhnströmung öffnete sich die Landschaft nach Westen und Süden so weit, dass am Horizont die steirisch-niederösterreichischen Kalkalpen scharf umrissen hervortraten, in deren Mitte das Schneebergmassiv sich mächtig erhob. Dieses von der Wetterlage verursachte Schauspiel konnte ich in den Folgejahren noch öfter beobachten, stets mit wechselnden Nuancierungen des Landschaftsbildes, und es zeigte an, wie sehr die exponierte Stellung dieser aus der Ebene herausgehobenen Bergformation der Hainburger Berge im Verein mit Natur- und Wetterphänomenen die Standortwahl des in diesem Werk beschriebenen Heiligtums beeinflusst haben musste. Die Errichtung eines Heiligtums auf einem Berg geht auf uralte Traditionen zurück, denn nach antiker Vorstellung sind Berge und Gipfel die Wohn- und Verehrungsstätten der jeweils höchsten Götter. Dort liegen die Verbindungspunkte zwischen Himmel und Erde und die wirkungsvollsten Begegnungsorte zwischen Göttern und Menschen. Wegen ihrer Nähe zur Gottheit wurden Bergeshöhen als Standorte von Tempeln, Kirchen und Klöstern bevorzugt. Der Aufstieg zum Gipfel eines heiligen Berges wurde symbolisch als Läuterungsweg des Menschen zur Begegnung mit dem Göttlichen gesehen. Man denke dabei nur an den Gott des Alten Testaments, an die Berggötter Anatoliens, Syriens und Mesopotamiens, an Griechenland und Italien mit Kronos, Zeus und Jupiter oder an die auf Bergen lokalisierten Begegnungen mit Jesus Christus2. „Auf dem Berg lässt sich der Herr sehen“ heißt es im Buch Genesis 22,2,14. Wenn natürliche Erhebungen fehlten, hat man Die Situation ließ sogleich an Rudolfs von Habsburg Worte in Franz Grillparzers Drama denken: „Die Sonne steigt aus Nebeln herrlich auf; / Es wird ein schöner Tag! Mein Sohn, du trittst / Zum erstenmal auf österreich’schen Boden. / Sieh um dich her, du stehst in deinem Land! / Das Feld, das rings sich breitet, heißet Marchfeld, / Ein Schlachtfeld, wie sich leicht kein zweites findet, / Doch auch ein Erntefeld, Gott sei gedankt! / Und dafür soll es immerdar dir gelten! / Dort fließt die March; dort, wo noch Nebel ringt, / Liegt Wien, die Stadt; die Donau blinkt daneben. / Von vielen Inseln mannigfach geteilt. / Dort wirst du wohnen, gibt uns Gott den Sieg.“ (König Ottokars Glück und Ende V: Kaiser Rudolf mit seinen Söhnen in ritterlicher Begleitung). 2 Die bekanntesten sind im Evangelium nach Matthäus die Bergpredigt (Mt 5, 1–12) und die Verklärung Jesu (Mt 17, 1–8); vgl. Deissler – Vögtle – Nützel 1985, 1383–1384 und 1407–1408. 1

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Einleitung

Bergstrukturen architektonisch nachzuahmen versucht wie die in der römischen Welt auf Podien errichteten Tempel zeigen3.

1: Ansicht der niederösterreichischen Kalkalpen mit dem Schneebergmassiv von der Anhöhe des Pfaffenberges

„Dieses Heiligtum sollte nicht zu Straßenschotter zermalmt werden“, schrieb 1979 der Kunsthistoriker Rupert Feuchtmüller über die damals zu etwa zwei Drittel freigelegte Anlage auf dem Pfaffenberg. Und weiter: „Es ist zu hoffen, dass die Hollitzerwerke – sie führen ja schließlich den Namen eines lebensfrohen Künstlers, der von der Kunst mehr als von der Materie hielt – einen Ausgleich in dieser Gewichtung finden, dass es ein ‚Miteinander‘ und kein ‚Entweder – Oder‘ geben wird“. Dieser Appell hat bedauerlicherweise kein Gehör gefunden, im Gegenteil, statt miteinander wurde gegeneinander agiert – zum Schaden der Wissenschaft und des an der Erforschung Carnuntums interessierten Publikums. Als 1984 durch das mutige Auftreten vieler engagierter Zivilpersonen – „mit Nobelpreisträger Konrad Lorenz als Galionsfigur“ und mit der „entscheidenden Idee“ der Österreichischen Hochschülerschaft, einen Sternmarsch zu organisieren4 – die Aufgabe eines großen Kraftwerksprojektes bei Bad Deutsch-Altenburg und die Rettung der Hainburger Au betrieben wurde, war es für eine der interessantesten Fundstätten Carnuntums längst zu spät, konnte der Ort des Geschehens nur mehr durch rasche Aufdeckung dokumentiert und der reiche Bestand gehobener Fundgegenstände durch Evakuierung für die Nachwelt erhalten werden. Mit den Steinbrüchen am Kirchenberg und am Pfaffenberg in Bad Deutsch-Altenburg / Hainburg an der Donau wurden bis dahin jedenfalls einzigartige Bestandteile der zwischen Petronell-Carnuntum und Hainburg gelegenen Kulturlandschaft vernichtet. Die südliche Uferlandschaft der Donau bei Bad Deutsch-Altenburg bestand beim Eintritt des Stromes in das Hainburger Hügelland einst aus einem langgestreckten felsigen Hochplateau. Dieses war dem schräg abfallenden Nordhang des Pfaffenberges vorgelagert und bildete vor diesem eine ausgeprägte Geländestufe, die sich nach unten zu harmonisch mit dem Flussufer ver3

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Vgl. Baumeister 1991; Bohlen – Deninger-Polzer 1994; Ehling – Pohl – Sayar 2002, 174–185; Eliade 1989, 132–135, 431–435; Keel 1996, 100–105; Kornfeld 1970; Schwabl 1978; Scherrer 1990. Der Sternmarsch fand am 8. Dezember 1984 statt (Tötschinger 2013, 174–176).

Einleitung

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band. Auf der markanten Anhöhe wurde die spätromanisch-gotische Basilika Mariä Himmelfahrt, die heutige Pfarr- und Dekanatskirche des Ortes erbaut, wonach die Lokalität den Namen Kirchenberg führt. Außer der die Uferlandschaft dominierenden Wallfahrtskirche mit dem benachbarten romanischen Beinhaus (Karner) war diese Stelle bereits in vorrömischer Zeit ein beVorzugter Siedlungsschwerpunkt. Heutzutage ist das ursprüngliche Landschaftsbild nur mehr rudimentär als Geländeruine vorhanden und für einen Ortsfremden kaum noch erkennbar. Die Steinbrüche von Bad Deutsch-Altenburg haben die ehemalige topografische Anatomie am Südufer der Donau einschneidend verändert (s. unten S. 27–30).

2: Carnuntum, Donautal und Voralpen mit Schneebergmassiv (2004)

Von der Archäologie dieses „Am Stein“ genannten Fundhoffnungsgebietes wissen wir in Summe wenig, denn das felsige Hochufer war schon seit dem frühen 19. Jahrhundert der Ausgangspunkt der regionalen Bruchstein- und Schotterindustrie, die mit der Donauregulierung einen ersten Höhepunkt erreichte und zu Beginn des 20. Jahrhunderts die Eröffnung des mächtigen Steinbruchs am Pfaffenberg nach sich zog. Der Vortrieb desselben hat nach 19 Jahren intensiver Ausgrabungs- und Bergungsarbeit etwa gleichzeitig mit dem Fall des ‚Eisernen Vorhangs‘ zum endgültigen Abbruch des Kultbezirks geführt. Ob Abu Simbel, Allianoi5, Hasankeyf6, Seleukia am Euphrat/Zeugma7 oder Pfaffenberg, ob Staudamm oder Steinbruch – gegen die Macht des industriellen Fortschritts und wirtschaftlicher Dynamik hat auch das noch so attraktive kulturelle Erbe die Schlacht fast immer verloren. Die in vielen alten Kulturlandschaften stattfindenden Transformationsprozesse unserer Tage lassen sich gut mit dem von Werner Bätzing aufgezeigten Wandel im Umgang mit den europäischen Alpenregionen vergleichen8. So muss auch der Archäologische Park Carnuntum auf diese einzigartige Sehenswürdigkeit auf der verlorenen Anhöhe des Pfaffenberges verzichten. Die Vertreter des Bergbaus haben stets mit Überzeugung den Standpunkt vertreten, dass der fortschreitende Gesteinsabbau abgesehen vom wirtschaftlichen Gewinn für verschiedene Sparten der Wissenschaft reiche, neue Erkenntnisse hervorbringe. So könne auch die Geschichte dieses Berges tiefer erschlossen werden, lautete stets die Begründung. Für Geologen, Petrografen und Paläontologen bieten sich neue Einsichten in den Gebirgsaufbau der Kleinen Karpaten und die historischen Wissenschaften ermitteln über die Methoden der Archäologie, Bau- und Kunstgeschichte nicht nur Funktion und Bedeutung des Berges für das antike Carnuntum, sondern auch für die Mittelalterstadt 5

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Yortanlı-Staudamm in der Westtürkei bei Pergamon, der 2008 den antiken Kurort Allianoi unter Wasser setzte. Vgl. Müller 2004. Staudammprojekt am Tigris. Birecik-Staudamm am Euphrat. Vgl. Ergeç u. a. 2006. Bätzing 2015; Bätzing 2017.

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Einleitung

Hainburg und deren wirtschaftsgeschichtliche Entwicklung9. Gegen diese Argumentation lässt sich nur der Einwand vorbringen, dass die wichtigste Eigenschaft des Pfaffenberges in der Antike sein hervorstechendes sakrales Profil war, welches in den Jahrhunderten der römischen Herrschaft in Pannonien das urbanistische Bild der großen Militär- und Verwaltungsbasis an der Bernsteinstraße entscheidend mitgeprägt hat. Die kultische Tradition des Berges als Standort eines dem staatlichen Jupiterkult gewidmeten Heiligtums manifestiert sich ja bis zur Gegenwart in der weithin sichtbaren Wallfahrtsbasilika des Kirchenberges am Hochufer der Donau. Ungeachtet dieser Entwicklungen wurde mit den Grabungen auf dem Pfaffenberg (1970–1988) in der Erforschung des oberpannonischen Militär- und Verwaltungszentrums Carnuntum ein neues Kapitel aufgeschlagen, da wir mit diesem Unternehmen unbekannte und völlig neuartige Befunde und Fundstoffe aufgedeckt haben, die im Folgenden beschrieben werden sollen. Zu den verschiedenen Fundgattungen sind während der Grabungen und nach Abschluss derselben Vorarbeiten und Studien erschienen, die unabhängig voneinander die Bedeutung des Heiligtums für die Geschichte Carnuntums im allgemeinen und für die Religionsgeschichte der pannonischen Provinzen im Besonderen zu erkennen geben. Es sind dies außer meinen eigenen vor allem die Arbeiten von Michal Bernát (2010), Andrea Ďurianová (2010), Gabrielle Kremer (2004), Rita Piras (2014), Ioan Piso (2003) und Hilke Thür (1979, 1983, 1990). Die Auswertungen der von Kremer und Piso publizierten Materialvorlagen haben die Rolle des Pfaffenberges als Zentrum des Jupiter- und Kaiserkults bestätigt. Diesen Studien sollten in Zukunft weitere Fundbearbeitungen und Interpretationen folgen. Zuvor möchte ich jedoch mein Versprechen einlösen und die Ergebnisse der Ausgrabungen vorlegen. Dabei kommt es mir aufgrund der schicksalhaften Geschichte des Fundortes und des aktuellen Forschungsstandes vor allem darauf an, den Grabungsbefund im Kontext mit dem jeweiligen Fundstoff exemplarisch zu präsentieren. Grabungs- und Forschungsmethoden Das Ruinenfeld auf dem Plateau des Pfaffenberges erstreckte sich über eine Fläche von zirka einem Hektar, d. s. rund 10000 m². Die über dem natürlichen Felsboden anstehende Kubatur von Bauschutt und Erdreich erreichte im Durchschnitt eine Höhe von 1–2 m, war aber an manchen Stellen auch höher. Die Aufgabe bestand darin, unter Berücksichtigung des von der Stein- und Schotterindustrie vorgegebenen Produktionsprogramms das archäologische Fundgebiet zu erschließen. Trotz der dadurch bestehenden terminlichen Vorgaben erstreckten sich die Feldforschungen über einen Zeitraum von 16 Jahren (1970–1985). Da der Abbau des Berges und damit auch der Abbruch des Ruinengeländes behördlich genehmigt war, bestand seitens des Denkmalschutzes keine Möglichkeit, rechtlich dagegen vorzugehen. Auf Grund dieser Ausgangslage musste ein Weg der möglichst systematischen Erschließung des Geländes gesucht werden. Den unausweichlichen Abbruch des Fundgebietes stets vor Augen haben wir uns grabungstechnisch für die Anwendung kombinierter Untersuchungsmethoden entschieden. Nach einleitend durchgeführten Begehungen und Ruinenstudien wurden mit weit ausgreifenden Suchschnitten die Schichtungs- und Bebauungsverhältnisse begutachtet, um mit den daraus gewonnenen Informationen das Gelände flächendeckend freizulegen. Die Grundlage der Flächengrabung bildete ein Quadrantennetz mit 5 x 5 m großen Feldern und 1 m breiten Zwischenstegen. Sämtliche Schnitt- und Flächengrabungen wurden mechanisch mit Handwerkzeugen durchgeführt. Wegen der stellenweise hoch anstehenden Schuttkegel mit großen Kubaturen von Erdreich konnte auf den Einsatz von Baumaschinen ebenso wenig verzichtet werden wie auf den Gebrauch von Metallsonden bei der Suche nach entsprechenden Fundstoffen. Bereits im Rahmen der Testgrabungen wurde evident, dass bei den Flächengrabungen große Mengen gebrochener Werkstücke von Architektur, Skulptur, Inschriften, Altären u. ä. zu erwarten waren. Auf Grund dieser Erkenntnis haben wir uns von Anfang an bemüht, bei der Aufdeckung des Geländes den Zusammenhang von vorhandenen Bauresten mit dem Fundstoff im Sinne der so genannten „kontextuellen Archäologie“ im 9

Vgl. Lachmayer 1999; Weidinger 2000; Klehr 2005; vgl. dazu auch Stadler, 2006, 88–89.

Einleitung

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Auge zu behalten10. Diese Vorgehensweise wird nun auch in diesem Werk beibehalten, indem die Beschreibung der Grabungsflächen durch geeignete, mit Abbildungen und Zeichnungen ausgestattete Fundevidenzen ergänzt wird, welche einen Einblick in das Spektrum der einst vorhanden gewesenen Formen der Sakralarchitektur und der Votivmonumente vermitteln und so zu weiterer Erforschung des Kultbezirks beitragen sollen. Die Erforschung des Pfaffenberges hatte immer zum Ziel, ein möglichst vollständiges Rekonstruktionsbild hervorzubringen. Die abgebildeten Fundobjekte sind in den Tabellen jeweils durch Fettdruck hervorgehoben. Diese Arbeitsmethoden haben wir durch eine lückenlose Dokumentation der aufgedeckten Flächen mit Hilfe von terrestrischen Darstellungsmitteln (Strichzeichnung, Fotografie, Fotogrammetrie) und von regelmäßigen Aufnahmen im Luftbild ergänzt, so dass über den evakuierten und inzwischen weggesprengten Tempelbezirk ein umfangreiches Forschungsarchiv existiert. Die einzelnen Fundgattungen sind nach Jahren geordnet in Journalen, Verzeichnissen und Karteien mit Zeichnungen festgehalten. Zur Kennzeichnung der Kultbauten wäre noch anzumerken, dass die von Max Groller von Mildensee gewählte alphabetische Signierung der Gebäude und Monumente jeweils berücksichtigt und bei Bedarf durch Nummern erweitert wurde.

Vgl. Hodder 1991, 121–155.

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A. DIE ARCHÄOLOGIE DER ‚HAINBURGER PFORTE‘ 1. Geologie und Topographie Abb. 3–53

3: Das Donautal an der Porta Hungarica mit dem Pfaffenberg im Vordergrund. Luftbild der 1930er Jahre von Westen

Die Hainburger oder Hundsheimer Berge sind eine zentraleuropäische Mittelgebirgsgruppe, die ihren Namen von der Mittelalterstadt Hainburg an der Donau bzw. von dem südöstlich gelegenen Ort Hundsheim in Niederösterreich ableitet. Geologisch gesehen gehören diese Formationen zum sogenannten Bratislava-Massiv am Südende der Kleinen Karpaten, die das Südufer der Donau überqueren und hier den Gebirgszug abschließen. Auf diese Weise entstand entlang des Stromes eine äußerst reizvolle, auch Porta Hungarica genannte Pfortenlandschaft. Die Berggruppe liegt in der Grenzzone zwischen dem Wiener und dem Pannonischen Becken11. Die Erhebungen reichen vom Königswart (344 m) im Osten bis zum Pfaffenberg (327–331 m) und Kirchenberg (187 m) im Nordwesten. Dazwischen liegen der Teichberg und das Teichtal, wo in manchen Jahren das Naturphänomen des „goldenen Sees“ zu sehen ist. Das höchste Massiv ist der lang gezogene Hundsheimer Berg (476–480 m) mit dem über der Ortschaft Hundsheim gelegenen Hexenberg (431 m). Im Nordwesten verbinden der Pfaffenberg und der Kirchenberg die Höhenzüge mit dem Hochufer der Donau und der zur Leithasenke abfallenden Terrassenlandschaft, welche der römischen Stadt Carnuntum als Siedlungsraum dienen sollte. Isoliert von dieser zentralen Bergkette stehen die an Inseln gemahnenden, sehr markanten Erhebungen des Braunsberges (346 m) und des Schlossberges (291 m) als prägende Landschaftselemente des Hainburger Stadtbildes und ebenso isoliert steht der zwischen Hundsheim und Prellenkirchen gelegene Spitzerberg (288 m). Der sich besonders für Siedlungszwecke bietende Anreiz dieser Landschaft liegt im Zusammenspiel von Flussniederung, Mittelgebirge und guten klimatischen Gegebenheiten. Donau und March vereinigen sich zwischen Braunsberg und Devin Zur geologischen Entwicklung vgl. Schnabel 2002; Wessely 1961; Wessely 2006, 183–187 Abb. 353–366. – Zur Flora vgl. Wagner – Wendelberger 1956, 23–26; Englisch – Jakubowsky 2000, 623–625; Englisch – Jakubowsky 2001, 235–240.

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2. Religion und Kult an der ‚Hainburger Pforte‘ in vor- und nachrömischer Zeit

und boten einst geeignete Überquerungsmöglichkeiten nach Norden und Süden. Das ausgesprochen attraktive Landschaftsbild hat in Literatur und Kunst oftmals seinen Niederschlag gefunden12. Der Gesteinsbestand der Hundsheimer Berge ist aufgrund der erdgeschichtlichen Entwicklung bunt, vielfältig und bautechnisch von hoher Qualität. Über Granit- (Wolfsthaler- oder Pressburger Granit) und Schiefergesteinen liegen meist violettrot gefärbte Quarzite, die am Hundsheimer Berg, Schlossberg und Braunsberg von Dolomiten und Kalken abgelöst werden. Diese Gesteine gehören ebenso wie der dolomitische Kalk des Pfaffenberges dem Erdmittelalter (Trias) an. Die im Mesozoikum gebildeten Gesteinslagen treten an den Sprengterrassen des mächtigen Steinbruchs von Bad Deutsch-Altenburg in eindrucksvoll-anschaulicher Form hervor. In Hohlräumen, Höhlensystemen und Spalten des mitteltriadischen Bankkarbonats, die beim etagenförmig angelegten Vortrieb der modernen Abbautechnik ans Tageslicht kamen, wurden große Mengen fossiler Wirbeltiere des Pliound Pleistozäns zutage gefördert, darunter in den Fundstellen „Deutsch Altenburg 4“ und „Deutsch Altenburg 49“ jene alt- und mittelpleistozänen Braunbärenreste, die es Gernot Rabeder, Martina Pacher und Gerhard Withalm ermöglichten, eine neue Stammbaumstruktur der Großbären zu erstellen13. Die Berge entstanden gemeinsam mit jener Faltenbildung der Gebirge, welcher etwa der italienische Apennin, die Alpen und eben auch die Karpaten zuzuordnen sind. Das Wiener Becken ist seiner Entstehung nach jünger und die Folge eines Absinkens der Gebirgsverbindung von Ostalpen und Westkarpaten. Dieses wird im Osten vom Rosaliengebirge und vom Leithagebirge begrenzt. Als in diese erdgeschichtlich relativ junge Beckenlandschaft von Osten her das europäische Binnenmeer vordrang, dessen Rückstände sich im Plattensee und Neusiedler See erhalten haben, waren die Kleinen Karpaten und die Hainburger Berge mit dem Pfaffenberg Inselberge. Nach dem Rückzug des Meeres blieben Thermalquellen bestehen14. Der Steinabbau in den Hainburger Bergen geht nachweislich bis weit in die Antike zurück. Sarmatische Kalke und Kalksandsteine, sogenannte Leithakalke – Leithakalksandsteine und Leithakonglomerate, aber auch Glimmerschiefer und Granite sind als Bau-, Werk- und Dekorsteine vor allem in römischer Zeit in vielfältiger Weise beim Ausbau der Militärbasis und der römischen Stadt Carnuntum genutzt worden15. Die topographischen Gegebenheiten am Einschnitt der Donau zwischen Hainburg, Devin und Bratislava haben die politischen und militärischen Führer Roms nach dem gescheiterten Versuch der Eroberung Germaniens veranlasst, als Standort der großen Militärbasis Carnuntum das hoch gelegene Südufer der Donau westlich von Bad Deutsch-Altenburg im Schutz der Hainburger Berge auf einer etwa fünf Kilometer breiten, nach Süden zur Leitha abfallenden Schotterterrasse festzulegen16. Die geologischen und ökologischen Vorzüge der Region waren den römischen Raumplanern, Militärarchitekten und Städtebauern ebenso bekannt wie die Standorte vorrömischer Festungen und Siedlungen, lag diese Region doch am Schnittpunkt zweier uralter transkontinentaler Handelswege von der Ostsee zur Adria (Bernsteinstraße) und entlang der Donau quer durch Europa in die Balkanländer und zum Schwarzen Meer.

2. Religion und Kult an der ‚Hainburger Pforte‘ in vor- und nachrömischer Zeit Die Siedlungstradition der Region Hainburg und Bratislava reicht weit in die Urgeschichte zurück und zeigt die Lebensqualität dieses von Natur aus begünstigten Landstrichs an: Hainburg/Teichtal, der Burgberg von Bratislava, Hainburg/Braunsberg und Hainburg/Schlossberg, Devin und der dem Pfaffenberg vorgelagerte Kirchenberg in Bad Deutsch-Altenburg treten nach den bisherigen Forschungserkenntnissen als Fundorte zentraler Siedlungsräume tragend hervor. Ihr Zeithorizont reicht von der frü Vgl. etwa Magris 2016, 195–253; Tötschinger 2013. Mais – Rabeder 1977; Mais – Rabeder 1984; Rabeder 1993, 31–44; Rabeder – Pacher – Withalm 2010 passim. 14 Vgl. Wessely 1961; Wessely 2006, 183–187. Zu den Thermalquellen vgl. Zötl – Goldbrunner 1993. 15 Karrer 1900; Gadermayr – Kurzweil – Strasser 2015; Rohatsch 2015; Rohatsch – Moshammer – Hodits – Draganits – Heinricht 2016. 16 Vgl. Dobesch 1980, 277, 320, 402–405; Dobesch 1995; Dobesch 2008; Lehmann 2011. 12 13

2. Religion und Kult an der ‚Hainburger Pforte‘ in vor- und nachrömischer Zeit

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4: Die Porta Hungarica mit Hainburg, dem Braunsberg und Devin. Bleistiftzeichnung (1796)

hen Jungsteinzeit über die frühe und späte Bronzezeit bis zur Hallstatt- und keltischen Latène-Kultur. Die Siedlungsschwerpunkte konzentrierten sich rund um Hainburg im Nahbereich des Stromes und veränderten sich territorial nur so weit als es die politischen, wirtschaftlichen und strategischen Verhältnisse erforderten. Der Zustrom an Siedlern stieg kontinuierlich an und erreichte mit der Errichtung der römischen Reichsgrenze an der Donau und dem Aufbau der militärischen Drehscheibe Carnuntum einen historischen Höhepunkt. Aber auch die Entwicklung der dem Römischen Reich nachfolgenden Jahrhunderte des Hoch- und Spätmittelalters machte Hainburg und seine Umgebung immer wieder zum Schauplatz politisch, wirtschaftlich und vor allem militärisch hervorstechender Ereignisse. Es ist nicht das Ziel dieses Werkes, ein vollständiges Bild der ur- und frühgeschichtlichen Entwicklungslinien Hainburgs und der Hainburger Berge zu zeichnen. Diese Aufgabe wurde und wird

5: Hainburg an der Donau von Westen mit Braunsberg und Schlossberg (2008)

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2.1. Hainburg/Teichtal

von berufenen Fachleuten immer wieder in ebenso ausführlicher wie kompetenter Weise erfüllt17. Es ist jedoch für die Betrachtung der auf dem Pfaffenberg aufgedeckten Hinterlassenschaften sinnvoll, die Quellenlage der Götterverehrung in vor- und nachrömischer Zeit und die entwicklungsgeschichtlichen Zusammenhänge dieser Region in Form einer Spurensuche zur Sprache zu bringen.

2.1. Hainburg/Teichtal So haben wir etwa von den jüngsten Ausgrabungen am südöstlichen Stadtrand von Hainburg gelernt, dass am Ausgang des Teichtales keineswegs „eine arme Fischer- und Jägerbevölkerung“ siedelte18, sondern sesshafte Ackerbauern, die auf einer vor den Gefahren des Stromes geschützten Hochfläche am Ausgang des Teichtales ein Dorf errichtet hatten, das aufgrund der in länglichen Pfostenhäusern geborgenen Steinwerkzeuge und Tongefäße einer Gruppe der linearbandkeramischen Kultur (Želiezovce-Gruppe) der Zeit vor und nach 5000 v. Chr. zugeordnet wird. Die Toten dieser frühen Dorfgemeinschaft wurden als „liegende Hocker“ bestattet. Ein unter den Skeletten gefundener Schädel, dessen Kalotte abgetrennt und als Becher zugerichtet worden war, soll als „Kultgerät“ in Funktion gewesen sein, ohne jedoch „wirklich verstanden und interpretiert“ werden zu können19. Hingegen lassen weibliche Tonidole mit stark hervortretendem Becken an die Verehrung einer mütterlichen Gottheit denken20. In der älteren Kupferzeit (4300–3600 v. Chr.) setzte sich die Entwicklung dieses naturräumlich begünstigten Siedlungsplatzes fort. Das neolithische und kupferzeitliche Dorf wurde schließlich in der frühen Bronzezeit der ersten Hälfte des 2. Jahrtausends v. Chr. von einem Friedhof überlagert, dessen reich ausgestattete Hockergräber wertvolle Fundstoffe der Moson- bzw. Wieselburg-Kultur hervorgebracht haben. Bei den in den letzten Jahren am Fuß des Hainburger Schlossberges vorgenommenen ausgrabungswissenschaftlichen Untersuchungen stieß man auf das bislang „größte Bestattungsareal einer frühbronzezeitlichen Wieselburger Identitätsgemeinschaft“21. Alexandra Krenn-Leeb hat die kulturhistorische Bedeutung des noch nicht genau lokalisierten Siedlungsplatzes dieser Zeitstufe scharfsinnig analysiert und an den Toten mit Hilfe neuer Untersuchungsmethoden unterschiedliche demographische Merkmale festgestellt. Die Lage der zum Friedhof gehörenden Siedlung vermuten die Experten der prähistorischen Archäologie auf dem Hainburger Schlossberg22. Hier wäre auch zu fragen, ob jene frühbronzezeitlichen Depotfunde, als deren Fundort der Pfaffenberg angegeben wird, mit der Siedlung in Hainburg/Teichtal in Zusammenhang stehen (s. unten S. 43).

2.2. Hainburg/Braunsberg, Bratislava/Burg und Devin Nördlich der Ansiedlung Teichtal erhob sich die mächtige Kulisse des Braunsberges mit seinem Steilabfall im Westen und Süden und den Terrassenflächen im Norden. Auch dort sind Spuren des Endneolithikums bzw. der Kupferzeit und am Fuß des Berges Funde der frühbronzezeitlichen Wieselburg-Kultur geborgen worden. Um die Erforschung des Braunsberges bemüht man sich seit 1876. Zuletzt hat Otto Urban das siedlungsgeschichtliche Bild mit neuen Grabungen bereichert und den archäologischen Befund der Bergsiedlung einer Neubewertung zugeführt23. Vgl. Lenneis – Neugebauer-Maresch – Ruttkay 1995 passim; zu Hainburg vgl. Umgeher-Mayer – Aczél – Krenn-Leeb 2011; Krenn-Leeb 2011; Urban 2000; Urban 2008; Pils – Scholz 2002. 18 Swoboda 1964, 221 Anm. 5. 19 Urban 2000, 75–76; Neugebauer 2003, XXIV; Urban 2008, 29-30 mit Abb.; Umgeher-Mayer – Aczél – Krenn-Leeb 2011, 9 Abb. 14–15. 20 Krenn-Leeb 2011, 8–9; Krause 2010, 32–34 und 39. 21 Krenn-Leeb 2011, 12; Urban 2000, 175. 22 Zur Wieselburg-Kultur in Hainburg/Teichtal vgl. Neugebauer 1994, 57–69; Krenn-Leeb 2011, 11–26; Urban 2008, 29 (Siedlung auf dem Schlossberg); so schon Maurer 1894/2009, 4–5. Zur Frage der Donauzivilisation vgl. bes. Haarmann 2011, passim. 23 Urban 1995; Urban 1997, 272–277; Urban 2011, 51–69. 17

2.2. Hainburg/Braunsberg, Bratislava/Burg und Devin

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6: Die Porta Hungarica mit Hainburg, dem Braunsberg und Devin. Lithographie von Jacob Alt (1826)

Demnach errichteten zunächst Siedler des Osthallstattkreises eine unbefestigte Höhensiedlung, welche als regionales Zentrum vermutlich Verbindungen zu den Völkern des östlichen Donauraumes aufnahm. Diese Höhensiedlung war jedoch nach Auffassung Urbans keine Stadtanlage wie jene auf dem Burgberg von Bratislava, sondern ein einfaches Befestigungswerk lokaler Prägung. Keramikfunde der Kalenderberggruppe zeigen den Zeithorizont von der Mitte des 8. Jahrhunderts v. Chr. bis zum 6. Jahrhundert v. Chr. an. Der am Westfuß des Braunsberges errichtete hallstättische Großgrabhügel vom Schulerberg am Rande des Bergbades von Hainburg unterstreicht jedoch die Bedeutung der Anlage auf der Anhöhe ebenso wie der Hütelberg oder Türkenhügel des Kirchenberges in Bad Deutsch- Altenburg24. Die beiden Tumuli geben zwar immer noch Rätsel auf, stellen aber für die Porta Hungarica umso signifikantere Beispiele des Ahnen- bzw. Heroenkults und Jenseitsglaubens der Siedler dar25. Die Situation an der Donau erinnert sehr an den Mont Lassois, einem bei Châtillon-surSeine (Burgund) über dem oberen Seinetal gelegenen Berg, von dessen Hochfläche aus der Handel auf dem Fluss beherrscht wurde. Die monumentalen Grabhügel vom Braunsberg und Kirchenberg26 waren allem Anschein nach Fürstengräber, deren adelige Inhaber den internationalen Fernhandel an der Hainburger Pforte unter Kontrolle hielten27. Entlang der länderverbindenden Verkehrswege ‚Bernsteinstraße‘ und Donau konnten sich im Lauf der Geschichte Kulturdriften entwickeln, die den Austausch von Interessen und Lebensgewohnheiten, den Güterverkehr durch Handel und den Zusammenschluss der Völker begünstigten. Diese „natürlichen Korridore“, wie sie Otto Urban nennt28, wurden aber auch für die Durchsetzung machtpolitischer Interessen genutzt und fungierten im Kriegsfall als Aufmarschwege. Innerhalb dieser transkontinentalen Verbindungslinien entstanden aus Gründen der Sicherheit an strategisch wichtigen Punkten „Pufferzonen“. In diesem Sinne sind die an der Porta Hungarica errichteten vorrömischen Siedlungszentren zu verstehen. So bietet der Raum Hainburg und Bratislava in den nachfolgenden, von der Latène-Kultur der Kelten getragenen Jahrhunderten eine auffallende Häufung von Fundstellen, insbesondere in der spätkeltischen Kulturstufe. Diese tritt nicht nur auf dominanten Anhöhen wie dem Burgberg von Bratislava und dem Braunsberg in Erscheinung, sondern nun auch in den Niederungen der Donau und der March. Vgl. die graphische Darstellung bei Urban 2008, 29. Urban 2000, 231, 267; Bittel 1981, 85–117. 26 Vgl. Urban 2008, 31 und 34 mit Abbildungen. 27 Vgl. Krause 2010, 60. 28 Urban 2011, 66. 24 25

26

2.2. Hainburg/Braunsberg, Bratislava/Burg und Devin

Für die Geschichte und Archäologie der Kelten des mittleren Donauraumes und der Slowakei sind vor allem die mit grundlegend neuen Erkenntnissen ausgestatteten Arbeiten von Gerhard Dobesch, Karol Pieta und Otto Urban richtungweisend29. Beim derzeitigen Stand der Forschung muss der Burgberg von Bratislava als der Herrschersitz (oppidum) des Machtbereichs einer Volksgruppe der keltischen Boier angesehen werden30. Anlässlich der jüngsten Grabungen innerhalb und außerhalb der Burg ist man auf die Strukturen einer palastartigen Anlage gestoßen, deren Architektur und Raumausstattung um die Mitte des 1. Jahrhunderts v. Chr. nur von erfahrenen Bauleuten und Handwerkern aus dem mediterranen Süden ausgeführt worden sein konnte. Ähnlich wie in der Handelsstadt auf dem Magdalensberg (Kärnten) im Süden des Regnum Noricum, dem auch das keltische Carnuntum angehörte, machen Mauertechnik, Estrichböden und Mosaikpavimente neben Funden von Terra Sigillata, Fibeln, Glocken und anderen anspruchsvollen Gebrauchsgütern den intensiven kulturellen Austausch deutlich. Der enge kommerzielle und wirtschaftliche Kontakt mit Italien lässt sich vor allem aus der Art des Münzgeldes erschließen, dessen latinisierte Namensformen einiger Münzherren (Bussumarus, Cobrovomarus, Coviomarus, Iantumarus, Maccius) und von spätrepublikanischen Denaren beeinflusster Stil die Aneignung hellenistisch-römischer Lebensart zum Ausdruck bringen31. Umso auffallender ist es, dass bislang keine nennenswerten Hinweise auf die keltische Götterverehrung gefunden wurden. Der Blütezeit in der ersten Hälfte des 1. Jahrhunderts v. Chr. mit einem im Osten bis zur Theiss reichenden Machtbereich folgte in den 40iger Jahren die Vernichtung der Boier durch das dakische Volk unter seinem Anführer Burebista und die Zerstörung des Oppidums von Bratislava. Eine weitere befestigte Höhensiedlung der Kelten lag hoch über Hainburg auf dem Braunsberg. Diese nunmehr von einem Palisadenwall mit Erdrampe und Wehrgang geschützte Anlage entstand im Lauf des 2. Jahrhunderts v. Chr. und endete noch vor der Ankunft Roms um die Mitte des 1. Jahrhunderts v. Chr.32 Der am südlichen Donauufer angelegte Stützpunkt hatte nach Urban nicht wie Bratislava den Charakter einer Polis, sondern vielmehr einer Höhenfestung (hillfort) als strategischer Kontrollpunkt der Donaulinie entlang der ‚Hainburger Pforte‘. Die bisher aufgedeckten Bauten und der Fundstoff lassen kaum Rückschlüsse auf eine Götterverehrung bzw. auf ein kultisches Geschehen zu. Hinweise auf eine als Hain gestaltete Verehrungsstätte (nemeton) fehlen zwischen Hainburg und Bratislava ebenso wie Anzeichen von Umgangstempeln und Viereckschanzen wie sie von den britischen Inseln, Frankreich und Süddeutschland bekannt sind33. Selbst bildliche Darstellungen keltischer Götter, die wir in Westeuropa aus römischer Zeit kennen, sind hier so gut wie fremd. Dagegen dominieren im Befund die fortifikatorischen und militärischen Zusammenhänge. Da die Geschichte des Braunsberges noch lange nicht vollständig erschlossen ist, sind in Zukunft weitere ausgrabungswissenschaftliche Erkenntnisse wohl auch zur Frage der Götterverehrung zu erwarten34. Wenige Jahre nach der Aufgabe der Braunsbergfestung war zur Zeit des Kaisers Augustus (27 v. Chr. – 14 n. Chr.) auf dem Felssporn von Devin an der Einmündung der March in die Donau eine vom römischen Militär kontrollierte Handelsstation, nach Urban ein Emporion bzw. Phrourion, am verkehrsgeographisch wichtigen Kreuzungspunkt der westöstlichen Wasserstraße und des nordsüdlichen Landkorridors (Bernsteinstraße) errichtet worden35. An dieser seit langem bekannten Fundund Grabungsstelle hinter dem steil ansteigenden Felsblock kann man beim derzeitigen Stand der Forschung vermutlich nicht jenes norische Carnuntum des Jahres 6 n. Chr. lokalisieren, in dessen

Dobesch 1980, 316–366, 402–405; Pieta 2010; Urban 1995; Urban 2000, 332–370; Urban 2006, 172–175; Urban 2011, 51–69; Urban 2014, 2–12. 30 Pieta 2010, 117; Urban 2006, 172–175; Urban 2011, 66–67. 31 Dobesch 1995; Göbl 1994; Urban 2006, 172–175. Zu den Verhältnissen in Germanien vgl. Lehmann 2011. 32 Dazu ausführlich Urban 1995. 33 Vgl. Neugebauer 1992, 108–117; Urban 2000, 343–344, 357; Birkhan 1999, 30–46; Bittel 1981; Krause 2010, 65–89; Demandt 2011, 37–48. 34 Man vergleiche etwa die Fortschritte des auf dem Sandberg zwischen Roseldorf und Platt (Niederösterreich) aufgedeckten Nemeton. Dazu Holzer 2014, 20–22 Abb. 10–13; Urban 2014, 2–12. 35 Pieta 2010, 118; Urban 2011, 66–67. 29

2.3. Kirchenberg

27

Umfeld Tiberius die gegen Marbod geführten römischen Truppen überwintern ließ36. Dafür erscheint mir die Siedlungsfläche von 9,5 ha zu kleinräumig zu sein. Die Siedler auf den Bergen von Bratislava, Hainburg und Devin lassen sich historisch mit den Namen der keltischen, germanischen und dakischen Völker am Alpenostrand und im Wiener Becken bis zur Porta Hungarica beschreiben. Kimbern, Markomannen, Boier, Taurisker sowie Daker sind die von den antiken Historikern genannten Gruppen, in deren Spannungsfeld die Hainburger Berge und das norische Carnuntum lagen37. Überblicken wir die Befunde der neueren Forschungen dieser Kulturlandschaft, so verläuft die Spurensuche nach archäologischen Quellen der vorrömischen Götterverehrung eher spärlich, wenn auch nicht gänzlich negativ. Zwar geben die Bestattungsweise von Toten, Grabformen und Grabbeigaben neben sozial- und gesellschaftsgeschichtlichen Auskünften Einblick in die Praxis der Totenverehrung, des Heroenkults und des Jenseitsglaubens, doch über die sonstige Götterverehrung selbst erhalten wir im Vergleich zu Westeuropa nur geringe Aufschlüsse, so dass Religion und Kult bis zur Ankunft der Legionäre und Händler in der römischen Stadt Carnuntum noch weitgehend unbekannt sind38.

2.3. Kirchenberg

7: Hainburg an der Donau mit Pfaffenberg und Kirchenberg. 1930er Jahre von Osten

Ähnlich wie an den genannten Fundorten verhält sich der religionsgeschichtliche Befund in vorrömischer Zeit auf dem Kirchenberg oberhalb des Kurortes Bad Deutsch-Altenburg mit seiner Wallfahrts- und Dechanteikirche Mariä Himmelfahrt. Diese ursprünglich etwa 40 m über dem Donauufer gelegene, dem Pfaffenberg vorgelagerte Hochfläche bildete in der Antike mit dem Flussufer eine Einheit und war in ähnlicher Weise wie der Nordhang des Braunsberges als ein strategisch prädestiniertes Kontroll- und Siedlungsgelände genutzt worden. Die in der Landschaft bis in die Zeit um 1900 sichtbar gewesenen Spuren einer nordwestlich der genannten Pfarrkirche bestehenden Wallburg, deren südseits verlaufendes Festungswerk stellenweise bis zu 12 m hoch erhalten gewesen sein soll, zogen

36 37 38

Vell. 2, 109, 5; Gabler 1981; Urban 1995, 516–517. Urban 2011, 64–65. Vgl. zur religionsgeschichtlichen Entwicklung Pannoniens in vorrömischer Zeit Mócsy 1962, 740–741 und 745.

28

2.3. Kirchenberg

im Verein mit dem weiter südöstlich gelegenen Großgrabhügel („Hütelberg“ oder „Türkenhügel“) ähnlich wie das „Heidentor“ bei Petronell-Carnuntum schon früh das Interesse der archäologischen Wissenschaft auf sich39. Doch noch ehe das vor- und frühgeschichtlich so ergiebige Fundgebiet einer systematischen und kritischen feldarchäologischen Untersuchung und anschließenden Evakuierung zugeführt werden konnte, musste die auch „unterer Quadenring“ genannte Anlage40 „Am Stein“ dem in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts immer weiter vorgetriebenen Hollitzer-Steinbruch preisgegeben werden41. Das vom Kirchenberg bekannt gemachte Fundmaterial reicht von der frühen Bronzezeit über die ältere Eisenzeit und Römerzeit bis in das Frühmittelalter, gibt jedoch für die vorrömischen Kulturstufen mit Ausnahme des großen Tumulus keine Hinweise auf religionsgeschichtlich relevante Aspekte zu erkennen. Die Forschung ist sich im Wesentlichen darüber einig, dass die der Baustoffindustrie geopferte Wallanlage ähnlich wie am Braunsberg der Sitz einer hallstattzeitlichen Adelssippe gewesen sein könnte, der im frühen Mittelalter eine neue Siedlung nachfolgte42. Die Annahme eines „zentralen“ Siedlungsplatzes der Hallstattzeit wird vor allem aufgrund des Großgrabhügels gestützt. Ausgrabungen und Forschungen wurden an diesem seit dem Jahr 1824 vorgenommen, wenn auch mit fragwürdigen und widersprüchlichen Resultaten43. Unter den von der Hallstattzeit (8.–6. Jh. v. Chr.) bis zu den türkischen Eroberungskriegen des 16. Jahrhunderts reichenden Datierungs- und Erklärungsversuchen haben nach jüngeren Studien jene den größten Anspruch auf Glaubwürdigkeit, die in dem Hügel das Grabmal einer Adelsfamilie der Hallstattkultur und somit ein Zeugnis des Jenseitsglaubens sehen. Dafür sprechen außer den Gefäßscherben die im Hügel festgestellten Bestattungen und die Art der aus Holzbohlen errichteten Grabkammer44. Aufgrund dieser Befunde versucht man die im Nahbereich gelegene ältere Siedlung wie am Braunsberg mit dem Tumulus in Verbindung zu setzen45. Die am Hügel entdeckten römerzeitlichen Keramikscherben lassen sich aus der Begehung des vorrömischen Siedlungsplatzes im kultischen Vorfeld des Pfaffenberges mit einer Mithrasgrotte, einem Straßenzug und dem Donauübergang erklären.

Türkenhügel

8: Der Kirchenberg in Bad Deutsch-Altenburg (1930er Jahre). Ansicht von Südosten mit Türkenhügel und Kirche 39 40 41 42 43 44 45

Zusammenfassend mit Bibliographie vgl. Kandler 2000a, 13–38; Neugebauer-Maresch 2000, 149–154. Zur Terminologie vgl. Neugebauer-Maresch 2000, 152; Jobst 2006, 23. Vgl. Kandler 2000a, 28–35; Lachmayer 1999, 74–75. Kandler 2000a, 28–35; Neugebauer-Maresch 2000, 152. Kandler 2000a, 20–21; Cech u. a. 2000, 168–183 (Reprint). Urban 2011, 58. Neugebauer-Maresch 2000, 153.

2.3. Kirchenberg

29

In nachrömischer Zeit sehen wir uns in der Region Hainburg und Umgebung im Rahmen von Religion und Kult völlig veränderten Gegebenheiten gegenüber. Die Welt des Früh- und Hochmittelalters tritt den in römischer Zeit gewachsenen kultischen Traditionen mit Manifestationen der christlichen Glaubenslehre entgegen. An den zentralen Verehrungs- und Versammlungsstätten des antiken Götterglaubens entstehen nun neue Zeichen der Religiosität, Kultbauten im Zeichen des Kreuzes lösen die alten Göttertempel ab. So finden wir an der Porta Hungarica im Umfeld der alten Militärbasis und römischen Provinzhauptstadt Carnuntum gleich mehrere Kirchenbauten, Kapellen und Karner, deren Spuren sich bis in das 11. Jahrhundert zurückverfolgen lassen. Allen voran sind die in die Mitte des 11. Jahrhunderts datierte Marienbasilika auf dem Kirchenberg in Bad DeutschAltenburg46 und die Rundkirche des Heiligen Johannes des Täufers in Petronell47 zu nennen. Die älteste Kirche von Bad Deutsch-Altenburg am Fuße des Pfaffenberges ist wohl als das kultische Zentrum der frühmittelalterlichen Siedlung „Am Stein“ zu sehen, deren ausgedehnter Friedhof des 10.–11. Jahrhunderts archäologisch durch eine stattliche Zahl von Gräbern nachgewiesen wurde48. Die urkundlich überlieferte und 1042 ebenso wie Preßburg zerstörte „Heimenburg“ wurde wenige Jahre später (1050) wiederhergestellt, ob am Kirchenberg oder bereits am Hainburger Schlossberg, ist bis heute nicht restlos geklärt49. Franz Sauers archäologische Nachforschungen haben ergeben, „dass die romanische Basilika der Bauphase I dem in den Urkunden des Jahres 1051 genannten Gotteshaus gleichzusetzen“ sei50. Zu Beginn des 13. Jahrhunderts wurde dieser Bau von der in seinem Kern auch heute noch bestehenden querschifflosen Pfeilerbasilika abgelöst, welche gleichzeitig mit der dem Heiligen Leonhard geweihten Totenkapelle ergänzt wurde. Karner und Kirche von Bad Deutsch-Altenburg werden architekturgeschichtlich zu Recht als Werke einer im Auftrag von Angehörigen des Ministerialenstandes arbeitenden „bodenständigen“ Bauhütte der Spätromanik angesehen51. Den gleichen Stil dieser spätromanischen Ministerialen-Baukunst vertreten im Raum von Carnuntum noch die Martinskirche und der Karner von Hainburg an der Donau, die Kirche der Heiligen Petronilla in Petronell-Carnuntum und die Filialkirche Sankt Nikolaus in Wildungsmauer52. In diesem Zusammenhang muss daran erinnert werden, dass wir bislang nur über spärliche Zeugnisse des frühen Christentums in der Römerstadt Carnuntum verfügen53.

9: Kirchenberg, Pfaffenberg und Hundsheimer Berg von Nordwesten (1991) 46 47 48 49 50 51 52 53

Dienst 2000, 331–344; Sauer 2000, 39–53; Dehio Niederösterreich 2003, 113–117. Schwarz 1979, 33–37. Dienst 2000, 331–344, bes. 341; Kandler 2000a, 35–37; Sauer 2000, 52; Dehio Niederösterreich 2003, 114. Dienst 2000, 341; Pils – Scholz 2002. Sauer 2000, 52. Schwarz 1979, 43–48; Geng-Sesztak 2000, 239–240 und 267–275; Dehio Niederösterreich 2003, 114–117. Schwarz 1979, 44–45; Schwarz 1980, 13–24; Wagner-Rieger 1988, 37. Kat. Carnuntum 2014.

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3. Altgrabungen und Altfunde der Römerzeit am Kirchenberg und Pfaffenberg

Während wir in den vorrömischen Kulturepochen nur rudimentär vorhandene Spuren eines vor allem von Heroisierung einzelner Stammesführer getragenen Jenseitsglaubens beobachten, ist in nachrömischer Zeit die auffallende Konzentration christlicher Architektur an der Porta Hungarica meines Erachtens Ausdruck einer dem antiken Götterglauben bewusst entgegengesetzten universalen Glaubensmanifestation.

3. Altgrabungen und Altfunde der Römerzeit am Kirchenberg und Pfaffenberg

10: Pfaffenberg 1896. Ansicht von Norden. Links vorne der Steinbruch am Kirchenberg

Bis zu der industriell verursachten weitestgehenden Eliminierung aus dem Landschaftsbild der Hainburger Berge waren der Kirchenberg von Bad Deutsch-Altenburg und der dahinter ansteigende Pfaffenberg (KG Hainburg an der Donau) als erstrangige Fundhoffnungsgebiete wiederholt Gegenstand wissenschaftlicher Diskussion der archäologischen Forschung des 19. Jahrhunderts. Beide Anhöhen spielten in der urbanistischen Entwicklung der römischen Stadt Carnuntum eine sowohl strategisch als auch religionsgeschichtlich hervorragende Rolle. Doch die bereits in der Antike betriebene Nutzung der felsigen Berghänge als ebenso bequem erreichbares wie kostengünstiges Natursteinlager und der seit dem Einzug römischer Truppen stetig steigende Bedarf an Baustoffen führten schließlich im Verein mit der seit dem 18. Jahrhundert fortschreitenden Industrialisierung Hainburgs (Tuchfabrik, Tabakfabrik, Nadelfabrik)54 und großer öffentlicher Bauprojekte der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts (Donauregulierung, Straßen- und Bahnbau) zu einer radikalen Veränderung, um nicht zu sagen Vernichtung des Landschaftsbildes und eben auch zu einem fundamentalen Substanzverlust des historischen Erbes. An dieser Stelle erscheint es angebracht, zunächst die Besitz- und Nutzungsverhältnisse am Pfaffenberg zu beleuchten, erlauben diese doch ein deutliches Urteil über das Schicksal seiner römischen Vergangenheit in nachantiker Zeit. Die Liegenschaften des Pfaffenberges und seiner Abhänge standen bis zum Jahr 1886 im Eigentum der Pfarre Hainburg an der Donau. Das mit dem Anfangsdatum 1565 versehene Grundbuch der Pfarre55 enthält Eintragungen über Grundbesitz am Pfaffenberg unter dem Pfarrer Johann Schrötler und über die Einkünfte aus demselben56. In der Aufzählung der Privilegien der Pfarre hatte der Pfaffenberg besondere wirtschaftliche Bedeutung, da die Gründe als Steinbruch, Weidefläche und landwirtschaftliche Anbaufläche vergeben wurden57: „Grund und unbehauste liegende Güter der Pfarre gehörig. Ein Perg, genannt der Pfaffenberg, darauf ein Gehölz, so in den Pfarrhof gegen Hainburg gehörig, zunächst der Stadt Hainburg gehört mit Grundt und Poden der Pfarr aigen, wie er dann mit ordentlichen Stainen, darein Creuz gehauen, und über dem Perg nach bis zu der Straß, so von 54 55 56 57

Pils – Scholz 2002. Gründt Püech der Pfarr Hainburg über derselben Gründe … –1565–; Jobst 1968–1971b, 253; Jobst 2006, 14. Maurer 1894/2009, 186. Maurer 1894/2009, 189–190.

3. Altgrabungen und Altfunde der Römerzeit am Kirchenberg und Pfaffenberg

31

Hunzhaimb auf Altenburg gehet, ordentlich gesetzt und ausgemarkt ist. – Am vorernannten Perg sein drey Stainprüch jetzt dieser Zeiten in Pau aufgericht. Die zween gegen Hunzhaimber Weg hinaus hat Andre Luttring zu Deutschen Altenburg Stainmetz, zinst der Pfarre jährlich Martini und Georgi 4 Gulden. Den dritten haben Antoni Cretiol und Georg Baptista beede Stainmetzen im Brauch. Zinsen jährlich der Pfarr ein Pfund Pfeffer. – Liegendt am Pfaffenberg, der Pfarr jährlich das Bergrecht, als den Grund dienendt. Sammt dem Zehendt allenthalben zugehörig“. Eine weitere Einnahmequelle der Pfarre war die Vergabe von Jagdrechten auf dem Pfaffenberg. 1823 wurde die Jagd um ein Reh und mehrere Wildstücke jährlich an Baron Fellner in Pacht gegeben. Auf Baron Fellners Kaufinteresse für „diese Jagdbarkeit oder auch den ganzen Berg“ ging die Pfarre nicht ein. Auf Fellner folgten als Jagdpächter der Magistratsrat Josef Richter und der Schullehrer58. Von Interessenskonflikten um die Jagd auf dem Pfaffenberg berichtet das Pfarrgedenkbuch zum Jahr 1835, nachdem Dechant Reinberger die Pacht an den Verwalter der Herrschaft Deutsch-Altenburg Leopold Beranek gegeben hatte. Die auf dem Pfaffenberg bestehende Hutweide war wieder für die Viehhaltung der Altenburger Landbevölkerung von größtem Interesse. Im Jahr 1848 brachte die Gemeinde Deutsch-Altenburg beim Kreisamt den Eigentumsanspruch über den Pfaffenberg ein, der jedoch mangels rechtlicher Grundlagen vom Hainburger Pfarrer zurückgeschlagen wurde59. Schließlich bot das Gelände besondere Anreize der Natur- und Werksteingewinnung sowie deren Verarbeitung. So wird zum Jahr 1701 berichtet, dass der Pfleger von Petronell auf dem Pfaffenberg Kalk brennen wollte, was jedoch nicht gestattet worden war60. Man kann diese Bemerkung als Hinweis auf solche Gesteinsarten verstehen, die für die Kalkproduktion besonders geeignet waren. Als solche kam neben dem Naturstein vor allem die Masse von Werkstücken aus Leithakalksandstein in Frage, die auf dem Gelände des ehemaligen Tempelbezirks in Mengen gelagert waren. Quellenkundlich lässt sich das Bergrecht am Hainburger Berg bis in das 14. Jahrhundert zurückverfolgen. Das Abbaugebiet lag damals jedoch mehrheitlich am Osthang des Pfaffenberges, wo noch heute Schutthalden zu sehen sind, und wohl auch an den Abhängen des Kirchenberges von Deutsch-Altenburg, wie die im Ortszentrum heute noch an mehreren Stellen vorhandenen Felshänge erkennen lassen. Die Steinbrüche am Kirchenberg und die Kalköfen bei Altenburg wurden im 15. bis 18. Jahrhundert von verschiedenen Unternehmern betrieben, so von der Familie Dörr im 15. und 16. Jahrhundert, Gundakar von Polheim im 17. Jahrhundert und Thomas Hilger im 18. Jahrhundert61. Aus dieser Zeit liegen weder vom Kirchenberg noch vom Pfaffenberg konkrete Hinweise auf archäologische Entdeckungen vor. 1860 erwarb der Bauunternehmer und Realitätenbesitzer Carl Hollitzer

Tempelbezirk

11: Kirchenberg und Pfaffenberg in den 1930er Jahren. Ansicht von Norden 58 59 60 61

Maurer 1894/2009, 195. Maurer 1894/2009, 196. Maurer 1894/2009, 396. Geng-Sesztak – Springer 2000, 282–291.

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3. Altgrabungen und Altfunde der Römerzeit am Kirchenberg und Pfaffenberg

(1831–1917), ehemals Bürgermeister von Deutsch-Altenburg, den Steinbruch am Kirchenberg von Dr. Anton Dominik Bastler. Große Bauprojekte wie die 1882/83 einsetzende Donauregulierung, der Bahn- und Straßenbau führten seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu einer völligen Veränderung der Hochfläche des Kirchenberges. Der Steinbruch wurde bis in die Nähe der Marienbasilika vorgetrieben und blieb bis zu seiner erst 1992(!) erfolgten Einstellung in Betrieb62. Die Liegenschaften des Pfaffenberges und seiner Abhänge standen weiterhin im Eigentum der Pfarre Hainburg an der Donau. Erst 1886 wurde der größte Teil des Berges von Carl Hollitzer, dem Begründer der Hollitzer Baustoffwerke, mit dem Ziel erworben, den Steinbruch am Kirchenberg zu vergrößern und das dahinter ansteigende Massiv wirtschaftlich auszuschöpfen63. Der Kaufvertrag wurde am 15. Dezember 1886 „mit Bewilligung der geistlichen und weltlichen Behörden“ abgeschlossen, die Kaufsumme betrug 40.000 Gulden64. Hollitzer reagierte mit seinem Engagement auf die großen industriellen Veränderungen seiner Zeit, die zu einer enormen Steigerung des Absatzes an Baustoffen aller Art geführt hatten. Die Steinbrüche der Hainburger Berge lieferten schon immer qualitativ hochwertige Werkstoffe, vor allem den dolomitischen Kalkstein, dessen Härte und Widerstandsfähigkeit sich im Wasserbau, im Gleis- und Asphaltstraßenbau hervorragend bewährt, der aber auch in der Land- und Forstwirtschaft in Form von Steinmehl zur Steigerung der Bodenqualität genutzt werden kann. Die hohe Druckfestigkeit des Altenburger Steins eignet sich besonders gut für die Herstellung von Bauelementen, die großen Belastungen ausgesetzt werden. Ein weiterer Verwendungsbereich des Materials war in der Vergangenheit die Kalkproduktion. Der Steinbruchbetrieb am Pfaffenberg wurde jedoch erst zwei Jahrzehnte nach dem Erwerb der Liegenschaften im Jahr 1906 von den Großneffen Carl Hollitzers, Emil und Franz Hollitzer eröffnet, womit ein weiterer Grundstein der Hollitzer Baustoffwerke gelegt war65. Diese wirtschaftlich und industriell bedingte Entwicklung wirkte sich seit der Mitte des 19. Jahrhunderts in erhöhtem Maße auf die historischen Baudenkmäler und archäologischen Fundgebiete aus, deren Bestand zunächst am Kirchenberg extrem gefährdet war, die aber auch auf der Anhöhe des Pfaffenberges einer unsicheren Zukunft entgegengingen. Die Befundsituation des Kirchenberges wurde in der kürzlich von Christa Farka herausgegebenen Dokumentation ausführlich zur Sprache gebracht66. Die Studie zeigt einerseits die Ursachen an, die zum Verlust der vor- und nachrömischen Siedlung „Am Stein“ führten, und lässt andererseits die Schwächen der archäologischen Wissenschaft und Denkmalpflege gegenüber den Stärken des wirtschaftlichen Trends erkennen. Archäologische Bodenuntersuchungen wurden nur punktuell und zumeist in Form von Rettungsaktionen bzw. Fundbergungen vorgenommen. Ausgrabungswissenschaftlich haben erst die im Jahr 2000 (!) von Franz Sauer in der Marienkirche durchgeführten Bauforschungen entscheidende Fortschritte gebracht. Obwohl der Boden des Hollitzer-Steinbruchs am Kirchenberg immer wieder römerzeitliche Fundgegenstände hervorbrachte, darunter jene inschriftlichen Denkmäler, die als Nachweis eines römischen Kastells „Am Stein“ ausgelegt wurden, hat eine gezielte Suche nach diesem Festungswerk ebenso wenig stattgefunden wie nach den Siedlungsverhältnissen des frühen Mittelalters. Die Frage der Existenz einer solchen Anlage wird aufgrund des durch den Steinbruch verursachten Eingriffs in die Kulturlandschaft und die dadurch hervorgerufenen naturräumlichen Veränderungen für immer unbeantwortet bleiben67. Zur Donauregulierung vgl. Thiel 1903, 121; Thiel 1905; Thiel 1938; Lachmayer 1999, 74–75; Geng-Sesztak – Springer 2000, 291; Weidinger 2000; Jobst 2006, 14–17. 63 Vgl. Jobst 1968–1971b, 253; Geng-Sesztak – Springer 2000, 294–297; Jobst 2006, 14–17. 64 Maurer 1894/2009, 154–155; Geng-Sesztak – Springer 2000, 294; zuletzt Stadler 2006, 88–89. 65 Geng-Sesztak – Springer 2000, 294; Weidinger 2000, 11–12 und Anm. 10; Jobst 2006, 17; Stadler 2006, 88. 66 Farka 2000. 67 Vgl. Kandler 2000a, 22–23. – Die Reliefbilder am Beginn der Marcussäule in Rom scheinen die Topographie „Am Stein“ mit dem südlichen Hochufer der Donau anzudeuten. Vor dem Erreichen der über den Strom führenden Schiffsbrücke sind in erhöhter Lage von Palisaden geschützte Hütten und Häuser neben Bergen von Stroh und Holzdepots zu sehen. Unter den Palisaden liegt das Donauufer, wo Soldaten neben Kähnen stehen. Auch über der Felsgrotte mit der Gestalt des aus dem Wasser aufsteigenden Flußgottes Danuvius sind in Quadertechnik errichtete Bauanlagen dargestellt. Danach folgt ein eintoriger, auf die Schiffsbrücke führender Steinbogen. Vgl. Petersen – Domaszewski – Calderini 1896, 51–53 Taf. 5–8. 62

3.1. Eduard Freiherr von Sacken und Matthäus Much

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3.1. Eduard Freiherr von Sacken und Matthäus Much (1848–1897) Das Heiligtum auf dem Pfaffenberg ist nicht die erste, den Steinbrüchen von Deutsch-Altenburg geopferte antike Tempelanlage. Denn bereits 1852 wurde am Abhang des Kirchenberges in dem „seit vielen Jahren in Betrieb stehenden Steinbruch“ durch Zufall „eines der bedeutendsten religionsgeschichtlichen Denkmäler Carnuntums aufgedeckt“, nämlich eine vollständig erhaltene Mithrasgrotte mit bemalten Wänden und reicher Ausstattung an Weihaltären und Steinbildwerken68. Die Felsgrotte kam an den heute hinter dem Archäologischen Museum Carnuntinum und der ehemaligen Villa Zottmann stehenden Steilhängen des Kirchenberges ans Tageslicht69. Die Anlage war im Grundriss gerundet und endete an ihrer Ostseite mit einer Apside. In einem Halbkreis waren fünf dem „unbesiegten Gott Mithras“ geweihte Altäre aufgestellt, ein weiterer galt der Verehrung des „gebärenden (d. h. lebenspendenden) Felsen“. Unter den Steinbildwerken befand sich außerdem die Jünglingsstatue der Felsgeburt, eine Löwenskulptur und das Relief eines Dieners mit gesenkter Fackel (Cautopates). Das zum Heiligtum gehörende Kultbild mit der Stiertötungsszene kam unweit der Grotte zum Vorschein. Es fällt nun auf, dass in diesem Mithräum die Heiligkeit des Steines in besonderer Weise verehrt wurde und damit wohl auch das geologisch-petrografische Gepräge der neuen römischen Siedlungslandschaft hervorgehoben werden sollte. Diese Entdeckung steht gleichsam symbolhaft für das Schicksal der vielen anderen im Hollitzer’schen Steinbruch auf dem Kirchenberg geborgenen römerzeitlichen Baureste und Funde, darunter vier beschriftete Bauquader und ein Grabsteinfragment70. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts befanden sich die Disziplinen der Altertumskunde an der Universität Wien erst im Gründungsstadium und lag Carnuntum von der Reichshauptstadt viel zu weit entfernt, als dass sich ein organisierter Denkmalschutz hätte wirksam durchsetzen können. Auf diese Weise ging praktisch die gesamte archäologische Zone des Kirchenberges bis zum Vorfeld der Pfarrkirche verloren. Zwar bemühte sich der 1884 gegründete Verein Carnuntum in Zusammenarbeit mit der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften um den Aufbau wissenschaftlicher und museologischer Strukturen, doch konnte dieses Engagement mit der wirtschaftlichen Dynamik vor Ort in keiner Weise Schritt halten. Wenige Jahre vor der Auffindung des Mithräums am Kirchenberg sind vom Hainburger Pfarrer Jakob Reinberger die ersten Nachrichten über römerzeitliche Fundgegenstände vom Pfaffenberg überliefert: „Beim Aufbruche der Streich auf dem Haupte des Pfaffenberges im Herbste 1848 fand man 2 römischen Soldaten gewidmete Denksteine, beide weicher Sandstein und wesentlich beschädigt. Inschrift des einen: M. VICTORI Fovienti Ianus Vet: Apote: D. T IMPI Cleti, des anderen: M. DEC et VCI. CLEM. LII Stip.“ Der fehlerhaft wiedergegebene Text dieser längst verlorenen Inschriftsteine konnte freilich nur vermutungsweise als Weiheformular gedeutet werden (s. Altfundevidenz unten S. 49). Symptomatisch für diesen Zustand ist die von Matthäus Much bereits 1875(!) verfasste resignierende Darstellung über den Erhaltungszustand der „Wallburg“ und zu den Möglichkeiten von Forschungen auf dem Kirchenbergplateau: „Leider ist jetzt der größte Teil der Ansiedlung unter dem Schlägel der Steinbrecher verschwunden, dem Strome hat man am Fuße der Felsen einen Weg abgerungen, und sich tief in den Berg hineingearbeitet, und nun ragen auf einzeln stehen gebliebenen unzugänglichen Klippen die Reste der Wälle empor, mit Asche und rothgebrannter Erde, und zeigen an den blossgelegten Stellen, so nebeneinander gelagert, wie sie einst hingelegt wurden, die Zum Zeitpunkt der Auffindung vgl. Sacken 1853, 339 = Sacken 2000, 74: „Diesem Puncte gegenüber, hart am Strome, befindet sich an dem steil abfallenden Hügel ein mächtiger, seit vielen Jahren in Betrieb stehender Steinbruch; ein guter Theil der gewaltigen Felsen, die oben zackenartig hervorragen, ist bereits zu den grossen Wasserbauten, zur Eindämmung des unwirschen Stromes weggesprengt. An diesem Steinbruche befand sich eine steil abfallende, mit Erdschutt bedeckte, schmale Schräge. Zufällig wurden im Mai l. J. in der weichen Erde einige Steine mit Inschriften gefunden, die sich als sehr merkwürdig erwiesen, weshalb der Verfasser dieses von Seite des k. k. Münz- und Antiken-Cabinettes beauftragt wurde, sich an Ort und Stelle zu begeben, den Fundort zu besichtigen, und eine planmässige weitere Nachforschung anzustellen“. Kandler 2000a, 25–28; Jobst 2006, 19–22; Gugl – Kremer 2011, 164–181. 69 Kandler 2000a, 27–28 mit Abb. 70 CIL III 11204, 11226, 11245a–c und 13479; Kandler 2000a, 22, 25. 68

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3.1. Eduard Freiherr von Sacken und Matthäus Much

langen, schwarzen, verkohlten Stämme. Nicht ohne Bewegung steht man an diesen Ruinen!“71 Und zusammenfassend stellt Much fest: „Das Dunkel, welches über den einzelnen Ereignissen dieser Stätte schwebt, werden wir nie völlig beseitigen können, und in wenigen Jahrzehnten wird diese merkwürdige Ansiedlung, obwohl auf Felsen wie für die Ewigkeit gegründet, unter dem Schlägel der Steinbrecher gänzlich verschwunden sein!“72 Die Hinweise Eduard Sackens und Matthäus Muchs lassen kaum bezweifeln, dass ihnen die Auswirkungen der Steingewinnung auf das historische Erbe des Kirchenberges nicht bewusst waren, zumal da Letzterer als Konservator der k. k. Zentralkommission für Kunst und historische Denkmale in Wien wirkte. Damals, vor 150 Jahren, hätte man geeignete Überlegungen anstellen und Maßnahmen zum Schutz der in solcher Dichte auftretenden archäologischen Baudenkmäler ergreifen müssen, und zwar nicht nur am Kirchenberg, sondern auch und vor allem für den Pfaffenberg. Gleichwohl hat man den unüberbrückbaren Gegensatz von Archäologie und Baustoffindustrie resignativ zur Kenntnis genommen und die weitere Entwicklung dem freien Spiel der Kräfte überlassen. Wieder war es Much, der in seiner Germanenstudie auf die Ruinen des römischen Tempelbezirks einging: „Hoch oben aber, auf dem Plateau des Pfaffenberges, auf einem Punkte, von dem aus man die weite Ebene zu Füssen und den Strom überschaut, und tief in das Marchfeld bis zu den dasselbe begrenzenden dunkeln Hügeln blickt, haben sie einen Ringwall aus Erde errichtet, der etwa einen Meter hoch ist und einen 50 bis 60 Schritte im Durchmesser haltenden flachen inneren Raum umschließt“. Er wies dieses Bauwerk den Bewohnern der am Kirchenberg gelegenen Siedlung zu und verstand die Anlage des Pfaffenberges als eine „Stätte der Gottesverehrung. … Wie also die Bewohner des Steinberges und des Leisser Berges um den Gipfel des Buschberges einen Wall legten, … so erbauten die Bewohner der alten Burg am Stein auf der Höhe des weit ausschauenden Berges ihren Ringwall, der ihre ‚arae et fana‘ umschloss“. Much schloss nicht aus, dass der Name „Pfaffenberg“ „eine Erinnerung an jene Tempelstätte bewahrte. … In unmittelbarer Nähe des Ringwalles, doch nicht innerhalb desselben findet man zahlreiche Bruchstücke von behauenen Steinen, von Gesimsen und von römischen Leistenziegeln. Es hat sonach zweifellos hier auch ein römisches Bauwerk bestanden, indess vermag ich nicht mit Sicherheit etwas über dessen Bestimmung zu sagen, noch weniger wird sich ermitteln lassen, welches der beiden Bauwerke, ob das germanische oder das römische früher errichtet worden ist. Man wird jedoch kaum irren, wenn man annimmt, dass die Römer, die mit solcher Vorliebe fremde Gottheiten und fremden Cultus aufgenommen, an dieser Stelle ebenfalls einen Tempel, vielleicht gar zu Ehren einer germanischen Gottheit hatten“. Wenn Muchs Einschätzung der Ruinenstätte auf dem Pfaffenberg auch spekulativ gewesen sein mag, so sollte er im Grunde doch Recht behalten und sich der Gedanke eines großen römerzeitlichen Heiligtums auf der Anhöhe in Folge vollauf bestätigen73. Seine Vorstellungen beeinflussten jedenfalls die weitere Erforschung des Pfaffenberges und für den Ringwall, hinter dem sich das Amphitheater des römischen Tempelbezirks verbirgt (s. unten S. 820), bürgerte sich der Name „oberer Quadenring“ oder „oberer Quadenwall“ ein74. Die Germanenforschungen Muchs in Bad Deutsch-Altenburg gaben wohl den Anlass, dass auf der Anhöhe des Pfaffenberges alsbald Grabungen veranstaltet wurden, um nach archäologischen Funden zu suchen. Franz Huber aus Hainburg war der Erste, der 1877 die Fundamente eines Tempels aufdeckte. Bei diesen Schürfungen kam es freilich aus Mangel an grabungstechnischer Erfahrung und aus Unkenntnis der architekturgeschichtlichen Zusammenhänge zu gravierenden Beschädigungen am aufgedeckten Ruinenbestand. In der Mitte des 20 Jahre später von Max Groller freigelegten Gebäudes C (s. unten S. 265) wurde ein über 3 m tiefer Trichter ausgehoben, der sich sehr zum Nachteil für die Interpretation des Befundes auswirkte. Huber brachte „in der vorausgesetzten Cisterne Much 1875, 103 = Much 2000, 81. Much 1875, 107 = Much 2000, 83; Neugebauer-Maresch 1980, 40–41 = Neugebauer-Maresch 2000, 149. – Zur politisch motivierten, rassentheoretischen Forschung M. Muchs vgl. Wiwjorra 2004, 378–385; Urban 2002, 9–19; Urban 2010, 371–396, bes. 371 Anm. 2. 73 Much 1875, 108–109 = Much 2000, 83. 74 Neugebauer-Maresch 1980, 45 = Neugebauer-Maresch 2000, 152. 71 72

3.2. Max von Groller und Eugen Bormann

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des Gebäudes C“ zwei gut erhaltene Steindenkmäler des Jupiterkults ans Tageslicht, nämlich die obere Hälfte eines Weihaltares und den Oberkörper eines lebensgroßen thronenden Jupiter (s. Altfundevidenz unten S. 45 Abb. 20; 49 Abb. 31a–b). Mit dem Einsetzen der wissenschaftlichen Erforschung der Ruinen des Standlagers und des nahegelegenen Amphitheaters I, aber auch mit dem zunehmenden Aufschwung des Hollitzer’schen Baustoff- und Schotterwerks verdichten sich die Nachrichten über antike Bauwerke und Fundgegenstände in den Steinbrüchen von Deutsch-Altenburg. So ließ nach 1884 der Verein Carnuntum am so genannten „oberen Quadenring“ Nachforschungen anstellen, bei welchen festgestellt wurde, dass unter einem Erdwall festes Mauerwerk verborgen war75. Aufgrund dieser Entwicklung wurden schließlich im Jahre 1898 die ersten wissenschaftlichen Ausgrabungen auf dem Bergplateau in Angriff genommen.

12: Darstellung des Kirchenberges und Pfaffenberges in der 3. Landesaufnahme 1873

3.2. Max von Groller und Eugen Bormann (1898) Als der verdiente Ausgräber Carnuntums, Max von Groller alias Max Groller von Mildensee, im Auftrag der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften und des Vereins Carnuntum in Wien auch auf der Höhe des Pfaffenberges aktiv wurde und das damals in einem Jungwald gelegene Ruinengelände zu untersuchen begann, war die Hügellandschaft am Westrand der Hainburger Berge noch weitgehend intakt. Der Steinbruch am Kirchenberg war zwar schon weit über das Donauufer hinaus vorgetrieben worden, doch gibt eine im Jahr 1896 hergestellte Fotografie die hinter der Pfarrkirche ansteigende Bergkulisse noch in ihrer ursprünglichen, authentischen Form wieder (s. oben S. 30 Abb. 10). Die von Groller im Juni 1898 vorgenommenen Grabungen waren zwar in keiner Weise systematisch angelegt und lediglich auf die Darstellung von Gebäudegrundrissen ausgerichtet, dennoch gelang es ihm, die Komplexität des Ruinenensembles ansatzweise zu erfassen. Groller stieß auf insgesamt 20 Bauobjekte, unter welchen sich mehrere Gebäude und eine Reihe „isolierter Fundamente“ befanden. In zwei am Nordrand des Ruinenfeldes gelegenen Bauten (A und B) wollte er Limestürme erkennen, während alles andere unverkennbare Merkmale kultischer Einrichtungen trug. Neben den 75

Groller 1899, 51–52 = Groller 1900, 65–66.

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3.2. Max von Groller und Eugen Bormann

verschieden strukturierten Bauwerksresten konnte er zahlreiche Werkstücke von Steinarchitektur bergen, darunter Säulenfragmente von annähernd 1 m Durchmesser, ferner „große Mengen verschiedenster Sculpturstücke, Figurentheile wie Köpfe, Hände, Füße und Inschriftbruchstücke“76. Dabei traten mit Weihungen für Jupiter Optimus Maximus, für die Siegesgöttin Victoria und mit Hinweisen auf den Kaiserkult bereits Anzeichen religiöser Formen hervor, die dem Charakter nach öffentlichpolitischer Natur waren. Befunde, die der keltischen, germanischen oder einer anderen vorrömischen Religion hätten zugeordnet werden können, wurden weder von Max Groller noch von Eugen Bormann konstatiert, auch wenn man später den römischen Kult auf ein derartiges Vorspiel zurückführen wollte77. Das Ergebnis seiner Sondierungen interpretierte Groller als „Limesstation und Tempelanlage“, da er der Ansicht war, dass die auf der Anhöhe errichteten Bauten auch einem militärischen Zweck gedient haben mussten. Überzeugende Argumente einer militärisch bedingten Nutzung des Berges konnte er freilich nicht vorlegen. Denn die meisten Fundgegenstände und der gesamte Baubefund ließen ohne jeden Zweifel die Merkmale eines in sich abgeschlossenen Tempelbezirks erkennen. Die Grabungen „konnten nicht nur in großem Umfang ausgeführt werden, sondern blieben bis zum Spätherbste offen“ und konnten „an jedem Sonntag besucht werden“78. Auf die Einzelheiten des von Groller vorgelegten Grabungsbefundes werden wir weiter unten in den relevanten Kapiteln dieser Studie eingehen. Ein Verzeichnis der Altfunde ist am Ende dieses Kapitels angeschlossen. Die von Max Groller geborgenen und von Eugen Bormann zuerst besprochenen Inschrift- und Skulpturenfunde zeigten bereits an, dass der am Rande der römischen Stadt Carnuntum gelegene Pfaffenberg die Rolle eines Götterberges gespielt haben musste. Bormann wollte in dem „nach Größe und Lage bedeutendsten Heiligthum (S)“ einen Tempel der Kapitolinischen Trias erkennen und kam aufgrund der inschriftlichen Evidenz zum Schluss, „daß in der trajanischen Zeit, spätestens kurz darauf, bereits ein römisches Heiligthum auf dem Pfaffenberge bestand“79. Die entscheidende Frage war jene nach den Namen, der kultischen und soziologischen Funktion der auf der Anhöhe verehrten Göttergestalten. Spätestens zum Zeitpunkt der Groller’schen Grabungen hätte man die singuläre religiöse Bedeutung des Hügels für das römische Carnuntum erkennen und Maßnahmen zu seiner dauerhaften Erhaltung ergreifen müssen, dies umso mehr als nur wenige Jahre später im Jahr 1906 der neue große Steinbruch am Pfaffenberg begründet worden war. Die fatalen Auswirkungen der Baustoffproduktion auf das archäologische Erbe am Kirchenberg hatten nicht genügend Signalwirkung, um den Vortrieb in andere Bahnen zu lenken und die historische Landschaft vor der Vernichtung zu schützen. Vermutlich hatte sich zu diesem Zeitpunkt niemand vorstellen können, dass 100 Jahre später das Bergmassiv aus der Szenerie der archäologischen Landschaft entfernt sein werde.

Groller 1898, 10–11. Vgl. Egger 1943, 136; Schober 1953, 86–87; Swoboda 1964, 225–226 A. 9 und unten S. 43–44; Obermayr 1967, 227– 228. 78 Groller 1898, 10. 79 Bormann 1899, 103–106 = Bormann 1900, 125–128. 76 77

3.2. Max von Groller und Eugen Bormann

13: Darstellung des Grabungsbefundes bei Groller 1899 Taf. VIII = Groller 1900 Taf. VIII

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3.2. Max von Groller und Eugen Bormann

14: Metall-, Keramik- und Glasfunde der Grabung Groller 1898 (Groller 1899 Taf. IX = Groller 1900 Taf. IX)

3.2. Max von Groller und Eugen Bormann

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15: Architekturwerkstücke und Relieffragmente der Grabung Groller 1898 (Groller 1899 Taf. X = Groller 1900 Taf. X)

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3.2. Max von Groller und Eugen Bormann

16: Altar- und Skulpturfragmente der Grabung Groller 1898 (Groller 1899 Taf. XI = Groller 1900 Taf. XI)

3.3. Rudolf Egger und Erich Swoboda

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3.3. Rudolf Egger und Erich Swoboda (1913–1935) Nach Eugen Bormann und Max von Groller wurde das Ruinenfeld des Pfaffenberges nur noch zweimal einer mehr oder weniger kritischen ausgrabungswissenschaftlichen Begutachtung unterzogen, nämlich 1913 und 1935. Am Pfingstsonntag des Jahres 1913 bestieg der Althistoriker Rudolf Egger den Pfaffenberg und beobachtete an der inneren Umfassungsmauer des Theaters jenen Quaderblock, dessen Inschrift auf die Errichtung einer porta und eines murus, also einer Toranlage Bezug nimmt (s. unten S. 83). Zu diesem Fund ist folgende Skizzenbucheintragung Eggers auf uns gekommen: „Am Pfaffenberg. Fundstelle des Steines PRO . SAL . IMP . CAES . TRA / HADR . cet. nicht wie Bormann beim Eingang, sondern beim Rundbau / bei x eingemauert mit der Inschrift nach abwärts in 2. / Verwendung“. Der Beschreibung ist eine Fundortskizze angeschlossen. Die Erwähnung Bormanns, dessen Schüler Rudolf Egger war, lässt darauf schließen, dass der Besuch des Pfaffenberges und die Überprüfung der Fundstelle auf Anregung des Lehrers erfolgte, nachdem der Stein bereits im Jahr 1912 entdeckt worden war. Es ist anzunehmen, dass Egger die Entnahme und Überstellung des Inschriftblocks in das Museum Carnuntinum nach Bad Deutsch-Altenburg veranlasst hatte80.

17: Skizzenbuch Rudolf Egger 1910–1915, S. 11

Trotz dieser unvergleichlich reichen und von aussagekräftigen Funden begleiteten Grabungsergebnisse fand die Tempelanlage des Pfaffenberges als potenzielle Fund- und Forschungsstelle nur mäßige Beachtung, blieb ihre Bedeutung im Kontext der Religionsgeschichte Carnuntums zunächst so gut wie unerkannt. Symptomatisch dafür ist die auf Anregung Eggers vom Althistoriker und langjährigen Carnuntumforscher Erich Swoboda geleitete Grabungsaktion des Jahres 1935, mit welcher die von Groller aufgedeckte „ringförmige Anlage“ im Süden des Ruinenfeldes (s. unten S. 820) einer neuerlichen Untersuchung zugeführt werden sollte. Der bautechnische Befund dieser Grabung blieb ebenso unpubliziert wie der Einblick in den zutage geförderten Fundstoff, doch liegen ein vom Ausgräber verfasster Bericht und eine Handzeichnung vor81, die das mangelnde Interesse an einer großflächigen Erschließung der Anlage mit entwaffnender Offenheit erkennen lassen:

80 81

Zum Fundort des Steines vgl. auch Betz 1935, 29. Österreichisches Archäologisches Institut Zl. 807/35 vom 23. 10. 1935; Jobst – Thür 1986, 20.

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3.3. Rudolf Egger und Erich Swoboda

18: Swobodas Bericht über die Ausgrabungen auf dem Pfaffenberg vom 23.10.1935

3.3. Rudolf Egger und Erich Swoboda

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Auf Swobodas wissenschaftliche Fehleinschätzung werden wir im Kapitel über die neuen Ausgrabungen der Theateranlage noch genauer eingehen (s. unten S. 824), doch muss hier ebenso auf den Widerspruch hingewiesen werden, der zwischen diesem Grabungsbericht und der Skizzenbucheintragung Rudolf Eggers offenkundig wird, wie auf den Umstand, dass mit keinem Wort auf die übrigen Baureste eingegangen wird. Aufgrund dieser Darstellung musste unweigerlich der Eindruck entstehen, dass die Tempelanlage auf dem Pfaffenberg mit den Groller’schen Grabungen bereits hinlänglich erforscht und auf der Anhöhe nichts Neues mehr zu finden sei.

19: Ansicht des Pfaffenberges von Westen mit den Ruinen des Amphitheaters I. 1930er Jahre

Die von Eduard Beninger erwähnten frühbronzezeitlichen Depotfunde stammen aller Wahrscheinlichkeit nach nicht von der Anhöhe des Pfaffenberges82. Diese Fundortangabe muss ebenso hinterfragt werden wie jene von der Auffindung einer fast lebensgroßen Bronzehand, die ich zu Beginn des Grabungsprojektes Pfaffenberg im Museum Carnuntinum dokumentieren konnte83, deren Verbleib sich jedoch inzwischen im Dunkel der Hobbyarchäologie und des Antikenhandels verloren hat. Berücksichtigt man die Entwicklung des Hollitzer’schen Steinbruchs in der Zeit von 1906 bis 1930, so kann der Fundort wohl nur am Fuß des Berges gesucht werden, was wiederum mit der Befundsituation am Kirchenberg von Bad Deutsch-Altenburg übereinstimmen könnte. Die Nachricht von einer auf dem Pfaffenberg „in der Richtung nach Hainburg“ führenden römischen Wasserleitung widerspricht nicht nur dem Groller’schen Grabungsbefund, sondern fand auch mit den neuen Grabungen keine Bestätigung84. 82 83

84

Beninger 1930, 19–21 und 53; Grubmüller 1965, 12; Jobst 1968–1971b, 267. Jobst 1968–1971b, 269 und 275 Abb. 18. Vgl. dazu Kandler 2004a, 274–275 Abb. 6, der dieses Stück als ein Dokument des am Pfaffenberg praktizierten Dolichenuskultes sehen möchte. Diese Spekulation äußerten schon die Veteranen der Carnuntumforschung Wilhelm Kubitschek und Salomon Frankfurter 1923, 167, wenn sie meinten: „Solche Heiligtümer (Dolichena) dürfte es in der Umgebung von Carnuntum mehrere gegeben haben, eines lag sicher auf dem Pfaffenberge“. Grubmüller 1965, 48. Grubmüller 1965, 36.

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3.4. Fundevidenz der Altgrabungen auf dem Pfaffenberg

Die Entwicklung der Carnuntumforschung in der Zeit des Dritten Reiches85 und in den nachfolgenden Jahren hat dazu beigetragen, dass die Ruinen des Tempelbezirks mehr oder weniger in Vergessenheit gerieten, wenn auch zu diesem Ort der römischen Stadt vereinzelt Stellung bezogen wurde. So hat vermutlich Arnold Schober eine Begehung des Pfaffenberges vorgenommen, wenn er im Rahmen der Beschreibung des Ruinenfeldes zu dem Schluss kommt, dass die Anlagen zwar „um die mittlere Kaiserzeit“ zu datieren seien, der Beginn der Götterverehrung „aber sicher auf weit ältere Zeit“ zurückzuführen sei. Obwohl archäologisch keine entsprechende Evidenz vorliegt, stand für ihn außer Zweifel, dass „wir es hier mit dem religiösen Mittelpunkt des vorrömischen oppidums Carnuntum zu tun haben“86. Den Gedanken an ein keltisches Heiligtum hatte schon vor ihm Rudolf Egger ins Spiel gebracht, der in dem Rundbau U trotz des von Erich Swoboda hervorgebrachten negativen Grabungsergebnisses „ein kleines Bühnentheater“ sehen wollte, das von den „Kelten der Diaspora“ errichtet worden sei. Zur Untermauerung der Keltentheorie wurde eines der von Max Groller gehobenen Fundstücke als „Schale mit Eiern“ und Teil einer Darstellung der Göttin Sirona interpretiert87. Dieser Vorstellung ist später auch Swoboda gefolgt, der außer diesem „Hinweis auf den Kult der Sirona“ in den Bauten A und B (s. unten S. 45 Abb. 22) entgegen Groller „keltische bzw. frühere keltische Tempel“ erkennen und so die Anlage auf dem Pfaffenberg gesamt als „keltischrömischen Tempelbezirk“ verstehen wollte88. Diese spekulativen Interpretationen konnten wir bald widerlegen, da im Zuge der neuen Grabungen ähnliche Opferschalen auf Werkstücken von reliefgeschmückten Postamenten mit Darstellungen der Göttin Juno wiederholt gefunden wurden (s. z. B. unten S. 479, 637 u.a.). Erst Jahrzehnte später wurde der Pfaffenberg wieder Gegenstand wissenschaftlicher Forschungen, diesmal der Paläontologie und der Archäologie. Die vom Altmeister der österreichischen Archäologie, Hermann Vetters, veranlasste Wiederaufnahme der Grabungstätigkeit auf dem Burgfeld im Standlager von Carnuntum hatte sich auch auf die Anlage des Bergplateaus ausgewirkt und führte nach einem vorausgegangenen Lokalaugenschein schließlich zum Start des Lehrgrabungsprojektes „Pfaffenberg“, diesmal freilich mit allen verfügbaren Möglichkeiten der modernen Feldforschung. Zu diesem Zeitpunkt war der Steinbruch der Hollitzer Baustoffwerke schon so weit vorgetrieben worden, dass wirkungsvolle Schutz- und Erhaltungsmaßnahmen des Ruinengeländes gemäß den Vorschriften des Denkmalschutzes nicht mehr in Erwägung gezogen wurden. Vielmehr musste die Freilegung und Erforschung des antiken Kultbezirks ab dem Jahr 1970 Zug um Zug mit dem Vortrieb der Abbauterrassen in größter Eile und stets auf der Flucht vor der nächsten Sprengung vollzogen werden.

3.4. Fundevidenz der Altgrabungen auf dem Pfaffenberg

Abb. 20–53

In den über die Altgrabungen auf dem Pfaffenberg vorliegenden Berichten fällt auf, dass die meisten der geborgenen Funde Steindenkmäler waren, welche folgenden Gattungen zuzuordnen sind: Rundplastik und Reliefskulptur, Altäre und Postamente mit und ohne Inschriften, Dachziegel mit und ohne Stempel, Architekturwerkstücke. Außerdem hat Max Groller neben einem Schreibgriffel, einer Lanzenspitze und drei Pferdegeschirrteilen eine Gruppe von Terra Sigillata-Geschirr und Gefäßfragmenten lokaler Produktion sowie von qualitativ beachtenswerten Glasgefäßen bekannt gemacht, welche allem Anschein nach die Funktion von Kultgeschirr erfüllten. Im folgenden Abschnitt habe ich die seit 1848 aufgedeckten Altfunde im Querschnitt zusammengestellt, um zu zeigen, dass trotz einer sehr aussagekräftigen Befundsituation von den um die Erschließung Carnuntums bemühten Forschern der Vorzeit weder die Bedeutung der Lokalität noch jene des Fundstoffes wirklich erkannt wurde. Andernfalls hätte man den zahlreich zutage geförderten Objekten trotz der bruchstückhaften Erhaltung mehr wissenschaftliche Aufmerksamkeit geschenkt und das gehobene Fundmaterial auch Dazu Kandler 2000b, 103–110; Kandler 2013, 16–25. Schober 1953, 86–87. 87 Egger 1943, 136 und A. 155; s. unten S. 45 Abb. 22 (heute verschollen). 88 Swoboda 1964, 226 A. 9. So auch Obermayr 1967, 228, der im Tempelbezirk auf dem Pfaffenberg sogar „ein Heiligtum der Keltensiedlung um den Braunsberg bei Hainburg“ vermutet. 85 86

bruchstückhaften Erhaltung mehr wissenschaftliche Aufmerksamkeit geschenkt und das gehobene Fundmaterial auch einer sorgsameren Inventarisierung bzw. Archivierung zugeführt. Stattdessen sind, wie die Tabellen zeigen, die meisten Gegenstände verloren 3.4. Fundevidenz der Altgrabungen auf dem Pfaffenberg

45

gegangen, andere blieben in Unkenntnis ihrer Bedeutung jahrzehntelang unbeachtet liegen einer sorgsameren Inventarisierung bzw. Archivierung zugeführt. Stattdessen sind, wie die Tabellen oder wurden als disiecta mambra zur Zierde von neuem am Rande des zeigen, die meisten Gegenstände verloren gegangen, andereMauerwerk blieben in Unkenntnis ihrer Bedeutung jahrzehntelang unbeachtet liegen oder wurden als disiecta mambra zur Zierde von neuem blieb MauerFreilichtmuseums der Zivilstadt in Petronell-Carnuntum eingemauert89. Darüber hinaus 89 werk am Rande des Freilichtmuseums der Zivilstadt in Petronell-Carnuntum eingemauert . Darüber bei derblieb gegensätzlichen Interessenslage von Archäologie und Bergbau Spielraum für die hinaus bei der gegensätzlichen Interessenslage von Archäologie undkein Bergbau kein Spielraum für die Realisierung eines Forschungsprojektes am Pfaffenberg frei. Realisierung eines Forschungsprojektes am Pfaffenberg frei. 1. Rundplastik und Reliefskulptur Gegenstand Funktion Verbleib Männlicher Torso Statue eines Ehemals aus thronenden Sammlung Leithakalksandstein Jupiter Ludwigstorff; verschollen

Fundjahr 1877

Fundort Bau C = Tempel I

1898

Bau C = Tempel I

Thronfragmente und Gewandbausch aus Marmor

Statue eines thronenden Jupiter

1898

Monument E

Porträtkopf aus Leithakalksandstein

Statue des Marc Aurel

1898

Nähe Monument E

Nackte männliche Figur aus Leithakalksandstein

Statuarische Plastik

1898

Monument E

Patera mit Opfergaben aus Leithakalksandstein

Reliefskulptur

Literatur Abb. Bormann 1899, 98–99 Fig. 8 = Bormann 1900, 20 120–122 Fig. 13; Kremer 2004, 51–52 Nr. 2/8 Taf. 5; s. unten S. 281 3 Fragmente im Groller 1899, 57 = Groller 1900, MC Inv. 68, 71; Kremer 3844, 3845 – 2004, 46–51 Nr. Sammlung I/7, I/9, I/14 Pfaffenberg Abb. 33 Taf. 2; s. unten S. 281 Verschollen Bormann 1899, 98–100 Fig. 17 21 = Bormann 1900, 127–128 Fig. 22; Kremer 2004, 94–95 Nr. 28 Taf. 55; s. unten S. 159 und 172 Verschollen Bormann 1899, 106 = Bormann 1900, 128; Kremer 2004, 101 Nr. 35; s. unten S. 159 Verschollen Groller 1899, 60 22 Taf. X 28 = Groller 1900, 74 Taf. X 28; s. unten S. 158

Vgl. Jobst 1968–1971b, 266–274 Abb. 13–17. Diese von Groller 1899 Taf. XI = Groller 1900 Taf. XI vorgelegten Funde habe ich 1995 aus der genannten Bruchsteinmauer wieder entfernen und der Sammlung Pfaffenberg des Archäologischen Museums Carnuntinum zuführen lassen. 89

43

Vgl. Jobst 1968–1971b, 266–274 Abb. 13–17. Diese von Groller 1899 Taf. XI = Groller 1900 Taf. XI vorgelegten Funde habe ich 1995 aus der genannten Bruchsteinmauer wieder entfernen und der Sammlung Pfaffenberg des Archäologischen Museums Carnuntinum zuführen lassen.

89

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3.4. Fundevidenz der Altgrabungen auf dem Pfaffenberg

Fundjahr 1898

Fundort Rundbau U = Amphitheater, nordwestliche Tribüne

Gegenstand Statuette aus Leithakalksandstein

Funktion Schwebende Victoria

Verbleib MC Inv. 3899 – Sammlung Pfaffenberg

1898

Bau S = Tempel II

Linkes Auge eines Kopfes aus Leithakalksandstein

Jupiterkopf

MC Inv. 4151 – Sammlung Pfaffenberg

1898

Bau S = Tempel II Raum S1

Statuette aus Leithakalksandstein

Jupiter(?)

Verschollen

1898

Westlich Bau S = Tempel II

Weiblicher Kopf mit Helm aus Leithakalksandstein

Minerva

MC Inv. 3992 – Sammlung Pfaffenberg

Pfaffenberg; Fundumstände unbekannt

Thron und Kopf einer Stützfigur aus Leithakalksandstein

Gigant als Stützfigur eines thronenden Jupiter

1898

44

MC Inv. 3964 – Sammlung Pfaffenberg

Literatur Groller 1899, 66 Fig. 1 = Groller 1900, 80 Fig. 3; Jobst 1968– 1971b, 260–261 Abb. 5; Kremer 2004, 86–87 Nr. 18 Taf. 44–45; s. unten S. 862 Groller 1899 Taf. XI 63 = Groller 1900 Taf. XI 63; Jobst 1968– 1971b, 262 Nr. 4 Abb. 7; Kremer 2004, 51 Nr. 2/6 Taf. 6–7; s. unten S. 69 Abb. 64 Bormann 1899, 104 = Bormann 1900, 126; Kremer 2004, 101 Nr. 34; s. unten S. 312 Groller 1899, 64 = Groller 1900, 78; Bormann 1898, 104 Fig. 16 = Bormann 1900, 126 Fig. 21; Jobst 1968– 1971b, 262 Nr. 3 Abb. 6; Kremer 2004, 84–86 Nr. 16 Taf. 39–40; s. unten S. 312 und 333 Groller 1899 Taf. XI 58 = Groller 1900 Taf. XI 58; Jobst 1968– 1971b, 264 Nr. 8 Abb. 11; Kremer 2004, 93 Nr. 25/1 Taf. 52–53

Abb. 23

24, 621c

25a– b

47

3.4. Fundevidenz der Altgrabungen auf dem Pfaffenberg

Fundjahr 1898

1898

1898

1898

1898

Fundort Pfaffenberg; Fundumstände unbekannt

Gegenstand Köpfchen aus Leithakalksandstein

Funktion Kopfkapitell(?)

Pfaffenberg; Fundumstände unbekannt

Männliches Köpfchen mit phrygischer(?) Mütze aus Leithakalksandstein

Reliefskulptur

Pfaffenberg; Fundumstände unbekannt

Weiblicher Kopf mit Diadem und Schleier aus Leithakalksandstein

Reliefskulptur

Pfaffenberg; Fundumstände unbekannt

Obere Hälfte eines weiblichen Köpfchens mit Diadem aus Leithakalksandstein

Reliefskulptur

Pfaffenberg; Fundumstände unbekannt

Skulpturfragment aus Leithakalksandstein

Statuarische Plastik(?)

45

Verbleib MC Inv. 165 – Sammlung Pfaffenberg

MC n. n. – Sammlung Pfaffenberg

MC n. n. – Sammlung Pfaffenberg

MC n. n. – Sammlung Pfaffenberg

MC n. n. – Sammlung Pfaffenberg

Literatur Groller 1899, Taf. XI 69 = Groller 1900 Taf. XI 69; Jobst 1968– 1971b, 263 Nr. 6 Abb. 9; Kremer 2004, 100 Nr. 32 Taf. 61 Groller 1899 Taf. XI 60 = Groller 1900 Taf. XI 60; Jobst 1968– 1971b, 262 Nr. 5 Abb. 8 Groller 1899 Taf. XI 65 = Groller 1900 Taf. XI 65; Jobst 1968– 1971b, 265 Nr. 10 Abb. 13 Groller 1899 Taf. XI 61 = Groller 1900 Taf. XI 61; Jobst 1968– 1971b, 263– 264 Nr. 7 Abb. 10 Groller 1899 Taf. XI 66 = Groller 1900 Taf. XI 66; Jobst 1968– 1971b, 265 Nr. 11 Abb. 14; Kremer 2004, 100 Nr. 33 Taf. 61–62

Abb. 26a– b

27a– b

28a– b

29a– b

30a– b

48

3.4. Fundevidenz der Altgrabungen auf dem Pfaffenberg

20: Jupiter

23: Victoria

a b 26a–b: Köpfchen eines Kopfkapitells(?)

21: Marc Aurel

24: Minerva

22: Patera

25a–b: Fragment eines Thrones

a b 27a–b: Köpfchen mit Mütze

49

3.4. Fundevidenz der Altgrabungen auf dem Pfaffenberg

a

b

28a – b: Göttin mit Diadem

a

a

b

30a – b: Skulpturfragment

29a – b: Göttin mit Diadem

Fundjahr 1848

Fundort Pfaffenberg

1877

Bau C = Tempel I

2. Altäre und Inschriften Gegenstand Funktion Zwei Fragmente von Unbekannt Inschriftsteinen

Altar, Leithakalksandstein. 1. Hälfte 2. Jh. n. Chr.

b

Weihung an Jupiter (Altar 63)

Verbleib Verschollen

MC Inv. 99 – Sammlung Pfaffenberg

Literatur Abb. Gedenkbuch der Pfarre Hainburg fol. 103; Maurer 1894/2009, 5; Groller 1898, 9; Groller 1899, 51 = Groller 1900, 65; Bormann 1899, 97–98 = Bormann 1900, 119– 120; Jobst 1968–1971b, 254–255; Piso 2003, 98 Nr. 159; Jobst 2006, 19–20. Piso 2003, 31a– 17–18 Nr. 2; b Bernát 2010, 68–70 Nr. 5

50

3.4. Fundevidenz der Altgrabungen auf dem Pfaffenberg

Fundjahr 1886

Fundort Pfaffenberg; Fundumstände unbekannt

1898

Im Bereich Monument E und F

1898

Monument E

1898

Gegenstand Inschriftfragment mit profiliertem Rand, Leithakalksandstein Inschriftfragment, Leithakalksandstein

Funktion Weihinschrift

Verbleib MC Inv. 365 – Sammlung Pfaffenberg

Architravinschrift des Tempels I

MC Inv. 103 (234) und 170 – Sammlung Pfaffenberg

Fragment einer Platte, Leithakalksandstein

Unbekannt

MC Inv. 78 – Sammlung Pfaffenberg

Im Bereich von PQ C3–C4

Inschriftfragment eines Reliefsockels, Leithakalksandstein

Weihinschrift an Jupiter

MC Inv. 95 – Sammlung Pfaffenberg

1898

Westlich Bau S = Tempel II

3 Fragmente einer Marmortafel

Weihinschrift der magistri montis an Jupiter

Verschollen

1898

Zwischen Monument E und Bau S = Tempel II

Inschriftfragment, Leithakalksandstein

Unbekannt

Verschollen

48

Literatur Abb. CIL III 32 11257; Piso 2003, 86 Nr. 134 Bormann 33 1899, 100– 102 Fig. 9 und 14b= Bormann 1900, 122– 124 Fig. 19b; Jobst 1968– 1971b, 260 Nr. 1 und 292 Abb. 31; Piso 2003, 19–20 Nr. 4; Jobst – Piras 2015, 84 Nr. 6 und Taf. XVIII Fig. 14 Bormann 34 1899, 103 Fig. 15 = Bormann 1900, 125 Fig. 20; Piso 2003, 81–82 Nr. 126 Bormann 35 1899, 101 Fig. 10 = Bormann 1900, 123 Fig. 15; Piso 2003, 23 Nr. 8 Bormann 1899, 102 Fig. 13a–c = Bormann 1900, 124 Fig. 18a–c; Piso 2003, 40–41 Nr. 35, 110 Nr. 193 und 150 Nr. 321 Bormann 36 1899, 101 Fig. 11 = Bormann 1900, 123 Fig. 16; Piso 2003, 77 Nr. 118

3.4. Fundevidenz der Altgrabungen auf dem Pfaffenberg

Fundjahr 1898

Fundort Pfaffenberg; Fundumstände unbekannt

Gegenstand Inschriftfragment, Leithakalksandstein

Funktion Unbekannt

Verbleib Verschollen

1898

Pfaffenberg; Fundumstände unbekannt

Inschriftfragment, Leithakalksandstein

Vermutlich vom Reliefsockel eines Säulenmonuments

MC Inv. 167 – Sammlung Pfaffenberg

1898

Pfaffenberg; Fundumstände unbekannt

Inschriftfragment, Leithakalksandstein

Unbekannt

Verschollen

1898

Pfaffenberg; Fundumstände unbekannt

Inschriftfragment, Leithakalksandstein

Unbekannt

Verschollen

1898

Pfaffenberg; Fundumstände unbekannt

Inschriftfragment, Leithakalksandstein

Unbekannt

Verschollen

1898

Pfaffenberg; Fundumstände unbekannt

Inschriftfragment, Leithakalksandstein

Unbekannt

Verschollen

1898

Pfaffenberg; Fundumstände unbekannt

Inschriftfragment, Leithakalksandstein

Unbekannt

Verschollen

49

51 Literatur Abb. Bormann 37 1899, 102 Fig. 14g = Bormann 1900, 124 Fig. 19g; Piso 2003, 79 Nr. 121 Bormann 1899, 102 38 Fig. 12 = Bormann 1900, 124 Fig. 17; Piso 2003, 82 Nr. 127 Bormann 1899, 102 39 Fig. 14e = Bormann 1900, 124 Fig. 19e; Piso 2003, 110 Nr. 194 Bormann 1899, 102 Fig. 14k = Bormann 1900, 124 Fig. 19k; Piso 2003, 111 Nr. 198 Bormann 1899, 102 Fig. 14m = Bormann 1900, 124 Fig. 19m; Piso 2003, 121 Nr. 230 Bormann 1899, 102 40 Fig. 14c = Bormann 1900, 124 Fig. 19c; Piso 2003, 123 Nr. 237 Bormann 1899, 102 Fig. 14i = Bormann 1900, 124 Fig. 19i; Piso 2003, 133 Nr. 270

52

3.4. Fundevidenz der Altgrabungen auf dem Pfaffenberg

Fundjahr 1898

Fundort Pfaffenberg; Fundumstände unbekannt

Gegenstand Inschriftfragment, Leithakalksandstein

Funktion Unbekannt

Verbleib Verschollen

1898

Pfaffenberg; Fundumstände unbekannt

Inschriftfragment, Leithakalksandstein

Unbekannt

Verschollen

1898

Pfaffenberg; Fundumstände unbekannt

Inschriftfragment, Leithakalksandstein

Unbekannt

Verschollen

1898

Pfaffenberg; Fundumstände unbekannt

Inschriftfragment, Leithakalksandstein

Unbekannt

Verschollen

1898

Pfaffenberg; Fundumstände unbekannt

Inschriftfragment, Leithakalksandstein

Unbekannt

Verschollen

1898

Pfaffenberg; Fundumstände unbekannt

Pulvinus, Leithakalksandstein

Großer Altar (Altar 20), s. unten S. 751 Abb. 1344

MC n. n. – Sammlung Pfaffenberg

50

Literatur Abb. Bormann 1899, 102 41 Fig. 14f = Bormann 1900, 124 Fig. 19f; Piso 2003, 134 Nr. 273 Bormann 1899, 102 Fig. 14a = Bormann 1900, 124 Fig. 19a; Piso 2003, 138 Nr. 285 Bormann 1899, 102 Fig. 14l = Bormann 1900, 124 Fig. 19l; Piso 2003, 141 Nr. 293 Bormann 1899, 102 Fig. 14d = 42 Bormann 1900, 124 Fig. 19d; Piso 2003, 149 Nr. 319 Bormann 1899, 102 43 Fig. 14h = Bormann 1900, 124 Fig. 19h; Piso 2003, 153 Nr. 330 Groller 1899 Taf. XI 45 = Groller 1900 44a– Taf. XI 45; c Jobst 1968– 1971b, 266 Nr. 13 und 273 Abb. 16; Bernát 2010, 110 Nr. 70; Jobst – Piras 2015, 91–92 Taf. XVIII– XIX Fig. 16–17

53

3.4. Fundevidenz der Altgrabungen auf dem Pfaffenberg

Fundjahr 1898

1898

1898

1898

1898

1913

Fundort Monument E – „nahe an der zum Raume III emporführenden Stufe“ Monument E

Gegenstand Altar, Leithakalksandstein

Funktion Altar. Ohne Inschrift(?). H ca. 0.40 m, B 0.25 m

Verbleib Verschollen

Pulvinusfragment(?), Leithakalksandstein

Altar(?)

Verschollen

Pfaffenberg; Fundumstände unbekannt

Aufsatzfragment, Leithakalksandstein

Großer Altar 14. Rekonstruktion s. unten S. 70 –71 Abb. 67 und 69

MC n. n. Sammlung Pfaffenberg

Pfaffenberg; Fundumstände unbekannt

Aufsatzfragment, Leithakalksandstein

Altar mit Eckakroteren

MC n. n. Sammlung Pfaffenberg

Pfaffenberg; Fundumstände unbekannt

Flechtbandrahmen, Leithakalksandstein

Reliefbasis(?) einer Jupitersäule

MC n. n. – Sammlung Pfaffenberg

Rundbau U = Amphitheater, nördliche Zuschauertribüne

Bauquader als Spolie in zweiter Verwendung, s. oben S 41 Abb. 17 und unten S. 83 Abb. 85

Bauinschrift des Eingangstores in den Tempelbezirk

MC Inv. 369 – Sammlung Pfaffenberg

51

Literatur Groller 1899, 59 Taf. XI 51 = Groller 1900, 73 Taf. XI 51 Groller 1899, 60 Taf. X 26 = Groller 1900, 74 Taf. X 26 Groller 1899 Taf. XI 46 = Groller 1900 Taf. XI 46; Jobst 1968– 1971b, 265–266 Abb. 15 Groller 1899 Taf. XI 48 = Groller 1900 Taf. XI 48; Jobst 1968– 1971b, 264 Abb. 12 Groller 1899 Taf. XI 44 = Groller 1900 Taf. XI 44; Jobst 1968– 1971b, 266 Abb. 17 Skizzenbuch R. Egger 1910– 1915, S. 11; Betz 1935, 28 Abb. 12; Piso 2003, 18– 19 Nr. 3; s. unten S. 83

Abb. 45

46

47a– b

48a– b

49a– b

54

3.4. Fundevidenz der Altgrabungen auf dem Pfaffenberg

a

b 31a – b: Tempel I, Jupiteraltar (1877)

32: Weihinschrift (1886)

33: Fragment der Architravinschrift des Tempels I (1898)

34: Fragment einer Platte

35: Weihinschrift an Jupiter (1898)

3.4. Fundevidenz der Altgrabungen auf dem Pfaffenberg

36: Inschriftfragment (1898)

38: Inschriftfragment (1898)

40: Inschriftfragment (1898)

37: Inschriftfragment (1898)

39: Inschriftfragment (1898)

41: Inschriftfragment (1898)

55

56

3.4. Fundevidenz der Altgrabungen auf dem Pfaffenberg

42: Inschriftfragment (1898)

a

43: Inschriftfragment (1898)

b

c 44a–c: Pulvinusfragment und Rekonstruktion von Altar 20 (1898)

57

3.4. Fundevidenz der Altgrabungen auf dem Pfaffenberg

45: Weihaltar (1898)

46: Pulvinusfragment (1898)

a

a

b

b 47a–b: Weihaltar (1898)

48a–b: Aufsatzfragment mit Eckakroteren (1898)

a

b 49a–b: Flechtbandrahmen einer Reliefbasis(?) (1898)

58

3.4. Fundevidenz der Altgrabungen auf dem Pfaffenberg

Fundjahr Fundjahr 1898 1898

Fundort Fundort Monument E Monument E

3. Architekturwerkstücke Architekturwerkstücke 3. Gegenstand Funktion Gegenstand Funktion Achteckige Basis, Sockel eines Achteckige Basis, Sockel eines Leithakalksandstein Säulenmonuments(?) Leithakalksandstein Säulenmonuments(?)

1898 1898

Rundbau U U= = Rundbau Amphitheater Amphitheater

Giebel, Giebel, Leithakalksandstein Leithakalksandstein

Türbekrönung(?) Türbekrönung(?)

Fundort Fundort Bau C C= = Bau Tempel Tempel II

1898 1898

Monument Monument E E

4. KeramikKeramik- und und Glasfunde Glasfunde 4. Gegenstand Funktion Gegenstand Funktion Rand- und und TS-Teller der der Form Form RandTS-Teller Bodenfragment mit Drag. 18/31; Bodenfragment mit Drag. 18/31; Standring Mittelgallien(?) Standring Mittelgallien(?) Wandfragment mit mit Wandfragment Darstellung eines Darstellung eines Fisches Fisches

Verschollen Verschollen

Literatur Abb. Abb. Literatur Groller Groller 1899, 60 60 1899, 50 50 Taf. XI XI 49 49 = = Taf. Groller Groller 1900, 74 1900, 74 Taf. XI 49 Taf. XI 49 Groller Groller 1899, 66 66 1899, 51 51 Taf. X 39 = Taf. X 39 = Groller Groller 1900, 80 80 1900, Taf. X 39 Taf. X 39

Giebel einer Türbekrönung(?)(1898) (1898) 51:51: Giebel einer Türbekrönung(?) 51: Giebel einer Türbekrönung(?) (1898)

50: Achteckige Basis (1898) 50: Achteckige Achteckige Basis Basis (1898) (1898) 50:

Fundjahr Fundjahr 1898 1898

Verbleib Verbleib Verschollen Verschollen

Glasbecher mit mit Glasbecher eingeschliffenem eingeschliffenem Bild Bild

52: TS-Teller TS-Teller (1898) (1898) 52:

Verbleib Verbleib Verschollen Verschollen

Verschollen Verschollen

Abb. Literatur Literatur Abb. Groller 1899 Groller 1899 52 52 Taf. IX IX 22 22 = = Taf. Groller 1900 1900 Groller Taf. IX IX 22 22 Taf. Groller 1899, 61 Groller 1899, 61 53 53 Taf. IX 30 = Taf. IX 30 = Groller 1900, 1900, 75 75 Groller Taf. IX IX 30 30 Taf.

53: Glasbecher Glasbecher mit mit eingeschliffenem eingeschliffenem Dekor Dekor (1898) (1898) 53: 53: Glasbecher mit eingeschliffenem Dekor (1898)

52: TS-Teller (1898)

56 56

3.4. Fundevidenz der Altgrabungen auf dem Pfaffenberg

59

Überblicken wir inhaltlich das Spektrum der Altfunde, so ist unschwer zu erkennen, in welchen Kontext der Stadt- und Siedlungsgeschichte Carnuntums die gehobenen Werkstücke einzuordnen sind. Während Max Groller neben der vorwiegend kultischen Zweckbestimmung die Bergeshöhe auch als Standort eines Wachtpostens der in Carnuntum garnisonierenden römischen Truppen verstehen wollte, hat schon Eugen Bormann in dem Fundstoff ausschließlich Merkmale des staatlichen Gottesdienstes „der römischen Götterdreiheit Juppiter, Juno und Minerva“ und des Kaiserkults gesehen90. Auch wenn Erich Swoboda später die Deutung der Bauten A und B als Limestürme (s. unten S. 97–99 und 267) anzweifelte und stattdessen an „keltische bzw. frühere keltische Tempel“ dachte, ferner „das im Gebäude E zutage gekommene Bruchstück einer Schale mit Eiern“ als „Hinweis auf den Kult der Sirona“ auslegte und die Anlage auf dem Pfaffenberg insgesamt als „keltisch-römischen Tempelbezirk“ sehen wollte, lassen sich aus dem von Groller vorgelegten Fundinventar dennoch keine spezifischen Hinweise auf die Religion der Kelten oder jener der nördlich der Donau siedelnden germanischen Völker ableiten. Dieser Sachverhalt war im Rahmen der neuen Grabungen und Forschungen am Pfaffenberg neben allen anderen religions- und kultgeschichtlichen Fragestellungen zu überprüfen.

Bormann 1899, 103–106 = Bormann 1900, 125–128

90

B. AUSGRABUNGEN UND FORSCHUNGEN SEIT 1970

1. Prospektion und Testgrabungen 1970–1971 Abb. 54–84 Literatur: Tagebuch 03.06. – 26.06.1970, 25.01. – 11.11.1971; Fundjournale und -karteien. Groller 1899 = Groller 1900; Bormann 1899 = Bormann 1900; Jobst 1970a; Jobst 1970b; Jobst 1971b; Jobst 1968–1971a; Jobst 1968–1971b; Jobst 1972a; Jobst 1972c. Schnitt I/70 Bau A (Priesterhaus)

Bau S (Tempel II) (Tempel I) Schnitt V/70

Schnitt II/70 Schnitt VI/70

Schnitt IV/70

Schnitt III/70

54: Pfaffenberg 1970. Befundsituation der sichtbaren Baureste mit neu gesetzten Suchschnitten

62

1.1. Ausgangslage

1.1. Ausgangslage

Abb. 54–59

In den 1960er Jahren war das Ruinengelände auf der Anhöhe des Pfaffenberges von einem Kiefern- und Akazienwald mit dichtem Buschbestand überlagert, in welchem sich Lichtungen mit pannonischem Trockenrasen öffneten. Die von Hermann Vetters veranlasste Aufnahme neuer Forschungen hatten das Ziel, das Ruinenfeld aufgrund der in Carnuntum allgemein bestehenden Mängel an stratigraphischer und baugeschichtlicher Evidenz91 einer Nachgrabung zu unterziehen. Das Projekt wurde mit eingehenden Geländebegehungen und mit Testgrabungen gestartet, deren Ziel es zunächst war, das von Max Groller aufgedeckte, freiliegende Mauerwerk zu reinigen und zu dokumentieren. Gleichzeitig wurde eine Bestandsaufnahme des seiner Zeit gehobenen und noch vorhandenen Fundstoffs vorgenommen92. Im Laufe dieser Vorarbeiten und durch Anlage mehrerer Reinigungsschnitte stellte sich sehr bald heraus, dass Groller wie an anderen Grabungsfeldern so auch hier lediglich dem Verlauf der Mauerkronen gefolgt war und es ihm vor allem auf die Ermittlung von Baugrundrissen und nicht so sehr auf chronologische und inhaltliche Zusammenhänge der Architektur ankam. Da er weder die vollständige Aufdeckung einzelner Bauten noch die flächendeckende Untersuchung des Geländes angestrebt und auch Erich Swoboda eine solche anlässlich der 1935 durchgeführten Grabungsaktion (s. oben S. 42 Abb. 18) nicht beabsichtigt hatte, waren die nunmehr eingeleiteten Feldforschungen der archäologische Wissenschaft umso dringlicher als der damals von den Hollitzer Baustoffwerken betriebene Steinbruch bereits ein Stadium erreicht hatte, dass eine Evakuierung des Ruinengeländes nicht mehr zu umgehen war. Das Schotterwerk von Bad Deutsch-Altenburg war außerdem in einer wirtschaftlich äußerst strukturschwachen Region als Großunternehmen ein wichtiger Arbeitgeber im Schatten des ‚Eisernen Vorhangs‘. Das neue Archäologieprojekt auf dem Paffenberg wurde mithin durch den großen Steinbruch einerseits stimuliert, andererseits aber auch enorm unter Druck gesetzt. Die Erforschung und Räumung des fundreichen Geländes musste Zug um Zug mit dem Vortrieb des Steinbruchs vollzogen werden, um in Koordination mit dem Bergbau die möglichst vollständige Freilegung der Ruinen sowie die Sicherung und Evakuierung des gesamten Fundbestandes herbeizuführen. Die Oberfläche des Waldbodens zeigte einen unregelmäßigen Verlauf und ließ die Eingriffe vorangegangener Grabungsaktionen in Form von aufgeworfenen Schutthügeln deutlich erkennen. Vor allem während der Spätherbst- und Winterperiode waren sowohl die von Groller als auch von seinen Vorgängern und Nachfolgern aufgedeckten Bauruinen teilweise deutlich zu identifizieren. So konnten wir nach der Aufbereitung des Geländes durch Rodungs- und Abholzungsmaßnahmen die Bauten A und C, E bis G, S und U entsprechend den bis dahin bekannten Gegebenheiten lokalisieren und durch Prospektion einer ersten Bestandsaufnahme und Analyse unterziehen. Die kleineren von Groller aufgenommenen Objekte waren nicht mehr sichtbar und im Lauf der Jahre wieder in den oberflächlichen Humusschichten des Waldbodens versunken.

Zur Entwicklung der archäologischen Erforschung Carnuntums vgl. allgemein Niegl 1980, 86–92, 196–201, 213-214; zum Stand der Forschungen vor 60 Jahren vgl. Vetters 1979, 235–237; Stiglitz – Kandler – Jobst 1977; Kandler 1998; Kandler 2004b. 92 Jobst 1968–1971b, 252–270. 91

1.1. Ausgangslage

55–56: Der Steinbruch am Pfaffenberg im Jahr 1970. Hinter der durch Pfeile gekennzeichneten Bruchkante lag das Ruinenfeld des Tempelbezirks. Die Terrassen zeigen den Vortrieb an

63

64

1.1. Ausgangslage

57: Pfaffenberg 1970 und 1971. Ansicht des Bergplateaus mit dem Ruinengelände von Norden zu Beginn des Grabungsprojektes. Im Vordergrund der in Terrassentechnik angelegte Vortrieb des Steinbruchs

1.1. Ausgangslage

65

58–59: Pfaffenberg 1970 und 1971. Ansicht des Bergplateaus mit dem Ruinengelände von Norden. Unten in Abb. 59 Schutthügel und die Monumente F und G nach den Grabungen Grollers 1898

66

1.2. Bau S (Tempel II)

1.2. Bau S (Tempel II)

Planbeilage 1; Abb. 54, 60–71

Die somit begonnenen Rettungs- und Forschungsgrabungen verliefen von Beginn an äußerst vielversprechend und brachten bereits nach kürzester Arbeitsdauer Ergebnisse hervor, die alle Erwartungen übertrafen. Denn schon nach wenigen Arbeitstagen kam ein für alle Teilnehmer ebenso unerwartetes wie richtungweisendes Fundstück ans Tageslicht. Bei den Aufräumungs- und Säuberungsarbeiten an der Nordmauer des großen Tempels II (Bau S) hat Doris Stupka-Hopf an der Nordwand des Hauptraumes S4 den fast vollständig erhaltenen Kopf einer überlebensgroßen Jupiterstatue aus Leithakalksandstein aus dem Bauschutt geborgen93 (Abb. 62), dessen fehlendes linkes Auge mit Stirn und Haarkranz bereits Groller gefunden und im Bildteil seines Grabungsberichtes unter Nr. 63 der Werkstücke und Skulpturen vorgelegt hatte94 (s. oben S. 40 Abb. 16). Dieses Stück war in den Sammlungen des Museums Carnuntinum unter den Altfunden vom Pfaffenberg deponiert und konnte nun mit dem Neufund vereinigt werden (Abb. 63–64). Am gleichen Fundort haben wir ferner die linke vordere Ecke eines Altaraufsatzes mit Polster und Rosette geborgen, der zu einem für Carnuntiner Verhältnisse überdurchschnittlich großen Exemplar von Weihaltar gehörte95 (Abb. 65–67 und 69). Formate dieser Dimension wurden im Limesgebiet entlang der Donau nur selten produziert und finden ihre nächsten Vorbilder im südlichen Noricum, beispielsweise in Virunum (Abb. 68), und in Oberitalien. Im nordwestlich gelegenen Nebenraum S1 des gleichen Gebäudes hatte Groller noch „eine außer Kopf und Armen vollständig erhaltene stehende Figur aus Kalkstein mit einem in reichen Falten hinter dem Rücken herabhängenden Mantel“ gefunden, die nach Ansicht Eugen Bormanns „sehr wohl die Darstellung eines Juppiter gewesen sein kann“96. Diese heute verschollene und von den Ausgräbern leider auch nicht im Bild dokumentierte Skulptur lässt sich zwar nicht überprüfen, gibt aber mit der erhaltenen Höhe von 0.92 m und im Verein mit weiteren rundplastischen Objekten dieser Fundstelle doch einen Hinweis auf die besondere Stellung des Gebäudes innerhalb der Gesamtanlage. Ergänzt wird dieser Ausstattungsbefund durch ein weiteres, ebenfalls bereits unter Groller gehobenes, rundplastisch gearbeitetes Götterbild. Es ist der behelmte Kopf einer in zweidrittel bis dreiviertel Lebensgröße gemeißelten Minervastatue, welche etwa 5–6 m westlich der südlichen Porticusmauer „in geringer Tiefe“ ans Tageslicht kam (s. oben S. 46 Abb. 24 und unten S. 333 Abb. 621c)97. Groller hatte das Mauerwerk des „Dreischiffigen Gebäudes mit Porticus“ (S) nur so weit freigelegt, dass er den Grundriss aufnehmen und den Befund als Tempelbau interpretieren konnte. Darin war ihm auch Eugen Bormann gefolgt (s. unten S. 310). Die Begehung und Säuberung der Ruine sowie Testgrabungen dienten zum einen der Verifizierung der von Groller vorgelegten Befunde, zum anderen sollte eine Vorstellung vom Erhaltungszustand des Mauerwerks und von der Art und Weise der Abbruchsituation gewonnen werden98. Das intakte Mauerwerk lag an der Nordwestecke des Gebäudes im Bereich des nördlichen Flügelraumes S1 und der Portikus S3 offen zutage und ließ sich ohne größere Materialbewegungen einer ersten Analyse unterziehen. Bei den im Mittelsaal S4 vorgenommenen Aufräumungsarbeiten kam an der Innenseite der Nordmauer in einer Tiefe von 0.40–0.70 m unter der Maueroberkante etwa in Höhe des Fußbodens eine überraschende Ansammlung von Fundgegenständen zum Vorschein. Außer dem bereits erwähnten Jupiterkopf und den Aufsatzfragmenten eines großen Altares sind dies drei Fundmünzen aus der Zeit des Augustus, Domitian und Marc Aurel, wobei jene des bosporanischen Königs Rhoemetalkes I. (11 v.–12 n. Chr.) mit Augustusporträt besonders hervor-

Vgl. TB v. 18.06.1970. Groller 1899 Taf. XI Nr. 63 = Groller 1900 Taf. XI Nr. 63; Jobst 1968–1971b, 262–264 Nr. 4 Abb. 7 und 272–283 Abb. 21–22; Jobst 2006, 31, Abb. 38; Kremer 2004, 51–55 Nr. 2/6 Abb. 30 Taf. 6–7. 95 Bernát 2010, 101–102 Nr. 49. 96 Vgl. Groller 1898, 10; Bormann 1899, 104 = Bormann 1900, 126; Kremer 2004, 11, 101 Nr. 34. 97 Kremer 2004, 83–86 Nr. 16 Abb. 49 Taf. 39–40; Jobst 2006, 31 und 56 Abb. 88. 98 Vgl. TB v. 10.06.–26.06.1970. 93 94

1.2. Bau S (Tempel II)

67

sticht99 (Abb. 70–71). Außerdem konnten große Mengen von gebrochenen Dachziegeln, lokales und importiertes Kultgeschirr, darunter Terra Sigillata-Schüsseln aus Rheinzabern100, geborgen werden.

60: Pfaffenberg 1970. Nordmauer der Vorhalle S3 vor Aufnahme der Grabungen

61: Pfaffenberg 1970. Nordwestecke des Tempels II mit verstürzten Dachziegeln vor Raum S1 Vgl. TB v. 17.06.1970: Sesterz des Marcus Aurelius an der Außenseite der nördlichen Portikusmauer, 0.40 m unter der Maueroberkante (M 1/70=MC 3659; Numismata Carnuntina Nr. 5468; Gǎzdac 1999, 18 Nr. 64) ; TB 1970 v. 25.06.1970: Dupondius des Domitian an der Nordmauer der Cella innen, 3.20 m östlich der Ostwand von Raum S1, 0.60 m unter der Maueroberkante (M 2/70=MC 3637; Numismata Carnuntina Nr. 2190; Gǎzdac 1999, 5 Nr. 15); Rhoemetalkes I. mit Augustus neben der Nordmauer von S4, 0.70 m unter der Maueroberkante und 0.90 m östlich der Ostwand von S1 (M 3/70=MC 3635; Numismata Carnuntina Nr. 33879; Gǎzdac 1999, 2 Nr. 6). Dazu Vondrovec 2007, 227–228: Der Pfaffenberg befand sich eben nicht(!) innerhalb der leuga-Zone der Canabae, sondern wie Piso 2003, 12 richtig darstellt außerhalb derselben. S. unten S. 71 Abb. 70–71. 100 Vgl. Jobst 1968–1971b, 272. 99

68

1.3. Schnitt V/70

Die aus dem Bauschutt geborgenen Dachziegelfunde bestätigten die Beobachtung Grollers, dass der Tempel mit einem Tondach ausgestattet war. Das äußere Mauerwerk des Gebäudes hatte konstant eine Dicke von durchschnittlich 0.60 m, mit den Fundamentvorsprüngen 0.70 m, und war aus großen lokalen Bruchsteinen aufgebaut. Die Mauerhöhe erreichte mit drei bis vier Steinlagen eine maximale Höhe von ±1 m. Die Mauerung selbst war zum Teil in grober opus spicatum–Technik mit dichtem Kalkmörtel ausgeführt. An der Nord- und Südseite der Porticus wurden die beiden dem Mittelsaal angefügten Flügelräume S1 und S2 festgestellt. Beide Räume waren mit der langen Westwand des Gebäudes verbunden. Bodenhorizonte konnten zunächst nicht beobachtet werden, hingegen zeigten sowohl die seitlichen Flankenmauern der westlichen Portikus S3 als auch die den Räumen S1–S4–S2 gemeinsame Westwand einen Fundamentvorsprung, der als Indikator eines Bodenhorizonts zu verstehen war.

1.3. Schnitt V/70

Abb. 54

Der an der Nordseite des Mittelsaales gesetzte Schnitt V/70 brachte zwei westöstlich gesetzte Mauern ans Tageslicht, die parallel zur nördlichen Außenwand des Gebäudes verliefen und von Max Groller als „Substruktionen“ angesehen worden waren. Die Dicke der Nordmauer betrug regelmäßig 0.60 m. Die beiden parallel gesetzten Mauerzüge verliefen im Abstand von 0.60 m und von 2.10 m und unterschieden sich in ihrer Struktur und Festigkeit von der Außenwand deutlich. Sie bestanden aus flach gelegten, großen Bruchsteinen in einer verhältnismäßig schwachen Mörtelbettung und hatten eine Dicke von durchschnittlich 0.40–0.45 m. Auffallend war die geringe Höhe dieser Parallelmauern gegenüber der nördlichen Außenwand. Zwischen dieser und der ersten Parallelmauer in der „Cella“ kam 0.45–0.55 m unter der Maueroberkante Verputzmaterial mit Holz- und Rutenabdrücken zum Vorschein – allem Anschein nach Reste der eingestürzten Dachkonstruktion. Mit diesem Befund standen die Dachziegelfunde im Einklang. 0.70 m unter der Oberkante der Nordmauer wurde ebenfalls im Inneren des Gebäudes eine Steinsplittlage beobachtet, die als Ausgleichs- oder Bauhorizont über dem 0.15 m bis 0.20 m tiefer gelegenen, unregelmäßig verlaufenden Felsboden verstanden werden kann. Die einzelnen, an der Oberfläche des Waldgeländes sichtbaren Räume haben wir folgend gekennzeichnet: Nördlicher Flügelraum S1 Südlicher Flügelraum S2 Portikus S3 Großer Mittelsaal (Cella) S4 Als Ergebnis dieses Testgrabungsversuchs am Bau S (Tempel II) konnte festgehalten werden, dass neue, bisher nicht bekannte Details der Architektur und der Ausstattung aufgedeckt wurden und eine vollständige Erschließung des Gebäudes auf dem Wege einer Flächengrabung vorzunehmen war (s. unten S. 314). Ferner zeigte der für Carnuntiner Verhältnisse doch sehr bemerkenswerte Fundstoff an, dass zu dieser Anlage noch interessante Erkenntnisse zu erwarten waren.

69

1.3. Schnitt V/70

62: Pfaffenberg 1970, Tempel II. Auffindung des Kopfes einer Jupiterstatue (Doris Stupka-Hopf)

a

b

63: Jupiterkopf aus Tempel II

64a–b: Linkes Auge des Jupiterkopfes bei Groller 1899 Taf. XI und nach Verklebung mit der Bruchstelle

70

1.3. Schnitt V/70

65: Aufsatzfragment mit Polster aus Tempel II

66: Aufsatzfragment aus Tempel II

67: Rekonstruktion des Altaraufsatzes aus Tempel II (Altar 14)

68: Virunum, Rechte Ecke eines Altaraufsatzes aus Marmor (Maria Saal, Lapidarium)

1.3. Schnitt V/70

69: Rekonstruktion des Altares aus Tempel II (Altar 14)

70: Fundmünzen M 1–3/70 aus Bau S (Tempel II)

71: M 3/70 AV (Rhoemetalkes I. mit Augustus)

71

72

1.4. Schnitt I/70

1.4. Schnitt I/70 (Bauten A–C und E–G)

Abb. 54, 72–73

Mit einem 48 m langen und 1.50 m breiten, westöstlich verlaufenden Sondierungsschnitt wurden die von Max Groller mit A–C und E–G gekennzeichneten Bauten überprüft und das offen liegende Mauerwerk einer Reinigung zugeführt. Der Schnitt nahm an der Nordostecke des Hauses der Kultvorsteher (Priesterhaus A, s. unten S. 85) seinen Ausgang und wurde nach Westen quer über die Objekte C, E, F und G geführt. Bei lfm. 3.20 wurde die Nordostecke (Abb. 72), bei lfm. 11.40 die Westmauer des Priesterhauses geschnitten. Dabei zeigte sich, dass aufgrund der hoch anstehenden Schutthügel stratigraphische Untersuchungen und eine zielführende Bauanalyse der Innenarchitektur des Gebäudes nur mittels einer Flächengrabung zu erzielen waren. An dem Gebäude konnten wir im Zuge der Aufräumungsarbeit folgende Konstruktions- und Ausstattungsdetails beobachten: • • • • • •

Das Gebäude stand nicht parallel bzw. rechtwinkelig zu den weiter westlich gelegenen Bauten C, E, F und G, sondern wich in der Ausrichtung von diesen ab. Als Untergrund des Mauerwerks fungierte der natürlich anstehende Felsboden. Das Hauptmauerwerk setzte sich teilweise aus Spolien zusammen. An der Nordostecke wurde eine aus Flussschotter aufgebrachte Pflasterung festgestellt. Im Inneren des Gebäudes waren am Boden noch Reste von Mörtelestrich, an den Wänden Putzflächen vorhanden, die auf eine solide Grundausstattung schließen ließen. Zerbrochene Dachziegel, darunter auch solche mit Stempeln der XIV. Legion, zeigten die Art der Dachdeckung an.

Zwischen lfm. 18.50 und 24.00 wurden die Überreste des Gebäudes C angetroffen, d. h. Fundamentreste, die von Schuttbergen älterer Grabungsaktionen umgeben waren. An dieser Stelle spricht Groller von einem „Gebäude mit Cisterne“ (C), welches von einem „späteren Limesturm“ (B) überlagert gewesen sein soll (s. unten S. 268). Von diesem Wachtturm waren keine Spuren mehr vorhanden. Der Horizont dieses Bauwerks lag nach Grollers Messung um 1.40 m höher als der Estrichboden des Hauses A101 und damit ungefähr auf der gleichen Ebene wie die südlich des Priesterhauses aufgedeckte Pfostenhütte (s. unten S. 104–108). Es ist anzunehmen, dass dieser Horizont nicht mehr der römischen Antike angehörte und Baureste einer Periode anzeigte, als das Heiligtum des Pfaffenberges bereits selbst ausgebeutet wurde. Der tiefer liegende, von einer etwa 2.5 m tiefen trichterförmigen Vertiefung dominierte Bau C war dagegen in seinen wesentlichen Teilen erhalten geblieben. Beim Reinigen des Trichters richteten wir unser Augenmerk besonders auf noch vorhandene Architekturwerkstücke, von welchen solche aus Kalksandstein auch geborgen werden konnten. Die Säuberung der noch vorhandenen Bausubstanz ließ erkennen, dass die Eintiefung nicht antiken Ursprungs sein konnte, sondern im Zuge von älteren Grabungsaktionen hervorgerufen worden war (s. unten S. 265). Das nunmehr aufgedeckte rechteckige Gussmörtelfundament ließ mehr an einen Tempelgrundriss als an einen Nutzbau denken. In diese Richtung wiesen sowohl die bautechnischen Merkmale als auch die in der Zeit vor Groller und später von ihm selbst zu Tage geförderten, heute verschollenen Architekturwerkstücke und Bruchstücke großformatiger statuarischer Plastik. Von diesen Funden ist nur mehr der unterlebensgroße Kopf einer weiblichen Gottheit vorhanden, der mit anderen Stücken zerschlagener Steindenkmäler des Heiligtums in den 1950iger Jahren zur Zierde einer Steinmauer des Freilichtmuseums der Zivilstadt in Petronell-Carnuntum herangezogen wurde102 (s. oben S. 45, 47 Abb. 28). Wir kamen zur Überzeugung, dass auch diese Ruine nur mit Hilfe einer Flächengrabung einer weiteren Erschließung zugeführt werden konnte (s. unten S. 270). Im westlichen Schnittverlauf konnten wir zwischen lfm. 32 und lfm. 41.50 das mit E gekennzeichnete Bauwerk identifizieren und feststellen, dass dieses, wie bei Groller beschrieben, eine

Groller 1899, 55 Taf. VIII = Groller 1900, 69 Taf. VIII Groller 1899, 56 Taf. XI 65 = Groller 1900, 70 Taf. XI 65; Jobst 1968–1971b, 265 Nr. 10, 270 Abb. 13.

101 102

1.4. Schnitt I/70

73

dreifache Gliederung erkennen ließ. Unter einer seichten Humusdecke traten drei Bauwerksteile hervor, deren westlicher Abschnitt I einen U-förmig konstruierten Raum bildete, während die beiden östlich anschließenden Teile ein sehr kompaktes und hart gegossenes, durch faustgroße lokale Bruchsteine verstärktes langrechteckiges Kalkmörtelfundament ergaben, welches an den Langseiten in der Art eines Podiums abgetreppt war. Die beiden Gebäudeteile II und III lagen höher als der westseitige Anbau. Bei lfm. 37,5 haben wir im „Betonfundament“ des Mittelteiles II eine 1.60 x 1.40 m große Vertiefung mit unregelmäßig verlaufenden Rändern

72: Pfaffenberg 1970. Haus A, Nordostecke

73: Pfaffenberg 1970. Fundament G, Ansicht von Norden

74

1.5. Schnitt III/70

beobachtet, deren Funktion zunächst ebenso wenig zu bestimmen war wie der Verwendungszweck der Anlage im Ganzen. Groller ging aufgrund des hohen Anteils an Architekturfunden103 von der Annahme aus, dass diese Anlage ursprünglich ein Tempel gewesen sei. An der Ostseite des mittleren Fundamentabschnittes hat er einen kleinen, unbeschrifteten(?), heute leider auch verschollenen Weihealtar aufgefunden, dessen Aufsatz mit einem Giebel zwischen seitlichen Voluten verziert war104 (s. oben S. 53). Wenn auch Testgrabung und Reinigung der Fundamentoberfläche auffallend viele Architekturwerkteile hervorbrachte, so war die Interpretation der Ruine ebenfalls nur durch eine Flächengrabung zu klären (s. unten S. 157). Östlich von E wurden die beiden Quaderfundamente F und G verifiziert (Abb. 73) und ihre Steinoberflächen einer Reinigung unterzogen. In der Umgebung dieser Quaderbauten lagen zahlreiche Werkstücke von Architektur aus Leithakalksandstein, deren Zugehörigkeit zu diesen Bauten durch neue Grabungen noch zu überprüfen war. Auffallend war die Position des Objektes G im Verhältnis zu Bau C (s. unten S. 276).

74: M 3/71. Follis des Licinius (313–315 n. Chr.) AV+RV; 1.50 m östlich Fundament G, 0.25 m über OK

1.5. Schnitt III/70 (Gebäude U)

Abb. 54

Südwestlich von Gebäude S (Tempel II) haben wir über den früher „oberer Quadenring“ genannten Rundbau U den Nord-Süd orientierten Schnitt III/70 angelegt. An seinem Beginn lag der natürliche Felsboden nur 0.20 m unter der Grasdecke. Bei lfm. 11 kam ein 1.80 m breiter, aus großen Bruchsteinen bestehender Mauerversturz mit fester Mörtelbindung zum Vorschein, der zu einer bei lfm. 13 hervortretenden, 0.60 m dicken Mauer gehörte. 2.70 m weiter südlich trafen wir bei lfm. 16.20 auf eine zweite, 0.50 m starke, etwa parallel verlaufende Mauer. Beide waren aus großen Bruchsteinen mit fester Mörtelbindung errichtet und zeigten jenen Teil der kreisförmigen Anlage an, wo Max Groller zu seiner Zeit auf einen doppelten Mauerring gestoßen war. Bei lfm. 48 entdeckten wir in einer Tiefe von 0.30 m ein gut erhaltenes Tierskelett, das allem Anschein nach einem Hund oder einem Reh zuzuordnen ist (Abb. 75). Als Ergebnis der am Rundbau U vorgenommenen Grabungsversuche stand die Erkenntnis, dass dieses Bauwerk des Tempelbezirks nur mit einer breit angelegten, systematischen Flächengrabung zu erschließen war (s. unten S. 820).

Vgl. Groller 1899 Taf. XI = Groller 1900 Taf. XI; oben S. 40 Abb. 16. Groller 1899, 59 Taf. XI 51 = Groller 1900, 73 Taf. XI 51; oben S. 53 Abb. 45.

103 104

75

1.6. Schnitt I/71

75: Pfaffenberg 1970. Schnitt III/70. Tierskelett in Rundbau U

1.6. Schnitt I/71

Planbeilage 2; Taf. I; Abb. 76–80 und 83

Mit dem durch Prospektion und Testgrabungen erzielten Überblick haben wir uns für die weitere Planung des Grabungsprojektes zu folgender Vorgangsweise entschlossen: Da die archäologischen Feldarbeiten räumlich und zeitlich an die bergbautechnischen Gegebenheiten des Steinbruchs gebunden waren, mussten die Ausgrabungen dort ihren Ausgang nehmen, wo der Vortrieb mit der höchstgelegenen Bruchkante und der darunter folgenden Abbauterrasse am ehesten in das Ruinengelände eingreifen würde. Daher konzentrierten wir den Rettungseinsatz zuerst auf die nördlichen, in der Nähe der obersten Bruchkante gelegenen Bauflächen des Bergplateaus im Umkreis der Objekte A–C und E–G. Um ein Bild von den stratigraphischen Verhältnissen des vorhin beschriebenen Geländes zu gewinnen, haben wir weitere Schnittuntersuchungen durchgeführt. So wurde zwischen den Bauten A (Priesterhaus) und C (Tempel I) eine 32.60 m lange und 2 m breite, nordsüdlich verlaufende Sondage (Schnitt I/71) geöffnet, die einen ersten Einblick in die Schichtungs- und Bebauungsverhältnisse des Bodens ermöglichen sollte. Dieser Schnitt brachte folgendes Ergebnis: Über dem natürlichen Felsboden beobachteten wir eine kompakte, hellbeige Sandschicht, welche die natürlich gebildete Oberfläche anzeigte. Die Stärke dieser Sandschicht betrug 0.25–0.30 m. Darüber folgte eine sehr dichte Humusschicht von 0.50–0.60 m Stärke. Ab lfm. 3 des Schnittes zeichnete sich auf dieser Humusschicht ein 4–5 cm dickes, ebenfalls hellbeigefarbenes Kalksandstratum ab, welches sich in gleichbleibender Höhe nach Süden zu fortsetzte. Die Ostseite des Schnittes verlief entlang der Westwand des Hauses A von lfm. 4.80 bis lfm. 13.70. Während die am Beginn des Schnittes über dem Felsboden verlaufende Sandschicht bei lfm. 4–4.50 endete, konnten wir den horizontalen Verlauf der höher gelegenen, dünneren Kalksandsteinschicht auf beiden Seiten des Schnittes weiterverfolgen. Das zwischen den Sandstraten geschichtete Erdreich war nicht fundleer. Es enthielt neben Tierknochen und Dachziegelfragmenten – darunter solchen mit Stempeln der Legio XIV Gemina – sporadisch auch Scherben von Terra Sigillata-Gefäßen105. Bei lfm. 6 kam ferner unter der Sandlage ein Inschriftfragment zum Vorschein. Es fiel jedoch auf, dass zwischen den Bauten A und C jeglicher Mauerversturz und Bauwerkschutt fehlte, wie es bei einem natürlichen Verfall von Gebäuden üblich ist. Einen ähnlichen Befund haben wir auch an den Grundmauern des Gebäudes S (Tempel II) beobachtet. Der obere Sandhorizont konnte über die ganze Länge der Mauer verfolgt werden, durchschnittlich 0.30 m unter der Maueroberkante liegend. An der Südwestecke lief diese hellbeige Sandlage an einen großen Eckquader des Hauses an, um sich südwärts in zwei getrennten Bahnen fortzusetzen (Abb. 79). 0.20 m nördlich der Hausecke lag die Eingangstüre. Hier wies der Felsboden eine nur sehr geringe Sandbeschüttung auf. Vgl. die Fundjournale und -karteien aus 1971.

105

76

1.6. Schnitt I/71

Bei lfm. 16 wurde über dem Sandhorizont eine in den Humus eingetiefte Pfostengrube von 0.25– 0.30 m Durchmesser konstatiert, deren Höhenlage den zeitlichen Unterschied zur darunter verlaufenden Sandschicht anzeigte, d. h. diese kann erst entstanden sein, als jene nicht mehr in Funktion war. Diese Pfostengrube war in eine Kies- und Schotterlage eingelassen. Bei lfm. 17 kamen im Kieshorizont die Bruchstücke eines hellbeigen Tonkruges zum Vorschein und bei lfm. 17.40 wurde der Kies- und Schotterhorizont von einer Lage zerkleinerter, heller Kalksandsteine abgelöst, die sich nach Süden fortsetzte. Das kleinteilig gebrochene Sandsteinmaterial enthielt neben Gefäßscherben von lokalen Erzeugnissen und von Importware auffallend viele zerbrochene Dachziegelstücke, welche nur vom Gebäude A stammen konnten. Außerdem haben wir in dieser Sandsteinsplittschicht ein Stück Bleiverguss gefunden, welches die Form eines Delphinkopfes aufweist (Abb. 81). Bei lfm. 18.15 brachten die Grabungen 1.15 m unter der Schnittoberkante in der unteren Humusschicht 15 cm unter dem dünnen Kalksandstratum eine teilweise gebrochene, kopflose, Geniusstatuette hervor, deren Oberfläche mit gut erhaltenen Stuck- und Farbfassungen versehen ist106 (Abb. 82). Die Fundlage dieser Statuette zeigte im Verein mit den anderen Fundstücken an, dass diese über dem Felsboden liegende, sehr kompakte Humusschicht im Zuge von Baumaßnahmen verändert worden war. Der Genius gehört zu den frühen Fundobjekten des Pfaffenberges107 und repräsentiert in dieser Form die überall wirkende göttliche Macht als „deus in cuius tutela hic locus est“. Es ist also der Genius loci oder – wahrscheinlicher – der Genius montis (oder der Genius Iovis), der von einem Dedikanten als Ausdruck pietätvoller gottesdienstlicher Pflichterfüllung dem nahegelegenen Tempel geschenkt worden war108. Eine auffallende Veränderung der Schichtungsverhältnisse hat sich sodann bei lfm. 20.70–20.80 eingestellt. Humusschichten, Sandstratum und Sandsteinsplittschicht wurden von einer tief eingeschnittenen, verfüllten Grube abgelöst, welche sich über eine Länge von 4.70–4.80 m erstreckte (Abb. 80). Sie war in die unter dem Sandstratum gelegene dichte Humusschicht eingetieft. Die Unterkante reichte bis zum natürlichen Felsboden, die Oberkante lag am Südende auf gleicher Höhe mit dem hellbeigen Sandhorizont, am Nordende 10–20 cm darüber. Hier korrespondierte die Grubenverfüllung mit der darüber verlaufenden Sandsteinsplittschicht. Der Grubeninhalt bestand aus einer Mischung großer und kleiner, ungeordnet liegender, gebrochener Kalksandsteinblöcke, deren Oberflächen teilweise Bearbeitungsspuren zeigten. Diese Bruchsteinfüllung war mit Flussschotter, Sand und Erde vermengt. Über der Grubenverfüllung lag eine 0.40–0.60 dicke Schicht aus verdichtetem Waldhumus, der sich südlich der Sandsteinsplittschicht erstreckte und an der Oberfläche einen dünnen Kies- und Schotterhorizont erkennen ließ. Darüber folgte die 0.30–0.40 m starke rezente Humusdeckschicht mit eingelagerten Bruchsteinen. Im Abstand von 1 m zeichneten sich an der Ostseite des Schnittes die Merkmale einer zweiten Grube ab, die in ähnlicher Weise mit unterschiedlich großen, gebrochenen Kalksandsteinen, Schotter, Sand und Erde verfüllt war (Abb. 80). Diese Grube reichte mit einer Länge von 4.50 m von lfm. 26.50 bis lfm. 31. Bei lfm. 28 lag unter den Bruchsteinen ein behauener und gut geglätteter Sandsteinquader und bei lfm. 29 konnte das Eckfragment eines Kalksandsteinreliefs geborgen werden. Zwischen lfm. 26.50 und lfm. 30 traten in der Grubenverfüllung – teilweise übereinander liegend – immer wieder große Fragmente gleichmäßig zugerichteter Architekturwerkstücke hervor, deren Zwischenräume mit Sand, Flussschotter und Rückständen von Kalkmörtel ausgefüllt waren109. Über den verstürzten Werksteinen lag eine aus Kieseln, Sand und Erde zusammengesetzte Schicht, darüber folgte der rezente Waldhumus. Südlich dieser Grubenbefunde setzten sich ab lfm. 31 die bereits bekannten, im nördlichen Sondagenabschnitt angetroffenen Schichtungsverhältnisse fort, d. h. kompakte Humusschicht, dünnes Sandstratum und Waldhumusauflage. Kremer 2004, 90–91 Nr. 23 Taf. 48–49. Kremer 2004, 91 datiert die Skulptur mit Fragezeichen in das 2. Jahrhundert, an dessen Beginn die Herstellung wohl angenommen werden kann. 108 Vgl. Wissowa 1912, 156–158; Latte 1967, 104 (Genius Iovis), 332; Cook 1925, 71. 109 Vgl. die Fundjournale und -karteien zur Architektur. 106 107

77

1.6. Schnitt I/71

Fragen wir nach der Entstehungsursache der beiden südlich von Haus A aufgedeckten Grubenbefunde, so bleibt als Erklärung nur der Akt eines massiven Eingriffs in ein vormals vorhanden gewesenes Bauwerk, d. h. eines Bauabbruchs, welcher zur Entstehung der beiden Gruben geführt hat. Über die Größe, Ausdehnung und architektonischen Zusammenhänge dieser Bauwerksgruben war indes wieder nur durch eine Flächengrabung Aufschluss zu gewinnen (s. unten S. 109).

Schnitt II/71 N

76: Pfaffenberg 1971. Schnitt I/71 Westwange, Schnittverlauf von lfm. 0 bis lfm. 17

77: Pfaffenberg 1971. Schnitt I/71 Westwange, Schnittverlauf von lfm. 7 bis lfm. 32.60

78

1.6. Schnitt I/71

78: Pfaffenberg 1971. Schnitt I/71 Westwange gegenüber Haus A mit den Räumen A1 und A3

79: Pfaffenberg 1971. Schnitt I/71 Ostwange mit Südwestecke des Hauses A

79

1.6. Schnitt I/71

80: Pfaffenberg 1971. Schnitt I/71 Ostwange ab lfm. 20.70 mit verfüllten Fundamentgruben 1 und 2

Fundevidenz zu Schnitt I/71

81: Bleiverguß bei lfm. 17.40

Abb. 81–82

82: Geniusstatuette bei lfm. 18.15 in Fundlage

80

1.7. Schnitt II/71

1.7. Schnitt II/71

Planbeilage 2; Taf. II; Abb. 83

Um das Plateaugelände im Bereich der obersten Steinbruchkante auch in westöstlicher Richtung zu erkunden, haben wir im rechten Winkel auf Schnitt I/71 die Sondage II/71 angelegt. Dieser ebenfalls 2 m breite Schnitt verlief über eine Länge von 45 m und mündete an seinem Ostende im Schnitt I/71. Der Aushub wurde von Westen nach Osten vorangetrieben und setzte am Schnittpunkt zwischen Bergplateau und Bergabhang ein. Unter dem Trockenrasen und einer dünnen Humusschicht trat in 0.20–0.30 m Tiefe verwitterter Kalksand hervor, der über dem natürlichen Felsboden unregelmäßig verteilt war. Dieser Geländebefund erstreckte sich bis lfm. 36 und ergab in diesem Bereich keinerlei Hinweise auf Baureste. Sporadisch kamen Scherben von Keramikgeschirr (Importware und lokale Erzeugnisse) zum Vorschein110. Erst am östlichen Ende des Schnittes ab lfm. 37 verdichtete sich im Bereich des Bauwerks C (Tempel I, s. unten S. 265) der Fundstoff, als neben Scherben von Glasschalen und Terra Sigillata-Schüsseln eine dichte Ansammlung von Tierknochen auftrat. Ab lfm. 38 war analog zum Befund in Schnitt I/71 die dünne Kalksandschicht zu beobachten, welche den antiken Oberflächenhorizont erkennen ließ. Im Übrigen haben wir in diesem Schnitt keine Anzeichen von Architektur beobachten können.

Schnitt IV/71 Schnitt V/71 Schnitt II/71

83: Pfaffenberg 1971. Schnittuntersuchungen am Nordrand des Ruinenfeldes

110

Vgl. die Fundjournale und -inventare aus 1971.

81

1.8.–1.9. Schnitt IV–V/71

Fundevidenz zuSchnitt Schnitt II/71 Fundevidenz zu II/71 Fundort Schnitt II/71 über Fels und Kalksandschicht

Fundnr. 71/7

Gegenstand Zwei Randfragmente

Funktion TS-Becher (TS 143). Form Drag. 54. Rheinzabern.

Datierung 150–230 n. Chr.

Literatur Durianová 2010, 76 und 136–138 (N 206, N 209 oder N 217)

Abb. 84

84: Trinkbecher (TS 143)

84: Trinkbecher (TS 143)

1.8. Schnitt IV/71

Planbeilage 2; Abb. 83

Bei lfm. 27 des Schnittes II/71 wurde im rechten Winkel die Nord-Süd verlaufende Schnittli1.8. Schnitt IV/71 Planbeilage ; Abb. 83 nie IV/71 gesetzt, um das Vorfeld des großen Gussmörtelfundaments E stratigraphisch zu prüfen. Bei trafen lfm. 27wir desinSchnittes im rechten Winkel die Nord-Süd verlaufende Hier der bis zuII/71 0.50wurde m starken Humusüberlagerung neben Scherben von Terra Sigillata-Schüsseln, -Tellern und -Bechern sowie von grautoniger Gefäßkeramik auf zerschlagene BauSchnittlinie IV/71 gesetzt, um das Vorfeld des großen Gussmörtelfundaments E werksteile wie Dachziegel und Architekturwerkstücke aus Leithakalksandstein111. Aufgrund dieses stratigraphisch prüfen. Hier trafen wir in der bis des zu 0.50 m starken Humusüberlagerung Ergebnisses war zu evident, dass das Gelände westlich Gebäudes C (Tempel I) und nördlich des Fundaments E in Verbindung mit diesen Objekten durch eine flächendeckende Grabung untersucht neben Scherben von Terra Sigillata-Schüsseln, -Tellern und -Bechern sowie von grautoniger werden musste (s. unten S. 292). Gefäßkeramik auf zerschlagene Bauwerksteile wie Dachziegel und Architekturwerkstücke 1.9. Schnitt V/71 Planbeilage 2; Abb. 83 aus Leithakalksandstein111. Aufgrund dieses Ergebnisses war evident, dass das Gelände

westlich C (Tempel und nördlich des Fundaments E in Verbindung Paralleldes zu Gebäudes den Schnitten I/71 undI)IV/71 wurde schließlich im Bereich der von Maxmit Groller mit B und C gekennzeichneten Bauwerke der 18 m lange und ebenfalls 2 m breite Schnitt V/71 angelegt, diesen Objekten durch eine flächendeckende Grabung untersucht werden musste (s. unten S. der mit Schnitt II/71 bei lfm. 37.50 im rechten Winkel zusammentraf. Da von Bau B keine Spuren ). vorhanden waren, sollte mit diesem Schnitt der darunter liegende, bereits vor Grollers Nachmehr forschungen auf dem Pfaffenberg aufgedeckte Bau C erkundet werden. Dieser Schnitt verlief an der Westseite der in Bau C konisch eingeschnittenen Grube zwischen Fundament F und dem Schnitt 1.9. Schnitt V/71 Planbeilage ; Abb. 83 II/71. Die Beschreibung des Schnittbefundes folgt unten S. 271 im Kapitel über die Ausgrabungen am Tempel (BauSchnitten C). Parallel zuI den I/71 und IV/71 wurde schließlich im Bereich der von Max Groller mit B und C gekennzeichneten derVoruntersuchungen 18 m lange und ebenfalls 2m breite Zusammenfassend ergaben dieBauwerke einleitenden der Jahre 1970 undSchnitt 1971 folgendes Bild: V/71 angelegt, der mit Schnitt II/71 bei lfm. 37.50 im rechten Winkel zusammentraf. Da von Entgegen dem unzutreffenden Urteil Erich Swobodas konnten wir binnen kürzester Zeit Bau B keinedass Spuren mehr vorhanden waren,des sollte mit diesemnach Schnitt der und darunter nachweisen, Verbauung und Funddichte Pfaffenberges Inhalt Formliegende, weitaus umfangreicher aussagekräftiger waren als angenommen worden war. gesamte Ruinenbereits vorund Grollers Nachforschungen auf bisher dem Pfaffenberg aufgedeckte BauDas C erkundet gelände war einer systematischen Flächengrabung zu unterziehen, freilich unter den wenig ermutigenden Gegebenheiten des im Hintergrund unaufhaltsam heranrückenden Steinbruchs mit seinem 111 Vgl. die Fundjournale und –inventare aus 1971.zur ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts seit den 1960iger Schotterwerk, dessen Vortrieb im Vergleich 81 Jahren mit technologisch neuen, wirksameren Mitteln erfolgte, welche die Produktion um ein Viel Vgl. die Fundjournale und –inventare aus 1971.

111

82

2. Toranlage und Umfriedung des Kultbezirks

faches steigerten112. In Verhandlungen wurde versucht, die Werkeigentümer und die Betriebsleitung von der Notwendigkeit der vollständigen Aufdeckung des Ruinenfeldes und in Hinblick auf das absehbare Schicksal der Ruinenanlage von der gewissenhaften Durchführung einer wissenschaftlichen Ausgrabung zu überzeugen, um dieses am Donaulimes einmalige Denkmalensemble so genau wie nur irgend möglich zu dokumentieren, alle Fundobjekte zu sichern und in Folge durch Restaurierung und weitere Erforschung zu erschließen. Die Hollitzer Baustoffwerke GmbH stand dem Archäologieprojekt Pfaffenberg aus Tradition zwar durchaus verständnisvoll gegenüber, wollte bzw. konnte jedoch von ihrer Abbaustrategie nicht abgehen. So wurde die Tempelanlage von der Universität Wien unter der Leitung des Autors im Verlauf von 16 Jahren (1970–1985) unter sehr großem Zeitdruck einer flächendeckenden Erschließung zugeführt. Das vielfach diskutierte Vorhaben der Errichtung eines Pfaffenbergmuseums wurde bis heute trotz intensiver Bemühungen freilich nicht realisiert (s. unten S. 925–926). Doch zurück zur Beschreibung des Grabungsverlaufs und der Grabungsbefunde.

2. Toranlage und Umfriedung des Kultbezirks (Bau D) Planbeilage 1–2; Taf. III; Abb. 85–87 Literatur: Groller 1899, 68–69 = Groller 1900, 82–83; Betz 1935, 28–30; Piso 2003, 18–19 (mit Bibliographie); Jobst 2006, 48–50; Jobst 2009, 70–71.

Es ist davon auszugehen, dass zur Kenntlichmachung und zum Schutz des weitläufigen Geländes des Kultbezirks mit seinen Tempelbauten, Votivmonumenten und dem „Wald“ von Weihe- und Opferaltären auch eine Einfriedung errichtet worden war. Nur so kann man sich jenes Bauwerk D erklären, welches Max Groller anlässlich seiner Grabungsaktion an der nördlichen Peripherie des Bergplateaus abseits des kultischen Zentrums dokumentierte. Dieser Bau D bestand aus zwei Mauerwangen mit zwei übereck gestellten Flügeln, die als Wandpilaster die talwärts zur Donau gerichtete Frontseite bildeten. Eine ausgrabungswissenschaftliche Überprüfung dieser Anlage war nicht mehr möglich, da dieser Bereich des Heiligtums bereits dem Bergbau zum Opfer gefallen war, als die neuen Forschungsgrabungen einsetzten. Wir müssen uns daher in der Beurteilung dieses Objekts auf den Groller’schen Befund stützen und versuchen, nach seiner Darstellung und nach den Funden das Bauwerk in den architektonischen Zusammenhang des Tempelbezirks zu stellen. Zu diesem Zweck sei zunächst Grollers Baubeschreibung wiederholt113: „[68 = 82] D. Zwei Parallelmauern, je 13.25 m lang, 45 cm dick und 3.80 m von einander entfernt, wurden beiläufig 50 m seitwärts vom Tempel E aufgedeckt. An das westliche Ende jeder dieser Mauern schließt ein 2.25 m langer Flügel unter rechtem Winkel an. Diese Mauerreste sind noch 0.40 m hoch und haben keine besondere Fundierung. Beide Mauerflügel und eine der Langmauern haben glatt abgemauerte Stirnen. Das Ende der anderen Langmauer ist ausgebrochen; da sich aber in der Verlängerung keine Fundamentgrube vorfand, so war [69 = 83] hier gleich wie an den drei anderen Punkten die Mauer abgeschlossen. Quermauern waren nicht vorhanden. Zwischen beiden Mauern liegt, 10 cm über der Lagerfläche derselben, ein Estrich aus stark mit Sand versetztem Lehm; derselbe Estrichboden breitet sich vor den Flügelmauern auf einer beiläufig halbkreisförmigen Fläche aus, deren Halbmesser 12–13 m beträgt. Aus der technischen Ausführung des Mauerwerkes und dem Mangel solider Fundierung ist zu schließen, dass die Höhe der Mauern nur gering war und sie keine große Last zu tragen hatten. Verlängert man die Mittellinie des Raumes zwischen den Langmauern gegen Ost, so geht diese Linie 11.75 m vom Eingange des Tempels E an diesem vorbei und streift den mit einem Kalklehmestrich belegten Vorplatz desselben. Von diesem Punkte aus lässt sich weiterhin constructiv ein flacher Bogen finden, durch den sich eine glatte Verbindung mit dem vom Tempelgebäude S abgehenden Wegstücke ergibt. Das legt die Vermuthung nahe, dass die Parallelmauern D den Eingang in den Tempelbezirk bezeichnen und den Anfang eines Weges bildeten, der von D ausgehend, am Vorplatze des Tempels E vorbei zu S hinführte. Allerdings fanden sich von diesem Wege (außer dem Stück T) keine Spuren mehr vor; sie können indes, da in dieser Gegend noch vor 50 Jahren Ackerbau getrieben worden ist, durch den Pflug verwischt worden sein. Vgl. Klehr 2005, 9–10. Groller 1899, 68–69 = Groller 1900, 82–83.

112 113

2. Toranlage und Umfriedung des Kultbezirks

83

Übrigens kann auch der hier in geringer Tiefe anstehende Felsgrund die Stelle eines gemachten Weges vertreten haben. An die kurzen Mauerflügel mag nach beiden Seiten ein Zaun oder eine Hecke angeschlossen haben, die den ganzen Tempelbezirk umgab. Der Eingang ist nach jenem Hange des Pfaffenberges orientiert, über den der Anstieg am zweckmäßigsten unternommen wird.“

Dem Vorschlag Grollers kann man vorbehaltlos zustimmen und Bau D als eine am Rande des Bergplateaus freistehende porta sehen, die den Eingang in den Kultbezirk kennzeichnete. Versucht man mit Hilfe der Baubeschreibung und der Grundrisszeichnung in Grollers Gesamtplan114 die Abmessungen der Toranlage zu rekonstruieren, so kommen wir auf eine Gesamtlänge von 29.44 m. Dieses Maß ergibt sich aus den beiden parallel gesetzten Langmauern von je 13.25 m Länge und den beiden nordwestlich stehenden Mauerflügeln von je 1.91 m. Von diesem Maß ist die Mauerdicke von 0.45 m abzuziehen, so dass die Gesamtlänge aus 2 x 13.25 m + 2 x 1.47 m = 29.44 m zu berechnen ist. Die Mauern waren so gesetzt worden, dass sie eine 3.80 m breite Torgasse bildeten, deren zur Donau gerichtete Stirnseite durch zwei Wandpilaster hervorgehoben war. Die Gesamtlänge der Tormauern betrug somit umgerechnet genau 100 römische Fuß und diese Beobachtung ist deshalb so bedeutend, weil sich unter den Altfunden des Pfaffenberges ein beschrifteter Bauquader befindet, der erst Jahre nach Grollers Grabungen in der Umfassungsmauer des Theaters östlich neben Mauer U9 (s. unten S. 862) bemerkt worden ist115. Zweifel an dieser Fundortangabe werden von der bereits erwähnten, mit Skizze versehenen Fundnotiz Rudolf Eggers ausgeschlossen116.

Pro sal(ute) Imp(eratoris) C aes(aris) Tra(iani) Hadri(ani) Aug(usti) p(atris) p(atriae) porta(m) et muru(m) per pedes lon(gum) C altu(m) p(edes) VII 5 iuvent(us) colens Iove(m) Doli chen(um) inpe(n)sa sua fec(it)

85: Bauinschrift des Tores (Piso 2003 Nr. 3) nach der Restaurierung und Umschrift des Textes nach Artur Betz

Der Quader kam in sekundärer Verwendung als Baustein „mit der Schrift nach abwärts gekehrt“ in die Mauer und kann daher nicht, wie zuletzt Ioan Piso darzulegen versucht hatte, als Bauinschrift jenes Teiles der Umfassungsmauer des Theaters verstanden werden, die aus Mitteln eines in gemeinnütziger Weise für den Dolichenuskult aktiven Jugendbundes finanziert wurde117. Diese Vereine dienten in Italien und in den römischen Westprovinzen zur Förderung der Kulte staatlicher und munizipaler Gottheiten, insbesondere der Kaiserreligion, und sorgten für die Abhaltung von Spielen, die lusus iuvenales bzw. ludi sevirales. Das Ziel der besonders seit Kaiser Augustus politisch gestützten Einrichtungen war die erzieherische Vorbereitung der Jugend auf militärische, religiöse und administrative Aufgaben der Reichsverwaltung118. 114 115

116 117 118

Groller 1899 Taf. VIII = Groller 1900 Taf. VIII und Planbeilage 1–2. Vgl. Groller 1899 Taf. VIII = Groller 1900 Taf. VIII; Betz 1935, 29 Anm. 7: „Im inneren Mauerzug zwischen a und h etwas nördlich der doppelten Quermauer“. Richtig müsste es heißen „etwas östlich der doppelten Quermauer“. Skizzenbuch Rudolf Egger 1910 bis 1915, S. 11 (s. oben S. 41). Vgl. Betz 1935, 29; Piso 2003, 19 Nr. 3. Vgl. Betz 1935, 28–29; Kienast 1999, 184–185 Anm. 114–115 mit weiterer Literatur.

84

2. Toranlage und Umfriedung des Kultbezirks

„Mit Rücksicht auf die Verwendung des Steines als Baumaterial kann sicher angenommen werden, dass er mit der Anlage nichts zu tun hat. Sie ist natürlich viel später entstanden als der Bau, zu dem die Inschrift zunächst gehörte“119. Aufgrund dieser Fundumstände wird man deshalb Artur Betz folgen müssen, der für die in der Inschrift genannte Mauer mit Tor zwei Erklärungsvarianten in Betracht zieht: 1) dass Mauer und Tor vermutungsweise eine Temenosmauer sein könnte, die „nur ein kleines Areal, das eines einzigen Tempels umschlossen“ hat, oder 2) dass mit der Bauinschrift die Toranlage D gemeint ist, deren Errichtung in das Jahrzehnt zwischen 128 und 138 n. Chr. zu datieren wäre120. „Die Gesamtlänge der Mauern macht 31 m, also etwas mehr als 100 Fuß, aus. Die Annahme liegt im Bereich der Möglichkeit, dass wir hier den gemauerten Zugang zum heiligen Bezirk vor uns haben, an den sich noch ein Holzzaun oder eine Hecke angeschlossen hat“121. Wenn wir diesen Beobachtungen die oben genannten korrigierten Messergebnisse gegenüberstellen, so gibt es keinen Zweifel, dass sich die 100 röm. Fuß lange Mauer der Inschrift nur auf diesen Bau beziehen kann. Die Bauinschrift hat über ihren Wert als topographisches Zeugnis hinaus noch große Bedeutung als bautechnisches Dokument der Gebäude und Monumente des Tempelbezirks. Die Maßangaben von 100 römischen Fuß Länge und 7 Fuß Höhe zeigen auf das Deutlichste an, dass alle Baumaßnahmen auf der Grundlage des römischen Fußmaßes von 29,6 cm ausgeführt wurden. Die Architektur der Eingänge in Heiligtümer der römischen Provinzen ist bislang im Einzelnen noch nicht untersucht worden. Deshalb fällt es auch schwer, den Torbau des Pfaffenberges typologisch einzuordnen. Wenn wir mit Betz eine in Holzbauweise errichtete Umfassung des Tempelbezirks annehmen, kann man in diesem U-förmig konstruierten Bau ein Hoftor mit Torgasse erkennen122, dessen kurze, übereck geführte Quermauern als Ausgangspunkte eines Holzlattenzauns gesehen werden können. Die solcher Art hergestellte Umfriedung könnte durch eine Hecke ergänzt gewesen sein. Es ist daher anzunehmen, dass eine derartige Abgrenzung des Heiligtums durch Markierung einer als Temenos bzw. Peribolos erkennbaren Linie existierte123.

86: Mögliche Rekonstruktion der Toranlage mit Ädikulafassade

119 120 121 122 123

Betz 1935, 29. Betz 1935, 30. Betz 1935, 30. Vgl. Ortaç (2001) 4–7 und 123–131. Zu Temenos vgl. Latte 1934; Guerrini 1966.

3. Das Verwaltungslokal der magistri montis

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87: Mögliche Umfriedung des Heiligtums

3. Das Verwaltungslokal der magistri montis (Gebäude A) Planbeilagen 1–2; Taf. IV–VII; Abb. 88–112 Literatur: Tagebuch 08.06.–26.06.1970, 28.05.–05.07.1971, 07.06.–09.06.1972 und 22.06.–29.06.1972, 17.05.–18. 05.1973, 18.06.– 21.06.1979, 19.05.–23.05.1980 und 19.06.1980, 04.06.–06.06.1984; Fundjournale und -karteien 1970–1973, 1979–1980 und 1984. Groller 1899, 53–55 Taf. VIII = Groller 1900, 67–69 Taf. VIII; Jobst 1970a, 19–20; Jobst 1970b, 278; Jobst 1971, 64–65; Jobst 1968–1971a, 35; Jobst 1968–1971b, 276–286; Jobst 1972a, 5–6; Jobst 1972c, 43; Jobst 1976b, 40–43; Jobst – Thür 1986, 45–49.

3.1. Lage und Forschungsgeschichte Am Nordrand des einstigen Pfaffenbergplateaus entdeckte Max Groller östlich des Tempels I (Bau C, s. unten S. 265) ein rechteckiges Gebäude, welches er mit A gekennzeichnet hatte. Er sah darin wie bei Bau B wieder einen Limesturm. Auch hier erscheint es aufgrund des nach den neuen Grabungen entscheidend abweichenden Befundes zweckmäßig, den Groller’schen Bericht unserer Darstellung voranzustellen124: „[53 = 67] A. Der ältere Limesthurm. Dass wir es beim Gebäude A mit den Resten eines Limesthurms zu thun haben, ist nicht nur aus [54 = 68] der außerordentlich günstigen, die Umgebung beherrschenden Lage, sondern vor allem aus der Größe und Form des Gebäudes zu erschließen, ferner aus den daselbst gefundenen Militärziegeln: sechs Falzziegeln mit demselben Schuhsohlenstempel der XIIII. Legion und zwei Hohlziegeln mit einem Stempel, anscheinend der II. Italica. 124

Groller 1899, 53–55 Taf. VIII = Groller 1900, 67–69 Taf. VIII.

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3.1. Lage und Forschungsgeschichte

Die o.6o m dicken Hauptmauern sind aus plattenförmigen Bruchsteinen solid aufgeführt und überall noch rund o.6o m im Aufgehenden erhalten. Die Innenflucht zeigt noch größtentheils guten Mörtelverputz. In dem kleinsten, oder nach der Folge der Thüren im letzten Zimmer waren die Wände rothbraun getüncht, dieses dürfte das Commandantenzimmer gewesen sein. Alle drei Räume sind mit einem Mörtelestrich auf Bruchsteinpflaster versehen. Im vordersten, größten Raume (Mannschaftszimmer) wurden Reste eines Kochherdes constatiert. Die beiden Zwischenmauern bestehen, abgesehen von behauenen Steinen zu beiden Seiten der Thüröffnungen, aus gestampfter Erde, die mit Kalkmörtel verputzt ist. Diese Bauart erinnert einigermaßen an den Pisébau unserer Zeit; sie setzt folgende Herstellung voraus. Zunächst müssen zwei parallele Holzverschalungen in der lichten Entfernung der beabsichtigten Mauerstärke errichtet und der Zwischenraum mit guter Erde in feuchtem Zustande ausgestampft worden sein. Nachdem die Stampferde erhärtet war, wurden die Verschalungen entfernt und die Erdwände angeworfen und verputzt. Wahrscheinlich waren die letzteren nur als Barbetten aufgeführt, auf denen Holzwände standen, da Erdwände in der ganzen Zimmerhöhe nicht hinreichende Haltbarkeit hätten. Vor dem Haupteingang lag eine Kiesschüttung in der Länge und Breite von je 2 m. Ob der Thurm mit einem Stockwerk versehen war, ist ungewiss; wenigstens würde die Menge des vorgefundenen Mauerschuttes für die Reconstruction eines solchen bei weitem nicht ausreichen; allein es ist eben ganz unbestimmt, wieviel Mauerbruch im Laufe der Zeit weggeschafft worden ist. Zur Erzielung der nothwendigen Aussicht war übrigens bei der beherrschenden Lage ein Stockwerk nicht erforderlich; ein solches hätte dann nur der Vermehrung der Unterkunftsräume gedient. Falls es fehlte, würde die Anlage des Thurmes mit der eines „Wachhauses“ zusammenfallen. [55 = 69] Das Alter des Thurmes zu bestimmen, gestattet der Mangel an directen Anhaltspunkten nicht. Die Dachziegel der 14. Legion würden als obere Grenze den Anfang des zweiten Jahrhunderts ergeben, wenn es sicher wäre, dass sie zur ursprünglichen Bedachung gehören; sie können aber ebensogut von späteren Reparaturen des Daches herrühren. Ebensowenig beweist ein im letzten Zimmer gefundener Sesterz der Kaiserin Lucilla (Gemahlin des Kaisers Lucius Verus, gestorben um 183). Spuren einer Umfriedung des Thurmes konnten nicht gefunden werden; bei der gesicherten Lage desselben war eine solche auch nicht nothwendig. Noch sei erwähnt, dass im Sehbereiche des Thurmes auch die nasse Niederung am Ostufer des Neusiedler Sees (Hanság), einst „deserta Boiorum“, und dieser See selbst liegen.“

Das Gebäude lag an der nordöstlichen Peripherie des Kultbezirks. Aus Grollers Grundrissplan ist zu entnehmen, dass seine Ausrichtung von der beabsichtigten Nord-Süd- bzw. West-Ost-Orientierung der übrigen Bauten merklich abweicht. Zu den äußeren Abmessungen und zur Raumaufteilung des Gebäudes sind folgende Daten überliefert125: die Wände hatten unterschiedliche Längen, nämlich 8.85 m an der West-, 7.35 m an der Süd-, 8.45 m an der Ost- und 7.50 m an der Nordseite. Den so umschlossenen Innenraum sah Groller durch Zwischenwände in drei Räume aufgeteilt: ein großes, langrechteckiges Zimmer an der Südseite und zwei kleinere im Norden. In der Südwestecke fand er einen 1.25 m breiten ebenerdigen Eingang, der in den erstgenannten Raum führte (Abb. 88).

88: Grabungsbefund des Gebäudes A nach Groller Groller 1899 Taf. VIII = Groller 1900 Taf. VIII.

125

3.2. Ausgrabungen 1970–1972 und 1979

87

3.2. Ausgrabungen 1970–1972 und 1979

89: Pfaffenberg 1972. Lage des Priesterhauses A. Ansicht von Süden

Als wir mit den Rettungsgrabungen begannen, waren die Spuren von Grollers Schürfungen im Gelände noch deutlich zu erkennen. Entlang des teilweise freigelegten Mauerwerks waren mehr oder weniger hohe Schuttanhäufungen stehen geblieben, welche der Ausgräber hinterlassen hatte und welche die Grabungsstelle im Verein mit dem dichten Bewuchs in einen unübersichtlichen Zustand versetzt hatten. Bei dieser Beschaffenheit des Geländes war es nahezu unmöglich, die Ruine systematisch mit Schnitten oder mit Hilfe von Quadranten zu untersuchen. Deshalb wurde die Freilegung des Gebäudes, ausgehend vom höchsten Punkt des sichtbaren Mauerwerks, vorgenommen und danach der Innenraum behutsam aufgedeckt.

88

3.2. Ausgrabungen 1970–1972 und 1979

90: Pfaffenberg 1971. Priesterhaus (A) – Aufdeckung der Innenräume von Nordosten

Die Außenmauern waren noch in einer Höhe von 0.25 m bis 1.00 m erhalten. Da diese untereinander im Bund standen, konnte auf eine gleichzeitige Entstehung des Bauwerks geschlossen werden. Das Mauergeviert bildete im Grundriss eine breit angelegte rechteckige Struktur mit geringfügigen Abweichungen des rechten Winkels. Die Wände waren in Bruchsteintechnik (opus incertum) unter reichlicher Verwendung von feinkörnigem Kalkmörtel errichtet worden 126. Die Bausteine hatten unterschiedliche Form und Größe. Auffallend war die häufige Verwendung von zerschlagenen Architekturwerkstücken aus Kalksandstein, die als Spolien eingebaut worden waren (s. Fundevidenz unten S. 101).

91: Pfaffenberg 1972. Priesterhaus (A) – Ansicht von Nordwesten (Räume A1–A2) 126

Vgl. Vitruv 2, 8, 1–2; Adam 1994, 127–128 Fig. 292–297.

3.2. Ausgrabungen 1970–1972 und 1979

89

N 92: Pfaffenberg 1972. Priesterhaus (A) – Ansicht von Südwesten (Räume A1–A4). Im Bild Manfred Kandler und Hermann Vetters

Die Westmauer (Abb. 91–94) des Gebäudes, an deren südlichem Ende der Haupteingang lag, hatte wie bei Groller die Außenlänge von 8.85 m, innen eine Länge von 7.72 m. Die erhaltene Höhe lag zwischen 0.30 m und 0.92 m. Während sich die Innenseite noch in gutem Zustand präsentierte, war die Außenseite der Mauer weitgehend ausgebrochen. Das 0.65 m dicke und 0.48 m hohe Fundament bestand aus kleinen und mittleren Bruchsteinen bis zu 0.20 m Größe. Die Innenseite der Mauer war jedoch auf Ansicht gearbeitet und zeigte größere, zum Teil quaderförmig behauene Steine bis zu 0.40 m Länge, die in horizontalen Lagen geschichtet waren. Das über dem Fundament anschließende Aufgehende hatte eine Dicke von 0.50 m und war nördlich des Eingangs und in der Nordwestecke noch in zwei Steinlagen erhalten. Die Mörtelbindung zwischen den Steinen befand sich hier noch in sehr gutem Zustand, der Feinverputz war ebenda in einer Länge von 1.20 m und in einer Höhe von 0.40 m erhalten.

93: Pfaffenberg 1971. Priesterhaus (A) – Westwand, Innenansicht von Nordosten. Dahinter Schnittprofil I/71

90

3.2. Ausgrabungen 1970–1972 und 1979

94: Pfaffenberg 1971. Priesterhaus (A) – Westwand Außenansicht mit Fundamentschnitt

Die Mauer war an der Südwestecke durch die 1.50 m breite Eingangstüre unterbrochen (Taf. VI Bl. 13/71; Abb. 95–96). Die Abdrücke der Türschwelle waren in der Gussmörtelbettung noch deutlich zu erkennen. Sie lag in der Höhe des Fundamentvorsprungs (+313.001 m ü. A.). Die Länge des Schwellbalkens betrug 1.35 m und zeigte die Breite des Türraumes an. Die Tiefe lag bei 0.45 m, die Dicke des Schwellenholzes betrug 12 cm.

95: Pfaffenberg 1971. Priesterhaus (A) – Südwestecke mit Eingang. Im Vordergrund Schnitt I/71

Die 0.30 m bis 1 m hoch erhaltene Nord- und Ostmauer (Abb. 97–99) hatten eine Außenlänge von 7.50 m bzw. 8.55 m, die Innenmaße betrugen 6.30 m bzw. 7.55 m. Beide Wände zeigten bautechnisch einen ähnlichen Aufbau wie die soeben beschriebene Westwand. Rechteckig und quadratisch zugerichtete Bruchsteine waren in horizontaler und vertikaler Lage versetzt, teilweise hatten die Bausteine auch Schrägstellung. Neben den üblichen Bruchsteinen waren jedoch auch quaderförmig zugerichtete, bis zu 0.50 m lange Blöcke aus Kalksandstein und unbrauchbar gewordene Werkstücke von Architektur als Spolien eingesetzt worden. Beide Mauern waren in der Nordostecke bis zur untersten Steinlage abgetragen (Abb. 97), jedoch nach Westen und Süden zu bis zu einer Höhe von 1 m erhalten geblieben. An der Ostmauer unterschied sich das Aufgehende vom Fundament sowohl

3.2. Ausgrabungen 1970–1972 und 1979

91

96: Pfaffenberg 1971. Priesterhaus (A) – Südwestecke mit Hauseingang

bautechnisch als auch in Größe und Format des verwendeten Steinmaterials. Über der Fundamentzone waren die Steine an manchen Stellen der Außenseite schräg gestellt worden und imitierten so die opus spicatum-Technik (Abb. 99).

97: Pfaffenberg 1971. Priesterhaus (A) – Nordwand Innenansicht

An der Südostecke waren Fundament und aufgehendes Mauerwerk gut erhalten und konnten mit dem Außenhorizont des Hauses in Beziehung gesetzt werden. Das 0.40 m hoch gemauerte Fundament war auf den natürlichen Felsboden gestellt und überragte das Aufgehende um 5–8 cm. Das an diesen Vorsprung angrenzende Sandstratum gab demnach den Außenhorizont des Hauses zu erkennen. Dieses Stratum entspricht jenem in Schnitt I/71 (oben S. 78 Abb. 79). Innen waren beide Wände kopfgerecht verfugt und weiß getüncht. Der Wandverputz war am Mauerwerk teilweise noch erhalten, teilweise kam er in vielen kleinen gebrochenen Stücken im Bauschutt zum Vorschein.

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3.2. Ausgrabungen 1970–1972 und 1979

98–99: Pfaffenberg 1970 und 1971. Priesterhaus (A) – Ostwand Innenansicht der Nord- und Südhälfte

Die Verwendung von Spolien war auch an der Südwand zu beobachten (OK = +313. 617 m ü. A.), die mit der Ost- und Westmauer in festem Bund konstruiert war. Die Länge dieser Mauer betrug 7.60 m außen bzw. 6.45 m innen, ihre erhaltene Höhe lag bei 0.90 m bis 1 m. Die Struktur der Steinlagen veränderte sich von großen, horizontal versetzten Bruchsteinen im Fundamentbereich zu kleinen, handgroßen Steinen im oberen Teil der Wand (Abb. 100). Der Außenhorizont wurde an dieser Wand 0.50 m unter der erhaltenen Oberkante in Höhe des Fundamentvorsprungs in Form der in Schnitt I/71 beobachteten hellbeigen Sandschicht festgestellt. An der Innenseite der Wand waren die Putzflächen bis zu 0.40 m hoch erhalten und zeigten partiell die Spuren des Polierbretts. Die von Groller erwähnten Farbfassungen waren nicht mehr vorhanden. 2 m östlich des Hauseingangs zeigte ein 0.45 m breiter und 0.40 m tiefer, aus kleinen Bruchsteinen an die Wand gestellter Pfeiler an, dass an dieser Stelle ein Türgewände errichtet gewesen war. Das Innere des Gebäudes wurde von drei Zwischenwänden in vier Räume (A1–A4) unterteilt (Taf. IV; Abb. 101). Eine westöstlich gestellte, 6.40 m lange Wand teilte den Raum in eine südliche

3.2. Ausgrabungen 1970–1972 und 1979

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100: Pfaffenberg 1970 und 1971. Priesterhaus (A) – Südwand, Innenansicht

und eine nördliche Hälfte. Mit zwei weiteren je 3 m langen, nordsüdlich aufgezogenen Zwischenwänden in der Nord- und Südhälfte des Hauses, welche beide senkrecht mit Fuge auf die erstgenannte Trennwand stießen, entstanden insgesamt vier Zimmer, zwei größere (A2 und A3) und zwei kleinere (A1 und A4). Von den Zwischenwänden waren nur die 0.10–0.15 m hohen und 0.35–0.45 m breiten gemörtelten Streifenfundamente erhalten, welche jeweils mit Fuge die Außenwände berührten. Ihre Dicke betrug durchschnittlich 0.30 m (= 1 röm. Fuß). Die durchlaufende westöstliche Zwischenwand (OK = +312.671 m ü. A.) war zuerst errichtet worden, erst danach wurden die beiden kürzeren, Nord-Süd gerichteten Wände aufgestellt. Dies wurde an den Fugen ersichtlich, mit denen die kürzeren Fundamentbänder an das lange stießen. Die Mörtelfundamente waren an den Rändern mit Reihen handgroßer Steine verstärkt. Unter diesen Steinsetzungen fanden wir in dem langen westöstlichen Fundamentstreifen auch zwei als Spolien eingebaute Werksteine von Architektur. Eines der beiden Stücke war das Fragment eines Architravs (s. Fundevidenz unten S. 101). Die drei Streifenfundamente waren an der Oberseite mit feinem Mörtel glattgestrichen. An mehreren Stellen war darin überdies die Maserung von Holzbalken zu erkennen. Daraus konnten wir schließen, dass das Aufgehende der Zwischenwände nicht in Steintechnik, sondern aus einem leichteren Baustoff hergestellt war. Da im Bauschutt häufig Lehm-, Holz- und Verputzreste zum Vorschein kamen, ist für diese Wandgliederung die Annahme von Holz- oder Rutenfachwerk am wahrscheinlichsten, welches von den Streifenfundamenten getragen wurde127. Auf den Fundamentstreifen selbst waren teilweise die Ansätze des Wandverputzes noch erhalten (Abb. 102).

101: Pfaffenberg 1971. Priesterhaus (A) – Innenraumgliederung durch Fachwerkwände. Ansicht von Südosten 127

Groller 1899, 54 = Groller 1900, 68 dachte an Wände aus gestampfter Erde. Zur Technik vgl. Adam 1994, 58–87 Fig. 134; 119–124 Fig. 280–286.

94

3.2.1. Raum A1 und A2

102: Pfaffenberg 1970. Priesterhaus (A) – Westöstliches Wandfundament mit Verputzresten

3.2.1. Raum A1 und A2

Taf. IV; Abb. 101, 103–106

In der Südhälfte des Gebäudes lagen die beiden Räume A1 und A2. A1 war kleiner als A2 und konnte als einziger über den in der Südwestecke gelegenen Haupteingang von außen betreten werden. Die Abmessungen dieses Raumes betrugen 3.45 x 2.65 m (= 9.14 m²). Der teilweise noch intakte Lehmstampfboden war mit einer feinen, dünnen Mörtelschicht überzogen. Auf dem Boden war der Rest eines Holzbalkens zu sehen.

103: Pfaffenberg 1971. Priesterhaus (A) – Raum A1 von Norden mit Lehmstampfboden

3.2.1. Raum A1 und A2

95

Von diesem Zimmer aus gelangte man in die östlich und nördlich gelegenen Räume A2 und A3. Die 3.35 m lange Trennwand zu A2 hatte im Fundament eine Dicke von 0.35 m. Die Verbindungstüre von A1 nach A2 lag an deren Südende. Auf der 1.30 m breiten, in das Mörtelfundament eingelassenen Türschwelle (+312.673 m ü. A.) war der Abdruck des 14 cm breiten Schwellbalkens noch deutlich zu sehen. An der Nordseite der Schwelle war außerdem der Abdruck eines Türpfostens von 9 cm Seitenlänge zu erkennen, so dass für den Türrahmen eine Öffnung von 1.20 m (= 4 röm. Fuß) zur Verfügung stand. Die Türbreite selbst dürfte 0.90 m betragen haben. Die Abmessungen des östlich anschließenden Zimmers A2 betrugen 3.35 x 3 m (= 10.05 m²). Der Lehmfußboden lag über dem natürlichen Felsen über einer Schicht aus Sand und gestampfter Erde. Auf dem Boden waren häufig Holzreste zu beobachten. An der Südwand des Zimmers lag unmittelbar hinter der Türe eine kreisrunde Grube von 0.40 m Durchmesser, welche als Abstellplatz eines Vorratsgefäßes gedient haben könnte (Taf. VI Bl. 19–20/70; Abb. 106). Etwa in der Raummitte war der Boden auf einer Fläche von 0.80 x 0.60 m (= 0.48 m²) mit verbranntem Lehm, Holz- und Putzresten bedeckt. Diese Materialansammlung ist eher auf die Rückstände der Zwischenwände als, wie ursprünglich angenommen128 auf eine Feuerstelle zurückzuführen.

104: Pfaffenberg 1971. Priesterhaus (A) – Raum A2 mit Türe von Westen und Ostwand

105–106: Pfaffenberg 1970 und 1971. Priesterhaus (A) – Raum A2 mit Türe und Grube von Norden

128

Jobst 1968–1971b, 280.

96

3.2.2. Raum A3 und A4

3.2.2. Raum A3 und A4

Taf. IV; Abb. 101, 107

In der Nordhälfte des Gebäudes lagen die bereits von Groller aufgedeckten Zimmer A3 und A4 (s. oben S. 86). Der größere, in der Nordwestecke gelegene Raum A3 hatte die Maße 3.85 x 3.60 m (= 13.86 m²) und war von Zimmer A1 aus zu betreten. Die Türe befand sich am westlichen Ende der langen, zwischen den beiden Raumpaaren gesetzten Trennwand. Die Breite der gut erhaltenen Schwelle (+312.545 m ü. A.) lag bei 1.15 m, der im Abdruck deutlich sichtbare Schwellbalken hatte eine Dicke von 0.15 m. Das Zimmer erbrachte keine Funde. Das nordöstlich gelegene Zimmer A4 entsprach mit 3.80 x 2.30 m (= 8.74 m²) in seiner Größe dem Eingangsraum A1. Es war von Raum A3 zugänglich. Für die Zwischenwand kann eine Dicke von 0.30–0.35 m angenommen werden. Von dieser waren an der glatt gestrichenen Oberseite des 0.45 m breiten Fundamentstreifens die Abdrücke eines Balkenlagers deutlich zu sehen. Die Türschwelle hatte eine Breite von 1 m, der Abdruck des Schwellbalkens war 0.20 m breit. Auch in diesem Zimmer wurde kein Fundstoff geborgen.

107: Pfaffenberg 1971. Priesterhaus (A) – Nördliches Raumpaar A3–A4

3.2.3. Fußböden und Außenhorizonte Alle vier Räume hatten als Untergrund den anstehenden natürlichen Felsboden. Dieser war in jedem der Räume von einer Schicht aus feinem Sand, gestampfter lehmiger Erde und einem dünnen, 1–2 cm starken Mörtelestrich abgedeckt. Die so konstruierten Fußböden hatten eine Dicke von 10 cm und lagen in allen Räumen tiefer als der Außenhorizont des Gebäudes. Die Höhendifferenz zeigte sich in dem an der Westseite des Gebäudes vorbeiführenden Schnitt I/71. Im Profil dieses Schnittes trat eine 3–10 cm dicke, horizontal verlaufende Schicht von hellgelbem Kalksand hervor, welche bis an den Fundamentvorsprung der Westwand heranreichte (s. oben S. 78 Abb. 79). Die gleiche Sandschicht war auch in Höhe des Fundamentvorsprungs an der Ostwand zu sehen. Ihre Höhe lag bei +313.099 m ü. A. Der Fundamentvorsprung der Westmauer hatte die Höhe +313.107m ü. A., jener der Ostwand +313.062 m ü. A. Daraus ergab sich gegenüber der Höhenlage der Sandschicht eine Differenz von 0.8 cm an der West- und von 3.7 cm an der Ostwand. Vergleicht man damit die

3.3. Interpretation des Befundes

97

Höhe des Haupteinganges mit +313.001 m ü. A. und rechnet zu diesem Maß die Höhe des fehlenden Schwellbalkens von 9–10 cm hinzu, so ergibt sich daraus gegenüber den oben genannten Maßen eine Differenz von 0.2–1 cm. Es besteht somit kein Zweifel, dass mit dieser Sandschicht der Außenhorizont des Gebäudes A angezeigt wurde. Unter der Sandschicht befand sich aufgeschütteter Humus sehr fester Konsistenz, aus dem neben einfacher Gebrauchskeramik auch Fragmente von Terra Sigillata-Gefäßen aus mittelgallischen Manufakturen (Lezoux) geborgen wurden (s. oben S. 75). Die Fußböden lagen gegenüber dem Außenhorizont um 0.41 m tiefer, so dass man also beim Betreten des Hauses diesen Höhenunterschied zu überwinden hatte. Hinweise auf eine Holztreppe oder auf Stufen konnten jedoch nicht gefunden werden. Da auch Hinweise auf Feuerstellen fehlten, ist in der kalten Jahreszeit an die Verwendung von Holzkohlebecken zu denken. Die Ausbeute des aus dem Erdschutt geborgenen Fundmaterials war aufgrund der vorangegangenen Schürfungen gering129. Außer einem grautonigen Faltenbecher wurden noch Bruchstücke von Terra Sigillata-Gefäßen des 2. Jahrhunderts n. Chr. aus Rheinzabern sowie lokale grautonige Ware des 2. und 3. Jahrhunderts n. Chr. gefunden (s. Fundevidenz unten S. 102). Die chronologische Verwertbarkeit dieses Fundstoffes wird jedoch durch den Umstand gemindert, dass das Schuttmaterial fast zur Gänze durch frühere Grabungen umgelagert war.

3.3. Interpretation des Befundes

Abb. 108–109

Der Baubefund ließ erkennen, dass das Gebäude A einheitlich errichtet worden war. Die Planung erfolgte auch hier auf der Basis des römischen Fußmaßes. Von den freigelegten Bauresten lässt sich ein rechteckiger Grundriss von 8.90 x 7.60 m ermitteln. Aufgrund der gegebenen Mauerlängen von 8.55 m (Ost), 8.85 m (West), 7.50 m (Nord) und 7.60 m (Süd) kann im Grundriss ein Raster von 29–30 x 25–26 röm. Fuß rekonstruiert werden. Die Langseite war Nord-Süd orientiert, der Gebäudezugang lag an der Westseite am Südende der Westmauer und führte unmittelbar in den Raum A1.

Maßstab 1:200 108: Rekonstruktion des Hauses der Kultvorsteher mit Raster im römischen Fußmaß

129

Vgl. die Fundjournale und –karteien der Jahre 1970–1971 und 1979.

98

3.3. Interpretation des Befundes

Die angewendete Bautechnik der Außenmauern war opus incertum. Diese Mauern bildeten daher statisch den tragenden Teil des Gebäudes. Die Innenwände, welche die Baufläche in vier unterschiedlich große Räume teilten, waren in Holz- und Fachwerktechnik ausgeführt und dienten außer der Raumteilung auch zur Abstützung des mit Ziegeln gedeckten Daches. Die Fachwerkwände standen auf 0.30 m breiten Fundamentbändern, ihre Füllung bestand aus einer Mischung von Holz und Lehm. Darüber erhob sich eine Konstruktion aus vertikalen und horizontalen Holzpfosten mit Lehmfüllungen130. Die Dachkonstruktion kann man als einfaches Pfetten- oder Sparrendach mit Schrägbalken rekonstruieren, deren obere Enden auf einem Firstbalken lagen, während die unteren Enden der Schrägbalken im Falle eines Pfettendaches mit den umlaufenden Deckbalken der nördlichen und südlichen Außenwand verbunden waren. Der Abstand der Dachbalken untereinander kann mit 0.45 m (=1.5 röm. Fuß) angenommen werden. Unmittelbar über den Pfetten waren die rechteckigen, 0.60 x 0.45 m (= 2 x 1.5 röm. Fuß) großen Flachziegel (tegulae) und die Deckziegel (imbrices) verlegt131. Der Auffassung Grollers, wonach Gebäude A ein Limesturm gewesen sei, stehen die typologischen und konstruktiven Merkmale des Bauwerks entgegen. In den Limeszonen an Rhein und Donau sucht man vergeblich nach Anlagen, die eine militärische Interpretation des Befundes zulassen132. Der Bau lag zwar dem Nordabhang des Pfaffenberges am nächsten, doch wäre für einen Limesturm an dieser Stelle zur Kontrolle des darunter liegenden Donautales die entsprechende Höhe notwendig gewesen, um das Gebiet nördlich des Stromes bzw. die Limeszone selbst gut überblicken zu können. Die Stärke des Aufgehenden ist zu gering, als dass man darauf hätte ein Stockwerk errichten können. Die Abmessungen des Gebäudes lassen am ehesten an ein Kleinkastell denken, doch entspricht die Anlage auf dem Pfaffenberg keiner der am österreichischen Donaulimes oder in der Nähe Carnuntums bekannten Turmanlagen oder Burgi133. Aufgrund dieser Gegebenheiten muss für den Bau A nach einer anderen Erklärung gesucht werden. Betrachtet man Grundriss und Raumdisposition des Gebäudes, wird man sogleich mit einem Wohnhaustypus konfrontiert, der auch in Carnuntum wiederholt gebaut wurde134. Jasmine Cencic nennt diesen im Gegensatz zum Typus des Streifenhauses treffend ‚Vierraumhaus’135. Wohnhäuser dieser Art zeichnen sich durch einen zweizelligen Kern aus, der in sich wieder unterteilt werden konnte. In der Regel wurde der Innenraum von einem durchgehenden Mauerzug in zwei mehr oder weniger gleich große Hälften unterteilt. Diese Mauer stützte gleichzeitig die Dachkonstruktion, welche die beiden Hälften bedeckte. Zwei kürzere, nicht immer in einer Linie gesetzte Quermauern ergaben schließlich die Aufteilung in vier Räume. In der Regel waren ein bis zwei Räume mit Heizung ausgestattet, doch sind auch Vierraumhäuser ohne diese technische Ausstattung gebaut worden. Zu dieser Gruppe gehört das auf dem Pfaffenberg errichtete Priesterhaus A. Vergleichbar mit unserer Anlage sind in der Nähe Carnuntums etwa Gebäude A des antiken Gehöftes von Regelsbrunn136 und das spätantike Wohnhaus in Höflein-Aubüheln137. Die an der Stadt-

Vgl. Jobst – Thür 1986, 45. Vgl. Jobst – Thür 1986, 45–49. 132 Zur Architektur von Wachttürmen vgl. Baatz 2000, 42–49 Abb. 24–34; Ulbert – Fischer 1983, 35–41 Abb. 12–15; zum Donaulimes in Österreich vgl. Jilek 1997, 53–55 Abb. 19. 133 Vgl. Passau – Haibach (Moosbauer in: Friesinger – Krinzinger 1997, 154–157 Abb. 51–52), Kürnberg – Hirschleitengraben (Genser 1986, 94–98 Abb. 27; Schwanzar in: Friesinger – Krinzinger 1997, 171–174 Abb. 61), Bacharnsdorf (Genser 1986, 264–266; Ubl in: Friesinger – Krinzinger 1997, 203–206 Abb. 74–76), Rossatzbach – Windstallgraben (Genser 1986, 267–270; Ubl in: Friesinger – Krinzinger 1997, 207–208). Zu den in der Nähe Carnuntums bekannten Straßentürmen vgl. Fischamend (Genser 1986, 548–557 Abb. 132–133), Maria Ellend (Genser 1986, 558–563 Abb. 136–137), Höflein (Genser 1986, 564–573. Abb. 142–145), Carnuntum (Genser 1986, 657–663 Abb. 170–171). 134 Vgl. Jobst 1968–1971b, 282–285; Jobst – Thür 1986, 48. 135 Cencic 2004, 63–66 Taf. 6. 136 Anlage mit drei Räumen, vgl. Groller 1902, 14 Taf. III Fig. 1 = RLÖ 3, 1902, 14 Taf. III Fig. 1. 137 Vgl. dazu Kastler 1999. 130 131

3.3. Interpretation des Befundes

99

mauer von Teurnia in der Spätantike errichteten Häuser I und II, bei denen ebenfalls das Fehlen von Heizungsanlagen auffällt138, sind von ähnlicher Art wie Haus 1 der wahrscheinlich spätantiken Höhensiedlung auf dem Ulrichsberg (Kärnten)139. Die Kombination von vier Räumen, wie sie in unserem Haus vorliegt, entsprach demnach einem weit verbreiteten Bauschema. Auf dem Pfaffenberg fällt jedoch im Vergleich zu den erwähnten Beispielen die Korrespondenz der Raumgrößen auf. Die kleineren, in der Südwest- und Nordostecke gelegenen Räume A1 und A4 entsprechen einander ebenso wie die beiden größeren Räume A2 und A3 in der Südost- und Nordwestecke. War anfänglich die Funktion der einzelnen Räume des Hauses noch unsicher140, so ergab die Auswertung der Inschriftenfunde des Heiligtums durch Ioan Piso eine ebenso sinnvolle wie logische Erklärung. Im Kontext des Tempelbezirks kann Haus A nur als Verwaltungslokal der Kultvorsteher verstanden werden, da der Bau typologisch aus der Reihe der Kultbauten und Weihemonumente herausfällt. Daher wird man in den Zimmern jene Verwaltungsräume zu sehen haben, die den organisatorischen Aufgaben der vier magistri montis, den Vorstehern des Jupiterheiligtums auf dem Pfaffenberg, zur Verfügung standen141. Ob in der unterschiedlichen Raumgröße auch eine Rangordnung der magistri ausgedrückt wird, kann nur vermutet werden. Datierung Die Errichtungszeit des Priesterhauses war aufgrund der durch ältere Grabungsaktionen verursachten Störungen nicht mehr einwandfrei festzustellen. Die aus dem Schutt geborgene Keramik des 2. Jahrhunderts n. Chr. (Terra Sigillata, Faltenbecher) bietet keinen schlüssigen Anhaltspunkt. Eine relative Zeitstellung ergeben die im Mauerwerk festgestellten Spolien, woraus die Existenz älterer Bauwerke abzuleiten ist. Es ist wahrscheinlich, dass diese Spolien von Kultbauten des Heiligtums selbst stammen, da nicht anzunehmen ist, dass bearbeitete Werkstücke von Sakralarchitektur aus weiter entfernten Bauobjekten Carnuntums herantransportiert wurden. Zur Datierung des Hauses mag ein Vergleich mit der Konstruktion des Mauerwerks von Tempel II (Bau S) beitragen, der nicht vor der Zeit des Septimius Severus (193–211 n. Chr.) anzusetzen ist. An diesem Bau wurde durchwegs mit großen Bruchsteinen gearbeitet, die häufig in opus spicatum-Technik gesetzt wurden. Einen weiteren Anhaltspunkt für die Zeitstellung des Hauses gibt ein in Schnitt I/71 gegenüber dem Haupteingang nach Raum A1 unter der den Außenhorizont kennzeichnenden Sandschicht gefundener Flaschenhals des 2. Jahrhunderts n. Chr. (s. unten S. 288 Abb. 562a). In gleicher Weise kann die ebenfalls in Schnitt I/71 bei lfm. 18.15 unter der Sandschicht gefundene Geniusstatuette aus Sandstein mit Stucküberzug und Bemalung herangezogen werden, die man eher dem 2. als dem 3. Jahrhundert n. Chr. zuweisen wird142 (s. oben S. 76 Abb. 82). Der Genius hält in der Linken ein Füllhorn, von dessen Früchten noch ein in Stuck gearbeitetes Efeublatt zu sehen ist. Der um den Unterleib geschlagene Mantel ist rosafarben bemalt, die unbedeckten Körperteile elfenbeinfarben. Um den Hals ist ein rotbraun gemaltes Band gelegt. Nach der gut proportionierten Ausführung von Einzelheiten an Körper und Gewand kann man eine Datierung in der Mitte des 2. Jahrhunderts n. Chr. in Betracht ziehen. Diese Indizien legen die Vermutung nahe, dass das Kultlokal nicht vor dem 3. Jahrhundert n. Chr. errichtet worden ist. Vor dieser Zeit haben auf dem Pfaffenberg bereits Bauten existiert, von welchen bei der Errichtung des Hauses offensichtlich Baumaterial verwendet worden war. Als Vorgängerbau käme eine Holz- und Fachwerkkonstruktion in Frage. Diesen Sachverhalt hat auch der zur Überprüfung der Stratigraphie zwischen dem Priesterhaus A und den Bauten C, F, G angelegte Schnitt I/71 bestätigt. Hier war in dem unter der oben genannten Sandschicht (= Außenhorizont von A) ein älteres, unmittelbar über dem Fels verlaufendes Stratum deutlich zu erkennen, das zu einem späteren, noch nicht bestimmbaren Zeitpunkt mit reiner Erde aufgeschüttet worden war (s. oben S. 75). Egger 1914, Sp. 26–28 Abb. 12. Vgl. Egger 1949, 25–26 und 28 Plan Abb. 6. Zur Interpretation der Ausgrabungsbefunde auf dem Ulrichsberg als spätantike Höhensiedlung vgl. zuletzt Scherrer 2001. 140 Jobst 1968–1971b, 284. 141 Zu den magistri montis vgl. Piso 2003, 13–16 und unten S. 920–921. 142 Kremer 2004, 90–91 Nr. 23 Taf. 48–49. 138 139

100

3.4. Fundevidenz zu Priesterhaus A

109: Rekonstruktion Priesterhaus A. Ansicht von Westen

Höhenmessungen zu Priesterhaus A Position

Höhen

Haus A, Südostecke OK Haus A, Südmauer OK Haus A, Südmauer OK = Kiesschicht Pfostenhaus Haus A, Südmauer, Fundamentvorsprung Haus A, Ostmauer OK Haus A, Ostmauer, Fundamentvorsprung außen Haus A, Westmauer, Fundamentvorsprung außen Haus A, Schwelle Eingang Haus A, Fundamentabsatz nördlich Eingang Schnitt I/71, dünne Sandschicht vor Westmauer Haus A Haus A innen, westöstliche Trennwand OK Haus A innen, Schwelle in Trennwand von A1–A2 Haus A innen, Schwelle in Trennwand von A1–A3

+313.295 m ü. A. +313.583 m ü. A. +313.617 m ü. A. +313.261 m ü. A. +313.762 m ü. A. +313.062 m ü. A. +313.107 m ü. A. +313.001 m ü. A. +313.107 m ü. A. +313.099 m ü. A. +312.671 m ü. A. +312.673 m ü. A. +312.545 m ü. A. Groller +319.26 m

3.4. Fundevidenz zu Priesterhaus A

Fundort Haus A Ostund Südwand

Fundnr. A 606– 608, A 14/2010

1. Architekturwerkstücke/Spolien Objekt Funktion Datierung Architravfragmente, Architrav C 1. Hälfte Leithakalksandstein 2. Jh. n. Chr.

Abb. 110–112

Literatur Unpubliziert

Abb. 110a–e

101

3.4. Fundevidenz zu Priesterhaus A

a

b

c

d

e 110a–e: Architravfragmente als Spolien in der Ost- und Südwand des Priesterhauses A

102

3.4. Fundevidenz zu Priesterhaus A

Fundort Fläche nördlich Haus A beim Abbruch der Anlage

Fundnr. 79/362

Haus A, Raum A1–A2

71/112a

Objekt 1 Bodenfragment von insgesamt 29 Scherben. Weitere Fragmente dieser Schüssel s. Fundevidenz PQ D3 unten S. 623 und PQ H3–H5 unten S. 818 Abb. 1465a–c 1 Wandfragment

Haus A, Humus über Südmauer

72/389

1 Randfragment

111: Fundnr. 71/112a von Schüssel TS 68

2. Keramikfunde Funktion TS-Teller (TS 6). Form Drag. 18/31 (Niederbieber?). Werkstatt Rheinzabern

TS-Schüssel (TS 68). Form Drag. 37. Rheinzabern TS-Teller (TS 276). Form Drag. 18/31. Rheinzabern

Datierung Ende 2.– Anfang 3. Jh. n. Chr.

Literatur Vgl. Ďurianová 2010, 126–130 (N 127–N 156)

2. Hälfte 2.– Anfang 3. Jh. n. Chr.

Unpubliziert

2. Hälfte 2.– Anfang 3. Jh. n. Chr.

Unpubliziert

112: Fundnr. 72/389 von Teller TS 276

Abb.

111

112

4. Ausgrabungen zwischen Priesterhaus A und Tempel II

103

4. Ausgrabungen zwischen Priesterhaus A und Tempel II (1971–1972 und 1977–1979) Planbeilagen 1–2; Taf. IV, VII–IX und XV; Abb. 113–270 Literatur: Tagebuch 08.06.–02.07.1971, 02.05.–30.06.1972, 22.06.–27.06.1977, 31.05.–26.06.1978, 14.05.–19.06.1979, 19.06.– 24.06.1980; 20.05.1981, Fundjournale und -karteien 1971–1972 und 1977–1979. Jobst 1968–1971b mit Plan Abb. 24; Jobst 1972a, 6–7; Jobst 1972b; Jobst 1972–1975, 73–79 Abb. 79–84; Jobst 1975b; Jobst 1978–1980, 32 Abb. 8; Thür 1979, 71 Taf. VII 1.

ERDHÜGEL

N

113: Grabungsfeld zwischen Priesterhaus A im Norden und Tempel II im Süden. Planausschnitt

104

4.1. Schnitt III/71 und der Pfostenbau südlich des Priesterhauses A

4.1. Schnitt III/71 und der Pfostenbau südlich des Priesterhauses A Planbeilage 2;Taf. IV und VIII Bl. 15–16, 19/72 und 27/72; Abb. 113–121

114: Grabungsfläche zwischen Priesterhaus A und Tempel II von Südosten mit Schnitten VIII/72 und IX/72

115: Grabungsfläche südlich Priesterhaus A mit Schnitten VIII/72 und IX/72. Ansicht von Norden

4.1. Schnitt III/71 und der Pfostenbau südlich des Priesterhauses A

105

Vor Beginn der Flächengrabungen beobachteten wir bei der Analyse des Geländeprofils östlich des Schnittes I/71 (s. oben S. 75) zwischen Priesterhaus A und Tempel II eine kegelförmig ansteigende Erhebung, die den übrigen, durchwegs flach verlaufenden Waldboden in auffallender Weise überragte. Wir begannen daher an der Südseite des Hauses A mit dem im rechten Winkel auf Schnitt I/71 bei lfm. 15 ansetzenden Schnitt III/71 diese Erhebung zu sondieren und versuchten mit den kreuzförmig verlaufenden Schnitten VIII/72 und IX/72 Struktur und Inhalt dieses Hügels genauer zu erkunden. Bereits die Abtragung der obersten Schicht des Waldhumusbodens brachte überraschend viele Fundstücke von gebrochenen Rundskulpturen und Architekturwerkstücken hervor, allen voran den Abschlag von korinthischen Kapitellen. Über dem Horizont der Südmauer des Hauses A legten wir sodann mehrere kreisförmige Gruben mit Brandspuren und Pfostengruben frei, die zunächst keinen Zusammenhang ergaben. Mit der Erweiterung des Schnittes III/71 in der Fläche nach Süden konnte jedoch ein deutlicheres Bild erschlossen werden. Parallel zur Südmauer des Priesterhauses A verlief eine auf den Waldhumusboden aufgebrachte, aus Flussschotter bestehende Beschüttung, welche einen kompakten Benützungshorizont anzeigte. Diese Schotterlage hatte die Höhe +313.574 m ü. A. und verlief um durchschnittlich 0.50 m höher als der außen begehbare Boden des Hauses A (+313.001 m ü. A.; s. oben S. 78). Der Kieshorizont war streifenförmig über eine Fläche von 4.50 x 1 m verteilt und enthielt drei in einer Reihe angeordnete kreisrunde Pfostengruben von 30 cm bzw. 20 cm Durchmesser. Die auf diesem Horizont vorgenommene Freilegung der südlich anschließenden Fläche brachte vier weitere Verfüllungen von Holzpfosten und zwei Brand- bzw. Feuergruben ans Tageslicht. Diese Verfüllungen waren auf einer 4.50 x 3 m großen Fläche in den verdichteten Humusboden eingetieft. Eine Fortsetzung des Schotterbelages war hier nicht mehr gegeben. Die beiden an den äußeren Rändern der Grabungsfläche gelegenen Pfostengruben waren wieder kreisrund und hatten einen Durchmesser von 0.30 m, während zwei in der Mitte stehende Pfosten einen rechteckigen Querschnitt erkennen ließen. Ihre Maße betrugen 30 x 20 cm bzw. 20 x 15 cm. Die kreisrunden Pfostengruben waren in einem südlich offenen Halbkreis oder trapezförmigen Geviert angeordnet. Die beiden Rechteckpfosten standen dabei ungefähr in der Mitte. Am südlichen Rand des Halbkreises bzw. der Trapezfläche waren mit einem Abstand von 1.70 m zwei ebenfalls kreisrunde Brand- bzw. Feuergruben in den Humusboden eingetieft, deren Ränder von einem verbrannten Mantel aus lehmiger Erde gekennzeichnet waren. Die östlich gelegene der beiden Gruben hatte einen Durchmesser 0.70 m, die westliche 0.90 m. Beide Feuergruben waren mit Kies verfüllt und enthielten nur einige

Erdhügel

116: Pfaffenberg 1971. Erdhügel südlich Priesterhaus A mit Schnitt III/71. Rechts im Hintergrund Heinz Zabehlicky

106

4.1. Schnitt III/71 und der Pfostenbau südlich des Priesterhauses A

unzusammenhängende Fragmente von Keramikgeschirr. Umso aufschluss- und ergebnisreicher war die anschließende Fläche, die sich als dichte Lage von Steinsplitt und Materialabschlag hervortat und sich südlich des Pfostenkreises und der Feuergruben auf dem gleichen Horizont wie die nördlich gelegene Schotterlage ausbreitete. Innerhalb dieser Steinsplittlage entdeckten wir an der Westseite der Fläche eine weitere rechteckige Pfostengrube von 20 x 15 cm und in der Mitte der Fläche das fast vollständig erhaltene korinthische Figuralkapitell EA in verkehrter Position mit der Abakusplatte nach unten und dem Säulenhals mit den Kranzblättern nach oben. Dieses mit weißem Stucküberzug getünchte Kapitell ist in der Mitte der Hochblätter mit kleinen stilisierten Figuren versehen, die mit erhobenen, abgewinkelten Armen den Überfall der Kelchblätter stützen. Es sind Gigantenfiguren, die ikonographisch den rundplastischen Thronstützen einer Pfaffenberger Jupiterstatue entsprechen143. Beide Bauelemente, Pfostengrube und Säulenkapitell waren von einer 15–20 cm dicken Lage von Steinsplitt eingefasst. Auffallend an dieser Grabungsfläche war vor allem der hohe Anteil an Kapitellfragmenten und Bruchstücken rundplastischer Jupiterstatuen, welche in der über der Grabungsfläche gelegenen Humusschicht zum Vorschein kamen. Dieses für Carnuntum ungewöhnliche Grabungsergebnis brachte uns sehr bald auf den Gedanken, den Fundstoff des Pfaffenberges auf die Existenz von Jupitersäulen und -pfeilern zu überprüfen. Wie noch die weiter unten beschriebenen Befunde zeigen werden, ziehen sich die Hinweise auf diese Gattung von Denkmälern wie ein roter Faden durch das Grabungsgelände. Die ersten Hinweise darauf finden wir schon bei Eugen Bormann und Max Groller, deren Aufzeichnungen und Berichte wiederholt Objekte statuarischer Rundplastik und Fragmente von Säulenarchitektur enthalten, darunter auch jenes heute leider verschollene provinzielle Porträt einer vermutlich lebensgroßen Kaiserstatue aus Leithakalksandstein, in welchem wir seit Beginn der neuen Pfaffenbergforschungen die Physiognomie des Marc Aurel erkannt haben144. Doch kehren wir zurück zu den südlich des Hauses A aufgedeckten Grabungsbefunden.

Schnitt III/71

117: Pfaffenberg 1971. Erweiterung Schnitt III/71 südlich Priesterhaus A 143

144

Vgl. Kremer 2004, 28–29, 92-–93 Nr. 25 Abb. 20, 52 Taf. 51–53. – Vgl. die Kapitelle der Säulen am Ende der Via Appia in Brundisium/Brindisi. Vgl. Jobst 1977a, 703–704, 719; Jobst 1978a, 24–25 Abb. 11–12; Kremer 2004, 24–25 Abb. 14 und 94–95 Nr. 28 Taf. 55 (mit vollständiger Bibliographie); Jobst 2006, 26–27 Abb. 28–32.

4.1. Schnitt III/71 und der Pfostenbau südlich des Priesterhauses A

107

118–119: Pfaffenberg 1971. Erweiterung Schnitt III/71 südlich Priesterhaus A. Kapitell EA in Fundlage

Aufgrund der Position der kreisrunden Pfostengruben lässt sich der Grundriss einer trapezförmigen und nicht, wie wir ursprünglich angenommen hatten, einer rechteckigen Hütte rekonstruieren145, an deren offener Südseite die beiden Feuergruben gelegen waren. Der Bodenhorizont dieser Pfostenkonstruktion ließ sich aus der Schotterlage an der Nordseite und aus der dichten Splittschicht im südlichen Abschnitt der Grabungsfläche erschließen. Dieser Horizont lag ± 1 m über dem anstehenden Felsboden ungefähr auf gleicher Höhe wie die erhalten gebliebene Oberkante der Südmauer des Priesterhauses A. Die Höhenlage der Bauhorizonte macht deutlich, dass der Holzpfostenbau nicht mehr der Antike angehören konnte. Dies geht nicht nur aus der Verwendungsart des auf den Kopf gestellten Kapitells, sondern auch aus einem auf dem Bodenniveau der Hütte geborgenen Keramikfund hervor (s. Fundevidenz unten S. 147 Abb. 261–262). Es handelt sich um einen hohen, henkellosen, innen hellbraun glasierten Krug, der mit zerbrochenem antiken Keramikgeschirr vergesellschaftet war und nach dem Richard Pittioni verdankten Urteil erst im 16. bis 17. Jahrhundert produziert worden sein kann. Der hier beschriebene Grabungsbefund lässt sich so verstehen, dass an der Südwand des Priesterhauses A in nachantiker Zeit eine aus Holzpfosten errichtete, nach Süden orientierte Hütte aufgebaut worden war, die vermutlich im Zuge von Abbrucharbeiten an den Bauten des Heiligtums den werktätigen Personen als Unterstand diente. Das Grabungsgelände zwischen Haus A und Tempel II sowie östlich des Tempels III war wie alle anderen Grabungsareale von vielen signifikanten Hinweisen auf tiefgreifende Abbruchaktivitäten gekennzeichnet, wie sie uns auch in den Aufzeichnungen der Pfarre Hainburg an der Donau entgegentreten. Deshalb muss die sehr kompakte, südlich vor dem Pfostenbau verlaufende, bis zu 20 cm dicke Steinsplittschicht als Eingriff in die Bausubstanz des Heiligtums und somit als Zerstörungshorizont aus nachantiker Zeit verstanden werden (s. unten S. 109). Diese ausgedehnte Splittschicht und der darüber gelagerte Waldhumus waren mit reichem Abschlag von dekorativen Architekturelementen und Fragmenten rundplastischer Skulpturen, mehrheitlich von thronenden Jupiterstatuen durchsetzt. Der Befund bestätigt somit die von Rudolf Noll empfohlene Vorsicht und Korrektur bei der Interpretation des Zerstörungsbefundes auf dem Pfaffenberg, der entgegen der Annahme eines um 400 n. Chr. ausgebrochenen Christensturms mit Recht einer Ausbeutung des „Areals als billiger Steinbruch“ den Vorzug gibt146. Die nach den Regeln römischer Handwerkstechnik zugerichtete und, wie das Beispiel des korinthischen Kapitells zeigt, gut erhalten gebliebene Architektur konnte für neue Bauzwecke, vermutlich in der Mittelalterstadt Hainburg, abgebrochen und rasch neu aufbereitet werden, womit die aufwändige Herstellung von Baumate Jobst 1972–1975, 75. Noll 1977, 383, bes. 386–387.

145 146

108

4.1. Schnitt III/71 und der Pfostenbau südlich des Priesterhauses A

rial im Steinbruch und weite Transportwege vermieden wurden. Bei den Abbruchaktionen wurden offensichtlich die Zierelemente abgearbeitet und alles Ornamentale wie der dekorative Apparat von Kapitellen, Leisten und Profile, Extremitäten von Statuen u. ä. am ursprünglichen Standort zurückgelassen. Die aus der Menge von Architekturwerkteilen und Bildwerken neu gewonnenen, gut verwertbaren Sandsteinblöcke konnten so neuen Bauprojekten zugeführt werden. Ein weiteres Indiz für diese Auslegung des Grabungsbefundes sind die im Folgenden beschriebenen Fundamentgruben der Monumente G2 und G3.

120: Pfaffenberg 1972. Erdhügel südlich Priesterhaus A mit Schnitt I/71 und IX/72. Ansicht von Norden

Schnitt I/71

121: Pfaffenberg 1972. Fläche südlich Priesterhaus A mit Pfostengruben und Fundstelle Kapitell EA. Ansicht von Osten

4.2. Die Fundamentgrubenbefunde der Monumente G2 und G3

109

4.2. Die Fundamentgrubenbefunde der Monumente G2 und G3 Taf. I Bl. 40–49/71; IX Bl. 09.06.80; XV Bl. 28/72; Abb. 122–126

In dem an der Westseite des Priesterhauses A verlaufenden Suchschnitt I/71 wurde zwischen lfm. 26.20 und lfm. 30 eine auffallend dichte Ansammlung von bis zu 0.82 m großen Architekturwerkstücken aus Leithakalksandstein angetroffen, die mit mittleren bis 0.50 m großen Bruchsteinen vermengt waren (s. oben S. 76). Zwischen den Steinblöcken waren aufgelöste Mörtelbindungen zu beobachten, obenauf kam eine aus Flussschotter bestehende Lage zum Vorschein. Die Steinverfüllung war in den antiken Humusboden eingetieft und erstreckte sich im Schnittprofil über eine Länge von 4.70 m. Der Horizont der Grubenverfüllung lag 0.70 m bis 1 m unter der Schnittoberkante bei +313.229 m ü. A., d. h. unter dem Horizont der oben beschriebenen Pfostenhütte und der Steinsplittschicht. 1 m weiter südlich kam im gleichen östlichen Schnittprofil eine zweite Grubenverfüllung zum Vorschein, die mit einer ähnlichen Ansammlung von Steinblöcken durchmengt und mit Schotter und Mörtel angefüllt war. Diese Grube erstreckte sich über eine ähnliche Länge von 4.50–4.60 m.

Schnitt III/71

Schnitt I/71

122a–b: Pfaffenberg 1971–1972. Fundamentgrubenbefunde südlich von Priesterhaus A

Wir haben diesen Befund als Hinweis auf zwei devastierte Bauwerke gesehen, welche unter dem östlich des Schnittes I/71 gelegenen Erdhügel zu suchen waren. Diese Vermutung wurde durch die in Schnitt III/71 und in dessen südlicher Erweiterung geborgenen Funde erhärtet. Denn in diesem Bereich wurden in der über den Fundamentgruben gelagerten Erdaufschüttung außer größeren Ansammlungen von einheimischer und importierter Keramik147 sowie Fundmünzen des Marcus Aurelius und Gallienus, wie bereits angedeutet, auffallend viele Werkstücke von Architektur und statuarischer Plastik, z. T. in Lebensgröße, eingesammelt (s. Fundevidenz unten S. 117). Diese Fundsituation setzte sich bei der Schnittuntersuchung in VIII/72 und IX/72 fort (s. unten S. 112). Im Zuge der zwischen den Schnitten I/71 und VIII/72 südlich des Priesterhauses A ausgeführten Flächengrabung konnte schließlich die Frage der beiden im Ostprofil des Schnittes I/71 konstatierten Fundamentgruben geklärt werden. Nach Abnahme der auf dem Horizont des Pfostenhauses gelegenen Splittlage aus Kalksandstein zeichneten sich in der Fläche die Grundrisse zweier annähernd quadratischer, in den antiken Humusboden eingetiefter Fundamentgruben ab. Diese waren mit großen 147

So z. B. Terra Sigillata aus den Manufakturen von Lezoux und Rheinzabern. Vgl. Fundjournale und -karteien 1971– 1972.

110

4.2. Die Fundamentgrubenbefunde der Monumente G2 und G3

Schnitt I/71

123: Pfaffenberg 1972. Horizont der Pfostengruben und Feuerstellen mit Fundstelle des Kapitells EA. Südlich davon Grube 1 und 2. Ansicht von Nordosten

gebrochenen, in Schotter gebetteten Kalksandsteinen angefüllt, über welchen eine mit Kalkmörtel versetzte Kiesel- und Schotterschicht als Abdeckung gebreitet war. Die unterste Bruchsteinlage war teilweise vertikal in regelmäßiger Abfolge in den Untergrund gesetzt worden (vgl. Taf. XV Bl. 28/72 und Taf. IX Bl. 09.06.80). Die Abmessungen des östlich hinter Monument G1 aufgedeckten Fundaments G2 (= Grube 1) betrugen 3.70 x 3.10 m. Seine Oberkante hatte die Höhe +313.229 m ü. A.

124: Pfaffenberg 1973. Horizont der Fundamentgruben von Monument G2 und G3. Ansicht von Nordost

Schnitt I/71

125: Pfaffenberg 1972. Fundamentgrube des Monuments G2. Ansicht von Osten

111

4.2. Die Fundamentgrubenbefunde der Monumente G2 und G3

Das südlich im Abstand von 1 m anschließende Fundament G3 (= Grube 2) hatte die Maße 3.60 x 3.56 m, die Oberkante lag bei +313.467 m ü. A. Auch in dieser Fundamentgrube lagen in geordneter Schrägstellung große Bruchsteine, welche mit geglätteten Quaderfragmenten aus Leithakalksandstein und profilierten Architekturwerkstücken vermengt waren. Die Zwischenräume waren wieder mit grobem Flussschotter und Mörtel angefüllt. Die Fundamentoberfläche war mit einer 5 cm dicken Mörtellage abgedeckt (vgl. Taf. XV Bl. 28/72). Die über den beiden Fundamenten gelagerten Schichten von Waldhumus enthielten große Mengen zerschlagener Steindenkmäler, so Säulenfragmente, Fragmente einer Säulenbasis, Abschlagstücke korinthischer Kapitelle, profilierte Leisten, Gesimse und Bruchstücke von Rundskulpturen.

Monument E Monument G

Grube 2 = Monument G3 N

126: Pfaffenberg 1983. Fundamentgrube von Monument G3. Dahinter in einer Reihe die Monumente G1, G, F und E. Ansicht von Osten

Über den beiden Fundamentkonstruktionen breitete sich östlich und nördlich die mächtige, bis zu 20 cm dicke Steinsplittschicht aus, die sehr viel Architekturabschlag enthielt. Unter diesem Horizont kam außer zerschlagenem Keramikgeschirr u. a. das 10 cm große Köpfchen eines Genius aus Leithakalksandstein mit teilweise erhaltenem Stucküberzug ans Tageslicht (s. unten Fundevidenz S. 119 Abb. 162). Die Oberkante dieser Schicht lag mit +313.728 m ü. A. deutlich höher als die beiden Grubenoberflächen. Daraus folgt, dass die beiden Horizonte zeitlich voneinander zu trennen sind. Während die beiden Fundamente der Antike angehören und aufgrund der bautechnischen Ähnlichkeiten mit Monument G1 und des auffallenden Fundspektrums angenommen werden kann, dass wir es mit Unterbauten von Jupitersäulen oder -pfeilern zu tun haben, lässt sich die höher gelegene Splittlage nur als mittelalterlicher oder neuzeitlicher Abbruchhorizont der Monumente verstehen. Schon früher wurde vermutet, dass die drei Fundamente G1–G3 im Zusammenhang mit den von Groller freigelegten Bauten E, F und G als Serie von Jupiter- und/oder Kaisermonumenten zu verstehen sind148.

148

Jobst 1972b, 31; Jobst 1986.

112

4.3. Die Schnitte VIII–IX/72 und der Erdhügel zwischen Priesterhaus A und Tempel II

4.3. Die Schnitte VIII–IX/72 und der Erdhügel zwischen Priesterhaus A und Tempel II Planbeilage 2; Abb. 114–115 Über die südlich des Priesterhauses A gelegene, hügelförmig ansteigende Geländeerhebung haben wir zwei rechtwinkelig aufeinander abgesteckte Sondierungsschnitte mit dem Ziel angelegt, um diesen Hügel auf mögliche Befunde und Funde zu prüfen. Die von Süd nach Nord verlaufende Sondage VIII/72 hatte seinen Nullpunkt an der Außenkante der Nordmauer des Tempels II (Raum S4), der ostwestlich gesetzte Schnitt nahm seinen Ausgang am Vermessungspunkt P VIII und verband sich im Westen mit dem Schnitt I/71 (s. Abb. 114–115 oben S. 104). Schnitt VIII/72 brachte zunächst nördlich des Tempels II bis lfm. 8 sehr viele zerbrochene Dachziegel, Reliefsigillata der Form Drag. 37 neben einheimischer Ware sowie den Abschlag von Architekturwerkstücken hervor. Unter dieser Schuttschicht lag gewachsener Waldhumus von dichter Konsistenz. Die Verlängerung des Schnittes nach Norden ab lfm. 8 ergab nur mehr hoch anstehenden Waldhumus, in welchem vereinzelt Geschirrfragmente von Import- und einheimischer Ware zum Vorschein kamen. Ab lfm. 18.50 gegen Norden zu veränderte sich das Spektrum des Fundstoffes, in dem zunehmend Stücke gebrochener Rundplastiken und Werkstücke von Säulen und korinthischen Kapitellen dominierten, darunter zweimal die stützende Gigantenfigur eines thronenden Jupiter, Gewandfragmente u. ä. (vgl. Fundevidenz unten S. 120–121 Abb. 172–173 und 187). In diesen bis lfm. 40 anhaltenden Fundobjekten sahen wir deutliche Hinweise auf das Vorhandensein von rundplastischen Statuen. Die flächenmäßige Erweiterung des Schnittes nach Westen bis zur Kante des Schnittes I/71 und die partielle Abtragung des Hügels bis auf den Horizont der Holzpfostenhütte bzw. der beiden Fundamentgruben G2–G3 vervollständigte dieses Bild. Immer wieder stießen wir im abgelagerten Waldhumus auf abgeschlagene Stücke von statuarischen Plastiken und Reliefskulptur, von Säulen und korinthischen Kapitellen aus Leithakalksandstein, vornehmlich von deren dekorativem Apparat. Dazwischen wurden sehr gut erhaltene Bruchstücke von Reliefsigillata der Form Drag. 37 geborgen. Hingegen war der Anteil an Weihealtären bzw. beschrifteten Steinoberflächen auffallend gering (vgl. Fundevidenz unten S. 129). Schnitt IX/72 kreuzte VIII/72 rechtwinkelig, hatte eine Gesamtlänge von 34 m und vereinigte sich an seinem westlichen Ende mit Schnitt I/71. Dieser Schnitt zeigte ein ähnliches Schichtenbild wie VIII/72, nämlich eine über 1 m hohe, sehr homogene Lage von Waldhumus ohne signifikante Stratifikation mit dichter Streuung von zerbrochenen rundplastischen Fundobjekten und kleinteilig gebrochenen Werkteilen von Säulenmonumenten, insbesondere solchen von korinthischen Kapitellen. Auf dem Horizont der Pfostenhütte war im Waldhumus auch hier eine hellgelbe Schicht aus Sandsteinsplitt eingelagert, welche das Abbruchniveau der angrenzenden Bauwerke anzeigte. Der westliche Abschnitt der Sondage berührte die nördliche Langseite des Fundaments von Tempel III, welches in Form einer mit Bauschutt verfüllten Grube erkennbar wurde. Über dieser Grube verlief die oben beschriebene Lage aus hellem Sandsteinsplitt, die im Zuge von Abbrucharbeiten entstanden war. Bei lfm. 12.50 haben wir bei -0.60 m unter der Schnittoberkante eine mit Farbfassungen versehene Adlerfigur (P 1/72) und das rundplastische Fragment eines mit Weintrauben gefüllten Füllhorns (P 2/72) bergen können. Bei lfm 19.50 bis 28.50 beobachteten wir -0.40 bis -0.50 m unter der Schnittoberkante eine Ansammlung gebrochener Dachziegel neben Fragmenten von Reliefsigillata und einheimischer Ware. Bei lfm. 23.90 kam im Waldhumus -0.75 m unter der Oberkante eines der interessantesten Fundobjekte ans Tageslicht – eine vollständig erhaltene Bronzebulla, in welcher eine ebenfalls aus Bronze gefertigte Amulettfigur eingelegt war (s. Fundevidenz unten S. 145 Abb. 256). Das Besondere dieses 1.9 cm großen Figürchens, dessen Geschlecht nicht eindeutig auszunehmen ist, liegt in seiner Armhaltung. Während es die rechte Hand zum Mund führt, hält es die Linke an das Gesäß.

113

4.4. Die Abtragung des Erdhügels östlich und südlich des Tempels III

4.4. Die Abtragung des Erdhügels östlich und südlich des Tempels III (1978–1979) Abb. 127–134 Wie die vorangehende Darstellung zeigt, hatte sich in dem Gelände zwischen Priesterhaus A, Tempel II und Tempel III eine hohe Ablagerung von Waldhumus gebildet. In dieser fanden wir über den antiken Nutzungshorizonten eine aus Holzpfosten konstruierte, offene Hütte, eine Art von Unterstand gegen Schlechtwetter mit zwei Feuerstellen, dessen Benützung mit dem Keramikfund des 16. bis 17. Jahrhunderts jedenfalls belegt ist (s. oben S. 107). Aufgrund der immer dynamischer fortschreitenden Entwicklung des Steinabbaus, welche weitaus schneller als erwartet die Evakuierung des Ruinengeländes erforderlich machte, entschlossen wir uns 1978, den noch verbliebenen Teil des Erdhügels östlich und südlich des Tempels III maschinell mit Hilfe eines Mobilbaggers abzutragen. Der Abbau erfolgte zunächst entlang des Schnittes VIII/72 bis auf den natürlichen Felsboden. Die anstehenden Humusschichten erreichten hier eine Höhe von bis zu 1.70 m. Auf der gesamten Fläche, die wir östlich des Tempels III öffneten, konnten keinerlei Anzeichen einer Bebauung beobachtet werden.

127: Pfaffenberg 1978. Abtragung des Erdhügels östlich Tempel III. Ansicht von Norden

Dagegen waren in dem Erdhügel große Mengen abgebrochener Architektur, statuarischer Plastik und sporadisch auch Reliefskulptur eingelagert. Über der immer wieder auftretenden, in nachantiker Zeit erzeugten hellen Splittschicht wurden in den Humuslagen die Teile einer männlichen Sitzstatue auf einem Klappstuhl geborgen, in welcher Gabrielle Kremer „die Darstellung eines Kaisers im Jupitergewand“ oder „ein für propagandistische Zwecke umgewandeltes Jupiterbild“ sieht (Abb. 128–132 und Fundevidenz unten S. 121 Abb. 183–184). Die Statuenteile kamen in nächster Umgebung des in der Abbruchschicht eingebetteten Kapitells EA ans Tageslicht und bildeten die Bekrönung eines zirka 9.40 m hohen Säulenmonuments. Aufgrund der Fundsituation und der korrespondierenden Abmessungen einzelner Werkteile hat Hilke Thür diese Fundstücke wohl mit Recht ein- und demselben Monument zugeschrieben149. Dem Fundort nach zu schließen stand die Säule jedoch nicht auf Fundament G1 sondern auf einem der beiden benachbarten Fundamente G2 oder G3 (s. unten S. 257). 149

Thür 1979, 70–89 (Kapitell EA); Thür 1987, 102–100 Abb. 34–39 und Faltplan 3.

114

4.4. Die Abtragung des Erdhügels östlich und südlich des Tempels III

128–132: Pfaffenberg 1978. Erdhügel östlich Tempel III. Bergung von Statuenfragmenten und eines Altares durch Ernst Rudolf

Unweit der Sitzstatue haben wir beim Abräumen des Erdhügels entlang des Schnittes IX/72 einen quadratischen Quaderblock aus Kalksandstein mit der Reliefdarstellung eines gepanzerten Kriegers geborgen150. Die Oberfläche des Steines weist die Einschläge einer Spitzhacke auf, mit welcher der Quader devastiert wurde.

L = 0.50 m, H = 0.45 m, D = 0.20 m (s. Fundevidenz unten S. 122 Abb. 189).

150

4.4. Die Abtragung des Erdhügels östlich und südlich des Tempels III

115

Tempel III Monument G3 N

133: Pfaffenberg 1979. Abbau des Erdhügels östlich Tempel III. Ansicht von Norden

Zu diesen Skulpturen und Architekturfunden gesellen sich neben vielen weiteren fragmentierten Werkstücken der vollständig erhaltene, jedoch vom Körper horizontal abgemeißelte Kopf einer Jupiterstatue und der Aufsatz eines Jupiteraltares – zwei Fundstücke, welche in der Humusüberlagerung des Abbruchhorizonts zum Vorschein kamen. Südlich des Schnittes IX/72 konstatierten wir eine Abnahme der Funddichte und stießen auf mehr oder weniger reinen Waldhumus, der jedoch nicht gänzlich fundleer war. So konnten wir hier das Fundspektrum durch einen gut erhaltenen Altaraufsatz mit Giebelbekrönung (s. Fundevidenz unten S. 130 Abb. 201–202), verschiedene bearbeitete Werkstücke aus Kalksandstein sowie Scherben mittelgallischer Reliefsigillata erweitern. Der Abbau des Erdhügels östlich und südlich des Tempels III wurde 1979 bis an die Nordfront des Tempels II ebenfalls maschinell vorangetrieben. Der über dem natürlichen Felsboden bis zu 1.50 m hoch anstehende Waldhumus war auch auf dieser Fläche durchsetzt mit zerbrochenen Werkteilen aus Kalksandstein und Keramikfunden, darunter fein verzierter mittelgallischer Terra Sigillata des 2. Jahrhunderts n. Chr. Immer wieder beobachteten wir die im Humus eingelagerte hellgelbe Splittschicht, welche wir als Abbruchhorizont identifiziert haben. Der über und unter diesem Horizont liegende Waldhumus enthielt, unregelmäßig verteilt, neben Bruchstücken von Weihealtären Werkstücke von Architektur und Skulpturfragmente, darunter ein Stück, das besonders hervorgehoben zu werden verdient. 6.50 m nördlich des Flügelraumes S1 des Tempels II konnten wir neben anderen kleinteilig gebrochenen Säulenfragmenten eine halbe Säulenbasis aus Leithakalksandstein aufdecken, die 0.30 m hoch ist und einen Durchmesser von 0.60 m hat. Die Vermutung ist berechtigt, dass diese Basis einer Säule der Monumentengruppe F, G, G1–G3 zuzuordnen ist.

116

4.4. Die Abtragung des Erdhügels östlich und südlich des Tempels III

134: Pfaffenberg 1979. Erdhügelfläche nördlich Tempel II. Ansicht von Süden

Höhenmessungen der Grabungsflächen östlich Tempel III zwischen Priesterhaus A und Tempel II Position Schnitt III/71 Horizont der Pfostengruben Schnitt III/71 Kiesschicht nördlich Pfostenbau Südliche Erweiterung Schnitt III/71, Feuerstelle 1 Südliche Erweiterung Schnitt III/71, Feuerstelle 2 Südliche Erweiterung Schnitt III/71, Splitthorizont Westseite Grube 1 OK Grube 2 OK Splitthorizont östlich Grube 1 und 2 Sandsteinsplittschicht südlich Grube 2 Sohle der Grube 1 Felsboden östlich Tempel III unter Erdhügel zwischen IX/72 und Tempel II

Höhen +313.512 bis +313.522 m ü. A. +313.771 m ü. A. +313.589 m ü. A. +313.439 m ü. A. + 313.523 m ü. A. +313.229 m ü. A. +313.467 m ü. A. +313.728 m ü. A. +313.414 m ü. A. +312.644 m ü. A. +312.550 m ü. A.

117

4.5. Fundevidenz der Grabungsflächen zwischen Priesterhaus A und Tempel II

4.5. Fundevidenz der Grabungsflächen zwischen Priesterhaus A und Tempel II 4.5. Fundevidenz der Grabungsflächen zwischen Priesterhaus A und Tempel II

Abb. 135–270 Abb.

1. Rundplastik und Reliefskulptur Objekt Funktion Datierung Thronfragment mit Statue eines 1. Hälfte Gewandrest; weißer thronenden 2. Jh. Marmor Jupiter n. Chr.

Fundort Schnitt III/71 östlich Schnitt I/71 über Grube 1 (= Monument G 2)

Fundnr. P 10/72

Schnitt III/71 östlich Schnitt I/71 über Grube 1 (= Monument G 2) Schnitt III/71 im Waldhumus über dem Kieshorizont der Pfostenlöcher

P n. n./77

Fragment eines rundplastischen Stützelements

Baumstütze(?)



P n. n./71

Linkes Bein mit Faltenbahn; Leithakalksandstein

Statue eines thronenden Jupiter

2.–3. Jh. n. Chr.

P 8/71

Gewandfragment; Leithakalksandstein

Statue eines thronenden Jupiter



P 19/83 aus 1971

Linker Unterarm mit Zepter; Leithakalksandstein

Statue eines thronenden Jupiter

2.–3. Jh. n. Chr.

P 15/71

Flügelspitze(?); Leithakalksandstein

Victoria(?)



TB v. 14.06.1971; Kremer 2004, 41 Abb. 29, 70–72 Nr. 8/2 Abb. 44 Taf. 28 Unpubliziert

P 35/92

Rundplastisches Fragment: Arm(?); Leithakalksandstein

Statuarische Plastik



Unpubliziert

P 36/92

Rundplastisches Fragment: Knie(?); Leithakalksandstein

Statuarische Plastik



Unpubliziert

P 40/92

Gewandfalten; Leithakalksandstein

Statuarische Plastik



Unpubliziert

P 24/72

Männlicher Torso; Leithakalksandstein

Gigant als Stützfigur(?)

3. Jh. n. Chr.

TB v. 06.06.1972; Kremer 2004, 94 Nr. 26/1 Taf. 54

Schnitt III/71, Erweiterung nach Süden, im Waldhumus über Kieselhorizont Schnitt III/71, Erweiterung nach Süden im Waldhumus über dem Kieshorizont der Pfostenlöcher Schnitt III/71, Erweiterung nach Süden im Waldhumus Schnitt III/71, Erweiterung nach Süden im Waldhumus Schnitt III/71, Erweiterung nach Süden im Waldhumus Schnitt III/71, Erweiterung nach Süden im Waldhumus Schnitt III/71, Erweiterung nach Süden im Waldhumus

125

Literatur TB v. 15.05.1972; Kremer 2004, 33 Abb. 23, 45–51 Nr. 1/8 Abb. 33 Taf. 2 Kremer 2004, 113 Nr. 47/3 Taf. 68 TB v. 14.06.1971; Kremer 2004, 34–35 Abb. 25, 55–58 Nr. 3/3 Abb. 36 Taf. 9 Kremer 2004, 55–58 Nr. 3/10 Abb. 38 Taf. 11

135–270 Abb.

135

136, 138

137

139, 140

141

142

143

144

118 Fundort Schnitt III/71, Erweiterung nach Süden gegen IX/72 im Waldhumus Schnitt III/71 im Waldhumus über dem Kieshorizont der Pfostenlöcher Schnitt III/71 im Waldhumus über dem Kieshorizont der Pfostenlöcher Fläche zwischen I/71 und VIII/72 über Horizont des Holzpfostenbaus

4.5. Fundevidenz der Grabungsflächen zwischen Priesterhaus A und Tempel II Fundnr. P 25/72

Objekt Rundplastisches Fragment: Oberschenkel(?) mit Dübelloch; Leithakalksandstein Unbekleideter Körperteil(?)

Funktion Statuarische Plastik

Datierung –

Literatur Unpubliziert

Statue eines thronenden Jupiter(?)



Kremer 2004, 99 Nr. 30/2 Taf. 59

P 47/71

Gerundetes Skulpturfragment

Statuenteil



P 26/72

Fragment des rechten Oberarms; weißer Marmor

Statue eines thronenden Jupiter

1. Hälfte 2. Jh. n. Chr.

Fläche zwischen I/71 und VIII/72 über Horizont des Holzpfostenbaus

P 17/72

Rechtes Knie mit Mantelfalten; weißer Marmor

Statue eines thronenden Jupiter

1. Hälfte 2. Jh. n. Chr.

Fläche zwischen I/71 und VIII/72 über Horizont des Holzpfostenbaus

P 41/72

Thronfragment; weißer Marmor

Statue eines thronenden Jupiter

1. Hälfte 2. Jh. n. Chr.

Fläche zwischen I/71 und VIII/72 unter Horizont des Holzpfostenbaus Fläche zwischen I/71 und VIII/72 über Horizont des Holzpfostenbaus; lfm. 41 bis -1.20 m OK

P 42/72

Thronfragment; Kalksandstein

Statue eines thronenden Jupiter

1. Hälfte 2. Jh. n. Chr.

P 18/72

Faltenfragment; weißer Marmor

Statue eines thronenden Jupiter

1. Hälfte 2. Jh. n. Chr.

Fläche zwischen I/71 und VIII/72 über Horizont des Holzpfostenbaus

P n. n./78

Plinthe einer Sitzstatue; Leithakalksandstein

Statue eines thronenden Jupiter

3.–4. Jh. n. Chr.

Fläche zwischen I/71 und VIII/72 über Horizont des Holzpfostenbaus Fläche zwischen I/71 und VIII/72 über Horizont des Holzpfostenbaus

P 20/92

Stützelement; Leithakalksandstein

Statue eines thronenden Jupiter

3.–4. Jh. n. Chr.

P n. n./72

Linkes Knie; Leithakalksandstein

Statue eines thronenden Jupiter

3.–4. Jh. n. Chr.

Kremer 2004, 115 Nr. 48/3a Abb. 59 Taf. 70 TB v. 14.06.1972; Kremer 2004, 33 Abb. 23, 45–51 Nr. 1/4 Abb. 32 Taf. 1 TB v. 17.05.1972; Kremer 2004, 33 Abb. 23, 45–51 Nr. 1/2 Abb. 32 Taf. 1 Kremer 2004, 33 Abb. 23, 45–51 Nr. 1/6 Abb. 32 Taf. 1 Kremer 2004, 34–35 Abb. 25, 55–58 Nr. 3/7 Abb. 37 Taf. 11 TB v. 17.05.1972; Kremer 2004, 33 Abb. 23; 45–51 Nr. 1/23 Abb. 34 und Taf. 3 TB v. 05. 06. 1978; Kremer 2004, 25, 34, 66–70 Nr. 7/5 Abb. 42 Taf. 24 Kremer 2004, 34, 70–72 Nr. 8/5 Abb. 44 Taf. 28 Kremer 2004, 24, 72–74 Nr. 9/5 Abb. 45 Taf. 29

P 57/92 aus 1971

126

Abb. 145

146

147

148, 150

149, 150

150, 151

152

153, 154

155

156, 157

4.5. Fundevidenz der Grabungsflächen zwischen Priesterhaus A und Tempel II Fundort Fläche zwischen I/71 und VIII/72 über Horizont des Holzpfostenbaus bzw. PQ A6N Fläche zwischen I/71 und VIII/72 über Horizont des Holzpfostenbaus

Fundnr. P 55/73 + P 48/74

Objekt Linker Unterschenkel; Leithakalksandstein

Funktion Statue eines thronenden Jupiter

Datierung 3.–4. Jh. n. Chr.

Literatur Kremer 2004, 74–76 Nr. 10/1 Abb. 46 Taf. 30

P 28/72

Schulterüberfall eines Mantels; Leithakalksandstein

Statue eines thronenden Jupiter

3.–4. Jh. n. Chr.

Fläche zwischen I/71 und VIII/72, lfm. 41 bis -1.20 m OK, über Horizont des Holzpfostenbaus Fläche zwischen I/71 und VIII/72 im Humus unter Splitthorizont

P 19/72

Rundplastisches Skulpturfragment; Leithakalksandstein

Statue eines thronenden Jupiter

3.–4. Jh. n. Chr.

P 38/72

Köpfchen eines Genius; Leithakalksandstein

Statuette eines Genius

3. Jh. n. Chr.

Fläche zwischen I/71 und VIII/72 im Humus unter Splitthorizont

P 39/72

Inkarnatfragment; Leithakalksandstein

Rundplastische Statue



Erdhügel zwischen I/71 und VIII/72 über Steinsplitthorizont

P 13/72

Mantelfragment; Leithakalksandstein

Vermutlich der Statue eines thronenden Jupiter zugehörig



Fläche zwischen I/71 und VIII/72 über Horizont des Holzpfostenbaus Fläche zwischen I/71 und VIII/72 über Horizont des Holzpfostenbaus Fläche zwischen I/71 und VIII/72 über Horizont des Holzpfostenbaus

P n. n./72

Inkarnatfragment; Leithakalksandstein



P 37/72

Plinthenfragment mit rechtem Fuß; Leithakalksandstein

Vermutlich der Statue eines thronenden Jupiter zugehörig Statuarische Plastik

P 35/72

Rundplastisches Fragment; Leithakalksandstein

Statuarische Plastik



Fläche zwischen I/71 und VIII/72 über Horizont des Holzpfostenbaus

P 34/72

Rundplastisches Fragment; Leithakalksandstein

Statuarische Plastik



TB v. 20.06.1972; Kremer 2004, 76 Nr. 11/1 Abb. 46 Taf. 31 TB v. 17.05.1972; Kremer 2004, 76 Nr. 11/3 Abb. 46 Taf. 31 TB v. 26.06.1972; Kremer 2004, 90 Nr. 22 Taf. 47 TB v. 26.06.1972; Kremer 2004, 95–98 Nr. 29/13 Abb. 54 Taf. 58 TB v. 16.05.1972; Kremer 2004, 95–97 Nr. 29/11 Abb. 53 Taf. 57 Kremer 2004, 96–98 Nr. 29/17 Abb. 54 Taf. 58 Kremer 2004, 102 Nr. 38 Abb. 55 Taf. 63 TB v. 22.06.1972; Kremer 2004, 115 Nr. 48/2 Abb. 59 Taf. 70 TB v. 22.06.1972; Kremer 2004, 115–116 Nr. 48/6 Abb. 60

127



119 Abb. 158, 159

160

161

162

163

164

165

166

167

168

120

4.5. Fundevidenz der Grabungsflächen zwischen Priesterhaus A und Tempel II

Fundort Fläche zwischen I/71 und VIII/72 über Horizont des Holzpfostenbaus Schnitt VIII/72; lfm. 13,5, -0.90 bis -1 m GeländeOK im Waldhumus

Fundnr. P n. n./72

Objekt 2 abgeschlagene rundplstische Fragmente; Leithakalksandstein Gewandbruchstück mit Falten; Leithakalksandstein

Funktion Statuarische Plastik

Datierung –

Literatur Kremer 2004, 118 Nr. 49 Taf. 72

Statuarische Plastik



P 11/72

Gewandfalten; Leithakalksandstein

Statuarische Plastik



Schnitt VIII/72 lfm. 18,5 im Waldhumus

P 6/72 + AF 3964

Männliche Stützfigur eines Thrones; Leithakalksandstein

Statue eines thronenden Jupiter

2. Hälfte 3. Jh. n. Chr.

Schnitt VIII/72; lfm. 37, -1 m Gelände-OK im Waldhumus

P 14/72

Torso einer männlichen Stützfigur eines Thrones; Leithakalksandstein

Statue eines thronenden Jupiter

2. Hälfte 3. Jh. n. Chr.

Schnitt VIII/72; lfm. 37, -1 m Gelände-OK im Waldhumus

P 16/72

Mantelfragment mit Zepterhalterung(?); Leithakalksandstein

Statue eines thronenden Jupiter



Schnitt VIII/72; lfm. 40–43, bis -1.10 m GeländeOK im Waldhumus

P 7–8/72

Mantelüberfall mit Falten; Leithakalksandstein

Statuarische Plastik



Schnitt IX/72; lfm. 12.50, bis -0.60 m GeländeOK im Waldhumus

P 1/72

Adlertorso; Leithakalksandstein

Statue eines thronenden Jupiter

2./3. Jh. n. Chr.

TB v. 09.05.1972; Kremer 2004, 95–97 Nr. 29/9 Abb. 53 Taf. 57 TB v. 12.05.1972; Kremer 2004, 95–97 Nr. 29/8 Abb. 53 Taf. 57 TB v. 15.05.1972; Kremer 2004, 28–30 Abb. 20, 92–93 Nr. 25/1 Abb. 52, Taf. 52-53 TB v. 17.05.1972; Kremer 2004, 28–30, 92–93 Nr. 25/2 Abb. 52 Taf. 51 TB v. 17.05.1972; Kremer 2004, 34, 39 Abb. 28, 66–70 Nr. 7/7 Abb. 43 Taf. 25 TB v. 15.05.1972; Kremer 2004, 95–97 Nr. 29/4 Abb. 53 Taf. 56 TB v. 08.05.1972; Kremer 2004, 19–21, 34–35 Abb. 25, 55– 58 Nr. 3/8 Abb. 38 Taf. 12

Schnitt VIII/72; lfm. 17, bis -0.90 m Gelände-OK im Waldhumus

P 4/72

128

Abb. 169

170

171

172

173

174

175

138, 176

4.5. Fundevidenz der Grabungsflächen zwischen Priesterhaus A und Tempel II Fundort Schnitt IX/72; lfm. 13,70, bis -0.80 m GeländeOK im Waldhumus

Fundnr. P 3/72

Objekt Rechter Unterschenkel; Leithakalksandstein

Funktion Statue eines thronenden Jupiter

Datierung 3.–4. Jh. n. Chr.

Schnitt IX/72; lfm. 28.5–33, bis -0.80 m GeländeOK im Waldhumus

P 15/72

Statuarische Plastik



Schnitt IX/72; lfm. 31–32 bis -0.70 m GeländeOK im Waldhumus Schnitt IX/72 im Waldhumus

P 44/72

Rundplastische Fragmente mit Noppen; Leithakalksandstein. Zu P 22/73 unten S. 207 Abb. 397 Füllhorn mit Weintraube

Statuarische Plastik

2. Jh. n. Chr. –

Unpubliziert

Kremer 2004, 96–98 Nr. 29/16 Abb. 54 Taf. 58 Kremer 2004, 99 Nr. 30/3 Taf. 59 Kremer 2004, 55–58 Nr. 3/13 Abb. 38 Taf. 12 TB v. 05.06. und 08.06.1978; Kremer 2004, 22–24, 59–60 Nr. 4 Taf. 13– 16 TB v. 23.06. und 27.06.1977; Kremer 2004, 21, 43 Abb. 31, 74–76 Nr. 10/2 Abb. 46 Taf. 30 TB v. 09.06.1978; Kremer 2004, 25, 76–77 Nr. 12 Abb. 4 Taf. 32–33 TB v. 23.05.1979; Kremer 2004, 28–29, 91 Nr. 24/1 Taf. 50

P n. n./72

Zepterfragment oder Füllhorn; Leithakalksandstein

Statuarische Plastik



Schnitt IX/72 im Waldhumus

P 56/92

Statuarische Plastik



Erdhügel östlich Tempel III im Waldhumus

P 2/79

Faltenbahnen eines Mantelfragments; Leithakalksandstein Zepterknauf

Statue eines thronenden Jupiter

2. Jh. n. Chr.

Erdhügel südlich Priesterhaus A und östlich Tempel III im Waldhumus

P n. n./78

Bruchstücke einer Sitzstatue auf Klappstuhl; Leithakalksandstein

Statue eines thronenden Kaisers auf sella curulis im Jupitergewand

2./3. Jh. n. Chr.

Erdhügel östlich Tempel III im Waldhumus

P 116/77

Linker Zepter haltender Unterarm; Leithakalksandstein

Statue eines thronenden Jupiter

3.–4. Jh. n. Chr.

Erdhügel östlich Tempel III im Waldhumus

P 7/78

Jupiterkopf; Leithakalksandstein

Statue eines thronenden Jupiter

3.–4. Jh. n. Chr.

Erdhügel östlich Tempel III zwischen Schnitt VIII/72 und IX/72 im Waldhumus

P 1/79

Torso eines Giganten; Leithakalksandstein

Stützfigur eines thronenden Jupiter

3.–4. Jh. n. Chr.

129

Literatur TB v. 10.05.1972; Kremer 2004, 18, 34, 39 Abb. 28, 66– 70 Nr. 7/4 Abb. 42 Taf. 23 Unpubliziert

121 Abb. 154, 177

178

179

180

181 182

128– 132; 183, 184 159, 185

129; 186

187

122 Fundort Erdhügel östlich Tempel III zwischen Schnitt VIII/72 und IX/72 im Waldhumus Erdhügel östlich Tempel III zwischen Schnitt VIII/72 und IX/72 im Waldhumus Südöstlich Haus A zwischen Schnitt VIII/72 und IX/72 im Waldhumus Erdhügel östlich Tempel III zwischen Schnitt VIII/72 und IX/72 im Waldhumus

4.5. Fundevidenz der Grabungsflächen zwischen Priesterhaus A und Tempel II Fundnr. P 3/79

Objekt Fragment eines Löwenkopfes(?); Leithakalksandstein

Funktion Begleitfigur eines Götterbildes(?)

Datierung –

Literatur Kremer 2004, 32, 105–107 Nr. 42 Abb. 56 Taf. 65

P n. n./78

Reliefblock mit Darstellung eines Kriegers in Rüstung; Leithakalksandstein

Bauquader



TB v. 12.06.1978. Unpubliziert

P 6/78

Kopffragment: linkes Auge mit Ansatz des Jochbeins; Leithakalksandstein

Jupiterkopf(?)



Fundjournal Skulpturen 1978. Unpubliziert

P 12/78

Armfragment(?); Leithakalksandstein

Statuarische Plastik



TB v. 05.06.1978; Kremer 2004, 116–117 Nr. 48/8 Abb. 60 Taf. 71

130

Abb. 188

189

190

191

4.5. Fundevidenz der Grabungsflächen zwischen Priesterhaus A und Tempel II

135: P n. n./77 – Baumstütze(?)

136: P n. n./71

123

137: P 8/71 – Gewandfragment

138: Kremer 2004 Nr. 3 mit P n. n./71 und P 8/71 – Statue eines thronenden Jupiter

139: P 19/83

140: Kremer 2004 Nr. 8 mit P 19/83

141: P 15/71 – Flügelspitze einer Victoria(?)

124

4.5. Fundevidenz der Grabungsflächen zwischen Priesterhaus A und Tempel II

142: P 35/92 – Arm(?)

143: P 40/92 – Gewandfalten

144: P 24/72 – Männlicher Torso

145: P 25/72 – Oberschenkel(?)

146: P 57/92 – Statuenfragmente

147: P 47/71 – Skulpturfragment

149: P 17/72 – Rechtes Knie

150: Thronender Jupiter aus Marmor mit den Fragmenten P 26/72 und P 17/72

148: P 26/72 – Oberarm

4.5. Fundevidenz der Grabungsflächen zwischen Priesterhaus A und Tempel II

125

151: P 41/72 – Thronfragment

152: Rechts unten P 42/72 – Thronfragment

153: n. n./78 – Plinthe der Jupiterstatue Kremer 2004 Nr. 7

154: Thronender Jupiter Kremer 2004 Nr. 7

155: P 20/92 – Stützelement

156: P n. n./72 – Linkes Knie der Jupiterstatue Kremer 2004 Nr. 9

157: Thronender Jupiter Kremer 2004 Nr. 9

158: P 55/73 + P 48/74 – Linker Unterschenkel der Jupiterstatue Kremer 2004 Nr. 10

159: Thronender Jupiter Kremer 2004 Nr. 10

126

4.5. Fundevidenz der Grabungsflächen zwischen Priesterhaus A und Tempel II

160: P 28/72- Schulterüberfall eines Mantels. Kremer 2004 Nr. 11

161: P 19/72

162: P 38/72 – Genius

163: P 39/72 – Inkarnat

164: P 13/72 – Mantelfragment

165: n. n./72 – Inkarnatfragment

166: P 37/72 – Plinthenfragment

167: P 35/72 – Skulpturfragment

168: P 34/72

169: P n. n./72 – Skulpturfragmente

170: P 4/72 – Gewandfalten

171: P 11/72 – Gewandfalten

4.5. Fundevidenz der Grabungsflächen zwischen Priesterhaus A und Tempel II

172: P 6/72 + AF 3964 – Gigant als Stützfigur

175: P 7 + 8/72 – Mantelüberfall

178: P 15/72

173: P 14/72 – Gigant als Stützfigur

127

174: P 16/72 – Mantelfragment

177: Rechter Unterschenkel von 176: P 1/72 – Adler (s. oben Abb. 138) Kremer (2004) Nr. 7 (s. oben Abb. 154)

179: P 44/72 – Füllhorn mit Weintraube

180: P n. n./72 – Zepterfragment

128

4.5. Fundevidenz der Grabungsflächen zwischen Priesterhaus A und Tempel II

181: P 56/92 – Mantelfragment

182: P 2/79. Kremer 2004 Nr. 3/13

183: P n. n./78 – Sitzstatue auf Klappstuhl (s. oben Abb. 128–132)

184: P n. n./78 – Rückenansicht der Sitzstatue

185: P 116/77 – Unterarm (s. oben Abb. 159)

186: P 7/78 – Jupiterkopf (s. oben Abb. 129)

187: P 1/79 – Torso eines Giganten

188: P 3/79 – Löwenkopf(?)

189: P n. n./78 – Quader mit Kriegerrelief

129

4.5. Fundevidenz der Grabungsflächen zwischen Priesterhaus A und Tempel II

190: P 6/78 – Kopffragment

Fundort Fläche zwischen I/71 und VIII/72 im Waldhumus über Zerstörungshorizont (Splittschicht)

Fundnr. I 7/72

Fläche zwischen I/71 und VIII/72 im Waldhumus über Zerstörungshorizont (Splittschicht) Fläche zwischen VIII/72 und IX/72 im Waldhumus über Zerstörungshorizont (Splittschicht) Schnitt IX/72 lfm. 31–32 bis -0.70 m OK im Waldhumus

I 8/72

Erdhügel östlich Tempel III im Waldhumus

191: P 12/78 – Armfragment

2. Altäre und Postamente Objekt Funktion Schaft und Basis; Weihealtar Leithakalksandstein

Datierung 3./4. Jh. n. Chr. (Tetrarchie)

Inschriftfragment mit Zeilentrennung; Leithakalksandstein

Weihealtar(?)

I 9/72

Aufsatz mit Schaftansatz; Leithakalksandstein

Weihealtar für I. O. M.

3./4. Jh. n. Chr. (Tetrarchie)

I 1–2/72, I 4/72

Schaftfragmente; Leithakalksandstein

Weihealtar für I. O. M. K.

3./4. Jh. n. Chr. (Tetrarchie)

I 4/78

Profiliertes Schaftfragment; Leithakalksandstein

Weihealtar(?)





Abb. Literatur TB v. 192 20.06.1972; Piso 2003, 132 Nr. 266; Bernát 2010, 77–78 Nr. 16 Piso 2003, 124 Nr. 239 193

TB v. 22.06.1972; Piso 2003, 59 Nr. 74; Bernát 78 Nr. 17 TB v. 15.05.1972; Piso 2003, 49–50 Nr. 49 Piso 2003, 151 Nr. 325

194

195

196

130

4.5. Fundevidenz der Grabungsflächen zwischen Priesterhaus A und Tempel II

Fundort Erdhügel östlich Tempel III im Waldhumus

Fundnr. I 5/78

Objekt Aufsatz mit Schaftansatz; Leithakalksandstein

Funktion Weihealtar für I. O. M. (Altar 5)

Datierung 2.–3. Jh. n. Chr.

Erdhügel zwischen VIII/72 und IX/72 im Waldhumus über Zerstörungshorizont (Splittschicht)

Fd.-Nr. 56/78; Z.Nr. 93 und 229/85

Aufsatzfragment mit Rosette; Leithakalksandstein

Weihealtar (Altar 1)

3./4. Jh. n. Chr. (Tetrarchie)

Erdhügel zwischen VIII/72 und IX/72 im Waldhumus über Zerstörungshorizont (Splittschicht)

n. n. Z.-Nr. 143/79

Aufsatz mit Giebelbekrönung und Pulvini; Leithakalksandstein

Opferaltar (Altar 2)

3. – 4. Jh. n. Chr.

192: I 7/72 – Altarfragment

193: I 8/72 – Altarfragment(?)

Abb. Literatur TB v. 09.06.1978; 197, 198 Piso 2003, 50–51 Nr. 50; Bernát – Jobst – Piras 2008, 30–32 Abb. 4 und 5b; Bernát 2010, 70 Nr. 6 TB v. 199, 14.6.1978; 200 Jobst – Kremer 1987, 88–91 Abb. 88–91; Bernát – Jobst – Piras 2008, 30– 31Abb. 4 und 5a; Bernát 2010, 76–77 Nr. 15 TB v. 20.06.1978; 201, 202 Jobst – Kremer 1978, 87–88 Abb. 19–20; Bernát 2010, 87–88 Nr. 29

194: I 9/72 – Altaraufsatz

4.5. Fundevidenz der Grabungsflächen zwischen Priesterhaus A und Tempel II

131

195: I 1–2/72, I 4/72 – Altar für I. O. M. K.

196: I 4/78 – Altarfragment(?)

197: I 5/78 – Altar für I. O. M.

198: I 5/78 – Altar für I. O. M. (Altar 5)

199: Fd.-Nr. 56/78 (= Z.-Nr. 93, 229/85) – Altaraufsatz

200: Fd.-Nr. 56/78. Rekonstruktion (Altar 1)

201–202: n. n. (Z.-Nr. 143/79) – Aufsatz mit Giebel und Pulvini und Rekonstruktion Altar 2

132

4.5. Fundevidenz der Grabungsflächen zwischen Priesterhaus A und Tempel II

3. Architekturwerkstücke Objekt Funktion Blattüberfall eines Korinthisches Kranz- oder Kapitell. Hochblattes; Exemplar CC Leithakalksandstein

Fundort Schnitt III/71 im Waldhumus

Fundnr. A 177/74

Schnitt III/71 im Waldhumus über Horizont des Pfostengebäudes

A 15/73, A 219– 222/74, P 10/74, A 19/2010

Vollblattkapitell mit hellem Überzug; Leithakalksandstein

Korinthisches Kapitell. Exemplar EA

Um 200 n. Chr.

Schnitt III/71 im Waldhumus

A 207/74

Kelchblatt(?); Leithakalksandstein

Um 200 n. Chr.

Schnitt III/71 im Waldhumus

A 206/74 und A 217– 218/74

3x Blattüberfall; Leithakalksandstein

Korinthisches Kapitell. Exemplar EB (s. unten Abb. 250) Korinthisches Kapitell. Exemplar FD

Schnitt III/71, südlich Priesterhaus A neben Grube 1

A 4/77

Abakusecke mit Voluten und Kelchblättern; Leithakalksandstein

Korinthisches Kapitell. Exemplar G

Um 200 n. Chr.

Schnitt III/71 im Waldhumus

A 201/74

Blattüberfall eines Kranzblattes; Leithakalksandstein

Korinthisches Kapitell. Exemplar G

Um 200 n. Chr.

Schnitt III/71 im Waldhumus

A 100/74

Blattüberfall eines Kranzblattes; Leithakalksandstein

Korinthisches Kapitell. Exemplar G

Um 200 n. Chr.

Schnitt III/71 im Waldhumus

A 28/2010

Fragment eines Blattüberfalls; Leithakalksandstein



Schnitt III/71 im Waldhumus

A 54/2010

Volutenfragment; Leithakalksandstein

Korinthisches Kapitellfragment ohne Zuordnung Korinthisches Kapitellfragment ohne Zuordnung

Literatur Thür 1979, 66, 195 App. 8 Taf. 46; Piras 2014, 84–85 Taf. XL Thür 1979, 70–89, 197– 199 E 1, E 3–9 Taf. 49–54 u. VIII 1–4; Thür 1987, 102–110; Piras 2014, 86 Taf. XLII Thür 1979, 205 App 4 Taf. 68; Piras 2014, 86 Taf. XLI Thür 1979, 71, 198–199 E 7–8 Taf. 52; Piras 2014, 86–87 Taf. XLI Thür 1979, 71,199 E 9 Taf. 53–54 und VIII 4; Piras 2014, 87 Taf. XLI Thür 1979, 95, 202 G 4 Taf. 60. und 64; Piras 2014, 87 Taf. XLI Thür 1979, 205 App 5 Taf. 69; Piras 2014, 87 Taf. XLI Unpubliziert



Unpubliziert

141

Datierung –

Um 200 n. Chr.

Abb. 203

204– 205

206

207

208– 209

209

4.5. Fundevidenz der Grabungsflächen zwischen Priesterhaus A und Tempel II

Fundort Schnitt III/71 im Waldhumus

Fundnr. A 172/74

Objekt Basisfragment; Leithakalksandstein

Funktion Säulenbasis (Thür 1979 Basis IV) Säulenbasis

Datierung –

Schnitt III/71 im Waldhumus Fläche zwischen I/71 und VIII/72 über Horizont des Holzpfostenbaus

A 198/74 A 117/74 + 128/74

Basisfragment; Leithakalksandstein Hochblatt mit Caulisknoten; Leithakalksandstein

Korinthisches Kapitell. Exemplar AB

1. Hälfte 2. Jh. n. Chr.

Fläche zwischen I/71 und VIII/72 über Horizont des Holzpfostenbaus

A 151/74

Hochblatt; Leithakalksandstein

Korinthisches Kapitell. Exemplar AB

1. Hälfte 2. Jh. n. Chr.

Fläche zwischen I/71 und VIII/72 über Horizont des Holzpfostenbaus

A 110/74 =P 27/72

Abakusblüte; Leithakalksandstein

Korinthisches Kapitell. Exemplar AC

1. Hälfte 2. Jh. n. Chr.

Fläche zwischen I/71 und VIII/72 über Horizont des Holzpfostenbaus

A 149/74

Fragment der Abakusplatte mit Ansatz der Kalathoslippe; Leithakalksandstein

Korinthisches Kapitell. Exemplar AC

1. Hälfte 2. Jh. n. Chr.

Fläche zwischen I/71 und VIII/72 über Horizont des Holzpfostenbaus

A 150/74

Fragment der Abakusplatte und der Kalathoslippe; Leithakalksandstein

Korinthisches Kapitell. Exemplar AC

1. Hälfte 2. Jh. n. Chr.

Fläche zwischen I/71 und VIII/72 über Horizont des Holzpfostenbaus

A 136/74

Fragment eines Hochblattes; Leithakalksandstein

Korinthisches Kapitell. Exemplar AG

2. Jh. n. Chr.

Fläche zwischen I/71 und VIII/72 über Horizont des Holzpfostenbaus

n. n.

Fragment eines Kranz- oder Hochblattes; Leithakalksandstein

Korinthisches Kapitell. Exemplar AH

2. Jh. n. Chr.

142



Literatur Thür 1979, 111, 211 Ba 6 Taf. 80–81 Unpubliziert Thür 1979, 7–12, 168, 177 Taf. 3, 6, 16 und I 3; Piras 2014, 82–83 Taf. XXXV– XXXVI Thür 1979, 8–12, 172– 173 A 23 Taf. 3, 12 und I 4; Piras 2014, 82–83 Taf. XXXV– XXXVI Thür 1979, 12, 181 A 43 Taf. 21; Piras 2014, 82–83 Taf. XXXV Thür 1979, 11–12, 182 A 45 Taf. 3 und 23; Piras 2014, 82–83 Taf. XXXV, XXXVII Thür 1979, 11–12, 182 A 46 Taf. 3 und 23; Piras 2014, 82–83 Taf. XXXV, XXXVII Thür 1979, 169 A 9 Taf. 7; Piras 2014, 82–83 Taf. XXXV– XXXVI Piras 2014, 82–83 Taf. XXXV– XXXVI

133 Abb. 210

211– 212

213

214, 218

215, 217

216, 217

219

220

134

4.5. Fundevidenz der Grabungsflächen zwischen Priesterhaus A und Tempel II

Fundort Fläche zwischen I/71 und VIII/72 über Horizont des Holzpfostenbaus Fläche zwischen I/71 und VIII/72 über Horizont des Holzpfostenbaus

Fundnr. A 9/87 = P 33/72

Objekt Blattfragment; Leithakalksandstein

Funktion Korinthisches Kapitell. Kapitellgruppe B

Datierung –

Literatur Piras 2014, 83–84 Taf. XXXVIII– XXXIX

A 164/74, A 188/74

Fragmente des Kapitellfußes; Leithakalksandstein

Korinthisches Kapitell. Exemplar CB

Anfang 2. Jh. n. Chr.

Fläche zwischen I/71 und VIII/72 über Horizont des Holzpfostenbaus

A 209/74, A 210/74

Blattüberfall; Leithakalksandstein

Korinthisches Kapitell. Exemplar DA

3. Jh. n. Chr.

Fläche zwischen I/71 und VIII/72 über Horizont des Holzpfostenbaus

A 199/74 = P 29/72

Fragment eines Hochblattes mit Überfall; Leithakalksandstein

Korinthisches Kapitell. Exemplar DB

3. Jh. n. Chr.

Fläche zwischen I/71 und VIII/72 über Horizont des Holzpfostenbaus

A 107/74, A 158/74, A 159/74, A 161/74, A 195/74 A 54/86

Kapitellfuß, Helices mit äußeren Kelchblattresten, innerer Kelchblattüberfall mit Helixschnecke, Abakusblüte mit Abakusplatte; Leithakalksandstein

Korinthisches Kapitell. Exemplar FA

1.Hälfte 2. Jh. n. Chr.

Thür 1979, 47–49, 56, 188–189 C 1–2 Taf. 33–34; Piras 2014, 84–85 Taf. XL Thür 1979, 57–65, bes. 60, D 1 und D 2 Taf. 37–38; Piras 2014, 85–86 Taf. XLI Thür 1979, 102–103, 204 App 1 Taf. 68; Piras 2014, 85–86 Taf. XLI Thür 1979, 90–94, 199–201 F 1–4 und F 6 Taf. 55–58 und XII 1– 2; Piras 2014, 86– 87 Taf. XLI

Abakusecke; Leithakalksandstein

1.Hälfte 2. Jh. n. Chr.

Piras 2014, 86–87 Taf. XLI

A 202/74 (= P 33/72)

Blattüberfall eines Hochblattes; Leithakalksandstein

Korinthisches Kapitell. Exemplar FB (s. unten S. 262 Abb. 520) Korinthisches Kapitell. Exemplar G

Um 200 n. Chr.

A 8/72, A 13– 14/72, A 156/74

Blattfragmente und Abakusfragment; Leithakalksandstein

Thür 1979, 95, 202 G 3 Taf. 60 und 64; Piras 2014, 87 Taf. XLI Thür 1979, 50, 190 C 5 Taf. 33 und 35

Fläche zwischen I/71 und VIII/72 über Horizont des Holzpfostenbaus Fläche zwischen I/71 und VIII/72 über Horizont des Holzpfostenbaus Fläche zwischen I/71 und VIII/72 über Horizont des Holzpfostenbaus

Korinthisches Kapitellfragmente ohne Zuordnung. Jedoch A 156/74 bei Thür 1979 Kapitell C

143



Abb.

221– 222

223a –b, 224

225– 226

227– 229

230

231

4.5. Fundevidenz der Grabungsflächen zwischen Priesterhaus A und Tempel II

Fundort Fläche zwischen I/71 und VIII/72 über Horizont des Holzpfostenbaus

Fundnr. A 203/74

Objekt Blattüberfall von Kelch- oder Hochblatt; Leithakalksandstein

Fläche zwischen I/71 und VIII/72 über Horizont des Holzpfostenbaus Fläche zwischen I/71 und VIII/72 über Horizont des Holzpfostenbaus Fläche zwischen I/71 und VIII/72 über Horizont des Holzpfostenbaus Fläche zwischen I/71 und VIII/72 über Horizont des Holzpfostenbaus Fläche zwischen I/71 und VIII/72 über Horizont des Holzpfostenbaus Fläche zwischen I/71 und VIII/72 über Horizont des Holzpfostenbaus Fläche zwischen I/71 und VIII/72 über Horizont des Holzpfostenbaus und Schnitt IX/72

A 23– 24/86

Caulisknopf und Helix mit Schnecke; Leithakalksandstein

A 56/2010

Fläche zwischen I/71 und VIII/72 über Horizont des Holzpfostenbaus und Schnitt IX/72

Funktion Korinthisches Kapitellfragment ohne Zuordnung. Jedoch bei Thür 1979 Kapitell G Korinthisches Kapitellfragment ohne Zuordnung

Datierung –

Literatur Thür 1979, 95, 202 G 5 Taf. 60 und 64



Unpubliziert

Volutenfragment; Leithakalksandstein

Korinthisches Kapitellfragment ohne Zuordnung



Unpubliziert

A 16/72

Torusfragment; Leithakalksandstein

Säulenbasis (Thür Basis III)



Thür 1979, 110–111, 210 Ba 5 Taf. 79–80

A 185/74

Fragment einer Säulentrommel; Leithakalksandstein

Säulenschaft (Thür 1979 Säule S 3)



Thür 1979, 116–117, 207 S 3 Taf. 72

A 7/72

Basisfragment; Leithakalksandstein

Säulenbasis



Unpubliziert

A 88/2011

Fragment eines Türrahmens; Leithakalksandstein

Türe



Unpubliziert

A 111/74; n. n.

Fragment der Abakusplatte und äußeres Kelchblatt; Leithakalksandstein. Weitere Fragmente dieses Kapitells s. Fundevidenz zu Steg PQ C2–D2 unten S. 521 Abb. 989 2 Fragmente der Abakusplatte; Leithakalksandstein

Korinthisches Kapitell. Exemplar AF

1. Viertel 2. Jh. n. Chr.

Korinthisches Kapitell. Exemplar AF

1. Viertel 2. Jh. n. Chr.

A 154/74 + A 1/82

144

135 Abb.

232

233

Thür 1979, 11–12, 14– 15, 178 A 33 und 180– 181 Taf. 3, 17, 20; Piras 2014, 82–83 Taf. XXXV– XXXVI Thür 1979, 182 A 47 Taf. 23; Piras 2014, 82–83 Taf. XXXV– XXXVI

234– 235

136

4.5. Fundevidenz der Grabungsflächen zwischen Priesterhaus A und Tempel II

Fundort Schnitt VIII/72, Lfm. 16, -0.90 m unter OK

Fundnr. A 183/74

Objekt Äußeres Kelchblattfragment mit Abakus; Leithakalksandstein. Weitere Fragmente dieses Kapitells s. Fundevidenz zu Steg PQ C2–D2 unten S. 521 Abb. 990 Hochblatt mit rechtem Caulisknopf und Kelchblatt; Leithakalksandstein

Funktion Korinthisches Kapitell. Exemplar DA

Datierung 3. Jh. n. Chr.

Literatur Thür 1979, 57–65, 191– 192 D 4 Taf. 37, 39–40 und VI 3; Piras 2014, 85–86 Taf. XLI

Schnitt IX/72 im Waldhumus

A148/74 + A50/73 + A129/74 + A140/74

Korinthisches Kapitell. Exemplar AA

1. Hälfte 2. Jh. n. Chr.

A 121/74

Hochblatt; Leithakalksandstein

Korinthisches Kapitell. Exemplar AB

1. Hälfte 2. Jh. n. Chr.

Schnitt IX/72 im Waldhumus

A 138/74

Hochblatt; Leithakalksandstein

Korinthisches Kapitell. Exemplar AB

1. Hälfte 2. Jh. n. Chr.

Schnitt IX/72 im Waldhumus

A 123/74

Kranzblattfragment; Leithakalksandstein

Korinthisches Kapitell. Exemplar AD

1. Hälfte 2. Jh. n. Chr.

Schnitt IX/72 im Waldhumus

A 126/74

Hochblattfragment mit Caulisknoten; Leithakalksandstein

Korinthisches Kapitell. Exemplar AE

1. Hälfte 2. Jh. n. Chr.

Thür 1979, 6–29, 175– 176 A 25 Taf. 15 und II 2; Piras 2014, 82–83 Taf. XXXV– XXXVII Thür 1979, 169 A 10 Taf. 7; Piras 2014, 82–83 Taf. XXXV– XXXVI Thür 1979, 168 A 4 Taf. 5; Piras 2014, 82–83 Taf. XXXV– XXXVI Thür 1979, 170 A 12 Taf. 8; Piras 2014, 82–83 Taf. XXXV– XXXVII Thür 1979, 8–9, 12; 172–173 A 23 Taf. 3, 12 und I 4; Piras 2014, 82–83 Taf. XXXV– XXXVI

Schnitt IX/72 im Waldhumus

145

Abb. 224, 238

236– 237

212, 239

212, 240

241

4.5. Fundevidenz der Grabungsflächen zwischen Priesterhaus A und Tempel II

Fundort Schnitt IX/72 im Waldhumus

Fundnr. A 106/74, A 120/74, A 131– 133/74

Objekt Kapitellfuß, Kranzund Hochblattfragmente; Leithakalksandstein

Funktion Korinthisches Kapitell. Exemplar AG

Datierung 1. Hälfte 2. Jh. n. Chr.

Schnitt IX/72 im Waldhumus

A 135/74, A 137/74, A 187/74

Kranz- und Hochblattfragmente; Leithakalksandstein

Korinthisches Kapitell. Exemplar AG

1. Hälfte 2. Jh. n. Chr.

Schnitt IX/72 im Waldhumus

A 4/81

Kranzblatt mit Kapitellfuß; Leithakalksandstein

Korinthisches Kapitell. Exemplar DB

3. Jh. n. Chr.

Erdhügel zwischen Priesterhaus A und Tempel II

A 4/83

Hochblatt mit Blattüberfall; Leithakalksandstein

Korinthisches Kapitell. Exemplar BF

2. Hälfte 2. Jh. n. Chr.

Erdhügel zwischen Priesterhaus A und Tempel II

A 8/81

Korinthisches Kapitell. Exemplar DA

3. Jh. n. Chr.

Erdhügel zwischen Priesterhaus A und Tempel II Erdhügel zwischen Priesterhaus A und Tempel II Erdhügel zwischen Priesterhaus A und Tempel II Erdhügel zwischen Priesterhaus A und Tempel II Erdhügel zwischen Priesterhaus A und Tempel II

A 16– 17/2010

Blattüberfall eines Hochblattes; Leithakalksandstein. Weitere Fragmente s. Fundevidenz zu Steg PQ C2–D2 unten S. 521 Abb. 990 Kalathoslippe und Kelchblatt; Leithakalksandstein

Korinthisches Kapitell. Exemplar EA

Um 200 n. Chr.

A 6/81 Fj. 1972

Abakusblüte; Leithakalksandstein

Korinthisches Kapitell. Exemplar EB

Um 200 n. Chr.

A 15/2010

Fragment der Abakusplatte; Leithakalksandstein

Korinthisches Kapitell. Exemplar EB

Um 200 n. Chr.

A 1/86

Echinusfragment; Leithakalksandstein

Tuskanisches Kapitell IV



A 6/87

Basisfragment; Leithakalksandstein

Säulenbasis



146

137

Literatur Abb. Thür 1979, 6–12, 166 A 242– 1 Taf. 4, 243 169–171 A 8, 11, 13, 15 Taf. 7–9; Piras 2014, 82–83 Taf. XXXV– XXXVI Thür 1979, 6–12, 169– 171 A 7, A 16–17 Taf. 6, 9–10; Piras 2014, 82–83 Taf. XXXV– XXXVI Piras 2014, 85–86 Taf. 244 XLI. S. oben S. 134, A 199/74 Piras 2014, 83–84 Taf. 245 XXXVIII. Vgl. Thür 1979, 46–47 Piras 2014, 224, 85–86 Taf. 246 XLI. Vgl. Thür 1979, 57–65 Piras 2014, 204–205 86 Taf. XLI. 247 Vgl. Thür 1979, 70–89 Piras 2014, 86 Taf. XLI. 248, Vgl. Thür 250 1979, 88–89 Piras 2014, 86 Taf. XLI. 249– Vgl. Thür 250 1979, 88–89 Unpubliziert 251 Thür 1987, 106–110 Abb. 37–39

138

4.5. Fundevidenz der Grabungsflächen zwischen Priesterhaus A und Tempel II

Fundort Erdhügel östlich Tempel III; 6.50 m nördlich Tempel II Raum S1 im Waldhumus

Fundnr. n. n./ 1979

Objekt Basisfragment; Leithakalksandstein

Funktion Säulenbasis

Datierung –

Literatur Unpubliziert

203: A 177/74 von Kapitell CC

204: A 15/73, 219–222/74, 19/2010 und P 10/74. Kapitell EA

205: Rekonstruktion Kapitell EA

206: Kapitell FD

207: A 4/77 von Kapitell G

208: A 201/74 von Kapitell G

209: Rekonstruktion Kapitell G

Abb.

4.5. Fundevidenz der Grabungsflächen zwischen Priesterhaus A und Tempel II

210: A 172/74 – Thür 1979 Basis IV

211: A 117/74 + 128/74 von Kapitell AB

212: Rekonstruktion Kapitell AB

213: A 151/74 von Kapitell AB

214: A 110/74 von Kapitell AC

215: A 149/74 von Kapitell AC

216: A 150/74 von Kapitell AC

139

140

4.5. Fundevidenz der Grabungsflächen zwischen Priesterhaus A und Tempel II

217: Rekonstruktion Kapitell AC mit A 149–150/74

218: Rekonstruktion Kapitell AC mit A 110/74

219: A 136/74 von Kapitell AG

220: n. n. von Kapitell AH

221: A 164/74 von Kapitell CB

222: A 188/74 von Kapitell CB

a

b 223a–b: A 209/74 + A 210/74 von Kapitell DA

224: Rekonstruktion Kapitell DA mit A 209/74 + A 210/74+183/74 + A 8/81

4.5. Fundevidenz der Grabungsflächen zwischen Priesterhaus A und Tempel II

225: A 199/74 von Kapitell DB

226: Rekonstruktion Kapitell DB mit A 199/74 + 4/81 + 2/87

227: A 107/74 von Kapitell FA

228: A 158–159/74, 161/74, 195/74 von Kapitell FA

229: Rekonstruktion Kapitell FA mit A 107/74, 158–159/74, 161/74, 195/74

141

142

4.5. Fundevidenz der Grabungsflächen zwischen Priesterhaus A und Tempel II

230: A 202/74 von Kapitell G (s. oben Abb. 209)

231: A 156/74. Ohne Zuordnung

232: A 56/2010. Ohne Zuordnung

233: A 88/2011 von Türrahmen

234: A 111/74 von Kapitell AF

235: Rekonstruktion Kapitell AF mit A 111/74

236: A 148/74 + A 50/73 + A 129/74 + A 140/74 von Kapitell AA

237: Rekonstruktion Kapitell AA mit A 148/74 + A 50/73 + A 129/74 + A 140/74

4.5. Fundevidenz der Grabungsflächen zwischen Priesterhaus A und Tempel II

238: A 183/74 von Kapitell DA (s. oben Abb. 224)

239: A 121/74 von Kapitell AB (s. oben Abb. 212)

240: A 138/74 von Kapitell AB (s. oben Abb. 212)

241: A 126/74 von Kapitell AE

242: Rekonstruktion Kapitell AG mit A 120/74

243: Rekonstruktion Kapitell AG mit A 131/74

244: A 4/81+A 2/87 von Kapitell DB (s. oben Abb. 226)

245: A 4/83 von Kapitell BF

143

144

4.5. Fundevidenz der Grabungsflächen zwischen Priesterhaus A und Tempel II

246: A 8/81 von Kapitell DA (s. oben Abb. 224)

247: A 16–17/2010 von Kapitell EA (s. oben Abb. 204–205)

248: A 6/81 von Kapitell EB

249: A 17/73 + 15/2010 von Kapitell EB

250: Rekonstruktion Kapitel EB mit A 6/81 und A 17/73 + 15/2010

251: A 1/86 von Tuskanischem Kapitell IV

4.5. Fundevidenz der Grabungsflächen zwischen Priesterhaus A und Tempel II 4. Münzfunde und Metallobjekte Nominale/Objekt Kaiser/Funktion Dupondius Marcus Aurelius

Fundort Schnitt III/71 lfm. 9, auf Horizont der Pfostenhütte

Fundnr. M 1/71 = MC 3658

Fläche zwischen I/71 und VIII/72; -0.80 m OK im Waldhumus

M 1/72 = MC 3657

Dupondius

Marcus Aurelius

169 n. Chr.

Fläche zwischen I/71 und VIII/72 auf Zerstörungshorizont (Steinsplittschicht)

M 2– 3/72 = MC 3676– 3677

Antoninian

Gallienus

267/268 n. Chr.

Schnitt IX/72 lfm. 23.90, -0.75 m OK im Waldhumus

n. n./72

Bronzekapsel mit Bronzefigur

Bulla

2. Jh. n. Chr.

252: M 1/71 AV + RV

254: M 2/72 AV + RV

Datierung 168 n. Chr.

Literatur TB v. 16.06.1971. Gǎzdac 1999, 16 Nr. 58; Numismata Carnuntina Nr. 5121 TB v. 12.06.1972. Gǎzdac 1999, 16–17 Nr. 59; Numismata Carnuntina Nr. 5138 TB v. 14.06.1972. Gǎzdac 1999, 39–40 Nr. 141, 143; Numismata Carnuntina Nr. 11171, 11115 TB v. 10.05.1972; Jobst 2006, 78 Abb. 144

253: M 1/72 AV + RV

255: M 3/72 AV + RV

145 Abb. 252

253

254– 255

256

146

4.5. Fundevidenz der Grabungsflächen zwischen Priesterhaus A und Tempel II

256: Bulla

Fundort Schnitt III/71und südliche Erweiterungsfläche über Horizont der Pfostenhütte im Waldhumus

Fundnr. 71/281

Schnitt III/71 und südliche Erweiterungsfläche über Horizont der Pfostenhütte im Waldhumus Schnitt III/71, südlich Südmauer Priesterhaus A unter Kieshorizont

71/358; 76/234.1; 79/166

72/491

5. Keramikfunde Objekt Funktion 1 TS-Schüssel (TS Bodenfragment 12). von insgesamt Form Drag. 37. 53 Scherben. Westerndorf, Weitere Werkstattkreis Fragmente des dieser Schüssel COMITIALIS s. Fundevidenz Tempel III unten S. 401 Abb. 780; PQ A1–A8 unten S. 439 Abb. 841; PQ B3–B6 unten S. 488 Abb. 937a–j; PQ C1– C8 unten S. 568 Abb. 1069 und PQ F2–F8 unten S. 763 3 Rand- und TS-Schüssel (TS Wandfragmente 31). Form Drag. 37. Rheinzabern, Werkstatt des IANVARIVS I. 1 Randfragment TS-Schüssel (TS von insgesamt 84). 17 Scherben. Form Drag. 37. Weitere Lezoux, Fragmente Werkstatt des dieser Schüssel MOXSIVS s. Schnitt I/71 oben S. 75

Datierung 1. Drittel 3. Jh. n. Chr.

Literatur Fundjournal und -kartei Keramik 1971. Ďurianová 2010, 79–82 und 148 (N 226) Tab. XX–XXI

3. Viertel 2. Jh. n. Chr.

Ďurianová 2010, 62–65 und 116 (N 64) Tab. XI

257a– b

160–195 n. Chr.

Ďurianová 2010, 56–59 und 106 (N 27) Tab. VII

258

Abb.

4.5. Fundevidenz der Grabungsflächen zwischen Priesterhaus A und Tempel II Fundort Schnitt III/71 und südliche Erweiterungsfläche über Horizont der Pfostenhütte im Waldhumus

Fundnr. 71/255, 280

Objekt Funktion 2 Wandfragmente TS-Schüssel (TS von insgesamt 21 232). teilweise Form Drag. 37. Mittelgallien anpassenden (Lezoux), Scherben. Weitere Fragmente dieser Werkstatt des Schüssel s. CASVRIVS Fundevidenz PQ C8 unten S. 600 und PQ D1– D8 unten S. 676

Datierung Mitte 2. Jh. n. Chr.

Literatur Fundjournal und -kartei Keramik 1971. Ďurianová 2010, 56–57 und 106 (N 23) Tab. V–VI

Schnitt III/71 und Fläche südlich Priesterhaus A über Horizont der Pfostenhütte im Waldhumus; Fläche zwischen Schnitt I/71 und VIII/72 im Bereich der Grube 1 (= Monument G2); Schnitt IX/72 lfm. 0–16.5 über Felsboden

71/66, 120, 192; 72/38, 69, 180, 209, 356; 75/475

140–170 n. Chr.

Fundjournal und -kartei Keramik 1971–1972 und 1975. Ďurianová 2010, 55–57 und 104–105 (N 80) Tab. III

Fläche südlich Priesterhaus A über Horizont der Pfostenhütte

71/357–0/2

16.–17. Jh.

Fläche über Grube 1 und 2 (= Monument G2–G3) unter Splittschicht und Schnitt VIII/72 lfm. 0–3.5

72/83, 155, 179, 411

Fundjournal v. 29.06.1971. Unpubliziert. Bestimmung R. Pittioni Fundjournal und -kartei Keramik 1972. Ďurianová 2010, 55, 59 und 108 (N 37?)

Schnitt III/71; südliche Erweiterungsfläche über Grube 1(= Monument G2) zwischen Schnitt I/71 und VIII/72 im Waldhumus

72/74 + 208

15 Rand- und TS-Schüssel (TS Wandfragmente 233). von insgesamt 46 Form Drag. 37. Scherben. Weitere Mittelgallien Fragmente dieser (Lezoux), Schüssel s. Werkstatt des Fundevidenz CINNAMVS Tempel I unten S. 287–288; Tempel III (PQ A1–A3 und B1–B2) unten S. 402 Abb. 781 und 820; Fläche zwischen Monument G und Basis H unten S. 253 Braun glasierte, Henkelloser anpassende Krug Rand-, Wandund Bodenfragmente 16 teilweise TS-Teller (TS anpassende 10). Rand-, WandForm Drag. und 18/31; Bodenfragmente Mittelgallien von insgesamt 16 Scherben Rand- und TS-Schüssel (TS Wandfragmente 231). von insgesamt Form Drag. 37. 40 Scherben Mittelgallien (Lezoux), Werkstatt des DOECCVS I.

157

Mitte bis 2. Hälfte 2. Jh. n. Chr.

170–200 n. Chr.

Fundjournal und -kartei Keramik 1972. Ďurianová 2010, 55–59 und 106–107 (N 28) Tab. VIII

147 Abb. 259a– b

260a– c

261– 262

263

264

148

4.5. Fundevidenz der Grabungsflächen zwischen Priesterhaus A und Tempel II

Fundort Fläche zwischen Schnitt I/71 und VIII//72, südliche Erweiterung bis lfm. 37.5 über Horizont des Pfostenbaus im Waldhumus

Fundnr. 72/159

Fläche zwischen Schnitt I/71 und VIII//72, über Horizont des Pfostenbaus im Waldhumus; Schnitt IX/72, nördliche Erweiterung zu Haus A

72/158; 73/25

Schnitt VIII/72, nördlich von Tempel II, Raum S1

73/778, 896, 899

Objekt Wandfragment von insgesamt 8 Scherben. Weitere Fragmente dieser Schüssel s. Fundevidenz Tempel I unten S. 287 Abb. 558; Tempel III unten S. 403 Abb. 785 1 Rand- und 1 Wandfragment von insgesamt 18 Scherben. Weitere Fragmente dieser Schüssel s. Fundevidenz Tempel I, Südseite– Schnitt V/71, unten S. 286; Tempel II unten S. 354; PQ A1– A7 unten S. 451 Abb. 863; PQ B1–B8 unten S. 488 Abb. 936; PQ C2 unten S. 524 Abb. 994; Kapelle Z unten S. 308 Abb. 596 und Theater Sektor VIII unten S. 867 Abb. 1536 3 Rand- und Wandfragmente von insgesamt 21 Scherben. Weitere Fragmente dieser Schüssel s. Fundevidenz PQ A1–A8 unten S. 451; PQ B1–B8 unten S. 468; PQ C4–C5 unten S. 568 Abb. 1070; PQ F4–F6 unten S. 764 Abb. 1368a–b und Theater Sektor VIII unten S. 867 Abb. 1535

158

Funktion TS-Schüssel (TS 76). Form Drag. 37. Mittelgallien (Lezoux), Werkstatt des CRICIRO

Datierung 3. Viertel 2. Jh. n. Chr.

Literatur Ďurianová 2010, 55–57 und 105 (N 21)

TS-Schüssel (TS 16). Form Drag. 37. Rheinzabern, Werkstatt des REGINVS I.

Mitte 2. Jh. n. Chr.

Ďurianová 2010, 65–67 und 115 (N 59)

TS-Schüssel (TS 15). Form Drag. 37. Rheinzabern, Werkstatt des AVGVSTINVS

Spätes 2.–3. Jh. n. Chr.

Ďurianová 2010, 62–72 und 122–123 (N 103)

Abb. 265

266a– b

4.5. Fundevidenz der Grabungsflächen zwischen Priesterhaus A und Tempel II Fundort Schnitt VIII//72, lfm. 22.80–26.5; bis -0,90 m OK

Fundnr. 72/172

Objekt Anpassende Randfragmente

Schnitt IX/72 Westabschnitt in dichter Humusüberlagerung

72/4

Schnitt IX/72 Westteil zwischen Schnitt I/71 und VIII/72 bis -0.50 m OK bei Tempel III Schnitt IX/72 zwischen Schnitt I/71 und VIII/72 bis -0.50 m OK bei Tempel III Fläche zwischen. Schnitt VIII/72 und IX/72 südöstlich Priesterhaus A im Waldhumus

72/1

1 Wandfragment von insgesamt 37 Scherben. Weitere Fragmente dieser Schüssel s. Fundevidenz PQ A1–A8 unten S. 439 Abb. 842 und PQ C1–C8 unten S. 546 1 Rand- bzw. Wandfragment

Fläche zwischen Schnitt VIII/72 und IX/72 südöstlich Priesterhaus A im Waldhumus

Funktion Gelbtonige Schale. Lokale Werkstätte TS-Schüssel (TS 20). Form Drag. 37. Westerndorf, Werkstattkreis des COMITIALIS

Datierung –

Literatur Unpubliziert

1. Drittel 3. Jh. n. Chr.

Ďurianová 2010, 79–81 und 148 (N 225) Tab. XX

TS-Becher (TS 157). Form Drag. 54. Rheinzabern

150–230 n. Chr.

Vgl. Ďurianová 2010, 136–138 (N 203–N 219)

268

269

72/2

1 Rand- bzw. Wandfragment

TS-Teller (TS 187). Form Drag. 32. Rheinzabern

Spätes 2.–3. Jh. n. Chr.

Vgl. Ďurianová 2010, 130–134 (N 161–N 189)

78/611

1 Randfragment von insgesamt 13 Scherben. Weitere Fragmente dieser Schüssel s. Fundevidenz PQ A1–A8 unten S. 424; PQ B1–B8 unten S. 505 Abb. 957; C1– C8 unten S. 547 1 Bodenfragment

TS-Schüssel (TS 29). Form Drag. 37; Rheinzabern, Werkstatt des CERIALIS VI

170–245 n. Chr.

Ďurianová 2010, 70–73 und 120–121 (N 91)

TS-Teller (TS 226). Form Drag. 18/31. Rheinzabern

90–200 n. Chr.

Vgl. Ďurianová 2010, 126–130 (N 127–N 156)

78/612

159

149 Abb. 267

270

150

4.5. Fundevidenz der Grabungsflächen zwischen Priesterhaus A und Tempel II

a

b 257a–b: Fundnr. 71/358 und 79/166 von Schüssel TS 31

258: Fundnr. 72/491 von Schüssel TS 84

a

b

259a–b: Fundnr. 71/255, 280 von Schüssel TS 232

a

b

c

260a–c: Fundnr. 71/192, 72/356, 180, 209 von Schüssel TS 233

4.5. Fundevidenz der Grabungsflächen zwischen Priesterhaus A und Tempel II

261: Fundnr. 71/357-0/2

262: Fundnr. 71/357-0/2

263: Fundnr. 72/83, 155, 179, 411 von Teller TS 10

151

152

4.5. Fundevidenz der Grabungsflächen zwischen Priesterhaus A und Tempel II

264: Fundnr. 72/74 + 208 von Schüssel TS 231

265: Fundnr. 72/159 von Schüssel TS 76

a

b 266a–b: Fundnr. 73/778, 896 von Schüssel TS 15

267: Fundnr. 72/172

268: Fundnr. 72/1 von Becher TS 157

269: Fundnr. 72/2 von Teller TS 187

4.5. Fundevidenz der Grabungsflächen zwischen Priesterhaus A und Tempel II

153

270: Fundnr. 78/612 von Teller TS 226

Der in diesem Kapitel präsentierte Fundstoff und jener, der auf dem Gelände westlich des Tempels I und im Umkreis der Monumente E, F, G und G1 geborgen wurde (s. unten S. 156 und S. 230), unterscheidet sich von allen anderen Grabungsflächen vor allem durch zwei Fundgruppen: 1) Objekte, welche werktechnisch und inhaltlich rundplastischen Statuen eines thronenden Jupiter und/oder eines Kaisers zuzuordnen sind, 2) Fragmente von korinthischen Kapitellen und Säulenschäften. Jupiterstatuen Von der erstgenannten Gruppe sind fast ausschließlich Extremitäten (Arme, Hände, Beine) und Köpfe gefunden worden, die entweder abgeschlagen oder abgemeißelt wurden. Die kompakten Teile des Körpers vom Hals bis zur Hüfte fehlten mit Ausnahme der auf einem Klappstuhl thronenden Kaiserstatue(?). Diese blockhaften Statuenpartien konnten nach entsprechender Zurichtung leicht als Bauquader verwendet werden. Die jeweilige Vorgangsweise können wir am Erhaltungszustand des Oberkörpers der Kaiserstatue(?) gut nachvollziehen, an deren Vorderseite die anatomischen Merkmale mit Steinwerkzeugen gleichsam abgehobelt wurden. Trotz der bruchstückhaften Erhaltung hat Gabrielle Kremers Untersuchung der rundplastischen Skulpturenfunde den Nachweis einer ganzen Reihe thronender Jupiterstatuen ergeben151. Fragt man nach ihrer Funktion, so lassen sie sich mit Ausnahme einer Marmorstatue des thronenden Jupiter152 mit der zweiten dominierenden Fundgruppe dieses Grabungsabschnitts verbinden, die von Säulen mit korinthischen Kapitellen stammen und zu einer Serie von Säulenmonumenten gehörten153.

Kremer 2004 Nr. 1, 3–4, 7–10. Kremer 2004, 45–51 Nr. 1. 153 Vgl. z. B. Thür 1987, 102. 151 152

154

4.5. Fundevidenz der Grabungsflächen zwischen Priesterhaus A und Tempel II

Freistehende Säulen Die bisher unternommenen Analysen und Studien der Architekturfunde des Pfaffenberges haben die Existenz von Säulenmonumenten deutlich erkennen lassen. So unterscheidet Hilke Thür zwischen Säulen, die im Verband mit den Tempelbauten errichtet wurden, und freistehenden Säulen154. Als Bekrönung derselben waren sowohl korinthische Normalkapitelle mit ausgearbeiteten Akanthusblättern als auch Vollblattkapitelle in Gebrauch. Außer den Säulen mit korinthischer Ordnung konnten solche mit tuskanischen Kapitellen155, Pfeilerbekrönungen und Pilasterkapitelle nachgewiesen werden. Die seiner Zeit bekannten Bruchstücke korinthischer Kapitelle hat Thür sieben Exemplaren zugeordnet: Kapitell A–G156. Der Fundbestand ist jedoch, wie schon die hier getroffene Auswahl zeigt, wesentlich umfangreicher und konnte mittlerweile im Rahmen weiterer Analysen des Fundmaterials um ein Vielfaches erweitert werden. Die zumeist über dem Zerstörungshorizont geborgenen Kapitellfragmente lassen sich nun in 15 Gruppen einteilen, deren Großteil typologisch den korinthischen Kapitellen angehört (Kapitellgruppe A–J). Die Zahl der in jeder Gruppe vertretenen Einzelstücke ist verschieden. Die Kriterien bei der Beurteilung der Werkstücke beruhen nicht so sehr auf Merkmalen der Steinqualität, da fast alle Stücke aus hellgrauem, fein- bis mittelkörnigem Leithakalksandstein hergestellt wurden. Die Unterscheidungsmerkmale treten vielmehr bei Überprüfung der Bearbeitungsdetails hervor, d. h. an Rillen, Löchern und Flächen des Blattapparates157. Auf den ersten Blick hat es den Anschein, dass viele der Kapitellfragmente von ein- und demselben Exemplar herrühren, zumal da der Werkstoff (Leithakalksandstein) gleich ist und die Darstellungsweise der Blätter und Voluten große Ähnlichkeiten aufweisen. Dazu wird die Aussagekraft durch den fragmentarischen Erhaltungszustand und den Umstand gemindert, dass die bearbeiteten Oberflächen der Werkstücke häufig Beschädigungen durch Schlagspuren aufweisen. Doch trotz dieser Einschränkungen war es bei sorgfältiger Analyse möglich, handwerkliche Unterschiede festzustellen. So lässt sich aus insgesamt 62 Fragmenten des von Hilke Thür unter „Kapitell A“ geführten Exemplars158 die Kapitellgruppe A mit acht Einzelstücken von korinthischen Normalkapitellen mit differenziert ausgearbeiteten Akanthusblättern rekonstruieren: Kapitell AA bis AH. Sieben dieser Kapitelle (AA, AB, AC, AD, AE, AF, AH)159 hatten einen Durchmesser am Fuß des Kapitells von 55–65 cm. Kapitell AG zeigt im Vergleich mit anderen Exemplaren unterschiedliche Merkmale, vor allem in der Zeichnung der Blätter und in den Dimensionen, denn der Kapitellfuß beträgt hier nur 48 cm. 72 Werkstücke des von Thür „Kapitell B“ genannten Exemplars ergeben neun Einzelstücke von korinthischen Normalkapitellen mit Detailbearbeitung des Apparates: Kapitell BA bis BI160. An den Kapitellen BA und BB lassen sich z. B. gut ausgearbeitete Kanten und organisch gewölbte Flächen beobachten, doch verlaufen die Kanten bei Exemplar BB weniger gerade und zeigen Spuren von Meißelhieben. Kapitell BE hat weniger scharf formulierte Kanten als die Exemplare BA oder BD. Und bei Kapitell BF sind Rillen, Kanten und Flächen unpräzise gemeißelt und die dekorativen Elemente nicht deutlich erkennbar. Wichtigstes Unterscheidungsmerkmal der Werkstücke ist jedoch die Qualität der dekorativen Elemente und eine detaillierte Formanalyse ergab folgende Anhaltspunkte für eine Zugehörigkeit der Fragmente zu Kapitellgruppe B: Bei Kapitell BA sind die Hochblätter wesentlich flacher als bei Kapitell BB. Das Ende des Hochblattes ist bei Exemplar BA 4,5 bis 5 cm breit, bei Kapitell BB jedoch nur 4 cm, bei BC 3,5 bis 4,5 cm und bei BD 6 cm. Die Blätter von Kapitell BB sind zudem stärker ausgehöhlt. Die Breite des unteren Teiles des Blattüberfalls beträgt bei Kapitell BA 5 cm, bei BB dagegen 13 cm, bei Exemplar BC liegt sie bei 8 cm, bei Kapitell BD hat sie 10 cm und bei BE 9 cm. Die Analyse der Bearbeitungsdetails führte schließlich zur werktechnischen Unterscheidung und bestätigte die bereits von Hilke 156 157 158 159 160 154 155

Thür 1979, 116–119. Vgl. dazu Thür 1987, 110–117 Abb. 40–42. Thür 1979. Piras 2014. Thür 1979, 6–29, 166–182 Taf. 3–23 und Taf. I–II. Piras 2014, 82–83 Taf. XXXV. Piras 2014, 83–84.

4.5. Fundevidenz der Grabungsflächen zwischen Priesterhaus A und Tempel II

155

Thür vertretene Annahme, dass die Zahl der freistehenden Säulen auf der Anhöhe des Pfaffenberges größer gewesen sein muss als ursprünglich angenommen161. „Kapitell E“162 wurde auf dem nachantiken Horizont (Höhe +313.523 m ü. A.) in sekundärer Verwendung gefunden. Es stand mit der Deckplatte nach unten in einer durchschnittlich 0.20 m dicken Splittschicht, welche als Zerstörungshorizont erkannt und auf dem gesamten Gelände des Tempelbezirks außer dem Amphitheater beobachtet wurde. Da dieses Kapitell nicht wie alle anderen seiner Dekorteile entledigt und zu einem Bauquader umgearbeitet worden war, musste es eine neue Funktion erhalten haben. Dabei bildete die Abakusplatte eine stabile Standfläche und konnte der Kapitellfuß als Sitz- und/oder Ablagefläche neben den Feuergruben benützt werden. Zusammen mit diesem Stück wurden noch 23 weitere Kapitellfragmente geborgen, darunter jene drei Fragmente, die abgebrochen waren und inzwischen mit den Bruchstellen des Kapitellfundes wieder verklebt sind163. 20 Fragmente gehören jedoch zu einem anderen Kapitell einer sehr ähnlichen Form, so dass nunmehr in der Kapitellgruppe E die beiden Exemplare EA und EB zu unterscheiden sind164. Die von Thür dem Kapitellfund zugewiesenen Fragmente E 6–8 müssen von der Variante EA getrennt werden165. Die Differenzierung der Kapitellgruppe E findet in den beiden aus dem Grabungsbefund erschlossenen Fundamenten G2 und G3 eine Erklärung, sind doch diese beiden Fundamente wohl als die Standorte jener Säulenmonumente anzusehen, welchen die beiden Kapitelle EA und EB angehörten. Kapitell EA (= Thür „Kapitell E“) war demnach nicht Teil des auf Fundament G1 errichteten Denkmals. Von den insgesamt etwa 300 geborgenen Säulenfragmenten stammt eine größere Zahl ebenfalls von dem hier besprochenen Grabungsfeld südlich des Priesterhauses A. Ihr Erhaltungszustand entspricht jenem der Kapitellfunde, d. h. in den meisten Fällen waren nur mehr kleinteilig gebrochene Oberflächenstücke mit der Säulenrundung vorhanden, die vom Steinkern abgeschlagen wurden. Unter den Säulenfunden befindet sich ein Fragment, aus dem unter Anwendung der Segmentformel ein Durchmesser von mehr als 0.93 m ermittelt werden konnte. Auch dieser Fundstoff bestätigte das von den Rundskulpturen und Kapitellen gewonnene Bild einer unerwartet großen Zahl von Säulenmonumenten (s. unten S. 911). Altäre und Inschriftfunde Der Anteil an Inschriftfunden war in diesem Geländeabschnitt verglichen mit jenen anderer Grabungsfelder gering und bestand in der Hauptsache aus Altären für Jupiter Optimus Maximus. Innerhalb dieser Fundgruppe verdienen es die Fragmente eines von Ioan Piso in die Zeit der Tetrarchie datierten Altares (s. oben S. 129 Abb. 195) hervorgehoben zu werden, da hier einmal mehr ein Zeugnis für die dynamische Erneuerung des Jupiterkultes unter Diokletian an der Wende vom 3. zum 4. Jahrhundert hervortritt. Auch der kleine Altar Piso 2003 Nr. 266 (s. oben S. 129 Abb. 192) wird diesem Zeithorizont zuzuordnen sein.

163 164 165 161 162

Vgl. Thür 1979, 118–119 Taf. 90; Thür 1987, 102–110. Thür 1979, 70–89, 197–199 Taf. 49–52 und VIII–IX. Es sind dies die Fragmente A 219/74 und A 221–222/74. Piras 2014, 86 Taf. XLI. Thür 1979, 198–199 Taf. 52.

156

5. ‚Kaisermonument‘ E

5. ‚Kaisermonument‘ E und Fundamente K, K1 und K2 Planbeilagen 1–2; Taf. IX–XIII und XXV; Abb. 271–374 Literatur: Tagebuch 11.06.–25.06.1970; 29.05.–28.06.1973; 13.05.–29.05.1974; Fundjournale und -karteien 1970, 1973–1974. Groller 1899, 58–61 Taf. VIII–XI = Groller 1900, 72–75 Taf. VIII–XI; Bormann 1899, 100 Fig. 9. 105–106 = Bormann 1900, 122 Fig. 14. 127–128; Jobst 1970, 20; Jobst 1968–1971a, 35; Jobst 1968–1971b, 257; Jobst 1973, 28–29; Jobst 1976a, 28–30; Jobst 1976b, 37–38 Abb. 4. 47–49 Abb. 9; Jobst 1977a, 719; Jobst 1978a, 23–25 Abb. 8b–11; Jobst 1983c, 189–190; Jobst 1984b, 5–8 Abb. 3; Jobst – Thür 1986, 56–59 Abb. 32; Thür 2000, 321 Abb. S. 316; Jobst – Kremer – Piso 2002, 84 Abb. S. 82; Piso 2003, 11; Kremer 2004, 24–25 und 94–95; Jobst 2006, 62–65;

5.1. Lage und Forschungsgeschichte

Theater

271: Pfaffenberg 1974. Grabungsfeld im Bereich von Monument E und der Basen K–K2. Ansicht von Süden.

An der Nordwestflanke des Pfaffenbergplateaus, dort, wo sich dieses leicht zur talwärts gelegenen Siedlung neigt, stand etwa 5 m südwestlich des Tempels I und 10–15 m nordwestlich des Tempels III ein oblonges Fundament, welches zusammen mit den östlich folgenden Monumenten F, G, G1–G3 (s. unten S. 199) eine auffallend geschlossene Reihe von Bauten bildete. Dieses Bauwerk war ebenfalls schon von Max Groller aufgedeckt und von diesem als „Tempel“ interpretiert worden. Wir wiederholen zunächst die Beschreibung und Deutung seines Grabungsbefundes166, um die Unterschiede zu den Ergebnissen der neuen Grabungen deutlicher aufzeigen zu können (Abb. 272–273):

166

Groller 1899, 58–61 Taf. VIII–XI = Groller 1900, 72–75 Taf. VIII–XI.

5.1. Lage und Forschungsgeschichte

272: Monument E nach Groller 1899 Taf. VIII = Groller 1900 Taf. VIII

273: Pfaffenberg 1973. Ausgrabung Monument E von Westen

157

158

5.1. Lage und Forschungsgeschichte

„[58 = 72] E. Tempel. Das allein noch vorhandene Fundament setzt sich aus drei aneinanderschließenden Vierecken (I, II und III) zusammen, von denen das mittlere, dessen Länge (Tiefe) beiläufig doppelt so groß ist als seine Breite, die beiden andern weitaus an Größe übertrifft. Im Raume I besteht das Fundament aus Bruchsteinmauerwerk; in der kurzen Seite ist die betonnierte Unterlage der Thürschwelle noch vorhanden; hier war also der Eingang in das Gebäude. Den Räumen II und III dient als gemeinsame Grundlage des Aufgehenden eine Platte, die aus [59 = 73] einer starken Betondecke auf einer Rollschichte von Bruchsteinen besteht. Der Querschnitt dieses Fundamentes gleicht völlig dem des Gebäudes C. In der an den Raum I anschließenden Hälfte des Raumes II ist das Betonfundament außen in der Breite von 0.80 m abgestuft, woraus sich die Dicke der Hauptmauern ergibt. Demnach lag hier die Lagerfläche der Außenmauern tiefer als in der an III anstoßenden Hälfte des Raumes II, eine Anordnung, die durch die Neigung des Terrains in der Richtung von III gegen I bedingt ist. Aus dem Raume I führten einige, wahrscheinlich drei Stufen in den Raum II. Auch quer durch die Mitte des Raumes II scheint eine 2-3 cm hohe Stufe gelegen zu haben, endlich liegt die Bodenfläche des Raumes III um 22 cm höher als der rückwärtige Theil des Raumes II. Dieses Ansteigen der Räume bekräftigt die früher angegebene Lage des Einganges. Weitere Anhaltspunkte für die bauliche Anordnung gibt die Oberfläche der Betonnierung im Raume II. Knapp am Rande der aus I nach II führenden Treppe liegt ein scharf begrenztes, 3 cm über die Bodenfläche emporstehendes Viereck, das einen steinernen Gegenstand getragen haben mag. Ähnliche Erhöhungen des Betonkörpers liegen gegen die Mitte des Raumes II zu. Sie gehen in gleicher Richtung von den Außenmauern nach innen und lassen einen thürbreiten Raum offen; die gleiche Erhöhung zeigt sich als geschlossenes Viereck in der weiteren Tiefe als Andeutung der Außenwände. In diesem Vierecke, nahe an der zum Raume III emporführenden Stufe stand in situ die auf Taf. XI unter n. 51 dargestellte Ara. In der Umgebung des Punktes, welcher im Detailplan durch die Nivellementscote 319.46 bezeichnet ist, lag eine Anhäufung von Bruchsteinen ohne Verband, die in der Höhe von einem halben Meter eine unregelmäßige Fläche von beiläufig 2 x 2 m bedeckte. Als dieser Bruchsteinhaufen abgeräumt war, zeigte sich die Betondecke völlig zerschmettert und in eine lockere Kies- und Mörtelschichte aufgelöst, viele Kiesel scharfkantig zerbrochen. Diese Bruchsteinmasse muss also mit großer Vehemenz auf den Betonboden niedergestürzt sein, was nur durch den plötzlichen Zusammenbruch eines aus Bruchsteinen hergestellten Gewölbes erklärt werden kann. [60 = 74] Über die Höhe des Gebäudes geben die Säulenbruchstücke annähernd Aufschluss. Der Modulus der Säulen wurde ziemlich sicher mit 0.50 m ermittelt, die Schäfte dürften hiernach rund 4.50 m hoch gewesen sein; rechnet man die übrigen Bestandtheile und das Gebälk zu, so mag die Mauerhöhe 6 m betragen haben. Die Art der Bedachung wurde früher angedeutet; Reste von Dachziegeln oder -schiefer fanden sich nicht. Überaus reich muss die äußere Ausschmückung gewesen sein; ein bestimmter Baustil lässt sich nicht feststellen. Neben Motiven, die dem jonischen Stil entsprechen, kommen solche vor, die geradezu an barocke Formen erinnern, wie z. B. das Schaftbruchstück Taf. X 26 und der achteckige Säulenfuß Taf. XI 49, Tändeleien, wie das Nest mit Eiern Taf. X 28 u. s. w. Die Einordnung der Säulen in den Bau muss unentschieden bleiben; es ist nicht einmal sicher, ob sie freistehende oder Halbsäulen waren. Doch darf hinsichtlich der drei Räume Folgendes angenommen werden. Die Seitenwände des Raumes I sind Anten einer Vorhalle; auf den anschließenden kurzen Flügeln gegen die Schwelle zu kann beiderseits der Thüre je eine Säule gestanden haben. Der Raum II gibt sich als Cella zu erkennen, die in allerdings eigenthümlicher Weise in der Mitte durch zwei kurze Vorsprünge, auf denen möglicherweise Figuren standen, getheilt war. Der Raum III erscheint als getrennte selbständige Hinterhalle (Opisthodoma). Hiernach ergibt sich eine Tempelanlage der einfachen, älteren Form, die über die aus einer Cella bestehende nur wenig weiter entwickelt war. Eine äußere Säulenordnung war, wie geeignete Suchgräben nachwiesen, nicht vorhanden. Vor dem Eingange wurde ein kurzes Stück eines Kiesweges auf Steinpackung gefunden, welches die Verbindung zwischen dem Tempel und einem Vorplatze herstellte. Dieser Vorplatz bildet eine wenigstens 10 x 10 m haltende Fläche, in welcher der felsige Boden durch eine festgestampfte Schichte desselben gelblich-weißen, mergeligen Materials, das sich in der Cisterne vorfand, an einer Stelle über 1 m dick, abgeglichen war. Dieses Material war nach dem Ergebnis einer von Hofrath Toula gütigst vorgenommenen Untersuchung ein künstlich hergestelltes. Innerhalb dieses Vorplatzes lagen [61 = 75] einige Naturplatten von Kalkstein, die dem Brandopferaltar als Grundlage gedient haben mögen. In welchem Zusammenhange dieser Vorplatz mit weiteren Gliedern des ganzen Tempelbezirkes gestanden hat, wird noch zu erörtern sein. Von den im Innern des Tempels gehobenen Kleinfunden verdient ein Glasstück besondere Erwähnung. Es stellt ein Randstück eines geradrandigen Bechers aus weißem, durchsichtigem Glase vor, in das ein Fisch, der größte Theil eines T und vor diesem die Rundung eines weiteren Buchstaben eingraviert sind. Unter der Lupe betrachtet, stellt sich die Zeichnung als Aneinanderfügung unregelmäßig runder, spiegelnder Grübchen dar, die mitunter ährenförmig angeordnet sind. Herr Professor H. Macht der Kunstgewerbeschule des Österreichischen Museums in Wien hat in dankenswerter Bereitwilligkeit das Stück untersucht und festgestellt, dass die Zeichnung mit einem harten Körper, wahrscheinlich einer Diamantspitze eingeritzt ist, und die Bildung der Grübchen auf Corrosion zurückzuführen ist. Ganz ähnlich gezeichnete Glasstücke fanden sich auch auf der Saalburg und im Castell Osterburken; vgl. die Abbildungen aller drei Stücke auf Taf. IX n. 30. 31 und 32. Die Übereinstimmung in der Wiedergabe des Fischmaules in den beiden Stücken Pfaffenberg und Saalburg macht es wahrscheinlich, dass sie von derselben Hand herrühren. Die Buchstaben der Stücke Pfaffenberg und Osterburken scheinen den Namen BLASTVS (CIL XV 6990) zu ergeben, denselben Namen trug wohl auch das Stück von der Saalburg.“

5.1. Lage und Forschungsgeschichte

159

Wie wir sehen, entwickelte Groller bei der Auslegung des Grabungsbefundes in sehr phantasievoller Weise das Bild eines Tempels mit Pronaos, Cella und Opisthodom. In den drei voneinander abgesetzten Abschnitten der Ruine E1–E3 glaubte er eine Vorhalle mit Anten und Säulenstellung (E1), eine Cella mit Figurenausstattung (E2) und ein Opisthodom (E3) zu erkennen. Da keine Hinweise auf eine Peristasis gefunden wurden, charakterisierte er den Bau etwas eigenwillig als „Tempelanlage der einfachen, älteren Form“. Aufgrund der geborgenen Architekturwerkstücke, vor allem der Säulenfragmente kam er auf eine Gebäudehöhe von 6 m. Reste einer Dachkonstruktion (Gebälk, Gesimse, Dachziegel) kamen nicht zum Vorschein. Eugen Bormann folgte der Interpretation Grollers und sah in diesem Bau ebenfalls einen Tempel, ließ aber seine Bestimmung offen. Er datierte das Gebäude in flavische Zeit (Vespasian) und kam auf Grund der epigraphischen Evidenz zur Schlussfolgerung, dass auf dem Pfaffenberg in trajanischer Zeit oder kurz darauf ein römisches Heiligtum eingerichtet war. Den in unmittelbarer Nähe gefundenen Porträtkopf des Kaisers Marc Aurel bringt er mit dem Bau in Zusammenhang167. Bormanns Stellungnahme lautet wie folgt: [100 = 122] Mit Wahrscheinlichkeit kann aus der Fundstelle die Zugehörigkeit zu dem Tempelgebäude E oder zu dem sich an dasselbe anschließenden Fundament F erschlossen werden für das im letzten (III.) Raum des Tempels gefundene, hier in Abbildung folgende Bruchstück, das anscheinend von einem Bauglied herrührt. Es besteht aus Sandstein, größte Breite 0.44 m, größte Höhe 0.26 m, Dicke mindestens 0.095 m. Erhalten sind unterhalb einer einfachen Leiste Reste von vier Buchstaben der ersten Zeile, die ursprünglich mindestens 11 cm hoch waren. Sicher sind die Buchstaben TR, vorher scheint die Spitze eines Punktes erhalten, davor stand IL, wie der Raum andeutet, oder allenfalls II. Nach TR kann kaum ein I gestanden haben, da in diesem Fall wohl von der Spitze des Buchstaben noch etwas zu sehen wäre, dagegen scheint A möglich. Sicher scheint die Ergänzung f]il(ius), und da bei der verhältnismäßigen Stattlichkeit der Inschrift man die Erwähnung eines Kaisers erwartet, ist es einigermaßen wahrscheinlich, dass das TR der Anfang von Traianus war und entweder [101 = 123] imp. Caesar divi Nervae f]il(ius) Tr[aianus Aug. oder imp. Caesar divi Traiani Parthici f]il(ius) Tr[aianus Hadrianus Aug. zu ergänzen ist. Allerdings weichen beide Formen des Kaisernamens von der gewöhnlichen ab, doch kommen sie vereinzelt vor, so CIL III 309 (Trajan) und 13463 (Hadrian). [105 = 127] Den kleineren Tempel (E) zu benennen, scheint es bisher an hinreichenden Anhaltspunkten zu fehlen. Es stammt wohl daher der in der Entfernung von ein Paar Schritten von der Mitte nach Westen gefundene Kopf aus Sandstein, der einst in dem vollen Haar einen [106 = 128] Lorbeerkranz (?) aus Bronze trug und dessen individuelle Züge an ein Porträt, doch wohl eines Kaisers, denken lassen. - Räthselhaft ist auch ein anderer in der Nähe gefundener statuarischer Rest, bestehend aus einer bis zum Schenkelansatz erhaltenen nackten männlichen Figur, die an eine Säule oder einen Stamm gelehnt und deren linker Arm gesenkt ist, während die rechte Hand unter dem etwas aufwärts gerichteten Kopf liegt. Auf einen Bau bezieht sich die Inschrift, deren Bruchstück in dem dritten Raum des kleinen Tempels E gefunden wurde und die, wie oben dargelegt ist, mit einiger Wahrscheinlichkeit unter Trajan (98–117) oder unter Hadrian (117–138) anzusetzen ist. Es ist zweifelhaft, ob sie zu dem Tempel oder zu der Anlage hinter ihm gehört, und wenn ersteres der Fall, ob die Erbauung des Tempels oder ein Zu-, beziehungsweise Umbau damit verewigt werden sollte. Indes ist die Anlage hinter dem Tempel, da sie auf ihn Rücksicht nimmt, sicher nicht älter, und es ergibt sich für den Tempel durch die Inschrift, wenn sie richtig ergänzt ist, ein terminus ante quem: er muss unter oder vor Trajan oder Hadrian erbaut sein. Das ist eine Bestätigung für Grollers Folgerung aus der Mauertechnik (Sp. 58): diese sei im Tempel und im Lager so ähnlich, dass der Bau des Tempels in derselben Zeit wie der des Lagers anzusetzen sei, also in der Zeit Vespasians. Jedesfalls zeigt die oben besprochene Inschrift des Veteranen der 15. Legion, da diese in der letzten Zeit Trajans Carnuntum verließ und nicht wieder zurückkehrte, dass in der trajanischen Zeit, spätestens kurz darauf, bereits ein römisches Heiligthum auf dem Pfaffenberge bestand.

Bormann 1899, 100 Fig. 9. 105–106 = Bormann 1900, 122 Fig. 14. 127–128; zur Identifizierung des Kopfes als Porträt des Kaisers Marc Aurel vgl. Jobst 1977a, 703–705. 719 Taf. II 5; Kremer 2004, 24–25 Abb. 14.

167

160

5.2. Ausgrabungen 1970 und 1973–1974

5.2. Ausgrabungen 1970 und 1973–1974

Haus A G

N 274: Pfaffenberg 1973. Ausgrabung am Monument E. Ansicht von Westen

Das langrechteckige Fundament haben wir in den Vorberichten und Vorstudien als Sockelbau bezeichnet, da der stufenförmig gegliederte Baukomplex die Form einer Art Plattform hatte168. Die Anlage war westöstlich orientiert und auf den leicht nach Westen geneigten Felshang gebaut. Sie setzte sich, wie schon Groller beobachtete, aus drei voneinander deutlich abgesetzten Abschnitten unterschiedlicher Bautechnik, Form und Größe zusammen, welchen wir in der Reihenfolge von West nach Ost die Bezeichnung E1–E3 gaben. Die Achse des Bauwerks verlief parallel zu jener der Tempel II und III und stand im rechten Winkel auf die Achse des Tempels I169. Die Gesamtlänge mit allen drei Bauwerksteilen betrug 15.75 m, die maximale Breite 5.20 m. An den Abschnitten E2 und E3 fiel die qualitativ hochwertige Gussmörteltechnik auf, die in Verbindung mit kleinteilig gebrochenem lokalen Steinsplitt einen extrem widerstandsfähigen, harten Unterbau ergab. Diese Baumerkmale haben Groller wahrscheinlich veranlasst, hier an ein Tempelfundament zu denken.

168 169

Jobst 1973, 28; Jobst 1976b, 48; Jobst – Thür 1986, 58. Vgl. dazu Jobst – Piras 2015, 89 Taf. XV fig. 9 und unten S. 276 Abb. 538.

161

5.2.1. Fundament E1

5.2.1. Fundament E1

Taf. IX–XI und Abb. 274–275

An der Westseite, dem zentral gesetzten Mittelteil vorgelagert, befand sich ein U-förmig konstruierter Anbau (E1), der sich mit der Westkante des mittleren Abschnitts E2 verband. Dieser Teil bestand aus einem geschlossenen, in Bruchsteintechnik errichteten Mauerkranz von 0.70–0.75 m Dicke, der einen Raum von 2.55 x 1.90 m umgab. Die Oberkante lag bei +312.286 m ü. A. Dieses Mauerwerk hatte das Aussehen eines kompakten Fundaments, welches aufgrund fehlender Mörtelund Bruchsteinspuren keine aufgehenden Wände getragen zu haben schien. Nord- und Südmauer setzten mit deutlich sichtbarer Fuge an den Mittelblock E2 an. Es war evident, dass der Bauteil E1 an den Gussmörtelblock E2 angebaut war. Der Innenraum war durch ältere Grabungsaktionen so stark gestört, dass die Ausstattung nicht mehr zu erkennen war. Den Bodenhorizont des Raumes bildete der anstehende Felsboden. Ob dieser mit Kalksand abgeglichen war, wie des Öfteren an anderen Bauten zu beobachten war, und ob ein Estrich existierte, ließ sich nicht mehr feststellen. Der Raum war mit rund 4.40 m² sehr klein, bildete ein verhältnismäßig regelmäßiges Rechteck und hatte folgende Abmessungen: 1.71 m an der Ost-, 1.83 m an der West-, 2.42 m an der Süd- und 2.46 m an der Nordseite. Anzeichen einer Türschwelle, von welcher Groller spricht, waren ebenso wenig zu erkennen wie Hinweise auf einen vor der vermuteten Türe gelegenen Vorplatz. Das Mauerwerk bestand hauptsächlich aus unregelmäßig gebrochenen handgroßen, mit Gussmörtel vermischten Steinen, unter welchen sich neben dem harten Dolomit des Pfaffenberges auch weicherer Kalksandstein befand. Von letzterem trugen manche Mauersteine Spuren einer Oberflächenbearbeitung, d. h. es konnten Spolien älterer Monumente gewesen sein. Die Mauern zeigten innen keine scharfen Kanten, sondern verliefen unregelmäßig. Da Anzeichen einer aufgehenden Wand fehlten, kann angenommen werden, dass ursprünglich die gesamte Fläche geschlossen war und so den Zugang zur Plattform E2 bildete.

a b 275a–b: Pfaffenberg 1973–1974. Fundament E1. Ansicht von Nordosten und von Westen

5.2.2. Fundament E2

Taf. IX–XI und Abb. 274, 276–281

276: Pfaffenberg 1973. Fundament E2. Ansicht von Südosten

162

5.2.2. Fundament E2

Ein massiver, in Gussmörteltechnik hergestellter Sockel (E2) bildete den Mittelteil dieses Bauwerks. Die Maße der langrechteckigen Plattform betrugen 9.31 x 5.20 m. Der Gussmörtel war mit vielen handgroßen, vom Pfaffenbergfels gebrochenen Dolomitsteinen vermengt und hatte sich so zu einer betonharten Fundamentmasse verfestigt. Der stufenförmig abgetreppte westliche Teil des Fundaments war aufgrund des abfallenden Geländes höher als der östliche. So war die Westkante an der Südseite 0.52 m hoch, an der Nordseite 0.80 m. Die im Gussmörtel noch deutlich erkennbaren umlaufenden Kantenlinien der Abtreppung sind vermutlich als Begrenzung einer Platten- oder Quadereinfassung anzusehen, mit welcher dieser Gussmörtelkernkern verkleidet war. Die Oberkante der Plattform war mit Kalkmörtel abgeglichen. Das von Groller erwähnte „3 cm über der Bodenfläche stehende Viereck“ am Westrand des Abschnitts E2 konnten wir nicht mehr verifizieren.

N 277–278: Pfaffenberg 1973. Fundament E2 Nordwestecke und Oberfläche der Westhälfte der Plattform

Die an der Südseite sichtbare Unterbrechung der Stufenform wurde bisher als 1.75 m breite Rampe angesehen, über die der Sockel betreten werden konnte170. Der Baubefund lässt jedoch nicht auf die Konstruktion einer Rampe schließen. Vielmehr setzte sich die östliche Hälfte des Fundamentes in der gleichen Breite fort wie der abgetreppte westliche Teil, hatte aber in diesem Abschnitt aufgrund der ausgeglichenen Beschaffenheit des Felsbodens eine geringere Höhe.

279–280: Pfaffenberg 1974. Fundament E2. Fundamentvorsprung (sogenannte Rampe) von Süden und Südosten

170

Vgl. Jobst 1973a, 28; Jobst 1976b, 48; Jobst 1978a, 24; Jobst – Thür 1986, 36 Abb. 14; Thür 2000 Abb. S. 316.

163

5.2.2. Fundament E2

Die östliche Hälfte des Sockels war also seichter und in der Erhaltung weniger kompakt als der Westteil. Auch das mit dem Gussmörtel vermischte Steinmaterial war von jenem der Westhälfte verschieden und setzte sich aus poröserem Kalksandsteinmaterial bzw. Muschelkalk zusammen. Unter den Bruchsteinen befanden sich auch hier Spolien. Eine quer über das Fundament verlaufende, schon von Groller beobachtete Trennlinie ließ darauf schließen, dass die Osthälfte in einem zweiten Arbeitsgang gesondert hergestellt worden war (Taf. IX). Die Südkante der östlichen Sockelhälfte war ausgerissen, die Fortsetzung des Fundamentrandes jedoch erkennbar. In der Mitte des östlichen Fundamentabschnittes konstatierten wir eine Störung der Sockelmasse in Form einer annähernd quadratischen Vertiefung von 1.60 m Seitenlänge. Diese Öffnung musste im Verlauf älterer Grabungsaktionen hervorgerufen worden sein. Sie gehörte nicht zum Originalbestand der Anlage und kann nicht, wie ich früher angenommen habe171, auf die Baugeschichte des Monumentes bezogen werden. An dieser Stelle konstatierte Groller eine Anhäufung von Bruchsteinen, die er auf den Einsturz „eines aus Bruchsteinen hergestellten Gewölbes“ zurückführte. Die erwähnte „Bruchsteinmasse“ deutet aber eher auf einen Abbruchakt als auf den natürlichen Verfall des Bauwerks hin.

N

281: Pfaffenberg 1973. Fundament E2 Osthälfte mit Schürfung der Grabung 1898

5.2.3. Fundament E3

Taf. IX–XI und Abb. 274, 282

Östlich der Plattform E2 erhob sich unmittelbar an deren Ostkante ein quadratisches Fundament, das ebenfalls auf den anstehenden Felsboden gesetzt worden war. Seine Oberkante (+313.032 m ü. A.) lag an der Westseite 0.48 m, an der Ostseite 0.40 m über dem Felsboden. Die Seitenlängen betrugen 2.98 m im Westen und Osten und 2.86 m im Süden und Norden. Das Fundament setzte sich aus durchwegs hartem Dolomitgestein des Pfaffenberges und hellbeigem, mit Schotter versetztem Gussmörtel zusammen und war in der gleichen Technik konstruiert wie der Mittelteil (E2) der Anlage. Obwohl Bauweise und verwendetes Baumaterial sehr ähnlich sind, waren zwischen Abschnitt E2 und E3 drei wesentliche Unterschiede zu beobachten: erstens lag der Horizont von E3 um 0.20–0.30 m höher als jener von E2, zweitens war das Fundament mit Fuge an E2 angesetzt und drittens war die westöstliche Achse gegenüber E1 und E2 nach Norden verschoben. Diese Abweichung der Achse nach Norden war auch gegenüber den östlich anschließenden Monumenten F, G und G1 zu beobachten. Es ist also anzunehmen, dass in diesen konstruktiven Abweichungen zwischen E2 und E3 eine zeitliche Abfolge zum Ausdruck kommt. 171

Jobst 1976b, 48.

164

5.2.3. Fundament E3

N

282: Pfaffenberg 1973. Fundament E3 von Nordwesten. Im Hintergrund ein Quaderblock von Monument F

5.3. Interpretation des Befundes

Taf. XII und Abb. 283–287

Zunächst ist festzuhalten, dass auch an dieser Bauruine metrologisch die Proportionen des römischen Fußmaßes beobachtet und ein entsprechendes Rasternetz rekonstruiert werden konnte. Es ist jedoch extrem schwierig, aus den spärlich erhaltenen Resten den ursprünglichen Aufbau der Anlage zu erschließen. Der kompakte Mittelteil E2 bildete einst wohl den zentralen Kern des Bauwerks, der im Westen und Osten durch je ein Bauelement erweitert war. Wenn man jedoch den teilweise aussagekräftigen Fundstoff dieses Grabungsfeldes heranzieht, scheint sich zumindest ansatzweise eine Vorstellung von der Funktion dieser Bauwerksgruppe zu ergeben.

E3 K1

K

E2

K2

E1

N

283: Monument E und Kultbasen K–K2 mit Rasternetz im römischen Fußmaß

5.3. Interpretation des Befundes

165

Zur Erklärung der Anlage sind seit ihrer Aufdeckung verschiedene Überlegungen vorgetragen worden. Unter diesen kann zunächst die Theorie Grollers, dass der Bau die Reste eines Tempels darstellte und mit dem Fundament des Tempels I verglichen werden könne, mit Sicherheit ausgeschlossen werden (s. oben S. 158). Zu dieser Schlussfolgerung haben uns sehr bald die neuen Grabungen auf dem Pfaffenberg geführt172, denn zum einen unterschied sich dieser Bau in Form, Struktur und der Wahl des Baustoffes wesentlich von den Tempelbauten I–III, zum anderen fehlten hier alle Merkmale, die uns zur Annahme eines weiteren Tempelfundaments hätten führen können. Die Fundamente E1–E3 ließen deutlich erkennen, dass sie nicht für die Konstruktion von Tempelmauerwerk geschaffen waren. Dagegen fiel am Monument E und in seiner näheren Umgebung ein besonders charakteristisches Befundmerkmal auf, nämlich das überaus dichte Auftreten von Architekturwerkteilen im Umfeld der Anlage, vor allem von Kapitell- und Säulenfragmenten sowie von Fragmenten monumentaler Inschriften, eine Fundsituation, die wir auch im Grabungsfeld südlich des Hauses der Kultvorsteher (Haus A) im Umkreis der Monumente G2 und G3 (s. oben S. 109, unten S. 259) beobachtet haben.

284: Monument E. Werkstücke von zerschlagenen monumentalen Inschriften (I 41/73)

Hilke Thür hat auf diese Gegebenheiten der Pfaffenberggrabung aufmerksam gemacht und mit Recht die Existenz von mindestens zwei Säulen und Kapitellen mit Abmessungen von mehr als 1 m Durchmesser postuliert173. Diese konnten jedenfalls nicht den Tempelbauten zugeordnet werden, sondern wurden „gemeinsam mit einer dritten, überzähligen Säule mit einem rekonstruierten Kopfkapitell“ richtig als freistehende Säulen identifiziert174. Von diesen habe ich eine wegen des bei Monument E gefundenen Porträtkopfes als Säulenmonument Marc Aurels interpretiert175. Zu diesem Denkmal haben wir mehrere Versionen von Rekonstruktionsvorschlägen ausgearbeitet, welche freilich noch einer gründlichen Überprüfung durch die Bauforschung bedürfen. Von entscheidender Wichtigkeit war die Erkenntnis, dass Monument E und die östlich folgende Fundamentgruppe F, G und G1–G3 „eine geschlossene Reihe von Sockeln solcher Säulen- bzw. Pfeileranatheme“ bildeten176. Fundament E2 könnte nun als Standort einer der Kaisersäulen gedient haben, eine Annahme, zu welcher auch die Verteilung der im Umkreis des Fundamentes geborgenen Basis-, Säulen- und Jobst 1968–1971a, 35; Jobst 1973a, 28; Jobst 1976b, 47–48. Vgl. Thür 1979, 118–119; Jobst – Thür 1986, 56–58. 174 Thür 1979, 118–119; Jobst 1986, 331–333; Jobst – Thür 1986, 58. 175 Jobst 1978, 24 und Abb. 9; Jobst 1984, 5–8 Abb. 3; zustimmend Knibbe 1982, 6–8 und Knibbe 1983, 133–140. 176 Jobst – Thür 1986, 35. 172 173

166

5.3. Interpretation des Befundes

Kapitellfragmente Anlass gab (s. Fundevidenz unten S. 185). Die Mark Aurel-Säule des Pfaffenberges beanspruchte wahrscheinlich die östliche Hälfte von E2. Der westliche Fundamentabschnitt könnte der Standort eines Kaiseraltares gewesen sein, wie er ebenfalls aus den zahlreich geborgenen Werkstücken zu erschließen ist. Die zweite Säule stand auf dem östlichen, erst später gesetzten, ebenfalls in Gusstechnik hergestellten Fundamentsockel E3. Der von Hilke Thür nach einem Vorschlag Ioan Pisos vorgelegte Rekonstruktionsentwurf mag im Ansatz richtig sein, bedarf aber ebenso noch vertiefter Werkstückanalysen wie die mit Jupiterstatuen ausgestatteten Votivsäulen, von welchen einige soweit zusammengesetzt wurden, dass Wiederherstellungsversuche unternommen werden konnten, wenngleich über die genaue Zuweisung der Götter- und Kaiserbilder zu den einzelnen Standorten noch geforscht werden muss. Auch die Orientierung der Kaiser- und Jupiterbilder muss in diesem Zusammenhang noch geklärt werden. Wir gehen davon aus, dass sie nach Süden auf das Theater hin orientiert waren. Damit folgen sie der Orientierung der vor Tempel I errichteten Monumente. Wenn auf der Plattform E2 ein großer Altar und dahinter ein Säulenanathem mit der Statue des Marc Aurel angenommen wird, erscheint auch eine Ausrichtung nach Westen auf die Militärstadt möglich. Der Kaiser fungierte somit neben Jupiter als Schutzpatron der Grenztruppen und als Garant des Friedens an der Reichsgrenze177. Hilke Thür hat die zuerst vorgeschlagene Rekonstruktion von drei Ehrensäulen auf Monument E unter dem Einfluss von Pisos Hypothese einer ara Augusti modifiziert und das große mittlere Fundament E2 als Standort eines Monumentalaltares interpretiert, welcher seitlich auf den Fundamenten E1 und E3 von zwei Ehrensäulen flankiert war178. An der „geschlossenen Reihe von Säulen- und Pfeileranathemen“ hielt sie jedoch fest. Pisos Schlussfolgerung beruht auf der Vorstellung, dass es zwischen Theater und Monument E aufgrund der kultischen Vorgänge auf dem Pfaffenberg eine Verbindung in der Art eines cardo maximus gegeben habe179 (Taf. XII). Gegen eine ara Augusti oder Augustorum ist angesichts der zahlreichen mit dem Kaiserkult erklärbaren Denkmäler des Pfaffenberges grundsätzlich nichts einzuwenden. Doch lässt sich diese Theorie, so verlockend sie auch sein mag, mit den archäologischen Gegebenheiten weder in Einklang bringen noch rechtfertigen. Wenn Monument E und Theater durch einen Straßenkörper verbunden gewesen wären, hätten sich im Gelände zumindest Spurenelemente einer solchen Wegverbindung nachweisen lassen müssen. Das war aber nicht der Fall. Ein weiterer Grund für meine Skepsis gegenüber dieser etwas zu suggestiven Auslegung der Grabungsergebnisse ist die Heranziehung der niedrigen Fundamentmauer des Abschnitts E1 als Unterbau eines doch recht anspruchsvollen Säulendenkmals. Ich glaube nicht, dass dieses Mäuerchen die statischen Voraussetzungen dafür erfüllt hätte. Wir haben deshalb keinen Grund zur Annahme, dass Fundament E1 eine Säule getragen hat. Vielmehr entsprach die umlaufende Mauer dieses Abschnitts dem Unterbau eines Zugangs zu dem auf der Plattform errichteten Altar. Die Erkenntnis, dass Tempel I mit der Monumentgruppe F, G und G1 ein zusammenhängendes Ensemble des Jupiter- und Kaiserkults bildeten (s. unten S. 275), lässt gleichwohl in Monument E mit dem Basen K, K1 und K2 eine Fortsetzung dieses Baugedankens vermuten. Der Sockelbau E2 diente aufgrund all dieser Indizien als Unterbau eines Kaiseraltars und einer Kaisersäule. Eine zweite Kaisersäule kann auf dem Abschnitt E3 errichtet gewesen sein, während die östlich anschließenden älteren Anatheme F bis G3 mit Jupitersäulen bzw. im Fall der Basis G mit einem auf Tempel I bezogenen Altar ausgestattet waren180. Diese Interpretation legen die zahlreichen Fragmente einer zweiten monumentalen Säule und kleinerer Kapitelle nahe. Die an der Südseite des Fundamentsockels E2 ursprünglich angenommene Rampe beruht auf einer Fehlinterpretation des Baubefundes. Diese ergibt technisch gesehen auch gar keinen Sinn. Der hier beginnende Abschnitt des Gussfundaments setzte sich weiter nach Osten fort und war Bestandteil der östlichen Hälfte des großen Mittelsockels E2. Wissowa 1912, 103 (Jupiter Terminus), 107 (Jupiter als Kriegs- und Siegesgott), 110–113; Latte 1967, 315–316 (Gleichsetzung); Kienast 1999, 226 Anm. 221 (Sulla und Jupiter), 235–236, 243–244, 250 (Augustus und Jupiter); Zanker 1987, 232–239; Demandt 2018b, 214–223 (Regenwunder). 178 Thür 2000, Abb. S. 316. 179 Piso 2003, 11; vgl. dagegen Jobst – Piras 2015, 88–92. 180 Vgl. Jobst – Piras 2015. 177

5.3. Interpretation des Befundes

167

285: Rekonstruktion des Kaiseraltares nach Ioan Piso und Hilke Thür 2000

Mit der Aufdeckung dieser Bauten und Funde kann nunmehr eine Denkmalgruppe erschlossen werden, über die wir auf Carnuntiner Boden überhaupt noch keine konkreten Vorstellungen hatten181. Für die Datierung des Monuments muss wohl der überlebensgroße Porträtkopf des Kaisers Marc Aurel herangezogen werden, der zu einer Statue der beiden Mittelsäulen gehörte und in den 70iger Jahren des 2. Jahrhunderts n. Chr. entstanden sein wird182.

286–287: Rekonstruktionsversuch von Kaiseraltar und Kaisersäulen auf Monument E und Monumentalaltar in Herculaneum

181 182

Jobst – Thür 1986, 56–59. Dazu vgl. Kremer 2004, 24–25 Abb. 14 und 94–95 Nr. 28.

168

5.4. Kultbasen K, K1 und K2

5.4. Kultbasen K, K1 und K2 (Planquadrate A5N–A7N) Taf. XIII Bl. 26/73; Abb. 288–293 Literatur: Tagebuch 07.06.12.–14.06. und 27.06.1973 und 12.06.1979; Fundjournale und -karteien 1973, 1979. Groller 1899 Taf. VIII = Groller 1900 Taf. VIII;

Südlich des Monuments E kam im Abstand von durchschnittlich 4.50 m eine Gruppe von drei verschieden großen Gussmörtelbasen zum Vorschein. Diese lagen in einer Reihe ungefähr parallel zum Monument E und wurden nach Max Groller als Fundamente K, K1 und K2 gekennzeichnet. Fundament K lag in der Mitte und war bereits bei den Groller’schen Schürfungen aufgedeckt worden, die beiden anderen sind nun neu hinzugekommen. Das östlich gelegene nannten wir dementsprechend K1, das westliche führt die Bezeichnung K2.

N

a b 288a–b: Monument E und Kultbasen K–K2 nach Groller 1899 und nach Grabungsbefund 1974

K2

289: Pfaffenberg 1974. Aufdeckung der Basen K–K2 in den Quadranten A5N–A6N

5.4.2. Basis K1–K

5.4.1. Basis K1

169

Taf. XIII Bl. 14/73 und 26/73; Abb. 289–290

Das östlich gelegene der drei Fundamente (K1) war mit einem Abstand von 4.70 m südlich von E3 gesetzt worden und hatte folgende Abmessungen: an der Nord-, Ost- und Südseite 1.60–1.65 m, an der Westseite 1.46 m. Die Oberkante hatte die Höhe +312.955 m ü. A. Der verwendete Baustoff war ein mit gebrochenen Steinen und Schotter versetzter Kalkmörtel, der unter Verwendung von zerbrochenem Spolienmaterial aus Kalksandstein in eine seichte Grube ohne scharfe Kanten eingebracht worden war. Über einer aus Bruchsteinen, Schotter und Mörtel bestehenden unteren Schicht lagen die Reste eines feineren Mörtelestrichs. Die erhaltene Gesamthöhe des Fundaments betrug noch 0.30 m. Davon waren 0.19 m in den antiken Humusboden eingelassen, während 10–12 cm des Gussmörtelblocks den Gehhorizont überragten.

290: Pfaffenberg 1973. Basis K1. Ansicht von Westen

5.4.2. Basis K

Taf. XIII Bl. 14/73 und 26/73; Abb. 289, 291

Das bereits von Max Groller konstatierte Fundament K lag im Abstand von 5 m südlich der Osthälfte des großen Gussmörtelfundaments E2 und war bautechnisch ganz ähnlich konstruiert wie Fundament K1. Wie jenes hatte es annähernd quadratische Form mit den erhaltenen Seitenlängen von 1.50 m bis 1.60 m. Die Kanten der Nord- und Ostseite waren ausgebrochen und ließen den aus gebrochenen lokalen Dolomitsteinen und Sandsteinspolien bestehenden Unterbau des darüber vergossenen mageren Gussmörtels erkennen. Auch hier betrug die erhaltene Gesamthöhe 0.30 m, wovon 0.20 m in den anstehenden Humus versenkt waren. Die Fundamentoberkante lag bei +312.869 m ü. A. An der Südseite zeichnete sich im Mörtel der Abdruck eines 0.80 m langen und 0.20 m breiten Holzbrettes ab.

170

5.4.3. Basis K2

N 291: Pfaffenberg 1973. Basis K. Ansicht von Nordwesten

5.4.3. Basis K2

Taf. XIII Bl. 26/73 und 15/79, XXV Bl. 36/73; Abb. 289, 292–293

Basis K2 war das westliche dieser Fundamentreihe und lag mit einem Abstand von 4.50 m südlich der Westhälfte der Plattform E2. Die Maße betrugen 2.50 m im Osten und Westen und 2.40 m im Norden und Süden, die erhaltene Höhe hatte noch 0.25 m, die Oberkante lag bei +312.687 m ü. A. Abgesehen vom Größenunterschied war diese Basis im Gegensatz zu K1 und K stabiler und mit stärker verdichtetem Kalkmörtel aufgebaut. Der Fundamentunterbau war auf den Felsboden gesetzt worden und bestand aus dicht gelegten handgroßen Bruchsteinen (Kalksandstein und Dolomit) in fester Mörtelbettung. Wie die gerade verlaufenden Ränder erkennen ließen, war die Fundamentgrube scharfkantig ausgehoben. Die Oberseite des Fundaments war mit feinem Kalkmörtel abgeglichen. Es fiel auf, dass bei diesem Fundament kein Spolienmaterial verwendet worden war. Die Bauweise hatte große Ähnlichkeit mit dem Mittelteil E2 des Monuments E, ein Merkmal, das auf die gleiche Entstehungszeit schließen lässt. Von hier stammt auch ein Sesterz des Commodus, der auf dem Horizont der Fundamentoberkante ans Tageslicht kam (s. Fundevidenz unten S. 190 Abb. 357). Die ovale Störung an der Nordostecke wurde durch Baumwurzeln hervorgerufen.

292: Pfaffenberg 1973. Basis K2. Ansicht von Nordosten

171

5.5. Interpretation des Befundes

293: Pfaffenberg 1973. Abfolge der Kultbasen K2, K und K1 von Westen

5.5. Interpretation des Befundes Die unterschiedlichen Höhenmaße der drei Fundamente (K1 = +312.955 m ü. A., K = +312.869 m ü. A., K2 = +312.687 m ü. A.) lassen erkennen, dass auch diese Bauten der leichten Neigung des Geländes nach Westen folgten. Zur Funktion lässt sich nur sagen, dass sie einigen anderen, südlich der Monumentenfolge E–G aufgedeckten Objekten sehr ähnlich waren und vermutlich als Unterbauten von Votivsäulen und/oder Altären zu verstehen sind. Dafür sprechen die in ihrem Umkreis gefundenen Inschriftfragmente und zahlreichen Abschlagstücke von Kapitellen, Säulen und Reliefbasen aus Leithakalksandstein183. Darüber hinaus lassen die Werkstücke von Weihaltären auf regelmäßige Opfertätigkeit im Bereich des Kaisermonuments E schließen184. Die Anordnung der Basen und ihr regelmäßiger Abstand von 4.50 m (= rund 15 röm. Fuß) von der Südkante des Monuments E zeigen wohl einen inneren Zusammenhang mit diesem an. Fundament K2 dürfte zudem aufgrund seiner bautechnischen Ähnlichkeit mit dem Mittelteil von Monument E älter sein als die beiden kleineren Fundamente K und K1. Wir nehmen deshalb an, dass unter den drei Basen die Abfolge der Herstellung ähnlich verlaufen ist wie am großen Fundament E und hier in Abständen Jupiteranatheme oder Opferaltäre errichtet wurden. Höhenmessungen zu Monument E und den angrenzenden Grabungsflächen Position E1–OK Felsboden vor E2 bei sogenannter Rampe E2 Osthälfte, Störung der Grabung 1898 E2 – OK Westseite E3 – OK Sogenannte Rampe – UK Sogenannte Rampe – OK K1 – OK K1 – UK K – OK K2 – OK

183

184

Höhen +312.286 m ü. A. +312.453 m ü. A. +312.570 m ü. A. +312.842 m ü. A. +313.030 m ü. A. +312.594 m ü. A. +312.798 m ü. A. +312.955 m ü. A. +312.637 m ü. A. +312.869 m ü. A. +312.687 m ü. A.

Vgl. die Inschriften bei Piso 2003, 23 Nr. 9; 24 Nr. 11; 27–28 Nr. 17; 35 Nr. 27; 51–52 Nr. 52; 57 Nr. 66; 61 Nr. 78; 66 Nr. 88; 68–69 Nr. 93; 79–80 Nr. 123; 81–82 Nr. 126; 83 Nr. 128; 85–86 Nr. 133; 87–88 Nr. 138; 107 Nr. 185. Vgl. die Altäre Nr. 13, 14, 23, 32, 61, 95, 128, 130, 139, 142, 156, 172, 207, 238 bei Bernát 2010.

172

5.6. Fundevidenz zu Monument E und den angrenzenden Grabungsflächen

5.6. Fundevidenz zu Monument E und den angrenzenden Grabungsflächen Abb. 21. 294–374 Fundort Monument E: „Ein paar Schritte von der Mitte nach Westen“ Monument E1

Fundnr. AF 1898

1. Rundplastik und Reliefskulptur Objekt Funktion Datierung Provinzielles Statue des 170er Jahre Kaiserporträt, Marcus Aurelius n. Chr. Kalksandstein

P 94/76 + P 113/76

Basisfragment mit Gigantenbein(?), Leithakalksandstein

Reliefskulptur



PQ A5N südlich Monument E2 und Basis K1

P 50/73

Faltenfragment, weißer Marmor

Statue eines thronenden Jupiter

2. Jh. n. Chr.

PQ A5N südlich Monument E2 und Basis K1

P 17/77 und P 1/92

Körperteil- und Plinthenfragment, Leithakalksandstein

Statue eines thronenden Jupiter

3.–4. Jh. n. Chr.

PQ A5N südlich Monument E2 und Basis K1

P 50/76

Flügelfragment, Leithakalksandstein

Statue einer Victoria



PQ A5N südlich Monument E2 und Basis K1

P 115/77

Flügelfragment(?), Leithakalksandstein

Rundplastik



PQ A6N südlich Monument E2 und Basis K2 PQ A6N südlich Monument E2 und Basis K2

P 55/73 und P 48/74

Linker Unterschenkel, Leithakalksandstein; s. oben S. 119

Statue eines thronenden Jupiter

3. Jh. n. Chr.

P 57/73

Schlangenbeinfragment, Leithakalksandstein

Gigant eines Jupiterthrones

3.–4. Jh. n. Chr.

Literatur Kremer 2004, 94–95 Nr. 28 Taf. 55; s. oben S. 45 Fundjournal und –kartei Skulpturen 1976. Unpubliziert Fundjournal und -kartei Skulpturen 1973. Kremer 2004, 45–51 Nr. 1/21 Abb. 34 Taf. 3 Fundjournal und -kartei Skulpturen 1977. Kremer 2004, 66–70 Nr. 7/6 und 7/10 Abb. 43 Taf. 25 Fundjournal und -kartei Skulpturen 1976. Kremer 2004, 107–108 Nr. 45/1 Abb. 57 Taf. 66 Fundjournal und -kartei Skulpturen 1977. Unpubliziert Kremer 2004, 74–76 Nr. 10/1 Abb. 46 Taf. 30 Fundjournal und -kartei Skulpturen 1973. Kremer 2004, 91–92 Nr. 24/2 Abb. 52 Taf. 50

Abb. 21

294

295

296

297

298

158– 159 299

5.6. Fundevidenz zu Monument E und den angrenzenden Grabungsflächen Fundort PQ A6N südlich Monument E2 und Basis K2

Fundnr. P 61/73

Objekt Schlangenbeinfragment, Leithakalksandstein

Funktion Gigant eines Jupiterthrones

Datierung 3.–4. Jh. n. Chr.

Nördlich Monument E

P 64/73

Rechter Oberarm, Leithakalksandstein

Statue eines thronenden Jupiter

2.–3. Jh. n. Chr.

Nördlich Monument E

P 189/74

Fußfragment, Leithakalksandstein

Statue eines thronenden Jupiter(?)

2.–3. Jh. n. Chr.

Nördlich Monument E

P 67/74

Fragment eines Oberschenkels, Leithakalksandstein

Statue eines thronenden Jupiter auf Klappstuhl(?)

2.–3. Jh. n. Chr.

Nördlich Monument E

n. n.

Zylindrischer Gegenstand, Leithakalksandstein

Attribut einer Statue



Südlich Monument E

P 1/80

Thronfragment, Leithakalksandstein

Statue eines thronenden Jupiter auf Klappstuhl

2.–3. Jh. n. Chr.

Südlich Monument E

P 2/92

Plinthe mit Thronbein, Leithakalksandstein

Statue eines thronenden Jupiter



Südlich Monument E3

P 2/80

Thronfragment, Leithakalksandstein

Statue eines thronenden Jupiter

3.–4. Jh. n. Chr.

173 Literatur Abb. Fundjournal 300 und -kartei Skulpturen 1973. Kremer 2004, 92–923 Nr. 25/4 Abb. 52 Taf. 51 Fundjournal 301 und -kartei Skulpturen 1973. Kremer 2004, 70–72 Nr. 8/3 Abb. 44 Taf. 26 Fundjournal 302 und -kartei Skulpturen 1974. Kremer 2004, 70–72 Nr. 8/4 Abb. 44 Taf. 28 Fundjournal 303 und -kartei Skulpturen 1974. Kremer 2004, 72–74 Nr. 9/4 Abb. 45 Taf. 29 Kremer 2004, 304 96–98 Nr. 29/18 Abb. 45 Taf. 29 Fundjournal 305 und -kartei Skulpturen 1980. Kremer 2004, 72–74 Nr. 9/8 Abb. 54 Taf. 58 Kremer 2004, 108–110 Nr. 306 46/1 Abb. 57 Taf. 67 Fundjournal 307 und -kartei Skulpturen 1980. Kremer 2004, 110–111 Nr. 46/3a Abb. 58 Taf. 67

174

5.6. Fundevidenz zu Monument E und den angrenzenden Grabungsflächen

294: P 94/76 + P 113/76 – Basisfragment

295: P 50/73 – Gewandfalten

296: P 17/77 + P 1/92 – Plinthenfragment

297: P 50/76 – Flügelfragment

298: P 115/77 – Flügelfragment(?)

299: P 57/73 – Schlangenbeinfragment

5.6. Fundevidenz zu Monument E und den angrenzenden Grabungsflächen

300: P 61/73 – Schlangenbeinfragment

301: P 64/73 – Oberarm

302: P 189/74 – Fußfragment

303: P 67/74 – Oberschenkel

304: n. n. – Attribut

305: P 1/80 – Thronfragment

175

176

5.6. Fundevidenz zu Monument E und den angrenzenden Grabungsflächen

306: P 2/92 – Thronbein

307: P 2/80 – Thronfragment

306: P 2/92 – Thronbein 307: P 2/80 – Thronfragment

Fundort PQ A5–A5N südlich Monument E2 und Basis K– K1

Fundnr. I 105107/74, I 109/74, I 8–9/77

PQ A5–A5N südlich Monument E2 und Basis K– K1 PQ A5–A5N südlich Monument E2 und Basis K– K1

n. n.

PQ A5N südlich Monument E2 und Basis K– K1 PQ A5N südlich Monument E2 und Basis K– K1

n. n. Z.-Nr. 78

I 44/76, 58/76, 87/76 I 67/73

2. Altäre und Postamente Objekt Funktion 6 von insgesamt 14 Vermutlich Fragmenten der Postament einer Vorderseite eines Votivsäule Schaftes, Leithakalksandstein. Vgl. Fundevidenz zu PQ A4 unten S. 434 Letzte Zeile eines Weihealtar(?) Inschriftfeldes mit Basis, Leithakalksandstein

Datierung 199 n. Chr.

Literatur Piso 2003, 27–28 Nr. 17; Bernát 2010, 185–186 Nr. 243



Piso 2003, 76 Nr. 114

Aufsatzfragment mit Deckplatte, Leithakalksandstein. Weitere Fragmente dieses Aufsatzes s. Fundevidenz zu Monument F unten S. 214–215 4 Fragmente eines Schaftes mit Namensresten, Leithakalksandstein

Weihealtar oder Postament



Fundkartei Altäre Nr. 78. Bernát 2010, 139–140 Nr. 132

Weihealtar oder Postament

2. Jh. n. Chr.

Fragment mit Namensrest, Leithakalksandstein

Weihealtar oder Postament



Fundjournal und -kartei Inschriften 1976. Piso 2003, 79–80 Nr. 123 Fundjournal und -kartei Inschriften 1973. Piso 2003, 83 Nr. 128; Bernát 2010, 196 Nr. 279

Abb. 308a– b, 831b

309

310

311

312

5.6. Fundevidenz zu Monument E und den angrenzenden Grabungsflächen Fundort PQ A5N südlich Monument E2 und Basis K– K1 PQ A5N südlich Monument E2 und Basis K– K1

Fundnr. I 45/73

Objekt Fragment der beschrifteten Vorderseite, Leithakalksandstein

Funktion Weihealtar oder Postament

Datierung –

I 68/73

Aufsatz- und Schaftfragment, Leithakalksandstein

Weihealtar für Jupiter Optimus Maximus

3.–4. Jh. n. Chr.

PQ A5N südlich Monument E2 und Basis K– K1 PQ A5N südlich Monument E2 und Basis K– K1 PQ A5N südlich Monument E2 und Basis K– K1 PQ A5N südlich Monument E2 und Basis K– K1 PQ A5N südlich Monument E2 und Basis K– K1 PQ A5N–A6N südlich Monument E2 und Basis K2

I 13/77

Fragment der beschrifteten Vorderseite, Leithakalksandstein

Weihealtar oder Postament(?)



n. n.

Inschriftfragment mit Schaftprofil, Leithakalksandstein

Weihealtar oder Postament



A 9/73

Rosette eines Altaraufsatzes, Leithakalksandstein

Weihealtar (Altar 27)

2. Hälfte 2. Jh. n. Chr.

n. n. Z.-Nr. 613

Rosette eines Altaraufsatzes, Leithakalksandstein

Weihealtar (Altar 36)



n. n. Z.-Nr. 289a–b, 495

Aufsatzfragment mit Deckplatte, Leithakalksandstein

Weihehaltar oder Postament



I 6 und 85/76, I 5 und 21/77

6 Fragmente eines Inschriftquaders, Leithakalksandstein

Postament eines Votivdenkmals

2.–3. Jh. n. Chr.

PQ A5N–A6N südlich Monument E2 und Basis K2

I 11/77

Fragment der beschrifteten Vorderseite, Leithakalksandstein

Weihealtar oder Postament



PQ A5N–A6N südlich Monument E2 und Basis K– K2

n. n. Z.-Nr. 118a, c–f

Aufsatzfragment mit Deckplatte, Leithakalksandstein. Weitere Fragmente dieses Aufsatzes s. Fundevidenz zu Monument F und G unten S. 215 Abb. 429, 245 Abb. 491

Weihealtar oder Postament



Literatur Fundjournal und -kartei Inschriften 1973. Piso 2003, 104 Nr. 176 Fundjournal und -kartei Inschriften 1973. Piso 2003, 107 Nr. 185; Bernát 2010, 76 Nr. 14 Fundjournal und -kartei Inschriften 1977. Piso 2003, 144 Nr. 303 Piso 2003, 169 Nr. 387

Fundkartei Architektur 1973. Bernát 2010, 125–126 Nr. 106 Fundkartei Altäre Nr. 613. Bernát 2010, 107 Nr. 61 Fundkartei Altäre Nr. 289a– b, 495. Bernát 2010, 137–139 Nr. 130 Fundjournal und -kartei Inschriften 1976, 1977. Piso 2003, 66 Nr. 88 Fundjournal und -kartei Inschriften 1977. Piso 2003, 124 Nr. 241 Fundkartei Altäre Nr. 118. Bernát 2010, 149 Nr. 156

177 Abb. 313

314

315

316

317– 318

319a– b

321

320

322

323

178

5.6. Fundevidenz zu Monument E und den angrenzenden Grabungsflächen

Fundort PQ A6N südlich Monument E2 und Basis K2 PQ A6N südlich Monument E2 und Basis K2

Fundnr. n. n.

Objekt Inschriftfragment, Leithakalksandstein

Funktion Weihealtar oder Postament

Datierung –

Literatur Piso 2003, 100 Nr. 166

I 46/76

Inschriftfragment, Leithakalksandstein

Weihealtar oder Postament



PQ A6N südlich Monument E2 und Basis K2 PQ A6N südlich Monument E2 und Basis K2 PQ A6N südlich Monument E2 und Basis K2 PQ A6N südlich Monument E2 und Basis K2 PQ A7N südlich Monument E1

n. n. Z.-Nr. 492

13 Fragmente einer Basis mit Fußprofil, feinkörniger Leithakalksandstein 5 Fragmente einer Basis, Leithakalksandstein

Weihealtar oder Postament



Weihealtar oder Reliefbasis



Fundjournal und -kartei Inschriften 1976. Piso 2003, 129 Nr. 257 Fundkartei Altäre Nr. 492. Bernát 2010, 170 Nr. 203 Fundkartei Altäre Nr. 493. Unpubliziert

3 anpassende Fragmente einer profilierten Basis, Leithakalksandstein Aufsatzfragment mit Deckplatte; feiner, harter Leithakalksandstein Ecke einer profilierten Deckplatte, Leithakalksandstein

Weihealtar oder Postament



Fundkartei Altäre Nr. 499. Unpubliziert

328

Weihealtar oder Postament



Fundkartei Altäre Nr. 419. Unpubliziert

329

Aufsatz eines Weihealtares oder Postaments



PQ A7N südlich Monument E1 PQ A7N südlich Monument E1

n. n. Z.-Nr. 433

Weihealtar oder Postament



Weihealtar oder Postament



Fundkartei Altäre Nr. 484. Bernát 2010, 139–141 Nr. 136 Fundkartei Altäre Nr. 433. Unpubliziert Fundkartei Altäre Nr. 436–439. Unpubliziert

n. n. Z.-Nr. 493 n. n. Z.-Nr. 499 n. n. Z.-Nr. 419 n. n. Z.-Nr. 484

n. n. Z.-Nr. 436– 439

Eckfragment eines profilierten Rahmens, Leithakalksandstein 4 profilierte Rahmenfragmente eines Schaftes, Leithakalksandstein

Abb. 324

325

326

327

330

331 332

5.6. Fundevidenz zu Monument E und den angrenzenden Grabungsflächen

179

a b 308a–b: I 105–107/74, 109/74, 8–9/77 – Postamentinschrift. Befund (a) und Rekonstruktion (b)

309: n. n. – Altar(?)

310: n. n. (Z.-Nr. 78) – Deckplatte

311: I 44/76, 58/76, 87/76 – Altar oder Postament

312: I 67/73 – Altar oder Postament

313: I 45/73 – Altar oder Postament

180

5.6. Fundevidenz zu Monument E und den angrenzenden Grabungsflächen

314: I 68/73 – Altar für Jupiter

315: I 13/77 – Altar oder Postament

317: A 9/73 von Altar 27 – Aufsatzrosette

318: Rekonstruktion Altar 27

316: n. n. – Altar oder Postament

5.6. Fundevidenz zu Monument E und den angrenzenden Grabungsflächen

a b 319a–b: n. n. (Z.-Nr. 613) – Aufsatzrosette (a) und Rekonstruktion Altar 36 (b)

320: I 6 und 85/76, I 5 und 21/77 von Postament

321: n. n. (Z.-Nr. 289a–b) – Deckplatte

322: I 11/77 – Altar oder Postament

323: n. n. (Z.-Nr. 118) – Deckplatte

181

182

5.6. Fundevidenz zu Monument E und den angrenzenden Grabungsflächen

324: n. n. – Altar oder Postament

325: I 46/76 von Altar oder Postament

326: n. n. (Z.-Nr. 492) – Basisfragment

327: n. n. (Z.-Nr. 493) – Basisfragment

328: n. n. (Z.-Nr. 499) – Basisfragmente

329: n. n. (Z.-Nr. 419) – Aufsatzfragment

330: n. n. (Z.-Nr. 484) – Deckplatte

331: n. n. (Z.-Nr. 433) – Rahmenfragment

332: n. n. (Z.-Nr. 436–439) – Rahmenfragmente

5.6. Fundevidenz zu Monument E und den angrenzenden Grabungsflächen 3. Sonstige Inschriftfunde Objekt Funktion Fragmente einer Bauinschrift(?) Platte mit großen Buchstaben, Leithakalksandstein

Fundort PQ A6N südlich Monument E2 und Basis K2 und südwestlich E1 im Humus über Kieshorizont PQ A6N südlich Monument E2 und Basis K2

Fundnr. I 41/73, I 70/73

I 23/77

Inschriftfragment, Leithakalksandstein

Unbestimmt



PQ A6N südlich Monument E2 und Basis K2 PQ A7N südlich Monument E1

n. n.

Inschriftfragment, Leithakalksandstein

Unbestimmt



n. n.

Inschriftfragment mit fein geglätteter Oberfläche, Leithakalksandstein Inschriftfragment, Leithakalksandstein

Bauinschrift(?)



Piso 2003, 139 Nr. 286

336

Unbestimmt



Piso 2003, 162 Nr. 362

337

PQ A7N südlich Monument E1

n. n.

333: I 41/73, 70/73 – Bauinschrift(?)

Datierung 2. Jh. n. Chr.

183

Literatur Abb. Fundjournal und -kartei Inschriften 333 1973; Foto In-5 M. J. Piso 2003, 20–21 Nr. 5

Fundjournal und -kartei Inschriften 1977; Foto In-347 M. J. Piso 2003, 158 Nr. 347 Piso 2003, 161 Nr. 361

334: I 23/77 – Inschriftfragment

334

335

184

5.6. Fundevidenz zu Monument E und den angrenzenden Grabungsflächen

335: n. n. – Inschriftfragment

336: n. n. – Bauinschrift(?)

337: n. n. – Inschriftfragment

5.6. Fundevidenz zu Monument E und den angrenzenden Grabungsflächen 4. Architekturwerkstücke Objekt Funktion Weibliches Köpfchen Kopfkapitell mit Schleier, Leithakalksandstein

Fundort Monument E, Schutt westlich E1 an der Westkante

Fundnr. P 63/73

Datierung 2. Hälfte 2. Jh. n. Chr.

Monument E

A 25/74

39 teilweise anpassende Fragmente eines Säulenschaftes, Leithakalksandstein

Monumentale Säule; Dm 1.12 m



Monument E

A 168/74

Kapitellfußfragment, Leithakalksandstein

Korinthisches Kapitell der Gruppe B

2. Hälfte 2. Jh. n. Chr.

Monument E

A 174/74

Kapitellfragment, Leithakalksandstein

Tuskanisches Kapitell (Kapitell K)



Monument E

A 175/74 A 191/74

Monumentale Säule; Dm 1.06 m Tuskanisches Kapitell V



Monument E Nördlich Monument E

A 7/74

Fragment eines Säulenlaufs, Leithakalksandstein Werkstück mit Perlstab, Leithakalksandstein Kalathosfragment, Leithakalksandstein

Korinthisches Kapitell der Gruppe B

2. Hälfte 2. Jh. n. Chr.

Nördlich Monument E

A 10/74

Korinthisches Kapitell, Exemplar BD



Nördlich Monument E2

A 143/74 = P 124/74

Fragment eines Kranz- oder Hochblattes, Leithakalksandstein. Anpassende Fragmente A 103/74 und A 3/78 s. Fundevidenz Tempel III und PQ G3–G4 unten S. 794 Abb. 1423a–b Kranz- oder Hochblatt, Leithakalksandstein

Korinthisches Kapitell, Exemplar BG

Zeit des Marc Aurel

Nördlich Monument E2

A 170/74 = P 76/73

Kranz- oder Hochblatt, Leithakalksandstein

Korinthisches Kapitell, Exemplar BH

Zeit des Marc Aurel



Literatur TB v. 19.06.1973; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1973. Unpubliziert Fundjournal und -kartei Architektur 1974. Thür 1979, 107, 206–207 (S 1) Taf. 71 und 76 Thür 1979, 30– 31, 184 (B 4) Taf. 27; Piras 2014, 83–84 Thür 1979, 113, 211 (Ba 8) Taf. 84–85; Thür 1987, 110–114 Abb. 40 (mit widersprüchlicher Fundortangabe); Piras 2014, 88– 89 Taf. XLIII Thür 1979, 209 (S 10) Taf. 74 und 78 Thür 1979, 193 (App 3) Taf. 44 Thür 1979, 29, 35, 187 (B 12) Taf. 25, 30; Piras 2014,83–84 Fundjournal und -kartei Architektur 1974. Thür 1979, 30– 36, 187 (B 13) Taf. 25 und 31; Piras 2014, 83– 84 Taf. XXXVIII– XXXIX Thür 1979, 29, 33, 46–47, 185 (B 7) Taf. 28; Piras 2014, 83– 84 Thür 1979, 31– 32, 46–47, 184 (B 6) Taf. 25 und 28; Piras 2014, 83–84 Taf. XXXVIII– XXXIX

185 Abb. 338a– b

339

340

341 342 343

344

345a– b

186

5.6. Fundevidenz zu Monument E und den angrenzenden Grabungsflächen

Fundort Südlich Monument E1

Fundnr. A 29/73

Objekt Fragment eines Säulenhalses, Leithakalksandstein

Funktion Monumentale Säule; Dm ca. 1.10 m

Datierung –

PQ A5N südlich Monument E2 und Basis K– K1

A 16/73

Blattüberfall eines Hochblattes, Leithakalksandstein

Korinthisches Kapitell, Exemplar BE

Zeit des Marc Aurel

PQ A5N südlich Monument E2 und Basis K– K1

A 19/73

Abakusblüte, Leithakalksandstein

Korinthisches Kapitell, Exemplar AF

1. Hälfte 2. Jh. n. Chr.

PQ A5N südlich Monument E2 und Basis K– K1

A 179/74

Fragment eines Blattüberfalls von Kranz- oder Hochblatt, Leithakalksandstein

Korinthisches Kapitell, Exemplar AB

1. Hälfte 2. Jh. n. Chr.

PQ A5–A5N südlich Monument E2 und Basis K– K1

A 2/77

Blattüberfall eines Kranzblattes, Leithakalksandstein

Korinthisches Kapitell, Exemplar H



PQ A6N südlich Monument E2 und Basis K2

A 186/74

Attische Säulenbasis; Dm 1.21 m



PQ A6N südlich Monument E2 und Basis K2

A 13/77

Zwei Torusfragmente mit Säulenanlauf, Leithakalksandstein. Ein weiteres Fragment desselben Torus s. Fundevidenz PQ C2 unten S. 507–508 17 Fragmente einer Säulentrommel, Leithakalksandstein

Monumentale Säule; Dm über 1 m



PQ A7N südlich Monument E1

A 10/73

Korinthisches Pilasterkapitell, Exemplar N

2. Hälfte 2. Jh. n. Chr.

Kapitellfragment, Leithakalksandstein

Literatur Fundjournal und -kartei Architektur 1973. Thür 1979, 107, 209 (S 9) Taf. 25 und 75 Fundjournal und -kartei Architektur 1973. Thür 1979, 29, 31, 33, 46–47, 186 (B 10) Taf. 25 und 28; Piras 2014, 83–84 Fundjournal und -kartei Architektur 1973. Thür 1979, 12, 28–29, 181 (A 41) Taf. 3 und 20; Piras 2014, 82–84 Taf. XXXV Fundjournal und -kartei Architektur 1974. Thür 1979, 9, 28– 29, 172 (A 21) Taf. 11; Piras 2014, 82–84 Fundjournal und -kartei Architektur 1977. Thür 1979, 102– 103, 206 (App 9) Taf. 70; Piras 2014, 87–88 Taf. XLII Fundjournal und -kartei Architektur 1974. Thür 1979, 107– 108, 209 (Ba 1) Taf. 75–76 Architekturdatei 2015. Thür 1979, 108– 109, 207 (S 2) Taf. 71 und 78 Fundjournal und -kartei Architektur 1973. Thür 1979, 100– 102, 204 (H 1) Taf. 67 und XIV 1; Piras 2014, 89–90 Taf. XLIII

Abb. 346

347– 348

349– 350

351– 352

353

354

355

356

5.6. Fundevidenz zu Monument E und den angrenzenden Grabungsflächen

a

338a–b: P 63/73 – Kopfkapitell

b

339: A 25/74 – Säulenschaft

340: A 174/74 – Tuskanisches Kapitell

341: A 175/74 – Säulenlauf

342: A 191/74 – Tuskanisches Kapitell V

187

188

5.6. Fundevidenz zu Monument E und den angrenzenden Grabungsflächen

343: A 7/74 – Kalathosfragment

344: A 143/74 = P 124/74 – Hochblatt

a b 345a–b: A 170/74 = P 76/73 – Hochblatt (a) und Rekonstruktion Kapitell BH (b)

346: A 29/73 – Säulenhals

347: A 16/73 – Blattüberfall von Kapitell BE

348: Rekonstruktion Kapitell BE

349: A 19/73 – Abakusblüte von Kapitell AF

5.6. Fundevidenz zu Monument E und den angrenzenden Grabungsflächen

350: Rekonstruktion Kapitell AF

351: A 179/74 – Blattüberfall von Kapitell AB

352: Rekonstruktion Kapitell AB

353: A 2/77 – Blattüberfall von Kapitell H

354: A 186/74 – Torusfragment

355: A 13/77 – Säulentrommel

189

190

5.6. Fundevidenz zu Monument E und den angrenzenden Grabungsflächen

356: A 10/73 – Pilasterkapitell (Exemplar N)

5. Münzfunde Nominale Kaiser Sesterz Commodus

Fundort PQ A6N 3.30 m südöstlich Nordostecke der Basis K2

Fundnr. M 9/73 = MC 3665

Datierung 187 n. Chr.

PQ A6N -0.15 m OK; 3.30 m südlich Basis K2

M 7/76 = MC 3642

Dupondius

Traianus

103–111 n. Chr.

PQ A6N -0.15 m OK; 3.30 m südlich Basis K2

M 8/76 = MC 3664

Sesterz

Commodus

186–187 n. Chr.

PQ A6N 2.60 m südlich Basis K2 in der Flucht der Ostkante, -0.40 m OK im Humus auf dem antiken Horizont

M 9/76 = MC 3523

Aureus

Galba

68/69 n. Chr.

Literatur Abb. TB v. 357 08.06.1973. Gǎzdac 1999, 23 Nr. 82; Numismata Carnuntina Nr. 6197 TB v. 358 14.06.1976. Gǎzdac 1999, 7 Nr. 23; Numismata Carnuntina Nr. 2783 TB v. 14.06.1976. Gǎzdac 1999, 23 Nr. 83; Numismata Carnuntina Nr. 6335 TB v. 359 15.06.1976. Gǎzdac 1999, 3 Nr. 8; Numismata Carnuntina Nr. 2252

191

5.6. Fundevidenz zu Monument E und den angrenzenden Grabungsflächen

Fundort PQ A6N Südostecke, -0.50 m OK

Fundnr. M 10/76 = MC 3685

Nominale Follis

Kaiser Maximianus I Senior Augustus

357: M 9/73 AV + RV

Datierung 305–306 n. Chr.

Literatur TB v. 21.06.1976. Gǎzdac 1999, 54 Nr. 194; Numismata Carnuntina Nr. 15835

358: M 7/76 AV + RV

359: M 9/76 AV + RV

192

5.6. Fundevidenz zu Monument E und den angrenzenden Grabungsflächen 6. Keramikfunde Objekt Funktion Spiegel mit Firmalampe. komischer Loeschcke Theatermaske Typus IX–X

Fundort PQ A5N südlich Monument E2 im Bereich der Basis K1, umgelagerter Humus Fläche nördlich Monument E über antikem Horizont

Fundnr. 73/732

74/952

Boden mit Stempel [LIT]OGENE[S]

Westlich Monument E und östlich Abschnitt E3

74/528; 80/129; 85/28, 33, 173

Fläche nördlich Monument E über dem antiken Horizont

71/42; 73/1030; 74/113, 139, 291, 372–374, 387, 389–390, 861

Fläche nördlich Monument E unter Schuttstratum über Felsboden

73/982, 994, 995, 996

7 Fragmente von insgesamt 22 teilweise anpassenden Scherben. Weitere Fragmente dieses Tellers s. Fundevidenz PQ A1–A8 unten S. 423 Abb. 816 22 Fragmente von insgesamt 40 teilweise anpassenden Scherben. Weitere Fragmente dieser Schüssel s. Fundevidenz Tempel I unten S. 287 Abb. 556 4 Wandfragmente, darunter eines mit Namenstempel

Fläche nordwestlich Fundament E3 im Waldhumus über Kieselhorizont PQ A5N südlich zwischen Monument E 2 und Basis K, -0.35 m unter FundamentOK

73/1028; 74/1044a

2 Wandfragmente

73/449, 666, 668–669, 676; 74/310

13 Rand- und Wandfragmente

Datierung 2.–3. Jh. n. Chr.

Literatur Alram-Stern 1989, 111–112, 266 Nr. 534, 319

Firmalampe. Loeschcke Typus IX–X

2.–3. Jh. n. Chr.

TS-Teller (TS 9). Form Drag. 18/31; Rheinzabern

2. Hälfte 2. bis 1. Hälfte 3. Jh. n. Chr.

Alram-Stern 1989, 75, 255 Nr. 485; 319 Taf. 10 Ďurianová 2010, 62, 75 und 126 (N 129)

TS-Schüssel (TS 21). Form Drag. 30. Westerndorf, Werkstatt des HELENIVS

1. Hälfte 3. Jh. n. Chr.

Ďurianová 2010, 80–82 und 149 (N 230) Tab. XXII

363a– b

TS-Schüssel (TS 30). Form Drag. 37. Rheinzabern, Werkstatt des FIRMVS I TS-Schüssel (TS 57). Form Drag. 37. Rheinzabern

150–170 n. Chr.

Ďurianová 2010, 62–67. 115–116 (N 60) Tab. X

364

3. Viertel 2. Jh. n. Chr.

Ďurianová 2010, 62–65. 117 (N 71) Tab. XII

365

2. Hälfte 2. Jh. n. Chr.

Ďurianová 2010, 62–65, 118 (N 77) Tab. XIII

TS-Schüssel (TS 32). Form Drag. 37. Rheinzabern, Werkstatt des CERIALIS III

Abb. 360

361

362a– b

366a– c

5.6. Fundevidenz zu Monument E und den angrenzenden Grabungsflächen Fundort PQ A5N südlich Monument E2 und E3, -0.35 m bis -0.40 m Fundament-OK

Fundnr. 73/667, 824

Objekt 2 Rand- und Wandfragmente von insgesamt 4 Scherben. Weitere Fragmente dieser Schüssel aus PQ A4 und PQ B4 Gefäßboden von insgesamt 7 Scherben. Weitere Fragmente dieses Bechers s. Fundevidenz Monument F unten S. 228 Abb. 455 3 Wandfragmente

PQ A5N südlich Monument E3, bis -0.20 m unter Fundament-OK

73/523

PQ A5N südlich Monument E3, bis -0.20 m unter Fundament-OK

73/519–520

PQ A5N südlich Monument E2 und Basis K–K1, bis -0.20 m unter Fundament-OK PQ A6N südlich Monument E2 im Bauschutt

73/522

Anpassende Rand- und Bodenfragmente

73/542

2 Randfragmente

PQ A4N–A6N südlich Monument E2 und Basis K– K2

73/479, 518, 558; 76/368; 77/14; 80/85

7 Rand- und Wandfragmente von insgesamt 33 Scherben. Weitere Fragmente dieser Schüssel s. Fundevidenz PQ A1–A8 unten S. 424 Abb. 819; PQ B1–B8 unten S. 468

193

Funktion TS-Schüssel (TS 67). Form Drag. 37. Rheinzabern

Datierung 2. Hälfte 2. bis 1. Hälfte 3. Jh. n. Chr.

Literatur Unpubliziert

TS-Becher (TS 141). Form Drag. 54. Rheinzabern

150–230 n. Chr.

Vgl. Ďurianová 2010, 136–138 (N 204–N 219)

368

TSKragenschüssel (TS 96). Form Drag. 38. Mittelgallien Gelbtoniger Teller. Lokale Werkstätte

2. Hälfte 2. bis 1. Hälfte 3. Jh. n. Chr.

Vgl. Ďurianová 2010, 144 (F 69)

369

Anfang 2. Jh. n. Chr.

Unpubliziert

2. Hälfte 2. Jh. n. Chr.

Vgl. Ďurianová 2010, 108 (N 35)

371

2. Hälfte 2. Jh. n. Chr.

Ďurianová 2010, 62–66, 119 (N 80)

372

TS-Acetabulum /Napf (TS 106). Form Drag. 27. Mittelgallien TS-Schüssel (TS 35). Form Drag. 37. Rheinzabern, Werkstatt des ARVERNICVS – LVTAEVVS

Abb. 367

370a– b

194

5.6. Fundevidenz zu Monument E und den angrenzenden Grabungsflächen

Fundort PQ A7N südlich Monument E1

Fundnr. 73/879; 77/200

PQ A4N–A7N südlich Monument E1–E2, im Bereich der Kultbasen H, K, K1, K2 auf dem antiken Horizont

73/133–134, 527, 541, 545, 559, 561, 564, 618, 627, 632, 712; 74/353; 77/202, 204

Objekt Funktion 1 Boden- und 1 TS-Teller (TS 7). Wandfragment Form Drag. von insgesamt 18/31. 29 teilweise Niederbieber/ anpassenden Rheinzabern, Scherben. Werkstatt des Weitere SEVERVS Fragmente dieser Schüssel s. Fundevidenz PQ A1–A8 unten S. 439 Abb. 840, PQ D1–D8 unten S. 622 Abb. 1155 19 teilweise TS-Schüssel anpassende (TS 8). Rand-, WandForm Drag. 37. und Rheinzabern, Bodenfragmente Werkstatt des von insgesamt LVTAEVVS(?) 37 Scherben. Weitere Fragmente dieser Schüssel s. Fundevidenz Monument G unten S. 253, Tempel III unten S. 401 und PQ A1–A8 unten S. 450 Abb. 862

360: Fundnr. 73/732 – Firmalampe

Datierung 1. Hälfte 3. Jh. n. Chr.

Literatur Ďurianová 2010, 75, 126 (N 127) Tab. XIX

3. Viertel 2. Jh. n. Chr.

Ďurianová 2010, 66––67, 118 (N 78) Tab. XIII–XIV

361: Fundnr. 74/952 – Firmalampe

Abb. 373

374a– f

5.6. Fundevidenz zu Monument E und den angrenzenden Grabungsflächen

a

a

362a–b: Fundnr. 85/28 und 85/33 von Teller TS 9

363a–b: Fundnr. 74/139 und 74/390 von Schüssel TS 21

364: Fundnr. 73/995 von Schüssel TS 30

b

b

365: Fundnr. 73/1028 von Schüssel TS 57

195

196

5.6. Fundevidenz zu Monument E und den angrenzenden Grabungsflächen

a

b

c 366a–c: Fundnr. 73/676, 74/310 und 73/668a–g von Schüssel TS 32

367: Fundnr. 73/824 von Schüssel TS 67

368: Fundnr. 73/523 von Becher TS 141

5.6. Fundevidenz zu Monument E und den angrenzenden Grabungsflächen

369: Fundnr. 73/519 von Kragenschüssel TS 96

371: Fundnr. 73/542 von Acetabulum TS 106

370a–b: Fundnr. 73/522

372: Fundnr. 76/368 von Schüssel TS 35

373: Fundnr. 73/879 von Teller TS 7

197

198

5.6. Fundevidenz zu Monument E und den angrenzenden Grabungsflächen

a

b Fundnr. 77/202 und 77/204

c

d Fundnr. 73/527/01a–c und 73/712

e

f Fundnr. 73/134 und Rekonstruktion 374a–f: Scherben und Wiederherstellung der Schüssel TS 8

6. Monument F

199

6. Monument F Planbeilagen 1–2; Taf. XIV Bl. 7/70; Abb. 375–456 Literatur: Tagebuch 10.06.–23.06.1970, 22.06.–23.06.1971, 15.05.–30.05.1973, 12.06.–25.06.1980; Fundjournale und -karteien 1970, 1971, 1973, 1980. Groller 1899, 69–70 Taf. VIII = Groller 1900, 83–84 Taf. VIII; Jobst 1968–1971a, 35–36 Abb. 35; Jobst 1968–1971b, 292–295; Jobst 1970a, 21; Jobst 1970b, 278–279; Jobst 1971, 65; Jobst 1972–1975, 74 Abb. 75, 77–79, 81; Jobst 1975b, 150; Jobst 1986, 332; Jobst 2006, 66.

6.1. Lage und Forschungsgeschichte

375: Pfaffenberg 1976. Monument F und südlich anliegende Grabungsfläche. Ansicht von Westen

Südwestlich des Tempels I (Bau C, s. unten S. 285) stieß Max Groller im Abstand von nur 0.80 m östlich des Monuments E auf das aus zehn Kalksandsteinquadern zusammengesetzte Fundament F. In seinem Grabungsbefund beschreibt er die aufgedeckten Baureste folgend: [69 = 83] „F. Quaderbau. Mit einem Zwischenraum von 1 m Breite schließt sich an den Tempel E der Rest eines massiven Quaderbaues von 3 x 3 m Seitenlänge an. Erhalten ist von ihm das Bruchsteinfundament, welches die ganze Fläche bedeckt und allseitig um 8 bis 10 cm überragt, und die unterste, 0.30 m hohe Schar sorgfältig bearbeiteter Kalksteinquadern. Die Oberfläche der einzelnen Quadern [70 = 84] liegt in einer ebenen Fläche, ihre Breite ist ungleich, so dass der von ihnen eingeschlossene Raum unregelmäßig ist (vgl. Detailplan F auf Tafel VIII). Auf der Kronenfläche dieser Quadersetzung sind deutlich die Lehren zu erkennen, welche beim Bau als Richtlinie der aufliegenden Schar gedient haben. Der 23 cm breite Rand außerhalb der Lehre ist durch Abnützung geglättet, hat also frei gelegen; innerhalb der Lehre sind die Steine rauh,

200

6.1. Lage und Forschungsgeschichte

waren also durch aufliegende Steine gegen Abnützung geschützt. Bei a war die höhere Schar, wie die Lehren weiter zeigen, unterbrochen, die ganze Fläche um a ist ebenfalls abgenützt, folglich war hier eine Eingangsöffnung, zu der man, ebenso wie zu dem Opisthodom des Tempels, aus dem schmalen Zwischenraum zwischen beiden Gebäuden gelangte. Der Boden des Baues F dürfte im oberen Niveau der noch vorhandenen Quadersetzung gelegen haben, da der von dieser eingeschlossene unregelmäßige Raum wohl unterhalb des Bodens gelegen haben wird. Bruchstücke von Säulen und Gesimsen, solche einer Inschrift mit 10 cm hohen Buchstaben, der größte Theil einer mit einem rechteckigen, profilierten Rahmen gezierten steinernen Tafel, die im auflagernden Erdreich gefunden wurden, erweisen, dass dieser Quaderbau architektonisch reich geschmückt war. Die seitlichen Fluchten des Baues correspondieren mit denen des Opisthodoms des Tempels E. Die Seiten der Quadern sind, wie der Querschnitt a b zeigt, meist in zierlicher Weise in einer an das opus spicatum erinnernden Art beschlagen. In der Umgebung dieses Quaderbaues wurden Dachziegel in größerer Zahl und beträchtliche Mengen angebrannter Rinderknochen gefunden.“

Grollers Grabungen brachten ein Fundament von quadratischem Grundriss hervor. Seine Seitenlänge hatte den gleichen Wert von ±3 m wie das westlich angrenzende Fundament E3. Im Übersichtsplan ist die Grundrissform jedoch rechteckig dargestellt und weicht von der angeschlossenen Detailzeichnung ab185. An der Baubeschreibung sind folgende Beobachtungen hervorzuheben: 1. Auf der Oberseite der Quaderlage konstatierte Groller eine vorgerissene Linie, die er als „Lehre“ bezeichnet und welche die Versetzung der nächsten Quaderschicht anzeigt. 2. Die an der Westseite festgestellte Unterbrechung der Quadersetzung betrachtete er als Hinweis auf den Eingang in einen Innenraum. 3. Der antike Fußboden lag nach Grollers Ansicht über dem freibleibenden Innenraum der Quadereinfassung. 4. Architekturwerkstücke von Säulen, Gesimsen, Inschriften u. ä. ließen schließlich auf eine anspruchsvolle Ausstattung des Bauwerks schließen. Die „in der Umgebung“ aufgedeckten Dachziegel können den nahe gelegenen Tempelbauten I oder III (s. unten S. 285, 359) zugeordnet werden. 5. Die von Groller erwähnten „beträchtlichen Mengen angebrannter Rinderknochen“ könnten als Hinweis auf Gottesdienst und organisiertes Opferritual bezogen werden. Es waren somit die Richtigkeit des Befundes und die daraus abgeleiteten Schlussfolgerungen zu prüfen.

6.2. Ausgrabungen 1970–1973 und 1980 mit Planquadrat A4N Taf. XIV Bl. 7/70; Abb. 376–379 Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts hatte sich der Zustand des Monuments merklich verändert186. Von den zehn in Grollers Zeichnung ausgewiesenen Quaderblöcken lagen nur mehr vier in situ, vier weitere waren aus ihrer Bettung und Originallage herausgehoben und anscheinend für den Abtransport bestimmt worden, zwei weitere Blöcke fehlten überhaupt. An der Nordwestecke klaffte eine Lücke. Hier lag eine Ansammlung zerschlagener Quaderfragmente, die auf eine gewaltsame Entnahme von Baustoff schließen ließen. Auf diese Weise haben wir zu Beginn der neuen Grabungen nur mehr die Süd- und teilweise die Ostseite mit der Südostecke in der ursprünglichen, dem Befund Grollers entsprechenden Zusammensetzung angetroffen.

Groller 1899 Taf. VIII = Groller 1900 Taf. VIII. Vgl. Jobst 1968–1971b, 293 und Plan Abb. 24; dagegen Jobst 1970a, 21.

185 186

6.2. Ausgrabungen 1970–1973 und 1980 mit Planquadrat A4N

201

376: Pfaffenberg 1971. Monumente F und G während der Testgrabungen. Ansicht von Norden

Die Oberfläche der Sandsteinquader zeigte teilweise deutliche Spuren der Meißelbearbeitung, teilweise war die Oberfläche geglättet. Die drei an der Südseite versetzten Blöcke hatten von West nach Ost folgende Abmessungen: 0.98 x 0.70 m der westliche, 1.16 x 0.66 m der mittlere und 0.90 x 0.66 m der östliche Eckblock. Der ebenfalls noch in situ liegende anschließende Block der Ostseite hatte die Maße 0.94 x 0.70 m. Die beiden folgenden Blöcke gehörten ebenfalls zur Ostseite, waren jedoch aus der ursprünglichen Lage leicht nach Norden verschoben. Ihre Maße betrugen 0.83 x 0.69 m und 0.81 x 0.72 m. Sie entsprechen den beiden Quadern der Groller’schen Zeichnung. An der Nordseite lag ein um 90° verschobener Block mit den Maßen 1.15 x 0.61–0.70 m, der sich ebenfalls mit dem rechteckigen Quader in besagter Zeichnung deckte. Hier beobachteten wir außerdem mehrere zerschlagene Fragmente von Sandsteinquadern. Vor der Westseite des Fundaments befand sich ein ausgehobener Quader in Schräglage mit den Maßen 1.06 x 0.78 m. Dieser war am weitesten aus seiner ursprünglichen Position gehoben worden und stand umgedreht mit der Unterseite nach oben auf dem Gussmörtelfundament E3. Dieser Quader war mit dem in der Zeichnung Grollers dargestellten Block identisch und bildete ursprünglich die nordwestliche Ecke des Monuments. Der mittlere Quader der Westseite war nicht mehr erhalten, sondern in kleine Stücke zerschlagen worden. Die Höhe der acht Quader betrug 0.50 m. Sie hatten am unteren Rand einen 12 cm breiten und 18 cm hohen Absatz, der nicht bearbeitet war und sich von den darüber anschließenden geglätteten Flächen deutlich abhob. Dieser besonders an der Südseite deutlich sichtbare Absatz des roh behauenen Unterteils der Werksteine zeigte den zum Fundament gehörenden äußeren Bodenhorizont mit der Höhe +313.029 m ü. A. an. Die Bettung des Fundaments war in den antiken Humus eingetieft. Diese bestand aus einer Lage von Bruchsteinen und einer 0.30 m dicken, hellgelben Sand- und Kalkmörtelschichte darüber. Innerhalb des Quadergevierts blieb ein annähernd quadratischer Raum frei. Auf der Oberseite der Quader war die vorgezeichnete, ringsum laufende Linie deutlich zu erkennen, deren Abstand von der Außenkante des Quadersockels 0.20 m betrug.

202

6.2. Ausgrabungen 1970–1973 und 1980 mit Planquadrat A4N

377: Pfaffenberg 1971. Monumente F und G während der Testgrabungen. Ansicht von Nordwesten

a b 378a–b: Pfaffenberg 1973. Monumente E und F von Westen (a) und Monument F mit Raster in röm. Fuß (b)

Höhenmessungen zu Monument F und den angrenzenden Grabungsflächen Position Fundament F OK Fels 2.50 m südlich vor Fundament F

Höhen +313.329 m bzw. +313.362 m ü. A. +312.796 m ü. A.

6.3. Interpretation des Befundes

203

6.3. Interpretation des Befundes Die Gegenüberstellung des in den 1970iger Jahren des 20. Jahrhunderts noch vorhandenen Baubestandes mit dem von Groller dargestellten Befund (Taf. XIV) ergab, dass bis auf einen kleinen Block an der Nord- und einen großen Block in der Mitte der Westseite zwar alle Quader noch vorhanden waren, jedoch die Position der Blöcke an der Ost-, Nord- und Westseite beträchtlich verändert worden war. Die neue Fundsituation machte deutlich, dass von der Nordwestecke des Fundamentes her ein gewaltsamer Eingriff erfolgt sein musste, um die Quader aus ihrer Originallage zu lösen und diese zum Zwecke der Baustoffgewinnung zu Bruchsteinen zu zerkleinern. So war auch die an der aufgebrochenen Nordwestecke festgestellte Anhäufung von Bruchsteinen zu erklären (Abb. 377). Die vorhandenen Quader reichten jedoch aus, um die ursprünglich quadratische Form der Anlage nachzuvollziehen. Wenn man diese mit Hilfe der Groller’schen Darstellung in ihre ursprüngliche Position bringt, werden die Abmessungen von durchschnittlich 3 x 3 m bestätigt. Aufgrund dieses Ergebnisses ist anzunehmen, dass die Seitenlänge des quadratischen Fundamentsockels mit 10 römischen Fuß abgesteckt war. Das entspricht sehr genau der auch von Groller an der Westseite des Monuments angegebenen Länge von 2.98 m. Mit der Vorzeichnung auf der Steinoberfläche war die äußere Begrenzung des auf dem Quaderfundament sitzenden Aufbaues gekennzeichnet187. So erklärt sich auch der freie, von den Quadern umschlossene Innenraum, der von der nächsten Quaderlage überdeckt worden war. Der von Groller an der Westseite angenommene Eingang kann nicht existiert haben, vielmehr ist anzunehmen, dass der weitere Aufbau als geschlossener Fundamentblock konstruiert war. Die zweite Schicht war so von der Außenkante der erhaltenen untersten Quaderlage um 0.20 m nach innen versetzt. Auf diese Weise war an dieser Stelle ein stufenförmiges Quaderfundament errichtet worden, das als Träger eines Votivdenkmals fungierte. Wenn wir diesen Befund mit den bereits von Groller erwähnten und den im Zuge der neuen Grabungen gehobenen Architekturwerkstücken zusammenführen (s. die angeschlossene Fundevidenz), können wir Fundament F nur als einen quadratischen, vermutlich in zwei Stufen ansteigenden Unterbau eines Säulenmonuments verstehen. Wie wir noch sehen werden, bildete dieses mit dem Altarfundament G und einer zweiten Votivsäule (Monument G1) vor Tempel I eine Einheit (s. unten S. 256). Die ursprüngliche Annahme von Kapellen bzw. Aedikula-Aufbauten wurde sehr bald als Irrweg erkannt und kann daher als überholt gelten188. Stattdessen kristallisierte sich im Verein mit dem Fundstoff von Architektur, statuarischer Plastik und Reliefskulptur immer deutlicher der Typus des Säulenmonuments als eine der charakteristischen Denkmalformen des Pfaffenberges heraus189. Als eines der bekanntesten und in seiner Art auch vorbildhaft wirkenden Beispiele sei hier vor allem wegen ihrer Merkmale im Fundamentaufbau an die große Mainzer Jupitersäule erinnert190. In der römischen Sakralarchitektur lassen sich insbesondere im Jupiter- und Kaiserkult vielfache Beispiele von ähnlichen Sockelfundamenten für Votivsäulen aufzählen191. Zu den gallischen und germanischen Provinzen, dem dichtesten Verbreitungsgebiet der Jupitersäulen und –pfeiler, genügt der Hinweis auf die grundlegenden von Gerhard Bauchhenß und Peter Noelke publizierten Studien192. Darüber hinaus bestätigen aber auch die monumentalen Säulendenkmäler Roms und der Osthälfte

Zu Vorzeichnungen auf Stein vgl. Adam 1994, 20–24, 55 Abb. 124; Heisel 1993 passim; Jenewein 2006. Vgl. Jobst 1968–1971b, 296. 189 Vgl. Jobst 1986, 331–335; Jobst – Thür 1986, 56–59 Abb. 32; Jobst 2006, 66. 190 Bauchhenß 1984a. 191 Vgl. etwa das Fundament einer in Tongeren errichteten Jupitersäule, dessen Grundriss auch quadratisch zu sein scheint; Noelke 2010/2011, 154–155 Abb. 3. 192 Bauchhenß 1981; Noelke 1981 und 2010/2011. 187 188

204

6.3. Interpretation des Befundes

des Römischen Reiches193, dass für das richtige Verständnis des Fundamentes F keine andere Bauform als die eines Säulenmonuments in Frage kommen kann. Die im Umkreis dieser Fundstelle geborgenen Fragmente von Jupiterstatuen194 unterstützen diese Erklärung ebenso wie die vielen Werkstücke zerschlagener Basen, Säulen und Kapitelle195.

379: Große Mainzer Jupitersäule

193

194 195

Zu den in Hadrianoi (Mysien; heute Orhaneli südlich von Bursa/Türkei) dem Zeus Kersoullos im 1. bis 3. Jh. n. Chr. errichteten Votivsäulen vgl. Schwabl 1993, 333–338; dazu Schwertheim 1987. Zum Viersäulendenkmal auf der Hafenstraße von Ephesos vgl. Jobst 1989. Vgl. Kremer 2004. Vgl. Thür 1979, 106–119, bes. 108–109; Jobst 2006.

205

6.4. Fundevidenz zu Monument F

6.4. Fundevidenz zu Monument F

Abb. 380–456

6.4. Fundevidenz zu Monument F

Abb. 380–456 1. Rundplastik und Reliefskulptur Objekt Funktion Rechtes Knie (a) und Statue eines linker Fuß (b), thronenden Jupiter Leithakalksandstein. Weitere Fragmente dieser Statue s. oben S. 50, 123 Abb. 36, 138 Kopffragment (a), Statue eines Armfragment (b), thronenden Jupiter Arm- oder Beinfragment (c), Leithakalksandstein. Weitere Fragmente dieser Statue s. oben S. 172 Abb. 296 Beinfragment(?), Gigantenfigur(?) Leithakalksandstein

Fundort PQ A4N südlich Monument F

Fundnr. n. n.

Datierung Ende 2. – 1. Hälfte 3. Jh. n. Chr.

Literatur Kremer 2004, 55–58 Nr. 3/2 und 3/4 Abb. 36–37 Taf. 9– 10

PQ A4N südlich Monument F

n. n., P 30/72, P 27/92

Um 300 n. Chr.

TB v. 22.06.1972. Kremer 2004, 66–70 Nr. 7/1. 7/8. 7/9 Abb. 42–43 Taf. 22. 25

PQ A4N südlich Monument F

P 41/73



TB v. 28.05.1973; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1973. Kremer 2004, 94 Nr. 27 Taf. 55 TB v. 28.05.1973; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1973. Unpubliziert Kremer 2004, 112 Nr. 46/7 Abb. 58 Taf. 67 TB v. 28.05. und 07.06. 1973; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1973. Unpubliziert TB v. 28.05.1973; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1973. Unpubliziert TB v. 28.05.1973; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1973. Unpubliziert

PQ A4N südlich M Monument F oder PQ H4

P 35/73

Fragment eines männlichen Reliefköpfchens, Leithakalksandstein. S. unten S.803 Abb. 1440

Stützfigur eines Thrones (Gigant?) oder Figuralkapitell

3.–4. Jh. n. Chr.

PQ A4N südlich Monument F

P 5/92

Thronfragment(?), Leithakalksandstein

Jupiter(?)



PQ A4N südlich Monument F über dem antiken Horizont

P 30/73, P 54/73

2 anpassende Fragmente eines weiblichen Köpfchens mit Diadem, Leithakalksandstein

Relieffigur

3. Jh. n. Chr.

PQ A4N südlich Monument F über dem antiken Horizont

P 31/73

Daumen der linken Hand, einen Gegenstand haltend; Leithakalksandstein

Relieffigur



PQ A4N südlich Monument F

P 38/73

Gewandfalten, Leithakalksandstein

Relieffigur



Abb. 380a– b

381a– c

382

383

384

385

386

387

206

6.4. Fundevidenz zu Monument F

Fundort PQ A4N südlich Monument F

Fundnr. P 51/76

Objekt Faltenfragment, Leithakalksandstein

Funktion Relieffigur

Datierung –

Fläche südlich Monument F–G

P 1/73, P 29/73, P 33/73

Körperfragmente, feinkörniger weißer Marmor. Weitere Fragmente dieser Statue s. oben S. 118 Abb. 148–149, 151. 295 und unten S. 238–239, 281 Abb. 474, 545

Statue eines thronenden Jupiter

2. Jh. n. Chr.

Fläche südlich Monument F–G

P 23/73

Linker Fuß, Leithakalksandstein. Weitere Fragmente dieser Statue s. unten S. 242 Abb. 475

Statue eines thronenden Jupiter

200–225 n. Chr.

Fläche südlich Monument F–G

P 25/73

Fragment der linken Hand und Handwurzel, Leithakalksandstein. Weitere Fragmente dieser Statue s. oben S. 118, 173 Abb. 156. 303. 305

Statue eines thronenden Jupiter auf Klappstuhl(?)

3. Jh. n. Chr.

Fläche südlich Monument F–G

P 28/92

Rundplastisches Fragment, Leithakalksandstein

Stützfigur(?)

2./3. Jh. n. Chr.

Fläche südlich Monument F–G

P 27/73

Unterschenkel, Leithakalksandstein

Statuarische Plastik



Literatur TB v. 07.–08. 06.1976; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1976. Unpubliziert TB v. 15.05. und 28.05.1973; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1973. Kremer 2004, 45–51 Nr. 1/27 und 1/33 Abb. 34 Taf. 4 TB v. 24.05.1973; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1973. Kremer 2004, 51–55 Nr. 2/2 Abb. 35 Taf. 5 TB v. 24.05.1973; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1973. Kremer 2004, 72–74 Nr. 9/2 Abb. 45 Taf. 29 Kremer 2004, 94 Nr. 26/2 Abb. 52 Taf. 54 TB v. 24.05.1973; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1973. Kremer 2004, 95–99 Nr. 29/3 Abb. 53 Taf. 56

Abb. 388

389

390

391

392

207

6.4. Fundevidenz zu Monument F Fundort Fläche südlich Monument F–G

Fundnr. P 48/76

Objekt Rundplastisches Fragment, Leithakalksandstein

Funktion Statuarische Plastik

Datierung –

Fläche südlich Monument F–G

n. n.

Armfragment mit Gewandfalten, Leithakalksandstein

Statuarische Plastik



Fläche südlich Monument F–G

P 105/76

Flügelfragment(?), Leithakalksandstein

Victoria(?)



Fläche südlich Monument F–G

P 18/92

Thronfragment(?), Leithakalksandstein

Jupiter(?)



Fläche südlich Monument F–G

P 22/73

Rundplastisches Fragment (Locken?), Leithakalksandstein. Zu P 15/72 oben S. 121 Abb. 178

Statuarische Plastik



Fläche südlich Monument F–G

P 28/73

Rundplastisches Fragment, Leithakalksandstein

Statuarische Plastik



Fläche südlich Monument F–G

n. n.

Statuarische Plastik



Fläche südlich Monument F–G

P 26/73, P 36/73

Arm- oder Beinfragment, Leithakalksandstein Fragmente mit Darstellung eines Signum, Leithakalksandstein

Reliefverzierung eines Quaderblocks

3. Jh. n. Chr.

Literatur TB v. 07.–08. 06.1976; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1976. Kremer 2004, 95–99 Nr. 29/15 Abb. 54 Taf. 58 Kremer 2004, 102 Nr. 39/1 Abb. 55 Taf. 62 TB v. 24.06.1976; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1976. Kremer 2004, 109 Nr. 45/3 Abb. 57 Taf. 66 Kremer 2004, 110 Nr. 46/5 Abb. 58 Taf. 67 TB v. 24.05.1973; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1973. Unpubliziert TB v. 24.05.1973; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1973. Unpubliziert Film 12.9236. Unpubliziert TB v. 24. und 28.05.1973; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1973. Unpubliziert

Abb. 393

394

395

396

397

398

399 400a

208

6.4. Fundevidenz zu Monument F

Fundort Fläche südlich Monument F–G

Fundnr. P 46/76

Objekt Abgeschlagenes Reliefköpfchen, feiner Leithakalksandstein

Funktion Relieffigur eines Postaments(?)

Datierung –

Fläche südlich Monument F–G

P 21/73

Faltenbahnen(?), Leithakalksandstein

Statuarische Plastik oder Reliefskulptur



Fläche südlich Monument F–G

P 106/76

Armfragment mit Gewandfalten, Leithakalksandstein

Statuarische Plastik oder Reliefskulptur



Fläche südlich Monument F–G

P 107/76

Gewandfalten(?), Leithakalksandstein

Reliefskulptur



Fläche südlich Monument F–G

n. n.

Körperteil, Leithakalksandstein

Statuarische Plastik oder Reliefskulptur



a

a

b

380a–b: n. n. – von der Statue eines thronenden Jupiter

Literatur TB v. 07.–08. 06.1976; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1976. Unpubliziert TB v. 24.05.1973; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1973. Unpubliziert TB v. 24.06.1976; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1976. Unpubliziert TB v. 24.06.1976; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1976. Unpubliziert Film 2.92-2. Unpubliziert

b

c 381a–c: n. n., P 30/72, 27/92 – von der Statue eines thronenden Jupiter

Abb. 400b

401a

401b

402a

402b

209

6.4. Fundevidenz zu Monument F

382: P 41/73 – Beinfragment eines Giganten(?)

383: P 35/73 – Gigant oder Figuralkapitell

384: P 5/92 – Thronfragment(?)

385: P 30/73 + 54/73 – Köpfchen mit Diadem

386: P 31/73 – Daumen einer linken Hand

387: P 38/73 – Gewandfalten

388: P 51/76 – Gewandfalten

210

6.4. Fundevidenz zu Monument F

389: P 23/73 – Linker Fuß einer Jupiterstatue

390: P 25/73. Linke Hand einer Jupiterstatue

391: P 28/92 – Stützfigur(?)

392: P 27/73 – Unterschenkel

393: P 48/76 – Rundplastisches Fragment

394: n. n. – Armfragment

395: P 105/76 – Flügelfragment(?)

396: P 18/92 – Thronfragment(?)

6.4. Fundevidenz zu Monument F

397: P 22/73 – Locken(?)

398: P 28/73 – Rundplastisches Fragment

399: n. n. – Arm- oder Beinfragment

a b 400a–b: P 26/73 + P 36/73, P 46/76 – Signum und Reliefköpfchen

a b 401a–b: P 21/73 und P 106/76 – Faltenbahnen und Armfragment

a b 402a–b: P 107/76 und n. n. – Gewandfalten und Inkarnat

211

212

6.4. Fundevidenz zu Monument F 2. Altäre und Postamente Objekt Funktion 2 Fragmente der Vermutlich beschrifteten Postament eines Vorderseite eines Kaisermonuments Schaftes, Leithakalksandstein

Fundort Steg zwischen PQ A4 und A4N südlich Monument F

Fundnr. I 84 – 85/74

PQ A4N südlich Monument F im Waldhumus über dem antiken Horizont

I 71– 73/73

3 Schaftfragmente der beschrifteten Vorderseite, Leithakalksandstein. Weitere Fragmente bei Monument E s. oben S. 176 Abb. 308

Vermutlich Postament eines Kaisermonuments

PQ A4N südlich Monument F

I 44/73, I 87/76

2 Schaftfragmente der beschrifteten Vorderseite, Leithakalksandstein. 2 weitere Fragmente bei Monument E s. oben S. 176 Abb. 311

Weihealtar oder Postament

PQ A4N südlich Monument F im Waldhumus über Zerstörungshorizont

I 34/73

Schaftfragment der beschrifteten Vorderseite mit rechtem Rand, Leithakalksandstein

Weihealtar oder Postament

PQ A4N südlich Monument F im Waldhumus über Zerstörungshorizont

I 32/73

Schaftfragment der beschrifteten Vorderseite mit linkem Rand, Leithakalksandstein

Weihealtar(?)

PQ A4N südlich Monument F im Waldhumus über Zerstörungshorizont

I 31/73

Schaftfragment der beschrifteten Vorderseite mit profiliertem Rand der linken Seite, Leithakalksandstein

Weihealtar oder Basis

Datierung Zeit des Antoninus Pius oder Marcus Aurelius

Literatur TB v. 30.05.1974; Fundjournal und -kartei Inschriften 1974 (Z); Foto In-9 M. J. Piso 2003, 23–24 Nr. 9 199 n. Chr. TB v. 14.06.1973; Fundjournal und -kartei Inschriften 1973 (Z); Piso 2003, 27–28 Nr. 17; Bernát 2010, 185–186 Nr. 243 – TB v. 31.05.1973 und 23.06.1976; Fundjournal und -kartei Inschriften 1973 und 1976 (Z); Piso 2003, 79–80 Nr. 123 – TB v. 29.05.1973; Fundjournal und -kartei Inschriften 1973 (Z); Piso 2003, 87–88 Nr. 138 – TB v. 29.05.1973; Fundjournal und -kartei Inschriften 1973 (Z); Piso 2003, 146 Nr. 310; Bernát 2010, 195 Nr. 275 – TB v. 25.05.1973; Fundjournal und –kartei Inschriften 1973 (Z); Piso 2003, 149 Nr. 318

Abb. 403

308

311

404

405

406

213

6.4. Fundevidenz zu Monument F Fundort Fläche südlich Monument F

Fundnr. I 12/73

Objekt Fragment eines Aufsatzes oder Schaftes, Leithakalksandstein

Funktion Weihealtar(?)

Datierung –

Fläche südlich Monument F

I 10 – 11/73, I 13/73 und I 83/76

Vier Schaftfragmente der beschrifteten Vorderseite mit profiliertem Rahmen, Leithakalksandstein

Postament einer Votivsäule(?)



Fläche südlich Monument F

I 53/76

Schaftfragment der beschrifteten Vorderseite(?), Leithakalksandstein

Weihealtar(?)



PQ A4N südlich Monument F

n. n. Z.-Nr. 64, 159, 286a–b (= A 32/74) n. n. Z.–Nr. 299-300, A 11/73

Aufsatzfragment mit Pulvinus (a) und Deckplatte (b), lokaler Kalksandstein Fragmente eines achteckigen Aufsatzes, Leithakalksandstein

Weihealtar (Altar 3)

3. Jh. n. Chr.

Achteckiges Postament (Rekonstruktion III/87)



A 13/73 Z.-Nr. 72 = 157/1– 2, 108

Aufsatzfragmente mit Eckakroter, Leithakalksandstein

Weihealtar (Altar 44)



PQ A4N südlich Monument F

PQ A4N südlich Monument F

Literatur TB v. 22.05.1973; Fundjournal und -kartei Inschriften 1973 (Z); Piso 2003, 57 Nr. 66 TB v. 22.05.1973 und 21.06.1976; Fundjournal und -kartei Inschriften 1973 und 1976 (Z); Piso 2003, 61 Nr. 78 TB v. 07.–08. 06.1976; Fundjournal und -kartei Inschriften 1976 (Z); Piso 2003, 109 Nr. 191 Fundkartei Altäre Nr. 64. 159. 286. Bernát 2010, 91–92 Nr. 32 Fundjournal und -kartei Architektur 1973; Fundkartei Altäre Nr. 299–300. Jobst – Kremer 1991, 163–165 Abb. 19–20 Fundjournal und -kartei Architektur 1973; Fundkartei Altäre Nr. 72 = 157/1–2, 108. Bernát – Jobst – Piras 2008, 30–33 Abb. 4, 6a; Bernát 2010, 94 Nr. 36

Abb. 407

408

409

410a– b 411

412a– b

413a– c

214

6.4. Fundevidenz zu Monument F

Fundort PQ A4N südlich Monument F

Fundnr. n. n. Z.-Nr. 355

Objekt Aufsatzfragment mit Pulvinus, Leithakalksandstein

Funktion Weihealtar

Datierung –

PQ A4N südlich Monument F

n. n. Z.-Nr. 488

Säulenpostament(?)



Fläche südlich Monument F

A 27/74

Profiliertes Basisfragment, mittelfeiner Leithakalksandstein Profiliertes Basisfragment, mittelfeiner Leithakalksandstein

Weihealtar(?)



Fläche südlich Monument F

n. n. Z.-Nr. 25a–b n. n. Z.-Nr. 125

Basisfragmente, mittelfeiner Leithakalksandstein Aufsatzfragment mit Deckprofil, Leithakalksandstein

Weihealtar oder Säulenpostament



Weihealtar oder Postament



Fläche südlich Monument F

n. n. Z.-Nr. 199/3

Schaftfragment mit profiliertem Rand, Leithakalksandstein

Weihealtar(?)



Fläche südlich Monument F

n. n. Z.-Nr. 414

Aufsatzfragment, Leithakalksandstein

Weihealtar oder Postament

2. Hälfte 2. Jh. n. Chr.

Fläche südlich Monument F

n. n. Z.-Nr. 490–491, 510

Drei Basisfragmente, Leithakalksandstein

Weihealtar oder Postament



Fläche südlich Monument F–G

P 59/92

Pulvinusrosette eines Aufsatzes, Leithakalksandstein

Weihealtar (Altar 40)



Fläche südlich Monument F–G

A 1/73

Pulvinusfragmente eines Aufsatzes, Leithakalksandstein

Weihe- oder Opferaltar (Altar 21)



Fläche südlich Monument F–G

n. n.

Pulvinusrosette eines Aufsatzes, Leithakalksandstein

Weihealtar (Altar 17)



Fläche südlich Monument F

Literatur Fundkartei Altäre Nr. 355. Unpubliziert Fundkartei Altäre Nr. 488. Unpubliziert Fundjournal und –kartei Architektur 1974. Unpubliziert Fundkartei Altäre Nr. 25. Unpubliziert Fundkartei Altäre Nr. 125. Bernát 2010, 144 Nr. 144 Fundkartei Altäre Nr. 199/3. Unpubliziert Fundkartei Altäre Nr. 414. Bernát 2010, 140 Nr. 132 Fundkartei Altäre Nr. 490–491, 510. Unpubliziert TB v. 27.07.1992; Bernát 2010, 108 Nr. 64 Fundjournal und -kartei Architektur 1973. Bernát – Jobst – Piras 2008, 30–33 Abb. 4. 5b; Bernát 2010, 93 Nr. 35 Bernát 2010, 103 Nr. 51

Abb. 414

415

416a– b

417 418

419

420

421a– b

422a– b 423a– b

424a– c

215

6.4. Fundevidenz zu Monument F Fundort Fläche südlich Monument F–G

Fundnr. n. n.

Objekt Aufsatzfragment mit Pulvinus und Focusplatte, harter Leithakalksandstein Aufsatzfragment mit Pulvinus, harter Leithakalksandstein vom Pfaffenberg 4 Aufsatzfragmente, feiner Leithakalksandstein Basisfragment, mittelfeiner Leithakalksandstein

Funktion Weihe- oder Opferaltar (Altar 12)

Datierung –

Fläche südlich Monument F–G

n. n. Z.-Nr. 64

Fläche südlich Monument F–G Fläche südlich Monument F–G

n. n. Z.-Nr. 82/ 1–4 n. n. Z.-Nr. 88

Fläche südlich Monument F–G

Postament (Altar 4)

3. Jh. n. Chr.

Fundkartei Altäre Nr. 64. 426a– c Unpubliziert

Postament



Weihealtar



n. n. Z.-Nr. 89

Aufsatzfragment, feinkörniger Leithakalksandstein

Weihealtar



Fläche südlich Monument F–G

n. n. Z.-Nr. 91

Weihealtar



Fläche südlich Monument F–G

n. n. Z.-Nr. 92 n. n. Z.-Nr. 134/79

Postament(?) Rekonstruktion VIII/83 Weihealtar



Fläche südlich Monument F–G

Profiliertes Basisfragment, mittelfeiner Leithakalksandstein. Drei weitere Fragmente dieses Altares in Schnitt III/71, PQ A5N und PQ B4 Zwei Basisfragmente, Leithakalksandstein Basisfragment, mittelfeiner Leithakalksandstein

Fundkartei Altäre Nr. 82. 427a– c Unpubliziert Fundkartei Altäre Nr. 88. 428 Bernát 2010, 175–176 Nr. 218 Fundkartei Altäre Nr. 89. 429 Bernát 2010, 143–144 Nr. 143 Fundkartei Altäre Nr. 91. 430 Bernát 2010, 175–176 Nr. 219

Fläche südlich Monument F–G

n. n. Z.-Nr. 169

Zwei Aufsatzfragmente, Leithakalksandstein

Weihealtar oder Postament



Fläche südlich Monument F–G

n. n. Z.-Nr. 172

Weihealtar oder Postament



Fläche südlich Monument F–G

n. n. Z.-Nr. 280a–b

Eckfragment einer profilierten Basis, mittelfeiner Leithakalksandstein Aufsatzfragment mit Deckprofil, mittelkörniger Leithakalksandstein

Weihaltar





Literatur Bernát 2010, 115–116 Nr. 82

Abb. 425a– b

Fundkartei Altäre Nr. 92. 431 Unpubliziert Fundkartei 432 Altäre Nr. 134. Bernát 2010, 175 Nr. 217 Fundkartei 433a– Altäre Nr. b 169. Bernát 2010, 158 Nr. 177 Fundkartei 434a– Altäre Nr. b 172. Unpubliziert Fundkartei 435 Altäre Nr. 280. Bernát 2010, 154–155 Nr. 170

216

6.4. Fundevidenz zu Monument F

403: I 84-85/74 – Postamentinschrift

404: I 34/73 – Altar oder Postament

405: I 32/73 – Altar(?)

406: I 31/73 – Altar oder Basis

407: I 12/73 – Altar(?)

408: I 10-11/73 – Postament(?)

6.4. Fundevidenz zu Monument F

217

409: I 53/76 – Altar(?)

a b 410a–b: n. n. (Z.-Nr. 159, 286) von Altar 3

411: Rekonstruktion Altar 3

a b 412a–b: n. n. (Z.-Nr. 299. 300), A 11/73 – Postament

a b c 413a–c: A 13/73 (Z.-Nr. 72, 108) – Aufsatzfragmente von Altar 44 (a–b) und Rekonstruktion (c)

218

6.4. Fundevidenz zu Monument F

414: n.n. (Z.-Nr. 355) – Aufsatzfragment

415: n. n. (Z.-Nr. 488) – Postament(?)

a b 416a–b: A 27/74 – Basisfragment

417: n. n. (Z.-Nr. 25a-b) – Basisfragmente

418: n. n. (Z.-Nr. 125) – Aufsatzfragment

419: n. n. (Z.-Nr. 199/3) – Schaftfragment

420: n. n. (Z.-Nr. 414) – Aufsatzfragment

a b 421a–b: n. n. (Z.-Nr. 490–491, 510) – Basisfragmente

219

6.4. Fundevidenz zu Monument F

a

a

b 422a–b: P 59/92 – Pulvinusrosette von Altar 40 (a) und Rekonstruktion (b)

b 423a–b: A 1/73 (Z.-Nr. 80a–b) – Pulvinusfragmente von Altar 21 (a) und Rekonstruktion (b)

a

b

c 424a–c: n. n. – Pulvinusrosette von Altar 17 (a–b) und Rekonstruktion (c)

a

b 425a–b: n. n. – Aufsatzfragment von Altar 12 (a) und Rekonstruktion (b)

220

6.4. Fundevidenz zu Monument F

a b c 426a–c: n. n. (Z.-Nr. 64) – Aufsatzfragment von Altar 4 (a–b) und Rekonstruktion (c)

a

b

c 427a–c: n. n. (Z.-Nr. 82/1–4) – Aufsatzfragmente

428: n. n. (Z.-Nr. 88) – Basisfragment

429: n. n. (Z.-Nr. 89) – Aufsatzfragment

430: n. n. (Z.-Nr. 91) – Basisfragment

431: n. n. (Z.-Nr. 92) – Basisfragmente

432: n. n. (Z.-Nr. 134) – Basisfragment

221

6.4. Fundevidenz zu Monument F

a

a

b

b

433a–b: n. n. (Z.-Nr. 169) – Aufsatzfragmente

434a–b: n. n. (Z.-Nr. 172) – Basisfragment

435: n. n. (Z.-Nr. 280a–b) – Aufsatzfragment

222

6.4. Fundevidenz zu Monument F

Fundort Fläche südlich Monument F im Grollerschutt

Fundnr. I 2/73

Fläche südlich Monument F im Grollerschutt

I 1/73

436: I 2/73

3. Sonstige Inschriftfunde Objekt Funktion Inschriftfragment, Unbekannt Leithakalksandstein

Inschriftfragment Leithakalksandstein

Unbekannt

Datierung –



437: I 1/73

Literatur TB v. 16.05.1973; Fundjournal und -kartei Inschriften 1973 (Z). Piso 2003, 159 Nr. 352 TB v. 15.05.1973; Fundjournal und –kartei Inschriften 1973 (Z). Piso 2003, 163 Nr. 367

Abb. 436

437

223

6.4. Fundevidenz zu Monument F Fundort PQ A4N südlich Monument F

Fundnr. A 25/86

Fläche südlich Monument F– G Fläche südlich Monument F– G

A 35/2010

Fläche südlich Monument F– G

n. n. = Z.Nr. 615, A4– 6/2010, A 8/2010 A 98/74

4. Architekturwerkstücke Objekt Funktion Caulisfragment, Korinthisches Leithakalksandstein Kapitell Fragment eines Kapitellfußes, Leithakalksandstein Geisonfragmente, Leithakalksandstein. Weitere Fragmente von Geison C s. unten S. 285 Abb. 551 Abakusblüte mit Kranz oder Füllhörnern, Leithakalksandstein. Weitere Fragmente dieses Kapitells s. oben S. 134, 136–137 Abb. 223–224, 238, 246 Hochblatt mit Stucküberzug, Leithakalksandstein. Weitere Fragmente dieses Kapitells s. oben S. 137 Abb. 248–250

Datierung –

Korinthisches Kapitell



Geison C. Von Tempel I

Anfang 2. Jh. n. Chr.

Korinthisches Kapitell. Exemplar DA

3. Jh. n. Chr.

Korinthisches Kapitell. Exemplar EB

Um 200 n. Chr.

Fläche südlich Monument F– G

A 205/74

Fläche südlich Monument F– G

A 23/87

Abakusblüte, posöser Leithakalksandstein

Korinthisches Kapitell. Exemplar M



Fläche südlich Monument F– G

A 6/86

Echinusfragment, Leithakalksandstein

Tuskanisches Kapitell III



PQ A4N und Fläche südlich Monument F– G

A 21/73, A 102/74

Torus mit Leiste und Torusfragment, harter Leithakalksandstein

Fragmente einer monumentalen Säulenbasis, Dm 1.276 m



Fläche südlich Monument F– G Fläche südlich Monument F– G

P 96/76

Torusfragment, Leithakalksandstein

Fragmente einer Säulenbasis



A 91–92/76

Schaftfragmente; harter, kompakter lokaler Muschelkalk

Säulenschaft, Dm 0.60 m



Literatur Fundjournal und -kartei Architektur 1986. Unpubliziert Funddatei Architektur 2010. Unpubliziert Jobst – Piras 2015, 86 Nr. 16; 87 Nr. 19–21, 23 Fundjournal und -kartei Architektur 1974. Thür 1979, 57– 59, 62, 64, 192 (D 5) Taf. 37, 41–42, VI/5; Piras 2014, 85– 86 Taf. XLI Fundjournal und -kartei Architektur 1974. Thür 1979, 102– 103, 204 (App 2) Taf. 68; Piras 2014, 86 Taf. XLI Fundjournal und -kartei Architektur 1987. Vgl. Piras 2014, 89 Taf. XLIII Fundjournal und -kartei Architektur 1986. Unpubliziert Fundjournal und -kartei Architektur 1973–1974. Thür 1979, 108– 109, 210 (Ba 2) Taf. 77–78 Unpubliziert Fundjournal und -kartei Architektur 1976. Thür 1979, 115, 208 (S 5–6) Taf. 72, 74

Abb. 438

439 440a– f

441a– b

442a– b

443a– b

444a– c 445a– d

446 447a– b

224

6.4. Fundevidenz zu Monument F

438: A 25/86 – Caulisfragment

a: n. n. Z.-Nr. 615

d: A 6/2010

439: A 35/2010 – Fragment eines Kapitellfußes

b: A 4/2010

c: A 5/2010

e: A 8/2010

f

440a–f: n. n. (Z.-Nr. 615), A 4–6/2010, A 8/2010 – Geisonfragmente (a–e) und Rekonstruktion (f)

b a 441a–b: A 98/74 – Abakusblüte (a) und Rekonstruktion Kapitell DA (b)

225

6.4. Fundevidenz zu Monument F

a b 442a–b: A 205/74 – Hochblatt (a) und Rekonstruktion Kapitell EB (b

a

b 443a–b: A 23/87 – Abakusblüte von Kapitell M

a

b 444a–c: A 6/86 – Echinusfragment (Tuskanisches Kapitell III)

c

226

6.4. Fundevidenz zu Monument F

a

b A 21/73 – Torusfragment

c d 445a–d: A 102/74 – Torusfragment und Rekonstruktion der Basis II (nach Thür 1979)

446: P 96/76 – Torusfragment

227

6.4. Fundevidenz zu Monument F

a

447a–b: A 91–92/76 – Schaftfragmente

5. Münzfunde Kaiser Unleserlich

b

Fundort 4.20 m südlich Monument F im Waldhumus -0.50 m unter OK

Fundnr. M 1/73 = MC 3667

Nominale Sesterz

Datierung 1.Hälfte 2. Jh. n. Chr.

4.20 m südlich Monument F im Waldhumus -0.50 m unter OK; 0.60 m östlich M 1/73, aber nicht mehr im Grollerschutt 5.50 m südlich Monument F im Planum nördlich PQ A4N, ca. -0.50 m OK

M 2/73 = MC 3692

Centenionalis

Valens

364–367 n. Chr.

M 7/73 = MC 3638

As

Vespasianus

76 n. Chr.

PQ A4N 9.10 m südlich Monument F im Waldhumus, -0.50 m OK

M 8/73 = MC 3656

As

Marcus Aurelius

161 180 n. Chr.

Literatur TB v. 16.05.1973. Gǎzdac 1999, 61–62 Nr. 218; Numismata Carnuntina Nr. 6421 TB v. 16.05.1973. Gǎzdac 1999, 61 Nr. 216; Numismata Carnuntina Nr. 29787 TB v. 25.05.1973. Gǎzdac 1999, 3 Nr. 10; Numismata Carnuntina Nr. 1666 TB v. 30.05.1973. Gǎzdac 1999, 19 – 20 Nr. 70; Numismata Carnuntina Nr. 6095

Abb. 448

449

450

451

228

6.4. Fundevidenz zu Monument F

448: M 1/73 AV+RV

449: M 2/73 AV+RV

450: M 7/73 AV+RV

451: M 8/73 AV+RV

6. Keramikfunde Gegenstand Funktion 17 Rand- und TS-Schüssel Wandfragmente (TS 58). Form Drag. 37. Pfaffenhofen

Fundort Fläche südlich Monument F– G im Waldhumus +0.60 m Fundament-OK Nördlich zwischen Monument E und F

Fundnr. 71/269; 73/52, 140, 196, 199, 274, 261, 297

73/251

Zwei Wandund Bodenfragmente

Fläche südlich Monument F–G

73/3, 8, 22, 366–367, 560

Fläche südlich Monument F–G

73/26, 28, 368

8 Rand- und Wandfragmente von insgesamt 10 Scherben. Weitere Fragmente dieses Tellers bei Monument E oben S. 156 Drei Wandfragmente von insgesamt 7 Scherben. Weitere Fragmente dieses Bechers s. Fundevidenz Monument E oben S. 193 Abb. 368

Töpfchen (TS 91). Form Drag. 52/53. Rheinzabern TS-Teller (TS 126). Form Drag. 18/31. Mittelgallien

TS-Becher (TS 141). Form Drag. 54. Rheinzabern

Datierung Letztes Viertel 2. Jh. n. Chr.

Literatur Ďurianová 2010, 85–87. 153 (N 242) Tab. XXV



Unpubliziert

2. Jh. n. Chr.

Unpubliziert

150–230 n. Chr.

Vgl. Ďurianová 2010, 136–138 (N 203–N 219)

Abb. 452a– b

453

454

455

229

6.4. Fundevidenz zu Monument F Fundort Fläche südlich Monument F bis -0.05 m OK Basis K1

Fundnr. 73/651

a

Gegenstand Ein Randfragment mit Gefäßwand

Funktion TS-Becher (TS 153). Form Drag. 54. Rheinzabern

Datierung 150 – 230 n. Chr.

452a–b: Fundnr. 73/261und 73/140 von Schüssel TS 58

453: Fundnr. 73/251 von Töpfchen TS 91

Literatur Vgl. Ďurianová 2010, 136–138 (N 203–N 219)

b

454: Fundnr. 73/22 von Teller TS 126

Abb. 456

230

7. Altarbasis G und Monument G1

455: Fundnr. 73/368 von Becher TS 141

456: Fundnr. 73/651 von Becher TS 153

7. Altarbasis G und Monument G1 Abb. 457–509 Literatur: Tagebuch 10.06.–23.06.1970, 21.06.–05.07.1971, 15.05.–25. 05.1973, 16.05.1977, 19.06.–25.06.1980; Fundjournale und -karteien 1970–1971, 1973, 1977, 1980. Groller 1899, 70–71 Taf. VIII = Groller 1900, 84–85 Taf. VIII; Jobst 1968–1971a, 37 Abb. 36; Jobst 1968–1971b, 293–294 Abb. 29 und 295–298; Jobst 1970a, 21; Jobst 1970b, 279; Jobst 1971, 65; Jobst 1972–1975, 74 Abb. 75. 77–79. 81; Jobst 1975b, 150; Jobst 1986, 332; Jobst 2006, 66; Jobst – Piras 2015.

Altarbasis G

Planbeilagen 1–2; Taf. XV Bl. 12/70; Abb. 457–463

7.1. Lage und Forschungsgeschichte In kurzem Abstand von nur 1.05 m östlich von Monument F deckte Max Groller ein zweites Quaderfundament auf, welchem er die Bezeichnung G gab. Zu diesem Bauwerk legte er in seinem Bericht nachstehende, sehr knapp formulierte Beschreibung vor: [70 = 84] „G. Quaderbau. Zwei mächtige Quaderplatten und ein kleinerer Quader sind zu einem Viereck mit engem Innenraum zusammengesetzt. Sie liegen auf einer Schichte von Abfall der Steinmetzwerkstätte, mit dem die Fundamentgrube ausgefüllt ist. Alle drei Quadern sind an der Oberfläche gleich mäßig abgenützt, scheinen also nicht bedeckt gewesen zu sein. Eine 3 cm tiefe Rinne bei c liegt symmetrisch zur Fuge d; ob diese Rinne als Lehre gedient habe, muss dahingestellt bleiben. Der Bau G ist gegen F seitlich verschoben; ein Zusammenhang, welcher zwischen E und F aus der Übereinstimmung [71 = 85] der Fluchten zu erschließen ist, besteht also hier nicht. Ähnliche Werkstückreste wie bei F fanden sich auch bei G vor.“

Groller spricht hier von drei Quaderblöcken, die seiner Dokumentation nach zu einem Rechteck von 2.77 x 1.95 m versetzt waren, wobei die Langseite parallel zu Monument F verlief. Er konstatierte eine mit Steinabschlag gefüllte Fundamentgrube und eine Wiederholung der bei Monument F aufgetretenen Art des Fundstoffes.

7.2. Ausgrabungen 1970–1973 und 1980 mit Planquadrat A4N

231

7.2. Ausgrabungen 1970–1973 und 1980 mit Planquadrat A4N

457: Pfaffenberg 1973. Basis G und Grabung in Planquadrat A4N

Auch diese Anlage war erneut freizulegen, der Befund zu überprüfen und zu analysieren. Zunächst wurde der mit dichtem Waldhumus angereicherte Schutt der Altgrabungen bis 0.10 m über dem Horizont der Quaderblöcke abgenommen. Bei diesem Schritt trafen wir wieder auf zahlreiche Werkstücke von Inschriften, rundplastischen Skulpturen und Architektur, darunter auch auf eine auffallend große Zahl von Fragmenten der Marmorstatue eines thronenden Jupiter (s. Fundevidenz unten S. 239). Gegenüber der von Groller dokumentierten Ausgangslage ergab sich eine Reihe auffallender Abweichungen. Das rechteckige Monument bestand nicht aus drei, sondern aus insgesamt vier Kalksandsteinquadern, die an der Südseite ineinandergreifend versetzt waren und eine Fläche von 2.79 x 1.95 m (5.44 m²) einnahmen. Das entspricht ziemlich genau 10 x 6,5 römischen Fuß. Zwei große langrechteckige Blöcke im Osten und Westen bildeten die Basis, zwei kleinere Verbindungsblöcke an der südlichen Schmalseite und an der Nordwestecke schlossen die rechteckige Konstruktion ab. Dieser Befund entspricht zwar der von Groller präsentierten planimetrischen Darstellung, nicht jedoch seiner Beschreibung. Die Dicke der Quaderblöcke betrug einheitlich 0.28–0.30 m (= 1 röm. Fuß). Die Oberseite der Quader hatte die Höhe +313.322–313.349 m ü. A. Der große, an der Ostseite gelegene längliche Block hatte die Maße 2.79 x 0.82–0.88 m. Seine Westkante war 2.20 m lang und mündete in eine 0.59 x 0.16 m messende Ausnehmung, in welche der kleine Verbindungsblock der Südseite eingepasst war. Der westlich gegenüberliegende Block war mit 2.42 x 0.92 m etwas kürzer. Von diesem war an der Innenseite nahe dem kleinen südlichen Verbindungsquader anscheinend durch Steinraub ein Stück gewaltsam herausgebrochen worden, welches jedoch nicht abtransportiert, sondern an der Ostseite liegen geblieben war. Da die Südkante dieses Blocks nur 0.76 m misst, muss auch hier ein Einschnitt von 0.61 x 0.18 m angenommen werden. Der Abstand zwischen diesen Längsquadern war durchschnittlich 0.20 m breit. An der Südseite betrug dieser Abstand infolge der innen gesetzten rechteckigen Einschnitte 0.46 m. Hier wurde zur Schließung des Zwischenraumes ein 0.46 x 0.61 m großer Verbindungsquader eingesetzt, der Groller verborgen geblieben war. Die Nordwestecke der Fundamentkonstruktion wurde aufgrund der unterschiedlichen Abmessungen der Längsquadern durch einen schmalen, 1.12 x 0.30 m messenden Block geschlossen. Dieser befand sich zu Grollers Zeiten anscheinend noch in situ, war jedoch in der Zwischenzeit aus seiner ursprünglichen Lage entfernt worden. Der Quader lag zu Beginn der neuen Untersuchungen um 90° verschoben an der Nordwestecke des Fundaments (Abb. 457, 460).

232

7.2. Ausgrabungen 1970–1973 und 1980 mit Planquadrat A4N

N

N a b 458a–b: Pfaffenberg 1971. Basis G von Norden (a) und von Südwesten (b)

N 459: Basis G. Grundriss mit Raster in römischen Fuß

Ursprünglich stieß er an den Längsquader der Ostseite und bildete mit diesem die nördliche Schmalseite des Sockelfundaments. Der schmale Zwischenraum im Inneren war mit Bruchsteinen und gelbem Sand aufgefüllt.

460: Pfaffenberg 1973 mit Basis G von Norden. Im Hintergrund das Südende des Schnittes I/71

233

7.2. Ausgrabungen 1970–1973 und 1980 mit Planquadrat A4N

Die Oberseite der Quaderblöcke war sauber geglättet und bildete eine horizontale Fläche mit der oben angegebenen Höhe ü. A., welche als Basis des weiteren Aufbaues diente. An der Nordkante des östlichen Quaders befand sich eine ovale Vertiefung von 12 cm Durchmesser, an seiner Ostkante eine kreisrunde Ausnehmung von 10 cm Durchmesser. Am westlichen Längsquader verlief in 0.54 m Entfernung von der Ostkante eine 5 cm breite und 3 cm tiefe Rinne quer über den Stein. Die seitlichen Quaderflächen waren dagegen weniger sorgfältig zugerichtet und zeigten deutliche Spuren der Bearbeitung mit Flachmeißeln. Als wir mit der Hebung der Fundamentblöcke die Evakuierung dieser Anlage durchführten, konnte auch deren Unterkonstruktion genauer untersucht werden. Diese bestand aus einer in den Humusboden eingetieften grobkörnigen dichten Kalkmörtelmasse, welche als Quaderbettung zur Abgleichung des Felsbodens aufgebracht worden war.

a b 461a–b: Pfaffenberg 1980. Evakuierung der Basis G (a) und Freilegung der Fundamentbettung auf der Felsoberfläche (b). Rechts das Fundament von Monument G1. Ansicht von Süden

Die südliche Schmalseite der Anlage springt über Monument F etwas vor, liegt aber in der Flucht der Südkante des östlich folgenden Fundaments G1, welches sich an der Quadersetzung zu orientieren scheint. Auffallend war die Lage der Quaderbasis genau in der Verlängerung der Achse des Tempels I (s. unten S. 276).

F

462: Pfaffenberg 1976. Fläche südlich Monument F und G

G

234

7.2. Ausgrabungen 1970–1973 und 1980 mit Planquadrat A4N

Die südlich der Basis G gelegene Fläche im Bereich der Planquadrate A3N bis A4N wurde bis auf den antiken Horizont abgegraben, welcher sich als hellgelbe Sandschicht zu erkennen gab. Unter den auf dieser Grabungsfläche aufgedeckten Architekturwerkstücken ist eine unversehrt gebliebene Basis besonders hervorzuheben (Abb. 463 und Fundevidenz unten S. 251 Abb. 503). Diese war in einer durch ihren Absturz im antiken Humusboden verursachten Grube in Sturzlage zum Vorschein gekommen. Der darüber geschichtete, aufgrund älterer Schürfungen umgelagerte Waldhumus enthielt wieder zerschlagenes Inschriften- und Skulpturenmaterial, welches mit auffallend vielen Säulenfragmenten vermengt war. Ferner ergab diese Fundstelle eine nicht geringe Menge von zerbrochenen Terra Sigillata-Gefäßen des 2. Jahrhunderts n. Chr. aus den Manufakturen Lezoux und Rheinzabern.

463: Pfaffenberg 1974. Barbara Porter (USA) und Grabungstechniker bei der Aufdeckung des Statuensockels

Die Untersuchungen der Felsoberfläche, welche wir südlich des Monuments G vorgenommen haben, zeigten eine in römischer Zeit vorhandene Humusauflage von 0.15–0.20 m Dicke an. Dieser Befund entsprach den Gegebenheiten am Fundament des Tempels III und des Monuments G1.

7.3. Monument G1. Ausgrabungen 1975 und 1980 mit Planquadrat A3N

235

Monument G1 Planbeilagen 1–2; Taf. XV Bl. 13/75. 17/75. 26/80; XXV Bl. 11/74; Abb. 464–468 Literatur: Tagebuch 16.06.–24.06.1975, 30.05.–23.06.1980, 27.05.–03.06.1981; Fundjournale und -dateien 1975, 1980–1981. Jobst 1975a, 26; Jobst 1983a, 52 Abb. 3; Jobst – Piras 2015.

7.3. Ausgrabungen 1975 und 1980 mit Planquadrat A3N

464: Pfaffenberg 1976. Position des Monuments G1 mit Planquadrat A3N. Ansicht von Westen

In einem Abstand von nur 0.70 m östlich der Basis G kam die annähernd quadratische Fundamentstruktur eines weiteren Denkmals zum Vorschein. Dieses führt die Bezeichnung G1. Seine Ostkante haben wir bereits im Schnitt I/71 angetroffen, jedoch als solche zunächst nicht erkannt und daher an dieser Stelle durch fehlerhafte Behandlung geringfügig beschädigt (s. oben S. 79–80). Im Zuge der Flächengrabung konnten wir jedoch die Baureste dieser Anlage in vollem Umfang freilegen und analysieren. Das annähernd quadratische, 3.80–3.85 x 3.40 m (= 13 x 11.5 röm. Fuß) messende Fundament bestand aus großen, in dichten Mörtelverband gesetzten örtlichen Dolomitbruchsteinen, die in zwei Lagen in eine 0.30–0.35 m tiefe, bis auf die Felsoberfläche reichende Baugrube des antiken Humusbodens eingebettet waren. Auf dem Felsboden selbst blieb unter der Fundamentsetzung eine dünne, 5–6 cm dicke Humusschicht stehen (Taf. XV Bl. 28/72).

236

7.3. Monument G1. Ausgrabungen 1975 und 1980 mit Planquadrat A3N

N

465: Pfaffenberg 1975. Monument G1 mit abgebrochener Ostkante. Ansicht von Osten

Die Höhe des Fundamentblocks betrug 0.45 m und ragte über den antiken Bodenhorizont um rund 10 cm hervor. Auf der Oberseite der Steinpackung war eine kompakte Gussmörteldecke aufgebracht worden, in deren Mitte ein aus Bruchsteinen konstruierter gemauerter Sockel von 0.38 m Höhe hervorragte, dessen Maße 1.25 x 1 m betrugen. Hier muss ein für den weiteren Aufbau des Denkmals errichteter Pfeiler oder eine Basis angenommen werden, über welcher sich auf Grund der von Hilke Thür diskutierten Rekonstruktionsstudien eine Votivsäule erhoben hatte196. An zwei Stellen der glatten Gussmörteloberfläche war der Abdruck von Lagerflächen zweier Quaderblöcke zu sehen, einer in der Südwestecke, ein zweiter an der Ostkante (Taf. XV Bl.13/75). Der 1 x 1 m große Abdruck der Südwestecke hatte in der Mitte ein 8 x 4 cm großes Klammerloch, jener an der Ostseite hatte die Maße 1.10 x 0.90 m.

N

466: Pfaffenberg 1980. Monument G1 mit Fundamentgrube im antiken Bodenhorizont 196

Thür 1987, 102–110 Abb. 34–39 Faltplan 3.

7.3. Monument G1. Ausgrabungen 1975 und 1980 mit Planquadrat A3N

467: Pfaffenberg 1980. Monumente G und G1 über Felsboden von Westen

a b 468a–b: Monument G1. Abmessungen des Fundaments im römischen Fußmaß (a) und rekonstruierte Votivsäule (b) (nach Hilke Thür)

Höhenmessungen zu Altarbasis G und Monument G1 und den angrenzenden Grabungsflächen Position Altarbasis G Quaderoberfläche Fundament G1 OK Fels südlich vor Fundament G1

Höhen +313.322–313.349 m ü. A. +313.085 m ü. A. +312.585 m ü. A.

237

7.4. Fundevidenz zu den Monumenten G und G1

Abb. 469–507

Bereits während der Testphase7.4. stießen wir in den Schuttkegeln Altgrabungen, ähnlich wie 238 Fundevidenz zu den Monumenten der G und G1 bei Monument F so auch hier, vor allem östlich und südlich in den Planquadraten A3N und 7.4. Fundevidenz zu den Monumenten G und G1 Abb. 469–507 A4N auf eine dichte Ansammlung rundplastischer Fragmente und zerschlagener Werkstücke von Reliefskulptur, Inschriften, Altären und Architektur, die mit Keramik-, Metall- und Bereits während der Testphase stießen wir in den Schuttkegeln der Altgrabungen, ähnlich wie bei MünzfundenF vergesellschaftet (s. obenund S. ). Dieser Befund entsprach den Monument so auch hier, vor waren allem östlich südlich in den Planquadraten A3N und A4N auf eine dichte Ansammlung rundplastischer Fragmente zerschlagener vondaher Reliefskulptur, Beobachtungen Grollers, der den Fundstoff jedochund im Einzelnen nichtWerkstücke analysierte und Inschriften, Altären und Architektur, die mit Keramik-, Metall- und Münzfunden vergesellschaftet keinen (s. Zugang die Zusammenhänge mit den Bauresten finden konnte. Die imder Folgenden waren oben auf S. 72). Dieser Befund entsprach den Beobachtungen Grollers, den Fundstoff jedoch im Einzelnen nicht analysierte und daher keinen Zugang auf die Zusammenhänge mit den Baugebotene Fundauswahl soll dazu beitragen, die Interpretation der Baureste von F, G und G1 resten finden konnte. Die im Folgenden gebotene Fundauswahl soll dazu beitragen, die Interpretation als geschlossene Baugruppe zu erhärten. der Baureste von F, G und G1 als geschlossene Baugruppe zu erhärten.

Fundort Unter Monument G

Fundnr. P 94/92

Fläche südlich Monument G

P 1/71

PQ A3N–A4N südlich Monument G

P 34/74

Fläche südlich Monument G im Steg zwischen PQ A3N–A4N

P 65/74

PQ A3N südlich Monument G nördlich der Basis H auf dem antiken Horizont

P 8/73

1. Rundplastik und Reliefskulptur Objekt Funktion Zylindrisches Arm- oder Fragment, Beinfragment einer Leithakalksandstein Statue

Zwei rundplastische Fragmente, Leithakalksandstein Körperoberfläche (rechte Schulter?), Leithakalksandstein

Datierung –

Statuarische Plastik



Unbestimmte Statue



Blitzbündelfragment, Leithakalksandstein

Rundplastik oder Reliefskulptur eines Jupiter



Rechte Hand mit Blitzbündel, Leithakalksandstein. Zu weiteren Fragmenten südlich des Hauses A s. oben S. 118 Abb. 152–154

Statue eines thronenden Jupiter

2. Hälfte 3. Jh. n. Chr.

Literatur Abb. TB v. 469 27.07.1992. Kremer 2004, 104–105 Nr. 39/8 Abb. 55 Taf. 64 Film 7.92470 12a. Unpubliziert TB v. 471 30.05.1974; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1974. Kremer 2004, 99 Nr. 30/1 Taf. 59 TB v. 472 29.05.1974; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1974; Film 9.74–4.5. Unpubliziert TB v.21.05.1973; 473a– c Fundjournal und -kartei Skulpturen 1973. Kremer 2004, 34, 39, 66–70 Nr. 7/2 Abb. 28, 42 Taf. 22

239

7.4. Fundevidenz zu den Monumenten G und G1 Fundort PQ A3N südlich Monument G–G1

Fundnr. P 2 –7/73, P 11– 12/73, P 13/73, P 14– 16/73, P 17– 18/73, P 159/74, P 155/75

Objekt 16 rundplastische Fragmente, feinkörniger weißer Marmor

Funktion Statue eines thronenden Jupiter

Datierung 1.Hälfte 2. Jh. n. Chr.

PQ A3N südlich Monument G1 bei Basis H

P 10/73

Oberarm, Leithakalksandstein. Zu weiteren Fragmenten westlich des Tempels I und in Tempel II s. unten S. 297, 333

Statue eines thronenden Jupiter

1.Hälfte 3. Jh. n. Chr.

Fläche östlich Monument G1 und westlich Schnitt I/71

P 49/76

Armfragment mit Ellbogen, Leithakalksandstein

Statuarische Plastik oder Reliefskulptur



469: P 94/92 – Arm- oder Beinfragment

Literatur Abb. TB v. 17.– 22.05.1973; 474a– k 26.– 27.06.1974; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1973–1974. Kremer 2004, 34, 45–51 Nr. 1/3, 1/5, 1/12, 1/17, 1/19, 1/22, 1/24, 1/26, 1/29, 1/31, 1/34, 1/36, 1/38. P 11–12/73 und 14–16/73 unpubliziert TB v. 22.05.1973; 475a– c Fundjournal und -kartei Skulpturen 1973. Kremer 2004, 19–21, 33– 35, 51–55 Nr. 2/5 Abb. 20, 24, 35 Taf. 8 TB v. 07.– 476 08.06.1976; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1976; Film 4.76-5.5. Unpubliziert

470: P 1/71 – Skulpturfragmente

240

7.4. Fundevidenz zu den Monumenten G und G1

471: P 34/74 – Statuenfragment

a

472: P 65/74 – Blitzbündelfragment

b

c 473a–c: P 8/73 – Rechte Hand eines thronenden Jupiter (a–b) und Rekonstruktion der Seitenansicht (c)

241

7.4. Fundevidenz zu den Monumenten G und G1

a: P 2/73 = Kremer Nr. 1/5

d: P 5/73

b: P 3/73 = Kremer Nr. 1/12

e: P 6/73 = Kremer Nr. 1/26

h: P 17/73

c: P 4/73 = Kremer Nr. 1/3

f: P 7/73

i: P 18/73

g: P 13/73

j: P 159/74

k 474a–k: P 2–7/73, P 13/73, P 17–18/73 und P 159/74 – Fragmente der Statue eines thronenden Jupiter (a–j) und Rekonstruktion der Statue Kremer 2004 Nr. 1 (k)

242

7.4. Fundevidenz zu den Monumenten G und G1

a b c 475a–c: P 10/73 = Kremer Nr. 2/5 – Oberarm (a–b) und Rekonstruktion einer Statue des thronenden Jupiter (Kremer 2004 Nr. 2) (c)

476: P 49/76 – Armfragment

243

7.4. Fundevidenz zu den Monumenten G und G1 2. Altäre und Postamente Objekt Funktion Aufsatzfragment mit Weihealtar oder Inschrift, Postament Leithakalksandstein

Fundort PQ A3N–A4N südlich Monument G im umgelagerten Waldhumus 0.35 m unter FOK PQ A3N–A4N südlich Monument G im umgelagerten Waldhumus 0.15 m über FOK

Fundnr. I 3/71

Datierung 3.–4. Jh. n. Chr.

Literatur Foto In-76 M. J. Piso 2003, 60 Nr. 76

I 4/73

Fragment der beschrifteten Vorderseite, Leithakalksandstein

Postament mit Kaisertitulatur(?)

Zeit der Tetrarchie(?)

Rechter Rand einer Platte, grobkörniger weißer Marmor. Weitere Fragmente in PQ B4 und PQ E6 s. unten S. 454, 471, 725

Altar oder Postament(?)

1.Hälfte 3. Jh. n. Chr. Severus Alexander(?)

I 7/73

Rechter Rand eines Inschriftquaders, grobkörniger weißer Marmor

Vorderseite eines Postaments



PQ A3N–A4N südlich Monument G–G1 im umgelagerten Waldhumus

I 8/73

8 Schaftfragmente der beschrifteten Vorderseite, Leithakalksandstein

Postament

Zeit der Tetrarchie(?)

PQ A3N–A4N südlich Monument G–G1 im umgelagerten Waldhumus

I 12/73, I 37/73, I 235/74, I 239/74, I 242/74

Teilweise anpassende Fragmente der beschrifteten Vorderseite eines Quaders, grobkörniger weißer Marmor

Postament(?) eines Votivdenkmals vom 11. Juni

Wende 2./3. Jh. n. Chr.

TB v. 18.05.1973; Fundjournal und -kartei Inschriften 1973 (Z); Foto In-83 M. J. Piso 2003, 63 Nr. 83 TB v. 18.05.1973; Fundjournal und -kartei Inschriften 1973 (Z); Foto In-29 M. J. Piso 2003, 37 Nr. 29 TB v. 21.05.1973; Fundjournal und -kartei Inschriften 1973 (Z); Film 10.731.6. Unpubliziert TB v. 21.05.1973; Fundjournal und -kartei Inschriften 1973 (Z); Foto In-52 M. J. Piso 2003, 51–52 Nr. 52 TB v. 22. und 29.05 1973; 26.– 27.06.1974; Fundjournal und -kartei Inschriften 1973–1974 (Z); Foto In133 M. J. Piso 2003, 85–86 Nr. 133

PQ A3N–A4N südlich Monument G im umgelagerten Waldhumus 0.15 m über FOK

I 5/73

PQ A3N–A4N südlich Monument G im umgelagerten Waldhumus

Abb. 477

478

479a– b

480

481

482

244

7.4. Fundevidenz zu den Monumenten G und G1

Fundort PQ A3–A3N und A4–A4N südlich Monument G–G1

Fundnr. I 14– 15/73, I 44/74, I 86/74, I 95/74, I 108/74, I 114/74, I 244/74

Objekt Fragmente der beschrifteten Vorderseite, Leithakalksandstein

Funktion Postament(?)

Datierung 3.–4. Jh. n. Chr.(?)

Steg PQ A3–A3N südlich Monument G1

I 94/74

Schaftfragment der beschrifteten Vorderseite eines Quaders, Leithakalksandstein

Postament(?)



Steg PQ A3–A3N südlich Monument G1

I 113/74

Schaftfragment der beschrifteten Vorderseite, Leithakalksandstein

Weihealtar oder Postament



PQ A3N südlich Monument G1 im Bereich der Basis H

I 1/84

Basisfragment der beschrifteten Vorderseite, harter Leithakalksandstein

Weihealtar oder Postament



PQ A3N südlich Monument G1

A 59/74

Fragmente einer Deckplatte mit Deckprofil, Leithakalksandstein

Aufsatz eines Weihealtares



PQ A3N südlich Monument G1

n. n. Z.-Nr. 269

Aufsatzfragment mit Deckplatte und Kehle ohne Bekrönung, grobkörniger Leithakalksandstein

Weihealtar oder Postament



Literatur TB v. 22.05.1973; 17. und 30.05., 04.– 05. und 27. 06.1974; Fundjournal und -kartei Inschriften 1973–1974 (Z); Foto In93 M. J. Piso 2003, 68–69 Nr. 93 TB v. 04.06.1974; Fundjournal und -kartei Inschriften 1974 (Z); Foto In-96 M. J. Piso 2003, 70 Nr. 96 TB v. 05.06.1974; Fundjournal und -kartei Inschriften 1974 (Z); Foto In-200 M. J. Piso 2003, 112 Nr. 200 Fundkartei Inschriften 1984 (Z); Foto In-154 M. J. Piso 2003, Nr. 154; Bernát 2010, 164 Nr. 188 Fundjournal und -kartei Architektur 1974. Bernát 2010, 137–138 Nr. 128 Fundkartei Altäre Nr. 269 (Z). Bernát 2010, 141–142 Nr. 139

Abb. 483

484

485

486

487

488

245

7.4. Fundevidenz zu den Monumenten G und G1 Fundort PQ A3N südlich Monument G1

Fundnr. n. n. Z.-Nr. 116

PQ A3–A3N südlich Monument G1

A 20/73 + n. n. Z.-Nr. 121

PQ A3–A3N südlich Monument G1

n. n. Z.-Nr. 277e

PQ A3–A3N südlich Monument G1

n. n. Z.-Nr. 126/1–2, A 29/74 und A 64/74

PQ A3–A3N südlich Monument G1

A 56/74

PQ A3–A3N südlich Monument G1

A 30/74 und A 39/74

Objekt Rückseite eines Aufsatzes mit Pulvinus und Deckplatte, Leithakalksandstein. Gehört wohl zu Altar 12, oben S. 219 Abb. 425 Eckakroter eines Aufsatzes, Leithakalksandstein. Der rechte Akroter (A 20/73 + n. n. Z.Nr. 121) wurde im Bereich des Tempels III (PQ B2), der linke Akroter Z.-Nr. 104/79 in PQ D5 gefunden, s. unten S. 642 Abb. 1191 Seitliches Aufsatzfragment ohne Bekrönung, Leithakalksandstein. Weitere Fragmente dieses Altares oder Postaments wurden in PQ A1 – 2 (= Tempel III) gefunden, s. unten S. 381 Abb. 730 Aufsatzfragmente mit Deckplatte, Leithakalksandstein

Aufsatzfragment mit Deckplatte und Kehle, Leithakalksandstein. Weitere Fragmente dieses Aufsatzes wurden in PQ A5N– A6N gefunden, s. oben S. 177 Abb. 323 Zwei Schaftfragmente mit profiliertem Rahmen, Leithakalksandstein

Funktion Weihealtar oder Postament

Datierung –

Literatur Fundkartei Altäre Nr. 116; Film 1.80-6.2. Unpubliziert. Vgl. Bernát 2010, 115– 116 Nr. 82 Fundkartei Altäre Nr. 121; Film 1.79-2.4. Bernát 2010, 120–121 Nr. 95

Weihealtar (Altar 51)

Spätes 3. Jh. n. Chr.

Weihealtar oder Postament

Ende 3.– Anfang 4. Jh. n. Chr.

Fundkartei Altäre Nr. 277. Bernát 2010, 131 Nr. 115. Vgl. Piso 2003, 52 Nr. 53

Weihealtar oder Postament

2.Hälfte 2. Jh. n. Chr.

Weihealtar oder Postament



Fundkartei Altäre Nr. 126; Fundjournal und -kartei Architektur 1974. Bernát 2010, 139–140 Nr. 132 Fundjournal und -kartei Architektur 1974. Bernát 2010, 148–149 Nr. 156

Weihealtar oder Postament



Fundjournal und -kartei Architektur 1974. Bernát 2010, 192 Nr. 266

Abb. 489

490a– b

491a– b

492

493

494a– b

246

7.4. Fundevidenz zu den Monumenten G und G1

Fundort PQ A3–A3N südlich Monument G–G1

PQ A3–A3N südlich Monument G–G1

Fundnr. A 3/74, A 8/74, A 23/74, A 28/74, A 37/74, A 117/74 n. n. Z.-Nr. 327

PQ A3–A3N südlich Monument G1

n. n. Z.-Nr. 357

Objekt Aufsatzfragmente mit Deckplatte, Leithakalksandstein

Funktion Weihealtar oder Postament

Datierung –

Literatur Fundjournal und -kartei Architektur 1974. Unpubliziert

2 anpassende Schaftfragmente mit Reliefdekor, Leithakalksandstein Pulvinusfragment(?), mittelfeiner Leithakalksandstein

Postament mit seitlichem Reliefdekor



Aufsatz eines Weihealtares(?)



Fundkartei Altäre Nr. 327; Unpubliziert Fundkartei Altäre Nr. 357; Unpubliziert

477: I 3/71 – Altar oder Postament

478: I 4/73 – Postament(?)

a b 479a–b: I 5/73 – Altar oder Postament

480: I 7/73 – Postament

481: I 8/73 – Postament

Abb. 495

496a– b 497

247

7.4. Fundevidenz zu den Monumenten G und G1

482: I 12/73 et al. – Postament(?)

484: I 94/74 – Postament(?)

483: I 14–15/73 et al. – Postament(?)

485: I 113/74 – Altar oder Postament

487: A 59/74 – Aufsatzfragment

486: I 1/84 – Basisfragment

488: n. n. (Z.-Nr. 269) – Aufsatzfragment von Altar oder Postament

248

7.4. Fundevidenz zu den Monumenten G und G1

a

489: n. n. (Z.-Nr. 116) – Aufsatz mit Pulvinus von Altar oder Postament

b 490a–b: A 20/73 + n.n. (Z.-Nr. 121) – rechter Eckakroter (a) und Rekonstruktion Altar 51 (b)

a b 491a–b: n. n. (Z.-Nr. 277e) – Aufsatzfragment

492: n. n. et al. (Z.-Nr. 126/1–2) – Aufsatzfragment

493: A 56/74 – Aufsatzfragment

a b 494a–b: A 30/74 (a), A 39/74 (b) – Schaftfragmente

249

7.4. Fundevidenz zu den Monumenten G und G1

a

b 495: A 23/74 – Aufsatzfragment

496a–b: n. n. (Z.-Nr. 327) – Schaftfragment

497: n. n. (Z.-Nr. 357) – Pulvinusfragment(?)

Fundort PQ A3N südlich Monument G im umgelagerten Humus

Fundnr. I 6/73

PQ A3N südlich Monument G

n. n.

3. Sonstige Inschriftfunde Objekt Funktion Fragment der Altar oder beschrifteten Postament(?) Vorderseite, Leithakalksandstein

Inschriftfragment, Leithakalksandstein

Weihealtar(?)

Datierung –



Literatur TB v. 21.05.1973; Fundjournal und -kartei Inschriften 1973 (Z); Foto In-282 M. J. Piso 2003, 137, Nr. 282 Foto In-363 M. J. Piso 2003, 162 Nr. 363

Abb. 498

499

250

7.4. Fundevidenz zu den Monumenten G und G1

Fundort PQ A3N südlich Monument G

Fundnr. I 47/76, I 50/76, I 5557/76, I 59/76

Objekt Inschriftfragmente, Leithakalksandstein

Funktion Unbestimmt

Datierung –

Literatur Abb. TB v. 07.–08. 500 06.1976; Fundjournal und -kartei Inschriften 1976(Z); Foto In-372 M. J. Piso 2003, 165 Nr. 372

499: n. n. – Unbestimmt

498: I 6/73 – Unbestimmt

500: I 47/76 et al. – Unbestimmt

251

7.4. Fundevidenz zu den Monumenten G und G1 4. Architekturwerkstücke Objekt Funktion Kelchblatt und Korinthisches Fragment eines Kapitell Blattüberfalls, (Exemplar EA) s. oben S. 155 Leithakalksandstein Abschlag von Vermutlich Säule Säulenschäften, 2, 9 und 10 Leithakalksandstein

Fundort PQ A3N südlich Monument G– G1 PQ A3N südlich Monument G1

Fundnr. A 17/2010 und A 19/2010

PQ A3N–A4N südlich Monument G– G1 PQ A3N–A4N südlich Monument G, 3.83 m westlich der Basis H

A 1–3/85

3 Fragmente einer Basis, Leithakalksandstein

Attische Säulenbasis

2. Hälfte 2. Jh. n. Chr.

Thür 1987, 106– 110 Abb. 37–39 und Faltplan

502a– c

n. n./74

Profilierter Sockel, Leithakalksandstein

Statuenbasis

2. Hälfte 2. Jh. n. Chr.

Thür 1987, 106– 110 Abb. 34 und Faltplan

503a– b

n. n.

a b 501a–c: A 17/2010 – Kelchblatt (a) A 19/2010 – Blattüberfall (b)

Datierung Um 200 n. Chr. –

Literatur Vgl. Thür 1979, 89; Piras 2014, 86 Taf. XLI. Unpubliziert Vgl. Thür 1979, 106–119. Unpubliziert

c Kapitell EA mit fehlendem Kelchblatt (c)

a b c 502a–c: A 1–3/85 – Basisfragmente (a–b) und Rekonstruktion (c) einer Jupitersäule

Abb. 501a– c

252

7.4. Fundevidenz zu den Monumenten G und G1

a b 503a–b: n. n./74 – Statuensockel (a) und Kapitell EA mit Statuensockel (b)

a

b

503a–b: n. n./74 – Statuensockel (a) und Kapitell EA mit Statuensockel (b)

Fundort PQ A3N südlich Monument G, 4.30 m südlich und 1.50 m östlich der Südostecke von G PQ A3N südlich Monument G– G1, 2 m nordwestlich der Basis H auf dem antiken Bodenhorizont PQ A3N südlich Monument G in Erweiterung zu Schnitt I/71 PQ A3N südlich Monument G in Erweiterung zu Schnitt I/71 PQ A3N südlich Monument G

Fundnr. M 3/73 = MC 3680

5. Münzfunde und Metallobjekte Nominale/Objekt Kaiser/Funktion Datierung Antoninian Claudius II 268–269 n. Chr.

Literatur TB v. 18.05.1973. Gǎzdac 1999, 43 Nr. 153; Numismata Carnuntina Nr. 11857

M 6/73 = MC 3666

As

Commodus für Crispina

177–183 n. Chr.

TB v. 22.05.1973. Gǎzdac 1999, 22–23 Nr. 80; Numismata Carnuntina Nr. 6379

71/374

Gürtelschließe, Bronze

Gürtel



Fundjournal 1971. Unpubliziert

71/375

Bullafragment, Bronze

Amulett



Fundjournal 1971. Unpubliziert

71/433

Spiegelfragment, Bronze

Spiegel



Fundjournal 1971. Unpubliziert

Abb. 504

505

253

7.4. Fundevidenz zu den Monumenten G und G1

504: M 3/73 AV + RV

Fundort PQ A3N südlich Monument G, +1.10 m Quader-OK

Fundnr. 73/6

PQ A3N zwischen Monument G und Basis H

78/303–311

6. Keramikfunde Objekt Funktion 1 Wandfragment TS-Schüssel von insgesamt (TS 8). 37 Scherben. Form Drag. 37. Weitere Rheinzabern, Fragmente dieser Werkstatt des Schüssel LVTAEVVS? s. Fundevidenz bes. zu A4N– A7N oben S. 194 Abb. 374, Tempel III unten S. 401 und PQ A1–A8 unten S. 450 Abb. 862 11 Rand- und TS-Schüssel Wandfragmente (TS 233). von insgesamt Form Drag. 37. 46 Scherben. Mittelgallien Weitere (Lezoux), Fragmente Werkstatt des dieser Schüssel CINNAMVS s. Fundevidenz Schnitt III/71 und Fläche südl. Priesterhaus A; Fläche zwischen Schnitt I/71 und VIII/72; Schnitt IX/72 oben S. 147 Abb. 260; Tempel I unten S. 288 Abb. 561 und Tempel III (PQ A1–A3 und B1–B2) unten S. 402 Abb. 781

505: M 6/73 AV + RV

Datierung 2. Hälfte 2. Jh. n. Chr.

Literatur Ďurianová 2010, 66–67, 118 (N 78) Tab. XIII– XIV

1. Hälfte 2. Jh. n. Chr.

Ďurianová 2010, 56–57, 104–105 (N 18) Tab. III– IV

Abb.

506a– g

254

7.4. Fundevidenz zu den Monumenten G und G1

Fundort PQ A3N südlich und östlich Monument G im Waldhumus +0.10 m über OK

Fundnr. 71/250; 73/2, 45

Objekt 3 Rand- und Wandfragmente von insgesamt 19 Scherben

Funktion TS-Schüssel (TS 87). Form Drag. 37. Lezoux

Datierung 1. Hälfte 2. Jh. n. Chr.

Literatur Ďurianová 2010, 57, 104 (N 16) Tab. II

0

a

b

c



d

f 506a–g: 78/303–312 von Schüssel TS 233 mit Rekonstruktion

g

2cm

e

Abb. 507

255

7.5. Interpretation des Befundes

a

a 507a–c: 73/2, 71/250, 73/45 von Schüssel TS 87

7.5. Interpretation des Befundes

b

Abb. 508–509

Betrachten wir die Auswahl der Funde aus dem hier besprochenen Grabungsfeld, so können die in engem Abstand hintereinander gesetzten Fundamente G und G1 wohl nur als die Standorte eines Altares und eines Säulenmonuments verstanden werden. Während Fundament G1, wie wir gesehen haben, als solches bereits erkannt wurde, muss das enganliegende Fundament G als Unterbau eines Altares verstanden werden. Diese Überlegung bietet sich an, da sich die Anlagen F und G1 von G auch bautechnisch unterscheiden und somit wohl nicht die gleiche Funktion erfüllten. Monument G könnte aufgrund seiner Stellung in der Verlängerung der Achse des Tempels I auch älter als Monument G1 sein und bereits im Zusammenhang mit dem Tempel errichtet worden sein. In der Höhenlage weichen die beiden Fundamente nur marginal voneinander ab (s. unten S. 258). Wenn wir Fundament G als den Standort eines Altares annehmen, welcher vor der Südfront des Tempels I in dessen Achse aufgestellt war, dann können die benachbarten Monumente F und G1 Jupiter- oder Kaisersäulen getragen und den Altar seitlich flankiert haben. Damit bietet sich für die Interpretation der Monumente F – G – G1 ein Baumodell an, wie es uns auf Münzbildern für den Altar der Tres Galliae in Lugdunum (Altar der Roma und des Augustus) und für Köln (Ara Ubiorum) überliefert ist197 (s. Tempel I unten S. 275).

Jobst – Piras 2015. Zum Altar der Roma und des Augustus in Lugdunum vgl. Süßenbach 1989; Frascone 2011; zum Provinzaltar in Köln (CCAA) vgl. Bechert 2012; Eck 2004, bes. 86–96; Schäfer 2016, 16–20.

197

256

7.5. Interpretation des Befundes

Die Reihe der Votivmonumente wird schließlich durch die beiden östlich folgenden Fundamentkonstruktionen G2 und G3 vervollständigt.

508: Sesterz des Augustus mit Ara Trium Galliarum (BMC 565)

509: Rekonstruktion der Monumente F – G – G1 vor Tempel I. Ansicht von Süden

8. Monumente G2–G3

257

8. Monumente G2–G3 Planbeilagen 1–2; Taf. XV Bl. 28/72; Abb. 510–526 Literatur: Tagebuch 15.06.–18.06.1971, 29.05.–23.06.1972, 16.05.1977, 23.05.–24 05.1977, 20.06.–25.06.1980; Fundjournale und -karteien 1971, 1972, 1977, 1980. Jobst 1968–1971b, Plan Abb. 24; Jobst 1972a, 6–7; Jobst 1972b, 30–32; Jobst 1972–1975, 75, 79 Abb. 84; Jobst 1975b, 150; Jobst 1978–1980, 32.

G

a b 510a–b: Pfaffenberg 1976–1977. Lage und Planausschnitt der Monumente G2 und G3

G

511: Pfaffenberg 1977. Grubenverfüllungen der Monumente G2 und G3. Rechts im Hintergrund Tempel I. Ansicht von Osten

258

8.1. Interpretation des Grabungsbefundes

8.1. Interpretation des Grabungsbefundes Wie oben S. 109–111 bereits dargelegt haben wir östlich und südöstlich von Monument G1 im knappen Abstand mit dem Öffnen der Grabungsfläche östlich des Schnittes I/71 und südlich des Verwaltungslokals der magistri montis (Haus A) die Verfüllungen von zwei Fundamentgruben vorgefunden, deren quadratischer Grundriss auf das Vorhandensein von ehemals zwei Bauwerken schließen ließ. Die Abmessungen der Gruben betrugen 3.70 x 3.10 m bei Monument G2 und 3.60 x 3.56 m bei Monument G3. Diese Ausschachtungsdimensionen ergaben eine ähnlich große Baufläche von 10 x 10 bis maximal 12 x 12 römischen Fuß wie wir sie an den noch vorhandenen Quadern des Monuments F angetroffen haben. Aufschlussreich war auch eine Gegenüberstellung der Oberflächenhöhen an den Bauresten der Monumente F bis G3, welche folgende Werte ergeben haben: Position OK Monument F OK Monument G OK Monument G1 OK Monument G2 (= Grube 1) OK Monument G3 (= Grube 2)

Höhen +313.362 m ü. A. +313.322 bis +313.349 m ü. A. +313.085 m ü. A. +313.229 m ü. A. +313.467 m ü. A.

Dieser Höhenvergleich zeigt an, dass die Monumentengruppe vermutlich architektonisch aufeinander abgestimmt gewesen war. Das konzentrierte Auftreten von devastierten Säulenelementen legt nahe, die Fundamente F bis G3 als Träger von Votiv- bzw. Ehrensäulen zu deuten. Allein Fundament G hat auf Grund seiner Stellung vor Tempel I einen Altar getragen198. Die Öffnung der Fundamentgruben und die Untersuchung der Grubeninhalte ergaben einen mehr als eindeutigen Abbruchbefund, der das Verständnis der Fundsituation der über den Grubenhorizonten gelagerten Waldhumusschichten in sinnvoller Weise ergänzte. Waren dort die Werkstücke von Votivsäulen neben Scherben von Kultgeschirr, Metall- und Münzfunden vor allem mit Fragmenten von gebrochenen Jupiterstatuen vermengt (s. oben S. 117–153), so haben wir unter dem groben Bruchsteinmaterial und gebrochenen Quaderblöcken der Grubenverfüllungen mit Ausnahme eines rundplastischen Fragments ausschließlich Abschlag von Architekturwerkstücken angetroffen. Der größte Teil davon kann, wie die folgende Fundevidenz zeigt, wieder Säulen- und Pfeilermonumenten zugeordnet werden.

N a b 512a–b: Pfaffenberg 1973 und 1977. Grubenverfüllungen der Monumente G2 und G3. Ansicht von Nordosten 198

Vgl. Jobst – Piras 2015, 89 Taf. XV 8–9.

259

8.2. Fundevidenz der Grubenverfüllungen von Monument G2 und G3

8.2. Fundevidenz der Grubenverfüllungen von Monument G2 und G3 Abb. 513–526

Fundort Verfüllung Grube 1 = Monument G2

Fundnr. n. n.

1. Rundplastik Objekt Funktion Rundplastisches Baumstütze(?) Fragmant, Leithakalksandstein

513: n. n. – Baumstütze(?)

Datierung –

Abb. Literatur Kremer 2004, 513 113 Nr. 47/3 Taf. 68

260

8.2. Fundevidenz der Grubenverfüllungen von Monument G2 und G3 2. Architekturwerkstücke Objekt Funktion Geisonfragment, Geison C Leithakalksandstein. von Tempel I Weitere Fragmente von Geison C s. oben S. 223 Abb. 440 Geisonfragment; Geison C Leithakalksandstein von Tempel I

Fundort Verfüllung Grube 2 = Monument G3

Fundnr. n. n. Z.-Nr. 610

Verfüllung Grube 2 = Monument G3 Verfüllung Grube 1 = Monument G2 Verfüllung Grube 2 = Monument G3 Verfüllung Grube 2 = Monument G3

A 3/2010

Verfüllung Grube 2 = Monument G3

A 7/86

Hochblatt mit Blattüberfall, Leithakalksandstein

Verfüllung Grube 2 = Monument G3

A 35/86

Kranzblattfragment(?) Leithakalksandstein

Verfüllung Grube 2 = Monument G3

A 13/86

Verfüllung Grube 2 = Monument G3

A 66/2010

Verfüllung Grube 2 = Monument G3

A 1/77

Fragment einer Helixschnecke mit Hüllblatt, Leithakalksandstein Blattfragment, Leithakalksandstein. Weitere Fragmente dieses Kapitells über dem Horizont der Grube s. oben S. 134 Abb. 221–222 Inneres Kelchblatt mit Helix und Kalathoslippe, Leithakalksandstein

Verfüllung Grube 2 = Monument G3 Verfüllung Grube 2 = Monument G3 Verfüllung Grube 2 = Monument G3

A 12/87

Kelchblatthälfte, Leithakalksandstein

A 40/2010

Fragment einer Mittelrippe(?), Leithakalksandstein 4 Blattfragmente, Leithakalksandstein

Verfüllung Grube 2 = Monument G3 Verfüllung Grube 2 = Monument G3

Datierung 2. Jh. n. Chr.

Literatur Jobst – Piras 2015, 86 Nr. 15



Jobst – Piras 2015, 86 Nr. 18

A 7/72, A 3/82

2 Basisfragmente; Leithakalksandstein

Säulenbasis



Unpubliziert

n. n.

9 Fragmente von Säulenschäften, Leithakalksandstein Blattfragment, Leithakalksandstein

Votivsäulen



Thür 1979, 208 (S 7)

Korinthisches Kapitell (Exemplar BA)



Monumentales korinthisches Kapitell (Exemplar BC) Korinthisches Kapitell, Gruppe B

2. Hälfte 2. Jh. n. Chr.

Korinthisches Kapitell (Exemplar CA)



Korinthisches Kapitell (Exemplar CB)

2. Jh. n. Chr.

Wende 2./3. Jh. n. Chr.



A 52/86

A 457/2010

Echinusfragment; Leithakalksandstein

Korinthisches Vollblattkapitell (Exemplar FB). Thür 1979 Kapitell G Korinthisches Kapitell, ohne Zuordnung Korinthisches Kapitell. Ohne Zuordnung Korinthisches Kapitell, Gruppe B. Ohne Zuordnung Tuskanisches Kapitell I

A 451– 452/2012

2 Echinusfragmente, Leithakalksandstein

Tuskanisches Kapitell

A 28/86, A 36/86, A 41/86, A 49/86





Abb. 514a

514b

Vgl. Piras 2014, 515a– 83–84 Taf. c XXXVIII. Unpubliziert Piras 2014, 83–84 Taf. XXXVIII– 516a– b XXXIX Vgl. Piras 2014, 83–84 Taf. XXXVIII. Unpubliziert Vgl. Piras 2014, 84–85. Unpubliziert Vgl. Piras 2014, 84–85. Unpubliziert

517a– b

518a– b

519a– b

Thür 1979, 95– 101, 202 (G 6) 520a– b Taf. 60, 65 und XII/3; Piras 2014, 86–87 Taf. XLI Unpubliziert 521



Unpubliziert



Unpubliziert



Vgl. Thür 1987, 110–117 Abb. 40–41 Unpubliziert

522

523a– c

524

525a– b

261

8.2. Fundevidenz der Grubenverfüllungen von Monument G2 und G3

a

a

514a–b: n. n. (Z.-Nr. 610) und A 3/2010

b

b 515a–c: A 52/86 und Rekonstruktion Kapitell BA

a

516a–b: A 7/86 (a) und Rekonstruktion Kapitell BC (b)

c

b

262

8.2. Fundevidenz der Grubenverfüllungen von Monument G2 und G3

a b 517a–b: A 35/86 und Rekonstruktion des Modells der Kapitellgruppe B

a

518a–b: A 13/86 und Rekonstruktion Kapitell CA

b

a b 519a–b: A 66/2010 und weitere Fragmente des Kapitells CB

a b 520a–b: A 1/77 (a) und Rekonstruktion Kapitell FB (b)

263

8.2. Fundevidenz der Grubenverfüllungen von Monument G2 und G3

521: A 12/87

522: A 40/2010

a b c 523a–c: A 28/86 (a), A 41/86 (b), A 49/86 (c) von einem Kapitell der Gruppe B

a

524: A 457/2012 von Tuskanischem Kapitell I

Fundort Verfüllung Grube 1 = Monument G2

Fundnr. 72/303

b 525a–b: A 451–452/2012 von Tuskanischem Kapitell

3. Keramikfunde Objekt Funktion Wandfragment TS-Schüssel (TS 283). Form Drag. 37. Rheinzabern

Datierung Spätes 2.–3. Jh. n. Chr.

Literatur Unpubliziert

Abb. 526

264

8.2. Fundevidenz der Grubenverfüllungen von Monument G2 und G3

526: 72/303 von Schüssel TS 283

Die in den beiden Grubenverfüllungen unter einer Masse von gebrochenen Werksteinen und unregelmäßig behauenen großen Bruchsteinen aufgedeckten Fundobjekte konnten wir, wie die ausgewählte Zusammenstellung zeigt, zum größten Teil als Abschlag korinthischer Kapitelle und glatter Säulenschäfte identifizieren. Mehrere nicht verzierte Werksteinfragmente hatten teilweise mit Zahneisen bearbeitete Oberflächen. Außer den Kapitell- und Säulenfragmenten enthielt das Füllmaterial der Grube 1 (= Monument G2) ein rundplastisch bearbeitetes Werkstück und der Grube 2 (= Monument G3) zwei Geisonfragmente einer Dachkonstruktion, die dem Tempel I zuzuordnen sind. Keramikgeschirr, Metallobjekte und Fundmünzen, wie sie für alle anderen Grabungsflächen des Tempelbezirks charakteristisch sind, kamen mit Ausnahme einer Terra Sigillata-Scherbe nicht vor. Diese Fundsituation steht im Einklang mit den oberhalb der Grubenhorizonte erzielten Grabungsergebnissen (s. oben S. 109–111), welche unmissverständlich erkennen ließen, dass wir all diese künstlerisch anspruchsvoll gearbeiteten Werkstücke aus Leithakalksandstein Votivmonumenten des Jupiterkults zuordnen müssen. In Vorstudien und oben S. 111 sind wir daher zu dem Schluss gekommen, dass wir es mit Jupitersäulen und mit Kaisersäulen zu tun haben, die sich hinter den devastierten Bauten zwischen Monument E und G3 verbergen. Inwieweit künftighin im Verein mit dem hier diskutierten Grabungsbefund eine Rekonstruktion dieser Votivdenkmäler erzielt werden kann, mag die Bereitschaft der FachexpertInnen zur Aufarbeitung von Hunderten abgeschlagener Werkstücke erweisen. Dabei wird immer in Rechnung zu stellen sein, dass die Architektur mit ihrer Skulpturenausstattung in nachantiker Zeit vollständig abgebrochen und einer neuen, mit anderen Inhalten behafteten Verwertung zugeführt wurde. Es wird vermutlich nicht mehr möglich sein, jene Bauobjekte aufzuspüren, welchen die Steine des Pfaffenberger Jupiterheiligtums innerhalb der Mittelalterstadt Hainburg oder auf dem Kirchenberg von Bad Deutsch-Altenburg gedient haben199. Der größte Teil des Architekturbestandes gilt daher wohl als verloren, womit den Versuchen einer vollständigen Wiederherstellung der Monumente jedenfalls deutliche Grenzen gesetzt sind.

Zu Spolienbefunden in mittelalterlichen Bauten von Hainburg an der Donau vgl. Jobst 2005.

199

9.Tempelbauten

265

9. Tempelbauten Planbeilagen 1–2; Taf. XVI–XVII und XIX–XXIV In Max Grollers Untersuchungsbefund ist von zwei Tempelbauten die Rede, Bau E und Bau S, die er aufgrund ihrer Dimensionen und Baumerkmale als solche diagnostizierte. Neben dem Rundbau U, dem so genannten „oberen Quadenwall“, tritt in Grollers Übersichtsplan die dominierende Stellung des Gebäudes S hervor. Mit der Identifizierung dieser Ruine als Tempel stimmte auch Eugen Bormann überein, der hier mit guten Gründen ein Heiligtum der kapitolinischen Trias - Jupiter, Juno und Minerva - gesehen hat. Bei der Interpretation von Bau E als Tempel war Bormann hingegen mit Recht skeptisch, da entsprechende Baumerkmale fehlten. Er ging daher in seinem Beitrag über die Funde vom Pfaffenberg auf Grollers Vorschlag nicht weiter ein200. Die neuen Forschungen bestätigten diese Skepsis und brachten, wie wir oben S. 160ff. gesehen haben, ein völlig anderes Ergebnis hervor. Dagegen wurde Bau C ebenso wenig als Tempel wie Basis G als dazu gehöriges Altarfundament erkannt. Schließlich haben die neuen Grabungen die Baureste eines weiteren Tempels ans Tageslicht gebracht, so dass wir im Folgenden diesen mit den Groller’schen Bauten C und S als Tempel I–III beschreiben und im Kontext mit dem reichen Fundmaterial diskutieren wollen.

9.1. Tempel I (Gebäude B und C) Planbeilagen 1–2; Taf. XVI–XVII; Abb. 527–563 Literatur: Tagebuch 09.06.–25.06.1970, 15.06.–5.07.1971, 21.06.–27.06.1972, 16.05.–20.05.1977, 19.04.–12.05.1978; Fundjournale und -karteien 1970–1972, 1977–1978. Groller 1899, 51 = Groller 1900, 65; Bormann 1899, 98–100 = Bormann 1900, 120–122; Kubitschek – Frankfurter 1923, 133; Jobst 1968–1971b, 286–292; Jobst 1972–1974, 73–79; Jobst 1976a, 23–26; Jobst 1977a, 709–710; Jobst – Thür 1986, 50–51; Jobst 2006, 51–54; Thür 1979, 116–117; Thür 1983, 46–52; Jobst – Piras 2015.

9.1.1. Lage und Forschungsgeschichte Am Nordrand des Bergplateaus, ungefähr 5–6 m südwestlich des Verwaltungslokals der magistri montis (Gebäudes A) war Max Groller auf die Reste zweier Bauwerke gestoßen, die er unter B als „späteren Limesthurm“ und unter C als „Gebäude mit Zisterne“ interpretierte201. An dieser Stelle waren schon vor Groller vermutlich 1877 von Franz Huber aus Hainburg an der Donau Schürfungen vorgenommen worden, in deren Verlauf in der von Groller vermuteten Zisterne neben Dachziegeln und Fundmünzen die obere Hälfte eines Jupiteraltares und der Torso einer etwas überlebensgroßen Jupiterstatue202 zum Vorschein kamen. Aufgrund dieser Fundstücke und der in weiterer Folge durch Groller erzielten Grabungserfolge hat Eugen Bormann die Anlage auf dem Pfaffenberg als Heiligtum des römischen Jupiter erkannt203. Von dieser Grabungsstelle existiert eine seiner Zeit gemachte, jedoch unveröffentlicht gebliebene fotographische Aufnahme, die als aufschlussreiches Dokument

Bormann 1899, 105 = Bormann 1900, 127. Groller 1899, 55–58 Taf. VIII = Groller 1900, 69–72 Taf. VIII; Jobst 1968–1971b, 287–292; Jobst 1972a, 6. 202 Kremer 2004, 51–55 Nr. 2 Taf. 5; s. oben S. 45 Abb. 20. 203 Bormann 1899, 98–100 und 103–104 = Bormann 1900, 120–122 und 124–125. 200 201

266

9.1.1. Lage und Forschungsgeschichte

die Gegebenheiten der Groller’schen Grabungen illustriert und den Befund des Jahres 1898 dokumentiert204. Das Bild erklärt vor allem, weshalb Groller das Gebäude als „Zisterne“ ansprechen konnte. In der Mitte des langrechteckigen Fundaments fand er einen kegelförmigen Trichter und am Nordrand des Gebäudes eine westöstlich verlaufende Bruchsteinmauer vor. Im Vordergrund, an der linken Grabungskante und im Hintergrund sind mehrere Werkstücke von Architektur zu sehen.

527: Gebäude C (1898). Ansicht von Süden

Doch zunächst soll Grollers Befundbericht zu Bau B im Wortlaut wiedergegeben werden205: [55 = 69] „B. Der spätere Limesthurm. Von demselben fanden sich die zwei bis drei untersten Scharen des sehr nachlässig aufgeführten Fundamentes der nordöstlichen, der nordwestlichen und eines kurzen Stumpfes der südwestlichen Mauer noch vor; vom übrigen Mauerviereck konnten die mit Mauerbruch gefüllten Fundamentgruben mit Sicherheit nachgewiesen werden. Die erstgenannten Mauern sind – an der Außenseite gemessen – 5.40 und 5.90 m lang; der spätere Thurm war also merklich kleiner als der ältere. An den Innenfluchten der Mauer war zu erkennen, dass das Innere einen einzigen Raum gebildet hatte. Die Bestimmung als Wachthurm – oder etwa analog dem älteren Thurm als Wachhaus – ergibt sich aus seiner Form und Größe. Völlig gesichert erscheint sie durch die in der nördlichen Ecke vorgefundene gut erhaltene Kochgrube, ähnlich solchen, die sich am deutschen Limes vorfanden. Der eingangs bei der Aufzählung der älteren Nachgrabungen (Sp. 51 = Sp. 65) erwähnte Ziegel der 14. Legion rührt von diesem Baue her. Für die relativ späte Errichtung dieses Thurmes spricht, abgesehen von der sehr schlechten Maurerarbeit, die Lage des Bauhorizontes (um rund 1 m höher als der Betonboden des Gebäudes C), ganz besonders aber die Verwendung von Baumaterial, das dem darunter liegenden, oder dem Gebäude E angehört hat: Säulen- und Gesimsbruchstücke und [56 = 70] unter andern ein gut gearbeiteter, halblebensgroßer weiblicher Kopf. Der Thurm ist sonach erst nach der Zertrümmerung des Gebäudes C und wahrscheinlich auch E errichtet worden. Die früher erwähnte Kochgrube ist viereckig und beiläufig 0.70 m tief; ihr Boden und der untere Theil der Seitenwände sind mit Lehm ausgeschlagen, der förmlich zu Ziegel gebrannt ist. Auf dem Boden lag noch eine handhohe Schichte von Asche und Holzkohle, darin Rindsknochen und einige Scherben roher Gefäße. Der die erwähnten Fundamentgruben enthaltende Boden musste ausgehoben werden, um zu dem darunter liegenden Theile des Gebäudes C gelangen zu können. Von beachtenswerter Seite wurde es als auffallend bezeichnet, dass beim Bau eines späteren Limesthurmes nicht die Fundamente des alten Thurmes benützt worden sind. Dem ist namentlich entgegenzuhalten, dass bei den erheblich geringeren Dimensionen des späteren Thurmes die Benützung der alten Fundamente sich von selbst verbot. Auch braucht dem Erbauer des späteren Thurmes der Platz, auf welchem der ältere Thurm gestanden, gar nicht bekannt gewesen zu sein.“

204

205

Vgl. Jobst 2006, 24 Abb. 25: Diese Aufnahme gibt nicht den Zustand der Ausgrabung des Jahres 1877, sondern von 1898 wieder. Groller 1899, 55–56 Taf. VIII = Groller 1900, 69–70 Taf. VIII.

9.1.1. Lage und Forschungsgeschichte

267

Gebäude B

Gebäude C a

B C

N b 528a–b: Grundriss und Nord-Süd-Schnitt der Gebäude B und C nach Max Groller (1899)

Groller verglich Gebäude B typologisch und chronologisch mit dem weiter östlich gelegenen Priesterhaus A, in welchem er ebenfalls einen – älteren – Wachtturm erkennen wollte (s. oben S. 85– 86). Wenn auch eine Überprüfung der Anlage im Rahmen unserer neuen Feldforschungen nicht mehr möglich war, so lässt sich die Frage nach dem zeitlichen Verhältnis von Gebäude A („älterer Limesthurm“) und Gebäude B („späterer Limesthurm“) an Hand der Groller’schen Befunddokumentation und der darin ausgewiesenen Höhenmessungen dennoch sicher beantworten. Der Unterkante der Nordmauer von Gebäude B mit der Höhe +320.62 m steht der Bodenhorizont des Raumes A4 mit der Höhe +319.26 m (neu = +312.545 m ü. A.) gegenüber. Die Höhendifferenz von 1.36 m zeigt deutlich an, dass Haus A jedenfalls früher zu datieren ist als Gebäude B206. Dem entspricht auch die reiche Verwendung von Spolien im Mauerwerk, die Groller dem darunter liegenden „Gebäude mit Cisterne“ (= Tempel I) oder dem sogenannten Tempel E (s. oben S. 156–158) zugeordnet hatte. Allerdings haben wir, wie gezeigt werden konnte, auch im Mauerwerk des Priesterhauses A wiederholt Architekturwerksteine beobachtet, wenn auch nicht in der Dichte wie sie Groller für Gebäude B angibt. Inwieweit die Deutung als Wachtturm zutrifft, war aufgrund des von Groller vorgenommenen Abbruchs der Ruine nicht mehr festzustellen. Es ist jedoch festzuhalten, dass Hinweise auf eine militärisch ausgerichtete Funktion der Bauten des Pfaffenberges generell nicht zu beobachten waren. 206

Vgl. Jobst 1968–1971b, 288.

268

9.1.2. Grollers Gebäude C und die Wasserversorgung des Tempelbezirks

Südlich des Priesterhauses A wurde in Höhe der Oberkante der Südmauer ein Kieshorizont aufgedeckt (+313.574 m ü. A.), der mehr als 1 m über dem Bodenhorizont des Gebäudes lag. In diesem Kiesstratum waren Pfostenlöcher und mehrere mit Kies gefüllte Gruben eingetieft, die im Grundriss die Form eines Pfostenhauses erkennen ließen, das jedoch chronologisch nicht mehr der Antike angehört haben konnte (s. oben S. 104–108). Die Höhenlage dieses nachantiken Horizonts entsprach allem Anschein nach jenem des Gebäudes B. Das Haus der Kultvorsteher (A) kann zur Zeit der Entstehung dieses Bodenhorizonts ebenso wenig in Funktion gewesen sein wie das im Folgenden beschriebene Gebäude C (Tempel I). Die Verwendung von Spolien im Mauerwerk von A legt allerdings den Schluss nahe, dass dieses zeitlich dem Gebäude B näherstand als jenen Bauten, denen die eingebauten Spolien entnommen worden sind. 9.1.2. Grollers Gebäude C und die Wasserversorgung des Tempelbezirks Die Überreste des Gebäudes B ließ Groller abtragen, um das tiefer liegende Gebäude C (Tempel I) aufdecken zu können. Den dabei hervorgebrachten Grabungsbefund beschrieb und interpretierte er folgend207: [56 = 70] „C. Gebäude mit Cisterne.

Die Überreste desselben liegen 1 m unter dem Thurm B. Sie bestehen zunächst aus dem fast vollständig

erhaltenen Fundament, welches ein längliches Viereck von 9.10 x 5.20 bezw. 9.55 x 5.40 m darstellt. Dieses äußerst solid und sorgfältig hergestellte Fundament setzt sich aus drei Schichten zusammen, wo es auf Erde – aus zweien, wo es auf Felsboden liegt; im letzteren Falle fehlt die unterste Schichte, die sonst aus einer 10–15 cm dicken Rollschichte unregelmäßiger, aber sorgfältig gepackter Bruchsteine (,‚weißer Stein“) besteht. Die Ungleichheiten dieser Schichte, bezw. des Felsbodens sind mit einer 5–10 cm dicken Lage von feinem Kies und gelbem Sand abgeglichen. Zum Schluss folgt eine 10 cm starke Betonschichte, die aus Flusskies, weißem Mörtel und spärlichen, durchschnittlich faustgroßen Brocken von „blauem Stein“ besteht. Im ganzen ist das Fundament in der regelmäßigen Breite von 1 m erhalten, stellenweise ist der innere Rand unregelmäßig ausgebrochen. Diese Zerstörung ist nachweisbar in den [57 = 71] 70er Jahren erfolgt, als gelegentlich einer Grabung die Betonschichte übersehen wurde. Der Untergrund des Innenraumes ist in den beiden Hälften (im Sinne der längeren Dimension) verschieden. In der nordwestlichen Hälfte besteht er aus einer höckerigen Fläche von gewachsenem Felsen, dessen Niveau beiläufig der Lagerfläche des Fundamentes entspricht. Hier steht, parallel mit der Nordwestseite des Fundamentes und von dessen innerer Flucht 0.40 m entfernt, eine 0.90 m dicke, sehr gut gearbeitete Quermauer noch in der Höhe von 1.20 m. Ihre oberste Schar ist aus abgerichteten Platten hergestellt, die Krone flach und eben, so dass es den Anschein hat, diese Mauer sei nie höher gewesen. Zwischen dieser Mauer und dem Fundament liegt ein Canal, der an den Langseiten des Fundaments endet, im Lichten 0.40 m hoch und mit Bruchsteinen überwölbt ist. Auf diesen liegt eine Betondecke, so dass sich eine Art Stufe oder Banket längs der Quermauer ergibt. In der andern Hälfte des Innenraumes liegt ein 3.08 m tiefer Felsentrichter von ziemlich regelmäßiger Kegelform; seine Wände sind völlig spalten- und kluftfreier Stein, der keine Spur von Bearbeitung zeigt, also als Naturform anzusehen ist. Im Füllgrund dieses Felstrichters wurden die Inschrift und der Torso gefunden, die oben Sp. 51 erwähnt sind. Die heurige vollständige Ausräumung der Vertiefung förderte Erde, Mauerbruch, einige Architekturbruchstücke und mehrere Quadersteine zutage. Beiläufig in einem Vierttheil des Umfanges ist die Felswand mit einer meterdicken Lage einer gelblich-weißen, weichen, milden Masse bedeckt, die das Ansehen von Kalkmergel hat. Wie dieser, klebt sie an der Zunge; angehaucht riecht sie bituminös und mit Säure benetzt, braust sie. In der anderthalb Meter mächtigen Erd- und Schuttschichte, welche über dem Betonfundamente lag, fanden sich zahlreiche, gut gearbeitete Architekturbruchstücke, dann solche von Figuren aus Sandstein, mehrere Sculpturreste aus weißem Marmor, darunter ein Stück der Armlehne eines Sessels mit dickem Sitzkissen und Gewandfalten; hier war also eine sitzende Person dargestellt. Das Gebäude war baulich reich ausgestattet und mit Statuen geschmückt; einzelne der Bruchstücke [58 = 72] zeigen Überlebensgröße. Was nun den Felstrichter in der einen Hälfte des Untergrundes anbelangt, so ist es zweifellos, dass er mit Absicht in die Bauanlage einbezogen wurde, da andernfalls die Verschiebung des Bauplatzes um wenige Meter genügt hätte, um festen, ebenen Baugrund zu gewinnen. Die Bestimmung als Keller muss abgewiesen werden, denn weder ist eine Bodenfläche, noch irgendwelche Gelegenheit zum Niederlegen von Sachen, noch eine Treppe vorhanden. Dagegen deutet alles darauf hin, dass wir es mit einer Cisterne zu thun haben. In der Niederlassung konnte der Bedarf an Trink- und Nutzwasser nicht anders, als durch Aufsammeln des Regenwassers gedeckt werden, da Quellwasser

Groller 1899, 56–58 Taf. VIII = Groller 1900, 70–72 Taf. VIII.

207

9.1.2. Grollers Gebäude C und die Wasserversorgung des Tempelbezirks

269

in römischer Zeit auf dem Pfaffenberge ebensowenig vorhanden gewesen sein kann, als es heutzutage anzutreffen ist, und die Gebirgsformation die Anlage von Brunnen ausschließt. Ferner kann der auf Taf. X Fig. 38 dargestellte Werkstein mit deutlichen Seilrinnen, der beim Gebäude C gefunden wurde, wohl nur an einem Wasserreservoir verwendet worden sein. Um das Alter des Gebäudes zu bestimmen, bieten sich zwei Befunde, ein relativer und ein absoluter: die Zusammensetzung des Betons des Fundamentes im Gebäude C, die mit der im Tempel E und in den Fundamenten der Thore des Lagers durchaus übereinstimmt, so dass diese vier Bauwerke zeitlich nicht weit auseinanderliegen dürften; ferner die im Fundamentniveau des Gebäudes C gefundene Sigillataschale Taf. IX Fig. 22, die etwa der Form Koenen XVI 28 p. 102 entspricht, also in die Antoninenzeit zu setzen sein dürfte.“

529: Gebäude C (1898), West-Ost-Schnitt mit Groller’scher Höhenmessung

Die von Gebäude C noch vorhandenen Baureste waren etwa 1 m breite, gegossene, mit „blauem Stein“ durchsetzte Kalkmörtelbänder von auffallender Härte, deren Innenkanten von den Grabungsaktionen der 1870iger Jahre ausgebrochen waren. Als „blauer Stein“ ist der am Pfaffenberg bereits in der Antike gebrochene Dolomit zu verstehen, der, wie wir gesehen haben, zur Haltbarkeit der Plattform E über die Antike hinaus bis in unsere Zeit beigetragen hat (s. oben S. 160–164). Die an der Nordseite des Fundaments westöstlich verlaufende, 0.90 m dicke, an ihrer Oberseite „flach und eben“ zugerichtete Mauer zeigt auf dem Foto von 1898 südseitig keine klare Mauerfläche, sondern einen unregelmäßigen Verlauf und erscheint abgebrochen zu sein. Hier ist möglicherweise der Rest eines Podiums stehen geblieben, da schon zu Grollers Zeiten an den übrigen Seiten keine weiteren Anzeichen von Mauerwerk vorhanden gewesen waren. Nördlich dieses Mauerblocks soll es einen mit Bruchsteinen überwölbten Kanal gegeben haben, ein Befund, der mit den neuen Grabungen ebenso wenig bestätigt wie ausgeschlossen werden konnte. Der in der südlichen Gebäudehälfte gelegene kegelförmige Felstrichter war bereits vorhanden, als Groller das Gebäude untersuchte. Die Säuberung dieser Vertiefung brachte heute leider verschollene Architekturwerkstücke und Quadersteine ans Tageslicht, also Fundstücke, die wohl als Hinweis auf ehemals vorhandenes Quadermauerwerk zu verstehen sind. Die Interpretation des Trichters bereitete ihm offensichtlich Schwierigkeiten, die er mit der Erklärung zu lösen versuchte, dass die Eintiefung eine Zisterne und somit fester Bestandteil des Gebäudes gewesen sei. Hier muss berücksichtigt werden, dass Groller Militarist war, der den archäologischen Befund mit den Augen eines Strategen betrachtete und für den die natürliche Wasserversorgung eine unverzichtbare Voraussetzung des Funktionierens der Bauanlagen auf der Anhöhe war. Seine Auslegung des Grabungsbefundes ist jedoch von einem auffallenden Widerspruch gekennzeichnet: Einerseits sah er wegen des geborgenen Fundinventars „das Gebäude baulich reich ausgestattet und mit Statuen geschmückt, zum Teil in Überlebensgröße“, andererseits wollte er es als Wasserreservoir im Sinne einer Zisterne interpretieren. Sein Argument war das Fehlen jeglicher natürlicher Wasservorräte auf dem Plateau des Pfaffenberges. Die Fotodokumentation von 1898 lässt nun in unmissverständlicher Weise erkennen, dass auch der Trichter ein Ergebnis der Grabungen in den Jahren vor Groller gewesen sein muss, in deren Verlauf es zu den oben erwähnten „Zerstörungen“ am betonharten Fundament des Gebäudes gekommen war. Man sieht auf dem Bild sehr deutlich rezente Abarbeitungsspuren an den Trichterböschungen. Dazu kommt, dass die von Groller beobachtete „gelblich-weiße Masse“ an den Felswänden der

270

9.1.3. Ausgrabungen 1970–1972 und 1977–1978

Eintiefung nach übereinstimmender Auskunft der Bergbautechniker des Pfaffenberger Steinbruchs nichts anderes als Sedimente in der faltigen geologischen Struktur der Hainburger Berge sind, die sich aufgrund von Verwitterungen an der Oberfläche des Gesteins und zwischen Felsklüften und -spalten angelagert hatten208. Diese hellgelben, feinen Ablagerungen bzw. Einschlüsse liegen häufig in beträchtlich hoher Schichtung über und in dem Felsgestein des Pfaffenberges. Solche Zonen sind jedoch wasserdurchlässig und eignen sich nach eigener Beobachtung jedenfalls nicht als Sammelstellen von Regen- und Schmelzwasser. Der Wassermangel auf dem Boden des Pfaffenberges war im Vergleich mit antiken Heiligtümern in Höhenlage keine singuläre Erscheinung. Unter vielen anderen sei an die Akropolis von Athen oder an den palatinischen und kapitolinischen Hügel in Rom mit ähnlicher Problematik erinnert209. Da jedoch im Betrieb des Tempelbezirks sowohl Nutz- als auch Trinkwasser benötigt wurde, musste die Versorgung technisch auf andere Weise gelöst gewesen sein als mit dem Felstrichter im Fundament des Gebäudes C, dessen Form und technische Ausstattung im Übrigen in keiner Weise dem Bau einer römischen Zisterne entsprechen. Da in Carnuntum der Wasserleitungsbau hinlänglich bekannt war210, kann man davon ausgehen, dass Zisternen auch hier mit wasserdichtem Kalkmörtel (opus caementicium oder opus signinum) in mehreren Schichten konstruiert worden wären211. Eine Zisterne wäre demnach auch auf dem Pfaffenberg in Form eines ausgeschachteten Beckens mit senkrechten und wasserdicht verputzten Wänden in opus signinum-Technik gebaut worden. Da aber auch im Verlauf der neuen Forschungen keine Hinweise auf ein Sammelbecken für Wasser zu finden waren, nehmen wir an, dass die Speicherung von Nutzwasser in Holzbottichen bzw. -fässern und die Versorgung mit Trinkwasser jeweils individuell mit kleinen Holzfässern oder Wasserbeuteln und/oder Tonkrügen erfolgt war212. 9.1.3. Ausgrabungen 1970–1972 und 1977–1978213

Taf. XVI–XVII; Abb. 530–544

530: Pfaffenberg 1971. Gebäude C (Tempel I) vor der Freilegung von Südwesten. Im Vordergrund Monument G

208

209

210 211

212 213

Freundl. Hinweis des ehemaligen Betriebsleiters Ing. Kurt Rößler, der innerhalb des Steinbruchs zahlreiche ähnliche Erscheinungen zu nennen wusste. Vgl. dazu Karrer 1900, 161–168 und bes. Wessely 2006, 183–187 Abb. 353–366. RE III/2 (1899) 2606–2607 s. v. Cisterna (O. Puchstein); Der Kleine Pauly V (1975) 1539 s. v. Zisterne (A. v. Gladiß); Eschebach 1979 (Pompeji); Eck 1995; DNP 12/2 (2002) 406 (Masada), 412–413 s. v. Wasserversorgung (Chr. Höcker). Vgl. Petrikovits 1975, 105–106 Bild 29 und 183 Anm. 135. Zur Anlage von Zisternen vgl. Vitr. 8, 6, 14; Plin. nat. 31, 21, 31–35 ed. R. König (1994) 24–28 und 101; Adam 1994, 236–237; Döring 2002. Zum Wassertransport in der römischen Armee vgl. Giloj 2011, 137–146; Nießner 2011, 147–156. Vgl. die relevanten Aufzeichnungen in den Grabungstagebüchern.

271

9.1.3. Ausgrabungen 1970–1972 und 1977–1978

Zu Beginn der neuen Pfaffenberggrabungen war die alte Befundsituation so stark verändert, dass an dieser Stelle nur mehr der kegelförmige Trichter und der nordseitig gelegene, verfallende Mauerblock zu sehen waren. An den Rändern der Fundstelle waren mehrere, durch die vorangegangenen Grabungen aufgeworfene Schuttkegel entstanden. Die neuerliche vollständige Freilegung der Anlage bestätigte zwar weitgehend das seiner Zeit hervorgebrachte Resultat, zeigte aber auch, dass der Felstrichter nicht zeitgleich mit dem Gebäude entstanden sein konnte. Max Grollers Darstellung des Befundes und der Hinweis auf die vorangegangene teilweise Zerstörung des Gussfundaments forderten zu einer genauen Analyse der ausgerissenen Innenränder der West-, Süd- und Ostseite desselben heraus und diese ergab, dass die Ausbrüche zeitgleich mit dem 7 x 5 m großen Trichter entstanden sein mussten214.

531: Pfaffenberg 1973. Gebäude C mit Felstrichter und ausgerissenem Fundament. Ansicht von Westen

Schnitt V/71 und Befunde der Flächengrabung

Abb. 532–536

Von der Ruine waren nach den oben beschriebenen Eingriffen nur mehr das nördliche Drittel sowie die Südost- und Südwestecke erhalten geblieben. Mit einem 2 m breiten, von der Nordostecke des Monuments F (s. oben S. 80 Abb. 83) ausgehenden Schnitt wurde zunächst die Westseite der in Gebäude C eingetieften konischen Grube untersucht. Der Schnitt hatte eine Länge von 18 m, verlief im rechten Winkel auf Schnitt II/71 und parallel zu den Schnitten I/71 und IV/71. Der Aushub erfolgte von Süden nach Norden mit dem Ziel, die westliche Begrenzung des Gebäudes zu ermitteln. In der obersten Waldhumusschicht kamen sogleich auffallend viele Werkstein- und Inschriftfunde zum Vorschein, die Grollers Beobachtung einer reichen Ansammlung von Steindenkmälern bestätigten. Unter den Inschriftfunden befand sich ein anpassendes Fragment der Architravinschrift Piso 2003 Nr. 4 (s. Fundevidenz unten S. 284). Bei lfm. 4–5 wurde die Südkante des Gebäudes C erreicht und in Folge dessen Westkante aufgedeckt. Auch in diesem Schnitt beobachteten wir das bereits in Schnitt I/71 festgestellte Schichtenbild, nämlich eine über dem Felsboden liegende, sehr kompakte untere Humusschicht, über welcher ein nur wenige Zentimeter dicker Kalksandhorizont verlief (vgl. Abb. 533 und 535).

214

Groller 1899, 51 = Groller 1900, 65; Jobst 1968–1971b, 255, 289–290; Jobst 1972a, 6.

272

9.1.3. Ausgrabungen 1970–1972 und 1977–1978

N

Schnitt V/71

532: Gebäude C (Tempel I) und südlich anliegende Monumente im Grundriss. Planausschnitt

Schnitt V/71

533: Pfaffenberg 1971. Gebäude C (Tempel I) mit Schnitt V/71. Ansicht von Osten

9.1.3. Ausgrabungen 1970–1972 und 1977–1978

273

Darüber folgte eine 0.50–0.60 m starke, von Bauschutt, Architekturwerkstücken, Skulpturfragmenten und zahlreichen Gefäßscherben durchsetzte Lage von leicht beweglichem Waldhumus. Unter der Sandschicht fanden wir bei lfm. 3.40 eine fast vollständig erhaltene Opferschale einheimischer Fabrikation (s. unten Fundevidenz S. 288 und hier Abb. 534). Bei lfm. 13–14 zeichnete sich in der kompakten unteren Humusschicht die Nordwestecke der Ruine ab. Hier traten im Anschluss an den Schnitt II/71 auffallend viele Dachziegelfragmente zutage. Die Nordwestecke des Gebäudes war im rechten Winkel konstruiert und ließ eine 0.25 m über dem Felsgrund errichtete Gussmörtelplatte erkennen. Über dem Gussmörtelfundament lag der Kalksandhorizont.

534: Pfaffenberg 1971. Schnitt V/71, Opferschale (Abb. 562b) in Fundlage

Soweit man an den Bauresten erkennen konnte, präsentierte sich die Anlage als eine gegossene Gussmörtelplatte mit glatt abgestrichener Oberfläche. Das Fundament erhob sich 0.25 m über dem anstehenden Felsboden, war Nord-Süd orientiert, hatte eine Länge von 9.15 m und eine Breite von 5.25–5.30 m. Die Fundamentoberkante lag bei +312.912 m ü. A. (Groller +319.62 m). Die aufgedeckten Baureste ergaben das Bild eines umlaufenden Fundaments, welches einen massiven Aufbau mit Quadermauerwerk tragen konnte. Die südliche Gebäudekante lag 3.60 m nördlich der Monumente F und G. Die Außenkante der Westseite war im Gegensatz zur Ost- und Südseite durchgehend erhalten, die Innenkante jedoch nur in der Nordhälfte, während die Südhälfte derselben von der trichterförmig geformten Sondierung der alten Grabungen stark beschädigt worden war. Die Länge dieses Trichters erstreckte sich in nordsüdlicher Richtung über 6.80 m in einer Breite von 5 m. Die Breite der Fundamentbänder betrug an den Langseiten und wahrscheinlich auch im Süden 0.90 m, im Norden dagegen 1.15 m. Die Außen- und Innenkanten verliefen im rechten Winkel zueinander.

274

9.1.3. Ausgrabungen 1970–1972 und 1977–1978

Schnitt V/71

535: Pfaffenberg 1971. Süd- und Westkante von Gebäude C (Tempel I). Ansicht von Süden

N a b 536a–b: Pfaffenberg 1971–1972. Gebäude C (Tempel I) von Norden und Nordseite mit Mauerblock

Die Nordseite des Fundaments war am besten erhalten und von den Huber’schen um 1877 vorgenommenen Schürfungen am wenigsten tangiert worden. An der Ost- und Südseite waren die Gussmörtelbänder der Anlage durch den Trichter zwar nicht vollständig ausgerissen, aber doch weitgehend unterbrochen worden. Von der östlichen Langseite fehlte etwa ein Drittel und an der südlichen Schmalseite konnten nur mehr die Gebäudeecken nachgewiesen werden. An der Nordostecke hatte das Fundament einen 0.60 m langen und 0.40 m tiefen halbkreisförmigen Ausbruch. Im Bereich dieser Störung lagen ohne Mörtelbindung zum Bau zwei Quaderblöcke aus Kalksandstein im Humusboden, dazwischen waren große Bruchsteine eingebettet (Abb. 536b). Parallel zum breiteren nördlichen Fundamentstreifen verlief im Abstand von durchschnittlich 0.30 m von der Innenkante eine solid gesetzte Bruchsteinmauer, die an den westlichen und östlichen Fundamentstreifen mit Fuge angesetzt, also erst nach Herstellung desselben, jedoch ohne größeren zeitlichen Abstand errichtet worden war. Dieser isolierte Mauerblock war im Aufgehenden 0.60 m breit und saß auf einem auffallend breiten Fundament von 0.80–0.90 m Stärke. Die erhaltene Mauerhöhe betrug noch 0.90 m. Bei der Analyse dieser Mauer fiel auf, dass keines der beiden Enden im Inneren des Fundamentes eine Fortsetzung nach Süden im Sinne eines Mauergevierts erkennen ließ. Beide Seiten der Mauerung waren abgebrochen und hatten keine Wandflächen, sondern ließen eher auf einen ehemals vorhandenen Sockel schließen. Aufgrund dieses Befundes kann dieser Mauerblock als Rest eines Podiums verstanden werden, über welchem sich einst ein Tempel erhob.

9.1.4. Interpretation des Befundes

275

Von größter Wichtigkeit war bei der neuerlichen Bauanalyse die Beobachtung des zutage tretenden Fundstoffs. Immer wieder kamen auffallend gut erhaltene Werkstücke von Architektur zum Vorschein, darunter eine Gruppe von Quaderblöcken, welche 3 m westlich der Nordwestecke auf Höhe der Fundamentoberkante im Waldhumus lagen und als Hinweis auf Quadermauern zu verstehen waren. Einer dieser Quader mit den Maßen 0.80 x 0.89 m ist 0.29 m hoch und an drei Seiten profiliert. Die Rückseite hat eine 0.60 m breite Ausnehmung, welche anzeigt, dass der Block wohl als dekoratives Haupt einer Quaderwand in Funktion war (s. unten S. 278). An der Südwestecke des Fundaments trat jenes Fragment eines Architravblocks zutage, welches sich fugenlos mit den von Groller gefundenen Stücken verbinden ließ215. Das bei den älteren Grabungen geborgene Fragment hat schon Eugen Bormann zur Annahme einer Kaiserinschrift veranlasst216. Die nunmehr vorhandenen vier Fragmente mit einer Gesamtlänge von 0.61 m hat schließlich Ioan Piso als Bauinschrift eines Tempels ergänzt217. Bei den in der Groller’schen ‚Zisterne’ vorgenommenen Reinigungsarbeiten kamen ebenfalls zahlreiche bearbeitete Werkstücke von Architektur, vor allem Säulenfragmente zum Vorschein. Ebenso signifikant waren die hier geborgenen Überreste von Rundplastik. Am westlichen Rand des Fundaments wurde ferner die bereits erwähnte Opferschale der ersten Hälfte des 2. Jahrhunderts n. Chr. gefunden und an der Ostseite lag in Fundamenthöhe ein As des Kaisers Trajan (s. Fundevidenz unten S. 286 Abb. 555). Schließlich sind noch die in dem Bau und westlich davon (s. unten S. 281) geborgenen Fragmente von Rundskulpturen zu erwähnen, die zur Deutung dieser Anlage als Tempel sehr wesentlich beitragen. Diese Fundevidenz bestätigt die Datierung des Gebäudes in das frühe 2. Jahrhundert n. Chr. 9.1.4. Interpretation des Befundes

Abb. 537–544

Zu überprüfen war also die von Groller vorgeschlagene Deutung als „Cisterne“. Gegenüber dieser Zisternentheorie waren berechtigte Zweifel angebracht und es wurde alsbald klar, dass diese ausgeschlossen werden konnte, denn schon Groller war die reiche Ausstattung des Gebäudes einerseits und die durch frühere Grabungsaktionen verursachte Zerstörung aufgefallen. Gebäude C konnte schon deshalb keine Zisternenfunktion erfüllt haben, wie Groller annahm, weil das Gussmörtelfundament zum Großteil auf den natürlichen Sandverfüllungen des Berges errichtet worden war, worin kein Wasser hätte gespeichert werden können. Die Frage nach der Bestimmung der Anlage war daher neuerlich zu stellen. Den Architektur- und Skulpturenfunden nach zu schließen deutete alles auf einen Jupitertempel hin218. Ioan Piso hat nach seiner Ergänzung der Bauinschrift einen Tempel für den vergöttlichten Antinoos vorgeschlagen219. Das wäre grundsätzlich möglich, da Antinoos gewiss auch im Gewand Jupiters dargestellt werden konnte, so wie er auf dem bekannten Relief von Torre di Padiglione bei Lanuvium als Silvanus abgebildet wurde220. Allerdings bleibt fraglich, ob tatsächlich Antinoos als Tempelinhaber anzunehmen ist, zumal in den Westprovinzen des Römischen Reiches bislang kein für diesen errichteter Tempel nachweisbar ist221. Zudem bestätigt der Grabungsbefund Pisos Hypothese nicht und vor allem die große Zahl von rundplastischen Skulpturen lassen einen Jupitertempel wahrscheinlicher erscheinen. Nach Gabrielle Kremer könnten die Statuen Nr. 1 oder Nr. 3 dem Tempel I zugewiesen werden, wobei chronologisch gesehen der Marmorstatue Nr. 1 der Vorzug zu geben wäre. Außerdem wurden im Bereich der Tempel I und III des Pfaffenberges spärliche Reste einer zweiten Marmorstatue gefunden222. Vgl. Jobst 1968–1971b, 260 Nr. 1 und 292. Bormann 1899, 100–101 Fig. 9 = Bormann 1900, 122–123 Fig. 14. 217 Piso 2003, 19–20 Nr. 4; Jobst – Piras 2015. 218 So schon Jobst 1968–1971b, 290–294; Jobst – Thür 1986, 50–51 Abb. 28. 219 Piso 2003, 20; dagegen Jobst – Piras 2015, 88–89. 220 Rom, Banca Nazionale Romana. Vgl. Meyer 1991, 96–98 [I 75] Taf. 86, 4.5 und 87. . 221 Der in Municipium Dardanorum (Sočanica / Serbien) aufgedeckte Tempel war nach Meyer 1991, 197 „wohl am ehesten … dem Jupiter oder einer anderen hohen Staatsgottheit geweiht“. Zum Municipium Dardanorum vgl. Mócsy 1974, 223 Pl. 20; Mirković 2007, 62–64. 222 Jobst – Piras 2015, 88. 215 216

276

9.1.4. Interpretation des Befundes

Aus dem Grabungsbefund ist abzulesen, dass der Tempel nach Süden und nicht, wie wir bisher angenommen haben, nach Norden zur Donau hin orientiert war223. Diese Ausrichtung lässt sich aus dem Verhältnis zu der südlich gelegenen Altarbasis G erschließen, welche genau in der Längsachse des Tempels steht und seitlich von den Monumenten F und G1 flankiert wird. Die auffallende achsenbezogene Stellung dieser drei Monumente lässt den Schluss zu, dass vor der Südfront des Tempels auf Fundament G ein von zwei Säulenmonumenten flankierter Altar aufgestellt war (s. oben S. 256).

537: Pfaffenberg 1971. Tempelfundament mit Monument G in der Längsachse

538: Achsenbezüge der Monumente F, G und G1 mit Tempel I. Planausschnitt

223

Die von Thür 1983, 48 zitierte Stelle aus Vitr. 4, 6, 2 bezieht sich auf „Tempel, die an Flüssen liegen“. Tempel I lag jedoch auf einem Berg in einiger Entfernung von der Donau und hatte als Bezugspunkte einen Altar mit Votivsäulen.

9.1.4. Interpretation des Befundes

277

Versuchen wir, den Grundriss des Tempels trotz des schlechten Erhaltungszustandes der Ruine zu ermitteln, so ergibt sich folgendes Bild. Mit der Maßeinheit von 29,57 cm gewinnt man für das rechteckige Tempelfundament ein Raster von 31 x 18 römischen Fuß. Das entspricht für Länge und Breite des Bauwerks einem Verhältnis von annähernd 5:3.

a b 539a–b: Fundament des Tempels I mit Grundriss und Raster in römischen Fuß

Aus der soliden und regelmäßigen Ausführung des Gussmörtelfundaments ließ sich ableiten, dass dieser horizontal gelegte Unterbau für die Aufnahme von Quadermauerwerk bestimmt gewesen sein muss. Nützliche Hinweise darauf haben wir von Grollers Hinweis auf die seiner Zeit in dem Felstrichter geborgenen Quaderblöcke und von der unweit der Nordwestecke des Tempels gefundenen Gruppe von Architekturblöcken (s. Abb. 540) erhalten, von denen jener mit Fußprofil und rückwärtiger Ausnehmung zur Tempelfront gehört haben musste. Das breitere Nordfundament und der parallel dazu verlaufende Mauerblock gaben noch weitere Anhaltspunkte für den ursprünglichen Aufbau des Bauwerks. Die ehemals 0.90 m hohe, zwischen den Längsstreifen des Fundaments positionierte Mauerung ergibt nur einen Sinn, wenn man annimmt, dass diese von einem erhöhten Podium herrührte, welches die Architektur des Tempels getragen hatte. Der von Groller zwischen Mauerblock und Fundament beobachtete Kanal unterstützt diese Annahme. Zu diesem Podium führten von Süden drei Stufen zur Vorhalle. Der Zugang war seitlich von Sockeln gerahmt, deren eine Basis westlich der Nordfront aufgefunden wurde. Hinter der seichten Vorhalle wäre schließlich die Cella des Tempels anzunehmen.

278

9.1.4. Interpretation des Befundes

a b 540a–b: Pfaffenberg 1978. Quaderblock mit Fußprofil (b). Fundsituation an der Westseite des Tempels I (a)

Im Rahmen von Rekonstruktionsversuchen wurde die Deutung des Grabungsbefundes als Tempel bestätigt. Zuerst hat Hilke Thür einen „Prostylos mit zwei Säulen“ vorgeschlagen, „die in der Flucht der Cellamauern“ standen224. Nun haben wir auf dem Gussmörtelfundament mit Ausnahme des nordseitig gelegenen Mauerblocks keine Spuren von Mauerwerk nachweisen können. Der Befund deutet viel eher auf das Vorhandensein eines rechteckigen Podiums hin, welches abgetragen wurde und dessen letzter Rest in der Mauerung an der Nordseite des Tempels erhalten geblieben ist. Denn auch bei diesem Bau wurde die gesamte Architektur abgebrochen und dem – vermutlich – mittelalterlichen Baustoffrecycling von Hainburg an der Donau und Bad Deutsch-Altenburg zugeführt. Thür hat ebenfalls eine auf ein Podium führende Treppe angenommen. Den beiden Säulen hat sie das rekonstruierte Kapitell A zugewiesen, ein Normalkapitell mit vollständig ausgearbeitetem Blattapparat225. Dieser mehr als 30 Jahre zurückliegende Wiederherstellungsversuch ist nun aufgrund der Befundanalyse und neuer, aus den Bauwerksteilen gewonnener Erkenntnisse zu korrigieren. Demnach war die Treppe zum Tempelpodium seitlich von Sockeln mit Fuß- und Deckprofil flankiert, während auf dem Podium vier Säulen die Tempelfront kennzeichneten. Als Säulenbekrönung sind Normalkapitelle anzunehmen, von welchen im Fundbestand des Pfaffenberges mehrere Mögliche in Frage kommen226. Auch die Gebälkzone lässt sich mit Hilfe der im Felstrichter und auf der Fläche westlich des

541: Tempel I. Rekonstruktion des Podiums Thür 1983, 46. Thür 1983, 48–50. Zu den inzwischen identifizierten acht Exemplaren der Kapitellgruppe A vgl. Piras 2014, 82–83. 226 Vgl. Jobst – Piras 2015, 89–92. 224 225

9.1.4. Interpretation des Befundes

279

Tempels geborgenen Architrav- und Friesfragmente nunmehr genauer darstellen. Von den vorhandenen Architravfragmenten gehören drei Werkstücke zu Architrav A227, die sich wegen ihres Fundortes dem Tempel I zuordnen lassen. Bei einem der drei Fragmente sind die drei Faszien ganz erhalten und messen von oben nach unten 14,8 (= 15) – 12 und 8,8 (= 9) cm. Diese Maße entsprechen der bei Vitruv228 genannten Regel, wonach sich die drei Faszien des Architravs absteigend wie 5:4:3 zu verhalten haben. In unserem Fall beträgt die Gesamthöhe des Architravs aufgrund der erhaltenen Fragmente 35,6 (= 36) cm. Über dem Architrav lag ein Fries, von welchem sich ebenfalls Werkstücke erhalten haben, die der Beschreibung Vitruvs entsprechen. Demnach soll der über dem Architrav liegende Fries um ¼ kleiner, d. h. niedriger sein als der Architrav selbst. Wenn dieser jedoch plastischen Schmuck trägt, „so muss er um ¼ höher sein als der Architrav wegen der Figuren“229. Diese Regel kann nun analog auch auf Frieskompositionen mit Inschriften übertragen werden, d.h. dass Friese mit Inschriften die gleiche Höhe aufweisen wie solche mit Figurenschmuck. Tempel I verlangt nach dieser Regel eine Frieshöhe von 44,35 cm. Die Frieshöhe der Bauinschrift des Tempels I hat exakt diese Höhe230. Mit diesem Ergebnis konnten zwei für die Rekonstruktion des Tempels I wichtige Bauglieder gewonnen werden. Dazu kommt noch, dass die Fundorte von 14 Gesimsfragmenten mit überhängender Regennase um den Tempel I konzentriert waren, so dass eine Zuordnung derselben zu diesem Bau sehr wahrscheinlich ist (s. die Fundevidenzen zu Priesterhaus A, Monument E, F und G oben S. 100ff.)231.

a

b 542a–b: Tempel I. Rekonstruktion mit Gesims-, Architrav- und Friesfragmenten

Chronologisch ist dieser dem Jupiter Optimus Maximus geweihte Tempel nach Ausweis der Funde jener Phase zuzuordnen, als zu Beginn des 2. Jahrhunderts n. Chr. unter Kaiser Trajan nach dem Einzug der Legio XIV Gemina in Carnuntum der Ausbau des Heiligtums zu einem kultischen Zentrum der Staatsreligion eingesetzt hatte. Im Bereich des Tempels I war der Anteil an Inschriftfunden im Vergleich mit den weiter südlich gelegenen Fundorten zwar geringer, doch konnten hier zwei chronologisch sehr aussagekräftige Stücke gewonnen werden, die das hohe Alter des Tempels und des Altares bestätigen (s. Fundevidenz unten S. 283–284). 227 228 229 230 231

Es sind dies die Fragmente A 11/2010 – A 13/2010. Vitr. 3, 5, 10. Vitr. 3, 5, 10. Piso 2003, 19–20 Nr. 4. Sieben Fragmente wurden bereits von Hilke Thür registriert. Der gesamte Bestand bei Jobst – Piras 2015.

280

9.1.4. Interpretation des Befundes

543: Tempel I. Rekonstruktionsversuch Hilke Thür 1983. Ansicht von Norden und Westen

544: Tempel I. Rekonstruktion Rita Piras 2014. Ansicht von Süden und Osten

281

9.1.5. Fundevidenz zu Tempel I

9.1.5. Fundevidenz zu Tempel I

Abb. 545–563

9.1.5. Fundevidenz zu Tempel I Fundort Groller Gebäude B („späterer Limesthurm“)

Fundnr. AF 1898

Groller Gebäude C = Tempel I

AF 1877

Groller Gebäude C, Erd- und Schuttschicht über Fundament = Tempel I Groller Gebäude C, Erd- und Schuttschicht über Fundament = Tempel I

AF 1898

Groller Gebäude C, Erd- und Schuttschicht über Fundament = Tempel I Tempel I, im Schutt des Zerstörungstrichters (sog. Zisterne)

AF 1898 = MC 3844, 3845

Abb. 545–563

1. Rundplastik Objekt Funktion „Halblebensgroßer Statuette einer weiblicher Kopf“ als weiblichen Gottheit Spolie im Mauerwerk, Leithakalksandstein; s. oben S. 47 Abb. 28 Männlicher Torso, Statue eines Leithakalksandstein; thronenden Jupiter s. oben S. 45 Abb. 20. – Zu weiteren Fragmenten dieser Statue vgl. die Monumente F, G, G1 (oben S. 242) und PQ C2–3 (unten S. 509–510 Abb. 963) Bruchstücke von Unbekannt Figuren, Leithakalksandstein

Datierung 2. Jh. n. Chr.

2./3. Jh. n. Chr.

Literatur Groller 1899, 56 Taf. XI 65 = Groller 1900, 70 Taf. XI 65 Kremer 2004, 51–55 Nr. 2/8 Taf. 5



Groller 1899, 57 = Groller 1900, 71

Abb.

„Mehrere Sculpturreste“: Sessel mit Sitzkissen, Gewandfalten; weißer Marmor Thronfragment und Gewandreste; feinkörniger, weißer Marmor

Statue eines thronenden Jupiter

1. Hälfte 2. Jh. n. Chr.

Kremer 2004, 47–51 Nr. 1

Statue eines thronenden Jupiter

1. Hälfte 2. Jh. n. Chr.

545a– c

P 40/72 + 8/78 + 4/79

Ober- und Unterschenkel des linken Beines, Leithakalksandstein

Statue eines thronenden Jupiter

2.–3. Jh. n. Chr.

Tempel I Westseite im Schnitt V/71

P 11/71

Unbestimmt



Tempel I

P 67/92

Rundplastisches Fragment, Leithakalksandstein Gewandbausch(?), Leithakalksandstein

Kremer 2004, 46–51 Nr. 1/7, 9, 14 Abb. 33 Taf. 1–2 TB v. 26.06.1972. Kremer 2004, 70–72 Nr. 8/1 Abb. 44 Taf. 27 Film 6.92-11. Unpubliziert

Rundplastik oder Reliefskulptur



TB v. 27.07.1992; Film 6.92-34. Unpubliziert

548

AF 1898

546a– c

547

Obwohl wir die von Groller erwähnten und heute bis auf drei Stücke verschollenen Statuenfragmente aus Marmor nicht mehr überprüfen können, ist die Zugehörigkeit zur Statue des thronenden Jupiter bei Kremer 2004 Nr. 1 wahrscheinlich. Bei den neuen Grabungen haben wir aber auch die Fragmente einer zweiten Marmorstatue geborgen232. Die bei Kremer 2004 unter Nr. 2 zusammengefassten Stücke ein- und derselben Statue eines thronenden Jupiter zuzuordnen, erscheint mir auf Grund der abweichenden Fundzusammenhänge jedoch fraglich.

Vgl. TB 1972–1975 und Fundjournal Skulpturen 1972–1975.

232

282

9.1.5. Fundevidenz zu Tempel I

a b c 545a–c: AF 1898+P 33/73, AF 1898 (MC 3844 + 3845) – Fragmente einer Jupiterstatue aus Marmor

a

b

c 546a–c: P 40/72 + 8/78 + 4/79 – Ober- und Unterschenkel (a–b) und Rekonstruktion (c) eines thronenden Jupiter

283

9.1.5. Fundevidenz zu Tempel I

547: P 11/71 – Rundplastisches Fragment

Fundort Groller Gebäude C = Tempel I

Fundnr. AF1877 = I 1/80 (MC 99)

Tempel I Südwestecke in Schnitt V/71 im oberen Waldhumus

n. n./71

548: P 67/92 – Gewandbausch(?)

2. Altäre und Postamente Objekt Funktion Aufsatz und Schaft, Weihealtar für Leithakalksandstein; Jupiter Optimus Maximus s. oben S. 54 Abb. 31 Profiliertes Eckfragment, Leithakalksandstein

Postament, vermutlich mit Inschrift

549: n. n./71 – Eckfragment

Datierung 1. Hälfte 2. Jh. n. Chr.



Literatur Piso 2003, 17–18 Nr. 2; Bernát 2010, 68–70 Nr. 5 TB v. 15.06.1971. Unpubliziert

Abb.

549

284

9.1.5. Fundevidenz zu Tempel I

Fundort Tempel I Südwestecke im Schnitt V/71

Fundnr. n. n./71; MC 103 (234) und 170

Tempel I Nordseite Nördlich Tempel I im Waldhumus Westlich Schnitt I/71 und östlich Tempel I Östlich Tempel I Tempel I

A 7/2010 A 15/87

A 178/74

A 7/87 A 453/2012

a

3. Architekturwerkstücke Objekt Funktion 2 anpassende Friesinschrift von Fragmente einer Tempel I Bauinschrift, Leithakalksandstein; s. oben S. 50 Abb. 33

Geisonfragment, Leithakalksandstein Geisonfragment mit hohem Kyma, Leithakalksandstein Blattüberfall eines Kranz- oder Hochblattes, Leithakalksandstein Kelchblattfragment, Leithakalksandstein Echinusfragment, Leithakalksandstein

Datierung Anfang 2. Jh. n. Chr. (Zeit des Traianus)

Dachkonstruktion des Tempels I Dachkonstruktion des Tempels I



Korinthisches Kapitell (Exemplar AB)



Korinthisches Kapitell Tuskanisches Kapitell oder Pfeilerbekrönung







Literatur Jobst 1968– 1971b, 292 Abb. 31; Rudolf 1987, 21; Piso 2003, 20–21 Nr. 4; Jobst – Piras 2015, 84 Nr. 8 Jobst – Piras 2015, 87 Nr. 22 Jobst – Piras 2015, 85 Nr. 10

Abb. 550a– c

551a 551b– c

Thür 1979, 9, 172 552a– b (A 20) Taf. 11; Piras 2014, 82–83 Taf. XXXV 553 Unpubliziert Unpubliziert

554

b

c 550a–c: n. n./71 + MC 103 (234) + 170 – Fragmente der Bauinschrift des Tempels I (a–b) und Rekonstruktion (c)

285

9.1.5. Fundevidenz zu Tempel I

a b 551a–c: A 7/2010 und A 15/87 – Geisonfragmente (a–b) und Rekonstruktion (c)

c

a b 552a–b: A 178/74 – Blattüberfall von Kapitell AB (a) und Rekonstruktion (b)

553: A 7/87 – Fragment eines Kelchblattes

554: A 453/2012 – Echinusfragment

286 Fundort Tempel I. 4.70 m südlich der Nordostecke, 1.30 m östlich der Ostkante; 0.50 m über Felsboden

9.1.5. Fundevidenz zu Tempel I Fundnr. M 2/71 = MC 3645

Nominale As

4. Münzfunde Kaiser Traianus

Datierung 98–99 n. Chr.

Literatur TB v. 28.06.1971. Gǎzdac 1999, 5– 6 Nr. 18; Numismata Carnuntina Nr. 2619

Datierung Mitte 2. Jh. n. Chr.

Literatur Ďurianová 2010, 65, 115 (N 59)

555: M 2/71 AV + RV

Fundort Tempel I, Westseite. Schnitt V/71 lfm. 3,50–8 unter Grasdecke

Fundnr. 71/154

5. Keramikfunde Objekt Funktion 1 BodenTS-Schüssel fragment von (TS 16). insgesamt 18 Form Drag. 37. Scherben. Rheinzabern, Weitere Werkstatt des Fragmente REGINVS I dieser Schüssel s. Fundevidenz Fläche zwischen Schnitt I/71 und VIII/72 oben S. 148; Kapelle Z unten S. 308 Abb. 596; Tempel II unten S. 354; PQ A1–A7 unten S. 451 Abb. 863; PQ B1–B8 unten S. 488 Abb. 936; PQ C2 unten S. 524 Abb. 994; Theater Sektor VIII unten S.867 Abb. 1536

Abb. 555

287

9.1.5. Fundevidenz zu Tempel I Fundort Fläche westlich Tempel I

Fundnr. 78/7, 11, 43, 50–52, 57, 61, 68, 74–75, 81, 87; 79/224

Fläche westlich Tempel I am Abbruch

78/60

Tempel I Westseite. Schnitt V/71 lfm. 3.5–8 im umgelagerten Waldhumus der Ostseite, Steg westlich Schnitt I/71 über dem antiken Horizont; Fläche westlich Tempel I am Abbruch

71/152; 75/380; 78/53

Tempel I Ostseite. Steg westlich Schnitt I/71 über dem antiken Horizont und Fläche westlich Tempel I

71/322, 324, 331, 343; 75/378, 383a, 385; 77/103; 78/69; 85/206

Objekt 16 Wandfragmente von insgesamt 40 teilweise anpassenden Scherben. Weitere Fragmente dieser Schüssel s. Fundevidenz Monument E oben S. 192 Abb. 363 Wandfragment

2 Rand- und Wandfragmente von insgesamt 8 Scherben. Weitere Fragmente dieser Schüssel s. Fundevidenz Tempel III unten S. 403 Abb. 785; Fläche zwischen Schnitt I/71 und VIII/72 oben S. 148 Abb. 265 10 Rand- und Wandfragmente von insgesamt 11 Scherben. Ein weiteres Rand- bzw. Wandfragment dieser Schüssel mit Stempel s. Fundevidenz PQ C3 unten S. 546 Abb. 1037

Funktion TS-Schüssel (TS 21). Form Drag. 30. Westerndorf, Werkstatt des HELENIVS

Datierung 1. Hälfte 3. Jh. n. Chr.

Literatur Ďurianová 2010, 80–82 und 149 (N 230) Tab. XXII

Abb.

TS-Schüssel (TS 48). Form Drag. 37; Rheinzabern, Werkstatt des COBNERTVS III. / COMITIALIS V. TS-Schüssel (TS 76). Form Drag. 37. Mittelgallien (Lezoux), Werkstatt des CRICIRO

2. Hälfte 2. Jh. n. Chr.

Ďurianová 2010, 68, 116 (N 66)

557

140–170 n. Chr.

Ďurianová 2010, 55–57 und 105 (N 21)

558a– b

TS-Schüssel (TS 82). Form Drag. 37. Mittelgallien (Lezoux), Werkstatt des CINNAMVS

2. Hälfte 2. Jh. n. Chr.

Ďurianová 2010, 56–57 und 104 (N 18) Tab. III– IV

556a– d

559a– c

288

9.1.5. Fundevidenz zu Tempel I

Fundort Tempel I Westseite. Schnitt V/71

Fundnr. 71/127

Objekt Ein Wandfragment von teilweise anpassenden Scherben.

Funktion TS-Schüssel (TS 232). Form Drag. 37. Mittelgallien (Lezoux) Werkstatt des CASVRIVS

Datierung Mitte 2. Jh. n. Chr.

Literatur Unpubliziert. Vgl. Ďurianová 2010, 56–57 und 106 (N 23) Tab. V – VI

Steg zwischen Schnitt I/71 und Tempel I Ostseite; Fläche westlich Tempel I

77/103; 78/62

TS-Schüssel (TS 233). Form Drag. 37. Mittelgallien (Lezoux), Werkstatt des CINNAMVS

140–170 n. Chr.

Ďurianová 2010, 55–57 und 104– 105 (N 18) Tab. IV

Tempel I Ostseite. Steg zwischen Schnitt I/71 und Tempelfundament Tempel I Westseite. Schnitt V/71 lfm. 3.40 im Waldhumus -1m OK Östlich Tempel I. Kieshorizont zwischen Schnitt I/71 und Tempelfundament

71/118 (= 77/118)

4 Wandfragmente von insgesamt 46 Scherben. Weitere Fragmente dieser Schüssel s. Fundevidenz Schnitt III/71 und Fläche südlich Priesterhaus A oben S. 147 Abb. 260; Tempel III unten S. 402 Abb. 781; Fläche zwischen Monument G und Basis H oben S. 253 Abb. 506 Hals und Rand mit Henkelansatz

Importkrug aus hartem, hellorangem Ton

Spätes 1.–2. Jh. n. Chr.

Unpubliziert

71/173

Schale mit hellbraunem Überzug, matt

Opferschale; Terra SigillataImitation

1.–2. Jh. n. Chr.

Unpubliziert

73/46

Schulterfragment einer Öllampe

Firmalampe Loeschke Typus X, lokale Produktion

2.–3. Jh. n. Chr.

Unpubliziert. Vgl. Alram-Stern 1989, 40–43 und 121

Abb. 560

561a– c

562a

562b

563a

289

9.1.5. Fundevidenz zu Tempel I Fundort Östlich Tempel I zwischen Schnitt I/71 und Tempelfundament im Humus über dem antiken Horizont, Höhe OK Monument G1 Östlich Tempel I zwischen Schnitt I/71 und Tempelfundament im Humus über dem antiken Horizont, Höhe OK Monument G1

0

Fundnr. 77/195 Zugehörigkeit zu 77/104 möglich

Objekt Schulterfragment einer Öllampe

Funktion Firmalampe Loeschke Typus X, lokale Produktion

Datierung 2.–3. Jh. n. Chr.

Literatur Unpubliziert. Vgl. Alram-Stern 1989, 40–43 und 121

77/196, 198

Schulterfragmente einer Öllampe

Firmalampe Loeschke Typus X, lokale Produktion

2.–3. Jh. n. Chr.

Unpubliziert. Vgl. Alram-Stern 1989, 40–43 und 121

5cm

a

b c 556a–d: 78/43 (a), 52 (b), 61 (c) und 79/224 (d) von Schüssel TS 21

557: 78/60 von Schüssel TS 48

a b 558a–b: 71/152 (a) und 78/53 (b) von Schüssel TS 76

d

Abb. 563b

563c

290

9.1.5. Fundevidenz zu Tempel I

0

5cm

a b 559a–c: 77/103, 75/378 und 78/69 von Schüssel TS 82

c

560: 71/127 von Schüssel TS 232

a

561a–b: 77/103a–e (a) und 78/62 (b) von Schüssel TS 233

b

291

9.1.5. Fundevidenz zu Tempel I

561c: Rekonstruktion Schüssel TS 233

b 562a–b: 71/173 – Opferschale (b) und 71/118 – Henkelkrug (a)

563a–c:

a 73/46

b 77/195

a

c 77/196, 198 – Lampenfragmente

292

9.2. Fläche westlich Tempel I und nördlich Monument E

9.2. Fläche westlich Tempel I und nördlich Monument E Planbeilagen 1–2; Taf. XVIII; Abb. 564–597 Literatur: Tagebuch 25.05.–15.06.1971, 19.04.–31.05.1978; Fundjournale und -karteien 1971, 1978. Jobst 1979, 6; Jobst 1981–1982, 34; Jobst – Thür 1986, 54–55 Abb. 31; Jobst 2006, 45 Abb. 60 und 66–67.

a b 564a–b: Grabungsgelände Pfaffenberg 1975 und 1977 mit Grabungsfläche westlich Tempel I. Ansicht von Osten

Bereits 1971 wurde das Gelände westlich des Tempels I mit dem Schnitt II/71 sondiert (s. oben S. 80) und vor allem begründet durch die Architektur- und Keramikfunde festgestellt, dass dieser Bereich durch Flächengrabungen zu untersuchen sein werde. Auch bei der Untersuchung der angrenzenden Bauten E, F und G konnten wir immer wieder großformatige Werkstücke devastierter Rundskulpturen und Architektur bergen. Zur Aufdeckung dieses Bereiches ist es jedoch erst im Frühjahr 1978 gekommen, als die oberste Abbau- und Sprengkante des Steinbruchs nur mehr wenige Meter von den Ruinen des Tempelbezirks entfernt war. Zu dieser Zeit wurden von Bergmännern des Schotterwerks in dem archäologisch noch nicht erschlossenen Bereich westlich des Tempels I und nördlich der Monumente E und F grabungstechnisch unbeaufsichtigte Erdarbeiten vorgenommen, um das Gelände abzudecken und für die Steinproduktion sprengfähig zu machen. Bei diesen maschinell durchgeführten Abdeckungsarbeiten kamen 3 bis 5 m westlich des Tempels I sogleich mehrere sauber zugerichtete Werkstücke von Architektur ans Tageslicht, und zwar neben zwei glatt bearbeiteten Quaderblöcken aus Kalksandstein von 0.68 x 0.68 m bzw. 1.64 x 0.70 m ein annähernd quadratischer, 0.87 x 0.82 m großer und 0.27 m hoher Sandsteinblock, der ein rundum sorgsam gemeißeltes Profil und an der Rückseite eine 10–12 cm tiefe Schlitzöffnung aufweist. Die Oberseite des Quaders ist glatt bearbeitet. Aufgrund seiner Bearbeitungsmerkmale muss dieser Block vor einer Wand als Pfeilerbasis in Verwendung gewesen sein. Neben diesen Architekturfunden kamen im umgelagerten Erdreich Fragmente von figürlichen Rundskulpturen, Keramikgeschirr, Ziegel und Bronzeobjekte zum Vorschein.

293

9.2. Fläche westlich Tempel I und nördlich Monument E

N N a

b

c 565a–c: Pfaffenberg 1978. Bei unkontrollierten Erdarbeiten im Steinbruch aufgeworfene Bauwerksteile westlich des Tempels I in Fundlage. Ansicht von Norden und von Süden

Bei der nachfolgenden fachgerechten Freilegung der Fläche konnten schließlich die Grundmauern eines weiteren, bisher noch unbekannten Bauwerks erschlossen werden, welches wir in Fortsetzung der Groller’schen alphabetischen Signierung als ‚Kapelle Z‘ bezeichneten.

294

9.2.1. Kapelle Z

9.2.1. Kapelle Z

Taf. XVIII Bl. 6/78, 11–13/78 und 18/78; Abb. 566–569

Unter den von der Baumaschine aufgeworfenen Architekturwerkteilen beobachteten wir im antiken, über dem natürlichen Fels gelagerten Humusboden eine aus Schotter und ockerfarbenem Sand bestehende rechteckige Grubenverfüllung, ähnlich einer verfüllten Mauergrube. Diese lag 3.30 m westlich des Tempels I. Im darüber gelagerten Waldhumus konnten 312 Fragmente von Keramikgeschirr (Terra Sigillata und andere Importware, einheimische Ware aus gelbem und grauem Ton), Beleuchtungsgerät aus Ton, Glasgefäße sowie auffallend viele Bruchstücke von Säulen aus Kalksandstein, insbesondere Kapitellfragmente geborgen werden. Im weiteren Verlauf der Flächengrabung stießen wir schließlich auf Bruchsteinmauerwerk, dessen Freilegung zu folgendem Ergebnis führte:

N a

b 566a–b: Pfaffenberg 1978. Ansicht der Grabungsfläche westlich des Tempels I mit Ädikula Z von Norden und von Süden

Das Felsplateau war von einer 12–15 cm dicken Humusdecke überlagert. Darüber folgte eine 5–6 cm starke, aus Sand, Mörtel und kleinteiligem Sandsteinschotter zusammengesetzte Lage, welche den antiken Bauhorizont anzeigte. Das noch vorhandene Mauerwerk setzte sich aus groben und unregelmäßig zugerichteten Dolomitblöcken zusammen; vereinzelt traten Sandsteinblöcke hervor, die als Überreste der vor Ort getätigten Werksteinproduktion beim Mauerbau Verwendung fanden. Die freigelegte Ruine bestand aus drei Mauern an der Ost-, Süd- und Westseite und hatte die Grundrissmaße von 3.80 x 2.20 m. Diese Konstruktion umgab einen nach Norden zur Donau hin geöffneten Innenraum von 1.62 m im Osten, 1.72 m im Westen und 1.20 m im Süden, also rund 2 m² Fläche. Die Ost- und Westwand waren von gleicher Bauart und durch eine vorspringende Zungenmauer erweitert, die an der offenen Nordfront im Osten eine Länge von 1.20 m, im Westen von 1 m aufwies. Die Innenecken dieser Zungenmauern waren verstärkt und aus regelmäßig behauenen Quadern gesetzt. In der Nordwestecke kam eine 0.21 x 0.15 m große Pfostengrube hervor, welche den Standort eines

9.2.1. Kapelle Z

295

Holzpfeilers anzeigte. Die Südwand des Gebäudes war in einer Breite von bis zu 0.55 m erhalten. Parallel zur Ostwand verlief an der Nordostecke beginnend jene auf den antiken Humusboden gesetzte Mörtellage von maximal 0.50 m Breite und 1.20 m Länge, die wir zuerst beobachteten. Diese korrespondierte im Süden mit der Rückwand des Gebäudes.

567: Pfaffenberg 1978. Fundamentmauerwerk der Ädikula Z. Westansicht

568: Pfaffenberg 1978. Fundamentmauerwerk der Ädikula Z. Südansicht

Die Mauern dieser Anlage waren teilweise gänzlich geschleift, teilweise bis zu einer Höhe von 0.40 m erhalten. Der Mörtel und vor allem die vermauerten Sandsteinblöcke zeigten allenthalben Brandspuren. Im Inneren war der antike Horizont von einer starken Holzkohleschicht und von verbrannter Erde bedeckt. Bei der Freilegung des Innenraums wurden zahlreiche Fundobjekte geborgen.

296

9.2.1. Kapelle Z

Neben Keramikfragmenten von importierten und einheimischen Gefäßen und Glasscherben kamen Eisennägel und Dachziegelfragmente zutage, die auf eine Ziegeleindeckung des Gebäudes schließen lassen. Wie bei den meisten Bauwerksresten des Pfaffenberges fielen auch an dieser Grabungsstelle die geringen Mengen von Mauerversturz und Steinschutt im näheren und weiteren Umkreis auf. Die einzige Ansammlung von Versturzsteinen wurde vor der Ostwand konstatiert, zirka 1 m lang und 0.30 m hoch. Dieses stark verbrannte Material lag auf dem antiken Humusboden und war mit Holzkohle durchsetzt. Aus dem hier beschriebenen Grabungsbefund lässt sich an der Westflanke des Tempels I die Existenz eines kleinen Gebäudes erschließen, das aufgrund seines zur Donau hin geöffneten Innenraums als Ädikula anzusprechen ist233. Die Funktion der beiden seitlich vorspringenden Zungenmauern muss mit dem weiteren Aufbau des Bauwerks zusammenhängen. In der Rekonstruktion werden daher seitlich des rechteckigen Mittelraumes zwei Nischen angenommen, die im Aufgehenden sowohl halbrund als auch rechteckig gewesen sein konnten. Die nördlich der Kapelle aufgedeckten Werksteinblöcke, von denen oben die Rede war, passen ihrer Form und Abmessung nach nicht zu dieser Ädikula, sondern können wohl nur als Überreste der Architektur des Tempels I verstanden werden (s. oben S. 278).

569: Grundriss und Rekonstruktion der Kapelle Z. Ansicht von Norden und Westen.

Vgl. Noelke 1990, bes. 96–124.

233

297

9.2.2. Fundevidenz zur Fläche nördlich und westlich Tempel I

Höhenmessungen zu Kapelle Z Position Felsboden in Kapelle Z Kapelle Z, OK Westmauer Kapelle Z, Fundament UK Westmauer Kapelle Z, Fundament UK Ostmauer Kapelle Z, antikes Niveau innen an der Westmauer = Fundamentvorsprung Quaderfundament nördlich vor Kapelle Z – OK Fundamentierung des Fundaments

Höhen +312.861 m ü. A. +313.340 m ü. A. +312.940 m ü. A. +312.983 m ü. A. +313.008 m ü. A. +313.251 m ü. A. +312.888 m ü. A.

9.2.2. Fundevidenz zur Fläche nördlich und westlich Tempel I

Abb. 570–597

Unter den auf der beschriebenen Grabungsfläche gehobenen Werkstücken von Steindenkmälern befinden sich ausschließlich Objekte großer zerschlagener Rundplastiken, auffallend viele Bruchstücke von Architektur, vor allem von korinthischen Kapitellen, und jener ganz erhaltene Quaderblock, dessen Vorderseite das grob gearbeitete Reliefbild eines nach rechts gerichteten Capricorns, des Wappentieres der Legio XIV Gemina, trägt (Abb. 1633). Dagegen gab es hier keine Anzeichen von Reliefskulptur und auch Inschriftfunde waren die Ausnahme. Diese Befundsituation ergänzt das im Umkreis des Tempels I und des großen Monuments E beschriebene Fundspektrum (s. oben S. 172 und 281) und ist als Indiz für die Existenz großformatiger Rundskulpturen dieser Zone zu sehen.

1. Rundplastik und Reliefskulptur Inhalt Funktion Datierung Linke Wade Thronende Ende 2. bis Jupiterstatue 1. Viertel 3. Jh. n. Chr.

Fundort Westlich Tempel I an der Steinbruchkante im Waldhumus

Fundnr. P 1/78

Westlich Tempel I an der Steinbruchkante im Waldhumus

P 3–4/78

Faltenfragment und Globus

Thronende Jupiterstatue

Ende 2. bis 1. Hälfte 3. Jh. n. Chr.

Westlich Tempel I im Waldhumus

P 12/71

Rechter erhobener Arm

Gigantengruppe

Ende 3. Jh. n. Chr.

Westlich Tempel I im Waldhumus Westlich Tempel I im Waldhumus Nördlich Ädikula Z im umgelagerten Waldhumus

P 2/78

Fragment einer Baumstütze(?)

Monumentale Rundskulptur



n. n.

Gelenkteil(?)

Rundskulptur



n. n.

Quaderblock mit Capricorn, Leithakalksandstein; s. unten S. 908 Abb. 1633

Bauquader mit Reliefbild von Tempel I(?)

Anfang 2. Jh. n. Chr.

Literatur Kremer 2004, 33–35, 51–55 Nr. 2/3 Abb. 20, 24, 35 Taf. 5 Kremer 2004, 19–21, 55–58 Nr. 3/6 und 3/9 Abb. 25, 37– 38 Taf. 10 und 12 Kremer 2004, 28, 93 Nr. 25/3 Abb. 52 Taf. 51 Kremer 2004, 112 Nr. 47/2 Taf. 69 Kremer 2004, 116–117 Nr. 48/10 Abb. 60 TB v. 23. 06. 1981; Jobst 1982b, 3 und 9 Abb. 4; Jobst 1983a, 51 Abb. 2

Abb. 570– 571

572– 573

574

575

1633

298

9.2.2. Fundevidenz zur Fläche nördlich und westlich Tempel I

570: P 1/78 – Linker Unterschenkel einer Jupiterstatue

571: Rekonstruktion der Statue

572: P 3/78 – Gewandfalten

573: P 4/78 – Globus

574: P 12/71 – Armfragment

575: P 2/78 – Baumstütze(?)

299

9.2.2. Fundevidenz zur Fläche nördlich und westlich Tempel I 2. Inschriften Inhalt Funktion Werkstück aus Unbekannt Leithakalksandstein mit drei Buchstaben

Fundort Westlich Tempel I im Waldhumus

Fundnr. I 1/78

Fundort Westlich Tempel I im Waldhumus

Fundnr. I 1/78

Fundort Westlich Tempel I im Waldhumus

Fundnr. A 11/2010

Westlich Tempel I im Waldhumus

A 7/81

Fundort Westlich Westlich Tempel Tempel II im im Waldhumus Waldhumus

Fundnr. A11/2010 1/2009 A

Westlich Tempel I im Waldhumus

A 7/81

Torus mit Leiste; Leithakalksandstein

Säulenbasis



Westlich Tempel I im Waldhumus

A 1/2009

Kranzblattüberfall, Leithakalksandstein

Korinthisches Normalkapitell. Exemplar AD



2. Inschriften Inhalt Funktion Werkstück aus Unbekannt Leithakalksandstein mit drei Buchstaben

3. Architekturwerkstücke Inhalt Funktion Architravfragment, Architrav Tempel Leithakalksandstein I, s. oben S. 279 576: I 1/78 – Inschriftfragment und 284 Torus mit Leiste; Säulenbasis Leithakalksandstein 3. Architekturwerkstücke Inhalt Funktion Kranzblattüberfall, Korinthisches Architravfragment, Architrav Tempel Leithakalksandstein Normalkapitell. Leithakalksandstein I, s. oben S. 279 Exemplar und 284AD

Datierung –

Datierung –

Datierung Anfang 2. Jh. n. Chr.

– Datierung – 2. Jh. Anfang n. Chr.

Literatur TB v. 08.05.1978; Fundjournal und -kartei Inschriften 1978(Z); Foto In-306 M. J. Piso 2003, 145 Nr. 306 Literatur

TB v. 08.05.1978; Fundjournal und -kartei Inschriften 1978(Z); Foto In-306 M. J. Piso 2003, 145 Nr. 306

Literatur Funddatei Architektur 2010. Jobst – Piras 2015, 83 Nr. 3 Fundkartei Architektur 1981. Unpubliziert Literatur Funddatei Funddatei Architektur Architektur 2009. 2010. Piras –2014, Jobst Piras 82–83 2015, 83Taf. Nr. 3 XXXV Fundkartei Architektur 1981. Unpubliziert Funddatei Architektur 2009. Piras 2014, 82–83 Taf. XXXV

Abb. 576

Abb. 576

Abb. 577

578 Abb. 579 577

578

579

300

9.2.2. Fundevidenz zur Fläche nördlich und westlich Tempel I

Fundort Westlich Tempel I im Waldhumus

Fundnr. A 2/78

Inhalt Fragment eines Hochblattes, Leithakalksandstein

Funktion Korinthisches Normalkapitell. Exemplar BA

Datierung 2. Hälfte 2. Jh. n. Chr.

Westlich Tempel I im Waldhumus

A 9/78

Blattfragment, Leithakalksandstein

Korinthisches Normalkapitell. Exemplar BA

2. Hälfte 2. Jh. n. Chr.

Westlich Tempel I im Waldhumus

A 8/78

Blattfragment, Leithakalksandstein

Korinthisches Kapitell. Exemplar BB



Westlich Tempel I im Waldhumus

A 12/78

Kranzblattfragment, Leithakalksandstein

Korinthisches Normalkapitell. Exemplar BC

2. Hälfte 2. Jh. n. Chr.

Westlich Tempel I im Waldhumus

A 7/86

Hochblatt mit Blattüberfall, Leithakalksandstein

Korinthisches Normalkapitell. Exemplar BC

2. Hälfte 2. Jh. n. Chr.

Westlich Tempel I im Waldhumus

A 3/78 (+ A 10/74 + A 103/74)

Blattüberfall von Kranz- oder Hochblatt; Leithakalksandstein

Korinthisches Normalkapitell. Exemplar BD

2. Hälfte 2. Jh. n. Chr.

Westlich Tempel I und nördlich Bau E im Waldhumus

A 4/78, A 11/78, A 143/74

Blattfragment, Blattüberfall(?) von Kranz- oder Hochblatt, Leithakalksandstein

Korinthisches Normalkapitell. Exemplar BG

2. Hälfte 2. Jh. n. Chr.

Literatur Thür 1979, 29–47, 186– 187 (B 11) Taf. 30; Piras 2014, 83–84 Taf. XXXVIII– XXXIX Fundkartei Architektur 1978. Unpubliziert Fundkartei Architektur 1978. Unpubliziert Fundkartei Architektur 1978. Thür 1979, 29–47, bes. 31, 184 (B 5) Taf. 25–26; Piras 2014, 83–84 Taf. XXXVIII– XXXIX Fundkartei Architektur 1986. Piras 2014, 83–84 Taf. XXXVIII– XXXIX Fundkartei Architektur 1974 und 1978. Zu A 10/74 und A 103/74 s. Thür 1979, 29–47, 185– 187 (B 9 und B 13); Piras 83– 84 Taf. XXXVIII– XXXIX Fundkartei Architektur 1974 und 1978. Thür 1979, 29–47, bes. 33, 185 (B 7) Taf. 28; Piras 83– 84 Taf. XXXVIII– XXXIX

Abb. 580a

580b– c 581a– b 582a, c

582b– c

583a– b

584a– c

301

9.2.2. Fundevidenz zur Fläche nördlich und westlich Tempel I Fundort Westlich Tempel I am Plateauabbruch

Fundnr. A 1/78

Inhalt Fragment des Kapitellfußes, Leithakalksandstein

Funktion Korinthisches Normalkapitell. Gruppe B

Datierung 2. Hälfte 2. Jh. n. Chr.

Westlich Tempel I und nördlich Bau E im Waldhumus

A 8/86

Blattüberfall, Leithakalksandstein

Korinthisches Normalkapitell. Exemplar BH



Westlich Tempel I und nördlich Bau E im Waldhumus Westlich Tempel I und nördlich Bau E im Waldhumus

A 19/86, A 26/86, A 32/86

Blattfragmente, Leithakalksandstein

Korinthisches Normalkapitell. Gruppe B



A 5/81

Abakusblüte, Leithakalksandstein. Weitere Fragmente s. oben S. 132 Abb. 203 und unten S. 795

Korinthisches Kopfkapitell. Exemplar G

Severerzeit

Westlich Tempel I im Waldhumus

A 6/82

Konvexer Abakus mit Perlstab und Helixschnecken; Leithakalksandstein

Korinthisches Kapitell. Exemplar M



Westlich Tempel I im Waldhumus

A 4/78

Helixschnecke, Leithakalksandstein

Korinthisches Kapitell. Exemplar N



Westlich Tempel I im Waldhumus

A 10/78

Korinthisches Kapitell



Westlich Tempel I im Waldhumus

A 10/87

Fragment einer Blattrippe mit Stucküberzug, Leithakalksandstein Fragment eines äußeren Kelchblattes, Leithakalksandstein

Korinthisches Kapitell



Westlich Tempel I im Waldhumus

A 24/87

Inneres Kelchblattfragment nach rechts mit Stuckresten, Leithakalksandstein

Korinthisches Kapitell



Westlich Kapelle Z und westlich Tempel I im Waldhumus

A 2–4/86

Echinusfragmente mit Kymation, Leithakalksandstein

Tuskanisches oder Pfeilerkapitell IV



Literatur Fundkartei Architektur 1978. Thür 1979, 29– 47, bes. 29–30, 182 (B 1) Taf. 25–26 Fundkartei Architektur 1986. Piras 83–84 Taf. XXXVIII– XXXIX Fundkartei Architektur 1986. Unpubliziert Fundkartei Architektur 1981. Vgl. Thür 1979, 94–100, 201– 204 Taf. 60–66 und XII–XIII; Piras 2014, 87 Taf. XLI Fundkartei Architektur 1982. Piras 2014, 89 Taf. XLIII Fundkartei Architektur 1978. Unpubliziert Fundkartei Architektur 1978. Unpubliziert Fundkartei Architektur 1987. Unpubliziert TB v. 14.08.1987; Fundkartei Architektur 1987. Unpubliziert TB 13.06.– 18.06.1986; Fundkartei 1986. Unpubliziert. Vgl. Thür 1979, 65–66, 193–195 APP. 1–7 Taf. 44–45.

Abb. 585a– b

586a– c

587a– c 588

589

590

591

592

593

594a– d

302

9.2.2. Fundevidenz zur Fläche nördlich und westlich Tempel I

Fundort Westlich Tempel I im Waldhumus

Fundnr. A 2–3/81

Inhalt Echinusfragmente mit Astragal und Scherenkymation, Leithakalksandstein; s. auch Fundevidenz zu Steg PQ C2–D2 unten S. 521 Abb. 992

577: A 11/2010 – Architravfragment

Funktion Tuskanisches Kapitell oder Pfeilerkapitell V

Datierung –

Literatur TB 18.06.– 19.06. 1986; Fundkartei Architektur 1981. Unpubliziert

578: A 7/81 – Säulenbasis

a b 579a–b: A 1/2009 – Kranzblattüberfall von Kapitell AD (a) und Rekonstruktion (b)

Abb. 595

9.2.2. Fundevidenz zur Fläche nördlich und westlich Tempel I

a b c 580a–c: A 2/78 – Hochblattfragment (a) und A 9/78 – Blattfragment (b). Rekonstruktion Kapitell BA (c)

a b 581a–b: A 8/78 – Blattfragment (a) von Kapitell BB und Rekonstruktion (b)

a b 582a–c: A 12/78 – Kranzblattfragment (a) und A 7/86 – Hochblatt (b) von Kapitell BC. Rekonstruktion Kapitell BC (c)

c

303

304

9.2.2. Fundevidenz zur Fläche nördlich und westlich Tempel I

a b 583a–b: A 3/78 (+ A 10/74 + 103/74) – Blattüberfall (a) von Kapitell BD und Rekonstruktion (b)

a b c 584a–c: A 4/78 und A 11/78 – Blattfragmente (a–b) von Kapitell BG und Rekonstruktion (c)

a b 585a–b: A 1/78 – Kapitellfuß (a) und Rekonstruktion mit Fragment A1/78 (b)

9.2.2. Fundevidenz zur Fläche nördlich und westlich Tempel I

305

a b c 586a–c: A 8/86 – Blattüberfall (a–b) von Kapitell BH und Rekonstruktion (c)

a b c 587a–c: A 19/86 (a), A 26/86 (b), A 32/86 (c) – Blattfragmente von Kapitellgruppe B

588: A 5/81 – Abakusblüte von Kapitell G

589: A 6/82 – Abakus mit Perlstab und Helixschnecken von Kapitell M

590: A 4/78 (Helixschnecke) von Kapitell N

591: A 10/78 – Blattrippe

306

9.2.2. Fundevidenz zur Fläche nördlich und westlich Tempel I

592: A 10/87 – Äußeres Kelchblattfragment

593: A 24/87 – Inneres Kelchblattfragment

a b c 594a–d: A 2–4/86 – Echinusfragmente (a–c) von Pfeilerkapitell IV und Rekonstruktion (Hilke Thür) (d)

d

9.2.2. Fundevidenz zur Fläche nördlich und westlich Tempel I

a b 595a–c: A 2–3/81 – Echinusfragmente (a–b) von Pfeilerkapitell V und Rekonstruktion (Hilke Thür) (c)

c

307

308

9.2.2. Fundevidenz zur Fläche nördlich und westlich Tempel I

Fundort Kapelle Z, über dem antiken Horizont

Fundnr. 78/313

Fläche westlich Tempel I

78/212

Kapelle Z und westlich Tempel I über dem antiken Horizont

78/299, 321– 333

4. Keramikfunde Inhalt Funktion Ein TS-Schüssel Wandfragment (TS 16). von insgesamt Form Drag. 37. 18 Scherben. Rheinzabern, Weitere Werkstatt des Fragmente REGINVS I dieser Schüssel s. Fundevidenz Fläche zwischen Schnitt I/71 und VIII/72 oben S. 148; Tempel I, Südseite-Schnitt V/71, oben S. 286; Tempel II unten S. 354; PQ A1– A8 unten S. 451 Abb. 863; PQ B1–B8 unten S. 488 Abb. 936; PQ C2 unten S. 524 Abb. 994 und Theater Sektor VIII unten S. 867 Abb. 1536 Randfragment Gelbtoniger mit Boden Teller mit gerader, gestreckter Wand. Lokale Werkstätte Rand- und Schüssel mit Wandfragmente Horizontalrand und bauchiger Wand aus dunkelgrauem Ton; lokale Produktion

0

2cm

596: 78/313 von Schüssel TS 16

Datierung Mitte 2. Jh. n. Chr.

Literatur Ďurianová 2010, 65–67 und 115 (N 59)

2. Hälfte 1. Jh. n. Chr.

Unpubliziert



Unpubliziert

Abb. 596

597

9.3. Tempel II

309

597: 78/212 – Teller (Außenseite)

9.3. Tempel II (Gebäude S) Planbeilagen 1–2; Taf. XIX–XXI; Abb. 598–686 Literatur: Tagebuch 09.06.–25.06.1970, 02.05.–29.06.1972, 14.05.–27.06.1973, 13.05.–24.05.1974, 06.06.–27.06.1979, 09.06.– 25.06.1981; Fundjournale und -karteien 1970, 1972–1974, 1979, 1981. Gassner 2005, 84–88; Jobst 1970a, 21; Jobst 1970b, 279; Jobst 1968–1971a, 35–37; Jobst 1968–1971b, 262 Nr. 3–4, 271–276; Jobst 1971a; Jobst 1972a, 32; Jobst 1972c, 43; Jobst 1973a, 27–28; Jobst 1973b, 95–96; Jobst 1972–1975, 74 und 78–79; Jobst 1976a, 24–26; Jobst 1976b, 38–47; Jobst 1976–1977, 8–9; Jobst 1977a, 710–714 Abb. 11b; Jobst 1977b, 29–32; Jobst 1979b, 246; Jobst 1980c, 664–666; Jobst 1983c, 191–192; Jobst 1986, 330–331; Jobst – Piras 2017; Jobst – Thür 1986, 50–54; Jobst 2006, 55–59; Jobst 2011; Kandler 2004a; Schwarzer 2012, 156–158; Thür 1987, 110-117; Thür 1990, 116–118.

310

9.3.1. Lage und Forschungsgeschichte

9.3.1. Lage und Forschungsgeschichte Ungefähr in der Mitte des Bergrückens, dort, wo die abgeflachte Nordhälfte des Plateaus mit dem sanft zum höchsten Punkt ansteigenden Hang zusammentraf, nutzte man eine zirka 400–500 m² große, ebene Fläche als Bauplatz für jenes Gebäude, das wir in der neueren Pfaffenbergforschung Tempel II (früher Bau S) nennen. Dieses Bauwerk weicht sowohl in seiner Grundrissform als auch in den Abmessungen von den beiden anderen Tempelbauten in auffallender Weise ab. Die Anlage stand dem Amphitheater am nächsten und war mit diesem das größte Bauwerk des Heiligtums. Bei westöstlicher Orientierung war seine breit gestellte Frontseite auf die im Tal gelegene römische Militärstadt ausgerichtet.

Theater

598: Pfaffenberg 1973. Lage des Tempels II (Bau S) unterhalb des Pfaffenberggipfels

In der älteren Pfaffenbergforschung war Bau S erstmals von Max Groller untersucht und beschrieben und vom Althistoriker Eugen Bormann als „Capitol“ bezeichnet worden, eine Deutung, die er von den typologischen Merkmalen der Architektur und den damals gehobenen Fundobjekten ableitete. Groller hatte bei seiner Grabungsaktion die Grundrissstruktur der Anlage zwar im Wesentlichen ermittelt, doch entsprechend den Grabungsmethoden seiner Zeit nicht die Absicht verfolgt, die Ruine in ihren Einzelheiten aufzudecken und zu analysieren234. Gleichwohl bezeichnete er diesen Bau „nach Größe, Grundriß und Lage“ als das „wichtigste unter allen“ Gebäuden des Heiligtums und sah denselben in Übereinstimmung mit Eugen Bormann und Otto Benndorf als Tempel an235. Im Folgenden seien auch an dieser Stelle Grollers Grabungsbericht236 und Bormanns Kommentar237 den Ergebnissen der letzten Feldforschungen vorangestellt:

234

235 236 237

Von einer „vollständigen Freilegung“, wie sie Kandler 2004, 271 darstellt, kann nicht gesprochen werden. Vgl. etwa die Bemerkung Grollers 1899, 63 = Groller 1900, 77 zum nördlichen Flügelraum (S1), der ihm „keinen Anlaß zu Bemerkungen bietet“. Groller 1899, 61 und 63 Anm. 1 = Groller 1900, 75 und 77 Anm. 1. Groller 1899, 61–64 Taf. VIII = Groller 1900, 75–78 Taf. VIII. Bormann 1899, 103–105 = Bormann 1900, 125–127.

9.3.1. Lage und Forschungsgeschichte

311

a) Max Groller: [61 = 75] „S. Dreischiffiges Gebäude mit Porticus. Nach Größe, Grundriss und Lage (in der Mitte des Bezirkes) scheint dieses Gebäude das wichtigste unter allen gewesen zu sein. Um die Gliederung des Bauwerkes feststellen zu können, muss vorerst erwähnt werden, dass die zwei Paare von Parallelmauern im Innern des großen Mittelraumes und ihre kurzen Querverbindungen schwächer gehalten und weit weniger [62 = 76] solid gebaut sind, als alle übrigen Mauern; erstere sind 0.40 m stark und aus unregelmäßigen Bruchsteinen – letztere 0.60 m dick und aus ausgesuchten, plattenförmigen Steinen aufgeführt. Der Zwischenraum zwischen der inneren und mittleren Parallelmauer beträgt 1 m, zwischen dieser und der Hauptmauer 0.60 m. Hiernach ist es wahrscheinlich, dass diese vier Zwischenmauern nur als Substructionen anzusehen sind. Bis an die Decke des Baues konnten sie schon deshalb nicht gereicht haben, weil die dadurch entstehenden langen, engen Räume unbenützbar gewesen wären. Dagegen ist es einleuchtend, dass diese Mauerpaare über den Fußboden des Mittelraumes geragt, also einen erhöhten Boden getragen haben müssen. Daraus ergibt sich für den großen Mittelraum ein Langschiff mit einer Nische an jeder Seite und zwei erhöhte, gegen das Langschiff um die Tiefe der Nischen verkürzte Seitenschiffe. Die ganze Länge (Tiefe) des Mittelschiffes beträgt 14.15 m, seine Breite 5.55 m, über welche die Nischen um je 2.7 m ausladen; die Seitenschiffe sind 10.5 m lang und 2.4 m breit. Von beiden Fußböden sind weder Reste vorhanden, noch Anzeichen, die einen Schluss auf ihre Höhenlage gestatteten. Zu beiden Seiten schließen in Flügelform an den mittleren großen Raum kleinere Räume an, der linke (im Sinne des gegen die Front Hinsehenden) hält 3.10 x 3.30 m – der rechte 4.56 x 7.10 m - im Lichten. Der mittlere liegt somit nicht in der Mitte des Gebäudes, sondern ist nach links verschoben. Allen drei Räumen ist die Frontmauer gemeinsam. Über diese springen die verlängerten Außenmauern der Flügel als Anten (links um 2.75, rechts um 3.20 m) vor. An der linken Ante ist der profilierte viereckige Sockel eines Wandpfeilers wohl erhalten; seine Seitenlänge ist 0.40 m. In der Richtung von diesem Sockel auf das Ende der rechten Ante, von jenem 3.23 m entfernt, liegt im Boden ein schwerer Fundamentquader, dessen obere Fläche mit der Lagerfläche des Sockels gleich hoch steht. Auch dieser Quader wird einen Pfeiler oder wahrscheinlicher eine Säule getragen haben, was im Zusammenhang mit den Anten eine Porticus als gemeinsamen Vorraum ergibt. [63 = 77] Die ganze Frontbreite beträgt 19.70 m; zieht man von diesem Maße die Dicke der beiden Anten, d. i. 1.20 m ab, so ergibt der Rest von 18.50 m fast genau fünfmal das oben angeführte Intercolumnium (3.23 m), mehr sechsmal die Pfeilerdicke zu 0.40 m. Die Porticus hatte sonach sechs Pfeiler oder zwei Pfeiler und vier Säulen als Stützen des Daches. Das mittlere Intercolumnium wird nicht größer gewesen sein als alle übrigen, denn die Thüre, welche aus der Vorhalle in den großen Mittelraum führt, konnte nicht in der Mitte der Façade liegen, eine Unregelmäßigkeit, die durch ein vergrößertes mittleres Intercolumnium in unvortheilhafter Weise hervorgehoben worden wäre. Das kleine Gemach im linken Flügel bietet keinen Anlass zu Bemerkungen. In dem größeren Zimmer, das den rechten Flügel einnimmt, ist eine offene Feuerstelle bemerkenswert. Die rechte rückwärtige Ecke dieses Raumes enthält eine Lage von quadratischen Ziegelplatten (21 x 21 cm), wie sie vielfach zum Aufbau der Hypokaustpfeiler verwendet wurden, und zwar 4 Reihen zu 6 Ziegeln. Das so gebildete Rechteck ist mit einer Setzung von Bruchsteinen umfasst; an der freien Kurzseite liegen nach außen zwei größere, behauene Steine. Ziegel und Steine sind angebrannt. Das Nivellement ergab, dass die Herdsohle in derselben Höhe liegt, wie die Lagerfläche des Pfeilersockels an der linken Ante. Nimmt man die beiden Limesthürme aus, so ist dieses Zimmer der einzige Raum, welcher offenbar Wohnzwecken diente. Große Mengen von Dachziegeln fanden sich zu beiden Seiten des Tempelgebäudes1) und vor der Porticus; am Fuße der rückwärtigen Hauptmauer dagegen lagen nur wenige Bruchstücke. An dieser Seite dürfte also der Dachraum durch eine Feuermauer abgeschlossen gewesen sein; daraus ist für den freistehenden Theil des Mittelbaues ein tectum pectinatum, für den übrigen Theil desselben und die Flügel ein t. testudinatum anzunehmen. Vergegenwärtigt man sich die Construction des Daches, so muss dasselbe, infolge der verschiedenen Breite der drei Räume und der excentrischen Stellung des Mittelbaues,

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1) Als solches wird das Gebäude von Professor Bormann, übereinstimmend mit Hofrath Benndorf erklärt.

[64 = 78] ganz unsymmetrisch disponiert und aus drei ungleich hohen Theilen zusammengesetzt gewesen sein. Dies lässt darauf schließen, dass der Aufbau der Porticus nicht ein Giebel, sondern wahrscheinlich eine Attica war, deren Höhe hinreichend gewesen sein mag, die unregelmäßige, nach vorn gekehrte Dachfläche zu verdecken. Auf den nach Hunderten zählenden Bruchstücken von Dachziegeln fanden sich Stempel nicht vor. Vor der Mitte der Front beginnt die 3 m breite Steinpackung eines Weges T, der ein kurzes Stück senkrecht auf die Front hinzieht, alsbald aber eine sanfte Krümmung gegen das Gebäude E annimmt. Die Steinpackung ist bis auf 15 m von der Vorhalle zusammenhängend erhalten, dann folgen Unterbrechungen; bei Q wurde der letzte Rest ergraben. Im Wegkörper waren Bruchstücke von lnschriftsteinen und profilierte Werkstücke als Baumaterial verwendet. Seitwärts von diesem Wege und vor der rechten Ante fand sich in geringer Tiefe ein behelmter Frauenkopf. Im Plane auf Taf. VIII ist der Fundort mit „Roma“ bezeichnet.“

312

9.3.1. Lage und Forschungsgeschichte

a b 599a–b: Grabungsbefund des Tempels II (Bau S) nach Groller 1898 (a) und nach der Flächengrabung 1972–1974 (Aufnahme 1976) (b)

b) Eugen Bormann: [103 = 125] „Das nach Größe und Lage bedeutendste Heiligthum(S) hat eine eigenthümliche Anlage, indem der an die Vorhalle sich anschließende Hauptraum, die Cella, in dem größeren rückwärtigen Theil durch Mauern in drei Theile getheilt ist (sieh die Abbildung auf Taf. Vlll). Das ist die für die Heiligthümer der römischen Götterdreiheit Juppiter, Juno und Minerva, die Capitole, typische Anlage, wie sie neuerdings auf afrikanischem Boden mehrfach zum Vorschein kam.1) Danach möchte ich in diesem Bau ein Capitol erkennen. Die Einzelfunde stimmen dazu. Die einzige Inschrift vom Pfaffenberge, deren erste Zeilen erhalten

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1) Vgl. den 1898 erschienenen ersten Band der „Monuments historiques de la Tunisie” mit der Publication der antiken Tempel durch Cagnat und Gauckler.

[104 = 126] sind, ist dem Iuppiter optimus maximus, also dem capitolinischen Juppiter geweiht, und der gleichzeitig gefundene Torso kann, wie oben dargelegt ist, sehr wohl zu einem Juppiter gehört haben. Allerdings sind diese beiden Fundstücke an secundärer Stelle und etwas entfernt von unserem Heiligthum gefunden worden. In diesem selbst, nämlich in dem vorderen Nebenraum links, fand man eine außer Kopf und Armen vollständig erhaltene stehende Figur aus Kalkstein mit einem in reichen Falten hinter dem Rücken herabhängenden Mantel, die sehr wohl die Darstellung eines Juppiter gewesen sein kann. Hoch ist sie mit Einschluss der niederen Basis 0.92 m. Dann ist vor der rechten Ecke der Vorderseite des Heiligthums an der auf dem Plan mit ,Roma‘ bezeichneten Stelle ein ziemlich gut gearbeiteter, weiblicher, mit einem Helm bedeckter Kopf aus Kalksandstein gefunden worden (Fig. 16), der wohl eine Minerva darstellen wird, obwohl an sich auch die Benennung als Göttin Roma denkbar­ wäre. Ich füge einige Maße hinzu. Größte Höhe 0.19m, Gesichtshöhe 0.13m, Gesichtsbreite 0.10m, Länge des Kopfes 0.20 m. [105 = 127] Die Maße des männlichen Torso (Fig.8, Sp.99f. = Fig. 13, Sp.121f.), etwas über Lebensgröße, und des behelmten Kopfes, etwa 2/3 Lebensgröße, würden sehr gut sich damit vertragen, dass beide Reste der Cultbilder desselben Heiligthums, und zwar des dreischiffigen wären. Aber es ist auch durchaus möglich, dass die eine oder beide Statuen spätere Widmungen waren, wie dies von der im linken Nebenraum gefundenen Figur wahrscheinlich ist. Dass das vorausgesetzte Capitol ziemlich weit entfernt von dem Lager wie von der Civilstadt auf Bergeshöhe gelegen hätte, scheint römischer Sitte zu widersprechen. Indes liegt die Erklärung nahe, dass hier in vorrömischer Zeit ein Heiligthum war, dessen Inhaber durch die römischen Gottheiten ersetzt wurde.“

An der Westseite bildete eine 19.70 m lange und rund 3 m tiefe Porticus die Gebäudefront. Diese war architektonisch durch seitliche Antenmauern mit Pfeilern und vier dazwischen gestellten Säulen gegliedert. Abzüglich die Dicke der Antenmauern betrug die Hallenlänge 18.50 m. Dieses Maß ergab

9.3.1. Lage und Forschungsgeschichte

313

für Groller fünfmal das Interkolumnium von 3.23 m. Sechs Pfeiler oder – richtiger – zwei Pfeiler und vier Säulen bildeten die Porticusfront. Die im Grundrissplan fehlende Türe in den Mittelraum nahm er nicht in der Fassadenmitte an. Die Porticus habe ferner eine Attika getragen, die das Dach verdeckte238. Hinter dieser breiten Tempelfront lagen drei Räume, nämlich ein großer rechteckiger Saal, den Groller „Mittelschiff“ nannte, und zwei seitlich gelegene Flügelräume, welche unmittelbar hinter der langen Porticusmauer, der Westwand des Gebäudes, folgten. Der große Mittelraum war durch Einbauten gegliedert. Hier fand Groller zwei parallel gesetzte Mauerpaare vor, mit kurzen Querverbindungen, die in einem Abstand von 1 m parallel zu den Außenwänden verliefen und sich mit der Ostwand des Gebäudes verbanden. Der Abstand von den seitlichen Langwänden betrug 0.60 m. Die beiden Mauerpaare waren gegenüber den 0.60 m dicken Außenwänden nur 0.40 m stark und wurden vom Ausgräber als Substruktionen eines erhöht gelegten Bodens verstanden. Nach Groller konnten diese Einbauten nicht hochgezogen gewesen sein, sondern dienten der Gliederung des Mittelraumes durch „zwei erhöhte Seitenschiffe “. Durch diese Einbauten war an der westlich gelegenen Eingangsseite ein rechteckiger Querraum ausgespart, der das in der Mitte gelegene „Langschiff“ gegenüber den „Seitenschiffen mit einer Nische an jeder Seite“ erweiterte239. Die Länge des so gewonnenen „Mittelschiffs“ betrug 14.15 m, seine Breite wurde durch zwei Detailmaße ungenau definiert240. Die Seitenschiffe waren 10.50 m lang und 2.40 m breit. Zu den Fußböden der drei Räume konnten keine Anhaltspunkte gewonnen werden. Die beiden seitlich angesetzten Flügelräume hatten unterschiedliche Abmessungen von 3.10 x 3.30 m an der Nordseite und 4.56 x 7.10 m an der Südseite. Dadurch entstand der Eindruck des außerhalb der Mittelachse des Gebäudes gelegenen Mittelraumes241. Groller konstatierte „große Mengen von Dachziegeln“ ohne Stempel, die „zu beiden Seiten des Tempelgebäudes und vor der Porticus“ zum Vorschein gekommen waren. Danach versuchte er die Dachkonstruktion zu erklären242. Diese müsse unsymmetrisch disponiert und aus drei ungleich hohen Teilen zusammengesetzt gewesen sein. Daher nahm er für den dominierenden Mittelteil ein tectum pectinatum (Giebel- oder Satteldach) und für die Porticus und die angrenzenden Flügelräume ein tectum testudinatum (Schräg- oder Pultdach) an. Auch Eugen Bormann fielen Größe und Eigenart des Bauwerks auf. Er wollte darin „ein Capitol“ erkennen, da der hinter der Porticus gelegene Hauptraum, die Cella, „die für die Heiligtümer der römischen Götterdreiheit Juppiter, Juno und Minerva, die Capitole, typische Anlage“ sei243. Bestätigt sah er diese Interpretation durch die bei den Grabungen Grollers geborgenen Steindenkmäler in und um den Tempel. Außer den „etwas entfernt von unserem Heiligtum gefundenen“ Gegenständen, einem Jupiteraltar244 und einem männlichen Torso „etwas über Lebensgröße“245, erwähnt er „eine außer Kopf und Armen vollständig erhaltene stehende Figur aus Kalkstein mit einem in reichen Falten hinter dem Rücken herabhängenden Mantel, die sehr wohl die Darstellung eines Juppiter gewesen sein kann“246. Diese Statue wurde im nördlich gelegenen Flügelraum (S1) gefunden. Zu den Altfunden des Tempels II zählt ferner der auch heute noch erhaltene Kopf einer Minervastatue aus Kalksandstein, welcher etwa 6 m westlich der südlichen Antenmauer zum Vorschein kam247.

Groller 1899, 64 = Groller 1900, 78. Groller 1899, 61–62 = Groller 1900, 75–76. 240 Groller 1899, 62 = Groller 1900, 76: „…seine Breite 5.55 m, über welche die Nischen um je 2.7 m ausladen“. Damit ist der von den beiden Parallelmauern eingenommene Raum gemeint. 241 Groller 1899, 62 = Groller 1900, 76. 242 Groller 1899, 63 = Groller 1900, 77. 243 Bormann 1899, 103 = Bormann 1900, 125. 244 Vgl. Piso 2003, 17–18 Nr. 2 und oben S. 49. 245 Vgl. Kremer 2004, 51–55 Nr. 2/8 Taf. 5 und oben S. 45 Abb. 20. 246 Bormann 1899, 104 = Bormann 1900 126. – Die Höhe der Statue betrug einschließlich der Basis 0.92 m. – Das Stück ist heute ebenso verschollen wie der ebenfalls von Groller gefundene Porträtkopf des Marc Aurel (Bormann 1899, 105–106 Fig. 17 = Bormann 1900, 127–128 Fig. 22; Kremer 2004, 94–95 Nr. 28 Taf. 55 und oben S. 45 Abb. 21). Beide Objekte konnte ich trotz intensivster Recherchen nicht ausfindig machen. 247 Bormann 1899, 104 Fig. 16 = Bormann 1900, 126 Fig. 21; Kremer 2004, 84–85 Taf. 39–40 und oben S. 46 Abb. 24. 238 239

314

9.3.2. Flächengrabung 1972–1974 und 1979–1981

9.3.2. Flächengrabung 1972–1974 und 1979–1981

Abb. 598–620

Max Groller konnte im Rahmen seiner Grabungen zwar grundlegende Erkenntnisse zur Form und Ausstattung des Gebäudes gewinnen, doch war damit noch nicht die vollständige Erschließung erreicht. Auffallend an seinem Befund ist das Fehlen von Türen und Zugängen sowie die Feststellung, dass „weder Reste von Fußböden vorhanden“ waren, „noch Anzeichen, die einen Schluß auf ihre Höhenlage gestatteten“248. Um den Grundriss zu ermitteln, war er auch bei dieser Ruine oberflächlich dem Verlauf des Mauerwerks gefolgt und nur punktuell in eine Tiefe von 0.50–0.60 m vorgedrungen. Aufgrund dieser Vorgangsweise wurde das Mauerwerk im großen Mittelsaal des Gebäudes fehlerhaft dargestellt. Die Bezeichnung der beiden westöstlichen Parallelmauern dieses Raumes als „Substruktionen“ gab keine hinreichende Erklärung für die Funktion dieser Einbauten. Die Suche nach stratigraphischen Zusammenhängen war zu seiner Zeit noch nicht die Regel. Die bei den Aufräumungsarbeiten im Abbruchmaterial geborgenen Fundgegenstände bestätigten diesen Eindruck. Gleichwohl ließen Grollers und Bormanns Beobachtungen keinen Zweifel aufkommen, dass sie hier auf ein durch seine Größe hervorstechendes zentrales Bauwerk des Heiligtums gestoßen waren. Die in den Kiefernwald des Pfaffenberges eingebettete, von dichtem Buschwerk und Schuttkegeln bedeckte und seit den Sondierungen Grollers weitgehend unverändert gebliebene Ruine wurde zuerst, wie oben S. 66–68 beschrieben, einer gründlichen Oberflächenreinigung unterzogen, um das teilweise sichtbare Mauerwerk wieder zugänglich zu machen. Dabei traten jene Grabungsflächen ans Tageslicht, die Groller bei seinen Schürfungen geöffnet hatte. Die nach den Gepflogenheiten der 1970iger Jahre ausgeführte Testgrabung (s. oben S. 61) sollte die weitere Vorgehensweise festlegen helfen.

600: Pfaffenberg 1973. Schnitt V/70 und Flächengrabung Tempel II (Bau S) von Südosten

Erweiterung Schnitt V/70 Taf. XX Bl. 25–26/72 und 13/74 Die vollständige Freilegung des Tempels II nahm mit dem quer über das Gebäude gesetzten erweiterten Nord-Süd-Schnitt V/70 ihren Anfang, mit dem das durch die Testgrabungen freigelegte Mauerwerk nun genauer analysiert wurde. Dieser setzte an der Ecke der Nordmauer des Mittelsaales S4 (= 0-Punkt des Schnittes VIII/72, s. oben S. 112) und der Ostmauer des nördlichen Flügelraumes S1 an und verlief ungefähr in der Mitte des Saales S4 quer über die Ruine entlang der Ostmauer des südlichen Flügelraumes S2 bis zur Südostecke desselben. Der lange, nordsüdlich verlaufende Suchschnitt VIII/72 wurde so quer über den Tempel II verlängert.

248

Groller 1899, 62 = Groller 1900, 76.

9.3.2. Flächengrabung 1972–1974 und 1979–1981

315

Unter der Humusdecke lag im Bereich der Nordwand des Mittelsaales S4 eine dichte Packung von Bruchsteinen. Diese auf den anstehenden Felsboden gesetzte Außenwand hatte eine Dicke von 0.60–0.65 m (= 2 röm. Fuß). Zwischen der Nordmauer und den beiden nördlichen Parallelmauern bestand ein Zwischenraum von durchschnittlich 0.60 m, in welchem eine antike Füllung aus Dolomitschotter und kleinen Bruchsteinen aufgebracht worden war, die als Unterbau und Isolierung gedient zu haben schien. Über dieser Schotterschicht wäre ein Bodenhorizont zu erwarten gewesen, doch waren keinerlei Anzeichen eines Estrichbodens zu erkennen. Im Inneren des Mittelsaales S4 kam zunächst das nördliche Mauerpaar zum Vorschein, dessen Linienführung jedoch nicht dem von Groller dargestellten Befund entsprach249 (s. oben Abb. 599 und unten S. 321). Die Mauern waren aus Bruchsteinen zusammengesetzt, saßen in einer auf dem Felsboden verlaufenden Mörtelunterlage, hatten eine Dicke von 0.40–0.45 m und verliefen genau parallel zur Nordwand. Der innere Abstand des Mauerpaares betrug durchschnittlich 1 m. Die Konstruktion der nördlichen Mauer war besser und höher erhalten als die der südlichen. Die maximale Höhe betrug 0.50 m, während jene der südlichen Mauer bei 0.35 m lag. Die südliche Außenwand des Saales wurde im Abstand von 10.40 m von der Nordwand erreicht. Ihre Dicke betrug wieder 0.60 m (= 2 röm. Fuß). Innen verlief im Abstand von 0.50–0.60 m zur Südmauer wie im Norden ein aus unregelmäßigen Bruchsteinen unter sparsamer Verwendung von Kalkmörtel zusammengesetztes, wieder streng parallel ausgerichtetes Mauerpaar mit dem gleichen Zwischenraum von durchschnittlich 1 m. Auch hier wurde zwischen der Südwand des Saales und der ersten Parallelmauer die gleiche Füllung von Dolomitschotter und kleinen Bruchsteinen beobachtet wie entlang der Nordwand. Außerhalb des Gebäudes wurde der Schnitt entlang der Ostwand des südlichen Flügelraumes S2 geführt. Dabei haben wir den von Groller in der Südostecke des Raumes beschriebenen Befund eines als Herdstelle gedeuteten Ziegelplattenbodens überprüft250 und festgestellt, dass an der fraglichen Stelle zwar Dachziegel und verhältnismäßig viele Fragmente von Gebrauchs- und Tafelgeschirr (Reliefsigillata) sowie von Glasbechern vorhanden waren, also Objekte, die auf Mahlzeiten hinzuweisen scheinen, jedoch keine Spuren, die auf einen Plattenboden oder eine Herdstelle schließen ließen. Es hatte eher den Anschein, dass Groller in diesem Bereich nicht tiefer als 0.10–0.20 m unter der Maueroberkante gegraben hatte und dabei auf Dachversturz gestoßen war.

a b 601a–b: Pfaffenberg 1972. Erweiterung Schnitt V/70 über Tempel II (Bau S) im Bereich der Nordwand (a) und der nördlichen Parallelmauern (b)

Groller 1899, 61–62 = Groller 1900, 75–76. Groller 1899, 63 = Groller 1900, 77.

249 250

316

9.3.2. Flächengrabung 1972–1974 und 1979–1981

Porticus S3 Taf. XIX–XX; Abb. 602–606 Die Schauseite des Gebäudes bildete die westlich gelegene, auf den militärischen Siedlungsraum Carnuntums gerichtete Porticus (S3). Die Untersuchung derselben wurde ausgehend von der südlichen Antenmauer in nördlicher Richtung bis auf den Felshorizont (Höhe +312.632 m ü. A.) jeweils in der ganzen Raumtiefe von 3 m vorgenommen. Die Länge der Halle betrug innen 18.75–18.90 m (= 64 röm. Fuß), ihre Tiefe 3 m (= 10 röm. Fuß). Der Raum war im Norden und Süden von einer über die westliche Gebäudefront vorspringenden Antenmauer begrenzt, deren Länge 3 m bzw. 3.08 m betrug. Beide Mauern waren hier in den auf dem anstehenden Fels gelegenen antiken Humusboden gesetzt und aus zumeist rechteckigen, durchschnittlich 0.25–0.30 m langen Bruchsteinen, zum Teil in grober opus spicatum-Technik, unter reicher Verwendung von hellgelbem Kalkmörtel aufgebaut. Die Mauerbreite betrug im Aufgehenden 0.50 m, im Fundament bis zu maximal 0.65 m. Die Abmessungen weichen von jenen Grollers geringfügig ab (s. oben S. 311). Die Nordmauer war noch 0.90 m (OK = +313.263 m ü. A.), die Südmauer 0.70 m (OK = +313.212 m ü. A.) hoch erhalten. Eine deutlich sichtbare Fuge zeigte, dass beide Mauern separat an die lange westliche Frontmauer des Gebäudes angesetzt worden waren. An der südlichen Antenmauer war der Zusammenschluss mit der Westwand enger als an der Nordante. In beiden Fällen war 0.30–0.40 m über der Mauerunterkante ein Fundamentvorsprung zu erkennen, der über das aufgehende Mauerwerk bis zu 15 cm hervortrat.

602: Pfaffenberg 1973. Tempel II (Bau S) – Porticus S3 Längswand mit Eingang in den Mittelsaal

a b 603a–b: Pfaffenberg 1972–1973. Porticus S3 mit Nordante von Norden (a) und Südante von Südosten (b)

604: Pfaffenberg 1972. Tempel II (Bau S) Westfront mit Porticus S3 von Süden

9.3.2. Flächengrabung 1972–1974 und 1979–1981

317

Das Mörtelbett der Längswand der Halle stand direkt auf dem natürlichen Felsboden. Die Mauer war aus flachen, 0.20–0.30 m langen, lokalen Bruchsteinen mit grobkörniger, gelber Mörtelbindung konstruiert. Die Steine waren überwiegend horizontal in opus incertum-Technik geschichtet, jedoch südlich des Haupteingangs über dem Fundamentvorsprung in angedeuteter opus spicatum-Technik gesetzt worden. Der Fundamentvorsprung lag 0.30 m über der Fundamentunterkante (= Felsboden). Die Wand war in der Südhälfte bis zu 0.90 m, in der Nordhälfte bis zu 0.60 m hoch erhalten. Der höchste erhaltene Punkt der Mauer lag im Südteil 0.90 m über dem Felsboden bei +313.212 m ü. A. In der Porticusrückwand, welche die Räume S1, S2 und S4 nach Westen zu begrenzte, befand sich der in den zentralen Mittelraum des Gebäudes führende Haupteingang. Seine Breite betrug wahrscheinlich 3 m (10 röm. Fuß). Von der Türschwelle war allein der Südrand des Schwellenlagers erhalten (Höhe +312.651 m ü. A.), während der Rest samt der Nordbegrenzung abgebrochen war. In diesem Bereich war die Westwand des Tempels stark abgetragen. Der Eingang nimmt zwar nicht die Mitte der Frontseite ein, steht aber genau in der Achse des Mittelsaales S4 und war auf diesen hin ausgerichtet. Der von den Antenmauern begrenzte Zwischenraum war westlich durch eine Säulenstellung architektonisch gegliedert. Diese bestand aller Wahrscheinlichkeit nach aus vier Säulen und vermutlich einer Verkleidung der Anten. Davon hatte sich der Fundamentquader der nächst der Nordante positionierten Säule in situ erhalten (OK = +312.948 m ü. A.). Der diagonal gebrochene, quadratische Quaderblock hatte eine Seitenlänge von 0.60 m und eine Höhe von 0.40 m. Ein zweiter Quader lag allem Anschein nach verschleppt neben der Nordante nicht mehr an seinem ursprünglichen Platz. Dieser war nur 0.20 m dick, hatte eine Fläche von 0.70 x 0.60 m und könnte als Sockel für den Pilaster der Nordante gedient haben. Von den Säulen selbst ist das untere Stück eines im südlichen Flügelraum S2 gefundenen Schaftes aus lokalem Kalksandstein mit einem Durchmesser von 0.50 m erhalten geblieben (s. unten S. 325 Abb. 617).

a b 605a–b: Pfaffenberg 1972–1973. Porticus S3 mit Werkstücken der Säulenstellung

318

9.3.2. Flächengrabung 1972–1974 und 1979–1981

Unter dem in der Porticus geborgenen Fundstoff sind vor allem größere Mengen von Reliefsigillata, Rundskulpturen, Werkstücke von Architektur und Dachziegeln hervorzuheben. Zu den Architekturfunden zählen auch jene Fragmente von tuskanischen Kapitellen, die Hilke Thür mit Recht zur Rekonstruktion der Porticussäulen des Tempels herangezogen hat251.

606: Rekonstruktion der Westseite des Tempels II (Bau S) mit tuskanischen Säulen

Mittelsaal S4 Taf. XIX–XX; Abb. 607–611 Von der Porticus gelangte man durch ein breites Tor in den großen, rechteckigen Hauptraum des Gebäudes, dessen Abmessungen innen 13,45 x 10,40 m (= 45 x 35 röm. Fuß) betrugen und somit die beachtliche Raumfläche von 139,88 m² ergaben. Die Außenmaße des Raumes bis zur Innenfront der Porticuswand hatten bei einer durchschnittlichen Mauerstärke von 0.55–0.60 m die Maße 14.05– 14.10 x 11.60–11.70 m, d. s. 48 x 40 römische Fuß. Für die Außenmauern wurden im anstehenden Humus bis auf den natürlichen Felsboden reichende, seichte Fundamentgräben ausgehoben. Das Mauerwerk war an der Nordseite noch 0.70 m, an der Südseite 0.70 bis 0.80 m hoch erhalten. Die Enden der Nord- und Südmauer sowie die gesamte Ostmauer waren bis auf das über den Felsboden gelegte Mörtelbett des Fundaments durch Steinraub abgetragen. Der Mauerverlauf war allerdings noch deutlich erkennbar. Die höchsten Punkte der Außenwände dieses Saales lagen an der Südseite bei +313.210 m ü. A., an der Nordseite bei +313.119 m ü. A. Als Baumaterial wurden mehr oder weniger quaderförmig zugerichtete, örtlich gewonnene Bruchsteine von durchschnittlich 0.30–0.40 m Länge verwendet, die in dichtem Kalkmörtel sowohl in opus incertum- als auch schräg in opus spicatum-Technik geschichtet waren.

Thür 1987, 110–117.

251

319

9.3.2. Flächengrabung 1972–1974 und 1979–1981

607: Pfaffenberg 1973. Mittelsaal S4 von Südosten

N

608: Tempel II (Bau S) mit Raster im römischen Fußmaß (Phase I imd II)

320

9.3.2. Flächengrabung 1972–1974 und 1979–1981

In der westlich verlaufenden Porticuswand lag der 3 m (= 10 röm. Fuß) breite Haupteingang in den Saal. Dieser nimmt zwar nicht, wie schon erwähnt, die Mitte der breiten Gebäudefront ein, war aber genau auf die Raumachse dahinter ausgerichtet, so dass der Eindruck einer Mittelstellung entstand. Hinter dem Tor öffnete sich ein 3 m tiefer und über die ganze Breite gelegter Vorraum, der mit den beiden 1.66 m und 1.60 m breiten Türen der Nord- und Südwand eine Verbindung mit den beiden Flügelräumen S1 und S2 ermöglichte. Beide Außenwände waren im Bereich der Türschwellen mit der an die Porticus angrenzenden Westwand im Bund angesetzt, das heißt, dass die Errichtung der beiden Nebenräume im Norden und Süden separat geplant gewesen sein musste. Das Fundament der Südmauer trat 0.30–0.35 m unter der Oberkante gegenüber dem Aufgehenden bis zu 8 cm zurück, ein Konstruktionsmerkmal, welches an der Nordmauer nicht zu beobachten war (vgl. Taf. XX Bl. 25–26/72 und Bl. 13/74). Dieser Mauerabsatz entspricht im Wesentlichen der Höhe der Türschwelle (+312.685 m ü. A.) zwischen S4 und dem südlichen Flügelraum S2 und ist wohl als Ansatz des Fußbodens zu verstehen. Dieses bautechnische Detail ist vermutlich auf eine ältere Bauperiode zurückzuführen und lässt sich nicht mit dem Herstellungsvorgang des Fundaments der Südmauer erklären. Im Fundament waren die Bruchsteine in gelblichen Kalkmörtel gebettet, im aufgehenden Mauerwerk war dieser dagegen hellgrau. An der Innenseite der Südwand wurden Verputzreste gefunden. Außerhalb der Südwand verlief über dem 0.15 m starken, antiken Humusboden, der den natürlichen Felsboden abdeckte, eine 6 cm dicke, helle Kalkmörtelschicht, die den Außenhorizont des Gebäudes anzeigte. Die Ostmauer (L innen = 10.40 m, außen = 11.60 m) war vollständig abgetragen und nur mehr am 0.60 m breiten Mörtelbett des Fundaments erkennbar, mit welchem der natürliche Felsboden abgeglichen worden war.

S4

609: Pfaffenberg 1973. Tempel II (Bau S) Südostecke und Mörtelbett der Ostwand

Auffallendstes Merkmal des Mittelsaales S4 war die Raumgliederung durch ein parallel verlaufendes, in Längsrichtung U-förmig gesetztes Mauerpaar. Dieses war technisch weniger sorgfältig ausgeführt und auch weitaus niedriger erhalten als alle übrigen Wände des Gebäudes. Die beiden Zwillingsmauern entsprachen mit einer Gesamtlänge von 10.40–10.45 m der Breite des Innenraumes. Sie setzten im Norden genau 3 m, im Süden 3.20–3.30 m östlich der Westwand des Gebäudes an. Beide Mauerpaare waren an der Westseite durch eine Quermauer bündig geschlossen und erhielten so die auffallende U-Form. Die Mauerstärke betrug am Felsboden 0.50–0.55 m, darüber ver-

9.3.2. Flächengrabung 1972–1974 und 1979–1981

321

ringerte sich die Dicke auf 0.40 m. Die an der Nord- und Südwand verlaufenden äußeren Mauerzüge waren höher und technisch solider konstruiert als die beiden innen gesetzten. Die erhaltene Höhe betrug maximal 0.50 m. Die oberste Steinlage erweckte den Eindruck eines gewollten Abschlusses. Der Abstand der Mauerpaare betrug untereinander durchschnittlich 1–1.10 m, jener von den Außenwänden 0.60–0.65 m.

610: Pfaffenberg 1974. Tempel II (Bau S), Mauerpaare im Mittelsaal S4

611: Schnittrekonstruktion des Mittelsaales S4 und des südlich anschließenden Saales S2

In der Ausführungstechnik der beiden Mauern bestanden Unterschiede. Das südliche Mauerpaar war kompakter gebaut und mit größeren Bruchsteinen versehen als das nördliche, wo nur handgroße Steine verwendet wurden. An den südlichen Zwillingsmauern fiel auf, dass die südlich verlaufende wesentlich besser und höher gebaut war als die nördliche, deren westlicher Abschnitt zudem nicht mehr vollständig vorhanden war. Die Südmauer war über einem 0.50–0.55 m breiten Fundament in einer Stärke von 0.40 m aufgeführt worden. Der bei +312.638 m ü. A. gelegene Fundamentabsatz war deutlich zu sehen gewesen. Der höchste erhaltene Punkt der Südmauer des südlichen Mauerpaares lag bei +312.992 m ü. A., d. h. deutlich über dem Horizont des Fußbodens. Dagegen verlief die nördliche Mauer mit +312.672 m um durchschnittlich 0.30 m tiefer. Daraus kann geschlossen werden, dass die innere Mauer unter, die äußere dagegen über dem Schwellen- und Fußbodenhorizont stand. Außerdem sind diese Konstruktionsunterschiede wohl auf eine ältere Bauphase zurückzuführen. Im Bereich der Ostwand waren beide Mauern der Nordseite zwar ausgerissen, jedoch im Fundament noch deutlich nachweisbar.

322

9.3.2. Flächengrabung 1972–1974 und 1979–1981

Durch die Anlage der beiden Mauerpaare, die mit Fuge an die Ostwand des Saales anstießen, entstand in der Mitte eine langrechteckige, zentrale Fläche. Vom Fußboden konnten keine Reste aufgedeckt werden, doch ließ sich die ursprüngliche Höhenlage desselben auf Grund der gut erhaltenen Schwellenlager der Eingänge in die beiden Flügelräume S1 und S2 und der teilweise erhaltenen Schwelle des Haupteinganges ermitteln, d. i. zwischen Kote +312.651 m und +312.774 m ü. A. Der Fußboden muss aus Holzbrettern gefertigt gewesen sein, da jegliches Anzeichen eines Mörtelestrichs fehlte. Er bedeckte den Eingangs- und den zwischen den Mauerpaaren gelegenen Zentralraum bis zu den äußeren Parallelmauern, jedoch nicht die schmalen Zwischenräume zwischen diesen und den Außenwänden des Gebäudes. Diese Zwischenräume waren, wie wir gesehen haben (s. oben S. 315), mit Füllmaterial sehr fester Konsistenz geschlossen, bestehend aus Erde, Felssplitt und darüber gelegten Kalkmörtelstücken. Letztere enthielten Verputzund Stuckreste. Aufgrund dieses Befundes und der höher gesetzten äußeren Parallelmauern kann auf die Konstruktion eines erhöhten Podiums oder einer Sitzbank geschlossen werden, welche vom hinteren Ende des Eingangsraumes bis zur Rückwand des Gebäudes im Osten verlief. Der Zentralraum war in seinem Westteil durch je einen nördlich und südlich anschließenden Raum (S1 und S2) flügelartig erweitert. Die beiden Räume waren durch die lange Porticuswand verbunden, welche im Westen allen drei Räumen (S1, S2 und S4) gemeinsam ist. Nördlicher Flügelraum S1 Taf. XX Bl. 20/72, 22/72, 29–30/73; Abb. 612–614 Die 0.55–0.60 m dicken Bruchsteinmauern des quadratisch konzipierten nördlichen Flügelraumes haben innen folgende unregelmäßige Abmessungen: 2.78 (Nord) – 2.90 (Süd) x 2.82 (West) – 3 (Ost) m. Das ergibt eine Fläche von 8,25 m². Dieser Raum bildete ziemlich genau ein Quadrat von 10 x 10 römischen Fuß. Die Mauern waren mit fünf Reihen von mittelgroßen Bruchsteinen bis zu einer Höhe von maximal 0.90 m erhalten. Die Größe des Steinmaterials betrug durchschnittlich 0.30 m, maximal 0.40 m. Die in einen grobkörnigen, graubraunen Kalkmörtel gebetteten Steine waren zum Teil horizontal versetzt, zum Teil in grober opus spicatum-Technik geschichtet (vgl. Taf. XX Bl. 20/72, 22/72, 29–30/73). Das Mauerwerk war auch hier unmittelbar auf den anstehenden Felsboden gesetzt worden. Die untere Mauerkante sprang teilweise bis zu 0.17 m hinter die Flucht der Wände zurück, da man beim Bau im Humusboden seichte, unregelmäßig verlaufende Fundamentgruben ausgehoben hatte, die diesen Rücksprung verursachten. Die kompakte, über dem Felsboden gelegene antike Humusschicht blieb bestehen und war mit isolierendem Material abgedeckt.

612: Pfaffenberg 1973. Nördlicher Flügelraum S1 und nördliche Porticuswand von Nordwesten

9.3.2. Flächengrabung 1972–1974 und 1979–1981

323

Die in der Südwand ausgesparte Türöffnung lag 0.45 m über der Fundamentunterkante und hatte eine Breite von 1.66 m. Hier konnte der Abdruck des Schwellbalkens im Mörtel in guter Erhaltung nachgewiesen werden. Die Höhe betrug +312.774 m ü. A. Sein Horizont zeigte im Verein mit dem Mauerwerk die Höhenlage des Fußbodens an, von welchem jedoch wie in den anderen Räumen keine Reste mehr zu finden waren.

613: Pfaffenberg 1972. Tempel II (Bau S), Türschwelle des nördlichen Flügelraumes S1 von Norden

614: Tempel II (Bau S), Rekonstruktion der nördlichen Gebäudefront

324

9.3.2. Flächengrabung 1972–1974 und 1979–1981

Südlicher Flügelraum S2

Taf. XXI; Abb. 615–619

615: Pfaffenberg 1973. Tempel II (Bau S), Raum S2 und S4 von Südosten

Die Maße des südlichen Flügelraumes betrugen 7.25 (Südmauer)252 – 7.48 (Nordmauer) x 4.35 (Ostmauer) – 4.46 (Westmauer) m, das entspricht genau 25 x 15 röm. Fuß. Das ergibt eine Raumgröße von 33,06 m², die den Abmessungen eines Speisezimmers entspricht 253. Die Mauern waren zum Zeitpunkt der Freilegung bis zu einer Höhe von 0.65–0.80 m erhalten und standen auf dem natürlichen Felsboden, der mit Dolomitschotter abgeglichen war. Diese Schotterung hatte jedoch nicht den Charakter eines Fußbodens. Für die Mauern waren Fundamentgräben ausgehoben worden, während innerhalb des Raumes das gewachsene Erdreich (zirka 0.15 m) beibehalten und mit einer Schotterung abgedeckt war. Das durchschnittlich 0.55–0.60 m dicke Mauerwerk bestand aus Bruchsteinen, von welchen während der Freilegung des Raumes noch erhebliche Mengen zum Vorschein kamen und einen Bauabbruch erkennen ließen. Die durchschnittliche Größe der in dichtem gelblichem Kalkmörtel versetzten Steine betrug 0.30 m. Die Steinsetzungen waren nicht einheitlich ausgeführt, sondern zeigten einen Wechsel von Horizontal-, Vertikal- und Schräglage. Jedoch war zu beobachten, dass die Tendenz zur Herstellung von opus spicatum bestand. An der Innenseite der Ostwand war ein Werkstück aus Kalksandstein (Thronfragment?) als Spolie eingemauert.

616: Pfaffenberg 1972. Tempel II (Bau S), Raum S2 Nordostecke

Die Ost-, Süd- und Westmauer hatten ±0.30 m über dem Felsboden Fundamentabsätze, deren Höhenlage mit den beiden Türschwellen der Süd- und Nordmauer korrespondierte. Der südliche, von außen erreichbare Zugang in den Raum hatte eine Breite von 1.92 m, die Verbindung mit dem 252 253

Bei Jobst 1972b, 32 falsch mit 7.45 m angegeben. Vgl. etwa Csáki – Redö 1996, 433–438.

9.3.2. Flächengrabung 1972–1974 und 1979–1981

325

Mittelsaal S4 war 1.60 m breit. Bei beiden Türen befanden sich die Mörtelbettungen mit den Abdrücken der Holzschwellbalken in einem guten Erhaltungszustand. Auch die seitlich der Schwellbalken gemörtelten Leisten waren noch vorhanden. Die Höhen der Türschwellen betrugen +312.728 m bzw. +312.685 m ü. A. und zeigten den Horizont des Fußbodens an.

S3

617: Pfaffenberg 1972. Tempel II (Bau S), Raum S2 von Süden

Im Norden und Westen war der Raum an die südliche und westliche Außenwand des Mittelsaales S4 bzw. an die Längsmauer der Portikus S3 angebaut. Die Ostwand war mit Fuge an die südliche Cellawand S4 angesetzt (vgl. Taf. XXI). Hier war im Gegensatz zu den anderen Mauern kein Fundamentvorsprung zu sehen, indessen trug die Wand einen Mörtelverputz, an welchen die Ostwand von Raum S2 angeschoben war. Daraus ist auf zwei aufeinander folgende Bauphasen zu schließen, bei welchen zuerst der zentrale Hauptraum des Gebäudes errichtet und erst danach die beiden Flügelräume im Norden und Süden dazu gesetzt wurden. Die Westwand des Raumes wurde von der langen Rückwand der Portikus S3 gebildet. Hier war der Befund ungestört. In der Nordhälfte der Mauer war deutlich ein Fundamentvorsprung zu sehen. An der Verbindung mit der Südmauer war eine Fuge zu beobachten, die sich im Aufgehenden jedoch nicht fortsetzte. An dieser Stelle kamen zahlreiche Architekturwerkstücke, keramische Gebrauchsgegenstände und Glas ans

618: Pfaffenberg 1972. Tempel II (Bau S), Raum S2 von Südwesten

326

9.3.2. Flächengrabung 1972–1974 und 1979–1981

Tageslicht. Besonders hervorzuheben ist ein 0.88 m hoher Säulenstumpf aus Kalksandstein (Dm = 0.50 m), der an der Westmauer 2.15 m südlich der nach S4 führenden Türschwelle gefunden wurde und im Verein mit den beiden Türverbindungen wieder den Fußbodenhorizont anzeigte. Das Säulenfragment lag rund 0.30 m über dem Felsboden auf Höhe der Türschwellen und der Fundamentvorsprünge der Mauern. Auf diesem Horizont verlief eine 8 cm dicke Kalkmörtelschicht, welche vermutlich als Unterlage eines Bretterbodens diente.

619: Tempel II (Bau S), Rekonstruktion der südlichen Gebäudefront

Höhenmessungen zu Tempel II (Bau S) Position Raum S1 Nord- und Ostwand, OK Porticus S3, Quader der Säulenstellung, OK Porticus S3, Fundamentvorsprung an der nördlichen Porticuswand Porticus S3 Nordante, OK Türschwelle S1 – S4, Abdruck Schwellbalken Türschwelle S2 – S4, Abdruck Schwellbalken Türschwelle Porticus S3 – Mittelsaal S4 (Haupteingang) Mittelsaal S4 Nordmauer, OK Mittelsaal S4, Felsboden zwischen Nordmauer und 1. Parallelmauer (nördliches Mauerpaar) Mittelsaal S4, Nordmauer des nördlichen Mauerpaares, OK Mittelsaal S4, Felsformation südlich des nördlichen Mauerpaares, OK Mittelsaal S4 Westwand, Fundamentvorsprung außen in Porticus S3 Mittelsaal S4 Westmauer, OK Mittelsaal S4 Südmauer innen, Fundamentvorsprung

Höhen +313.293 m ü. A. +312.948 m ü. A. +312.734 m ü. A. +313.263 m ü. A. +312.774 m ü. A. +312.685 m ü. A. +312.651 m ü. A. +313.119 m ü. A. +312.632 m ü. A. +312.773 m ü. A. +312.530 m ü. A. +312.721 m ü. A. +313.212 m ü. A. +312.795 m ü. A.

327

9.3.3. Interpretation des Befundes

Position Mittelsaal S4 Südmauer des südlichen Mauerpaares, OK Mittelsaal S4, Fundamentvorsprung der Südmauer des südlichen Mauerpaares Mittelsaal S4 Nordmauer des südlichen Mauerpaares, OK Raum S2 Nordmauer, OK Raum S2 Südmauer, OK Raum S2, Schwelle der Südmauer Raum S2, Fundamentvorsprung Westmauer innen Raum S2, Fundamentvorsprung Ostmauer innen

Höhen +312.992 m ü. A. +312.638 m ü. A. +312.672 m ü. A. +313.210 m ü. A. +313.350 m ü. A. +312.728 m ü. A. +312.740 m ü. A. +312.830 m ü. A.

9.3.3. Interpretation des Befundes Schon den Pionieren der Carnuntumforschung war aufgefallen, dass Architektur und Fundstoff des Gebäudes nicht dem üblichen Schema eines Tempels entsprachen. Aufgrund der damals angestellten Beobachtungen leiteten sie aus dem Befund einen Kapitolstempel ab (s. oben S. 313). Die neuen Forschungen und Funde bestätigen diese Interpretation im Zusammenhang mit der Verehrung der Staatsgötter durch das Militär, die Siedler der Canabae und des Munizipiums bzw. der Colonia. An einem Ort wie Carnuntum waren die Provinzialen vor allem dem Kult des Jupiter Optimus Maximus und der Loyalität gegenüber dem Kaiser verpflichtet, während die Peregrinen grundsätzlich auch eigene Kulte pflegen konnten254. Doch bleiben wir zunächst beim Grabungsbefund und betrachten das Ergebnis der aufgedeckten Architektur. Die unterschiedliche technische Beschaffenheit des Mauerwerks lässt auf mehrere Funktionen des Gebäudes schließen. Die am stärksten gesetzten Außenwände hatten statisch zweifelsohne eine tragende Funktion. Die im großen Mittelsaal S4 errichteten Zwillingsmauern sind dagegen wesentlich schmäler und dienten einerseits als Unterbau für Innenstützen der Dachkonstruktion, andererseits für die Errichtung zweier Bänke oder Podien. In den niedriger gesetzten inneren Parallelmauern hat schon Hilke Thür richtig die notwendigen Unterzüge von Innenstützen des Dachaufbaues gesehen255. Außerdem konnte damit der Holzfußboden des Saales zweckmäßig abgestützt werden. Die parallel verlaufenden, höheren äußeren Parallelmauern hingegen konnten nur für Podeste bestimmt gewesen sein, worauf auch die antike Hinterfüllung des schmalen Zwischenraumes zwischen diesen und den Außenwänden schließen lässt. Diese Podien waren an den Wänden entlanggeführt und dienten als Sitzbänke bzw. zur Aufstellung von Weihegeschenken und Altären. Ein zwischen der Südmauer des Mittelsaales S4 und der parallel verlaufenden Zwillingsmauer gefundener Jupiteraltar256 (s. Fundevidenz unten S. 337 Abb. 628) scheint diese Auffassung zu bestätigen. Wie bereits angedeutet erfolgte die Errichtung der Außenwände des Tempels in zwei Bauphasen. Zuerst wurde der Raum des zentralen Mittelsaales hochgezogen, zu einem späteren Zeitpunkt die Flügelräume im Norden und Süden mit der Westfassade ausgeführt. Darauf lassen die Mauerfugen im Norden, Westen und Süden der Anlage schließen. Die meisten Werkstücke von Architektur kamen auf der gesamten Länge der Porticus S3 zum Vorschein. Darunter sind jene Kapitellfragmente tuskanischer Art hervorzuheben, die der Westfront des Gebäudes das Aussehen eines altrömischen, italischen Tempels gaben. Hilke Thür hat aufgrund dieser Werkstücke die westliche Säulenfront des Tempels zu Recht nach den Anleitungen Vitruvs (4, 7, 2) rekonstruiert und eine Säulenhöhe von

Vgl. Domaszewski 1895, 22–28. Thür 1987, 110–117 Abb. 43–44. 256 Piso 2003, 51 Nr. 51; Bernát 2010, 70–71 Nr. 7. 254 255

328

9.3.3. Interpretation des Befundes

3.78 m ermittelt257. Diese relativ geringe Höhe verlieh der Porticusfassade ein gedrungenes Aussehen, was nach Vitruvs Darstellung dem Charakter des aerostylen Tempeltyps entsprach258, wobei er unter der Nennung von Beispielen auch den Kapitolinischen Tempel anführt. Mit dem offensichtlich nach den formalen Regeln Vitruvs konzipierten Aufriss des Tempels lässt sich auch die Grundrissform trefflich in Einklang bringen, in der erneut die Merkmale eines nach italischer Tradition geplanten Heiligtums zu erkennen sind. Auf der Grundlage des römischen Fußmaßes entsprachen das Grundrissrechteck und die Maßverhältnisse des zentralen Mittelteils des Tempels genau den „Vorschriften“, die Vitruv (4, 7, 1–2)259 für die Anlage des tuskanischen Tempels anführt: Locus, in quo aedis constituetur, cum habuerit in longitudine sex partes, una dempta reliquum quod erit, latitudini detur. Longitudo autem dividatur bipertito, et quae pars erit interior, cellarum spatiis designetur, quae erit proxima fronti, columnarum dispositioni relinquatur. Item latitudo dividatur in partes x. 2. Ex his ternae partes dextra ac sinistra cellis minoribus, sive ibi aliae (alae) futurae sunt, dentur; reliquae quattuor mediae aedi attribuantur. Spatium, quod erit ante cellas in pronao, ita columnis designetur, ut angulares contra antas, parietum extremorum regione, conlocentur; duae mediae e regione parietum, qui inter antas et mediam aedem fuerint, ita distribuantur; et inter antas et columnas priores per medium isdem regionibus alterae disponantur. Eaeque sint ima crassitudine altitudinis parte VII; altitudo tertia parte latitudinis templi; summaque columna quarta parte crassitudinis imae contrahatur. „Wenn der Bauplatz, auf dem der Tempel errichtet wird, in der Länge 6 Teile hat, soll man, nachdem man einen Teil weggenommen hat, den Rest der Breite geben. Die Länge aber soll in 2 Teile geteilt werden. Der innere (hintere) Teil soll für die Räume der Cellen abgezeichnet werden, der, der der Stirnseite am nächsten ist, soll für die Anordnung der Säulen (den Portikus) übrigbleiben. Ferner soll die Breite in 10 Teile geteilt werden. Von diesen sollen je 3 rechts und links kleineren Cellen oder etwaigen Seitenräumen gegeben werden. Die übrigen 4 mittleren Teile teile man dem Mitteltempel zu. Der Raum, der sich vor den Cellen im Pronaon ergeben wird, soll so für die Säulen abgezeichnet werden, dass die Ecksäulen gegenüber den Anten in der Flucht der Außenwände aufgestellt werden; zwei mittlere Säulen sollen in der Flucht der Wände, die sich zwischen den Anten und der Tempelmitte befinden, aufgestellt werden; und zwischen den Anten und den Frontsäulen sollen in der Mitte in denselben Fluchtlinien andere angeordnet werden. Und diese sollen ganz unten eine Dicke von 1/7 Höhe haben. Die Höhe (soll) 1/3 der Tempelbreite (betragen). Oben soll die Säule um ¼ der unteren Dicke verjüngt werden“. Am Tempel II des Pfaffenberges lässt sich dieses Schema folgend nachvollziehen (s. oben S. 319 Abb 608): Die Breite der Ostfront des Mittelsaales S4 von 11.60–11.70 m ergibt bei Annahme eines Moduls von 2 römischen Fuß 10 Einheiten zu je 4 römischen Fuß. Daraus kann man gemäß der Vitruv’schen Formel die Länge des Gebäudes bis zur Porticusmauer mit 6 und die Breite mit 5 gleichen Teilen zu je 8 römischen Fuß ableiten. Auch die Gliederung des Innenraumes folgt den Anleitungen des Architekten, indem ausgehend von der zuvor ermittelten Raumbreite von 10 Einheiten zu je 4 römischen Fuß den Seiten rechts und links je 3 Teile, der Mitte dagegen 4 Teile zugewiesen werden können. Dabei fällt auf, dass die westöstliche Linie dieser Dreiteilung mit der inneren Flucht der beiden Zwillingsmauern korrespondiert. Da an unserem Tempel, wie wir in der Bauanalyse gesehen haben, Thür 1987, 112–113 Abb. 42; Jobst – Piras 2017, 42 Taf. XXIII Fig. 27. Vitruv 3, 3, 5 (ed. Fensterbusch5 1991): In aerostylis autem nec lapideis nec marmoreis epistyliis uti datur, sed inponendae de materia trabes perpetuae. Et ipsarum aedium species sunt varicae, barycephalae, humiles, latae, ornanturque signis fictilibus aut aereis inauratis earum fastigia tuscanico more, uti est ad Circum Maximum Cereris et Herculis Pompeiani, item Capitolii. „Bei den Aerostylen aber ist weder die Verwendung von steinernen noch die von marmornen Architraven gegeben, sondern es müssen durchlaufende Holzbalken (auf die Säulen) gelegt werden. Und das Aussehen dieser Tempel selbst ist sperrbeinig, plattköpfig-gedrückt, niedrig und breit. Ihre Giebel werden mit Statuen aus Ton oder vergoldeter Bronze nach tuskanischer Sitte geschmückt, wie das am Tempel der Ceres beim Circus Maximus, dem von Pompejus geweihten Tempel des Hercules und ebenso beim Kapitolinischen Tempel der Fall ist“. 259 Im Folgenden zitiert nach ed. Fensterbusch5 1991, 194–197. 257 258

9.3.3. Interpretation des Befundes

329

die seitlichen Flügelräume (alae) und die Porticus an den Mittelsaal S4 erst in einem zweiten Abschnitt angesetzt worden waren, ist anzunehmen, dass die Planung des Bauwerks von der Fläche dieses Raumes ihren Ausgang nahm. Das unter der Aufsicht der magistri montis260 stehende Bauprojekt hat gleichwohl den Anstrich eines von provinzieller Reduktion geprägten Gebäudes, welches nicht den Idealgrundriss eines sogenannten tuskanischen Tempels wiedergibt, doch lassen die auffallenden Übereinstimmungen des Grabungsbefundes mit der Vitruv’schen Bautheorie kaum zweifeln, dass hinter dem Bau S des Pfaffenberges die Idee des italischen Tempeltyps steht261. Auf die in der Porticus verwendeten tuskanischen Säulen haben wir bereits hingewiesen. Dass man am Tempel II den an der Westseite des Mittelsaales gelegenen, 3 m tiefen Vorraum nicht als ‚Pronaos’ gestaltete, sondern seitliche Flügelräume und eine lange, schmale Porticus anfügte, legt den Gedanken an einen späteren Umbau bzw. eine Erneuerung des ursprünglichen Bauplans nahe.

620: Planungsschema der Bauphase 2 des Tempels II (Bau S) im römischen Fußmaß nach Vitruv 4, 7, 1–2

Auch bei der Ausrichtung des Tempels hielten sich die Erbauer an die von Vitruv geforderte Regel, nämlich die Orientierung nach Westen, „damit diejenigen, die sich zum Opfer oder zu gottesdienstlichen Handlungen dem Altar nahen, nach Osten und zum Götterbild, das im Tempel steht, blicken und so, wenn sie Gelübde auf sich nehmen, zugleich nach Osten und zu den Götterbildern selbst blicken, die vom Osten her die Bittflehenden und Opfernden anzublicken scheinen, weil, wie es scheint, alle Altäre der Götter zur aufgehenden Sonne gerichtet sein müssen“262. Schließlich liefert uns Vitruv im 260

261

262

So nennen sich die priesterlichen Amtsträger des Tempelbezirks in den Inschriften des Pfaffenberges als Vertreter der Canabae-Bewohner (cives Romani consistentes Carnunti intra leugam) und jener des zivilen Gemeinwesens, vgl. Piso 2003, 13–14. Zum tuskanischen Tempel nach Vitruv und zur Frage des Moduls vgl. Knell 2008, 95–99 und bes. 98 Anm. 240; Zimmer 1984; Jobst – Piras 2017, 40–42 Taf. XXII Fig. 25. Vitruv 4, 5, 1 (ed. Fensterbusch5 1991, 189–191): Regiones autem, quas debent spectare aedes sacrae deorum inmortalium, sic erunt constituendae, uti, si nulla ratio inpedierit liberaque fuerit potestas, aedis signumque, quod erit in cella conlocatum, spectet ad vespertinam caeli regionem, uti, qui adierint ad aram immolantes aut sacrificia facientes, spectent ad partem caeli orientis et simulacrum, quod erit in aede, et ita vota suscipientes contueantur eadem et orientem caelum ipsaque simulacra, videantur ex oriente contueri supplicantes et sacrificantes, quod aras omnes deorum necesse esse videatur ad orientem spectare.

330

9.3.3. Interpretation des Befundes

ersten Buch auch für die Auswahl des Bauplatzes eine Erklärung, mit der die Lage des Pfaffenberger Tempels im Einklang steht: „Für die heiligen Gebäude der Götter aber, in deren Schutz die Bürgerschaft in erster Linie zu stehen scheint, für Jupiter, Juno und Minerva, müssen die Bauplätze an der höchstgelegenen Stelle, von der der größte Teil der Stadt zu sehen ist, zugeteilt werden“263. In excelsissimo loco – an der höchstgelegenen Stelle – also sollte das Heiligtum der Kapitolinischen Trias errichtet werden, von wo aus der größte Teil der Stadt zu sehen sei. Erfüllte in der urbanistischen Struktur der römischen Stadt Carnuntum der Pfaffenberg nicht all diese Voraussetzungen? Wenn man in der Antike von der Anhöhe nach Westen blickte, sah man zu seinen Füßen die dominierenden Festungsanlagen der Legion und der Hilfstruppen, die Hafenanlagen an der Donau, ferner den Komplex des Statthalterpalastes umgeben von den Bezirken der Canabae, in weiterer Entfernung die Zivilstadt und bereits weit abseits am Horizont den spätantiken Quadrifrons (heute Heidentor). Dazu kam an bestimmten, vom Wetter abhängigen Tagen die im Südwesten auftauchende Bergwelt der Voralpen mit der eindrucksvollen Kulisse des Schneebergs. Man konnte für eine Kultstätte der römischen Göttertrias keinen besser geeigneten Platz wählen als diesen. Die an der Deutung des Tempels II (Bau S) geäußerten Zweifel als eines Heiligtums der Kapitolinischen Trias264 zerstreuen sich, wenn wir weiter den Fundstoff dieses Grabungsplatzes betrachten. Dazu gehören nicht weniger als drei beschriftete Weihealtäre für den kapitolinischen Jupiter265 (s. Fundevidenz unten S. 337 Abb. 628, 639–640) und jene Bruchstücke eines Monumentalaltares aus mittelkörnigem Kalksandstein, bei dem die linke Ecke des Aufsatzes mit einem fein verzierten Pulvinus von 0.21–0.22 m Durchmesser versehen ist266. Von diesem Altar sind noch drei weitere Fragmente bekannt267, die zusammen mit der Ecke die beachtliche Aufsatzbreite von 1.20 m ergeben (s. oben S. 70–71 Abb. 67 und 69). Zwei dieser Stücke wurden ebenfalls in der Ruine des Tempels II gefunden. Ich nehme an, dass diese Fragmente dem vor dem Tempel aufgestellten großen Hauptaltar der kapitolinischen Trias zuzuordnen sind. Zwei Fragmente jener beschrifteten Marmortafel, die eine Weihung an Jupiter Optimus Maximus K(arnuntinus) vom 11. Juni 286 n. Chr. enthält, stammen ebenfalls aus dem Versturzmaterial des Tempels II268. Unter den im und unmittelbar vor dem Tempel gefundenen rundplastischen Skulpturen sind die Köpfe von Jupiter, Juno und Minerva269 und die im nördlichen Flügelraum gefundene, von Eugen Bormann als Jupiter identifizierte Statue aus Kalksandstein besonders hervorzuheben (s. oben S. 312). Gabrielle Kremer zweifelt an der Zusammengehörigkeit der drei Köpfe, obwohl diese im bzw. vor dem Tempel gefunden wurden. Sie begründet ihre Zweifel mit Stil- und Größenunterschieden, versucht mit der Zuordnung unsicherer Attribute die drei Köpfe zu trennen und somit anders zu deuten, etwa Fortuna statt Juno270. Sie denkt an die Möglichkeit einer Zweiergruppe mit Jupiter und Juno und an eine Einzelstatue der Minerva oder Roma. Kremer setzt sich freilich mit der Ikonographie von Gruppen der kapitolinischen Götterdreiheit nicht ausreichend auseinander. Ihr Argument, dass die beiden weiblichen Köpfe Juno und Minerva im Verhältnis zum Jupiterkopf zu klein seien, ist leicht zu widerlegen, wenn man davon ausgeht, dass Jupiter sitzend und die beiden göttlichen Damen stehend dargestellt waren, wofür sich weitere Vergleiche anführen lassen271. Vitruv 1, 7, 1 (ed. Fensterbusch5 1991, 70–71): Aedibus vero sacris, quorum deorum maxime in tutela civitas videtur esse, et Jovi et Junoni et Minervae, in excelsissimo loco, unde moenium maxima pars conspiciatur, areae distribuantur. Vgl. Boos 2011. 264 Kremer 2004, 29–32; Kandler 2004a, 273–277; Gassner 2005, 84–90. Vgl. dagegen Jobst 2009 und Jobst 2011. 265 Piso 2003, 51 Nr. 51, 55 Nr. 61, 58 Nr. 69. 266 Jobst 2006, 66–67 Abb. 123; Bernát 2010, 101–102 Nr. 49 und oben S. 70–71 Abb. 67 und 69. 267 Ein Fragment hat bereits Groller 1899 Taf. 11,46 = Groller 1900 Taf. 11,46 bekannt gemacht. Dazu vgl. Jobst 1968– 1971b, 265–266 Abb. 15; Krüger 1972, 56 Nr. 578 Taf. 56. Zwei weitere Stücke sind nun im Zuge der neuen Forschungen ans Tageslicht gekommen. 268 Piso 2003, 40–41 Nr. 35. 269 Kremer 2004, 51–55 Nr. 2, 81–84 Nr. 15, 84–85 Nr. 16. Dazu Jobst 2009 und Jobst 2011. 270 Kremer 2004, 31–32. 271 So z. B. beim Fries Leptis Magna vgl. Ward Perkins 1951; Di Vita 1996, bes. 188; Di Vita – Di Vita-Evrard – Bacchielli 1999, 28–37, 108–145; vgl. auch Costantini 1997. Zu Pannonien vgl. Bernát 2007. 263

9.3.3. Interpretation des Befundes

331

Der im Tempel gefundene Fundstoff an Kultgeschirr wird auf seine Aussagekraft hin noch zu untersuchen sein. Stellt man diese Funddaten bei der Auswertung des Grabungsbefundes an diesem Bauwerk zusammen, so ergibt sich trotz der Bruchstückhaftigkeit der Erhaltung ein sehr abgerundetes Bild des kapitolinischen Haupttempels. Die Datierung der 2. Bauphase in die severische Zeit um 200 n. Chr. habe ich wiederholt vorgeschlagen und wurde darin durch die Studien zu den Inschriften und Rundskulpturen bestätigt. Da in dieser Zeit die Lagerstädte den Status einer quasi-munizipalen Selbstverwaltung erhalten haben, möchte ich annehmen, dass die Erweiterung des Tempels II (Bau S) mit diesem Entwicklungsschritt des römischen Städtewesens zusammenfällt272. So wenig schon seit den Tagen Bormanns und Grollers Zweifel an der Deutung des Gebäudes S als Tempel bestehen, so sehr bedarf der Mittelsaal S4 einer Erklärung, nachdem Verena Gassner, Manfred Kandler und Holger Schwarzer273 für eine Deutung als Kultstätte des Jupiter von Doliche (Dülük bei Gaziantep/Türkei) eingetreten sind, dessen Verehrung sich zugegebenermaßen seit hadrianischer Zeit in der Gesellschaft der Donauprovinzen und eben auch in Carnuntum stark verbreitete. Der von den drei Interpreten vorgetragenen Argumentation, dass der Tempel II des Pfaffenberges ein Dolichenum gewesen sei, könnte man sich nur dann anschließen, wenn man die Masse des hier geborgenen Kultinventars gegenüber der einmal inschriftlich genannten iuventus colens Iovem Dolichenum als Stifterin einer Toranlage (s. oben S. 83) und den beiden Mauerpaaren im Mittelsaal als Indizien vernachlässigt. Das colens Iovem Dolichenum der Inschrift bedeutet nicht, dass Jupiter Dolichenus auf dem Pfaffenberg eine Kultstätte hatte. Ich habe zu zeigen versucht, dass die Stiftung des Jugendvereins primär der Kaiserverehrung und nicht dem Dolichenuskult galt und das Eingangstor in den Tempelbezirk pro salute imperatoris errichtet worden war274. Nichts deutet im Text dieser Bauinschrift darauf hin, dass der im Dienst des Dolichenuskultes wirkende Jugendbund „seinen Sitz im Tempel II“ hatte, wie Schwarzer suggeriert275. Vielmehr setzt die Jugend der Dolichenusgemeinde Carnuntums mit dem Bau des Eingangstores einen Akt der Loyalität gegenüber dem regierenden Herrscher, in diesem Fall gegenüber Kaiser Hadrian. Über die Ausstattung der beiden Nebenräume S1 und S2 wissen wir nur sehr wenig. Hier berufen sich Gassner, Kandler und Schwarzer auf die Darstellung Max Grollers, dessen Befund jedoch nur auf Sondierungen beruhte und sich im Rahmen der Flächengrabung, wie wir gesehen haben, nicht bestätigte. Die beiden Mauerpaare des Mittelsaales werden als Unterbau von Liegepodien verstanden276. Verena Gassner wollte damit in Analogie zu anderen Carnuntiner Beispielen den Tempel II „als Kultraum einer sogenannten orientalischen Gottheit“ und Raum S4 als Bankettraum für gemeinsame Mahlzeiten interpretieren277. Welche Gottheit soll das aber sein? – Für Holger Schwarzer löst sich die Frage, indem er am Fundstoff vorbei das Gebäude kurzweg zum „Dolichenum II in Carnuntum“ erklärt278. Es gibt jedoch unter den epigraphischen Funden des Pfaffenberges keinen einzigen Hinweis auf die Verehrung des Jupiter Dolichenus oder des Mithras279, dagegen richten die in Carnuntum residierenden Reichsbewohner ihre Weihungen nach dem vorhandenen Befund immer an Jupiter Optimus Maximus oder an Victoria. „Die engen Verbindungen“, die im Heiligtum auf dem Pfaffenberg zwischen den Verehrern des Dolichenus und jenen des Kapitolinischen Jupiter bzw. dem Kaiserkult bestanden, erklären sich mit der Verpflichtung, dem Kaiser gegenüber sichtbare Zeichen der Loyalität zu setzen. Vgl. dazu Gugl 2013a und Gugl 2013b. Gassner 2005, bes. 84–88; Kandler 2004a; Schwarzer 2012, 156–158. 274 Liertz 1998, bes. 158–170; Jobst 2011. 275 Schwarzer 2012, 157. 276 Schwarzer 2012 (mit weiterführender Literatur). 277 Gassner 2005, 87; Schwarzer 2012, 156–158. 278 Schwarzer 2012, 156. 279 Welchen Sinn sollte ein von Kenner 1989, 948 postuliertes Mithräum auf der Anhöhe im Tempelbezirk des Römischen Jupiter haben, wenn ein solches am Fuße des Pfaffenberges bereits bestand? Zum Mithräum „Am Stein“ vgl. H. Jobst 1992, 31–57; Jobst 2006, 20–22; Kremer 2012b, 330–331. 272 273

332

9.3.3. Interpretation des Befundes

Wie uns der Grabungsbefund zeigte, hatten die im Saalinneren laufenden Mauern eine andere Funktion als die äußeren Mauern entlang der Nord- und Südwand. Die beiden Einbauten ergeben nur einen Sinn, wenn man die konstruktiven Gegebenheiten des Saales berücksichtigt, der immerhin eine Fläche von fast 140 m² in Anspruch nahm. Der Raum ist mit 10.40 m extrem breit und musste ein Dach von großer Spannweite tragen. Ein Dachstuhl dieser Spannweite machte Stützen erforderlich, welche am Boden ein entsprechendes Auflager benötigten. Ein solches Auflager wurde mit den inneren Zwillingsmauern geschaffen, die unter dem Horizont der Türschwellen und somit unter dem Bodenhorizont lagen. Es ist davon auszugehen, dass der Fußboden des Saales aus Holzbrettern gefertigt war, da im Grabungsbefund keinerlei Anzeichen eines Mörtelestrichs festzustellen waren. Es fiel überdies auf, dass die Höhen der Türschwellen mit den Oberkanten der beiden Mauerpaare korrespondierten, womit der Horizont des Bretterbodens angezeigt wird. Die beiden inneren Mauerzüge sind daher als Unterzüge für die Stützen der Dachkonstruktion und für den Bretterboden des Saales zu verstehen, wie sie in der Rekonstruktion von Hilke Thür dargestellt wurden280. Ihre Höhenlage korrespondierte mit den an den Außenmauern und an den Türschwellen beobachteten Fundamentvorsprüngen (s. oben S. 321 Abb. 611). Nur die äußeren Längsmauern standen als Podien zur Verfügung, die sich über den Bretterboden erhoben. Daraus ergibt sich, dass entlang der Längswände des Raumes je ein etwa 0.90 m breites Podest errichtet war, welches als Sitzbank genutzt werden konnte. Damit unterscheidet sich der Befund des Pfaffenberges deutlich von Banketträumen mit Liegepodien281. Das Aussehen des Mittelsaales kann einem Podiensaal der orientalischen Kulte durchaus ähnlich gewesen sein, doch nicht alles, was Liegepodien hat oder solchen ähnlich ist, muss einer orientalischen Gottheit zugeordnet werden. Den von Schwarzer diskutierten Heiligtümern des Jupiter Dolichenus lässt sich Tempel II (Bau S) des Pfaffenberges weder seiner Form noch seinem Fundmaterial nach zuordnen282. Hier muss man angesichts der Fülle von Hinweisen die Funktion viel eher in einem Kultraum, Sitzungs- und Speisesaal des römischen Jupiterkults suchen. Wie anders sollten die neben Victoria ausschließlich an Jupiter Optimus Maximus bzw. an dessen lokale Form des Jupiter Optimus Maximus K(arnuntinus), aber niemals an eine orientalische Gottheit gerichteten Weihungen verstanden werden? – Auch die Architektur des Tempels mit der tuskanischen Säulenordnung in der Porticus und den dem Militärarchitekten Vitruv folgenden Maßverhältnissen orientierte sich an einem von Rom aus verbreiteten Modell wie der schon früher vor Tempel I errichtete Altar zwischen zwei Votivsäulen (s. oben S. 256). Aufgrund dieser Gegebenheiten muss der Saal S4 des Tempels II (Bau S) als Versammlungsort der lokalen Anhänger der Jupiter- und Kaiserreligion gedient haben, dessen Aussehen einem Podiensaal ähnlich war. Von den Heiligtümern orientalischer Gottheiten wie Mithras283, Jupiter Heliopolitanus, Jupiter Dolichenus, Magna Mater unterscheidet sich der Bau sowohl in der Größe als auch in der Anlage des Versammlungsraumes selbst. Der Raum S4 unseres Tempels beherbergte einerseits die drei Kultbilder von Jupiter, Juno und Minerva, die auf einem Postament an der Rückwand des Saales aufgestellt waren, andererseits versammelte sich hier die Gemeinde im Rahmen der Festfeiern zu Sitzungen und Kultmahlzeiten284. Derartige gottesdienstliche Aktivitäten sind aus der archäologischen Hinterlassenschaft des Pfaffenberges jedenfalls abzuleiten, allerdings nicht im Dienste des Kultes einer orientalischen Gottheit in römischem Gewand, sondern bei Gottesdiensten des Jupiter Optimus Maximus und bei Kaiserfesten (s. unten S. 914–915 und 918–921).

Thür 1987, 114–115 Abb. 43. Zu einer anderen Form von Bankettmöglichkeit im gallischen Eburodunum (Yverdon) vgl. Luginbühl 2014, 188–192 Abb. 14. 282 Schwarzer 2012, 176 weist aufgrund des „sehr heterogenen Erscheinungsbildes“ der Heiligtümer auf „die Gefahr von Fehlinterpretationen“ hin. Als solche muss jedenfalls sein „Dolichenum II in Carnuntum“ gesehen werden. 283 „Mithräen zeichnen sich dadurch aus, dass sie nach außen hin kaum erkennbar sind, am besten unterirdisch angelegt sind, relativ wenig Platz einnehmen und im Innern eine sehr festgelegte Ausstattung haben. – In Ostia beträgt die durchschnittliche Grundfläche 25–50 qm“ (Rieger 2004, 256 und Anm. 1255). 284 Die Zusammenkunft nach der Liturgie und das gemeinsame Festmahl ist in Religionsgemeinschaften bis in die Gegenwart Tradition. Zu kultischen Festversammlungen in der römischen Kaiserzeit vgl. Schäfer 2008, bes. 173–175. 280 281

entnommen wurden. Selbst das Gesicht wurde in Nachahmung der im Tempel aufgestellten Tonstatue mit Mennig gefärbt. Am Altar des Jupiter Optimus Maximus wurde das Festopfer dargebracht und der Siegeskranz in den Schoß des Götterbildes gelegt. Es war ferner Brauch, zu Tempel „dem unpersönlich gedachten Gott 9.3.4. einenFundevidenz Imbiss (daps) oderII Schmaus (epulum) hinzustellen,333 Die Ausrichtung eines insbesondere Dienste dieses des Jupiter Maximus vom ein Capitol“ Gerade die im Geschichte KultesOptimus zeigt, dass der Tempel Ort der1. Begegnung zwischen Gott und Mensch war. Der Tempel des Kapitolinischen Jupiter in Rom fungierte ebenso als VeranstalFestgelages (epulum) fand im Heiligtum in Anwesenheit des Gottes bzw. der Götter statt. Das tungsort von Festsitzungen des Senates wie von Zeremonien siegreicher Feldherren. Dieser trat beim Triumph als menschliches Abbild Jupiters auf, dessen Schutz der Sieg epulum Iovis war in Rom der Stiftungstag des unter kapitolinischen Tempels, dieerfochten Iden des wurde. Der Kriegsherr trat in den Kleidern des Gottes auf, die dem Tempel entnommen wurden. Selbst das GeSeptembers, das zentrale Datum der ludi Romani und anderer öffentlicher Zeremonien wie sicht wurde in Nachahmung der im Tempel aufgestellten Tonstatue mit Mennig gefärbt. Am Altar des Jupiter Optimus Maximus wurde2.das dargebracht undGott der eine Siegeskranz den Schoß des An Festopfer diesem Tag wurde dem Mahlzeitinbereitgestellt. des Amtsantritts der Magistrate Götterbildes gelegt. Es war ferner Brauch, „dem unpersönlich gedachten Gott einen Imbiss (daps) BeimSchmaus lectisternium, demhinzustellen, Bettenbau, wurden die Götterbilder zugerichtet, oder (epulum) insbesondere im Dienste wie des Menschen Jupiter Optimus Maximus vom 285 . Die Ausrichtung eines Festgelages (epulum) fand im Heiligtum in Anwesenheit des GotCapitol“ geschmückt und mit Speisen bedient, weibliche Gottheiten nahmen auf Sesseln sitzend am tes bzw. der Götter statt. Das epulum Iovis war in Rom der Stiftungstag des kapitolinischen Tempels, 3 . zentrale Datum der ludi Romani und anderer öffentlicher Zeremonien Mahl teildes (sellisternium) die Iden Septembers das . AnWeise diesem wurdedes dem Gott eine Mahlzeit bereitgestellt. wie desnicht Amtsantritts derwelcher Magistrate Es ist geklärt, in Art286 und dieTag Rituale Reichszentrums an der Beim lectisternium, dem Bettenbau, wurden die Götterbilder wie Menschen zugerichtet, geschmückt Peripherie, am Donaulimes nachvollzogen wurden, lassen die in der und mit Speisen bedient, weibliche Gottheiten nahmendoch auf Sesseln sitzend amfolgenden Mahl teil (sellisterni287 . um) Fundevidenz vorgestellten Objekte unmissverständlich die Bedeutung des Kapitolinischen Es ist nicht geklärt, in welcher Art und Weise die Rituale des Reichszentrums an der Peripherie, Jupiter als des Schützers des römischen Staates unddie Heeres seiner Fundevidenz göttlichen vorgestellten am Donaulimes nachvollzogen wurden, doch lassen in derund folgenden Objekte unmissverständlich Begleiterinnen erkennen. die Bedeutung des Kapitolinischen Jupiter als des Schützers des römischen Staates und Heeres und seiner göttlichen Begleiterinnen erkennen. 9.3.4. Fundevidenz zu Tempel II

Abb. 621–686

9.3.4. Fundevidenz zu Tempel II Fundort Westlich der Südante der Porticus S3

Fundnr. AF 1898 = MC 3992

Mittelsaal S4, Innenseite der Nordwand, -0.40 bis -0.60 m unter Mauer-OK im Bauschutt

AF 1898 = MC 4151 und n.n./70

Abb. 621–686

1. Rundplastik und Reliefskulptur Objekt Funktion Datierung Kopf einer Göttin, Statue der 2./3. Jh. Leithakalksandstein Minerva n. Chr.

Jupiterkopf, Leithakalksandstein

Statue des thronenden Jupiter Optimus Maximus

2./3. Jh. n. Chr.

Literatur Kremer 2004, 83–86 Nr. 16 Abb. 49 Taf. 39– 40; oben S. 46. TB v. 18.06.1970. Kremer 2004, 51–55 Nr. 2/6 Abb. 36 Taf. 6–7; oben S. 69.

Wissowa 1912, 357. Vgl. Wissowa 1912, 105–106, 110–112; Rüpke 2001, 101–104; Schäfer 2006, bes. 203–205. 3 Wissowa 1912, 357 Anm. 3; Rüpke 2001, 104 und 145–146. 1 2

Wissowa 1912, 357. Vgl. Wissowa 1912, 105–106, 110–112; Rüpke 2001, 101–104; Schäfer 2006, bes. 203–205. 287 Wissowa 1912, 357 Anm. 3; Rüpke 2001, 104 und 145–146. 285 286

Abb. 24, 621c

63– 64, 621b

334

9.3.4. Fundevidenz zu Tempel II

Fundort Porticus S3 Nordhälfte im umgelagerten Humus über Felsboden

Fundnr. P 9/73

Objekt Kopf einer Göttin mit Diadem, Leithakalksandstein

Funktion Statue der Juno

Datierung 2./3. Jh. n. Chr.

Raum S2 im Bauschutt

P 23/72

Fragment eines männlichen Götterkopfes, Leithakalksandstein

Statue einer Gottheit

2./3. Jh. n. Chr.

Nördlich von Mittelsaal S4 im umgelagerten Waldhumus bei Abhub des Erdhügels

P 9/79

Rechter Fuß auf Globus, Leithakalksandstein

Statue einer schwebenden Victoria

2. Hälfte 3. Jh. n. Chr.

Nördlich der Nordante Porticus S3 im umgelagerten Humus

P 43/73

Rundplastisches Fragment, Leithakalksandstein

Statuarische Plastik



Porticus S3 Nordhälfte im umgelagerten Humus über Felsboden

P 108/76 (ex 1973)

Rundplastisches Fragment, Leithakalksandstein

Statuarische Plastik (Zepter?)



Literatur TB v. 21.05.1973; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1973. – Kremer 2004, 80–84 Nr. 15/1 Abb. 48 Taf. 38 TB v. 29.05.1972; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1972. – Kremer 2004, 95–96 Nr. 29/1Abb. 53 Taf. 56 Fundjournal und -kartei Skulpturen 1979; Film SK 42-9 M. J. Kremer 2004, 87–88 Nr. 19/1 Abb. 51 Taf. 43 Fundjournal und -kartei Skulpturen 1973; Film SK 3.73-3.2. Kremer 2004, 113– 114 Nr. 48/1 Abb. 59 Taf. 70 Fundjournal und -kartei Skulpturen 1976; Film SK 6.73-5.1. Unpubliziert. Vgl. Kremer 2004, 96 Nr. 29/18 Abb. 54 Taf. 58

Abb. 621a

622

623

624

625

335

9.3.4. Fundevidenz zu Tempel II

Fundort Nördlich Raum S1 im umgelagerten Humus, -0.50 m Mauer-OK

Fundnr. P 54/73

a 621a–c: P 9/73 – Juno (a)

Objekt Rundplastisches Fragment, Leithakalksandstein

Funktion Unbedeckter Körperteil

Datierung 3. Jh. n. Chr.

Literatur TB v. 07.06.1973; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1973; Film 6.73-4.2. Kremer 2004, 66–70 Nr. 7/11 Abb. 43 Taf. 25

Abb. 626

b c AF 1898 = MC 4151 + n. n./1970 – Jupiter (b) AF 1898 = MC 3992 – Minerva (c)

622: P 23/72 – Kopf einer Gottheit

623: P 9/79 – Fuß auf Globus (Victoria)

336

9.3.4. Fundevidenz zu Tempel II

625: P 108/76 – Zepter(?)

624: P 43/73 – Rundplastisches Fragment

625: P 108/76 – Zepter(?)

624: P 43/73 – Rundplastisches Fragment

626: P 54/73 – Körperteil

626: P 54/73 – Körperteil

Fundort An der West- und Nordmauer des Mittelsaales S4 östlich Raum S1 im Oberflächenschutt

Fundnr. AF 1898, P 22/72 und n. n.

Mittelsaal S4 im Bauschutt über Felsboden

P 32/72

2. Altäre und Postamente Objekt Funktion Aufsatzfragmente Großer Altar mit Pulvinus und (Altar 14) Reliefornament, Leithakalksandstein, oben S. 70–71 Abb. 67 und 69

Eckfragment mit profiliertem Rahmen, Leithakalksandstein

Altar oder Postament

Datierung 2./3. Jh. n. Chr.



Literatur Groller 1899 Taf. XI 46 = Groller 1900 Taf. XI 46; TB v. 18.06.1970; 29.05.1972. Fundkartei Altäre. Bernát 2010, 101–102 Nr. 49 und oben S. 70–71 Fundjournal und -kartei Skulpturen 1972. Unpubliziert

Abb. 67, 69

627

337

9.3.4. Fundevidenz zu Tempel II Fundort Mittelsaal S4, Zwischenraum zwischen Südwand und südlicher Parallelmauer im Bauschutt unter Boden

Fundnr. I 6/72

Objekt Aufsatz- und Schaftfragment, Leithakalksandstein

Funktion Altar für Jupiter Optimus Maximus (Altar 60)

Datierung 3. Jh. n. Chr.

Östlich Raum S1 im Schnitt VIII/72 und Erweiterung Schnitt V/70; Bauschutt mit Dachziegel Östlich Raum S2 im Bauschutt

P 2/72, Z.-Nr. 90

Rückseite eines Pulvinusfragments mit Blattdekor, Leithakalksandstein

Aufsatzfragment von Altar 67



I 22/73

Schaftfragment der beschrifteten Vorderseite, Leithakalksandstein

Altar oder Postament

Zeit der Tetrarchie(?)

Raum S2 – Porticus S3 im Bauschutt

A 33/73, Z.-Nr. 80 und 87

Aufsatzfragment mit geometrischem Reliefdekor (a) und Basisfragment (b), Leithakalksandstein

Altar(?)



Raum S2 – Porticus S3 im Bauschutt

A 45/73, Z.-Nr. 57

Aufsatzfragment mit Pulvinus und Rosette, Leithakalksandstein

Altar 11

2. Hälfte 3. Jh. n. Chr.

Raum S2 – Porticus S3 im Bauschutt

n. n. Z.-Nr. 58 und 128

Pulvinusfragmente eines Aufsatzes, Leithakalksandstein

Altar 39

2. Hälfte 3. Jh. n. Chr.

Literatur TB v. 12.06.1972; Fundjournal und -kartei Inschriften 1972 (Z). Piso 2003, 51 Nr. 51; Bernát 2010, 70–71 Nr. 7 Fundkartei Altäre Nr. 90; Film 5.772.2. Bernát 2010, 114 Nr. 79 TB v. 23.05.1973; Fundjournal und -kartei Inschriften 1973; Film 10.73-3.2. Piso 2003, 70 Nr. 97 Fundjournal Architektur 1973; Fundkartei Altäre Nr. 81, 87; Film 7.73-3.4; 1.80-1.3. Bernát 2010, 82 Nr. 22 Fundjournal Architektur 1973; Fundkartei Altäre Nr. 57; Film 8.736.1-2. Bernát 2010, 105 Nr. 57 Fundjournal Architektur 1973; Fundkartei Altäre Nr. 58, 128; Film 8.73-6.4–5; 2.78-5.6; 2.80-7.1. Bernát 2010, 103–104 Nr. 53

Abb. 628a– b

629a– c

630

631a– b

632a– b

633a– b

338

9.3.4. Fundevidenz zu Tempel II

Fundort Raum S2 – Porticus S3 im Bauschutt

Fundnr. n. n. Z.-Nr. 273

Objekt Aufsatzfragment, Leithakalksandstein

Funktion Altar

Datierung –

Raum S2 – Porticus S3 im Bauschutt

n. n. Z.-Nr. 455

Pulvinusfragment; weicher, feiner Leithakalksandstein

Altar



Raum S2 – Porticus S3 im Bauschutt

n. n. Z.-Nr. 61, 76

Altar oder Postament

Zeit der Tetrarchie

Raum S2 – Porticus S3 im Bauschutt

n. n. Z.-Nr. 113

2 Aufsatzfragmente, Leithakalksandstein. Das Inschriftfragment wurde weiter westlich in PQ H3– H5 gefunden, s. unten S. 810 Abb. 1450 Eckfragment einer Basis, Leithakalksandstein

Altar oder Postament



Raum S2 – Porticus S3 im Bauschutt

n. n. Z.-Nr. 370a

Schaftfragment mit profiliertem Rahmen, Leithakalksandstein

Altar oder Postament



Porticus S3 (PQ E2) im umgelagerten Waldhumus

I 11/72

Aufsatzfragment der beschrifteten Vorderseite, Leithakalksandstein

Altar für Jupiter Optimus Maximus



Porticus S3 (PQ E2) im umgelagerten Waldhumus

I 26/73

Aufsatzfragment der beschrifteten Vorderseite, Leithakalksandstein

Altar für Jupiter Optimus Maximus



Porticus S3 (PQ E2) im umgelagerten Waldhumus

A 4/73, Z.-Nr. 71

Aufsatzfragment der Vorderseite mit Eckakroter, Leithakalksandstein

Altar 52



Porticus S3 (PQ E2) im umgelagerten Waldhumus

n. n. Z.-Nr. 452

Pulvinusfragment eines Aufsatzes, Vorderseite; Leithakalksandstein

Altar 66



Literatur Fundkartei Altäre Nr. 273. Bernát 2010, 144 Nr. 144 Fundkartei Altäre Nr. 455/88. Unpubliziert Fundkartei Altäre Nr. 61, 76; Film 2.78-4.1 und 5.3. Piso 2003, 54 Nr. 58; Bernát 2010, 128– 129 Nr. 110 Fundkartei Altäre Nr. 113; Film 1.79-1.2. Bernát 2010, 171–172 Nr. 206 Fundkartei Altäre Nr. 370a. – Bernát 2010, 192 Nr. 265 Fundjournal und -kartei Inschriften 1972 (Z). Piso 2003, 58 Nr. 69; Bernát 2010, 133–134 Nr. 120 Fundjournal und -kartei Inschriften 1973 (Z). Piso 2003, 58 Nr. 68; Bernát 2010, 132–133 Nr. 118 Fundjournal Architektur 1973; Film 4.731.1. Bernát 2010, 121 Nr. 96 Fundkartei Altäre Nr. 452. – Bernát 2010, 117– 118 Nr. 88

Abb. 634

635

636a–c

637

638

639

640

641a–b

642a–b

339

9.3.4. Fundevidenz zu Tempel II Fundort Porticus S3 (PQ E2) im umgelagerten Waldhumus

Fundnr. I 28/73

Objekt Schaftfragment der beschrifteten Vorderseite, Leithakalksandstein

Funktion Altar oder Postament

Datierung Zeit der Tetrarchie(?)

Porticus S3 (PQ E2) im umgelagerten Waldhumus

I 30/73

Schaftfragment der beschrifteten Vorderseite, Leithakalksandstein

Altar



Porticus S3 (PQ E2) im umgelagerten Waldhumus

I 5/76 (ex 1973)

Aufsatzfragment der beschrifteten Vorderseite, Leithakalksandstein

Altar



Porticus S3 (PQ E2–3) im umgelagerten Waldhumus

n. n. Z.-Nr. 1a–c

Altar oder Postament



Porticus S3 Mitte (Steg PQ E2–F2) im umgelagerten Waldhumus

I 10/72

Drei Aufsatzfragmente, Leithakalksandstein. Z.-Nr. 1b s. Fundevidenz PQ E3 unten S. 688 Fragment vom linken Rand der beschrifteten Vorderseite eines Schaftes, Leithakalksandstein

Altar oder Postament



Westlich vor Porticus S3 Nordhälfte im umgelagerten Waldhumus

I 27/73 und I 7/76

Vier Fragmente der beschrifteten Vorderseite eines Schaftes, Leithakalksandstein

Altar

Zeit der Tetrarchie(?)

Literatur TB v. 25.05.1973; Fundjournal und -kartei Inschriften 1973 (Z). – Piso 2003, 46 Nr. 42; Bernát 2010, 193 Nr. 270 TB v. 25.05.1973; Fundjournal und -kartei Inschriften 1973. Piso 2003, 136 Nr. 277 TB v. 28.05.1976; Fundjournal und –kartei Inschriften 1976. Piso 2003, 162 Nr. 365; Bernát 2010, 132 Nr. 117 Fundkartei Altäre Nr. 1; Film 3.784.2. Bernát 2010, 154 Nr. 168 Fundjournal und –kartei Inschriften 1972; Film 8.73-7.6. Piso 2003, 77 Nr. 117 TB v. 24.05.1973; Fundjournal und -kartei Inschriften 1973 und 1976. Piso 2003, 90 Nr. 142

Abb. 643

644

645

646a–b

647

648

340

9.3.4. Fundevidenz zu Tempel II

Fundort Westlich vor Porticus S3 im umgelagerten Waldhumus und vor Südwestecke Haus A (s. oben S. 87ff.)

Fundnr. I 4/71+I 3/82, I 6/82

Objekt Zwei anpassende Schaftfragmente der beschrifteten Vorderseite, Leithakalksandstein

Funktion Altar oder Postament

Datierung –

Nördlich Nordante Porticus S3 im umgelagerten Waldhumus

A 7/73

Pulvinusrosette, Leithakalksandstein

Altar 37



627: P 32/72 – Eckfragment von Altar oder Postament

Literatur TB v. 02.06.1971; 28.06.– 01.07.1982; Fundjournal und -kartei Inschriften 1971, 1982. Piso 2003, 96 Nr. 153, 132 Nr. 267 Fundjournal Architektur v. 31.05.1973; Film 4.734.4–5. Bernát 2010, 107–108 Nr. 63

a b 628a–b: I 6/72 – Jupiteraltar

a b c 629a–c: P 2/72 (Z.-Nr. 90) – Pulvinusfragment (a–b) von Altar 67 und Rekonstruktion (c)

Abb. 649

650a–b

341

9.3.4. Fundevidenz zu Tempel II

630: I 22/73 – Schaftfragment

a b 631a–b: A 33/73 (Z.-Nr. 80 und 87) – Aufsatz- und Basisfragment

a

a b 632a–b: A 45/73 – Aufsatzfragment (a) von Altar 11 und Rekonstruktion (b)

b 633a–b: n. n. (Z.-Nr. 58, 128) – Pulvinus (a) von Altar 39 und Rekonstruktion (b)

634: n. n. (Z.-Nr. 273) – Aufsatzfragment

635: n. n. (Z.-Nr. 455) – Pulvinusfragment

342

9.3.4. Fundevidenz zu Tempel II

a

b

c 636a–c: n. n. (a) und Z.-Nr. 61, 76 (b–c) – Aufsatzfragmente

637: n. n. (Z.-Nr. 113) – Basisfragment

638: n. n. (Z.-Nr. 370a) – Schaftfragment

639: I 11/72 – Aufsatzfragment

640: I 26/73 – Aufsatzfragment

a b 641a–b: A 4/73 (Z.-Nr. 71) – Aufsatzfragment (a) von Altar 52 und Rekonstruktion (b)

9.3.4. Fundevidenz zu Tempel II

a b 642a–b: n. n. (Z.-Nr. 452) – Pulvinusfragment (a) von Altar 66 und Rekonstruktion (b)

643: I 28/73 – Schaftfragment

644: I 30/73 – Schaftfragment

645: I 5/76 – Aufsatzfragment

a

b 646a–b: n. n. (Z.-Nr. 1a–c) – Aufsatzfragmente

647: I 10/72 – Schaftfragment

343

344

9.3.4. Fundevidenz zu Tempel II

648: I 27/73 und I 7/76 – Schaftfragmente

649: I 4/71 und I 3/82 – Schaftfragment

a b 650a–b: A 7/73 – Pulvinusrosette (a) von Altar 37 und Rekonstruktion (b)

345

9.3.4. Fundevidenz zu Tempel II

Fundort Raum S2 Osthälfte im Bauschutt, -0.40 m unter Mauer-OK

Fundnr. I 5/72

3. Sonstige Inschriften Objekt Funktion Fragment einer Weihung an beschrifteten Tafel, J(upiter) O(ptimus) weißer Marmor. (Maximus) Weitere Fragmente K(arnuntinus) für dieser Tafel s. unten den Tetrarchen S. 787 Abb. 1415a–b Maximianus

Datierung 11. Juni 286 n. Chr.

Literatur TB v. 30.05.1972; Fundjournal und -kartei Inschriften 1972. Piso 2003, 40–41 Nr. 35

Abb. 651

a b 651a–b: I 5/72 – Fragment einer beschrifteten Marmortafel. Befund (a) und fehlerhafte Museumspräsentation (b)

Fundort Nördlich Raum S1, westlich Schnitt VIII/72 im umgelagerten Waldhumus

Fundnr. A 18/73

Raum S2 an der Innenseite der Westwand in Höhe der Türschwelle auf dem antiken Bodenhorizont

A 14/74

4. Architekturwerkstücke Objekt Funktion Architekturwerkstück, Gesimsfragment poröser von Tempel I s. Leithakalksandstein oben S. 275–280

Unteres Ende eines Säulenschaftes, lokaler Kalksandstein; s. oben S. 325 Abb. 617

Säule

Datierung Anfang 2. Jh. n. Chr.



Literatur Fundjournal und -kartei Architektur 1986. Jobst – Piras 2015, 85 Nr. 11 TB v. 30.05.1972; Fundjournal und -kartei Architektur 1974. Thür 1979, 114, 207– 208 (S4) Taf. 73; Thür 1987, 110– 117 Abb. 42

Abb. 652

653

346

9.3.4. Fundevidenz zu Tempel II

Fundort Raum S2 – Porticus S3 im umgelagerten Waldhumus

Fundnr. A 153/74

Objekt Abakusblüte, Leithakalksandstein

Funktion Korinthisches Vollblattkapitell. Exemplar EB

Datierung 2./3. Jh. n. Chr.

Raum S2 – Porticus S3 im Bauschutt

A 211/74

Architekturwerkstück mit Kanneluren, Leithakalksandstein

Türrahmen



Raum S2 – Porticus S3 im Bauschutt

A 184/74

Basisfragment, Leithakalksandstein

Säulenbasis



Raum S2 – Porticus S3 im Bauschutt Porticus S3 im umgelagerten Waldhumus

A 43/2010

Architekturwerkstück, Leithakalksandstein

Unbekannt



A 101/74, A 180– 181/74

Blattüberfall und zwei Abakusblüten, Leithakalksandstein. Weitere Fragmente s. Fundevidenz PQ F3 unten S. 761 Abb. 1363

Korinthisches Vollblattkapitell. Exemplar DB

2./3. Jh. n. Chr.

Westlich vor Porticus S3 im umgelagerten Waldhumus

A 22/86

Blattüberfall eines Hochblattes, Leithakalksandstein

Korinthisches Normalkapitell. Exemplar AE



Literatur Fundjournal und -kartei Architektur 1974. Thür 1979, 94– 100, 203 (G8) Taf. 60, 65 und XII 4; Piras 2014, 86 Taf. XLI Fundjournal und -kartei Architektur 1974. Thür 1979, 115, 209 (S 11) Taf. 88 Fundjournal und -kartei Architektur 1974. Thür 1979, 113–114. 211– 212 (Ba 9) Taf. 86 Architekturdatei 2010. – Unpubliziert Fundjournal und -kartei Architektur 1974. Thür 1979, 56– 65, 192 (D6– D7) Taf. 37, 42–43; Piras 2014, 85–86 Taf. XLI Fundkartei Architektur 1986. Unpubliziert. Vgl Piras 2014, 82–83 Taf. XXXV–XXXVI

Abb. 654a– b

655

656

657 658a– d

659a– b

347

9.3.4. Fundevidenz zu Tempel II

652: A 18/73 – Gesimsfragment

653: A 14/74 – Säulenschaft

a

b 654a–b: A 153/74 – Abakusblüte (a) von Kapitell EB und Rekonstruktion (b)

655: A 211/74 – Fragment von Türrahmen

656: A 184/74 – Basisfragment

657: A 43/2010 – Werkstück

348

9.3.4. Fundevidenz zu Tempel II

a b c 658a–c: A 101, 180–181/74 – Blattüberfall und Abakusblüten von Kapitell DB

d 658d: Rekonstruktion Kapitell DB

a

b 659a–b: A 22/86 – Blattüberfall (a) von Kapitell AE und Rekonstruktion (b)

349

9.3.4. Fundevidenz zu Tempel II 5. Münzfunde und Metallobjekte Nominale/Objekt Kaiser/Funktion Sesterz Marcus Aurelius

Fundort Mittelsaal S4 Außenseite der Nordmauer im umgelagerten Waldhumus, -0.40 m unter Mauer-OK Mittelsaal S4 Innenseite der Nordmauer im Bauschutt, -0.60 m unter Mauer-OK

Fundnr. M 1/70 = MC 3659

Datierung 172 n. Chr.

M 2/70 = MC 3637

Dupondius

Domitianus

90–96 n. Chr.

Mittelsaal S4 Innenseite der Nordmauer, 0.90 m nördlich Raum S1, -0.70 m unter Mauer-OK

M 3/70 = MC 3635

Aes

Rhoemetalkes und Augustus

11 v. Chr.– 12 n. Chr.

Porticus S3, 4.20 m südlich des Säulenfundaments im umgelagerten Waldhumus

M 4/73 = MC 3675

Antoninian

Gallienus

267–268 n. Chr.

Raum S2 Osthälfte, -0.40 m unter Mauer-OK Raum S2 auf Felsboden, -0.50 m unter Mauer-OK

n. n./72

Wangenklappe, Bronzeblech

Helm

3. Jh. n. Chr.

283/72

Pfeilspitze, Eisen

Standartenspitze(?)

3./4. Jh. n. Chr.

Südlich Raum S2 im umgelagerten Waldhumus

n. n./77

Zierbeschlag mit Stiften, Bronze

Lederbeschlag in Peltaform

3. Jh. n. Chr.

Porticus S3 im umgelagerten Waldhumus, -0.60 m unter OK der Westmauer

n. n./72

Vergoldetes Bronzeblech mit kreisrunder Öffnung

Votivgabe



Literatur Abb. TB v. 660 17.06.1970. Gǎzdac 1999, 18 Nr. 64; Numismata Carnuntina Nr. 5468 TB v. 661 25.06.1970. Gǎzdac 1999, 5 Nr. 15; Numismata Carnuntina Nr. 2190 TB v. 662 25.06.1970. Gǎzdac 1999, 2 Nr. 6; Numismata Carnuntina Nr. 33879 TB v. 663 22.05.1973. Gǎzdac 1999, 40 Nr. 144; Numismata Carnuntina Nr. 10957 TB v. 664a– 29.05.1972. b Unpubliziert TB v. 05.06.1972 und 665a– b Fundjournal v. 05.– 06.06.1972. Bernát – Durianová – Jobst – Piras 2011, 202–203 Nr. 141 TB v. 666 27.06.1977. Unpubliziert. Vgl. Oldenstein 1976, 178–184, bes. 183, 261 Nr. 650–653 Taf. 54 TB v. 667 08.06.1972. Jobst 2006, 77 Abb. 140

350

9.3.4. Fundevidenz zu Tempel II

Fundort Vor Porticus S3 im umgelagerten Waldhumus

Fundnr. n. n./72

Nominale/Objekt Rechteckiges Bronzeblech mit kreisrunder Öffnung

Kaiser/Funktion Votivgabe oder Etikett mit Ritzinschrift

Datierung –

Porticus S3 (PQ E2), 1 m südlich des Säulenfundaments im umgelagerten Waldhumus Westlich vor Porticus S3 im umgelagerten Waldhumus Östlich Mittelsaal S4 im umgelagerten Waldhumus

n. n./73

Fingerring, Bronze

Fingerring mit mittelblauer Glaspaste: Mann nach links schreitend oder sitzend

3. Jh. n. Chr.

n. n./79

Bronzenadel

Werkzeug



517/73

Zierknopf mit Gravierung und Punzverzierung, Bronze

Auf kreisrunder Fläche Darstellung eines Adlers; Rand mit Punzverzierung. Sogenanntes Waffenschildchen(?)

3. Jh. n. Chr.

Literatur TB v. 28.06.1972. Jobst 2006, 77 Abb. 141 TB v. 23.05.1975. Unpubliziert

TB v. 12.06.1979. Unpubliziert

Abb. 668a– b

669a– b

670

Fundjournal v. 671a– 28.05.1973. b Jobst 2006, 40 Abb. 53. Vgl. Oldenstein 1977, 173–174 Taf. 50; 190– 193 Taf. 61

660: M 1/70 AV + RV

661: M 2/70 AV + RV

662: M 3/70 AV + RV

663: M 4/73 AV + RV

351

9.3.4. Fundevidenz zu Tempel II

a b 664a–b: n. n./72 – Wangenklappe

666: n. n./77 – Beschlag

667: n. n./972 – Votivblech

a b 669a–b: n. n./73 – Fingerring

a b 665a–b: 283/72 – Pfeilspitze

a b 668a–b: n. n./72 – Votivblech

670: n. n./79 – Nadel

352

9.3.4. Fundevidenz zu Tempel II

a b 671a–b: 517/73 – Zierknopf mit Punzverzierung (sogenanntes Waffenschildchen?)

Fundort Nördlich Raum S1, -0,55 m unter OK Nordmauer

Fundnr. 73/745

Nördlich Raum S1; Raum S2 östliche Außenseite und Raum S4 Südostecke Östlich Raum S2 und S4 Südostecke unter Humusdecke

72/66, 141; 73/66, 773, 744; 81/177a– d 73/63a–c, 65, 101–103, 105, 108, 223, 227, 346; 84/2–3, 116–117, 126, 130

6. Keramikfunde Objekt Funktion Anpassende TS-Teller mit Rand-, Wand- und BarbotineBodenfragmente verzierung (TS (10 Scherben) 13). Form Drag. 47. Werkstatt Rheinzabern 11 teilweise TS-Schüssel (TS anpassende Rand22). und Form Drag. 37. Wandfragmente Westerndorf, Werkstatt des VERVS Anpassende TS-Schüssel (TS Rand-, Wand- und 3). Bodenfragmente Form Drag. 37. Werkstatt Rheinzabern, IVLIVS I.

Datierung Spätes 2.–3. Jh. n. Chr.

Literatur Ďurianová 2010, 76 und 134 (N 190)

1. Hälfte 3. Jh. n. Chr.

Ďurianová 2010, 82 und 149 (N 231) Tab. XXIII

170–210 n. Chr.

Ďurianová 2010, 71 und 123 (N 104) Tab. XVIII

Abb. 672a– b

673a– c

674a– c

353

9.3.4. Fundevidenz zu Tempel II Fundort Raum S2 und vor Porticus S3

Fundnr. 72/237, 276; 73/219

Objekt Vier Rand- und Wandfragmente von insgesamt 25 Scherben. Weitere Fragmente dieses Tellers s. Fundevidenz PQ B1–B8 unten S. 505 Abb. 956; PQ C4–C5 unten S. 568 Abb. 1068; PQ E4 unten S. 710 Abb. 1285; PQ F4 unten S. 764 Abb. 1369 und PQ H3– H5 unten S. 818 21 teilw. anpassende RandWand- und Bodenfragmente von insgesamt 23 Scherben

Funktion TS-Teller (TS 5). Form Drag. 32. Werkstatt Rheinzabern

Datierung Spätes 2.– 3. Jh. n. Chr.

Literatur Ďurianová 2010, 75 und 130–131 (N 161 oder N 167)

Südlich Raum S2 und Porticus S3 bzw. westlich Porticus S3 über Felsboden

72/516–519, 548; 84/10; 85/27

TS-Teller (TS 11). Form Drag. 32. Werkstatt Rheinzabern

Spätes 2.– 3. Jh. n. Chr.

Unpubliziert

Südlich Raum S2 über Felsboden

72/514

Ein Bodenfragment mit Standring

Spätes 2.– 3. Jh. n. Chr.

Unpubliziert

Raum S2, im Bauschutt bis -0.40 m unter Mauer-OK

72/232

Anpassende Rand-, Wand- und Bodenfragmente

3. Jh. n. Chr.

Unpubliziert

Porticus S3 bis -0.20 m unter Schwellenhorizont

72/322, 327, 464–465



Unpubliziert

Porticus S3 bis -0.60 m unter Mauer-OK

72/287–292, 323–324, 326; 84/4

5 Bodenfragmente von insgesamt 50 Scherben. Weitere Fragmente dieses Tellers s. Fundevidenz bes. PQ C4–C5 unten S. 569 Abb. 1071, PQ D1–8 unten S. 650 Abb. 1200 10 Rand- und Wandfragmente

TS-Teller (TS 189). Form Drag. 32. Werkstatt Rheinzabern Reibschüssel (mortarium) ohne Überzug mit braun-grüner Glasur TS-Teller (TS 19). Form Drag. 31.

Spätes 2.– 3. Jh. n. Chr.

Ďurianová 2010, 70 und 119–120 (N 85 oder N 86)

Porticus S3 bis -0.60 m unter Mauer-OK im umgelagerten Waldhumus

72/286a+b

TS-Schüssel (TS 33). Form Drag. 37. Rheinzabern, Werkstatt des COMITIALIS V TS-Schüssel (TS 66). Form Drag. 37; Westerndorf

Ende 2.– 3. Jh. n. Chr.

Ďurianová 2010, 81 Anm. 158, 147 (N 222) Tab. XX

Rand- und Wandfragment

Abb. 675a– b

676

677

678

679a– e

680

354

9.3.4. Fundevidenz zu Tempel II

Fundort Porticus S3 bis -0.70 m unter Mauer-OK im umgelagerten Waldhumus

Fundnr. 72/432

Objekt Drei Rand- und Wandfragmente

Porticus S3 bis -0.70 m unter Mauer-OK im umgelagerten Waldhumus Westlich Porticus S3 im umgelagerten Waldhumus über Felsboden Raum S4 Südostecke im umgelagerten Waldhumus

72/433–434; 79/287

5 Rand- und Wandfragmente

72/547

Zwei Wandfragmente

73/106

Raum S4 Südostecke

72/142a+b; 73/104

Bis 2 m nördlich Raum S4 im Bauschutt

81/68–69

Ein Wandfragment von insgesamt 18 Scherben. Weitere Fragmente dieser Schüssel s. Fundevidenz Fläche zwischen Schnitt I/71 und VIII//72 oben S.148; PQ A1–A7 unten S. 451 Abb. 863; PQ B1–B8 unten S. 488; PQ C1–C8 unten S.524; Kapelle Z oben S.308 Abb. 596 und Theater Sektor VIII unten S. 867 Drei Randfragmente von insgesamt 4 Scherben. Ein weiteres Fragment dieser Schüssel s. Fundevidenz Schnitt VIII/72 oben S. 112 6 Boden- und Wandfragmente

Raum S2 im umgelagerten Waldhumus bis -0.40 m unter Mauer-OK

72/215

Anpassende Schulter- und Wandfragmente einer Öllampe lokaler Produktion

Funktion TS-Schüssel (TS 228). Form Drag. 37. Westerndorf, Kreis des COMITIALIS TS-Teller (TS 122). Form Drag. 18/31

Datierung Ende 2.– 3. Jh. n. Chr.

Literatur Ďurianová 2010, 81 Anm. 158, 148 (N 223) Tab. XX

90–200 n. Chr.

Unpubliziert

TS-Reibschüssel (mortarium, TS 98). Form Drag. 43. Rheinzabern TS-Schüssel (TS 16). Form Drag. 37. Rheinzabern, Werkstatt des REGINVS I

Anfang 3. Jh. n. Chr.

Unpubliziert

Mitte 2. Jh. n. Chr.

Ďurianová 2010, 65 und 115 (N59)

TS-Schüssel (TS 39). Form Drag. 37; Rheinzabern

2. Hälfte 2.– 3. Jh. n. Chr.

Unpubliziert

TS-Schüssel (TS 44). Form Drag. 37. Rheinzabern, Werkstatt des IVLIVS I Firmalampe Loeschke Typus X

Letztes Viertel 2.–Anfang 3. Jh. n. Chr.

Ďurianová 2010, 71 und 123 (N 105?)

2.–3. Jh. n. Chr.

Fundjournal und -kartei 1972 Nr. 215. Alram-Stern 1989, 232 Nr. 392, 319

Abb. 681

682

683

684

685a– b

686a– b

355

9.3.4. Fundevidenz zu Tempel II

a

b

672a–b: Fundnr. 73/745 von Teller TS 13

a

b

c 673a–c: Fundnr. 72/141 (a), 81/177a–d (b), 73/66 (c) von Schüssel TS 22

a

b

356

9.3.4. Fundevidenz zu Tempel II

c 674a–c: Fundnr. 73/101, 223 und 84/2 von Schüssel TS 3

a b 675a–b: Fundnr. 72/237, 276 von Teller TS 5

676: Fundnr. 72/518 von Teller TS 11

677: Fundnr. 72/514 von Teller TS 189

678: Fundnr. 72/232 – Reibschüssel

357

9.3.4. Fundevidenz zu Tempel II

a

b

c

d e 679a–e: Fundnr. 72/290 (a), 326 (b), 291(c), 288 (d), 287 (e) von Schüssel TS 33

680: Fundnr. 72/286a+b von Schüssel TS 66

681: Fundnr. 72/432 von Schüssel TS 228

682: Fundnr. 79/287 von Teller TS 122

683: Fundnr. 72/547 von Mortarium TS 98

358

9.3.4. Fundevidenz zu Tempel II

a

684: Fundnr. 72/142a+b von Schüssel TS 39

a

b 685a–b: Fundnr. 81/69 (a), 68 (b) von Schüssel TS 44

686a–b: Fundnr. 72/215 – Firmalampe

b

359

9.4. Tempel III

9.4. Tempel III Planquadrate A1–A2 und B1–B2 Planbeilagen 1–2; Taf. II Bl. 12–13/73, XXII–XXIV; Abb. 687–787 Literatur Tagebuch 14.05.– 12.06.1973, 31.05.–20.06.1974, 12.05.–12.06.1975, 17.05.–29.06.1976, 15.06.–21.06.1977, 23.06.1980, 01.06.–29.06.1981, 11.06.–18.06.1982; Fundjournale und -karteien 1973–1977, 1980–1982. Jobst 1973a, 29; Jobst 1973b, 97; Jobst 1975a, 25–26; Jobst 1975b, 149–150; Jobst 1976a, 23–24; Jobst 1977a, 709–710; Jobst 1977b, 29; Jobst 1977c, 156; Jobst 1978a, 21–22; Jobst 1978b, 340; Jobst 1978–1980, 32; Jobst 1979a, 6–7; Jobst 1980a; Jobst 1980b, 22–24; Jobst 1982a, 6; Jobst 1982b, 3–4; Jobst 1983a, 49–52 Abb. 3; Thür 1983, 41–46 Abb. 2–4; Jobst 1984, 4; Jobst 1986, 329–330; Jobst 2006, 54–55 Abb. 80–81; Jobst – Piras 2018; Kremer 2004, 34. 47–51. 58.

9.4.1. Auffindung und Lage

Abb. 687–690

Tempel II

Schnitt VIII/72

Schnitt IX/72

N 687: Pfaffenberg 1973. In der Mitte die Quadrantenfelder A1–A2 und B1–B2, im Hintergrund Tempel II

Schon 1971 war nördlich des großen Tempels II (Kapitolinische Trias) eine im Gelände des Pfaffenbergplateaus ungewöhnliche Erdhügelformation aufgefallen, deren Entstehung wir auf das Vorhandensein eines größeren Gebäudes zurückführten288. Westlich und südlich der im rechten Winkel über diesen Hügel gesetzten Schnitte VIII/72 und IX/72 (s. oben S. 112) wurde das Gelände des Tempelbezirks sodann durch ein Quadrantennetz von je 5 m Seitenlänge mit 1 m breiten Zwischenstegen gegliedert, wobei die Südkante des Schnittes IX/72 die Ausgangslinie bildete (s. unten S. 408–409). Westlich des Schnittes VIII/72 wurden zunächst die Quadranten A1–A2 und B1–B2 untersucht, bei deren Freilegung folgendes Schichtenbild zu beobachten war: Unter der rezenten, 0.20 m bis 0.30 m starken Waldhumusdecke lag eine 0.30 m bis 0.40 m dicke, mit umgelagertem Humus vermengte Schuttschicht, welche neben Scherben von Keramikgeschirr, Metall- und Münzfunden auffallend viele bearbeitete Werksteine von Architektur, Rundplastik, Reliefskulptur, Altären mit und ohne Inschrift enthielt. Diese Schuttschicht wurde zunächst bis -0.65 m OK abgenommen und der Fundstoff behutsam geborgen. 288

Vgl. Jobst 1972b, 30–31.

360

9.4.1. Auffindung und Lage

Unter dieser fundreichen Schuttschicht folgte eine kompakte, 0.15 m bis 0.20 m dicke hellgelbe Splittschicht, welche sich auf den benachbarten Grabungsflächen in allen Richtungen fortsetzte und den Charakter eines Abbruchhorizonts hatte (vgl. Taf. II Bl. 12–13/73 und XXII Bl. 1–2/75).

Schnitt VIII/72 Tempel II

688: Pfaffenberg 1976 mit Grabungsfläche des Tempels III

N

a b 689a–b: Planquadrate A1–A2 und B1–B2 mit Abbruchhorizont und Tempelfundament Nordostecke (1975)

9.4.2. Ausgrabungsbefund und Baubeschreibung

361

Unter diesem Splitthorizont stand schließlich jene kompakte durchschnittlich 0.30 m bis 0.40 m starke Humusauflage, welche den natürlichen Felsboden in der Antike überdeckte. Diese untere Humusschicht war zwar nicht steril, beinhaltete aber keine Elemente von Steindenkmälern oder Architektur, sondern nur spärliche Reste von Holzkohle und Gebrauchskeramik. In weiterer Folge zeichneten sich innerhalb dieses antiken Humusbodens die Fundamente eines Gebäudes ab. Zuerst kam an der Nordseite des Quadranten A1 ein 0.90 m bis 1 m breites, gegossenes Mörtelfundament zum Vorschein, welches auf ein rechteckiges, bis auf den Fundamentkern abgetragenes, westöstlich orientiertes Gebäude schließen ließ. Das Fundament lag südöstlich von Tempel I und 20.50 m südlich des Priesterhauses A, etwa in der Mitte zwischen Tempel I und Tempel II (vgl. Abb. 688). Die Aufdeckung und Analyse dieses Bauwerks hat, über mehrere Jahre verteilt (1973–1978 und 1981–1982), in verschiedenen Phasen des Grabungsprojektes stattgefunden. Methodisch wurde die noch vorhandene Bausubstanz zuerst an der Oberfläche freigelegt, anschließend schrittweise mit Schnitten aus der Verschüttung und aus dem antiken Mutterboden gelöst.

690: Pfaffenberg 1975. Fundamentlage des Tempels III

9.4.2. Ausgrabungsbefund und Baubeschreibung Taf. II Bl. 12–13/73 und XXII–XXIV; Abb. 690–697 Die Zerstörung des Gebäudes erfolgte so gründlich, dass nur mehr das in den antiken Humusboden eingetiefte Fundament erhalten war – und auch dieses nicht vollständig. Es reichte 0.40 m bis 0.50 m unter den antiken Horizont. In der Fläche zeichnete sich der Abbruch als 0.15–0.25 m starke, rings um die noch vorhandene Bausubstanz gleichmäßig verteilte Schuttschicht ab. Bei der behutsamen Freilegung des im Quadranten A1 aufgedeckten nördlichen Mauerzuges wurden in Folge ein östlicher und ein westlicher Fundamentstreifen festgestellt. Die nördliche Fundamentbahn und die Nordostecke waren vollständig erhalten. Das östliche Fundament hatte eine Breite von 0.70 m, zeigte scharfe Kanten und ließ sich bis 2.30 m von der Nordkante des Gebäudes nach Süden verfolgen. Die südliche Hälfte war dagegen ausgeraubt. An der Ostseite, nahe an der Südostecke, befand sich gelagertes Quadermauerwerk, welches durch Steinraub ausgebrochen worden war. Im weiteren Verlauf der Flächengrabung kamen im südlichen Teil des Quadranten A1 die Südostecke und der nur mehr zur Hälfte erhaltene südliche Fundamentstreifen zum Vorschein. Die Südostecke war ebenso ausgerissen wie die östliche Hälfte des Südfundaments. Der erhaltene westliche Teil desselben setze sich über die Westkante des Fundamentgevierts hinaus fort und war dann abgebrochen. Es konnte aufgrund dieser Gegebenheit angenommen werden, dass sich die Längswände im Norden und Sü-

362

9.4.2. Ausgrabungsbefund und Baubeschreibung

den über die Linie der Westmauer fortsetzten. Der westliche Fundamentstreifen war insgesamt noch deutlich erkennbar, jedoch nur im mittleren Bereich auf einer Länge von 2.50 m gut erhalten und mit tiefer Steinfundamentierung versehen. Die Nordwestecke des Vierecks war wieder ausgebrochen, konnte jedoch im Planum exakt nachgewiesen werden (Abb. 690, 692).

a b 691a–b: Pfaffenberg 1975. Östliches, teilweise abgebrochenes Tempelfundament mit Schuttschicht über dem Abbruchhorizont

692: Pfaffenberg 1975. Fundamentbänder der Tempelcella nach Freilegung von Südwesten

9.4.2. Ausgrabungsbefund und Baubeschreibung

363

Diese vier Fundamentbänder ergaben einen annähernd quadratischen Grundriss mit folgenden äußeren Abmessungen: an der Nordseite 4.70 m, an der Ostseite 4.46 m, an der Südseite 4.90 m, an der Westseite 4.73 m (= exakt 16 röm. Fuß zu 0.296 m). Die Breite der erhaltenen Fundamente schwankte zwischen 0.75 m und 1.10 m. Dabei fiel auf, dass die West- und Ostfundamente gegenüber der Nord- und Südseite schmäler waren. Die Fundamentstreifen selbst, soweit diese nicht durch Steinentnahme abgebrochen waren, befanden sich in einem sehr guten Erhaltungszustand. Sie hatten eine Höhe 0.50–0.55 m, waren wie am Priesterhaus A, bei Fundament G1 und bei Tempel I in den antiken Mutterboden eingetieft und auf den anstehenden Felsboden gestellt worden. Um die Fundamenttiefe und den Aufbau festzustellen, wurden drei Längsschnitte durch die Anlage gesetzt, welche folgende Struktur ergaben289 (vgl. Taf. XXII–XXIII; Abb. 693–694): auf dem durch Schotter und Splitt abgeglichenen natürlichen Felsboden war eine 0.40–0.50 m hohe Fundamentkonstruktion gesetzt worden. Diese bestand aus drei Lagen von mittleren und großen Bruchsteinen des lokalen, blaugrauen Dolomitgesteins. Über einer horizontal verlaufenden, die Unebenheiten des Felsbodens abdeckenden Lage handgroßer Bruchsteine war eine Schicht aus großen, schräg gestellten Bruchsteinblöcken gesetzt worden. Diese Steinlage war nach oben zu wieder durch eine Lage kleiner Bruchsteine abgeglichen. Die Steinsetzung war durch qualitativ hochwertigen, betonharten, hellgelben Kalkgussmörtel mit beigemengtem Kies umfangen.

693: Pfaffenberg 1977. In den Mutterboden eingetieftes westliches Tempelfundament von Westen

694: Pfaffenberg 1980. Östliches Tempelfundament von Osten 289

Vgl. TB v. 20.06.1977.

364

9.4.2. Ausgrabungsbefund und Baubeschreibung

Darüber lag ein ebenso hartes, gut erhaltenes, 10–12 cm dickes Gussmörtelbett, dessen Oberfläche glattgestrichen und horizontal ausgerichtet war. In dieser Gussmörtellage waren an mehreren Stellen die Kanten von aufgesetzten Quaderblöcken und Bruchsteinen zu sehen. Mörtel- und Steinqualität waren sehr ähnlich dem bereits erwähnten Fundament G1 und den Fundamentstreifen des Tempels I (s. oben S. 271–275). Die solide Konstruktionsweise des Fundaments ließ auf einen entsprechend schweren und massiven Wandaufbau schließen. Der Innenraum enthielt lockeren Bauschutt vermengt mit Erdmaterial und eingelagerten Quadersteinen; darunter befanden sich auch bearbeitete Werksteine. Außerhalb des Bauwerks lag Abbruchmaterial mit umgelagertem Humus vermischt, das von der Zerstörung des Gebäudes herrührte. Diese Schuttschicht zeichnete sich im Profil bis zu 0.40 m über dem erhaltenen Fundament ab (vgl. Taf. XXII Bl. 1–2/75). Außerhalb des Nordfundaments lagen, wie bereits erwähnt, große Quaderblöcke des Wandaufbaus. Westlich des Fundamentmauerwerks setzte sich der Bau in Form einer rechteckigen, mit Bauschutt und Humus gefüllten Fläche fort. Diese erstreckte sich vom westlichen Fundamentstreifen der Cella noch 3–3.60 m nach Westen. Die Westkante dieser Schuttfläche hatte eine Länge von 4.90 m. Parallel zum westlichen Mauerfundament verlief quer über diese Schuttfläche vor dem beschriebenen Innenraum im Abstand von 0.75–0.80 m eine vollständig ausgeraubte, 0.50–0.60 m breite Fundamentgrube, welche die äußere westliche Begrenzung des Gebäudes anzeigte. Darüber lag bis etwa 4 m westlich der Westmauer die erwähnte Zerstörungsschicht aus Fragmenten von Werksteinen, darunter zahlreiche fein bearbeitete Stücke.

695: Pfaffenberg 1975. Tempelfundament von Westen mit Fundamentgrube der Vorhalle

a b 696a–b: Pfaffenberg 1975 und 1981. Westliche Cellamauer von Südwesten (a) und westlicher Verlauf der Vorhalle (b)

365

9.4.3. Interpretation des Befundes und Datierung

Die Gesamtmaße des im Planum erkennbaren Gebäudeumrisses betrugen somit 8.30 x 4.60 m (= 38.18 m²). Die Fundamentoberkante lag an der Ostseite bei +313.140 m ü. A. Der Bau war West-Ost orientiert und stand parallel zur Fundamentreihe E, F, G, G1–G3 im Norden und zu Tempel II im Süden, jedoch genau im rechten Winkel zu Tempel I.

Tempel II

G

697: Achsenlinien der Tempel I und III und der Monumente E–G2

Höhenmessungen zu Tempel III Position Felsboden östlich Tempel III Tempel III Fundament-OK an der Ostseite

Höhen +312.550 m ü. A. +313.140 m ü. A.

9.4.3. Interpretation des Befundes und Datierung Aufgrund dieses Befundes und der Form des Bauwerks wurde sehr bald evident, dass wir hier auf die Baureste eines weiteren Tempels gestoßen waren, von welchem nur mehr der unterste Fundamentkern erhalten geblieben war, ähnlich dem Befund bei Tempel I und den benachbarten Monumenten. Die vier Fundamentstreifen des quadratisch geformten Ostteils sind als Unterbau der Cellawände zu verstehen. Die auffallende Breite und massive Ausführung der Unterkonstruktion lässt im Verein mit den aus dem Zerstörungsschutt geborgenen Steinblöcken auf ein entsprechendes Quadermauerwerk schließen. Die Beschaffenheit der Fundamente zeigte an, dass der Eingang der Cella im Westfundament zu suchen ist. Aus der westlich vorgelagerten rechteckigen Grubenverfüllung mit Bauschutt ließ sich ferner ein Vorbau für die Säulenstellung und für den Stufenaufgang erschließen. Den Fundamentbändern und den im gesamten Bereich aufgedeckten Architekturwerkstücken zufolge ist eine Bruchsteinkonstruktion des Mauerwerks nicht anzunehmen.

366

9.4.3. Interpretation des Befundes und Datierung

Die beiden westlich der Cellafundamente gesetzten Schnitte (vgl. Taf. XXIV Bl. 2–3/81) haben ferner ergeben, dass der Tempel mit einer Vorhalle ausgestattet war. In der über die ganze Breite von 4.60 m verlaufenden, oben abgebildeten Ausrissgrube war deutlich die Westfront des Tempels zu erkennen, dessen Abmessungen ein Rechteck von 6.17 x 4.60 m ergaben. Diesen Baumerkmalen nach können wir den Gebäudetypus als prostylen Tempel mit Eckpilastern und höchstwahrscheinlich vier Säulen auf einem Podium definieren. Unter den Werkstücken von korinthischen Vollblattkapitellen lassen sich vier Exemplare der Gruppe F unterscheiden290. Die Annahme von Eckpilastern wird durch das über die Westmauer der Cella vorspringende Südfundament gestützt.

698: Rekonstruktion und Grundriss des Tempels III (Rita Piras)

Außerhalb der Vorhalle waren noch die Spuren des westlichen Gebäudeabschlusses erkennbar, der sich mit einer Tiefe von 2.08–2.10 m in der Breite der Cella abzeichnete. Diese ohne nachweisbares Mauerwerk ausgestattete Baufläche kann für einen Treppenaufgang in Anspruch genommen werden, da aufgrund der tragfähigen Bauweise der Cellafundamente ein Tempelpodium anzunehmen ist. Der Tempel war demnach ähnlich wie Tempel I nach gängigen Vorbildern als Podiumtempel errichtet worden. Dafür sprechen auch die Spuren der Quadermauern, deren Breite bei der gegebenen Fundamentstärke von 0.75–1.10 m vermutlich 0.60 m (= 2 röm. Fuß) betragen haben wird. Legt man der Planung des Tempels das römische Fußmaß von 0.296 m zugrunde, so ergeben sich auch bei diesem Bau wieder sehr klare Maßverhältnisse. 290

Vgl. Piras 2014, 86–87 Taf. XLI; Jobst – Piras 2018, 91 und 96–101.

9.4.3. Interpretation des Befundes und Datierung

367

Zunächst lässt sich das gesamte Rechteck der grabungstechnisch ermittelten Gebäudereste mit Cella, Vorhalle und Treppenaufgang sehr genau in ein Raster von 28 x 16 römischen Fuß (= 8.28 x 4.73 m) oder in 4 x 7 Einheiten zu je vier römischen Fuß gliedern, in welchen sich der Baumaßstab zu erkennen gibt. Die Cella beanspruchte in diesem Raster eine Fläche von 16 x 16 römischen Fuß oder 4 x 4 Moduli, die Vorhalle nahm 4 x 16 römische Fuß oder 1 x 4 Moduli ein. Das ergibt für die Abmessungen des Antentempels eine Proportion von 4 : 5. Die verbleibende Baufläche von 8 x 16 röm. Fuß oder 2 x 4 Moduli nahm die auf das Podium führende Treppe ein.

Schnitt B-B

B

B

A

A

Schnitt A-A 10 r. F. 699: Grundriss mit Raster im römischen Fußmaß

Dieses Ergebnis zeigt trotz der gründlichen Demolierung immer noch deutlich an, wie sehr man sich bei der Planung und Ausführung der Anlagen des Tempelbezirks an die allgemein gültigen Regeln der römischen Bautechnik gehalten hatte. In den Quadranten A1–A2 und B1–B2 sowie im weiteren Umkreis des Gebäudes kamen im Abbruchhorizont viele gut bearbeitete Werkstücke von Säulen, Kapitellen, Quadern und ebenso Fragmente von statuarischer Plastik zutage, die sehr bald nach der Bergung zur Diskussion über die Möglichkeiten einer Rekonstruktion führten291. Hilke Thür hat danach unter Heranziehung relevanter Werkteile einen Bau mit Vorhalle und zwei Säulen in antis herauszuarbeiten versucht und diesem das aus Fragmenten wieder gewonnene Kapitell F zugeordnet292. Das vertiefte Studium der Architekturfunde des Pfaffenberges durch Rita Piras hat inzwischen auch bei der Rekonstruktion dieses Tempels zu neuen Erkenntnissen geführt. So können wir nun zwei Architravfragmente293 und drei in den Quadranten C3 und C5 gefundene Bruchstücke des Dachgesimses294 dem Gebälk dieses Tempels zuordnen. Die Tempelcella erhob sich auf einem Podium und hatte keine weit vorspringenden Anten, sondern nur leicht vorgezogene Cellawände und einen westseitigen Abschluss mit vier Säulen. Der Abstand der Säulenbasen von der Cellawand kann mit 0.90 m angenommen werden. Die 291 292 293 294

Vgl. die Skizze im Tagebuch vom 06.06.1975 und jetzt Jobst – Piras 2018. Thür 1983, 43–46 Abb. 2–3. Es sind dies die Stücke A 9/2010 und A 10/2010. A 212/74, A 215/74 und A 1/2010.

368

9.4.3. Interpretation des Befundes und Datierung

aufgedeckten Säulenfragmente ergeben einen unteren Durchmesser von 0.42 m, der sich nach oben auf 0.35 m verjüngt. Die von Hilke Thür getroffene Zuordnung des Kapitells F stimmt mit dieser Säulendimension gut überein. Von dieser Variante können nunmehr vier Exemplare in einer Gruppe zusammengefasst werden295.

a b 700a–b: Ältere Version der Rekonstruktion des Tempels III nach Rita Piras

Der in der Abbruchschicht über dem Tempelfundament geborgene Fundstoff von rundplastischen Fragmenten aus Marmor und Leithakalksandstein sowie die auf Werkstücken von Weihaltären angebrachten epigraphischen Hinweise zeigen unmissverständlich die Funktion des Gebäudes als Jupitertempel an. Für Gabrielle Kremer kommen als mögliche Kultbilder des Tempels zwei der in zahlreichen Fragmenten erhalten gebliebenen Jupiterstatuen des Pfaffenberges in Frage296, nämlich Nr. 1 und Nr. 3. Obwohl eine Beweisführung aufgrund der Erhaltungsumstände schwierig ist, möchten wir bei der schon früher geäußerten Annahme bleiben, dass diesem Tempel entweder die Fragmente des thronenden Jupiter Nr. 1 zuzuordnen sind, während eine zweite, von Kremer nicht aufgenommene Marmorstatue als Kultbild im Tempels I aufgestellt war297. Im Verfüllmaterial der Tempelcella und in der Humusschicht über dem Abbruchhorizont wurden immer wieder Scherben von Geschirr lokaler Produktion und von Terra Sigillata gefunden. Vollständig erhaltenes Kultgeschirr wie bei Tempel I kam jedoch nicht zum Vorschein. Im Bauschutt westlich des Tempels konnten über dem antiken Horizont Tierknochenfunde geborgen werden298. Abgesehen von den wenigen, in die Frühzeit Carnuntums weisenden Indikatoren der zweiten Hälfte des 1. Jahrhunderts n. Chr. fällt am Fundstoff der Grabungsflächen des Tempels III der hohe Anteil an Objekten auf, deren Entstehungszeit in die Zeit der Tetrarchie, also des ausgehenden 3. und beginnenden 4. Jahrhunderts n. Chr. einzuordnen ist. Es sind dies die Kapitelle der Gruppe F, die Werkstücke von Rundplastik und Reliefskulptur, vor allem jedoch die aus den epigraphischen Dokumenten gewonnenen Daten (vgl. die folgende Fundevidenz). Dieser Befund setzte sich auf den westlich und südlich anschließenden Grabungsflächen der Quadrantenreihen A–C fort (s. unten S. 411ff.). Aufgrund dieses Ergebnisses kann für die Errichtung des Tempels III ein Zeithorizont am Ende des 3. Jahrhunderts n. Chr. angenommen werden, also in einer Zeit, in der die von Kaiser Diokletian betriebene Religionspolitik zu einer Renaissance der traditionellen Kulte, allen voran der Verehrung des römischen Jupiter geführt hatte299. Diese Strömung hat auch in Carnuntum, nunmehr Hauptstadt der neuen Provinz Pannonia Prima, ihren Niederschlag gefunden, auf dem Pfaffenberg die Errichtung eines neuen Jupitertempels und somit eine kräftige Belebung des Jupiterkultes ausgelöst. 295 296 297 298 299

Vgl. Piras 2014, 86–87 Taf. XLI und Jobst – Piras 2018, 91. Kremer 2004, 51und 58. Vgl. Jobst 1978a, 22; Jobst 1978–1980, 38; Jobst 1983, 188; Jobst 1986, 330. Vgl. Tagebuch vom 24.05.1976. Bleckmann 1996, 23–57, bes. 32–37; Demandt 2007, 74–84; Clauss 2007, 210–218; Ghetta 2007, 220–227; Parisi Presicce 2007; Sena Chiesa 2012 passim.

369

9.4.4. Fundevidenz zu Tempel III

9.4.4. Fundevidenz zu Tempel III

Abb. 701–787

9.4.4. Fundevidenz zu Tempel III

Abb. 701–787

1. Rundplastik und Reliefskulptur Objekt Funktion Fragment mit Statue eines Gewandfalten; thronenden Jupiter feinkörniger, weißer Marmor

Datierung 1. Hälfte 2. Jh. n. Chr.

P 49/75

Mantelbausch, Leithakalksandstein

Statue eines thronenden Jupiter

Ende 2. Jh. n. Chr.

Steg PQ A1–A2 in der Schuttschicht über dem Abbruchhorizont

P 110/76

Fragment von Inkarnat, Leithakalksandstein

Statuarische Plastik



Steg PQ A1–A2

P 23/92

Fragment mit Zahneisenspuren, Leithakalksandstein

Statuarische Plastik



Steg PQ A1–B1 in der Schuttschicht über dem antiken Horizont -0.40 m OK

P 55/75

Thronfragment, Leithakalksandstein

Statue eines thronenden Jupiter

1. Drittel 3. Jh. n. Chr.

Fundort PQ A1 unter der rezenten Humusdecke -0.25 m OK

Fundnr. P 32/75

PQ A1 in der Schuttschicht über dem Abbruchhorizont -0.40 bis -0.50 m OK

Literatur TB v. 14.05. und 21.05.1975; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1975; Film 5.75-1.4. Kremer 2004, 45–51 Nr. 1/25 Abb. 34 Taf. 4 TB v. 15.05.1975; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1975; Film 6.75-4.2. Kremer 2004, 55–58 Nr. 3/5 Abb. 37 Taf. 10 TB v. 25.06.1976; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1976. Kremer 2004, 95–98 Nr. 29/14 Abb. 54 TB v. 27.07.1992. Kremer 2004, 115 Nr. 48/3b Abb. 59 Taf. 70 TB v. 05.06.1975; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1975. Kremer 2004, 77–79 Nr. 13/3 Abb. 47 Taf. 36

Abb. 701

702a– b

703

704

705

370

9.4.4. Fundevidenz zu Tempel III

Fundort PQ A2 in der Schuttschicht über dem Abbruchhorizont

Fundnr. P 34/73

Objekt Fragment der Thronlehne; feinkörniger, weißer Marmor

Funktion Statue eines thronenden Jupiter

Datierung 1. Hälfte 2. Jh. n. Chr.

PQ A2 in der Schuttschicht der Vorhalle auf dem antiken Horizont

P 2/81

Adlerkopf(?), Leithakalksandstein

Statuarische Plastik



Steg PQ A2–A3

P 66/74

Fuß in Sandale, Leithakalksandstein

Statue eines thronenden Jupiter

Ende 2. Jh. n. Chr.

Steg PQ A2–A3 und Steg PQ B2– B3 in der Schuttschicht über dem Abbruchhorizont -0.50 m OK

P 77– 78/74 + P 90/74

Weiblicher Torso, Leithakalksandstein

Statuette einer schwebenden Victoria

2. Hälfte 3. Jh. n. Chr.

Steg PQ A2–B2 in der Schuttschicht über dem antiken Horizont -0.90 m OK

P 78– 79/75

Körperfragmente; feinkörniger, weißer Marmor

Statue eines thronenden Jupiter

1. Hälfte 2. Jh. n. Chr.

Literatur TB v. 28.05.1973; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1973; Kremer 2004, 45–51 Nr. 1/11 Abb. 33 Taf. 2 Fundjournal und -kartei Skulpturen 1981; Film SK 19-3. Kremer 2004, 107 Nr. 43 Abb. 56 Taf. 66 TB v. 10.06.1974; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1974. Kremer 2004, 43 Abb. 30 und 72–74 Nr. 9/3 Abb. 45 Taf. 29 TB v. 10.– 11.06.1974; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1974; Film 2.74-2.5 und 9.74-5.5. Jobst 2006, 62–63 Abb. 107 TB v. 05.06.1975; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1975; Film 4.75-1.3, 4.75-2.1. Kremer 2004, 45–51 Nr. 1/32 und 1/35 Abb. 34 Taf. 4

Abb. 706a– b

707

708a– b

709a– b

710a– b

371

9.4.4. Fundevidenz zu Tempel III Fundort Steg PQ A2–B2 in der Schuttschicht über dem antiken Horizont -0.90 m OK

Fundnr. P 80/75

Objekt Basisfragment; grobkörniger, weißer Marmor

Funktion Statue eines thronenden Jupiter(?)

Datierung –

PQ B1 in der Schuttschicht über dem Abbruchhorizont -0.40 bis -0.50 m OK

P 51– 54/75, P 66/75

Statuenfragmente; feinkörniger, weißer Marmor

Statue eines thronenden Jupiter

1. Hälfte 2. Jh. n. Chr.

PQ B1 in der Schuttschicht über dem antiken Horizont -0.70 m OK

P 7/73 + P 156/75

Mantelfalten; feinkörniger, weißer Marmor

Statue eines thronenden Jupiter

1. Hälfte 2. Jh. n. Chr.

PQ B1 in der Schuttschicht über dem Abbruchhorizont -0.40 m OK

P 56– 57/75

Thronfragmente(?); Leithakalksandstein

Statue eines thronenden Jupiter(?)



PQ B1 in der Schuttschicht über dem Abbruchhorizont -0.50 m OK

P 67– 68/75

Mantelfragment und Zepterknauf; Leithakalksandstein

Statue eines thronenden Jupiter

3. Jh. n. Chr.

Literatur TB v. 05.06.1975; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1975; Film 4.75-2.2. Unpubliziert TB v. 20.05., 22.05. und 26.05.1975; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1975; Film 1.75-2.2, 2.755.1, 2.75-6.1–2, 6.75-5.2 –3. Kremer 2004, 45–51 Nr. 1/10, 1/15, 1/28, 1/30 Abb. 33 Taf. 2 und Abb. 34 Taf. 4 TB v. 18.05.1973 und 24.06.1975; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1973 und 1975. Kremer 2004, 45–51 Nr. 1/17 Abb. 33 Taf. 3 TB v. 20.05.1975; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1975; Film 6.92-19. Unpubliziert TB v. 22.05.– 26.05.1975; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1975; Film 1.75-2.3–4, 6.92-25, SK 23-18. Unpubliziert (P 67/75) bzw. Kremer 2004, 74–76 Nr. 10/3 Abb. 46 Taf. 30

Abb. 711

712a– g

712f

713a– b

714a– c

372

9.4.4. Fundevidenz zu Tempel III

Fundort PQ B1 in der Schuttschicht über dem Tempelfundament

Fundnr. P 95– 96/75

Objekt Gewandfalten und linke Hand; Leithakalksandstein

Funktion Statuarische Plastik und Relieffigur

Datierung –

PQ B2 in der Verfüllung der Südostecke des Fundaments -0.90 m OK

P 115/75

Thronfragment; feinkörniger, weißer Marmor

Statue eines thronenden Jupiter

1. Hälfte 2. Jh. n. Chr.

PQ B2 in der Schuttschicht über dem Abbruchhorizont -0.50 m OK

P 51/73

Relieffragment einer nackten männlichen Figur mit Zepter im linken Arm; Leithakalksandstein

Postamentrelief eines Zepter haltenden Jupiter

3. Jh. n. Chr.

PQ B2 in der Schuttschicht über dem Abbruchhorizont -0.50 m OK

P 52/73

Weibliches Köpfchen mit Diadem; Leithakalksandstein

Kopf eines Kopfkapitells oder Postamentrelief mit Darstellung einer weiblichen Gottheit

3. Jh. n. Chr.

PQ B2

P 90/76

Rechte Hand, einen Gegenstand haltend; Leithakalksandstein

Reliefskulptur



PQ B2 in der Schuttschicht über dem Abbruchhorizont PQ B2 in der Schuttschicht über dem Abbruchhorizont

P 43/92

Rundplastisches Fragment; Leithakalksandstein

Statuarische Plastik



P 54/92

Zepterknauf(?); Leithakalksandstein

Statuarische Plastik



n. n.

Relieffragment mit Zepter; Leithakalksandstein

Reliefskulptur



PQ B2 in der Schuttschicht über dem Abbruchhorizont

Literatur TB v. 10.06.1975; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1975; Film 4.75-5.4–5. Unpubliziert TB v. 10.06.1975; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1975; Film 5.75-4.4. Kremer 2004, 45–51 Nr. 1/37 Abb. 34 TB v. 05.06.1973; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1973; Film 3.73-4.4. Unpubliziert TB v. 05.06.1973; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1973; Film 3.73-2.4. Bernát – Ďurianová – Jobst – Piras 2011, 212 Nr. 184 TB v. 22.06.1976; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1976; Film 9.92-16. Unpubliziert TB v. 27.07.1992; Film 7.92-6A. Unpubliziert TB v. 27.07.1992; Film 7.9212A. Unpubliziert Film 9.92-6. Unpubliziert

Abb. 715a– b

716

717

718

719

720

721

722

373

9.4.4. Fundevidenz zu Tempel III Fundort PQ B2 und Steg PQ B2–B3 unter der rezenten Humusdecke -0.20 m OK

Fundnr. P 44/73 + P 92/74

Objekt Rechter Arm mit Zepter; Leithakalksandstein

Funktion Postamentrelief eines Zepter haltenden Jupiter

Datierung 3. Jh. n. Chr.

PQ B2 und Steg PQ B2–B3 in der Schuttschicht über dem Abbruchhorizont -0.50 m OK

P 45– 47/73, P 89 + 91/74

5 anpassende Relieffragmente einer nackten männlichen Figur; Leithakalksandstein

Postamentrelief eines Zepter haltenden Jupiter (?)

3. Jh. n. Chr.

Steg PQ B2–B3 in der Schuttschicht über dem Abbruchhorizont -0.50 m OK

P 93/74

Teil eines Blitzbündels(?); Leithakalksandstein

Reliefskulptur



Steg PQ B2–B3 in der Schuttschicht über dem Abbruchhorizont -0.50 m OK

P 143/74

Arm- oder Beinfragment; grober Leithakalksandstein

Reliefskulptur



Südlich Tempel III

P 49/77

Unterschenkelfragment mit Stiefel; Leithakalksandstein

Statuarische Plastik



Literatur Abb. TB v. 04.06.1973; 723a– Fundjournal und b -kartei Skulpturen 1973–1974; Film 3.73-4.5 und 1.82-13. Jobst – Kremer 1991, 169–171 Abb. 27 und 29 TB v. 04.06.1973 724a– und b 11.06.1974; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1973–1974; Film 1.82-9 und 13. Jobst 1983b Abb. 5 TB v. 725 11.06.1974; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1974; Film 2.74-6.3. Unpubliziert TB v. 726 20.06.1974; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1974; Film 1.74-3.1. Unpubliziert TB v.22.06.1977; 727 Fundjournal und -kartei Skulpturen 1977; Film 2.77-4.1. Kremer 2004, 95–97 Nr. 29/2 Abb. 53 Taf. 56

374

9.4.4. Fundevidenz zu Tempel III

701: P 32/75 – Fragment einer Marmorstatue

703: P 110/76 – Inkarnat

a b 702a–b: P 49/75 – Mantelbausch einer Jupiterstatue (a) und Rekonstruktion (b)

704: P 23/92 – Skulpturfragment mit Zahneisenspuren

705: P 55/75 – Thronfragment

375

9.4.4. Fundevidenz zu Tempel III

a

b 706a–b: P 34/73 – Fragment der Thronlehne (a) und Rekonstruktion (b)

707: P 2/81 – Adlerkopf(?)

b a 708a–b: P 66/74 – Fuss in Sandale (a) und Rekonstruktion (b)

376

9.4.4. Fundevidenz zu Tempel III

a b 709a–b: P 77–78/74 + 90/74 – Weiblicher Torso (a) und Rekonstruktion (b)

a b 710a–b: P 78–79/75 – Rundplastische Fragmente

711: P 80/75 – Basisfragment

377

9.4.4. Fundevidenz zu Tempel III

a

b

c a–d: P 51–54/75

d

e f g 712a–g: P 66/75, P 7/73 + 156/75 – Fragmente einer Jupiterstatue (a–f) und Rekonstruktion (g)

a b 713a–b: P 56–57/75 – Thronfragmente(?)

378

9.4.4. Fundevidenz zu Tempel III

a b c 714a–c: P 67–68/75 – Mantelfragment (a), Zepterknauf (b) und Rekonstruktion (c)

a

715a–b: P 95–96/75 – Gewandfalten und linke Hand

716: P 115/75 – Thronfragment

717: P 51/73 – Relieffragment

b

718: P 52/73 – Weibliche Gottheit mit Diadem

379

9.4.4. Fundevidenz zu Tempel III

719: P 90/76 – Rechte Hand

722: n. n. – Relieffragment mit Zepter

720: P 43/92 – Rundplastisches Fragment

721: P 54/92 – Zepterknauf(?)

a b 723a–b: P 44/73 + 92/74 – Rechter Arm mit Zepter (a) und Rekonstruktion (b)

380

9.4.4. Fundevidenz zu Tempel III

a b 724a–b: P 45–47/73, P 89 + 91/74 – Zepter haltender Jupiter (?)

725: P 93/74 – Blitzbündel(?)

726: P 143/74 – Arm- oder Beinfragment

727: P 49/77 – Beinfragment mit Stiefel

381

9.4.4. Fundevidenz zu Tempel III 2. Altäre und Postamente Objekt Funktion Zwei PulvinusAltar 22 fragmente; poröser, grober Leithakalksandstein

Fundort Steg PQ A1–A2 in der Schuttschicht über dem Abbruchhorizont

Fundnr. n. n. Z.-Nr. 263a–b

Datierung –

Steg PQ A1–A2 in der Schuttschicht über dem Abbruchhorizont

n. n. Z.-Nr. 485

Basisfragment, Leithakalksandstein

Altar(?)



PQ A1 und Steg PQ A2–A3 in der Schuttschicht über dem Abbruchhorizont -0.25 m OK

I 9/73, I 16/73 und unbeschriftete Fragmente n. n. Z.-Nr. 277a–f

6 Aufsatzfragmente mit Weihinschrift, feiner Leithakalksandstein

Altar für Jupiter Optimus Maximus K(arnuntinus). Rekonstruktion X/89

Zeit der Tetrarchie

Steg PQ A1–B1 in der Schuttschicht über dem Fundament -0.90 m OK

I 55/75

Basisfragment der beschrifteten Vorderseite, feiner Leithakalksandstein

Altar oder Postament

Zeit der Tetrarchie(?)

Steg PQ A1–B1 in der Schuttschicht über dem Abbruchhorizont

I 94–96/75

Basisfragmente der beschrifteten Vorderseite mit Namen der Konsuln, feiner Leithakalksandstein

Altar

318 n. Chr.(?)

PQ A2 in der Schuttschicht über dem Abbruchhorizont bis -0.70 m OK

I 23/73

Basisfragment der beschrifteten Vorderseite mit Namen der Konsuln, poröser Leithakalksandstein

Altar

288 n. Chr.(?)

Literatur Fundkartei Altäre Nr. 263. Bernát 2010, 112–113 Nr. 75 Fundkartei Altäre Nr. 485. Bernát 2010, 179–181 Nr. 233 TB v. 20.05.und 23.05.1973; Fundjournal und -kartei Inschriften 1973 (Z); Fundkartei Altäre Nr. 277. Piso 2003, 52 Nr. 53; Bernát 2010, 131 Nr. 115 TB v. 05.06.1975; Fundjournal und -kartei Inschriften 1975 (Z). Piso 2003, 71 Nr. 99 Fundjournal und -kartei Inschriften 1975 (Z). Piso 2003, 48 Nr. 46; Bernát 163 Nr. 186 TB v. 24.05.1973; Fundjournal und -kartei Inschriften 1973(Z). Piso 2003, 41 Nr. 36; Bernát 2010, 161 Nr. 183

Abb. 728a– e

729

730a– b

731

732

733a– b

382

9.4.4. Fundevidenz zu Tempel III

Fundort PQ A2 in der Schuttschicht über dem Abbruchhorizont bis -0.70 m OK

Fundnr. I 51/76 (ex 1973)

Objekt Basisfragment der beschrifteten Vorderseite mit Namen der Konsuln, poröser Leithakalksandstein

Funktion Altar

Datierung 312 n. Chr.(?)

PQ A2 in der Schuttschicht über dem Abbruchhorizont

n. n. Z.-Nr. 340

Altar 53



Steg PQ A2–A3 in der Schuttschicht über dem Abbruchhorizont -0.50 m OK

I 77/75 + P 138/74

Fragment eines Aufsatzes mit Eckakroter; feiner, weicher Leithakalksandstein Zwei Schaftfragmente der beschrifteten Vorderseite, Leithakalksandstein

Altar oder Postament



Steg PQ A2–A3 und B2–B3 in der Schuttschicht über dem Abbruchhorizont PQ B1–B2 und Steg PQ B1–B2 in der Schuttschicht über dem Abbruchhorizont -0.50 m OK

n. n. Z.-Nr. 262a–c

Drei Pulvinusfragmente, feiner Leithakalksandstein

Altar 74



I 49, 65/73; I 185– 187/74, 223/74, 263/74 und zahlreiche unbeschriftete Fragmente

Aufsatz- und Schaftfragmente der beschrifteten Vorderseite, weicher Leithakalksandstein

Altar für Jupiter Optimus Maximus K(arnuntinus) (Altar 7)

11. Juni 297 n. Chr.

I 188 + 237/74, I 31/76

Basisfragment der beschrifteten Vorderseite mit Namen der Konsuln, sehr poröser Leithakalksandstein

Altar

309–312 n. Chr.

Steg PQ B1–B2 und PQ C1 in der Schuttschicht über dem Abbruchhorizont -0.60 m OK

Literatur TB v. 07.– 08.06.1976; Fundjournal und -kartei Inschriften 1976 (Z). Piso 2003, 47 Nr. 43 Fundkartei Altäre Nr. 340. Bernát 2010, 123 Nr. 103 Fundjournal und -kartei Skulpturen 1974; Inschriften 1975; Foto In-179 M. J. Piso 2003, 105 Nr. 179 Fundkartei Altäre Nr. 262. Bernát 2010, 115 Nr. 80 TB v. 04.– 05.06.1973 und 18.06.1974; Fundjournal und -kartei Inschriften 1973 und 1974 (Z); Foto In-38 M. J. Piso 2003, 42–43 Nr. 38; Bernát 2010 71–72 Nr. 8 TB v. 19.– 20.06.1974; Fundjournal und -kartei Inschriften 1974 und 1976 (Z); Foto In-44 M. J. Piso 2003, 47 Nr. 44

Abb. 734a– b

735a– b

736

737a– b

738a– d

739a– b

383

9.4.4. Fundevidenz zu Tempel III Fundort PQ B2 in der Schuttschicht über dem Abbruchhorizont -0.40 m OK

Fundnr. I 63/73

Objekt Aufsatzfragment der beschrifteten Vorderseite, feiner Leithakalksandstein

Funktion Altar für Jupiter Optimus Maximus K(arnuntinus?)

Datierung Zeit der Tetrarchie

PQ B2 in der Schuttschicht über dem Abbruchhorizont -0.40 m OK

I 46, 56, 62/73

Profilierte Schaftfragmente der beschrifteten Vorderseite, grober Leithakalksandstein

Säulenpostament(?)

1. Viertel 3. Jh. n. Chr.

PQ B2 in der Schuttschicht über dem Abbruchhorizont -0.40 m OK

I 61/73, I 1/81

Profilierte Schaftfragmente der beschrifteten Vorderseite links, grober Leithakalksandstein

Säulenpostament mit Namensliste der magistri montis

3. Jh. n. Chr.

PQ B2 in der Schuttschicht über dem Abbruchhorizont -0.40 m OK

I 48/73

Schaftfragment der beschrifteten Vorderseite, grober Leithakalksandstein

Altar oder Postament



PQ B2 in der Schuttschicht über dem Abbruchhorizont -0.40 m OK

I 49/73

Schaftfragment der beschrifteten Vorderseite, weicher Leithakalksandstein

Altar oder Postament



Literatur TB v. 04.06.1973; Fundjournal und -kartei Inschriften 1973 (Z); Foto In-80 M. J. Piso 2003, 62 Nr. 80 TB v. 04.06.1973 und 18.06.1982; Fundjournal und -kartei Inschriften 1973 (Z); Foto In-124 M. J. Piso 2003, 80–81 Nr. 124 TB v. 04.06.1973; Fundjournal und -kartei Inschriften 1973 (Z); Foto In-145 M. J. Piso 2003, 91–92 Nr. 145 TB v. 04.06.1973; Fundjournal und -kartei Inschriften 1973 (Z); Foto In-173 M. J. Piso 2003, 103 Nr. 173 TB v. 04.06.1973; Fundjournal und -kartei Inschriften 1973 (Z); Foto In-275 M. J. Piso 2003, 135 Nr. 275

Abb. 740

741

742

743

744

384

9.4.4. Fundevidenz zu Tempel III

Fundort PQ B2 in der Schuttschicht über dem Abbruchhorizont -0.50 m OK

Fundnr. I 58 + 60/73

Objekt 2 anpassende Schaftfragmente der beschrifteten Vorderseite rechts, Leithakalksandstein

Funktion Säulenpostament mit Namensliste der magistri montis(?)

Datierung Zeit der Tetrarchie

PQ B2 in der Schuttschicht über dem Abbruchhorizont -0.50 m OK

I 66/73

Schaftfragment der beschrifteten Vorderseite, Leithakalksandstein

Altar oder Postament



PQ B2 in der Schuttschicht über dem Abbruchhorizont PQ B2 in der Schuttschicht über dem Abbruchhorizont PQ B2 in der Schuttschicht über dem Abbruchhorizont

n. n. Z.-Nr. 21

Fragmente einer profilierten Deckplatte, feiner Leithakalksandstein Fragment eines Aufsatzes mit Deckplatte, Leithakalksandstein Profilierte Deckplatte, mittelfeiner Leithakalksandstein

Altar oder Postament



Altar oder Postament



Deckplatte eines Postaments (Rekonstruktion IV/87)



Fragment eines Aufsatzes mit Eckakroter, feiner Leithakalksandstein

Altar 91



Akroterfragment eines Aufsatzes, Leithakalksandstein. Weitere Fragmente in Steg PQ A3–A3N s. oben S. 248 Abb. 490 PQ B2 und Steg n. n. Fragmente eines PQ B2–B3 in der Z.-Nr. 37a–c, Aufsatzes mit Schuttschicht 132 (unten S. profilierter über dem 518 Abb. 978), Deckplatte und Abbruchhorizont 496–497 und A Basis, 15/73 Leithakalksandstein

Altar 51

Spätes 3. Jh. n. Chr.

Altar oder Postament



n. n. Z.-Nr. 155 n. n. Z.-Nr. 129 + 276a–k

PQ B2 in der Schuttschicht über dem Abbruchhorizont

n. n. Z.-Nr. 339

PQ B2 in der Schuttschicht über dem Abbruchhorizont

A 20/73

Literatur TB v. 04.06.1973; Fundjournal und -kartei Inschriften 1973 (Z); Foto In-150 M. J. Piso 2003, 95 Nr. 150 TB v. 05.06.1973; Fundjournal und -kartei Inschriften 1973 (Z); Foto In-385 M. J. Piso 2003, 169 Nr. 385 Fundkartei Altäre Nr. 21. Unpubliziert Fundkartei Altäre Nr. 155. Unpubliziert Fundkartei Altäre Nr. 129, 276. Jobst – Kremer 1991, 166 Abb. 21–22 Fundkartei Altäre Nr. 339. Bernát 2010, 121–122 Nr. 98 Fundjournal Architektur 1973; Film 6.73-1.2. Bernát 2010, 120–121 Nr. 95 Fundkartei Altäre Nr. 37, 132, 497. Bernát 2010, 83–84 Nr. 24

Abb. 745

746

747

748

749a– c

750a– b

751a– b

752a– b

385

9.4.4. Fundevidenz zu Tempel III Fundort PQ B2 und B4 in der Schuttschicht über dem Abbruchhorizont

Fundnr. n. n. Z.-Nr. 16a+b

Objekt Zwei Fragmente der profilierten Deckplatte eines Aufsatzes, Leithakalksandstein

Funktion Altar oder Postament

Datierung –

PQ B2 und B4 in der Schuttschicht über dem Abbruchhorizont

n. n. Z.-Nr. 33

Fragment einer Basis, Leithakalksandstein

Altar



PQ B2 in der Schuttschicht über dem Abbruchhorizont Tempel III Nordostecke, in der Schuttschicht über dem Abbruchhorizont

n. n. Z.-Nr. 213

Fragment eines Sockels, Leithakalksandstein

Altar oder Postament



n. n. Z.-Nr. 103

Aufsatzfragment mit Focusplatte, vorne Tympanon; Leithakalksandstein

Altar



a

b

d e 728a–e: n. n. (Z.-Nr. 263a–b) von Altar 22 (a–d) und Rekonstruktion (e)

Literatur Fundkartei Altäre Nr. 16. Unpubliziert. Vgl. Bernát 2010, 152 Nr. 164 Fundkartei Altäre Nr. 33. Bernát 2010, 168–169 Nr. 201 Fundkartei Altäre Nr. 213. Unpubliziert TB v. 15.06.1977 (Skizze); Fundkartei Altäre Nr. 103. Bernát 2010, 126 Nr. 107

c

Abb. 753a– b

754

755

756a– b

386

9.4.4. Fundevidenz zu Tempel III

a

729: n. n. (Z.-Nr. 485)

b 730a–b: I 9/73, I 16/73 und n. n. (Z.-Nr. 277a–f) von Altaraufsatz

731: I 55/75 – Basisfragment

732: I 94–96/75 – Basisfragmente

a

a

b 733a–b: I 23/73 – Basisfragment

b 734a–b: I 51/76 – Basisfragment

9.4.4. Fundevidenz zu Tempel III

a b 735a–b: n. n. (Z.-Nr. 340) – Aufsatzfragment von Altar 53 (a) und Rekonstruktion (b)

736: I 77/75 + P 138/74 – Schaftfragmente

a b 737a–b: n. n. (Z.-Nr. 262a–c) – Pulvinusfragment von Altar 74 (a) und Rekonstruktion (b)

738a: Aufsatz von Altar 7

387

388

9.4.4. Fundevidenz zu Tempel III

b

c

d 738b–d: I 49, 65/73; I 185–187/74, 223/74, 263/74 von Altar 7 (b–c) und Rekonstruktion (d)

a

b 739a–b: I 188 + 237/74, I 31/76 – Basisfragmente

740: I 63/73 – Aufsatzfragment

9.4.4. Fundevidenz zu Tempel III

741: I 46, 56, 62/73 – Schaftfragmente

742: I 61/73, I 1/81 – Schaftfragmente

743: I 48/73 – Schaftfragment

744: I 49/73 – Schaftfragment

745: I 58 + 60/73 – Schaftfragment

746: I 66/73 – Schaftfragment

389

390

9.4.4. Fundevidenz zu Tempel III

747: n. n. (Z.-Nr. 21) – Deckplatte

749a: n. n. (Z.-Nr. 129) – Deckplattenfragment

748: n. n. (Z.-Nr. 155) – Deckplatte

749b: n. n. (Z.-Nr. 276a–k) – Deckplatte

749c: n. n. (Z.-Nr. 129 + 276a–k) – Deckplatte

391

9.4.4. Fundevidenz zu Tempel III

a

b 750a–b: n. n. (Z.-Nr. 339) von Altar 91(a) und Rekonstruktion (b)

a

a b 751a–b: A 20/73 von Altar 51 (s. oben S. 248 Abb. 490)

a

b 752a–b: n. n. (Z.-Nr. 37a–c) – Aufsatzfragmente

b 753a–b: n. n. (Z.-Nr. 16a–b) – Aufsatzfragmente

754: n. n. (Z.-Nr. 33) – Basisfragment

755: n. n. (Z.-Nr. 213/83) – Sockelfragment

392

9.4.4. Fundevidenz zu Tempel III

a

Fundort Steg PQ B1–B2 in der Schuttschicht über dem Abbruchhorizont

a

Fundnr. I 82/74, I 3/78

b 756a–b: n. n. (Z.-Nr. 103) – Altaraufsatz 756a–b: n. n. (Z.-Nr. 103) – Altaraufsatz

3. Sonstige Inschriften Objekt Funktion Zwei Fragmente Bauinschrift(?) einer Platte, Leithakalksandstein

757: I757: 82/74 und I und 3/78I –3/78 Plattenfragmente I 82/74 – Plattenfragmente

b

Datierung –

Literatur Fundjournal und -kartei Inschriften 1974 und 1978 (Z); Foto In-120 M. J. Piso 2003, 78 Nr. 120

Abb. 757

393

9.4.4. Fundevidenz zu Tempel III 4. Architekturwerkstücke Objekt Funktion Drei Fragmente des Korinthisches Kapitellfußes, Vollblattkapitell Leithakalksandstein. (Exemplar G) Ein Fragment wurde in PQ C1 gefunden.

Fundort PQ A1 und Steg PQ A2–B2 in der Schuttschicht über dem Abbruchhorizont

Fundnr. A 78/76, A 21/2011

Steg PQ A1–A2 in der Schuttschicht über dem Abbruchhorizont

A 176/74

Fragment eines Säulenkopfes, Leithakalksandstein

Votivsäule (Jupiter- oder Kaisersäule)

3. Jh. n. Chr.

Steg PQ A1–A2 in der Schuttschicht über dem Abbruchhorizont Steg PQ A1–A2 und PQ A2 in der Schuttschicht über dem Abbruchhorizont

A 26/2010

Fragment eines Blattüberfalls; harter, gelblicher Leithakalksandstein

Korinthisches Vollblattkapitell (vermutlich Gruppe F)



A 208/74, A 82/2011

Äußere Kelchblattfragmente mit Volutenresten; harter, gelblicher Leithakalksandstein

Korinthisches Vollblattkapitell (Exemplar FC)



n. n.

Anpassende Fragmente, Leithakalksandstein

Säulenschäfte



A 29/2010, A 79/2011

Abakusblüte und Blattfragment; weicher, poröser Leithakalksandstein

Korinthisches Kapitell (Exemplar M)



Steg PQ A1–B1 in der Schuttschicht über dem Abbruchhorizont Steg PQ A1–B1 und Steg B1–B2 in der Schuttschicht über dem Abbruchhorizont

Datierung 3. Jh. n. Chr.

Literatur Fundjournal und -datei Architektur 1976 und 2010. Thür 1979, 94–100, 201 (G 1) Taf. 60–61; Piras 2014, 87 Taf. XLI Fundjournal und -kartei Architektur 1974. Thür 1979, 114, 212 (Ba 11) Taf. 87; Thür 1987, 105–107 Abb. 36 Funddatei 2010. Unpubliziert Fundjournal und -datei Architektur 1974 und 2011. Thür 1979, 206 (App. 11) Taf. 70 und unpubliziert; vgl. Piras 2014, 86–87 Taf. XLI TB v. 11.06.1982. Unpubliziert Funddatei 2010 und 2011. Unpubliziert; vgl. Piras 2014, 89 Taf. XLIII

Abb. 758a– d

759

760

761a– d

762a– b

394

9.4.4. Fundevidenz zu Tempel III

Fundort PQ A2 in der Schuttschicht über dem Abbruchhorizont -0.65 m OK

Fundnr. A 6/73 = A 109/74

Objekt Abakusblüte, Leithakalksandstein

Funktion Korinthisches Normalkapitell (Exemplar AC)

Datierung –

PQ A2 in der Schuttschicht über dem Abbruchhorizont

A 5/73

Plinthe mit Torus und Anlauf, Leithakalksandstein

Säulenbasis

3.–4. Jh. n. Chr.

PQ A2 in der Schuttschicht über dem Abbruchhorizont

A 55/86

Abakusecke; harter, gelblicher Leithakalksandstein

Korinthisches Vollblattkapitell (Exemplar FA)

2. Hälfte 3. Jh. n. Chr.

PQ A2 in der Schuttschicht über dem Abbruchhorizont

A 59/86, A 61/86

Zwei Kelchblattfragmente; harter, gelblicher Leithakalksandstein

Korinthisches Vollblattkapitell (Exemplar FB)

2. Hälfte 3. Jh. n. Chr.

PQ A2 in der Schuttschicht über dem Abbruchhorizont

A 56–57/86

Zwei Abakusfragmente; harter, gelblicher Leithakalksandstein

Korinthisches Vollblattkapitell. Vermutlich von Exemplar der Gruppe F

2. Hälfte 3. Jh. n. Chr.

Literatur Fundjournal und -kartei Architektur 1973; Film 4.73-4.2–3. Thür 1979, 11–12, 28, 181 (A 42) Taf. 21 und II 5; Piras 2014, 82–83 Taf. XXXV; Jobst – Piras 2018, 94 Taf. XLVIII Fig. 22 Fundjournal und -kartei Architektur 1973; Film 4.73-1.2–3. Thür 1979, 112–113, 211 (Ba 7) Taf. 82–83 Fundjournal und -kartei Architektur 1986. Unpubliziert; vgl. Piras 2014, 86–87 Taf. XLI; Jobst – Piras 2018, 91 Fundjournal und -kartei Architektur 1986. Unpubliziert; vgl. Piras 2014, 86–87 Taf. XLI; Jobst – Piras 2018, 91 Fundjournal und -kartei Architektur 1986. Unpubliziert; vgl. Piras 2014, 86–87 Taf. XLI

Abb. 763a– b

764a– b

765a– b

766a– c

767a– b

395

9.4.4. Fundevidenz zu Tempel III Fundort Steg PQ A2–B2 in der Schuttschicht über dem Abbruchhorizont

Fundnr. A 160/74 (= P 63/74)

Objekt Kelchblattüberfall mit Helixschnecke, Leithakalksandstein

Funktion Korinthisches Vollblattkapitell (Exemplar FB)

Datierung 2. Hälfte 3. Jh. n. Chr.

PQ B2 in der Schuttschicht über dem Abbruchhorizont

A 17/73 + A 15/2010

Abakusecke mit Voluten, Leithakalksandstein

Korinthisches Vollblattkapitell (Exemplar EB)

2. Hälfte 2. Jh. n. Chr.

PQ B2 in der Schuttschicht über dem Abbruchhorizont

A 6/86 (= P 60/73)

Tuskanisches Kapitell III



Steg PQ B2–B3 in der Schuttschicht über dem Abbruchhorizont

A 163/74 (= P 93/74)

Echinusfragment; weicher, poröser Leithakalksandstein. Vgl. dieses Stück südlich Monument F oben S. 225 Abb. 444 Kelchblatt mit Kalathoslippe, Leithakalksandstein

Korinthisches Vollblattkapitell (Exemplar FC)

2. Hälfte 3. Jh. n. Chr.

Literatur TB v. 07.06.1974. Thür 1979, 94–100, 203 (G 7) Taf. 61, 65 und XII 3; Piras 2014, 86–87 Taf. XLI; Jobst – Piras 2018, 91 Fundjournal und -datei Architektur 1973 und 2010. Thür 1979, 70–89, 197 (E 2) Taf. 51 und VIII 3; Piras 2014, 86 Taf. XLI Fundjournal und -kartei Architektur 1986. Unpubliziert TB v. 11.06.1974; Fundjournal und -kartei Architektur 1974. Thür 1979, 206 (App 10) Taf. 70; Piras 2014, 86–87 Taf. XLI

Abb. 768a– b

769a– b

770a– b

396

9.4.4. Fundevidenz zu Tempel III

a

b

c d 758a–d: A 78/76 und A 21/2011von Kapitell G (a–b) mit Rekonstruktion Seite A und B (c–d)

759: A 176/74 – Säulenkopf

760: A 26/2010 – Blattüberfall

397

9.4.4. Fundevidenz zu Tempel III

a

b

c d 761a–d: A 208/74 und A 82/2011 von Kapitell FC (a–b) und Rekonstruktion Seite A und B (c–d)

a b 762a–b: A 29/2010 und A 79/2011 von Kapitell M

a b 763a–b: A 6/73 = A 109/74 von Kapitell AC (a) und Rekonstruktion Seite A (b)

398

9.4.4. Fundevidenz zu Tempel III

a 764a–b: A 5/73 – Plinthe mit Torus und Anlauf

a

b

a

b 765a–b: A 55/86 von Kapitell FA (a) und Rekonstruktion (b)

b

c 766a–c: A 59/86 und A 61/86 von Kapitell FB (a–b) und Rekonstruktion (c)

a b 767a–b: A 56–57/86 von Kapitell Gruppe F

a b 768a–b: A 160/74 von Kapitell FB (a) und Rekonstruktion (b)

399

9.4.4. Fundevidenz zu Tempel III

a

a

b 769a–b: A 17/73 + A 15/2010 von Kapitell EB (a) und Rekonstruktion (b)

b 770a–b: A 163/74 (= P 93/74) von Kapitell FC (a) und Rekonstruktion Seite A (b)

Fundort Tempel III, westlicher Fundamentstreifen, Mitte, im antiken Horizont Steg PQ B1–B2 in der Schuttschicht über dem Abbruchhorizont -0.60 m OK Tempel III, 0.90 m südlich der Außenkante des südlichen Fundamentstreifens, 1.70 m westlich der Südostecke, 0.10 m über dem Gussmörtel Tempel III, 1.07 m östlich der Südwestecke an der Innenkante des südlichen Fundamentstreifens

Fundnr. M 5/75 = MC 3641

5. Münzfunde und Metallobjekte Nominale/Objekt Kaiser/Funktion As Claudius

Datierung 50–54 n. Chr.

Literatur TB v. 18.06.1975. Gǎzdac 1999, 2–3 Nr. 7; Numismata Carnuntina Nr. 1082

M 7/74 = MC 3668

As

Nerva

96–97 n. Chr.

TB v. 20.06.1974. Gǎzdac 1999, 5 Nr. 17; Numismata Carnuntina Nr. 2402

M 4/75 = MC 3625

Denar

Hadrian für Sabina

128–138 n. Chr.

TB v. 10.06.1975. Gǎzdac 1999, 12 Nr. 42; Numismata Carnuntina Nr. 3787

M 3/75 = MC 3628

Denar

Septimius Severus für Caracalla (Augustus)

199–200 n. Chr.

TB v. 09.06.1975. Gǎzdac 26–27 Nr. 95; Numismata Carnuntina Nr. 35020

Abb. 771

772

773

774

400

9.4.4. Fundevidenz zu Tempel III

Fundort Steg PQ A1–A2 in der Schuttschicht über dem Abbruchhorizont -0.60 m OK Steg PQ B2–B3 in der Schuttschicht -0.70 m OK, 0.35 m über OK Fundament PQ A1 in der Schuttschicht -0.90 m OK, über dem Fundament

Fundnr. M 3/74 = MC 3674

Nominale/Objekt Antoninian

Kaiser/Funktion Gallienus

Datierung 262–263 n. Chr.

Literatur TB v. 06.06.1974. Gǎzdac 35–36 Nr. 126; Numismata Carnuntina Nr. 10275

M 6/75 = MC 3684

Antoninian

Probus

280 n. Chr.

TB v. 24.06.1975. Gǎzdac 52 Nr. 186; Numismata Carnuntina Nr. 14290

227/75

Miniaturpfeilspitze, Bronze

Opferobjekt



Fundjournal v. 28.05.–03.06.1975. Unpubliziert

771: M 5/75 AV+RV

772: M 7/74 AV+RV

773: M 4/75 AV+RV

774: M 3/75 AV+RV

775: M 3/74 AV+RV

776: M 6/75 AV+RV

777: Fundnr. 227/75 – Miniaturpfeilspitze

Abb. 775

776

777

401

9.4.4. Fundevidenz zu Tempel III

Fundort PQ A1–2 = Cella Tempel III über Gussmörtelfundament

Fundnr. 73/75; 75/336

PQ A1 = Cella Tempel III über dem Fundament -0,90 m OK Tempel III Fundamentoberkante und Vorhalle in Fundamentgrube sowie Erdhügel östlich Tempel III

75/198a–n

Steg PQ A2–B2 (Tempel III Südseite), PQ A4–A5, PQ A7

75/199c, 339; 79/125; 81/249.1

74/444; 73/908; 77/234, 236; 77/319

6. Keramikfunde Objekt Funktion Drei WandTS-Schüssel fragmente von (TS 8). insgesamt 37 Form Drag. 37. Scherben. Rheinzabern, Weitere Werkstatt des Scherben LVTAEVVS(?) dieser Schüssel s. Fundevidenz zu PQ A1–A8 unten S. 450 Abb. 862 und bes. PQ A4N– A7N oben S. 194 Abb. 374 Rand- und TS-Schüssel Wand(TS 301). fragmente Form Drag. 37. Rheinzabern Vier Wandund Bodenfragmente von insgesamt 8 Scherben. Weitere Scherben dieses Bechers s. Fundevidenz PQ B1–B8 unten S. 469 Abb. 907 6 teilweise anpassende Wand- und Bodenfragmente von insgesamt 53 Scherben. Weitere Scherben s. Fundevidenz Schnitt III/71 oben S. 146; PQ B3–B6 unten S. 488 Abb. 937; PQ C5 unten S. 568 Abb. 1069; PQ E4 unten S. 710 und PQ F2–F8 unten S. 763

Datierung 2. Hälfte 2. Jh. n. Chr.

Literatur Ďurianová 2010, 66–67 und 118 (N 78) Tab. XIII–XIV

2. Hälfte 2.– 3. Jh. n. Chr.

Ďurianová 2010, 71 und 121 (N 95) Tab. XVI (N 78)

TS-Becher (TS 140). Form Drag. 54. Rheinzabern

150–230 n. Chr.

Ďurianová 2010, 76 und 138 (N 218)

TS-Schüssel (TS 12). Form Drag. 37. Westerndorf, Werkstattkreis des COMITIALIS

1. Drittel 3. Jh. n. Chr.

Ďurianová 2010, 81 und 148 (N 226) Tab. XX–XXI

Abb.

778

779

780

402

9.4.4. Fundevidenz zu Tempel III

Fundort PQ A2–4 und Steg PQ B1–B2 (Tempel III)

Fundnr. 73/178; 74/849, 854; 75/286; 76/43, 48

PQ B1 in der Schuttschicht über dem Abbruchhorizont bis -0,50 m OK Tempel III, südlich der Südmauer auf Felsboden

75/109a–b; 79/113.2

Erdhügel östlich Tempel III und PQ C1

76/230; 79/59, 259

81/21

Objekt 9 Wandfragmente von insgesamt 46 Scherben. Weitere Fragmente dieser Schüssel s. Fundevidenz zu Schnitt III/71 und Fläche südlich Priesterhaus A und Fläche zwischen Schnitt I/71 und VIII/72 oben S. 147 Abb. 260; Schnitt IX/72 oben S. 112; Tempel I oben S. 288; Fläche zwischen Monument G und Basis H oben S. 253 Abb. 506 Drei Randund Wandfragmente

Zwei Randbzw. Wandfragmente von insgesamt 6 Scherben. Weitere Fragmente dieser Schüssel s. Fundevidenz PQ D1–D8 unten S. 622 Abb. 1156 Drei Randund Wandfragmente

Funktion TS-Schüssel (TS 233). Form Drag. 37. Mittelgallien (Lezoux), Werkstatt des CINNAMVS

Datierung 1. Hälfte 2. Jh. n. Chr.

Literatur Ďurianová 2010, 56–57, 104–105 (N 18) Tab. IV

Abb.

TS-Becher (TS 160). Form Drag. 54. Rheinzabern.

150–230 n. Chr.

Ďurianová 2010, 136–138 (N 203–N 219), 145–146 (F 79– F86)

TS-Schüssel (TS 86). Form Drag. 37. Mittelgallien (Lezoux), Werkstatt des CINNAMVS

140–170 n. Chr.

Ďurianová 2010, 55–56, 104 (N 15)

783

TS-Schüssel (TS 59). Form Drag. 37. Pfaffenhofen

1. Hälfte 3. Jh. n. Chr.

Ďurianová 2010, 85–86 und 153 (N 237) Tab. XXIV

784a– c

781a– b

782

403

9.4.4. Fundevidenz zu Tempel III Fundort Erdhügel östlich Tempel III

Fundnr. 78/33, 684

Erdhügel südöstlich Tempel III

79/209–210

Steg PQ A1– B1, Erdhügel östlich Tempel III und PQ F 7

74/454, 77/394, 79/44, 79/50

Objekt Zwei Wandfragmente von insgesamt 8 Scherben. Weitere Fragmente dieser Schüssel s. Fundevidenz Tempel I oben S. 287 Abb. 558; Fläche zwischen Schnitt I/71 und VIII/72 oben S. 148 Abb. 265 Zwei Wandfragmente von insgesamt 30 Scherben. Weitere Fragmente dieser Schüssel s. Fundevidenz PQ B7–B8 unten S. 505 Abb. 959; PQ C1–C8 unten S. 600 Abb. 1119 und PQ D7 unten S. 676 Abb. 1237 Rand-, Wandund Bodenfragmente

Funktion TS-Schüssel (TS 76). Form Drag. 37. Mittelgallien (Lezoux), Werkstatt des CRICIRO

Datierung 3. Viertel 2. Jh. n. Chr.

Literatur Ďurianová 2010, 55–57 und 105 (N 21)

TS-Schüssel (TS 234). Form Drag. 37. Mittelgallien (Lezoux), Werkstatt des CINNAMVS

140–170 n. Chr.

Ďurianová 2010, 56–57, 105 (N 19)

Gelbtoniger Teller. Lokale Werkstätte

2. Jh. n. Chr.

Unpubliziert

Abb. 785

786a– b

787

404

9.4.4. Fundevidenz zu Tempel III

778: Fundnr. 75/198a–n von TS 301

779: Fundnr. 79/125 von TS 140

780: Fundnr. 74/444 von TS 12

a

b

781a–b: Fundnr. 74/854, 75/286 und 76/48 von TS 233

405

9.4.4. Fundevidenz zu Tempel III

782: Fundnr. 75/109a+b von TS 160

783: Fundnr. 81/21 von TS 86

a

b c 784a–c: Fundnr. 79/59, 79/259, 76/230 von TS 59

785: Fundnr. 78/33 von TS 76

a 786a–b: Fundnr. 79/209–210 von TS 234

b

406

9.4.4. Fundevidenz zu Tempel III

787: Fundnr. 74/454, 77/394, 79/44, 79/50

Das Heiligtum des Jupiter Optimus Maximus auf dem Pfaffenberg/Carnuntum von Werner Jobst

2

DER RÖMISCHE LIMES IN ÖSTERREICH Heft 41.3

3

Werner Jobst

Das Heiligtum des Jupiter Optimus Maximus auf dem Pfaffenberg/Carnuntum Ausgrabungen und Funde im Spannungsfeld der Interessen

Mit Zeichnungen und Rekonstruktionen von Rita Piras

Teil 2

4

Angenommen durch die Publikationskommission der philosophisch-historischen Klasse der Österreichischen Akademie der Wissenschaften: Michael Alram, Bert G. Fragner, Andre Gingrich, Hermann Hunger, Sigrid Jalkotzy-Deger, Renate Pillinger, Franz Rainer, Oliver Jens Schmitt, Danuta Shanzer, Peter Wiesinger, Waldemar Zacharasiewicz

Bibliografische Information der Deutschen NationalbibliothekDie Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie, detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Diese Publikation wurde einem anonymen, internationalen Begutachtungsverfahren unterzogen. Peer Review ist ein wesentlicher Bestandteil des Evaluationsprozesses des Verlages der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Bevor ein Buch zur Veröffentlichung angenommen werden kann, wird es von internationalen Fachleuten bewertet und muss schließlich von der Publikationskommission der Österreichischen Akademie der Wissenschaften genehmigt werden.

Gedruckt mit der freundlichen Unterstützung der Sparkasse Hainburg Privatstiftung

Titelbild: Jupiterkopf mit Dreizack aus PQ F5 Vorsatzfoto: Kubitschek – Frankfurter 1891 Kartenbeilage Nachsatzfoto: Bad Deutsch-Altenburg (NÖ) mit Kirchenberg und Pfaffenberg 1991. Ansicht von Nordwesten

Die verwendete Papiersorte in dieser Publikation ist DIN EN ISO 9706 zertifiziert und erfüllt dieVoraussetzung für eine dauerhafte Archivierung von schriftlichem Kulturgut.

Alle Rechte vorbehalten. ISBN 978-3-7001-8399-0 Copyright © Österreichische Akademie der Wissenschaften, Wien 2021 Satz: Cora Schöll, Mattersburg Druck: Prime Rate, Budapest https://epub.oeaw.ac.at/8399-0 https://verlag.oeaw.ac.at Made in Europe

10. Fläche zwischen Monument E und Tempel II

407

10. Fläche zwischen Monument E und Tempel II (1973–1979) Planquadrat A3N und Quadrantenreihe A–D Planbeilagen 1–2; Taf. II, XXV–XXX; Abb. 788–792 Literatur: Tagebuch 09.05.–28.06.1973, 13.05.–27.06.1974, 12.05.–24.06.1975, 24.05.–29.06.1976, 10.05.–24.06.1977, 01.06.– 07.06.1978, 11.06.–21.06.1979, 17.06.–25.06.1980, 21.05.–29.06.1981. Groller 1899, 71–72 Taf. VIII = Groller 1900, 85–86 Taf. VIII; Jobst 1973a, 29; Jobst 1974, 22–24; Jobst 1975a, 24–26; Jobst 1975b, 147–150; 1976a, 26–28; Jobst 1976c, 265; Jobst 1976–1977, 10–11; Jobst 1977a, 714–716; Jobst 1978b, 338–340; Jobst 1978–1980, 27–32; Jobst 1980a, 40; Jobst – Thür 1986, 40–45; Jobst – Knibbe – Kremer – Thür 1987, 79–102; Jobst – Kremer 1988; Jobst – Kremer 1991; Jobst 2006, 66–70.

Auf der Fläche zwischen Monument E und Tempel II (Bau S) hatte Max Groller zehn „isolierte Fundamente“ aufgedeckt, die er mit den Buchstaben H bis Q kennzeichnete und auf Tafel VIII seines Berichtes durch Grundriss- und Schnittzeichnungen illustrierte. Er dachte dabei an Brandopferstellen, legte jedoch für diese Vermutung keine einschlägige Fundevidenz vor. Den Befund selbst stellte er in sehr knapper Beschreibung folgend dar.300: [71 = 85] „H bis Q. Isolierte Fundamente verschiedener Construction. In dem Raume zwischen den beiden Tempeln liegen in ganz unregelmäßiger Vertheilung zehn Fundamente, die theils aus Quaderplatten, theils aus Bruchsteinmauerwerk, oder einer Combination beider, oder endlich aus ohne Mörtelverband übereinander geschlichteten Naturplatten bestehen. Die Detailpläne auf Tafel VIII geben die nöthigen Aufschlüsse. Zu den einzelnen Fundamenten ist Folgendes beizufügen.

788: Grundriss- und Schnittzeichnungen der von Groller aufgedeckten Fundamente zwischen Monument E und Tempel II (Bau S) Groller 1899, 71–72 = Groller 1900, 85–86.

300

408

10. Fläche zwischen Monument E und Tempel II

H. Die größere Quaderplatte von H ist an den Seiten in derselben Manier grätenartig beschlagen, wie die Quadern bei F, ihre Oberfläche ist in auffallender Weise hellroth gefärbt. Zunächst lag eine schwere Pilaster-Fußplatte. K. Architekturbruchstücke mit Palmettenverzierung. [72 = 86] L. Stufenförmiger Aufbau; die oberste Fläche hellroth gefärbt. M. Hier fanden sich zahlreiche Dachziegelbruchstücke. O. Der rechtwinklige Ausschnitt einer Ecke scheint anzudeuten, dass in diesem ein Pfosten stand; Spuren desselben fanden sich nicht vor. Q. Die Quaderplatte wurde gehoben, unter derselben steht Felsboden an. Um den Grund der bei zweien der Fundamente beobachteten Röthung kennen zu lernen, wurde von einer der so gefärbten Platten ein Stück, das die Naturfarbe zeigte, abgestuft und durch mehrere Stunden einem Holzfeuer ausgesetzt; es zeigte sich nachher ebenso geröthet wie der gefärbte Theil der Platte. Hiernach scheinen diese Fundamente zu Brandopfern gedient zu haben. Ihre unregelmäßige Vertheilung und ungleichmäßige Ausführung deuten die Verschiedenheit von Zeit und Anlass der einzelnen Widmungen an.“

Mit „den beiden Tempeln“ meinte Groller Gebäude S (Tempel II) im Süden und das von ihm und Eugen Bormann als Tempel gedeutete Monument E (s. oben S. 156–158). Da er auch in diesem Bereich nur punktuell mit Stichgrabungen vorgegangen war, wollten wir das Gelände aufgrund des reichen Fundaufkommens einerseits und des bevorstehenden Schicksals des Pfaffenberger Heiligtums andererseits systematisch analysieren und haben zu diesem Zweck die Fläche mit einem Netz von 5 x 5 m großen Quadrantenfeldern mit 1 m breiten Zwischenstegen gegliedert.

789: Pfaffenberg 1974. Quadrantenfelder A–D mit Zwischenstegen zwischen Monument E und Tempel II

Im Zuge mehrjähriger Grabungen (1973–1979) kamen auf dieser Fläche im Verein mit reichem Abschlagmaterial von Steindenkmälern (rundplastische Fragmente, beschriftete Altäre und Postamente mit und ohne Reliefskulptur, Architekturwerkstücke) ebenso neue Fundamente ans Tageslicht wie östlich der Fundamentgruppe E, F, G. So konnte nicht nur eine Gruppe von insgesamt 20 Einzelmonumenten, sondern auch das Fundament eines bisher unbekannten Jupitertempels (Tempel

409

10. Fläche zwischen Monument E und Tempel II

III s. oben S. 359) erschlossen werden. Die von Groller gewählte Kennzeichnung der Objekte mit Buchstaben haben wir beibehalten und diese bei den neu entdeckten Objekten numerisch ergänzt. Außerdem wird zur besseren Orientierung auf die jeweiligen Quadrantenflächen Bezug genommen. Die Darstellung der Befundsituation erfolgt von Norden nach Süden mit den Quadrantenreihen A–D. Nördlich davon verliefen die Quadrantenfelder A3N–A7N, mit welchen der Vorplatz der Monumente E, F, G und G1 mit den Fundamenten K, K1 und K2 untersucht wurde (s. oben S. 160ff). Bei diesen Grabungen war unter anderem auch Grollers Annahme zu prüfen, ob diese Fundamente tatsächlich für Brandopfer genutzt worden sind. Stratigraphisch ist anzumerken, dass die Monumente jeweils unter einem durchschnittlich 0.50 m unter der Bodenoberfläche gelegenen Abbruchhorizont zum Vorschein kamen, der an den meisten Bauten des Tempelbezirks zu beobachten war. Diese Zerstörungslage war gekennzeichnet von Fragmenten rundplastischer Werkteile, von demolierten beschrifteten Altären und Postamenten sowie deren gebrochenen figürlichen Reliefteilen und schließlich von abgeschlagenen Architekturwerkteilen. Dazu wurden große Mengen von zerbrochenem Kultgeschirr aus fremden und lokalen Keramikwerkstätten geborgen, ebenso Fundmünzen und Gegenstände aus Metall. Die Funddichte dieser Abbruchschicht verringerte sich in westlicher Richtung am Übergang vom Bergplateau zum Abhang, wo die Humusauflage maximal 0.30 m betrug. Die enorme Materialfülle dieses zwischen Monument E und Tempel II beobachteten Zerstörungshorizonts kann nur so verstanden werden, dass der gesamte Denkmalbestand in nachantiker Zeit systematischen Abbruchaktionen unterzogen und als willkommener Steinbruch ausgebeutet wurde301.

Tempel II

L M

790: Pfaffenberg 1976. Grabungsfeld der Quadrantenreihen A–D zwischen Monument E und Tempel II

301

Zur Erklärung des Phänomens vgl. oben S. 30–32 und Noll 1977, 377–386, bes. 386–388.

410

Altarbasis H und Fundament I

Altarbasis H und Fundament I (Planquadrat A3N)

Taf. XXV Bl. 15/70, 3/73, 18/76; Abb. 790–792

Literatur: Tagebuch 22.05.–23.05. und 15.06.1973. Groller 1899, 71 Taf. VIII = Groller 1900, 85 Taf. VIII; Jobst 1973a, 29.

Während Basis H bei Groller mit zwei Blöcken dargestellt wurde, haben wir an der fraglichen Stelle nur einen einzelnen rechteckigen, aus festem Kalksandstein gefertigten Quaderblock angetroffen. Die Maße desselben betrugen 0.70 x 0.605 x 0.25 m, die Oberkante hatte die Höhe +313.355 m ü. A., die Unterkante +313.106 m ü. A. Er stand auf einer Schicht aus Kalksplitt, die den antiken Nutzungshorizont anzeigte (vgl. Taf. I Bl. 45–49/71 und Bl. 40–44/71, 7/71, 11/71, 15–16/71). Die Quaderoberfläche war nicht geglättet, sondern zeigte Bearbeitungsmerkmale des Flachmeißels und des Zahneisens.

791: Pfaffenberg 1973. Altarbasis H von Südwesten

Der Quader diente höchstwahrscheinlich als Fundament eines Jupiteraltares, da im Umkreis seines Standortes mehrere Bruchstücke eines solchen gefunden wurden302. An der Ostseite und 2 m nordwestlich der Basis konnten auf dem Kalksteinsplitthorizont ein halbierter Dupondius des Augustus303 und ein As des Commodus für Crispina (177/183 n. Chr.) geborgen werden304.

792: M 5/73 AV + RV (Augustus, 18–4 v. Chr.)

Fundament I Literatur: Tagebuch 1973. Groller 1899 Taf. VIII = Groller 1900 Taf. VIII.

Das kleine, bei Groller westlich von Basis H eingetragene Fundament I lag etwa 6 m südlich der Monumente F und G, konnte jedoch im Rahmen der neuen Grabungen nicht mehr ermittelt werden. 302 303 304

Piso 2003, 51–52 Nr. 52 (s. oben S. 243 Abb. 481). M 5/73 = MC 3636: TB v. 22.05.1973. Găzdac 1999, 2 Nr. 5; Numismata Carnuntina Nr. 1228. Zur weiteren Fundevidenz in Planquadrat A3N s. Monument G–G1 oben S. 238.

411

10.1. Quadrantenreihe A

10.1. Quadrantenreihe A Planquadrate A1–A2 mit Tempel III s. oben S. 359 10.1.1. Planquadrat A3 (Altarbasis L) Planbeilagen 1–2; Taf. II, XXV–XXVI Bl. 4/73, 11/73, 18/76; Abb. 793–820 Literatur: Tagebuch 22.05.–12.06.1973, 07.06.–27.06.1974; Fundjournale und -karteien 1973–1974. Groller 1899, 72 Taf. VIII = Groller 1900, 86 Taf. VIII; Jobst 1973a, 29; Jobst 1974, 22–24; Jobst 1975b, 147; Jobst – Piras 2018.

N

Schnitt VIII/72

L2

793: Pfaffenberg – Grabungsbefunde in Planquadrat A1–A3 mit Tempel III und Kultbasen

Im Planquadrat A3 wurde die schon von Max Groller konstatierte Basis L (s. oben S. 407–408) erneut aufgedeckt. Ein „stufenförmiger Aufbau“ konnte zwar nicht festgestellt werden, jedoch entsprachen die Seitenlängen von 1.42 x 1.00 m genau den von Groller registrierten Maßen des einen der beiden Quaderblöcke. Der zweite Block war ein gebrochenes Werkstück, welches in der Schuttschicht der nachantiken Zerstörung des Kultbezirks eingebettet lag. Stratigraphisch waren im Planquadrat A3 und nördlich davon vier Schichtungszonen zu unterscheiden. Die oberste Schicht bestand aus lockerem, rezentem Humus. Darunter folgte eine mit sehr vielen Fragmenten von Steindenkmälern (Inschriften, Reliefs, Rundplastik, s. Fundevidenz Tempel III oben S. 369), Kultgeschirr und Fundmünzen durchsetzte Lage aus umgelagertem Humus, welche die Zerstörung der Kultobjekte zu erkennen gab. Unter diesem Stratum folgte eine 0.15 m dicke, gelbe Sandsteinsplittschicht. Diese war ihrerseits auf den kompakten, zumeist fundleeren antiken Humusboden aufgebracht, welcher die Nutzungsoberfläche anzeigte.

412

10.1.1. Planquadrat A3

794: Pfaffenberg 1977. Grabung in Planquadrat A3 mit Tempel III und Basis L. Ansicht von Osten

Die Basis L selbst bestand aus einem einzigen, aus dem lokalen Kalkstein gefertigten Block, der nur mehr in einer Höhe von 0.16 m erhalten war und dessen Oberseite aufgrund von äußeren Einwirkungen eine unregelmäßige, von Brüchen durchzogene Struktur angenommen hatte. Die Oberkante der Basis hatte die Höhe +313.382 m ü. A., der natürlich anstehende Felsboden darunter +312.726 m ü. A. Der Quaderblock war in die bereits in der Antike bestehende Humusschicht eingelassen worden, die an dieser Stelle eine Stärke von 0.60–0.70 m aufwies. Die Humusoberfläche rund um die Basis war in einer Dicke von 0.15 m mit feinem Schotter und Sandsteinsplitt abgedeckt. Darüber war sie von vielen abgeschlagenen Werkstücken aus Kalksandstein umgeben. Nördlich der Basis setzte sich dieser aus Sandsteinsplitt und Schotter bestehende Horizont fort und konnte auch im Planquadrat A3N in einer Länge von rund 3 m gegen Norden verfolgt werden (s. oben S.109–111, vgl. Taf. XXV Bl. 18/76). Diese Schotterlage entspricht in ihrer Höhe dem in Schnitt I/71 festgestellten antiken Nutzungshorizont (s. oben S. 75–79). Im Umkreis der Basis L wurden, wie gesagt, zerbrochene Altar- und Architekturwerkstücke, eine Ansammlung von Fragmenten einer thronenden Jupiterstatue aus Marmor in halber Lebensgröße (s. oben S. 239) und viele zerbrochene Gefäße von Kultgeschirr geborgen. Der thronende Jupiter wird dem Tempel III zuzuordnen sein305. Zum Fundstoff dieser Zerstörungsschicht gehören auch drei ganz erhaltene Firmalampen provinzieller Machart mit Herstellerstempel Cresces und Vrsvs, die einen zeitlichen Hinweis auf das 3. Jahrhundert n. Chr. geben306. Die Basis war 3.50 m von der Westfront des Tempels III entfernt und in ihrer Lage sehr ähnlich wie Basis G vor Tempel I auf die Gebäudeachse ausgerichtet. Aufgrund dieses Befundes nehmen wir an, dass hier der vor dem Tempel errichtete Altar zu lokalisieren ist. Unter den in der Nähe der Basis geborgenen Fragmenten kommt dafür jener dem J(upiter) O(ptimus) M(aximus) K(arnuntinus) geweihte Altar am ehesten in Frage, der für das Wohl mehrerer Kaiser [pro sal(ute)] d(ominorum) n(ostrorum) aufgestellt worden war307 (s. Fundevidenz Tempel III oben S. 381 Abb. 730).

305 306 307

Kremer 2004, 45–46 Nr. 1. Loeschcke 1919 X, Form B; vgl. Alram-Stern 1989, 40–44, bes. 43–44, 70 (zur Töpfersignatur), 180 Nr.197 Taf. 8. Piso 2003, 52 Nr. 53; Bernát 2010, 131 Nr. 115.

10.1.1. Planquadrat A3

413

G

795: Pfaffenberg 1976. Grabung in Planquadrat A3 mit Basis L. Ansicht von Südosten. Im Hintergrund Monument F, Altarbasis G und Tempel I

796: Pfaffenberg 1973. Grabung in Planquadrat A3 mit Basis L. Ansicht von Osten

414

10.1.2. Fundevidenz zu Planquadrat A3 mit Altarbasis L

10.1.2. Fundevidenz zu Planquadrat A3 mit Altarbasis L Fundort PQ A3

Fundnr. P 49/73, P 62/74

PQ A3

P 28– 29/76

PQ A3

Steg PQ A3–B3

Steg PQ A3–B3

Steg PQ A3–B3

P 58/92

P 121/74, P 136/74

P 137/74

P 146/74

1. Rundplastik und Reliefskulptur Objekt Funktion Fragmente aus Statuarische Plastik weißem Marmor

Abb. 797–820 Datierung –

Körperoberfläche und Gewandfalten, Leithakalksandstein

Relieffigur eines Altares oder Postaments



Rundplastisches Fragment, Leithakalksandstein

Unbestimmt



Blitzbündel; linke, Zepter haltende Hand; Leithakalksandstein

Postament mit Relieffigur des stehenden Jupiter



Relieffragment (Inkarnat), Leithakalksandstein

Relieffigur eines Postaments oder Altares



Finger(?) mit Gewandbausch oder Patera, Leithakalksandstein

Relieffigur eines Postaments oder Altares



Literatur Fundjournal und -kartei Skulpturen 1973 und 1974. Unpubliziert Fundjournal und -kartei Skulpturen 1976; Film 5.76-3.2, 8.92-5A. Unpubliziert TB v. 27.07.1992; Fundkartei Skulpturen; Film 7/9229A. Unpubliziert TB v. 24.06.1974; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1974; Film 2.74-4.1; 9.92-15; 1.74-2.3; 2.74-5.3. Unpubliziert Fundjournal und -kartei Skulpturen 1974; Film 1.74-2.3. Unpubliziert Fundjournal und -kartei Skulpturen 1974; Film 1.74-3.1; 8.92-5A. Unpubliziert

Abb.

797a– b

797c

798a– b

799a

799b

10.1.2. Fundevidenz zu Planquadrat A3 mit Altarbasis L

a

b c 797a–c: P 28–29/76 (a–b), P 58/92 (c) – Skulpturfragmente

a b 798a–b: P 121/74 (a) und P 136/74 (b) – Blitzbündel und linke Hand

a b 799a–b: P 137/74 (a) und P 146/74 (b) – Inkarnat und Finger(?) mit Gewandbausch

415

416

10.1.2. Fundevidenz zu Planquadrat A3 mit Altarbasis L

Fundort Steg PQ A2–A3

PQ A3

PQ A3

PQ A3

PQ A3

PQ A3

Fundnr. I 17/73, I 122–124/74

I 16/73

I 27/76

I 38/73

I 49/76

n. n.

2. Altäre und Postamente Objekt Funktion Altar für Jupiter Schaftfragmente der Optimus Maximus beschrifteten Karnuntinus Vorderseite, Leithakalksandstein. Weitere Fragmente s. Fundevidenz zu Schnitt IX/72 oben S. 129–130 Aufsatzfragmente, Altar für Jupiter Leithakalksandstein. Optimus Maximus Weitere Fragmente s. Karnuntinus Fundevidenz zu Tempel III oben S. 381

Datierung Zeit der Tetrarchie

Literatur Fundjournal und -kartei Inschriften 1973–1974. Piso 2003, 49–50 Nr. 49

Zeit der Tetrarchie

TB v. 23.05.1973; Fundjournal und -kartei Inschriften 1973. Piso 2003, 52 Nr. 53; Bernát 2010, 131 Nr. 115 TB v. 02.06.1976; Fundjournal und -kartei Inschriften 1976; Foto In-122 M. J. Piso 2003, 79 Nr. 122 TB v. 29.05.1973; Fundjournal und -kartei Inschriften 1973; Foto In-137 M. J. Piso 2003, 87 Nr. 137; Bernát 2010, 194 Nr. 273 TB v. 07.06.1976; Fundjournal und -kartei Inschriften 1976; Foto In-162 M. J. Piso 2003, 99 Nr. 162 Foto In-291 M. J. Piso 2003, 141 Nr. 291

Schaftfragment, linker Rand der beschrifteten Vorderseite; lokaler Muschelkalksandstein

Altar

Schaftfragment, linker Rand der beschrifteten Vorderseite; Leithakalksandstein

Altar oder Postament

Zeit der Tetrarchie(?)

Schaftfragment der beschrifteten Vorderseite; Leithakalksandstein

Altar oder Postament



Schaftfragment der beschrifteten Vorderseite; Leithakalksandstein

Altar oder Postament



Nach Caracalla (211–217 n. Chr.)

Abb. 195

730

800a

800b

801a

801b

417

10.1.2. Fundevidenz zu Planquadrat A3 mit Altarbasis L Fundort PQ A3

Fundnr. n. n. Z.-Nr. 39

Objekt Aufsatzfragment mit schmaler Deckleiste und Hohlkehle, harter Leithakalksandstein

Funktion Postament

Datierung –

PQ A3

n. n.

Altar 71



PQ A3

n. n. Z.-Nr. 77

Aufsatzfragment rechts mit Pulvinus und glatter Rückseite, weicher Leithakalksandstein Achteckiges Aufsatzfragment, fester Leithakalksandstein

Achteckiger (Zwischen?) Sockel



Steg PQ A3–B3

I 190, 195, 230, 235/74

Schaftfragmente der beschrifteten Vorderseite; Leithakalksandstein

Altar oder Postament

2. Hälfte 2. Jh. n. Chr.

Steg PQ A3–B3

I 232/74

Schaftfragment, rechter Rand der beschrifteten Vorderseite; lokaler Muschelkalksandsetin

Postament einer Votivsäule

2. Hälfte 2. Jh. n. Chr.

Steg PQ A3–B3

I 234/74

Basisfragment der beschrifteten Vorderseite; Leithakalksandstein

Altar



Steg PQ A3–B3 -0.40 m OK im umgelagerten Waldhumus

I 192/74

Schaftfragment der beschrifteten Vorderseite; Leithakalksandstein

Altar oder Postament



Literatur Fundkartei Altäre Nr. 39; Film 2.781.2. Bernát 2010, 152–153 Nr. 167 Bernát 2010, 100 Nr. 46

Fundkartei Altäre Nr. 77; Film 2.78-5.5. Unpubliziert Fundjournal und -kartei Inschriften 1974; Foto In-32 M. J. Piso 2003, 38 Nr. 32 Fundjournal und -kartei Inschriften 1974; Foto In-89 M. J. Piso 2003, 66 Nr. 89; Bernát 2010, 198 Nr. 287 Fundjournal und -kartei Inschriften 1974; Foto In-112 M. J. Piso 2003, 75 Nr. 112; Bernát 2010, 165 Nr. 191 TB v. 19.06.1974; Fundjournal und -kartei Inschriften 1974; Foto In-192 M. J. Piso 2003, 109 Nr. 192

Abb. 802

803

804

805a

805b

806a

806b

418

10.1.2. Fundevidenz zu Planquadrat A3 mit Altarbasis L

Fundort Steg PQ A3–B3 -0.45 m OK im umgelagerten Waldhumus

Fundnr. I 170/74

Objekt Schaftfragment, rechter Rand der beschrifteten Vorderseite; Leithakalksandstein

Funktion Altar oder Postament

Datierung –

Steg PQ A3–B3

n. n.

Altar oder Postament



Steg PQ A3–B3

n. n. Z.-Nr. 9 a+b

Schaftfragment, linker Rand der beschrifteten Vorderseite; Leithakalksandstein Linkes Eckstück eines Aufsatzes mit ionischem Kyma, Leithakalksandstein

Altar

3.–4. Jh. n. Chr.

Steg PQ A3–B3

n. n. Z.-Nr. 24 a+b

Aufsatzfragmente, lokaler Kalksandstein

Altar



Steg PQ A3–B3 und B2–B3 -0.40 m OK im umgelagerten Waldhumus

I 39–40, 48, 50, 52, 64/73; I 146–147, 150, 180, 191, 199/74

Schaftfragmente der beschrifteten Vorderseite; Leithakalksandstein

Altar oder Postament; Kaiserkult(?)

Zeit der Tetrarchie(?)

Steg PQ A3–4

P 107– 108/74

Rahmenfragmente mit Hohlkehle, Leithakalksandstein

Altar oder Postament



Steg PQ A3–4 -0.40 m OK im umgelagerten Waldhumus

I 193/74

Schaftfragment der beschrifteten Vorderseite; Leithakalksandstein

Altar oder Postament



Literatur TB v. 17.06.1974; Fundjournal und -kartei Inschriften 1974; Foto In-320 M. J. Piso 2003, 150 Nr. 320; Bernát 2010, 197 Nr. 285 Foto In-326 M. J. Piso 2003, 152 Nr. 326 Fundkartei Altäre Nr. 9; Film 1.803.4. Bernát 2010, 135 Nr. 123 Fundkartei Altäre Nr. 24; Film 3.78-6.1. Bernát 2010, 156–157 Nr. 176 Fundjournal und -kartei Inschriften 1973 und 1974; Foto In-101 M. J. Piso 2003, 71–72 Nr. 101; Bernát 2010, 193– 194 Nr. 271 Fundjournal und -kartei Skulpturen 1974; Film 2.74-6.4; 8.92-7A. Unpubliziert TB v. 19.06.1974; Fundjournal und -kartei Inschriften 1974. Foto In-297 M. J. Piso 2003, 142 Nr. 297

Abb. 807a

807b

808a

808b

809

810a– b

810c

10.1.2. Fundevidenz zu Planquadrat A3 mit Altarbasis L

419

a b 800a–b: I 27/76 und I 38/73 – Schaftfragmente

a b 801a–b: I 49/76 und n. n. – Schaftfragmente

802: n. n. (Z.-Nr. 39) – Aufsatzfragment

803: n. n. – Aufsatzfragment von Altar 71

420

10.1.2. Fundevidenz zu Planquadrat A3 mit Altarbasis L

804: n. n. (Z.-Nr. 77) – Achteckiges Aufsatzfragment

a b 805a–b: I 190, 195, 230, 235/74 (a); I 232/74 (b) – Schaftfragmente

a b 806a–b: I 234/74 (a) und I 192/74 (b) – Basis- und Schaftfragment

a b 807a–b: I 170/74 (a) und n. n. (b) – Schaftfragmente

10.1.2. Fundevidenz zu Planquadrat A3 mit Altarbasis L

a b 808a–b: n. n. (Z.-Nr. 9 a+b) und n. n. (Z.-Nr. 24 a+b) – Aufsatzfragmente

a b 810a–b: P 107–108/74 – Rahmenfragmente

809: I 39–40, 48, 50, 52, 64/73; I 146–147, 150, 180, 191, 199/74 – Schaftfragmente

810c: I 193/74 – Schaftfragment

421

422

10.1.2. Fundevidenz zu Planquadrat A3 mit Altarbasis L Fundort PQ A3

Fundnr. A 25/2010

Steg PQ A3–A4

A 38/2010

3. Architekturwerkstücke Objekt Funktion Fragment eines Korinthisches Kapitellfußes, Kapitell Leithakalksandstein Blattüberfall und Abakusplatte(?)

Korinthisches Kapitell

811: A 25/2010 – Kapitellfußfragment

Fundort Steg A3–B3 -0.40 m OK im umgelagerten Waldhumus

Fundnr. M 6/74 = MC 3671

Datierung –



Literatur Funddatei Architektur 2010. Unpubliziert Funddatei Architektur 2010. Unpubliziert

Abb. 811

812

812: A 38/2010 – Blattüberfall

Nominale Antoninian

4. Münzfunde Kaiser Gallienus für Salonina

813: M 6/74 AV + RV

Datierung 254–256 n. Chr.

Literatur TB v. 17.06.1974. Găzdac 1999, 34 Nr. 121; Numismata Carnuntina Nr. 10062

Abb. 813

423

10.1.2. Fundevidenz zu Planquadrat A3 mit Altarbasis L 5. Keramikfunde Objekt Funktion Drei Öllampen, Ton Firmalampen mit Kanal. Aus provinziellen Werkstätten des CRESCES und VRSVS. Loeschcke Typus X Form B

Fundort PQ A3 im umgelagerten Waldhumus

Fundnr. 73/1043– 1045

Datierung 3. Jh. n. Chr.

Literatur TB v. 28– 29.05.1973; Fundjournal und -kartei 1973. Alram-Stern 1989, 41–44, 70, 83–84, 121, 180 Nr. 197 Taf. 8; 213 Nr. 317– 318, 319 Ďurianová 2010, 57 und 104 (N 17) Tab. III

PQ A3. Fläche westlich Tempel III bis -0.25 m OK der Basis L PQ A2, A3, Steg PQ A3–A3N, Steg PQ A3–A4, PQ A4 über Basis M; Steg PQ A4–A4N

76/451

Ein Wandfragment

TS-Schüssel (TS 90). Form Drag. 37. Mittelgallien

1. Hälfte 2. Jh. n. Chr.

73/402, 766, 865, 949– 950; 74/475, 493, 528, 645, 823, 984

TS-Teller (TS 9). Form Drag. 18/31. Werkstatt Rheinzabern

Ende 2. bis 1. Hälfte 3. Jh. n. Chr.

Ďurianová 2010, 75 und 126 (N 129)

Steg PQ A3–A4

77/269

TS-Teller (TS 14). Form Drag. 32. Werkstatt Rheinzabern

Spätes 2.– Anfang 3. Jh. n. Chr.

Ďurianová 2010, 75 und 131–132 (N 162 oder N 168)

Steg PQ A3– A3N, Steg PQ A3–A4 bis -0.45 m OK im umgelagerten Waldhumus

74/414, 832

TS-Schüssel (TS 17). Form Drag. 37. Rheinzabern, Ware „B“ mit Zierglied O 382. 383

Spätes 2.– Anfang 3. Jh. n. Chr.

Ďurianová 2010, 71 und 124 (N 113)

Steg PQ A3–A4, Fläche westlich Tempel III unter der Humusdecke über Basis L und M

73/306, 947; 74/414, 501, 687; 76/324

12 teilweise anpassende RandWand- und Bodenfragmente von insgesamt 22 Scherben. Weitere Fragmente dieses Tellers s. Fundevidenz Monument E oben S. 192 Abb. 362 und PQ E3 unten S. 695 Abb. 1264 Ein Wandfragment von insgesamt 11 Scherben. Weitere Fragmente dieses Tellers s. Fundevidenz PQ B3 unten S. 468 Abb. 905 und PQ D1–D8 unten S. 623 Zwei Wandfragmente von insgesamt 28 Scherben. Weitere Fragmente dieser Schüssel s. Fundevidenz PQ B1– B8 unten S. 468 und PQ C1–C8 unten S. 546 Abb. 1039 9 Wand- und Bodenfragmente

TS-Schüssel (TS 25). Form Drag. 37; Rheinzabern, Werkstatt des FIRMVS I.

Mitte 2. Jh. n. Chr.

Ďurianová 2010, 62–65 und 116 (N 62) Tab. XI

Abb. 814a– e

815

816a– d

817a– b

424

10.1.2. Fundevidenz zu Planquadrat A3 mit Altarbasis L

Fundort Steg PQ A3–A4 bis -0.45 m OK im Bereich der Basis L; Steg PQ A4–A4N

PQ A3–A4 westlich Tempel III

PQ A2–A6 westlich Tempel III im Bereich der Basen L, L1, L2, M, M1 und V

PQ A2–A4 und Steg PQ B1–B2 westlich Tempel III

Fundnr. 74/502, 603, 1072

Objekt Anpassende Randund Wandfragmente von insgesamt 5 Scherben. Weitere Fragmente dieser Schüssel s. Fundevidenz PQ C4 unten S. 546 78/31 Ein Randfragment von insgesamt 13 Scherben. Weitere Fragmente dieser Schüssel s. Fundevidenz Fläche zwischen Schnitt VIII/72 und IX/72 oben S. 149; PQ B1–B8 unten S. 505 Abb. 957; PQ C1–C8 unten S. 547 73/841, 909, 19 Rand-, Wand- und 952–953; Bodenfragmente von 75/137, 242, insgesamt 33 287; 76/46, Scherben. 461, 458; Weitere Fragmente 77/88, 234.6, dieser Schüssel s. 237; 84/143 Fundevidenz PQ A2N–A8N oben S. 193 Abb. 372; PQ B1–B8 unten S. 468 73/178; 9 Wandfragmente 74/849, 854; von insgesamt 46 75/286; Scherben. 76/43, 48 Weitere Fragmente dieser Schüssel s. Fundevidenz Schnitt III/71 und Fläche südlich Priesterhaus A oben S. 147; Fläche zwischen Schnitt I/71 und VIII/72 oben S. 147 Abb. 260; Schnitt IX/72 oben S. 112; Tempel I oben S. 288 Abb. 561; Fläche zwischen Monument G und Basis H oben S. 253 Abb. 506

Funktion TS-Schüssel (TS 27). Form Drag. 37. Rheinzabern, Werkstatt des CERIALIS II

Datierung 2. Hälfte 2. Jh. n. Chr.

Literatur Ďurianová 2010, 62–65 und 118 (N 76) Tab. XII

Abb.

TS-Schüssel (TS 29). Form Drag. 37; Rheinzabern, Werkstatt des CERIALIS VI

170–220 n. Chr.

Ďurianová 2010, 70–71 und 120–121 (N 91)

TS-Schüssel (TS 35). Form Drag. 37. Rheinzabern: Werkstatt des ARVERNICVS – LVTAEVVS

2. Hälfte 2. Jh. n. Chr.

Ďurianová 2010, 66–67 und 119 (N 80)

819a– d

TS-Schüssel (TS 233). Form Drag. 37. Mittelgallien (Lezoux): Werkstatt des CINNAMVS

140–170 n. Chr.

Ďurianová 2010, 55–57 und 104–105 (N 18) Tab. III

820a– b

818

425

10.1.2. Fundevidenz zu Planquadrat A3 mit Altarbasis L

a

814a–b: Fundnr. 73/1043–1044

c 814c: Fundnr. 73/1045

b

426

10.1.2. Fundevidenz zu Planquadrat A3 mit Altarbasis L

d

e 814a–e: Fundnr. 73/1043–1045 – Firmalampen

815: Fundnr. 76/451 von TS 90

427

10.1.2. Fundevidenz zu Planquadrat A3 mit Altarbasis L

a

b Fundnr. 73/949–950 (a–b), 74/528 (c) von TS 9

d 816a–d: Fragmente und Wiederherstellung des Tellers TS 9 mit Ergänzungen

c

428

10.1.2. Fundevidenz zu Planquadrat A3 mit Altarbasis L

a

817a–b: Fundnr. 74/501 (a), 73/947 (b) von TS 25

b

818: Fundnr. 74/603, 1072 von TS 27

a

b c 819a–d: Fundnr. 73/841, 953 (a–b); 75/242 (c); 76/46 (d) von TS 35

d

429

10.1.3. Planquadrate A4–A5

a 820a–b: Fundnr. 75/286 (a), 76/48 (b) von TS 233

10.1.3. Planquadrate A4–A5 (Basis M)

b

Planbeilagen 1–2; Taf. XXVI Bl. 26/78; Abb. 821–842

Literatur: Tagebuch 13.06.–26.06.1973, 30.05.–07.06.1974, 13.05.1975, 25.05.–27.05.1976, 31.05.1978; Fundjournale und -karteien 1973–1976. Groller 1899, 72 und Taf. VIII = Groller 1900, 86 und Taf. VIII; Jobst 1973a, 29; Jobst 1973b, 97; Jobst 1974, 22–24; Jobst 1975b, 147; Jobst – Piras 2018.

L

M

a

b 821a–b: Pfaffenberg 1974. Planquadrate A1–A4 mit den Basen L und M

430

10.1.4. Interpretation des Befundes

Bei dem etwa 2.50 m westlich der Altarbasis L aufgedeckten Fundament M waren Groller lediglich „zahlreiche Dachziegelbruchstücke“ aufgefallen. Diese stammen wohl von dem östlich gelegenen Jupitertempel (Tempel III). Die erneute Untersuchung dieser Basis brachte nunmehr keine Dachziegelfunde hervor. Monument M wurde in der Nordostecke der Quadrantenfläche A4 erschlossen. Es lag unter einer durchschnittlich 0.40–0.50 m hohen, umgelagerten Waldhumusschicht, in welcher große Mengen von Abschlag profilierter Architekturwerkstücke zum Vorschein kamen. Im westlich anschließenden Quadranten A5 war die Funddichte hingegen auffallend geringer. Die im Quadranten A4 beobachteten Schichtungsverhältnisse waren ähnlich wie im vorher beschriebenen Quadranten A3 rund um die Altarbasis L. Die Oberkante des Fundaments M trat demnach unter der Zerstörungsschicht in einer Tiefe von 0.65 m hervor (Höhe = +313.476 m ü. A.). Die fast quadratische Basis setzte sich aus großen unregelmäßig gebrochenen Kalksteinblöcken zusammen, welche mit einer Mörtel- und Sand- bzw. Schotterbettung verdichtet waren. Die Maße betrugen 2.58 x 2.40 m. Die maximal erhaltene Höhe der Steinsetzung lag bei 0.25 m, im Durchschnitt jedoch nur bei 0.10 m. Groller hatte noch eine Fundamenthöhe von 0.40 m registriert308. Das Baumaterial war in den anstehenden antiken Humus eingetieft, dessen Oberfläche von einer bis an das Fundament heranführenden Schotter- und Sandsplittschicht abgedeckt war. Das Fundmaterial der über dem Fundament gelegenen Zerstörungsschuttschicht war in beiden Quadranten von Architekturwerkstücken, abgeschlagenen Inschriftfragmenten, Altarfragmenten, Postamentteilen und zerbrochenem Kultgeschirr gekennzeichnet.

822: Pfaffenberg 1977. Basis L und Monument M von Norden

10.1.4. Interpretation des Befundes Die beiden Fundamente L und M lagen in unmittelbarer Nachbarschaft und bildeten aufgrund ihrer auf die Achse des Tempels III bezogenen Stellung allem Anschein nach eine Einheit. Die Konstruktionsart war freilich grundverschieden. Während Basis L aus einem einzelnen rechteckigen Kalksteinsockel bestand, zeigte das quadratische Fundament M dagegen einen gemauerten Aufbau und war auch wesentlich größer. Wegen dieser bautechnischen Merkmale kann angenommen werden, dass auch die Funktion der beiden Basen nicht die gleiche war. Basis L ist wohl als Unterbau des vor Tempel III stehenden Altares zu verstehen. Das im Steg der Quadranten A2–A3 aufgedeckte Aufsatzfragment mit der an I(upiter) O(ptimus) M(aximus) K(arnuntinus) gerichteten Weihung (s. oben

308

Groller 1899 Taf. VIII = Groller 1900 Taf. VIII.

10.1.4. Interpretation des Befundes

431

Fundevidenz S. 381 Abb. 730) möchte ich diesem in der Zeit der Tetrarchie errichteten Altar zuordnen. Fundament M muss dagegen einen anderen Zweck erfüllt haben. Da im Zerstörungsschutt Werkstücke von Postamenten, ein achteckig zugerichtetes Fragment (Zwischensockel?), Statuen-, Relief- und Kapitellfragmente geborgen wurden, ist hier der Standort einer der Jupitersäulen anzunehmen. Aus der Abfolge von Säule, Altar und Tempel ergibt sich ein architektonisch zusammenhängendes Ensemble von Bauten, die auch in der Kult- und Opferpraxis der Jupiterreligion eine sinnvolle Erklärung finden309.

N

823: Planausschnitt und Rekonstruktion Tempel III mit Altar auf Basis L und Votivsäule auf Basis M von Süden

309

Vgl. Wissowa 1912, bes. 105–113; Latte 1967, 149–154, 316–317, 363; Bauchhenß 1981, 40–41, 62–64; Noelke 1981, 356–365; Jobst – Piras 2018.

432

10.1.5. Fundevidenz zu Planquadrat A4–A5 mit Basis M

10.1.5. Fundevidenz zu Planquadrat A4–A5 mit Basis M

Fundort PQ A4

PQ A4

PQ A4

PQ A4

PQ A4

PQ A4

Steg PQ A4–A5

Fundnr. P 182/74

P 183/74

P 17/75

P 93/76

P 71/92

n. n.

P 48/74

1. Rundplastik und Reliefskulptur Objekt Funktion Rechter Unterarm(?), Statue des Leithakalksandstein. thronenden Jupiter Weitere Fragmente dieser Statue s. Fundevidenz Tempel III oben S. 371 Abb. 714

Abb. 824–842

Datierung 3. Jh. n. Chr.

Rundplastisches Fragment, feiner Leithakalksandstein

Unbestimmt

Gewandbausch mit Haarlocken(?), Leithakalksandstein

Statuarische Plastik oder Reliefskulptur



Beinfragment, Leithakalksandstein

Statuarische Plastik oder Reliefskulptur



Körperteil mit Gewandfalten, feiner Leithakalksandstein

Statuarische Plastik oder Reliefskulptur



Relieffragment, feiner Leithakalksandstein

Reliefskulptur



Bein- oder Armfragment, harter Leithakalksandstein. An P 55/73 anpassend

Statuarische Plastik





Literatur Fundjournal und -kartei Skulpturen 1974; Film SK 23-12. Kremer 2004, 74–76 Nr. 10/4 Abb. 46 Taf. 30 Fundjournal und -kartei Skulpturen 1974; Film 6.92-23. Unpubliziert Fundjournal und -kartei Skulpturen 1975 und 1992; Film 8.75-4.4; 8.92-5A. Unpubliziert TB v. 23.06.1976; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1976. Kremer 2004, 103 Nr. 39/5a Abb. 55 Taf. 64 Fundkartei Skulpturen 1992; Film 8.92-6A. Unpubliziert Fundkartei Skulpturen 1992; Film2.92-4. Unpubliziert TB v. 05.06.1974; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1974; Film 2.74-1.1. Unpubliziert

Abb. 824a– b

825

826a

826b

827a

827b

828a

433

10.1.5. Fundevidenz zu Planquadrat A4–A5 mit Basis M Fundort PQ A5

Fundnr. P 8/77

Objekt Gewandfalten oder rechte Hand, grober Muschelkalksandstein

Funktion Reliefskulptur

Datierung –

Literatur TB v. 01.06.1977; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1977 (Z); Film 8.927A. Unpubliziert

Abb. 828b

a

b 824a–b: P 182/74 – Rechter Unterarm und Rekonstruktion

825: P 183/74 – Rundplastisches Fragment

a b 826a–b: P 17/75 (a) und P 93/76 (b) – Gewandbausch und Beinfragment

a b 827a–b: P 71/92 (a) und n. n. (b) – Körperteil mit Falten; Relieffragment

434

10.1.5. Fundevidenz zu Planquadrat A4–A5 mit Basis M

a b 828a–b: P 48/74 (a) und P 8/77 (b) – Bein- oder Armfragment; Gewandfalten oder rechte Hand

2. Altäre und Postamente Objekt Funktion Pulvinusfragmente Altar 20 eines Aufsatzes, harter Leithakalksandstein. Weitere Fragmente s. Altfunde oben S. 40 und 52

Fundort PQ A4 im umgelagerten Waldhumus über dem Zerstörungshorizont

Fundnr. n. n. Z.-Nr. 180 und 264b

Datierung 1.–2. Jh. n. Chr.

PQ A4 im umgelagerten Waldhumus über dem Zerstörungshorizont PQ A4 und Steg PQ A3–B3 im umgelagerten Waldhumus

n. n. Z.-Nr. 96– 97 und 99

Basisfragmente mit Ecke, Leithakalksandstein

Altar oder Postament



n. n. Z.-Nr. 284a–d

Aufsatzfragmente, Leithakalksandstein

Altar oder Postament



Steg PQ A4–B4 von -0.35 m bis -0.55 m OK im Zerstörungsschutt

I 11/75

Schaftfragment, linker Rand der beschrifteten Vorderseite; Leithakalksandstein

Altar oder Postament



Steg PQ A4–A5 im umgelagerten Waldhumus über dem Zerstörungshorizont

I 91–93, 105–107/74, 109/74, I 8–9/77

Schaftfragmente der beschrifteten Vorderseite, Leithakalksandstein. Weitere Fragmente in PQ A4N oben S. 176 Abb. 308

Postament mit Weihung an Jupiter Optimus Maximus zum Segen der severischen Kaiser

199 n. Chr.

Literatur Fundkartei Altäre Nr. 180, 264. Bernát 2010, 110 Nr. 70; Jobst – Piras 2015, 92 Taf. XIX Fig. 17 Fundkartei Altäre Nr. 96–97 und 99. Unpubliziert Fundkartei Altäre Nr. 284. Bernát 2010, 141–142 Nr. 137 TB v. 13.05.1975; Fundjournal und -kartei Inschriften 1975. Piso 2003, 99 Nr. 161 TB, Fundjournal und -kartei Inschriften v. 04.06.–05. 06.1974 und 16.05.1977. Piso 2003, 27–28 Nr. 17; Bernát 2010, 185– 186 Nr. 243

Abb. 44

829a– c

830

831a

831b– c

435

10.1.5. Fundevidenz zu Planquadrat A4–A5 mit Basis M Fundort Steg PQ A4–A5 im umgelagerten Waldhumus

Fundnr. P 52/74

Objekt Randfragment mit Rest eines Reliefbildes, Leithakalksandstein

Funktion Schaft eines Altares oder Postaments

Datierung 3.–4. Jh. n. Chr.

PQ A5 im umgelagerten Waldhumus

n. n. Z.-Nr. 38

Pulvinusrosette eines Aufsatzes, feiner Leithakalksandstein

Altar 33



PQ A5 im umgelagerten Waldhumus

n. n. Z.-Nr. 55

Aufsatzfragment, fester Leithakalksandstein

Altar oder Postament



PQ A5 im umgelagerten Waldhumus

n. n. Z.-Nr. 62a– b

Aufsatzfragmente, Leithakalksandstein

Altar oder Postament



Steg PQ A5–A5N im umgelagerten Waldhumus

n. n. Z.-Nr. 78

Eckfragment eines Altaraufsatzes, Leithakalksandstein

Altar



a

b c 829a–c: n. n. (Z.-Nr. 96 [a] und 99 [b–c]) – Basisfragmente

Literatur TB v. 05.06.1974; Fundjournal u. -kartei Skulpturen 1974; Film 5.74-3.2. Unpubliziert Fundkartei Altäre Nr. 38; Film 2.78-1.6. Bernát 2010, 104 Nr. 54 Fundkartei Altäre Nr. 55; Film 2.80-6.5. Unpubliziert Fundkartei Altäre Nr. 62; Film 2.78-3.2. Unpubliziert Fundkartei Altäre Nr. 78; Film 2.78-2.1. Bernát 2010, 139–140 Nr. 132

Abb. 832

833a– b

834

835

836

436

10.1.5. Fundevidenz zu Planquadrat A4–A5 mit Basis M

830: n. n. (Z.-Nr. 284a–d) – Aufsatzfragmente

a b c 831a–c: I 11/75 (a); I 91–93, 105–107/74, 109/74, 8–9/77 (b–c) – Schaftfragment (a); Postamentfragmente mit Rekonstruktion (b–c)

a

832: P 52/74 – Relieffragment

b 833a–b: n. n. (Z.-Nr. 38) – Pulvinusrosette (a) und Rekonstruktion Altar 33 (b)

437

10.1.5. Fundevidenz zu Planquadrat A4–A5 mit Basis M

834: n. n. (Z.-Nr. 55) – Aufsatzfragment

835: n. n. (Z.-Nr. 62a–b) – Aufsatzfragmente

Fundort PQ A4 im umgelagerten Waldhumus über Basis M

Fundnr. I 81/73

a

836: n. n. (Z.-Nr. 78) – Aufsatzfragment

3. Sonstige Inschriften Objekt Funktion Fragment vom Bauinschrift rechten Rand einer Amphitheater(?) profilierten Platte, Leithakalksandstein

837a–b: I 81/73–Bauinschrift(?)

Datierung Ende 2. Jh. n. Chr.

b

Literatur TB und Fundjournal Inschriften v. 18.06.1973. Piso 2003, 89 Nr. 141

Abb. 837a–b

438

10.1.5. Fundevidenz zu Planquadrat A4–A5 mit Basis M

Fundort PQ A4 im umgelagerten Waldhumus

Fundnr. A 4/75

Steg PQ A5–A5N im umgelagerten Waldhumus

A 49/2010; A 2/77

4. Architekturwerkstücke Objekt Funktion Blattfragment, harter Korinthisches Leithakalksandstein Normalkapitell (Exemplar BG)

Fragment eines äußeren Kelchblattes und Blattüberfall eines Kranz- oder Hochblattes, feiner Leithakalksandstein. Vgl. auch Fundevidenz zu Monument E oben S. 186 Abb. 353

Korinthisches Normalkapitell und Vollblattkapitell (Exemplar H)

Datierung –



Literatur Fundkartei Architektur A4/75. Piras 2014, 83–84 Taf. XXXVIII Funddatei Architektur A 49/2010. Unpubliziert

Abb. 838a–b

839

a

b 838a–b: A 4/75 – Blattfragment (a) und Rekonstruktion Kapitell BG (b)

839: A 49/2010 – Blattfragment von Kapitell H

439

10.1.5. Fundevidenz zu Planquadrat A4–A5 mit Basis M Fundort Steg PQ A3–A4, PQ A4, Steg PQ A4–A4N, PQ A5, PQ A6

Steg A2–B2 (Tempel III Südseite); PQ A4; PQ A5; PQ A7

PQ A5, oberste Humuslage; PQ A6 bis -0.50 m OK über Felsboden

5. Keramikfunde Objekt Funktion 10 teilweise Flacher TSanpassende RandTeller (TS 7). Wand- und Form Drag. Bodenfragmente von 18/31. insgesamt 29 Rheinzabern, Scherben. Weitere Werkstatt des Fragmente dieses SEVERVS Tellers s. Fundevidenz PQ A7N und südlich Monument E oben S. 194 Abb. 373 und PQ D1–D8 unten S. 622 Abb. 1155 73/908; 6 teilweise anpassende TS-Schüssel (TS 74/444; Wand- und 12). 77/234, 236, Bodenfragmente von Form Drag. 37. 319 insgesamt 53 Westerndorf, Scherben. Weitere Werkstattkreis Fragmente dieser des Schüssel s. COMITIALIS Fundevidenz Schnitt III/71 oben S. 146; Tempel III oben S. 401Abb. 780; PQ B1–B8 unten S. 488 Abb. 937; PQ C1–C8 unten S. 568; PQ E4 unten S. 710 und PQ F2–F8 unten S. 763 73/842, 844– 16 Rand- und TS-Schüssel (TS 845; 76/460; Wandfragmente von 20). 77/72, 84, 89 insgesamt 37 Form Drag. 37. Scherben. Weitere Westerndorf, Fragmente dieser Werkstattkreis Schüssel s. des Fundevidenz PQ B1– COMITIALIS B8 unten S. 468, PQ C3 unten S. 546 und Schnitt IX/72 oben S. 149 Fundnr. 73/973; 74/632, 644; 75/10; 76/47; 77/86, 234

Datierung 1. Hälfte 3. Jh. n. Chr.

Literatur Ďurianová 2010, 75 und 126 (N 127) Tab. XIX

1. Drittel 3. Jh. n. Chr.

Ďurianová 2010, 81 und 148 (N 226) Tab. XX– XXI

1. Drittel 3. Jh. n. Chr.

Ďurianová 2010, 79–81 und 148 (N 225) Tab. XX

Abb. 840

841a–d

842a–d

440

10.1.5. Fundevidenz zu Planquadrat A4–A5 mit Basis M

840: Fundnr. 73/973; 74/632, 644; 75/10; 76/47; 77/86, 234 und Rekonstruktion TS 7

a

b c 841a–d: Fundnr. 77/319 (a), 236 (b); 73/908 (c); 74/444 (d) von TS 12

a

b c 842a–d: Fundnr. 76/460 (a), 73/842 (b), 77/89 (c) und 77/72 (d) von TS 20

d

d

441

10.1.6. Planquadrat A6

10.1.6. Planquadrat A6 (Altarbasis M1)

Planbeilagen 1–2; Taf. XXVI Bl. 4/77; Abb. 843–855

Literatur: Tagebuch 09.05.–24.05.1977, 02.06.1977; Fundjournale und -karteien 1977. Jobst 1978–1980, 30 Abb. 4.

Im Quadrantenfeld A6 kamen in der Zerstörungsschicht erneut profilierte Architekturwerkstücke, abgeschlagene Fragmente von Altären bzw. Postamenten neben zerschlagenen beschrifteten Oberflächen und zerbrochenem Kultgeschirr zum Vorschein, darunter auch Fragmente eines sogenannten Schlangengefäßes310. In der Nordwestecke des Quadranten A6 haben wir im Humus unmittelbar über dem Zerstörungshorizont eine Scharnierarmfibel aus Bronze mit Weißmetallüberzug und Eisennadel geborgen (s. Fundevidenz unten S. 447). Diese stellt typologisch eine Weiterentwicklung der Form Böhme 28m bzw. Čauševo zum Typ Keller/Pröttel 1A dar und bietet im Verein mit den Inschriftfunden aus der Zeit der Tetrarchie einen guten Hinweis auf die Präsenz von Personen aus dem Kreis des Militärs im letzten Viertel des 3. Jahrhunderts n. Chr.311.

a

N

b 843a–b: Pfaffenberg 1977. Planquadrat A5–A6 von Osten (oben) und Basis M1 von Norden (unten)

310 311

Vgl. Schmid 1991; Gassner 1990, 2004 und 2013. Vgl. Keller 1971, 32–35 und 52–53; Böhme 1972, 27–28 Taf. 20–21; Jobst 1975c, 90–97 Nr. 221–223 Taf. 29–30 und 62; Pröttel 1988, 347–353; Gugl 1995, 41–43; Schierl 2008, 63–64.

442

10.1.7. Fundevidenz zu Planquadrat A6 mit Basis M1

Die Überlagerung des antiken Horizonts mit Humus und Zerstörungsschutt betrug auch hier durchschnittlich 0.40–0.50 m. Unter dem Zerstörungsschutt konnte am Ostrand des Quadranten A6 eine weitere Kalksteinbasis aufgedeckt werden, auf die Max Groller seiner Zeit nicht gestoßen war. Diese Basis war aus zwei westöstlich orientierten, gebrochenen Quadern zusammengesetzt und ihrer Lage nach parallel zu den Längsachsen der Tempel II und III ausgerichtet. Der Stein war durch Zerstörungsvorgänge und die Einwirkung von Baumwurzeln in mehrere Teile gespalten. Er lag auf einer die unregelmäßig verlaufende Felsoberfläche ausgleichenden Schotter- und Mörtelunterlage, welche in die über dem Felsboden gelegene Humusschicht der römischen Zeit eingelassen war. Die Maße der Basis betrugen 1.10 x 0.75 m, die erhaltene Dicke der Steine 10–15 cm (Höhe der OK +312.594 m ü. A.). Der östlich gelegene Quader war schräg ausgebrochen. Die Randbearbeitung der Blöcke war noch deutlich erkennbar. Die Basis war ursprünglich im Grundriss vermutlich nicht größer als 1.20 x 0.75 m. Aufgrund dieser Dimension und des über der Basis und im Umkreis geborgenen Fundmaterials nehme ich an, dass hier ähnlich wie bei Basis L (s. oben S. 412) ein Opferaltar aufgestellt war. Die auf dieser Fläche geborgenen Fragmente von Steindenkmälern (Rundplastik, Relief, Altäre, Architektur) waren zahlenmäßig zwar geringer als üblich, zeigten aber dennoch die Existenz von Votiven für Jupiter Optimus Maximus an. 10.1.7. Fundevidenz zu Planquadrat A6 mit Basis M1

Fundort PQ A6 im umgelagerten Waldhumus

Fundnr. P 1/77

PQ A6 im umgelagerten Waldhumus

P 2/77

Abb. 844–855

1. Rundplastik und Reliefskulptur Objekt Funktion Männlicher Postament mit Reliefkopf mit Darstellung einer Kopfbedeckung, männlichen feiner Gottheit Leithakalksandstein

Rundplastisches Fragment, fester Leithakalksandstein

Tierfigur oder Stützelement

Datierung –



Literatur TB v. 25.05.1977; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1977 (Z); Film 8.83-34. Jobst 1978– 1980, 31 Abb. 6 TB v. 31.05.1977; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1977. Kremer 2004, 96–98 Nr. 29/19 Abb. 54 Taf. 58

Abb. 844

845

443

10.1.7. Fundevidenz zu Planquadrat A6 mit Basis M1 Fundort PQ A6 im umgelagerten Waldhumus

Fundnr. P 5–6/77

Objekt Skulpturfragmente mit Blitzdarstellung, weicher Leithakalksandstein

Funktion Thronfragmente(?) eines sitzenden Jupiter

Datierung –

PQ A6 im umgelagerten Waldhumus

P 11–12/77

Skulpturfragmente, weicher Leithakalksandstein

Fragmente vom Thron eines sitzenden Jupiter



PQ A6 im umgelagerten Waldhumus

P 15/77

Arm- oder Beinfragment, Muschelkalksandstein

Männliche Relieffigur eines Postaments(?)



PQ A6 im umgelagerten Waldhumus

P 28/77

Körperoberfläche, Leithakalksandstei

Relieffigur eines Postaments(?)



Literatur Abb. TB v. 31.05.1977; 846a – Fundjournal b und -kartei Skulpturen 1977 (Z); Film 5.77-5.1 und 6.91-26. Jobst 1978– 1980, 31 Abb. 6 TB v. 02.06.1977; 847a– Fundjournal b und -kartei Skulpturen 1977 (Z); Film 2.773.2; 8.92-7A. Unpubliziert TB v. 848 02.06.1977; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1977 (Z); Film 2.773.2. Unpubliziert TB v. 849 08.06.1977; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1977 (Z). Unpubliziert

444

10.1.7. Fundevidenz zu Planquadrat A6 mit Basis M1

844: P 1/77 – Männliche Gottheit

845: P 2/77 – Rundplastisches Fragment

a b 846a–b: P 5–6/77 – Thronfragmente mit Blitz

a b 847a–b: P 11–12/77 – Thronfragmente

848: P 15/77 – Arm- oder Beinfragment

849: P 28/77 – Relieffragment

445

10.1.7. Fundevidenz zu Planquadrat A6 mit Basis M1

Fundort PQ A6 in der Zerstörungsschicht

Fundnr. I 12/77

PQ A6 in der Zerstörungsschicht

I 27/77

PQ A6

PQ A6

2. Altäre und Postamente Objekt Funktion Schaftfragment der Altar oder beschrifteten Postament Vorderseite, Leithakalksandstein

Datierung –

Schaftfragment der beschrifteten Vorderseite, feiner Leithakalksandstein

Altar oder Postament



n. n. Z.-Nr. 114

Eckfragment einer Basis mit Fußprofil, Leithakalksandstein

Altar oder Postament



n. n. Z.-Nr. 494

Basisfragment, Leithakalksandstein

Altar oder Postament



Literatur TB v. 18.05.1977; Fundjournal und -kartei Inschriften 1977; Foto In279 M. J. Piso 2003, 136 Nr. 279 TB v. 06.06.1977; Fundjournal und -kartei Inschriften 1977; Foto In256 M. J. Piso 2003, 129 Nr. 256 Fundkartei Altäre Nr. 114. Unpubliziert Fundkartei Altäre Nr. 494. Unpubliziert

850: I 12/77 – Schaftfragment 851: I 27/77 – Schaftfragment

850: I 12/77 – Schaftfragment

851: I 27/77 – Schaftfragment

Abb. 850

851

852a

852b

446

10.1.7. Fundevidenz zu Planquadrat A6 mit Basis M1

a

Fundort PQ A6

b 852a–b: n. n. (Z.-Nr. 114) und n. n. (Z.-Nr. 494) – Basisfragmente

Fundnr. A 609/78

3. Architekturwerkstücke Objekt Funktion Geisonfragment, Vom Dachgebälk Leithakalksandstein des Tempels I (s. oben S. 284)

853: A 609/1978 – Geisonfragment

Datierung 1./2. Jh. n. Chr.

Literatur Fundkartei Architektur 1978. Jobst – Piras 2015, 85 Nr. 12

Abb. 853

447

10.1.7. Fundevidenz zu Planquadrat A6 mit Basis M1

Fundort PQ A6 Nordwestecke, -0.20 m OK im umgelagerten Waldhumus über dem Zerstörungshorizont

Fundnr. 2/77

4. Metallobjekte Objekt Funktion Scharnierarmfibel, Gewandnadel mit Bronze Zinnüberzug. Typ Keller/Pröttel 1A

Datierung Zeit der Tetrarchie (um 300 n. Chr.)

Literatur TB v. 20.05.1977; Film 1.8728A –31A. Bernát – Ďurianová – Jobst – Piras 2011, 204 Nr. 154

Abb.

Datierung 2. Hälfte 2.– 1. Hälfte 3. Jh. n. Chr.

Literatur Vgl. Ďurianová 2010, 130 (N 157–N 160)

Abb.

854

854: Fundnr. 2/77 – Scharnierarmfibel

Fundort PQ A3 und PQ A6–A7 bis -0.50 m OK auf dem natürlichen Fels (Basis M1)

Fundnr. 71/2, 73/354, 74/982, 75/150, 76/272b, 77/160, 161b+c, 203, 322

a

5. Keramikfunde Objekt Funktion 21 Rand- und TS-Teller (TS Wandfragmente von 203). insgesamt 31 Form Drag. 31. Scherben Rheinzabern

855a–b: Fundnr.71/2 und 77/160 von TS 203

b

855a– b

448

10.1.8. Planquadrate A7–A8

10.1.8. Planquadrate A7–A8 (Fundament M2) Planbeilagen 1–2; Taf. XXVI Bl. 23/77; Abb. 856–864 Literatur: Tagebuch 02.06.–17.06.1977, 02.06.–05.06.1978, 19.06.–25.06.1980, 04.06.1981; Fundjournale und -karteien 1977–1978, 1980–1981. Jobst 1978–1980, 31–32 Abb. 7 Taf. 1; Jobst 1979a, 6.

Am Westrand der Quadrantenfläche A7 stießen wir unter der 0.30–0.40 m dicken Humusdecke auf die Ostkante eines weiteren Fundaments, dessen Strukturen sich in Planquadrat A8 fortsetzten. Diese und ähnliche Baureste waren für Max Groller aufgrund ihrer nur mehr in Spurenelementen erhaltenen Bausubstanz und des tief liegenden Horizonts derselben ebenso wenig auffindbar wie zugehörige Werkteile von Architektur, Skulptur oder Inschriften.

a b 856a–b: Pfaffenberg 1977. Planquadrat A7–A8 mit Fundament M2 von Osten und Nordosten

Die Oberfläche ließ sich grabungstechnisch im Waldhumus gut herauspräparieren, so dass als Ergebnis des Freilegungsvorgangs ein nahezu quadratisches Objekt mit den Maßen 3.05 (N) x 3.18 (O) x 3.20 (S) x 3.26 (W) m mit einer Fläche von ±10 m² vorlag. Es kann angenommen werden, dass ursprünglich eine Grundfläche von 10 x 10 römischen Fuß abgesteckt worden war. Erhalten war nur mehr die unterste Lage einer kleinteiligen, mit Mörtel und Steinsplitt verfestigten Bruchsteinsetzung, welche als Abgleichung der unebenen Felsoberfläche aufgebracht worden war. Lediglich in der Nordostecke dieser Grundbefestigung lag ein allseits gebrochener Quaderblock aus Kalksandstein, der wahrscheinlich dem Aufbau zuzurechnen ist. Seine Maße betrugen 0.90 x 0.52 m, seine Höhe lag bei 0.27 m. Die erhaltene Fundamentschicht selbst erhob sich nicht mehr als 10 cm über dem natürlichen Felsboden, der vor allem im nördlichen und östlichen Teil des Quadranten hervortrat. Die Fundamentkanten zeichneten sich im umgebenden antiken Humusboden deutlich ab. Die gemörtelte Bruchsteinsetzung der Fundamentierung (Höhe = +311.942 m ü. A.) lag unter dem antiken Nutzungshorizont.

857: Pfaffenberg 1977. Planquadrat A7–A8 mit Fundament M2 von Osten

449

10.1.9. Fundevidenz zu Planquadrat A7–A8

Die Orientierung dieser Anlage korrespondierte mit den Achsenlinien des großen Monuments E und jenen der Tempel II und III und sie stand parallel zu allen anderen im Umkreis aufgedeckten Votivbauten. In der Humusschicht über dem Fundament konnte Fundmaterial geborgen werden, dem zufolge an dieser Stelle der Standort eines weiteren Säulen- oder Pfeilermonuments angenommen werden kann. Neben abgeschlagenen Architekturwerkstücken und Skulpturfragmenten kamen Inschriftfragmente und verhältnismäßig viele Bruchstücke von Kultgeschirr ans Tageslicht. Eine Fundmünze lässt sich Kaiser Constantin I. zuordnen (s. Fundevidenz unten S. 450). Fragen wir nach der Funktion des Bauwerks, für welches dieser Unterbau geschaffen wurde, so geben uns darauf die vielen in der näheren Umgebung gefundenen Werkstücke von zerschlagenen Säulen und Fragmente von Steinbildwerken die Antwort. Dieser Fundamentunterbau kann wohl nur für den Stufensockel einer Jupitersäule oder eines Jupiterpfeilers mit Reliefbasis errichtet gewesen sein. 10.1.9. Fundevidenz zu Planquadrat A7–A8 mit Fundament M2 Fundort PQ A7–A8

Fundnr. P 4/81

1. Rundplastik und Reliefskulptur Objekt Funktion Relieffragment mit Thronfragment(?) Gewandfalten, feiner Rückseite oder Leithakalksandstein Seitenfläche

Abb. 858–864 Datierung –

Literatur Fundjournal Skulpturen v. 09.06.1981; Film 6.92-18. Unpubliziert

Abb.

Datierung –

Literatur Fundkartei Altäre Nr. 187; Film 1.81-23. Unpubliziert Fundkartei Altäre Nr. 192; Film 1.81-28. Unpubliziert Fundkartei Altäre. Unpubliziert

Abb.

858

858: P 4/81 – Thronfragment(?)

Fundort PQ A7–A8 im umgelagerten Waldhumus über dem Fundament M2 PQ A7–A8 im umgelagerten Waldhumus über dem Fundament M2 PQ A8

Fundnr. n. n. Z.-Nr. 187/81

2. Altäre und Postamente Objekt Funktion Eckfragment einer Postament Deckplatte, lokaler Muschelkalk

n. n. Z.-Nr. 192/81

Rahmenfragment eines Schaftes, Leithakalksandstein

Postament



P 29/77

Mittelschnürung eines Pulvinus, Leithakalksandstein

Weihe- oder Opferaltar



859

860

450

10.1.9. Fundevidenz zu Planquadrat A7–A8

859: n. n. (Z.-Nr. 187/81) – Deckplatte

Fundort PQ A7 -0.30 m OK im umgelagerten Waldhumus

Fundnr. M 4/77 = MC 3689

PQ A7 -0.30 m OK im umgelagerten Waldhumus

352/77 = 1/77

860: n. n. (Z.-Nr. 192/81) – Rahmenfragment

3. Münzfunde und Metallobjekte Nominale/Objekt Kaiser/Funktion Follis Costantinus I

Ringschlüssel, Eisen

Schlüssel eines Fallriegelschlosses

Datierung 330–331 n. Chr.

3./4. Jh. n. Chr.

Literatur TB v. 02.06.1977. Găzdac 1999, 57 Nr. 204; Numismata Carnuntina Nr. 16432 Fundjournal v. 01.06.–03. 06.1977. Unpubliziert

Abb.

Literatur Ďurianová 2010, 66–67 und 118 (N 78) Tab. XIII–XIV

Abb.

861

861: Fundnr. 352/77 (= 1/77) – Schlüssel

Fundort PQ A7 (bei Basis M2) bis -0.30 m OK und auf Felsboden

Fundnr. 77/316, 318, 325; 80/105

4. Keramikfunde Objekt Funktion 13 Rand- und TS-Schüssel (TS Wandfragmente von 8). insgesamt 37 Form Drag. 37. Scherben. Rheinzabern, Weitere Fragmente Werkstatt des dieser Schüssel s. LVTAEVVS(?) Fundevidenz zu Monument G oben S. 253, bes. PQ A4N– A7N oben S. 194 Abb. 374 und Tempel III oben S. 401

Datierung 2. Hälfte 2. Jh. n. Chr.

862a– d

451

10.1.9. Fundevidenz zu Planquadrat A7–A8 Fundort PQ A6–A7 über Felsboden; PQ A7 bis -0.30 m OK; Steg PQ A7–B7

PQ A3 und PQ A6–A7

PQ A6–A7

PQ A6–A8, Steg PQ A8–B8 (bei Fundament M2), PQ B1 und östlich Schnitt I/71

Fundnr. 77/314, 538; 80/104, 108, 111, 115, 126

Objekt 7 Rand- und Wandfragmente von insgesamt 18 Scherben. Weitere Fragmente dieser Schüssel s. Fundevidenz Fläche zwischen Schnitt I/71 und VIII//72 oben S. 148; Tempel I, Südseite – Schnitt V/71 oben S. 286; Tempel II oben S. 354; PQ B1–B8 unten S. 488 Abb. 936; PQ C1– C8 unten S. 524 Abb. 994; Kapelle Z oben S. 308 Abb. 596 und Theater Sektor VIII unten S. 867 Abb. 1536 76/44; Drei Rand- und 80/109–110 Wandfragmente von insgesamt 21 Scherben. Weitere Fragmente dieser Schüssel s. Fundevidenz Schnitt VIII/72 oben S. 148 Abb. 266; PQ B1–B8 unten S. 468; PQ C4–C5 unten S. 568 Abb. 1070; PQ F4– F6 unten S.764 Abb. 1368 und Theater Sektor VIII unten S. 867 Abb. 1535 77/316, 326; 5 Rand- und 80/101 Wandfragmente von insgesamt 50 Scherben. Weitere Fragmente dieses Tellers s. Fundevidenz zu PQ C1–C8 unten S. 569, PQ D1–D8 unten S. 650 und Tempel II oben S. 353 72/73; 31 Rand- und 75/323; Wandfragmente 77/160, 161, 317, 364– 365, 366; 78/713, 715; 80/103, 107, 114; 81/170

Funktion TS-Schüssel (TS 16). Form Drag. 37. Rheinzabern, Werkstatt des REGINVS I

Datierung Mitte 2. Jh. n. Chr.

Literatur Ďurianová 2010, 65 und 115 (N 59)

TS-Schüssel (TS 15). Form Drag. 37. Rheinzabern, Werkstatt des AVGVSTINVS

Spätes 2.–3. Jh. n. Chr.

Ďurianová 2010, 62–72 und 122–123 (N 103)

TS-Teller (TS 19). Form Drag. 31. Rheinzabern



Unpubliziert

TS-Schüssel (TS 26). Form Drag. 37. Rheinzabern, Werkstatt des BELSVS II

170–220 n. Chr.

Ďurianová 2010, 62–72 und 120 (N 88) Tab. XV

Abb. 863a– c

864a– d

452

10.1.9. Fundevidenz zu Planquadrat A7–A8

a

b

c

d 862a–d: Fundnr. 77/316 (a), 318 (b), 325 (c); 80/105 (d) von Schüssel TS 8

a b 863a–c: Fundnr. 7/314 (a); 80/104 (b) und 108 (c) von Schüssel TS 16

c

453

10.1.9. Fundevidenz zu Planquadrat A7–A8

a

b

c

d 864a–d: Fundnr. 77/365 (a), 317 (b), 161 (c), 364 (d) von Schüssel TS 26

Höhenmessungen zu Planquadrat A3–A8 Position PQ A3 Felsoberfläche PQ A3, Altarbasis L – OK PQ A4, Basis M – OK PQ A5, Felsoberfläche PQ A6, Altarbasis M1 – OK PQ A7–A8, Fundament M2, OK Fels

Höhen +312.726 m ü. A. +313.382 m ü. A. +313.476 m ü. A. +312.418 m ü. A. +312.594 m ü. A. +311.942 m ü. A.

454

10.2. Quadrantenreihe B

10.2. Quadrantenreihe B Planquadrate B1–B2 mit Tempel III s. oben S. 359 10.2.1. Planquadrate B3–B4 (Kultbasen L1 und L2) Planbeilagen 1–2; Taf. XXVI–XXVII Bl. 3/74 und 15/77; Abb. 865–907 Literatur: Tagebuch 13.05.–20.05.1974, 25.05.–02.06.1977, 17.06.–18.06.1980, 26.05.–27.05.1981; Fundjournale und -karteien 1974, 1977, 1980–1981. Groller 1898 Taf. VIII = Groller 1900 Taf. VIII; Jobst 1974, 22–24; Jobst 1978–1980, 30 Taf. 1; Jobst 1979a, 6; Jobst 1982a, 5–6; Jobst 1982b, 2–3.

Das von Max Groller registrierte Fundament N konnte bei unseren Neugrabungen nicht mit Sicherheit verifiziert werden. In dem parallel zur Fläche A3 untersuchten Quadranten B3 kamen zwei weitere Fundamente ans Tageslicht, von welchen das in der Nordostecke des Quadranten gelegene mit Basis N bei Groller identisch sein könnte.

N

N L1 L

a b 865a–b: Pfaffenberg 1974. Planquadrat B3–B4. Ansicht von Norden und Planausschnitt von Westen

Basis L1 (N bei Groller) Die durchschnittlich 0.50 m starke Waldhumusdecke des Quadranten B3 war wieder mit zerbrochenen Rund- und Reliefskulpturen, Bruchstücken von Altären und Postamenten, vereinzelten Architekturwerkstücken sowie mit Inschriftfragmenten durchsetzt. Neben diesem Abschlag von Steindenkmälern konnten wir verhältnismäßig viel zerbrochenes Kultgeschirr – Reliefsigillata und lokale Ware – bergen. Unter der Humusschicht kam ab -0.50 m unter der Bodenoberfläche die wiederholt festgestellte Sandsteinsplittschicht zum Vorschein, die den Zerstörungshorizont anzeigte und wie in den an der Ostseite des Tempels III gelegenen Quadranten B1 und B2 auf den unmittelbaren Umkreis der Bauobjekte konzentriert war. Dieser dichte Zerstörungsbefund wiederholte sich auch in Planquadrat B4. In der Zerstörungsschicht zeichneten sich in der Nordostecke des Quadranten B3 die Konturen einer rechteckigen Kalksteinbasis ab. Die Steinoberfläche war durch den Bewuchs stark aufgeweicht. Der Block lag etwa im rechten Winkel zur Achse des Tempels III und parallel zur Altarbasis L des Quadranten A3 (s. oben S. 411). Er hatte die Maße 1.38 x 0.98 m und war im Abstand von 1.50 m vor das westlich gelegene Fundament L2 gestellt worden. Zwischen den beiden Bauten bestand offensichtlich ein inhaltlicher Zusammenhang. Aufgrund der Abmessungen und der in PQ B3 geborgenen Funde können wir auch hier den Standort eines Opferaltares annehmen.

10.2.1. Planquadrate B3–B4

455

866: Pfaffenberg 1974. Planquadrat B3 mit Basis L1 von Westen

Basis L2 1.50–2 m westlich der Basis L1 trafen wir in der Nordwestecke des Quadranten auf ein ähnlich strukturiertes Fundament (L2) wie wir es bei M und M2 der Quadranten A4 und A7–A8 beschrieben haben (s. oben S. 429, 448).

867: Pfaffenberg 1978. Fundament L2 in Planquadrat B3 von Nordwesten. Im Hintergrund die Splittschicht des Abbruchhorizonts

868: Pfaffenberg 1978. Fundament L2 in Planquadrat B3 von Norden

456

10.2.2. Fundevidenz zu Planquadrat B3–B4 mit Fundament L1 und L2

Der über dem Fundament abgelagerte, aus vielen klein zertrümmerten Sandsteinfragmenten bestehende Zerstörungsschutt zeichnete sich in diesem Abschnitt besonders kräftig ab. Unter diesem Horizont lag die bereits in der Antike vorhandene, den Felsboden bedeckende seichte Humusschicht der Bergoberfläche. In dieser kamen in der Nordwestecke des Quadranten B3 die sehr scharfen Konturen einer annähernd quadratischen Steinsetzung zum Vorschein, die sich als das Fundament einer weiteren Kultbasis zu erkennen gab. Die Abmessungen des Fundaments betrugen 2.55 x 2.25 m (= 8.5 x 7.5 röm. Fuß bzw. ± 5.75 m²); die Oberkante der Basis lag bei +313.119 m ü. A. Das Fundament L2 bestand aus großen und mittleren, unregelmäßig zugerichteten Kalksandsteinblöcken, die in einer mörtelarmen Bettung von kleinteiligem Sandsteinsplitt, Schotter und Dolomitgestein sorgfältig versetzt waren. Hier kamen unter den Bruchsteinen auch Spolien zum Vorschein. Die seitlichen Ränder der Steinsetzung traten scharf hervor. Die Nordwestecke des Fundaments war auf einer Fläche von rund 1.50 m² durch Steinraub vollständig ausgerissen und an dieser Stelle im Humusboden nur mehr als Verfärbung erkennbar. Chronologisch lassen sich die beiden Basen aufgrund der Fundevidenzen dem 3. bis 4. Jahrhundert n. Chr. zuordnen. 10.2.2. Fundevidenz zu Planquadrat B3–B4 mit Fundament L1 und L2

1. Rundplastik und Reliefskulptur Objekt Funktion Datierung Gewandfragment; Jupiterstatue – feinkörniger, weißer Marmor

Fundort PQ B3 Nordostecke, -0.30 m OK im Abbruchhorizont

Fundnr. P 1/74

PQ B3

n. n.

Gewandfragment; feinkörniger, weißer Marmor

Statue des thronenden Jupiter



PQ B3

P 184/74

Rundplastisches Fragment, Leithakalksandstein

Oberarm oder Beinfragment eines Giganten(?)



PQ B3 im Abbruchhorizont

P 7/74

Kopffragment mit Schleier, Leithakalksandstein

Reliefkopf einer weiblichen Gottheit



PQ B3 bei Basis L1

P 9/78

Adlerkopf, feinkörniger Leithakalksandstein

Relieffigur eines stehenden Jupiter



Abb. 869–907

Literatur Fundjournal und -kartei Skulpturen 1974; Film 8.74-6.2–3. Unpubliziert Fundkartei Skulpturen 1974. Kremer 2004, 45–51 Nr. 1/16 Abb. 33 Taf. 2 Fundjournal und -kartei Skulpturen 1974; Film 11.92-22. Unpubliziert Fundjournal und -kartei Skulpturen 1974; Film 8.74-3.2 und 2014. Unpubliziert Fundjournal und -kartei Skulpturen 1978 (Z); Film 3.782.2. Unpubliziert

Abb. 869a–b

870

871

872

873

457

10.2.2. Fundevidenz zu Planquadrat B3–B4 mit Fundament L1 und L2

Fundort PQ B3

Fundnr. P 185– 186/74

Objekt Reliefskulptur, Leithakalksandstein

Funktion Gewandfragment (a) und rechter Fuß(?) (b) einer Relieffigur

Datierung –

Steg PQ B3–B4 auf dem Abbruchhorizont

P 3/80 Z.-Nr. 182

Schaftfragment mit Jupiterkopf, lokaler Muschelkalksandstein

Seitenteil eines Postaments mit Jupiterrelief



Steg PQ B3–B4 -0.35 m OK in der Abbruchschicht

P 123/74

Rechter nackter Fuß auf Sockel, Leithakalksandstein

Relieffigur eines Postaments



Steg PQ B3–B4

P 151– 152/74

Relieffragmente mit Körperoberfläche und Gewand, Leithakalksandstein

Knie oder Arm einer Relieffigur



PQ B4

P 163/74

Linker nackter Fuß auf Sockel; feiner Leithakalksandstein

Relieffigur eines Postaments



Steg PQ B4–C4

P 55/74 =P 56/74

Reliefkopf, Leithakalksandstein

Relieffigur(?)



Literatur Fundjournal und -kartei Skulpturen 1974; Film 2.92-9 und 8.92-6A. Unpubliziert TB v. 17.06.– 18.06.1980; Fundkartei Altäre Nr. 182; Film 4.80-3.3. Unpubliziert Fundjournal und -kartei Skulpturen 1974 (Z); Film 1.741.3; 9.9218. Unpubliziert TB v. 26.06.1974; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1974 (Z); Film 1.743.2. Unpubliziert TB v. 27.06.1974; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1974 (Z); Film 9.92-8. Unpubliziert TB v. 05.06.1974; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1974 (Z); Film 9.742.5. Unpubliziert

Abb. 874a– b

875

876

877

878

879

458

10.2.2. Fundevidenz zu Planquadrat B3–B4 mit Fundament L1 und L2

Fundort Steg PQ B4–C4

Fundnr. P 49 + 61/74

Objekt Erhobener Arm mit Zepter, Leithakalksandstein. Weitere Fragmente s. Fundevidenz PQ C2– C5 und D2–D3 unten S. 608 Abb. 1131

Funktion Relieffigur eines stehenden Jupiter

Datierung Ende 3. Jh. n. Chr.

Steg PQ B4–C4

P 50/74

Beinfragment mit abgewinkeltem Knie, Leithakalksandstein

Männliche Relieffigur eines Postaments



Steg PQ B4–C4 -0.70 m OK in der Abbruchschicht

P 57/74

Blitzbündel, Leithakalksandstein

Relieffigur eines stehenden Jupiter



Steg PQ B4–C4

P 58/74

Gewandfragment mit Stab, Leithakalksandstein

Relieffigur



a b 869a–b: P 1/74 – Gewandfragmente

Literatur TB v. 05.06.1974; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1974 (Z); Film 18.8334. Jobst – Kremer 1991, 174– 177 Abb. 35–38 TB v. 05.06.1974; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1974 (Z); Film 5.742.1. Unpubliziert TB v. 05.06.1974; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1974 (Z); Film 9.742.6. Unpubliziert TB v. 06.06.1974; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1974 (Z); Film 9.743.1. Unpubliziert

870: n. n. – Gewandfragment

Abb. 880a– b

881

882

883

10.2.2. Fundevidenz zu Planquadrat B3–B4 mit Fundament L1 und L2

871: P 184/74 – Rundplastisches Fragment

872: P 7/74 – Kopffragment

873: P 9/78 – Adlerkopf

a b 874a–b: P 185 (a)–186/74 (b) – Reliefskulptur

875: P 3/80 (Z.-Nr. 182) – Jupiterkopf

876: P 123/74 – Fußfragment

459

460

10.2.2. Fundevidenz zu Planquadrat B3–B4 mit Fundament L1 und L2

877: P 151–152/74 – Reliefskulptur

878: P 163/74 – Fußfragment

879: P 55/74 = P 56/74 – Kopffragment

a b 880a–b: P 49 + 61/74 – Fragment von Jupiterrelief (a) und Rekonstruktion (b)

881: P 50/74 – Beinfragment

882: P 57/74 – Blitzbündel

461

10.2.2. Fundevidenz zu Planquadrat B3–B4 mit Fundament L1 und L2

883: P 58/74 – Gewandfragment mit Stab

2. Altäre und Postamente Objekt Funktion Basisfragment der Altarbasis beschrifteten Vorderseite, Leithakalksandstein

Fundort PQ A3 und B3

Fundnr. I 24/73 + I 1/74

Datierung 187, 224, 318, 321 oder 324 n. Chr.

PQ B3

I 104/73

Schaftfragment der beschrifteten Vorderseite, Leithakalksandstein

Postament mit Kaiserinschrift

Commodus (176–192 n. Chr.) oder Elagabal (218–222 n. Chr.)

PQ B3

I 26/74

Schaftfragment, linker Rand der beschrifteten Vorderseite; Leithakalksandstein

Postament mit Kaiserinschrift(?)

Vermutlich Zeit der Tetrarchie

Literatur TB v. 13.05.1974; Fundjournal und -kartei Inschriften 1973–1974; Foto In-14 M. J. Piso 2003, 25–26 Nr. 14; Bernát 2010, 161– 162 Nr. 184 Fundjournal und -kartei Inschriften 1973; Foto In-91 M. J. Piso 2003, 67 Nr. 91 TB v. 15.05.1974; Fundjournal und -kartei Inschriften 1974 (Z); Foto In-100 M. J. Piso 2003, 71 Nr. 100; Bernát 2010, 194 Nr. 272

Abb. 884a– b

885

886

462

10.2.2. Fundevidenz zu Planquadrat B3–B4 mit Fundament L1 und L2

Fundort Steg PQ B3– B4

Fundnr. I 10, 10a, 22–23, 27– 28, 71, 149, 216, 224, 236/74

Objekt Schaftfragmente der beschrifteten Vorderseite, Leithakalksandstein

Funktion Postament eines Votivmonuments

Datierung 188 n. Chr.

PQ B3 und Steg PQ B3– B4

I 3–4/74, 8–9/74, 25/74, 220/74

Schaftfragmente der beschrifteten Vorderseite, feiner Leithakalksandstein

Vermutlich Postament



Steg PQ B2– B3

n. n.

Aufsatzfragment mit Eckakroter, harter Leithakalksandstein

Altar 59



PQ B3

n. n. Z.-Nr. 69a

Pulvinusfragment mit Rosette, grober Leithakalksandstein

Altar 70



PQ B3

n. n. Z.-Nr. 69b + 95

Pulvinusfragmente, Leithakalksandstein

Altar 28



PQ B3

n. n. Z.-Nr. 74

Pulvinusrosette, Leithakalksandstein

Altar



PQ B3

n. n. Z.-Nr. 227a

Altar 24



PQ B3 und Steg PQ B3– B4

n. n. Z.-Nr. 307a–c

Pulvinusrosette, Leithakalksandstein. Eine zweite Rosette dieses Altares wurde in PQ C2 gefunden s. unten S. 512 Abb. 971 Pulvinusfragmente mit Rosetten, Leithakalksandstein

Altar 72



Literatur Fundjournal und -kartei Inschriften 1974; Foto In-15 M. J. Piso 2003, 26 Nr. 15 Fundjournal und -kartei Inschriften 1974–1975; Foto In-130, 211, 249, 281, 312, 323 M. J. Piso 2003, 84 Nr. 130, 115 Nr. 211, 127 Nr. 249, 137 Nr. 281, 147 Nr. 312, 151 Nr. 323 Bernát 2010, 121 Nr. 97 Fundkartei Altäre Nr. 69a (Z); Film 3.802.4. Bernát 2010, 105 Nr. 56 Fundkartei Altäre Nr. 69b + 95 (Z); Film 3.80-2.4–5. Bernát 2010, 113– 114 Nr. 77 Fundkartei Altäre Nr. 74 (Z). Unpubliziert Fundkartei Altäre Nr. 227a (Z). Bernát 2010, 111– 112 Nr. 73 Fundkartei Altäre Nr. 307 (Z). Bernát 2010, 104 Nr. 55

Abb. 887

888a– f

889a– b 890a– b

891a– c

892

893a– b

894a– b

463

10.2.2. Fundevidenz zu Planquadrat B3–B4 mit Fundament L1 und L2

Fundort PQ B3

Fundnr. P 8/81 Z.-Nr. 185

Objekt Vorzeichnung einer Pulvinusrosette, feiner Leithakalksandstein

Funktion Steinmetzmuster für Altarproduktion

Datierung –

PQ B3

n. n. Z.-Nr. 183

Hinteres Eckfragment eines Aufsatzes mit Eckakroter, Leithakalksandstein

Altar 46

3./4. Jh. n. Chr.

PQ B3

n. n. Z.-Nr. 140

Eckfragment eines Aufsatzes, harter Leithakalksandstein

Altar oder Postament



PQ B3

n. n. Z.-Nr. 43

Eckfragment eines Aufsatzes, Leithakalksandstein

Altar oder Postament



PQ B3

n. n. Z.-Nr. 24a–b

Aufsatzfragmente, lokaler Muschelkalksandstein

Altar oder Postament



PQ B4

n. n. Z.-Nr. 94

Aufsatzfragment, Leithakalksandstein. Gehört zu Aufsatz aus PQ C2, s. unten S. 511 Abb. 968a

Altar für J(upiter) O(ptimus) M(aximus) K(arnuntinus)

Zeit der Tetrarchie

PQ B4

n. n. Z.-Nr. 4

Aufsatzfragment, Leithakalksandstein

Altar oder Postament



Literatur Fundkartei Altäre Nr. 185/81 (Z); Film 2.818+9. Unpubliziert Fundkartei Altäre Nr. 183 (Z); Film 2.81-7. Bernát 2010, 97–98 Nr. 41 Fundkartei Altäre Nr. 140/79 (Z); Film 1.793.1. Bernát 2010, 152– 153 Nr. 165 Fundkartei Altäre Nr. 43 (Z); Film 3.78-6.4. Unpubliziert Fundkartei Altäre Nr. 24 (Z); Film 3.78-6.1. Bernát 2010, 156– 157 Nr. 176 Fundkartei Altäre Nr. 94 (Z); Film 2.78-6.4. Piso 2003, 54 Nr. 59; Bernát 2010, 129 Nr. 111 Fundkartei Altäre Nr. 4 (Z); Film 3.78-4.1. Unpubliziert

Abb. 895

896

897

898

899

900

901

464

10.2.2. Fundevidenz zu Planquadrat B3–B4 mit Fundament L1 und L2

a

b 884a–b: I 24/73 + 1/74 – Fragmente einer Altarbasis

885: I 104/73 – Schaftfragment

886: I 26/74 – Schaftfragment

887: I 10, 10a et al./74 – Schaftfragmente

a

b c d e 888a–f: I 8/74 (a), 25/74 (b), 4/74 (c), 220/74 (d), 9/74 (e), 3/74 (f) – Schaftfragmente

f

10.2.2. Fundevidenz zu Planquadrat B3–B4 mit Fundament L1 und L2

465

a

a

b 889a–b: n. n. – Aufsatzfragment von Altar 59 (a) und Rekonstruktion (b)

b 890: n. n. (Z.-Nr. 69a) – Pulvinusrosette von Altar 70 (a) und Rekonstruktion (b)

c 891a–c: n. n. (Z.-Nr. 95+69b) – Pulvinusfragmente von Altar 28 (a–b) und Rekonstruktion (c)

892: n. n. (Z.-Nr. 74) – Pulvinusrosette

a

a

b 893a–b: n. n. (Z.-Nr. 227a) – Pulvinusrosette von Altar 24 (a) und Rekonstruktion (b)

b 894a–b: n. n. (Z.-Nr. 307a) Pulvinusrosette von Altar 72 (a) und Rekonstruktion (b)

466

10.2.2. Fundevidenz zu Planquadrat B3–B4 mit Fundament L1 und L2

895: P 8/81 – Vorzeichnung einer Pulvinusrosette

897: n. n. (Z.-Nr. 140) – Aufsatzfragment

898: n. n. (Z.-Nr. 43) – Aufsatzfragment

900: n. n. (Z.-Nr. 94) – Aufsatzfragment

a b 896a–b: n. n. (Z.-Nr. 183) – Aufsatzfragment von Altar 46 (a) und Rekonstruktion (b)

899: n. n. (Z.-Nr. 24a+b) – Aufsatzfragmente

901: n. n. (Z.-Nr. 4) – Aufsatzfragment

467

10.2.2. Fundevidenz zu Planquadrat B3–B4 mit Fundament L1 und L2

Fundort PQ B3

Fundnr. A 73/2010

Steg PQ B3– B4

A 83/2011

3. Architekturwerkstücke Objekt Funktion Fragment eines Korinthisches Blattüberfalls; feiner Kapitell gelblicher Leithakalksandstein Fragment eines Korinthisches Kapitellfußes; feiner Normalkapitell gelblicher (Exemplar CB) Leithakalksandstein

Fundnr. M 5/74 = MC 3691



Literatur Architekturdatei/Kapitelle 2010. Unpubliziert Architekturdatei/Kapitelle 2011. Unpubliziert; vgl. Piras 2014, 84–85 Taf. XL

Abb. 902

903a– b

b 903a–b: A 83/2011 – Fußfragment von Kapitell CB

902: A 73/2010 – Blattüberfall

Fundort PQ B4 Westhälfte, -0.60 m OK im Zerstörungsschutt auf dem antiken Horizont

Datierung –

Nominale Centenionalis

4. Münzfunde Kaiser Constantius II

904: M 5/74 AV+RV

Datierung 355–361 n. Chr.

Literatur TB v. 07.06.1974. Gǎzdac 1999, 58 Nr. 207; Numismata Carnuntina Nr. 24961

Abb. 904

468

10.2.2. Fundevidenz zu Planquadrat B3–B4 mit Fundament L1 und L2

Fundort PQ B3 bis -0.30 m OK im Zerstörungsschutt

Fundnr. 74/45

Steg PQ B3–B4 und Steg PQ B5– B6

74/978– 981; 81/90

PQ B3 bis -0.30 m OK im Zerstörungsschutt; PQ B6 bis -0.40 m bzw. -0.60 m OK

74/16, 20; 76/420– 421, 423; 77/32, 34

Steg PQ B3–B4 bis -0.40 m OK; PQ B4, -0.55m bis -0.90 m OK; PQ B6 bis -0.60 m OK jeweils im Zerstörungsschutt

74/133, 574–575, 992; 77/25

PQ B3–B4 und PQ B6–B8 im Bereich der Basen L1, L2 und Q3

74/18, 45.1, 87; 77/513; 7/732.1

5. Keramikfunde Objekt Funktion Drei anpassende TS-Teller (TS 14). Randfragmente von Form Drag. 32. insgesamt 11 Werkstatt Scherben. Rheinzabern Weitere Fragmente dieses Tellers s. Fundevidenz PQ A1–A8 oben S. 423 und PQ D3 unten S. 623 Abb. 1157 7 Rand-, Wand- und TS-Schüssel (TS Bodenfragmente von 15). insgesamt 21 Form Drag. 37. Scherben. Rheinzabern, Weitere Fragmente Werkstatt des dieser Schüssel s. AVGVSTINVS Fundevidenz Schnitt VIII/72 oben S. 148 Abb. 266; PQ A1– A8 oben S. 451; PQ C1–C8 unten S. 568 Abb. 1070; PQ F2– F8 unten S. 764 und Theater Sektor VIII unten S. 867 Abb. 1535 13 teilweise TS-Schüssel (TS anpassende Rand17). und Wandfragmente Form Drag. 37. von insgesamt Rheinzabern, 28 Scherben. Ware „B“ mit Weitere Fragmente Zierglied O 382, dieser Schüssel s. 383 Fundevidenz PQ A1–A8 oben S. 423 und PQ C4–C5 unten S. 546 Abb. 1039 5 Rand- und TS-Schüssel (TS Wandfragmente von 20). insgesamt 37 Form Drag. 37. Scherben. Westerndorf, Weitere Fragmente Werkstattkreis des dieser Schüssel s. COMITIALIS Fundevidenz PQ A1–A8 oben S. 439 Abb. 842, PQ C1–C8 unten S. 546 und Schnitt IX/72 oben S. 149 6 Wandfragmente TS-Schüssel (TS von insgesamt 33 35). Scherben. Form Drag. 37. Weitere Fragmente Rheinzabern, dieser Schüssel s. Werkstatt des Fundevidenz PQ ARVERNICVS – A2N–A8N oben S. 193 LVTAEVVS Abb. 372; PQ A1– A8 oben S. 424 Abb. 819

Datierung Spätes 2.–3. Jh. n. Chr.

Literatur Ďurianová 2010, 75 und 131–132 (N 162 oder N 168)

Spätes 2.–3. Jh. n. Chr.

Ďurianová 2010, 62–72 und 122–123 (N 103)

Spätes 2.– Anfang 3. Jh. n. Chr.

Ďurianová 2010, 71–73 und 124 (N 113)

1. Drittel 3. Jh. n. Chr.

Ďurianová 2010, 79–81 und 148 (N 225) Tab. XX

2. Hälfte 2. Jh. n. Chr.

Ďurianová 2010, 66–67 und 119 (N 80)

Abb. 905

906a– f

469

10.2.2. Fundevidenz zu Planquadrat B3–B4 mit Fundament L1 und L2

Fundort Steg PQ B3–B4 bis -0.40 m OK im Zerstörungsschutt

Fundnr. 74/988– 989

PQ B3–4 bis -0.55 m OK im Zerstörungsschutt

74/51, 84

Objekt Vier Wandfragmente von insgesamt 8 Scherben. Weitere Fragmente dieses Bechers s. Fundevidenz Tempel III oben S. 401 Abb. 779 5 Rand- und Wandfragmente von insgesamt 19 Scherben. Weitere Fragmente dieses Tellers s. Fundevidenz PQ C4 unten S. 546 Abb. 1040

Funktion TS-Becher (TS 140). Form Drag. 54. Rheinzabern

Datierung 150–230 n. Chr.

Literatur Ďurianová 2010, 76 und 138 (N 218)

TS-Teller (TS 214). Form Drag. 18/31. Rheinzabern

Spätes 2.– Anfang 3. Jh. n. Chr.

Vgl. Ďurianová 2010, 126130 (N 127– N 156)

905: Fundnr. 74/45 von Teller TS 14

Abb. 907

470

10.2.2. Fundevidenz zu Planquadrat B3–B4 mit Fundament L1 und L2

a

b

c

d

e f 906a–f: Fundnr. 74/20 (a); 76/423a+b (b); 77/32, 34 (c–d); 74/16 (e); 76/421 (f) von Schüssel TS 17

907: Fundnr. 74/988–989 von Becher TS 140

10.2.3. Planquadrat B5, Steg Planquadrat B4–B5 und Steg Planquadrat C4–C5

471

10.2.3. Planquadrat B5, Steg Planquadrat B4–B5 und Steg Planquadrat C4–C5 (Basis V) Planbeilagen 1–2; Taf. XXVII Bl. 14/74; Abb. 908–938 Literatur: Tagebuch 20.05.–18.06.1974, 15.05.–23.05.1975, 25.05.–02.06.1977; Fundjournale und -karteien 1974–1975 und 1977. Jobst 1974, 22–24; Jobst 1976–1977, 10–11 Abb. 1; Jobst 1979a, 6; Jobst 1982a, 5–6; Jobst 1982b, 2–3.

B5

908: Pfaffenberg 1974. Grabungsfläche der Stege zwischen den Quadranten B4–B5, C4–C5 und PQ B5 von Süden

In diesem Quadranten reichte die 0.60 m dicke Humusdecke bis auf den natürlichen Felsboden. Die weiter östlich beobachtete Unterbrechung der Humusüberlagerungen durch den Abbruchhorizont war hier anscheinend aufgrund des westwärts gerichteten Plateaugefälles nicht mehr vorhanden. Auch ist anzunehmen, dass die Humusdecke hangabwärts bereits in römischer Zeit seichter wurde. Gleichwohl brachte die Freilegung dieser Fläche wieder auffallend viele zerbrochene Werkstücke von Altären und Postamenten mit und ohne Profil, zerschlagene Relieffiguren und Inschriftfragmente hervor. Unter dem Abschlag von Reliefbildern sind die Köpfe zweier Gottheiten, einer weiblichen und einer männlichen, von etwa einem Drittel der Lebensgröße hervorzuheben (s. Fundevidenz unten S. 473). Sie gehören höchstwahrscheinlich zu einer Juno- und einer Jupiter- oder Herkulesfigur, wie sie auf den „Viergöttersteinen“ der Jupiterdenkmäler Germaniens häufig vorzukommen pflegen312. Einer ähnlichen Reliefbasis werden auch diese beiden Götterköpfe des Pfaffenberges zuzuordnen sein. Im Zerstörungsschutt dieses Quadranten wurden ferner neben zerbrochener Reliefsigillata und Kultgeschirr aus örtlicher Produktion eine vollständig erhaltene Scharnierarmfibel aus Silber mit kugeligen Bügelknöpfen (2. Hälfte 3. Jahrhundert n. Chr.) und eine Fundmünze trajanischer Zeit geborgen. Gewandspange und Steindenkmäler weisen chronologisch wie der Fundstoff im Umkreis des Tempels III in die zweite Hälfte des 3. oder an den Beginn des 4. Jahrhunderts n. Chr.

312

Vgl. Bauchhenß 1981, 47–55 und 85–250 (Katalog); ders. 1984b, 28–59 Nr. 17–56 Taf. 21–94; Noelke 1981, 479–485 Taf. 94–98

472

10.2.3. Planquadrat B5, Steg Planquadrat B4–B5 und Steg Planquadrat C4–C5

Steg PQ B4-5. C4-5

N 909: Grabungsbefund in Planquadrat B5. Planausschnitt

Am Südrand des Quadranten haben wir eine unmittelbar auf den Felsboden gesetzte Basis (V) aufgedeckt, die Groller noch nicht kannte. Es handelte sich um die unterste Lage eines rechteckigen, seitlich stark ausgebrochenen, westöstlich orientierten Fundaments, dessen Maße 1,14 m(W) x 1,38 m(N) x 1,10 m(O) x 1,17 m(S) betrugen und dessen Oberkante die Höhe von +312.460 m ü. A. hatte. Der Block war nach Beseitigung der antiken Humusdecke auf den natürlichen Felsboden gesetzt worden. Der spärlich erhaltene Rest überragte diesen nur mehr um 10 cm. Die ursprüngliche Abmessung lässt sich mit 1.50 x 1.15 m rekonstruieren und entspricht sehr genau einem Rechteck von 5 x 4 römischen Fuß. Auffallend war auch hier wieder die Gründlichkeit der Zerstörung und das Fehlen des Kernmaterials gegenüber dem reichlich vorhandenen Abschlag von Architekturornamentik und Reliefplastik. Der rund um diese Basis gehobene Fundstoff lässt auch hier an einen architektonischen Aufbau in Form eines Votivpfeilers oder einer Votivsäule denken. Kapitell FB (s. Fundevidenz unten S. 485) könnte diesem Monument zugeordnet werden.

5 r. F. 2.5m Maßstab 1:40

a b 910a–b: Pfaffenberg 1974. Befund Monument V und Raster in römischen Fuß

10.2.4. Fundevidenz zu Planquadrat B5, Steg Planquadrat B4–B5 und Steg Planquadrat C4–C5 mit Basis V

473

10.2.4. Fundevidenz zu Planquadrat B5, Steg Planquadrat B4–B5 und Steg Planquadrat C4–C5 Abb. 911–938 1. Rundplastik und Reliefskulptur Objekt Funktion Datierung Weibliches Köpfchen, Weibliche 2. Hälfte weicher Gottheit. 3. Jh. Leithakalksandstein Relieffigur n. Chr. eines Postaments mit Deckplatte

Fundort PQ B5 Südostecke im umgelagerten Waldhumus über Felsboden

Fundnr. P 10/74

PQ B5 Südostecke im umgelagerten Waldhumus über Felsboden

P 11/74

Bärtiges, männliches Köpfchen; weicher Leithakalksandstein

Jupiter oder Herkules. Relieffigur eines Postaments

2. Hälfte 3. Jh. n. Chr.

PQ B5 Osthälfte im umgelagerten Waldhumus über Felsboden

P 27/74

Unterschenkel mit Reliefhintergrund, Leithakalksandstein

Relieffigur eines Postaments



PQ B5

P 110– 113/74

Figürliche Relieffragmente, Leithakalksandstein:

Relieffigur eines Postaments

3. Jh. n. Chr.

P 110/74

Beinfragment, Unterschenkel

P 111/74

Rechte Hand mit Patera oder Blitz

P 112/74 P 113/74

Linker Arm mit Zepter

Literatur TB v. 22.05.1974; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1974 (Z); Film 7.742.2, 7.83-37, 2014-83. Unpubliziert TB v. 22.05.1974; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1974; Film 7.74-1.1, 7.74-2.1, 7.83-31. Jobst – Kremer 1992, 166 Nr. 4; Jobst 2006, 93 Abb. 161; Bernát – Ďurianová – Jobst – Piras 2011, 211– 212 Nr. 179 Fundjournal und -kartei Skulpturen 1974(Z); Film 6.742.5; 9.92-10. Unpubliziert TB v. 18.06.1974; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1974 (Z); Film 2.746.5. Kremer 2004, 103 Nr. 39/7 Abb. 55 Taf. 64. Film 2.743.2 Jobst – Kremer 1991, 168– 169 Abb. 25–26. Film 9.92-9. Unpubliziert

Abb. 911

912

913

914a– e

474

10.2.4. Fundevidenz zu Planquadrat B5, Steg Planquadrat B4–B5 und Steg Planquadrat C4–C5 mit Basis V

Fundort

PQ B5

PQ B5

Fundnr. P 111/74

Objekt Rechte Hand mit Patera oder Blitz

P 112/74

Linker Arm mit Zepter

113/74P 120/74

Relieffragment Beinfragment, Unterschenkel; feiner Leithakalksandstein

Datierung –

P 192/74

Skulpturfragment

Männliche Relieffigur eines Postaments oder Rundplastik. Flügel(?)

P 130 – 134/74

Figürliche Relieffragmente, Leithakalksandstein:

Postament mit Jupiterrelief

3. Jh. n. Chr.

P 130/74

Relieffragment

P 131/74

Relieffragment mit Adlerkopf Armfragment mit Ellbogen Oberschenkel und Zepter

Jupiterrelief eines Postaments mit Deckplatte

3. Jh. n. Chr.

P 132/74 P 133/74

PQ B5

Funktion

P 5/78

Relieffragment mit linkem, erhobenem Unterarm und Zepter, Leithakalksandstein

Literatur Film 2.743.2 Jobst – Kremer 1991, 168– 169 Abb. 25–26. Film 9.92-9. Unpubliziert Fundjournal und -kartei Skulpturen 1974 (Z); Film 1.741.3 und SK 220 M. J. Kremer 2004, 103 Nr. 39/3 Abb. 55 Taf. 64; 116 Nr. 48/7 Abb. 60 Taf. 71 TB v. 21.06.1974; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1974 (Z); Film 1.742.3 Film 4.743.2 Film 1.742.1 Film 1.741.6. Jobst – Kremer 1991, 174– 177 Abb. 34 und 38 und unpubliziert Fundjournal und -kartei Skulpturen (Z) 1978; Film 5.781.1; 22.87-4. Unpubliziert

Abb.

915a– b

916a– d

917a– b

10.2.4. Fundevidenz zu Planquadrat B5, Steg Planquadrat B4–B5 und Steg Planquadrat C4–C5 mit Basis V

Fundort Steg PQ B4– B5 und Steg PQ C4– C5 im umgelagerten Waldhumus über Felsboden

Fundnr. P 41– 48/75

Objekt Figürliche Relieffragmente, Leithakalksandstein bzw. harter Muschelkalksandstein:

Funktion Relieffigur eines Postaments

Datierung –

P 41/75 + 36/74 P 42 + 46/75 P 43/75

Nackter, männlicher Torso Armfragment

P 44/75

Beinfragment mit Knie

P 45/75

Oberschenkel

Steg PQ B4– B5 und Steg PQ C4– C5 im umgelagerten Waldhumus über Felsboden

P 58/75

Rechte Hand mit Patera, Leithakalksandstein

Relieffigur einer Gottheit



Steg PQ B4– B5 und Steg PQ C4– C5 über Felsboden

P 59/75

Fragment eines bärtigen Kopfes, Leithakalksandstein bzw. Muschelkalksandstein

Jupiterkopf



Steg PQ B4– B5 und Steg PQ C4– C5 im umgelagerten Waldhumus über Felsboden

P 60 – 62/75

Figürliche Relieffragmente, Leithakalksandstein bzw. harter Muschelkalksandstein:

Jupiterrelief(?) eines Postaments



P 60/75 P 61/75 P 62/75

Blitzbündel Linker Fuß auf Basis Figürliches Relieffragment

Literatur TB v. 20.05.1975; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1975 (Z); Film 5.753.3-3.5 Film 1.82-10

475 Abb. 918a– g

Film 9.92-12

Beinfragment

Film 6.753.1 Film 6.753.3 Film 6.753.2 Alle unpubliziert TB v. 21. 05. 1975; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1975 (Z); Film 2.755.5 Unpubliziert TB v. 21.05.1975; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1975 (Z); Film 6.9227; 2014220. Unpubliziert TB v. 21.05.1975; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1975 (Z); Film 1.751.2 und 9.92-15; 1.75-1.3; 1.75-3.3 und 12.92-14. Alle unpubliziert

919a– b

919a, c

919a, d–f

476

10.2.4. Fundevidenz zu Planquadrat B5, Steg Planquadrat B4–B5 und Steg Planquadrat C4–C5 mit Basis V

Fundort Steg PQ B4–B5 und Steg PQ C4–C5 im umgelagerten Waldhumus

Fundnr. P 111/75

Objekt Arm- oder Beinfragment, Muschelkalksandstein

Funktion Relieffigur einer Gottheit

Datierung –

Steg PQ B4–B5 und Steg PQ C4–C5 im umgelagerten Waldhumus

P 118/75

3 Finger einer linken Hand mit Stab (Zepter?), feiner Leithakalksandstein

Relieffigur eines stehenden Jupiter(?)



Steg PQ B4–B5 und Steg PQ C4–C5 im umgelagerten Waldhumus

P 119/75

Torso einer stehenden, nackten, männlichen Figur; harter Leithakalksandstein

Relieffigur einer Gottheit



Steg PQ B4–B5 und Steg PQ C4–C5 im umgelagerten Waldhumus

P 120/75

Rechte Hand(?), poröser Leithakalksandstein

Relieffigur einer Gottheit(?)



911: P 10/74 – Weibliche Gottheit

Literatur TB v. 23.05.1975; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1975; Film 7.75-4.5. Unpubliziert TB v. 23.05.1975; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1975; Film 10.75-2.1 und 8.9233A. Unpubliziert TB v. 23.05.1975; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1975(Z); Film 3.755.6 Unpubliziert TB v. 23.05.1975; Fundjournal und -kartei Skulpturen (Z); Film 9.75-2.1 u. 4.1 Unpubliziert

912: P 11/74 – Jupiter oder Herkules

Abb. 920

921

922

923a– b

10.2.4. Fundevidenz zu Planquadrat B5, Steg Planquadrat B4–B5 und Steg Planquadrat C4–C5 mit Basis V

913: P 27/74 – Unterschenkel

b 914b–e: P 110/74 (b)

c

914a: P 110–113/74 – Figürliche Relieffragmente

P 111/74 (c–d)

a b 915a–b: P 120/74 (a), 192/74 (b) – Skulpturfragmente

d

e P 112/74 (e)

a 916a: P 130–134/74 – Figürliche Relieffragmente

477

478

10.2.4. Fundevidenz zu Planquadrat B5, Steg Planquadrat B4–B5 und Steg Planquadrat C4–C5 mit Basis V

b 916b–d: P 131/74 (b)

c P 132/74 (c)

a b 917a–b: P 5/78 – Fragment eines Jupiterreliefs (a) und Relief aus Bölcske (b)

b 918b–e: P 41/75 + 36/74 (b–c)

c

d P 133/74 (d)

918a: P 41–48/75 – Fragmente eines Jupiterreliefs

d P 42 + 46/75 (d)

e P 43/75 (e)

10.2.4. Fundevidenz zu Planquadrat B5, Steg Planquadrat B4–B5 und Steg Planquadrat C4–C5 mit Basis V

f

g 918f–g: P 44–45/75 (f–g)

b 919b–d: P 58/75 (b)

919a: P 58–62/75 – Fragmente eines Jupiterreliefs

c P 59/75 (c)

e 919e–f: P 61/75 (e)

d P 60/75 (d)

f P 62/75 (f)

479

480

10.2.4. Fundevidenz zu Planquadrat B5, Steg Planquadrat B4–B5 und Steg Planquadrat C4–C5 mit Basis V

920: P 111/75 – Figürliches Relieffragment

921: P 118/75 – Fragment eines Jupiterreliefs(?)

a

922: P 119/75 – Torso einer männliches Relieffigur

Fundort PQ B5 im umgelagerten Waldhumus

Fundnr. P 21/74

b 923a–b: P 120/75 – Rechte Hand einer Relieffigur

2. Altäre und Postamente Objekt Funktion Pulvinusfragment mit Altar oder Reliefdekor, feiner Postament Leithakalksandstein

Datierung –

Literatur Fundjournal und -kartei Skulpturen 1974 (Z); Film 1.74-5.6 Bernát 2010, 113 Nr. 76

Abb. 924a– b

10.2.4. Fundevidenz zu Planquadrat B5, Steg Planquadrat B4–B5 und Steg Planquadrat C4–C5 mit Basis V

Fundort PQ B5

Fundnr. n. n. Z.-Nr. 31, 56, 65, 120

Objekt Aufsatz- und/oder Schaftfragmente und Eckfragment eines Aufsatzes, feiner Leithakalksandstein

Funktion Altar oder Postament

Datierung –

Steg PQ B4–C4 -0.70 m OK über dem Abbruchhorizont im umgelagerten Waldhumus

I 119/74

Schaftfragmente vom linken Rand der beschrifteten Vorderseite, feiner Leithakalksandstein

Postament

2. Jh. n. Chr.

Steg PQ B4–B5, Steg PQ C4–C5 und PQ B5

2x n. n., I 24/77, I 77/74, 215/74, 176/74, I 100/75, 26/75, P 47/75

Schaftfragmente der beschrifteten Vorderseite, feiner Leithakalksandstein

Altar oder Postament



Steg PQ B4–B5, Steg PQ C4–C5 und PQ B5 Südhälfte, -0.30 m bis -0.55 m OK im umgelagerten Waldhumus

P 18a+b –19a+b, P 21/74 und 46/74

Aufsatzfragmente mit Pulvini und Blattornamenten, feiner Leithakalksandstein

Großer Altar oder Postament einer Jupitersäule (Altar 15). Rekonstruktion IV/91



Steg PQ B4–B5 und Steg PQ C4–C5

n. n.

Aufsatzfragment mit Pulvinus, harter Leithakalksandstein

Altar 9



Steg PQ B4–B5 und Steg PQ C4–C5

n. n. Z.-Nr. 7

Eckfragment eines Aufsatzes, Leithakalksandstein

Altar



Literatur Fundkartei Altäre Z.-Nr. 31, 56, 65, 120; Film 3.78-6.2, 2.78-3.4, 2.78-2.6, 1.79-2.5, 1.80-2.1 Unpubliziert Fundjournal und -kartei Inschriften 1974 (Z); Foto In-10 M. J. Piso 2003, 24 Nr. 10; Bernát 2010, 186 Nr. 245 Fundjournal und -kartei Inschriften 1974, 1975, 1977 (Z); Foto In-70, 178, 216, 222, 264, 287, 289, 315 M. J. Piso 2003, 58 Nr. 70; 104 Nr. 178; 117 Nr. 216; 118 Nr. 222; 131 Nr. 264; 139 Nr. 287; 140 Nr. 289; 148 Nr. 315 TB v. 20.05.– 21.05.1974; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1974 (Z); Film 9.74-1.1 bis 9.74-2.2; 5.77-1.2 Bernát 2010, 89–91 Nr. 31 Bernát 2010, 92–93 Nr. 34 Fundkartei Altäre Nr. 7; Film 3.78-3.2 Bernát 2010, 154–155 Nr. 171

481 Abb. 925a– d

926

927a– h

928a– e

929a– b 930a

482

10.2.4. Fundevidenz zu Planquadrat B5, Steg Planquadrat B4–B5 und Steg Planquadrat C4–C5 mit Basis V

Fundort Steg PQ B4–B5 und Steg PQ C4–C5

Fundnr. n. n. Z.-Nr. 34

Objekt Eckfragment eines Aufsatzes, harter Leithakalksandstein

Funktion Altar

Datierung –

Literatur Fundkartei Altäre Nr. 34; Film 3.78-4.6 Unpubliziert

a

b 924a–b: P 21/74 – Pulvinusfragment

a

b

c d 925a–d: n. n. (Z.-Nr. 31, 56, 65, 120) – Aufsatz- und Schaftfragmente

Abb. 930b

10.2.4. Fundevidenz zu Planquadrat B5, Steg Planquadrat B4–B5 und Steg Planquadrat C4–C5 mit Basis V

926: I 119/74 – Schaftfragmente

a

b

c

d

e f g h 927a–h: n. n. (a–b), I 24/77 (c), I 77/74 (d), I 215/74 (e), I 176/74 + I 100/75 (f), I 26/75 (g), P 47/75 (h) – Schaftfragmente

483

484

10.2.4. Fundevidenz zu Planquadrat B5, Steg Planquadrat B4–B5 und Steg Planquadrat C4–C5 mit Basis V

a

b

c

d e 928a–e: P 18a+b – 19a+b, P 21/74 und 46/74 – Aufsatzfragmente von Altar 15 (a–d) und Rekonstruktion (e)

10.2.4. Fundevidenz zu Planquadrat B5, Steg Planquadrat B4–B5 und Steg Planquadrat C4–C5 mit Basis V

a

930a: n. n. (Z.-Nr. 7) – Aufsatzfragment

b 929a–b: n. n. – Aufsatzfragment von Altar 9 (a) und Rekonstruktion (b)

930b: n. n. (Z.-Nr. 34) – Aufsatzfragment

3. Architekturwerkstücke Objekt Funktion Echinusfragment Tuskanisches Kapitell

Fundort PQ B5

Fundnr. A 456/ 2012

Datierung –

Steg PQ B4–B5 und Steg PQ C4–C5

A 57/ 2010

Fragment einer Mittelrippe; weicher, gelblicher Leithakalksandstein

Korinthisches Kapitell



Steg PQ B4–B5 und Steg PQ C4–C5

A 60/86

Abakusfragment mit Volutenansatz; harter, gelblicher Leithakalksandstein

Korinthisches Vollblattkapitell (Exemplar FB)

3. Jh. n. Chr.

Literatur Funddatei Architektur/ Kapitelle 2012. Unpubliziert Funddatei Architektur/ Kapitelle 2010. Unpubliziert Fundkartei Architektur 1986. Piras 2014, 86–87 Taf. XLI

485

Abb. 931

932

933a– b

486

10.2.4. Fundevidenz zu Planquadrat B5, Steg Planquadrat B4–B5 und Steg Planquadrat C4–C5 mit Basis V

931: A 456/2012 – Echinusfragment

932: A 57/2010 – Fragment einer Mittelrippe

a

b 933a–b: A 60/86 – Abakusfragment (a) und Rekonstruktion Kapitell FB (b)

10.2.4. Fundevidenz zu Planquadrat B5, Steg Planquadrat B4–B5 und Steg Planquadrat C4–C5 mit Basis V

Fundort PQ B5 Südhälfte -0.50 m OK im umgelagerten Waldhumus über Felsboden

Fundnr. M 1/74 = MC 3644

PQ B5 Südhälfte -0.50 m OK im umgelagerten Waldhumus über Felsboden

74/159

4. Münzfunde und Metallobjekte Nominale/Objekt Kaiser/Funktion As Traianus

Scharnierarmfibel mit Bügelknöpfen, Silber

934: M 1/74 AV+RV

Gewandnadel Böhme 1972 Typ 28m; Jobst 1975c, Typ 25

Datierung 98–117 n. Chr.

2. Hälfte 3. Jh. n. Chr.

Literatur TB v. 22.05.1974. Gǎzdac 1999, 8 Nr. 27; Numismata Carnuntina Nr. 2971 TB v. 22.05.1974; Fundjournal 1974; Film 1.87-28A. Jobst 1975c, 88–90, 179– 180 Nr. 215– 221; Bernát – Ďurianová – Jobst – Piras 2011, 204 Nr. 150

935: Fundnr. 74/159 – Scharnierarmfibel

487 Abb. 934

935

488

10.2.4. Fundevidenz zu Planquadrat B5, Steg Planquadrat B4–B5 und Steg Planquadrat C4–C5 mit Basis V

Fundort PQ B5 unter der Grasdecke bis -0.30 m OK; PQ B7 und Steg PQ B7–C7

PQ B3–B6, Steg PQ B5–C5 und PQ B7–C7

PQ B5 und B6, PQ C3 bis -0.40 m OK

5. Keramikfunde Objekt Funktion Vier Rand- und TS-Schüssel Wandfragmente von (TS 16). insgesamt 18 Form Drag. Scherben. 37. Weitere Fragmente Rheinzabern, dieser Schüssel s. Werkstatt des Fundevidenz Fläche REGINVS I zwischen Schnitt I/71 und VIII//72 oben S. 148; Tempel I Südseite Schnitt V/71, oben S. 286; Tempel II oben S. 354; PQ A1–A8 oben S. 451 Abb. 863; PQ C1–C8 unten S. 524 Abb. 994; Kapelle Z oben S. 308 Abb. 596 und Theater Sektor VIII unten S. 867 Abb. 1536 TS-Schüssel 74/17, 85, 27 teilweise (TS 12). 160–162, anpassende Rand-, Form Drag. 220, 250– Wand- und 37. 251, 362, Bodenfragmente von Westerndorf, 738–740; insgesamt 53 Werkstattkreis 76/425; Scherben. des 77/562 Weitere Fragmente COMITIALIS dieser Schüssel s. Fundevidenz Schnitt III/71 oben S. 146; Tempel III oben S. 401 Abb. 780; PQ A1–A8 oben S. 439 Abb. 841; PQ C1–C8 unten S. 568 Abb. 1069; PQ E4 unten S. 710 und PQ F2–F8 unten S. 763 74/132, Rand-, Wand- und Grautoniger 166; Bodenfragmente Teller mit 76/443 leicht u. a. verdicktem Rand. Lokale Werkstätte Fundnr. 74/249, 308; 77/538

Datierung Mitte 2. Jh. n. Chr.

Literatur Ďurianová 2010, 65–67 und 115 (N 59)

1. Drittel 3. Jh. n. Chr.

Ďurianová 2010, 79–82 und 148 (N 226) Tab. XX–XXI

2. Hälfte 2. Jh. n. Chr.

Unpubliziert

936: Fundnr. 74/249 von Schüssel TS 16

Abb. 936

937a– j

938

10.2.4. Fundevidenz zu Planquadrat B5, Steg Planquadrat B4–B5 und Steg Planquadrat C4–C5 mit Basis V

a

b 937a–c: Fundnr. 74/85, 162, 362

d

937d–e: Fundnr. 77/562, 74/161a–c

c

e

937f: Fundnr. 74/251a–c

g

h 937g–i: Fundnr. 74/738–740

937j: Fundnr. 74/250 937a–j: Fragmente von Schüssel TS 12

i

489

490

10.2.4. Fundevidenz zu Planquadrat B5, Steg Planquadrat B4–B5 und Steg Planquadrat C4–C5 mit Basis V

938: 74/132, 166, 443 u. a. von grautonigem Teller

491

10.2.5. Planquadrate B6–B8

10.2.5. Planquadrate B6–B8 (Basis Q3)

Planbeilagen 1–2; Taf. XXVII Bl. 24/77; Abb. 939–959

Literatur: Tagebuch 14.06.–22.06.1977, 11.06.–15.06.1979; Fundjournale und -karteien 1977, 1979. Jobst 1978–1980, 30–32 Taf. 1; Jobst 1979a, 6; Jobst 1980a, 40; Jobst 1980b, 22–26 Abb. 6.

N

L

a b 939a–b: Pfaffenberg 1976–1977. Quadrantenflächen B6–B8. Orthofoto (a) und Planausschnitt (b)

Die Überlagerung mit Waldhumus betrug in diesen Quadrantenflächen nur maximal 0.30– 0.35 m. Die Abnahme dieser Schicht brachte vor allem zahlreiche zerbrochene Werkstücke von Rundplastik und Reliefskulptur zum Vorschein, darunter die Rückseite einer Statue des thronenden Jupiter, zwei fast lebensgroße Hände, Gewandfragmente und diverse Körperteile. Die in den Quadranten B6 und B7 geborgenen Inschriftfragmente werden eher Postamenten als Altären zuzuordnen sein (s. Fundevidenz unten S. 501). An der Westkante der Grabungsfläche lag eine Ansammlung abgeschlagener Werkstücke eines Altares oder eines Postaments. Architekturwerkstücke wurden hier jedoch nicht gefunden. Von den Fundmünzen ist ein Antoninian des Claudius II. Gothicus (269/270 n. Chr.) zu erwähnen. In der Nordwestecke des Quadranten B6 lag 0.15 m unter der Humusoberfläche eine 0.20 m dicke, den natürlichen Felsboden bedeckende Schuttschicht, welche von der Abtragung eines Monuments herrührte. Unter dieser Schicht war ähnlich wie bei Monument G (s. oben S. 233 Abb. 461b) eine Schüttung zu beobachten, die zur Abgleichung der Unebenheiten des Felsbodens aufgebracht worden war.

492

10.2.5. Planquadrate B6–B8

940–941: Pfaffenberg 1977. Planquadrate B6–B7 mit Basis Q3 von Nordosten und von Westen

493

10.2.5. Planquadrate B6–B8

Unter dem Steg zwischen Planquadrat B6 und B7 traten sodann die Kanten einer von Max Groller seiner Zeit nicht entdeckten Basis hervor. Die Freilegung derselben ergab ein annähernd quadratisches, auf den Felsboden gestelltes Fundament, welches aus zwei rechteckigen, westöstlich orientierten Platten des lokalen Muschelkalksandsteins zusammengesetzt war, deren maximal erhaltene Höhe 0.25 m nicht überstieg. Der südlich versetzte Block hatte die Maße 2.08 x 0.91 m, der nördliche 2.06 x 0.96 m. Daraus ergab sich ein Gesamtmaß von 2.08 x 1.87 m (= 3.89 m²). Diese Fläche entspricht recht genau 7 x 6 römischen Fuß. An den bearbeiteten Außenrändern der Blöcke waren die Spuren von Steinwerkzeugen noch gut erkennbar. Die erhaltene Oberfläche der Platten war durch den radikalen Steinraub sowie durch die Einwirkung von Baumwurzeln rissig und mehrfach aufgebrochen. In der Mitte verlief eine westöstliche Trennfuge mit teilweise ausgerissenen Kanten. Die Außenkanten waren dagegen gut erhalten. Die Höhe der Platten lag bei +312.169 m ü. A.

a 942a–b: Basis Q3 von Osten (a) und mit Raster in römischen Fuß (b)

b

Der im Zerstörungsschutt über der Basis geborgene Fundstoff gab sich auch hier als Abschlag von dekorativen Schmuckelementen eines „Viergöttersteins“ bzw. einer Jupitersäule zu erkennen. Aufgrund dieses Befundes und der Größe des Fundaments kann die Basis Q3 wohl nur als Standort einer weiteren Jupitersäule oder eines -pfeilers verstanden werden. Dafür spricht vor allem der Umstand, dass alle Fragmente der von Gabrielle Kremer rekonstruierten Jupiterstatue Nr. 5 in Planquadrat B7 gefunden wurden (s. die folgende Fundevidenz).

494

10.2.6. Fundevidenz zu Planquadrat B6–B8 mit Basis Q3

10.2.6. Fundevidenz zu Planquadrat B6–B8 mit Basis Q3

Abb. 943–959

1. Rundplastik und Reliefskulptur Objekt Funktion Datierung Relieffragment mit Relieffigur – Inkarnat, feiner eines Leithakalksandstein Postaments

Fundort PQ B6 im umgelagerten Waldhumus über Felsboden

Fundnr. P 4/77

PQ B6 im umgelagerten Waldhumus über Felsboden

P 10/77

Relieffragment mit Pilumspitze, feiner Leithakalksandstein

Relief eines Postaments



PQ B6 im umgelagerten Waldhumus über Felsboden PQ B7 im umgelagerten Waldhumus über Felsboden

n. n.

Zylindrisches Fragment, feiner Leithakalksandstein

Rundplastik



Rundplastische Fragmente, feiner Leithakalksandstein: Finger einer rechten Hand (a) Blitzfragment (b) Gewandbausch (c) Rechtes Kniefragment (d) Linker Unterarm (e) Gewandfalten (f) Beinfragment(?) (g) Linkes Kniefragment (h) Oberkörperfragment (i) Gewandzipfel (j) 2 Gewandfragmente (k–l) Rundplastisches Fragment (m) Rückseite eines Thronenden (n–p) Weitere Fragmente dieser Statue s. Fundevidenz zu PQ C6 unten S. 574

Statue eines thronenden Jupiter

3. Jh. n. Chr.

P 32/77 P 34/77 P 37/77 P 99/77 P 100/77 P 103/77 P 105/77 P 106 + 73/77 n. n. n. n. n. n. n. n. n. n.

Literatur TB v. 31.05.1977; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1977; Film 2.77-3.1 Unpubliziert TB v. 02.06.1977; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1977; Film 5.77-5.5. Unpubliziert Kremer 2004, 115 Nr. 48/4c Taf. 71 TB v. 14.06., 16.06., 24.06.1977; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1977; Film 2.77-1.2, 2.77-1.3, 2.77-1.5–6, 2.77-2.1, 4.77-1.1; SK 12-24, 27, 30, 36; SK 1410, 34. Kremer 2004, 37 Nr. 5 Abb. 26; 60–65 Abb. 39–41 Taf. 16–20

Abb. 943a

943b

943c

944a– p

495

10.2.6. Fundevidenz zu Planquadrat B6–B8 mit Basis Q3

Fundort PQ B7 im umgelagerten Waldhumus über Felsboden

Fundnr. P 35/77

Objekt Fragment einer linken Hand mit Blitzbündel(?), feiner Leithakalksandstein

Funktion Statue eines thronenden Jupiter. Vermutlich zur Statue Kremer 2004 Nr. 5 gehörig

Datierung 3. Jh. n. Chr.

PQ B7 im umgelagerten Waldhumus über Felsboden

P 36/77

Linke Hand mit Clipeus(?), feiner Leithakalksandstein

Minerva oder Mars

3. Jh. n. Chr.

PQ B7 im umgelagerten Waldhumus über Felsboden

P 38/77

Weiblicher Kopf mit Diadem, grobkörniger Leithakalksandstein

Relieffigur eines Postaments: Juno oder Kaiserin(?)



Figürliche Relieffragmente, feiner Leithakalksandstein: Rechtes Armfragment (a) Linkes Fußfragment (b) Körperfragmente mit Gürtung(?) (c, e) Relieffragment (d) Beinfragment: Oberschenkel mit Knie, grobkörniger Leithakalksandstein

Postament mit Reliefskulptur



Relieffigur eines Postaments



PQ B7 im umgelagerten Waldhumus über Felsboden

PQ B7 im umgelagerten Waldhumus über Felsboden

P 44/77 P 45/77 P 46, 48/77 P 47/77 P 59/77

Literatur TB v. 17.06.1977; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1977; Film 2.77-1.4; SK 20-18, 2736A. Kremer 2004, 101 Nr. 36 Abb. 55 Taf. 62 TB v. 17.06.1977; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1977 (Z); Film 2.771.5-6; SK 2725. Kremer 2004, 86 Nr. 17/2 Abb. 50 Taf. 42 TB v. 16.06.1977; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1977 (Z); Film 2.772.2; DSC 101-2014 Unpubliziert TB v. 21.06 1977; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1977 (Z); Film 4.771.4. Alle unpubliziert TB v. 24.06.1977; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1977 (Z); Film 2.77-4.3 Unpubliziert

Abb. 945a

945b– c

946

947a– e

947f

496

10.2.6. Fundevidenz zu Planquadrat B6–B8 mit Basis Q3

Fundort PQ B7 im umgelagerten Waldhumus über Felsboden

Fundnr. P 64, 67, 69, 71, 73, 101– 102, 104, 108– 110/77: P 64/77 P 67/77 P 69, 73, 104, 109/77 P 71, 101, 102/77 P 108/77 P 110/77

Objekt Figürliche Relieffragmente, mittelfeiner Leithakalksandstein:

Funktion Postament mit Reliefskulptur

Datierung –

Gewandfragment Oberschenkelfragment Körperteile

Literatur TB v. 24.06.1977; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1977 (Z); Film 2.775.2–3. Unpubliziert

Relieffragmente Torso(?) Arm- oder Beinfragment

a

b

c 943a–c: P 4/77 (a), 10/77 (b) und n. n. (c) – Reliefskulptur und rundplastisches Fragment

Abb. 948a–i

497

10.2.6. Fundevidenz zu Planquadrat B6–B8 mit Basis Q3

a b c 944a–c: P 32 (a), 34 (b), 37/77 (c) – Rundplastische Fragmente (Kremer 2004 Nr. 5/3, 5–17–36/2a, 5/5)

d e f 944d–f: P 99 (d), 100 (e), 103/77 (f) – Rundplastische Fragmente (Kremer 2004 Nr. 5/1, 5/4, 5–17–36/9)

g h i 944g–i: P 105 (g), 73+106/77 (h), n. n. (i) – Rundplastische Fragmente (Kremer 2004 Nr. 5/6, 5/2, 5/7)

j

k l 944j–m: n. n. – Rundplastische Fragmente (Kremer 2004 Nr. 5–17–36/4, 6, 7, 10)

m

498

10.2.6. Fundevidenz zu Planquadrat B6–B8 mit Basis Q3

n 944n–o: n. n. Rundplastische Fragmente (Kremer 2004 Nr. 5.8)

o

p 944p: Rekonstruktion eines thronenden Jupiter aus Planquadrat B7 nach Kremer 2004 Nr. 5

10.2.6. Fundevidenz zu Planquadrat B6–B8 mit Basis Q3

a b c 945a–c: P 35–36/77 – Linke Hand mit Blitzbündel(?) (a) und linke Hand mit Clipeus(?) (b–c)

946: P 38/77 – Weibliche Gottheit mit Diadem

499

500

10.2.6. Fundevidenz zu Planquadrat B6–B8 mit Basis Q3

a

b

c

d

e f 947a–f: P 44–48/77 (a–e) und P 59/77 (f) – Figürliche Relieffragmente

a

b

e

c

f

d

g

h i 948a–i: P 64 (a), 67 (b). 69 (c), 71 (d), 73 (e), 101–102 (f), 104 (g), 108 (h), 109/77 (i) – Figürliche Relieffragmente

501

10.2.6. Fundevidenz zu Planquadrat B6–B8 mit Basis Q3

2. Altäre und Postamente Objekt Funktion Schaftfragmente der Altar oder beschrifteten Postament Vorderseite vom rechten Rand, feiner Leithakalksandstein

Fundort PQ B6 im umgelagerten Waldhumus über Felsboden

Fundnr. I 2–4/77

Datierung –

PQ B6 im umgelagerten Waldhumus über Felsboden

I 34/77

Schaftfragment der beschrifteten Vorderseite, weicher Leithakalksandstein

Altar oder Postament

Zeit der Tetrarchie

PQ B6 im umgelagerten Waldhumus über Felsboden

I 1/77

Schaftfragment der beschrifteten Vorderseite vom linken Rand, weicher Leithakalksandstein

Altar



PQ B6 im umgelagerten Waldhumus über Felsboden

n. n. Z.-Nr. 163

Pulvinusfragment eines Aufsatzes, weicher Leithakalksandstein

Altar 73 oder Postament



PQ B6 im umgelagerten Waldhumus über Felsboden

n. n. Z.-Nr. 174

Pulvinusfragment eines Aufsatzes, Leithakalksandstein

Altar



Literatur TB v. 10.05.1977; Fundjournal und -kartei Inschriften 1977 (Z); Foto In-77 M. J. Piso 2003, 60–61 Nr. 77 (die Fragmente a, e, f gehören nicht zu dieser Gruppe); Bernát 2010, 194 Nr. 274 TB v. 15.06.1977; Fundjournal und -kartei Inschriften 1977 (Z); Foto In-82 M. J. Piso 2003, 63 Nr. 82 TB v. 10.05.1977; Fundjournal und -kartei Inschriften 1977 (Z); Foto In-226 M. J. Piso 2003, 120 Nr. 226; Bernát 2010, 197 Nr. 284 Fundkartei Altäre Nr. 163; Film 2.80-5.1. Bernát 2010, 110–111 Nr. 71 Fundkartei Altäre Nr. 174; Film 4.80-1.1 Unpubliziert

Abb. 949

950a

950b

951a– b

952

502

10.2.6. Fundevidenz zu Planquadrat B6–B8 mit Basis Q3

Fundort PQ B6 und B7 im umgelagerten Waldhumus über Felsboden

Fundnr. I 22, 33, 38, 43/77

Objekt Schaft- und Basisfragmente der beschrifteten Vorderseite, Leithakalksandstein

Funktion Altar oder Postament

Datierung –

PQ B7 im umgelagerten Waldhumus über Felsboden

I 40–43, 45, 75/77

Schaftfragmente der Vorderseite mit linkem Rand, feiner Leithakalksandstein

Altar oder Postament



PQ B7 im umgelagerten Waldhumus über Felsboden

n. n. Z.-Nr. 124

Aufsatzfragment, Leithakalksandstein

Postament



949: I 2–4/77 – Schaftfragmente

Literatur TB v. 02.06. und 16.06.1977; Fundjournal und -kartei Inschriften 1977 (Z); Foto In-288, 327 M. J. Piso 2003, 140 Nr. 288; 152 Nr. 327 TB v. 16.06.1977; Fundjournal und -kartei Inschriften 1977 (Z); Foto In-247, 295, 316, 331 M. J. Piso 2003, 126 Nr. 247; 142 Nr. 295; 148 Nr. 316; 153 Nr. 331; Bernát 2010, 190 Nr. 257 Fundkartei Altäre Nr. 124; Film 2.79-5.4. Unpubliziert

Abb. 953a– b

954a– d

955

a b 950a–b: I 34/77 (a) und I 1/77 (b) – Schaftfragmente

10.2.6. Fundevidenz zu Planquadrat B6–B8 mit Basis Q3

503

a

b 951a–b: n. n. (Z.-Nr. 163) von Altar 73 (a) und Rekonstruktion (b)

952: n. n. (Z.-Nr. 174) – Pulvinusfragment eines Altares

a b 953a–b: I 22, 33/77 (a); I 38, 43/77 (b) – Schaft- und Basisfragmente

504

10.2.6. Fundevidenz zu Planquadrat B6–B8 mit Basis Q3

a: I 40–42/77

b: I 43/77

d: I 75/77 954a–d: Schaftfragmente

955: n. n. (Z.-Nr. 124) – Aufsatzfragment

c: I 45/77

505

10.2.6. Fundevidenz zu Planquadrat B6–B8 mit Basis Q3

Fundort PQ B6 Südkante, -0.20 m OK im umgelagerten Waldhumus

Fundort PQ B4 und B8

PQ B6–B7 bis -0.50 m OK im Umkreis der Basis Q3 über Felsboden

PQ B7 im umgelagerten Waldhumus

PQ B7–B8 und Steg PQ B7– C7

Fundnr. M 7/77 = MC 3687

3. Münzfunde Nominale Kaiser Antoninian Claudius II

4. Keramikfunde Objekt Funktion Drei Wand- und TS-Teller (TS Bodenfragmente von 5). Form insgesamt 25 Drag. 32. Scherben. Rheinzabern Weitere Fragmente dieses Tellers s. Fundevidenz Tempel II oben S. 353 Abb. 675; PQ C4–C5 unten S. 568 Abb. 1068; PQ E4 unten S. 710 Abb. 1285; PQ F4 unten S. 764 Abb. 1369 und PQ H3–H5 unten S. 818 76/349– 6 Wandfragmente von TS-Schüssel 350; 77/29, insgesamt 13 (TS 29). 35; 81/95– Scherben. Form Drag. 96 Weitere Fragmente 37; dieser Schüssel s. Rheinzabern, Fundevidenz Fläche Werkstatt des zwischen Schnitt CERIALIS VIII/72 und IX/72 VI oben S. 149; PQ A1– A8 oben S. 424; C1– C8 unten S. 547 77/514 Ein Bodenfragment TS-Teller (TS von insgesamt 28 23). Form Scherben. Drag. 31. Weitere Fragmente Rheinzabern dieses Tellers s. Fundevidenz PQ D1– D8 unten S. 650 Abb. 1201 77/562, 8 Wand- und TS-Schüssel 81/156– Bodenfragmente von (TS 234). 157, 162 insgesamt 30 Form Drag. Scherben. 37. Weitere Fragmente Mittelgallien dieser Schüssel s. (Lezoux), Fundevidenz Tempel Werkstatt des III oben S. 403 Abb. CINNAMVS 786; PQ C1–C8 unten S. 600 Abb. 1119 und PQ D7 unten S. 676 Abb. 1237 Fundnr. 74/880; 81/103

Datierung 269–270 n. Chr.

Literatur TB v. 14.06.1977. Gǎzdac 1999, 44 Nr. 159; Numismata Carnuntina Nr. 15974

Datierung Spätes 2.– 1. Drittel 3. Jh. n. Chr.

Literatur Ďurianová 2010, 75 und 130–131 (N 161 oder N 167)

Abb.

170–220 n. Chr.

Ďurianová 2010, 70–73 und 120–121 (N 91)

957a– d

2. Hälfte 2.– 1. Drittel 3. Jh. n. Chr.

Ďurianová 2010, 130 (N 160?)

958

140–170 n. Chr.

Ďurianová 2010, 55–57 und 105 (N 19) Tab. IV–V

956

959

506

10.2.6. Fundevidenz zu Planquadrat B6–B8 mit Basis Q3

a

b

956: Fundnr. 81/103 von Teller TS 5

c

d 957a–d: Fundnr. 76/349 (a), 77/29 (b), 81/96 (c), 77/35 (d) von Schüssel TS 29

a

958: Fundnr. 77/514 von Teller TS 23

b c 959a–c: Fundnr. 77/562 (a), 81/156–157 (b–c) von Schüssel TS 234

Höhenmessungen zu Planquadrat B3–B8 Position PQ B3 – Monument L2 OK PQ B5 – Monument V OK PQ B7 – Monument Q3 OK

Höhen +313.119 m ü. A. +312.460 m ü. A. +312.169 m ü. A.

10.3. Quadrantenreihe C

507

10.3. Quadrantenreihe C 10.3.1. Planquadrate C1–C2 und Stege PQ B1–C1, B2–C2, C2–C3, C2–D2 Planbeilagen 1–2; Taf. I–II Bl. 7/71, 11/71, 15–16/71, 40–44/71, 45–49/71, 12–13/73 und XXVII Bl. 1/74; Abb. 960–994 Literatur: Tagebuch 30.05.–27.06.1973, 13.05.–14.05.1974, 28.05.–15.06.1976; Fundjournale und -karteien 1973–1974 und 1976. Jobst 1973a, 29; Jobst 1973b, 97; Jobst 1974, 22–24; Jobst 1976–1977, 8–11.

C1 N

B1

A1

960: Pfaffenberg 1973. Grabungsfläche der Planquadrate C1–C2. Ansicht von Norden

Die Öffnung dieser südlich des Tempelfundaments III gelegenen Quadrantenflächen und Zwischenstege brachte zwar keine neuen Spuren von Bauwerken hervor. Auch Max Groller hat auf diesem Gelände keine Ruinen verzeichnet, doch setzte sich hier unter einer durchschnittlich 0.50 m bis 0.60 m hoch anstehenden Lage von Waldhumus der beim Abbruch des Tempels III entstandene Schutthorizont fort. Die über diesem Horizont lagernde Humusschicht war wieder mit skulpierten und beschrifteten Werkstücken zerschlagener Steindenkmäler sowie mit Architekturwerkteilen durchsetzt. Die Fundkonzentration setzte bereits knapp unter der Oberfläche des rezenten Humus ein und verdichtete sich nach unten hin. Im Besonderen konnten Fragmente von rundplastischen Skulpturen und Reliefbildern, Teile von Jupiterstatuen, Werkstücke von Säulen und Kapitellen sowie der teilweise anpassende Abschlag von Altären und Postamenten gehoben worden. Eine ganze Reihe der Werkteile war mit Inschriftresten versehen. Auch auf diesen Flächen folgte unter der fundreichen oberen Humusschicht jene durchschnittlich 0.20 m dicke hellgelbe Lage von Bruchsteinsplitt, welche von Anbeginn der Grabungen immer wieder zu beobachten war und welche sich als Abbruchhorizont von Bauten und Monumenten erwiesen hatte. Die Oberfläche dieses Abbruchhorizonts hatte in Planquadrat B2 die Höhe +313.351 m ü. A., in Planquadrat C2 +313.166 m ü. A. Auf dieser Lage wurde in der Südwestecke des Quadranten C2 ein Denar des Septimius Severus (196–197 n. Chr.) und im Steg zwischen den Quadranten B1 und C1 ein Antoninian des Aurelianus (270 n. Chr.) geborgen

508

10.3.1. Planquadrate C1–C2 und Stege PQ B1–C1, B2–C2, C2–C3, C2–D2

(s. Fundevidenz unten S. 523). Eine Ansammlung von Bruchsteinen, Funde von Dachziegeln und Rückstände von Kalkmörtel zeigten ebenfalls den Zerstörungshorizont des Tempels III an. Neben bearbeiteten Fragmenten von Rundplastik und Reliefskulptur, Inschriftfragmenten und Architekturwerkstücken (Kapitellbruchstücke) gaben diese Quadranten auch zerbrochenes Kultgeschirr (Import und lokale Ware) frei. Unter der hellgelben Abbruchschicht folgte kompakter antiker Humus, der zwar nicht fundleer war, jedoch außer Keramikabfällen keine weiteren Steindenkmäler beinhaltete. Die Bodenflächen außerhalb der Bauwerke blieben von diesem Zerstörungshorizont zwar nicht frei, zeichneten sich jedoch durch eine geringere Funddichte aus und traten zumeist als homogene Humusfläche hervor. Es ist daher anzunehmen, dass die Bauanlagen einzeln abgebrochen wurden, wodurch sich im Umkreis derselben jeweils ein Abbruchstratum gebildet hatte. Der Zeitpunkt dieser bis in den Fundamentbereich reichenden Abbruchvorgänge ist nicht in der Spätantike oder Völkerwanderungszeit zu suchen, sondern wird vermutlich jüngeren Datums sein313. Der in den beschriebenen Grabungsfeldern gehobene Fundstoff ließ trotz des Fehlens von Baustrukturen die Existenz von nahe gelegenen Votivmonumenten und Altären des römischen Jupiterkultes erkennen. So stammen das bärtige Jupiterköpfchen (P 79/74) vom Kapitell einer spätantiken Votivsäule oder eines -pfeilers und die rundplastischen Fragmente P 103/74 und A 6/74 von der Statue eines thronenden Jupiter. Gabrielle Kremer möchte das Stück A 6/74 der Statue Nr. 9 zuordnen, rekonstruiert diese jedoch mit einem lehnenlosen Klappstuhl anstatt eines Thrones mit Lehne314. Eine Verbindung des der Jupiterstatue Nr. 2 zugeschriebenen rechten Fußes (P 103/74) mit dem in Tempel II gefundenen Jupiterkopf (oben S. 333 Abb. 621b) wäre möglich. Des Weiteren weisen die aus den Inschriften gewonnenen chronologischen Daten auf Kultaktivitäten zur Zeit der Tetrarchie im ausgehenden 3. und beginnenden 4. Jahrhundert n. Chr. hin. Dieser Zeithorizont deckt sich mit den westlich und südlich des Tempels III festgestellten Befunden.

Vgl. Noll 1977, bes. 386–388. Kremer 2004, 43 Abb. 30.

313 314

10.3.2. Fundevidenz zu Planquadrat C1–C2 und Stegen PQ B1–C1, B2–C2, C2–C3, C2–D2

509

10.3.2. Fundevidenz zu Planquadrat C1–C2 und Stegen PQ B1–C1, B2–C2, C2–C3, C2–D2 Abb. 961–994

Fundort Steg PQ B2–C2 und PQ C2–C3

Fundnr. P 94/74, 96/74

PQ C2 im umgelagerten Waldhumus über dem Abbruchhorizont Steg PQ C2–C3 -0.32 m OK im umgelagerten Waldhumus

P 6/81

1. Rundplastik und Reliefskulptur Objekt Funktion Rundplastische Unbestimmt Fragmente, Leithakalksandstein

Datierung –

Thronfragment(?), feiner Leithakalksandstein

Statue eines thronenden Jupiter(?)



P 103/74

Rechter Fuß, feiner Leithakalksandstein

Statue eines thronenden Jupiter

Ende 2.– Anfang 3. Jh. n. Chr.

Steg PQ C2–C3 im umgelagerten Waldhumus

n. n. Z.-Nr. 162

Vegetabiles Ornament, lokaler Muschelkalksandstein

Giebelbekrönung(?)



Steg PQ C2–C3

P 42/92

Rundplastisches Fragment, Leithakalksandstein

Statuarische Plastik(?)



Thronfragment, feiner Leithakalksandstein

Statue eines thronenden Jupiter

3. Jh. n. Chr.

Steg PQ C2–D2 im umgelagerten Waldhumus über dem Abbruchhorizont

A 6/74

Literatur TB v. 12.06.1974; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1974 (Z); Film 2.74-6.3. Unpubliziert bzw. Kremer 2004, 67–70 Nr. 7/13 Abb 43 Taf. 25 Fundjournal Skulpturen v. 09.06.1981. Unpubliziert TB v. 17.06. 1974; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1974 (Z); Film SK 9-30, 33 M. J. Kremer 2004, 51–55 Nr. 2/1 Abb. 35 Taf. 5 Fundkartei Altäre Nr. 162 (Z); Film 2.80-2.3, 9.92-1. Unpubliziert Fundkartei rundplastische Skulpturen; Film 7.92-0A. Unpubliziert Kremer 2004, 72–74 Nr. 9/7 Abb. 45 Taf. 29

Abb. 961a– b

962

963a– b

964

965a

965b

510

10.3.2. Fundevidenz zu Planquadrat C1–C2 und Stegen PQ B1–C1, B2–C2, C2–C3, C2–D2

a b 961a–b: P 94/74 (a), 96/74 (b) – Rundplastische Fragmente

962: P 6/81 – Thronfragment(?)

a

b 963a–b: P 103/74 – Rechter Fuß. Außen- und Innenseite

965a: P 42/92 – Rundplastisches Fragment

964: n. n. (Z.-Nr. 162) – Giebelbekrönung(?)

965b: A 6/74 – Thronfragment

10.3.2. Fundevidenz zu Planquadrat C1–C2 und Stegen PQ B1–C1, B2–C2, C2–C3, C2–D2

2. Altäre und Postamente Objekt Funktion

Fundort

Fundnr.

Datierung

Literatur

PQ C2 im umgelagerten Waldhumus

I 84/73, 254/74, 72/76; n. n. Z.-Nr. 20

Aufsatzfragmente der beschrifteten Vorderund der Nebenseite, harter Leithakalksandstein

Postament mit Weihung an Jupiter K(arnuntinus)

Zeit der Tetrarchie

Aufsatz- und Schaftfragmente der beschrifteten Vorderseite, Leithakalksandstein

Postament mit Weihung an Jupiter zum Segen der Augusti und Caesares

11. Juni 294, 300 oder 302 n. Chr.

I 86, 94/73

Aufsatzfragmente der beschrifteten Vorderseite, weicher Leithakalksandstein

Altar für Jupiter K(arnuntinus)

Zeit der Tetrarchie

PQ C2

I 100/73

Altar für Jupiter(?)

Zeit der Tetrarchie

PQ C2 im umgelagerten Waldhumus über dem Abbruchhorizont

I 77/73, 268/74

Aufsatzfragment der beschrifteten Vorderseite, Leithakalksandstein Aufsatzfragmente der beschrifteten Vorderseite, Leithakalksandstein

Altar für Jupiter K(arnuntinus)

Vermutlich Zeit der Tetrarchie

Fundjournal und -kartei Inschriften 1973–1976; Fundkartei Altäre Nr. 20 (Z); Film 2.781.1. Piso 2003, 54 Nr. 57; Bernát 2010, 128 Nr. 109 TB v. 18.–19. 06.1973; 17. und 26.06.1974; Fundjournal und -kartei Inschriften 1973–1974 (Z); Foto In-39 M. J. Piso 2003, 43– 44 Nr. 39; Bernát 2010, 72–73 Nr. 9 Fundjournal und -kartei Inschriften 1973 (Z); Foto In-59 M. J. Piso 2003, 54 Nr. 59; Bernát 2010, 129 Nr. 111 Foto In-81 M. J. Piso 2003, 62– 63 Nr. 81 TB v. 18.06.1973; Fundjournal und -kartei Inschriften 1973–1974 (Z); Foto In-63 M. J. Piso 2003, 56 Nr. 63; Bernát 2010, 130–131 Nr. 114

PQ C2 -0.60 m OK im umgelagerten Waldhumus

I 76, 87, 97, 101– 102/73; I 181, 232/74

PQ C2 im umgelagerten Waldhumus über dem Abbruchhorizont

511 Abb. 966

967

968a

968b

969a–b

512

10.3.2. Fundevidenz zu Planquadrat C1–C2 und Stegen PQ B1–C1, B2–C2, C2–C3, C2–D2

Fundort PQ C2 im umgelagerten Waldhumus

Fundnr. n. n. Z.-Nr. 52

Objekt Aufsatzfragment, harter Leithakalksandstein

Funktion Altar oder Postament

Datierung –

Literatur Fundkartei Altäre Nr. 10 und 27; Film 3.78-3.9, 3.787.1 Bernát 2010, 148–150 Nr. 159 Fundkartei Altäre Nr. 227b (Z). Bernát 2010, 111–112 Nr. 73

PQ C2 im umgelagerten Waldhumus

n. n. Z.-Nr. 227b

Altar 24 oben S. 462 Abb. 893



PQ C2 im umgelagerten Waldhumus PQ C2 im umgelagerten Waldhumus

n. n.

Altar 91



Bernát 2010, 120 Nr. 94

n. n. Z.-Nr. 259a

Pulvinusfragment eines Aufsatzes, weicher Leithakalksandstein. Zum Fragment Z.-Nr. 227a s. Fundevidenz PQ B3 oben S. 465 Abb. 893 Aufsatzfragment mit Eckakroter, Leithakalksandstein Aufsatzfragment der Neben- und Rückseite, weicher Leithakalksandstein

Altar

Ende 3.– Anfang 4. Jh. n. Chr.

PQ C2 im umgelagerten Waldhumus

n. n. Z.-Nr. 218

Eckfragment einer Basis, weicher Leithakalksandstein

Altar oder Postament



PQ C2 und Steg PQ C2–C3 im umgelagerten Waldhumus über dem Abbruchhorizont

I 78, 86, 90/73; I 144– 145/74, n. n., I 180/74

Schaftfragmente der beschrifteten Vorderseite, Leithakalksandstein

Altäre bzw. Postamente

Ende 3.– Anfang 4. Jh. n. Chr.

PQ C2 und Steg PQ C2–C3 im umgelagerten Waldhumus

n. n. Z.-Nr. 8, 11–12 und 36

Aufsatzfragmente, harter Leithakalksandstein

Postament



Fundkartei Altäre Nr. 259a (Z). Bernát 2010, 146 Nr. 149 Fundkartei Altäre Nr. 218 (Z). Bernát 2010, 82–83 Nr. 23 Fundjournal und -kartei Inschriften 1973–1974 (Z); Foto In135, 139, 175, 244, 268, 344 M. J. Piso 2003, 133 Nr. 268; 125 Nr. 244; 157 Nr. 344; 86–87 Nr. 135; 88 Nr. 139; 103 Nr. 175 Fundkartei Altäre Nr. 8, 11–12, 36; Film 2.78-5.1; 3.78-3.1; 3.786.3. Bernát 2010, 156 Nr. 173

Abb. 970

971

972 973

974

975a– f

976a– c

10.3.2. Fundevidenz zu Planquadrat C1–C2 und Stegen PQ B1–C1, B2–C2, C2–C3, C2–D2

Fundort PQ C2 und PQ C3 im umgelagerten Waldhumus

Fundnr. n. n. Z.-Nr. 10 und 27

Objekt Zwei anpassende Aufsatzfragmente, harter Leithakalksandstein

Funktion Altar oder Postament

Datierung –

Steg PQ C2–C3 im umgelagerten Waldhumus

n. n. Z.-Nr. 132. Zu Z.-Nr. 37a–c und A 15/73 gehörend n. n. Z.-Nr. 181

Aufsatzfragment, harter Leithakalksandstein. Weitere Fragmente dieses Aufsatzes s. Fundevidenz PQ B2 (Tempel III) oben S. 391 Abb. 752 Basisfragment, Leithakalksandstein

Postament



Postament



Steg PQ C2–C3 im umgelagerten Waldhumus

I 173 + 273/74

Linke Hälfte einer Basis der beschrifteten Vorderseite, poröser Leithakalksandstein

Postament(?)

11. Juni 291 n. Chr.

PQ C2 und Steg PQ C2–D2 im umgelagerten Waldhumus über dem Abbruchhorizont

A1–2/74, A5/74

Aufsatzfragmente der Vorder- und Nebenseite, Leithakalksandstein. Zur Basis dieses Altares s. Fundevidenz PQ D3 unten S. 620

Altar 42

Ende 3.– Anfang 4. Jh. n. Chr.

Steg PQ C2–C3 im umgelagerten Waldhumus

Literatur Fundkartei Altäre Nr. 10 und 27; Film 3.78-3.9; 3.787.1 Bernát 2010, 150–151 Nr. 162 Fundkartei Altäre Nr. 136; Film 2.79-5.3 Bernát 2010, 83–84 Nr. 24 Fundkartei Altäre Nr. 181; Film 4.80-3.4 Bernát 2010, 181–182 Nr. 235 TB v. 17.06.1974; Fundjournal und -kartei Inschriften 1974 (Z); Film 6.91-17; Foto In-37 M. J. Piso 2003, 41– 42 Nr. 37; Bernát 2010, 79 Nr. 18 Jobst – Knibbe – Kremer – Thür 1987, 79–81 Abb. 10–13; Bernát – Jobst – Piras 2008, 30–35 Abb. 4 und 7; Bernát 2010, 95–96 Nr. 38

513 Abb. 977a– b

978

979

980a– c

981a– d

514

10.3.2. Fundevidenz zu Planquadrat C1–C2 und Stegen PQ B1–C1, B2–C2, C2–C3, C2–D2

Fundort Steg PQ C2–D2 bis -0.70 m OK im umgelagerten Waldhumus

Fundnr. I 7, 16– 17/74

Objekt Aufsatzfragmente der beschrifteten Vorderseite mit rechter Ecke, Leithakalksandstein

Funktion Altar für Jupiter K(arnuntinus)

Datierung Zeit der Tetrarchie

Steg PQ C2–D2 bis -0.70 m OK im umgelagerten Waldhumus über dem Abbruchhorizont

I 12– 15/74

Aufsatzfragmente der beschrifteten Vorderseite, Leithakalksandstein

Altar für Jupiter K(arnuntinus)

Zeit der Tetrarchie

Steg PQ C2–D2 und PQ D3 im umgelagerten Waldhumus über dem Abbruchhorizont

A3/74 und n. n. Z.-Nr. 35

Aufsatzfragmente der beschrifteten Vorderseite und Eckfragment, feiner Leithakalksandstein

Altar für Jupiter K(arnuntinus)

Vermutlich Zeit der Tetrarchie

Literatur TB v. 13.–14. 05.1974; Fundjournal und -kartei Inschriften 1974 (Z); Foto In-55 M. J. Piso 2003, 53 Nr. 55; Bernát 2010, 129– 130 Nr. 112 TB v. 14.05.1974; Fundjournal und -kartei Inschriften 1974 (Z); Foto In-56 M. J. Piso 2003, 53 Nr. 56; Bernát 2010, 130 Nr. 113 TB v. 14.05.1974; Fundjournal und -kartei Inschriften 1974 (Z); Foto In-62 M. J. Fundkartei Altäre Nr. 35 (Z). Piso 2003, 55– 56 Nr. 62; Bernát 2010, 80–81 Nr. 20

Abb. 982

983a– b

984a– c

10.3.2. Fundevidenz zu Planquadrat C1–C2 und Stegen PQ B1–C1, B2–C2, C2–C3, C2–D2

966: I 84/73, 254/74, 72/76 – Aufsatzfragmente

968a: I 86, 94/73 – Aufsatzfragmente

a

967: I 76, 87, 97, 101–102/73, I 181, 232/74 – Aufsatz- und Schaftfragmente

968b: I 100/73 – Aufsatzfragment

969a–b: I 77/73, 268/74 – Aufsatzfragmente

b

515

516

10.3.2. Fundevidenz zu Planquadrat C1–C2 und Stegen PQ B1–C1, B2–C2, C2–C3, C2–D2

970: n. n. (Z.-Nr. 52) – Aufsatzfragment

971: n. n. (Z.-Nr. 227b) – Pulvinusfragment von Altar 24

972: n. n. – Aufsatzfragment von Altar 91

973: n. n. (Z.-Nr. 259a) – Aufsatzfragment

974: n. n. (Z.-Nr. 218) – Eckfragment einer Basis

517

10.3.2. Fundevidenz zu Planquadrat C1–C2 und Stegen PQ B1–C1, B2–C2, C2–C3, C2–D2

a

b

d e f 975a–f: I 78 (a), 86 (b), 90/73 (c), 144–145 (d), n. n. (e), 180/74 (f) – Schaftfragmente

c

518

10.3.2. Fundevidenz zu Planquadrat C1–C2 und Stegen PQ B1–C1, B2–C2, C2–C3, C2–D2

a

b

c 976a–c: n. n. (Z.-Nr. 36, 12, 8, 11) – Aufsatzfragmente

a b 977a–b: n. n. (Z.-Nr. 10 und 27) – Aufsatzfragmente

978: n. n. (Z.-Nr. 132) – Aufsatzfragment

a

979: n. n. (Z.-Nr. 181) – Basisfragment

b

c 980a–c: I 173 + 273/74 – Basisfragment

10.3.2. Fundevidenz zu Planquadrat C1–C2 und Stegen PQ B1–C1, B2–C2, C2–C3, C2–D2

a

b

c

d 981a–d: A 1–2, 5/74 – Aufsatzfragmente von Altar 42 (a–c) und Rekonstruktion (d)

a

982: I 7, 16–17/74 – Aufsatzfragmente

b 983a–b: I 12–15/74 – Aufsatzfragmente

519

520

10.3.2. Fundevidenz zu Planquadrat C1–C2 und Stegen PQ B1–C1, B2–C2, C2–C3, C2–D2

a

b

a

b

c c 984a–c: A 3/74 (a, c) und n. n. (Z.-Nr. 35) (b) – Aufsatzfragmente 984a–c: A 3/74 (a, c) und n. n. (Z.-Nr. 35) (b) – Aufsatzfragmente

3. Architekturwerkstücke Objekt Funktion Kapitellfragment mit Korinthisches übereck gestelltem Kopfkapitell. Kopf, Exemplar L Leithakalksandstein

Fundort PQ C2 im umgelagerten Waldhumus über dem Abbruchhorizont

Fundnr. A 21/86 = P 62/73

PQ C2 im umgelagerten Waldhumus

A 13/87

Blattfragment(?), weicher Leithakalksandstein

PQ C2 im umgelagerten Waldhumus über dem Abbruchhorizont

A 44/73

Werkstück mit Deckplatte, Astragal und oberem Blattrand; Leithakalksandstein

Korinthisches Kapitell. Ohne Zuordnung Pfeilerbekrönung

Datierung 3./4. Jh. n. Chr.





Literatur Fundkartei Architektur 1986 (Z); Film 3.73-5.5. Piras 2014, 89 Taf. XLIII Fundkartei Architektur 1987 (Z). Unpubliziert Fundjournal Architektur 1973; Film 8.73-7.4. Unpubliziert

Abb. 985

986

987

10.3.2. Fundevidenz zu Planquadrat C1–C2 und Stegen PQ B1–C1, B2–C2, C2–C3, C2–D2

Fundort Steg PQ C2–C3 im umgelagerten Waldhumus über dem Abbruchhorizont

Fundnr. P 79/74

Objekt Männliches Köpfchen (Jupiter oder Herkules?), feiner Leithakalksandstein

Funktion Kopfkapitell

Datierung 3./4. Jh. n. Chr.

Steg PQ C2–D2 im umgelagerten Waldhumus über dem Abbruchhorizont

A 119 + 174/74

Anpassende äußere Kelchblattfragmente, feiner Leithakalksandstein. Weitere Fragmente dieses Kapitells s. Fundevidenz zu Grabung südlich Haus A oben S. 135 Abb. 234–235

Korinthisches Normalkapitell. Exemplar AF, Seite B

1. Hälfte 2. Jh. n. Chr.

Steg PQ C2–D2 im umgelagerten Waldhumus über dem Abbruchhorizont

A 16/74

Helixschnecken, weicher Leithakalksandstein. Weitere Fragmente dieses Kapitells s. Fundevidenz zu Grabung südlich Haus A oben S. 134, 136–137 Abb. 223– 224, 238 und 246

Korinthisches Vollblattkapitell. Exemplar DA

3. Jh. n. Chr.

Steg PQ C2–D2 im umgelagerten Waldhumus über dem Abbruchhorizont Steg PQ C2–D2 im umgelagerten Waldhumus über dem Abbruchhorizont

A 45/2010

Blattfragment, harter Leithakalksandstein

Korinthisches Kapitell. Ohne Zuordnung



Tuskanisches Kapitell oder Pfeilerkapitell V



A 11/74 Fragment vom Astragal und Blattansatz von Scherenkymation, weicher Leithakalksandstein. Weitere Fragmente dieses Kapitells s. Fundevidenz zu Grabung westlich Tempel I oben S. 302 Abb. 595

Literatur TB v. 11.06.1974; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1974 (Z); Film 9.74-5.2. Thür 1979, 94–96, 203– 204 (G 10) Taf. 61, 66; XIII 1, 2, 4; Kremer 2004, 99–10 Nr. 31/2 Taf. 60 Fundjournal und -kartei Architektur 1974 (Z). Thür 1979, 6– 16, 27–29, 173–175 (A 24), 180 (A 39) Taf. 3, 13–14, 19 und II 4; Piras 2014, 82–83 Taf. XXXV Fundjournal und -kartei Architektur 1974 (Z). Thür 1979, 56–58, 64– 65, 191 (D3) Taf. 37–38, VI 4; Piras 2014, 85–86 Taf. XLI Funddatei Architektur 2010. Unpubliziert Fundkartei Architektur 1974 (Z). Unpubliziert. Vgl. Thür 1990b, 645– 650 Abb. 11– 12

521 Abb. 988

989a– b

990a– b

991

992

522

10.3.2. Fundevidenz zu Planquadrat C1–C2 und Stegen PQ B1–C1, B2–C2, C2–C3, C2–D2

985: A 21/86 = P 62/73 – Kopfkapitellfragment

986: A 13/87 – Blattfragment

987: A 44/73 – Werkstück mit Deckplatte

988: P 79/74 – Männliches Köpfchen

a b 989a–b: A 119 + 174/74 – Kelchblattfragmente von Kapitell AF (a) und Rekonstruktion Seite B (b)

523

10.3.2. Fundevidenz zu Planquadrat C1–C2 und Stegen PQ B1–C1, B2–C2, C2–C3, C2–D2

a b 990a–b: A 16/74 – Helixschnecken von Kapitell DA (a) und Rekonstruktion (b)

a

991: A 45/2010 – Blattfragment

Fundort Steg PQ B1–C1 -0.60 m OK im umgelagerten Waldhumus

Fundnr. M 5/76 = MC 3670

Nominale Antoninian

PQ C2 Südwestecke, -0.50 m OK im umgelagerten Waldhumus; 0.30 m östlich Westkante, 1.70 m nördlich Südkante

M 10/73 = MC 3626

Denar

b 992a–b: A 11/74 – Astragal und Blattansatz mit Rekonstruktion (Hilke Thür)

4. Münzfunde Kaiser Aurelianus für Divus Claudius II

Septimius Severus

Datierung 270 n. Chr.

196–197 n. Chr.

Literatur TB v. 28.05.1976. Găzdac 1999, 47 Nr. 170; Numismata Carnuntina Nr. 33629 TB v. 19.06.1973. Găzdac 1999, 25 Nr. 88; Numismata Carnuntina 6857

Abb.

993

524

10.3.2. Fundevidenz zu Planquadrat C1–C2 und Stegen PQ B1–C1, B2–C2, C2–C3, C2–D2

993: M 10/73 AV+RV

Fundort PQ C1 bis -0.60 m OK

Fundnr. 76/230

PQ C2 bis -0.60 m OK

73/1012

5. Keramikfunde Objekt Funktion S. Fundevidenz TS-Schüssel Tempel III oben (TS 59) S. 402 Abb. 784 Form Drag. 37. Pfaffenhofen Ein Wandfragment TS-Schüssel von insgesamt 18 (TS 16) Scherben. Form Drag. 37. Weitere Fragmente Rheinzabern, dieser Schüssel s. Werkstatt des Fundevidenz Fläche REGINVS I. zwischen Schnitt I/71 und VIII//72 oben S. 148; Tempel I Südseite, Schnitt V/71 oben S. 308; Tempel II oben S. 354; PQ A1–A8 oben S. 451 Abb. 863; PQ B1–B8 oben S. 488 Abb. 936; Kapelle Z oben S. 308 Abb. 596 und Theater PQ VIII unten S. 867 Abb. 1536

Datierung 2. Hälfte 2. Jh. n. Chr. Mitte 2. Jh. n. Chr.

994: Fundnr. 73/1012 von Schüssel TS 16

Literatur Ďurianová 2010, 85–86 und 153 (N 237) Tab. XXIV Ďurianová 2010, 65–67 und 115 (N 59)

Abb.

994

10.3.3. Planquadrate C3–C4

525

10.3.3. Planquadrate C3–C4 (Monument P, P1, P2) Planbeilagen 1–2; Taf. XXVII Bl. 10/74, 15/74, 22/74; Abb. 995–1040 Literatur: Tagebuch 15.05.–27.06.1974, 12.05.–23.05.1975, 21.05.–24.05.1981; Fundjournale und -karteien 1974–1975 und 1981. Groller 1899 Taf. VIII = Groller 1900 Taf. VIII; Jobst 1974, 22–24; Jobst 1975b, 147–148.; Jobst 1976–1977, 10–11 Abb. 1–2; Jobst 1977a, 714 Taf. VI–VII.

Monument P1 Monument P

a SCHNITT

N

b 995a–b: Pfaffenberg 1974. Quadrantenfelder C3 und C4 von Südosten (a) und Planausschnitt (b)

526

10.3.3. Planquadrate C3–C4

Das von Max Groller mit “P” gekennzeichnete Fundament war in den Quadranten C3 und C4 zu lokalisieren. Der allein im Übersichtsplan der Grabung von 1898 angezeigte Befund ließ sich jedoch nicht mehr überprüfen, da weder eine Geländebeschreibung noch eine Detailzeichnung gegeben wurde. Gleichwohl haben wir zur leichteren Orientierung die ehemals gewählte Kennzeichnung übernommen und den neuen Ergebnissen entsprechend angeglichen. In den Grabungsfeldern C3 und C4 wiederholte sich die bereits bekannte Befundsituation. Die durchschnittlich 0.50 m starke umgelagerte Waldhumusschicht enthielt große Mengen von Werkstücken abgebrochener Steindenkmäler, d. h. Bruchstücke von rundplastischen Skulpturen und Reliefbildern, Abschlag von Altären und Postamenten mit und ohne Inschrift sowie Fragmente von Säulenarchitektur. Nach Abtragung dieser reich mit Hinweisen auf Votivmonumente durchsetzten Humusschicht und sorgsamer Bergung des Fundstoffs sind wir auf die im Folgenden beschriebenen Monumente bzw. Fundamente P, P1 und P2 gestoßen. Monument P Der Befund des zwischen den Quadranten C3 und C4 aufgedeckten Monuments P ist mit Grollers Plandarstellung nicht identisch. Wir haben ein Fundament von fast quadratischem Grundriss aufgedeckt. Die Seitenlängen betrugen 1.76 m (Nord), 1.58 m (Ost), 1.72 m (Süd), 1.66 m (West), das entspricht 6 x 6 römischen Fuß. Die in den antiken Humusboden eingetiefte Basis war nur mehr in einer Höhe von maximal 0.15 m erhalten. Die zirka 3 m² große Oberfläche des Fundaments lag bei +312.944 m ü. A. Als Baumaterial wurden unregelmäßig gebrochene Kalksandsteine verwendet, die auf der Innenfläche in einer aus Kalkmörtel und Schotter zusammengesetzten Bettung unregelmäßig verteilt waren. Dagegen waren die Ränder durch eine Reihe von regelmäßig gesetzten Blöcken verstärkt worden, deren größter die Länge von 0.30 m erreichte. Die in den antiken Humus eingesenkte Bruchsteinsetzung sollte den unregelmäßig verlaufenden Mutterboden abgleichen und diente ähnlich wie bei Monument P1 als Bettung eines Quaderaufbaus.

N

a b 996a–b: Pfaffenberg 1974–1975. Fundament P in PQ C3–C4 von Osten (a) und mit Raster in röm. Fuß (b)

Monument P1 In der Nordostecke des Quadranten C4 kam eine ähnlich konstruierte Fundamentsetzung zum Vorschein. Diese lag parallel und nur 0.40 m westlich der Basis P. Möglicherweise entspricht dieses Fundament der Basis „P“ der Groller’schen Plandarstellung315. Auch hier war der Grundriss annähernd quadratisch und mit 1.92 x 1.66 m (= 3.18 m²) geringfügig größer als bei Basis P. Die mehr einem Rechteck entsprechenden Abmessungen ergeben sehr genau 6½ x 5½ römische Fuß. 315

Vgl. Groller 1899 Taf. VIII = Groller 1900 Taf. VIII.

527

10.3.3. Planquadrate C3–C4

Das Fundament bestand aus einer Lage von großen, in Kalkmörtel versetzten Bruchsteinen, die an der Nord-, West- und Ostseite die gerade verlaufenden Kanten des weiteren Aufbaues bis zu 0.24 m überragten. Die Ränder waren wieder durch regelmäßig schräg versetzte Bruchsteinreihen verstärkt. Die Oberfläche hatte die Höhe von +312.922 m ü. A. An der Westseite standen auf der Kalkmörtelschicht zwei große Quaderblöcke aus Kalksandstein, deren Außenseiten glatt zugerichtet waren und die Seitenfläche eines Quaderaufbaues anzeigten. Der nördlich gelegene Quader maß 0.54 x 0.42 x 0.20 m, der südliche 0.92 x 0.43 x 0.18 m. Die Höhe der beiden Quader betrug noch 0.38–0.40 m. Der Erhaltungszustand des Fundaments zeigte deutlich die ursprüngliche Funktion als Unterbau der Quadersetzung eines Votivmonuments an.

N

a b 997a–b: Pfaffenberg 1974–1975. Fundament P1 in PQ C3–C4 von Westen (a) und mit Raster in röm. Fuß (b)

Basis P2 1.20 m südlich der beiden Fundamente haben wir schließlich in der Südostecke des Quadrantenfeldes C4 eine dritte von Groller unentdeckt gebliebene Basis (P2) freilegen können. Diese stand genau in der Mitte zwischen P und P1 und war unverkennbar auf diese beiden Bauten hin orientiert. Von der Basis waren die Reste eines von der Vegetation stark beschädigten Quaderblocks aus Kalksandstein vorhanden, dessen Abmessungen ursprünglich etwa 1 x 1 m oder 3 x 3 römische Fuß betragen haben. Die Unterkante des Quaders war in den antiken Nutzungshorizont, d. h. in den anstehenden Humus eingelassen, sie lag jedoch höher als die beiden großen Fundamente und zeigte den ursprünglichen Gehhorizont an.

P2

P1 a b 998a–b: Pfaffenberg 1974–1975. Planquadrat C4 mit den Fundamenten P, P1 und Basis P2 von Westen (a); Basis P2 von Norden (b)

528

10.3.3. Planquadrate C3–C4

Betrachten wir die drei Fundamentbefunde im Zusammenhang, so fällt sowohl die zentrierte Stellung der Basis P2 im Verhältnis zu Fundament P und P1 als auch die parallele Linienführung der Kanten aller drei Objekte auf. Darüber hinaus kann man feststellen, dass diese Fundamentgruppe der Orientierung der Tempelbauten II und III sowie des großen Monuments E folgt. Die in den Quadranten C3 und C4 gehobenen Funde zeigen schließlich an, dass an dieser Stelle zwei Votivsäulen in Verbindung mit einem mittig positionierten Opferaltar als Ensemble errichtet waren. Nur so finden die in den nachfolgenden Tabellen vorgestellten Fragmente von Rundplastik, Reliefskulptur, Postamenten und Säulen eine sinnvolle Erklärung. Inwieweit die weiter südlich aufgedeckten Fundamente W, W1 und R mit diesem Befund zu verbinden sind, wird bei der Präsentation der Quadrantenfelder D4 und D5 (unten S. 661) besprochen.

N

999: Position der Basis P2 im Verhältnis zu den Fundamenten P und P1

529

10.3.4. Fundevidenz zu Planquadrat C3–C4 und Steg PQ C3–C4

10.3.4. Fundevidenz zu Planquadrat C3–C4 und Steg PQ C3–C4 1. Rundplastik und Reliefskulptur Objekt Funktion Datierung Zylindrisches Statuarische – Fragment, Plastik mittelfeiner Leithakalksandstein

Fundort Steg PQ B3–C3 im umgelagerten Waldhumus

Fundnr. P 158/74

PQ C3 im umgelagerten Waldhumus

P 202/74

Kniebeuge mit Unterschenkel, feiner Leithakalksandstein

Statuarische Plastik



PQ C3 im umgelagerten Waldhumus

P 205– 206/74

Wade und stabförmiges Fragment, feiner Leithakalksandstein

Statuarische Plastik



PQ C3 im umgelagerten Waldhumus

P 34, 47/92

Gewandfalten und rundplastisches Fragment, fester Leithakalksandstein

Statuarische Plastik



PQ C3 Ostkante bis -0.30 m OK im umgelagerten Waldhumus

P 5/74

Rundplastik oder Relieffragment (Finger einer Hand?), Leithakalksandstein

Statuarische Plastik oder Reliefskulptur



Abb. 1000–1040 Literatur TB v. 22.06.1974; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1974 (Z); Film 1.743.4; 5.92-6. Kremer 2004, 103 Nr. 39/5b Abb. 55 Taf. 64 Fundjournal und -kartei Skulpturen 1974 (Z); Film 1.754.1; 1.75-5.4. Kremer 2004, 89–90 Nr. 21/2 Abb. 51 Taf. 47 Fundjournal und -kartei Skulpturen 1974; Film 1.75-5.5; 1.75-6.3; 2.92-16. Unpubliziert TB v. 27.07.1992; Fundkartei Skulpturen 1992; Film 7.92-2A, 9A. Unpubliziert Fundjournal und -kartei Skulpturen 1974 (Z); Film 8.743.3; 2.92-13. Unpubliziert

Abb. 1000

1001

1002a– b

1003a– b

1004

530

10.3.4. Fundevidenz zu Planquadrat C3–C4 und Steg PQ C3–C4

Fundort PQ C3 bis -0.55 m OK im umgelagerten Waldhumus

Fundnr. P 9/74

Objekt Reliefkopf, Leithakalksandstein

Funktion Postament mit Relief des stehenden Jupiter

Datierung 3./4. Jh. n. Chr.

PQ C3 im umgelagerten Waldhumus

P 97– 98/74

Zwei Fragmente eines figürlichen Reliefs (Hüftregion, linker Fuß mit Falten?), Leithakalksandstein

Postamentrelief



PQ C3 im umgelagerten Waldhumus

P 5– 6/76

Fuß- und Gewandfragment, Muschelkalksandstein

Reliefskulptur



Steg PQ B3–B4 bis PQ C3–C4 im umgelagerten Waldhumus

P 15/92

Plinthenfragment mit Farbfassung, feiner Leithakalksandstein

Statuarische Plastik



Steg PQ C3–C4 im umgelagerten Waldhumus über dem Abbruchhorizont

P 47, 64/74

Knie mit Blitzbündel(?), Gewandfalten; Muschelkalksandstein

Statue des thronenden Jupiter(?)



PQ C3 und PQ C4 im umgelagerten Waldhumus

P 30/74 und P 99/74

Anpassende Fußfragmente, Leithakalksandstein. Zum Fragment P 129/74 aus PQ C5 s. unten S. 554

Plinthe einer Statuette oder Relieffigur



Literatur TB v. 21.05.1974; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1974 (Z); Film 8.744.2. Bernát Ďurianová – Jobst – Piras 2011, 211– 212 Nr. 176 TB v. 12.06.1974; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1974 (Z); Film 2.746.3; 2.92-8; 8.92-25A. Unpubliziert Fundjournal und -kartei Skulpturen 1976; Film 5.76-2.1; 8.92-10A. Unpubliziert TB v. 27.07.1992. Kremer 2004, 112 Nr. 46/9 Abb. 58 Taf. 68 Fundjournal und -kartei Skulpturen 1974 (Z); Film 6.9210; 8.92-10. Unpubliziert TB v. 29.05.1974; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1974 (Z); Film 2.746.3; 6.743.2; 10.92-3. Kremer 2004, 102 Nr. 37 Taf. 63

Abb. 1005a– b

1006a– b

1007

1008

1009a– b

1010

531

10.3.4. Fundevidenz zu Planquadrat C3–C4 und Steg PQ C3–C4

Fundort PQ C4 Südwestecke bis -0.50 m OK im umgelagerten Waldhumus

Fundnr. P 16/74

Objekt Kopffragment einer weiblichen Gottheit, Muschelkalksandstein

Funktion Postamentrelief

Datierung –

PQ C4 im umgelagerten Waldhumus

P 20/74

Männlicher Oberkörper, Leithakalksandstein

Altar- oder Postamentrelief



PQ C4 Osthälfte im umgelagerten Waldhumus über dem Abbruchhorizont

P 105– 106/74

Zwei Stabfragmente, Leithakalksandstein

Statuarische Plastik



PQ C4 im umgelagerten Waldhumus

P 154– 155/74

Beinfragment(?), Flügelfragment(?); Leithakalksandstein

Statuarische Plastik und Reliefskulptur



PQ C4 im umgelagerten Waldhumus

P 172/74

Oberschenkel mit Knieansatz, Leithakalksandstein

Statuarische Plastik oder Reliefskulptur (thronender Jupiter?)



PQ C4 im umgelagerten Waldhumus

P 177/74

Arm- oder Beinfragment, Leithakalksandstein

Statuarische Plastik



Literatur TB v. 27.05.1974; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1974 (Z); Film 9.83-16; DSC 140.2014. Unpubliziert Fundjournal und -kartei Skulpturen 1974 (Z); Film 7.745.1. Unpubliziert Fundjournal und -kartei Skulpturen 1974 (Z); Film 2.746.4. Kremer 2004, 115 Nr. 48/4a, 48/4d Taf. 71 TB v. 26.06.1974; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1974 (Z); Film 1.743.3. Kremer 2004, 109 Nr. 45/4a Abb. 57 Taf. 66 und unpubliziert Fundjournal und -kartei Skulpturen 1974; Film 8.92-29A, 30A. Unpubliziert Fundjournal 1974 und Fundkartei Skulpturen 1992; Film 6.92-23. Unpubliziert

Abb. 1011

1012

1013

1014a– b

1015a

1015b

532

10.3.4. Fundevidenz zu Planquadrat C3–C4 und Steg PQ C3–C4

Fundort PQ C4 im umgelagerten Waldhumus

Fundnr. P 174, 176, 180/74

Objekt Drei Relief- oder rundplastische Fragmente, mittelfeiner Leithakalksandstein

Funktion Statuarische Plastik oder Reliefskulptur

Datierung –

PQ C4 im umgelagerten Waldhumus

n. n., P 64/92

Gewandfalten, Fragment einer Patera(?), harter Leithakalksandstein

Reliefskulptur



PQ C4 im umgelagerten Waldhumus

n. n.

Bein und Randansatz, feiner Leithakalksandstein

Reliefskulptur



1000: P 158/74 – Zylindrisches Fragment

Literatur Fundjournal 1974 und Fundkartei Skulpturen 1992; Film 2.92-14–15, 17. Unpubliziert TB 27.07.1992; Fundkartei Skulpturen 1992; Film 8.92-34A, 21A. Unpubliziert Fundkartei Skulpturen 1992; Film 2.92-5, 21. Unpubliziert

1001: P 202/74 – Unterschenkel

Abb. 1015c– e

1016a– b

1016c– d

10.3.4. Fundevidenz zu Planquadrat C3–C4 und Steg PQ C3–C4

a b 1002a–b: P 205–206/74 – Wade (a) und Stab (b)

a b 1003a–b: P 34, 47/92 – Rundplastische Fragmente

1004: P 5/74 – Finger einer Hand(?)

a b 1005a–b: P 9/74 – Jupiterkopf

a b 1006a–b: P 97–98/74 – Fragmente eines figürlichen Reliefs

533

534

10.3.4. Fundevidenz zu Planquadrat C3–C4 und Steg PQ C3–C4

1007: P 5–6/76 – Fuß- und Gewandfragment

1008: P 15/92 – Plinthenfragment

a b 1009a–b: P 47, 64/74 – Knie mit Blitzbündel(?), Falten

1010: P 30 und P 99/74 – Plinthe mit Fuß

1011: P 16/74 – Kopffragment einer weiblichen Gottheit

1012: P 20/74 – Männlicher Oberkörper

1013: P 105–106/74 – Zwei Stabfragmente

a b 1014a–b: P 154–155/74 – Bein- (a) und Flügelfragment (b)

535

10.3.4. Fundevidenz zu Planquadrat C3–C4 und Steg PQ C3–C4

a b c 1015a–c: P 172 (a), 177 (b), 174/74 (c) – Statuarische Plastik oder Reliefskulptur

d e 1015d–e: P 176 (d), 180/74 (e) – Statuarische Plastik oder Reliefskulptur

b

c 1016b–d: n. n. – Reliefskulptur

1016a: P 64/92

d

536

10.3.4. Fundevidenz zu Planquadrat C3–C4 und Steg PQ C3–C4

2. Altäre und Postamente Objekt Funktion Fünf Postament (mit Schaftfragmente der seitlichen beschrifteten Reliefs?) Vorderseite, harter Leithakalksandstein

Fundort PQ C2 und C3, Steg PQ C4–C5 bis -0.50 m OK im umgelagerten Waldhumus über dem Abbruchhorizont

Fundnr. I 74/73; I 19, 57/74; I 21, 30/75

Datierung 222–235 n. Chr.

PQ C3 Ostseite bis -0.40 m OK im umgelagerten Waldhumus

I 21, 129, 136/74

Vier Aufsatzfragmente der beschrifteten Vorderseite, Leithakalksandstein

Altar oder Statuenpostament

161–192 oder 198– 217 n. Chr.

PQ C3 im umgelagerten Waldhumus

I 127/74

Aufsatzfragment der beschrifteten Vorderseite, Leithakalksandstein

Altar(?)

Vermutlich Zeit der Tetrarchie

PQ C3 bis -0.50 m OK im umgelagerten Waldhumus

I 55/74

Linke Ecke einer Basis der beschrifteten Vorderseite, Leithakalksandstein

Altar(?)



PQ C3 und Steg PQ C3–C4 im umgelagerten Waldhumus

I 82, 90/74

Zwei Basisfragmente der beschrifteten Vorderseite, feiner Leithakalksandstein

Altar oder Postament

11. Juni

Literatur TB v. 14.06.1973, 15.05. und 20.– 21.05.1974, 16.05.1975; Fundjournal und -kartei Inschriften 1973–1975 (Z); Foto In-28 M. J. Piso 2003, 36 Nr. 28 TB v. 15.05., 07.06., 10.06.1974; Fundjournal und -kartei Inschriften 1974; Foto In28 M. J. Piso 2003, 37 Nr. 30; Bernát 2010, 133 Nr. 119 TB v. 07.06.1974; Fundjournal und -kartei Inschriften 1974; Foto In72 M. J. Piso 2003, 59 Nr. 72 TB v. 21.05.1974; Fundjournal und -kartei Inschriften 1974 (Z); Foto In-103 M. J. Piso 2003, 72 Nr. 103; Bernát 2010, 166–167 Nr. 195 TB v. 30.– 31.05.1974; Fundjournal und -kartei Inschriften 1974; Film 14.74-5.4. Piso 2003, 76 Nr. 113; 77 Nr. 116; Bernát 2010, 164–166 Nr. 192–193

Abb. 1017a– b

1018a– b

1019

1020

1021

10.3.4. Fundevidenz zu Planquadrat C3–C4 und Steg PQ C3–C4

Fundort PQ C3 bis -0.40 m OK im umgelagerten Waldhumus

Fundnr. I 52a/74

Objekt Linkes Randfragment eines Schaftes der beschrifteten Vorderseite, feiner Leithakalksandstein

Funktion Altar oder Postament

Datierung –

PQ C3 bis -0.40 m OK im umgelagerten Waldhumus

I 137, 20, 128/74

Schaftfragmente der beschrifteten Vorderseite, feiner Leithakalksandstein

Altar oder Postament



PQ C3 im umgelagerten Waldhumus

n. n. Z.-Nr. 449

Altar 19



Steg PQ C3–C4 im umgelagerten Waldhumus

I 101, 89/74

Pulvinusfragment mit Rosette, lokaler Muschelkalksandstein Schaftfragmente der beschrifteten Vorderseite, feiner Leithakalksandstein

Altar oder Postament



Steg PQ C3–C4 im umgelagerten Waldhumus

n. n. Z.-Nr. 347

Altar 88



PQ C3 und C4 im umgelagerten Waldhumus

n. n. Z.-Nr. 26 (C4), 28 (C3)

Pulvinusfragment, lokaler Muschelkalksandstein Zwei Aufsatzfragmente, Leithakalksandstein

Altäre



PQ C3 und C4 im umgelagerten Waldhumus

n. n. Z.-Nr. 75a–b

Zwei Aufsatzfragmente mit Blattornament, Leithakalksandstein

Altar



Literatur TB v. 17.05.1974; Fundjournal und -kartei Inschriften 1974 (Z); Foto In-171 M. J. Piso 2003, 102 Nr. 171 TB v. 15.05., 07.06., 10.06.1974; Fundjournal und -kartei Inschriften 1974; Foto In167, 280, 346 M. J. Piso 2003, 101 Nr. 167; 137 Nr. 280; 158 Nr. 346 Fundkartei Altäre Nr. 449. Bernát 2010, 109 Nr. 67 TB v. 31.05., 04.06.1974; Fundjournal und -kartei Inschriften 1974 (Z); Foto In202, 349 M. J. Piso 2003, 113 Nr. 202; 158 Nr. 349 Fundkartei Altäre Nr. 347. Bernát 2010, 119 Nr. 91 Fundkartei Altäre Nr. 26, 28; Film 3.784.4, 3.78-7.3. Bernát 2010, 148–149 Nr. 155 (Z.-Nr. 26) und unpubliziert Fundkartei Altäre Nr. 75a– b; Film 1.803.3. Bernát 2010, 136 Nr. 124

537 Abb. 1022

1023a– c

1024a– b 1025a– b

1026a– b 1027a– b

1028a– b

538

10.3.4. Fundevidenz zu Planquadrat C3–C4 und Steg PQ C3–C4

Fundort PQ C4 Südhälfte bis -0.40 m OK im umgelagerten Waldhumus

Fundnr. I 71a/74

Objekt Schaftfragment der beschrifteten Vorderseite, feiner Leithakalksandstein

Funktion Altar oder Postament

Datierung –

PQ C4 im umgelagerten Waldhumus

I 270– 271/74

Basisfragmente(?) der beschrifteten Vorderseite, Leithakalksandstein

Altar oder Postament



PQ C4 im umgelagerten Waldhumus

n. n. Z.-Nr. 101

Eckfragment eines Aufsatzes, Leithakalksandstein

Altar



PQ C4 im umgelagerten Waldhumus

n. n. Z.-Nr. 366

Aufsatz mit Focusmulde und Tympanon mit Rosette(?), Leithakalksandstein

Altar 78



Literatur TB v. 24.05.1974; Fundjournal und -kartei Inschriften 1974; Foto In236 M. J. Piso 2003, 123 Nr. 236 Fundjournal und -kartei Inschriften 1974; Foto In111, 243 M. J. Piso 2003, 75 Nr. 111; 125 Nr. 243 Fundkartei Altäre Nr. 101; Film 2.79-5.3. Bernát 2010, 146–148 Nr. 153 Fundkartei Altäre Nr. 366. Bernát 2010, 126–127 Nr. 108

a b 1017a–b: I 74/73; 19, 57/74; 21, 30/75 – Schaftfragmente eines Postaments

Abb. 1029

1030a– b

1031

1032a– b

539

10.3.4. Fundevidenz zu Planquadrat C3–C4 und Steg PQ C3–C4

a

b 1018a–b: I 21, 129, 136/74 – Aufsatzfragmente

1019: I 127/74 – Aufsatzfragment

1020: I 55/74 – Basisfragment

1021: I 82, 90/74 – Zwei Basisfragmente

a

1022: I 52a/74 – Linker Rand eines Schaftes

b

c 1023a–c: I 137 (a), 20 (b), 128/74 (c) – Schaftfragmente

540

10.3.4. Fundevidenz zu Planquadrat C3–C4 und Steg PQ C3–C4

a

b 1024a–b: n. n. (Z.-Nr. 449) – Pulvinusfragment von Altar 19 (a) und Rekonstruktion (b)

b 1025a–b: I 101 (a), 89/74 (b) – Schaftfragmente

a

b 1026a–b: n. n. (Z.-Nr. 347) – Pulvinusfragment von Altar 88

a b 1027a–b: n. n. (Z.-Nr. 26, 28) – Aufsatzfragmente

10.3.4. Fundevidenz zu Planquadrat C3–C4 und Steg PQ C3–C4

541

a

b 1028a–b: n. n. (Z.-Nr. 75a–b) – Aufsatzfragmente mit Blattornament

1029: I 71a/74 – Schaftfragment

a b 1030a–b: I 270 (a)–271/74 (b) – Basisfragmente(?)

1031: n. n. (Z.-Nr. 101) – Eckfragment eines Aufsatzes

542

10.3.4. Fundevidenz zu Planquadrat C3–C4 und Steg PQ C3–C4

a

1032a–b: n. n. (Z.-Nr. 366) – Aufsatz mit Focusmulde von Altar 78

10.3.4. Fundevidenz zu Planquadrat C3–C4 und Steg PQ C3–C4

Fundort PQ C3 Nordostecke bis -0.40 m OK im umgelagerten Waldhumus

Fundnr. P 2/74

PQ C3 im umgelagerten Waldhumus

A 12/86

PQ C3 im umgelagerten Waldhumus

PQ C4 im umgelagerten Waldhumus

3. Architekturwerkstücke Objekt Funktion Weibliches Kopfkapitell(?) Köpfchen (Juno oder Fortuna), feiner Leithakalksandstein

Datierung 3./4. Jh. n. Chr.

Abakus und Hüllblätter der Voluten, gelblicher Leithakalksandstein

Korinthisches Normalkapitell. Exemplar CA



A 212, 215/74, A 1/2010

Drei Werkstücke mit Profil und Zahnschnitt; harter, gelblicher Leithakalksandstein

Geison von Tempel III(?)



A 50/2010

Blattfragment, gelblicher Leithakalksandstein

Korinthisches Kapitell



a

1033a–b: P 2/74 – Köpfchen einer weiblichen Gottheit

Literatur TB v. 15.05.1974; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1974 (Z); Foto 17/83-20 R. W. Thür 1979, 95– 96, 203 (G 9) Taf. 61, 66, XIII1–3; Kremer 2004, 99–100 Nr. 31/1 Taf. 59 Funddatei Architektur 1986. Piras 2014, 84– 85 Taf. XL Funddatei Architektur (Gebälke). Vgl. Jobst – Piras 2018, 91– 92 und 101 Nr. 28 Taf. XLIV Fig. 14 Funddatei Architektur (Kapitelle). Unpubliziert

b

543

Abb. 1033a– b

1034a– d

1035a– d

1036

544

10.3.4. Fundevidenz zu Planquadrat C3–C4 und Steg PQ C3–C4

a

b

c

d 1034a–d: A 12/86 – Abakus und Hüllblätter von Kapitell CA und Rekonstruktion (Hilke Thür)

545

10.3.4. Fundevidenz zu Planquadrat C3–C4 und Steg PQ C3–C4

a

b

d 1035a–d: A 212 (b), 215/74 (c), A 1/2010 (a) – Geisonfragmente

1036: A 50/2010 – Blattfragment

c

546

10.3.4. Fundevidenz zu Planquadrat C3–C4 und Steg PQ C3–C4

Fundort PQ C3 bis -0.40 m OK im umgelagerten Waldhumus

Fundnr. 74/233

PQ C3 bis -0.40 m OK im umgelagerten Waldhumus

74/235

Steg PQ B4–C4 bis -0.50 m OK und PQ C4 über dem antiken Horizont PQ C4 in der Zerstörungsschicht; PQ C5 bis -0.40 m OK im umgelagerten Waldhumus

74/333, 335, 512a–b 74/361, 364, 367, 693

PQ C4 bis -0.70 m OK im Abbruchhorizont

74/564

PQ C4 Osthälfte, im Abbruchhorizont

74/693

4. Keramikfunde Objekt Funktion Ein Rand- bzw. TS-Schüssel Wandfragment mit (TS 82). Stempel von Form Drag. 37. insgesamt 11 Mittelgallien Scherben. (Lezoux), Weitere Fragmente Werkstatt des dieser Schüssel s. CINNAMVS Fundevidenz Tempel I oben S. 287 Abb. 559 Vier TS-Schüssel Wandfragmente von (TS 20). insgesamt 37 Form Drag. 37. Scherben. Westerndorf, Weitere Fragmente Werkstattkreis dieser Schüssel s. des Fundevidenz PQ COMITIALIS A1–A8 oben S. 439 Abb. 842 und Schnitt IX/72 oben S. 149 Rand-, Wand- und TS-Teller (TS Bodenfragmente 176). Form Drag. 32. Rheinzabern 13 teilweise anpassende Randund Wandfragmente von insgesamt 28 Scherben. Weitere Fragmente dieser Schüssel s. Fundevidenz PQ A1–A8 oben S. 423 und PQ B1–B8 oben S. 468 Abb. 906 Zwei anpassende Rand- und Wandfragmente von insgesamt 19 Scherben. Weitere Fragmente dieses Tellers s. Fundevidenz PQ B3–B4 oben S. 469 Randfragment von insgesamt 5 Scherben. Weitere Fragmente dieser Schüssel s. Fundevidenz PQ A1–A8 oben S. 424 Abb. 818

Datierung 2. Hälfte 2. Jh. n. Chr.

Literatur Ďurianová 2010, 56–57 und 104 (N 18) Tab. III

Abb.

1. Drittel 3. Jh. n. Chr.

Ďurianová 2010, 79–81 und 148 (N 225) Tab. XX

Spätes 2.– 3. Jh. n. Chr.

Ďurianová 2010, 130–134

TS-Schüssel (TS 17). Form Drag. 37. Rheinzabern, Ware „B“ mit Zierglied O 382. 383

Spätes 2.– Anfang 3. Jh. n. Chr.

Ďurianová 2010, 71–73 und 124 (N 113)

1039a– b

TS-Teller (TS 214). Form Drag. 18/31. Rheinzabern

Spätes 2.– 3. Jh. n. Chr.

Ďurianová 2010, 126–130 (N 127–N 156)

1040

TS-Schüssel (TS 27). Form Drag. 37. Rheinzabern, Werkstatt des CERIALIS II

2. Hälfte 2. Jh. n. Chr.

Ďurianová 2010, 62–65 und 118 (N 76) Tab. XII

1037

1038a– b

547

10.3.4. Fundevidenz zu Planquadrat C3–C4 und Steg PQ C3–C4

Fundort PQ C4 bis -0.30 m OK im umgelagerten Waldhumus

Fundnr. 74/614.1, 676–677

Objekt Vier Wandfragmente von insgesamt 13 Scherben. Weitere Fragmente dieser Schüssel s. Fundevidenz Fläche zwischen Schnitt VIII/72 und IX/72 oben S. 149; PQ A1–A8 oben S. 424; PQ B1–B8 oben S. 505 Abb. 957

Funktion TS-Schüssel (TS 29). Form Drag. 37. Rheinzabern, Werkstatt des CERIALIS VI

Datierung 170–200 n. Chr.

Literatur Ďurianová 2010, 70–73 und 120–121 (N 91)

Abb.

a

1037: Fundnr. 74/233 von Schüssel TS 82

b 1038a–b: Fundnr. 74/333 (a), 512 (b) von Teller TS 176

548

10.3.4. Fundevidenz zu Planquadrat C3–C4 und Steg PQ C3–C4

a

b 1039a–b: Fundnr. 74/367 (a) und 361 (b) von Schüssel TS 17

1040: Fundnr. 74/564 von Teller TS 214

549

10.3.5. Planquadrat C5

10.3.5. Planquadrat C5 (Monument N)

Planbeilagen 1–2; Abb. 1041–1043

Literatur: Tagebuch 29.05.–06.06.1974, 16.05.–23.05.1975; Fundjournale und -karteien 1974–1975. Jobst 1974, 22–24; Jobst 1978–1980, 28–32 Taf. 1; Jobst – Kremer 1991, 168–169 Abb. 25–26.

SCHNITT

N

N

a b 1041a–b: Pfaffenberg 1974–1976. Grabungsfläche Planquadrat C5 und Stege PQ C4–C5, PQ C5–D5 und PQ C5–C6 mit den Monumenten N und Q. Orthofoto (a) und Planausschnitt (b)

Die hier verwendete Objektbezeichnung N entspricht nicht dem Groller’schen Fundament „N“. Denn dieses ist weiter nordöstlich in der Nähe des Tempels III zu lokalisieren und entspricht dem im Quadranten B3 aufgedeckten Fundament L1 (s. oben S. 454). Die Quadrantenfläche C5 wurde von West nach Ost freigelegt. In der über dem Abbruchhorizont gelagerten Waldhumusschicht kamen wieder auffallend viele figürliche Werkstücke von rundplastischen Fragmenten und Reliefskulptur sowie Inschriften zum Vorschein. Unter dieser mit Werkstücken durchsetzten Humusschicht haben wir einen großen, westöstlich orientierten Kalksandsteinblock aufgedeckt, auf welchen Groller seiner Zeit nicht gestoßen war. Der aus lokalem Stein geschlagene Block lag auf dem antiken Erd- und Felshorizont. Er hatte die Maße von 1.70 x 0.75 m, die erhaltene Höhe des Blocks betrug jedoch nur mehr 10 cm. Die Längskanten des Fundaments standen parallel zu allen bisher beschriebenen Monumenten und orientieren sich an den Achsen der großen Bauten Tempel II, Tempel III und Monument E.

550

10.3.5. Planquadrat C5

1042–1043: Pfaffenberg 1974. Monument N in PQ C5 von Nordwesten während der Freilegung durch Cornelia WeberLehmann und von Süden mit Deckplatte eines Postaments. Im Hintergrund Fundament V in PQ B5

Das Fundament lag 2.50 m nördlich des großen, in Planquadrat D5 aufgedeckten Monuments R (s. unten S. 627) und könnte architektonisch zu diesem in Beziehung gestanden sein. Der Form nach ist eher an eine Statuenbasis mit Altar als an den Unterbau eines Säulendenkmals zu denken. Diese Annahme wird durch das Fehlen entsprechender Werkstücke von Säulen in diesem Quadrantenfeld erhärtet. Der Fundstoff zeigte im Vergleich zu PQ C3–C4 eine Veränderung an, d. h. es gab keine Hinweise auf Votivsäulen und eine geringere Dichte an Altarfragmenten. Umso auffallender waren die Anzeichen von statuarischer Plastik und Reliefskulptur, darunter jene Götterköpfe, die im Verein mit anderen figürlichen Relieffragmenten an die Existenz eines verzierten Statuenpostaments denken lassen. Als besonders signifikante Stücke sind die Fragmente einer Jupiter- und Junofigur mit den dazugehörigen Köpfen sowie eine mögliche Darstellung des Gottes Mars hervorzuheben.316 Dazu kommt der epigraphische Fundstoff, der zwar wie die Bildwerke nur sehr fragmentarisch erhalten ist, aber dennoch ähnlich den Grabungsflächen C3–C4 Hinweise auf Denkmäler des Jupiterkults und der Kaiserverehrung erkennen lässt317. Die neben dem Fundament N aufgedeckte Deckplatte einer Reliefbasis weist in die gleiche Richtung. Schließlich wird der Befund dieses Grabungsfeldes durch einige Altarfragmente ergänzt, die sich in das bereits bekannte Bild einfügen 318 (s. auch die folgende Fundevidenz unten S. 561).

316 317 318

Vgl. den Rekonstruktionsvorschlag bei Jobst – Kremer 1991, 168–169 Abb. 25–26. Vgl. z. B. Piso 2003 Nr. 125 und Nr. 157 (s. Fundevidenz unten S. 561). Die bei Bernát 2010 unter PQ C5 genannten Altarfragmente haben jedoch andere Fundorte.

10.3.6. Steg Planquadrat C5–C6

551

10.3.6. Steg Planquadrat C5–C6 (Basis Q) Planbeilagen 1–2; Taf. XXVII Bl. 2/76; Abb. 1044–1045 Literatur: Tagebuch 09.06.1976. Jobst 1978–1980, 28–32 Taf. 1

In der Südostecke des Quadrantenfeldes C6, im Steg zu C5, haben wir 0.20–0.30 m unter der Oberfläche des Waldbodens eine weitere kleinformatige Basis aufgedeckt, deren Abmessungen jenen der Basis H in PQ A3N (s. oben S. 410) und der Basis P2 in PQ C4 (s. oben S. 527) entsprechen. Der Standort dieser Basis deckt sich nicht mit dem von Max Groller mit dem Buchstaben „Q“ gekennzeichneten Fundament, welches im Rastersystem unserer Grabungen im Quadrantenfeld D6 hätte hervortreten müssen (vgl. Planbeilage 1). Da auf der Fläche D6 jedoch kein Baubefund zu beobachten war und die Genauigkeit der Groller’schen Planaufnahme mit Fragezeichen versehen werden muss, haben wir das Objekt Q auf die hier beschriebene Stelle im Steg zwischen den Quadranten C5 und C6 bezogen.

F

1044: Pfaffenberg 1976. Votivbasen südlich Monument E. Ansicht von Süden

1045: Pfaffenberg 1976. Basis Q im Steg PQ C5–C6

Die Maße der quadratischen Basis betrugen ursprünglich 0.62 x 0.61 m (= 2 x 2 röm. Fuß). Die maximal erhaltene Höhe lag bei 15–20 cm. Die Basis war aus mehreren verschieden großen, behauenen Kalksandsteinblöcken zusammengesetzt, die auf den antiken Humusboden gestellt waren. Die Oberfläche derselben war teilweise stark abgesplittert, die Ecken waren zumeist beschädigt. Lediglich der an der Südwestecke gelegene Block war noch gut erhalten mit deutlich sichtbaren Außenkanten an der Süd- und Westseite. Fragen wir nach der Funktion dieser Basis, so kann sowohl an den Unterbau eines kleinformatigen figürlichen Votivmonuments als auch an den Standort eines Opferaltares gedacht werden.

552

10.3.7. Fundevidenz zu Planquadrat C5, zu Stegen PQ C4–C5, PQ C5–D5 und PQ C5–C6

10.3.7. Fundevidenz zu Planquadrat C5, zu Stegen PQ C4–C5, PQ C5–D5 und PQ C5–C6 Abb. 1046–1072 1. Rundplastik und Reliefskulptur Objekt Funktion Datierung Relieffragment mit Relieffigur – Finger, feiner Leithakalksandstein

Fundort Steg PQ C4–C5 im umgelagerten Waldhumus

Fundnr. P 75/75

PQ C5 entlang der Ostkante im umgelagerten Waldhumus

P 31/74

Reliefköpfchen eines Jupiter, hellbeiger Leithakalksandstein

Postamentrelief

1. Hälfte 3. Jh. n. Chr.

PQ C5 im umgelagerten Waldhumus

P 32– 33/74

Linker Unterarm und Hand mit Zepter, Pilum; Leithakalksandstein

Postamentrelief



PQ C5 Osthälfte -0.70 m OK auf dem Abbruchhorizont

P 35–36, 41, 144/74

Fragmente eines Jupiterreliefs, harter Leithakalksandstein. Weitere Fragmente dieses Reliefs s. Fundevidenz PQ B5 oben S. 478 Abb. 918a–c

Postamentrelief mit stehendem Jupiter



PQ C5 Osthälfte -0.70 m OK auf dem Abbruchhorizont

P 37/74

Zepter einer Relieffigur, Leithakalksandstein

Postamentrelief



Literatur TB v. 27.05.1975; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1975; Film 4.75-1.1. Unpubliziert TB v. 29.05.1974; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1974 (Z); Film 1.74-4.1–2; 7.83-3 R. W. Unpubliziert Fundjournal und -kartei Skulpturen 1974 (Z); Film 12.74-1.1; 5.9236; 6.74-2.2. Unpubliziert TB v. 04.– 05.06.1974; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1974 (Z); Film 3.74-3.6; 4.802.3; 1.74-5.1; 5.74-3.1; 1.743.1. Jobst – Kremer 1991, 168–169 Abb. 23 und 26 TB v. 04.06.1974; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1974 (Z); Film 5.74-3.3. Unpubliziert

Abb. 1046

1047

1048a– b

1049a– e

1050

10.3.7. Fundevidenz zu Planquadrat C5, zu Stegen PQ C4–C5, PQ C5–D5 und PQ C5–C6

Fundort PQ C5 Osthälfte -0.70 m OK auf dem Abbruchhorizont

Fundnr. P 38/74

Objekt Linker Fuß mit Gewandsaum auf Plinthe, Leithakalksandstein

Funktion Rechte untere Ecke eines Postamentreliefs

Datierung –

PQ C5 Osthälfte -0.50 m OK im umgelagerten Waldhumus

P 39– 40/74

Reliefköpfchen eines Jupiter und Kopffragment einer Göttin, hellbeiger Leithakalksandstein

Postamentrelief

3./4. Jh. n. Chr.

PQ C5 im umgelagerten Waldhumus

P 42/74

Kopffragment(?), Muschelkalksandstein

Relieffigur



PQ C5 Osthälfte -0.50 m OK im umgelagerten Waldhumus

P 44/74

Relieffragment mit Jupiterkopf, hellbeiger Leithakalksandstein

Postamentrelief



PQ C5 -0.75 m OK auf dem Abbruchhorizont

P 80/74

Stabfragment, feiner Leithakalksandstein

Rundplastisches Zepterfragment(?)



Literatur TB v. 04.06.1974; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1974 (Z); Film 8.92-23A. Unpubliziert TB v. 05.06.1974; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1974 (Z); Film 3.74-3.3; 5.741.1; 8.83-25; 9.83-26 R. W.; Foto H. L. Jobst 2006, 62– 63 Abb. 110; Bernát – Ďurianová – Jobst – Piras 2011, 211–212 Nr. 177 bzw. unpubliziert Fundjournal und -kartei Skulpturen 1974 (Z); Film 2.74-1.1. Unpubliziert TB v. 05.06.1974; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1974 (Z); Film 1.74-5.4–5; 8.92-24A; DSC 0014.2014. Unpubliziert TB v. 05.06.1974; Fund-journal und -kartei Skulpturen 1974(Z); Foto F217 G. S. Kremer 2004, 115 Nr. 48.4/4b Taf. 71

553 Abb. 1051

1052a– b

1053a

1053b

1054a

554

10.3.7. Fundevidenz zu Planquadrat C5, zu Stegen PQ C4–C5, PQ C5–D5 und PQ C5–C6

Fundort PQ C5 im umgelagerten Waldhumus

Fundnr. P 116– 119/74

Objekt Rundplastische und Relieffragmente, Leithakalksandstein

Funktion Statuarische Plastik und Reliefskulptur

Datierung –

PQ C5 im umgelagerten Waldhumus

P 129/74

Rechter Fuß auf Plinthe, Leithakalksandstein. Zu den Fragmenten P 30 und 99/74 aus PQ C3–C4 s. oben S. 530 Abb. 1010

Plinthe einer Statuette oder Relieffigur



PQ C5 im umgelagerten Waldhumus

P 148/74

Beinfragment(?), Muschelkalksandstein

Statuarische Plastik



PQ C5 im umgelagerten Waldhumus

P 149150/74

Figürliche Relieffragmente, Leithakalksandstein

Postamentrelief



PQ C5 im umgelagerten Waldhumus

P 164/74

Fragment eines Reliefkopfes mit Haaransatz, Leithakalksandstein

Postamentrelief



PQ C5 im umgelagerten Waldhumus

P 170– 171/74

Pilum, Oberschenkel mit Knie; Leithakalksandstein

Postamentrelief (Jupiter oder Mars)



PQ C5 im umgelagerten Waldhumus

P 13/76

Männlicher Torso, feiner Leithakalksandstein

Postamentrelief



Literatur Fundjournal und -kartei Skulpturen 1974 (Z); Film 2.74-6.5–6; 9.92-18. Unpubliziert TB v. 21.06.1974; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1974 (Z); Film 10.92-3. Kremer 2004, 102 Nr. 37 Taf. 63 TB v. 26.06.1974; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1974 (Z); Film 6.92-8. Unpubliziert TB v. 26.06.1974; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1974 (Z); Film 1.74-2.5; 1.743.2. Unpubliziert Fundjournal und -kartei Skulpturen 1974 (Z); Film 10.83-29 R. W.; DSC 0178.2014. Unpubliziert Fundjournal und –kartei Skulpturen 1974 (Z); Film 6.75-2.3-4; 8.92-32A. Unpubliziert Fundjournal und -kartei Skulpturen 1976; Film 5.76-1.2. Unpubliziert

Abb. 1054b– e

1055a

1055b

1056a– b

1056c

1057a– b

1057c

10.3.7. Fundevidenz zu Planquadrat C5, zu Stegen PQ C4–C5, PQ C5–D5 und PQ C5–C6

Fundort PQ C5 im umgelagerten Waldhumus

Fundnr. n. n.

Steg PQ C5–D5 -0.40 m OK im umgelagerten Waldhumus

P 69– 72/74

Objekt Rechtes Fußfragment auf Plinthe, Leithakalksandstein Linkes Knie mit Gewandfalten, rechte Hand mit Blitzbündel und Faltenfragmente; Muschelkalksandstein. Weitere Fragmente dieser Statue s. Fundevidenz PQ D5 unten S. 631 Abb. 1168a–b

1046: P 75/75 – Relieffragment mit Finger

Funktion Reliefskulptur

Datierung –

Statue eines thronenden Jupiter



Literatur Fundkartei Skulpturen; Film 8.92-32. Unpubliziert Fundjournal und -kartei Skulpturen 1974 (Z); Film 2.74-2.2; 9.746.4. Kremer 2004, 65–66 Nr. 6.2 Abb. 41 Taf. 21

1047: P 31/74 – Jupiterkopf

555 Abb. 1058a

1058b– e

556

10.3.7. Fundevidenz zu Planquadrat C5, zu Stegen PQ C4–C5, PQ C5–D5 und PQ C5–C6

a b 1048a–b: P 32 (a) – 33/74 (b) – Figürliche Relieffragmente

a

b

c

a c

b

d

d e 1049a–e: P 35–36, 41, 144/74 – Fragmente eines Jupiterreliefs (a–d) und Rekonstruktion I/88 (e)

10.3.7. Fundevidenz zu Planquadrat C5, zu Stegen PQ C4–C5, PQ C5–D5 und PQ C5–C6

1050: P 37/74 – Zepter

1051: P 38/74 – Fuß auf Plinthe

a b 1052a–b: P 39–40/74 – Reliefköpfchen eines Jupiter (a) und Kopffragment einer weiblichen Gottheit (b)

557

558

10.3.7. Fundevidenz zu Planquadrat C5, zu Stegen PQ C4–C5, PQ C5–D5 und PQ C5–C6

a b 1053a–b: P 42, 44/74 – Kopffragment (a) und Relieffragment mit Jupiterkopf (b)

1054a: P 80/74 – Stabfragment

1054c: P 117/74

1054b–e: P 116–119 – Rundplastische Fragmente und Reliefskulptur

1054d: P 118/74

10.3.7. Fundevidenz zu Planquadrat C5, zu Stegen PQ C4–C5, PQ C5–D5 und PQ C5–C6

a b 1055a–b: P 129 und 148/74 – Rechter Fuß auf Plinthe (a) und Beinfragment (b)

a b c 1056a–c: P 149–150, 164/74 – Figürliche Relieffragmente (a–b) und Fragment eines Reliefkopfes (c)

a b c 1057a–c: P 170–171/74, 13/76 – Pilum (a), Oberschenkel mit Knie (b) und männlicher Torso (c)

559

560

10.3.7. Fundevidenz zu Planquadrat C5, zu Stegen PQ C4–C5, PQ C5–D5 und PQ C5–C6

1058a: n. n. – Fußfragment auf Plinthe

b

c

e 1058b–e: P 69–72/74 – Fragmente eines thronenden Jupiter

d

10.3.7. Fundevidenz zu Planquadrat C5, zu Stegen PQ C4–C5, PQ C5–D5 und PQ C5–C6

2. Altäre und Postamente Objekt Funktion 28 teilweise Postament mit anpassende Weihung an Schaftfragmente der Jupiter Optimus beschrifteten Maximus für Vorderseite, feiner Antoninus Pius Leithakalksandstein und Marcus Aurelius

Fundort PQ B5, Steg PQ B5–C5, Steg PQ C4–C5, PQ C5, Steg PQ C5–D5, PQ D3 und PQ D5 -0.40 m OK im umgelagerten Waldhumus

Fundnr. I 63, 73, 102, 125, 138, 200– 203, 211/74; I 33, 113/75; I 77– 79/76

Datierung 159 n. Chr.

Steg PQ C4–C5 im umgelagerten Waldhumus

I 26, 31, 33/75

Fragmente der beschrifteten Vorderseite mit linkem Rand, feiner Leithakalksandstein

Altar oder Postament



Steg PQ C4–C5 und PQ C5 im umgelagerten Waldhumus

I 174/74, 27/75

Schaftfragmente der beschrifteten Vorderseite, weicher Leithakalksandstein

Altar oder Postament



Steg PQ C4–C5 und PQ C5 im umgelagerten Waldhumus

I 266/74, 32/75

Schaftfragmente der beschrifteten Vorderseite, weicher Leithakalksandstein

Altar oder Postament



PQ C5 Osthälfte im umgelagerten Waldhumus und PQ G4

I 99/74, 70/75

Anpassende Schaftfragmente der beschrifteten Vorder- und einer Nebenseite, lokaler Muschelkalksandstein

Altar oder Postament mit Namensresten der magistri montis

Zeit ab Caracalla (211–217 n. Chr.)

Literatur TB 1974– 1976; Fundjournal und -kartei Inschriften 1974–1976 (Z); Foto In-6 M. J.; 5380a H. L. Piso 2003, 21– 22 Nr. 6 TB v. 22.05.1975; Fundjournal und -kartei Inschriften 1975; Foto In289, 299, 377 M. J. Piso 2003, 140 Nr. 289; 143 Nr. 299; 166 Nr. 377 TB v. 17.06.1974 und 20.05.1975; Fundjournal und -kartei Inschriften 1974–1975; Foto In-201 M. J. Piso 2003, 112 Nr. 201 Fundjournal und -kartei Inschriften 1974–1975; Foto In-238, 240 M. J. Piso 2003, 124 Nr. 238, 240 TB v. 04.06.1974 und 11.06.1975; Fundjournal und -kartei Inschriften 1974–1975 (Z); Foto In125 M. J. Piso 2003, 81 Nr. 125; Bernát 2010, 193 Nr. 269

561 Abb. 1059a– b

1060a– c

1061a

1061b– c

1062

562

10.3.7. Fundevidenz zu Planquadrat C5, zu Stegen PQ C4–C5, PQ C5–D5 und PQ C5–C6

Fundort PQ C5 Osthälfte -0.50 m OK im umgelagerten Waldhumus

Fundnr. I 103, 110/74; P 111/74; n. n.; I 102/74

Objekt Anpassende profilierte Schaftfragmente der beschrifteten Vorderseite, harter Leithakalksandstein. Weitere Fragmente dieses Postaments aus Steg PQ B5–C5 s. oben S. 473 Abb. 914

Funktion Postament mit figürlichen Reliefs auf den Nebenseiten

Datierung 2. Hälfte 2. Jh. n. Chr.

PQ C5 im umgelagerten Waldhumus

I 175, 264/74

Zwei Fragmente der beschrifteten Vorderseite, feiner Leithakalksandstein

Altar oder Postament



PQ C5 im umgelagerten Waldhumus

n. n. Z.-Nr. 535, 543

Zwei Aufsatzfragmente, mittelfeiner Muschelkalksandstein

Altar oder Postament



PQ C5 im umgelagerten Waldhumus

n. n. Z.-Nr. 68, 84, 86, 146

Aufsatz-, Basis- und Rahmenfragmente, Leithakalksandstein

Altar oder Postament



Literatur TB v. 05.06.1974; Fundjournal und -kartei Inschriften 1974; Film 4.80-3.2; In157, 311 M. J. Piso 2003, 97– 98 Nr. 157; 147 Nr. 311; Jobst – Kremer 1991, 168–169 Abb. 25–26 TB v. 17.06.1974; Fundjournal und -kartei Inschriften 1974; In-335, 350 M. J. Piso 2003, 154 Nr. 335; 159 Nr. 350 Fundkartei Altäre Nr. 535, 543. Bernát 2010, 137 Nr. 125; 158–159 Nr. 179 Fundkartei Altäre Nr. 68, 84, 86, 146; Film 2.78-2.1, 2.78-6.4, 2.785.2, 11.80-1.1. Unpubliziert

Abb. 1063a– d

1064a– b

1065a– b

1066a– d

10.3.7. Fundevidenz zu Planquadrat C5, zu Stegen PQ C4–C5, PQ C5–D5 und PQ C5–C6

563

a b 1059a–b: I 63, 73, 102, 125, 138, 200–203, 211/74; 33, 113/75; 77–79/76 – Postamentinschrift mit Weihung an Jupiter

a

b 1060a–c: I 26, 31, 33/75 – Beschriftete Schaftfragmente

c

564

10.3.7. Fundevidenz zu Planquadrat C5, zu Stegen PQ C4–C5, PQ C5–D5 und PQ C5–C6

1061a: I 174/74, 27/75 – Schaftfragment mit Inschrift

b c 1061b–c: I 266/74 (c), 32/75 (b) – Schaftfragmente mit Inschrift

1062: I 99/74, 70/75 – Beschriftete Schaftfragmente

10.3.7. Fundevidenz zu Planquadrat C5, zu Stegen PQ C4–C5, PQ C5–D5 und PQ C5–C6

a–b: I 103, 110/74

c: I 102/74

d 1063a–d: I 103, 110/74; P 111/74; n. n.; I 102/74 – Postamentfragmente (a–c) und Rekonstruktion (d)

565

566

10.3.7. Fundevidenz zu Planquadrat C5, zu Stegen PQ C4–C5, PQ C5–D5 und PQ C5–C6

a

b 1064a–b: I 175 (b), 264/74 (a) – Beschriftete Schaftfragmente

1065a: n. n. (Z.-Nr. 543) – Aufsatzfragment

1065b: n. n. (Z.-Nr. 535) – Aufsatzfragment

10.3.7. Fundevidenz zu Planquadrat C5, zu Stegen PQ C4–C5, PQ C5–D5 und PQ C5–C6

a

567

b

c d 1066a–d: n. n. (Z.-Nr. 68, 84, 86, 146) – Aufsatz-, Basis- und Rahmenfragmente

Fundort PQ C5 im umgelagerten Waldhumus

Fundnr. A 216/74

a

3. Architekturwerkstücke Objekt Funktion Werkstück mit Profil Geison B und Zahnschnitt; (Tempel III) harter, gelblicher Leithakalksandstein

Datierung –

b 1067a–b: A 216/74 – Geisonfragment

Literatur Jobst – Piras 2018, 101 Nr. 28 Taf. XLIV Fig. 14

Abb. 1067a– b

568

10.3.7. Fundevidenz zu Planquadrat C5, zu Stegen PQ C4–C5, PQ C5–D5 und PQ C5–C6

Fundort PQ C4 -0.70 m OK; Steg PQ C4–C5 -0.50 m OK; PQ C5 -0.70 m OK auf dem Abbruchhorizont

Steg PQ C4–C5 bis -0.50 m OK; PQ C5 -0.40 m OK im umgelagerten Waldhumus und PQ C6–C7 bis -0.35 m OK

PQ C4 auf dem Abbruchhorizont; PQ C5 -0.40 m OK im umgelagerten Waldhumus; Steg PQ C5–D5 -0.40 m OK

4. Keramikfunde Objekt Funktion 8 Rand- und TS-Teller Wandfragmente von (TS 5) insgesamt 25 Form Drag. 32. Scherben. Rheinzabern Weitere Fragmente dieses Tellers s. Fundevidenz Tempel II oben S. 353 Abb. 675; PQ B4– B8 oben S. 505 Abb. 956; PQ E4 unten S. 710 Abb. 1285; PQ F4 unten S. 764 Abb. 1369 und PQ H3– H5 unten S. 818 TS-Schüssel 74/362, 7 teilw. anpassende (TS 12). 384, 565; Rand- und 75/87-01; Wandfragmente von Form Drag. 37. Westerndorf, 76/269; insgesamt 53 Werkstattkreis 77/562 Scherben. des Weitere Fragmente COMITIALIS dieser Schüssel s. Fundevidenz Schnitt III/71 oben S. 146; Tempel III oben S. 401 Abb. 780; PQ A1–A8 oben S. 439 Abb. 841; PQ B1– B8 oben S. 488 Abb. 937; PQ E1–E8 unten S. 710 und PQ F2–F8 unten S. 763 74/330, Vier Rand- und TS-Schüssel 763–764; Wandfragmente von (TS 15). 77/451 insgesamt 21 Form Drag. 37. Scherben. Rheinzabern, Weitere Fragmente Werkstatt des dieser Schüssel s. AVGVSTINVS Fundevidenz Schnitt VIII/72 oben S. 148 Abb. 266; PQ A1– A8 oben S. 451; PQ B1–B8 oben S. 468; PQ F4–F6 unten S. 764 Abb. 1368 und Theater Sektor VIII unten S. 867 Abb. 1535 Fundnr. 74/565, 723; 75/88

Datierung Spätes 2.– 1. Drittel 3. Jh. n. Chr.

Literatur Fundjournal und -kartei Keramik 1974–1975. Ďurianová 2010, 75 und 130–131 (N 161 oder N 167)

1. Drittel 3. Jh. n. Chr.

Fundjournal und -kartei Keramik 1974–1976. Ďurianová 2010, 79–82 und 148 (N 226) Tab. XX–XXI

Spätes 2.– 3. Jh. n. Chr.

Fundjournal und -kartei Keramik 1974 und 1977. Ďurianová 2010, 62–72 und 122–123 (N 103)

Abb. 1068

1069a– d

1070

10.3.7. Fundevidenz zu Planquadrat C5, zu Stegen PQ C4–C5, PQ C5–D5 und PQ C5–C6

Fundort PQ C4 oberste Humusdecke bis -0.30 m OK; PQ C5 bis -0,40 m OK; PQ C6 bis -0.35 m OK im umgelagerten Waldhumus

Fundnr. 74/385, 614, 617; 74/347, 363, 366; 76/273, 306, 308

Objekt Funktion 30 Rand- und TS-Teller (TS Wandfragmente 19). von insgesamt 50 Form Drag. 31. Scherben. Rheinzabern Weitere Fragmente dieses Tellers s. Fundevidenz PQ A1–A8 oben S. 451, PQ D1–D8 unten S. 650 Abb. 1200 und Tempel II oben S. 353 74/364/01, 25 teilweise TS-Teller 366/01; anpassende Rand(TS 24). 76/270– und Form Drag. 271, 305, Wandfragmente 18/31. 307; Rheinzabern 77/462; 81/162

PQ C5 bis -0.40 m OK; PQ C6 bis -0.35 m OK im umgelagerten Waldhumus. Fundamente N, Q, Q1

Datierung Spätes 2.– 3. Jh. n. Chr.

Literatur Fundjournal und -kartei Keramik 1974 und 1976. Unpubliziert

2. Hälfte 2. Jh. n. Chr.

Fundjournal und -kartei Keramik 1974, 1976– 1977, 1981. Vgl. Ďurianová 2010, 126– 130 (N 127–N 156)

1068: Fundnr. 75/88 von Teller TS 5

a

b

c

569 Abb. 1071a– b

1072a– b

570

10.3.7. Fundevidenz zu Planquadrat C5, zu Stegen PQ C4–C5, PQ C5–D5 und PQ C5–C6

d 1069a–d: Fundnr. 77/562 (a), 74/362 (b), 384 (c), 76/269 (d) von Schüssel TS 12

1070: Fundnr. 77/451 von Schüssel TS 15

a

b 1071a–b: Fundnr. 74/347 (a), 363 (b) von Teller TS 19

10.3.7. Fundevidenz zu Planquadrat C5, zu Stegen PQ C4–C5, PQ C5–D5 und PQ C5–C6

a

b 1072a–b: Fundnr. 76/270–271 (a–b) von Teller TS 24

571

572

10.3.8. Planquadrat C6 und Steg PQ B6–C6

10.3.8. Planquadrat C6 und Steg PQ B6–C6 (Monument Q1) Planbeilagen 1–2; Taf. XXVIII Bl. 19/76; Abb. 1073–1090 Literatur: Tagebuch 07.06.–21.06.1976, 25.05.–04.06.1981; Fundjournale und -karteien 1976, 1981.

N

a

b 1073a–b: Pfaffenberg 1976. Grabungsfläche PQ C6 und Steg zu PQ B6. Planausschnitt (a) und Orthofoto (b) von Westen

573

10.3.8. Planquadrat C6 und Steg PQ B6–C6

Die Freilegung des Quadrantenfeldes C6 erfolgte von Osten nach Westen. An der Nordseite des Sektors haben wir 3.30 m südwestlich der in Planquadrat B5 aufgedeckten Basis V eine weitere langrechteckige Kalksteinbasis (Q1) freigelegt, die von Groller seiner Zeit unentdeckt geblieben war. Die nördliche Kante der Basis reichte bis in den Steg zum benachbarten Grabungsfeld B6. Das Nord-Süd orientierte Fundament bestand hauptsächlich aus unregelmäßigen, unterschiedlich großen, an den Kanten grob behauenen lokalen Muschelkalksteinblöcken, die noch bis zu maximal 0.20 m hoch erhalten waren. Die Südostecke der Basis war weggebrochen. Die Oberfläche der Blöcke mit der Höhe +312.399 m ü. A. ließ äußere Eingriffe erkennen und war vielfach abgesplittert. Die Unterseite lag auf dem an dieser Stelle nur seicht anstehenden antiken Humus. Aus dem erhaltenen Bestand ließen sich die ursprünglichen Abmessungen mit zirka 1.55 x 0.90 m ermitteln. Die Basis hatte demnach wahrscheinlich die Maße von 5 x 3 römischen Fuß. Die rechteckige Form war ähnlich den Basen L im Quadranten A3 (s. oben S. 411), N in Planquadrat C5 (s. oben S. 549) und Monument T im Quadranten E3 (s. unten S. 679).

a b 1074a–b: Pfaffenberg 1976. Basis Q1 in Planquadrat C6. Ansicht von Süden während der Aufdeckung (a) und nach der Freilegung von Osten (b)

N

1075: Basis Q1 von Osten mit Raster in römischen Fuß

Knapp unter der Oberfläche des Waldbodens traten erneut Fragmente einer Kaiserinschrift neben Werkstücken von Reliefskulptur und statuarischer Plastik hervor. Die Relieffragmente ließen wieder figürliche Darstellungen erkennen, darunter die obere Hälfte eines männlichen Kopfes (s. die anschließende Fundevidenz). Dagegen konstatierten wir auch in diesem Quadranten das Fehlen von Architekturwerkstücken. In einer Tiefe von 0.35 m kamen im Waldhumus ein Denar des Elagabal und die Eisentülle einer Standarte zum Vorschein.

574

10.3.9. Fundevidenz zu Planquadrat C6 mit Monument Q1

10.3.9. Fundevidenz zu Planquadrat C6 mit Monument Q1

Abb. 1076–1090

1. Rundplastik und Reliefskulptur Objekt Funktion Datierung Relieffragment mit Postamentrelief – Weinranke(?), (?) Leithakalksandstein Rekonstruktion XI/91 Knie und Zur Statue des 1. Hälfte Unterschenkel(?), thronenden 3. Jh. Leithakalksandstein. Jupiter Kremer n. Chr. Weitere Fragmente 2004 Nr. 5 dieser Statue s. gehörig Fundevidenz PQ B6–B8 oben S. 494 Abb. 944 Rundplastisches Minervastatue – Fragment: Kopf der (?) Gorgo Medusa(?), feiner Leithakalksandstein

Fundort PQ C4 oder PQ C6 im umgelagerten Waldhumus PQ C6 im umgelagerten Waldhumus

Fundnr. P 173/74

PQ C6 im umgelagerten Waldhumus

P 113/92

PQ C6 Nordhälfte bis -0.40 m OK im umgelagerten Waldhumus

P 59/76

Kopffragment einer weiblichen(?) Gottheit, weicher Leithakalksandstein

Postamentrelief (?)

3. Jh. n. Chr.

PQ C6 im umgelagerten Waldhumus

P 79, 98/76

Zwei Basisfragmente mit Fußspitze und mit rechtem Fuß, feiner Leithakalksandstein

Statuarische Plastik: Victoria(?)



n. n.

Literatur Fundjournal Skulpturen 1974 (Z). Unpubliziert Kremer 2004, 63–65 Nr. 5– 17–36/11 Abb. 40 Taf. 20

Film SK 30-3 M. J. Kremer 2004, 86 Nr. 17/3 Abb. 50 Taf. 42 TB v. 09.06.1976; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1976 (Z); Film 5.76-6.1; 7.839 R. W.; DSC 0042-2014. Unpubliziert TB v. 21.06. und 24.06.1976; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1976 (Z); Film 7a.76-2.5; 6a.76-1.1. Unpubliziert

Abb. 1076

1077

1078

1079

1080a– b

575

10.3.9. Fundevidenz zu Planquadrat C6 mit Monument Q1

Fundort PQ C6 im umgelagerten Waldhumus

Fundnr. P 81, 83/76

Objekt Gewandfragment, Fuß; Leithakalksandstein

Funktion Postamentrelief (?) (Rekonstruktion XI/91)

Datierung –

PQ C6 im umgelagerten Waldhumus

P 99, 112– 114/76

Beinfragmente, feiner Muschelkalksandstein

Rundplastik oder Relieffigur (Rekonstruktion XI/91)



PQ C6 Nordhälfte bis -0.40 m OK im umgelagerten Waldhumus

P 60, 111/76

Zwei Relieffragmente mit Weinblatt(?) und mit Weinranke und Traube(?), fester Leithakalksandstein

Postamentrelief (?) (Rekonstruktion XI/91)



PQ C6 im umgelagerten Waldhumus

P 100 + 117/76

Gewandfragment oder Kantharos(?), Leithakalksandstein

Postamentrelief (?) (Rekonstruktion XI/91)



PQ C6 im umgelagerten Waldhumus

P 3/81

Zwei anpassende Fragmente eines männlichen Beines, feiner Leithakalksandstein

Postamentrelief (?) (Rekonstruktion XI/91)



PQ C6 im umgelagerten Waldhumus

P 101– 104/76; P 103/76 = Z.-Nr. 594

Figürliche Relieffragmente, Muschelkalksandstein

Postamentrelief (?) (Rekonstruktion XI/91)



PQ C6 im umgelagerten Waldhumus

n. n. Z.-Nr. 590–593

Figürliche Relieffragmente, feiner Leithakalksandstein

Postamentrelief (?) (Rekonstruktion XI/91)



Literatur TB v. 21.06.1976; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1976 (Z). Unpubliziert TB v. 25.06.1976; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1976 (Z); Film 6a.76-2.1; 6a.76-3.1. Unpubliziert TB v. 10. und 25.06.1976; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1976 (Z); Film 5.76-6.2; 6a.76-3.2. Unpubliziert TB v. 25.06.1976; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1976 (Z); Film 6a.76-2.1; 6a.76-3.1. Unpubliziert Fundjournal und -kartei Skulpturen 1981; Film 2.81-2 und Farbdiapositiv. Unpubliziert TB v. 24.06.1976; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1976; Film 6a.76-1.4. Unpubliziert Fundkartei Altäre Nr. 590–594. Unpubliziert

Abb. 1081a

1081b– c

1081d– e

1082a

1082b

1082c

1082d– g

576

10.3.9. Fundevidenz zu Planquadrat C6 mit Monument Q1

1076: P 173/74 – Relieffragment

1077: n. n. – Knie und Unterschenkel(?)

1079: P 59/76 – Kopffragment einer Gottheit

a b 1080a–b: P 79/76 (a) und 98/76 (b) – Basisfragmente mit Füßen

10.3.9. Fundevidenz zu Planquadrat C6 mit Monument Q1

a: P 81/76 – Reliefgragment

c: P 99/76 – Beinfragment

b: P 112–114/76 – Beinfragmente

d: P 60/76 – Weinblatt(?)

e: P 111/76 – Traube(?) 1081a–e: Fragmente eines Postamentreliefs(?). Rekonstruktion XI/91

577

578

10.3.9. Fundevidenz zu Planquadrat C6 mit Monument Q1

a: P 100 + 117/76 – Gewandfragment(?)

b: P 3/81 – Beinfragment

c: P 101–104/76 – Figürliche Relieffragmente

d

e f 1082a–g: Fragmente eines figürlichen Postamentreliefs(?)

g

579

10.3.9. Fundevidenz zu Planquadrat C6 mit Monument Q1

2. Altäre und Postamente Objekt Funktion Anpassende Postament eines Schaftfragmente der Votivdenkmals beschrifteten Vorderseite, feiner Leithakalksandstein

Fundort PQ C6 im umgelagerten Waldhumus

Fundnr. I 62, 89/76; n. n.

Datierung Wahrscheinlich Zeit Caracallas (212–217 n. Chr.)

PQ C6 im umgelagerten Waldhumus PQ C6 im umgelagerten Waldhumus

n. n. Z.-Nr. 600

Rahmenfragment, feiner Leithakalksandstein

Postament (Rekonstruktion XI/91)



n. n. Z.-Nr. 123

Eckfragment einer Deckplatte, harter Leithakalksandstein

Postamentaufsatz



PQ C6 im umgelagerten Waldhumus

n. n. Z.-Nr. 144, 149

Anpassende Rahmenfragmente, mittelkörniger Leithakalksandstein

Postamentrahmen



PQ C6 im umgelagerten Waldhumus

n. n. Z.-Nr. 188, 189/81

Eckfragmente mit Rahmen, gelblicher Leithakalksandstein

Schaftfragmente eines Postaments



PQ C6 im umgelagerten Waldhumus

n. n. Z.-Nr. 611

Fragment einer Pulvinusrosette, harter Leithakalksandstein

Aufsatz von Altar 32



PQ C6 im umgelagerten Waldhumus

n. n. Z.-Nr. 255

Aufsatzfragment mit Deckplatte, Leithakalksandstein

Altar



Literatur TB v. 14.06. und 24.06.1976; Fundjournal und -kartei Inschriften 1976 (Z); Foto In-26 M. J. Piso 2003, 34–35 Nr. 26; Bernát 2010, 187 Nr. 246 Fundkartei Altäre Nr. 600. Unpubliziert Fundkartei Altäre Nr. 123; Film 1.79-1.1. Unpubliziert Fundkartei Altäre Nr. 144, 149; Film 2.80-7.4–5. Unpubliziert Fundkartei Altäre Nr. 188–189; Film 1.81-18. Unpubliziert Fundkartei Altäre Nr. 611. Bernát 2010, 109 Nr. 68 Fundkartei Altäre Nr. 255. Bernát 2010, 139–141 Nr. 134

Abb. 1083

1084

1085

1086a– b

1087

1088a– b

1089

580

10.3.9. Fundevidenz zu Planquadrat C6 mit Monument Q1

1083: I 62, 89/76; n. n. – Anpassende Schaftfragmente

1084: n. n. (Z.-Nr. 600) – Anpassende Rahmenfragmente

1085: n. n. (Z.-Nr. 123) – Ecke einer Deckplatte

a b 1086a–b: n. n. (Z.-Nr. 144, 149) – Anpassende Rahmenfragmente

581

10.3.9. Fundevidenz zu Planquadrat C6 mit Monument Q1

a

1087: n. n. (Z.-Nr. 188/81) – Schaftfragment

b 1088a–b: n. n. (Z.-Nr. 611) – Pulvinusrosette von Altar 32 (a) und Rekonstruktion (b)

1089: n. n. (Z.-Nr. 255) – Aufsatzfragment

582 Fundort PQ C6 im umgelagerten Waldhumus überFundort Fundament PQ Q1C6 im umgelagerten Waldhumus über Fundament Q1

Fundort PQ C6 bis -0.35 m OK im umgelagerten Waldhumus; 2 m Fundort West, 1 m Süd PQ C6 bis -0.35 m OK im umgelagerten Waldhumus; 2 m West, 1 m Süd

10.3.9. Fundevidenz zu Planquadrat C6 mit Monument Q1

Fundnr. P 80/76

Fundnr. P 80/76

3. Architekturwerkstücke Objekt Funktion Glatte Abakusblüte, Korinthisches harter Vollblattkapitell Leithakalksandstein 3. Architekturwerkstücke Objekt Funktion Glatte Abakusblüte, Korinthisches harter Vollblattkapitell Leithakalksandstein

Fundnr. M 6/76 = MC 3669 Fundnr. M 6/76 = MC 3669

Datierung –

Datierung –

Münzfundeeines Kapitells 1090: P 80/76 4. – Abakusblüte Nominale Kaiser Denar (Anima) Antoninus IV (Elagabal) 4. Münzfunde Nominale Kaiser Denar (Anima) Antoninus IV (Elagabal)

Literatur TB v. 21.06.1976; Fundjournal und -kartei Literatur Skulpturen TB Film v. 1976; 21.06.1976; 7a.76-2.5. Fundjournal Unpubliziert und -kartei Skulpturen 1976; Film 7a.76-2.5. Unpubliziert

Datierung 219 n. Chr.

Datierung 219 n. Chr.

Abb. 1090 Abb. 1090

Literatur TB v. 09.06.1976. Găzdac 1999, 25 Nr. 88; Literatur Numismata TB v. Nr. Carnuntina 09.06.1976. 35205 Găzdac 1999, 25 Nr. 88; Numismata Carnuntina Nr. 35205

10.3.10. Steg PQ B7–C7 und Planquadrate C7–C8

583

10.3.10. Steg PQ B7–C7 und Planquadrate C7–C8 (Monument Q2) Planbeilagen 1–2; Taf. XXVIII Bl. 1/77; Abb. 1091–1119 Literatur: Tagebuch 21.06.–28.06.1977, Tagebuch 1986–1992; Fundjournale und -karteien 1977. Jobst – Kremer 1991, 169–173 Abb. 27–33; Kremer 2004, 60–65 Abb. 39–41 Taf. 19–20.

a

N b 1091a–b: Pfaffenberg 1977. Grabungsfeld zwischen Monument E und Tempel II mit den Planquadraten C7–C8 im roten Feld (a) und Planimetrie des Grabungsfeldes mit Steg PQ B7–C7 (b)

584

10.3.10. Steg PQ B7–C7 und Planquadrate C7–C8

Die Quadrantenfelder C7 und C8 wurden im Anschluss an PQ B7 (s. oben S. 491) von Norden nach Süden untersucht. Am Nordrand der Grabungsfläche und im Steg zu Planquadrat B7 stießen wir auf eine weitere von der Abbruchmasse überlagerte Rechteckbasis, die in Baustoff, Lage und Form dem zuvor beschriebenen Fundament Q1 in PQ C6 sehr ähnlich war. Die Nord-Süd gesetzte Basis war im Grundriss vollständig erhalten und hatte die Maße 1.80 x 1.15–1.20 m oder 6 x 4 römischen Fuß. Ihre Kanten grenzten sich gegen das Erdreich der darunterliegenden antiken Humusdecke scharf ab. Die maximal erhaltene Höhe des Steinsockels betrug auch hier nicht mehr als 0.20 m. Der Baubefund zeigte über einer aus kleinen Bruchsteinen bestehenden untersten Fundamentlage darüber gelegte, große Kalksandsteinplatten, die in der Nordhälfte noch gut erhalten waren. Die höchste Stelle des Blockes lag bei +312.086 m ü. A. Der Grabungsbefund ließ in beiden Quadranten deutliche Spuren der Steinentnahme erkennen, denn mit Ausnahme von zwei verstreuten Blöcken und der Rechteckbasis selbst haben sich in diesem Bereich weit und breit keine Reste von Architektur nachweisen lassen. Es war evident, dass der gut zugerichtete Baustoff aus dem Ruinenfeld für andere Bauzwecke fortgeschafft worden war, der nicht verwertbare Abschlag jedoch an Ort und Stelle liegen blieb. Die Anzeichen der Existenz eines größeren Votivmonuments waren jedoch auch hier unverkennbar.

N

1092: Pfaffenberg 1977. Planquadrat B7 und C7 mit den Monumenten Q3 und Q2 von Süden

Im 0.35–0.40 m hoch anstehenden, umgelagerten Waldhumus haben wir hier wieder eine auffallend große Zahl an kleinteilig zerschlagenen Objekten des Jupiterkults geborgen, die das gleiche Devastierungsbild erkennen ließen wie wir es bereits bisher in den benachbarten Grabungsfeldern kennenlernten. Zu den Fragmenten eines thronenden Jupiter319 gesellten sich zahlreiche abgeschlagene Fragmente von Relieffiguren, unter welchen neben Gewandfalten auch zwei Götterköpfe hervorzuheben sind. Dazu kommen Fragmente von Inschriften, die sich Weihaltären und Postamenten zuzuordnen lassen, sowie unbeschriftete Altarfragmente (s. die folgende Fundevidenz). Unter den Architekturwerkstücken befanden sich zwei Kalksandsteinblöcke, deren einer deutliche Spuren der Abarbeitung von Reliefverzierung erkennen ließ. Gabrielle Kremer hat angenommen, dass dieses Fundmaterial als Hinweis auf eine Jupitersäule zu verstehen ist320. Diese Vermutung trifft wahrscheinlich für den Aufbau des Monuments Q3 in PQ B7 zu. Als Verwendungszweck der Rechteckbasis Q2 kommt jedoch eher die Aufstellung eines Statuenpfeilers in Verbindung mit einem Altar in Frage. Außer den Steindenkmälern wurden zerbrochenes Kultgeschirr und ein Dupondius des Hadrian geborgen. 319 320

Vgl. Kremer 2004, 61–65 Abb. 39–41 Taf. 19–20. Kremer 2004, 61.

10.3.10. Steg PQ B7–C7 und Planquadrate C7–C8

1093: Pfaffenberg 1977. Planquadrat B7 und C7 mit den Monumenten Q2 und Q3 von Westen

Maßstab 1:40 1094: Monument Q2 mit Raster im römischen Fußmaß

585

586

10.3.11. Fundevidenz zu Planquadrat C7–C8 mit Monument Q2

10.3.11. Fundevidenz zu Planquadrat C7–C8 mit Monument Q2

Abb. 1095–1119

1. Rundplastik und Reliefskulptur Objekt Funktion Datierung Hand mit Zepter; Postamentrelief 3./4. Jh. rechter Fuß; poröser n. Chr. Leithakalksandstein

Fundort PQ C7 bis -0.40 m OK im umgelagerten Waldhumus

Fundnr. P 39– 40/77

PQ C7 bis -0.40 m OK im umgelagerten Waldhumus

P 41/77

Köpfchen einer männlichen Gottheit (Herkules?), poröser Leithakalksandstein

Postamentrelief

3./4. Jh. n. Chr.

PQ C7 bis -0.40 m OK im umgelagerten Waldhumus

P 42/77

Armfragment mit Gewandfalten und Randleiste, harter Leithakalksandstein

Postamentrelief



Literatur TB v. 21.06.1977; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1977 (Z); Film 2.772.3–5. Unpubliziert TB v. 21.06.1977; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1977 (Z); Film 2.772.6. Unpubliziert TB v. 21.06.1977; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1977 (Z); Film 4.771.4. Jobst – Kremer 1991, 169–170 Abb. 27 und 29

Abb. 1095a– b

1096

1097a– b

587

10.3.11. Fundevidenz zu Planquadrat C7–C8 mit Monument Q2

Fundort PQ C7 bis -0.40 m OK im umgelagerten Waldhumus

Fundnr. P 43/77, 84/77

Objekt Helmbusch; Faltenfragment; hellgrauer, mittelfeiner Leithakalksandstein

Funktion Statue der Roma(?) oder des Mars(?)

Datierung –

PQ C7 bis -0.40 m OK im umgelagerten Waldhumus

P 50/77

Kopf einer weiblichen Gottheit; hellgrauer, harter Leithakalksandstein

Postamentrelief (Rekonstruktion II/88)

3./4. Jh. n. Chr.

PQ C7 bis -0.40 m OK im umgelagerten Waldhumus

P 51, 60–62, 70, 111/77, n. n.

Linker Fuß mit Sandale auf Basis und andere rundplastische Fragmente, weicher Leithakalksandstein

Statue des thronenden Jupiter oder eines Kaisers(?)



PQ C7 bis -0.40 m OK im umgelagerten Waldhumus

P 51– 60/77

Rundplastischer Abschlag und figürliche Relieffragmente: Fußfragment, Oberschenkel, Hand mit Gewandsaum, Gewandfragmente, Armfragmente, Flügelspitze; Leithakalksandstein

Statuarische Plastik und Postamentrelief



Literatur TB v. 21.06.1977; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1977 (Z); Film 10.9225; SK F 131 G. S. Kremer 2004, 86 Nr. 17/1 und Nr. 17/4 Abb. 50 Taf. 42 TB v. 22.06– 23.06.1977; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1977 (Z); Film 2.775.5; 7.83-18 R. W.; 9269a H. L. Jobst – Kremer 1991, 169–171 Abb. 31; Bernát – Ďurianová – Jobst – Piras 2011, 212 Nr. 185 TB v. 23.06.1977; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1977 (Z); Film 2.775.2; SK 2734; 30-9 M. J. Kremer 2004, 61–65 Nr. 5– 17–36/1, 2a– b, 5, 8, 12– 13, 15, 17, 19 TB v. 23.06.1977; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1977 (Z); Film 2.774.3. Kremer 2004, 61–62 Nr. 5–17– 36/1 und unpubliziert

Abb. 1098a– b

1099

1100a– f

1101

588

10.3.11. Fundevidenz zu Planquadrat C7–C8 mit Monument Q2

Fundort PQ C7 bis -0.40 m OK im umgelagerten Waldhumus

Fundnr. P 61– 70/77

Objekt Diverse rundplastische Fragmente, Leithakalksandstein

Funktion Jupiterstatue(?)

Datierung –

PQ C7 bis -0.40 m OK im umgelagerten Waldhumus

P 71– 80/77

Rundplastische Körperteile, Leithakalksandstein

Statuarische Plastik



PQ C7 bis -0.40 m OK im umgelagerten Waldhumus

P 81– 90/77

Rundplastischer Abschlag und figürliche Relieffragmente, Leithakalksandstein

Statuarische Plastik und Postamentrelief



PQ C7 bis -0.40 m OK im umgelagerten Waldhumus

P 91– 98/77; P 88 + 98/77

Rundplastischer Abschlag und figürliche Relieffragmente, Leithakalksandstein

Statuarische Plastik und Postamentrelief



PQ C7 bis -0.40 m OK im umgelagerten Waldhumus

P 111– 115, 117, 119, 120/77

Rundplastische Fragmente, Leithakalksandstein

Statuarische Plastik



Steg PQ C8– D8

P 1/81

Baumstütze(?), feiner Leithakalksandstein

Statuarische Plastik



Literatur TB v. 23.06.1977; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1977 (Z); Film 2.775.2; SK 2027, 41-11 M. J. Unpubliziert TB v. 23.06.1977; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1977 (Z); Film 2.775.3. Unpubliziert TB v. 23.06.1977; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1977 (Z); Film 2.77-5.4 Unpubliziert TB v. 23.06.1977; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1977 (Z); Film 2.775.6; 11.92-2. Unpubliziert TB v. 24.06.1977; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1977 (Z); Film 4.771.2. Unpubliziert TB v. 11.06.1981; Fundjournal Skulpturen 1981; Film 11.92-0. Kremer 2004, 112 Nr. 47/1 Taf. 68

Abb. 1102

1103

1104

1105a– b

1106

1107

589

10.3.11. Fundevidenz zu Planquadrat C7–C8 mit Monument Q2

a b 1095a–b: P 39–40/77 – Hand mit Zepter (a); rechter Fuß (b)

a 1096: P 41/77 – Männliche Gottheit (Herkules?)

b 1097a–b: P 42/77 – Armfragment (a) und Rekonstruktion II/88 (b)

a 1098a–b: P 43, 84/77 – Helmbusch (a); Faltenfragment (b)

b

590

10.3.11. Fundevidenz zu Planquadrat C7–C8 mit Monument Q2

1099: P 50/77 – Kopf einer weiblichen Gottheit

a

b

c

d e f 1100a–f: P 51, 60–62, 70, 111/77 – Linker Fuß mit Sandale (a) und rundplastischer Abschlag (b–f)

10.3.11. Fundevidenz zu Planquadrat C7–C8 mit Monument Q2

1101: P 51–60/77 – Rundplastischer Abschlag und figürliche Relieffragmente

1102: P 61–70/77 – Rundplastische Fragmente (Jupiterstatue?)

591

592

10.3.11. Fundevidenz zu Planquadrat C7–C8 mit Monument Q2

1103: P 71–80/77 – Rundplastische Körperteile

1104: P 81–90/77 – Rundplastischer Abschlag und figürliche Relieffragmente

593

10.3.11. Fundevidenz zu Planquadrat C7–C8 mit Monument Q2

a 1105a–b: P 91–98/77 (a) – Rundplastischer Abschlag und figürliche Relieffragmente

1106: P 111–115, 117, 119, 120/77 – Rundplastische Fragmente

b P 88 + 98/77 (b)

594

10.3.11. Fundevidenz zu Planquadrat C7–C8 mit Monument Q2

1107: P 1/81 – Baumstütze(?)

Fundort PQ B7 und PQ C7 im umgelagerten Waldhumus

Fundnr. I 72–74, 76–77/77

PQ C7 bis -0.40 m OK im umgelagerten Waldhumus

I 47, 52– 53, 55– 57, 78, 83– 84/77; Z.-Nr. 145, 151, 153, 156

2. Altäre und Postamente Objekt Funktion Schaftfragmente der Postament beschrifteten Vorderseite mit profiliertem Rand, Leithakalksandstein Schaftfragmente der beschrifteten Vorderseite, harter Leithakalksandstein. Weitere Fragmente s. Fundevidenz PQ B2– B3 oben S. 384 Abb. 752 und PQ C7 oben S. 587 Abb. 1099

Achteckiges Postament mit figürlichen Reliefs (Rekonstruktion II/88)

Datierung –

2.–3. Jh. n. Chr.

Literatur Fundjournal und –kartei Inschriften 1977 (Z); Foto In-383 M. J. Piso 2003, 168 Nr. 383 Fundjournal und –kartei Inschriften 1977 (Z); Fundkartei Altäre Nr. 145, 151, 153, 156; Film 3.80-2.2; Foto In-25 M. J. Jobst – Kremer 1991, 169–171 Abb. 28-29; Piso 2003, 33–34 Nr. 25

Abb. 1108

1109a– d

595

10.3.11. Fundevidenz zu Planquadrat C7–C8 mit Monument Q2

Fundort PQ C7 bis -0.40 m OK im umgelagerten Waldhumus

Fundnr. I 46, 49– 51, 59, 61–64, 80, 86/77

PQ C7 bis -0.40 m OK im umgelagerten Waldhumus

I 69/77, n. n.

PQ C7 bis -0.40 m OK im umgelagerten Waldhumus

I 60, 66, 65/77

PQ C7 bis -0.40 m OK im umgelagerten Waldhumus

PQ C7 im umgelagerten Waldhumus PQ C7 im umgelagerten Waldhumus PQ C7 im umgelagerten Waldhumus

Funktion Postament

Datierung –

Literatur Fundjournal und –kartei Inschriften 1977 (Z); Foto In-92 M. J. Piso 2003, 67–68 Nr. 92

Postament oder Altar



Schaftfragmente der beschrifteten Vorderseite und Basisfragment, feiner Leithakalksandstein

Postament oder Altar



n. n. Z.-Nr. 112

Pulvinusrosette, Muschelkalksandstein

Altaraufsatz (Altar 34)



n. n.

Aufsatzfragment mit Pulvinus, Muschelkalksandstein Aufsatzfragment, Muschelkalksandstein. Weitere Fragmente s. Fundevidenz PQ D7– D8 unten S. 670 Aufsatz- und Basisfragmente, Muschelkalksandstein

Altar 58



Altar



Altar(?) oder Postament



Fundjournal und –kartei Inschriften 1977 (Z); Foto In-233, 276 M. J. Piso 2003, 122 Nr. 233, 135 Nr. 276 Fundjournal und –kartei Inschriften 1977 (Z); Foto In-283, 301, 305 M. J. Piso 2003, 138 Nr. 283, 143 Nr. 301, 145 Nr. 305; Bernát 2010, 86 Nr. 28 Fundkartei Altäre Nr. 112; Film 1.79-2.1; DSC 01632. Bernát 2010, 109–110 Nr. 69 Foto DSC 01840. Bernát 2010, 114 Nr. 78 Fundkartei Altäre Nr. 48; Film 3.78-7.2. Bernát 2010, 158–159 Nr. 178 Fundkartei Altäre Nr. 137, 139, 141; Film 2.79-5.1, 5.3, 6.5. Unpubliziert

n. n. Z.-Nr. 48

n. n. Z.-Nr. 137, 139, 141

Objekt Schaftfragmente der beschrifteten Vorderseite, feiner Leithakalksandstein. Weitere Fragmente s. Fundevidenz PQ B7 oben S. 502 Abb. 953–955 Schaftfragmente der beschrifteten Vorderseite, feiner Leithakalksandstein

Abb. 1110

1111a– b

1112a– c

1113a– b

1114a– b 1115

1116a– c

596

10.3.11. Fundevidenz zu Planquadrat C7–C8 mit Monument Q2

1108: I 72–74, 76–77/77 – Schaftfragmente

a

b

597

10.3.11. Fundevidenz zu Planquadrat C7–C8 mit Monument Q2

c

d 1109a–d: I 47, 52–53, 55–57, 78, 83–84/77; Z.-Nr. 145, 151, 153, 156 – Schaft- und Rahmenfragmente mit Rekonstruktionsentwurf

1110: I 46, 49–51, 59, 61–64, 80, 86/77 – Schaftfragmente

a

a b 1111a–b: I 69/77, n. n. – Schaftfragmente

b 1112a–c: I 60, 66, 65/77 – Schaftfragmente und Basisfragment

c

598

10.3.11. Fundevidenz zu Planquadrat C7–C8 mit Monument Q2

a

b 1113a–b: n. n. (Z.-Nr. 112) Pulvinusrosette von Altar 34 (a) und Rekonstruktion (b)

b 1114a–b: n. n. – Aufsatzfragment von Altar 58 (a) und Rekonstruktion (b)

1115: n. n. (Z.-Nr. 48) – Aufsatzfragment

a

b

c 1116a–c: n. n. (Z.-Nr. 137, 139, 141) – Aufsatz- und Basisfragmente

599

10.3.11. Fundevidenz zu Planquadrat C7–C8 mit Monument Q2

Fundort PQ C7 im umgelagerten Waldhumus

Fundnr. A 200, 204/74

3. Architekturwerkstücke Objekt Funktion Blattüberfall eines Korinthisches Kelchblattes(?) bzw. Vollblattkapitell Kranz- oder (Exemplar I) Hochblattes; gelblicher, harter Leithakalksandstein

a

1117a–b: A 200/74 – Blattüberfall

Datierung –

Literatur Funddatei Architektur/ Kapitelle. Thür 1979, 102–103, 205–206 (App 7–8) Taf. 69; Piras 2014, 88 Taf. XLII

Abb. 1117a– b

b

1117c: A 204/74 – Blattüberfall

Fundort PQ C7 -0.40 m OK im umgelagerten Waldhumus über dem Felsboden: 2.80 m nördlich Südkante, 0.40 m westlich Ostkante

Fundnr. M 7/77 = MC 3647

4. Münzfunde Nominale Kaiser As Hadrian

Datierung 125–128 n. Chr.

Literatur TB v. 21.06.1977. Găzdac 1999, 9– 10 Nr. 33; Numismata Carnuntina Nr. 3559

600

10.3.11. Fundevidenz zu Planquadrat C7–C8 mit Monument Q2

Fundort 23 m westlich PQ C8–D8

Fundnr. 81/104, 106.1, 184

PQ C8

79/153, 340

PQ C6 und PQ C7 bis -0.35 m OK im umgelagerten Waldhumus

76/304; 77/579– 581

5. Keramikfunde Objekt Funktion 18 teilweise TS-Schüssel anpassende Rand-, (TS 2). Wand- und Form Drag. 37. Bodenfragmente Rheinzabern, Werkstatt des IANV(ARIVS) II Drei Rand- und Wandfragmente von insgesamt 21 teilweise anpassenden Scherben. Weitere Fragmente dieser Schüssel s. Fundevidenz Schnitt III/71 oben S. 147 Abb. 259 und PQ D6 unten S. 676 14 Rand-, Wandund Bodenfragmente von insgesamt 30 teilweise anpassenden Scherben. Weitere Fragmente dieser Schüssel s. Fundevidenz Tempel III oben S. 403 Abb. 786; PQ B7–B8 und Steg PQ B7–C7 oben S. 505 Abb. 959 und PQ D7 unten S. 676 Abb. 1237

Datierung 1. Drittel 3. Jh. n. Chr.

TS-Schüssel (TS 232). Form Drag. 37. Mittelgallien (Lezoux), Werkstatt des CASVRIVS

Mitte 2. Jh. n. Chr.

TS-Schüssel (TS 234). Form Drag. 37. Mittelgallien (Lezoux), Werkstatt des CINNAMVS

140–170 n. Chr.

1118a: Fundnr. 81/104 von Schüssel TS 2

Literatur Fundjournal und –kartei Keramik 1981. Ďurianová 2010, 74 und 124–125 (N 116) Fundjournal und –kartei Keramik 1979. Ďurianová 2010, 56–57 und 106 (N 23) Tab. V– VI

Fundjournal und –kartei Keramik 1977. Ďurianová 2010, 55–57 und 105 (N 19) Tab. IV– V

Abb. 1118a– b

1119a– c

10.3.11. Fundevidenz zu Planquadrat C7–C8 mit Monument Q2

1118b: Fundnr. 81/184 von Schüssel TS 2

a

b

c 1119a–c: Fundnr. 77/580a–d, 581a–i und 579 von Schüssel TS 234

601

602

10.4. Quadrantenreihe D

Höhenmessungen zu Planquadrat C1–C8 Position PQ C2 Abbruchschicht OK PQ C3–C4: Fundament P, OK PQ C3–C4: Fundament P1, OK PQ C6: Fundament Q1, OK PQ C7: Fundament Q2, OK PQ C8 Felsboden Westrand

Höhen +313.186 m ü. A. +312.944 m ü. A. +312.922 m ü. A. +312.399 m ü. A. +312.086 m ü. A. +311.162 m ü. A.

10.4. Quadrantenreihe D 10.4.1. Planquadrate D1–D3 (Basis O und Ädikulafundemant O1) Planbeilagen 1–2; Taf. XXVIII Bl. 16, 21, 24/74; XXX Bl. 7–9/74; Abb. 1120–1157 Literatur: Tagebuch 12.05.–29.05. und 19.06.1974; Fundjournale und -karteien 1974. Groller 1899, 72 Taf. VIII = Groller 1900, 86 Taf. VIII; Jobst 1974, 22–24; Jobst 1975b, 147–148; Jobst 1976–1977, 10–11 Abb. 1–2; Jobst 1977a, 714 Taf. VI–VII und IX Abb. 18; Jobst 1978–80, 27–38 Abb. 3, 14 und. Taf. 1; Jobst – Knibbe – Kremer – Thür 1987, 79–102 Abb. 10–33; Jobst 2006, 62–70 Abb. 97, 106–126.

N

N

a b 1120a–b: Pfaffenberg 1974. Grabungsfläche nördlich des Tempels II mit den Quadranten D1–D3. Orthofoto (a) und Planausschnitt (b)

10.4.1. Planquadrate D1–D3

603

Den im Umkreis von Bauobjekten mehr oder weniger auf der Höhe des antiken Humusbodens und darunter zutage getretenen, breit gestreuten Abbruchhorizont konnten wir auch in der Quadrantenreihe D1–D8 beobachten. Dies waren breit gefächerte Lagen eines hellbeigen, im Umkreis einzelner Fundamente bzw. Fundamentgruppen auftretenden Sandsteinsplitts, der sich als Zerstörungshorizont von Steindenkmälern ausbreitete, d. h. konkret von Votivmonumenten mit beschrifteten und bildlich verzierten Postamenten sowie von Altären, Kapellen und dergleichen. Die außerhalb der Fundamentzonen gelegenen Grabungsflächen waren im Gegensatz dazu von einer zumeist homogenen, zerstörungsfreien Waldhumusschicht gekennzeichnet. Aufgrund dieser Befunde konnte auf massive Abbruch- und Steinraubtätigkeiten geschlossen werden, die letzten Endes zur völligen Devastierung der Architektur und des Kultinventars geführt hatten321. Die Monumente wurden durch Abbruch der rundplastischen Bauskulpturen, durch Abschlagen der beschrifteten und bildlich dekorierten Oberflächen in ihre Bestandteile zerlegt und damit weitestgehend aufgelöst. Auf diese Weise wurde in nachantiker Zeit leicht zugänglicher Werkstoff für neue Bauprojekte gewonnen. Von dieser Steinbruchtätigkeit blieb allein der kleinteilig zersplitterte und für Bauzwecke wenig brauchbare dekorative Abschlag von Säulen, Pfeilern, Rundplastiken und Reliefskulpturen auf dem Gelände des Pfaffenberges zurück322. Der historische Wert der Denkmäler wurde nicht erkannt oder ignoriert. In den im Folgenden beschriebenen Grabungsabschnitten der Planquadrate D1–D8 war eine Fortsetzung, ja teilweise sogar eine Zunahme der Funddichte von Steinobjekten mit bearbeiteten Oberflächen festzustellen. Obschon die Quadranten D1–D2 keine Baureste enthielten, brachte die Aufdeckung dieser knapp nördlich des Tempels II gelegenen Flächen eine große Zahl von vernichteten Inschriftflächen, zerschlagenen Reliefbildwerken, Fragmenten von Säulenschäften und Kapitellen sowie anderen Architekturwerkstücken hervor (s. unter 10.4.2. die Fundevidenzen dieses Kapitels). Basis O Im Bereich der Grabungsfläche PQ D3 hatte Max Groller ein Kalksteinfundament entdeckt, welches er mit dem Buchstaben O gekennzeichnet und mit folgender, sehr kurz gefasster Beschreibung und graphischer Dokumentation dargestellt hatte323: [72 = 86] „O. Der rechtwinklige Ausschnitt einer Ecke scheint anzudeuten, dass in diesem ein Pfosten stand; Spuren desselben fanden sich nicht vor.“

1121: Fundament O bei Groller

Wir haben diese Basis O im Rahmen unserer Nachforschungen wieder aufgefunden und sind darüber hinaus südlich derselben auf ein bisher unbekanntes Monument gestoßen, dem wir die Bezeichnung O1 gegeben haben. Betrachten wir zunächst die Basis O. Diese lag an der Nordkante des Quadranten D3. Der von Groller an der südöstlichen Ecke beobachtete „Ausschnitt“ war nicht mehr zu verifizieren. Die Nordwestecke reichte noch 14 cm in den Steg zu PQ C3 hinein. Die Oberkante lag nicht tiefer als 10 cm Zur Interpretation der Zerstörungsbefunde vgl. Noll 1977, 386–388. Zum Verkauf von Werksteinen vom Pfaffenberg durch die Pfarre Hainburg s. oben S. 30–32. 323 Groller 1899, 72 Taf. VIII = Grollewr 1900, 86 Taf. VIII. 321 322

604

10.4.1. Planquadrate D1–D3

unter dem rezenten Waldboden und hatte die Höhe +313.325 m ü. A. Das Monument bestand ursprünglich aus einem 0.20 m dicken, glatt behauenen, quadratischen, hellen Kalksandsteinquader, der offenbar durch Einwirkung von außen in drei Teile auseinandergebrochen war. Form, Größe und Position des Quaders sind mit der weiter nördlich im Quadrantenfeld A3N aufgedeckten Basis H gut vergleichbar (s. oben S. 410). Der nördliche Teil des Blocks war gut erhalten, während die Südhälfte in zwei Teile zerbrochen war, die sich jedoch wieder anpassen ließen.

1122: Pfaffenberg 1974. Planquadrat D3 mit Basis O und Ädikula O1 von Südwesten

Die Nordkante hatte wie bei Groller 1.07 m, die maximale Länge betrug jedoch nur 1.15 m. Die Westkante war in einer Länge von 0.94 m, die Ostkante in einer Länge von 0.80 m erhalten. 0.25 m südlich der Nordwestecke setzte die schräg in südöstlicher Richtung verlaufende Bruchlinie an, die schließlich an der Südseite in die Bruchstelle überging. Die Südostecke war vollständig weggebrochen.

605

10.4.1. Planquadrate D1–D3

Die Oberseite der Basis hatte einen leicht erhabenen, 9–10 cm breiten Rand, der eine leicht vertiefte Standfläche begrenzte. Ihre Abmessungen ergeben ein Raster von 4 x 3½ römischen Fuß. Unter der Ost-, Nord- und Westkante verlief ein 5 cm und 8 cm breiter Fundamentvorsprung. Eine 5 cm dicke Sandschicht war als Bettung der Basis aufgebracht worden, ein Konstruktionsmerkmal, dem wir bereits bei den Blöcken des Monuments G begegnet sind (s. oben S. 233 Abb. 461b). Diese Lage aus feinem Sand war an der beschädigten Süd- und Ostseite nicht mehr sichtbar. Der Quader hat vermutlich als Basis eines Altares gedient, vielleicht jenes an einem 11. Juni geweihten Exemplars, das wir im östlich gelegenen Quadrantenfeld D2 gefunden haben.324

N

Maßstab 1:30 a b 1123a–b: Pfaffenberg 1974. Basis O in PQ D3 von Südosten (a) und mit Raster in 4 x 3½ röm. Fuß (b)

1124: Pfaffenberg 1974. Planquadrat D2. Altar in Fundlage

324

Vgl. Fundevidenz, Altäre und Postamente unten S. 612 Abb. 1136.

606

10.4.1. Planquadrate D1–D3

Ädikulafundament O1

1125: Pfaffenberg 1974. Planquadrat D3. Monumente O1 und O von Süden

Unter der mit viel Fundstoff angereicherten, durchschnittlich 0.40–0.45 m starken Waldhumusschicht kamen in Planquadrat D3 die Kalksteinblöcke eines weiteren, in seinem Grundriss U-förmigen Bauwerks zum Vorschein. Dieses lag parallel zur Basis O, 0.95 m südlich derselben, und setzte sich aus zwei rechteckigen Quaderblöcken aus Kalksandstein zusammen. Der nördliche, westöstlich orientierte Block mit den Maßen 1.14 x 0.42 m zeigte eine vom Abbruch und Waldbewuchs stark zersprengte Oberfläche. Den östlichen und südlichen Fundamentteil bildete ein L-förmiger Block, dessen Oberfläche ebenfalls von starken Aufsprengungen gekennzeichnet war. Die Südseite entsprach mit einer Länge von 1.14 m genau dem nördlich versetzten Quader. Die Ostseite hatte außen 1.17 m, die Blockbreite betrug hier 0.40 m. Die durchschnittliche Höhe der beiden Quader betrug 0.20 m, ihre Oberkante hatte die Höhe +313.226 m ü. A. An der Südseite war noch ein Fundamentvorsprung zu sehen, der an der Südostecke 0.18 m betrug und sich zur Westkante hin zunehmend verjüngte. Die in den antiken Humus gelegte Fundamentbettung bestand auch hier aus einer mit Sand verfüllten Bruchsteinschicht. Die Gesamthöhe der erhalten gebliebenen Fundamentkonstruktion betrug im Durchschnitt 0.40 m. Die Wurzeln einer hier gepflanzten Föhre hatten die beiden Blöcke voneinander um 11 cm verschoben. Westlich des Fundaments zeigte eine kompakte, aus kleinteiligen Bruchsteinen und Kalksteinsplitt zusammengesetzte Schicht auf der Höhe der Oberkante der Blöcke den Abbruch- und Zerstörungshorizont mit der Höhe +312.983 m ü. A. Aufgrund dieses Baubefundes war eine rechteckige, nach Westen zu offene Baustruktur zu erkennen, deren äußere Abmessungen sich mit 1.55 x 1.20 m (= 5½ x 4 röm. Fuß) rekonstruieren ließen, während der Innenraum ein Rechteck von 0.98 x 0.72 m bildete. Der U-förmige Grundriss lässt somit auf die Existenz einer nach Westen geöffneten Ädikula schließen, ähnlich jener Kapelle, die wir nördlich des Jupitertempels I aufgedeckt haben (s. oben S. 294).

607

10.4.2. Fundevidenz zu Planquadrat D1–D3 mit Basis O und Ädikula O1

Maßstab 1:50 a b 1126a–b: Pfaffenberg 1974. Planquadrat D3. Ädikula O1 von Osten (a) und mit Raster in römischen Fuß (b)

10.4.2. Fundevidenz zu Planquadrat D1–D3 mit Basis O und Ädikula O1

Abb. 1127–1157

Wie bereits erwähnt kam im Umkreis der beiden Fundamente eine dichte Folge von abgeschlagenen beschrifteten Oberflächen und Reliefskulptur ans Tageslicht. So stießen wir am Ostrand des Quadranten D2 neben anderen beschrifteten Schaftfragmenten auf die Überreste eines aus Anlass des Festes am 11. Juni gesetzten Altares mit glatt polierter Oberfläche, der von Ioan Piso in die „Zeit der Tetrarchie“ datiert wird325. Die Mehrheit der devastierten Altar- und Postamentinschriften dieser Grabungsfelder wurde in der Zeit um 300 n. Chr. aufgestellt. Eines der Exemplare kann in das Jahr 308 n. Chr. datiert werden, ein weiterer Altar stammt sogar aus dem Jahr des sogenannten Mailänder Edikts und trägt das Datum 11. Juni 313326. Dieser Zeithorizont ist, wie wir gesehen haben, auch an beschrifteten Altar- und Postamentfragmenten der nördlich gelegenen Quadrantenreihen B und C vertreten (s. oben S. 461, 511). Ich nehme daher an, dass auch die beiden Baufundamente O und O1 in diese Periode gehören. Nicht weniger ergiebig ist in diesem Abschnitt der Fundanteil an mehr oder weniger kleinteilig zerbrochener Reliefskulptur. Dagegen haben wir mit Ausnahme des Blattfragments eines Kapitells so gut wie keine Architekturwerkstücke vorgefunden.

Fundort PQ D2 -0.55m OK im umgelagerten Waldhumus

325 326

Fundnr. P 3/74

1. Rundplastik und Reliefskulptur Objekt Funktion Datierung Drei Finger einer Statue des 3./4. Jh. linken Hand, einen thronenden n. Chr. Gegenstand haltend; Jupiter feinkörniger, weißer Marmor. Weitere Fragmente aus PQ A1–A2 und B1–B2 (Tempel III) s. oben S. 369–372 Abb. 701, 706, 710– 712, 716

Literatur TB v. 16.05.1974; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1974 (Z); Film 8.745.2-3; 8.746.1. Kremer 2004, 45–51 Nr. 1/1

Abb. 1127a–c

Piso 2003, 83–84 Nr. 129; Bernát 2010, 66 Nr. 2; unten S. 613 Abb. 1144. Piso 2003, 45–46, Nr. 41; Bernát 2010, 81–82, Nr. 21; unten S. 612 Abb. 1134. Piso 2003, 47–48 Nr. 45; Bernát 2010, 162–163 Nr. 185; unten S. 615 Abb. 1149.

608

10.4.2. Fundevidenz zu Planquadrat D1–D3 mit Basis O und Ädikula O1

Fundort PQ D2 im umgelagerten Waldhumus

Fundnr. P 153/74

Objekt Bein- oder Armfragment, feiner Leithakalksandstein

Funktion Postamentrelief

Datierung –

Steg PQ D2– D3 -0.77 m OK im umgelagerten Waldhumus

P 4/74

Bärtiger Reliefkopf, feiner Leithakalksandstein

Postamentrelief eines Jupiter(?)

3./4. Jh. n. Chr.

Steg PQ D2– D3 im umgelagerten Waldhumus Steg PQ C3– D3

P 76/92

Relieffragment mit Gewandfalten, Leithakalksandstein

Postamentrelief(?)



P 73/74, 78/74

Handfragment und Fragment einer nackten, weiblichen Figur; feiner Leithakalksandstein. Weitere Fragmente aus PQ A1–A2 und B1–B2 (Tempel III) s. oben S. 370 Abb. 709 Bärtiger Reliefkopf, grobkörniger Leithakalksandstein

Statuette einer schwebenden Victoria

3./4. Jh. n. Chr.

Postamentrelief eines Jupiter (Rekonstruktion I/89)

3./4. Jh. n. Chr.

Postamentrelief



PQ D3 im umgelagerten Waldhumus

P 13/74

PQ D3 im umgelagerten Waldhumus

P 6/74

Patera(?), Leithakalksandstein

Literatur TB v. 26.06.1974; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1974 (Z); Film 2.92-24. Unpubliziert TB v. 16.05.1974; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1974 (Z); Film 8.741.1-3; 7.83-6 R. W. Unpubliziert Fundkartei Skulpturen; Film 8.92-12. Unpubliziert TB v. 10. 06. 1974; Fundjournal und –kartei Skulpturen 1974 (Z); Film 2.742.5; 2.92-16. Jobst 2006, 62 Abb. 107 TB v. 24.05.1974; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1974 (Z); Film 9.83-1 R. W. Jobst – Kremer 1991, 174–177 Abb. 36, 38; Jobst – Kremer 1992, 166 Fundjournal und -kartei Skulpturen 1974 (Z); Film 8.743.1; 12.9212. Unpubliziert

Abb. 1128

1129

1130a

1130b–d

1131a–c

1132a

10.4.2. Fundevidenz zu Planquadrat D1–D3 mit Basis O und Ädikula O1

Fundort PQ D3 im umgelagerten Waldhumus Steg PQ D3– D4 im umgelagerten Waldhumus

Fundnr. n. n.

Objekt Randfragment mit Blitz(?), feiner Leithakalksandstein

Funktion Postamentrelief(?)

Datierung –

P 12/74

Linke Hand und Unterarm mit Zepter, Leithakalksandstein

Postamentrelief



Literatur Fundkartei Skulpturen; Film 9.92-21. Unpubliziert TB v. 23.05.1974; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1974 (Z); Film 7.743.2-3, 23.876. Unpubliziert

a b c 1127a–c: P 3/74 – Zepter haltende linke Hand (a–b) und Rekonstruktion des thronenden Jupiter (c)

1128: P 153/74 – Arm- oder Beinfragment

1129: P 4/74 – Reliefkopf (Jupiter?)

609 Abb. 1132b

1133

610

10.4.2. Fundevidenz zu Planquadrat D1–D3 mit Basis O und Ädikula O1

a b c d 1130a–d: P 76/92, 73/74 und 78/74 – Torso einer schwebenden Victoria (b–c) und Rekonstruktion (d)

a b c 1131a–c: P 13/74 – Jupiterkopf von Postamentrelief (a–b) und Rekonstruktion I/89 (c)

10.4.2. Fundevidenz zu Planquadrat D1–D3 mit Basis O und Ädikula O1

a

1132a–b: P 6/74 und n. n. – Patera(?) und Blitz(?)

1133: P 12/74 – Linke Hand mit Zepter

b

611

612

10.4.2. Fundevidenz zu Planquadrat D1–D3 mit Basis O und Ädikula O1

2. Altäre und Postamente Objekt Funktion Aufsatz- und Altar für Jupiter Basisfragmente, Optimus weicher Maximus Leithakalksandstein K(arnuntinus)

Fundort Steg PQ C2– D2, C3–D3 und PQ D2 -0.70 m OK auf dem Abbruchhorizont im umgelagerten Waldhumus

Fundnr. I 6, 11, 31, 33, 34a, 243/74

Datierung 308 n. Chr.

PQ D2 und Steg PQ D2– D3 -0.30 m OK im umgelagerten Waldhumus

I 35 + 35a/74

Zwei anpassende Schaftfragmente der beschrifteten Vorderseite, feiner Leithakalksandstein

Altar oder Postament mit Kaiserinschrift(?)

3. Jh. n. Chr. oder Zeit der Tetrarchie

PQ D2 Westseite -0.30 m OK im umgelagerten Waldhumus

I 29/74

Rechte Partie der beschrifteten Vorderseite mit Schaft und Basis, mittelkörniger Leithakalksandstein

Opferaltar mit Namensresten der magistri montis

Vermutlich Ende 3./ Anfang 4. Jh. n. Chr.

PQ D2 im umgelagerten Waldhumus

I 32/74

Basisfragment der beschrifteten Vorderseite, mittelkörniger Leithakalksandstein

Altar oder Postament



PQ D2 und PQ D3 Ostseite -0.30 m OK im umgelagerten Waldhumus

I 34, 50/74

Aufsatzfragmente der beschrifteten Vorderseite, feiner Leithakalksandstein

Opferaltar für Jupiter (Altar 48)

Vermutlich Ende 3./ Anfang 4. Jh. n. Chr.

Literatur TB v. 13.– 15.05. und 27.06.1974; Fundjournal und -kartei Inschriften 1974 (Z); Foto In-41 M. J. Piso 2003, 45–46 Nr. 41; Bernát 2010, 81–82 Nr. 21 TB v. 16.05.1974; Fundjournal und -kartei Inschriften 1974 (Z); Foto In-84 M. J. Piso 2003, 63 Nr. 84 TB v. 15.05.1974; Fundjournal und -kartei Inschriften 1974 (Z); Foto In-148 M. J. Piso 2003, 93–94 Nr. 148; Bernát 2010, 85 Nr. 26 TB v. 15.05.1974; Fundjournal und -kartei Inschriften 1974 (Z); Foto In-109 M. J. Piso 2003, 74 Nr. 109 TB v. 15.05.1974; Fundjournal und -kartei Inschriften 1974 (Z); Foto In-60 M. J. Piso 2003, 55 Nr. 60; Bernát 2010, 79–80 Nr. 19

Abb. 1134

1135

1136

1137

1138a– b

10.4.2. Fundevidenz zu Planquadrat D1–D3 mit Basis O und Ädikula O1

Fundort Steg PQ D2– D3 -0.30 m OK im umgelagerten Waldhumus

Fundnr. I 38, 81/74

Objekt Schaftfragmente der beschrifteten Vorderseite, feiner Leithakalksandstein

Funktion Altar oder Postament

Datierung –

Steg PQ D2– D3 im umgelagerten Waldhumus

n. n. Z.-Nr. 158

Altar oder Postament (Altar 8)



Steg PQ D2– D3 im umgelagerten Waldhumus

n. n. Z.-Nr. 29

Aufsatzfragment mit Pulvinus und Blattornament auf Deckplatte; harter, lokaler Kalksandstein Eckfragment eines Aufsatzes mit Palmette, lokaler Muschelkalksandstein

Altar 47

Ende 3./ Anfang 4. Jh. n. Chr.

Steg PQ D2– D3 im umgelagerten Waldhumus Steg PQ D2– D3 im umgelagerten Waldhumus

n. n. Z.-Nr. 469

Aufsatzfragment mit Eckakroter; harter, lokaler Kalksandstein

Altar 54



n. n. Z.-Nr. 15, 168

Aufsatzfragmente, Leithakalksandstein

Altar



I 36–45, 47, 52, 64/74

Anpassende Fragmente der beschrifteten Vorderseite, feiner Leithakalksandstein

Opferaltar für Jupiter Karnuntinus mit Datum 11. Juni

Ende 3./ Anfang 4. Jh. n. Chr.

PQ D2 und PQ D3 Ostseite -0.30 m OK im umgelagerten Waldhumus

Literatur TB v. 16.05.und 30.05.1974; Fundjournal und -kartei Inschriften 1974 (Z); Foto In-104, 374 M. J. Piso 2003, 73 Nr. 104; 165 Nr. 374 Fundkartei Altäre Nr. 158; Film 2.80-4.1. Bernát 2010, 92 Nr. 33 Fundkartei Altäre Nr. 29; Film 2.783.1. Bernát 2010, 96–97 Nr. 39 Fundkartei Altäre Nr. 469. Bernát 2010, 123 Nr. 102 Fundkartei Altäre Nr. 15, 168; vgl. Bernát 2010, 95–96 Nr. 38 (Altar 42) oben S. 519 Abb. 981 TB v. 16.05.– 21.05.1974; Fundjournal und -kartei Inschriften 1974 (Z); Foto In-129 M. J. Piso 2003, 83–84 Nr. 129; Bernát 2010 66 Nr. 2; Bernát – Ďurianová – Jobst – Piras 2011, 206– 208 Nr. 167

613 Abb. 1139a– b

1140a– b

1141a– b

1142a– b

1143a– b

1144

614

10.4.2. Fundevidenz zu Planquadrat D1–D3 mit Basis O und Ädikula O1

Fundort Steg PQ C3– D3 im umgelagerten Waldhumus

Fundnr. I 238, 247, 253/74

Objekt Schaftfragmente der beschrifteten Vorderseite, linker und rechter Rand; mittelkörniger Leithakalksandstein

Funktion Opferaltäre(?) mit Namen der magistri montis

Datierung Ende 3.– Anfang 4. Jh. n. Chr.

Steg PQ C3– D3 und PQ E3 im umgelagerten Waldhumus

I 116– 117, 131/74

Schaftfragmente der beschrifteten Vorderseite, Leithakalksandstein. S. unten S. 687 Abb. 1254

Altar oder Postament

Vermutlich 2.–3. Jh. n. Chr.

Steg PQ C3– D3 im umgelagerten Waldhumus Steg PQ C3– D3 und PQ D3 im umgelagerten Waldhumus

n. n. Z.-Nr. 40, 337, 359, 421

Aufsatzfragmente mit Pulvinus, poröser Leithakalksandstein

Opferaltar(?) (Altar 13)

Ende 3.– Anfang 4. Jh. n. Chr.

I 60–61, 132/74

Schaftfragmente der beschrifteten Vorderseite, feiner Leithakalksandstein. Zu weiteren Fragmenten s. die Fundevidenz zu Steg PQ C4–C5/D4– D5 und C4–D4/C5– D5 unten S. 658

Postament mit Kaiserinschrift

11. Juni(?) 166 n. Chr.

PQ D3 im umgelagerten Waldhumus

I 53/74

Rechte untere Ecke einer Marmortafel. Dazu s. Fundevidenz zu PQ G3–G5 unten S. 787, Abb. 1415

Weihung an Jupiter Optimus Maximus K(arnuntinus) für Kaiser Maximianus

11. Juni 286 n. Chr.

Literatur TB v. 27.06.1974; Fundjournal und -kartei Inschriften 1974 (Z); Foto In-131, 136, 163 M. J. Piso 2003, 84–85 Nr. 131, 87 Nr. 136, 99 Nr. 163; Bernát 2010, 197 Nr. 283 TB v. 06.06. und 10.06.1974; Fundjournal und -kartei Inschriften 1974 (Z); Foto In-149 M. J. Piso 2003, 94 Nr. 149 Fundkartei Altäre Nr. 40; Film 2.78-1.4. Bernát 2010, 88–89 Nr. 30 TB v. 21.05. und 10.06.1974; Fundjournal und -kartei Inschriften 1974 (Z). Piso 2003, 22–23 Nr. 7; Bernát 2010, 185 Nr. 241 TB v. 20.05.1974; Fundjournal und -kartei Inschriften 1974 (Z); Foto 5288 H. L. Piso 2003, 40–41 Nr. 35

Abb. 1145a– c

1146

1147a– c

1210a– b

1148

10.4.2. Fundevidenz zu Planquadrat D1–D3 mit Basis O und Ädikula O1

Fundort PQ D3 im umgelagerten Waldhumus

Fundnr. I 43–44, 48–49, 53, 67/74

Objekt Basis der beschrifteten Vorderseite, harter Leithakalksandstein

Funktion Altar. Magistri Montis unter Kaiser Konstantin als Konsul

Datierung 11. Juni 313 n. Chr.

PQ D3 im umgelagerten Waldhumus

I 46, 51– 51a, 68, 54, 62/74

Schaftfragmente und Basisfragment der beschrifteten Vorderseite, Leithakalksandstein

Altar oder Postament



PQ D3 im umgelagerten Waldhumus

I 61a, 197, n. n., 66, 59, 249/74

Schaftfragmente der beschrifteten Vorderseite, Leithakalksandstein

Altar oder Postament



PQ D3 im umgelagerten Waldhumus

n. n. Z.-Nr. 46

Ecke eines Aufsatzes, Leithakalksandstein

Altar



PQ D3 im umgelagerten Waldhumus

n. n. Z.-Nr. 225/85

Pulvinusrosette eines Aufsatzes, harter Leithakalksandstein

Altar 31



Literatur TB v. 17.05.1974; Fundjournal und -kartei Inschriften 1974 (Z); Foto 5355 H. L. Piso 2003, 47–48 Nr. 45; Bernát 2010, 162–163 Nr. 185 TB v. 20.– 21.05.1974; Fundjournal und -kartei Inschriften 1974 (Z); Foto In-107, 174, 177 M. J. Piso 2003, 73–74 Nr. 107; 103 Nr. 174; 104 Nr. 177; Bernát 2010 Nr. 280 Fundjournal und -kartei Inschriften 1974 (Z); Foto In-196, 255, 341– 342, 351, 375 M. J. Piso 2003, 111 Nr. 196; 129 Nr. 255; 156 Nr. 341– 342; 159 Nr. 351; 166 Nr. 375 Fundkartei Altäre Nr. 46. Bernát 2010, 154–155 Nr. 171 Fundkartei Altäre Nr. 225. Bernát 2010, 106 Nr. 59

615 Abb. 1149a– b

1150a– c

1151a–f

1152a

1152b– c

616

10.4.2. Fundevidenz zu Planquadrat D1–D3 mit Basis O und Ädikula O1

Fundort Steg PQ D3– D4 im umgelagerten Waldhumus

Fundnr. I 228, 70/74

Objekt Schaftfragmente der beschrifteten Vorderseite, Leithakalksandstein

1134: I 6, 11, 31, 33, 34a, 243/74 – Aufsatz- und Basisfragmente eines Jupiteraltares

Funktion Altar oder Postament

Datierung –

Literatur TB v. 22.05.1974; Fundjournal und -kartei Inschriften 1974 (Z); Foto In-254, 314 M. J. Piso 2003, 128 Nr. 254; 148 Nr. 314

Abb. 1153a– b

1135: I 35 + 35a/74 – Anpassende Schaftfragmente

10.4.2. Fundevidenz zu Planquadrat D1–D3 mit Basis O und Ädikula O1

1136: I 29/74 – Rechter Rand eines großen Opferaltares

1137: I 32/74 – Basisfragment

a

a

b 1138a–b: I 34, 50/74 – Aufsatzfragmente von Altar 48 (a) und Rekonstruktion (b)

b 1139a–b: I 38, 81/74 – Schaftfragmente

617

618

10.4.2. Fundevidenz zu Planquadrat D1–D3 mit Basis O und Ädikula O1

b a 1140a–b: n. n. (Z.-Nr. 158) – Aufsatzfragment von Altar 8 (a) und Rekonstruktion (b)

b a 1141a–b: n. n. (Z.-Nr. 29) – Aufsatzfragment von Altar 47 (a) und Rekonstruktion (b)

a

a

b 1142a–b: n. n. (Z.-Nr. 469) – Aufsatzfragment von Altar 54 (a) und Rekonstruktion (b)

b 1143a–b: n. n. (Z.-Nr. 15, 168) – Aufsatzfragmente

619

10.4.2. Fundevidenz zu Planquadrat D1–D3 mit Basis O und Ädikula O1

a

1144: I 36–45, 47, 52, 64/74 – Opferaltar für Jupiter

c 1145a–c: I 238, 247, 253/4 – Schaftfragmente von Opferaltären(?)

a

1146: I 116–117 und 131/74 – Schaftfragmente

b

b

c 1147a–c: n. n. (Z.-Nr. 40, 337, 359, 421) – Aufsatzfragmente von Altar 13 (a–b) und Rekonstruktion (c)

620

10.4.2. Fundevidenz zu Planquadrat D1–D3 mit Basis O und Ädikula O1

a

b 1149a–b: I 43–44, 48–49, 53, 67/74 – Altarbasis

1148: I 53/74 – Fragment einer Marmortafel. Fehlerhafte Museumspräsentation

a

b c 1150a–c: I 46, 51–51a, 68 (a); 54 (b); 62/74 (c) – Basisfragment, Schaftfragmente

10.4.2. Fundevidenz zu Planquadrat D1–D3 mit Basis O und Ädikula O1

a: I 61a/74

b: I 197/74

d

c: I n. n./74

e 1151a–f: I 66 (d), 59 (e), 249/74 (f) – Schaftfragmente

a

b

c 1152a–c: n. n. (Z.-Nr. 46, 225) – Altarfragmente. Rekonstruktion Altar 31

a b 1153a–b: I 228, 70/74 – Schaftfragmente

621

622 Fundort PQ D2 im umgelagerten Waldhumus

10.4.2. Fundevidenz zu Planquadrat D1–D3 mit Basis O und Ädikula O1

Fundnr. A 24/2010

3. Architekturwerkstücke Objekt Funktion Fragment eines Korinthisches Blattüberfalles, Kapitell Leithakalksandstein (ohne Zuordnung)

Datierung –

Literatur Funddatei Architektur 2010. Unpubliziert

Abb.

Datierung 1. Hälfte 3. Jh. n. Chr.

Literatur Fundjournal und -kartei Keramik 1974. Ďurianová 2010, 75 und 126 (N 127) Tab. XIX

Abb.

140–170 n. Chr.

Fundjournal und -kartei Keramik 1975 und 1981. Ďurianová 2010, 55–56 und 104 (N 15)

1154

1154: A 24/2010 – Blattüberfall

Fundort PQ D2 und PQ D4 im umgelagerten Waldhumus

Fundnr. 74/66, 404

Steg PQ C3– D3 bis -0,30 m OK im Bereich der Basis O und der Ädikula O1

75/1; 81/28

4. Keramikfunde Objekt Funktion Drei Wandfragmente TS-Teller (TS 7). von insgesamt 29 Form Drag. 18/31 teilweise Niederbieber, anpassenden Rheinzabern, Scherben. Werkstatt des Weitere Fragmente SEVERVS dieser Schüssel s. Fundevidenz PQ A7N oben S. 194 Abb. 373 und PQ A1–A8 oben S. 439 Abb. 840 Vier Rand- und TS-Schüssel (TS Wandfragmente von 86). insgesamt 6 Form Drag. 37. Scherben. Mittelgallien Weitere Fragmente (Lezoux), dieser Schüssel s. Werkstatt des Fundevidenz Tempel CINNAMVS III oben S. 402 Abb. 783

1155a– b

1156

10.4.2. Fundevidenz zu Planquadrat D1–D3 mit Basis O und Ädikula O1

Fundort PQ D3 bis -0,40 m OK im umgelagerten Waldhumus

Fundnr. 74/283

PQ D3 bis -0,40 m OK im umgelagerten Waldhumus

74/135

Objekt Wandfragment von insgesamt 19 Scherben. Weitere Fragmente dieser Schüssel s. Fundevidenz Priesterhaus A oben S. 102 und PQ H3–H5 unten S. 818 Abb. 1465a–b 7 anpassende Randund Wandfragmente von insgesamt 11 Scherben. Weitere Fragmente dieses Tellers s. Fundevidenz PQ A1–A8 oben S. 423 und PQ B1–B8 oben S. 468 Abb. 905

a

Funktion TS-Teller (TS 6). Form Drag. 18/31. Niederbieber, Werkstatt Rheinzabern

Datierung Ende 2.– Anfang 3. Jh. n. Chr.

Literatur Fundjournal und -kartei Keramik 1974. Vgl. Ďurianová 2010, 59 und 108–109 (N 37–N 47)

TS-Teller (TS 14). Form Drag. 32. Werkstatt Rheinzabern

Spätes 2.– 3. Jh. n. Chr.

Fundjournal und -kartei Keramik 1974. Ďurianová 2010, 75 und 131–132 (N 162 oder N 168)

1155a–b: Fundnr. 74/404 (a) und 66 (b) von Teller TS 7

1156: Fundnr. 81/28 von Schüssel TS 86

b

623 Abb.

1157a–b

624

10.4.2. Fundevidenz zu Planquadrat D1–D3 mit Basis O und Ädikula O1

a

b 1157a–b: Fundnr. 74/135a–f von Teller TS 14

625

10.4.3. Planquadrate D4–D5

10.4.3. Planquadrate D4–D5 (Monument W, R und R1) Planbeilagen 1–2; Taf. XXVIII Bl. 25/74, 5/75, 1/81; XXIX Bl. 8/75; XXX Bl. 7–9/74; Abb. 1158–1201 Literatur: Tagebuch 29.05.–27.06.1974, 14.05.–16.05.1975, 03.06.1975, 25.05.–26.05.1981; Fundjournale und -karteien 1974–1975, 1981. Groller 1899 Taf. VIII = Groller 1900 Taf. VIII; Jobst 1974, 22–24; Jobst 1975b, 147–148; Jobst 1976–1977, 10–11 Abb. 1–2; Jobst 1977a, 714 Taf. VI–VII; Jobst 1978a, 25–33 Abb. 27 und Faltplan; Jobst – Knibbe – Kremer – Thür 1987, 82–83 Abb. 14–15; Jobst – Kremer 1988, 26 und 29 Abb. 5; Jobst – Kremer 1991, 160–161 Abb. 14–15; Jobst 2006, 62–70 Abb. 97 und 106–126.

In den Quadrantenfeldern D4 und D5 verdichtete sich gegenüber den zuvor beschriebenen Grabungsflächen D1–D3 der Baubefund. In der 0.40–0.50 m hoch anstehenden Humusdecke des Waldbodens fiel in diesem Abschnitt die Prävalenz von mehr oder weniger kleinteilig zerbrochenen Werkstücken von Rundplastiken, Reliefskulpturen, Weihaltären und Postamenten auf. Viele dieser Abschlagstücke stammen von Inschrift tragenden, geglätteten Steinoberflächen. Ferner war der Anteil an zerschlagenem Kultgeschirr auffallend hoch.

N

W1

P P2

a b 1158a–b: Pfaffenberg 1974–1976. Planquadrate D4–D5 mit den Basen W, R und R1. Orthofoto (a) und Planausschnitt (b)

626

10.4.3. Planquadrate D4–D5

Monument W Unter der mit dem Abschlag von Steindenkmälern durchsetzten Waldhumusschicht stellten wir in der Westhälfte des Quadrantenfeldes D4 die Umrisse einer annähernd quadratischen Fundamentstruktur fest, welche Max Groller nicht gesehen hatte. Nach sorgfältiger Präparierung der Oberfläche trat eine aus grobem Schotter und Steinsplitt bestehende Lage mit ringsum laufenden gemörtelten Fundamentbändern hervor. Das neu entdeckte Fundament haben wir mit dem Buchstaben „W“ gekennzeichnet. Unmittelbar westlich davon hatte Groller das Vorhandensein von Bauresten festgestellt und im Übersichtsplan auf der Höhe des unten S. 651 besprochenen Altarfundaments W1 – an der Stegkreuzung der Quadranten C4–C5 und D4–D5 – ein mit dem Buchstaben „R“ signiertes Monument eingetragen, dazu aber in seinem Bericht keinen Kommentar hinterlassen327. Spuren der Groller’schen Schürfungen waren westlich des neu entdeckten Fundaments W an der Geländeoberfläche deutlich wahrzunehmen.

1159: Grabungsstelle Max Grollers westlich von Monument W

327

Vgl. Groller 1899, 71–72 Taf. VIII = Groller 1900, 85–86 Taf. VIII.

10.4.3. Planquadrate D4–D5

627

Die Fundamentumrisse ergaben bei unregelmäßigem Kantenverlauf eine Abmessung von maximal 2.18 x 2.48 m. Mit diesen Maßen lässt sich unschwer ein quadratischer Grundriss mit einer Seitenlänge von 2.40 bis 2.45 m rekonstruieren. Das entspricht einem Maß von exakt 8 römischen Fuß.

a b 1160a–b: Pfaffenberg 1975. Planquadrat D4, Monument W von Osten. Grabungsbefund (a) und Raster in röm. Fuß (b)

Bautechnisch bestand die Konstruktion aus einem durchschnittlich 0.40 m breiten, gemörtelten Fundamentband, welches einen Innenraum von 1.50 x 1.50 m aussparte, dessen Sohle mit einer Lage aus grobem Schotter und kleinteilig gebrochenem Dolomitgestein beschüttet war. Diese Stein- und Schotterschüttung diente der Abgleichung des natürlichen Felsbodens. Sie hatte die Höhe +312.531 m ü. A. Die Fundamentierung war in den 15 cm hoch anstehenden antiken Humus gesetzt worden. Der weitere Aufbau bestand aus Quadern, von welchen an der Südseite des Fundaments noch zwei zerbrochene Kalksandsteinblöcke vorhanden waren, jedoch nicht mehr in Originallage, sondern offensichtlich als Überreste eines Destruktionsvorganges. In diesem Sinne war auch die vor der Westkante des Fundaments freigelegte und bereits von Groller konstatierte Ansammlung von Kalksandsteinblöcken zu verstehen, deren größter bei einer Dicke von 0.18 m eine Größe von 1 x 0.85 m erreichte. Dieser Block ist aufgrund der an einer Seite vorhandenen Zahneisenspuren und längs verlaufender Kehlung vermutlich als zerbrochene Deckplatte eines Säulenpostaments anzusehen. Ich nehme an, dass diese Ansammlung von Werksteinresten im Verein mit dem Abschlag von Inschriftflächen, Rundplastiken, Reliefskulpturen, Postament- und Altarprofilen der Architekturausstattung des Fundamentes W angehörte (s. die folgende Fundevidenz). Monument R Westlich des Fundaments W war im Steg zum Quadrantenfeld D5 eine trichterförmige Vertiefung zu sehen, welche auf Grollers Schürfungen zurückzuführen war. Diese Grabungsstelle ist in seinem Übersichtsplan, wie schon gesagt, mit der Signatur „R“ gekennzeichnet. Im Quadranten D5 selbst wiederholte sich beim vorsichtigen Abnehmen der Humusdecke das in PQ D4 konstatierte Befundbild. Unter der mit abgeschlagenen Fragmenten von Inschriftoberflächen, Altären, Postamenten, Rundplastiken und vor allem Reliefskulpturen vermengten, 0.40 bis 0.50 m starken umgelagerten Waldhumusschicht kamen schließlich zwei weitere Sockelfundamente ans Tageslicht, das eine (Fundament R) in der Nordhälfte des Quadranten, das andere (Fundament R1) in dessen südlicher Hälfte.

628

10.4.3. Planquadrate D4–D5

W

1161: Pfaffenberg 1975. Planquadrate D4–D5 mit Monumenten W, R, R1 und R2 von Süden

Das in seiner Form quadratische Fundament R war aus vier großen, aus dem Pfaffenberger Kalkstein gebrochenen Quaderblöcken zusammengesetzt. Zwei größere Blöcke waren an der Nordseite versetzt. Ihre Maße betrugen in westöstlicher Reihung je 1.20 x 1.00 m. Die beiden schmäleren Blöcke der Südseite hatten die Maße 1.14 x 0.86 m und 0.86 x 0.86 m. Die zwischen den Quadern verlaufenden Teilungsfugen zeigten die Fundamentstruktur an. An die beiden großen Quaderblöcke der Nordhälfte waren die beiden kleineren der Südseite mit Verzahnung angesetzt. Auf diese Weise entstand eine quadratische Grundrissform, deren Abmessungen gesamt 2.06 x 2.00 m ergaben. Dieser Grundriss entsprach ursprünglich einem Quadrat von 7 römischen Fuß. Die Steinoberfläche war unregelmäßig gebrochen und ließ die Abbruchspuren sehr deutlich erkennen. Die maximal erhaltene Höhe der in den antiken Humusboden eingelassenen und auf dem Felsboden sitzenden Quader betrug 0.35 m. Der höchste erhaltene Punkt wurde bei +312.604 m ü. A. gemessen. Der äußere Kantenverlauf der Steine war an der Süd- und Ostseite weitgehend intakt, an der Nordseite dagegen nur entlang des nordöstlichen Quaders. Die nordwestliche Fundamentecke war ebenso bis zur Unterkante ausgebrochen wie die gesamte Länge der Westkante. Die Kantenlinien zeichneten sich jedoch im Humusboden der Grabungsfläche deutlich ab.

a b 1162a–b: Pfaffenberg 1974. Monument R in PQ D5. Grabungsbefund von Süden (a) und Raster in röm. Fuß (b)

629

10.4.3. Planquadrate D4–D5

Aufgrund dieses Erhaltungsbefundes muss auch an diesem Fundament ein Abbruchvorgang angenommen werden, der zur vollständigen, bis unter den antiken Gehhorizont reichenden Demolierung des hier errichteten Bauwerks führte. Der im Umkreis geborgene, z. T. kleinteilig gebrochene Abschlag von beschrifteten und figürlich verzierten Oberflächen aus Kalksandstein gab die Funktion des Fundaments als Träger eines Jupiterdenkmals, vermutlich einer Jupitersäule zu erkennen. Von diesen Fundobjekten wurde das Randfragment einer zu einem Säulenpostament gehörenden Kaiserinschrift direkt auf der Abbruchoberfläche geborgen328. Monument R1 An der Südwestseite des Quadrantenfeldes D5 und im südlich angrenzenden Steg zu Planquadrat E5 stießen wir auf ein weiteres Sockelfundament (Signatur = R1). Dieses setzte sich aus unregelmäßig geschlagenen Blöcken des lokalen Gesteins zusammen und hatte ursprünglich ebenfalls einen quadratischen Grundriss. Der äußere Kantenverlauf der Steinsetzung war an der West- und Nordseite teilweise, an der Ostseite nahezu vollständig erhalten. Die nordwestliche Ecke war durch Steinentnahme ausgerissen und ebenso beschädigt präsentierte sich der südliche Abschnitt des Fundaments, wo im Bereich der Südostecke eine 1.20 x 0.50 m große Lücke klaffte, deren Baustoff abgerissen war. Die maximal erhaltene Fundamenthöhe betrug noch 0.24 m, der höchste Punkt lag mit +312.554 m ü. A. wieder unter dem antiken Gehhorizont.

a b 1163a–b: Pfaffenberg 1975. Planquadrat D5 mit Monument R1 und Raster in röm. Fuß

Aufgrund dieses Erhaltungszustandes betrugen die Abmessungen der noch vorhandenen Bausubstanz 1.80 x 1.70 m. Überträgt man diese Maße auf die erhaltenen Partien der Außenkanten, so lässt sich die quadratische Form des Fundaments mit 1.80 m oder 6 römischen Fuß Seitenlänge erschließen. 10.4.4. Fundevidenz zu Planquadrat D4–D5 mit Monument W, R, R1

Abb. 1164–1201

Die über den Fundamenten W, R und R1 gewachsene, durchschnittlich 0.40–0.50 m starke Humusüberlagerung war vor allem mit Abschlägen von Inschriftoberflächen, Rundplastiken und Fragmenten figürlicher Reliefskulptur durchsetzt. Dazu kommen neben Werkstücken von Säulen- bzw. Pfeilerkapitellen noch Fundmünzen und größere Mengen von Kultgeschirr unterschiedlicher Qualität.

328

Es ist dies das Inschriftfragment I 206/74, s. unten S. 639.

630

10.4.4. Fundevidenz zu Planquadrat D4–D5 mit Monument W, R, R1

1. Rundplastik und Reliefskulptur Objekt Funktion Datierung Thronfragment, Statue eines – Leithakalksandstein thronenden Jupiter(?)

Fundort PQ D4 im umgelagerten Waldhumus

Fundnr. P 12/92

PQ D4 im umgelagerten Waldhumus

P 15/74 + 30/75

Reliefkopf einer weiblichen Gottheit, grobkörniger Muschelkalksandstein

Postamentrelief: Juno

3./4. Jh. n. Chr.

PQ D4 -0.35 m OK im umgelagerten Waldhumus

P 14/74

Erhobener linker Unterarm und Hand mit Zepter, Leithakalksandstein

Postamentrelief: Jupiter



PQ D4 im umgelagerten Waldhumus

P 18/75

Linke Hand mit Zepter, feiner Leithakalksandstein

Postamentrelief: Jupiter



PQ D4 Südhälfte -0.35 m OK im umgelagerten Waldhumus

P 23 + 24/74

Nacktes linkes Bein, mittelfeiner Leithakalksandstein

Postamentrelief: Jupiter(?)



PQ D4 Nordhälfte im umgelagerten Waldhumus über dem antiken Horizont

P 22/74

Hüfte mit Gewandfalten über rechtem Oberschenkel, Leithakalksandstein

Reliefskulptur: Victoria(?)



Literatur TB v. 27.07.1992; Foto SK 222 M. J. Kremer 2004, 116 Nr. 48/9 Abb. 60 Taf. 71 TB v. 24.05.1974, 14.05.1975; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1974–1975 (Z); Film 16.83-14 R. W., Foto 9264a H. L. Jobst – Kremer 1991, 174–177 Abb. 34–38 TB v. 24.05.1974; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1974 (Z); Film 18.8325 R. W. Unpubliziert TB v. 14.05.1975; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1975 (Z); Film 8.754.5. Unpubliziert Fundjournal und -kartei Skulpturen 1974 (Z); Film 8.9226–27. Unpubliziert Fundjournal und –kartei Skulpturen 1974 (Z); Film 9.9213–14. Unpubliziert

Abb. 1164

1165

1166a

1166b

1166c

1167a

10.4.4. Fundevidenz zu Planquadrat D4–D5 mit Monument W, R, R1

Fundort PQ D4 Südhälfte -0.35 m OK im umgelagerten Waldhumus PQ D4 als Spolie im Monument W

Fundnr. P 26/74

Objekt Stabfragment (Zepter?), feiner Muschelkalksandstein

Funktion Reliefskulptur

Datierung –

n. n. Z.-Nr. 191/81

Stabfragment, grobkörniger Leithakalksandstein

Postamentrelief(?)



PQ D5 im umgelagerten Waldhumus

P 135/74 und n. n.

Hinterkopf mit Haarkranz, mittelfeiner Leithakalksandstein. Weitere Fragmente s. Fundevidenz zu Steg PQ C5–D5 oben S. 555 Abb. 1058

Statue des thronenden Jupiter

2. Hälfte 3. Jh. n. Chr.

PQ D5 -0.50 m OK im umgelagerten Waldhumus

P 85– 86/74 und n. n.

Gewandfragmente, Leithakalksandstein

Statue der Juno, Minerva oder Roma

3. Jh. n. Chr.

PQ D5 über dem Abbruchhorizont im umgelagerten Waldhumus

P 95/74 und 115/74

Zwei Beinfragmente, Leithakalksandstein

Rundplastik: männliche Gottheit



PQ D5 im umgelagerten Waldhumus

P 207– 210/74

Rundplastische Fragmente, Leithakalksandstein

Statuarische Plastik



Literatur Fundjournal und -kartei Skulpturen 1974 (Z); Film 9.92-18. Unpubliziert Fundkartei Altäre Nr. 191. Unpubliziert TB v. 24.06.1974; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1974 (Z); Foto SK 071, 074 M. J. Kremer 2004, 65–66 Nr. 6/1, 6/4 Abb. 27 und 41 Taf. 21 TB v. 11.06.1974; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1974 (Z); Film 2.742.3; 12.92-9, 12. Kremer 2004, 80–86 Nr. 15–16/7–8 Abb. 50 Taf. 41 TB v. 12. und 18.06.1974; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1974 (Z); Film 2.746.5. Kremer 2004, 103 Nr. 39/4 Abb. 55 Taf. 64 Fundjournal und -kartei Skulpturen 1974 (Z); Film 2.751.1–5. Unpubliziert

631 Abb. 1167b

1167c

1168a– c

1169a– c

1170a– b

1170c–f

632

10.4.4. Fundevidenz zu Planquadrat D4–D5 mit Monument W, R, R1

Fundort PQ D5 im umgelagerten Waldhumus

Fundnr. P 220/74

Objekt Kopffragment einer weiblichen Gottheit, Leithakalksandstein

Funktion Postamentrelief

Datierung –

PQ D5 im umgelagerten Waldhumus

P 166/74

Körperteil mit Gewandresten, weicher Leithakalksandstein

Rundplastik



PQ D5, E5 und D6 im umgelagerten Waldhumus

P 68/74 + 70/75 + 26/76

Rechte Hand mit Patera, mittelkörniger Leithakalksandstein

Postamentrelief



PQ D5 -0.50 m bis -0.65 m OK im umgelagerten Waldhumus

P 82/74, 83/74, 114/74

Hand mit Zepter, Hand oder Gewandrest mit Blitzbündel, Gewandfalten; Leithakalksandstein

Reliefskulptur



PQ D5 -0.70 m OK im umgelagerten Waldhumus über Monument R

P 102/74, 169/74

Finger(?), Leithakalksandstein

Reliefskulptur



PQ D5 -0.50 m OK im umgelagerten Waldhumus

P 84/74, 125/74

Adlerkrallen(?), Relieffragment; Leithakalksandstein

Reliefskulptur



Literatur Fundjournal und -kartei Skulpturen 1974 (Z); Film 17.83-2 R. W. Unpubliziert TB v. 27.06.1974; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1974 (Z); Film 12.92-8. Unpubliziert TB v. 10.06.1974; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1974 (Z); Film 2.742.1; 18.83-20 R. W. Unpubliziert TB v. 11. und 18.06.1974; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1974 (Z); Film 9.745.6; 9.92-17, 21; 12.92-31. Unpubliziert TB v. 17.06.1974; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1974 (Z); Film 2.746.4; 2.92-26. Unpubliziert TB v. 11. und 21.06.1974; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1974 (Z); Film 1.741.3; 2.74-2.3. Unpubliziert

Abb. 1171

1172

1173a– b

1174a– c

1175a– b

1176a– b

10.4.4. Fundevidenz zu Planquadrat D4–D5 mit Monument W, R, R1

Fundort PQ D5 im umgelagerten Waldhumus

Fundnr. P 126/74

Objekt Basisfragment mit Fuß und Gewandsaum, Leithakalksandstein

Funktion Rundplastik oder Reliefskulptur (Victoria?)

Datierung –

PQ D5 im umgelagerten Waldhumus

P 141/74

Basisfragment mit Fuß und Gewandsaum, feiner Leithakalksandstein

Postamentrelief(?)



PQ D5 im umgelagerten Waldhumus

P 127– 128/74

Figürliche Relieffragmente, Leithakalksandstein

Reliefskulptur



PQ D5 im umgelagerten Waldhumus

P 211– 214/74

Figürliche Relieffragmente, harter Leithakalksandstein

Reliefskulptur



PQ D5 im umgelagerten Waldhumus

n. n.

Gewandfragment, Leithakalksandstein

Reliefskulptur



Literatur TB v. 21.06.1974; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1974 (Z); Film 2.745.1; 9.92-26– 28. Unpubliziert TB v. 25.06.1974; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1974 (Z); Film 2.744.5; 10.92-4. Unpubliziert TB v. 21.06.1974; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1974 (Z); Film 1.741.3; 2.92-28. Unpubliziert Fundjournal und -kartei Skulpturen 1974 (Z); Film 2.752.1–5. Unpubliziert Fundkartei Skulpturen; Film 2.92-25. Unpubliziert

633 Abb. 1177

1178

1179a– b

1180a– d

1180e

634

10.4.4. Fundevidenz zu Planquadrat D4–D5 mit Monument W, R, R1

1164: P 12/92 – Thronfragment

a

1165: P 15/74 + 30/75 – Juno

b 1166a–c: P 14/74, 18/75, 23 + 24/74 – Figürliche Relieffragmente

c

635

10.4.4. Fundevidenz zu Planquadrat D4–D5 mit Monument W, R, R1

a

b c 1167a–c: P 22/74, 26/74, n. n. (Z.-Nr. 191/81) – Figürliche Relieffragmente

a c b 1168a–c: P 135/74 und n. n. – Hinterkopf einer Jupiterstatue (a–b) und Rekonstruktion (c)

a

b 1169a–c: P 85-86/74 und n. n. – Gewandfragmente

c

636

10.4.4. Fundevidenz zu Planquadrat D4–D5 mit Monument W, R, R1

a–b

c

d e f 1170a–f: P 115, 95/74 (a–b) – Beinfragmente; P 207–210/74 (c–f) – Rundplastische Fragmente

1171: P 220/74 – Kopffragment

1172: P 166/74 – Gewandfragment

10.4.4. Fundevidenz zu Planquadrat D4–D5 mit Monument W, R, R1

637

a b 1173a–b: P 68/74 + 70/75 + 26/76 – Figürliches Relieffragment

a

b c 1174a–c: P 82/74, 83/74, 114/74 – Figürliche Relieffragmente

a b 1175a–b: P 102/74, 169/74 – Figürliche Relieffragmente

a b 1176a–b: P 84/74, 125/74 – Figürliche Relieffragmente

638

10.4.4. Fundevidenz zu Planquadrat D4–D5 mit Monument W, R, R1

1177: P 126/74 – Basisfragment mit Fuß

1178: P 141/74 – Basisfragment mit Fuß

a 1179a–b: P 127–128/74 – Figürliche Relieffragmente

a

b 1180a–c: P 211–213/74 – Figürliche Relieffragmente

b

c

10.4.4. Fundevidenz zu Planquadrat D4–D5 mit Monument W, R, R1

639

d e 1180d–e: P 214/74, n.n. – Figürliches Relieffragment und Gewandfragment

2. Altäre und Postamente Objekt Funktion Schaftfragmente der Postament mit beschrifteten Kaiserinschrift Vorderseite, feiner Leithakalksandstein. Vollständiger Befund s. unten S. 658 Abb. 1210a–b

Fundort PQ D4 und D5 im umgelagerten Waldhumus

Fundnr. I 77– 79/74, 206/74

Datierung 11. Juni(?) 166 n. Chr.

PQ D3 und D4 -0.50 m OK im umgelagerten Waldhumus

I 76/74 (D4), n. n. Z.-Nr. 115 (D3)

Aufsatzfragment der beschrifteten Vorderseite, Leithakalksandstein

Jupiteraltar



PQ D4 und D5, Steg PQ C4–D4 -0.70 m OK auf dem Abbruchhorizont

I 100/74, 171/74, 7/75

Schaftfragmente der beschrifteten Vorderseite mit Rahmen, harter Leithakalksandstein

Postament mit Weihung an Jupiter

3. Jh. n. Chr.

Literatur Fundjournal und -kartei Inschriften 1974–1975 (Z). Piso 2003, 22–23 Nr. 7; Bernát 2010, 185 Nr. 241 TB v. 27.05.1974; Fundjournal und -kartei Inschriften 1974 (Z); Film 1.792.3; Foto In64 M. J. Piso 2003, 56 Nr. 64; Bernát 2010, 134–135 Nr. 122 TB v. 14. und 17.06.1974, 12.05.1975; Fundjournal und -kartei Inschriften 1974–1975 (Z); Foto In65 M. J. Piso 2003, 57 Nr. 65

Abb.

1181a

1181b

640

10.4.4. Fundevidenz zu Planquadrat D4–D5 mit Monument W, R, R1

Fundort PQ D4 -0.50 m OK im umgelagerten Waldhumus

Fundnr. I 80/74, 16/75

Objekt Basisfragmente der beschrifteten Vorderseite, Leithakalksandstein

Funktion Postament oder Altar

Datierung 11. Juni der Tetrarchiezeit(?)

Literatur TB v. 28.05.1974 und 14.05.1975; Fundjournal und -kartei Inschriften 1974–1975 (Z); Foto In105 M. J. Piso 2003, 73 Nr. 105 TB v. 27.05.1974; Fundjournal und -kartei Inschriften 1974 (Z); Foto In-269 M. J. Piso 2003, 133 Nr. 269 TB v. 11.06.1974; Fundjournal und -kartei Inschriften 1974 (Z); Foto In-160 M. J. Piso 2003, 98 Nr. 160 Fundkartei Altäre Nr. 49. Unpubliziert

PQ D4 -0.50 m OK im umgelagerten Waldhumus

I 74/74

Schaftfragment der beschrifteten Vorderseite, Leithakalksandstein

Postament oder Altar



PQ D4 im umgelagerten Waldhumus

I 157/74

Schaftfragment der beschrifteten Vorderseite, Leithakalksandstein

Postament oder Altar



Steg PQ D4– D5 im umgelagerten Waldhumus PQ D5 -0.50 m OK im umgelagerten Waldhumus

n. n. Z.-Nr. 49

Aufsatzfragment mit Deckplatte, Leithakalksandstein

Postament oder Altar



I 125/74, 138/74

Postament mit Weihung an Jupiter für Antoninus Pius und Marcus Aurelius

159 n. Chr.

Piso 2003, 20–22 Nr. 6

PQ D5 im umgelagerten Waldhumus

I 251/74, 260– 261/74

Schaftfragmente der beschrifteten Vorderseite, feiner Leithakalksandstein. Vollständiger Befund s. Fundevidenz zu PQ C5 oben S. 561 Abb. 1059 Basisfragmente der beschrifteten Vorderseite, Leithakalksandstein

Altar

176 n. Chr.

Fundjournal und -kartei Inschriften 1974 (Z); Foto In-12 M. J. Piso 2003, 25 Nr. 12; Bernát 2010, 161 Nr. 182

Abb. 1182a

1182b

1183a

1183b

1059

1184a

10.4.4. Fundevidenz zu Planquadrat D4–D5 mit Monument W, R, R1

Fundort PQ D5 und PQ F4 auf dem Abbruchhorizont

Fundnr. I 209/74, 226– 227/74 (D5), I 48/75 (F4)

Objekt Schaftfragmente der beschrifteten Vorderseite, feiner Leithakalksandstein

Funktion Postament mit Kaiserinschrift(?)

Datierung 177–180, 198–211 oder 211– 212 n. Chr.

PQ D5 im umgelagerten Waldhumus

I 225/74

Aufsatzfragment der beschrifteten Vorderseite mit Deckplatte, Leithakalksandstein

Jupiter(?)-Altar



PQ D5 im umgelagerten Waldhumus auf dem Abbruchhorizont

I 210/74, 218/74

Schaftfragment der beschrifteten Vorderseite mit Rahmen links, Leithakalksandstein

Postament

3. Jh. n. Chr.(?)

PQ D5 im umgelagerten Waldhumus auf dem Abbruchhorizont

I 140/74

Schaftfragment der beschrifteten Vorderseite mit Rahmen rechts, Leithakalksandstein

Postament oder Altar



PQ D5 -0.50 m OK im umgelagerten Waldhumus auf dem Abbruchhorizont

I 139/74

Schaftfragment der beschrifteten Vorderseite, Leithakalksandstein

Postament oder Altar



Literatur TB v. 20.– 21.06.1974; Fundjournal und -kartei Inschriften 1974 (Z); Foto In-23 M. J. Piso 2003, 32 Nr. 23 TB v. 25.06.1974; Fundjournal und -kartei Inschriften 1974 (Z); Foto In-75 M. J. Piso 2003, 60 Nr. 75 TB v. 21. und 24.06.1974; Fundjournal und -kartei Inschriften 1974 (Z); Foto In-152, 218 M. J. Piso 2003, 95 Nr. 152 und 117 Nr. 218; Bernát 2010, 187 Nr. 248 TB v. 11.06.1974; Fundjournal und -kartei Inschriften 1974 (Z); Foto In-158 M. J. Piso 2003, 98 Nr. 158 TB v. 11.06.1974; Fundjournal und -kartei Inschriften 1974 (Z); Foto In-199 M. J. Piso 2003, 112 Nr. 199

641 Abb. 1184b

1185a

1185b– c

1186a

1186b

642

10.4.4. Fundevidenz zu Planquadrat D4–D5 mit Monument W, R, R1

Fundort PQ D5 -0.70 m OK im umgelagerten Waldhumus auf dem Abbruchhorizont

Fundnr. n. n., I 276a/74, 172/74

Objekt Schaftfragmente der beschrifteten Vorderseite, Leithakalksandstein

Funktion Postament oder Altar

Datierung –

PQ D5 im umgelagerten Waldhumus

n. n. Z.-Nr. 430

Pulvinusfragment, hellbeiger Leithakalksandstein

Opferaltar (Altar 35)



PQ D5 im umgelagerten Waldhumus

n. n. Z.-Nr. 461

Pulvinusfragment mit Deckplatte, hellbeiger Leithakalksandstein

Opferaltar (Altar 68)



PQ D5 im umgelagerten Waldhumus

n. n. Z.-Nr. 466

Pulvinusfragment, hellbeiger Leithakalksandstein

Altar 84



PQ D5 im umgelagerten Waldhumus

n. n. Z.-Nr. 265

Pulvinusfragment mit Focusansatz; weicher, hellbeiger Leithakalksandstein

Opferaltar (Altar 87)



PQ D5 im umgelagerten Waldhumus PQ D5 im umgelagerten Waldhumus

n. n.

Aufsatzfragment mit Pulvinus, Leithakalksandstein

Opferaltar (Altar 76)



n. n. Z.-Nr. 85

Eckfragmente eines Aufsatzes mit Voluten, Leithakalksandstein

Opferaltar (Altar 50)

3./4. Jh. n. Chr.

n. n. Z.-Nr. 104

Eckfragment eines Aufsatzes mit Voluten, Leithakalksandstein. Ein weiteres Eckfragment (Z.-Nr. 121) aus Steg PQ A3–A3N s. oben S.

Altar 51

3./4. Jh. n. Chr.

PQ D5 im umgelagerten Waldhumus

245 Abb. 490

Literatur TB v. 17.06.1974; Fundjournal und -kartei Inschriften 1974 (Z); Foto In-224, 229, 245 M.J. Piso 2003, 119 Nr. 224; 121 Nr. 229; 126 Nr. 245 Fundkartei Altäre Nr. 430. Bernát 2010, 106 Nr. 60 Fundkartei Altäre Nr. 461. Bernát 2010, 111 Nr. 72 Fundkartei Altäre Nr. 466. Bernát 2010, 108–109 Nr. 66 Fundkartei Altäre Nr. 265. Bernát 2010, 117 Nr. 86 Bernát 2010, 115 Nr. 81 Fundkartei Altäre Nr. 85; Film 1.80-4.5. Bernát 2010, 119–120 Nr. 93 Fundkartei Altäre Nr. 104; Film 1.79-2.4. Bernát 2010, 120–121 Nr. 95

Abb. 1186c– e

1187a– b

1188a– b

1189a

1189b

1189c

1190a– b

1191

10.4.4. Fundevidenz zu Planquadrat D4–D5 mit Monument W, R, R1

Fundort PQ D5 im umgelagerten Waldhumus

Fundnr. n. n. Z.-Nr. 44, 51, 59a– b, 60, 63, 67

Objekt Aufsatzfragmente, Leithakalksandstein

Funktion Postament oder Altar

Datierung –

PQ D5 im umgelagerten Waldhumus

n. n. Z.-Nr. 106, 135, 142

Aufsatz- und Rahmenfragmente, Leithakalksandstein

Postament



PQ D5 im umgelagerten Waldhumus

I 267/74 und n. n.

Schaftfragmente der beschrifteten Vorderseite mit Rahmen, Leithakalksandstein

Postament



1181a: I 76/74 – Aufsatzfragment eines Jupiteraltares

Literatur Fundkartei Altäre Nr. 44, 51, 59a– b, 60, 63, 67; Film 2.782.6, 2.78-2.4, 2.78-1.5–2.5, 2.78-1.3. Unpubliziert Fundkartei Altäre Nr. 106, 135, 142; Film 1.79-5.2, 1.79-1.5, 1.79-3.5, 1.79-4.1. Unpubliziert Fundjournal und -kartei Inschriften 1974 (Z); Film 15.755.3. Unpubliziert

1181b: I 100 und 171/74, 7/75 – Fragmente eines Postaments

643 Abb. 1192a–e

1193a–c

1194a– b

644

10.4.4. Fundevidenz zu Planquadrat D4–D5 mit Monument W, R, R1

a b 1182a–b: I 80/74 und 16/75 – Basisfragmente (a); I 74/74 – Schaftfragment (b)

a

b 1183a–b: I 157/74 – Schaftfragment (a); n. n. (Z.-Nr. 49) – Aufsatzfragment (b)

a b 1184a–b: I 251, 260–261/74 – Basisfragmente (a); I 209, 226–227/74, 48/75 – Schaftfragmente (b)

645

10.4.4. Fundevidenz zu Planquadrat D4–D5 mit Monument W, R, R1

a b 1185a–c: I 225 – Aufsatzfragment (a); I 210, 218/74 – Schaftfragmente (b–c)

a

b

d e 1186a-e: I 140 (a), 139/74 (b), n. n., I 276a, 172/74 (c–e) – Schaftfragmente

c

c

646

10.4.4. Fundevidenz zu Planquadrat D4–D5 mit Monument W, R, R1

a a

b 1187a–b: n. n. (Z.-Nr. 430) – Pulvinusfragment von Altar 35 (a) und Rekonstruktion (b)

b 1188a–b: n. n. (Z.-Nr. 461) – Pulvinusfragment von Altar 68 und Rekonstruktion

a b c 1189a–c: n. n. (Z.-Nr. 466), n. n. (Z.-Nr. 265), n. n. – Pulvinusfragmente von Altar 76 (c), 84 (a) und 87 (b)

a b 1190a–b: n. n. (Z.-Nr. 85) – Aufsatzfragment von Altar 50 (a) und Rekonstruktion (b)

1191: n. n. (Z.-Nr. 104) – Linker Eckakroter von Altar 51 (oben S. 248)

10.4.4. Fundevidenz zu Planquadrat D4–D5 mit Monument W, R, R1

a

b

d

c

e 1192a–e: n. n. (Z.-Nr. 44, 51, 59a–b, 60, 63, 67) – Aufsatzfragmente

a

b

c 1193a–c: n. n. (Z.-Nr. 106, 135, 142) – Aufsatz- und Rahmenfragmente

647

648

10.4.4. Fundevidenz zu Planquadrat D4–D5 mit Monument W, R, R1

a b 1194a–b: I 267/74 und n. n. – Schaftfragmente mit Rahmen

Fundort PQ D4–D5 im umgelagerten Waldhumus PQ D5 im umgelagerten Waldhumus

Fundnr. A 58/2010

PQ D5 im umgelagerten Waldhumus

A 455/2012

A 14/86

3. Architekturwerkstücke Objekt Funktion Fragment eines Korinthisches äußeren Kelchblattes, Kapitell feiner Leithakalksandstein Blattfragment, Korinthisches feinkörniger Kapitell Leithakalksandstein (Exemplar CD)

Echinusfragment, weicher Leithakalksandstein

Pfeilerkapitell(?)

Datierung –





Literatur Funddatei Architektur 2010. Unpubliziert Funddatei Architektur 1986. Unpubliziert. Vgl. Piras 2014, 84–85 Funddatei Architektur 2012. Unpubliziert

Abb. 1195

1196a– b

1197

649

10.4.4. Fundevidenz zu Planquadrat D4–D5 mit Monument W, R, R1

1195: A 58/2010 – Kelchblattfragment

a b 1196a–b: A 14/86 – Blattfragment von Kapitell CD

1197: A 455/2012 – Echinusfragment

Fundort PQ D4; 1.60 m östlich Fundament W im umgelagerten Waldhumus

Fundnr. M 2/74 = MC 3643

Nominale Dupondius

PQ D5 südwestlich Fundament R im umgelagerten Waldhumus

M 3/76 = MC 3627

Denar

4. Münzfunde Kaiser Traianus

Septimius Severus – Julia Domna

Datierung 114–117 n. Chr.

198–211 n. Chr.

Literatur TB v. 23.05.1974. Gǎzdac 1999, 7 Nr. 25; Numismata Carnuntina Nr. 2867 TB v. 19.05.1976; Film 19.8713A. Gǎzdac 1999, 26 Nr. 94; Numismata Carnuntina Nr. 34213

Abb. 1198

1199

650

10.4.4. Fundevidenz zu Planquadrat D4–D5 mit Monument W, R, R1

1198: M 2/74 AV + RV

Fundort PQ D5 bis -0.40 m OK im umgelagerten Waldhumus

Fundnr. 74/765

PQ D5–D6 bis -0.60 m OK im umgelagerten Waldhumus. Im Bereich der Monumente R und R1

74/747; 76/190

5. Keramikfunde Objekt Funktion Ein Randfragment TS-Teller (TS 19). von insgesamt 50 Form Drag. 31 Scherben. Weitere Fragmente dieses Tellers s. Fundevidenz Tempel II oben S. 353, PQ A1–A8 oben S. 451, bes. PQ C5 oben S. 569 Abb. 1071 22 Rand- und TS-Teller (TS 23). Wandfragmente von Form Drag. 31. insgesamt 28 Rheinzabern Scherben. Weitere Fragmente dieses Tellers s. Fundevidenz PQ B7 oben S. 505 Abb. 958

1200: Fundnr. 74/765 von Teller TS 19

1199: M 3/76 RV

Datierung –

Literatur Vgl. Ďurianová 2010, 130 (N 157–N 160) und 149 (N 232)

2. Hälfte 2.–3. Jh. n. Chr.

Ďurianová 2010, 62 und 130 (N 160?)

Abb. 1200

1201

10.4.5. Stegkreuzung Planquadrate C4–C5/D 4–D5 und C4–D4/C5–D5

651

1201: Fundnr. 76/190 von Teller TS 23

10.4.5. Stegkreuzung der Planquadrate C4–C5/D 4–D5 und C4–D4/C5–D5 (Fundament W1) Planbeilagen 1–2; Taf. XXVII Bl. 2/77; Abb. 1202–1216 Literatur: Tagebuch 12.05.–13.05.1975, 16.05.–20.05.1975, 11.05.1977; Fundjournale und -karteien 1975, 1977. Jobst 1977a, 717–718 Plan Abb. 8 und Abb. 18–19; Jobst 1978–1980, 29–31 Abb. 3 und Taf. 1

N

W1

a b 1202a–b: Pfaffenberg 1977. Stegkreuzung PQ C4–C5/D4–D5 und C4–D4/C5–D5 mit Fundament W1

652

10.4.6. Fundevidenz zu Stegkreuzung PQ C4–C5/D4–D5 und C4–D4/C5–D5 mit Fundament W1

Beim Abräumen der Stegkreuzung zwischen den Quadranten C4–C5 und D4–D5 haben wir im Zuge der Geländeanalysen des Jahres 1977 ein bis dahin unbekanntes Fundament aufgedeckt. Dieses bestand aus einer fast quadratischen Kalksandsteinplatte mit den Maßen 0.85 x 0.75 m. Die Platte, deren maximale Dicke nicht mehr als 10 cm betrug, war auf eine aus Steinabschlag und Humus bestehende, 0.20 m starke Ausgleichschicht gesetzt, welche die Abgleichung des unregelmäßig verlaufenden Felsbodens bewirkte. Die Fundamentoberkante zeigte mit der Höhe +312.745 m ü. A. den antiken Bodenhorizont an. Obwohl Steinraub und Waldbewuchs die Oberfläche des Fundaments angegriffen und Auflösungserscheinungen verursacht hatten, waren die Kanten an der Nord-, West- und Südseite noch sehr gut erkennbar. Lediglich die Ostseite des Blocks war ausgebrochen und zeigte einen unregelmäßigen Verlauf. Aufgrund dieses Befundes ist ein ursprünglich quadratischer Grundriss von 0.85–0.90 m oder 3 römischen Fuß Seitenlänge anzunehmen.

Maßstab 1:20

10.4.6. Fundevidenz zu Stegkreuzung PQ C4–C5/D4–D5 und C4–D4/C5–D5 mit Fundament W1 Abb. 1204–1215 Wie bei den in den Quadranten D4 und D5 aufgedeckten Monumenten W, R und R1 setzte sich auch im Umkreis dieses Altarfundaments die Prävalenz von zerschlagenen Inschriften, Reliefskulpturen und rundplastischen Fragmenten in Richtung der südlichen Grabungsflächen fort. Unter den Inschriftfunden haben die Fragmente einer Weihung an Jupiter Optimus Maximus besonderes Gewicht, welche wohl nur als Abschlag eines Postaments zu verstehen sind329. Ein weiteres aussagekräftiges Inschriftfragment dieses Fundortes ist jene Basis, auf welcher der am Pfaffenberg mehrfach überlieferte Festtag des 11. Juni eingemeißelt ist. Die ursprüngliche Datierung der Inschrift auf den 11. Juni 172 n. Chr. wurde mit Recht korrigiert und in das 3. Jahrhundert, möglicherweise in die Zeit der frühen Tetrarchie verschoben330.

329 330

Piso 2003, 22–23 Nr. 7. Vgl. auch die Fragmente Piso 2003, 24 Nr. 10 = Bernát 2010, 186 Nr. 245. Piso 2003, 39 Nr. 34 unten S. 658 Abb. 1211.

10.4.6. Fundevidenz zu Stegkreuzung PQ C4–C5/D4–D5 und C4–D4/C5–D5 mit Fundament W1

653

Der von Reliefskulptur stammende Fundstoff dieses Grabungsbereiches ergänzt die Hinweise auf die Verehrung von Göttergestalten des Staatskultes. Stücke wie eine rechte Hand mit Blitzbündel oder Patera lassen auf Darstellungen des römischen Jupiter und der Juno schließen. Architektonisch wird die Herkunft dieser Bildfragmente eher bei Votivpfeilern als bei Votivsäulen zu suchen sein, da Säulen- bzw. Kapitellfragmente in den beschriebenen Grabungsfeldern nur sporadisch vorkommen und auch im näheren Umkreis nur Spurenelemente von solchen Werkstücken geborgen wurden (vgl. Fundevidenzen PQ C5–C8 und D1–D8).

Fundort Steg PQ C4– C5/D4–D5 und C4–D4/C5– D5 im umgelagerten Waldhumus

Fundnr. P 14/74, P 1–3, 14/75

Steg PQ C4– C5/D4–D5 und C4–D4/C5– D5 im umgelagerten Waldhumus

P 17/74, P9+ 22/75, P 15/75

1. Rundplastik und Reliefskulptur Objekt Funktion Datierung Reliefköpfchen eines Postamentrelief 3./4. Jh. Genius(?): Torso, n. Chr. linker Unterarm mit Zepter, Beine; mittelfeiner Leithakalksandstein

Linke Hand mit Unterarm und Zepter, Fragment eines bärtigen Reliefkopfes; mittelfeiner Leithakalksandstein

Postamentrelief



Literatur TB v. 12.– 13.05.1975; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1975 (Z); Film 8.752.1–2, 8.754.1, 9.75-1.1, 9.75-7, 24.83-21 R. W. Jobst 2006, 64–65 Abb. 120; Bernát – Ďurianová – Jobst – Piras 2011, 212– 213 Nr. 188 TB v. 27.05.1974; 12.– 14.05.1975; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1974–1975 (Z); Film 8.75-4.2; 17.83-14, 18.83-29 R. W.; 8.92-35– 36. Unpubliziert

Abb. 1204a– b

1205a– b

654

10.4.6. Fundevidenz zu Stegkreuzung PQ C4–C5/D4–D5 und C4–D4/C5–D5 mit Fundament W1

Fundort Steg PQ C4– C5/D4–D5 und C4–D4/C5– D5 im umgelagerten Waldhumus

Fundnr. P 4, 6–8, 10, 12– 13/75

Objekt Sieben Fragmente von Rundplastik und figürlichem Relief: Rechte Hand mit Blitzbündel (b), Armund Kniefragment (a, e), Gewandfragmente (c, f, g); mittelfeiner Leithakalksandstein

Funktion Statuarische Plastik; Postamentrelief

Datierung –

Steg PQ C4– C5/D4–D5 und C4–D4/C5– D5 im umgelagerten Waldhumus

P 21/75

Rechte Hand mit Patera; feiner Leithakalksandstein

Postamentrelief



Steg PQ C4– C5/D4–D5 und C4–D4/C5– D5 im umgelagerten Waldhumus Steg PQ C4– C5/D4–D5 und C4–D4/C5– D5 im umgelagerten Waldhumus

P 23– 29/75

Sieben Fragmente von Rundplastik und figürlichem Relief, Leithakalksandstein

Statuarische Plastik; Postamentrelief



P 106108/75

Drei Fragmente von Rundplastik und figürlichem Relief: Kopffragment (c), Flügelfragment(?) (b); Leithakalksandstein

Statuette der Victoria(?); Postamentrelief



Literatur TB v. 12.– 13.05.1975; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1975 (Z); Film 8.752.3, 5–6; 8.75-3.1–3, 5–6; 8.92-31. Unpubliziert TB v. 14.05.1975; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1975 (Z); Film 8.751.2, 8.9228A. Unpubliziert Fundjournal und -kartei Skulpturen 1975 (Z); Film 8.751.5–6, 8.755.1–5. Unpubliziert Fundjournal und -kartei Skulpturen 1975 (Z); Film 7.753.1, 4–5. Kremer 2004, 108– 109 Nr. 45.4b Abb. 57 Taf. 66

Abb. 1206a– g

1207

1208a– g

1209a– c

10.4.6. Fundevidenz zu Stegkreuzung PQ C4–C5/D4–D5 und C4–D4/C5–D5 mit Fundament W1

a b 1204a–b: P 14/74, P 1–3, 14/75 – Fragmente eines Genius- oder Jupiterreliefs

a b 1205a–b: P 17/74, P 9 + 22/75 – Unterarm mit Zepter, P 15/75 – Reliefkopf

655

656

10.4.6. Fundevidenz zu Stegkreuzung PQ C4–C5/D4–D5 und C4–D4/C5–D5 mit Fundament W1

a

b

c

d

e f g 1206a–g: P 4, 6–8, 10, 12–13/75 – Fragmente von Rundplastik und figürlichem Relief

1207: P 21/75 – Rechte Hand mit Patera

10.4.6. Fundevidenz zu Stegkreuzung PQ C4–C5/D4–D5 und C4–D4/C5–D5 mit Fundament W1

a

e

b

c

f g 1208a–g: P 23–29/75 – Fragmente von Rundplastik und figürlichem Relief

a b c 1209a–c: P 106–108/75 – Fragmente von Rundplastik und figürlichem Relief

d

657

658

10.4.6. Fundevidenz zu Stegkreuzung PQ C4–C5/D4–D5 und C4–D4/C5–D5 mit Fundament W1

2. Altäre und Postamente Objekt Funktion Schaftfragmente der Postament mit beschrifteten Kaiserinschrift Vorderseite mit profiliertem Rahmen, feiner Leithakalksandstein. Weitere Fragmente in Steg PQ C3–D3 (I 130, 132/74), PQ C4 (I 198/74), PQ D3 (I 60–61/74), PQ D4 (I 77–79/74), PQ D5 (I 206/74), PQ E3 (I 104/74) s. oben S. 614 und oben S. 639

Fundort Steg PQ C4– C5/D4–D5 und C4–D4/C5– D5 im umgelagerten Waldhumus

Fundnr. I 1–6/75

Datierung 11. Juni(?) 166 n. Chr.

Steg PQ C4– C5/D4–D5 und C4–D4/C5– D5 im umgelagerten Waldhumus

I 8/75

Basisfragment der beschrifteten Vorderseite, lokaler Muschelkalksandstein

Altar oder Postament

Spätes 3. oder Anfang 4. Jh. n. Chr.

Steg PQ C4– C5/D4–D5 und C4–D4/C5– D5 im umgelagerten Waldhumus

I 37 + 98/75

Schaftfragmente der beschrifteten Vorderseite mit linkem Rand, feiner Leithakalksandstein

Postament

2. Hälfte 2. Jh. n. Chr.

Steg PQ C4– C5/D4–D5 und C4–D4/C5– D5 im umgelagerten Waldhumus

I 9/75

Schaftfragment der beschrifteten Vorderseite, weicher Leithakalksandstein

Altar(?)



Steg PQ C4– C5/D4–D5 und C4–D4/C5– D5 im umgelagerten Waldhumus

n. n. Z.-Nr. 176

Eckfragment einer Basis, feiner Leithakalksandstein

Altar oder Postament



Literatur TB v. 21.05., 27.–28.05., 05.06., 10.06., 19.– 20.06.1974; 12.05.1975; Fundjournal und -kartei Inschriften 1974–1975 (Z); Foto In7 M. J. Piso 2003, 22–23 Nr. 7; Bernát 2010, 185 Nr. 241 TB v. 12.05.1975; Fundjournal und -kartei Inschriften 1975 (Z); Foto In-34 M. J. Piso 2003, 39 Nr. 34; Bernát 2010, 163–164 Nr. 187 TB v. 22.05.1975; Fundjournal und -kartei Inschriften 1975 (Z); Foto In-13 M. J. Piso 2003, 25 Nr. 13; Bernát 2010, 185 Nr. 242 TB v. 12.05.1975; Fundjournal und -kartei Inschriften 1975 (Z); Foto In-98 M. J. Piso 2003, 70 Nr. 98 Fundkartei Altäre Nr. 176; Film 4.80-1.5. Unpubliziert

Abb. 1210a– b

1211a– b

1212

1213

1214

10.4.6. Fundevidenz zu Stegkreuzung PQ C4–C5/D4–D5 und C4–D4/C5–D5 mit Fundament W1

a b 1210a–b: I 1–6/75 – Säulenpostament mit Kaiserinschrift

a

b 1211a–b: I 8/75 – Altar- oder Postamentbasis

659

660

10.4.6. Fundevidenz zu Stegkreuzung PQ C4–C5/D4–D5 und C4–D4/C5–D5 mit Fundament W1

1212: I 37 + 98/75 – Schaftfragment

1213: I 9/75 – Schaftfragment

1214: n. n. (Z.-Nr. 176) – Eckfragment einer Basis

Fundort Steg PQ C4– C5/D4–D5 und C4–D4/C5–D5 im umgelagerten Waldhumus

Fundnr. 74/403; 75/14

3. Keramikfunde Objekt Funktion TS-Becher (TS Vier Rand- und 142). Bodenfragmente von Form Drag. 54. insgesamt sieben Rheinzabern Scherben. Weitere Fragmente dieses Bechers wurden in PQ E3 und F3 gefunden.

Datierung 150–230 n. Chr.

Literatur Unpubliziert

Abb. 1215

10.4.7. Interpretation der Fundamentgruppe W, R und W1

661

1215: Fundnr. 75/14 von Becher TS 142

10.4.7. Interpretation der Fundamentgruppe W, R und W1 Der Standort des Altarfundaments W1 lässt sich zu den beiden großen, südlich anschließenden Monumenten W und R (s. oben S. 626–629) in Beziehung setzen. Diese drei Objekte bildeten aufgrund ihrer Anordnung eine geschlossene Gruppe von Votivmonumenten. Die Ausrichtung der drei Fundamente W, R und W1orientierte sich an den Achsen der großen Gebäudefundamente und korrespondierte so mit den bisher besprochenen, weiter nördlich aufgedeckten Anlagen. Die kleine quadratische, nördlich vor W und R errichtete Basis W1 wurde so offensichtlich zwischen diesen in die Mittelachse gesetzt, dass ein funktionaler Zusammenhang anzunehmen ist. Der ermittelte Baubefund ist jenem

1216: Fundamentgruppe W, R und W1 im Verhältnis zu den Monumenten P, P1 und P2

662

10.4.8. Planquadrate D6–D8

in den Quadranten C3 und C4 mit der Fundamentgruppe P, P1 und P2 freigelegten sehr ähnlich (s. oben S. 528) und auch das Spektrum des Fundstoffes lässt sich damit vergleichen. Das Fundmaterial legt nahe, auch diese beiden Fundamente als Standorte zweier Jupitersäulen oder -pfeiler in Verbindung mit einem nördlich axial vorgelagerten Altarfundament zu interpretieren. Der Unterschied zur Fundamentgruppe P, P1 und P2 besteht in der Orientierung des Altarstandplatzes. Dort wurde südlich der beiden Votivsäulen mit Blickrichtung nach Norden zum Tempel I und zum Monument E hin geopfert, hier war die Opferrichtung nach Süden zum Tempel II hin orientiert. 10.4.8. Planquadrate D6–D8

Planbeilagen 1–2; Taf. XXIX Bl. 5, 6, 16/76; Abb. 1217–1237

Literatur: Tagebuch 25.05.–04.06.1976 (D6), 07.06.1978 (C8–D8), 18.06.–21.06.1979 (D7–D8); 02.06.–11.06.1981; Fundjournale und -karteien 1976, 1978–1979, 1981. Jobst – Knibbe – Kremer – Thür 1987, 92–96 Abb. 25–28; Jobst – Kremer 1988, 26 und 29 Abb. 5; Jobst – Kremer 1991, 160–161 Abb. 14–15.

a

N

b 1217a–b: Pfaffenberg 1975 und 1976. Quadrantenfelder D6–D8. Erweiterung nach Westen auf der Suche nach der Westbegrenzung des Tempelbezirks. Ansicht von Süden (a) und Planausschnitt (b)

10.4.8. Planquadrate D6–D8

663

Wie die bereits beschriebenen, nördlich benachbarten Quadrantenfelder A6–8 bis C6–8 haben wir auch die Quadrantenreihe D mit den Feldern D6–D8 nach Westen verlängert. Das Ziel dieser Grabungsaktionen war die Feststellung der Nutzungsintensität des Bergplateaus in westlicher Richtung. Es ergab sich eine ähnliche Befundsituation wie in den vorgenannten Quadranten.

N

1218: Pfaffenberg 1976. Quadrantenfelder D6 und E6 von Süden mit der Altarbasis R3 im Vordergrund

Die Überlagerung des Felsbodens mit Waldhumus betrug in PQ D6 noch durchschnittlich 0.40– 0.60 m, maximal 0.70 m. Am seicht nach Westen geneigten Plateau verringerte sich der Humusauftrag auf 0.30–0.40 m. In den Grabungsflächen C8–D8 wurde die Höhe der Felsoberfläche mit +311.162 m ü. A. gemessen. In diesen drei Quadranten stießen wir zwar auf keine neuen Überreste von Baulichkeiten, doch setzte sich die verhältnismäßig starke Fundfrequenz sowohl mit Abschlag von Steindenkmälern als auch mit zerbrochenem Kultgeschirr weiter fort. Die Humusdecke war also auch westlich der Fundamente W, R und R1 mit im Format mehr oder weniger kleinteiligen Bruchstücken von Inschrift- und Reliefoberflächen, mitunter auch rundplastischen Fragmenten und Gefäßscherben durchsetzt. Von letzteren konnte im Quadranten D6 eine Ansammlung von lokalen Erzeugnissen und Terra Sigillata gehoben werden. Daneben kamen neben vereinzelten Architekturwerkstücken profilierte Rahmenelemente eines Altares oder Postaments mit Blattornamenten zum Vorschein. Unter den in PQ D6 geborgenen Fundstücken wäre ferner ein Dupondius des Marcus Aurelius zu erwähnen, welcher auf dem antiken Horizont liegen geblieben war (s. die folgende Fundevidenz). Während im Quadranten D6 das Fundaufkommen von abgeschlagenen Inschriftoberflächen, Reliefskulptur, Rundplastik und unbeschrifteten Altar- bzw. Postamentfragmenten entsprechend den Befunden in PQ C4–C6 und D4–D5 weiterhin hoch war, konnten wir westlich davon in PQ D7–D8 einen gewissen Frequenzrückgang konstatieren. Wir haben dies auf die Randlage der Grabungszone innerhalb des Heiligtums zurückgeführt. Unmittelbar westlich der Südhälfte des Quadranten D8 wurde zwar noch eine auffallend dichte Ansammlung von zerbrochenen Terra Sigillata-Gefäßscherben geborgen, jedoch enthielt diese Fläche keine Fundgegenstände aus Stein mehr. Schließlich

664

10.4.9. Fundevidenz zu Planquadrat D6–D8

war im Bereich westlich des Planquadrats D8 ein völliges Aussetzen des Fundstoffes zu beobachten. Diese Befundsituation zeigt an, dass wir im Bereich der Quadrantenreihe A8 bis H8 den westlichen Rand bzw. das außerhalb des Heiligtums gelegene Hügelgelände erreicht hatten. 10.4.9. Fundevidenz zu Planquadrat D6–D8

Abb. 1219–1237

Im Quadrantenfeld D6 wurden u. a. Fragmente von figürlichen Reliefs und Rahmenelemente eines Postaments zutage gebracht, die sich zusammen mit den in den benachbarten Flächen D5, E5 und F4 geborgenen Stücken (s. oben S. 631–633 und unten S. 713–714 und 742–743) möglicherweise zu Darstellungen des Gottes Mars und der Göttin Juno ergänzen lassen. Die Bilder beider Gottheiten fügen sich gut in das auf dem Pfaffenberger Heiligtum vorherrschende Ambiente des Jupiterkults und der Kaiserverehrung.

Fundort PQ D6 im umgelagerten Waldhumus

Fundnr. P 32– 33/76

PQ D6 im umgelagerten Waldhumus

P 38/76

1. Rundplastik und Reliefskulptur Objekt Funktion Datierung Gewand- und Fragmente eines 3. Jh. Körperfragment, thronenden Jupiter n. Chr. Leithakalksandstein

Beinfragment, Leithakalksandstein

Jupiter Dolichenus(?)

3. Jh. n. Chr.

Literatur TB v. 07.06.1976; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1976(Z); Film SK 710A, 19A M. J. Kremer 2004, 65–66 Nr. 6/3 und 6/5 Abb. 41 Taf. 21 TB v. 07.06.1976; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1976; Film SK 34-27, 36 M. J. Kremer 2004, 89–90, Nr. 21/3 Abb. 51Taf. 47

Abb. 1219a– c

1220

665

10.4.9. Fundevidenz zu Planquadrat D6–D8

Fundort PQ D6 im umgelagerten Waldhumus

Fundnr. P 30/76

Objekt Kopf einer Göttin mit Diadem, Leithakalksandstein

Funktion Postamentrelief (Juno)

Datierung 3. Jh. n. Chr.

PQ D6 im umgelagerten Waldhumus

P 26/76

Linke Hand mit Zepter, feiner Leithakalksandstein

Postamentrelief (Jupiter)

3. Jh. n. Chr.

PQ D6 im umgelagerten Waldhumus

P 31– 40/76

Figürliche Relieffragmente, feiner Leithakalksandstein. Arm- oder Beinfragment

Fragmente von Postamentrelief



P 31/76 P 34, 39– 40/76 P 35/76 P 37/76

Gewandfragmente

PQ D6 im umgelagerten Waldhumus

P 42/76

Beinfragment, feiner Leithakalksandstein

Rundplastik (Jupiter?)



PQ D6 im umgelagerten Waldhumus

P 43– 44/76

Figürliche Relieffragmente, feiner Leithakalksandstein

Reliefskulptur



Beinfragment Rechte Hand mit Patera

Literatur TB v. 02.06.1976; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1976 (Z); Foto 9267a H. L. Jobst – Kremer 1992, 166 Nr. 5; Bernát – Ďurianová – Jobst – Piras 2011, 211– 212 Nr. 183 TB v. 03.06.1976; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1976 (Z); Film 5.763.5. Unpubliziert TB v. 07.06.1976; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1976 (Z); Film 12.9235; 8.92-9A; 8.92-12A; 4.76-5.1; 4.76-5.2 und 5.4; 9.92-17. Unpubliziert TB v. 07.06.1976; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1976; Film SK 25-2 M. J. Unpubliziert TB v. 07.06.1976; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1976; Film 12.92-7. Unpubliziert

Abb. 1221

1222

1223a– g

1224a

1224b– c

666

10.4.9. Fundevidenz zu Planquadrat D6–D8

Fundort PQ D6 im umgelagerten Waldhumus

Fundnr. P 104/92, n. n.

Objekt Figürliche Relieffragmente, feiner Leithakalksandstein

Funktion Reliefskulptur

Datierung –

Literatur TB v. 27.07.1992; Fundkartei Skulpturen 1992; Film 2.92-14, 27; 12.92-12. Unpubliziert

Abb. 1225a– c

a b c 1219a–c: P 32–33/76 – Fragmente eines thronenden Jupiter (a–b) und Rekonstruktion nach Kremer 2004 (c)

1220: P 38/76 – Beinfragment

1221: P 30/76 – Kopf einer Göttin

667

10.4.9. Fundevidenz zu Planquadrat D6–D8

1222: P 26/76 – Linke Hand mit Zepter

34

31

37

39

35

40

1223a: P 31–40/76

b c d 1223b–d: P 31, 34, 37/76 – Arm- oder Beinfragment, Gewandfalten, rechte Hand mit Patera

668

10.4.9. Fundevidenz zu Planquadrat D6–D8

e

f 1223e–g: P 35, 39, 40/76 – Beinfragment, Gewandfragmente 1223a–g: Figürliche Relieffragmente

g

a b c 1224a–c: P 42–44/76 – Beinfragment (a) und figürliche Relieffragmente (b–c)

a

b 1225a–c: P 104/92, n. n. – Figürliche Relieffragmente

c

669

10.4.9. Fundevidenz zu Planquadrat D6–D8

2. Altäre und Postamente Objekt Funktion Schaftfragmente der Altar oder beschrifteten Postament Vorderseite, feiner Leithakalksandstein

Fundort PQ D6 im umgelagerten Waldhumus

Fundnr. I 41– 43/76

Datierung –

PQ D6 im umgelagerten Waldhumus

n. n. Z.-Nr. 127, 1.2.4– 10/79

Aufsatz- und Schaftfragmente, grobkörniger Leithakalksandstein

Altar mit Pulvini und Akanthusranke

3. Jh. n. Chr.

PQ D6 im umgelagerten Waldhumus

n. n. Z.-Nr. 306

Aufsatzfragment mit Pulvinus, Leithakalksandstein

Altar 49



PQ D6 im umgelagerten Waldhumus

n. n. Z.-Nr. 281a–j

Rahmenfragmente der Vorderseite eines Schaftes, Leithakalksandstein

Altar oder Postament (Rekonstruktion I/87)



PQ D7 im umgelagerten Waldhumus

I 2/79, I 1–2/83

Schaftfragmente vom Rand und Basisfragment der beschrifteten Vorderseite, Leithakalksandstein

Altar



Literatur TB v. 07.06.1976; Fundjournal und -kartei Inschriften 1976 (Z); Foto In-205, 246, 332 M. J. Piso 2003, 113 Nr. 205; 126 Nr. 246; 154 Nr. 332 Fundkartei Altäre Nr. 127; Film 2.79-6.2–4; 1.80-7.1–2. Jobst – Knibbe – Kremer – Thür 1987, 92–96 Abb. 25–28; Bernát 2010, 74–75 Nr. 12 Fundkartei Altäre Nr. 306. Bernát 2010, 108 Nr. 65 Fundkartei Altäre Nr. 281. Jobst – Kremer 1988, 26 Abb. 5 und 29; Jobst – Kremer 1991, 160– 161 Abb. 14– 15 Fundjournal und -kartei Inschriften 1979 und 1983; Foto In-48, 186, 298 M. J. Piso 2003, 142 Nr. 298; Piso 2003, 49 Nr. 48 = Bernát 2010, 195 Nr. 277; Piso 2003, 107 Nr. 186 = Bernát 2010, 166 Nr. 194

Abb. 1226a– c

1227a– d

1228a– b

1229a– d

1230a– c

670

10.4.9. Fundevidenz zu Planquadrat D6–D8

Fundort PQ D7 im umgelagerten Waldhumus

Fundnr. n. n. Z.-Nr. 160

Objekt Aufsatzfragment mit Eckakroter und Focusmulde, Leithakalksandstein

Funktion Opferaltar (Altar 45)

Datierung –

PQ D7 im umgelagerten Waldhumus

n. n. Z.-Nr. 161

Eckfragment eines Aufsatzes, Leithakalksandstein

Altar



PQ D7 im umgelagerten Waldhumus

n. n. Z.-Nr. 361, 363– 364

Pulvinusfragmente mit Blattornament, Leithakalksandstein

Altar



Steg PQ C8– D8 im umgelagerten Waldhumus

n. n. Z.-Nr. 184/81

Aufsatzfragment, Leithakalksandstein

Altar



PQ D8 im umgelagerten Waldhumus

n. n. Z.-Nr. 186/81 und 190/81

Eckfragmente eines Aufsatzes, Muschelkalksandstein

Postament



a

b 1226a–c: I 41–43/76 – Schaftfragmente

Literatur Fundkartei Altäre Nr. 160; Film 2.80-1.5; 2.80-2.1–2; 2.80-3.1–3. Bernát 2010, 122–123 Nr. 101 Fundkartei Altäre Nr. 161; Film 2.80-4.4. Bernát 2010, 158–159 Nr. 178 Fundkartei Altäre Nr. 361, 363– 364. Unpubliziert. Vgl. Bernát 2010, 113 Nr. 76 Fundkartei Altäre Nr. 184; Film 1.81-19. Bernát 2010, 158–159 Nr. 179 Fundkartei Altäre Nr. 186/81 und 190/81; Film 1.81-21, 25– 26. Unpubliziert

c

Abb. 1231a– c

1232

1233

1234a

1234b– c

10.4.9. Fundevidenz zu Planquadrat D6–D8

a

b

c d 1227a–d: n. n. (Z.-Nr. 127, 1.2.4–10/79) – Altarfragmente (a–b) und Rekonstruktion (c–d)

671

672

10.4.9. Fundevidenz zu Planquadrat D6–D8

a

b 1228a–b: n. n. (Z.-Nr. 306) – Pulvinusfragment von Altar 49

a b c d 1229a–d: n. n. (Z.-Nr. 281a–j) – Rahmenfragmente (a, c) und Rekonstruktion I/87 (b, d)

673

10.4.9. Fundevidenz zu Planquadrat D6–D8

a

b 1230a–c: I 2/79, 2/83 und 1/83 – Schaftfragmente und Basisfragment

a

b

c 1231a–c: n. n. (Z.-Nr. 160) – Aufsatzfragment von Altar 45

c

674

10.4.9. Fundevidenz zu Planquadrat D6–D8

1232: n. n. (Z.-Nr. 161) – Aufsatzfragment

a

Fundort PQ D6 im umgelagerten Waldhumus PQ D7 im umgelagerten Waldhumus

Fundnr. A 27/2010 A 22/87, A 80/2011

1233: n. n. (Z.-Nr. 361, 364) – Pulvinusfragmente

b 1234a–c: n. n. (Z.-Nr. 184, 186, 190/81) – Aufsatzfragmente

3. Architekturwerkstücke Objekt Funktion Blattüberfall, Korinthisches Leithakalksandstein Kapitell. Ohne Zuordnung Blattfragmente, Leithakalksandstein

Korinthisches Vollblattkapitell (Exemplar H)

Datierung –



c

Literatur Funddatei Architektur/ Kapitelle. Unpubliziert Funddatei Architektur/ Kapitelle. Piras 2014, 87–88 Taf. XLII

Abb. 1235

1236a– c

10.4.9. Fundevidenz zu Planquadrat D6–D8

1235: A 27/2010 – Blattüberfall eines Kapitells

a

b c 1236a–c: Fragmente von Kapitell H (a) und Blattfragmente A 22/87, A 80/2011 (b–c)

675

676 Fundort PQ D6 -0.40 m OK im umgelagerten Waldhumus

10.4.9. Fundevidenz zu Planquadrat D6–D8

Fundnr. M 4/76

Fundort PQ D6 bis -0.60 m OK im umgelagerten Waldhumus

Fundnr. 76/191

PQ D7 Südseite bis -0.35 m OK im umgelagerten Waldhumus

77/359

23 m westlich PQ C8 und PQ D8

81/104, 106.1, 184

4. Münzfunde Nominale Kaiser Dupondius Marcus Aurelius

5. Keramikfunde Objekt Funktion Ein Wandfragment TS-Schüssel (TS von insgesamt 21 232). teilweise Form Drag. 37. anpassenden Mittelgallien Scherben. (Lezoux), Weitere Fragmente Werkstatt des dieser Schüssel s. CASVRIVS Fundevidenz Schnitt III/71 oben S. 147 Abb. 259 und PQ C8 oben S. 600 Ein Rand- und vier TS-Schüssel (TS Wandfragmente von 234). insgesamt 30 Form Drag. 37. teilweise Mittelgallien, anpassenden Werkstatt des Scherben. CINNAMVS Weitere Fragmente dieser Schüssel s. Fundevidenz Tempel III oben S. 403 Abb. 786; PQ B7–B8 oben S. 505 Abb. 959; PQ C8 oben S. 600 Abb. 1119 Anpassende Rand-, TS-Schüssel (TS Wand- und 2). Form Drag. 37. Bodenfragmente (18 Rheinzabern, Scherben). Weitere Werkstatt des Fragmente dieser IANV(ARIVS) II Schüssel s. Fundevidenz PQ C8 oben S. 600 Abb. 1118

Datierung 171 n. Chr.

Literatur TB v. 27.05.1976. Gǎzdac 1999, 17– 18 Nr. 63; Numismata Carnuntina Nr. 5460

Datierung Mitte 2. Jh. n. Chr.

Literatur Ďurianová 2010, 56–57 und 106 (N 23) Tab. V– VI

140–170 n. Chr.

Ďurianová 2010, 55–57 und 105 (N 19) Tab. IV– V

Zeit des Antoninus Pius – Marcus Aurelius

Ďurianová 2010, 74 und 124–125 (N 116)

Abb.

1237

1118a– b

677

11. Fläche westlich Tempels II

1237: Fundnr. 77/359 von Schüssel TS 234

Höhenmessungen zu Planquadrat D3–D8 Position PQ D3. Fundament O OK PQ D3. Fundament O1 OK PQ D3. Abbruchhorizont westlich Monument O1 PQ D4. Fundament W OK PQ D5. Fundament R OK PQ D5. Fundament R1 OK Stegkreuzung PQ C4–C5/D4–D5 und C4–D4/ C5–D5. Fundament W1 OK

Höhen +313.325 m ü. A. +313.226 m ü. A. +312.983 m ü. A. +312.531 m ü. A. +312.604 m ü. A. +312.554 m ü. A. +312.745 m ü. A.

11. Fläche westlich Tempel II Quadrantenreihe E–H Planbeilagen 1–2; Taf. XXVII–XXX; Abb. 1238 Literatur: Tagebuch 21.05.–25.05.1973, 14.05.1974, 30.05.–10.06.1974, 20.06.–27.06.1974, 12.05.–02.06.1975, 12.06.–19.06.1975, 07.06.1977, 02.06.1978, 11.06.–28.06.1979; Fundjournale und -karteien 1973–1975, 1977–1979. Groller 1899, 64 = Groller 1900, 78; Jobst 1975a, 24–25; Jobst 1976–1977, 10–11 Plan Abb. 1; Jobst 1977a, 716; Jobst 1978–1980, 29–32 Taf. 1; Jobst – Kremer 1988, 27–29 Abb. 6–7; Jobst – Kremer 1991, 161–163 Abb. 16–17.

Mit den Grabungen der Quadrantenreihe D1–D8 wurde die nördliche Flanke des großen Tempels II (Groller Bau S) erreicht331. Aufgrund der Bodenbeschaffenheit des Bergplateaus war es zweckmäßig bei der archäologischen Erschließung des Geländes westlich des Tempels II und nach Süden in Richtung Theater die eingeschlagene Aufschließungsmethode fortzusetzen. So haben wir auch über die Fläche dieses Grabungsabschnittes ein Quadrantennetz mit 28 Feldern zu 5 x 5 m gelegt. Die alphanumerische Signierung derselben wurde im Anschluss an das zuvor beschriebene Gelände zwischen dem Kaisermonument E und Tempel II beibehalten und trägt im Folgenden die Kennzeichnung von E1–E8 bis H1–H8. Zu diesem Gebäude s. oben S. 309–358.

331

678

11. Fläche westlich Tempels II

Max Groller wollte in diesem Bereich einen zum Tempel II führenden Zugangsweg beobachtet haben, der westlich des Monuments E nach Süden führte und auf der Höhe des Tempels II auf die Mitte der Porticus (S3) desselben umschwenkte. Das Ergebnis seiner Schürfungen beschreibt er sehr knapp mit folgenden Worten: 332 [64 = 78] „Vor der Mitte der Front beginnt die 3.60 m breite Steinpackung eines Weges T, der ein kurzes Stück senkrecht auf die Front hinzieht, alsbald aber eine sanfte Krümmung gegen das Gebäude E annimmt. Die Steinpackung ist bis auf 15 m von der Vorhalle zusammenhängend erhalten, dann folgen Unterbrechungen; bei Q wurde der letzte Rest ergraben. Im Wegkörper waren Bruchstücke von Inschriftsteinen und profilierte Werkstücke als Baumaterial verwendet. Seitwärts von diesem Wege und vor der rechten Ante fand sich in geringer Tiefe ein behelmter Frauenkopf. Im Plane auf Taf. VIII ist der Fundort mit „Roma“ bezeichnet.“

Wie wir schon mehrfach feststellten, sind Grollers Deutungen der Befunde nicht wörtlich zu nehmen und bedürfen der Korrektur. So ist es auch in diesem Fall, wo die ausgedehnte Flächengrabung keinen Hinweis auf einen Weg- oder Straßenkörper zum Vorschein brachte und die erwähnte „Steinpackung“ mit zerbrochenen Inschriftfragmenten und Architekturwerkstücken als Zerstörungshorizont zu verstehen ist. Unweit des „behelmten Frauenkopfes“ wurde nunmehr in der Porticus S3 des Tempels II auch das Gesicht des Junokopfes aufgefunden 333(s. oben S. 334 Abb. 621a).

N

a b 1238a–b: Pfaffenberg 1973–1976. Fläche westlich des Tempels II mit Quadrantenreihen E–H. Orthofoto (a) 332 333

Groller 1899, 64 und Taf. VIII = Groller 1900, 78 und Taf. VIII. Zu den Köpfen vgl. Kremer 2004, 80–82 Nr. 15/1 (Juno) und 84–86 Nr. 16 (Minerva, Roma, Mars?) und oben S. 330.

11.1. Quadrantenreihe E

679

11.1. Quadrantenreihe E Planquadrate E1–E2 mit Tempel II s. oben S. 316 11.1.1. Planquadrat E3 und Steg PQ E3–F3 (Basis T) Planbeilagen 1–2; Taf. XXIX Bl. 26/74; Abb. 1239–1264 Literatur: Tagebuch 21.05.–25.05.1973, 14.05.1974, 30.05.–10.06.1974, 20.06.–27.06.1974, 19.06.–28.06.1979; Fundjournale und -karteien 1973–1974, 1979. Jobst 1975a, 24–25; Jobst 1975b, 148–149; Jobst 1976–1977, 10–11 Abb. 1–2; Jobst 1977a, 714 Taf. VI Abb. 14b.

N

a b 1239a–b: Planquadrat E3 mit Basis T. Orthofoto (a) und Planausschnitt (b)

Mit den Planquadraten E1 und E2 wurde die Nordwestflanke des Tempels II mit dem Flügelraum S1 und der Nordhälfte der Porticus S3 erschlossen (s. oben S. 316). Von hier stammen das Fragment eines nackten Oberkörpers mit Schulter und Oberarmansatz und der bereits genannte Junokopf (s. Fundevidenz Tempel II oben S. 334 Abb. 621). Beide Stücke kamen in der 0.40–0.50 m dicken Abbruchschicht im Waldboden ans Tageslicht.

680

11.1.1. Planquadrat E3 und Steg PQ E3–F3

Diese Waldhumusschicht war auch im Quadrantenfeld E3 dicht durchsetzt mit abgeschlagenen Fragmenten von Reliefbildwerken und Inschriften. Hier und in den weiter westlich folgenden Grabungsabschnitten konstatierten wir wieder einen auffallend hohen Anteil an figürlichen Darstellungen von Götterbildern. Die zumeist kleinteilig abgesprengten Reliefbruchstücke lassen wieder die Darstellung des römischen Jupiter vermuten, der stehend mit einem Zepter in der erhobenen Linken und Blitzbündel in der gesenkten Rechten aus dem Stein gearbeitet war. Ferner konnten wir in PQ E3 auch Werkstücke bergen, die von den Bildern anderer Staatsgötter wie Juno, Minerva, Victoria, Mars herrühren müssen. Darüber hinaus zeigen zwei der in diesem Abschnitt aufgedeckten Fragmente offensichtlich langhaarige, bärtige Barbarenköpfe. Basis T In der Südwestecke dieses Quadranten kam etwa 0.50 m unter der Bodenoberfläche eine hellgelbe, sandige Verfärbung zum Vorschein, die sich als Zerstörungsschicht eines weiteren Votivdenkmals erwies. Unter dieser Schicht haben wir schließlich die Fundamentreste der rechteckigen Basis T und eine nördlich gelegene rechteckige Grube freigelegt. Das in PQ E3 und dem südlich angrenzenden Steg zu PQ F3 gesetzte rechteckige Fundament T nahm mit den Maßen von 1.90 x 1.20 m eine Fläche von 2.28 m² ein. Es lag mit nord-südlicher Orientierung parallel zur Porticus des Tempels II. Die Konstruktion bestand aus großen, gebrochenen Kalksteinblöcken, die an der Oberseite mit einer Schicht aus feinem Mörtel abgedeckt waren. Die gut erhaltenen Kanten ließen die rechteckige Form in der dunklen antiken Humusschicht deutlich hervortreten, welche bis auf den natürlichen Felsboden ausgeschachtet worden war. Wie bei fast allen Denkmälern war auch hier der Aufbau bis unter den antiken Benützungshorizont abgebrochen, so dass nur mehr der Basisunterbau mit einer Höhe von 0.30 m erhalten geblieben war. Die horizontal verlaufende Fundamentoberkante hatte die Höhe +312.733 m ü. A. Im Abstand von 1–1.20 m nördlich der Basis T zeichnete sich in der antiken Humusschicht die helle, annähernd quadratische Verfärbung einer Grube ab, die aus einer dichten Lage von Sand und Schotter zusammengesetzt war. An dieser Stelle war allem Anschein nach das Fundament einer weiteren Basis eingelassen, die bis an den unteren Rand abgebrochen worden war, so dass wir im Grabungsbefund nur mehr eine verfüllte Grube vorfanden, an welcher der Grundriss abzulesen war.

11.1.1. Planquadrat E3 und Steg PQ E3–F3

a

b 1240a–b: Pfaffenberg 1974. Planquadrat E3 mit Basis T und Grubenverfüllung von Westen (a) und von Süden (b)

a b 1241a–b: Pfaffenberg 1974. Planquadrat E3 mit Basis T von Süden (a) und Reliefkopf (P 43/74) in Fundlage (b)

681

682

11.1.2. Fundevidenz zu Planquadrat E3 und Steg PQ E3–F3 mit Basis T

11.1.2. Fundevidenz zu Planquadrat E3 und Steg PQ E3–F3 mit Basis T

Abb. 1242–1264

Der im Umkreis der Basis T gehobene Fundstoff brachte, wie den folgenden Tabellen zu entnehmen ist, wieder zahlreiche Hinweise zur römischen Staatsreligion, insbesondere zur Jupiterverehrung hervor. Fundort PQ E3 bis -0.50 m OK im umgelagerten Waldhumus

Fundnr. P 43/74

PQ E3 bis -0.50 m OK im umgelagerten Waldhumus

P 45/74

PQ E 3 bis -0.50 m OK im umgelagerten Waldhumus

P 51– 54/74 und 59/74 P 51/74

P 53/74 P 54/74 P 59/74 PQ E3 bis -0.50 m OK im umgelagerten Waldhumus

P 60/74

PQ E3 auf Höhe der Basis T im umgelagerten Waldhumus

P 134/74

1. Rundplastik und Reliefskulptur Objekt Funktion Datierung Barbarenkopf, Postamentrelief 2./3. Jh. Leithakalksandstein (Rekonstruktion n. Chr. II/87)

Barbarenkopf, Leithakalksandstein

Postamentrelief

Figürliche Relieffragmente (a), Leithakalksandstein:

Postamentrelief

2./3. Jh. n. Chr.



Linke Brust eines männlichen Oberkörpers mit Gewandbausch (b) Rechte Hand mit Patera (c) Unterschenkel mit Gewandfalte (d) Linke Hand mit Zepter (e) Rechte Hand mit Blitzbündel, Leithakalksandstein

Reliefskulptur eines stehenden Jupiter



Rechte Hand mit Blitz, Leithakalksandstein

Reliefskulptur eines stehenden Jupiters



Jupiter

Literatur TB v. 05.06.1974; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1974 (Z). Jobst – Kremer 1988, 29; Jobst – Kremer 1991, 161– 163 Abb. 17 TB v. 05.06.1974; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1974 (Z). Unpubliziert TB v. 05.– 06.06.1974; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1974 (Z); Film 2.741.2; 9.742.3–4; 9.9223. Alle unpubliziert TB v. 06.06.1974; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1974 (Z); Film 9.744.4. Unpubliziert TB v. 21.06.1974; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1974 (Z); Film 1.742.3. Unpubliziert

Abb. 1242

1243

1244a– e

1245

1246

11.1.2. Fundevidenz zu Planquadrat E3 und Steg PQ E3–F3 mit Basis T

Fundort PQ E3 im umgelagerten Waldhumus

Fundnr. P 198– 201/74 P 198/74 P 199/74 P 200/74 P 201/74

PQ E3 im umgelagerten Waldhumus

P 95/76

PQ E3 im umgelagerten Waldhumus Steg PQ E3– F3 im umgelagerten Waldhumus

n. n.

P 215– 216/74

Objekt Fragmente von Götterfiguren, Leithakalksandstein: Unterschenkel (a) Flügelfragment(?) (b) Hand oder Arm (c) Rundplastisches Fragment (d)

Funktion Rundplastik

Beinfragment, Leithakalksandstein

Reliefskulptur

Patera, Leithakalksandstein

Reliefskulptur

Figürliche Relieffragmente, Leithakalksandstein

Reliefskulptur

1242: P 43/74 – Barbarenkopf

Datierung –

Männliche Gottheit Victoria(?) Götterfigur Götterfigur







Literatur Fundjournal und -kartei Skulpturen 1974; Film 1.75-4.1–2; 1.75-5.1–3. Kremer 2004, 89 Nr. 20/3 und Nr. 21/4 Abb. 51 Taf. 43 und 47 bzw. unpubliziert TB v. 24.06.1976; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1976; Film 6a.76-2.3. Unpubliziert Film 9.9230. Unpubliziert Fundjournal und -kartei Skulpturen 1974; Film 2.75-3.1. Unpubliziert

1243: P 45/74 – Barbarenkopf

683 Abb. 1247a– d

1248

1249

1250

684

11.1.2. Fundevidenz zu Planquadrat E3 und Steg PQ E3–F3 mit Basis T

a

b

c

d e 1244a–e: P 51(b), 53 (c), 54 (d), 59/74 (e) – Figürliche Relieffragmente

11.1.2. Fundevidenz zu Planquadrat E3 und Steg PQ E3–F3 mit Basis T

1245: P 60/74 – Rechte Hand mit Blitzbündel

a

1246: P 134/74 – Rechte Hand mit Blitz

b

c d 1247a–d: P 198–201/74 – Rundplastische Fragmente

685

686

11.1.2. Fundevidenz zu Planquadrat E3 und Steg PQ E3–F3 mit Basis T

1248: P 95/76 – Beinfragment

1249: n. n. – Patera

1250: P 215–216/74 – Figürliche Relieffragmente

11.1.2. Fundevidenz zu Planquadrat E3 und Steg PQ E3–F3 mit Basis T

2. Altäre und Postamente Objekt Funktion Datierung Schaftfragmente der Altar oder – beschrifteten Postament Vorderseite, feiner Leithakalksandstein

Fundort PQ E3 im umgelagerten Waldhumus unter der Grasdecke

Fundnr. I 83/74, 87– 88/74

PQ E3 bis -0.50 m OK im umgelagerten Waldhumus

I 98/74 + 258/74; I 96/74, 97/74

Schaftfragmente der beschrifteten Vorderseite, feiner Leithakalksandstein

Altar oder Postament. I 96/74 enthält den Namen eines magister montis



PQ E3 Südhälfte bis -0.50 m OK im umgelagerten Waldhumus

I 112/74, 115/74, 118/74

Basisfragmente und Schaftfragment der beschrifteten Vorderseite, feiner Leithakalksandstein

Altar oder Postament

I 118/74 (c): 213– 217(?) n. Chr.

PQ E3 bis -0.30 m OK im umgelagerten Waldhumus

I 116– 117/74, 131/74

Schaftfragmente der beschrifteten Vorderseite mit rechtem Rand, feiner Leithakalksandstein. I 131/74 s. Fundevidenz PQ D1–D3 oben S. 614 Abb. 1146

Altar oder Postament

2./3. Jh. n. Chr.

Literatur TB v. 30.– 31.05.1974; Fundjournal und -kartei Inschriften 1974 (Z); Foto In-251, 322, 187 M. J. Piso 2003, 127 Nr. 251; 150 Nr. 322; 108 Nr. 187 TB v. 04.06.1974; Fundjournal und -kartei Inschriften 1974 (Z); Foto In-182, 132, 203 M. J. Piso 2003, 106 Nr. 182; 85 Nr. 132; 113 Nr. 203 TB v. 05.– 06.06.1974; Fundjournal und -kartei Inschriften 1974 (Z); Foto In-110, 340, 27 M. J. Piso 2003, 74– 75 Nr. 110 = Bernát 2010, 165 Nr. 190; Piso 2003, 156 Nr. 340; 35 Nr. 27 TB v. 06.06. 1974; Fundjournal und -kartei Inschriften 1974 (Z); Foto In-149 M. J. Piso 2003, 94 Nr. 149

687 Abb. 1251a– c

1252a– c

1253a– c

1254

688

11.1.2. Fundevidenz zu Planquadrat E3 und Steg PQ E3–F3 mit Basis T

Fundort PQ E3 bis -0.30 m OK im umgelagerten Waldhumus

Fundnr. I 120– 121/74

Objekt Aufsatzfragmente der beschrifteten Vorderseite, harter Leithakalksandstein

Funktion Altar oder Postament mit Kaiserinschrift

Datierung Zeit der Tetrarchie (?)

PQ E3 im umgelagerten Waldhumus

I 135/74, 217/74, 219/74

Aufsatzfragment und Schaftfragmente der beschrifteten Vorderseite, feiner Leithakalksandstein

Altar oder Postament



PQ E3 im umgelagerten Waldhumus

n. n. Z.-Nr. 1b

Altar



Steg PQ E3– E4 im umgelagerten Waldhumus

n. n. Z.-Nr. 261

Aufsatzfragment mit Deckplatte, Leithakalksandstein; s. Fundevidenz Tempel II oben S. 339 Abb. 646 Pulvinus eines Aufsatzes, Muschelkalksandstein

Altar 25



PQ E3 und Steg PQ E3– F3 im umgelagerten Waldhumus Steg PQ E3– F3 Westseite, -0.15 m OK im umgelagerten Waldhumus

n. n. Z.-Nr. 164, 70/1, 3–5 und 70/7

Pulvinus mit Blüte, Aufsatz- und Basisfragmente, Leithakalksandstein

Altar 30



I 204/74

Schaftfragment der der beschrifteten Vorderseite, linke untere Ecke mit Randprofil; feiner Leithakalksandstein

Postament mit Konsulatsangabe

202, 205 oder 208 n. Chr.

Literatur Abb. TB v. 06.06.1974; 1255 Fundjournal und -kartei Inschriften 1974 (Z); Foto In-94 M. J. Piso 2003, 69 Nr. 94; Bernát 2010, 73–74 Nr. 10 TB v. 10.06. und 24.06.1974; 1256a– Fundjournal und c -kartei Inschriften 1974 (Z); Foto In-67, 296, 183 M. J. Piso 2003, 57 Nr. 67 = Bernát 134 Nr. 121; Piso 2003, 142 Nr. 296; 106 Nr. 183 Fundkartei Altäre Nr. 1; 646 Bernát 2010, 154 Nr. 168 Fundkartei Altäre Nr. 261; Bernát 2010, 112 Nr. 74

1257a– b

Fundkartei Altäre Nr. 70; 1258a– Bernát 2010, e 105–106 Nr. 58 und 179–180 Nr. 229 TB v. 20.06.1974; 1259 Fundjournal und -kartei Inschriften 1974 (Z); Foto In-20 M. J. Piso 2003, 30 Nr. 20

689

11.1.2. Fundevidenz zu Planquadrat E3 und Steg PQ E3–F3 mit Basis T

Fundort Steg PQ E3– F3 Westseite im umgelagerten Waldhumus

Fundnr. I 231/74

Steg PQ E3– F3 im umgelagerten Waldhumus

n. n. Z.-Nr. 148

a

Objekt Basisfragment der beschrifteten Vorderseite, linke Ecke; feiner Leithakalksandstein. Weitere Fragmente s. Fundevidenz PQ F3 unten S. 751 Abb. 1346a–b

Funktion Jupiteraltar

Schaftfragmente eines profilierten Rahmens mit Ecke, Muschelkalksandstein

Altar(?)

Datierung 11. Juni 297(?)



b 1251a–c: I 83/74 (a), 87–88/74 (b–c) – Schaftfragmente

Literatur TB v. 26.06.1974; Fundjournal und -kartei Inschriften 1974 (Z); Foto In-40 M. J. Piso 2003, 44– 45 Nr. 40; Bernát 2010, 65–66 Nr. 1 Fundkartei Altäre Nr. 148; Film 1.80-1.5. Unpubliziert

c

Abb. 1260a– b

1261

690

11.1.2. Fundevidenz zu Planquadrat E3 und Steg PQ E3–F3 mit Basis T

a

b 1252a–c: I 98/74 + 258/74 (a); I 96/74 (b), 97/74 (c) – Schaftfragmente

a b c 1253a–c: I 112/74 (a), 115/74 (b), 118/74 (c) – Basisfragmente und Schaftfragment

c

11.1.2. Fundevidenz zu Planquadrat E3 und Steg PQ E3–F3 mit Basis T

1254: I 116–117/74, 131/74 – Schaftfragmente

1255: I 120–121/74 – Aufsatzfragmente

691

692

11.1.2. Fundevidenz zu Planquadrat E3 und Steg PQ E3–F3 mit Basis T

a

b

c 1256a–c: I 135/74 (a), 217/74 (b), 219/74 (c) – Aufsatzfragment und Schaftfragmente

a

b 1257a–b: n. n. (Z.-Nr. 261) – Pulvinusfragment von Altar 25 (a) und Rekonstruktion (b)

a 1258a: n. n. (Z.-Nr. 164) – Aufsatzfragment von Altar 30

11.1.2. Fundevidenz zu Planquadrat E3 und Steg PQ E3–F3 mit Basis T

693

b c 1258b–c: n. n. (Z.-Nr. 70/1) – Pulvinusfragment von Altar 30 (b) und Rekonstruktion (c)

d e 1258d-e: n. n. (Z.-Nr. 70/3–5 und 70/7) – Aufsatz- und Basisfragmente

1259: I 204/74 – Schaftfragment

a b 1260a–b: I 231/74 – Basisfragment eines Jupiteraltares und Rekonstruktion

694

11.1.2. Fundevidenz zu Planquadrat E3 und Steg PQ E3–F3 mit Basis T

1261: Z.-Nr. 148 – Schaftfragment mit Rahmen

Fundort PQ E3 -0.50 m OK auf dem antiken Horizont

Fundnr. M 4/74 = MC 3655

Nominale Dupondius

Östlich PQ E3 auf dem antiken Horizont

M 6/74 = MC 3671

Antoninian

1262: M 4/74 AV+RV

3. Münzfunde Kaiser Marcus Aurelius

Gallienus für Salonina

Datierung 165 n. Chr.

254–256 n. Chr.

Literatur TB v. 07.06.1974. Găzdac 1999, 16 Nr. 57; Numismata Carnuntina Nr. 5070 TB v. 17.06.1974. Găzdac 1999, 34 Nr. 121; Numismata Carnuntina Nr. 10062

1263: M 6/74 AV+RV

Abb. 1262

1263

695

11.1.3. Planquadrat E4

Fundort Östlich PQ E3 -0.45 m OK im umgelagerten Waldhumus

Fundnr. 74/528

4. Keramikfunde Objekt Funktion Ein Randfragment TS-Teller (TS von insgesamt 22 9). Scherben. Weitere Form Drag. Fragmente dieser 18/31. Schüssel s. Werkstatt Fundevidenz Rheinzabern Monument E oben S. 192 Abb. 362 und PQ A2–A4 oben S. 423 Abb. 816

Datierung Ende 2.– 1. Hälfte 3. Jh. n. Chr.

Literatur Ďurianová 2010, 75 und 126 (N 129)

Abb. 1264

1264: Fundnr. 74/528 von Teller TS 9

11.1.3. Planquadrat E4

Planbeilagen 1–2; Taf. XXX Bl. 9–12/75; Abb. 1265–1285

Literatur: Tagebuch 12.05.–22.05.1975, 23.06.–24.06.1975; Fundjournale und -karteien 1975.

1265: Pfaffenberg 1975. Im Vordergrund Planquadrat E4 mit dem antiken Bodenhorizont. Ansicht von Süden

696

11.1.3. Planquadrat E4

N

1266: Planausschnitt mit Quadrantenfeld E4 westlich Tempel II

Das westlich anschließende Quadrantenfeld E4 wurde zunächst bis zu einer Tiefe von 0.30 m unter der bestehenden Bodenoberfläche ausgehoben. Sogleich kamen in der Deckschicht des Waldhumusbodens wieder zahlreiche abgeschlagene Werkstücke von Rundplastiken und Reliefskulpturen vermengt mit Fragmenten von beschrifteten Steinoberflächen zum Vorschein. Mehrere Reliefköpfe lassen sich Göttergestalten wie Jupiter, Juno und vielleicht Minerva zuordnen, andere sind bis zur Unkenntlichkeit gebrochen. Dazu kommen verschiedene Körperteile, die nur als Bestandteile von Götterfiguren zu erklären sind, aber auch ein Adlerkopf, der einem stehenden Jupiter zugeordnet werden kann. Auch der Anteil an Fragmenten von Terra Sigillata-Geschirr war in diesem Quadranten auffallend hoch. Die starke Fundfrequenz haben wir bis auf die Höhe des antiken Horizonts verfolgen können, der im Durchschnitt 0.50 bis 0.60 m unter der rezenten Bodenoberfläche lag. In der darunterliegenden antiken Humusschicht war sodann ein deutliches Absinken der Funddichte zu beobachten. Da in diesem Quadranten keine Baureste auftraten, nehme ich an, dass der im Folgenden ausgewählte Fundstoff den östlich und nördlich gelegenen Monumenten T, W, R und R1 der Quadranten D4–D5 und E3 zuzuordnen sein wird.

697

11.1.4. Fundevidenz zu Planquadrat E4

11.1.4. Fundevidenz zu Planquadrat E4 Fundort PQ E4 bis -0.30 m OK im umgelagerten Waldhumus

Fundnr. P 10/75

PQ E4 bis -0.30 m OK im umgelagerten Waldhumus

P 11/75

Steg PQ D4– E4 und PQ E4 -0.35 m OK im umgelagerten Waldhumus vermengt mit Bauschutt

Abb. 1267–1285

1. Rundplastik und Reliefskulptur Objekt Funktion Datierung Linkes Knie einer Postamentrelief – nackten männlichen Götterfigur, Leithakalksandstein

Jupiter- oder Herkuleskopf, feiner Leithakalksandstein

Postamentrelief

P 30–31/75 und 33– 40/75 (a)

Fragmente von Götterfiguren, Leithakalksandstein

Bruchstücke von Rundplastik und Reliefskulptur:



P 15/74 + 30/75 (b) P 31/75 (c)

Kopffragment ohne Gesicht Zepter oder Lanze

Postamentrelief



Postamentrelief



P 33/75 (d)

Kopf der Juno

Postamentrelief



P 34/75 (e) P 35/75 (f)

Adlerkopf Untere Hälfte eines Köpfchens ohne Gesicht mit Halsansatz Untere Hälfte eines Köpfchens ohne Gesicht (g) Fragment einer Gigantenfigur(?) Fragment einer Jupiterstatue

Postamentrelief Postamentrelief

– –

Literatur TB v. 13.05.1975; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1975 (Z); Film 9.92-19. Unpubliziert TB v. 13.05.1975; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1975 (Z); Film 6.83-24 R. W. Jobst – Kremer 1992, 166 Nr. 3; Jobst 2006, 63 Abb. 113; Bernát – Ďurianová – Jobst – Piras 2011, 212–213 Nr. 187 TB v. 14.– 20.05.1975; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1975 (Z); Film 9.83-20. Unpubliziert Film 5.75-1.3 Unpubliziert Foto 9268a H. L. Jobst 2006, 62 Abb. 108; Bernát – Ďurianová – Jobst – Piras 2011, 211–212 Nr. 182 Unpubliziert Unpubliziert

Postamentrelief



Unpubliziert

Rundplastik(?)



Unpubliziert

Rundplastik



Kremer 2004, 77–78 Nr. 13/9 Abb. 48 Taf. 37

P 36/75 (g) P 39/75 (h) P 40/75 (i)

2. Hälfte 3. Jh. n. Chr.

Abb. 1267

1268

1269a–i

698

11.1.4. Fundevidenz zu Planquadrat E4

Fundort PQ E4 -0.40 m OK im umgelagerten Waldhumus

Fundnr. P 50/75

Objekt Körperoberfläche mit Gewandfalten, feiner Leithakalksandstein

Funktion Rundplastik(?)

PQ E4 bis -0.45 m OK im umgelagerten Waldhumus

Datierung –

P 104– 105/75, P 113/75

Fragmente eines figürlichen Reliefs und rundplastisches Fragment, feiner Leithakalksandstein

Postamentrelief und Rundplastik



PQ E4 im umgelagerten Waldhumus

P 25/76

Kopf einer weiblichen Gottheit mit Diadem (Juno?), feiner Leithakalksandstein

Postamentrelief



PQ E4 im umgelagerten Waldhumus

P 3/77, 144/75 + 9/77

Rechter Unterschenkel und Armfragment einer männlichen Figur, feiner Leithakalksandstein

Postamentrelief

Steg PQ E4– F4 bis -0.45 m OK im umgelagerten Waldhumus

P 77/75

Unterschenkel einer männlichen Figur, feiner Leithakalksandstein

Postamentrelief





Literatur TB v. 20.05.1975; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1975 (Z); Film 6.75-4.3. Unpubliziert TB v. 22.05.1975; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1975 (Z); Film 7.75-3.1 und 4.2. Unpubliziert TB v. 01.06.1976; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1976 (Z); Film 9.83-13 R. W. Unpubliziert TB v. 31.05.– 01.06.1977; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1976 (Z); Film 2.77-3.1; 12.9230. Unpubliziert TB v. 02.06.1975; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1976 (Z); Film 7.75-5.3. Unpubliziert

Abb. 1270

1271a– b

1272

1273a– b

1273c

11.1.4. Fundevidenz zu Planquadrat E4

1267: P 10/75 – Linkes Knie

1268: P 11/75 – Jupiter oder Herkules

1269a: P 30–31 und 33–40/75

699

700

11.1.4. Fundevidenz zu Planquadrat E4

b c 1269b–c: P 15/74 + 30/75; P 31/75 – Kopffragment und Zepter oder Lanze

d

1269d–e: P 33–34/75 – Juno und Adlerkopf

e

701

11.1.4. Fundevidenz zu Planquadrat E4

f

1269f–g: P 35–36/75 – Kopffragmente

h

g

i h–i: P 39–40/75 – Rundplastische Fragmente 1269a–i: P 30–31 und 33–40/75 – Fragmente von Rundplastik und Reliefskulptur

702

11.1.4. Fundevidenz zu Planquadrat E4

1271a: P 104–105/75 – Relieffragmente

1270: P 50/75 – Gewandfalten

1271b: P 113/75 – Rundplastisches Fragment

1272: P 25/76 – Kopf einer weiblichen Gottheit mit Diadem

703

11.1.4. Fundevidenz zu Planquadrat E4

a b 1273a–b: P 3/77, 144/75+9/77 – Rechter Unterschenkel und Armfragment

1273c: P 77/75 – Unterschenkel

Fundort PQ E4 bis -0.35 m OK im umgelagerten Waldhumus mit Schuttresten

Fundnr. I 12–15, 20, 34, 74/75

PQ E4 bis -0.35 m OK im umgelagerten Waldhumus mit Schuttresten

I 17, 19, 35/75

2. Altäre und Postamente Objekt Funktion Datierung Schaftfragmente der Altar oder Anfang beschrifteten Postament 3. Jh. Vorderseite, n. Chr.(?) mittelfeiner Leithakalksandstein. Fragment I 12/75 passt an I 20/75 Schaftfragmente der beschrifteten Vorderseite, mittelfeiner Leithakalksandstein

Altar oder Postament



Literatur TB v. 13. und 16.05.1975; Fundjournal und -kartei Inschriften 1975; Foto In18 M. J. Piso 2003, 28– 29 Nr. 18 TB v. 14., 16. und 22.05.1975; Fundjournal und -kartei Inschriften 1975; Foto In356, 212, 115 M. J. Piso 2003, 160 Nr. 356; 116 Nr. 212; 76 Nr. 115

Abb. 1274a– b

1275a– c

704

11.1.4. Fundevidenz zu Planquadrat E4

Fundort PQ E4 bis -0.35 m OK im umgelagerten Waldhumus mit Schuttresten

Fundnr. I 36, 75, 76/75

Objekt Fragmente der beschrifteten Vorderseite, Leithakalksandstein

Funktion Altar oder Postament

Datierung –

Steg PQ E3– E4, Steg E4– E5, PQ F4 bis -0.45 m OK im umgelagerten Waldhumus

I 148, 167, 204– 205/74; I 43, 48– 49, 51– 53, 78/75; Z.-Nr. 110/1–12

Schaftfragmente der beschrifteten Vorderseite mit Flechtbandrahmen, Leithakalksandstein

Postament mit Kaiserinschrift

203 n. Chr.

PQ E4 und PQ E6 bis -0.40 m OK im umgelagerten Waldhumus

I 23/75, I 1/76

Schaftfragmente der beschrifteten Vorderseite mit Rahmen des linken Randes, feiner Leithakalksandstein

Vermutlich Postament

Zeit des Septimius Severus(?)

PQ E4, E6 im umgelagerten Waldhumus

n. n. Z.-Nr. 45 + 79

Aufsatz mit Focusmulde und verzierten Eckakroteren, Leithakalksandstein. Z.-Nr. 79 s. Fundevidenz PQ E6 unten S. 732 Abb. 1324

Opferaltar



PQ E4 im umgelagerten Waldhumus PQ E4 im umgelagerten Waldhumus PQ E4 im umgelagerten Waldhumus PQ E4 im umgelagerten Waldhumus

n. n. Z.-Nr. 19

Eckfragment eines Aufsatzes, Muschelkalksandstein

Altar

n. n. Z.-Nr. 50

Fragment einer profilierten Deckplatte, Leithakalksandstein Basisfragmente, Leithakalksandstein

Postament

Altar oder Postament



Drei anpassende Schaftfragmente mit profiliertem Rahmen, Leithakalksandstein

Altar oder Postament



n. n. Z.-Nr. 377, 378 n. n. Z.-Nr. 380

Altar 41





Literatur TB v. 22.05.1975; Fundjournal und -kartei Inschriften 1975; Foto In271, 95, 170 M. J. Piso 2003, 134 Nr. 271; 69 Nr. 95; 102 Nr. 170 TB v. 11.06. und 20.06.1974, 02.– 03.06.1975; Fundjournal und -kartei Inschriften 1974–1975; Foto In-19 M. J. Piso 2003, 29– 30 Nr. 19 TB v. 16.05.1975 und 17.05.1976; Fundjournal Inschriften 1975–1976; Foto In-21 M. J. Piso 2003, 30– 31 Nr. 21 Fundkartei Altäre Nr. 45, 79. Bernát – Jobst – Piras 2008, 30 Abb. 4 und 6a; Bernát 2010, 95 Nr. 37 Fundkartei Altäre Nr. 19. Unpubliziert Fundkartei Altäre Nr. 50. Unpubliziert Fundkartei Altäre Nr. 377–378. Unpubliziert Fundkartei Altäre Nr. 380. Unpubliziert

Abb. 1276a– c

1277a– c

1278

1279a– c

1280

1281

1282

1283

705

11.1.4. Fundevidenz zu Planquadrat E4

a b 1274a–b: I 12–15, 20, 34, 74/75 – Schaftfragmente: a – Befund, b – Zeichnung

a

b 1275a–c: I 17 (a), 19 (b), 35/75 (c) – Schaftfragmente

c

706

11.1.4. Fundevidenz zu Planquadrat E4

a

b 1276a–c: I 36 (a), 75 (b), 76/75 (c) – Schaftfragmente

1277a

c

11.1.4. Fundevidenz zu Planquadrat E4

b c 1277b–c: I 148, 167, 204–205/74; I 43, 48–49, 51–53, 78/75; Z.-Nr. 110/1–12 – Schaftfragmente: a – Zeichnung und Rekonstruktion, b–c – Befund

1278: I 23/75, 1/76 – Schaftfragmente mit Rahmen

707

708

11.1.4. Fundevidenz zu Planquadrat E4

a–b

c 1279a–c: n. n. (Z.-Nr. 45 + 79) Aufsatzfragmente von Altar 41 (a–b) und Rekonstruktion (c)

1280: n. n. (Z.-Nr. 19) – Aufsatzfragment

1281: n. n. (Z.-Nr. 50) – Fragment einer Deckplatte

709

11.1.4. Fundevidenz zu Planquadrat E4

a

b 1282a–b: n. n. (Z.-Nr. 377–378) – Basisfragmente

Fundort PQ E4 3 m westlich der Nordwestecke der Basis T -0.40 m OK im umgelagerten Waldhumus auf dem antiken Horizont

Fundnr. M 1/75 = MC 3639

Nominale As

1283: n. n. (Z.-Nr. 380) – Schaftfragmente

3. Münzfunde Kaiser Vespasianus für Titus

1284: M 1/75 AV+RV

Datierung 72 n. Chr.

Literatur TB v. 16.05.1975. Gǎzdac 1999, 4 Nr. 12; Numismata Carnuntina Nr. 1722

Abb. 1284

710

11.1.4. Fundevidenz zu Planquadrat E4

Fundort PQ E4 bis -0.40 m OK im umgelagerten Waldhumus mit Bauschutt

Fundnr. 75/37

PQ E4

75/370

PQ E4

77/140.3

4. Keramikfunde Objekt Funktion Ein Randfragment TS-Teller von insgesamt 25 (TS 5). Scherben. Form Drag. 32. Weitere Fragmente Werkstatt dieses Tellers s. Rheinzabern Fundevidenz Tempel II oben S. 353 Abb. 675; PQ B4–B8 oben S. 505 Abb. 956; PQ C4–C5 oben S. 568 Abb. 1068; PQ F4 unten S. 764 Abb. 1369 und PQ H3–H5 unten S. 818 Ein Wandfragment TS-Schüssel von insgesamt 53 (TS 12). Scherben. Form Drag. 37. Weitere Fragmente Westerndorf, dieser Schüssel s. Werkstattkreis Fundevidenz Tempel des III oben S. 401 Abb. COMITIALIS 780; PQ A1–A8 oben S. 439 Abb. 841; PQ B3–B6 oben S. 488 Abb. 937; PQ C5 oben S. 568 Abb. 1069 und PQ F2–F8 unten S. 763 Wandfragment. TS-Teller (TS Weitere Fragmente 131). Form dieses Tellers s. Drag. 31. Fundevidenz PQ H3– Rheinzabern H5 unten S. 818 Abb. 1466

Datierung Spätes 2.– 1. Drittel 3. Jh. n. Chr.

Literatur Fundjournal und -kartei Keramik 1975. Ďurianová 2010, 75 und 130–131 (N 161 oder N 167)

1. Drittel 3. Jh. n. Chr.

Fundjournal und -kartei Keramik 1975. Ďurianová 2010, 79–82 und 148 (N 226) Tab. XX–XXI

Ende 2.– Anfang 3. Jh. n. Chr.

Fundjournal und -kartei Keramik 1977. Vgl. Ďurianová 2010, 130 (N 157–N 160)

1285: Fundnr. 75/37 von Teller TS 5

Abb. 1285

711

11.1.5. Planquadrat E5 und Steg E5–F5

11.1.5. Planquadrat E5 und Steg E5–F5 (Basis R2) Planbeilagen 1–2; Taf. XXIX Bl. 5/75B; Abb. 1286–1303 Literatur: Tagebuch 23.05.–02.06.1975, 23.06.–24.06.1975; Fundjournale und -karteien 1975. Jobst 1975a, 24–25; Jobst 1975b, 149; Jobst 1976–1977, 10–11 Abb. 1–2; Jobst 1977a, 714 Taf. V Abb. 13; Jobst 1979b, Abb. S. 244.

N 1286a: Pfaffenberg 1976. Links im Vordergrund Planquadrat E5 mit Fundament der Basis R2. Ansicht von Südosten

N

1286b: Quadrantenfeld E5 mit Basis R2. Planausschnitt

712

11.1.5. Planquadrat E5 und Steg E5–F5

Auch in diesem Quadranten wurden bereits mit der Abnahme der rezenten Humusdecke Fragmente von Rundplastik, Reliefskulptur, Altären und beschrifteten Werkstücken aus Stein geborgen. Darunter befand sich auch jenes unterlebensgroße Köpfchen eines bärtigen Gottes mit konischer Mütze, hinter welchem sich ikonographisch nach Auffassung von Gabrielle Kremer das Bild des Jupiter Dolichenus verbirgt334. Die Schrägansicht und längliche Form des Kopfes lässt weniger an eine rundplastische Darstellung des Gottes denken als an eine Reliefkomposition zusammen mit einem weiblichen Gegenüber335. Aus diesem Quadranten stammen noch weitere, plastisch gearbeitete Reliefköpfe, deren Gesicht fehlt und die als solche nur mehr von der Rückseite zu erkennen sind. Die Gestalt des Zepter und Blitzbündel haltenden Jupiter ist jedenfalls auch im Fundstoff dieses Grabungsfeldes vertreten. Dazu gehören die anpassenden Bruchstücke eines erhobenen linken Arms aus feinkörnigem Leithakalksandstein, an deren Oberfläche noch die Reste der weißen Farbgrundierung vorhanden waren. Diese kanonisierte Darstellungsform wurde in den Rundplastiken und Reliefbildern des Pfaffenberges in gleichsam stereotyper Wiederholung zur Ausführung gebracht. Es ist möglich, dass diese Armfragmente zu jener Jupiterstatue gehören, in deren Haupt ein Dreizack aus Eisen eingesetzt ist336 (s. unten S. 745 Abb. 1331). Dieser Abschlag von Skulpturen, Altären und Reliefbasen mit Inschriften war in der Waldhumusschicht bis durchschnittlich 0.50 m unter der Bodenoberfläche dicht verteilt. Das Fundmaterial kennzeichnete die Abbruchschicht der Votivdenkmäler. Unter dieser fundreichen Abbruchschicht konnte im Quadrantenfeld E5 0.60 m bis 0.70 m unter der Oberfläche des Waldbodens im Verein mit weiteren Inschrift- und Skulpturfragmenten schließlich das Fundament einer weiteren Kultbasis (R2) aufgedeckt werden. Basis R2 Dieses Fundament lag parallel zum nördlich benachbarten Fundament R1 (s. oben S. 629), unterscheidet sich jedoch in seiner Grundrissform von jenem. Es bestand ähnlich wie Fundament N in PQ C5 (s. oben S. 550) aus einem einzigen langrechteckigen, noch gut erhaltenen, aus dem lokalen Muschelkalk geschlagenen Steinblock mit den Maßen von 2.50 x 1.15 m. Lediglich an der Steinoberfläche zeigten sich geringe, von den Wurzeln der Waldflora verursachte Absprengungen. Der West-Ost orientierte Fundamentblock war ohne erkennbaren Unterbau direkt in den antiken Humusboden eingelassen. Die größte erhaltene Dicke betrug noch 0.15 m, die Oberfläche hatte die Höhe von +312.257 m ü. A. Die Ausrichtung des Fundaments entsprach allen anderen, bisher besprochenen Fundamenten, die im Wesentlichen auf die Achsenlinien der großen Gebäude ausgerichtet waren.

Kremer 2004, 89–90 Abb. 51 Taf. 46–47. Sie bringt aber nach Belegen in Pannonien und Dakien auch „Silvanus mit orientalischer Kopfbedeckung“ und einen „Angehörigen eines Volksstammes orientalischer Herkunft“ ins Spiel. Auch Volcanus darf man im Pfaffenberger Tempelbezirk nicht ausschließen (vgl. Latte 1967, 118 und 129–131; Simon– Bauchhenß 1997). 335 Vgl. etwa zwei Kompositionen vom Aventin in Rom (Hörig – Schwertheim 1987, 234–236 Nr. 371 und 253–254 Nr. 386), die Reliefs aus Brigetio / Ószöny (Hörig – Schwertheim 1987, 157–158 Nr. 239) und vom Lamprechtskogel (Hörig – Schwertheim 1987, 218 Nr. 347). Vgl. auch Jobst 2012, 265–267 Abb. 8 und 277 Abb. 23. 336 Vgl. Kremer 2004, 77–78 Nr. 13. 334

713

11.1.6. Fundevidenz zu Planquadrat E5 mit Basis R2

11.1.6. Fundevidenz zu Planquadrat E5 mit Basis R2 Fundort PQ E5 bis -0.50 m OK im umgelagerten Waldhumus

Fundnr. P 69– 72/75

PQ E5 bis -0.50 m OK im umgelagerten Waldhumus

P 97/75

PQ E5 bis -0.40 m OK im umgelagerten Waldhumus

PQ E5 bis -0.40 m OK im umgelagerten Waldhumus

Abb. 1287–1303

1. Rundplastik und Reliefskulptur Objekt Funktion Datierung Fragmente eines Statuette der – figürlichen Reliefs, Victoria und Leithakalksandstein. Postamentrelief Vgl. die anpassenden Fragmente aus PQ D5 oben S. 632 Abb. 1173

Bärtiges Köpfchen mit phrygischer Mütze, feiner Leithakalksandstein

Jupiter Dolichenus(?). Rundplastik oder Hochrelief

1. Hälfte 3. Jh. n. Chr.

P 73– 74/75

Linke Hand mit Patera(?) und Relieffragment, feiner Leithakalksandstein

Postamentrelief



P 76/75

Finger einer Hand, Muschelkalksandstein

Reliefskulptur



Literatur TB v. 26.05.1975; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1975 (Z); Film 1.75-3.4. Kremer 2004, 87 Nr. 19/2 Abb 51 Taf. 43 und unpubliziert TB v. 10.06.1975; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1975 (Z); Kremer 2004, 89–90 Nr. 21/1 Abb. 51 Taf. 46 TB v. 27.05.1975; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1975 (Z); Film 1.753.5–6. Unpubliziert TB v. 28.05.1975; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1975 (Z); Film 4.75-1.2. Unpubliziert

Abb. 1287

1288a– b

1289a– b

1290

714

11.1.6. Fundevidenz zu Planquadrat E5 mit Basis R2

Fundort PQ E5 im umgelagerten Waldhumus

Fundnr. P 89– 93/75

Objekt Blitzbündel und Fragmente von figürlichem Relief, Leithakalksandstein

Funktion Postamentrelief

PQ E5 im umgelagerten Waldhumus Steg PQ E5– F5 im umgelagerten Waldhumus

n. n. Z.-Nr. 330

Glatter Rahmen mit Reliefansatz: Hand mit Schild(?), feiner Leithakalksandstein Rundplastisches linkes(?) Oberarmfragment, feiner Leithakalksandstein

Postamentrelief

P 83 + 84/75

Steg PQ E5– F5 im umgelagerten Waldhumus

P 82 + 85/75

Steg PQ E5– F5 bis -0.35 m OK im umgelagerten Waldhumus

P 7/77

Jupiterstatue. Kremer 2004 Nr. 13 s. unten S. 741

Erhobener linker Relief oder Arm und Hand, Statue eines feiner stehenden, Leithakalksandstein. Zepter haltenden Fragmente Jupiter P 123 + 124/75 aus PQ G4 s. unten S. 783 Abb. 1394b Armfragment mit Rundplastik(?) Ellbogen, grobkörniger Leithakalksandstein

Datierung –



1. Viertel 3. Jh. n. Chr.

3. Jh. n. Chr.



1287: P 69–72/75 – Fragmente eines figürlichen Reliefs

Literatur TB v. 05.06.1975; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1975 (Z); Film 4.75-3.5; 12.92–30. Unpubliziert Fundkartei Altäre Nr. 330. Unpubliziert TB v. 05.06.1975; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1975 (Z); Film SK 26-21–30 M. J. Kremer 2004, 77–78 Nr. 13/2 Abb. 47 Taf. 36 TB v. 03. und 05.06.1975; Fundjournal und kartei Skulpturen 1975 (Z); Film 5.91-29. Unpubliziert TB v. 26.05.1977; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1977 (Z). Kremer 2004, 102 Nr. 39/2 Abb. 55 Taf. 64

Abb. 1291a– b

1292

1293a– b

1294

1295

11.1.6. Fundevidenz zu Planquadrat E5 mit Basis R2

1288a–b: P 97/75 – Jupiter Dolichenus(?)

a

b 1289a–b: P 73–74/75 – Figürliche Relieffragmente

715

716

11.1.6. Fundevidenz zu Planquadrat E5 mit Basis R2

1290: P 76/75 – Finger einer Hand

1291a: P 89/75 – Blitzbündel

1291b: P 89–93/75 – Fragmente von figürlichem Relief

11.1.6. Fundevidenz zu Planquadrat E5 mit Basis R2

1292: n. n. (Z.-Nr. 330) – Relieffragment (Hand mit Schild?)

1294: P 82 + 85/75 – Erhobener linker Arm

1293a–b: P 83 + 84/75 – Rundplastische Fragmente

1295: P 7/77 – Armfragment

717

718

11.1.6. Fundevidenz zu Planquadrat E5 mit Basis R2

Fundort PQ E5 bis -0.40 m OK im umgelagerten Waldhumus

Fundnr. I 38– 40/75

PQ E5 bis -0.40 m OK im umgelagerten Waldhumus

I 41/75

2. Altäre und Postamente Objekt Funktion Schaftfragmente der Altar und/oder beschrifteten Postament Vorderseite, feiner Leithakalksandstein

Zwei Schaftfragmente der beschrifteten Vorderseite mit Rahmung, feiner Leithakalksandstein.

Postament

Datierung –



I 73/75 aus PQ G3–G4 unten S. 785 Abb. 1401 PQ E5 bis -0.70 m OK im umgelagerten Waldhumus

I 42, 69 und 102/75

Schaftfragmente der beschrifteten Vorderseite mit profilierter Rahmung rechts und unten, grobkörniger Leithakalksandstein

Altar oder Postament

1. Hälfte 3. Jh. n. Chr.

PQ E5 bis -0.70 m OK im umgelagerten Waldhumus

I 49–50, 54, 58/75

Schaftfragmente der beschrifteten Vorderseite, Leithakalksandstein

Altar oder Postament



PQ E5 bis -0.70 m OK im umgelagerten Waldhumus

I 59– 60/75

Schaftfragmente der beschrifteten Vorderseite, Leithakalksandstein

Altar oder Postament



Literatur TB v. 26.– 28.05.1975; Fundjournal und -kartei Inschriften 1975; Foto In207, 339, 71M. J. Piso 2003, 114 Nr. 207; 155 Nr. 339; 58 Nr. 71 TB v. 28.05.1975; Fundjournal und -kartei Inschriften 1975; Foto In147 M. J. Piso 2003, 92– 93 Nr. 147; Bernát 2010, 189 Nr. 255 TB v. 29. 05., 11.06. und 18.06.1975; Fundjournal und -kartei Inschriften 1975; Foto In143 M. J. Piso 2003, 90– 91 Nr. 143; Bernát 2010, 186 Nr. 244 TB v. 02.–03. und 05.06.1975; Fundjournal und -kartei Inschriften 1975; Foto In290, 278, 292, 189 M. J. Piso 2003, 140 Nr. 290; 136 Nr. 278; 141 Nr. 292; 108 Nr. 189 TB v. 05.06.1975; Fundjournal und -kartei Inschriften 1975; Foto In294, 221 M. J. Piso 2003, 141 Nr. 294; 118 Nr. 221

Abb. 1296a–c

1297

1298a–b

1299a–d

1300a–b

719

11.1.6. Fundevidenz zu Planquadrat E5 mit Basis R2

Fundort PQ E5 im umgelagerten Waldhumus Steg PQ E5– F5 im umgelagerten Waldhumus

Fundnr. n. n. Z.-Nr. 109

Objekt Pulvinusfragment, Leithakalksandstein

Funktion Altar

I 61/75

Schaftfragment der beschrifteten Vorderseite, Leithakalksandstein

Postament(?)

a

Datierung –

b 1296a–c: I 38–40/75 – Schaftfragmente



Literatur Fundkartei Altäre Nr. 109. Unpubliziert TB v. 04.06.1975; Fundjournal und -kartei Inschriften 1975; Foto In79 M. J. Piso 2003, 62 Nr. 79

c

Abb. 1301

1302

720

11.1.6. Fundevidenz zu Planquadrat E5 mit Basis R2

1297: I 41/75 – Schaftfragmente mit Rahmen. I 73/75 aus PQ G3–4

11.1.6. Fundevidenz zu Planquadrat E5 mit Basis R2

a b 1298a–b: I 42, 69 und 102/75 – Anpassende Schaftfragmente mit Rahmen in Fundlage (a) und geklebt (b)

721

722

11.1.6. Fundevidenz zu Planquadrat E5 mit Basis R2

a

b

c d 1299a–d: I 49–50 (a–b), 54 (c), 58/75 (d) – Schaftfragmente

1300a–b: I 59–60/75 – Schaftfragmente

11.1.6. Fundevidenz zu Planquadrat E5 mit Basis R2

1301: n. n. (Z.-Nr. 109) – Pulvinusfragment

1302: I 61/75 – Schaftfragment

723

724

11.1.6. Fundevidenz zu Planquadrat E5 mit Basis R2

Fundort PQ E5 im umgelagerten Waldhumus

Fundnr. A 99/74. An A 125/74 unbekannten Fundorts und –jahres anpassend

3. Architekturwerkstücke Objekt Funktion Blattüberfall eines Korinthisches Hochblattes, Normalkapitell. mittelkörniger Exemplar AD Leithakalksandstein

Datierung Zeit des Trajan oder Hadrian

Literatur Funddatei Architektur (Kapitelle). Thür 1979, 7– 9, bes. 28, 166– 167 (A2), 172 (A 22) Taf. 3 und 11; Piras 2014, 82–83 Taf. XXXV– XXXVI

a

b 1303a–b: Blattüberfall A 99/74 und Hochblatt A 125/74 von Kapitell AD (a) und Rekonstruktion (b)

Abb. 1303a– b

11.1.7. Planquadrat E6

11.1.7. Planquadrat E6 (Basis R3)

725

Planbeilagen 1–2; Taf. XXIX Bl. 3/76; Abb. 1304–1327

Literatur: Tagebuch 12.06.–19.06.1975, 17.05.–21.05.1976, 16.06.1976; Fundjournale und -karteien 1975–1976. Jobst 1975a, 24–25; Jobst 1975b, 149; Jobst 1976–1977, 10–11 Abb. 1–2; Jobst 1979b, Abb. S. 244.

N

b 1304a–b: Pfaffenberg 1975–1977. Planquadrat E6 mit Basis R3. Planausschnitt (a) und Grabungsfeld von Süden (b)

Nach Abnahme der obersten Waldhumusdecke wurde zunächst eine 0.30 m tiefe Schicht aus umgelagertem Humus abgegraben. In der Nordostecke des Quadranten stießen wir dabei auf das Fundament einer weiteren Kultbasis: Fundament R3. Dieses lag westlich der Fundamente R1 und R2 und schien im Verband mit diesen zu stehen. Das rechteckige Fundament nahm im Grundriss eine Fläche von 0.90 x 0.80 m ein.

726

11.1.7. Planquadrat E6

N

N

a b 1305a–b: Pfaffenberg 1977. Basis R3 von Westen (a) und von Norden (b)

Es bestand aus einer Steinsetzung von unregelmäßig geschlagenen Kalksteinen, die unmittelbar auf den anstehenden Felsboden gesetzt waren. Dieser lag nur durchschnittlich 0.40 m unter der Bodenoberfläche. Der Befund bestätigte die Erkenntnis, dass in römischer Zeit das Bergplateau nur von einer seichten Rasen- und Humusdecke überlagert war, die sich mit den auch heute noch bestehenden Vegetationsverhältnissen des Braunsberges, Hexenberges oder Spitzerberges mit den charakteristischen Trockenrasenflächen vergleichen lässt337. Die über dem Felsboden entstandene Humusschicht war wieder mit zahlreichen abgeschlagenen, ihrer ursprünglichen Funktion beraubten Werkstücken von Rundskulpturen, Reliefbildern und beschrifteten Oberflächen (Postamente, Altäre) angereichert. Darunter befand sich ein weiblicher Reliefkopf mit Diadem und Schleier, der eine Priesterin oder Göttin darstellte (s. unten S. 727 Abb. 1306). Die im Umkreis der Basis R3 eingesammelten abgeschlagenen Werkstücke lagen zusammenhanglos in der Humusschicht verstreut. Sie gehörten vermutlich zu den auf den Fundamenten dieser Zone errichteten Votivmonumenten des Jupiterkults bzw. der Kaiserverehrung.

337

Vgl. Englisch – Jakubowsky 2001.

727

11.1.8. Fundevidenz zu Planquadrat E6 mit Basis R3

11.1.8. Fundevidenz zu Planquadrat E6 mit Basis R3

Abb. 1306–1327

1. Rundplastik und Reliefskulptur Objekt Funktion Datierung Kopf der Juno oder Postamentrelief 3. Jh. einer Priesterin, n. Chr. feiner Leithakalksandstein

Fundort PQ E6 bis -0.30 m OK im umgelagerten Waldhumus

Fundnr. P 128/75

PQ E6 bis -0.30 m OK im umgelagerten Waldhumus

P 129– 130/75

Fragment eines Blitzbündels und Flügelfragment(?), feiner Leithakalksandstein

Jupiter bzw. Victoria(?)



PQ E6 bis -0.30 m OK im umgelagerten Waldhumus

P 131– 140/75

Figürliche Relieffragmente (a–b), Leithakalksandstein

Postamentrelief



P 132/75

Thronfragment (c)

P 1/76

Linkes Beinfragment mit Oberschenkel und Knie, feiner Leithakalksandstein

Jupiter, thronend(?) Postamentrelief

PQ E6 Nordecke bis -0.60 m OK im umgelagerten Waldhumus über Felsboden PQ E6 Nordecke bis -0.60 m OK im umgelagerten Waldhumus über Felsboden PQ E6 im umgelagerten Waldhumus

P 2/76

P 14–15/76



Hinterteil eines weiblichen(?) Köpfchens, Leithakalksandstein

Rundplastik oder Reliefskulptur

3./4. Jh. n. Chr.

Figürliche Relieffragmente, feiner Leithakalksandstein

Reliefskulptur



Literatur TB v. 16.06.1975; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1975 (Z); Film 9.75-3.3. Unpubliziert TB v. 16.06.1975; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1975 (Z); Film 9.75-3.2 und 3.6. Kremer 2004, 78 Nr. 14/1 Abb. 48 Taf. 37; 109 Nr. 45/5 Abb. 57 Taf. 66 TB v. 16.06.1975; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1975, Film 3.75-2.1; 9.755.1. Film 4.92-12. Unpubliziert TB v. 19.05.1976; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1976 (Z), Film 12.92-28. Unpubliziert TB v. 19.05.1976; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1976 (Z), Film 9.83-22 R. W. Unpubliziert TB v. 28.05.1976; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1976; Film 5.76-1.1. Unpubliziert

Abb. 1306

1307a– b

1308a– c

1309

1310

1311

728

11.1.8. Fundevidenz zu Planquadrat E6 mit Basis R3

Fundort PQ E6 im umgelagerten Waldhumus

Fundnr. P 16/76

Objekt Hinterteil eines weiblichen(?) Köpfchens, Leithakalksandstein

Funktion Rundplastik oder Reliefskulptur

Datierung 3./4. Jh. n. Chr.

PQ E6 im umgelagerten Waldhumus

P 27/76

Unterarm und Hand mit Gewandfalten eines thronenden Jupiter, feiner Leithakalksandstein

Statue eines thronenden Jupiter

3./4. Jh. n. Chr.

PQ E6 im umgelagerten Waldhumus

P 109/76

Fuß einer weiblichen Figur mit Gewandsaum, feiner Leithakalksandstein

Postamentrelief



PQ E6 im umgelagerten Waldhumus

P 118– 122/76

Figürliche Relieffragmente, feiner Leithakalksandstein

Postamentrelief(?)



PQ E6 im umgelagerten Waldhumus

P 96/92

Figürliches Relieffragment, feiner Leithakalksandstein

Postamentrelief(?)



Literatur TB v. 28.05.1976; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1976; Film 9.83-32 R. W. Unpubliziert TB v. 01.06.1976; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1976; Film 5.92-15. Kremer 2004, 67–70 Nr. 7/12 Abb. 43 Taf. 26 TB v. 01.06.1976; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1976(Z); Film 6a.76-1.6. Unpubliziert Fundjournal und -kartei Skulpturen 1976. Unpubliziert TB v. 27.07.1992; Film 12.92-0. Unpubliziert

a

1306: P 128/75 – Weiblicher Reliefkopf mit Diadem

b 1307a–b: P 129–130/75 – Blitzbündel und Flügelfragment(?)

Abb. 1312

1313

1314

1315

11.1.8. Fundevidenz zu Planquadrat E6 mit Basis R3

729

a–b

c 1308a–c: P 131–140/75 – Figürliche Relieffragmente (a–b); P 132/75 – Thronfragment (c)

1309: P 1/76 – Linkes Bein

1310: P 2/76 – Hinterteil eines weiblichen Köpfchens

730

11.1.8. Fundevidenz zu Planquadrat E6 mit Basis R3

1311: P 14–15/76 – Figürliche Relieffragmente

1312: P 16/76 – Hinterteil eines weiblichen Köpfchens

1313: P 27/76 – Unterarm und Hand eines thronenden Jupiter

1314: P 109/76 – Fuß auf Basis

1315: P 96/92 – Figürliches Relieffragment

731

11.1.8. Fundevidenz zu Planquadrat E6 mit Basis R3

2. Altäre und Postamente Objekt Funktion Schaftfragmente Altar oder der beschrifteten Postament Vorderseite, feiner Leithakalksandstein

Fundort PQ E6 im umgelagerten Waldhumus

Fundnr. I 82–84, 87, 91–93/75, I 32/76

Datierung 202 oder 204 n. Chr.

PQ E6 im umgelagerten Waldhumus

I 86, 88– 90/75

Fragmente der beschrifteten Vorderseite, feiner Leithakalksandstein

Altar oder Postament



PQ E6 im umgelagerten Waldhumus

I 19, 38– 39/76

Fragmente der beschrifteten Vorderseite, feiner Leithakalksandstein

Altar oder Postament



PQ E6 im umgelagerten Waldhumus

I 33/78, n. n.

Fragmente der beschrifteten Vorderseite, feiner Leithakalksandstein

Altar oder Postament



PQ E6 im umgelagerten Waldhumus

n. n. Z.-Nr. 318 + 337

Pulvinusfragmente, weicher Leithakalksandstein

Altar 86



PQ E6 im umgelagerten Waldhumus

n. n. Z.-Nr. 463

Rosettenfragment eines Altarpolsters, weicher Leithakalksandstein

Zuordnung zu Altar 33



Literatur TB v. 19.06.1975; Fundjournal und -kartei Inschriften 1975 (Z); Foto In-22 M. J. Piso 2003, 31– 32 Nr. 22 TB v. 19.06.1975; Fundjournal und -kartei Inschriften 1975 (Z); Foto In-180, 337, 165, 265 M. J. Piso 2003, 105 Nr. 180, 155 Nr. 337, 100 Nr. 165, 132 Nr. 265 TB v. 31.05.1976, 04.06.1976; Fundjournal und -kartei Inschriften 1976 (Z); Foto In-151, 206, 355 M. J. Piso 2003, 95 Nr. 151, 114 Nr. 206, 160 Nr. 355 Fundjournal und -kartei Inschriften 1975 (Z); Foto In-217, 213 M. J. Piso 2003, 117 Nr. 217, 116 Nr. 213 Fundkartei Altäre Nr. 318, 337. Bernát 2010, 118 Nr. 90 Fundkartei Altäre Nr. 463. Bernát 2010, 104 Nr. 54

Abb. 1316a– b

1317a– d

1318a– c

1319a– b

1320a– b

1321

732 Fundort PQ E6 im umgelagerten Waldhumus PQ E6 im umgelagerten Waldhumus PQ E6 im umgelagerten Waldhumus PQ E6 im umgelagerten Waldhumus PQ E6 im umgelagerten Waldhumus PQ E6 im umgelagerten Waldhumus

11.1.8. Fundevidenz zu Planquadrat E6 mit Basis R3

Fundnr. n. n. Z.-Nr. 505

Objekt Rechter Eckakroter eines Aufsatzes, Leithakalksandstein

Funktion Altar 56

n. n. Z.-Nr. 14a– c

Aufsatzfragmente mit Deckprofil, Leithakalksandstein

Altar oder Postament



n. n. Z.-Nr. 79

Aufsatzfragment, Leithakalksandstein. Vgl. PQ E4 oben S. 704 Abb. 1279a–b Aufsatzfragment, Leithakalksandstein

Altar 41



n. n. Z.-Nr. 254a

Datierung –

Altar oder Postament



n. n. Z.-Nr. 105

Profiliertes Basisfragment, Leithakalksandstein

Altar oder Postament



n. n. Z.-Nr. 564

Eckfragment einer Basis, Leithakalksandstein

Altar oder Postament



1316a

Literatur Fundkartei Altäre Nr. 505. Bernát 2010, 122 Nr. 100 Fundkartei Altäre Nr. 14. Bernát 2010, 146, 148 Nr. 154 Fundkartei Altäre Nr. 79. Bernát 2010, 94–95 Nr. 37 Fundkartei Altäre Nr. 254. Bernát 2010, 144–145 Nr. 148 Fundkartei Altäre Nr. 105. Unpubliziert Fundkartei Altäre Nr. 564. Bernát 2010, 179–180 Nr. 232

Abb. 1322a– b 1323

1324

1325

1326

1327

11.1.8. Fundevidenz zu Planquadrat E6 mit Basis R3

b 1316a–b: I 82–84, 87, 91–93/75 und I 32/76 – Schaftfragmente. Befund (a) und Ergänzng (b)

a

b

c

d

1317a–d: I 86 (a), 88–90/75 (b–d) – Schaftfragmente(?)

733

734

11.1.8. Fundevidenz zu Planquadrat E6 mit Basis R3

a

b 1318a–c: I 19 (a), 38–39/76 (b–c) – Schaftfragmente(?)

a

1319a–b: I 33/78, n. n – Schaftfragmente(?)

c

b

1320a–b: n. n. (Z.-Nr. 318 + 337) – Pulvinusfragment von Altar 86 (Seiten- und Vorderansicht)

735

11.1.8. Fundevidenz zu Planquadrat E6 mit Basis R3

a

1321: n. n. (Z.-Nr. 463) – Rosettenfragment (Altar 33)

b 1322a–b: n. n. (Z.-Nr. 505) – Akroter von Altar 56 (a) und Rekonstruktion (b)

1323: n. n. (Z.-Nr. 14a–c) – Aufsatzfragmente

1324: n. n. (Z.-Nr. 79) – Aufsatzfragment von Altar 41

1325: n. n. (Z.-Nr. 254a) – Aufsatzfragment

1326: n. n. (Z.-Nr. 105) – Basisfragment

736

11.1.8. Fundevidenz zu Planquadrat E6 mit Basis R3

1327: n. n. (Z.-Nr. 564) – Eckfragment einer Basis

Fundort PQ E6 Nordecke im umgelagerten Waldhumus

Fundnr. M 1/76 = MC 3690

PQ E6 Nordecke im umgelagerten Waldhumus

M 2/76

3. Münzfunde Nominale Kaiser Centenionalis Constantius II(?)

Antoninian

Gallienus

Datierung 355–361 n. Chr.

265–267 n. Chr.

Literatur TB v. 17.05.1976. Găzdac 1999, 58-59 Nr. 208; Numismata Carnuntina Nr. 24342 TB v. 18.05.1976. Găzdac 1999, 37 Nr. 133; Numismata Carnuntina Nr. 10327

737

11.1.9. Planquadrate E7–E8

11.1.9. Planquadrate E7–E8

Planbeilagen 1–2; Abb. 1328–1329

Literatur: Tagebuch 07.06.1977, 02.06.1978, 21.06.–25.06.1979, 05.06. und 10.06.1981; Fundjournale und -karteien 1977–1979, 1981.

In den Quadrantenfeldern E7, E8 und westlich davon haben die Ausgrabungen zwar keine neuen Baubefunde mehr hervorgebracht, doch setzte sich im Anschluss an die Quadrantenfläche E6 die hohe Fundfrequenz noch fort. Die zerschlagenen Werkstücke von Altären und Postamenten mit Reliefbildern waren auch hier bis auf die Felsoberfläche immer wieder von Keramik-, Glas- und Metallfunden begleitet. Die Funddichte hielt bis in die Nordhälfte des Quadranten E8 an. In der Südhälfte desselben und in den südlich anschließenden Stegabschnitten (s. unten S. 739 Abb. 1330) war jedoch ein Aussetzen des Fundaufkommens festzustellen. Auch in westlicher Richtung kamen nur mehr vereinzelte Fundgegenstände zum Vorschein, bis etwa 10 m westlich des Quadranten E8 die Streuung vollends verebbte. Dieser Geländebereich war aufgrund der nach Westen hin zunehmenden Hangneigung allem Anschein nach für eine kultische Nutzung nicht mehr geeignet.

1328: Pfaffenberg 1980. Lage der Planquadrate E7–E8. Ansicht von Nordosten

Unter den auf diesen Flächen geborgenen Steindenkmälern sind mehrere Altarfragmente und zerbrochene Werkstücke von Reliefskulpturen zu erwähnen, welche die zuvor präsentierten Fundevidenzen vervollständigen und das bisher bekannte Befundbild auf dem Gelände zwischen dem Kaisermonument E und dem Kulttheater bestätigen.

738

11.1.10. Zusammenfassung PQ E3–E8

1329: PQ E7. P 27/77 – Nackter linker Fuß auf Basis (Victoria?)

11.1.10. Zusammenfassung PQ E3–E8 Fassen wir das Ergebnis der in den Quadrantenfeldern E3–E8 angestellten Beobachtungen zusammen, so lassen sich die großen Mengen von gebrochenen Altar- und Postamentfragmenten mit und ohne Inschriften, die Bruchstücke von rundplastischen und in Relief gearbeiteten Bildwerken aus dem Befund der drei Fundamente T, R2 und R3 in den Quadranten E3, E5 und E6 gut erklären. Den auf diesen Fundamenten konstruierten Kultbasen ist dieser Figurenschmuck zuzuordnen, dessen Darstellungen einmal mehr den römischen Jupiter und verwandte Göttergestalten des Staatskultes als religiösen Schwerpunkt zu erkennen geben. Sollte die Identifizierung des in PQ E5 gefundenen Kopfes mit Jupiter Dolichenus zutreffen, dann ist dieses Stück als eine bildliche Ergänzung zu der in der Bauinschrift des Eingangstores zum Heiligtum genannten iuventus colens Iovem Dolichenum anzusehen, deren Gottesdienst auf dem Pfaffenberg nichts anderes als die Loyalität gegenüber Jupiter Optimus Maximus und dem Kaiser ausdrücken sollte338. Höhenmessungen zu Planquadrat E3–E8

Höhenmessungen zu Planquadrat E3–E8 Position PQ E5. Fundament R2 PQ E3. Fundament T

Höhen +312.257 m ü. A. +312.733 m ü. A.

Zur Inschrift vgl. Piso 2003, 18–19 Nr. 3; zur fraglichen Präsenz des Jupiter Dolichenus auf dem Pfaffenberg vgl. Jobst 2011, 103–116; Jobst 2012, 260–261; Jobst – Piras 2017, 42–44 und oben S. 331 und 712.

338

739

11.2. Quadrantenreihe F

11.2. Quadrantenreihe F Planquadrat F2 mit Tempel II s. oben S. 316 11.2.1. Planquadrate F3–F8

Planbeilagen 1–2; Taf. XXX Bl. 9–12/75; Abb. 1330–1370

Literatur: Tagebuch 11.06.–27.06.1974 (F3), 22.05.–19.06.1975 und 01.06.1981 (F4 und Steg F4–F5), 2.06.–11.06.1975 (F5), 18.05.1976, 26.05.–03.06.1977, 19.06.–28.06.1979 und 02.06.–10.06.1981 (F6–F8); Fundjournale und -karteien 1974– 1977, 1979, 1981. Jobst 1975 a, 24–25; Jobst 1975b, 149; Jobst 1977a, 716 Taf. VIII Abb. 16; Jobst – Kremer 1988, 27–29, bes. 29 Abb. 6–7; Piso 2003 passim; Kremer 2004 passim.

Die Quadrantenreihe nahm vor dem Haupteingang des Tempels II mit Feld F2 ihren Ausgang (s. oben S. 318) und wurde von hier mit sieben 5 x 5 m großen Grabungsflächen (F2–F8) nach Westen vorgezogen. Die Gesamtlänge des Grabungsfeldes betrug zusammen mit den 1 m breiten Zwischenstegen 41 m (= 205 m²).

N

a b 1330a–b: Pfaffenberg 1975–1979. Planquadrate F2–F8. Orthofoto (a) und Planausschnitt (b)

740

11.2.1. Planquadrate F3–F8

Vor dem Haupteingang des Gebäudes wurden keine Hinweise auf Baureste gefunden. Der von Max Groller beschriebene, auf die Gebäudemitte zuführende Weg (s. oben S. 678) konnte im Bereich der Quadrantenreihe F ebenfalls nicht nachgewiesen werden. Wenn eine Wegkonstruktion gebaut gewesen wäre, hätten die Spuren dieser „3.60 m breiten Steinpackung“339 in den Quadrantenfeldern F2, F3, E4 und E5 zumindest rudimentär hervortreten müssen. Stattdessen haben wir neben großen Mengen von abgeschlagenen Altarfragmenten und Reliefskulpturen in den Quadranten E4 und E5 die Fundamente zweier Kultbasen (R2 und R3) aufgedeckt (s. oben S. 712 und 725). Der Fehlbefund eines Zugangsweges wiederholte sich nun in den Quadrantenfeldern F3 und F4. In der 0.40 m bis 0.50 m dicken oberen Waldhumus- und Schuttschicht zeigten sich hingegen neuerlich deutliche Spuren von Abbruch- und Zerstörungsvorgängen. Denn gleich zu Beginn des Grabungsfeldes wurden im Quadranten E3 und F3 die Inschriftfragmente I 158–169/74 geborgen, welche von der Vorderseite eines Jupiteraltares herrühren (s. Fundevidenz zu PQ E3 oben S. 689 Abb. 1260a–b und zu PQ F3 unten S. 751 Abb. 1346a–b). Die Weihung dieses Altares erfolgte zur Zeit der ersten Tetrarchie und könnte nach Ioan Piso mit dem 11. Juni 297 n. Chr. zu datieren sein340. Das Gleiche gilt von einer zweiten, ebenfalls in den Quadranten E3–F3 geborgenen Serie von Inschriftfragmenten, die vermutlich zur Vorderseite eines Postaments gehören und in die Jahre 202–203, 205 oder 208 n. Chr. datiert werden. Es sind dies jene Fragmente, die Piso unter Nr. 19 und Nr. 20 zwei verschiedenen Basen zuordnet, obwohl sie nur von einem einzigen Objekt stammen können (s. oben S. 688 Abb. 1259 und S. 704 Abb. 1277)341. Dies haben wir bereits während der Grabungen des Jahres 1974 erkannt und in den Fundjournalen auch festgehalten. Die Inschriftfragmente I 57/75 und I 106/75, die Piso unter Nr. 333 und 334 zwei verschiedenen Objekten zuweist, gehören allem Anschein nach auch zusammen (s. Fundevidenz unten S. 753 Abb. 1358e–f)342. Das Inschriftfragment I 61/75 stammt wohl, wie andere Beispiele des Pfaffenberges vermuten lassen, nicht aus der ersten Zeile mit der Anrufung des Gottes, sondern ist eher dem Textformular zuzuordnen (s. oben S. 719 Abb. 1302)343. Des Weiteren haben wir in den Quadrantenfeldern F2 und F3 jene drei Bruchstücke eines korinthischen Vollblattkapitells geborgen, die von Rita Piras als Teile des Kapitells DB erkannt wurden344 (s. Fundevidenz unten S. 761 und Abb. 1363). Dieses kann mit einem rekonstruierten Durchmesser von 0.78 m nicht zu den Porticussäulen gehören, sondern muss wohl Teil einer Votivsäule sein, welche in dieser Zone errichtet gewesen war. Im Gegensatz zu den Quadranten E4 und E5 wurden in den Flächen F2 und F3 jedoch keine Baureste von Einzelmonumenten bzw. von Altarfundamenten beobachtet. Der Raum westlich der Porticus S3 war in einer Tiefe von 7–8 m baufrei gehalten. Dieser Bereich scheint mir für Versammlungs- und Opferzwecke mit Absicht unbebaut geblieben zu sein. Die westlich anschließenden Quadranten F4 bis F8 waren ebenso unbebaut wie die eben beschriebenen. Die Waldhumusdecke und die darunter liegende Erdschicht haben wir zunächst bis 0.50 m unter der Oberfläche behutsam geöffnet. Dieser Arbeitshorizont entsprach der Höhe der am Haupteingang zu Tempel II freigelegten Türschwelle. Das humusreiche Erdmaterial enthielt vor allem in den Quadranten F4 bis F6 und auch in den dazwischen geschalteten Stegen wieder zahlreiche abgeschlagene Werkstücke von Altären, Fragmente von beschrifteten Steinoberflächen (I 43–48/75, 98–99/75, 101–107/75, 109–110/75), Rundplastiken und Reliefskulpturen (s. Fundevidenzen unten S. 741). Wie die folgenden Grabungsflächen der Quadrantenreihen G und H noch zeigen werden (s. unten S. 766), muss es westlich des Tempels II ein dichtes Ensemble von Votivmonumenten gegeben haben. Eine in der Südwestecke der Fläche F4 freigelegte Ansammlung von bearbeiteten Werksteinen war nicht, wie ursprünglich angenommen, als Fundamentrest zu verstehen, sondern zeigte einmal mehr die Intensität der nachantiken Demolierungsaktivitäten der Steindenkmäler zum Zweck der billigen Baustoffgewinnung an. Unter den derart abgebrochenen rundplastischen Skulpturen ragt der im Groller 1899, 64 = Groller 1900, 78. Piso 2003, 44–45 Nr. 40. 341 Piso 2003, 29–30. Die genauen Fundorte dieser Stücke sind Steg E3–F3 (I 204–205/74), F3 (I 167/74), Steg E4–F4 (I 51–52/75) und F4 (I 48/75). 342 Piso 2003, 154. 343 Piso 2003, 62 Nr. 79. 344 Piras 2014, 85–86 Taf. XLI. 339 340

741

11.2.2. Fundevidenz zu Planquadrat F2–F8

Quadrantenfeld F5 geborgene, vorzüglich erhaltene bärtige Kopf einer in Lebensgröße gemeißelten Jupiterstatue hervor. Dieses Fundstück kam in der humusreichen, über dem antiken Horizont verlaufenden Abbruchschicht ans Tageslicht. Im Scheitel dieses Kopfes war mittels Bleiverdübelung ein Dreizack aus Eisen eingesetzt worden, womit die Wirkkraft Jupiters als des mächtigsten Blitz- und Wettergottes symbolreich zum Ausdruck gebracht war (s. unten S. 745 Abb. 1331b–c)345. Eine Gruppe von Bruchstücken rundplastischer Skulpturen, die im Umkreis des Fundortes geborgen wurden, hat Gabrielle Kremer richtig diesem Kopf zugeordnet und als Teile eines thronenden Jupiter erkannt. Ihrem Argument, dass die in Planquadrat G4 aufgedeckte Hand mit Globus (s. unten S. 768) nicht zur Jupiterstatue gehöre und Teil einer Junostatue wäre, kann ich nicht zustimmen, zumal Globus und Jupiterkopf im Material die gleichen Merkmale des feinkörnigen Kalksandsteins aufweisen und die Bearbeitung der Oberfläche mit den anderen Fragmenten übereinstimmt346. Die Datierung der Jupiterstatue in die Severerzeit wird durch den epigraphischen Befund in den Quadrantenflächen D4–D6 und E4–E6 gestützt (s. oben S. 639–641, 658, 703–704). Der dichte Abschlag von Werksteinen trat auch in diesem Bereich bis zu einer Tiefe von 0.50 m unter der Oberfläche in Erscheinung. Die darunter folgende, bis zum Felsboden reichende Humusschicht erwies sich hingegen im Vergleich wieder als verhältnismäßig fundarm und ist wohl als die antike Trockenrasenabdeckung der Felsoberfläche zu verstehen. Im Abschnitt F6 setzte sich dieser Befund bis an den Westrand des Quadranten fort und vergrößerte weiter den Bestand an Abschlagstücken von Altären, Inschriften und Reliefskulpturen. In Planquadrat F7 hingegen wurden die Werksteinfunde weniger, um im Quadranten F8 völlig auszubleiben. Auf diesen Flächen kamen schließlich nur mehr vereinzelt Bruchstücke von Kultgeschirr zum Vorschein. 11.2.2. Fundevidenz zu Planquadrat F2–F8

Abb. 1331–1370

Die in den angeschlossenen Tabellen zusammengestellte Übersicht an ausgewählten Funden hat den Zweck, die entwicklungsgeschichtlichen und funktionellen Aspekte des Kultplatzes aufzuzeigen.

Fundort Steg PQ E2– F2, Steg PQ E5–F5, PQ F5–F7 im umgelagerten Waldhumus

Fundnr. P 81/75, P 55 + 88/75, P 87/75 + 22/77, P 108/76, n. n.

Steg PQ E3– F3 im umgelagerten Waldhumus

n. n.

1. Rundplastik und Reliefskulptur Objekt Funktion Datierung Fragmente einer Thronender(?) Zeit der Jupiterstatue, feiner Jupiter severiLeithakalksandstein schen Kaiser

Gewand- oder Körperteil, feiner Leithakalksandstein

Rundplastik oder Reliefskulptur



Literatur TB v. 03.– 05.06.1975; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1975 (Z); Film 11.75-3.2, 3.4; 3.77-3.2. Kremer 2004, 77–80 Nr. 13/1, 3, 5, 7, 10 Abb. 47–48 Taf. 34–37 Film 11.92-3. Unpubliziert

Abb. 1331a– c

1332a

Kremer 2004, 77–78 Nr. 13. Vgl. Kremer 2004, 78 und bes. 82, wo sie jedoch die Zugehörigkeit des Globus zur Junostatue aus ikonographischen Gründen selbst in Frage stellt.

345 346

742

11.2.2. Fundevidenz zu Planquadrat F2–F8

Fundort PQ F3 bis -0.40 m OK im umgelagerten Waldhumus

Fundnr. P 101/74

Objekt Oberschenkel mit Mantelfalte(?), Leithakalksandstein

Funktion Postamentrelief(?)

PQ F3 im umgelagerten Waldhumus

P 204/74

Gewandfalten, feiner Leithakalksandstein

Postamentrelief(?)

PQ F3 im umgelagerten Waldhumus

P 73/92

Gewandbausch an Körperteil(?), feiner Leithakalksandstein

Postamentrelief(?)

PQ F4 im umgelagerten Waldhumus

P 4/92 und 7/92

Thronfragmente(?), feiner Leithakalksandstein

Rundplastik

PQ F4 bis -0.60 m OK im umgelagerten Waldhumus

P 99– 103/75

Fragmente figürlicher Reliefs (a), Leithakalksandstein. Beinfragment: Oberschenkel und Knie (b) Fragment einer rechten Hand(?) (c) Unbestimmt (d) Vogelkörper(?) (e) Gewandbausch(?) (f) Fragmente figürlicher Reliefs, Leithakalksandstein. Gewandfragment oder Rand einer Patera (a) Gewandbausch mit Arm oder Bein (b) Rechte obere Ecke eines Bildfeldes mit Zepter haltender linker Hand, feiner Leithakalksandstein

Postamentrelief

P 99/75 P 100/75 P 101/75 P 102/75 P 103/75

PQ F4 im umgelagerten Waldhumus

P 109– 110/75 P 109/75 P 110/75

PQ F4 im umgelagerten Waldhumus

P 117/75

Datierung –









Postamentrelief und Rundplasik(?)



Postamentrelief



Literatur TB v. 17.06.1974; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1974 (Z); Film 2.74-6.4. Unpubliziert Fundjournal und -kartei Skulpturen 1974; Film 1.75-6.2. Unpubliziert TB v. 27.07.1992; Fundkartei Skulpturen; Film 8.92-13A. Unpubliziert TB v. 27.07.1992; Fundkartei Skulpturen; Film 4.92-28 und 15. Unpubliziert TB v. 03.06.1975; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1975 (Z); Film 7.75-7.1–2; 7.75-1.1, 1.3– 1.5. Alle unpubliziert TB v. 02.06.1975; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1975; Film 7.75-4.3–4. Unpubliziert Fundjournal und -kartei Skulpturen 1975; Film 10.75-1.3. Unpubliziert

Abb. 1332b

1332c

1332d

1333a– b

1334a– f

1335a– b

1336a

743

11.2.2. Fundevidenz zu Planquadrat F2–F8

Fundort PQ F4 im umgelagerten Waldhumus

Fundnr. P 125/75

PQ F4 im umgelagerten Waldhumus PQ F4 im umgelagerten Waldhumus PQ DEF5 im umgelagerten Waldhumus

n. n.

n. n. Z.-Nr. 474 P 142– 148/75 P 142/75 P 143/75 P 144/75 P 145/75 P 146/75

PQ DEF5 im umgelagerten Waldhumus

P 147/75 P 148/75 P 149– 154/75

P 149/75 P 150/75 P 151/75 P 152/75 P 153/75 PQ DEF5 im umgelagerten Waldhumus

P 154/75 P 88/76, 97/76

Objekt Reliefkopf; Gesicht abgeschlagen. Leithakalksandstein

Funktion Postamentrelief

Rechter Fuß und Gewandsaum einer weiblichen Gottheit, Leithakalksandstein Randfragment mit Reliefansatz, feiner Leithakalksandstein

Postamentrelief

Fragmente figürlicher Reliefs (a), Leithakalksandstein: Handfragment(?)(b) Knie einer nackten männlichen Gottheit (c) Oberschenkel einer nackten männlichen Gestalt (d) Flügelfragment(e) Nackter Unterschenkel(?)(f) Beinfragment (g) Körperteil (h) Fragmente figürlicher Reliefs und Inschriftfragment, Leithakalksandstein: Reliefgrund (a) Körperteil(?)(b) Armfragment(?)(c) Körperteil (d) Inschriftfragment (e) Unbestimmt (f) Handfragment (a) und Gewandbausch (b), Leithakalksandstein

Datierung –



Postamentrelief (?)



Postamentrelief und Rundplasik(?)



– – –

Literatur Fundjournal und -kartei Skulpturen 1975; Film 9.75-2.1, 4.6; 17.83-10 R. W. Unpubliziert Film 12.92. Unpubliziert Fundkartei Altäre Nr. 474. Unpubliziert TB v. 18.06.1975; Fundjournal und –kartei Skulpturen 1975 (Z); Film 3.75-2.6; 3.753.1–6; 3.75-4.1. Unpubliziert

Abb. 1336b

1337a

1337b

1338a– h

– –

Postamentrelief und Fragment der beschrifteten Vorderseite

Figürliches Postamentrelief

– – –



TB v. 18.06.1975; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1975; Film 3.75-4.2–6; 3.75-5.1–2. Unpubliziert und Piso 2003, 161 Nr. 358 TB v. 22. und 24.06.1976; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1976 (Z); Film 6a.76-1.2. Unpubliziert und Kremer 2004, 105 Nr. 40/1 Abb. 56 Taf. 65

1339a– f

1340a– b

744

11.2.2. Fundevidenz zu Planquadrat F2–F8

Fundort PQ F5 von -0.40 m bis -0.80 m OK im umgelagerten Waldhumus

Fundnr. P 85–86/75

Objekt Fragmente von Inkarnat, feiner Leithakalksandstein

Funktion Rundplastik oder Reliefskulptur

Datierung –

PQ F5 bis -0.40 m OK im umgelagerten Waldhumus

P 13/77 und P 18–19/77

Oberschenkel einer nackten männlichen Gottheit (c); Stützelement auf Basis (d); Thronfragment(?) (e)

Postamentrelief und rundplastische Fragmente



PQ F5–6 im umgelagerten Waldhumus

P 20/77, P 22/77 + P87/75

Beinfragment und Thronfragment, Leithakalksandstein

Reliefskulptur und rundplastisches Fragment

1. Hälfte 3. Jh. n. Chr.

PQ F7 im umgelagerten Waldhumus

P 8/79

Rechte obere Ecke eines Postaments mit linker Hand und Zepter, Leithakalksandstein

Postamentrelief



Literatur TB v. 05.06.1975; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1975; Film 4.75-3.1–2. Unpubliziert TB v. 02. und 06.06.1977; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1977 (Z); Film 5.77-5.6, 5.776.1–2. Unpubliziert und Kremer 2004, 110 Nr. 46/6 TB v. 06.06.1977; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1977 (Z); Film 2.77-3.2; SK 24-3 M. J. Unpubliziert und Kremer 2004, 77–78 Nr. 13/5 TB v. 25.– 26.06.1979; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1977 (Z); Film 19.83-7 R. W. Unpubliziert

Abb. 1341a– b

1341c– e

1342

1343

745

11.2.2. Fundevidenz zu Planquadrat F2–F8

a b c 1331a–c: P 81/75 – Jupiterkopf mit Dreizack in Fundlage (a), Vorder- (b) und Rückenansicht (c)

a (n. n.)

b (P 101/74)

c (P 204/74)

d (P 73/92) 1332a–d: n. n. (a), P 101/74 (b), 204/74 (c) und 73/92 (d) – Rundplastische und Relieffragmente

746

11.2.2. Fundevidenz zu Planquadrat F2–F8

a (P 4/92) b (P 7/92) 1333a–b: P 4/92 (a), 7/92 (b) – Thronfragmente(?)

1334a

b (P 99/75)

c (P 100/75)

d (P 101/75)

11.2.2. Fundevidenz zu Planquadrat F2–F8

e (P 102/75)

f (P 103/75)

1334a–f: P 99–103/75 – Relieffragmente

a b 1335a–b: P 109–110/75 – Figürliche Relieffragmente

a b 1336a–b: P 117/75 und 125/75 – Zepter haltende Hand (a) und Kopffragment (b)

747

748

11.2.2. Fundevidenz zu Planquadrat F2–F8

a b 1337a–b: n. n. und n. n. (Z.-Nr. 474) – Rechter Fuß (a) und Relieffragment (b)

1338a

b (P 142/75)

d (P 144/75)

c (P 143/75)

e (P 145/75)

f (P 146/75)

749

11.2.2. Fundevidenz zu Planquadrat F2–F8

g (P 147/75) h (P 148/75) 1338a–h: P 142–148/75 – Figürliche Relieffragmente und Rundplasik(?)

a (P 149/75)

b (P 150/75)

c (P 151/75)

d (P 152/75) e (P 153/75) f (P 154/75) 1339a–f: P 149–154/75 – Figürliche Relieffragmente (a–d und f) und Inschriftfragment (e)

a b 1340a–b: P 88/76 und 97/76 – Handfragment und Gewandbausch

750

11.2.2. Fundevidenz zu Planquadrat F2–F8

a (P 85/75)

b (P 86/75)

c (P 13/77)

d (P 18/77) e (P 19/77) 1341a–e: P 85–86/75, P 13, 18–19/77 – Relief- und rundplastische Fragmente

1342: P 22/77 + P87/75 – Thronfragment

1343: P 8/79 – Linke Hand mit Zepter

751

11.2.2. Fundevidenz zu Planquadrat F2–F8

2. Altäre und Postamente Objekt Funktion Pulvinusfragment Altar 20 mit Einschnürung, Leithakalksandstein. Weitere Fragmente dieses Altares s. oben S. 52 Abb. 44 Randfragment eines Altar oder Schaftes mit Postament vegetabilem Ornament, Leithakalksandstein

Fundort Steg PQ F2– G2 im umgelagerten Waldhumus vor Tempel II

Fundnr. n. n. Z.-Nr. 264a

Datierung Anfang 2. Jh. n. Chr.

Steg PQ F2– G2 im umgelagerten Waldhumus vor Tempel II PQ F3 im umgelagerten Waldhumus vor Tempel II

n. n. Z.-Nr. 232a

I 158–164, 166, 168/74; P 100/74; Z.-Nr. 73, 136/1–4, 341–343, 362

Fragmente der beschrifteten Vorderseite, feiner Leithakalksandstein. I 231/74 s. Fundevidenz zu PQ E3 oben S. 689 Abb. 1260

Altar für Jupiter

Steg PQ E3– F3 und PQ F4 im umgelagerten Waldhumus vor Tempel II

I 252/74; n. n. Z.-Nr. 47

Fragment der beschrifteten Vorderseite und Aufsatzfragment mit Deckplatte, Leithakalksandstein

Altar oder Postament



Steg PQ E3– F3, PQ F3–F4 im umgelagerten Waldhumus vor Tempel II

n. n. Z.-Nr. 282a–k und 283 a–c

Profilierte Schaftfragmente mit Ansätzen von figürlichem Relief, Leithakalksandstein

Seitenteile eines Postaments





11. Juni 297(?)

Literatur Fundkartei Altäre Nr. 264. Bernát 2010, 110 Nr. 70; Jobst – Piras 2015, 92 Taf. XIX Fig. 17 Fundkartei Altäre Nr. 232. Unpubliziert

TB v. 17.06.1974; Fundjournal und -kartei Inschriften 1974 (Z); Foto In-40 M. J. Piso 2003, 44– 45 Nr. 40; Bernát 2010, 65–66 Nr. 1 Fundjournal und -kartei Inschriften 1974 (Z); Foto In-381 M. J. Piso 2003, 167 Nr. 381 und unpubliziert Fundkartei Altäre Nr. 282–283; Rekonstruktion II/87. Jobst – Kremer 1988, 27–29 Abb. 6-7; Jobst – Kremer 1991, 161–163 Abb. 16–17

Abb. 1344a– b

1345

1346a– b

1347a– b

1348a– c

752

11.2.2. Fundevidenz zu Planquadrat F2–F8

Fundort PQ F3 im umgelagerten Waldhumus vor Tempel II

Fundnr. I 183– 184/74 (a– b), 165/74 (c), 259/74 (d), n. n. (e), I 3 + 12/76 (f)

Objekt Fragmente der beschrifteten Vorderseite, Leithakalksandstein

Funktion Altar und/oder Postament

Datierung –

PQ F3 im umgelagerten Waldhumus vor Tempel II PQ F3 im umgelagerten Waldhumus vor Tempel II PQ F4 im umgelagerten Waldhumus Steg PQ F3– F4 und PQ F5 im umgelagerten Waldhumus PQ F4 bis -0.60 m OK im umgelagerten Waldhumus

n. n. Z.-Nr. 266

Pulvinusfragment mit Balteus, Leithakalksandstein

Zu Altar 33 gehörend(?), s. Fundevidenz zu PQ A5 oben S. 435 Abb. 833



n. n. Z.-Nr. 368

Rahmenfragment, feiner Leithakalksandstein

Altar oder Postament



n. n. Z.-Nr. 290a–d

Anpassende Aufsatzfragmente, mittelfeiner Leithakalksandstein Anpassende profilierte Rahmenfragmente eines Schaftes, mittelfeiner Leithakalksandstein Fragmente der beschrifteten Vorderseite, Leithakalksandstein

Altar oder Postament



Altar oder Postament



Altar oder Postament

Bei I 47/75 (b) ist 11. Juni möglich

n. n. Z.-Nr. 369, 411

I 44–47/75, 109–110/75

Literatur TB v. 18.06.1974; Fundjournal und -kartei Inschriften 1974 (Z); Foto In-144, 164, 168, 260, 343, 106 M. J. Piso 2003, 91 Nr. 144, 100 Nr. 164, 101 Nr. 168, 130 Nr. 260, 157 Nr. 343, 73 Nr. 106 Fundkartei Altäre Nr. 266. Vgl. Bernát 2010, 104 Nr. 54

Abb. 1349a– f

1350

Fundkartei Altäre Nr. 368. Unpubliziert

1351

Fundkartei Altäre Nr. 290. Unpubliziert

1352

Fundkartei Altäre Nr. 369, 411. Unpubliziert

1353a– b

TB v. 29.05.1975; Fundjournal und -kartei Inschriften 1975 (Z); Foto In-102, 108, 208, 209, 261, 379 M. J. Piso 2003, 72 Nr. 102 = Bernát 2010, 167 Nr. 196; Piso 2003, 74 Nr. 108, 114 Nr. 208, 115 Nr. 209, 131 Nr. 261, 167 Nr. 379

1354a– f

753

11.2.2. Fundevidenz zu Planquadrat F2–F8

Fundort PQ F4 bis -0.60 m OK im umgelagerten Waldhumus PQ F4 bis -0.60 m OK im umgelagerten Waldhumus

Fundnr. n. n. Z.-Nr. 296a

Objekt Aufsatzfragment mit Deckplatte, Leithakalksandstein

Funktion Altar oder Postament

Datierung –

n. n. Z.-Nr. 138, 154

Postament



PQ F4 bis -0.60 m OK im umgelagerten Waldhumus PQ F4 bis -0.60 m OK im umgelagerten Waldhumus PQ DEF5 im umgelagerten Waldhumus

n. n. Z.-Nr. 268

Eckfragment eines Aufsatzes; profiliertes Rahmenfragment eines Schaftes; feiner Leithakalksandstein Pulvinusfragment mit Blattrelief, Leithakalksandstein (grober Muschelkalk) Profiliertes Rahmenfragment eines Schaftes; Leithakalksandstein Fragmente der beschrifteten Vorderseite, Leithakalksandstein

Altar und/oder Postament



Aufsatzfragmente mit Deckplatte, Leithakalksandstein Fragmente der beschrifteten Vorderseite, Leithakalksandstein

Altar und/oder Postament



Postament

Caracalla 212–217 n. Chr.(?)

PQ F5–F6 PQ F6 und Steg PQ E5– F5 im umgelagerten Waldhumus

n. n. Z.-Nr. 370

I 57, 103, 105–106/75 und n. n.

n. n. I 62/75; I 7, 17–19, 20, 25–26, 29–30/77

Altar

Postament





Literatur Fundkartei Altäre Nr. 296. Bernát 2010, 128–129 Nr. 110 Fundkartei Altäre Nr. 138, 154. Unpubliziert

Abb. 1355a

1355b– c

Fundkartei Altäre Nr. 268. Unpubliziert

1356

Fundkartei Altäre Nr. 370. Unpubliziert

1357

TB v. 18.06.1975; Fundjournal und -kartei Inschriften 1975 (Z); Foto In-181, 210, 219, 259, 333, 334, 345, 357 M. J. Piso 2003, 105 Nr. 181, 115 Nr. 210, 117 Nr. 219, 130 Nr. 259, 154 Nr. 333–334, 157 Nr. 345, 160 Nr. 357 Bernát 2010, 137–138 Nr. 126 TB v. 04.06.1975, 16. 05.– 07.06.1977; Fundjournal und -kartei Inschriften 1975 und 1977 (Z); Foto In-24 M. J. Piso 2003, 32– 33 Nr. 24

1358a– h

1359

754

11.2.2. Fundevidenz zu Planquadrat F2–F8

Fundort PQ F6 im umgelagerten Waldhumus

Fundnr. I 15/77

Objekt Basisfragment der beschrifteten Vorderseite, Leithakalksandstein

Funktion Altar oder Postament

Datierung –

PQ F6 im umgelagerten Waldhumus

n. n. Z.-Nr. 30/1– 3, 119

Aufsatzfragmente mit Deckplatte, Leithakalksandstein

Altar mit Eckakroteren (Altar 57)



PQ F6 im umgelagerten Waldhumus

n. n. Z.-Nr. 475

Profiliertes Sockeloder Rahmenfragment, Leithakalksandstein

Altar



Literatur TB v. 25.05. 1977; Fundjournal und -kartei Inschriften 1977 (Z); Foto In-33 M. J. Piso 2003, 38– 39 Nr. 33 Fundkartei Altäre Nr. 30/1–3, 119. Bernát 2010, 98 Nr. 42 Fundkartei Altäre Nr. 475. Bernát 2010, 191 Nr. 264

a

b 1344a–b: n. n. (Z.-Nr. 264a) – Pulvinusfragment von Altar 20 (a) und Rekonstruktion (b)

Abb. 1360

1361a– c

1362

11.2.2. Fundevidenz zu Planquadrat F2–F8

1345: n. n. (Z.-Nr. 232a) – Schaftfragment

a b 1346a–b: I 158–164, 166, 168/74; P 100/74 – Vorderseite eines Jupiteraltares. Befund (a) und Rekonstruktion (b)

a b 1347a–b: I 252/74 – Schaftfragment (a) und n. n. (Z.-Nr. 47) – Ecke eines Aufsatzes (b)

a b c 1348a–c: n. n. (Z.-Nr. 282a–k und 283 a–c) – Profilierte Schaftfragmente mit Ansätzen von figürlichem Relief

755

756

11.2.2. Fundevidenz zu Planquadrat F2–F8

a

b

c

d

e f 1349a–f: I 183–184/74 (a–b), 165/74 (c), 259/74 (d), n. n. (e), 3 + 12/76 (f) – Schaft- und Basisfragmente

1350: n. n. (Z.-Nr. 266) – Pulvinusfragment von Altar 33(?)

1351: n. n. (Z.-Nr. 368) – Rahmenfragment

757

11.2.2. Fundevidenz zu Planquadrat F2–F8

1352: n. n. (Z.-Nr. 290a–d) – Aufsatzfragmente

a (I 45/75)

d (I 44/75)

a b 1353a–b: n. n. (Z.-Nr. 369, 411) – Rahmenfragmente

b (I 47/75)

e (I 110/75) 1354a–f: I 44–47/75, 109–110/75 – Schaftfragmente

c (I 46/75)

f (I 109/75)

758

11.2.2. Fundevidenz zu Planquadrat F2–F8

a b c 1355a–c: n. n. (Z.-Nr. 296a), n. n. (Z.-Nr. 138, 154) – Aufsatzfragmente und Rahmenfragment

1356: n. n. (Z.-Nr. 268) – Pulvinusfragment

a (n. n.)

1357: n. n. (Z.-Nr. 370) – Rahmenfragment

b (I 105/75) c (n. n./75) 1358a–d: I 105/75 und n. n. – Schaftfragmente(?)

d (n. n.)

759

11.2.2. Fundevidenz zu Planquadrat F2–F8

e (I 57/75)

f (I 106775) g (I 103/75) 1358e–h: I 57, 103, 106/75 und n. n. – Schaftfragmente(?)

1359: I 62/75; I 7, 17–19, 20, 25–26, 29–30/77 – Schaftfragmente

h (n. n.)

1360: I 15/77 – Basisfragment

760

11.2.2. Fundevidenz zu Planquadrat F2–F8

a

b

c 1361a–c: n. n. (Z.-Nr. 30, 119) von Altar 57 (a–b) und Rekonstruktion (c)

1362: n. n. (Z.-Nr. 475) – Basis- oder Rahmenfragment

761

11.2.2. Fundevidenz zu Planquadrat F2–F8

Fundort PQ F3 im umgelagerten Waldhumus vor Tempel II

Fundnr. A 3/87.c1, A 3/87.c2

3. Architekturwerkstücke Objekt Funktion Kapitellfuß mit Korinthisches Kranzblattansatz, Vollblattkapitell. feiner Exemplar DB Leithakalksandstein. Weitere Fragmente s. Fundevidenz Tempel II oben S. 346 Abb. 658

a

Datierung 3. Jh. n. Chr.

Literatur Funddatei Architektur 2012 (Kapitelle). Thür 1979, 60– 65; Piras 2014, 85–86 Taf. XLI

Abb. 1363a– d

b

c d 1363a–d: A 3/87.c1, c2 – Kapitellfußfragmente von Kapitell DB und Rekonstruktion Seite B (a, c) und A (b, d)

Unter den Architekturfunden der Quadrantenreihe F kommen drei Fragmente eines korinthischen Vollblattkapitells vor, dessen Durchmesser 0.78 m beträgt. Sechs weitere Fragmente desselben Exemplars kamen nördlich des Tempels II sowie im Umkreis des Tempels III und des großen Fundaments E zum Vorschein (s. Fundevidenz Tempel II oben S. 346).

762

11.2.2. Fundevidenz zu Planquadrat F2–F8

Dieses Exemplar ist der Kapitellgruppe D zuzuordnen, von welcher aus insgesamt 17 Fragmenten zwei Exemplare rekonstruiert werden können347. Die in Planquadrat F3 gefundenen Stücke stammen vom Exemplar DB. Eine Zugehörigkeit zur Porticus S3 des Tempels II ist aufgrund der Dimensionen auszuschließen. Es kann sich somit vermutlich nur um ein weiteres Exemplar einer Jupitersäule handeln.

Fundort PQ F4 -0.50 m OK im umgelagerten Waldhumus

Fundnr. M 2/75 = MC 3652

Nominale Dupondius

PQ F6 -0.35 m OK im umgelagerten Waldhumus; 0.80 m von Ost, 1.00 m von Süd PQ F6 -0.35 m OK im umgelagerten Waldhumus; 0.25 m von West, 2.00 m von Nord PQ F6 -0.35 m OK im umgelagerten Waldhumus; 2.09 m von West, 4.66 m von Süd

M 2/77 = MC 3649

Dupondius

M 3/77 = MC 3631

Antoninian

M 5/77 = MC 3662

Denar

4. Münzfunde Kaiser Marcus Aurelius

Antoninus Pius

Datierung 171 n. Chr.

139 n. Chr.

Literatur TB v. 28.05.1975. Găzdac 1999, 17 Nr. 62; Numismata Carnuntina Nr. 5459 TB v. 31.05.1977. Găzdac 1999, 12 Nr. 43; Numismata Carnuntina Nr. 34198

Elagabal – Julia Maesa

218–222 n. Chr.

TB v. 01.06.1977. Găzdac 1999, 29 Nr. 103; Numismata Carnuntina Nr. 8082

Commodus – Divus Marcus Aurelius

Post 180 n. Chr.

TB v. 03.06.1977. Găzdac 1999, 24 Nr. 85; Numismata Carnuntina Nr. 34870

Abb. 1364

1365

1366

Zu Kapitell D vgl. Thür 1979, 56–65. Die vorgeschlagene Rekonstruktion ist aufgrund der neueren Forschungen nicht mehr aufrecht zu erhalten; vgl. Piras 2014, 85–86 Taf. XLI. Zu Kapitellen mit vollen Blättern vgl. Thür 1979, 68–70.

347

763

11.2.2. Fundevidenz zu Planquadrat F2–F8

1364: M 2/75 AV+RV

1365: M 2/77 AV+RV

1366: M 3/77 AV+RV

Fundort PQ F3

Fundnr. 74/796

PQ F4 bis -0.45 m OK im umgelagerten Waldhumus

75/172

5. Keramikfunde Objekt Funktion Zwei TS-Schüssel (TS Wandfragmente 12). von insgesamt 53 Form Drag. 37. Scherben. Westerndorf, Weitere Fragmente Werkstattkreis dieser Schüssel s. des Fundevidenz COMITIALIS Tempel III oben S. 401 Abb. 780; PQ A1–A8 oben S. 439 Abb. 841; PQ B3– B6 oben S. 488 Abb. 937a–e; PQ C1–C8 oben S. 568 Abb. 1069 und PQ E4 oben S. 710 Zwei Rand- und TS-Schüssel (TS Wandfragmente 290). Form Drag. 37. Rheinzabern

Datierung 1. Drittel 3. Jh. n. Chr.

Literatur Fundjournal und -kartei Keramik 1974. Ďurianová 2010, 79–82 und 148 (N 226) Tab. XX– XXI

Spätes 2.– 3. Jh. n. Chr.

Unpubliziert

Abb.

1367

764

11.2.2. Fundevidenz zu Planquadrat F2–F8

Fundort PQ F4, Steg PQ F4–E4, PQ F6 im umgelagerten Waldhumus

Fundnr. 75/169; 77/284

PQ F4 und Steg PQ F4– E4 im umgelagerten Waldhumus

75/170

PQ F4–F5 bis -0,70 m OK im umgelagerten Waldhumus

76/6

Objekt Ein Rand- und Wandfragment von insgesamt 21 Scherben. Weitere Fragmente dieser Schüssel s. Fundevidenz Schnitt VIII/72 oben S. 148 Abb. 266; PQ A1–A8 oben S. 451; PQ B1–B8 oben S. 468; PQ C4–C5 oben S. 568 Abb. 1070 und Theater Sektor VIII unten S. 867 Abb. 1535a–b 1 Bodenfragment von insgesamt 25 Scherben. Weitere Fragmente dieses Tellers s. Fundevidenz Tempel II oben S. 353 Abb. 675; PQ B4–B8 oben S. 505 Abb. 956; PQ C4– C5 oben S. 568 Abb. 1068; PQ E4 oben S. 710 Abb. 1285 und PQ H3– H5 unten S. 818 Anpassende Rand-, Wand- und Bodenfragmente

Funktion TS-Schüssel (TS 15). Form Drag. 37. Rheinzabern, Werkstatt des AVGVSTINVS

Datierung Spätes 2.– 3. Jh. n. Chr.

Literatur Ďurianová 2010, 62–72 und 122–123 (N 103)

TS-Teller (TS 5). Form Drag. 32. Werkstatt Rheinzabern

Spätes 2.– 1. Drittel 3. Jh. n. Chr.

Ďurianová 2010, 75 und 130–131 (N 161 oder N 167)

Teller aus dunkelgrauem, grobkörnigem Ton. Lokale Werkstätte

2. Hälfte 3.–4. Jh. n. Chr.

Unpubliziert

1367: Fundnr. 75/172 von Schüssel TS 290

Abb. 1368a– b

1369

1370a– b

765

11.2.2. Fundevidenz zu Planquadrat F2–F8

a 1368a–b: Fundnr.75/169 (a), 77/284 (b) von TS 15

b

1369: Fundnr. 75/170 von Teller TS 5

a

1370a–b: Fundnr. 76/6 – Grautoniger Teller

b

766

11.3. Quadrantenreihe G

11.3. Quadrantenreihe G Planquadrat G2 mit Tempel II s. oben S. 316 11.3.1. Planquadrate G3–G8 Planbeilagen 1–2; Taf. XXIX Bl. 1/76 und XXX Bl. 9–12/75; Abb. 1371–1431 Literatur: Tagebuch 06.06.–23.06.1975, 24.05.–16.06.1976, 13.06.1977, 11.06.1979, 26.05.–03.06.1981, 12.06.–15.06.1984; Fundjournale und -karteien 1975–1977, 1979, 1981, 1984. Jobst 1975a, 24–25; Jobst 1975b, 149–150; Jobst 1977a, 714; Jobst 1977b, 32; Jobst 1984a, Abb. 1–2; Jobst – Kremer 1988, 23–29 Abb. 1, 4, 6–7; Jobst – Kremer 1991, 158–162 Abb. 11–16; Piso 2003 passim; Kremer 2004 passim.

N

a b 1371a–b: Pfaffenberg 1976–1977. Planquadrate G3–G8. Orthofoto (a) und Planausschnitt (b)

Die Quadrantenreihe G verlief an der Südflanke des Tempels II von Raum S2 und Porticus S3 (s. oben S. 316, 324) westwärts und war in sechs 5 x 5 m große Felder mit Zwischenstegen von 1 m Breite gegliedert. Max Groller hat diese Zone nicht flächendeckend untersucht, doch hat er, wie wir seinen Bemerkungen zum Befund westlich des Tempels II entnehmen, auch hier punktuell Schürfungen vornehmen lassen348. Erhöhte Vorsicht schien uns bei der Aufdeckung dieser Fläche schon deshalb 348

Vgl. Groller 1899, 64 und Taf. VIII = Groller 1900, 78 und Taf. VIII.

11.3.1. Planquadrate G3–G8

767

geboten, weil ihm südwestlich des Tempels ein nicht alltäglicher Fund geglückt war. Zirka 5–6 m westlich der südlichen Porticusmauer brachte er im Bereich unserer Quadrantenfelder G3–G4 den gut erhaltenen Kalksandsteinkopf einer Minervastatue ans Tageslicht349 (vgl. oben S. 46 Abb. 24 und 333 Abb. 621c). Aufgrund dieser Gegebenheiten begann die Erschließung der Fläche mit dem außerhalb des Tempels vor dem südlichen Ende der Porticus gelegenen Quadrantenfeld G3. Hier lag über dem antiken Horizont eine durchschnittlich 0.60 m dicke Waldhumusschicht, bei deren Abnahme sogleich Werkstücke von Architektur neben Fragmenten von Altären und Postamenten, teilweise mit Reliefschmuck, geborgen wurden. Bei weiterer Absenkung des Waldbodens bis auf den Horizont der natürlichen Felsoberfläche verdichtete sich dieser Befund. In diesem Abschnitt fanden wir drei weitere Fragmente der beschrifteten Marmortafel Piso Nr. 35350 (s. Fundevidenz unten S. 787 Abb. 1415). Spuren einer Bebauung kamen in dem Quadranten G3 nicht zum Vorschein, doch die dichte Ansammlung von Inschriftfragmenten und Werkstücken werteten wir als Indiz für das Vorhandensein weiterer Kultbasen. In den Quadrantenfeldern G4–G5 haben wir zuerst die obenauf liegende Humusdecke des Waldbodens in einer Dicke von 0.25–0.30 m in nordsüdlicher Richtung vorsichtig entfernt. Unter dieser Schicht trat erneut ein großflächiges, bis auf den natürlichen Felsboden reichendes Schuttstratum hervor, welches mit zerbrochenen Werkstücken durchsetzt war und den Verdacht auf die Existenz einer weiteren Kalksteinbasis erhärtete. Auf eine solche sind wir im weiteren Verlauf der Untersuchungen in der Südostecke des Quadrantenfeldes G4 auch tatsächlich gestoßen, nachdem am Südrand des Quadranten G4 die Nordkante des Kalksteinfundaments zuerst ans Tageslicht kam und zunächst in einer Länge von 1.20 m verfolgt werden konnte. Die darüber liegende Schuttschicht enthielt wieder eine dichte Ansammlung zerbrochener und demolierter Steindenkmäler. Das weitere Absenken des Grabungshorizonts auf -0.50 m OK brachte sodann große Mengen von Steinfragmenten hervor, welche zum Großteil von Inschriftflächen, Reliefbildern und Altären herrührten, vereinzelt aber auch rundplastischen Bildwerken zuzuordnen sind. Darunter befand sich auch die

1372: Grabung Pfaffenberg 1976–1977. Fläche der Planquadrate G3–G8 im roten Feld 349

350

Vgl. Groller 1899, 64 und Taf. VIII = Groller 1900, 78 und Taf. VIII; Bormann 1899, 103–104 Fig. 16 = Bormann 1900, 125–126 Fig. 21; Kremer 2004, 84–86 Nr. 16 Abb. 49 Taf. 49–50. Piso 2003, 40–41.

768

11.3.1. Planquadrate G3–G8

Globus haltende Hand einer Jupiterstatue351 (s. Fundevidenz unten S. 773 Abb. 1394a). Von den hier geborgenen Inschriftfunden seien vor allem die Fragmente der bereits erwähnten Marmortafel mit der Datierung auf den 11. Juni 286 n. Chr. hervorgehoben. Die an Jupiter Optimus Maximus Karnuntinus von je zwei Priestern der Zivilstadt und der Lagerstadt gerichtete Dedikation zum Heil des Tetrarchen Maximianus ist einem Votivmonument zuzuordnen, das wir noch nicht kennen. Die meisten Stücke dieser Tafel kamen im Quadrantenfeld G4 ans Tageslicht (s. Fundevidenz unten S. 787)352. Bei der weiteren Abtiefung des Grabungshorizonts bis auf den natürlichen Felsboden blieb die Fundfrequenz von abgeschlagenen Inschriftflächen, Rundskulpturen, figürlichen Reliefs und Altarfragmenten unverändert dicht. Auch der Anteil an Architektur und Kultgeschirr war in diesen Grabungsflächen auffallend hoch. Basis T1 Das Kalksteinfundament lag etwa 8–9 m westlich der südlichen Porticuswand des Tempels II in Planquadrat G4 und im Steg zu PQ H4. Es hatte einen rechteckigen Grundriss, war etwa 0.10 m in den Erdboden eingesenkt und nur mehr in einer sehr dünnen, brüchigen Schicht von 0.10–0.15 m über dem Felsboden erhalten. Die unbeschädigte Westseite zeigte die Breite der Basis von 1.20 m an, die ebenfalls erhalten gebliebene Südseite hatte dagegen eine Länge von 1.60–1.65 m. Beide Fundamentkanten verliefen unregelmäßig. Die Nordostecke war ausgerissen, so dass die Kantenflucht im Norden und Osten unterbrochen war. Die nordseitige Kante ließ sich auf einer Länge von 1.50 m, die Ostkante auf 0.67 m nachweisen. Aufgrund des Grabungsbefundes konnten die ursprünglichen Abmessungen dieses Fundaments mit 1.60–1.65 x 1.20 m ermittelt werden. Das entspricht umgerechnet einer Größe von 5,5 x 4 römischen Fuß. An der Südwestecke der Basis blieb ein 0.20 m hoher, quadratischer Quaderblock aus Kalkstein mit 0.30 m Seitenlänge stehen. Auf dem Fundament lagen ferner sieben weitere zerbrochene Kalksteinquader, die vom Unterbau der Anlage stammen dürften. In der Südostecke war eine Ansammlung von gebrochenen Ziegeln in das Fundament gebettet. Im Umkreis fanden wir wieder zahlreiche zerschlagene Werkstücke von Altären und/oder Postamenten neben Inschrift- und Architekturfragmenten. Ein in der Nähe dieses Fundaments im benachbarten Quadrantenfeld H4 geborgener Clipeus aus Kalksandstein mit einer an Victoria Redux gerichteten Inschrift353 könnte ein Hinweis auf die Funktion dieser Basis als Siegesdenkmal sein.

1373: Pfaffenberg 1976. Planquadrate G3–G4 von Südwesten im rot gezeichneten Feld 351

352

353

Kremer 2004, 81–84 Nr. 15/2 Abb. 49 Taf. 38. Sie ordnet dieses Stück jedoch nicht überzeugend einer weiblichen Götterfigur (Juno?) zu. Vgl. dazu auch Sage 1987, 158–159. Die bei Piso 2003, 40 angeführten Objektinformationen sind ungenau: Nr. I 61/75 hat den Fundort PQ E5–F5 und es fehlen im Verzeichnis die Stücke I 64/75 und I 26/76. Piso 2003, 27 Nr. 16.

11.3.1. Planquadrate G3–G8

T1

1374: Pfaffenberg 1976. Planquadrat G4 mit Basis T1 von Norden

1375a: PQ 4–5. Basis T1. Ansicht von Süden

1375b: PQ 4–5. Basis T1. Ansicht von Norden

1376: Basis T1 von Süden mit Raster in röm. Fuß

769

770

11.3.2. Fundevidenz zu Planquadrat G2–G8 mit Basis T1

Im Umkreis der Basis wurden drei Fundmünzen geborgen, nämlich zwei in der Zeit des Kaisers Antoninus Pius geprägte Sesterzen (140–161 n. Chr.) und ein Antoninian des Aurelianus aus dem Jahr 274 n. Chr. (s. Fundevidenz Quadrantenreihe H unten S. 816). Im Quadrantenfeld G5 setzte sich das aus Werkstücken von Altären und Reliefskulpturen bestehende Schuttstratum wie in Planquadrat G4 bis auf die Felsoberfläche fort, doch wurden auf dieser Fläche keine Baureste mehr gefunden. Den gleichen Befund ergab bei stetig abnehmender Funddichte die Untersuchung der Quadrantenflächen G6–G8. 11.3.2. Fundevidenz zu Planquadrat G2–G8 mit Basis T1

Fundort Steg PQ E bis PQ G4–5

Fundnr. P 12/76

Steg PQ F3– G3 im umgelagerten Waldhumus

P 58/76

PQ G2 im umgelagerten Waldhumus PQ G3–4 bis -0.50 m OK im umgelagerten Waldhumus

n. n.

Abb. 1376–1431

1. Rundplastik und Reliefskulptur Objekt Funktion Datierung Obere Hälfte eines Postamentrelief – weiblichen Köpfchens mit Diadem, feiner Leithakalksandstein

Linke Hand mit Gewandsaum, feiner Leithakalksandstein.

Statuette der Juno (?)

3. Jh. n. Chr.(?)

Rundplastik



Vgl. dazu die rechte Hand mit Globus (P 98/75) aus PQ G4 unten S. 773 Abb. 1394a

P 20/76, P 64/76; n. n. P 21 + 56 + 76/76,

Rundplastisches Fragment, Leithakalksandstein Gewandfragmente, Schulter- (b–c) und Rahmenfragment (e), Vogelkopf(?) (d); inhomogener Leithakalksandstein

Literatur TB v. 28.05.1976; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1976 (Z); Film 9.83-10 R. W. Unpubliziert TB v. 10.06.1976; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1976 (Z); Film SK 43-24A M. J. Kremer 2004, 81–83 Nr. 15/3 Abb. 49 Taf. 38 Unpubliziert

Abb. 1377

1378

1379a Statuarische Plastik: Juno oder Minerva(?)

3. Jh. n. Chr.(?)

TB v. 31.05., 08.06., 14.06., 21.06.1976; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1976; Film 7a.76-2.5; 10.92-14, 19; SK 29-29 M. J. Kremer 2004, 82–85 Nr. 15– 16/2, 5, 10–11 Abb. 49–50 Taf. 41–42

1379b– e

771

11.3.2. Fundevidenz zu Planquadrat G2–G8 mit Basis T1

Fundort PQ G3–4 bis -0.50 m OK im umgelagerten Waldhumus

Fundnr. P 65/73(?), P 69/76

Objekt Faltenfragmente, Leithakalksandstein

Funktion Statuarische Plastik

Datierung –

PQ G3–4 bis -0.50 m OK im umgelagerten Waldhumus

P 8/76 + P 65/76; P 65a/76; P 2/86 + n. n. Z.-Nr. 198, 205

Rechte obere Ecke mit linker, Zepter haltender Hand (c); Fragment eines bärtigen Jupiterkopfes (b); linker Rand eines Relieffeldes (a); Leithakalksandstein

Postamentrelief

3. Jh. n. Chr.(?)

PQ G3–4 bis -0.50 m OK im umgelagerten Waldhumus

P 10, 17, 19/76

Postamentrelief: Victoria(?)



PQ G3–4 bis -0.50 m OK im umgelagerten Waldhumus

P 22– 24/76

Postamentrelief



PQ G3–4 bis -0.50 m OK im umgelagerten Waldhumus

P 52– 56/76

Hüfte und Oberschenkel (a); an der Nasenwurzel gebrochene obere Hälfte eines weiblichen(?) Kopfes (b); rechte Hand mit Armreif und Patera(?) (c); Leithakalksandstein Linke Schulter mit Mantelfalten und Scheibenfibel (a); linkes oder rechtes Bein einer stehenden männlichen Figur (b); Flügelfragment (c) s. PQ G4 unten S. 773 Abb. 1395; Leithakalksandstein Figürliche Skulpturfragmente (a), Leithakalksandstein.

P 52/76 P 53/76 P 54/76 P 55/76 P 56/76

Kopf einer Gottheit (b) Rechte Hand mit Blitzbündel(?) (c) Unbestimmt (a) Gewandfalten (d) Gewandfalten (e)

Postamentrelief und statuarische Plastik(?)



Literatur TB v. 21.06.1976; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1976. Kremer 2004, 95–96 Nr. 29/10 Abb. 53 Taf. 57; 105– 106 Nr. 40/2 Abb. 56 Taf. 65 TB v. 28.05. und 16.06.1976, 24.06.1986; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1976 (Z); Film 5.762.3; 7.83-25 R. W.; 1.8630. Jobst – Kremer 1991, 158–159 Abb. 11–13 (Rek. IV/86) TB v. 28.– 31.05.1976; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1976 (Z); Film 5.76-2.6, 5.76-1.4–5. Unpubliziert TB v. 01.06.1976; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1976 (Z); Film 5.763.1; 5.76-3.3; 5.76-4.1. Unpubliziert TB v. 07.– 08.06.1976; Fundjournal Skulpturen 1976 (Z); Film 4.76-6.1, 4; 7.83-21 R. W.; 10.92-14, 18. Unpubliziert

Abb. 1380a– b

1381a– d

1382a– c

1383a– c

1384a– e

772 Fundort PQ G3–4 bis -0.50 m OK im umgelagerten Waldhumus

11.3.2. Fundevidenz zu Planquadrat G2–G8 mit Basis T1

Fundnr. P 61– 63/76, P 65b/76 P 61/76 P 62/76 P 63/76 P 65b/76

PQ G3–4 bis -0.50 m OK im umgelagerten Waldhumus

PQ G3–4 bis -0.50 m OK im umgelagerten Waldhumus

PQ G3–4 bis -0.50 m OK im umgelagerten Waldhumus

P 66– 68/76, P 70/76 P 66/76 P 67/76 P 68/76 P 70/76 P 71– 75/76 P 71/76 P 72/76 P 73/76 P 74– 75/76 P 77/76 P 116/76 P 18/84

PQ G3–4 bis -0.50 m OK im umgelagerten Waldhumus

P 1/86

PQ G3–4 bis -0.50 m OK im umgelagerten Waldhumus

P 10/92 P 78/92 P 85/92 P 86/92 P 102/92

P 3/86

Objekt Figürliche Relieffragmente (a), Leithakalksandstein. Nackter Oberschenkel (b) Beinfragment(?) (a) Knie(?) mit Gewandfalten (a) Gewandfragment mit Parallelfalten (c)

Funktion Postamentrelief

Figürliche Relieffragmente (a), Leithakalksandstein. Beinfragment mit Falten (a) Rechter Unterschenkel mit Fuß (b) Beinfragment(?) (a) Knie (a)

Postamentrelief

Figürliche Relieffragmente (a), Leithakalksandstein. Sockel mit Fuß und Gewandsaum (b) Arm- oder Beinfragment (c) Schulter mit Gewandfalten(?) (a) Unbedeckte Körperteile (a) Knie mit Oberschenkel (a) Fragment eines Vogelkörpers auf Basis (b) Fragment einer Patera (c), Leithakalksandstein

Postamentrelief

Reliefsockel mit linkem Fuß und Zepterende (a), Linkes Bein und Gewandfalten einer Victoria(?) (b), Leithakalksandstein Thronfragment(?)(a) Faltenfragment Gewandfragment(?)(b) Gewandfragment(?)(c) Eckfragment eines Reliefs (d), Leithakalksandstein

Postamentrelief

Postamentrelief

Postamentrelief

Datierung –











Literatur TB v. 14. und 21.06.1976; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1976 (Z); Film 7a.761.1–2. Unpubliziert TB v. 21.06.1976; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1976 (Z); Film 7a.762.1; 3.92-0; 3.92-1.5. Unpubliziert TB v. 21.06.1976; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1976 (Z); Film 7a.762.3–4; 3.9237. Unpubliziert TB v. 21. und 25.06.1976; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1976 (Z); Film 7a.762.5; 7a.763.2; 6a.763.4. Unpubliziert TB v. 26.06.1986; Fundkartei Skulpturen (Z). Unpubliziert TB v. 27.07.1992; Fundkartei Skulpturen (Z); Film 4.92-8; 8.9215A; 12.92-3. Unpubliziert

Abb. 1385a– c

1386a– b

1387a– c

1388a– c

1389a– b

1390a– d

773

11.3.2. Fundevidenz zu Planquadrat G2–G8 mit Basis T1

Fundort PQ G3–4 bis -0.50 m OK im umgelagerten Waldhumus

Fundnr. n. n. (1) – n. n. (5) n. n. (1) n. n. (2) n. n. (3) n. n. (4) n. n. (5)

PQ G3–4 bis -0.50 m OK im umgelagerten Waldhumus PQ G3–4 bis -0.50 m OK im umgelagerten Waldhumus

n. n. (7) – n. n. (10)

n. n. (11), n. n. (14– 15). n. n. (16), n. n. (19a– d). n. n. (15) n. n. (20)

PQ G4 Osthälfte bis -0.45 m OK und PQ G5 bis -0.50 m OK im umgelagerten Waldhumus

P 98/75; P 123– 124/75 mit P 82+85/75 aus Steg PQ E5–F5 oben S. 714 Abb. 1294

PQ G4 Nordhälfte bis -0.80 m OK im umgelagerten Waldhumus

P 121/75 + 29/76 (aus PQ A3) + 24/76; P 122/75

Objekt Figürliche Relieffragmente, Leithakalksandstein. Stab (Zepter?) Faltenfragment(?) (a) Faltenfragment(?) (b) Vogelkopf(?) (d) Unbedeckter Körperteil (c) Figürliche Relieffragmente, Leithakalksandstein

Funktion Postamentrelief

Figürliche Relieffragmente (a– c), Leithakalksandstein. Zepterfragmente

Postamentrelief

Haarkranz eines Köpfchens (c) Zepterfragment, Gewandfalten (d) Rechte Hand mit Globus (a) und linker Arm mit Blitz oder Zepter (b), feiner Leithakalksandstein. Vgl. dazu die linke Hand mit Gewandsaum (P 58/76) aus dem Steg PQ F3–G3 oben S. 770 Abb. 1378 Flügelfragmente, Leithakalksandstein

Postamentrelief

Datierung –





Jupiter- oder Kaiserstatue(?)

3. Jh. n. Chr.(?)

Statue einer Victoria

2./3. Jh. n. Chr.

Literatur Fundkartei Skulpturen; Film 3.92-17; 3.92-24; 12.92-3; 12.92-30A–B. Unpubliziert

Fundkartei Skulpturen; Film 3.92-10, 33; 4.92-0; 7.92-3A. Unpubliziert Fundkartei Skulpturen; Film 3.92-4, 9, 30; 8.92-14A. Unpubliziert

TB v. 10.06.1975; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1975 (Z); Film 7.75-2.3; 5.9129; SK 29-7 M. J. Kremer 2004, 84–85 Nr. 15/2 Abb. 49 Taf. 38 TB v. 16.06.1975; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1975 (Z); Film 5.76-3.2; 9.752.1; 9.75-4.2– 3. Kremer 2004, 88–89 Nr. 20/1–2 Abb. 51 Taf. 43

Abb. 1391a– d

1392a– d

1393a– d

1394a– b

1395

774

11.3.2. Fundevidenz zu Planquadrat G2–G8 mit Basis T1

Fundort PQ G4 Nordhälfte bis -0.30 m OK im umgelagerten Waldhumus

Fundnr. P 126/75

Objekt Plinthe mit Fuß und Gewandsaum, Leithakalksandstein

Funktion Postamentrelief

PQ G5 bis -0.60 m OK im umgelagerten Waldhumus

P 116/75

PQ G5 im umgelagerten Waldhumus

Gewandfalten(?), Leithakalksandstein

Reliefskulptur

P 30/77, P 33/77

Unterschenkel mit Stoffbahn; Unterschenkel(?); Leithakalksandstein

Rundplastik oder Reliefskulptur: Victoria(?)



PQ G5 im umgelagerten Waldhumus

P 31/77

Hals und Kopf eines Vogels, Leithakalksandstein

Postamentrelief



PQ G5 im umgelagerten Waldhumus

P 77/92

Randfragment mit figürlichem Relief, Leithakalksandstein

Postamentrelief

1377: P 12/76 – Kopffragment

Datierung –





Literatur TB v. 11.06.1975; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1975 (Z); Film 9.75-3.1 und 3.4. Unpubliziert TB v. 11.06.1975; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1975; Film 10.75-1.1; 12.92-1. Unpubliziert TB v. 14. und 16.06.1977; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1977 (Z); Film 3.92-2. Unpubliziert TB v. 15.06.1977; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1977 (Z); Film 2.77-1.1. Unpubliziert TB v. 27.07.1992; Fundkartei Skulpturen; Film 8.9216A. Unpubliziert

Abb. 1396

1397a

1397b– c

1398

1399

1378: P 58/76 – Linke Hand mit Gewandsaum

775

11.3.2. Fundevidenz zu Planquadrat G2–G8 mit Basis T1

1379a: n. n. – Rundplastisches Fragment

b (P 20/76)

d (P 21 + 56 + 76/76) 1379b–e: Rundplastische Fragmente

c (P 64/76)

e (P n.n.)

776

11.3.2. Fundevidenz zu Planquadrat G2–G8 mit Basis T1

a b 1380a–b: P 65/73(?) und P 69/76 (b) – Rundplastische Fragmente

a

b

c

d 1381a–d: P 8/76 + P 65/76; P 65a/76; P 2/86 + n. n. (Z.-Nr. 198, 205) – Befund (a–c) und Rekonstruktion IV/86 (d)

777

11.3.2. Fundevidenz zu Planquadrat G2–G8 mit Basis T1

a

b 1382a–c: P 10 (a), 17 (b), 19/76 (c) – Figürliche Relieffragmente

a b c 1383a–c: P 22–24/76 – Figürliche Relieffragmente und Rundskulptur

1384a

c

778

11.3.2. Fundevidenz zu Planquadrat G2–G8 mit Basis T1

b (P 52/76)

c (P 53/76) d (P 55/76) 1384a–e: P 52–56/76 – Figürliche Relieffragmente

e (P 56/76)

P 63/76 P 62/76

a

b (P 61/76) c (P 65b/76) 1385a–c: P 61–63/76 und 65b/76 – Figürliche Relieffragmente

779

11.3.2. Fundevidenz zu Planquadrat G2–G8 mit Basis T1

P 68/76

P 66/76

P 70/76

a

b (P 67/76) 1386a–b: P 66–68/76 und 70/76 – Figürliche Relieffragmente

780

11.3.2. Fundevidenz zu Planquadrat G2–G8 mit Basis T1

P 71/76

P 72/76

P 73/76 a

b (P 71/76) c (P 72/76) 1387a–c: P 71–75/76 – Figürliche Relieffragmente

a (P 77/76) b (P 116/76) c (P 18/84) 1388a–c: P 77, 116/76, 18/84 – Figürliche Relieffragmente

781

11.3.2. Fundevidenz zu Planquadrat G2–G8 mit Basis T1

a b 1389a–b: P 1/86 (a), 3/86 (b) – Figürliche Relieffragmente

a (P 10/92)

b (P 85/92) c (P 86/92) 1390a–d: P 10, 85, 86, 102/92 – Figürliche Relieffragmente

a – P n.n.(2)

b – P n.n.(3)

c – P n.n.(5)

d – P n.n.(4) 1391a–d: P n. n. (2–5) – Figürliche Relieffragmente

d (P 102/92)

782

11.3.2. Fundevidenz zu Planquadrat G2–G8 mit Basis T1

a – P n.n.(7)

b – P n.n.(8)

c – P n.n. (9) d – P n.n. (10) 1392a–d: P n. n. (7–10) – Figürliche Relieffragmente

a – P n.n. (11)

1393a–b

b – P n.n. (14)

11.3.2. Fundevidenz zu Planquadrat G2–G8 mit Basis T1

783

c – P n.n. (15) d – P n.n. (20) 1393a–d: P n. n. (11, 14–15, 20) – Figürliche Relieffragmente

a b 1394a–b: P 98/75 und P 123–124/75 mit P 82 + 85/75 – Hand mit Globus (a) und linker Arm mit Blitz oder Zepter (b)

784

11.3.2. Fundevidenz zu Planquadrat G2–G8 mit Basis T1

1395: P 121/75 + 29/76 (PQ A3) + 24/76 und P 122/75 – Flügelfragmente

1396: P 126/75 – Plinthe mit Fuß

a (P 116/75) b (P 30/77) c (P 33/77) 1397a–c: P 116/75, P 30/77 und 33/77 – Reliefskulptur und rundplastische Fragmente

785

11.3.2. Fundevidenz zu Planquadrat G2–G8 mit Basis T1

1398: P 31/77 – Reliefbild eines Vogels

Fundort PQ G3 im umgelagerten Waldhumus

Fundnr. n. n.

PQ G3–G4 bis -0.50 m OK im umgelagerten Waldhumus

I 73/75 (mit I 41/75 aus PQ E5 oben S. 718 Abb. 1297)

1399: P 77/92 – Fragment eines figürlichen Reliefs

2. Altäre und Postamente Objekt Funktion Linkes Altar oder Randfragment der Postament(?) beschrifteten Vorderseite, Leithakalksandstein Linkes, profiliertes Altar oder Randfragment der Postament beschrifteten Vorderseite; Leithakalksandstein. Gehört vielleicht zu Piso 2003, 90–91Nr. 143

Datierung –



Literatur Piso 2003, 118 Nr. 220

TB v. 13.06.1975; Fundjournal und -kartei Inschriften 1975 (Z); Foto In-147 M. J. Piso 2003, 92– 93 Nr. 147; vgl. auch Piso 2003, 90–91 Nr. 143

Abb. 1400

1401

786

11.3.2. Fundevidenz zu Planquadrat G2–G8 mit Basis T1

Fundort PQ G3–G4 bis -0.50 m OK im umgelagerten Waldhumus

Fundnr. I 11/76 (c) I 13/76 (e) I 22/76 (a) I 74/76 (f) I 75/76 (b) n. n./76 (d)

Objekt Fragmente der beschrifteten Vorderseite, Leithakalksandstein

Funktion Altar oder Postament

Datierung –

PQ G3–G4 im umgelagerten Waldhumus

n. n. Z.-Nr. 317

Pulvinusrosette von der Vorderseite des Aufsatzes, Leithakalksandstein

Altar 38



PQ G3–G4 im umgelagerten Waldhumus PQ G3–G4 im umgelagerten Waldhumus

n. n. Z.-Nr. 348

Pulvinusscheibe von der Rückseite des Aufsatzes, Leithakalksandstein Pulvinusrosette von der Vorderseite des Aufsatzes, Leithakalksandstein

Altar 49

PQ G3–G4 im umgelagerten Waldhumus

n. n. Z.-Nr. 69c

Aufsatzfragment mit Eckakroter und Rosette, Leithakalksandstein

Altar 29

PQ G3–G4 im umgelagerten Waldhumus

n. n. Z.-Nr. 147

Anpassende Aufsatzfragmente, Leithakalksandstein

Altar

PQ G3–G4 im umgelagerten Waldhumus

n. n. Z.-Nr. 207

Eckfragment eines Aufsatzes mit Deckprofil, Leithakalksandstein

Altar

PQ G3–G4 im umgelagerten Waldhumus

n. n. Z.-Nr. 200, 241, 248– 251

Zusammengehörige Basis- und Aufsatzfragmente, Leithakalksandstein

Altar

PQ G3–G4 im umgelagerten Waldhumus vor Porticus S3 PQ G3–G4 im umgelagerten Waldhumus

n. n. Z.-Nr. 210.1–2

Hintere Ecke einer Basis, Leithakalksandstein

Altar

n. n. Z.-Nr. 107

Pulvinusrosette von der Vorderseite eines Aufsatzes, Leithakalksandstein

Altar

n. n. Z.-Nr. 165

Altar 26

















Literatur TB v. 28.05., 31.05., 16.06.1976; Fundjournal und -kartei Inschriften 1976 (Z); Foto In-169, 262– 263, 364, 369– 370 M. J. Piso 2003, 101 Nr. 169, 131 Nr. 262–263, 162 Nr. 364, 164 Nr. 369– 370 Fundkartei Altäre Nr. 317. Bernát 2010, 107 Nr. 62 Fundkartei Altäre Nr. 348. Bernát 2010, 117 Nr. 87 Fundkartei Altäre Nr. 165. Bernát 2010, 124 Nr. 104 Fundkartei Altäre Nr. 69c. Bernát 2010, 125 Nr. 105 Fundkartei Altäre Nr. 147. Bernát 2010, 141–142 Nr. 138 Fundkartei Altäre Nr. 207. Bernát 2010, 152–153 Nr. 166 Fundkartei Altäre Nr. 200, 241, 248–251. Bernát 2010, 177–178 Nr. 226 Fundkartei Altäre Nr. 210. Bernát 2010, 177–179 Nr. 228 Fundkartei Altäre Nr. 107; Film 1.80-3.5. Unpubliziert

Abb. 1402a– f

1403a– b 1404

1405a– c 1406a– b 1407

1408

1409

1410

1411

787

11.3.2. Fundevidenz zu Planquadrat G2–G8 mit Basis T1

Fundort PQ G3–G4 im umgelagerten Waldhumus

Fundnr. n. n. Z.-Nr. 198/1, 203a–b

Objekt Profilierte Eckfragmente der Inschrift- und einer Reliefseite, Leithakalksandstein

Funktion Postament(?) Rekonstruktion V/86

Datierung –

PQ G3–G4 im umgelagerten Waldhumus

P 6–7/86, n. n. Z.-Nr. 201, 208, 244

Profilierte Eckfragmente der Inschrift- und einer Reliefseite, Leithakalksandstein

Postament(?) Rekonstruktion VI/86



PQ G3–G4 im umgelagerten Waldhumus

n. n. Z.-Nr. 195a–c, 206, 232–234

Profilierte Eckfragmente der Inschrift- und einer Reliefseite, Leithakalksandstein

Postament(?) Rekonstruktion VII/86



PQ G3–G5 bis -0.50 m OK im umgelagerten Waldhumus

I 56/75, 64– 65/75, 79/75, 14– 18/76, 24– 26/76

Fragmente einer beschrifteten Tafel, weißer Marmor. Weitere Fragmente aus Tempel II, Raum S2 s. oben S. 345 Abb. 651, aus PQ D3 oben S. 614 Abb. 1148 und aus dem Theater unten S. 863 Abb. 1527

Weihung an J(upiter) O(ptimus) M(aximus) K(arnuntinus) zum Heil des Tetrarchen Maximianus

11. Juni 286 n. Chr.

PQ G4 bis -0.80 m OK im umgelagerten Waldhumus

I 269/74 (b), I 80 (a)– 81/75 (c)

Fragmente der beschrifteten Vorderseite, feiner Leithakalksandstein

Altar(?)



PQ G4 im umgelagerten Waldhumus PQ G4 im umgelagerten Waldhumus

n. n. Z.-Nr. 243

Profilierte Aufsatzfragmente, Leithakalksandstein

Altar(?)

n. n. Z.-Nr. 195/81

Profiliertes Eckfragment, grober Leithakalksandstein

Postament(?)





Literatur TB v. 08.10.1986; Fundkartei Altäre Nr. 198/1, 203a–c. Unpubliziert TB v. 08.10. und 13.10.1986; Fundkartei Altäre Nr. 201, 208, 244. Unpubliziert TB v. 14.10.1986; Fundkartei Altäre Nr. 195a–c, 206, 232–234. Unpubliziert TB v. 05., 11. und 13.06.1975; 28.05.– 01.06.1976; Fundjournal und -kartei Inschriften 1975–1976; Foto In-35 M. J.; 5288a H. L. Piso 2003, 40– 41 Nr. 35 TB v. 16.06.1975; Fundjournal und -kartei Inschriften 1974–1975 (Z); Foto In73, 248, 307 M. J. Piso 2003, 59 Nr. 73 (a); 126 Nr. 248 (c); 145 Nr. 307 (b) Fundkartei Altäre Nr. 243. Unpubliziert Fundkartei Altäre Nr. 195/81. Unpubliziert

Abb. 1412

1413

1414

1415a– b

1416a– c

1417

1418a– b

788

11.3.2. Fundevidenz zu Planquadrat G2–G8 mit Basis T1

Fundort PQ G4–G5 bis -0.60 m OK im umgelagerten Waldhumus

Fundnr. I 67/75 und I 72/75

Objekt Fragmente der beschrifteten Vorderseite, feiner Leithakalksandstein

Funktion Altar(?)

PQ G5 bis -0.60 m OK im umgelagerten Waldhumus

I 68/75 und I 32/77

Fragmente der beschrifteten Vorderseite, feiner Leithakalksandstein

Altar(?)

PQ G5 im umgelagerten Waldhumus

n. n. Z.-Nr. 454, 562

Pulvinus- und Basisfragment, Leithakalksandstein

Altar

1400: n. n. – Linkes Randfragment vom Schaft

Datierung –





Literatur TB v. 11.06.1975; Fundjournal und -kartei Inschriften 1975 (Z); Foto In-184 M. J. Piso 2003, 106 Nr. 184 TB v. 11.06.1975 und 14.06.1977; Fundjournal und -kartei Inschriften 1975 und 1977 (Z); Foto In272 M. J. Piso 2003, 134 Nr. 272 und unpubliziert Fundkartei Altäre Nr. 454, 562. Unpubliziert

Abb. 1419

1420

1421a– b

1401: I 73/75 – Linkes Randfragment vom Schaft

789

11.3.2. Fundevidenz zu Planquadrat G2–G8 mit Basis T1

a (I 22/76)

b (I 75/76)

c (I 11/76)

d (I n. n./76) e (I 13/76) f (I 74/76) 1402a–f: I 11, 13, 22, 74–75/76 und n. n./76 – Schaftfragmente

a b 1403a–b: n. n. (Z.-Nr. 317) – Pulvinusrosette von Altar 38 (a) und Rekonstruktion (b)

1404: n. n. (Z.-Nr. 348) – Pulvinusscheibe von Altar 49

790

11.3.2. Fundevidenz zu Planquadrat G2–G8 mit Basis T1

a

b

a

c 1405a–c: n. n. (Z.-Nr. 165) – Aufsatzfragment von Altar 26 (Seiten- und Vorderansicht) (a–b) und Rekonstruktion (c)

b 1406a–b: n. n. (Z.-Nr. 69c) – Aufsatzfragment von Altar 29 (Vorderansicht) (a) und Rekonstruktion (b)

1407: n. n. (Z.-Nr. 147) – Anpassende Aufsatzfragmente

1408: n. n. (Z.-Nr. 207) – Aufsatzfragment

a

1409: n. n. (Z.-Nr. 241) – Basisfragment

b 1410a–b: n. n. (Z.-Nr. 210.1-2) – Basisfragment

11.3.2. Fundevidenz zu Planquadrat G2–G8 mit Basis T1

791

1411: n. n. (Z.-Nr. 107) – Pulvinusrosette

1412: n. n. (Z.-Nr. 198.1, 203a-b) – Eckfragmente eines Postaments(?)

1413: P 6–7/86, n. n. (Z.-Nr. 201, 208, 244) – Eckfragmente eines Postaments(?)

1414: n. n. (Z.-Nr. 195a–c, 206, 232–234) – Eckfragmente eines Postaments(?)

792

11.3.2. Fundevidenz zu Planquadrat G2–G8 mit Basis T1

a b 1415a–b: I 56, 64–65, 79/75; 14–18, 24–26/76 – Fragmente einer beschrifteten Marmortafel. Befund (a) und fehlerhafte Museumspräsentation (b)

a

b 1416a–c: I 269/74 (b), 80–81/75 (a, c) – Aufsatz- und Schaftfragmente

c

11.3.2. Fundevidenz zu Planquadrat G2–G8 mit Basis T1

1417: n. n. (Z.-Nr. 243) – Aufsatzfragment

a b 1418a–b: n. n. (Z.-Nr. 195/81) – Eckfragment (Vorder- und Seitenansicht)

1419: I 67 und 72/75 – Schaftfragmente(?)

1420: I 68/75 und 32/77 – Schaftfragmente

793

794

11.3.2. Fundevidenz zu Planquadrat G2–G8 mit Basis T1

a b 1421a–b: n. n. (Z.-Nr. 454, 562) – Pulvinus- (a) und Basisfragment (b)

Fundort PQ G3–G4 im umgelagerten Waldhumus

Fundnr. A 104– 105/74

PQ G3–G4 im umgelagerten Waldhumus

A 103/74. Anpassend die Stücke A 10/74 und A 3/78 nördlich Monument E und westlich Tempel I s. oben S. 300 Abb. 583 A 170/74

PQ G3–G4 im umgelagerten Waldhumus

PQ G3–G4 im umgelagerten Waldhumus

A 11/87

3. Architekturwerkstücke Objekt Funktion Kranz- oder Korinthisches Hochblatt und Kapitell. innere Exemplar BA Kelchblatthälfte mit Helixschnecke, feiner Leithakalksandstein

Datierung Zeit des Marcus Aurelius (161–180 n. Chr.)

Blattüberfall eines Kranz- oder Hochblattes, feiner Leithakalksandstein

Korinthisches Kapitell. Exemplar BD

Zeit des Marcus Aurelius (161–180 n. Chr.)

Blattüberfall eines Kranz- oder Hochblattes, feiner Leithakalksandstein

Korinthisches Kapitell. Zuordnung zu Exemplar BA, BB oder zu einem anderen möglich.

Zeit des Marcus Aurelius (161–180 n. Chr.)

Fragment eines Kranz- oder Hochblattes, feiner Leithakalksandstein

Korinthisches Kapitell. Ohne Zuordnung



Literatur Funddatei Architektur 2012 (Kapitelle). Thür 1979, 29– 36, 46–47, 185 (B 8), 188 (B 14) Taf. 25 und 31; Piras 2014, 83–84 Taf. XXXVIII– XXXIX Funddatei Architektur 2012 (Kapitelle). Thür 1979, 30– 36, 185–186 (B 9) Taf. 25 und 31; Piras 2014, 83–84 Taf. XXXVIII– XXXIX Funddatei Architektur 2012 (Kapitelle). Piras 2014, 83–84 Taf. XXXVIII– XXXIX Funddatei Architektur 2012 (Kapitelle). Unpubliziert

Abb. 1422a– b

1423a– b

1424

1425

795

11.3.2. Fundevidenz zu Planquadrat G2–G8 mit Basis T1

Fundort PQ G4 im umgelagerten Waldhumus

Fundnr. P 127/75

PQ G5 im umgelagerten Waldhumus

A 3/77

PQ G7 im umgelagerten Waldhumus

A 204/74

Objekt Blattüberfall eines Kranzblattes, Leithakalksandstein. Die meisten Fragmente dieses Kapitells wurden im Bereich der Monumente G1–G3 gefunden, s. oben S. 132 und 301 Fragment einer attischen Basis, Leithakalksandstein

Funktion Korinthisches Vollblattkapitell. Exemplar G

Datierung 3.–4. Jh. n. Chr.

Literatur Funddatei Architektur 2012 (Kapitelle). Piras 2014, 87 Taf. XLI

Säulenbasis



Fragment eines Blattüberfalls, Leithakalksandstein

Korinthisches Vollblattkapitell

Funddatei Architektur 2012 (Säulenbasen). Thür 1979, 212 (Ba 10) Taf. 86 Funddatei Architektur 2012 (Kapitelle). Unpubliziert



Abb. 1426a– b

1427

1428

Das in den Quadranten G3–G4 gefundene Kapitellfragment A 103/74 ist mit den anpassenden Fragmenten A 10/74 und A 3/78 zu vereinen, deren Fundort jedoch im Bereich nördlich des Monuments E lag (s. oben S. 185 und 300). Ähnliches gilt für das Fragment P 127/75 von Kapitell G, dessen Bruchstücke in den Grabungsflächen zwischen Tempel I und Tempel III zum Vorschein kamen (s. oben S. 132 und 301). Dieser Befund zeigt einmal mehr an, dass im Zuge des Abbruchs und der Ausbeutung des Tempelbezirks die Werkstücke von Bauten über größere Flächen des Heiligtums vertragen wurden.

a b 1422a–b: A 104–105/74 – Fragmente von Kapitell BA (a) und Rekonstruktion (b)

796

11.3.2. Fundevidenz zu Planquadrat G2–G8 mit Basis T1

a b 1423a–b: A 103/74 – Blattüberfall von Kapitell BD (a) und Rekonstruktion (b)

1424: A 170/74 – Blattüberfall von Kapitell BA, BB oder ähnlich

1425: A 11/87 – Kranz- oder Hochblatt

a b 1426a–b: P 127/75 – Kranzblattüberfall von Kapitell G (a) und Rekonstruktion (b)

797

11.3.2. Fundevidenz zu Planquadrat G2–G8 mit Basis T1

1427: A 3/77 – Basisfragment

Fundort PQ G3–G4 bis -0.70 m OK im umgelagerten Waldhumus PQ G3–G4 bis -0.50 m OK im umgelagerten Waldhumus über Felsboden PQ G3–G4 bis -0.70 m OK im umgelagerten Waldhumus

Fundnr. 75/540

75/444; 76/133–142

75/456

1428: A 204/74 – Blattüberfall

4. Keramikfunde Objekt Funktion Wandfragment TS-Schüssel (TS 109). Form Drag. 37. Werkstatt La Graufesenque (GERMANVS?) 17 Rand- und TS-Schüssel (TS Wandfragmente 63). Form Drag. 37. Pfaffenhofen

4 Rand-, 9 Bodenfragmente, grauer Ton

Teller aus lokaler Werkstätte

Datierung 2. Hälfte 1. Jh. n. Chr. (flavisch)

Literatur Ďurianová 2010, 51–53 und 101 (N 7) Tab. I

Ende 2.– 1. Hälfte 3. Jh. n. Chr.

Ďurianová 2010, 86–87 und 153 (N 240) Tab. XXIV

1. Hälfte 3. Jh. n. Chr.

Unpubliziert

Abb. 1429

1430a– d

1431

Die ausgewählten Beispiele stellen nur einen Bruchteil des in den Quadrantenfeldern der Reihe G geborgenen Kultgeschirrs dar. Neben weiteren Terra Sigillata-Gefäßen mit und ohne Reliefverzierung wurden hier wie auf allen anderen Grabungsflächen auch Hunderte Scherben gelb- und grautoniger Teller, Becher, Schalen, Krüge und Flachen geborgen. Dazu kommen noch die Bruchstücke von unterschiedlich gearbeiteter Glasware. Dieser Fundstoff ist in den Fundjournalen und -karteien „Kleinfunde“ in numerischer Abfolge nach Jahrgängen mit Beschreibungen und Zeichnungen dokumentiert.

798

11.3.2. Fundevidenz zu Planquadrat G2–G8 mit Basis T1

1429: Fundnr. 75/540 von Schüssel TS 109

a

b c 1430a–d: Fundnr. 76/133, 135–136, 141A von Schüssel TS 63

1431: Fundnr. 75/456 – Teller aus lokaler Produktion

d

799

11.4. Quadrantenreihe H

11.4. Quadrantenreihe H 11.4.1. Planquadrate H1–H8

Planbeilagen 1–2; Abb. 1432–1466

Literatur: Tagebuch 01.06.–04.06.1976, 05.06.–29.06.1984; Fundjournale und -karteien 1976, 1984–1985. Jobst – Thür 1986, 23–35 Abb. 2–13; Jobst – Kremer 1988, 23–29.

1432: Pfaffenberg 1984. Quadrantenfelder H1–H8. Ansicht von Westen

800

11.4.1. Planquadrate H1–H8

Aufgrund der in den Quadrantenfeldern G3–G8 erzielten Fundergebnisse mit einem unerwartet hohen Anteil von Inschrift- und Skulpturwerkstücken, von Münz- und Metallfunden sowie Ton- und Glasgeschirr haben wir zur Vertiefung des feldarchäologischen Kenntnisstandes südwärts eine weitere Quadrantenfolge (PQ H1–H8) abgesteckt, da wir vermuteten, auf weitere Bauobjekte und ähnliche Funde zu stoßen wie auf den nördlich gelegenen Flächen. In der älteren Pfaffenbergforschung war dieser Abschnitt unberührt geblieben und es waren im Gelände auch keinerlei Hinweise auf Grabungsaktionen zu erkennen354. In den Quadranten H3–H5 setzte sich beim vorsichtigen Abnehmen der maximal 0.50 m dicken Waldhumusschicht die in den benachbarten Flächen G3–G5 beschriebene Fundsituation denn auch fort (s. oben S. 770). Es kam auch hier ein umfangreicher Komplex kleinteilig zerbrochener, aber gut bearbeiteter Werkstücke aus Leithakalksandstein zum Vorschein, darunter wieder beschriftete Oberflächen und figürliche Reliefskulptur mit Darstellungen in ¹/3 bis ½ Lebensgröße. Unter den Bruchstücken sind neben mehreren Kopffragmenten eine Hand mit Zepter und ein Fuß zu erwähnen. Darüber hinaus wurden zahlreiche Werkstücke von zerschlagenen Altären und solche von abgebrochenen Postamenten geborgen (s. die folgende Fundevidenz). Der quantitativ hohe Anteil an Keramikscherben, vor allem von Reliefsigillata, entsprach den übrigen Mengen von Kultgeschirr rund um den Tempel II. Der Fundstoff war vor allem um die Kalksteinbasis T1 konzentriert und setzte den in den Quadranten G4–G5 beobachteten Befund fort. Die dichte Fundkonzentration von Steinobjekten ließ auf die Existenz von Votivdenkmälern des Jupiterkultes südwestlich des Tempels II im Bereich der Kalksteinbasis T1 schließen. Dabei kommen als mögliche Monumente sowohl Reliefpfeiler als auch Opferaltäre in Frage. Hervorzuheben ist die in der Art eines Clipeus gearbeitete kreisrunde Scheibe aus Kalksandstein, deren an der geglätteten Vorderseite angebrachte Inschift an die Siegesgöttin Victoria des Kaisers Commodus gerichtet ist. Wir nehmen an, dass dieses Werkstück Teil eines Siegesmonuments war, an dem Victoria als Trägerin des Clipeus so dargestellt war wie sie ein Bildhauer aus Obergermanien im Relief an der linken Seite eines Benefiziarieraltares aus Obernburg am Main (Lkr. Miltenberg) dargestellt hat355 (s. unten S. 810 Abb. 1448). Nahe der Basis T1 wurden, wie bereits erwähnt, drei Fundmünzen des 2.–3. Jahrhunderts geborgen, nämlich zwei in der Zeit des Antoninus Pius geprägte Sesterzen und ein Antoninian des Aurelianus aus dem Jahr 274 n. Chr. An der gleichen Stelle wie diese fanden wir eine auf einem rechteckigen, profilierten Sockel sitzende weibliche Bronzebüste, welche aufgrund ihrer Nacktheit wohl als Gestalt der Göttin Venus aufzufassen sein wird356 (s. unten S. 816 Abb. 1464). Diese hier eher summarisch ausgeführte Haartracht ist für weibliche Götterfiguren geradezu idealtypisch und verweist gemeinsam mit den ebenfalls wenig

1433: Pfaffenberg 1984. Quadrantenfelder H1–H8. Ansicht von Nordwesten. 354 355

356

Vgl. Groller 1898 Taf. VIII = Groller 1900 Taf. VIII. Obernburg, Römermuseum Inv. R 1954, 17. Schallmayer 1990, 127–128 Nr. 142; Mattern 2005, 111–112 Taf. 62; Steidl 2008a; Steidl 2008b, 60 Abb. 50 und 130–133 Abb. 124; Steidl 2014. Jobst – Thür 1986, 28–35 Abb. 12–13; Jobst – Kremer 1992, 167 Nr. 7; Cencic – Jobst 2006, 178–179 Nr. 592 Abb. 255.

801

11.4.2. Fundevidenz zu Planquadrat H1–H8

differenziert ausgearbeiteten Gesichtszügen die Büste in das späte 2. Jahrhundert n. Chr. Am Nacken der Büste setzt im rechten Winkel ein 0.5 cm dicker Bronzesteg an, an dessen Ende ein 2 cm langer Bronzestift vertikal eingelassen ist. Auf der Unterseite des profilierten Sockels befindet sich eine kreisrunde Ausnehmung von 1.1 cm Durchmesser, in welcher Reste eines Bleivergusses enthalten sind. Neben der Büste lag ein konisch geformter, in Vollguss hergestellter Zylinder, der unter dem oberen Rand durchlocht, unten aber profiliert ist. Wahrscheinlich sind diese beiden Stücke Bestandteile eines beim Opfer verwendeten dreifüßigen Klappgestells mit Büstenaufsatz, bei dem der waagrechte Balken mit dem Stift am Nacken der Büste als Hängevorrichtung einer flachen metallenen Räuchertasse diente357.

1434: Pfaffenberg 1984. Quadrantenfelder H1–H 8. Ansicht von Süden

11.4.2. Fundevidenz zu Planquadrat H1–H8 Fundort PQ H3–H4 im umgelagerten Waldhumus

Fundnr. P 78/76

PQ H3–H5 bis -0.50 m OK im umgelagerten Waldhumus

P 6–9, 32/84; P 4– 5/86 und weitere, nicht anpassende Fragmente

357

Abb. 1435–1466

1. Rundplastik und Reliefskulptur Objekt Funktion Datierung Mantelfragment mit Reliefskulptur – Scheibenfibel, Leithakalksandstein

Linker Arm mit Zepter; Rahmenornament mit Weinranken und weitere, nicht anpassende Fragmente; Leithakalksandstein

Postamentrelief mit stehendem Jupiter. Rekonstruktion I/86

3. Jh. n. Chr.

Literatur TB v. 21.06.1976; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1976 (Z); Film 7a.76-3.1. Unpubliziert TB v. 05.– 20.06.1984, 21.– 27.05.1986; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1984 und 1986; Film 1.84-12A. Jobst – Thür 1986, 24–25 Abb. 4; Jobst – Kremer 1988, 23 Abb. 1; Jobst – Kremer 1991, 152 Abb. 2–3

Abb. 1435

1436a– c

Zu Opfergeräten vgl. Fless 1995, 15–37; Siebert 1999b, 88–97; Huet – Prescendi 2004; Hölscher 2005; Klatt 1995, 430–438.

802

11.4.2. Fundevidenz zu Planquadrat H1–H8

Fundort PQ H3–H5 bis -0.50 m OK im umgelagerten Waldhumus

Fundnr. P 3, 4, 16/84

Objekt Kopf einer weiblichen Gottheit (Juno?), linke erhobene Hand mit Zepter, Eckfragment eines Reliefblocks und weitere, nicht anpassende Fragmente; Leithakalksandstein

Funktion Postamentrelief mit weiblicher Gottheit (Juno?). Rekonstruktion II/86

Datierung 3. Jh. n. Chr.

PQ H3–H5 bis -0.50 m OK im umgelagerten Waldhumus

P 1a–h; 2, 14, 20, 27– 28a–b, 29, 31/84, I 2/84

Kopf, Hand mit Zepter, linker Fuß, Rahmenfragmente und weitere, nicht anpassende Fragmente; Leithakalksandstein

Postamentrelief mit stehendem Jupiter. Rekonstruktion III/86

3. Jh. n. Chr.

PQ H3–H5 bis -0.50 m OK im umgelagerten Waldhumus

P 15/84

Fragment eines Reliefköpfchens, männlich; Leithakalksandstein

Postamentrelief



PQ H3–H5 bis -0.50 m OK im umgelagerten Waldhumus

P 17/84

Fragment eines Reliefköpfchens, weiblich; Leithakalksandstein

Postamentrelief



Literatur TB v. 12.06.1984, 30.– 31.07.1986; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1984; Film 1.86-17, 19; 9274a H. L. Jobst – Thür 1986, 24–27 Abb. 6 und 28– 29 Nr. 1 Abb. 8; Jobst – Kremer 1988, 24 Abb. 2; Jobst – Kremer 1991, 153–154 Abb. 4–6 TB v. 05.– 07.06.1984, 30.05.– 30.06.1986; Fundjournal und -kartei Skulpturen 1984; Film 2.86-7–10, 24, 27. Jobst – Thür 1986, 24–26 Abb. 5 und 27– 28 Nr. 3 Abb. 7 und 10; Jobst – Kremer 1988, 25 Abb. 3; Jobst – Kremer 1991, 155–157 Abb. 7–10 Fundjournal und -kartei Skulpturen 1984 (Z); Film 6.92-29. Jobst – Thür 1986, 28 Nr. 4 Fundjournal und -kartei Skulpturen 1984 (Z); Film 4.85-5. Jobst – Thür 1986, 28–30 Nr. 2 Abb. 9

Abb. 1436d– g

1437a– h

1438

1439

803

11.4.2. Fundevidenz zu Planquadrat H1–H8

Fundort PQ H4 oder Monument F südlich

Fundnr. P 35/73

PQ H3–H5 bis -0.50 m OK im umgelagerten Waldhumus PQ H3–H5 bis -0.50 m OK im umgelagerten Waldhumus

P 23/84

P 5/84 P 11/84 P 10/84

PQ H3–H5 bis -0.50 m OK im umgelagerten Waldhumus PQ H3–H5 bis -0.50 m OK im umgelagerten Waldhumus

P 12/84 P 13/84

PQ H3–H5 bis -0.50 m OK im umgelagerten Waldhumus

P 70/92, P 75/92, P 79–81/92, P 83/92, P 88–89/92

PQ H3–H5 bis -0.50 m OK im umgelagerten Waldhumus

n. n.

P 21/84 P 24/84

P 25/84

n. n. n. n. n. n. n. n. n. n. n. n.

Objekt Funktion Fragment eines Postamentrelief(?) Reliefköpfchens, männlich; Leithakalksandstein. S. oben S. 205 Abb. 383 Kopffragment mit Postamentrelief(?) gelocktem Haaransatz, Leithakalksandstein

Datierung –

Literatur Fundjournal und -kartei Skulpturen 1984 (Z). Unpubliziert



Fundjournal und -kartei Skulpturen 1984 (Z). Film 3.92-12.3. Unpubliziert Fundjournal und -kartei Skulpturen 1984 (Z). Unpubliziert

Rechte Hand mit Patera(?) (a) Rechte Hand mit Schildrand(?) (b) Plinthe mit Fußspitze und Gewandsaum (c), Leithakalksandstein Relieffragmente mit Gewandfalten, Leithakalksandstein

Postamentrelief(?)



Postamentrelief(?)



Fundjournal und -kartei Skulpturen 1984 (Z). Unpubliziert

Rundstab eines Zepters(?) (a) Kopffragment mit Haarlocken, rechtem Auge und Wangenfläche (b) Kopffragment mit Haarlocken, Stirn, Augenbraue (c) Leithakalksandstein Figürliche Relieffragmente, Leithakalksandstein

Postamentrelief(?)



Fundjournal und -kartei Skulpturen 1984 (Z). Film 3.92-12, 13. Unpubliziert

Postamentrelief(?)



Postamentrelief(?)



TB v. 27.07.1992; Fundkartei Skulpturen. Film 8.92-17A, 18A, 19A, 20A. Unpubliziert Fundkartei Skulpturen. Film 3.92-12, 16, 21, 23, 26, 36. Unpubliziert

Reliefhintergrund mit erhabenem Bildrest (a) Haarlocken(?) (b) Gewandsaum (c) Bein- oder Armfragment mit Gewandsaum (d) Gewandfalten(?) (e) Unterschenkel einer Relieffigur (f) Reliefhintergrund mit Finger(?) (g)

Abb. 1440

1441

1442a– c

1443a– c

1444a– c

1445a– h

1446a– g

804

11.4.2. Fundevidenz zu Planquadrat H1–H8

1435: P 78/76 – Mantelfragment mit Scheibenfibel eines figürlichen Reliefs

a 1436a–b: P 6–9/84

c (P 6–9/84) d (P 3–4, 16/84) 1436a–d: P 3–4, 6–9 und 16/84 – Fragmente von Postamentrelief mit Rekonstruktion I–II/86

b

805

11.4.2. Fundevidenz zu Planquadrat H1–H8

e

f

g 1436e–g: P 3–4 und 16/84 von Rekonstruktion II/86

a

d

b

e 1437 a–g

c

f

g

806

11.4.2. Fundevidenz zu Planquadrat H1–H8

h 1437a–h: P 1a–b, d–e, f; 2, 14, 27–28a–b/84, I 2/84 – Fragmente eines Postamentreliefs mit Rekonstruktion III/86

1438: P 15/84 – Männliches Reliefköpfchen

1439: P 17/84 – Weibliches Reliefköpfchen

807

11.4.2. Fundevidenz zu Planquadrat H1–H8

1440: P 35/73 – Männliches Reliefköpfchen (Gigant?)

a

1441: P 23/84 – Kopffragment

b 1442a–c: P 5, 11, 10/84 – Figürliche Relieffragmente

a

b 1443a–c: P 12–13/84 – Figürliche Relieffragmente

c

c

808

11.4.2. Fundevidenz zu Planquadrat H1–H8

a

b 1444a–c: P 21, 24–25/84 – Figürliche Relieffragmente

a (P 70/92)

b (P 75/92)

d (P 80/92)

e (P 81/92) 1445a-f

c

c (P 79/92

f (P 83/92)

809

11.4.2. Fundevidenz zu Planquadrat H1–H8

g (P 88/92) h (P 89/92) 1445a–h: P 70, 75, 79–81, 83, 88–89/92 – Relieffragmente

a

d

b

e

g 1446a–g: n. n. – Figürliche Relieffragmente

c

f

810

11.4.2. Fundevidenz zu Planquadrat H1–H8

Fundort Steg PQ G4– H4 bis -0.50 m OK im umgelagerten Waldhumus

Fundnr. I 63 und I 68/76

PQ H3–H5 im umgelagerten Waldhumus

n. n.

PQ H3–H5 im umgelagerten Waldhumus

n. n.

PQ H3–H5 im umgelagerten Waldhumus PQ H3–H5 im umgelagerten Waldhumus

I 73/76 (r) und n. n. (a–p, s–w)

PQ H3–H5 im umgelagerten Waldhumus

I 1/84

Steg PQ H3– H4 bis -0.50 m OK im umgelagerten Waldhumus

I 69–70/76

2. Altäre und Postamente Objekt Funktion Clipeus, Siegesdenkmal lokaler mit Weihung an Kalksandstein Victoria Redux des Commodus.

Datierung 180–192 n. Chr.

Vgl. Jupiteraltar aus Obernburg am Main

n. n.

Schaftfragment der beschrifteten Vorderseite, weicher Leithakalksandstein Aufsatzfragment der beschrifteten Vorderseite, weicher Leithakalksandstein 24 Schaftfragmente der beschrifteten Vorderseite, Leithakalksandstein 7 teilweise anpassende Fragmente der beschrifteten Vorderseite, Leithakalksandstein Basisfragment, Leithakalksandstein

Anpassende Fragmente der beschrifteten Vorderseite, feiner Leithakalksandstein

Altar für Jupiter Optimus Maximus Karnuntinus(?)

Zeit der Tetrarchie

Altar für Jupiter Optimus Maximus Karnuntinus

Zeit der Tetrarchie

Altar oder – wahrscheinlicher – Postament



Altar oder Postament



Altar. Die Stifter sind Priester des Heiligtums (magistri montis)



Altar oder Postament



Literatur TB v. 09.06.1976; Fundjournal und –kartei Inschriften 1976 (Z); Foto In-16 M. J.; 9280a H. L. Piso 2003, 27 Nr. 16 Foto In-54 M. J. Piso 2003, 53 Nr. 54 Foto In-58 M. J. Piso 2003, 54 Nr. 58; Bernát 2010, 128–129 Nr. 110 Foto In-87 M. J. Piso 2003, 64– 65 Nr. 87 Foto In-90 M. J. Piso 2003, 66– 67 Nr. 90 Foto In-154 M. J. Piso 2003, 96 Nr. 154; Bernát 2010, 164 Nr. 188 TB v. 09.06.1976; Fundjournal und -kartei Inschriften 1976 (Z); Foto In-195 M. J. Piso 2003, 110 Nr. 195

Abb. 1447a– b 1448

1449

1450

1451

1452

1453

1454

811

11.4.2. Fundevidenz zu Planquadrat H1–H8

Fundort Steg PQ H3– H4 bis -0.50 m OK im umgelagerten Waldhumus

Fundnr. I 64 (a), 65 (b), 67/76 (c)

Objekt Fragmente der beschrifteten Vorderseite, Leithakalksandstein

Funktion Altar oder Postament

Datierung –

PQ H3–H5 im umgelagerten Waldhumus

n. n./84 (a– h)

Altar oder Postament



PQ H3–H5 im umgelagerten Waldhumus

n. n. Z.-Nr. 236a–e

Altar oder Postament. Rekonstruktion VIII/86



PQ H3–H5 im umgelagerten Waldhumus PQ H3–H5 im umgelagerten Waldhumus

P 26/84 a–b

8 Fragmente der beschrifteten Vorderseite, Leithakalksandstein. Bei Piso 2003, 158 Nr. 348 nur 7 Fragmente. Zusammengehörige Rahmenfragmente, Leithakalksandstein. Wahrscheinlich zugehörige Inschriftfragmente I 41–42, 62, 69 und 73/75 Eckfragmente eines Schaftes mit Blattornament, Leithakalksandstein Aufsatzfragmente, Leithakalksandstein

Altar oder Postament



Altar oder Postament



PQ G3–G4 und PQ H3– H5 im umgelagerten Waldhumus

n. n. Z.-Nr. 147a–c, 246

Altar



n. n. Z.-Nr. 235, 237–238, 240(?), 247

Aufsatzfragmente, Leithakalksandstein

Literatur TB v. 09.06.1976; Fundjournal und -kartei Inschriften 1976 (Z); Foto In-223, 354, 366 M. J. Piso 2003, 119 Nr. 223 (b); 160 Nr. 354 (a); 163 Nr. 366 (c) Foto In-348 M. J. Piso 2003, 158 Nr. 348

Fundkartei Altäre Nr. 236. Unpubliziert

Film 1.86-34, 6.91-23. Unpubliziert Fundkartei Altäre Nr. 235, 237–238, 240(?), 247. Unpubliziert Fundkartei Altäre Nr. 147, 246. Bernát 2010, 141–142 Nr. 138

Abb. 1455a– c

1456

1457

1458a– b 1459

1460

812

11.4.2. Fundevidenz zu Planquadrat H1–H8

a

b 1447a–b: I 63, 68/76 – Clipeus. Befund (a) und unpräzise museologische Rekonstruktion (b)

1448: Altar aus Obernburg am Main

1449: n. n. – Schaftfragment

1450: n. n. – Aufsatzfragment

11.4.2. Fundevidenz zu Planquadrat H1–H8

1451: I 73/76 und n. n. – Schaftfragmente

1452: n. n. – Schaftfragmente

1453: I 1/84 – Basisfragment

1454: I 69–70/76 – Schaftfragment

813

814

11.4.2. Fundevidenz zu Planquadrat H1–H8

a

b 1455a–c: I 64, 65, 67/76 – Schaftfragmente

a

b

e

f

c

c

g

1456: n. n./84 – Schaftfragmente

d

h

815

11.4.2. Fundevidenz zu Planquadrat H1–H8

a

1457: n. n. (Z.-Nr. 236a–e) Rahmenfragmente (Rekonstruktion VIII/86)

1459: n. n. (Z.-Nr. 235, 237–238, 240(?), 247) – Aufsatzfragmente

b 1458a–b: P 26(84a–b) – Schaftfragmente mit Blattornament

1460: n. n. (Z.-Nr. 147a–c, 246) – Aufsatzfragmente

816 Fundort PQ H3–5 bis -0.30 m OK im umgelagerten Waldhumus; 4.75 m westlich und 3.90 m südlich der Südante des Tempels II PQ H3–5 bis -0.30 m OK im umgelagerten Waldhumus; 4.75 m westlich und 3.90 m südlich der Südante des Tempels II PQ H3–5 bis -0.30 m OK im umgelagerten Waldhumus; 4.75 m westlich und 3.90 m südlich der Südante des Tempels II PQ H3–5 bis -0.30 m OK im umgelagerten Waldhumus; 4.75 m westlich und 3.90 m südlich der Südante des Tempels II

11.4.2. Fundevidenz zu Planquadrat H1–H8

Fundnr. M 1/84 = MC 3650

3. Münzfunde und Metallobjekte Nominale/Objekt Kaiser/Funktion Datierung Sesterz Antoninus Pius 139–161 n. Chr.

M 2/84 = MC 3651

Sesterz

M 3/84 = MC 3682

Antoninian

1–2/84

Büstenaufsatz einer weiblichen Gottheit (Venus?) (a–b) und Zylinder mit kreisrunder Öffnung (c); Bronze, Vollguss

Literatur TB v. 25.– 26.06.1984; Gǎzdac 1999, 13 Nr. 47; Numismata Carnuntina Nr. 4427

Antoninus Pius: Diva Faustina I

Nach 141 n. Chr.

TB v. 25.– 26.06.1984; Gǎzdac 1999, 15 Nr. 54; Numismata Carnuntina Nr. 4628

Aurelianus

274 n. Chr.

TB v. 25.– 26.06.1984; Gǎzdac 1999, 49-50 Nr. 178; Numismata Carnuntina Nr. 13458

2. Hälfte 2. Jh. n. Chr.

TB v. 20.– 26.06.1984; Jobst – Thür 1986, 28–35 Abb. 12–13; Jobst – Kremer 1992, 167 Nr. 7; Cencic – Jobst 2006, 178–179 Nr. 592 Abb. 255

Klappgestell eines Opfertisches

Abb. 1461

1462

1463

1464

817

11.4.2. Fundevidenz zu Planquadrat H1–H8

1461: M 1/84 AV + RV

1462: M 2/84 AV + RV

1463: M 3/84 AV + RV

a

b 1464a–c: Fundnr. 1–2/84 – Büstenaufsatz eines Klappgestells

c

818

11.4.2. Fundevidenz zu Planquadrat H1–H8

Fundort PQ H3–H5 im umgelagerten Waldhumus

Fundnr. 84/1, 84/128

PQ H3–H5 im umgelagerten Waldhumus

84/60

PQ H3–H5 im umgelagerten Waldhumus

84/135; 85/26, 63, 219–221

4. Keramikfunde Objekt Funktion 15 teilweise TS-Teller (TS 6). anpassende Rand-, Form Drag. Wand- und 18/31. Bodenfragmente Niederbieber, von insgesamt Werkstatt 29 Scherben. Rheinzabern Weitere Fragmente dieses Tellers s. Fundevidenz Priesterhaus A oben S. 102 und PQ D3 oben S. 623 Bodenfragmente. TS-Teller (TS Ein weiteres 131). Fragment dieses Form Drag. 31. Tellers s. Werkstatt Fundevidenz PQ E4 Rheinzabern oben S. 710 6 Rand- und TS-Teller (TS 5). Wandfragmente von Form Drag. 32. insgesamt 25 Werkstatt Scherben. Rheinzabern Weitere Fragmente dieses Tellers s. Fundevidenz Tempel II oben S. 353 Abb. 675; PQ B4– B8 oben S. 505 Abb. 956; PQ C4–C5 oben S. 568 Abb. 1068; PQ E4 oben S. 710 Abb. 1285 und PQ F4 oben S. 764 Abb. 1369

1465a

Datierung Ende 2.–1. Drittel 3. Jh. n. Chr.

Literatur Vgl. Ďurianová 2010, 126–130 (N 127–N 156)

Ende 2.–1. Drittel 3. Jh. n. Chr.

Vgl. Ďurianová 2010, 130 (N 157–N 160)

Spätes 2.– 3. Jh. n. Chr.

Ďurianová 2010, 75 und 130–131 (N 161 oder N 167)

Abb. 1465a– c

1466

11.4.2. Fundevidenz zu Planquadrat H1–H8

b c 1465a–c: Fundnr. 84/1 und 84/128 von Teller TS 6 (a) und Rekonstruktion (b–c)

1466: Fundnr. 84/60 von Teller TS 131

819

820

12. Kulttheater

12. Kulttheater (Bau U) Planbeilagen 1–2; Taf. XXXI–XL; Abb. 1467–1539 Literatur: TB 16.06.–25.06.1970, 26.05.–06.06.1975, 17.05.–29.06.1976, 21.03.–28.06.1977, 20.04.–26.06.1978, 14.05.–28.06.1979, 16.06.–30.06.1981, 14.06.–18.06.1982, 16.06.–22.06.1983, 28.05.–29.06.1984; Fundjournale und -karteien 1970, 1975– 1979, 1981–1984. Much 1875, 108–109 = Much 2000, 83; Kubitschek – Frankfurter 1891, 47–48; Kubitschek – Frankfurter 1894, 54; Groller 1899, 64–68 Taf. VIII = Groller 1900, 78–82 Taf. VIII; Egger 1943, 136 = Egger 1962, 310–311; Swoboda 1964, 226; Jobst 1968–1971a, 36–38 Abb. 35; Obermayr 1967, 228; Jobst 1968–1971b, 258–259 Abb. 4; Jobst 1970a, 22; Jobst 1970b, 279; Jobst 1976c, 265–266; Jobst 1978b, 340–345; Jobst 1978c; Jobst 1978–1980, 29–38 Abb. 2, 9–11 Taf. 1; Jobst 1979a, 7–8, 32–33; Jobst 1979b, 244–248; Neugebauer-Maresch 1980, 45–46 = Neugebauer-Maresch 2000, 152; Jobst 1980c, 666–667 Taf. 43.1; Jobst 1981–1982, 35 Abb. 1; Jobst 1982a, 6; Jobst 1982b, 3–7; Jobst 1983c, 188–196; Jobst 1984a, 31–32 Abb. 1; Jobst 1984b, 3–4; Jobst 1985, 256–257 Abb. 191; Jobst 2006, 71–75 Abb. 131–133.

12.1. Topographie und Forschungsgeschichte An der südwestlichen Peripherie des Bergplateaus hatte ein „ringförmiger Erdwall“ schon lange vor den Grabungen Max Grollers von 1898 in Kreisen der Carnuntumforscher die Aufmerksamkeit auf sich gezogen. So beschreibt etwa Matthäus Much als erster die ringförmigen Anlagen „Am Stein“ und auf dem Pfaffenberg als „unteren und oberen Quadenwall“. In letzterem sah er, wie wir bereits im Eingangskapitel oben S. 34 ausführten, die Baureste eines germanischen Heiligtums. Da Much im Umfeld des Ringwalls römerzeitliche Ziegel und Architekturwerkstücke beobachtete, war er überzeugt, dass hier auch ein römischer Tempel gestanden sei358. Der Gedanke an eine kultische Funktion des Bauwerks blieb in den späteren Forschungen über den Pfaffenberg weiter aktuell. Wilhelm Kubitschek und Salomon Frankfurter schlossen sich der Interpretation Muchs an, stellten jedoch den „Erdwall“ von etwa 45 m Durchmesser in die nachrömische Zeit und nahmen darunter ein älteres Bauwerk der Römerzeit an. Was unter „römischer Baustätte“ zu verstehen wäre, ließen sie offen. Das Bauwerk selbst sei nach dem Vorschlag Muchs Teil einer quadischen Siedlung359. Weitere Aufschlüsse zu diesem Bauwerk sind in Folge durch die von Groller veranstalteten Grabungen gewonnen worden, doch war dieser von einer germanischen Interpretation der Anlage entschieden abgerückt. Schon vorher hatte man sich an der Ruine zu schaffen gemacht und Mauerwerk freigelegt360. Die Ergebnisse seiner Sondierungen beschreibt Groller folgend361: [78] „U. R u n d m a u e r m i t A n b a u t e n. Über dieses Object sagt der „Führer durch Carnuntum“ von Dr. J. W. Kubitschek und Dr. S. Frankfurter 3. Aufl. Seite 54: ‚Derselben (nachrömischen) Zeit und demselben Volke gehört wahrscheinlich auch der ringförmige Erdwall, der, etwa 1m hoch und mit einem Durchmesser von etwa 45 m gezogen, auf dem Plateau des Pfaffenberges über einer römischen Baustätte errichtet ist. Man hat hier eine umfriedete Stätte der Gottesverehrung vermuthet. Versuchsweise hat man diese Ansiedlung als quadisch zu bezeichnen vorgeschlagen.‘ Vor Beginn der heurigen Grabungen zeigte sich folgender Befund (vgl. Lageplan B auf Taf. I). Der ringförmige Erdwall liegt im Winkel einer sanft gewellten Plateaufläche, die sich am nordwestlichen Fuße der obersten Kuppe des Pfaffenberges ausbreitet, und hart am Rande der südwestlichen Hauptabdachung, etwas erhöht zwischen beiderseits liegenden Mulden. Bei a (Übersichtsplan auf Tafel VIII) ist die Höhe des Erdwalles kaum 0·50 m, von da ab steigt sie beiderseits allmählich an und erreicht bei d und f rund 2 m. Der Höhe entspricht die Anlage, [79] die bei a etwa1m, bei d f 4 bis 5 m hält. Bei c und e lag die Krone von Mauerwerk zutage; die Steine zeigen starke Verwitterung,

360 361 358 359

Vgl. Much 1875 = Much 2000; Neugebauer-Maresch 1980 = Neugebauer-Maresch 2000. Kubitschek – Frankfurter 1894, 54 und Karte zum Führer (s. oben Vorsatz). Groller 1899, 65 = Groller 1900, 79. Paginierung nach Groller 1900.

12.1. Topographie und Forschungsgeschichte

821

mussten also lange Zeit den Witterungseinflüssen ausgesetzt gewesen sein. Bei b ist die Mauerkrone in neuerer Zeit angegraben worden, der Graben lag noch offen. Zwischen b und f liegt quer durch den ganzen Rundbau ein halbmetertiefes Gräbchen noch offen, das gleichfalls in jüngster Zeit ausgehoben wurde. In demselben stieß man zuverlässiger Aussage zufolge schon in geringer Tiefe auf gewachsenen Fels. Als die Durchforschung des Ringwalles in Angriff genommen wurde, waren alle anderen Bauten auf dem Pfaffenberg bereits aufgedeckt, und es lag nahe, auch den Wall als Bestandtheil der großen römischen Anlage anzunehmen. Zunächst schien es trotz der Wachstation nicht ausgeschlossen, an ein kleines Zwischencastell zu denken; Rundschanzen sind der römischen Kriegsbaukunst nicht fremd, wenn sie auch zu den Seltenheiten gehören. Ein Graben, der bei f in der Richtung des Walldurchmessers eingeschnitten wurde, führte zur Aufdeckung der 0·60 m dicken und 1·09 m hoch erhaltenen Mauer und zeigte, dass dieser Mauer weder Graben noch Wall anliegen. Die dann bald folgende Aufdeckung zweier Anbaue außerhalb der Umfassungsmauer stellte außer Zweifel, dass hier ein Kriegsbau nicht vorliege. Die im ganzen Umfange - größtentheils beiderseits - abgedeckte Umfassungsmauer ist durchgehend 0·60 m dick, bei a noch 0·70 m, zwischen f und d bei 2 m hoch erhalten; an den übrigen Stellen schwankt die Höhe zwischen diesen beiden Maßen. Die Ausführung ist im Ganzen gut, sowohl was Material als Arbeit anbelangt. Bei a ist in der Länge von 2·50 m opus spicatum verwendet. Die Mauern haben durchweg einen Sockel in der Höhe von 0·30 bis 0·50 m, der beiderseits um 8–10cm über die Flucht des Aufgehenden vorspringt. Nur bei h ist die Mauer in der Breite von 5 m unterbrochen; ob diese Lücke als Einfahrt zu erklären, oder ob sie durch Abbruch des Mauerzuges entstanden sei, war nicht zu ermitteln. Von den beiden Anbauten war der bei c liegende einerseits offen, denn der Mauerflügel c g hat bei g eine glatt abgemauerte Stirn; ein Verschluss aus leicht vergänglichem Material ist selbstverständlich [80] nicht ausgeschlossen. Die beiden Parallelmauern, welche diesen Raum bei e abschließen, sind nur 0·70 m voneinander entfernt, der Zwischenraum war durch eine 15 cm starke Holzsäule, deren unterer Theil noch im Boden steckt, abgesperrt. Vier gleiche Holzsäulen standen paarweise bei d; zwei knapp an der inneren, zwei knapp an der äußeren Seite der Umfassungsmauer. Der zwischen a und h liegende Anbau war nach außen durch Strebepfeiler verstärkt. In der ganzen Länge dieses Baues liegt innerhalb der Umfassungsmauer eine große Menge von Mauerbruch. Derselbe wurde in einem 3 m langen Stück gesammelt und ermöglichte eine Reconstruction in der Höhe von 1·80 m, was zusammen mit dem noch stehenden Rest der Mauer ein Minimum von 2·40 m an Aufzug ergibt (ohne den Sockel). Gefunden wurde hier die beistehend (Fig. 1) abgebildete Figur aus Kalkstein sowie das kleine Werkstück Taf. X 39. Gerade gegenüber der Mauerlücke bei h ist der Umfassungsmauer ein paralleles Mauerstück vorgelegt, das an einem Ende in schräger Richtung an die Hauptmauer angeschlossen war, wie die Fundamentgrube daselbst beweist. In dem Zwischenraum fand sich ein Nest von Holzkohle, das mit einer tegula bedeckt war, der einzige Ziegel, der im ganzen Bau gefunden wurde. Der Innenraum konnte nur an wenigen Stellen untersucht werden, da hier üppiger Jungwald steht; dagegen wurden rund 150 Sondierungen gemacht. Grabungen und Sondierungen ergaben nur anstehenden Kalkfelsen, nirgends Spuren von Mauerwerk, Boden oder Brand. Es darf sonach angenommen werden, dass im Innern weder ein Bauwerk noch sonst welche Herrichtung vorhanden war. Nach diesen Ergebnissen der Grabungen drängt [81] sich vor allem die Frage auf, wie die Ringmauer im Innern eines Erdwalles zu erklären sei. Warum wäre die theilweise noch in stattlicher Höhe vorhandene Mauer mit einer Erdanschüttung bedeckt, deren Kamm nirgends mehr als einen halben Meter über der Mauerkrone liegt? Zur Sicherung des Innenraumes war die Mauer durchaus hinreichend. Vollends zwecklos wäre es aber, Mauer und Erdwall zugleich zu errichten. Dass in der That die Mauer älter ist als der Erdwall, beweisen die beiden bei d an der Außenseite der Mauer stehenden Holzsäulen. Ihr Fußende liegt in gleicher Höhe mit der Lagerfläche der Mauer, also rund 2·50 m unter der Krone des Erdwalles. Das zeigt, dass die Aufstellung der Säulen zu einer Zeit erfolgte, als die Mauer noch nicht vom Erdwall umgeben war. Bei d liegt letzterer außerhalb der Mauer 5–6 m breit und sehr sanft abgeböscht, ebenda innerhalb der Mauer nur 2 m breit mit steiler Böschung. Dagegen ist bei a die Form eines Erdwalles kaum angedeutet. Das Terrain fällt von d gegen a und steigt in entgegengesetzter Richtung zu der breiten Kuppe des Pfaffenberges an; die Masse des Erdwalles ist bei d, e und f durchaus klarer, humusreicher Boden. Aus alldem ergibt sich, dass wir in dem Walle keine künstliche Anlage, sondern nur die von der Kuppe des Pfaffenberges durch die Niederschlagwässer herabgeschwemmte Humusdecke zu erkennen haben, die sich an der Umfassungsmauer staute. Dafür spricht noch ein anderer Umstand. Eine eingehende Untersuchung der Obertheile des Pfaffen- und des Hundsheimerberges, welche Herr Dr. 0. Simony, Professor an der k. k. Hochschule für Bodencultur in Wien, im Sommer des Jahres 1898 auszuführen die Güte hatte, lieferte den Nachweis, dass diese Berge ehedem bewaldet waren. Heutzutage ist der nordwestliche Abhang der Kuppe des Pfaffenberges zwischen der Rundmauer und dem höchsten Theile nackter Felsboden, so dass er in die vor einigen Jahren begonnene Wiederaufforstung mangels einer Erdkrume nicht einbezogen werden konnte. Die ganze Humusunterlage des Waldes ist also verschwunden und nach den Neigungsverhältnissen kann sie zum weitaus größten Theil nur dorthin geflößt worden sein, wo heute der „Erdwall“ liegt.

822

12.1. Topographie und Forschungsgeschichte

Das herabgetragene Erdreich hat sich dort, wo sein Transportweg in gerader [82] Richtung auf die Mauer traf, am höchsten aufgestaut, ist allmählich über die Mauerkrone emporgestiegen und theilweise in das Innere abgestürzt. An dieser Stelle, bei d, ist die Mauer thatsächlich aus dem Loth gewichen und etwas nach innen geneigt, hat also einem von außen kommenden Drucke nachgegeben. Eine zweite Frage ist, ob der Bau römisch sei oder nicht. Durch die Bauweise der Mauern, die Kleinfunde und die augenscheinliche Zusammengehörigkeit mit den übrigen Gebäuden ist der römische Ursprung des Gebäudes zweifellos. Die letzte Frage ist die nach der Bestimmung des Bauwerkes. Es wurde bereits erörtert, dass an einen Kriegsbau nicht zu denken ist. Gegen die Annahme eines Platzes für öffentliche Spiele spricht die ganz unregelmäßige Form, der unebene, nicht abgeglichene Felsboden im Innern, der Mangel von Plätzen für Zuschauer, wenngleich ein solcher Platz in das Ganze einer bedeutenden Tempelanlage sehr wohl passen würde. Vielmehr haben wir wohl an eine Hürde zu denken, in der ein Bestand an Opferthieren eingestellt war. In dem Anbau bei a h wäre dann etwa ein Wohnraum für das Wärterpersonale, in dem bei c ein Futtermagazin zu erblicken, während die fünf Holzsäulen bei e d auf ein Schutzdach für die Thiere im Allgemeinen oder auf Käfige für wetterempfindliche oder flüchtige Thiergattungen hindeuten würden. Eine gewisse Analogie für diese Annahme bietet der Stierstall beim Apollon-Heiligthum auf Delos.“

1467: Pfaffenberg 1898. Grundrissbefund des ‚Rundbaus mit Anbauten‘ nach Groller

Mit diesen Grabungsaktionen sind jedenfalls entscheidende neue Erkenntnisse zur Bautechnik und Zeitstellung des sogenannten ‚oberen Quadenwalls‘ gewonnen worden. Groller erkannte, dass die Anlage in einem Zusammenhang mit den übrigen Bauwerken des Grabungsfeldes stand und dachte, wie der Bericht zeigt, zunächst auch hier an eine militärische Zweckbestimmung im Sinne eines „Zwischenkastells“362, doch kam er aufgrund des Fehlens von Wall und Graben und nach Aufdeckung der an der Umfassungsmauer konstatierten Anbauten von dem Gedanken an einen „Kriegsbau“ ab. Vor allem konnte Groller wahrscheinlich machen, dass überhaupt kein künstlicher Wall aufgeschüttet worden war. Denn er verfolgte einen kreisförmig verlaufenden Mauerring, dem im Nordwesten und im Osten Anbauten mit parallel gesetzten Mauern angeschlossen waren. Das erhaltene Mauerwerk stieg nach seinen Beobachtungen von Westen nach Osten kontinuierlich an. Es erreichte am tiefsten Punkt 0.50 m, am höchsten etwa 2 m Höhe. Aufgrund der bautechnischen Merkmale hatte er keinen Zweifel an der Entstehung des Gebäudes in römischer Zeit. Doch verwarf Groller vor allem wegen des mächtigen, an der Nordwestseite gelegenen Anbaues nicht nur den Ge Groller mochte dabei an Umwallungen (Rundschanzen) römischer Wachtürme gedacht haben, wie sie am Obergermanisch-Rätischen Limes nachgewiesen wurden, z. B. auf dem Kapellenberg bei Hofheim am Taunus (vgl. Herrmann – Jockenhövel 1990, 179–181 Abb. 92 und 407–408 Abb. 273–274; Richter 2008). Die im Siedlungsbild von römischen Kastellen und Kastellvici früher als „Rundschanzen“ interpretierten Anlagen wurden mittlerweile als Amphitheater erkannt (vgl. zusammenfassend Sommer 2009 und unten S. 873).

362

12.1. Topographie und Forschungsgeschichte

823

danken an ein militärisches Bauwerk, sondern er schloss auch einen „Platz für öffentliche Spiele“ aus. Zwar räumte er ein, dass für eine bedeutende Tempelanlage ein Spielplatz durchaus in Betracht zu ziehen wäre, doch fehlten diesem die Regelmäßigkeit und die Abgleichung des Felsbodens. Offensichtlich ließ er sich allzu sehr von der Vorstellung einer architektonisch ausgewogenen Anlage eines römischen Bühnen- oder Amphitheaters leiten. Stattdessen wollte Groller die Funktion des Rundbaues mit einer „Hürde“ erklären, „in der ein Bestand an Opfertieren eingestellt war“. Den von dem doppelten Mauerring umschlossenen Raum an der Nordwestseite erklärte er als „Wohnraum für das Wärterpersonal“ und den an der Ostseite gelegenen als ein „Futtermagazin“. Schließlich brachte er noch „Käfige für wetterempfindliche oder flüchtige Thiergattungen“ ins Spiel. Obwohl Groller die Funktion des Rundbaus U nicht verstand, konnte er die Grundrissstruktur im Wesentlichen aufdecken und den Bau aufgrund der Mauerwerkstechnik zweifelsfrei „als Bestandteil der großen römischen Anlage“ zuordnen363. Er beobachtete ein gut ausgeführtes, z. T. in opus spicatum-Technik mit Gussmörtel aufgebautes Bruchsteinmauerwerk, dessen 0.30–0.50 m hohe Fundamente um 8–10  cm breiter waren als die aufgehenden Wände. Die Dicke der Mauern gab er mit 0.60–0.70 m an. Am östlichen Ende der nordwestlichen Doppelmauer stellte er eine Unterbrechung des Mauerrunds fest, konnte jedoch „nicht ermitteln, ob diese Lücke als Einfahrt zu erklären, oder ob sie durch Abbruch des Mauerzuges entstanden sei“364. Im Bereich des östlich gelegenen doppelten Mauerrunds beobachtete er Pfostenlöcher von 15 cm dicken Holzsäulen365. Am nordwestlichen Anbau kamen an der Außenmauer Strebepfeiler zum Vorschein und an der Innenseite Mauerversturz, der auf eine Mauerhöhe von 1.80 m schließen und sich zusammen mit dem noch stehenden Mauerwerk auf eine Gesamthöhe von 2.40 m berechnen ließ. In diesem Bereich fand Groller eine Victoria-Statuette aus feinkörnigem Kalksandstein366 und ein – heute verschollenes – giebelförmiges Werkstück367, welches ein Altaraufsatz gewesen sein könnte (s. Fundevidenz der Altgrabungen oben S. 58). Auf der vom Mauerring (U1 s. unten S. 831) umschlossenen Innenfläche der Anlage nahm Groller etwa „150 Sondierungen“ vor, welche „nur anstehenden Kalkfelsen, nirgends Spuren von Mauerwerk, Boden oder Brand ergaben“. Die Methode dieser Sondierungen wird zwar nicht beschrieben, doch die Beobachtungen führten ihn mit Recht zur Annahme eines innerhalb des Mauerrings bestehenden freien Platzes. Groller gelangte bei der Interpretation des Grabungsbefundes schließlich zu dem Ergebnis, dass es 1) keinen künstlich aufgeschütteten Erdwall gegeben haben könne, sondern das zu einem Wall angehäufte Material „von der Kuppe des Pfaffenberges durch Niederschlagwässer herabgeschwemmt“ worden sei und sich am Mauerwerk der kreisförmigen Anlage aufgestaut habe, 2) die aus festem Bruchsteinmauerwerk errichtete Anlage mit den übrigen Gebäuden des Tempelbezirks in Zusammenhang zu setzen sei368. Wie oben S. 41 dargelegt entdeckte Rudolf Egger, Grollers Spuren folgend, bei einem Besuch des Pfaffenberges den in der Umfassungsmauer (U1) als Spolie verbauten Quaderblock mit der Bauinschrift einer Toranlage, die wir dem Eingang in den Tempelbezirk zuordnen. Die Datierung dieser Inschrift in die Zeit zwischen 128 und 138 n. Chr. (s. oben S. 84) ergibt somit einen sicheren terminus post quem für die Errichtung des Rundbaus.

Groller (1899) 65 und 68 = Groller (1900) 79 und 82. Groller (1899) 65 = Groller (1900) 79. 365 Groller (1899) 66, 68 = Groller (1900) 80, 82. 366 Groller (1899) 66 Fig. 1 = Groller (1900) 80 Fig. 3; Kremer (2004) 32, 86–87 Nr. 18 Taf. 44–45 und oben S. 46 Abb. 23. 367 Groller (1899) 66 Taf. X 39 = Groller (1900) 80 Taf. X 39. 368 Groller (1899) 67–68 = Groller (1900) 81–82. 363 364

824

12.1. Topographie und Forschungsgeschichte

Egger verstand die Anlage als „kleines (keltisches) Bühnentheater“ und vermutlich war er es, der die von Erich Swoboda geleiteten Grabungen veranlasst hatte, um seine Theatertheorie ausgrabungswissenschaftlich überprüfen bzw. bestätigen zu lassen369. Swoboda, der in den Bauten des Pfaffenberges ebenfalls einen „keltisch-römischen Tempelbezirk“ sehen wollte, verweist zwar in seinem Carnuntumbuch auf die Groller’schen Grabungsergebnisse, verschweigt jedoch seine eigenen Sondierungen des Jahres 1935370. Auf den von Swoboda verfassten „Bericht über die Grabung auf dem Pfaffenberg“ sind wir im Eingangskapitel (oben S. 42) bereits eingegangen und ergänzen diesen nun erstmals durch die Umschrift der auf dem Skizzenblatt vom 8.10.(sc. 1935) neben dem Grabungsfeld verzeichneten Randbemerkungen371. Swoboda ließ an insgesamt 19 Punkten Sondierungsgräben ausheben. Die meisten setzte er entlang der Rundmauer U1 an (Schnitte I, V–XVIII), im Inneren öffnete er vier Schnitte (II–IV und XIX) in der Westhälfte der unregelmäßigen Kreisfläche.

1468: Pfaffenberg 1935. Swobodas Skizze mit der Position der am Theaterbau vorgenommenen Sondierungen. Ansicht von Westen

Egger 1943, 136 = Egger 1962, 310–311. Swoboda (1964) 266; Egger 1943, 136 = Egger 1962, 310 kannte die Anlage aus eigener Anschauung, denn in seinem Skizzenbuch zum Jahr 1913 findet sich ein Vermerk zur Fundstelle der Bauinschrift des Eingangstores in den Tempelbezirk (Piso 2003 Nr. 3): „Fundstelle des Steines Pro sal. imp. Tra. Hadr. nicht wie Bormann beim Eingange, sondern beim Rundbau. Bei x eingemauert mit der Inschrift nach abwärts in 2. Verwendung“. Zum Theater vgl. auch Petrikovits 1952 = Petrikovits 1976. 371 Vgl. Österreichisches Archäologisches Institut Zl. 807/35: N vom 23.10.1935. 369 370

12.1. Topographie und Forschungsgeschichte

825

1469: Pfaffenberg 1975. Zustand der Anlage vor Beginn der Flächengrabung. Ansicht von Norden

a) Skizzenblatt rechter Rand (Abb. 1470a): I) 80 (cm) tief, 55 (cm) br.(eit)/Block, Steine, kalkige/Erde; nicht einwandfrei/als Mauerrest anzu-/sprechen. II Suchgraben; aus-/schliesslich Humus; nach/ca 60 cm gewachsener Fels. /3 rote Scherben. III Suchgraben 2.20 (m) lang/70 (cm) tief, Humus/Fels. IV. Suchgraben, 7.30 (m) l(an)g/50 (cm) tief, Humus, Fels/Mauer, 10 cm hoch,/F(un)d(a)m(en)t 20 (cm) hoch; Abst(an)d/ zur nächsten Mauer/1.20 (m). 1 Schar F(un)d(a)m(en)t/1 Schar Steine. /1.20 (m) Humus ober Mauer(.) V Suchgraben 11.30 (m) l(an)g/2.00 (m) tief, Humus, Fels. VI Suchgraben 3.50 (m) l(an)g,/ 0.50 (m) tief, Humus./nur mehr Kalk der/ F(un)d(a)m(en)tgrube. VII Suchgr(aben) 11.50 (m) l(an)g, 1.10 (m) tief Fels/ Mauer nur mehr F(un)d(a)m(en)t/Humus 90 cm über/Mauer. VIII Suchgr.(aben) 8.40 (m) l(an)g, 2.00 (m) tief, Humus/ Fels noch nicht erreicht/Mauer nur mehr F(un)d(a)m(en)t./1½ Scharen. IX Mauer, ca. 60 (cm) hoch/Humus 1.10 (m) über Mauer. X Suchgr(aben) 2.50 (m) l(an)g, 1.50 (m) hoch/keine Mauer, kein F(un)d(a)m(en)t. XI Suchgr(aben) 2.50 (m) l(an)g, 1.70 (m) tief/Humus, Fels noch nicht/erreicht wie bei X. / Zwischen I u(nd) IX keine Mauer/kein Fund(a)m(en)t. b) Skizzenblatt linker Rand (Abb. 1470b): XII Mauer ca. 40–50 (cm) breit. XIII Suchgr.(aben) 5 (m) l(an)g, Mauer 30 (cm) hoch/Humus u(nd) Mauersteine/bereits ausgegraben. XIV 4.60 (m) l(an)g Humus, in/… Steine. / Fels nicht erreicht/1.40 (m) tief. XV Suchgraben 4.40 (m) l(an)g, 1.80 (m) tief/Humus, ohne Fels. XVI 5.00 (m) l(an)g, 1.20 (m) tief/ Humus, ohne Fels/wird noch nicht erreicht. / Mauer 1 Schar/ Fund(a)m(en)t sitzt, wie/ überall auf Humus/auf. XVII 5.20 (m) l(an)g, 2.20 (m) tief/Humus, Fels noch/nicht erreicht. XVIII 4.50 (m) l(an)g, 1.60 (m) tief/ Humus, Fels nicht/erreicht. XIX. Suchgr.(aben) 60 (cm) tief/dann Fels./2.50 (m) l(an)g.

826

12.1. Topographie und Forschungsgeschichte

b a 1470a–b: Pfaffenberg 1935. Swobodas Erläuterungen zu den Grabungen am rechten und linken Rand des Skizzenblattes (s. auch oben S. 42 Abb. 18)

Mit diesen Schürfungen konnte zwar Rudolf Eggers Hypothese eines „Bühnentheaters“ nicht erhärtet werden, doch war der Gedanke an die Existenz eines Spielplatzes, wie dieser auch von ihm ausgesprochen wurde, durchaus richtig372.

Egger 1943, 136 = Egger 1962, 310–311.

372

12.2. Ausgrabungen 1970 und 1975–1984

827

12.2. Ausgrabungen 1970 und 1975–1984 Taf. XXXI–XL; Abb. 1471–1521 Wie die Forschungsgeschichte zeigt, wurden Funktion und Datierung dieses Bauwerks in den Anfängen der carnuntinischen Grabungen unterschiedlich beurteilt und die architektonischen Zusammenhänge nur teilweise einer Klärung zugeführt. Es fehlte damals die richtige Einschätzung des Ruinengeländes ebenso wie der Zusammenhänge im Rahmen der urbanen Topographie, obschon immer deutlicher der sakrale Charakter des Berges im Kontext der römischen Stadt Carnuntum hervorzutreten begann. Im Rahmen der Rettungsgrabungen war daher der Vorschlag Matthäus Muchs einer kultischen Nutzung ebenso wie die Richtigkeit der Identifikation der Anlage als eines Tempelbezirks römischer Zeit durch Max Groller und Eugen Bormann zu überprüfen. Im Einzelnen waren also Entstehungszeit, Baugeschichte und Funktion zu klären. Trotz der absehbaren Vernichtung des Bauwerks durch den Steinbruch konnte die Lösung dieser Fragen nur durch eine möglichst vollständige Freilegung, Aufmessung, Dokumentation und Analyse der Ruine erzielt werden.

1471: Pfaffenberg 1973. Theatergelände (Gebäude U) vor Grabungsbeginn mit Tempel II im Vordergrund. Ansicht von Nordosten

Die Ausgangsituation des neuen Grabungsprojekts beruhte mithin auf den von Much, Groller und Swoboda überlieferten Befunden und Beobachtungen. Demnach wurde eine kreisförmige, leicht nach Westen geneigte Fläche von durchschnittlich 40–42 m Durchmesser von einer Ringmauer umschlossen, deren genauer Verlauf, Erhaltungszustand und Bautechnik im Detail jedoch ebenso unbekannt waren wie die an der Nordwest- und Ostseite konstatierten Annexbauten. Die Ruine des ringförmigen Bauwerks erweckte nach wie vor den Eindruck einer Erdwallanlage, die sich dem Gelände folgend von Osten nach Westen neigte. Der Höhenunterschied zwischen dem höchsten Punkt der Ostseite und dem tiefsten Punkt im Westen betrug 3–4 m. Der Rundbau schien nach Westen zu auf die Stadt hin orientiert gewesen zu sein. Der Innenraum bildete eine leicht nach Westen abfallende Kreisfläche.

828

12.2.1. Schnitt III/70

Zur Klärung der bautechnischen und stratigraphischen Zusammenhänge wurden zunächst zwei Schnitte (III/70 und I/75) an der Nordseite der Anlage gesetzt und anschließend die Flächengrabung und vollständige Freilegung in Angriff genommen. Das Grabungsfeld wurde in vier Sektoren unterteilt. Der Nordostsektor mit dem östlichen Anbau wurde vollständig freigelegt, ebenso jener im Nordwesten und die beiden Tore im Norden und Süden. Die übrigen Grabungsflächen wurden mit Hilfe von Quadranten und Schnitten erschlossen. 12.2.1. Schnitt III/70

Taf. XXXI Bl. 35–37/70 und 41/70; Abb. 1472–1473

Schnitt III/70

1472: Pfaffenberg 1976. Theatergrabung mit Sondierungen der Grabung Swoboda 1935, Schnitt III/70 und Grabung 1976 im Nordostsektor

Anlässlich der Testgrabungen (1970) wurden zwei parallel nordsüdlich verlaufende Schnitte im Abstand von 20 m über das Gelände des Rundbaus gelegt (Schnitte III/70 und IV/70), von denen jedoch nur der erstgenannte zur Bearbeitung kam. Dieser hatte bei 2 m Breite eine Länge von 64 m. Das Ziel dieser Sondierungsmaßnahme war die Verifizierung des von Groller und Swoboda festgestellten Mauerwerks, die Ermittlung des Maueraufbaues, die Überprüfung des Erhaltungszustandes der Ruine und die Stratifizierung derselben. Zu kontrollieren war ferner, ob zwischen den in auffallender Weise ringförmig verlaufenden wallartigen Erdanschüttungen und dem Mauerwerk ein Zusammenhang bestand, da Groller die Existenz eines künstlichen Walles entschieden ablehnte (s. oben S. 823). Zwischen lfm. 0–3 kam in dem nördlich der Wallbildung gelegenen flachen Plateaugelände der anstehende Felsboden bereits 0.20 m unter der Humusoberfläche zum Vorschein. Bei lfm. 13–14 wurde eine 0.60 m dicke Bruchsteinmauer (U 6) angetroffen, welcher 2.70 m weiter südlich bei lfm. 16.20 das 0.50 m dicke, ebenfalls in Bruchsteintechnik gebaute innere Mauerrund (U 1) folgte. An der Westflanke des Schnittes trat eine dritte Mauer (U 9) hervor, die ebenfalls seit Groller bekannt

12.2.1. Schnitt III/70

829

war und die beiden erstgenannten Mauern verband. Die Mauern U 1 und U 6 waren aus großen, unregelmäßig behauenen Bruchsteinen in Schrägstellung unter Verwendung von dichtem Gussmörtel konstruiert. Das Aufgehende aller drei Mauern war im Bereich des Schnittes nur mehr in ein bis zwei Steinlagen erhalten und bestand aus durchschnittlich 0.30 m großen, ebenfalls schräg gestellten polygonalen Bruchsteinen. Die Zwischenmauer (U 9) war mit Fuge zwischen die beiden Ringmauern gesetzt.

a

b 1473a–b: Pfaffenberg 1970. Schnitt III/70. Verstürzte äußere Ringmauer (U6)

830

12.2.2. Flächengrabung

Die Fundamente der drei Mauern standen auf reinem, sehr stark verdichtetem Humus. Darüber folgte eine Bettungsschicht von Sand und kleinen, unregelmäßig eingebrachten Bruchsteinen mit leichter Mörtelbindung. Auf diese Unterlage wurden in reiche Mörtelmasse zwei Reihen großer, polygonaler, schräg gestellter Bruchsteinblöcke von bis zu 0.50 m Länge gesetzt. Das Fundament der äußeren Ringmauer (U 6) war jedoch viel tiefer eingesenkt als jenes der Mauern U 1 und U 9 und es zeigte gegenüber dem aufgehenden Mauerwerk einen 10–15 cm starken Vorsprung. Zwischen den beiden Ringmauern U 1 und U 6 trat der Fundamentaushub im antiken Humus deutlich zum Vorschein. Eine Fundamentgrube konnte jedoch nicht festgestellt werden. Nördlich der äußeren Ringmauer wurde bei lfm. 11–13 auf einer Länge von 1.80 m ein verstürzter Block von Bruchsteinmauerwerk (1.20 m hoch) freigelegt, welcher auf dem ungestörten Humusboden lag. Dieser Schnittbefund gab einen ersten Einblick in die Baukonstruktion an der Nordwestseite der Anlage. Dabei ließ sich bereits erkennen, dass der äußere Mauerzug (U 6) statisch eine größere Festigkeit hatte als die innere Ringmauer (U1). Grollers römerzeitliche Identifizierung des Mauerwerks traf ohne jeden Zweifel zu und es ließ sich nunmehr auch die Ursache für den regelmäßig verlaufenden Erdwall erklären. Wie der in Taf. XXXI Bl. 41/70 dargestellte Befund zeigt, führte der Versturz der äußeren, nördlichen Ringmauer (U 6) jenseits der Antike in der Verfallszeit des Gebäudes zu einer massiven Anreicherung von Humus, der sich entlang des Mauerwerks wallförmig aufstaute. Grollers Vermutung des von der Kuppe des Pfaffenberges durch Wind und Wetter talwärts getragenen Erdreichs scheint also zuzutreffen. Deutlich zu unterscheiden waren daher auch zwei Arten von Humusschichten, nämlich eine sehr dichte Humusdecke ohne Fundstoff unmittelbar über dem Felsboden und loser, von reichem Bauschutt durchsetzter Humus in den höheren Lagen. 12.2.2. Flächengrabung

Planbeilage 2; Taf. XXXII–XL; Abb. 1474–1521

Der an der Nordseite des Rundbaues zu Beginn der neuen Pfaffenberggrabungen gesetzte Wallschnitt III/70 machte deutlich, dass trotz der prekären Erhaltungssituation ein sinnvolles Ergebnis nur durch eine möglichst vollständige Freilegung zu erreichen war. Im Rahmen dieses Vorhabens wurde, wie bereits erwähnt, eine Gliederung der Fläche in vier Sektoren mit folgender Kennzeichnung des Mauerwerks vorgenommen: U1

Ringmauer (Spielplatzmauer) Östlicher Anbau (Osttribüne) U2 Parallel zur Ringmauer (Spielplatzmauer) verlaufende Außenmauer des östlichen Anbaues U3 Mauerversturz auf U1 U4–5 Verbindungsmauern zwischen U1 und U2 Nördlicher Anbau (Zuschauertribüne) U6 Parallel zur Ringmauer (Spielplatzmauer) verlaufende Außenmauer des nördlichen Anbaues U9–10 Verbindungsmauern zwischen U1 und U6 U11 Westlicher Abschluss der Zuschauertribüne Nordtor U7 Westmauer = Östliche Verbindungsmauer zwischen U1und U6 U8 Ostmauer des Nordtores Südtor U12–13 Ost- und Westmauer des Südtores

12.2.2. Flächengrabung

831

N

1474: Planausschnitt der Theateranlage mit Systematik der Grabungsflächen

Ringmauer U1 (Spielplatzmauer) Taf. XXXIII–XXXV Bl. 15–16/78, 20–21/76, 10–12/77, 28–33/77, 21–25/78, 41–43/78, 12–18/79, 21/79; Abb. 1474–1491 Das bauliche Hauptmerkmal der Anlage war das Mauerrund U1, eine Ringmauer, welche eine kreisförmige Fläche umschloss, deren Durchmesser 40–42 m betrug. Dazu kommen Anbauten an der Ost- und an der Nordwestseite sowie ein Tor an der Nord- und Südseite des Gebäudes. Die Beschreibung des Mauerbefundes beginnt am Nordtor (s. unten S. 858) und folgt in den vier Sektoren dem Uhrzeigersinn. Die Ringmauer war im Wesentlichen überall nachweisbar, zeigte jedoch an mehreren Stellen Unterbrechungen. a) Nordostsektor Abb. 1474–1479 Aufgrund des Testgrabungsbefundes (s. oben S. 828) wurde der Mauerverlauf, am Nordtor beginnend, zunächst im Nordostsektor in einer Länge von 34 m aufgedeckt. Das erhaltene Mauerwerk setzte im Abstand von 4.85 m östlich der Mauer U7 (Westmauer) des Nordtores ein. Die Verbindung mit der Ostmauer des Nordtores U8 war ausgebrochen (Abb. 1476a).

832

12.2.2. Flächengrabung

1475: Pfaffenberg 1976. Theateranlage zu Beginn der Flächengrabung mit Nordostsektor. Rechts im Bild das Tempelgelände mit Votivmonumenten

Wie der Schnitt I/75–76 zeigt (Taf. XXXII Bl. 7, 9–12/76 und Abb. 1477), war die Mauer in diesem Bereich noch 0.80–0.90 m hoch erhalten. Die Dicke der Mauer betrug durchschnittlich 0.50–0.55 m, im Fundamentbereich bis zu 0.60 m. Die Mauertechnik war opus incertum mit durchschnittlich 0.30 m großen Bruchsteinen in regelmäßiger Lage. Das Fundament stand auf dem antiken Mutterboden und hatte zuunterst eine Bettung von kleinen, unregelmäßig geschichteten Bruchsteinen und Schotter mit Mörtelbindung. Darüber lagen große Bruchsteinquader und polygonale, in Schräglage versetzte Blöcke. An der Fundamentierung fiel auf, dass diese im Bereich der Annexbauten deutlich stabiler konstruiert war und bis zu 0.40 x 0.50 m große Bruchsteinblöcke enthielt. Besonders deutlich wurde dies beim Anschnitt der Mauer sichtbar. An der nördlichen Außenseite war der Mörtel in den Mauerfugen unregelmäßig verflossen, was den Anschein erweckte, dass die Mauer mit einer Schalung gesetzt worden sei. Nördlich des verstürzten Mauerstücks U3 lag auf den Fundamentblöcken eine durchschnittlich 10 cm dicke Mörtelschicht, an deren Oberfläche drei zirka 0.30 x 0.40 m große Abdrücke zu beobachten waren (Taf. XXXV Bl.13/77). Diese Abdrücke im Mörtel lassen an Schwellsteine denken.

1476 a

12.2.2. Flächengrabung

833

b 1476a–b: Pfaffenberg 1978. Rundmauer U1 im Bereich des Nordtores. Ansicht von Westen und von Osten

Südlich des Anbaues Ost war die Mauer an mehreren Stellen bis auf das Fundamentbett abgebrochen worden, teilweise blieb sie aber bis zum aufgehenden Mauerwerk erhalten (s. unten S. 836 und Taf. XXXII Bl. 6–8/77 und Taf. XXXIII). Eine Fundamentgrube konnte nicht festgestellt werden. Der nunmehr sichtbare bautechnische Befund stand im Einklang mit den bereits in Schnitt III/70 gesammelten Beobachtungen (s. oben S. 828), welche zeigten, dass die Mauer senkrecht in den antiken Mutterboden hineingestellt worden war.

1477: Pfaffenberg 1975–1976. Ansicht der Ringmauer U1 von Norden im Schnitt I/75–76

834

12.2.2. Flächengrabung

Bei der planimetrischen Analyse des nordöstlichen Abschnitts war zu sehen, dass das Mauerrund U1 keinen Halbkreis bildete, sondern mehr dem Verlauf einer halben Ellipse entsprach. Im gesamten Sektor wurde die Innenseite der Ringmauer von einer 1.60–1.80 m breiten, schräg zur Spielplatzmitte geneigten Lage von Bruchsteinen begleitet, deren Größe jenen des noch aufrechtstehenden Mauerwerks entsprach (Abb. 1479). Während die Oberkante der Mauer bei +313.476 m ü. A. lag, hatte der Mauerversturz im Inneren die Höhe +312.809 m ü. A. Die Höhendifferenz zwischen der Maueroberkante und dem inneren Mauerversturz betrug 0.66 m. Der Versturz von Bruchsteinen war im Abstand von 0.60 m sehr dicht und bildete durchgehend eine schräg verlaufende, kompakte Steinlage. Es war also zu sehen, dass hier die verstürzte Ringmauer zum Vorschein gekommen war. Die schräg nach innen geneigte Versturzfläche lag auf reinem Waldhumus (Taf. XXXII Bl. 7, 9–12/76). In dem unmittelbar an der Mauer gelegenen freien Streifen war das Versturzmaterial bei älteren Grabungen unerkannt abgeräumt worden. Die verstürzten Bruchsteine waren in regelmäßiger Schichtung gesetzt und wiesen eine durchschnittliche Größe von 0.30 m auf. Die Bruchsteinlage verlief von der noch erhaltenen Mauerpartie schräg nach innen in die Arena hinein, (dabei entstandene?) Hohlräume zwischen den Steinen waren mit Sand und feinem Flussschotter verfüllt (vgl. Taf. XXXII Bl. 6–8/77). Zur Mitte des Spielplatzes hin nahm die Bruchsteinlage einen unregelmäßigen Verlauf. Diese Form der schrägen Steinlage ist charakteristisch für einen durch natürlichen Verfall verursachten Mauerversturz. Es besteht bei diesem Befund kein Zweifel, dass hier die Überreste der nach innen gestürzten Ringmauer zu sehen waren. Aufgrund dieses Erhaltungsbildes wird der zum Teil sehr schlechte Erhaltungszustand der Spielplatzmauer verständlich, die zumeist bis zur Fundamentoberkante verloren gegangen war. Die Höhe derselben lag im nordöstlichen Sektor bei durchschnittlich +313.633 m ü. A. An der Fundamentierung war auffällig, dass diese im Bereich des östlichen Anbaues deutlich stärker wurde und mit wesentlich größeren Bruchsteinblöcken von bis zu 0.50 m Länge ausgestattet war. Besonders deutlich sichtbar wurde dieser Unterschied beim Anschnitt der Mauer in einer westöstlich verlaufenden Sondage. Dabei wiederholte sich der bereits weiter nördlich festgestellte Versturzbefund, welcher anzeigte, dass die Mauer nach Westen zu in das Innere des Mauerrunds gestürzt war (Taf. XXXII Bl. 6–8/77). Diesen Grabungsbefund hat Manfred Kandler als Erdbebenschaden zu erklären versucht373. Gegen diese Interpretation sprechen sowohl der regelmäßige Verlauf der Sturzlage als auch das Fehlen von Schadensmerkmalen entlang der nördlichen Außenseite der Ringmauer374. Beim Entfernen der Versturzschicht kamen auf dem antiken (römischen) Humushorizont verhältnismäßig zahlreiche Scherben von lokaler Gebrauchskeramik zum Vorschein (s. Fundevidenz unten S. 868).

1478: Pfaffenberg 1976. Verstürzte Mauer U2 im Bereich des Nordostsektors. Ansicht von Osten 373 374

Kandler 1989, 317; Kandler 2004b, 21 und 24; Kandler – Decker – Gangl 2007, 116–118 und 120; dagegen Kandler 2019, 31. An der für Carnuntum vertretenen Erdbebentheorie sind neuerdings von Furger 2011, 80 berechtigte Zweifel geltend gemacht worden. Man vergleiche etwa die antiken Erdbebenbefunde im Golf von Neapel oder in Westkleinasien/Türkei wie Ephesos, Hanghaus 2.

12.2.2. Flächengrabung

1479: Pfaffenberg 1976. Verstürzte Ringmauer U1 im Nordostsektor. Ansicht von Nordwesten

835

836

12.2.2. Flächengrabung

b) Südostsektor Abb. 1474, 1480–1483 Im südöstlichen Sektor haben wir das Gelände nach dem Abtragen alter Schutthügel mit Quadranten (5 x 5 m) und deren Erweiterungen untersucht. Südlich des östlichen Anbaues (s. unten S. 837) wurden die Baureste der Ringmauer U1 zunächst durch einen westöstlich gesetzten Schnitt analysiert. Dabei wiederholte sich der bereits im Nordostsektor dokumentierte Befund des nach Westen zur inneren Freifläche umgestürzten Mauerwerks (Taf. XXXII Bl. 6–8/77 und Abb. 1482–1483). In diesem Abschnitt war die Mauer an mehreren Stellen teilweise bis zum Fundament ausgerissen, teilweise aber mit ein bis zwei Steinscharen des Aufgehenden erhalten (Taf. XXXIII–XXXV). Der Mauerverlauf zeigte wieder eine von der Kreislinie stark abweichende, ellipsenförmig gekrümmte Fortsetzung. Diese Linienführung wurde erst knapp vor dem Südtor durch einen Knick unterbrochen, der sodann eine Richtungsänderung der Mauerlinie von Ost nach West zur Folge hatte.

1480: Pfaffenberg 1977. Ringmauer U1 im Bereich des Nordost- und Südostsektors. Ansicht von Osten

Unmittelbar an der südlichen Begrenzungsmauer des östlichen Anbaues (Mauer U5) waren in einem an der Ringmauer gesetzten Kontrollschnitt nur mehr die beiden untersten Lagen des Bruchsteinfundaments vorhanden, welches bei einer Breite von 0.45 m eine Höhe von 0.55 m erreichte (Taf. XXXIII). Die Oberkante des Mauerfundaments lag bei +313.816 m ü. A. In der Fundamentgrube kam an dieser Stelle Gebrauchskeramik zum Vorschein, welche zur Datierung herangezogen werden kann. Auf den folgenden 9.50 m fehlte die Mauer im Aufgehenden ganz, nicht zuletzt aufgrund von Eingriffen älterer Grabungen. In dem auf diese Lücke folgenden Abschnitt trat sie über dem Fundament auf einer Länge von 5.90 m mit einer Höhe von durchschnittlich 0.80 m und einer Breite von 0.50 m wieder hervor. Die Höhe der Maueroberkante lag bei +314.425 m ü. A.

12.2.2. Flächengrabung

837

a

b 1481a–b: Pfaffenberg 1977. Verlauf der Ringmauer U1 im Südostsektor. Ansicht von Westen

Im Inneren der Anlage haben wir wie im Südostsektor entlang der Mauer wieder einen etwa 1.50 bis 2 m breiten Streifen von umgestürzter Mauermasse vorgefunden (Abb. 1482–1483). Dieser entlang der Mauer verlaufende Bruchsteinversturz reichte somit vom Eingang im Norden bis zum Südtor des Theaters (s. unten S. 860). Damit trat in der gesamten Osthälfte der Anlage ein einheitlicher Verfallsbefund hervor. Die Mauerhöhe ließ sich nach der Breite und Dichte der Versturzmasse mit ungefähr 2 m bis 2.40 m rekonstruieren. Dagegen trat diese Art von Mauerversturz an der Westflanke des Gebäudes nur sporadisch in Erscheinung bzw. fehlte im Südwest- und Nordwestsektor ganz. Aufgrund dieses Ergebnisses ist anzunehmen, dass die Ringmauer in der Westhälfte eine wesentlich geringere Höhe hatte als in der Osthälfte (s. unten S. 839). Am südlichen Ende des Südostsektors war die Mauer in den Quadranten XI–XII zwar stark beschädigt, konnte jedoch im Fundamentbereich zweifelsfrei erschlossen werden. Das am Südtor in PQ XI gelegene Mauerende war umgestürzt und nur mehr mit einer Bruchsteinlage erhalten (Abb. 1483). Die Mauer war in diesem Abschnitt seicht fundamentiert (zirka 10 cm) und in reinen Humus gesetzt. Der Humusboden ließ eine Neigung nach Westen erkennen. Dieser Geländestruktur entsprach die dreifach abgetreppte Mauerkonstruktion. Aufgrund des südlichen Eingangstores war die Mauer in PQ XI unterbrochen und setzte sich erst in einem Abstand von 1.80–1.90 m in vertiefter Lage im Südwestsektor wieder fort. In PQ XII hatte die Mauer einen Knick und verlief von da an in einem wesentlich engeren Radius als in dem vorangehenden Abschnitt des Südostsektors. Die erhaltene Mauerhöhe betrug hier mit Fundament 0.80 m. Das Fundament war fein gemörtelt, die Fundamentgrube ließ sich durch ein an den Humus angepresstes Mörtelstück nachweisen. Der nach innen gestürzte Mauerblock hatte eine durchschnittliche Breite von 2.50 m, so dass auch hier eine ursprüngliche Gesamthöhe der Ringmauer von 2 m bis 2.40 m angenommen werden kann.

838

12.2.2. Flächengrabung

1482: Pfaffenberg 1977. Verstürzte Ringmauer U1 im Südostsektor. Ansicht von Südwesten

1483: Pfaffenberg 1979. Verstürzte Ringmauer U1 im Südostsektor, Quadranten XI–XII. Ansicht von Südwesten

12.2.2. Flächengrabung

839

c) Südwestsektor Taf. XXXIV; Abb. 1474, 1484–1487 In diesem Sektor wurden die Feldforschungen in den Jahren 1978–1979 mit einer Quadrantenfolge von 5 x 5 m großen Feldern (PQ IV–XI) vorangetrieben. Die folgende Beschreibung des Grabungsbefundes ist von Norden nach Süden gerichtet.

1484: Pfaffenberg 1978. Grabung im Südwestsektor der Theateranlage. Quadrantenfelder IV–XI

a b 1485a–b: Pfaffenberg 1978. Verlauf der Ringmauer U1 im Südwestsektor (PQ IV–VIII). Ansicht von Norden (a) und von Süden (b)

840

12.2.2. Flächengrabung

In den Quadranten IV und V verlief die Mauer ähnlich wie im Südostsektor zunächst beinahe geradlinig in nordsüdlicher Richtung, um in der Südhälfte des Quadranten V mit einem deutlichen Knick nach Südosten umzubiegen (Abb. 1485a). Bis zu diesem Mauerknick betrug die Dicke des Bruchsteinmauerwerks 0.45 m im Aufgehenden und bei einem 0.30 m breiten Vorsprung 0.75–0.80 m im Fundament. Der folgende, sehr regelmäßig gesetzte Mauerabschnitt verlief über eine Strecke von 5 m beinahe schnurgerade, um an der Grenze zwischen den Quadranten VI und VIII mit einer Ecke neuerlich in Richtung Südosten umzuknicken. Von hier war die Mauer in den Quadranten VII–XI ganz ohne Krümmung in einer geraden Linie über eine Länge von 16 m bis zum Südtor geführt worden. Die Dicke der Spielplatzmauer betrug in diesen Abschnitten durchschnittlich 0.60 m.

1486: Pfaffenberg 1978. Ringmauer U1 im Südwestsektor, Innenansicht

1487: Pfaffenberg 1978. Ringmauer U1 im Südwestsektor, Innenansicht

Während im Quadranten VI der Mauerverband noch gut erhalten war, fehlte in den folgenden Abschnitten das Aufgehende der Mauer weitgehend. Hier war diese bis zur Fundamentoberkante abgetragen worden. Im Inneren der Anlage waren nur geringe Mengen von verstürztem Mauerwerk festzustellen. Der Mauerverlauf konnte jedenfalls lückenlos erschlossen werden. Im Quadranten VIII wurden innerhalb der Freifläche entlang der Mauer in einer Breite von 1.40 m verstürzte Bruchsteine konstatiert, jedoch nicht in jener Dichte und Vollständigkeit wie wir sie in der Osthälfte des Mauerrunds vorgefunden haben. In PQ VIII kamen unter dem verstürzten Mauerwerk die Fragmente einer Bauinschrift zum Vorschein, die vermutlich diesem Bauwerk zuzuordnen ist (s. Fundevidenz unten S. 863; I 30/77 und I 7/78). Nach Ioan Piso ist sie nicht später als in die „Severerzeit“ zu datieren375. Piso (2003) 88–89 Nr. 140.

375

12.2.2. Flächengrabung

841

Spätestens damals ist die Theateranlage erbaut worden, wahrscheinlich aber bereits im Lauf des 2. Jahrhunderts n. Chr. Die Zurichtung der anpassenden Fragmente führt ihn zu der Annahme, dass eine Reparatur der Ringmauer „in der Tetrarchiezeit“ stattgefunden habe376. Eine Ausbesserung des Mauerwerks konnten wir zwar im Grabungsbefund dieses Abschnitts nicht feststellen, doch haben an den Mauerstrukturen zweifelsohne Sanierungsmaßnahmen stattgefunden, wie noch andere, mehrfach zutage getretene Spolienblöcke beweisen, u. a. die Bauinschrift vom Eingangstor in den Tempelbezirk oder die bereits von Groller geborgene Victoriastatuette (s. oben S. 46 und Fundevidenz unten S. 862)377. In der Mitte des Quadranten XI waren nur mehr das Mörtelbett des Ringmauerfundaments in einer Breite von 0.30 m und eine 0.60 m lange Bruchsteinsetzung erhalten. d) Nordwestsektor Taf. XXXIV–XXXV; Abb. 1474, 1488–1491 Der mit dem nördlichen Anbau verbundene, am Nordtor beginnende Abschnitt der Ringmauer verlief bis zum Mauerpaar U9–U10 in westlicher Richtung in einer nur sehr leichten Krümmung. Westlich davon formte sich jedoch der Mauerzug im Bereich von U10 und U11 zu einem Kreissegment mit engem Radius, welcher die Änderung des Mauerverlaufs von West-Ost in nordsüdliche Richtung zur Folge hatte. Südwestlich von U11 setzte sich die Ringmauer in den Quadranten III und IV über eine Länge von 8.60 m bis zu dem im Quadranten V gelegenen Mauerknick, wie zuvor beschrieben, in einem weiten Bogen fort.

1488: Pfaffenberg 1978. Ringmauer U1 im Nordwestsektor. Ansicht von Westen

376 377

Piso (2003) 89. Der von Ritterling 1925, 1739 erwähnte Bauquader CIL 11245c wurde ebenso wie CIL 11245a–b nicht auf der Anhöhe des Pfaffenberges, sondern in Deutsch-Altenburg am „Stein“ in den Substruktionen des sogenannten Quadenwalls gefunden, d. i. der sogenannte „untere Quadenwall“ am Kirchenberg von Bad Deutsch-Altenburg, vgl. NeugebauerMaresch 1980 = Neugebauer-Maresch 2000.

842

12.2.2. Flächengrabung

1489: Pfaffenberg 1978. Verlauf der Ringmauer U1 zwischen U10 und U11. Ansicht von Nordwesten

Die Ringmauer war westlich des Nordtores im Bereich des nördlichen Anbaues wesentlich stärker konstruiert als in der Osthälfte der Anlage. Dies ließ sich u. a. mit der Neigung des Geländes nach Westen erklären. Die Mauer nahm an Höhe von Osten nach Westen ab und senkte sich mit der Neigung des Geländes nach Westen zu. Das Mauerfundament bestand hier aus zwei Schichten großer, unregelmäßiger Bruchsteinblöcke von maximal 0.40 m Länge, welche in opus spicatum-Technik versetzt waren. Darunter lag das 0.30 m hohe ungemörtelte Fundamentbett aus einer Mischung von Sand und losen Bruchsteinen. Die Gesamthöhe des Fundaments erreichte 0.70–0.80 m. Gegenüber dem 0.50 m breiten aufgehenden Mauerwerk, das noch mit zwei Steinreihen erhalten war, ragte das Fundament um 10–15 cm vor. Die beiden durchschnittlich noch 0.40 m hoch aufgehenden Steinschichten bestanden aus großen, ebenfalls in opus spicatum-Technik gesetzten Bruchsteinblöcken. Die erhaltene Gesamthöhe der Mauer betrug im Durchschnitt 1.20 m. Sie war teilweise ausgebrochen, teilweise wie im Nordost- und Südostsektor der Anlage in südlicher Richtung in den Spielplatz gestürzt.

a

b 1490a–b: Pfaffenberg 1978. Ringmauer U1 im Nordwestsektor. Gesamtansicht von Nordwesten (a) und Detail (b)

12.2.2. Flächengrabung

843

Im Bereich des Mauerpaares U9–U10 war der Mauerabschnitt aus großen lokalen Bruchsteinen gut gefügt und im Aufgehenden 0.55–0.60 m breit. Ein an der Mauer U10 gesetzter Schnitt zeigte, dass der anstehende Felsboden 1.75–1.80 m unter der erhaltenen Maueroberkante bei Höhe +310.326 m ü. A. lag. Die Mauer U1 war in diesem Abschnitt einschließlich Fundament noch 0.70 m hoch, das Aufgehende über dem Fundament 0.45 m erhalten. Der antike Horizont lag 0.70–0.80 m über dem Felsboden bei +311.048 m ü. A. Unter dem Fundament verlief die Schicht des antiken Mutterbodens.

a b 1491a–b: Pfaffenberg 1978. Ringmauer U1 im Bereich von U9–U10. Ansicht von Norden (a) und Detail (b)

Südlich des nördlichen Anbaues erreichten wir in Planquadrat III den natürlichen Felsboden 1.30 m unter der bestehenden Maueroberkante. Die Dicke der Ringmauer betrug hier 0.45 m. Vom Aufgehenden waren in diesem Abschnitt noch bis zu drei Lagen mit hochkant gestellten örtlichen Bruchsteinen erhalten. Der Fundamentvorsprung war bis zu 0.30 m breit. Entlang der Innenseite der Mauer wurde südlich des Nordanbaues kein Versturz mehr beobachtet. Die Anbauten der Ost- und Nordseite a) Ostanbau (Mauern U2–U5) Taf. XXXV Bl. 14–15/76; 9, 13–14/77; XXXVI Bl. 19–22, 25, 27/77; Abb. 1474, 1492–1505

N 1492: Pfaffenberg 1979. Theateranlage mit Anbau Ost. Ansicht von Osten

844

12.2.2. Flächengrabung

Der im Ostteil der Anlage gelegene Zubau bestand im Wesentlichen aus den drei Mauern U2, U4 und U5 und einem kurzen, an der Ringmauer U1 gelegenen Mauerblock U 3. Die östliche Begrenzung war durch die Mauer U2 gegeben, welche parallel zum Mauerrund U1 in nordsüdlicher Richtung verlief (Taf. XXXV Bl. 14–15/76; XXXVI Bl. 20–22/77). Die Länge der Mauer U2 betrug 10.70 m, die Mauerbreite im Fundamentbereich 0.65–0.70 m, im Aufgehenden durchschnittlich 0.55 m. Die erhaltene Höhe der Mauer lag bei maximal 1.30 m. Hier erreichte die Anlage mit +314.868 m ü. A. ihre größte Höhe, während die Ringmauer im Westen mit +311.451 m ü. A. wesentlich tiefer lag. Die Höhendifferenz zwischen den beiden Punkten im Osten und im Westen der Anlage betrug somit 3.417 m. Die Mauer U2 endete im Norden mit einem Mauerhaupt. Sie ließ keine weitere Fortsetzung nach Norden erkennen. 2.60 m südlich des Nordendes schien die Mauer einen Knick zu machen, welcher den Verlauf in südliche Richtung korrigierte. Der Abstand zwischen der Ringmauer U1 und der Mauer U2 betrug am Nordende 2.90 m, um sich nach Süden zu bis zur Mauer U 5 auf 4.20 m zu erhöhen.

N

U3

1493: Pfaffenberg 1977. Anbau Ost von Nordwesten

Die Mauer wurde in Schalentechnik konstruiert und hatte außen grob behauene Bruchsteine des Pfaffenberges, innen dagegen eine Füllung aus kleinteiligem Bruchsteinmaterial. Darunter haben wir wiederholt Sandsteinspolien gefunden, so auch Fragmente von Inschriften378 (s. Fundevidenz unten S. 863, 865). Diese Beobachtung bestätigt die älteren Untersuchungsbefunde, wonach beim Bau des Theaters Werkstücke von Votivmonumenten verwendet wurden, die als Hinweis auf die Errichtungszeit bzw. auf Reparaturen der Anlage zu verstehen sind. Als Bindemittel wurde bei dieser Mauer ein verhältnismäßig magerer, mit vielen Flusskieseln durchsetzter Kalkmörtel verwendet.

1494: Pfaffenberg 1977. Anbau Ost von Norden 378

Vgl. etwa Piso (2003) 60–61 Nr. 77. Das ist vor allem wichtig für das Verständnis der Propyloninschrift, welche Piso 18–19 Nr. 3 zu Unrecht dem Amphitheater zuordnet (s. oben S. 83).

12.2.2. Flächengrabung

845

Am Fundament war wie bei allen anderen Mauern des Anbaus keine Fundamentgrube zu beobachten. Die Fundamentsteine wurden in den senkrecht ausgeschachteten Graben so auf eine grobe Mörtelschicht gesetzt, dass sich das Baumaterial an die Humuswände des Mutterbodens anlegen konnte. Besonders bei den Eckverbindungen zu den rechtwinkelig stehenden Mauern U4 und U5 war das Fundament der Mauer deutlich breiter als das aufgehende Mauerwerk.

1495: Pfaffenberg 1977. Verbindung der Mauer U2 mit U4 und U5. Ansicht von Osten

Der Raum zwischen den Mauern U1 und U2 war mit dichtem, fast fundleerem Humus ausgefüllt. Diese Erdschicht muss in der Antike bereits vorhanden gewesen sein, die Mauern waren in diese Humusschicht eingesetzt worden. Der antike Horizont dürfte 0.60 m über der Fundamentunterkante gelegen sein, da sich hier das Aufgehende vom Fundament deutlich absetzte (Taf. XXXVI Bl. 19/77). Im dichten Waldhumus selbst zeichnete sich jedoch kein Bodenhorizont ab. In der Mauer dürften zwei Öffnungen existiert haben, die eine innen an der Westseite zwischen den Mauern U4 und U5, die andere 3.20 m vom Nordende der Mauer entfernt und mit einer Breite von 0.80 m (Taf. XXXVI Bl. 20–22/77). Die Mauer U2 war stark nach außen geneigt und teilweise nach Osten umgestürzt (Abb. 1492, 1496 und Taf. XXXV Bl. 14–15/76). Demzufolge wurde jenseits der durch ältere Grabungen verursachten Störung im Abstand von 0.35 bis 0.40 m ein 2–3 m breiter Streifen von Mauerversturz aufgedeckt. Auch bei diesem Befund möchte ich nicht von einem Erdbebenschaden sprechen. Am südlichen Ende war die Mauer U2 durch die im rechten Winkel verlaufenden und parallel gestellten Mauerzüge U4 und U5 mit der Ringmauer U1 verbunden. Diese beiden Mauern erzeugten einen schmalen, 1–1.15 m breiten Gang, der in einem westlich gelegenen Zugang endete und auf den natürlichen Felsboden gebaut war. Nördlich der Mauer U4 öffnete sich zwischen den Mauern U1 und U2 ein etwa 25–30 m² großer Raum, der von Groller als Futtermagazin und Tierkäfig gedeutet worden war (s. oben S. 822).

846

12.2.2. Flächengrabung

1496: Pfaffenberg 1976. Umgestürzte Mauer U2. Ansicht von Nordwesten

U5

1497: Pfaffenberg 1977. Anbau Ost mit Mauern U3–U5. Ansicht von Westen

1498: Pfaffenberg 1977. Raum nördlich Mauer U4. Ansicht von Norden

12.2.2. Flächengrabung

847

Die Mauer U4 hatte eine Länge von 3.52 m und war aus durchschnittlich 20–25 cm großen Bruchsteinen aufgebaut, welche bei schräger Stellung in der Art von opus spicatum in starker Mörtelbettung versetzt waren (Taf. XXXVI Bl. 19/77 und Bl. 25/77). Sie stand mit der Mauer U2 im Bund. Das Mauerfundament war in den antiken Humus gesetzt, hatte eine Breite von 0.70–0.75 m und bildete an der Südseite einen 15–25 cm breiten Absatz. Die Nordseite der Mauer war dagegen ganz gerade ohne Vorsprung in den Fundamentschacht gesetzt worden (Taf. XXXV Bl. 9/77). Das aufgehende Mauerwerk war durchschnittlich 0.50 m breit. Die Mauer nahm von der Ringmauer U1 ostwärts an Stärke zu und erreichte an der Einbindung in die Mauer U2 eine Breite von 0.75 m. Der antike Horizont lag ±0.40 m unter der Maueroberkante, was u. a. durch einen an der Westseite der Mauer gelegenen As des Kaisers Hadrian angezeigt wurde. Das Fundament der Mauer U4 wurde an der Südseite von einem 2 m langen, 0.30–0.45 m breiten und 0.35 m hohen, aus gleich großen Bruchsteinen aufgebauten Streifenfundament begleitet, dessen Oberseite mit einer dicken Mörtelschicht abgedeckt war. Dieses Fundamentband war von der Mauer U4 durch eine Fuge getrennt. Nach Osten zu war dieses Band ausgebrochen, doch ist anzunehmen, dass es ursprünglich bis an die Außenmauer U2 heranreichte. Die mit Mörtel abgedeckte Oberseite war mit dem antiken Bodenhorizont gleichzusetzen. Vermutlich hatte dieser Einbau als Auflager einer Holzkonstruktion gedient.

1499: Pfaffenberg 1977. Mauer U4 von Südosten

Mauer U5 stand parallel zu U4 und bildete ebenfalls einen rechten Winkel zu den Rundmauern U1 und U2. Mit dieser Mauer war das Südende des östlichen Anbaus erreicht. Die Länge der Mauer betrug 4.10–4.20 m, die höchste erhaltene Höhe 1.05 m (Taf. XXXVI Bl. 27/77). Die Mauerbreite vergrößerte sich auch hier von 0.42 m im Westen auf 0.64 m im Osten, wo sie mit der Außenmauer U2 im Verbund stand. Die derart verstärkte Südostecke bildete zugleich auch das Südende der Rundmauer U2. Der westliche Abschnitt der Mauer war verfallsbedingt nach Norden verschoben und um 15 cm aus der Normalen geneigt. Das 0.60–0.70 m hohe Mauerfundament wurde wie bei Mauer U4 senkrecht in den anstehenden antiken Mutterboden gesetzt. Als Baumaterial wurden unregelmä-

848

12.2.2. Flächengrabung

ßig gebrochene, bis zu 0.50 m große Bruchsteine verwendet, die unter reichlicher Verwendung von Kalkmörtel horizontal geschichtet waren. In dem noch 0.20–0.35 m hoch erhaltenen aufgehenden Mauerwerk verkleinerte sich die Bruchsteingröße auf durchschnittlich 20–30 cm. In diesem Mauerabschnitt waren die Steine teilweise wieder schräg gesetzt worden. Südlich dieser Mauer konnte außerhalb der Ringmauer U1 keine weitere Verbauung mehr festgestellt werden.

N 1500: Pfaffenberg 1977. Mauer U5, U5/1 und U3–4 von Süden

Nördlich und südlich der beiden Mauern U4 und U5 wurden auf der Höhe des antiken Horizonts zwei kurze Mauerblöcke freigelegt, die in die Ringmauer U1 zwar nicht eingebunden waren, jedoch mit dieser in einem baulichen Zusammenhang standen. Der eine Mauerblock (U3) stand 0.50–0.60 m nördlich der Mauer U4 (Taf. XXXV Bl. 9/77, 13–14/77), der andere (U5/1) etwa 1.85 m südlich der Mauer U5. Beide Blöcke waren aus unregelmäßig gebrochenen Bruchsteinen in Mörtelbindung aufgebaut. Ihre parallel zu den Mauern U4 und U5 gestellte Position unmittelbar an dem großen Mauerrund U1 war ebenso auffallend wie der unregelmäßige Abstand von denselben. U3 hatte bei einer Breite von 0.45 m eine Länge von 1.62 m und eine maximale Höhe von 0.95 m. Dieser Block war stark nach Norden geneigt. Der südlich gelegene Block U5/1 stand ebenfalls auf dem antiken Bodenhorizont, bestand aus einer unregelmäßigen Steinschichtung mit den Maßen 1.40 x 0.90 m und hatte mehr die Form eines verstürzten Mauerwerks als eines geplanten Bauteiles. So gesehen könnte dieser Mauerblock auch ein weggebrochener Bestandteil der Mauer U5 gewesen sein.

U3

a b 1501a–b: Pfaffenberg 1977. Mauern U1 und U3–U5/1 von Nordwesten (a); Fuge zwischen Mauer U1 und U3 von Westen (b)

12.2.2. Flächengrabung

849

1502: Pfaffenberg 1977. Mauern U3 und U4 von Norden

Zwischen den Mauern U1 und U2 und zwischen U4 und U5 wurde im Vergleich zum nördlich gelegenen Grabungsfeld bzw. zur übrigen Theateranlage mit Ausnahme von wenigen Fragmenten von Gebrauchskeramik auffallend wenig Fundmaterial geborgen. Dagegen kam 2–3 m östlich der Südostecke des Anbaues, eingebettet in den reinen Waldhumus, in einer Tiefe von 0.50 m ein rechteckiger, aus Leithakalksandstein gemeißelter Quaderblock mit giebelförmigem Abschluss zum Vorschein. Der Block lag verstürzt mit der nur grob zugerichteten Rückseite nach oben und mit der verzierten Schauseite nach unten auf dem antiken Horizont.

1503: Pfaffenberg 1977. Giebelblock in Fundlage von Süden

850

12.2.2. Flächengrabung

Bei der Bergung des Blockes lösten sich auf der Rückseite mehrere von Wurzeln abgesprengte Steinplatten, ohne dass dadurch die Stabilität des Stückes beeinträchtigt worden wäre. Auf der Vorderseite des Steines trat bei der Reinigung ein reliefverziertes Giebelfeld und ein darunter folgendes gerahmtes Rechteckfeld hervor.

1504: Pfaffenberg 1977. Giebelblock nach der Bergung am Fundort

Die bearbeitete Oberfläche ist bis auf geringe Bruchstellen noch gut erhalten. Die Maße des Blockes betragen 1.77 m in der Breite und 1.10 m in der Höhe. Das 57,5 cm hohe, von einem 3–4 cm breiten Rahmen eingefasste Giebelfeld trägt in der Mitte einen Lorbeerkranz von 33,5 cm Durchmesser als Verzierung. In seiner Mitte steht eine vierteilige Rosette. Der untere Rand des Kranzes trägt eine verknotete Manschette, von welcher eine bis zu 6 cm breite Tänie wellenförmig dem unteren Rand folgend bis in die Ecken des Giebelfeldes geführt ist, um dort mit knospenförmigen Enden abzuschließen. Der Reliefblock liefert einen Hinweis auf den kultischen Charakter der Anlage im Allgemeinen und auf die Verehrung des Jupiter Optimus Maximus und des Kaisers im Besonderen. Dargestellt ist der im kapitolinischen Tempel aufbewahrte Goldkranz des Triumphators, die corona laurea triumphalis, die, wie Birgit Bergmann in ihrer Studie überzeugend nachgewiesen hat, nicht ein Eichenkranz, sondern ein Lorbeerkranz war379. In der schriftlichen Überlieferung wird in diesem Zusammenhang besonders Pannonien ins Spiel gebracht380. Der goldene Lorbeerkranz als das Zeichen des Sieges und des Triumphes begegnet ja immer wieder an Jupiter- und Kaiserbildern381, auf Grabdenkmälern382 oder in einem anderen architektonischen Zusammenhang, wie hier in erhöhter Position eines Tores, um eine politische Botschaft zum Ausdruck zu bringen. Besonders hervorheben möchte ich den mit Lorbeerkranz und Tänie verzierten Giebel eines Bauwerks (Grabbau?) aus Virunum in Sankt Donat383, das sich mit unserem Giebelrelief trefflich vergleichen lässt.

Bergmann 2010, 52–92. Vgl. Bergmann 2010, 51–58, bes. 56–58. 381 Zu Jupiter- und Kaiserköpfen vgl. z. B. Lupa 4751 (Brigetio/Ószöny), 5459 (Felix Romuliana/Gamzigrad), 5874 (Virunum), 6374 (Augustiana/Traismauer), 19351 (Alba Iulia), 23683 (Athen), 23932 (Thuburbo Maius/El Fahs), 24411– 24412 (Bulla Regia) u. v. a. m. 382 Vgl. etwa Lupa 2833; Šašel Kos 2016, 220–221 und Lupa s.v. Lorbeerkranz. 383 Lupa 4923. Vgl. ferner die Reliefblöcke mit der Darstellung der corona laurea triumphalis auf sella curulis: Lupa 4118, 4666. 379 380

12.2.2. Flächengrabung

851

Unter dem Giebelfeld auf dem Carnuntiner Reliefblock schließt ein 1.34 x 0.47 m großes Rechteckfeld an, das von einem 8–9 cm breiten, einfach profilierten Rahmen eingefasst wird. Auf der glatt polierten Oberfläche des Feldes wäre eine Beschriftung zu erwarten gewesen, doch ist nicht die geringste Spur einer solchen zu beobachten. Die verlorene Inschrift muss also ursprünglich aufgemalt gewesen sein wie überhaupt die Oberfläche eine Farbfassung getragen haben muss. An der Unterseite ist der Block gerade abgeschnitten. Der rechteckige untere Teil findet eine seitliche Fortsetzung in zwei nur grob zugerichteten Lisenen, deren rechte noch 20 cm breit ist und oben der Giebelschräge folgt. Die linksstehende Lisene ist unregelmäßig gebrochen. Diese beiden Zusätze können wohl nur als Halterungselemente zur Befestigung des Quaders im Mauerwerk verstanden werden, wofür sich aufgrund der annähernd gleichen Abmessungen der Abschnitt zwischen den beiden Mauern U4 und U5 in der Mauer U2 anbietet. An dieser Stelle wurde mit dieser Tafel vermutlich auf den dahinter gelegenen Zugang hingewiesen.

a

b 1505a–b: Giebelfeld mit Lorbeerkranz und Tänie (a) und mit leerem Inschriftfeld (b)

b) Nordanbau (Mauern U6–U7, U9–U11) Taf. XXXVI Bl. 27–30/78; XXXVII Bl. 46/78, 48a–b/78; Abb. 1474, 1506–1511 Westlich des Nordtores (s. unten S. 858) war die Anlage auf einer Länge von zirka 30 m durch einen zweiten Anbau erweitert, dessen nördliche Außenfront von der parallel zur Ringmauer U1 verlaufenden Mauer U6 gebildet war. Der Abstand zwischen den beiden Mauern betrug 2.70–3 m (=10 röm. Fuß). Das Fundament der Mauer U6 bestand aus großen, unregelmäßig zugerichteten, örtlichen gebrochenen Steinblöcken von bis zu 0.50 m Größe und reichte im Gegensatz zur Ringmauer U1 bis auf den natürlichen Felsboden, war also stärker dimensioniert und tiefer fundamentiert (vgl. Taf.

852

12.2.2. Flächengrabung

XXXVI Bl. 40/78), d. h. die Mauer war höher als die Ringmauer U1 und einer größeren Belastung ausgesetzt als jene. Das Fundament hatte eine durchschnittliche Dicke von 0.80 m und war mit stark gemagertem Kalkmörtel schachtförmig in den anstehenden Mutterboden eingesenkt worden. Über dem Fundament bestand die Mauer aus mittelgroßen Bruchsteinen ebenfalls örtlicher Provenienz. Auch das aufgehende Mauerwerk dieser Wand war mit durchschnittlich 0.60 m breiter als jenes von U1 und somit wohl ebenfalls auf größere Belastung hin konstruiert.

U9 U6

N 1506: Pfaffenberg 1978. Nordanbau von Osten

Der östliche Abschnitt der Mauer, das sind etwa zwei Drittel der Gesamtlänge, war zum Großteil bis zur Fundamentoberkante umgestürzt, ein Befund der schon bei den Testgrabungen im Schnitt III/70 beobachtet worden war (s. oben S. 829 und Taf. XXXVI Bl. 27–30/78). Unter diesem Versturz wurde die Oberfläche des antiken Mutterbodens ersichtlich, die 0.50–0.60 m über dem anstehenden Felsboden lag. Der Mauerversturz verlief in sehr kompakter Form durchgehend an der nördlichen Außenfront und erreichte eine Breite von durchschnittlich 2 m. Mit dem 0.30 m hoch erhaltenen aufgehenden Mauerstück am östlichen Ende kommt man auf eine Gesamthöhe der Mauer von 2.10 m.

1507: Pfaffenberg 1978. Nordanbau mit den Mauern U1, U6, U7 und Pfeilervorsprung. Ansicht von Osten

12.2.2. Flächengrabung

853

1.15 m westlich der Mauer U7 des Nordtores stießen wir auf die erste von insgesamt fünf Pfeilerverstärkungen der Mauer U6. Diese wurden bereits bei den Nachforschungen Grollers beobachtet (s. oben S. 822). Der Pfeiler war wie die Mauer in Bruchsteintechnik errichtet und überragte diese bei 0.50 m Breite um 0.80 m. In der Nordwestecke des Anbaues wurde durch einen Schnitt die statische Struktur der Mauer U6 untersucht. Hier lag der anstehende Felsboden 1.80 m unter der Maueroberkante (+310.037 m ü. A.). Das Fundament hatte eine Höhe von 0.80 m und bestand aus lose versetzten, örtlich gewonnenen Bruchsteinen mit Sandbettung. Gegenüber dem noch 1 m hoch erhaltenen aufgehenden Mauerwerk sprang das Fundament um 15–20 cm vor (vgl. Taf. XXXVII Bl. 48 a–b/78).

1508: Pfaffenberg 1978. Fundament der Mauer U6

Die Mauer war dort, wo die Ringmauer U1 ihre stärkste und bautechnisch am besten gefügte Krümmung aufwies, von einem schmalen, 1.15 m breiten Gang unterbrochen, der bereits von Max Groller beobachtet worden war und die Existenz eines Aufgangs anzeigte. Sie endete hier mit einem 0.60 m breiten und um 0.70 m über die Flucht vorspringenden, im Bund gemauerten Pfeiler (vgl. Taf. XXXVII Bl. 46/78), dem auf der gegenüberliegenden Westseite eine ähnliche Konstruktion mit den Maßen von 0.85 x 1,10 m entsprach. Mauer U6 wurde an dieser Stelle von einer 10 cm breiten Fuge unterbrochen, um sich anschließend in einem weiteren Abschnitt fortzusetzen, welcher das westliche Drittel des Anbaues bildete. Der östliche Mauerabschnitt und der zuvor erwähnte östliche Pfeiler sind mithin gemeinsam entstanden. Das an der Fuge ansetzende, zwischen den Mauern U9 und U10 verlaufende Fundament erreichte eine Breite von 0.70 m und erfüllte in diesem Zwischenraum die Funktion eines Widerlagers oder einer Schwelle zu einem Treppenaufgang. An der Kreuzung zwischen den Mauern U6 und U10 trat die 0.63 m breite Ausnehmung des Schwellenansatzes deutlich hervor.

854

12.2.2. Flächengrabung

N 1509: Pfaffenberg 1978. Unterbrechung der Mauer U6 im Bereich der Mauern U9–10. Ansicht von Nord

N a b 1510a–b: Pfaffenberg 1978. Fundament der Mauer U6 zwischen zwei Pfeilern von Osten (a) und von Norden (b)

1511: Pfaffenberg 1978. Fortsetzung und Ende der Mauer U6 im Südwesten. Ansicht von Norden

855

12.2.2. Flächengrabung

Mauern U9–U10 (Tribünenaufgang) Taf. XXXVII Bl. 34/78, 39/78, 44/78, 46/78; Abb. 1474, 1512–1514 Die parallel gestellten Mauern U9 und U10 bildeten die nordsüdliche Verbindung zwischen der Ringmauer U1 und der Außenwand (= U6) des nördlichen Anbaus. Beide Mauerzüge waren mit Fuge an die Ringmauer U1 angesetzt, hatten jedoch ein unterschiedliches Konstruktionsverhältnis zur äußeren Begrenzungsmauer U6 des Anbaues. Der Abstand zwischen den Mauern betrug 1.15 m.

U1

a b 1512a–b: Pfaffenberg 1978. Fugenverbindung der Parallelmauern U9 und U10 mit der Ringmauer U1. Ansicht von Nordosten (a) und Südwesten (b)

Die östlich gelegene der beiden Bruchsteinmauern (U9) war bis zur nördlichen Kante 4 m lang. Der Abstand zwischen den Mauern U1 und U6 betrug hier 2.85 m. Die Mauer hatte im Fundament eine Breite von 0.95–1.00 m und im Aufgehenden von 0.80 m (Taf. XXXVII Bl. 34/78 und 44/78). Der 0.15–0.22 m breite Fundamentvorsprung war auf einer Länge von 1.50 m zu beobachten. Seine Oberkante gab die antike Bodenhöhe an: +311.511 m ü. A. Die Mauer erreichte eine erhaltene Gesamthöhe von 1.22 m. Sie bestand aus unregelmäßig behauenem, örtlich gebrochenem Gestein mit Mörtelbindung. Während die Bruchsteine im Aufgehenden die handliche Größe von 0.10–0.27 m hatten, waren die Fundamentblöcke bis zu 0.50 m lang. Der Kalkmörtel war reich an Flusskieseln und teilweise sehr mager. Der aufgehende Mauerteil war an der Ringmauer U1 noch 0.50 m hoch erhalten, in der Mitte jedoch nur mehr 0.35 m. Im Norden endete die Mauer mit einer Fuge an einem über U6 vorspringenden Pfeiler von 1.20 x 0.65 m. Hier war sie bis zum Fundamentansatz ausgebrochen, ebenso waren an beiden Seiten Bruchstellen zu sehen. Wie bereits erwähnt war der vor U9 gemauerte Pfeiler gemeinsam mit dem Ostabschnitt der Mauer U6 errichtet worden, während U9 selbst in einem weiteren Bauvorgang gesondert eingesetzt wurde. Mauer U10 war die Westmauer des Einbaues zwischen U1 und U6. Ihre Gesamtlänge betrug 4.45 m. Sie bestand wie die östliche Parallelmauer U9 aus unregelmäßig behauenen, lokal gewonnenen Bruchsteinen mit Kalkmörtelverband, die im Aufgehenden zwischen 0.10 und 0.30 m Länge erreichten (Taf. XXXVII Bl. 39/78). Das aufgehende Mauerwerk war hier bis zu 0.75 m Höhe erhalten, hatte eine Breite von 0.75–0.80 m und sprang um 0.15 m hinter das Fundament zurück. Der erhaltene Mauerteil war stark nach Osten verschoben. Das 1.15 m tiefe Fundament stand auf der Felsoberfläche und war aus Lagen großer Bruchsteine in einer Sandbettung errichtet worden. Es hatte die gleiche Tiefe wie jenes der östlichen Parallelmauer U9. U10 war ebenfalls mit Fuge an den Fundamentvorsprung des großen Mauerrunds U1 angesetzt worden, stand jedoch im Verband mit der westlichen Fortsetzung der Mauer U6. Der Bauvorgang un-

856

12.2.2. Flächengrabung

terschied sich hier von jenem der Mauer U9, die zwischen U1 und U6 mit falschem Bund eingesetzt worden war (Taf. XXXVII Bl. 46/78). Die Mauer U10 bildete dagegen mit dem 1 x 0.80 m großen nördlichen Pfeilervorsprung und mit dem westlichen Abschnitt der Mauer U6 eine Einheit. An den Mauerzügen war der Bauvorgang deutlich abzulesen. Demnach wurde an der Ringmauer U1 zuerst die Mauer U10 mit dem nördlichen Pfeilervorsprung angesetzt und anschließend die Fortsetzung der Mauer U6 nach Südwesten errichtet. Das Fundament von U6 wurde durchgezogen und endete vor U9 mit einer 10 cm starken Fuge. Diese Art der bis zur Mauer U10 reichenden Fundamentierung der Außenmauer U6 diente als Auflager eines Treppenaufgangs. Im Fundament der Mauer U10 war die Bettung der 0.63 m breiten Holzschwelle in Form einer Ausnehmung zu beobachten (Taf. XXXVII Bl. 46/78). Das südwestliche Drittel der Mauer U6 war besser erhalten als die östlichen Abschnitte (Taf. XXXVII Bl. 48a–b/78). Die Mauerbreite betrug hier im Aufgehenden 0.70 m, im Fundament 0.80–0.90 m (vgl. Taf. XXXVII Bl. 42/78 und Bl. 47/78). Die erhaltene Höhe mit Fundament hatte immerhin noch 1.80 m. Das Fundament reichte bis auf den natürlichen Felsboden des Berges. Die Fundamenttiefe lag im Bereich der Mauer U10 bei 0.80–0.85 m, am südwestlichen Ende an der Mauer U11 dagegen nur bei 0.40–0.50 m. Es fiel auf, dass das aus mittelgroßen, örtlich gebrochenen Steinen zusammengesetzte Fundament auf den anstehenden Humus gesetzt und mit Sandschichten in Trockentechnik konstruiert worden war. Das südwestliche Ende der Mauer bestand aus großen, schräg gestellten Bruchsteinblöcken. Das noch vorhandene aufgehende Mauerwerk war bis zu maximal 1 m erhalten und bestand aus großen und mittleren Bruchsteinen (L = max. 0.46 m), die in dichte Mörtelmasse versetzt waren (vgl. Taf. XXXVII Bl. 48a–b). Die Außenfront der Mauer war durchgehend ausgebrochen und die aufgehenden Partien umgestürzt. Die Innenseite war erhalten geblieben, wenngleich diese durch den Erddruck stark nach außen geneigt war.

U11

1513: Pfaffenberg 1978. Mauer U6 im Südwesten des Nordanbaus mit Pfeilerverstärkung. Ansicht von Nordwesten

2.41 m westlich des über die Mauer U10 vorspringenden Pfeilers war ein weiterer Pfeiler zur Verstärkung von U6 errichtet worden. Seine Maße betrugen 1 m in der Tiefe und 0.93 m in der Breite. Pfeiler und Mauer U6 standen im Bund. Schließlich wurde die Mauer U6 an ihrem südwestlichen Ende von einem fünften, ähnlich großen Pfeiler (T = 1.17 m, B = 0.90 m) abgeschlossen. Dieser

12.2.2. Flächengrabung

857

stand mit der Mauer U6 ebenfalls im Verbund und bildete das westliche Ende der südwestlichen Abschlussmauer U11. Die Fundamentunterkante dieses Pfeilers wurde nicht ergraben. Seine sichtbare Höhe betrug 0.60 m.

1514: Pfaffenberg 1978. Theateranlage von Westen

Mauer U11

Taf. XXXVII Bl. 42 und 47/78; Abb. 1474 und 1515

Die Mauer U11 verlief in nordwestlich-südöstlicher Richtung. Sie bildete zwischen der Ringmauer U1 und der Außenmauer U6 den westlichen Abschluss des nördlichen Anbaues und war ähnlich wie die Mauern U9 und U10 über U6 hinaus durch einen Pfeiler verlängert. Die Länge der Mauer betrug mit diesem Pfeiler 4.45 m, der Abstand innen zwischen den Mauern U1 und U6 lag bei 2.55–2.60 m. Die Mauer war mit unregelmäßig behauenen Bruchsteinen von maximal 0.40 m Länge erbaut, die in schräg gestellten Reihen mit verhältnismäßig magerem Mörtel verbunden wurden. Das aufgehende Mauerwerk war hier vom Fundament nicht zu unterscheiden, ein Fundamentvorsprung nicht erkennbar. Da die Fugen des opus incertum nicht geschlossen waren, kann die Innenseite nicht auf Ansicht gebaut gewesen sein. Die erhaltene Mauerhöhe betrug 1.56 m. Das an der Westseite ausgebrochene Mauerstück war nur mehr 0.95 m hoch erhalten. Die Breite von 0.80 m lässt wie bei den Mauern U9 und U10 auf eine besondere Stützfunktion schließen. Innen war die Mauer schräg von oben nach unten mit einer Fuge an die Ringmauer U1 angesetzt. Diese Fuge erreichte an der Fundamentunterkante von U1 eine maximale Breite von 0.20 m. U11 bildete an dieser Stelle einen Keil, berührte mit ihrer Oberkante das Mauerrund U1 und stand mit dem Fundament auf dem antiken Mutterboden. Dagegen ist sie mit der Außenmauer U6 im Bund konstruiert worden. Das Fundament von U11 lag im Vergleich zu jenem der Ringmauer U1 wesentlich tiefer.

858

12.2.2. Flächengrabung

U11

1515: Pfaffenberg 1978. Nordanbau Mauer U11 von Nordosten

Toranlagen a) Nordtor (Mauern U7–U8)

Taf. XXXVIII; Abb. 1474, 1516–1518

1516: Pfaffenberg 1978. Nordanbau und Nordtor von Südwesten

859

12.2.2. Flächengrabung

An der Nordseite der Anlage war die Ringmauer U1 von einer Toröffnung unterbrochen, die seitlich von zwei Nord-Süd gesetzten Mauern (U7 und U8) begrenzt war und in der Art eines Korridors auf den freien, kreisförmigen Platz innerhalb des Mauerrings führte. Die beiden Mauern kennzeichneten einen 1.80–1.85 m breiten Eingang an der Nordseite der Anlage. Die östliche der beiden Mauern (U8) war 2.20 m lang und 0.55–0.60 m breit. Sie hatte ein in Flussschotter gesetztes, 0.70 m breites, aus großen Bruchsteinen gelegtes Fundament, dessen Dicke nach Süden zu sich bis auf 0.40 m verringerte (Taf. XXXVIII Bl. 34/78–4/79). Anzeichen eines aufgehenden Mauerwerks waren nicht mehr zu erkennen. Dieses Bruchsteinfundament markierte die Ostmauer des Eingangs. Diese war wesentlich schlechter erhalten als ihr im Abstand von 1.80 m verlaufendes westliches Gegenstück (= Mauer U7).

N

1517: Pfaffenberg 1978. Nordtor mit Ostmauer U8 und Westmauer U7 von Osten

Die Westmauer des Tores (U7) war noch bis zu 0.40 m hoch in zwei Bruchsteinlagen erhalten und in den kompakten antiken Mutterboden hineingestellt worden. Sie setzte sich aus großen, örtlich gebrochenen, bis zu 0.60 m langen Blöcken zusammen. Die 0.20 m über der Mauerunterkante verlaufende zweite Steinlage kennzeichnete den antiken Eingangshorizont. Dieser korrespondierte in der Höhe mit dem Fundamentvorsprung der Ringmauer U1. Die Mauer bildete mit U6 eine geschlossene Ecke. Dagegen war an der Verbindung mit der Ringmauer eine deutlich sichtbare Fuge erkennbar. Hier konnte ein 0.40 x 0.40 m messender Eckpfeiler festgestellt werden, der zwischen den beiden Mauern als Ecklösung eingesetzt worden war. Die beiden Mauern standen nicht im Bund, sondern stießen mit Fuge aneinander. Daraus ist zu schließen, dass zuerst die Ringmauer U1 erbaut und erst danach der nördliche Anbau aufgezogen worden war. Die Ringmauer U1 war zu U7 hin abgemörtelt und trug als Eckverbindung einen Holzpfeiler der Torkonstruktion. Die Unterkante der Mauer U7 korrespondierte in der Höhe (+312.18 m ü. A.) mit der Oberkante der östlichen Eingangsmauer U8 und zeigte so den Ausgleich des nach Westen abfallenden Geländes an. Aufgrund der beschriebenen bautechnischen Merkmale dürfte das Tor aus Holz errichtet gewesen sein.

860

12.2.2. Flächengrabung

N 1518: Pfaffenberg 1978. Nordtor mit Westmauer U7 von Osten

b) Südtor (Mauern U12–U13)

Taf. XXXIX Bl. 3, 9–11/79; Abb. 1474, 1519–1520

1519: Pfaffenberg 1979. Planquadrat X–XI im Bereich des Südtores. Ansicht von Osten

Am Ende des Südostsektors wurde die Ringmauer im Quadranten XI mit einer Öffnung in ähnlicher Weise unterbrochen wie auf der gegenüberliegenden Seite zwischen dem Nordwest- und Nordostsektor, weswegen hier eine zweite Toranlage zu erwarten war. Vor der Einmündung in dieses Tor war das Endstück der Ringmauer U1 sehr schlecht erhalten, teilweise sogar bis zur Tiefe des Fundaments abgebrochen (s. oben S. 836 und Abb. 1480). Die gegenüberliegende westliche Seite der Toröffnung war ähnlich wie im Norden durch ein annähernd rechtwinkelig in den Spielplatz vorspringendes Mauerfundament (Mauer U12) gekennzeichnet. Die Länge dieser Mauer betrug 2.20–2.40 m und hatte eine Breite von 0.45–0.55 m. Im Fundament lagen große Bruchsteinblöcke. Die Fundamentunterkante lag um 0.30 m höher als die weiter westlich gelegene Fortsetzung der Spielplatzmauer U1. Hierin sind vermutlich zwei unterschiedliche Bauvorgänge zu erkennen. Bei der Freilegung des Südtores kamen auf den Mauerfundamenten vereinzelt Scherben von Gebrauchsgeschirr zum Vorschein, z. B. Reliefsigillata. Auf dem Fundamentbett der Ringmauer U1 tauchten rot und grün bemalte Putzfragmente auf, darüber hinaus auch Architekturwerkstücke wie

861

12.2.2. Flächengrabung

ein Quaderblock mit rechteckiger Einlassung in der Mitte384 (s. die folgende Fundevidenz). Die auf dieser Seite in der Ringmauer errichtete Öffnung war mit 1.50–1.80 m ungefähr gleich breit wie auf der Nordseite der Anlage.

1520: Pfaffenberg 1979. Mauerfundamente des Südtores von Westen mit Peter Scherrer

Die Platzanlage innerhalb des Mauerrunds

Taf. XXXIX Bl. 15–18/77, 45a–f/78

Da sich das Tempo des Vortriebs der Steinbruchterrassen in der zweiten Hälfte der 1970iger Jahre aufgrund der enormen Produktionssteigerung des Schotterwerks ständig erhöhte, war eine systematische Untersuchung des Raumes innerhalb der Ringmauer nur mehr beschränkt mit wenigen Schnitten möglich. Dabei zeigte sich, dass der anstehende Felsboden innerhalb des Mauerrings in der Antike mit einer durchschnittlich 30–40 cm dicken Humusschicht bedeckt war. Im Zentrum der Anlage war diese Schicht höher und erreichte 0.60–0.65 m. Der Bodenhorizont lag im Nordostsektor bei +312.643 m ü. A. bis +312.788 m ü. A. Die Oberfläche des antiken Mutterbodens war u. a. an dem gehäuften Auftreten von Geschirr- und Münzfunden zu erkennen. Unter der antiken Humusschicht fanden wir unmittelbar auf dem Felsboden ein As des Marcus Aurelius für Faustina Minor. Ferner kamen im Inneren der Anlage immer wieder Fragmente von Dachziegeln zum Vorschein, welche wohl von der Dachdeckung der Anbauten stammten.

1521: Pfaffenberg 1981. Theateranlage mit Tempel II und III von Nordosten 384

L = 0.84 m, H = 0.17–0.20 m, Öffnung in der Mitte = 17 x 14.5 cm.

862

12.2.3. Fundevidenz zum Kulttheater

12.2.3. Fundevidenz zum Kulttheater (Bau U)

Abb. 23, 85 und 1522–1537

1. Rundplastik und Reliefskulptur Objekt Funktion Datierung Statuette, Schwebende 2.–3. Jh. Leithakalksandstein, s. Victoria n. Chr. Altfunde oben S. 46 Abb. 23

Fundort Nordanbau (1898)

Fundnr. AF MC 3899

Fundort Nordanbau, östlich Mauer U9 (1913)

Fundnr. AF MC 369

Nordanbau (1985)

I 2–3/85

Nordanbau (1985)

n. n. Z.-Nr. 229

Aufsatzfragment als Spolie in zweiter Verwendung, weicher Leithakalksandstein

Altar 1

Nordanbau (1985)

n. n. Z.-Nr. 230

Aufsatzfragment(?) als Spolie in zweiter Verwendung, weicher Leithakalksandstein

Altar(?)

Theatergrabung 1979

n. n.

Zwei Basisfragmente, Leithakalksandstein

Altäre(?)

2. Altäre und andere epigraphische Funde Objekt Funktion Datierung 128–138 Bauquader als Spolie Bauinschrift n. Chr. in zweiter des Verwendung, s. Eingangstores Altfunde oben S. 83 in den Abb. 85 und Taf. III Tempelbezirk Aufsatz- und Altar für 2. Hälfte Schaftfragmente als Victoria. 1. Jh. Spolien in zweiter Altar 64 n. Chr. Verwendung, harter Leithakalksandstein; s. auch unten S. 878 Abb. 1543

2.–3. Jh. n. Chr.





Literatur Kremer 2004, 86–87 Nr. 18 Taf. 44–45

Abb.

Literatur Skizzenbuch Rudolf Egger 1910–1915, S. 11; Piso 2003, 18–19 Nr. 3 TB v. 24.06.1985 (Skizze). Jobst – Knibbe – Kremer – Thür 1987, 71–72, 93 Abb. 4–5; Piso 2003, 17 Nr. 1; Bernát 2010, 68 Nr. 4 Fundkartei Altäre Nr. 229. Jobst – Knibbe – Kremer – Thür 1987, 88–91 Abb. 23–24; Bernát – Jobst – Piras 2008, 30 und 38 Abb. 4; Bernát 2010, 76–77 Nr. 15 Fundkartei Altäre Nr. 229. Bernát 2010, 79 Nr. 18 Bernát 2010, 175 Nr. 216; 181–182 Nr. 237

Abb.

23

85

1522 und 1543

1523a– b

1524

863

12.2.3. Fundevidenz zum Kulttheater

Fundort Ostanbau (1977) zwischen Mauer U1 und U2 -2.00 m OK im kompakten Waldhumus

Fundnr. I 6/77 und I 1/79

Objekt Zwei Fragmente einer Inschriftplatte, weicher Leithakalksandstein

Funktion Bauinschrift(?)

Datierung –

Spielplatz, PQ VIII im umgelagerten Waldhumus

I 7/78

Anpassende Fragmente einer Inschriftplatte, weicher Leithakalksandstein

Bauinschrift anlässlich einer Reparatur(?)

2.–3. Jh. n. Chr.

Spielplatz, PQ VIII im umgelagerten Waldhumus über Felsboden

I 8/78

Zwei Fragmente einer Inschriftplatte, weißer Marmor. Die meisten Fragmente dieser Tafel s. Fundevidenz PQ G3–G5 oben S. 787 Abb. 1415

Votivtafel

11. Juni 286 n. Chr.

Literatur TB v. 12.05.1977; Fundjournal und -kartei Inschriften 1977, 1979 (Z); Foto In77 M. J. Piso 2003, 60–61 Nr. 77; Bernát 2010, 194 Nr. 274 TB v. 15. und 22.06.1978; Fundjournal und –kartei Inschriften 1978 (Z); Foto In-140 M. J. Piso 2003, 88–89 Nr. 140 TB v. 22.06.1978; Fundjournal und -kartei Inschriften 1978 (Z); Foto In-35 M. J. Piso 2003, 40–41 Nr. 35

Abb. 1525

1526

1527

a

1522: I 2–3/85 – Altar (64) für Victoria

b 1523a–b: n. n. (Z.-Nr. 229) – Aufsatzfragment von Altar 1 (a) und Rekonstruktion (b)

864

12.2.3. Fundevidenz zum Kulttheater

1524: n. n. (Z.-Nr. 230) – Aufsatzfragment

1525: I 6/77 und 1/79 – Fragmente einer Inschriftplatte

I 8/78 I 8/78

1526: I 7/78 – Fragmente einer Bauinschrift

1527: I 8/78 – Fragmente einer Votivtafel

865

12.2.3. Fundevidenz zum Kulttheater

Fundort Ostanbau (1977) vor der Südostecke auf dem antiken Bodenhorizont

Fundnr. n. n.

Südtor (1978) im umgelagerten Waldhumus

n. n.

3. Architekturwerkstücke Objekt Funktion Reliefplatte mit Monumentaler Giebel und leerem Türsturz oder Inschriftfeld, lokaler FassadenbeLeithakalksandstein; krönung s. oben S. 849 Abb. 1503–1505

Quaderblock mit mittig gesetzter Öffnung, lokaler Leithakalksandstein

Haltevorrichtung eines Kantholzes

1528: n. n. – Haltevorrichtung

Datierung 2.–3. Jh. n. Chr.



Literatur TB v. 13.– 14.06.1977; Jobst 1978c, 14 Abb. 4; Jobst 1978– 1980, 38 Abb. 11; Jobst 2006, 72–73 Abb. 133 Unpubliziert

Abb. 1503– 1505

1528

866

12.2.3. Fundevidenz zum Kulttheater

4. Münzfunde Nominale Kaiser As Hadrianus

Fundort Ostanbau, Mauer U4 Westkante -0.40 m OK im Humus

Fundnr. M 1/77 = MC 3648

Ringmauer U1 Nordwestsektor Innenseite, 7.60 m westlich Mauer U7 in Höhe der OK Spielplatz, -2.55 m südlich Ringmauer U1, 4.30 m westlich Mauer U7 auf Höhe der OK Mauer U1

M 1/78 = MC 3654

Dupondius

M 2/78 = MC 3624

Denar

Marcus Aurelius

175 n. Chr.

Hadrianus

125–128 n. Chr.

1529: M 1/78 AV + RV

Fundort Nordostsektor Schnitt I/75, -1.10 m OK in Humusschicht; zwischen den Mauern U9 und U10, -0.40 bis -0.60 m unter FOK von U9

Fundnr. 76/36, 78/600

Datierung 117–138 n. Chr.

5. Keramikfunde Objekt Funktion Standring- (a) und TS-Teller (TS Bodenfragment (b) 124) Form Drag. 18(?). Südgallien(?)

Literatur TB v. 13.05.1977. Gǎzdac 1999, 11–12 Nr. 41; Numismata Carnuntina Nr. 3742 TB v. 09.05.1978. Gǎzdac 1999, 18–19 Nr. 66; Numismata Carnuntina Nr. 5602 TB v. 16.05.1978. Gǎzdac 1999, 9 Nr. 30; Numismata Carnuntina Nr. 3130

Abb.

1529

1530

1530: M 2/78 AV + RV

Datierung 2. Hälfte 1. Jh. n. Chr.

Literatur Vgl. Ďurianová 2010, 51–52 und 102 (N 10)

Abb. 1531a– b

867

12.2.3. Fundevidenz zum Kulttheater

Fundort Nordwestsektor zwischen Ringmauer U1 und Mauer U6 westlich Schnitt III/70 im umgelagerten Waldhumus über Mauerkrone Nordwestsektor zwischen Ringmauer U1 und Mauer U6 westlich Schnitt III/70 im umgelagerten Waldhumus über Mauerkrone Nordwestsektor außerhalb Ringmauer U1, obere Humusschicht PQ VIII Nordteil im umgelagerten Humus

Fundnr. 78/412; 85/182, 214

Objekt 3 Rand- bzw. Wandfragmente

Funktion TS-Teller (TS 123). Form Drag. 18/31. Mittelgallien

Datierung 2. Jh. n. Chr.

Literatur Ďurianová 2010, 59 und 108–109 (N 42?)

78/413

Wandfragment

TS-Teller (TS 273). Form Drag. 18/31. Rheinzabern

2. Hälfte 2.–1. Hälfte 3. Jh. n. Chr.

Vgl. Ďurianová 2010, 61–64; 113 (N 52–N 53), 114–115 (F 25–F 27) und 126–130 (N 127–N 156)

TS-Teller (TS 120). Form Drag. 18/31. Mittelgallien

2. Jh. n. Chr.

Vgl. Ďurianová 2010, 59 und 108–109 (N 37–N 47)

Spätes 2.– 3. Jh. n. Chr.

Ďurianová 2010, 62–72 und 122–123 (N 103)

PQ VIII Nordteil im umgelagerten Humus

78/750

Mitte 2. Jh. n. Chr.

Ďurianová 2010, 65–67 und 115 (N 59)

78/440

78/751

Ein Rand- bzw. Wandfragment

TS-Schüssel Ein Bodenfragment (TS 15). von insgesamt 21 Form Drag. Scherben. 37. Weitere Fragmente Rheinzabern, dieser Schüssel s. Werkstatt des Fundevidenz Schnitt AVGVSTINVS VIII/72 oben S. 148 Abb. 266; PQ A1–A8 oben S. 451; PQ B1– B8 oben S. 468; PQ C4–C5 oben S. 568 Abb. 1070 und PQ F4–F6 oben S. 764 Abb. 1368a–b Ein Wandfragment TS-Schüssel von insgesamt 18 (TS 16). Scherben. Form Drag. Weitere Fragmente 37. dieser Schüssel s. Rheinzabern, Fundevidenz Fläche Werkstatt des südlich Haus A oben REGINVS I. S. 148; Schnitt V/71 oben S. 286; Kapelle Z oben S. 308 Abb. 596; Tempel II oben S. 354; PQ A1–A8 oben S. 451 Abb. 863; PQ B1–B8 oben S. 488 Abb. 936; PQ C2 oben S. 524 Abb. 994

Abb. 1532

1533

1534

1535a– b

1536

868

12.2.3. Fundevidenz zum Kulttheater

Fundort Schnitt I/75 bis -0,50 m OK im Waldhumus

Fundnr. 75/268–269

Objekt Anpassende Rand-, Wand- und Bodenfragmente

Funktion Grautoniger Teller mit eingezogenem Rand. Lokale Werkstätte

Datierung 3.–4. Jh. n. Chr.

Literatur Unpubliziert

a b 1531a–b: Fundnr. 76/36 und 78/600 von Teller TS 124

1532: Fundnr. 78/412 von Teller TS 123

1533: Fundnr. 78/413 von Teller TS 273

1534: Fundnr. 78/440 von Teller TS 120

Abb. 1537

12.2.3. Fundevidenz zum Kulttheater

a b 1535a–b: Fundnr. 78/751 von Schüssel TS 15. Bodenfragment (a) und Rekonstruktion (b)

1536: Fundnr. 78/750 von Schüssel TS 16

1537: Fundnr. 75/268–269 von großem Teller

869

870

Höhenmessungen zum Kulttheater

Höhenmessungen zum Kulttheater (Bau U) Position

Höhen

Nordostsektor, OK der Ringmauer U1 Nordostsektor, Ringmauer U1, Fundament-UK Nordostsektor, antiker Horizont vor Ringmauer U1 Nordostsektor, Versturz an der Ringmauer Nordostsektor, Versturzrand im Innenraum Nordostsektor, OK der Ringmauer U1 vor Mauer U3 Südostsektor, Ringmauer U1, OK der Fundamentgrube Südostsektor, Gelände hinter Ringmauer U1 Südostsektor, Ringmauer U1, OK des Aufgehenden nach Fehlstelle südlich Mauer U5 Südostsektor, verstürzte Ringmauer U1südlich Mauer U5 Südostsektor, PQ XIV, OK der Ringmauer U1 Südostsektor, PQ XIV, Ringmauer U1 Fundament-UK Südostsektor, antiker Horizont vor verstürzter Ringmauer U1 Südostsektor, PQ XII, OK der Ringmauer U1 Südostsektor, PQ XII, OK Felsboden vor Ringmauer U1 Südostsektor, PQ XII, OK der Ringmauer U1 im Bereich des Südtores Südostsektor, Fundamentbett-OK der Ringmauer U1 in PQ XII knapp westlich der Mauer U12 Südwestsektor, PQ VII–IX, OK der Ringmauer U1 Südwestsektor, PQ VIII, OK der Ringmauer U1 Südwestsektor, PQ VIII, Fundamentvorsprung der Ringmauer U1 Südwestsektor, PQ V, OK der Ringmauer U1 Südwestsektor, PQ III, OK der Ringmauer U1 Südwestsektor, PQ III, Fundamentvorsprung der Ringmauer U1 Nordwestsektor, OK der Ringmauer U1 vor Mauer U11 Nordwestsektor, Ringmauer U1, Fundament-UK Nordwestsektor, Felsboden unter Ringmauer U1 Nordwestsektor, OK der Ringmauer U1 vor Mauer U9 Nordwestsektor, OK der Ringmauer U1 bei Schnitt zu Mauer U6 Nordwestsektor, Ringmauer U1, Fundament-UK bei Schnitt zu Mauer U6 Ostanbau, OK der Mauer U2 Ostanbau, OK der Mauer U3 Ostanbau, UK der Mauer U3 auf Humus Ostanbau, OK der Mauer U4 Ostanbau, Mauer U4, Fundament-OK Ostanbau, UK der Mauer U4 auf Humus Nordanbau, OK der Mauer U6 bei Nordtor Nordanbau, Mauer U6 Fundament-UK = Felsboden Nordanbau, Mauer U6 Westteil, Fundament-OK Nordanbau, Mauer U6 Westteil, Fundament-OK neben Schnitt III/70

+313.633 m ü. A. +312.657 m ü. A. +312.643 m ü. A. +312.809 m ü. A. +312.809 m ü. A. +313.815 m ü. A. +313.814 m ü. A. +315.463 m ü. A. +314.602 m ü. A. +314.014 m ü. A. +313.708 m ü. A. +312.921 m ü. A. +312.788 m ü. A. +312.992 m ü. A. +312.069 m ü. A. +312.631 m ü. A. +312.089 m ü. A. +311.915 m ü. A. +311.534 m ü. A. +311.245 m ü. A. +311.493 m ü. A. +311.202 m ü. A. +310.707 m ü. A. +311.549 m ü. A. +310.548 m ü. A. +310.236 m ü. A. +312.098 m ü. A. +312.538 m ü. A. +311.366 m ü. A. +314.868 m ü. A. +314.666 m ü. A. +313.797 m ü. A. +314.674 m ü. A. +314.078 m ü. A. +313.639 m ü. A. +312.649 m ü. A. +311.017 m ü. A. +310.907 m ü. A. +311.569 m ü. A.

871

Höhenmessungen zum Kulttheater

Position Nordanbau, Mauer U6 Westteil, Fundament-UK = Felsboden Nordanbau, Mauer U6 Westteil, Fundamentvorsprung Nordanbau, OK der Mauer U6 vor Mauer U9 Nordanbau, OK der Mauer U6 vor Mauer U10 Nordanbau, OK der Mauer U6 am Südwestsende vor Mauer U11 Nordanbau, Fundamentvorsprung der Mauer U9 Nordanbau, OK der Mauer U9 Nordanbau, Fundament-UK der Mauer U10 = Felsboden Nordanbau, Pfeiler vor Mauer U10 Nordanbau, OK der Mauer U10 Nordanbau, Pfeiler vor Mauer U11 Nordtor, Pfeilerausnehmung am Haupt der Ringmauer U1 = Südende der Mauer U7 Nordtor, Westmauer U7, Fundament-OK Nordtor, OK der Westmauer U7 an der Nordostecke des Nordanbaus Nordtor, OK der Ostmauer U8 Südtor, Westmauer U12, Fundament-OK Südtor, Ostmauer U13 Nordende, Fundament-OK Südtor, OK der Ostmauer U13, Südende Südtor, OK Pfeiler westlich Ostmauer U13 Arenamitte, OK der rezenten Bodenfläche

Höhen +310.037 m ü. A. +310.507 m ü. A. +311.837 m ü. A. +311.847 m ü. A. +311.272 m ü. A. +311.511 m ü. A. +311.823 m ü. A. +310.211 m ü. A. +311.288 m ü. A. +312.037 m ü. A. +310.627 m ü. A. +312.006 m ü. A. +312.180 m ü. A. +312.567 m ü. A. +312.316 m ü. A. +312.111 m ü. A. +312. 527 m ü. A. +313. 228 m ü. A. +312.921 m ü. A. +311.481 m ü. A.

12.2.4. Interpretation des Befundes Bereits Max Groller hatte richtig erkannt, dass der von Matthäus Much als „oberer Quadenwall“ bezeichnete Rundbau des Pfaffenberges aufgrund seiner bautechnischen Ausstattung römischen Ursprungs sein musste und als Bestandteil des Tempelbezirks zu sehen war. Danach gingen Rudolf Egger und Harald von Petrikovits einen Schritt weiter und haben die im Gelände durchaus monumental wirkende Bauruine wegweisend als theatralische Spielstätte interpretiert (s. oben S. 824). Wenn Ioan Pisos Lesung des 65 m nördlich vom Rundbau in PQ A4 gefundenen Inschriftsteines I 81/73 zutrifft, besitzen wir nunmehr ein epigraphisches Dokument, welches für den Tempelbezirk des Pfaffenberges die Existenz eines „Amphitheaters“ oder eines Theaters belegt385. Piso möchte diese Inschrift aufgrund der Buchstabenform spätestens der Severerzeit zuordnen. Der archäologische Befund unterstützt den Lesungsvorschlag, da das im Zuge der noch möglichen Feldforschungen freigelegte Mauerwerk ohne Zweifel die Merkmale einer Theateranlage zu erkennen gab, freilich nicht eines Bühnentheaters keltischen Ursprungs im Sinne von Egger, sondern eines Bauwerks von der Art eines „Semi-Amphitheaters“. Der von der Ringmauer U1 eingefasste mehr oder weniger kreisrunde Platz hatte einen nordsüdlichen Durchmesser von 40 m und einen westöstlichen von 42 m. Diese Fläche war in ihrer NordSüd-Achse von den Resten zweier Torbauten gekennzeichnet, die sowohl Max Groller als auch Erich Swoboda verborgen geblieben waren. Eine andere Erklärung lassen die beiden rund 4 m langen und 1.80 bis 1.85 m (= 6 röm. Fuß) breiten Öffnungen in der Ringmauer U1 nicht zu. Somit erschließt sich ein von zwei Seiten zugänglicher Spielplatz in Form eines unregelmäßigen Kreises mit einer respektablen Fläche von rund 1300 m². Piso 2003, 89 Nr. 141 und oben S. 437 Abb. 837. Nach den von Lobüscher 2002, 155–156 zusammengestellten Theaterbauinschriften halte ich die Ergänzung des Inschriftfragments mit [theat]rum für wahrscheinlicher.

385

872

12.2.4. Interpretation des Befundes

Die Baubeschreibung hat gezeigt, dass die aus Bruchsteinblöcken geschichtete Ringmauer U1 einen unregelmäßigen Verlauf hatte und nicht überall gleich hoch war, sondern von Westen nach Osten anstieg. Die Mauer wurde nicht einheitlich nach einer festgelegten Kreislinie, sondern in einzelnen Kreissegmenten hergestellt. Auf diese Vorgangsweise lassen die im Grabungsbefund beobachteten Knickstellen und die Art der Richtungsänderungen der Mauer schließen. An der Westseite erreichte die erhaltene Mauerhöhe nur 0.50 m. Hier war im Gegensatz zur Nord-, Ost- und Südostseite auch kein nennenswerter Mauerversturz zu beobachten. Dagegen war die gesamte Osthälfte der Anlage innerhalb des Mauerrings von einer dichten Versturzmasse begleitet und die Ringmauer selbst bis zu 0.90–1.00 m Höhe erhalten. In der Osthälfte und an der Nordwestseite lässt sich so eine ursprüngliche Mauerhöhe von 1.80–2 m rekonstruieren. Aufgrund der Neigung der Spielplatzfläche entstand zwischen dem erhaltenen Mauerwerk der Ost- und der Westseite eine Höhendifferenz von 3.40 m. Die Ringmauer war im Osten und im Norden durch zwei der Kreisform folgende Anbauten erweitert. Die von Groller vorgeschlagene Erklärung dieser Zubauten als Tierkäfig und Futterscheune bzw. als Personalwohnraum (s. oben S. 822) ist nach den nunmehr vorliegenden neuen Grabungsergebnissen nicht mehr aufrecht zu erhalten. Beide Anbauten hatten vielmehr die Funktion von Zuschauertribünen. Und auch der im letzten Kapitel präsentierte Fundstoff, welchen wir bei dem vom Bergbau mit Ungeduld geforderten Abbruch der Ruine gehoben haben, bestätigt die Interpretation eines Spielplatzes auf das Deutlichste (s. unten S. 875). Der am östlichen Scheitel errichtete Anbau war an seiner Südseite von den beiden parallel gestellten, schräg nach innen verlaufenden Mauern U4 und U5 begrenzt, die mit einem Abstand von nur 1–1.10 m einen schmalen Gang entstehen ließen, der als Unterbau einer Treppenkonstruktion erklärt werden kann. Der Korridor öffnete sich in das Innere des Theaters und wurde an seiner östlich gelegenen Rückseite von der parallel zur Ringmauer U1 geführten Mauer U2 abgeschlossen. An eben dieser Stelle fanden wir in Sturzlage mit der Schauseite nach unten den mit Lorbeerkranz und Tänie verzierten Giebelblock, der vermutlich die Außenfassade des Gebäudes verschönerte und dessen leider verlorene gemalte Inschrift wohl Aufschluss über die Errichtung des Theaters gegeben hätte. Der Befund lässt sich sehr gut mit einer bescheiden konstruierten Ehrentribüne erklären, deren Außenseite die Bauinschrift mit dem Reliefbild der corona laurea triumphalis getragen hatte. Der Zugang zu dieser Tribüne erfolgte vom Inneren der Arena und führte über eine auf den Mauern U4 und U5 montierten Holztreppe zu den zwischen den Mauern U1 und U2 eingebauten Sitzstufen, vor welchen eine Holzplattform anzunehmen ist. Westlich des Nordtores war die Ringmauer U1 durch einen zweiten Anbau erweitert worden. Im Abstand von 2.90–3.00 m verlief die parallel geführte und auffallend tief fundamentierte Mauer U6, die nach außen noch durch vorgelegte Pfeiler verstärkt worden war. Im westlichen Abschnitt waren auch an diesem Zubau die beiden parallel gestellten, nach außen schräg abfallenden Mauern U9 und U10 eingebunden, deren Zwischenraum von 1.10 m Breite einen ähnlich schmalen Korridor erzeugte wie an der Osttribüne. Diese beiden Mauern waren gemeinsam mit der Außenmauer U6 aufgezogen worden und erfüllten wie am Ostanbau die Funktion eines Treppenaufgangs zu einer zweiten, in diesem Fall größeren Zuschauertribüne. Der schräge Anstieg des Mauerwerks von Norden nach Süden zeigte den Verlauf der Treppenkonstruktion an. Für den zwischen den Mauern U1 und U6 gelegenen Zuschauerraum sind ebenfalls Holzaufbauten anzunehmen. Der Zugang teilte die Tribüne in einen größeren östlichen und einen kleineren westlichen Abschnitt. Der von einer starken Krümmung gekennzeichnete westliche Abschnitt wurde durch den Anbau von Pfeilern gegen die Hangneigung abgestützt und schließlich durch die Mauer U11 geschlossen. Die Südhälfte des Theaters wurde von der Ringmauer U1 begrenzt, deren Verlauf mit Ausnahme des Südtores keine Anzeichen einer baulichen Erweiterung erkennen ließ.

12.2.5. Zur Typologie der Anlage

873

1538: Rekonstruktionsentwurf des ‚Semiamphitheaters‘ am Pfaffenberg. Westansicht

12.2.5. Zur Typologie der Anlage Seit dem Eintreffen des römischen Heeres und der Errichtung dauerhafter Lager, Lagervorstädte und autonomer Munizipien war das Amphitheater auch in den Rhein- und Donauprovinzen zum festen Bestandteil des Siedlungsbildes geworden386. Die römische Stadt Carnuntum ist mit ihren beiden östlich der Praetentura des Legionslagers und in der Zivilstadt erbauten Steintheatern eines der anschaulichsten Beispiele für die Verbreitung dieses Bautyps an den Grenzen Roms387. Abgesehen davon besaß Carnuntum das interessante Beispiel eines in Kreisform aus Holz konstruierten Übungstheaters (ludus), welches zwar schon lange bekannt war388, doch erst kürzlich durch Ausgrabungen erschlossen und an seinem Fundort in idealtypischer Form wieder aufgebaut wurde389. Nach der Entdeckung und ausgrabungswissenschaftlichen Untersuchung eines ebenfalls aus Holz erbauten Amphitheaters am Kastell Quintana/Künzing (Gesamtmaße 46 x 40 m, Arena 35 x 30 m)390 wurden die in mehreren Lagerdörfern des Obergermanisch-Rätischen Limes als „Rundschanzen“ apostrophierten Anlagen einer Neubewertung unterzogen391. So konnten die bei den Kastellen Arnsburg392, Dambach393 und Zugmantel (Hühnerstraße und Am Galgenklöppel)394 gelegenen Rundbauten inzwischen ebenfalls als Amphitheater identifiziert werden. Der innere Durchmesser dieser Anlagen liegt zwischen 30–32 m und 50 m und entspricht in den Dimensionen dem Spielplatz unseres Theaters. Ergänzend zu den genannten wären in Britannien die Amphitheater der Kastellvici von Forden 386 387

388 389

390 391 392

393

394

Vgl. Sear 2006; Welch 2007; Hufschmid 2009. Zu den Amphitheatern Carnuntums vgl. Swoboda 1964, 86, 143–46; Jobst 1983c, 100–105, 149–153, 193–196; Kandler 2004b, 45–46; Hufschmid 2009 passim. Vgl. Luftbildarchiv W. Jobst 1983: Amphitheater II. Humer 2012; Neubauer – Seren 2012; Scholz 2012; Humer – Neubauer et. al. 2014. Möglicherweise der Vorgängerbau des Steintheaters. Sommer 1988, 672; Sommer 2006, 109; Sommer 2009, 50–52 Abb. 5.3–5.5. Sommer 2009 (mit weiterführender Literatur). Sommer 1988, 649; Sommer 2006, 109; Sommer 2009, 47; v. Kaenel – Wenzel – Zickgraf 2010; http://www.amphitheatrum.de/1896.html (10.01.2020). Sommer 1988, 654; Sommer 2006, 109; Sommer 2009, 48; Kerscher 2013; file://localhost/ (10.01.2020). Baatz – Herrmann 1982, 501–504 s. v. Zugmantel; Sommer 1988; Sommer 2006, 109; Sommer 2009, 50–52 Abb. 5.3–5.5; (10.01.2020).

874

12.2.5. Zur Typologie der Anlage

Gaer395, Inveresk396, Newstead397, Newton Kyme398, Richborough/Rutupiae399 und Tomen-y-Mur400 zum Vergleich heranzuziehen. Bautypologisch weicht das Theater des Pfaffenberges von diesen Bauten der Kastellvici sowohl in der unregelmäßigen Linienführung des Spielplatzes als auch in der Art seiner Anbauten ab und steht mit dieser Ausstattung den sogenannten „Semiamphitheatern“ gallorömischer Heiligtümer in der Gallia Lugdunensis und in der Gallia Belgica bedeutend näher. Von diesen wären insbesondere die Theater von Gennes401, Chennevières/ Carantomagus402 und Vieux/ Aragenna403 bzw. Ribemont-sur-Ancre404 und Joublains/Noviodunum405 zu nennen. Bei diesen von einem kreisförmigen bis elliptischen Spielplatz gekennzeichneten Theatern wurden die Zuschauerräume jeweils nur an einer Seite der Arena angebaut, während die zweite Hälfte der Kreisfläche unverbaut blieb. Das Theater am Pfaffenberg weist eine sehr ähnliche Ausstattung auf und scheint unter dem Einfluss dieser gallo-römischen Bauform geplant und ausgeführt worden zu sein. Aus dem übrigen Pannonien und aus den Balkanprovinzen sind mir keine vergleichbaren Theater bekannt. Damit käme im Carnuntiner Bergheiligtum zu der von Gallien und Germanien in die oberpannonische Hauptstadt importierten Leugenmessung, dem Architekturmodell von Tempel, Altar und Säulenmonument sowie der vor allem von den germanischen Provinzen beeinflussten Produktion von Votivsäulen für Jupiter Optimus Maximus – mit und ohne Gigantenthron – auch die Übernahme einer im Kult der gallischen Provinzen verbreiteten Theaterbauform hinzu.

1539: Rekonstruktionsentwurf des ‚Semiamphitheaters‘ am Pfaffenberg. Südansicht

395

396 397 398 399

400 401 402 403 404 405

Sommer 2006, 109; Wilmott 2008, 157; Sommer 2009, 49–50; (10.01.2020). Wilmott 2008, 156–157 Abb. 90–91; (10.01.2020). Wilmott 2008, 151–152; Sommer 2009, 53; (10.01.2020). Sommer 2006, 109 und 137 Anm. 81; Sommer 2009, 53; (10.01.2020). Sommer 2006, 109 und 137 Anm. 82; Wilmott 2008, 119–122 Abb. 67–68; (10.01.2020). Sommer 2009, 53; Wilmott 2008, 153–155; (10.01.2020). Sear 2006, 230–231 Abb. 183; (10.01.2020). Sear 2006, 230 Abb. 181; (10.01.2020). Sear 2006, 223 Abb. 166; (10.01.2020). Lobüscher 2002, 15 Taf. 5 Abb. 1; Sear 2006, 212 Abb. 146; (10.01.2020). Lobüscher 2002, 40 Taf. 14 Abb. 2; Sear 2006, 240 Abb. 198; http://www.theatrum.de/96.html> (10.01.2020).

13. Ausgrabungen südlich des Tempels II und der Abbruch des Kulttheaters

875

13. Die Ausgrabungen südlich des Tempels II und der Abbruch des Kulttheaters in den Jahren 1985–1988 Abb. 1540–1632 Literatur: Tagebuch 13.05.–11.07. und 25.08.–26.09.1985, 1986–1988; Fundjournale und -karteien 1985. Jobst – Thür 1986, 19–35; Jobst – Knibbe – Kremer – Thür 1987, 65–69.

Die auf dem Pfaffenberg angewandten Untersuchungsmethoden wurden in hohem Maße von der Entwicklung beim Vortrieb des Steinbruchs beeinflusst. Die Interessen der archäologischen Wissenschaft mussten aufgrund des späten Einsetzens der Forschungsgrabungen vorausschauend stets im Wettlauf mit der Steinindustrie geplant und umgesetzt werden. Daraus resultierten naturgemäß zwei zeitlich und methodisch voneinander abweichende Phasen des feldarchäologischen Vorgehens. Konnte im Anschluss an die 1970 erfolgte Testgrabung in Phase 1, wie bisher beschrieben, das Gelände des Bergplateaus für die Dauer von zehn Jahren mit einem Raster von Quadrantenflächen zu je 5 x 5 m und Stegen von 1 m weitgehend zusammenhängend erschlossen werden (s. oben S. 407), so war in einer zweiten Grabungsphase (1980–1986) vor allem die Evakuierung des Ruinengeländes sowie die Sicherung und Auslagerung des gesamten Fundstoffes die vordringliche Aufgabe dieses dramatischen Unternehmens. In den vorläufigen Grabungsberichten wurde auf die rasante Expansion des Steinbruchs und auf das absehbare Ende der Forschungsmöglichkeiten durch regelmäßige Begehungen, Grabungen, Bauanalysen und Bauaufnahmen im Gelände nachdrücklich hingewiesen.

1540: Pfaffenberg 1985. Grabungsfeld südlich von Tempel II mit Theateranlage

876

13. Ausgrabungen südlich des Tempels II und der Abbruch des Kulttheaters

In der zweiten Grabungsphase waren die Steilwände der Sprengterrassen so weit in die Substanz der Baureste des Heiligtums vorgetrieben worden, dass neben den laufenden Forschungen vor allem die zügige Räumung des Ruinenfeldes organisiert werden musste. Dabei war die im Laufe der ersten Grabungsphase angelegte Dokumentation der Befunde zu überprüfen, zudem wurden im Zuge des Abbruchs der freigelegten Objekte noch weitere Beobachtungen zur Architektur des Heiligtums aufgezeichnet. Die spezifischen Gegebenheiten führten dazu, dass zwangsläufig neben den üblichen manuellen technischen Hilfsmitteln auch Maschinen wie Bagger, Ladegeräte und Kran eingesetzt wurden, um die bebauten Flächen des Heiligtums freizumachen – in Summe eine ständige Flucht vor den heranrückenden Sprenglöchern, Abbauterrassen und dem unaufhaltsam rollenden Materialtransport406. Da nach den Untersuchungen der Grabungsphase 1 noch erhebliche Kubaturen von Kulturschutt vorhanden waren, welcher nach den bis dahin gesammelten Erfahrungen zwar keine neuen Baudenkmäler, jedoch noch eine Vermehrung des Fundstoffs erwarten ließ, entschlossen wir uns, das gesamte auf der Felsoberfläche liegende Erdmaterial im Bereich des in römischer Zeit genutzten Gebietes genauestens zu durchsuchen. Als letzter Akt der Räumungsaktionen wurde in den Jahren 1985 bis 1988 mit einem Michigan-Bagger das Gebiet südlich des Tempels II, östlich des Kulttheaters und die Innenfläche der Theateranlage mit deren Tribünen und Außenmauern dem Steinbruch geopfert. Diese Grabungsfläche betrug etwa 3500 m².

1541: Pfaffenberg 1985. Maschinelle Grabung und Räumung der Theateranlage

Über die prekären ausstattungs- und sicherheitstechnischen Verhältnisse der Ausgrabungen auf dem Pfaffenberg geben die Tagebuchaufzeichnungen Auskunft.

406

13. Ausgrabungen südlich des Tempels II und der Abbruch des Kulttheaters

877

Die Fläche wurde südlich der Quadrantenlinie H (s. oben S. 799) in Anlehnung an den Quadrantenraster A bis H in durchschnittlich 5 m breite, westöstlich verlaufende Sektoren mit folgender Kennzeichnung und Reihenfolge von Nord nach Süd gegliedert: I bis P, M’ bis Q’, M’’ bis Q’’, P’’’ bis Q’’’, R bis T und T’.

I

L

O P

N’ O’

L‘‘ M‘‘ N‘‘ O‘‘ P‘‘ Q‘‘

R

S

O‘‘ P‘‘ Q‘‘

T

P’’’ Q’’’

T’

1542: Pfaffenberg 1985–1988. Grabungen südlich des Tempels II und Abbruch des Kulttheaters

878

13. Ausgrabungen südlich des Tempels II und der Abbruch des Kulttheaters

Die einzelnen Sektorenflächen wurden zuerst vom Bewuchs gereinigt, anschließend das Material maschinell bis zum Felsboden abgenommen und der Kulturschutt auf der Plateaufläche ausgebreitet. Danach wurde das Erd- und Baumaterial händisch und geomagnetisch mit einem qualitativ hochwertigen Metalldetektor nach allen Arten von Gegenständen durchsucht. Bereits in den Sektoren I und K war der Felsboden nur noch 0.30 m von Humus überlagert. Weiter südlich in den Abschnitten L bis P und weiter westlich in den Sektoren M’ bis P’ lag der Felsboden bis zur östlichen Arenamauer unmittelbar unter der Trockenrasenschicht. Bei dieser Aufdeckungsweise der Bergoberfläche haben wir keine Bauobjekte mehr feststellen können und auch die Funddichte an Werkstein-, Keramikund Glasobjekten war äußerst gering. Unter den hier geborgenen Steinmaterialien fanden wir weder Architekturwerkstücke noch Bruchstücke von Skulpturen, Altären, Reliefbasen oder ähnlichen Fundstücken wie sie so zahlreich im Umfeld der Tempelbauten zum Vorschein gekommen waren. Hingegen haben wir auffallend viele Metallobjekte und Fundmünzen geborgen. Die Fundmünzen M 8/85 und M 9/85 (s. Fundevidenz unten S. 895) lagen unmittelbar über dem natürlichen Felsboden. Eine Zunahme von Keramik- und Ziegelfunden stellte sich hingegen am Westrand der Sektoren M’ bis P’ entlang der Spielplatzmauer ein. Die Funde kamen auch hier in den wenigen Zentimetern Erde über dem natürlichen Felsboden zum Vorschein. Darüber lag nur taubes Erdreich, das sich entlang der Ringmauer U1 angesammelt hatte. Östlich des Sektors O war der Boden so fundarm, dass in diesem Bereich die südöstliche Grenze des Heiligtums angenommen werden kann. Im Sektor M’’ nördlich der Ringmauer U1 wurden im Bereich der nordseitig gelegenen großen Zuschauertribüne zahlreiche Bruchstücke von Dachziegeln und viele Geschirrfragmente gefunden. Der gleiche Sektor brachte außerhalb der Zuschauertribüne zwei als Bauquader zugerichtete Fragmente eines der Göttin Victoria dedizierten Weihealtares hervor407 – das älteste mit gut gemeißelter

1543: Pfaffenberg 1985. Zwei in der Nordtribüne des Kulttheaters eingemauerte Blöcke eines Victoria-Altars 407

Zum genauen Fundort mit Fundskizze vgl. TB v. 24.06.1985; Piso 2003, 17 Nr. 1 (mit ungenauer Fundortangabe); Jobst 2006, 86–88 Abb. 151; Kremer 2012a, 71.

13. Ausgrabungen südlich des Tempels II und der Abbruch des Kulttheaters

879

lateinischer Inschrift ausgestattete Votivmonument des Pfaffenberges aus der 2. Hälfte des 1. Jahrhunderts n. Chr. Möglicherweise war die Altarwidmung an der Außenseite der Tribünenanlage sichtbar, vielleicht auf dem Fundament an der Außenwand oder auf einer Konsole. Wegen dieses unerwarteten Fundes wurde der Abbruch der Theatermauern händisch vollzogen. Es war nicht das erste Mal, dass in den Mauern des Pfaffenberger Kulttheaters Werksteine älterer Bauten in Wiederverwendung zum Vorschein kamen, denn schon 1913 hatte Rudolf Egger anlässlich seines Besuches am Pfaffenberg festgestellt, dass der Quaderblock mit der Bauinschrift des Eingangstores im Tempelbezirk in der Umfassungsmauer U1 nahe dem Nordtor als Spolie verbaut war (s. oben S. 41 und 823 Abb. 85 und Taf. III). Beim fortschreitenden Abbruch der Ringmauer U1 wurden keine weiteren mit Inschriften oder Reliefskulpturen versehenen Spolienfunde registriert. Die ebenfalls teilweise über den Bereich der nördlichen Tribüne verlaufende Sektorenfläche N’’ enthielt kein nennenswertes antikes Fundmaterial. Satte, taube Erde türmte sich zur Umfassungsmauer des Spielplatzes hin und auch im Bereich der Zuschauertribüne selbst fanden wir nur sehr wenige Fragmente von Gebrauchsgeschirr. Im Bereich der westlichen Krümmung der Ringmauer nach Südwesten hin nahm jedoch die Dichte an Fundobjekten innerhalb und außerhalb der Arena wieder deutlich zu. Beim Abbruch des Mauerrunds U1 und der äußeren Tribünenmauern U6, U9–11 trennten wir den Baustoff nach Dolomit- und Kalksandsteinen, um allenfalls weitere Spolien aufzufinden. Der Abschnitt O’’ verlief innerhalb der Arena südlich der Ringmauer U1 und über die westlichen Tribünenmauern U6 und U11 hinweg. Dabei konstatierten wir auf dieser Fläche eine auffallend stärkere Dichte an Fundmünzen, Metallobjekten und Geschirrfragmenten als außerhalb der Anlage. Der hohe Anteil an Eisenfunden, insbesondere zahlreiche kleine, mittlere und große Eisennägel lassen auf die Existenz von Aufbauten aus Holz schließen. Im westlichen Randbereich des Sektors O‘‘ wurde der Fundanteil wieder deutlich geringer. Auch war in diesem Abschnitt zu beobachten, dass der Fundstoff knapp über dem Felsboden wesentlich häufiger zum Vorschein kam als im höher gelegenen Erdreich. Dieser Befund kann als Hinweis auf den auch an anderen Stellen des Heiligtums beobachteten Geh- und Bauhorizont der Antike verstanden werden.

1544: Pfaffenberg 1985 von Osten. Die maschninell abgeräumten Kubaturen der in Sektoren gegliederten Theateranlage konnten nur mehr auf ihr Fundmaterial hin durchsucht werden

880

13. Ausgrabungen südlich des Tempels II und der Abbruch des Kulttheaters

Das entlang der Umfassungsmauer des Theaters anstehende Erdreich hat sich erst in nachantiker Zeit gebildet. Das Mauerrund stand ursprünglich frei, den Felsboden bedeckte eine nur wenige Zentimeter dicke Humusschicht. Die innerhalb der Arena gelegenen Flächen P‘ und P‘‘ ergaben wieder ein stärkeres Fundaufkommen als außerhalb des Theaters im Abschnitt P‘‘‘, der bis zirka 30 m südwestlich der Arenamauer maschinell abgegraben wurde und ebenfalls nicht fundleer war (z. B. Fundmünzen, Fibeln, Schreibgriffel, Bronzeknöpfe, Zügelführungsringe, Pfeilspitzen, Eisennägel). Im Abstand von zirka 20 m westlich der Theatermauer war das Fundaufkommen jedoch erloschen. Die Sektoren Q‘, Q‘‘ und Q‘‘‘ brachten innerhalb und außerhalb der Arena zwar keine neuen Baubefunde hervor, doch kamen neben verhältnismäßig geringen Scherbenfunden reiches Münzmaterial sowie Bronze- und Eisenobjekte unterschiedlicher Funktion ans Tageslicht. Beachtenswert sind darunter die Fibeln Nr. 66/85, 72/85, 73/85, 76/85, ein Eisen- und ein Bronzeschlüssel (Nr. 67/85, 70/85, 77/85), drei Fragmente von Schreibgriffeln und eine Nähnadel (s. Fundevidenz unten S. 886). Auch in den Abschnitten R, S und T wiederholte sich innerhalb und außerhalb der Arena das Fundspektrum mit Münzen, Gewandnadeln, Ringen, Riemendurchzügen, Glöckchen, Schreibgriffeln, Schlüsseln, Pfeilspitzen, Beschlägen u. ä. Objekten aus Bronze und Eisen (s. die folgende Fundevidenz).

1545: Mit dem Abbruch des Kulttheaters ist die Tragik des Jupiterheiligtums auf dem Pfaffenberg erfüllt. Ansicht von Westen (1986)

13.1. Fundevidenz der Flächen südlich des Tempels II, östlich des Theaters, der Theaterarena und westlich des Theaters

881

13.1. Fundevidenz der Flächen südlich des Tempels II, östlich des Theaters, der Theaterarena und westlich des Theaters Abb. 1546–1632 Fundort Sektor I südlich Tempel II im Waldhumus über Felsboden

Fundnr. 1/85

Sektor I südlich Tempel II im Waldhumus über Felsboden Sektor I südlich Tempel II im Waldhumus über Felsboden Sektor K südlich Tempel II im Waldhumus über Felsboden Sektor L südlich Tempel II im Waldhumus über Felsboden

2/85

3/85

4/85

6/85

Sektor L südlich Tempel II im Waldhumus über Felsboden

7/85

Sektor L südlich Tempel II im Waldhumus über Felsboden Abhub südlich Tempel II im Waldhumus über Felsboden

9/85

Sektor M’ südwestlich Tempel II im Waldhumus über Felsboden Sektor M’ südwestlich Tempel II im Waldhumus über Felsboden

53/85

13/85

15/85

1. Metallobjekte Objekt Funktion Kegelförmiger, Beschlagnagel profilierter Zierknopf; Bronze und Eisen

Datierung –

Henkelaufhängung, Eisen

Gefäßbeschlag

Glasflussgemme mit Figur nach links schreitend; Goldfassung in Eisen

Fingerring

Schnalle mit eingerollten Enden, Eisen

Gürtelschnalle

Eingliedrige Bogenfibel mit röhrenförmigem Fuß; Punzverzierung auf dem Bügel; Bronze

Gewandnadel

Beschlagstück mit Nietknopf, Eisen

Beschlag

Nadel oder Griffel, Bronze

Nadel oder Schreibgerät



Eisentülle

Lanzenschuh



Bolzen, beidseitig spitz; Eisen

Eisenbolzen

Kettenglied nach innen gerollt, Eisen

Kette



3. Jh. n. Chr.



3. Jh. n. Chr.







Literatur TB v. 20.– 21.05.1985; Jobst – Knibbe – Kremer – Thür 1987, 73–76 Abb. 7 TB v. 20.– 21.05.1985; Jobst – Knibbe – Kremer – Thür 1987, 74 TB v. 20.– 21.05.1985; Jobst – Knibbe – Kremer – Thür 1987, 74 TB v. 24.05.1985; Jobst – Knibbe – Kremer – Thür 1987, 74 TB v. 29.05.1985; Bernát – Ďurianová – Jobst – Piras 2011, 203–204 Nr. 145 TB v. 29.05.1985; Jobst – Knibbe – Kremer – Thür 1987, 74–78 Abb. 9 TB v. 29.05.1985; Jobst – Knibbe – Kremer – Thür 1987, 74 TB v. 09.07.1985; Jobst – Knibbe – Kremer – Thür 1987, 73 TB v. 11.06.1985. Unpubliziert TB v. 11.06.1985; Jobst – Knibbe – Kremer – Thür 1987, 74

Abb. 1546

1547

1548

1549

1550

1551

1552

1553

1554

1555

882

13.1. Fundevidenz der Flächen südlich des Tempels II, östlich des Theaters, der Theaterarena und westlich des Theaters

Fundort Sektor M’ südwestlich Tempel II im Waldhumus über Felsboden Sektor M’ südwestlich Tempel II im Waldhumus über Felsboden

Fundnr. 16/85

Sektor M’ südwestlich Tempel II im Waldhumus über Felsboden Sektor N’ südwestlich Tempel II im Waldhumus über Felsboden

20/85

18/85

22/85

Sektor M’’ vor Nordtor des Theaters

23/85

Sektor M’’ im Bereich der Nordtribüne

24/85

Sektor M’’ im Bereich der Nordtribüne

25/85

Sektor M’’ im Bereich der Nordtribüne

27/85

Objekt Ovales Kettenglied, Eisen

Funktion Kette

Spitze mit rautenförmigem Querschnitt; Eisen

Pfeilspitze oder Geschützbolzen



Gehärtetes Eisen mit gerundetem Ende

Messerspitze



Scharnierfibel mit trapezförmigem Fuß und Emaileinlage, Bronze

Gewandnadel

Gemmenring, Eisen

Fingerring. Gemme mit Delphin und Dreizack

2./3. Jh. n. Chr.

Lanzenschuh



Eisentülle mit Nagel

Flache Spitze mit zwei Widerhaken, Eisen

Pfeilspitze

Griffel, Eisen

Schreibgerät mit Spitze und Glätteisen

Datierung –

3. Jh. n. Chr.





Literatur TB v. 11.06.1985; Jobst – Knibbe – Kremer – Thür 1987, 74 TB v. 11.06.1985; Jobst – Knibbe – Kremer – Thür 1987, 74; Bernát – Ďurianová – Jobst – Piras 2011, 202–203 Nr. 137 TB v. 11.06.1985; Jobst – Knibbe – Kremer – Thür 1987, 74 TB v. 16.06.1985; Jobst – Knibbe – Kremer – Thür 1987, 73–75 Abb. 6; Jobst 2006, 77 Abb. 139 TB v. 19.06.1985; Jobst – Knibbe – Kremer – Thür 1987, 73–75 Abb. 6 TB v. 24.06.1985; Jobst – Knibbe – Kremer – Thür 1987, 74 TB v. 24.06.1985; Jobst – Knibbe – Kremer – Thür 1987, 74; Bernát – Ďurianová – Jobst – Piras 2011, 202–203 Nr. 139 TB v. 24.06.1985; Jobst – Knibbe – Kremer Thür 1987, 74–77 Abb. 8

Abb. 1556

1557

1558

1559

1560

1561

1562

1563

13.1. Fundevidenz der Flächen südlich des Tempels II, östlich des Theaters, der Theaterarena und westlich des Theaters

Fundort Sektor M’’ im Bereich der Nordtribüne

Fundnr. 28/85

Sektor N’’ innerhalb der Theaterarena im Waldhumus über Felsboden Sektor N’’ innerhalb der Theaterarena im Waldhumus über Felsboden

29/85

Sektor N’’ innerhalb der Theaterarena nahe der Treppe im Waldhumus über Felsboden Sektor N’’ westlicher Tribünenbereich im Waldhumus Sektor O’’ innerhalb der Theaterarena im Waldhumus über Felsboden

32/85

Sektor O’’ innerhalb der Theaterarena im Waldhumus über Felsboden

41/85

30/85

35/85

40/85

Objekt Ring mit rechteckigem Querschnitt (Dm 3,5 cm), Eisen

Funktion Zügelführungsring von Pferdegeschirr

Datierung –

Attache mit zwei Nietlöchern und Ringhaken, Eisen

Gefäßhenkel



Dreiflügelige, pyramidenförmige Spitze, Eisen

Pfeilspitze

Niete, Bronze

Nietknopf

Glatter Bronzering

Griffel, Eisen

Glatte Schließöse, Bronze

3. Jh. n. Chr.



Zügelführungsring



Schreibgerät mit Spitze und Glätteisen



Schienenpanzer



Literatur TB v. 24.06.1985; Jobst – Knibbe – Kremer – Thür 1987, 74 TB v. 29.06.1985; Jobst – Knibbe – Kremer – Thür 1987, 74 TB v. 01.07.1985; Jobst – Knibbe – Kremer – Thür 1987, 74; Bernát – Ďurianová – Jobst – Piras 2011, 202–203 Nr. 138 TB v. 02.07.1985; Jobst – Knibbe – Kremer – Thür 1987, 73 TB v. 03.07.1985; Jobst – Knibbe – Kremer – Thür 1987, 73 TB v. 04.07.1985; Jobst – Knibbe – Kremer – Thür 1987, 74–77 Abb. 8; Bernát – Ďurianová – Jobst – Piras 2011, 216–217 Nr. 205 TB v. 04.07.1985; Jobst – Knibbe – Kremer – Thür 1987, 73–77 Abb. 8; Bernát – Ďurianová – Jobst – Piras 2011, 202 Nr. 132

883 Abb. 1564

1565

1566

1567

1568

1569

1570

884

13.1. Fundevidenz der Flächen südlich des Tempels II, östlich des Theaters, der Theaterarena und westlich des Theaters

Fundort Sektor O’’ innerhalb der Theaterarena im Waldhumus über Felsboden

Fundnr. 42/85

Objekt Beschlag mit Durchbruchsarbeit, Bronze

Funktion Gürtelbesatz

Sektor O’’ innerhalb der Theaterarena im Waldhumus über Felsboden

43/85

Sektor O’’ innerhalb der Theaterarena im Waldhumus über Felsboden

45/85

Sektor O’’ innerhalb der Theaterarena im Waldhumus über Felsboden

Datierung 3. Jh. n. Chr.

Kniefibel mit verzierter, halbrunder Kopfplatte und hohem Nadelhalter; Bronze

Gewandnadel

Bronzeblech mit Vergoldungsspuren

Riemenzunge (?)



46/85

Nadel, Bronze

Nähnadel



Sektor O’’ innerhalb der Theaterarena im Waldhumus über Felsboden

50/85

Flache Spitze mit zwei Widerhaken, Eisen

Pfeilspitze



Sektor O’’ innerhalb der Theaterarena im Waldhumus über Felsboden

51/85

Beschlag mit zwei flachen Nietknöpfen, Bronze

Cingulumoder Gürtelbeschlag



Sektor O’’ innerhalb der Theaterarena im Waldhumus über Felsboden

52/85

Anhänger mit Punzverzierung, Bronze

Lunulaanhänger



3. Jh. n. Chr.

Literatur TB v. 04.07.1985; Jobst – Knibbe – Kremer – Thür 1987, 73–78 Abb. 9 TB v. 04.07.1985; Jobst – Knibbe – Kremer – Thür 1987, 73–75 Abb. 6; Bernát – Ďurianová – Jobst – Piras 2011, 204 Nr. 153 TB v. 05.07.1985; Jobst – Knibbe – Kremer – Thür 1987, 73–78 Abb. 9 TB v. 05.07.1985; Jobst – Knibbe – Kremer – Thür 1987, 73–77 Abb. 8 TB v. 08.07.1985; Jobst – Knibbe – Kremer – Thür 1987, 74; Bernát – Ďurianová – Jobst – Piras 2011, 202 Nr. 133 TB v. 08.07.1985; Jobst – Knibbe – Kremer – Thür 1987, 73–78 Abb. 9 TB v. 08.07.1985; Jobst – Knibbe – Kremer – Thür 1987, 73–78 Abb. 9

Abb. 1571

1572

1573

1574

1575

1576

13.1. Fundevidenz der Flächen südlich des Tempels II, östlich des Theaters, der Theaterarena und westlich des Theaters

Fundort Sektor P’ außerhalb der Theaterarena im Waldhumus

Fundnr. 54/85

Sektor P’ innerhalb der Theaterarena im Bereich des Nordtores im Humus über Felsboden

57/85

Sektor P’ innerhalb der Theaterarena im umgelagerten Waldhumus Sektor P’ innerhalb der Theaterarena im umgelagerten Waldhumus

58/85

Sektor P’’ innerhalb der Theaterarena im Waldhumus über Felsboden

60/85

Sektor P’’ innerhalb der Theaterarena im Waldhumus über Felsboden

61/85

59/85

Objekt Aucissafibel, Bronze. Spätform; Bügel mit D-förmigem Querschnitt, Scharnierachse mit Endknopf

Funktion Gewandnadel

Durchbrochen gearbeitete Scheibenfibel mit Scharnierkonstruktion, Bronze. Dunkelrote Emaileinlagen

Gewandnadel

Nietknopf mit Weißmetallüberzug, Bronze

Niete

Knopf mit Kerbverzierung, Silber

Zierknopf von Gürtelgarnitur oder Pferdegeschirr (?)



Griffel, Eisen

Schreibgerät mit Griffringen oberhalb der Spitze



Zügelführungsring



Glatter Bronzering

Datierung Mitte 1. Jh. n. Chr.

2. Hälfte 2. Jh. n. Chr.



Literatur TB v. 02.09.1985; Jobst – Knibbe – Kremer – Thür 1987, 73; Jobst – Kremer 1992, 167 Nr. 11; Cencic – Jobst 2006, 178–179 Nr. 591 TB v. 03.09.1985; Jobst – Knibbe – Kremer – Thür 1987, 73–75 Abb. 6; Bernát – Ďurianová – Jobst – Piras 2011, 203– 204 Nr. 146 TB v. 03.09.1985; Jobst – Knibbe – Kremer – Thür 1987, 73 TB v. 03.09.1985; Jobst – Knibbe – Kremer – Thür 1987, 73–76 Abb. 7 TB v. 03.09.1985; Jobst – Knibbe – Kremer – Thür 1987, 74–77 Abb. 8; Bernát – Ďurianová – Jobst – Piras 2011, 216– 217 Nr. 207 TB v. 04.09.1985; Jobst – Knibbe – Kremer – Thür 1987, 73–76 Abb. 7

885 Abb. 1577

1578

1579

1580

1581

1582

886

13.1. Fundevidenz der Flächen südlich des Tempels II, östlich des Theaters, der Theaterarena und westlich des Theaters

Fundort Sektor P’’’ außerhalb der Theaterarena im Waldhumus

Fundnr. 62/85

Sektor P’’’ außerhalb der Theaterarena im Waldhumus

63/85

Sektor P’’’ außerhalb der Theaterarena im Waldhumus

64/85

Sektor P’’’ außerhalb der Theaterarena

65/85

Sektor Q’ innerhalb der Theaterarena unter Mauerversturz

66/85

Sektor Q’ innerhalb der Theaterarena unter Mauerversturz

67/85

Sektor Q’ innerhalb der Theaterarena unter Mauerversturz

68/85

Objekt Eisenblech mit vier Nietlöchern und quadratischer Mittelöffnung

Funktion Beschlagblech

Kreisrunder Knopf mit Nietstift, Bronze

Nietknopf von Pferdegeschirr (?)



Flache Spitze mit zwei Widerhaken, Eisen

Pfeilspitze



Kreisrunder Knopf mit Nietstift, Bronze

Nietknopf von Pferdegeschirr (?)



Durchbrochen gearbeitete Scharnierfibel mit Emaileinlage am Fuß, Bronze

Gewandnadel

1. Hälfte 3. Jh. n. Chr.

Ringschlüssel, Eisen

Schlüssel eines Fallriegelschlosses

3. Jh. n. Chr.

Zügelführungsring



Glatter Bronzering

Datierung –

Literatur TB v. 04.09.1985; Jobst – Knibbe – Kremer – Thür 1987, 74 TB v. 05.09.1985; Jobst – Knibbe – Kremer – Thür 1987, 73–76 Abb. 7 TB v. 05.09.1985; Jobst – Knibbe – Kremer – Thür 1987, 74; Bernát – Ďurianová – Jobst – Piras 2011, 202– 203 Nr. 134 TB v. 05.09.1985; Jobst – Knibbe – Kremer – Thür 1987, 73–76 Abb. 7 TB v. 10.09.1985; Jobst – Knibbe – Kremer – Thür 1987, 73–75 Abb. 6; Bernát – Ďurianová – Jobst – Piras 2011, 204 Nr. 149 TB v. 10.09.1985; Jobst – Knibbe – Kremer – Thür 1987, 74 TB v. 10.09.1985; Jobst – Knibbe – Kremer – Thür 1987, 73–76 Abb. 7

Abb. 1583

1584

1585

1586

1587

1588

1589

13.1. Fundevidenz der Flächen südlich des Tempels II, östlich des Theaters, der Theaterarena und westlich des Theaters

Fundort Sektor Q’ innerhalb der Theaterarena unter Mauerversturz

Fundnr. 72/85

Sektor Q’ innerhalb der Theaterarena unter Mauerversturz

73/85

Sektor Q’’ innerhalb der Theaterarena im Waldhumus über Felsboden

76/85

Sektor Q’’’ außerhalb der Theaterarena im Waldhumus

69/85

Sektor Q’’’ außerhalb der Theaterarena im Waldhumus

70/85

Sektor Q’’’ außerhalb der Theaterarena im Waldhumus

71/85

Objekt Pannonische Trompetenfibel mit Silberauflage, Eisen

Funktion Gewandnadel

Datierung 2. Jh. n. Chr.

Zweigliedrige Kniefibel mit halbrunder Kopfplatte und hohem, längsgestelltem Nadelhalter, Bronze

Gewandnadel

Zweigliedrige Kniefibel mit Spiralhülse und hohem Nadelhalter, Wolfszahnverzierung auf Spiralhülse; Bronze

Gewandnadel

Tülle mit Befestigungsloch für den Holzschaft, Eisen

Pilum- oder Lanzenschuh (?)



Ringschlüssel, Bronze

Schlüssel eines Fallriegelschlosses

3. Jh. n. Chr.

Griffelfragment, Eisen

Schreibgerät



3. Jh. n. Chr.

3. Jh. n. Chr.

Literatur TB v. 11.09.1985; Jobst – Knibbe – Kremer – Thür 1987, 74; Bernát – Ďurianová – Jobst – Piras 2011, 203– 204 Nr. 148 TB v. 12.09.1985; Jobst – Knibbe – Kremer – Thür 1987, 73–75 Abb. 6; Bernát – Ďurianová – Jobst – Piras 2011, 204 Nr. 152 TB v. 13.09.1985; Jobst – Knibbe – Kremer – Thür 1987, 73–75 Abb. 6; Bernát – Ďurianová – Jobst – Piras 2011, 204 Nr. 151 TB v. 11.09.1985; Bernát – Ďurianová – Jobst – Piras 2011, 202 Nr. 130 TB v. 11.09.1985; Jobst – Knibbe – Kremer – Thür 1987, 73–77 Abb. 8 TB v. 11.09.1985; Jobst – Knibbe – Kremer – Thür 1987, 74

887 Abb. 1590

1591

1592

1593

1594

1595

888

13.1. Fundevidenz der Flächen südlich des Tempels II, östlich des Theaters, der Theaterarena und westlich des Theaters

Fundort Sektor Q’’’ außerhalb der Theaterarena im Waldhumus

Fundnr. 77/85

Sektor Q’’’ außerhalb der Theaterarena im Waldhumus

79/85

Sektor R innerhalb der Theaterarena im Waldhumus über Felsboden Sektor R innerhalb der Theaterarena im Waldhumus über Felsboden Sektor R innerhalb der Theaterarena im Waldhumus über Felsboden Sektor R innerhalb der Theaterarena im Waldhumus über Felsboden Sektor R innerhalb der Theaterarena im Waldhumus über Felsboden

85/85

89/85

91/85

92/85

95/85

Objekt Ringschlüssel, Eisen

Funktion Schlüssel eines Fallriegelschlosses

Datierung 3. Jh. n. Chr.

Zweigliedrige, kräftig profilierte Fibel mit trapezförmigem Fuß und Wolfszahnverzierung, Bronze

Gewandnadel

2./3. Jh. n. Chr.

Zweigliedrige pannonische Trompetenfibel mit Silberdrahtauflage und Vergoldung, Eisen

Gewandnadel

Pilumspitze oder Geschützbolzen, Eisen

Angriffswaffe (?)



Riemendurchzug, Bronze

Pferdegeschirr



Zungenförmiger Anhänger, Bronze

Cingulumanhänger



Flache Spitze in Rautenform, Eisen

Pfeilspitze



Ende 2. Jh. n. Chr.

Literatur TB v. 16.09.1985; Jobst – Knibbe – Kremer – Thür 1987, 74 TB v. 16.09.1985; Jobst – Knibbe – Kremer – Thür 1987, 73–75 Abb. 6; Bernát – Ďurianová – Jobst – Piras 2011, 203 Nr. 144 TB v. 19.09.1985; Jobst – Knibbe – Kremer – Thür 1987, 73 TB v. 19.09.1985; Jobst – Knibbe – Kremer – Thür 1987, 74 TB v. 19.09.1985; Jobst – Knibbe – Kremer – Thür 1987, 73–78 Abb. 9 TB v. 19.09.1985; Jobst – Knibbe – Kremer – Thür 1987, 73–77 Abb. 8 TB v. 23.09.1985; Jobst – Knibbe – Kremer – Thür 1987, 74; Bernát – Ďurianová – Jobst – Piras 2011, 202– 203 Nr. 136

Abb. 1596

1597

1598

1599

1600

1601

1602

13.1. Fundevidenz der Flächen südlich des Tempels II, östlich des Theaters, der Theaterarena und westlich des Theaters

Fundort Sektor R innerhalb der Theaterarena im Waldhumus über Felsboden

Fundnr. 96/85

Objekt Dreiflügelige Spitze, Eisen

Funktion Pfeilspitze

Sektor R innerhalb der Theaterarena im Waldhumus über Felsboden

97/85

Sektor S innerhalb der Theaterarena im Waldhumus über Felsboden Sektor S innerhalb der Theaterarena im Waldhumus über Felsboden Sektor S innerhalb der Theaterarena im Waldhumus über Felsboden Sektor S innerhalb der Theaterarena im Waldhumus über Felsboden Sektor S innerhalb der Theaterarena im Waldhumus über Felsboden

80/85

Schließöse, Bronze

Schienenpanzer



Griffel mit Zierringen am Griff, Eisen

Schreibgerät



81/85

Glöckchen, Bronze

Pferdegeschirr



83/85

Glatter Bronzering mit halbrundem Querschnitt

Zügelführungsring



Ring mit verlorener Gemme, Eisen

Fingerring

3. Jh. n. Chr.

Bronzeknopf, innen hohl

Pferdegeschirr (?)

83a/85

84/85

Datierung –



Literatur TB v. 24.09.1985; Jobst – Knibbe – Kremer – Thür 1987, 74; Bernát – Ďurianová – Jobst – Piras 2011, 202– 203 Nr. 135 TB v. 25.09.1985; Jobst – Knibbe – Kremer – Thür 1987, 73–77 Abb. 8; Bernát – Ďurianová – Jobst – Piras 2011, 202 Nr. 131 TB v. 16.09.1985; Jobst – Knibbe – Kremer – Thür 1987, 74–77 Abb. 8 TB v. 17.09.1985; Jobst – Knibbe – Kremer – Thür 1987, 73 TB v. 17.09.1985; Jobst – Knibbe – Kremer – Thür 1987, 73–76 Abb. 7 TB v. 18.09.1985; Jobst – Knibbe – Kremer – Thür 1987, 74 TB v. 18.09.1985; Jobst – Knibbe – Kremer – Thür 1987, 73–78 Abb. 9

889

Abb. 1603

1604

1605

1606

1607

1608

890

13.1. Fundevidenz der Flächen südlich des Tempels II, östlich des Theaters, der Theaterarena und westlich des Theaters

Fundort Sektor T innerhalb der Theaterarena im Waldhumus über Felsboden Sektor T innerhalb der Theaterarena im Waldhumus über Felsboden Sektor T innerhalb der Theaterarena im Waldhumus über Felsboden Sektor T innerhalb der Theaterarena im Waldhumus über Felsboden

Fundnr. 87/85

88/85

93/85

98/85

1546: 1/85 – Zierknopf

Objekt Halbrunde Kopfplatte einer zweigliedrigen Kniefibel mit Wolfszahnverzierung, Bronze

Funktion Gewandnadel

Glatter Bronzering mit halbrundem Querschnitt

Zügelführungsring



Glatter Eisenring

Zügelführungsring



Katheter(?)



Hohlröhre, Bronze

Datierung 3. Jh. n. Chr.

Literatur TB v. 19.09.1985; Jobst – Knibbe – Kremer – Thür 1987, 73–75 Abb. 6 TB v. 19.09.1985; Jobst – Knibbe – Kremer – Thür 1987, 74–76 Abb. 7 TB v. 20.09.1985; Jobst – Knibbe – Kremer – Thür 1987, 74

Abb. 1609

1610

1611

Unpubliziert 1612

1547: 2/85 – Henkelhaken

1548: 3/85 – Fingerring

1549: 4/85 – Gürtelschnalle

13.1. Fundevidenz der Flächen südlich des Tempels II, östlich des Theaters, der Theaterarena und westlich des Theaters

891

1550: 6/85 – Fibel

1551: 7/85 – Beschlagstück

1552: 9/85 – Griffel

1553: 53/85 – Lanzenschuh

1554: 13/85 – Bolzen

1555: 15/85 – Kettenglied

1556: 16/85 – Kettenglied

1557: 18/85 – Pfeilspitze oder Geschützbolzen

1558: 20/85 – Messerspitze

1559: 22/85 – Fibel

1560: 23/85 – Fingerring

1561: 24/85 – Lanzenschuh

1562: 25/85 – Pfeilspitze

1563: 27/85 – Stilus

1564: 28/85 – Zügelführungsring

1565: 29/85 – Henkelattache

892

13.1. Fundevidenz der Flächen südlich des Tempels II, östlich des Theaters, der Theaterarena und westlich des Theaters

1566: 30/85 – Pfeilspitze

1567: 32/85 – Nietknopf

1568: 35/85 – Zügelführungsring

1569: 40/85 – Stilus

1570: 41/85 – Schließöse

1571: 42/85 – Gürtelbeschlag

1572: 43/85 – Fibel

1573: 45/85 – Riemenzunge(?)

1574: 50/85 – Pfeilspitze

1575: 51/85 – Beschlag

1576: 52/85 – Lunulaanhänger

1577: 54/85 – Fibel

1578: 57/85 – Fibel

1579: 58/85 – Nietknopf

1580: 59/85 – Zierknopf

1581: 60/85 – Stilus

13.1. Fundevidenz der Flächen südlich des Tempels II, östlich des Theaters, der Theaterarena und westlich des Theaters

893

1582: 61/85 – Zügelführungsring

1583: 62/85 – Beschlagblech

1584: 63/85 – Nietknopf

1585: 64/85 – Pfeilspitze

1586: 65/85 – Nietknopf

1587: 66/85 – Fibel

1588: 67/85 – Schlüssel

1589: 68/85 – Zügelführungsring

1590: 72/85 – Fibel

1591: 73/85 – Fibel

1592: 76/85 – Fibel

1593: 69/85 – Tülle

1594: 70/85 – Schlüssel

1595: 71/85 – Stilus

1596: 77/85 – Schlüssel

1597: 79/85 – Fibel

894

13.1. Fundevidenz der Flächen südlich des Tempels II, östlich des Theaters, der Theaterarena und westlich des Theaters

1598: 85/85 – Fibel

1599: 89/85 – Pilumspitze(?)

1600: 91/85 – Riemendurchzug

1601: 92/85 – Cingulumanhänger

1602: 95/85 – Pfeilspitze

1603: 96/85 – Pfeilspitze

1604: 97/85 – Schließöse

1605: 80/85 – Stilus

1606: 83/85 – Zügelführungsring

1607: 83a/85 – Fingerring

1608: 84/85 – Knopf

1609: 87/85 – Fibel

1610: 88/85 – Zügelführungsring

1611: 93/85 – Zügelführungsring

1612: 98/85 – Katheter(?)

13.1. Fundevidenz der Flächen südlich des Tempels II, östlich des Theaters, der Theaterarena und westlich des Theaters

Fundort Sektor I südlich Tempel II im Waldhumus über Felsboden

Fundnr. M 1–7/85 = MC 3660, 3683, 3688, 3629, 3663, 3670, 3630. M 1/85 = MC 3660 (a) M 4/85 = MC 3629 (b) M 5/85 = MC 3663 (c)

2. Münzfunde Nominale Kaiser As (3), Denar (2), Lucilla, Antoninian (1), Commodus, Kleinfollis (1) Elagabal, Gordianus III, Probus, Constantinus I

Datierung 161–167, 190, 218– 220, 239– 244, 276– 277, 321 n. Chr.

Sektor K südlich Tempel II im Waldhumus über Felsboden

M 8–15/85 und 40/85 = MC 3632, 3687, 3681, 3633, 3634, 3747, 3694, 3707, 3735

Denar (2), Antoninian (6), Kleinfollis (1)

Septimius Severus, Severus Alexander, Valerianus I, Gallienus, Claudius II, Aurelianus, Constantinus I

194–195, 227, 265– 267, 268– 269, 256– 257, 271– 274, 313 n. Chr.

Sektor L südlich Tempel II im Waldhumus über Felsboden

M 18–30/85 = MC 3746, 3748, 3741, 3698, 3745, 3754, 3740, 3753, 3739, 3738, 3737, 3752, 3744.

Denar (1), Antoninian (12)

Caracalla, Gallienus, Claudius II, Aurelianus, Probus

205, 262– 263, 266– 268? 268– 270, 274, 277–278, 280 n. Chr.

M 21/85 = MC 3698

Literatur TB v. 21.– 22.05.1985. Gǎzdac 1999, 21–24 Nr. 77, 84; 28 Nr. 99, 101; 32 Nr. 115; 51 Nr. 184; 57 Nr. 203; Numismata Carnuntina Nr. 5333, 14573, 16268, 7985, 6266, 33629, 7713 TB v. 22.– 24.05. und 04.06.1985. Gǎzdac 1999, 24 Nr. 86; 30 Nr. 106; 33– 34 Nr. 119; 36 Nr. 129; 43 Nr. 154; 48–49 Nr. 171, 175, 177; 56–57 Nr. 201; Numismata Carnuntina Nr. 8443, 15974, 13546, 9906, 12963, 11888, 6771, 12923, 10422 TB v. 29.05.1985. Gǎzdac 1999, 27 Nr. 97; 35 Nr. 124; 36 Nr. 127; 39 Nr. 138; 41 Nr. 147–148; 43–44 Nr. 155, 157; 46– 47 Nr. 165, 167; 50 Nr. 181; 51–52 Nr. 185, 187; Numismata Carnuntina Nr. 1985, 12782, 10284, 7182, 12753, 14649, 11518, 14811, 11351, 11446, 10218, 13457, 11896

895

Abb. 1613a– c

1614

896

13.1. Fundevidenz der Flächen südlich des Tempels II, östlich des Theaters, der Theaterarena und westlich des Theaters

Fundort Sektor M südlich Tempel II im Waldhumus über Felsboden

Fundnr. M 31–33/85 = MC 3751, 3714, 3743.

Sektor N südlich Tempel II im Waldhumus über Felsboden

M 34–38/85 = MC 3705, 3696, 3702, 3704, 3736.

Sektor O südlich Tempel II im Waldhumus über Felsboden Sektor P südlich Tempel II im Waldhumus über Felsboden

Nominale As (1), Antoninian (2)

Kaiser Traianus, Claudius II, Aurelianus

Datierung 103–111, 269–270, 274

M 32/85 = MC 3714

Denar (2), Antoninian (3)

M 35/85 = MC 3696 (a) M 37/85 = MC 3704 (b)

Septimius Severus, Elagabal (Aquilia Severa), Valerianus I, Gallienus (Salonina), Gallienus

197–198, 221, 253– 254, 254– 256, 262– 263 n. Chr.

M 39/85 = MC 3760

Centenionalis

Constantius II

350–361 n. Chr.

M 41–42/85 = MC 3717, 3727

As, Antoninian

Marcus Aurelius, Gallienus?

161–180 n. Chr.

Literatur TB v. 30.05.1985. Gǎzdac 1999, 6–7 Nr. 22; 46 Nr. 166; 50 Nr. 180; Numismata Carnuntina Nr. 13455, 2775, 12754 TB v. 03.06.1985. Gǎzdac 1999, 25 Nr. 90; 28–29 Nr. 102; 33–35 Nr. 118, 122, 125; Numismata Carnuntina Nr. 9863, 6883, 10064, 8157, 10252 TB v. 04.06.1985. Gǎzdac 1999, 59 Nr. 209; Numismata Carnuntina Nr. 24627 TB v. 05.06.1985. Gǎzdac 1999, 20 Nr. 71; 42 Nr. 149; Numismata Carnuntina Nr. 6089, 35552

Abb.

1615

1616a– b

13.1. Fundevidenz der Flächen südlich des Tempels II, östlich des Theaters, der Theaterarena und westlich des Theaters

Fundort Sektor M’ südwestlich Tempel II im Waldhumus über Felsboden

Fundnr. M 43–55/85 = MC 3697, 3734, 3725, 3713, 3750, 3724, 3719, 3699, 3758, 3755, 3703, 3733, 3726.

Nominale Sesterz (1), As (3), Dupondius (1), Denar (3), Antoninian (4), Kleinfollis (1)

M 43/85 = MC 3697 (a) M 45/85 = MC 3725 (b) M 46/85 = MC 3713 (c) M 50/85 = MC 3699 (d) M 51/85 = MC 3758 (e)

Sektor N’ südwestlich Tempel II im Waldhumus über Felsboden

M 56–65/85 = MC 3732, 3761, 3731, 3730, 3760, 3759, 3762, 3749, 3756, 3693. M 57/85 = MC 3761 (a) M 58/85 = MC 3731 (b) M 64/85 = MC 3756 (c) M 65/85 = MC 3693 (d)

Denar (1), Antoninian (5), Follis (2), Centenionalis (2)

Kaiser Traianus, Hadrianus, Marcus Aurelius + Commodus, Septimius Severus + Caracalla, Severus Alexander, Julia Mamaea, Gallienus, Aurelianus, Carus/Carinus, Licinius I

Datierung 98–99, 125–138, 178, 196– 197, 202, 222–235, 226, 265– 267, 267– 268, 282, 320 n. Chr.

Marcus Antonius, Valerianus/Gallienus, Claudius II, Carinus, Maximianus II / Constantius I Chlorus, Constantius II, Valentinianus I

32–31 v. Chr., 254– 256, 265– 267, 269– 270, 283, 298–299, 352–361, 364–375 n. Chr.

Literatur TB v. 05.– 11.06.1985. Gǎzdac 1999, 6 Nr.9; 11 Nr.39; 21 Nr. 75; 24 Nr.87; 27 Nr.96; 31–32 Nr.111, 113; 36–37 Nr.130; 39 Nr.140; 50 Nr.179; 53 Nr.190; 56 Nr.200; 62 Nr.221; Numismata Carnuntina Nr. 6681, 10418, 35034, 2624, 13456, 6021, 3773, 8838, 16026, 14891, 8871, 11200, 35742 TB v. 11.– 12.06.1985. Gǎzdac 1999, 1 Nr. 2; 34 Nr. 120; 38 Nr. 136; 44–45 Nr. 158, 160; 53–54 Nr. 191, 193; 58–60 Nr. 206, 211, 213; Numismata Carnuntina Nr. 12240, 28101, 11833, 10512, 24627, 21656, 27888, 14952, 15619, 221

897

Abb.

1617a– e

1618a– d

898

13.1. Fundevidenz der Flächen südlich des Tempels II, östlich des Theaters, der Theaterarena und westlich des Theaters

Fundort Sektor O’ südwestlich Tempel II im Waldhumus über Felsboden

Fundnr. M 66–67/85 und 69/85 = MC 3718, 3720, 3700

Nominale As (1), Sesterz (1), Denar (1)

Kaiser Hadrianus, Severus Alexander

Datierung 125–138, 134–138, 227 n. Chr.

Sektor L’’ südwestlich Tempel II im Waldhumus über Felsboden

M 70–72/85 = MC 3701, 3721, 3723.

Denar (1), Dupondius (1), As (1)

Marcus Aurelius, Lucius Verus, Severus Alexander

168, 175, 227 n. Chr.

Sektor M’’ im Bereich der Nordtribüne

M 70/85 = MC 3701 (a) M 72/85 = MC 3723 (b) M 73–80/85 = MC 3715, 3716, 3710, 3728, 3708, 3757, 3711, 3712.

Dupondius (3), Aes (2), Sesterz (1), Antoninian (1), Follis (1)

Vespasianus, Traianus, Hadrianus, Macrinus, Severus Alexander, Diocletianus, Licinius I.

74, 114– 117, 134– 138, 217– 218, 222– 235, 285, 313–315 n. Chr.

Severus Alexander, Gallienus,

234, 265– 267 n. Chr.; 1589

M 76/85 = MC 3728 (a) M 78/85 = MC 3757 (b)

Sektor M’’ im Bereich der Nordtribüne

M 81–83/85 = MC 3729, 3709, 3768. M 83/85 = MC 3768

Denar (1), Antoninian (1), Wergpfennig (1)

Rudolf II. Böhmen/ Kultenberg

Literatur TB v. 12.– 14.06.1985. Gǎzdac 1999, 10–11 Nr. 35, 40; 30 Nr.107; Numismata Carnuntina Nr. 3767, 34359, 8385 TB v. 18.06.1985. Gǎzdac 1999, 19–20 Nr. 67, 73; 30 Nr. 108; Numismata Carnuntina Nr. 8477, 5605, 5216 TB v. 18.– 20.06.1985. Gǎzdac 1999, 3–4 Nr.11; 7– 8 Nr.26; 10 Nr.36; 27–28 Nr.98; 31–32 Nr.110, 112; 53–54 Nr.192; 56 Nr.199; Numismata Carnuntina Nr. 2853, 3625, 33956, 8771, 15026, 16086, 34088, 1654 TB v. 24.– 25.06.1985. Gǎzdac 1999, 30–31 Nr.109; 37– 38 Nr.134; 63 Nr.222; Numismata Carnuntina Nr. 10356, n. n., 35339

Abb.

1619a– b

1620a– b

1621

13.1. Fundevidenz der Flächen südlich des Tempels II, östlich des Theaters, der Theaterarena und westlich des Theaters

Fundort Sektor N’’ im Bereich der Nordtribüne nahe der Treppe

Fundnr. M 84– 86/85, 91/85 = MC 3795, 3775, 3809, 3815.

Nominale As (2), Antoninian (2)

Kaiser Hadrianus, Antoninus Pius, Gallienus für Salonina, Claudius II

Datierung 118, 138– 161, 266– 267, 268– 269 n. Chr.

Sektor N’’ innerhalb der Arena im Waldhumus über Felsboden

M 87–90/85 = MC 3816, 3827, 3784, 3823.

Antoninus Pius, Claudius II, Licinius I, Constantinus I

155–156, 269–270, 311, 320– 321 n. Chr.

Sektor N’’ außerhalb der Arenamauer

M 92/85 = MC 3798

Denar

Septimius Severus

208 n. Chr.

Sektor O’’ innerhalb der Arena im Waldhumus über Felsboden

M 93– 104/85 = MC 3829, 3831, 3830, 3828, 3792, 3767, 3769, 3787, 3796, 3826, 3822, 3832.

As (2), Denar (1), Dupondius (1), Antoninian (2), Follis (1), Centenionalis (4), Duarius (1)

Antoninus Pius für Diva Faustina I, Marcus Aurelius, Severus Alexander für Septimius Severus, Philippus I, Carus, Constantinus I, Valentinianus I, Valens, Leopold I (Ungarn/Kremnik)

post 141, 176, 224, 247, 282, 330–333, 367–375 n. Chr.; 1698

M 85/85 = MC 3775

Sesterz (1), Antoninian (1), Follis (2)

M 88/85 = MC 3827

M 93/85 = MC 3829 (a) M 98/85 = MC 3767 (b)

Literatur TB v. 26.06.– 02.07.1985. Gǎzdac 1999, 8 Nr.28; 13– 14 Nr.48; 42– 43 Nr.150, 152; Numismata Carnuntina Nr. 4440, 34196, 11605, 12157 TB v. 01.07.1985. Gǎzdac 1999, 13 Nr.45; 46 Nr.164; 54– 55 Nr.195; 57 Nr.202; Numismata Carnuntina Nr. 12728, 16337, 34382, 15898 TB v. 03.07.1985. Gǎzdac 1999, 26 Nr. 92; Numismata Carnuntina Nr. 7045 TB v. 03.– 08.07.1985. Gǎzdac 1999, 15–16 Nr. 55; 19 Nr.68; 29– 30 Nr.105; 33 Nr.117; 53 Nr.189; 58 Nr.205; 60– 63 Nr.212, 214, 215, 217, 219, 223; Numismata Carnuntina Nr. 28148, 28246, 29452, 29005, 5611, 35960, 9478, 4615, 6443, 17709, 14846, n. n.

899 Abb.

1622

1623

1624a– b

900

13.1. Fundevidenz der Flächen südlich des Tempels II, östlich des Theaters, der Theaterarena und westlich des Theaters

Fundort Sektor O’’ im westlichen Randbereich der Theatertribüne

Fundnr. M 105– 107/85 = MC 3808, 3814, 3771

Nominale Antoninian (2), Denar

Sektor P’ innerhalb der Arena im Waldhumus über Felsboden

M 110– 118/85 = MC 3807, 3806, 3799, 3791, 3783, 3824, 3782, 3780, 3805.

As (3), Dupondius (1), Denar (1), Antoninian (3), Follis (1)

Kaiser Gallienus, Claudius II, Leopold I (Ungarn/Kremnik)

Hadrianus, Antoninus Pius, Marcus Aurelius, Elagabal für Julia Maesa, Gallienus, Licinius I

M 112/85 = MC 3799

s

Sektor P’’ innerhalb der Arena im Waldhumus über Felsboden

M 119– 123/85 = MC 3818, 3797, 3786, 3804, 3813

As (2), Antoninian (3)

Antoninus Pius für Diva Faustina I, Gallienus, Claudius II, Aurelianus

Sektor P’’’ westlich außerhalb des Theaters

M 124– 126/85 = MC 3803, 3802, 3779

As (1), Antoninian (2)

Hadrianus, Gallienus

Datierung 265–267, 269–270 n. Chr.; 1681

Literatur TB v. 09.07.1985. Gǎzdac 1999, 37 Nr.131; 45–46 Nr.163; 63 Nr.224; Numismata Carnuntina Nr. 10612, 12641, n. n. 134–138, TB v. 138–161, 03.09.1985. 170, 219, Gǎzdac 261, 265– 1999, 10–11 267, 267– Nr.37; 14 268, 313– Nr.50; 17 315 n. Chr. Nr.61; 29 Nr.104; 35 Nr.123; 38 Nr.135; 41 Nr.146; 55– 56 Nr.198; Numismata Carnuntina Nr. 10564, 10131, 7999, 5403, 33564, 16030, 4456, 3653, 11425 post 141, TB v. 03.– 266–267, 04.09.1985. 270, 272 Gǎzdac n. Chr. 1999, 16 Nr.56; 38–39 Nr. 37; 47– 48 Nr.169, 172; 62 Nr.220; Numismata Carnuntina Nr. 13060, 34874, 4580, 10923, 13677 134–138, TB v. 04.– 266–267, 05.09.1985. 267–268 Gǎzdac n. Chr. 1999, 11 Nr.38; 39–41 Nr.139, 145; Numismata Carnuntina Nr. 11343, 11461, 3777

Abb.

1625

13.1. Fundevidenz der Flächen südlich des Tempels II, östlich des Theaters, der Theaterarena und westlich des Theaters

Fundort Sektor Q’ innerhalb der Arena unter Mauerversturz

Fundnr. M 127– 137/85 und 139/85 = MC 3812, 3790, 3811, 3778, 3781, 3772, 3821, 3817, 3820, 3770, 3764, 3777.

Nominale Quinar (1), As (3), Dupondius (2), Antoninian (6)

Kaiser Domitianus, Traianus, Hadrianus, Antoninus Pius, Marcus Aurelius, Claudius II, Aurelianus, Tacitus, Probus

Datierung 81–96, 103–111, 125–128, 153–154, 170, 185, 168, 269– 270, 272, 275–276, 281–282 n. Chr.

M 131/85 = MC 3781 (a) M 137/85 = MC 3764 (b)

Sektor Q’’ innerhalb der Arena im Waldhumus über Felsboden

M 141– 142/85 = MC 3765, 3766

Denar (2)

Antoninus Pius für Marcus Aurelius

145–147, 158–159 n. Chr.

Sektor Q’’’ außerhalb der Arena im Waldhumus

M 138/85 = MC 3789

As

Commodus

185 n. Chr.

Südwestlich außerhalb der Arena im Waldhumus

M 140/85 = MC 3774

As (Limesfalsum)

Traianus

103–111 n. Chr.

Literatur TB v. 10.– 11.09.1985. Gǎzdac 1999, 5–6 Nr.16, 21; 9– 10 Nr.32, 34; 12–13 Nr.44; 17 Nr.60; 43–44 Nr.156; 47– 48 Nr.168, 173; 51–53 Nr.182, 183, 188; Numismata Carnuntina Nr. 11886, 5397, 13813, 3499, 4318, 2188, 14522, 13344, 14093, 14143, 2499, 3363 TB v. 13.– 16.09.1985. Gǎzdac 1999, 14–15 Nr.51–52; Numismata Carnuntina Nr. 4832, 4795 TB v. 11.09.1985. Gǎzdac 1999, 23 Nr.81; Numismata Carnuntina Nr. 6169 TB v. 13.09.1985. Gǎzdac 1999, 7 Nr. 24; Numismata Carnuntina Nr. 34338

901

Abb.

1626a– b

1627

902

13.1. Fundevidenz der Flächen südlich des Tempels II, östlich des Theaters, der Theaterarena und westlich des Theaters

Fundort Sektor R innerhalb der Arena im Waldhumus über Felsboden

Fundnr. M 151– 152/85, 155–156/85, 158–166/85 = MC 3776, 3800, 3847, 3834, 3863, 3869, 3879, 3876, 3872, 3860, 3833, 3838, 3894.

Nominale Denar (4), As (1), Sesterz (3), Dupondius (1), Antoninian (3), Centenionalis (1)

M 151/85 = MC 3776 (a) M 155/85 = MC 3847 (b) M 158/85 = MC 3863 (c)

Sektor S innerhalb der Arena im Waldhumus über Felsboden

Sektor T innerhalb der Arena im Waldhumus über Felsboden

M 143– 147/85 = MC 3801, 3810, 3793, 3763, 3773.

Denar (1), As (2), Antoninian (2)

M 144/85 = MC 3810 (a) M 146/85 = MC 3763 (b) M 148– 150/85, 153–154/85, 157/85 = MC 3794, 3788, 3785, 3865, 3851, 3874. M 149/85 = MC 3788

Denar (1), As (2), Sesterz (2), Dupondius (1)

Kaiser Cn. Dom. Ahenobarbus, Marcus Antonius, Augustus, Domitianus, Hadrianus, Antoninus Pius, Lucius Verus für Lucilla, Septimius Severus für Julia Domna, Gordianus III, Gallienus, Claudius II, Aurelianus, Constantius II für Gallus

Datierung 41, 32–31, 16 v. Chr.; 93–94, 119–121, 145–161, 161–167, 193–196, 240, 267– 268, 268– 269, 274, 351–354 n. Chr.

Literatur TB v. 19.– 25.09.1985. Gǎzdac 1999, 1–2 Nr.1, 3–4; 4– 5 Nr.14; 8–9 Nr.29; 13 Nr.46; 22 Nr.79; 26 Nr.93; 32 Nr.114; 40 Nr.142; 42 Nr.151; 49 Nr.176; 59 Nr.210; Numismata Carnuntina Nr. 3272, 10997, 5166, 212, 4207, 7422, 13618, 12025, 9228, 614, 246, 1967, 25739

Domitianus, Traianus, Lucius Verus für Lucilla, Gallienus, Claudius II

81, 98–99, 161–167, 265–267, 269–270 n. Chr.

Antoninus Pius für Diva Faustina, Lucius Verus für Lucilla, Marcus Aurelius, Marcus Aurelius für Commodus (Caesar), Septimius Severus, Philippus I

post 141, 161–167, 173, 175– 176, 197, 244–245 n. Chr.

TB v. 16.– 17.09.1985. Gǎzdac 1999, 4 Nr.13; 6 Nr.20; 22 Nr.78; 37 Nr.132; 45 Nr.161; Numismata Carnuntina Nr. 10594, 12592, 5297, 1928, 2637 TB v. 18.– 20.09.1985. Gǎzdac 1999, 15 Nr.53; 18 Nr.65; 21–22 Nr.74, 7925 Nr.89; 32–33 Nr.116; Numismata Carnuntina Nr. 5639, 5504, 4601, 5320, 6701, 33724

Abb.

1628a– c

1629a– b

1630

13.1. Fundevidenz der Flächen südlich des Tempels II, östlich des Theaters, der Theaterarena und westlich des Theaters

903

1613a: M 1/85 AV+RV

1613b: M 4/85 AV+RV

1613c: M 5/85 AV+RV

1614: M 21/85 AV+RV

1615: M 32/85 AV+RV

1616a: M 35/85 AV+RV

1616b: M 37/85 AV+RV

1617a: M 43/85 AV+RV

1617b: M 45/85 AV+RV

1617c: M 46/85 AV+RV

1617d: M 50/85 AV+RV

1617e: M 51/85 AV+RV

1618a: M 57/85 AV+RV

1618b: M 58/85 AV+RV

1618c: M 64/85 AV+RV

1618d: M 65/85 AV+RV

1619a: M 70/85 AV+RV

1619b: M 72/85 AV+RV

1620a: M 76/85 AV+RV

1620b: M 78/85 AV+RV

904

13.1. Fundevidenz der Flächen südlich des Tempels II, östlich des Theaters, der Theaterarena und westlich des Theaters

1621: M 83/85 AV+RV

1622: M 85/85 AV+RV

1623: M 88/85 AV+RV

1624a: M 93/85 AV+RV

1624b: 98/85 AV+RV

1625: M 112/85 AV+RV

1626a: M 131/85 AV+RV

1626b: M 137/85 AV+RV

1627: M 142/85 AV+RV

1628a: M 151/85 AV+RV

1628b: M 155/85 AV+RV

1628c: M 158/85 AV+RV

1629a: M 144/85 AV+RV

1629b: M 146/85 AV+RV

1630: M 149/85 AV+RV

13.1. Fundevidenz der Flächen südlich des Tempels II, östlich des Theaters, der Theaterarena und westlich des Theaters

Fundort Südlich Tempel II im Waldhumus über Felsboden Östlich Theater bei Abbruch

3. Keramikfunde Objekt Funktion 2 anpassende TS-Schüssel (TS Bodenfragmente. 295) Außen mit Form Drag. 37. Ritzinschrift Westerndorf

Fundnr. 85/30, 217

85/168

Wandfragment

a

TS-Schüssel (TS 341) Form Drag. 37. Rheinzabern, Werkstatt des ATTILVS

Datierung 1. Hälfte 3. Jh. n. Chr.

Literatur Unpubliziert

Spätes 2.– 3. Jh. n. Chr.

Ďurianová 2010, 62–71 und 121 (N 96) Tab. XVII

1631a–b: Fundnr. 85/30, 217 von Schüssel TS 295

1632: Fundnr. 85/168 von Schüssel TS 341

b

905 Abb.

1631a– b

1632

906

13.2. Interpretation des Befundes

13.2. Interpretation des Befundes Fragen wir nach dem Wert des südlich des Tempels II und beim Abbruch des Theaters gehobenen Fundstoffes, so lassen sich mehrere Hinweise auf die Funktion, auf den in der Anlage agierenden Personenkreis sowie auf die Art und Weise der Nutzung herauslesen. Zunächst ist festzustellen, dass das Spektrum der Fundobjekte – abgesehen von den Gefäßscherben – im Vergleich mit den Gegenständen, die wir im Umkreis der Jupitertempel und der übrigen Monumente aufgedeckt haben, ein entschieden abweichendes Bild ergibt. Es wurden mit ganz wenigen Ausnahmen keine zerschlagenen Werkstücke von Steinskulptur oder Architektur gefunden. Zu diesen Ausnahmen gehören die vollständig erhaltene Steintafel mit Giebelrelief (s. oben S. 850) und die in diesem Kapitel besprochenen, in zweiter Verwendung verbauten Fragmente des Victoria-Altares sowie der Quaderblock mit Bauinschrift vom Eingang in den Tempelbezirk (s. oben S. 83 und 878). Auch der Anteil an Inschriftfunden war gegenüber den Grabungsflächen des nördlichen Bergplateaus verschwindend gering. Dagegen vermittelt die zahlenmäßig umfangreiche Gruppe von Metallgegenständen im Verein mit dem hohen Anteil an Fundmünzen – vor allem aus der Innenfläche des Theaters – zumindest ansatzweise eine Vorstellung von der Ausstattung und von der Art und Weise des Auftretens der im Theater handelnden Personen. So können wir aufgrund der im Fundmaterial vertretenen Rüstungsbestandteile (Panzerschließen, Anhänger), die auf Schienenpanzer und Cingulum hinweisen, und der verschiedenen Angriffswaffen (Lanzenschuhe, Pfeilspitzen, Pilumspitzen) auf die Anwesenheit von Personen aus dem Kreis des Militärs, auf Legions- bzw. Auxiliarsoldaten schließen408. Trachtzubehör und Schmuck wie Fingerringe mit und ohne Gemmen, Fibeln der männlichen Gewandung, Gürtelbeschläge weisen ebenfalls auf diesen Personenkreis hin. Eine nicht geringe Zahl von teilweise kunstvoll verzierten Schreibgeräten aus Bronze und Eisen lässt den Schluss zu, dass bei Veranstaltungen im Theater schriftliche Aufzeichnungen gemacht wurden. Diese Objekte können zudem nach Verena Schaltenbrand Obrecht den spätantiken Formengruppen Q, V, W des 3. bis 4. Jahrhunderts n. Chr. zugeordnet werden409. Ich nehme an, dass im Rahmen von kultischen Festen auch Paraden, Exerzierübungen und Übungswettkämpfe veranstaltet wurden. Auch an die Anwesenheit von Jugendlichen muss erinnert werden, deren Aktivität im Heiligtum sowohl durch die iuventus-Inschrift als auch durch zumindest zwei Exemplare von bullae (s. oben S. 145) belegt ist410. Henkelringe aus Eisen erweisen die Benützung von Holz- oder Metalleimern. Und schließlich zeigt eine Gruppe von Metallobjekten wie Kettenglieder, Zügelführungsringe, Zügelbeschläge, eine kleine Schelle unmissverständlich an, dass im Theater des Pfaffenberges auch Pferde im Spiel waren. Die Annahme von Reitübungen und/oder Reiterspielen im Rahmen der im Jupiterkult veranstalteten Festfeiern liegt also nahe411. All diese aus dem Fundbestand gewonnenen Hinweise vervollständigen das Bild eines im Dienste des Staatskultes organisierten Heiligtums mit Prozession, Opfer, Gebet, kultischem Spiel, Versammlung und Festmahl.

Vgl. Oldenstein 1977; Fischer 2012 passim. Vgl. Schaltenbrand Obrecht 2012. 410 Zur Rolle des Pfaffenberg-Heiligtums bei der Rekrutierung der militärischen Jungmannschaft ausführlich Scherrer 2013. 411 Vgl. Junkelmann 2008, 142–164. 408 409

Zusammenfassung

907

C. ZUSAMMENFASSUNG Abb. 1633–1641 Die Militärarchitektur dominierte das Siedlungsbild des römischen Carnuntum. Auch für das Auge waren die Lagerbauten mit ihren Festungsmauern und Lagertoren, der Statthalterpalast, das Amphitheater als Spielort und Exerzierplatz, die nach Osten, Westen und Süden führenden Hauptstraßen, der Hafen u. a. m. hervorstechende Orientierungspunkte. Dazu kamen die canabae legionis, die Lagersiedlung, mit ihrem städtisch geprägten Bebauungsbild und 2 km westlich des Lagers die außerhalb des militärischen Siedlungslandes errichtete Zivilstadt, deren Stadtmauer, öffentliche und sakrale Bauten ebenfalls nicht geringe Wirkung hatten412. Innerhalb dieser Siedlungsräume wurde der Sakralarchitektur und Religionsgeschichte Carnuntums erst in den letzten Jahrzehnten mit den Forschungen auf dem Pfaffenberg und auf den Mühläckern in den Canabae sowie den im Corpus Signorum Imperii Romani Suppl. 1413 publizierten Denkmälern die gebührende Aufmerksamkeit zuteil. Dabei ist das Heiligtum auf dem Pfaffenberg trotz oder gerade wegen seines tragischen Schicksals „der einzige Tempelbezirk Carnuntums, der vollständig ausgegraben wurde und dessen Fundmaterial zur Gänze vorhanden ist“, zumindest was den 1970 „noch vorhandenen Teil des Plateaus betrifft. Gewisse Abstriche müssen allerdings bezüglich der Altgrabungen und wegen der schwierigen Arbeitsbedingungen während der Rettungsgrabungen gemacht werden“414. Zum Pfaffenberg sind seit Beginn der mit den Rettungsaktionen (rescue excavation) verbundenen Forschungen zahlreiche Abhandlungen und Studien erschienen, die ich im Literaturverzeichnis möglichst vollständig aufzunehmen versucht habe. Abgesehen von den regelmäßig vorgelegten Grabungs- und Forschungsberichten und den bereits in der Einleitung oben S. 18 genannten Einzelstudien zur Architektur, den Altären, Inschriften und rundplastischen Skulpturen haben zudem seit der Bergung der Steindenkmäler aus dem Donaubett bei Bölcske (Ungarn) vor allem die epigraphischen Funde des Pfaffenberges zu einer bis heute anhaltenden Diskussion um zwei Heiligtümer des Jupiter Optimus Maximus geführt, der in Unterpannonien offenbar, wie die Donaufunde vermuten lassen, den Beinamen Teutanus, in Oberpannonien höchstwahrscheinlich die Epiklese K(arnuntinus) führte415. Nicht weniger wertvoll sind aber auch die zu den Bauwerksresten, den Säulenmonumenten mit den Jupiterstatuen und zu den Altären erschienenen Materialvorlagen, deren architektur- und religionsgeschichtliche Bedeutung noch keineswegs erschöpfend ausgewertet wurde. So hat mit Ausnahme von Ioan Piso416 noch niemand zum Gesamtplan des Heiligtums Stellung genommen. In diesem letzten Abschnitt will ich daher versuchen, die aus dem Kontext von Ausgrabung und Fundstoff ermittelten Ergebnisse zusammenzufassend zu kommentieren.

Zur siedlungsgeschichtlichen Entwicklung vgl. Jobst 1983c; Genser 1986, 574–684; Kandler 2004b; Gugl – Kastler 2007; Gugl 2013a und 2013b; Gugl – Neubauer – Wallner – Löcker – Verhoeven – Humer 2016. 413 Kremer 2012b. 414 Kremer 2015, 2–3. 415 Vgl. Szabó – Tóth 2003; Kovács 2004; Jobst 2009; Scherrer 2013. Das in Ungarn gelegene Heiligtum wurde im Gegensatz zu Carnuntum bislang noch nicht entdeckt. Sein Standort wird von den Herausgebern der Denkmäler von Bölcske auf dem sechs Kilometer vom Legionslager der unterpannonischen Hauptstadt Aquincum entfernten Gellértberg von Budapest angenommen (vgl. dazu Jobst 2009, 76). 416 Piso 1991. 412

908

1. Zur Charakteristik des Grabungsbefundes

1. Zur Charakteristik des Grabungsbefundes Das Ruinenfeld des Heiligtums ergab das Bild eines flächendeckenden Abbruchs der antiken Bauwerke und Votivmonumente mit zum Großteil gravierenden Zerstörungssymptomen. So wurden die Tempel I und III und die in ihrem Umfeld errichteten Säulen-/Pfeilermonumente bis auf die Höhe der Fundamente und bis unter die antiken Bodenhorizonte abgebrochen, der vorhandene Bestand an Baustoffen aller Art vom Fundament bis zum Dachfirst niedergelegt, für sekundäre Bauzwecke zugerichtet und schließlich abtransportiert. Von diesen Abbruchvorgängen haben wir fragmentarisch erhalten gebliebene Werkteile von Quaderblöcken, Gewänden, Türrahmen, Architraven, Gesimsen, Pfeilern, Säulenschäften, Säulenbasen und Kapitellen geborgen. Da Mauerversturzbefunde weitgehend fehlten bzw. nur am Theater zu beobachten waren, muss auch dieser bequem zugängliche antike Baustoff abtransportiert und anderweitig wiederverwendet worden sein. Aufgehendes Bruchsteinmauerwerk war allein am Tempel II und am Theater in geringer Höhe erhalten geblieben. Die Bauwerksteile waren vergesellschaftet mit gebrochenen rundplastischen Statuen- und Statuettenfragmenten, zahllosen Werkstücken von Reliefskulptur und vor allem meist kleinteilig zerschlagenen Postamenten und Altären mit und ohne Inschriften. Dieses bruchstückhafte Erhaltungsbild war bereits zu Grollers Zeiten signifikant und erklärt sich mit den aus der Überlieferung erschlossenen Steinbruchaktivitäten am Pfaffenberg, als dieser noch Eigentum der Pfarre Hainburg an der Donau war (s. oben S. 30). Vollständig erhalten gebliebene Stücke waren die Ausnahme.

1633: Quaderblock eines sakralen Bauwerks mit Darstellung des Capricorn, dem Wappentier der Legio XIV Gemina

Dennoch ist der vor den Sprengterrassen des Schotterwerks gerettete Bestand an Fundobjekten eine für die Erforschung der römischen Religion Carnuntums unschätzbare Quelle, auch wenn der Ort des Geschehens selbst vollständig vernichtet ist und heute nicht mehr existiert. Denn verglichen mit anderen carnuntinischen Grabungsplätzen – nicht mit allen – erlaubt der Fundstoff vom Pfaffenberg ungleich vollständigere Aussagen über Einzelheiten des Heiligtums und seine Zusammenhänge mit den in der Ebene gelegenen Siedlungszonen, anders als etwa in dem auf den Mühläckern – allerdings nicht vollständig – erschlossenen Tempelbezirk, wo von der sakralen und architektonischen Ausstattung nur sehr wenig zurückgeblieben ist417.

417

Vgl. Gassner – Steigberger 2013.

2. Baubefunde

909

1634: Pfaffenberg 1988. Plateaugelände nach der Vernichtung des Heiligtums durch den Bergbau mit angrenzenden Siedlungsflächen der Stadt Hainburg an der Donau. Ansicht von Westen

2. Baubefunde Innerhalb der sakralen Topographie von Carnuntum sticht das Heiligtum auf dem Pfaffenberg durch die Geschlossenheit seiner Baubefunde und des Fundinventars hervor. Die Inschriften beginnen in der zweiten Hälfte des 1. Jahrhunderts n. Chr. und enden mit dem 11. Juni 313, spätestens jedoch im Jahr 318 n. Chr. Die Fundmünzen nehmen ihren Anfang in der späten Republik und laufen in der Zeit Valentinians I. und Valens II. (367–375 n. Chr.) aus418. Aus vorrömischer Zeit haben wir weder Baubefunde noch Gegenstände beobachtet, die auf einen „alten keltischen Kult der Berge“ oder auf „Beziehungen zur keltischen Mentalität“ schließen lassen könnten419. Trotz der Bruchstückhaftigkeit des Erhaltenen konnte ein geschlossenes Ensemble von Bauresten im Sinne eines templum – Kultbezirks – mit Fundamentstrukturen aufgedeckt werden, die sich folgend interpretieren lassen: Der Eingang in das Heiligtum war von einer porta, einem Propylon gekennzeichnet, das ein in Carnuntum aktiver Verein von Jugendlichen zum Wohlergehen des Kaisers Hadrian in den Jahren zwischen 128 und 138 n. Chr. errichten ließ. Der Wert dieser Bauinschrift liegt unter anderem nicht nur in der Übereinstimmung der angegebenen Maße mit dem von Max Groller aufgedeckten

418

419

Zu den Inschriften vgl. Piso 2003, 17 Nr. 1 und 47–48 Nr. 45–46; zu den Münzfunden vgl. Gǎzdac 1999, 1 Nr. 1–3 und 59–62 Nr. 211–217; Vondrovec 2007, 227–228. Vgl. Kenner 1989, 948–951; Piso 1991, 28. Mócsy 1962, 740–741 geht davon aus, dass auf Grund des Unterschiedes in den religiösen Vorstellungen der vorrömischen und der römischen Zeit in Pannonien „mit einer Umformung der Religion der autochthonen Bevölkerung stets gerechnet werden muss. Wenn also besondere Züge in der Götterwelt von P.(annonien) entdeckt werden, braucht man nicht sofort an das Fortleben vorrömischer Gottheiten durch eine Art mechanischer Interpretation zu denken, denn alles, was als lokale Besonderheit gedeutet werden darf, ist schon infolge der Romanisierung entstanden. Es wird also richtiger sein, von lokalen Kulten und nicht von Fortleben oder Interpretationen zu sprechen“.

910

2. Baubefunde

Mauerwerk (s. oben S. 83), sondern vor allem auch darin, dass wir in diesem Text einen Beleg für die Anwendung des römischen Fußes (= 0.296 m) als Messgröße bei den Bauwerken des Tempelbezirks vorfinden. Diese Angabe erleichterte die Kontrolle der im Zuge der Grabungen erschlossenen Baustrukturen mit der antiken Maßeinheit und ermöglichte jeweils die Einblendung eines entsprechenden Rasters. Von den drei als Tempel identifizierten Bauten waren Tempel I und III dem Jupiter Optimus Maximus geweiht, während ich bei Tempel II mit Eugen Bormann weiterhin an der Bestimmung als Heiligtum der kapitolinischen Trias festhalte (s. oben S. 330). Tempel I entstand bereits unter Kaiser Trajan und nicht erst in der Zeit der Doppelstatthalterschaft des L. Aelius Caesar im Jahr 137 n. Chr. als Heiligtum des vergöttlichten Antinoos. Dieser erste Jupitertempel war nordsüdlich orientiert und bildete mit den Monumenten F, G und G1 eine Baugruppe bestehend aus Tempel, Kaiseraltar und flankierenden Votivsäulen420, einem Baumodell, das nach dem Vorbild der Ara Lugdunensis vermutlich durch Bautechniker der Legio XV Apollinaris oder der Legio XIV Gemina aus dem Rheinland in Carnuntum eingeführt worden ist421. Die Achse des Tempels und des Altarfundaments G lagen auf einer Linie, jene der Säulenmonumente F und G1 im rechten Winkel dazu verlief in westöstlicher Richtung. Im Laufe der weiteren Entwicklung des Tempelbezirks wurde diese Orientierung für die Tempel II und III sowie für die Gruppe der Kaiser- und Jupitersäulen bestimmend422. Für die Errichtung des Tempels II musste aufgrund der Baufläche von mehr als 400 m² ein geeigneter Bauplatz gewählt werden, der sich auf dem ebenen Plateaugelände vor dem Anstieg zur einst 327 m hoch gelegenen Kuppe des Pfaffenberges angeboten hatte. Die unkanonische Grundrissform dieses Gebäudes mit seiner 19 m langen, höchstwahrscheinlich mit tuskanischen Säulen ausgestatteten Vorhalle, dem 147 m² großen, mit Stützen und Podien konstruierten Mittelsaal S4 und den seitlich gelegenen Nebenräumen S1 und S2 haben Verena Gassner, Manfred Kandler und Holger Schwarzer an einen Tempel des Jupiter Dolichenus mit seitlichen Liegepodien denken lassen423. Gegen diese Interpretation habe ich entschieden Stellung bezogen, da sie weder im Kontext mit den hier präsentierten Grabungsbefunden und Fundstoffen noch im Verhältnis zu den bisher über den Kult auf dem Pfaffenberg publizierten Studien einen Sinn ergibt. Keine einzige der an Jupiter Optimus Maximus gerichteten inschriftlichen Weihungen ist mit dem Beinamen ‚Dolichenus‘ versehen und die für den Bau des Eingangstores in den Kultbezirk verantwortliche iuventus colens Iovem Dolichenum hat auf dem Pfaffenberg nicht Jupiter Dolichenus verehrt, sondern den Gottesdienst „pro salute imperatoris“ geleistet und mit diesem Akt Kaiser Hadrian geehrt. Die Veranstaltung von Kultmahlzeiten schließe ich in diesem der kapitolinischen Trias dedizierten Tempel keineswegs aus, im Gegenteil, der große Saal S4 war für die Abhaltung von Sitzungen und für die im Kult des Jupiter Optimus Maximus veranstalteten epula geradezu prädestiniert424. Chronologisch gesehen stellt Tempel II einen weiteren bedeutenden Schritt im Ausbau des Heiligtums dar und wurde aufgrund seiner bautechnischen Merkmale und der hier gehobenen Funde in die Zeit des Septimius Severus datiert (s. oben S. 331). In der Mitte zwischen Tempel I und Tempel II wurde ein weiterer Jupitertempel (Tempel III) errichtet, dessen westöstlich ausgerichtete Achse jener des Tempels II und der vor Tempel I gelegenen Monumente folgte. In der Verlängerung der Tempelachse waren vor der westlichen Tempelfront ein Vgl. Jobst – Piras 2015. Zur Anwesenheit von Soldaten aus dem oppidum apud aram Ubiorum in Carnuntum s. Bechert 2012, 10–12; zur Legio XIV Gemina s. Ritterling 1925; Strobel 1984, 96–97 und 192; Piso 1991, 50–51 Anm. 191. Zu den Truppenbewegungen vgl. auch Strobel 2010, 213–214, 375 und 412–413. Zur Anwesenheit fremder Handwerker, Künstler und Bautechniker in Carnuntum vgl. Thür 1986; vgl. dazu auch Trunk 1991, 146–147. 422 Die von Piso 1991, 30 vorgeschlagenen Achsenlinien lassen den Tempel I außer Acht, obwohl dieser der erste große Kultbau war. Sie können schon aus chronologischen Gründen für die Bauentwicklung nicht maßgebend gewesen sein. Auch die Anlage eines Cardo und Decumanus ist den Baulinien nicht abzulesen. Gegen „einen einheitlichen Entwurf der gesamten Anlage“ spricht der epigraphische Quellenbefund selbst, der einen periodischen Ausbau des Tempelbezirks nahelegt (vgl. Piso 2003). 423 Gassner 2005; Kandler 2004a; Schwarzer 2012, 156–158. 424 Jobst 2011; Jobst 2012, 261 Anm. 8; Jobst – Piras 2017. Zu Opfer und Festmahl vgl. Kenner 1989, 948–949; Rüpke 2001, 137–146. 420 421

2. Baubefunde

911

Altar und ein Säulenmonument – wohl eine Jupitersäule – errichtet worden425. Die Auswertung des Grabungsbefundes zusammen mit den in nächster Umgebung des Tempelfundaments aufgedeckten Inschriften hat ergeben, dass dieser Bau nicht, wie bisher angenommen, bereits im 2. Jahrhundert n. Chr. unter Hadrian entstanden sein kann, sondern in die Zeit der Tetrarchie zu datieren ist (s. oben S. 368). In der Verlängerung der westöstlichen, südlich vor Tempel I verlaufenden Achsenlinie der Monumente F, G und G1 (= Altar und Votivsäulen) waren drei weitere Bauwerke (Monumente E, G2–G3) errichtet worden, von denen bisher zumindest Monument E Anlass zur Diskussion gegeben hat. Am Mittelteil dieses Fundaments fiel die solide, betonharte Gussmörtelkonstruktion ebenso auf wie die Qualität und die Dimensionen der in seinem Umkreis geborgenen Architekturwerkstücke, Inschriftund Skulpturfragmente. Ioan Piso hat hier den Standort einer ara Augusti als Zentrum des Kaiserkults lokalisiert426. Den Architektur- und Skulpturenfunden nach zu schließen scheint dieser Bau jedoch eher zwei kolossale Säulen mit der Statue des Kaisers Marcus Aurelius und eines weiteren Kaisers in Verbindung mit drei an der Südseite aufgestellten Altären getragen zu haben427. Die weiter östlich folgenden Monumente G2 und G3 haben wir aufgrund des hier geborgenen Fundstoffs wieder als Standorte von Jupitersäulen zu identifizieren versucht. Die Fläche zwischen der südlich vor Tempel I gelegenen Baugruppe und der Südflanke des Tempels II wurde von 28 unterschiedlich großen Fundamenten eingenommen (H, K, K1, K2, L, L1, L2, M, M1, M2, N, O, O1, P, P1, P2, Q, Q1, Q2, Q3, R, R1, R2, R3, T, T1, W, W1). Sie folgen alle der von den Monumenten vor Tempel I und von Tempel II und III ausgehenden Achsenlinie. Die einzelnen Objekte waren der Form nach entweder quadratisch oder rechteckig und ohne Ausnahme im römischen Fußmaß konstruiert worden. Lediglich Fundament O1 zeigte die Form einer nach

1635: Mögliche Position der Jupitersäulen des Pfaffenberges

425 426 427

Vgl. Jobst – Piras 2018. Piso 1991, 29–30; vgl. auch Jobst 2006, 62–66. Zur Marc Aurel-Säule vgl. Thür 1979, 107–108; Jobst – Thür, 1986, 35 und 56–59.

912

2. Baubefunde

Westen geöffneten Ädikula. Die quadratisch gesetzten Fundamentstrukturen, deren größte bis zu 3 m Seitenlänge hatten, können aufgrund der in diesen Grabungsfeldern geborgenen Fundobjekte als Unterbauten von Jupiter- und/oder Kaisersäulen angesehen werden. Die rechteckigen Basen hingegen haben wahrscheinlich Statuen bzw. Statuetten und Altäre getragen. Einige kleine quadratische Sockel bildeten den Unterbau für Altäre, wie dies bei den Fundamentgruppen P–P1 und W–R zu beobachten war, wo die kleinen Fundamente P2 und W1 ganz offensichtlich als Altarträger vor je einem Säulenpaar fungiert haben. Im Umkreis dieser Fundamente konnten auffallend viele Werksteinfunde der Spätantike zugeordnet werden. Die Fundamentgruppe K–K1–K2 muss mit Monument E in Beziehung gesetzt werden, während die Objekte L und M als Säulen- und Altarfundament vor Tempel III zu identifizieren sind, in dessen Achse sie lagen. Alle Fundamente folgten, wie schon gesagt, der von den Monumenten vor Tempel I und von Tempel II und III ausgehenden Achsenlinie. Das konzentrierte Auftreten von Jupitersäulen findet in den von Gabrielle Kremer identifizierten Statuen des thronenden Jupiter eine stringente Bestätigung428. Dennoch ist die Häufigkeit dieser Denkmalform am Donaulimes ungewöhnlich und lässt sich m. E. neben anderen architektonischen, formalen und kultischen Eigenheiten des Pfaffenberger Heiligtums nur mit der Anwesenheit von römischen Bürgern bzw. dem Einfluss von Spezialisten erklären, die aus dem Bereich der germanischen Provinzen, vielleicht unmittelbar aus Mogontiacum und Umgebung, nach Carnuntum gekommen sind und die dort gängige Praxis der Jupiterverehrung importiert haben429. Auf die Herkunft der Legio XIV Gemina aus Mainz haben wir bereits hingewiesen und es darf daran erinnert werden, dass die große Mainzer Jupitersäule von den canabarii pro salute Neronis gestiftet worden ist430. Welche Rolle Rom selbst oder andere Provinzen des europäischen Kontinents – außer in Germanien und Gallien wurden nach dem derzeitigen Stand der Forschung Jupitersäulen bzw. -pfeiler in Britannien, Dakien, Rätien und Unterpannonien errichtet431 – bei diesem Prozess gespielt haben, sollte in Zukunft ebenso untersucht werden wie das häufige Vorkommen dieser Gruppe von Votivdenkmälern in den orientalischen Provinzen432. Im Vergleich mit allen anderen Standorten, vor allem mit jenen in den germanischen Provinzen, fällt im Heiligtum auf dem Pfaffenberg jedenfalls die enorme Konzentration und Häufigkeit dieser Denkmalgruppe auf. Ausgehend von den epigraphischen Denkmälern und den rundplastischen Skulpturenfunden waren im Heiligtum auch Siegesmonumente in Verbindung mit Victoriastatuetten aufgestellt gewesen433. Die an der Nordseite des Tempels I errichtete Kapelle Z war das einzige Bauwerk des Heiligtums, welches sich nach Norden öffnete. Über ihre sakrale Funktion ließen sich aus dem Grabungsbefund keine Hinweise gewinnen. Das Kulttheater des Pfaffenberges stellte die provinziell reduzierte Form eines Amphitheaters dar, an dessen Konfiguration schon Ioan Piso die Ähnlichkeit mit den aus Gallien bekannten „Semiamphitheatern“ aufgefallen war. „Das ist nicht verwunderlich, denn viele der ersten entlassenen Soldaten der Legio XIV Gemina in Carnuntum dürften gallischer Herkunft gewesen sein“434. Mit den Grabungen ließ sich jedoch nicht mehr verifizieren, ob dem in severischer Zeit errichteten Steinbau eine ältere Holzkonstruktion vorausgegangen war, auf die man nach Max Grollers Beobachtung von vier Pfostengruben hätte schließen können (s. oben S. 823). In jedem Fall sticht die Anlage nicht nur in Carnuntum, sondern in ganz Pannonien durch ihre einzigartige Form hervor – eine Besonderheit, mit der sich kein ähnliches Bauwerk in keiner der beiden bzw. der vier spätantiken Provinzen vergleichen lässt. Vor dem Hintergrund des Jupiterkults und der Kaiserverehrung findet der Bau jedoch eine einleuchtende Erklärung, da er sich gut in die antike Tradition einer engen Verbindung von Theater und Tempel einordnen lässt435. Fragen wir nach dem Inhalt der zur Aufführung gelangten Kremer 2004, 19–24. So auch Piso 2003, 13. 430 Bauchhenß 1981, 33–41 und 162–163; Bauchhenß 1984a, 5. 431 Vgl. Noelke 1981, 502–507. 432 Vgl. etwa Schwertheim 1987, 7–30 Nr. 4, 6, 8, 11, 20, 23–25, 27–28, 31; 94 Nr. 135 und Schwabl 1993. 433 Vgl. z. B. Kremer 2004, 32; Kremer 2014, 180. Der Clipeus gehörte zu einer solchen Statuette der Victoria. 434 Vgl. Ritterling 1925, 1736; Piso 1991, 50–51 Anm. 191. 435 Vgl. die Lex Ursonensis, in der von Theaterspielen für Jupiter, Juno, Minerva die Rede ist (Rüpke 2001, 44). 428 429

2. Baubefunde

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Bergkultspiele, die an den Festtagen (feriae) der Jupiter- und Kaiserreligion veranstaltet wurden, so kann man in dem annähernd kreisförmigen Spielplatz jene Fläche erkennen, die man für das Trojaspiel und ähnliche decursiones benötigte436. Die Anwesenheit von Jugendlichen im Heiligtum auf dem Pfaffenberg ist nicht nur in der Bauinschrift des Eingangstores, sondern auch durch die Weihung von bullae437 an Jupiter anlässlich des Anlegens der Männertoga belegt.

1636: Die Formationen bei der Troiae decursio nach Petrikovits 1939 Abb. 3

An der nordöstlichen Peripherie des Kultbezirks wurde in der Nachbarschaft des ersten Jupitertempels (Tempel I) ein Gebäude errichtet, das sich strukturell von allen anderen Bauwerksresten unterschied und aufgrund seiner architektonischen Form und seiner Raumdisposition als Amtslokal des für den Kult zuständigen Priesterkollegiums identifiziert werden konnte. Der Bau hatte vier ebenerdig zugängliche schmucklose Räume mit verputzten und getünchten Zwischenwänden, zwei größere und zwei kleinere. Diese Raumgliederung entspricht der aus den Inschriften erschlossenen Zahl der vier Kultvorsteher (magistri montis) des Bergheiligtums. Die Orientierung des Hauses zeigte eine geringfügige Abweichung von den Achsenlinien der Tempelbauten und Votivmonumente, ein Merkmal, das vielleicht mit seiner späten Errichtungszeit zu erklären ist. Die häufige Verwendung von Spolien in den Außenmauern des Gebäudes lässt jedenfalls darauf schließen und ich nehme an, dass wir es mit einem Neubau aus der Zeit der Tetrarchie zu tun haben, als unter Kaiser Diokletian der Jupiterkult und die Kaiserverehrung auf dem Pfaffenberg eine Neubelebung erfuhren438.

Zur Bedeutung und Geschichte der Reiterei in der Militärbasis Carnuntum s. Kandler 2008; zu Reiterspielen und Turnieren s. Junkelmann 2008, 142–164. 437 Unter den während der Grabungen geborgenen Bronzefunden befinden sich wenigstens drei Exemplare dieser Amulette. Vgl. die Fundinventare der Grabung Pfaffenberg. 438 Vgl. Piso 2003, 15. 436

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3. Statuarische Plastik

3. Statuarische Plastik Neben den Steininschriften und Altären ist die von Gabrielle Kremer zum Großteil publizierte Skulpturenausstattung eine ebenfalls bereits gut erforschte Fundgruppe des Heiligtums439. Die Statuen waren mit Ausnahme einer Victoria- und einer Geniusstatuette440 völlig demoliert, wobei am Fundbestand auffällt, dass vorwiegend Köpfe, Arme, Hände, Beine, Füße und Thronfragmente erhalten blieben, während nur von zwei Statuen auch die Oberkörper zum Vorschein kamen441. Die Bruch- und Schlagspuren an diesen beiden Stücken erklären das auffällige Fehlen dieser Statuenteile, da sie unschwer als Bauquader zugerichtet werden konnten. Die Fundorte waren wie bei Architekturwerkteilen, Postamenten und Altären um die Tempelbauten und Votivmonumente konzentriert und ließen auf die Existenz von Säulenmonumenten und Weihestatuen schließen. Weder im Priesterhaus noch im Kulttheater haben wir statuarische Plastik geborgen, wenn man von den Spolienfunden absieht. Von den 13 von Kremer identifizierten Jupiterstatuen war eine aus weißem Marmor, alle anderen aus Leithakalksandstein gearbeitet. Die Marmorstatue Kremer Nr. 1 lässt sich ebenso wie eine zweite, noch nicht publizierte Jupiterstatue aus Marmor442 den beiden Tempeln I und III zuordnen443. Die übrigen Statuen Jupiters zeigten zumeist den Typus des thronenden Gottes mit Zepter und Blitzbündel als Bekrönung von Votivsäulen. Fragmente von Giganten als Stützfiguren444 sowie Thronfragmente bestätigen dieses Bild. Auch der Erhaltungszustand der Statuenfragmente kann mit ihrer Aufstellung im Freien erklärt werden. Diese Zahl der freistehenden Jupiterstatuen findet in der Zahl der quadratischen Kultbasen eine Übereinstimmung. Die drei in und vor Tempel II gefundenen Köpfe von Jupiter, Juno und Minerva wurden zwar von Kremer wegen unterschiedlicher Größen und Stils getrennt445, doch kann ich diesem Vorschlag weder inhaltlich noch aufgrund der Ausgrabungsevidenz zustimmen446. Der Junokopf hat die gleiche Größe wie jener der Minerva und aus seinem Erhaltungszustand kann keineswegs auf ein Reliefbild geschlossen werden. Auch in diesen Skulpturenfunden sehe ich daher eine Bestätigung der von Eugen Bormann vorgeschlagenen Interpretation des Tempels als eines der kapitolinischen Trias geweihten447. Mindestens drei rundplastische Bildwerke zeigten die römische Siegesgöttin Victoria448. Nur sie ist neben Jupiter Optimus Maximus und den vergöttlichten Kaisern auch inschriftlich nachgewiesen. Victoria hatte als Wohltäterin des Reiches neben Jupiter und dem Kaiser von Anbeginn einen festen Platz im Heiligtum. Dies kommt u. a. in dem aus Pfaffenberger Stein hergestellten Clipeus mit der Aufschrift Victoriae / Reduci / Commodi / Augusti zum Ausdruck, der vermutlich zu einer Victoriastatue gehörte449. Die Gestalt des Genius kam in einigen rundplastischen Köpfchen und einmal in einer gut erhaltenen, mit Farbfassungen versehenen Statuette ans Tageslicht450. Beide Bildwerke waren dem Fundort nach zu schließen wohl als Weihegeschenke im Tempel I zu Ehren des höchsten Gottes aufgestellt.

Kremer 2004. Kremer 2004, 86–87 Nr. 18 und 90–91 Nr. 23. 441 Kremer 2004, 51–52 Nr. 2/8 und 59–60 Nr. 4. 442 Vgl. Jobst – Piras 2015, 88. 443 Kremer 2004, 34. 444 Kremer 2004, 91–94 Nr. 24–27. 445 Kremer 2004, 51 Nr. 2/6; 80–86 Nr. 15/1 und Nr. 16. 446 Jobst 2006, 84–85. 447 Diese Einrichtung stand weder im Widerspruch noch in Konkurrenz zum Kapitolstempel des Munizipiums, vgl. Rüpke 2001, 164. 448 Kremer 2004, 40. 449 Jobst 2006, 85–89. 450 Kremer 2004, 90–91 Nr. 22–23. 439 440

4. Architekturwerkteile

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Der heute verschollene provinzielle Porträtkopf eines Kaisers, in dessen Physiognomie das Bildnis des Marcus Aurelius zu erkennen ist, gehörte zu einem im Bereich des Monumentes E aufgestellten Standbild451. Ein in der Nähe dieses Fundortes geborgenes, von einer corona civica stammendes Eichenblatt aus Bronze könnte zu dieser oder einer ähnlichen zweiten Kaiserstatue gehört haben. Diese beiden Fundstücke aus der Gattung der statuarischen Plastik sind der Kaiserverehrung zuzuordnen, die, wie die pro salute-Formeln der Weiheinschriften zeigen, neben dem staatlichen Jupiterkult mit derselben Intensität gepflegt wurde. Ähnlich wie die von der iuventus colens Iovem Dolichenum finanzierte Toranlage könnten auch Anhänger anderer orientalischer Religionen auf dem Pfaffenberg gegenüber Jupiter und dem Kaiser durch Weihegaben hervorgetreten sein. So möchte Gabrielle Kremer die Fragmente Nr. 33 und Nr. 42 auf Anhänger des Mithras beziehen452 und in dem Reliefköpfchen Nr. 21/1 eine Darstellung des Jupiter Dolichenus sehen453. Diese Fundstücke können wohl als Ausdruck der Loyalität anderer Vereine gegenüber den Göttern der Staatsreligion verstanden werden. Eine vertiefende Auseinandersetzung mit den rundplastischen Skulpturen des Pfaffenberges wäre anzuraten und scheint mir erfolgversprechend zu sein.

4. Architekturwerkteile Ähnlich wie die Statuen- und Inschriftenfunde wurden fast alle Architekturwerkteile auf den Grabungsflächen im Bereich der Tempelbauten und der Votivmonumente geborgen. Es handelt sich um Sockelblöcke, Säulenbasen, -schäfte und -kapitelle, Architrave, Gesimse und Dachziegel, die zumeist kleinteilig zerschlagen in Hunderten von Fragmenten auf dem Abbruchhorizont lagen. Dazu kommen die zahlreichen Fragmente von Postamenten der Jupitersäulen mit Inschriften und figürlichen Reliefs. Wenn von „weit vom Fundort verschleppten Stücken“ gesprochen wird, ist eine Distanz von maximal 25–30 m gemeint454. Zu den Dimensionen und zur Qualität der Architektur haben vor allem Hilke Thür455 und Rita Pi456 ras wertvolle Vorarbeiten geleistet, auf deren Grundlage Vorschläge zu Detail- und Gesamtrekonstruktionen zur Diskussion gestellt werden konnten. Die dabei erzielten Ergebnisse lassen sowohl an der Planung und Ausführung der Bauwerke als auch an den Formen der Säulenmonumente einerseits Einflüsse aus Italien, andererseits aus den germanischen Provinzen erkennen. Hervorzuheben ist die Existenz von mindestens zwei Votivsäulen aus dem Bereich des Monuments E, deren Durchmesser zwischen 0.90 m und über 1 m liegen. Die meisten Kapitelle sind korinthisch, doch kamen bei Tempel II und bei Einzelmonumenten auch Formen des tuskanischen Kapitells zur Anwendung. Thür macht für die Herstellung qualitativ höherwertiger Bauwerksteile, vor allem bei den Kapitellen, mit Recht die Präsenz fremder Handwerker und Bildhauer verantwortlich457. Doch zeigen die an den Kapitellen beobachteten „beachtlichen Qualitätsunterschiede“ die „unzureichende Ausbildung“ lokaler Steinmetze und die Tendenz der provinziellen Reduktion an458. Thür leitet die Kapitelle des Pfaffenberges „am ehesten noch von Rom“ bzw. bei den Kapitellen E und F von Aquileia und Virunum ab und denkt an Musterbücher als Vorlage459. Doch würde ich nach den von Rita Piras vorgelegten differenzierten Formanalysen und der Neubewertung der Kapitellfragmente das Einwirken von Werkstätten aus dem Rheinland nicht ausschließen, von wo allem Anschein nach auch der Typus der

Kremer 2004, 94–95 Nr. 28. Kremer 2004, 42. 453 Kremer 2004, 89–90 Nr. 21. 454 Z. B. Thür 1979, 6. 455 Thür 1979; Thür 1983; Thür 1986; Thür 1987; Thür 1990b; Thür 2000; Jobst – Thür 1986, 45–59. 456 Bernát – Ďurianová – Jobst – Piras 2011; Piras 2014; Jobst – Piras 2015; Jobst – Piras 2017; Jobst – Piras 2018. 457 Thür 1979, 103–104; Thür 1986, 140–142. 458 Thür 1979, 120–122; Thür 1983, 50. 459 Thür 1979, 104. 451 452

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5. Postamente und Altäre

Jupitersäule importiert wurde. Auch die Ausstattung einzelner Stücke mit Götterköpfen scheint mir dafür zu sprechen. Piras unterscheidet sechs Kapitellgruppen (A–F) mit insgesamt 31 Kapitellen und 9 Einzelstücke (G–O), so dass sich aus den Fragmenten ein Bestand von 40 Kapitellen erschließen lässt460. Trotz ihres teilweise unverkennbar provinziellen Charakters kann man in Carnuntum den Kapitellen des Pfaffenberges nichts Vergleichbares an die Seite stellen, womit der besondere Aussagewert dieser Fundgattung hervortritt. Da eine vollständige Aufarbeitung noch keineswegs erreicht ist, sollte die Erforschung dieser Denkmälergruppe in Zukunft mit Nachdruck vorangetrieben werden461. Wie die zuletzt veröffentlichte Studie zu Tempel I gezeigt hat, können auch kleine, auf Grund des Abbruchs beschädigte Werkstücke von Architektur wesentlich zum Verständnis und zur Rekonstruktion der Bauten des Heiligtums beitragen462.

5. Altäre und Postamente Ein Großteil der im Fundstoff vertretenen Werkstücke konnte als Abschlag von Postamenten und Opfer- bzw. Weihealtären identifiziert werden. Von Anfang an waren wir uns der Bedeutung dieser Fundgruppe bewusst und haben dazu mit besonderer Sorgfalt Fundjournale, Dateien und Zeichnungen angelegt. Alle Objekte wurden so dokumentiert, dass der Fundort auch nach der Vernichtung des Heiligtums kartographisch definiert werden kann. Wir stellten fest, dass die meisten der bis zu kleinsten Bruchstücken abgeschlagenen Fragmente ein Profil hatten und in der Regel den Randbereichen der Monumente, d. h. Basen, Randzonen von Schäften oder Aufsätzen zuzuordnen sind. Der Steinkern der Denkmäler selbst hat hingegen als leicht zugänglicher Baustoff den Weg in eine Zweitverwendung genommen. Das Material ist bis auf wenige Ausnahmen der regional und lokal gewonnene Leithakalksandstein. Die Fundgruppe wird ergänzt durch Fragmente von figürlichen Reliefs, von denen etwa 1000 Werkstücke geborgen wurden, die mehrheitlich von den Postamenten der Votivsäulen herrühren. Dazu kommen die mit Inschriften versehenen Fragmente der jeweiligen Vorderseiten von Postamenten und Altären. Bereits während der Rettungsgrabungen der 1970iger und 1980iger Jahre haben wir uns mit der Analyse und Interpretation dieses umfangreichen Fundstoffs auseinandergesetzt und versucht, einzelne Denkmäler entweder wiederherzustellen oder durch Rekonstruktionen zu erschließen463. Die Werkstücke wurden in Aufsatzfragmente, Schaft- und Rahmenfragmente, Basisfragmente, figürliche Relieffragmente, fragliche profilierte Fragmente und nicht identifizierbare Fragmente gegliedert. Auch in den nachfolgenden Jahren bildete diese Denkmälergruppe stets einen Schwerpunkt der Pfaffenbergforschungen464. Auf diese Weise sind Vorarbeiten zu einer Systematik dieser Funde entstanden, die im Jahr 2010 in der von Michal Bernát verfassten Dissertation „Archäologie der Votivaltäre und Reliefbasen aus dem Heiligtum des I. O. M. auf dem Pfaffenberg/Carnuntum“ an der philosophischen Fakultät der Universität Trnava (SK) mündeten465. Die dieser Studie vorangegangenen Arbeiten über die Inschriften und Rundskulpturen von Ioan Piso und Gabrielle Kremer466 haben bereits erkennen lassen, welche Möglichkeiten und Grenzen bei der Rekonstruktion und Interpretation der Funde vom Pfaffenberg generell gegeben sind. Vor allem stand die Frage im Vordergrund, wie die Fragmente methodisch zu behandeln seien, um ein Maximum an Information zu gewinnen. Kremer hat bei der Rekonstruktion einzelner Fundkomplexe auf mehrere Aspekte der Materialbearbeitung

Piras 2014. Dabei sollte vor allem auf eine fachgerechte Reinigung und Konservierung der Werkstücke geachtet werden. 462 Jobst – Piras 2015. 463 Vgl. Jobst – Thür 1986, 23–35; Jobst – Knibbe – Kremer – Thür 1987, 79–98; Jobst – Kremer 1991. 464 Vgl. Bernát – Jobst – Piras 2008. 465 Bernát 2010. 466 Piso 2003; Kremer 2004. 460 461

5. Altäre und Postamente

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hingewiesen wie Fundortangaben, Typus und Qualität des Steines467. Den wichtigsten Ansatz bei der Erforschung der Postamente und Altäre liefert die zweifellos verdientsvolle Arbeit von Ioan Piso über die Inschriften des Pfaffenberges. Dabei hat sich gezeigt, dass ein Großteil des von ihm publizierten Materials von Altären stammen muss, die alle dem Jupiter Optimus Maximus geweiht waren. Piso spricht von 300 Denkmälern, welche „gleichzeitig bestanden“468 und meint damit „Bauten, Altäre und Statuenbasen“. Dieses Urteil ist schon deshalb zu hinterfragen, weil die Fragmente mit größter Wahrscheinlichkeit zu Postamenten von Jupiter- und Kaisersäulen gehörten. Obwohl Piso darauf hinweist, dass es „nie um bloße Inschriften“ gehe469, konnte er die einzelnen Denkmäler nicht auf ihre Funktion hin untersuchen. Er spricht daher meist nur von „Basis“ oder „Sockel“, auch wenn die Identität des Inschriftträgers als Altar außer Frage steht470. Der allgemeine Wissensstand über provinzialrömische Altarformen und das Fehlen von vergleichbaren Studien über Postamente mit Reliefschmuck und Altäre beeinflusste auch die Untersuchungen der vielen Fragmente des Pfaffenberges. In den letzten Dekaden erschienen mehrere Werke über Weihegaben aus Stein, welche diese Lücke der Forschung teilweise geschlossen haben471, doch standen vor allem ganz erhaltene Objekte und nicht Bruchstücke à la Pfaffenberg im Mittelpunkt der diesbezüglichen Studien. Deshalb basieren diese Darstellungen auf Kriterien, welche auf unseren Fall nur teilweise anwendbar sind. So betrachtet Ellen Schraudolph den Inhalt der Inschriften als das objektivste Kriterium für die Unterscheidung zwischen Altar und Reliefbasis472. Dagegen meint Olaf Dräger, dass Altäre und Reliefbasen nicht unterscheidbar wären473. Die Analysen konzentrieren sich auf typologische, motivgeschichtliche und ikonographische Aspekte der Darstellungen, jedoch nicht auf die für uns relevanten strukturellen und formalen Merkmale der Steine. Eine Ausnahme ist Gustav Gamer, der auch die Profilformen von Altären der spanischen Provinzen aufgezeichnet hat474. Es geht bei den Postamenten und Altären des Pfaffenberges um eine erweiterte Analyse, um den formalen Aufbau dieser Denkmälergruppe darzustellen. Dieser Aufgabe hat sich Michal Bernát zu stellen versucht und für den vorliegenden Fundstoff folgende Gliederung vorgeschlagen: Altäre mit Bekrönung, Altäre ohne Bekrönungsmerkmale, Deckplatten und Deckprofile von Altären und Postamenten, Basisfragmente von Altären und Postamenten, Schäfte von Altären und Postamenten, Relieffragmente, unbestimmbare Fragmente von Altären und Postamenten475. Auf dieser Grundlage wird die weitere Erforschung dieses Fundbestandes fortzusetzen sein, bei der, wie sich in der Vergangenheit gezeigt hat, als einer der wichtigsten Schritte neben der Rekonstruktion die fachgerechte Reinigung der Oberflächen und die Konsolidierung des Steines durchzuführen ist476. Neben all diesen zweifellos nicht einfachen formalen, typologischen und technischen Fragestellungen darf aber die eigentliche kultische Funktion der Altäre und Postamente nicht außer Acht gelassen werden, denn Altäre gehörten zur Grundausstattung eines Kultplatzes. Wie an vielen anderen Orten, so kam auch auf dem Pfaffenberg eine Vielzahl von Altären zur Aufstellung. Wie viele es

Kremer 2004, 13. Piso 2003, 9. 469 Piso 2003, 9. 470 Z. B. Piso 2003, Nr. 1, 38 u. v. a. m. 471 Hermann 1961; Candida 1979; Bauchhenß – Noelke 1981; Gamer 1989; Schraudolph 1993; Dräger 1994. 472 Schraudolph 1993. 473 Dräger 1994, 12. 474 Gamer 1989, 336–338. 475 Bernát – Jobst – Piras 2008; Bernát 2010. 476 Zur Zeit der Rettungsgrabungen in den 1970iger und 1980iger Jahren war es unmöglich, neben der anstrengenden, von permanentem Zeitdruck begleiteten Feldarbeit ein konsequentes Reinigungs- und Restaurierungsprogramm der Pfaffenbergfunde zu absolvieren. Dazu fehlten nicht nur Zeit und Geld, sondern vor allem die technische Infrastruktur einer entsprechenden Werkstätte. Eine solche gibt es in Carnutum bis heute nicht! Das Land Niederösterreich als Eigentümer des evakuierten Inventars vom Pfaffenberg wäre gut beraten, sein in den diversen Depots von Hainburg an der Donau bis Petronell-Carnuntum gelagertes archäologisches Erbe forschungs- und museumsgerecht reinigen, konservieren und restaurieren zu lassen. Die Funde vom Pfaffenberg sind auf Depotstandorte in Hainburg an der Donau und Bad DeutschAltenburg verteilt. 467 468

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6. Inschriftliche Evidenz

tatsächlich waren, kann zurzeit noch nicht abgeschätzt werden, doch scheint die Zahl weit jenseits von 100 Exemplaren zu liegen. Dieses Quantum hat mit den Kultvorschriften zu tun, wobei sich bei Jupiter Optimus Maximus, der kapitolinischen Trias und dem numen des Kaisers im Laufe eines Kalenderjahres auch in der Provinz genügend Anlässe des Opferns ergaben477. Schließlich haben wir es auf dem Pfaffenberg mit einem Heiligtum der Staatsreligion zu tun. Unter der Vielzahl der Altäre haben wir auch in unserem Fall zwischen verschiedenen Funktionen zu unterscheiden. Die eigentlichen Altäre der drei Tempel, die vor den Gebäuden standen, konnten mit den Fundamenten G für Tempel I478, Fundament T für Tempel II und Fundament L für Tempel III lokalisiert werden. Während die Fundamente G und L genau in der Tempelachse gesetzt wurden, lag Fundament T leicht nördlich der West-Ost-Achse des Tempels II. Die Dimension der Pulvinusfragmente des vor Tempel I stehenden Altares lässt vermuten, dass hier ein Kaiseraltar errichtet gewesen war. Eine zweite Gruppe von Altarstandorten bildeten die vor den Jupitersäulen aufgedeckten kleinen quadratischen Fundamente L1 in PQ B3, P2 in der Mitte vor den Basen P und P1 in PQ C4 sowie W1 ebenfalls in der Mitte vor den Objekten W und R in der Stegkreuzung zwischen PQ C4/D4 und C5/ D5. Auch Fundament R3 in PQ E6 hat wahrscheinlich einen Altar getragen. Die Altäre mit Tempeln und Votivsäulen standen auch auf dem Pfaffenberg, wie uns die Inschriften zeigen, als res divini iuris im Eigentum der Gottheit479 und galten als sacra480. Die Weihungen wurden vom Priesterkollegium der magistri montis vorgenommen, die jeweils zu viert auftraten. Es ist anzunehmen, dass neben den öffentlichen Altären auch „viele andere Altäre“ dediziert wurden481. Diese galten als Privatweihungen und waren sakralrechtlich gesehen profan, d. h. sie konnten in einem öffentlichen Heiligtum auch entfernt werden. So erklären sich auf dem Pfaffenberg die im Amphitheater und im Kultlokal der magistri (Haus A) als Spolien verbauten Altarfragmente. Auf nicht wenigen Altaraufsätzen sind in der Vertiefung des Aufsatzes Brandspuren zu sehen, die wohl auf Weihrauchopfer zurückgehen482. Dem gleichen Zweck dürfte auch das tragbare Altargestell gedient haben, dessen weiblicher Büstenaufsatz in der Nähe des Tempels II geborgen wurde (s. oben S. 800). Die im Zusammenhang mit den Grabungen angestellten Beobachtungen wären durch weitere gezielte, objektbezogene Studien an diesem interessanten Fundmaterial fortzuführen und zu vertiefen, zumal es sich trotz aller Bruchstückhaftigkeit um einen sehr geschlossenen Komplex handelt.

6. Inschriftliche Evidenz Auch wenn der epigraphische Fundbestand noch so fragmentarisch und lückenhaft ist – ähnlich wie von der Rundplastik und Reliefskulptur sind nicht mehr als maximal 15% erhalten geblieben –, so entnehmen wir den Textfragmenten doch eine ganze Reihe von Informationen, die uns den Stellenwert dieses Bergheiligtums innerhalb der carnuntinischen Sakrallandschaft näherbringen. Im Einzelnen sind dies folgende Erkenntnisse: 1) Die Weihungen sind zum überwiegenden Teil an Jupiter Optimus Maximus, der in der Spätantike den Beinamen K(arnuntinus) führte, und in weit geringerem Maße an Victoria gerichtet, der bereits in der Frühzeit der römischen Militärbasis Carnuntum, in der zweiten Hälfte des 1. Jahrhunderts n. Chr., ein Altar gesetzt worden war. Aus dieser frühen Phase der Stadtentwicklung konnten auf dem Pfaffenberg keine Baureste nachgewiesen werden, deren Existenz ich jedoch keineswegs ausschließen möchte. Vgl. Scheid 2014, 30–31. Jobst – Piras 2015. 479 Vgl. Kaser 1971, 377–378; Kaser – Knütel – Lohsse 2017, 117–118; Knütel – Kupisch – Lohsse – Rüfner 2013, 48. Freundl. Hinweis Gerhard Thür. 480 Vgl. Wissowa 1912, 472–473; Scheid 2014, 29. 481 Scheid 2014, 31 verweist auf das Beispiel von Osterburken. 482 Vgl. Scheid 2014, 28. 477 478

6. Inschriftliche Evidenz

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2) Neben den Staatsgöttern Jupiter und Victoria steht als zweite Komponente des auf dem Pfaffenberg gepflegten Gottesdienstes die Loyalitätsreligion gegenüber dem Kaiser, der in den Inschriften an der Formel pro salute Imperatoris bzw. pro salute Imperatorum zu erkennen ist483. 3) Als jährlich wiederkehrender Festtag erscheint in den Carnuntiner Inschriften der 11. Juni. Dieser Feiertag ist seit 178 bzw. 182 n. Chr. auch in der Pannonia Inferior durch die Inschriften von Bölcske für ein in Aquincum lokalisiertes Heiligtum des Jupiter Optimus Maximus Teutanus bezeugt484. 4) Das leitende Kultpersonal des Tempelbezirks waren vier magistri montis. Dieser Zahl entspricht die Ausstattung des Amtsgebäudes mit vier Räumen. 5) An den Inschriften fällt der offizielle Charakter der Weihungen auf. Als Verehrer werden die cives Romani consistentes Carnunti intra leugam genannt, die im Heiligtum durch die magistri montis vertreten wurden. Daneben kommen aber auch Weihungen von Privatpersonen vor. 6) Die Lage des Heiligtums im siedlungsgeographischen Kontext wird durch die Entfernungsangabe intra leugam gekennzeichnet. Das bedeutet aber nicht, dass es ein nur für diesen Siedlungsteil zuständiges Zentrum der Staatsgötter war. 7) Der Bauinschrift des in hadrianischer Zeit zwischen 128 und 138 n. Chr. errichteten Eingangstores485 ist zu entnehmen, dass auf dem Pfaffenberg im römischen Fußmaß von 0.296 m gebaut wurde. Ioan Piso, dem wir – nach ersten verdienstvollen Bemühungen von Dieter Knibbe – die Vorlage der Inschriften des Pfaffenberges verdanken486, hat ein chronologisches Bild des Tempelbezirks zu zeichnen versucht und auch zur Baugeschichte Stellung genommen, obwohl das epigraphische Material auf die architektonische Gestaltung der Denkmäler keine Rückschlüsse zulässt. Demnach ist der Beginn der kultischen Aktivitäten zur Zeit des zweiten Aufenthalts der Legio XV Apollinaris zu fassen, doch „hatte der Pfaffenberg für die Römer schon seit ihrer Niederlassung in Carnuntum eine religiöse Bedeutung“487. Gleichwohl können wir „Beziehungen zu einem alten keltischen Kult der Berge oder zur keltischen Mentalität“488 aufgrund der vorliegenden Ergebnisse guten Gewissens ausschließen. Die baugeschichtliche Entwicklung lässt Piso in hadrianischer Zeit beginnen, indem er die Bauinschrift der porta, des Eingangstores in den Tempelbezirk, fälschlich dem Kulttheater zuweist489. An der Funktion des Quaders als Spolie ist nach der Fundskizze des Finders aber nicht zu zweifeln (s. oben S. 41 Abb. 17) und daher müssen wir dabeibleiben, dass der Stein die Bauinschrift des Eingangstores trägt, das zum Zeitpunkt des Beginns unserer Rettungsaktionen bereits dem vernichtenden Bergbau zum Opfer gefallen war. Piso vermutet im Monument E den Standort der ara Augusti, die „dazu diente, Opfer darzubringen und die imagines des Kaisers daraufzustellen“. Altar und Theater seien „durch den cardo maximus verbunden gewesen und gehören zu einem einheitlichen Entwurf der Anlage“490. Wie uns die Analyse und Rekonstruktion der Baureste des Tempels I und der benachbarte Monumente F, G und G1 mit den aufeinander abgestimmten Achsenbezügen gezeigt haben, trifft diese Interpretation Dazu ausführlich Liertz 1998, 158–170. Die jeweiligen Texte vom Pfaffenberg bei Piso 2003. Szabó – Tóth 2003; Kovács 2004; Jobst 2009; Scherrer 2013. 485 Piso 2003, 18–19 Nr. 3. 486 Ohne den Wert seiner Arbeit schmälern zu wollen, sei angemerkt, dass die Katalogangaben bei Piso ausgrabungswissenschaftlich in vielen Punkten korrekturbedürftig sind, z. B. Fundorte, Inventarnummern, Maßangaben, Zusammenstellung von Komplexen u. ä. 487 Piso 2003, 11. 488 Piso 1991, 27–28. 489 Piso 2003, 11 und 18–19 Nr. 3. 490 Piso 2003, 11. 483 484

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6. Inschriftliche Evidenz

nicht zu491. Auch die Zuweisung des Tempels I an Lucius Aelius Caesar als Stifter ist zu korrigieren und gilt mit größerer Wahrscheinlichkeit für Kaiser Traianus, wie bereits Eugen Bormann die Architravinschrift Nr. 4 ergänzt hat492. Aufgrund dieser Befundsituation können wir den Beginn der Bautätigkeit auf dem Pfaffenberg bereits in trajanischer Zeit nach den Dakerkriegen493 ansetzen und Tempel I mit Altar (Fundament G) und Säulen (Fundamente F und G1) als den ältesten Teil des Kultbezirks betrachten. Die erwähnten Achsenbezüge setzten sich von dieser Anlage aus fort und griffen auf Monument E über. Den rekonstruierten Inschriften ist zu entnehmen, dass der Pfaffenberg eine zentrale Kultstätte der Staatsreligion war und der für die Errichtung der Votivmonumente und für den Gottesdienst verantwortliche Personenkreis sowohl die cives Romani consistentes Carnunti intra leugam, d. h. die in den Canabae des Lagers lebenden, mit dem römischen Bürgerrecht ausgestatteten Bewohner als auch außerhalb dieses Territoriums im Bereich der Zivilstadt siedelnde Reichsbürger waren494. So wird es bei sieben Dedikationen angenommen, die m. E. alle auf der Vorderseite von Säulen tragenden Postamenten standen495. Daneben begegnen in den Texten immer wieder die Namen von Veteranen der Legio XIV Gemina. Die Dedikanten sind also im Falle dieser sieben Votivmonumente – wahrscheinlich Jupitersäulen – nur mit römischem Bürgerrecht ausgestattete Personen, nicht auch peregrine Teile der Bevölkerung496. Wenn die von Piso vertretene Auslegung der Textfragmente zutrifft, hatten in das Heiligtum auf dem Pfaffenberg nur jene Siedler von Carnuntum Zugang, die cives Romani waren. Eine Änderung bzw. das Ende der Anwendung des Begriffes tritt sodann unter Kaiser Septimius Severus ein497. Die Entfernungsangabe intra leugam kommt in den Texten des 2. Jahrhunderts viermal vor und bezieht sich nicht auf den Tempelbezirk, sondern auf einen außerhalb des Pfaffenberges gelegenen Punkt des militärischen Territoriums. Piso nimmt diesen Punkt in der Mitte des Legionslagers an und überträgt die für den Bereich der Canabae gültige ‚Leugenregel‘ auch auf andere Legionsstandorte, betont jedoch, dass diese Regel „nur lokale Gültigkeit hatte und keine offizielle Bezeichnung“ war498. Seine Leugentheorie ist nicht unwidersprochen geblieben: Es fällt jedenfalls auf, dass in den beiden Germanien, wo man Wegstrecken in der Maßeinheit Leugen angegeben hat, der Begriff intra leugam nicht belegt ist499. In den Donauprovinzen hingegen, so auch in Noricum und Pannonien, wurde ausschließlich in Meilen (m. p.) gemessen. Die wahrscheinlichste Erklärung für die Leugenmessung in Carnuntum ist wohl der Einzug der Legio XIV Gemina in Carnuntum in den späten Regierungsjahren Trajans (um 114 n. Chr.)500. Der Pfaffenberg mit seinem Heiligtum war damals bereits fester Bestandteil des carnuntinischen Siedlungsraumes, aber rechtlich als res divini iuris weder den Militär- noch den Zivilbehörden unterstellt. Die Einrichtung wurde vielmehr von einem vierköpfigen Priesterkollegium, den magistri montis geleitet und verwaltet501. Magister war die offizielle Bezeichnung der Vorsteher von Kultvereinen bzw.

Vgl. Jobst – Piras 2015 und oben S. 276. Piso 2003, 11, 15, 19–20. Piso verbindet „das Entstehen des Kaiserkultes in den Canabae“ mit der Person des in den Jahren 136–137 als Statthalter beider Pannonien amtierenden Lucius Aelius Caesar und nimmt in dieser Zeit auch die Entstehung des Kulttheaters an. Die Kaiserverehrung hat aber in Carnuntum bereits früher Einzug gehalten. 493 Strobel 1984, 68 und 220. 494 Piso 2003, 12; Gugl 2013b; Gugl – Neubauer – Wallner – Löcker – Verhoeven – Humer 2016, 37–40. 495 Es sind dies die Inschriften Piso 2003, 21–24 Nr. 6–11 und 29–30 Nr. 19. 496 Piso 1991, 6–7. 497 Piso 1991, 19–24. 498 Piso 1991, 11–18; Piso 2003, 12. 499 Sommer 2004. 500 Piso 2003, 13; vgl. auch Strobel 1984. Zu Soldaten der Legio XV Apollinaris aus dem Rheinland in Carnuntum vgl. Bechert 2012, 10–12. 501 Piso 2003, 13. 491 492

6. Inschriftliche Evidenz

921

der Leiter eines Kultes502. Für die Verhältnisse außerhalb Roms und Italiens sei auf die in Delos seit der Mitte des 2. Jahrhunderts v. Chr. siedelnden Italiker aller Schichten verwiesen, deren kultische Leitung nach italischem Vorbild von magistri besorgt wurde503. Sie waren Organe des Staates, die mit der Gottheit verkehrten und die Einhaltung eines streng geregelten kultischen Zeremoniells kontrollierten. Die Zahl und die rechtliche Stellung der vier magistri montis von Carnuntum ist noch nicht hinreichend geklärt. Piso nimmt an, dass neben ehemaligen Soldaten auch Bürger des Munizipiums bzw. der Colonia in diese Funktion berufen werden konnten. „Es scheint aber, dass die Zusammensetzung des Collegiums nicht klar festgesetzt war“504. Peter Scherrer hingegen möchte sie als „Promagistrate“ verstehen505. Die Frage, warum das so gewesen sein soll, bleibt also ebenso noch zu beantworten wie jene der Rolle, die sie im Kult des Pfaffenberges gespielt haben. Der Personenzahl entspricht jedenfalls unter den Bauten des Heiligtums, wie bereits erwähnt, die Teilung des neben dem Tempel I errichteten Verwaltungslokals in vier Büro- oder Aufenthaltsräume. Im Vergleich mit Aquincum fällt auf, dass in den an Jupiter Optimus Maximus Teutanus gerichteten Weiheinschriften von Bölcske keine magistri genannt werden506. Was die Finanzierung des Kultbetriebes auf dem Pfaffenberg betrifft, kann aufgrund des überregionalen Charakters der Gottesdienste auch an die arca provincialis oder municipalis gedacht werden507. Der jährlich begangene, auf die Provinz beschränkte Festtag am 11. Juni kommt nur in den Inschriften der Tetrarchiezeit vor, doch wird es diesen analog zu Aquincum508 vermutlich bereits früher gegeben haben. Seine kultische Bedeutung innerhalb Pannoniens hat man bisher mit folgenden Vorschlägen zu erklären versucht: Gedenktag des Regenwunders im Quadenland 172 n. Chr.509, Gründungstag der beiden Provinzen Pannonia Superior und Inferior im Jahr 106 n. Chr. oder lokale keltische Feier510, Gründungstag des ersten Kapitols der Provinz511, lokaler Feiertag aus Anlass der Verleihung des Munizipalstatuts512, Tag der Einführung der tirones in den Legionsdienst513, Tag der Einweihung des Provinzheiligtums514. Dieser Festtag für Jupiter Optimus Maximus wurde jedenfalls zwei Tage vor dem 13. Juni (Jupiter Invictus), also vor den Iden begangen, die generell als Stiftungstage von Jupitertempeln galten515, und kurz (10 Tage) vor dem Sommersolstitium. Entgegen aller bisher vorgebrachten Erklärungsversuche nehme ich deshalb an, dass am 11. Juni in Ober- und Unterpannonien aus Anlass dieser Jahreszeitenwende ein Jupiterfest ausgerichtet wurde. Denn war es nicht der glänzende Gott des Himmels, der synonym für den Himmel (sub Iove) angerufene Jupiter Optimus Maximus, den eine römische Bürgerschaft in diesen Tagen des jahreszeitlichen Wandels gleichsam aus religiöser Tradition und Verpflichtung mit Gebet, Opfer, Spiel und Festgelage um Schutz und Hilfe bitten wollte, in Carnuntum als Jupiter Optimus Maximus K(arnuntinus), in Aquincum als Jupiter Optimus Maximus Teutanus?516 Wissowa 1912, 338 Anm. 3, 413 Anm. 2, 425, 462; Rüpke 2001, 43–45, 58–61, 208–226. Es gab auf dem Pfaffenberg nicht nur die magistri montis, sondern gewiß auch unter diesen stehendes Kultpersonal wie Schreiber, Verwalter, Hausmeister (aeditui) u. ä., vgl. Wissowa 1912, 406–408. 503 Magistri Apollinis, Mercuri, Neptuni etc.; vgl. Latte 1967, 273. 504 Piso 2003, 13. 505 Scherrer 2004, 235. 506 Szabó – Tóth 2003, 103–218. 507 Šašel 1989, 72; dagegen Piso 2003, 13. 508 Hier zuerst 178 n. Chr. Vgl. Szabó – Tóth 2003, 158–159 und die chronologische Tabelle bei Scherrer 2013, 263–264. 509 Jobst 1978a; Motschmann 2002, 126; Demandt 2018b, 221–223. 510 Soproni 1993, 179. 511 Piso 1991, 27–28; Piso 2003, 14–15. 512 Scherrer 2004, 135 Anm. 14; so auch Tóth 2011, 121. Der Tag der Gründung von Carnuntum und Aquincum kann nicht erst unter Kaiser Hadrian angenommen werden. 513 Scherrer 2013, bes. 296–297. Dieser Akt konnte nur für Personen gelten, die mit dem römischen Bürgerrecht ausgestattet waren und es bleibt zu fragen, ob es einen solchen Einführungstag auch für die Auxiliartruppen gab. 514 Kremer 2014, 140. 515 Wissowa 1912, 101–102; Latte 1967, 80. 516 Zum 11. Juni als Festtag vgl. Grandazzi 2019, 126–127; zu Pannonien s. auch Strobel 1993, 232 mit Anm. 315. 502

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7. Münzfunde, Metallobjekte, Kultgeschirr

7. Münzfunde, Metallobjekte, Kultgeschirr Das Münzmaterial des Pfaffenberges, soweit dieses durch die Grabungen gerettet werden konnte, reicht von der späten Republik bis in das letzte Drittel des 4. Jahrhunderts n. Chr. Klaus Vondrovec hat eine statistische Auswertung vorgenommen und festgestellt, dass die Fundmünzen des Pfaffenberges „das früh- und mittelkaiserzeitliche Fundaufkommen widerspiegeln“517. Nachforschungen zum kultischen und religionsgeschichtlichen Wert dieser Fundgruppe wurden bisher noch nicht angestellt. Die Münzfunde der römischen Zeit werden ergänzt durch Einzelstücke des 16. und 17. Jahrhunderts518, die mit Keramikfunden der gleichen Zeit (s. oben S. 147 Abb. 261–262) den Aufenthalt von Personen auf dem Gelände der ehemaligen Kultstätte zum Zweck der Baustoffgewinnung belegen. Die Metallfunde lassen sich folgenden Objektgattungen zuordnen: Figürlicher Aufsatz eines tragbaren Altargestells, Votivplättchen, Schmuck (bullae, Fingerringe), Bekleidungszubehör (Fibeln, Gürtelbeschläge), Toilettegegenstände(?), Schreibgeräte (stili), Rüstungsbestandteile und Waffen, Pferdegeschirrteile, Bestandteile von Gefäßen (Henkelösen). Dieses Fundmaterial erlaubt Aussagen zum Besucherkreis des Heiligtums. So weist das Spektrum der von der Mitte des 1. bis in die zweite Hälfte des 3. Jahrhunderts n. Chr. reichenden Fibeln sowohl auf Angehörige des Militärs (Knie- und Scharnierarmfibeln) als auch auf Zivilpersonen (kräftig profilierte Fibeln, Trompetenfibeln, emailverzierte Fibeln) hin519. Bullae und Fingerringe wird man unter die Weihegaben einzureihen haben. Die bullae, darunter eine mit figürlichem Amulett (Angerona?), weisen auf die Anwesenheit von Jugendlichen hin. Wenn der mit einer Porträtgemme der Kaiserin Faustina versehene Goldring (Abb. 1637a–c) tatsächlich zu den Funden des Kultbezirks gehört, wäre damit ein weiteres sehr aussagekräftiges Dokument des Staatskultes für den Pfaffenberg gewonnen. Schreibgeräte wie stili, darunter auch solche mit Goldeinlage, geben zu erkennen, dass zur Organisation des Kultgeschehens auch schriftliche Aufzeichnungen gehörten520. Waffen und Rüstungsbestandteile belegen den chronologischen Schwerpunkt des Tempelbezirks im 2. und 3. Jahrhundert n. Chr. Neben diesen Funden von Militaria zeigen die von Pferdegeschirr stammenden Metallgegenstände die Anwesenheit von Reitern an521. Manche Stücke dieser Fundgruppe könnten im Kult verwendet worden sein, doch wird dieser Aspekt noch genauer zu untersuchen sein.

a b c 1637a–c: Goldring mit Porträtgemme der Kaiserin Faustina II

517

518 519 520 521

Vondrovec 2014. Vondrovec 2007, 227 ist der irrigen Annahme, dass der Pfaffenberg „innerhalb der leuga-Zone, welche die Canabae definierte“, gelegen sei. Gǎzdac 1999, 62–63. Schmid 2014. Vgl. Rüpke 2001, 170, 183, 213–214, 229–231; zur Typologie der Stili s. Schaltenbrand Obrecht 2012. Maspoli 2014.

8. Das Ende des Heiligtums

923

Sehr umfangreich mit etwa 40000 Stück ist der Bestand an Gefäßfragmenten aus Ton und Glas. Dazu kommen Henkelösen, die von Holzgefäßen zu stammen scheinen. Unter den Terra SigillataSchüsseln der Form Dragendorff 37 fallen überdurchschnittlich große Exemplare ebenso auf wie unter den lokal produzierten grautonigen Tellern und Platten. Diese Fundgruppe wird nach ersten Vorarbeiten unter dem Begriff ‚Kultgeschirr‘ noch einer genauen Untersuchung zu unterziehen sein522. Auch an diesem quantitativ stark reduzierten Fundstoff erkennen wir die bis an die Grenzen des Reiches getragenen Wesensmerkmale römischer Religion, wie sie, um nur drei der wichtigsten Quellen zu erwähnen, von Polybios, Cicero und Varro, beschrieben werden523.

8. Das Ende des Heiligtums Die letzte sicher datierbare Weiheinschrift stammt auffallender Weise vom 11. Juni 313 n. Chr., als die Kaiser Constantin (306–337 n. Chr.) und Licinius (308–324 n. Chr.) im sogenannten Mailänder Edikt die Duldung des Christenvereins (corpus Christianorum) und aller übrigen Religionen vereinbarten und den Verfolgten Entschädigungen anboten. Die Kaiser wünschten damit göttliche Gnade zu erhalten. Dieser Akt der Toleranz dürfte jedoch noch nicht das Ende des Jupiterheiligtums auf dem Pfaffenberg bedeutet haben, da Constantin trotz seiner neuen Haltung gegenüber den Christen die alten Gepflogenheiten des Staatskultes weiter bestehen ließ. Unter den Inschriftfragmenten befinden sich nämlich auch solche, die nach dem Urteil von Ioan Piso auf einen Fortbestand des Kultbetriebes nach 313 n. Chr. hinweisen. Diesen Befund unterstützen auch die Münzfunde des Pfaffenberges, die bis in die Zeit der Kaiser Valentinian I. und Valens II. (364–375 n. Chr.) fortlaufen. Es ist also davon auszugehen, dass der Kultbetrieb, wenn auch in eingeschränkter, so doch in offizieller Form aufrechterhalten wurde. In welcher Weise sich die von Kaiser Constantius II. (337–361 n. Chr.) erlassenen Gesetze gegen die Ausübung heidnischer Kulte und die Anordnung zur Schließung von Heiligtümern auf den Tempelberg von Carnuntum auswirkten, kann nicht beantwortet werden. Doch lassen die zuletzt am Heidentor von Carnuntum erzielten Forschungsergebnisse den Schluss zu, dass die gesetzlich verordneten Verbots- und Schließungsmaßnahmen auch hier zum Tragen kamen und ihre Spuren hinterlassen haben524. In alten Kultbezirken wurden den Berichten zufolge nicht nur Götterbilder und Götteraltäre zerschlagen, sondern auch Tempel abgebrochen. Tatsächlich lassen sich vor allem an den Kultstatuen des Pfaffenberges des Öfteren Hieb- und Schlagspuren wahrnehmen, die auf das gewaltsame Vorgehen gegen Bildwerke des Jupiter- und Kaiserkultes auf dem Pfaffenberg im 4. Jahrhundert n. Chr. zurückgeführt werden können. Doch reichen diese glaubensbedingten Reaktionen nicht aus, um jenen Grad der Verwüstung und Zerstörung zu erklären, wie er durch die Ausgrabungen immer wieder durch das Fehlen großformatiger Architektur- und Bildbestandteile offenkundig geworden ist. Das Gelände des Tempelbezirks war von einem über den Fundamenten der Bauwerke ausgebreiteten Zerstörungshorizont gekennzeichnet, in welchem sich Architektur-, Statuen-, Postament-, Altar- und Inschriftfragmente bis in kleinste Teile zerschlagen zu Hunderten vorfanden. Am deutlichsten trat der Charakter der Verwüstung bei Säulen, Kapitellen, Statuen, Altären und Reliefbasen hervor, von denen in der Regel nur die vorkragenden Elemente der Aufsätze, der Gesimsplatten und der Basen erhalten geblieben sind, während die größeren Teile der Schäfte nicht mehr vorhanden waren. Diese hatte man offensichtlich zu Steinblöcken zugerichtet. Ähnlich verhält es sich mit den Säulentrommeln, von denen im Zerstörungsschutt immer nur die Randelemente zum Vorschein kamen, während der Steinkern zu neuen Bauquadern verarbeitet worden war (Abb. 1638).

Unpublizierte Vorarbeiten haben Silvia Schoitsch (Wien), Istvan Koós (Budapest) und Andrea Ďurianová (Trnava) hergestellt. Vgl. Gabler 2006 und Ďurianová 2010. 523 Polybios 6, 56, 9–12; Cicero, har. 19; nat. 2, 8; Varro, ant. rer. div., fr. 23 Condemi. Vgl. Müller 2002, 13–55. 524 Liebmann 2014. 522

924

8. Das Ende des Heiligtums

Entgegen unserer früheren Auffassung kann für diesen Zerstörungsbefund, wie Rudolf Noll mit Recht dargestellt hat, nicht ein Christensturm vom Ende des 4. Jahrhunderts n. Chr. verantwortlich gemacht werden, sondern dafür sind andere Ursachen in Rechnung zu stellen525. Die Vermutung, „dass das Areal als billiger Steinbruch ausgebeutet worden ist“, findet ihre Bestätigung in der regen Bautätigkeit der Mittelalterstadt Hainburg, für deren Festung, Stadttore, Stadtmauern und Türme ein enormer Bedarf an leicht zugänglichen Werksteinen bestanden hatte526. Neben den Natursteinvorkommen der Hainburger Berge bot vor allem die alte Römerstadt Carnuntum und hier wegen seiner räumlichen Nähe besonders der Tempelbezirk auf dem Pfaffenberg ein schier unerschöpfliches Baustofflager an, das ab dem 12. Jahrhundert nach und nach ausgeschöpft wurde. Die Tempelbauten wurden abgetragen, die Weihemonumente an Ort und Stelle zu Bauquadern zugerichtet und zu Tal transportiert. Was auf dem ehemaligen Tempelberg übrig blieb, war in den meisten Fällen nur der Randschlag mit den Zierelementen der vielen Votivdenkmäler und die Fundamentmauern der Gebäude. Einen Hinweis auf diese Demolierungsaktivitäten haben uns die Spuren einer Holzhütte gegeben, die den Bauarbeitern wohl als Unterstand diente und in welcher sich u. a. ein glasierter Krug aus dem 16. Jahrhundert fand.

1638: Pfaffenberg 1975. Abgeschlagene Werkstücke von Architektur, Rundplastik, Reliefskulptur, Altären und Postamenten aus dem Umkreis der Tempel und Votivmonumente

525 526

Noll 1977, 386–388. Jobst 2005.

9. Hat das archäologische Erbe des Pfaffenberges eine Zukunft?

925

9. Hat das archäologische Erbe des Pfaffenberges eine Zukunft?

1639: Landschaftsruine des Pfaffenberges an der westlichen Peripherie von Hainburg an der Donau. Ansicht von Nordosten

An die Stelle des einstmals die römische Militärstadt Carnuntum kulissenartig überragenden Pfaffenberges mit seinen weithin sichtbaren Tempelbauten, Jupiter- und Kaisersäulen sind inzwischen die mächtig aufragenden Felswände eines der größten Steinbrüche Österreichs getreten. Das historische Landschaftsbild hat sich an dieser Stelle seit der Antike und dem Mittelalter in radikaler Weise verändert. Statt des Tempelberges bestimmen nun Bruchterrassen, Steilwände, Auffahrtsrampen, Brecheranlagen, Werkhallen und Verladeflächen eines wirtschaftlich florierenden Stein- und Schotterwerks das landschaftliche Profil am Rande eines Kurortes527. Der Tempelbezirk des Himmelsgottes Jupiter und der römische Kaiserkult haben in der Natur endgültig zu bestehen aufgehört und auch das von Archäologie, Alter Geschichte, Antiker Numismatik, Bauforschung, Geodäsie und Kartographie, Petrographie, Restaurierungswissenschaft u. a. Fachrichtungen aufgedeckte und in diesem Band beschriebene Ruinenfeld existiert nicht mehr. Doch konnte das zu schätzungsweise 10–15% erhaltene Inventar gerettet und evakuiert werden. Daher wollen wir diese Darstellung mit der Frage beschließen, ob dem römischen Tempelbezirk des Pfaffenberges noch eine Zukunft beschieden sein kann. Diese Frage muss nach den Ergebnissen der bisherigen, über die Archäologie weit hinausgehenden Forschungen am Ende dieser Studie gestellt werden. Die Pfaffenbergfunde wurden auf meine Initiative hin vom Land Niederösterreich für seine archäologischen Sammlungen mit dem Ziel angekauft, die Geschichte des Jupiterberges von Carnuntum in einem museologisch adäquaten Rahmen zu präsentieren. International anerkannte ArchitektInnen verschiedener Herkunft sind der Einladung des Landes Niederösterreich und der Hollitzer Baustoffwerke GmbH zur Teilnahme an einem baukünstlerischen Wettbewerb unter dem Titel „Hic saxa loquuntur“ („Hier sprechen die Steine“) gefolgt. Sie haben zum größten Teil spannende Projekte vorgelegt, von denen schließlich jenes von Peter Cook und Christine Hawley (London) bis zur Vorplanung eines Museumsneubaus neben dem Museum Carnuntinum in Bad DeutschAltenburg auf dem zu diesem Zweck angekauften Grundstück der alten, inzwischen leider durch Abbruch vernichteten Villa Zottmann (ehemals ‚Park-Pension‘) vorangetrieben werden konnte528. Zur Realisierung dieses Museumsprojekts ist es bis heute aus verschiedenen Gründen ebenso wenig gekommen wie zu einer der sensiblen Materie angemessenen Deponierung und Restaurierung des wertvollen Fundkomplexes vom Pfaffenberg – im Gegenteil, der mit wiederholtem Depotwechsel verbundene unsachgemäße Transport hat zu weiteren Verlusten der Sammlung Pfaffenberg geführt. 527 528

Zötl – Goldbrunner 1993, 268–274; Lachmayer 1999. Feireiss 1995.

926

9. Hat das archäologische Erbe des Pfaffenberges eine Zukunft?

Auch Vertreter der Bergbaukunde und Bergwirtschaft der Montanuniversität Leoben haben sich Gedanken gemacht, wie die Denkmäler des Bergheiligtums im Rahmen einer zukünftigen Nachnutzung der durch den Bergbau herbeigeführten Landschaftsruine sinnvoll präsentiert werden könnten529 (Abb. 1640–1641). Gleichwohl scheitern all diese noch so gut gemeinten Wiederbelebungsversuche an der Tatsache, dass der Genius Loci, die Originalität des Standortes im Kontext mit der antiken Siedlungslandschaft Carnuntums für alle Zeiten verloren ist – ein Schicksal, wie es bereits 1875 der Denkmalpfleger Matthäus Much vorausgeahnt hatte. Es bleibt nur zu hoffen, dass es im Sinne der von Rupert Feuchtmüller eingangs zitierten Perspektive (s. oben S. 16) in Ergänzung zu den von der Marktgemeinde Bad Deutsch-Altenburg bereits umgesetzten Maßnahmen eines Tages zur Errichtung einer der kulturhistorischen Bedeutung Carnuntums angemessenen und dem kulturpolitischen Auftrag des Landes Niederösterreich entsprechenden museologischen Gedenkstätte „Pfaffenberg“ kommt.

1640: Die Ruine des Pfaffenberges im Jahr 2014

1641: Position und Wiederaufbau des Tempelbezirks im gegenwärtigen Steinbruch. Museologischer Nachnutzungsvorschlag eines Montanisten für das evakuierte Ruinengelände 529

Klehr 2005, 67–70.

927

Anhang: Chronologie der archäologischen Erforschung des Pfaffenberges

ANHANG: CHRONOLOGIE DER ARCHÄOLOGISCHEN ERFORSCHUNG DES PFAFFENBERGES Zeitraum

Teilnehmer

Funktion

Zielsetzung

Lehrgrabung

1875

Matthäus Much

Germanenforschung am Kirchenberg und Pfaffenberg



1877

Franz Huber

Konservator der k. k. Zentralkommission Unbekannt

Anzahl der Arbeitskräfte Unbekannt



Unbekannt

1898

Max Groller v. Mildensee

k. u. k. Oberst d. R.



Unbekannt

Eugen Bormann

Althistoriker

1912, 1913

Rudolf Egger



Keine

30.09.– 08.10.1935

Erich Swoboda

Ausgrabungen am Bau U (Amphitheater)



12

1968

Hermann Vetters

Keine

Hermann Vetters Werner Jobst Manfred Kandler

Begehung und Beurteilung des Ruinengeländes Prospektion und Testgrabungen; Inventarisierung der Altfunde im Museum Carnuntinum und am Grabungsgelände in Petronell-Carnuntum



03.06.– 25.06.1970 und Wintermonate

Althistoriker und Archäologe Althistoriker und Archäologe Archäologe und Althistoriker Leitung der Lehrgrabung Leitende Archäologen

Versuchsgrabung und Suche nach Fundobjekten Untersuchung des Ruinenfeldes durch punktuelle Testgrabungen; historische Bewertung der Grabungsbefunde Begehung des Ruinengeländes

10–17

01.04.– 06.07.1971 und Wintermonate

Hermann Vetters Werner Jobst Manfred Kandler Irene Egger Eleny KaudelkaSchindler

Leitung der Lehrgrabung Leitende Archäologen

Hermann Vetters Werner Jobst Manfred Kandler Irene Egger Eleny KaudelkaSchindler

Leitung der Lehrgrabung Leitende Archäologen

Mathilde Grünewald, Axel F. Hubmann, Eleny KaudelkaSchindler, Susanne ScheffeneggerZabehlicky, Doris Stupka-Hopf, Heinrich Zabehlicky Petros Dintsis, Mathilde Grünewald, Doris Haubner, Axel F. Hubmann, Susanne ScheffeneggerZabehlicky, Günther Stanzl, Heinrich Zabehlicky, Susanne C. Zellweger Martin Bossert, Petros Dintsis, Franz Glaser, Gerlinde und Rudolf Goth, Barbara Grau, Ellen Küster (+), Silvia RasserSchoitsch, Christine Schwanzar, Peter Sedlaček

02.05.– 30.06.1972 und Wintermonate

Fundjournal Fundjournal

Fundjournal Fundjournal

Testgrabungen und Beginn der Flächengrabung; Analyse der Altgrabungen und Altfunde

Schnitt- und Flächengrabungen: Tempel I und II, Haus A (magistri montis), Fläche südlich Haus A; Depotarbeiten und Inventarisierung

995

10–15

13

928

Anhang: Chronologie der archäologischen Erforschung des Pfaffenberges

Zeitraum

Teilnehmer

Funktion

Zielsetzungen

Lehrgrabung

14.05.– 30.06.1973 und Wintermonate

Hermann Vetters Werner Jobst Silvia SchoitschRasser

Leitung der Lehrgrabung Projektleitung Fundjournal

Flächengrabungen: Tempel II, Quadranten A4N–A7N, A2–A5, B2, C2; Depotarbeiten und Inventarisierung

06.05.– 02.07.1974 und Wintermonate

Hermann Vetters Werner Jobst Rudolf Goth Silvia SchoitschRasser

Leitung der Lehrgrabung Projektleitung Assistenz Fundjournal

Flächengrabungen: Quadranten A3N– A4N, A2–B2, A3–A5, B1–B5, C2–C5, D2– D5, E3, F3; Depotarbeiten und Inventarisierung

05.05.– 24.06.1975 und Wintermonate

Hermann Vetters Werner Jobst Silvia SchoitschRasser Hilke Thür Veronika WeitzelMoucka Gabriele WünschSeiwerth

Leitung der Lehrgrabung Projektleitung

Flächengrabungen: Quadranten A1, A2– B2, A4–A5, B1, B4– B5, C4–C5, D2–D6, E4–E6, F4–F5, G3– G5; Schnittgrabung im Amphitheater; Depotarbeiten und Inventarisierung

Franz Glaser, Rudolf Goth, Rudolf Hattinger, Ellen Küster (+), Silvia Lutz, Renate Pillinger, Christine Schwanzar, Gabriele WünschSeiwerth, Martha Zuber-Deimel Maria Aurenhammer, Alessandra Giumlia, Karl Herold, Silvia Lutz, Gudrun Neeb, Renate Pillinger, Barbara Porter, Renate Puszkajler, Rudolf Redolfi, Renate Schmidt, Hilke Thür, Cornelia TrojanKaiser, Elisabeth Unterkircher, Cornelia WeberLehmann, Veronika WeitzelMoucka, Gabriele Wünsch-Seiwerth, Martha ZuberDeimel Michael Alram, Alfons AlvaradoDupuy, Claudia AuingerLang, Verena Gassner, Margit Müller, Christa Schauer, Norbert Schlager, Wolfgang Schweiger, Ilse Sekal, Hans Täuber, Cornelia TrojanKaiser

Fundjournal Architektur Fundjournal Assistenz

996

Anzahl der Arbeitskräfte 12–14

12–15

11–13

929

Anhang: Chronologie der archäologischen Erforschung des Pfaffenberges

Zeitraum

Teilnehmer

Funktion

Zielsetzungen

Lehrgrabung

17.05.– 01.07.1976 und Wintermonate

Hermann Vetters Werner Jobst Christine Ertel Silvia SchoitschRasser Hilke Thür

Leitung der Lehrgrabung Projektleitung

Flächengrabungen: Quadranten A6N, A3, A5–A6, B1–C1, B6, C6, D5–D6, E6, F3, G3–G4, H3–H4; Amphitheater, Nordostsektor; Depotarbeiten und Inventarisierung

Werner Jobst

Lehrgrabung und Projektleitung Fundjournal

Eva Stern-Alram, Michael Alram, Erol Atalay, Claudia AuingerLang, Bettina Dietl, Anna Gasser, Verena Gassner, Karl Krierer, Karin Oberwinkler, Charles Santoro, Eva Regina Stain, Hans Täuber Edith Baumgartner, Savas Gogos, Siegfried Haas, Dr. Josef Hammerschmidt, Eva Knoll, Elisabeth LanschützerFleischer, Ulrike Outschar, Barbara Pitlik, Reinhard Pohanka, Maria Prost, Elisabeth Riz, Robert Sippl, Eva Regina Stain Eva Stern-Alram, Elisabeth und Heinrich Klingenberg, Claudia Michor, Ulrike Outschar, Reinhard Pohanka, Christine Riegler, Elisabeth Riz, Ernst Rudolf, Peter Scherrer, Dr. Otto Weber, Gudrun Wlach Roswitha Denk, Ulrike Horak (+), Margarete Muster, Clarisse Praun, Gudrun Rauter, Ernst Rudolf, Peter Scherrer, Wolfgang Schweiger, Robert Sippl, Gerhard Wallner

09.05.– 28.06.1977 und Wintermonate

19.04.– 27.06.1978 und Wintermonate

21.05.– 29.06.1979 und Wintermonate

Silvia SchoitschRasser Hilke Thür Cornelia TrojanKaiser

Werner Jobst Verena Gassner Cornelia TrojanKaiser

Werner Jobst Karl Herold Cornelia KaiserTrojan Dieter Knibbe Ulrike Outschar

Assistenz Fundjournal Architektur

Architektur Assistenz

Lehrgrabung und Projektleitung Fundjournal Assistenz

Lehrgrabung und Projektleitung Konservierung Assistenz Inschriften Assistenz

Flächengrabungen: Quadranten A5N–A5, A6N–A7N, A5–A8, B3–B5, B6–B8, C4– D4, C7–C8, D7–D8, E5–F5, E7, F6–F7, G5 Amphitheater, Nordost- und Nordwestsektor; Erdhügel östlich Tempel III; Depotarbeiten und Inventarisierung

Fläche westlich Tempel I; Erdhügel südlich Haus A (magistri montis); Amphitheater, Nordund Nordwestsektor, Südsektor; Depotarbeiten und Inventarisierung

Erdhügel südlich Haus A (magistri montis); Quadranten B8, C8, D7, E7; Fläche westlich Tempel II; Amphitheater, Südost-, Süd- und Westsektor, Nordeingang; Depotarbeiten, Inventarisierung und Konservierung

997

Anzahl der Arbeitskräfte 10–11

14

11–13

14

930

Anhang: Chronologie der archäologischen Erforschung des Pfaffenberges

Zeitraum

Teilnehmer

Funktion

Zielsetzungen

Lehrgrabung

13.05.– 02.07.1980 und Wintermonate

Werner Jobst

Lehrgrabung und Projektleitung Konservierung Assistenz

Nachuntersuchungen am Tempel III und Fundament G1; vollständige Räumung der Grabungsflächen südlich Monument E; Depotarbeiten, Konservieren, Rekonstruieren Nachuntersuchungen am Tempel III; Nachuntersuchung und Räumung der Quadranten A3, B3– B8, C3–C8, D3–D8, E3–E8, F4–F8, G3– G6; Depotarbeiten, Konservieren, Rekonstruieren

Beatrix Asamer, Elisabeth PeyrerHeimstätt, Petra Turnovsky, Robert Widtmann (+), Martha Zeitlberger

Beatrix Asamer, Elisabeth PeyrerHeimstätt, Barbara Pitlik

6

Räumung des Grabungsgeländes bis zur Ruine des Amphitheaters; Depotarbeiten, Konservieren, Rekonstruieren



4

Nachgrabungen im Amphitheater; Räumung des Grabungsgeländes bis Tempel II; Konservieren, Rekonstruieren; Depotumzug Nr. 1 in Bad DeutschAltenburg

Christian Ebner, Alice DinstlLandskron, Beate Schwarz, Manfred Stiglitz, Claudia UntereggerPallasmann

3–6

Flächengrabung: Quadranten G4–G5, H3–H5; Nachgrabungen im Amphitheater; Depotarbeiten, Konservieren, Rekonstruieren

Fritz Blakolmer, Walter Frank, Claudia Lepenioti, Andreas Pülz, Alois Stuppner

4

18.05.– 02.07.1981 und Wintermonate

17.05.– 01.07.1982 und Wintermonate

26.05.– 06.07.1983 und Wintermonate

21.05.– 04.07.1984 und Wintermonate

Karl Herold Cornelia KaiserTrojan Ulrike Outschar Werner Jobst Karl Herold Dieter Knibbe Cornelia KaiserTrojan Hilke Thür Peter Scherrer Werner Jobst Karl Herold Dieter Knibbe Alfons Krickl Ulrike Outschar Barbara Pitlik Hilke Thür Werner Jobst Karl Herold Alfons Krickl Ulrike Outschar Hilke Thür Robert Widtmann (+) Werner Jobst Ulrike Outschar Beate Schwarz Hilke Thür

Fundjournal Lehrgrabung und Projektleitung Konservierung Inschriften Assistenz Architektur Assistenz Projektleitung Konservierung Inschriften Architektur Altäre und Postamente

Anzahl der Arbeitskräfte 6

Architektur Lehrgrabung und Projektleitung Konservierung Architektur Altäre und Postamente Architektur Photographie

Lehrgrabung und Projektleitung Altäre und Postamente Fundjournal Architektur

998

931

Anhang: Chronologie der archäologischen Erforschung des Pfaffenberges

Zeitraum

Teilnehmer

Funktion

Zielsetzungen

Lehrgrabung

13.05.–11.07. und 26.08.– 25.09.1985

Werner Jobst Gabrielle Kremer Ernst Rudolf Hilke Thür

Projektleitung Altäre und Postamente Assistenz Architektur



05.05.– 10.12.1986

Werner Jobst Gabrielle Kremer Ernst Rudolf Peter Ruggendorfer Hilke Thür Werner Jobst Gabrielle Kremer

Projektleitung Altäre und Postamente Inschriften

Räumung des Grabungsgeländes südlich und westlich Tempel II; Abbruch des Amphitheaters; Katalogisierung und Bearbeitung des Fundstoffs Katalogisierung und Bearbeitung des Fundstoffs. Ankauf der Pfaffenbergfunde durch das Land Niederösterreich

Anzahl der Arbeitskräfte 4–5



2

Katalogisierung und Bearbeitung des Fundstoffs



1

Konservierung, Katalogisierung und Bearbeitung des Fundstoffs

Gösta Ditmar Trauth, Bernhard Rudnick

4

Konservierung, Katalogisierung und Bearbeitung des Fundstoffs. Vorarbeiten für ein Pfaffenbergmuseum

Anne Rüter Anne Viola Siebert

1–2

10.01.– 16.12.1987

13.01.– 28.09.1988

Ernst Rudolf Peter Ruggendorfer Hilke Thür Werner Jobst Christian Armbruster Birgit Köberler Gabrielle Kremer Elisabeth RömerMartijnse Sonja Stepanek

05.06.– 18.09.1989

Werner Jobst Elźbieta Dubis Maryla Kapica Gabrielle Kremer Eva Maria Maier Mario Mandl Paul Reiter Gösta Ditmar Trauth

Assistenz Architektur Projektleitung Altäre und Postamente, Skulptur Inschriften Assistenz Architektur Lehrgrabung und Projektleitung Graphik Graphik Assistenz, Skulptur Inschriften Architektur Lehrgrabung und Projektleitung Konservierung Konservierung Assistenz, Skulptur Graphik Graphik Graphik Assistenz

999

932

Anhang: Chronologie der archäologischen Erforschung des Pfaffenberges

Zeitraum

Teilnehmer

Funktion

Zielsetzungen

Lehrgrabung

01.06.– 19.11.1990

Werner Jobst Gabrielle Kremer Ilse Nemeth Ricki Nemeth Anne Rüter Anne Viola Siebert Werner Jobst Elźbieta Dubis Ursula Eisenmenger Maryla Kapica Gabrielle Kremer Ricki Nemeth Ioan Piso Werner Jobst Andrea Gastgeb Gabrielle Kremer Hans Kurzweil Jaroslav NikodémMakovický Zuzana NikodémMakovická Ioan Piso Werner Jobst Andrea Gastgeb Gabrielle Kremer Hans Kurzweil Jaroslav NikodémMakovický Zuzana NikodémMakovická Ioan Piso

Projektleitung Assistenz, Skulptur Graphik Graphik Rekonstruktion und Graphik Projektleitung Graphik

Bearbeitung des Fundstoffs. Vorarbeiten für ein Pfaffenbergmuseum



Anzahl der Arbeitskräfte 1

Bearbeitung des Fundstoffs. Vorarbeiten für ein Pfaffenbergmuseum



1

Bearbeitung des Grabungsbefundes und des Fundstoffs (Schwerpunkt Inschriften); petrographische Forschungen; Vorarbeiten für die Planung eines Pfaffenbergmuseums



1–2

Bearbeitung des Grabungsbefundes und des Fundstoffs (Schwerpunkt Inschriften); petrologische Forschungen; Vorarbeiten für die Planung eines Pfaffenbergmuseums



1

10.04.– 19.11.1991

1992

1993

Praktikantin Graphik Assistenz, Skulptur Graphik Inschriften Projektleitung Petrographie Assistenz, Skulptur Petrographie Graphik Graphik Inschriften Projektleitung Petrographie Assistenz, Skulptur Petrographie Graphik Graphik Inschriften

1000

933

Anhang: Chronologie der archäologischen Erforschung des Pfaffenberges

Zeitraum

Teilnehmer

Funktion

Zielsetzungen

Lehrgrabung

1994

Werner Jobst Andrea Gastgeb Gabrielle Kremer Hans Kurzweil Jaroslav NikodémMakovický Zuzana NikodémMakovická Ioan Piso Werner Jobst Andrea Gastgeb Gabrielle Kremer Hans Kurzweil Jaroslav NikodémMakovický Zuzana NikodémMakovická Ioan Piso Werner Jobst Markus Jobst Andrea Gastgeb Gabrielle Kremer Hans Kurzweil Jaroslav NikodémMakovický Zuzana NikodémMakovická Ioan Piso Werner Jobst Markus Jobst Istvan Koós

Projektleitung Petrographie

Bearbeitung des Grabungsbefundes und des Fundstoffs (Schwerpunkt Inschriften); petrologische Forschungen; Museumswettbewerb „Hic Saxa Loquuntur“



Anzahl der Arbeitskräfte 1

Bearbeitung des Grabungsbefundes und des Fundstoffs (Schwerpunkt Inschriften); petrologische Forschungen; Archivstudien; Fotodokumentation



1

Bearbeitung des Grabungsbefundes und des Fundstoffs (Schwerpunkt Inschriften und Rundplastik); petrologische Forschungen; Archivstudien; Fotodokumentation; Konservierung



1

Bearbeitung des Grabungsbefundes und des Fundstoffs (Schwerpunkt Inschriften, Rundplastik, Kultgeschirr); Archivstudien; Fotodokumentation; Konservierung



1

1995

1996

1997

Gabrielle Kremer Jaroslav NikodémMakovický Zuzana NikodémMakovická Janos Papp Ioan Piso

Assistenz, Skulptur Petrographie Graphik Graphik Inschriften Projektleitung Petrographie Assistenz, Skulptur Petrographie Graphik Graphik Inschriften Projektleitung Fotographie Petrographie Rundplastik Petrographie Graphik Graphik Inschriften Projektleitung Fotographie Keramik-, Glas-, Metallfunde Rundplastik Graphik Graphik Restaurierung Inschriften

1001

934

Anhang: Chronologie der archäologischen Erforschung des Pfaffenberges

Zeitraum

Teilnehmer

Funktion

Zielsetzungen

Lehrgrabung

1998

Werner Jobst Dénes Gabler Franz Humer Markus Jobst Istvan Koós

Projektleitung Kultgeschirr Depotumzug Fotographie Keramik-, Glas-, Metallfunde Rundplastik

Bearbeitung des Fundstoffs (Schwerpunkt Inschriften, Rundplastik, Kultgeschirr); Archivstudien; Fotodokumentation; Konservierung; Vorplanung Museumsneubau; Depotumzug Nr. 2 von Bad DeutschAltenburg nach Hainburg/Donau Bearbeitung des Fundstoffs (Schwerpunkt Inschriften, Rundplastik, Kultgeschirr); Archivstudien; Fotodokumentation; Konservierung; Vorplanung Museumsneubau Bearbeitung des Grabungsbefundes und des Fundstoffs (Schwerpunkt Inschriften, Rundplastik, Kultgeschirr); Archivstudien; Fotodokumentation; Konservierung Bearbeitung des Grabungsbefundes und des Fundstoffs (Schwerpunkt Inschriften, Rundplastik, Kultgeschirr); Archivstudien; Fotodokumentation; Konservierung



Anzahl der Arbeitskräfte 1



1



1



1

Gabrielle Kremer Janos Papp Ioan Piso Hilke Thür

1999

Werner Jobst Markus Jobst Istvan Koós Gabrielle Kremer Janos Papp Ioan Piso

2000

2001

Werner Jobst Markus Jobst Istvan Koós Gabrielle Kremer Janos Papp Rita Piras Ioan Piso Werner Jobst Dénes Gabler Markus Jobst Istvan Koós Gabrielle Kremer Hans Kurzweil Nina Mayr Janos Papp Rita Piras Ioan Piso Olga Torre

Restaurierung Inschriften Depotumzug

Projektleitung Fotographie Keramik-, Glas-, Metallfunde Rundplastik Restaurierung Inschriften Projektleitung Fotographie Keramik-, Glas-, Metallfunde Rundplastik Konservierung Graphik Inschriften Projektleitung Kultgeschirr Fotographie Keramik-, Glas-, Metallfunde Rundplastik Petrographie Petrographie Konservierung Graphik Inschriften Graphik

1002

935

Anhang: Chronologie der archäologischen Erforschung des Pfaffenberges

Zeitraum

Teilnehmer

Funktion

Zielsetzungen

Lehrgrabung

2002

Werner Jobst Markus Jobst Istvan Koós

Projektleitung Fotographie Keramik-, Glas-, Metallfunde Rundplastik

Bearbeitung des Grabungsbefundes und des Fundstoffs (Schwerpunkt Inschriften, Rundplastik, Kultgeschirr); Archivstudien; Fotodokumentation; Konservierung; Herstellung des Inschriftenbandes



Anzahl der Arbeitskräfte 1

Bearbeitung des Grabungsbefundes und des Fundstoffs (Schwerpunkt Inschriften, Rundplastik, Kultgeschirr); Archivstudien; Fotodokumentation; Konservierung; Präsentation des Inschriftenbandes (Ioan Piso)



1

Bearbeitung des Grabungsbefundes und des Fundstoffs (Schwerpunkt Rundplastik, Kultgeschirr); Präsentation der Diplomarbeit Nina Mayr



3

Bearbeitung des Grabungsbefundes und des Fundstoffs (Schwerpunkt Rundplastik, Architektur, Weihaltäre und Reliefbasen); Präsentation des Bandes Rundskulptur (Gabrielle Kremer)



3

2003

2004

2005

Gabrielle Kremer Hans Kurzweil Nina Mayr Janos Papp Rita Piras Ioan Piso Werner Jobst Markus Jobst Istvan Koós Gabrielle Kremer Hans Kurzweil Nina Mayr Janos Papp Rita Piras Ioan Piso Stefania Zedda Werner Jobst Jasmine Cencic Markus Jobst Istvan Koós Gabrielle Kremer Hans Kurzweil Nina Mayr Rita Piras Werner Jobst Jasmine Cencic Markus Jobst Gabrielle Kremer Hans Kurzweil Nina Mayr Rita Piras Annamaria Ravastini

Petrographie Petrographie Konservierung Graphik Inschriften Projektleitung Fotographie Keramik-, Glas-, Metallfunde Rundplastik Petrographie Petrographie Konservierung Graphik Inschriften Graphik Projektleitung Assistenz Digitale Bilddokumentation Keramikfunde Rundplastik Petrographie Petrographie Graphik Projektleitung Assistenz Digitale Bilddokumentation Rundplastik Petrographie Petrographie Graphik und Architektur Graphik

1003

936

Anhang: Chronologie der archäologischen Erforschung des Pfaffenberges

Zeitraum

Teilnehmer

Funktion

Zielsetzungen

Lehrgrabung

2006

Werner Jobst Michal Bernát Andrea Ďurianová Markus Jobst

Projektleitung Assistenz

Bearbeitung des Grabungsbefundes und des Fundstoffs (Schwerpunkt Architektur, Weihaltäre und Reliefbasen)



Anzahl der Arbeitskräfte –

Bearbeitung des Grabungsbefundes und des Fundstoffs (Schwerpunkt Architektur, Weihaltäre und Reliefbasen, Terra Sigillata); Geländeprospektion





Bearbeitung des Grabungsbefundes und des Fundstoffs (Schwerpunkt Architektur, Weihaltäre und Reliefbasen, Terra Sigillata); Geländestudien





Bearbeitung des Grabungsbefundes und des Fundstoffs (Schwerpunkt Kapitelle und Säulen, Weihaltäre und Reliefbasen, Terra Sigillata); Depotumzug Nr. 3





Rita Piras

2007

Anna Ravastini Werner Jobst Michal Bernát Andrea Ďurianová Markus Jobst Rita Piras

2008

Anna Ravastini Werner Jobst Michal Bernát Andrea Ďurianová Markus Jobst Rita Piras

2009

Anna Ravastini Werner Jobst Michal Bernát Andrea Ďurianová Wilhelm Mikulitsch Rita Piras Anna Ravastini

Assistenz Digitale Bilddokumentation Architektur, Weihaltäre, Graphik Digitale Graphik Projektleitung Weihaltäre, Assistenz Terra Sigillata Digitale Bilddokumentation Architektur, Weihaltäre, Graphik Digitale Graphik Projektleitung Weihaltäre, Assistenz Terra Sigillata Digitale Bilddokumentation Architektur, Weihaltäre, Graphik Praktikantin Projektleitung Weihaltäre, Assistenz Terra Sigillata Digitalisierung Architektur, Weihaltäre, Graphik Praktikantin

1004

937

Anhang: Chronologie der archäologischen Erforschung des Pfaffenberges

Zeitraum

Teilnehmer

Funktion

Zielsetzungen

Lehrgrabung

2010

Werner Jobst Michal Bernát Andrea Ďurianová Wilhelm Mikulitsch Rita Piras

Projektleitung Weihaltäre, Assistenz

Bearbeitung des Grabungsbefundes und des Fundstoffs (Schwerpunkt Kapitellfunde, Weihaltäre, Terra Sigillata)



Anzahl der Arbeitskräfte –

Bearbeitung des Grabungsbefundes und des Fundstoffs (Schwerpunkt Kapitellfunde, Weihaltäre); Rekonstruktionen





Bearbeitung des Grabungsbefundes und des Fundstoffs (Schwerpunkt Kapitellfunde, Weihaltäre); Archivstudien; Rekonstruktionen Bearbeitung des Grabungsbefundes und des Fundstoffs (Schwerpunkt Kapitellfunde); Archivstudien Bearbeitung des Grabungsbefundes und des Fundstoffs (Schwerpunkt Kapitellfunde); Archivstudien Bearbeitung des Grabungsbefundes und des Fundstoffs (Schwerpunkt Kapitellfunde); Archivstudien

















2011

2012

Anna Ravastini Werner Jobst Michal Bernát Andrea Ďurianová Rita Piras Anna Ravastini Werner Jobst Andrea Ďurianová Rita Piras

Terra Sigillata Digitalisierung Architektur, Weihaltäre, Graphik Praktikantin Projektleitung Weihaltäre Assistenz Architektur, Weihaltäre, Graphik Architektur Projektleitung Assistenz Architektur, Weihaltäre, Depotverwaltung

2013

Werner Jobst Rita Piras

Projektleitung Architektur, Depotverwaltung

2014

Werner Jobst Rita Piras

Projektleitung Architektur, Depotverwaltung

2015

Werner Jobst Rita Piras

Projektleitung Architektur, Depotverwaltung

1005

938

Abkürzungs- und Literaturverzeichnis

ABKÜRZUNGS- UND LITERATURVERZEICHNIS a) Allgemeine Abkürzungen A Abb. Anm. App. AF B bes. Bearb. Bez. BH Bl. ca. D d. h. d. i. Dm DSC f. Fd.-Nr. Fig. Fj. FO FOK FUK Gde Gem. H Hg. / Hrsg. I (In) Inv. Jh. KG L

Architektur Abbildung Anmerkung Appendix Altfund Breite besonders Bearbeiter Bezirk Bezirkshauptmannschaft Blatt zirka Dicke das heißt das ist Durchmesser Digital Still Camera folgend Fund-Nummer Figur Fundjahr Fundort Fundamentoberkante Fundamentunterkante Gemeinde Gemeinde Höhe Herausgeber Inschrift Inventarnummer Jahrhundert Katastralgemeinde Länge

Lfm. Laufmeter M Fundmünze MC Archäologisches Museum Carnuntinum, Bad Deutsch-Altenburg N (bei Richtungsangabe) Nord n. n. non numeratum (not numbered) NÖ Niederösterreich Nr. Nummer OK Oberkante P Plastik p. B. politischer Bezirk PQ Planquadrat r. F. römischer Fuß s. siehe S. Seite SK Skulptur sog. sogenannt Sp. Spalte Taf. (Tab.) Tafel (slowakisch tabul´a) TB Tagebuch TS Terra Sigillata u. a. und andere ü. A. über Adria UK Unterkante v. vom vgl. vergleiche Z Zeichnung z. B. zum Beispiel Zl. Zahl Z.-Nr. Zeichnung-Nummer

b) Namen M. J. I. K. G. K. A. K. H. L.

Markus Jobst Istvan Koós Gabrielle Kremer Alfons Krickl Helmut Leitner

N. M. R. P. G. S. H. T. R. W.

Nicola Math Rita Piras Gabriele Seiwerth Hilke Thür Robert Widtmann

Literaturverzeichnis

939

LITERATURVERZEICHNIS Es gelten die Sigel des Deutschen Archäologischen Instituts (http://www.dainst.org/de/publikationsrichtlinien?ft=23) und des Österreichischen Archäologischen Instituts (http://www.oeai.at/tl_files/img/Dateien/Wien_Publikationen_Sigellisteaktuell_Juni2011.pdf) Adam 1994

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940 Bernát – Ďurianová – Jobst – Piras 2011

Literaturverzeichnis

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Scherrer 2004

Scherrer 2013

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Bildnachweis

961

BILDNACHWEIS Abb. 3–4, 6–8, 11, 527

Bildarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek, Wien;

Abb. 10

Archiv Walter Krems, Bad Deutsch-Altenburg;

Abb. 12

Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen (BEV), Wien;

Abb. 13–16, 22, 26a, 27a, 28a, 29a, 30a, 44a, 45–46, 47a, 48a, 49a, 50–53, 64a, 88, 272, 288a, 528–529, 599a, 788, 1121 Nach Groller 1899 = Groller 1900 Taf. VIII–XI; Abb. 20–21

Nach Bormann 1899 Fig. 8 und 17 = Bormann 1900 Fig. 13 und 22;

Abb. 23–24, 31b, 64b, 172, 184, 186, 262–263, 267, 370, 374f, 506g, 561c, 562, 621, 651b, 664, 666, 668–670, 730b, 738a, 787, 816d, 840, 861, 1052a, 1059b, 1099, 1144, 1148–1149a, 1157b, 1204a, 1210b, 1221, 1269d, 1370, 1415b, 1436e, 1447b, 1464a. c, 1465b. c, 1546–1549, 1551–1552,1554– 1560, 1563–1565, 1567–1568, 1571, 1573, 1574–1577, 1579–1580, 1582–1586, 1588–1589, 1594– 1596, 1600–1601, 1605–1612 Foto H. L.; Abb. 32, 34–35, 38, 135, 137, 144, 146–147, 153, 155–156, 158, 162–165, 167–171, 173–175, 177, 180–181, 185, 188, 191, 192–197, 300, 302, 304–306, 308a, 309, 311–316, 320, 322, 324–325, 333–337, 380–381, 392–394, 403, 405, 407–409, 469, 473b, 477–478, 481–486, 498–500, 513, 545, 546a–b, 550a, 574–576, 622–623, 636a, 643–645, 647–649, 704, 707, 727, 731–733a, 734a, 736, 738b–c, 739a, 740, 741–746, 757, 800–801, 805–807, 809–810, 831, 837, 850–851, 884a, 885–888, 915b, 926–927, 943c, 945a–b, 949–950, 953–954, 963, 967–969a, 975, 980a–b, 982, 984a, 1017a, 1018a, 1019–1020, 1022–1023, 1025, 1029–1030, 1034a–b, 1058e, 1059a, 1060–1063a, 1063c, 1064, 1100a–b. f, 1107, 1108–1109a, 1110–1112, 1134–1135, 1137–1138a, 1139, 1145–1146, 1150– 1151, 1153, 1164, 1168a–b, 1169a. c, 1170a–b, 1181–1183a, 1184–1186, 1210a, 1211a, 1212–1213, 1219a–b, 1220, 1224a, 1226, 1230, 1251–1256, 1259–1260a, 1274a, 1275–1276, 1277b–1278, 1293, 1295–1297, 1298b, 1299–1300, 1302, 1316a, 1317–1319, 1340b, 1341e–1342, 1346a, 1347a, 1349, 1354, 1358–1360, 1378, 1379b–e, 1380b, 1394, 1400–1402, 1415a, 1416, 1419–1420, 1447a, 1449–1450, 1452–1456, 1522, 1525–1527 Foto M. J.; Abb. 36–37, 39–43, 308b, 479a, 33b, 734b, 738d, 739b, 749c, 756b, 884b, 969b, 980c, 983b, 984c, 1017b, 1018b, 1149b, 1211b, 1274b, 1277a, 1301, 1316b, 1345, 1346b, 1451 Zeichnung Zuzana Makovická Nikodem; Abb. 89

Foto Lothar Beckel;

Abb. 84, 111–112, 257–260, 264–266, 268–270, 360–369, 372–374, 452–456, 506a–f, 507, 526, 556–561b, 563, 596, 665b, 672a, 673–677, 679–686a, 778–786, 814a–c, 815–816a–c, 817–820, 841–842, 855, 862–864, 905–907, 936–937, 956–959, 994, 1037–1040, 1068–1072, 1118–1119, 1155–1157a, 1200–1201, 1215, 1237, 1264, 1285, 1367–1369, 1429–1430, 1465a, 1466, 1531– 1535a, 1553, 1561–1562, 1566, 1581, 1590, 1593, 1598–1599, 1631–1632 Zeichnung N. M.;

962

Bildnachweis

Abb. 110, 198, 200, 203, 207–208, 211, 214–216, 219–223, 225, 227–228, 230–234, 236, 238– 241, 244–249, 251, 283, 319a, 338, 340, 342–343, 345, 347, 349–353, 378b, 411, 413, 422, 425, 438–442, 443a, 444a, 459, 468a, 501, 514–518a, 519–525, 551–554, 577, 579–594c, 595a–b, 633a, 641–642, 654–655, 657–659, 728c–d, 735a, 737a, 750a, 751b, 758, 760, 761–762, 765–770, 803, 811–812, 833, 838–839, 853, 889–891, 893–894, 902–903, 928a–b, 929, 931–933, 971–972, 981, 986, 989–992a, 1008, 1024, 1026a, 1035–1036, 1067a, 1088, 1113–1114, 1117, 1138b, 1140b–1142, 1147, 1152b–c, 1154, 1187–1188, 1189b, 1190, 1195–1196a, 1197, 1208g, 1209c, 1228b, 1231a–b, 1235–1236, 1257, 1279, 1303, 1320, 1322, 1344, 1361a. c, 1363, 1403–1406, 1422–1426, 1428 Foto R. P.; Abb. 148–149, 151, 295, 395, 474a–e. g–j, 706a, 712f, 716, 826b, 845–846, 870, 872, 944a–o, 965b, 988, 1054a, 1077–1078, 1098a, 1269i, 1307, 1395 Foto G. S.; Abb. 176, 383, 385, 709a, 724a, 912, 1005, 1011, 1033, 1047, 1056c, 1082b, 1129, 1131a–b, 1165– 1166a, 1171, 1173b, 1204b–1205, 1268, 1269b. g, 1272, 1288b, 1310, 1312, 1336b, 1343, 1377, 1381a–c, 1384b, 1440 Foto R. W.; Abb. 210, 213, 339, 341, 346, 355, 445b–d, 447, 502, 578, 656 Nach Thür 1979; Abb. 375, 464, 510a, 599b, 688, 697, 790, 821a, 939a, 1041a, 1073b, 1120a, 1158a, 1238a, 1239a, 1330a, 1371a Technische Universität Wien, Institut für Geodäsie und Geo information, Abteilung Photogrammetrie und Fernerkundung; Abb. 379

Römisch-Germanisches Zentralmuseum Mainz;

Abb. 473c, 474k, 475c, 546c, 571, 702b, 706b, 708b, 709b, 712g, 714c, 723b, 824b, 880b, 944p, 1049e, 1063d, 1097b, 1109c–d, 1127c, 1130d, 1131c, 1168c, 1219c, 1227c–d, 1229b. d, 1381d, 1412–1414, 1417, 1436c–d, 1437h, 1457, 1459–1460 Zeichnung G. K.; Abb. 518b, 586b, 594d, 595c, 759, 992b, 1034d, 1196b, 1427 Zeichnung H. T.; Abb. 1194b Abb. 1448 Abb. 1641

Zeichnung A. K.; Museum Obernburg am Main; Patrick Klehr.

Alle anderen Bildarchiv des Verfassers.

963

Register

REGISTER

Kursive Zahlen verweisen auf Abbildungen und Bildunterschriften. Britannien

Geographie

73, 912

Abu Simbel

17

Brundisium / Brindisi 106 Anm. 143

Alba Iulia

850 Anm. 381

Budapest

907 Anm. 415

Allianoi

17

Bulla Regia

850 Anm. 381

Alpen

17, 22

Burgfeld s. Bad Deutsch-Altenburg

„Am Stein“ s. Bad Deutsch-Altenburg

Bursa

Aquileia

915

Carantomagus s. Chennevières

Aquincum

907 Anm. 415, 919, 921

Carnuntum 21–23, 26–27, 29–30, 33, 44, 62, 98–99, 106, 270, 279, 316, 327, 330–331, 368, 827, 873, 907, 909–910, 912, 916, 918, 920–921, 924–925 – Carnuntumforscher 820 – Carnuntumforschung 44, 327

Ara Ubiorum s. Köln Aragenna s. Vieux Arnsburg

873

Athen

270, 850 Anm. 381

204 Anm. 193

Aubüheln s. Höflein

Châtillon-sur-Seine

Augustiana / Traismauer 850 Anm. 381

Chennevières / Carantomagus 874 Dakien

912

Bacharnsdorf

Dambach

873

Delos

822, 921

Devin

21–22, 24, 26

Doliche

331

98 Anm. 133

Bad Deutsch-Altenburg 16, 22, 29–30, 35, 41, 62, 264, 278, 908, 925–926 – „Am Stein“ 17, 28–29, 32, 820, 841 Anm. 377 – Basilika Mariä Himmelfahrt 17, 27, 29, 32 – Burgfeld 44 – Hütelberg 25, 28 – Kirchenberg 16, 18, 21–22, 25, 27, 28–29, 31–36, 43, 264, 841Anm. 377 – Mühläcker 907 – Türkenhügel 25, 28

25

Donau 6, 18, 21–22, 5, 82–83, 98, 30 – Donaulimes 333, 912 – Donauprovinz 331, 873, 920 – Donauraum 25 – Donauregulierung 17, 30, 32 – Donautal 98 – Donauübergang 28 Dülük s. Doliche

Bernsteinstraße

18, 22, 25–26

Eburodunum / Yverdon 332 Anm. 281

Bölcske

907, 919, 921

‚Eiserner Vorhang‘

62

Bratislava

22, 24–26, 29

Bratislava-Massiv

21

Ephesos

204 Anm. 193, 834 Anm. 374

Braunsberg s. Hainburg an der Donau Brigetio / Ószöny

712 Anm. 334, 850 Anm. 381

Felix Romuliana / Gamzigrad 850 Anm 381 Fischamend

98 Anm. 133

964

Register

Forden Gaer

873–874

Leitha

22

Gallia Belgica

874

Leithagebirge

22

Gallia Lugdunensis

874

Leithasenke

21

Gallien

874, 912

Gaziantep

331

Gennes

874

Lezoux Limesgebiet

97, 109 Anm. 147, 146– 48, 234, 253–254, 287–88, 402–403, 424, 505, 546, 600, 622, 676 6

Germanien

471, 874, 912, 920

Goldener See

21

Hadrianoi

204 Anm. 193

Hainburg an der Donau 14, 16, 18, 22–25, 29–30, 107, 264–265, 278, 908, 924 – Braunsberg 21–22, 23, 24–26, 27, 726 – Martinskirche 29 – Schlossberg 21–22, 23, 24, 29 – Schulerberg 25 – Teichtal 21–22, 24 Hainburger Au

16

Hainburger Berge

15, 21–23, 35, 270, 924

Hainburger Hügelland 16 ‚Hainburger Pforte‘ 22, 25–26 Hasankeyf

17

Hexenberg

21, 726

Hofheim am Taunus

822 Anm. 362

Hütelberg s. Bad Deutsch-Altenburg Hundsheim

21

Hundsheimer Berg(e) 21–22, 821 Inveresk

874

Italien

83, 915, 921

Joublains / Noviodunum 874

Limes, Obergermanisch-Rätischer 822 Anm. 362, 873 Limeszone

98

Lugdunum / Lyon

255

Magdalensberg

26

Mainz / Mogontiacum 203–204, 912 March 21, 25 – Marchfeld 15 Anm. 1 Maria Ellend

98 Anm. 133

Maria Saal

70

Mittelgallien

147, 193, 228, 253, 287–288, 402–403, 423–424, 505, 546, 600, 622, 676, 867

Mogontiacum s. Mainz Mont Lassois

25

Mühläcker s. Bad Deutsch-Altenburg Mysien

204 Anm. 193

Neusiedler See

22, 86

Newstead

874

Newton Kyme

874

Niederbieber

102, 194, 622–623, 818

Niederösterreich

925–926

Noricum

66, 920

Noviodunum s. Joublains

Kalkalpen

15

Obergermanien

800

Kapellenberg

822 Anm. 362

Oberitalien

66

Karpaten

22

Obernburg am Main 800, 810

Kirchenberg s. Bad Deutsch-Altenburg

Oberpannonien

907, 921

Kleine Karpaten

17, 21–22,

Orhaneli

204 Anm. 193

Köln / Ara Ubiorum

255, 910 Anm. 421

Ostalpen

22

Königswart

21

Osterburken

158

Pannonien Pannonia Inferior

18, 850, 874, 912, 920–921 919, 921

Pannonia Prima

368 921

Künzing s. Quintana Kürnberg–Hirschleitengraben 98 Anm. 133 La Graufesenque

797

Pannonia Superior

Lamprechtskogel

712 Anm. 334

Pannonisches Becken 21

965

Register Passau-Haibach

98 Anm. 133

Teurnia

99

Petronell-Carnuntum 16, 28–29, 45, 72

Theiss

26

Pfaffenhofen

228, 402, 524, 797

Pfortenlandschaft

21

Thuburbo Maius / El Fahs 850 Anm. 381

Plattensee

22

Porta Hungarica

21, 23, 25, 27, 29–30

Prellenkirchen

21

Preßburg s. Bratislava Quintana / Künzing

873

Rätien

912

Regelsbrunn

98

Reichsgrenze

166

Rhein

98

Rheinland

910, 915

Rheinprovinz

873

Rheinzabern

67, 97, 102, 109 Anm. 147, 146, 148–149, 192–194, 228–229, 234, 253, 263, 286–287, 308, 352–354, 401–402, 423–424, 439, 447, 450–451, 468–469, 88, 505, 524, 546–547, 568–569, 600, 622–623, 650, 660, 676, 695, 710, 63–764, 818, 867, 905

Tomen-y-Mur

874

Torre di Padiglione

275

Türkei

204 Anm. 193,

Türkenhügel s. Bad Deutsch-Altenburg Unterpannonien

907, 912, 921

Via Appia

106 Anm. 143

Vieux / Aragenna Voralpen

874 330

Wallfahrtskirche s. Bad Deutsch-Altenburg Westerndorf

146–147, 149, 192, 287–288, 352–354, 401, 439, 468, 488, 546, 568, 710, 763, 905

Westprovinz

83, 275

Wiener Becken

21–22

Wildungsmauer

29

Yverdon s. Eburodunum Zeugma

17

Zugmantel

873

Ribemont-sur-Ancre 874 Richborough / Rutupiae 874 Rom

203, 270, 332–333, 712 Anm. 34, 912, 915, 921

Rosaliengebirge

22

Rossatzbach-Windstallgraben 98 Anm. 133 Rutupiae s. Richborough Saalburg

158

Sankt Donat

850

Schlossberg s. Hainburg an der Donau Schneeberg

330

Schneebergmassiv

15, 16–17

Schulerberg s. Hainburg an der Donau Schwarzes Meer

22

Personennamen Ahenobarbus, Cn. Domitius 902 Antoninus Pius

212, 561, 640, 762, 770, 800, 816, 899–902

Antoninus IV s. Elagabal Aquilia Severa

896

Augustus

26, 66, 83, 255, 349, 410, 902

Aurelianus

507, 523, 770, 800, 816, 95–897, 900–902

Baron Fellner

31

Bastler, Anton Dominik 32

Seleukia am Euphrat 17

Bauchhenß, Gerhard 203

Spitzerberg

21, 726

Beninger, Eduard

43

Südgallien

866

Benndorf, Otto

310–311

Teichberg

21

Beranek, Leopold

31

Bergmann, Birgit

850

Teichtal s. Hainburg an der Donau

966

Register

Bernát, Michal

18, 916–917

Betz, Artur

84

Bormann, Eugen Burebista

36, 41, 59, 66, 106, 159, 265, 275, 310–314, 330–331, 408, 827, 910, 914, 920 26

Caracalla

399, 416, 561, 579, 753, 895, 897

Carinus

97

Carus

897, 899

Cencic, Jasmine

98

Cicero

923

Claudius

399

Claudius II

252, 491, 505, 523, 895–897, 899–902

Commodus

70, 190, 252, 410, 461, 762, 800, 810, 895, 897, 801, 902, 914

Constantin(us) I

449–450, 615, 895, 899, 923

Constantius I Chlorus 897 Constantius II

467, 736, 896–897, 902, 923

Cook, Peter

925

Crispina

252, 410

Dechant Reinberger 31 Diokletian / Diocletianus 155, 368, 898, 913 Dobesch, Gerhard

26

Dörr

31

Domitian / Domitianus 66, 349, 901–902 Dräger, Olaf

917

Ďurianová, Andrea

18

Egger, Rudolf

41, 44, 83, 823–824, 826, 871, 879

Farka, Christa

32

Faustina I

816, 899–900, 902

Faustina II

861, 922

Feuchtmüller, Rupert 16, 926 Galba

190

Gallienus

109, 145, 349, 400, 422, 694, 736, 895–900, 902

Gallus

902

Gamer, Gustav

917

Gassner, Verena

331, 910

Gordianus III

895, 902

Grillparzer, Franz

15 Anm. 1

Groller, Max von

19, 34, 36, 41, 43–44, 59, 62, 65–66, 68, 72, 74, 82, 85, 89, 92, 96, 98, 106,111, 156, 159–163, 165, 168, 199–201, 203, 30–231, 238, 265–269, 271, 275, 277, 281, 310–311, 313–316, 331, 407–411, 430, 442, 448, 454, 472, 493, 507, 526–527, 549, 551, 573, 603, 626–627, 678, 740, 766, 820, 822–823, 827–828, 830, 841, 845, 853, 871–872, 908–909, 912

Hadrian / Hadrianus

159, 331, 399, 584, 599, 724, 847, 866, 897–902, 909–911

Hawley, Christine

925

Hilger, Thomas

31

Hollitzer

15–16, 28, 35, 43

Hollitzer, Carl

31–32

Hollitzer, Emil

32

Hollitzer, Franz

32

Huber, Franz

34, 265, 274

Jesus Christus

15

Johannes der Täufer 29 Julia Domna

649, 902

Julia Maesa

762, 900

Julia Mamaea

897

Kandler, Manfred

89, 331, 834, 910

Knibbe, Dieter

919

Konstantin s. Constantin I Kremer, Gabrielle

18, 113, 153, 275, 281, 330, 368, 493, 508, 584, 712, 741, 912, 914–916

Krenn-Leeb, Alexandra 24 Kubitschek, Wilhelm 820 Leopold I

899–900

Licinius I

897–900, 923

Lorenz, Konrad

16

Lucilla

86, 895, 902

Lucius Aelius Caesar 910, 920 Lucius Verus

86, 898, 902

Macht, Hans

158

Macrinus

898

Marbod

27

Marcus Antonius

897, 902

967

Register Marc Aurel / Marcus Aurelius 45, 66, 106, 109, 145, 159, 165–167, 172, 186, 212, 227, 313 Anm. 246, 349, 561, 640, 663, 676, 694, 762, 794, 861, 866, 896–902, 911, 915

Septimius Severus

99, 399, 507, 523, 649, 704, 895–897, 899, 902, 910, 920

Severus Alexander

243, 895, 897–899

Simony, Oskar

821

Stupka-Hopf, Doris

66, 69

Maximianus I

191, 345, 614, 768, 787

Maximianus II

897

Swoboda, Erich

15, 41, 43–44, 59, 62, 81, 824, 828, 871

Much, Matthäus

33–34, 820, 827, 871, 926

Tacitus

901

Nero

912

Nerva

399

Noelke, Peter

203

Thür, Hilke

18, 113, 154–155, 165–166, 236, 278–279 Anm. 231, 306–307, 318, 327, 332, 367–368, 915

Noll, Rudolf

107, 924

Tiberius

27

Obermayr, August

15

Titus

709

Pacher, Martina

22

Toula, Franz

158

Trajan / Traianus

159, 190, 275, 279, 284, 286, 487, 649, 724, 896–898, 901–902, 910, 920

Urban, Otto

24–26

Valens

227, 899, 923

Valentinianus I

897, 899, 923

Valerianus I

895–897

Varro

923

Petrikovits, Harald von 871 Petronilla

29

Philippus I

899, 902

Pieta, Karol

26

Piras, Rita

18, 367–368, 740, 915

Piso, Ioan

18, 83, 99, 155, 166, 275, 607, 740, 840, 871, 907, 911–912, 916–917, 919–921, 923

Pittioni, Richard

107

Polheim, Gundaker von 31

Vespasian / Vespasianus 159, 227, 709, 898 Vetters, Hermann

12, 15, 44, 62, 89

Vitruv

328–329, 332

Vondrovec, Klaus

922

Polybios

923

Porter, Barbara

234

Probus

400, 895, 901

Weber-Lehmann, Cornelia 550

Rabeder, Gernot

22

Weidinger, Erna

15

Reinberger, Jakob

31, 33

Withalm, Gerhard

22

Rhoemetalkes I

66, 349

Zabehlicky, Heinz

105

Richter, Josef

31

Rudolf II Böhmen

898

Sacken, Eduard Freiherr von 34

Sachregister

44

Abakus – Abakusblüte – Abakusecke – Abakusplatte

106, 134, 136, 301, 394, 485, 543 133–134, 137, 186, 223, 301, 346, 393–394, 582 132, 134, 394–395 133, 135, 137, 155, 422

Schraudolph, Ellen

917

Abbaustrategie

2

Schrötler, Johann

30

Abbauterrasse

44, 75, 876

Schwarzer, Holger

331–332, 910

Abbruch

18, 107–108, 112, 163, 324,

Salonina

422, 694, 896, 899

Sauer, Franz

29, 32

Scherrer, Peter

921

Schober, Arnold

968

Register

361, 409, 603, 628–629, 740, 872, 876–877, 879, 906, 908 – Abbruchbefund 258 – Abbruchhorizont 115, 360, 362, 367–368, 409, 455, 471, 507, 549, 603, 606, 915 – Abbruchniveau 112 – Abbruchstratum 508, 712, 741

Abholzung

62

Abschlag

112, 258, 408, 430, 454, 471–472, 493, 526, 584, 87–588, 625–629, 652, 663, 712, 741, 916

Acetabulum

193

Achse – Achsenbezug

160, 163, 233, 255, 317, 320, 412, 430, 454, 661, 912 276, 919–920

– Achsenlinie

449, 712, 910 Anm. 422, 911–913

Ackerbauer

24

Adler – Adlerkralle

112, 120, 127, 350, 370, 456, 474, 696–697 632

Ädikula

203, 295–296, 602, 604, 606–607, 912

Aes

349, 898

Ahnenkult

25

Akademie der Wissenschaften 33, 35 Akanthusblatt

154

Akanthusranke

669

Akropolis

270

Akroter s. Altar Altar / Altäre

18, 33, 40, 44, 49, 52–53, 66, 129, 155, 166, 171, 176–178, 212–215, 238, 243–246, 249, 255–256, 258, 276, 279, 283, 327, 330, 32–333, 336–340, 359, 381–385, 408, 412, 414, 416–418, 430, 434–435, 441–442, 445, 454, 461–463, 471, 480–482, 491, 501–502, 507–508, 511–514, 526, 536–538, 550, 561–562, 579, 584, 594–595, 603, 605, 607, 612–616, 625, 627, 639–643, 658, 663, 669–670, 687–689, 703–704, 712, 718–719, 726, 731–732, 737–738, 740–741, 751–754, 767–768, 770, 785–788, 800, 810–811, 823, 862, 874, 878, 906–908, 911–912, 914, 916–918, 920

– Akroter 384 – Aufsatz 53, 66, 74, 115, 129–130, 176–178, 213–215, 243– 246, 283, 330, 336–339, 381–385, 416–418, 430, 434–435, 462–463, 481–482, 501, 511–514, 536–538, 562, 579, 595, 612–615, 639–643, 669–670, 688, 704, 732, 751– 754, 786–787, 810–811, 862, 916, 918 – Basis 129, 176, 178, 214–215, 244, 337–338, 381–382, 384–385, 417, 434, 445, 461, 502, 512– 513, 536, 538, 562, 595, 612, 615, 640, 652, 658, 661, 669, 687– 689, 704, 732, 754, 786, 788, 810, 862, 916–917 – Bekrönung 917 – Benefiziarieraltar 800 – Deckplatte 176, 178, 213, 244–246, 384–385, 579, 613, 640, 642, 688, 751, 753–754, 917 – Deckprofil 732, 786, 917 – Eckakroter 53, 213, 245, 338, 382, 384, 462–463, 512, 613, 670, 704, 732, 754, 786 – Palmette 613, – Polster 66, 731 – Pulvinus 52–53, 130, 213–215, 245–246, 330, 336–338, 381–382, 417, 434, 449, 462, 480–481, 501, 512, 537, 595, 613–614, 642, 669–670, 688, 719, 731, 751– 753, 788, 918 – Pulvinusrosette 214, 340, 435, 462–463, 579, 595, 615, 786 – Pulvinusscheibe 786 – Rahmen 178, 245, 336, 338, 418, 562, 663, 669, 689, 752, 754, 811, 916 – Rosette 66, 130, 177, 337, 462, 537–538, 731, 786 – Schaft 129, 176–178, 212–214, 244–246, 283, 337–340, 382–384, 416–418, 434, 445, 481, 501–502, 511–512, 537– 538, 561, 595, 607, 612–616, 640–642, 658, 669, 687–689, 703–704, 718–719, 731, 751– 752, 810–811, 862, 916–917 – Sockel 385, 754, 917 – Tympanon 538 Altarbasis

237, 276, 410–412, 430, 441, 454, 461

Altarform

917

Altarfundament

203, 626, 652, 661–662, 740, 910, 912

Altargestell

918, 922

969

Register Altarproduktion

463

Altarrelief

531

Altarstandplatz

662, 918

Altarträger

912

Altfund

36, 44, 59, 66, 83, 313, 862

Altgrabung

231, 273, 823

Amphitheater

34–35, 43, 46, 58, 155, 310, 437, 822 Anm. 362, 823, 871, 873, 907, 912, 918

Amtslokal

913, 919

Amulettfigur

112, 922

Anbau

820–823, 830–831, 833–834, 836, 843–844, 846, 851–852, 853, 855, 857, 859, 861, 872

Anbaufläche

30

Architekturwerkteil s. Architekturwerkstück

Angerona

922

Angriffswaffe

906

Architrav

93, 100, 275, 279, 299, 367, 908, 915

Architravinschrift

50, 271, 920

Anlauf s. Säulenanlauf



– Architekturfund 74, 115, 292, 318, 367, 761, 911 – Architekturmodell 874 – Architekturornamentik 472 – Architekturwerkstück 39, 44, 58, 72, 74, 76, 81, 88, 100, 105, 108–109, 111–112, 115, 132–138, 159, 165, 185– 186, 200, 203, 223, 234, 251, 258, 260, 267, 269, 273, 284, 299–302, 325, 345–346, 365, 393–395, 408, 412, 422, 430, 438, 441, 446, 449, 454, 467, 485, 491, 507–508, 520–521, 543, 567, 573, 582, 584, 599, 603, 607, 622, 648, 663, 674, 678, 724, 761, 794–795, 820, 860, 865, 878, 911, 914

Annexbau

832

Arena

834, 874, 878

Ante

159, 311–312, 316–317, 367

Antentempel

367

Antike

925

Antikenhandel

43

Antinoos

275, 910

Arm

117, 122, 153, 159, 205, 207–208, 238–239, 297, 372–373, 432, 443, 457–458, 474–476, 495–496, 531, 587, 608, 654, 665, 683, 698, 712, 714, 742–743, 772–773, 801, 803, 914

Antoninenzeit

269

Armlehne

268

Antoninian

145, 252, 349, 400, 422, 491, 505, 507, 523, 694, 736, 762, 770, 800, 816, 895–902

Armreif

771

As

227, 252, 275, 86, 399, 410, 487, 599, 709, 847, 861, 866, 895–902

Asche

266

Ara Augusti / Augustorum 166, 911, 919 Ara Lugdunensis

910

Astragal

302, 520–521

Ara Trium Galliarum 256

Attika

311, 313

Arca municipalis / - provincialis 921

Aufbau

879

Aufgang

853

Auflager

847, 856

Archäologischer Park Carnuntum 17

Aufmarschweg

25

Architektur 18, 30, 36, 62, 68, 74, 80, 84, 90, 93, 113, 203, 231, 238, 266, 275, 292, 296–297, 318, 327, 332, 359, 361, 442, 448, 584, 603, 627, 767–768, 876, 906–907, 915 – Architekturbruchstück 268 – Architekturabschlag 111

Aufschließungsmethode 677

Archäologie

4, 44–45

Aufsatz s. Altar oder Postament

Auge

122, 803

Augenbraue

803

Augusti

511

Aureus

190

Ausgrabungsevidenz 914

970

Register

Ausgrabungswissenschaft 24 Ausstattung

66

Auxiliarsoldat

06

Bagger

876

Bahnbau

30, 32

Balkanprovinz

874

Balteus

752

Bank

327

Bankettraum

331–332

Barbar

680, 682

Barbotineverzierung 352 Basis s. auch Altar

165, 169–170, 204, 212, 214, 231–232, 234, 236, 277, 371, 410–412, 430, 454–455, 471–472, 475, 491–492, 526– 527, 551, 573–574, 584, 595, 602–606, 625, 633, 652, 679–680, 711–712, 725–726, 740, 744, 768, 772, 795, 800, 912, 916–917

Baubefund

551, 584, 625, 661, 909

Baubeschreibung

82, 200, 872

Bauform

874

Bauforschung

165

Baugeschichte

62, 827, 919

Baugrube

235

Bauhorizont

68, 879

Bauinschrift

53, 83, 84, 183, 275, 279, 284, 392, 437, 738, 823, 840–841, 862–863, 872, 879, 906, 913, 919

Bauleute

26

Baumaschine

18

Baumaterial

99

Baumodell

255, 910

Baumstütze

117, 259, 297, 588

Bauobjekt

800

Bauperiode

320

Bauphase

321, 325, 327, 331

Bauplatz

330

Bauquader

33, 122, 155, 297, 841 Anm. 377, 862, 878, 914, 923

Bauschema

99

Bauschutt

66, 68, 91

Bauskulptur

603

Baustil

158

Baustoff 908, 924 – Baustoffgewinnung 203, 740, 922 – Baustoffindustrie 28, 34 – Baustoffrecycling 278 Bautechnik

98, 367

Bautheorie

329

Bauwerksteil

81, 908, 915

Bearbeitungsdetail

154

Becher

81, 149, 158, 193, 228–229, 401–402, 469, 660, 797

Beckenlandschaft

22

Begegnungsort

15

Begehung

44, 62, 66,

Bein Bekrönung s. Altar

117, 153, 205, 207, 238, 373, 432, 443, 456, 458, 473–476, 494–496, 531–532, 575, 608, 630–631, 653, 664–665, 683, 727, 742–744, 771–772, 803, 914

Beleuchtungsgerät

294

Benefiziarieraltar s. Altar Benützungshorizont 105, 680 Berg

15

Bergbau

45, 62, 82, 872, 919, 926

Bergbautechniker

270

Berggötter

15

Bergkultspiele

913

Bergplateau

35, 64, 80, 82, 265, 663, 677, 726, 820, 875, 906

Bergrecht

31

Bericht

41, 42

Beschlag

880–881, 886

Bildhauer

915

Blatt – Blattapparat – Blattdekor – Blattornament – Blattrippe – Blattüberfall

260, 300–301, 393, 438, 520–521, 543, 607, 648, 674, 753 154, 278 337 81, 537, 613, 663, 670, 811 301 132, 134–135, 137, 154, 186, 251, 260, 284, 300–301, 346, 393, 422, 438, 467, 599, 622, 674, 724, 794–795

971

Register Bleiverdübelung

741

Capitol s. Kapitol

Bleiverguss

76, 79, 801

Capricorn

297, 908

Blitz

443, 494, 609, 682, 773

Cardo maximus

166, 919

Blitzbündel

238, 373, 414, 458, 475, 495, 530, 555, 632, 653–654, 680, 682, 712, 714, 727, 771, 914

Caulis

133, 135–136, 223

Cautopates

33

Blitzgott

741

Cella – Cellawand

68, 158–159, 277, 312, 364–368, 67

Blüte

688

Bodenhorizont

201, 315, 695, 848, 908

Centenionalis

227, 467, 736, 896–897, 899, 902

Boier

26–27

Christensturm

107, 924

Bolzen

881

Chronologie

919, 922

Brandgrube

105

Brandopfer

407–409

Brandopferaltar s. Opferaltar

Cingulum 884, 906 – Cingulumanhänger 88 Cisterne s. Zisterne Cives Romanus

920

Brandspur

105, 295

Braunbär

22

Bretterboden

326, 332

Bronzeblech

349–350

Bronzebüste

800

Bronzeknopf

880

Corona laurea triumphalis 850, 872

Bronzenadel

350

Corpus Christianorum 923

Bronzeobjekt

292, 880

Cultbild s. Kultbild

Bronzezeit

23–24, 28

Bruchkante

63, 75

Dachaufbau

327

Bruchstein

92, 99, 163, 201, 311, 315, 320, 363–364, 508, 584, 828–830, 832, 834, 842–844, 847–848, 852–853, 855–857, 859–860, 908

Dachbalken

98

Dachdeckung

72, 861

Dachgebälk

446

Bruchsteinsetzung

448, 526

Dachgesims

367

Bruchsteintechnik

8, 828, 853

Dachkonstruktion

68, 98, 159, 264, 284, 313, 327, 332

Brunnen

269

Dachstuhl

332

Bühnentheater

44, 823–824, 826, 871

Dachversturz

315

Büstenaufsatz

801, 816, 918

Bulla

112, 145–146, 252, 906, 913, 922

Burgus

98

Dachziegel

44, 67, 68, 72, 75–76, 81, 86, 112, 159, 200, 265, 273, 296, 311, 313, 315, 318, 408, 430, 508, 861, 878, 915

Daker – Dakerkrieg

27 920

Caesares

511

Dakien

912

Canabae

327, 330, 907, 920

Daps

333

Canabarius

912

Datierung

99, 117–121, 129–130, 132–137, 167, 172–173, 176–177, 183, 185–186, 190–194, 205–207,

Canal s. Kanal

Civilstadt s. Zivilstadt Clipeus

95, 768, 800, 810

Colonia

327, 921

Corona civica

915

972

Register



212–215, 227–229, 238– 239, 243–245, 251, 253–254, 263, 267, 275, 281, 284, 286–289, 297–301, 308, 331, 333–339, 345–346, 349–350, 352–354, 368–373, 381–384, 393–395, 399–403, 416–418, 422–424, 432, 434–435, 437, 439, 446–447, 450–451, 458, 461–463, 467–469, 473–474, 481, 485, 487, 494–495, 501, 505, 509, 511–514, 520–521, 523–524, 530, 536, 543, 546–547, 552–553, 561–562, 568–569, 574, 582, 586–587, 594, 599–600, 607–608, 612–615, 622–623, 630–631, 639–642, 649–650, 652–653, 658, 660, 664–665, 669, 676, 682–683, 687–689, 694–695, 697, 703–704, 709–710, 713–714, 718, 727–728, 731–732, 736, 740–741, 744, 751–753, 761–764, 768, 770–771, 773, 794–795, 797, 801–802, 810, 816, 818, 823, 827, 836, 840, 862–863, 865–868, 881–890, 895–902, 905, 910–911, 923

Daumen

205

Deckplatte s. auch Altar 449, 473–474, 520, 550, 579, 627, 704, 917 Deckprofil s. auch Altar 278, 917

Dübelloch

118

Duarius

899

Dupondius

190, 349, 410, 584, 649, 663, 676, 694, 762, 866, 897–902

Echinus

137, 223, 260, 284, 301–302, 395, 485, 648

Eckakroter s. Altar Eckpilaster

66

Edikt, Mailänder

607, 923

Ehrensäule

166, 258

Ehrentribüne

872

Eichenblatt

915

Eichenkranz

850

Eingang

84, 909

Eingangstor

53, 331, 738, 837, 841, 862, 879, 910, 913, 919

Eisen – Eisenfund – Eisennadel – Eisennagel

712, 741 573, 879–880 441 296, 879–880

Eisenzeit

28

Ellbogen

239, 474, 714

Epiklese

907

Epulum

333, 910

Erdbeben

834, 845

Erdgeschichte

22

Erdhügel

108, 112–113, 114, 115, 359

Erdmittelalter

22

Erdwall

820–821, 823, 827

Ergänzung

733

Estrich

161

Deckziegel

98

Decursio

913

Delphin

882

Demolierung

740

Denar

399, 507, 523, 573, 582, 649, 762, 866, 895–902

Denkmalform

203

Estrichboden

26, 72

Denkmalpflege

32

Etikett

350

Denkmalschutz

18, 33, 44

Evakuierung

13, 16, 62, 113, 233, 875

Depotwechsel

925

Exerzierübung

906

Depotfund

24, 43

Devastierung

584, 603

Fachwerktechnik

98–99

Diadem

47, 205, 334, 372, 495, 665, 698, 726, 770

Dolomit

161–163, 169–170, 269, 294, 315, 363, 456, 627

Falte Faltenbecher

118, 172, 206, 208, 297, 312, 530, 555, 587, 771–773 97, 99

Farbfassung

76, 92, 112, 530, 914

Dreizack

712, 741, 882

Farbgrundierung

712

973

Register Fassadenbekrönung

865

Faszie

279

Feinverputz

89

Feldforschung

44, 310, 871

Felsboden

72, 74–76, 80, 91, 96, 107, 113, 115, 161, 163, 170, 233, 268, 273, 315, 317–318, 320, 322, 324, 326, 361, 363, 408, 412, 442, 448, 456, 471–472, 491, 493, 627–628, 652, 663, 680, 726, 741, 768, 821, 830, 843, 845, 851–853, 856, 861, 878–880

Fels(en)trichter

268–271, 277–278

Felsgeburt

33

Felsgrotte

33

Felsoberfläche

737, 876

Felswand

925

Forschungsgeschichte 156, 230, 265, 310, 827

Fernhandel

25

Forschungsgrabung

66, 82, 875

Fest – Festfeier – Festgelage – Festmahl – Festopfer – Festsitzung – Festtag

607, 906 332 333 906 333 333 652, 913, 919, 921

Fortuna

330, 543

Frauenkopf

311

Freilichtmuseum

45, 72

Friedhof

24, 29

Fries

279, 284

Feuergrube

105, 107, 155

Frühmittelalter

28–29

Feuerstelle

95, 110, 113, 311

Füllhorn

112, 121, 223

Fürstengrab

25

Fuge

93, 161, 274, 322, 325, 847–848, 853, 855–857, 859

Fibel 26, 880, 906, 922 – Aucissafibel 885 – Bogenfibel 881 – Kniefibel 884, 887, 890 – Kräftig profilierte Fibel 888 – Scharnierfibel 882, 886 – Scharnierarmfibel 441, 447, 471, 487 – Scheibenfibel 771, 801, 885 – Trompetenfibel 887–888 Figur

66, 159, 312–313, 373, 698, 771

Figuralkapitell

106, 205

Finger

414, 476, 529, 552, 607, 632, 713, 803

Fingerring

350, 881–882, 889, 906, 922

Firmalampe

192, 288–289, 354, 412, 423

Firstbalken

98

Fisch

158

Flachmeißel

233, 410

Flachziegel

98

Flächengrabung

18, 68, 72, 74, 77, 81, 105, 109, 271, 292, 294, 312, 331, 361, 678, 828

Flasche

99, 797

Flechtband

53, 704

Flügel

117, 172, 207, 474, 531, 587, 654, 683, 727, 743, 771, 773

Flügelraum

115, 313–315, 317, 320, 322, 324–325, 327, 329–330, 679

Flussschotter

76, 105, 109, 111, 859

Focus – Focusmulde – Focusplatte

642 38, 670, 704 215, 385

Follis

191, 450, 897–900

Formanalyse

154, 915

Fundament 91, 110–111, 113, 156, 159, 166, 201, 255, 268, 274–275, 318, 320–321, 324, 361, 363–364, 407, 410, 430, 448–449, 454–456, 472, 493, 526–527, 549, 550, 573, 626–629, 651–652, 712, 738, 740, 761, 768, 830, 832, 836– 837, 840, 842–843, 851, 853, 855–857, 859–860, 908, 911, 918 – Fundamentbefund 528 – Fundamentbettung 233, 833, 842 – Fundamentgrube 79, 109, 111–112, 170, 230, 236, 258, 266, 322, 364, 821, 830, 833, 836–837, 845 – Fundamentgruppe 661–662 – Fundamentschacht 847

974

Register

– Fundamentsetzung 526 – Fundamentvorsprung 68, 90, 96, 100, 317, 325–326, 332, 843, 855, 857, 859

Fundbergung

32

Funddichte

81, 115, 409, 430, 508, 603, 696, 737, 878, 880

Fundevidenz

19, 79, 81, 88, 93, 107, 109, 112–113, 115, 136–137, 146–149, 170, 176–177, 185–186, 192–194, 253, 271, 275, 279, 286–288, 308, 327, 330, 339, 346, 353–354, 368, 401–403, 407, 410 Anm. 304, 411–412, 416, 423–424, 431, 439, 441, 449–451, 456, 458, 468–469, 472, 488, 493–494, 505, 507–508, 512–513, 521, 524, 546–547, 550, 555, 568–569, 573, 584, 594–595, 600, 603, 614, 622–623, 627, 631, 650, 653, 663, 676, 679, 687–689, 695, 704, 710, 737, 740, 751–752, 761, 763–764, 767, 770, 800, 818, 823, 834, 841, 844, 863, 867, 880

Fußboden

96–97, 200, 311, 313–314, 320– 327, 332

Fußmaß

84, 97, 164, 202, 203, 231, 237, 258, 277, 315–316, 318–319, 322, 324, 328, 363, 366–367, 448, 472, 493, 526–527, 551, 573, 584–585, 605–606, 607, 627–629, 652, 768–769, 871, 910–911, 919

Fußprofil

178, 277–278, 445

Futtermagazin

822–823, 845, 872

Gebälk – Gebälkzone

159, 367 78

Gebet

906

Gebirge

22

Gebrauchsgeschirr

315, 860, 879

Gebrauchskeramik s. Keramik Gefäßbeschlag

881

Gefäßhenkel

883, 922

Gefäßkeramik s. Keramik Gefäßscherbe

76, 906, 923

Gehöft

98

Geison

223, 260, 264, 284, 446, 543, 567

Geländeprofil

105

Fundhoffnungsgebiet 17, 30

Gelenk

297

Fundinventar

909

Gemme

881–882, 889, 906, 922

Fundlage

107, 681, 721

Fundmaterial

332, 449, 662

Genius

76, 79, 99, 111, 119, 126, 653, 914

Fundmünze

66, 109, 264–265, 449, 471, 491, 629, 770, 800, 878–880, 906, 909, 922

Genius loci

76

Genius montis

76

Fundnotiz

83

Genius Iovis

76

Fundort

24, 41, 43, 279, 915

Germanen

34

Fundsituation

800

Geschirr

112, 315, 368, 861, 878–879

Fundstoff

62, 68, 80, 96, 112, 153, 164, 275, 318, 327, 330–331, 359, 368, 471–472, 493, 550, 653, 662, 682, 696, 797, 800, 872, 875–876, 879, 906, 908, 910, 916, 923

Geschützbolzen

882, 888

Gesims

111, 159, 200, 266, 279, 345, 908, 915

Gesteinsbestand

22

Gewände

908

Fundumstand

84

Fuß

36, 97–98, 173, 205–206, 334, 370, 457, 475, 495, 508–509, 530, 553, 555, 574–575, 586– 587, 633, 728, 743, 772, 774, 800, 802–803, 914

Gewand

112, 117, 281, 456–458, 491, 494, 496, 530, 553, 575, 587, 631–633, 654, 664–665, 741–742, 770, 772

Gewandbausch

281, 414, 432, 494, 682, 742–743

975

Register Gewandfalte

117, 120, 205, 207–208, 268, 281, 372, 414, 432–433, 494, 529–530, 532, 555, 584, 608, 630, 682, 698, 728, 742, 771–774, 803

Gewandnadel

880–882, 884–888, 890

Gewandsaum

587, 633, 728, 743, 770, 772–774, 803

Gewölbe

163

Giebel 74, 311, 850, 865, 872 – Giebelbekrönung 115, 130, 509 – Giebeldach 313 – Giebelfeld 850–851 – Giebelrelief 906



331–332, 334, 442, 456, 471, 473, 475–476, 531, 574, 586–587, 630–632, 664, 683, 698, 743–744, 771, 802, 816, 918

Grabbau

850

Grabbeigabe

27

Grabdenkmal

850

Graben

821–822

Grabstein

33

Gigant

46, 106, 112, 117, 121, 127, 172–173, 205, 297, 456, 697, 914

Gigantenthron

874

Glas – Glasbecher – Glasfund – Glasgefäß – Glaspaste – Glasschale – Glasscherbe

158, 325, 737, 797, 800, 78, 923 15 38, 58 44, 294 350 80 273, 296

Glasur

353

Glimmerschiefer

22

Globus

297, 334, 741, 768, 770, 773

Grabung 15, 26, 35, 38–40, 44, 59, 65, 97, 156, 266, 269, 281, 410, 526, 740, 820, 836, 875 – Grabungsaktion 41, 62, 72, 82, 99, 161, 163, 269, 310, 663, 800, 822 – Grabungsareal 107 – Grabungsbefund 37, 43, 86, 107, 156, 168, 275–276, 312, 327, 332, 411, 472, 627–628, 839, 841, 872, 910–912 – Grabungsbericht 43, 66, 310, – Grabungsfeld 103, 155, 164, 409, 526, 583–584, 607, 653, 712, 725, 739, 849, 875 – Grabungsfläche 104–106, 116, 171, 199, 258, 292, 314, 360, 368, 471, 491, 507, 549, 572, 602, 625, 628, 663, 739–740, 768, 795, 906 – Grabungsmethode 310 – Grabungsstelle 265, 626–627 – Grabungsverlauf 82

Glocke

26

Granit

22

Glöckchen

880, 889

Gravierung

350

Götterberg

36

Grenztruppe

166

Götterbild

66, 122, 166, 333, 680

Großgrabhügel

25

Götterfigur

683, 697

Götterkopf

334, 550, 584, 916

Göttertrias

330

Götterverehrung

24, 26, 44

Grube 76, 81, 95, 105, 109, 110, 112, 169, 268, 271, 680 – Grubenbefund 6, 109 – Grubenverfüllung 76, 109, 257–258, 264, 294, 365, 681

Göttin

333–334, 553, 665, 726, 878

Gründungstag

921

Goldeinlage

922

Grundmauer

75

Goldfassung

881

Gürtelbesatz

884

Goldkranz

850

Gürtelbeschlag

906, 922

Goldring

922

Gürtelgarnitur

885

Gorgo Medusa

574

Gürtelschließe

252

Gottesdienst

76, 200, 332, 738, 920

Gürtelschnalle

881

Gottheit

24, 26, 72, 83, 281, 312,

Gürtung

495

976

Register

Gussmörtel

72, 81, 160–163, 169, 236, 273, 364, 829, 911

Höhenmessung

100, 116, 171, 202, 237, 269, 297, 326–327, 365, 453, 506, 602, 677, 738, 870–871

Haar – Haarlocke – Haarkranz

554 432, 803 631, 773

Höhensiedlung

25, 99

Höhenvergleich

258

Hafen

330, 907

Höhlensystem

22

Halbsäule

158

Hoftor

84

Hallstattkultur

23, 28

Hallstattzeit

28

Hand

36, 153, 159, 205–206, 238, 372, 414, 433, 474–476, 491, 494–495, 552, 555, 586–587, 607–609, 630, 632, 653–654, 665, 682–683, 713–714, 728, 741–744, 768, 770–771, 773, 800, 802–803, 914

Handwerker

26, 915

Haus – Hauseingang

99 92

Hecke

84

Heidentor

28, 330, 923

Heiligtum

15, 44, 820

„Heimenburg“

29

Heizung

98–99

Helix 134, 260 – Helixschnecke 34–135, 260, 301, 395, 521, 794

Hollitzer Baustoffwerke 32, 44, 62, 82, 925 Holz



93, 95, 98, 872–873, 879

– Holzabdruck 68 – Holzbalken 93–94 – Holzbauweise 84 – Holzbottich 270 – Holzbrett 169, 322, 332 – Holzeimer 906 – Holzfachwerk 93 – Holzfass 270 – Holzkohle 97, 266, 295–296, 361, 821 – Holzkonstruktion 99, 847, 912

– Holzpfeiler 295, 859 – Holzpfosten 98, 113 – Holzpfostenbau 107 – Holzpfostenhütte 112 – Holzsäule 821–823 – Holztreppe 97, 872 – Holzwand 86 – Holzzaun 84

Hüfte

530, 630, 771

Hüllblatt

260, 543

Helm

349

Hürde

822–823

Henkelöse

923

Hütte

107, 113

Henkelring

881, 906

Humusschicht

62, 75–76, 830

Herdstelle

315

Hund

74

Herkules

471, 473, 521, 586, 697

Hypokaustpfeiler

311

Heroenkult

25, 27

Hilfstruppe

330

Iden

333, 921

Himmelsgott

925

Ikonographie

330

Hinterkopf

631

Imago / Imagines

919

Hobbyarchäologie

43

Hochblatt

106, 132–137, 154, 185–186, 223, 260, 284, 300, 346, 438, 599, 724, 794

Imbrex s. auch Deckziegel 98

Hochmittelalter

29

Hockergrab

24

Höhenfestung

26

Höhenlinie

13

Imitation

288

Importware

76, 80, 112, 294, 508

Inkarnat

119, 211, 369, 414, 494, 744

Innenarchitektur

72

Innenraum

200

Innenstütze

327

977

Register Inschrift – Inschriftfund – Inschriftquader – Inschriftstein – Inschriftträger

18, 36, 41, 44, 49–53, 75, 129, 159, 171, 178, 200, 234, 238, 268, 279, 283, 299, 311, 331, 345, 359, 392, 411, 430, 437, 448–449, 454, 471, 491, 507–508, 526, 549, 584, 603, 607, 625, 627, 629, 652, 663, 678, 680, 696, 712, 738, 740–741, 743, 767–768, 800, 823, 844, 851, 863, 871–872, 879, 905, 907–909, 911, 913–916, 918–919, 923 99, 155, 165, 183, 222, 249–250, 271, 297, 441, 906 177 33 917

Inselberg

22

Interkolumnium

311, 313

Iuventus

331, 738, 906, 910

Jagdrecht

31

Jenseitsglaube

25, 27–28, 30

Jugend – Jugendbund – Jugendverein

83 83, 331 331

Jungsteinzeit

23

11. Juni

243, 330, 345, 511, 513, 536, 605, 607, 613–615, 639, 652, 658, 689, 740, 751–752, 768, 787, 863, 919, 921, 923

Juno – Junostatue

44, 59, 265, 312–313, 330, 332, 471, 495, 543, 550, 630–631, 653, 664–665, 678–680, 696–698, 727, 770, 802, 914 334, 741

Jupiter – Jupiteraltar – Jupiteranathem – Jupiterbild – Jupiterfest – Jupitergewand – Jupiterkopf – Jupiterkult

15, 35, 46, 50, 59, 66, 113, 166, 205, 207, 238, 265, 312–313, 330–333, 368, 372–373, 471, 473, 511, 521, 550, 552–554, 608, 612, 630, 639–641, 653, 665, 680, 82, 696, 712, 714, 727, 738, 741, 913– 915, 919, 925 49, 54, 115, 265, 313, 327, 337–338, 410, 639, 689, 740, 751, 810 171, 629 166, 850 921 121 46, 69, 121–122, 128, 333, 457, 475, 508, 553, 697, 741, 771 18, 35, 155, 166, 203, 264,

332, 368, 508, 550, 584, 664, 726, 800, 906, 912–913, 915, 923 – Jupitermonument 111 – Jupiterpfeiler 106, 111, 203, 449, 493, 662, 912 – Jupiterrelief 457, 474–475, 552 – Jupiterreligion 332, 431, 913 – Jupitersäule 53, 106, 111, 203–204, 255–256, 264, 393, 431, 449, 481, 493, 584, 629, 662, 762, 910–912, 915–918, 920 – Jupiterstatue 66, 69, 106–107, 115, 153, 166, 204, 258, 265, 297, 368, 456, 493–494, 507–508, 588, 697, 712, 714, 741, 768, 773, 907, 914 – Jupitertempel 275, 368, 408, 430, 606, 906, 910, 913, 921 – Jupiterthron 172–173 – stehend 456, 458, 476, 530, 552, 682, 801–802 – thronend 45, 107, 112, 117–121, 123–125, 153, 172–173, 205–206, 231, 238–239, 241–242, 281, 297, 333, 368–372, 412, 432, 443, 456, 491, 494–495, 508–509, 530– 531, 555, 574, 584, 587, 607, 630–631, 664, 727–728, 741, 912, 914 – Jupiterverehrung 682, 912 Jupiter Dolichenus

331–332, 664, 712–713, 738, 910, 915

Jupiter Heliopolitanus 332 Jupiter Invictus

921

Jupiter Optimus Maximus 36, 129–130, 155, 177, 279, 283, 312, 327, 331–333, 337–338, 434, 442, 561, 652, 738, 850, 874, 907, 910, 914, 917– 918, 921 Jupiter Optimus Maximus K(arnuntinus) 129, 330, 332, 345, 381–383, 412, 416, 430, 463, 511, 514, 612–614, 768, 787, 810, 907, 918, 921 Jupiter Optimus Maximus Teutanus 907, 919, 921 Käfig

822–823

Kaiser Kaiserin

121, 159, 166, 327, 331, 412, 434, 449, 587, 615, 738, 800, 850, 909–911, 914– 915, 918–919 495, 922

978

Register

Kaiseraltar

166–167, 910, 918

Kaiserbild

166, 850

Kaiserfest

332

Kaiserinschrift

275, 461, 573, 612, 614, 629, 639, 641, 658, 688, 704

Kaiserkult

18, 36, 59, 166, 203, 331, 418, 911, 923

Kaisermonument

111, 156, 171, 212, 677, 737

Kaiserporträt

172

Kaiserreligion

83, 332, 913

Kaisersäule

165–166, 167, 255–256, 264, 393, 910, 912, 917

Kaiserstatue

106, 153, 773, 915

Kaisertitulatur

243

Kaiserverehrung

331, 550, 664, 726, 912–913, 915

Kalathos – Kalathoslippe

185 133, 137, 260, 395

Kapitol 310, 312–313, 333, 921 – Kapitolstempel 327 Karner

17, 29

Kastell

32, 873

Kastellvicus

873–874

Katheter

890

Kaufvertrag

32

Kelchblatt

106, 132, 134–137, 251, 260, 284, 301, 393–395, 438, 521, 599, 648, 794

Keller

268

Kelten

25, 44, 59, 919

Kalkofen

31

Keramik 80, 99, 109, 296, 325, 508, 800, 878 – Gebrauchskeramik 97, 361, 834, 836, 849 – Gefäßkeramik 81, 923 – Keramikfund 38, 58, 102, 107, 113, 115, 146, 192–194, 228–229, 238, 253– 254, 263, 286–289, 292, 308, 352, 401–403, 423–424, 439, 447, 450–451, 468–469, 488, 505, 524, 546–547, 568– 569, 600, 622–623, 650, 660, 676, 695, 710, 737, 763–764, 797, 818, 866–868, 905, 922 – Keramikgeschirr 106–107, 111, 264, 292, 294, 359

Kalkproduktion

31–32

Kette

881–882, 906

Kies

363 105, 268

Kalenderberggruppe 25 Kalkmergel

268

Kalkmörtel 76, 86, 88, 270, 848, 852, 855 – Kalkmörtelfundament 73

Kalksandsteinschicht 75

– Kieshorizont

Kanal

268–269, 277

Kantharos

575

Kimbern

27

Kantholz

865

Kirchenbau

29

Kapelle

29, 203, 293, 603, 606

Klammerloch

236

Kapitell – Kapitellfuß – Kapitellgruppe – korinthisch – tuskanisch

106–107, 108, 110, 111, 113, 153, 165–166, 171, 204, 278, 294, 297, 367–368, 431, 507–508, 603, 607, 629, 653, 908 134, 137, 154–155, 185, 223, 301, 393, 422, 467, 761 155, 762, 916 105, 107, 112, 132–137, 138–144, 153–154, 185–186, 223, 251, 260, 284, 300–301, 345, 393–395, 422, 438, 467, 485, 520–521, 543, 582, 599, 622, 648, 674, 724, 740, 761, 794–795, 915 137, 154, 185, 223, 260, 284, 301–302, 318, 327, 395, 485, 521, 915

Klappgestell

801, 816

Klappstuhl

113, 121, 153, 173, 206, 508

Kleinfollis

895, 897

Kleinfund

822

Kleinkastell

98

Knie

117–118, 205, 457–458, 494– 495, 529–531, 554–555, 574, 654, 697, 727, 742–743, 772

Knopf

889

Kochgrube

266

Köpfchen

47, 119, 185, 205, 372, 473, 521, 543, 586, 697, 712–713, 727– 728, 770, 773, 914

Körper – Körperteil

664 696, 741–743, 772–773

979

Register Konsul

381–382, 615

Längsachse

442

Konsulat

688

Lager

269, 312, 907

Kopf

36, 46–47, 115, 122, 153, 159, 205, 266, 281, 330, 333–334, 456, 471, 475, 495, 520, 531, 553, 573, 574, 587, 632, 654, 665, 678, 682, 697–698, 727, 738, 741, 771, 800, 802–803, 914

Lagerdorf

873

Lagerfläche

236

Lagersiedlung

907

Lagerstadt

331, 768

Landschaftsbild

17, 22, 30, 925

Kopfbedeckung

442

Landschaftsruine

926

Kopfkapitell

47, 165, 185, 301, 372, 520–521, 543

Lanze

697

Lanzenschuh

881–882, 887, 906

Korridor

872

Lanzenspitze

44

Kraftwerksprojekt

16

Latènekultur

23, 25

Kragenschüssel

193

Lebensart

26

Kranz – Kranzblatt

223, 850 106, 132–137, 185–186, 260, 284, 299–300, 438, 599, 761, 794–795

Lebensqualität

22

Lectisternium

333

Legio II Italica

85

Krieger

114, 122, 128

Kriegsbau

821–822

Legio XIV Gemina

72, 75, 85–86, 266, 279, 297, 910, 912, 920

Kronos

15

Krug

107, 147, 288, 797, 924

Kult

22, 327, 368 – Kultaktivität 508 – Kultbasis 168, 411, 454, 456, 712, 725, 738, 740, 767, 914 – Kultbetrieb 923 – Kultbezirk 44, 82, 913 – Kultbild 312, 332, 368 – Kultgerät 24 – Kultgeschirr 44, 67, 258, 331, 368, 409, 412, 430, 441, 449, 454, 471, 508, 584, 625, 629, 663, 741, 768, 800, 923 – Kultinventar 331, 603 – Kultlokal 918 – Kultmahlzeit 332, 910 – Kultstatue 923 – Kulttheater 737, 876, 912, 914 – Kultverein 920 – Kultvorschrift 918 – Kultvorsteher 72, 97, 99, 165, 268, 913

Legio XV Apollinaris 159, 910, 919 Legion

330

Legionslager

873, 920

Legionssoldat

906

Lehm

93, 95, 98

Lehmstampfboden

94–95

Lehrgrabung

13, 15, 44

Leiste

111

Leithakalk

22

Leithakalksandstein 22 Leuga

67 Anm. 99, 919–920

Leugenmessung

874, 920

Leugenregel

920

Leugentheorie

920

Lex Ursonensis

912 Anm. 435

Liegepodien

331–332, 910

Limesfalsum

901

Limesstation

36

Kulturdrift

25

Kulturlandschaft

32

Limesturm

35, 59, 85, 98, 265–266, 311

Kulturschutt

876, 878

Linearbandkeramik

24

Kupferzeit

24

Lisene

851

Kurort

925

Locke

207

Kyma(tion)

301, 418

Löwe – Löwenkopf

33 122

980 Lorbeerkranz

Register 159, 850–851, 872

Metallfund

38, 238, 258, 359, 737, 800, 922

Loyalität 327, 331, 738, 915 – Loyalitätsreligion 919

Metallobjekt

145, 252, 264, 349–350, 399–400, 409, 447, 450, 487, 816, 878–879, 881, 906

Ludus 873 – Ludus iuvenalis 83 – Ludi sevirales 83

Metallsonde

18

Ludi – Ludi Romani

333

Luftbild

19

Lunulaanhänger

884

Männertoga

Militär 327, 441, 922 – Militärarchitektur 907 – Militärbasis 22, 918 – Militärstadt 166, 310

913

Magister 920–921 – Magister montis 50, 85, 99, 258, 265, 329, 383–384, 561, 612, 614–615, 687, 810, 913, 918–921 Magna Mater

332

Mahlzeit

315, 331, 333

Mailänder Edikt s. Edikt

Minerva

46, 59, 66, 265, 312–313, 330, 332–333, 495, 574, 631, 680, 696, 767, 770, 914

Ministeriale

29

Mithräum

33, 331 Anm. 279, 332 Anm. 283

Mithras

331–332, 915

Mithrasgrotte

28, 33

Mittelalter

23, 32, 925

Mittelalterstadt

21, 107, 264, 924

Mittelrippe

260, 485

Mobilbagger

113

Modell

332

Modul

328, 367

Mörtelbettung

68, 90, 320

Mörtelbindung

89, 830

Mörtelestrich

96, 169

Mörtelfundament

93, 95, 361 65, 110, 111, 153, 161, 163, 165, 199, 203, 275, 297, 365, 408, 410, 430, 449, 491, 525–528, 549, 572, 583–585, 603–605, 625–629, 652, 661–662, 696, 800, 906, 911, 919

Mantel – Mantelbausch – Mantelfalte

119–121, 312, 371, 801 369 118, 371, 742, 771

Manufaktur

97

Markomannen

27

Marmor – Marmorstatue – Marmortafel

117–118, 172, 206, 239, 243, 268, 281, 345, 368, 370–372, 412, 414, 456, 607, 787, 863, 914 153, 231, 275, 281, 368 330, 614, 767–768, 787

Mars

495, 550, 554, 587, 664, 680

Mauerfuge

327

Mauerhaupt

844

Monument

Mauerring

74, 822–823, 859, 861

Monumentalaltar

30

Mauertechnik

26, 159, 823

Monumentgruppe

166, 625–629, 661

Mauerversturz 872, 908

74–75, 296, 834, 837, 845, 852,

Mortarium s. Reibschüssel

Mauerwerk

66, 91, 320,

Meile

920

Meißel

201

Mennig

333

Mesozoikum

22

Messer

882

Metalldetektor

878

Metalleimer

906

910

Mosaikpaviment

26

Mosonkultur

24

Münzbild

255–256

Münzfund

145, 190, 227, 238, 252, 258, 286, 349, 359, 399–400, 422, 450, 467, 487, 505, 523, 582, 599, 649, 676, 694, 709, 736, 762, 800, 816, 861, 866, 895, 923

Münzgeld

26

981

Register Münzherr

26

Münzmaterial

880, 922

Mütze, phrygische

47, 712–713

Munizipalstatut

921

Munizipium

327, 921

Museum Carnuntinum 33, 41, 43, 45 Anm. 89, 66, 925 Museumsneubau

925

Musterbuch

915

Mutterboden

361, 363, 526, 832–833, 843, 845, 847, 852, 857, 859, 861

Nachbildung

14

Nachgrabung

62

Nadel

881

Nadelfabrik

30

Nähnadel

880, 884

Napf

193

Natursteinlager

30–31

Nemeton

26

Neolithikum

24

Nest

158

Neufund

66

Niete

885

Nietknopf

883–886

Nische

296

Noppe

121

Normalkapitell

154, 278, 299–301, 346, 394, 438, 467, 521, 543, 724

Numen Nutzwasser

– Opfertier – Opfertisch

822–823 816

Opisthodom

158–159, 200

Oppidum

26, 44

Opus caementicium

270

Opus signinum

270

Opus incertum

88, 98, 317, 832, 857

Opus spicatum

68, 91, 99, 200, 316–317–318, 322, 324, 821, 823, 842, 847

Ornament

509, 751, 801

Osthallstattkreis

25

Osttribüne

830, 872

Paläontologie

44

Palast

26

Palmette s. auch Altar 408 Parade

906

Patera

45, 474–475, 532, 608, 632, 653, 654, 665, 682–683, 713, 742, 771–772, 803

Pelta

349

Peregrine

327, 920

Peribolos

84

Peristasis

159

Perlstab

185, 301

Personalwohnraum

872

Pfaffenbergmuseum

82, 925–926

Pfarre

30, 107, 908

918

Pfarrer

30

268, 270

Pfarrgedenkbuch

31

Pfarrkirche

35

Oberarm

118, 173, 239, 456, 714

Oberkörper

494, 531, 679, 682, 914

Oberschenkel Öllampe

118, 173, 281, 474–475, 495–496, 531, 554, 587, 630, 727, 742–744, 771–772 288–289, 354, 423

Opfer – Opferaltar – Opferrichtung – Opferritual – Opferschale – Opfertätigkeit

431, 740, 801, 906, 918 82, 130, 158, 171, 214–215, 442, 449, 454, 528, 551, 612–614, 642, 670, 704, 800, 916 662 200 44, 273, 288 171

Pfeiler 236, 312–313, 603, 853–854, 855–856, 857, 872, 908 – Pfeilerbasis 292 – Pfeilerbekrönung 154, 520 – Pfeilerkapitell 301–302, 521, 629, 648 – Pfeilermonument 258, 449, 908 Pfeilspitze

349, 400, 880, 882–884, 886, 888–889, 906

Pferd

906

Pferdegeschirr

44, 885–886, 888–889, 922

Pfette – Pfettendach

98 98

982

Register

Pflasterung

72

Pfosten – Pfostenbau – Pfostengrube – Pfostenhaus – Pfostenhütte – Pfostenloch

105 107 76, 105–107, 108, 110, 294, 912 24, 100, 109, 268 72, 109, 112, 924 268, 823

Pilaster 408 – Pilasterkapitell 154, 186



550, 561–562, 579, 584, 594–595, 603, 607, 612– 616, 625, 627, 629, 639–643, 652, 658, 663–664, 669–670, 687–688, 703–704, 718–719, 726, 731–732, 737, 740, 742–744, 751–754, 767–768, 785–787, 800, 810–811, 908, 914–917, 920 – Aufsatz 246, 643, 753, 916 – Postamentinschrift 563 – Postamentrelief 372–373, 530–531, 552–554, 574–575, 586–588, 608–609, 630–633, 653–654, 665–666, 682, 697–698, 713–714, 727– 728, 738, 742–744, 770–774, 801–803 Praetentura 873

Pilum

494, 554, 887–888, 906

Planungsschema

329

Plastik

113

Plastik, statuarische

45, 47, 72, 109, 112, 117–122, 203, 206–208, 238–239, 334, 367, 369–370, 372–373, 414, 432, 529–532, 550, 573–574, 588, 631, 654, 770–771, 914

Platte

923

Priesterhaus

72, 75, 87, 98–99, 105, 107, 113, 116, 155, 267, 361, 914

Plattform

160–162, 170

Priester(in)

726–727, 768, 810

Pleistozän

22

Priesterkollegium

913, 918, 920

Plinthe

118–119, 172–173, 394, 530, 553, 555, 774, 803

Privatperson

919

Pliozän

22

Privatweihung

918

Podest

327, 332

Profil

108

Podiensaal

332

Promagistrat

921

Pronaos

159, 329

Proportion

367

Propylon

909

Prospektion

62, 75

Prostylos

278

Podium 73, 269, 274, 277–278, 322, 327, 332, 366–367 – Podiumtempel 366 Polierbrett

92

Polster s. Altar Porta

83, 909, 919

Provinzheiligtum

921

Porticus – Porticusfassade – Porticussäule – Porticuswand

66, 68, 311–313, 316, 318, 320, 327, 329, 332, 678–680, 740, 762, 766–767 328 318, 740 322, 328

Provinziale

327

Prozession

906

Pultdach

313

Porträt

106, 159, 167, 313 Anm. 246, 915

Postament

44, 129, 176–178, 208, 212–215, 243–246, 249, 283, 332, 336–340, 381– 385, 408, 414, 416–418, 430, 434–435, 441–443, 445, 449, 454, 457–458, 461–463, 471, 473–475, 480–481, 491, 494–496, 501–502, 507, 511–513, 526, 528, 530, 536–538,

Pulvinus s. Altar Pulvinusrosette s. Altar Punzverzierung

350, 884

Putzfläche

72, 92, 860

„Quadenring“ 28, 34–35, 74 – „Quadenwall“ 4, 820, 841 Anm. 377 Quader

83, 111, 114, 199–201, 230–231, 243–244, 258, 268–269, 275, 292, 311, 317, 367, 442, 527, 604–606, 627–628, 851, 919

983

Register Quaderbau

199–200, 230

Quaderblock

114, 200, 207, 231, 236, 274–275, 277–278, 292, 297, 317, 364, 410–412, 448, 527, 606, 628, 823, 849, 861, 865, 906, 908

Quaderfundament

74, 203, 230

Quadermauerwerk

273, 277, 361, 365

Quadrant 87, 367, 441–442, 454–456, 472, 507–508, 551, 573, 603, 607, 627, 652, 662–663, 696, 712, 737–738, 740–741, 800, 828, 836–837, 840–841, 860, 875 – Quadrantenfeld 408–409, 441, 525, 527–528, 551, 573, 584, 605, 625–627, 629, 662–663, 664, 680, 696, 711–712, 737–738, 740–741, 767–768, 770, 797, 799–800 – Quadrantennetz 18, 359, 677 – Quadrantenraster 877 – Quadrantenreihe 407, 677–678, 766 Quadrifrons

330

Quellwasser

268

Quinar

901

Räuchertasse

801

Räumungsaktion

876

Rahmen s. auch Altar 579, 643, 664, 704, 714, 718, 753, 770, 802, 916 Rampe

162, 166

Randleiste

532, 609, 614, 629, 687

Raster – Rastersystem

97, 164, 202, 232, 277, 319, 367, 493, 526–527, 573, 585, 605, 607, 627–629, 769 551

Reduktion

915

Regennase

279

Regenwasser

268, 270

Regenwunder

921

Regnum Noricum

26

Reh

74

Reibschüssel

353–354

Reichsgrenze

166

Reichsverwaltung

83

Reinigung

917

Reinigungsschnitt

62

Reiter – Reiterspiel – Reitübung

922 906, 913 Anm. 436 906

Rekonstruktion 19, 71, 97, 100, 131, 138–144, 179–181, 188–189, 198, 217, 219–220, 224–226, 237, 240–242, 248, 251, 254, 261–262, 264, 278–280, 282, 284–285, 291, 296, 298, 302–307, 318, 323, 326, 332, 340–344, 347–348, 366, 367, 368, 374–379, 385, 387–388, 391, 396–399, 427, 431, 433, 436, 438, 440, 460, 465–466, 484–486, 498, 503, 519, 522–523, 540, 544, 556, 565, 581, 589, 597–598, 609–610, 617–619, 621, 635, 646, 666, 671–672, 692–693, 706, 708, 724, 735, 754–755, 760–761, 776, 789–790, 795–796, 804, 806, 815, 819, 863, 869, 874, 915–917, 919 Relief 39, 76, 275, 411, 431, 442, 474–475, 494–496, 529–530, 536, 552–554, 562, 575, 587–588, 594, 608, 633, 654, 663–666, 680, 682–683, 698, 712–714, 727–728, 738, 742–743, 751, 767–768, 772–774, 800, 803, 851, 865, 916–917 – Reliefbasis 53, 171, 178, 449, 471, 550, 712, 878, 917 – Reliefbild 297, 435, 471, 507, 526, 603, 680, 712, 726, 737, 67, 872, 914 – Reliefdarstellung 114 – Reliefdekor 246, 337, 480 – Relieffeld 771 – Relieffigur 205–206, 208, 414, 443, 456–458, 471, 473–476, 494–495, 530, 552–554, 575, 584, 803, 915 – Reliefgrund 803 – Reliefköpfchen 205, 208, 552–553, 653, 802–803 – Reliefkopf 442, 456–457, 530, 554, 608, 630, 653, 681, 696, 712, 726, 743 – Reliefornament 336, 584 – Reliefpfeiler 800 – Reliefsockel 50–51, 772 Reliefsigillata

112, 115, 318, 454, 471, 800, 860

984

Register

Reliefskulptur s. Skulptur Religion

22, 36

Religionsgeschichte 907 Religionspolitik

368

Res divini iuris

918, 920

Rettungsaktion

32, 907, 919

Rettungsgrabung

66, 87

Riemendurchzug

880, 888

Riemenzunge

884

Rinderknochen

200, 266

Ring

880

Ringmauer

821, 829–831, 833–834, 835–836, 839–844, 845, 847–848, 851, 853, 855–857, 859–861, 871–872, 878–879

Ringschlüssel

886–888

Ringwall

34, 820

Ritzinschrift



278, 294, 311–312, 317, 326, 329, 345, 366–367, 449, 507, 528, 550, 603, 629, 653, 910–911, 920 – Säulenanlauf 185–186, 394 – Säulenarchitektur 526 – Säulenbasis 111, 115, 133, 135, 137, 186, 223, 251, 260, 299, 346, 367, 394, 795, 908, 915 – Säulendenkmal 166, 203, 550 – Säulenfragment 36, 111, 115, 234, 275, 326 – Säulenfront 327 – Säulenfundament 912 – Säulenhals 106, 186 – Säulenkapitell 106, 629, 915 – Säulenkopf 393 – Säulenschaft 135, 153, 185 223, 251, 260, 264, 345, 393, 603, 908, 915 – Säulentrommel 186, 923

350, 905

Säulenmonument

51, 58, 112–113, 153, 155, 165, 203–204, 255, 258, 276, 449, 874, 907–908, 910–911, 914–915

Rodung

62

Säulenordnung

158, 332

Roma

255, 311–312, 330, 587, 631, 678

Säulenpostament

214, 627

Romanik

29

Säulenstellung

159, 317, 365

Sakralarchitektur

19, 99, 106, 203, 907

Sandale

370, 587

Sandschicht

75–76, 92, 96–97, 99–100, 234, 856

Rosette s. auch Altar 850 Rüstungsbestandteil 906, 922 Rundkirche

29

Rundmauer

820, 833, 847

Rundplastik

44–45, 106, 112, 117, 153, 172, 205, 231, 238, 259, 275, 281, 297, 330, 333, 335, 359, 368–373, 408, 411, 414, 432, 442, 456, 473–476, 491, 494–495, 508, 509, 528–532, 549, 552–555, 574–575, 586–588, 603, 607–608, 625, 627, 629–632, 652–654, 663–665, 682–683, 696–698, 712–714, 727–728, 738, 740– 744, 767, 770–774, 801, 862

Rundschanze

821, 822 Anm. 362, 873

Rundskulptur s. Skulptur Rutenabdruck

68

Rutenfachwerk

93

Säule

112–113, 115, 154–155, 158–159, 165–166, 171, 185–186, 200, 204, 266,

Sandsteinsplittschicht 76, 112, 411–412, 430, 454, 456, 603 Satteldach

313

Schaft s. auch Altar

212, 449, 457, 461–462, 536, 561–562, 579, 594–595, 639– 643, 658, 704, 718–719, 751, 753, 916–917

Schale

149, 797

Schalentechnik

844

Scharnierarmfibel s. Fibel Scheibenfibel s. Fibel Schelle

906

Schenkel

159

Scherbe

115, 192–194, 258, 264, 359, 368, 447, 450–451, 505, 622–623, 650, 663, 695, 710, 797, 818, 880, 906

Scherenkymation

302

985

Register Schichtenbild

271, 359

Senat

333

Schienenpanzer

883, 889, 906

Sessel

268, 281

Schild

714, 803

Schlagspur

154, 914, 923

Sesterz

86, 170, 190, 227, 349, 770, 800, 816, 897–899, 902

Schlangenbein

172–173

Severerzeit

301, 741, 871

Schlangengefäß

441

Siedlung

820

Schleier

47, 185, 456, 726

Siedlungslandschaft

33, 926

Schließöse

889

Siedlungsraum

22, 316, 920

Schlüssel

880, 886–888

Siedlungszentrum

25

Schmuck

906, 922

Siegesdenkmal

768, 810, 912

Siegeskranz

333, 850

Siegesmonument

800

Signum

207

Silber

471

Silvanus

275, 712 Anm. 334

Sirona

44, 59

Sitzbank

322, 327, 332

Sitzkissen

268, 281

Sitzstufe

872

Sitzstatue

113–114, 118, 121, 128

Sitzung

332

Skizzenbuch

41

Schnitt s. Suchschnitt Schnittbefund

81, 830

Schotterindustrie

17–18

Schotterlage

105–107, 412, 456

Schotterwerk

62, 81, 292, 861, 908, 925

Schrägdach

313

Schreibgerät

881–883, 885, 887, 889, 922

Schreibgriffel

44, 880

Schüssel

80–81, 102, 146–149, 192–194, 228, 253–254, 263, 286–288, 308, 352–354, 401–403, 423–424, 439, 450–451, 468, 488, 505, 524, 546–547, 568, 600, 622, 676, 710, 763– 764, 797, 867, 905, 923

Schulter

238, 770–772

Schuttanhäufung

87

Schutthalde

31

Schutthügel

62, 65, 72, 836

Schuttkegel

314

Schuttstratum

767, 770

Schwellbalken

90, 95–96, 97, 325

Schwelle s. Türschwelle Schwellenholz

90

Schwellstein

832

Sculptur s. Skulptur Sehbereich

86

Seilrinne

269

Sektorenfläche

878–879

Sella curulis

121, 850 Anm. 383

Sellisternium

333

Semiamphitheater

871, 874, 912

Skulptur 18, 36, 66, 107, 115, 268, 275, 330, 448–449, 474, 507, 526, 712, 740, 800, 878, 906–907, 911 – Reliefskulptur 44–45, 47, 112–113, 117, 172, 203, 205–208, 238–239, 297, 333, 359, 368–373, 408, 414, 432–433, 442–443, 454, 456–458, 473–476, 491, 494–496, 508, 528–532, 549–550, 552–555, 573–575, 603, 608–609, 625, 627, 629– 633, 652–654, 663–666, 682–683, 696–698, 712–714, 727–728, 737, 740–744, 770–774, 800–803, 908 – Rundskulptur 105, 111, 231, 275, 292, 297, 318, 331, 454, 726, 768, 916 – Skulpturenfund 234, 911, 914 – Skulpturfragment 40, 115, 119, 273 Sockel s. auch Altar

251, 277, 311, 417, 457, 772, 915, 917

Sockelbau

160, 166

Sockelfundament

629

986

Register

Sommersolstitium

921

Sondage

75, 834

Sondierung

331, 824

Spätantike



– Statuenpostament

550

99, 508, 912, 918

Statuette

76, 119, 281, 370, 530, 608, 654, 713, 770, 823, 841, 862, 908, 912, 914

Sparrendach

98

Stein

33

Speisezimmer

324

Steinabbau

113

Spiegel

252

Steinbildwerk

33, 449

Spiel

83, 906

Spielplatz

823, 826, 830–831, 834, 840, 842, 860, 871–874, 878–879, 913

Spitzhacke

114

Steinbruch

16–17, 22, 28, 29–30, 31–33, 35–36, 43–44, 62, 63, 75, 81, 107, 270, 292–293, 409, 603, 827, 875–876, 908, 924–925

Splitthorizont

109, 111, 361

Steinbruchkante

15, 80, 861

Steindenkmal

44, 111, 361, 408, 411, 442, 454, 507–508, 526, 584, 603, 626, 663, 737, 767

Steinentnahme

584, 629

Steinindustrie

18, 875

Steinmehl

32

Steinmetz

915

Steinmetzmuster

463

Splittschicht s. Steinsplittschicht Spolie – Spolienbefund

72, 88, 90, 92, 99–100, 161, 163, 169–170, 267–268, 281, 324, 823, 841, 844, 862, 879, 913–914, 918–919 264 Anm. 199, 879

Sprengkante

292

Sprengloch

876

Sprengterrasse

22, 876, 908

Sprengung

44

Staatsgötter

327, 680, 919

Staatskult

653, 738, 906, 922–923

Staatsreligion

Steinmetzwerkstätte 230 Steinpackung

678, 740

Steinproduktion

292

Steinqualität

154

279, 682, 915, 918, 920

Steinraub

231, 318, 361, 456, 493, 603, 652

Stab

458, 476, 531, 553, 631, 773

Steinsetzung

324, 456

Stadtmauer

98, 907

Stamm

159

Steinsplitt 106, 160, 507 – Steinsplittlage 68, 106 – Steinsplittschicht 107, 109, 111, 113, 115, 145, 155, 360, 455

Standarte 573 – Standartenspitze 349 Standbild

915

Standlager

35, 44

Statthalterpalast

330, 907

Statue – Statuenbasis – Statuenpfeiler

108, 112, 117–121, 153, 172–173, 205–206, 238–239, 241–242, 268–269, 275, 281, 313, 330, 333–334, 368–373, 431–432, 456, 491, 494–495, 508–509, 530, 555, 574, 587, 607, 630–631, 714, 728, 773, 908, 911–912, 914 251, 550 584

Steinwerkzeug

493

Stempel

75, 192, 313

Stichgrabung

408

Stiefel

373

Stiertötung

33

Stiftungstag

333, 921

Stil

330

Störung

99

Stoffbahn

774

Straße – Straßenbau – Straßenkörper – Straßenturm

907 30, 32 166, 678 98 Anm. 133

987

Register Stratigraphie

62, 75, 99, 112, 411, 828

Stratum

99

Strebepfeiler

821, 823

Streifenfundament

93, 847

Streifenhaus

98

Stuck – Stucküberzug

301, 322 106, 111, 223, 301

Stützelement

118, 442, 744

Stützfigur

46, 120–121, 205–206, 914

Stufenaufgang

365

Substruktion

68, 313–314





Suchgraben s. Suchschnitt Suchschnitt – I/70 – III/70 – IV/70 – V/70 – I/71 – II/71 – III/71 – IV/71 – V/71 – VIII/72 – IX/72 – I/75–76

18, 61, 87, 158, 361, 363, 828, 836, 843, 853, 861 72 74, 828, 833, 852 828 314–315 75, 77–78, 92, 99, 105, 109, 258, 271, 412 80, 271, 292 105, 106, 109 81, 271 81, 271–272 105, 109, 112–113, 314, 359 105, 109, 112, 114, 359 828, 832

Tabakfabrik

30

Tänie







223, 233, 239, 255–256, 257–258, 260, 264, 296–297, 332, 345, 361, 363–366, 412, 446, 606, 662, 795, 908, 910–911– 914, 916, 918–921 – Tempel II 46, 50, 75, 99, 107, 112– 113, 115–116, 160, 239, 361, 365, 408, 431, 442, 508, 528, 549, 603, 662, 677, 679–680, 739–740, 761–762, 766, 768, 787, 800, 861, 876, 908, 910–912, 914–915, 918 – Tempel III 107, 112–113, 115, 116, 156, 160, 185, 200, 245, 275, 408–409, 411, 412, 430, 442, 454, 471, 507–508, 528, 543, 549, 761, 795, 861, 908, 910, 912, 914, 918 – Tempelachse 910, 918 – Tempelanlage 15, 33, 36, 41, 43, 82 – Tempelfundament 160, 165, 277, 360, 507 – Tempelgrundriss 72 – Tempelpodium 278

Tempelbau

82, 154, 265, 913–915

Tempelbezirk

44, 59

Tempeltyp

328–329

Templum

909

850–851, 872

Terra Sigillata

26, 44, 67, 75, 80–81, 97, 99, 109 Anm. 147, 115, 234, 264, 269, 294, 368, 663, 696, 797, 923

Tafel

345, 787

Territorium

920

Tafelgeschirr

315

Taurisker

27

Testgrabung

18, 62, 66, 68, 74–75, 202, 828, 831, 852, 875

Tectum pectinatum

311, 313

Tetrarchie

129, 155, 243, 337–339, 383–384, 416, 418, 431, 441, 447, 461, 508, 511, 514, 536, 607, 612, 652, 688, 740, 810, 841, 911, 913, 921

Theater – Theateranlage – Theatermaske – Theaterspiel

41, 83, 166, 677, 874, 908, 912 43, 841, 861, 871, 875–876, 879 192 912 Anm. 435

Thermalquelle

22

Thron – Thronlehne – Thronstütze

46, 117–118, 120, 173, 205, 207, 281, 324, 369, 371–372, 443, 494, 508–509, 630, 727, 742, 744, 772, 914 370, 508 106

Tierfigur

442

Tectum testudinatum 311, 313 Tegula

98

Teller

81, 102, 147, 149, 192–194, 228, 308, 352–354, 423, 439, 447, 451, 468–469, 488, 505, 546, 568–569, 622–623, 624, 650, 695, 710, 764, 797, 818, 866– 868, 923

Temenos 84 – Temenosmauer 84 Tempel – Tempel I

16, 34, 44, 59, 74, 156, 158–159, 165, 200, 265, 274–275, 277, 279, 327–329, 331–333, 365–366, 820, 850, 874, 910, 912, 918 49–50, 75, 85, 153, 156, 160, 166, 199–200, 203,

988

Register

Tierkäfig

845, 872

Tierknochen

75, 368

Tierskelett

74

Tirones

921

Töpfchen

228

Toilettegegenstand

922

Tondach

68

Übungstheater

873

Tonidol

24

Übungswettkampf

906

Tonkrug

76, 270

Umfriedung

82, 84, 86

Topographie

22, 827, 909

Umgangstempel

26

Tor

828, 830–831, 837, 840–841, 850–851, 858, 859–860

Universität Wien

82

Toranlage

41, 82–83, 84, 331, 823, 858, 915

Unterarm

117, 121, 432, 474, 494, 552, 609, 630, 653, 728

Unterbau

203, 365, 680, 912

Torbau

84, 871

Unterkonstruktion

233, 365

Torgasse

84

Torso

120, 265, 268, 281, 312–313, 370, 475–476, 496, 554, 653

Unterschenkel

119, 121, 172, 206, 281, 373, 473–474, 529, 574, 682–683, 698, 743, 772, 774, 803

Torus

135, 186, 223, 299, 394

Untersuchungsmethode 18, 875

Trachtzubehör

906

Urgeschichte

22

Transportweg

108

Traube

575

Vegetation

726

Trennwand

93, 100

Venus

800, 816

Treppe

268, 278, 367, 872

Verbindungslinie

25

Treppenaufgang

366–367, 853, 856, 872

Verein

909, 915, 923

Trias, Kapitolinische 36, 265, 330, 359, 910, 914, 918

Verein Carnuntum

33, 35

Tribüne

855, 879

Verfärbung

456

Trichter

273–274

Verfüllung

105, 258

Trinkwasser

268, 270

Vergoldung

884

Triumph

333, 850

Vermessungspunkt

112

Triumphator

850

Verputz

93, 95, 320, 322, 325

Trockenrasen

80, 726, 741, 878

Versammlung

740, 906

Trockentechnik

856

Versturzbefund

834, 837, 843, 852, 872

Tuchfabrik

30

Versturzschicht

834

Trojaspiel

913

Verwaltungslokal

85, 99, 258, 265, 921

Tülle

887

Verwaltungsraum

99

Türe

95, 135, 158, 161, 311, 323 58 92 95 95, 135, 346, 908 90, 95–96, 100, 158, 161,

Verwitterung

270

Veteran

159, 920

Victoria

36, 46, 117, 172, 207, 331–332, 334, 370, 574, 608, 630, 633, 654, 680, 683, 713, 727, 738,

– Türbekrönung – Türgewände – Türpfosten – Türrahmen – Türschwelle

– Türsturz Tumulus

317, 320, 322–323, 324–326, 332, 740, 853, 856 865 25

Tympanon s. auch Altar 385

989

Register

771–774, 800, 823, 841, 862, 878, 906, 912, 914, 918–919

Victoria Redux

768, 810, 914

Viehhaltung

31

Viereckschanze

26

Viergötterstein

471, 493

Vierraumhaus

98

Viersäulendenkmal

204 Anm. 193

Villa Zottmann

33, 925

Völkerwanderungszeit 508 Vogel

742, 770, 772–774

Volcanus

712 Anm. 334

Vollblattkapitell

132, 154, 260, 346, 366, 393–395, 438, 485, 521, 582, 599, 674, 740, 761, 795

Vollguss

801

Volute

74, 132, 135, 393, 395, 485, 543, 642

Vorhalle

277, 311, 366–367

Vorratsgefäß

95

Vortrieb

22, 36, 44, 62, 64, 75, 81, 861, 875

Vorzeichnung

203, 463

Votivbasis

551

Votivdenkmal, -monument 19, 82, 177, 203, 243, 256, 264, 462, 508, 526–527, 551, 579, 584, 603, 661, 680, 712, 726, 740, 768, 800, 844, 879, 912–915, 920

Waffenschildchen

350

Wall

821–822, 828

Wallburg

27, 33

Wandaufbau

364

Wandpilaster

82–83

Wange

803

Wangenklappe

349

Ware, einheimische

112

Wasser 275 – Wasserbeutel 270 – Wasserleitung 43, 270 – Wassermangel 270 – Wasserreservoir 269 – Wasserversorgung 268–269 Weidefläche

30

Weih(e)altar

33, 35, 74, 82, 112, 115, 129–130, 171, 176–178, 212–215, 243–246, 249, 283, 330, 368, 449, 584, 625, 878, 916

Weihegeschenk

327, 914, 922

Weihemonument

99

Weihestatue

914

Weihe(e)inschrift

50, 381, 915, 921, 923

Weihrauchopfer

918

Weihung

49, 331–332, 561, 614, 639–640, 787, 810, 918–919

Weinblatt

575

Weinranke

574–575, 801

Weintraube

112, 121, 127

Weißmetallüberzug

441

Wergpfennig

898

Werkstatt

146–149, 192–194, 253, 286–288, 308, 352–354, 401–403, 409, 423–424, 439, 450–451, 468, 488, 505, 524, 546, 568, 600, 622–623, 676, 695, 710, 764, 797, 818, 867–868, 905, 915

Werkstattkreis

146, 149, 401, 439, 468, 488, 546, 568, 710, 763 76, 264, 269, 271, 359, 364, 627, 741, 878–879, 912, 924

Votivgabe

349–350

Votivpfeiler

472, 508, 653

Votivplättchen

922

Votivsäule

166, 171, 176, 203–204 Anm. 193, 213, 236–237, 258, 260, 332, 393, 417, 431, 472, 508, 528, 550, 653, 662, 740, 874, 910, 914–915, 918

Wachstation

821

Wachtposten

59

Wachtturm

72, 266–267

Wade

297, 529

Werkstein

Wärterpersonal

822–823

Werkstoff

154, 603

Waffe

922

Werkstück

115, 154, 166, 171, 185,

990

Register



230, 266, 275, 279, 292, 297, 299, 311, 318, 324, 327, 367–368, 411–412, 491, 507, 526, 543, 549–550, 573, 625, 653, 678, 680, 712, 726, 737, 740, 767–768, 770, 800, 823, 844, 906, 908, 916

Werkzeug

350

Wetter 330 – Wettergott 741 – Wetterphänomen 15 Widerlager

853

Wiederverwendung

879

Wieselburgkultur

24

Wohnhaus

98

Wohnraum

822–823

Zahneisen

264, 369, 410, 627

Zahnschnitt

543, 567

Zeichnung

201

Zeithorizont s. Datierung Zeistellung s. Datierung Zentralkommission, für Kunst und historische Denkmale 34 Zepter – Zepterknauf

117, 120–121, 334, 372–373, 414, 458, 474, 476, 552–553, 586, 609, 630–632, 653, 665, 680, 682, 697, 712, 714, 742, 744, 771–773, 800–803, 914 121, 371–372

Zerstörung

107, 411, 740, 908, 923

Zerstörungshorizont 107, 409, 441, 454, 508, 603, 606, 678, 923 Zerstörungsschicht

364, 430, 454, 680

Zeus

15

– Zeus Kersoullos 204 Anm. 193

Ziegel 98, 266, 292, 311, 820–821, 878 – Ziegelplatte 311 – Ziegelplattenboden 315 Zierbeschlag

349

Zierknopf

350, 881, 885

Zimmer

93, 95

Zinnüberzug

447

Zisterne

72, 158, 265–270

Zivilperson

922

Zivilstadt

45, 72, 312, 330, 768, 873, 907, 920

Zügelbeschlag

906

Zügelführungsring

880, 883, 885–886, 889–890, 906

Zugangsweg

678, 740

Zuschauerraum

874

Zuschauertribüne

830, 872, 878–879

Zwillingsmauer

320–321, 327–328, 332

Zwischencastell

821–822

Zwischensockel

431

TAFEL I 45–49/71 Nord 13.70

Süd 14

15

16

17

Gebäude A

18

19

20

21

22

23

24

25

26

27

28

29

5

3

2

G2

G3

Schnitt I/71, Ostprofil Lfm. 13.70–34.50 1 Bau A, Südmauer; 2 Fundament G2; 3 Mörtellage; 4 Fundament G3; 5 gelber Sand, 6 Humus (Mutterboden) Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: S. Zellweger; Reinzeichnung 2004: Rita Piras.

40–44/71, 7/71, 11/71, 15/71, 16/71 Süd

Nord 32

31

30

29

28

27

26

25

24

23

22

21

20

19

18 m

3

4

G3 A

1

G1

1 2

5

6

B

7

Süd

Nord Ost 17

16

15

14

13

12

11

10

8

West Süd 7

Nord 6

5

4

3m

C

Süd

C

9

2

2

B

3

32

33

4

6

18

31

Steg

1

33

30

Nord 2

1

0m

0.60 m

D

Schnitt I/71, Westprofil Lfm. 0–33.60 m: 1 Antiker Horizont; 2 Keramikfunde; 3 Humus und Steinsplitt; 4 Fundament G3; 5 dichter antiker Humus (Mutterboden); 6 loser Humus; 7 Fundament G1 Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: P. Dintsis – S. Scheffenegger – S. Zellweger; Reinzeichnung 2004: Rita Piras.

5

6

34

34.50 m

TAFEL II 19–24/71, 27–31/71 Ost

West

15 m

14

13

12

11

10

9

8

7

6

5

4

3

2

1

0

2 3

5

1 3

2

4

1

A

B

Ost

West

30 m

29

28

27

26

25

2

24

23

2

22

21

2

20

19

18

17

16

15

2

7 6

6

1

6

B

C Nord

Süd Ost

2m

1

West

0/43 m

11

42

12

8

41

40

39

10

7

12

38

37

12

36

35

34

33

32

31

9

8

8

D

C

Schnitt II/71 Südprofil Lfm.0–45.00: 1 Fels; 2 Baum; 3 verwitterter gelber Kalksandstein, sandig; 4 Kalksteineinschlüsse; 5 verwitterte, bröselige, ockerfarbene Kalksteine; 6 gelbe Schicht, sandig, etwas lehmig, dann harter blauer Fels; 7 Verwitterungsschicht mit Felssplitt; 8 Felssplitt; 9 zerbrochene, bröselige, ockerfarbene Kalksteine; 10 Schicht von zerstoßenen Kalksandsteinen; 11 weiße Kalksandsteinschicht; 12 weiße zerbröselte Kalksandsteine Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: M. Grünewald ‒ D. Haubner – A. Hubmann; Reinzeichnung 2004: R. Piras.

12–13/73 Ost 0

30

West 1

2

3

4

5

6

7

(

8

2 3

Planquadrat A2–A3, Südprofil 1 Fels; 2 Sandsteinsplitt; antiker Horizont; 3 Humus (Mutterboden) Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: G. Wünsch; Reinzeichnung 2004: R. Piras.

1

9m

TAFEL III

0.45 m

2.25 m

Groller 1899 Taf. VIII = Groller 1900 Taf. VIII

N

13.25 m 3.8 m

0.44 m = 1.5 r. F.

13.23 m = 45 r. F. 3.82 m

0.44 m = 1.5 r. F.

1.47 m = 5 r. F.

1.91 m = 6.5 r. F.

Rekonstruktion der Anlage nach Bauinschrift Variante 1

0.44 m = 1.5 r. F.

13.01 m = 44 r. F.

3.82 m

0.44 m = 1.5 r. F.

1.77 m = 6 r. F.

2.21 m = 7.5 r. F.

Rekonstruktion der Anlage nach Bauinschrift Variante 2

Maßstab ca. 1:150

Bauinschrift vom Pfaffenberg Piso 2003 Nr. 3

Pro sal(ute) Imp(eratoris) C aes(aris) Tra(iani) Hadri(ani) Aug(usti) p(atris) p(atriae) porta(m) et muru(m) per pedes lon(gum) C altu(m) p(edes) VII iuvent(us) colens Iove(m) Doli chen(um) inpe(n)sa sua fec(it)

TAFEL IV N

Nachantikes Holzpfostenhaus

Schnitt III/71

A4 A2

Fundort Kapitell E

A3

A1 Geniusstatuette

Schnitt I/71 O

24/71

N

S

34/71

Haus A, Grundriss und nachantike Holzhütte Maßstab 1:100. Archäologische Aufnahme: W. Jobst; Reinzeichnung 2004: Rita Piras.

32/71 W

34/71 Ost

West

0

1

2

3

4

5

6

7m

1

2

A2

4

A1 3

z

6

7

8

9 5

10

11

Schnitt I/71

12 13

Haus A. Profil der Einschüttung in Raum A2 und A1; 1.50 m nördlich der Südmauer: 1 Ostmauer; 2 Westmauer; 3 Fundament Westmauer; 4 Aufgehendes Mauerwerk Westmauer; 5 Nord-Süd-Innenmauer; 6 Felssplitt und Lehmstampfboden; 7 verbrannter Lehm; 8 Asche; 9 Putzreste vom Aufgehenden der Nord-Süd-Mauer; 10 Verbrannt; 11 Pfostenloch in Lehmboden; 12 Feinputz; 13 Ziegel Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: P. Dintsis - S. Scheffenegger; Reinzeichnung 2004: Rita Piras.

32/71

24/70 Ost 0

West 0.5

1m

Ost

West

0

1

2

3m

3 1

2 5

4 4

2

1

Schnitt I/71

3

3

Haus A. Stratigraphie an der Ostmauer: 1 Ostmauer; 2 Schutthügel; 3 Lehmestrich; 4 Feinputz; 5 Horizont

Haus A. Raum A1, Schnitt und Mauerverlauf: 1 Westmauer; 2 Kiesel und lehmiger Sand; 3 verbrannter Lehm und Asche

Maßstab 1:20. Archäologische Aufnahme: M. Grünewald; Reinzeichnung 2004: Rita Piras.

Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: P. Dintsis - W. Jobst; Reinzeichnung 2004: Rita Piras.

TAFEL V

23/70

Nord

Süd

0

1

2

3

4

5

6

8m +313.762 m ü. A.

+313.724 m ü. A.

Raum A2

Raum A4

7



4

3 2

5

1

1

Haus A. Ostwand, Innenansicht: 1 Fels; 2 Nordmauer; 3 Südmauer, noch nicht freigelegt, überlagerter Humus (= Grollerschutt); 4 Mauer ausgerrisen; 5 Quermauer innen mit Rutenputz Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: W. Jobst – E. Kaudelka – D. Stupka Reinzeichnung 2004: Rita Piras.

34/70, 18/72 Ost

West

0

1

A

2

3

4

5

6

7m

Raum A1

Raum A2

+313.583 m ü. A. 7

2

+313.134 m ü. A.

3 1

Schnitt A – A

5

A

6

4

Haus A. Südmauer, Innenansicht und Schnitt, 1.30 m von der südöstlichen Außenecke: 1 nicht ergraben ; 2 Mauer ausgerissen; 3 roter Mörtel und roter Sandstein; 4 Pfostenloch; 5 Schwelle A1–A2; 6 Falz für Türe; 7 Grollerschutt Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: M. Bossert – W. Jobst – E. Kaudelka – S. Scheffenegger; Reinzeichnung 2004: Rita Piras.

38a–b/70 Süd

Nord

0

1

2

3

4

5

6

7

8m

+313.583 m ü. A.

Raum A1

5 1

Raum A3

+313.134 m ü. A.

2

4

6

3

Haus A. Westmauer, Innenansicht: 1 Südmauer; 2 Nordmauer; 3 Trennwand zwischen A1 und A3; 4 Fuge; 5 Mauer ausgerissen; 6 Mörtelputz mit lehmiger Erde hinterfüllt Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: W. Jobst – M. Kandler; Reinzeichnung 2004: Rita Piras.

9/71, 14/71 Nord 0

Süd 1

2

3

4

5

6

7m

Raum A1

Raum A3

2

5 +313.134 m ü. A.

3

9

4 4

4 1 6

7

8

Haus A. Westmauer, Außenansicht (bis 7.70 m nördlich der Südwestecke): 1 Fels; 2 Südmauer; 3 Ende Schnitt I/71; 4 Mauer ausgebrochen; 5 aufgehendes Mauerwerk; 6 Kante Putzabstrich; 7 Pfostenloch durch Mauer; 8 Fundamentvorsprung; 9 gemörtelter Schwellbalken

O A2

A4

Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: S. Scheffenegger – H. Zabehlicky; Reinzeichnung 2004: R. Piras.

23/70 N

S

34/70,18/72 38a-b/70 A3

W 9/71,14/71

A1

TAFEL VI 58/71 Süd

Nord

0

1

2

A

3

3

4

5

6

7

8m

+313.724 m ü. A.

+313.295 m ü. A.

3

4

+313.083 m ü. A.

2

1

A Schnitt A – A

2

Haus A. Ostmauer, Außenansicht und Schnitt: 1 Fels; 2 Fundamentvorsprung; 3 aufgehende Mauer; 4 Mauer ausgebrochen Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: W. Jobst; Reinzeichnung 2004: Rita Piras.

29/72 West

19/70

Ost

0

1

2

3

4

5m

0

0.1

0.2

0.3

+313.583 m ü. A.

2

1

0.4

0.5

0.6 m

5

--------------- 1

3

Haus A. Südmauer, Außenseite (Westhälfte): 1 Außenflucht des Fundaments der Westmauer; 2 Unterkante des Mörtelverstrichs am Fundamentvorsprung; 3 Sand (Außenniveau Haus A Phase II) Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: M. Bossert – R. Goth; Reinzeichnung 2004: Rita Piras.

20/70

2 3

3 ------------

--------

2

4 --------------------------

Haus A. Ansicht einer Doliumvertiefung an der Südmauer in Raum A2, H 2.80 m von der Ostmauer: 1 Grubenrand, schräg nach innen abfallend, mit Mörtel ausgeschlagen; 2 Mörtelestrich; 3 Tiefe ab Mörtelestrich = 0.075 m; 4 Tiefe ab Mörtelestrich = 0.185 m; 5 Südmauer Maßstab 1:10. Archäologische Aufnahme: S. Scheffenegger; Reinzeichnung 2004: Rita Piras.

1 1

4

4

3– 4

5

13/71 A

5

Süd

Nord 1

6

Schnitt A – A

2

A 7

Haus A. Winkelschnitt bei 2.80 m vor der Ostmauer: 1 Südmauer im Schnitt; 2 Südmauer in Ansicht; 3 Wandverputz; 4 eingestürzter Wandverputz; 5 Kante für Lagebalken

Haus A. Grundriss der Schwelle am Südende der Westmauer und Schnitt durch Westmauer bei 1.68 m nördlich der Südwestecke: 1 Schwelle; 2 Schwellbett mit Holzfaserabdruck Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: S. Scheffenegger; Reinzeichnung 2004: Rita Piras.

Maßstab 1:20. Archäologische Aufnahme: S. Scheffenegger; Reinzeichnung 2004: Rita Piras.

58/71 O A2

A4

N

S

19/70,20/70 A3

A1

W

13/71

29/72

TAFEL VII 25/71

8/70 Nord

Ost

Süd

1

West

0

1

1

2m

2

4 Schnitt I/71

3

1

5 Haus A. Ost-West-Schnitt durch Westmauer und Schnitt I/71 (bei Lfm. 10.30), 7.90 m nördlich der Südwestecke: 1 Westmauer; 2 Fundamentoberkante; 3 Fundament ausgebrochen; 4 Sandhorizont; 5 natürliche Sandverfüllung

Haus A. Pflasterung vor der Nordecke (= Schnitt I/70 Lfm. 0–4.50), Grundrissaufnahme: 1 Spuren von Mörtelresten Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: M. Grünewald – S. Scheffenegger ; Reinzeichnung 2004: Rita Piras.

Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: P. Dintsis; Reinzeichnung 2004: Rita Piras.

29/72 Süd

Nord

0

1

2

3

4

5

6

7m +313.583 m ü. A.

7

6 5

4

2

A2

3

1

Holzpfostenhaus. Profilansicht von Osten parallel zu Schnitt I/71; Profilebene 2.90 m westlich der Südostecke von Haus A: 1 Fels; 2 Südmauer Haus A; 3 Raum A2; 4 Außenniveau Haus A (Sandstratum der Phase II); 5 Kiesschicht (Anschüttung); 6 Kieslage (Bodenniveau des Pfostenbaus); 7 Splittschicht Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: M. Bossert – R. Goth; Reinzeichnung 2004: Rita Piras.

5/71 Nord

26/71 Ost

Süd

0

1

2

0

3m

West 1

2

3

1

Graben

3 4

4m

2

3

4

1 6

5

2

Haus A. Ostwand Schnitt I/71 südlich der Südwestecke des Gebäudes: 1 Südwestecke Haus A; 2 reiner dichter antiker Humus (Mutterboden); 3 Horizont Holzpfostenhaus; 4 Pfostenloch; 5 Brandschichte, 6 antiker Horizont

Südlich Haus A. Südwand Schnitt III/71 und Schnitt I/71 bei Lfm. 16.43: 1 Kalksteinsplitt; 2 Mörtel- und Schotterschicht; 3 Kieshorizont; 4 Brandschicht Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: S. Zellweger; Reinzeichnung 2004: Rita Piras.

Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: H. Vetters; Reinzeichnung 2004: Rita Piras.

21/72 Süd 0

Nord 0.1

0.2

0.3

0.4

0.5

0.6

0.7

0.8

0.9

1m

O

Pfostenhaus

+313.589 m ü. A. A2

A4 N

+313.439 m ü. A.

S A1

A3

21/72 26/71 5/71

W

1

2

Holzpfostenhaus südlich Haus A. Süd-Nord-Schnitt durch die beiden westlich gelegenen Feuerstellen parallel zur Ostkante Schnitt I/71 (0.65 m östlich), Ansicht von Osten: 1 südwestliche Feuerstelle; 2 nordwestliche Feuerstelle Maßstab 1:10. Archäologische Aufnahme: R. Goth; Reinzeichnung 2004: R. Piras.

TAFEL VIII 16/72

15/72 0

0.01

0.02

0.03

0.04

0.05

0.06 m

Holzpfostenhaus südlich Haus A, zentrale Feuerstelle

Holzpfostenhaus südlich Haus A, südwestliche Feuerstelle im Schnitt

Maßstab 1:20. Archäologische Aufnahme: R. Goth; Reinzeichnung 2004: R. Piras.

Maßstab 1:10. Archäologische Aufnahme: R. Goth – B. Grau; Reinzeichnung 2004: Rita Piras.

27/72 19/72 Nord

Süd

0

1

2

3

+313.583 m ü. A.

4

5

6

Phase II

7

1 2

1

Holzpfostenhaus südlich Haus A, südwestliche Feuerstelle: 1 Schnitt I/71; 2 Humus mit Lehmeinschlüssen, Asche, Holzkohleresten und zahlreichen völlig verbrannten Knochen

Phase I

2

5m

4 3

8

Schnitt III/71, Holzpfostenhaus (Schnittebene 4.20 m westlich der Südostecke Haus A): 1 Südmauer Haus A; 2 Raum A1; 3 Außenniveau Haus A Phase II (Sandlage); 4 Kiesschicht (Schüttung); 5 Pfostenloch (0.20 m tief) mit Sand und Kies gefüllt; 6 östliche Feuerstelle; 7 Kieslage; 8 antiker Mutterboden (Humus) Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: M. Bossert – R. Goth; Reinzeichnung 2004: Rita Piras.

Maßstab 1:20. Archäologische Aufnahme: R. Goth; Reinzeichnung 2004: Rita Piras.

O A2

A4

16/72

N

S19/72

15/72

A1

A3 W

27/72

TAFEL IX Blatt 27–28/73, 31–33/73 West

Ost

0

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

12

13

14

15

16

17

18

19

20

21

22

23

24

25 m

2

2

2 1

A

A

Rampe Zugang? E2

E1 1

F E2

G

E3

2

Schnitt A – A Aufsicht und Schnitt Objekte E, F und G: 1 Kieslage; 2 Fundament mit Mörtel vergossen. Maßstab 1:100. Archäologische Aufnahme: R. Hattinger – H. Thür; Reinzeichnung 2004: Rita Piras.

Blatt 14–16/75 West

Ost

0

1

2

3

4

5

6

7

8

Fundament F

Fundament E3

9

10

11

12

13

14

Fundament G Fundament G1 1

Schnitt I/71

1

West-Ost-Schnitt über Fundamente E3 , F, G und G1 bis Schnitt I/71 1 anstehender Felsboden Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: M. Alram; Reinzeichnung 2004: R. Piras.

Blatt 9/06/80 Ost

West

0

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

12

13 m

Fundament G Fundamentgrube 1 = Monument G2

1

Monument G1

2

1

Ost-West-Schnitt über Fundamentgrube 1 und Fundament G1: 1 Felsboden; 2 Humus (Mutterboden) Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: P. Turnovsky; Reinzeichnung 2004: Rita Piras.

Blatt 10/06/80 Süd

Nord

0

1

2

3

4

5

6

7

8

G1

H

Schnitt I/71 3

2 1

Süd-Nord-Schnitt über Fundament H, Schnitt I/71 und Fundament G1: 1 Felsboden; 2 Humus (Mutterboden); 3 Splittniveau Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: P. Turnovsky; Reinzeichnung 2004: Rita Piras.

9

10

11 m

15 m

TAFEL X

SCHN

N

ITT

F

A5N

Monumente E, F, G, G1‒G3 und Fundamente K, K1, K2 Maßstab 1:100. Archäologische Aufnahme: R. Hattinger ‒ H. Thür; Reinzeichnung 2005: Rita Piras.

Monument E nach Groller 1899 = Groller 1900 Taf. VIII

TAFEL XI

5.20 m 2.90 m

1.15 m

2.90 m

N

1.15 m

5.20 m 2.90 m

1.15 m

0.75 m

0.75 m

2.45 m

9.31 m 3.20 m

E1

2.45 m

3.20 m

E2

9.31 m

E3

2.90 m

1.15 m

0.75 m 0.90 m

1.80 m

0.75 m

3.30 m

1.10 m

Maßstab 1:100 0.75 m 0.90 m

1.80 m 3.30 m

0.75 m 1.10 m

Monument E. Grabungsbefund und rekonstruierter Grundriss Maßstab 1:50. Archäologische Aufnahme: H. Thür; Reinzeichnung 2004: R. Piras – A. Ravastini

TAFEL XII N

E1

E2

E2

E3

1:100

Grundrissrekonstruktion Monument E nach H. Thür

Rekonstruktion des Tempelbezirks nach Thür 2000

N

TAFEL XIII

Blatt 14/73

Blatt 26/73 1

Fundament K1

A

A

2

Nord 0

1

2

Süd 3m

3

Schnitt A – A

Fundament K

Fundament K1 (Planquadrat A5N). Grundriss und Schnitt: 1 Mörtel; 2 Kiesel; 3 antiker Mutterboden (Humus) Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: P. Dintsis – W. Jobst; Reinzeichnung 2004: Rita Piras.

Nord

Süd

0

1

2m

Fundament K2

Fundament K Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: S. Lutz – H. Thür; Reinzeichnung 2005: Rita Piras.

Blatt 15/79 Nord

Süd

0

1

Grundriss Fundament K1, K, K2

2

3m

1

Maßstab 1:50. Archäologische Aufnahme: H. Thür; Reinzeichnung 2004: R. Piras.

1 1

Fundament K2 (Planquadrat A6N): 1 Fels Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: W. Schweiger – G. Wünsch; Reinzeichnung 2004: Rita Piras.

TAFEL XIV

Blatt 7/70 Nord

Süd 1

2

3m

N

0

Monument F nach Groller 1899 Taf. VIII = Groller 1900 Taf. VIII

Fundament F. Befundaufnahme 1970 Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: A. Hubmann – E. Kaudelka; Reinzeichnung 2004: Rita Piras.

Monument F. Grabungsbefund und Grundrissrekonstruktion mit Raster in römischen Fuß Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: W. Jobst; Reinzeichnung 2005: R. Piras.

TAFEL XV Blatt 12/70 Nord

Süd

0

Monument G nach Groller 1899 Taf. VIII = Groller 1900 Taf. VIII

1

2

3m

Monument G. Bestandaufnahme 1970 Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: A. Hubmann – E. Kaudelka; Reinzeichnung 2004: Rita Piras.

Blatt 26/06/80

Ost

West

0

1

2

3

4

5

6m

Grube

Monument G1

1

Ost-West Schnitt über Monument G1 und Grubenfüllung unter Monument G Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: C. Kaiser; Reinzeichnung 2004: Rita Piras.

Blatt 13/75, 17/75 Süd 0

Blatt 28/72

Nord 1

2

Ost

3m

West

0

1

2

3m

Schnitt I/71 1

Monument G3. Ost-West-Schnitt über Fundamentgrube 2: 1 antiker Mutterboden (Humus) Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: P. Dintsis – W. Jobst; Reinzeichnung 2004: R. Piras. 1

A

A

A

A Monument G1. Aufsicht und Schnittansicht von Osten: 1 Gussmörtel; 2 antiker Mutterboden (Humus); 3 Hohlraum 2 3

Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: M. Alram – R. Pillinger – N. Schlager; Reinzeichnung 2004: Rita Piras.

TAFEL XVI

Blatt 2/73

Nord

Süd

0

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11 m

+312.912 m ü. A.

2

1

1

4

3

6

4

Tempel I (Bau C). Nord-Süd-Schnitt, 1.70 m von der Westkante des Fundaments entfernt: 1 Fundament; 2 Nordmauer; 3 anstehender Fels; 4 verwitterter Dolomit Maßstab 1:50. Archäologische Aufnahme: F. Glaser ‒ E. Küster; Reinzeichnung 2008: Rita Piras.

Blatt 3/70

Blatt 4/70 Nord

Süd

Süd

0

0,5

1

1,5

2

2,5 m

Nord

2,8 m

2 1

1

2

Tempel I (Bau C). Schnitt durch die Nordmauer, Ansicht von Westen: 1 Mauer im Schnitt; 2 Bodenansatz innen

Tempel I (Bau C). Schnitt durch die Nordmauer, Ansicht von Osten: 1 Bodenniveau innen; 2 Mauer im Schnitt

Maßstab 1:20. Archäologische Aufnahme: M. Grünewald – H. Vetters; Reinzeichnung 2008: Rita Piras.

Maßstab 1:20. Archäologische Aufnahme: M. Grünewald – H. Vetters; Reinzeichnung 2008: Rita Piras.

Blatt 4/78 Ost

West

0

1

+312.912 m ü. A.

2

3

4

3

5

6m

4

2

1

Profil westlich Tempel I (Bau C), 1.30 m westlich des Tempelfundaments : 1 Störung; 2 Tempelfundament Westseite; 3 verbrannter Lehm und Asche (Feuerstelle?); 4 natürlicher Waldhumus Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: W. Jobst ‒ E. Rudolf ‒ P. Scherrer; Reinzeichnung 2008: Rita Piras.

TAFEL XVII TAFEL XVII

N

TAFEL XVII

Störung

Störung

N

Tempel I (Bau C). Befund mit der von Franz Huber anlässlich der Grabung 1877 verursachten Störung. Tempel I (Bau C). Befund mit der von Franz Huber anlässlich der Grabung 1877 verursachten Störung. Diese zeigt einen kraterförmigen Trichter. Diese zeigt einen kraterförmigen Trichter.

Maßstab 1:50. ArchäologischeMaßstab Aufnahme: W. Jobst;Aufnahme: Reinzeichnung 2005: Rita2005: Piras. 1:50. Archäologische W. Jobst; Reinzeichnung Rita Piras.

TAFEL XVIII Blatt 6/78

Blatt 12/78 Ost

West

0

1

2

3m

1

2

3m

Ost

West

0

1

N Kapelle Z. Befund in Aufsicht: 1 Pfostenloch

Kapelle Z. Nordfront und Schnitt ca. 0.70 m südlich der Nordkante (= Frontseite)

Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: P. Scherrer; Reinzeichnung 2004: Rita Piras.

Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: P. Scherrer; Reinzeichnung 2004: Rita Piras.

Blatt 13/78

Blatt 11/78 Nord 0

Süd 1

2

Süd

Nord

0

3m

1

2

3m

1 2 1

2

3

4

Kapelle Z. Profil des Bodens im Inneren der Anlage und Ostmauer Innenansicht: 1 Schnitt durch Südmauer; 2 verbrannter Mörtel

Kapelle Z. Westmauer Innenseite: 1 Südmauer im Schnitt; 2 verbrannter Mörtel; 3 Fundamentvorsprung; 4 antiker Horizont aus Sand und Mörtelsplitt über Mutterboden (= kompakter Humus)

Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: P. Scherrer; Reinzeichnung 2004: R. Piras.

Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: P. Scherrer; Reinzeichnung 2004: Rita Piras.

Blatt 18/78 Nord 0

Süd 1m

1

Kapelle Z. Ostmauer Innenseite: 1 Schnitt durch Südmauer Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: P. Scherrer; Reinzeichnung 2004: R. Piras.

TAFEL XIX

1:20

Fels

S4

S1

S3

S2

TAFEL XX 32–35/72 Nord

Süd

0

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

12

13

14

15

16

17

18

19 m

S2 S1

+313.263 m ü. A.

Haupteingang

+313.212 m ü. A.

S4

5

+312.721 m ü. A.

+312.651 m ü. A.

1

6

4

2

Tempel II (Bau S). Ansicht der Porticuswand S3 von Westen: 3 3 1 Nordmauer (Antenmauer) S3; 2 Felsboden; 3 Fundamentvorsprung; 4 Mauer ausgebrochen; 5 Schwelle; 6 Südmauer S3 (Antenmauer)

3

Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: E. Küster – S. Rasser; Reinzeichnung 2004: Rita Piras.

31/72

30/72 West

Ost

Ost

0

1

2

West

0

1

2

25–26/72

3m

3m

Nord

Süd

0

1

2

1

+313.263 m ü. A.

3

2

4

5

7

8

9

10

4

3

+313.119 m ü. A. +312.773 m ü. A.

5

6

11

5

12

13

15

16 m

6

7

+313.210 m ü. A. +312.992 m ü. A. +312.672 m ü. A.

S/4

14

+313.350 m

S/2

1

ü. A.

8

4 2

1 2

2

3

3

4

Tempel II (Bau S). Nord-Süd-Schnitt: 1 Nordmauer S4; 2 Nordmauer des nördlichen Einbaus; 3 Südmauer des nördlichen Einbaus; 4 Nordmauer des südlichen Einbaus; 5 Südmauer des südlichen Einbaus; 6 Nordmauer S2 = Südmauer S4; 7 Südmauer S2; 8 Fels

Tempel II (Bau S). Porticus S3 Südmauer, Nordansicht: 1 Porticusmauer S3; 2 Fels; 3 Fundamentvorsprung; 4 rückspringend

Tempel II (Bau S). Porticus S3 Nordmauer, Südansicht: 1 Fels; 2 Mauer bis zu 12 cm rückspringend auf Fels aufgesetzt; 3 Fundamentvorsprung; 4 Mauerunterkante 20 cm rückspringend; 5 Porticusmauer S3 im Schnitt

Maßstab 1:100. Archäologische Aufnahme: W. Jobst – E. Küster; Reinzeichnung 2004: Rita Piras. Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: P. Sedlaček; Reinzeichnung 2004: Rita Piras.

Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: P. Sedlaček; Reinzeichnung 2004: Rita Piras.

13/74 Süd

Nord

0

1

2

7/73

23–24/72 West

3m

Ost

Ost

0

1

2

3

4

5

6

7

8

West

0

1

2

3

4

5m

9m

+313.210 m ü. A. +312.992 m ü. A.

1

4

+313.119 m ü. A.

5

+312.672 m ü. A.

2

3

3

2

1 2

5

1 4

3

Tempel II (Bau S). Schnitt über die südliche Mauerfolge in der Cella S4, Ansicht von Osten:1 Südmauer S4 = Nordmauer S2; 2 Südmauer des südlichen Einbaus; 3 Nordmauer des südlichen Einbaus

Tempel II (Bau S). Teilansicht der Nordmauer S4 von Süden: 1 Westmauer S3 im Schnitt; 2 Fels; 3 Fundamentvorsprung; 4 Mauer im Bund; 5 Schwelle S4–S1

Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: R. Redolfi; Reinzeichnung 2004: Rita Piras.

Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: E. Küster – S. Rasser; Reinzeichnung 2003: Rita Piras.

Tempel II (Bau S). Ost-West-Profil 5.90 m nördlich der Südostecke S4, Ansicht von Norden: 1 Fels; 2 Schutt vom Abbruch des Tempels; 3 antikes Außenniveau, darunter fundleer; 4 Mörtelbett des Fundaments der ausgerissenen Ostmauer; 5 Splitt und Erde Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: F. Glaser; Reinzeichnung 2004: Rita Piras.

Ost 0

1

2

3

4

5

6

20/72

22/72

29–30/73 West

Nord

7m

0

Süd 1

2

3

4m

West

Ost

0

1

2

3

4m 7/73 13/74

+313.263 m ü. A. 3

+313.263 m ü. A.

S1 22/72

1

4

1

3

1

3

29–30/73

S4 20/72 23-24/72 30/72

S3 2

5 2

Tempel II (Bau S). Nordmauer S1 und Porticus-Nordwand, Ansicht von Norden: 1 Schnitt VIII/72; 2 Abdruck Schalbrett vom Fundamentguss; 3 Fuge; 4 antiker Gehhorizont; 5 Fels Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: G. Wünsch; Reinzeichnung 2004: Rita Piras.

4

2 4

5

Tempel II (Bau S). Ostmauer S1, Ansicht von Westen: 1 Nordmauer S1 im Schnitt; 2 Felsboden; 3 Südmauer S1 = Nordmauer S4 im Schnitt; 4 Fundamentvorsprung

Tempel II (Bau S). Nordmauer S1, Ansicht von Süden: 1 Westmauer S1 = Porticuswand S3 im Schnitt; 2 Felsboden; 3 Ostmauer S1 im Schnitt; 4 Mauer sitzt 0.10 m rückspringend auf Fels; 5 Mauer sitzt 0.17 m rückspringend auf Fels

Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: P. Sedlaček; Reinzeichnung 2003: Rita Piras.

Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: P. Sedlaček; Reinzeichnung 2003: Rita Piras.

25–26/72

S2 31/72

32–35/72

TAFEL XXI 12/72

8–10/73 West

Süd

Ost

0

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

Nord

0

1

2

3

4

5m

11 m

B

A

4

+313.350 m ü. A.

C

1

7

+312.740 m ü. A.

8

6

1

+312.685 m ü. A.

+313.728 m ü. A.

3 2 2

Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: H. Hattinger – S. Lutz; Reinzeichnung 2004: Rita Piras

13/72 0

West

West

0

0.2 0.4 m

Ost

West

0.2 0.4 m

9

0

Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: F. Glaser – E. Küster; Reinzeichnung 2003: Rita Piras

Ost 0.2 0.4 m

Nord 1

C

Tempel II (Bau S). Ansicht Westmauer S2, Innenseite: 1 Südmauer S2; 2 Fels; 3 Nordmauer S2; 4 aufgehende Mauer im Bund; 5 Fundament in Fuge angesetzt; 6 Säulenfragment im Schnitt, auf Zerstörungshorizont liegend; 7 abgestrichener Mörtel; 8 Türgewände im Bund angesetzt; 9 Schwelle S2–S4 im Bund angesetzt

Tempel II (Bau S). Südmauer Raum S2, Südansicht: 1 Schwelle; 2 Fels

Ost

B

A

5

0

3

2

14/72

West

Süd

0

9–10/72 Ost

1

2

3

4

5

6

7

8m

1m +312.685 m

3

4 7

+313.210 m ü. A.

1 2

5 6

6

5

3

+312.685 m ü. A.

1 4

4

Schnitt A–A

Schnitt B–B

2

4

Schnitt C–C

Tempel II (Bau S), Schnitte durch die Westmauer S2: 1 Schnitt A: 0.50 m nördlich Südwestecke; 2 Schnitt B: 1.20 m nördlich Südwestecke; 3 Schnitt C: 0.15 m südlich Nordwestecke; 4 Felsboden; 5 Säulenfragment im Schnitt; 6 Zerstörungshorizont

Tempel II (Bau S). Schnitt durch die Schwelle S2–S4 und das nördlich agrenzende Profil in Schwellenhöhe. Schnitt parallel zu Westmauer S4 in einer Entfernung von 1 m: 1 Schwelle S2–S4 im Schnitt; 2 Felsboden; 3 Gefäßhenkelfragment (Importware)

Tempel II (Bau S). Nordmauer S2 = Südmauer S4, Ansicht von Süden: 1 Westmauer S2; 2 Felsboden; 3 Ostmauer S2; 4 Türe S2–S4; 5 Estrichansatz; 6 Anschlag; 7 Fuge

Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: F. Glaser; Reinzeichnung 2003: Rita Piras.

Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: F. Glaser – E. Küster; Reinzeichnung 2003: Rita Piras.

Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: F. Glaser; Reinzeichnung 2003: Rita Piras.

Nord

Ost

Süd

0

1

4

2

5

3

4

6–8/72

4/72

3/72

West

0 0.2 0.4 0.6 m

5m

0 0.2 0.4 m

0 0.2 0.4 m

0 0.2 0.4 0.6 m

0

0.2 0.4 m

Ost

West

0

1

6

A

2

C

D

4

5

1

+312.728 m ü. A.

2

1

2

2

B

C

E

D

1

Schnitt A–A

1 Schnitt

1 Schnitt

B–B

C–C

1

Schnitt D–D

1

Tempel II (Bau S). Ostmauer S2, Westansicht: 1 Nordmauer S2 = Südmauer S4; 2 Felsboden; 3 Südmauer S2; 4 Fuge; 5 Bodenansatz; 6 Spolie

Tempel II (Bau S). Schnitte durch die Ostmauer S2 von Nord nach Süd: 1 Fels; 2 Bodenansatz

Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: F. Glaser – E. Küster; Reinzeichnung 2003: Rita Piras.

Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: F. Glaser – E. Küster; Reinzeichnung 2003: Rita Piras.

Schnitt E–E

Tempel II (Bau S). Südmauer S2, Nordansicht: 1 Ostmauer S2; 2 Felsboden; 3 Westmauer S2; 4 Türschwelle; 5 Mauer im Bund angesetzt; 6 abgestrichener Mörtel Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: F. Glaser – E. Küster; Reinzeichnung 2003: Rita Piras.

1/73 West

Ost

0

1

2

3

4m 1/73

S4

4/72

1

6–8/72

3/72

S2 2

S1

14/72

12/72

3

S3 Tempel II (Bau S). West-Ost-Profil, anschließend an Ostmauer S2: 1 Ostmauer S2 im Schnitt; 2 Felsboden; 3 Dachziegelbruchstücke Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: F. Glaser; Reinzeichnung 2004: Rita Piras.

7

6

8m

6

5

E

3

A

6

4

+313.350 m ü. A.

5

B

3

13/72

8-10/73 9–10/72

3

TAFEL XXII

12–13/06/75

0

Ost

▼ N 1

Tempel III, Planimetrie des Grabungsbefundes Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: W. Jobst ‒ H. Vetters ; Reinzeichnung 2004: Rita Piras.

0

West

1

2

3

4

5

6

7

8

9 m

3

1 2

4

4

Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: W. Jobst; Reinzeichnung 2004: Rita Piras. 5

6–7/75 West

Ost 1

2

3

4

5

6

7

8

9 m

4

3

6

2

2

3

Tempel III. Ost-West-Schnitt über Tempelfundament westlich Schnitt VIII/72: 1 Schnitt VIII/72; 2 Zerstörungschicht; 3 Ostmauer; 4 Westmauer, Fundamentgrube

0

Tempel III. West-Ost-Schnitt über Tempelfundament: 1 Felsboden; 2 ausgeraubte Mauer; 3 Westmauer; 4 Ostmauer

Ost

Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: A. Alvarado ‒ H. Täuber; Reinzeichnung 2004: Rita Piras.

2

1–2/75

1

3 7

1

Tempel III. West-Ost-Schnitt über Tempelfundament: 1 Felsboden; 2 ausgeraubte Mauer; 3 Westmauer; 4 Ostmauer 8

Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: A. Alvarado ‒ H. Täuber; Reinzeichnung 2004: Rita Piras.

→ →

→ →

← 6‒7/75 ← 1‒2/75

4

West

1–2/75

▼ N

9 m

Tempel III. Planimetrie des Grabungsbefundes Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: W. Jobst ‒ H. Vetters ; Reinzeichnung 2004: Rita Piras.

← 6‒7/75 ← 1‒2/75

TAFEL XXIII 19–20/78 Ost

West

0

1

2

3

4

1

5m

2

3 8

4

5

6

7

Tempel III. Ansicht des Tempelfundaments von Norden: 1 Ostmauer; 2 Westmauer; 3 Vorhalle; 4 Nordostecke; 5 Fundamentbettung aus Bruchschotter; 6 antikes Fundament über Kante; 7 Nordwestecke Cella, ausgerissen; 8 Nordwestecke Vorhalle Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: P. Scherrer; Reinzeichnung 2004: Rita Piras.

12-6/80-1 Ost

West

0

1

2

3

4

5

6

7

8 m

1 2

← 3

Tempel III. Fundament der nördlichen Cellawand: 1 Mutterboden (Humus); 2 Felsboden; 3 Nordostecke Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: P. Turnovsky – M. Zeitlberger; Reinzeichnung 2004: Rita Piras.

12-6/80-2 Süd 0

Nord 1

Mauerwerk ausgeraubt

2

3

4 m

1 2

Tempel III. Fundament der östlichen Cellamauer: 1 Erde; 2 Felsboden; 3 Nordostecke

3 12-6/80-2



Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: P. Turnovsky – M. Zeitlberger; Reinzeichnung 2004: Rita Piras.

← 19–20/78; 12-6/80-1

TAFEL XXIV 29-5/80 Süd

Nord

0

1

4

2

3

4

5

6

7m

3 5

6 7

7

2

1

Tempel III. Süd-Nord-Schnitt über Tempelfundament : 1 Felsboden; 2 Mutterboden (Humus); 3 Verbrannte Erde; 4 Schutt; 5 Südmauer; 6 Nordmauer; 7 Ausrißgrube Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: B. Asamer; Reinzeichnung 2004: Rita Piras.

2/81

West

Ost

0

1

2

3

5

4m

5 4 7

2

3

8

1 6

Tempel III. West-Ost-Schnitt (Zeichenebene 1.70 m nördlich Südmauer Außenkante: 1 Felsboden; 2 Mutterboden (Humus); 3 Schüttung; 4 Nord-Süd-Schnitt; 5 Schutt; 6 verbrannter Lehm; 7 ausgerissene Mauer der Vorhalle; 8 westliche Cellamauer Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: P. Scherrer; Reinzeichnung 2004: R. Piras.

3/81 West 0

Ost 1

2

5

3

4m

6

5 4

7

2 1 3

Tempel III. West-Ost-Schnitt (Zeichenebene 2.70 m nördlich Südmauer Außenkante): 1 Felsboden; 2 Mutterboden (Humus); 3 verbrannter Lehm; 4 Nord-Süd-Schnitt ; 5 Schutt; 6 ausgerissene Mauer der Vorhalle; 7 westliche Cellamauer Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: P. Scherrer; Reinzeichnung 2004: Rita Piras.

29-5/80





← 2/81 ← 3/81

TAFEL XXV Blatt 11/74 Nordwest

Blatt 18/76

Südost

0

1

2

Nord

3m

Süd

0

1

2

3

2

1 2

3m

4

4

3

Profilierte Basis im Steg zwischen A3N–A4N: 1 rezenter Humus und Schutt: 2 Zerstörungshorizont; 3 antiker Mutterboden (Humus); 4 Grube mit Basisblock

1

Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme:W. Jobst – B. Porter; Reinzeichnung 2004: Rita Piras.

Planquadrat A3N. Zerstörungshorizont und antiker Horizont nördlich Basis L: 1 Nordkante Basis L; 2 feiner Splitthorizont; 3 Eisennagel; 4 Eisennagel Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: K. Krierer; Reinzeichnung 2004: R. Piras.

Süd Ost

Nord 0

3

West

0

1m

1

0,605

Blatt 15/70

Schnitt I/71

Blatt 3/73

2m

Fundament H

Ost

0,695

3

3 2

West

2 2

1

Schnitt I/71

1

1

Planquadrat A3N, Fundament H: 1 Felsboden; 2 Mörtel mit viel Kalk und Sand; 3 antiker Mutterboden (Humus) mit Bruchsteinen; 4 Bruchsteine aus Kalksandstein

Fundament H in Planquadrat A3N. Grundriss und Schnitt: 1 Mutterboden (Humus); 2 Kalksand (antiker Horizont); 3 Reste des antiken Niveaus

Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: A. Hubmann – E. Kaudelka; Reinzeichnung 2004: Rita Piras.

Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: H. Thür; Reinzeichnung 2004: Rita Piras.

Blatt 36/73 Süd 0

+313.355 m ü. A.

0,25

4

4

Nord 1

2

3

4

5

6

7

8

9

K2

10

11

12

13

E2 1

3 2

Süd-Nord-Schnitt über Fundament K2 und E2 West : 1 Mörtelguß; 2 antikes Gehniveau; 3 Bruchstein (Dolomit) mit Mörtel vergossen; 4 Felsboden; Maßstab 1:100. Archäologische Aufnahme: G. Wünsch; Reinzeichnung 2005: R. Piras.

4

14 m

TAFEL XXVI Blatt 4/73

Blatt 6/73 Nord 0

Süd

Süd 1

2

3

4

Nord

0

5m

1

2

3

4m

2 1 3

1

3

3

Planquadrat A2 Westprofil: 1 Antiker Mutterboden (Humus); 2 Schuttschicht mit bearbeiteten Werksteinen (vermutlich von umliegenden Bauten); 3 bearbeitete Werksteine Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: F. Glaser – S. Lutz – H. Thür; Reinzeichnung 2004: Rita Piras.

Planquadrat A2. Grundriss über nachantiker Zerstörungsschicht: 1 Störung durch Baumwurzel Maßstab 1:100. Archäologische Aufnahme: S. Lutz – H. Thür; Reinzeichnung 2004: Rita Piras.

Blatt 5/74

Blatt 11/73 Nord 0

Süd 1

2

3

4

5m

Nord 0

Blatt 26/78 Nord

Süd 1

2

3

4

Süd

0

5m

1

2m

1

2

1

A

A

Planquadrat A4 1 Störung durch Baumstumpf; 2 Splitt Maßstab 1:100. Archäologische Aufnahme: S. Lutz – R. Pillinger – G. Wünsch; Reinzeichnung 2004: R. Piras.

L 1

+312.726 m ü. A.

Planquadrat A3. Basis L, Grundriss und Schnitt: 1 Felsboden

Schnitt A – A Planquadrat A4. Basis M, Aufsicht und Schnitt

Maßstab 1:100. Archäologische Aufnahme: S. Lutz – H. Thür; Reinzeichnung 2004: Rita Piras.

Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: E. Stern – G. Wünsch; Reinzeichnung 2004: Rita Piras.

Blatt 23/77 Süd 0

Nord 1

2

3m

Blatt 3/74 Nord 0

Süd 1

2

3

4

5m

1

Blatt 4/77 Nord 0

Süd

1

1m

2

1 1

Planquadrat A6. Basis M1, Aufsicht: 1 Mörtel Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: S. Haas – J. Hammerschmidt; Reinzeichnung 2004: Rita Piras.

Planquadrat B3, Basis L1: 1 Störung durch Baumstumpf; 2 Splitt Planquadrat A7–A8. Basis M2, Aufsicht: Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: S. Haas – J. Hammerschmidt; Reinzeichnung 2004: Rita Piras.

Maßstab 1:100. Archäologische Aufnahme: S. Lutz – R. Pillinger – G. Wünsch; Reinzeichnung 2004: Rita Piras.

TAFEL XXVII Blatt 15/77 Nord

Blatt 14/74

Süd

0

1

Nord

2m

Blatt 24/77 Nord

Süd

0

Süd

0

1m

1m

A

A Planquadrat B5. Basis V Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: K. Herold – C. Weber; Reinzeichnung 2004: Rita Piras.

Schnitt A – A

Planquadrat B3. Basis L2, Aufsicht Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: S. Haas – J. Hammerschmidt; Reinzeichnung 2004: Rita Piras.

Planquadrat B7. Basis Q3, Aufsicht und Schnitt Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: S. Haas – J. Hammerschmidt; Reinzeichnung 2004: R. Piras.

Blatt 1/74 Nord 0

1

2

3

4

5

Blatt 22/74

Blatt 15/74

Süd

Süd

6m

Nord

0

Nord

Süd

0

1m

1

2m

A 1

2

Steg

1

1

3

Planquadrat C2 und Steg zwischen PQ C2–D2: 1 bearbeiteter Werkstein; 2 Störung durch Baumstumpf; 3 Splittschicht Maßstab 1:100. Archäologische Aufnahme: S. Lutz – R. Pillinger – G. Wünsch; Reinzeichnung 2004: R. Piras.

Planquadrat C3–C4. Aufsicht Monument P: 1 Mörtel

A

Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: R. Redolfi; Reinzeichnung 2004: Rita Piras.

1 2

Schnitt A – A Planquadrat C4. Monument P1, Aufsicht und Schnitt: 1 Mörtel; 2 Humus (Mutterboden) Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: R. Redolfi; Reinzeichnung 2004: Rita Piras.

Blatt 10/74 Nord 0

Süd 1

2

3

4

Blatt 2/76

Blatt 2/77 Nord 0

5m

Süd 0.5

1m

Nord 0

Süd 1m

A

A

Schnitt A – A Steg PQ C4–D4. Fundament W1, Aufsicht und Schnitt 1

Planquadrat C4 (über Zerstörungshorizont) mit Fundament P2: 1 Störung durch Baumstumpf Maßstab 1:100. Archäologische Aufnahme: W. Jobst – S. Lutz – H. Thür; Reinzeichnung 2004: R. Piras.

Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: S. Haas – J. Hammerschmidt; Reinzeichnung 2004: Rita Piras.

Steg PQ C5–C6. Fundament Q, Aufsicht Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: K. Krierer; Reinzeichnung 2004: R. Piras.

TAFEL XXVIII Blatt 1/77

Blatt 19/76 Nord 0

Nord

Süd

Ost

Süd

0

1m

Blatt 16/74 West

0

1m

1

2

3

4

2

5

6

7

8m

4

A 4

5

3

Planquadrat C6. Basis Q1, Aufsicht

A

Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: K. Krierer ‒ E. R. Stain; Reinzeichnung 2004: Rita Piras.

4

1

Schnitt A – A Planquadrat D3. Fundamente O, O1 und W: 1 Basis O; 2 Fundament O1; 3 Basis W; 4 Störung durch Baumstumpf; 5 Zerstörungshorizont

Planquadrat C7 und Steg B7‒C7. Basis Q2, Aufsicht und Schnitt Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: S. Haas – J. Hammerschmidt; Reinzeichnung 2004: R. Piras.

Blatt 24/74

Blatt 21/74 West

Nord

Ost

0

Maßstab 1:100. Archäologische Aufnahme: K. Herold – C. Weber; Reinzeichnung 2004: Rita Piras.

0

1m

Blatt 25/74

Süd

Nord

1m

Süd

0

1

2m

+313.325 m ü. A.

+313.226 m ü. A.

Planquadrat D3. Basis O, Aufsicht Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: R. Redolfi; Reinzeichnung 2004: Rita Piras.

Planquadrat D3. Basis O1, Aufsicht Planquadrat D5. Basis R, Aufsicht Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: R. Pillinger ‒ C. Weber; Reinzeichnung 2004: Rita Piras.

Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: K. Herold – G.Neeb ‒ R. Redolfi; Reinzeichnung 2004: Rita Piras.

Blatt 1/81

Blatt 5/75 Nord 0

Süd 1

2m

Süd

Nord

0

1

2

3

4m

Steg 6

2

1

6 3

4

5

Schnitt A – A

Planquadrat D4‒D5. Schnitt durch Basis W: 1 Mutterboden (Humus); 2 Füllung aus kleinen Steinen, Mörtel und Erde; 3 Ausgleichschicht aus großen Steinen in Erde; 4 Felsboden; 5 Naturschotter; 6 Mauerfundament Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme : P. Scherrer; Reinzeichnung 2004: Rita Piras.

Planquadrat D5 und E5. Basis R1, Aufsicht Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: W. Schweiger; Reinzeichnung 2004: Rita Piras.

TAFEL XXIX

Blatt 3/76

Blatt 8/75 Ost

West

0

1

2

3

West

4m

Ost

0

1

2m

3

A

1

A 2

Planquadrat E6‒D6. Basis R3, Aufsicht Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: H. Täuber; Reinzeichnung 2004: Rita Piras.

A

A

Planquadrat D4‒D5. Basis W, Aufsicht und Schnitt: 1 Füllung aus kleinen Steinen, Mörtel und Erde; 2 Mauerfundament; 3 Pfostenloch Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: H. Taeuber; Reinzeichnung 2004: Rita Piras.

Blatt 16/76, 6/76 West

Ost

0

1

2

3

4

5

6m

Blatt 5/76 Nord

Süd

0

3

1

2

3m

2 1

2

Planquadrat D6. Profil der Ostseite: 1 Fels- und Mutterboden (Humus); 2 rezenter Humus mit Abschlagmaterial

1

Planquadrat D6. Profil der Nordseite: 1 Fels- und Mutterboden (Humus); 2 rezenter Humus; 3 Baumwurzel

Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: V. Gassner; Reinzeichnung 2004: Rita Piras.

Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: M. Alram; Reinzeichnung 2004: Rita Piras.

Blatt 5/75B Blatt 26/74

Nord 0

Nord 0

2m

Süd 1

Blatt 1/76

Süd 1

Nord

2m

0

Süd 1

2m

1

2

1

1 1 1

1

Planquadrat E3‒F3. Basis T, Aufsicht Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: R. Pillinger ‒ C. Weber ‒ G. Wünsch; Reinzeichnung 2004: Rita Piras.

Planquadrat E6. Fundament der Basis R2. Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: A. Alvarado Dupuy; Reinzeichnung 2004: Rita Piras.

1

1

Fundament in Planquadrat G4‒H4: 1 Kalkstein; 2 Ziegel Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: C. Auinger ‒ K. Oberwinkler ‒ E. Stern; Reinzeichnung 2004: Rita Piras.

TAFEL XXX

7–9/74 Ost

West

0

1

2

Steg

3

4

5

6

7

Steg

PQ D3

8

9

10

11

12 m

Steg

PQ D4

Planquadrat D3‒D4, Südprofil Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: S. Lutz – B. Porter; Reinzeichnung 2004: Rita Piras.

9–12/75 Süd 0

1

2

3

4

PQ G4

5

6

7

8

PQ F4

9

10

11

12

13

14

15

16

17

18 m

PQ D4

PQ E4 2

1 1

Planquadrat G4‒D4, Westprofil: 1 Antiker Horizont, darüber Zerstörungsniveau; 2 Störung durch Grabung Groller Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: M. Müller ‒ I. Sekal; Reinzeichnung 2004: Rita Piras.

1

Nord

TAFEL XXXI 35/70 Süd

Nord

0

1

2

3m

+312.089 m ü. A.

9

9 +311.837 m ü. A.

+311.823 m ü. A.

U1

U6 8 7 6 5

1

2

4

35/70

41/70

37/70

3

36/70

Theater (Bau U), Schnitt III/70, Östliche Treppenmauer (U9),Ostansicht: 1 innere Ringmauer (U1); 2 äußere Ringmauer (U6); 3 Felsboden mit Steinsplitt; 4 antiker Mutterboden (Humus); 5 Mauerfundament mit Sand und Bruchsteinen; 6 Steinlage in Erde; 7 Mörtelbett der aufgehenden Mauer; 8 aufgehendes Mauerwerk; 9 Fuge Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: M. Kandler ‒ H. Zabehlicky; Reinzeichnung 2005: Rita Piras.

37/70

36/70 West

Süd

Ost

0

1

Nord

0

2m

1

2m

+311.823 m ü. A.

U6 U9

U9

7

1

U6

6 5 4 3 2

Theater (Bau U), Schnitt III/70. Äußere Ringmauer U6, Südansicht: 1 Fundament der östlichen Treppenmauer (U9); 2 Felsboden; 3 Mutterboden (Humus); 4 Steinsplitt; 5 Sand-Kiesbett; 6 Mauerfundament; 7 aufgehendes Mauerwerk

Theater (Bau U), Schnitt III/70. Versturz der äußeren Ringmauer (U6) in Aufsicht

Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: M. Kandler ‒ H. Zabehlicky; Reinzeichnung 2005: Rita Piras. Vgl Tafel 36, 27‒30/78

Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: M. Kandler ‒ H. Zabehlicky; Reinzeichnung 2005: Rita Piras.

41/70 Nordwest 0

Südost 1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

12

13

14

15

16

17 m

6 7 5 2 1

3

4

2 1

Theater (Bau U), Schnitt III/70. Ostwange, Lfm.0‒17: 1 Felsboden; 2 antiker Mutterboden (Humus); 3 äußere Ringmauer (U6) im Fundament; 4 innere Ringmauer (U1), hier zur Gänze ausgeraubt; 5 Mauerversturz (U6); 6 rezenter Waldhumus; 7 Störung Grabung Groller 1898 oder Swoboda 1935 Maßstab 1:100. Archäologische Aufnahme: W. Jobst ‒ M. Kandler; Reinzeichnung 2005: Rita Piras.

TAFEL XXXII 7, 9–12/76 Süd 0

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

12

13 m 43/78

6–8/77 7, 9–12/76

5 3

U1 2 4

1

A 13

14

15

16

17

18

19

20

21

22

B

Nord

23

24 m

2 1

B

C

6

Theater (Bau U), Schnitt I/75‒76 , Ansicht der Westwange mit Schnitt über Ringmauer U1, Länge = 24.42 m: 1 Felsboden; 2 antiker Mutterboden (Humus); 3 rezenter Waldhumus; 4 Mauerversturz in der Arena, nach Süden abfallend; 5 Störung durch Grabung Groller (1898) oder Swoboda (1935); 6 Bruchsteinlage auf antikem Bodenhorizont Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: M. Alram ‒ H. Täuber; Reinzeichnung 2005: Rita Piras.

6–8/77 Ost

West

0

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

12

+314.224 m ü. A.

6

U1

7

+313.633 m ü. A.

Theater (Bau U), Ost-West-Schnitt südlich Ostanbau, westlich Ringmauer U1 (Südansicht): 1 Felsboden; 2 antiker Mutterboden (Humus); 3 Kalkreste; antiker Horizont; 4 Störung Grabung Groller (1898) oder Swoboda (1935); 5 Mörtelschutt mit Erde; 6 verstürzte Ringmauer U1 mit Fallrichtung nach Westen; 7 Schutt von verstürzter Ringmauer U1 mit Fallrichtung nach Westen

4

5 2 1

Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: S. Gogos – R. Pohanka; Reinzeichnung 2005: Rita Piras

43/78 Nord

Süd

0

1

2

3m

U1

4 3

5

+310.548 m ü. A.

2

1

Theater (Bau U), Schnitt I/75‒76 Ostansicht, südlich Mauer U1: 1 Felsboden; 2 antiker Mutterboden (Humus); 3 Mauersturz; 4 Waldhumus; 5 FUK Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: G. Wlach ; Reinzeichnung 2005: Rita Piras

3

13

14

15

16

17 m

TAFEL XXXIII

16‒15a, 15b/78; 20‒21/76; 10‒12/77; 28‒33/77; 21/79; 21b/79; 18‒12/79; 41 d‒a/78 C 0

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

12

13

14 m +313.155 m ü. A.

Nordostsektor U8 +312.316 m

1

1

ü. A.

A

B

14

15

16

17

18

19

20

21

22

23

24

25

26

27

28 m +314.666 m ü. A.

U3

+313.155 m ü. A.

1

B 28

C 29

30

31

32

33

34

35

36

37

38

39

40

41

+314.706 m ü. A.

42 m

+314.525 m ü. A.

+314.315 m ü. A.

Südostsektor +311.006 m ü. A. U5

U4

C

42

2

1

43

44

+313.935 m ü. A.

3

+313.816 m ü. A.

45

D

46

47

48

4

49

50

51

52

53

54

55

56 m

+314.395 m ü. A.

3 +313.615 m ü. A.

D

Theater (Bau U). Spielplatzmauer U1, Nordost und Südostsektor, Innenansicht: 1 antiker Mutterboden (Humus); 2 Mauerfundament; 3 Mauer ausgeraubt; 4 aufgehendes Mauerwerk Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: W. Jobst ‒ H. Klingenberg ‒ C. Michor ‒ Chr. Riegler ‒ E. Riz ‒ E. Rudolf; Reinzeichnung 2005: Rita Piras.

B

E

A

D E

TAFEL XXXIV Südostsektor 56

57

58 +313.491 m

59

60

61

62

63

64

65

66

67

68

69

70 m

ü. A.

+313.331 m ü. A.

3 +312.921 m ü. A.

+312.911 m ü. A.

E

3

Südtor F I

1

+312.111 m ü. A.

5

+312.101 m ü. A.

H

1

6

E

F

Südwestsektor 70

71

72

73

74

75

76

77

78

79

80

81

82

83

84 m

+311.791 m ü. A.

1

+311.441 m ü. A.

1

F

G

4

84

85

86

87

88

89

90

91

92

93

94

4

+311.451 m ü. A.

95

96

97

98 m

+311.501 m ü. A.

Steg Steg 7

1 1

G

H

Nordwestsektor 98

99

100

101

102

103

104

105

106

107

4

108

109

200

201

202 m

+312.301 m ü. A.

2 1

H Theater (Bau U). Spielplatzmauer U1, Südost-, Südwest- und Nordwestsektor, Innenansicht: 1 antiker Mutterboden (Humus); 2 Mauerfundament; 3 Mauer ausgeraubt; 4 aufgehendes Mauerwerk; 5 Pfostengrube; 6 Versturz; 7 Sandschichte Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: W. Jobst ‒ H. Klingenberg ‒ C. Michor ‒ Chr. Riegler ‒ E. Riz ‒ E. Rudolf; Reinzeichnung 2005: Rita Piras

I

G

TAFEL XXXV 21–25/78, 41–43/78 0

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

12

13

14

15

16

17 m

3

Nordtor

+312.098 m ü. A. 14–15/76 9, 13, 14/77

U7

U10 A

1

U9 2

A 18

B

B 19

20

21

22

23

24

25

26

27

28

29

30

C

31 m

3

+311.549 m ü. A.

U11 2

1

1

B

C

Theater (Bau U). Spielplatzmauer U1 Nordwestsektor, Nordansicht: 1 antiker Mutterboden (Humus); 2 Mauerfundament; 3 aufgehendes Mauerwerk Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: W. Jobst – H. Klingenberg – C. Michor – Chr. Riegler – E. Riz – E. Rudolf ; Reinzeichnung 2005: Rita Piras

9/77

14–15/76 Nord 0

1

2

3

4

Süd

Nord

5m

0

U3

Nord

Süd 1

2

Süd

0

1

+314.095 m ü. A.

1

4

Ost

2 m

+314.095 m ü. A.

1 2

+314.078 m ü. A.

2

2

+313.815 m ü. A.

1 4

U1

+313.476 m ü. A.

B

1 m +314.666 m ü. A.

3

Schnitt A–B

West

0

U3

U5 U4

+314.234 m ü. A.

14/77

3m

+314.666 m ü. A.

3

A

13/77

1

Theater (Bau U). Ostanbau, Mauer U2 Westansicht: 1 antiker Mutterboden (Humus); 2 Außenschale des Mauerfundaments; 3 aufgehendes Mauerwerk (mit Spolien); 4 abgestürzter Mauerteil Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: M. Alram – K. Krierer – H. Taeuber; Reinzeichnung 2005: R. Piras.

Theater (Bau U). Ostanbau, Nord-Süd-Schnitt durch Mauern U3–U5: 1 Fundament OK; 2 Mauerversturz Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: E. Knoll – E. Lanschützer; Reinzeichnung 2005: Rita Piras

2

Theater (Bau U). Ostanbau, Mauerverbindung U1–U3 in Aufsicht: 1 im Mörtel sichtbare Abdrücke einer Schwelle mit Stein- oder Ziegelplatten; 2 Mauerfuge Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: R. Pohanka; Reinzeichnung 2005: R. Piras

Theater (Bau U). Ostanbau, Mauer U3 Nordansicht: 1 antiker Horizont; 2 Mauerfundament; 3 antiker Mutterboden (Humus); 4 Mauer U1 im Schnitt auf U3 Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: R. Pohanka; Reinzeichnung 2005: Rita Piras

TAFEL XXXVI 20–22/77

19/77 Ost

Süd

West

0

1

2

3

Nord

0

4m

1

2

3

4

5

6

7

8

9

20-22/77

10 m 19/77

U4

+314.674 m ü. A.

U5

+314.868 m ü. A.

4 +314.234 m ü. A.

1

2

2

25/77

+314.674 m ü.

U2

40/78

3

27-30/78

1

3

2 3

Theater (Bau U). Ostanbau, Mauer U4 Nordseite: 1 antiker Mutterboden (Humus); 2 aufgehendes Mauerwerk; 3 Mauerfundament

Theater (Bau U). Ostanbau, Mauer U2 Ostansicht: 1 nicht gegraben; 2 antiker Mutterboden (Humus); 3 Mauerfundament; 4 aufgehendes Mauerwerk Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: S. Gogos – R. Pohanka; Reinzeichnung 2005: Rita Piras

Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: S. Gogos – R. Pohanka; Reinzeichnung 2005: Rita Piras

25/77 West 0

1

2

3

40/78

27/77

Ost

Ost

4m

0

Süd

West 1

2

3

Nord

0

4m

1

2

3

4m

+314.674 m ü. A.

U1 +314.078 m ü. A.

U2

U6

U2

1

Theater (Bau U). Ostanbau, Mauer U4 Südansicht: 1 Mauerversturz

Theater (Bau U). Ostanbau, Mauer U5 – Nordansicht

Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: E. Lanschützer – R. Pohanka; Reinzeichnung 2005: Rita Piras

Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: S. Gogos – R. Pohanka; Reinzeichnung 2005: Rita Piras

2

1

Theater (Bau U). Nordanbau, Schnitt Mauer U1–U6, 3.20 m westlich Ostkante Mauer U7: 1 Felsboden; 2 antiker Mutterboden (Humus) Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: W. Jobst – G. Wlach ; Reinzeichnung 2005: R. Piras

27–30/78 West 0

Ost 1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

12

13

14

+312.649 m ü. A.

15

+311.837 m ü. A. +312.567 m ü. A.

16

17

18 m

Nordtor

+312.316 m

5

U7

5 +311.837 m ü. A. +311.823 m ü. A.

U8 +311.569 m ü. A.

4

1

2

3

4

U9 Theater (Bau U). Nordanbau, Mauer U6 Südansicht: 1 Mauerversturz mit Erde ohne Mörtelbindung; 2 Mauer in Mörtelbindung; 3 stark verfallenes Mauerwerk; 4 Fundamentvorsprung; 5 antiker Mutterboden bzw. Waldhumus Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: V. Gassner – E. Klingenberg – R. Pohanka – Chr. Riegler; Reinzeichnung 2005: Rita Piras

27/77

ü. A.

TAFEL XXXVII 46/78 Ost

48 a–b/78 Südwest

West

0

1

2

3m

Nordost

0

1

2

3

4

5

6

7

8

5

8.68 m

U9

U10

+311.847 m ü. A.

1

6

2

U6 U10

4

U6

3

3

U11 1

+310.037 m ü. A.

2 1 1

Theater (Bau U). Mauer U6 Innenseite (Südwestansicht) zwischen Mauer U11 und U10 : 1 Felsboden; 2 antiker Mutterboden (Humus); 3 Trockenfundament in Sandbett; 4 Fundamentvorsprung; 5 aufgehendes Mauerwerk; 6 Steg (nicht gegraben) Theater (Bau U). Treppenaufgang zwischen Mauer U9 und U10, Aufsicht : 1 Fuge; 2 Widerlager

Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: E. und H. Klingenberg; Reinzeichnung 2005: Rita Piras.

Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: E. Riz – G. Wlach; Reinzeichnung 2005: Rita Piras.

Ost

Nord

West

0

1

2

3

39/78

34/78

44/78

Süd

Süd

0

4m

1

2

3

4m

Nord

0

1

2

3

4

5m

+312.037 m ü. A.

U1

U6 +311.823 m ü. A.

+312.089 m ü. A.

U1

+312.037 m ü. A.

4

U6 7

4

+311.511 m ü. A.

+311.837 m ü. A. +311.288 m ü. A.

1

3

1

3

U9

2

5

U10 1

1

6

2

1

+310.211 m ü. A.

2

Theater (Bau U). Schnitt durch Mauer U9–U10: 1 Felsboden; 2 antiker Mutterboden (Humus)

Theater (Bau U). Mauer U9 Westansicht: 1 Fuge; 2 Fundament (nicht vollständig freigelegt); 3 Fundamentvorsprung; 4 Mauer ausgebrochen

Theater (Bau U). Mauer U10 Ostansicht: 1 antiker Mutterboden (Humus); 2 Felsboden; 3 Fundamentvorsprung (U1); 4 Fuge; 5 bituminöser Sand; 6 Fundament der Mauer U6; 7 Aussparung für Widerlager der Treppe

Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: E. Klingenberg – G. Wlach; Reinzeichnung 2005: Rita Piras

Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: G. Wlach ; Reinzeichnung 2005: R. Piras

Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: G. Wlach; Reinzeichnung 2005: R. Piras

47/78

42/78 West 0

Ost 1

2

3

4

5m

U1

U6

+311.549 m ü. A.

Süd

Nord

0

1

U1

+311.549 m ü. A.

2

3

4

5m

U6

+310.627 m ü. A.

+310.627 m ü. A.

1 1

Theater (Bau U). Mauer U11 Südansicht: 1 Fuge Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: Chr. Riegler; Reinzeichnung 2005: Rita Piras

Theater (Bau U). Mauer U11 Nordansicht : 1 Fuge und antiker Mutterboden (Humus); 2 Pfeiler vor Mauer U6 Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: Chr. Riegler; Reinzeichnung 2005: Rita Piras.

2

39/78 34/78 48a–b/78 47/78 42/78 46, 44/78

TAFEL XXXVIII 4/79 Ost

West

0

1

2

3

4

5

6

7

8

9 m

U1 3

U8

U7

U6 3

2 1

Theater (Bau U). Grundriss Nordtor mit äußerer Tribünenmauer U6 : 1 Mauerpfeiler; 2 Versturz der Mauer U6; 3 Fuge Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: E. und H. Klingenberg – M. Muster – P. Scherrer; Reinzeichnung 2005: Rita Piras.

14/78 Nord

Süd

0

U6

1

2m

+312.576 m ü. A. 17/78

U1 2

4/79 14/78

3

1

Theater (Bau U). Nordtor, Mauer U7 Westansicht: 1 antiker Mutterboden (Humus); 2 Fundament der Mauer U6; 3 Fundament der Mauer U1 Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: E. und H. Klingenberg; Reinzeichnung 2005: Rita Piras

17/78 Süd

Nord

0

1

2

3

U1

4

+312.567 m

3 2 1

Theater (Bau U). Nordtor, Mauer U7 Ostansicht: 1 antiker Mutterboden (Humus); 2 Mörtelschicht mit Flußsand und Rollschotter; 3 Bruchsteinlage für Holzaufbau Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: E. und H. Klingenberg; Reinzeichnung 2005: Rita Piras

5m

TAFEL XXXIX 9–10/79 Ost

West

0

1

2

3

4

5

6

7

11/79

3/79 Ost

8m

West

0

1

2

3

Süd

4 m

0

Nord 1

2

3 m

+313.228 m ü. A. +312.921 m ü. A.

4 +312.111 m ü. A.

1

U12

Theater (Bau U), Ansicht Mauerversturz im Südtor

2

U1

Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: P. Scherrer; Reinzeichnung 2005: R. Piras.

Theater (Bau U). Südprofil außerhalb Ringmauer U1 in Planquadrat XI/79: 1 antiker Mutterboden (Humus); 2 Pfostenloch Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: W. Schweiger – P. Scherrer; Reinzeichnung 2005: R. Piras.

U1 1

2

3

4

5

6

7

Theater (Bau U). Südtor, Grundriss: 1 Steher; 2 Pfostenloch; 3 Schuttschicht; 4 Mauerversturz; 5 Fundamentgrube der Mauer U12; 6 Kieselniveau; 7 antiker Mutterboden (Humus) Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: C. Praun – P. Scherrer – W. Schweiger; Reinzeichnung 2005: Rita Piras.

15–18/77 West

Ost

0

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

12

13

14

15 m

2 2 1

Schnitt I/77 innerhalb des Spielplatzes, Südansicht: 1 Felsboden; 2 antiker Mutterboden (Humus) Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: S. Haas – J. Hammerschmidt; Reinzeichnung 2005: Rita Piras

45a–f/78 Ost 0

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

12

13

14

15

16

17

18

19

20

21

22

23

24

25

26

27

28

29

15–18/77

+314.647 m ü. A.

U5

11/79 3/79

U1 2 1

A 30

West 31

32

45a–f/78

30 m

33

34

35

36

37

38

39

40

41

42

43

44

45

46

47

48

49

50

51

52

53

54

55

56

57

58 m

+311.534 m ü. A.

U1

B Theater (Bau U). Ost-West-Schnitt durch den Innenraum auf der Linie des Ostanbaus: 1 Felsboden; 2 antiker Mutterboden (Humus) Maßstab 1:100. Archäologische Aufnahme: Chr. Riegler; Reinzeichnung 2005: Rita Piras.

C

B

9–10/79

TAFEL XL 5/79 Nord

Süd

0

1

2

3

4

5m

1

U1

U6 2

5/79

Theater (Bau U). Schnitt über Mauer U1–U6, 4.20 m westlich des Eingangs (Mauer U7 Ostkante): 1 Mauerversturz im festen Verband; 2 antiker Mutterboden Maßstab 1:40. Archäologische Aufnahme: P. Scherrer; Reinzeichnung 2005: Rita Piras